Aatannn 100 raage
Tat
Tttt
R4
Te4
TAtN
ſugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
ſigem Erſcheinen vom 1. Mai
Reſchemarf und 22 Pfennig.
ſol 225 Reichsmart, durch die
marl irel Haus. Poſibezugspreie
geid monatlich 2.45 Reichsmart.
Aufnahme von Anzeigen an
urd nicht übernommen.
Nicht=
mmern infolge höherer Gewalt
her nſcht zur Kürzung des
ingen und Abbeſtellungen durch
ſichtelt für uns., poſiſcheckonig
urt a. M 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Alufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 133
193. Jahrgang
Mittwoch, den 14. Mai 1930.
Z7 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Reklamezeile (92 mm
breit/2 Reichsmart. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichsmart
(4 Dollar 4.20 Markl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strel uſw erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiftung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
weſrangofiſce Aasfpräce m Senf!
nung in der Einhalkung des Räumungskermins. — Rheinlandräumung bis zum 30. Juni
ückziehung des franzöſiſchen Bahnſchußes aus dem Saargebiek zum gleichen Termin.
digung der Saarfrage bis zur nächſten Völkerbundsvollverſammlung im Herbſt.
PMtnds der Braand.
Ausſprache wird forkgeſeht.
* Genf, 13. Mai. (Priv.=Tel.)
chmittags fanden ſich der deutſche Außenminiſter
der franzöſiſche Außenminiſter Briand im Hotel
henf zu der erwarteten Unterredung zuſammen.
enminiſter hatte vor ſeinem Beſuch bei Briand
chen Vertreter des Saargebietes bei ſich
emp=
ing zwiſchen dem deutſchen Außenminiſter Dr.
4 franzöſiſchen Außenminiſter Briand am
Diens=
ierte faſt 1½ Stunden und ſpielte ſich durchaus in
ichen Formen ab, wie dies bei den früheren
prechungen zwiſchen Streſemann und Briand
ie beiden Miniſter haben ſämtliche
=tſchland und Frankreich
ſchweben=
wehandelt, vor allem auch die Frage
*dräumung bis zum 30. Juni. Hier hat
Mieiden Miniſtern eine Uebereinſtimmung erge=
Yurgeht, daß die Räumung zu dieſem
s eine Selbſtverſtändlichkeit
be=
daß gleichzeitig mit den
franzöſi=
n aus der Reſtzone auch die bis
Saargebiet verbliebenen
franzö=
ahn=Schutztruppen zurückgezogen
beiden Miniſtern iſt auch die Saarfrage
Awobei von beiden Seiten die Anſicht
, daß die Verhandlungen über die
beſchleunigt werden ſollten, daß
mber, d. h. bis zur nächſten Vollver=
Völkerbundes, das Problem als
beiden Staaten geregelt zu
be=
niſter haben außerdem noch über den
Euro=
ehogen Briands ihre Meinungen
ausge=
iand die Veröffentlichung des Fragebogens,
ellen Inhalt er keine näheren Mitteilungen
nfang der nächſten Woche in Ausſicht ſtellte,
ebogen vorher ſämtlichen Regierungen
zuge=
igen zwiſchen den beiden Außenminiſtern wer=
Zenfer Ratstagung noch fortgeſetzt werden, da
Miniſtern noch eine Reihe perſönlicher Fragen
hpolniſche Beſprechungen.
eichsaußenminiſter Dr. Curtius hat mit dem
niſter Zaleſki am Montag abend anläßlich
er die zwiſchen Deutſchland und Polen
ſchwe=
rochen und ſich mit ihm, da die
Abendbeſpre=
geſellſchaftlichen Verpflichtungen der beiden
ſein konnte, am Dienstag vormittag vor
Be=
ng noch einmal auf 20 Minuten im
Völker=
en. Wie verlautet, ſollen die Beſprechungen
Inigung über die oberſchleſiſchen
Sufagen.
ſen zwiſchen dem Reichsaußenminiſter Dr.
Cur=
iſchen Außenminiſter über die oberſchleſiſchen
igen haben zu einer Wendung geführt, die
aß ſich der Rat in dieſer Tagung nicht mehr
* Die Polen haben eine neue Verordnung
SSden Erziehungsberechtigten der
cſprachigen Kinder in Zukunft möglich
inder ſchriftlich zum Beſuch der
Aule anzumelden, ohne daß ſie ſich
1 Aufnahmeausſchuß mit ſeinen
Beeinfluſſungs=
müſſen. Wenn ſich dieſer Modus bewährt,
Derde endgültig entſchieden werden. — Die
den weiteren Beſprechungen die
wirt=
agen beſprechen.
neralſekretär des Völkerbundes
Mond hatte Außenminiſter Dr. Curtius eine
dung, in der eine Reihe von Perſo=
EIlationsfragen zur Sprache kamen.
.½S das große Intereſſe Deutſchlands betont,
T allen Organiſations= und Perſonalfragen
beiten.
eiet Deutſchlands in der
Mandals=
kommifſion.
Lagt hat in ſeiner kurzen vertraulichen
DeI Vorſitzenden der Deutſchen Kriegslaſten=
Ainiſterialdirektor Ruppel, als Nachfolger
Den Mitglied des ſtändigen Mandatsaus=
Sun2s berufen. Seine Ernennung erfolgte
Nonländiſchen Ratsmitgliedes und Außen=
* ſch in ſeinem Bericht auf die großen Er=
fahrungen berief, die Dr. Ruppel in den Vorkriegsjahren als
Ver=
waltungsbeamter in Kamerun und durch verſchiedene Reiſen in
den engliſchen und franzöſiſchen Kolonialgebieten erworben hat.
Prokope ſtellte ausdrücklich feſt, daß Dr. Ruppel mit ſeiner
un=
längſt gegebenen Demiſſion als Präſident der
Kriegslaſten=
kommiſſion aus dem Dienſt der Reichsregierung ausſcheidet.
Eine Saar=delegakion in Genf.
Anläßlich der Ratstagung iſt auch diesmal wieder eine
Saar=
delegation, beſtehend aus Komm.=Rat Röchling, Rechtsanwalt
Levaſchier, Gewerkſchaftsſekretär Kiefer und Landesratsmitglied
Schmelzer in Genf eingetroffen. Die Vertreter des Saargebietes,
die die Fühlungnahme mit den zuſtändigen Völkerbundsſtellen
perſönlich bei paſſender Gelegenheit pflegen, werden diesmal auch
gewiſſe Schulbeſchwerden und die von der Regierungskommiſſion
an die Unternehmer gerichtete Aufforderung zur Nichteinſtellung
deutſcher Arbeiter aus den Grenzgebieten zur Sprache bringen.
Wie man aus Preſſemeldungen in letzter Zeit weiß, hat der
neuerdings wieder verſtärkte Druck der franzöſiſchen
Gruben=
verwaltung zum Beſuch der franzöſiſchen Schulen wie auch die
paſſive Haltung der Regierungskommiſſion in der Frage der
Zu=
rückziehung des ſogenannten Bahnſchutzes bei der
Saarbevöl=
kerung eine gewiſſe Beunruhigung hervorgerufen.
Sorlſehung der Londoner Flotkenbeſprechungen
in Genf.
Genf, 13. Mai.
Der Völkerbundsrat iſt heute vormittag um 11½ Uhr zu
ſeiner zweiten öffentlichen Sitzung zuſammengetreten, deren
Tagesordnung rein geſchäftsmäßigen Charakter hat. Vor der
Sitzung hatten Briand, Grandi und Henderſon eine mehr als
einſtündige Unterredung. Auf Befragen erklärte Briand
Preſſe=
vertretern, die von der Londoner Konferenz offen gelaſſenen
Fragen der Flottenabrüſtung ſeien erörtert worden. Die
Be=
reinigung dieſer Fragen ſei jedoch eine Aufgabe für längere
Sicht. Ihre Löſung ſoll auf allen zur Verfügung ſtehenden Wegen,
auch den der diplomatiſchen Verhandlungen, verſucht werden.
Die heutige Sitzung des Völkerbundsrates war einer Reihe
von typiſchen Völkerbundsfragen gewidmet. Beſondere
Erwäh=
nung verdient die vom Rat heute angenommene Demiſſion des
deutſchen Mitgliedes in der Mandatskommiſſion Geheimrat Kaſtl.
Der Berichterſtatter Außenminiſter Prokope betonte, daß die
Natsmitglieder einmütig den Rücktritt Dr. Kaſtls bedauerten.
Reichsaußenminiſter Dr. Curtius gab ſeiner Genugtuung über
die Ehrung Ausdruck, die dem deutſchen Vertreter in der
Man=
datskommiſſion durch den Rat zuteil geworden iſt. An die
öffent=
liche Tagung ſchloß ſich dann eine Geheimſitzung an.
Der Völkerbundsrat hat als rumäniſches Mitglied in den
Ausſchuß für geiſtige Zuſammenarbeit den früheren rumäniſchen
Ratsvertreter und Außenminiſter Prof. M. N. Titulescu berufen.
Die Beſprechungen zwiſchen Henderſon, Grandi
und Briand.
Die Beſprechungen zwiſchen den drei Seemächtevertretern
Henderſon, Grandi und Briand am Dienstag mittag
haben faſt zwei Stunden gedauert. Die drei Miniſter haben
jedoch weder ein Communiqué noch ſonſtige Mitteilungen an die
Preſſe gemacht, ſondern ſich darauf beſchränkt, zu erklären, daß
es ſich bei all ihren Zuſammenkünften nur um
vorberei=
tende Beſprechungen handele. Von italieniſcher Seite
ſtellt man das Gerücht in Abrede, daß Frankreich, wie verſchiedene
Blätter behaupten, Italien durch Uebertragung des Mandats
über Syrien zu einem Verzicht auf ſeine Forderung nach
Flotten=
parität veranlaſſen wolle und betont auf italieniſcher Seite, daß
das Flottenabrüſtungsproblem als eine rein militäriſche Frage
nicht mit Fragen politiſcher Art verknüpft werden könne.
Ueber die Beſprechung zwiſchen Briand, Henderſon und
Grandi wird an die italieniſche Preſſe eine Mitteilung gegeben,
in der es kurz heißt, daß die drei Miniſter ihre Unterhaltung
über die bei der Londoner Konferenz noch offen gebliebenen
Fragen als den Beginn einer Reihe von Beſprechungen
be=
trachten, die demnächſt fortgeführt werden ſollen, um eine
all=
gemeine Einigung zu erreichen. Für die gegenwärtige
Rats=
tagung dürften damit die Dreierbeſprechungen über die
Flotten=
fragen beendet ſein.
Auch von engliſcher Seite erklärt man, daß es ſich jetzt
darum handele, daß Italien und Frankreich auf
di=
plomatiſchem Wege eine direkte
Einigungunter=
einander herbeiführen, daß England aber bei dieſer
Frage etwas abſeits ſtehe und nur die Rolle eines
Ver=
mittlers ſpiele.
Ein belgiſcher Begbachter bei der Rakskagung.
Die Anweſenheit des belgiſchen Becuftragten Moncheur bei
der gegenwärtigen Ratstagung des Völkerbundes in Genf, die in
einigen Kreiſen eine gewiſſe Beachtung findet, iſt darauf
zurück=
zuführen, daß Belgien, ſeit es nicht mehr dem Völkerbundsrat
angehört, regelmäßig zu allen Ratstagungen einen diplomatiſchen
Beamten nach Genf entſendet, damit im Falle etwaiger
Be=
ſprechungen zwiſchen den Locarnomächten ein belgiſcher
Ver=
treter zur Stelle iſt.
* England und die europäiſchen
Minderheiken.
Von unſerm (DKorreſpondenten.
London, im Mai.
Für das geſamte, ſich nach einem wirklichen Frieden ſehnende
Europa iſt von beſonderer Bedeutung die Frage — wie weit
heute in England das Verſtändnis für die Lage der europäiſchen
Minderheiten gediehen iſt und welche Ausſichten gegeben ſind, daß
dieſes Verſtehen ſich in nächſter Zukunft noch mehr erweitern und
bertiefen wird?
Erfreulicher Weiſe kann nun feſtgeſtellt werden, daß die
engliſche Preſſe mit jedem Jahre mehr und mehr
Verſtändnis dem europäiſchen Nationalitäten=Problem
ent=
gegenzubringen beginnt. Man merkt es bei Erörterung eines
jeden politiſchen Zwiſchenfalls, bei welchem ſo oder anders das
Minderheitenproblem verwickelt iſt. So erſah man anläßlich
Ungarns Auseinanderſetzung mit Rumänien betr. die
Optanten=
frage ſehr deutlich, über welch große Zahl von freundlich
geſinn=
ten und einflußreichen Freunden Ungarn in England verfügt.
Dabei ſpielte die traditionelle Sympathie für Ungarn hier
kei=
neswegs die Hauptrolle, Vielmehr waren es die von rumäniſcher
Seite angewandten eigenartigen Methoden der Enteignung
un=
gariſchen Beſitzes und äh liche Dinge, die dem engliſchen
Rechts=
empfinden völlig fremd ung unverſtändlich ſchienen und es
auf=
brachten. Das Gleiche zeigre ſich, als hier die willkürliche Art
bekannt wurde, mit welcher die Tſchechoſlowakei ihre Agrarreform
an Vertretern der ungariſchen und deutſchen Minderheiten
an=
gewandt hat. Selbſt der Sozialiſt Snowden verdammte dieſe
ungenierte Manier im Umſpringen mit Privatrechten und
pri=
vatem Eigentum aufs Entſchiedenſte. Und was endlich
Jugo=
ſlawien anbelangt, ſo gab und gibt der völlige Zuſammenbruch
des demokratiſchen Regimes in dieſem Lande der engliſchen Preſſe
dauernd Anlaß, ſich mit der in Jugoſlawien geübten
Behand=
lung ſeiner Minderheiten, zu befaſſen; daß habei die
Beurtei=
lung der jugoſlawiſchen Zuſtände nicht in einem gerade roſigen
Lichte ausfällt, läßt ſich denken.
Nicht mindere Beachtung als all dieſe Einzelfälle hat in
Eng=
land auch die politiſch=kluge und nützliche Tätigkgit der
Nationalitäten=Kongreſſe in Genf und deren
mäßige und auf den Frieden bedachte Haltung hervorgérufen.
Jede weitere dieſer Zuſammenkünfte iſt von dem politiſch=
ein=
flußreichen Teil der engliſchen Preſſe mit immer ſteigender
Auf=
merkſamkeit und ſtetig wachſendem Verſtändnis beachtet worden.
Die anfängliche Zurückhaltung und Skepſis iſt — beſonders als
man feſtſtellte, daß dieſe Minderheiten=Organiſation ſich
keines=
wegs in den Dienſt der irredentiſtiſchen Bewegung ſtellte, ſondern
daß die Teilnehmer der Genfer Kongreſſe ausſchließlich der Sache
des Friedens und der friedlichen Löſung des europäiſchen
Na=
tionalitätenproblems dienten — in England immer mehr und
mehr im Schwinden begriffen und beginnt ſich in ein
ausgeſproche=
nes Intereſſe zu verwandeln. Der Sommer vorigen Jahres
kann in dieſem Wandlungsprozeſſe vielleicht als ein bedeutſamer
Wendepunkt bezeichnet werden. Bis zum Sommer 1929, das heißt
bis zum Ende der konſervativen Herrſchaft und der Aera, da im
Schoße des Völkerbundes in verſchiedenen Minderheiten=Fragen
Sir Auſten Chamberlain die Berichterſtattung ausübte, war es
nur begreiflich, daß die Mehrzahl der engliſchen Preſſe (viele
nicht=
konſervative Blätter mitinbegriffen) dieſes Problem mit den
Augen ſeines Vertreters beim Völkerbunde betrachteten und es
gern ſahen, wenn es dem britiſchen Vertreter in Genf „ſo wenig
wie nur möglich Scherereien” bereitete.
Ein merklicher pſychologiſcher Umbruch bei der geſamten
Preſſe, nun auch bei der konſervativen, trat aber ein, als vor
Jahresfriſt die Arbeiterpartei ans Ruder kam und die „Sunday
Times” wenige Tage darauf den Aufſehen erregenden Artikel
Ramſay Macdonalds über die Minderheitenfrage, unter dem
Titel „Eine Gefahr Europas. Sollen die
Frie=
densverträge revidiert werden?” veröffentlichte.
Dieſen Artikel, den man getroſt ein hiſtoriſches Dokument nennen
kann, hatte der gegenwärtige britiſche Premier noch vor ſeinem
Wahlſieg geſchrieben und er ſtellt daher kein offizielles Programm
der Regierung dar. Doch man würde dem Führer der Labour=
Party eine Kränkung antun, wollte man auch nur für einen
Augenblick die Möglichkeit zulaſſen, daß ſeine Anſichten über die
Europa von ſeiten des ungelöſten Minderheiten=Problems
dro=
henden Gefahren ſich mit Antritt der Regierungsgeſchäfte
irgend=
wie geändert hätten. Wir wiſſen mit Beſtimmtheit, daß ſie es
nicht ſind. Und bei jeder kommenden internationalen
Ausein=
anderſetzung von Minderheitenfragen wird auch die private
An=
ſicht des britiſchen Premierminiſters über dieſes Problem von
größter Bedeutung ſein.
Es dürfte daher ſicher nicht überflüſſig ſein, einige ſeiner,
dieſer Frage gewidmeten Aeußerungen auch heute zu wiederholen.
In dem genannten Artikel ſchrieb Mr. Ramſay
Macdonald unter anderem folgende bemerkenswerten Sätze:
„Ueber die Willkür und die Leichtfertigkeit, mit der die
Sieger=
ſtaaten das Schickſal der europäiſchen Minderheiten behandelt
haben, vermag man nur den Kopf zu ſchütteln . . . Die Haltung,
welche jene Völker, die von der Herrſchaft des alten Oeſterreich=
Ungarn befreit worden ſind, nun ihren eigenen Minderheiten
gegenüber einnehmen, kann kaum wahrhaft chriſtlich genannt
werden Gelingt es nicht bald, das Minderheitenproblem in
friedlichem Sinne zu löſen, ſo wird es in Europa ſicher noch viel
Unruhen geben
Dieſer Artikel des gegenwärtigen britiſchen Premiers, der
von der konſervativen „Sunday Times” vielleicht nur aus
inner=
politiſchen Erwägungen heraus veröffentlicht worden war, hatte
für die Beachtung der Minderheitenfrage ſeitens der
ge=
ſamten Preſſe Englands die allergrößte Bedeutung
ge=
habt. Er lenkte die allgemeine Aufmerkſamkeit auf dieſes
Pro=
blem. Der klare Blick, den der Führer der Labour=Party in bezug
auf die wahre Lage Europas bereits vor Jahren zeigte, und der
Mut, das Erkannte offen auszuſprechen, beſaßen damals nur
wenige. Aber die Zeit iſt inzwiſchen nicht ſtehen geblieben. Sie
hat gearbeitet. Langſam aber ſicher bricht die Erkenntnis über
Seite 2
Mittwoch, den 14. Mai 1930
das Los der europäiſchen Minderheiten ſich auch in England
Bahn. Das letzte Jahr iſt — wie geſagt — in dieſer Hinſicht
be=
ſonders bedeutſam geweſen. Und heute bekennen ſich ſelbſt ſolche
Blätter, wie die vorſichtigen und zurückhaltenden „Times” zu
Anſichten, die von denen nur vor Jahresfriſt von Ramſay
Macdonald ausgeſprochenen kaum ſehr verſchieden ſind.
In zwei, kürzlich eines nach dem anderen veröffentlichten
Leitartikeln über den Streit zwiſchen Jugoſlawien und Bulgarien
wegen der macedoniſchen Minderheiten fanden ſich die
„Dimes” zu folgendem, für dieſes, ſtets alles reiflich
er=
wägende Blatt wahrlich bemerkenswertem Zugeſtändnis bereit,
nämlich, daß das Beſtehen des macedoniſchen Brandherdes ſich
ausſchließlich durch die Tatſache erkläre, daß „keine jugoſlawiſche
Regierung ſich bisher ermüßigt geſehen hat, auf die Bulgariſch
ſprechenden Slawen ſeiner macedoniſchen Provinzen jene
Min=
derheitenbeſtimmungen anzuwenden, die Jugoſlawien ſeitens der
Allierten vertraglich zur Pflicht gemacht worden ſind . . ." Und
einige Tage ſpäter, anläßlich einer Erörterung des gleichen
Themas ſpricht die „Times”, bei Erwähnung gewiſſer
Beſtimmun=
gen des Vertages von Neuilly, vom „Wahnſinn der Großmächte‟
und ſagt: „Die in Jugoſlawien geübte Sitte, den Vertrieb
bul=
gariſcher Bücher zu verhindern, die bulgariſche Sprache bei
Got=
tesdienſten und in Schulen zu verbieten, bulgariſche Namen durch
ſerbiſche Anhängſel willkürlich zu ändern und ähnliche Dinge
mehr, ſtellen Faktoren dar, die dauernd feindſelige Gefühle
ſchaf=
fen und aufrechterhalten müſſen .. . Würde Jugoſlawien den
Macedoniern die Minderheitenrechte gewähren und in
Macedo=
nien ein milderes Regime einführen, ſo wäre das für den
jugo=
ſlawiſchen Staat eine beſſere Sicherung gegen irredentiſtiſche
Aus=
ſchreitungen, als alle zur Zeit von ihm angewandten
Gewalt=
mittel .
Vor einigen Wochen hat — um noch ein letztes Beiſpiel zu
nennen — der zur Labour=Party gehörende Profeſſor der
Bir=
minghamer Univerſität John Stephens, als Frucht einer Reihe
von Reiſen durch Mittel= und Oſt=Europa, ein Buch unter
dem Titel „Danger Zones of Europe. A Study of
National Minorities” veröffentlicht. In dieſem Buch
iſt, wie es nicht anders ſein konnte, der durch die Friedensverträge
erfolgten Zerſtückelung einer Reihe von europäiſchen Nationen
viel Beachtung geſchenkt worden. Die in Eſtland erfolgte
Rege=
lung der Minderheitenfrage ſtellt der Engländer lobend als
ide=
ale Löſung hin. Obgleich das Buch erſt kürzlich erſchienen iſt,
hat es bereits in parlamentariſchen und politiſchen Kreiſen
Eng=
lands viel Beachtung gefunden, nicht zuletzt auch wegen der in
ihm enthaltenen, konſtruktiven Vorſchläge betr. der Errichtung
einer ſtändigen Minderheiten=Kommiſſion beim Völkerbunde.
Das letzgenannte Beiſpiel, die verſtändnisvollere Haltung
der „Times” und all die andern, eingangs angeführten Fälle
dürften genügen, um darzutun, daß die politiſch
maß=
gebenden Kreiſein England und die einflußreiche Preſſe
dieſes Landes ſich für die Lage in Mittel= und Oſt=Europa, für
die Frage der europäiſchen Minderheiten und nicht zuletzt für
das Los der von ihrem Heimatlande abgetrennten Deutſchen,
Ungarn, Bulgaren uſw. immer mehr und mehr zu intereſſieren
beginnt. England läßt ſich über di: Nationalitätenfrage in Polen,
Ungarn, Rumänien, Jugoſlawien, der Tſchechoſlowakei uſw.
nicht nur gerne informieren, ſondern beginnt offenſichtlich die
alleuropäiſche Bedeutung dieſes Problems zu erkenwen und über
Mittel und Wege zu einer friedlichen Löſung dieſer Frage
nach=
zuſinnen. England hat die Notwendigkeit einer Abhilfe jenes
unhaltbaren Zuſtandes in Europa, der durch die Friedensverträge
geſchaffen worden iſt, längſt eingeſehen. Es ſchreckt auch vor
akti=
vem Hervortreten nicht mehr zurück. Es beſteht nur darauf, daß
dieſe Neuregelung unter allen Umſtänden mit friedlichen Mitteln
und in einer Atmoſphäre gegenſeitiger Achtung und
Zugeſtänd=
niſſe erfolgen ſolle.
die Mobiliſierung der erſten Tranche der Noung=
Anleihe.
Baſel, 13. Mai.
Der Unterausſchuß des Verwaltungsrates der Bank für
Internationalen Zahlungsausgleich trat heute nachmittag
zu=
ſammen, um die Frage der Mobiliſierung der Tranche der Young=
Anleihe zu prüfen. Es wurden eine Reihe Fragen beſprochen,
wie die Rückkaufsmöglichkeiten, ob dieſe durch Ausloſung zu
erfolgen, in welcher Währung Rückzahlungen zu erfolgen haben
uſw. Ebenſo wurde die Frage der Verzinſung der 100 Millionen
Dollar, die für die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft und die
Deut=
ſche Reichspoſt beſtimmt ſind, behandelt. Auch die Frage der
Coupondotation und des Verzinſungsmodus ſowie die Frage
der Emiſſionsmodalitäten, die Zuſammenhänge mit den in den
verſchiedenen Ländern verſchieden gearteten Couponbelaſtungen
und =beſteuerungen, wurde eingehend erörtert.
* Nebukadnezars Tempel.
Das beſterhaltene babyloniſche Gotteshaus. — Neue Erfolge der
Ausgrabungen in Ur.
Von Profeſſor C. Levnard Wovlley,
Leiter der Expedition des Britiſchen Muſeums
Cophright by United Preß of America.
Nachdruck, auch im Auszug, verboten.
Am 18. März wurden die Ausgrabungen in Ur, die während
führt hatten, abgeſchloſſen.
Zu Beginn des Monats war die Hälfte unſerer Arbeiter
mit Ausgrabungen auf einem ſehr ſchwierigen Gelände
beſchäf=
tigt, wo ein Tempel auf den Ruinen des anderen ſteht. Die
arbeitung der Grundriſſe aus den verſchiedenen Perioden war
eine ſchwierige Aufgabe, die mehr Zeit erfordert hätte als uns
zur Verfügung ſtand. Wenn man ſich auf einige Inſchriften
verlaſſen kann, die wir unter den umherliegenden Trümmern
kannten Gottes Ningiſh=Zida errichtet hatte. Dieſer Tempel
lag in der zweitoberſten Schicht. Darunter fanden ſich die
Ueber=
reſte von mindeſtens zwei weiteren Bauten, die vielleicht dem= geſchützt.
ſelben Gott gewidmet waren. War aber Ningiſh=Zida nur eine
klei=
nere Gottheit, ſo erſcheinen die ihm geweihten Tempel unver= ſteine mit ſeinem Namen ſinden, ſich häufig in den unteren
hältnismäßig groß, ſo daß wir ihre völlige Freilegung bis zum
nächſten Jahr aufſchieben mußten.
Inzwiſchen arbeitete eine andere Gruppe an der Aufklärung
von unbekannten Stellen der Siadtmauer. Unſer
Hauptaugen=
merk war hier dem Kanal gewidmet, der, vermutlich hinter dem
nördlichen Hafen beginnend, durch die Stadt führte und dieſe in
zwei Teile zerſchnitt. Die Grabungen an einer flachen Stelle
dicht an der Außenſeite der Mauer des Tempelbezirkes führten
zur Freilegung des weſtlichen Kanalufers, und ein kleiner,
un=
ſcheinbarer Hügel am öſtlichen Kanalufer, gerade an der Stelle,
wo der Kanal in den Hafen mündete, ſchien ein Gebäude zu
ber=
gen. Der Hügel war von Löchern durchſetzt, die wahrſcheinlich
von arabiſchen Schatzgräbern herſtammten, ſo daß die Ausgra= eigentlichen Heiligtum lag noch ein langes Zimmer. In der
Vom Tage.
Der Vorſitzende des Strafrechtsausſchuſſes des Reichstages,
Dr. Kahl (D.V.P.), und andere Mitglieder des Ausſchuſſes, die
der ſozialdemokratiſchen, der demokratiſchen und der
volkspartei=
lichen Fraktion angehören, haben im Reichstag einen
Initiativ=
geſetzentwurf zur Fortführung der Strafrechtsreform
auch für den Fall eingebracht, daß der gegenwärtige
Reichstag ſie nicht mehr verabſchieden kann.
Der bisherige deutſchnationale Reichstagsabgeordnete Lindt
hat ſich der Chriſtlich=Nationalen Arbeitsgemeinſchaft angeſchloſſen,
die dadurch auf 23 Abgeordnete angewachſen iſt.
Die Führerin der deutſchen Frauenbewegung, Dr. h. c. Helene
Lange, iſt geſtern im Alter von 87 Jahren nach ſchwerem Leiden
geſtorben.
Das Reichskabinett tritt heute zuſammen, um über die
Oſthilfe zu Ende zu beraten. Auch über die ſeither noch ſtrittige
Frage des Vollſtreckungsſchutzes ſcheint man einer Einigung
nahegekom=
men zu ſein.
Wirkl. Geheimer Oberregierungsrat Walter Spielhagen der
Verfaſſer der Reichsverſicherungsordnung, iſt am
Montag nachmittag in Charlottenburg im 73. Lebensjahre
geſtor=
ben. Der Verſtorbene war der Neffe und Schwiegerſohn des Dichters
Friedrich Spielhagen.
Der Berliner Polizeipräſident hat das nach
Auflöſung des Roten Frontkämpferbundes
gegrün=
dete Kampfkomitee, an deſſen Spitze der ehemalige
Bundes=
führer des verbotenen Roten Frontkämpferbundes, Max Jendretzky,
ſtand, aufgelöſt.
Im Park des zwiſchen Bahreuth und Bamberg am Nordrand der
Fränkiſchen Schweiz gelegenen Schloſſes Freienfels wurde ein
Denkmal für den verſtorbenen Reichsaußenminiſter Dr.
Streſe=
mann enthüllt. Der Stifter dieſes Denkmals, des erſten in
Deutſch=
land, iſt der Beſitzer des genannten Schloſſes, der ſächſiſche
Großindu=
ſtrielle und vormalige ſächſiſche Landtagsabgeordnete Geh. Komm.=Nat
Edmund Meinel=Tannenberg aus Tannenbergstal im Vogtlande, der
mit Streſcmann eng befreundet war.
Die in London weilende Delegation der in Paläſtina lebenden
Araber hat über ihre Verhandlungen mit der engliſchen Regierung
Erklärungen veröffentlicht, wonach das engliſche Kabinett die
Forderungen der Delegation abgelehnt habe.
Das im Quai d’Orſay vorbereitete Memorandum Briands
über die europäiſche Föderation wird vorausſichtlich noch
vor Ende dieſer Woche den europäiſchen Regierungen
überreicht werden.
Die allindiſche Konferenz der indiſchen Fürſten und
Ver=
treter der indiſchen Provinzen, die ſich mit der Frage der zukünftigen
indiſchen Verfaſſung beſchäftigen ſoll, wird am 20. Oktober in
London zuſammentreten.
Das Geſamkergebnis
der oſtoberſchleſiſchen Wahlen.
Die deutſche Wahlgemeinſchaft mit 15 Mandaken
an der Spihe der Parkeien.
Kattowitz, 13. Mai.
Nach dem bereits vorliegenden amtlichen Geſamtergebnis der
ſchleſiſchen Wahlen waren insgeſamt 662 787 Wahlberechtigte in
die Liſten eingetragen. Gültige Stimmen wurden abgegeben
601 514, ſo daß alſo 90,7 Prozent vom Wahlrecht
Ge=
brauch gemacht haben. Auf die Liſten der deutſchen
Wahlgemeinſchaft entfielen 179 853 Stimmen gleich
15 Mandate. Auf die Liſte der deutſchen Sozialdemokraten
entfielen 25 489 Stimmen gleich 1 Mandat. Auf die Liſte
Kor=
fanty 136 701 Stimmen gleich 13 Mandate, auf die Sanacjia=
Liſte 116 785 Stimmen gleich 10 Mandate, polniſche Sozialiſten
52 260 Stimmen gleich 4 Mandate, Kommuniſten 27 454 Stimmen
gleich 2 Mandate, polniſche Nationalarbeiterpartei 41 396
Stim=
men gleich 3 Mandate; außerdem entfielen auf die kleineren
polniſchen Liſten 21 573 Stimmen, die jedoch größeren Parteien
zugeſchlagen wurden.
Am 17. Mai lekzke Sihung der Reparakionskommiſſion
EP. Paris, 13. Mai.
Die Reparationskommiſſion und der Präſident der
Kriegs=
laſten=Kommiſſion, Miniſterial Dr. Ruppel, werden am nächſten
Samstag, den 17. Mai, zu einer letzten Sitzung
zuſammen=
treten, um offiziell feſtzuſtellen, daß die in dem Haager Abkommen
vorgeſehenen Bedingungen erfüllt ſind, der Young=Plan alſo in
Kraft treten kann, und zwar mit dem Datum vom 17. Mai 1930.
— Dieſe Schlußſitzung war infolge verſchiedener Umſtände um
einige Tage hinausgezögert worden. Am nächſten Samstag
wird alſo der Young=Plan offiziell in Kraft treten und die
Re=
parationskommiſſion damit der Geſchichte angehören.
bung an dieſer Stelle nur eine topographiſche Ausbeute
ver=
ſprach. Aber es ſchien uns, daß der Freilegung des Gebäudes
in zehn Tagen, die wir noch übrig hatten, kein Hindernis im
Wege ſtehen würde.
Gleich zu Beginn der Arbeit ſtießen wir auf ſchwere
Lehm=
ziegelmauer und auf zahlreiche, von den arabiſchen Plünderern
herausgeriſſene und verſtreute Ziegel, die den Namen von
Nabonidus (550 v. Chr.) trugen. Die übrigen Inſchriften
und des Muſeums der Pennſylvania=Umverſität in ur. brachten uns keine weitere Aufklärung; ſoviel ſtand aber feſt,
daß wir es mit einem Tempel zu tun hatten. Wir folgten den
Mauern immer weiter in der Richtung auf das freie Feld. Das
Ruinenfeld erwies ſich als viel größer, als wir nach den
An=
zeichen an der Oberfläche urſprünglich angenommen hatten. Wir
dieſer Saiſon zu außerordentlich mannigfaltigen Ergebniſſen ge= gruben immer tiefer und tiefer, ohne auf die Fundamente zu
ſtoßen. Schließlich ſtießen wir in der Nähe des Eingangs einen
Schacht hinab, der uns zeigte, daß die Mauern annähernd ſieben
Meter hoch waren.
