Einzelnummer 10 Pfennige
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ummern inſolge höherer Gewalt
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ſungen und Abbeſtſellungen durck
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi, Tagbl.” geſtattet.
Nummer 132
Dienstag, den 13. Mai 1930.
193. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
ufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung ſäll jeder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Nationalbant
Konſtituierung der B. J. 3.
ehungen für die Ingangſekzung des Youngplans erfüllk. — Benachrichkigung der
Reparakions=
iſſion und der Kriegslaſtenkommiſſion. — Der Youngplan am 17. Mai offiziell in Krafk.
Ausgabe der B. J.3.-Akkien in den Ländern am 20. Mai.
Es wird geräumk.
„sitte Arbeiten der B. 3.3.
terng
* Berlin, 12. Mai. (Priv.=Tel.)
Coninett rende Sihung des Verwalkungsrakes.
In Berliner politiſchen Kreiſen herrſcht eine gewiſſe Ner=
Hercelch:
Baſel, 12. Mai.
Wrahle ſh vormittag fand als Auftakt zu der auf 15 Uhr
zu g des Verwaltungsrates der B. J. Z. eine
Füh=
verſchiedenen Mitgliedern des Verwaltungsrats
en der Gouverneur der Bank von Frankreich,
Gouverneur der Bank von Belgien, Frank, den
zafl /! ern Mac Garrah und Fraſer einen Beſuch ab,
tſche Vertretung im Verwaltungsrat in
inten=
ir die Nachmittagsſitzung vorbereitet. Dr.
Mel=
ainz, Gr ites ſitzende des Verwaltungsrats, iſt zu dieſer
Sit=
nen, da er erkrankt iſt. Eingetroffen ſind
da=
präſident Dr. Luther, Geh.=Rat Dr. Vocke vom
ium und Generaldirektor Reuſch. In den Büros
rege Tätigkeit.
g des Verwaltungsrats der
In=
n Zahlungsbank wurde kurz nach 15 Uhr
k unter Vorſitz von Mc. Garrah eröffnet.
Ob=
g. die eigentliche konſtituierende Sitzung iſt,
tnur formelle Bedeutung zu, als ſie im
weſent=
ſe, betreffend Konſtituierung und innere
Orga=
vom 22. und 23. April zu beſtätigen hat.
So=
n dieſen offiziellen Akt, der unter Ausſchluß der
ſt. 7,4 fand, begann, ebenfalls in geſchloſſener Sitzung,
rwaltungsratsſitzung. Daran nahmen nur die
Verwaltungsrat vertretenen Gründungsmächte
an die Sitzung wurde folgendes
Communigus
8. J. 3. hielt heute nachmittag ihre erſte
offi=
ratsſitzung ab, die von 15 bis 20 Uhr dauerte.
fentlichen Sitzung vom 22. und 23. April
ge=
purden heute offiziell beſtätigt. Der
Ver=
beſchloß, die Feſtſetzung der
offi=
ituierung der B. J. 3. unverzüglich
onskommiſſion und der
Kriegs=
ion mitzuteilen. Da die offizielle Mit=
Attwoch eintreffen dürfte, wird der Vorſtand der
ſion nicht, wie urſprünglich vorgeſehen, am
amstag, den 17. Mai, die offizielle
eben, daß alle Vorausſetzungen für
tung des Young=Planes erfüllt
Jung=Plan am 17. Maioffiziell in
1 20. Mai wird die Emiſſion der B. J. 3.=
Ländern erfolgen, die die Aktien zur
ng auflegen, alſo in Frankreich, England, Bel=
Damit hat die offizielle Sitzung des Verwal=
Ende gefunden, doch wurde ein Unterausſchuß
tufe des Dienstag und Mittwoch einen Plan
lung der Reparationsanleihe in
gen ſoll. Am Dienstag werden die intereſſier=
Ie Vertreter der Schatzämter der intereſſierten
Eher Konferenz zuſammentreten, in der ver=
Ne Einigung über den Emiſſionsvertrag
zwi=
den Bankiers und den Schatzämtern herbeizu=
eI Mit hunderkfacher Ueberzeichnung
der B. J.3.-Akkien.
EP. Paris, 12. Mai.
Trgeſchriebene Ankündigung für die Emiſ=
2 Aktien der B. J. Z. zu je 2500 Schwei=
4 wovon nur 25 Prozent eingezahlt werden
trung in der Pariſer Börſe iſt heute morgen
Die Emiſſion wird am 20. Mai beginnen.
a, daß die Zeichnungen auf den franzöſiſchen
Tobital mindeſtens das Hundertfache der zur
Slücke erreichen wird, ſo daß, da die Zeich=
A die Bank von Frankreich eingezahlt wer=
Dilliarden Franken vorübergehend feſtgelegt
Don Frankreich beabſichtigt jedoch, die zuviel
* hnerhalb 48 Stunden freizugeben.
2Aliſche Tranche der
Youngplan=
e Ende des Monats ausgegeben werden
Prſachen Ueberzeichnung ſicher. Jetzt ſchon
Nundoſichen Banken Zeichnungsanträge nur
TT entgegengenommen. Für dieſe
Zeichnun=
ee rund zehn Milliarden Franken mobili=
Oeträge werden erſt im Laufe des Juni
Lechen, da die Zuteilung der Obligationen
Lnich nehmen wird als die der Bankaktien.
Dſſonen erklärt man in hieſigen Finanz=
Idon kommenden ſtarken Kapitalrückflüſſe
voſität, weil aus der franzöſiſchen Preſſe heraus plötzlich Zweifel
laut werden, ob die Räumung der 3. Zone bis zum 30. Juni
durchgeſetzt werden könnte. Techniſch durchführen ließe ſie ſich
natürlich. Es wäre, wie Dr. Streſemann ſchon einmal Herrn
Briand geſagt hat, ein Armutszeugnis für den franzöſiſchen
Generalſtab, wenn er 60 000 Mann nicht einmal in ſieben Wochen
disponieren könnte, zumal ihm ja mehrere Monate zur
Vorbe=
reitung zur Verfügung ſtanden. Wenn auch die Ratifizierung
des Youngplanes ſich weit über Erwarten hinaus verzögert hat,
ſo ſtand doch ſchon ſeit Wochen feſt, daß ratifiziert würde, und
ſelbſt die franzöſiſche Regierung wäre nicht ſtark genug, um der
Entrüſtung der ganzen Weltmeinung trotzen zu können, wenn
ſie etwa unter dem Druck ihrer Militärs mit Wortklaubereien
eine Handhabe ſuchte, um über den 1. Juli hinaus ihre Truppen
im Rheinland zu belaſſen. Soweit wir wiſſen, hat Briand
auch bisher nicht den geringſten Zweifel darüber
gelaſſen, daß die Räumung innerhalb der
abge=
machten Friſt durchgeführt werde. Die Zweifel der
franzöſiſchen Preſſe ſind deshalb wohl mehr Manöver
innen=
politiſcher Art. Wir möchten auch annehmen, daß die letzte
Unterhaltung zwiſchen dem deutſchen
Botſchaſ=
ter von Hoeſch und Briand ſich nur um die
Durch=
führung der Räumung gedreht hat. Wenn die letzten
Reſte der franzöſiſchen Truppen erſt Ende Juni die Grenze
über=
ſchreiten, dann wäre es denkbar, daß einzelne
Abwicklungskom=
mandos noch länger bleiben müßten, um die Uebergabe der
Woh=
nungen zu vermitteln; aber auch das würde dann an der
Tat=
ſache nichts ändern, daß die Beſatzung ſelbſt am 30. Juni
aufhört, und wir können uns nicht denken, daß nach den
Er=
klärungen, die Herr Briand bisher abgegeben hat, die franzöſiſche
Regierung jetzt wieder umfallen wollte.
Das Ausgabenſenkungsgeſek.
Verminderung der Zahl der Reichskagsabgeordneken!
Moldenhauer hüllk ſich vorerſt noch in Schweigen.
Berlin, 12. Mai (Priv.=Tel.).
Im Reichsfinanzminiſterium wird gegenwärtig intenſiv an
dem Entwurf eines Ausgabenſenkungsgeſetzes gearbeitet, das
vom Reichsfinanzminiſter Moldenhauer angekündigt worden iſt
und das möglichſt noch im Laufe der Etatsberatungen dem
Reichs=
tag zugeleitet werden ſoll. Die Sachbearbeiter im Miniſterium
ſind verpflichtet worden, ſtrengſtes Stillſchweigen zu üben, um von
vornherein zu verhindern, daß durch irgendwelche unbedachten
Mitteilungen eine unnötige Beunruhigung ausgelöſt wird. Die
Vertretung der Beamtenſchaft war ja ſchon beim
Reichsfinanz=
miniſter, um ihn über die Stimmung innerhalb der
Beamtenſchaft zu informieren, bei der die Meinung
vor=
herrſcht, daß durch das Ausgabenſenkungsgeſetz auch ein
Be=
amtenabbau hervorgerufen würde. Das iſt einer der Gründe,
die den Miniſter veranlaßt haben, ſolange Stillſchweigen zu üben,
bis wenigſtens die Grundlagen des Ausgabenſenkungsgeſetzes
feſtgelegt ſind. Da dieſe Vorlage allen
Steuerzah=
lern fühlbare Erleichterungen verſchaffen ſoll,
die natürlich nicht ſchon in allernächſter Zeit in die
Erſcheinung treten können, ſondern ſich über eine
grö=
ßere Zeitſpanne verteilen ſollen, erſcheint es
ange=
bracht, die Grenzen dieſes Geſetzes möglichſt weit zu ſtecken. Es
iſt bereits angeregt worden, auch eine Verminderung der
Zahl der Reichstagsabgeordneten ins Auge zu
faſ=
ſen. Von anderer Seite iſt auch angeregt worden, auch alle
Land= und Gemeindeparlamente und ſonſtige parlamentariſche
Vertretungen mit einzubeziehen, ſo daß auf breiter Front durch
einen Abbau der Palamentarier nennenswerte
Ausgabenfenkun=
gen erzielt werden.
Perſonenkariferhöhung doch noch in dieſem Sommer?
* Berlin, 12. Mai. (Priv.=Tel.)
Die vom Reichskabinett genehmigte Umgeſtaltung des
Stück=
guttarifs und des Tarifs für Expreßgut und Gepäck tritt am
1. Juni d. J. in Kraft. Dadurch entſtehen für die Reichsbahn
Mehreinnahmen in Höhe von 60 Millionen Mark. Urſprünglich
iſt im Februar ein Antrag auf Erhöhung geſtellt worden, der
150 Millionen erbringen ſollte. Inzwiſchen ſind dann noch die
Zeitkarten für den Nahverkehr in Berlin im Preiſe hinaufgeſetzt
worden, ſo daß dadurch eine Mehreinnahme von 16 Millionen
Mark entſtand. Es verbleibt alſo nunmehr ein Reſt von 74
Mil=
lionen Mark, die noch aufzubringen ſind. Der
Reichsverkehrs=
miniſter hatte die geforderte Erhöhung der Tarife für
Wagen=
ladungen ja nicht grundſätzlich abgelehnt, hatte aber
anheim=
geſtellt, zu prüfen, ob es nicht zweckmäßig ſei, mit allgemeinen
Perſonentariferhöhungen zu arbeiten. Der Verwaltungsrat der
Reichsbahn wird jetzt zu dieſer Angelegenheit Stellung nehmen.
Erſt Ende Mai oder Anfang Juni dürfte ein Beſchluß über die
Erhöhung der Perſonentarife zu erwarten ſein, man will damit
aber ſolange warten, bis der Hauptreiſeverkehr vorüber iſt.
Mit=
hin iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß vielleicht ſchon am
1. Auguſt erhöhte Fahrpreiſe in Geltung treten.
Um die Heilige Skephanskrone.
Die Frage einer habsburgiſchen Reſtauration in Ungarn. —
Italieniſche Anerkennung der Thronanſprüche des Exkronprinzen
Otto.
Von unſerem ſtändigen Budapeſter Mitarbeiter.
Budapeſt, 10. Mai.
Vor ein paar Wochen, zu der Zeit etwa, da Graf Bethlen in
Rom bei Muſſolini zu Gaſte weilte, war es noch das ängſtlich
gehütete Geheimnis eines ganz kleinen Kreiſes von Eingeweihten
geweſen. Jetzt haben ſchon alle davon Kenntnis, die es überhaupt
wiſſen wollen und die hohe Politik hat wieder einmal ihren
be=
ſondern Geſprächsſtoff: Es wird mit Beſtimmtheit erklärt, daß
Italien ſeinen urſprünglichen Widerſtand gegen die Kandidatur
eines habsburgiſchen Prinzen für die Heilige Stephanskrone
nun=
mehr aufgegeben habe und daß es bereit ſei, einer Löſung der
Ungariſchen Königsfrage im legitimiſtiſchen Sinne zuzuſtimmen.
Italien wird alſo, wenn dieſe Angelegenheit einmal ſpruchreif
iſt, was doch wohl ſchon in abſehbarer Zeit der Fall ſein dürfte,
für die Uebernahme der Königswürde durch den jungen
Kron=
prinzen Otto, den Sohn des Exkönigs Karl, eintreten und man
erzählt ſich ſogar von der Abſicht einer ſpäteren ehelichen
Ver=
bindung zwiſchen Otto und einer italieniſchen Prinzeſſin. Der
jüngſte Beſuch des ungariſchen Miniſterpräſidenten in Rom ſoll
vor allem dem Abſchluß der diplomatiſchen Verhandlungen
ge=
golten haben, die in dieſer Sache ſchon ſeit langem geführt worden
ſind, und der Verzicht Italiens auf ſein einmal ſo entſchiedenes
Veto gegen jeden habsburgiſchen Reſtaurationsverſuch iſt, ſo
heißt es wenigſtens, auch — vorläufig allerdings nur inoffiziell!
und auf vertraulichem Wege — bereits den Regierungen von
Frankreich und England mitgeteilt worden. Man rechnet damit,
daß ſich dieſe beiden Staaten nicht weigern werden, die
Ent=
ſcheidung Italiens anzuerkennen, und daß auch ſie heute kein
Intereſſe mehr daran haben, die Wiederkehr eines Habsburgers
auf den ungariſchen Königsthron zu verhindern. Der
Friedens=
vertrag ſelbſt enthält bekanntlich keinerlei Beſtimmungen über
einen Thronverluſt der Habsburger und erſt nach dem zweiten
mißlungenen Putſchverſuch des Königs Karl mußte das
un=
gariſche Parlament über Auftrag der alliierten Mächte ein Geſetz
beſchließen, das einen ſolchen Thronverluſt und damit gleichzeitig
auch die Landesverweiſung des Königs ausſprach.
Der Kampf um die Heilige Stephanskrone hatte Ungarn in
zwei Lager geteilt. Die Legitimiſten, zu denen hauptſächlich die
fatholiſche Hochariſtokratie, die Kirche und ein namhäfter Teil der
reichen jüdiſchen Bourgoiſie zählen, waren ſeit jeher auf dem
Standpunkt geſtanden, daß das Entthronungsgeſetz nur unter
einem äußeren Zwang zuſtande gekommen iſt und daß es
des=
halb wertlos bleibt und auch in dem Augenblick aufgehoben
werden muß, da die ungariſche Nation wieder die Freiheit ihres
Willens zurückerhält. Dann wird aber nach ihrer Auffaſſung
immer nur der älteſte Sohn des letzten gekrönten Königs das
Erbe ſeines Vaters übernehmen und ſeinen Anſpruch auf die
Heilige Stephanskrone geltend machen können. Die zweite Partei
iſt die der freien Königswähler und ſie ſetzt ſich in der Mehrzahl
aus dem mittleren Adel und aus dem proteſtantiſchen Ungarn
zuſammen. Auch die freien Königswähler anerkennen das
Ent=
thronungsgeſetz nicht. Aber ſie wollen, daß das Land im
ent=
ſcheidenden Augenblick die volle Freiheit des Handels beſitzt und
ſie lehnen jede Bindung ab, die ſich aus der ſogenannten
prag=
matiſchen Sanktion über die Erbfolge des früheren Erzhauſes
er=
gibt. Uebrigens iſt auch ihr Kandidat ein habsburgiſcher Prinz,
der Erzherzog Albrecht, der Sohn des öſterreichiſch=ungariſchen
Generaliſſimus im Weltkrieg, Erzherzogs Friedrich und der von
einem faſt krankhaftem Ehrgeiz geleiteten Erzherzogin Iſabella.
Für die Kandidatur des Erzherzogs Albrecht war vor allem unter
den ungariſchen Bauern und Kleinbürgern viel Stimmung
ge=
macht worden und es ſchien auch, als hätte dieſe Propaganda
einen gewiſſen Erfolg gehabt. Nun iſt es vielleicht nicht nur ein
Zufall, daß faſt gleichzeitig die Nachricht verbreitet wird, der
Thronprätendent der Partei der freien Königswähler hätte die
Abſicht, ſich gegen den Willen ſeiner Familie mit einer Dame
der Budapeſter Geſellſchaft, der geſchiedenen Gattin eines hohen
Beamten, zu verehelichen. Der Prinz ſoll angeblich trotz des
hef=
tigſten Widerſtandes ſeiner Mutter von dieſem lang gefaßten Plan
nicht abzubringen ſein und es iſt zweifellos Tatſache, daß er ſich
ſeit vielen Monaten von Budapeſt und damit auch von allen
offiziellen Veranſtaltungen fernhält und nur auf ſeinen Gütern
lebt. Käme dieſe Ehe wirklich zuſtande, ſo wäre wohl mit einem
freiwilligen Verzicht des Erzherzogs auf ſeine Thronkandidatur
zu rechnen und die Partei der unbedingten Legitimiſten hätte
dann in der Bevölkerung kaum noch eine ernſthafte Gegnerſchaft,
wenn ſie ihre Agitation für den Exkronprinzen Otto in aller
Oeffentlichkeit beginnt. Denn ſchließlich hat Otto von Habsburg
als Thronanwärter doch auch ſchon aus rein menſchlichen
Er=
wägungen in Ungarn etwas wie eine Volkstümlichkeit und das
Schickſal des vaterloſen Prinzen muß ganz von ſelbſt eine gewiſſe
Anteilnahme erwecken.
Nun darf aber freilich nicht vergeſſen werden, daß die
habs=
burgiſche Reſtauration in Ungarn nicht nur von der
Willens=
meinung des eigenen Landes und auch nicht allein von der
Zu=
ſtimmung der Großmächte abhängt. Man erinnert ſich, daß die
Kleine Entente mehrmals bei ihren üblichen Konferenzen den
Beſchluß wiederholt hat, die Thronbeſteigung eines Habsburgers
in Ungarn müßte für ſie den Kriegsfall bedeuten. Das geſchah
immer in der Beſorgnis, ein ſolches Ereignis würde auch den
Beſtrebungen noch einer Reviſion des Trianoner
Friedensver=
trages einen ſtarken Auftrieb geben und am Ende ſogar die
eigene Konſolidierung empfindlich ſtören. Ob dieſe Bedenken im
gegebenen Zeitpunkt noch immer beſtehen werden oder ob dann
nicht vielleicht ſchon viel wichtigere Dinge die politiſche
Entwick=
lung in Europa beherrſchen werden, wird heute niemand
voraus=
ſagen können. Unſtreitbar zeigt ſich die Abſicht, die Beziehungen
ziviſchen Ungarn und der kleinen Entente zu verbeſſern und den
heutigen Gegenſätzen die ſchärfſten Spitzen abzubrechen. Das
wird jetzt nach der Bereinigung aller mit der Regelung der
Oſt=
reparationen zuſammenhängenden Fragen und nach der
endgül=
tigen Liquidierung des Krieges durch die Uebereinkommen von
Seite 2
Haag und Paris ſicherlich leichter gelingen und ſo läßt ſich faſt
annehmen, daß auch die Kleine Entente einmal ihren
Wider=
ſtand gegen eine habsburgiſche Reſtauration in Ungarn
aufge=
ben wird, wenn nur vorher die Großmächte, dem Beiſpiel Italiens
folgend, ſich damit abgefunden haben. Der erſte und ſchwerſte
Schritt ſcheint nun einmal gelungen und es iſt mehr als
wahr=
ſcheinlich, daß der Kampf um die Heilige Stephanskrone ſehr
bald ſeine beſondere Aktualität haben wird. Die Entſcheidung
Italiens iſt jedenfalls ein Ereignis von höchſter politiſcher
Be=
deutung und die Zuſtimmung Roms zu einer Rückkehr der
Habs=
burger auf den ſeit zwölf Jahren verwaiſten ungariſchen
Königs=
thron gehört vielleicht zu den wichtigſten Ereigniſſen der
Nach=
riegszeit.
Die Wahlen zum ſchleſiſchen Seim.
Starke Wahlerfolge der Deutſchen Wahlgemeinſchaft
kroß Terror.
Kattowitz, 12. Mai.
Bei den geſtrigen Wahlen zum ſchleſiſchen Seim war die
Wahlbeteiligung weſentlich ſtärker als bei den im Herbſt
des vorigen und des Frühjahrs d. J. durchgeführten
Kommunal=
wahlen. Sie betrug faſt durchweg 95 Prozent obwohl
kein Wahlzwang für die Seimwahlen beſtand. Trotz Terror
konnte die Deutſche Wahlgemeinſchaft nicht nur
ihre Stimmenzahl behaupten, ſondern vielfach
ſogar ſteigern. In Kattowitz waren um 2 Uhr nachts
24 784 deutſche Stimmen gezählt gegenüber 24 424 im Jahre 1928,
obwohl noch fünf Wahlbezirke ausſtanden. Die ländlichen Bezirke
wieſen 50 Prozent Stimmengewinn, ja in einem
außerordent=
lichen Falle ſogar einen Stimmenzuwachs von 500 Prozent auf.
Die polniſchen Parteien haben nach bisher vorliegenden
Er=
gebniſſen nicht beſonders gut abgeſchnitten. Die polniſche
Oppo=
ſitionsgruppe (Korfanty) konnte ſich im großen und ganzen
be=
haupten. Bemerkenswert iſt, daß die deutſchen Sozialiſten
ebenfalls beträchtlichen Stimmenverluſt zu
verzeich=
nen haben, die wohl zu einem guten Teile den Kommuniſten
zugute gekommen ſind, die auch in Oſtoberſchleſien eine
Stim=
menzunahme buchen können. Die Splitterpartei der
Haus=
beſitzer hat kläglich Schiffbruch erlitten und wird wohl keinen
Kandidaten durchbekommen, da ein Aufrechnen der Reſtſtimmen
über den Wahlkreis hinaus (insgeſamt drei) nicht möglich iſt.
Der Wahltag iſt, abgeſehen von einigen Schlägereien, ruhig
verlaufen. Nach dem bisherigen Eingang der
Wahlergebnis=
meldungen iſt damit zu rechnen, daß das Wahlergebnis von
Kat=
towitz=Stadt in den Vormittagsſtunden vorliegen wird, während
die Geſamtergebniſſe der drei Wahlkreiſe früheſtens im Laufe
des Nachmittags bzw. des Abends zu erwarten ſind, zumal der
Wahlkreis I, der Teſchen, Bielitz, Rybnik und Pleß umfaßt, einen
außerordentlich großen Gebietsteil darſtellt.
Eine unvermukeke Wirkung des Bolſchewismus.
EPHI. Schon des öfteren wurde darauf hingewieſen, daß der
Bolſchewismus trotz ſeiner raffinierten Propaganda und der
blu=
tigen und unblutigen Verfolgung die religiöſe Sehnſucht im
ruſſi=
ſchen Volke nicht ausrotten kann, ſondern die Menſchen geradezu
in die Arme der Religion hineintreibt. Einige Einzelheiten
mö=
gen das Ergebnis der bolſchewiſtiſchen Methoden beleuchten. Ein
früherer Kommuniſt W. Müller der ein halbes Jahr in Rußland
weilte, berichtet in der „Zeitſchrift für Religion und
Sozialis=
mus”, daß „der heutige Stalinbolſchewismus die Menſchen
ge=
radezu in die Religion hineintreibt” und daß die Belegſchaften
großer Betriebe im Stillen gruppiert ſind — nach religiöſen
Rich=
tungen. Bemerkenswert iſt, daß gerade unter den
Arbei=
tern, nicht bloß unter den ſtark konſervativ eingeſtellten Bauern,
trotz der vielfachen atheiſtiſchen Beeinfluſſung, eine unverkennbare
Hinwendung zur Religion feſtzuſtellen iſt. Nach gewiß
unverdäch=
tigen Berichten der „Komſomoljskaja Prawda” ſind z. B. „im Ural
unter den arbeitenden Maſſen die Anhänger der Kirche und auch
die Sektierer zu neuem Leben erwacht. Noch vor kurzem
waren z. B. in Weretſchagino, Kreis Perm. die Kirchenanhänger
dabei, die Lirche ſchon zu ſchließen wegen mangelnden
Kirchen=
beſuches; jetzt aber hat dort der Arbeiterverband „Der Schloſſer”,
1500 Rubel geſammelt, um den Kirchenbau vollſtändig zu
renovie=
ren” In vielen Fabrikzentren im Ural werden die Kirchen
im=
mer beſuchter. „In Lisjew haben die Arbeiter der Mechaniſchen
Werke es abgelehnt. Sonntags zu arbeiten, denn
ſie ſagten, daß ſie beten wollten.” Weiter: von einer
Reihe namentlich genannter Fabriken wird gemeldet, daß die
Arbeiter Geld zu neuen Kirchenbauten
geſam=
melt hätten. In einem Falle hat ſogar der Arbeiterrat
beſchloſ=
ſen, einen im Frühjahr begonnenen Kirchenbau zu vollenden.
Seltſam, auf der anderen Seite werden Kirchen geſchloſſen oder
niedergeriſſen.
Auch die antireligiöſe Propaganda in den
Schu=
len hat nicht immer die erwartete Wirkung, wie ſtatiſtiſche
Er=
hebungen bewieſen. Eine Moskauer „Muſterſchule” entließ im
Herbſt 1928 92 Prozent „gläubige Kinder”! Zahlreiche Kinder
be=
teiligen ſich aktiv am religiöſen Leben. Ihre Zahl ſteigt mit dem
Erinnerungen
an Generalmufneodeentor Heratdan Lrot.
Von Alfred Bock.
Am 13. Mai ſind 30 Jahre verfloſſen, ſeit Hermann Levi
aus dem Leben geſchieden iſt. Sein Andenken zu erneuern, den
Wert ſeines Lebens und Wirkens zu ſchätzen, iſt nicht nur
Freun=
despflicht, iſt eine Angelegenheit der Kunſt: denn unter den
Diri=
genten lebt er als einer der genialſten fort.
In dieſen Tagen war es, daß ich wieder einmal die Briefe
zur Hand nahm, die Hermann Levi an meinen Vater und an
mich gerichtet hat. Sie ſind, um ein Goetheſches Wort zu
ge=
brauchen, „der getreue Abdruck ſeines Innern” höchſt wertvolle
Dokumente zur Kenntnis ſeiner menſchlichen und künſtleriſchen
Erſcheinung. Das Bild des berühmten Dirigenten in all ſeinen
großen und kleinen Zügen feſtzuhalten, bleibe ſeinem künftigen
Biographen überlaſſen, lediglich als Material zur
Lebens=
beſchreibung wolle man die nachfolgenden Mitteilungen betrachten.
Die Erinnerung an Hermann Levi begleitet mich bis in meine
früheſte Jugendzeit. In meinem Elternhaus war er ein oft und
gern geſehener Gaſt. Mein Vater, ein Schüler Schnyders von
Wartenſee und ſelbſt ein vortrefflicher Pianiſt, durfte ſich rühmen,
Hermann Levi den erſten Unterricht in der Theorie der Muſik
gegeben zu haben.
Im ſechſten Lebensjahr trat Hermann Levi in Gießen, ſeiner
Vaterſtadt, zum erſtenmal öffentlich auf. Unter großem Beifall
des Publikums ſpielte er mit ſeinem älteren Bruder vierhändig
ein Konzert von Hummel.
Im dreizehnten Jahre ſiedelte er nach Mannheim über, den
Unterricht Vinzenz Lachners zu genießen. Als erſte Probe ſeines
kompoſitoriſchen Talents iſt eine Kantate zu betrachten, die er
damals vertonte. Im fünfzehnten Jahre bezog er das
Konſer=
datorium in Leipzig, um unter Hauptmanns, Rietz’, Moſcheles”
und Davids Leitung ſeine muſikaliſche Ausbildung zu vollenden.
Im Gewandhaus dirigierte er in Gegenwart des Königs von
Sachſen die beiden erſten Sätze einer von ihm komponierten
Symphonie. Mit neunzehn Jahren ſtand er in Saarbrücken am
Dirigentenpult. Seine Erfolge als Kapellmeiſter in Rotterdam
und Karlsruhe ſind genugſam bekannt. Bei ſeinem
Abſchieds=
konzert in der badiſchen Hauptſtadt wirkten Klara Schumann
und Stockhauſen mit. In Gegenwart des Komponiſten führte er
Brahms” Halleluja auf. Devrient tat damals den Ausſpruch, erſt
Dienstag, den 13. Mai 1930
Vom Tage.
Der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete hat gegen die
Zer=
ſtörung der reichseigenen Schießſtände in der Pfalz durch die
Be=
ſatzung bei der Rheinlandkommiſſion Beſchwerde eingelegt.
Die Franzoſen laſſen am 15. Mai die Zeppelin=Luftſchiffhalle
und den daneben ſtehenden Flugzeugſchuppen in Trier, die beide
aus deuſcher Zeit ſtammen, verſteigern. Beide Hallen müſſen bis
zum 15. Juni abgeriſſen und das Material abtransportiert ſein,
andernfalls fällt alles an die franzöſiſche Beſatzung zurück.
