Darmstädter Tagblatt 1930


29. April 1930

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nallgem Erſcheinen vom 1. April
18 Reichsmark und 22 Pfennte,
geholt 2.25 Reichsmart, durch die
chsmarl ſrei Haus. Poſibezugspreis
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für Aufnahme von Auzeigen an
wird nicht übernommen. Nicht=
Nummern inſolge höherer Gewalt
zieher nicht zur Kürzung des
ellungen und Abbeſtellungen durch
indſchteit für uns. Poſiſchecdlonio
ikfurt a. M. 4304.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſfattet.
Nummer 118
Dienstag, den 29. April 1930.
193. Jahrgang

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Gewalt, wie Krieg Aufruhr, Strelt uſw., erliſcht
jede Verpſlſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
auffräge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.

Aertelciſge Danvestänhter i Pulig!
oder engſte polikiſche Fühlungnahme? Anſchluß= und Heimwehrſchickſal.
Rälſelraken der Pariſer Preſſe.
Der Temps ſchreibt in ſeinem heutigen Leitartikel: Der
2A ves Tcoderſchen Beſuches. Bundeskanzler bleibt der Politik treu, die darin beſteht, mit je=
dermann
auf gutem Fuß zu ſtehen, um neue Möglichkeiten

ng der öſterreichiſchen Inkereſſen unfer
iel ung der europäiſchen Zuſammenatbeik.
EP. Paris, 28. April.

z ichiſche Bundeskanzler Dr. Schober traf am Mon=
4.40 Uhr auf dem Oſtbahnhof ein. Als der Kanz=
ng
des öſterreichiſchen Geſandten Dr. Grünberger,
ext engeſahren war, dem Wiener Protokollchef Junker
öſiſchen Botſchafter in Wien, Clauzel, dem Zuge
Iiu
eichte ihm ein kleines Mädchen im Auftrage der
isenstr. 34
ſſ-) Kolonie einen gewaltigen Strauß roter Roſen.
rüßte dann den Außenminiſter Briand, den
bacheff den Geſandten in Rom, de Beaumar=
eibbinder
; hee doöhere Perſonal der öſterreichiſchen Geſandtſchaft
Arbeiten, Herdit
jeter der internationalen Preſſe, die ſich auf dem
u. preiswert.
Begrüßung eingefunden hatten. Auf dem Wege
Inten Horüm I dankte der Kanzler der Menge, die ihn mit Ab=
ſungerſtr
. 10 bm ude e und Hochrufen begrüßte. Lächelnd hielt er dem
der Photographen, wie er ſich ausdrückte, ſtand.
jähmaſchint zfahrt zu ſeinem Hotel gab Schober den Preſſe=
nde
Erklärung ab: Ich freue mich, daß ſich die
to Urschel, Ech
Freſſe ſo zahlreich hier eingefunden haben und
r Ihren freundlichen Empfang. Ich hoffe, daß ich
ſſten Tagen Gelegenheit haben werde, mit Ihnen
Huruſtäuur; bleiben. Für den Augenblick nur einige Worte:
iinladung der Regierung der franzöſiſchen Repu=
ſim
Zeſuch in Paris gern angenommen. Ich ſchätze
berz rdige Einladung um ſo mehr, als ich weiß, mit
voie mit hbe2 lufgaben die franzöſiſche Regierung ſich in dieſen
eſchäftsſiu / iftigen hat. Schon bei der Konferenz in Genua
Si konuite ich mich von dem wohlwollenden In=
n
, das die Vertreter Frankreichs meinem Lande
AAGENNEN. Seit dieſer Zeit hat Oeſterreich eine ſchwere
Wege ſeines Wiederaufbaues vollbracht, und
EEInd von Erfolg gekrönt worden. Der Wiederauf=
M
hat nicht nur einen finanziellen Anſtrich, ſondern
iſchen Charakter. Das große Werk unſerer Ver=
das
im Grunde genommen nur eine Anglei=
DEl2rfaſſungen der weſtlichen Demokratien bedeutet,
m.yinkreich wegen der Art und Weiſe, mit der es
rirde, einen günſtigen Eindruck hervorgerufen.
die Haager Konferenz nach mühſamen Verhand=
ch
ſeine finanzielle Souveränität wiedergegeben
ar daß die Haltung, die Frankreich auf dieſer Kon=
meinem
Lande eingenommen hat, zum Teil
Reformen Oeſterreichs beſtimmt worden iſt. Ich
enheit meines Beſuches in Paris benützen, um
Staatsmännern, den Dank der öſterreichiſchen
ſe Unterſtützung zu erneuern, die ſie Oeſterreich
angedeihen laſſen. Mein Beſuch in Paris wird
1 den Intereſſen Oeſterreichs, ſondern auch der
I des europäiſchen Friedens und überdies dem
ropäiſchen Zuſammenarbeit dienen.

