Einzelnummer 15 Pfennige
rſcheinen vom 1. Mar
arl und 22 Pfennig.
Reichsmarl, durch die
Haus. Poſbezugspreis
natſch 2.75 Reichsmarl.
me von Anzeigen an
übernommen.
Nicht=
infolge höherer Gewall
zur Kürzung des
0 Abbeſiellungen durck
ür uns. Poſiſcheckkonie
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 123.
193. Jahrgang
Sonntag, den 4. Mai 1930.
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſſadi 25 Reichspig.
Finanz=Anzeigen 40 Reichepfg. Neklamezeile (92 mm
breit)2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Reklame=
zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Sireik uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung jälli jeder
Rabatt weg. Bankkonio Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
deder erſten Leſung des Reichsetats.
und Sderungen der Parkeien. — Abrechnung mit den Sozialdemokraken. — Die Demokraken
ſen den Bau des Panzerkreuzers B. — Wirtſchaftsparkei und demokraken
für Aufſtellung eines Marinebauprogramms.
Lefung des Ekals am 15. Mai.
* Berlin, 3. Mai. (Priv.=Tel.)
g iſt am Samstag nachmittag nach einer
des Haushaltsplanes wieder in Ferien
erſt am 15. Mai wieder
zuſam=
ahin ſoll der Haushaltsausſchuß den
ge=
ſeitet haben. Die erſte Leſung im Plenum
berhäls näßig unbedeutend. Nachträglich fragt
rum eätlich 2 Tage darauf verwandt wurden, um
a vickeln. Hätte man am Freitag ſchon in
sſtui angefangen, dann wären auch bis zum
en Ier zu ihrem Rechte gekommen. So mußte
zugenommen werden, der namentlich den
ſerviert war. Die Deutſchnationalen
hat=
ch in die Debatte einzuſchalten. Das hat
jabt. Wäre ein Vertreter des
Hugenberg=
lt erſchienen, dann hätte auch die
Frak=
ann heraufſchicken müſſen und ſchön wäre
innerhalb der Deutſchnationalen
Reichs=
ellſte Rampenlicht gerückt. Daran hatte
noch Graf Weſtarp ein Jutereſſe. Bei der
ing im Plenum werden aber beide
Rich=
kommen und dann wird der Reichstag
erleben, wie in einer großen Fraktion die
rbeiten.
zung zeichnete ſich nicht durch gehaltvolle
rch eine gähnende Leere im Sitzungsſaal.
dauſes beſtand auch nur die leiſeſte
Nei=
reſſe zu heucheln. Man hielt ſich fern,
r ſich blieben, um dem einſam am
Regie=
ichsfinanzminiſter die Wünſche und
r Parteien auseinanderzuſetzen. Unbe=
Fraktionen überhaupt Vertreter auf das
chdem ſich doch ſchon kurz nach Eröffnung
legt. Es wäre viel beſſer geweſen, man
ß gemacht und das, was zu ſagen war,
Ausſprache der zweiten und dritten Leſung
Uhr war die Rednerliſte erſchöpft. Das
erſt wieder am 15. Mai
zuſammenzu=
öichungsbericht.
2 vies in der Samstagsſitzung zunächſt ohne
echſel zum deutſch=poriugieſiſchen
Handels=
ereinkommen über die Schollen= und
Flun=
ee dem Auswärtigen Ausſchuß.
rſte Beratung des Etats für 1930 fort=
(Chr.=N. Bauernpartei) erklärte,
dem Etat eine traurige Erbſchaft von
Hilferding übernommen. Die Arbeit des
eichen der Ausgabendroſſelung ſtehen. In
3 müſſe ein beweglicher Faktor eingefügt
Hemeinden zur Sparſamkeit zu erziehen.
en überhöhten Etat nicht von vornherein
weil ſie zunächſt das Ergebnis der
Aus=
en und der Regierung Zeit zum Beweiſe
t wolle.
Tdern Streichung der erſten Ralke
in Panzerkreuzer B.
erlin (Dem.) wendete ſich gegen die
Idemokratiſchen Fraktionsredners und
er=
die ſozialdemokratiſche Fraktion ohne
trif=
lett Müller zu Fall gebracht und die
an=
ßen Koalition vor die Wahl geſtellt,
ent=
ſtiſchen Regierung auf parlamentariſchem
ſerer Finanz= und Kaſſenlage zu
ermög=
igsauflöſung mit Anwendung des Artikels
eifellos, ſo fährt der Redner fort, haben
ſt, aber wir mußten ſie aus Staatspolitik,
Lirtſchaft bringen. Wir ſind uns bewußt,
Grenze gibt, die wir aus Staatspolitik
er Wirtſchaft nicht
überſchrei=
chtüberſchreiten werden. Manche
Oſterpauſe des Reichstages haben uns mit
illt. Die Rate für den
Panzer=
e demokratiſche Fraktion ein=
und verlangen, daß der dafür
g eingeſpart wird. Wir verlangen
er=
es in ſich geſchloſſenen, militärtechniſch
be=
ramms, das eine Ueberſicht über die For=
Sverteidigung und ihre finanzielle
Trag=
er erfüllt uns mit Beſorgnis das
Verhal=
gegenüber Thüringen, das nach außen den
2i die gegenwärtige Regierung nicht im
ühere entſchloſſen, die republikaniſchen
Be=
ethoden des Herrn Dr. Frick zur Geltung
Laßenſenkengsgeſeßzes.
r9 (Wirtſch. ) erinnerte an die
parla=
des Vanzerkreuzers 4 und meint, die da=
Oden hätten den Deutſchen Reichstag und
die deutſche Regierung vor der Welt lächerlich gemacht. Die
Wirt=
ſchaftspartei habe damals ſchon ein Marinebauprogramm
bean=
tragt, damit alle durch den Verſailler Vertrag gebotenen
Möglich=
keiten ausgeſchöpft werden ſollten. Dieſem Antrag hätten auch die
Demokraten zugeſtimmt, darum ſei ihre jetzige Ablehnung des
Panzerkreuzers B nicht verſtändlich. Der Streit wäre freilich
ver=
mieden worden, wenn der Reichswehrminiſter dem
Reichstagsbe=
ſchluß entſprechend das verlangte allgemeine Bauprogramm
vorge=
legt hätte. Nunmehr müſſe endlich dieſes Programm vorgelegt
werden, damit nicht bei jeder neuen Baurate der Streit neu
ent=
brennt. Solange die Vereinigten Staaten von Europa noch nicht
da ſind, kann auch Deutſchland nicht auf Bewaffnung verzichten.
Abgeſehen vom Panzerkreuzer handelt es ſich bei dem Etat um das
Werk des Kabinetts Müller=Hilferding, darum fehlte der
Oppoſi=
tionsrede des ſozialdemokratiſchen Redners jede Berechtigung. Wir
werden dieſen Etat ſang= und klanglos ſchlucken. Wir verlangen
die ſchleunige Vorlegung des
Ausgabenſenkungs=
geſetzes und wünſchen ein Junktim bei der Verabſchiedung
die=
ſes Geſetzes und des Etats. Mit der Sparſamkeit muß ernſt
ge=
macht werden, denn Ausgabenſenkung bedeutet
Steuerſenkung. Ein allgemeiner Beamtenabbau in
der Verwaltung des Reiches und der Länder ſei notwendig, ſelbſt
auf die Gefahr hin, daß die abgebauten Beamten lebenslänglich
Wartegeld beziehen müßten.
Bayeriſche Klagen
über Hinkanſehung der ſüddeutſchen Länder.
Abg. Dr. Pfleger (Bayer V.=P.) machte den
Sozial=
demokraten den Vorwurf, ſie hätten bewußt und gewollt den Sturz
des Kabinetts Müller herbeigeführt. Die Sozialdemokratie habe
die bequemere Stellung der reinen Agitationspolitik einnehmen
wollen. Im alten Kabinett waren die Sozialdemokraten für die
Bierſteuererhöhung; als ſie aber aus der Regierung ausgeſchieden
waren, ſchickte die ſozialdemokratiſche Fraktion ihre trinkfeſteſten
bayeriſchen Mitglieder in den Ausſchuß zur Oppoſiition gegen die
Bierſteuer. (Heiterkeit!) Die Bayeriſche Volkspartei hat ſeinerzeit
den Ausſchlag gegeben für die Nominierung und Wahl
Hinden=
burgs zum Reichspräſidenten. Unſer Vertrauen zum
Reichspräſi=
denten hat ſich in keiner Weiſe vermindert. Trotzdem bedauern
wir, daß in der letzten Zeit die Perſon des Reichspräſidenten zu
ſtark in den politiſchen Kampf hineingezogen worden iſt. Die
Be=
rater des Reichspräſidenten ſollten bedenken, daß es verhängnisvoll
wäre, wenn zu den Regierungskriſen noch eine Präſidentenkriſe
käme. Wir ſind für die Förderung der Leipziger Meſſe, aber wir
müſſen die Garantie haben, daß das Meſſegeſchäft nicht durch die
Duldung von politiſchen Demonſtrationen geſtört wird. Wir haben
die finanziellen Opfer der früheren Regierung für die Emelka
be=
dauert. Jetzt darf dieſes Unternehmen aber nicht etwa in
auslän=
diſche Hände verſchleudert werden. Bei der Verteilung
der Reichsausgaben kommen die ſüddeutſchen
Länder zukurz. Hoffentlich beſtätigt ſich nicht das Gerücht, daß
die Verwertung des Reichseigentums im früher
be=
ſetzten Gebiet einem Finanzkonſortium übertragen werden
ſoll. Es wäre wohl für alle Parteien unerträglich, wenn zu den
Leuten, die wir amneſtieren mußten, noch eine Gruppe von
Be=
ſatzungsgewinnlern käme. Die Oſthilfe iſt notwendig,
aber wir brauchen auch Reichshilfe für das notleidende öſtliche
Grenzgebiet Bayerns. Beſonders traurig iſt die Lage der Weber
im ſüdlichen Bayeriſchen Wald. Ihnen muß durch Aufträge der
Reichsbehörden geholfen werden. Die Sparſamkeitspolitik des
Reiches darf nicht darin beſtehen, daß man einfach immer weitere
Laſten auf die Länder und Gemeinden abwälzt.
Meldenhaner erſucht den Reichskag um beſchleunigke
Berabſchiedung des Ekals.
Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer erwiderte auf
verſchiedene Angriffe der ſozialdemokratiſchen Preſſe, er habe
kei=
neswegs einen Abbau der Leiſtungen der Arbeitsloſenverſicherung
gefordert. Ein Leiſtungsabbau wurde ja nur die Gemeinden mehr
belaſten. Wir wollen nur erreichen, daß überflüſſige und
entbehr=
liche Ausgaben vermieden werden, ohne daß auf der anderen Seite
die Etats der Gemeinden belaſtet werden. Durch die Einſtellung
der erſten Baurate für den Panzerkreuzer B hat ſich in der
Aus=
gabeſeite des Etats nichts verändert.
Wir ſind auch bereit, den Reichswirtſchaftsrat um ein
Gut=
achten darüber anzugehen, ob die in Oeſterreich eingeführte
Pha=
ſen=Pauſchalierung der Umſatzſteuer auch bei uns durchführbar
wäre. Wir müßten zu dem Syſtem des engliſchen
Par=
laments kommen, daß ohne Zuſtimmung des
Finanz=
miniſters keine Ausgaben bewilligt werden
können, die die Anſätze des Etats überſchreiten.
(Abg. Bernhard (Dem.): „Dazu braucht der Finanzminiſter nur
ſtark zu ſein!“) Ob das geſchieht durch Verwaltungsmaßnahmen
oder dadurch, daß die Regierung für ſolche Fälle den Rücktritt
an=
droht, oder durch geſetzliche Feſtlegung, das iſt eine Frage, die wir
im einzelnen prüfen werden.
Wir würden aber ohne weiteres den engliſchen Zuſtand haben,
wenn die Regierungsparteien die Vereinbarung treffen, daß keine
von ihnen ſolche über den Etat hinausgehenden Ausgaben ohne
Zuſtimmung des Finanzminiſters beantragt, und daß alle Anträge
dieſer Art abgelehnt werden. Das Oſthilfeprogramm ſoll nicht nur
die Landwirtſchaft, ſondern auch das Gewerbe umfaſſen. In den
notleidenden Bezirken wollen wir jene Senkungen der Realſteuern
vorwegnehmen, die für das ganze Reich 1931 kommen ſollen. Die
Regierung ſieht ihre Aufgabe darin, mit allem Nachdruck die
an=
gekündigte Steuerſenkung durchzuführen.
Das Ausgabenſenkungsgeſetz wird dem Reichstag ſo rechtzeitig
zugehen, daß das vom Abgeordneten Sachſenberg gewünſchte
Junk=
tim mit dem Etat praktiſch vorhanden ſein wird. Die
Reichs=
reform iſt dringend notwendig. Wir richten an den Reichstag
die Bitte, die Verabſchiedung des Etats möglichſt
zu beſchleunigen und bei der Beratung die
Ausgabe=
freudigkeit zu dämpfen.
Der Etat wurde dem Haushaltsausſchuß überwieſen,
Gegen 14 Uhr vertagte ſich das Haus auf Donnerstag, den
15. Mai, 15 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht die zweite
Bera=
tung des Etats.
* Parkeireform?
Eine programmaliſche Ankerſuchung
Von
Rudolf Mauve.
Nachdem die Oſterferien vorüber, iſt der deutſche Reichstag zu
einer kurzen Zwiſchentagung zuſammengetreten, um den Etat in
erſter Leſung zu beraten. Gewaltige Aufgaben ſind es, die ihrer
Löſung harren, und die Entſcheidungen der kommenden Wochen
werden die zukünftige Entwicklung des deutſchen Volkes in
weit=
gehendem Maße beeinfluſſen. So wichtig aber auch die Regelung
der großen Finanzfragen für uns ſein mag, wichtiger noch iſt die
andere große Frage, über die von gewiſſen maßgebenden Stellen
zurzeit nur wenig geſprochen wird, deren befriedigende Löſung
aber allein eine zuverläſſige Grundlage für unſere zukünftige
innerpolitiſche Entwicklung geben kann. Und zwar handelt es ſich
um die Parteireform, eine völlige Neuorientierung unſeres
ganzen Parteiſyſtems, eine Anpaſſung an die tatſächlichen
Verhält=
niſſe. Daß unſere heutigen Parteien in jeder Beziehung durch
die Entwicklung der Dinge längſt überholt ſind; iſt ſchon oft
ge=
nug erörtert worden und wird ſchlagend bewieſen durch die
ſtän=
dig wachſende Zerſplitterung, die allgemeine Mißſtimmung und
die wachſende Intereſſeloſigkeit der Maſſen, insbeſondere der
deutſchen Jugend. Ueber die Notwendigkeit einer Reform alſo
dürften kaum Meinungsverſchiedenheiten beſtehen; die Vorgänge
in allen Parteilagern während der letzten Wochen und Monate
ſprechen eine nur allzu deutliche Sprache. An der Zeit aber ſcheint
es nunmehr zu ſein, der Frage näherzutreten, in welcher
Rich=
tung ſich dieſe Parteireform bewegen muß und welches die
Grundlagen ſind, auf der die neue große Partei des deutſchen
Büngertums aufzubauen wäre, von der ſchon ſo viel geſprochen
worden iſt. Denn es iſt ſelbſtverſtändlich, daß es ſich bei dieſer
ganzen Froge nicht um ein einfaches parlamentariſches
Additionsexempel handeln kann, und daß etwa die beſtehenden
Parteien der Mitte ſich durch einen Fuſionsbeſchluß kurzerhand
zuſammenſchließen könnten. Vorausſetzung iſt vielmehr für die
Schaffung einer neuen großen Partei des deutſchen Bürgertums
eine ſorgfältige Unterſuchung der vorhandenen ideellen und
mate=
riellen Kräfte und der ſich daraus ergebenden
programma=
tiſchen Forderungen. Man muß dieſe Frage nach dem
Programm aufwerfen, trotzdem man im deutſchen Volk mit
Recht Parteiprogrammen gegenüber im Laufe der Zeit
außer=
ordentlich mißtrauiſch geworden iſt, weil ſie größtenteils nur auf
dem Papier ſtehen und — ſtehen bleiben müſfen, eben weil ſie
den Verhältniſſen der Gegenwart nicht mehr entſprechen.
Auch allgemeine Anſchauungen, die Einſtellung ganzer
Völ=
ker, ändern ſich im Laufe der Zeiten, die Begriffsbeſtimmungen
der Vergangenheit verlieren allmählich ihre Bedeutung. Man
kann heute keine konſervative, liberale oder ſozialiſtiſche Partei
gründen, weil es — den wirklich konſervativen oder liberalen oder
ſozialiſtiſchen Menſchen nicht mehr gibt, ſondern weil im
Men=
ſchen der Gegenwart ein ſtarker Einſchlag aller 3 Anſchauungen
vorhanden iſt. Treitſchke hat ſeinerzeit die Frage aufgeworfen,
was denn für einen parteimäßigen Zuſammenſchluß das
Ent=
ſcheidende ſei: das „idem sentire” oder das „idem velle de ra
publica” und ſich mit ſtarker Betonung für das letztere
entſchie=
den. Wir werden dieſe Frage nicht mehr ſo ſtark in den
Vorder=
grund zu ſchieben brauchen, weil ſich aus der gleichen
grund=
ſätzlichen Einſtellung zu den politiſchen Fragen auch mit logiſcher
Notwendigkeit eine im allgemeinen gleiche Einſtellung zu den
praktiſchen Fragen der Tagespolitik ergibt.
Während noch zu Zeiten unſerer Großväter weite Kreiſe des
deutſchen Bürgertums in ihrer Auffaſſung vom Staat weſentlich
durch Rouſſeau’ſche Gedankengänge beeinflußt wurden, und an
der Fiktion eines aus Zweckmäßigkeitsgründen geſchloſſenen
Staatsvertrags feſthielten, faßt die heutige Generation in ihrer
überwiegenden Mehrheit den Staat als eine Naturnotwendigkeit,
einen Organismus auf, deſſen organiſche Fortentwicklung oberſter
Grundſatz jeder Politik ſein muß. Dieſe Staatsauffaſſung weiſt
einen ſtarken konſervativen Einſchlag auf, was beſonders deutlich
wird, wenn man aus ihr die Folgerungen nach der negativen
Seite hin zieht. Wenn wir grundſätzlich eine organiſche
Fortent=
wicklung anſtreben, ſo müſſen wir auf der anderen Seite alle
Experimente ablehnen, jeden Verſuch, Entwicklungsſtufen zu
überſpringen. Gegenſtandslos wird damit der Kampf um die
Staatsform, wie wir ihn in den erſten Jahren nach dem
Um=
ſturz erlebten, praktiſch gegenſtandslos die Frage Republik
oder Monarchie. Man kann Staatsformen nicht beliebig wechſeln.
Aus der Auffaſſung des Staats als Organismus erwächſt die
Forderung nach einem organiſchen Ausbau der Weimarer
Ver=
faſſung. Stärkung der exekutiden Gewalt im Staat, der Ausbau
der Stellung des Reichspräſidenten, dürften die nächſten
prakti=
ſchen Forderungen ſein. Auch auf außenpolitiſchem Gebiet wird
ein organiſcher Aufbau auf nationaler Grundlage zu fordern
ſein. In erſter Linie die Sicherung der freien Entwicklung des
deutſchen Reiches und die Wiedererlangung der vollen
Souverä=
nität, eine Außenpolitik, die mit den Tatſachen rechnet, eine
Politikdes Friedens, die ſich nicht inden
Doktri=
nen des Pazifismus verliert. Man kann nicht an
der Tatſache vorbeigehen, daß auch heute noch die Macht die
Welt regiert, daß ein machtloſer Staat die Intereſſen ſeiner
Bür=
ger im entſcheidenden Augenblick nicht zu wahren vermag. Der
Wehrgedanke wird im deutſchen Volk, wieder lebendig werden
müſſen, wenn es nicht zu Grunde gehen will.
Auf dem Gebiet der Kulturpolitik wird organiſch aufgebaut
werden müſſen, auf den Traditionswerten der Vergangenheit.
Nur im chriſtlichen Staat wird das deutſche Volkstum im
not=
wendigen Maße gepflegt werden können, im chriſtlichen Staat,
deſſen feſteſte Grundlage die Familie iſt. Selbſtverſtändlich
daß jeder Gewiſſenszwang und insbeſondere auch jeſ
Intoleranz, jeder konfeſſionelle Hader aufs
ſchärfſte abzulehnen iſt.
Der deutſche Staat iſt ein Volksſtaat, der die politiſche
Gleich=
berechtigung aller Bürger auf der einen Seite, die freie
wicklung der Perſönlichkeit, insbeſondere in wirtſchaftlicher
Be=
ziehung, auf der anderen Seite zu gewährleiſter
der Einzelperſönlichkeit auf freie Entfaltung findet
Sonntag, den 4. Mai 1930
Zeite 2
ſeine Grenze, wo die Intereſſen der Allgemeinheit, die Intereſſen
des Staates, beginnen. Dieſe Gedankengänge ſind die Erbſchaft
des Liberalismus, die wir übernommen haben, Gedankengänge,
die im deutſchen Bürgertum der Gegenwart noch ebenſo lebendig
ſind wie vor 50 Jahren. Ein freies Wahlrecht, das jedem
Staats=
bürger ſein politiſches Mitbeſtimmungsrecht gewährleiſtet, und
freie Wirtſchaft auf der Grundlage des Privateigentums ſind
weſentliche Forderungen, die ſich daraus ergeben. Es ergibt ſich
aber auch die Forderung nach Beſeitigung des gegenwärtigen
Liſtenwahlrechts, das die politiſche Gleichberechtigung praktiſch
aufhebt, da es die Macht in die Hände der Parteibürokratie und
weiterhin einzelner Intereſſengruppen uſw. legt. Wenn man
aber die freie Wirtſchaft fordert, ſo muß man auch gleichzeitig
den Kampf gegen die Vertruſtung der Wirtſchaft
for=
dern, die im Begriffe iſt, an Stelle der freien Wirtſchaft die
ge=
bundene Wirtſchaft zu ſetzen. Kampf gegen die Vertruſtung, die
den ſelbſtändigen Mittelſtand in Handel und Gewerbe
allmäh=
lich erdrückt, denſelben Mittelſtand, der ſich ſtets als eine der
ſtärkſten Stützen des Staates erwieſen hat.
Der Staat hat nach der modernen Auffaſſung aber auch die
Verpflichtung, die ſozialen Rechte ſeiner Bürger gerecht
und unparteiiſch zu wahren und den Schwachen zu ſchützen. Wir
haben uns gründlich abgekehrt von der alten liberalen Forderung
des „laissez faire, 1aisscx allen” deren praktiſche Auswirkungen
der Deutſche der Gegenwart einfach nicht mehr ertragen könnte.
Das Bewußtſein von den ſozialen Pflichten des Staates iſt zum
Gemeingut aller geworden. An dem Gedanken der ſozialen
Ver=
ſicherung einſchließlich der Arbeitsloſenverſicherung iſt daher
grund=
ſätzlich unbedingt feſtzuhalten. Es wird lediglich dieAufgabe der
Zu=
kunft ſein müſſen, auf dieſem Gebiet vernünftige Grenzen zu
ziehen, da die derzeitige Ueberſpannung des
Verſicherungsge=
dankens die Selbſtverantwortung des Individuums in geradezu
untragbarer Weiſe beſchränkt. Ebenſo wie wirtſchaftspolitiſch der
Staat darüber zu wachen hat, daß nicht einzelne
Wirtſchafts=
zweige zugunſten anderer in einer der Geſamtheit abträglichen
Weiſe gedrückt werden (Landwirtſchaft), ebenſo hat der Staat
auch in ſozialer Hinſicht die Verpflichtung, darüber zu wachen,
daß nicht einzelne Berufskategorien wirtſchaftlich unter die
Räder kommen. Ein ſehr ernſtes Problem harrt hier ſeiner
Löſung. Das deutſche Bürgertum hat nicht nur ein Intereſſe
daran, daß die Lebensmöglichkeiten des Arbeiters in
weitgehend=
ſtem Maße geſichert werden, ſondern es hat gewiß ein ebenſo
ſtarkes Intereſſe daran, daß der fortſchreitenden Proletariſierung
der Angeſtelltenſchaft mit einſchneidenden Maßnahmen
entgegen=
gearbeitet wird, und daß dadurch die Exiſtenz von Millionen.
möglichſt weitgehende Sicherung erfährt. Es würde in dieſem
Zuſammenhang zu weit führen, die ſich in dieſer Beziehung
er=
gebenden Forderungen im einzelnen zu erörtern. Wir wollen
heute nur darauf hinweiſen, daß als erſtes die Herausnahme der
Angeſtelltenſchaft, aus der allgemeinen Arbeitsloſenverſicherung
und die Verbindung der Arbeitsloſenverſicherung der Angeſtellten
mit der allgemeinen Angeſtelltenverſicherung zu fordern ſein
wird.
Die finanzpolitiſchen Forderungen, die ſich aus der hier
ſkizzierten Auffaſſung ergeben, liegen auf der Hand. Aber auch
auf ſie ſoll heute nicht im einzelnen eingegangen werden,
ebenſo=
wenig wie auf die Sicherung eines berufsfreudigen
Beamten=
tums. Man kann im Rahmen eines Zeitungsaufſatzes ein
poli=
tiſchen Programm ſelbſtverſtändlich nur in großen Umriſſen
ſkizzieren, und der Zweck derartiger unvollſtändiger
Ausführun=
gen kann nur der ſein, zum Nachdenken darüber anzuregen, ob
es nicht doch vielleicht eine Grundlage gibt, auf der ſich das
deutſche Bürgertum in ſeiner großen Mehrheit politiſch zu
eini=
gen vermag und auf der eine Zukunft aufzubauen iſt. Und wenn
trotzdem im Vorſtehenden einzelne Forderungen angedeutet
wor=
den ſind, ſo geſchah dies nur um zu beweiſen, daß es ſich bei einer
derartigen programmatiſchen Unterſuchung nicht nur um
Theorien handelt, ſondern daß ſich daraus die praktiſchen Folgen
für die Politik des Tages mit logiſcher Notwendigkeit ergeben.
Volksbegehren in Danzig.
Der Ausſchuß für das Volksbegehren in Danzig wird
vorausſicht=
lich ſeine Arbeit in dieſen Tagen abſchließen können. Wie wir hören,
ſind, die wichtigſten Punkte der geplanten Verfaſſungsänderung etwa
folgende: 1. Der Volkstag erhält das Recht der Selbſtauflöſung, kann
aber auch durch einen Volksentſcheid aufgelöſt werden. 2. Der Volkstag
wird auf 72 Abgeordnete verkleinert. 3. Der Senat beſteht aus 12
Mit=
gliedern; die Senatoren ſind dem Volkstage verantwortlich. 4. Mit
In=
krafttreten der Verfaſſungsänderungen wird der gegenwärtige Volkstag
aufgelöſt und innerhalb von zwei Monaten finden Neuwahlen ſtatt.
Nach der Danziger Verfaſſung müſſen zunächſt 2000 Unterſchriften
für den Antrag auf Zulaſſung des Volksbegehrens aufgebracht werden.
Zur Annahme des Volksbegehrens ſind dann rund 20000 Stimmen
not=
wendig. Im Falle der Ablehnung durch den Volkstag wird der
An=
trag des Volksbegehrens zum Volksentſcheid geſtellt.
Vom Tage.
Die Deutſchnationalen haben im Reichstag den Antrag
ein=
gebracht, den Gemeinden die Erhebung eines „
Verwaltungskoſten=
beitrags”, alſo einer Kopfſteuer, zu geſtatten, falls ſie mehr als
100 Prozent Zuſchlag auf die Landesrealſteuern erheben müſſen.
Der Verwaltungskoſtenbeitrag ſoll auf die Realſteuern angerechnet
werden.
Im Prager Abgeordnetenhaus kam es am
Frei=
tag bei der Abſtimmung über das Arbeitsloſengeſetz zu
ſchar=
fen Auseinanderſetzungen zwiſchen
Kommu=
niſten und Sozialdemokraten, die mit einer
Prügelei endete.
Der ſchweizeriſche Bundespräſident Muſy hat
ſich in einem Privattelegramm an den amerikaniſchen
Präſidenten Hoover wegen der Zollerhöhungen
gewandt.
Die Beſprechungen des Bundeskanzlers
Scho=
ber in London haben bisher einen befriedigenden Verlauf
genommen.
Die engliſch=ägyptiſchen
Vertragsverhand=
lungen, die infolge des myſteriöſen Ausbleibens des Kuriers
der ägyptiſchen Delegation hatten vertagt werden müſſen, werden
aller Vorausſicht nach am Montag wieder
aufgenom=
men werden.
Zu dem religiös=politiſchen Konflikt auf
Malta wird von Londoner maßgebenden Stellen erklärt, daß
die engliſche Regierung beabſichtigte, demnächſt die
geſamten offiziellen Dokumente über dieſe
Streit=
frage zu veröffentlichen.
Wie verlautet, iſt mit der Eröffnung der Offenſive
gegen die Nankingregierung durch die Generale
Feng Yu=hſiang und Yen Hſi=ſchan in aller Kürze zu rechnen.
Vor dem japaniſchen Generalkonſulat in Charbin iſt es zu
einer japanfeindlichen Kundgebung einer großen Anzahl von
Koreanern gekommen, die ſämtliche Fenſter des Gebäudes durch
Steinwürfe zertrümmerten. 32 Demonſtranten wurden verhaftet.
Der japaniſche Generalkonſul hat die chineſiſchen Behörden um
Auslieferung der Verhafteten mit der Begründung erſucht, daß
Koreaner japaniſche Staatsangehörige ſeien.
Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie
zur Rückwälzung der erhöhten Umſahſteuer.
Berlin, 3. Mai.
Zur Frage der Rückwälzung der erhöhten Umſatzſteuer hat
das Präſidium des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie in
ſeiner letzten Sitzung folgende Entſchließung gefaßt: „Das
Prä=
ſidium des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie hat mit
größtem Befremden feſtgeſtellt, daß einzelne Wirtſchaftsgruppen,
insbeſondere die Großbetriebe des Einzelhandels, entgegen den
klaren Beſtimmungen des Geſetzes über die erhöhte Umſatzſteuer
dieſe Steuer auf die Lieferer zurückzuwälzen verſuchen, und
zwar unter ausdrücklicher Androhung des Boykotts. Sogar auf
feſt geſchloſſene Verträge ſoll ſich dieſes Verlangen in vielen
Fällen erſtrecken, obwohl hierfür jede juriſtiſche Stütze fehlt.
Das Präſidium erblickt in dieſen Verſuchen einen
Ueber=
griff, der über die im Kampf um die Selbſtbehauptung ſtatthafte
Abwehr weit hinausgeht und dem die Induſtrie mit allen
Mit=
teln entgegentreten wird. Der Reichsverband der Deutſchen
In=
duſtrie als ſolcher hat die Erhöhung der Umſatzſteuer in Form
der Sonderſteuer ſtets ſcharf bekämpft. Nachdem aber das Geſetz
erlaſſen iſt mit dem klaren Willen, eine Sonderbelaſtung gewiſſer
Großbetriebe des Einzelhandels vorzunehmen, iſt es als
unzuläſ=
ſig und dem Sinne des Geſetzes direkt widerſprechend anzuſehen,
wenn Rückwälzungsverſuche dieſer Art gemacht werden.
Das Präſidium rät allen angeſchloſſenen Verbänden, ſich
dieſen Verſuchen mit allen gebotenen Mitteln zu widerſetzen, und
hat die Geſchäftsführung des Reichsverbandes beauftragt, ſofort
alle Schrite zu unternehmen, um der eingeriſſenen Unſicherheit
zu ſteuern.”
Gandhi appelliert an die Mikarbeit
der Mohammedaner.
EP. Bombay, 2. Mai.
Trotz aller auf ſie ausgeübten Einwirkungen haben die
Mo=
hammedaner in Indien ſich bisher nicht in nennenswertem Maße
bereit gefunden, der Aktion Gandhis für eine allgemeine
Gehor=
ſamsverweigerung Unterſtützung angedeihen zu laſſen. Gandhi
hat deshalb in einer Verſammlung in dem Orte Rander einen
eindriglichen Appell an die mohammedaniſchen Inder gerichtet,
ſeinen Feldzug für die allgemeine Gehorſamsverweigerung zu
unterſtützen. Er fordert ſie auf, ſich aktiv an dem Boykott der
Salzgeſetze und der Trinkſtuben ſowie an der Förderung des
ſogenannten Heimſpinnens zu beteiligen.
(Zum 5. Mai.)
Die Förderin der Volkswohlfahrt. — Die Organiſatorin der
Jugendpflege. — Die Vorkämpferin der Frauenrechte. — Die
Künſtlerin der Küche.
Am 5. Mai feiert die bekannte Vorkämpferin auf dem
Ge=
biete der deutſchen Frauen= und Kinderpflege, Frau Dr. med. h. c.
Hedwig Heyl, ihren 80. Geburtstag. Ihr Wirken iſt der beſte
Beweis dafür, wie aus einem edlen Charakter und einer
um=
faſſenden Menſchenliebe heraus ein großes ſoziales Werk
ent=
ſtehen kann, ohne daß von vornherein der Gedanke vorherrſchend
war, bewußt eine Organiſation der ſozialen Arbeit ins Leben
zu rufen. Heute werden Unternehmungen, wie das große
Jugend=
heim oder die „Hauspflege”, von volkswirtſchaftlich vorgebildeten
Perſönlichkeiten oder Vereinen ins Leben gerufen, deren Zweck in
der Gründung derartiger Veranſtaltungen beſteht.
Volkswirt=
ſchaftliche Fachleute, Männer der Medizin, Statiſtik und der
ſozi=
alen Arbeit wirken zuſammen, und es entſteht eine unperſönliche
Organiſation. Hedwig Heyl hat ſchon in ganz jungen Jahren
ohne Hilfe von irgendwelchen Fachleuten, nur unterſtützt von
ihrer Liebe zu den Bedrückten und Hungernden und ihrem
Or=
ganiſationstalent, Einrichtungen geſchaffen, die allmählich zu
großartigen Wohlfahrtsunternehmungen heranwuchſen. Am
5. Mai 1850 in Bremen geboren, verheiratete ſie ſich ſchon in
ver=
hältnismäßig ſehr jungen Jahren, im Jahre 1868 mit dem
Fabrik=
beſitzer Georg Friedrich Heyl, deſſen bedeutendes Vermögen für
ſie allerdings nicht der Anlaß dazu war, ein bequemes und träges
Leben des Vergnügens und der mannigfaltigen Zerſtreuungen zu
ſuchen, ſondern ein Leben der werktätigen Hilfe und der
Nächſten=
liebe. Am nächſten lagen ihr natürlich die Intereſſen der
Arbeiter=
frauen und der Arbeiterkinder ihrer eigenen Fabriken. In jenen
Jahren war die amtliche ſoziale Fürſorge noch in den
Kinder=
ſchuhen, und Not und Elend waren unter der armen
Arbeiter=
bevölkerung ſtändige Gäſte. Hedwig Heyl begnügte ſich aber nicht
damit, die Unglücklichen zu bemitleiden, ſondern ſie begann ſofort,
gewiſſermaßen eine „Zelle” der ſozialen Fürſorge in ihrer eigenen
Fabrik zu ſchaffen. Am meiſten lag ihr das Wohl der
Arbeiter=
kinder am Herzen. Sie kümmerte ſich um ihre Ernährung, ſah
perſönlich nach den Wöchnerinnen, half, wo ſie konnte, und
organi=
ſierte einen Wohlfahrtsdienſt, der eine ungewöhnliche
Organi=
ſationsgabe der Fabrikherrin offenbarte. Ein großer Teil der
ſozialen Errungenſchaften der heutigen Kinder= und
Säuglings=
fürſorge wurde bereits vor 50 Jahren von Hedwig Heyl
vorweg=
genommen, die mit ſchwachen Mitteln eine muſtergültige
Organi=
ſation ſchuf. Insbeſondere die Fürſorge für die Arbeiterjugend,
die in einem Jugendheim ihren Ausdruck fand, zeigte die
her=
vorragenden pädagogiſchen Fähigkeiten dieſer ungewöhnlichen
Frau. Es iſt kein Zufall, daß ſich aus dieſem für rein private
Zwecke errichteten Jugendheim eine große öffentliche Anſtalt in
Charlottenburg entwickelte, denn von der genialen Frau waren
bereits alle notwendigen Einrichtungen für die Pflege der
Ju=
gend, für ihre Unterhaltung und Zerſtreuung, ſowie für die
Be=
einfluſſung der jugendlichen Seelen getroffen worden, als ob ein
hervorragender wiſſenſchaftlicher Erzieher mitgewirkt hätte. Die
gleiche Organiſationsbegabung zeigte Hedwig Heyl auch auf an=
Frau Dr. h. c. Hedwig Hehyl.
deren Gebieten der Wohlfahrtspflege, wie zum Beiſpiel der
hauswirtſchaftlichen Ausbildung der Arbeiterfrauen. Sie lehrte,
mit dem geringen Einkommen hauszuhalten und ſo zu
wirtſchaf=
ten, daß für die Arbeiterfamilie daraus die beſten Früchte
er=
wuchſen. Sie zeigte, wie man ſchmackhaft und gut auch für
billi=
ges Geld kochen kann, ſie wies darauf hin, welche Speiſen
beſon=
ders nahrhaft und kräftigend ſind, kurz, ſie war nicht nur in dieſer
Beziehung eine hervorragende Volkswirtin, ſondern auch eine
ausgezeichnete Kennerin der in den Speiſen vorhandenen Werte,
alſo das Ideal einer Hausfrau, wie ſie von der modernen Zeit
verlangt und ausgebildet wird. Die heutigen Beſtrebungen, die
Frauen in der Ausnutzung der großen Nährwerte billiger Speiſen
zu unterweiſen, ſind von ihr bereits vor mehr, als 50 Jahren
verwirklicht worden. Sie erzog auf dieſe Weiſe die jungen
Mädchen zu guten Hausfrauen und die jungen Frauen zu
tüchti=
gen Wirtſchafterinnen. Auch auf dem Gebiete des Frauenrechts
war ſie tätig, ohne jedoch ſich hier die große Bedeutung zu er=
In politiſchen Kreiſen Berlins erhält
daß Staatsſekretär v. Schubert, der
Jahren erfolgten Ausſcheiden Maltzans, die
Außenminiſters führt, durch den Dirigenten
Amt, dem Leiter der Weſtabteilung, v. Bülo
ſoll. Richtig daran iſt, daß über eine ſolche g
haft geſprochen und daß der Reichsaußenm
Reichspräſidenten darüber bereits Vortrag
daß allerdings eine endgültige Entſcheidung
iſt in Ausſicht genommen, daß Herr v. Schu
folger des Londoner Botſchafters
ſpäteſtens im Auguſt ausſcheiden will und in d.
zu Beſprechungen nach Berlin kommt — nach
Das Neue aber iſt, daß jetzt doch der Wechſel in
das Primäre iſt, während früher daran gedack
Schubert aus ſeinem Amt herauszunehmen, w
aus London zurückkehrt, während es jetzt ge
Herr v. Schubert zunächſt zur Dispoſition geſt
leicht überhaupt unberückſichtigt bleibt, falls
didat für London gewählt wird. An Herrnv
Nachfolger hat eigentlich bis vor wenigen Tagen
dacht, ſchon aus Gründen der Beamtenhierg
wohl noch nicht dageweſen, daß ein Vortragend
unmittelbar vorgeſetzten Miniſterialdirektor
hi=
ſekretär gemacht und ſo zum Vorgeſetzten ſeine
geſetzten wird. Herr v. Bülow iſt bisher we=
Er hat die Diplomatie allerdings im Blut; e
Reichskanzlers von Bülow, deſſen geiſtiges Ey
hat, und iſt der Enkel des Staatsſekretärs v.
marcks Mitarbeiter war. Er galt als kluger
ihm auch großes Wiſſen und Fingerſpitzenge
ſtark ſind aber auch die Bedenken, ob er geſun
nug iſt, um den ſtarken Anſpannungen des St
wachſen zu ſein. 1921 hat er ein Buch über 1
ſchrieben, wozu er vorübergehend aus dem Aus
ſchied. Er war damals gegen den Völkerbur
ihm von der Linken heftige Kritiken eintrug.