Gegen den nationalſozialiſtiſchen
Reichs=
tagsabgeordneten Dr. Göbbels iſt jetzt wegen
Be=
leidigung des Reichspräſidenten Anklage
er=
hoben worden, nachdem der Reichstag die Genehmigung zur
Strafverfolgung erteilt hat.
Der Haushaltsausſchuß behandelte am Montag den
Etat des Reichsverkehrsminiſteriums.
Am Völkerbundsſitz in Genf iſt am Montag eine
internatio=
nale Konferenz für die Vereinheitlichung des
Wechſel= und Scheckrechtes zuſammengetreten. 34 Staaten
neh=
men an ihr teil, und es iſt ihre Aufgabe, eine Reihe von Arbeiten, die
zum Teil ſchon vor dreißig Jahren aufgenommen und nach dem Kriege
vom Völkerbund aufgenommen und weitergeführt wurden, in einem
Vertrag zum Abſchluß zu bringen.
Die Ziffern des italieniſchen Staatshaushaltes
für 1930/31 haben durch die Wiedereinführung der Erbſchaftsſteuer
und die Speiſung der Tilgungskaſſe durch die Zuſchläge zur
Tabak=
ſteuer eine Aenderung erfahren, ſo daß die Staatsrechnung jetzt mit
einem Einnahmenüberſchuß von insgeſamt 217
Mil=
lionen Lire abſchließt.
Zur Milderung der Arbeitsloſennot hat die
por=
tugieſiſche Regierung ein Dekret erlaſſen, das allen Induſtrie=
und Handelsfirmen die Beſchäftigung von Ausländern,
ſelbſt an leitenden Stellen, für die Dauer der Kriſe unterſagt.
An den ſpaniſchen Univerſitäten, die infolge der
kürzlichen Unruhen geſchloſſen werden mußten, ſind die
Vorleſun=
gen geſtern wieder aufgenommen worden.
Der Präſident der ſtaatlichen Anſtalt für Arbeitsvermittlung in den
Vereinigten Staaten veröffentlicht eine Erklärung, in der er feſtſtellt,
daß es in den Vereinigten Staaten in den letzten drei
Monaten drei bis fünf Millionen Arbeitsloſe
ge=
geben habe. Er forderte eine ſtaatliche Unterſtützung von 25 Millionen
Dollar für die Arbeitsloſenverſicherung.
Die japaniſche Regierung wird bei einer
ameri=
kaniſchen Bankengruppe unter Führung von Morgan eine
Anleihe von 50 Millionen Dollar aufnehmen. Das
An=
gebot der Bankengruppe ſieht eine Verzinſung von 5½ Prozent und
eine Amortiſation in 35 Jahren vor. — Zu den gleichen Bedingungen
ſoll auch in London eine Anleihe auf 62,5 Millionen Dollar aufgelegt
werden.
Die Kämpfe, die jetzt in China toben, werden in einem
Telegramm aus Peking als die größten der letzten Jahre
bezeichnet. Auf der einen Seite ſtehen die Generäle Feng=Yu=hſiang
und Yen=Hſi=ſchan mit 700 000 Mann, auf der anderen Dſchiang=Kai=ſchek
mit 500 000 Mann.
Alter der Kinder. Religiöſe Fragen finden in der Schule ſtarkes
Intereſſe, und zwar gerade unter den Schulkomſomolzen, alſo den
kommuniſtiſchen Jugendpionieren. So ſchreibt ein
Pioniermäd=
chen: „Als Pioniermädchen glaube ich an keinerlei Vorurteile
mir iſt es ganz einerlei, ob es einen Gott gibt oder nicht. Und
dennoch fühle ich in der Seele, daß wir einen Gott haben. Und ich
werde es immer fühlen.”
Es hat ſich eine lebendige Flamme entfaltet — in Bedrängnis,
unter Schmähungen, in Verbannung, in Gefängniſſen — und es iſt
nicht ſo leicht, dieſe Flamme zu unterdrücken.
Weitere Verzögerung der Beröffenklichung.
des Simon-Berichts.
Der Ungewißheit über das Datum, an dem der Bericht der
Simonkommiſſion über eine Verfaſſungsreform in Indien
veröffent=
licht werden ſoll, iſt durch eine am Montag abgegebene Erklärung
des Indienminiſters Wedgwood Benn im Unterhaus ein Ende
ge=
macht worden. Wedgwood Benn kündigte an, daß der erſte Teil
des Berichts, der einen Ueberblick über die allgemeine Lage in
Indien gebe, am 10. Juni veröffentlicht werden ſoll. Der zweite
Teil des Berichtes, der die Vorſchläge und Empfehlungen des
Aus=
ſchuſſes über die Möglichkeit einer Regierungsreform in Indien
enthalte, werde erſt am 24. Juni herauskommen. Der erſte Teil
ſei vollkommen fertiggeſtellt und befinde ſich bereits im Druck. An
den Arbeiten für den zweiten Teil des Berichtes ſeien bereits
gute Fortſchritte gemacht worden. Die Kommiſſion werde ihr
möglichſtes tun, um die genannten Daten einzuhalten. — Dieſe
Er=
klärung des Indienminiſters dürfte ſicher noch Kommentare
aus=
löſen. Der Bericht der Simonkommiſſion iſt ſchon ſehr oft als
un=
mittelbar bevorſtehend angekündigt worden. Intereſſant iſt, daß,
entgegen früheren Andeutungen, der Teil des Berichts, der ſich
auf die Verfaſſungsreform ſelbſt beziehen ſoll, noch nicht einmal
fertiggeſtellt iſt. Es läßt dies einen Rückſchluß zu auf die großen
Schwierigkeiten, denen man bei der Behandlung dieſes Problems
begegnet.
Neue Zwiſchenfälle in
Der Skurm auf das Salzdepok verei
Nachfolger und ſeine Anhänger
Gandhis Nachfolger, der acht
bas Tyabji und alle ſeine 59 Fre
den heute früh in Navſari verhaftet,
Marſch nach Dharſana angetreter
bekanntlich das unter Staatskontrolle
depot „in friedlicher. Weiſe”, ſtürme mol
Marſch nahm bei dem Dorf Karadi ſeinen 2/
willigen gelagert hatten, nachdem zuvor die
richtet worden waren. Viele Einwohner der Aiegend
hatten ſich ebenfalls bei Karadi gelagert und ähre=
Wache gehalten, in der Erwartung, daß Po
Während der Nacht geſchah dies nicht, aber ee
300 bewaffnete Poliziſten unter Führung derbr
zirkspolizei mit ungefähr ſieben Autobuſſen ur ſe
lung unweit Karadis. Die Verhafteten wurd in
nach Navſari abtransportiert. Im Gegenſatz ſem
indiſchen Regierung gegen Gandhi, der ohne mielle
das Yoroda=Gefängnis von Puna eingeliefe Hurd
heute nachmittag gegen Abbas Tyabiſnd
gleiter ein Gerichtsverfahren hiß
ſenen Türen eröffnet worden.
Mit der Führung der allge fi
ſamsverweigerung iſt nunmehr die
Dichterin Frau Sarojini Naid
worden.
Der Alkohol=Boykotk. — Blutie
Während ſonſt der heutige Tag in In
ganzen ruhig verlaufen zu ſein ſcheint, hat ſi kr eine
der Nähe von Jalalpur ein Zuſammenſtoß Eſchen
Gandhis, die für den Boykott alkoholiſcher / Fänke
machten, und Alkoholhändlern ereignet. In n. Kan
die Menge Aexte und Pickeln als Waffen Eßte
Ad
Perſonen getötet und
ſchwer verletzt.
eine Anzahl weiterer irſ
Neue Ausſchreitungen in S Tanu
Die Ausſchreitungen in Scholapur in Sie
Nach Erklärungen des Indienminiſters We d
liſchen Unterhaus hat ſich die Lage in Sch au
nacht verſchlechtert. Eine große Menſchenme
wache ausgeräumt und alle in der Wache v
ſtände auf der Straße verbrannt. Es wurde
pem nach Scholapur beordert, u s
Bataillon der Royal=Ulſter=Schützen, die mit fm
Pung verlaſſen haben.
Skeuerverweigerung indiſche Fau
Eine weſentliche Verſchärfung hat die Be
Teil von Bombay erfahren, wo zahlreiche
haben, keine Landſteuern mehr zahlen zu wo
geht auf die Agitation Patels zurück, der i
einen Feldzug der Steuerverweigerung au
Khaira=Diſtrikt ſoll unter der Leitung eines
licher Feldzug angeordnet werden. Es wird A.
Patel infolge ſeiner lebhaften Organiſati S
in Kürze verhaftet werden wird.
Briſiſches Alkimakum an den Hadſch Bi.
Die Regierung in Indien hat an den Foſch
Gzai, einen einflußreichen Eingeborenenhc Fang
Gebiet vor einigen Tagen eine britiſche Flu Fad
geführt wurde), ein Ultimatum geſandt, in
ſich nicht mit ſeinen Kriegern aus dem Hi
von Peſchawar entferne, würden die Behörd
behalten, in jeder ihnen geeignet erſcheinen!
Der Hadſchi gilt als Anhänger der Una
Gandhis. Während der kürzlichen Unruhen
ihn Mitglieder des Nationaliſtiſchen Kongr
Stadt zu beſetzen. Das Ultimatum beantt
damit, daß er die Hauptſtraße nach Peſchaw
diſche Regierung hat hierauf einen FlugiA
die Aufſtändiſchen angeordnet,
bisher noch nichts bekannt wurde.
Hermann Levi habe den Karlsruhern den wahren Geiſt unſerer
muſikaliſchen Meiſterwerke erſchloſſen.
1870 folgte Levi als Sanitätsmann dem deutſchen Heer auf
den Kriegsſchauplatz. In Nancy half er das große Lazarett
er=
richten, das deutſche und franzöſiſche Verwundete aufnehmen
ſollte. Nach einer vielwöchigen aufopfernden Tätigkeit kehrte
er nach Deutſchland zurück.
1871 erging an Hermann Levi die Aufforderung, in München
Rheingold und Walküre einzuſtudieren und zu dirigieren. Da die
geplanten Aufführungen Richard Wagners Abſichten
zuwider=
liefen, gab Levi einen ablehnenden Beſcheid. Der Meiſter hat
ihm dieſe Delikateſſe nie vergeſſen.
Für ſein Orcheſter ſorgte Hermann Levi wie ein Vater für
ſeine Kinder. Alte und junge Mitglieder erkannten das dankbar
an und waren ihm aufs innigſte zugetan. Mit Sängern und
Sängerinnen ſtand er auf dem freundlichſten Fuß. Jedermann
rühmte ſeine Unparteilichkeit. Vor allem aber genoß er das volle
Vertrauen ſeines Chefs, des Generalintendanten v. Perfall.
1877 hatte Franz Wüllner ſeine Entlaſſung als
Hofkapell=
meiſter in München gefordert. Es liegt mir ein Brief Hermann
Levis an meinen Vater vor, datiert vom 4. September 1877 aus
Alexandersbad. Darin ſpricht er ſich über ſein Verhältnis zu
Wüllner aus wie folgt: „Alles in allem tut es mir ſehr leid,
daß ich Wüllner verliere. Daß er ſich in ſeinem Verhältnis zu
mir nicht wohl fühlen konnte, da er vor meinem Eintritt erſter
ind alleiniger, nach demſelben zweiter Kapellmeiſter am Theater
war, begreife ich ſehr wohl. Ich aber hatte niemals Grund,
eine Aenderung zu wünſchen. Unſer perſönliches Verhältnis
war auch immer das beſte. Hätte der Intendant mir gefolgt,
ſo wäre Wüllner gehalten worden — es bedurfte dazu nur einer
äußeren Anerkennung ſeiner wirklich großen Verdienſte um die
Kapelle und die Muſikſchule. Daß man ihm, wie ich heute in
der Allgemeinen Zeitung leſe, als einzigen Lohn das Recht
ge=
geben hat, den Titel eines königlichen Profeſſors weiter zu
führen, finde ich ſehr unrecht. Einen ſo eminenten Muſiker und
ſo durchaus anſtändigen Menſchen werde ich ſchwerlich zum
Kol=
legen jemals wiederfinden.”
Wenn die Freude Levis ſein feines Empfinden, ſeine
un=
bedingte Gewiſſenhaftigkeit ſchätzten, ſo bewunderten ſie nicht
minder ſeine hohe Geiſtesbildung und ſeine kluge,
temperament=
volle Art, ſich mit allem, was ſeinen Intereſſenkreis berührte,
Schriftſteller teilte er wie Schopenhauer
auseinanderzuſetzen.
in Sternſchnuppen. Planeten und Fixſterne. Als Fixſtern, der
ſein eigenes Licht ſpendet und von einer Zeit zur anderen wirkt,
galt ihm Goethe. Durch Goethe gelangte er zu jener inneren
Freiheit, die der Meiſter ſeinen Jüngern verheißt. Seine Goethe=
Bibliothek war eine Sehenswürdigkeit, i sbeſondere beſaß er
viele erſte Ausgaben, für die er beträchtli
Kant hatte er mit heißem Bemühen ſtudier
ſein Leibphiloſoph. „Gegen Literaturgeſd
ſchrieb er wir einmal, „habe ich eine große."
über die Zeit, die ich ſelbſt mit erlebt habe,
habe auch niemals ein Buch „über” Wagne *
in der Hand gehabt. Und wenn ich über Lel
vergangener Zeiten etwas erfahren will, ge
ratur Gbedekes Grundriß vollſtändig. Aue /*
den wir unſere Gedanken ausgetauſcht hatt —
anzufangen. Seitdem ich Schopenhauer ken!
größten Wohltäter verehre, und Kant, kom
Philoſophen dieſes Jahrhunderts wie
Carlyle nehme ich noch aus, der aber mehr Eſ
als Philoſoph iſt."
Levi war in der klaſſiſchen Muſiktrad!
Danach zeigte ſein Leben, leicht unterſch
auf: die Schwärmerei für die Romantil
Schumann, die Begeiſterung für Brahms
mit Richard Wagner, deſſen Meiſterwerke
Bewunderung erfüllten. In der muſtergut
Muſikdramen Wagners erkannte er forkan
Sein Aufgehen in Wagner war für ihn 9!
Rückkehr zum Klaſſizismus, denn Wagne.
Stets mißbilligte er, daß man Berlioz und
einen Topf werfe, ihm ſtand Wagner ei!
deutſchen” zeigte er ſich nicht ſehr geneigl.
er, wie faſt alle alten Wagnerianer, ohne 2
Wenn man ihm vorhielt, warum er keine
ins Repertoire der Münchener Hofoper El
ſolle ihm nur gute nennen, er kenne keine, 3 I
ſetzte er ſeine Kraft ein, auch für Brucknet,
Themen erfinden könne.” Mit Bülow keit
das Franzöſiſche. Daher dirigierte er 9
Gotha Boieldieu und führte Gwendoline ne
genaue Keuntnis der italieniſchen Sproe
Urtexte zu Mozarts Don Juan, Figards.
tutte ſo zu überſetzen, daß ſie nicht nur Ne
dern auch in Noten und Rhythmus mi.
übereinſtimmten. Gerade bei ſeinen M2d
das Charakteriſtiſche ſeiner Weſenheit heide.
gabe in den Dienſt des Genies zu ſtell”
Ueber ſeine meiſterhafte, ja unvergleic
gierens iſt viel geſchrieben worden. 9I
meine perſönlichen Eindrücke zu ſkizzie
Levi den Stab erhoben hatte, war der Ro
lern hergeſtellt. Unvergeßlich ſind mit
Dienstag, den 13. Mai 1930
Seite 3
Ubiekung des ungatiſch=rumäniſchen Opkankenſtreikes von der Tagesordnung des Völker=
Kein polniſcher Vorſtoß gegen die deutſchen Agrarzollerhöhungen. — Polen zieht direkte
rhandlungen mit der deutſchen Oelegalion vor. — Miniſterbeſprechungen in Genſ.
Genf, 12. Mai.
uundsrat iſt heute vormittag um 11 Uhr unter
s neuen Ratspräſidenten, des jugoſlawiſchen
Marinkowitſch, zu ſeiner 59. Tagung
zuſammen=
nahm der deutſche Außenminiſter Dr. Curtius
en Platz Dr. Streſemanns an der Hufeiſentafel
ebhaft begrüßt von den Ratsmitgliedern, von
Seil ſchon aus den Verhandlungen im Haag her
Im übrigen weiſt die deutſche Delegation
dies=
ſere Beſetzung auf als ſonſt. Sie hat jedoch in
rer Sachverſtändigen auf die Behandlung aller
wie Anpaſſung der Völkerbundsſatzung an den
Ergebnis der Sicherheitsverhandlunen und die
über die Ergebniſſe der Zollfriedenskonferenz
en. Zur Behandlung der zollpolitiſchen Fragen
and und Polen ſind drei Sonderſachverſtändige
ekommen, doch dürften der Behandlung dieſer
viſſe Schwierigkeiten aus den ungeklärten
inner=
ltniſſen in Polen erwachſen.
21ung begann wie üblich mit einer vertraulichen
die endgültige Abſetzung des ungariſch=
rumä=
ſtreits von den Ratsgeſchäften brachte. Dieſe
at faſt ununterbrochen ſieben Jahre beſchäftigte
5 It vor ſchwierige juriſtiſche und politiſche
Pro=
nach Regelung der Oſtreparationen als erledigt
It des ungariſchen Vertreters Heveczy, daß zur
1 ig die Ratifikationen der Abkommen vom Haag
rtionen von Paris notwendig ſeien.
edigte der Rat in der vertraulichen
Eröffnungs=
von budgetären und adminiſtrativen Fragen,
niſſion des bisherigen amerikaniſchen Nichters
gen oberſten Richters der Vereinigten Staaten,
nen iſt. Sodann beſchloß der Rat die Abſchaf=
77 mtrolle über Ungarn, die ebenfalls eine Folge
Oſtreparationen iſt, auf ſeine gegenwärtige
ſetzen. Sodann beſtätigte der Rat die
Ernen=
deutſchen Mitgliedes der Informationsabtei=
Mindsſekretariates, Dr. Wertheimer, und nahm
bisherigen deutſchen Mitgliedes des Finanz=
9 hior, der in die B. J.3. eintritt, entgegen. Sein
1 ſt in der nächſten Ratstagung ernannt werden.
eit dem Verluſt ſeiner Kolonien aus der
medi=
x zur Bekämpfung der Schlafkrankheit
ausge=
jetzt wieder in dieſe Tätigkeit eingeſchaltet
des Referenten für mediziniſche
Angelegenhei=
izminiſterium, Miniſterialrat Dr. Traute, zum
aſkrankheitsausſchuſſes des Völkerbundes.
:3
9
*
Sitzung des Völkerbundsrates begann mit der
ber die Konvention zur Stabiliſierung der
lsbeziehungen, wie ſie aus den Beratungen der
riedenskonferenz hervorgegangen iſt.
Außen=
us erſtattete den Bericht, der darin gipfelte,
h der urſprünglich geplante Zollfrieden nicht
en, doch die Anerkennung der Wechſelwirkung
i Handelspolitik durch eine internationale
rſte Etappe auf dem Wege zu der geplanten
chaftsaktion des Völkerbundes darſtelle.
hen Ratsmitglied erſtattete Bericht wurde
ein=
nachdem Reichsaußenminiſter Dr. Curtius
ung zur Annahme empfohlen hatte, auch die
bention ſtehenden Staaten zu den künftigen
anzuziehen.
eten Erklärung Zaleſkis wegen der polniſchen
deutſchen Agrarzollerhöhungen kam es in der
Ratsſitzung nicht. Auf polniſcher Seite hat man auf einen ſolchen
Vorſtoß verzichtete, weil man ſich von direkten Verhandlungen
zwiſchen der deutſchen und polniſchen Delegation außerhalb des
Rahmens der Ratsverhandlungen mehr Erfolg, als von einer
öffentlichen Demonſtration verſpricht.
Die Sitzung des Völkerbundsrats, die rein geſchäftsmäßigen
Charakter trug, wurde ſchon um 12.30 Uhr abgeſchloſſen, da der
Rat ohne weitere Einwendungen die Berichte des italieniſchen
Außenminiſters Grandi über die Anpaſſung der
Völkerbunds=
ſatzung an den Kelloggpakt und die vorzeitige Inkraftſetzung des
neuen Statuts für den Internationalen Gerichtshof annahm.
Hen=
derſon ſprach zu dieſem letzten Punkt die Erwartung aus, daß die
Vollverſammlung im September, an welche beide Berichte
über=
wieſen werden, das neue Statut für den Haager Gerichtshof
ein=
ſtimmig annehmen werde.
Die Jſolierung Frankreichs.
Frankreich zwiſchen England und Ikalien.
Bemühungen um die engliſche Freundſchaft.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 12. Mai.
Die Spannung zwiſchen Frankreich und Italien hat, anſtatt
nachzulaſſen, zugenommen. Die Rede Grandis und noch mehr die
Rede Del Croix, des Präſidenten der italieniſchen
Kriegsinva=
lidenvereinigung in der Italieniſchen Kammer ſind nicht
mißzu=
verſtehen. Worte, die im Parlament verklingen, ſind für die
Außenpolitik niemals gleichgültig, aber eine Rede in der
italieni=
niſchen Kammer — wir denken hier nicht an Grandi, ſondern an
Del Croix, obzwar Grandi manches geſagt hat — hat einen
un=
leugbar offiziellen Charakter.
Italien droht offen mit dem Wettrüſten, Italien läßt
Frank=
reich verſtehen, daß „Frankreich eine Solidarität zwiſchen Italien
und ſeinen früheren Feinden riskiert”. So ſchlimm waren
die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern ſeit langem nicht
mehr.
Inzwiſchen verſucht die franzöſiſche Diplomatie, eine
Annäherung an London herbeizuführen. Noch weiß man
nicht, ob ihr das auch gelingen wird. Macdonalds
Außen=
politik bleibt letzten Endes immer unberechenbar
wenigſtens für die Franzoſen.
Ueber den Verlauf der Pariſer Beſprechungen zwiſchen
Hen=
derſon und Briand weiß man nicht viel. Aber in Genf verſucht
man anſcheinend, eine Angleichung des engliſchen und
franzöſiſchen Standpunktes.
Das Kabinett Macdonald befindet ſich in einer wenig
benei=
denswerten Lage. Wirtſchaftliche Schwierigkeiten im Innern,
Un=
ruhen in Aegypten, in Paläſtina und in Indien kennzeichnen die
Situation für England. Wenn die Pariſer Auffaſſung über die
letzten Ereigniſſe ſeit der Verhaftung Gandhis richtig iſt, ſo hat
England die Bedeutung der revolutionären Bewegung in Indien
unterſchätzt.
Dieſe Dinge werden in Paris mit ſichtbarer Genugtuung
auf=
gezählt. Es iſt keine Schadenfreude dabei; im Gegenteil. Man
hofft, daß die Arbeiterregierung unter dem Druck dieſer
Schwie=
rigkeiten ſich Frankreich gegenüber weniger intranſigent zeigen
wird.
Man hofft auf die Annäherung. Und das trotz der vielen
Ent=
täuſchungen, die man gerade nach dieſer Richtung in Paris ſchon
erlebt hat. Aber immer noch glaubt man hierzulande an die
Mög=
lichkeit der Entente Cordiale mit einer bemerkenswerten
Beharr=
lichkeit.
Keine Bereinigung des ikalieniſch=franzöſiſchen
Gegenſahes in Genſ.
* Genf, 12. Mai. (Priv.=Tel.)
Der Verlauf des Montag in Genf, die Stimmng, in welcher
ſich die bisherigem Beſprechungen zwiſchen den Miniſtern
abge=
ſpielt haben und der Ton, auf den am Nachmittag die
Erklärun=
gen des engliſchen Außenmimiſters Henderſon an die internatio=
zwiſchen Taktſchlägerei und geſuchter Nüan=
Mitte zu halten wußten. Auf die Frage,
) ein junger Kapellmeiſter noch nicht dirigieren
ek, dem „fehle die Bruſt” für jenen großen
ke ſie. In Berlin war ihm mit dem
Trauer=
diterdämmerung und dem Parſifal=Vorſpiel
* nach Bülow der größte Erfolg als Dirigent
2r Kompoſitionen iſt gering, indeſſen offen=
Onzert, ſein Streichquartett, eine Kantate und
*e Lieder entſchiedenes Talent. „Zu Kapell=
T bflegte er in ſeiner Beſcheidenheit zu
der Zeit noch Neigung.”
Dor ſeinem Tode beſchäftigte Levi die
Heraus=
en Novellen. Wir wechſelten darüber eine
Lebi nahm es ſehr genau mit ſeiner Arbeit,
SSbegs eigenſinnig, ſondern wohlgemeinten
Ylich. Ich ſchrieb ihm, er möge eine Volks=
* worauf er erwiderte: „Eine Volksausgabe
* bringen, wenn ſich das Bedürfnis hierzu
Limmal ſind die Sachen Kaviar für das Volk
elechtes Papier und engen Druck. Ich habe
Sgenteil um eine ſehr gute Ausgabe, etwa in
T Peimarer, erſucht und Thoma gebeten, mir
ichnen. Mit der Arbeit bilde ich mir ein,
Bedürfnis entgegenzukommen, denn ſelbſt
ge=
er wiſſen oft nicht anzugeben, wo dieſe und
02 die meiſten Geſchichten ſind nicht nach
2 gſchätzt. Natürlich waren auch einige kleine
9 Mammenziehungen nötig, ich hoffe aber ſelbſt
Aguren des Goethe=Archivs mit Ehren zu
c iſt 1900 unter dem Titel „Geſammelte Er=
„Den” von Goethe bei Cotta erſchienen.
Den Herbſtabend wars, daß Hermann Levi
7 Nir Einkehr hielt. Ich wußte, daß ein ſchweres
S bedrohte, und fand ihn ſehr gealtert. Wir
7 Leranda Platz, den Blick dem Garten zu=
2 Aſtern und Lepkoien blühten. Schon
be=
kat zu färben, und die Wege waren mit
„elt, Ueber der Natur lag eine ſchwermut=
Eiel ein ſeltſames Bangen. Levi aber war
a 28 währte nicht lange, ſo hatte ſeine gute
* Gedanken verſcheucht. Er dachte nicht an
2 brach von der Zukunft wie ein Mann, der
Si iſt, ſich ſein Leben nach ſeiner Neigung
Doggen geſtalten zu können. Er hatte ein
Sinen hatte ſich in Partenkirchen ein Tuskulum
gebaut. Wahrlich ihm war’s zu gönnen, daß ihm die Parze noch
einen laugen Lebensfaden ſpann. Die die Herrſchaft in ewigen
Händen halten, hatten es anders beſchloſſen. Als er ſich
ver=
abſchiedet hatte, blickte wir etwas vom Boden entgegen. Ich
bückte mich nieder und fand einen Knopf, auf dem der Name
eines bekannten Münchener Kleiderkünſtlers eingraviert war.
Kein Zweifel, Hermann Levi hatte den Knopf verloren. Den
überſandte ich ihm am ſelben Abend mit folgendem Gedicht:
An Herman Levi
(als er einen Knopf bei mir verlor).
Tief hatte ſich ins Gemüt geſenkt
Die Stunde, die du mir huldreich geſchenkt.
Und da du mich — nur zu ſchnell — verlaſſen,
Schien rings der Tag mir zu verlaſſen.
Da glänzt’s im farbenprächtigen Spiele
Entgegen mir von der blanken Diele,
O Himmel! ein Strahl deiner Weſenheit!
Ach nein, nur ein Knopf von deinem Kleid.
Traun, wie das boshafte Lumpen=Objekt
Die Großen und die Kleinen neckt.
Ehrfürchtig ſchau ich das Knöpflein an:
Behalt’ ich’s wohl als Talisman,
Soll ich’s in künftigen Lebentagen
Als Amulet verborgen tragen?
Die Gabe ſcheint mir wunderbegehrlich,
Und doch, ich bin im Grunde zu ehrlich.
Schon faßt mich das Gewiſſen beim Schopf:
Du ſtiehlſt dem Meiſter den vierten Knopf,
Bei ſo bedenklicher Hoſenſchwankung
Droht ihm Verſtimmung, vielleicht Erkrankung!
Ich lege daher mit feuchtem Blick
Das Kleinod in deine Hände zurück.
Eins weiß ich nun zu jeglicher Friſt —
Der Knopf verriet’s, wer dein Schneider iſt!
Hermann Levi dankte ſogleich mit einem ſcherzhaften
Brief=
chen. Am anderen Morgen reiſte er ab. Ich hab' ihn nicht mehr
wieber geſehen.
Der „Bund rheiniſcher Dichker”.
Die Dichterzuſammenkünfte, die bisher in der lockeren Form
der „Rheiniſchen Dichtertage” alljährlich ſtattfanden, haben nun
eine feſte organiſatoriſche Grundlage erhalten. Auf Einladung
Alfons Paquets trat eine Gruppe rheiniſcher Literaten am
10. Mai im Kurhauſe von Bad Kreuznach zuſammen, um
nale Preſſe abgeſtimmt waren, läßt erkennen, daß die großen
Kernfragen, vor die ſich die europäiſchen Mächte nach dem
Ausgang der Londoner Konferenz geſtellt ſehen, noch nicht ſo
reif ſind, um ſchon während der jetzigen Genfer
Verhandlungen zu grundlegenden
Entſchei=
dungen zu führen.