Der Tempel lag unmittelbar auf dem Weg der Sandſtröme,
Scheidung der übereinander getürmten Mauern und die Heraus= die im Sommer vom Wind herangeweht werden, ſo daß wir
unſere Arbeit nächſtes Jahr von neuem hätten beginnen müſſen,
wenn es uns nicht gelang, damit ſchon diesmal ganz fertig zu
werden. Wir trieben daher unſere Arbeiter zu Höchſtleiſtungen
an, und das Innere des Gebäudes war in unglaublich kurzer
fanden, war eines dieſer Gebäude ein Tempel, den König Rim= Zeit freigelegt. Während der beiden letzten Tage wurde über
Sin zwiſchen 1990 und 1980 v. Chr. zu Ehren des wenig be= den Mauern ein proviſoriſches Bretterdach errichtet und am
Ein=
gang ein hölzernes Tor angebracht. Auf dieſe Weiſe iſt der Bau
während unſerer Abweſenheit gegen die Einflüſſe der Witterung
Der Tempel wurde von Nebukadnezar errichtet. Ziegel=
Mauerſchichten, die ſcheinbar auf einem zugeſchütteten Teil des
alten Hafens erbaut ſind. An der Waſſerſeite haben ſich die
Fun=
damente geſenkt, und die Mauern ſtehen ſchief. Wahrſcheinlich
iſt der Baugrund zu feucht geweſen, denn als Nabonidus den
Tempel kaum fünfzig Jahre ſpäter reſtaurierte, ließ er den Boden
um über zwei Meter erhöhen.
Der Grundriß des Gebäudes iſt recht eigenartig. An einer
Seite läuft ein Gang entlang, der eine Art Korridor bildet und
an beiden Enden durch Tore abgeſchloſſen iſt. Der Zutritt zum
eigentlichen Tempel geſchah durch Seitentüren, die ſich von
die=
ſem Gang aus öffneten. Es gab einen Vorhof und ein
Vor=
ſchiff, die beide von Kapellen flankiert waren, und hinter dem
Scharfes Borgehen der
in Indien.
Skandrecht über Scholapur. —
für Gandhis Anhäng
Trotz den beruhigenden Erklärungen
Wedgwood Benn im Unterhaus iſt die La
hin ſehr ernſt und die Gefahr neuer Unruhe
Die mit der Wiederherſtellung der Ruhe b 4roo
Truppen haben die Stadt Scholapur beſetz
über die Stadt verhängt. Die Ruhe in der adt
ſich ſeit geſtern in den Händen der Kongre mhön
hatte und jetzt von Truppen beſetzt worden (i
treffen neuer Truppenverſtärkungen und n /Verhäu
Belagerungszuſtandes einigermaßen wiederk eſtellt
Stimmung unter den Einwohnern der Stadt
zu Beunruhigung Anlaß. Um neue Ausſchr
ſind an allen ſtrategiſch wichtigen Punkte MMaſchl
aufgeſtellt und an vielen Stellen Barrikad /rrichl=
Im Zuſammenhang mit dem geſtrigen 2ſrch, ei
Verwaltung in Scholapur einzurichten, ſind ſe Reid
ſonen verhaftet worden.
Der kurz nach Beginn ſeines Marſche ach.o
haftete Nachfolger Gandhis, Abbas
wah=
zu ſechs Monaten einfacher Gef
gnisl=
urteilt worden. Ein anderer Führer, E zuſ
Tyabji verhaftet wurde, erhielt ebenfalls Mol”
nis. Die reſtlichen Begleiter Tyfsv
drei Monaten ſtrenger Gefängi=
Starke Polizeikräfte unternahmen eir
Raid=
bengaliſche Hauptquartier der Kongreß=Pa
Büros des Kongreß=Komitees wurden vor fgehen)!l
beſetzt und durchſucht. Achtzig Perſonen, It Mi.
Mitarbeiter des Kongreß=Komitees, wurd fwerhol
transportiert.
bch,
O d=
Eüer
nigen
Ft14t
in A
Gandhis jüngſter Sohn will die Ber Fung
Gandhis Sohn Manilal, das einzige n Eliche
Familie Gandhis, das nicht im Gefängnis f ſoll
nach der Verhaftung Tyabjis mit 160 Fr Elligen
nach dem Salzlager in Dharſana durchzufül ? Fal,
dung zutrifft, ſo dürfte mit einer baldigen Ehaftu0
zu rechnen ſein.
Zum erſtenmal ſeit Beginn des Unal gigkei
in dem Ort Shiroda ein ſtaatliches Salt ex voiſ
Gandhis überfallen worden. Zwei Grupp bon /
ligen hatten große Mengen Salz aus dem erent
Polizei zur Stelle war. Alle Freiwilligen p ein
wurden verhaftet. Etwa 80 Freiwillige wen fe
übrigen aber wieder freigelaſſen.
Die indiſchen Kaufleuke werden
vorſtellig.
Unter der gegenwärtigen Kongreß=Be aung
diſche Regierung hat infolge des Boykott, Fslän
hauptſächlich die Geſchäftswelt in Indien per /0
zeichnend für die ernſte Beurteilung der OF iſt,
leute an den Vizekönig von Indien, Lord xvin
gerichtet haben, in dem ſie den Vizekönig ſen, e
einzuberufen, auf der ſie mit dem Vizek
Lage in Indien beſprechen können. Die ind ri R0
in dieſem Schreiben gleichzeitig auf die u Eßliche
keit hin, die rechtmäßigen Anſprüche Indi/ nicht
maßnahmen abzutun. Falls Lord Irwin
ſollte, eine ſolche Konferenz anzuberaumen bring
leute ihre Hoffnung zum Ausdruck, daß de
eine Abordnung empfangen möge, die dem ſekone
der Kaufleute vortragen könnte.
Ein)
Ezekönf
ſpäteren Geſchichte des Tempels wurde in fan
errichtet, die über dem Eingang zum eig (che
einem Raum hinaufführte, den man in
beſſeren Namens als Kreuz=Empore FEc
Außenwände des Tempels waren mit ge Em
verkleidet, die Innenwände beſtanden au E.
ziegeln und waren durch Pilaſter aus g /
gliedert, die anſcheinend eine hölzerne Z—
In der Mitte des Vorſchiffes ſtützte eine Mie
brannten Ziegeln die Decke. Im Vorhof
nidus aus gebrannten Ziegeln erbaute M.
Allerheiligſten und bildet eine rätſelhaf
ſprünglichen Grundriſſes.
Was an dem Gebäude aber am meiſ
gute Erhaltung. Die Mauern reichen, n*
wähnte, noch immer ſieben Meter hoch hi
heute ihre alte Verkleidung aus Putz und
wände haben wir noch nicht freigelegt, ſo 1—
wie in einen Unterſtand hinunterſteigt.
drinnen, ſo iſt der Eindruck von Wohlerh
blüffend. Urſprünglich muß das Gebä1
ſein. Jetzt aber, nachdem der Raum durch
merkt man kaum den Verluſt an Höhe.
den Raum einſt geziert haben, ſind verſe
ſind nackt und kahl. Aber in ganz Frak iſt
wo man in einem babyloniſchen Tempel t
in einer Ruine ſteht.
Joſeph Bernhart, Der Vatikan. Paul Liſt
Das Buch erzählt vom Werden und 2"
der ſeltſamſten und dauerndſten bisherige!
Tagen Jeſu bis zu den Lateranverträgen
rollt ſich Tat und Schickſal der geiſtigen
der kirchlichen Monarchie im Frieden
und=
welt zweier Jahrtauſende iſt der Hinterg!
Gehens, Segnens und Fluchens, Schafte.
dritthalb hundert Männer, die den römiſch
Schmach verwaltet haben. Der Autor 1.Hal
punkt keinen Zweifel: er ſpricht als Katho!f
dem die Kirche nicht um des Papſttrums,
Krone willen da iſt. Er nimmt einen Par
ſich eine Mahnung Leos XIIl. an die Geſch
ſetzt: nicht Unwahres ſagen, nichts Wahre
Ganze eine Biographie, des Papſttums,
Literatur bis heute gefehlt hat.
Landtag um ein Jahr o
* Berlin, 13. Mai. (Priv.=Tel.)
nanzminiſterium iſt im Zuſammenhang mit dem
ein Vorſchlag über die Verteilung der
nearbeitet worden, ſoweit ſie an die Länder
wei=
en. Es ſind 5,5 Milliarden zur Vertei=
Länder vorgeſehen. Von den 3 Milliarden
ſteuern erhalten die Länder 2 133 750 000 RM.
onen weniger als im Vorjahre. Von
chaftsſteuer ſollen ihnen 375 Millionen
über=
das ſind 66 Millionen weniger als im
Ein Mehr ergibt ſich dagegen bei den übrigen
rgänzungsanteile nach § 35 des
Finanz=
n den Ländern 37 787 000, das ſind 7 787 000
ringen. Aus der Umſatzſteuer ſollen auf
00 000 RM. verteilt werden, und zwar 35
Mil=
als 1929. Von der
Kraftfahrzeug=
an die Länder 229 536 000 RM. überwieſen, alſo
ehr. Aus der Mineralwaſſerſteuer
600 000, ein Betrag, der zum erſten Male in
tritt. Die Bierſteuer ergibt für die Länder
und zwar 91 667 000 mehr als im vo=
Für Bayern, Württemberg und Baden ſind auf
ſteuergeſetzes vom 15. 4. 1930
Sonderentſchädi=
von 59 388 000 RM. vorgeſehen. Die
Sonderüber=
len ſich folgendermaßen: Bayern 45 Mill., Würt=
0 RM. und Baden 5 755 000 RM. Die
Län=
us den verſchiedenen Ueberweiſungsſteuern ſind
ſe vorgeſehen: Preußen 1 943 714 000 RM., mehr
Bayern 378 005 000 RM., mehr 28,7 Mill. RM.,
00 RM., mehr 13,5 Mill. RM., Württemberg
mehr 5,3 Mill. RM., Baden 115 839 300 RM.,
Thüringen 69 622 000 RM., mehr 4,4 Mill., für
7000 RM., mehr 2,1 Mill. RM. Der
Länder beträgt 3 316 828 000 RM. und
über=
im vorigen Rechnungsjahr um 117 790 000 RM.
Koalikion und die Volksrechtparkei gegen Neuwahlen. — Fragen des beſehken Gebiekes. —
Religions=
unkerrichk und kommuniſtiſche Kulkurpropaganda.
Beginn der Frühjahrskagung
des Heſſenparlamenkes.
Ein „beruhigender” Aufkakk.
der Arbeitsloſenverſicherung war in der vorigen
getreten, um auf Wunſch des Kabinetts
Re=
ge auszuarbeiten. In der Ausſprache haben
rfzehn Vorſchläge herauskriſtalliſiert. Man
nächſt eine Pauſe von zwei Tagen eingeſchoben,
rn der Arbeitgeber, Arbeitnehmer und
öffent=
ften Gelegenheit zu geben, zu den Anregungen
ge zu ſtellen. Dieſe Anträge ſind am Dienstag
ihme der Beratungen eingebracht worden. Ver=
Vorſtand erſt am Mittwoch ſich darüber ſchlüſſig
Reformvorſchläge er der Reichsregierung zur
pfehlen ſoll.
* Berlin, 13. Mai. Priv.=Tel.)
zwiſchen dem Reich und Weimar, der von dem
tenminiſter Severing aus innenpolitiſchen
Grün=
tzt worden war, ſchien durch das vermittelnde
Wirths auf dem beſten Wege zum Ausgleich.
Rechtsfragen ſind bekanntlich dem Reichsgericht
zugeleitet worden. Was darüber hinaus an
erlin vorlag, war durch Staatsſekretär Zweigert
Beſuch in der Goetheſtadt geprüft und wohl
erledigt worden. Jetzt hat der Konflikt eine
rfung erfahren. Der
nationalſoziali=
niſter Frick hat das Schulgebet in
Thü=
einführen laſſen, in einer Form aber, die
entrum Anſtoßerregt. Herr Dr. Wirth,
Smann ſonſt ſicherlich für die Wiedereinführung
iſt, hat an der Art des Gebets Anſtoß genom=
Anfrage darüber nach Weimar gehen laſſen.
er Reichsinnenminiſter Bedenken geäußert, weil
Gegenſatz zu ſeinen früheren
Zu=
och dazu übergeht, einflußreiche
hüringer Landespolizei mit
Na=
ſtenzubeſetzen, und das Reichsinnen=
Larunter unter Umſtänden eine
Gefähr=
verläſſigkeit der Polizei erblickt.
1Sgeſprochen werden, daß dieſe
Auseinander=
raſch beigelegt werden, damit nicht wieder neue
* Der Heſſiſche Landtag hat am Dienstag ſeine auf etwa 8 Wochen
berechnete Frühjahrstagung begonnen und gleich eine Probe geliefert
für die im Parlament zum Ausdruck kommende Demokratie, „wie ich ſie
auffaſſe‟. Die Lebensdauer des Landtages lief eigentlich im November
dieſes Jahres ab, und Neuwahlen hätten dann die Stimmung des Volkes
und ſeine Auffaſſung über die Taten der jetzigen Koalitionsregierung
zum Ausdruck bringen müſſen. Aber angeblich ſind noch ſoviel wichtige
und dringliche Arbeiten zu erledigen, daß man unbedingt noch ein Jahr
länger in Amt und Würden bleiben muß. Dies zu erreichen, wurden
alle Regiſter parlamentariſcher Taktik gezogen, um zunächſt das
Hinder=
nis der Vierfünftel=Mehrheit bei Verfaſſungsänderungen zu Fall zu
bringen. Durch das Intermezzo mit dem Landbund wurde dieſes Ziel
erreicht und heute, wo zu Verfaſſungsänderungen nur noch Zweidrittel=
Mehrheiten notwendig ſind, legte man ſchämig den Geſetzentwurf vor,
der in ſeinem einzigen Paragraphen beſtimmt, daß die kürzlich
beſchloſ=
ſene vierjährige Landtagsdauer ſchon für das gegenwärtige Parlament
Gültigkeit erhalten ſolle. Die Begründung war „rein ſachlich”, eine
politiſche hörte man auch in der heutigen Sitzung nicht. Der einzige
Redner aus dem Lager der Regierungsparteien, der Zentrumsjuriſt
Schül, beſchränkte ſich auf die rechtliche Seite der Angelegenheit. Die
tapferen Musketiere der angeblich von ihnen allein geſchützten
Demo=
kratie hielten ſich im Hintergrund, als der volksparteiliche Sprecher ihre
echt demokratiſche Haltung ins Licht ſetzte. Sie verließen ſich auf die
Abſtimmaſchine. Wenn auch inzwiſchen der Landbund verſchnupft über
ſeinen von der Koalition proteſtierten Wechſel abſprang, ſo genügte die
Abweſenheit der noch ausgeſchloſſenen beiden Kommuniſten ſowie das
Nichterſcheinen der Deutſchnationalen Abg. Frau Heraeus und des
Kommuniſten Angermeier, die vorher noch fleißig an ihren Pulten
ge=
arbeitet hatten, um bei 66 Anweſenden mit 45 : 21 Stimmen in beiden
Leſungen dem Geſetz zur Annahme zu verhelfen. Beruhigten Herzens
— mancher Volksvertreter fühlte ob ſeiner bisherigen Leiſtung doch ſein
Mandat wackeln — konnte man auseinandergehen, um nun das ſchwere
Werk des Etats, des Sofort=Sparprogramms und der „großen” Spar=
und Reformaktion in Angriff zu nehmen.
Pünktlich 10½ Uhr eröffnete Präſident Delp das noch ſchwach
be=
ſetzte Haus.
Die vorgeſchlagenen Hilfsmaßnahmen für den Eiſenerzbau in
Oberheſſen finden mit Ausnahme der Kommuniſten allgemeine
Billigung.
Einer Reihe von Anträgen wird in der Ausſchußfaſſung zugeſtimmt.
Abg. Scholz (D.V.P.) dankt dem Staatspräſidenten für ſeine
Be=
mühungen, das Verſorgungsamt in Mainz zu belaſſen, wofür
im übrigen alle ſachlichen Gründe ſprachen. Um ſo verwunderlicher iſt
das Echo, daß aus unſerer Nachbarſtadt Wiesbaden und aus dem Munde
des preußiſchen Miniſterpräſidenten kam.
Der volksparteiliche Antrag, Arbeiten im beſetzten Gebiet
bevorzugt an dort anſäſſige Bewerber zu vergeben, wird durch die
zu=
ſtimmende Antwort der Regierung für erledigt erklärt.
Abg. Scholz (D.V. P.) ſetzt ſich für die Gründung bzw. die
Ver=
legung des zurzeit in Koblenz befindlichen
Wirtſchaftsausſchuſ=
ſesfür das beſetzte Gebiet nach Heſſen ein. Die Verhältniſſe
fordern, daß ein evtl. abgeänderter Ausſchuß die wirtſchaftlichen
For=
derungen und Notwendigkeiten bearbeitet. Der entſprechende Antrag
wird einſtimmig angenommen.
Abg. v. d. Schmitt (Komm.) proteſtiert gegen die zuſtimmende
Haltung des heſſiſchen Bevollmächtigten zu dem neuen
Republik=
ſchutzgeſetz, das ein echtes Severingſches Zuchthausgeſetz zur
Auf=
rechterhaltung des Kapitalismus darſtelle.
Abg. Dr. Werner (Nat.=Soz.) (mit Rufen „Heil Hitler”
empfan=
gen) nimmt die Regierung in Schutz, daß ſie Rechtsverbände,
insbeſon=
dere den Stahlhelm, pfleglich behandle. Er ſtimmt dem kommuniſtiſchen
Antrag zu.
Abg. Böhm (Dntl.) ſpricht ſich ebenfalls für den kommuniſtiſchen
Antrag aus, der aber der Ablehnung verfällt.
Abg. Kunckel (D.V.P.) fordert, daß bei der Wiederinſtandſetzung
von reichseigenen Gebäuden im beſetzten Gebiet dieſe
Arbeiten ſobald als möglich begonnen und möglichſt durch die
Berufs=
organiſationen vergeben würden.
Das Haus ſtimmt dem Antrag zu. Die Reichsregierung hat bereits
Mittel zu dieſem Zweck zur Verfügung geſtellt.
Kommuniſtiſche Anträge gegen das Reichsfinanzprogramm
werden abgelehnt.
In einer Pauſe tritt der Aelteſtenrat zuſammen, der für die
am Donnerstag beginnende Etatberatung eine Beſchränkung der
Redezeit beſchließt, wogegen die Kommuniſten proteſtieren.
Durch die entgegenkommende Regierungsverordnung wird ein
deutſchnationaler Antrag wegen der Feier des Reformations=
feſtes in der Schule für erledigt erklärt.
Die Erkeilung des Religionsunkerrichkes
hat ein weiterer deutſchnationaler Antrag zum Gegenſtand. In der
Be=
gründung tritt Abg. Frau Heraeus für eine ſchärfere Handhabung
der Beſtimmungen des Volksſchulgeſetzes ein. Auch weite Arbeiterkreife
lehnen die Propagandamethoden des bolſchewiſtiſchen Atheismus ab.
Es darf nicht mehr vorkommen, daß, wie in Walldorf und Mörfelden,
vor und in der Schule Handzettel mit der Aufforderung zum
Fernblei=
ben vom Religionsunterricht uſw. verteilt werden. Die Arbeit der
chriſt=
lichen Familie muß in der chriſtlichen Schule unterſtützt werden.
Abg. v. d. Schmitt (Komm.) kritiſiert den ſozialdemokratiſchen
Kultusminiſter in Heſſen.
Abg. Galm (Komm. Opp.) ſtellt den deutſchen Ehe= und
Mutter=
ſchaftsverhältniſſen die vorbildlichen Leiſtungen Sowjetrußlands
gegen=
über, wo wirkliche Geiſtesfreiheit und Religionsfreiheit herrſche.
Abg. Kaul (Soz.) ſieht in dem Antrag einen Vorſtoß gegen das
heſſiſche Volksſchulgeſetz. Seine Fraktion könne auch der
Materialüber=
weiſung an die Regierung nicht zuſtimmen, weil keine Veranlaſſung
dazu vorliege. Auf der anderen Seite würde von nationalſozialiſtiſchen
Lehrern das Judentum und ſeine Religion in der Schule beſchimpft.
Den Mitgliedern der Sozialdemokratie ſei die religiöſe Betätigung
frei=
geſtellt.
Staakspräfidenk Dr. Adelung
erklärt: Auf die grundſätzlichen Fragen, die in der Debatte angeſchnitten
worden ſind, werde ich bei der Etatberatung zurückommen. Wir haben
alles Intereſſe an der Erhaltung der gemeinſamen Schule in Heſſen und
werden uns ſtreng an die Beſtimmungen des Volksſchulgeſetzes halten.
Dieſes beſagt in ſeinem Artikel 1: „Die Volksſchule hat die Aufgabe,
die geiſtigen und körperlichen Kräfte des Kindes, zu entfalten und ihm
durch Unterricht und Erziehung die Grundlagen religiös=ſittlicher,
ſo=
zialer und ſtaatsbürgerlicher Bildung im Geiſte des deutſchen
Volks=
tums und die für das Leben in der Volksgemeinſchaft nötigen
allge=
meinen Kenntniſſe und Fertigkeiten zu gewähren.‟ Dieſen Vorſchriften
werden wir ſtreng nachgehen und feſthalten an dem Grundſatz der
Dul=
dung und Toleranz, aber Toleranz nach allen Seiten. Gegen
Verächt=
lichmachung und Benachteiligung einer anderen Religionsüberzeugung
werde ich einſchreiten.
Abg. Winter (Zentr.) gibt Proben aus kommuniſtiſchen
Hetz=
blättern, die in den Schulen verteilt wurden. Die chriſtliche
Simultan=
ſchule Heſſens verlange den chriſtlichen Lehrer.
Abg. Axt (V. R.P.) wendet ſich gegen die von kommuniſtiſcher Seite
gegebenen Zerrbilder unſerer Eheverhältniſſe.
Abg. Dr. Werner (Nat.=Soz.) wünſcht, etwas mehr
Empfindlich=
keit im Zentrum gegenüber der aktiven Kulturpropaganda der geſamten
Linken. Daß in Heſſen nationalſozialiſtiſche Lehrer ſich antiſemitiſch
be=
tätigten, ſei erſt noch nachzuweiſen.
Abg. Dr. Müller (Lbd.) unterſtützt den Antrag, gegen den Abg.
Reiber (Dem.) perſönliche Bedenken äußert.
Abg. Scholz (D.V.P.) beantragt, da es bereits ½3 Uhr iſt,
Ver=
tagung der Sitzung auf Mittwoch. — Präſident Delp erklärt, daß der
Geſetzentwurf über die Verlängerung der Legislaturperiode des
gegen=
wärtigen Landtages heute noch verabſchiedet werden ſoll, da morgen
einige Abgeordnete verhindert ſeien. Es entſpinnt ſich gegen dieſe
Hand=
habung der Tagesordnung eine lebhafte Debatte, in der Abg. Dr.
Nie=
poth wegen des Zwiſchenrufes „unehrliches Spiel” zur Ordnung gerufen
wird. Das Haus beſchließt, weiterzutagen und überweiſt den Antrag
wegen des Religionsunterrichtes der Regierung mit dem Erſuchen, noch
einmal entſprechend an die Lehrerſchaft heranzutreten.
Den Ausſchußbericht über die Regierungsvorlage auf
des gegenwärtigen Landtages um ein Jahr erſtattet Abg. Kaul (Soz.).
In der Ausſprache bezeichnet Abg. v. d. Schmitt (Komm.) dieſen
Geſetzentwurf als die deutlichſte Demaskierung der heutigen nur
for=
malen Demokratie und als die Angſt der Koalitionsparteien vor der
Abrechnung mit den Wählern.
Auch Abg. Galm (Komm. Opp.) polemiſiert in ſcharfen Worten
gegen dieſe unſaubere und unglaubliche Haltung der patentierten
Demo=
kraten, gegen die ſich jeder anſtändige Menſch mit dem Wahlzettel
aus=
ſprechen müſſe.
Abg. Dr. Werner (Nat.=Soz.) erblickt in dieſem Streich der
Koa=
lition die „Politik einer gewiſſen Hoſe‟. Aber die Abrechnung,
insbe=
ſondere mit den Sozialdemokraten, werde nicht ausbleiben.
Abg. Dr. Keller (D. V.P.) weiſt auf das undemokratiſche der
Handlungsweiſe der Koalitionsparteien hin und erklärt, vor 6 Wochen
hat der Landtag eine Verfaſſungsänderung beſchloſſen und den künftigen
Landtag auf 4 Jahre feſtgelegt. Dabei iſt von drei Seiten feſtgeſtellt
worden, daß mit dieſer Abſtimmung eine Verlängerung des gegenwärtigen
Landtages nicht verbunden iſt. Hätte man damals offen zugegeben, daß
die noch erforderliche Vierfünftel=Mehrheit für Verfaſſungsänderungen
nur deshalb aufgehoben werden ſoll, um dann mit
Zweidrittelmehr=
heit den Landtag verlängern zu können, dann wäre wohl dieſe
Abſtim=
mung anders ausgegangen. Was zu ſeinem Leidweſen jedem Menſchen
verſagt iſt, das beſchließt dieſer Landtag; er verlängert ſeine
Lebensdauer und ſichert den Regierungsparteien
ihre Mandate. Von beſonderem Intereſſe iſt die Haltung des
Landbundes. Vielleicht hat man ihn vor 6Wochen getäuſcht oder er hat=
Von Hans Otto Becker
Uung in dieſen Tagen die Feier der ſiebenhundert=
9r von Herrn Walters Tod. Es darf daher mit
der Beziehung gedacht werden, die der größte
anger zu unſerer engeren Heimat hat. Wie
Wolf=
ich mit dem Odenwald durch ſeinen Aufenthalt
lrg, wo er als Gaſt des Grafen von Dürn den
derbunden iſt, ſo auch Walter von der Vogel=
In Diether II., der auch von dem Dichter Heinrich Tannhäuſer
genannt wird, hat man den „Bogener” Walters von der Vogelweide
geſehen. Neuerdings wird freilich behauptet, daß nicht Graf
Die=
ther von Lichtenberg, ſondern ein anderer Graf von Elnbogen, das
in Oeſterreich liegt, der Gönner und Freund Herrn Walters
ge=
weſen ſei; entſcheiden können wir den Streit darüber nicht, aber
aus heimatlichem Gefühl heraus wollen wir doch dem Grafen von
Katzenelnbogen, der auf Lichtenberg reſidierte, den Vorzug gönnen,
Herrn Walters Freund geweſen zu ſein.
Dedicht Herrn Walters, das in der Ueberſetzung
lautet:
n dem Ellenbogner hold
hne Gab und ohne Sold;
mild, blieb es auch mir verholen.
Ens denn die Reußen und die Polen!
rregt mit weder Haß noch Neid;
eiſter möcht ihn beſſer preiſen,
* Schnarrenzer Dudelweiſen,
er der Werten Würdigkeit.
olen Stein, den Diamant,
Ir des ſchönſten Ritters Hand,
Zitte ward er doch der meine.
De nicht die Schönheit nach dem Scheine;
Mann iſt ſchön und großgezogen;
24 nach außen Inneres kehren,
mt das äußere Lob zu Ehren.
S von Katzenellenbogen.
I Jant der Dichter dem Grafen von
Katzeneln=
eient eines Diamantringes. Wer war dieſer
* ihn in dem Grafen Diether II. von Katzen=
Li0 Graf von Lichtenberg nannte, nach dem ver=
Ii erbauten Schloß Lichtenberg, dem Glanz=
Odenwalds. Das heutige Schloß Lichtenberg
Ia Jahrhundert, jedoch von dem alten Katzen=
Ws in den vierziger Jahren des vorigen Jahr=
L Iind nach geringe Reſte erhalten; auf dieſem
Decther II., der bekannt iſt durch ſeine Teil=
Scaha des Jahres 1218 und an der Belagerung
Schonten; auf der Rückfahrt wurde ſein Schiff
Seäubern durch Feuer zerſtört, aber der Graf
Küſte von Cypern retten.
Geſtern abend wurde im Konkordiaſaal (Waldſtraße) ein
Wohltätigkeitskonzert des Kath. Kirchenchors „Cäcilia” der St.
Fidelispfarrei Darmſtadt zugunſten der Franziskanerinnen von
St. Fidelis veranſtaltet, deſſen Leitung in Händen des
Haupt=
manns Leyerer lag. Erfreulicherweiſe waren die Plätze zu
dieſem Konzert, dem auch Miniſter Kirnberger beiwohnte,
aus=
verkauft, erfreulich in doppelter Hinſicht, da deſſen Reinerlös
einem wohltätigen Zwecke dient, und da die Vortragsfolge und
die Darbietungen auf einem ſehr hohen Niveau ſtanden und
einem kunſtverſtändigen Publikum in jeder Beziehung angenehme
Stunden vermittelten. Vor allem der Kirchenchor „Cäcilia”, der
unter perſönlicher Leitung des Herrn Hauptmanns Leyerer
ſtand, ließ eine hohe Diſziplin erkennen und brachte die
Chor=
darbietungen außerordentlich eindringlich und tonvollendet zu
Ge=
hör. Naturgemäß liegen dieſem Männerchor die vor allem
ge=
pflegten Kirchenlieder am beſten, unter denen beſonders das
„Vor aller Jungfrau’n Krone” und das lateiniſche Gloria”
an=
ſprachen. Auch das Kirchenlied „Geleite durch die Wellen” fand
durch exakte und klangreine Wiedergabe volle Anerkennung. Die
Muſikdarbietung der Herren Müller und Kehr die aus der
ſchwierigen „Grand Duo concerlant”, Op. 48, für Piano und
Kla=
rinette alle Feinheiten herauszuholen verſtanden, fand
berech=
tigten Beifall. Das Trio für Klarinette, Horn und Fagott (die
Herren Kehr, Zimolong, Wiſchert), das eine
Kompoſi=
tion älterer Meiſter vortrug, bewies ebenſo wie das Trio für
Piano, Klarinette und Viola (die Herren Müller, Kehr und
Siebert) eine meiſterhafte Beherrſchung ihrer Inſtrumente.
Unter den muſikaliſchen Darbietungen iſt noch das Duett für
Kontrabaß und Piano der Herren Fricke und Müller
her=
vorzuheben. Konzertſänger Gruß, der wirkungsvoll und
tech=
niſch vollendet von ſeinem Lehrer, Geſangs= und Klavierpädagogen
F. Müller, am Flügel begleitet wurde, verfügt über einen ſehr
ſchönen, gepflegten Tenor, der allerdings ſich leider wegen einer
kleinen Indispoſition nicht voll entfalten konnte. Volle Anerkennung
verdienen die Leiſtungen des kombinierten Knaben= und
Männer=
chors unter Leitung ſeines Dirigenten, Hauptmanns Leyerer. Die
ſchwierige Zuſammenfaſſung der Chöre, die ebenſo wie das
ſtimm=
liche Ineinanderklingen ausgezeichnet war, gereicht ebenſo dem
Dirigenten wie ſeinem von ihm geleiteten und eingeübten Chor,
der über gutes Material verfügt, zur Ehre. Der Knabenchor
war einheitlich in den Cäciliafarben erſchienen, eine
Aeußer=
lichkeit, die wegen ihres hübſchen Ausſehens beſonders erwähnt
ſei. Mit Chordarbietungen verſchiedener Kirchenlieder wurde
das Konzert beſchloſſen, das ein künſtleriſcher Genuß war und
einen tiefen Eindruck auf die Beſucher hinterließ, die ihrer
Aner=
kennung in begeiſtertem Beifall Ausdruck verliehen. Den Soliſten
ſowie dem Vorſitzenden des Kirchenchors, Herrn Kemmerer, der
ſich um das Zuſtandekommen des Abends beſonders verdient
machte, wurden prachtvolle Blumenarrangements, Herrn
Haupt=
mann Leyerer ein goldener Lorbeerkranz überreicht.
Meine Damen und Herren! Gehen Sie heute oder morgen
ins Orpheum, Sie werden es nicht bereuen; da ſpielt eine Jazz=
Kapelle, die ihre Sache ungeheuer virtuos macht; da ſind Spieler
darunter, die Künſtler ſind auf ihrem Inſtrument, da herrſcht eine
Diſziplin, die weit über Routine hinausgeht, da gibt es die
tollſten geſtopften Trompeten und Poſauneneffekte, und mit
Vio=
line, Klavier, Klarinette, Saxophon und Baß und Schlagzeug
und Banjo gibt das einen Zuſammenklang von unerhörter
Viel=
ſeitigkeit, von hinreißendem Rhythmus und einer draſtiſchen
Komik, die zweieinhalb Stunden aufs angenehmſte unterhält; da
iſt noch eine recht anmutige Tänzerin, ein Exzentrik=Tänzer, deſſen
Arme und Beine ſich drehen wie die Propeller eines Flugzeuges,
da iſt ein Sänger, der bis ins dreigeſtrichene C hinauf zu ſingen
verſteht, was vielen Leuten gewaltig imponiert, aber vor allem
iſt da ein Komiker, Edgar Dolton, der allein ſchon den Beſuch
lohnt; man brüllt vor Lachen, noch ehe er den Mund aufmacht;
ein Augenzwinkern, eine Bewegung, das iſt alles; das iſt aber
von zwerchfellerſchütternder Wirkung. — So verlief die geſtrige
Aufführung im Orpheum, wo Bobbie Hind mit ſeiner London
Senora Band konzertierte, zu allſeitiger Zufriedenheit; das
Publi=
kum war hingeriſſen und begeiſtert. Meine Damen und Herren!
O.
Ich rate zu einem Beſuch im Orpheum.
