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*
9
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zpreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
Erſcheinen vom 1. Mai
gmari und 22 Pfeunig.
26 Reichsmarl, durch die
ind Saus. Poſlbezugspreis
2: monatlich 2.78 Reichemarl.
ja.) nahme von Anzeigen an
nicht Übernommen.
Nicht=
en T7 mn infolge höberer Gewaltl
iz i1 nicht zur Kürzung des
ſeſſe 25 und Abbeſtellungen durch
Derblxn ſt für und. Poſtſchedlonie
M. 1301.
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 121.
Freitag, den 2. Mai 1930.
193. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reſchspfg. Neklamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmarkl. Anzelgen von auswärts 40 Reiſchspfg.
Finanz=Ainzelgen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 3.00 Neſchsmark. Alle Preiſe in Reichemart
(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht
jede Verpflſchtung auf Erfällung der An
elgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtliſcher Beſtreibung fähl jieder
Nabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natlonalbank.
Schwierigkeiten in Genf.
de nanderſekzungen über die Maßnahmen zur Kriegsverhinderung. — Unkerſcheidung zwiſchen
s—1 d Friedenszuſtand. — England gegen die neuen franzöſiſchen Sicherheitsforderungen.
Maſſigly=Frankreich verteidigte den Antrag
damit, daß der Rat auch die Möglichkeit haben müſſe, durch
a olle und Sankkionen.
eigene Beauftragte die Durchführung eines von ihm beſchloſſenen
Waffenſtillſtandes zu ſichern. Sogar für Streifälle zur See halte
dig anzöſiſch=polniſche Theſe.
er eine Kontrolle für durchführbar. Seine Regierung ſei
jeden=
falls jetzt ſchon bereit, eine derartige Beſchränkung ihrer Hoheit
Genf. 1. Mai. (Priv=Tel) anzunehmen. Er wurde lebhaft unterſtützt von Polen und der
Ge Sicherheitsverhandlungen ergab ſich in der Tſchechoſlowakei. — Der japaniſche Vertreter Ito
da=
sſche über die vorbeugenden Maß= gegen lehnte jeden Gedanken an eine Kontrolle
riegsverhinderung eine grundſätzlich ſtrikte ab. Da ſich auch über die Frage: Einſtimmigkeit oder
frör gung der Unterſcheidung zwiſchen Mehrſtimmigkeit im Völkerbundsrat bei Beſchlußfaſſung über die
iedenszuſtand. Der polniſche Vertreter zu ergreifenden Maßnahmen erneut Schwierigkeiten ergaben,
r ſcharf dagegen aus, daß in das Abkommen ſetzte der Sicherheitsausſchuß ein Redaktionskomitee ein, das eine
ur ſchränkung „feindſeliger Handlungen” aufge= vermittelnde Formel finden ſoll.
z gäbe entweder nur den Frieden, für welchen
ungs= und Schiedsgerichtsverfahren zur
Rege=
igkeiten ausreichten, oder den Krieg, in wel= Die Vorbereikung der
nepärations=
ktionsverfahren des Völkerbundes eintreten
men gegen „feindſelige
Hand=
eten die Begriffsbeſtimmungen
ſtandes, den es bisher weder in
dsſatzung noch im Völkerrecht
Aionkroll- und Sankkionsforderungen
-
FD
H
d
Nc
Cecil beuutzte dieſe Gelegenheit, um ſich
gen die „Schule des Herrn
So=
inte, zu wenden und, um die von den
der Kleinen Entente
vertrete=
en nach Kontrolle und
Sanktio=
lblommen zu bekämpfen. Gr wies
dar=
viſchen Frieden und Krieg ſehr
ſtand geben könne, in dem ſich
n in militäriſcher Art abſpiel=
* Zuſtand vom Völkerbund, als Krieg
be=
ſei der Fall geweſen bei dem albaniſch=ſer=
* fall, bei dem griechiſch=bulgariſchen Konflikt
g Korfus durch die Italiener. Bei dieſen
ſogar Bombardements vorgekommen und
daß der Völkerbund dieſe Handlungen als
Es könne ſogar vorkommen, daß ſolche
Un Schutze bedrohter Staatsangehöriger
er=
daß es nicht die Abſicht der betreffenden
Land mit Krieg zu überziehen. Die
Auf=
ur Kriegundnur Frieden geben
man alles, mit Kontrolle und
handeln könne, ſei zu eng. Man
achen halten, und wenn man nicht alles er=
—en, wenigſtens Schritt für Schritt auf dem
cherung vorwärts zu kommen. Die Taktik
t der man bei der Ausarbeitung neuer
Ab=
ſecke vorgehe, heiße nur Zeit verlieren. Man
verlieren, ſondern man müſſe die Mittel
verſtärken, ſolange das gegenwärtige
Ge=
von den Schrecken des vergangenen Krie=
Vorſtoß in der Sicherheitsfrage.
tsverhandlungen über vorbeugende
egsverhinderung verlaufen infolge
inzöſiſchen Gegenſatzes über die
labſichtigten Abkommens äußerſt
In meiſten vorgeſehenen Maßnahmen, ſei es
ſeligkeiten, Zurückziehung eingedrungener
Gebiet oder entmilitariſierte Zonen, die
markationslinie, oder die Ausführung
an=
hlenen Maßnahmen, immer wieder treffen
den Kernpunkt, an den durch franzöſiſche
ngen das Zuſtandekommen des Abkommens
Frage der Kontrolle aller dieſer
Maß=
einanderſetzungen nahmen heute
ebhaften Charakter an infolge
ages, der vorſah: „Die hohen
vertrags=
ſind der Anſicht, daß die Vorſchriften des
1g bleiben werden, wenn ſie nicht durch ein
rfahren ergänzt werden, und verpflichten
ſich derartigen Ueberwachungsmaßnahmen
Anwendung dem Völkerbundsrat obliegt.”
n0 Ilalien lehnen jeden Gedanken
che General de Marinis wandte
rag ein, es ſei ſchon ſchwierig genug,
Aber Rüſtungen, wie ſie bereits jetzt
chzuführen, es werde aber noch
ieriger ſein, eine Kontrolle
c von Rüſtungen durchzuführen.
kes, in dem Italien einen ſtändigen Sitz
urch ganz bedeutend erſchwert. Schon aus
alien gegen eine Kontrolle.
gab zu bedenken, daß man immer gewär=
Siaat der Kontrolle ſich nicht unterwerfe.
Tedoch, wie z. B. im griechiſch=bulgariſchen
Kontrolle möglich ſei, dagegen könne man
Zwangsweiſe Kontrolle beſchließen.
Konſerenz der Leiſter der B.3.3. in Brüſſel.
EP. Brüſſel, 1. Mai.
Die erſte Sitzung der Leiter der B. J.3. und hervorragender
Bankiers von England, Frankreich, Schweden, Holland, Italien,
Belgien, den Vereinigten Staaten, Deutſchland und der Schweiz
fand heute vormittag 10 Uhr im Gebäude der belgiſchen
National=
bank ſtatt. Die Beſprechungen galten bekanntlich der
Vorberei=
tung der Emiſſion über 300 Millionen Dollar
Youngplan=
anleihe. Die heutige Sitzung, die von dem Vizepräſidenten des
Verwaltungsrats der B. J.3., Fraſer, und vom Generaldirektor
Quesnay geleitet wurde, dauerte drei Stunden. Quesnay legte
in längeren Ausführungen die Bedingungen dar, unter denen
dieſe erſte Ausgabe von Youngplan=Obligationen ſtattfinden
werde. Heute hat es ſich vor allem um eine Fühlungnahme
zwi=
ſchen den Emiſſionsſtellen der einzelnen Länder gehandelt, damit
die B. J.3. alle Operationen aufs ſorgfältigſte vorbereiten und
eine enge Verbindung zwiſchen den alliierten Schatzämtern und
den zuſtändigen deutſchen Stellen herſtellen kann. Auf ſolche
Weiſe, ſo erklärte Quesnay, könne man am beſten ein klares
Bild über die Marktbedingungen in den einzelnen Ländern
er=
halten. Ferner wurden heute verſchiedene techniſche Fragen, wie
die Amortiſation, Dauer der Anleihe, der normale Wert der
Bonds uſw., beſprochen. Eine Entſcheidung wurde jedoch nicht
getroffen, ſchon deshalb nicht, weil die Materie eine genaue und
detaillierte Prüfung dieſes ſehr delikäten Fragenkomplexes
not=
wendig macht.
Vietkeljährliches Morakorium. — Beſihbefeſtigung.
Arſchuldung und Siedlung.
* Berlin, 1. Mai. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett war am Donnerstag zu ſeiner erſten
Sitzung nach Oſtern zuſammengetreten und hat ſich mit dem
Oſt=
programm beſchäftigt, ſeine Beratungen allerdings nicht zum
Ab=
ſchluß gebracht, ſondern die Verabſchiedung der verſchiedenen
Geſetzentwürfe, die zum Teil erſt am Mittwoch fertiggeſtellt
wor=
den waren, auf die kommende Woche vertagt. Das ganze
Reform=
werk, das geſetzgeberiſch unter dem Namen „Oſthilfe=
Pro=
gramm” geht, ſetzt ſich aus dem Rahmengeſetz und acht
ein=
zelnen Geſetzen zuſammen, wozu noch als Eventualvorſchlag ein
eng umriſſenes und kurz befriſtetes Moratorium zur
De=
batte ſteht, das nur auf ein Vierteljahr gedacht iſt und
nicht einmal — wie urſprünglich vorgeſehen — alle öffentlichen
Abgaben betrifft. Die Entwürfe enthalten in allen weſentlichen
Punkten keine Ueberraſchungen, nur daß ſie vielleicht in der
tech=
niſchen Durchführung noch Neuerungen vorſehen. Der tiefere
Sinn der ganzen Aktion iſt ja, der ganzen oſtdeutſchen Wirtſchaft
durch Unterſtützung auf den verſchiedenſten Gebieten zu helfen —
verkehrstechniſch, hygieniſch, ſozialpolitiſch, vor allem aber durch
Beſitzbefeſtigung, Umſchuldung und Siedlung, allerdings
nicht durch eine unbegrenzte Subventionspolitik.
Das Ziel ſoll vielmehr dadurch erreicht werden, daß der Oſten
ſelbſt ſich kräftigen muß, daß er deshalb auch ſehr erheblich an
der Aufbringung der erforderlichen Geldmittel mitarbeiten muß.
Die Regierung hat ihr Verſprechen zwar gemacht, daß das
Oſt=
programm keine neuen Etatmittel beanſpruchen werde.
Was an Geld notwendig iſt, ſolle, ſoweit es über die im Etat
vorgeſehenen Beträge hinausgeht, durch Einſparungen
an anderer Stelle tunlichſt eingebracht werden. Im
üb=
rigen iſt auch die Veräußerung reichseigenen
Ver=
mögens und die Heranziehung der Bank für
Indu=
ſtrieobligationen geplant. Eine Abgrenzung des
Gel=
tungsbereiches der Oſthilfe iſt im Geſetz ſelbſt nicht vorgeſehen.
Sie bleibt dem Kabinett vorbehalten, das aber hier nicht
eng=
herzig ſein wird, was ſich ſchon daraus ergibt, daß ſie auch einige
Strecken des weſtlichen Grenzgebietes, alſo aus dem Bereich der
Weſthilfe, mit hineingezogen hat, allerdings wohl mehr aus
tech=
niſchen Gründen, weil hier für die Ermächtigung des
Finanz=
miniſters dieſelben Vorausſetzungen maßgebend ſind. Um die
Oſt=
hilfe tunlichſt einheitlich zu geſtalten und die Fäden in einer
Hand zu behalten, iſt die Reichsregierung auf Grund einer
„Kann”=Vorſchrift in der Lage, einen Reichskommiſſar einzuſetzen,
der allerdings, da die Regierung ſich die Durchführung ſelbſt
vor=
behalten will, mehr als Ausführungs= und S
ungsorgan
dienen würde.
Die zweite Phaſe des Kampfes
in Indien.
Iſt die britiſche Herrſchaft gefährdek?
Aus London wird uns geſchrieben:
Die Nachrichten aus Indien lauten in den letzten Tagen
recht ernſt. An verſchiedenen Punkten iſt es zu ſchweren
Zu=
ſammenſtößen gekommen, die auch auf britiſcher Seite eine Neihe
von Toten forderten. Die drei wichtigſten indiſchen Zentren,
Kalkutta, Bombay und Karachi ſind von der Unruhebewegung
erfaßt worden, und die britiſche Verwaltung hat ſich genötigt
geſehen, zu ungewöhnlichen Sicherheitsmaßnahmen zu greifen.
Das ernſteſte Zeichen iſt die Gehörſamsverweigerung eines
indi=
ſchen Truppenteils. Wirklich große Aktionen mit Rückwirkungen
auf das ganze Land aber konnten bisher vermieden werden. Die
Frage iſt jedoch, wie weit ſich auch für die Zukunft
Unruhe=
bewegungen lokaliſieren laſſen und ob eine tatſächliche Gefahr
für einen allgemeinen Angriff auf die britiſche Macht beſteht, Die
engliſchen Berichte aus Indien geben naturgemäß ein nicht in
jeder Hinſicht zuverläſſiges Bild, und vieles, was über Gandhis
Bewegung wie über die bewaffneten Aufſtände berichtet wird, iſt
ſicherlich tendenziöſer Art. Einige wenige Blätter, unter ihnen
in erſter Linie die Times, berichten aber in einer durchaus
glaub=
würdig erſcheinenden Weiſe über die Geſamtlage in Indien.
Da=
bei iſt auffallend und gleichzeitig bezeichnend, daß nicht der
geringſte Verſuch gemacht wird, die Lage zu
be=
ſchönigen oder die Gefahr kleiner erſcheinen zu
laſſen. Im Gegenteil! In der Times wird ſeit etwa
acht Tagen faſt täglich darauf hingewieſen, daß die Ghandiſche
Bewegung ernſt zu nehmen iſt, und die britiſche Verwaltung ſich
heute nicht mehr in der Lage befindet, mit leichtem Achſelzucken
über lokale Unruhen hinweggehen zu können. Offen bleibt
hier=
bei, ob ſie aus taktiſchen Gründen nicht übertreibt, um im Hinblick
auf gewiſſe innerpolitiſche Hemmungen in England eine
einheit=
liche Stimmung ſür etwa kommende ſchärfere Vorſtöße der
briti=
ſchen Verwaltung zu ſchaffen.
Es war von vornherein damit zu rechnen, daß der Feldzug
Gandhis rach und nach zu Ausſchreitungen und
Gewalttätig=
keiten führen mußde. Die bisher vorgekommenen Uebergriffe ſind
zwar nicht direkt „it der Bewegung Gandhis verbunden, aber
ohne die durch den Gandhiſchen Feldzug hervorgerufene
allge=
meine Unraſt ſchwer denkbar. Gandhi lehnt, wahrſcheinlich mit
einem getwiſſen Recht, jede Verantwortung für die
Gewalttätig=
keiten ab, da er ſelbſt ja ſich peinlich davor hütet, es zu einem
offenen Kampf kommen zu laſſen. Auf engliſcher Seite trägt man
dieſer Haltung Rechnung und beſchränkt ſich in der Abwehr auf
die Zurückweiſung von Uebergriffen, während Gandhi ſelbſt
ziem=
lich unbehelligt bleibt. Seit Beginn des Feldzuges haben die
britiſchen Behörden daran feſtgehalten, daß jedes
gewalt=
ſame Vorgehen gegen Gandhi ihre
Schwierig=
keiten nur vermehren und die allgemeine Unraſt erhöhen
würde. Auch die letzten blutigen Zuſammenſtöße haben noch
nicht zu einer Aufgabe dieſes Standpunktes geführt, obwohl der
Vizekönig ſich gezwungen ſah, die Strafbeſtimmungen in Bengalen
zu verſchärfen und auch ſonſtige einſchneidende Maßregeln zu
treffen. Englands Abſicht geht ganz klar dahin, bis zur
Veröffentlichung des Simonberichtes und wenn irgend möglich
bis zum Herbſt, dem Zeitpunkt des Zuſammentritts der
engliſch=indiſchen Konferenz, Gandhi in Freiheit zu laſſen und
bewaffnete Zuſammenſtöße mit ſeinen Anhängern zu beſchränken.
Gandhis Intereſſen liegen aber darin, durch ein gewaltſames
Vorgehen britiſcher Truppen einen ſtärkeren moraliſchen Nückhalt
für ſeine Bwegung zu gewinnen. Er muß beſtrebt ſein, zu
ver=
hindern, daß ſich die Bewegung gewiſſermaßen totläuft durch
mangelndes oder ungenügendes Intereſſe des Landes. Vorläufig
iſt weder zu überſehen, ob die Engländer ihre Abſichten
durch=
führen können, noch ob Gandhis Wünſche ſich erfüllen. Nur eins
iſt ſicher, daß beide Teile ſich zunächſt durch lokale Ereigniſſe von
der Grundlinie ihres Kampfes nicht abbringen laſſen.
Die Unbequemlichkeiten für die engliſche Herrſchaft haben
ſich naturgemäß ſeit Beginn der Gandhiſchen Bewegung ſehr
bedeutend vermehrt. Auch die wirtſchaftlichen Schäden
ſind nicht zuunterſchätzen. Die Politik, die in Indien
getrieben wird, iſt aber auf lange Sicht berechnet und wird nicht
entſcheidend beeinflußt durch vorübergehende Störungen, auch
wenn dieſe ernſter Natur ſind. England hat ſeit der großen
Reform im Jahre 1917 daran feſtgehalten, Indien Schritt für
Schritt kleine Zugeſtändniſſe zu machen. Auch der Simonbericht
wird Zugeſtändniſſe umwälzender Art nicht bringen und weder
zu der Einführung des Dominienſtatus noch zu der Gewährung
völliger Unabhängigkeit für Indien führen. Der Dominienſtatus
war Judien bereits 1917 in Ausſicht geſtellt worden und er
wird dem Land Ende 1930 wiederum als ſchließliches Ziel vor
Augen gehalten werden. Der Fortſchritt in dreizehn
Jahren iſt danach nicht ſonderlich groß, denn weder
1917 noch 1930 iſt ein Datum für die Einführung des
Dominien=
ſtatus genannt. England behält ſich das Recht vor, zu einem ihm
geeignet erſcheinenden Zeitpunkt ſein Verſprechen einzulöſen, und
dieſer Zeitpunkt wird, darin beſteht bis auf eine kleine Gruppe
völlige Einigkeit in allen engliſchen Kreiſen, nicht vor
fünf=
zig, vielleicht erſt in hundert Jahren gekommen
ſein. Gandhi auf der anderen Seite will England zwingen,
innerhalb einer ganz kurzen Friſt von wenigen Jahren dieſen
Dominienſtatus einzuführen. Er erklärt heute zwar, daß ihm die
völlige Unabhängigkeit Indiens vorſchwebe und der
Dominien=
ſtatus nicht mehr genügt, aber es iſt noch nicht ſehr lange her,
als es nicht von ihm, ſondern von dem engliſchen Vizekönig
ab=
hing, ob man ſich beiderſeitig auf ein nahes Datum für die
Ein=
führung des Dominienſtatus einigen konnte. Gandhi hat ſein Ziel
erſt weiter geſteckt, als man a
her Seite nach einem
vorübergehenden und
ſeh=
wanken ſeine
Forde=
rungen endgültig abgele
dem man vor allem
Seite 2
Freitag, den 2. Mai 1930
ohne viel Aufſehen am 31. Dezember vorigen Jahres über ſein
Ultimatum hinweggegangen war. Dieſe Tatſachen muß man ſich
vergegenwärtigen, um auf das wirkliche Problem zu kommen.
Esiſt nichts anderes als eine Frage des Tempos.
Daraus erklärt ſich, daß beide Seiten ihre Taktik darauf richten,
mehr zu verſprechen, als man zu geben entſchloſſen iſt,
beziehungs=
weiſe nehr zu fordern, als tatſächlich verlangt wird. Ob ein
Ausgleich zwiſchen dieſen Gegenſätzen im Herbſt noch möglich ſein
wird, nachdem der Gandhiſche Feldzug faſt ein Jahr lang im
Gange iſt, bleibt abzuſparten. Mit einiger Sicherheit läßt ſich
aber vorausſehen, daß die britiſche Verwaltung nur die
Zuge=
ſtändniſſe macht, die ſie im Intereſſe der Stabiliſierung ihrer
Herrſchaft machen zu können glaubt. Der Gandhiſche Feldzug
wird auf die Form dieſer Zugeſtänduiſſe wahrſcheinlich nicht ganz
ohne Einfluß bleiben, auch wenn man das auf engliſcher Seite
nicht zugibt. Bereits jetzt hat ſich gezeigt, daß der
Simon=
bericht über alles Erwarten verzögert wird. Das erklärt ſich
doch nur daraus, daß der Bericht unter der Einwirkung der
Vorgänge in den letzten Monaten nachträglich
über=
arbeitet und abgeändert wird. Es iſt nicht
anzuneh=
men, daß dieſe Abänderungen zum Nachteil Indiens ſind, aber es
iſt ebenſo unwahrſcheinlich, daß Furcht vor der weiteren
Ent=
wicklung neue Zugeſtändniſſe veranlaßt. Der Ausgleich wird
ſchließlich auf einer mittleren Linie gefunden werden müſſen,
wobei Gandhi mit oder gegen ſeinen Willen der Tatſache
Rech=
nung tragen muß, daß er der Schwächere iſt.
Bei Beurteilung des gegenwärtigen Kampfes darf nicht
außer Acht gelaſſen werden, daß Gandhi weder das ganze indiſche
Volk noch eine geſchloſſene geographiſche Einheit hinter ſich hat.
Sein Kampf gilt nur Britiſch=Indien. Die großen
Ge=
biete aber, die unter der Herrſchaft der indiſchen
Fürſten ſtehen, ſind ſeinem Einfluß weitgehend entzogen.
Eng=
land hat dieſen indiſchen Fürſten ſehr weitgehende
Selbſtändig=
keit gelaſſen und in ihnen wichtige und zuverläſſige
Bundesgenoſſen gefunden. Die Mittel, mit denen
dieſe Freundſchaft aufrecht erhälten wird, ſind nicht immer ganz
einwandfrei und gehen nicht ſelten auf Koſten der regierten
indi=
ſchen Volksteile; aber das ändert nichts an der Tatſache, daß die
unter der Herrſchaft der indiſchen Fürſten ſtehenden Gebiete der
britiſchen Verwaltung keine Sorgen bereiten, da nicht ſie, ſondern
die Fürſten dafür ſorgen, daß Gandhis Bewegung in ihren
Ge=
bieten nicht Fuß faſſen kann. In Britiſch=Indien ſelbſt ſtehen
ſich Hindus und Mohammedaner als bittere Feinde
gegenüber. Die Zuſammenſtößes zwiſchen beiden Religionsge=
meinſchaften ſind vielleicht nicht immer das Ergebnis tatſächlicher
Feindſeligkeiten, ſondern das einer künſtbichen Agitation; aber
auch hier bleibt zunächſt zu beachten, daß die Mohammedaner
Gandhi die Gefolgſchaft verweigern. Sein Wirkungsbereich wird
ſchließlich durch einen dritten, wichtigen Faktor geſchmälert,
näm=
lich die ihm ungünſtige Haltung der Führer von ſechzig Millionen
Parias. Innerhalb der führenden Kreiſe der Hindus gibt
es dann natürlich auch lauwarme Elemente, die zwiſchen der
Unterſtützung Gandhis, die immerhin peinliche Opfer fordern
kann und der weniger gefährlichen und einträglicheren
Zuſam=
menarbeit mit den Engländern keine Entſcheidung finden. All
das ſchließt nicht aus, daß Gandhi in einzelnen Teilen des Landes
mit ſeiner Bewegung Erfolg haben kann, da ja die religiöſe
Ver=
teilung, die wirtſchaftliche Gliederung und zahlreiche andere für
die künftige Entwicklung entſcheidende Faktoren ganz verſchieden
gelagert ſind.
Aber von einer ernſtlichen Gefährdung der
britiſchen Herrſchaft in Indien kann nicht die
Rede ſein. Selbſt für den, daß Gandhi im Verlaufe der
nächſten Monate größere Erfolge verzeichnen könnte, oder daß ſich
die Zuſammenſtöße mit britiſchen Truppen mehren ſollten, würde
das an der Lage nicht viel ändern. Wenn man ſich fragt, ob die
britiſche Verwaltung gefährdet iſt, dann muß man auch
gleich=
zeitig daran denken, daß Groß=Britannien bis zum
letzten Mann um ſeine Herrſchaft in Indien
kämpfen würde. Was das heißt, lehrt ein ganz flüchtiger
Blick auf die engliſche Kolonialgeſchichte. England zieht es vor
und hat damit ſehr gute Erfahrungen gemacht, ſeine überſeeiſchen
Beſitzungen nach und nach wirtſchaftlich zu durchdringen. Auch
im Falle Indiens iſt das nicht anders und die Einführung des
Dominienſtatus iſt für den Augenblick in Ausſicht genommen,
an dem London die Ueberzeugung haben kann, daß es ebenſo
wie die anderen ſich ſelbſtverwaltenden britiſchen Dominien aus
eigenem Intereſſe, und freiwillig innerhalb der Gemeinſchaft
britiſcher Nationen verbleibt. Käme es aber in Indien anders,
ſo könnte das Ergebnis nur in einem furchtbaren
Blut=
bad beſtehen, denn niemand, der engliſche Verwaltungsmethoden
und engliſche Mentalität kennt, wird glauben, daß England in
einem Kampf hart auf hart auch nur die leiſeſte Rückſicht nehmen
würde.
Anachronismen
Von Anton Mailly.
Geſchehniſſe der Antke und der heiligen Schrift in die
Gegen=
wart zu verſetzen liebt man ſchon in der mittelalterlichen Kunſt.
Man bekleidet die handelnden Perſonen mit der Tracht der Zeit
und ſtellte ſie in eine Umgebung von Landſchaft und Architektur
dieſer Epoche. Damit wurde die Darſtellung anſchaulicher und
wirkſamer und beim Volke zweifellos ein größeres Verſtändnis
für die Bibel erreicht. Der Künſtler aber konnte ſich in der
Gegenwart leichter ausleben, ſeine Phantaſie hatte einen weiteren
Horizont, ohne auf die Kulturgeſchichte der Antike Rückſicht
neh=
men zu müſſen. Dadurch entſtand der Anachronismus in der
Kunſt, deſſen Auswüchſe ſpäter zur Gloſſierung mancher bizarrer
Einfälle Veranlaſſung gegeben haben. Dieſer Anachronismus
verſchwand in klaſſiziſtiſcher Zeit und lebte um die Mitte des
19. Jahrhunderts wieder auf. Vielen anachroniſtiſchen Bildern
und Grabſteinreliefs verdankt man wertvolle Städteanſichten.
Auch Bildniſſe berühmter Zeitgenoſſen ſind uns auf dieſe Weiſe
erhalten geblieben, indem man ſie für handelnde Perſonen aus
der heiligen Schrift benützte.
Der Anachronismus in der Kunſt iſt in unſerer
Vorſtellungs=
welt ſo verwurzelt, daß es uns bei der Betrachtung gotiſcher
Tafel=
bilder oder Skulpturen garnicht einfällt, das Unzeitgemäße in der
Tracht oder Architektur zu kritiſieren. Im Gegenteil! Wir
be=
wundern die Madonna mit dem prunkhaften Brokatkleide, mit
den Edelſteinen am Gürtel und in den Fingerringen und der
Krone auf dem Haupte: wir betrachten das als eine konventionelle
Marientracht. Beſonders fruchtbar in dieſer Hinſicht waren die
italieniſchen Schulen, und ſchon die toskaniſche Schule hat die
Darſtellung der Wirklichkeit zur künſtleriſchen Vollendung
ge=
ſtaltet. Trotz des Verſtändniſſes für ſolche Anachronismen wirken
manche Gegenſtände und Handlungen auf Bildern älterer Meiſter
immerhin bizarr und dieſe ſind es, die beſonders als Kurioſa
gloſ=
ſiert wurden. Immerhin gehören dieſe Einfälle zum Humorvollen
in der Kunſt. Da man weiß, daß die Augengläſer im Altertume
noch unbekannt waren, findet man es ſonderbar, wenn
Edan=
geliſten und Kirchenväter mit Brillen verſehen ſind. Auf dem
Gemälde der Ehebrecherin von Lucas Cranach in der Münchener
Galerie ſetzt ein Phariſäer die Brille auf, um den verfänglichen
Rechtsfall zu unterſuchen. Auf einem Gemälde der
Auferwek=
kung des Lazarus in Bambeng haben die Juden Brillen, auf
einem Bilde des Zinsgroſchen iſt ein Phariſäer ebenfalls
be=
brillt. Ebenſo ſind auch die Kanonen auf antiken Darſtellungen als
kurioſe Gegenſtände aufzefa’len. Auf einem Stich der Judith
von Jsrael von Meckenem läßt Holofernes die Stadt Bethulien
mit Kanonen beſchießen. Dieſer Künſtler hat auch andere Werke
Vom Tage.