ungen für den öſterreichiſchen Gaff.
itägigen Aufenthalt des Bundeskanzlers iſt ein
mfangreiches Programm vorgeſehen. Der Kanzler
einer Galavorſtellung von Triſtan und Jſolde‟
Mper beiwohnen. Am Dienstag vormittag wird
präſidenten Tardien und dem Außenminiſter
ſiziellen Beſuch abſtatten. Briand wird den
hſtück bei ſich behalten. Am Abend findet beim
chafter in Wien, Grafen Clauzel, ein Diner ſtatt.
And ſind Veranſtaltungen der unter dem Vorſitz
riegsminiſter Painlevé und des öſterreichiſchen
kunberger ſtehenden Aſſociation France=Autriche
zu Ehren des Bundeskanzlers vorgeſehen. Am
r öſterreichiſche Geſandte. Dr. Grünberger den
N Miniſterpräſidenten Tardieu, den Außenmini=
Direktor im Quai d’Orſay, Berthelot, den ehe=
Siniſter Painlevé ſowie die Botſchafter und Ge=
rreich
benachbarten Länder, alſo auch den deut=
b
. Hoeſch, zu einem offiziellen Frühſtück geladen.
wird Bundeskanzler Schober vom Präſidenten
dumergue, empfangen, und eine Stunde ſpäter
* die Vertreter der internationalen Preſſe im
Am Abend wohnt Schober im Theater des
inem Konzert der Wiener Philharmoniker unter
tor Clemens Krauß bei.
eiſt der Bundeskanzler dann nach London weiter.
leſer Veranſtaltungen wird Schober Gelegenheit
ur mit den franzöſiſchen Politikern, ſondern auch
Führern der Wirtſchafts= und Finanzwelt unter=
che
Preſſe über das öſterreichiſche
Nollen.
22 Preſſe gibt wie am Vormittag ſo auch heute
rſicht Ausdruck, daß die Reiſe des öſterreichiſchen
I Bedeutung weit über einen Höflichkeitsbeſuch
ſie dazu beitragen werde, die bereits zwiſchen
erreich beſtehenden freundſchaftlichen
Enger zu knüpfen und auf politiſchem und
Pbiete die glücklichſten Folgen zu zeitigen.