Seite 4
Mittwoch, den 14. Mai 1930
ſich gutgläubig täuſchen laſſen, nunmehr wird ihm wohl ein Licht über
die wahren Abſichten der Koalition aufgegangen ſein, und wir
erwar=
ten, daß er jetzt ſeine Haltung revidiert. Abg. Werner war vor ſechs
Wochen noch wild und wußte wohl noch nicht, ob er bei den
National=
ſozialiſten landen könnte. Wir fürchten, man wird es ihm dort
ver=
denken, daß er bei der damaligen Sitzung mit ſeiner früheren
Fraktions=
genoſſin Frau Haraeus vor der entſcheidenden Abſtimmung ſo raſch
ver=
ſchwunden iſt und ſo ermöglichte, daß die nächſte Kraftprobe in Heſſen
vermutlich erſt im November 1931 vorgenommen wird. Ich kann mir
vorſtellen, daß bis dorthin die herrliche Begeiſterung in den
national=
ſozialiſtiſchen Maſſenverſammlungen verflogen iſt, daß es ihm nicht
mög=
lich iſt, eine Schar Braunhemden hier hereinzuführen und mit Methoden
aufzuwarten, die wir in anderen Parlamenten bereits kennengelernt
haben. Begeiſterung iſt ja keine Dauerware, und die Jungbauern werden
bis dorthin wieder nüchtern geworden ſein und zurückkehren zu ihrer
Intereſſenvertretung. Aber den Vertretern eines verwäſſerten
Marxis=
mus möchte ich doch eins ſagen: Warum ſind Sie ſo beſcheiden, laſſen
Sie doch den Wähler überhaupt nur einmal wählen, vielleicht an ſeinem
Konfirmationstag, um ihn dann aller Sorge um das Schickſal
ledigzu=
ſprechen. Man braucht nur auf ein ſolches Beiſpiel zurückzugreifen, um
das Bedenkliche zu erkennen, das darin liegt, ein auf drei Jahre
gewähltes Parlament einfach zu verlängern. Warum treten Sie das erſte
Recht des Volkes ſo ohne alle Skrupel nieder? Sie ſind Vertreter der
Parteien, die die Deutſche Verfaſſung in Weimar ſchufen, deren Artikel 1
beſtimmt: Alle Gewalt geht vom Volke aus. — Es ſind großenteils noch
dieſelben Leute, die die heſſiſche Verfaſſung geſchaffen haben, die beſagt,
alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Jetzt aber ſagen Sie dieſem
ſonveränen Volk, „du haſt uns zwar nur auf drei Jahre gewählt, aber
wir haben unſere Sache ſo gur gemacht, daß wir die Staatsreform am
beſten vornehmen, denn wir machen ſie beſſer als jedes neue Parlament,
das du wählen könnteſt. Deshalb ſchenken wir dir die Qual der Wahl
und uns die Mandate und bleiben feſt und treu zuſammen‟. Die in den
Vordergrund geſchobene Reformarbeit iſt nur eine Kuliſſe, die bei der
Wahl dieſes Landtages kaum in Erſcheinung trat. Wir ſind zwar keine
Demokraten, aber wir denken doch demokratiſcher als Sie, denn Herr
Kaul erklärt, wir ſtehen vor ſchweren Entſcheidungen, die wir nicht dem
Stimmzettel der Wähler überlaſſen können. Eine der Regierung
unter=
ſtellte Preſſeſtelle hat ja dem Volke klarzumachen verſucht, daß
Wah=
len viel Geld koſten, und daß die Zeiten zu ſchlecht ſind, um
die=
ſen Luxus, dieſe unproduktive Ausgabe jetzt geſtatten zu können. Vor
dieſer Begründung habe ich alle Hochachtung, und man hätte ſie in die
Begründung der Vorlage aufnehmen ſollen. Für die Güte einer Sache
iſt meiſt kennzeichnend der Weg, den man ihretwegen einſchlägt. Ich
Todesanzeige.
Heute morgen 7 Uhr verſchied nach langem
Leiden mein lieber Mann, unſer guter Vater,
Bruder, Großvater, Schwiegervater und Onkel
dert Bbhannes Hehler
im Alter von 76 Jahren.
Darmſtadt, den 13. Mai 1930.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Georg Metzler.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 15. Mai,
nachmittags 3½ Uhr, auf dem Friedhof Nieder=
Ramſtädterſtraße, ſtatt.
(7814
Todes=Inzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Frau, unſere gute, ſtets treuſorgende
Mutter, Tochter Schweſter, Schwägerin,
Tante und Schwiegertochter
Mau Malle eun
geb. Würth
von ihrem langen, ſchwerem, mit großer
Ge=
duld getragenem Leiden zu erlöſen und zu ſich
in ſein himmliſches Reich zu nehmen.
Im Namen der tieftrauernd. Hinterbliebenen:
Wilhelm Gorr und Kinder
Alexanderſtr. 25.
Darmſiadt, den 13. Mai 1930. (7817
Die Beerdigung findet Donnerstag um 3 Uhr auf dem
Friedhofe an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 12. ds. Mis, vormittags 12 Uhr
ent=
ſchlief ſanft nach kurzem Leiden mein geliebter
Mann, unſer guter Sohn, Schwiegerſohn,
Bruder, Schwager, Onkel, Neffe und Vetter,
Herr
Savoig sann
Verwaltungs=Amtmann
im Alter von 43 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Frieda Baum, geb. Sieboth
Familie Karl Baum
Familie Jacob Sieboth
Familie Fritz Baum
Familie Walter Baer.
Worms, Darmſtadt, Oſthofen.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 15. Mai 1930
nachmittags 3 Uhr in Worms, von der Kapelle des
Fried=
hofs (Hochheimer Höhe) aus ſtatt.
fürchte, daß ein Teil unter Ihnen noch ſtolz iſt auf die Erliſtung des
Zieles, auf dieſes argliſtige Spiel mit dem Wahlrecht des
ſouveränen Volkes. (Zwiſchenruf: Unſer gutes Recht.) Wir
wer=
den bekannt machen, welchen Parteien das Volk die Beſchneidung ſeiner
Rechte verdankt, und wer abſichtlich oder fahrläſſig dabei mitmacht.
Abg. Werner (Nat.=Soz.) erklärt in einer Replik, daß er
ſeiner=
zeit in der Annahme, daß die Abſtimmung über die Verfaſſungsänderung
nicht mehr erfolgen werde, zu einer Sitzung gegangen war.
Abg. Dr. Müller (Lbd.) erklärt, wir haben uns weder getäuſcht,
noch täuſchen laſſen. Meine Fraktion wird der Verlängerung des
Land=
tages heute vollzählig entgegenſtimmen.
Abg. Schül (Ztr.) verlieſt ein Gutachten von Prof. Anſchütz=
Heidelberg, wonach keine Bedenken für eine ausnahmsweiſe und
einjäh=
rige Verlängerung der Landtagsdauer beſtünden. Dies iſt höchſtens der
Fall für eine unbefriſtete Verlängerung. Auch ein Berliner Gutachter
ſtehe auf dieſem Standpunkt. Verfaſſungsrechtlich habe der Landtag die
Befugnis, ſeine Amtszeit zu verlängern. Die
Koa=
litionsparteien können den Wahlen ruhig entgegengehen, denn die leitet
nur das Wohl des geſamten Volkes. (Zwiſchenruf: Warum
befragen Sie nicht das Volk?)
Abg. Dr. Beſt (V.R.P.) verlieſt eine zuſtimmende Erklärung ſeiner
Partei.
In der namentlichen Abſtimmung wird das Geſetz bei
Abweſen=
heit der vorher noch tätigen Abg. Frau Heraeus (Datl.) und Angermeier
(Komm. Opp.) mit 45 Stimmen der Sozialdemokraten, des
Zen=
trums, der Demokraten und der Volksrechtpartei gegen 21
Stim=
men der Volkspartei, des Landbundes, der Kommuniſten, eines
Natio=
nalſozialiſten und eines Deutſchnationalen angenommen. Die zweite
Leſung ergibt das gleiche Stimmergebnis. Damit iſt die
Zweidrittel=
mehrheit erreicht.
Präſident Delp vertagt die Sitzung auf Mittwoch 10 Uhr:
Fort=
ſetzung der Tagesordnung. Schluß ½4 Uhr.
Weitere Zunahme der Wohlfahrtserwerbsloſen.
Berlin, 13. Mai.
Auch im April iſt die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen, d. h.
derjenigen Erwerbsloſen, welche die Leiſtungen der
Arbeitsloſen=
verſicherung nicht mehr oder noch nicht erhalten können und
in=
folgedeſſen von der Gemeinde laufend unterſtützt werden müſſen,
Statt beſonderer Anzeige.
Unſer lieber Vater, Schwiegervater, Großvater
und Urgroßvater
Lehrer i. R.
Dennic Seip
iſt am 11. Mai 1930 kurz vor Vollendung des
80. Lebensjahres ſanft verſchieden.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 14. Mai 1930.
Mathildenſtr. 34.
(7794
Die Beiſetzung hat nach dem Wunſche des Entſchlafenen
in der Stille ſtattgefunden.
Nachruf.
Am 10. Mai 1930 verſchied nach kurzer Krankheit, infolge
eines ſchweren Leidens, der langjährige Vorſitzende des
Auf=
ſichtsrates unſerer Bank, Herr
Maguft Schafelf keftorl.4t.
Wir betrauern in dem Heimgegangenen einen Mann, der
ſeine beſten Kräfte dem Wohle und dem Ausbau uuſerer
Genoſſenſchaft gewidmer hat. Uber drei Jahrzehnte gehörte
der Verſtorbene der Verwaltung der Vereinsbank König
e. G. m. b. H. zu König an, davon faſt 22 Jahre als Vorſitzender
des Aufſichtsrates.
Er war ein Vorbild von Pflichterfüllung, ein großer,
guter und edler Menſch und hat unſere Genoſſenſchaft in dieſen
arbeitsreichen Jahren mit zu ihrer heutigen Bedeutung führen
helfen. Wir verlieren in ihm nicht nur einen überzeugten
An=
hänger unſerer genoſſenſchaftlichen Beſtrebungen ſondern auch
einen treuen, lieben Freund.
Sein Andenken wird in der Geſchichte unſerer Bank für
alle Zeiten weiterleben.
(7836
König im Odenwald, den 12. Mai 1930.
Vorſtand und Aufſichtsrat der Vereinsbank König
e. G. m. b. H.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Heimgange unſeres
lieben Entſchlafenen
Herrn
Joh. Friedr. Berthold
ſagen wir hiermit Allen herzlichen
Dank. Ganz beſonderen Dank Herrn
Dr. Goge für ſeine Fürſorge während
des Krankenlagers, Herrn Karſten und
dem Sangeschor von der
neuapoſto=
liſchen Gemeinde für die troſtreiche
Grabrede und den ſchönen Geſang,
ſowie dem Fabrikarbeiterverband und
der Fa. E. Merck für die
Kranznieder=
legungen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
weiterhin geſtiegen. Am 30. April wurden.
Städtetag mitteilt, in den Städten mit me
wohnern (mit zuſammen 25 Millionen Einwol
Wohlfahrtserwerbsloſe laufend unterſtützt.
dagegen 315 000 und am 28. Februar 294000
loſe gezählt worden.
Akkion gegen die polikiſche und
Bolſchewifierung Deutſchll s.
Der Landesbürgerrat Bayern
vor kurzem an die ſämtlichen nichtmarxiſti
Reichstages gerichteter Aufruf zu einer einhei
die in erſchreckendem Maße zunehmende poli
Bolſchewiſierung Deutſchlands in weiteſten Kr.
Beifall gefunden hat. Namhafte Parteien hab o.r
und die Verſicherung gegeben, dieſe Anregung rä
verfolgen. Breiteſte Schichten aus Land und f5
Genugtuung Ausdruck verliehen, daß endlich z
wurde Sie alle verlangen entſchiedenes Han
ab, weiter mit leeren Redensarten und Verſr rn
zu werden. Unter den zahlreichen Zuſchrifter
lebhafte Klagen laut, daß ſelbſt von bürgerlic Känd
gen viel zu wenig geſchieht, um dem unher den 1n
Sowjetſendlinge vor allem auch unter der Sch Sende
Handwerk zu legen. Bedauerlicherweiſe haben grdin=
Parteien, die ſonſt ſehr über den Verfall
Jugendverführung klagen, bis heute noch nick git g
der Anregung des Landesbürgerrates Bayern den 3.
ſchluß Stellung zu nehmen. Es iſt zu erwarte arß aud
Einſtellung Taten folgen laſſen, daß ſie an
Anreol=
gemeinſamen Aktion nicht achtlos vorübergeh erden
am allerwenigſten wünſchen können, daß man T hne
Stillſchweigen oder einer Ablehnung falſch hlußi
ziehen möchte. Der Aufruf des Landesbürgerr
bei einem großen Teile der Parteien der Will
iſt und daß damit eine dringende Forderung 1 r
endlich der Verwirklichung entgegenreift.
Heute nacht entſchlief nach lan
Leiden mein geliebter Mann
im 29. Lebensjahr.
In tiefer Kue
Greie Fritſch Fb.8
den 413.D k9
Frankfurt (Main),
z. 3t. Darmſtadt,
Heinrichſtraße 112.
Beerdigung Donnerstag, den 15. Mai D un
auf dem alten Friedhof, Darmſtadt, Ni Aamnſt
Dankſagung
Für die überaus vielen Beweiſe H
nahme, ſowie für die vielen Krat mdB
ſpenden bei dem Heimgang un
ſchlafenen ſagen wir Allen unſ
Dank. Beſonders danken wir de vei
Köhler für die tröſtenden Wor
Die trauernden Hin pliel
Frau Marg. Pit EOw
Darmſtadt, Riegerplatz 13, II.
Dankſagung
Für die vielen Beweiſe herzl
beim Heimgang unſerer lieben Tchlale
Frau Margareta Daſcher, g.M.
ſagen wir auf dieſem Wege uRen
Dank. Ganz beſonders danken n ſ ern?
Schmidt für ſeine troſtreiche Tr Eede,
dem Organiſten Herrn Lehrer Rieſche
den dem Wunſche der En Sienl
ſprochenen Choral in der Kir4
Spendern von Kränzen und 2
Die trauernden H ElleR
Tützelbach, den 12. Mai 19
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Heimgang unſeres
lieben Entſchlafenen
Herrn Johannes Schmidt
Zugführer i. R.
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank, beſonders Herrn
Pfarrer Marx für die troſtreichen
Worte, ſowie dem Fahrbeamtenverein
Darmſtadt=Kranichſtein für die
Kranz=
niederlegung und den ehrenden
Nach=
ruf am Grabe,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Schmidt Bwe.
Darmſtadt, den 13. Mai 1930.
Liebigſtr. 42
Fußpflege
Fr. Harkmann
appr. Heilgehilfe,
Grafenſtr. 20, II. lks.
Telefon 1454. (278a
Dachrinnen,
Abfall=
rohre uſw. w. gut u.
bill. repariert und
erneuert. Th. Fey,
Inh.: Willy Fey,
Pankratiusſtr. 26½
(Tel. 2013).
Vervielkältigungen
Ihschriften
8. Guttmann
8 Wilhelminenstr. 8
304a)
Stat
Für erwieſene Ar
lich unſerer Silb —
danken wir herzli
Karl Oi
APE
Jungma
Nähmaſchin=
Otto Urschel, Se
Elegante
jap. Kimonos und Dar
in allen Preislagen
1857a)
Johar
Elisabethe
Mittwoch, den 14. Mai 1930
Seite 5
der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 14 Mai.
m eiſerſchäffen der Skudenken.
iftsſtelle für die Internationalen
Meiſterſchaf=
bekommen wir die Mitteilung, daß in dieſen
ruck der Programme begonnen werden wird.
2 der Weltmeiſterſchaften hat den Druck dieſer
e hieſige Firma vergeben. Sie hat außerdem
ſiteur offiziell ermächtigt, für das Programm
ften Anzeigen zu ſammeln. Der Betreffende
chender Weiſe ausweiſen.
der hohen Auflage des Programms, des
ſtar=
dieſes Programm wegen ſeiner Ausgeſtaltung.
finden wird, erſcheint eine Inſertion
zweck=
avon, daß ſich die Darmſtadter Geſchäftswelt
verwahren wird, in der einzigen offiziellen
n Veranſtaltung zu inſerieren, die den
Höhe=
ahrfeier der Stadt Darmſtadt bildet und die
und kulturellen Bedeutung noch nicht ganz
ann. Die verſchiedenen wirtſchaftlichen
Ver=
jungen wurden von der Geſchäftsſtelle für die
der Studenten entſprechend informiert.
4. handelsſchau.
if aufmerkſam gemacht, daß die 4.
Handels=
e am Exerzierplatz am Mittwoch, dem 14. Mai,
geöffnet iſt. Es iſt ſomit auch den Perſonen,
sſtellung nicht beſuchen können, Gelegenheit
ge=
zau in den Abendſtunden zu beſuchen. (Vergl.
Främien auf die Eintrittskarten fielen auf
Nr. 16 553 ein Alkodagasherd. Nr. 5378,
4610 je ein Gutſchein im Werte von je 10 Mk..
235, 4407, 4999 je ein Gutſchein im Werte von
des Deutſchen Buchdruckervereins, der jetzt
lung in Darmſtadt abhielt, hat an den
Ober=
des Telegramm geſandt: „Hauptverſammlung
n Buchdruckerverein, Mitglieder aus Freiſtaat
aſſau, entbietet der Stadtverwaltung
Darm=
uß mit herzlichen Wünſchen zum 600jährigen
eine weitere glückliche Entwickelung der
ſchö=
ſewerbe und Künſte fördernden Landeshaupt=
J. A.: Auguſt Ph. Oſterrieth, Vorſitzender.”
Bei dem großen Wettbewerb um das
Pro=
bäude in Berlin wurde unter 450 Bewerbern
r Herm. Tuch=Darmſtadt zuſammen mit
ſei=
witz=Berlin ein Preis zuerkannt. Die
bei=
rumeiſter erhielten für den viertbeſten Ent=
Die Ueberreichung der Anerkennung und
im Beiſein der preußiſchen Miniſter in der
eſens feierlich ſtatt.
rbeitsjubiläum. Am 10. Mai d. J. konnte
Ihilipp Deutſch auf eine ununterbrochene
ſer Firma Joſ. Deutſch zurückblicken. Bei der
t wurde von einer größeren Feier abgeſehen,
Inhaber der Firma, Herr Gottfried Deutſch,
an Aufmerkſamkeiten in würdiger Weiſe
dem Jubilar ein weiterer geſunder Lebens=
Herr Schneidermeiſter Nicklas, Schloßgaſſe 24,
rlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 88. Geburstag.
tinar für Sprecherziehung. Es ſei nochmals
gemacht, daß die verſchiedenen Kurſe des Se=
Wünſchen entſprechend, auf Donnerstag
feſt=
zwar 1. von 16—17,30 Uhr: Anfängerkurſus
(Stimmhygiene) Sprechtechnik und
mundart=
on 17,30—18,30 Uhr: Kurſus für Fortgeſchrit=
und geſprochene Dichtung); 3. von 19—20,30
eie Rede für Anfänger und Fortgeſchrittene);
Uhr: Oeffentliche Vorleſung über Fragen
Sprechkunſt, geſprochenen Dichtung, Rhetorik,
il. Sämtliche Teilnehmer an den
verſchiede=
inars verpflichten ſich für ein Semeſter. Der
Univerſitätslektor F. K.
Roedemeyer=
tjeweils an den Donnerstagen ab 15.30 Uhr
Rückſprache zur Verfügung. Einſchreibungen
kretariat der Städtiſchen Akademie für Ton=
Be 36, Fernſprecher 3500, entgegengenommen.
Leinheimer S.C. Der Weinheimer S.C., der
ſchen Hochſchulen und Bergakademien
Deutſch=
wirtſchaftlichen Hochſchule Hohenheim
zuſam=
diesjährige Tagung — zugleich mit dem
Alter Korpsſtudenten — vom 2. bis 4. Juni
Bergſtraße, bzw. auf der von ihm erbauten
tb. Den Beratungen geht eine politiſche
* Vorträgen von Oberſt Dr. h. c. Schwerdt=
* Jung und Ausſprachen über
allgemein=
aus; ferner (am 1. Juni) eine ſportliche
Ver=
eiligung von 58 Korps.
Volksbühne. Die Darmſtädter Volksbühne ver=
* am 28 Mai, 20 Uhr, im Städtiſchen Saalbau
t. Als Mitwirkende wurden bereits gewonnen:
darre, die Schweſtern Reis, Hans Baumeiſter und
Luddenhagen, die bereits mit großem Erfolge im
rte. Als Abſchluß der Feier iſt Tanz vorgeſehen.
einheitspreiſe von 1 RM. ſind bereits auf dem
* Geſchäftsſtelle und bei dem Gewerkſchaftskartell
ismarckſtraße 19) zu haben.
deanſtalten am Woog. Die Eröffnung der
T erfolgt am Donnerstag, dem 15. Mai. Von
die ſtädtiſchen Badeanſtalten am Woog bis
von vormittags 5 Uhr bis zum Eintritt der
Ochen geöffnet. Die Badepreiſe haben gegen
i Veränderungen erfahren.
m
Haupkverſammlung des Verbandes Evang.=Kirchl.
Frauenvereine in Heſſen.
Der Verband Evang.=Kirchl. Frauenvereine hielt in
Darm=
ſtadt im Rummelbräu ſeine Hauptverſammlung ab, die gut
be=
ſucht war und von der 2. Vorſitzenden, Frau von Wuſſow, geleitet
wurde. Die Kirchenbehörde war vertreten durch den
Super=
intendenten der Provinz Starkenburg, Herrn Oberkirchenxat Dr.
Müller, Frl. Wahrendorff, die Geſchäftsführerin, gab den
Jahres=
bericht, und der Rechner, Herr Pfarrer Beringer, den
Kaſſen=
bericht und Voranſchlag, die beide ein erfreuliches Bild zeigten.
Durch die Wohlfahrtslotterie ſind weitere Mittel für die ſo nötige
Arbeit im Müttererholungsheim in „Nieder=Ramſtadt beſchafft
worden. Den Hauptvortrag hielt Frau Schnapper=
Heiden=
heim über: Die deutſche Wirtſchaftsnot und wir”.
Von einer Scheinblüte deutſchen Wirtſchaftslebens und des
äuße=
ren Luxus ausgehend wie wir ihn in weiten Kreiſen unſeres
Volkes heute leider erleben müſſen (ſ. Kinos, Vergnügungen aller
Art uſw.) werden wir in die tiefſte Wirklichkeit, in kraſſes Elend
hineingeführt: die Agrarkriſe. Wohnungsnot. Erwerbsloſennot,
Ueberfremdung unſerer Induſtrie, die verlorenen Kolonien und
Produktionsmöglichkeiten! Andererſeits laſten aber auf uns die
großen Beſatzungs= und Tributzahlungen, Renten und Penſionen
infolge der Kriegs= und Nachkriegsjahre. So ſind wir in einer
Not, von der ſich viele Menſchen doch noch gar kein rechtes Bild
machen. Wir haben große Schulden finanzieller und materieller
Art übernommen. Und finanzielle Not und ſittliche gehen immer
Hand in Hand. Hier gibt es nur einen Ausweg für uns: Arbeiten
und ſparen und zuſammenſtehen, aber dabei nicht auf
Lebens=
freude verzichten. Den Weg müſſen und wollen die evangeliſchen
Frauen gehen und ſo Führerinnen unſeres Volkes — denn ſie
ſind eine Macht — werden! Der zweite Teil des Vortrages
brachte das Praktiſche, wie einzelne Wirtſchaftsfragen, die für die
Frau wichtig ſind, vor allem drei Punkte: 1. kauft deutſche Waren,
2. verzichtet auf Luxusartikel, 3. wo aber ſolche gebraucht werden
müſſen, da nehme man wenigſtens die in Deutſchland
fertiggeſtell=
ten Waren, d. h. ſolche, bei denen ausländiſche Rohprodukte in
deutſchen Fabriken und von deutſchen Arbeitern hergeſtellt
wer=
den. Er betonte, wie ſtark zum Beiſpiel die Einfuhr von
Friſch=
gemüſen und Obſt aller Art und von Waren auf den
verſchieden=
ſten Induſtriegebieten iſt. Um alle dieſe Fragen müſſen ſich die
Frauen von heute mehr denn je kümmern. Die Frau ſoll aber
auch ſtreng ſachlich denken: mit Gefühl und Phantaſie
kom=
men wir nicht mehr weiter! Denn es iſt uns viel anvertraut!
Wir ſollen uns alle in großer Not und Schickſalsgemeinſchaft
ver=
bunden fühlen, an unſer Gewiſſen und an Gott gebunden, und
uns Kräfte aus der ewigen Welt holen. Frau Schnapper faßte
ihren Vortrag in zehn Gebote zuſammen und endigte mit einem
Gebet, das den Schluß der Verſammlung bildete.
BTage (rsat
Heute, Donnerstag und Freitag, 4 Uhr
Ernst-Ludwigstraße 20 bei
SCHAAF Gediegenes Hausgerät
Hortrag
mit Schaukochen
auf Grund neuester Erfahrungen
2.Iko
SICHERHEITS=
SCHNELKOCHER kocht sparsam, schnell u. ohne jede Gefahr
a. Zur Sitzung des Provinzialtags. Bei dem Provinzialtag für die
Provinz Starkenburg iſt folgender Antrag der Mitglieder Fritſch und
Joſt eingegangen: Der Provinzialtag möge beſchließen, in den
Haus=
haltsplan der Provinz für 1930 für den Bau der Bezirksſtraße Ober=
Klingen—Werſau (Kreis Dieburg) eine erſte Rate in Höhe von 25 000
Mark einzuſtellen.
— Frauenverein der Petrusgemeinde. An den Abend unſerer
Hausfrauenabteilung morgen Donnerstag, 8,15 Uhr, im
Ge=
meindehaus der Petrusgemeinde ſei erinnert und alle Mitglieder
des Frauenvereins eingeladen. Frau Profeſſor Heräus=
Offen=
bach wird über wichtige Fragen ſprechen, praktiſche Anregungen
werden gegeben werden.
Heute
Kinder-Mittwoch
Im
(5595a
Schlller-
Schdnhads latob piatzs
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Zur 1. Klaſſe der 35. (261.)
Lotterie war die Nachfrage nach Loſen wieder eine große. In der am
25. und 26. April ſtattgefundenen Ziehung fielen die beiden
Haupt=
gewinne von je 100 000 Reichsmark auf Nr. 8 493 in den beiden
Ab=
teilungen 1 und 2. Die Ziehung der 2. Klaſſe findet am 23. und
24. Mai ſtatt, wobei wieder 2 Hauptgewinne von je 100 000
Reichs=
mark zur Ausſpielung kommen. Die Erneuerung der Loſe zur 2. Klaſſe
muß planmäßig ſpäteſtens bis zum 16. Mai, 18 Uhr, bei
Verluſt des Anrechts in der zuſtändigen Lotterie=Einnahme erfolgen.
Die Beachtung dieſer Friſt wird dringend empfohlen, da über die nicht
rechtzeitig erneuerten Loſe anderweitig verfügt werden muß.
— Tödlicher Unglücksfall. Geſtern nachmittag ereignete ſich
in der Frankfurter Straße nahe dem Gaswerk ein ſchwerer
Un=
fall. Wie uns gemeldet wird, hängte ſich ein Radfahrer an einen
Laſthauptwagen, um ſich ziehen zu laſſen. Dabei kam er mit
ſei=
nem Rad in die Schienen, ſtürzte und kam ſo unglücklich unter
den ſchweren Anhänger, daß er ſofort getötet wurde. Der
trau=
rige Vorfall gibt Veranlaſſung, wiederholt dringend davor zu
warnen, ſich an Laſtkraftwagen anzuhängen.
Schwurgerichk.
Aw. Das Schwurgericht der Provinz Starkenburg hielt am
Diens=
tag die letzte Tagung ſeiner diesmaligen Seſſion ab. Anklage war
er=
hoben gegen einen 35jährigen Arbeiter, gebürtig aus Hilders (Kreis
Gersfeld), wohnhaft in Klein=Auheim, wegen Mordverſuchs an ſeiner
Ehefrau. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft hatte Mordverſuch
angenommen, weil der Angeklagte ſeiner Frau offenbar überdrüſſig
war. Nach anfänglich glücklicher Ehe kam es ſpäter öfters zu
Zwiſtig=
keiten, da ſich der Angeklagte als der ſchwächere Teil fühlte. Auch
glaubte er Grund zur Eiferſucht zu haben und hat bei dritten abfällig
über ſeine Frau geſprochen. Wiederholt hat er ſie auch wörtlich
be=
droht. In der letzten Zeit vor der Tat kam es beſonders häufig zu
Streitigkeiten, da er durch den Kauf und Verkauf eines Motorrades
unvorteilhaft gewirtſchaftet hatte. Am 3. Dezember 1929 bereitete er
die Tat vor. Er hatte Nachtdienſt als Heizer in den Hanauer Naxos=
Werken. Während er allein im Werk war, zog er den Rock eines
Kollegen an, ſetze ſeine Arbeitsmütze auf, vermummte ſich anſcheinend
auch das Geſicht und nahm einen etwa 1 Meter langen Eiſenſtab an
ſich. Er fuhr in dieſer Aufmachung auf ſeinem Rad von Hanau nach
Klein=Auheim, ſtellte das Rad in einer Seitenſtraße ab und verſteckte
ſich hinter einem Torpfeiler ſeines Haustores, bis ſeine Frau zur
Arbeit ging. Als ſie aus der Türe trat, ſchlug er ſie zwei= oder
drei=
mal, die Stange mit beiden Händen angefaßt, über den Kopf, ſo daß
die Frau bewußtlos zu Boden fiel. Dann lief er zu ſeinem Rad zurück,
fuhr wieder in die Werke und tat ſeinen Dienſt bis zum Schluß. Nach
dem Ende der Nachtſchicht fuhr er nach Hauſe und fand ſeine Frau mit
ſchweren Kopfwunden im Bett, ſtellte ſich aber ganz ahnungslos. Der
Verdacht gegen ihn war jedoch ſo drückend, daß er ſchon am 5. Dezember
verhaftet wurde. Er leugnete hartnäckig vier Wochen lang, legte dann
aber unter dem Druck des Belaſtungsmaterials ein Geſtändnis ab. In
der Verhandlung kommt zur Sprache, daß er ſich und ſeine Frau in vier
Lebensverſicherungen eingekauft und daß er Auswanderungsabſichten
hatte. Zudem hatte er ſeine Frau einige Tage vor der Tat gefragt,
wann ſie des Morgens das Haus verließe. Der Vertreter der
Staats=
anwaltſchaft beantragte daher wegen Mordverſuchs vier Jahre
Zucht=
haus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre.
Das Schwurgericht hatte zu entſcheiden, ob Mordverſuch,
Totſchlags=
verſuch oder gefährliche Körperverletzung in Betracht käme. Es
ent=
ſchied ſich für Totſchlagsverſuch und verurteilte den Angeklagten zu drei
Jahren Zuchthaus. Fünf Monate Unterſuchungshaft werden
ihm angerechnet. Außerdem wird auf Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte auf drei Jahre erkannt. Nach dem Gutachten des
medi=
ziniſchen Sachverſtändigen iſt der Angeklagte Pſychopath. Das Gericht
ſah daher von der Anklage auf Mordverſuch ab, da ihm die klare
Ueberlegung fehlte. Doch wurden ihm keine mildernden Umſtände
zu=
gebilligt.
— London Sonora Band gaſtiert nur noch heute. Mittwoch
und morgen Donnerstag, abends 8,15 Uhr, im Orpheum. Man
verſäume dieſes intereſſante Gaſtſpiel nicht, das als die
muſika=
liſche Senſation Europas anzuſprechen iſt. Eintrittspreiſe
ſind trotz großer Koſten nichterhöht. (S. Anz.)
Heſſiſches Landeskheater.
14. Mai 20—22.30 Uhr
Zu ebener Erde und
im erſten Stock.
D 24
Preiſe 1—10 Mk. 20—22.30 Uhr
Die Pilger von Mekka
F11, Gruppe 1 u. 2
Darmſt. Volksb. T, Gr. 3
Preiſe 1.50—7.50 Mk. Donnerstag;
15. Mai 20,00—22.30 Uhr
Tiefland
C 23, M5, Gruppe 1 —4
(Darmſtädter Volksbühne)
Preiſe 1.00—10,00 Mr. 20—22.30 Uhr
Der Lumbeawend
oder Mann is Mann
Preiſe 0.50—2.50 Mk. Freitag;
16. Mai 20—22.80 Uhr
Rivalen
B 22
Preiſe 1.00—10.00 Mk. 20—22.80 Uhr
Dreimal Offenbach
3 komiſche Operetten von
Jaques Offenbach
G15 Darmſt. Volksb. Gr.1u. 5
T, Gruppe 4
Preiſe 1.50—7.50 Samstag,
17. Mai 19.30—22 Uhr
Zu ebener Erde und im
erſten Stock
Preiſe 1.00—10.00 Mk. 20—22.30 Uhr
Die Pilger von Mekka
G 15, Darmſt. Volksb.
D 24, T, Gr. 1 u. 2 Gruppe 3 u. 4 T, Gruppe5
Preiſe 1 50—7.50 Sonntag;
18. Mai 18.30—92 Uhr
Tannhäuſer
E 24, T, Gruppe 7 und 8
Preiſe 1.20—12.00 90—22.30 Uhr
Der Kaiſer von Amerika
Zuſatzmiete TV 11
T, Gr.6
Preiſe 1.20—6.00 Mk. Montag,
19. Mai Keine Vorſtellung Keine Vorſtellung
— Heſſiſches Landestheater. Eugen d’Alberts volkstümliche
Oper „Tiefland” gelangt morgen Donnerstag im Großen
Haus vorausſichtlich zum letzten Male in dieſer Spielzeit
zur Aufführung. In den Hauptrollen: Grahl, Landwehr,
Stralen=
dorf, Kienzl. Muſikaliſche Leitung: Carl Bamberger.
Die letzte Aufführung des Schauſpiels „Rivalen” von
ſpielt erſtmals Heinz Wemper, die Rolle des Charmaine Sonja
Karzau.
Richard Wagners große romantiſche Oper „Tannhäuſer”
wird Sonntag, den 18. Mai im Großen Haus unter muſikaliſcher
Leitung von Dr. Karl Böhm in Szene gehen. Franz Tibaldi
ſingt zum erſten Male die Partie des Wolfram von Eſchenbach.
Die übrige Beſetzung iſt die der erfolgreichen Neueinſtudierung,
Morgen Donnerstag Beginn des Vorverkaufs.
Angebofen wifd viel de
Angepriesen wifd Wel. aber
Urtsete Kartder! Tauerr
Sßten deufschen Schuhfabrik gemacht.
818
Astraße 13
Darmstadt
Ludwigstraße 13
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Mittwoch, den 14. Mai 1930
40 Jahre Darmftädter Fechk-Club C. 5.
Der D.F.C. feierte die 40. Wiederkehr ſeines Gründungstages mit
einer gediegenen Veranſtaltung in den Räumen der Vereinigten
Geſell=
ſchaft. Obwohl zu gleicher Zeit mehrere größere Feſte hier ſrattfanden,
hatte ſich die Feier des Fechtelubs einer großen Beſucherzahl von hier
und von auswärtigen Sportkameraden zu erfreuen, daß die großen
Näume vollauf beſetzt waren. Unter Leitung von Heinz Sack als
An=
ſager und unter Mitwirkung der trefflichen Studentenkapelle bot die
Vergnügungskommiſſion eine vorzügliche Folge von Inſtrumental= und
Geſangsvorträgen, von Einzeltänzen und ſonſtigen ſchönen
Darbietun=
gen, daß den Teilnehmern die Stunden bis zum frühen Morgen raſch
dahinſchwanden. In ſeiner Begrüßungsanſprache führte der Vorſitzende
über die Entwickelung des Fecht=Clubs aus: Vor 40 Jahren gründeten
vier fechtſportbegeiſterte junge Männer den Club unter Führung von
Wilh. Jutzi als Vorſitzenden, der heute noch in Berlin als jur. Führer
einer der größten Wirtſchaftsgeſellſchaften den heutigen Tag miterlebt,
dem vor zwei Jahren verſtorbenen Louis Heß und dem alten Fechtmeiſter
Müller (bis 1899). Der Club wuchs raſch zur zehnfachen Zahl an und
ſchöne fechteriſche Erfolge bei den Wettkämpfen des Verb. mittelrhein.