Die vom Reichskanzler Brüning wegen der Aufhebung
des Sahlhelmverbots für Rheinland und Weſtfalen
ge=
wünſchte Beſprechung zwiſchen Reſſorts des Rei=
ches und dem preuiſchen Innenminiſterium iſt
vom Reichsinnenminiſter Dr. Wirth zum 9. Mai einberufen
worden.
Kapitän z. S. a. D. Walter Lohmann iſt am
Mitt=
woch in Rom plötzlich einem Herzſchlag erlegen. Er
war vor ſeiner Verabſchiedung vor mehr als zwei Jahren zuletzt
Leiter der Seetransportabteilung im Reichswehrminiſterium und
wurde, wie erinnerlich, im Zuſammenhang mit den ſogenannten
Lohmann=Unternehmungen viel genannt deren Abwickelung für
das Reichswehrminiſterium mit großen Verluſten verbunden war.
In München iſt als „Arbeitsausſchuß für Reich und
Hei=
mat” eine Vereinigung zur Pflege des
bundes=
ſtaatlichen Gedankens gegründet worden.
Geſtern begann in Bromberg der ſogenannte
Pfadfinder=
prozeß. Nach dem Aufruf der Angeklagten entſtand ſofort eine ſtarke
Erregung, denn der jugendliche Staatsanwalt Dr. Kuziel, der aus dem
Deutſchtumbundprozeß bekannt iſt, ſtellte den Antrag, die Oeffentlichkeit
vollſtändig auszuſchließen, da die Staatsſicherheit bedroht ſei. Das
Gericht, das unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Radlowſki tagt
(gleichfalls aus dem Deutſchtumsbundprozeß bekannt), verkündete nach
dreiviertelſtündiger Beratung den vollſtändigen Ausſchluß der
Oeffent=
lichkeit bis zur Urteilsfällung.
Der Schweizeriſche Bundesrat hat den neuen amerikaniſchen
Zoll=
tariferhöhungen eine lange Ausſprache gewidmet und den ſchweizeriſchen
diplomatiſchen Vertreter in Waſhington aufgefordert, bei der
Regie=
rung der Vereinigten Staaten neue Vorſtellungen in dieſer Frage zu
erheben.
Die Exiſtenz einer Geheimorganiſation in
Großbritannien, deren Ziel die Bekämpfung der
gegenwärtigen ruſſiſchen Regierung bildet, iſt
vom Innenminiſter Clynes im engliſchen Unterhaus
entſchieden in Abrede geſtellt worden.
In Japan hat der Londoner Drei=Mächte=
Pakt der ſogenannten Flottengruppe Anlaß zu heftigen
Angriffen gegen die Regierung gegeben. Den
Vor=
ſtößen der japaniſchen Vorkämpfer für eine ſtarke Flotte hat ſich
auch aus politiſch=parlamentariſchen Gründen die
Oppoſitions=
partei Seijukai angeſchloſſen.
General Yen=Hſi=Schan, der Muſtergouverneur von
Schanſi, hat an die Zollverwaltung in Tientſin die
Anwei=
ſung ergehen laſſen, alle Zolleinnahmen mit
Aus=
ſchluß der an die ausländiſchen Mächte abzuführenden 5 Prozent
für ihn zuruckzubehalten und nicht an die
Nan=
kingregierung abzuliefern.
Bevorſtehender Abkranspork der europäiſchen Frauen
EP. London, 1. Mai.
Die heute aus Indien vorliegenden Nachrichten haben wieder
einen ſehr ernſten Charakter. Aus Jallalpur wird gemeldet, daß
Gandhi auf ſeiner Bahn nicht ſtehenbleiben wird und neue
Pläne für die Durchführung der
Gehorſamsver=
weigerung ausgearbeitet und dem Provinzialkongreß
in Bombay unterbreitet hat. Strengſtes Stillſchweigen
wird noch über die Art und das Ausmaß der neuen
Pläne bewahrt.
Einen ſehr beunruhigenden Charakter hat auch die Meldung
des „Daily Telegraph” über die bevorſtehende
Evaku=
ierung von europäiſchen Frauen aus großen
Teilen Indiens. Nach einer Meldung des indiſchen
Son=
derkorreſpondenten dieſes Blattes ſind alle europäiſchen
Frauen in der Nordweſtprovinz Indiens, im
Pundſchab und in den Vereinigten indiſchen Provinzen
ange=
wieſen worden, ſich mit ihren Kindern zur
Ueber=
führung in Forts oder Feſtungen
bereitzuhal=
ten, falls ſich die Durchführung dieſer Maßnahme als
notwen=
dig erweiſen ſollte.
Vor der Berhaftung Gandhis?—Macdonalos Kabinekt
billigt die Maßnahmen der indiſchen Regierung.
Das engliſche Kabinett, das geſtern die Lage in Indien
ein=
gehend geprüft hat, hat ſchwerwiegende Beſchlüſſe gefaßt, die für
die weitere Entwickelung der Dinge in Indien von größter
Be=
deutung ſein können. Das Kabinett hat, den Blättern zufolge,
den Beſchluß gefaßt, jede Maßnahme der indiſchen Regierung
rückhaltlos zu unterſtützen. Sollte ſich die indiſche Regierung
zur Verhaftung Gandhis entſchließen, ſo würde auch dieſer
Schritt von der engliſchen Regierung gutgeheißen werden.
Was das bedeutet, geht ſchon daraus hervor, daß heute bereits
einige Morgenblätter glauben, mitteilen zu können, daß die
Ver=
haftung Gandhis unmittelbar beporſtehe.
geſchaffen, die ſich durch Extravaganzen auszeichnen. Auf einem
alten Holzſchnitt ſind die zwölf Apoſtel im Kreiſe gegen alle
Weltgegenden gekehrt und vor jedem ſteht eine Kanone. Das
allegoriſche Bild wird durch die Inſchrift: „In ommem terram
exivit sonus eorum” (Ihr Schall drang in alle Welt) erläutert.
Solche künſtleriſchen Bizarrerien findet man in jeder
Gemälde=
galerie und in vielen alten Kirchen. Auf einem Kreuzwegbilde
ei=deckt man einen betenden Kapuziner, der Chriſtus auf dem
Wege nach Golgatha begleitet. Ein Gegenſtück zu dieſen
aug=
chroniſtiſchen Motiven iſt das bekannte Spottbild des in Zeiten
religiöſer Bewegung entſtandenen abtrünnigen Mönches, der
auf Paſſionsbildern unter den Juden zu ſehen iſt. Dieſes
Ketzer=
bild iſt auf Dürers Holzſchnitt der Schauſtellung Chriſti, auf
einem Holzſchnitt des Hans Schäuffelein, der in Nürnberg im
Jahre 1507 in einem Paſſionsbüchlein erſchien, uſw. verewigt.
Der Mönch wird oft für Luther gehalten, aber das iſt unrichtig,
weil die Spottfigur lange vor Luthers Reformation beſtanden
hat. Trotzdem könnte aber vielleicht der abtrünnige Mönch unter
den ſpottenden Juden in einer Szene aus der Paſſion Chriſti
auf den Steinreliefs (um 1580) an der ehemaligen Schatzkammer
bei St. Stephan in Wien Martin Luther darſtellen.
Eine anachroniſtiſche Uebertreibung ſind die Fresken Raffaels
in den ſogen. Loggien, wo Urvater Adam mit einer eiſernen
Haue in der Hand und auf dem Parnaß Apollo ſtatt mit der Lyra
mit der Geige dargeſtellt ſind. Valencia läßt in ſeiner
Verleug=
nung Petri die Soldaten unterm Kreuz Karten ſpielen und
rauchen. Zu Windberg in Bayern beſorgt die Verkündung ein
Poſtbote, der Maria einen verſiegelten Brief überbringt. Im
Dome zu Xanten iſt ein altes Gemälde, das die Wanderung
Jeſu mit ſeinen Eltern nach Jeruſalem darſtellt: dabei reitet
Jeſus auf einem Steckenpferd. Eine der merkwürdigſten und
geſchmackloſeſten Uebertreibungen iſt das Kirchengemälde, das in
einer holländiſchen Stadt ſein ſoll und Abrahams Opfer
ver=
anſchaulicht. Jſaak kniet auf dem Holzſtock und Abraham iſt
bereit, die Piſtole ahzudrücken, aber ein Engel ſinkt von den
Wol=
ken herab und benetzt die Zündpfanne. Oft wurden gute alte
Bilder „zeitgemäß” umgeſtaltet. So wird überliefert, daß in
Eſelriel ein Mönch dem herrlichen Chriſtusbild von Collini eine
purpurne, mit Goldtreſſen beſetzte Sammthoſe anziehen und eine
ſchneeweiß gepuderte Perücke aufſetzen ließ. Der Maler, der dieſe
Kunſtläſterung zu beſorgen hatte, ſträubte ſich dagegen, aber
ſchließlich fügte er ſich der barocken Laune. Unter den
Anachro=
nismen, die in der alten Dorfkirche in Poppenreut bei Nürnberg
auffallen, ſei unter anderen der Bote berückſichtigt, den die Frau
des Vontius Pilatus abſandte, um ihren Mann vor ungerechtem
Urteile zu warnen. Dieſer Mann führt auf ſeinem Schilde das
Nürnberger Wappen. Einem der vier Evangeliſten ließ der
Prediger Wolland im Jahre 1730 ſein Geſicht mit der Perücke
unterſchiehe, um der Nachwelt ſein Konterfei zu hinterlaſſen.
Numme
Scoders Partet Heiſe.
Frankreichs „Geſühle” für Leſeroick
Von unſerem A=Korreſpondent=
Der Beſuch Schobers, des öſterreichiſchen Bundeska
in Frankreich durchaus freundliche Gefühle ausgelsſt
den zahlreichen Kommentaren erſieht man, daß mor
eigentlich als einen politiſchen Erfolg betrachtet.
Es ſteht noch zu gut in aller Erinnerung, zu
wel=
ten und zuweilen phantaſtiſchen Kombinationen der 9.
bers in Rom und in Berlin der franzöſiſchen Preſſ
Man befürchtete hier bald, daß Oeſterreich ein
Werk=
linis werde, und bald — horribile dctu —, daß der
Deutſchland eines ſchönen Tages doch und trotz all.
würde. Man befürchtete von Oeſterreich noch manch
ungewiſſes.
Die franzöſiſche Politik hat in ihren, teilweiſe r
fürchtungen inſofern recht, daß das heutige Oeſterreich
nérralgique” des europäiſchen politiſchen Syſtems be
die Reiſen des öſterreichiſchen Bundeskanzlers ſtehen
hochpolitiſchen Konzeptionen, als mit durchaus pral
ſachlichen Fragen in Verbindung.
Immerhin hätte man es in Paris nicht gerne ge
Schober Paris auf ſeiner Rundreiſe nicht berührt
erblickt in ſeinem Kommen einen Dienſt an dem polit
gewicht; die Waage ſchlug ſchon allzuſehr nach Rom o
Niemand wagt es heute in Paris, ſich mit de
ſchen Frage aufrichtig auseinanderzuſetzen. Die Zei
noch kommen, wo dies unvermeidlich wird. Aber his
ſehr nützlich, wenn jede Spannung vermieden wird
ein gegenſeitiges Verſtändnis hinarbeitet, was dan
leichtern wird.
Franzöſiſche Anleihe für deſterrei
gegen Zuſicherungen in der Anſchlußt
Die öſterreichiſche Anleihe, über die Bunde=
Schober gelegentlich ſeines Pariſer Aufenthalts Vor.
geführt hat, wird, der „Agence Economique et Fir
folge, vorausſichtlich 100 Millionen Dollar betragen
/=
meiſt von 200 Millionen Dollar die Rede) und s
den Vereinigten Staaten, Frankreich, England und
Zeichnung aufgelegt werden. Die öſterreichiſche Re —
ſich bereits die grundſätzliche Mitwirkung gewiſſer X
Bank Morgan und der Banque de Paris et de
dieſer Operation geſichert. Die „Agence Eronomig (10M 09
ciere” will jedoch wiſſen, daß, mindeſtens ſoweit d
ſiſche Markt in Frage komme, die zur Aufleg
leihe notwendige Unterſtützung durchaus noch H
ſichert ſei. In franzöſiſchen Finanzkreiſen zeige m ſei
geneigt, der öſterreichiſchen Anleihe die Priorität vo /9.
früher geplanten Anleihen gewiſſer Staaten, ſo der
tente, einzuräumen. Außerdem erſcheine die für der /9
Markt in Ausſicht genommene Tranche der öſterr ſ.ſt
leihe (255 Mill. Franken) als zu hoch. Sie müſſe I
werden. Schließlich werde die Zuſtimmung d gu
ſiſchen Regierung (abgeſehen von beſtimmte
rungen in der Anſchlußfrage) von der
der franzöſiſchen Inhaber öſterreichiſcher Wertpapi
öſterreichiſche Regierung abhängig gemacht werden.
miä
Mer.
Proze
üitt i
M.
tomobilfal
Abreiſe Schobers nach
Bundeskanzler Schober, iſt am Donnerstag ft
don abgereiſt. Auf dem Nordbahnhof hatten /0
öſterreichiſchen Geſandten Dr. Grünberger und
ſchaftsperſoval der franzöſiſche Protokollchef d.
ſowie die Geſandten von Ungarn und der Tſched
Verabſchiedung eingefunden. Außerdem begrüßte
Botzſchafter, Graf Manzoni, der zufällig zur glei=
Reiſe antrat, den Bundeskanzler auf dem Bahnſte
gab in einer kurzen Erklärung an die Preſſe n.
großen Befriedigung über ſeine gute
in Paris Ausdruck und betonte, daß er in Lon
ſprechungen ſo ſchnell wie möglich abſchließen wer
politiſchen Horizont Oeſterreichs be
allen Wolken reinigen wolle.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schober iſt Lon
tag, von Paris kommend, in London eingetroffen. Zu
hatten ſich in Vertretung für Macdonald und Hender!!
des Foreign Office eingefunden.
Selbſtverſtändlich findet man auch an profa!
komiſche anachroniſtiſche Einfälle. So wird Troſa
beſchoſſen, römiſche Feldherren haben Steigbuc
gläſer. Aeußerſt drollig macht ſich ein Bild mit Sei
der vor der Front ſeiner Armee zu Zama gemu
raucht. Das ſind allerdings übertriebene en
Künſtlerlaune, die humorvoll wirken müſſen und
auch die Abſicht eines Künſtlerſcherzes nicht zu be!
5.
Verzilicher Kongreß für Pſnchdl
in Baden=Baden
vom 26. bis 29. April 1930.
Eine der wichtigſten nervöſen Erkrankungen
neuroſe. üeber dieſe wu de in ettyr 30 Vortrage.!
tretern der verſchiedenen Richtungen der Pſychol9
Dus Hauptreferat hatte Dr. Stekel=Wiell.
die „Pſychoanalyſe der Zwangsneuroſe‟. Er Ne”
beſonders reiche Erfahrung auf dieſem Gebiet. L
Inrereſſe dürſte ſein Hinweis darauf ſein, dah N
treten der Hyſterie in früheren Jahrzehnten abgf”
auffallend ſtarke Zunahme der Zwangsneuroſe.
ſt in der Aenderung der ſexuellen Moral zu ſche
ſterie im weſentlichen eine Folge der Unterdrügt,
tät, ſo iſt die Zwangsneuroſe ein Zeichen maſle.
an die größere ſexuelle Freiheit unſerer Zeit. 4
therapeutiſchen Aufgaben, erwachſen ſo dem 10"
beugend Maßnahmen zu ergreifen. Als beſonde”
Stekel die Reformierung der Ehe, da es ſich ee
neurotiker aus unglücklichen Ehen hervorgell”
ich bei der Behandlung der Zwangsneuroſe nole
lyſe im Freudſchen Sinne, ſondern einer abge
Pſychoanalyſe.
Außerordentlich anregend war die Vorlei,ſe
Indologen Prof. Hauer=Tübingen Wi
Yoga im Lichte der Pſychotherapie‟. Er deiiſe
die vollſtändige Bewältigung des Bewußtſeil”e.
Yoga bediene ſich nicht einer Willensanſpan.
der Seele freie Bahn zu ſchaffen. Er führe
falſchen Haltung der Welt gegenüber, zum Oe
und gelaſſenen Sicherheit. Das Reſultat
und radikaler Optimismus, und nicht, wie iie
mus annehme, ein Peſſimismus. Der Büde
eine ins Leben übertragene Yoga=Uebung.
Der Kongreß war ſehr gut beſucht. Die
500 im vorigen auf 550 in dieſem Jahre
Im nächſten Jahre wird der Kongreß
Seite 3
gi=Ku
Alizet ſich.
iſche der K
um die 2
ſieler ſehen
Liden dieſe
en der Po.
jarde *.
* zum Tei
Sokratiſche
bekt, doch 7
jeger 1
iteten
ie arn
* Berlin, 1. Mai. (Priv.=Tel.)
bungen in Berlin ſind, ſoweit ſie ſich auf
und Ver=; mlungen erſtreckten, im großen ganzen ruhig
ze zwiſch U verlaufen, nur an einigen Stellen mußte
nung ſorgen. Aber auch dieſe Reibereien
recht unb tend. Dagegen haben die ſtundenlangen
auniſten am Vormittag und der
Sozaldemo=
gsſtunden den Berliner Verkehr zum Teil
bindert= „Polizei hatte für beide Parteien An= und
chlchſtraßen jeſucht, die aber unter Vermeidung der
deilen einig Zerkehrsſtraßen erſter Ordnung blockierten.
ſen Komma ſten machten ſich namentlich die
Sportver=
dgemerlbar, ier konnte man Gruppen junger Burſchen
fochen in deanzügen, rote Radler rote Turner, rote
nletzteren, die mit ihren Schlägern
erſchie=
och zur Vermeidung unſachgemäßer
Anwen=
aufbewahrt. Die Sozialdemokraten
ſtſch faſt b’geſamte Berliner Reichsbanner als
hrieben. Ueberall ſah man
Reichsbanner=
neuen Uniformen, die die Demonſtranten
und fü rdnung ſorgten. Lediglich ein „Unfall hat
t den Kry ebungen” zugetragen. Ein Flugzeug des
Sturmvogel” hatte über den Straßen einen
ite der geiſtesgegenwärtige Pilot den
Appa=
engem G1 ug auf den Sportplatz einer
Polizeiunter=
ſetzen, wi das Flugzeug allerdings in die Brüche
h nur leicht verletzt wurde.
FBerliner Werken war die
Arbeitsbetei=
vieſem Ir ſtärker als im Vorjahre. Bei der AEG.
twa 14 H., gegenüber 10 v. H. im Jahre 1929. Von
tellten d.= (EG. feierten 1 v. Tauſend, bei der
Natio=
omobil=cs Cſchaft arbeiteten etwa 20 v. H., bei
Knorr=
v. H., bei den Siemenswerken wurde in
ben ge itet. Die Zahl der von der Arbeit
Fern=
n den früheren Jahren gering geweſen iſt,
de eſamtbelegſchaft hat ſich weiter vermindert.
n Be be hatten Sonntagsbetrieb. Alle
lebens=
eiteten.
adt und Mainz iſt der 1. Mai ohne
älle in der gewohnten Weiſe verlaufen.
Freitag, den 2. Mai 1930
und die freiwilligen Militärverbände teil. Kriegskommiſſar
Wo=
roſchilow, der die Parade abnahm, hielt eine Rede. Ueber dem
Platz kreiſte ein Flugzeuggeſchwader. Auf den Tribünen ſah man
u. a. die Vertreter der Sowjetregierung mit Rykow an der Spitze
und Stalin. Nach Schluß der miltäriſchen Parade folgten die
Mai=Kundgebungen der Arbeiterverbände. Bei den Umzügen
ſah man Plakate mit Aufſchriften, die gegen den Papſt und das
Bürgertum gerichtet waren.
Errichkung eines Befreiungsmals
IN Mdintz.
Eine Skiftung der heſſiſchen Regierung.
Die Städtiſche Preſſeſtelle Mainz teilt uns mit:
„In einer früheren Bauausſchußſitzung hatte der Mainzer
Oberbürgermeiſter Dr. Külb bereits mitgeteilt, daß der
heſ=
ſiſche Miniſter des Innern, Herr Leuſchner, in der Lage ſei,
der Stadt Mainz ein Erinnerungszeichen an die Räumung zu
ſtiften. Der Entwurf für dieſes Denkmal wurde auf
Veranlaſ=
ſung des Herrn Miniſters von dem freiſchaffenden Künſtler
B. Elkan in Frankfurt a. M. gefertigt. Am Mittwoch hat ſich
nunmehr der Bauausſchuß mit dem Projekt und insbeſondere mit
der Platzfrage befaßt. Die Idee des Erinnerungszeichens, die
der anweſende Künſtler im einzelnen erläuterte, wurde ebenſo
gutgeheißen, wie die Bereitſchaft der heſſiſchen
Re=
gierung, ein Befreiungsmal der Stadt Mainz
zu ſchaffen, wohl allſeits nur auf das lebhafteſte begrüßt
werden kann. Unter Berückſichtigung der beſonderen Verhältniſſe
kam der Bauausſchuß in ſeiner großen Mehrheit zur Auffaſſung,
daß das Denkmal am zweckmäßigſten auf dem ſüdlichen Ende des
Schillerplatzes zur Aufſtellung gelangt. Hierzu iſt allerdings eine
Umgeſtaltung dieſes Platzes notwendig. Das Schillerdenkmal
müßte mehr nach dem anderen Ende des Platzes gerückt und in
anderer Form als bisher aufgeſtellt werden. Ebenſo müßte der
Muſiktempel entfernt und auch die übrige Anlage des
Schiller=
platzes verändert werden. Es ſteht zu erwarten, daß, nachdem
noch einige Vorfragen gelöſt ſind, das Befreiungsmal auf dem
Schillerplatz zur Aufſtellung kommen kann. Der Mainzer
Stadt=
rat wird demnächſt endgültig zu dem Projekt Stellung zu nehmen
haben."
Errichkung des Skreſemann=Denkmals auf dem
Ziſchkorplak in Mainz.
Die Städtiſche Preſſeſtelle Mainz teilt uns mit:
klanf des 1. Mai in Paris.
EP. Paris, 1. Mai.
7achmittagsſtunde wurden in Paris und
erlei Atliche Zuſammenſtöße zwiſchen
Manifeſtan=
izei ge det. Der Streikparole ſind nach amtlichen
u 1=Prozent nur die Taxichauffeure, die Bau=
Axter in der Schuhinduſtrie gefolgt. In der
Prozentſatz kaum höher als im letzten
tomobilfabrik Citroen iſt der
kommuniſti=
ſeguy zuvorgekommen und hat ihre Pforten am
ſſen. Im ganzen ſtreiken etwa 280000
Dr rbeiter und Angeſtellten der
Untergrund=
er Ele, Zitäts= und Gaswerke, der
Bekleidungs=
imgsmitte duſtrie ſind faſt vollzählig zur Arbeit
er=
in der = iiſchen Induſtrie wurde zu 50 Prozent,
belinduft zu 35 Prozent gefeiert. Im Laufe des
erfolgte 223 Verhaftungen; darunter befinden ſich
Ele namhafte Kommuniſtenführer wurden
wes Aufreizung der Maſſen hinter Schloß und
Dre1 bedeutende Kundgebungen in den Außen=
Oden von der Polizei im Keime erſtckt. Im
1Jaris 20 Prozent der Arbeiterſchaft in den
zent geſtreikt. — Aus der Provinz werden
rten Zuſammenſtöße gemeldet und in den
Hi ſchwankt der Prozentſatz der Feiernden
zent; in den Seehäfen beträgt er faſt 100
M Parade in Moskau.
Mosk gemeldet wird, fand dort am 1. Mai
der A auer Garniſonen ſtatt. An der Parade
Trupp ile der Roten Armee, beſondere Abord=
Baltiſch Marine, die Truppenteile der G. P. U.
In ſeiner Mittwoch=Sitzung hat der Bauausſchuß des
Main=
zer Stadtrates grundſätzlich zugeſtimmt, daß der Fiſchtorplatz für
die Errichtung eines Streſemanndenkmals zur Verfügung geſtellt
wird. Je nachdem der endgültige Entwurf für dieſes Denkmal
ausſehen wird, ſoll auch gegen die Beſeitigung der Kaponniere
nichts eingewendet werden. Es iſt zu hoffen, daß in engem
Zu=
ſammenwirken des Arbeitsausſchuſſes zur
Er=
richtung des Streſemanndenkmals mit der
Stadtverwaltung eine gute Löſung gefunden
wird. Der Mainzer Stadrat wird zu dem Projekt, und
ins=
beſondere zur Platzfrage, noch Stellung nehmen.
Tagung des Reichsausſchuſſes der Wirkſchaftsparkei.
Der Reichsausſchuß der Reichspartei des deutſchen
Mittel=
ſtandes (Wirtſchaftspartei) trat am Donnerstag im Reichstag
zu einer Sitzung zuſammen, an der Reichsjuſtizminiſter Dr.
Bredt, die Fraktionen des Reichstages und der Landtage ſowie
die Vertreter der Wahlkreisverbände teilnahmen. Nach dem
Be=
richt des Parteivorſitzendem Drewitz über die politiſche Lage unter
beſonderer Hervorhebung der Gründe, die die Wirtſchaftspartei
zum Eintritt in die Regierung bewogen hätten, wurde
einſtim=
mig ohne Ausſprache folgende Entſchließung angenommen:
„Der am 1. Mai 1930 im Reichstag tagende Reichsausſchuß
der Reichspartei des deutſchen Mittelſtandes (Wirtſchaftspartei),
zu dem die Vertreter ſämtlicher Wahlkreiſe, des Saargebietes und
des Freiſtaates Danzig, erſchienem waren; billigt nach der
Ent=
gegennahme des ausführlichen Berichtes, des Parteivorſitzenden,
Reichstagsabgeordneten Drewitz, über die Gründe der
Betei=
ligung der Wirtſchaftspartei an dem Kabinett Dr. Brüning
ein=
ſtimmig das Verhalten der Reichstagsfraktion und ſpricht dem
Parteivorſitzenden Drewitz ſowie der Reichstagsfraktion das
volle Vertrauen aus.. Mit Rückſicht auf die völlige Klarſtellung
aller Punkte verzichtet der Reichsausſchuß ebenfalls einſtimmig
auf jede Ausſprache.”
4sf1
ſen.
ſungerr
ſern, rr.
Rind e
züglick=
M0 erbrei
„en der 1
dritte u
ſich al
en Ry
un Mer
Aundten
dee 51
harte-
etz
Fark
ftärkftes Wild-der Elch.
n Edmund Scharein.
*käumlich kleinen Teil unſeres Vaterlandes
genden Oſtpreußens, behauptet ſich
dem Zurückweichen von Wildpferd, Urſtier
6 4s die irkſte und urigſte deutſche Wildart
ange=
muß. m nördlichen Oſtpreußen, in dem
Strom=
n Haff, ſind die Hauptſtandorte des
ſen weiten Erlenbruchwaldungen und un=
Dien ſes urwüchſigen Landes findet er noch
Seine Nahrung beſteht in der Hauptſache
entlich Weiden, von denen er die Blätter,
t. Aber auch in anderen Gegenden
Oſt=
der Kuriſchen Nehrung, kommt er noch
gsgebiet wird in drei Zonen geteilt,
in und zweiten Zone Standwild iſt, zeigt
auptſächlich als Wechſelwild.
BehS das Elchwild zu den Hirſcharten,
von den anderen Hirſchen durch ſeine
ermerkmale weſentlich. An Größe
rſch erheblich. Und ſein Körperbau weiſt
len auf, wie ſie ſich bei keiner andern dem
Udart finden. Da treten namentlich der
eiten Muffel und herabhängenden
Ober=
als, das ſeitlich gerichtete Geweih und der
Weniger auffällig erſcheinen dem Auge
gebildete Schulterpartie und die ſehnigen
Vorderläufen vermag der Elch eine
un=
en. Das zeigt er im Ueberwinden
ſchwie=
ſeinem Heimatboden im Norden von Oſt=
* auch im Laufen. Seine weſentlichſte
Ttreckter Trab (Troll), der den Trab eines
beitem übertrifft. Die ſehnigen Vorder=
Schalen ſtellen aber auch eine äußerſt ge=
* Wildes dar. So war es ſelbſt in den
Ubwild unſere heimatlichen Wälder noch
lüber durchaus nicht wehrlos. Bär und
gern mit ihm ein. Und manch Iſegrim
dem Tode büßen. Ein einziger Schlag
ieder, machte ihn unſchädlich. Ein Wolf
Ats anhaben. Nur ein Rudel von Wölfen
erden, namentlich wenn Glatteis ihn in
it behindert.