für Handel und Induſtrie ſeinem Vaterland zu eröffnen.
Ueber die Abſichten des Bundeskanzlers ſchreibt der Petit
Pariſien, Schober werde in Paris mehrere Unterredungen vor
allem finanzieller Art haben, deren Tragweite für die franzö=
ſiſch
=öſterreichiſchen Beziehungen von weitgehender
Bedeutung ſein könnten.
Das Echo de Paris ſchreibt, um das Ziel zu erreichen, das
ſich der Bundeskanzler mit ſeinen Reiſen nach Paris und London
geſteckt habe, habe er das Recht, auf die Sympathie und
Mitarbeit Frankreichs zu rechnen, das in weitgehen=
dem
Maße an dem Erfolg der Beſprechungen intereſſiert ſei.
Mit dieſer Feſtſtellung beginnen die Blätter auch ſofort die
Frage des Anſchluſſes in bekanntem franzöſiſchem Sinne
anzuſchneiden. Im Grunde genommen handle es ſich darum, ſo
heißt es in einem Leitartikel des rechtsſtehenden Echo de Paris,
die Verträge zu befeſtigen, die es Oeſterreich erlaubten, zu leben
und zu proſperieren, ohne daß die Vereinigung mit Deutſchland
ihm als eine notwendige Zuflucht erſcheine.
Das Journal iſt der Meinung, zwei Chancen gebe es für
Frankreich in der Frage des Anſchluſſes: Die erſte ſei, daß Oeſter=
reich
ſich allein ohne fremde Hilfe gerettet habe, und die zweite,
daß Deutſchland es nicht ſehr eilig habe, den Oeſterreichern die
wirtſchaftlichen Vorteile einzuräumen, die ſie nötig hätten.
Aus dem Rahmen des Tones dieſer Kommentare fällt ein Ar=
tikel
des Sozialiſtenführers Léon Blum im Populaire, der be=
hauptet
, Schober komme nach Paris und London, um die Heim=
wehren
, deren Auflöſung den Alliierten die Verträge erlaubten,
zu legaliſieren, ähnlich wie es Muſſolini mit ſeinen Schwarzhem=
den
getan habe. Blum proteſtiert gegen dieſe angebliche Abſicht
Schobers und fordert die franzöſiſche und engliſche Regierung auf,
von ihm die Abrüſtung der Heimwehren und des Schutzbundes zu
verlangen. Der Schutzbund werde ſofort darein einwilligen, vor=
ausgeſetzt
, daß auch die Heimwehren aufgelöſt würden,
Diplomaken=Sorgen.
Die Skellung des apoſtoliſchen Aunkius innerhalb des
diplomakiſchen Korps.
Im Berliner diplomatiſchen Korps herrſcht ſeit einiger Zeit
nicht geringe Aufregung, daß der ruſſiſche Botſchafter Kreſtinſki
an Stelle des nach Rom zurückgekehrten päpſtlichen Nuntius
Pacelli die Würde des Doyen des diplomatiſchen Korps über=
nahm
. So ziemlich alle bei der Reichsregierung beglaubigten Bot=
ſchafter
und Geſandten waren ſich darüber einig, daß es für ſie
untragbar wäre, an der Spitze des Korps dauernd einen Bolſche=
wiſten
zu haben. Allerlei Verſuche wurden unternommen, Herrn
Kreſtinſki von dem ihm zukommenden Poſten abzuhalten. Das
hinderte aber den ruſſiſchen Botſchafter nicht wenigſtens vor=
übergehend
die Geſchäfte des Doyen zu übernehmen, da er ja doch