ſpäter das Referat über den Völkerbund üb
zuletzt mit der Leitung der Weſtabteilung ver
wärtigen Amt hat die Nachricht wie eine B.
ſchon wegen der internen Folgewirkungen,
müßte, weil man es allgemein für ausgem
Miniſterialdirektor Köppkens, wenn er in
gangen wird, dann nicht im Amte bleiben
ka=
richtig iſt, daß Herr v. Bülow bereits zur nä
verſammlung nach Genf fahren ſoll.
Hierzu wurde am Samstag folgende
ausgegeben: In der Preſſe ſind in letzter Z
richten über Perſonalveränderungen im Dien
Amtes erſchienen. Dieſe Nachrichten beruhen
Zutreffend iſt lediglich, daß im Zuſammenhar
rement Staatsſekretär von Schüben
nahme eines Botſchafterpoſtens
Nachfolger der vortragende Leg
Bülow in Ausſicht genommen iſt.
Miniſterialdirektor Schneider gebeten, ihn
Herbſt von der Leitung der Perſonalabteilun
Amtes zu entbinden, um zu ſeiner Gelehrter
kehren. Als ſein Nachfolger iſt der deutſche (
Ausſicht genommen.
* Die am Freitag noch dementierten Perſonalv
wärtigen Amt werden jetzt amtlich zugegeben. (
Staatsſekretär von Schubert zunächſt auf Urlaub
Botſchafterpoſten in Ausſicht genommen iſt, währ
an ſeiner Stelle das Staatsſekretariat des Aus)
nimmt. Der bisherige Perſonalchef des Auswärtig
der, ſcheidet am 1. Oktober aus, um ſich ganz
Profeſſur zu widmen, an ſeine Stelle tritt der (
Köſter, der bis vor wenigen Jahren als Chef des
tätig war. Ueber die weiteren Verſchiebungen,
werden, iſt noch keine Entſcheidung getroffen.
damit nicht beendet ſein, weil Deutſchlands Vertre
rat, Dufour, um ſeine Abberufung aus Genf ge
Induſtrie zurückkehren will, falls er nicht einen X
Auch er kandidiert für London, hat aber geringere
ſcheidung ſchwankt augenblicklich zwiſchen dem rön
Neurath und Herrn von Schubert. Sollte Neura
dann bleibt von Schubert vorläufig Rom in Au
ringen, die ihr auf dem ſozialen und wirtſch
kommt. Sie trat für die Bildung von Vo.
mit Wort und Schrift für werktätige Hilfe
gegenüber, für die praktiſche Ausgeſtaltung
und als echte Hausfrau auch für eine gute
dem „ABC der Küche”. Ueber ihr Leben ha
deren Werk berichtet, das vor 5 Jahren er
vielleicht die einzige Frau in der Welt, die
freundliche Wirkſamkeit nur auf den Eigen!
Mutter und einer guten Gattin aufbaute.
Des Fünfundſiebzigers
Wär’ ich ein Hindugötz” mit hundert
Hei, das gäb’ einen Händedruck=Betme
So aber, Freund’ und Gönner, nehm
Mit dieſem tiefgefühlten Dankescarm
Das euch der Jubelgreis mit feuchter
Aus ſeiner alten Dichterleyer rupft.
Wenn ihm das Herz auf ſeine Zung
Dann gibt es immer noch ein Reimge
Owie in eurer Gunſt ich mich geſonn.
So müd’ oft ſtie”’ ich in die fade 2
Heut dehnt ſich toeithin ein Paradefel.
Und ich nehm” hoch zu Pegaſus, die 7
Da ſeh ich manches alten Weggenoſſe
Und Kriegskameroden weiß gewordn
Der mit mir an den gleichen Stern 9e
Sein Pulver auf den gleichen Feind
Da halten bei der Suite Kronenträge=
Und Exzellenzen, längſt im Ruheſtand,
Da grüßen freundlich mit der Winkehl
Viel edler Künſte altgedienter Pflegel
Und treue Leſer ſtehn in dichten Rei9
Und Leſerinnen, die bekanntlich immel
Sie kamen her aus hellen Lebenshöh!
Dem Alten Gab” und Zuruf heut zu
Auch Jugend kam, das Herz mir we.
Mit Zukunftsaugen, ungebroch’nem 2.
Heil, liebe Jugend, dir zieh ich den 2
Du lehrſt den grimmen Griesgram."
Laßt mich mit euch dem Urweltsſtron.
Der grollend durch die deutſchen See.
Und wenn der Morgenwind die NeC.
Und froh gebläht die alten Fahnen
Dann laßt mich mit euch reiten, mi.
Sei’s auch nur mit dem ſcharfgeſchlil!
Nein, nicht im Schlafrock ſchleich ich ſe
Für Deutſchland kämpfend will ich 9
Ernſt Fre
Sonntag, den 4. Mai 1930
eeſang ves heif eins aogeſchiaffen.
Polizei. — Aerzklicher Dienſt. — Univerſikäl. — Bolksſchule.
Beim ärztlichen Dienſt
a färkker Skraßenbau.
beantragten die Demokraten, den beamteten Aerzten, und ſtimmung durch das Parlament nicht mehr erforderlich ſei.
der vabptaris bei beanketen Aerzken.
h iſt aie zweite Leſung des Staatsvoranſchlags für
jungsi 1930 glücklich zu Ende. Der Finanzausſchuß
dieſenw eck am Samstag ſein Tempo ſtark forcieren,
blreicky Inträge und Eingaben zu den Kapiteln des
ms des inern und des Kultusminiſteriums zur
Er=
u brin
Fig rückſtändige ſozialdemokratiſche Antrag,
der emiſchen Baubeamten auf den Inhaber
urde 2 legierung für das große Sparprogramm
über=
nahme fand ein Regierungsantrag, 50 000
ng von Kultur, Wirtſchaft und
einzuſtellen. Darunter fallen auch die ſeparat
für die Jörg=Mager=Studiengeſellſchaft für
k in Darmſtadt.
nt — die Ausſprache über die zum
Polizeikapitel
Anxt. Das Zentrum beantragte hier: a) „Die hier
Ste) (vier Polizeihauptleute der Verwaltung und
oberles ints der Verwaltung) werden zunächſt in der
Weiſe— den vorhandenen Polizeioberleutnants der
und beiden noch vorhandenen geprüften
Anwär=
ſe La hn beſetzt. Sind ſolche nicht mehr für
Stel=
n von den, ſo werden die Stellen wie folgt
umge=
die — leutnantsſtellen in lebenslängliche Stellen
Ha rannſtellen je zur Hälfte in lebenslängliche
Grup (A 4a und 4b; b) die Inhaberklauſel
—oren 2 auf Inhaber, bei den 23 Hauptleuten
Polizeioberleutnants und Polizeileutnants
ſtreichen und ſie hinzuzuſetzen bei den
(dann auf 2 Inhaber), bei Polizei= und Gen=
5, bei Polizei= und Gendarmerie=Hauptwacht=
Pc=Oberwachtmeiſtern und bei
Polizeiwacht=
ſc en 13 Inhaberſtellen mehr); c) ſämtliche
Pc etats ſind vollauszunutzen durch
Be=
hen Polizeidienſt tun.‟ Der Antrag
begr 2t, daß die Aufrückungsmöglichkeiten für die
utzpolizei außerordentlich ſchlecht ſeien. Von
dem raten war ein nicht ganz ſo weit gehender
brachwl rden. Die Regierung erklärte, daß der
Zen=
hrausgabe von 61 000 RM., der
ſozialdemo=
dreiM. ausmache, was von Zentrumsſeite be=
Siminiſter Leuſchner erklärte, daß er
(kegierungsvorlage feſthalte und
der= den ſein könne, daß die von ihm
vorgeſchla=
ahmen bei den Offizierſtellen durchkreuzt
he5 gleichzeitig auch für die unteren Gruppen
u. geſchaffen würden. In der Abſtimmung
rumsantrag mit den Stimmen der
bürger=
gei die Sozialdemokraten, bei einer Enthaltung
ſozialdemokratiſche Antrag ſelbſt für erle=
iS plizeiabbaumaßnahmen freiwerdende eine
hollbrücker Straße zu Darmſtadt ſoll
igerichtet werden. Der Ausſchuß genehmigte
i2 chende Regierungsvorlage, die über bereits
ſehe Mittel nicht hinausgeht.
dem Innenminiſterium eine zentrale
le für Verſorgungsanwärter
olizei einzurichten, wurde mit 7:6 Stimmen
—rückſichtigung überwieſen. Von
Regierungs=
auff gewieſen, daß hier, namentlich von
kommu=
wierigkeiten aufgetreten ſeien.
un 1ird erſucht, zu prüfen, ob nicht auch den
mten für ihre Dienſtzimmer eine
Etwerden kann, wie ſie vergleichbaren
Be=
wird.
itrag auf Umwandlung von
Polizei=
len in volle Polizeiſtelken wird einſtim=
bend der Darmſtädter
bängerſchaft.
den 1
haur
wurzl
No= 4
*
rmſtadt. — Samstag, den 3. Mai.
1:dertag zeigte den intereſſanten Verſuch, die
mitwirkenden Vereine aus dem bunten
her gewohnt war, zu einer geſchloſſeneren
den. Größere Kunſtchöre bildeten die erſte
kstümliche Lieder, zuletzt Volkslieder. In=
Angen gab jedoch die Sängerzahl den
Aus=
id ſtenr reine zuerſt, die größten zuletzt. Ueber die
uppen kann man allerdings verſchiedener
In Wendels „Feldeinſamkeit” ein volkstüm=
Larl ann man eine typiſche „Liedertafelei” wie
EZS1.” von Friedrich Kücken nicht als Kunſtchor
* ille war früher für kleinere Vereine wenig
nun mit Erfolg bemüht, die etwas trockene
Ein Mikrophon, am Dirigentenpodium
* Klang zu mehreren an entfernten Stellen,
2ten Lautſprechern, die zum abgerundeten
Die Chorauswahl war nicht in allen
ehrere Vereine ſangen Lieder von
gerin=
r ſolchen Veranſtaltung der Darmſtädter
rdig waren. Hier wäre es noch Aufgabe
r böllig einwandfreie Chorauswahl zu
eilung hörte man ausſchließlich Leiſtungen
Dhender Ausführung, wenngleich die
Kom=
icht gleichwertig waren. An Einzelheiten
reley”, die tonſchön und ſauber ſang, noch
Sſprache achten muß. Beſonders ragten
* 1)thmik und ſchönen Klang „Quartettverein
1Swerte Diſziplin und faſt überfeine
Dyna=
alllngs etwas hart im Klang, „Concordia”.
De weig” das ſchöne Lied von Kämpf „Mein
Aurl ie Darbietung des „Liederkranz” fand be=
9 gelungene Ausführung, und intereſſante
Roſſesrücken” von Huber=Andernach bot
Laldhornbegleitung — von Prof. Carl
Iſt Max Zimolong meiſterhaft ausgeführt
Terer Modulation und raſch wechſelnden
m ieſangsabteilung des Vogelsberger Höhen=
Sur nnſchaft der Turngemeinde 1846 zeichneten
„Volstümliche Chöre” waren die Erfolge
Dir bei der „Liederhalle” eine Unſicherheit
Tierärzten die Ausübung von Privatpraxis in Wett=
Dewerb mit den Privatärzten und Tierärzten bis auf einzelne vom gegeben, daß man der Erhöhung der Pflegegeldſätze der Heil= und
mige Annahme fand. Der demokratiſche Antrag, die Gebühren
hinter den Gebühren der Nachbarſtaaten zurückbleiben, wurde in führt werde.
der Ausſprache wieder zurückgezogen.
Der demokratiſche Antrag, die Vereinigung der
Heb=
ammenlehranſtalt in Mainz mit der Anſtalt in
Gießen vorzubereiten, wurde bei einer Stimmenthaltung der
Regierung zur Berückſichtigung überwieſen.
Abgelehnt wurde ein demokratiſcher Antrag, das zu der
Landes=Heil= und =Pflege=Anſtalt Goddelau
gehörende Gelände von etwa 30 Morgen, das zurzeit verpachtet arbeitsminiſterium zurzeit an einem Geſetzentwurf über die
Neu=
iſt, nicht mehr zu verpachten und der Eigenbewirtſchaftung der regelung der Krankenverſicherung arbeite. — Eine
Ein=
mittel, Verbandſtoffe und Inſtrumente von 12 RM. je Pfleg= zur Berückſichtigung überwieſen.
ling auf 15 RM. zu erhöhen, wurde gegen die Stimme des demo= Von den Kommuniſten iſt ſoeben ein
Mißtrauensan=
kratiſchen Vertreters einmütig abgelehnt. Gegen den
demokrati=
ſchen Antragſteller wurde auch abgelehnt, 5000 RM. für eine drückung der Arbeiterſchaft” eingegangen.
Melkanlage und 1200 RM. für einen Bahrwagen im
Phi=
lipps=Hoſpital Goddelau zu ſtreichen.
Entgegen dem Beſchluß erſter Leſung wird beim Aliceſtift
Darmſtadt ein Kaſſeninſpektor unter Streichung einer
Kanz=
leigehilfenſtelle mit 7:4 Stimmen, bei 2 Enthaltungen bewilligt.
Abgelehnt wird ein Antrag, den Zuſchuß von 2500 Rm. für Gegenſähe zwiſchen Reichseiſenbahnrak und
heichs=
den Heilſtättenverein für Lungentuberkulöſe zu erhöhen.
Zum Kapitel
Straßenbau
beantragte der Landbund, ſtatt der vorgeſehenen 1 Million 1,2
Millionen einzuſtellen. Die Regierung erklärt, daß der ſeit= Reichseiſenbahngeſellſchaft zuſtande gekommen zu ſein, die ſich auf den
herige Betrag durch die neuen Autoſteuernerreicht
abgelehnt wird.
Die Regierung wird vom Ausſchuß ermächtigt, anſtatt der
ein=
geſetzten 50 000 RM. bis zu 130 000 RM. als Zinszuſchuß
für Feldbereinigungen in ärmeren Gemeinden zu
ver=
wenden.
Bei Kapitel 57: Volksſchule
wird die Regierung einſtimmig ermächtigt, in worden iſt. Das Wort hat jetzt einmal zunächſt die
Reichseiſenbahn=
einzelnen beſonders harten Fällen den
Perſo=
nalabbau erſt im Laufe des Schuljahres 1930/31
Zeit vom 1. bis 6. April 1930 (da der Abbau erſt mit Wirkung
vom 6. April 1930 in Kraft treten konnte) zu zahlen. Eine
etat=
rechtlich notwendige Ermächtigung über die Vereinnahmung und
Auszahlung von Vergütungen an Schulverwalter, deren Stellen
auf Wunſch einzelner Gemeinden eingerichtet bleiben und von den
Gemeinden bezahlt werden, wird ebenfalls einſtimmig erteilt.
Bei Kapitel Baugewerbeſchule Bingen, die einen
über die Erwartungen hinausgehenden Beſuch aufzuweiſen hat,
wird die Stelle eines weiteren Hilfslehrers einſtimmig bewilligt.
Eingaben zu den Kapiteln Polizei, Volksſchule und
ſon=
ſtige Schulen werden durch die Abſtimmungen für erledigt
er=
klärt. Alle kommuniſtiſchen Anträge verfallen der Ablehnung,
dar=
unter ein Antrag auf unentgeltlichen Eintritt zum Beſuch der von
der Staatlichen Lichtbildſtelle veranſtalteten Filmvorführungen.
Sämtliche Anträge des Landbundes zu den Kapiteln
Landesuniverſität Gießen und Techniſche Hochſchule Darmſtadt
werden gegen die Antragſteller der Regierung als Material über= griffe perſönlich genommen und ſich ſofort hingeſetzt und einen Brief
wieſen. Auf Zentrumsantrag erſucht der Ausſchuß die Regierung, an den preußiſchen Innenminiſter gerichtet, in dem er mitteilte, daß
bei der großen Sparaktion in eine Nachprüfung einzutreten,
inwieweit Einſparungen durch evtl. Abbau von Lehrſtühlen oder
Fakultäten möglich iſt, gegebenenfalls durch Zuſammenlegung bei
Univerſitäten der Nachbarſtaaten. Durch Verhandlungen mit dem
Reich ſollen evtl. neue Einnahmequellen erſchloſſen werden. — Die
außerordentlichen Profeſſuren für Philoſophie, Pädagogik
und Pſychologie an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt
wer=
den einſtimmig in ordentliche Profeſſuren umgewandelt,
wo=
durch allerdings kaum Mehrausgaben entſtehen.
Zum 70. Geburtskag des Komponiſten
Freiherr v. Rezpicek.
Emil Nikolas Frhr. v. Reznicek,
der Komponiſt der Opern „Ritter Blaubart” und „Donna
Diana”, feiert am 4. Mai ſeinen 70. Geburtstag. Rezniceks
ſymphoniſche Werke, Klavierſtücke und Lieder gehören zum
ſteten Beſtand deutſcher Konzertprogramme. Erſt in dieſem
Jahr erhielt Reznicek den ſtaatlichen Beethoven=Preis für ſein
Geſamtwerk.
des Baſſes, die zu Oktavenparallelen führte, ſo hatte „Teutonia”
nicht nur Pech in der Tonreinheit, ſondern ließ auch in der
Ton=
bildung und Ausſprache Wünſche offen. Demgegenüber brachte
der „Orthſche Männerchor” Wendels wertvolle „Feldeinſamkeit”
in ganz meiſterhafter Ausfeilung und prachtvoller Tongebung.
Vorzüglich bewährten ſich ebenfalls die großen Vereine „
Lieder=
tafel” mit dem kernigen „Bekenntnis” von Bruno Stürmer und
der „Mozartverein” mit der „Brautfahrt in Hardanger” von
Kjerulf. Es würde zu weit führen, alle die anderen recht guten
Vorträge, wie die der „Melomanen” und der „Einigkeit” u. a. m.
einzeln hervorzuheben.
Wenn man von Männerchören Volkslieder hört, ſo hat man
das Empfinden, als ſei unſer Volk ſehr liederarm, denn man hört
gegen 50 beſonders beliebte Lieder jahraus, jahrein immer wie=
Das Finanzgeſetz ſelbſt wurde dann mit 10:2 Stimmen,
bei Stimmenthaltung der Deutſchen Volkspartei genehmigt.
Wegen der Kunſtgewerbeſchule in Mainz beſteht
zwiſchen dem Staat und der Stadt Mainz bzw. dem dortigen
Orts=
gewerbeverein ein Streit um rückſtändige Miete im Betrage von
etwa 6000 RM. Wiederholte Verhandlungen haben zu keinem
Er=
gebnis geführt. Die Regierung beantragte Niederſchlagung, der
Ausſchuß lehnte jedoch die Behandlung dieſer Vorlage ab und
be=
harrte auf ſeinem früheren Beſchluß, wonach die Regierung die
Regreßnahme durchführen ſoll, wozu eine beſondere Zu=
Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde noch eine Erklärung ab=
Miniſterium genehmigte Fälle zu unterſagen, was einſtim= Pflegeanſtalten zugeſtimmt habe unter der Vorausſetzung, daß bei
der Behandlung des Gutachtens des Reichsſparkommiſſars ein
für amtstierärztliche Dienſtverrichtungen zu erhöhen, ſoweit ſie Laſtenausgleich zugunſten ſchwer betroffener Gemeinden durchge=
Damit war die zweite Leſung des Etats beendet, und am
Dienstag, den 13. Mai, tritt nun das Plenum in Tätigkeit.
Am Samstag hatte auch der
Petitionsausſchuß
noch den Reſt ſeiner Tagesordnung erledigt. Von der Regierung
wurde auf einen kommuniſtiſchen Antrag erklärt, daß das Reichs=
Anſtalt zuzuführen, mit 6:7 Stimmen. Auch der demokratiſche gabe des Deutſchen Wirtſchaftsvereins, Mannheim, auf Einſchrän=
Antrag, bei den Heil= und Pflegeanſtalten den Satz für Arznei= kung der Einfuhr ausländiſcher Erzeugniſſe, wird der Regierung
trag gegen den Innenminiſter wegen „blutiger Unter;
Der Kampf um die Reichsbahnkarife.
eiſenbahngeſelſchaft.
* Berlin, 3. Mai. (Priv.Tel.)
Der Beſchluß des Reichseiſenbahnrates ſcheint gegen die Abſicht der
Standpunkt geſtellt hat, daß eine Erhöhung der Gütertarife unbedingt
notwendig ſei, daß aber eine Hinaufſetzung der Perſonentarife nicht in
werden würde, worauf der Landbundantrag mit 9:3 Stimmen Frage kommen könne, weil dann der geſamte Perſonenverkehr unter
Umſtänden zerſchlagen werden könne. Vom Reichseiſenbahnrat iſt
nun=
mehr der Weg des Kompromiſſes beſchritten worden, der aber zum
Teil in direkten Gegenſätzen zu den Plänen der
Reichseiſenbahngeſell=
ſchaft ſteht, weil er auch eine Erhöhung der Perſonentarife empfiehlt.
Die Reichsbahn hatte ſeinerzeit bei ihren Tariferhöhungen einmal nur
eine Hinaufſetzung der Preiſe für die Wochen= und Monatskarten
ge=
fordert, die bei der allgemeinen Tariferhöhung 1928 nicht vorgenommen
geſellſchaft, die zu der Entſchließung und der durch dieſe geſchaffenen
veränderten Situation Stellung nimmt. Es iſt damit zu rechnen, daß
es zu längeren Verhandlungen zwiſchen der Reichsbahn und dem
Reichs=
vorzunehmen und die notwendigen Vergütungen auch für die verkehrsminiſterium kommen wird. Soweit wir unterrichtet ſind, ſteht
der Verkehrsminiſter den Anregungen des Reichseiſenbahnrates
ſym=
pathiſch gegenüber. Er würde, ſobald er wiederum aufgefordert würde,
eine Entſcheidung über den Tariferhöhungsantrag der Reichsbahn zu
fällen, für eine Tariferhöhung im Sinne der Entſchließung des
Reichs=
eiſenbahnrates eintreten. Aber damit wird wohl erſt zu rechnen ſein,
wenn die Beratungen über die Milderung der Kraftwagenkonkurrenz
abgeſchloſſen ſind und wenn ſich die Reichsbahn darüber einig „worden
iſt, ob ſie ſich auf eine Erhöhung der Perſonentarife einlaſſen oder dieſe
Tariferhöhung ablehnen will.
Keine Aufhebung des Stahlhelm-Verbols.
* Berlin, 3. Mai. (Priv.Tel.)
Der Verſuch, das Verbot des rheiniſch=weſtfäliſchen „Stahlhelms”
rückgängig zu machen, hat eine ſenſationelle Wendung genommen. Herr
Düſterberg, der 2. Vorſitzende des Stahlhelmbundes, hat vor einigen
Tagen in Magdeburg eine Rede gehalten, die ſcharfe Angriffe nicht nur
gegen den Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, ſondern auch gegen den
Reichsinnenminiſter Dr. Wirth enthielt. Herr Wirth hat dieſe
An=
er angeſichts der Angriffe Düſterbergs auf die für den 9. Mai ins Auge
gefaßte Beſprechung zwiſchen dem Reichsinnenminiſterium und dem
Preußiſchen Miniſterium verzichte. In dieſer Beſprechung wollte man
ſich darüber ſchlüſſig werden, ob eine Aufhebung des
Stahlhelmver=
botes möglich iſt. Der Brief iſt auch an den Reichspräſidenten
weiter=
geleitet worden, der vor längerer Zeit eine Bitte des Stahlhelms um
Aufhebung des Verbotes an die zuſtändigen Stellen weitergeleitet hatte.
Im Reichsinnenminiſterium iſt man der Anſicht, daß es nunmehr vom
Stahlhelm abhängt, ob überhaupt noch einmal der Gedanke einer
Auf=
hebung des Verbotes erwägt werden ſoll.
der, noch ein= bis zweihundert werden ſchon ſeltener geboten,
dann aber ſcheint die Literatur erſchöpft. Wo bleiben die
Tau=
ſende, die ſonſt vorhanden ſind? An dieſem Liederabend bemerkte
man deutlich das Beſtreben, zeitgenöſſiſche Bearbeiter zu Wort
kom=
men zu laſſen, wie Wohlgemut, Moldenhauer, Heinrichs u. Wilms.
Kamen in dieſer 3. Gruppe techniſche Fehler ſeltener vor, weil viele
der Vereine ſich leichte und ſchlihte Faſſungen gewählt hatten,
ſo war andeverſeits zuweilen die Auffaſſung recht verfehlt. Wir
wiſſen manchmal wirklich nicht mehr, wie man Volkslieder ſingt,
das Schlichte, Natürliche fehlt oft, es wird zu dick aufgetragen,
zu viel gekünſtelt, zu viel Theater gemacht. Auch nach der Seite
der Sentimentalität kann man zu weit gehen, denn nicht ein
Dienſtmädel, das Heimweh hat, und darum beim Abwaſchen ſeine
Heimatlieder beſonders langſam und weinerlich ſingt, iſt
Normal=
repräſentantin des Volksliedes, ſondern lieber friſche Jugend, die
auf der Landſtraße und im Wald ſingt. Mehr Fröhlichkeit, mehr
rhythmiſche Beweglichkeit, mehr friſche Natürlichkeit und auch
eine Portion Humor, wo es nötig iſt. So trafen den Stil ihrer
Geſänge beſonders gut Arion, Rheingold, Fröhlichkeit, Frohſinn,
Sängerluſt und die Singmannſchaft der Turngemeinde. Letztere
beiden Vereine gaben beſonders wertvolle polyphone
Liedbearbei=
tungen, erſterer von Fr. Wilms, von dem noch Bedeutendes zu
erwarten iſt, die andere mit wundervoll eingeflochtenem
Hörn=
ſolo (M. Zimolong) von H. Heinrichs. Hier hörte man auch
ein=
mal, wie wundervoll dreiſtimmiger Chorſatz im Männerchor
klin=
gen kann. Die Veranſtaltung war zwar gut beſucht, zählt man
aber die Mitwirkenden ab, ſo zeigte ſich doch, daß das Publikum
in großer Menge bei uns nicht erſcheint. Sollte es nicht zum
Teil daran liegen, daß ein Programm von 26 Nummern — ein
Vortrag fiel aus — zu lang iſt, drei Stunden lang ein Lied nach
dem anderen zu hören, iſt nicht jedermanns Sache. Man kann
ſich nicht dem Eindruck verwehren, daß die unſelige
Zerſplitte=
rung in ſo viele Vereine und Vereinchen der Kunſt und der
Volkserziehung nicht nützt, ſondern ſchadet. Kleine Vereine
be=
ſtehen nur zu Recht, wenn ſie beſonders ausgeſuchtes
Sänger=
material beſitzen und ſich gewiſſermaßen mit der Kammermuſik
des Männerchors, feinempfundenen, polyphonen oder auch ganz
ſchlicht volksliedmäßigen Sätzen beſchäftigen. Außer den aus
den Konzerten bekannten wertvollen Chorleiſtungen bringt aber
ſo ein Liederabend auch Darbictungen, die eines „Stadtvereins”,
nicht würdig ſind. Möge es der Organiſation gelingen, noch
vorhandene Mängel zu beſeitigen und die bisher aufſteigende
Kurve der alljährlichen Leiſtungen noch weiter aufwärts zu
führen.
F. N.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Oberregiſſeur Hans Esdras Mutzenbecher vom
Badiſchen Landestheater in Karlsruhe iſt ab Herbſt 1930 in die Leitung
der Finniſchen National=Oper Helſingfors berufen worder.
Seite 4
Sonntag, den 4. Mai 1930
Die Kängfe merhalo der Bemtottaten.
Anzufriedenheit mit dem Kabinett. — Ablehnung des
Panzerkreuzers B. — Zuſammenkrikt des
Parkeivorſtandes.
* Berlin, 3. Mai. (Priv.=Tel.)
In der Samstagsſitzung des Reichstages erklärte der
Reichs=
finanzminiſter Dr. Moldenhauer, daß ſich die Reichsregierung
entſchloſſen habe, dem Reichstag die endgültige
Ent=
ſcheidung über den Panzerkreuzer B zu überlaſſen.
Dieſer Beſchluß iſt einmal darauf zurückzuführen, daß das
Zentrum für die Baurate nicht zu haben war, zum
anderen iſt eine gewiſſe Rückſicht auf die Demokratiſche Partei
genommen worden, deren Vorſtand am Montag zuſammentritt,
um ſich mit den in letzter Zeit innerhalb der Partei zutage
ge=
tretenen Strömungen zu beſchäftigen und vor allem auch die
Einſtellung der Partei zum Kabinett Brüning
zu erhalten. Es wird ſicherlich innerhalb des Vorſtandes einige
heftige Auseinanderſetzungen geben, ſehr wahrſcheinlich wirn
man aber auch davon abkommen, die Haltung der
Reichstags=
fraktion und des Parteivorſitzenden Koch=Weſer zu billigen. Es
zeigt das Ergebnis aus einer Tagung der Berliner Demokrati=
Ladet
Kurse
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Wege und eine Mark hat
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Noch Adam Riese kann man
daher Mark auf 10000erlei
verschiedenen Wegen
aus-
geben.
Ist es da ein Wunder, wenn
einmal ein Pfennig auf einem
falschen Wege entrollt? —
Aber das muß nicht sein!
Ein Pfennig und gar eine
Mark verdienen sich
schließ-
licht heute zu schwer, als daß
man nicht darüber
nachden-
ken sollte, welches der richtige
Weg zum guten Einkauf ist.
Wenn Sie gut überlegen,
wird es für Sie nur eins
geben: IIETZI
Bei Tietz sind Sie auf dem
richtigen Wege, denn Sie
er-
halten für jeden Pfennig den
richtigen Cegenwert in guten
Tietzwaren. — In jedem Falle
also vor dem Einkauf immer
Euergt
Eu
ſchen Partei, die beſonders radikal eingeſtellt iſt, daß ſie doch
darauf verzichtet, eine gegen das Kabinet Brüning gerichtete
Entſchließung anzunehmen.
Dafür ſtritt man ſich um ſo mehr um den
Panzerkreu=
zer B, der auch faſt einſtimmig abgelehnt wurde. Alles in
allem hat in dieſer ſehr radikalen Organiſation der
Parteivor=
ſitzende Koch=Weſer erſt nach heftigem Eingreifen des
Reichs=
wirtſchaftsminiſters Dietrich=Baden einen Sieg davongetragen.
Nicht zuletzt dieſe Berliner Tagung dürfte das Kabinett
veran=
laßt haben, die Entſcheidung über die Baurate
dem Reichstag zu überlaſſen und ſelbſt in den Hintergrund
zu treten, nachdem auch die demokratiſche Fraktion ſchon im
Reichstagsplenum ihre ablehnende Haltung deutlich zum
Aus=
druck gebracht hatte. Ein Stein des Anſtoßes für die
Demo=
kraten wäre alſo aus dem Weg geräumt. Im Parteivorſtand
braucht man ſich ebenfalls um den Panzerkreuzer B nicht
herum=
zuſtreiten, ſo daß Herr Koch=Weſer, wenn er nicht ungeſchickt
manövriert, die Zuſtimmung für die Unterſtützung des
Kabi=
netts Brüning erhält und vielleicht auch verhindert, daß ein
außerordentlicher Parteitag einberufen wird.
Reichswirkſchaftsminiſter Diekrich über die Aufgaben
der Demokrakiſchen Parkei.
Auf dem Demokratiſchen Parteitag des Wahlkreiſes Berlin
ſprach nach einem asuführlichen Referat des Parteivorſitzenden
Koch=Weſer Reichswirtſchaftsminiſter Dietrich ;
der Demokratiſchen Partei angeſichts der gegenw=
Miniſter führte u. a. folgendes aus:
Ich ſehe mit der demokratiſchen Fraktion
mei=
eine Kriſe des Parlamentarismus zu vermeiden
Liberalismus liegt die individuelle Freiheit. Do=
Demokratiſche Partei. Man ſoll nicht von Fuſ:
das Parteiweſen iſt im Fluß. Wir haben die
mit Rechts und mit Links zuſammenzuarbeiten u
Gruppe abhängig. Die Partei aber muß einie
ſein, um ihren Willen maßgeblich in die Wo
können. Der Parteitag nahm gegen eine s
ſchließung an, die die Reichstagsfraktion auff=
Panzerſchiff B zu ſtimmen. Ein Antrag, der de
Reichsminiſters Dietrich aus dem Kabinett
nahen Zeitpunkt fordert, wurde mit allen
abgelehnt und mit großer Mehrheit die folge
angenommen:
„Der Parteitag der Deutſchen Demokratiſch
kreis Berlin, verkennt nicht die ſchwierige La=
Reichstagsfraktion nach der durch die Sozialden
antwortlicher Weiſe herbeigeführten Auflöſung
tion befand. Er hat nach den Ausführungen d.
den Koch=Weſer zur Fraktion das Vertrauen
kommenden Verhandlungen des Reichstags in
genüber dem Kabinett Brüning jederzeit die
liberalen Grundſätze zur Durchführung bringe
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, den 4. Mai 1930
Seite 5
zu
Land
Ai
Darmſtadt, den 4 Mai.
Der Darmſtädter Botaniſche Garten im Mai.
Aufmann Philipp Heß †.
z im hieſigen Städt, Krankenhaus der über die
s hinaus bekannte Kaufmann Philipp Heß im
Nach dem tragiſchen Tod ſeines älteſten Sohnes
Febr. 1929 ſein Bekleidungshaus Herrn
Kauf=
e und hoffte, einen wohlverdienten Lebensabend
ube genießen zu dürfen. Dieſe ſeine Hoffnung
üillung. Ein Abſzeß mit nachfolgender Sepſis
Wochen aufs Krankenlager, von dem er ſich
a ſollte. — Kaufmann Philipp Heß, ein
gehörte zu den führenden Einzelhändlern
un=
über 40 Jahren gründete er in dem ehemals
der Ernſt=Ludwig=Straße ein kleines Geſchäft
ng, das dank ſeiner Tatkraft wuchs, in
ver=
in die Marktſtraße verlegt wurde und
ſchließ=
au Schillerplatz 5. eine würdige Stätte fand.
ber ganz Heſſen ſich erſtreckenden Kreis ſeiner
ten zu können, ging er bald zur
Eigenherſtel=
nderen Kleiderfabrik über. Als ihm vor 1½
z früheren Tod des älteſten Sohnes die Stütze
aubte er, die Leitung des ausgedehnten Be=
Tärkere Hände legen zu ſollen. Er durfte noch
daß ſeine Nachfolger, die den alteingeführten
na beibehielten, dem Unternehmen einen mo=
Eund ſeinem Geſchäftshauſe ein neuzeitliches
Kaufmann Philipp Heß war bei ſeinen
nden wegen ſeines geſchäftlichen Eifers und
„5. in Weſens ungemein beliebt und in
kirch=
mn ſeiner chriſtlichen Geſinnung und Betätigung
a. 25 Jahre lang gehörte er zu den Führern
skirchlichen Gemeinſchaftsbewegung. Es
wer=
m dieſen prächtigen Menſchen trauern. Er
en: Am 28. April: die Forſtreferendare: 1.
Wil=
nz zu Erbach=Schönberg, 2, Bernhard
tadt, 3 Eduard Hainer zu Marienſchloß (
Ober=
acobi zu Lollar b. Gießen, 5. Heinrich
Schä=
reis Gießen, 6. Reinhard Schober zu
Darm=
mpf zu Butzbach, zu Forſtaſſeſſoren.
j erufsjubiläum. Herr
Strafanſtaltsoberwacht=
feſigen Juſtizgefängnis feierte ſein 40jähriges
Buchdrucker, nachdem er vor zwei Jahren
ſt= und Berufsjubiläum in der Anſtalt feiern
z iſt Gründer beider Sparten der Straf=
Heſſen. Er iſt ferner Mitbegründer des
Heſ=
ſes, dem er in den erſten Jahren ſeines
Be=
itzender angehörte. Er war langjähriger
iſchen Unterbeamten=Verbandes. Herr Veith
en die Buchdruckerei im hieſigen Juſtizgefäng=
Wie das Veilchen, möchte man ſagen, blüht unſer Botaniſcher
Garten im Verborgenen. Viel zu wenige wiſſen, daß der Garten
nicht nur dem Wiſſenſchaftler, ſondern auch jedem Natur= und
Pflanzenfreund des Schönen und Intereſſanten in Menge bietet.