S — das iſt ein gefährlicher Feind unſeres
Tdekt es in dem großen Stromgebiet am
Auch Ueberſchwemmungen können dem
rden.
In der Tierwelt hat er heute nur noch unter den Kleinen
einen heimtückiſchen Feind, demgegenüber es keine
Abwehrmaß=
nahmen gibt. Da ſchwärmt zur Hochſommerzeit ein winziges
Inſekt von der Größe einer Hummel an hochgelegenen Stellen,
meiſt unbeachtet von Menſch und Tier, die
Elchrachen=
bremſe. Sie legt ihre Eier in die Naſenlöcher des Wildes
Von hier aus gelangen ſie in die Rachenhöhle und in den
Kehl=
kopf. Manchmal glückt es dem Elch, die reifen Larven durch
Huſten auszuſtoßen. Bei ſtarkem Befall aber geht das von dieſen
Schmarotzern heimgeſuchte Wild unter den Qualen eines
gräß=
lichen Erſtickungstodes ein. — Auch der Milzbrand kann in
trockenen Sommern den Elchſtand empfindlich lichten.
Und ſchließlich darf auch der Menſch bei Aufreihung der
Feinde unſeres Wildes nicht vergeſſen werden. Sein frevelhaftes
Treiben fügte ihm zu gewiſſen Zeiten die böſeſten Verluſte zu,
Verluſte, von denen es ſich manchmal nur ſchwer erholen honnte.
Beſonders übel wurde ihm nach Ausgang des Krieges in der Zeit
der allgemeinen Zügelloſigkeit von Wilderern mitgeſpielt.
Da=
mals ſchmolz ſein Beſtand ſo zuſammen, daß der Naturfreund
ernſte Beſorgniſſe um die Erhaltung dieſes gefemten Wildes
hegen mußte. Faſt ſchien es, als ſei es beſtimmt, das Schickſal
des Wiſents zu teilen, da gelang es auf Grund des Geſetzes
über den Schutz von Naturdenkmälern eine Verordnung des
Oberpräſidenten der Provinz Oſtpreußen herauszubringen, die
eine völlige Schonzeit des Elchwildes von dreijähriger Dauer
ermöglichte, nach deren Ablauf eine Verlängerung dieſer Schonung
ausgeſprochen wurde. Die Erfolge blieben nicht aus. Das
Elch=
wild mehrte ſich nach Zahl und Stärke zuſehends, und heute hat
es ſich ſogar über Gebiete ausgedehnt, aus denen es längſt
ver=
trieben war. Jetzt iſt es durch die „Verordnung zum Schutze von
Tier= und Pflanzenarten in Preußen” vom 16. Dezember 1929
weiterhin unter Schutz geſtellt.
Die zielbewußte unermüdliche Hege, die ihm von ſeiten
wildkundiger Elchheger zuteil wird, hat auch ſeine Geweihbildung
günſtig beeinflußt. Als Kopfſchmuck des Hirſches iſt das
Schaufel=
geweih anzuſehen. Schlecht veranlagte Stücke werden ausgemerzt.
Dazu gehören vornehmlich Stangenelche, alſo ſolche Hirſche, die,
trotzdem ſie bereits aus dem Stangenhirſchalter heraus ſind, kein
Schaufelgeweih zeigen. Und wer die ſtattlichen Elchtrophäen der
letzten Jahre geſehen hat, der weiß, daß die Hege in guten Händen
iſt. Jeder Naturfreund wird ſich der Erhaltung dieſes
kraft=
vollen Wildes freuen, das in ſeiner urwüchſigen oſtpreußiſchen
Moor= und Waſſerwildnis anmutet wie ein Gruß aus grauer
K.
Vorzeit.
Berichtigung. In dem Aufſatz „Die Kunſt der Wer
bung” von Wilhelm Michel in Nr. 119 des „Darmſtädter
Tagblatt” muß es in der letzten Zeile heißen: Vertreter des
Käufers (anſtatt Künſtlers).
Die deutſchnakionale Fronde.
Die Sonderbeſprechung der Weſtarp=Gruppe.
* Berlin, 1. Mai. (Priv.=Tel.)
Der Brief, mit dem Graf Weſtarp die 35 deutſchnationalen
„Ja”=Sager zu einer Sonderbeſprechung eingeladen hat, wird
merkwürdigerweiſe jetzt vom „Berliner Tageblatt” veröffentlicht.
Es ergibt ſich daraus, daß in der Sitzung des deutſchnationalen
Parteivorſtandes mit dem Grafen Weſtarp 15 Mitglieder gegen
den entſcheidenden Satz der Entſchließung geſtimmt haben. Graf
Weſtarp hat vor und nach der Abſtimmung erklärt, daß
er ſich weiterhin die Vertretung ſeines
Stand=
punktes in der Oeffentlichkeit vorbehalte, ebenſo wie
er ſich vorbehalten müſſe, ſich der Entſcheidung des
Parteivor=
ſitzenden nicht zu fügen, weil darin nach ſeiner Auffaſſung ein
unzüläſſiger Eingriff in die Abſtimmungsfreiheit der einzelnen
Abgeordneten liege. Graf Weſtarp bittet die Abgeordneten zu
einer gemeinſamen Beſprechung „über die Art der Mitteilung
und Geltendmachung der Vorbehalte und über die ſonſt etwva
zu ergreifenden Maßnahmen”. Dieſe Beſprechung fand am
Don=
nerstag abend 7 Uhr in den Weinſtuben von Mitſchler, alſo
außerhalb des Reichstages ſtatt. Es ſind etwa 20—25
Abgeord=
neten erſchienen.
Die Sitzung dauerte um Mitternacht noch an. Sie wird
ver=
mutlich das Ergebnis haben, daß ein Brief an den
Par=
teiführer Hugenberg gerichtet wird, in dem die
Ab=
geordneten auf Grund des ihnen von der Wählerſchaft
er=
teiltem Mandates das Recht der Gewiſſensfreiheit
beanſpruchen. Der Brief ſoll noch im Laufe der Nacht Herrn
Hugenberg zugeſtellt werden, der ſich dann entſcheiden muß, ob
er den Standpunkt der Fraktionsmehrheit anerkennen will.
Dr. Scholz über das Programm der Deutſchen
Volksparkei.
Königsberg, 1. Maf.
Auf einem von der Deutſchen Volkspartei veranſtalteten
ſtaatspolitiſchen Abend, hielt der Parteivorſitzende Dr. Scholz
eine Rede zur politiſchen Lage, in der er u. a. ausführte: In dem
vergangenen Monaten, ſeit dem Tode unſeres unvergeßlichen
Streſemann, ergaben ſich für die aktive Politik der Deutſchen
Volkspartei große Aufgaben, zumal die Fortführung der
Außenpolitik Streſemanns bis zum vorläufigen
Ab=
ſchluß der Annahme der Young=Geſetze und der damit
verbun=
denen Erreichung der Befreiuung des beſetzten Gebietes zum 30.
Juni. Das führte zur einheitlichen Stellungnahme der Fraktion
und der Partei für die Annahme der Tributgeſetze trotz lebhafter
Bedenken, führte auch zur Annahme der Liquidationsabkommen.
Die Deutſche Volkspartei war bereit, dieſe großen Aufgaben mit
der Sozialdemokratie zu löſen und hat bis zur Preisgabe
wirt=
ſchaftlicher Grundanſchauungen die Hand zum Kompromiß
ge=
boten. Die Sozialdemokratie hat, dieſes Kompromiß, das die von
ihr ſelbſt geführte Regierung ſich zu eigen machte, abgelehnt und
damit die Kriſe herbeigeführt. Die Entſchlußkraft Hindenburgs
ſchuf binnen weniger Tage das Kabinett Brüning, das die volle
Unterſtützung der Deutſchen Volkspartei genießt, das ſich in
ſchwe=
ren parlamentariſchen Kämpfen behauptet und die Grundlage
des Haushalts für 1930 durch Annahme einer Reihe indirekter
Steuern, ferner die Agrarreform geſchaffen hat. Die nächſte
politiſche Arbeit unſerer Fraktion im Reichstag wird der
Erfüllung des Verſprechens der fühlbaren
Sen=
kung der direkten Steuern (Real= und
Einkommen=
ſteuer) von 1931, einer damit untrennbar verbundenen ſtarken
Sparſamkeitsaktion auf allen Gebieten des
Haushalts, einem vernünftigen Finanzausgleich
zwiſchen Reich, Ländern und Geminden und dem großen
Pro=
blem der Reichsreform zu gelten haben. Eine
durch=
greifende Hilfe für den Oſten im Sinne des
Hinden=
burg=Programms wird ihre Unterſtützung finden, damit der
deutſche Oſten ein feſtes Bollwerk ſei und bleibe
gegen das zerſetzende Element des
Bolſchewis=
mus.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Frankfurt a. M.: In, der naturwiſſenſchaftlichen Fakultät
über=
nimmt die Vertretung, für den im Sommerſemeſter 1930 beurlaubten
ordentlichen Profeſſor, der Botanik. Dr. Peter Stark für
Haupt=
vorleſungen (allgemeine Botanik) und nichtbeamtete a. v. Profeſſor
Studienrat Dr. Friedrich Laibach während Privatdozent Fritz
Overbeck mit der ſtellvertretenden Leitung des Botaniſchen Inſtituts
und der Praktika beauftragt iſt. Der Ordinarius für Statiſtik Prof.
Dr. Franz Zizek iſt für das Sommerſemeſter 1930 beurlaubt. Die
von ihm abgekündigten Vorleſungen übernimmt in vollem Umfange
Privatdozent Dr. Paul Flaskämper.
Freiburg i. Br.: Ernannt wurde der a. o. Profeſſor Dr. Ernſt
Engelking zum ordentlichen Profeſſor der Augenheilkunde an der
Univerſität Köln als Nachfolger von Prof. A. Pröbſting.
München: Hier iſt am 23. April der ehemalige Direktor der
wiſſen=
ſchaftlichen Station für Brauerei Profeſſor Dr. Hermann Will im
Alter von 77 Jahren geſtorben.
Bamberg: Zum ordentlichen Hochſchulprofeſſor für neuteſtamentliche
Exegeſe, Einleitung in das Neue Teſtament und bibliſche Hermeneutik
an der hieſigen philoſophiſch=theologiſchen Hochſchule iſt vom 1. Mai
d. J. an als Nachfolger von Prof. G. Aicher der v. Hochſchulprofeſſor
Dr. Benedikt Kraft von der philoſophiſch=theologiſchen Hochſchule in
Eichſtätt ernannt worden.
Bonn: Der bisherige ordentliche Profeſſor der
Wirtſchafts=
geographie Dr. Otto Quelle iſt zum Profeſſor in der Fakultät für
Allgemeine Wiſſenſchaften der Techniſchen Hochſchule in Berlin
er=
nannt worden.
Köln: Die Profeſſoren Dr. Ernſt Engelking in Freiburg i. B.
und Dr. Leo Spitzer in Marburg haben die an ſie ergangenen Rufe
an die hieſige Univerſität angenommen.
Leipzig: Der geheime Studienrat Dr. phil. Paul Lehmann
der ſeit 1913/14 als Privatdozent für Geographie und als Mitglied
der pädagogiſchen Prüfungskommiſſion für Kandidaten des höheren
Schulamts an der Univerſität Leipzig tätig iſt, vollendete am 25. April
das 80. Lebensjahr. — Der Lehrſtuhl der Aſtronomie iſt dem a. o.
Pro=
feſſor und Obſervator an der Sternwarte der Univerſität Bonn Dr.
Joſef Hopmann angeboten worden.
Halle a. S.: Der Hiſtoriker Profeſſor Dr. Robert Holtzman
hat den an ihn ergangenen Ruf an die Univerſität Berlin angenommer
Berlin: Mit Wirkung vom 1. Mai 1930 an iſt der Privatdozen
Dr. Julius Schwemmle zum etatmäßigen ordentlichen Profeſſor der
Botanik an der Univerſität Erlangen als Nachfolger von Prof. K. Noae
ernannt worden. — In der mediziniſchen Fakultät der Univerſität iſ
der Privatdozent der Chirurgie Dr. Emil Heymann zum
nicht=
beamteten außerordentlichen Profeſſor ernannte worden. — Der früher
langjährige Direktor der Oſtaſiatiſchen Abteilung des Muſeums für
Völkerkunde und ord. Mitglied der philoſophiſch=hiſtoriſchen Klaſſe de
Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften Profeſſor Dr. Friedria
W. K. Müller iſt im Alter von 68 Jahren geſtorben.
Freiberg: Hier iſt der frühere Direktor der Cöthener Gewerbe=
Hochſchule (früher Friedrichs=Polytechnikum) Profeſſor Dr. Karl
Fried=
rich Foehr im Alter von 70 Jahren geſtorben.
Freitag, den 2. Mai 1930
z. Zt. Privatklinik Dr. Wolff und
Dr. Hofmann, Riedeſelſtraße.
Piano=Berg
Heidelbergerſtr. 88.
Tel. 126 (B7139
Todes=Anzeige.
Nach ganz kurzer Krankheit verſchied am
30. April d. Js. im Alter von erſt 37 Jahren
mein guter, treubeſorgter Pflegeſohn, unſer
lieber Sohn, Bruder und Schwager
Herr
Robert Müller
kaufmänniſcher Angeſtellter bei der Fa. Merck.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Hags
Wilhelm Müller.
Heute entſchlief ſanft nach ſchwerem Leiden unſer
lieber Vater, Großvater, Schwager,
Schwieger=
vater und Onkel
Herr Ludwig Klier
Gartenmeiſter i. R.
im 69. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Offenbach a. M., Starkenburgring 31, Darmſtadt,
Worms, den 30. April 1930.
Die Beerdigung findet Samstag, den 3. Mai,
mittags 12 Uhr, auf dem alten Friedhof in
(7216
Darmſtadt ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 23. April, 22 Uhr, entſchlief nach ſchwerem Leiden
mein lieber Mann, unſer guter Vater
Oipl.=Ing. Bruno Wagner
Architekt B. D. A.
Beria Wagner, geb. Watzinger
Wolfgang und Henning.
Roſiock i. Mecklenburg, Leſſingſtr. 11.
Die Einäſcherung hat am 26. April ſtattgefunden. (*
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute Nacht entſchlief nach kurzem.”
ſchwerem, aber mit großer Geduld
ertragenem Leiden unſer
innigſi=
geliebter, braver Sohn, Bruder und
Neffe
Werner Julh
im blähenden Alter von 19 Jahren.
Die tieſtrauernd. Hinterbliebenen:
Familie Julg.
Darmſtadt, den 1. Mai 1930.
Kaupſtraße 46.
Die Beerdigung ſindet am
Sams=
tag, den 3. Mai, 2 Uhr nachmittags,
auf dem Waldfriedhofe ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir
Abſtand zu nehmen.
Todes-Anzeige.
Geſtern Abend entſchlief ſanft
unſere liebe, gute Mutter,
Schwie=
germutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau
Johannette Eymann Bw.
geb. Weinmann
im 67. Lebensjahre.
Die trauernd. Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. Mai 1930.
Heinrichſtr. 104.
Die Beerdigung findet Samstag,
den 3. Mai, nachmittags 2 Uhr,
auf dem alten Friedhof (Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Haarausfall
beſeitigt ſofort
und endgültig
Papillantin
ein ernſthaftes,
wiſſenſchaftlich
ausprob. Mittel
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Drogerie Friedrich
Schaefer,
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Eliſabethenſtr. 21.
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jun=
ger Kaufm. (
Rhein=
lander), 28 Jahre,
mit netter, hübſcher
Dame Evt. ſpätere
Heirat. Zuſchriften
nit Bild erb. unt.
B. 26 an die
Ge=
ſchäftsſt. d. Bl.
Fräulein, 24 J. alt,
kath., häusl. erzog.,
Ausſt. ſow. Vermög.
vorh., ſucht gebild.
Herrn in geſicherter
Stellung. Beamter
bevorzugt.
Ernſtge=
meinte Zuſchr. mit
Bild erb. u. B. 22
an die Geſchäftsſt.
Verſchwiegenheit
zugeſichert.
Frl. 33 J., ev., ſehr
hauslich, wünſcht d.
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Witw. m. 1—2 Kd.
zw. Heirat. Zuſchr.
u. B. 38 Geſchſt. (
Welcher naturfrohe
alleinſteh. Herr
er=
ſehnt m.
ſeelenein=
ſamer intell. Dame,
48 J., bei frohen
Wanderungen Ged.=
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Freitag, den 2. Mai 1930
Seite 5
Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 2 Mai.
„ſetzung. Der Reichsbahn=Oberinſpektor Herr Adam
„ſehuskontrolle 2 der Reichsbahndirektion Frankfurt
„ eines ſchweren Augenleidens vom 1. Auguſt d. J.
mm Ruheſtand verſetzt worden. Aus Anlaß der
Voll=
eigjährigen Dienſtzeit waren ihm von dem Herrn
dem Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn und
er Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. bereits im
kwunſch=Schreiben, verbunden mit dem Danke und
tennry es Deutſchen Neiches und der Neichsbahnverwaltung
jghrru Dienſtubiläum. Der Vorſtand der Heag begrüßte
g7. rſtand, Herrn Fritz Weber, in Gemeinſchaft mit
„ten nu lngeſtellten und dem Vertreter der Gewerkſchaft Heſſ.
begur= ruf das herzlichſte zur Begehung ſeines 50jährigen
„ Vorſtand gab ein Geſamtbild der Tätigkeitsgebiete
iläu
„edachte in warmen Worten ſeiner Rührigkeit und
ſei=
ohl in den ſtädtiſchen Abteilungen, als auch bei der
— 1. April 1912 übergetreten iſt. Ein Jubiläum von
ahrery fte zu den Seltenheiten gezählt werden, und gerade
eit Ier Jubilar ſo manche Erfahrungen ſammeln können,
Nus einen einzelnen Berufszweigen zugute kommen laſſen
Kand überreichte neben einer beſonderen
Jubiläums=
der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt für
iſte während 50 Jahren, ſowie eine Urkunde des
nten für ununterbrochene 50jährige Dienſtzeit.
An=
ber ten noch die Vertreter der Beamten und Angeſtellten,
Vervr der Gewerkſchaft Heſſ. Gemeindebeamten
Glück=
derz beltage. Neben einem reichen Blumenflor im Büro
e Spary
Weky freute ſich der letztere noch einer beſonderen Ehren=
Begta; und Angeſtellten. — Zu gleicher Zeit wurde von
rzlichen Worten der mit über 40 Jahren Dienſtzeit
Ruheſtand getretene Oberwerkmeiſter, Herr
Wag=
onal der Heag verabſchiedet.
biles Am 1. Mai feierte der Reichsbahnzugführer
— ſein 40jähriges Eiſenbahndienſtjubiläum. Im
jeſetzten Behörde und Kollegen wurde derſelbe
er. Die Reſtaurationsköchin Frau Karoline
Pankratiusſtraße 53, begeht am 3. Mai in
hren 84. Geburtstag.
e immlung im Prinz=Georg=Palais. Es wird darauf
ger1, daß vom 1. Mai ab das Porzellan=Muſeum
ge=
nit den Vorbereitungen der Ausſtellung: „
Kelſter=
ie anläßlich der 600=Jahrfeier der Stadt Darmſtadt
egonnen werden muß. Wann das Muſeum wieder
ſpäter bekannt gegeben.
der Gefangenen. Am Mittwoch abend fand in
igekündigte Vortrag des Oberſtaatsanwalts
obengenannte Thema ſtatt. Der Vortragende
daß der Strafvollzug, früher ein Stiefkind der
des öffentlichen Intereſſes, ſich in den letzten
lingskind der wiſſenſchaftlichen und populären
ickelt habe. Zeitungen und Zeitſchriften, Kino
äftigen ſich mit dieſen Problemen. So er=
Intereſſe der Allgemeinheit ſei, ſo ſei doch
da=
ie es zum Beiſpiel vielfach in illuſtrierten
Zei=
ieſe Dinge zu äußerlich und ohne
Zuſammen=
in und Zweck der Strafe zu betrachten. Durch
rbietungen entſtehe auch beim Publikum
viel=
als ob es in den Gefängniſſen und
Zuchthäu=
zugehe. Der Vortragende legte alsdann die
Fragen an Hand der Statiſtik dar, wonach zum
1927 rund 6000 Perſonen zu Zuchthaus= und
iſchen zu Gefängnisſtrafen verurteilt worden
die preußiſchen Strafanſtalten gingen jährlich
Tenſchen! Das Schickſal dieſer Hunderttauſende,
die Strafanſtalten als brauchbare Glieder der
ſchaft oder als aſoziale Elemente verlaſſen,
rAllgemeinheit nicht gleichgültig ſein. Hier
eſichts der Gefährdung des Gemeinſchaftslebens
Vernichtung außerordentlicher ſeeliſcher und
rte durch das Verbrechen um eine Frage von
iler und kultureller Bedeutung. Heute beginne
ſo man ſie früher beendet glaubte — mit der
Rechtsbrechers. Bevor man ſich darüber klar
Weiſe man auf den Gefangenen einwirken
ſich klar ſein, wie es denn mit dieſem
gefan=
ehe, wie die Gefangenſchaft auf ihn einwirke.
un, unterſtützt von Lichtbildern, die ſozialen
unter denen die Gefangenen leben. Er
er=
rrafhaft durch die lange Abſperrung von
ande=
vom anderen Geſchlecht, durch die Entziehung
heit und vor allem durch die außerordentliche
neseindrücken einen Zuſtand unnatürlicher
darſtelle, der leicht zu ſeeliſchen und
körper=
ühre. Er wies vor allem darauf hin, daß der
icken von außen oft eine ungeſunde Steigerung
jur Folge habe. Dieſe Reizarmut und
Ein=
ingnislebens, die den Willen der ohnedies
pachen Elemente lähme, ſuche man auf alle
bekämpfen, durch regelmäßige Beſuche bei den
5 der Geiſtlichen und der Gefängnisbeamten
ſch Unterricht, durch Bücher, durch körperliche
doch nicht nur in dem eintönigen Rundgang
dern in Freiübungen, im Turnen, und vor
he Arbeit. Als ausgezeichnetes Mittel gegen
es Strafvollzugs habe ſich der
Strafvoll=
erwieſen, bei dem die Gefangenen je nach
ung und Leiſtung und nach Einhaltung
ge=
öhere Stufen einrücken können, in denen ihnen
ungen winken und in denen der Strafzwang
Stufe lockere. Dr. May erörterte dann, wie
Aum die Perſönlichkeit des Gefangenen zu er=
—iologiſche Beobachtungsſtationen in den
Straf=
tet habe, und wie man dazu übergehe, die
enen zu klaſſifizieren und in getrennten
ringen, um auf dieſe Weiſe auf Gruppen von
einwirken zu können. Der Erfolg dieſer
neue=
der Gefangenenbehandlung, von denen
natür=
rlichen und minderwertigen Elemente
ausge=
davon abhängig, ob das Beamtenperſonal in
1 nicht nur rein mechaniſch dieſe Methoden
in der Behandlung erwachſener Menſchen
lich gewillt und befähigt ſei, die
Ge=
i geordneten und geſetzmäßigen Leben zu
er=
iß wandte ſich der Redner gegen das Bedenken,
S rafvollzug zu einer Verweichlichung des Straf=
1. ſchloß mit einem Appell an die Zuhörer, im
reitſchaft den entlaſſenen Strafgefangenen die
T amit ſie in der menſchlichen Gemeinſchaft
wie=
ſen können. Mit größter Aufmerkſamkeit und
Zuhörer dieſem hochintereſſanten Vortrag, trotz
großen Saales in der Krone. Herzlicher
Bei=
warme Appell des Redners auf Verſtändnis
ider mußtea viele wegen der Ueberfüllung
Der Vorſitzende der Ortsgruppe Darmſtadt des
S der Angeſtellten dankte dem Redner in
ichen Worten für ſeine Ausführungen. Dann
1f hin, daß mit dieſem Vortrag eine
Vortrags=
urde, die weite Kreiſe gefeſſelt hatte. Im
r wird der G.D.A. wiederum mit Vorträgen
Oeffentlichkeit treten, von denen er ſchon jetzt
arf, daß ſie ebenfalls wiederum weiteſtes
In=
en.
Gegen Brogende Keartergohungen
W Barmftadt.
Auf Erſuchen der Darmſtädter Wirtſchaftsvertretungen fand
am Mittwoch bei dem Herrn Oberbürgermeiſter eine Ausſprache
über den Voranſchlag der Stadt Darmſtadt ſowie über die
Deckungsvorſchläge des Oberbürgermeiſters ſtatt. Die Vertreter
der Induſtrie des Groß= und Einzelhandels, des
Handwerks, der Landwirtſchaft und des
Hausbe=
ſitzes legten eingehend die ſchweren Bedenken dar, die einer
erneuten Steigerung der ohnehin ſchon übermäßig hohen
Steuer=
belaſtung, angeſichts der heutigen Wirtſchaftslage entgegenſtehen.
Die Steuern und Abgaben der verſchiedenſten Art, die
immer wieder beſtimmte einzelne Volkskreiſe träfen, ſeien bereits
derart angeſpannt, daß eine weitere Erhöhung,
zumal in einer wirtſchaftlichen Notzeit wie der heutigen,
ſchlech=
terdings unmöglich ſei. Die Vertreter der Wirtſchaft
brachten übereinſtimmend zum Ausdruck, daß endlich auch in der
öffentlichen Verwaltung, wie dies in der Privatwirtſchaft
ſelbſt=
verſtändlich ſei, der Grundſatz äußerſter
Wirtſchaft=
lichkeit und Sparſamkeit Eingang finden müſſe:
Ab=
ſtriche am ſtädtiſchen Etat, unter gleichzeitiger
Verein=
fachung der Verwaltung, ſeien dringend erforderlich,
um das Gleichgewicht im ſtädtiſchen Haushalt ohne
Erhöhung der Steuern und Gebühren
herzu=
ſtellen.
Schwurgericht.
Aw. Ein 37jähriger Landwirt und Taglöhner aus Steinbuchen
(Kreis Erbach) war angeklagt wegen verſuchten Totſchlags an ſeinem
Vater, ferner wegen Körperverletzung und wegen gefährlicher
Körper=
verletzung, begangen an ſeiner Schweſter. Der Angeklagte bekam im
Jahre 1921 das Haus ſeines Vaters als älteſter Sohn übereignet. Der
Vater behielt das Einſitzrecht und bekam einen gewiſſen Anteil von den
Erträgniſſen des Anweſens. Bald kam eine gereizte Stimmung zwiſchen
beiden auf, da der Vater mit der Behandlung nicht zufrieden war, und
der Sohn glaubte, er müſſe dem Vater zu viel abgeben. Es kam öfters
zu Streitigkeiten, und im April 1929 warf der Sohn den Vater zum
Hauſe hinaus. Den Sommer über wohnte dann der Vater bei ſeiner
verheirateten Tochter im ſelben Ort. Im Oktober wollte er jedoch in
das Haus des Sohnes zurück und ſchlief auch dort eine Nacht, ohne daß
der Sohn es merkte. Als der Angeklagte dies anderen Tages erfuhr,
verbot er ſeinem Vater, ſein Haus zu betreten. Trotzdem wollte dieſer
am nächſten Abend wieder dort ſchlafen. Er kam mit ſeiner Tochter und
deren Schwägerin vors Haus, fand die Tür verſchloſſen und ließ ſeinen
Sohn wecken. Dieſer kam heraus, faßte ihn an der Kehle, warf ihn zu
Boden und verprügelte ihn. Die Tochter lief fort und rief um Hilfe.
Darauf ließ der Angeklagte von ſeinem Vater ab, ging ins Haus und
kam mit einem Steinhammer zurück. Dann lief er den drei Perſonen,
die eben im Begriff waren, wegzugehen, nach und ſchlug ſeinem Vater,
der ſich gerade umdrehte, mit dem Hammer gegen den Kopf. Die Tochter
rieß den Vater im ſelben Augenblick fort, ſo daß der Hammer den Kopf
ſeitlich traf, abrutſchte, und der Tochter auf die Hand ſchlug. Ein
zweiter Schlag traf den Vater in die Seite, ſo daß zwei Rippen brachen
und die Lunge verletzt wurde.
Der Angeklagte iſt nach dem Gutachten des mediziniſchen
Sachver=
ſtändigen ein reizbarer Pſychopath. Zwar iſt § 51 nicht anwendbar, doch
iſt die Tat infolge ſeines Krankheitszuſtandes in milderem Lichte zu
betrachten. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft beantragt wegen
Tot=
ſchlagverſuchs in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, begangen
an ſeiner Schweſter, und wegen Körperverletzung, begangen an ſeinem
Vater, eine Geſamtſtrafe von zwei Jahren ſieben Monaten Zuchthaus.