Das gilt vor allem für die Bereinigung des italieniſch=
fran=
zöſiſchen Gegenſatzes in der Flottenfrage. Hier hat heute der
engliſche Außenminiſter, wie er erklärte, dem
italieni=
ſchen Außenminiſter Grandi bei einem Frühſtück in gleicher
Weiſe wie vor drei Tagen in Paris Briand gegenüber
ſeine Bereitwilligkeit zum Ausdruck gebracht,
„zur Herbeiführung einer beſſeren Verſtändigung zwiſchen
Italien und Frankreich als Vermittler zu
die=
nen‟ Es iſt jedoch kaum zu erwarten, daß die Genfer
Beſpre=
chungen zwiſchen Italien und Frankreich über reine Formalitäten,
in denen man ſich über die weitere Behandlung des
Flottengegen=
ſatzes auf diplomatiſchem Wege verſtändigt, hinausgelangen.
Vor allem dürfte es kaum zu materiellen Verhandlungen in der
Art der engliſch=amerikaniſchen Seeabrüſtungsverſtändigung von
London kommen. Deshab wies wohl auch der engliſche
Außen=
miniſter Henderſon in ſeiner Erklärung darauf hin, daß es nicht
ratſam erſchienen ſei, die nächſte Tagung der Abrüſtungs=
Vor=
kommiſſion des Völkerbundes ſchon im Sommer abzuhalten. Es
handele ſich bei der Seeabrüſtung um eine Frage, die nicht in
Mo=
naten entſchieden werden könnte, ſondern zu der wohl Jahre
not=
wendig ſeien. Vielmehr läßt ſich aus der Bemerkung Henderſons,
daß er mit Briand und Grandi über die Verbindung zwiſchen
den italieniſch=franzöſiſchen Verhandlungen und der nächſten
Tagung der Abrüſtungs=Vorkommiſſion hingewieſen habe, eher
entnehmen, daß man vorläufig mit ſachlichen Verhandlungen vor
November noch nicht rechne.
In italieniſchen reiſen betont man, daß die Forderung nach
Parität, die Italien für die Seerüſtungen erhoben habe, nicht
etwa gleichbedeutend mit einer ſtarren mathematiſchen
Gleichſtel=
lung ſei, ſondern daß darunter richtiger ein Ausgleich im
prak=
tiſchen Rüſtungsſtand zu verſtehen iſt, wie er durch die
Erforder=
niſſe der beiden Länder für die nationale Sicherheit gegeben ſei.
Da es ſich überhaupt mehr um die moraliſche Gleichſtellung und
um die Feſtlegung einer Höchſtgrenze handele, ſei es nicht
ausge=
ſchloſſen, daß man auf italieniſcher Seite ſogar bereit ſei, in
ge=
wiſſen ſchweren Schiffsarten über 10 000 Tonnem
Vermittlungs=
vorſchläge in Betracht zu ziehen, daß es jetzt jedoch vor allen
Din=
gen bei Frankreich liege, Entgegenkommen zu zeigen.
Aus den engliſchen Erklärungen geht mit Sicherheit hervor,
daß bis jetzt von einem Sicherheitspakt oder einem
Mittelmeerpakt, zwiſchen England, Frankreich
und Italien nicht geſprochen worden iſt.
Deutſche Probleme in Genſ.
Die Fragen, an denen Deutſchland außerhalb des
Rahmens der Ratstagung beſonders intereſſiert iſt, wie
die zollpolitiſchen Beſprechungen mit Polen
unddie Behandlungder Saarfrage, ſowie die
Durch=
führung der Rheinlandräumung bis zum 30. Juni mit
Frank=
reich, werden zwiſchen Dr. Curtius und Zaleſki und Dr. Curtius
und Briand bei den üblichen Beſuchen angeſchnitten werden,
welche ſich die Außenminiſter in Genf auch diesmal, wie immer,
gegenſeitig abſtatten. Mit Briand wird der deutſche
Außen=
miniſter vorausſichtlich im Laufe des Dienstags
zuſammen=
treffen. Den polniſchen Außenminiſter Zaleſki trifft er ebenſo
wie den finniſchen Außenminiſter Prokope, mit dem die Frage
des deutſch=finniſchen Handelsvertrages zu beſprechem iſt, heute
abend anläßlich eines Empfanges bei dem deutſchen
Untergeneral=
ſekretär im Völkerbund, Dufour=Ferrand. Wie ſchon die
Schweig=
ſamkeit Zaleſkis im Rat bei der Behandlung des Abkommens
über die Verlängerung der beſtehenden Handelsverträge gezeigt
hat, dürften die Polen darauf verzichten, ihre Beſchwerde gegen
die deutſchen Agrarzoll=Erhöhungen vor dem Rat zur Sprache
zu bringen und ſich auf direkte Verhandlungen mit
der deutſchen Delegation beſchränken. Allerdings
ſte=
hen dieſe Verhandlungen unter dem erſchwerenden Druck der
innerpolitiſchen polniſchen Lage, durch die die polniſche
Re=
gierung vorläufig nicht in der Lage ſein dürfte, als
ratifikations=
fähiger Partner der zwiſchen Deutſchland und Polen
geſchloſ=
ſenen Abkommen zu handeln.
Die deutſche Regierung hat übrigens als Antwort auf
die kürzliche polniſche Beſchwerde beim Völkerbund dem
Sekre=
tariat eine Note übergeben, in der auf die dringende
Notwen=
digkeit der Agrarzollerhöhungen hingewieſen wird und auf die
dieſe neue Organiſation zu beraten. Außer Alfons Paquet, dem
Verhandlungsleiter, waren u. a. Herbert Eulenberg, Adolf v.
Hatz=
feld, Karl Röttger, Wilhelm Michel, Leo Sternberg, Heinrich
Lerſch, Reinhard Goering zugegen. Es wurde die Gründung eines
„Bundes rheiniſcher Dichter” beſchloſſen, eines eingetragenen
Ver=
eins mit dem Zweck: Darſtellung von Dichtung im Stromgebiet
des Rheines. Unter „Darſtellung” iſt nicht nur Repräſentation,
Vertretung und wirtſchaftliche Förderung zu verſtehen;
ausdrück=
lich wurde beſtimmt, daß bei jeder der alljährlichen Tagungen der
Vortrag oder die Aufführung neuer Dichtungen im Mittelpunkt
ſtehen ſolle.
Mit der Leitung des neuen Bundes wurden durch geheime
Wahl der um die Sache ſchon vielfach verdiente Alfons Paquet,
ferner Hatzfeld, Sarnetzki, Goering, Lerſch, Jakob Kneip, Rens
Schickele betraut.
Die Kurverwaltung von Bad Kreuznach bereitete den Gäſten
eine ehrenvolle und ſehr gaſtfreundliche Aufnahme. Es fand im
Anſchluß an die gemeinſame Tafel eine Führung durch das von
Prof. Roth (Darmſtadt) erbaute neue Kurtheater ſamt Leſeſaal
und Konverſationsſaal ſtatt; die Einweihung dieſes ſtattlichen,
raumſchönen Erweiterungsbaues ſoll im Juli erfolgen.
Die diesjährige Zuſammenkunft der rheiniſchen Dichter wird
im Herbſt zu Duisburg ſtatfinden.
Inhall des Maiheftes „Innen=dekorakion”
Die geſamte Wohnungskunſt in Bild und Wort. Mit 44 Bildern
4 Kunſtbeilagen.
Räume und Möbel von Architekt Hans Buſer=
Brugg. Fenſterplatz in einem Wohnraum; „Studio”: Sofa=
Ecke, Fenſterwand: Arbeitsplatz; Wohnraum und Schlafzimmer,
WVohnraum mit Bücherei, Herrenzimmer mit kleiner Bücherei;
Damen=Schlafzimmer mit drehbaren Toilette=Möbeln;
Schlafzim=
mer der Dame mit Ruhebett; großer Wohnraum mit kleiner Bar;
Herrenzimmer und Damenzimmer; Bücherei im Wohnzimmer;
Verkaufsraum für Stoffe: Vorplatz zum „Studio”; viele
Einzel=
möbel: Satztiſche und Seſſel, Gläſerſchränke, Büfette, Sekretäre,
Bücherſchränke u. a m. — Ferner: Die Kreuzerjacht „Ingorata”,
mit Kabinen nach Entwurf von Prof. Henry van de Velde. Wohn=
und Schlafkabine, Küche u. a. m.
Textbeiträge: Einrichtungs=Kunſt und Fortſchritt (
Her=
bert J. Moos): Starkes Lebensgefühl (H. Lang); Baukunſt und
Geſtalt (Wilhelm Michel); Geſchloſſenheit (Heinrich Geron);
Indi=
viduum und Geſellſchaft (Prof. Dr. Othmar Spann); Natürliche
Geſtaltung (Wilh. Kreis); Von der Formenſprache Dr. W. Lotz);
Zeitgebundenheit der Baukunſt (Fr. Schumacher); Differenzierung
der Wege (Dr. A. Wenzel). Die Kreuzerjacht „Ingorato” (H. Lang),
Einzelheft 2,50 M. Vierteljahrspreis 6 M.
Aus dem Text=Teil. Innere Einheit. Das
Seelen=
tum des Künſtlers, ſeine durch die eigenartige Individualität und
durch das eigenartige Weltfühlen beſtimmte Perſönlichkeit iſt es,
was die innere Einheit des Kunſtwerkes ſchafft.
Theodor A. Meyer.
Seite 4
Dienstag, den 13. Mai 1930
Tatſache, daß das Handelsabkommen vom 24. März d. J. eine
ſolche Erhöhung der beſtehenden Zölle unter beſonderen
Um=
ſtänden, wie ſie für Deutſchland vorliegen, geſtatte.
Ein Zuſammentreffen zwiſchen Dr. Curtius
und Grandi iſt vorläufig nicht feſtgelegt, jedoch
eben=
falls für die nächſten Tage zu erwarten. Da bis dahin die
Lage in den Seeabrüſtungsfragen noch nicht geklärt ſein dürfte,
iſt auch kaum mit außergewöhnlichen politiſchen deutſch=
italieni=
ſchen Beſprechungen zu rechnen, die über den Rahmen des ſonſt
üblichen Meinungsaustauſches zwiſchen den Außenminiſtern in
Genf hinausgehen.
Eine Ankerredung mit dem deutſchen Außenminiſter.
Der deutſche Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hat bei ſeinem
erſten Aufenthalt zu einer Ratstagung einem Vertreter des „
Jour=
nal de Geneve” eine Unterredung gewährt, in der er ſeiner
Ge=
nugtuung Ausdruck gab, jetzt aktiv an den Arbeiten des
Völker=
bundes teilnehmen zu können, mit denen er ſich ſchon ſeit langen
Jahren und ſchon vor ſeinem Eintritt in die Reichsregierung
be=
faßt habe, vor allem auch während ſeiner Tätigkeit als
Reichs=
wirtſchaftsminiſter. „Zu meinem Schmerz”, führte
Reichsaußen=
miniſter Dr. Curtius weiter aus, „war es mir nicht einmal
ver=
gönnt, an dem feierlichen Akt teilzunehmen, durch den der
Völker=
bundsrat das Andenken meines ſo früh verſtorbenen Vorgängers
Dr. Streſemann geehrt hat. Die herzlichen Worte des Gedenkens,
die der damalige Ratspräſident, Herr Zaleſki, meinem Freunde
Dr. Streſmann gewidmet hat, ſind in Deutſchland außerordentlich
ſympathiſch aufgenommen worden.
Bei den Haager Verhandlungen habe ich bereits Gelegenheit
zur Zuſammenarbeit mit den Miniſterpräſidenten und
Außenmini=
ſtern zahlreicher europäiſcher Mächte gehabt. Sie weiter
auszu=
bauen und auf die Vertreter der anderen im Völkerbund
verein=
ten Staaten auszudehnen, iſt mein Beſtreben. Ich begrüße es ſehr,
daß nunmehr die Männer, die die Außenpolitik in den
verſchie=
denen Ländern führen, ſich eingehender den eigentlichen
Völker=
bundsaufgaben widmen können. Deutſchlands Beſtreben
iſt es ſeit ſeinem Eintritt im Herbſt 1926 ſtets
geweſen, den Völkerbundsgedanken zu
vertie=
fen und die Völkerbundsarbeit zu
vervoll=
kommnen. Dr. Streſemann hat einen Teil ſeiner
Kraft an dieſe wichtige Aufgabe geſetzt. Ich bin
geſonnen, ſein Werk auch nach dieſer Richtung
hinfortzuſetzen. Ich halte es für unerläßlich, daß u. a. auch
das Abrüſtungsproblem eine ſtärkere Förderung erfährt,
als das bisher der Fall war. Ich muß meinem Bedauern
darüber Ausdruck geben, daß die nächſte Tagung
der Abrüſtungskommiſſion des Völkerbundes
erſt auf November angeſetzt iſt. Der Standpunkt der
deutſchen Regierung in der Abrüſtungsfrage iſt offen dargelegt.
Das deutſche Volk unterſtützt ihn in völliger Geſchloſſenheit. Wenn
dann und wann der Verſuch gemacht wird, Deutſchlands
Maß=
nahmen auf militäriſchem Gebiet als Hinderniſſe der allgemeinen
Abrüſtung hinzuſtellen, dann bedeutet das eine erſtaunliche
Ver=
ſchiebung des wahren Sachverhalts. Ich kann meine Einſtellung
zu den Völkerbundsproblemen nicht beſſer zuſammenfaſſen, als
durch den Leitſatz, den Dr. Streſemann in ſeiner Rede beim
Ein=
tritt Deutſchlands in den Völkerbund prägte: „Nur auf der
Grundlage einer Gemeinſchaft, die alle Staate
in voller Gleichberechtigung umſpannt, könne
und Gerechtigkeit die wahren Leitſterne des
werden.”
Ankerredung Gkandis mit Mar
In Genf, beſonders auch bei der franz
ſchenkt man der Tatſache eine außerordentlich
daß heute im Laufe des Abends eine 1½ſtündig
ſchen dem italieniſchen Außenminiſter Grandi
tigen Ratspräſidenten, dem jugoſlawiſchen Au
kowitſch, ſtattgefunden hat. Man nimmt an,
ſprechung außer den Fragen, die infolge der Mäinter
ſlawiens die italieniſch=jugoſlawiſchen. Abma ngen
wirtſchaftliche Hinterland. Dalmatiens berühr
rüſtungsfrage zur Sprache gekommen iſt, ſor
Jugoſlawiens und Italiens davon betroffen 1
niſche Außenminiſter Grandi hat allerdings newer
den italieniſchen Preſſevertretern gegenüber Uärt
Unterhaltung mit Henderſon und Marinkowi für
bedeutenden Ereigniſſe erwarten laſſe, da ſiich
ſchwebenden Fragen erſtreckt hatte.
eit
Briands Pan=Europa-Frage
Der Vertreter der Havas=Agentur in
Ge=
ſein, mitzuteilen, daß Briand nicht die Aſcht
rend der Völkerbundstagung ſein=Fro
betreffend die Bundesſtaaten
Europas bekannt zu geben. Er wir
September vorigen Jahres geplant, dieſe Fre
matiſchem Wege kurz nach der Völkerbundstagu
Regierungen zugehen laſſen.
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Dienstag, den 13. Mai 1930
Seite 5
s der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 13. Mai.
sbericht der Heſ. Verwalkungsakademie
Darmſtadt
*1 anſtalt in Mainz über das Winterſemeſter
s Sommerſemeſter 1929 liegt nunmehr im Druck
inen Einblick in die umfangreiche und umfaſſende
Akademie, deren Wert für die Beamtenbildung
Intereſſant iſt die Zuſammenſetzung der
Hörer=
jeiden Semeſtern betrug die Hörerzahl in Darm=
352, davon 101 Reichsbeamte, 172 Landesbeamte
Analbeamte; in Mainz waren es zuſammen 126
Reichsbeamte, 21 Landesbeamte und 52 Kommu=
Durchſchnittsalter der Hörer liegt zwiſchen 32,5
iſt alſo ein Beweis für das begrüßenswert ſtarke
der jüngeren Beamtenſchaft an der Ausweitung
ens.
ö-
A purde der Bergreferendar Dr.=Ing. Peter Rauch
A vom preußiſchen Miniſterium zum Bergaſſeſſor.
is älteſte Bürgerin †. Geſtern nachmittag wurde
le der älteſten Bürgerin unſerer Stadt zu Grabe
zezu 97 Jahre alte Witwe des ehemaligen Finanz=
Weber hat die 48er Freiheitsbewegung und
Triege erlebt und ſich bis in die letzte Zeit hinein
den Verſtand und ihren Humor erhalten. Herr
jedachte dieſes reichen Lebens in einer ſtillen
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Schaffen. Leipzig 1929. Handbuch d. ſpeziellen
atomie u. Hiſtolog:e. Bd. 5, 2. Berlin 1929.
kafes d. organiſchen Warenkunde. Bd. IN, 1.
1930. Kircher, Rudolf: Wie’s die Engländer
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Leipzig 1930. Kommentar zum
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uuch Bd. 3: Tour. Peter: Erbrecht. Bern 1929.
nographien Bd. 118: Knapp, Fr.: Vincent
feld 1930. Kunſtführer, deutſcher. Bd. 31
1928/29. LevyBruhl, L.: Die Seele d. Pri=
30 Mittelalter, das, in Einzeldarſtellun=
Palgeſtra Bd. 168: Heinrich, Joachim: Die
Stele und Addiſon. Leipzig 1930. Porché
idensweg d. Dichters Baudelaire. Berlin 1930.
Bd. 61—70. Tübingen 1929. Ruchti, Jakob:
ſchweiz. 1914—1919. Band 1. 2. Bern 1928.
Fritz: Etruskiſche Frühgeſchichte, Berlin 1929.
nuel: Die mittelalterliche Literatur der Schweiz.
ieß, Frank: Erziehung zur Freiheit. Stuttgart
je neueſten gebundenen Zeitſchriftenbände. Vom
hbar. Vormerkungen werden im Leſeſaal
ent=
on zehn Mark. Nr. 15 829, 3599, 15 865, 3446,
7, 3744, 15 889, 3208 je ein Gutſchein im Werte
ergl. heutige Anzeige.)
Alfred Bodenheimer. Rezitationsabend
Bern=
rogramm wird u. a. folgende Autoren bringen:
ilke. Gg. Büchner, Liliencron, Brecht, Benn,
ſeumann. Dem Abend, an dem Bernhard
Mi=
außergewöhnlichem Intereſſe entgegen.
Sfeſt der Turngemeinde 1846 Darmſtadt am 10. Mai
wohlverdienter Erfolg. In der Vortragsfolge hatte
einem Vergnügungsausſchuß die gewohnte Meiſter=
und ſehr gut! — Stadtkapellmeiſter W. Schlupp
Mmiſig kam Schlupps eigener Marſch: „Hoch
Darm=
n die Einleitungsmuſik zu „Die ſchöne Galathea”
taſſe aus „Martha” von Flotow, die „
Frühlings=
fel der „Frühlingsſtimmenwalzer” von Strauß und
rlei aus „Die Fledermaus” von Strauß und der
Heinecke. Vortrefflich im Ganzen und
aus=
ante dem Leiter und den Geleiteten. — Mit allen
* und Vorführungskunſt wurde zum Schluß von
nchalzer” von Strauß dargeboten. Wie ein Reigen Beteiligung gebeten.
umen ſchwebten die Tänzerinnen (8 Turnerinnen
2 Hluep die gleiche Ehre zuteil, denn ſeine
Beglei=
öeriſchen Teils war ebenſo fein wie gewandt.
Feſtes
r Vögel findet am Mittwoch, dem 14. Mai, artigkeit der Ausmahlung bleibt unverändert.
2 de zoologiſche Abteilung unſeres Landes=
A Des Auſeums. Teilnehmergebühr 50 Pf. letzungen zuzog.
Die wirkſchaftliche Lage der erſten Darmftädter Aerzkin um 1818.
Von Stadtarchivar Dr. Abolf Müller.
Am 7. Dezember 1807 erhielt Regine Joſephine von Siebold=
Henning nach rühmlich beſtandener Prüfung von der Heſſiſchen
Regie=
rung die Erlaubnis, die Geburtshilfe praktiſch auszuüben. Mit
Feuer=
eifer widmete ſich die vortreffliche Frau ihrem neuen Berufe. Im Jahre
1815 bewilligte Ludwig I. ihr — ſie war mittlerweile zur Doktorin der
Entbindungskunde promoviert worden — einen feſten Gehalt von 300 fl.
jährlich. Frau von Siebold hatte um 500 fl. und zwei Pferderationen
nachgeſucht. Der Gutachter der Regierung, Medizinalrat Dr. Engel,
ſprach ſich jedoch dagegen aus. Wohl erkannte auch Engel ihre
Ver=
dienſte an, aber er wies doch darauf hin, daß in Darmſtadt Frau von
Siebold von ihren dankbaren Patientinnen weit mehr Honorar beziehe,
als irgendeiner ihrer männlichen Kollegen. Auch die Landpatienten,
meiſt wohlhabende Leute, zahlten gut, und für arme Frauen komme im
Notfalle die Centkaſſe auf. Der Hebammenunterricht und die
impfärzt=
liche Tätigkeit der Bittſtellerin ſei Sache ihres Gatten, des Hofrats
Dr. von Siebold, der dafür vom Staat gut beſoldet werde. Sie helfe
alſo lediglich ihrem Gemahl und könne infolgedeſſen keinerlei Anſprüche
ſtellen. In dieſem Augenblick verunglückte Regine von Siebold auf.
einer dienſtlichen Fahrt und verletzte ſich ſchwer.
Dieſer Unfall beſtimmte die Regierung trotz der Widerſtände 300 fl.
Gehalt zu bewilligen. Zwei Jahre ſpäter wurde das Einkommen der
geſchickten Aerztin auf 500 fl. erhöht 1818 lief ein neues Geſuch um
Aufbeſſerung (auf 800 fl.) und um Gewährung zweier Pferderationen
Tagung des Landes=Lehrervereins.
a. Die diesjährige Vertreterverſammlung des Landes=Lehrervereins
findet im Juli in Mainz ſtatt. Am Donnerstag, den 10. Juli, werden
geſchäftliche Verhandlungen erledigt. In der Hauptverſammlung, die
Freitag, den 11. Juli, folgt und als Kundgebung der heſſiſchen
Lehrer=
ſchaft zur Befreiung des Rheinlandes gedacht iſt, wird der Vorſitzende
des Deutſchen Lehrervereins, Schulrat Wolff=Berlin, einen Vortrag über
Deutſche Kulturpolitik” halten. Der geſamte Geſchäftsführende
Aus=
ſchuß des Deutſchen Lehrervereins iſt zu der Tagung eingeladen und
wird auch an der Rheinlandkundgebung der heſſiſchen Lehrer teilnehmen.
Tagung des Heſſiſchen Landes=Lehrerinnenverbandes
Der Heſſiſche Landes=Lehrerinnenverband hält ſeine diesjährige
Hauptverſammlung in Bad=Nauheim ab. Im Rahmen der Tagung
fin=
det am 17. Mai, abends, im Teichhaus ein öffentlicher Vortrag ſtatt, den
Frau Dr. Marianne Kuntze, Profeſſor an der Pädagogiſchen Akademie
Frankfurt a. M., über das Thema „Erziehungsnot” halten wird.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Ein 30jähriger Kaufmann aus Viernheim, der in
Lud=
wigshafen wegen anderer Vergehen in Unterſuchungshaft ſitzt,
hatte im vorigen Jahre damit angefangen, ſich ein Haus zu bauen.
Er hatte ſich dabei aber ſo bedenklich verrechnet, daß ihm ſein
Hab und Gut verſteigert wurde. Seitdem lebt er getrennt von ſei=
P.: Briefe von und an Aug. Wilh. Schlegel, ner Familie und iſt auf die ſchiefe Ebene geraten. In
Darm=
midt, Max: Kunſt und Kultur von Peru, ſtadt lieh er ſich zuerſt von einer Stütze, die aus ſeinem Heimatort
e Schweiz im deutſchen Geiſtesleben, Band ſtammt. einmal 5 Mark und einmal 10 Mark, bei einem Diener
7 Mark unter der Angabe, er müſſe Hypothekenzinſen bezahlen.
Im erſten Falle erzielte er Freiſpruch, da er zu der Zeit tatſächlich
noch Hausbeſitzer war. Im zweiten Falle mußte ihn das Gericht
wegen Betrugs beſtrafen. Einem Zigarrenhändler bot er ſich als
Reiſender an, machte ihm Vorſchläge, wie er ſeine Ware verkaufen
chau (10—15. Mai 1930, ſtädt. Feſthalle). Ge= könnte, und gab Adreſſen von angeblichen Beziehern. Eine
Probe=
ſende Prämien auf Eintrittskarten: Nr. 15888 kiſte Zigarren verbrauchte er ſelbſt. Auch in dieſem Falle nahm
Nr. 3801. 16 023, 3298, 15 910, 3366 je ein Gut= das Gericht Betrug an, da die vermeintlichen Bezieher die Ware
zurückſchickten. Einem älteren Fräulein, bei dem er ſich unter
fal=
ſchem Namen als Angeſtellter von der Firma Merck einmietete.
bezahlte er die Miete erſt gut, blieb ihr aber ſchließlich etwa 50
der Beſuch der Handelsſchau kann beſtens emp= Mark ſchuldig. Da durch zurückgelaſſene Eigentumsſtücke der
Schaden wieder wettgemacht worden iſt und dem Angeklagten nicht
nachgewieſen werden konnte, daß er die Frau von vornherein
an Montag, dem 19. Mai, 8.15 Uhr, in der betrügen wollte, ſo erkannte das Gericht in dieſem Falle auf
Frei=
ſpruch. Als Vertreter einer Wachsapparatfirma hatte er ein
Muſter, das etwa 10 Mark wert war, für 6 Mark an einen Unbe=
P. Klabund und Zuckmayer; Heiteres von Meh= kannten verkauft. Als Proviſionsreiſender für einen hieſigen
Puppenvertrieb hatte er eine Probepuppe zur Begleichung ſeiner
ale rezitiert ſieht man in Theater= und litera= Zechſchulden in einer Wirtſchaft als Pfand dagelaſſen. Ferner
machte er ſich einer ganzen Reihe von Betrugsfällen ſchuldig,
in=
dem er mit Muſterpuppen zu ſeinen Kunden ging und durch falſche
Vorſpiegelungen es verſtand 3 Mk. Anzahlung für dieſe Puppen
aus ihnen herauszulocken. Das war ſeine Proviſion; im übrigen
erhielt weder die Fabrik Kenntnis von dem Geſchäft, noch auch
erſchar (Mitglieder des Stadtorcheſters) Genuß auf, der Kunde die beſtellte Puppe. In mehreren Fällen erhielt er Mittwoch,
mehr als drei Mark und lieferte den Mehrbetrag nicht an die
Fabrik ab. Das Bezirksſchöffengericht verurteilte den
Angeklag=
ten wegen Betrugs, Unterſchlagung und Pfandunterſchlagung zu
einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten.
Kaufmänniſcher Verein Darmſtadt (e. V.). Am Samstag
2 Nen für Celo und Piſton. Als Soliſten taten ſich abend fand im Kaiſerſaal (weißes Zimmer) der diesmonatliche
rühmlich hervor; Herr Gg. Maßmann (Fagott) in Vortragsabend ſtatt, an dem unſer Mitglied. Herr. Emil
eben und Herr Ludwig Löffler (Flöte) in einem Sautter, Geſchäftsführer der Württemberger
Metallwaren=
gſohn. Beide Künſtler konnten mit reizenden Zu= fahrik hier, Rheinſtraße über „Der Kaufmann von Java” ſprach.
2 us richen Beifall danken. — Ausgezeichnet ſang Der Vortragende, welcher über zwei Jahre als Kaufmann auf
hoſt unter der bewährten Leitung von Chormeiſter dieſer Inſel tätig geweſen iſt, verſtand es in ganz vortrefflicher
Te: „Deutſcher Wald” von Weerth und „Es ſteht Weiſe, ſeine Eindrücke und ſeine reichen Erfahrungen, die er in
hner. Sauber, tonſchön, wunderbar im Wechſel bezug auf das dortige Leben, Land und Leute, Sitten und
Ge=
duck. — Naſch gewann ſich die Herzen aller Zu= bräuche gemacht hatte, den mit Aufmerkſamkeit Zuhörenden zu
drer berr Rudi Wünzer vom Heſſiſchen Landes= veranſchaulichen. Die ebenſo lehrreiche wie hochintereſſante
Schil=
edeſtrauß von Schubert, Schumann, Beines und derung, die durch Vorzeigung einer reichen Serie von Abbildungen
I9e klangbolle Stimme, ſein einfacher, tief beſeelter Zeugnis von der Schönheit und Kultur dieſer Wunderinſel
ab=
nmer neue Beifallsſtürme. Wünzers Kunſt zeigt legte, erntete allſeitig Beifall und brachte dem Redner herzlichen
* liches Wachstum. — Dann zum Turneriſch=Tän= Dank der Anweſenden und des Vorſtandes, ein Anſchließend
itung von Oberturnwart Biſchoff zeigten 4 Tur= blieben die Teilnehmer, durch den Genuß des Gehörten aufs beſte
An, aber kleidſamen blauen Turnanzug neuzeitliche geſtimmt, noch lange gemütlich zuſammen. An dieſer Stelle ſei
ſchöne Uebungszuſammenſtellung ließ ſo recht nochmals auf die am 21. d M. ſtattfindende Beſichtigung der Sekt=
1 unberkünſtelte Körperlichkeit zur Erſcheinung kom= kellerei Henkell u. Co., Wiesbaden=Biebrich, hingewieſen und um
jieſe Darbietung durch ein Verſehen eine Kürzung. rechtzeitige Rückſendung der Meldekarten gebeten.