Fecht=Clubs waren erzielt, als eine Anzahl Mitglieder abſplitterte und
einen neuen Club „Arminius” auftat, der zwar ebenſo wie verſchiedene
andere neue Konkurrenten nach kurzem Lebenslauf entſchlummerte, aber
dennoch die Aufwärtsentwicklung beträchtlich hemmte. Unter dem
Vor=
ſitz von Hans Reitzel, Friedrich Engelbach, Heinrich Enders und Otto
Schade folgten Jahre energiſcher ſportlicher und geſellſchaftlicher Arbeit,
die den Club von 1900 ab der ſportlichen Leiſtung wie der Mitgliederzahl
nach in die erſten Reihen der Deutſchen Fechtelubs führte. So könnte
der Club 1900 und 1901 ſchon in L. Heß und M. Steffan den erſten
Sieger beim Verbandsfechten in Florett ſtellen und auch in den anderen
Waffen namhafte Erfolge aufweiſen. 1901 wurde dann, mangels
deut=
ſcher Fechtlehrer, ein italieniſcher Meiſter nach Darmſtadt verpflichtet,
der auch bei den Fechtelubs zu Mannheim und Worms, und dem
Offizierkorps des Inf.=Regiments 118 unterrichtete. Nun erwuchſen dem
Club fechteriſche Erfolge in großer Zahl, von einer Reihe vorzüglich
begabter Fechter errungen, wie K. Andreß, L. Anton, Rob. Anſpach,
Friedr. Eller, Louis Fiſcher, G. Jung, W. Löffler, Alfr. Schmitz, Rob.
Sommer und M. Steffan. Unter Fechtmeiſter Angelini Vater) ſtand
der Club in höchſter Blüte, als der Weltkrieg ausbrach und viereinhalb
Jahre der Sport eingeſtellt werden mußte, da alle Fechter im Felde
ſtan=
den. Als 1919 die Mitglieder ſich wieder zuſammenfanden, fehlten viel
gute Fechter, die draußen geblieben waren oder die das Schickſal an
an=
dere Orte gezogen hatte. Aber unverzagt ging es mit den noch
vorhan=
denen Kräften an den Wiederaufbau, und wenn auch zuerſt der Anſchluß
der neuen Generation nur ſchwer zu erreichen war, es wurde geſchafft:
es waren dem alten Stamm entſproſſene Söhne und Töchter, die lebhaft
für den Fechtſport mithalfen und warben, das Damenfechten wurde
auf=
genommen und die wachſende ſportliche Begeiſterung der Jugend ſetzte
ein, daß der Club ſich bald zum alten Stand entwickeln konnte. Die
Drangſale der Inflation wurden gut überwunden. Auch wenn der Club
vielmals erleben mußte, daß ſeine beſten Schüler in die Welt
hinaus=
zogen und zurzeit nicht wie früher, ſeine jüngeren Kräfte zu den beſten
deutſchen Fechtern zählen, ſo iſt er doch, geſtützt auf eine große Zahl
langjähriger Mitglieder, wirtſchaftlich geſichert und mit zahlreichem
Nach=
wuchs an Fechterinnen und Fechtern auch ſportlich leiſtungsfähig. Ein
feſtes Band treuer Freundſchaft, verſtärkt durch vielfache Verwandtſchaft,
umſchloß und umſchließt heute erſt recht die geſamte Mitgliedſchaft als
ſicherſte Grundlage, auf welcher der Club weiter bauen kann. Seit
Jah=
ren zählt der Club weit über 100 Mitglieder.
Namens des Verbandes und der Verbandsvereine ſprach
Rechts=
anwalt Dr. Freund=Offenbach deren Glückwünſche aus und überreichte
vom Verband die zu deſſen 50. Jubelfeſt geſtiftete Bronceplatte als erſte
dem Darmſtädter Fecht=Club und zugleich die prächtige
Originalradie=
rung, das Offenbacher Schloß” von Enders als Geſchenk des
befreunde=
ten Offenbacher Fecht=Clubs. Im Anſchluß daran feierte noch der
ſtell=
vertretende Vorſitzende G. Feid den erſten Vorſitzenden Direktor Martin
Steffan und ſprach den Dank und die Anerkennung des Clubs aus für
die andauernde Mitarbeit im Vorſtand ſeit 35 Jahren und für die nun
zwanzigjährige Tätigkeit als Vorſitzender des Darmſtädter Fecht=Clubs.
Der neue Fahrplan.
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Als vorausſichtlich letzte
Vor=
ſtellung dieſer Spielzeit kommt am Donnerstag, dem 15. Mai,
abends 8 Uhr, im Kleinen Haus die Haktige Dialektpoſſe „Der
Lumbeawend” oder „Mann is Mann” von Dr. Georg
Büchner und Rohert Schneider durch die Spielgemeinſchaft
zur Aufführung. Der ſtürmiſche Heiterkeitserfolg, den dieſes
köſtliche Zeitbild auch diesmal wieder erringen konnte, ſollte
allen denen, die es bisher noch nicht kennen gelernt haben, Anreiz
geben, die Vorſtellung zu beſuchen, die für einen vergnügten
Abend und herzliches Lachen ſichere Gewähr bietet.
— Alice=Frauenverein. Es wird darauf aufmerkſam
ge=
macht, daß am Donnerstag, dem 15. Mai, abends 8 Uhr, im Hauſe
Heinrichſtraße 33, 1. Stock, ein Vortrag von Frau Anna Hübner
ſtattfindet. Das Grundthema wird ſein: „Die Kunſt des Helfens”,
bei dem Frau Hübner aus ihrer Tätigkeit als Sozialbeamtin aus
lebendiger Erfahrung ſchöpfen kann. Frauen und junge
Mäd=
chen, die dieſem Thema Intereſſe entgegenbringen, ſind herzlich
zum Kommen eingeladen.
— Verein Freundinnen junger Mädchen. Die allwöchentliche
Zuſammenkunft der ortsfremden jungen Mädchen findet jeden
Donnerstag abend 8.15—10 Uhr im Freundinnenheim.
Sand=
ſtraße 24, ſtatt. Thema in dieſer Woche: Der Ernſt des
Mutter=
tags. Freunde unſerer Sache verſchönen den Abend mit Geige
und Klavier. Donnerstag in 14 Tagen (Himmelfahrt):
Nachmit=
tagsausflug in die Umgebung.
p. Muß der Vermieter dem Mieter den Fernſprechanſchluß
ermög=
lichen? Ueber dieſe wichtige Frage liegt jetzt eine für unſere Leſer
beachtenswerte Entſcheidung der 2. Zivilkammer des hieſigen
Land=
gerichts vom 28. April d8. Js. vor. Das moderne Schrifttum und
die neuere Rechtſprechung, ſo führt des genannte Urteil aus, ſtehen faſt
ausnahmslos auf dem Standpunkt, daß in Anwendung des 8 242 B. G.B.
und mit Rückſicht auf den jetzt ganz allgemein gewordenen
Gebrauch des Fernſprechers die Frage ſchlechthin zu bejahen iſt,
wenn auch die Poſtverwaltung hierbei vom Grundſtückseigentümer
weit=
gehende Duldung ihrer Vorrichtungen und Arbeiten beanſprucht, auch
durch Anbringung von Geſtängen und Stützen. Im heutigen
bürger=
lichen Leben erſcheint die Benutzung eines Fernſprechers als eine
Selbſtverſtändlichkeit, ja Notwendigkeit. Ein
Ver=
mieter, der ſolches nicht dulden will, muß davon vor Abſchluß des
Mietvertrags dem anderen Teil Kenntnis geben. Sonſt muß er
ſich der Verkehrsſitte fügen und kann nur dann mit Erfolg die zur
Er=
richtung des Fernſprechers von der Poſtverwaltung geforderten
Erklä=
rungen ablehnen, wenn ihm im Einzelfall nachzuweiſende
beſon=
dere Verſagungsgründe zur Seite ſtehen, die ihren Grund in der Art
und Beſchaffenheit des Mietgrundſtücks haben. Auch der Kommentar
zum B.G.B. von Staudinger betont, daß eine Verweigerung einer
beſonderen Begründung aus der Lage des Einzelfalles bedürfe.
Es fällt nach Treu und Glauben unter den ordnungsmäßigen Gebrauch
der Wohnung, wenn ſich der Mieter in ihr einen Fernſprecher anbringen
läßt. Verweigert der Vermieter die erforderliche Zuſtimmung, ſo
ver=
letzt er eine Vertragspflicht.
Gartenbauverein Darmſtadt e V. Die Maiverſammlung mußte
aus verſchiedenen Rückſichten um eine Woche verſchoben werden und
fin=
det nunmehr am Donnerstag abend ſtatt. Als Hauptgegenſtand iſt ein
Lichtbildervortrag vorgeſehen, betitelt: „Naturkundliche Wanderungen
rund um Darmſtadt”. Referent iſt der in weiteren Kreiſen bekannte
Pilzforſcher Herr F. Kallenbach. Anſchließend daran gibts eine
reich=
haltige Freiverloſung. Näheres im Anzeigenteil.
Beginn des Bezirks=Eilverkehrs.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Verkehrsverband.
Der neue Fahrplan der Reichsbahn, der am Donnerstag, den
15. Mai 1930, in Kraft tritt, ſteht im Zeichen einer weſentlichen
Belebung des Bezirks=Eilverkehrs. Bereits ſeit
gerau=
mer Zeit war von maßgebenden Stellen die nachdrückliche
For=
derung erhoben worden, die Reichsbahn möge, nicht zuletzt um dem
Wettbewerb des Kraftwagens wirkſam zu begegnen und der
wei=
teren Abwanderung zahlungskräftiger Kreiſe auf das neuere
Verkehrsmittel vorzubeugen, grundlegende
Verbeſſe=
rungen im Nachbarſtädteverkehr des Rhein=
Main=Gebietes zur Einführung bringen. Hierbei wurde
darauf hingewieſen, daß die beſtehenden Verbindungen den
ge=
ſteigerten Bedürfniſſen nach einem ſchnellen und
preiswer=
ten Nachbarortverkehr, nicht mehr entſprechen, da
einer=
ſeits die auf allen Zwiſchenſtationen anhaltenden Perſonenzüge
für die Reiſenden einen unnützen Zeitverluſt bedeuten und
an=
dererſeits die Schnellzüge mit Fahrpreiszuſchlägen belaſtet ſind,
die im Bereich der in Frage kommenden Entfernungen als zu
hoch angeſprochen werden müſſen. Die Forderung der
Verkehrs=
intereſſenten ging daher dahin, die Reichsbahn möge eine
grundlegende Aenderung ihres ſeitherigen
ableh=
nenden Standpunktes vornehmen und ſich zur Einführung
ſchnellfahrender Züge in ausreichender Anzahl verſtehen. Hierbei
wurde von vornherein das Zugeſtändnis gemacht, daß für dieſe
neuen Züge der übliche Eilzugszuſchlag erhoben werden
könne, da man von dem Geſichtspunkt ausging, daß hochwertigen
Beförderungsleiſtungen ein entſprechender Fahrpreis
gegenüber=
ſtehen könne.
Die allgemeine Forderung auf Einführung eines
Bezirkseil=
verkehrs iſt zum erſten Male auf der Hauptverſammlung
des Heſſiſchen Verkehrsverbandes am 19. Juni
1929 zu poſitiven Vorſchlägen verdichtet worden. In einer der
Oeffentlichkeit übergebenen Denkſchrift wurde des näheren
dargelegt, in welchem Umfang zunächſt im rhein=mainiſchen
Ver=
kehrsgebiet der Bezirks=Eilverkehr eine unerläßliche Vorausſetzung
für eine gedeihliche weitere Entwicklung des Eiſenbahnverkehrs
ſei. Hierbei wurde der Vorſchlag gemacht, einen neuen Typ von
Eiltriebwagen einzuſetzen, der geeignet ſei, in beſonders
wirtſchaftlicher Weiſe den Verkehr zu bedienen. Im weiteren
Verfolg der Frage übermittelte der Heſſiſche Verkehrsverband
im November 1929 den in Betracht kommenden Stellen
weitere Vorſchläge, die den Gedanken bis zu ins einzelne
gehen=
den Fahrplanentwürfen verdichteten.
Nach eingehender Erwägung der geſamten Sachlage ſind die
maßgebenden, Reichsbahndienſtſtellen, die Reichsbahndirektionen
Mainz und Frankfurt a. M., in engſtem Einvernehmen zu dem
Ergebnis gelangt, daß bei dem derzeitigen Stand der Technik
zunächſt die Einführung von leichten Dampfzügen den
Vorzug verdiene, zumal ſo die Möglichkeit beſtehe, die Züge
nach Bedarf zu verſtärken. In enger Anlehnung an die
Vor=
ſchläge des Heſſiſchen Verkehrsverbandes, denen ſich die anderen
in Frage kommenden Verkehrsorganiſationen, nicht zuletzt die
Induſtrie= und Handelskammern, des Rhein=Main=
Gebietes, angeſchloſſen hatten, beſchloß die Reichsbahnverwaltung,
auf mehreren hierfür beſonders geeigneten Strecken den Bezirks=
Eilverkehr im Sommerfahrplan 1930 erſtmals
neue Fahrplan enthält ſomit auf den nack
Strecken eine Reihe neuer, beſonders beſchleu IN
züge, die dem beſtehenden Fahrplan ſo eing
beſonders auch dem Berufsverkehr dien
nach Möglichkeit günſtige Anſchlüſſe verm
Wiesbaden, Mainz=H., Rüſſelsheim, Frankfurt
Eilzugspaaren ausgeſtattet, während auf der
Eche
Mainz=Kaſtel, Höchſt, Frankfurt ein neues Ei
die über Mainz=H. verkehrenden Züge ſind au
der rechtsmainiſchen Strecke aufgenommen, da
und Frankfurt der Weg über Mainz=H. dem
S.üell
Kaſtel gleichwertig iſt. Auf der Strecke zwiſ
und Darmſtadt ſind drei neue Eilzugspa” zwr
ſchen Darmſtadt und Mainz=
Wieso=
während des Sommers zwei Paare neuer
Cſ=
der Reichsbahndirektion Mainz
wen=
im Frankfurter Bezirk gelegenen Anſchlußſtre
Sommer nicht weniger als 16 neue Eilzü te
Während die Direktion Mainz dem Typ
tigen Eilzüge den Vorzug gab, hat die Re
tion Frankfurt innerhalb ihres Bezirks
eine Anzahl von beſchleunigt gefahre
zügen zur Einführung zu bringen, die auch r wwei
Stationen als die üblichen Eilzugsſtationen bere
Frankfurt werden neue beſchleunigte Bezirksz
ſchen Frankfurt=H., Offenbach, Hanau=H. zwei
zwei Zugpaare zwiſchen Frankfurt=Oſt und O
der für Oberheſſen beſonders wichtigen Strecke
Bahn iſt mit der Verbeſſerung der Bezirt E.
kleiner Anfang gemacht worden, indem ein b e=
Zugpaar Bad=Nauheim, Friedberg, Frankfurt ſr
kehrt, das namentlich dem Frankfurter Berufs ſel
men und für viele regelmäßig die Bahn
eine weſentliche Zeiterſparnis bedeuten wird. ger
ten acht Zugpaaren, die hauptſächlich im B.H.
Mainz verkehren, kommen ſomit noch fünf we
Bereich der Direktion Frankfurt hinzu, ſo daß
ſchnellfahrenden Zügen zu dem Nach kädtn
gepaßten Fahrpreiſen im ganzen 26 betri
Alles in allem genommen, kann feſtgeſte werde
Fahrplan 1930 für unſer Rhein=Main=Gebi fEnen
punkt darſtellt, der zum erſtenmal die eit
Neichsbahn beweiſt, ſoweit der Perſonenverke ar
Fra=
den Wettbewerb mit anderen Verkehrsmittel ſcht
negative kritiſche Einſtellung zu beſtreiten,
eigene poſitive, den veränderten Zeitver kriſſen
tragende Verkehrsleiſtungen in Geſ
werter Verbindungen zu bewähren. Natur Krß
Ausgeſtaltung des Bezirksverkehrs, wie ſie
bringt, noch keineswegs eine vollkommene Lö
immerhin iſt die heute mögliche Feſtſtellung keult
mehr endlich von der Reichsbahn mit ein
Ausgeſtaltung des Eiſenbahnfah
mainiſchen Städteverkehr ein verheißu
fang gemacht iſt, der für die Zukunft, wofe Euf
Wege unentwegt fortgeſchritten E
Hoffnungen für alle Beteiligten, nia krlet
Reichsbahn ſelbſt, berechtigt.
Aus den Parkeien.
—Deutſchnationaler Frauen=Ausſchuß. An
unſer geſelliges Zuſammenſein heute Mittwoch, 4 Uhr, ſei
nochmals erinnert und um regſte Teilnahme gebeten. Fräulein
Inge v. Selzam wird ſingen, Frau Profeſſor Heräusſprechen
über: „Unſere Verantwortung gegenüber der Wirtſchaftsnot”,
Gäſte willkommen.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute abend pünktlich 8 Uhr Vortrag Kampf 3. Folge,
Süd=
amerika, im „Gutenberg”, Grafenſtraße. Gäſte herzlich
will=
kommen.
Forkſchrikke eines Ftauenverbandes.
Daß Vereinigungen, die ſich ausſchließlich aus berufstätigen
Frauen zuſammenſetzen, noch durchaus nicht überlebt, ſondern
ſo=
gar eine Notwendigkeit ſind, beweiſen die Fortſchritte, die der
Verband der weiblichen Handels= und Büroangeſtellten (VWA.)
— Sitz Berlin=Wilmersdorf — im Jahre 1929 gemacht hat. Nach
den jetzt bekanntgewordenen Abſchlußziffern hatte der Verband
einen Mitgliederzuwachs von über 7000 zu verzeichnen am
Schluſſe des erſten Vierteljahres 1930 war die Geſamtzahl der
Mitglieder, die ſich auf ganz Deutſchland verteilen, über 88 000.
Für Erreichung ſeiner Zwecke (Rechtsſchutz, Unterſtützungen.
Tarif=
weſen, Sozialpolitik, Bildungsweſen u. a.) gab er 2 103 000 RM.
aus, ſeine Stellenvermittlung konnte 17 034 Bewerberinnen
unter=
bringen, ſein Rechtsſchutz wurde an 50 000 mal in Anſpruch
genom=
men. Zahlreiche Kurſe, die von den Ortsgrupen abgehalten
wur=
den, viele von ihnen veranſtaltete Berufswettkämpfe zeugen von
dem Bildungsſtreben des im Verband zuſammengeſchloſſenen
Per=
ſonenkreiſes. Die geſondert verwaltete Berufskrankenkaſſe iſt auf
mehr als 36 000 Mitglieder angewachſen, ſie verausgabte
einund=
eindrittel Millionen Mark für ärztliche und zahnärztliche Hilfe,
nahezu eine Million für Krankengelder, faſt 400 000 Mark für
Arzneien.
Auch eine Rentenverſicherungskaſſe, die zugleich eine
Aus=
ſteuerverſicherung darſtellt, beſitzt der VWA. Das Jahr 1929
endete mit 6276 Mitgliedern.
Das Geſetz über den Fünf=Uhr=Ladenſchluß am Heiligen Abend
iſt der Anregung des Verbandes zu verdanken. Der Vorſchlag der
Einführung des 9. Schuljahres, den der Verband nachdrücklich
ver=
tritt, hat lebhafte Beachtung gefunden. Die Geſellſchaft für ſoziale
Reform widmete der Frage eine beſondere Schrift, die
Internatio=
nale Vereinigung für ſozialen Fortſchritt beſchäftigte ſich mit ihr
auf der letzten Tagung in Zürich.
In vielen Ortsgruppen iſt die Jugend zu eigenen
Jugend=
gruppen zuſammengefaßt, die Fachbildung, Allgemeinbildung,
Sport, Muſik, Volkstanz treiben.
Eine ſehr intereſſante Tatſache kann der Bericht feſtſtellen,
daß nämlich die Zahl der in leitende Stellungen gelangenden
Frauen nicht ab=, ſondern eher zunimmt. Nach dem Reichsanzeiger
ſind 1928 im Deutſchen Reiche 543 weibliche Prokuriſten, 250
Ge=
ſchäftsführerinnen, 55 Liquidatorinnen ernannt worden, 1929 war
die Zahl: 614 Prokuriſtinnen 295 Geſchäftsführerinnen, 63
Liqui=
datorinnen. Ehefrauen ſind dabei nicht berückſichtigt.
— Feriengeſtaltung für Kaufleute. Seit 8 Jahren führt das
Berufsſtändiſche Seminar des Deutſchnationalen
Handlungsgehil=
fen=Verbandes Ferienlehrgänge durch. Die Ferienkurſe geben
dem Praktiker die Möglichkeit, in die verſchiedenen Gebiete des
höheren kaufmänniſchen Wiſſens einzudringen und ſich darin
weiterzubilden. Dieſe Arbeit wird größtenteils in Form von
wiſſenſchaftlichen Arbeitswochen geleiſtet. Für 1930 ſind folgende
acht Arbeitswochen für höhere Kaufmannsbildung vorgeſehen.
Arbeitswoche für allgemeine kaufmänniſche
Betrieswirtſchafts=
lehre in Hamburg vom 4. bis 9. Auguſt; für höhere Buchführung,
Bilanz=, Steuer= und Kalkulationsweſen in Hamburg vom 11. bis
16. Augſt; für höhere Buchführung, Bilanz= und Steuerweſen
in Eſſen vom 21. bis 26. Juli; für Bilanzbuchhalter in
Denken=
dorf bei Eßlingen vom 28. Juli bis 2. Auguſt; banktechniſche
Ar=
beitswoche für Kreditpolitik und Vermögensverwaltung in
Ham=
burg vom 4. bis 9. Auguſt; Arbeitswoche für Buchhändler bei Bad
Lauſick vom 16. bis 21. Juni; für reiſende Kaufleute in Köln vom
23. bis 26. Juli; für Kaufleute aus der Textilinduſtrie in
Ham=
burg vom 18. bis 23. Auguſt. Ueber die Einzelheiten unterrichtet
eine Druckſchrift, die durch die hieſige Geſchäftsſtelle des D.H.V.
Rheinſtr. 35, zu erhalten iſt. — Rationelle
Wirtſchafts=
führung und Betriebsräte=Verfaſſung. Mit
die=
ſem Thema führte der Deutſchnationale Handlungsgehilfen=
Ver=
band im rhein=mainiſchen Wirtſchaftsgebiet, eine
Betriebsräte=
ſchulung durch. Er veranſtaltete in den letzten Wochen 5
Wochen=
endtagungen und 2 Abendveranſtaltungen.
— Chriſtlicher Verein junger Männer E. V., Darmſtadt. In
der Männerbibelſtunde heute abend 8.30 Uhr im Heim,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanteriekaſerne) ſpricht Herr Studienrat Knöpp über
das Thema: „Das Geheimnis des Geiſtes” (Joh. 16, 5—15). Gäſte
ſind willkommen.
* Grünewald=-vorkrag in der Elſa ſel
berelſaun.
*t. Matthias Grünewald, deſſen Geburt *
Aſchaffenburg und Mainz ein rätſelhaftes Lr.
deutſche Corregio genannt, hat die Spätgotik (1
bracht, und ſein Hauptwerk, das uns am br.
einfühlen läßt, iſt der Iſenheimer Altar in
So war für die Elſaß=Lothringer Vereinigut E
beſonderer Anlaß geboten, den hier lebende
kannten Grünewaldromans. Herrn Niko
kopf, zu einem Voltrag über den Maler u ſein
Werk zu gewinnen.
Herr Schwarzkopf gab zunächſt eine ſch!
Einführung in das Leben und Wirken des
mit großen Strichen auch den Hintergrund
ſer Mann ſeine Kunſtwerke von Ewigkeitswe Khu
Forſchung wiſſen wir nicht viel von Grüney
letzten Jahrzehnte des vergangenen Jahrhu 442.
den Maler ſo gut wie gar nicht. Der Iſenh
ſich der Künſtler, wie damals üblich, in ei
ſelbſt porträtiert hat, ſtellt ſich als ein Flüg
aus der Geſchichte des Heilandes und Mau
den der Künſtler für die Antoniter Präzept.
Der Name Matthias Grünewald ſteht vor
deutſcher Größe zur Zeit des Umbruchs dieſ K
Name darf getroſt den beſten Italienern un E
Seite geſtellt werden.
Der Vortragende verſtand es ganz ausgezei ſ=
und doch umfaſſend der geſpannten Zuhörer!
ſeine Zeit näher zu bringen, jene Zeit, in
und deutſche Kräfte den Anſtoß zu einer En Hin
der Deutſchland ſelbſt im Banne ſeiner Ze
einigkeit keine Früchte ziehen konnte, währen Eſe
in den Schoß fielen.
Den Vortrag begleiteten viele ſehr gr aEn
bilder, die den maleriſchen Faltenwurf der ſe 60d
tigen Farben und die prächtigen Perſpektiy us
kennen ließen. — Nach einer kurzen Pauſe
kopf ein ausgewähltes Kapitel, aus ſeinem Eineol
das ein lyriſches Intermezo zum leichten
A=
führte auch in ſeinen fein und feſſelnd an 4ten
einigen erklärenden Worten ein.
Der Vorleſung und zugleich dem Vortr 20”
Beifall.
Eingangs des Abends konnte der 2 gch
einigung, Herr Thomas, außer den Mit ſ*
noch beſonders herzlich den 1. Vorſitzenden de
Lothringer Vereinigung und zwei Vertret
lichen Inſtituts der Elſaß=Lothringer im Rei
Univerſität begrüßen.
— Volkshochſchule. Am Mittwoch wird i E.
niſchen Hochſchule unſere Vorleſung über „G.ſ.
am Donnerstag die über „Amerika—Rußlar /
Für die Vorſtellung „Der Lumbeawend” am
nen Haus des Landestheaters erhalten unſ
mäßigte Karten auf unſerer Geſchäftsſtelle.
— Die Auszahlung der laufenden Zuſa
Erwerbsleben ſtehende Schwerkriegsbeſchädis
bene, Atlrentner und Altrentnerinnen erft ſe
dem 15. Mai d. J., vormitags von 8—12 1
kaſſe.
Tageskalender für Mitwoch den 14
Heſſ. Landestheater, Großes,
Haus=
ebener Erde und im erſten Stock”. — Kl
R 11: „Die Pilger von Mekka”. — Or.
Gaſtſpiel Bobbie Hind. — Konzerte:
Schmitz, Spaniſche Bodega, Alter Ratskell
tenkaffee, 16 Uhr: Konzert. — Ludn
Konzert. — Kinovorſtellungen:
Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele. — Feſthd.
4. Handelsſchau.
N4A
jau Kotkrannirbzum!
*
Guch
2
Gegen Gicht, Rheuma, Stein= und Stoffwechſelleiden! — Ermäßigte Pauſchalk.: Die erſten 3 Wochen (Mindeſtd.): Pauſchalpr. Mk. 199.50 4. Woche M. 3924
Kreditkuren auf Antrag. Im Kurhaus: Wochenpauſchalpreis Mk. 84.—; im Badehof: Wochenpauſchale Mk. 105.—. Auskünft auch über Hauskuren Büfel ""
Lauptniederlage für Bonifaziusbrunnen: Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Telephon 45.
Aus Heſſen.
Mittwoch, den 14. Mai 1930
Seite 7
12. Mai. Gemeinderatsbericht. Zu Beginn
nderatsſitzung gab der Bürgermeiſter ein Dankſchreiben
„a4. anläßlich ſeiner goldenen Hochzeit bekannt. — Der
ſeinderats Damm, die Gehälter der Gemeindebeamten,
1000 Mark für das Jahr überſteigen, auf dieſen Betrag
eine diesbezügliche Ortsſatzung zu erlaſſen, wurde ab=
Antrag des Gemeinderats Klöß, gegen die geplante
ia, der elektriſchen Vorortbahn Proteſt zu erheben,
ven — Die für die Lichtverſorgung des Ortsteils
Kra=
den Koſten betragen 1300 Mark und werden in den
1930 eingeſtellt. — Die Verlegung der Waſſerleitung
of fand Zuſtimmung. — Die Uebernahme der Zins=
= und Waſſerleitung in der Weinberg= und
Felsberg=
meindegrundſtück Flur I Nr. 562 ſowie zum Friedhof
— Die Verlegung der Hammelstrift und Aufhebung
Aus dem Odenwald.
elbſt ſowie Schließung der Straßenoffenhaltung ſüdlich
Straße „E” wurde gutgeheißen. — Der Antrag des
m Streichung der Vorgärten in der Seitenſtraße,
nörd=
iner Straße, bei dem Grundſtück VI Nr. 334 fand Be=
Löſchungsbewilligung des An= und Vorkaufsrechtes
dem Grundſtück Flur VI Nr. 393//0 bez. der 12 am
Der Tilgungsplan eines bei der Bezirksſparkaſſe
menen Darlehens fand Genehmigung. — Für die
Ab=
uuchakten der Gemeinde wurden 150 Mark bewilligt. —
„ines zweiten Ebers fand Zuſtimmung. — Das Kon=
Franz Kellner für das Gaſthaus „Zum goldenen
Lö=
zmigt. — Das Geſuch des Ed. Fuchs=Frankfurt a. M.
nes Harmoniums in der Leichenhalle wurde abgelehnt.
s Männergeſangvereins „Eintracht” um Bewilligung
aus Anlaß ſeines am 5., 6. und 7. Juli d. J.
ſtatt=
en Jubiläums wurde entſprochen und dafür ein
Be=
rk bewilligt. Nach Erledigung dieſer reichhaltigen
man in die geheime Sitzung ein. —
Beigeord=
m Sonntag, den 18. d. M., von vormittags 8 Uhr bis
findet die Wahl eines Beigeordneten ſtatt. Als
Kan=
der Sozialdemokratiſchen Partei Georg Spengler 5.
geordnete) und von der Kommuniſtiſchen Partei Lud=
„igen. Die vier Abſtimmungslokale ſind: 1. Die
Schul=
eirchenſchulhaus, 3. das Rathaus und 4. das Arheilger
anntmachungen der Bürgermeiſterei. Die Poli=
5. April 1905, betr. Vertilgung der Blutlaus, wonach
verpflichtet ſind, bei jedem Vorkommen der Blutlaus
inigen und übermäßig behaftete Aeſte bzw. Bäume
in Erinnerung gebracht. — Ferner wird wiederholt
gemacht, daß das Fußballſpiel in den Ortsſtraßen
iders wird darauf hingewieſen, daß Eltern für etwa
Der Odenwald=Verkehrsbund teilt uns mit: Am
Don=
nerstag, den 15. d. M., tritt der neue Fahrplan der Reichsbahn
in Kraft. Leider muß der öſtliche Odenwald auch in dieſem Jahre noch
immer auf das ſeit Jahren angeſtrebte zweite Eilzugspaar
ver=
zichten, ſo daß der weſentlichſte Wunſch wiederum unerfüllt bleibt.
Im übrigen bringt der Fahrplan einige Aenderungen, auf die
bereits früher hingewieſen worden iſt. Von beſonderer Bedeutung iſt
die Beſchleunigung des Zuges 713, Darmſtadt Hbf. ab 7,46, der bisher
10,41 in Eberbach eintraf. Dieſer Zug wird ſo beſchleunigt, daß er für
die Folge bereits 10,10 in Eberbach ankommt, wodurch neue günſtige
Anſchlüſſe an Züge der Neckartalbahn in beiden Richtungen
hergeſtellt werden: In Richtung nach Heidelberg fährt man mit
Per=
ſonenzug 10,20 weiter, in der Richtung nach Neckarelz=Mosbach mit
An=
ſchluß nach Jagſtfeld=Heilbronn Sonntags mit Perſonenzug 10,16, täglich
mit dem Schnellzug nach Würzburg—Erfurt-Berlin 10,32. Im übrigen
weiſt der Fahrplan bei zahlreichen Zügen kleine Verſchiebungen,
meiſt nur um wenige Minuten, auf, die zum Teil auf Verlegungen von
Kreuzungen zurückzuführen ſind. So kreuzt der Morgen=Eilzug von
Stuttgart, der für die Folge die Nummer E 151/351 führen wird, den
frühergelegten und beſchleunigten Zug 713 für die Folge nicht mehr in
Höchſt, ſondern in König. Auch der Abendeilzug nach Stuttgart
hat eine Umbenennung erfahren, er wird für die Folge als Zug E 152
mit Flügelzug 352 aus Darmſtadt verkehren. Die Kreuzung der beiden
Mittagszüge, die bisher in Höchſt etwa um 12,30 Uhr ſtattgefunden hat,
wird nach Mümling=Grumbach verlegt. Um unangenehme
Enttäu=
ſchungen zu vermeiden, iſt es unbedingt geboten, vor Antritt
einer Reiſe den neuen Fahrplanzu Rat zu ziehen.
Kraftwagen- und Fuhrwerksverkehr über die
Hindenburgbrücke bei Geiſenheim ab 15. Mar 1930.
Infolge des erweiterten Zugverkehrs über die
Hindenburg=
brücke bei Geiſenheim wird der Kraftwagen= und
Fuhrwerksver=
kehr über die Brücke ab 15. Mai ds. Js. nur noch in den folgenden
verkehrsfreien Zeiten zugelaſſen: a) Werktags. Von 4—4,31
Uhr, von 5,03—5,14 Uhr, von 6,41—7,05 Uhr, von 7.44—8 Uhr,
von 8,44—9,28 Uhr, von 10,14—11,05 Uhr, von 11,30—11,50 Uhr,
von 15,06—16,07 Uhr, von 16,38—16,50 Uhr, von 17,34—18,54 Uhr,
von 19,26—21 Uhr. b) Sonn= und Feiertags. Von 4,11
bis 6,41 Uhr, von 8,44—9,04 Uhr, von 10,45—11,05 Uhr, von
15,06—15,21 Uhr, von 15,52—16,54 Uhr von 17,36—18,17 Uhr, von
19,57—21,43 Uhr. Die Zeiten ſind auf Tafeln, die an den
Brücken=
rampen bei Gaulsheim und bei Rüdesheim angebracht werden,
be=
kannt gegeben.
Geſtändnis in der Ibersheimer Mordſache.