Drei Monate Unterſuchungshaft ſollen angerechnet werden. Das Urteil
lautet wegen gefährlicher Körperverletzung als einheitlicher Handlung
auf zwei Jahre Gefängnis. Sechs Monate Unterſuchungshaft kommen in
Anrechnung. Totſchlagsverſuch wurde nicht angenommen, da ſich der
Angeklagte der Tragweite ſeiner Handlung offenbar nicht bewußt war.
SHELL übergll
Überal SHELL AUTOOELE
— Frühjahrs=Geſellenprüfungen 1930. Wir verweiſen auf die
heu=
tige Anzeige betreffend der Feier zur Ueberreichung der Geſellenbriefe
am kommenden Sonntag, dem 4. Mai, im Städtiſchen Saalbau an die
im Frühjahr beſtandenen Prüflinge der Induſtrie und des Handwerks.
Die Feier findet um 9,45 Uhr ſtatt und wird um pünktliches Erſcheinen
gebeten. Die Mitwirkung namhafter Künſtlerinnen und muſikaliſche
Darbietungen des Stadtorcheſters unter der Leitung des Kapellmeiſters
Willi Schlupp wevden dazu beitragen, die Feier würdig zu geſtalten.
Nur am Samstag, dem 3. Mai, findet von 10 bis 18 Uhr im
Städtiſchen Saalbau die Ausſtellung der gefertigten Geſellenſtücke und
Arbeitsproben ſtatt. Der Eintritt zu beiden Veranſtaltungen iſt frei
und laden wir die Eltern, Angehörigen, die Geſellen, Lehrer, Meiſter,
Freunde des Handwerks und die Mitglieder des Ortsgewerbevereins
und der Handwerkervereinigung aufs herzlichſte ein.
— Tgde. 1846, Schülerabteilung. Nachdem nunmehr die Oſterferien
zu Ende ſind, iſt die Turnſtunde wie ſeither Samstags von 16—17.30
Uhr. Wir bitten die Schüler, die Turnſtunden regelmäßig zu beſuchen.
EPH. Die Firma Adam Opel ſchenkt der evangeliſchen Landeskirche
ein Auto. Der Senior der Firma Opel, Geh. Kommerzienrat Dr.
Wilhelm v. Opel, hat bei ſeiner Ueberſiedlung nach Wiesbaden und
dem damit verbundenen Abſchied von der heſſiſchen evangeliſchen
Lan=
deskirche dieſer einen Opelwagen neueſten Modells zum Geſchenk
ge=
macht. Der Prälat der Landeskirche hat Herrn v. Opel gedankt und
dabei erwähnt, daß die Familie v. Opel ſchon mehrfach beim Bau des
Gemeindehauſes in Rüſſelsheim ſich durch hochherzige Spenden den
Dank der Kirche verdient hat.
Wetterausſichten trübe, (nus8a
zuweilen Regenſchauer, weſtl. Winde!!
Mancher hört’s durch den Radio, mancher lieſt’s in der Zeitung;
viele Hausfrauen vernehmen es nicht und halten Waſchtag. Dann ſind
ſie über ſchlechtes Wetter verärgert, worunter oft die ganze Familie zu
leiden hat.
Warum ſich ſo das Leben ſchwer machen, wenn eine techniſche gut
ausgebaute und von einem Fachmann geleitete Wäſcherei bei jeder
Witterung nicht nur beſſer, ſondern auch billiger wäſcht.
Darum fort mit der Wäſche zu Hering, der ſeit 74 Jahren ſich
immer bewährten Großwäſcherei, Darmſtadt, Jahnſtraße 4, Tel. 3949.
Sonnkags=Sonderzug nach Baden=Baden.
Den Auftakt der diesjährigen Sonderfahrten der Reichsbahndirektion
Mainz bildet die eintägige Fahrt am erſten Maiſonntag nach dem
be=
rühmten Heilbad Baden=Baden, dem ſchönſten aller Schwarzwaldbäder.
Baden=Baden iſt eine Stadt, deren Anmut und Pracht gerade in der
Frühlingszeit zur beſonderen Geltung kommt. Die Sonderfahrt iſt billig,
gut vorbereitet und wird ſicher allen Teilnehmern viel Freude bereiten,
zumal weſentliche Vergünſtigungen zum Beſuche aller
Sehenswürdig=
keiten in Baden=Baden und zu den Rundfahrten gewährt werden. Der
Zug beginnt in Wiesbaden und fährt über Mainz—Darmſtadt-
Karls=
ruhe. Er hält zum Ein= und Ausſteigen bei Hin= und Rückfahrt in
Mainz Hbf., Mainz=Süd, Groß=Gerau, Darmſtadt Hbf., Bensheim,
Weinheim und Friedrichsfeld (Baden) Nord. Näheres iſt aus den
Aus=
hängen auf den Bahnhöfen und den Mitteleuropäiſchen Reiſebüros zu
erſehen. Der Sonderzug wird beſtimmt verkehren.
Juli=Fahrk nach Siebenbürgen.
Immer mehr rückt Siebenbürgen mit ſeiner wunderbaren
Karpathen=Hochgebirgswelt, ſeinen romantiſchen Burgen, ſeinem
urwüch=
ſigen bunten Volksleben, vor allem aber mit ſeinen deutſchen Bewohnern
in den Mittelpunkt des Reiſeintereſſes. Die Siebenbürger
Sach=
ſen wohnen in ihren alten Städten und Dörfern, die eine wunderſame
mittelalterliche Architektur bewahrt haben; ihre Kirchenburgen
haben keine Parallelen in der geſamten deutſchen Baukunſt; ſie ſind —
auch heute noch gut erhalten — der ſprechendſte Ausdruck dieſes um
Kirche und Deutſchtum feſtgeſchloſſenen Völkchens geworden. Alljährlich
folgen dem Rufe des „Deutſchen Kulturamtes in Hermannſtadt”, der
kul=
turellen Zentrale des Landes, ſchon zahlreiche Volksgenoſſen aus dem
Reiche und aus Oeſterreich, um das unvergeßliche Erlebnis dieſer
klaſſiſch=
ten deutſchen Siedlung in ſich aufzunehmen und ſich an der
Ur=
ſprünglichkeit und Schönheit dieſes einzigartigen Landes zu erfreuen.
Im Sommer 1930 (3. bis 23. Juli) findet nur eine einzige Fahrt
nach Siebenbürgen ſtatt. Die Anfahrt erfolgt über das Banat, für
deſſen Beſuch auch einige Tage vorgeſehen ſind. Ihren Abſchluß findet
die Reiſe in Bukareſt, der Hauptſtadt des Landes, die mit ihrem bunten
Straßenleben dem Fremden beſonders reizvoll erſcheint. Nähere
Aus=
künfte über dieſe Reiſe, die ihren Ausgangspunkt in Wien nimmt,
er=
teilt das Deutſche Kulturamt in Hermannſtadt (Sibiu,
Rumänien). Alle Volksgenoſſen ſind herzlichſt eingeladen!
— Weltmeiſterſchaften der Studenten. Je näher der 1. Juni
1930, das iſt der offizielle Meldeſchluß für die Beteiligung der
Nationen für die Weltmeiſterſchaften der Stdenten, die in der
Zeit vom 1.—10. Auguſt 1930 in Darmſtadt ſtattfinden, heranrückt,
deſto zahlreicher laufen die offiziellen Meldungen der Nationen
ein. Am 30. April 1930 ſchickte die Schweiz ihre offizielle
Meldung unter der Betonung, daß ſie mit einer ſtarken
Repräſen=
tativmannſchaft auf faſt allen Gebieten der Leibesübungen
ver=
treten ſein würde.
— Liederabend der Darmſtädter Sängerſchaft. Die geſamte
Darm=
ſtädter Sängerſchaft im Gau Darmſtadt des Heſſiſchen Sängerbundes
iſt ſich bewußt, daß ſie mit der Darmſtädter Bevölkerung ſeit
Jahrzehn=
ten in engſter Fühlung ſteht. Dieſe edle Verbindung auch für die
Zu=
kunft weiter zu pflegen und zu fördern, iſt ihr eifrigſtes Beſtreben. Mit
großer Freude und Dankbarkeit würde ſie es daher begrüßen, wenn die
Bevölkerung Darmſtadts und der Umgegend den am Samstag, den
3. Mai, abends 8 Uhr, in der ſtädtiſchen Feſthalle, ſtattfindenden
Lieder=
abend zahlreich beſuchen würde. Der Reinertrag der Veranſtaltung iſt
zur Beſchaffung von Notenmaterial beſtimmt. Der Liederabend ſchließt
mit dem Maſſenchor „Deutſchland, dir mein Vaterland”, von H.
Hein=
richs, den die Sänger von ihren Plätzen aus ſingen. Die Noten ſind
mitzubringen. Alles nähere ſiehe in dev Anzeige der Samstagnummer.
Die Lautſprecheranlage wurde von der Firma Karl Genton,
Ballon=
platz, der Flügel von der Firma Klavier=Arnold freundlichſt zur
Ver=
fügung geſtellt.
— Gymnaſtikkurſe der Volkshochſchule. Am Montag, dem
5. Mai, beginnt Diplomlehrerin Gretel Pfuhl mit ihren
Kur=
ſen, Syſtem „Bodo”, am Dienstag, dem 6. Mai,
Gymnaſtik=
lehrerin Vilma Hofmann, Syſtem „Laban”; am Mittwoch,
dem 7. Mai, Gymnaſtiklehrerin Hildegard Schmölling und Lore
Henneberg, Syſtem „Loheland”; am Freitag, dem 9. Mai,
Turn= und Sportlehrerin Friedel Kaſten, „Rhythmiſche
Gymnaſtik” Neu hinzu kommt ein Lehrgang „Reine
Men=
ſendieck=Gymnaſtik” am Donnerstag, dem 8. Mai,
ge=
leitet von Diplom=Gymnaſtiklehrerin Sigrid Roellenbleck.
An=
meldungen zu allen Kurſen erfolgen auf der Geſchäftsſtelle der
Volkshochſchule, Mathildenplatz 17. Hier ſind auch ermäßigte
Karten zur Volksvorſtellung des Landestheaters am Samstag,
dem 3. Mai, für unſere Mitglieder zu haben. Zur Aufführung
kommt „Die andere Seite” im Kleinen Haus des
Landes=
theaters.
— Hunde=Ausſtellung. Auf die am 4. Mai 1930 in der Orangerie
tattfindende große Hunde=Ausſtellung wird nochmals aufmerkſam
ge=
nacht. Siehe Anzeige in der Samstag=Nummer.
Heffiſches Landeskheater.
Großes Haus Kleines Haus Freitag,2. Mai 20—22.30 Uhr
Zosca
D 22
Preiſe 1.00—10.00 Mk. 20—22 Uhr
Konzert=Abend
Johannes Biſchoff
Preiſe 1, 2, 3 Mk. Samstag,
3. Mai 19—22 Uhr
Don Giovanni
C22, T, Gruppe 4, 5 u. 6
Preiſe 1.00—10.00 Mk. 15—17 Uhr
Lady Fanny und die
Dienſtbotenfrage
Heſſenlandmiete 1 11
Preiſe 1.20—6.00 Mk.
20—22 Uhr
Volksvorſtellung
Die andere Seite
Preiſe 1.00—3.00 Mk. Sonntag,
4. Mai
19—22.15 Uhr
Othello
Heſſenlandmiete II, III 11
Preiſe 1.20—12 Mr.
Tauſchgutſcheine nur von
Sonntagsopern gültig 19.30—22.00
Der Kaiſer von Amerika
Zuſatzmiete V 11
T, Gruppe 7 und 8
Preiſe 1.20—6.00 Mk. Montag,
5 Mai 20—22 Uhr
8. Sinfonie=Konzert des
Landestheater=Orcheſters
Preiſe 1—10 Mk. Keine Vorſtellung Dienstag,
6. Mai 20—22.30 Uhr
Rivalen
K 15 Bühnenvolksbund Keine Vorſtellung Mittwoch,
7. Mai 20—22 30 Uhr
Tiefland
G 14Darmſt. Volksb. Gr. 1-4
Preiſe 1.00—10.00 Mr. Keine Vorſtellung
Kranken körperlich und ſeeliſch zugrunde richten. Schließlich bleibt
dem verzweifelten Patienten nur noch übrig, ſich auf dem Wege
der Operation unſichere Heilung zu verſchaffen
Muß das ſein? In den meiſten Fällen: Nein! Denn
Hämor=
rhoiden, rechtzeitig als ſolche erkannt und ſachgemäß behandelt,
können mit großer Ausſicht auf Erfolg auch ohne Operation
be=
ſeitigt werden. Neben peinlicher Sauberkeit muß eine geeignete
Salbe zur Anwendung kommen, die die Knoten zur Schrumpfung
bringt, die Schmerzen lindert, die Entzündungen beſeitigt. Die
bewährte Humidon=Salbe verbindet alle dieſe Eigenſchaften
in hervorragendem Maße. Schon nach ganz kurzer Anwendung
läßt das Jucken und Brennen nach. Damit iſt ſchon viel gewonnen;
denn fällt die Juckreiz fort, ſo verringert ſich auch die Gefahr
weitergetragener Infektionen. Nun erſt kann der Heilungsprozeß
beginnen. Die Humidon=Salbe wird ſeit Jahren auch in
ver=
zweifelten Fällen gebraucht, und unzählige Kranke bezeugen, daß
ſie faſt Wunderdienſte geleiſtet hat.
Aber die Humidon=Kur iſt keine Wunderkur, ſondern das
Reſultat einer wiſſenſchaftlich wohldurchdachten Arbeit. In dieſer
Salbe ſind alle Stoffe vereint, die dieſe tückiſche Krankheit
erfolg=
reich zu bekämpfen geeignet ſind. Die Humidon=Geſellſchaft will
überzeugen und nicht überreden. Sie erhalten durch die Verſand=
Apotheke umſonſt eine ausreichende Probe Humidon nebſt
ärzt=
licher Aufklärungsſchrift über Hämorrhoidenleiden. Dieſen
koſten=
loſen Verſuch iſt jeder ſeiner Geſundheit ſchuldig. Ueberzeugen
Sie ſich am beſten ſelbſt und ſchreiben Sie ſofort, ehe Sie es
ver=
geſſen, nach Probe u. Broſchüre an die Humidon=Geſellſchaft m.b.H.
Berlin W. 8. Block 233.
(TV.116
beite 6
Freitag, den 2. Mai 1930
Nunn
Frühling im Beerbacher Tal.
bg. Alle Welt iſt von der Baumblüte an der Bergſtraße — dieſer
Riviera Deutſchlands — begeiſtert! Die Wenigſten aber ahnen, daß
drüben im Oſten, überm Berg eine ungleich lieblichere, leicht im Wind
bewegte, ſummende Blütenpracht, in ganz jungen, eben aufgeſchloſſenem
Frühling, wie ein unberührter Schatz, — weiß über grünen Feldern und
grell=gelben Flachsſtreifen — in das Blau des Himmels träumt. Wir
hofften, es möchte der „Weiße Sonntag” ſo recht der Tag dazu ſein,
und fuhren reichlich ſpät um 10.15 Uhr ab Böllenfalltor mit dem Heag=
Omnibus nach Ober=Ramſtadt (Apotheke). Von hier gings um 11 Uhr)
dem blauen Punkt der Odenwald=Markierung nach in bequemem Aufſtieg
— der ſteilere Aufſtieg von Nieder=Ramſtadt her empfiehlt ſich nicht! —
auf der alten Römerſtraße, der Hohen Straße, zum Breiten Stein
(300 Meter) und weiter in der Richtung Frankenhauſen, his kurz
vor dem Ort immer in Wald. Nach herrlichen Ausblicken auf den
Frankenſtein, vorbei an der alten Kapelle in Frankenhauſen,
er=
reichen wir zwiſchen Gärten mit blühenden Obſtbäumen, Notdorn und
Johannisbeerſträuchern, die Hutzelſtraße. Ein kühlender Oſt machte
den Weg in der heißen Sonne zu einem Aufjubeln, als möchte das Blut
ſingen, daß wieder wärmende Sonne, nicht nur für Stunden, die Haut
wohlig durchglüht.
Wer einem Freunde die Schönheit des vorderen
Oden=
waldes auf einer bequemen Wanderung, die mehr Spaziergang als
Wanderung iſt, zeigen will, führe ihn auf dieſe Straße und laſſe ihn ſich
an den immer wechſelnden Bildern und Ausblicken auf die Berge und
Bergketten ringsum berauſchen! Wer einmal dort oben geſtanden und
ſich all die Herrlichkeit, immer wieder Neues entdeckend, zugerufen hat:
Magnetberg, Frankenſtein, Roßberg, Otzberg, Lichtenberg,
Neunkirchen, Kaiſerturm, Krähberg, Knoden, Heiligenberg,
Felsberg und — in ſeinen wuchtig abſtürzenden Formen eine neue
Offenbarung — den Malchen und im Weſten drüben die Ebene mit
dem Donnersberg im fernen Hintergrund und davor dem roten
Streifen der Rebenhänge drüben am Rhein! — all das faſt von
einer Stelle aus abdeutend — weiß wie ſchön, ein paar Stunden vor
der Stadt, Heimat und Welt ſein können, wenn ein warmer
Frühlings=
tag graudios ſeine blaue Kuppel darüber wölbt.
Unten im Tal, in das ſich ſteile Hänge ſchluchtartig hinabſtürzen,
ragt hinter letzten Häuſern von Oberbeerbach die Kirchturmſpitze
auf und läßt einen wünſchen, von Weſten, von der anderen Seite her in
dieſen ſtillen Winkel hinabzuſchauen! Und nun wiſſen wir unſern Weg:
vorbei am Neutſcher Hof mit ſeiner großen Hühnerfarm, den
Seegerhof links liegen laſſend, wandern wir hinauf zur Höhe am
Steigerts (410 Meter), da wo der blaue Punkt mit dem roten und
gelben E zuſammentrifft. Am Waldesrand lagern ein paar Jungens,
und auf den Wieſen laſſen ſich zwei Wanderer in der Sonne braten!
Herrlich liegt tief unter uns in einem nicht endenwollenden Wäldermeer,
* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Union=Theater.
„Die ungekrönte Königin” ein teilweiſer Tonfilm,
er=
zählt die Geſchichte der Lady Hamilton, der ſchönen Lady, deren ſüßes
Geſicht in ungezählten Bildern der Nachwelt überliefert wurde, deren
Geſchick ſie mit den engliſchen Seehelden Lord Nelſon verband und ihr
damit einen Platz in der Weltgeſchichte anwies. Als Nichte einer Köchin
kam Emma Hart — von der bildhübſchen Corinne Griffith ſehr
lebendig, ſehr beweglich und eindringlich dargeſtellt — in das Haus Sir
Charles Grevilles, des Neffen von Sir William Hamilton, damals
eng=
liſcher Geſandter am Hof des Königs von Neapel. Sie wurde Grevilles
Freundin, von dieſem aber, unter Verrat ihrer Liebe, an William
Ha=
milton abgetreten. Der verſchuldete Greville wollte dadurch ſein Erbe
retten. Sir William Hamilton heiratete in Neapel, das ſchöne Kind.
Damit begann ihre geſchichtliche Miſſion, die ſie in engſte Verbindung
mit Lord Nelſon brachte. Sie ſetzte bei der Königin von Neapel durch,
daß Neapel die Neutralität gegen Frankreich brach, dem Admiral Nelſon
geſtattete, ſein Geſchwader durch Uebernahme von Waſſer und Proviant
vor der Vernichtung zu retten und die franzöſiſche Flotte zu ſchlagen.
Nelſon hat nie vergeſſen, daß Lady Hamilton es war, die ihm den Sieg
über die franzöſiſche Flotte ermöglichte. Er trennte ſich ſpäter von
ſei=
ner Gattin, um mit ſeinem Heldentod die Liebe zur ſchönen Lady
Ha=
milton zu beſiegeln.
Das etwa iſt die Fabel dieſes Films, der in techniſch nicht immer
einwandfreien, aber ſehr ſchönen und eindrucksvollen Bildern von
Lon=
don an den neapolitaniſchen Hof führt, der verhältnismäßig gute Szenen
aus den Seeſchlachten wiedergibt, der trotzdem als Ganzes nicht voll
be=
friedigt, weil, wie angedeutet, die Technik der Aufnahmen vielfach zu
wünſchen übrig läßt. Die Regie Frank Lloyds iſt recht gut,
wenn=
gleich Seeſchlachtſzenen, auch hiſtoriſche, ſchon eindringlicher gezeigt
wur=
den. Von den Darſtellern überragt H. B. Warner in der
Vornehm=
heit ſeiner Schauſpielkunſt die übrigen bei weitem, von denen noch Jahn
Keith (Greville), die Prachtfigur, von Montagu Love (Kapitän
Hardy) Sondererwähnung rechtfertigen. Victor Varconis Nelſon
iſt in der Geſamtdarſtellung etwas zu weich geraten. Dieſem Nelſon
glaubt man nicht das Seeheldentum.
*
Intereſſante Beifilme ergänzen das Programm.
— Achtes Sinfoniekonzert im Landestheater. Neben der zur
erſten Aufführung gelangenden Ouvertüre zu einer Komiſchen
Oper von Berthold Goldſchmidt bringt die „Vortragsfolge
des am Montag, dem 5. Mai, unter Leitung von
Generalmuſik=
direktor Dr. Karl Böhm ſtattfindenden 8. Sinfoniekonzertes
zwei Werke, die zwei Welten erſchließen: Beethovens
ein=
ziges Violinkonzert, von dem in den letzten Jahren zu europäiſcher
Berühmheit gelangten Geiger Joſeph Szigeti geſpielt, und
Mahlers erſte Sinfonie. Lange Jahre liegen zurück, daß
die=
ſes Werk in einem der Sinfoniekonzerte des
Landestheater=
orcheſters erklungen iſt.
— 10. Akademie=Konzert. Wie bereits bekannt, bringt das
letzte Akademiekonzert dieſes Winters einen Sonatenabend von
Profeſſor Adolf Buſch und Rudolf Serkin. Wie ſehr die
Leitung der Konzerte damit den Wünſchen des Publikums
ent=
gegenkommt, beweiſt die ſtarke Nachfrage nach Karten. Neben
der Kreutzer=Sonate von Beethoven und Mozart=Sonate Es=Dur
kommt Regers große Violinſonate Pis=Moll zum Vortrag. Die
reſtlichen Karten ſtehen im Sekretariat der Städtiſchen Akademie
für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, zum Verkauf.
— „Comedian Harmoniſts”. Im Orpheum beginnt heute
Freitag, abends 8,30 Uhr, das nur wenige Tage währende Mai, mittags von 12—1 Uhr, am Paulusplatz ein Promenaden=
und mit großem Intereſſe erwartete Gaſtſpiel der „Deutſchen
Re=
vellers” mit der fabelhaften Blandine Ebinger und dem
köſtlichen Curt v. Wolowſky (von den „Reinhardt=Bühnen,
Berlia). Wer einen wirklich genußreichen Abend verbringen Roſe Hochzeitszug, Salonſtück von Jeſſel, 5. Fantaſie aus der
will, kaufe ſich eiligſt Karten für dieſes ausgezeichnete
Künſtler=
gaſtſpiel. Die Eintrittspreiſe ſind nicht erhöht. (Siehe Anz.) hardt.
— Koche, brate, backe elektriſch! heißt heute die Loſung in einer
ſtehende heiße Jahreszeit, wo ſich die übermäßige Wärme der offenen Juli 1912 in Mainz, haben ſich aus der Anſtalt, Braunshardt
Flammen in unangenehmer Weiſe bemerkbar macht und der Hausfrau
die Freude am Kochen nimmt. Aber nicht nur allein dieſer Uebelſtand
macht ſich bemerkbar, ſondern auch der bei offenen Flammen auftretende
Dunſt verleidet den Aufenthalt in der Küche, die heute mehr denn je
Aufenthaltsort der ganzen Familie geworden iſt. Das ewige
Feuer=
ſchüren und die immer verruſten Töpfe ſind allen Hausfrauen ein Dorn
im Auge. Die öfters notwendige Erneuerung des Anſtriches der
Küchen=
räume iſt ebenfalls nicht dazu angetan, in der heutigen ſchweren Zeit
die Mehrausgaben zu vermindern. Alle dieſe Uebelſtände ſind bei der
elektriſch eingerichteten Küche vollſtändig ausgeſchloſſen, d. h. mit einer
Schalterumdrehung wird nur Wärme erzeugt und keine ſonſtigen läſti= Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft
gen Nebenprodukte. Verſäumen Sie nicht, ſich einmal das bequeme und
ſaubere Arbeiten einer derart eingerichteten Küche anzuſehen und
be=
ſuchen Sie den heute abend 8 Uhr im Heaghaus ſtattfindenden Vortrag.
Sie werden finden, daß die elektriſche Küche die ideale Küche iſt.
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die Stenographen=
Vereinigugg „Gabelsberger”, Handwerkerſchule. Ecke
Karl= und Nieder=Ramſtädter Straße, verweiſt auf ihre heutige
Anzeige, nach der heute in den vorgenannten Unterrichtsräumen Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, D22: „Tosca”,
neue Kurſe in Reichskurzſchrift unter Leitung
ſtaat=
lich geprüfter Lehrer der Stenographie beginnen. Der
Ma=
ſchinenſchreib=Unterricht befindet ſich Karlſtr. 23,
Erdgeſchoß, und kann täglich begennen werden. Die Belegung
der Stunden kann wunſchgemäß erfolgen Auskunft und
An=
meldung daſelbſt. Das Unterrichtsgeld iſt den Zeitverhältniſſen
entſprechend niedrig bemeſſen und wird Ratenzahlung gerne
ge=
ſtattet.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Was wird beim Frühlingsfeſt der D.V.P. am
kommen=
den Samstag alles geboten? Zunächſt ein kurzes, aber
gediege=
nes künſtleriſches Programm. Fräulein Käthe Walter vom
Landestheater eröffnet es mit zwei Walzern von Arditi; „ihr
folgt Silveſter Bunſel mit Liedern aus dem „Zarewitſch”
und „Land, des Lächelns” (Dein iſt mein Herz). Frl. Käthe
Walter ſingt dann „Geſchichten aus dem Wiener Wald”, und
dann folgen die Tanzbilder, die, wie im Vorjahre bei gleichem
Anlaß, von der Ballettmeiſterin Frl. Robertine einſtudiert
wurden. Es wirken hierbei rund 50 junge Damen und Kinder
mit, deren Darbietungen ſicherlich wieder das Entzücken der
Zu=
ſchauer erregen werden. Darauf ſingt Frau Regina Harre
vom Landestheater Lieder aus „Frasquita”, und „Paganini”.
Dieſes Programm wird umrahmt von Konzertdarbietungen eines
erſtklaſſigen Orcheſters, zuſammengeſtellt und unter
Lei=
tung von Herrn Obermuſikmeiſter Mickley. Dieſes Orcheſter
wird auch eine vorzügliche Tanzmuſik abgeben. Es wird getanzt
im großen Saal und im Gartenſaal. Im Muſikzimmer im erſten
Stock iſt ein Kaffee eingerichtet, wobei neben den leiblichen
Ge=
nüſſen Muſik und Film und ein Kabarettprogramm erfreuen
werden. In dieſem Kabarett werden Frau Harre und Herr
Bunſel Duette ſingen, außerdem Mitglieder der
Reichsgemein=
ſchaft und der Jugendgruppe der D.VP. witzige
Originaldarbie=
tungen bringen. Alle Vorträge der Soliſten im offiziellen
Pro=
grammteil ſowohl als auch im Kabarett werden von
Kapell=
meiſter Geiger vom Landestheater begleitet. Für die
Tom=
bola ſind wiederum außerordentlich wertvolle Gewinne geſtiftet
worden, u. a. ein erſtklaſſiges Opelfahrrad, wundervolle
Spitzen=
weine rheinheſſiſcher und Darmſtädter Parteifreunde,
Süßigkei=
ten und Bücher. Beſondere Freude werden Freikarten für das
Landestheater und für die Rheinfahrt der D.V.P. erregen. In
einer Angelbude wird jeder Angler auch ohne techniſche
Vor=
kenntniſſe etwas erangeln können; in einer Schießbude können
wehrhaft geſinnte Männer und Amazonen ihre Schießkünſte
aus=
probieren und an einem Bowlen= und Sektſtand die tanzluſtigen
und durſtigen Paare Erfriſchung finden. Wie im Vorjahre wird
auch dieſe Veranſtaltung zu den beſtgelungenſten ſämtlicher
Darm=
ſtädter Feſte zählen. Trotz erhöhter Unkoſten wird auch dieſes
Feſt das billigſte, das jeweils in Darmſtadt in dieſem
Um=
fange ſtattfindet, ſein, denn es zahlen Mitglieder und
Studie=
rende nur 2 Mark, Nichtmitglieder 3 Mark. Der Ueberſchuß
wird wiederum zur Unterſtützung notleidender „Parteifreunde
verwandt werden. Karten gibt es im Vorverkauf im
Verkehrs=
büro am Schloß, Telephon 582, und auf der Geſchäftsſtelle,
Zim=
merſtraße 1, Telephon 1304 und 3540. Wir machen bereits heute
auf das morgen erſcheinende Inſerat aufmerkſam.