— Jüdiſcher Frauenbund. Die Mitglieder werden auf die
3 Mädels unter Leitung von Frau SchulzMatzelt heutige Anzeige verwieſen und zu allen Veranſtaltungen um rege
— Die Einfuhrſcheinregelung für Mehl, ſonſtige Müllerei=
2 Dn Frau Schulz=Matzelt) in duftigen, weißen Ge= erzeugniſſe und Malz. Die Verordnung über Neuregelung der
Duc. Ungeheurer Beifall ſetzte ein. Die Wieder= Einfuhrſcheine für Mehl, ſonſtige Müllereierzeugniſſe und Malz
Begeiſterung. Blumen und ein jauchzendes „Gut beſagt, daß bei der Ausfuhr bis auf weiteres der Wertbeſtim=
SchultMatzelt und den 12 jungen Damen. Mit mung des Einfuhrſcheins je Doppelzentner zugrunde zu legen iſt:
bei Müllereierzeugniſſen aus Roggen 9 RM., aus Weizen und
Spelz 15 RM., bei Malz aus Weizen und Spelz oder Gerſte ſowie
9emeine Tanz. Nur eine gute Einteilung ermög= bei Graupen, Grieß, Grütze. Mehl und Flocken aus Gerſte 12 RM.
Nen der Tanzluſtigen all zu ihrem Rechte kamen, und bei Müllereierzeugniſſen aus Hafer 10 RM. Der
Reichs=
ſch die Mitglieder des Stadtorcheſters unter miniſter der Finanzen iſt ermächtigt, die Ausſtellung von
Einfuhr=
durch treffliche Eingeſpieltheit, die ſie zu reicher ſcheinen bei der Ausfuhr von Weizenmehl mit einwöchiger Friſt
Iit erfreulichen Einlagen befähigte. — Auch die zu ſperren, ſobald ſich überſehen läßt, daß die Ausfuhr von
Weizen=
r in Küche und Keller alles nur Erdenkliche. So mehl zu dem neuen Wertbeſtimmungsſatz eine Menge von 50 000
denheit allgemein das Kennzeichen dieſes wohl= Doppelzentnern überſchreiten wird. Die Verordnung tritt am 19.
Mai 1930 in Kraft. — Der Errechnungsmodus der
Einfuhrſchein=
ue. Als Abſchluß unſerer Wanderungen zur werte bei der Ausfuhr von Mehl entſprechend der Verſchieden=
— Unfall. In der Hoffmannſtraße fiel geſtern bei der Arbeit
8.,Vögol”) ſtatt. Die Intereſſenten treffen, ein Weißbinder von der Leiter, wobei er ſich leichtere innere Ver=
ein. Das Geheime Miniſterium hatte nun doch einige Bedenken und
führte folgendes aus: „So wenig das Geh. Miniſterium verkennt, mit
welcher raſtloſen Tätigkeit, erfolgreichen Geſchicklichkeit und rühmlicher
Uneigennützigkeit Fr. v. S. hier und in der Entfernung zu jeder Zeit,
ohne nächtliche Beunruhigung und die Strapazen der Reiſe zu ſcheuen,
ihre hebärztliche Hilfe zu leiſten bereit iſt, ſo richtig iſt es auf der
ande=
ren Seite, daß ſehr wenige Aerzte im Land, weil auf den Ertrag ihrer
Praxis gerechnet werden muß, vom Staat ſo hoch ſalariert ſind, wie die
Bittſtellerin, daß wenn der ihre Hilfe anſprechende Unvermögende bei
ihr unentgeltlich Hilfe findet, wofür eigentlich hauptſächlich ein fixes
Gehalt verabreicht wird, ein großer Teil der von ihrer Kunſt Gebrauch
Machenden ſie dafür reichlich honoriert, daß endlich gleich oder mehr
verdiente Aerzte und Geburtshelfer wenig Anerkenntnis ihres
Ver=
dienſtes darin finden würden, wenn die Bittſtellerin in Anſehung des
Gehaltes noch mehr als bis jetzt ſchon vor ihnen hervorgehoben werden
würde.”
Die Folge war, nur die zwei Pferderationen wurden genehmigt.
Da man 1818 das Malter Korn für 7 fl. (heute 29 Mk.) kaufen konnte
betrug das feſte Einkommen der erſten Darmſtädter Aerztin rund 3400
Mark (1640 Mk. Gehalt und 1760 Mk. Futterkoſten für zwei Pferde).
Hierzu kam das Honorar. Frau von Siebold lebte demnach in guten
Verhältniſſen, zumal auch ihr Gatte Gehalt bezog, und man kann
ver=
ſtehen, daß in Aerztekreiſen offenbar Mißſtimmung herrſchte.
— Privilegierte Schützengeſellſchaft Daxmſtadt (gegründet
etwa 1533). Es wird uns geſchrieben: Das Jubiläumsjahr 1930
ſoll auch der Priv. Schützengeſellſchaft Darmſtadt die Erfüllung
eines jahrelang gehegten Wunſches bringen. Mit dem
Frei=
werden der Rheinlande wird, was wohl viele Darmſtädter
Bür=
ger nicht wiſſen, auch für unſeren Verein die Befreiungsſtunde
ſchlagen, unſere Schießſtände an der Griesheimer Chauſſee, das
ſogenannte „Neue Schießhaus”, wird wieder frei werden, die
Geſellſchaft wird von ihrem Eigentum, ihrer Schießſtätte, wieder
Beſitz ergreifen können. Die Schießanlage, die vor dem Kriege
als muſtergültig galt, wurde in den letzten Jahren infolge der
Beſetzung demoliert und beſtohlen, ſo daß die Schützengeſellſchaft
jetzt große Mittel aufwenden muß, um die Stände einigermaßen
wieder in den früheren Zuſtand zu verſetzen. Ein ſchweres Stück
Arbeit liegt vor dem derzeitigen Vorſtand, und die ſchwerſte Arbeit
iſt die der Geldbeſchaffung. Die Privilegierte Schützengeſellſchaft
war ehemals ein wohlhabender Verein, hat aber durch die
Infla=
tion faſt ihr ganzes Vermögen verloren. Wenn auch die Stadt
Darmſtadt in ihrer derzeitigen Finanznot eine pekunjäre
Unter=
ſtützung abſchlug, wird und muß es den Mitgliedern gelingen, ihre
Schießſtätte wieder ſo aufzubauen, wie es der 400jährigen
Tradi=
tion der Geſellſchaft würdig iſt. Behelfsmäßig hat der
Schieß=
betrieb auf dem Neuen Schießhaus” ja wieder begonnen. Mit
Genehmigung der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde durften wir im
April zwei kleine Preisſchießen unter Aufſicht” abhalten. Auch
am Sonntag, dem 18. und 25. Mai, ſollen wieder zwei
Wander=
preiſe ausgeſchoſſen werden. Unſeren Mitgliedern Gelegenheit zu
geben, für das große Deutſche Bundesſchießen, das Ende Juli in
der Domſtadt Köln ſtattfindet, ſo zu üben, wie es anderen
Ver=
einen im unbeſetzten Gebiet möglich iſt, iſt leider ausgeſchloſſen,
obwohl eine tägliche Uebung bei der zu erwartenden Konkurrenz
von etwa 8—10 000 Schützen unbedingt am Platze wäre. Vorerſt
wollen wir zufrieden ſein, wenn für uns Ende Juni, die
Be=
freiungsſtunde ſchlägt, und wollen alsdann mit doppeltem Eifer
das Verſäumte auf unſerer neuerſtandenen Schießſtätte auf dem
„Neuen Schießhaus” nachholen.
— Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Bau= und
Siedlungs=
gemeinſchaft. Freunde und Mitglieder werden auf die heutige
Anzeige aufmerkſam gemacht. Gäſte ſind herzlich willkommen.
— Wohltätigkeitskonzert. Auf das heute abend 8 Uhr im
Kon=
kordiaſaal (Waldſtraße) ſtattfindende Wohltätigkeitskonzert zum
Beſten der Franziskanerinnen der St. Fidelispfarrei, wird
hin=
gewieſen.
Heſſiſches Landeskheaker.
13. Mai Keine Vorſtellung 20—22.30 Uhr
Die Kaſſette
Zuſatzmiete I
Preiſe 1.50—7.50 Mk. 14. Mai 20—22.30 Uhr
Zu ebener Erde und
im erſten Stock
D24
Preiſe 1—10 Mk. 30—22,30 Uhr
Die Pilger von Mekka
F11, Gruppe 1 u 2
Darmſt. Volksb. T, Gr. 8
Preiſe 1.50—7.50 Mk. Donnerstag,
15. Mai od arm Ur.
Tiefland
C 23, M5, Gruppe 1—4
(Darmſtädter Volksbühne)
Preiſe 1.00—10.00 Mr. 20—22.30 Uhr
Der Lumbeawend
oder Mann is Mann
Preiſe 0.50—2.50 Mk. Freitag,
16. Mai 20—22.30 Uhr
Rivalen
B 22
Preiſe 1.00—10.00 Mk. 20—22.30 Uhr
Dreimal Offenbach
3 komiſche Operetten von
Jagues Offenbach
G 15 Darmſt. Volksb. Gr.1u.2
T, Gruppe 4
Preiſe 1.50—7.50 Samstag,
17. Mai MMrdt Hiac
Zu ebener Erde und im
erſten Stock
L 24, T, Gr. 1 u. 2
Preiſe 1.00—10.00 Mk. 20—22.30 Uhr
Die Pilger von Mekka
G 15, Darmſt. Volksb.
Gruppe 3 u. 4 T, Gruppe5
Preiſe 150—7.50 Sonntag,
18. Mai 18.30—22 Uhr
Tannhäuſer
E 24, T, Gruppe 7 und 8
Preiſe 1.20—12.00 20—22.30 Uhr
Der Kaiſer von Amerika
Zuſatzmiete IV 11
T, Gr. 6
Preiſe 1.20—6.00 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. „Das Leben des Oreſt” die
in Leipzig erfolgreich uraufgeführte große Oper von Ernſt
Kre=
nek, wurde von der Generalintendanz des Heſſiſchen
Landes=
theaters zur Erſtaufführung erworben und wird als nächſte
Opern=
neuheit des Großen Hauſes zur Darſtellung kommen. Die
muſi=
kaliſche Einſtudierung liegt in Händen von Generalmuſikdirektor
Dr. Karl Böhm; die Inſzenierung beſorgen Arthur Maria
Raben=
alt und Wilhelm Reinking.
Das mit ſtarkem Beifall aufgenommene Volksſtück mit
Ge=
ſang „ZuebenerErde und im erſten Stock” von Neſtroy
wird Mittwoch, den 14. Mai, und Samstag, den 17. Mai, im
Großen Haus wiederholt.
Die Heſſiſche Spielgemeinſchaft bringt
Donners=
tag, den 15. Mai, im Kleinen Haus zum letzten Male in dieſer
Spielzeit den „Lumbeawend” von Dr. Georg Büchner und
Robert Schneider bei kleinen Preiſen (0,50 bis 2,50 Mk.) zur
Aufführung.
MAdOM DArAe
Mt windinsteig sannsonnibon
V.699
Ben: Gemüse Salatg
di Buppen-
Seite 6
Dienstag, den 13. Mai 1930
Benuhung der Radfahrwege durch Fußgänger
verboken.
Der Ausſchuß für Radfahrwege ſchreibt uns: Zum erſten
Male in der Rechtſprechung iſt Anklage gegen Fußgänger erhoben
worden, die in Ausübung ihres Berufes als Fußganger die
fahr=
läſſige Tötung eines anderen verurſacht haben, da dieſelben durch
Benutzung eines Radfahrweges den Radfahrer nötigten, auf den
Fahrdamm ſich zu begeben, wo er von einem Laſtauto erfaßt und
getotet wurde. Der Fall trug ſich im Herbſt 1929 in Berlin zu.
Fußgängern iſt das Benutzen von Radfahrwegen
verboten. Die in Betracht kommenden Perſonen wurden daher
wegen Uebertreten der Straßenordnung angeklagt, außerdem zwei
von ihnen der fahrläſſigen Totung beſchuldigt, da ſie den
Rad=
fahrer zum Ausweichen auf den Fahrdamm nötigten und ſeinen
Tod direkt veranlaßt haben.
— Frauenverein der Petrusgemeinde. Am Donnerstag dieſer
Woche, abends 8,15 Uhr, wird unſerer Hausfrauen=Abteilung ein
Vortrag von Frau Profeſſor Heräus=Offenbach geboten werden über:
„Evangeliſche Hausfrauen und ihre Verantwortung”. Praktiſche
An=
regungen ſollen beſprochen werden. Alle Frauen des Frauenvereins ſeien
zu dieſem Abend eingeladen. Der Frauenchor will ſingen.
— Dampfer=Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. Nach
New York ab Bremen=Bremerhaven: „Bremen” am 13. 5., „
Dres=
den” am 15. 5., „Europa” am 22. 5., „Columbus” am 23. 5., Stuttgart”
am 29. 5., „Karlsruhe” am 30. 5., „Bremen” am 31. 5., „Berlin” am
5. 6., „Europa” am 7. 6., „Dresden” am 12. 6., „Columbus” am 13. 6.,
„Yorck” am 18. 6., „Bremen” am 19. 6., „Stuttgart” am 26. 6., „Europa”,
am 26. 6., „Karlsruhe” am 1. 7., „Berlin” am 3. 7., „Columbus” am
4. 7., „Bremen” am 8. 7. — Nach New York ab Bremen (
Fracht=
dampfer): Ilmar” am 17. 5. — Nach New York via Halifax
ab Bremen=Bremerhaven: „Stuttgart” am 26. 6. — Nach Canada
(Halifax): „Seydlitz” am 13. 5., „Crefeld” am 11. 6. — Nach
Ca=
nada (Montreal): „Crefeld” ab Bremen am 6. 5., „Köln” ab Bremen
am 27. 5. — Nach Boſton ab Bremerhaven: „Karlsruhe” am 30. 5.
— Nach Philadelphia (via New York, Frachtdampfer) ab
Bre=
men: „Augsburg” am 24. 5. — Via NewYork nach Baltimore=
Norfolk=Sapannah ab Bremen: „Ilmar” am 17. 5., „Tübingen”
am 4. 6. (nicht nach New York). — Nach Nordamerika=
Weſt=
küſte ab Bremen: „Trave” am 17. 5., „Schwaben” am 7. 6., „Havel”,
am 28. 6. — Nach Havanna=Galveſton ab Bremen=
Bremer=
haven: „Seydlitz” am 13. 5., „Crefeld” 11. 6. — Nach Cuba—New
Orleans ab Bremen: „Ingram” am 31. 5. — Nach
Mittelbra=
ſilien und dem La Plata (Paſſagierdampfer) ab Bremerhaven:
„Sierra Cordoba” am 12. 5., „Weſer” am 19. 5., „Sierra Ventana”
am 2. 6. — Nach Mittelbraſilien (Frachtdampfer) ab Bremen:
„Arta” am 21. 5. — Nach dem La Plata (Frachtdampfer) ab
Bre=
men: „Holſtein” am 24. 5. — Nach Nordbraſilien ab Bremen:
Agira” am 28. 5. — Nach Südamerika Weſtküſte (durch den
Panamakanal ab Bremen: „Wido” am 24. 5., durch die Magellanſtraße
„Ansgir” am 10. 6. — Nach Weſtküſte, Zentral= und
Mit=
telamerika und Mexiko: „Erfurt” ab Bremen am 16. 6. —
Fruchtfahrt Kanar. Inſeln ab Bremen: „Orotava” 10. 5.,
Arucas” am 24. 5., „Orotava” am 7. 6., „Arucas” am 21. 6. — Nach
Oſtaſien: „Fulda” ab Bremen am 10. 5., ab Hamburg am 14. 5.,
Goslar” ab Bremen am 17. 5., ab Hamburg am 21. 5., „Main” ab
Bremen am 24. 5., ab Hamburg am 28. 5., „Frankfurt” ab Bremen am
31. 5., ab Hamburg am 4. 6., „Schleſien” ab Bremen am 7. 6., ab
Hamburg am 11. 6., „Deſſau” ab Bremen am 14. 6., ab Hamburg am
18. 6. — Nach Auſtralien: „Moſel” ab Hamburg am 14. 5., ab
Bremen am 17. 5., „Oder” ab Hamburg am 14. 6., ab Bremen am
16. 6. — Nach der Levante ab Bremen zirka acht Abfahrten im
Monat. — Nach Finnland ab Bremen achttägiger Dienſt nach
allen Haupthäfen. — Nach Reval ab Bremen Abfahrten alle 8—10
Tage. — Nach Leningrad ab Bremen je nach Bedarf. — Nach
England ab Bremen-London 3 bis 4 Abfahrten in der Woche. —
Bremen—-Hull zwei Abfahrten in der Woche. — Bremen—
Middlesborough-Newcaſtle 10tägig. Bremen-
Ham=
burg—Frankreich: Abfahrt Montags von Bremen, Freitags von
Hamburg. Afrika=Linien: Hauptlinie nach Südafrika: „
Uſam=
bara” ab Hamburg am 17. 5., Hauptlinie nach Oſtafrika: „Uſaramo” ab
Hamburg am 10. 5. — Geſellſchaftsreiſen: Mittelmeerfahrt:
„Lützow” ab Genua” am 24. 5. 1. Nordkapfahrt: „Lützow” ab
Bremer=
haven am 3. 7. Polarfahrt: „Sierra Cordoba” ab Bremerhaven” am
12. 7. 2. Nordkapfahrt: „Lützow” ab Bremerhaven am 22. 7. 3.
Nord=
kapfahrt: „Sierra Cordoba” ab Bremerhaven am 8. 8. — Mitgeteilt
von Anton Fiſcher, Darmſtadt, Frankfurter Straße 12—14 (
Tele=
phon 186).
Kunſtnokizen.
Ueber Werte, Künſtler oder künſtleriſche Veranſtaliungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht. behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Gaſtſpiel Bobbie Hind and his Boys.
Pre=
miere im Orpheum. Durch das Zuſammentreffen
verſchie=
dener glücklicher Umſtände iſt es uns möglich, dem Darmſtädter
Publikum nach dem letzten großen Erfolg der Comedian
Harmo=
niſts wiederum ein Gaſtſpiel von internationalem Ruf zu
vermit=
teln, und zwar gibt Bobbie Hind mit ſeiner berühmten
Lon=
don Sonora Band auf der Durchreiſe zur Ausſtellung in
Antwerpen heute, Dienstag, ſowie Mittwoch und
Don=
nerstag drei Gaſtvorſtellungen im Orpheum. — Aus der Fülle
der Kritiken und Tatſachen iſt hervorzuheben: daß Bobbie Hind
allen Rundfunkhörern von ſeinen Konzerten im Savoy=Hotel,
Lon=
don, bekannt iſt, daß Bobbie Hind in der Skala Berlin vor wenigen
Wochen einen beiſpielloſen Erfolg errang, daß Bobbie Hind in
Elberfeld in ſieben Tagen 48 254 Beſucher in das Thalia=Theater
brachte, uſw. Die „Bergiſch=Märkiſche Zeitung” ſchreibt anläßlich
des Gaſtſpiels im Thalia=Theater Elberfeld: Wer iſt Bobbie
Hind? Was kann er? Er kann Menſchen begeiſtern, kein ein
Pu=
blikum raſen machen wie er es geſtern tat, wie er es heute und
morgen tut, wie er es jeden Tag tun wird. Bobbie Hind iſt das
Herz einer auserleſenen Schar von Muſikern, iſt das geiſtige
Kraft=
zentrum, der intuitive Inſpirator der London Sonora Band, der
15 Syncopators, der Meiſterdirigent des Palaſt=Orcheſters des
Königs von England. Was hier an Rhythmik und Exaktheit
ge=
boten wird, kann ſchlecht übertroffen werden. Jedes Mitglied des
Orcheſters iſt ein Virtuoſe auf ſeinem Inſtrument. Sie beherrſchen
nicht nur eine Diſziplin, nein, zwei, drei und mehr. Bobbie Hind
iſt der verdoppelte Etté, iſt Muſiker durch und durch und Dirigent
von ungewöhnlicher Suggeſtivität. Jede Bewegung an ihm iſt
Ton, alles ſprüht Muſik, iſt Leben, iſt das elementare Empfinden
einer muſikdurchtränkten, glühend=impulſiven Muſikerſeele. 15
Vir=
tuoſen ſind nichts anderes als die Vibration ſeines Willens,
ſeiner ſtarkmuſikaliſchen Kraft. Man iſt überraſcht, Jazz in
einer ſolchen Ausdeutung zu hören. Jazz in dieſer Form wird
überall gefallen, auch denen, die wie wir, ihn mit ſeinen tonlichen
Diſſonanzen und ſeinem widerſinnigen Takt ablehnen. Dieſer
zwingenden Wiedergabe kann man ſich einfach nicht entziehen,
man kapituliert vor dieſer feinmuſikaliſchen Ausdeutung, vor dieſer
Reife der Ausführung. Der geſtrige Publikums=Erfolg übertraf
alles bisher im Thalia Geweſene. Das Publikum klatſchte nicht
nur, nein, es ſpendete mit den Füßen trampelnd, im Banne jener
Muſik, Beifall und wieder Beifall. Trotz ſehr vieler Zugaben
wollte ſich das Publikum nicht zufrieden geben. Ein Grotesktänzer
von ſeltenem Können, Jack Trevor und die anmutige Miß
Maud Janis füllten die Pauſen dieſer Jazz=Exzentriker.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Deutſchnationaler Frauenausſchuß. Morgen,
Mittwoch, den 14. d. M., nachmittags 4 Uhr, wieder
geſelli=
ges Zuſammenſein bei Sitte. Wir erſuchen unſere Mitglieder um
voll=
zähliges Erſcheinen. Gäſte herzlich willkommen. Frau Profeſſor
Heräus wird zu uns ſprechen über „Unſere Verantwortung
gegenüber der Wirtſchaftsnot”, Künſtleriſche
Geſangsvor=
träge werden wir von Fräulein Ingeborg von Selzam hören.
Tageskalender für Dienstag, den 13. Mai 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Kleines Haus, 20 Uhr, I: „Die Kaſſette‟. — Orpheum,
20½ Uhr: Gaſtſpiel Bobbie Hind mit ſeiner London Sonora
Band. — Konzerte: Schloßkeller, Hotel Schmitz, Spaniſche
Bodega. — Herrngartenkaffee, 16 Uhr: Konzert. —
Konkordiaſaal, 20 Uhr: Wohltätigkeitskonzert des Kath.
Kirchenchors „Cäcilia”. — Kinovorſtellungen: Union=
Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
Jugendherbergswerk=Werbeabend in Eberſtadi.
F. Der Reichsverband für deutſche Jugendherbergen, Gau
Süd=
heſſen, veranſtaltete im großen geſchmückten Saal „Zum Schwanen”
eine Werbefeier für deutſches Wandern. Zur
Be=
ſtreitung des Programms hatten ſich die örtlichen Jugendbunde —
evang. Jugendvereinigung, Jung=Odenwaldklub, Arbeiter=Jugend
und Naturfreunde — in richtiger Erkenntnis ihres gemeinſamen
Zieles, die Schaffung von Jugendherbergen, einmütig
zuſammen=
gefunden. Und es gelang! Die Darbietungen der genannten
Gruppen waren lebendige Ausſchnitte aus ihrer Wirkſamkeit,
ſtar=
ker Ausdruck von Jugendkraft und Jugendſchönheit, Jugendſinn
und Jugendſchaffen. Jugend, die ſich zu ſolcher Arbeit
zuſammen=
ſchließt, muß geſunden an Leib und Seele. Und unſer Volk hat
dieſe Geſundung bitter notig.
Der Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe des
Jugendherbergs=
verbandes, Ingenieur Karl Schmidt, entbot herzlichen Gruß
und Willkommen, dankte für den überaus ſtarken Beſuch, vor allem
auch den Jugendgruppen, die ſich zum gleichen gemeinſamen Ziel
zuſammengefunden und ſo die Veranſtaltung ermöglicht hatten.
Auf den Wert des Wanderns und die Beſtrebungen des
Jugend=
herbergsverbands hinweiſend, rief er die Jugend auf, nicht zu
ruhen und nicht zu raſten, bis auch in Eberſtadt eine
Jugend=
herberge entſtanden ſei. Zwingenberg ſtehe als Vorbild vor
unſeren Augen. Darüber hinaus gelte es, allgemein mitzuarbeiten
an dem Jugendherbergswerk durch einen jeden von uns. Er hoffe,
daß die Arbeit wohl gelinge zum Segen der deutſchen Jugend und
unſeres deutſchen Vaterlandes.
Der Geſchäftsführer des Gaues Südheſſen, Betriebsinſpektor
Brambach, führte in einem Vortrage, der im Mittelpunkt der
Werbefeier ſtand, etwa folgendes aus:
Den Lichtbildern aus dem Jugendherbergswerk will ich
einige allgemein intereſſierende Tatſachen, die den Wert des
Wan=
derns deutlich erkennen laſſen, vorausſchicken. Schon vor 2000
Jahren ſagte ein griechiſcher Weiſer, Plato: „Vorbeugen iſt beſſer
als heilen. Beachtet und in die Tat umgeſetzt wird dieſer Spruch
ſehr wenig. Und deshalb haben wir heute in Deutſchland: 25 000
Geiſteskranke, 250 000 Schwachſinnige, 500 000 Gefangene, 70 000
Fürſorgezöglinge, 300 000 Tuberkuloſekranke, 1 000 000
Geſchlechts=
kranke.
Wir von dem Jugendherbergswerk ſagen: „Wenn das deutſche
Volk körperlich und geiſtig wieder geſunden ſoll, wenn es
Heimat=
ſinn und Heimatliebe recht erfaſſen ſoll, wenn ſich die Menſchen
gegenſeitig wieder achten und verſtehen lernen ſollen, dann müſſen
ſie wieder hinaus in die ewig junge und verjüngende Natur.
Nur 1 Prozent des deutſchen Volkes wandert. Und da liegt unſer
aller Aufgabe und die Bedeutung des Jugendherbergswerks!
Man iſt erſtaunt, daß die Menſchen ſich ſo ſelten Geſundheit und
Zufriedenheit dort holen, wo ſie am billigſten iſt: draußen in der
Natur, und daß ſie ſo wenig wiſſen von den einfachſten und
natür=
lichſten Dingen um ſie her. Da ſieht man, wie bitter not
Schul=
wanderungen und Wanderungen überhaupt ſind. Wer die Heimat
kennen, die Wunder der Natur verſtehen lernen und die Menſchen
und ihr Schaffen begreifen will, der muß hinausgehen, muß
wan=
dern! Wie wenige kennen die Burg Freienſtein bei Gammelsbach,
die Einhardtsbaſilika in Steinbach bei Michelſtadt! Wie wenige
hörten das vielfache Echo bei Neunkirchen! Wie wenige
Darm=
ſtädter kennen die alte ſchöne Kirche in Eberſtadt und ihre
Ge=
ſchichte! Die Eberſtädter kennen den Pfungſtädter „Galgen", ob
ſie jedoch auch den Heppenheimer Galgen und den Sühneſtein bei
Heppenheim kennen, möchte ich bezweifeln. Wer weiß, daß das
Monument in Darmſtadt ſchöner iſt, als die Vendome=Säule in
Paris? Wer weiß, daß in Dreieichenhain Karls des Großen
Jagd=
ſchloß ſteht? Wer weiß, daß der Odenwald das ſchönſte deutſche
Mittelgebirge iſt? Lernen wir aus der Natur nicht beſſer als aus
Büchern? Wie manche ſchöne Erinnerungen nehmen wir mit wie
gut prägen ſich Beſonderheiten einer Stadt ein, die wir vom Leſen
und Hörenſagen nicht ſo leicht behalten können. Wer weiß, daß
die Stadt Ulm den höchſten Kirchturm (135 Meter) beſitzt, wer
weiß etwas vom Ulmer Spatz, von der Stadt der Töpfe —
Bunz=
lau —, von den alten urwüchſigen Topfaufſchriften, von alten
ſchönen Grabſteininſchriften, von dem alten, ehrwürdigen Rathaus
in Michelſtadt, von dem gedrehten Kirchturm in Münzenberg und
Nieder=Beerbach? Wer weiß etwas von Amorbach, der Stadt mit
dem Gaſthaus „Zum Engel” in der Pfarrgaſſe, deſſen Wirt
Deufel heißt? Redner beleuchtet im Weiteren auch die
wirt=
ſchaftliche Seite des Wanderns. In Starkenburg und Rheinheſſen
wurden in 1929 rund 50 000 Uebernachtungen gezählt. Tauſende
jugendlicher Wanderer mußten wegen Platzmangels abgewieſen
werden. Die Uebernachtungszahl ließe ſich vervielfachen, wenn
wir unſere Jugendherbergen vermehren könnten. In ſpäteren
Jahren werden die Jugendlichen als Erwachſene nicht mehr in
Jugendherbergen, ſondern in Hotels, Gaſthäuſern und Penſionen
übernachten. Redner ſchloß mit der Aufforderung: „Helft mit
am Jugendherbergswerk, an dieſem ſchönen Werk für unſere
Jugend! In der Mitarbeit liegt ein reicher Segen für unſere
deutſche Jugend und für unſer ganzes deutſches Volk!”