In der Ibersheimer Mordſache, über die wir ſchon in der
Sonntags=
nummer berichteten, liegen weitere Geſtändniſſe vor. Der verhaftete
Walther Penke hat geſtanden, daß er mit ſeinem Stiefbruder und den
ebenfalls verhafteten Hartmann und Wiehler (demſelben, der auch in den
Wormſer Landfriedensbruchprozeß verwickelt war) damals nach
Ibers=
heim ging, um mit Gewalt die Eheleute Frädert zu berauben. Die
Täter hatten ſich maskiert, trugen Perücken und waren mit
Metzger=
meſſer und Beil ausgerüſtet. Die Brüder, ſo ſagt Walther Penke aus,
hatten die Abſicht, den Eheleuten Schrecken einzujagen, derweilen die
an=
deren den Raub, ausführen ſollten. In dem dann entſtandenen
Hand=
gemenge hat Walther Penke den Ehemann Frädert erſtochen. Das
Ge=
ſtändis des Walther Penke wurde im Mainzer Landgerichtsgefängnis
bei Kriminalkommiſſar Dörſam=Oppenheim abgelegt.
mmende Schädigungen haftpflichtig ſind. — Das
Ge=
d am Arheilger Mühlchen wurde ab heute wieder er=
13. Mai. Jubiläumsball. Im Verlauf der
Sveranſtaltungen hält der Männergeſangverein „
Ein=
ſeines 60jährigen Jubelfeſtes am kommenden
Sams=
umsball” ab. — Eröffnung. In Kürze wird das
gen Milchabſatzgenoſſenſchaft in der Großen
Hunds=
chhaus in Betrieb genommen werden.
11. Mai. Gemeinderatsbericht. 1. Die
das elektriſche Ortsnetz wurde dem Gemeinderat
racht, der gegen dieſelbe nichts zu erinnern
ge=
reſtlichen 14 404,16 RM. aus den Anſchluß=
Allgemeinen Gas= und Elektrizitäts=Geſellſchaft
bſchreibung an den Neuanlagen zu überweiſen.
ihrte Baudarlehen in Höhe von 3000 RM. und
a die Bürgſchaften der Rheiniſchen
Hypotheken=
n und der Volksbank Griesheim gegenüber gegen
nommen. 3. Der Rheiniſchen Hypothekenbank in
aus Anlaß der Gewährung eines Baudarlehens
den grundbuchmäßig gewahrten Rechten der
Ge=
it. 4. Der Verlag der ſeit einigen Wochen hier
ung Griesheimer Volkswacht” hatte um
Zu=
chen Bekanntmachungen nachgeſucht. Dieſer
An=
gezogen und von ſeiten des Verlags die
Bereit=
entgeltlichen Aufnahme der Bekanntmachungen
Heſuch des Bauunternehmers Philipp
Rein=
iehmigung zur Errichtung eines Waſſerablaufs
latz an der Neuen Darmſtädterſtraße wurde
zu=
ph Maſſoth hier hat ſeine Bereitwilligkeit zum
ndehauſes Alte Darmſtädterſtraße 72 zum Aus=
A d bittet um käufliche Ueberlaſſung desſelben.
abgelehnt, da eine anderweitige Unterbringung
etreffenden Hauſes zurzeit nicht möglich iſt.
tieten für das Gemeindehaus Jahnſtraße 8, hier,
ſetzt. 8. Das Geſuch der „Roten Hilfe” um
Ge=
iterſtützung wurde der Finanzkommiſſion über=
Lirtſchaftskonzeſſionsgeſuch des Johannes
Zug=
de auf die nächſte Sitzung zurückgeſtellt. 10. Für
an die Priv. Schützengeſellſchaft in Darmſtadt
geländes wurde den Holzmachern ein
Stunden=
ewilligt. 11. Dem Peter Metzger IV. hier wurde
für eine proviſoriſche Einfriedigung ſeines
r Ludwigſtraße bis zu deſſen Bebauung erteilt.
für die Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit für
Wohlfahrtsempfänger zu erhalten, ſoll der
Ver=
privater Anleihen gemacht werden. Zu dieſem
fruf im Lokalblatt erfolgen. Die Zeichnungen
igen Volksbank und bei der Bezirksſparkaſſe
gr werden. Für die Leiſtung der Vorarbeiten
iſſion, beſtehend aus den Gemeinderäten Schick
timmt.
12. Mai. Der Anbauder Leichenhalle
eits fertig
Modern, bequem, hauswaschbar. — Uberall erhältlich.
Cp. Pfungſtadt, 12. Mai. Aus der Evang.
Kirchenge=
meinde. Im Gottesdienſt am Sonntag vormittag gedachte man auch
des Muttertages. Pfarrer Zinn wies darauf hin, daß die Krone der
Frauen Mütterlichkeit, die Ehre der Männer, Ritterlichkeit ſei. Im
Gottesdienſt wirkten der Kirchengeſangverein und die konfirmierte
Jugend mit. Am Sonntag nachmittag fand im Gemeindehaus eine
Jungvolk= und Jungtagausſtellung ſtatt, die einen guten Ueberblick über
die evangeliſche Jungmännerbewegung gab. Abends hielt im
Gemeinde=
haus der Bläſerchor ſein diesjähriges Jahreskonzert ab. In einem über
20 Nummern umfaſſenden Programm kamen ſchöne deutſche Volkslieder
zu Gehör. — Auch in dieſem Jahre ſollen wieder Solbadekuren
verabreicht werden. Die Anmeldung der dafür in Betracht kommenden
Kinder muß bis zum Dienstagnachmittag erfolgen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 13. Mai. Heſſiſcher
Sänger=
bund, Gau Darmſtadt=Land. Am Sonntag, den 18. Mai,
findet in Erzhauſen das diesjährige Gauwertungsſingen ſtatt.
Der Beginn des Singens iſt auf 10 Uhr vormittags feſtgeſetzt. Die
Vereine werden zweckmäßigerweiſe den um 9.11 Uhr vormittags
in Darmſtadt=Hauptbahnhof abgehenden Zug benützen, der um
9.28 Uhr in Erzhauſen eintrifft. Dortſelbſt erfolgt Abholung durch
den feſtgebenden Verein mit Muſik. Geſungen wird diesmal in
zwei Sälen, und zwar im Gaſthaus „Zur Krone” und im
Gaſt=
haus „Zur Linde‟. Den beiden Geſangsrichtern werden ſich
21 Vereine mit über 800 Sängern zur Kritik ſtellen. In beiden
Sälen gelangt als Pflichtchor das von K. Kern in Frankfurt am
Main vertonte Lied Rheinbefreiung” zum Vortrag.
Ne=
ben dieſem hat jeder Verein noch einen ſelbſtgewählten Chor zum
Vortrag zu bringen. Der Nachmittag wird durch eine große
Sängerkundgebung im Freien ausgefüllt, verbunden mit einem
Umzug durch die Ortsſtraßen nach dem freien Platz vor der Kirche,
woſelbſt Maſſenchöre zum Vortrag kommen und Anſprachen
gehal=
ten werden. Erzhauſen hat ſchöne geräumige Säle, ſo daß die
einzelnen Geſangsvorträge vollauf zur Wirkung kommen werden,
Auch in ſonſtiger Hinſicht iſt Vorſorge getroffen, daß der
Gau=
liedertag reibungslos verläuft und auch dieſer Tag wieder zu
einem Werbetag für das deutſche Lied wird.
* Nieder=Ramſtadt—Traiſa, 12. Mai. Herr Gauvorſteher
Auerbach=Frankfurt a. M. ſprach auf Veranlaſſung der hieſigen
Ortsgrupe des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=Verbandes
(D.H. V.) vor einer ſtark intereſſierten Zuhörerſchaft über die
Be=
deutung der deutſchen Gewerkſchaften im nationalen Leben unſeres
Volkes. In der Gegenüberſtellung des D.H.V. zu anderen
Ver=
bänden mußte man doch den belebenden Eindruck gewinnen, daß
der D.H.V. in ſeiner Eigenart die richtige Standesvertretung für
den deutſchen Kaufmannsgehilfen iſt. In ſeiner 37jährigen
Tätig=
keit hat er es bewieſen und iſt von einer ſogenannten
Gewerk=
ſchaft zu einer nationalen Bewegung gewachſen, die heute 395 000
männliche Mitglieder zählt. Es iſt hier nicht der Raum, die
ideenvollen Züge des Vortrages wiederzugeben, aber der Dank
ſei dem Redner für ſeine Mühe und den Zuhörern für ihr
leb=
haftes Intereſſe ausgeſprochen. Der Wille zur Geſtaltung am
Geſamtwohl unſeres Volkes und zur poſitiven Arbeit wird die
Freiheit der Berufsſtände bringen. — An dieſer Stelle ſei noch
bekannt gemacht, daß der angegebene Filmvortrag vorerſt
ver=
ſchoben werden mußte.
( Ober=Ramſtadt, 12. Mai. Klein=und
Sozialrent=
nerfürſorge. Die Bezüse der Klein= und Sozialrentner für
Monat Mai 1930 werden am Donnerstag, den 15. Mai, nur
vormittags von 8—12 Uhr bei der Gemeindekaſſe ausgezahlt.
— Hirſchhorn, 13. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
12. Mai 1,00 Meter, am 13. Mai 1,30 Meter, morgens 5.30 Uhr.
Cl. Schöllenbach, 13. Mai. Entgleiſung. Während die
Unterſuchung noch im Gange iſt, über den Vorfall bei dem
Gleis=
umbau im Tunnel, wo ſich bekanntlich zwei Wagen mit Material
losriſſen und bis Höchſt durchſauſten, ereignete ſich auf dem hieſigen
Bahnhof ein neuer Unfall. Bei dem Rangieren wollte ein
Arbei=
ter einen auf ein Nebengleis abgeſtoßenen Wagen zum Stehen
mit dem Hemmſchuh bringen, was in der Eile mißlang. Der
Wagen ſprang aus den Schienen und der Arbeiter erlitt eine
Quetſchung der Hand. Um ein kleines, und er wäre zu Tode
ge=
drückt worden.
Rheinheſſen.
* Mainz, 13. Mai. Die 3. Süddeutſche Gaſtwirtsmeſſe
in Mainz, die von den Gaſtwirtsverbänden Baden, Bayern, Heſſen
und Württemberg in den Tagen vom 3. bis 12. Mai in der Mainzer
Stadthalle und auf dem Halleplatz veranſtaltet wurde, nahm am
Mon=
tag abend ihr Ende. Die Ausſtellung hat gehalten, was ſie verſprochen
hat. Sie war nach jeder Hinſicht hin ein Erfolg, ſowohl nach der
mate=
riellen wie nach der ideellen Seite hin. Alle Beteiligten — Veranſtalter,
Ausſteller und Gäſte — haben ihre Erwartungen erfüllt geſehen, haben
ſchätzenswerte Anregungen gewonnen und auch der geſchäftliche Ertrag
der Ausſtellung iſt recht zufriedenſtellend. Weit über die engere Grenze
unſeres Heimatgebietes hat ſie Widerhall gefunden. Von Tag zu Tag
nahm die Beſucherzahl zu, und auch die geſchäftlichen Abſchlüſſe und
Umſätze bewegten ſich auf aufſteigender Linie. So war die Meſſe ein
voller Erfolg und hat aufs neue bewieſen, wie gerade Mainz als
Aus=
ſtellungs= und Kongreßſtadt ſo ſehr geeignet iſt. Daß dieſe ſchöne Schau
eine ſo eindringliche, großzügige und erfolgreiche Veranſtaltung war, iſt
nicht zum letzten der unermüdlichen und tatkräftigen Meſſeleitung unter
dem Vorſitz des Herrn J. Kirſch=Mainz zu verdanken. Die Verteilung
der Preiſe für die Ausſteller: Goldene und Silberne Medaillen,
Ehren=
preiſe und Diplome, wurde am Montag abend im blauen Saal der
Stadthalle vorgenommen. In einer kurzen Anſprache führte dabei der
Geſchäftsführer des Rhein=Main=Gaſtwirteverbandes, Herr M.
Ja=
ſkowſky=Offenbach, aus, daß die Meſſe ſowohl für die Ausſteller als
auch die Gaſtwirtsverbände von einem guten Erfolg begleitet war und
ohne Fehlbetrag abſchließt. Von den Darmſtädter Ausſtellern wurde
die Firma Gebrüder Hartmann mit einer Goldenen Medaille
ausgezeich=
net. — Eine recht leichtſinnige Handlung beging ein 40jähriger Wagner
in Mainz. In Gegenwart ſeiner fünfjährigen Tochter hantierte er in
der Küche an einem Zünder herum, den er zu öffnen verſuchte. Plötzlich
explodierte der Zünder, und die Splitter verletzten ihn und ſein Kind in
erheblicher Weiſe. Währnd das Kind Verletzungen an den Beinen
er=
litt, wurde dem Vater das linke Auge derart verletzt, daß die Sehkraft
verloren iſt. Außerdem zog er ſich noch erhebliche Verletzungen im
Ge=
ſicht und den Beinen zu.
Oberheſſen.
h. Friedberg, 13. Mai. Einer unſerer bedeutendſten
Mitbürger, der Ehrenkommandant und das älteſte Mitglied unſerer
Feuerwehr, Ferdinand Damm, iſt nach einem arbeitsreichen Leben
ge=
ſtorben. Damm war zugleich langjähriger Direktor des Mathildenſtiftes
(Sparkaſſe) Friedberg. Dem Stadtparlament gehörte er als
Stadtver=
ordneter an.
h. Gießen, 12. Mai. Ein hervorragender Vorkämpfer
der deutſchen Schule und ein bedeutender Führer im Heſſiſchen
Landeslehrerverein, Schulrat Heinrich Scherer, iſt in ſein 80.
Lebens=
jahr getreten. Scherer iſt zu Borsdorf bei Nidda geboren und war
lange als Kreisſchulrat tätig, zuletzt in Offenbach, wo er jetzt im
Ruhe=
ſtand lebt.
AoTTdt!
St der Carmentyp unserer Zeit.
Sie helfen mit wielentausend
feinfühligen Händen an der
Schaffung der
REEMTSMA
ClGARETEN
Emischung
Vterbrochen
ontrolliert,
-den
beson-
mente an-
1e von den
Uchen mit
Wissenhaf-
Snt Werden,
Seite 8
Mittwoch, den 14. Mai 1930
Fritiof Nanſen †.
Oslo. Fritjof Nanſen iſt geſtern
nach=
mittag um 2.00 Uhr in ſeiner Villa in Lyſager
bei Oslo geſtorben.
Die Todeskunde von Fritjof Nanſen, einer
großen Figur des Völkerbundes während der
ganzen Jahre ſeines Beſtehens, hat in den Krei=
Die Kakaſtrophe
Aufſtieg des „Graf Zeppelin” zur Schweizer
Fahrt.
Friedrichshafen. Geſtern vormittag
um 7.56 Uhr ſtartete das Luftſchiff „Graf
Zep=
pelin” bei ziemlich bedecktem Himmel zu ſeiner
Schweizer Fahrt. An Bord befanden ſich etwa
40 Paſſagiere, darunter die Gemahlin des
Reichsverkehrsminiſters v. Guérard und des
Reichsfinanzminiſters Dr. Moldenhauer. Die
Führung übernahm Dr. Eckener. Die Fahrt in
die Schweiz führt über Zürich, Bern, Lauſanne
und evtl. Genf.
„Graf Zeppelin” wieder gelandet.
Friedrichshafen. Geſtern nachmittag
3,55 Uhr iſt das Luftſchiff „Graf Zeppelin” bei
leichtem Regen glatt auf dem Werftgelände in
Friedrichshafen gelandet. Die Fahrt ging nach
Ausſage der Paſſagiere anfänglich bei ſehr
ſchönem Wetter über Zürich, Bern, Luzern,
Vier=
waldſtätter See, Thuner und Brienzer See,
Interlaken bis Neuchatel und von dort zurück
über Schaffhauſen nach Friedrichshafen. Auf
dem Rückflug wurden noch mit einer neuen
Funkbeſchickungsanlage verſchiedene Funk= und
Peilverſuche vorgenommen, die zur vollen
Zu=
friedenheit ausfielen. Dies dürfte die letzte
Fahrt des Luftſchiffes vor der Südamerikafahrt
geweſen ſein.
Tragödie eines Morphiniſten.
Frankfurt a. M. Der praktiſche Arzt
Dr. Neuburger aus Frankfurt, der ſeit Jahren
Morphiniſt war und ſeine Praxis nicht mehr
ausübte, lernte vor einigen Tagen in einem
Hotel im Bahnhofsviertel, wo er wohnte, einen
70 Jahre alten engliſchen Kaufmann kennen.
Beide begaben ſich am Sonntag, gegen 15 Uhr,
in ihr Hotelzimmer, um zu ruhen. Montag
früh gegen 8 Uhr erſchien Dr. Neuburger im
Frühſtückszimmer und erklärte auf die Frage
des Hotelbeſitzers, wo der Engländer ſei, daß
dieſer ſicherlich noch ſchlafe, denn er habe ihm
am Tage vorher Veronal als Schlafmittel
ge=
geben. Neuburger fügte noch hinzu, daß er ihm
hoffentlich nicht eine zu ſtarke Doſis verabfolgt
hätte. Dann verließ er das Hotel und begab
ſich in ein Haus im Weſtend, wo er ſich im
Treppenhaus mit Zyankali vergiftete. Da ſich
der Engländer bis Montag um 17 Uhr nicht
ſehen ließ, ſuchte ihn der Hotelbeſitzer auf und
fand den alten Engländer in bewußtloſem
Zu=
ſtand im Bett vor. Er ließ ſofort einen Arzt
holen, der die Ueberführung des Engländers in
das Städt. Krankenhaus veranlaßte, wo dieſer
in bedenklichem Zuſtand darniederliegt. Daß
Neu=
burger die Abſicht gehabt habe, den Engländer
zu vergiften, hält man für ausgeſchloſſen.
Wahr=
ſcheinlich dürfte der Vorfall ſo zu erklären ſein,
daß Dr. Neuburger, der als Morphiniſt an ſtarke
Doſen Veronal gewöhnt war, die als
Schlaf=
mittel dem Engländer verabfolgte Doſis aus
Fahrläſſigkeit zu reichlich bemeſſen hatte.
Wieder ein Auto im Wald überfallen.
Frankfurt a. M. In der Nacht zum
Dienstag wurde zwiſchen der Gehſpitze und dem
Forſthaus Mitteldick ein Kraftwagen, der ſich
auf dem Wege von Frankfurt nach Pfungſtadt
befand, von zwei Männern zum Halten gebracht.
Außer dem Kraftwagenführer befanden ſich zwei
Damen in dem Auto. Die Räuber bedrohten
den Wagenführer mit einem Revolver und
nah=
men ihm ſeine Barſchaft in Höhe von 80 Mk. ab.
Der eine der Räuber ſoll etwa 1,70 Meter groß
geweſen ſein und graue Sportmütze getragen
haben.
Autounfall einer Hochzeitsgeſellſchaft.
Brüſſel. Ein Autobus, der mit 21
Hoch=
zeitsgäſten beſetzt war, ſtürzte in der 10
Kilo=
meter von Brüſſel entfernten Ortſchaft
Broogen=
boſch um. Dabei wurden 17 Perſonen verletzt,
ſieben davon ſchwer.
Straße bei Vienenburg mit breiten Riſſen,
die durch die folgenſchweren Erdverſchiebungen hervorgerufen wurden.
Vergrößerung der Trichter in Vienenburg.
Hannover. In Vienenburg ſind ſeit
vor=
geſtern keine weiteren Bodenſenkungen erfolgt.
Dagegen haben ſich die Trichter vertieft.
Vor=
geſtern abend bildete ſich im Hauptkrater auf
der Grauhofer Strecke, der jetzt 100 Meter
Durch=
meſſer hat, am nördlichen Steilhang ein
Waſ=
ſerzufluß, der in den Krater ſtrömte und den
Die Gedächknisfeier zum 700. Todeskag Walthers von der Bogelweide.
ſen der Ratsmitglieder und der
Völkerbunds=
diplomatie ſichtlich tiefen Eindruck gemacht, da
Nanſen ſowohl als Vertreter Norwegens im
Völ=
kerbund, wie auch als Oberkommiſſar für das
Flüchtlingsweſen eine derjenigen Perſonen war,
die ſich der uneingeſchränkten Hochachtung und
Anerkennung ſämtlicher Völkerbundsmitglieder
erfreute. Nanſen hat dem Völkerbund von 1920
bis 1926 als Vertreter Norwegens angehört, und
ſeit 1921 lag die Oberleitung des
Flüchtlings=
weſens in ſeinen Händen, das beſonders in der
Anſiedlung der griechiſchen, bulgariſchen und
tür=
kiſchen Flüchtlinge zu einem großen Werk
ge=
worden iſt. Das Völkerbundsſekretariat bereitet
zu ſeinen Ehren eine Beileidskundgebung vor.
Feſtgenommene Straßenräuber.
Frankfurt a. M. Auf dem
Poſtſcheck=
amt hatten der 24jährige Schreiner Ernſt
Schir=
mer und der 20jährige Schneider Erwin
Kauf=
mann ein Lehrmädchen beobachtet, das 300 Mk.
abhob. Sie folgten dem Mädchen bis in ein
Haus am Platz der Republik. Hier verſuchten
ſie, dem Mädchen die Handtaſche mit dem Geld
zu entreißen. Das Mädchen wehrte ſich jedoch
und rief um Hilfe. Die Täter flüchteten. Ein
vorbeikommender Kriminalbeamter nahm die
Verfolgung auf, ermittelte ſpäter die Täter
in einer hieſigen Penſion und nahm ſie feſt.
Der Mörder von Ratibor mit dem Düſſeldorfer
Mörder identiſch?
Ratibor. In der Unterſuchung gegen den
wegen des Mordes an dem 15jährigen Schüler
Zeller und an dem Zuſchneider Danis ſowie des
Mordanſchlags auf den Kaufmann Ruske
ver=
hafteten Leopold Pausner ergab ſich, daß einige
Fäden zwiſchen ihm und dem Düſſeldorfer
Maſ=
ſenmörder vorhanden zu ſein ſcheinen. Vor etwa
drei Monaten traf in Ratibor auf dem
Bahn=
hof ein Mann ein, der eine Blankofahrkarte
Düſſeldorf-Ratibor beſaß und ſich bei dem
Bahnſteigſchaffner nach den Grenzorten
Oder=
berg=Troppau erkundigte. Bei einer geſtern
vormittag vorgenommenen Gegenüberſtellung
mit einem der Bahnſteigſchaffner wurde
Paus=
ner von dieſem als derjenige Mann erkannt,
der ſeinerzeit mit der Blankofahrkarte von
Düſ=
ſeldorf nach Ratibor gekommen war. Pausner
ſelbſt verweigert nach wie vor jede Ausſage.
Ob er Geiſteskrankheit vortäuſchen will oder
tat=
ſächlich geiſtig minderwertig iſt, wird die
wei=
tere Unterſuchung der Sachverſtändigen ergeben.
Die aufgetauchten Vermutungen, daß zwiſchen
den Ratiborer und den bekannten Düſſeldorfer
Mordtaten ein Zuſammenhang beſtehe, werden
von der Kriminalpolizei Ratibors zumindeſt
als entſchieden verfrüht bezeichnet.
Abrutſch des Erdreiches beſchleunigte. In Schacht
3 ſtiegen die Laugen unregelmäßig, aber ſtetig.
In Schacht 1 iſt das Waſſer um etwa 100 Meter
gefallen. In Schacht 2 wird öfteres Fallen mit
Wiederanſteigen beobachtet. Durchſchnittlich iſt
hier das Waſſer um etwa 9 Meter geſtiegen.
Infolge des Anſteigens der Lauge in Schacht 2
und 3 mußten vorgeſtern abend die unterhalb
Die Feier vor dem bekränzten Walther=Denkmal auf dem Reſidenzplatz in Würzburg.
Am 10. Mai beging die Stadt Würzburg, wo Walther von der Vogelweide zur letzten Ruhe
beſtattet iſt, den 700. Todestag des „ritterlichen Minneſängers” mit einer großen Gedächtnisfeier.
Die Vertreter der deutſchen Reichsregierung und Oeſterreichs, des Geburtslandes Walthers, legten
vor dem Walther=Denkmal Kränze nieder.
Rückkehr des Schulkreuzers „Emden”.
Wilhelmshaven. Geſtern vormittag
traf der Kreuzer „Emden” von ſeiner dritten
und vorläufig letzten Auslandsreiſe als
Schul=
kreuzer wieder in Wilhelmshaven ein, wo eine
kurze militäriſche Begrüßung ſtattfand. Der
Kreuzer war am 13. Januar ausgelaufen, hat
alſo eine viermonatige Fahrt hinter ſich, die
nach Weſtindien und die Vereinigten Staaten
führte. Die Kadetten der „Emden” werden am
24. Mai ihre Ausbildung bei einer Fahrt des
neuen Schulkreuzers „Karlsruhe” fortſetzen.
Mermoz auf ſeinem Südatlantikflug.
Paris. Der franzöſiſche Flieger Mermoz,
der am Montag mittag mit ſeinen Begleitern
von St. Louis in Senegal einen Poſtflug über
den Südatlantiſchen Ozean nach Port Natal
an=
getreten hat, ſteht in ſtändiger Funkverbindung
mit Paris. Er übermittelt alle 15 Minuten ein
Signal. Ferner gab er Berichte über den
Ver=
lauf des Fluges und die Witterungsverhältniſſe,
die im allgemeinen gut waren. Gegen 22 Uhr
abends teilte Mermoz mit, daß er 1000 Meilen,
d. h. die Hälfte des Fluges, zurückgelegt habe.
Nach den letzten Nachrichten mußten die
Flie=
ger etwas nach Norden ausweichen, um einem
ſchweren Regen aus dem Wege zu gehen.
Der franzöſiſche Flieger Mermoz iſt geſtern
früh 8.10 Uhr Greenwicher Zeit, nach
Ueber=
querung des Südatlantik, in Natal (Braſilien)
gelandet.
Die Opfer der Erdbebenkataſtrophe in Perſien.
Teheran. Die Erdbebenkataſtrophe in
Perſien, von der in der Hauptſache die Stadt
Salmas betroffen wurde, hat nach den letzten
Feſtſtellungen annähernd 3000 Tote gefordert.
In der Nähe von Salmas ſollen immer noch
ziemlich heftige Erdſtöße verſpürt werden. Die
Regierung hat in allen vom Erdbeben
betrof=
fenen Gebieten Hilfsmaßnahmen eingeleitet.
Das ſtillgelegte Kalibergn
deſſen untere Schächte völlig 1
der 4. Sohle in Schacht 3 a
heitsarbeiten eingeſtellt wer
oberhalb der 4. Sohle des Sd
vorkehrungen zu ſchaffen. W
Schacht 3 oberhalb der 4.
kann dann hier weitergeförd rverd
Schaden, der allein in dem
richtet wurde, wird auf 8
7b
Die Pariſer Salt 4ünf
geben ihr Geheimni fähl
Paris. Die Verhaftur E
nalen Banknotenfälſcherband
die Polizei mitteilt, auf ein Plnt
ternationalen Büros zur käm
Falſchmünzerei in Wien zu Krfüh
Büro hat ſämtliche europäi
tungen darauf aufmerkſan en
Bande gefälſchte 50=Pfund= mi
brachte, und zwar beſonders Pe
Oſtende und Brügge. Der FBuer
Pole Radziminſki iſt bereit Ka
Gefängnis vorbeſtraft. Er u
blick gefaßt, als er eine fe
wechſeln wollte. Von ſein
Pre=
wurde der Ruſſe Brower, E
digen Wohnſitz Berlin, Au Eg
angibt, im Beſitz eines falſ
von 15 der gefälſchten No in
iſt im Jahre 1926 in Paris Be
einem Jahr Gefängnis un
verurteilt worden. Bisher
aus den vier Komplizen I
ſich ihre „Banknotenfabrik”
die Pariſer Polizei, anneh
die Fälſchungen in Berlin
ſind.
Ein Wirbelſturm
verw=
von Madaga
Fort Dauphin. EX
einen Teil der Inſel Madag
ſonders ſtark betroffen wur
nara. Menſchenleben ſind
Feuergefecht in
Drei To
Chicago. Ein kurzes Rer
fecht ſpielte ſich in einer hi x
Banditen wollten von dem Be
ſen, wurden aber von der Ei
ten Polizei in Empfang ge ſten
neten das Feuer auf die 2ceh
hin ebenfalls zu den Schuß
der Schießerei wurden der
der Erpreſſer getötet, ein E3
die beiden anderen Bandit EN
Zur 2000=Jahr 5
tag ſein
der Dichter der „Ae
Publius Mar=
Heimatland J.
(Ausſchnitt
turelle Welt jetzt miit
s einem
Mittwoch, den 14. Mai 1930
Seite 9
Neuland.
deutſchen Nordſeeküſte. —
Eindeichungs=
eiten am Jadebuſen. — Die Siedlung auf
dem Meeresboden.
(Nachdruck verboten.)
nes freundliches Marſchendörfchen in
Oſt=
wiſchen ſaftig grünen Wieſen, hat eine weit
mhinausgehende Bedeutung erlangt durch
der dort zu Ende geführt wurde. Der
mehr oder weniger gebirgiges Heimatland
ize offenbart, daß er glaubt, es gäbe nichts
uf ihn einſtürmenden Gedanken beim
An=
g endlos weite Waſſerflächen er zum erſten
orte kleiden. Staunend ſteht er am Ufer,
ber auch wieder wuchtige Spiel der Wellen
urm und ſcharfem Nordwind ungebändigt
eftürmen, donnernd und brüllend gegen die
s wollten ſie Deich und Land verſchlingen.
gen den Gezeitenwechſel und kann es als
faſſen, daß gewaltige unſichtbare Kräfte
Millionen von Kubikmetern Waſſer
inner=
plötzlich aus ſeinem Geſichtskreis
ver=
r ihm breitet ſich eine faſt unabſehbare
des aus. Waſſerläufe — Priele nenut ſie
ſich durch das mattglänzende Schlickland.
jankt ſeine Entſtehung einem Prozeß im
aſſer iſt belebt von Millionen und Milli=
Lebeweſen, den Meeresinfuſorien, deren
Kalkpanzer beſteht. Vornehmlich an den
ht durch den Eintritt des aus den
Flüſ=
aſſers des Meeres eine Waſſermiſchung,
dieſem Brackwaſſer ſind die kleinen
Infu=
ticht exiſtenzfähig, ſie gehen ein und die
oden So wächſt das Schlickland an den
beſonders.
jauſt das unendlich weite Meer zu ſeinen
e er, wie uns die Sage erzählt, von einem
griffen. Dem dräuenden, tobenden Meere
i, auf dem ſich Menſchen anſiedeln ſollten.
gegen den „blanken Hans”, wie in der
KCordſee heißt, reicht bis in die
Germanen=
an heute durch die herrlich grünen Wieſen
t man nicht, welch wechſelreiches Geſchick
Erde in Deutſchlands nordweſtlichſter Ecke
das Land von den grimmen Fluten der
ten ſich die frieſiſchen Häuptlinge blutige
Teinungsverſchiedenheiten wurden
ausge=
ar Friesland ein Teil der Nordſee, doch
n ſich die Bewohner ihr Land, ihr
frieſi=
en wohnenden Vorfahren bauten ſich zum
rmenden Waſſermaſſen bei Sturm= oder
Warpen, kleine aufgeſchichtete Erdhügel,
Zaſſerſtand hinausragten. Auf dieſen
Er=
ihre Wohnungen. Große Sturmfluten
nicht widerſtandsfähigen Erdhügel
ver=
f,. Menſchen und Vieh verſchwanden oft
ungen von dem raubgierigen „blanken
e Jahrhundert ſchloſſen ſich die
Küſten=
iem Abwehrkampf gegen das Waſſer
zu=
ſchen Marſchen entſtanden um das zehnte
Deiche. Dem Vorgelände, dem Groden,
den Deich erforderliche Erdmaterial und
A, ſo ein feſtes Gebilde gegen die anſtür=
. Längs der deutſchen Nordſeeküſte und
id, Belgien und dem nördlichſten Teil
in die Bretagne reichen die gewaltigen
il ſchon über 1000 Jahre alt, das
Hinter=
ungen und Sturmfluten ſichern.
in zwei Kategorien, in Sommer= und
imerdeiche ſchützen das Land und ſeine
mmer vorkommenden Hochwaſſern. Dieſe
n Winter von den höheren Waſſerſtänden
r Sommerdeiche beträgt Z der Höhe der
rdeiche, auch Schau=, Bann= oder
Haupt=
n Fluten in den übrigen Jahren Wider=
Wo die Deichbaumeiſter nicht vorſichtig zu Werke gingen und
oberflächlich ihre Arbeit verrichteten oder Wühltiere
vielver=
zweigte Gänge gruben, ſo daß die Deiche ihre innere Feſtigkeit
verloren, verwüſteten die Hochwaſſer das Hinterland. Die Deiche
wurden von den Waſſermaſſen niedergeriſſen und der Weg war
frei. Der Dollart und der Jadebuſen ſind Hunderte von
Quadrat=
kilometern große Einbuchtungen in der niederdeutſchen Tiefebene,
die ihr Entſtehen gewaltigen Sturmfluten verdanken. Am 16.
Januar 1219 und am 16. Januar des Jahres 1511 brachen die
Waſſergewalten über das Frieſenland herein. Dort, wo heute
die Dünungen des Dollarts und des Jadebuſens ſtehen, ſtanden
vor Jahrhunderten Anſiedlungen, große Dörfer, die in der
Hei=
matgeſchichte eine erhebliche Rolle ſpielten. In harter, zäher
Arbeit holten ſich die Frieſen Stück für Stück das ihnen von der
Nordſee entriſſene Land wieder. Sie errichteten Deiche, ſchoben
dieſe weiter in das Meer und gewannen rieſige Flächen
jung=
fräulichen Meeresboden, der für die Landwirtſchaft ertragreicher
als der Urboden iſt. Jede Flut bringt Millionen von den
geſtor=
benen kleinen Kalktierchen ſowie Schlick= und Erdteilchen mit aus
der offenen See herein und lagert ſie vor der Küſte ab. Das
Land wächſt, ein wunderbares Naturereignis an der See. Im
Laufe von Jahrzehnten und Jahrhunderten entſteht vor den
Deichen Neuland, das von ſpäteren Generationen eingedeicht
wird. Wo früher haushohe Wogen im Sturmesgebrüll
gegen=
einander prallten, rauſchen heute goldgelbe Kornfelder, entſtehen
Fabriken und Städte.