2Atffzert
a48
SHAMPOON
3OM. II.Dr.5i00 Band.
TMde Hact.
Zelbzk Hür das
NRUUt;ze
— Promenaden=Konzert. Das Stadtorcheſter unter Leitung
ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp veranſtaltet am Freitag, dem
konzert nach folgendem Programm: 1. Deutſchlands Waffenehre
Marſch von Blankenburg, 2. Ouvertüre zur Oper „Der Freiſchütz”
von Weber, 3. Hoch lebe der Tanz, Walzer von Strauß, 4. Der
Oper „Aida” von Verdi, 6. An die Gewehre, Marſch von Lehn=
Aus der Anſtalt entſprungen. Die Zöglinge Berta
L=
modern eingerichteten Küche. Ganz beſonders gilt dies für die bevor= geboren 29. September 1913 in Köln, und Elſe J., geboren 12.
entfernt. Sie tragen blaugeſtreifte Arbeitskleider.
Cottesdienſt der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 2. Mai: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 00 Min.
Samstag, den 3. Mai; „Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min
— Sabbatausgang 8 Uhr 40 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 7 Uihr 00 Min. — Abends 8 Uhr 40 Min
Samstag, den 3. Mai: Vorabend 7 Uhr 10 Min — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 30 Min. — Sabbatausgang 8 Uhr 40 Min,
Wochentags: Morgens 6 Uhr 15 Min. — Abends 7 Uhr 30 Min:
— Miariw mit Nucht.
Tageskalender für Freitag, den 2. Mai 1930.
Kleines Haus, 20 Uhr: Konzertabend Johannes Biſchoff. —
Orpheum, 20.30 Uhr: Sondergaſtſpiel „Die deutſchen
Revel=
lers”. — Konzerte: Schloßkeller, Spaniſche Bodega.
Herrngartenkaffee. 16 Uhr: Konzert. —
Kinovor=
ſtellungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=
Licht=
ſpiele.
Aus Heſſen.
zwiſchen Marienberg und Tannenberg Schloß Heiligenberg und
weit draußen die Ebene, aus der in abgeriſſenen Silberſtreifen der
Rhein herübergrüßt.
Nach einer erfriſchenden Raſt am einfachen Wirtstiſch in der „
Er=
holung” in Steigerts gehts über den Bergrücken bis hinunter zum
uörd=
lichen Ausgang von Oberbeerbach. Immer wieder halten wir an,
ſchauen ſüdwärts zurück und faſſen kaum Grandezza und Linie der
lieb=
lichen Landſchaft, die in einigen jäh abſtürzenden Kuppen und zerſpreugt
aufragenden Fichtenbeſtänden, gerade am Steigerts, grandios ihren
Rhythmus unterbricht. Drunten aus dem Tal klettern die rotgedeckten
Häuſer Oberbeerbachs in vier oder fünf ſteilen, ſchluchtartigen Wegen
empor und ſchmiegen ſich, Platz ſuchend, aneinander. Durch das Tal
zieht ſich neben dem kleinen Beerbach die Chauſſee langſam in die
Höhe und verſchwindet im Südoſten, ohne daß man recht weiß, wohin
ſie führen mag. Das Grün und Gelb der Wieſen und Felder
durch=
ziehen ungezählte blühende Bäume, weiß leuchtend; der Wind treibt
leiſen Blütenregen vor uns her und über dieſen großen Garten. Es iſt,
als habe der Himmel alle Pracht und Lieblichkeit des Frühlings wie
auf einen grünen See ausgeſchüttet und ringsum als Wächter
Verg=
wände und dunkle Wälder mit hellgrün leuchtenden Spitzen aufgebaut.
Man möchte Pfarrer oder Schulmeiſter in dieſem Tal geworden ſein
und wünſchen, daß ſie’s wüßten, wie dies Stück Erde geſegnet iſt, auch
wenn ſie ſich mit ihren Pfarrkindern um ihr täglich Brot plagen
müſ=
ſen und die Wunden der Welt ſpüren
Wir ſcheiden und wünſchen allen Menſchen, daß auch ſie etwas von
der Schönheit und Heiligkeit dieſer Stunden hätten ſtüren mögen
Dem weißen Strich nach bummeln wir dann zum Frankenſtein
hinauf: hier herrſcht, ſo ſtill es ſonſt auf unſeren Wegen war,
ſommer=
licher Hochbetrieb und um 4.15 Uhr iſt Kuchen, der nun mal
zu einem ordentlichen Sonntagskaffee gehören ſoll, ausverkauft!
— Wie oft ſind wir alle ſchon oben geweſen — aber immer wieder lockt
der Weg, die Burg, der weite Rundblick vom Turm und der Abſtieg,
ſei es über Seeheim oder über die Himmelsleiter, und weckt
— in wem wohl nicht? — Erinnerungen an Schulausflüge,
Tanzſtunden=
zeit, junge Liebe und, — wer hätt’ es nicht getan? — an erſte ſchlechte
Verſe. Aber die ſind verweht und vergeſſen; denn Uhland kann’s
ja viel beſſer:
Saatengrün, Veilchenduft,
Lerchenwirbel, Amſelſchlag,
Sonnenregen, linde Luft!
Wenn ich ſolche Worte ſinge,
Braucht es dann noch großer. Dinge,
Dich zu preiſen, Frühlingstag?
E. Wixhauſen, 1. Mai. Freiwillige Sanitzt
vom Roten Kreuz. Nächſten Sonntag, 4. Mai, nehm:
findet im Uebungslokal bei Gaſtwirt Jak. Huck die dieszüf
übung ſtatt. Es ſei an dieſer Stelle darauf hingewieſen
gelaufenen Jahre die Kolonne 48 Wachen ſtellte und 97 m
leiſtete, 3 Transporte wurden ausgeführt. Es iſt bevte”
notwendig, daß in allen Orten eine Kolonne beſteht und
lonne von den Einwohnern unterſtützt wird, damit die
band= und Behelfsmittel angeſchafft werden können.
Di=
nahme der Kolonne und deren Mitglieder erfolgt unenta=
O. Erzhauſen, 1. Mai. Die hieſige Freiwillige 3
veranſtaltete zur Einleitung der Feuerſchutzwoche in des
Ball, am Sonntag wurde in der Triftſtraße mit den
meinſchaftlich mit der Pflichtfeuerwehr eine Uebung dera
gab es einen Umzug durch die Hauptſtraßen, wobei d.
Freien Sportvereinigung mitwirkte. Das Büchlein
Fe=
fand bei dieſer Gelegenheit reichlichen Abſatz.
* Griesheim, 1. Mai. Am Sonntag nachmittag
geg=
ſtand in dem jungen Tannenſchlag im Diſtrikt „Dürre
lich der Darmſtädter Chauſſee ein Waldbrand, d
die herrſchende Windſtille, das beherzte Eingreifen ei
Spaziergänger und fremder Radfahrer gelöſcht werden.
eine größere Ausdehnung annehmen konnte, was bei de=
Gras und Laub reichlich bedeckten Boden und dem dür
leicht möglich war. Die abgebrannte Fläche iſt zirla
meter groß. Ob der junge Tannenbeſtand durch die
Flammen ernſtlich Schaden genommen hat, wird ſich erſt
Vermutlich iſt der Brand durch einen noch glimmenden
Zigarren= oder Zigarettenſtummel entſtanden. — Bü
turnen der Turnerſchaft. Am Sonntag, 4.
8½ Uhr hält die Turnerſchaft Griesheim im Saale
ſtädter=Hof” ein Bühnenſchauturnen ab, bei dem ſämtlie
des Vereins ſich betätigen werden.
Cp. Pfungſtadt 1. Mai. Inſtrumentallo
Muſikverein Pfungſtadt hält am Sonntasnachmittag
Nheiniſchen Hof” ein Inſtrumentalkonzert ab. Als
Geurg Maßmann und Joſef Bauer vom Stadtorcheſter
Abends findet bei vollbeſetztem Orcheſter Tanz ſtatt,
(k) Roßdorf, 1. Mai. Liedertag. Am Sonnta
nachmittags 3 Uhr, findet im Saale des Gaſthauſes „Zu
Liedertag, veranſtaltet vom Geſangverein „Sängerluſt”
Dieſer Liedertag wird eine eindrucksvolle Kundgebung f!
geſang und das deutſche Lied werden und wird darüber h
leriſches Ereignis von beſonderem Niveau ſein. Außer
ſigen Vereinen haben, zahlr
Veranſtaltung durch zahlreichen Beſuch unterſtützen.
G. Ober=Ramſtadt, 1. Mai. Am nächſten Sonnta
anſtalten die Jugendbereinigungen unſerer ebangeliſche
letzten Gemeindeabend einen Konfirmanden=B
und Werbeabend. Ein Eintrittsgeld wird nich
Jugendvereine haben aber nicht nur die letzten Ko
geladen, ſondein freuen ſich, wenn auch deren Eltern u
aus noch recht viele andere Gemeindeglieder kommen.
der großen Mühe, die die Vorbereitung mit ſich
br=
der vorgerükten Jahreszeit ein guter Beſuch des Aber
— Am Dienstag, 6 Mai, wird auch hier der Luthe
trag des Evangeliſchen Bundes und des Guſtab=Ad
geführt werden. Die Vorführung findet um 8 Uhr i
von J. Dittmann ſtatt. Die Eintrittspreiſe ſind mit
wachſene und 25 Pf. für Kinder äußerſt niedrig gehal
ſich bei dieſem Film nicht um den Lutherfilm, der
mal hier gezeigt wurde, ſondern um einen ganz n
und auch inhaltlich ſehr guten Film. Von anderen
man immer wieder, daß dieſer Filmabend ein wi.
für die war, die ihn ſahen.
Habitzheim, 30. April. Die Habitzheimer Schützer
am Sonntag ihr diesjähriges Preisſchießen ab,
tigen Schützen gut beſucht war. Es erhielten Preiſe:
meiſterſcheibe: 1. Schätzler, Groß=Umſtadt: 2. K
ſtadt; 3. Ganß, Groß=Umſtadt; 4. Schmucker, OberM
Dieburg; 6. Scherf, Babenhauſen; 7. Heckmann, Unte
mann, Babenhauſen; 9. Kraft, Babenhauſen; 10. Ha
Plapert. Dieburg; 12. Nächſtemal, Sprendlingen.
Schmucker, Ober=Moſſau; 2. Tabelle: Schätzler, Groß=
Jagdſtand laufende Keiler: 1. Preis
Moſſau; 2. Pr. Schätzler, Groß=Umſtadt; 3. Pr.
Moſſau; 4. Pr. Willems, Nieder=Klingen; 5. Pr. Ullma
6. Pr. Friedlein, Michelſtadt; 7. Pr. Nitdo, Darmſtad
Groß=Umſtadt. — 1. Tabelle: Schmuck, Ober=Moſſau;
mann, Unter=Moſſau.
T. Fränkiſch=Crumbach, 30. April. Das B5jährige
hieſigen Freiwilligen Feuerwehr, welches urſprünglich
feſtgelegt worden war, wird nun, nach einem nochma
faßten endgültigen Beſchluß, am 6. Juli d. J. ſtatt
modernen Bedürfniſſe ſich anpaſſend, beabſichtigt ma
Sportplatz und ein Schwimmbad zu errichten. Jedock
die Platzbeſtimmungen hierzu noch nicht einig, da in 1
Gemeinderat verſchiedene Vorſchläge unterbreitet vor!
* Heubach i. O., 1. Mai. Der in weiten Kreiſen
bekannte Schuhmachermeiſter Gg. Peter Fiſcher k.
in voller körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 89.
Außer ihm haben weitere acht. Einwohner (fünf m
weibliche) das 80. Lebensjahr überſchritten.
b. Erbach i. O., 1. Mai. Radfahrerver
Vorbereitungen zu dem am 25. Mai in der Feſth
30jährigen Jubiläumsfeſt des Radfahrervereins 190.
Gange. Die Ausſchreibung für die Gauvereine de
furt/Main iſt in der Bundeszeitung des Bundes 2
erſchienen. Dieſelbe erſtreckt ſich auf folgende Sporta,
Sechſer=Niederradreigen für Jugend, AchterNieder
Sechſer Niederrad=Kunſtreigen (Klaſſe 4 und B).
Einer= und Zweier=Niederrad=Kunſtfahren in allen 9.
ball: Zweier=Radball Klaſſe 4 und Meiſter. Zweier
Die ganze Veranſtaltung wickelt ſich in der Feſthe
iſt folgendes vorgeſehen. Vormittags Vorwetbet
3½ Uhr Jubiläumsſaalſportfeſt abends 8½ Uh
Ein anſchließender Feſtball wird die Feier beſchließer
feſt ſowie die Vorwettbewerbe unterſtehen der Leit
fahrwartes Walter Friedenſtein aus Aſchaffenburg
für die Wettbewerbe iſt am 12. Mai. Soviel dem
ſchon bekannt iſt, kann damit gerechnet werden, daß
ihre Meldungen bis zu obengenanntem Termin abl
der Jubiläumsfeier am Feſtabend iſt es dem Vel
2. Deutſche Akeiſterſchaftspaar im Rollſchuhkunſtlau
ſchuh=Abteilung des Nadfahrervereins „Wanderer”
pflichten.
— Vom Laude, 30. April. Man ſchreibt uns:
fänger bei der Arbeit. Kaum ſind die Säl
ten Reiſe zurückgekehrt, kaum konnte ſich der Vogelfr”
lihen Geſang erfreuen, da tauchen auch ſchon aus
Vogelfänger auf und ſuchen mit ihren „Apparaten
zufangen. So konnten am Sonntagvormittag ſechs
bei Ausübung ihres unſauberen Handwerks vertrie
Städter nahmen nach einem harten Wortwechſel R
mußten ſie zurücklaſſen. Dieſe befinden ſich im Beſt.
des und Mitgliedes des Tierſchutzvereins, deſſe.
ſamkeit und furchtloſem Vorgehen es zu danken iſt
Sänger ihre Freiheit behielten. Hoffentlich gelingt
gen, die Namen der Fallenſteller feſtzuſtellen. Allg,
es ſich zur Aufgabe machen, im Verein mit dem 8.
perſonal der Gemeinden die Sänger, wie Nachtigal
uſw., vor Nachſtellungen zu bewahren, und von 2
der Geſchäftsſtelle des Tierſchutzvereins für Heſſe
ſtraße 55, Nachricht zu geben.
— Waſſerſtands=Nachrichten vom 1. Mai
2,03, Kehl 3,00, Maxau 4,44, Mannheim 3,44, M0
Caub 2,38, Köln 2,42 Meter. Main: Schweinl
1,49, Lohr 1,83, Steinheim 2,46, Frankfurt 2/48. 69
082, dito Waſſertiefe 2,80, dito Fahrtiefe 2.30 Mcket
Hirſchhorn, 1. Mai. Waſſerſtand
30. April 1,27 Meter, am 1. Mai 1,21 Meter.
— Gernsheim, 1. Mai. Waſſerſtand
30. April 0,72 Meter, am 1. Mai 0,63 Meter.
Freitag, den 2. Mai 1930
Seite 7
Pflanzenſchutz.
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Kornwurm oder Kornkäfer. — Die Kornmokke oder der weiße Kornwurm. — Zeldmäuſe.
bs‟.— die Kohlhernie. — Raupen des Stachelbeerſpanners. — Kaupen an Obſtbäumen.
Mitteilung aus der Heſſ. Hauptſtelle für Pflanzenſchutz, Gießen.
3
inn der wärmeren Jahreszeit fangen viele Schädlinge
z1 regen, die den Winter über in Ruhe verharrten. Auf
cht ſich jetzt vielfach ein gefürchteter Vorratsſchädling
bemerkbar, von dem man im Winter kaum etwas
ge=
h der ſogenannte, ſchwarze Kornwurm oder
Die überwinterten Käfer kommen, ſobald es wieder
iſt, aus ihren Schlupfwinkeln in Wänden,
Balken=
n uſw. hervor, um ihre Eier am lagernden Getreide
s nach etwa 14 Tagen ſchlüpfen die Larven aus, welche
eſſen, ohne daß man ſie von außen bemerkt. Etwa
ſätev verpuppen ſich die Larven in den Körnern, und
s 10 Tagen ſchlüpfen die Käfer aus. Dieſe
Entwick=
ze warme Jahreszeit hindurch. In unſerem Klima
ſcy einem Jahre etwa vier Generationen. Um die Käfer
er Eiablage zu hindern, umgibt man vorteilhaft die
aufe= elche die Wände in dieſem Falle nicht berühren
dür=
ng von Raupenleim von einigen Zentimetern Breite.
hon zugewanderten Käfer vernichtet man dadurch, daß
mit Tetrachlorkohlenſtoff oben auf den
Getreidehau=
hanze mit einer Plane bedeckt. Die Einwirkungsdauer
g unden betragen. Bei längerer Dauer kann die
Keim=
erheblich geſchädigt werden. Das Einatmen der ſich
ſen Dämpfe der Flüſſigkeit iſt unbedingt zu vermeiden.
ehend angeführten Maßnahme iſt auch ein anderer
den Getreidevorräten häufig erheblich ſchadet, die
der der weiße Kornwurm, wirkſam zu
be=
ipen der Kornmotte ſind daran zu erkennen, daß ſie
ungswerk mehrere Körner zuſammenſpinnen. Beide
ger ſchwarze als auch der weiße Kornwurm, ſind gegen
Getreides empfindlich. Das Umſchaufeln iſt daher,
derholt wird, ebenfalls ein gutes Bekämpfungsmittel.
reten in dieſem Jahre die Feldmäuſe ſtark auf.
virkſamſten durch Vergaſen mit den bekannten Appa=
. Man vergeſſe dabei nicht, einige Tage vorher auf
en Flächen ſämtliche Löcher zuzutreten, damit dann
ffneten, befahrenen Baue behandelt werden.
und Luzerneäckern dürfte nach dem diesjährigen
uswinterung infolge von „Kleekrebs” vielleicht
n ſein. Der Kleekrebs iſt ein Pilz, der die unteren
zurzeln der Pflanzen befällt und hier im Frühjahr in
rundlicher Knöllchen zu erkennen iſt. Die Krankheit
en Böden beſonders leicht aufzutreten. Als
vorbeu=
aher Kalkung zu empfehlen. Wo jetzt im Frühjahr
krebs feſtgeſtellt wird, bleibt zu ſeiner Bekämpfung
g, als die Pflanzen durch Düngung möglichſt
wider=
hen. Eine ſchwache Gabe raſchwirkenden Natronſal=
Platze. Wo Kleekrebsverdacht vorliegt, ſende man
tender Erde gut verpackt zur koſtenloſen Unterſuchung
telle für Pflanzenſchutz in Gießen.
ten tritt vielfach an den Kohlgewächſen die
Kohl=
d auf. Dieſe Krankheit, auch Kropfkrankheit genannt.
rch einen Schleimpilz, der in die Wurzeln eindringt
roße Anſchwellungen hervorruft. Beim Pflanzen iſt
aß keine kranken Pflänzchen verwendet werden. Alle
hwellungen an den Wurzeln zeigen, ſind
auszuſchlie=
jenigen, die aus demſelben Saatbeet ſtammen, auch
noch geſund ausſehen. Nicht zu verwechſeln iſt die
gs mit dem Befall durch den Kohlgallenrüßler, bei
Inſchwellungen an den Wurzeln eine Larve ſitzt. Nach
Lauven können die Pflanzen unbedenklich verwandt
beohgaltet, daß die Kohlhernie auf Böden mit
reich=
öchſt ſchvach auftritt. Reichliche Kalkzu=
fuhr ſei daher empfohlen. Beim Setzen taucht man vorteilhaft die
Wur=
zeln der Pflanzen in einen Lehmbrei, der 2,5 Gramm Uſpulum je Liter
enthält. Danach begießt man das Land mit einer Löſung, die 25 Gramm
Uſpulum in 10 Lirer enthält. Ein anderes wirkſames
Bekämpfungs=
mittel iſt „Kulturin”. Man miſcht 1 Teil des Mittels mit 7 Teilen
Hausmüllaſche, trägt das Ganze etwa 3 Zentimeter hoch auf dem zu
be=
pflanzenden Boden auf, und vermiſcht es durch Unterhacken mit dem
Boden.
In unſerer Gegend richten häufig die Raupen des
Stachelbeer=
ſpanners großen Schaden an. Die Raupen, die am Boden unter
ab=
gefallenem Laub uſw. überwintert haben, kommen etwa Ende April aus
ihrem Verſteck, um ihre Futterpflanzen aufzuſuchen. Sie kommen auf
Stachel= und Johannisbeeren, aber auch an Schlehen, Pflaumen und
Aprikoſen vor und freſſen ſowohl die Blattknoſpen, als auch die jungen
Blüten. Völliger Kahlfraß und damit Vernichtung der Ernte, daneben
aber auch eine erhebliche Schädigung der Bäume bzw. Sträucher ſind
recht häufig. Die Spannerraupe iſt erwachſen 3 bis 4 Zentimeter lang,
hat ſchwarze Rückenflecken auf weißem Grunde und auf jeder Seite einen
orangefarbenen Streifen. Die Verpuppung findet meiſt etwa Anfang
Juni ſtatt. Die ſpindelförmige gelb und ſchwarzbraun quergeſtreifte
Puppe iſt mit einem lockeren Geſpinſt in einem Blatt der Futterpflanze,
oder an einer in der Nähe befindlichen Wand aufgehängt. Zwei bis drei
Wochen ſpäter ſchlüpft der weiße, auffallend ſchwarzgeſcheckte
Schmetter=
ling aus, der den Sommer hindurch die oben genannten Bäume und
Sträucher umſchwärmt, und ſeine hellgelb gefärbten Eier meiſt in
Häuf=
chen vereinigt auf die Unterſeite der Blätter ablegt. Im September
kriechen die Räupchen aus, richten aber jetzt durch Befreſſen dev Blätter
keinen erheblichen Schaden mehr an. Im Herbſt fallen die Raupen mit
dem Laub zu Boden, wo ſie unter der ſchützenden Blätterdecke den
Win=
ter überdauern. Am einfachſten ſind ſie zu vernichten, indem man das
Laub reſtlos zuſammenfegt und verbrennt. Iſt das verſäumt worden,
ſo kann man die Raupen früh morgens, ſolange ſie noch von der
Nacht=
kühle ſtarr ſind, von den Sträuchern abklopfen und auf einem
untergeleg=
ten Tuch auffangen. Auch durch Beſpritzen der Sträucher mit einer
2prozentigen Löſung von Solbar können die Schädlinge vernichtet
werden.
Unſere Obſtbäume werden vom Beginn, des Laubaustriebes an,
häufig von verſchiedenen Raupen heimgeſucht. Beſonders zu nennen
iſt hier die Raupe des Froſtſpanners, des Ringelſpinners, des
Gold=
afters (ſeine Neſter, die ſogen, „großen Raupenneſter”, ſollen in Heſſen
nach einer Polizeiverordnung im Laufe des Winters beſeitigt worden
ſein), des Baumweißlings und des Schwammſpinners. Zur Vernichtung
dieſer Raupen iſt ebenfalls ein Beſpritzen mit einer lprozentigen Löſung
von Solbar geeignet, die nötigenfalls mit dem Heranwachſen der Blätter
zu wiederholen iſt. Zu vermeiden iſt das Spritzen während der Blüte.
Solbar iſt auch gleichzeitig ein brauchbares Mittel zur Bekämpfung des
Apfel= und Birnenſchorfes.
„Nähere Auskunft über Bekämpfungsmaßnahmen, Bezug von
Mit=
teln und Geräten erteilt koſtenlos die Heſſ. Hauptſtelle für
Pflanzen=
ſchutz, Gießen, Senckenbergſtraße 17.
Dr. Reichwein.
Man iſt nur ſo alt, wie man ausſieht,
deshalb benutze man das weltberühmte „Exlepäng‟. Gibt ergrautem
Haare die Jugendfarbe auf natürlichem Wege wieder. Wirkt nach
und nach. Vollſtändig unſchädlich. Seit 31 Jahren Weltruf. Von
tauſenden Aerzten Profeſſoren uſw gebraucht und empfohlen
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Parfümerien, Friſeurgeſchäften, Drogerien uſw., wo nicht, direkt zu
haben Parfümeriefgbrik „Exlepäng” BerlinSO. 131, Muskauer Straße 9
(TV. 2500)
Meinheſſen.
* Mainz, 30. April. Chronik. Am vergangenen Sonntag ſtürzte
das zweijährige Söhnchen eines Buchdruckers in Mainz=Koſtheim
rück=
wärts in eine Bütte mit heißem Waſſer und zog ſich ſchwere
Ver=
brühungen zu. Das Kind erlag im Städtiſchen Krankenhaus ſeinen
ſchweren Verletzungen. — Im Befinden des am vergangenen Sonntag
in Wackernheim von einem Motorradfahrer überfahrenen Lehrlings
H. Winſchermann von hier, der ſchwer verletzt wurde, iſt eine Beſſerung
eingetreten, ſo daß man hofft, ihn dem Leben erhalten zu können. —
Die Reſtauration des vom Turnverein Rüſſelsheim, zum
Preiſe von 167 000 RM. in Eigentum erworbenen, am Bahnhofsplatz
gelegenen Frankfurter Hofs” wurde für eine Jahrespacht von 8400 RM.
an einen Mainzer Reſtaurateur verpachtet. Das neue Turnerheim wird
demnächſt mit einem weiteren Koſtenaufwand von 60 000 RM. durch
Umbau des Saales zu einer Turnhalle, Vergrößerung der Bühne uſw.
renoviert. Die Koſten werden zum Teil von einem Mitgliede des Hauſes
Opel zu mäßigen Zinſen zur Verfügung geſtellt, zum Teil werden ſie
von den Mitgliedern des Turnvereins durch Zeichnung von zinsloſen
Anteilſcheinen beſchafft. — In Mainz iſt die Auftellung eines
Be=
freiungsdenkmals auf einem hervorragenden Platz innerhalb
der Stadt in Ausſicht genommen. Das Denkmal, das von dem Schöpfer
des Frankfurter Denkmals für die Gefallenen des Weltkrieges entworfen
iſt, wird der Stadt unentgeltlich zur Verfügung geſtellt. Die ſtädtiſchen
Körperſchaften beraten zurzeit die Frage, wo es aufgeſtellt werden ſoll. —
Mitte voriger Woche brannte in Beerfelden im Odenwald ein
landwirt=
ſchaftliches Anweſen nieder. Schon während des Brandes richtete ſich
ſeitens des Beſchädigten der Verdacht der vorſätzlichen Brandſtiftung
auf den 24jährigen, in Rüſſelsheim wohnhaften, ihm verwandten
Ar=
beiter Jakob Ihrig aus Beerfelden. Durch die Ermittelungen der
Gen=
darmerie Rüſſelsheim wurde feſtgeſtellt, daß der Verdächtige in der
Brandnacht in ſeiner Rüſſelsheimer Wohnung nicht anweſend war und
—
bezüglich ſeines Aufenthaltes widerſprechende Angaben machte.
Geſchäftliches.
Sonderzüge nach Tirol, in die Schweiz, nach
Italien und zum Paſſionsſpiel nach
Oberam=
mergau. Abfahrt am 29. Mai und 1. Juni von den größeren
Schnellzugsſtationen des rheiniſch=weſtfäliſchen. Induſtriegebietes
und der Rheinſtädte, einſchließlich Karlsruhe; Rückkehr am 3. bzw.
13. Juni. Dieſe beſchleunigten und verbilligten Züge werden auf
Antrag der Verkehrsgeſellſchaft Siemer u. Co., München,
ver=
kehren und haben den Zweck, Beſucher auf preiswerte Weiſe zum
Paſſionsſpiel, nach Oberammergau, nach bedeutenden Badeorten
und Sommerfriſchen der Alpen, wie Bozen, Meran, Riva,
Gar=
done, Torbole, Brunnen, Locarno, Lugano und Bellagio, ſowie zu
Badeorten am Mittelmeer, Venedig—Lido mit Anſchlußreiſe nach
Dalmation und nach Rapallo zu befördern, wo mit den
Hotel=
organiſationen wegen der Unterkunft der Gäſte beſondere
Ab=
machungen getroffen worden ſind. Außerdem beſteht die
Möglich=
keit, im Anſchluß an die Züge Reiſen durch Oberitalien ſowie
durch Italien bis Neapel und Sizilien mit den Sonderzugsfahrten
zu verbinden. Näheres iſt aus Proſpekten erſichtlich, die koſtenlos
erhältlich ſind bei: Lotterieeinnahme L F. Ohnacker,
Darm=
ſtadt, Schulſtraße 15, Tel. 84; Bankgeſchäft Friedrich Zaun=
Darmſtadt, Luiſenplatz 1, Telephon 1308.