Im Lichtbild und Film zogen ſodann an den Augen der den
Saal und die Galerien füllenden Zuſchauer viele und ſchöne
Bil=
der vorüber, die eine Reihe heſſiſcher Jugendherbergen, ihre innere
Ausſtattung, Sehenswürdigkeiten von Städten und Dörfern und
Naturſchönheiten, aber auch auf der Wanderung begriffene
Jugend=
gruppen zeigten. Evangeliſche Jugendvereinigung, Arbeiter=
Jugend, Jung=Odenwaldklub und Naturfreunde wetteiferten durch
Geſang, Tanz und Spiel fröhlich und friedlich miteinander um das
gute Gelingen der Veranſtaltung. Der Abend ward zu einem
ein=
drucksvollen Werbeabend, der dem Jugendherbergswerk viele neue
Freunde zuführte und zahlreiche Anmeldungen zur Ortsgruppe
Eberſtadt zur Folge hatte.
IIDr.5070
Das ideale
Tin Abführ-Konfekl
Aa. Eberſtadt, 12. Mai. Todesfall. Der langjährige Rechner
der hieſigen Landwirtſchaftlichen Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft,
Ge=
noſſenſchaftsbeamter Georg Lang, iſt nach ſchwerer Krankheit im 30.
Lebensjahr geſtorben. Lang verſah den Rechnerpoſten ſeit dem Jahre
1924 mit großer Gewiſſenhaftigkeit. Auch war er aktiver Sänger im
Ge=
ſangverein „Frohſinn”.
Aa. Eberſtadt, 12. Mai. Verſteigerung der
Gras=
ernte. Die Grasernte an den Bachufern, am Weinweg, auf den
Mühlenwieſen und „hintern Eichen” wird am Dienstag
nachmit=
tag auf dem Rathaus verſteigert.
Cp. Eſchollbrücken, 12. Mai. Beerdigung. Unter großer
Be=
teiligung aus allen Kreiſen der Bevölkerung wurde Altbürgermeiſter
Georg Leichtweiß zu Grabe getragen. Pfarrer Strack=Pfungſtadt hielt die
Grabrede.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 12. Mai. Obſt= und
Gartenbau=
verein. Der für den 11. d. M. angeſetzte Gemarkungsrundgang mußte
infolge des Regenwetters ausfallen. Er wird zu einem ſpäteren
Zeit=
punkt gehalten. Näheres wird noch bekannt gegeben. —
Geſang=
verein „Eintracht”. Am letzten Samstag abend fand eine
außer=
ordentliche Generalverſammlung ſtatt, um zu dem Anſinnen des
Geſang=
vereins „Freundſchaft” auf Verſchmelzung mit der „Eintracht” Stellung
zu nehmen. Seit einigen Wochen waren Verhandlungen zwiſchen den
bei=
derſeitigen Vorſtänden mit dem erwähnten Ziele im Gange. In
wieder=
holten Verſammlungen des Geſangvereins „Freundſchaft” kam der Wille
zum Ausdruck, den Verein nicht aufzulöſen, ſondern, wenn ſchon die
Lebensbedingungen nicht mehr gegeben waren, ſich mit der „Eintracht”
zu vereinigen unter Beibehaltung des Vereinsnamens und Uebereignung
des geſamten Vermögens einſchließlich Vereinsfahne. Dieſer Wille fand
ſeinen Abſchluß in einem einſtimmigen Beſchluß der
Generalverſamm=
lung der „Freundſchaft”, die beabſichtigte Verſchmelzung herbeizuführen.
Man wurde ſich ſchließlich dahingehend einig, die beiden Vereine unter
dem Namen „Geſangverein Eintracht=Freundſchaft” zu verſchmelzen. Zu
dieſem Zwecke wird die Vereinsfahne der „Freundſchaft” entſprechend
ge=
ändert. Die weiteren Bedingungen (Uebernahme der beiden
Ehrenmit=
glieder, Erweiterung des Vorſtandes bis zur nächſten Neuwahl) wurden
ebenfalls gebilligt. Die Generalverſammlung der „Eintracht” ſtimmte
den Verhandlungen des Vorſtandes und dem Antrag der „Freundſchaft”
faſt einſtimmig zu, ſo daß nunmehr die Verſchmelzung der beiden
Vereine zur Tatſache geworden iſt. Den mittlerweile ausgetretenen
Mit=
gliedern der „Freundſchaft” ſoll, ſoweit ſie noch Wert darauf legen,
Ge=
legenheit gegeben werden, unter den gleichen Bedingungen
mitüberzutre=
ten, wie die noch vorhandenen Mitglieder, alſo ohne Entrichtung eines
beſonderen Eintrittsgeldes. Im weiteren wurde noch beſchloſſen, den
Reit- und Fahrkurnier in G
4a. Der Junglandbund Heſſen=Starker
Sonntag, den 1. Juni, in Griesheim ein 9
Es ſoll auf dem ehem. Truppen=Uebungsple
Die Turnierleitung hat Rittmeiſter Loſch
men. Als Preisrichter ſtehen ihm Landwirt
Lengfeld; Ludwig Auguſt Nahm=Heubach, 9
ler=Wintersheim, Rittmeiſter Freiherr Ro
Rittmeiſter v. Neufville und Landſtallmei
zur Seite. Das Schiedsgericht ſetzt ſich aus
rich Funk=Harreshauſen, Landwirt Jakob G
wirt Philipp Wicht 6.=Griesheim, Landw
Mainz=Biſchofsheim, Landſtallmeiſter a. D.
Dr. Dencker=Darmſtadt zuſammen. Das E
ſpringen hat Rittmeiſter v. Neufville übert
für Achenbach=Fahrer ſind Freiherr Roede
Vorſitzende des Verbandes der Reit= un
Heſſen, und Landwirt Gottfried Bundſchuh=
Das Turnier zerfällt in mehrere Konku
in Junglandbundkreiſen großem Intereſſe,
einer zahlreichen Beteiligung in den einze
überhaupt mit einem guten Beſuch der V
wird.
Der Griesheimer Junglandbund iſt b
Vorbereitungen beſchäftigt. In zahlreichen
gen wurden alle wichtigen Punkte bereits e=
Wie verlautet, findet ein weiteres R
im Herbſt in Groß=Gerau ſtatt.
Ein Toter und zwei Verle
Ck. Groß=Gerau, 12. Mai. Am geſtrigen
in einem Hauſe des Nauheimer Weges in Gro
Exploſionsunglück, das ein Menſchenleben forder
hatte ſich in Anweſenheit ſeiner Frau und ſeine
der einer Granate, den er vom Kriege her noch
fen gemacht. Als er an dem Zünder herumſe
merte, kam dieſer zur Exploſion. Schwab wur
letzt; er ſtarb nach wenigen Augenblicken. Seir
ziemlich ſchwere, ſeine Frau etwas leichtere V
gerufenen Aerzte Dr. Schad und Dr. Rauſche
die erſte Hilfe. Bei Schwab konnten ſie nur noch
und Sohn wurden ins Städtiſche Krankenhaus
ſion des Amtsgerichts Groß=Gerau weilte heut
fallſtelle, um die näheren Urſachen des Unglück=
EiN
2:
*
Der
Dhnes
BBeſitz
Ste un
Erbei
Tährige
Bu=
Sroß
Tod
acht.
Emitta
Rheinheſſen.
* Mainz, 12. Mai, Chronik. Im Rah
Gaſtwirtsmeſſe feierte der Mitteldeutſch
verband ſein 10jähriges Beſtehen
zer Küferzunft ihr 450. Wiegenfeſt, verbunden
ſtellung auf der Gaſtwirtsmeſſe. Die Fachausſte
Vertretung des rheiniſchen Küferhandwerks d
Meiſter=, Geſellen= und Lehrlingsſtücke bezeu
Können der Zunft. Die künſtleriſch
ausgefüh=
ihren Holzbildhauerarbeiten die Geſtalten Hir
den Vater Rhein, die Silhouette der Stadt Mc
die abziehenden fremden Truppen. An der Ta
die Vertreter der Darmſtädter Küferinnung te
mann hielt einen Vortrag, der die Lage im
während Profeſſor Meißner, Kloſter Licht
berg, über das aktuelle Thema des Umgären
Ort der nächſten Tagung wurde Gießen beſ
Tagung wurde eine an Reichsregierung und
richtete Reſolution angenommen, in der einſtim
§ 4 des neuen Weingeſetzes dahin gefordert
Kellermeiſter zu Kellerbehandlungen zugelaſſen
allen deutſchen Weinbaugebieten waren am So
ten der Arbeitnehmerverbände (de
licher Arbeitnehmer, chriſtlich=nationale Gewer
einer Tagung unter Leitung des Bezirksvertret
men gekommen. Unter den anweſenden Beh
man auch den heſſiſchen Arbeitsminiſter Kore
Organiſation erſchöpft ſich nicht in Organiſat
fragen, ſondern beſchäftigt ſich mit geiſtigen,
wurden zwei Sachreferate gehalten, und zwe
Greiffenklau über „Schickſalsfragen de
baus” und von Reichstagsabgeordneten Fra
„Die Weinbergsarbeiter und ihre
Staat und in der Wirtſchaft‟. Die
derſchlag in einer Reſolution, die der Reichsre
tagsabgeordneten zugeſandt wird. Darin wirk
liche Verabſchiedung des Weingeſetzes im Sinn
verbandes, für den Landarbeiter Wohnungsbau
heime, die Einſtellung weiterer 20 Millionen
ſtehenden Abänderung des Geſetzes über die
bezüglich des § 89a, die Einfügung, daß die lär
die über etwas kleinen landwirtſchaftlichen Be=
Unterſtützungsbezug nicht ausgeſchloſſen ſind.
führt, daß unter keinen Umſtänden unter den
landwirtſchaftlichen und Oſthilfen die ſchreien!
Weinbaugebiete vernachläſſigt werden dürfe.
Laubenheim Gemeinderatswahle
der Parole für oder gegen Eingemeindung.
Ein
A
n.
7
Deu
g
S
RA
rt.
sta
Or
Stl
Geſchäftliches.
Ueberraſchend ſchnell und bi
lte Kleidung wieder wie neu gemacht. Nee
Zleider neu, entfernt Schmutz und läſtig
riſcht verſchoſſene Farben auf und gibt nei
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jürgt der Name der Herſteller=Firma: Nec
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Frankfurt a. M.
Dienstag, 13. Mai. 13.30: Schallplatter
Nachmittag des Frankfurter Hausfrauenverel
heimer: „Die große Schau — Vom Kind
der Kochtante: Der Hefeteig in ſeiner vielfalt.
Geflügelzuchtlehrerin Heusler: Intereſſantes 1
Geflügelhof. O 17.20: Konzert. Kienzl: Dk.
tigall; Gefunden: Die Urgroßmutter. —
zu „Hänſel und Gretel‟ O 18.05: Dr. Bin
und Bergſteigen. O 18.35: K. T. Marx:
wanderer. O 19.05: H. Brandenburg: Der
traliſchen Kunſtwerk. o 19.30: Stuttgart: De
gaard: Aphorismen. — Jacobſen: Gedichle:
„Prager Briefen‟ — Anderſen: Was Vale
recht, Märchen. O 20: Baſel: Don Giovanl
O 22.30: Stuttgart: Lieder mit Gitarke.
Königswuſterhauſe=
Deutſche Welle. Dienstag, 13. Mai.
Das Gletſcherkind von Dahlem und
wa=
geſchichte unſerer Heimat erzählt. 9 1L
Mit dem Mikrophon im Schallplattenlade.
Rundfun==Geſellſchaft. 12: Franzöſiſch I4
Kinderſtunde. o 15: Architekt Prof. Fadel:
jaus. o 15.45: Frauenſtunde. Die Webetechl!
Konzert. o 17.30: Staatsarchivrat Ok=
Bedeutung ſtaatlicher Archive. o 17.02:
ſpiegelt ſich im Bauen. 0 18.20: Dr. 4
und die kritiſchen Tage der Frau. 9 18.4
änger. 19.05: Prof. Dr. Rieſſer: Pruſn
prauch der Heilmittel. 19.30: Dr. Rochſt.
Perſönlichkeit in der Technik 20: Wonon.
Breslau: „Das Wirtshaus im Speſſart
heim Hauff) von Hermann Gaupp. 2.*
Tanzweiſen. o 21.50: Aktuelle Abteilung.
Zeitungsſchau.
Dienstag, den 13. Mai 1930
Seite77
age der Landwirtſchaft im Monat April.
(Nach Berichten deutſcher Landwirtſchaftskammern.)
e der Landwirtſchaft hat ſich auch im Monat April
rordentlich gedrückten Stand in den Vormonaten
indert. Zwar wurde der Wegfall der ſonſt am
geweſenen Rentenbankzinſen als kleine
ankbar empfunden. Jedoch reichte dieſe
Erleich=
gs aus, um etwa ſchon eine merkliche Beſſerung
uführen, da ſie nur einen verhältnismäßig kleinen
Geſamtbelaſtung der Landwirtſchaft mit Steuern
ifft. Trotzdem läßt ſich rein ſtimmungsmäßig die
Maßnahme deutlich feſtſtellen. Das gleiche gilt
hme der Agrargeſetze in der
Monats=
hiermit im Zuſammenhang ſtehenden Steigerung
inzelne landwirtſchaftliche Erzeugniſſe. Obgleich
ſteigerung noch in keinem Verhältnis zu dem ſteht,
wäre, und obgleich ſie für einzelne Betriebszweige
Preisrückgang ſogar überkompenſiert iſt, hat ſie
von vermocht, der weiteren Ausbreitung der
ge=
ſeiflungsſtimmung Einhalt zu gebieten, die ſich in
Monaten bemerkbar machte. In gewiſſem
Um=
in ſchließlich auch der Umſtand beteiligt geweſen
lange vergeblich erwartete Rückwirkung der
Ver=
ves Geldmarktes auf den Kapitalmarkt
ingſam auszuwirken beginnt, wenn auch der letzte
der Landwirtſchaft davon zunächſt noch wenig
das ziemlich einheitlich in der erſten Hälfte des
nismäßig warm und trocken war, in der zweiten
reichliche Niederſchläge brachte, hat die Arbeiten
sbeſtellung, den Aufgang der jungen
Weiterentwicklung der
Winterſaa=
igt. In Verbindung mit dem unverhältnismäßig
Jakob Rühl und
reihe, geb. Balzer,
ſtwoch, den 14. Mai
Feſi der
nHochzeit.
Marſtallſir. 8.
milden Wetter des vergangenen Winters hat das vielfach ſogar
ſchon zu einer etwas bedenklichen Ueppigkeit des
Winterſaa=
tenſtandes geführt. Außerdem ſind nicht nur Kulturpflanzen,
ſondern auch ihre ärgſten Feinde, die tieriſchen und pflanzlichen
Schädlinge, durch die Geſtaltung des Wetters begünſtigt worden,
ſodaß ſich überall der Kampf gegen die durch ſie hervorgerufenen
Schäden recht ſchwierig geſtaltet. Befriedigend iſt der Stand
des geſamten Grünlandes, einſchließlich der
Feldfutter=
bauflächen. In zahlreichen Gegenden hat der Auftrieb des
Weide=
viehs bereits frühzeitig im April ſeinen Anfang genommen. Im
Feld=, Gemüſe= und Gartenbau macht ſich bei
gleich=
falls ſehr günſtiger Entwicklung der Kulturen eine häufig recht
empfindliche Ueberſetzung des Marktes bemerkbar, die dadurch in
ihrer Wirkung ſtark erhöht wird, daß auch der Druck aus dem
Auslande auf den Gemüſemärkten nicht nur nicht nachläßt,
ſon=
dern noch weiter zugenommen hat.
Für die Viehhaltung iſt bedauerlicherweiſe im
allgemei=
nen nur wenig günſtiges zu berichten. Die Milchpreiſe ſind in
allen Gegenden des Reiches, teilweiſe recht erheblich,
zurückgegan=
gen, obgleich der Hauptdruck auf den Markt durch die Aufnahme
des Weidebetriebes erſt in geringem Umfange eingeſetzt hat, und
demnach damit zu rechnen iſt, daß von dieſer Seite noch weitere
preisdrückende Wirkungen auftreten werden. Für die allerorts
von den berufenen Stellen aufgenommene Werbungfür eine
Ausdehnung der Viehhaltung zur Verdrängung der
hohen Einfuhren an Vieh und Vieherzeugniſſen aus dem
Aus=
land iſt damit eine wenig fruchtbare Grundlage gegeben.
Auch auf dem Schweinemarkt hat ſich der nach der
Ent=
wicklung der Beſtände und der ſaiſonmäßigen Nachfrage
voraus=
zuſehende Rückgang der Preiſe weiter langſam, aber ſtetig
fort=
geſetzt. Wenn trotzdem die Ferkelpreiſe infolge ſtarker Nachfrage
weiter hoch blieben, ſo iſt, dies für die künftige Entwicklung des
Schweinemarktes wenig günſtig zu deuten, findet aber leicht ſeine
Erklärung in dem Zwang für die Landwirtſchaft, ihre
überflüſſi=
gen Beſtände an betriebseigenen Futtermitteln auf irgendeine
Art und Weiſe zu verwerten. Daß ſich dieſer Zwang in ähnlicher
Weiſe auch in der weiteren Ausdehnung der
land=
wirtſchaftlichen Geflügelhaltung und damit der
Eiererzeugung auswirkt, könnte als an und für ſich
wünſchens=
werte Erſcheinung durchaus begrüßt werden. Da aber nach Lage
der Dinge der deutſche Markt noch immer von der billigen
aus=
ländiſchen Ware beherrſcht wird, wirkt die Steigerung der
Erzeu=
gung ausſchließlich auf eine weitere Senkung des Preiſes, ſodaß
zahlreiche Betriebe bereits wieder an die Einſtellung oder
min=
deſtens Einſpränkung ihrer Eiererzeugung denken müſſen.
Der Ankauf von Betriebsmitteln in der
Landwirt=
ſchaft war nur für Düngemittel ziemlich befriedigend. Dagegen
machte ſich beſonders in bezug auf Saatgut ſowie im Ankauf von
Handelsfuttermitteln eine zwangsmäßige ſtarke Zurückhaltung der
Landwirtſchaft bemerkbar.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt für die
Landwirt=
ſchaft zeigte inſofern keine weſentliche Veränderung, als noch
immer über ſtarken Mangel an weiblichem Perſonal, beſonders
für die Stallarbeit, in bäuerlichen Betrieben geklagt wird.
Be=
denklich ſtimmen einzelne Meldungen, die über Einſtellung
aus=
ländiſcher Arbeitskräfte in den Grenzgebieten und andererſeits
über Ausbreitung des Oedlandes infolge der Untragbarkeit der
Dienſtbotenlöhne berichten.
Hauptſchriftiettung. Rudolf Mauve
Veranworflich für Polltiſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feulſſeton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmannz
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdlenſt: Andreas BauerkFffürel
„Die Gegenwart”„Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nettei
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteſlungen: Wiliy Kubls
Druck und Verlag: C. C. Wittſch — ſämtiſch in Darmſfadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten
Todes=Anzeige.
ſchlief nach langem,
in
äulein
ſete Lang
urterſtr. 39.
der Hinterbliebenen:
arl Lang.
Entſchlafenen fand
ig in aller Stille
tatt,
(7788
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am Sonntag Morgen 3½ Uhr
plötzlich und unerwartet, infolge Herzſchlages meinen innigſtgeliebten Mann,
unſern guten Bruder, Schwager und Onkel
Heren Wilhelm Oſterling
im 33. Lebensjahre zu ſich in die Ewigkeit zu nehmen.
In tiefer Trauer
im Namen aller Hinterbliebenen:
Frau Amalie Oſterling.
Darmſtadt, Sandſr 26, Eſfen, Hückeswagen, Gladbeck, Wanne=
Eickel, Bochum, den 12. Mai 1930.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 14. Mal, nachmittags 3½ Uhr,
auf dem alten Friedhof, Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (7756
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme beim
Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen
Frau Kathr. Pauline Weingart
ſagen wir herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Chr. Weingart und Kinder.
Darmſiadt, den 12. Mai 1930.
Anzeige.
11. Mai 1930,
r. entſchlief ſanft
mit Geduld
er=
den unſere liebe
Schweſter
Ma
17 Jahren.
trauernden
zrbliebenen:
O.,
1930.
zfindet Dienstag,
m. 1½ Uhr, ſtatt.
weiſe herzlicher Teil=
Hinſcheiden unſeres
in
ſerzlichen Dank,
be=
arrer Waltz für die
ſowie der
Werk=
ſtättenamt I und des
eins für die Kranz=
Brabe.
1Ainterbliebenen.
Mai 1930.
Jagung.
Karten.)
deiſe herzlicher Teile
nHinſcheiden unſerer
en zu teil wurden,
ſchen Blumenſpenden
Aen unſeren herz=
Jonders danken wir
eihte für ſeine
troſt=
m Namen
en Hinterbllebenen:
Im Luleh.
2. Mal 1930.
Nachruf!
Nach kurzer, ſchwerer Krankheit verſchied am
Samstag unſer Beamter
Herr Geotg Lang
aus Eberſtadt
im Alter von 30 Jahren.
Der Verſtorbene hat ſich in einer 13 Jahre
langen Tätigkeit durch großes Pflichtbewußtſein
und unermüdlichen Fleiß ſowie durch beſonderes
Intereſſe und ein freundliches Weſen
ausgezeich=
net. Wir betrauern in ſeinem Heimgange einen
geſchätzten, treuen Mitarbeiter und lieben Kollegen.
Wir werden ihm ein dankbares und ehrendes
Andenken bewahren.
Die Direktion und die Beamtenſchaft der
Landwirtſchaftlichen Zentralgenofſenſchaft
e. G. m. b. H.
(7764
Darmſtadt, den 12. Mai 1930.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
tiefbetrübte Nachricht, daß heute morgen 8 Uhr unſre
liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Urgroß=
mutter und Tante
Frau Margarete Borell Bwe.
geb. Jayme
im Alter von 74 Jahren nach kurzem ſchweren, mit
großer Geduld ertragenem Leiden ſanft und Gott
er=
geben, in dem Herrn entſchlafen iſt.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Peier Borell II., Rohrbach (Modau)
(7763
Rohrbach, den 12. Mai 1930.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 3 Uhr
vom Sterbehaus aus ſtatt.
Trauergarderoben
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt
Reingold
Eliſabethenſtr. 4
Kranichſteinerſtr. 28
(Huthaus Titze)
Telephon 736
Telephon 736
Marktpaſſage
307a
Bitte genau auf Firma und Straße zu achten
Ernahten Ne Ihte Haur
und ſehen Sie jung aus.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme an dem uns ſo ſchwer
betroffenen Verluſte ſagen wir
allen unſeren innigſten Dank.
Be=
ſonders danken wir Herrn Pfarrer
Berck für die troſtreichen und
hoff=
nungsvollen Worte am Grabe, den
Gemeindeſchweſtern für ihre
liebe=
volle Pflege, dem Geſangverein
„Liederkranz” für den erhebenden
Geſang und ehrenden Nachruf,
dem Geſangverein „Konkordia”
für die zuteil gewordene finanzielle
Unterſtützung, ſowie für die
zahl=
reichen Blumenſpenden. (7773
Im Namen der
tieftrauernden Hinterbliebenen:
Margarete Büttner
geb. Hartmann.
Roßdorf, Meßbach, 12. Mai 1930.
DODBAD TOLZ
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gegen Bluthochdruck,
Adernver-
kalkung, Frauenleiden;
landschaft-
lich und klimatisch bevorzugte Lage,
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nach Ausſage eines bedeutenden Wiener
Profeſſors der Medizin die Haut
benö=
tigt, um ſich jung, friſch, rein und
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los zu erhalten. Dies iſt das Geheimnis,
dank welchem manche Kinoſchauſpielerin
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bis 30, September verſendet die Badeverwaltung Bad Salzſchlirf,
Seite 8
Dienstag, den 13. Mai 1930
Eine Gas=Schuhwoche der Berliner 3
erwehr.
Die Feuerwehr fährt, mit neuartigen Schutzmasken verſehen, in das Gasgebiet.
In Berlin wurde eine Gas=Schutzwoche der Feuerwehr eröffnet, an der Feuerwehrbehörden aus
ganz Deutſchland teilnahmen. Neuartige Sicherheits= und Rettungsmaßnahmen bei Gasexploſionen
wurden in zahlreichen Vorführungen gezeigt.
Auferſtehung der Ankike in Delphi.
Eine Szene aus den „Flehenden” des Aeſchylos,
waltes damit in Verbindung gebracht wurde, die jetzt in der klaſſiſchen Apollo=Arena von Delphi in der Urſprache und mit den altgriechiſchen
Koſtümen zur Aufführung gelangten.
Im Kampf gegen den Skraßenſchmuß.
Die modernſte Straßenreinigungsmaſchine Berlins,
die den Schmutz nicht erſt beiſeite kehrt, ſondern gleich in ihren rieſigen Behälter einſaugt.
Strömender Regen am 1. Hauptſpieltag
in Oberammergau.
Reich und Ausland.
Chineſiſche Opfer=Zeremonie
in Frankfurk.
Frankfurt a. M. Eine außerordentlich
eindrucksvolle Trauer=Veranſtaltung fand am
Sonntag vormittag in der Aula der Univerſität
Frankfurt ſtatt. Die Dozentenſchaft, die
Studen=
tenkorporationen ſowie ſämtliche an deutſchen
Univerſitäten ſtudierenden Chineſen
veranſtalte=
ten für den am 1. März d. J. verſtorbenen
Chinaforſcher und Profeſſor für Chinakunde Dr.
Richard Wilhelm, den verdienten Gründer und
Leiter des Frankfurter Chinainſtituts, eine
Ge=
dächtnisfeier. Neben zahlreichen Freunden und
Bekannten war als Vertreter der chineſiſchen
Botſchaft in Berlin Legationsrat Tan anweſend;
ebenſo war das Auswärtige Amt vertreten,
während die chineſiſche Geſandtſchaft in Paris
ein Beileidstelegramm geſandt hatte. — Nach
einem einleitenden Bläſerchor umriß Prof. Dr.
Otto, Dekan der Philoſoph. Fakultät, als
Jugend=
freund Richard Wilhelms das Wirken und
Le=
benswerk dieſes hochverdienten Mannes, der, wie
ſelten ein Deutſcher, die Seelen zweier großer
Nationen ſtudierte und ſich für die Förderung
der chineſiſchen Wiſſenſchaften und der geiſtigen
Verbindung des chineſiſchen und des deutſchen
Volkes ſo große Verdienſte erwarb. Wie China
die Verdienſte Wilhelms bewerte, zeige die
Stiftung einer Richard=Wilhelm=
Profeſſur durch die chineſiſche
Re=
gierung und die große Anteilnahme des
chineſiſchen Volkes am Tode des Forſchers.
Hierauf veranſtalteten die chineſiſchen Studenten
eine im Stil der Zeremonien zur Verehrung
großer Meiſter und Gelehrten gehaltene
tradi=
tionelle chineſiſche Opfer=Zeremonie. Unter den
Klängen chineſiſcher Trauermuſik brachten die
jungen Aſiaten vor einem großen, mit
chineſi=
ſchen Fahnen und Ehrenzeichen geſchmückten Bild
des Verſtorbenen in feierlicher Weiſe ihre Opfer
dar und nahmen von dem Geiſte des Gelehrten
Abſchied. — Ein Choral beendete die
ergreifen=
den Feierlichkeiten.
Im Streit erſtochen.
Frankfurt a. M. In einer Wirtſchaft in
der Altſtadt kam es am Montag früh zwiſchen
mehreren jungen Leuten zu Streitigkeiten, die
in eine wilde Schlägerei ausarteten, in deren
Verlauf ein verheirateter Elektromonteur
na=
mens Menſch mehrere Meſſerſtiche erhielt. Seine
Verletzungen waren ſo ſchwerer Natur, daß er
bald nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus
ſtarb. Als mutmaßliche Täter hat die Polizei
zwei junge Leute feſtgenommen.
Selbſtmord eines bekannten Berliner
Rechts=
anwaltes.
Berlin. Der ſehr bekannte und geſchätzte
Berliner Rechtsanwalt und Notar Hartwig
Neu=
mond hat ſich in einem bekannten Berliner
Luxushotel vergiftet. Rechtsanwalt Neumond,
der 56 Jahre alt geworden iſt, hatte ſich auf
urheberrechtliche und ſonſtige auf dem Gebiete
der Bühne, des Films, der Literatur und Muſik
erwachſende rechtliche Streitfragen ſpezialiſiert
und galt hier als Autorität. Das Motiv zur
Tat bildeten große Unterſchlagungen, über die
bereits geſtern Gerüchte im Umlauf waren, ohne
daß allerdings der Name des angeſehenen An=
Neumond hat ihm anvertraute Gelder im Betrag
von mehreren hunderttauſend Mark für ſich
ver=
wendet. Wie der „Berl. Lok.=Anz.” feſtſtellt, war
der Anwalt in Berlin als Spieler bekannt. Vor
einigen Jahren, ſo ſchreibt das Blatt weiter, als
er ſchon einmal in bedrängter Lage war, erbte
er von zwei Brüdern, die im Auto tödlich
ver=
unglückt waren, 1½ Millionen Mark, mit deren
Hilfe er ſeine finanziellen Verhältniſſe wieder in
Ordnung brachte. Neue Spielverluſte nahmen
ihm jetzt jede Möglichkeit, ſich erneut zu ſanieren.
Eine Schreckensnacht in Ratibor.
Ratibor. Am Samstag, gegen 9 Uhr
abends, wurde der 30 Jahre alte Zuſchneider
Joſef Danis im Stadtteil Altendorf an der Oder
von einem Unbekannten durch einen handbreiten
Meſſerſtich in die linke Bruſtſeite getötet.