Beſonders jetzt, wo die Laubbäume ihr friſches Grün entfalten
und die herrlichen Frühjahrsblüher in bunter Abwechſelung die
herrlichſten Farbenbilder hervorzaubern, lohnt der Beſuch und
wird zweifellos viele, die zum erſtenmal oder nach langer Zeit
wieder den Garten ſehen, zu häufigerem Beſuch anregen. In
ganz kurzen Sätzen ſei auf einige Blütengewächſe aufmerkſam
ge=
macht, die in dieſen Tagen dem Beſucher beſonders auffielen.
Gleich am Eingang ſteht eine Magnolie in Blüte, nachdem Fröſte
ſie in dieſem Jahre verſchont hatten. Durch ungeheure
Blüten=
fülle karminroter Blüten und dunklen Blattaustrieb fällt ein
turkeſtaniſche Zwergapfel auf. Sowohl der kanadiſche wie auch
europäiſche Judasbaum entfalten ihre roſenroten Blüten,
wäh=
rend die japaniſchen Kirſchen bereits im Verblühen ſind.
Ueber=
reich blüht die heimiſche Traubenkirſche (Prunus=padus) wie auch
die gefüllte Süßkirſche (Prunus=anium). Im Liliaceenſtück
leuch=
tet die ſchöne, feurigrote kaukaſiſche Tulipa Eichleri und die
euro=
päiſche Tulipa praecox. Daneben nicken die fahlgelben, braun
hunktierten Blüten der zentralaſitiſchen Schachbrettblume
(Luitillaria vallidlitora) Im Farnſtück bezaubern die Farne
mit dem Austrieb ihrer ſchneckenartig eingerollten zarten Wedeln.
Die einen kommen zimtbraun, die anderen rötlich oder
ſmaragd=
grün. An den Böſchungen und in den Felsgruppen blühen
zahl=
reiche Alpinen; blaue violette roſa und rote Polſter von
Aubrietien verſchiedenfarbiger Frühlingsphlox (Phlox subulata).
Durch ihre grünlichgelben Blütenſtände fällt die oſteuropäiſche
Euphorbia rigida auf. In Felsſpalten blühen die lilafarbenen
Ramondien. Die bizarre buchariſche Schwertlilie mit zierlichen
weißlichgelben Blumen, die ſchöne karminrote pyrenäiſche
Poly=
gala Vayredae, rote und blaue Primeln, blauer Alvenlein,
gelbe Alyſſum, gelbe und weißlichgelbe alpine Ginſterarten,
roſa=
farbene Aethionema, weiße und roſafarbene Arabis. Alpenmohn,
groß= und kleinblumiger Enzian, duftender roſafarbener
Zwerg=
ſeidelbaſt, alpine Stiefmütterchen, roſafarbene Armerien und
viele andere, die alle aufzuzählen zu weit führen würde. Jeder
Tag bringt was anderes, das Auge zu erfreuen. Blauer Phlox,
Mertenſien und Polemonien, weiße Anemone triofolia,
roſafar=
bene Dicentra, großblumige weiße Trillien blühen in der
nord=
amerikaniſchen Partie am Darmbach In der
Rhododendron=
gruppe beginnen die amerikaniſchen R. Vaſegi, canadenſe,
vis=
coſum, die zarte Kalmia auguſtifolia und intereſſante Holonias
ihre roſafarbene Blütenfülle zu entfalten, während im
Eriken=
ſtück andere Ericaceen blühen, vor allem das gelblichweiße
Rho=
dodendron caucaſicum und das nordamerikaniſche großblumige
Heidegewächſe Bryanthus empetriformis.
Aber auch in den Gewächshäuſern gibt es die Fülle des
Intereſſanten zurzeit zu ſehen.
Im Kakteenhaus blühen verſchiedene Mamillarien. Herrlich
ſind die rot, roſa und weiß blühenden großblumigen
Phyllo=
cactus, auch die prächtig zinnoberrote Cereus ſpecioſus neben
an=
deren ähnlichen ſei genannt.
Von Orchideen blüht Cymbidium Lowianum mit über Meter
langen, überhängenden Traubenblüten, gelb mit braunroter
Lippe, das ſeltſame Cyrtopodium punctatum, ähnlich gefärbt
mit bizarren Blüten und zahlreichen wie leblos ſcheinenden
Bul=
ben. Beſonders auffällig iſt unterm Glasdach Ariſtolochia
grandiflora aus Braſilien mit rieſigen herabhängenden Blüten
bis 30 Zentimeter lang und breit, mit bis 90. Zentimeter langem
fadenförmigem Fortſatz. Die Blumen auf fahlgelbem Grunde,
braun getigert und gefleckt, im Grunde zu dunkelbraun gefärbt,
riechen nach Aas und locken durch ihren penetranten Geruch die
Inſekten an, die durch den dunklen Schlund in die pfeifenkopfartig
gerundete Blütenröhre eindringen und daſelbſt die Befruchtung
vollziehen.
Intereſſant iſt ein blühender Goldlack neben einer blühenden
Rotkohlpflanze, wobei der Goldlack auf Rotkohl und der
blü=
hende Rotkohl auf Goldlack veredelt iſt.
Alſo des Schönen wie auch des Intereſſanten gibt es im
Bo=
taniſchen Garten reichlich zu ſehen.
Wer in dieſen Tagen ſeine Schritte nach dem „Botaniſchen
Garten lenkt, wird erfreut ſein über das Gebotene und den
Be=
ſuch ſicher nicht bereuen.
Dermer.
Frau Eliſabethe Dillmann, Ww., geb. Schneider,
69, beging am 2. Mai ihren 90. Geburtstag
verlicher Friſche.
niekonzert des Landestheater=Orcheſters. Als
iterlichen Sinfoniekonzerte gelangt im
Rah=
ontag im Großen Haus ſtattfindenden
letz=
es unter Leitung von Generalmuſikdirektor
rhlers erſte Sinfonie zur Aufführung. Im
en, iſt die erſte Sinfonie von Mahler ein
nis mit ſtark ländlichem Einſchlag in den
Frühlingsmorgenſtimmung. Erwachen der
gelgezwitſcher, helles Jubilieren allerorten:
nmung des erſten Satzes. Im zweiten Satz
eiſen und gemächliche Tanzrhythmen heiter=
Ins ſchattige Waldesgrün führt der dritte
ſcher Zug von grotesker Drolligkeit zieht an
iere des Waldes geleiten den Jägersmann
iin köſtliches Bild anheimelnder Märchen=
Wchiseiaeie dechtu eiſſähuenis
em berühmten ungariſchen Geiger Joſef
en) und Berthold Goldſchmidts „
Ouver=
korz en Oper” zu Gehör gebracht.
and r iſt längſt in die Reihe der erſten
Bühnen=
rick Sie hat ihre Erfolge an vielen deutſchen
ihr tes Gaſtſpiel an der Berliner
Staats=
e ederum vermehrt. Dort ſang ſie die „Tosca”,
folg. Das Abſchiedskonzert von Roſe
Land=
m 9. Mai, in dem ſie ſelten gehörte Arien
lieniſchen Meiſtern ſingt, wird ein Ereignis
Muſikwelt werden und einen Höhepunkt der
zertſaiſon bedeuten. Dieſe Veranſtaltung
ſeit, die beliebte und anerkannte Künſtlerin
von Darmſtadt noch einmal im Konzertſaal
zeige.)
ſ— id der Angeſtellten (GDA.). Staat und
Sozial=
a über das der Geſchäftsführer Hugo Weinberg
abends 20½ Uhr im GDA.=Heim, Riegerplatz,
eiter Redner wird Herr Diplom Handelslehrer
über Sozialpolitik ſprechen. Der erſte Nedner
aatspolitiſchen Standpunkt aus behandeln, wäh=
* das gleiche Thema vom kulturphiloſophiſchen
ichtet. Dieſe Ausführungen dürften das größte
Eintritt iſt frei. Gäſte ſind willkommen.
— Orpheum. — Das Sondergaſtſpiel der „Comedian Harmoniſts”,
Deutſchlands beſten Jazzſängern, mit Blandine Ebinger und Herrn
Kutner bilden das Tagesgeſpräch in Darmſtadt. — Die unerhörte
Be=
geiſterung, welche die Darbietungen dieſer durch Radio und
Schall=
platten weltbekannten Künſtler beim Publikum hervorrufen, wurde
bis=
her in Darmſtadt ſelten erſebt. — Heute Sonntag, den 4. Mai letzte
Vorſtellung. Der Sonntagskartenverkauf findet ſtatt:
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büro von 10—12 Uhr, Zeitungskiosk gegenüber dem Verkehrsbüro von
12—1 Uhr Orpheumskaſſe ununterbrochen ab 3 Uhr. Einlaß 7.15 Uhr,
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— Die Kriegervereine des Haſſia=Bezirks Darmſtadt halten am
heutigen Sonntag nachmittag zu Darmſtadt, in der Reſtauration „Zur
Stadt Coburg”, ihren diesjährigen 1. Bezirkstag ab.
— Maiſingen am 5. Mai abends 8.30 Uhr am Alicedenkmal (
Wil=
helminenplatz). Die beiden Geſangvereine Sängerluſt und Liedertafel
ſingen als Geſamtchöre unter der Leitung ihres Dirigenten Karl
Grim; 1. „Der Mai iſt gkeommen”, Chorſatz von Karl Grim. 2. „Friſch
geſungen” von Fr. Silcher, 3. „Der frohe Wandersmann” von
Mendel=
ſohn=Bartholdy, 4. Wandern” von Philipp Orth. 5. Mein
Mütter=
lein” von Fritz Brückmann. 6. „Deutſchland Dir, mein Vaterland” von
Heinrichs. 7. „Rheintreue” von Ernſt Hanſen. 8. „Mit Ränzel und
Fiedel” und 9. „Frühling am Rhein”, die beiden letzten Chöre von
Karl Grim. Das Polizeiamt hat in liebenswürdiger Weiſe die
Um=
leitung der Kraftfahrzeuge während des Singens zugeſagt.
— Dr. Friedrich Doldinger=Freiburg i. B., Pfarrer in der
Chriſten=
gemeinſchaft, ſpricht am Montag, den 5. Mai, 20.15 Uhr, im Saale
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, über das
Thema; „Alter, Krankheit Trennung, Tod‟. Er iſt der Herausgeber
einer Schriftenreihe, die alle Lebensfragen vom Standpunkt der
Gegen=
wart beſpricht. Eine ſeiner letzten Veröffentlichungen iſt das Buch
über „Die chriſtliche Familie”. „Vgl. auch die Anzeige.)
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Dr. A. Wander, G. m b. H, Oſthofen=Rheinheſſen.
200 Jahre Darmſtädker Kunſt.
Die unter dieſem gemeinſamen Titel geplanten Ausſtellungen
des Jahres 1930 im Kunſtverein und auf der Mathildenhöhe
fin=
den in Heſſen, beſonders in Darmſtadt, ein außergewöhnliches
Echo.
Für die Mathildenhöhe=Ausſtellung ſind aus Privatbeſitz
etwa 120 intereſſante Werke Darmſtädter Maler aus der Zeit
1850—1900 als Leihgaben freundlichſt zur Verfügung geſtellt.
Von Mitgliedern der Freien Vereinigung aus Darmſtadt,
Mün=
chen, Stuttgart, Dresden, Berlin und von eingeladenen oder
auf=
geforderten Künſtlern aus ganz Heſſen ſind über 100 feſte
Zu=
ſagen zur Beſchickung eingegangen.
Im Kunſtverein wird das wertvolle Material aus
Großher=
zoglichem Beſitz und einiges aus Privatbeſitz aus der Zeit 1730
bis 1850 zum erſten Mal in ſo umfaſſender Weiſe ausgeſtellt.
In Ergänzung hierzu wird das Landesmuſeum eine
Aus=
ſtellung von Aquarellen, Kupferſtichen, Handzeichnungen.
Radie=
rungen veranſtalten, das Schloßmuſeum ausgeſuchtes Porzellan
der Kelſterbacher Manufaktur zeigen.
V. H.
— Darmſtädter Automobil=Club e. V. (A.D.A.C.)
Schwer=
kriegsbeſchädigten=Fahrt. Wie in den vergangenen
Jah=
ren, ſo ſollen auch in dieſem Jahre die hier beheimateten
Schwerkriegs=
beſchädigten einen beſonderen Genuß in Form einer halbtägigen
Auto=
fahrt durch die ſchönſten Teile unſeres Odenwaldes haben. Die älteſte
Ortsgruppe des A. D. A. C., der Darmſtädter Automobil=Club, betrachtet
es für eine ſeiner vornehmſten Pflichten, ſich mit ſeinen ſämtlichen
Fahr=
zeugen an der oben erwähnten Fahrt zu beteiligen. Da es den meiſten
unſerer Schwerkriegsbeſchädigten infolge ihrer Leiden nicht möglich iſt,
unſeren herrlichen Odenwald in ſeinem Frühlingsſchmucke zu
bewun=
dern, fo hoffen wir, mit dieſer Fahrt ihnen eine große Freude zu
bereiten. Die umfangreichen Vorarbeiten, welche eine ſolche Fahrt
er=
fordert, ſind bereits in vollem Gange, und wir wollen hoffen, daß uns
auch am 18. Mai der Wettergott für unſere Mühe belohnt.
— Vorträge der Anthropoſophiſchen Geſellſchaft. Am Dienstag,
6. Mai und am 20. Mai, ſpricht, wie bereits angekündigt, Herr v.
Gleich=
über Menſchliche Schickſalszuſammenhänge” im Lichte der Lehre von
den wiederholten Erdenleben und vom Schickſalsgeſetze. Es iſt die
Ab=
ſicht, dem Geſetz nachzuſpüren, das ſich auswirkt da, wo wir von
indi=
viduellen Anlagen ſprechen; das da waltet in den Krankheiten; das
in den Schickſalsſchlägen, die uns treffen, zum Vollzug kommt. Dieſes
Geſetz, für das bekanntlich „Karma” der öſtliche Name iſt, wirkt ſich
wveisheitsvoll in jedem Menſchenleben dadurch aus, daß es eine
Wieder=
verkörperung der menſchlichen Iche gibt. Es bewahrheitet ſich zu allen
Zeiten für ein ſchauendes Bewußtſein in der überſinnlichen Erkenntnis.
Dennoch konnte ſeine Wahrheit im Abendlande den Menſchen ſo ſehr
entſchwinden, daß die Lehre davon heute den meiſten als ein religiöſes
Phantasma ohne Wahrheit erſcheint. Daß dies eintrat, wird aus
einer weltgeſchichtlichen Oekonomie verſtändlich. Dieſelbe erklärt auch,
warum die Lehre heute wieder von einem Bewußtſein, wie es ſich mit
dem naturwiſſenſchaftlichen Denken in den weſtlichen Kulturen
ent=
wickelt hat, ergriffen und bejaht werden kann. Siehe die Anzeige im
heutigen Blatt.
— Hausfrauenbund: Zu der vom 10.—15. Mai ſtattfindenden
4. Handelsſchau in der ſtädtiſchen Feſthalle erhalten unſere Mitglieder
verbilligte Karten zu 25 Pf. in unſerer Geſchäftsſtelle in den
Sprech=
ſtunden von 10—12½ Uhr außer Samstags.
U
14
N U R
ACHT ZFLINDER INEINER BEIHE 18/80 PS T A6LTER
Das Urteil eines vervöhnten Publikums, Strenger.
Experten und gewissenhatter Dressevertreter:
„Der schönste Wagen der internationalen
Aufomobil-Ausstellung Gent 1930
Die Statistik erhärtet die Anerkennungen:
von allen deutschen Personenwagen, die im
Jahre 1929 in die Schweiz eingeführt wurden
bensitzige Lullman-Limousine RM:15000— ab Werk
enttielen 40 % auf Mercedes-Benz
dier-fünfsitziges Cabriolet PM 17 800— ab Werk
K
Ng. ARmIANGHSBLLSCHART. Verkaufsstelle Frankfurt a. U., Abt. Personenwagen, Rathenauplatz 14. Fernmf Hansa 9440, 9441
Fontustung; „Kraftfahrzeug” Motorwagen-Verkaufsbüro Otto Heinrich Graf Hagenburg, Darmstadt, Elisabethenstraße 34. Bernmf 4104
Sonntag, den 4. Mai 1930
Seite 6
Neuerwerbungen der Stadkbücherei
(außer Romanen)
E. O. Hoppé: England. Baukunſt und Landſchaft. (Orbis
terrarum). 105 Cz. 20; Lehnert und Landrock: Nordafrika.
Baukunſt, Landſchaft, Volksleben. (Orbis terrarum). 155 Cz. 90;
Louis Hamilton: Canada, Landſchaft und Volksleben. (Orbis
terrarum). 165 Cz. 139; Martin Hürlimann: Ceylon und Indochina.
Baukunſt, Landſchaft, Volksleben. (Orbis terrarum). 145 Cz. 132;
Fried=
rich Sieburg: Gott in Frankreich? Ein Verſuch 1929. 72 Kc. 480;
Rüdiger Frh. von Biegeleben: Ludwig Freiherr von Biegeleben,
ein Vorkämpfer des großdeutſchen Gedankens. Lebensbild 1930.
50 Bd. 55; Karl Anton Schulte u. a.: Nationale Arbeit. Das
Zen=
trum und ſein Wirken in der deutſchen Republik. 1929. 40 Fp. 200;
Gerhard Schultze=Pfaelzer: Von Spa nach Weimar. Die
Ge=
ſchichte der deutſchen Zeitenwende. 1929. 90 Bd. 745; D. A.
Lonca=
revic: Jugoſlaviens Entſtehung. 1929. 25 Bf. 260; Michael Smilg=
Benario: Der Zuſammenbruch der Zarenmonarchie. 15 Bf. 440;
Michael Smilg=Benario: Von Kerenſki zu Lenin. Die Geſchichte
der 2. ruſſiſchen Revolution. 15 Bf. 438; Hans Pochhammer; Graſ
Spees letzte Fahrt. Erinnerungen an das Kreuzergeſchwader. 45 Bk. 345;
Erich K. Peterſen: Die Gummiſucher. Aus dem Leben eines
Kameruner Pflanzers. 40 Cf. 455; Georg Wegener; Fliegt mit!
Neue Erinnerungen eines Weltreiſenden. 1928. 10 J.; Rainer Maria
Rilke: Briefe aus den Jahren 1902 bis 1906. 1930. 5 L. 6083; Adolf
Koelſch: Hände und was ſie ſagen. Mit Abbildungen. 20 Ps. 185;
Otto Zimmermann: Das große Wunderbuch. Die Wunder der
Welt in Wort und Bild. 1D. 515; C. Schäffer: Natur=Paradoxe.
Mit Abbildungen. J. 35; Arnold Berliner: Lehrbuch der Aeyſik
in elementarer Darſtellung. 4. Aufl. 1928. 5 Dp. 40; Gr. Brion:
Luftſalpeter. Seine Gewinnung durch den elektriſchen Flammenbogen.
10Dc. 75; Hans Betke: Gewerbehygiene. 50 Dh. 5; Greſſent=
Janſon: Einträglicher Gemüſebau. Mit Abbildungen. 5G. 280;
Gertrud Behrendſen: Maſchinennähen. Ein Leitfaden. Mit
Ab=
bildungen. 30 Pa. 330.
— Schwerer Verkehrsunfall. In der vergangenen Nacht
(Samstag auf Sonntag) ereignete ſich etwa um 0,30 Uhr Ecke
Frankfurter= und Emilſtraße ein Autozuſammenſtoß zwiſchen einer
hieſigen Taxe und einem Frankfurter Privatkraftwagen. Beide
Wagen überſchlugen ſich. Zwei Damen und drei Herren wurden
leicht, ein Herr am Knie und im Geſicht ſchwerer verletzt. Die
Verletzungen wurden meiſt durch Glasſplitter hervorgerufen.
Die Städtiſche Rettungswache und die Freiwillige
Sanitäts=
kolonne, die alsbald zur Stelle waren, brachten die ſechs
Per=
ſonen in das Städtiſche Krankenhaus. Die beiden Automobile
wurden ſtark demoliert. Da der Zuſammenſtoß ziemlich heftig
geweſen ſein ſoll, kann es noch als ein Glück angeſehen werden,
daß kein größeres Unglück eingetreten ich. Die Polizei begab
ſich ſofort an die Unfallſtelle, um die Schuldfrage zu klären.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Wir machen die
Tur=
nerinnen und Turner darauf aufmerkſam, daß ſich die
Uebungs=
tage ab 1. Mai in der Halle geändert haben. Die
Turnſtun=
den für die Turnerinnen finden jetzt Dienstags und
Donners=
tags ſtatt, die der Turner Mittwochs und Freitags. Die Sport=
Abteilung übt nur auf dem Sportplatz, und zwar Dienstag,
Donnerstag und Freitag. Die Uebungsſtunden der „Jugend=
Abteilung bleiben wie ſeither.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber eine Aufführung
des „Fliegenden Holländer” im Stadttheater in Stendal ſchreibt
die „Altmärkiſche Tageszeitung” u. a.:
Große
Schwierig=
keiten waren zu überwinden, ſchon im Bühnenbild. Man konnte
aber auf das höchſte überraſcht ſein, was hier geleiſtet wurde.
Das Bühnenbild des erſten und dritten Aktes, das des zweiten
iſt einfacher darzuſtellen, war eine bisher nicht erreichte
tech=
niſche Höchſtleiſtung unſeres Theaters. Aber auch künſtleriſch
er=
reichte das Bühnenbild eine gewiſſe Vollendung. Die ſchwierige
Inſzenierung löſte Bernd Hirth mit zwar einfachen Mitteln,
aber doch äußerſt geſchickt.
Heſſiſches Landestheater. Verdis „Othello”, kommt
heute Sonntag im Großen Haus in der Inſzenierung Carl
Eberts unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm mit
Grahl, von Stoſch, Komregg, Bunſel, Jacobs in den Hauptrollen
zur Wiederaufführung. — In der heutigen Aufführung Der
Kaiſer von Amerika” im Kleinen Haus ſpielt Kurt
Weſter=
mann erſtmalig die Rolle des Premierminiſters Proteus. Im
übrigen die Beſetzung der Erſtaufführung.
— Erſtaufführung „Zu ebener Erde und im erſten Stock”,
Neſtroys Volksſtück mit Geſang „Zu ebener Erde und im
erſten Stock” wird in der Inſzenierung von Renato, Mordo
(Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp; muſikaliſche Leitung:
Fritz Bohne) Sonntag, den 11. Mai, im Großen Haus zum
erſten Male zur Darſtellung kommen.
Hefſiſck
Sündesthenter.
4. Mai 19—22.15 Uhr
Othello
Heſſenlandmiete II, III 11
Preiſe 1.20—12 Mr.
Tauſchgutſcheine nur von
Sonntagsopern gültig 19.30—22.00
Der Kaiſer von Amerika
Zuſatzmiete V 11
T, Gruppe 7 und 8
Preiſe 1.20—6.00 Mk. Montag;
5. Mai 20—22 Uhr
8. Sinfonie=Konzert des
Landestheater=Orcheſters
Preiſe 1—10 Mk. Keine Vorſtellung Dienstag;
6. Mai 20—22.30 Uhr
Rivalen
K 15 Bühnenvolksbund Keine Vorſtellung Mittwoch;
7.Mai
20—22 Uhr
Schwanda
der Dudelſackpfeifer
G14 Darmſt. Volksb. Gr. 1-4
Preiſe 1.00—10.00 Mk. Keine Vorſtellung Donnerstag,
8. Mai 20—22.30 Uhr
Rivalen
E 22
Preiſe 1.00—10.00 Mr. 20—22.30 Uhr
Die Pilger von Mekka
Zuſatzmiete III 10
Preiſe 1.50—7.50 Mk. Freitag;
9. Mai 19 30—22 Uhr
Rivalen
D 23
Preiſe 1.00—10.00 Mk. 20—22 Uhr
Konzert Roſe Landwehr
Preiſe 1.00—5.00 Mk. Samstag,
10. Mar 20—22 Uhr
Gaſtſpiel Meyherhold
Brülle China!
Preiſe 1.00—10.00 Mr. 20—22.30 Uhr
Dreimal Offenbach
komiſche Operetten von
Jaques Offenbach
R 14 (Darmſtädter Volks=
bühne) Gruppe 1—4,
T, Gruppe 1 u. 2.
Preiſe 1.20—6.00 Mk.
Sonntag,
11. Mai 14.30—17.30 Uhr
Der fliegende Holländer
Heſſenlandmiete 1 12
P5 Darmſt. Volksb. Gr. 1-4
Preiſe 1.00—10.00 Mk.
20—22.30 Uhr
Zu ebener Erde und
im erſten Stock
E 23
Preiſe 1.00—10,00 Mk. Unbeſtimmt
3. Süddeutſche Gaftwirksmeſſe.
Mainz, 3. Mai.
Die 3. Süddeutſche Gaſtwirtsmeſſe, die vom 3. bis 12. Mai hier
ab=
gehalten wird, wurde heute vormittag in der Stadthalle mit einer
kur=
zen Feier eröffnes. Der Vorſitzende des Heſſiſchen Gaſtwirtsverbandes,
Tiſchler=Darmſtadt, begrüßte namens des rhein=mainiſchen
Gaſt=
wirtsverbandes die Erſchienenen, insbeſondere den Vertreter des
Staats=
präſidenten Adelung, Wirtſchaftsminiſter Korell, und die Vertreter der
übrigen Staats= und ſtädtiſchen Behörden, u. a. Oberbürgermeiſter Dr.
Külb, Landeskommiſſar Geheimrat Dr. Uſinger, Oberregierungsrat
Strecker von der Provinzialdirektion, Oberregierungsrat Lanz vom
Reichsvermögensamt u. a. m. Weiter wurden willkommen geheißen der
Vorſitzende des Deutſchen Gaſtwirtsverbandes, Reichstagsabgeordneter
Köſter, und der Präſident der Induſtrie= und Handelskammer, Scholz.
Der Redner dankte der Mainzer Gaſtwirtsinnung für die vorbildliche
Vorbereitung der Meſſe und gab der Hoffnung Ausdruck, daß man ſich
zur 4. Gaſtwirtsmeſſe in Stuttgart im nächſten Jahre wiederſehen wverde.
Miniſter Korell begrüßte die Verſammlung im Auftrage des am
per=
ſönlichen Erſcheinen verhinderten Staatspräſidenten Adelung namens
der heſſiſchen Staatsregierung und gab dem Wunſche Ausdruck, daß das
Gaſtwirtsgewerbe zur ſozialen und ſittlichen Geſundung unſeres Volkes
beitragen möge zur Fernhaltung der Völlerei, aber auch jener Heuchelei,
die von gewiſſer Seite gepredigt werde. Am Schluß ſeiner Anſprache
erklärte er namens des Schutzherrn der Veranſtaltung, des
Staatsprä=
ſidenten Adelung, die Süddeutſche Gaſtwirtsmeſſe für eröffnet. —
Ober=
bürgermeiſter Dr. Külb gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die
Meſſe nach Mainz gelegt worden ſei und empfahl die Stadt, die ſich
von den Leiden der Beſetzungszeit erholen müſſe, der beſonderen
Für=
ſorge des heſſiſchen Staates. Er betonte, daß Mainz, wenn es auch in
erſter Linie Handels= und Induſtrieſtadt ſei, doch auf die Werbung für
den Fremdenverkehr nicht verzichten könne, und wünſchte der
Ausſtel=
lung in dieſem Sinne Erfolg.
An die Begrüßungsanſprachen, die von Muſikvorträgen umrahmt
waren, ſchloß ſich ein Nundgang durch die Ausſtellung, die durch die
ge=
fällige Anordnung Zeugnis ablegt von dem auf Zweckmäßigkeit und
Ge=
ſchloſſenheit gerichteten Sinn der Ausſteller. Alle für die Einrichtung
von Hotels und Gaſtwirtſchaften wichtige Gebiete, die Erzeugniſſe der
Kochkunſt, der Bäckerei und Konditorei werden in muſtergültiger Weiſe
dem Beſchauer vor Augen geführt.
Bei einem anſchließenden Frühſtück wurde noch eine Reihe von
An=
ſprachen gehalten vom Vorſitzenden der Meſſeleitung, Kirſch, von
Lan=
deskommiſſar Dr. Uſinger und Reichstagsabgeordneten Köſter, in denen
der Wunſch für einen guten Erfolg des Unternehmens zum Ausdruck kam.
Entfettungs=Kuren im Frühling
ſind beſonders empfehlenswert. Nehmen Sie dreimal täglich 2 — 3
Toluba=Kerne, die fettzehrende Stoffe enthalten. Die echten Toluba=
Kerne erhalten Sie in Apotheken.
(l. K6.1835
— Sportverein Darmſtadt 1898. Unter zahlreicher
Beteili=
gung der Mitglieder ſämtlicher Unterabteilungen hielt der
Sportverein Darmſtadt 1898 ſeine Generalverſammlung ab. In
dem ausführlichen Jahresbericht des 1. Vorſitzenden und in den
Ausführungen der Abteilungsleiter kam in beſonderem Maße zur
Erwähnung, daß die ſportliche Baſis im Verein ſich ſtark
verbrei=
tert habe. Mit voller Berechtigung konnte daher zum Ausdruck
kommen, daß der Sportverein 1898, was die Verwirklichung des
modernen Breitengedankens angeht, zurzeit im Bezirk Main=
Heſſen führend iſt und auch innerhalb des geſamten ſüddeutſchen
Verbandsgebietes eine hervorragende Stelle einnimmt. Daß
auch größere Spitzenerfolge zu verzeichnen geweſen ſeien, mache
dieſe zielbewußte Breitenarbeit noch wertvoller. Mit der
Er=
ringung der Bezirksligazugehörigkeit und deren erfolgreiche
Ver=
teidigung durch die Fußball=Ligamannſchaft und mit der
Er=
kämpfung der Süddeutſchen Pokal= und der Süddeutſchen
Ver=
bandsmeiſterſchaft durch die Handballer habe der Verein große
und beachtenswerte Erfolge erzielt. Durch die günſtigen
Placie=
rungen von weiteren aktiven Mannſchaften und vieler
Jugend=
mannſchaften, ſowie durch das erfolgreiche Abſchneiden der
Leicht=
athleten und Boxer ergab ſich ein Geſamtbild, das die ſpörtliche
Vereinstätigkeit günſtig erſcheinen ließ. Im Gegenſatz hierzu
ließen die Berichte über die finanzielle Vereinslage einen
weni=
ger guten Geſamteindruck zu. Demgemäß nahm auch die
De=
batte über die Kaſſenverhältniſſe einen breiten Raum der
Ver=
ſammlungen ein. Um eine geſündere Finanzpolitik erreichen zu
können, wurde ein Vorſchlag des ſeitherigen Vorſtandes, einen
beſonderen Finanzausſchuß zu bilden, gutgeheißen. Die übrigen
Anträge, die der Verſammlung zur Beſchlußfaſſung unterbreitet
waren betrafen ausſchließlich vereinsinterne Angelegenheiten.
Die Wahlen für das kommende Geſchäftsjahr hatten zum
Ergeb=
nis, daß im weſentlichen die ſeitherigen Vorſtandsmitglieder
wiedergewählt wurden.
FrarteMaare nichtffürben!
Kntrapal, ges. gesch,, das seit Jahren bewährte biolo- A
rische Hearstärkungswaaser führt den geschwächten A
Hearwurzeln die verbrauchten Pigmente (Farbstoffe) zu,
sodsß graue Haere und Nachwchs auf natürliche A
Weise die ehemalige Farbe wiedererhalten, daher Fehl- M
farben ausgeschlossen. Kopfschuppen verschwinden 5
nach kurzem Gebrauch. Anwendung einfach. Garantiert A
unschidlich. Originel-Flasche M. 4,80, Prorpokt kostenlos. D
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Löwen-Apolheke
Darmstadt
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Schwurgericht.
Aw. Eine 19jährige Hilfsarbeiterin aus Heuſenſtamm hatte ſich
am Samstag vor dem Schwurgericht wegen Meineides zu verantworten.
Sie hatte im Jahre 1928 vor dem Amtsgericht Offenbach in einem
Alimentationsprozeß, der zugunſten ihres unehelichen Sohnes lief,
be=
ſchworen, daß ſie nur mit dem von ihr angegebenen Kindesvater
ver=
kehrt habe. Am 22. März 1929 wiederholte ſie dieſe Behauptung
wie=
derum unter Eid, gab dann aber unter dem Druck des gegen ſie
vorge=
brachten Materials zu, daß ſie auch mit anderen Männern Verkehr
ge=
habt habe.
Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft beantragt die Mindeſtſtrafe
für Meineid, ein Jahr Zuchthaus, ferner Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte auf die Dauer von zwei Jahren und die dauernde
Aber=
kennung der Fähigkeit, als Zeugin oder Sachverſtändige vernommen zu
werden. Das Schwurgericht erkennt demgemäß. Es erklärt ſich aber
be=
reit, ein Begnadigungsgeſuch zu befürworten, das die Zuchthausſtrafe
in Gefängnisſtrafe umgewandelt.
Es geht etwas in der Welt vor.?
— Unfall. Geſtern nachmittag kurz nach 2 Uhr ſtießen Ecke
Frankfurter= und Landwehrſtraße zwei Radfahrer und ein
Motor=
radfahrer zuſammen. Der eine Radfahrer erlitt einen
Unter=
ſchenkelbruch und wurde nach ſeiner Wohnung in Weiterſtadt
verbracht, der Motorradfahrer trug Verletzungen am Bein davon
und kam in das Städtiſche Krankenhaus.
— Feuer. Geſtern früh entſtand in einer Waſchküche in der
Kranichſteiner Straße 3 ein kleiner Brand, der durch die
Berufs=
feuerwehr raſch abgelöſcht wurde.
Schöne weiße Zähne. Auch ich möchte nicht verfehlen, Ihnen meine größte
Anerkennung und vollſte Zufriedenheit über die „Chlorodont=Zahnpaſte” zu
übermitteln. Ich gebrauche „Chlorodont” ſchon ſeit Jahren und ich werde ob
meiner ſchönen weißen Zähne oft beneidet, die ich letzten Endes nur durch den
täglichen Gebrauch Ihrer „Chlorodont=Zahnpaſte” erreicht habe.” C. Reichelt,
Schwerz, Amt Niemberg, Saalkreis. — Chlorodont: Zahnpaſte,
Zahn=
bürſten, Mundwaſſer Einheitspreis 1 Mk. bei höchſter Qualität. In allen
Chlorodont=Verkaufsſtellen zu haben.
(I Dr. 1097
Feſtgenommen wegen Diebſtahls wurde am 1. Mai 1930
ein Dachdecker aus Darmſtadt und dem Amtsgericht I zugeführt.
— Wegen Diebſtahls einer Armbanduhr auf dem Flugplatz
wurde ein 17jähriger Lehrling ſiſtiert. Er hatte die
Armband=
uhr eines Fliegers, die dieſer für kurze Zeit auf ſein Flugzeug
gelegt hatte, entwendet.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
den 4. Mai 1930, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Dr. med. Buchhold II., Aliceſtr. 19½ Telephon 3208: Dr. med.
Rühl, Saalbauſtraße 38, Telephon 4300; Dr. med, Schmidt,
Heinrichſtraße 38, Telephon 3882.
Srahningsſen oer Heatſchen P.
kt. Allen Teilnehmern iſt ſicher noch das ſo prächt
Wohltätigkeitsfeſt in angenehmſter Erinnerung, das
Jahres die Mitglieder, Anhänger und Freunde
d=
partei im Saalbau zu einigen feſtlichen und frohen
So hatte auch der Gedanke, in dieſem Jahre im M
Stätte ein Frühlingsfeſt zu veranſtalten, überall fren
funden. In erweitertem Maße, in ſämtlichen Räumen
des Saalbaues, nach wochenlangen Vorbereitungen
nun am Samstag Abend das Frühlingsfeſt
vonſt=
draußen ein wundervoller Mai=Abend, doch die duften
die in den Räumen in reichem Maße verteilt waren u=
der der Jugend und aller, die ſich zu ihr rechnen
Frühlingsſtimmung auch in den großen Saal, in dem
hörerſchar verſammelt war, als kurz nach 8 Uhr die
muſikmeiſter Mickley zuſammengeſtellte und
Marſch= und Opernmuſik, flott geſpielt, die Vort,
eröffnete. Die recht glücklich und abwechſlungsr
Vortragsfolge wurde mit großer Begeiſterung und ve
Beifall aufgenommen.
Zunächſt begrüßte der Vorſitzende der Ortsorut=
D.V.P., Herr Oberlandesgerichtsrat Altendorf
der Deutſchen Volkspartei. Frühling iſt die Zeit der
verſicht, doch haben wir ſeit Kriegsende viel Bitteres
dem wollen wir alle Wohlmeinenden ſammeln und
lieben Vaterlandes arbeiten. Hierzu dienen auch die
ſtaltungen, an denen nicht von Politik geſprochen we
unſere Freunde zu geſelliger Ausſprache vereinigen
ſtreifte kurz das Programm und wünſchte, daß auch
neue Freundſchaftsband knüpfen möge, und daß alle
den Abend zurückblicken möchten.
Herr Sylveſter Bunſel vom Heſſ.
Landesthe=
der aus Operetten von Lehar, ungemein lebendig u
aus ſich herausgehend wie auf der Bühne. Glänzend
lend in der Höhe, gab der Künſtler ſichtlich gerne
Flügel begleitete, wie auch bei allen folgenden G
ſehr anſchmiegſam und diskret Herr Kapellmeiſter 6
Landestheater. Dann ſang Fräulein Käthe Walt
destheater mit ihrer verlenden Stimme die G’ſchichtz
Wald von Strauß, eine Muſik, die der charmanten
ſonders liegt. Dann kamen die mit Spannung erwar
der Tanzgruppe, von Ballettmeiſterin Ferna
liebevoll einſtudiert, von Fräulein Berta Piz=
Hand ſtammten die geſchmackvollen Koſtüme. Zunäck
Kleinſten, dann eine temperamentvolle Tarantella,
Elferreigen. Groß angelegt ein Tanz „Liebestrau
Puttchen, ſchließlich noch ein feuriger ſpaniſcher Tan
ein reizender Tanz „Frühling”, ein richtiges, gar
wirkſames Ballett. Faſt alles mußte wiederholt we
Käthe Walter ſang zwei Lieder von Arditi, Frau
Heſſ. Landestheater Lieder von Lehar. Beide Kün
ſchelmiſchen Art einander verwandt und doch jede
Kunſt, wurden lebhaft gefeiert.