der rangälteſte Diplomat war, der nach der in Deutſchland herr=
ſchenden
Uebung an Pacellis Platz treten mußte. Innerhalb des
diplomatiſchen Korps hatten ſich mehrere Gruppen gebildet, die
eine wollte Kreſtinſki ruhig hinnehmen, die anderen ließen ihren
antibolſchewiſtiſchen Neigungen freien Lauf, die dritten ſtellte ſich
auf den Standpunkt, daß auch in Deutſchland entſprechend der
Abmachung auf dem Wiener Kongreß von 1815 jeweils der päpſt=
liche
Botſchafter Doyen werden müſſe. Am Montag iſt es nun
unter Mitwirkung des Auswärtigen Amtes gelungen, eine Eini=
gung
über dieſe Streitfrage herbeizuführen; danach hält die
Reichsregierung ihren Standpunkt aufrecht, daß ſtets der rang=
älteſte
Diplomat die Leitung des diplomatiſchen Korps über=
ſeimmt
. In dieſem beſonders gelagerten Falle erklärt ſie ſich aber
damit einverſtanden, daß aus Höflichkeitsgründen Herr Orſenigo
zum Doyen ernannt werden ſoll, womit ſich der ruſſiſche Bot=
ſchafter
einverſtanden erklärt hat. Dieſer Beſchluß iſt dem ruſſi=
ſchen
Botſchafter Kreſtinſki, den übrigen in Berlin akkredierten
Diplomaten zur Kenntnis gebracht worden.
Vorverhandlungen über die Youngplan=Anleihe.
Wie die Agentur Havas berichtet, werden ſeit einigen Tagen
in Paris Verhandlungen über die Auflegung der erſten Young=
plan
=Anleihe gepflogen. Der Präſident des Verwaltungsrates der
Internationalen Zahlungsbank McGarrah hatte bereits mehrere
Unterredungen mit dem Teilhaber der Morgan=Bank Lamont und
mit einem Delegierten des Verwaltungsrates dieſer Bank, der
eigens aus New York nach Paris gekommen iſt. Hierbei handelt
es ſich nach der Agentur Havas lediglich um eine Fühlungnahme
zur Erleichterung der ſpäteren Beratungen, jedoch ſei noch keine
Entſcheidung irgendwelcher Art getroffen worden. Der Meinungs=
austauſch
ſelbſt werde die ganze Woche über andauern. Am Diens=
tag
finde u. a. eine Beſprechung der Delegierten der Banken aller
an der Auflegung der Anleihe intereſſierten Nationen in Brüſſel
ſtatt. Eine zweite Vorbeſprechung wird wahrſcheinlich am nächſten
Montag in Paris ſtattfinden, an der außer den Vertretern der
Banken auch Vertreter der Schatzämter der intereſſierten Länder
teilnehmen dürften. Nach dieſer Beratung dürfte alsbald eine
Vollſitzung ſtattfinden, an der teilnehmen die Mitglieder des Ver=
waltungsrates
der Internationalen Zahlungsbank, die Delegier=
ten
der Banken, die Vertreter der Schatzämter und die Vertreter
der intereſſierten Regierungen. Erſt während dieſer Vollverſamm=
lungen
können durch gemeinſchaftliche Abſprache die Bedingungen
der Auflegung der erſten Tranche der Young=Obligationen feſt=
gelegt
werden. Alle früheren Nachrichten über Emiſſionseinzel=
heiten
können daher nur mit größtem Vorbehalt aufgenommen
werden.