Einem Teil unſerer heutigen Stadtauflage liegt ein Proſpekt der
Fa. Bottina Schuhgeſ., Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 34, bei,
worauf wir unſere Leſer an dieſer Stelle aufmerkſam machen. (7201
Aus deutſchen Bädern.
Nordſeebad Borkum beſitzt den größten und ſchönſten
Flugplatz an der Nordſee, weil das unendliche Anſchwebegelände
nur im Weſten und Nordweſten durch Dünen von geringer Höhe
unterbrochen wird. Die Oſtecke des Flugplatzes wurde —
haupt=
ſächlich bei Oſtwind — bei Flut etwas überſchwemmt, der
Unter=
grund blieb aber feſt. In dieſem Jahre hat die Badeverwaltung
mit nicht unerheblichen Mitteln einen Deich um den Flugplatz
gebaut, ſo daß derſelbe auch bei Flut jederzeit in ſeiner ganzen
Ausdehnung (800 bis 1000 Meter) trocken iſt. Die elektriſche
Licht=
leitung wurde bis zum Flugplatz herausgelegt, ſo daß nunmehr
der Flugplatz moderniſiert iſt und in jeder Weiſe allen
Anforde=
rungen entſpricht.
A Taeldebel. und Oielsdenlen
Wnur U!
Alle Bett=, Saucen= und Speisenreste nimmt es im Nu von
Platten, Schüsseln, Tellern, Bestecken, einfach herrlich in
wun=
dervollem Glanz strahlt alles wieder wie neul Wie Diamanten
glitzern und funkeln die wertvollen, silbernen Sachen. O macht
Silber — und auch Kristall und Porzellan — nicht nur blendend
sauber, es pflegt und verschönt sie zugleich.
Lassen Sie alle feinen Silbergedecke, Ihr edles Kristall und
kostbares Porzellan auf neue bessere Art mit 0 reinigen!
Der Erfolg übertriftt alle Erwartungen: Auch Ihre Gäste
bewundern den herrlichen, Festlichen
O=Glanz!
pflegt Silber,
Kristall, Vorzellan
(V.169
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Freitag, den 2. Mai 1930
Geſchichten aus aller Welt.
Tſchechiſche Zilmzenſur.
(s) Prag. Daß die Tſchechen, ſelbſt eine Minorität, in ihrem
eigenen Lande, größere Chauviniſten ſind als jemals ein anderes Volk
geweſen, hat ſich in den zwölf Jahren ſeit der Gründung der
Tſchecho=
ſlowakei hinlänglich herumgeſprochen. Darüber hinaus ſind dieſe
Nutz=
nießer des Zuſammenbruchs von 1918 hundertprozentige Bürokraten,
deren Bürokratismus mitunter Auswüchſe zeitigt, auf die normale
Mitteleuropäer im Beſtfalle mit einem Hohngelächter reagieren können.
Die neueſte Prager Senſation iſt, man höre und ſtaune, die Feſtſtellung,
Charlie Chaplin und der nicht mimder berühmte Hornbrillenkomiker
Harold Lloyd ſeien „tſchechenfeindliche Elemente‟. Die Behauptung hat
die amtliche Filmprüfſtelle des Innenminiſteriums aufgeſtellt und
ent=
gegenkommenderweiſe in ihrem Amtsorgan gleich begründet,
be=
ziehungsweiſe zu begründen verſucht. Der Chaplin=Streifen wurde zum
Beiſpiel verboten, weil Chaplin von ſeiner Frau und Freundin, die er
gegenſeitig miteinander betrügt, verprügelt wird. „Dieſer Film”, ſo
meinten die fürſorglichen Prager Zenſoren, „könnte unſere Frauen auf
eine gute Idee bringen. Da halten wir es für angebracht, das Werk zu
verbieten, bevor ſich noch ähnliche Zwiſchenfälle auf dem Boden der
Republik ereignet hätten‟. — Da ſtaunſt Du wohl, lieber Leſer. Nicht
weniger grotesk lautete die Motivierung eines Harold Lloyd=Verbotes.
Die Herren ſtanden auf dem Standpunkt, daß „ungeſetzliche Taten nicht
von allgemein beliebten Perſönlichkeiten begangen werden dürfen”. Und
der bekannte Komiker verſündigte ſich gegen das bürgerliche Geſetzbuch
der Tſchechoflowakei, indem er, um ſeine Auserwählte heiraten zu
kön=
nen, ſich vor einem Geiſtlichen für einen Bankdirektor ausgab!!! Dieſe
Vorſpiegelung falſcher Tatſachen verſtößt gegen den Paragraphen 199 des
für die Tſchechei gültigen BGB. und wird mit Gefängnis nicht unter ſo
und ſo viel Monaten beſtraft. Lloyds Vergehen” (man vergeſſe nicht:
in einer amerikaniſchen Burleske!) „könnte die Bürger der Republik auf
ähnliche Gedanken bringen”, meinten die Weiſen von Praha und haben
das mehr als harmloſe Luſtſpiel verboten. Die Herren ſcheinen in der
Tat nicht nur für Minoritätsprobleme, ſondern auch für Humor kein
Verſtändnis, zu haben. Allerdings bis auf die Art, wie deutſche
Film=
werke für die Tſchechei verſtümmelt werden. Das iſt „Humor” in
höch=
ſter Vollendung. Ueber den aber des deutſchen Sängers Höflichkeit lieber
ſchweigt.
Der Golfſtrom änderk ſeinen Lauf.
(f) London. Aus New York gelangt eine ſeltſame Meldung nach
Europa. Der Kapitän der „Berengaria” Sir Arthur H. Roſtron, der
ſeit vierzig Jahren die Meere befährt und den Golfſtrom beobachtete,
ſtellt feſt, daß ſeit einigen Monaten eine außerordentlich ſchnelle
Ver=
änderung des bisherigen Laufes dieſes Stromes ſtattfindet. Wäre nicht
Roſtvon ein zuverläſſiger und bekannter Meteorologe und
Atlantik=
kenner, ſo könnte man ſeinen aufſehenerregenden Bericht in das Reich
des Seefahrerlateins verweiſen. Aber ſeine Feſtſtellungen werden auch
von anderen Kapitänen beſtätigt . .
In New York hat man die Kunde von der Veränderung des
Lau=
fes, die durch Bildung unterirdiſcher Gebirge verurſacht worden ſein
foll, mit Jubel aufgenommen, denn die Stromlinie ſoll jetzt
unmittel=
bar auf die amerikaniſche Küſte von New York zulaufen. Die Folge
wäre, daß dieſe Stadt am Meere mit dem Binnenlandklima — erzeugt
durch den Labradorſtrom — in Zukunft beinahe tropiſches Wetter
auf=
weiſen könnte.
Die Peſſimiſten in Europa dürften weniger Freude empfinden bei
dieſer Kunde. Wir werden uns noch aus der Schule erinnern, welche
außerordentliche Bedeutung der Golfſtrom für Europa hat. Nach ſeinem
Wege vom Aequator durch den Golf von Mexiko, vorbei an der Küſte
von Florida und nördlich der Azoren auf England zu, wird nanz
Nord=
weſteuropa durch die Waſſerfluten, die von der Sonne der Tropen
er=
hitzt wurden, klimatiſch grundlegend beeinflußt. Die
Wetterbedingun=
gen ſind gemäßigt, die Eisberge des hohen Nordens können nicht weiter
nach Süden vordringen, ohne abzuſchmelzen.
Wenn man die „techniſchen” Bedingungen des Golfſtroms in
Be=
tracht zieht, muß man zugeben, daß eine Veränderung ſeines Laufes, der
ſeit der Tertjärzeit der gleiche ſein ſoll, theoretiſch möglich iſt. Würde
von der Küſte von Florida aus der Golfſtrom nicht mehr den Weg zu
den Azoren antreten, alſo New York von dem Warmwaſſerſtrom beſpült,
ſo müßten Folgeerſcheinungen eintreten, die unabſehbares Elend über
Europa brächten.
Schottland würde zu einem arktiſchen Gebiet in der Art der
Grön=
landküſte. In Südengland wären unter dieſen Bedingungen die Flüſſe
viele Monate im Jahre vereiſt, und in der Nordſee ſegelten fröhlich
Eis=
berge umher, die keineswegs dazu beitragen würden, das Klima in
Nor=
wegen und Norddeutſchland günſtig zu beeinfluſſen.
Aber wir brauchen auch noch nicht zu verzweifeln. So beſtimmt die
amerikaniſchen Berichte lauten, ſo ungewiß iſt noch das Reſultat der
wiſſenſchaftlichen Nachprüfung. Berühmte Forſcher wie Nanſen und
Sverdrup haben ſchon vor zwanzig und dreißig Jahren Veränderungen /
im Laufe des Golfſtromes feſtgeſtellt. Aber bald nachher konnte man
melden, daß der Strom ſeine Abweichungen wieder ſelbſt korrigiert habe.
Wir kennen troß eifrigſten Suchens noch lange nicht die wahren
wiſſen=
ſchaftlichen Urſachen dieſer „Abwege‟. Man zieht die Sonnenflecken in
Rechnung und ſchreibt veränderten Windſtrömen die Schuld zu. Eines
aber wiſſen wir: die Natur macht keine Sprünge. Unſere kosmiſche
Welt iſt ſo ſicher und ſo feſt gelagert, daß ſie nicht von heute auf
mor=
gen das umſtürzt, was Jahrtauſende hindurch war.
Die Zeikjagd auf dem Ozean — von 1819 bis 1930.
(a) New York. Heute hat Deutſchland das „blaue Band” des
Ozeans erobert. Zweimal ſogar. Früher ſtellte man nicht ſo ſchnell
neue Rekorde auf. Wenn man ein wenig zurückblickt, ſo ergibt ſich, daß
in den letzten 111 Jahren nicht weniger als 21 Tage gewonnen wurden
bei der Ueberfahrt von Europa nach Amerika. Der erſte Dampfer, der
von Savannah nach Liverpool fuhr, führte den Namen „Savannah”,
hatte 350 Tonnen und brauchte 26 Tage, davon 18 Tage mittels
Schaufelrädern. Das war im Jahre 1819. Das war der damalige
Re=
kord. 1838 legte die Great Weſtern” die gleiche Reiſe von Briſtol nach
New York in der Rekordzeit von 15 Tagen zurück. 1851 waren es bei
der „Pacific” nur noch 9 Tage. Dann verminderten ſich die Zeiten
raſcher. Die Leviathan” fuhr Cherbourg—New York in 5 Tagen,
6 Stunden, 21 Minuten, die „Mauretania” in 4 Tagen, 17 Stunden und
49 Minuten und ſchließlich folgten dann die Rekordzeiten der „Bremen”
und jetzt der „Europa”, die die Ueberfahrtzeit nochmals verminderten.
Iusgeſamt wurden alſo in 111 Jahren mehr als 500 Stunden
ge=
wonnen.
Skerbi nicht aus Liebe!
(e) Tokio. Wer heute Tokio, Yokohama oder Kobe beſucht, kann
ein merkwürdiges Schauſpiel erleben. Auf hohen Stangen werden
Pla=
kate durch die Straßen getragen, die das außergewöhnliche Intereſſe
aller Paſſanten erregen. Fragt man einen Japaner nach dem Sinn der
geheimnisvollen Inſchrift, ſo erhält man etwa folgendes zur Antwort.
Seit langer Zeit iſt die japaniſche Regierung in einem Kampf mit einem
beſonders heimtückiſchen Feind begriffen, dem Selbſtmord. Er hat ſich
zu einer förmlichen Seuche entwickelt, insbeſondere unter jungen
Liebes=
leuten. Und da hat die Regierung eben zu dem modernſtem Mittel der
Propaganda für eine Idee gegriffen, ſie macht Reklame. Denn auf
die=
ſen Schildern wird zu Veranſtaltungen eingeladen, die unter dem Motto
ſtehen: „Sterbt nicht aus Liebe!”, und zu dem Beſuch von Kino=
Vorſtel=
lungen, die die alten japaniſchen Sitten verherrlichen, die durch die
europäiſche Ziviliſation und durch die — amerikaniſchen Filme gelitten
haben.
Es iſt im allgemeinen nicht ſo, wie man in Europa annehmen mag
oder wie vielleicht das Auftreten Japans auf den großen Konferenzen
glauben machen kann, daß Japan Europa ſchon vollkommen verdaut hat.
Der alte japaniſche Familien= und Ahnenkult iſt auch heute noch überall
im Lande lebendig und lehnt die modernen Begriffe über Ehe und Liebe
ab, die durch das „Gift der europäiſchen Ziviliſation” und im beſonderen
Maße durch die amerikaniſchen Filme Einzug halten. Nicht die
perſön=
lichen Neigungen ſind bei einer ehelichen Verbindung in Japan
aus=
ſchlaggebend, ſondern der Wunſch des Familienrates; nicht Subjekte ſind
japaniſche Liebende und Ehekandidaten, die nach freiem Ermeſſen ihre
Wahl treffen können, ſondern Objekte des Willens der Ahnen, der
vor=
herrſcht. Aber die Jugend hat doch ſchon genug von dem
amerikaniſch=
europäiſchen Gift getrunken, um ſeine Süßigkeit ausgekoſtet zu haben...
Und wo der grauſame Wille der Ahnen das Ideal einer Neigung mit
gefühlloſer Hand zu zerſtören ſucht, dort bleibt ſcheinbar eben nur ein
Mittel, der Selbſtmord. Nach einer Statiſtik iſt der Selbſtmord im
jugendlichen Alter geradezu zu einer Epidemie geworden, die ſich immer
weiter ausbreitet. Die Regierung ſucht vorläufig dem Uebel durch
güt=
liches Zureden, durch Reklame, durch Schaffung einer eigenen
Filmpro=
duktion und Zollerhöhung auf die amerikaniſchen Filme zu begegnen,
die ſo verhängnisvoll Stimmung für die freien Beziehungen zwiſchen
den Geſchlechtern, für die Neigungsehe und für die „unjapaniſche” Liebe
gemacht haben. Sie will aber ſogar weiter gehen und — den
Selbſt=
mord verbieten und beſtrafen. Nur weiſt ſie noch nicht recht, wie.
Der Hoheprieſter hatke einen Spitznamen.
(e) Kairo. Bei Kairo, buddelt man, fleißig im Grabe des Ra
Ouer, jenes Hohenprieſters, der um 2700 v. Chr. lebte und eine
bedeut=
ſame Rolle in Aegypten ſpielte. Die Wiſſenſchaftler bemühen ſich, neues
aus den Grabkammern aufzuſtöbern. Der vollſtändige Name war Hetep
Ptah Sejpah — aber man gab ihm einen Spitznamen, der merklich
kür=
zer iſt und beinahe ſogar modern. Fifi hieß er nämlich. Das iſt kein
Scherz, ſondern man weiß poſitiv an Hand der Hieroglyphen, daß dieſer
Spitzname ihm ſein ganzes Leben lang anhing.
Herr Dragkon lieft die ungedrucke zeit
(*) London. Eine ungedruckte Zeitung zu
loſe=
einmal im Satze fertig ſtand, hat wohl noch niemals g.
gebracht. Nun hats ein gewiſſer Drayton angeblich geh
dings erſt nach ſeinem Tode. So behauptet wenjoins”
Geiſtliche Thomas Drayton, Seelſorger, aktiver Spiritig
verſtorbenen Hellſehers, beziehungsweiſe „Helleſers‟. 9as
bei der Sache iſt, daß die Angaben des Pfarrers
Dr=
ſchaftlern aller Art Monate hindurch kontrolliert und
worden ſind. Das ſogenannte Leibjournal des
weil=
war zeitlebens „Times”, von dem ſich ſein Geiſt alle
auch nach dem irdiſchen Tode nicht trennen wollte, So
abendlich der Redaktion ſeinen Geiſterbeſuch ab, um donn
mern der nächtlichen Seancen prompt und regelmäßig di
des kommenden Tages preiszugeben. Zwölf Männer von,
ten über die Ausführungen des überirdiſchen
Reborte=
zeichnungen, und aus dem einen Dutzend Tagebücher
einheitlich=übereinſtimmend hervor, daß die wackeren
Tag, Woche für Woche ſchon zu einer Stunde den Inb
Blattes vom nächſten Tage erfuhren, wo die Setzer
gar nicht mit ihrer Arbeit begonnen hatten. Woraus
der Geiſt Draytons den Verlag der „Times”
ſyſtema=
dem er ſämtliche Manuſkripte ſchon vor ihrem Erſ
ſein Abonnement nach dem Jenſeits zu verlängern.
ungedruckte Zeitung lieſt, muß überdies in ſeinem Lek
Umbruch=Genie geweſen ſein, denn er gab ſogar gengue
einzelnen ungeſetzten Aufſätze an. Wo doch die Anordnur
bekanntlich die allerletzte Etappe vor dem Druck darſtellt. f
bis ſieben Stunden nach den Seancen ſtattfinden konnte
nicht nur die Skeptiker, ſondern ſogar die hundertpro, g
tiſten vor einem zunächſt unlösbaren Rätſel.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 2. Mai. 16: Balfe: Ouv. zu „Die Zil
Lortzing: Arie aus „Der Waffenſchmied‟. — Nicol
„Die luſtigen Weiber von Windſor”. — Donizetti: A
Pasquale‟.
Verdi: Potp. aus „Die Macht de
R. Strauß: Drei Lieder mit Klavierbegleitun
Strauß: Ouv. zu „Prinz Methuſalem”: Couplet.
naus”. — Zeller: Potp. aus „Der Vogelhändler”. —
Delirien=Walzer. — Joh. Strauß: Indigo=Marſch aus
0 18.05: Buch und Film. O 18.35: Stuttgart: Za
Kinde und bei Erwachſenen. 19.05: Stuttgart
Zilchert: Das Weſen der Perſönlichkeit. 19.30
Tſchechiſche Muſik. Smetana: Ouv. zu „Die verkauft
Dvorak: Konzert für Cello und Orcheſter in Hemoll. —
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Freitag, den 2. Mai 1930
Anſchlag auf die Lokalbahn Frankfurt a. M.
—Homburg.
Bad=Homburg. Wie heute erſt bekannt
wird, wurde in der Nacht von Montag auf
Dienstag ein Anſchlag auf den Zug Frankfurt—
Bad=Homburg der Frankfurter Lokalbahn
ver=
übt. Der Zug hatte gegen 0.30 Uhr die
Halte=
ſtelle Bonames paſſiert und befand ſich etwa
100 Meter in der Richtung auf Niedereſchbach
in ziemlicher Fahrgeſchwindigkeit. Der Zugführer
erblickte hier plötzlich ein Hindernis auf den
Schienen und bremſte ſofort ſtark ab, konnte
je=
doch nicht verhindern, daß der Zug gegen das
Hindernis rannte. Es war eine große Sitzbank
der Halteſtelle Bonames, die quer über die
Schienen geſtellt war, um den Zug zum
Ent=
gleiſen zu bringen. Die Bank wurde von dem
Zuge zertrümmert, der Motorwagen erlitt
Be=
ſchädigungen. Perſonen wurden nicht verletzt.
50 Meter weiter fand man auf dem Gleis einen
dicken Holzpfahl, der obendrein mit Steinen
be=
ſchwert war. Die Staatsanwaltſchaft hat
Ermitt=
lungen eingeleitet. Ferner hat die Frankfurter
Lokalbahn=A.=G. auf die Feſtſtellung der Täter
eine Belohnung ausgeſetzt.
Große Eiſenbahner=Tagung.
Die Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner, e.
V. (chriſtl.=natl.) hat ihre ſämtlichen
Funktio=
näre und die dienſtfreien Mitglieder des Bezirks
Mainz auf kommenden Sonntag zu einer Tagung
nach Wiesbaden einberufen, woſelbſt der
gegen=
wärtige Abbau (Arbeiterentlaſſungen,
Verwen=
dung von Beamten in Arbeiterdienſten,
Dienſt=
ſchichtenverlängerung ohne Verhandlung mit
der Perſonalvertretung, Ueberweiſung von
Stammarbeitern auf andere Dienſtſtellen als
Zeitarbeiter) eingehend behandelt und alle
Vor=
kommniſſe beſprochen werden ſollen. Zu dieſer
Tagung erſcheinen Vorſtandsmitglieder der
Ge=
werkſchaft aus Berlin.
Walther von der Vogelweide=Feier und
Anſchluß=
tsgeng in Würzburg.
Das Gedenken an den 7hundertſten Todestag
Walthers von der Vogelweide wird von der
Stadt Würzburg, wo ſich Walthers Grab
be=
findet, am 10. und 11. Mai eindrucksvoll
be=
gangen werden. Bei der Kranzniederlegung am
10. Mai werden Oberbürgermeiſter Löffler
(Würzburg), Reichstagspräſident Loebe
Bun=
deskanzler a. D. Streeruwitz (Wien),
Reichs=
innenminiſter a. D. Severing u.a.m. ſprechen.
Der Oeſterreichiſch=Deutſche Volksbund hält zu
gleicher Zeit ſeine Bundestagung ab. Die
Bür=
germeiſter von Salzburg, Linz, Klagenfurt,
Eiſenſtadt uſw. werden bei der großen
Anſchluß=
kundgebung unter Vorſitz des
Reichstagspräſiden=
ten Loebe Anſprachen halten. Außerdem finden
Tagungen der Fachausſchüſſe des Oeſterreichiſch=
Deutſchen Volksbunds ſtatt. Reichsminiſter a. D.
Schiffer (Berlin) wird über „Oeſterreichiſch=
Deutſche Rechtsangleichung”, Oberſtudiendirektor
Dr. Müller und Studienrat Dr. Kumſteller (
Ber=
lin) werden über „Schultechniſche Kernfragen
der Anſchlußbewegung; Dr. Hoßbach (Berlin)
und Geheimrat v. Donle (München) werden über
„Das Problem des Großſchiffahrtsweges Rhein=
Main=Donau für die großdeutſche Wirtſchaft”
re=
ferieren.
Oeffentliche Kundgebung der deutſchen
Verſicherungsangeſtellten.
Im Anſchluß an ſeinen am 8. bis 11. Mai
1930 ſtattfindenden Jubiläumsverbandstag
ver=
anſtaltet der Allgemeine Verband der
Verſiche=
rungsangeſtellten, der dem Gewerkſchaftsring
deutſcher Arbeiter=, Angeſtellten= und
Beamten=
verbände angeſchloſſen iſt, am Sonntag, den
11. Mai, im Feſtſaal des Kaufmänniſchen
Ver=
eins zu Leipzig eine große Kundgebung. Bei
dieſer Veranſtaltung werden die aus dem ganzen
Reiche anweſenden Vertreter der deutſchen
Ver=
ſicherungsangeſtellten nicht nur zu aktuellen
Fragen der Sozialpolitik, ſondern auch zu den
Vorgängen im Verſicherungsgewerbe Stellung
nehmen, die im Zuſammenhange mit dem
Zu=
ſammenbruch der „Frankfurter Allgemeinen” das
Intereſſe der Oeffentlichkeit erregt haben. Als
Referenten ſind vorgeſehen:
Reichstagsabgeord=
neter Ernſt Lemmer, Berlin, Generalſekretär
des Gewerkſchaftsringes, und
Diplomverſiche=
rungsſachverſtändiger Dr. jur. Rudolf Beume,
Berlin, geſchäftsführender Vorſitzender des
A. V. V.
Ein Motorrad raſt in einen U=Bahn=Eingang.
Zwei Tote.
Berlin. In der Nacht zum Donnerstag
ereignete ſich am Hermannsplatz in Neukölln
ein wohl zum erſtenmal vorgekommener
Un=
glücksfall, dem zwei Perſonen zum Opfer fielen.
Ein Motorradfahrer kam in raſender Fahrt den
Kottbuſer Damm entlang, überfuhr die
Bord=
ſchwelle des U=Bahn=Einganges, wobei er
an=
ſcheinend die Gewalt über ſeine Maſchine verlor,
und ſtürzte die ſteinernen Stufen zum
Unter=
grundbahnhof hinunter. In dieſem Augenblick
ſtrömte eine größere Menſchenmenge von einem
eben eingelaufenen Zug dem Ausgang zu.
Mo=
torrad und Fahrgäſte bildeten im Nu ein
Knäuel, aus dem der Motorradfahrer, Herbert
Müller aus Neukölln, und die Buchhalterin
Ger=
trud Buſchow nur noch als Leichen, ſowie zwei
Verletzte geborgen wurden.
Großer Heide= und Moorbrand.
Bederkeſa (Provinz Hannover). Im
Hohen Moor am Dahlemer See entſtand am
Mittwoch nachmittag durch die Unvorſichtigkeit
zweier Arbeiter, die in der Heide Zigaretten
ge=
raucht hatten, ein Feuer, das ſich infolge des
ſtarken Oſtwindes raſch ausbreitete und in
kur=
zer Zeit 1000 Morgen Heide und Moor
ver=
nichtete. Zum Glück lief das Feuer zwiſchen zwei
Forſten hindurch, ſo daß kein Waldbrand
ent=
ſtand. Viel Wild und viele Vogelneſter wurden
vernichtet. Die beiden Arbeiter wurden in Haft
genommen.
Der Kalkſteinbruch bei Groß=Hartmannsdorf,
der durch die über ganz Niederſchleſien niedergegangenen Unwetter beſonders ſchwer betroffen
wurde. Der Bruch wurde vollkommen überflutet, ein Arbeiter ertrank.
Profeſſor Buller, der Präſidenk der Carnegie=Skifkung, ſpricht in Berlin.
Im Vordergrund rechts: Prof. Nicholas Butler (X). Am Tiſch von links nach rechts:
Reichsbank=
präſident Dr. Luther, der amerikaniſche Botſchafter Sackett, ſeine Gattin, ſeine Tochter, der preußiſche
Innenminiſter Prof. Waentig, rechts neben Dr. Luther Frau Streſemann, die Witwe des
verſtor=
benen Reichsaußenminiſters.
Zu Ehren von Prof. Butler, dem Rektor der Columbia=Univerſität in New York und Vorſitzenden
der Carnegie=Stiftung, veranſtaltete die Hochſchule für Politik in den Berliner Krollſälen einen
Tee=Empfang, an dem zahlreiche hervorragende Perſönlichkeiten des politiſchen und wiſſenſchaftlichen
Lebens teilnahmen. Prof. Butler hielt bei dieſer Gelegenheit einen vielbeachteten Vortrag über
„Die politiſche Bildungsarbeit in den Vereinigten Staaten”.
her Saß auf friſcher Tak erkapt
Die Meiſterei
Erich Saß, einer der drei „Maulwürfe‟.
Links: Das angebohrte Loch im Keller des Zigarrenladens. Davor Kriminalbeamte mit dem
Zigarrenhändler Müller (Mitte), der die Feſtnahme der Gebrüder ermöglichte. — Die drei Brüder
Saß, die verdächtigt wurden, vor Jahresfriſt den ſenſationellen Bankeinbruch am Berliner
Witten=
bergplatz verurſacht zu haben, die aber dann ohne Ergebnis aus der Unterſuchungshaft entlaſſen
werden mußten, konnten nun auf friſcher Tat ertappt werden, als ſie verſuchten, nach ihrer
ge=
wohnten raffinierten Technik in einen Zigarrenladen einzubrechen.
Klappe in dem Luftſchacht zu ſchaffen. Zu dieſem
Die Brüder Haß ſind die Treſorräuber. Zweck mußte die Wand des Luftſchachtes
durch=
brochen werden. Ein Einbruhsverſuch in den
Eine Erklärung des Oberregierungsrats Kopp.
Zigarrenladen kommt nicht in Frage, denn hier,
Berlin. Oberregierungsrat Dr. Kopp, der in dem kleinen Laden, hätten ſie nur Ware von
ſtellvertretende Leiter der Kriminalpolizei, teilte geringem Wert gefunden. Und dazu bedurfte es
einem Mitarbeiter der „D.A.3.” über die neue nicht der Ausſchachtungsarbeiten im Keller. Bei
Feſtnahme der Brüder Saß u. a. mit: „Nach ihrer Vernehmung im Polizeipräſidium haben
Anſicht der Berliner Kriminalpolizei haben die die Brüder Saß ihre alte Methode, die zwei=
Brüder Franz und Erich Saß ein Verſteck im fellos als ſehr geſchickt angeſehen werden muß,
Keller unter dem Zigarrenladen in der Flem= ” gewandt, und jede Ausſage ve eigert. Sie
mingſtraße anzulegen verſucht, um hier ihre beſchränkten ſich lediglich auf boßhafte Aeuße=
Beute von dem Treſſorraub in der Filiale der rungen gegenüber den Kommiſſaren. Vorläufig
Diskontogeſellſchaft am Wittenbergplatz zu ver= werden die Brüder in der Unterſuchungshaft
bergen. Es muß angenommen werden, daß die des Polizeipräſidiums bleiben. Strafrechtlich
Brüder Saß tatſächlich mit den Treſſorräubern, können ſie, wie die Dinge zurzeit liegen, nur
identiſch ſind. In der Schornſteinklappe konnten wegen Sachbeſchädigung und
Hausfriedens=
ſie ihre Beute nicht verſtecken, da für eine bruchs, da ſie ohne Erlaubnis des Hauseigen=
Kaſſette hier zu wenig Platz war. Sie bemühten tümers oder der Mieter in die Kellerräume
ein=
ſich daher, ein ſicheres Verſteck oberhalb der gedrungen ſind, verantwortlich gemacht werden.”