Drei Millionen Quadratmeter angeſchwemmtes Neuland
um=
ſchließt der Neudeich Rüſterſiel=Voslapp an der Nordſeeküſte. Feſt
und ſicher iſt das Gebiet mit dem Heimatboden verbunden, eine
Einheit darſtellend mit dem urwüchſigen Frieſenland. Weit,
un=
abſehbar breitet ſich das Land aus, das man dem Meer
ab=
kämpfte. Das Wunderbare an dieſem gigantiſch anmutenden
Werk iſt, daß nicht die Technik mit ihren Maſchinen ihre Hilfe
reichte, ſondern Menſchenhände, nur mit dem Spaten bewaffnet,
ſchichteten den Erdriegel. Ein Rieſenbauwerk wurde vollendet,
wie es ſeit einer größeren Zeitſpanne an dieſer Stelle nicht
ent=
ſtanden iſt. In rieſigem Bogen erſtreckt ſich der jetzt fertiggeſtellte
Neudeich in einer Länge von 5½ Kilometer von Rüſterſiel nach
Voslapp. Kühn ragt der Erddamm, der 600 000 Kubikmeter
Erde enthält, in die Nordſee.
Wie bereits erwähnt, iſt die große Arbeit, die weit über die
Heimatgrenzen ähnlich wie der Sylter Dammbau, dieſer als
Wunderwerk deutſcher Technik, jener als Meiſterſtück von
Hand=
werkskunſt, von Menſchenhand errichtet worden. Lorenzug auf
Lorenzug, gefüllt mit aus dem Vorgelände, den ſogenannten
Pütts” entnommener Erde, rollte heran. Langſam wuchs das
Werk, entſtanden die Formen des neuen Deiches. Die Pütts
mit der offenen See in Verbindung. Der Tiedenhub, Ebbe und
Flut, ſorgt für eine Zuſchlammung der entſtandenen Oeffnungen.
der Neudeich beſitzt eine Höhe von 5,6 Meter, zwei Meter höher
als der alte Schaudeich, der bisher das Hinterland bei Rüſterſiel
vor den Hochwaſſern ſchützte. Der alte Schaudeich beſitzt ein
Alter von 400 Jahren. Einen Meter wird der Deich ſich noch im
Laufe der Zeit ſetzen, ſeine wirkliche Höhe wird ungefähr 4,6
Meter betragen.
Der Bau des Neudeiches, der jetzt ſicher und feſt das
gewon=
nene Land einfängt, war mit unendlichen Schwierigkeiten
ver=
knüpft. Stark anhaltende Regenfälle in der Regenperiode
mach=
den den Deichbauern viel zu ſchaffen. Die ganze Umgebung war dann
in einen Moraſt verwandelt, die Schienen der Lorenzüge fanden
auf dem ſchlammigen Untergrund keinen Halt, das Umkippen der
Lokomotiven war an der Tagesordnung. Die Deichbauer ſackten
knietief in den Schlick ein. Oftmals war es ſo ſchlimm, daß
die Arbeiten eingeſtellt werden mußten.
Der erſte Schritt zu dieſer großen Kulturtat an der deutſchen
Nordſeeküſte iſt getan. Das Land iſt gewonnen und für die
Menſchen, die ſich jetzt auf ihm anſiedeln, geſichert. Die zweite,
größere Aufgabe hat begonnen. Das Land muß kultiviert und
für die Landwirtſchaft nutzbar gemacht werden. Fleißige Hände
regen ſich! Zunächſt wurde der alte Schaudeich durchbrochen, um
die Verbindung mit dem Hinterland zu ſchaffen. Vor dieſem
Deich=
durchſtich führt eine Siedlungsſtraße quer durch das eingedeichte
Gelände nach Voslapp. Die Parzellen wurden an Siedler
auf=
geteilt. Auf dem Baugroden herrſcht eine fieberhafte Tätigkeit.
Für den Siedlungsbauer beginnt die Zeit ernſter und harter
Arbeit. Es iſt nicht durchgearbeiteter alter Mutterboden, den er
hier vorfindet, ſondern ſalzdurchſetzter Meeresſchlick. Der Boden
wird nicht ſofort ertragreich ſein. Mit Spaten und Pflug muß
ihm zu Leibe gegangen werden. Regenwaſſer und Sonne müſſen
das Salz aus dem Boden waſchen, bis der Samen in die Erde
geſenkt werden kann. Doch mit aufopfernder Tätigkeit ergibt ſich
der Marſchenbauer der Arbeit; der Meeresboden wird ihm doch
für die Zukunft Heimatſcholle ſein, die er ſich, um ſie endgültig
zu beſitzen, zweimal erringen muß, erſt durch die Eindeichung
und ſpäter durch die Kultivierung. Behaglich fühlt er ſich in
ſeinem Häuschen erſt, wenn die Herbſtſtürme über das Land
ſegen und der „blanke Hans” in grimmer Wut an den Deichen
rüttelt.
Doch nicht allein an dieſer Stelle der Nordſeeküſte wird auf
friedliche Weiſe Land erobert, auch anderwärts geht man dem
grimmen Meer zu Leibe, teils durch Deichbauten, teils durch
um=
fangreiche Meliorations= und Korrektionsarbeiten. So auf der
Nordſeeinſel Wangerooge und bei Oldeooge, ebenfalls an der
Elbe und an der Weſer. Hier erhebt ſich vor Cuxhaven neues
Land aus dem Waſſer, das auch nächſtens geſichert werden ſoll.
Fünfhundert Hektar Land wurde an der Leybucht eingedeicht.
In Holland werden Eindeichungsarbeiten am Dollart und an
der Zuiderſee vorgenommen. An der Spitze des Zuiderſees iſt
ein rieſiges Pumpwerk errichtet, das größte der Welt, das den
großen See im Laufe von achtzig Jahren trocken legen ſoll.
Koloniſationsarbeiten an der Küſte beſitzen großen
volkswirt=
ſchaftlichen Wert, da neuer Heimatboden geſchaffen wird, der
vie=
len Tauſenden Arbeit und Brot gibt. In Rüſterſiel ſollen im
Laufe der Zeit insgeſamt 380 Wohnhäuſer errichtet werden. Ein
großer Teil dieſer Siedlungsbauern kommt aus der nahebei
ge=
legenen Stadt Wilhelmshaven. Hier iſt alſo die Tatſache zu
ver=
zeichnen, daß Stadtmenſchen zu Landleuten werden. Dieſes iſt
um ſo beachtenswerter, da ſchon ſeit Jahrhunderten ſeit der
Städtegründung ununterbrochen Abwanderungen vom Lande
ſtattfinden.
Franz Lippold.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 14. Mai. 9.30: Schulfunk. o 15: Jugendſtunde.
16: Konzert. Grétry: Ouv. zu „Dörfliche Probe‟. — Lully:
Ballettſtücke. — Mozart: Konzertſuite aus „Idomeneo‟ —
Beet=
hoven: Muſik zu einem Ritterballett. — Schubert: Sinfonie Nr. 2
0 18.05: Kaſſel: E. Herdtmenger: Von Theben bis Tell El
Amarne. O 18.35: Dr. Bergner: Aus der Geſchichte des Kakaos.
O 19.05: Dr. Luz: Anlage und Umwelt beim Verbrecher. O 19.30:
Alte Violenmuſik aus vier Jahrhunderten. Bach: Fantaſie in G=dur
fünfſtimmig. — Obrecht: Inſtrumentalſatz. — Jſaak: Chanſon,
vier=
ſtimmig. — Purcell: Drei Fantaſien für Violen. — Bach: Zwei
Spiegelfugen aus der „Kunſt der Fuge‟. — Altengliſche Tänze aus
der Eliſabethaniſchen Zeit. O 20.30: Konkursſache Wurmbach.
Hör=
ſpiel von Auditor. O 22: Konzert. Wolf: Italieniſche Serenade. —
Lalo: Sinfonie eſpagnole. — Dvorak: Legende. — Tſchaikowsky:
Serenade mélancolique; Polonaiſe aus „Eugen Onegin”.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Mittwoch, 14. Mai. 9.30: Mit dem
Mikro=
phon im Römer, Kaiſerſaal und Dom in Frankfurt am Main.
O 10: E. Kloß: Reineke Rotvoß, der Schleicher. O 10.35:
Mit=
teilungen des Reichsſtädtebundes. 14.45: Kinderſtunde. o 15.45:
Olga Kaiſer: Die Hausfrau als Verbraucherin deutſcher
Erzeug=
niſſe. O 16: Rektor Wille: Der Wandertag und die neue Tier=
und Pflanzenſchutzverordnung. o 16.30: Hamburg: Konzert. 0 17.30:
Auguſt Halm=Feier. O 17.55: Dr. Bormann, M.d.R.:
Genoſſen=
ſchaftliche Selbſthilfe durch die Edeka. 18.20: W. C. Gomoll:
Dome an abſeitigen Straßen. 18.40: Spaniſch für Anfänger,
O 19.05: Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Krüß: Völkerbund und
Kul=
turpolitir. O 19.30: W. Flügel: Das deutſche
Berufsbeamten=
tum in der Reichsverfaſſung. o 20: München: Bunter Abend.
Spendſen: Polonaiſe. — Schneider: Konzert für Fagott und Orch.
zu „Jolanthe‟ — Eliſe Aulinger (Luſtige bayeriſche Dialekt=
Geſchichte). — Neruda: Slaviſches Wiegenlied. — Michiels: Cſardas,
— „Mäh!” Spiel nach einem alten Schwank von Franz Bauer,
— Waldteufel: Eſtudiantina. — Scherzer: Bayeriſcher Präſentier=
Marſch. O Anſchl.: Zeit, Wetter. O 22.30: Kartenſpiele. O.
Da=
nach: Tanzmuſik.
Hauptſchriftieitung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polttik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſf: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble;
Druck und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten
Larbeiten von Beleuchtungskörpern
Sr Gürtlerei zu mäßigen Preisen
1. NOHL
minenstratße 10 Telephon 3871
podecken
M
Volle und Daunen.
Teinigen und Aufarbeiten,
Solie Neu-Anfertigung.
Leste Referenzen.
„BLITZ‟ Ballonplatz 6
27ba
Kinderl. Ehep. ſucht
4=Zim.-Wg.
mit Bad u. Zubeh.
un freier Lage. (*
5=Zimmerwohnung
ohne Bad parterre,
Nähe Wilhelminen=
Student ſucht bei
erſt=
laſſ. Familie möbl.
Zimmer mit volle=
Penſion. Zuſchr. unt
G32 an d Gchſt. (*
Für ein anſäſſiges
reinlich.
Kleinhand=
werk w. eine nicht
teure Arbeitswohg.
v. etwa 4 Zimmern
(ev. bill. Laden m.
Wohng.) innerhalb
d. Geſchäftsſtadt
ge=
leg., geſucht. Angb.
erb. an
Wohnungs=
agent Bernh. Streng
Viktoriaſtr. 52. *mſi
Beamtin in feſter
Stllg. ſucht abgeſchl.
beſchlagnahmefreie
2—3-Zim.-Whg.
mit Küche o. 2
un=
möbl. Zim. mit kl.
Küchenraum i. gut.
Lage. Angeb unt.
v. 5 an Gſchſt.
Sdche
in Seeheim oder Jugenheim
ſchöne 4 Zim.=Wohnung mit allem Zubehör.
J. Glükert’s Wohnungstauſchbüro
29 Bleichſtraße 29. (7829
in Darmſtadt oder nähere Um=
Suche
gebung
beſchlagnahmefreie
Wohnung mit Garten
mindeſtens 4 Zimmer und Küche, mög
lichſt Bad. Günſtige Eiſen= oder
Straßen=
bahn=Verbindung erforderlich. Ang. unt
11 an die Geſchäftsſt. ds. Bl.
V169
Jüngerer Beamter
ſucht ſofort o. ſpät.
3-Zim.-Wohn.
ev auch in Eberſt
oder Arheilgen. Zu
ſchriften unt. G. 3
a. d. Geſchäftsſt. (
Adler-Fagorit
8/35 PS. Limusine mit
Voll-Ausstattung
kostet nur RM. 4995.-
AÜLLER OBER
Rheinstraße 39
7845b
Geſucht
2— 3 Zimmer
mit Küche u. Zubeh.
beſchlagnahmefrei, f.
alleinſtehende Dame,
J. Glückert’s
Wohnungstauſchbüro,
Bleichſtraße 29
(7830)
Jgs. Paar ſucht
be=
ſchlagnfr. 2 Zim. m.
Küche. Angeb. unt.
F. 122 Geſchſt.
Suche 1—2=3.=Whg.
m. Küche,
beſchlag=
nahmefrei. Ang. u.
G. 4 an Geſchſt.
Leer. Zimmer mit
Küche, a. Manſde.,
geſ. Ang. mit Preis
u. G. 1 a. Geſchſt.
Möbliertes Zimmer
in guter Lage, event.
nit voller Penſ. geſ
Angeb. unt. G 29 an
die Geſchäftsſt.
Helle, Laftige und trockene
Ausclafsraume
200 qm, möglichst mit Zentralheizung, sucht
in Darmstadt
Groß-Unternehmen der Markenartikelbranche
bevorzugt werden Parterre-Räumlichkeiten
in guter Geschäftslage mit ungehinderter
Lastwagen-Antahrt.
Angebote mit Preisangabe, Lageplan und
Bezugstermin erbeten unter 1. H. 2758 an
Invalidendank, Ann.-Exp, Hamburg 11. (1V7643
Seite 10
Mittwoch, den 14. Mai 1930
Sport, Spiel und Turnen.
Kirche und Spoekbewegung.
Wir entnehmen den Mitteilungen des Deutſchen
Reichsausſchuſſes für Leibesübungen folgenden
Aufſatz:
Pfarrer Leyers=Feuerbach veröffentlichte in der „
Volks=
kirche” einen Aufſatz „Unſere Kirche und die Sportbewegung”.
Nach hiſtoriſchen Betrachtungen, in denen der Verfaſſer darauf
hinweiſt, daß auch in der Bibel aus vielen Stellen eine
freund=
liche Einſtellung zur Leibesübung ſpricht, beantwortet Leyers
in der Folge die beiden Fragen: „Wie verhalten ſich Kirche und
Sport heute?” und „Wie ſollen wir uns kirchlicherſeits
verhal=
ten?‟ Dieſer letzte Abſchnitt erſcheint uns in ſeiner Zielſetzung
durchaus beachtenswert.
Schauen wir uns die Gedankenwelt des Sorts an! „Sport
iſt im Freien geübte Betätigung und Steigerung der natürlichen
Kräfte des Menſchen im Wetteifer mit anderen und mit ſich
ſelbſt zur Entfaltung der gottgegebenen Anlagen und zur
Er=
langung der perſönlichen Höchſtleiſtung auf möglichſt vielen
Ge=
bieten des Lebens‟. Dementſprechend iſt der ausgeübte Sport
1. Leibesſpiel. Er dient zur Erholung, indem er ausſpannt, was
ſonſt im Beruf zu kurz kommt. Er ſchafft Gegengewichte,
geſund=
heitliche Förderung und Erhöhung des Lebensgefühls. 2. iſt er
auch ſchöpferiſch=künſtleriſche Betätigung, wie ſie namentlich im
Zuſammenſpiel verſchiedener Individuen bei ſtändig
wechſeln=
den, nie wiederkehrenden Kampflagen in den geiſtvollen
Raſen=
ſpielen zum Ausdruck kommt. 3. iſt der Sport planmäßige, von
Verſtand und Willen ausgeübte Lenkung und Ablenkung in
Ent=
haltung vom Hemmenden, Entfaltung des Anvertrauten. So
wird er zur Schule ſittlicher Werte, die auf alle Lebensgebiete,
auch auf geiſtige Arbeit ſich übertragen. Bedeutende
Pſycho=
logen (z. B. Prof. Dr. Ruland) drücken dies ſo aus: „Sport iſt
Spiel und Kunſt‟. Die ſportliche Freude iſt eine der edelſten
Freuden, die es gibt. Sie entſpringt aus der Lebenskraft, iſt
unabhängig von äußeren Gütern, genügſam, ohne Reue, zehrt
ſich nicht auf, nützt ſich nicht ab, ſondern iſt ſteigerungsfähig und
vergrößert dabei die Kraft.” — „Seine Vorzüge ſind Freude,
Mut, ſegensvoller Einfluß auf das Wollen des Menſchen im
ganzen Leben (Fleiß, Ausdauer, Geduld, Zähigkeit, Ablenkung):
wirkſamſter Schutz gegen alle Gefahren, Ausſchaltung der
zen=
tralen ſexuellen Reize durch Sport. Auch durch geſunde
Er=
müdung Einſchränkung der peripheren Reize‟ — .. erweckt
das Verantwortungsgefühl, erzieht zu Gehorſam und
Unterord=
nung, zur Anerkennug der Leiſtung des anderen ohne
Rück=
ſicht auf Stand und ſoziale Stellung. Ueberſchätzungen der
ſport=
lichen Leiſtungen ſind im Vergleich mit den Segenswirkungen
kleine, harmloſe Schönheitsfehler, die ſich bald abſchleifen.
Ge=
rade auch ſeine Gefahren machen ihn zu einem wertvollen
Prüf=
ſtein des Charakters.”
Wir verſchweigen dieſe Gefahren nicht, wiewohl wir heute
ſicher mit Recht einmal in erſter Linie die Berührungspunkte
zeigen dürfen, wo ja die Reibungspunkte ſchon von hundert
an=
deren unabläſſig betont worden ſind. Wir kennen die
Aus=
ſchreitungen des Rekordweſens, die Gefahr der Ueberſchätzung
von Zahlenwerten und Einſeitigkeitserfolgen, den Stolz und
verbohrten Ehrgeiz, Haß, Neid, Brutalität gegen Schwache. Aber
wer will die elektriſche Kraft abſchaffen, weil Unachtſame durch
ſie zu Schaden kommen? Wir wiſſen auch, daß die genannten
Vorzüge noch lange keine unmittelbar religiöſen Werte ſind. Aber
das meinen wir, daß Männer wie Studentenpfarrer Kunze=
Leipzig recht haben, wenn ſie ſagen: „Es könnte wohl ſein, daß
der ebangeliſchen Kirche faſt völliges Schweigen oder gar ihre
Bekämpfung des nur in ſeinen Ausſchreitungen geſehenen Sports
Kindervdoche
2
von Montag, den 12. Mai bis Samstag, den 17. Mai
7849
100 Rabatt
auf alle Kinderkleider, Kinderschürzen
Spielhöschen
Jedes Kind erhält ein
Geschenk!
Reelle Heiraten und
Einheir, ſtets durch
das beſtempf. Büro
Frau G. Schuchmann
Darmſt., Stiftſtr. 46.
I2 Ref., ſtr. Diskr.
Drahtgeflechte
Drahtzäune
Frontgitter
Karl Brückner
Darmſtadt. Holzſtr.
(7076a)
Weißb.= Anſtreich.=
und Lackierarbeit!
Fachm, u. gute
Ar=
beit wird enorm
bil=
lig ausgef. Küche,
mod., mit Oelfarb.=
Anſtrich 25ℳ
Trep=
penhäuſ.etc. „
Küchen=
möbel lackieren
Angeb. unter G. 22
a. d. Geſchäftsſt.
200 Liter
gut gekühlte
Hofmilch
aus einem Stall,
ev. auch geteilt
ab=
zugeben. Näheres
78111
Geſchäftsſt.
Händler, Hauſierer.
Ein Poſten Ia
ſchwarze Schuhcreme
auch in kleinen
Mengen billig
ab=
zugeben. Zu erfrag.
Jugenheim a. d. B.,
Bahnhofſtraße
80
Tel.
Paßbilder
einer Stunde
billig und gut.
Heie Nacf.
r Bleichſtraße 9
eleph. 1912. (319a
Beinoang
für Berlin
geſucht.
Alters
Möbeltrans=
port G. m. b. 9,
Eliſabethenſtr. 34.
41)
2.50 Mark
Dam.=Sohl. u. Fled
3.50 Mark
Herr.=Sohl. u. Fleck
Schuhfärberei
Wagner
Alexanderſtraße 10.
(5819a)
—
Spargel
täglich friſch
Karlſtraße 50 (7390a
Mehrere guterhalt.
Tafelklaviere
zu kaufen geſucht.
Piano Berg,
Heidelbergerſtr. 88.
(B.7820)
Eine gebr. (7809b
2X4 od. 2½X4 ſof.
geg. bar zu kaufen
geſ. Angeb. unter
G. 18 an d. Gſchſt.
Teleph. TI8
Kaufe
getragene Kleider,
Schuhe, ſowie
Boden=
u. Kellerkram und
Flaſchen
Blum
Lauteſchlägerſtr 1.
Laden: Kl. Bachgaſſe 7. (*
Geweih=Sammlung,
auch einzeln, geſucht.
Ang. mit Pr. u. G 27
an die Geſchſt.
geg. ſofort.
Kaufe
Kaſſe
gebrauchfe
Möbel
ganze Einrichtung.
und Nachläſſe.
J. Lich,
Alexander=
ſtraße 3. Tel. 4164
(1914a)
Nafionakkafen
gegen bar z. kaufen
geſucht. Angebote m.
beiden
Kaſſennum=
mern und äußerſten
Preiſen erbittet
Max Reinſch,
Berlin,
Friedrich=
traße 72. (IV. 7345
Telephon 3590.
Kaufe
gekrag. Kleider,
Schuhe.
ſowie Flaſchen und
Bodenktam.
Heinrich Saul,
Kl. Bachgaſſe 8. (*
(Chriſtl. Händler.)
Abitur
auch Damen, und
abends. Anfragen u
F 104 Geſchſt. (7762=
Wittmann=
Matur ſtraße 30
B424
Euglisch.
Student mit
Ober=
realſchulbildg ſuch=
Unterricht zur
Erweiterung ſeiner
Sprachkenntnis An
geb. u. G 21 Gſchſt. (*
oder ihr Meſſen der Sportbewegung lediglich unter dem
Geſichts=
punkt der Sonntagsheiligung ein Verpaſſen einer geſchichtlichen
Stunde iſt, die nie wieder kommt. Darauf mag hindeuten, daß
man auf der Seite des Sports im Ernſt noch nicht daran gedacht
hat, daß bei den ethiſchen Beſtrebungen der „Sportbewegung,
mehr noch bei der immer dringender werdenden Verknüpfung
von Leibesübung und Weltanſchauung, die Kirche ein
willkom=
mener und wohlgerüſteter Bundesgenoſſen ſein könnte.” — Leib
und Seele ſind gleichwertige Größen — in gleicher
Verdamm=
nis und gleicher Verheißung, unlöslich aneinander gebunden
und miteinander verbunden, deren eine nicht auf Koſten der
an=
deren vernachläſſigt werden darf.
Sie ſind beide gleich dem Irdiſchen anheimgegeben, aber
wer=
den ihm enthoben durch den Geiſt Gottes, der ſie durchwaltet
und durchdringt, den Leib ebenſo wie die Seele. — „Für die
Kirche gilt Bejahung der Leibesübung! In einer ernſten und
verantwortungsbewußten Uebung des Leibes iſt Gottesdienſt zu
erblicken.” — „Wer da weiß, daß ſein Leib ein Stück der
Schöp=
fung Gottes iſt, der weiß, daß er kein Recht hat, ſolches Geſchenk
Gottes faul und untüchtig zu laſſen.” — Meine verehrten
Tübin=
ger Lehrer Wurſter und Häring haben ſich mehrmals in
ein=
gehenden Unterredungen dahin ausgeſprochen, daß das
ſport=
liche Erwachen unſerer Zeit eine Erweiterung des Begriffs
„Sünde” auch nach der Richtung nach ſich ziehen müſſe, daß
Ver=
nachläſſigung der Leibespflege ohne höheren religiöſen Grund
ſündhaft ſei. Es iſt nicht einerlei, in welchem Zuſtand der „
Tem=
pel des Heiligen Geiſtes” iſt.
Die Sportbewegung kämpft weithin gegen einen Feind, der
auch der Feind der Kirche iſt: die Sünde, — freilich nur im
Sinne der Unſittlichkeit. Sie birgt als Waffen in ſich ungeheure
ſittliche Kräfte. Soll dies beides ohne gegenſeitige
Fühlung=
nahme geſchehen? Fühlt man nirgends den Drang zur
Bundes=
genoſſenſchaft? Wenn nur einmal zwiſchen dem Weſen des Sports
und ſeinen unliebſamen Begleiterſcheinungen gerecht und
barm=
herzig unterſchieden würde, ſo wäre ſchon viel gewonnen. Ich
weiß wohl, da iſt die Frage der Sonntagsheiligung zum
Bei=
ſpiel. Aber man bilde ſich doch nicht ein, daß die Maſſe der
Ju=
gend in die Kirche ſtrömen würde, wenn der Sportplatz nicht
wäre! Andererſeits hat mich und die meiſten meiner
evangeli=
ſchen und katholiſchen Kameraden mein Sport nicht vom
Gottes=
dienſt abgehalten. Engliſche Berufsſpieler haben bei einem
Beſuch in Stuttgart ſogar eigens einen engliſchen Gottesdienſt
erbeten. Ueberall iſt geeigneter Boden für die Kaſſeler
Verein=
barungen: „Sonntagvormittag frei vom Sport!
Samstagnach=
mittag frei für Sport!” Aber eins müſſen ſich dann unſere
chriſt=
lichen Kreiſe vornehmen: Unterſtützung der Sportvereine bei
ihren Sportplatzgeſuchen; denn zurzeit iſt ein Freihalten des
Sonntagvormittags gleichbedeutend mit Erdroſſelung des Sports
für die niederen Mannſchaften infolge der großen
Spielplatz=
not. Wünſchen wir vom Sport Entgegenkommen, dann iſt es
einfache Pflicht der Gerechtigkeit, ihn im Kampf um die
Mög=
lichkeit ſolchen Einvernehmens zu unterſtützen. Wer mithilft,
darf auch mitreden.
Schluß des Wiesbadener Tenniskurniers.
Das Finale=Spiel im Herren=Einzel in Wiesbaden wurde nicht
zwiſchen Froitzheim und Duplaix ausgetragen, da beide Spieler wegen
des Regens in der Halle ſpielen ſollten und man ſich geeinigt hatte, die
Preiſe zu teilen. Dennoch trugen ſie aber unabhängig davon ein
Freund=
ſchaftsſpiel aus, deſſen erſten Satz der Altmeiſter mit 6:3 gewann,
wäh=
rend der zweite Satz eine Beute des Franzoſen mit 7:5 wurde. Im
Mixed=Finale ſchlugen Frl. Buß/Worm das däniſche Paar
Stöckel/Niel=
ſen mit 8:6, 6:2. Das Damen=Doppel kommt erſt in den ſpäten
Abend=
ſtunden zum Austrag.
Sporkverein Darmftadt 1898
Hamburg 7:3 (5:1
Trotz des ſchlechten Wetters hatten ſich ge
Zuſchauer am Böllenfalltor eingefunden, um
Sonntags im Freundſchaftstreffen ſpielen zu
Kampf zu ſehen, der in ſpieltechniſcher
Meiſterſchaftsſpiel ſtand. Die Hamburger Pol
den gleich guten Leiſtungen auf, wie am
dagegen in weit beſſerer Form. Die Hinter,
Henß ganz groß ſpielte, erwies ſich geſtern als
windbares Hindernis. Selbſt Fiedler ſpielte
Jahren als Verteidiger eingeſpielt wäre. Die
des Spieles war jedoch das zügige Kombine
einſturmes, der ſo ideenreich ſpielte wie in ſei
Das Spiel, das unter der guten und ſigh
(Polizei Darmſtadt) ſtand, ſah von Anbegin
legen. Sie beherrſchten bis gegen Schluß der
das Spielfeld und kamen ſo auch zu einem
Freund, Werner und Hennemann. Erſt bei
Gäſte zu ihrem 1. Gegentreffer. Die zweit
dagegen weit ausgeglichener. Nach Vergrößer
6:1 wurden die Poliziſten ſogar vorübergeher
eine Reſultatverbeſſerung auf 6:3 erreichten,
wieder die Einheimiſchen, ſo daß der Endſieg
zeichnet werden kann.
Handball im Odenwald-
Der 11. Mai brachte folgende Ergebni
(Main) 7:2, 2. Mannſchaften 7:1, Steinbuch
— Zell 0:2, 2. Mannſchaften 1:0.
Die ſchlechten Witterungsverhältniſſe ſtörte r
betrieb ganz empfindlich. Zum Teil konnte en
den, zum Teil mußten die Spiele abgebrod w
Brombach, wo Platzweihe war, in Spachbrück
Königs 1. hatte ſich Erlenbach, das die
gaues vertrat, verpflichtet. König hatte de O
Hand. Gutes Zuſpiel, flinke Arbeit des In X.
Abwehr des Tormannes brachten das günſtige
ches gilt für die 2. Mannſchaften. Obwohl
Führung ging, mußte es doch die hohe Niede
Gegner war ihm ſpieleriſch überlegen. D
mannes war ſehr unfportlich, um keinen ſ
brauchen. Zell 1. beſaß das beſſere Zuſam
Wurfkraft, ſo daß ſein Sieg verdient war.
lagen die Dinge umgekehrt. Etwas mehr
während des Spieles wäre angebracht geweſe
Die Deutſchland=Rad=Run X.
Zur fünften Etappe der „Deutſchland=R: S
nach München waren wieder alle 62 Teilnek / a
Metze=Dortmund konnte Stöpel=Berlin um eir [be
Ergebnis: 1. Metze=Dortmund, 10:14,25 Cß
3. Tietz=Berlin; 4. Remold=Schweinfurt; 5.
ronſki=Berlin. Geſamtergebnis nach
Kilometer): Oskar Tietz=Berlin mit 43:42,07 )
lin mit 43:44,26 Stunden und Sieronſki=Ber frit
Am 2. Tag der Sechstagefahrt de Ston
ſind von den 51 noch im Rennen befindlich
punktfrei. Bei den Clubmannſchaften hat der
Fahrt bis jetzt noch ohne Strafpunkte übe E
Teams ſind dies die beiden Mannſchaften 1E
Mannſchaft von Puch, Triumph und D=Ra E
D=Radwerke weiſt 8 und N. S.U. 9 Strafpun
Wetkerberichk=
Ausſichten für Mittwoch, den 14. Mai:
wolkiges Wetter mit einzelnen Niede Ege
wärmer.
Ausſichten für Donnerstag, den 15. Mai: Eda
digen Wetters.
Zeitgemäße
Atlanten ins Haus!
Wissen ist Macht! Geographisches Wissen ist Weltmacht!
Bausteine zu ihr:
TASCHENATLAS TASCHENATLAS
VOM
DER
DEUTSCHEN REICH GANZEN WELT
Herausgegeben
vom Darmstädter Tagblatt
Aus dem Taschenatlas vom Deutschen Reich‟
Außer 24 Doppelkarten in Kupferstich 120 Seiten geographisch-statistische Nachwueise
Flächeninhalt und Bevölkerung / Alphabetisches Ortsverzeichnis / Verkehrsangaben
Orts- und Stadtbevölkerung / Abgetretene Gebiete / Ehemalige Schutegebiete.
Ausdem Taschenatlas der ganzen Welt.
Außer 24 Doppelkarten in Kupferstich 96 Seiten geographisch-statistische Nachsbeise
über jeden Erdteil / Größenzahlen der Erde / Fläche und Tiefe der Meere /
Meer-
engen / Bevölkerung der Erde / Währungen / See- und Landver kehr.
Vorzugspreis je 3.50 Mark
Zu beziehen durch die Geschäftsstelle Rheinstraße 23, durch die
Agen-
turen des Darmstädter Tagblatt und durch alle Buchhandlungen.
5702a
Sutu
Grdl. Klavierunterr.
Frau Nanny Kaiſer.
Viktoriaſtr. 42. II.
Gediegene Ausbild.,
leichtfaßl. Methode
f. Anfäng. u.
Voran=
geſchrittene u.
Uebe=
gelegenheit. Honor.
(369a
mäßig.
Grdl.
Muſikunter=
richt in Klav.,
Har=
monium, Mandol.,
Mandola, Gitarre
Laute Quartettſpiel
ert. Aenne Paſchke,
Heinrichſtraße 65, (
Marg. Karpp, Wilh.
Jägerſtr. 12;
außer=
dem
Vorbereitungs=
kurſe f. Inſtr. Unterr.
u
Barkredit
an Beamte u.
An=
geſtellte gibt Bank.
Vertr. A. Simmer,
Frankfurt a. M.,
Moltke=Allee 70.
Teilhaber geſucht
f. gt. Sache (
Auto=
branche) mit einig.
Tauſend Mk.
Ein=
lage. Angeb. unter
G. 3 an Geſchſt. (*
500 Mk. Darlehen
von Selbſtgeber ge
ſucht. Sicherheit vor
handen. Angeb. unt
G34 an d, Geſchſt, (*
Weg. Verklein. m
Haush. bill. zu vk.
Kleider= o.
Waren=
ſchrank, 165 br., wß.
Waſcht., Bett m.N.=
Tiſch, Einmach= und
Obſtſchrk., Weck=App.
m. 2 Einſ. u. viel.
Gläſ., 4 Eßzimmer=
Stühle,
Küchen=
waage mit Gew.,
Nähmaſch. (Pfaff)
u. Schreibmaſchine.*
Frankf. Str. 86. p.
Sehr gut erh. 4fl.
emaill. Gasherd zu
verkaufen. Adolf=
Spießſtr. 8, pt. lk.*
Küchenherd
für 15 ℳ abzug. (
Hochſtraße 61, part
1 Kleiderſchr., 2=t
1 Div., 1 Vogelkäf.
(Meſſ.), b. z. vk. (*
Viktoriaſtr. 28 part.
Guterh. Gasofen m.
Bratof., 1tür.
Klei=
derſchrank zu vkf. (
Heinrichſtr. 131, I.
Sofa u. Eisſchrank
erkäuflich
Hermannſtraße 8, II.
Fuchs' Sittengeſch.,
3 Bd. u. 3 Ergzbd.,
w. neu. halb. Preis
zu verkf. Angeb. u.
G. 10 a. Geſchſt. (*
Damenrad 25.— ℳ
Herrenrad, w. neu,
50.— ℳ zu verkauf.
Karlſtr 14, Laden.
(7776b)
Fahrrad,
faſt neu, mit
Ga=
rantie 65 Mark.
Gütting, Schuchard=
82tb
traße 10.
1 Damenrad 35.
1 Knabenrad 25.—
Herrenräd. 4 28.—
Mathildenplatz 1
Schmolke.
Chaiſel. m. deck
abzugeben.
Martinſtraße 7. pt.
Vor der
besichtig fr
stets die sC Eg
in Schaefer Sth
Sehr guterh.
Kinderwag
zu verkaufen.
Schwanenſtr.
Eleg. Wohnzim.=
(Vitrine), einz.
groß. Oelgemäl.
z. verk. Ang. u
an die Geſchſt.
Schneidergas!
ofen mit 3
8 Mk., eint
Kleiderſchrank
zu verkaufen.
Bleichſtraße 3
Kinde
Bei=
Holz, wß. lack z
Metallbett .
paſſ. Matratze
pa)ſ. Deckbett
paſſ. Kiſſen.