Nach dem Abſchluß der eigentlichen Vortragsfol
Saal teilweiſe ausgeräumt und hier und im Gartenſ
Klängen der ebenfalls von Herrn Mickley geſtellten
kapelle eifrig und unermüdlich getanzt — wie lange
len, hinderte uns die Chroniſtenpflicht. Aber in die
ten wir noch einige gründliche Blicke werfen und h.
merken, was da alles geboten wurde. Der Kaffeebet
gabe oben, der Bowlen= und Sektſtand ſowie das fal
unten befriedigten die realen Bedürfniſſe, während
Kabarettvorführungen zu mitternächtiger Stunde
Recht werden ließen. Auch die geſchickte Hand und
hatten in einer Angelbude und in einer Schießbude
lich benützte Gelegenheit, ſich erfolgreich zu betätige
bola nicht fehlte, iſt ſelbſtverſtändlich. Die hier auf
ſchönen Gewinne mancherlei Art machten den lie
verkäuferinnen ihr Amt leicht.
In dem Kabarett wirkten die Künſtler des Lan
Parteifreunde, unter ihnen Herr Hinz, auch ein
in Szene, kurz, es war alles getan: um den Beſuck=
und auch verwöhnte Gemüter zufrieden zu ſtellen.
Die Beteiligung an dem Frühlingsfeſt aus all
allen Gegenden war recht ſtark; ein Zeichen des
Freunde aus Rheinheſſen und von der Bergſtraße I
einmal einige ungetrübte Stunden miteinander zu
dern. Das in jeder Hinſicht wohlgelungene Feſt h.
tungen erfüllt und iſt ſo verlaufen, wie man es
Familienfeſt erwarten konnte.
— Mandolinenkonzert des Rhein=Main=Gaues 1
Wir weiſen hiermit nochmals auf das heute nachn
Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindende Gaukonzerk
folge (Gauorcheſter — zirka 100 Spieler — und ein;
hauptſächlich Originalwerke für Mandolinenorck
A. Schwarzbach=Wiesbaden, wird mit ſeinen Lied
erſten Male in Darmſtadt ſingen. Ein guter R1
Eine Düſſeldorfer Zeitung ſchreibt u. a.: „Am E
vollbeſetzte Haus vor Vergnügen und erzwang ſich 1
und eine Hallenſer Zeitung berichtet: „Seine Schel
fanden, ſo begeiſterte Aufnahme, daß der Künſtle
Einlagen herbei laſſen mußte‟. Das Konzert ber
reiche Stunden und iſt der Beſuch für alle Freun
Volksmuſik ſehr empfehlenswert. (Siehe geſtrige
anſchlag.)
— St. Marienhoſpital, Därmſtadt. In dem
iſt nunmehr auch die Entbindungs= und Wöchnerin
geſtellt und in Betrieb genommen worden. Die 2
Teilen durchaus neuzeitlich eingerichtet. Dieſe
wiß allſeitig begrüßt werden, beſonders auch des
des Arztes und der Hebamme freigeſtellt iſt. (el
—Promenaden Konzert. Das Stadt=Orcheſter
Kapellmeiſters W. Schlupp veranſtaltete am Sonn
von 12—1 Uhr im Herrngarten (Pergola), ein 7
Spielfolge: 1. König=Karl=Marſch v. Unrath.
Ouvertüre v. Keler Bela. 3. Wein, Weib und
Strauß. 4. Einleitung zum 3. Akt aus der Oper
5. Fantaſie Romaneska v. Zikoff. 6. GladiatorMl!
Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht
1930 wurde in ein Pelzgeſchäft in der Schulſt!
diebſtahl verübt und ein ſehr wertvoller
Die Diebe haben mit einem ſchweren Stein
trümmert und mittels eines Hakens beſacle!
Ständer heruntergezogen. Der Pelz wird w.
Fuchspelz von brauner Farbe mit Silberſp!
Seide ausgefüttert. Die Täter ſind nach 2
ſtellungen mit großer Wahrſcheinlichkeit mit
wagen mit einem Kennzeichen des Regierunt.
vorgefahren. Es handelt ſich um einen 4
(Limouſine) mit grünl. Lackierung. Der 20
um 3 Uhr ausgeführt. Perſonen, die in der
welche Angaben in dieſem Zuſammenhang
die vertraulich behandelt werden, werden gede
Kriminalpolizei, Hügelſtraße 31/33, vorduſe
wird zugeſichert.
Lokale Veranſtaltungel
Die hierunter erſcheinenden Notlzen ſind ausſchließlich als Hlüd.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechuns.
Im Hotel Prinz Heinrich findet hees
Gartenkonzert mit Tanz ſtatt.
Tageskalender für Sonntag, den
Heſſ. Landestheater. Großes
Haus=
miete II u. III: „Othello” — Kleines Hau”
„Der Kaiſer von Amerika”, — Orphe
Gaſtſpiel „Comedian=Harmoniſts”,
keller, Hotel Schmitz, Spaniſche Bodegc.
Reichshof, Hotel zur Poſt, Kaffee Joſt,
platz=Reſtaurant, Perkeo. Alter Ratslet
Stadt Malaga. — Herrngartenka!
zert. — Ludwigshöhe 16 Uhr: B
Kronenbräukeller, 16 Uhr: Kond”
Woogsplatz, 16 Uhr: Mandolinenh”
Theater, vorm. 11 Uhr: Nürnberglil
vorſtellungen: Union=Theater, 9ei
Lichtſpiele.
Sonntag, den 4. Mai 1930
in zurzes
dfoarderki
en. Aru
Ue O.
Uf 140 0
Fg=Cru
vo die
8 Nolr!
tiübs zi3
Gomotite.
nach
N= unc
b ES
chnen,
an de
ſein 17.
Füicht 2.
Aus Heſſen.
Eigenatkiger Bahnunfall.
b. Erbach i. O., 3. Mai.
teidem b A iten Tunnel zwiſchen Hetzbach und Schöllenbach
jachts Gleisausbeſſerungsarbeiten ausgeführt.
Schotter wird mittels Güterwagen dorthin
an=
z jetzt noch ungeklärte Weiſe riſſen 3 ſchwer
be=
güterry n Mittwoch nacht (11 Uhr) im Tunnel ab und
vie ſteilabſchüſſige Strecke von Hetzbach hinab.
agen er kelten eine Geſchwindigkeit von ſchätzungsweiſe
denkilometer. Sie durchliefen in dieſer
Ge=
ſgteit 2 Zahnhöfe Erbach, Michelſtadt, Zell, König,
ch. Höchſt (23 Km.) bis vor den Tunnel in
igung von der ſeither abfallenden Strecke
wie=
ſunt. Wagen kamen nunmehr in umgekehrter
Rich=
wurden jedoch von einer ſofort nachfahrenden
n Höchſt und Mümling=Crumbach aufgehalten.
b auf ihrer Fahrt dauernd Signal, da ja
be=
hr auf der Strecke Wiebelsbach-Erbach keine
iterzüge verkehren und ſämtliche Schranken
Ils ein Wunder und ein ausgeſprochenes Glück
bei ſämtlichen etwa 6—7 großen
Bahnüber=
auptverkehrsſtraße, wo die Schranken offen
ick paſſiert iſt. Die Reichsbahndirektion hat
ingeleitet.
Nai. Straßenſperre. Die Provinzialſtraße
Spachbrücken zwiſchen Roßdorf und Tannenbaum,
vegen Ausführung von Straßenbauarbeiten bis zum
Praftfahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art geſperrt.
Durchgangsverkehr geht über Gundernhauſen—
rücken.
3. Mai. Jagdverpachtung. Die Jagd der
3450 Hektar groß iſt und ſich über Wald, Feld und
Torfgrubengelände erſtreckt, iſt zu verpachten.
neun Jahre erfolgen und kann in verſchiedenen
ſchehen.
3. Mai. Zwei Arbeiter aus dem Taunus welche
Rüſſelsheim beſchäftigt ſind, und am 1. Mai mit
Ausflug in den Odenwald machten, verunglückten
des Bahnübergangs unterhalb Brensbach. Weil
re Unfälle vorkommen, nennt man dieſe Kurve in
odeskurve. Der Fahrer ſetzte die Fahrt fort, mußte
u ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Der Mit=
Schrecken und Hautabſchürfungen davon.
. Mai. Sport und Spiel am Sonntag.
ag bringt auf ſportlichem Gebiete wieder
verſchie=
ammentreffen. Zwei Mannſchaften der
Handball=
eins E.V. ſpielen auf eigenem Platze in der Jahn=
15 Uhr gegen Turnverein Erbach und die
Gau=
erſte Mannſchaft des V. f. L. hat ſich für ein
nach=
endes Freundſchaftsſpiel im Stadion die Sp. V. 98
Gaſte geladen. Alle drei Spiele verſprechen ſehr
und wird es bei dem ſchönen Wetter an Beſuchern
Politiſches. Die am 11. Mai, ſtattfindende
pahl hält alle Gemüter im Trab. Wenn man
ampf zurzeit nichts merkt, ſo wird doch im Stillen
derhaft gearbeitet, um die Bevölkerung für dieſen
reiten. Wer bei dieſer Wahl den Sieg davonträgt,
zuſagen, ob der bürgerliche Kandidat Nord oder
Geiſt. Jedenfalls werden ſich hier die
Auswir=
tiſchen Vorgänge zeigen. — Die N.SD.A.P., die
adt. Erbach, Steinbach und Stockheim durch das
öffentlichen Verſammlungen abhalten darf, ver=
Sprechabende, zu denen nur geladene Gäſte Zu=
Sollen wir in Seſſen eine Markenkartoffel ſchaffen?
Von Abteilungsvorſtand Dr. Finger=Darmſtadt, Ackerbau= und Grünlandabteilung der Landwirtſchaftskammer für Heſſen,
Die Verhältniſſe in den letzten Jahren nötigen uns, in der
deut=
ſchen Landwirtſchaft immer mehr und mehr den Qualitätsgedanken zu
pflegen. Die Anſprüche der Verbraucher einerſeits und die Lieferung
qualitativ hochwertiger Ware aus dem Auslande andererſeits zwingen
uns, für zweckentſprechende Herrichtung unſerer Ware zu ſorgen. Auf
verſchiedenen Gebieten, z. B. Milch= und Molkereiprodukten,
Feld=
gemüſen und anderen, hat die Landwirtſchaft dieſen Weg ſchon
beſchrit=
ten und ſind bereits beachtliche Ergebniſſe vorhanden. In einer
Abhand=
lung in Nr. 18 der „Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Zeitſchrift” habe ich
ſchon auf die Schwierigkeiten der Verwertung unſerer deutſchen
Kar=
toffelernte hingewieſen. Schon ſeit dem Jahre 1911 beſtehen zwiſchen
den maßgebenden Spitzenvertretungen, Deutſcher Landwirtſchaftsrat,
Deutſcher Induſtrie= und Handelstag. Einheitsverband des Deutſchen
Kartoffelhandels und Kartoffelbaugeſellſchaft, Vereinbarungen für die
Liefe=
rung von Speiſe=, Pflanz=, Fabrik=, Futter= und Feldkartoffeln. Es ſind
dies die ſogenannten „Geſchäftsbedingungen für den deutſchen
Kartoffel=
handel (Berliner Vereinbarungen)”, die zuletzt im Frühjahr dieſes
Jah=
jes durch gemeinſamen Beſchluß obengenannter Spitzenverbände neu
geregelt worden ſind. In dieſen Vereinbarungen ſind, wie geſagt, auch
die Bedingungen für die Lieferung von Speiſekartoffeln niedergelegt.
Die Erfahrungen im Kartoffelhandel in manchen Landesteilen
Deutſch=
lands, insbeſondere in großen Abſatzgebieten, wie zum Beiſpiel dem
Nuhrgebiet, haben aber gezeigt, daß die in den Berliner
Vereinbarun=
gen niedergelegten Bedingungen den vielfach geſtellten Anſprüchen noch
nicht genügen, das heißt, daß die in dieſen Vereinbarungen feſtgeſetzten
Prozentſätze an nicht zuläſſigen Beimengungen, wie zum Beiſpiel
naß=
faule oder beſchädigte Kartoffeln, noch zu hoch ſind. Im Ruhrgebiet
war es auch die ausländiſche Konkurrenz, insbeſondere Holland und
Belgien, die durch erſtklaſſig ſortierte und hergerichtete
Kartoffelſen=
dungen die deutſche Lieferung ſehr zurückdrängten. Die deutſchen
Pro=
dinzen und Länder, die gerade in dieſe Gebiete einen ſehr großen
Ab=
ſatz an Speiſekartoffeln haben, ſahen ſich daher gezwungen, Mittel
und Wege zu finden, um dieſer ausländiſchen Konkurrenz zu begegnen
und auch eine Ware liefern zu können, die die gleichen Preiſe wie dieſe
ausländiſchen Kartoffeln erzielten. Dies führte zuerſt in der preußiſchen
Provinz Hannover zur Einführung der ſogenannten Markenkartoffel.
Die Landwirtſchaftskammer für die Provinz Hannover gründete als
erſte einen Markenkartoffelverband, und bald darauf folgten ihr die
Landwirtſchaftskammern für die Provinz Niederſchleſien, die Provinz
Weſtfalen, die Provinz Sachſen und für den Freiſtaat Sachſen. —
Die Landwirte, die ſich bereit erklärten, Markenkartoffeln zu liefern,
wurden von der Landwirtſchaftskammer zu einem Landesverband
zu=
ſammengefaßt. Markenſpeiſekartoffeln müſſen ſolche von beſonderer
innerer und äußerer Qualität ſein. Die genannten
Landwirtſchafts=
kammern haben eine beſondere geſetzlich geſchützte Marke
heraus=
gegeben, unter welcher dieſe beſonders hergerichteten Speiſekartoffeln
verſandt werden. Durch Beauftragte der in Frage kommenden
Land=
wirtſchaftskammer und des Landesverbandes für Markenkartoffeln
wer=
den die Feldbeſtände der Mitglieder des Markenkartoffelverbandes einer
Feldbeſichtigung auf Geſundheit, Sortenreinheit und Ausgeglichenheit
unterzogen. Der Landesverband ſchreibt weiterhin die anzubauende
Sorte im Einvernehmen mit der Landwirtſchaftskammer vor. Es
kom=
men nur erſtklaſſige Speiſekartoffeln in Frage. Außerdem wird Wert
darauf gelegt, daß die Mitglieder des Markenkartoffelverbandes vor
allem aus ſolchen Gegenden und Dörfern genommen werden, die
be=
kannt ſind für die Erzeugung einer guten Speiſekartoffel. Die
abzu=
liefernde Ware ſelbſt muß geſund, trocken und handverleſen ſein. Sie
muß folgenden Bedingungen entſprechen: Runde Sorten müſſen einen
Querdurchmeſſer von 5—8 Zentimeter, lange Sorten einen
Längendurch=
meſſer von 6—10 Zentimeter haben. Hierbei ſind Abweichungen bis zu
4 % des Gewichtes zuläſſig. Kleinere und ſehr große Kartoffeln
dür=
ſen alſo nicht darunter ſein. Geliefert muß eine beſtimmte Sorte
wer=
den. Der Erdbeſatz darf 1 % nicht überſteigen. Desgleichen dürfen
leicht=
beſchädigte und leichtverletzte nicht über 1. %. trockenfaule nicht über
1. %, ſonſtige kranke und fehlerhafte nicht über 2. % des Gewichtes
n der Lieferung enthalten ſein. Naßfaule, ſchorfige, insbeſondere
tief=
ſchorfige, eiſenfleckige, losſchalige, zwiewächſige und krebskranke Knollen
dürfen überhaupt nicht in der Lieferung vorkommen.
Man ſieht daraus, insbeſondere auch bei einem Vergleich mit den
Vorſchriften für die Speiſekartoffellieferung gewöhnlicher Art auf
Grund der Berliner Vereinbarungen, welch große Anforderungen an
die Herrichtung der Markenkartoffeln geſtellt werden. Es unterliegt
gar keinem Zweifel, daß dieſe beſonderen Anforderungen, wie
Feld=
körung, handverleſen, Bezug guten, anerkannten Saatgutes einer
be=
ſtimmten Sorte, Leiſtung von Mitgliedsbeiträgen an den
Markenkar=
toffelverband und anderes, auch beſondere Koſten mit ſich bringen. Die
Einführung einer Markenkartoffel hat daher nur Zweck, wenn dem
Landwirt, der dem Markenkartoffelverband angehört und der die
vor=
geſchriebenen Bedingungen erfüllt, auch entſprechende Preiſe für ſeine
Ware gezahlt werden. Die Beobachtungen über die Erfolge der
ver=
ſchiedenen Markenkartoffelverbände im vergangenen Jahr laſſon noch
kein beſtimmtes Urteil zu. Immerhin wurden zum Beiſpiel für
han=
noverſche Markenkartoffeln im Ruhrgebiet entſprechend erhöhte Preiſe
bezahlt. Die hannoverſchen Markenkartoffeln erzielten im allgemeinen
den gleichen Preis, wie hervorragend hergerichtete und ſortierte
aus=
ländiſche, insbeſondere holländiſche, Kartoffeln. Dies iſt zu fellos eine
Tatſache, die außerordentlich beachtlich iſt und die ſehr für
Marken=
kartoffelbewvegung ſpricht. Auch in anderen Landesverbänden liegen
zum Teil günſtige Erfahrungen vor. Jedoch lä”t ſich, wie ſchon
er=
wähnt, ein klares Urteil über dieſe Bewegung noch nicht fällen. In
einer Sitzung, die Ende vorigen Jahres in Berlin ſtattfand, wurde von
ſeiten der Markenkartoffelverbände, insbeſondere von Hannover, zur
Vorſicht bei der weiteren Verbreitung dieſes Gedankens geraten. Die
beſtehenden Markenkartoffelverbände weiſen meines Erachtens mit Recht
darauf hin, daß ſie zunächſt ſelbſt ihre Bewegung ausbauen und
ent=
ſprechende Erfahrungen ſammeln. Meines Erachtens kommt auch die
Markenkartoffelbewegung vor allen Dingen für die Landesteile
Deutſch=
lands in Frage, die einen großen Speiſekartoffelverſand haben, wie
zum Beiſpiel Hannover. Nach der Statiſtik über die Güterbewegung
auf deutſchen Eiſenbahnen, zum Beiſpiel im Jahre 1998 hatten
der Verſand und die Einfuhr an Kartoffeln in verſchiedenen
Verkehrs=
bezirken nachſtehenden Umfang:
Verkehrs=Bezirk
Kartoffel=
Verſand. Einfuhr
Tonnen. Tonnen
112 Oldenburg, Reg.=Bez. Lüneburg, Stade uſw. 501 192 54 665
1Ib Reg.=Bez. Hannover. Hildesheim, Braunſchweig 102 184 73 335
15. Provinz Niederſchleſien, ohne Breslau
187006 184 302
17. Provinz Brandenburg, ohne Berlin.
718978 386801
18 Regierungs=Bezirk Magdeburg
401 734 79 871
21. Provinz Heſſen=Naſſau und Oberheſſen
74029 89 501
8900 52 839
21a Frankfurt a. Main und Umgebung
32. Heſſen ohne Oberheſſen
51204 49 684
33. Baden, ohne Mannheim und Rheinau
8805 94 247
Im Vergleich mit anderen Landesteilen iſt zweifellos feſtzuſtellen,
daß der Umfang des heſſiſchen, wie auch des badiſchen Verſandes nicht
allzu groß iſt. Ein großer Teil der Speiſekartoffeln liefernden
heſſi=
ſchen Landwirte fahren ihre Kartoffeln direkt per Achſe in die Stadt,
zum Beiſpiel nach Frankfurt, Darmſtadt, Mainz, Mannheim uſw. Es
findet alſo ein direkter Verkehr zwiſchen Erzeuger und Verbraucher
ſtatt. Infolgedeſſen iſt der liefernde Landwirt ſowieſo gezwungen, eine
erſtklaſſige Ware zu liefern, da er ſonſt ſeine Kunden verliert. Er
wird alſo bis zu gewiſſem Sinne ſchon ſelbſt Markenkartoffeln liefern.
Ich bin daher der Auffaſſung, daß die Einführung einer
Markenkartof=
fel in Heſſen zunächſt nicht notwendig erſcheint. Die
Landwirtſchafts=
kammer für Heſſen als zuſtändige Inſtanz hat ſich wiederholt ſchon mit
dieſer Frage beſchäftigt. Sie war ebenfalls der Auffaſſung, daß
zur=
zeit die Einführung der Markenkartoffel nicht in Frage kommt und
daß vor allem die Erfahrungen anderer Landesverbände, die bereits
eine Markenkartoffel eingeführt haben, abzuwarten ſind.
Im übrigen iſt man bei der Neuaufſtellung der
Geſchäftsbedin=
gungen für den deutſchen Kartoffelhandel in dieſer Hinſicht auch einen
Schritt weiter vorwärts gegangen. In den neuen Berliner
Verein=
barungen vom Jahre 1930 hat man eine Speiſekartoffel als
Sonder=
klaſſe geſchaffen. Die Speiſekartoffeln, die als Sonderklaſſe gehandelt
werden, unterliegen verſchärften Bedingungen, die im weſentlichen
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Seite 8
Sonntag, den 4. Mai 1930
denen der Markenkartoffelverbände entſprechen. Es beſteht alſo für
die heſſiſchen Landwirte, die eine beſonders gut hergerichtete Ware
liefern können, die Möglichkeit, ihre Speiſekartoffeln als Sonderklaſſe
zu handeln. Allerdings müſſen ſie darauf bedacht ſein, daß ſie bei einem
ſolchen Abſchluß auch einen entſprechenden Mehrpreis für dieſe beſſer
hergerichtete Lieferung bekommen.
Abſchließend möchte ich bemerken, daß die vorſtehenden
Ausfüh=
rungen auch dazu dienen ſollen, die Frage der Schaffung einer
Marken=
kartoffel einmal bei uns in Heſſen zu erörtern, um insbeſondere unſere
intereſſierten Landwirte anzuregen, Ueberlegungen über dieſe Frage
anzuſtellen. Ich ſelbſt wäre für Mitteilung ſolcher Stellungnahme
dankbar und bitte, mir dieſelbe zuzuleiten.
Le. Groß=Umſtadt, 3. Mai. Unglücksfall. Der 17jährige
Schloſſer Coy, ein überaus fleißiger und hoffnungsvoller Sohn ſeiner
Eltern, war in der Nähe Aſchaffenburgs in einer Fabrik beſchäftigt.
Täglich fuhr er teils mit der Bahn, teils mit dem Rad von hier aus zur
Arbeit. Auf ſeiner letzten Fahrt, wohl von der Sonne geblendet, ſtieß
er mit einem mit langen Baumſtängen beladenen Wagen ſo unglücklich
zuſammen, daß er ſich ſchwere innere Verletzungen zuzog. Sofort ins
Krankenhaus nach Aſchaffenburg verbracht, verſuchten die Aerzte, den
Bedauernswerten durch eine Operation zu retten, aber leider ohne den
gewünſchten Erfolg. Den ſchwergeprüften Eltern wird allgemeine
Teil=
nahme entgegengebracht.
m. Beerfelden, 3. Mai. Verſchiedenes. Die Sechzigjährigen
rüſten zu einer gemeinſamen Geburtstagsfeier und laden zu einer
Be=
ſprechung auf kommenden Sonntag ein, zu ihnen zählen nicht nur die
Schulkameraden von hier, ſondern die „Pfarrkameraden” des ganzen
Kirchſpiels, das außer unſerer Gemeinde noch 10 Gemeinden umfaßt.
Verkehr. Anläßlich des Sommertagsfeſtes in Eberbach hat die
Reichs=
poſt den Omnibusverkehr von hier nach dort derart erweitert, daß
mit=
tags 12 Uhr und 107 Uhr Fahrgelegenheit geboten iſt.
Hirſchhorn, 3. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
2. Mai 1,12 Meter, am 3. Mai 1,08 Meter.
Gernsheim, 3. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
2. Mai 0,62 Meter, am 3. Mai 0,88 Meter.
Bn. Hirſchhorn, 3. Mai. Feuerwehrübung. Wie alljährlich
findet am Sonntag, den 4. Mai I. J., in der Frühe die erſte diesjährige
Feuerwehrübung der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Die Wehr
ſtellt ſich am Ortseingang von Eberbach her beim Gaſthaus „Zur Linde‟
auf und marſchiert geſchloſſen mit Muſik durch die Straßen Hirſchhorns
nach dem Spritzenhaus in der Hainbrunnerſtraße. Anſchließend an die
Uebung findet, anläßlich der Feuerſchutzwoche, beim Kriegerdenkmal am
„Naturaliſten” dahier, durch die Feuerwehrkapelle ein Platzkonzert ſtatt.
— Ein jugendlicher Autodieberwiſcht. Die Gendarmerie
vom benachbarten Eberbach konnte am Donnerstag früh unter Mithilfe
von Zivilperſonen in Lindach einen 15jährigen Jungen feſtnehmen, der von
Heilbronn mit einem nagelneuen Wagen angekommen war. Der Junge
hatte am Abend vorher in Heilbronn, wie feſtgeſtellt wurde, den Wagen
zu einer Autofahrt gechartert, indem er mit erſchwerten Umſtänden den
Wagen aus einer Garage, welche verſchloſſen war, ſtahl. Er war durch
ein Fenſter in dieſe eingedrungen und hatte von innen für den Wagen
die Freiheit erwirkt. Seine erſte Raſt während ſeiner Autotour in
Lin=
dach wurde dem jungen hoffnungsvollen (!) Dieb zum Verhängnis.
Todesfall. Im benachbarten Eberbach ſtarb im Alter von 79 Jah=
Br. Langen, 3. Mai. Bei einem hieſigen Sbenolen
gewiſſer Gothe aus Frankfurt eine Werkſtatt gebacht,
daß er eine Autowerkſtätte errichten wollte. Auch
ſten=
ein altes Auto, an dem er ſich öfters zu ſchaffen macht
ſtanzte er aber in der Werkſtatt Meſſingplatten aus
di=
furt zu 5 Mark=Stücken weiter verarbeitet wurden
Falſchgeldes wurde er in Frankfurt verhaftet. Der
Spo=
von dem Tun und Treiben ſeines Mieters keine
Jahre alte Friſeur Alfred Kolb von hier ſuchte im
g=
das Metall der ſeinerzeit geſprengten Munition.
noch geladenes Geſchoß, das explodierte und ihn ſofort
Geſchäftliches.
ren Frau Suſanne Knab, geborene Ginthum, die mit ihrem Gatten, dem
weit über Eberbach hinaus bekannten Steinbruchbeſitzer und Inhaber
mehrerer Ehrenſtellen in militäriſchen Vereinen, Herrn Lorenz Knab, in
mehr als 50jähriger Ehe verbunden war. Mit Frau Knab iſt eine
Per=
ſönlichkeit dahingeſchieden, die jederzeit, insbeſondere aber während des
Krieges, in ſelbſtloſer Weiſe ſich für Linderung ſozialer Not und
körper=
licher Leiden eingeſetzt hat.
Ce. Seeheim, 3. Mai. Seine 40jährige Dienſtfeier konnte
am 1. Mai unſer Mitbürger, Herr Hch. Arras, begehen. In vollſter
Rüſtigkeit verſieht er mit großer Pünktlichkeit ſeinen Dienſt als
Reichs=
bahnzugführer. Jahrelang lag ihm der Dienſt als Schaffner der
Neben=
bahn Seeheim-Bickenbach ob, wodurch er vor ungefähr 25 Jahren
hier=
her kam, wo er ſich zahlreiche Freunde erwarb.
Cc. Jugenheim, 3. Mai. Am Sonntag, nachmittags von 3—6 Uhr,
findet in der Turnhalle ein Baſar ſtatt, deſſen Erlös dem Bau eines
evangeliſchen Gemeindehauſes dienen ſoll. Außer den zahlreichen
Ge=
ſchenken aus Jugenheimer Häuſern ſind Stiftungen wertvollſter Art
aus allen deutſchen Gauen eingegangen: Bücher, Handarbeiten,
Haus=
haltungsgegenſtände aller Art werden zum Kaufe ausliegen und anlocken.
Lebenskunſt. Kluge Menſchen achten immer
Umwelt einen vorteilhaften Eindruck zu machen 9
kampf noch ſo hart ſein, es darf nicht für den Au
Erſcheinung treten. Graue Haare machen alt, w.
Darum nehmen bereits viele Tauſende Entrupal
Haarſtärkungswaſſer, das auf natürliche Weiſe di
farbe wiederſchafft. Zur allgemeinen Haarpflege
pal=Kopfwaſchſeifen benutzt, die ungewöhnlich
brauch ſind. So zu handeln, iſt ein Akt der Klue
Proſpekte und Auskunft durch:
Löwen=Apotheke, Darmſtadt, Ballonplo
Die Zahn=Zwiſchenräume als Sitz übelrieche
reinigt man zweckmäßig mit einer eigens dafi
Zahnbürſte mit gezahntem Borſtenſchn
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in hygieniſcher blau=weiß=gruner Originalpackung
gelangt, dürfte daher beſtens zu empfehlen ſein.
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Ihre Verlobung beehren ſich
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Adam Wendel
Darmſiadt, den 4 Mai 1930.
Frankenſteinſtr. 49.
ung ihrer Tochter Thilde und
Sohnes Paul geben bekannt
:Stritzinger Wax Walter
Elisebeth u. Frau Franziske
geb. Reßler
D. Alt
Thilde Stritzinger
Dipl-ing. Paul Walter
Verlobte
Hnstadt
München
Darmstadt
Mai 1930
(7334
Für die mir anläßlich meines 25jähr.
Dienstjubiläums übersandten
Glück-
wünsche und Geschenke meinen
herz=
lichsten Dank.
Heinrich Eleckenstein
Obergärtner.
(7327
ng ihrer Tochter
m Herrn Dipl.-Kfm.
he Krämer geben.
kannt
Hans T Raab
au Begte
„utenbusch
Edith Raab
Dr. Wilhelm Krämer
Verlobte
Frankfurt a. M.
Alt Fechenheim 16
Darmstadt
Roßdörferstr. 23
Mai 1930.
Ilse Reichenbach
staatlich geprüft
erteilt Klavler-Unterricht.
Telephon 996. Martinstr. 57.
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige.)
Goit dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe
Frau, unſere gute Mutter, Schwiegermutter und
Groß=
mutter
Frau
geb. Schönberger
nach kurzer Krankheit im Alter von 63 Jahren in ein
beſſeres Jenſeits abzurufen.
Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Gg. Schönberger.
Ueberau, den 3. Mai 1930.
(7332
Die Beerdigung findet Montag, den 5. Mai,
nach=
mittags 3 Uhr ſiatt.
wird während ſein.
Abweſenheit vertr.
von den Herren:
Dr. Hammer.
Beſſungerſtr. 3.
Dr. Hein,
Hermannſtr. 25.
Dr. Hof,
Gervinusſtr 46½.
S.=Rat Dr. Nöllner,
Hölgesſtr. 12.
Dr. Wagner,
Annaſtr. 3.
Dr. Kautſch,
Riedeſelſtr. 37.
CF7378)
Habe meine
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Heute verſchied ſanft nach längerer Krankheit der
frühere Inhaber unſerer Firma
Herr Kaufmann
Amts Se
Er hat unſer Haus gegründet, aus kleinſten
Anfän=
gen heraus zur Blüte gebracht und nahezu 40 Jahre
mit Amſicht geleitet. Wir werden ihm ſtets ein
ehrendes Andenken bewahren.
ſpp Heß, G. m.b. H.
Darmſiadt, den 3. Mai 1930.
Schöner Tiſch
zu verkauf.
Heidel=
bergerſtr. 81, pt.
Todes=Anzeige.
„Selig ſind die Toten, die in dem Herrn ſterben.”
achmittag entſchlief ſanft und ſelig nach längerem, ſchwerem
de mein treuer Mann, unſer lieber Vater, Schwiegervater,
VHer, Bruder, Schwager und Onkel
Nach langem, ſchweren Leiden entſchlief heute
ſanft meine geliebte Mutter und
Schwieger=
mutter, die Witwe
Lina Kahlert
geb. Langsdorff
im 63. Lebensjahre.
Or. Zuſtus Kahlert, Rechtsanwalt
Charlotte Kahlert, geb. Spiekermann.
Berlin, den 3. Mai 1930.
Zeit der Beiſetzung in Magdeburg (Weſtfriedhof) iſt
noch unbekannt.
Dinſtadt und Neukirchen, den 3. Mai 1930.
Mel zſtraße 62.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Marie Heß, geb. Hinkel
Emilie Avemarie, geb. Heß
Johannes Heß
Otto Heß
Dr. Friedrich Avemarie
Guſtel Heß, geb. Kling
Hans, Hedi, Helmut, Liſelotte Avemarie
als Enkelkinder.
rdigung findet am Dienstag, den 6. Mai, nachmittags 3 Uhr,
auf dem alten Friedhof (Nieder=Ramſtädterſtraße) ſtatt
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und die
überaus zahlreichen Blumen= und Kranzſpenden bei
der Beerdigung meines herzensguten Pflegeſohnes,
unſeres lieben Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels
Herrn Lovert „uuer
ſagen wir allen auf dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank. Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer
Köhler für ſeine troſtreichen Worte, der Firma
Merck, den Angeſtellten und Berufsgenoſſen der
Fabrik, den alten Herren des Sportvereins 98 und
der Stammtiſchgeſellſchaft für die ehrenvollen
Kranz=
niederlegungen.
In tiefſter Trauer:
Nach kurzer, ſchwerer
Krank=
heit verſchied heute unſer lieber
Herr
Elias Lippmann.
In tiefem Schmerz:
Klara Lippmann.
geb. Adler.
Darmſtadt, Schleiermacherſtr. 17.
New York.
Die Beerdigung findet
Mon=
tag, den 5. Mai um ½12 Uhr,
auf dem Friedhof der iſrael.
Religionsgeſellſchaft ſtatt. (7397
KORPULENZ,
(Fettleibigkeit) wird beseitigt durcb
*
„Lonnola-Zehrkun
in kuz. Zeit oft erheblich.Gewichtsabnahme
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unschädl., ärztl. empt. Keine Diät. Kein
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v. 10-12 u. 3-6. (303a
Nummer 123
Sonntag, de
Birtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 30. April. Die auf
den Stichtag des 30. April berechnete Großhandelsindexziffer des
Stati=
ſtiſchen Reichsamtes iſt mit 126,4 gegenüber der Vorwoche (126,7) um
0,2 v. H. zurückgegangen. Von den Hauptgruppen iſt die Indexziffer
für Agrarſtoffe um 0,7 v. H. auf 1120 (112,8) geſunken. Die
Index=
ziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren hat ſich von 124,2 auf
124,3 erhöht, während diejenige für induſtrielle Fertigwaren von 151,9
auf 151,8 nachgegeben hat.
Internationales Kalkſtickſtoff=Syndikat. Die
Verhandlun=
gen der internationalen Kalkſtickſtoffproduzenten in Berlin unter
Vorſitz von Geheimrat Caro und des Franzoſen Gall (Société de
Electrochemie) haben der „B. Z.” zufolge, zu einem poſitiven
Ergebnis geführt. Die Vertreter Deutſchlands, Frankreichs,
Italiens, Belgiens, Jugoſlawiens, der Tſchechoſlowakei.
Nor=
wegens, Schwedens, der Schweiz, Polens und anderer Länder
ſchloſſen ſich zu einem Syndikat zuſammen, das eine Produktion
von 250 000 Tonnen Reinſtickſtoff umfaßt. Dieſe Zahl entſpricht
einem Anteil von 92 Prozent an der geſamten Weltproduktion.
Lediglich Japan war infolge der großen Entfernung nicht
ver=
treten. Auf deutſcher Seite ſind die Abmachungen für ſämtliche
Kalkſtickſtofferzeuger bindend.
Gefellſchaft für Lindes Eismaſchinen, Wiesbaben. Die von
Geheim=
rat Dr. Karl v. Linde geleitete v. G.V. genehmigte die Regularien. Vor
Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende des Todes der
beiden Aufſichtsratsmitglieder Direktor Dr.=Ingenieur Theodor
Plie=
ninger=Frankfurt a. M. und Dr. Schipper=Wiesbaden, die ſich beide in
vorbildlicher Weiſe für das Unternehmen und deſſen Beſtehen eingeſetzt
hätten. An Stelle der beiden verſtorbenen Aufſichtsratsmitglieder wählte
die G.V. auf Vorſchlag der Verwaltung Dr. Buhl von Griesheim=
Elektron J. G. Farbeninduſtrie) und Dr. Heß von den Alexander=
Wer=
ken in München neu in den Aufſichtsrat. Die im Beſitz der beiden
ver=
ſtorbenen Aufſichtsratsmitglieder geweſenen Namensaktien (je 1150 Stück)
wurden den neugewählten Aufſichtsratsmitgliedern überantwortet.
Brodukkenberichte.
Mainzer Produktenbericht. Großhandelseinſtandspreiſe per 100
Kilo loco Mainz am Freitag, den 2. Mai 1930: Weizen 30,75—31,
Noggen 18,50—18,75, Hafer 18, Braugerſte 21—22, Futtergerſte 17,50—18
Malzkeime 13—14, ſüdd. Weizenmehl Spez. 0 45,40, Roggenmehl 01
27,5—28,50, Weizenkleie fein 9, Weizenkleie grob 10,25—10,40,
Roggen=
kleie 10—11, Biertreber 13, Erdnußkuchen 14,25—14,50, Kokoskuchen
15—19,75, Palmkuchen 13,25—13,50, Kleeheu loſe 10,50, Kleeheu geb.