Paſ=
ſanten fanden den Ermordeten am Sonntag
morgen gegen 5 Uhr auf. Die Mordkommiſſion
und die Kriminalpolizei ſtellten feſt, daß es ſich
bei der Wunde um einen gleichen Stich wie bei
dem am Montag, den 5. Mai, vormittags hinter
dem Schützenhaus ermordeten Schüler Bruno
Zeller handelt. — In der Nacht zum Sonntag,
gegen 11 Uhr, wurde in der Kolonie Niedane
der Kaufmann Alfred Ruske auf dem Hof ſeines
Hauſes von einem Unbekannten durch einen
Stich in den Unterleib verletzt. Der Täter konnte
unerkannt entkommen. Ruske wurde mit einer
lebensgefährlichen Darmverletzung ins
Kranken=
haus eingeliefert. In allen Fällen dürfte es ſich
um den gleichen Täter handeln, dem auch der
Mord an dem Schüler Zeller zugeſchrieben wird.
Ratibor befindet ſich in begreiflicher Erregung.
Tödlicher Autounfall.
Görlitz. Auf der Bautzener Landſtraße,
kurz vor Dresden ereignete ſich ein tragiſcher
Automobilunfall. Ein mit fünf Perſonen beſetz= Schweres Schlagwetterunglück in Hindenburg.
tes Görlitzer Automobil ſuchte in einer Kurve
einem entgegenkommenden Auto auszuweichen.
Der Führer des Wagens, Bildhauer Reichelt= Hindenburg. Montag mittag ereignete
Görlitz, der ſeine in einem Dresdener Kranken= ſich auf der Concordia=Grube in Hindenburg
haus liegende Gattin mit ſeinen Kindern be= wahrſcheinlich durch Gebirgsſchlag eine
Schlag=
ſuchen wollte, verlor die Herrſchaft über ſeinen wurden. Trotz angeſtrengter Bergungsarbeiten
Wagen. Das Auto fuhr die Böſchung hinunter, konnten bisher nur fünf Bergleute geborgen
überſchlug ſich mehrere Male, wobei die 17jäh= werden, davon ſind zwei tot, drei ſchwer
ver=
rige Tochter Reichelts getötet wurde. Ein Mit= letzt. Bei allen drei Schwerverletzten beſteht
inſaſſe, Dr. Panther aus Görlitz, wurde ſchwer Lebensgefahr.
verletzt. Er trug mehrere Rippenbrüche ſowie
einen Schlüſſelbeinbruch davon und wurde durch leute konnten noch nicht zu Tage befördert
wer=
ein anderes Auto ſofort nach Görlitz gebracht, einen Toten handelt es ſich um einen Schloſſer,
Die übrigen Inſaſſen des Wagens blieben un= der andere Tote konnte noch nicht identifiziert
verletzt.
Neun Tote?
wetterexploſion, bei der 12 Bergleute verſchüttet
Die reſtlichen ſieben eingeſchloſſenen
Berg=
den und ſind allem Anſchein nach tot. Bei dem
werden.
Oberammergau. Der erſte
Hauptſpiel=
tag in Oberammergau hatte, ähnlich wie die
Generalprobe am Donnerstag, unter ſchlechtem
Weter zu leiden. Den ganzen Sonntag über
reg=
nete es, zeitweiſe goß es in Strömen. Trotz der
wenig ermutigenden Witterung geſtaltete ſich die
Aufführung des Paſſionsſpieles zu einem vollen
Erfolg. Das Haus war bis auf den letzten Platz
beſetzt. Die überwiegende Mehrzahl der
Be=
ſucher waren Ausländer. Die deutſche Sprache
trat auf den Straßen vollkommen in den
Hin=
tergrund, man hörte faſt ausſchließlich engliſch.
Die Zuſchauer waren vom Paſſionsſpiel
ſicht=
lich ergriffen.
Mädchenhande
in Buenos
„Eine wahre Skla
New York. In eine
affäre in Buenos Aires ſind
dungen bisher 400 Verhaftu m
worden. Es handelt ſich un
Mädchenhandels=Organiſatio „i
wurde, um eine wahre Skla. ,5
„Ware”, täglich, wie an
dſri=
papierbörſen, notiert wurde.
port der Organiſation belief
lich 200 Frauen, die meiſt üb 8e
und Rußland kamen. Das erich
rund 2500 Mädchen und Fe=
Bande ausgebeutet wurden.
Ueber den blühenden A Heſh
die Zeitung „La Razon” ſ ſtio
lungen. Die Polizei hat d mr B!
eine ganze Organiſation Edeck
Mädchenhandel in den letzte Erhren
verdient hat. Die meiſten Mbenſto
Deutſchland und Polen, we Länd
Hilfe von falſchen Päſſen v eßen.
Bordeaux aus wird eine Eächtlic
von Mädchen regelmäßig ſ=Bul”
verſchifft. Ueber 1500 Euro Einnen
ſich gegenwärtig in Argentiu, die
von 800 bis 2500 Mark in Copa ge
den ſeien. Neun Männer ſi Hereit
worden, und mehrere hunde SMädch
deren Namen man kenne, den 9
geſucht. Die argentiniſche Re ſuna h
vernehmen mit der Regieru von U
ſchloſſen, den europäiſchen Re
rungel=
zu überſenden, in der auf F 3u
merkſam gemacht und gebet wwird,
ſamkeit zu verdoppeln, um
ein Ende zu bereiten.
Die Franzoſen wollen der Fraf
ſchlagen.
Paris. Nach Melduns ſaus 43
neiro wollen die Franzoſen ſr beve me Tage
Südamerika=Flug des „Grai ppeli m eclamm.
nutzen, um eine Art. Luft: Tennel uien bis dar
Luftſchiff und Flugzeug zu Enſtal zich
Tag nach dem Abflug des Ff 3e9u
Friedrichshafen ſoll ein mit / belad;
zeug der Franzöſiſchen Luftr Seſellſi,
Führung des Rekordfliegers miMe/
verlaſſen, um über die Et / Dat
afrikaniſchen Weſtküſte, nach Et N9,
ſilien zu fliegen. Die Poſt (won
aus ſofort nach Rio de Jan / in eint
flugzeug befördert werden. 2 Franz
den „Graf Zeppelin” ſchlag au f0
mit einer Beförderungsdau er. P.
Rio de Janeiro von nur 72. nden
genüber 96 Stunden des „E /=Zepyl,
moz ſoll den Plänen zufol Son /
aus alsbald mit Poſt nach ( Spa /19
Es braucht kaum geſagt zu. Hen, /9
Fall des Gelingens dieſer 2 S ihn
ein ſportlicher Wert zukomt Sem”
heit der Beförderungsart SPoſt
giere iſt durch ein einmali Exe
nicht bewieſen, während an Sſeits
„Graf Zeppelin” ſeine Eig; k für
ſchon mehrfach bewieſen ha
Eiferſuchtstragödie in einer Frz0ſt
Paris. In der klein/ Stadt
ſich am Sonntag eine Eife tstrao
ſpielt. Ein Uhrmacher war
in einer Penſion abgeſtieger Hrt
Freundin mit dem Sohn
laſſen. Am Sonntag nun
in die Penſion zurück und F
milie mit ſeiner früheren 7 Kdin
auf die Gruppe ſieben Revu k!.
den Wirt und ſeine Tochter
Wirtin lebensgefährlich. D 2ide
ſeine ehemalige Freundin
Einer der Söhne griff dare a1.”
und ſchoß auf den Uhrmache Fr
zuſammenbrach.
Erdbeben in Nord e‟
Faſt 3000
Teheran. Die Erdſtö
Täbris laſſen an Stärke
Die Zahl der Toten in Sa
beträgt faſt 3000. Zwiſchen
hat ſich ein gewaltiger S
Kilometer Breite gebildet.
ergießt ſich aus mehreren
Waſtr in den Urmia=Se.
Furchtbares Blutbad ch
Hankau. Eine Räube
4000 Mann hat die Stadt
Grenze zwiſchen Honau un Au
15 000 Bewohner niedergem
nitgeſchleppt, die ſie nur
aſſen wollen. Während de
dieſe Räuber bereits mehr 2
gegend geplündert und in 2D.
Furchtbarer Kampf zw.
Betrunkenem im E
New York. In einer l0
ſich in 3000 Fuß Höhe e
wiſchen dem Piloten und
der ihm die Steuerung ent
rend die übrigen fünf Paſ
ngeſichts der Schwankunge
euerten Flugzeuges in P P
dem Piloten, den B
ſchlagen und das Flugzeus
gewicht zu bringen.
Hochwaſſerkataſtrophe
Buenos Aires.
rophe wird aus dem Tal
emeldet, der infolge ſintf!
24 Stunden um vier
roße Geländeſtrecken wur
ntre Rios überſchwemmt.
n zahlreiche Häuſer geräu
ri wurde die Eiſenbahnſtr.
rt Meter Länge weggeri
Dienstag, den 13. Mai 1930
Die Vienenburger Kataſtrophe
ſie bedeutet und wie es zu ihr Fam.
Von einem Bergmann des Vienenburger Reviers.
ich in die drei Schächte des Vienenburger
tet nicht nur für die Belegſchaft ein großes
eine ſchwere Schädigung der Preußag, d. h.
ntes, denn unſere drei Schächte förderten
einem fo hohen Kaligehalt, wie es in dieſer
res Kaliwerk in Deutſchland aufzuweiſen
eiſten Kalibergwerke nur Salze mit nur 9
Kali fördern, hatten wir in unſerem
Roh=
s Kali. Infolgedeſſen war unſer Werk
ſo=
rung als bei der Aufbereitung, bei der ein
al für die Landwirtſchaft gewonnen wird,
der deutſchen Kaliinduſtrie. Als infolge der
ebungen in der Kaliinduſtrie bald nach dem
zgen nicht genügender Rente ſtillgelegt
wur=
g von vornherein aus. Mit dem Erſaufen
jert alſo der preußiſche Staat eine ſehr er=
Ue. Selten hat ſich eine Kapitalsanlage ſo
80 Mällionen Mark, die im Jahre 1906 für
itſame und der beiden Schächte der
Gewerk=
enenburg verausgabt wurden.
„ſtrophale Waſſereinbruch möglich? Wenn
letzten Augenblick auch überraſchend kam,
über kurz oder lang, darüber waren wir
ben das Schickſal all der Kalibergwerke
nörd=
e früher oder ſpäter ihrem ärgſten Feinde,
er fallen.
imt nicht über Nacht, ſondern er kündigt
Da tröpfelt es plötzlich von den Wänden.
wird ein Strahl und aus dem Waſſerſtrahl
s Waſſer erweitert ſtändig ſeine
Zufluß=
slichen Salz. Sehr oft gelingt es mit den
Technik die Zuflußröhre zu verſtopfen.
Kanal auch von ſelber durch Tonerde, die
hrt. Ueber kurz oder lang aber bricht das
en Stelle wieder durch und das Spiel
be=
rger Schacht hatten wir oft Waſſer.
Ein=
iter unter Tage ſchon bis zum Sals im
hendem Schlamm. Aber immer gelang es,
zzuwenden, bis dann am Donnerstag ſich
is ſich ſchon in der Nacht vorher mit einem
eigenartigem Knacken angekündigt hatte.
gſtens für den Laien — iſt die Erſcheinung,
Erſaufens bisher nur die Schächte zur
des Harzes betroffen hat. Die Schächte
3, die in den ſechziger Jahren des vorigen
t wurden, ſind alle erſoffen. Straßfurt und
en, Leopoldshall und Weſteregeln, ſpäter
Schächte, die Aſſe und das Hedwigsburger
von einem Waſſereinbruch verſchont ge=
Norden des Harzes werden über kurz oder
üſſen. Darum ſingt der Kumpel, der in
t, den alten Harzer Wahrſpruch: Es grüne
as Erz! Gott ſchenke uns allen ein
fröh=
r Weiſe folgendermaßen: Es grüne die
Salz! Gott halte uns gnädig das Waſſer
So unverſtändlich dem Laien die regionale Beſchränkung der
Waſſerkataſtrophe,, im Kalibergbau iſt, ſo iſt ſie geblogiſch leicht
iklärlich U=ber den Kclz äcern in Deutſchland liegt eine
Salz=
tonſchicht, die faſt waſſerundurchläſſig iſt. Wo ſie in ihrer
hörizontalen Lage nie ſüdlich des Harzes gelagert gellieben iſt,
da iſt ſie die ſchützende Decke über den Kaliſch chren. In dem
Querſchnitt durch ein Kalibergwerk.
(Ganze Schächte eines ſolchen Bergwerkes bei Vienenburg wurden
durch den Erdrutſch völlig unter Waſſer geſetzt.)
dem Harze vorgelagerten nryddeutſchen Vorlande iſt ſie aber
ver=
worfen und zerriſſen, zerſtört, weil bei Entſtehuug des Karees
vor Jahrmillionen der vu kaniſche Druck aus dem Erdinnern,
der das Harzgebirge hervorwauf, einen tektoniſhen Druck in
nörd=
licher Nchng verurſachte, der gewaltige Verwerfungen in dieſer
Richtung zur Folge hatte und auch die über dem Xali lageinde
Tonſchicht zerriß und den Kaliabbau in dieſer Gegend früher oder
ſpäter dem Waſſereinbruch ausſetzt.
Ob wohl das Vienenburger Werk gerettet werden kann? Es
müßte ein Wunder ſein, denn noch niemals iſt der Verſuch, ein
erſoffenes Kalibergwerk wieder betriebsfähig zu machen, gelungen.
Der Waſſereinbruch kann ſeine Urſache haben, daß ein unter=
Seite 9
irdiſcher See von oft gewaltigen Ausmaßen ſich langſan einen
Ablauf nach dem Schacht geſucht hat und den Schacht füllt. Er
kann auch daher kommen, daß das Grundwaſſer ſeinen Weg in.
die Schächte fand, wie das in Vienenburg offenbar der Fall iſt,
weil mit dem Waſſereinbruch die Brunnen im Orte zum Teil
leer gelaufen ſind. Dann iſt natürlich jeder Pumpverſuch zur
Er=
gebnisloſigkeit verdammt, weil des Grundwaſſer ſich andauernd
erneuert. Aber auch im erſten Falle hätte ein Pumpperſuch wenig
Ausſicht auf Erfolg. Wohin allein mit dem Waſſer, bei dem es
ſich um ganz gewaltige Mengen handelt, denn in einer
dreißig=
jährigen Förderung ſind im Erdinnern viele Kilonneter weite
Stollen, Gänge und Strecken entſtanden und noch gewaltigere
Hohlräume, die jetzt vollgelaufen ſind. Wohin ſoll man mit dieſen
vielen Millionen Kubikmetern ſalzgeſättigter Sole? Sie in die
nahe am Werke vorbeifließende Oker ableiten? Das würde die
Vernichtung aller Flora und Fauna in ihr und an ihr bedeuten.
Eine Möglichkeit beſteht noch, wenn ſie auch nicht ſehr ſtark
iſt. Schacht 111, der durch die Mächtigkeit der durch ihn
erſchloſ=
ſenen hochprozentigen Salze beſonders wertvoll iſt, hat am
wenig=
ſten gelitten. In ihm ſteht das Waſſer nur bis zur vierten Sohle.
Zwiſchen ihm und den andern Schächten ſteht eine ſtarke
Sicher=
heitswand, nur durch eine Strecke als Verbindungsgang zwiſchen
den Schächten durchſtochen. Wenn es gelingen wird, wenn auch
unter ungeheueren Koſten, dieſen Quergang abzuriegeln, durch
den das Waſſer vom Schacht II in den Schacht III lief, dann kann
vielleicht Schacht III wieder betriebsfähig werden.
Dazu ein aus dem Herzen kommendes „Glück auf!” aller
Kumpels, die bald 500 an der Zahl mit ihren Familien durch
die Vienenburger Kataſtrophe brotlos geworden ſind.
Die Bemühungen zur Eindämmung der Waſſermaſſen
bei Vienenburg.
Braunſchweig. Wie von der Berginſpektion Vieneburg
mitgeteilt wird, iſt der Trichter bei Schacht I größer und tiefer
geworden. Die Lauge in den drei Schächten ſteigt langſam
wei=
ter. Der Laugenſpiegel liegt ungefähr zwiſchen 520 und 530
Meter Tiefe. Die Herkunft der Waſſermaſſen ſteht noch nicht
einwandfrei feſt, da es aber Lauge iſt, dürfte ſie von einem
unter=
irdiſchen Waſſerbecken kommen. Die Meldungen über das
Ein=
dringen von Oker= und Eckerwaſſer treffen nicht zu. Man iſt
jetzt bemüht, auf der vierten Sohle zwiſchen Schacht I und II.
Dämme zu errichten. Schacht III wird auf jeden Fall gehalten
werden können. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird dies auch bei
Schacht II der Fall ſein. Wie weiter berichtet wird, iſt die Lage
auf keinen Fall als hoffnungslos anzuſehen, wie ſie
verſchiedent=
lich dargeſtellt war.
Weiterbericht.
Der Englandwirbel iſt unter Abflachung öſtlich weitergezogen und
liegt heute morgen über dem deutſchen Küſtengebiet. Die an ſeiner
Rück=
ſeite noch zufließenden ozeaniſchen Luftmaſſen geſtalten zunächſt das
Wetter noch wechſelhaft. Bewölkung wird mit Aufheiterung abwechſeln,
gelegentlich treten auch noch leichte Schauer auf. Jedoch wird ſich mit
dem weiteren Vorſtoß des Azorenhochs von Südweſten her die
Wetter=
lage allmählich beruhigen, wobei dann die Temperaturen tagsüber etwas
anſteigen.
Ausſichten für Dienstag, den 13. Mai: Ruhigeres Wetter, wechſelnde
Be=
wölkung mit Aufheiterung, tagsüber etwas wärmer, Nachlaſſen der
Niederſchläge.
Ausſichten für Mittwoch, den 14. Mai: Weitere Beſſerung der
Wetter=
lage wahrſcheinlich.
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Heine Frau ist über 80, ich über 74 Jahre alt.
wir litten beide jahrelang an Verstoptung!
Herr und Frau Carl und Johanna R.
in
Tsch. bei Dresden schreiben wie folgt:
Wir litten beide jahrelang an Verstopfung. Alle
Mittel wie Pillen und Tee haben wir versucht, den
Leiden abzuhelfen, aber alles war vergebens.
Nach-
dem wir jetzt jahrelang Neo-Kruschen-Salz nehmer
und zwar regelmäßig frühmorgens eine Messerspitze
in Kaffee oder Tee, sind wir vollständig von de
Verstopfung befreit, wir können nur jedem Menschen
das Neo-Krusaben-Salz mit bestem Gewissen
emp-
fehlen. Diese Angaben könen Sie zu jeder Zeit
der Oeffentlichkeit übergeben. gez. Unterschrift.”
(Originalbrief kam jederzeit eingesehen werden.)
Sie müssen Ihren Körper wicht nur äußerlich
waschen und baden und eich nach anßen hin sauber
halten, sondern mindestens ebenso wichtig ist die
innerliche Reinigung, denn davon hängt das gute
und regelmäßige Arbeiten Ihres ganzen innere
Systems, Ihres Verdauungs-Apparates und die Aus
scheidung der Massen ab, die sonst bei längerem
Verweilen und bei Stauungen in den Därmen unan
genehmste Störungen hervorrufen. Viele Menschen
leben songlos ihren Tag dehin und wundern sich
weshalb sie nicht so frisch und rüstig wie andere
Menschen sind. Das hängt natürlich mit der ganzer
Lebensweise zusammen, — der eine Mensch
über-
wacht sich und sein Imeres, während der andere
Mensch sich um nichts kümmert. Beginnen auch Sie
noch beute mit
NEO
Kruschen
SALZ
Sie werden begeistert sein, denn Ihr System wird zu
kraftiger Arbeit angeregt und Sie werden sich mit
der Zeit elastischer und frisober fühlen. Sie wenden
vielleicht bald selbst aagen: lch bin ein ganz anderer
Mensch geworden. 1 Originalglas Kruschen kostet
in Apotheken und Drogerien Mark 3,—, sein Inhalt
reicht für 100 Tage. Aber achten Sie auf die
gelb-
sahwarze Packung und auf den Namen „Neo-
Kruschen-Salz‟. Die ganze Welt nimmt Kruschen
und was sich in der ganzen Welt bewährt hat, wird
auch Ihnen gut tun.
Seite 10
Dienstag, den 13. Maf 1930
Sport, Spiel und Turnen.
Sp. ). Darmſtadt 1898 — Pol. Sp.B.
Hamburg.
Heute nachmittag 6½ Uhr am Böllenfalltor.
Schon vor dem Kampfe des vergangenen Sonntags hatten die 98er
mit dem Polizeiſportverein Hamburg für heute Nachmittag ein
Freund=
ſchaftstreffen vereinbart. Für die weitere Beteiligung an den
End=
ſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft iſt ſelbſtverſtändlich nur das
Ergebnis des Sonntags maßgebend. Da aber die Hamburger Gäſte
beabſichtigten, die Reiſe nach Darmſtadt auch damit zu verbinden, die
Umgebung von Darmſtadt, insbeſondere die Bergſtraße und Heidelberg,
kennen zu lernen, war es durch den hierdurch bedingten mehrtägigen
Aufenthalt in Darmſtadt möglich, einen privaten Wettſpielabſchluß
zu=
ſtandezubringen. Zweifellos iſt es auf dieſe Weiſe beſſer ermöglicht,
das Verhältnis der beiderſeitigen Spielſtärke feſtzuſtellen, als dies nach
dem Verlauf eines einzigen Treffens der Fall iſt. Die Hamburger
ſind der Auffaſſung, daß jetzt, nachdem ihnen die Darmſtädter
Spiel=
weiſe bekannt iſt, ihnen ein Sieg gelingen wird. Sie werden
deher heute wieder in der Beſetzung des Sonntags antreten, um ſo den
vollen Beweis zu erbringen, daß ſie den 98ern ebenbürtig ſind. Die
Darmſtädter haben deshalb alle Veranlaſſung, auch ihrerſeits den Kampf
vollkommen ernſt zu nehmen. Dies geſchieht auch. Die Elf der 98er
tritt gleichfalls in der Aufſtellung des Sonntags an; nur wird für den
verletzten Reuter als Verteidiger Fiedler wirken, deſſen Poſten
vorausſichtlich durch Wahl beſetzt ſein wird. Für die Einheimiſchen
bedeutet das Spiel die beſtdenkbare Trainingsmöglichkeit für die
Vor=
ſchlußrunde. Das vergangene Spiel hat gezeigt, daß gewiſſe
Uneben=
heiten im Stürmerſpiel auszumerzen ſind. Das Treffen des heutigen
rechnet werden kann.
Das Spiel beginnt um 6.30 Uhr. Die Eintrittspreiſe ſind
ver=
hältnismäßig niebrig gehalten.
* Schluß der Kreisliga Südheſſen.
Endlich iſt die Verbandsſerie beendet; das letzte
Verbands=
ſpiel war für die Einheimiſchen eine glatte Sache. Sie haben
ſich durch dieſen 7:3=Sieg auf den dritten Tabellenplatz geſchraubt. haupten konnten, wie ſie auch gegen Mainz nicht ſonderlich zurückfielen.
Man hatte allenthalben mit einem Sieg der Bürſtädter
Raſen=
ſpieler gerechnet jedoch nicht gelaubt, daß der Tabellenletzte, F.V. diesmal die Verpflichtung übernahm, zu einem gemiſchten Wettkampfe,
Hofheim, ſich ſo hoch geſchlagen bekennen müßte. Nachdem nun die an welchem Turner, Altersturner und Turnerinnen beteiligt ſind, anzu=
Saiſon um iſt und es nochmals eine Veränderung gegeben hat,
ſei hier zum Schluß die endgültige Tabelle gebracht:
Pokal. Die Reſultate lauten: um den Privat=
Pokalrunde: Alte Herren Wormatia Worms—Weinsheim
11:1; Alte Herren Herrnsheim—Olympia Worms 1:3;
Sonder=
mannſchaften Olympia Worms—Bürſtadt 1:2;
Sondermannſchaf=
ten Wormatia Worms—Alemannia Worms 2:1.
Freundſchaftsſpiele: Olympia Worms-Viktoria „Neuhauſen
5:2; Spv. Hochheim—F.V. Biebrich 5:3; Norm. Pfiffligheim—
Kickers Frankenthal 5:1; Spv. Horchheim—F.V. Weinsheim 0:1
abgebrochen.
Die Spiele um den Pokal nahmen, mit Ausnahme der
Be=
gegnung Wormatia—Weinsheim, einen recht normalen Verlauf.
Bei den Freundſchaftsſpielen gab es inſofern Ueberraſchungen,
als Pfiffligheim einen hohen Sieg über die Frankenthaler Gäſte
erzielen konnte und Horchheim ſchon nach wenigen Minuten
gegen Weinsheim verloren hatte. Dieſes Spiel wurde, wegen
grober Unſportlichkeit eines Spielers ſchließlich abgebrochen. Die
Pfiffligheimer Normannen ſind zurzeit wieder gut in Fahrt. Der
Meiſter unſeres Kreiſes hat es vorgezogen, vor den ſchweren
Auf=
ſtiegſpielen die Mannſchaft nochmals auszuprobieren. Die
nun=
mehr zuſammengeſtellte Elf hat ſich gegen Neuhauſen ſehr gut
bewährt. Die Hochheimer verſtanden es, gegen den ſpielſtarken
Biebricher Fußballverein noch ſpannendem Kampfe zu ſiegen. Die
Begegnung Weiſenau—Biblis wurde abgeſetzt.
Dikkoria Griesheim —Skockſtadt a. M. 5:2 (4:2).
Von Anfang an geht Griesheim mächtig aus ſich heraus und
es gelingt den Einheimiſchen, das Führungstor zu erzielen. Durch
einen Fehler der Verteidigung kann Stockſtadt ausgleichen, aber
dann war es um ſie geſchehen. Griesheim ſchießt bis zur
Halb=
zeit noch drei Tore, denen die Gäſte eins entgegenſetzen. Dieſes
Tor hätte der Tormann unbedingt halten müſſen. Nach
Halb=
zeit ſpielten die Gäſte mit dem Wind und aller Anſtrengung auf
Sieg, aber die Hintermannſchaft der Einheimiſchen war auf dem
Damm und verhinderte Erfolge. Dagegen ergibt ein Durchbruch
der Griesheimer den fünften Erfolg. Die Einheimiſchen haben
dieſes Spiel auf Grund beſſerer Geſamtleiſtung verdient
ge=
wonnen. Der Schiedsrichter war dem Spiel ein gerechter Leiter,
Kegel-Bezirksmeiſterſchaften im ſüddeutſchen Gau.
Als Vorkämpfe für die Gaumeiſterſchaft dienen die
Bezirks=
meiſterſchaftskämpfe. Es beteiligen ſich daran 23 Verbände außer
den Verbänden Saarbrücken und Kaſſel, die ohne Vorkämpfe zur
Gaumeiſterſchaft ſtartberechtigt ſind. Der Abſchluß der Kämpfe iſt
jetzt erfolgt. Die Leiſtungen ſind in dieſem Jahre weſentlich beſſer
wie im Vorjahre. Die Meiſterſchaft in den einzelnen Bezirken
errangen: 1. Bezirk: Frankfurt a. M.=Höchſt 10 624 Holz, 2.
Be=
zirk: Mainz 10 574 Holz, 3. Bezirk: Darmſtadt (zum 5. Male)
10 527 Holz, 4. Bezirk: Bad=Nauheim 10 551 Holz. Die Meiſter
ſowie die zweit= und drittbeſten Mannſchaften jeden Bezirks
haben Startberechtigung zur Gaumeiſterſchaft, ferner die
Ver=
bände Saarbrücken und Kaſſel.
Main=Rhein=Gau Deutſche Turnerſchaft.
Beſtandserhebung in der Spielbewegung.
Nachdem jetzt der Spielbericht des Gaufachleiters für Turnſpiele im
Main=Rheingau der D.T., Hch. Lehr=Pfungſtadt, nach Abſchluß der
Spielzeit 1929/30 vorliegt, kann über den Spielbetrieb näherer Aufſchluß
gegeben werden. Wie im allgemeinen ſich das Turnſpiel ſich in
aufſtei=
gender Linie befindet, ſo kann auch der Main=Rheingau einen Aufſtieg
verzeichnen. Die Zahl der Vereine hat ſich erheblich geſteigert, die das
Handballſpiel neu in ihren Uebungsplan aufgenommen haben,
und jetzt von 63 dem Gau angehörenden Turnvereinen dieſes in 41
Ver=
einen betrieben wird, und ſomit die Mannſchaftszahl auf
über 100 geſtiegen iſt. Sommerſpiele (Fauſtball, Trommelball) wird
von 8 Vereinen gepflegt, Fußball ſpielt nur die Turngemeinde Neu=
Iſenburg, doch hat auch die Fußballbewegung einen ſtärkeren Einfluß
auf die Gauvereine ausgeübt, der erwarten läßt, daß mit Beginn der
Spielzeit 1930/31 ein Anwachſen auch dieſer Mannſchaften bevorſteht.
Ein neu aufgenommenes Spiel, das Tennis, findet immer mehr
An=
hänger, und iſt dieſes in der Tamde. Darmſtadt, Tv. Babenhauſen und
Bensheim bereits bodenbeſtändig geworden. Unter 50 Männern und
85 Frauen, die dieſes Spiel betreiben, befinden ſich einige Meiſter und
Meiſterinnen der D.T. Von insgeſamt 399 Pflicht= und 1224
Freund=
ſchaftsſpielen entfallen auf: Handball 372 Pflicht=, 1167
Freundſchafts=
ſpiele. Fußball 4 Freundſchaftsſpiele, Fauſtball 27 Pflicht=, 53
Freund=
ſchaftsſpiele. Zur Durchführung der Spiele waren im Durchſchnitt
ſonn=
täglich 37 Schiedsrichter auf den Spielfeldern tätig. Die
Beſtands=
erhebung ergab das Vorhandenſein von 42 Spielplätzen; 6 Vereine ſind
Eigentümer von Plätzen, 19 Vereine haben für ihre Plätze eine
Pacht=
ſumme aufzubringen, während 17 Gemeinden bzw. Private einen
Spiel=
platz koſtenlos zur Verfügung ſtellen.