Mein
Bel
f. Erwachſ. v
an, paſſ. Ma
von 18,00 M
Deckbett v. 2
Kiſſen von 4
zut gefüllt,
al.
12.
des nich
hab. Ma
erh. ein.
nf. 14. ℳ
Seite 11
V
rd tadellos in der
jscherei, Reform”
Fernruf 138 (1424a
für Ein= und
Mehr=
zimmerheizung
Adolf Kienzle
4a1 Telephon 1426
igungen des Kreisamts
Bekanntmachungen des
z Darmſtadt.
Ildener Trauring, ein
eiſpännige Rolle, ein
derhandtäſchchen, eine
enhandtaſche, 3 Bund
gen: 1 Kanarienvogel.
ederholt darauf
auf=
toch Fundgegenſtände
in früheren
Bekannt=
ſind. Intereſſenten
inſtände während der
umer 1 beſichtigen.
rwerk Kreis Dieburg.
gebung.
waſſerwerk des
Krei=
achſtehende Arbeiten
von der Pumpſtation
bis Eppertshauſen
r. Rohrgräben rd
rleitungsrohre von
d. 3500 m.
von Eppertshauſen,
bis Waſſermeſſer=
Rohrgraben rd.
rleitungsrohre von
1. 6000 T
ig von Ober=Roden,
, bis
Waſſermeſſer=
loden. Rohrgräben
erleitungsrohre von
3400 m.
Sber=Roden
Rohr=
m, Waſſerleitungs=
25 mm I. W. ſowie
eder=Roden.
Rohr=
m, Waſſerleitungs=
0 mm I. W. ſowie
berach, Rohrgräben
erleitungsrohre von
V. ſowie
Hauszulei=
ebote Montag, den
nittags 10.30 Uhr,
Darmſtadt,
Bleich=
ür je ein Los zum
N. bei der
unter=
erhältlich, woſelbſt
die in Frage kom=/Geſchäftsſtelle.
und Beſtimmungen
fen liegen und Aus=
inter den Bietern einſchl. Kochen, ſof.
1930 ab. (7546b Soderſtraße 107 (
lturbauamt.
Ed. Maurer
betonarbeiten
Reichsverdingungs=
2d funſerem Amt pffen
Bedingungen und
nachſtehende Erd=,
Eiſenbetonarbeitet
eines Anbaues an
ſen Hochſpannungs
Techniſchen
Hoch=
in 1 Los öffentlich
Bedingungen und
gsverzeichniſſe auf
es Amts, Parade=
: Mittwoch, den
m. 10 Uhr. Zu=
(IV.7842
3. Mai 1930.
jamt Darmſtadt.
Erſtklaſſiges Erzeugnis Ergebnis
jahrelanger Verſuche. Aus la
gehär=
tetem Original ſchwediſchem
Sand=
vikſtahl. Jede Klinge haargenau
ge=
prüft u. 4fach kontrolliert.
Wunder=
voller ſanfter Schnitt. Volle
Garan=
tie für ſtets gleichbleibende Oualität
und doch 10 Stück nur Mr. 1.70
FRANK
ELISABETHENSTRASSE 9
Bahrräden
werden wie neu aufgearbeitet, ver
nickelt, emailliert, zuverlässig
repariert vom Fachmann. (7056a
Fahrrad-
Gg. Mahn, Schlossermeister
Früher Ochsengasse (jetzt
Schwanenstr. 20, Ecke
Schloß-
gartenplatz) Tel. 4097. Kein Laden.
ganzes. Haus, 2 X3
Zim.=Wohn., für
einzelne Damen oder
2 Ehepaare geeignet. Im Oſtviertel oder
Südoſten 2X4 Zim.=
Wohn., parterre od.
1. Stock.
— Eilt. — Hinter d. Orangerie=
garten Einfamilien=
haus. Zeitgemäße
Miete, Zentralheizg Nahe Wald, Oſtvier=
tel, 1X4 und 1X5
Zimmer=Wohng. Mittlere Wilhel=
minenſtr. 6 Zimm=
Wohng., für Arzt ge=
eignet. Im Oſtviertel, beſte
Wohnlage,
4—5 Zimm.=Wohng Beſchlagnahmefrei eine 4 Zimmer= und
eine 5 Zimmer=Wohnung ſof, zu vermiet
Wohnungstauſch=Büro, Karlſtr. 3.
WEIBLICH
Berufst. Dame ſuch
zur Führ. d.
Haus=
halts tücht. ſelbſt. (*
Madchen
Vorzuſt. tägl. ab 6
Uhr nachm. Nieder=
Ramſtädter Straße
89. 3. Stock.
Junger (779‟
Anwaltsgehilfe
mit beſt. Zeugn. ſ.
Stelle per 1. Juni.
Angeb. unter G.
an die Geſchäftsſt.
3mal wöchentl. vor
mittags Hilfe geſ.
Andreß,
Heinrichſtr. 153,II.
Solides
Allein=
mädchen
mit
Kochkenntniſ=
ſen per 1. Juni
geſucht.
Nur ſolche mit
guten Zeugniſſen
woll. ſich melden
Rheinſtr. 1
2. Stock. (7825
Ver vergibt Adreſſ.? Angeb. u.
G 35 an d. Gſchſt.
WEIBLICH
Suche für m.
Toch=
ter m. 10jähr. höh.
Schulbildg., welche
ſchon 1 J. a. Stütz
im Laden tätig w.
Stellung zur
weiteren
Ausbil=
dung im Verkauf.
Angeb. unter G. 9
in d. Geſchäftsſt. (
Geſucht
ndrucke ſind, ſowet 1ünde Mädchen
vom Lande, das
ſchon gedient hat, f.
tagsüber. Näheres
Zuverläſſ. ehrliche=
Mädchen
für alle Hausarbt
Die Zuſchlagsfriſt geſucht Frank=
n 7. Mai 1930. Zuverläſſ. Mädchen
ſofort geſucht. .
Hübner,
Mathildenpl. 10, II.
Aelt. erfahr.
Fräul. 0. Frar
die in fein.
Haus=
halt tätig war, w.
geſucht für die Zeit
von 9 Uhr bis nach
dem Spülen.
Emp=
fehlungen verlangt.
Ang. mit Lohnf. u.
G. 24 Geſch. (*ms
Solides tücht. Frl.
bew. in all. Zweig
d. Haush.: Kochen
Backen, ſowie a. in
der Krankenpflege
ſucht in gut. Haus
Stellung als Stütze.
Angeb. Poſtlagernd
A. D. Bensheim.
Fleißiges ehrliches
Mädchen v. Lande
ſucht Stellg.
tags=
über. Angeb. unte
F. 124 an Gſchſt. (
Ehrl. Mädchen
21 J ſucht tagsüb.
Zeſchäftig. Angb. u
G. 14 a. Geſchſt. (*
Unabh. junge ehrl.
Frau ſucht tagsüber
Beſchäftigung.
Angebote u. G. 13
an die Geſchäftsſt.
Tüchtiges ehrliches
Mädchen v. Lande
ſucht Stellg.
tags=
über. Angeb. unter
F. 125 an Gſchſt.
MANMLICH
General=Vertretung
für eine techn.
Neu=
heit (Haushaltart.)
an geb. Herrn mit
tw. Barkapital f.
Starkenburg z.
ver=
geben. Angeb. unt.
G. 30 Geſch. (7827b
igel
*
ger
M
A
en 16. Mai 1930
den im Hofe de
), Riedeſelſtr. 76,
dere und mittel
S Städt.
Tiefbau=
rk, meiſtbietend
ge=
ung verſteigert. Die
den Pferde ſind
zu=
ind eignen ſich
vor=
tſchaftliche Betriebe.
Mai 1930. (st7816
iefbauamt.
1.
91
n
g. den 15. Mai
3 Uhr, verſteigere
keigerungslokal Lu
ISweiſe meiſtbietend
(7826
Warenſchrank, zwe
ntheke, 1 Motorrad,
Sadentheke, 1 großer
Tont, 1 Grammp=
S emailierte
Gas=
chine ſowie Möbel
Limouſine.
3. Mai 1930.
Rheimer,
MSvollzieher.
Kuiſcher
gut. Pferdepfleger,
mögl. gewandt im
Verkehr mit
Kund=
ſchaft, zum ſofortig.
Eintritt geſ. Angeb.
unter G. 2 an die
Geſchäftsſt. (7799
Kräftiger ſauberer
Junge findet (780
Lehrfkelle
bei H. Schnitzler,
Bäckerei u. Kondit.,
Jügesheim,
(Kreis Offenbach)
geſucht f
Sehrling Bäckerei
und Konditorei.
An=
die Geſchäftsſt.
At
Jge, fleißige Frau
ſucht ſtundenw.
Ar=
beit. Angeb. unter
*
F. 120 Geſchſt.
6ig. Mädchen
ſuch=
tagsüber
Beſchäfti=
gung. Angeb. unter
F. 121 Geſchſt.
Fleißiges, anſtänd.
Mädchen
ſucht Stellung in
gut. Haush.
Wirt=
ſchaft nicht
ausge=
ſchloſſen. Zu erfrag.
Erbacherſtr. 46, vt.,
Wirtſchaft Roß.
7850)
Schneiderin fertigt
eleg. u. gutſitzende
Kleid., Mäntel und
Koſtüme an. In u.
auß. d. Hauſe. All.
b. bill. Ber. Näher.
Geſchäftsſtelle.
Wohnungs-
tausch!
Biete: Schöne 6 Zim
mer=Wohnung im
Herdwegviertel m.
allem Komfort —
Miete pro Monat
Mk. 140.—
Suche: 5 Zim.=Woh
nung mit Zubeh.
in gleicher Lage,
gebote unt. G 31 an Biete: 3 Zimmer m
Küche etc. im
Oſt=
viertel. — Miete
48 Mk. monatlich.
Suche: 4 Zimmer mit
300 ℳ Belohnung! Zubeh bis 65 M1
demjen., d. tüchtig., / NäheHochſtr., Roß
gewiſſenhaft. (*mf dörferſtr. (7828
Näheres
Bilanz=Buchhalter
ine paſſde. Stellg. J. Glückert’s
verſchafft. Ia Ref. u.
gute Zeugn. vorhd. Wohnungstauſchbüro,
Bleichſtraße 29.
Angb. G. 19 Geſchſt.
Kaufmann
22 J., mit Bankprax., zuv. ſelbſtdg.
Buch=
halter i. Groß=Betrib (Elektr.), firm in
allen Büroarbeiten, bilanzſ. Buchhalter
u. flott. Korreſp, ſucht bei beſch. Anſpr
Stellung. Gefl. Zuſch. u. F. 44 Geſch. (*gm
Tauſche große 3 3.=
Wohng., part., jetz
in bel, Lage.
Schaub,
Herrſchaftliche
in guter Lage, in
zu vermieten. (784
Alter’s
Möbeltransport GmbH
Schöne 3=Zim.=Wg.) Zimmer
Hauſe (ſchöne Lage)
zu vermieten.
Näheres Geſchäftsſt.
Nächſt d. Viktoria=
Küche a. berufstät
Ehep. z. vm. Off. u
Beſchlagnahmefrei
a. kindl. ruh. Ehep.
Ang. u. F. 123 Gſt.
Leeres Zimmer
zu vermieten. Näh
Geſchäftsſtelle.
Schönes, gr., leexes Vorderhaus pt.
Zimmer m. Kochgel
in gutem Hauſe ſof
zu vermiet. Angeb.
u. G 20 Geſchſt.
Leeres Zimmer mit vermiet. zum 1. 6.
elektr. Licht zu verm.
Angeb. unt. G 39 ar
die Geſchäftsſt.
In der Nähe
Darm=
ſtadts Einfam.=Haus
5 Zim., Küche, Gart.
Angeb. unt. ( 28 ar
die Geſchäftsſt.
Der Seitenbau
Gläſſingſtraße 9,
ca. 150 —m ſchöne
Geſchäftsräume zu
vermieten. Anfrag.
Telef. 2595. (7625a
Obere Rheinſtr
5—6 Zimm., f. jed.
beſſ. Geſchäft, evtl.
Büro m. Wohnung
Näh. Geſch. (7090a
Waldſtraße 30:
Gewerberaum
für jeden Zweck,
Hof, Einfahrt,
La=
den mit Nebenräu.
men, gr. Magazin,
Garage uſw., ev. m.
t=Zim.=Wohng., per
1. Juli z. vermieten
zu erfrag.:
Vorder=
haus part. (*ms
Große
Verkaufsräume
Ludwigsplatz 2
Entreſole ſind per
1. Juni zu vermiet
Näh. bei Arnheiter,
(6531a
Stock.
A
A
Eine
Schneiderwerkſtätte
zu vermieten.
Hügelſtraße 29
(Laden).
Auto=Halle
zu vermieten.
Prinz=
Chriſtians=
weg 13.
Garage
Hoffmannſtraße 19.
(*mg)
Schloßgartenſtr. 73,
Miete 30 ℳ, Beſſungen, Ecke Frankfurterſt., b.
geg. 3—4 Z=Wohn. Lang, gr. gut möbl.
* Zim., Ausſ. i.
Herrn=
gart., ſof. zu vm.
Niederſtr 25, Neubau. /Ahaſtr. 24, I. St., r./
frdl. möbl. Zimmer
ſofort zu vermiet. (*
Möbl. Wohn= und
Schlz. (ev. tw. mb.)
Zim.- Wohng. el. L., Küche, Kell,
Gbeſchlagnahmefret) an kindl. Ehep zu
mit reichl. Zubehör, verm. Näh. Geſchſt.
(7804b)
tadelloſem Zuſtand, Soderſtr. 65, II.
Zentralheiz., p.1. Juli /Klein. mbl. Zim. a.
berufst. Fr. zu v. (.
Kiesſtraße 77, I.
Gut möbl. Zimmer
Eliſabethenſtr. 34, (el. Licht) per ſof.
zu vermieten.
Vornehm möblierte
mit Küche (in neu. ſof. beziehb.
Hügel=
ſtr. 15, Laden. Tag=
* lich ab 11—19 Uhr
(317a)
Grafenſtr. 37, I.
ſchön möbl. Zimmer
z. vermieten. (*sim
ſtraße 2 Zimmer m. Schloßgartenſtr. 11,I.
mbl. 5. z. vm. (Emd
Eliſabethenſtr. 25½
G. 23 a. d. Geſch.(* II. r., gr. gutm. Z.,
1—2 Bett., z. vm.
Frankfurterſtr. 32 pt.
möbl. Zim. mit el.
Licht zu verm.
gr. Zim. m. Kch. /Heidelbergerſtr.38,II
ab 15. 5. zu vm. (* gut mbl. Zim., ſep.
Eing. el. L., z. v.
Waldſtr. 10, II,
mbl. 3. an berufst.
Herrn zu vermiet.
Ballonplatz 3
mbl. Zim. ſof. z. v.
mit 1 od. 2 Betten.
Manſarden=
Wohnung, (7801
teilw. möbliert, zu
Hochſtraße 35, I.
Alter. Herr (
Dauer=
mieter) findett
angenehmes. Heim
Ludwigshöhſtr. 55, I.
Aliceſtr. 8, I. (
mbl. Zim. m. Penſ.
Wienerſtr. 77, III.
baldigſt zu vermiet. Leer, o. mb. ſep. 7
z. v. b. H. o. D.
Eſchollbrückerſtr. 6
mbl. Mſd=3. z. v.
Schön mobl. 3.
zu vermieten.
Schäfer,
Martin=
ſtraße 14. (Emds
Hügelſtraße 35, pt.
Möbl. Zimmer mit
ſepar Eingang an
berufts. Dame oder
Herrn ſof. z. vm. (*
Daſelbſt auch eine
Schlafſtelle zu vm.
Neckarſtr. 4 H. pt. r.
Schönes mbl. Zim.
zu vermieten.
Bleichſtr. 19, I. lks.
mb. Z., ſep. Eg., el.
L., p. 15. 5. zu v. (
Eliſabethenſtr.50 pt.
(Eing. Saalbauſtr.)
gutmbl. Zimmer a.
ſol. beſſ. H. z. v.
Waldſtraße 7
fein möbl. Zimmer
zu vermieten.
Bleichſtr. 46, I. einf.
möbl. Zim. z. vm.*
Liebigſtr. 8, II. gut
möbl. Zim. z. vm.*
Im Zentrum.
Mathildenplatz 10,II
möbl. W.= u. Schlz.,
2 Betten, el. Licht,
ev. Küchenbenutzg.,
zu vermieten.
Gut möbl.
Wohn=
u. Schlafzimmer
(2 Betten), ev. mit
voll. Penſ.,
gegen=
über dem Herrng.
zu vermieten. Näh.
Geſchäftsſtelle.
Aliceſtr. 2, II., ſchön
möb. Schlafz., ev.m.
Wohnz. ſof. z. v.
Aasikz
Inſtrumente
und Saiten billig
bei Gerbig,
Neckar=
ſtr. 24, Hth. I. (1883a
Große Serien wollene
reizend in der Machart, in
nur besten Lualltäten und
außergewöhnlich billig im Preis
sind auf Extra-Tischen
Im 1. Stock ausgelegt!
Achten Sie auf das große Spezialfenster amnMarkt
Parbige Strickhöschen
Wollene Häubchen und
Strickschuhchen, weiß und bunt
gute Paßformen . . zum Aussuchen, Stück nur
Mützen, schöne Ausführungen
Strickhäubchen und
wollene Strickhöschen
in aparten Ausführung., zum Aussuchen, Stück nur
Mützen, in modernen Dessins
weiße Strickröckchen und
wollene Unterzieh-Höschen
nur gute Fabrikate zum Aussuchen, Stück nur
Pulloverchen, Handarbeit / wollene
Westen, weiß und bunt / Leder-
Schuhchen, weiß u. bunt / Wollene
Leberziehjäckchen nnr allererste Oualitäten
zum Aussuchen, Stück nur
Strampel-Höschen mit Füßchen
in weiß und bunt / Jäckchen
mit passender Mütze
in aparten Ausführung., zum Aussuchen, Stück nur
Westen, weiß mit Verzierung
Wollene Handarbeits-
Kleidchen in weiß und bunt
entzück, Farben u. Dess., zum Aussuchen, Stück nur
Garniturläckchen u. Mütze/Pullover
in apartenParben/Ulberziehjäckchen
(Handarbeit) / Strampel-Anzüge
Froschanzüge soniewollenekleidchen
zum Aussuchen, Stück nur
Gehäkelte Schuhchen Mützchen i schönen Parben
in weiß und farbig, enorm billig / Jäckchen in guter Onalität
zum Aussuchen
zum Aussuchen
Stück nur
Stück nur
19
ALOHLOTHLAAA
DARMSTADT-MARKT-U.ERNST-LUDWIäSPLATZ
Nummer 133
Bauttf
Mittwoch,
Doch Diskonkſenkung?
Nach der Auffaſſung maßgebender Berliner Finanzkreiſe ſoll
Reichs=
bankpräſident Dr. Luther von ſeinem Entſchluß, eine weitere
Diskont=
ſenkung jetzt nicht vorzunehmen, abgekommen ſein. Er hat ſich ſeine
Entſcheidung vorbehalten, bis die Statusziffern von Mitte Mai
vorlie=
gen. Das iſt am 16. Mai der Fall. Sollte ſich dabei herausſtellen, daß
der Golddruck des Auslandes zu ſtark wird und ſollte die Reichsbank zu
der Erkenntnis kommen, daß es möglich iſt, einen Diskontſatz von 4½
Prozent für längere Zeit durchhalten zu können, dann wird vermutlich
der Zentralausſchuß der Reichsbank auf Ende der Woche noch einberufen.
um entſprechende Beſchlüſſe zu faſſen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Neue Verfahren; Groß=Umſtadt: Seilermeiſter und Kaufmann
Georg Freund. Anmeldefriſt 21. 5., Gläubigerverſammlung 14. 5.,
Prüfungstermin 4. 6. Worms: Kaufmann Georg Herwehe,
Motor=
fahrzeuge. Anmeldefriſt 15. 6., Prüfungstermin 21. 6. Seligenſtadt:
Fahrradhandlung Ferdinand Gallus. Anmeldefriſt 31. 5.,
Gläubiger=
verſammlung und Prüfungstermin 4. 6. Alzey: Elektromeiſter Lobann
Gaſſer. Anmeldefriſt 20. 5., Gläubigerverſammlung und
Prüfungs=
termin 5. 6. Bingen: Kaufmann Leo Koerſtgens. Anmeldefriſt 31. 5.,
Gläubigerverſammlung und Prüfungstermin 5. 6. Beendete
Kon=
kurſe: Seligenſtadt: Bernhard Willenweber. Langen: Edeka
Groß=
handelsgeſellſchaft, G. m. b. H. zu Dreieichenhain. Bensheim:
Kauf=
mann Hans Zorn. Neue Vergleichsverfahren:
Seligen=
ſtadt: Schneidermeiſter Joſeph Seitner. Vergleichstermin 23. 5.
Auf=
gehobene Vergleichsverfahren: Darmſtadt: Kaufmann
Hans Borne in Firma L. Borne.
Aktienindex. Der vom Statiſtiſchen Reichsamt errechnete
Aktienindex (1924/26 — 100) ſtellte ſich für die Woche vom 5. bis
10. Mai 1930 auf 121,2 gegenüber 121,3 in der Vorwoche, und
zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 119,0
(119,6), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 111,1 (110,9) und
Gruppe Handel und Verkehr auf 140,8 (141,0).
Der deutſch=italieniſche Handelsvertrag. Ein Berliner Blatt
ver=
öffentlicht einen Artikel unter der Ueberſchrift „Der deutſch=italieniſche
Handelsvertrag”, in dem geſagt wird, daß der Handelsvertrag am
16. Dezember ablaufe und daß am 15. Mai ſich Vertreter der beiden
Länder zu Verhandlungen über einen neuen Handelsvertrag
zuſammen=
finden würden. Wie wir hierzu von unterrichteter Seite erfahren, iſt
der Handelsvertrag mit Italien nicht gekündigt, doch iſt eine Kündigung
am 15. Juni auf den 15. Dezember möglich. Wenn am 15. ds. Mts.
Verhandlungen ſtattfinden ſollten, ſo können ſie nur Nebenfragen des
Handelsvertrages betreffen. Ueber einen neuen Handelsvertrag ſelbſt
wird aber nicht verhandelt.
Um die Schweizer Hypothekenfälligkeit. Die zwiſchen der Schweiz
und Deutſchland ſtreitig gewordene Frage, ob die ſogenannten
Schwei=
zer Goldhypotheken am 10. Dezember 1930 oder erſt am 10. Dezember
1935 fällig werden, bildet den Gegenſtand einer anhängigen
Feſtſtel=
lungsklage. Das Landgericht I Berlin hat in der Frage zugunſten der
deutſchen Schuldner entſchieden. Die hiergegen eingelegte Berufung
hat das Kammergericht durch Urteil vom 6. Mai 1930 zurückgewieſen,
ſo daß nunmehr beide Inſtanzen zugunſten des deutſchen Standpunktes
entſchieden haben.
Badens Beteiligung an Kaligeſellſchaften. Dem Landtag iſt ſoeben
ein Geſetzentwurf über die Beteiligung an Kaligeſellſchaften in Baden
zugegangen. Danach ſoll der Finanzminiſter ermächtigt werden, von
dem auf Grund des Geſetzes vom 27. Januar 1926 an die
Gewerk=
ſchaften Baden und Markgräfler in Buggingen gegebenen Darlehens
im Nennbetrag von zurzeit 16 237 800 Schw. Fr., etwa 13 152 000 RM.,
denjenigen Teilbetrag auf dem Wege der Zubuße in eine
Kapital=
beteiligung umzuwandeln, der im Zeitpunkt der Kapitalbeteiligung einem
Nennwert von 4 340 000 RM. entſpricht.
Georges Geiling u. Cie. A.=G., Bacharach a. Rh. Wie wir erfahren,
ſtehen die ſeit langem im Gange befindlichen Verhandlungen über die
Befriedigung der Schadenerſatzanſprüche der Georges Geiling u. Cie.
A.=G. an das Reich für Liquidationsſchäden kurz vor dem Abſchluß.
Nachdem der Geiling A.=G. bereits ein Teil der Schadenerſatzanſprüche
vom Reich ausgezahlt worden iſt, auf Grund deſſen für das
Geſchäfts=
jahr 1928 ein Gewinn von 128 872 RM. ausgewieſen werden konnte,
kann die Geſellſchaft nach Abſchluß der Verhandlungen mit dem Eingang
eines weiteren erheblichen Betrages rechnen. Ob ein Teil der
eingehen=
den Gelder an die Aktionäre ausgeſchüttet wird, ſteht noch nicht feſt.
Angaben über das Ergebnis des Geſchäftsjahres 1929 können zurzeit
noch nicht gemacht werden, da die Bilanz nicht vor Juni fertiggeſtellt
ſein dürfte. Der Geſchäftsgang war im abgelaufenen Jahre nicht gut.
Hapag—Nordd. Lloyd. — Gemeinſamer Vorſtand. In Auswirkung
des bekannten Gemeinſchaftsvertrages zwiſchen Hapag und Nordd. Lloyd
ſind jetzt die Vorſtände beider Geſellſchaften derart in Uebereinſtimmung
gebracht worden, daß ſämtliche Vorſtandsmitglieder in den Vorſtand von
Lloyd und die Vorſtandsmitglieder von Lloyd in den Vorſtand von
Hapag eingetreten ſind.
Oppoſition Tonwareninduſtrie A.=G., Wiesloch. Bekanntlich
bean=
tragt die Geſellſchaft eine Zuſammenlegung der Stammaktien im
Ver=
hältnis 2:1. Die Vorzugsaktien ſollen nicht zuſammengelegt werden.
Die Sanierung erfolgt, obwohl das Geſchäftsjahr 1929 noch mit einem
kleinen Ueberſchuß abſchloß. Der Verwaltungsantrag hat in
Aktionär=
kreiſen, wie zu erwarten war, erhebliche Verſtimmung hervorgerufen.
In der kommenden G.=V. (3. Juni) wird eine Oppoſition gegen den
geplanten Kapitaleinſchnitt auftreten, die die Abſicht hat, ihren Proteſt
nötigenfalls auf dem Rechtswege zu verfolgen.
Viehmärkke.
Mainzer Viehhofmarktbericht vom 13. Mai. Auftrieb: 19
Ochſen, 7 Bullen, 475 Kühe oder Färſen, 270 Kälber, 16 Schafe,
960 Schweine. Marktverlauf: lebhaft, ausverkauft. Es wurden
pro 50 Kilogramm Lebendgewicht folgende Preiſe in RM.
be=
zahlt: Ochſen 59—61, 46—53, Bullen 40—50, Kühe 45—49 34—41,
28—33, 20—25, Färſen 50—61, Kälber 70—81, 62—69. Schweine
61—65, 64—67.
Frankfurter Pferdemarkt. Beim letzten Pferdemarkt waren
zum Verkauf geſtellt: 428 Pferde, 7 Fohlen und 31 Wagen. Die
Tendenz war zunächſt luſtlos, aber im Laufe des Vormittags
ſetzte der Handel ein und es entwickelte ſich bis zum Mittag ein
zufriedenſtellendes Geſchäft. Einige Transporte volljähriger
Erm=
länder Pferde fanden guten Abſatz. Bezahlt wurden für „
Ar=
beits= und Geſchäftspferde je nach Qualitat 300—1100 Mark, und
für Schlachtpferde erſte Qualität je 50 Kg. 33,50 Mark,
zweit=
klaſſige Ware 28,50 Mark. Der nächſte Pferdemarkt findet am
16. Juni ſtatt.
Verlegung von Viehmärkten. In den Monaten Mai und
Juni finden in Frankfurt a. M. folgende Verlegungen von
Vieh=
märkten ſtatt: 1. des Geaſmtmarktes von Donnerstag, den 29.
Mai, auf Freitag, den 30. Mai, wegen Chriſti Himmelfahrt; 2. des
Großvieh=, Kälber= und Schafmarktes von Montag, den 2. Juni,
auf Mittwoch, den 4. Juni, wegen des iſraelitiſchen Wochenfeſtes
(der Schweinemarkt wird am 2. Juni abgehalten): 3. des
Geſamt=
marktes von Montag, 9. Juni. auf Dienstag, den 10. Juni, wegen
des Pfingsfeſtes.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 13. Mai 1930 ſtellten
ſich für Elektrolytkupfer auf 124, Originalhüttenaluminium 190,
desgl. 194, Reinnickel 350, Antimon Regulus 59—61, Feinſilber
57—59 RM.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 13. Mai.
Auch heute eröffnete die Börſe in freundlicher Haltung.
An=
regungen waren jedoch kaum vorhanden, ſo daß das Geſchäft
kei=
nen größeren Umfang annehmen konnte. Auch der uneinheitliche
Schluß der geſtrigen New Yorker Börſe blieb ohne Einfluß. Die
Kuliſſe zeigte jedoch für einige Spezialwerte aus den ſchon
ge=
ſtern bekannt geweſenen Gründen weiter einiges Intereſſe. Die
Vernachläſſigung der Nebenmärkte trat aber wieder ſehr ſtark in
Erſcheinung. Günſtig beeinflußt wurde die Börſe von der
weite=
ren Erholung der Kupferpreiſe, und die Werte des Kupfermarktes
konnten vermehrtes Intereſſe auf ſich lenken. Otavi=Minen
ge=
wannen 13 Mark und Mansfelder 1 Prozent. Montanaktien
lagen ebenfalls bei etwas regerer Nachfrage bis zu 1 Prozent
feſter. Gegenüber der geſtrigen Abendbbörſe ergaben ſich zumeiſt
kleinere Kurserhöhungen. Nur Aku=Aktien lagen geringfügig
ab=
geſchwächt. Von Elektrowerten eröffneten Licht u. Kraft 1
Pro=
zent ſchwacher, Siemens gut behauptet. A. E.G. plus 1 Prozent.
Ebenſo traten J. G. Farben etwas mehr in den Vordergrund
mit plus 1½ Prozent. Am Schiffahrtsmarkt lagen Hapag und
Norddeutſcher Llyod leicht gebeſſert; A.G. für Verkehrsweſen
erzielten einen Gewinn von 1½ Prozent. Bauunternehmungen
und Zellſtoffwerte lagen bis 1 Prozent höher. Banken
unver=
ändert. Am variablen Markt waren Hirſch Kupfer nach der
letzttägigen ſtarken Aufwärtsbewegung angeboten und 5 Prozent
niedriger. In Renten war das Geſchäft wieder ſehr ſtill.
Schutz=
gebiete blieben auf dem ermäßigten Niveau gehalten. Neubeſitz
konnten leicht anziehen, Altbeſitz abbröckelnd.
Im Verlaufe war das Geſchäft ſehr klein. Die Kurſe blieben
gegen Anfang meiſt gut behauptet. Geldmarkt leicht, Tagesgeld
3 Prozent. Am Deviſenmarkt lag der franzöſiſche und der
Schwei=
zer Franc etwas ſchwacher. Mark gegen Dollar 4,1905, gegen
Pfunde 20,3625, London-Kabel 4,8592½, — Paris 123,93, —
Mai=
land 92,68. — Madrid 39,85. — Schweiz 25,11½. — Holland
12,0780.
An der Abendbörſe waren Umſätze kaum zu verzeichnen. Auch im
Verlaufe trat keinerlei Anregung ein, ſo daß das Geſchäft ſich in
klein=
ſtem Rahmen abſpielte. Gegenüber dem Mittagsſchluß waren Farben
58 ſchwächer. An den übrigen Märkten waren die Kurſe etwa behauptet.
Von Anleihen Schutzgebiete 3,9, Neubeſitz 11, alſo eine Kleinigkeit
ab=
geſchwächt. Fremde Renten umſatzlos. Nachbörslich hörte man Farben
184, Siemens 245½, Aku 108, Schutzgebiete 3,9. Kurſe: Deutſche Bank
143, Danat 232, Dresdner Bank 144, Harpener 126,75, Gelſenkirchen
140,5, Mannesmann 105,75, Phönix 100, Stahlverein 97,5, Farben 184,
Scheideanſtalt 152, Siemens u. Halske 245,75, Gesfürel 168, A. E. G.
171,75, Nordd. Lloyd 115, Südd. Zucker 161, Aku 108, A. G. f. Verkehr
132,5.
Berlin, 13. Mai.
In den letzten Tagen hatte ſich der Kreis der von der Börſe
favoriſierten Papiere ſtändig verändert. Demgegenüber fiel
heute erſtmalig auf, daß die geſtern ſtärker beachteten Werte ſich
auch heute eines gewiſſen Intereſſes erfreuten. Nach einem
ge=
ſchäftsloſen Vormittagsverkehr ſetzte ſich zu den erſten offiziellen
Kurſen eine durchaus freundliche Grundſtimmung durch, die ihren
Ausgang von der Feſtigkeit dieſer Spezialwerte nahm und an der
auch die nicht ganz einheitliche Kursentwickelung nichts änderte.
Kleine Bankenkäufe führte man auf Kundenaufträge, aus dem
Reich zurück, daneben ſoll auch das Ausland, vornehmlich die
Schweiz, wieder am Markte geweſen ſein. Im Verlaufe erhielt.
ſich die freundliche Stimmung, vereinzelt nahm das Geſchäft ſogar
an Umfang zu. Hammerſen wurden verſpätet mit einem Gewinn
von 3 Prozent gegen geſtern umgeſetzt. Kunſtſeidenwerte und
Hirſch Kupfer neigten weiter zur Schwäche, auch Kaliwerte waren
vernachläſſigt, J. G. Farben gingen gegen den hohen
Eröffnungs=
kurs leicht zurück, dagegen zeigten Montane feſte Veranlagung
und Neubeſitzanleihe zogen gleichfalls an, Altbeſitzanleihe waren
ca. 40 Pf. niedriger als am Vortage. Ausländer eröffneten eher
etwas ſchwächer; im Verlaufe entwickelte ſich auf die Meldung
eines Mittagsblattes von bevorſtehenden
Aufwertungsverhandlun=
gen in Bosniern und Serben lebhaftes Geſchäft.
Berliner Kursbericht
vom 13. Mai 1930
Produttenberiate.
Berliner Produktenbericht vom 13. Mai.
mung des Vormittagsverkehrs übertrug ſich
nung der heutigen Produktenbörſe. Im Anſe
ſeemeldungen waren die Forderungen für In
gehalten. Das Angebot von Weizen war nie
die Mühlen trotz des ſtagnierenden Weizenmel
benötigten mußten etwa 1 bis 2 Mark höhe
werden. Roggen zur prompten Waggonverl
Stützungspreiſen reichlich am Markte. Das
Kahnmaterial, für das die Mühlen Kaufluſt
dagegen ziemlich knapp. Auch hierfür mußte
Preiſe bewilligt werden. Der Lieferungsme
Brotgetreidearten 2 bis 3 Mark höher ein. 9
zu wenig veränderten Preiſen nur für den
gekauft. Das Roegenmehlgeſchäft geſtaltet ſ 4tmo
namentlich Provinzroggenmehle finden weite
höheren Preiſen beſſere Beachtung. Hafer ſtern
Verfügung. Am hieſigen Markte drücken no trli
ſchleſiſche Qualitäten auf das Preisniveau. 9
feine Sorten zu verhältnismäßig guten Pr
Gerſte ſtill.