11, Wieſenheu loſe 9, Maſchinenſtroh 5,80—6, Drahtpreßſtroh 5,80—6,
weiße Bohnen 41. Tendenz: unregelmäßig.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Marktlage: Der hieſige
Maukt zeigte im Hinblick auf die zunehmende Nachfrage zu
Konſer=
dierungszwecken etwas anziehende Preiſe, doch war der Abſatz in dieſer
Woche ziemlich ſchwach. Lediglich friſche Eier wurden zu Preiſen
zwi=
ſchen 8 und 11 Pfg. ſtärker umgeſetzt. Auslandseier unverzollt ab
Grenzſtation, Inlandseier ab Station. Preiſe in Pfg. per Stück:
italieniſche 8—9, bulgariſche 6¾—7, jugoſlawiſche 6¾—7, rumäniſche
6½—6¾, ruſſiſche 6½—7, polniſche 5—5½ chineſiſche nicht am Markt,
holländiſche 7½—10, däniſche 794—10, belgiſche 8½—8¾, franzöſiſche
8½, Schleſier 7½—7¾, baheriſche 7½—734, norddeutſche 8—8½,
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Tendenz: ruhig.
Aus=
landsbutter (holl. oder dän.) 1 Faß (50 Kilo) 1,52, ½ Faß 1,54, in
Halbpfundſtücken 1,55, deutſche Molkereibutter 1,45 Mark das Pfund
im Großhandelsverkehr.
Berliner Produktenbericht vom 3. Mai. Der
Produkten=
börſe mangelte es auch am Wochenſchluß an Unternehmungsluſt.
Die geſtrige Entſcheidung im Reichskabinett bezüglich der
Er=
höhung der Einfuhrſcheinwerte für Roggen, Hafer und Gerſte
vermochte auch keine Anregung zu bieten, da man über die
end=
gültigen Sätze noch im Unklaren geblieben iſt. Das Mehlgeſchäft
läßt auch jegliche Belebung vermiſſen, ſo daß bei geringem
An=
gebot und auch nur vorſichtiger Nachfrage das Preisniveau im
Prompgeſchäft etwa unverändert war. Am Lieferungsmarkt ſetzte
Weizen bis eine Mark niedriger, Roggen bis eine Mark höher
ein. Weizen= und Roggenmehle lagen bei behaupteten Preiſen
ſtill. Am Hafermarkt verhielt man ſich allgemein abwartend,
höhere Preiſe waren kaum zu erzielen. Gerſte findet nur in
fei=
nen Qualitäten Beachtung.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 3. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 100½, Juli 102½, September 105½,
Dezember 110: Mais: Mai 78½8, Juli 80½, September 82,
Dezem=
ber 76½ Hafer: Mai und Juli 40½, September 40¾, Dezember
43½; Roggen: Mai 575, Juli 62½4, September 67. Dezember
71:
Schmalz: Mai 10,27½, Juli 10,42½, September 10,62½.
Schweine, leichte 9,85—10,30, ſchwere 9,65—10,05;
Schweine=
zufuhren: Chicago 7000, im Weſten 39 000.
Baumwolle: Juli 16,06.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 3. Mai:
Schmalz: Prima Weſtern 11,00; Talg, extra, loſe 6.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 119½, Hartwinter
105½; Mais 88½, Mehl 5,35—5,60; Getreidefracht: nach England
1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent 8 Cents.
Kakao. Die Börſe war heute geſchloſſen.
Kleine Wirkſchaftsnacheichten.
Die Vereinigte Induſtrie=Unternehmungen A.=G. (Viag), die
Dach=
geſellſchaft für die induſtriellen Unternehmungen und Beteiligungen
des Reiches, weiſt für das am 31. März abgelaufene achte Geſchäftsjahr
einen Reingewinn von 12 360 40RM. (im Vorjahre 12 382 002 RM.)
aus. Aus dem Reingewinn wird wieder eine Dividende von 8 Prozent
auf das inzwiſchen erhöhte Aktienkapital ausgeſchüttet. Weiterhin
wer=
den 1,2 Mill. RM. der geſetzlichen Rücklage zugeführt.
In der geſtrigen Zechenbeſitzerverſammlung wurde ein neuer
Syn=
dikatsvertrag zur Unterſchrift vorgelegt, der bis auf geringe
Aende=
rungen mit dem Vertrag vom 17. April 1930 übereinſtimmt.
Der Reingewinn der Sarotti A.=G., Berlin, beträgt für das
ab=
gelaufene Geſchäftsjahr 1 300 051 (1 194 998) RM. Dividendenvorſchlag
wieder 10 Prozent auf das 11 (10) Mill. RM. betragende Aktienkapital.
Der bisherige Geſchäftsgang im laufenden Jahre iſt befriedigend.
Die Generalverſammlung der Linke=Hofmann=Buſch=Werke A.=G.,
Berlin, genehmigte den Abſchluß für 1928/29 mit 5 Prozent (im
Vor=
jahre 0 Prozent) Dividende.
Zu der geſtrigen Meldung von weiteren Entlaſſungen aus den
Zechen „Conſolidation” und „Königin Eliſabeth” iſt nachzutragen, daß
von der Belegſchaft von 3000 Mann jeweils nach der Arbeitslage
Teil=
entlaſſungen ſtattfinden ſollen.
Auf den Eifelmärkten iſt in den letzten Wochen ein merkliches
An=
ſteigen der Viehpreiſe zu verzeichnen. Die erſte Urſache dafür iſt in
einem Rückgang der Viehbeſtände in den letzten Monaten zu ſuchen.
Der Abſatz der Portland=Cementwerke Heidelberg=Mannheim=
Stuttgart A.=G. iſt im Jahre 1929 zurückgegangen. Aus 2,68 Mill.
NM. Reingewinn werden bekanntlich wieder 10 Prozent Dividende auf
die Stammaktien vorgeſchlagen. Ueber das neue Jahr laſſe ſich noch
nichts vorausſagen.
Der Aufſichtsrat der Zellſtoff=Fabrik Mannheim=Waldhof ſchlägt
er=
ſuartungsgemäß eine ermäßigte Dividende von 12 Prozent (im Vorjahre
13½/ Prozent) auf die Stammaktien vor.
Der Abſatz der guten Nahe=Mittelweine iſt außerordentlich gedrückt,
trotzdem die Preiſe ſo niedrig ſind, daß die Grenze des für den Weinbau
Erträglichen bereits unterſchritten iſt. Der Handel kann aus
finan=
ziellen Gründen keine Auffüllung der Lager vornehmen. Aus den
Weinbangebieten wird gemeldet, daß der neue Jahrgang ſich gut
ent=
wickelt.
Wie die „N.F.P.” erfährt, ſind die monatelangen Verhandlungen
über den Abſchluß eines Kartells in der öſterreichiſchen Petroleum= und
enzinhranche beendet worden. Es wurde eine Kontingentierungs= und
en=Vereinbarung für Benzin und Petroleum geſchloſſen, der
ſämtliche Raffinerien, Importeure und Händler angehören. Das
Kar=
tell gilt ab 1. Mai für drei Jahre.
Die Beränderungen der Volksvermögen 1913 bis 1929.
Knattng.
Mlang
Re2
Tafang
G.
Weltkrieg, Friede
flation und Welt.
haben in den
letzten 17 Jahren
ſchiebungen in d
gen verurſacht.
lung berückſichtig
denen dieſe Vera
deutlichſte
Die in der Stati
Vermögenszahlen
Mittelwerte au
von Schätzungen
Wirtſchaftstheor=
ſtellt die linke
mögensbeſtand
Mark) und die
wohner (in Mill
1913, die rechte
mögensbeſtand 1
nerzahl im Jahr
Blöcke, auf den
ſtehen, zeigen d
gen pro Kopf
Die Vermögens
ſind auf Frieden
net (140 Jetztm
densr
Frankſurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 3. Mai.
Nachdem im heutigen Vormittagsverkehr die Stimmung im
An=
ſchluß an die etwas abgeſchwächte Haltung der geſtrigen Abendbörſe
weiter eher ſchwächer war, konnte ſich zum offiziellen Beginn des
Mark=
tes auf einigen Märkten eine freundlichere Stimmung durchſetzen. Vor
allem am Montanmarkt war das Geſchäft trotz der neuen
Arbeiter=
entlaſſungen bei Mannesmann und Stahlverein recht lebhaft, und die
meiſten Werte dieſes Marktes lagen auf größere rheiniſche Käufe bis
zu 2 Prozent höher. Die Allgemeintendenz war jedoch ſonſt eher
ſchwächer, da das Zögern der Reichsbank, den Diskontſatz herabzuſetzen,
und die drohende Tariferhöhung der Reichsbahn ſowie die ſchwache
geſtrige New Yorker Börſe verſtimmten. Die Kursentwicklung
gegen=
über der geſtrigen Abendbörſe war uneinheitlich, und bei kleiner
Um=
ſatztätigkeit ergaben ſich meiſt Kursrückgänge von 1—3 Prozent.
Stär=
ker gedrückt eröffneten am Elektromarkt Chadeaktien, die trotz der
er=
höhten Dividende um 2 Prozent 3 RM. nachgaben. Siemens und
A. E. G. lagen je 1 Prozent niedriger. Am Chemiemarkt hat das
Inter=
eſſe für J. G. Farben merklich nachgelaſſen, und Farben lagen anf
Nealiſationen zum erſten Kurs 1½/8 Prozent ſchwächer. Bis zu 1
Pro=
zent niedriger eröffneten noch Schiffahrtswerte, Banken und
Kunſt=
ſeideaktien, während für Zellſtoffpapiere vermehrtes Intereſſe beſtand
bei Beſſerungen bis zu 2 Prozent. Von Bauunternehmungen konnten
Wahß u. Freitag 1 Prozent anziehen, dagegen lagen Dyckerhoff u.
Widmann nach der letzttägigen Aufwärtsbewegung 1 Prozent ſchwächer.
Am Anleihemarkt lagen Neubeſitz etwas niedriger, während Altbeſitz
gut behauptet waren Von Auslandsrenten zogen Ungariſche
Gold=
rente leicht an, ſonſt behauptet.
Im Verlaufe wurde das Geſchäft ſehr ſtill, und die anfangs etwas
gedrückten Werte gaben meiſt weiter leicht nach, während Montanwerte
gut behauptet blieben. Intereſſe beſtand lediglich für Reichsbank, die
2 Prozent anziehen konnten. Auch am Pfandbriefmarkt war das
Ge=
ſchäft weiter lebhaft. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4 Prozent
etwas leichter. Am Deviſenmarkt konnte der franzöſiſche Franken weiter
etwas anziehen. Man nannte Mark gegen Dollar 4.1890, gegen Pfunde
20.3620. London=Kabel 4.8605, Paris 123.84, Mailand 92.75, Madrid
39.25, Schweiz 25.07½, Holland 12.08.
Berlin, 3. Mai.
Nachdem ſchon im heutigen Vormittagsverkehr die Höchſtkurſe
der geſtrigen Abendbörſe ſich nicht behaupten konnten, lag für
mal die Feſtigkeit der letzten Tage ihrer Meinun
vinzkundſchaft nicht genügend angeregt hatte.
flaue Schluß der geſtrigen New Yorker Börſe, di
haltsdebatte im Reichstag, die Tariferhöhungsp
bahn uſw. Während ſich aber die Mehrzahl /
ihrem geſtrigen Mittagskursſtand behaupten konr
zelne Werte, wie Ilſe, Chade, Siemens, Gesfürel,
Licht u. Kraft uſw. bis zu 3½ Prozent. Ander
aber Lorenz um 7 Prozent, Aku um 2½ Proze
Norddeutſche Wolle um je 1½ Prozent und Bude
zent anziehen. Als ſich am Montanmarkt auf 2
1 bis 2prozentige Aufwartsbewegung durchſetz
Stimmung ſpäter wieder allgemein freundlicher
bankanteile zeichneten ſich durch größere Umſatzte
Kupferwerte und Chadeaktien tendierten w
ſchwach. Im Vergleich zu den feſtverzinslichen
Geſchäft am Aktienmarkt aber immer noch ſehr
tung einer Diskontermäßigung der Reichsbank
der nächſten Woche blieb die Stimmung am
recht feſt.
Neue Kursſtürze in New 10
Trotz der Herabſetzung der New Yorker Bankre
Effektenmarkt geſtern erhebliche Kursſtürze zu verzei
den letzten 40 Minuten vor Schluß der Freitagsbör
weniger als 2 Millionen Aktien ihre Beſitzer, währe
ganzen Tages 5 977 400. Anteile umgeſetzt wurden.
denen Papieren, die größere Kursrückgänge zu verze
beſonders zu nennen: General Electie mit 4½, Ste
Jerſehy mit 41/g und United Steel mit 2½ Puntte
gänge kamen völlig unerwartet.
Viehmärkte.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. b. B.
3. b. M. waren 345 Tiere zugeführt. Verkauft wurl
zwar Milchſchweine das Stück von 30—40 Mk., Lär
43—55 Mk.
Berliner Kursbericht
vom 3. Mai 1930
vom
M H
Danatbank
Deutſche Bank u.
)
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban:
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
K
228
142.
143.
112.
159
113
170.
86.
144
69.
182.
169.
103.
Z7
75
50
50
—
—
K
e e
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Lali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppell
Jaff
184.—
139.—
169.25
125.50
169.—
111.—
228.50
101.25
107.—
106.75
52.50
88.75
83.—
83.—
Mae
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka)
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln. Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
dirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
7e
70.25
389.—
150.50
97.875
233.25
76.50
36.25
66.50
120.50
76.—
168.75
18.25
67.50
53.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapen
Sofig
Holland
Oslo
Lopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Bährung
100 finn. Mk.
100 Schilling
00 Tſch. K:
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Stg.
1 Pap. Peſol
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Franes
Gelde
10.534
59.025
12.399
73.17
3.036
168.38
111.98
111.89
112.39
20.342
1.608
4. 1845
58.37
21.935
16.415
Briefſ
73.31
168.7.
112.21Athen
1. 1925
21.975
10.554/ Schweiz
59. 145/Spanien
2.419/Danzig
Japan
3.042/Rio de Janerrolt !
Jugoſlawien
ue
112.20/Portuga!
112.61 Konſtantinopel
20.382/Kairo
1. 612/Kanada
Uruguay
58.49 1gsland
Talinn Eftl.)
16.455 Riga
MHalsant, Komimanontgefeafca
Frankfurter Kursbericht vom 3. Mai 1930.
77 Dtſch Reichsanl.
68 Baden..
8% Bayern....
8%0 Heſſen, v. 28
v. 2
62 Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . . . . .
8% Sachſen.
720 Thüringen
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
6 Baden=Bade=
Berlin ....."
80 Darmſtadt v. 26
v.24
ſo Frankf. a. M
82 Mainz.. . . . . .
8%0 Mannheim..
8% Nürnberg,
8½ Heſt. Landesbl.
Goldpfbr. .. . .
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4½% Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . . . ."
% Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. ....... . .
8% „ „ Goldob
8% Darmſt. Komm.
Landeshk. Goldoh=
8¾Kaſſeler Land. Goldpfbr.
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81
99.75
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92.*
95
94
85.5
K
15
98.:
93
82.5
2 Naſſ.Landesbk.
Goldpfbr. .....
4½%0
Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
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2% „Liqu.=Pfbr.
Frkf. Hyp.=Bk.
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„ Pfbr.=Bk.
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% Pfälz. Hhp.=B1
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2o Preuß.
Boden=
ered.=Bank ....
4½% „ Lig. Pfbr..
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bant
4½% „ Lig. Pfbr
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4½% „ Lig. Pfbr..
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit... ..
80 Südd. Bod.
Cred.=Bant ....
½%0 n Lig. Pfbr
18% Württ. Hyp.=B.
100
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0 Daimler=Benz
3%0 Dt. Linol. Werke
% Klöckner=Werke
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Stahl=
werke ........"
½Salzmann u. Co
Ver. Stahllverk
6 VoigtckHäffne
100
84
56.75
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86.25
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87.8
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100
86
100
85.75
99
84.25
100
86
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Voigt & Haeffner. 189
Sonntag, den 4. Mai 1930
Seite 11
eie Aud Hine Milienan.
1
man von Richard Graeves.
„illeton=Verlag H. O. Herzog, Berlin=Halenſee.
Eiſenzahnſtraße 62.)
Nachdruck verboten.
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ſervor
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wurde aufgehoben, aber er klammerte ſich mit
„sGeländer der Reeling, daß die Räuber ihn
ißen konnten. Dies rettete ihn vor dem
Schick=
teil wurde. Bevor ſeine Angreifer ihre
An=
rn konnten, kam von unten abermals ein
zurück und verſchwanden in der Dunkelheit.
ſich eiligſt entſernten, verkündeten, daß die
zug angetreten hatten.
hah dies, daß ihre Boote bereits einige
hun=
nt waren, als endlich, durch das Geräuſch auf
jeworden, Matroſen und Schiffsoffiziere aus
veigeſtürzt kamen.
n wachhabenden Matroſen betäubt auf Deck
ſich auch einige Sekunden um Charlie
be=
prechen konnte.
rfer!” ſchrie er verzweifelt. „Die Kerle haben
unt
rend-9
4
K
te Hände raſch die Boote zu Waſſer brachten
terwaffen auf Deck. Der Scheinwerfer ſchoß
kegel über das Waſſer, und angſtvolle Angen
auf der Suche nach den Räubern.
tdeckt, bevor noch die Boote abgeſtoßen hatten.
offenbar mit dem Scheinwerfer nicht
gerech=
n Furcht ein, denn ihr Rudern nahm eine
i, ohne daß ihre Boote — es waren vier —
ännern in flatternden Gewändern, erhebliche
abſchwenkten. Charlie ſtand im Bug ſeines Bootes, das nun
ebenfalls vom Scheinwerfer beleuchtet wurde.
„Fahrt den andern nach!” rief er den folgenden Booten zu.
„Wir nehmen das mit Miß Gray aufs Korn.”
Nach etwa fünf Minuten war Charlies Boot bis auf etwa
dreißig Schritte an das der Verfolgten herangelangt.
„Halt, oder wir ſchießen!” ſchrie er über die trennende
Ent=
fernung hinweg.
Als Antwort auf den Zuruf erhob ſich in dem Boot der
Ver=
folgten die hohe, weiß gekleidete Geſtalt eines Mannes, und
Charlie konnte ſehen, daß der Orientale Peggy mit einem ſeiner
Arme umſchlungen hielt, während in ſeiner freien Hand ein
Meſſer aufblitzte.
„Schießt, wenn ihr es wagt, ihr ungläubigen Hunde!” riet
der Mann. „Sie ſtirbt, wenn ihr näherkommt.”
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22. Kapitel.
Peggys Befreiung.
„die 21
jede-
käm2t
*
je Leute im Lichtkegel,” ſchrie Charlie aus
m Kapitän zu, der in Pyjamas auf Deck ſtand,
s Boot zu finden, in dem Miß Gray iſt —”
den Matroſen in ſeinem Boot zu. „Hundert
on euch, wenn wir ſie einholen, und tauſend,
müſſen.”
die verdammten Kerls um, Mr. Barker,” rie
um Abſchied zu. Dann ſchoß das Boot,
ge=
garen kräftiger Arme, davon zwei andere
nen eine auf den Pelz brennen,” rief ein Ma=
Gewehr im Anſchlag am Bug ſtand.
nicht einfallen, bis wir wiſſen, in welchem
war die ſcharfe Antvort Charlies. „Nur
Jungens, wenn die Kerle Widerſtand leiſten,
dazu. Er war faſt von Sinnen vor Angſt
entſchloſſen, die Räuberbande zu vernichten,
Mädchen etwas zuſtoßen ſollte.
zweiten Boot,” kam ein Zuruf von der Jacht,
er hielt ſodann ausſchließlich dieſes Boot in
ie Jagd der Matroſen an Eifer. Sie legten
jemen. Einige feuerten ein paar Schüſſe über
hinweg ab, worauf dieſe in paniſcher Furcht
Charlies Herzſchlag ſtockte, und alles Blut verließ ſeine
Wan=
gen. Die zwei Geſtalten in dem Boot hoben ſich im
Scheinwer=
ferlicht deutlich ab. An dem Ernſt der Drohung des Mauren zu
zweifeln, hatte der junge Mann keine Veranlaſſung.
„Um Gottes willen, tötet ſie nicht!” rief Charlie flehentlich
dem Manne zu. Dieſer erwiderte nur mit einem ſtummen
Grinſen.
Im ſelben Augenblick krachte ein Schuß in Charlies Boot,
und eine Kugel fand ihren Weg in die Stirne des Mauren. Sein
Tod mußte ſofort eingetreten ſein. Das Meſſer entfiel ſeinen
Händen, ſein Körper richtete ſich krampfhaft auf, um dann in ſich
zuſammenzuſinken. Bevor jemand es hindern konnte, fiel er,
noch mit dem jungen Mädchen im Arm, über die Bordwand
hin=
weg in die See.
Ein Schreckensſchrei erhob ſich bei den Amerikanern,
wäh=
rend in den antwortenden Rufen der Araber etwas wie
ſchaden=
froher Triumph lag. Noch bevor Charlie ſich zu einem Sprung
ins Waſſer aufſtellen konnte, ſchoß eine dunkle Geſtalt an ſeiner
Seite vorbei aufklatſchend in die Tiefe. Es war der Matroſe,
der den Schuß abgefeuert und das, was folgte, vorausgeſehen
hatte.
Als Charlie das Waſſer erreichte, war der Matroſe bereits
etwa zehn Schritte vor ihm und ſchwamm mit kräftigen Schlägen
auf die Stelle zu, wo die Beiden verſchwunden waren. Das junge
Mädchen war den Armen des — Arabers entglitten und machte,
halb betäubt, einige Schwimmbewegungen, die jedoch hinreichten,
um ſie eine Weile über Waſſer zu halten. Sodann fühlte ſie ſich
ſinken und glaubte ſchon erſticken zu müſſen, als eine feſte Hand
ſie ergriff und aufwärts zog.
Der Matroſe erkämpfte ſich ſeinen Weg zur Oberfläche, und
als er dieſe erreichte, war auch Charlie bereits zur Stelle. Mit
vereinten Kräften hielten ſie das junge Mädchen über Waſſer,
bis das Boot herankam und ſie alle an Bord nahm.
Inzwiſchen hatten die Boote der Araber faſt das Ufer
er=
reicht, und Charlie befahl, die Verfolgung einzuſtellen. Peggy
dar wieder bei vollem Bewußtſein, als Charlie ſie triumphierend
das Fallreep hinauftrug. Wenn nichts anderes, ſo hätten ſie die
Worte, die er ihr zugeflüſtert hatte, zu neuem Leben erweckt.
Erſt als das junge Mädchen der Pflege von Dr. Lotleß
über=
geben worden war, fand Charlie Zeit, die Perſönlichkeit des
glücklichen Schützen und Retters feſtzuſtellen. Es war der junge
Matroſe, den er in der Bucht von Lyon aus dem Waſſer
ge=
zogen hatte.
Niemand an Bord dachte mehr daran, zu Bett zu gehen. Alle
blieben im Salon verſammelt und beſprachen den kühnen Plan
des Scheichs. Mit einer einzigen Ausnahme, die Daniel de
Milles, der den ganzen Vorfall verſchlafen hatte und erſt am
nächſten Morgen davon erfuhr. Sodann ſchlug er vor, eine
Straf=
expedition in das Innere zu unternehmen, aber der Befehl des
Kapitäns, die Anker zu lichten, ließ dieſen kühnem Plan im Keime
erſticken.
Alle waren glücklich und zufrieden, als die Jacht kurze Zeit
danach der Straße von Gibraltar zudampfte, nur Charlie nicht,
Er hatte bemerkt, mit welcher Wärme Peggy dem jungen
Matro=
ſen, ihrem Lebensretter, gedankt hatte, während für ihn nur
einige konventionelle Worte des Dankes abgefallen waren.
Aller=
dings wußte er nicht, daß ihr das Herz zu voll war, um mehr
ſagen zu können.
„Sie hat mich gern,” murmelte er vor ſich hin, als er danach
allein in ſeiner Kabine ſaß, „aber nur mit ſchwefterlicher Liebe.
Eines Tages wird ſie ſich in jemanden wirklich verlieben und
wahrſcheinlich auch glücklich werden; aber daran iſt nichts zu
ändern,” fügte er, tief aufatmend, hinzu.
In Gibraltar nahm die Jacht einen kurzem Aufenthalt, um
die Poſt, die die Paſſagiere noch dahinbeſtellt hatten,
emtgegenzu=
nehmen. Für Charlie war nur ein kurzes Telegram von Jones
darunter, mit dem folgenden lakoniſchen Inhalt:
Nützen Sie die Zeit, ſolange Ihr Geld reicht.
Erſt dieſes Telegramm brachte Charlie nach den Aufregungen
der vergangenen Stunden ſeine eigenen Sorgen wieder in
Er=
innerung. Sie ſtürmten auf ihn ein mit ſolcher Macht, daß ihm
der Kopf ſchwirrte. Er kam ſo weit, daß er glaubte, ein Gehirn
allein könne unmöglich mit den Schwierigkeiten ſeiner Lage fertig
werden, mindeſtens ein Dutzend davon ſei erforderlich. Kaum
zwei Monate trennten ihn noch von dem verhängnisvollen 23.
September, und die letzte Möglichkeit, den Reſt ſeines Geldes los
zu werden, bevor dieſer Tag kam, war vor der Küſte Marokkos
in Brüche gegangen. Wie ſehr er auch grübelte, er konnte keine
weitere ſehen. Selbſt der Gedanke am Peggy gewährte ihm
kei=
nen Troſt mehr, denn er war in der Kriſis, der vergangenen
Stunden zu der Ueberzeugung gekommen, daß ſeine Liebe zu ihr
hoffnungslos war. Er erinnerte ſich des Selbſtvertrauens, mit
dem er ſeine Liebeserklärung zu Kate Drew getragen hatte, und
lächelte bitter, als er ſich ſagte, daß ſeine beiden
Herzensverbün=
deten ihn in den Stunden ſeiner Not im Stich gelaſſen hatten.
Seinerzeit war er ſicher, daß Kate ihn liebe, und bald darauf
auch, daß Peggy ähnliche Gefühle für ihn habe. Nunmehr glaubte
er weder das eine noch das andere,
In dieſer Stunde tiefſter Niedergeſchlagenheit entſtand in
ihm der Plan, noch nicht nach New York zurückzukehren, ſondern
zuvor noch eine Luſtfahrt nach den mondänen Seebädern
Frank=
reichs und Belgiens zu machen. Nur die Jacht allein mit den
damit verknüpften Koſten bot ihm noch eine Möglichkeit der
Rettung.
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5
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„ich 16 Verhandlungstagen
ag unter größter
Span=
verkündet:
lſerden freigeſprochen. Die
. trägt die Staatskaſſe.
i3
nden Urteil im
Falke=
draliſche Begründung
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heißt: Das Gericht ſei
gekommen, die
Ange=
nicht einbilden, daß ſie
aus dem Prozeß her=
Gericht könne ihnen
eben, ſondern ſei der An=
IIt hätten. Der
Behaup=
aß die Angeklagten
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werbsſinn der
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nicht zurückſchrecken ließ.
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ge ſelt und beraubt.
Sa1g, gegen 11 Uhr
vormit=
erſonenzug auf der Fahrt
Niskirchen der Buchhalter
lzfabrik in Kahlſcheuren
inem zweiteiligen Wagen
ion Köln=Weſt von zwei
A tung eines Revolvers in
N geſchleift, dort geknebelt
ages in Höhe von 18000
der berfallene wurde erſt vor
RaE uren von Mitreiſenden
„unS. Bisher hat man eine
S licht finden können. Die
wal) inlich auf freier Strecke
eur und Köln=Weſt den Zug
nittlung der Täter ſetzt
hsb. ()irektion eine Belohnung
aus. Nach Angabe
elt es ſich um zwei junge
Jahren.
N-1 bei Kaſſel.
in Eiſenbergwerk in der
ch (Waldeck) und Kaſſel
EI Blätter aus Kaſſel
be=
gen Berggold gefunden.
r. Friedensburg ſchenkte
A— des Nachrichtenamtes der
rkunde=Muſeum ein
wert=
rleſen Tagen gewonnenen
m Leiter der erſten Mu=
18 9 geſtellt worden iſt. Die
Be liten werden mit kompli=
1* ſie in Kalifornien in
nmen.
SII die Brüder Saß.
*1ernehmungsrichter beim
iegen Franz Saß wegen
nbruchs im ſtrafverſchär=
Iigegen Erich Saß wegen
*inbruchs Haftbefehl
er=
rden dem
Unterſuchungs=
führt.
SAma-Me
(E
Skobelen"
PERSIEN
Bestehende Bohnen
Die neuerbaute Turksib.- Bahn
Turkmeniſche Bauern reiten auf ihren Kühen herbei, um das Wunder der erſten Lokomotive zu
beſtaunen (aus dem Film „Turkſib‟).
Oben: Streckenkarte der neuen Turkſib=Bahn, die Turkeſtan mit der ſibiriſchen Eiſenbahn verbindet
und damit einen um viele Tage verkürzten Warenaustauſch zwiſchen Kleinaſien und Sibirien
geſtattet. Die 1600 Kilometer lange Bahn (Straßburg—Königsberg etwa 1100 Kilometer!) mußte
nit ungeheuren Schwierigkeiten über Wüſten, Steppen, Gebirge, Flußgebiete hinweg gebaut werden.
Beiſetzung des Forſtmeiſters a. D. Freiherrn
v. Raesfeld auf dem Darß.
Am Sonntag, den 4. Mai 1930, wird die
Leiche des im vergangenen Jahre in
Marquart=
ſtein in Oberbayern verſtorbenen Forſtmeiſters
Freiherrn v. Raesfeld im Staatsforſtrevier Darß
an der Oſtſee beigeſetzt. Mit Freiherrn von
Raesfeldt verlor das deutſche Weidwerk ſeinen
in der ganzen Welt bekannten hervorragendſten
Vertreter und Klaſſiker, nach deſſen in
zahl=
reichen epochemachenden Werken niedergelegten
Lehren wohl alle deutſchen Jäger der Hege und
der Erhaltung unſeres heimiſchen Wildſtandes
dienen. Seine Bedeutung für die geſamte
deutſche Jägerei kennzeichnet ſich dadurch, daß
der Verſtorbene allgemein nur als der
Alt=
meiſter des Weidwerks bezeichnet wurde. — Nach
Raesfelds Tode wurde die Leiche zunächſt auf
einem kleinen, ſchmuckloſen Friedhof in Prien
am Chiemſee beigeſetzt. Doch ſchon bald meldeten
ſich zahlreiche Jäger, die den Wunſch des
Ver=
ſtorbenen, auf dem Darß, in ſeinem Walde und
bei ſeinem Wilde beigeſetzt zu werden,
verwirk=
licht ſehen wollten. Da richtete der Allgemeine
deutſche Jagdſchutzverein einen Aufruf an alle
deutſchen Jäger und bat um die Zeichnung einer
Raesfeld=Spende, die die Erfüllung dieſes
Wun=
ſches ermöglichen ſollte. Aus allen deutſchen
Gauen floſſen die Spenden, und nunmehr iſt das
Ziel erreicht: am 4. Mai wird die feierliche
Ueberführung und Beiſetzung unter den alten
Buchen des Darß mitten im unberührten Walde
ſtattfinden, an derſelben Stätte, wo Freiherr v.
Raesfeld ein Menſchenalter lang gewirkt und
die Erfahrungen geſammelt hat, die ihn über
die geſamte Jägerei hinauswachſen ließen. Aus
allen Teilen des Reiches werden die Jäger
zu=
ſammenſtrömen, um dabei zu ſein, wenn das
letzte Halali erklingt über der Gruft ihres
Alt=
meiſters
Ein D=Zug fährt in eine Arbeiterkolonne.
Hannover. Am Samstag nachmittag
13.15 Uhr, fuhr, wie die Preſſeſtelle der
Reichs=
bahndirektion Hannover mitteilt, der D=Zug
141 (Hamm-Hannover—Berlin) beim Block 132
zwiſchen den Bahnhöfen Rheda und Gütersloh,
in eine am Gleiſe arbeitende Rotte. Drei
Ar=
beiter wurden ſofort getötet. Die Schuldfrage iſt
noch nicht geklärt.
Nahrungsmittelvergiftungen.
Paris. Nach einer Meldung des „
Popu=
laire” ſind in Lille 33 Perſonen unter
Vergif=
tungserſcheinungen erkrankt. In einem dieſer
Fälle hat die Krankheit bereits zum Tode
ge=
führt. Die Erkrankten ſollen verdorbene
Fleiſch=
waren gegeſſen haben.
Schweres Kraftwagenunglück.
London. Zwiſchen Cambridge und
New=
market hat ſich am Freitag nachmittag ein
furcht=
bares Kraftwagenunglück ereignet. Ein großer
Perſonenkraftwagen fuhr in voller
Geſchwindig=
keit mit einem Kleinkraftwagen zuſammen,
über=
ſchlug ſich und explodierte. Die Inſaſſen, deren
Anzahl nicht feſtſteht, verbrannten bis zur
Un=
kenntlichkeit. Der kleine Wagen erlitt nur eine
leichte Beſchädigung.
Schwere Schiffskataſtrophe zwiſchen Borkum
und Norderney.
Kopenhagen. Nach einer aus Borkum
hier eingetroffenen Meldung ſind geſtern
vor=
mittag zwiſchen Borkum und Norderney der
grie=
chiſche Dampfer „Kleopatra” und der engliſche
Dampfer „Raven” zuſammengeſtoßen. Der
eigliſche Dampfer hat ſo ſchwere Beſchädigungen
erlitten, daß die Mannſchaft ihn verlaſſen hat
und von dem griechiſchen Schiff übernommen
wurde. Man verſucht, das beſche ate Schiff mit
Hilfe zweier Schlepper nach Oſterems
einzu=
bringen.
Gewalkiger Erdrutſch am Dronkheimer
Kopenhagen. Wie aus Oslo berichtet
wird, hat ſich am Drontheimer Fjord eine große
Naturkataſtrophe ereignet. Etwa 15 000
Kubik=
meter Boden der Orkla=Grube ſtürzten in den
Fjord. Die Arbeiter waren damit beſchäftigt,
den Grund zu planieren, als plötzlich der Boden
unter ihnen wich. Alles rannte landeinwärts,
und wie durch ein Wunder verunglückte
nie=
mand. Bei dem Erdrutſch entſtand am Fjord
eine Flutwelle, die großes Unheil anrichtete. Sie
warf ganze Fiſchſchwärme auf das Land. Zwei
im wurden vouig zer=
Kais der Stadt
ſtört. Der Wert der vernichteten Anlage wird
auf drei Millionen Kronen beziffert. Mit der
Kai=Anlage wurde eine ganze
Transformator=
ſtation in die Fluten geriſſen. Fiſcher, die ſich
auf dem Fjord befande wurden mit ihrem
Boot in die Fluten geriſſen.
150 Familien durch Feuer obdachlos geworden.
Warſchau. In der Nähe von Wilna iſt
das Städtchen Kobylnik einem verheerenden
Brande faſt gänzlich zum Opfer gefallen. Sechzig
Wohnhäuſer ſamt Nebengebäuden ſind
niederge=
brannt. Mehr als 150 Familien ſind obdachlos
geworden.
Lindberghs Dauerrekord geſchlagen.
Die Fliegerin Lena Bernſtein iſt nach einem
ununterbrochenen Flug von 35 Stunden, 46
Minu=
ten, 55 Sekunden um 19.05 Uhr auf dem
Flug=
platz Le Bourget gelandet. Auf ihrem Farman=
Eindecker hat ſie nicht nur den Weltrekord für
Frauen, ſondern auch den Dauerrekord für
Ein=
zelflieger geſchlagen, der bisher von Lindbergh
mit ſeinem Ozeanflugzeug gehalten wurde. Bei
der Landung wurde die Fliegerin von einer
rie=
ſigen Menſchenmenge begeiſtert, begrüßt.
Wirbelſturm in Japan.
Tokio. Man befürchtet, daß der
Wirbel=
wind, von dem vorgeſtern der ſüdliche Teil der
Inſel Sachalin und die Inſel Hokkaido
heimge=
ſucht wurden, den Tod zahlreicher Fiſcher
ver=
urſacht hat. Hunderte von Perſonen werden
ver=
mißt. Mehrere Leichen wurden ans Ufer
ge=
trieben. Der Sachſchaden wird auf 5 Millionen
Den geſchätzt. Der Sturm brach gerade in dem
Augenblick aus, als Tauſende von Fiſchern, durch
das Erſcheinen eines rieſigen Heringsſchwarmes
angelockt, ſich in See befanden.
Kapitän Walter Lohmann.
deſſen Name beim Zuſammenbruch des „Phöbus=
Film=Konzerns” 1927 viel genannt wurde, iſt in
Rom geſtorben. Neuerdings plante Lohmann
eine Luftverbindung Deutſchland—Italien—
Süd=
amerika mit Schütte=Lanz=Luftſchiffen Kurz vor
ſeiner Audienz mit Muſſolini, in der Lohm
dieſe Pläne entwickeln wollte, wurde er von
Schlaganfall weggerafft.
Tauſend Krokodile beſuchen Berlin.
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Sonntag, den 4. Mai 1930
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, den 4. Mai 1330
Seite 15
Sport, Spiel und Turnen.
Sporkkalent
erach-Walldorf
Fußball.
16.00 Uhr, Stadion: Urberach — Walldorf (Kreisliga),
sſpiel um die Kreismeiſterſchaft.
hburE
adiom
ter Urb.
Manr m.
einera)
wird ſe‟
etrofferr
erlau
uch hu
ſchauer 7
s
E
77
die Fußballmeiſterſchaft der Kreisliga
ſen ſich heute nachmittag 4 Uhr, auf
n Bollenfalltor, die punktgleichen
und Walldorf gegenüber. Da die Chancen
ten als ziemlich ausgeglichen gelten können,
innenden Kampf kommen. Die ſpielleitende
anweſend ſein, und ſie glaubt alle
Maß=
haben, um einen ſportlich
einwand=
des Spieles zu gewährleiſten. Als
Schieds=
derzeitig Beſte im Verbandsgebiet beſtellt.
tlich überflüſſig iſt, bei den ſicherlich
zahl=
ſportliches Denken und an faire
Aner=
örtlich Beſten auf dem Kampffeld zu
wir dies doch, wenigſtens am Rande, getan
itigen Entſcheidungsſpieles Walldorf — Urberach
tz=Oggersheim Herr Müller=Beiertheim be=
5
1D
*
andsK
MARMLiiK ürſtad
11
olizei Darmſtadk 1:0 (1:0).