Paris. Die am Dienst
niedergegangenen ſchweren Unw
der Gegend von Tours zwei
gefordert. Durch die ſtarken Re
in der Nähe von Tours eine
nungen, die an der Straße von
Felſen eingehauen ſind, durch he
maſſen verſchüttet. Nach den
ten wurden ein ſeit vier Jahren
wohnung anſäſſiger Landwirt
tot aufgefunden. Das Ehepaar
Erdbewegung überraſcht, al
Mittageſſen ſaß.
Luftakrobaten=Kunſtſtücke in Se
Berlin. Wegen des ent
des Luftakrobaten Hundertmar
hat, nach einer Meldung des
ſächſiſche Miniſterium des Inne
rungen des Flugzeugakrobater
4. Mai in Chemnitz verboten. D.
übrige Programm, das fliegeriſ
vorſieht, durchgeführt werden.
Eſpenlaubs Raketenflugzeug
Bremerhaven. Auf de
ner Flugplatz ging geſtern morg
lichen Polizeiorgane die Abnah
loſen Raketenflugzeuges des D
gers Eſpenlaub vor ſich. Die 9
ging glatt vonſtatten. Bei dem
Maſchine jedoch ging dieſe aus 1
Urſache in ihrer Kabine zu B
wurde leicht verletzt. Der Flieg
St.=Joſef=Hoſpital geſchafft. Der
Sonntag geplante Flugtag w
Grunde vorläufig verſchoben.
Die Schweizer Fahrt des „C
abermals verſchob
Friedrichshafen. Di
des „Graf Zeppelin” in die Se
ſchlechter Witterung wiederholt
und für den Freitag geplant w.
die nächſte Woche verſchoben wo
gäſte, die am Dienstag aben!
hafen eingetroffen ſind, haber
wieder angetreten. Die von
ſchen Großinduſtriellen beſtellte
Sonderfahrt wird dagegen, wen
irgendwie zuläßt, am Freitag
Rekordverbeſſerungsv
Paris. Auf dem Flugpla
die franzöſiſche Fliegerin Len
einem 32=PS=Flugzeug, 190 Li
130 Litern Oel geſtern um
ſtiegen, um den Dauerrekord
verbeſſern.
Entdeckung einer Stra
Paris. Ein Kaffeehausb
der dieſer Tage eine alte Geige
wurde von einem Muſiker da
gemacht, daß es ſich um eine &
deln könne. Er ließ in Paris
ment von Sachverſtändigen
ſeinen Wert auf etwa 700000
und, falls die Geige im Katal
rius=Geigen verzeichnet ſei, au
Franken. Ein Sachverſtändige
wird ſich nach Paris begeben, HInVom
Orchef
nau zu unterſuchen.
An dorg
42 blinde Paſſagiere an Bort 2Mt Sunf
Dampfers.
Meur ber
Rom. Der deutſche Dampf
dete bei ſeiner Einfahrt in
ſieben blinde Paſſagiere an B
verſuchen wollten, ausländiſe
reichen. Bei einer Unterſucht
wurden weitere 35 Perſonen,
verſteckt hielten, gefunden. A
wurden verhaftet.
Dammbruch.”
Mailand. Nach anhalte
iſt infolge eines Dammbruche.
Via Reggio überſchwemmt w.
Häuſer wurden unter Waſſer
Feuerwehr war gezwungen, die
den Dächern ihrer Anweſen her
in Sicherheit zu bringen.
Nahl des
Vementa
Aus der New Yorker U 9
New York. Von Mitg
Yorker Unterwelt iſt wieder e
vorgenommen worden. Als eil g
holſchmuggler und Nachtkluh
Harry Block um 3 Uhr morgen”,
folgten ihm zwei Männer du.
geſchloſſene Haustür und ſtreckt
Hagel von Revolverkugeln zu.
weſende Frau und der Nachtpl
behelligt. Ein junges Mädchen
begleitet hatte, wartete in all
Haustür, und die drei fuhren
mobil davon.
Rieſenbrand in Port 0
New York. In Port a.
wütete ein großer Brand. 90 iſt völlig vernichtet wor”
Gefahr eines Uebergreifens de
den das benachbarte Präſd
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Oberſt Lindbergh il.
Colon (Panama). Obeß
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ſeine Aufwartung zu mache‟,
nach Colon zurück. Oberſt. *
tigte, den Rückflug nach den
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Meldung iſt das Gerücht, dab
verunglückt ſei, glücklicherweile.
Freitag, den 2. Mai 1930
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[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Freitag, den 2. Mai 1930
Ausklang im Meiſterſchaftskampf des Kreiſes Starkenburg.
Viktoria Urberach — Viktoria Walldorf,
Union Darmſtadt — Polizei Darmſtadt (Samstag),
Germania Eberſtadt — SV. 1911 Neu=Iſenburg.
Nun ſoll endlich auch der Kreis Starkenburg ſeinen Meiſter
erhal=
ten. Am kommenden Sonntag, nachmittags 4 Uhr, treffen
ſich auf dem Platze des SV. 98 Darmſtadt am Böllenfalltor die beiden
punktgleichen Bewerber um den Titel im Entſcheidungskampf. Wer
das Treffen gewinnt, iſt eine ganz offene Frage. In Urberach ſpielte
man ſeinerzeit 2:2 und in Walldorf gewannen die Einheimiſchen mit
1:0. Gewinnen kann alſo jeder, wenn man nicht den Walldörfern auf
Grund ihrer guten Verteidigerleiſtung den Vorzug geben will. In
Zahlen ausgedrückt, ſtehen beide Gegner wie erſichtlich:
Spiele gew. un. verl. Tore Punkte
78:33
37
Viktoria Urberach.
46:14 37
Viktoria Walldorf . 24
Dieſen wenigen Minustoren der Walldörfer ſteht aber wieder die
große Torzahl der geſchoſſenen Urberacher Erfolge gegenüber. Man
weiß alſo wirklich nicht, wem man mehr Vertrauen ſchenken ſoll. Es
wird wohl der Glücklichere gewinnen. Zu hoffen iſt nur, daß der
Kampf im wirklich ſportlichen Geiſte durchgeführt wird und daß vor
allem der zu erwartende Anhang der beiden Gegner die Gebote
ſport=
lichen Anſtandes nicht vergißt. Seitens der Kreisbehörde und auch des
Platzvereins iſt ja alles aufgeboten worden, um die Ordnung
ſicherzu=
ſtellen, auch ein erſtklaſſiger Unparteiiſcher wird zur Stelle ſein, aber
trotzdem darf an dieſer Stelle noch einmal die obige Mahnung
aus=
geſprochen werden.
Das letzte reguläre Verbandsſpiel zwiſchen Union und
Poli=
zei Darmſtadt wird bereits am Samstag abend 6 Uhr auf der
alten Nadrennbahn ausgetragen. Wir halten mehr zur Union.
Intereſſant iſt, daß gleichzeitig mit der Meiſterſchaftsentſcheidung
auch die Entſcheidung fallen ſoll, wer als zweiter Kreisligaverein
auf=
rlicken kann. Nachdem Haſſia Dieburg ungeſchlagen Kreismeiſter wurde,
liegt der zweite Platz noch zwiſchen Germania Eberſtadt und dem
SV. 1911 Neu=Iſenburg. Der entſcheidende Kampf ſteigt in
Eber=
ſtadt. Gewinnen die Einheimiſchen, ſo gehören ſie der Kreisliga an,
dagegen langt für Neu=Iſenburg bereits ein Unentſchieden. Da
Eber=
ſtadt ſchon in Iſenburg ſich einen Punkt holen konnte, ſollte man
an=
nehmen, daß ſich die Mannſchaft diesmal durchſetzt.
Freundſchaftsſpiele der Kreisliga.
Seitens unſerer Kreisligiſten wurden eine ganze Reihe
Privat=
ſpicle abgeſchloſſen, die durchweg auf den Plätzen der Gegner
ſtattfin=
den. Wir regiſtrieren hier: Sportverein Stockſtadt a. M. —
Ger=
mania Pfungſtadt, VfR. 1900 Offenbach — FV.
Sprend=
lingen, Alemannia Frankfurt=Nied — Polizei Darmſtadt,
Starkenburgia Heppenheim — Rot=Weiß VfR. Darmſtadt,
FSV. Worms=Pfeddersheim — Viktoria Griesheim.
Der Polizei=Sportverein, mit körperlich ſtärkeren Spielern
be=
ſetzt, hat ſchon ſehr viele Spiele auf der Rennbahn ausgetragen,
iſt deshalb mit den Platzverhältniſſen vertraut und konnte dort
immer ſpannendes Spiel liefern. Da beide Kontrahenten in dem
bevorſtehenden Spiel durch Punktgewinne ihre Poſition in der
Tabelle verbeſſern können, iſt mit gutem Sport zu rechnen, doch
bürgen die ausgezeichneten ſportlichen Beziehungen zwiſchen
bei=
den Vereinen für faires Spiel.
Sport=Verein 1910 Weiterſtadt — Sp.=V. Oberramſtadt 2:2 (2:1).
Am vergangenen Sonntag weilte die 1. und 2. Mannſchaft des
Sp. Vereins „1910” Weiterſtadt in Ober=Ramſtadt zum fälligen
Rück=
ſpiel. Obwohl Weiterſtadt ſehr erſatzgeſchwächt antreten mußte, hätte
es doch, da es eine weitaus techn. beſſere Elf ſtellte, den Sieg erringen
müſſen. Durch allzugroßes Pech konnten die Gäſte nicht zu dem
verdienten Siege kommen. Meiſt ſah man ein wirklich ſchönes und
faires Spiel, wenn es auch durch den ſehr kleinen und ſchiefen Platz
in der erſten Hälfte beeinträchtigt wurde, bis ſich die Gäſte recht
zu=
ſammenfinden konnten. Ober=Ramſtadt konnte hierdurch in Führung
gehen. Weiterſtadt glich jedoch alsbald aus und konnte einige
Mi=
nuten ſpäter auf 2—1 erhöhen. Nach der Halbzeit konnten die Ober=
Namſtädter etwas beſſer aufkommen, wurden jedoch bald wieder in
ihrem Spielraum zurückgedrängt. Hier wurden die totſicherſten Sachen
von Weiterſtadt nicht ausgenutzt. Kurz vor Schluß konnte Ober=
Namſtadt durch einen Alleingang die Partie auf 2:2 ſtellen. Ober=
Ramſtadt ſtellte eine ſehr ſtarke und eifrige Mannſchaft und hat ſeine
beſte Kraft in der Hintermannſchaft. Der Schiedsrichter konnte
ge=
fallen. Die 2. Mannſchaft mußte ſich trotz ihrer Ueberlegenheit mit
3:2 geſchlagen bekennen. Die 1. Jugend konnte ihren Siegeszug in den
Verbandsſpielen fortſetzen; ſie ſchlug Eeſchollbrücken 5:0.
1. F.=C. Langen, I b — F.=Spv. Groß=Zimmern 3:6 (0:4).
In einem Freundſchaftsſpiel ſtanden ſich obige Mannſchaften
am vergangenen Sonntag in Langen gegenüber. Groß=Zimmern,
das ſeit langer Zeit mal wieder, mit Ausnahme des Halblinken,
komplett antrat, führte bis auf eine kurze Schwächeperiode in der
zweiten Halbzeit einen ausgezeichneten Fußball vor. Vor allem
war es hier die Verteidigung, die beiden Außenläufer und der
Linksaußen, die ſehr gut zu gefallen wußten. Der Halbrechte war
überragend und brachte allein vier Tore auf ſein Konto. Langen
hatte ſeine beſten Kräfte in dem Tormann, der Läuferreihe und
in dem äußerſt ſchnellen Sturm. Bis zum Wechſel verſtehen es die
Gäſte, durch wundervolle Kombinationszüge zu vier Toren zu
kommen, denen die Einheimiſchen nichts entgegenſetzen können.
In der nun einſetzenden kurzen Schwächeperiode der Groß=
Zim=
merner kommt Langen zu ſeinen drei Gegentoren. Schon nach
einigen Minuten erzielt der Gäſtehalbrechte, noch zwei weitere
Treffer. Der Schiedsrichter konnte ausgezeichnet gefallen. Groß=
Zimmern, Jugend — Union Darmſtadt, Jugend, 1:3.
1. 3.0.
Zum letzten Verbandsſpiel treffen ſich am Samstag
abend 6 Uhr auf der Rennbahn die zwei Lokal=Rivalen. Das
Vorſpiel mußte wegen hereinbrechenden Unwetters beim Stande
von 4:1 für Polizei abgebrochen werden. Wird es wieder zu einem
Sieg der Polizei kommen? Nach den in der zweiten Serie und
auch bei den Privatſpielen gezeigten Leiſtungen Unions iſt das
ſo ſicher kaum anzunehmen. Durch Umſtellungen hat Union vor
allem eine gute Hintermannſchaft ſtehen. Die Läuferreihe hat ſich
nun auch eingeſpielt und leiſtet gutes in der Abwehr, nur das
Zuſpiel läßt noch Wünſche offen. — Der Sturm, mit durchweg
kleinen, flinken Leuten beſetzt, verſteht es immer wieder,
Torgele=
genheiten herauszuarbeiten und ſollte ſich auch gegen die
aner=
kannt gute Hintermannſchaft der Polizei durchſetzen können.
Durch die Einigung zwiſchen Turnen und Sport ſind endlich
Spiele zwiſchen Mannſchaften dieſer beiden Großverbände möglich. Rot=
Weiß eröffnet für Darmſtadt die Reihe dieſer Spiele. Der erſte
Geg=
ner, den ſich Rot=Weiß verpflichten konnte, iſt der Reichsbahn=Turn=
und Sportverein Darmſtadt. Dieſer Verein iſt wohl einer der ſtärkſten
D. T.=Vereine der hieſigen Gegend. Dies beweiſen die in der letzten
Zeit durchgeführten und gewonnenen Spiele. Rot=Weiß als Vertreter
der D. S.B. wird verſuchen, ſeine derzeitige Spielſtärke unter Beweis
zu ſtellen. Desgleichen wird aber auch der D.T.=Vertreter bemüht ſein,
zu Ehren ſeines Verbandes unter allen Umſtänden günſtig
abzuſchnei=
den. Das Spiel, das am kommenden Sonntag, vormittags
11 Uhr, auf dem Rot=Weiß=Platz in der Rheinallee ſtattfindet,
iſt in erſter Linie als Uebungsſpiel gedacht, um die Verſchiedenheit der
Spielſyſteme, die zurzeit noch in beiden Verbänden beſtehen,
kennenzu=
lernen und evtl. einander anzugleichen. Gleichzeitig ſoll das Spiel ein
Maßſtab ſein zwiſchen der Spielſtärke der D.S.B.=Vereine und der
D. T.=Vereine. Wenn auch das Spiel als Gradmeſſer der Spiekſtärken
dienen ſoll, ſo hoffen wir dennoch, daß es einen ſportlich ſchönen Kampf
gibt und ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt.
Handbal in der Deutſchen Luenerſch
Urſprünglich war für Sonntag Spielberbot horvſor
den daher nur einige Vormittagsſpiele ſtatt, worunter de
Langen gegen Kreuznach beſonders zu nennen
An
findet in Nauheim um 330 Uhr auf dem neuherpri
das ſeit langem erwartete Repräſentatihf=
Main=Rhein und Frankfurt ſtatt. Es ſpielen
Main=Rhein=Gau:
Diehl
(Nauheim)
Koradill . Dingeldey
(Bickenbach.
Schweickert Braun Sünner
(Hähnlein) (Arheilgen) (Nauheim)
Jährling Kreutzer Götz
Sommer
(Bickenbach) (Bensheim) (Arheilgen) (Bensheim (Se
Gau Frankfurt:
Heiden
Michel
Löffel
Wolff
(Niederrad) (Sachſenhauſen) (Niederrad) (Bockenbe
Deuzinger
Wiſſenbach Springer
(Sachſenhauſen) (Niederrad) (Eintracht)
Niedermann Bernhardi
(Niederrad)
(Seckbach)
Unfug
(Eſchersheim)
Frankfurt wird faſt ausſchließlich durch die Kreisklaſſe v.
die Meiſtermannſchaft der Polizei auch verhindert iſt z.
Spiele, ſo muß die Elf doch als ſehr ſpielſtark angeft
Bei der Elf des Main=Rhein=Gaues iſt es
auffallen=
beiden Bickenbachern nur die zwei Arheilger aus der (
men. Die übrigen Spieler vertreten Meiſter= und Schw
Der Sturm dürfte der beſte Mannſchaftsteil ſein. Kiſſel
ſo daß man auf Dingeldeys Vereinskameraden als zwei
zurückgriff. Etwas ſtärker iſt die Langener Verteidigun=
Werner; doch hat Langen eine unaufſchiebbare Vertz
Kreuznach zu erfüllen, ſo daß beide unabkömmlich ſind.
reihe iſt Braun der beſſere, wenn er mehr abwehrt als
Nebenleute machten in Bensheim eine gute Figur.
Main=Rhein=Gau auf alle Fälle ſchießen, und Frankfurt
erzielen, um zu ſiegen!
Ein Spiel zwiſchen Nauheim 1. und Wallerſtädten
um 2 Uhr, ſtatt.
Generalverſammlung des Sportvereins Darmſta
Der Sportverein Darmſtadt 1898 hält heute aben
Fürſtenſaal (Grafenſtraße) ſeine diesjährige Generalv=
Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. Bericht des Verwal
über das abgelaufene Geſchäftsjahr, Geſchäftsberichte
Satzungsänderungen, Wahl des Vorſtandes.
Der diesjährige Rhön=Segelflugwettbewerb wird
giſche Segelflieger nach der Waſſerkuppe locken, daru
Dame. Die zuüändige Abteilung des Belgiſchen Aero=
S. Lippens ſowie die Herren J. Moſelli, J. Ledure un
Teilnehmer beſtimmt.
An der Fußball=Weltmeiſterſchaft in Montevil
ausſichtlich nach Belgien auch Holland teilnehm
Einen neuen Staffel=Weltrekord über eine M.
Mannſchaft der Stanford=Univerſität mit 3:15,4 M
Wekkerbericht.
Mit der Abflachung und dem Abzug der ſüdöſtlich
über Deutſchland wieder Barometeranſtieg ein. Gleichz=
Hoch über dem Nordmeer weiter gekräftigt und etwas
breitet. Somit dürfte durch den Einfluß hohen Druckes
zurückgehen und vielfach aufheiterndes und trockenes 2
Da gleichzeitig die Kaltluftzufuhr langſam abflaut, *
veraturen etwas anſteigen, was tagsüber in Erſcheinu
dürften ſie jedoch bei Aufklaren bis in Gefrierpunktnäl
Ausſichten für Freitag, den 2. Mai: Wieder mehr Ben=
und aufheiternd, trocken, tagsüber etwas wärmer.
Ausfichten für Samstag, den 3. Mai: Weitere Beſſeruy
Wetter wahrſcheinlich.
e, vornehme
Friſeuſe
z. 15. Mai geſucht.
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Pro4
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ue diskonkermäßigungen.
Privatdiskont, der erſt am Mittwoch eine
Er=
gung um v. H. auf 414. v. H. erfahren hatte, wurde am
t. und zwar auf 4½ v. H. für beide Sichten
die Bank1: Danzig hat mit Wirkung vom 2 Mai den
ntſatz von= auf 5 Prozent und den Lombardſatz von 6½
ſuch die „k von Frankreich hat ihren Diskontſatz von 3
mäßigt.
e Natich zank von Belgien hat den Wechſeldiskont von
f 3 Prcy herabgeſetzt.
der ge ſen Direktorialſitzung der Bank von England
london berichtet wird, die ſeit einigen Tagen
gung des Diskontſatzes, von 3½ auf 3 v. H.
ſſen. Do undoner Satz bewegt ſich alſo nunmehr ½ v. H.
ew Yorker Bundesreſervebank, die dieſem
folgen wird.
außer; atlich ſtarke Geldflüſſigkeit auch in Deutſchland
rn wieder, da der Privatdiskont auf 4½ v. H.
eſetzt w.n iſt und damit eine außerordentlich große
den beiden Sätzen eingetreten iſt. Aus der
ältniſſe am Geldmarkt heraus wird ſich jetzt
ſche Reichsbank bereits in allernächſter Zeit
ſie der Bank von England folgen ſoll,
beſchäf=
irtſchaftliche Rundſchau.
hlenförcy ig im Ruhrrevier. Die arbeitstägliche
Kohlen=
ung betr. n der Zeit vom 20. April bis 26. April
362 101 To. in der vorhergehenden Woche. Die
Kokser ung ſtellte ſich auf 73 102 To. (72 948 To.), die
ßkohlenherſtellung auf 8233 To. gegen 8929
Weg Abſatzmangels wurden in der Berichtswoche
(arbeis flich 29 399) Feierſchichten eingelegt gegen
der Vorwoche.
ungen bei den Vereinigten Stahlwerken. Wie
ingen, die die Vereinigten Stahlwerke (Veſta)
Gründen durchzuführen gezwungen ſind,
er=
ſtern zwiſchen der Werkleitung, den von den
men betroffenen Verbänden und einem großen
en Vertretern der Düſſeldorfer „Regierung,
b g Duisburg=Hamborn, des
Wohlfahrtsdezer=
mtes ſowie der Hauptverwaltung der
Ver=
e Düſſeldorf die letzten Verhandlungen vor
min ſtattgefunden. Sie hatten das Ergebnis,
n=zten Termin die teilweiſe Stillegung der
Be=
werden muß. An dem urſprünglich in
Be=
itz von etwa 3200 Arbeitern und Angeſtellten.
chränkungsmaßnahmen fallen ſollte, iſt nicht
vc i. Vielmehr werden am 2. Mai zunächſt
Arbeiter und Angeſtellte ihre Kündigung
er=
pothekenbank, Frankfurt a. M. Die vor
eini=
igte Verloſung der Liquidationspfandbriefe
ſpothekenbank findet nunmehr am 15. Mai
kommen, wie bereits früher mitgeteilt, rund
einem Umlauf von rund 96 Millionen Liqui=
KreE I.=G., Mannheim. Der Geſchäftsbericht bezeichnet
n Kriſenjahr, u. a. infolge der rückläufigen
Preis=
daraus reſultierenden Zuſammenbrüchen in der
ſe. An der unter Mitwirkung der Preußiſchen
Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt gegründeten
etreidehandelsbanken hat ſich die Bank mit einem
beteiligt. Von dem Bruttoüberſchuß von 154 233
erten Unkoſten 139 564 (138 538) RM., ſo daß ein
9. (42 034) RM. verhleibt. Eine Dividende kommt
(im Vorjahre 8 Prozent).
Produkkenberichte.
duktenbericht vom 1. Mai. Das Angebot in In=
und die Preiſe ſind etwas erhöht, während
Aus=
as billiger erhältlich iſt. Der Konſum iſt
zurück=
tendenz ruhig. Im nichtoffiziellen Verkehr nannte
in RM. per 100 Kilogramm waggonfrei Mann=
75—31,25, ausl. 31—34,50, Roggen inl. 19, Hafer
ugerſte aus hieſigen Gegendem 22—24, Füttergerſte
eizenmehl Spezial Null 44,75, ſüdd. Weizenaus=
Weizenbrotmehl 29,75, ſüdd. Roggenmehl 60—70 27,25—34, Weizenkleie feine 8,50—8,75, Bier=
9 und Leinſaat mit 40.
enbericht vom 1. Mai. Das einzige Merkmal des
heute ſtarke Unſicherheit hinſichtlich der
Entſchei=
tes über die Frage der Erhöhung der
Einfuhr=
en und Hafer. Das Geſchäft hielt ſich auf allen
engen Grenzen. Beachtung fand weiterhin noch
e vormittag erfolgten Beſichtigung der gekündigten
Tonnen Weizen, 6090 Tonnen Roggen und 1320
denen rund der fünfte Teil als nicht den
kontrakt=
entſprechend befunden wurde. Weizen iſt
weiter=
t, die Mühlen ſind zur Aufrechterhaltung der
Be=
rungen, obgleich das Mehlgeſchäft keineswegs eine
vermag. Roggen iſt in Waggonware auch wenig
aterial und Kahnware iſt etwas reichlicher zur
en im allgemeinen etwa 2 Mark unter geſtrigem
gsmarkt war Weizen gur gehalten, Roggen, gleich=
Veizenmehle werden im allgemeinen 50 Pfg. höhere
Roggenmehl iſt vereinzelt zu etwa 25 Pfg.
nied=
ommen, Geſchäft konnte ſich in beiden Mehlarten
I
M
Chica
Mekallnokierungen.
ach Meldungen aus Chicago am 1. Mai:
en: Mai 101½, Juli 104½, September 10734,
Cais: Mai 79½, Juli 81½, September 83½,
rfer: Mai 40½, Juli 405, September 40¾4,
oggen: Mai 58, Juli 63, September 68½4,
10,20, Juli 10,40, September 10,62½.
e 9,75—10,20, ſchwere 9,50—10,05, Schweine=
1 000 im Weſten 74 000.
ich Meldungen aus NewYork am 1. Mai:
Weſtern 10.95; Talg, extra, loſe 6¾.
zen: Rotwinter 1205, Hartwinter 106½;
2.40—5,65; Getreidefracht: nach England 1,6
ich dem Kontinent 8 Cents.
Viehmärkke.
ehmarkt vom 1. Mai. Aufgetrieben waren:
ber, 1 Rind, 4 Schafe, 1 Ziege. Die Preiſe
ber a) 70—76, b) 63—69, c) 56—62 Pf. pro
auf: lebhaft.
)markt vom 1. Mai. Dem Kleinviehmarkte waren
*. 13 Schafe, 63 Schweine, 841 Ferkel und Läufer
*wurden für Kälber 62—78, Schafe und Schweine
Is 4 Wochen 32—39, über 4 Wochen 42—48, Läufer
—24. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam
n und Läufern lebhaft.
lehmarkt vom 1. Mai. Dem Frankfurter
ren zugeführt: 378 Kälber, 97 Schafe und
dählt wurden pro Zentner Lebendgewicht:
C 74—79, d) 65—73. Der Verlauf war bei
ſend, Ueber=
2. 80—90. Bullenfleiſch 85—90, Ruhfleiſch 2.
92. Kalbfleiſch 2. 100—115, Schweinefleiſch 1.
c: Vorderviertel 58, Hinterviertel 65. Ge=
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. Mai.
Die Börſe war etwas lebhafter und allgemein befeſtigt. Die
Haupt=
anregung ging von der erneuten Londoner Diskontſenkung aus, da
neben der Erwartung von weiteren internationalen Diskontſenkungen,
vor allem die Möglichkeit einer weiteren deutſchen Diskontermäßigung,
die an ſich ſachlich möglich iſt, in den Mittelpunkt der Erörterung
ge=
ſtellt wurde. Auch wurde die überraſchende Dividendenerhöhung bei
Schuckert günſtig aufgenommen. Ferner verwies man auf die
Trans=
aktion im Ruhrbergbau wegen der Anleiheverhandlungen von Phönix.
Der Jahresabſchluß der Deutſchen Reichsbahn zeigte ein nicht
ungün=
ſtiges Bild. Vor allem Farbeninduſtrie bei etwas größerem Geſchäft
2 Prozent höher, man vermutete Käufe von Innenſeite, da die
mor=
gige Bilanzſitzung günſtige Abſchlußziffern bringen ſoll. Die
Kurs=
beſſerung betrug 1½4 Prozent. Schuckert gewannen auf die höhere
Divi=
dende 5 Prozent, daneben Siemens 3½, AEG. 2½, Licht und Kraft 1½
Prozent. Bei Gesfürel iſt der Dividendenabſchlag zu berückſichtigen.