Amerikaniſche Kahelnachri en
Es notierten nach Meldungen aus Chi ſm
Weizen: Mai 10234 Juli 1035, Septem (
111½; Mais: Mai 78½, Juli 7934, Septen
75½; Hafer: Mai 42, Juli 41½, September
Roggen: Juli 63¾, September 67½, Dezemk
Schmalz: Mai 10,30, Juli 10,37½, Sex
Speck, loko 14,25.
Schweine, leichte 9,85—10,35, ſchwere 9,7 c
zufuhren: Chicago 24 000, im Weſten 95 000.
Es notierten nach Meldungen aus New
Schmalz: Prima Weſtern 11,05; Talg,
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernt B
110½, Mais 88½, Mehl 5,40—5,60, Getreide
1,6 bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent 8
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſätze: 150;
Juni 7,52, Juli 7,72, September 7.98, Okt.
7.98.
Kleine Wirtſchaftsnachrit A.
Der Aufſichtsrat der Deutſch=Atlantiſche
ſchaft, Berlin, beſchloß, die Ausſchüttung ein P
(i. V. 7) Prozent vorzuſchlagen.
In der Mitgliederverſammlung des Sie
bergbaues wurde berichtet, daß ſich die Lage
habe und damit gerechnet werden müſſe, da
nächſten Monaten noch mehr zurückgehen we
herige Förderung der Gruben ſich nicht au
Am 16. Mai wird die Notiz der Aktien
Stanzwerke Ulrich A. G., ſowie für die 3½pro fr
anleihe von 1880 an der Frankfurter Börſe
Die Gläubigerverſammlung der inſo
Menco A.G., Frankfurt a. M. (A.K. 300 000
ſiebengliedrigen Ausſchuß zur Prüfung des S
breitung von Vorſchlägen zur Reorganiſation
Firma ſoll ein mehrwöchiges Moratorium erl .
der Betrieb weitergeführt.
Die G.V. der Mainkraftwerke A. G., Fik.
genehmigte den bekannten Abſchluß mit der e
von 6 (8) Prozent. Auf Anfrage erklärte
der Rückgang der Guthaben naheſtehender Falſct.
zurückzuführen ſei, daß das RWE. auf die ar miſte
Frankfurt a. M.—Aſchaffenburg die verein E
leiſtet habe.
Wie wir erfahren, iſt die Neugründun E.
triebe in Wiesbaden in eine A. G. nunme Lich
folgt. Die Eintragung in das Handelsregiſ Eel
bevor. Das A.K. wird mit 20 Mill. RM. be Fen,
Reſerve mit 2 Mill. RM., ein Erneuerungsfo ſenik
Me
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant.
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg .
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Vff
231.—
142.875
143.75
115.25
161.50
115.75
171.75
86.—
130.—
185. 25
72.25
174.50
168.25
101.75
Mait ee
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe
K
184.50
140.50
169.50
126.25
08.75
100.50
222.50
101.75
105.50
106.—
53.875
88.25
110.875
84.50
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Leonh. Lietz
Verein. Glanzſto
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Ve
70.—
395.25
150. 25
153.—
97.75
227.—
80.—
33.—
66.125
138.—
76.—
165.75
18.375
81.75
50.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapel!
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Rif
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
00 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 E=Stg.
1 Pap. Peſ=
Dollar
100 Belga
00 Lire
100 Francs
Geld
10.54:
59.04
12.407
73. 13
3.035
168.41
111.991
112.01
112.31
20.342
1.596
4. 1865
58.41
21.95:
16.42
Brief
10.56
19. 16
12.427
73.27
3.041
168.75
12.2
112.23
112.5.
1. 600
4. 1945
58.53
16.46
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeir
Jugoſlawien
Portuga
Athen
Konſtantinop
0. 382/Kairo
Kanada
Uruguag
Jsland
21. 995/Tallinn (Eſtl
Riga
Marsant, Kommanontgefrafca
Frankfurter Kursbericht vom 13. Mai 1930.
Die Berliner Metalltermine vom 13. Mai 1930 ſtellten ſich
für Kupfer: Januar und Februar 115.25 (115.0), März 114.75
(115.25), April 114.50 (114.25), Mai 113 (117), Juni 114
(115.25), Juli und Auguſt 114.50 (115) September, Oktober und
November 115 (115.50), Dezember 115.25 (115.50). Tendenz:
ſtramm. — Für Blei: Januar, Februar und März 36.75 (37),
April 37 (37.25), Mai 36.25 (37.25), Juni 36.25 (37), Juli 36.50
(37), Auguſt 36.50 (37.25), September und Oktober 36.50 (37),
November und Dezember 36.75 (37). Tendenz: befeſtigt. — Für
Zink: Januar 36.75 (37.75), Februar und März 37 (38), April
37 (37.50), Mai 33.50 (36) Juni 34 (36), Juli und Auguſt 3450
(36.50) September 35.50 (37), Oktober 36.50 (37), November u. d.
Dezember 36.50 (37.50). Tendenz: ſchwach. — Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
7% Dtſch. Reichsanl.
6
„
6% Baden..
8% Bayern.. . . . .
6%
...."
8% Heſſen v. 28
v. 29
80
6% Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . . . . ..
8% Sachſen ...."
...
7%0 Thüringen.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + /
Ablöſungsanl. .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Dtſche. Schutzge
bietsanleihe.
8% Baden=Bader
6% Berlin
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
720 Franit. a. M.
8% Mainz.. . . . . .
8% Mannheim..
8% Nürnberg.
8.% Heſſ. Landesbl.
Goldpfbr. ...."
„ „ Goldobl.
4½% Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . . . ."
/ Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. .. . . . .."
„ „ Goldobl
880 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8½Kaſſeler Land. Goldpfbr.
103
87
83.4
100.75
84.75
93
94.5
94.5
100.5
82
86
59.1
11.85
3.9
93.5
89.5
93.5
99
107
96
96
98
3% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. .. ..
4½% „ „ Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
„ Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½% „Ligu.=Pfbr.
O Frkf. Hyp.=Bk.
4½% „ Lig.Pfbr
„ Pfbr.=Bk
2%0 „Lig. Pſbr.
3% Mein. Hyp.=Bk
4½% Lig. Pfbr.
18% Pfälz. Hyp.=Bk.
4½% „ Lia. Pfbr.
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bank .."
4½% „Lig. Pfbr.
0‟ Preuß. Centrl.
Bodener.=Bank.
4½% „ Lig. Pfbr.
18% Rhein. Hyp.B!
4½% „ Lig. Pfbr.
% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit .. .."
30 Südd. Bod.=
Cred.=Bank
4½
„ Lig. Pfbr.
18% Württ. Hyp.=B
6% Daimler=Benz
18% Dt. Linol. Werke
8% Klöckner=Werke
% Mainkraftwerke
20 Mitteld.
Stahl=
werke .. .. . . ..."
82, Salzmannu. Co.
7½%Ver. Stahlwerke
8% VoigtckHäffner
100
82.25
5711,
16
100.5
100.5
100.5
86.5
100.5
100.5
86.75
100
85.75
107
83.1
100.5
86.15
101
101
84.25
101
76.25
97
89.75
90
80
95.5
J. G. Farben Bonds
%0 Bosn. L. E.B.
L.Inveſt.
4½% Oſt.
Schatz=
anw. . . . . . . . . . .
4% Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
14½elo
40
4% Türk. Admin.
„ 1. Bagdad
Zollanl.
2%o Ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm. . .
AndregeNoris Bahr
Baſt Nürnberg
Bemberg J. P....
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen....
Eemen: Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſe
Chem. Werke Albert
Chade ... ......"
Contin Gummiw.
„ Linoleum
Daimler=Benz A. G
Dt. Atl. Telegr. .."
Eiſenh. Berlin.
Erdöl .......
Gold= u. Silb.;
cheide=Anſtalt.
Linoleumwerk
Dnckerhoff u.
Wid=
mann.
Eichbaum=Werger
Flektr. Licht u. Kraf
Liefer=Geſ.
111.5
34.5
34.5
39
9.7
16. 85
8.025
6.45
Rkß
23.5
109
171.5
123.5
132
120
70.5
135
144.5
203.5
59
346
174
39.5
125
102.5
151.25
244
118.5
173.5
167
Eſchw. Bergweri.
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum
Frkft. Gas..
Sof.
Geiling E Cie.
Gelſenk. Bergwer.
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehmungen ...
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger,
Hafenmühle Frkft..
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.
Hochtieſ Eſſen
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Anduſtri
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junphans Stamn
Kali Chemie..
Aſchersleben
Salzdetfurth
Weſteregeln
Kammgarnſpinn..
Karſtadt, R.. .
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke
Lahmeyer & Co
Lech, Augsburg .."
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal
Lutz Giebr. Darmſt
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br. . . ."
212
195
184‟1,
84.25
110
52
33.25
140.5
68.5
36.5
183
96
110
140
96.75
100
84
216
120
44.5
153.5
221.5
397
226
101
138
119.5
169.75
106.5
2a9
56
10
177
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtad
Deutz
Oberurſe
ARicolay, Hofbr.
Nürnberger Brauh.
157.25
69
Oberbedarf
54.5
Otavi Minen
Phönix Bergbau .1100
Reiniger, Gebb. .1113
Rh. Braunkohlen
Eleftr. Stamml146
Stahlwerke. . /120.25
Riebeck Montan..
Roeder Gb. Darmſt. /104.5
701,
Rütgerswerke
Sachtleben A. G. /165
Salzw. Heilbronn. 1207
Schöfſerhof=Bind., /272
Schramm, Lackfabr. 78
Schriftg. Stempel. /121.5
Schuckert Elektr. ..1192.2
Schwarz=Storchen. /136
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halste/245
Strohſtoff. Ver. . . /183
Südd. Immobilien
Zucker=A. G./161
Svensta Tändſticks/344
Tellus Bergbau.../109
Thür. Liefer.=Geſ./112.5
Tucher=Brauerei. .1141.5
Unterfranken
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind./ 79
„ Laurahütte
Stahlwerfe.
Ultramarin .../450
Zellſt. Berlin../ 96
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner. 192
oman von Richard Graeves.
euilleton=Verlag, H. O. Herzog, Berlin=Halenſee.
Eiſenzahnſtraße 62.)
Nachdruck verboten.
Braut New Yorks der letzten Jahre”, ſagte
„Und wie glücklich ſie ausſieht!“
Bräutigam”, erwiderte Allan. „Er iſt wie
um=
ibe tatſächlich, der alte Charlie iſt auferſtanden.”
neunmal.
r geſtern nach Mr. Barker fragte, iſt wieder da,
enſtmädchen an, einige Minuten, nachdem der
ußworte der Trauungszeremonie geſprochen
genblick lang herrſchte betroffenes Schweigen.
tit dem Vollbart?” fragte Charlie.
gab mir dieſen Brief und bittet Sie, ihn ſofort
abwimmeln, Charlie?” ſagte Allan, wild um
efürchtete, daß der Beſucher ſchlimme
Nachrich=
rſt den Brief leſen, Jack”, antwortete Charlie.
ingen an Charlie, als er den Umſchlag aufriß.
cksvollen Geſicht ſpiegelte ſich eine Skala
hefti=
ab. Zuerſt Staunen, dann Ungläubigkeit,
Er warf Allan den Brief zu, ſchloß Peggy
me und ſtürmte ſodann, wie von Sinnen, aus
on!” rief er im Laufen, und einen Augenblick
einen großen, bärtigen Mann herein, der
ge=
he Willkommen, das ihm zuteil wurde, in
uter Engel, Oliver”, rief Charlie enthuſiaſtiſch.
rief laut vor und ſetze dann ſofort eine Be=
Allans Stimme zitterte, als er die ſchwer leſerliche
Hand=
ſchrift, in der der Brief abgefaßt war, entzifferte. Harriſon ſtand
glückſtrahlend neben ihm und half ihm aus, wenn ein Wort ſeinen
Mühen trotzte
Herrn Charles Barker,
New York.
Mein lieber Junge!
Sie haben alſo gedacht, ich ſei durchgebrannt? Ich mache
Ihnen keinen Vorwurf daraus, denn ich habe mich verdammt
albern benommen, aber ſolange alles in Butter endet, macht das
Kinderwagen aller Art, nur im Spezialgeschätt
1. Donges & Wiest, Elisabethenstraße 25½"
nichts aus. Der Ueberbringer dieſes iſt mein Sekretär Oliver
Harriſon. Er kam vor knapp einem halben Jahr zu mir mit
Schürfrechten, die er erworben hatte, und da ſie gut waren,
finanzierte ich ihn. Er hat jetzt ein Bergwerk, das ihm und mir
Millionen bringen wird. Da ich gerade einen Sekretär brauchte,
enngagiert: ich ihn in dieſer Eigenſchaft.
Ich bin geſtern hier angekommen — ſamt dem Geld.
Harri=
ſon fuhr einen Tag früher ab. Heute morgen ging ich zu Grant
u. Ripley und fand die Beiden in heller Verzweiflung vor. Sie
glaubten, ich hätte mein Geld verbuttert und wäre danach mit
Selwicks Millionen ausgeriſſen. Es ſah tatſächlich ſo aus, die
Sache verhielt ſich aber folgendermaßen:
Ich wollte mir die Freude machen, Ihnen Ihr Geld perſönlich
zu überreichen und zwar in bar. Darum verkaufte ich alle
Papiere Selwicks, aber auf verſchiedenen Plätzen, um den Markt
nicht zu beunruhigen. Natürlich hätte ich das auch durch Makler
tun können, aber ich bin manchmal ſchon ſo wunderlich, alles
ſelbſt anfaſſen zu wollen. Bei Grant und Ripley liegen Bar=
Seite 13
ſchecks in Höhe von ſieben Millionen. Sie gehören Ihnen, mein
Junge, und ſind mein Hochzeitsgeſchenk für Sie.
Die Anwälte haben wir alles über Sie erzählt, wie tapfer
Sie geſtern Nacht waren, und daß Sie heute heiraten würden.
Ich habe Ihren Bericht durchgeſehen und einige Stichproben
mit den Belegen gemacht. Ich bin davon befriedigt. Nur noch
ein paar kleine Formalitäten ſind zu erledigen, und zu dieſem
Zweck bitte ich Sie, heute nachmittag zu mir ins Hotel zu
kommen. Vielleicht geben Sie mir dabei einige Unterweiſungen
im Geldausgeben. Ich habe ein paar Millionen, die ich gerne
vor meinem Lebensende loswerden möchte. Was Ihre
Würdig=
keit anbelangt, ſo kann ich nur ſagen, daß jemand, der es verſteht,
in einem Jahre eine Million auszugeben, ſo daß nicht das
Ge=
ringſte davon übrig bleibt, ein Finanzgenie iſt.
Es tut mir leid, daß ich Ihnen ſo ſchwere Sorgen bereitete,
beſonders nach dem, was Sie im Verlaufe der letzten zwölf
Monate durchgemacht haben, denn ich weiß, daß alle Welt über
Sie gelacht hat. Nun iſt die Reihe an Ihnen. New York wird
die Augen aufreißen, wenn es heute die Abendzeitungen lieſt.
Ich habe mich von einem Schwarm von Reportern interviewen
und photographieren laſſen. Die Leute werden ſich wundern,
wenn ſie die Wahrheit über Charles Barker und ſeine Millionen
erfahren. Sie werden in einem ganz anderen Licht daſtehen, und
ich rate Ihnen, eine Zeitlang unſichtbar zu bleiben, wenn Sie
Ihre Flitterwochen in Ruhe genießen wollen.
Ich mag New York nicht, mochte es nie, und fahre daher
heute ſchon nach Montana zurück. Vielleicht dachten Sie und
Ihre junge Frau an eine Hochzeitsreiſe. Wie wäre es, wenn Sie
mit mir kämen? Mein Wagen fährt pünktlich morgen früh um
acht Uhr vom Hotel ab. Bei mir zu Hauſe haben Sie wirkliche
Wolkenkratzer, die nicht aus Ziegeln erbaut und einige Meilen
hoch ſind. Dort können Sie und Ihre Frau dem Himmel ſo nahe
ſein, wie es ſich einem jungen Paar geziemt.
Ihr ergebener
Jonathan Jones.
Ende.
M
Andahnar worot 104 woodt Daar sckasste
Wocv Maat Hnkaur Olleslasstaote
Mlidbwoor Mtickreck. Cundeb chraaskaig!
arstk andast add and Oiasng Jascaes!”
Denn heute ist, wie jeden Mittwoch, Kindertag bei TIETZ in allen
Ab=
teilungen. Denken Sie an die bunte Kinder-Mittwochsdite für 25 Pfennig.
Jedes Kind erhält in Begleitung Erwachsener
einen Lurtballon gratis!
7798
Fahrräder
kaufen Sie am vorteilhaftesten
bei mir. Ein Besuch wird Sie
von meiner Leistungsfähigkeit
überzeugen. Grosses Lager in
sämtlichen
ilen
Eigene Reparaturwerkstätte
der weltbekannten „Panzer‟-, „Phä-
Gontinental‟-Fahrräder‟
haus „Süd
Jos. Vogt
Ost
„4*
Kirchstr. 14
(7337b
Rn
Oung
Maſchinen
* Betrieb)
ettfedern, Daunen,
Kinderbettſtellen.
Rechenl=
in allen Größer
Aufarbeiten allen MMaſchinen
Polſtermöbel
mann Teleph. 970
erſtraße 55.
(B425
liefert billigſt
Papier-Eifler
Mühlstraße 28
Telephon 1518
Ehverpackte
Hanafsie
alt „8O
F in der
AR
Te FRANK
3e 9 (lleinverkauf)
repariert, reinigt
auch im Abonnement
Spez.==Büro=Maſch.=
Werkſtätte (351a
Carl Winkel
Darmſtadt
Rheinſtr. 28 Tel. 4205
Mainz
Gr. Bleiche 23 Tel. 5554
Weißbinderabeiten
werden konkurrenzlos
bill. ausgeführt.
An=
gebote unt. G 26 an
die Geſchäftsſt.
und billigsten
Eh-undLastwagen
erhalten Sie nur bei
der autor. Vertretung
Hiest• Lrafenstr. 4345
72659
Dntee
3m Anzug-Stoff
reines Kammgarn, nur wundervolle
moderne Muster und Farben,
liefert Ihnen hiesige
Firma geg beaueme
50
Tellxahlung
Ik.
zusammen für
nur
Bei Barzahlung 5% Rabatt. Senden
Sie bitte heute noch Ihre w. Adresse
ertl. mit Zeitangabe wann Sie
anzu-
treffen sind unter G 41 an die
Ge-
schäftsstelle ds. Blattes.
O
... . 0.50
Ia Ondulation".
im Hauſe .. . . . . . . . . 0.70
2.00
Bubikopf, Neuſchnitt . . . . .
0.50
Nachſchnitt . . .
0.60
Kopfwaſchen
0.40
Haarſchneiden, Kinder".
0.50
Gerren.
0.20
Raſieren .
Für prompte u. ſaubere Arbeit wird garant.
Kein Laden, daher billige Preiſe.
AennyEberhard, Friſeuſe,Heidelbergerſtr. 47, III.
10 „ Rahalft
aut
Kinderwagen
Allergrödte Auswahl
nur bei B. Orio, Karlstr. 14/16
2762al
Re
K
Zeite
Außenbord-Motore
zu Fabrikpreiſen
Ausrüstung u. Bekleidung
Sport-Adelmann, Darmstadt
Gute und billige
Romanbücher,
Jugendschriften
größter Auswahl bei (7479a
Georsdasner
Buch- und Kunsthandlung
Elisabethenstr. 7 (neb. Parfümer, Frank)
Mene euce
Eisschrank
zu verkaufen. Rheinſtraße 25 (Magazin), (*
Ofen wonekoedhntean Miüee
sollten Sie durch Mottoxin vor Mottenfraß schützen.
MOTTOXIN tötet Motten und Maden
und scheidet außerdem eine tür diese Schädlinge
tödliche Substanz aus.
Flasche 4 ¼½ Ltr. Mk. 1.80, Flasche 4 ½ Ltr. Mk. 3.—
Zerstäuber Mk. 1.50.
Friedrich Schaefer, Ludwigsplatz 7
Telefon 45 / 46.
(V 7480
Gelegenheitskauf!
Basfkräffkagen
5 Tonnen=Mannesmann=Mulag, ſehr
gut erhalten, Motorſtärke 28/58 PS.
mit 4 Zylindern, Pritſche 4,3X2,10
Meter, Eigengewicht 4300 Kilo,
voll=
ſtändig überholt u. durchaus betriebs=
(7807
und fahrbereit.
billig abzugeben.
Gebrüder Lud H. d., Darmstadl.
Haus.
Nahe Oſtbahnhof,
Einfahrt, groß Hof,
Seitengeb. Werkſt.
etc., für jed. Geſch.=
Zweig geeign., bei
einer Anzahlg. von
ca. ℳ 10—12000.—
verkäufl.
Verkaufs=
bedingungen durch
Ferd. Braun.
Immob.=Verwert.
Karlſtr. 66 F. 517.
mnd)
2½ſt. Wohnhaus
ngut. Lage mit
frei=
werd 4Zim.=Wohng.
z. kaufen geſucht.
An=
gebote unter G 33 an
die Geſchäftsſt
Kl. Geſchäff
gl. welcher Branche,
zu kaufen geſucht. (*
Angebote unt. G. 8
an die Geſchäftsſt.
Neuerbautes
Wohnhaus
beſtehend aus 8 Zi
ſowie Laden, mit
großer, neuerbauter
maſſiver Halle, für
jed. Geſchäftszweis
geeignet, an verk. Straße in
Nauheim bei Groß=
Gerau gelegen, unt.
günſt. Bedingungen
zu verkaufen, evtl.
auch zu vermieten.
Wohnung
kann ſofort bezogen
werden. Anfrag. u.
G. 38 Geſch. (7835
Büdingen i. H.
Villenbeſitzung:
Zimm. u. Zubeh.
Gärtnerwohnhaus,
2 Zimm. u. Zubeh.
4000 qm Garten
24 000 ℳ zu verkf.
Diefenhardt u. Sohn
Frankfurt a. Main,
Jahnſtr. 2. (lI,7791
Bauplak
ca 500 IIm zu kauf
geſ. Angebote mit
Prs. u. Lage erb. u
G. 17 Geſch. (779
Garkengrundſt.
Nahe Windmühle,
Pallaswieſenſtraße.
Grohberg, ca. 1300
am groß. Obſtbeſt.,
ſofort verkäuflich.
Näheres nur durch
Ferd. Braun,
Immob.=Verwert.
Karlſtr. 66 F. 517
(md)
7831 qm Gelände
zwiſchen Südbahnhof und Pulverhäuſer
preiswert zu verkaufen. Angeb. unter
7797
G 16 an die Geſchäftsſtelle.
Verkaufe mein Haus
wegen Wegzug unter den allerdenkbar
gün=
ſtigſten Bedingungen. Angebote unter
(7833
G 37 an die Geſchäftsſtelle.
Gukgehende
Meiſchat
von tüchtigen,
kau=
tionsfähigen
Wirts=
leuten
(7848
geſucht.
Eilang. u. M. 720
an die Geſchäftsſt.
Milchgeſchäft.
Strebſ. ſaub. Fam.
die ſich ein
Milch=
geſchäft gründ, will,
zum Austragen von
Milch geſucht.
An=
gebote u. G. 12 an
d. Geſchäftsſt. (7806
Abreiſe
halber billig zu verk.
Opel
Sitzer, 6 fach bereift,
m tadelloſen Zuſt.,
Spezial Verdeck grau
Lackierung Elfenbein
u. Braun. Angeb. u.
F 55 Geſchſt. (*vim
Händerer
Limusine
6/20,
ausgezeich-
net im Stande,
sehr billig (7844b
Müller & Ober
Rheinstraße 39.
Verſäumen Sie nicht.
dieſe günſtige Kaufgelegenheit in nur
Qualitätsausführung. — Hochf, pol,
Schlafzimmer
in Birke, Hochglanz, poliert . . 900 ℳ
Speiſezimmer
Eiche, 180 cm Büfett, . . . nur 550 ℳ
Herrenzimmer
Eich., pol. Tür., 170 cm Schrankn. 520 ℳ
Möbelhaus Gg. Mederle
Bleichſtraße 27 und 30
la Legehühner
w. amerik. Leghorn, Leiſtungszucht,
abzugeben.
Geflügelfarm Schubert
bei Roßdorf am Beſſ. Forſthaus,
Lieferwagen, neu
überholt Steuer
be=
zahlt bis Juli,
geeig=
net für Obſt od.
Ge=
müſehändler, billig z.
verk. Angeb. u. G 25
an die Geſchſt. (*md
Anſtalt „Aliceſtift”
Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße 177, verkauft=
Donnerstag, 15. 5.,
vormittags 10 Uhr,
gebung 3
ſchlacht=
reife Schweine.7810/
Einkagskücken
weiße amerikaniſche
Leghorn,
2 Leiſtungszucht.
Lohnbrut
Brukeier
Geflügelhof Haag,
Kaſtanienallee 71.
(4659a)
1,8 amerikan.
Leg=
horn, 29er,
1 feſtſitzende Glucke
in öffentlicher Ver=ſwegen Platzmangel
u verkaufen.
Rhönring 10,II.
Mageheidena!
bei Magenleiden jed. Art, wie
Magenkrampf. „Magenſchmerzen
und deren Folgen, ſo
Unverdau=
lichkeit, Appetitloſigkeit, nervöſem
Magen, Erbrechen, Entkräftung,
Gemütsleiden wirkt der über
60 Jahre bewährte
Hubert Ullrich’sche
Kräuterwein
infolge der eigenartigen, glücklichen
Zuſammenſetzung auf die
Magen=
ſäfte und den Geſamtſtoffwechſel.
Zu haben in Flaſchen zu RM. 2.75
und RM. 4.—, 1 Liter zu RM. 7.50
in allen Apotheken, wenn nicht,
Verſand direkt gegen Nachnahme
durch Hubert Ullrich, Inh.
Dr. Engel, Leipzig, Weſt=
ſtraße 82.
(I.T 7565
[ ← ][ ]Heute Mittwoch
Die groſle Tonfilm bremſcre mit
Seite 14
Mittwoch, den 14. Mai 1930
MNt P V
Ber Heg zun Schande
Anna May Wong spricht u. singt deutsch
Kompositionen: Hans May.
Regie: Richard Eichberg.
In den Hauptrollen: Anna May Wong, Franz Lederer, Edith d Amara,
Hugo Werner-Kahle
Schauplatz: Rußland um 1912
Die Kritik schreibt:
Es ist von unendlichem Reiz, der leise vibrierenden Stimme der Chinesin Anna
May Wong zu lauschen. Das sehnsüchtig wiedergegebene Liebeslied: „Einmal
kommt das Wunder der Lſebe”, rührt jeden Besucher ans Herz. Das Pabliknm
ist von der spannenden Handlung und vor allem von dem zu Herzen gehenden
Spiel Anna May Wongs sichtlich tief ergriffen.
Im Tonfilm-Beiprogramm:
„Micky‟”, die lustige Tonfilm-Maus in dem reizenden Kurz-Tonfilm
Im Tier-Varieté
Beginn 3½ Uhr
Heute und folgende Tage!
Heute und folgende Tage!
Ein Ufa-Großfilm
Ein Großkllm aus dem Berllner Leben
Lee Parry i
Der Sträfling
Autobus Nr. 2
aus Stambal
(Die zwei Frauen des Thomas Zezi)
Nach Motiven des Romans „Das Fräulein und der
Levantiner” v. Fedor von Zabeltitz.
Begie: GustavUcicky
Ein packendes Sittenbild unserer Zeit, das tiefes
soziales Mitempfinden für jene unglücklichen
Menschen auslöst, die einmal gestrauchelt sind
und den ehrlichen Willen haben, ein neues Leben
zu beginnen. Das Milien, gesinnungsmäßiger
Verkommenheit, menschlicher Unmoral wird hier
mit sicherem Geschmack gestaltet u. belenchtet.
In den Hauptrollen wirken mit:
Heinrich George, Paul Hörbiger, Willi Forst,
Zetty Amann, Trude Hesterberg, Lotte Lorring
Dazu das bunte und aktuelle Beiprogramm
mit Fritz Kampers
Elza Temary, deorg Alexander
Nach dem bekannten Roman v.Alfred Schirokauer
Ein echtes Volksstück, in dem das pulsierende,
jagende Tempo der Weltstadt Berlin in
einem bunten Wirbel von Ereignissen
geschildert wird.
Heitere Episoden und dramatische Erlebnisse
aus der Autobus-Perspektive.
In den Hauptrollen:
Fritz Kamperz, Georg Alexander,
Jacob Tiedtke, Lee Parry und
Elza Temary.
Dazu das bunte und aktuelle Beiprogramm.
Beginn 3½ Uhr
V7793 E
Bartenbauverein
Darmſtadt e. V.
Monatsverſammlg
Donnerstag, 15. Mai,
20 Uhr im „
Fürſten=
ſaal”. (7805
1. Geſchäftliches.
2. Lichtbildervortrag:
Naturkundl.
Wan=
derungen rundum
Darmſtadt (Ref.
Herr Kallenbach),
3. Freiverloſung.
Koffer=
ARNOLD
nur (6925a
„Grafenſtraße 23.
KMet-DFKfDN An0 T5 5000. Eiächeß
DIE DON-ROSAKENS
Immer ist ein Sturm von Beitall um sie
ihre Lieder dahinstürmen, verdämmern, klagen
dann ist es so, als ob sie aus ihrem Leben erz
russischen Leben . . . Unbeweglich, die Hände
die eintachen, gläubigen Gesichter, so singen Sie
tüntunddreitig Soldaten, es ist einer der schönst
je gemacht wurden.
Einziges Konzert am Dienstag, 20. Mai im Städtl, En fo10
abends 8 Uhr. Karten bei Klavier-Arnold, Elis
Teleton 2560.
STADTISCHER RATSR
Ersiklassige Küche, eivile Prei
Fertige Platten von Mark 1.30 an
Im Ausschank: Münch. Löwenbräu Hell, Rumn
San Zu ebener Erc
Volksstück mit G Hessisches
Landestheater
Mittwoch
14. Mai 1930 D 24 BLtGr1 u.9
T (Gruppe3) Kleines Haus 20—22.30 Uhr
Nonditorer und Naffee
5276
UL. 2.Utt & C0.
Fernruf 3117
Jnß.: Rob. Ledmann
Rügelstraße, Scke (ilhelm Slässigstr. 2
Gmpfehle als besondere Opesialität:
Mandelbrot, Duchesses, griecb. Prot,
Moskauwiter, Budapester-affeln,
W0iesbadener Ananas=Cörtchen,
Tryſches Ceegebdk, /Pfd. von 0.50 an
ochöne kleine Corten von 1 Mk. an.
Alter Ratskeller
(72452
Obergaſſe
W Heute
Tanzabend.
7943a
Telephon 1646
192Der
OberJugelh. Mein
selbstgekelterten
und die gegenwärtige Att File
Darmstadt ist das Itwie
Bobbie Anduf
mit seiner
London-Bonor /H.
B nur noch heuteu vof4
abends 8½, Uhr,
ORPHE
Preise I.1.—bis 3— Kau
Büro und de Waal, Rhei
Luſ
Ludwf.
Telephon 1646
über die Strale mit 75 Plg. p. Iir. 0. Gl.
ferner in meinen Weinstuben
einen 2½, rheinhess. Schoppen für 50 Pfg.
Voranzeige.
HeliazLichtspiele
Film-Morgenfeier
Sonntag, den 18. und 25. Mai, vormittags 11½ Uhr
Ber neue Hensch
Ein Film von deutscher Körperkultur, ein Dokument
der Entwicklung des deutschen Sports, hergestellt im
Auftrag des Deutschen Reichsausschusses für
Leibes-
übungen. In herrlichen Bildern zeigt dieser Film
das Wesen der Leibesübungen
und die Resultate der sportlichen Arbeit.
Aus dem Inhalt: Sport tut not —
Ausgleichsgym-
nastik — Körperschule — Bodenturnen —
Leicht-
athletik — Kampfsport — Tanz — Geräteübungen
— Ballspiele — Rndern — Schwimmsport —
Wasserspringen — Rettungsschwimmen.
Vorverkauf ab Donnerstag an der Tageskasse.
Volkstämliche Preise. Ingendliche zugelassen. (V 7822
Hente nad
Ken
ausgeführt v
3
Ge
Nobert Hübner
Deckenbü
in Rieſenauswe
Secker Nachf., O
Mordsee
Kurhaus Kalserho
Die führenden E
Direkt am Miee K.
Wasser, Fahrs
jegl. Komfort. *
Weidg.
Es wird Zeit,
der Jagdgewe
Sie nicht bis a. m
Anfertigen ur Bie
Metallpatrone
Alle Repar
Verband der weibl. Handels=u.
Büro=
angeſtellten e. V., Ortsgr. Darmſtadt
Vortrag von Frau Magiſtratsrat
Dr. Anna Schultz, Frankfurt a, M., über:
14
ſuchen ihr Recht
„Frauel
am Donnerstag, 15. Mai, abends 8 Uhr,
bei Chriſt, Grafenſtr. 18 weißer Saal).
Eintritt frei. Gäſte willkommen
Bevor Sie eine
Madiſft
kaufen, beſichtigen
Sie mein großes
Lager. Sie werden
ſtaunen über die
einzig ſchönen
Mo=
delle und billigen
Preiſe! Langjähr.
Garantie! (7352b
Gütting,
Schuchardſtraße 10.
Ernst-Ma
RudgeWEd
TZer
8 I. Schneld
Wirkſane
bei: Fr. Becken
Schulſtraße (Ecke
Sosddlt de RTaſAOLSSCITd
10.—15.M
1930
Städtische Festhalle
(Exerzierplatz)
Heute geäfhet hies 21 19 Uhr abends)
Eintrittspreis einls
Steuer 50 Pfg-
Heute kommen auf die Eintrittskarten zur Verlosung:
1 elektrische Stehlampe /-10 Jgeda-Gutscheine im Werte von je RM. 10.—
Die Jgeda-Gutscheine werden in jedem Jgeda-Geschätt, welches das schwarz-weiß-blaue Jgedaschild im Schaufenster hat, beim Einkauf zum
Zahlung genommen.
vollen Betra