ßten Gelegenheiten: Hatte das Vorſpiel 4:1 für
re das Reſultat vom Samstag abend eigentlich
Unions Stürmer ließen, namentlich in der erſten
Torgelegenheiten aus. Ein ſehr ſicherer
Schieds=
ruhige und faire Spiel der beiden Lokalvereine.
vertreten war.
tverein 1922 Roßdorf e. V.
if der Privatſpiele empfängt am Sonntag um
* Mannſchaft die erſte Elf von FC. Eintracht
von den Verbandsſpielen der letzten 8ahre in
er Gaſt ſein dürfte. Da ſich obige Gegner
haben, und durch ihre in letzter Zeit erzielten
en ließen, darf man auf den Ausgang dieſes
um ſo mehr, da beide Mannſchaften eine flache
inen.
ortverein 1898, Jugend.
ugend Spv. Wiesbaden, hier, 10.45 Uhr.
eſes Spiels kann nur empfohlen werden.
ugend Fußball=Sportv. Frankfurt, dort,
Uhr, Hauptbahnhof.
). — 1. Jugend Weiterſtadt, hier, 1.30 Uhr.
eeheim, hier, 2.30 Uhr.
reisliga Südheſſen.
n von 1929/30 iſt immer noch nicht zu Ende,
ofheim iſt nun auf den 11. Mai neu
ange=
ie Möglichkeit gegeben, daß die
Verbands=
ſchluß findet. Dieſer Tage finden auch die
Weſtrhein und des Gaues Ried ſtatt. Am
iſt der Gautag des Rieds in Gernsheim;
ag des Weſtrheines in Gundersheim. Der
am 22.. Juni in Bürſtadt.
e haben für dieſen Sonntag wieder
Freund=
n. Die Begegnungen lauten: V. f. R.
Bür=
ſeim (Liga=Reſerve); Olympia
Lampert=
ngen; F.=V. Plankſtadt — F.=V. Biblis;
Katzenberg; „Normannia Pfiffligheim
oncordia Gernsheim — Spv. Koſtheim.
ſenſpieler haben die Erſatzliga von V. f. R.
Der Vertreter unſeres Kreiſes iſt ſehr
hönen Spiele iſt zu rechnen. Olympia
Lam=
ortuna Edingen alle Regiſter des Könnens
envoll abzuſchneiden. In Plankſtadt haben
tegesausſichten, wenn ſie die Sache ent=
Es ſoll ſich nach der Ruhepauſe zeigen, ob
Bibliſern ſchon „eingeſchlagen” hat. Die
nicht allzu ſchwer haben, einen
eindrucks=
i. Ebenſo die in letzter Zeit zu guter Form
gheimer Normannen. Die Gernsheimer
n ſtarken Gegner verpflichtet. Man wird
utages ſchönen Fußballſport zu ſehen be=
Ligaanwärter Gernsheim durch eifriges
vielſtark iſt.
ßdorf — Kraftſportverein 09 Fürth i. O.
meiſter im Mannſchaftsringen der A=Klaſſe,
rigen Tabellenführer „Deutſche Eiche” Roßdorf
geholt, und beide ſtehen nunmehr punktgleich.
aumeiſter für 1930? Die Entſcheidung fällt am
ampf, auf welchen wir nochmals zurückkommen
Nai 1930, vormittags 10 Uhr, in der Polizei=
Straße 24, ſtatt.
Handball.
10.00 Uhr, Schanz: Eintracht — Weiterſtadt.
Schießſport.
Windmühle, Pallaswieſenſtraße.
Reichsbahn Darmſtadt.
Das für Sonntag früh 11 Uhr angeſetzte Freundſchaftsſpiel Rot=
Weiß (Handb.) — Reichsb. Turn= u. Sportverein Darmſtadt mußte in
letzter Minute den Anordnungen der Gauleitung der D.T. zufolge
ab=
geſagt werden.
Handball in der 9. T.
Schiedsrichterlehrgang in Beſſungen.
Wie groß die Beachtung iſt, die man der Schiedsrichterfrage
ent=
gegenbringt, zeigt der regelmäßige und gute Beſuch der Lehrſtunden.
Es kann nicht verheimlicht werden, daß die Schiedsrichtergeſtellung mit
dem Anwachſen der Spielmannſchaften ungleichen Stand gehalten hat.
Stets machte ſich ein Mangel an ausgebildeten Schiedsrichtern
bemerk=
bar. Um ſo erfreulicher iſt die Tatſache, daß ſich in dieſem Jahre 40.
Turner zur Verfügung geſtellt haben. 4 fehlten davon entſchuldigt, ſo
daß 36 Turner dem belehrenden Vortrage des Obmannes Müller=
Gries=
heim über Regelauslegung mit lebhaftem Intereſſe folgten. Den
Ab=
ſchluß bildet die Prüfung im Sommer, ſo daß zu Beginn der
Meiſter=
ſchaftsſpiele den über 100 zählenden Spielmannſchaften ebenſo viele
ge=
prüfte Schiedsrichter zur Verfügung ſtehen werden.
Leichkakhletik.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt.
Am Sonntag finden die kreisoffenen volkstümlichen
Wett=
kämpfe in Rödelheim bei Frankfurt a. M. ſtatt. Seit
Jah=
ren wird dieſer Wettkampf von den beſten Volksturnern der
Kreisvereine beſchickt. Die Tgſ. 75 beteiligt ſich in folgenden
Klaſſen: Jugend, Mehrkampf: Hch. Euler, Unterſtufe,
Mehr=
kampf: J. Deißroth, Mittelſtufe, 3mal 1000=Meter=Staffel:
Aß=
muth, Haag und Fornoff. Ebenſo laufen dieſe drei bekannten
Langſtreckler in der Oberſtufe, 3000 Meter; dazu hat noch Fink
gemeldet.
Deutſchland=Rundfahrk.
(2513 Kilometer.) — Vom 4. bis 25. Mai.
Endlich kommt nun eine Deutſchland=Rundfahrt zuſtande, und zwar
durch die beiden Verbände Bund Deutſcher Radfahrer und Vereinigung
Deutſcher Radſportverbände, womit dem Einigungswillen deutlich
Aus=
druck verliehen wird. Der Start erfolgt am 4. Mai, 7 Uhr früh in
Ber=
lin am Kilometerſtein 22 der Berlin=Hamburger Chauſſee. Der Tag
der erſten Etappe führt von Berlin über Münchsberg—Frankfurt a. d.
O.—Kroſſen—Grünberg nach Glogau und beträgt 220 Kilometer. Die
erſte Etappe bildet keine allzu große Schwierigkeit für die Fahrer und
iſt im weſentlichen eine Wiederholung der Frühjahrsfahrt zum
Spree=
wald, Berlin—Cottbus—Berlin. Der einzige Berg, der Grünberg, der
127 Meter hoch iſt, bildet eher eine Abwechſelung für die Fahrer nach
der faſt ebenen Strecke. Schwieriger iſt die zweite Etappe, die über
Lübben, Liegnitz, Goldberg, Lauban, Görlitz, Löbau, Bautzen nach
Dres=
den führt und eine Länge von 245 Kilometern hat. Hügeliges Gelände
macht hier den Fahrern ſchon mehr zu ſchaffen. Die dritte Etappe iſt
ebenfalls 245 Kilometer lang und berührt von Dresden aus Freiberg,
Chemnitz, Neuermörbitz, Borna, Leipzig, Weißenfels, Naumburg,
Wei=
mar und Erfurt. Hier wechſeln Berg= und Talfahrten miteinander ab.
Die vierte Etappe geht von Frankfurt bis Schweinfurt, die fünfte von
Schweinfurt zur bayeriſchen Metropole, München, die ſechſte nimmt
ihren Weg von München über Augsburg nach Stuttgart, insgeſamt 235
Kilometer, die ſiebente über Illingen—Bretten — Bruchſal —
Heidel=
berg—Darmſtadt —Groß=Gerau—Rüſſelsheim nach
Frankfurt a. M. (215 Km.). Schwieriger iſt die achte Etappe mit
264 Km. von Frankfurt über Vilbel—Friedberg—Gießen-Harburg—
Corbach-Arolſen—Paderborn nach Bielefeld. Zwiſchen Marburg und
Corbach iſt der höchſte Punkt 365 Meter, worauf ein Gefälle bis zu 119
Meter bis zum Ziel der Fahrradmetropole Bielefeld eintritt. Der
ſchwerſte Teil der Fahrt iſt nun überwunden. Die neunte Etappe (
Biele=
feld bis Hamburg mit 266 Km.) iſt flach bis zum Ziel. Auch die zehnte
und letzte Etappe ſtellt keine allzu großen Anforderungen mehr an die
Teilnehmer. Die Entſcheidung über den Geſamtſieger dürfte ſchon vor
der Abfahrt gegeben ſein. Der Weg der letzten Etappe über 285 Km.
bildet eine Rekordſtrecke und führt von Hamburg über Ludwigsluſt,
Perleberg, Kyritz, Nauen, Spandau nach dem Endziel, zum Stadion
Berlin.
Für die Fußball=Weltmeiſterſchaft in Montevideo, haben bis jetzt
zwölf Nationen, darunter Belgien als einziges europäiſches Land,
ge=
meldet.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.15 u. 6.45: Wetter,
Zeit, Morgengymnaſtik. O 8: Kurkonzert aus Bad Homburg.
O 12: Zeit. Wetter, Wirtſchaftsmeldungen. Waſſerſtand.
O 12.30: Schallplattenkonzert. O 12.55: Nauener Zeit. o 15,
15.35: Zeit, Wirtſchaftsm. O 16.10: Ind., Handelsk. (Di. u. Fr.).
O 16.25: Gießener Wetter, Wirtſchaftsm., während des Nachm.=
Kon=
zerts: Vereinsnachr. O 18.05, 19.15 oder 19.30: Wirtſchaftsmeld.
Sonntag, 4. Mai. 7: Hamburg: Hafenkonzert. — Glocken
vom „Großen Michel” — Hamburger Morgenruf. O 8.15:
Katho=
liſche Morgenfeier. Anſpr; Univ.=Prediger Dr. Nielen. o 11:
Frau Stadtrat Alken: Moderne Anſtaltspädagogik in Deutſch=
Oeſterreich. O 11.30: Studienrat Hemprich: Erbanlage und
Um=
welt. 12: Kaſſel: Chorgeſang. o 13: Landwirtſchaftskammer
Wiesbaden: Auf welche Urſachen iſt die Kleemüdigkeit vieler
Kultur=
böden zurückzuführen? — Das Auftreten der Peronoſpora. —
Der große Kohlweißling. o 14: Stuttgart: Jugendſtunde: Die
Sternenfahrt. Hörſpiel für Kinder von Juliane Reineke. o 15:
Mainzer Stadthalle: Anläßlich des 450jähr. Jubiläums des
Main=
zer Handwerks. o 15.30: Dr. M. Schmidt: Die Umſiedlung
nachgeborener Bauernſöhne nach Mecklenburg. O 15.55: Zürich:
Fußball=Länderſpiel Deutſchland—Schweiz. O 16.45: Branddirektor
Schänker: Feuerverhütung und Feuerbekämpfung. O 17.15: Cello=
Komzert. — Sonate in G=dur. — Raphael: Sonate in H=moll.
— Reger: Caprice Op. 79. — Granados: Intermezzo. — Haydn:
Menuett. O 18: Dr. Vatter: Der Untergang der primitiven
Kulturen. O 19: Wolfgang Rauch lieſt eigene Gedichte. O 19.30:
Stuttgart: Kleine Violinſtücke. Pohl: Ziganiade. — Burmeſter:
Walzer; Träumerei; Menuett. — Künſtner: Serenade. — Saraſate:
Zigeunerweiſen. O 20: Song. Wort und Ton in zwei Sätzen und
einem Zwiſchenſpiel von F. W. Biſchoff. Muſik von E. Nick.
O 22: Stuttgart: Bunte Stunde. Fétras: Wandervogel=Marſch.
— May: In Wien blüht wieder der Jasmin; Einmal kommt das
Wunder der Liebe. — Menſing: Chanſons. — Darno: Nanja,
du kleine Range. — Du biſt das ſüßeſte Mädel der Welt. —
Tahiti u. Brown: Märchen. — Chanſons. — O. Straus: Ach
Menſch, ſei nicht ſo aufgeregt. O 23.15: Kurhaus Baden=Baden:
Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.30:
Gymnaſtik. O 6,55: Wetter für Landwirte. o 12.25: Wetter für den
Landwirt (So. 12.50). O 12 bezw. 12.30: Schallplatten (auß.
So.). O 12.55: Nauener Zeit. o 14: Berlin: Schallplatten.
O 15.30: Wetter, Börſe. O 19.55: Wetter für den Landwirt.
Deutſche Welle. Sonntag, 4. Mai. 6.30: Gymnaſtik. o 7:
Hamburg: Glocken vom Großen Michel. — Hamburger Morgenruf.
— Hafenkonzert. O 8: Beſuch des Wirtſchaftsberaters auf einem
Bauernhof. O 8.20: Marktlage. 8.25: Prof. Freckmann: Neue
Erfahrungen in der Feldberegnung. O 8.50: Morgenfeier.
Glocken=
ſpiel der Potsdamer Garniſonkirche. O Anſchl.: Glocken des Berliner
Doms. O 10.05: Sonntagswetter. o 11: Drei Tenöre.
Schall=
platten. O 11.30: Dr. med. Franzmeyer: Schülerwandern — ein
Wort an die Eltern. O 12: Orcheſterkonzert. O 14: Jugendſtunde.
O 14.30: Klaviervorträge, Lo Bücheler=Gerfin. O Anſchl.: Mignon=
Lieder von Goethe, vertont von Schubert und Hugo Wolf.o 15.30:,
Technik und Kunſt. Geſpräch zwiſchen H. Küpper und E. Reger.
O 16: Konzert. Spialek: Ouv. „Wolgazigeuner” — Grünfeld:
Romanze. — Ryder: Erſte Suite in vier Sätzen. — Homann=Webau:
Rheinzauber. — Puccini: Fantaſie aus „Die Schwalbe‟. —
Hem=
mann: Gigolv. — Carlton: Miky Maus. — Dobregin:
Zigeuner=
romanze. — Meiſel: Puppchens erſte Liebe. O 17.30: Aktuelle
Ab=
teilung. O 18.30: K. Förſter: Das Geſicht des Gartens im Mai.
O 19: Jul. Bab: Shaw und Galsworthy. O 19.30: Dr. Hoffmann=
Harniſch: Reden berühmter Männer. O 20: Hamburg: „Die Roſe
von Stambul.” Operette in drei Akten. Muſik von Leo Fall. O
An=
ſchl.: Zeit, Wetter. O Danach: Tanzmuſik.
Wekkerberichk.
Der hohe Druck hat ſich weiter gehalten und im Weſten ſogar noch
verſtärkt. Es iſt daher für die nächſten Tage noch ſchönes Wetter zu
erwarten. Die Temperaturen werden durch Ein= und Ausſtrahlung
be=
ſtimmt, nehmen alſo tagsüber ſehr hohe Werte an, während ſie nachts
ſtellenweiſe bis in Gefrierpunktnähe zurückgehen können. Die kräftige
Erwärmung tagsüber läßt allerdings ſtellenweiſe Gewitterſtörungen
aufkommen, die durch die verſchiedenartigen Windrichtungen begünſtigt
werden. Im allgemeinen bleibt jedoch der Witterungscharakter zunächſt
ruhig und frühlingsmäßig.
Ausſichten für Sonntag, den 4. Mai: Meiſt heiteres Wetter, tagsüber
warm, nachts Temperaturrückgang bis in Gefrierpunktnähe,
ſtellen=
weiſe Gewitterneigung.
Ausſichten für Montag, den 5. Mai: Neben einzelnen Gewitterſtörungen
noch meiſt heiteres und trockenes Wetter.
Hauptſchriftlentung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herberi Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willv Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 24 Seiten
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, den 4. Mai 1930
Seite 16
eid diüdd lder deir N
Ae
Bekanntmachung.
Glasgow, den 15. April 1930.
Der ſtellvertretende Richter (Herr Walter J. Robertſon)
hat mit dieſem Tag nachſtehende Verfügung erlaſſen in
der Auseinanderſetzungsklage beim Gerichtshof
von Lanarkſhire zu Glasgow auf den Antrag von James
Findlay und Genoſſen (Treuhänder des verſtorbenen
George Macintoſh von Campſie), Kläger und
Antrag=
ſteller, gegen:
1. Die Erben. Teſtamentsvollſtrecker und Bevollmächtigte
der verſtorbenen Frau Mawra Haché, Spreeſtraße 10,
Berlin=Charlottenburg. Deutſchland, Wwe. des John
Horrocks, Neffe des verſtorbenen George Macintoſh von
Campſie:
2. Die Erben, Teſtamentsvollſtrecker und Bevollmächtigte
des verſtorbenen Charles Colville Horrocks,
Waiſen=
hausinſpektor, Brisbane, Queensland, Auſtralien, Sohn
des genannten John Horrocks durch deſſen Heirat mit
Karoline Hahn:
3. Die Erben. Teſtamentsvollſtrecker und Bevollmächtigte
der verſtorbenen Melanie, Gräfin v. Büdingen,
Schloß=
ſtraße 17. Baden=Baden, Deutſchland, Tochter des
ge=
nannten John Horrocks durch ſeine Heirat mit der
ge=
nannten Karoline Hahn:
4. Die Erben, Teſtamentsvollſtrecker und Bevollmächtigte
des verſtorbenen Lindſay Horrocks, deſſen Adreſſe bei
ſeinem Tode den Klägern unbekannt iſt, ein Sohn des
genannten John Horrocks durch ſeine Heirat mit der
genannten Karoline Hahn:
5. Die Erben. Teſtamentsvollſtrecker und Bevollmächtigte
des verſtorbenen Arthur Horrocks, deſſen Anſchrift bei
ſeinem Tode den Klägern unbekannt iſt „ein Sohn des
genannten John Horrocks durch ſeine Heirat mit
Jſabella Zwierlein;
6. Die Erben, Teſtamentsvollſtrecker und Bevollmächtigte
der verſtorbenen Iſabella Winſloe, deren Adreſſe bei
ihrem Tod den Klägern unbekannt iſt, eine Tochter
des genannten John Horrocks durch ſeine Heirat mit
der Iſabella Zwierlein:
7. Graf Karl von Büdingen, Jugenheim, Heſſen=
Darm=
ſtadt, Deutſchland:
8. Fritz Graf von Büdingen, deſſen Adreſſe den Klägern
unbekannt iſt. Frieda Gräfin von Büdingen, Villa
Horne, Schloßberg=Baden=Baden, Deutſchland. Max
Graf von Büdingen, deſſen Adreſſe den Klägern
un=
bekannt iſt, und Malwe Gräfin von Büdingen, deren
Adreſſe den Klägern unbekannt iſt, Kinder der
genann=
ten verſtorbenen Melanie Gräfin von Büdingen:
9. Frau Gwendoline Horrocks oder Lancaſter, 99 London=
Road, Salisbury. England, und Muriel Horrocks, deren
gegenwärtige Adreſſe den Klägern unbekannt iſt.
Kin=
der des genannten verſtorbenen Lindſay Horrocks:
10. Frau Ilſe Horrocks oder Goedecke, Ungererſtraße 43, 4. 00. 3 ZIm.
München, Deutſchland, und Frl. Thereſe oder Theſi
Horrocks Theobaldſtraße 232, Frankfurt a. M.,
Deutſch=
land, Kinder des genannten verſtorbenen Arthur/Oſt= oder Südoſt=
Horrocks:
11. Baroneß Tringard von Hahn C. Nolde, Uhlichſtraße, mit Hof od. Garten!
Libau, Lettland. Baroneß Frieda von Korff. Neu= p. Beſitzer zu
kau=
ſtrelitzerſtr. 7. Neu=Brandenburg, Deutſchland. Baronffen geſucht. Angeb.
Gerhard von Nolde, Haus Faktor, Kurhaus=Proſpekt, unter B. 96 an die
Libau, Lettland, Baron Reinhold von Nolde, Louiſen= Geſchäftsſtelle (7306
höhe 3, Königsberg/Preußen, Deutſchland. Baroneß
Jſabella von Nolde, deren gegenwärtige Adreſſe den
Klägern unbekannt iſt. und Baron Ferdinand von
Nolde, Augsburgerſtr. 25 II., Berlin W. 50. Deutſchland,
Kinder der genannten verſtorbenen Jſabella Winſloe;
12. Frau Minni Horxocks=Arndt, Lilienſtraße 32, Berlin=
Lichterfelde=Weſt, Deutſchland, und Dr. Harri Horrocks,
Kirchſtr. 7/8, Berlin=Charlottenburg. Deutſchland
Kin=
der des genannten John Horrocks, durch ſeine Heirat
mit Mawra Dimme;
13. den Verwalter des deutſchen Eigentums
Cornwall=
houſe, Stamfordſtreet, London S.B. 1
Beklagte:
„Glasgow, 15. April 1930. Der ſtellvertretende Richter
des Gerichtshof von Lanark Grants iſt bevollmächtigt, die
Beklagten innerhalb 4 Monaten zwiſchen Vorladung und
Termin vorzuladen, und zwar durch Uebergabe einer
Ab=
ſchrift der vorangegangenen Eingabe und dieſer Verfügung
für jeden derſelben bei the Ofkice of the Prineipal Extractor
at Edinburgh oder durch Zuſendung einer beglaubigten
Ab=
ſchrift hiervon durch eingeſchriebenen Brief an dieſen
Princi=
pal Extractor und durch gleichzeitige Abſendung einer weiteren!
Abſchrift davon im eingeſchriebenen Brief an die Beklagten
außerhalb Schottlands, ſoweit deren Adreſſe bekannt iſt, wie
ſie in der Eingabe oben angeführt iſt. Ferner
bevollmäch=
tigt er die Kläger und Antragſteller, den Inhalt des
Schrei=
bens und dieſer Verfügung je einmal in folgenden
Zeitun=
gen zu veröffentlichen: Glasgow Herald, Scotsman, Berliner
Tageblatt. Brisbane Courier, Baden=Badener Tageblatt,
Darmſtädter Tagblatt, Salisbury Journal. Münchener Neueſte
Nachrichten, Frankfurter Zeitung, Neu=Brandenburger
Zei=
tung, Libau Libauiſche Zeitung. Charlottenburger Zeitung. Eberſtadl u. Herrenfriſier=
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As deutſche Egerland.
Von Fritz H. Reimeſch.
4. Mai 1930
Illuſtrierte Wochenbeilage
Nummer 18
zur IHHZHHHnnEggEHgAnHHHHHEHEnEgHHnHngnggnnnnnnnnnngnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnng
dergrunde unſerer Vorſtellung ſteht, wenn wir
land denken, die Heilkräftigkeit ſeines
Mittel=
sbad, zu deſſen Nuhm heute keine Feder
ragen braucht. Wer ſich einmal die Mühe
Zurliſte durchzublättern, der hat geſehen, daß
Nationen des ganzen Erdenrundes, die
irgend=
ſind, ihre Kranken in die uralten. gepflegten
tümer des reizvollen Cepltales entſandten, und
und Südamerikaner, Afrikaner und Aſiaten
je die Völker unſeres Erdteils die
ver=
unnen getrunken und geheilt, oder doch
wenig=
e gaſtliche Stadt des deutſchen
Böhmer=
en haben.
Kaiſer Karl Warmpat.”
geht, Karl von Luxemburg, der große Kaiſer
und König Böhmens, jener künſtleriſch und
hochbegabte Herrſcher des 14. Jahrhunderts,
tlich einer Hirſchjagd im Egerlande die heißen
nd im Ceplbache gefunden, ihre Bedeutung
er=
ur eshalb dort, wo heute Karlsbad ſteht, einige
hütz errichten laſſen. So geht die Sage. In
Wirk=
das Bad ſchon in grauer Vorzeit ein heiliger
an ſein, ſo wie die Quellen in Wiesbaden oder
esl inn ſowohl die Kelten, die Urbevölkerung
Böh=
aa uch die Germanen, die etwa 200 Jahre vor
rt Böhmen beſetzt haben mögen, kannten die
kung der heißen Quellen. Kaiſer Karl mag als
modernen Kurſtadt Karlsbad gelten, denn ſeit
je
heißen Quellen intereſſierte, können wir ſo
„Saiſon” hiſtoriſch feſtſtellen, ſo daß alſo
er nicht nur der Gründer der erſten
Univerſi=
tſchen Sprachgebietes war, ſondern vielleicht
Ipfer des erſten modernen Badeortes, denn gar
ſer Karl Warmpat” ein mit trutzigen Mauern
olzen Bergfried bewehrtes Gemeinweſen, das
ſtek, ch Privilegien aller Art zu erwerben, und
an=
in tolle zu ſpielen. Karlsbad wird ein kultureller
u.3 des deutſchen Volks, denn bereits im 15.
Jahr=
fen ſich hier die Großen und Mächtigen des
—ch hier von ihren Gebreſten zu befreien. Wenn
In alten Büchern dieſer Stadt blättert, fördert
—rkwürdige Begebenheiten zutage: 12 bis 16
ten im Mittelalter die Kranken täglich in dem
r ſitzen, das ihnen gar bald die Haut zerfraß,
Goethe im Egerlande.
rigen Kriege galt Karlsbad als unantaſtbar.
Ien und Krankon aller Armeen trafen ſich hier
inderung ihrer Leiden. Die Kaiſer und
Kaiſe=
die Kurfürſten und ſpäter dann die Könige
Dreierlei führte ihn in dieſem Seitraum ſtets immer
wieder ins Deutſch=Böhmerland: leine Geſundheit, ſeine
Liebe zur mineralogiſchen Wiſſenſchaft und ſein Herz, das
ewig junge, leicht entflammte Jünglingsherz. Bald geſellte
ſich die Liebe zu Land und Leuten hinzu, und wir wiſſen, wie
viele perſönlichen Freundſchaften Goethe im Egerlande
ge=
ſchloſſen hatte. 19mal war Goethe hier, 12mal davon auf
Monate hinaus der angeſehenſte Kurgaſt Karlsbads. Im
Cal des Egerfluſſes und der Cepl war Goethe ſo recht in
ſeinem Element. Die liebliche Natur bot ihm Erholung von
anſtrengender Winterarbeit, und wenn er dann zuſammen
di und Schloß Elbogen an der Eger.
und Sachſen, der ganze Hof von Weimar mit
Stern Goothe, der alte Blücher und Cauſonde
aus allen Ländern Europas fanden nobon der
Dchar der Unbekannton hier Heilung. Das Ver=
2es zu dieſer deutſchen Stadt war ein beſonders
eshal wir doch ein wenig auf ſeinen Spuren
en. Nächſt ſeiner Heimat und Weimar hat ſich
Umpier nirgends ſo wohl gefühlt, wio im Eger
atte er tiofe Wurzoln geſchlagen, und 5a Jahro
* lind mit dieſer deutſchen Landſchaft eng ver=
Karlsbad — Links die Sprudelhalle, rechts das Schillerhaus.
mit guten Freunden und lernbegierigen Schülern durch Flur
und Wald ſtreifte, konnte er hunderterlei Anregungen für
ſeine mineralogiſchen und geologiſchen Studien ſammeln.
Hier war Goothe nur der überragende Geiſt, der ſich mit
köſtlichem Humor, harmloſem Witz und liebenswürdiger
Offenheit gab, und all die, die um ihn waren, begeiſterte, ja
bezauberte.
Karlsbad war dem Großen bald Stammſitz und zweite
Heimat. 1785 war er, der Frau von Stein nachreiſend, der
glühende Liebhaber — im nächſten Jahre floh er von hier
nach Italien. Der Muſenhof von Weimar überſiedelte nach
Karlsbad — Goethe, der leuchtende Stern, um den ſich alle
Menſchen drängten, wohnte bei den Drei Mohren”, und es
behagte ihm ſehr wohl bei der ſtattlichen und ihn ſehr
vor=
wöhnenden „guten Frau Heilingötter”. Seine Spaziergänge
durch das Cepltal beſchloß er oft im altberühmten „
Poſt=
hof”, der auch heute noch ſo erhalten iſt wie zur. Zeit
Goe=
thes. Die Karlsbader waren auf dieſen Gaſt ſehr ſtolz, nicht
nur, weil allein ſeine Anweſenheit Hunderte heranzog,
ſon=
dern weil Goethe hier ſich anders gab, als in Weimar, er
mit den einfachen Bürgern perſönlich verkehrte und ſogar
Gelegenheitsgedichte zur Begrüßung kaiſerlicher
Herrſchaf=
ten verfaßte, durch die ſich der Bürgermeiſter in ein
günſti=
ges Licht ſetzte.
Die ſtaatsrechtliche Stellung
des Egerlandes.
Wie iſt es eigentlich gekommen, daß wir im Deutſchen
Reiche in ſo verhältnismäßig kurzer. Zeit vergeſſen haben,
daß das Egerland ein Beſtandteil des Neichs war, und rein
deutſch iſt? Staatsrochtlich geſehen, könnte die
Sugehörig=
keit dieſes Landes zu der Cſchechoflowakei ſehr leicht
be=
kämpft werden, denn das Egerland war den Habsburgern
lediglich verpfändet, es war nicht ein Beſtandteil ihrer
Hausmacht, es hatte alſo nichts mit dem Neich des
doppel=
geſchwänzten böhmiſchen Königtums zu ſchaffen. So wie
das weſtliche Gronzgebiet Luxemburg, rein deutſch, aber vom
Reiche vorgeſſen, ſo wurde auch das Egerland vergeſſen und
unbemerkt dem Habsburger Reiche einverleibt. Nun gehört
2s zur Cſchochoſiowakei, und es gibt Millionen, die da
glau=
ben, deshalb ſei dies Land weniger deuiſch geworden. Gewiß
iſt os heute Ceil der tſchechoſlowakiſchen Nepublik; aber iſt
der Elſaß weniger deutſch, weil es von Paris regiert wird,
iſt Südtirol nicht auch heute noch die Heimat Andrä Hofers,
wenn auch die Kommißſtiefel faſchiſtiſcher Garden die
deut=
ſche Freiheit zertreten?
Ein dentſches Märchen.
Macht nur einmal eine Wanderung durchs Egerland,
dann wißt ihr, daß es deutſch iſt. Der behäbige Bauernhof
zeigt uns fränkiſche Bauart, der Bauer geht noch in der
alten Cracht und lobt ſich ſeine deutſche Eigenart. Die Eger
windet ſich zwiſchen Hügeln und Waldbergen recht
gemäch=
lich daher. An den Viffen und Felſen, die die Hans
Hei=
ling=Sage verklärt haben, vorbei, gelangen wir an ein
Städtchen, das von drei Waſſern der Eger umfloſſen wird,
ein Städtchen wie aus dem Märchenbuch. Es iſt das
ur=
alte Elbogen, das ſchon zur Seit Kaiſer Karls des
Großen eine mächtige Burg der fränkiſchen Gaugrafen war.
Um dieſe einſtige Grenzburg der Slawenkriege wuchs das
reizendsromantiſche Städtchen auf. Steil aus dem
rauſchen=
den Fluß ſteigt der Felſen empor, auf deſſen Klippe das auch
heute noch dräuende Gemäuer der Burg ſteht; in
hundert=
facher Ueberſchneidung ſchichtet ſich unter ihr das Gewirr
der Bürgerhäuſer. Ein faſt unwirklicher Dunſt ſteigt aus
den Fluten und umhüllt das mittelalterliche Bild mit einem
leichten weißen Schleier, als wolte er uns die Nomantike
noch vertiefen. Ganz umgeben iſt es von tiefem Buchenwald
— ein Bild aus dem Märchenbuch.
1807 lernte Goethe es auf einem Ausflug kennen, den
er von Karlsbad unternommen hatte. Er ſchrieb in ſein
Cagebuch: „Heute waren wir in Elbogen, das über alle Be= ſchön liegt und ſich als landſchaftliches Kunſtwerk
von allen Seiten betrachten läßt.”
„Cheb..."
Wollte man Eger mit der Eiſenbahn ſuchen, ſo fände
man es kaum, denn amtlich heißt dieſe alte deutſche
Kaſſer=
pfalz für den reichsdeutſchen Neiſenden „Cheb”, da im
zwi=
ſchenſtaatlichen Verkehr zwiſchen dem Reich und der
Cſche=
chollowakei aus einer unbegreiflichen Höflichkeit heraus der
Name in der „tſchechoſlowabiſchen” Staatsſprache gebraucht
wird. In der Tſchechoſlowakei ſelbſt werden die Süge nach
Cheb=Eger abgefertigt, denn hier muß man
verfaſſungs=
mäßig zweiſprachig ſein. Wenn man aber erſt in Eger iſt,
dann weiß man ſofort, daß es kein Cheb gibt.
Hier feierte Kaiſer Notbart Hochzeit mit der Cochter
des Burggrafen Vohburg, und er ließ ſich eine gewaltige
Pfalz bauen, die heute freilich Nuine iſt, aus deren
herr=
lichen romaniſchen Fenſtern wir aber noch immer hinaus in
das blumige, fruchtbare, träumeriſch ſchöne, prangende
Egerland blicken können. In dieſer Kaiſerburg zechten
vier=
hundertfünfzig Jahre ſpäter die Geſellen Wallenſteins,
die=
weilen ihr dämoniſcher Herr in leinem Hauſe auf dem
Marktplatz erſtochen wurde.
Der große Marktplatz zeigt Häuſer von hiſtoriſcher
Wichtigkeit. Jenes gotiſche Gebäude iſt das altberühmte
Schirdinghaus. Dort drüben, wo heute ein protziger
Spar=
kaſſenbau ſteht, ſtand einſt ein uralter Einkehrhof, in dem
Goethe gewohnt hat; ein anderes Haus auf dem
Markt=
platz iſt bezeichnet als Wohnhaus Schillers, der hier ſeinen
Studien nachging. Marktplatz von Eger! Es iſt nicht nur
das äußere Geſicht deutſch, auch die Geſinnung der Men=
Srühmarkt auf dem Hauptplatz in Eger.
ſchen, die ihn bevölkern! Wir wiſſen dies aus den Cagen
von 1919, als zu Sehntauſenden die Menſchen hier ihr
Deutſchtum bekannten!
Egerland — Deutſches Land! Wer in Karlsbad die Kur
gebraucht, der kann von dort aus bequem all die vielen
ſchönen Orte beſuchen; noch mehr aber ſei es den Deutſchen
geſagt, daß Egerland deutſches Land iſt, die in aller Welt
wandern und das Land der Deutſchen nicht kennen!
zBangzagznagzan
enmang
ABEAEAHAEAHAEaBaBaugan
Seine Frau, eine geſchiedene Osbourne, 1
zöſiſchen Malerkolonie von Fontainebleau ke
und die ihm einen hübſchen 12jährigen Knal
er ſehr hing, mit in die Ehe gebracht hatte,
zisko einen Millionär, der ſeine Luxusjacht
Die „Casco” war ein für die damaligen
luxuriös ausgeſtattetes Privatſchiff. Als
erſten Male betrat, geſtand er, daß alle ſeine
troffen waren. Die Miete betrug 750 Do
war ein Segelſchiff. Wie eine ſchöne Mö
weißer Leib auf der blauen Flut. Nun war
völlig unabhängig von Fahrplänen, vorgeſchri
von Kapitänen und vor allem von Neugierde
Mitreiſenden. Nur vom Wetter war mar
hängig. Große Spiegel ſchienen die Aufent
Kabmen zu vergrößern; die Wände waren mi
ziert, die Seſſel mit rotem Samt überzoger
dämpften die Schritte auf dem Parkettbode
ein Finne, ein Chineſe, der Kapitän Otis, de
ein Denkmal ſekzte in ſeinem „Schiffbrüchigen
ſatzung. Seine Frau Fannu, ſeine Mutter,
Valentine Noch und der junge Lloyd gingen
Am 28. Juni 1888 ſtach die „Casco” früh m
Stille Ozean lag vor ihnen, und in irgen
Ferne lagen die Sauberinſeln. Ob ſie ſie
Argonautenfahrt begann.
Ihr erſtes Siel waren die Marqueſasinſel
digo des Meeres zieht vier Wochen lang das
Silberſpur, von Schwärmen fliegender Siſche
liegt die See. Wie wird es dem nervöſen Sl
Küſtenfahrten allein erprobt war, das dünt
Segelwerk hatte, wenn ein Sturm ausbrach?
ſelt die helle Fläche des Meres, auf die die
Wolke tagelang. Kamen ſie eigentlich vorwä
nicht unbeweglich im Mittelpunkt eines Krei
gebildet war?
Wie iſt eine ſolche Fahrt geeignet, das ko
zu wecken. Man liegt läſſig auf den Nuheſt
lich wärmer; das Schiff mit ſeinen weißgeklei
einzige Sumphonie in Weiß.
Konnte man nicht ungetrübt glücklich ſein
Stevenſon, war in ſeinem Element. Er
Der Dichter auf der Luxusjacht.
Von Dr. Hermann Rufer.
Der ſchottiſche Dichter Nobert Louis Stevenſon hatte im
Jahre 1886 mit ſeinem Noman. Der ſeltſame Fall des Doktors
Sekull und des Herrn Hyde” einen überraſchend großen
Leſer=
erfolg errungen. Sn einem halben Jahre waren 40 000 Exemplare
verkauft worden, und der Erfolg ließ noch nicht nach. Vorher
hatte das beſte engliſche Kinderbuch neben dem Nobinſon, ſein
unvergleichliches Abenteuerbuch. „Die Schatzinſel”, ſchon einen
großen Erfolg zu verzeichnen gehabt; aber, nun wurde dieſer
weitaus übertroffen. Stevenſon wurde der Autor des Cages.
Und beſonders in Amerika, wo er immer mehr Verehrer haben
ſollte, als in England, riß man ſich um ſeine Bücher.