Geräkewelkkampf Tv. Arheilgen — Aſchaffenburg.
Für die Arheilger Turn= und Sportfreunde wird es am Sams=
Nachmittags wird zeigen, ob mit einem Gelingen dieſer Aufgabe ge= tag, den 17. Mai, abends 8 Uhr, in der Turnhalle zu Arheilgen einen
höchſt intereſſanten Wettkampfabend geben. Hat doch Arheilgen für
die=
ſen Abend als Gegner ſich einen Verein (Tv. Aſchaffenburg) aus dem
Mittelrheinkreis verſchrieben, der über eine gut geſchulte
Wettkampf=
mannſchaft verfügt. Dies gilt beſonders von der Turnermannſchaft,
vorausgeſetzt, wenn die Mannſchaft ohne Erſatz antritt. Leider ſind die
Namen der Turner Aſchaffenburgs bisher nicht bekannt geworden, aber
es iſt anzunehmen, daß unter ihnen die bewährten Kräfte noch
vorhan=
den ſind, die gegen Turngeſellſchaft Darmſtadt wiederholt ſich ſicher be=
Für Aſchaffenburg bedeutet dieſer Kampf doch etwas neues, indem es
treten. Arheilgen ſtellt die Turner: Schäfer, Lindenlaub, Hahn,
Brücher, Volz und Bauer ins Feld, wovon Brücher und Lindenlaub,
wenn nicht alles täuſcht, die Hauptſtützen der Mannſchaft bedeuten
wer=
den. Ob Aſchaffenburg der Turnerinnenmannſchaft aus Arheilgen mit
Benz, Becker und Hechler gewachſen iſt, ſteht noch ſehr offen. Jedenfalls
verfügt hier Arheilgen über eine gut ausgeglichene
Turnerinnenmann=
ſchaft, die im Kampfe mit entſcheidend ſein dürfte. Je zwei Altersturner
aus beiden Lagern ringen gegenſeitig um die Ehre, müſſen aber unter
Beweis ſtellen, wer von ihnen die Beſſeren ſind. Die Vorausſetzungen,
wie ſie gerade bei dieſem kommenden Gerätewettkampfe gegeben, ſind
ſolche, daß man den Sieg dem einen oder anderen Verein im voräus
nicht zuzuſprechen vermag, was den Anreiz zu einem Beſuche des Abends
nur verſtärken kann.
Der Repräſenkalivkampf der Ringer
in Groß=Zimmern: 2. Kreis — 8. Kreis 11:4.
Nach der Begrüßung des Herrn Vorſitzenden Bernhardt ſowie des
Kreisvorſitzenden Joſeph fanden die Kämpfe im überfüllten Kaiſerſaal
ſtatt. Der 8. Kreis (Bayern) mußte für die verletzten Brendel und
Leucht Gerſtacker und Füglein als Erſatz einſtellen. Der Verlauf der
Kämpfe war folgender: Bantam: Poth (2. Kreis) — Gerſtacker
(8. Kreis). Sieger Gerſtacker nach Punkten. Federgewicht: Ohl
(2.) — Füglein (8.). Ohl war nicht der gewohnte Kämpfer,
veraus=
gabte ſich nicht, da er noch an ſeiner vor einigen Wochen zugezogenen
Verletzung leidet, ſiegte aber doch nach Punkten. F. fehlt es noch an
ſportlicher Diſziplin, weshalb er ſich auch eine Verwarnung zuzog und
beim Publikum keinen ſympathiſchen Eindruck hinterließ.
Leicht=
gewicht: Zehner (2.) — Wohlrab (8.). Eine gleich ſtarke Paarung.
Z. hate mehr vom Kampf, denn er hatte einen herzhaften und kernigen
Angriff, wodurch er zu Sieg und Punkten kam. Weltergewicht:
Märker (2.) — Köſter (8.) lieferten den ſchönſten Kampf des Tages;
gleich nach Beginn zieht M. einen ſeiner gefürchteten Hüftzüge, welcher
beide Ringer in die Brückenlage brachte. Sie winden ſich aber wieder
ſchön aus dieſer kritiſchen Lage heraus zum Bodenkampf. Ihr Kampf
bot abwechſelnd ſchöne Momente im Stand ſowohl wie in der
Boden=
lage, bis ſchließlich M. als wohlverdienter Punktſieger die Matte
ver=
laſſen konnte. Mittelgewicht: Loch (2.) — Hamper (8.). Beide
führten einen ganz ſtürmiſchen Kampf, wobei ſie ſogar einmal von der
Bühne hernter mit dem Publikum bekannt wurden. H. iſt vom Anfang
bis zum Schluß des Kampfes Punktführer und ſomit Sieger.
Schwer=
mittelgewicht: Bräun (2.) — Froſch (8.). Sofort ſetzte ein
leb=
hafter Kampf ein. F. war im Standkampf B. vollſtändig ebenbürtig,
in der Zuſatzrunde folgte Punkt auf Punkt für B., dem F. nichts
ent=
gegenſetzen konnte. B. wurde wohlverdienter Punktſieger.
Schwer=
gewicht: Müller (2.) — Ziegler (8.). 8. ſtand gegen M. auf
ver=
lorenem Poſten, und für M. buchte man nach 1 Minute den einzigen
Schulterſieg des Tages.
Der Pfeifenmann aus Ludwigshafen (4. Kreis) leitete korrekt. —
Zu Ehren der Kämpfer feierte der Athletik=Verein „Vorwärts‟ Groß=
Zimmern im Vereinslokal in harmoniſchſter Stimmung mit Tanz den
Abſchluß des Tages.
Jugendmannſchaftskampf im Ringen.
Sp.V. 1920 Werſau — Vorwärts Groß=Zimmern 10:11.
Am Samstag abend ſtanden ſich obige Mannſchaften in einem
Freundſchaftskampf gegenüber. Es wurden durchweg ſchöne, inter= trag. Wie gewohnt war auch dieſes)
eſſante Kämpfe gezeigt. Wenn auch hart, ſo wurde doch fair um den
Sieg gerungen. Die körperlich etwas ſtärkeren Werſauer mußten den
techniſch beſſeren Vorwärtsleuten einen knappen Sieg laſſen. Die von
beiden Vereiren gebildete Gewichthebermannſchaft leiſtete in einigen
Uebungen ganz hervorragendes. In dem Herausforderungskampf war „Preis von Handel und Gewerbe” (Jag
für den verhinderten Weider der techniſch gut durchgebildete Weiher vom Erlenhof” Ausgleich über 2000 2
(Groß=Zimmern) eingeſprungen. Der ſtärkere und taktiſch beſſere Daum
(Werſau) hatte ſtets etwas mehr vom Kampf und ſiegte ſchließlich nach
19 Minuten durch Eindrücken der Brücke.
Marsden operiert.
Der linke Läufer der engliſchen Fußball=Nationalelf, der am
Samstag gleich nach dem Spiel ins Krankenhaus transportiert
worden war, wurde in der Nacht einer Halswirbeloperation
unter=
zogen, die einen guten Verlauf genommen hat. Marsden wird
allerdings nicht mit nach Wien fahren, ſondern ſobald es
mög=
lich iſt, nach England zurückkehren.
Rund um die europäiſch
Halionen.
Ueber die Fortſchritte im Oeſterreichiſche
nicht viel geſagt zu werden. Der vorjährige
deutſchland hat zur Genüge bewieſen, daß die
Durchſchnitt der europäiſchen Spitzenklaſſe
neue Freiſtilrekord Goldbergers mit 1:03,9
ſtreicht als Einzelbeiſpiel dieſe Behauptung. D
über 200 Meter Bruſt iſt bekannt. Dazu komm
200 Meter=Schwimmer und vor allem erſtklal
Schwimmerinnen unſeres Nachbarvolkes ſind
ſchlechter als ihre deutſchen Kameradinnen. Fa
ſich der franzöſiſche Schwimmſport in den letzte,
klaſſe für mittlere und lange Strecken.
konnte ſogar den Europarekord über 400 Mete
Küppers erheblich verbeſſern. Die Stärke des 9
Unter den Schwimmerinnen gehört Frl. S
Spitzenklaſſe. Mehrere neue Landesrekorde
entſprechenden deutſchen Spitzenleiſtungen. A.
die Schwimmerei. Der neue Rückenrekond 9
mit 1:12,2 Min. macht ihn zum zweitſchnell
ſchwimmer neben Küppers und Dr. Barany.
Meter=Staffel iſt durchaus in der Lage, Der
England ſcheint es bei den Herren auch wiede.
dem während der letzten Jahre nur die engli
europäiſchen Spitzenklaſſe zu zählen waren.
noch die Holländerinnen zu fürchten, abgeſ
Schwimmerinnen. In Holland liegen die
Damenſchwimmſport ſteht dort auf höherer
ren. Die Namen Braun und Baron repräſe
Staffelmannſchaften europäiſche Spitzenleiſtun
Italien. Und trotzdem dürſte gerade dieſes
große Rolle im europäiſchen Schwimmſport ſ.
Langſtreckler, Combi und Coſtoli, haben, he
keinen Gegner mehr. Bei Verbreiterung der
Uebungsmöglichkeiten — eine Frage, welche
Regierung bald gelöſt haben wird — werden
bald überall mitſprechen können. In der Tſc FI
nation. Außer dem Mittelſtreckler Antos ſir
aufgetaucht. Auch Belgien hat ſeinen Ruf d.
wenn auch ſeine Spitzenſprinter, wie Copp
deutſchen Kollegen um nichts nachſtehen.. Vo g
fehlen Nachrichten. Bekannt iſt nur die Spie e
ſchaft, die ungefähr die gleiche Stellung ein Ea
Holland. Aus dem kleinen Finnland, das ur A
gen arbeiten muß, kommen plötzlich überraſch
desrekorde von Rheingold (200 Meter Bruſt
(400 Meter Freiſtil in 5:25,8 Min.!) und Bl.
1:18,4 Min.) können ſich in Europa ſehen la
ebenfalls ausgezeichnet, aber die Entwicklung
bedingt durch die denkbar ungünſtigen Verhä.
Aufſchwung der Ungarn braucht, nicht beſo
Die Europameiſterſchaft im Waſſerball, die L
die Weltbeſtzeit der 4mal 200 Meter Freiſti
lagen für eine Bewertung ausreichend. Faſt
Norwegen, Dänemark, Portugal und den Ba
land kommen ſpärliche Notizen, denen zufolg
durchaus auf gleicher Höhe mit dem vieler an
ſteht. Der Ausfall der diesjährigen Europ
ein Vorteil, denen die Beteiligung 1931 w.
müſſen, da bis dorthin verſchiedene Länder
werden können, die es 1930 noch nicht gekon
Waſſerballauswahlkurs in
Der Junioren=Waſſerballkurſus des
verbandes unter der Leitung von Dr. 2
tete ſich recht intereſſant. Der gut beſi
fünf Stunden und war ausgezeichnet au
Leute erwieſen ſich Schwarz=Darr
und Schürger=Nürnberg, die vorausſicht g
die nächſten Länderſpiele herangezogen.
ren Leuten zeigten Lemp=Nürnberg und
Leiſtungen, während die übrigen nicht di
rigere Aufgaben zeigten.
Der neuerliche Rekordverſuch von B
lungen, was wohl auf die ſchwere Bah=
Zwiſchenzeiten — 100 Meter in 1:05,8
Minuten — waren ausgezeichnet.
Mannheimer Mai=1
Der Schlußtag.
Der Schlußtag der Mairennwoche b
lich der Witterung unter einem recht
recht abwechſelungsreiche und intereſſar P
Auch der Beſuch der Rennen war, wenn
berückſichtig, noch ſehr zurfriedenſtellend.
läuf ſchwer, naß und zähe und
behinde=
der vollen Entfaltung ihres Könnens.
die ſtarken Felder, die in den einzelne
gingen, intereſſant und ſpannend auch
ſelbſt.
Im Mittelpunkt des Intereſſes ſte
Mannheim. Das Rennen war mit 500
über den langen und ſchweren Kurs 1
tüchtige Hindernispferde waren für die
den. Lakai mit Wurſt im Sattel lief h.
nen und gewann, wie er wollte, vor Ct
Toto wurden 60:10 Sieg ausgezahlt.
führte der mit 4300 RM. ebenfalls gu 1
den ſich zehn Pferde ſtrittig machten
Pfälzer Züchter A. Daub gehörende Pa
Polaſchin.
Frankfurker Juni 1
Der Frankfkurter Rennclub hat für
tage am Sonntag, den 1. und 8. Juni,
gen veröffentlicht. An jedem Tage kon!.
Tages ein Rennen für Zweijährige gel
zieren weiterhin, die Karte. Die Fla ſie
Altersgewichtsrennen und Ausgleicher?
Diſtanz zuſammen. Die Hauptereigniſſe
„Preis der Induſtrie‟ (Jagdrennen).6
hat auf ſeiner Karte den Preis von W
4000 Mk. 2000 Meter, und das Heinri
rennen, Ehrenpreis und 6000 Mk., Aus!
dem kommt noch ein Verloſungsrenner
1. Juni zu einem beſonderen Anziehun
Kreiſe zu machen, veranſtaltet der Reg
Frankfurter Automobil=Club vor den
bil=Schönheits=Konkurrenz.
wird unter den Rennbahnbeſuchern, w.
karte je ein Freilos erhalten, ein A!
verloſt.
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Mitarbeiter: Ein Beweis für die ſchwierige
äfts und der ſtockenden Abſatzverhältniſſe iſt die
reiche Holzhandlungen durch ihre Vertreter
en aufſuchen und dann gemiſchte
Waggon=
mehrere Abnehmer beſtimmt ſind, rollen laſſen.
„fig vor, daß kleinere Zwiſchenhändler
Waggon=
ft nach beliebigen Orten ſenden, um den Inhalt
zu vertreiben. Größere Abſchlüſſe in
Einſchnit=
nur ſeltener vor, da der Holzhandel infolge
atzes genötigt iſt, weſentlich kleinere Lager=
„lten als bisher. Ein Teil der Plätze des
Wie=
aher heute empfindliche Lücken. Inſolvenzen in
kommen häufiger vor, und es zeigt ſich dann
ſchung, daß die Schuld an den Zuſammenbrüchen
ionsmethoden tragen. Auch bei Verdingungen
deiten in letzter Zeit konnte man die
Bemer=
ift genug Abweichungen zwiſchen den einzelnen
Prozent und mehr vorlagen. Sehr trübe ſieht
Bauhölzern aus. Balken nach Liſte ſind nicht
ſem die Preiſe ſehr ſtark herabgeſetzt worden
onders unangenehmen Situation befinden ſich
dler, die im Ausland Tannen=Balken zur
Lie=
hjahrsmonaten kauften und ſich verpflichteten,
ſten zwecks Ausführung des Einſchnitts
einzu=
unmehr nicht in der Lage, dieſe Liſten zu
über=
nd bereits höchſt unangenehme Streitigkeiten
das mehr gefragt waren aſtreine Seiten in
heit, hauptſächlich in den Abmeſſungen 26 und
gegen iſt die Nachfrage nach angeblauten
Sei=
egangen, weil die Leiſteninduſtrie nur noch
ſt.
gas A.G., Eſſen. Die G.V. unter Vorſitz von
gler erledigte die Regularien. Direktor Thiel
srat ausgeſchieden: an ſeine Stelle tritt
Direk=
en. Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurden
ruptmann Dr. v. Campe=Hannover,
Landes=
ion=Düſſeldorf, Landeshauptmann Dr.
Dieck=
rbürgermeiſter Adenauer=Köln, Bürgermeiſter
Stadtverordneter Richter=Köln,
Oberbürger=
i, Oberbürgermeiſter Jarres=Duisburg,
Ober=
r=Düſſeldorf, Oberbürgermeiſter Hartmann=
Will=Eſſen. Wie zur Geſchäftsordnung
mit=
inzwiſchen 20 Städte angeſchloſſen worden.
gelieferten Gaſes liege bei 4600 W.E. Der
rzeit ohne Störungen. Die Entweichungen bei
betragen 3 Prozent: Druckausfälle ſeien
über=
den. Die Zuſammenfaſſung aller Leitungen
g habe ſich noch nicht durchführen laſſen. Wenn
einer Reihe, von größeren Gasgeſellſchaften,
Thüringer Gasgeſellſchaft und der Deſſauer
nicht zu einem Demarkationsabkommen
ge=
dies vornehmlich an dem Mangel an gutem
Geſellſchaften. Bemerkenswert ſei, daß die
Deſſauer Gasgeſellſchaft angeboten habe, die
der auf der neuen Ruhrgasleitung ausſchließ=
Weſtfalia der Deſſauer Gasgeſellſchaft vor=
Dieſes Angebot habe die Deſſauer
Gasgeſell=
die G.V. nahm weiterhin Kenntnis von der
1 673900 Treuhandaktien auf die „Aktionäre
Beteiligungen.
ich Meldungen aus Chicago am 12. Mai:
n: Mai 103.50, Juli 104.75, September 107.75,
ais: Mai 78½, Juli 80, September 80½, De=
Mai 42, Juli 41.25, September 40.50. De=
Mai 60, Juli 64.25, September 68.25, Dezem=
10,27½, Juli 10,32½, September 10,52½.
e 9,90—10,35, ſchwere 9,75—10,25; Schweine=
0 000, im Weſten 114 000.
ai 15,70, Juli 15,90.
ch Meldungen aus New York am 12. Mai:
a Weſtern 11,00; Talg, extra, loſe 6.
ſen: Rotwinter n. Ernte 123½, Hartwinter
ehl 5,40—5,60; Getreidefracht: nach England
8; Mai 7,50,
Dezember 8,00,
roßviehmarkt vom 12. Mai. Auftrieb: 157
30 Kühe 320 Färſen, 687 Kälber, 35 Schafe,
tegen. Bezahlt wurden für Ochſen 40—61,
de 18—52. Färſen 46—62, Kälber 56—85,
eine 54—68 und Ziegen 12—24. Marktverlauf:
IIk. ausverkauft; mit Kälbern lebhaft,
aus=
eine lebhaft, fette Schweine vernachläſſigt.
wartt vom 12. Mai. Dem Frankfurter Groß=
Fuhrt: Seit dem letzten Markt 39 Rinder, 1333
* Bullen, 511 Kühe, 373 Färſen, 489 Kälber, 49
Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht:
3—5, b1) 47—52, Bullen a) 54—57, b) 49—53,
4B, c) 38—42, d) 32—37, Färſen a) 58—61,
Kälber b) 84—87, c) 78—83, d) 70—77, Schafe
D6—65, c) und d) 64—66, e) 63—65. Markt=
Maßig rege, ausverkauft, Schweine mittelmäßig,
2 Schafe rege, geräumt. Fleiſchgroßhandels=
M100, dito 2 80—90, Bullenfleiſch 88—93, Kuh=
22—65, Kalbfleiſch 2 105—115, Schweinefleiſch 1
80—85, Gefrierfleiſch, Vorderviertel 58,
Hinter=
ſang lebhaft.
Produkkenberichte.
SSouktenbericht vom 12. Mai. Die Auslands=
Deniger günſtige Berichte hin erhöht. In
Das Angebot weiter klein, und bei
fortgeſetz=
iens des Konſums verkehrte die Börſe in
” nichtoffiziellen Verkehr nannte man gegen
10 waggonfrei Mannheim in RM.: Weizen
WS5, Roggen inl. 17,75—18, Hafer inl. 18
* Meſiger Gegend 22—24, Futtergerſte 17—19,
Spezial
D0 ſeine Weizenkleie.
ſaat 40.
uitenbericht vom 12. Mai. Der Frankurter Pro=
Lig die neue Woche nach etwas freundlicherem
„Sen Beginn wieder in flauer Haltung, was in
Sue günſtigen Saatenſtandsberichte zurückgeführt
tia Dar Hafer mit minus 5 Mark. Auch Kleie
L0 Kiha 1 Mark ſchwächer. Es notierte Getreide
Fer 100 Kiro in Mark: Weizen 302,50, Roggen
D Hafer 122—.8, Weizenmehl ſüdd. 43,75 bis
5
Noggenmehl 26,25—27,50, Weizenkleie 7,50,
J 2-35, Linſen 38—80, Weizen= und Roggen=
Liud geb. 525, Heu 8,50, Treber 10,75—11,00, Kar=
Dentner Induſtrie hieſiger Gegend.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 12. Mai.
Zu Beginn der neuen Woche war im Zuſammenhang mit dem feſten
Schluß der New Yorker Börſe vom Samstag die Tendenz am hieſigen
Markt freundlich. Das Geſchäft beſchränkte ſich jedoch wieder nur auf
einige Sonderbewegungen. Das Publikum war wieder kaum vertreten.
Rege gefragt waren A. E. G. auf Gerüchte, die von einer Fuſion mit
Hirſch Kupfer A.=G. wiſſen wollten. Obwohl vom W. T.B.=
Handels=
dienſt ein Dementi von der A. E.G.=Verwaltung ausgegeben wurde, hielt
das Intereſſe für A.E.G.=Aktien weiter an und eröffneten 3½ Prozent
feſter. Auch Hirſch=Kupfer ſtanden damit im Vordergrunde und konnten
erneut zirka 10 Prozent gewinnen. Die übrigen Märkte lagen im
all=
gemeinen ruhiger, doch ergaben ſich mit Ausnahme ganz vereinzelter Werte
Beſſerungen bis zu 2 Prozent. Etwas lebhafter gehandelt wurden noch
J. G. Farben bei einem Gewinn von 1½ Prozent. Am Elektromarkt
lagen Felten und Gesfürel gut behauptet, während Schuckert leicht
nach=
gaben. Von Warenhausaktien waren Karſtadt auf dem ermäßigten
Ni=
veau gehalten. In Kunſtſeideaktien kam etwas Material heraus, doch
blieben die Verluſte mit minus 1 Prozent gering. Montanwerte lagen
ſtill. Nur Rheinſtahl waren noch etwas gefragt. Mehr Nachfrage machte
ſich erneut für Schiffahrtspapiere geltend; Hapag und Lloyd lagen bis
1 Prozent höher. Metallgeſellſchaft und die meiſten Bankaktien zogen
bis 1 Prozent an. Zellſtoff Waldhof etwas niedriger. Am Rentenmarkt
kam in Schutzgebiete etwas Material heraus, es trat eine kleine Senkung
ein. Neubeſitzanleihe ebenfalls etwas ſchwächer, Altbeſitz leicht erhöht
Im Verlaufe wurde das Geſchäft ſtiller. Nur J. G. Farben,
Rhein=
ſtahl und Schiffahrtsaktien waren noch gut gefragt bei behaupteten
Kur=
ſen. Die Ermäßigung des Berliner Privatdiskontes um ¼ Prozent auf
3½8 Prozent ließ die Börſe auch bis, zum Schluß in freundlicher
Hal=
tung verkehren. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 3 Prozent ſehr
leicht. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1900, gegen
Pfunde 20,3630. London=Kabel 4,8387½, —Paris 123,86½, —Mailand
92,67 —Madrid 39.85, —Schweiz 25,10¾, —Holland 12,07¾.
Die Abendbörſe verlief ſtill. Das Geſchäft blieb immer
noch ziemlich klein, die Kurſe waren behauptet. Verſtimmend
wirkte wieder der Rückgang von Aku, die mit 109,5 nach 113 an
der Mittagsbörſe angeboten waren. Am Montanmarkt
Metall=
werte geſucht. Hirſch Kupfer bei 148, Mansfeld bei 79 Prozent.
Von Renten Altbeſitz behauptet, Neubeſitz 11,95. Schutzgebiete nach
4½ wieder bis 4 nachgebend. Im Verlaufe der Börſe blieb die
Grundſtimmung freundlich.
Berlin, 12. Mai.
Nach einem völlig geſchäftsloſen Vormittagsverkehr machte ſich zu
Beginn der heutigen offiziellen Börſe etwas Auslandsintereſſe für einige
Spezialwerte bemerkbar. Dies führte zu einer gewiſſen
Geſchäftsbele=
bung, und aus der ſchon vorher zuverſichtlichen Grundſtimmung wurde
eine freundliche Anfangstendenz. Auch die Spekulation bekundete etwas
Rückkäufsneigung, obwohl beſondere Momente nicht vorlagen. Man
wollte wieder Tauſchaktionen vom Rentenmarkt zu den Effektengebieten
beobachten, wobei die Feſtigkeit der letzten New Yorker Börſe
ſtimmu=
lierend wirkte und zumal auch London heute feſtere Anfangskurſe
mel=
dete. Neben ganz vereinzelten kleinen Abſchwächungen — ſie gingen
kaum über ein Prozent hinaus — ergaben ſich überwiegend beſcheidene
Gewinne. Nach den erſten Kurſen waren es in erſter Linie Spritwerte,
die durch Feſtigkeit auffielen und bis zu 2½ Prozent anzogen. In
Kunſt=
ſeideaktien wirkten ſich die verſchiedenen Meldungen, die die
Finanz=
transaktion der Aku. und die Eröffnung der engliſchen Bembergfabrik
betrafen, kursmäßig kaum aus. Warenhauswerte blieben von dem gegen
das Vorjahr gemeldeten Umſatzrückgang ebenfalls unberührt. Oeſterr,
Siemens=Schuckert zogen im Verlaufe um 3½ Mark an.
Ermäßigung des Privaldiskonkſahes auf 3½ v. h.
Bei geringem Umſatze erfuhr der Privatdiskont an der Berliner
Montagsbörſe eine neue Ermäßigung um ½⁄s v. H. Der Satz wurde
mangels vorliegenden Angebots auf 37/s v. H. für beide Sichten
herab=
geſetzt.
Die Frage einer Diskontermäßigung der Reichsbank, die man in
Kreiſen des Geldmarktes noch weiter für ſehr akut hält, wird vorläufig
noch keine Löſung finden, da, wie mitgeteilt wird, das
Reichsbank=
direktorium vorläufig auf ſeinem beharrenden Standpunkt verweilen
will. Eine Beſchlußfaſſung iſt im gegenwärtigen Augenblick ſchon aus
dem Grunde nicht zu erwarten, als Präſident Dr, Luther ſich zurzeit
bei der B.J.Z.=Konferenz aufhält.
Die Berliner Metallnotierungen vom 12. Mai 1930 ſtellten
ſich für Elektrolytkupfer auf 121.50 RM.,
Originalhüttenalumi=
nium 190, desgleichen 194, Reinnickel 350, Antimon Regulus 59
bis 61, Feinſilber 57 bis 59 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 12. Mai 1930 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar — (—), Februar 109 (109.25), März und
April 109.50 (109.75), Mai 108 (112), Juni 108 (111), Juli 108.50
(108.50), Auguſt 108.75 (109.25), September, Oktober und
Novem=
ber 109 (109.50), Dezember 109.25 (109.75). Tendenz: ſtramm.
Für Blei: Januar, Februar, März und April 36.50 (37), Mai
35.50 (37), Juni 35.50 (36.50), Juli 36 (36.50), Auguſt 36.50
(36.75), September 36.75 (36.75), Oktober 36.50 (37) November
und Dezember 36.50 (36.75). Tendenz: befeſtigt. — Für Zink:
Januar 37.75 (38.25), Februar 37,75 (38.50), März 38.25 (38.50),
April 38 (38.50), Mai 33 (37), Juli 34.75 (36.50), Juli 34.25
(37.50), Auguſt 36.50 (38) September 37.75 (38), Oktober 38
(38.25), November 37.50 (38.25), Dezember 37,75 (38). Tendenz:
feſt. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Copper Exporters Ino hat mit Wirkung ab 12. ds. Mts. eine
Erhöhung des Kupferpreiſes auf 13,05 Cts., alſo um ¼ Cts.,
vor=
genommen, nachdem ſeit Mitte April Preisherabſetzungen von 18,30 auf
12,80 Cts. eingetreten waren. Die lebhafte Bewegung am Markte
bil=
der für das Syndikat den äußeren Anlaß, die Preiſe zu erhöhen.
Die Vereinigung der Deutſchen Samt= und Seidenwaren=
Groß=
händler e. V. iſt vor 25 Jahren, am 15. Mai 1905, gegründet worden.
Die Vereinigung beſteht heute aus 131 Unternehmungen des Samt= und
Seidenwaren=Großhandels.
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat ihre Preiſe mit
Wirkung ab heute um 2½ Prozent erhöht, nachdem ſie am 9. ds. Mts.
erſt um 2 Prozent erhöht worden waren.
Nachdem die Bemühungen des in Zahlungsſchwierigkeiten geratenen
Warenhauſes Gbr. Hartoch A.=G., Düſſeldorf, einen geſetzlichen oder
außergeſetzlichen Vergleich herbeizuführen, fehlgeſchlagen ſind, hat ſich
der Vorſtand nunmehr veranlaßt geſehen, beim Amtsgericht in
Düſſel=
dorf den Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens zu ſtellen. Wie
mitgeteilt wird, iſt das im Beſitz der Familie Hartoch befindliche 1,2
Mill. RM. betragende Aktienkapital völlig verloren.
Die Bilanzſitzung der Frankfurter Maſchinenbau A.=G. vorm.
Po=
korny u. Wittekind, Frankfurt a. M., wird vorausſichtlich nicht vor
Ende dieſes Monats ſtattfinden. Nach Informationen war der
Ge=
ſchäftsgang bei dem Unternehmen im Jahre 1929 nicht ſonderlich
be=
friedigend.