Außerordentlich ruhig bei nur geringfügigen Kurserholungen lagen
Montanaktien. Auch in Kaliwerten liegt das Geſchäft ruhig, hier
be=
trugen die Kurserholungen von Aſchersleben und Weſteregeln je 2
Pro=
zent. Vernachläſſigt blieben Kunſtſeideaktien auf die ungünſtige
Divi=
dendenausſichten bei Aku. Auch Zellſtoffwerte wenig verändert, nur
Waldhof 2 Prozent höher. Am Schiffahrtsmarkt zogen Hapag und
Nordd. Lloyd je 2 Prozent an. Von variablen Aktien kam der Kurs
von Dtſch. Linoleum zum Rückgang. Reichsbank dagegen ſehr feſt um
4 Prozent. Automobilwerte etwas freundlicher. Adler um 1½ Prozent
gebeſſert. Am Anleihenmarkt zogen Neubeſitz und Altbeſitz eine
Kleinig=
keit an. Nur Türken etwas beachtet. Im Verlaufe zeigte die Börſe
ein freundliches, wenn auch ruhiges Bild. Am Geldmarkt iſt
Tages=
geld leicht bei 4½ Prozent. Am Deviſenmarkt nannte man Reichsmark
gegen Pfunde 20,36‟/s, —Dollar 4,1882. London—New York 4,86½.
An der Abendbörſe war die Haltung in Nachwirkung
der Diskontſenkungen in England und Frankreich und in
Er=
wartung ähnlicher Maßnahmen in Berlin und New York weiter
feſt. In obigen Werten entwickelte ſich zunächſt eine ziemlich
rege Umſatztätigkeit. J. G. Farben, die erneut 1 Prozent
ge=
wannen, und Schuckert mit plus 1 Prozent ſtanden weiter im
Vordergrund Außerdem erhielt ſich für Reichsbahnvorzüge das
Intereſſe. Schiffahrtswerte blieben nur knapp behauptet. Im
Verlaufe ging das Geſchäft ſtark zurück, und die Kurſe bröckelten
verſchiedentlich etwas ab. Am Anleihemarkt waren
Ablöſungs=
ſchuld für Altbeſitz in größeren Poſten geſucht und bis 58,75
Pro=
zent befeſtigt, Neubeſitzanleihe behauptet (11½), Adca 115,50,
DD.=Bank 152,25, Dresdener Bank 145, Reichsbank 298,
Bude=
rus 71, Harpener 126, Aſchersleben 231, Salzdetfurth 400,50,
Weſteregeln 235, Mannesmann 106,25, Rheinſtahl E 116,50,
A. E.G. 174, Bergmann 188. Deutſche Linoleum 251, Licht u.
Kraft 170, J. G. Farben 180¾, Gesfürel 170,25, Holzmann 111,
Rheag 146,50 Rütgerswerke 70,50, Schuckert 194,25, Siemens
248, Zellſtoff Waldhof 188, Deutſche Reichsbahn 95,50, Hapag 110.
Berlin, 1. Mai.
Die Tendenz der heutigen Börſe wurde durch zwei Ueberraſchungen
entſcheidend beeinflußt. Schon im Vormittagsverkehr bewirkte die 1
pro=
zentige Dividendenheraufſetzung der Schuckert A.=G. eine freundlichere
Stimmung, die mit einem Steigen des Kursniveaus rechnen ließ. Als
zu Beginn des offiziellen Verkehrs die ½prozentige Diskontſenkung in
London bekannt wurde, lag das Anfangsniveau noch über den Taxen
der Vorbörſe. Das Geſchäft litt heute unter dem verſpäteten Eintreffen
der Börſenbeſucher, die infolge der Abſperrungen für die
Maidemon=
ſtrationen nicht rechtzeitig erſcheinen konnten. Faſt an allen Märkten
bemerkte man kleine Deckungen und Rückkäufe, allerdings fehlten heute
Anregungen aus London und Baſel, deren Börſen geſchloſſen ſind. Der
Geſchäftsbericht der Reichsbahn fand ziemlich günſtige Aufnahme, und
die Erklärung der Siemens u. Halske A.=G., daß die Entlaſſungsgerüchte
unzutreffend ſeien, wurde mit Befriedigung aufgenommen.
Kunſtſeiden=
werte lagen ſchwächer, da die anhaltende Unklarheit hinſichtlich der
Aku.=Dividende etwas verſtimmte. Im übrigen betrugen die Erholungen
1—3 Prozent. Im Verlaufe war das Geſchäft, verglichen mit den
Vor=
tagen, lebhafter, und es wurde nach Gewinnmitnahmen allgemein feſter.
Die Gewinne betrugen 1—2 Prozent, zumal man mit weiteren
Diskont=
ſenkungen internationaler Plätze rechnete.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 1. Mai 1930 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar und Februar 98 (98½), Marz 98.25 (98.25),
April 98.25 (98.50), Mai, Juni und Juli 97 (99) Auguſt,
Sep=
tember und Oktober 97.50 (98.75), November und Dezember 97.50
(99). Tendenz: befeſtigt. — Für Blei: Januar 34 (34.50), Febr.,
März und April 34.25 (34.50), Mai 33 (33.50), Juni und Juli
33.50 (33.75), Auguſt 33.50 (34), September und Oktober 33.75
(34.25), November und Dezember 34 (34.25). Tendenz:
abge=
ſchwächt. — Für Zink: Januar 33.75 (35), Februar 34.25 (35)
März 34.50 (35), April 35 (35.25), Mai 31.50 (34), Juni 32
(34.50), Juli und Auguſt 32.50 (34.50), September 33 (34.25),
Ok=
tober 34.25 (34.50), November 33.75 (34.50). Dezember 33.75.
(34.75). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die
in Klammern Brief.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Durch Verordnung des Reichswirtſchaftsminiſters iſt das mit
dem 30. April 1930 ablaufende Syndikat im Ruhrkohlenbergbau
um einen Monat verlängert worden.
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden im
April 1930 durch den „Reichsanzeiger” 1006 neue Konkurſe
ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf
Kon=
kurseröffnung — und 703 eröffnete Vergleichsverfahren
bekannt=
gegeben. Die entſprechenden Zahlen im März 1930 ſind 1142
bzw. 692.
Die vor dem Schlichter für Weſtfalen geführten
Verhandlun=
gen der Parteien über die Arbeitsordnung im Ruhrbergbau ſind
am Mittwoch abend zu Ende gegangen. Der Schlichter wird den
Parteien ſeinen Vorſchlag zu einem Schiedsſpruch am 26. Mai
vorlegen.
Nach den Berechnungen der Statiſtiſchen Abteilung der
Metallgeſellſchaft A. G., Frankfurt a. M., ſtellte ſich die
Zinnberg=
werksproduktion im März 1930 auf 14079 To. gegen 13 901 To.
im Februar 1930 und 16 265 To. im Monatsdurchſchnitt 1929.
Der Bericht der Getreidekredit=A. G., Mannheim, für 1929
erwähnt die zahlreichen widrigen Umſtande, die das Jahr 1929
zu einem ausgeſprochenen Kriſenjahr machten. Der Reingewinn
ermäßigt ſich auf 14 669 (42 043) RM. und ſoll nach Zuweiſung
von 2000 (3383) RM. auf Reſerve mit 10 269 (1652) RM. auf
neue Rechnung vorgetragen werden, ſo daß das im Vorjahre mit
8 Prozent verzinſte A.K. von 425 000 RM. dividendenlos bleibt.
Die G.V. der Vereinigte Deutſche Oelfabriken A.G.,
Mann=
heim, genehmigte den Abſchluß 1929 mit wieder 5 Prozent
Divi=
dende. Erklärt wurde, daß Hoffnung auf ſtabilere Verhältniſſe
am Markte für Oelkuchen beſtehe.
Die Elektrizitäts=A. G. vorm. Schuckert u. Co., Nürnberg,
be=
antragt die Verteilung einer erhöhten Dividende von 12 (i. V.
11) Prozent auf die Stammaktien aus einem Reingewinn von
6,79 (6,52) Mill. RM.
Die Belgiſche Nationalbank hat ihren Wechſeldiskont um
½ Prozent herabgeſetzt. Er beträgt nunmehr für akzeptierte
Wechſel 3 und für nichtakzeptierte 3½ Prozent. Der Zinsſatz
für Vorſchüſſe und Beleihungen iſt um 1 Prozent auf 4 Prozent
herabgeſetzt worden.
Die Freins Weſtinghouſe verteilen aus einem Reingewinn
von 12,3 (i. V. 6,3) Mill. Franken eine Dividende von 50 (40)
Franken — 10 (8) Prozent auf das 35 Millionen Franken
be=
tragende A.K.
Die Agence Economique et Financiere verzeichnet ein
Ge=
rücht, wonach die zwiſchen den General Motors und der
fran=
zöſiſchen Automobilfabrik Mathis bereits beſtehenden
Beziehun=
gen durch neue Abkommen bedeutend enger geſtaltet worden
ſein ſollen.
Ein ſchwerer Bankkrach wird aus Cherbourg gemeldet. Die
dortige Bank Gilbert hat ihre Zahlungen eingeſtellt und iſt
unter gerichtliche Aufſicht geſtellt worden. Die Paſſiven
betra=
gen mindeſtens 35 Millionen Franken.
Der amerikaniſche Stahltruſt erzielte im erſten Quartal des
laufenden Geſchäftsjahres einen Reingewinn von 35 777 807
Dollar gegenüber 42 158 447 Dollar in der gleichen Zeit des
Vorjahres. Die Produktion war 14 Prozent niedriger als im
Vorjahre. Die gegenwärtige Erzegung entſpricht etwa 80
Pro=
zent der normalen Leiſtungsfähigkeit.
Berliner Kursbericht
vom 1. Mai 1930
Deviſenmarkt
vom 1. Mai 1930
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Fefe
227.
150.50
143.—
109.50
1 58.—
110
171.75
86.—
144.—
185.75
67.12
180.50
169.25
100.50
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
Jff
178.—
137.50
68.50
124.—
110.125
227.—
101.—
106.—
05.375
51.25
87.—
109.—
77.—
Mee
kütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff/159.—
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln. Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 66.75
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch. 181.—
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Mf
69.125
3on.—
151.—
95.50
32.50
76.125
35.—
112.—
18.125
65.25
51.125
Helſingfors
R
Wien
Prag
Budapeſt .."
Sofia
Holland
a
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Stg.
Pap. Peſo
1 Dollar.
100 Belga
00 Lire 121.925/
100 Franes
Geld
10.533
58.99
12.397
73. 145
3.036
168. 40
112.0
111.99
112.441
20.34
1.590
4. 1845
58.39
16.415
Brief
10.55:
168.7
20.38 Kairo
58.51
16.455 Riga
Schweiz
59.11 Spanien
12.417/Danzig
73. 285/Japan
3.042/Rio de Janeirol1 Milreis
Jugoſlawien /100 Dinar
112.22/Portuga! 1100 Escudo
112.21/Athen
112.66/Konſtantinopellt türk. 2
1. 594/Kanada
1.1925/Uruguag
Island
1.965 Tallinn (Eſtl. /100 eſtl. Kr.
Bährung)
100 Franken
100 Peſetas
1100 Gulden
1 Yen
1100 Drachm.
11ägypt. 2
t eanad. Doll.
1 Goldpeſo
1100 eſtl. Kr.
1100 Lats
Zai
81. 12
51.90
81.34
2.06
0.497
7.403
18.78
5.44,
20.86
4.17
3. 846
92.0:
111.51
80.64
Brief
81.28
52.00
81.50
2.070
0.499
7.417
18.82
5.455
20.90
4. 186
3.854
92.23
111.73
80.30
Frankfurter Kursbericht vom 1. Mai 1930.
Wae
690 Baden. ...
8% Baher.. . . .
8% Heſſen v. 22
v. 2
6% Preuß.
Staats=
anl.. . . . . . . . . .
8% Sachſen ...."
.
720 Thüringen.
Dtſche. Anl. Auslo
ſungsſch. +
Ablöſungsanl. ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
fungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ...
30 Baden=Baden
0 Berlin .....
2. Darmſtadt v.
v.2
Frankf. a. M
Mainz.. . . . .
80 Mannheim..
8% Nürnberg..
8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
„Goldobl
412% Heſſ. Lds.=
Hhp.=Bk.=Liquid
Pfbr. . . .
2 Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
...
Pfbr.
„ Goldobl
8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl
8½Kaſſeler Land. Goldpfbr.
101.3
79,3s
99.75
92.25
93:1,
93.75
98.75
78.5
83.75
58.25
11.25
3.15
91
91
87.75
89
92.5
98.5
93
81.5
100
95.5
95
98
Naſſ.Landesbk.
Goldpfbr. ....
/4½½ „ „ Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
„ Ser. T
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
Berl. Hyp.=Bk
%„Liqu.=Pfbr.
G Frkf. Hyp.=Bk..
½%0 „ Lig. Pfbr.
„ Pfbr.=Bk.
„Lig. Pfbr.
% Mein. Hyp.=B!
O Lig. Pfbr..
%⁄ Pfälz. Hyp.=Bk.
2 Lig. Pfbr.
3% Preuß.
Boden=
cred.=Bank ....
14½%„Lig. Pfbr.
O Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
4½% „ Lig. Pfbr
Rhein. Hyp. Bk.
4½% „ Lig. Pfbr..
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit .. . .
80 Südd. Bod.=
Creb.=Bank ...
½% „ Lig. Pfbr.
8% Württ. Hyp.=B.
16% Daimler=Benz
18% Dt. Linol. Werk=
89 Klöchner=Wer
% Mainkraftwer
7% Mitteld.
Stahl=
werke .. . . . .."
2 Salzmann u. C.
7%Ver. Stahlwerk
8½ VoigtcHäffne
A
82.5
5e
73.5
16
100
84
100
85
100
87.25
100
86.75
100
100
85. 7!
99
84
100
861I,
100
100
100
75
100
93.5
95
89
90
89
89.75
96.25
Kae
% Bosn. L.E.*
„ L.Inveſt.
4½% Oſt.
Schatz=
anw. . . . . . . . . .
4% Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½½ „
490 Türk. Abmin.
% 1. Bagdad
Zollanl.
4½% Ungarn 1913
4½½ „ 1914
„ Goldr
191
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm. . .
AndregeNoris Zahr
Baſt Nürnberg
Bemberg J. P....
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn".
Buderus Eiſen.. . .
Eement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade .........."
Contin. Gummiw.
Linoleum
gimler=Benz A. G.
Dt. Atl. Telegr. ..
Eiſenh. Berlin.
Erdöl
....
Gold= u. Silb.=Anſtalt
Linoleumwerk
Dhckerhoff u.
Wid=
mann .. . . . . . .."
Eichbaum=Werger.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
109.5
33
A
16.8
8.1
7.1
24.45
21.25
112.5
171
123.75
144
Ga
133.25
143.5
194.5
R
124.5
76
GK-
150.25
242.5
116
176
Tr6
158
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas..
Hof......
Geiling & Cie. ..
Gelſenk. Bergwer;
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehmungen ..
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbaul
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hinderichs=Auffern
Hirſch Kupfer. . . ..
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtriel
3lſe Bergb. Stamt
Genüſſ
Junghans Stamm
Kali Chemie.
.„
Aſchersleben .!
Salzdetfurth .
„ Weſteregeln.!
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke
Lahmeher & Co
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br.
210
210
178
110
50.25
DöE
137
167
66
37.5
194.5
107
85.75
112
96.75
109.75
83.5
227
120.75
40.25
156
228
398
231
102
116.5
167.*
251
59
8
93.5
„Mannesm.=Röhrer
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtad
Deutz
„ Oberurſel
Nicolah, Hofbr.
Nürnberger Brauh.
Oberbedarf
Otavi Minen
Bhönix Be
Reiniger
Rh. Braunkohlen
„ Elektr
im
„ Stahlwerke. . .
Riebeck Montan. .
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke ....
Sachtleben A. G. ..
Salzw. Heilbronn. .
Schöfferhof=Bind.. /263.5
Schramm, Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske/246
Strohſtoff. Ver. . . .
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ... /108.5
Thür. Liefer.=Geſ..
Tucher=Brauerei..
Unterfranken .....
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind. / 79.75
„ Laurahütte ..
„ Stahlwerke ...
„ Ultramarin .. .
Zellſt. Berlin..
Vogtländ. Maſchin
Voigt & Haeffner.
104.70
105.21
132
54.25
49.5
70
104
113
146
115.5
106.5
103.5
68.25
171
207
83
132.5
192.5
136.5
193
52
60
347
102.25
39
103.25
19.25
U
147
95
Wayß & Frehtag..
Wegelin Rußfabrikl
Zellſtoff Aſchaffbg.
Memel ...
Waldhof..
Allg. Dt. Crebitanſt.
Badiſche Bank ...
Bk. f. Brauinduſt
BarmerBankverein
Berl. Handelsge
Hypothenbk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Bank und Disc.
Deutſche Effekten=
und Wechſelban
Dresdener Bank..
Frankf. Bank. . . . .
„ Hyp.=Bank ...
„ Pfdbr.=Bk. . ...
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp. Bank ..
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Ban1..
Reichsbank.
..
Rhein. Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankver
Württb. Notenbat
A.-G. f. Verkehrsw.
Anlg. Lokalb. Kraftw
% Dt. Reichsbahr
Vorzge.
Hapag".
Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſen!
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz. u. Stuttg
Verſicherung ...
„Verein. Ver
Frkft. Allg. 2
Rückve
Frankona N
Mitv.
Mannh. Verſie
91.25
100
142
134
183.5
115
151.5
156
126
174
206
151
227.5
110.5
143.5
105
140.5
141.5
120
140
29.8
137
298
151
139.5
10.75
129
92I.
108.5
114.5
235
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und will absolut einen Grafen heiraten.
Ihr Vater will sie dagegen mit einem
smarten Jankee verheiraten. — Er
engagiert sich einen feschen Kavalier,
der sie von ihrem Spleen heilen soll.
Und dieser Kavalier ist Harry Liedtke,
der wie immer das und sein Ziel erreicht.
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Verebes, Albert Paulig.
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Der Liebesroman der Lady Hamilton -Lord Nelsons
letzte Liebe
Regie: Frank Lloyd
In der Titelrolle: Corinne Griffith
In der männlichen Hauptrolle: Victor Varconi
Der abenteuerliche Lebensweg der Lady Hamilton,
deren Schönheit Maler wie Gainsborough und Reynolds
entzückte und anfeuerte und die bis zur vergötterten
Geliebten von Englands großem Seehelden, Lord
Nelson aufstieg.
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Nachdruck verboten.
bfage war Charlie hochbefriedigt von den Wor=
Er fand darin beſtätigt, was Erskill ihm
ge=
m Plan war in den Bereich der Möglichkeiten
Durchführung ſorgte er ſich nicht viel, denn
nien Erfahrungen hatten ihn überzeugt, daß im
Glles zu machen war. Durch einen
Karawanen=
nden, die bereit waren, eine kleine, gefahrloſe
ren, bei der ihnen Reichtümer von
phantaſti=
vinkten, ſollte nicht allzu ſchwierig ſein.
n zuckte die Achſeln, als Charlie ihm ſein
An=
err,” ſagte er, „die Wege zum Rif ſind durch
abgeſperrt, und niemand wird durchgelaſſen,
ery onderen Erlaubnisſchein des
Feſtungskomman=
ann Sie nach Meskia im Muluya=Tal führen
zduhar, aber nach dem Rif — impossible —
1ble."
lie guch jedoch mit dieſem Beſcheid nicht zufrieden.
n Spaniole, mit einem ſchlauen
Spitzbuben=
herlich über Reſerven des Könnens, und um
vorzu!7, gab es ein erprobtes Mittel.
paß z/r aber nicht,” erwiderte Charlie. „Ich habe
al des if in den Kopf geſetzt, und wenn überhaupt,
Dann drückte er dem Manne eine 100=Dollar=
und fuhr fort: „Denken Sie nach, ob es nicht
eit gibt. Wenn Sie eine finden, erhalten Sie
oviel.”
7 dachte nach, nicht ſonderlich lange, wie es
in ſchon nach wenigen Sekunden blitzte ein
glücklichen Einfall verkündete, in ſeinem
Ge=
zu jemandem führen, der Ihnen helfen kann”,
Fr1 azarviertel. Aber ſeien Sie vorſichtig, die
auf alle Fremden auf. Hinterlaſſen Sie im
it mir einige Andenken einkaufen gegangen.”
unde ſpäter marſchierte Charlie mit ſeinem
enges Gewirr von Straßen, die von
Kauf=
aßt waren. Vor einem dieſer Läden hielt der
trat ein. Nach einer kurzen geflüſterten
Zwie=
deninhaber, einem dunkelhäutigen Berber mit
*ſen, winkte er Charlie, ihm zu folgen.
t zu ſprechen, führte der Berber ſie in ein
er und lud ſeine Gäſte ein, auf dem darin
be=
latz zu nehmen.
m, — Charlie vortrug, riſſen ſeine beiden Zuhörer
goman und, nachdem dieſer die Worte des
ſcht hatte, auch der Berber — die Augen auf,
gleich wieder verzückt, als Charlie ſie
bedeu=
alt einer wohlgefüllten Brieftaſche ſehen ließ.
Freitag, den 2. Mai 1930
Seite 15
Nach langem, tiefem Nachdenken erklärte der Kaufmann,
düſter vor ſich hinſtarrend, die Sache ſei ſchwer, ſehr ſchſer ſogar,
aber immerhin möglich, werde jedoch viel Geld koſten. Wieviel
denn der Senor americano dafür auszugeben bereit ſei.
Charlie nannte eine Summe, bei der ſeinen Zuhörern der
Atem ſtockte. Er machte jedoch dabei zur Bedingung, daß den
Mitgliedern ſeiner Expedition nur Bargeld abgenommen werden
dürfe, für das er dieſe entſchädigen wolle, Schmuckſtücke und
ſonſtiges Eigentum müßten ihnen belaſſen werden.
Dem=
entſprechend ſei das „Löſegeld” bemeſſen.
Nach einer halben Stunde war der Handel abgeſchloſſen, und
die beiden Beſucher entfernten ſich eiligen Schrittes, während der
Berber ſchmunzelnd zurückblieb und Worte vor ſich hinmurmelte,
die ein Sprachkundiger etwa mit: „Verrückter Amerikaner” hätte
überſetzen können.
Der Plan des Vorgehens, den er Charlie entwickelt hatte,
war kurz der folgende.
Die Jacht müſſe Melilla verlaſſen, um das Kap
herumfah=
ren und an der Flußmündung etwa fünf Meilen vor Teman=
San, einem kleinen Marktflecken, vor Anker gehen. Dort werde
eine Kamelkarawane ſie erwarten und nach dem Lager des
Kabylenſcheichs Abd=el=Khebir bringen. Dieſer ſelbſt werde an
Bord kommen, um eine Einladung in aller Form zu übermitteln.
Unterwegs zu dem Lager werde der Raubüberfall durch
verläß=
liche Leute des Scheichs inſzeniert werden. Dieſer ſelbſt müſſe
natürlich im Hintergrund bleiben. Ueber die Aushändigung
des Löſegelds wurde vereinbart, daß einem Boten auf der
Jacht gegen eine Anweifung Charlies übergeben werden ſolle.
Schließlich wurde dieſem größte Vorſicht eingeſchärft, denn
die Behörden dürften von dem Unternehmen nichts ahnen. Die
Spanier ſeien ohnedies gegen Fremde äußerſt mißtrauiſch wegen
des häufigen Waffenſchmuggels zu den Kabylen.
Daß dieſe Mahnung nicht unberechtigt war, erwies ſich
be=
reits am nächſten Morgen. Ein Beamter der Polizeipräfektur
ließ ſich bei Charlie melden und erklärte, er ſei geſchickt, um ſich
nach den Wünſchen des diſtinguierten Gaſtes zu erkundigen und
ihm ſeine Dienſte zur Verfügung zu ſtellen, wobei er es ſich
an=
gelegen ſein ließ, Fragen nach dem Zweck von Charlies Kommen
und der Dauer ſeines Aufenthaltes zu ſtellen. Als eine Stunde
ſpäter die Reiſegeſellſchaft von der Jacht an Land kam, in
Be=
gleitung Kapitän Perrys, teilte ihm dieſer mit, der Hafenkapitän
ſei an Bord gekommen und habe eingehend die Schiffspapiere
geprüft.
„Ich weiß nicht, wofür er uns gehalten hat,” ſchloß er ſeinen
Bericht, „vielleicht für Schmuggler. Schließlich ließ er ſich jedoch
überzeugen, daß der „Argonaut” nur eine harmloſe
Vergnügungs=
hacht iſt, beſonders als ich ihm einiges von Ihnen erzählte.
Im=
merhin möchte ich empfehlen, daß wir ſobald wie möglich ſehen
von hier wegzukommen.”
wollen wir die Offiziere der Garniſon und die Beamten an Bord
laden, um einen guten Eindruck zu hinterlaſſen und jeden
Ver=
dacht, ſofern noch einer da iſt, zu zerſtreuen.”
Die Yacht erſtrahlte bis ſpät in die Nacht hinein im
Lichter=
glanz. Nach der Abendtafel fand ein Ball auf Deck ſtatt, zu dem
der Kommandant der Garniſon als ein Zeichen der
Erkenntlich=
keit für die erwieſene Gaſtfreundſchaft eine Militärkapelle geſtellt
(L.Abg.56
Oberpostsekretär E.
ist im Dienste ergraut, aber heute noch genau so frisch, wie vor 20Jahren.
Mas vor Schalterschluß das Publikum drängen, er verliert nie seine
Ruhe, Irrtümer gibt’s bei ihm nicht. Er ist eben ein Mann, der seine
Nerven und Gedanken beherrscht.
Beim Nachtdienst ist er genau so wach wie beim Tagesdienst. Die
Müdiskeit überfällt ihn nicht, wenn die Arbeit ruſt, und der Schlel
meidet ihn nicht, wenn er ihn sucht.
„ich brauche -pllest er zu sogen — Anresung beim Arbeiten,
aber ich brauche auch völlige Nervenruhe zum Schlsfen. Beides finde
ich, wenn ich Kaffee Hes trinke. Er ist coffeinfrei und völlis unschädlich.
Er rest an, aber verursscht keine Schlafstörungen. Deshalb mas ich
Keffee Has - daheim wie zum Dienst - nicht mehr missen.
„Machen Sie selbst einen Versuch, Sie werden sehen, swie sub
Keffee Has Ihnen bekommt und wie gut er Ihnen schmeckt!“
hatte. Nachdem die letzten Gäſte ſich empfohlen hatten und die
Paſſagiere der Yacht ſchlafen gegangen waren, gab Charlie dem
Kapitän Befehl zur Weiterfahrt. Kaum einer von ihnen merkte
„Gemacht,” antwortete Charlie, „aber für heute abend etwas von der nächtlichen Aufenthaltsveränderung, in ſolcher
Stille ging ſie vor ſich. Als die Paſſagiere ſich am nächſten
Mor=
gen auf Deck verſammelten, waren ſie höchlichſt überraſcht, anſtatt
der weißen Häuſer Melillas das gelbſandige Einerlei einer
un=
bewohnten Uferſtrecke vor ſich zu ſehen, in das nur das üppig
bewachſene Tal eines Flüßchens etwas Abwechſlung brachte. Der
in einem Orangenhain gelegene Marktflecken Temam=San war
mit freien Augen nicht ſichtbar.
(Fortſetzung folgt.)
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[ ← ][ ]Seite 16
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Vorschüsse auf verfrachtete oder eingelagerte Waren
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Eigene Wertpapiere ....... .....
Beteiligungen an Gemeinschafts-Geschäften. . . . . . . .
Dauernde Beteiligungen bei anderen Banken und
...... . . .. .. . . . . ......
Bankfirmen. . . . . . . .
Schuldner in laufender Rechnung. . . . . . . . . . . . . . . ..
Langtristige Dollar-Vorschüsse ..... . ...
Bankgebäude ........... ...... .. . ..........
Sonstiger Grundbesitz . . . . . . . .. . . . . . .. .. . . ... . ....."
........
Mobilien".
Passiva
...
Aktienkapital . . . ...... .. .. . . ... ......"
Allgemeine Reserve .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 142,500,000.—
Besondere Reserve. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 17,500,000.—
Glänbiger in laufender Rechnung .. . . . . .. . .. ......
Akzepte .... . . . . .. . .. . . .. .... ... ........... .......
6 0o Dollar-Darlehn, füllig 1.9. 1932 ......"
Unerhobene Dividende. . ..... . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . ."
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1,240,890,924
41.,g27,341
152,413,988/=
699,975,744
78,665,288
73558,788
35014,387
2.40301557
104,450 000
99,375,663
12,530 361
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An Ht4
213,158,340/34
105.000,000—
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497,418/87
34.182,13531
EifI 5 533 830 deigs
Gewinn-undVerlustrechnung am 31. Dez. 1929
Soll
Handlungs-Unkosten. ........................
Steuern und Abgaben .............. .............."
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gen sowie Versicherungsbeiträge für die Beamten
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