Als Stevenſon am 7. September 1887 in der Hudſonbai
lan=
dete, wurde er von einem Schwarm von Neportern umringt. Im
Cheater am Madiſon Square in New York ging gerade eine
Dramatiſterung des Dr. Jekull” ungezählte Male über die
Bretter. Scribners Magazin bot ihm für noch zu ſchreibende
zwölf Aufſätze über einerlei welches Chema 3500 Dollar an, und
die New Yorker World bot ihm ein Jahresgehalt von 10000
Dollar an, wenn er wöchentlich einen Artikel lieferte. Welch ein
Unterſchied zu der Seit vor 8 Jahren, da Stevenſon zum erſten
Male, „arm wie eine Kirchenmaus” von New York nach San
Franzisko gereiſt war. Damals war es eine Qual, die ihn auf
ſchmutzigen Eiſenbahnzügen, mühſam mit den Elendeſten der
Elenden zuſammengepfercht, nach dem gelobten Weſten brachte;
eine Qual, die er, der Sohn aus reichem Hauſe, der
lungen=
kranke, vom Code längſt gezeichnete verlorene Sohn, kaum zu
ertragen vermochte, und die drei Wochen lang anhielt. Jetzt eine
bequeme Luſtreiſe in der Sonne der Berühmtheit.
Mit der New Yorker World war endlich ein Abkommen
getroffen worden, das Stevenſons Wünſchen entſprach. Denn
jetzt durfte er wünſchen, vorſchreiben, die Verleger hatten ſich
anzubequemen. Seit Jahren war es des Dichters Craum, nach
den Inſeln der Südſee zu fahren, nach Samoa, wo, wie er glaubte,
ein Völkchen des Glückes lebte. Die Lockungen der
Korallen=
inſeln verzauberten ihn. Die Seitung wollte ihm reichliche Mittel
für dieſe Neiſe zur Verfügung ſtellen, wenn er dafür
Schilderun=
gen ſeiner Erlebniſſe ſandte. Stevenſon ſchlug zu. Eine ſolche
Gelegenheit würde ſo bald nicht wieder kommen.
ROBER T LOUIS STEVENSON
Sünf Pfennig
und zerriſſene Hoſen.
Von Ernſt Eimer.
An einem Samstagnachmittag brachte der Schneidermeiſter
Swick dem neunjährigen Konrad Wurzelklang ein neues
Sonn=
tagsgewand. Und da ſprang der Junge vor Freude einen ganzen
Meter hoch.
„Mutter,” jubelte er, „hui, Mutter, nun ziehe ich morgen
mein „Neues” an!”
„Komm her,” ſagte der Swick, „wir wollen gleich einmal
ſehen, ob der Anzug auch richtig ſitzt.”
„Ja, meinte Konrads Mutter, die Jane, „ſein alter
Sonn=
tagsrock, hat längſt einen neuen verdient — denn da gucken bereits
die Ellbogen durch, und Flieckn hat er auch.”
„Jane,” tröſtete Swick, „alles iſt vergänglich, aber diesmal
haben wir gutes Buckſkintuch.”
Konrad warf nun mit großem Eifer ſeine alten Kleider ab,
ſchlüpfte in ſein neues Gewand und guckte dann ganz beglückt an
ſich hinunter. „Swick,” lobte er nun, „es paßt ja großartig und
ſitzt wie angegoſſen.”
„Jawohl,” rief der Schneidermeiſter, „und ausſehen tuſt
du ſetzt grad wie ſo ein kleiner Doktor. — „Jane, es geht doch
nichts über Buckſkintuch.”
„Ei gewiß,” ſagte dieſe, „und was ſind wir jetzt ſchuldig?"
„Einen Moment”, ſchmunzelte Swick und klaubte die
Rech=
nung aus dem Hoſenſack. Er hielt das Papier unter die Naſe —
dann wieder weit von ſich weg, und buchſtabierte mit großem
Eifer daran herum. „Jane,” erklärte nun der Meiſter, „ich habe
meine Brille vergeſſen und ſehe das kleine Geſchreibſel nicht.
Komm, lies mirs vor.”
„Ei,” ſagte Nonrads Mutter, „da ſteht: Suſammen Summe
ſechsundzwanzig Mark und fünfenddreißig Pfennig.”
„Jawohl,” rief Swick, „das ſtimmt auf den Kopf — jetzt
fällt mirs wieder ein. Aber zuviel iſt es auf keinen Fall, denn ich
habe auch das Futter, den Swirn und die Knöpfe geſtellt.”
„Ach natürlich, es wird ſchon ſo recht ſein,” meinte die
Jane lachend, „und jetzt hole ich dir gleich das Geld.”
Am nächſten Morgen ſchlüpfte Konrad ſchon in aller Frühe
in ſeinen neuen Sonntagsſtaat.
„Ach, Junge, ſagte die Mutter, „wie lange wirds denn
nun dauern, bis auch an dieſem Anzug die Fetzen hängen.”
„Bub, mahnte Chriſtian, der Vater, „gib acht auf das
ſchöne Buckſkingewand. Wenn du es dreckig machſt, dann bäcktie
— da verlaß dich drauf.”
„Ei.” tröſtete Konrad, „ich bin ja doch kein kleines Kind
mehr, und ich werde mich ſchon in acht nehmen, daß nichts
paſſiert.”
Als der Junge dann auf die Dorfgaſſe lief, ſtrolchte ihm ſein
Schulkamerad, der rote Daniel, entgegen.
„O, o,” ſtaunte der Note, „du haſt ja einen Neuen an, und
das iſt kein ſchlechter.”
„Das glaube ich auch,” ſchmunzelte Konrad, „denn es iſt
Buckſkin — der Meter zu vier Mark fünfundachtzig.”
„Komm, drehe dich einmal herum,” ſagte Daniel, „hinten
ſitzt dein Anzug faſt noch beſſer — aber vorne hat er ein paar
Falten.”
„Ei, du Dummkopf,” rief Jakob, „die kommen doch von
meinem hohlen Leib; wenn ich erſt das Mittageſſen bei mir habe
dann wirſt du keine Falten mehr ſehen.”
„Ja, dann glaube ichs gern, und an deinen Leib hatte ich
aber wirklich nicht gedacht. Und was kocht ihr denn heute?”
„Ei, Swiebelbrüh und Nudelſuppe, und davon eſſe ich
ziemlich.”
„Ha — das täte mir auch gefallen,” meinte der Rote, „aber
bei uns gibts heute nur Kartoffelbrei, und als Sonntagseſſen
gefällt mir der auf keinen Fall — aber ich kann doch meiner
Mutter keine Vorſchriften machen.”
„Das ſtimmt,” erklärte Konrad, „die
beſten kochen, was ſie wollen.”
„Weißt du ſchon das Neueſte?” fragte
„Nein.”
„Ei, der dicke Gack hat heute Hochzeit.
„Mit wem?”
„Ei, mit der Hotze=Gritt.”
„Ach, die zwei?
„Jawohl, die zwei — und das kann ich
vom Gack bekommen wir Geld. Der wirft
mal — aber nicht nur Einer und Sweier
im „Weißen Lamm” einen ganzen Caler in
umwechſeln laſſen.”
„O, rief der Wurzelklang, „da rabl
vierzig Pfennig.”
„Und ich fünfundſechzig”, prahlte Dani=
„Ach,” ſagte Konrad wieder, „ſolange 1
man auch nichts glauben — und wenn nun
nur dreißig Pfennig wirft?”
„Abwarten,” tröſtete der Note, „in 70
aus dem Wunder — denn die Crauung iſt 9
tesdienſt.”
Als das junge Ehepaar aus der Kirche,
großer Kinderhaufen in Froher Erwartung e
Weg. Und da holte der Glückliche eine Hal
dem Hoſenſack und warf dieſelben auf die V
aufklirrten und nach allen Seiten ſprangen.
die Mädchen und Buben mit viel Geſchrel
Stoßen im Straßenſtaub, um die glitzernden
— —
Einen Steinwurf weiter hatte Hannes,
Seil quer über den Weg geſpannt.
„Ei, du liebes Vaterland,” brummelte
wird doch dieſen Schlawizzern nicht alles hinl
doch auch noch etwas haben.”
3
Ai1
nzes Leben bisher ein ewiges, ruheloſes
Nei=
runterwegs. Er konnte nicht lange an dem=
7. Er ſchien auf der Slucht vor etwas zu ſein.
ſilar darüber, daß er auf der Slucht war vor
r immer der Sug nach dem Süden. Die
ſchoiti=
boängſtigten ihn. Die Provence mit der
lockt ihn. Davos mit ſeiner Höhenſonne nimmt
unge! Dieſes Huſtenmüſſen! Wieviele ſchwere
ſchon auf lange Siechenlager geſtreckt. Aber
vorübergegangen. Stets war er wieder
auf=
es vorüber war. Neue Länder lockten ihn.
ann zieht es ihn immer wieder nach Europa
licht entbehren die geiſtige Auseinanderſetzung
ir braucht das große Stimulans der Freunde,
mit ihnen. Er braucht Frankreich, deſſen
wie die ſeine.
ſeine Nomane, die er gerade unter der Feder
m dort, wo er im Augenblick nicht iſt. Seine
e ſchreibt er in der Südſee. Es dauert dann
zuhauſe Literatur nachgeſandt bekommt, die
zt. denn er ſchreibt hiſtoriſche Romane.
rade einen Monat nach der Abreiſe aus San
e zum erſten Male Land. Nuka=Hiva! Die
erregt. „Die erſte Liebe, der erſte Sonnen=
Inſel in der Südſee, das ſind die größten
Er=
t er einmal ſpäter.
gt ſie das neue Leben. Ein Einbaum nähert
Sald folgen andere nach. Herkuliſche Männer
e Jünglinge füllen die ſchwankenden Boote.
nten am Boot in wundervollen Silhouetten.
füberſchwemmt von den Eingeborenen. Man
vom Hals bis zu den Füßen blau tätowiert
funkelten rätſelhaft. Der Glanz des ſchönen
ſie ein. Man kann ſich nicht mit ihnen
ver=
ollen ſie? Die Mauer der Sprache liegt zwi=
Braunen. Sie erhalten Geſchenke und ziehen
z rab.
Stevenſons Dichteraugen all die neuen
Ein=
ft und des Menſchen, die er in ſo vielen
ſei=
verwertet. Wie die Aquarelle von Lafarge.
reibungen.
Eingeborenen wüten Krankheiten und Laſter
Sahl. Peſt, Suphilis und Alkohol ſind die
jeborenen=Sprichwort lernt er kennen: „Die
Palmbaum blüht, nur der Menſch
verküm-
lernt die Segnungen der Miſſion kennen, die
1 und der Ausſätzigen erbarmt.
weiter. Wie immer neue Träume tauchen
Leiße Häuſer unter grünen Palmen, Warin=
Cajohae!
gerät die „Casco” in einen Wirbelſturm.
Probe beſtehen. Fünf Cage dauert der Sturm.
tzlich ſeekrank. Das Schiff iſt nahezu ſich ſelbſt
s hält durch. In dem Hauptplatz von
Hiva=
anden ſie, jenem Hafen, in dem ſpäter der
b. Stevenſon durchſtreift die Inſel mit einem
(ar. Ehe ſie weiterfahren, dürfen die
Ein=
f ſehen und erhalten Geſchenke.
iſt Cahiti! Pierre Loti war hier ſchon
ge=
ie Inſel in die Literatur eingeführt. Nun
duren. Ein Häuschen, ein einfaches
Bunga=
man will längere Seit bleiben. In Cautira
nein ſtarker Huſtenanfall Stevenſon, daß man
zweifeln möchte. Er erholt ſich wieder. Ein
t macht Stevenſon mit der
Eingeborenen=
vekannt, die Loti ſo eingehend geſchildert hat.
heit dieſer braunen Prinzeſſin, die von den
Nachbarinſel hierher ins Exil gebracht
wor=
tliches Exil, ergreift Stevenſon. Zum erſten
s Schickſal dieſer ſterbenden
Fürſtengeſchlech=
egungen treiben ſeine Sympathien auf ihre
cht ihn bekannt mit dem Häuptling Ori=
a=
vor Stevenſon hockt und ihm lauſcht, wie er
te ſpielt. Der Dichter in ihm erwacht. Er
ſiſchen Balladen. Er durchſchreitet die Inſel
Er gibt den Eingeborenen Feſte auf ſeinem
h wie ein ungekrönter König. Stevenſons
die Eingeborenen in der Bibel. Sie miſſio=
Eines Cages entdeckt der Kapitän, daß der
mern zerfreſſen iſt und unbedingt
ausgebeſ=
an bringt den Segler nach einer benachbarten
„Casco” bleibt aus. Negen ſetzt ein. Was
ſtet ſie. „Hier iſt Fiſch und Reis”, ſagt er,
zwir haben brüderliche Eide ausgetauſcht. Was mir gehört, iſt
auch dir”.
Endlich kommt die „Casco”, ſie wieder aufzunehmen. Jetzt
ſoll es nach den Hawaiinſeln gehen, nach Honolulu. Es geht auf
Weihnachten 1888. Vier Wochen lang dauert die Ueberfahrt.
Die Langeweile droht die Reiſenden zu vernichten. Aber
Steven=
ſon weiß nichts von Langeweile — er ſchreibt. Er ſchreibt immer
neue Blätter voll. Die Mundvorräte ſind erſchöpft, als ſie vor
Honolulu ankommen. Aber ſie können noch nicht landen. Ohne
Mahlzeit liegen ſie vor der Küſte, und die Lichter von Honolulu
glitzern zu ihnen herüber. Es geht kein Wind! Sie kommen nicht
vorwärts. Endlich, am 25. Januar, erhebt ſich ein Lüftchen, das
ſie langſam in den Hafen bläſt. Sie ſind gerettet. Der Vertrag
iſt abgelaufen. In Honolulu mußte die Jacht abgeliefert werden.
Schmerzlich nahm Stevenſon mit den Seinen von ihr Abſchied.
Er mußte ſich nach einer neuen Fahrgelegenheit umſehen. Er
wußte, daß er ein ſolches Paradies nicht wieder fände. Aber
unter keinen Umſtänden wollte er zurück. Die Südſee hielt ihn
in ihrem Bann; ſie wurde ſein Schickſal. Sie inſpirierte ihm ihre
ſchönſten Erzählungen.
Am 3. Dezember 1894 ſtarb Stevenſon auf der Inſel Samoa,
wo er begraben liegt. Der deutſche Generalgouverneur Solf
er=
warb und bezog das Haus, das Stevenſon bewohnt hatte. Heute
weht über ſeinem Grabe wieder die engliſche Flagge.
Auf de ſchwäbſche Eiſebahne?
Wie man einen Sug ſofort zum Stehen bringen kann,
ohne an der Notbremſe zu ziehen.
Nach einer wahren Begebenheit erzählt
von Frau Dela Chorn.
Ein November=Nachmittag, gleich einem ſchönen
Altweiber=
ſommertag, veranlaßte mich während meiner Ferien, einen Aus=
HEDE RSREEEit
flug von Weinheim aus in die Umgebung zu machen. Nach
lan=
ger Wanderung führte mich mein Weg zwiſchen Wieſen und
Felder — die allerdings ſchon längſt ihr ſommerliches Gewand
abgeſtreift hatten, auf denen ſich jedoch deſſen ungeachtet eine
fröhliche Schar Naben und Spatzen krächzend und piepſend
her=
umtummelten — an einem Orte vorbei, der im ganzen aus vier
großen Höfen und einem Gaſthauſe beſtand. An der Spitze dieſer
Niederlaſſung waltet ein Stabhalter!
Nach Einnahme eines einfachen Imbiſſes, beſtehend aus
Lim=
burgerkäſe, Brot und Apfelwein, denn für verwöhntere Anſprüche
ſchien das kleine Gaſthaus nicht eingeſtellt zu ſein, erkundigte ich
mich noch nach den Sugverhältniſſen, die mich wieder nach
Wein=
heim zurückbringen ſollten. Freundlich wies wir der Wirt den
Weg zum Bahnhof. Wie erſtaunte ich jedoch, als ich dieſen
wo allein die Möglichkeit der Erneuerung / Bahnhof ſah, der weiter nichts als eine geſchloſſene Bretterbude
bleiben die Neiſenden zurück. Ihre Vorräte darſtellte, an deſſen Front die Ankunft und Abfahrt der Züge
verzeichnet ſtand. Von einem Schalterbeamten oder irgend einem
Bahnangeſtellten war überhaupt nichts zu ſehen. Ich ſtellte nun
feſt, daß der Sug in etwa einer Stunde eintreffen müßte. Da ich
ermüdet war und die Nacht bereits hereinbrach, ſetzte ich mich
vor dem „Bahnhof” auf eine Bank, um den Sug zu erwarten.
Sehn Minuten vor Ankunft des Suges machte ich mich erneut
auf die Suche nach dem Schalterbeamten, um meine Fahrkarte
nach Weinheim zu löſen. Doch der Bahnhof blieb verſchloſſen.
Da ſehe ich in der Ferne zwei leuchtende Augen, ein Seichen, daß
der Sug ſich näherte. Was nun tun? Ohne Fahrkarte einſteigen!
In der feſten Annahme, nun endlich nach Hauſe zurückbefördert
zu werden, ſtand ich auf, um einzuſteigen. Doch der Sug fuhr zu
meinem größten Erſtaunen an mir vorüber. Kein
Schalter=
beamter, keine Fahrkarte, keine Fahrgelegenheit mehr!
Schimp=
fend und vom langen Warten noch ermüdeter, war ich bereits
entſchloſſen, nach dem „großen” Dorf zurückzukehren, um evtl.
auf dem Heuboden des Gaſthauſes ein Nachtlager zu finden —
denn in dieſem auf Fremdenverkehr kaum eingeſtellten Gaſthauſe
rechnete ich wohl kaum auf ein Fremdenzimmer — als plötzlich in
G
Fru
H
1-
Ur
S, dem Hochzeitspaare zu Ehren, in einem
ſo gewaltig auf, daß der Hannes ordentlich
ſtaunte er, „die tubacken ja gerade wie in
auch ſchon das junge Paar lachend vor der
ts.
ſtammelte da der Hannes in ſeiner
Ber=
den Hut vom Kopf und machte eine tiefe
lagt er folgendes ſelbſtverfaßte Gedicht:
2be Gott möge euch geben
ückliches, langes Leben,
gutes Grittchen und Gack,
uche gar gerne Cabak
ätze auch Silber und Gold,
enkt mir ſoviel ihr wollt;
Ure Liebe nie erkalte,
ünſcht euch Hannes, der Alte.
nunzelnde Gack wieder in den Hoſenſack und
nhirt einen ganzen Caler. Und der Alte ließ
Dankbarkeit das Seil auf den Boden fallen.
nun Gack mit ſeinem Grittchen überhopſen
ke dazu.
der das Kindervolk um den glücklichen
Ehe=
er ließ immer wieder ſeine Nickel= und
e Braun= und Blondköpfe regnen.
E neuen Buckſkinanzug hatte ſich tapfer im
Otraßenſtaub herumgewälzt, aber noch nicht
9t. Und da war ihm natürlich das Weinen
1.
der Gack auch ſchon vor ſeinem holprigen
2llädchen und Buben die letzten Batzen zu.
S doch glücken”, dachte da der Junge und
Uf die blinkenden Schätze. Und drei — vier
ſchwere Bengel kugelten auf ihm herum und drückten ihn ſcharf
am Boden hin. Da riß ein ſpitzer Stein dem kleinen
Wurzel=
klang die Buckſkinhoſe in der ganzen Länge auf und ſchnitt ihm
auch eine klaffende Wunde ins Knie. Aber diesmal hatte der
Bub eine Münze in der kleinen Fauſt, und da drängte das
Glücksgefühl alles andere zurück. Und den ſtechenden Schmerz in
ſeinem Beine ſpürte er erſt, als er wieder auf den Füßen ſtand.
Da ſickerte nun ein rotes Bächlein an der aufgeſchlitzten Hoſe
hinunter, und auch aus ſeiner Naſe tropfte das Blut auf den
ſchönen Buckſkinrock.
Konrad aber beſchaute zunächſt einmal ſeinen Pfennig, der
wohlgeborgen in ſeinem Jäuſtchen lag.
„Ei, ei,” ſagte er dann triumphierend zu ſeinen Kameraden,
„es iſt ein Fünfer.‟ Dann nahm der Junge ſein blaugewürfeltes
Schnupftuch, tupfte damit an dem offenen, blutenden Knie herum,
wiſchte auch die roten Cropfen von der Naſe fort und
ver=
ſchmierte ſich auf dieſe Weiſe Geſicht, Hände und
Sonntags=
gewand — denn das rote Bächlein lief immer noch weiter.
„Menſch,” rief der Daniel, „nun eile dich aber, daß du nach
Hauſe kommſt, ſonſt bluteſt du dich ja kaputt.”
„Ja,” meinte Konrad nun doch voller Angſt, „werde ich auch
wohl keine Prügel kriegen?"
„Komm her,” tröſtete Daniel, „wir gehen alle mit, und gar
zu bös werden ja doch deine Eltern nicht ſein.”
Und der ganze Kinderſchwarm nahm nun den verunglückten
Konrad in die Mitte und brachte ihn heim.
Konrads Mutter, die Jane, guckte grade an der Haustüre.
Und als ſie nun ihren rotgefärbten Jungen ſah, da ſchlug ſie die
Hände über dem Kopf zuſammen.
„Auch du lieb Himmelche,” ſchrie ſie hinaus, „was iſt denn
da paſſiert.”
„Ei,” erklärte der rote Daniel, „er hat ein Loch im Knie,
und im Buckſkin einen großen Riß.”
„Aber meine Naſe iſt noch ganz”, verteidigte ſich Konrad
zwiſchen Lachen und Weinen, „und ich habe auch fünf Pfennig
gerabbſcht.”
Und den Fünfer wollte der Junge nun ſeiner Mutter zeigen;
aber da hatte dieſe in ihrer Herzensangſt den Buben auch ſchon
gepackt und in die Stube getragen.
Dort ſaß Konrads Vater am Ciſch und gewahrte mit einem
Blick die zerriſſene Sonntagshöſe. Er haſtete vom Stuhle auf,
ſchnallte den Gürtel ab und wetterte ſeinen Jungen an: „Zum
Krizz und Krazz und Mauſeſchwanz, nun will ich dir einmal
Buckſkin geben!”
„Ei, Vater,” brüllte da der Kleine laut hinaus, „ei laß
mich doch gehen, ich konnte ja nichts dafür. Der Gack hat uns
Kindern das Geld doch hingeworfen, und hier habe ich einen
Fünfer.”
„Cu ſachte, Chriſtian, tu ſachte”, bettelte auch die Jane und
hielt ihrem Mann das klaffende, blutende Knie des Buben
ent=
gegen.
Und gleich ſprang der Vater beſorgt hinzu und ſchnallte den
Gürtel wieder um. Beide wuſchen eiligſt die Wunde aus, machten
ihrem Konrad einen Wickel ums Knie und brachten ihn ins
Bett.
„Es iſt ein Elend mit dieſem Oſevolk,” ſagte dann der
Chriſtian mit einem tiefen Seufzer, „aber wir wollen noch
zufrie=
den ſein, wenn der Junge nur ſeine geſunden Knochen behält.”
Die ſorgende Mutter ſetzte ſich auf die Ofenbank und
ſtreichelte voller Kummer an dem zerriſſenen und beſchmutzten
Sonntagsgewand ihres Buben herum.
„Iſt es denn in dieſer Welt möglich,” klagte die Jane ihrem
Mann, „daß ſich ſolch ſchöner Buckſkinſtoff in zwei Stunden ſo
verändern kann.”
„Liebe Frau,” gab Chriſtian Beſcheid, „bei unſerem
wil=
den Hitzeblitz iſt alles möglich.”
Konrad aber hatte ſich behaglich in die Kiſſen gekuſchelt und
guckte dort ſchmunzelnd ſeinen Fünfer an.
abſehbarer Entfernung der Sug auf offener Strecke ſtehen blieb
und ein Schaffner herausſprang.
So ſchnell mich meine Beine trägen konnten, lief ich über
Jahrdamm und Geleiſe hinweg, dem Suge nach, und wurde vom
Schaffner mit freundlichem Geſicht und folgenden Worten
omp=
fangen: „Sie haben Glück gehabt, Fräulein, wir hätten ſie
bei=
nahe überſehen, weil’s ſcho ſo dunkel iſch, snächſte Mal müſſen
Sie e Sündhölzle anzünde, damit wir Sie beſſer ſehen.”
Och ſtieg ein, ein Pfiff und der Sug ſetzte ſich in Bewegung.
Und das nächſte mal weiß ich, was ich zu tun habe — e
Sünd=
hölzlel
Bockſprünge auf der Cſelswieſe
und im Anzeigenteil.
Ein heiteres Kapitel für ſorgfältige Seitungsleſer.
Von K. Anders.
Die Seitung iſt die Arena der Oeffentlichkeit. Hier latteln
die Herren der öffentlichen Meinung ihre wohlgeſchirrten Nöſſer,
um die hohe Schule der Politik in allen Gangarten vorzureiten.
Sie tragen wohlabgewogene Gemeſſenheit zur Schau; nur ſelten
teilen ſie mit der Peitſche der Oronie oinon leichten Hieb aus. Die
Leute vom Feuilleton handhaben ihre geſchliffenen Sarkasmen
vergnüglich genug, wenn ein Familienzwiſt in der Oeffentlichkeit
ausgefochten wird. In der „Schleſiſchen Dorfzeitung” las man
eines Cages folgende Bekanntmachung:
„Schulden, die meine Frau Anna Kaſpereit, geb. Winkler,
macht oder gemacht hat, bezahle ich nicht, weil ſie mich in meiner
Abweſenheit böswillig demokratiſcher Weſe verlaſſen hat.
Friedrich Kaſpereit, Wohlau.”
Die Erwiderung ließ nicht auf ſich warten. Am Abend
er=
folgto prompt der Gegenhieb der bloßgeſtellten Ehehälfte. Das
lah ſo aus:
„Erwiderung. Och habe meinen Mann Friedrich Kaſpereit
nicht böswilligerweiſe verlaſſen, ſondern wegen ſtets grober Miß=
wie japauiſche Meſſerwerfer ihre Dolche. Sie ſpicken den
lite=
rariſchen Gegner auf Haaresbreite gegen die Wand. Der
Lokal=
redakteur gibt kunſtvolle Bruſttöne der Ueberzeugnug von ſich,
ſei es über die Vorteile eines neuen Müllabfuhrſyſtems oder über
die kulturelle Bedeutung eines neuen Cheaterſpielplans, er
ſchnei=
det wochenplaudernd Grimaſſen und ſchlägt ſeine Purzelbäume
quer durch die Arena. Ganz unten aber, am Schluß der
Vor=
ſtellung, toben ſich die Gelegenheitsparterreakrobaten aus. Sie
lind die freiwillig=unfreiwillig Mitwirkenden, die Gahlenden aus
dem Publikum, die ſich in der Rubrik „Aus dem Leſerkreiſe‟,
pulgo „Eſelswieſe”, tummeln oder im Anzeigenteil zu unſerer
Er=
heiterung debütieren und mit ihren Stilübungen entgleiſen.
Was der Redaktion irgendwie anfechtbar erſcheint, das
er=
ſcheint auf der Eſelswieſe, wo ſich jeder Vorzeiger der
Abonne=
mentsquittung austoben darf. Hier macht der Abonnent in
ſitt=
licher Entrüſtung auf kommunale Mißſtände aufmerkſam, oder er
beſchwert ſich; etwa in folgender Form: „Am 12. d. M. ging ich
die Burgſtraße entlang, als mir ein dort beſchäftigter Arbeiter
entgegenkam und mit einer Keule mich bedrohte und in rohem,
gemeinem Cone ſagte: Wenn Ihr noch länger lang geht, haue ich
dir mit der Keule einsl — Sch war ſo erſtaunt, daß ich nur
her=
vorbrachte: „Sie können das auch in anſtändigem Cone ſagen.”
So zu leſen in einer alten Nummer der „Berliner Preſſe” vom
Jahre 1890.
Der Anzeigenteil iſt noch immer eine Fundgrube unfreiwilligen
Humors, beſonders bei kleinen Blättern. Für den Dritten iſt os
handlung und Beleidigung. Und dann, Friedrich, ſei ohne Sorgen,
denn für mich und mein Kind werde ich nichts borgen, denn ich
verdiene mein Brod; ſei aber wohl bedacht und vergiß den
Schluckbuddel mit zwei Pfund Sülze zu einer Mahlzeit nicht.
Frau Kaſpereit, geb. Gauert.”
Ein geplagter Ehemann ließ ſeinem Kummer im „Lübener
Stadtblatt” freien Lauf: „Meine Frau Philipowski treibt es
ſo weit, und ich muß es in dem Stadtblatt veröffentlichen
laſſen, daß ich wo anders Unterkunft ſuchen muß. Sch bitte mir
Nuhe vor ihr ausl. V. P.
Dieſer kategoriſche Imperativ war aber ſo kläglich
ausgefal=
len, daß ſich nach zwei Cagen der Geplagte wiederum im
heimat=
lichen Blättchen vernehmen ließ: „Ich frage hierdurch meine
Ehefrau, geb. Griek, da ich keine Nuhe habe, aus welchem Grund
lie mich mit dem Beſen auf der Straße ſchlägt, und was ich ihr
tue, wegen meinem Erbteil. Nob. Philipowski.”
Sumeiſt muß die Frau das letzte Wort haben. Das ergibt
dann folgendes dramatiſche Geſpräch: „Ich warne hiermit
jeder=
mann, meiner Frau etwas zu borgen oder zu leihen, da ich für
nichts aufkomme. Nikolaus Hippchen.”
Hornentbrannt läßt ſich die andere beſſere (22) Ehehälfte
dar=
aufhin vernehmen: „Die Warnung des Ackevers Niſkolaus
Hipp=
chen in Lenbach, mir auf meinen Namen etwas zu borgen, iſt
grundlos, da ich auf deſſen Kredit verzichte, und auch deſſen Kredit
nicht brauche. Leider war ich ſchon früher gezwungen, mir die
notwendigſten Kleidungsſtücke zu borgen, weil Hippchen mir das
Geld verſagte. Er hielt es nicht einmal für Mannespflicht, die
fehlende Fenſterſcheibe in meinem Schlafzimemr anbriagen zu
laſſen, wodurch ich den garzen Winter der großen Kälte
ausge=
ſetzt war. Iſt das Mann? Katherin Hippchen.”
Wenn das wirklich ſo iſt, ſo müſſen wir — Hand aufs Herz—
die entrüſtete Frage dahin beantworten, daß Nikolaus Hippchen
aus Lenbach kein Mann war.
Den Abſchluß einer bewegten Liebes= und Leides=Affäre
er=
fahren wir durch das „Höchſter Kreisblatt‟. Hier der Cenorpart
des Finales: „Die wörtlichen und tätlichen Beleidigungen, die ich
mir heute früh am „Naſſauer Hof” gegen Frau J. B. und ihre
Cochter erlaubt habe, nehme ich hiermit bedauernd zurück, ebenſo
die Lieboserklärung vom Abend vorher. Ich erwarte die
ſofor=
tige Surückſendung meines Regenſchirms. Philipp S.‟
Es war nicht gerade ein flötenſüßes Duo, was dem feurigen
Liebhaber antwortete. Er bekam nämlich folgendes zu hören:
a
Schach
Nummer 361.
Aufgabe 517.
V. Marin in Barcelona.
(1. Preis, Spaniſches Turnier 1920.)
d e
d.
t
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Weiß: Kh7 Det Ne7 145 Sg8 Be2 f2 g3 h4
Schwarz: Kf5 Da1 Ih1 8bt b8 Bb3 a5 d4 d6 e3 g3 gI h5 (131; 34
Aufgabe 518.
3. Guidelli in Laveno.
(3. Preis, Good Companion, 1914.)
Weiß: Ka6 Dd 7 Tg7 h4 Uh7 h8. Sgt n5 Be4 e2 (10);
Schwarz: Ket Dg6. Tb8 e8 I.d6 k1 SbT h6 Ba7 65 d4 e3 f7 g8 (1
Matt in zwei Zügen.
Anfragen, Beiträge, Löſungen uſw. nur an die Schriftleitung
Darmſtädter Tagblatts mit der Aufſchrift „
Internationale Galerie moderner Problemkomponiſten. Illuſtrierte
Zeitſchrift für Schachfreunde. Redigiert von Hans Schaffer. Mit
dieſer Neuerſcheinung wird das ideale Ziel erſtrebt, den
Problemkompo=
niſten ein Denkmal zu ſetzen und allen Problemfreunden die beſten
Schöpfungen lebender Autoren vor Augen zu führen. Beſtellungen ſind
zu richten an die Redaktion „Problem=Galerie”. Wien II, Wiedner
Gürtel 42 (Oeſterreich). Das Abonnement der Monatsſchrift koſtet für
ein halbes Jahr 250 Mark, die Einzelnummer 0.50 Mark. Poſtſcheck=
Konto für Deutſchland: Leipzig Nr. 26 173.
A
Kätſel
IEe
Laues.
e II. I In die weißen Felder ſind die untenſtehenden Buchſtaben zu ſetzen,
ſo daß die 8 waagrechten Reihen Wörter von folgender Bedeurung
ent=
halten: 1. Stadt in Schleſien; 2. Raſſenmerkmal des blonden Germanen;
3. ſoviel wie „behorchen”; 4. Eigenſchaft mancher Tiere: 5. ſportliche
Tätigkeit; 6. etwas Vielverbreitetes; 7. volkstümliche Höflichkeitsphraſe
(kommt in der Oper „Der Bajazzo” vor); 8. Farbennuance.
Die auf den Punkt fallenden Buchſtaben, richtig geordnet, nennen
dann etwas „Laues”, 2 a, 7 b. 2 c, 1 d, 11 e, 1f. 1.g. 4h, 2i, 1k, 2I,
Carl Deubel.
1m, 3n, 3r, 3 8, 7t, 2u, 1ü, 1b, 1w.
Silbenrätſel.
Aus den Silben: a, an, ar, ard, bres, burg, cha, chi, dou, dril, du,
dus, e, el, ex, fiſch, gen, hai, hut, in, in, krut, la, lau, le, lett, lett, lich,
lip, lis, ma, mu, nach, ne, nies, nitz, nold, os, po, ra, re, reg, ri, rin, ros,
ſar, ſchang, ſe, ſti, tem ten, ter ti, tin, tog, wal, wurz, ſind 23 Wörter
zu bilden, deren Anfangs= und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten
geleſen, einen Spruch ergeben (ch — ein Buchſtabe).
Die Wörter bedeuten: 1 Schweizer Kanton, 2 Klaſſenarbeit, 3 Truppe
für Deckung des Rückzugs, 4 Zierpflanze, 5 Kleiner Dolch, 6 Fluß in
Vorderindien, 7 italieniſcher Wein, 8 Gewebe mit drei achen Fäden, 9
männlicher Vorname. 10 chineſiſche Handelsſtadt, 11 Beleuchtung, 12
Schutzmittel gegen Zauber, 13 franz. Schriftſteller, 14 Schweizer Ritter,
15 geometr. Figur, 16 Zierpflanze, 17 männlicher Vorname, 18 linker
„Dem Herrn:Phil, S—r zur Kenntnis, daß
ſeiner „Liebeserklärung”, weil lie ja doch nur im
uns keine Ueberraſchung noch Schmerz bereit.
aber mit den Beleidigungen!. Die ſchenken wir
leicht, und ſtatt beim Standesbeamten, prechen mi
Schiedsmann. Ohren alten Vegenſchirm (Anſchaff
ſtens 1,50 Mk.) mögen Sie ſich ſelbſt bei uns ab
Courage haben. Frau B. und Cochter.”
Saſt immer iſt der Mann der Leidtragende,
ſich durch die berühmte „Glucht in die Oeffentlich
ren ſucht. So ein armer Ceufel von Ehemaun.
Generalanzeiger” vernehmen läßt: „Meine Frau
now, iſt nicht imſtande, meine Blöße zu bedechten,
ihrer Blöße zu tun hat. Ich habe als Bräu
meine Wirtſchaft gehabt, jetzt hat ſie mich aus
habe ihre Schulden bezahlt, jetzt brauche ich ke
mehr, ich bin froh, daß ich mein Leben gerettet hi
und ihrer Familie ſtand mein Leben auf dem Sp
der mich kennt, bedauert mich, daß ich dazwiſch
Sch bin vollkommen der Mann, der eine Frau
aber meine Frau taugt nicht, einem Manne di
führen. Vorläufig haſt Du von meinem ſauren /
leben. In der Abendſtunde mußte ich flüchten, wo
mir mit Mordwaffen entgegengekommen ſind.
haſt Du ja auch alle geſtohlen. Arbeiter W. Ot
dorf.”
Eine gutgemeinte Warnung erließ ein enttä
in der „Borbecker Seitung”: „Meine unehrlie
wieder entkeniffen und hat die nötigen Möbel,
Speck und ſogar das nötige Bettzeug mir abg
7 Mark hat ſie ſeit vierzehn Cagen verſchluckt,
nicht zur Nuhe legen kann. Hat ſie ſich binnen
eingefunden, ſo ſind wir geſchiedene Leute, da
ausgeriſſen iſt. Ich warne jeden, der ſich ſo ein
Gute Nacht, ich ſuche mir ſofort eine Haushälte
laus Kaiderling.”
In den verſchiedenſten Formen haben die Bei
heiterung der Mitwelt lautwerden laſſen, daß
Weheſtand ſein kann, was Sokrates und anti
mehr iſt. Allerdings hat beſagter Sokrates das
mut des echten Philoſophen getragen, und iſt n
Seitungsexpedition gelaufen, wenn ihm ſeine Fr
eimer über den Kopf goß.
Aber es paſſieren auch noch angenehme Ding
auch dieſe ſpiegelt die Seitung getreulich. Dave
aus einer ſchleſiſchen Seitung, die folgende Anz
„Herzlichen Dank der Firma Max Ertel, den
Herrn Werkmeiſter Preisler, den Meiſtern u
Perſonal der Ertelſchen Schuhfabrik für die
leiſtung bei der am 11. Auguſt erfolgten Gebur
Johann Chaloupka und Frau.”
Nebenfluß des Main. 19 deutſche Stadt, 20 junger
inſchrift, 22 Urzuſtand der Erde, 23 großer Fiſch.
Das rätfelhafte Gitter.
2 a Zc3d7e 2f 3h 21 2m 4n 20 5
Vorſtehende 40 Buchſtaben ſchreibe man in die
die waagrechten und ſenkrechten Reihen gleichlau.
folgender Bedeutung enthalten: 1. deutſche Hauptſt
3. fremdländiſches Geldſtück, 4. Verteidigung.