Im zweiten Vergleichstermin der Möbelfirma Carl Landes G. m.
b. H., Mannheim, ſtimmten etwa 75 Prozent der Gläubiger dem von
der Firma vorgeſchlagenen Vergleich, der eine Quote von 40 Prozent,
zahlbar in Raten bis zum 1. Oktober 1931, vorſieht, zu. An der
gericht=
lichen Beſtätigung des Vergleichs wird nicht gezweifelt.
Nachdem die Exportfirma Rudolf Kollmar Pforzheim auf Grund
mangelhafter Zahlungseingänge aus Ueberſee in Schwierigkeiten
ge=
raten iſt, hat ſie nunmehr ein außergerichtliches Moratorium bis Ende
Juli ds. Js. erhalten. Laut vorläufigem Status betragen die Aktiven
600 000 RM., denen rund 1,10 Mill. Paſſiven gegenüberſtehen.
Mit Genehmigung des Staatsminiſteriums des Innern kündigte die
Stadtgemeinde München die Ablöſungsanleihe der Stadt München ohne
Ausloſungsrecht Ausgabe 2 mit ſofortiger Wirkung. Die Rückzahlung
erfolgt ſofort zum Nennwert gegen Rückgabe der Schuldverſchreibungen
bei der Stadthauptkaſſe München.
Die Oeſterreichiſche Credit=Anſtalt für Handel und Gewerbe, Wien,
die bekanntlich im November 1929 mit der Boden=Credit=Anſtalt
fuſio=
nierte, ſchließt 1929 mit einem auf 9231 530 (10 493 378) S.
verringer=
ten Reingewinn. Der Verwaltungsrat beſchloß, der ordentlichen
Haupt=
verſammlung eine Dividende von 3,40 S. per Aktie vorzuſchlagen.
Der ſchweizeriſche Außenhandel hat im April 1930 gegenüber dem
März um 10,2 Mill. Schw. Fr. zugenommen und belief ſich auf
ins=
geſamt 395,5 Mill. Schw. Fr. Gegenüber dem entſprechenden
Vor=
jahresmonat ergibt ſich ein Ausfall von 24,9 Mill. Schw. Fr. Die
Ein=
fuhr iſt mit 233,8 Mill. gegenüber dem März um 6,4 Mill. Schw. Fr.
größer. Die Ausfuhr iſt gegen den Vormonat um 3,7 Mill. auf 161,7.
Mill. Schw. Fr. geſtiegen.
Berliner Kursbericht
vom 12. Mai 1930
Deviſenmarkt
vom 12. Mai 1930
M Hu
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Ga
Deutſche Erdöl
V
Aa
142.75
143.625
116.25
163.—
116.—
172.50
84.—
133.50
186.—
71.50
175.—
166.75
101.50
Mie ee
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleber
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe
Vef
184.125
140.50
168.25
126.50
08.625
00.75
223.25
101.25
106.75
105.375
53.25
88.50
110.75
84.—
Mane
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Meffe
Tragss
400.50
150.25
97.25
228.
82.—
33.125
66.—
147.—
75.625
166.—
18.25
80.50
50.—
Helſingfor=
Wien
Prag
Budapell
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
*5
Danzig 00 Gulden 8:.32 81.48 100 Pengo 73.14 73.28 Fapan 1 Yen 2.068 2.072 100 Leva 3.03 3.04 Rio de Janerroſ1 Milreis 0.497 0.499 100 Gulden 168.40 168. 74 Jugoſlawien 100 Dinar 7.403 7.417 100 Kronen 111.98 112.20 Portuga) 100 Escudos 18.78 18.82 100 Kronen 112.0c 112.22 Athen 100 Drachm. 5.435 5.445 100 Kronen 112.29 112.51 Lonſtantinope 11 türk. 2 1 L.Stg. 20.342 20.3821. Kairo 1 ägypt. 2 20.86 20.90 1 Pap. Peſo 1.609 1.613 Kanada 1canad. Doll. 4.176 4. 184 1 Dollar 4. 1865 4. 19451 Uruguay 1 Goldpeſo 3.856 3.864 100 Belga 58.40 58.52 Jsland 100 eſtl. Kr. 92.03 92.21 100 Lire 21.955 21.995 Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr. 111.44 111.66 100 Francs 16.42 16.46 Riga
100 Lats 80.64 80.80
Frankfurter Kursbericht vom 12. Mai 1930.
7% Dtſch. Reichsanl.
820 Baden. ..
8% Bahern.. . ..
8% Heſſen v. 28
v. 2‟
6% Preuß.
Staats=
anl. . . . . . .
82 Sachſen ....
7% Thüringen ..
Dtſche. Anl. Auslo
ſungsſch. +
Ablöſungsanl. . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ...
Baden=Baden
6% Berlin .....
8‟ Darmſtadtv. 26
v. 28
Frankf. a. M.
O Mainz..... .
80 Mannheim.
8½ Nürnberg..
8½ Heſſ. Landesbt
Goldpfbr. . ...
„Goldobl.
4½2% Heſſ. Ods.
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . . . . ."
Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . . . ."
„Goldobl
8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8½Kaſſeler Land.
fredit Goldpfbr.
Ms
Met
83.4
100.75
84.75
93. 25
94.5
94.5
100.5
82
86½l=
592,
11.7
A6
93.5
81.5
89.5
93.5
99
94
82
101
96
96
98
2 Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. ... ..
4½% „ „ Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
80 Berl. Hyp.=Bk
%g „Liqu.=Pfbr.
Frkf. Hyp.=Bk.
½% „ Lig. Pfbr.
„ Pfbr.=Bk.
h „Lig. Pfbr.
2 Mein. Hyp.=Bk.
% Lig. Pfbr.
% Pfälz. Hyp.=Bk.
/ „ Lig. Pfbr.
Preuß.
Boden=
cred.=Bank ....
½% „Lig. Pfbr.
07 Preuß. Centrl.,
Bodencr.=Bank.
4½% „ Lig. Pfbr
%o Rhein. Hyp.B!
4½% „ Lig. Pfbr..
0 Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit.. . . .).
80 Südd. Bod.=
Cred.=Bank
Lig. Pfbr.
39 Wurtt. Hyp.=B.
D Daimler=Benz
39 Dt. Linol. Werke
9 glöckner=Werke
Mainkraftwerke
720 Mitteld.
Stahl=
werke ........
3½ Salzmannu. Cr
%Ver. Stahlwerk
VoigtckHäffnerl
100
83
57.2
16
100.5
100.5
85.75
100.5
87
100.5
gI
100.5
86.5
100
85.5
101
83.5
100.5
86
01
101
84
101
76I.
92.75
97
Rré
90
90.5
96
J. G. Farben Bonds /111
5% Bosn. L.E.B./ 33:/,
„ L.Inveſt.
4½% Oſt.
Schatz=
anw.. . . . . . . . . .
2 Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½%
4% Türk. Admin.
„ 1. Bagdad
Zollanl.
0” Ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
Aktien
FAlg. Kunſtziide Unie
NAEG. Stamm.. . .
AndregeNoris Zahn
Baſt Nürnberg.
Bemberg J. P....
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen...
Cemen: Heidelberg
Karlſtadt
3. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade ........."
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz A. 6.
Dt. Atl. Telegr. .."
Eiſenh. Berlin.
Erdöl .......
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk
Dyckerhoff u.
Wid=
mann .. . . . . . ."
Eichbaum=Werger.
Fleftr. Licht u. Kraft 168.25
42.5
9.8
16.85
8.075
52
RRé
24
112.5
171.5
123.5
20
135
144
204
59
347
174
38.5
126
7.5
102.5
171.25
118
173
Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwer:
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnere
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .......
Hof.
Geiling E Cie..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehmungen .. .
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer. . .. .
Hochtief Eſſen",
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm
Kali Chemie.. . ..
Aſchersleben
Salzdetfurth
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R..
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke".
Lahmeyer & Co
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz.Akt.=Br.
12
Aa
184
83
110
52
140
68
36.25
185
25‟,
70.25
85
145.5
96.75
100
84.5
216
120.25
44.5
54
400
DR2
101
136.25
120
169.75
106.5
250
56
Mannesm.=Röhren!
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
MMicolay, Hofbr.
Nürnberger Brauh.
Oberbedarf
Otavi Minen
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm
Stahlwerke. .
Riebeck Montan. . .
Roeder Gb. Darmſt. /103.5
Rütgerswerke
Sachtleben A. G. ..
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.. 127
Schramm.
Schriftg. Stempel. 1121.5
Schuckert Elektr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske/246
Strohſtoff. Ver. . . .
Südd. 3mmobilien
Zucker=A. G. /160.75
Svenska Tändſti
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=
Tucher=Brauerei..
Unterfranken
Veithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
„ Laurahütte"
Stahlwerke
„ Ultramarin . . .
Zellſt. Berlin .. 96.5
ogtländ. Maſchin.
Haeffner. 193
Ne
114.5
123.5
54
50
119
157
113
148
121.5
108
70.25
165
20
193.5
135.5
183
109
1102.5
141
99.75
20.5
97
148.5
69.5
Wayß & Frehtag..
Wegelin Rußfabrik
ZellſtoffAſchaffbg.
Memel..
Waldhof..
Alg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank 1521,
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Berl. Handelsgeſ
Hypothenbk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk..
Dt. Bank und Disc.
Deutſche Effekten=
und Wechſelbank
Dresdener Ban1..
Frankf. Bank. . . . .
Hyp.=Ban1
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp. Bank ..
Oſt. Creditanſtalt
fälz. Hyp. Bar
Reichsbank.
Rhein. Hyp.=
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankvere
Württb. Notenbe
A.=G. ſ. Verlehrs
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsbahr
Vorzge.
Hapag ..."
Nordd. Lloyd.
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=G
Allianz. u. Stutt
Verſicherung
Verein. Verſ. ...
Frkft. Allg. VerſG.
Rückverſich.
Frankona Rück= u
Mitv. . . . . . . .
Mannh. Verſich. . .!
7af
99.1
48.5
132
181.1
15.25
157
126
20n
152.75
30.25
142
110.5
143
109
145.75
144.5
119
145
29.8
140.25
301.5
kA55.5
143
107.
146
129.5
165
96
115‟
115.75
115
208
35
132
60
[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Dienstag, den 13. Mai 1930
Ele
Alexander:
Ab beute!
Ein Ufa-Großfilm
Heute unwiderruflich lctzter Tag!
Der beste bisher gezeigte
deutsche Ton- und Sprechfilm:
aus
„e
Zue: Fa
R
des Ihomas Teri)
Nach Motiven des Romans „Das Fräulein und
der Lerantiner” von Fedor von Zobeltitz
Regie: Gustav Ucicky
Ein packendes Sittenbild unserer Zeit, das der
sogenannten bürgerlichen Moral die Maske vom
Gesccht reißt und tiefes soziales Uitempfinden
für jene unglücklichen Menschen auslöst, die
einmal gestrauchelt sind u. den ehrlichen Willen
haben, ein neues Leben zu beginnen. Das, Milien
der Unterwelt, gesinnungsmäßiger
Verkommen-
heit, menschlicher Unmoral wird hier frei von
jeder Hintertreppenromantik mit sicherem
Geschmack gestaltet und beleuchtet.
In den Hauptrollen wirken mit: Heinrich George,
Paul Hörbiger, Willi Forst. Betty Amann, Trude
Hesterberg, Lotte Lorrins.
Dazu das hunte und aktuelle Beiprogramm.
Beginn 3½ Uhr.
M
„etze
Ein fröhliches Spiel, in dem zwei Herzen im Dreivierteltakt !
tanzen. — Und diese drei Viertel des Walzertaktes sind
„Ein viertel Frühling, ein viertel Wein,
Ein viertel Liebe, verliebt muß man sein”
In den Hauptrollen spielen, sprechen und singen: Gretl
Theimer, Irene Eisinger, Willi Forst, Walter Janssen,
Szöke Szakall, Panl Hörbiger
Kompositionen von Rob. Stolz, mit den berühmten Schlagern
„Zwei Herzen im /⁄.-Takt‟ (Walzer)
„Auch Du wirst mich einst betrügen‟ Slow-Fox
„In Wien, wo der Wein und der Walzer
blüht‟ (Wiener Lied)
„In Deinen Augen liegt das Herz von
Wien” (Slow-Fax)
Dazu das bunte und aktuelle Beiprogramm.
Jagendliche zugelassen.
Beginn 3½ Uhr.
Heute und folgende Tage!
Ein Großfilm aus dem
Berliner Leben
Schioß
Vorziglicher
von 0.90—
Im Abonnement bei
den 3 Bssen von
Kein nu
Trinkzwang 0.80 In,
Während der Tis 6
Schollbier Ja inkl
wrFarfz Wurig
EK-ELZA TEMAB
Jüd. Fraun
Ortsgruppe
Montag, den 19. Mai g
ſichtigung d. Schule d. n
vereins u. deſſen Ausl n
Schau vom Kind zur z—.
uhr. Meldung für vfrig
15. Mgi an unſe am
Mittwoch, den 28. A f
giertentagung. Vortra =
Donnerstag, den 29. Ar
gemeinſchaft mit He B
Glaube un fE.
Gemeinnützige Fienl=
Baugenoſſenſct k
Nach dem bekannten Roman von Alfred Schirokauer
Ein echtes Volksstück, in dem das pulsierende,
jagende Tewpo der Weltstadt Berlin in
einem bunten Wirbel von Ereignissen
geschildert wird.
Heitere Episoden und dramatische Erlebnisse
aus der Autobus-Perspektive.
Darm z.
Einlalzn
In den Hauptrollen:
Fritz Kamperz, Georg Alexander, Jacob
Tiedtke, Lee Parry und Elza Temary.
Dazu das bunte und aktuelle
Beiprogramm
Beginn 3½ Uhr
Uns
Die diesjährige Hau Be
finde
Samstag, den 24. Fi!0
im Speiſ ſe
Lokomotivausbeſſerun ex
Tagesorkan
1. Geſchäfts= und Ka ki
2. Vorſtandswahl ger T9
3. Erſatzwahl vier au.
ratsmitglieder.
Etwaige Anträge zuu g
ſpäteſtens 4 Tage vor
lung an den Unterzei *
Die Jahresabrechnur Kgt
ſchäftsſtelle der Ge Ei
Namſtädterſtr. 17, zur fich
Darmſtadt, den 9. MKA
Der Vorſitzende
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. . M. 1.50
. M. 2.—
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Dienstag
13. Mai 1930
Zus. M. I, 11
Heute Gesellschaftsabend.
D.b.8
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der Deutſchen Bau=u. Siedelungsgemeinſcheff,
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am Mittwoch, den 14. Mai 1930, um 201, Uhr,
im Fürſtenſaal, Grafenſtraße 18.
Tagesordnung imletztenD. B. S.=Nachrichtenbl. bekanntgegeben.
Perſönliche Aufragen können eine Stunde vor
Verſammlungs=
beginn mit dem Ortsgruppen=Vorſtand erledigt werden.
Gäſte willkommen.
Der Obmann der Ortsgruppe
Poſtrat Wittich.
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Dienstag, den 13. Mai
Mittwoch, den 14. Mai
Donnerstag, den 15. Mai
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Seite 13
Dienstag, den 13. Mai 1930
unt kinn Miliennn.
man von Richard Graeves.
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Eiſenzahnſtraße 62.)
Nachdruck verboten.
teinewegen jetzt umſonſt haben”, rief Charlie
m ſein Geſicht wieder Farbe an, und der harte
und löſte ſich.
Sie von ſeinem Sekretär?” fragte er danach
er vielleicht der Böſewicht ſein und Jones
ben?”
ſchon daran”, erwiderte Grant, „denn Jones
7h nicht lange, aber er hatte das größte
Ver=
o was ſonſt auch Jones ſein mag, er iſt ein
ner. Möglich, daß der Sekretär ihn zu der
t und ihm bei der Ausführung behilflich war,
s nichts vor, Barker, die Zwei ſind
verſchwun=
en Millionen mit ihnen. Dafür gibt es nur
h reſigniert in einen Stuhl ſinken.
te er. „Es war zu ſchön, um wahr zu ſein!
ſagen, daß mein Märchentraum ſchön war”
rt, „wenn auch das Erwachen recht hart für
eine luſtige Zeit trotz alledem.‟ Dann ſtockte
n Peggy war ihm gekommen und ſchnürte ihm
a. „Meine Herren”, ſagte er ſodann, ſich
auf=
einige flotte Monate verlebt, und nun iſt es
m Grunde genommen tut mir das nicht leid,
ugt, daß mir jeder Dollar, den ich ſelbſt
ver=
machen wird, als die ſieben Millionen, die
hätten fallen ſollen. Ich werde meine Hemd=
und arbeiten, das iſt alles. Die Leute ſollen
zu etwas anderem tauge, als zum
Geld=
waren ſichtlich bewegt von dieſen Worten.
ich keinen Augenblick”, ſagte Ripley, „Sie
en Holz geſchnitzt. Das wußte ich ſchon lange.
jeld brauchen, um über den Anfang
hinweg=
zerfügen Sie über mich.”
der Aeußerung ſeines Sozius mit Wärme an.
end Dollar ſtehen Ihnen ſchon morgen zur
r. „und nachher, wenn nötig, mehr. Sie
ge=
unge. Nicht Viele hätten einen Schlag von
I hingenommen. Auch hätte ich Ihnen und
öneres Hochzeitsgeſchenk gewünſcht.”
nwir uns alle um nichts und wieder nichts”.
ffnungsvoll. „IIch für mein Teil gebe noch
fnung auf. Möglicherweiſe kommen morgen
Hehen Sie jetzt nach Hauſe und beſchlafen
Sie die Sache. Das Glück war bisher mit Ihnen, wird es auch
künftig ſein, trotzdem jetzt alles ſo ſchwarz für Sie ausſieht.”
„Ich weiß, daß das Glück mit mir ſein wird”, erwiderte
Charlie einfach. „Es beginnt morgen früh um ſieben Uhr mit
meiner Trauung. Dieſe frühe Stunde habe ich angeſetzt, weil
ich um neun Uhr bei Ihnen ſein wollte, aber das dürfte ſich
jetzt erübrigen. Uebrigens hier ſind die Belege für den letzten
Reſt meines Geldes, legen Sie ſie zu den anderen. Ich will
damit nur feſtſtellen, daß ich meinen Teil des Vertrages erfüllt
habe. Gute Nacht, meine Herren, es tut mir leid, daß Sie mir
zuliebe ſolange aufbleiben mußten.”
Er verließ das Büro tapfer und mit hocherhobenem Kopf,
aber bevor er zu ſeinen Freunden zurückkehrte, hatte er
mehr=
mals Anfälle von Schwäche. Als er jedoch um ein Uhr wieder
in Gilberts Atelier trat, war er entſchloſſen, Peggy die Pflicht
abzunehmen, ſeine Gäſte zu unterhalten.
28. Kapitel.
Das letzte Werk.
Als Charlie von den Rechtsanwälten zurückkehrte, beſtürmten
ihn ſeine Freunde mit Fragen, aber er wich ihnen geſchickt aus.
Schließlich ließen ſie davon ab, aber auf dem Nachhauſewege
be=
ſchwor Peggy ihn, ihr alles zu ſagen. Was er bereits erduldet
hatte, war nichts im Vergleich mit dem, was es ihm koſtete, dem
jungen Mädchen, das am folgenden Tag ſein Geſchick in ſeine
Händ= legen ſollte, ein Geſtändnis abzulegen. Aber Peggy Turmuhr die fünfte Morgenſtunde. Etwas ſpäter ertönten
ge=
hatte ein Recht darauf, und ſeine Pflicht lag klar vor ihm.
ſchehen!“
aus, Charlie. Es wird dich erleichtern.”
„Als ich dich bat, meine Frau zu werden”, fuhr er ernſt fort, verdienen würde.
„dachte ich, daß ich dir ein ſchönes Leben würde bieten können.
Ich rechnete auf ein großes Vermögen. Daß du einen Bettler
heiraten ſollſt, habe ich nie beabſichtigt.”
„Was meinſt du damit? Wollteſt du meine Liebe auf die
Probe ſtellen?”
„Das nicht, mein Kind, aber ich durfte über das Geld, das ich
erwartete, nicht ſprechen.”
„Und es iſt nichts daraus geworden!” ſagte ſie. „Warum
machſt du ſo viel Aufhebens davon? Es hat ſich doch in der
Sach=
lage dadurch nichts geändert. Ich war darauf gefaßt, einen
Bettler zu heiraten, wie du es nennſt.”
„Aber, Peggy, ich habe doch rein garnichts, weder Geld noch
Stellung, oder irgend einen Verdienſt.”
„Das hatteſt du alles auch nicht, als ich ja ſagte” erwiderte Mille, und Charlie wußte, daß eine Stelle für ihn bereit ſein
ſie. „Ich mache mir keine Sorgen, weder um mich noch um dich, würde.
Charlie, denn ich habe Vertrauen zu dir. Solange du mich liebſt,
bin ich ganz zufrieden.”
„Engel!” rief er. Aber der Wagen hielt in dieſem Augen= nie ſo hübſch ausgeſehen. Charlies Herz pochte in ſtolzer
Be=
blick vor der Tür zu Peggys Haus. Charlie befahl dem Chauffeur
noch einmal um den Block herumzufahren.
„Gute Nacht, Schatz” ſagte er, als ſie zu Hauſe anlangten.
Schlafe ruhig bis acht Uhr. Es iſt nicht mehr notwendig, die
Trauung ſo früh abzuhalten. Wir wollen ſie auf neun Uhr
ver=
ſchieben. Das iſt die Stunde, an der ich reich zu werden
er=
wartete, und ſo ſoll es auch ſein, ob mit oder ohne Geld. Du
machſt mich reicher als alle Millionen der Welt es könnten.”
Erſt in ſeinem Zimmer ſchwand Charlies mühſam bewahrte
Selbſtbeherrſchung. Ohne ſich auszukleiden, warf er ſich auf
ſeinen Divan und hielt Zwieſprache mit ſeinem Schickſal. War
es recht von ihm, Peggy damit zu verknüpfen? Ihr junges
Leben an ſein eigenes, unſicheres zu ketten? Der Kopf ſchwirrte
ihm, als er dieſe Gewiſſenfrage zu entſcheiden ſuchte. Die
Zu=
kunft erſchien ihm in den ſchwärzeſten Farben. Wer würde ihm,
nach dem, was er den ſtaunenden und mißbilligenden Augen New
Yorks während des letzten Jahres gezeigt hatte, eine Stellung;
geben wollen? Noch dazu eine, aus deren Einkünften zwei
Per=
ſonen ihren Unterhalt beſtreiten konnten. Er mußte der Welt
erſt zeigen, daß er nicht mehr der leichtſinnige Verſchwender war,
als den man ihn kennen gelernt hatte. Es würde ſchwer ſein,
außerordentlich ſchwer, denn Vorurteile, einmal eingewurzelt,
ſitzen feſt. Aber es mußte geſchehen, ſchon um Peggys willen.
Zum Fenſter blickend, ſah er die dunkle Nacht allmählich dem
kommenden Tage weichen. Uebernächtig und zerquält ſtand er
auf, um das Aufgehen der Sonne, die mit gleicher Liebe über
Reich und Arm ſcheint, zu begrüßen. Irgendwo ſchlug eine
dämpft die Pfeifen der Fabriken, die den Beginn neuer Mühe,
„Peggy”, begann er unſicher, „es iſt etwas Schreckliches ge= und Arbeit ankündigten. Sie riefen ihn, gleich allen andern
armen Teufeln zu der großen Tretmühle des Lebens. Eine neue
„Das ahnte ich bereits”, erwiderte ſie ſanft. „Sprich dich Epoche ſeines Daſeins hatte begonnen. Er lehnte ſich aus dem
Fenſter und fragte ſich, wo er wohl den erſten Dollar für Peggy,
Schon vor ſieben Uhr war er unten in der Diele und wartete.
Gardner erſchien bald darauf, ſodann Allan und der Pfarrer.
Die de Milles kamen ohne Einladung, wurden jedoch freudigſt
begrüßt. Frau de Mille ſchüttelte ihren Kopf, als ſie erfuhr, daß
Peggy noch ſchlief, und die Trauung auf neun Uhr verſchoben
worden war.
Daniel de Mille zog Charlie in eine Ecke.
„Machen Sie eine Hochzeitsreiſe?” fragte er.
„Ja, ich gehe auf eine Woche hinauf in die Berge”, antwortete
Charlie in Erinnerung an das großmütige Angebot der
Rechts=
anwälte.
„Beſuchen Sie mich, wenn Sie zurückkommen” bemerkte de
Knapp vor neun Uhr erſchien Peggy, taufriſch wie der
Mor=
gen, mit roſigen Wangen und ſtrahlenden Augen. Sie hatte noch
wunderung.
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matik erlernen zu können, iſt überraſchend gelöſt
. .. Arbeit iſt bewundernswert . .. ein
Vergnü=
gen, ſich ſpielend in die Sprache und den ihr
eigentümlichen Satzbau unter gleichzeitiger
Auf=
nahme eines großen Vokabelſchatzes
hineinzu=
leben ... R. Eckart, Oberingenieur.
auf mechaniſch=ſuggeſtiver Grundlage
auf=
gebaut, ſo daß Vokabellernen und Herumblättern
in Wörterbüchern unnötig ſind ... Wortſchatz und
grammatiſche Regeln werden faſt unbewußt ins
Gedächtnis befördert. E. Overbeck, Stud. rer, mere.
.. Das geiſttötende Auswendiglernen von
Voka=
beln und trockenen grammatiſchen Regeln ſowie,
das läſtige Wälzen des Lexikons iſt gänzlich
aus=
geſchaltet . . . intellektueller Hochgenuß, ſich nach
dieſem wahrhaft idealen Verfahren der
Erler=
nung einer fremden Sprache zu widmen.
Dr. phil. Röcker.
.. umſtändliche Auswendiglernen von
Gram=
matikregeln und Wörtern wird überflüſſig ..
Stoff prägt ſich mechaniſch=ſuggeſtiv ein und
man lernt ſomit nicht nur den fremden Inhalt
verſtehen, ſondern auch beherrſchen. . U. Mübler,
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für 1 Sprache (für 2 Sprachen M. 2.90), Unterrſchtsdauer 30 Tage
keſnerlel weitere Koſſen eniſſehen und damſt auch keinerlei Kauf=”
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teilung 4: Am 7. Mai 1930
hinſicht=
lich der Firmen: 1. Hermann
Reichen=
bach, Darmſtadt: Die Firma iſt
er=
loſchen. 2. Joh. Jakob Thomas,
Hofwagenbauer, Darmſtadt: Die
Firma iſt erloſchen. — Am 8. Mai 1930
hinſichtlich der Firma: Wilhelm
Kon=
rad Kleinhens, Darmſtadt: Die
Pro=
kura der Wilhelm Konrad Kleinhens
Ehefrau iſt erloſchen. Die Firma iſt
er=
loſchen — Abteilung B: Am 30. April
1930 hinſichtlich der Firma: C. Boßler
& Co., Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung, Darmſtadt: Die
Geſchäfts=
führerin Käthe Schauer iſt als ſolche
aus=
geſchieden. — Am 7. Mai 1930
hinſicht=
lich der Firma: Maſchinenbau=
An=
ſtalt und Dampfkeſſelfabrik,
Aktien=
geſellſchaft Darmſtadt, vormals
Venuleth & Ellenberger und
Göh=
rig & Leuchs, Darmſtadt: Durch
Be=
ſchluß der Generalverſammlung vom
25. April 1930 iſt die Firma geändert
in: Maſchinenbauanſtalt Venuleth
& Ellenberger, Aktiengeſellſchaft.
Durch gleichen Beſchluß iſt der Geſell=
(7752
ſchaftsvertrag geändert.
Darmſtadt, den 10. Mai 1930.
Amtsgericht I.
Mabedarf der Dalderholungs.
ſtätte am Beſſunger Forſthaus.
Die Lieferung des Milchbedarfs für
die Walderholungsſtätte ſoll im Wege
der Verdingung vergeben werden. Näheres
iſt auf Zimmer 39 des Amtsgebäudes,
Mornewegſtraße 1, zu erfahren. Die
An=
gebote ſind bis zum 16. Mai 1930,
vor=
mittags 12 Uhr, in verſchloſſenem
Brief=
umſchlag in Zimmer 39 des
Amtsgebäu=
des einzureichen. Die Lieferung iſt
voll=
ſtändig frei Anſtalt anzubieten. Nach
dem 16. Mai 1930, vormittags 12 Uhr,
einlaufende Angebote können keine
Be=
rückſichtigung mehr finden.
Die Genehmigung der Vergebung,
ſo=
wie die Auswahl unter den Anbietenden
bleibt dem Herrn Oberbürgermeiſter vor=
(St7781
behalten.
Darmſtadt, den 12. Mai 1930.
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Wäre es nicß
wenn auch wir unsere T.
Stumpen pudern würder
oft geübt wird, um Stur
augenblendendes, hellere:
Sollen auch wir unser
naturwidrige, dabei noc
nahme über die Natul
gereitter Ueberseetabake
können uns dazu nicht
übrigens, wenn Villiger
bedeutende Tönung d
Raucher wissen, daß die
kein Gradmesser für „u
Sie kennen Villiger als
milden, für den „leichtel
Rauchgenuß. Der milde
noch mildere Mocca-Spe
es gibt nichts Besseres
Deutschlands größte
Villiger Schne Pfeffiken-Schwei.
Generalvertretung: 1e0
Frankfurt / Main, Bein
Große Eschenheimefsiſ.