1. 2. 3.
Auflöſung der Rätſel aus 719
Magiſches Kreuzworträtſel.
(wv. — waagrecht, ſ. — ſenkrech,
D.
10
Heidelbeere,
Bitte um Antwort!
2. Ampel, 3. Spalt, 4. Selke,
Streichholzrätſel.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rbeinſtr 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H Nette. Darmſtadt. Fernſpr. 14 2389 2392. — Alle Rechte vorbehalteh.
[ ← ][ ][ → ] g
verdre
Schlag
beiße
wie e
en 9EE
auder
bleib=
neilich ſchun emol beilaifich bemerkt hab, läwe
er pun de Schlagwörder, un manchmol kimmt’s
tt mer dozu eichens ſo e Art Wortkinſtler, odder
ngggſchiert, die wo nix zu dhu hawwe als hie un
v zu erfinne, wo demit ſich die Menſchheit dann
Bei Licht bedracht kimmt aam ſo e Schlagwort
ged, es ſteicht mit Glanz un Gloria in die Luft,
Feieräje vun Funke in die Gäjend, die Leit krieje
ne die Maulſpärr, un ſchließlich dhuts en Knall,
devo iwwrich, wie e winzig klaa bische Raach,
in de Luft verliert.
29
wer — udglaiwich Menſchheit leßt ſich immer widder uff
leif mi, un wann mer glaabt, ſie kemt endlich emol
den gebloſene Zauwer, dann ſteicht widder e nei
ſord un alles guckt un ſtaunt, awwer mer begreiſts
uac nz erkleerlich is: denn eben wo Begriffe fehlen,
ein S gwort zur rechten Zeit ſich ein.
ſpliess ich heert un lieſt mer äwe ſoviel vun Abbau.
labbe Lusgaweabbau, Schuldeabbau — die meiniche
prage, un da jo der Abbau vun Staatswege
ge=
ich mei Schulde fraideſtrahlend dem Staat zur
Ut, will mol ſähe, was er domit macht —
Siu, Preisabbau un ſo weider fort. Jedenfalls
es nor ſo kracht, bloß bei de Steiern, do ſchlegt
ueric’ Traft diräckt in’s Gäjedaal um. Un däß wärd
chgan et annerſt, un wann ſelbſt e Finanzſchenie, wie
dock—1 leuchtgens, ſeines Zeichens Studierat in
Penzi=
al owerſte Finanzminiſter enuffdegradiert wärd;
—me Studienrat im Allgemeine un vorm Herr
o im Beſunnere e iwwerrenzich Hochach=
y mir, wann’s dene Herrn ſo ernſt is, kennt mer
aifich e bische an de Steiern abbaue. Odder
nichſtens die ganz Steiererei e bische a facher
iwwerſichtlicher, un kennt ſe dem beſchrenkte
nd e bische abaſſe, ſo daß aach wenicher
am die wo kaa Rechenſchenie un Brozendualdiffe=
—en bloß e bische ſteierhinnerzieheriſch gebild ſin,
wähks auskenne, un wiſſe, wieviel ſe bezahle
ſie1 ſe verhaamliche kenne, ohne daß ſe peinlich un
hrle. Dann däß is doch emol ſo klar, wie
Klees=
eir de Steier afange abzubaue, dann kimmt der
baix iz vun ſelbſt ..
rha ybin ich der unmaßgebliche Magnung, daß der
Abd emol der Geſetzesabbau weer. Un ich bin der
hun- ſann heit en „ſtacker Mann” kemt — er kennt
bbel le mache, als wann er vun rund dauſend Geſetze
ichkeid mol rund neuhunnert abbaue dhet un
d keſt klar un deitlich mache, damit mer aach wißt,
Eie is. Statt dem awwer broduziern unſer
Bal=
ier neie un neie Geſetze, ſo daß ſich ſchließlich
Elhreib’s net hie, ſunſt ſtreiche mer’s die uff de
de raus), alſo daß ſich ſchließlich niemand mehr
ſochx) mol die, wo ſe ſälwer gemacht hawwe.
eſta ich hab des Gefiehl, daß ſich die
Geſetzfawri=
liewe Vaderland langſam zu ere gemeine
Ge=
ſt. Un do mißt vor alle Dinge de Abbauhewel
ageſetzt wärrn, ſunſt wärds im ganze Läwe nix. Dann je mehr
Geſetze, deſto klenner die Achdung defor, um je baddeimeßicher des
Reſchiement, däſto klenner des Afähe.
Iwwerhaubt muß ich ſage, wann ſchun emol vun
Schlag=
wörter die Redd is, ſo ſin die bollidiſch agehauchte die
gefehr=
lichſte. Zum Beiſpiel däß Schlagwort vum alleinſeelichmachende
„Ballamendarismuß”. — Mer hott vun Afang wunners
ge=
glaabt, was es mit dem uff ſich hett. Awwer mit de Zeit hott
doch aach des afellichſte Gemied gemärkt, daß es domit net weit
her is. Un wer net grad wit Blindheit geſchlage is, der ſieht,
daß ſich der ganze „Ballamendarismuß” langſam zu=eme große
Waſſerkobb ausgewaxe hott, den eichentlich ehrlich niemand mehr
verdeidiche dhut, ſundern höchſtens als nodwenniches Iwwel
gälde leßt ..
Ich hab nailich geläſe, daß es außer em Reichsdag noch
ſibb=
zeh Rechierunge, un ſibbzeh Ballamende gibt, un daß mer in
Deitſchland — im Bauſch un Boge gerächent, rund
zwaa=
dauſenddreihunnerdneungich „Ballſamendarier” hawwe,
die wo mitreſchiern hälfe därfe. Wärd in dem Fall do net e
bische drufflos reſchiert, un kennt mer do net mit Recht ſage:
Viel Köche verdärben den Brei, ſoweit do noch was dra zu
ver=
därwe is. Alſo do weer doch emol Geläjendheit zum Abbau.
No wann net alle Zeiche drieche ſcheints jo aach in dem
balla=
mendariſche Waſſerkobb langſam zu demmern, un wann’s aach
grad kaa „Gedder”=Demmerung is ſo is es doch e „Baddei=
Herr=
gödder=Demmerung”, wobei ſich’s haubtſächlich drum dreht, ob an
de „Grundſätz” feſtgehalte ſoll wärrn odder net.
Iwwrichens, do ſin mer ſchun widder an ſo=eme uffgedunſene
Schlagwort: „Grundſätz” — Ofſe geſtanne, ich hab die Erfahrung
gemacht, daß mer mit Grundſätz immer dann bei de Hand is,
wann mer for was kaan Grund finne dhut. Un do verſteift mer
ſich in ſeine Borniertheit uff ärchend ſo en uffgeläſene
Grund=
ſatz” den wo mer ſozuſage an Kindesſtatt agenumme hott, un
mit dem mer „grundſätzlich” alles loſſe un dhu kann, ganz wie’s
gam baßt. Un uff ſein Grundſatz is mer nadierlich aſch ſtolz, do
hellt mer dra feſt un wann die Wäld in Sticker geht. Die
„Grundſatz”=Brieder, wann die in de Bolledick, odder im Ge=
Aa Glick, daß de Friehling noch net uff die Idee kumme is,
ſich neiſachlich uffzublooſe, ſundern der gibt nix uff die
Schlag=
wörter un macht’s wie er’s for dauſende Johr aach ſchun gemacht
hott. s Gäjedaal weer net auszudenke, dann wann do emol ſo
e neiſachlicher Reſchiſſeer ſei Kinſte zeiche därft, un dhet ſage: den
meinwäſe e Roll ſpiele un mitzuredde hawwe, dann waaß mer
nie, wie’s ausgeht. Dann mehr wie ihrn verweſchene Grundſatz
hawwe ſe net in die Wagſchal zu wärfe, do reite ſe druff erum,
daher aach der Name: Brinzibiereider; es ſin die Bremsklötzer
im effendliche Lewe.
E anner Schlagwort, däß wo in de Bolledick nor e ganz
unnergeordent Roll ſpielt, däß is die Sachlichkeit, die hott nix
mit de Bolledick zu dhu, dann do is es jo grad die greeßt Kunſt,
im gegäwene Moment mechlichſt unſachlich zu ſei. — Alſo die
Sachlichkeit, odder vielmehr die neie Sachlichkeid, däß is aach ſo
e Schlagwort, däß wo ſich ſogar es Recht eraus genumme hott,
unſere armſeliche Zeit den Stembel uffzudricke. Mer hott däßhalb
zeither net höher geſchworn, wie uff die neie Sachlichkeid, un ich
bin ſogar iwwerzeicht, daß ſich mancher die neie Sachlichkeid als
Mendelche umhenke dhut, unner dem er ſei bische Nixkennerei un
geiſtiſche Armſeelichkeid verbärche kann. Awwer mer is doch
zimmlich bald dehinner kumme, daß mer domit baan Hund
hinnerm Owe evorlocke kann, un mer lebt däßhalb, ſoweit wie
meglich widder altſachlich; däß haaßt ſo wie’s aam baßt, un
leßt ſich vun kaam Reißbrettdickdor mehr vorſchreiwe, wie mer
neiſachlich zu läwe hott, indem daß mer in Haiſer wohne ſoll,
wo mer ſich net drinn dehaam fiehlt, un wo mer uff e Laader
ſteije muß, wann mer mol em Fenſter nausgucke will, un wo die
Möwel an die Wand geſchraubt ſin, un wo’s Stiehl drinn gibt,
die wo ſo neiſachlich unbequem ſin, daß mer Rohne in die vier
Buſchſtawe krickt, wann mer ſich druff ſetze dhut . . .
Friehling kann mer net mehr „ſo” ſpiele — — allmächtiger
Strohſack, wie dhet dann die Welt ausſähe. Frog net ...
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Noddabehne, die Woch ſin aach die
geſamdte Wärtſchaftsverbendler unſerm Herr Owwerowwer uff
die Bud geſtieje un hawwem broffilackdiſch allerhand in’s Wax
gedrickt, in bedräffs de geplante Steiererheehunge un ſo, un
ſie hawwe ſogar geſagt, daß die Stodt endlich ſparn mißt. —
hawwem ausenannerdiffediert, daß die Stadt „ſparn” mißt. Ja
Ja du liewer Himmel, däß is mei Bredicht ſchun lang, awwer
wann ich die Johrn her emol was gefliſtert hab, un hab geſagt:
„Kinner, macht’s net ſo aſch!” — do hott’s gehaaße: „Gehaam,
ſchläächt Bienche, was verſtehſt dann du altfrenbiſch Dunſel
vun=
eme uffſträwende Gemeinwäſe!” — Ja un däß is mer ſogar vun
Leit geſagt worrn, die wo heit ſo heffdich vum Sparn redde. —
So ennern ſich die Zeide un die Aſichte.
Jwwrichens, gewunnert hab ich mich bloß, daß die
Wärt=
ſchaftler unſern Owwerowwer iwwerhaubt agedroffe hawwe.
Do hatte, ſe nämlich ſchwer Glick, indem doch unſer
Borje=
maaſter neierdings ihr Gewärwe im Umherziehe bedreiwe. Sie
kennte ruhig en „Verband reiſender Borjemaaſter” grinde, un
kennte ſich an dem „Sexhunnerdjohrfeier=Meß=Juwiläumszug”
bedeiliche.
Awver mir macht’s ſo de Eidruck, als wann=en die Luſt
naach un nooch vergingt. Beſunners unſerm Owwerowwer, der
wo doch eichentlich immer ſo e bische e Fähwel hatt for’s
Rä=
bräſſendadiefe. Un ausgerächent in unſerm Juwiläumsjohr,
wo er ſich emol vun ſeine räbbräſſendadiefſte Seid hett zeiche
kenne, ausgerächent do ſoll er ſparn. Krick mer do net die Krenk.
Noja, ich ſäh’s immer mehr un mehr, däß gibt e
Juwiläums=
johr vun dem wärd mer noch ſchwätze in de ſpetſte Zeite. Un
valleicht ſin ſe im Stand un dhun zur ewichen Erinnerung an
däß Juwiläumsnotjohr aach ere Stroß den entſprechende
Juwi=
läumsnome gäwwe; wie weer’s mit „Bruch= un Dalles=
Brumme=
nad‟
Halt do fellt mer ei, do is dieſer Dag im Buchhannel e
Bichelche erſchiene, däß wo die ſpeedere Geſchlächter äwenfalls
an des Juwiläumsjohr erinnern ſoll, nemlich des Beſſunger
„Flur=, Platz= Straße= und Schnaaſe=Namens=Buch” wodrinn
alle Flurplatzſtraßeſchnagſenome uffgezehlt, verdeitſcht, un
ver=
heinerdeitſcht ſin. Odder muß mer in dem Fall „
verlabbings=
haiſerdeitſch” ſage. Dann des Werkche is vun=eme ächte
Beſſun=
ger Bub, nemlich vum Doktor Hannes Kraft, mit viel Lieb
un Fleiß zuſammegedrage, un ſoll in kaaner Heimtbiwweljodhek
fehle; ja ſelbſt bei Kaam, der wo ſich e bische for die
Orts=
geſchichte verindräſſiert. s koſt bloß e Mackener drei, odder ſo,
un is dodefor vun bleiwendem Wert; im Gäjedaal, je älder ſo
e Buch wärd, deſto koſtbarer wärds. Es is bloß in e paar
Exem=
blarn noch zu hawwe, un ich mecht’s jedem gude Darmſtädter
un Beſſunger an’s Härz leeche.
For de Niebergall=Brunne: Vun=eme gude Speezel: Zehe
Mack; an de Pauluskärch: Fimf Mack; unner N. N.: Hunnerd
Mack! — Danke ſchee! —
zeitgemäße Haushalt.
nd Rheumatismus heilt man gut und
ie in Säckchen gefüllt tüchtig im heißen Ofen
—und nun ſo heiß es geht auf die ſchmerzenden
gel wird!
2 Weingebäck. Niemals wird die Hausfrau
in, wenn unverhofft Beſuch eintrifft, hat ſie
ſe! Sie kann es ſich billig ſelbſt herſtellen.
(den chtig mit ¼ Pfd. Zucker geſchlagen, alsdann
orgläschen Rum, etwas abgeriebene
Zitronen=
ſoviel Mehl, daß ſich der Teig rollen läßt,
* nun dünn aus, ſteche mit der Form oder
en Figuren ab und backe in Fett, Butter oder
b. Nun beſtreut man das Gebäck leicht mit
engt mit Roſenwaſſer und zuckert nun gut
rzucker kann auch geſtoßener Zimt beigegeben
is kann jede Hausfrau ſich ſelbſt herſtellen
tlitativ und quantitativ erfreuen. Erforderlich
Eidotter, VaniTe, 34 Liter kalte Milch, die zu=
If mäßigem Feuer gut gerührt werden. Er=
½ Liter Schlagfahne darunter, füllt in eine
kann alsdann auftragen!
e. Ueber riſſige oder gerötete Hände klagen
wenden ſie jedoch folgendes Mittel, dann kann
*rrichtet werden und ſie wird im
Geſellſchafts=
e weiße Hände haben. Der Saft einer kleinen
n Zitrone, ein Eiweiß, zwei Eßlöffel guter
u de Cologne werden gut verrührt und in
iden Fläſchchen aufbewahrt. Nach jedem
T damit alle Stellen der Hand ein.
dhne daß die Schale dabei berſtet, iſt gar nicht
* dem Waſſer einen viertel Eßlöffel Salz hin=
Te Eier laufen in dieſem Kochwaſſer nicht aus!
Speiſen=Zettel.
Geröſtete Grünkernſuppe, friſche Spargel mit
und Schinken, Eis. — Montag:
Tomaten=
mit Tomatenpüree. — Dienstag:
Ochſen=
blettes, mit grünen Bohnen, Salzkartoffeln. —
Bluppe, Spiegeleier, jungen Spinat, Kartoffeln,
inerstag: Fleiſchbrühe, Rindfleiſch gekocht,
und Salzkartoffeln. — Freitag”:
Gemüſe=
gekocht, Kartoffeln, holländiſche Tunke.
Denſuppe, Rindswürſtchen, Auflauf.
C. K. Die Edel=Gigolette.
(Einträgliche Frauenberufe.)
Die eleganten Londoner Hotels, die ſich in der Segſon” auf
den Beſuch reicher Leute, beſonders aus der Neuen Welt, gerüſtet
haben, beſchäftigen auch eine Anzahl von jungen Damen aus
guten Familien in Berufen, die den Reiz der Neuheit und den
Vorzug eines guten Verdienſtes haben. Da gibt es z. B. die
„berufsmäßigen Ballwirtinnen”, die man auch mit
einem andern Namen als „Edel=Gigoletten” bezeichnen kann. Sie
ſind dazu engagiert, beim abendlichen Ball neue Tänze
vorzu=
führen und die übrige Zeit einſamen Beſuchern Geſellſchaft zu
leiſten. Ihre Bezüge belaufen ſich bis auf 400 Mk. in der Woche.
Es ſind zum größten Teil Angehörige guter Familien, die ihren
Beruf in der vornehmſten und angenehmſten Weiſe ausüben.
Kein Herr darf eine ſolche Edel=Gigolette zum Tanz auffordern,
wenn er ſich ihr nicht hat vorher durch den Oberkellner vorſtellen
laſſen. Nach dem Tanz darf er ſie nicht an ſeinen Tiſch
auf=
fordern, ſondern muß ſie mit vorſchriftsmäßiger Verbeugung
wie=
der an ihren Platz zurückführen. Ein anderer einträglicher Poſten,
der von gebildeten Damen in den großen Hotels des Londoner
Weſtens bekleidet wird, iſt der der „Geſellſchafts=
Emp=
fangsdame‟ Dieſe Frauen müſſen vornehme und reiche
Gäſte ſofort nach der Ankunft begrüßen und müſſen dafür ſongen,
daß ihre Zimmer mit dem paſſenden Blumenſchmuck ausgeſtattet
ſind. In beſonders wichtigen Fällen begeben ſie ſich bereits an
den Hafen, um die Gäſte dort zu empfangen und mit ihnen nach
London zu reiſen, wobei ſie alles auf das bequemſte arrangieren.
Sie haben mit den Damen Beſorgungen zu machen, ſowie die
Gäſte beim Beſuch von Sehenswürdigkeiten, Theatern und
Reſtau=
rants auf Wunſch zu begleiten. Die Empfangsdame ſteht
über=
haupt den Fremden mit Rat und Tat zur Verfügung, und muß
z. B. auch Familien, die längere Zeit bleiben und ihre Kinder
in England unterrichten laſſen wollen, die beſten Schulen und
Erziehungsanſtalten nachweiſen.
C. K. Eine engliſche Baumwoll=Woche.
In England findet jetzt eine nationale Baumwoll=Woche ſtatt,
in der führende Damen der Geſellſchaft die bisher ſo arg
ver=
nachläſſigten Baumwoll=Fabrikate von Lancaſhire ſelbſt tragen
und damit in die Mode einführen wollen. Es werden „
Baum=
wollkleider=Geſellſchaften” veranſtaltet, bei denen alle Damen in
Toiletten aus Lancaſhirer Muſſelin oder Voile erſcheinen. Auch
auf der großen Toilettenſchau des Wettrennens von Ascot
wer=
den einige Modedamen Baumwollkleider tragen, und zwar wird
man neben den feineren Stoffen auch die derberen Erzeugniſſe
von Mancheſter bevorzugen. Man hofft, auf dieſe Weiſe der
leidenden Baumwollinduſtrie etwas aufzuhelfen.
Humor
Beim Wort genommen.
„Ich habe Ihre Katze totgefahren, ich werde ſie aber erſetzen.”
„Gut, Fräulein, können Sie aber auch Ratten fangen?”
Im Antiquariat. „Ich möchte gern dieſes Buch verkaufen. Wi
viel können Sie dafür geben?” — „Bedaure ſehr, wir kaufen nur gan
Bibliotheken!“ — „Aber das iſt ja meine ganze Bibliothek!“
(Paſſing Show.)
Kleiner Wortwechſel. „Sie ſind ein Idiot!“ — „Herr, das iſt eit
Beleidigung!!“ — „Nein — eine Diagnoſe!”
(Pele=Méle.)
Im Büro. „Wie, Fräulein Müller? Eben habe ich dem Buck
halter einen freien Tag zugeſagt, weil er ſich verheiraten will, und je
wollen Sie auch frei haben?!“ — „Ja, ich bin doch die Braut!”
(Paſſing Show.
In jedem Land. „Wo ſind Sie zu Hauſe, Matroſe?”
A
Seeleute ſind überall zu Hauſe!” — „Und wo wohnt Ihre Braut?"
„Zu Hauſe!
(Berlingske Tidende.)
Das Beſſere. „Gnädige Frau, draußen iſt ein kleiner Mann mi
einem großen Paket.”
laſſen Sie das große Paket herein!
Ewig wechſelnd. „Nun
Frau, haſt du bei der E
mittlerin eim neues Mädchen gefunden?” — „Leider nicht!”
War denm Ceine da?‟ —
) ein paar Dutzend. Aber die hatte ie
alle ſchon!”
(Kaſper.)
Haben Sie ſchon Ihre
Weekend=Ausrüſtung?
Nein, noch nicht? — Dann iſt es aber wirklich
ſchon hoch an der Zeit, denn die ſchönen Tage ſtehen
vor der Türe und Sie haben den langen Winter
über (ſofern Sie nicht zu den
Schneeſportbegeiſter=
ten zählen) ſicherlich ein bißchen friſche Luft ſehr
entbehrt, ſo daß es Ihnen doppelte Freude
be=
reiten wird, endlich wieder ins Freie zu kommen.
Was bedeutet aber der allerſchönſte, ſonnigſte
Frühlingstag ohne die dazugehörige Aufmachung!
Die Zeiten, da man mit Poeſie und
Baumwoll=
ſtoff ſein Auslangen fand, ſind längſt vorbei, denn
„neue Sachlichkeit” und „Tweed” haben ſie abgelöſt,
wobei die „neue Sachlichkeit” noch einigermaßen
wohlfeiler iſt als der Tweed, der eine ſchwere
Breſche in die ohnedies ſchon arg mitgenommene
Brieftaſche ſchlägt.
Und außerdem gibt es ja noch ſo viele wichtige
Anſchaffungen für die beginnende Saiſon, denn
abgeſehen von den vielen Kleinigkeiten, die jede
Frau braucht, iſt gar manches, das noch dringlicher
iſt als eine neue Weekend=Aufmachung;
anderer=
ſeits gibt es keinen Zweifel darüber, daß man die
wenigen Feierſtunden, die einem zu Gebote ſtehen,
nur dann vollkommen genießen kann, wenn man
überzeugt iſt, auch in der Kleidung entſprechend
vorgeſorgt zu haben.
Im Grunde genommen ſtellt die
Weekend=
aufmachung nur dann keine materielle
Mehr=
belaſtung dar, wenn man ſich für Stücke entſcheidet,
die nicht nur für dieſen einen, einzigen Zweck.
ſondern auch in der Stadt für vegneriſches Wetter
und ſpäterhin für die Sommerreiſe brauchbar
ſind.
Um ſich nicht zu übereilen und nicht für
un=
nötige Kleinigkeiten Geld zu opfern iſt es immer
gut, ſich über die Weekendgarderobe vorerſt einen
überſichtlichen Plan, in Form eines kleinen
mo=
diſchen Programmes zu machen, an das man ſich dann aber auch
mit Konſequenz halten muß.
Es heißt alſo, ſich vorerſt die Frage vorzulegen, was für
die Wochenendtour das Allerwichtigſte ſei: ſicherlich in erſter Linie
jenes Stück, das man für die Fahrt braucht: alſo der Mantel
moder das Koſtüm.
Gerade heuer gibt es hier eine ſehr reiche Auswahl und
trotzdem die Mode für die nachmittägliche und abendliche Auf
machung einen außerordentlichen Phantaſiereichtum bekundet,
hält ſie ſich für Trofteurzwecke in durchaus beſcheidenen Grenzen.
Das Hauptaugenmerk gilt der guten Paßform und dem
ſchönen Materiale, während alle unweſentlichen Details
vollkom=
men übergangen werden. Gerade darum mag ja auch der neue
ſportliche Stil ſo ungemein anziehend ſein, ſo frei von jeder
„gewollten” Note, ſo ganz das, was die elegante Frau für ihre
Wochenendtour wünſcht.
Die neuen Mäntel haben eine ungezwungene Weite, ſind
alſo ſehr bequem; man ſieht weniger enge Paletots denn je;
hin=
gegen viel mehr Raglans, auch ſportliche Umhüllen in
eigen=
artigem Kimonoſchnitt, der ſchon lange nicht zu ſehen war und
eben darum ganz beſonders beifä
Dieſe Umhüllen hält man mit e
in ſportlicher Art zuſammen,
trä=
ſalopper Art hoch=aufgeſchlagen
mit einem ledernen Riemchen, u
riſchem Wetter zum Halſe ſchl
Die Lederbänder wiederholen
Aermeln. Für einen ſolchen
einer der grobporigen Modeſtof
(letzte Skizze rechts).
Für die zahlreichen Anhänger
lichen Note wäre ein Jackenkleid
wert, das aus einer kurzen Uml
Träger gehaltenen Rocke und
ei=
durch Säumchen garnierten Her
Dieſe Koſtüme pflegen, aus
am beſten auszuſehen und ſol
wirkende Neutralfarbe haben,
bleibt und niemals als unmode
den kann (Mittelbild).
Mit dieſen Dingen aber iſt
rüſtung noch keineswegs erſchk
braucht ſelbſt für einen Einta
ein ganz einfaches Kleid, das f
gang im Sonnenſchein, für de
u. dgl.) für den Weg zum Bade
für die Mußeſtunden im Liegeſtu!
Dieſe Modelle ſind in der Regel
ten Waſchmateriale verfertigt
Hemdenſeide, Seidenleinen, Rol
ſ=
haben einen ſehr flotten, ungez
(Skizze rechts oben).
Ein Kleid dieſer Art iſt imn
köfferchen unterzubringen und
zeitig ein Hauskleid für die erſt K
im Weekend=Hotel.
Wer ſchon den vorhergehen! E
ſtimmungsort verbringen und 1
der allgemeinen Geſelligkeit
wird natürlich gezwungen ſein,
Kleid mitzunehmen.
Hier wäre hauptſächlich ei
hiffon=Modell anzuraten, da es — ſelbſ
klein zuſammengelegt wird — niemals
und mit ſeinem großen Blütenornamente
dekorativ wirkt (erſtes Bild).
Während man den weiten Mantel, für
das Koſtüm nimmt, kagn man das kleine, ſt
die Aufmachung für den Abend leicht nebe
ſtücken im Neceſſair unterbringen.
Boleros ſind wieder
modern.
Sicherlich mutet dieſe neue Mode
einiger=
maßen exotiſch an, ohne aber dabei übertrieben
oder exzentriſch zu wirken und vermutlich wird
gerade das Ungewohnte daran die elegante Frau
zu feſſeln vermögen, ſo daß man ſchon jetzt mit
Fug und Recht vorausſagen darf, daß Bolero=
Effeite über kurz oder lang durchaus populär ſein
werden.
Diesmal hat ſich die Mode eben auf
verſchie=
denen Gebieten gleichzeitig verſucht, ſehr zu
Ge=
fallen aller modebefliſſenen Kreiſe, weil auf dieſe
Weiſe die Gefahr einer modiſchen „Uniformierung”
unter allen Umſtänden gebannt erſcheint.
Wie man weiß, haben die letzten Schaffungen
der Saiſon vielfach Empire=Charakter, wie ſich
überhaupt der Stil des beginnenden neunzehnten
Jahrhunderts nicht nur in der Linie, ſondern auch
in den vielen unſcheinbaren Attributen der
Auf=
machung bekundet.
Außerdem aber folgen nicht wenige
Schaf=
fungen einem Stil, der ſeine Hauptmotive der
Biedermeier=Mode entlehnt, ſo daß die neuen
Sil=
houetten überhaupt eine auf vergangene Vorbilder
zurückgreifende Mode darſtellen.
Nun kommt aber noch eine dritte Variante der
Mode, die darin beſteht, daß man nationale
Trachten=Ideen für die Tagesmode
aus=
zuwerten beſtrebt iſt.
Dies ſcheint auch garnicht verwunderlich, wenn
man bedenkt, daß die früher beſprochenen Stile
mitunter etwas faſt Süßliches an ſich haben, das
vielleicht für manche Frauen ganz entzückend iſt,
andere aber wieder oft ſehr unvorteilhaft kleiden
würde, darunter natürlich beſonders jene, die eine
markantere Note brauchen, um gut zur Geltung
gebracht zu werden.
Darum haben die großen Salons gerne die
Anregungen einiger Modekünſtler aufgegriffen,
die ihre Ideen aus ſpaniſchen, marokkaniſchen
tuneſiſchen und algeriſchen Koſtümen holten und auf dieſer Baſis
jene Mode ſchufen, die ſo außerordentlich wirkungsvoll iſt: das
Bolero.
Wie man weiß brachte die letzte Saiſon inſofern einen
völligen Umſchwung mit ſich, als ſie gänzlich veränderte
Propor=
tionen als einzig=richtunggebend ins Treffen führte und die
hochgerückte Taille einerſeits, den ſtark verlängerten Rock
an=
dererſeits als Neueſtes in den Vordergrund ſtellte.
Die ſo entſtandene neue Modeform, die an ſich ſchon
vor=
teilhaft und jugendlich wirkt, erhält durch die kleinen Bolero=
Jäckchen noch einen originelleren Akzent, da dieſe Umhüllen
ganz ausnahmslos etwas Anregendes haben, das von der All=
tagsmode wohltuend abweicht. Natürlich kam dem Bolero=
Gedanken auch die Tatſache ſehr entgegen, daß das Koſtüm
heuer einen wahren Siegeszug antreten konnte, nachdem es
Jahre hindurch in völlige Vergeſſenheit geraten war.
Während nun manche elegante Frau die ſogenannten „
klaſ=
ſiſchen” Koſtümjacken als zu korrekt und zu ſtreng bezeichnet, gibt
es auch wieder ſehr viele, die ſich ſchon der maleriſchen Wirkung
wegen lieber für ein Bolero=Jäckchen entſcheiden, das denn
auch auf allen Gebieten der Mode Anwendung findet und
akademiſch geſprochen — ebenſogut für die vormittägliche
Auf=
machung wie für den Nachmittag und Abend brauchbar iſt und
immer entzückend atsſieht, außerdem eine jener modiſchen
Fein=
heiten bietet, die ſo ſelten ſind und die man eben darum von
Saiſon zu Saiſon, von Jah
ſüchtig erwartet. Verſuchen
an Hand einiger Sckizzen
effekten vertraut zu machen, 7
die den Koſtümen der ſpaniſchen
empfunden ſind, von den am
SS häuſern begeiſtert aufgenommer
auch bei uns ihren Einzug ha
Ungemein intereſſant iſt
das Bolero ſelbſt in Verbindu
fachen Trotteur ſehr reizvoll a.
Als eine Schaffung dieſer
unſer erſtes Modell vorzuſtellen
ſten aus einem kleinkarierten
tigen, wobei ſchwarz=weiße, gre
ſchwarze Muſter am beliebteſt
haupt „Pepita” als eines de
Saiſon gilt.
Der Rock dieſes Modells i
daß an die breite, nach oben hil
len Lackgürtel abgeſchloſſene
partie anſchließt, die in ihrem 2
iſt, unten aber aufſpringt. Die
Rücken mit der Paſſe des Rock
iſt vorne geteilt und öffnet ſich
in der Mitte mit ſchwarzen 9
Plaſtron, deſſen Bubenkragen
gen wird und ſehr jugendlich 1
ſieht.
Der ſchwarze Stroh= oder
ſchlichten Bandgarnierung iſt
Art das Netteſte.
Für das ſeidene Nachmitta
abnehmbares, Bolero=Jäckchen
ſein und wird häufig mit der
kleides” in Verbindung gebrag
Unſer Mittelbild führt ein
Art vor Augen. Der reich=glock
zu verbreiterten Keilen zuſam.
einem Gürtel=Leiſtchen abſchlie
ſchwarze Seide verfertigt,
mit ſeinen halblangen, kelchfo!
Die Bluſe hingegen, mit
deten Schalkragen und den ebenfalls ge
(die aus dem Halbärmel des Boleros he‟”
hellem Georgette in Weiß oder in modern."
Auch die abendliche Mode bedient ſich
und ſchafft aus der Vereinigung eines aib
einem langärmeligen Bolero, das evenme
kleinen Schulter=Cape kombiniert werden.!"
originellſten Zuſammenſtellungen.
Es ergibt ſich hier das „Cape=Bole
der hochſommerlichen Mode ſicherlich n9e
werden.
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Städl. Akademie für- Tonkunst
Darmstadt.
Direktor: Städt. Musikdirektor W. Schmitt
„Hess sches Seminar für Sprecherziehung”
Leiter: Universitätslektor
F. K. Roedemever, Frankfurt a. II.
Das Sommersemester
beginnt Donnerstag, den 8. Mai 1930.
Abteilung Darmstadt: Jeden Donners äg
16—17.30 Uhr: Anfänger-Seminar für
Sprecherziehung
Sprech-
technik und mundartkreie
Ausprache!
17.30—18.30 Uhr: Seminar für
Bort-
geschrittene: (
Ausdrucks-
kunst und gesprochene
Dichtung).
19—20.30 Uhr: Rhetorikum (kreie Rede
für Anfänger und
Vort-
geschrittene).
Studiengeld: im Monat 5.— RM. für
die Studierenden der
Tech-
nischen Hochschule, des
Pädagogischen Instituts,
der Städt, Akademie für
Tonkunst und für
Refe-
rendare 3.— RM.
Verpfichtung für ein Semester.
Anmeldungen und Auskunft im Sekretariat
der Städt. Akademie für Tonkunst
Elisabethenstraße 36. (7396
Sonntag, den 4. Mai 1930
Nur nsch heute und morgen! Nur noch heute und morgen! Hur noch heute und morgen!
Ein historischer Film in
neuer Fassung mit
Tonaufnahmen:
OORINNE
GRIERIIA
Die ungekränte
Janict
Hawilton, Tord elsons letzte
Liebe
Regie: Frank LIoyd
In d. Titelrolle: Gorinne Griffith
In der männlichen Hauptrolle:
Victor Varconi
Der abenteuerliche Lebensweg
der LadyHamilton,
derenSchön-
heit Maler wie Gainsborough
und Reynolds entzückte und
anfeuerte und die bis zur
ver-
götterten Geliebten v. Englands
großem Seehelden, Lord
Welson aufstieg.
Dazu das aktuelle und
bunte Belprogramm
Iugendliche zugelassen.
Beginn 2, 4.10, 6.20, 8.30 Uhr
Ein amüsantes, unterhaltendes
Lustspiel:
Harry Liedtke
Der Eruieber
Regie: Geza von Bolrary
Eine Dollarprinzessin, dieTocht.
des Hosenknopkkönigs hat den
Adelsfimmel und will absolut.
einen Grafen heiraten. — Ihr
Vater will sie dagegen mit
einem smarten Jankee
verhei-
raten. — Er engagiert sich
einen feschen Kavalier, der
sie von ihrem Spleen heilen
soll. — Und dieser Kavalier
ist Harry Liedtke der wie
immer das u. sein Ziel erreicht.
In weiteren Hauptrollen:
Dolly Daris, Adele Sandrock,
Lrust Verebes, Albert Paulig.
Dazu das aktuelle und bunte
Beiprogramm.
Der neueste und beste
Detektivfilm der Saison:
Maurt Kegos
Kashen
Manuskript und Regie:
Rudolf Meinert.
Ein Kriwinalfilm modernst.
Art und von beispielloser
Spannung. Stuart Webhs,
der Meister aller Detektine
auf seiner mit unzähligen
Gefahren gespiekten Jagd
hinter dem AusbrecberJonny
Dazu das aktuelle und bunte
Beiprogramm.
Begiun 2 Uhr
Beginn 2 Uhr (F.7342
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Mttagessen: 1.20, 1.50, 2.00 U. 2.50,
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Oualitätsbiere, la offene und Flaschenweine,
Tag-
lich: Unterholtungsmasik-
Bei ungünstiger Witerung in den Lokaltsten.
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Heute Sonntag, abends 8½ Uhr
Zum letzten Male! (Sonder-Gastspiel)
Die Comedian Harmonists
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Das Tasblatt schreibt:
„Selten wurde ein verständnisreiches Publikum
so begeistert, wie gestern abend!"
„Die Comedian Harmonists haben gesiegt aut
7385
der ganzen Linie‟
. . „sie sind das Tagesgespräch in Darmstadt!“
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Karten: Verk.-Büro, 10-12, Kasse Orpheum ab 3 Uhr.
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Freitag, den 9. Mai, 20 Uhr
im Kleinen Haus
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Arien von deutschen und italienischen Meistern.
Am Flügel Hans Simon
Eintrittskarten zu 1—5 RM. an der Tageskasse des
Kleinen Hauses.
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Herrengarten-Café
Heute vormittag von12— 1Uhr
Frühkonzert
Nachmittags von 4 — 6‟ Uhr
und abends von 8 — 113 Uhr
Künstlerkonzert
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Alter Ratskeller
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Eintritt frei!
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Beginn 8 Uhr
Sonntags 6 Uhr.
Inhaber Hans Tod
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Dieburgerstr. 97
Heute Sonntag, ab 4 Uhr nachm.
bis 7 Uhr
Grodes Garten-Konzert
von 8—11 Uhr verstärktes Orchester
unter Leitung ihres Kapellmeisters
Willy Schlupp.
Eintritt frei.
Bei ungünstiger Witterung (nden
beide Konzerte, in den Salen statt,
Bei eintretender Dunkelheit
Ilumination des ganzen Gartens.
ff. Speisen und Getränke.
Zum Ausschank gelangt das beliebte
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Auserlesenes Menu: 4 1.20 u. 1.50.
Reichhaltige Abendkarte.
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Heute abend, ab 7.30 Uhr
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Kalbs- Nierenbr. m Spargel-Gem. 1.po
Omelette m. Tomat., gr. Salat u. Salzkal
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Spargel m. Schinken, Butter u. Salzkal
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Cabliau-Filet m. Remoulade u. Kartokt
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