* Die Strukkur des deutſchen Handwerks
1.3 Millionen Handwerksbekriebe ſehen 20,6 Mil=
Niarden bei einem volkswirtſchaftlichen Geſamkumſak
von 130 Milliarden um.
Das Handwerk iſt bisher als geſchloſſene Wirtſchaftsgruppe
wenig durchforſcht worden. Dies liegt vor allem daran, daß es
über eine außerordentliche Mannigfaltigkeit kleiner und kleinſter
Betriebe verfügt was natürlich der Materialbeſchaffung für die
wiſſenſchaftliche Durchforſchung Schwierigkeiten in den Weg ſtellt.
In den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ſind bereits
vom Verein für Sozialpolitik Unterſuchungen über die Lage des
deutſchen Handwerks in Deutſchland durchgeführt worden, die
aber nur die Lage einzelner Handwerkszweige an beſtimmten
Orten beleuchteten und daher nur den Wert wiſſenſchaftlicher
Stichproben beſitzen. Eine Geſamtunterſuchung des deutſchen
Handwerks iſt jetzt vor kurzer Zeit von dem Ausſchuß zur Unter=
ſuchung
der Erzeugungs= und Abſatz=Bedingungen der deutſchen
Wirtſchaft (Enquéte= Ausſchuß) abgeſchloſſen worden, die mit
Unterſtützung der Handwerkskreiſe und=Verbände ſelbſt zuſtande=
gekommen
iſt und deren Ergebniſſe zu einer grundlegenden Revi=
ſion
früherer Urteile über das Handwerk führen müſſen.
Der Enquéte=Ausſchuß hat die Ergebniſſe ſeiner Unter=
ſuchungen
über die Struktur des deutſchen
Handwerks in einem groß angelegten vierbändigen Werk ( er=
ſchienen
im Verlag E. S. Mittler u. Sohn, Berlin) der Oeffent=
lichkeit
übergeben. Der erſte Band enthält den Generalbericht,
der zuſammenfaſſend das geſamte deutſche Handwerk und die
wichtigſten Veränderungen in ſeiner techniſchen und betriebs=
wirtſchaftlichen
Verfaſſung ſowie in ſeiner Konkurrenzlage be=
handelt
. Der zweite Band bringt die Engebniſſe einer zum erſten
Mal durchgeführten Handwerks=Statiſtik für rund 100 Hand=
werkzweige
. Im dritten Band werden die Schlußberichte und
die ſyſtematiſchen Vernehmungs=Ergebniſſe über das Bäcker=,
Konditor=, Fleiſcher=, Schneider= Schuhmacher= und Buchbinder=
Handwerk veröffentlicht. Der vierte Band enthält Schlußberichte
und ſyſtematiſch bearbeitete Vernehmungs=Ergebniſſe für das
Sattler=, Schmiede=, Tiſchler=, Zimmerer=, Elektro=, Inſtallations=
und Klempner=Handwerk.
Der rund 400 Seiten umfaſſende Tabellenſtand gibt für das
gefamte nach 61 Wirtſchaftsgebieten, rund 100 Handwerkszweigen,
8 Betriebsgrößenklaſſen und 4 Perſonengruppen gegliederte
Handwerk eine erſchöpfende Auskunft. Dabei ſind die kleinen
Handwerkszweige, z. B. der Seifenſieder, Gürtler, Beſenbinder
uſw., ebenſo erfaßt worden, wie die großen, der Maurer, Tiſch=
ler
, Bäcker, Fleiſcher uſw. Schon dieſe ſtatiſtiſchen Ergebniſſe
zwingen zu einer anderen Beurteilung des Handwerks als der=
jenigen
des Vereins für Sozialpolitik vor mehr als 30 Jahren,
die dem Handwerk für ſeine Entwicklung eine ſehr ungünſtige
Prognoſe ſtellte. Die Tatſache, daß die ſelbſtändigen Handwerker
im Jahre 1882 (rund 1,55 Millionen) noch faſt ¼, im Jahre 1895
(1,17 Millionen) nur noch ein knappes Sechſtel aller gewerblich
Tätigen ausmachten, wurde als Beweis dafür angeſehen, daß das
Handwerk als Betriebsform in der großen Mehrzahl der
Gewerbe überwunden ſei und ſeine alte Bedeutung für die ſoziale
Klaſſenbildung größtenteils verloren habe. Demgegenüber wur=
den
vom Enquéte=Ausſchuß im Jahre 1926 rund 1,31 Handwerks=
betriebe
mit 1,32 Millionen Inhabern, 1,52 Geſellen, 0,77 Lehr=
lingen
und rund 0,11 Millionen Angeſtellten feſtgeſtellt. Von
den 1,85 Millionen Betrieben in der Gewerbe=Abteilung B In=
duſtrie
und Handwerk entfallen rund 70,5 Prozent auf Hand=
werksbetriebe
; von den 12,7 Mill. beſchäftigten Perſonen dieſer
Gewerbegruppe werden 3,7 Mill. oder 29,3 Prozent in Handwerks=
betrieben
beſchäftigt. Dieſe Tatſache iſt ſehr intereſſant, denn ſie
beweiſt, daß das Handwerk nach wie vor das Rückgrat des deut=
ſchen
Unternehmertums bildet. Es iſt die Domäne des ſelb=
ſtändigen
Unternehmertums bis in die heutige Zeit geblieben, und
ſeine Bedeutung für die ſoziale Klaſſenbildung, beſonders in der
Nachkriegszeit, in der bei Induſtrie und Handel die Unterneh=
mungs
=Konzentration ſtändig fortſchreitet, hat ſich, was man viel=
fach
in wiſſenſchaftlichen und in handwerklichen Kreiſen ſelbſt
nicht geglaubt hatte, noch geſteigert. Unter Ausſcheidung der
Hausgewerbetreibenden wurden in der Gewerbeabteilung B In=
duſtrie
und Handwerk bei der amtlichen Zählung rund 1,52
Millionen Betriebsleiter gezählt, davon entfielen 87 Prozent auf
ſelbſtändige Handwerker. Auf 1000 Einwohner entfielen im
Jahre 1892 32, 1895 22 und 1926 21 ſelbſtändige Handwerker.
Während alſo in einem 13jährigen Zeitabſchnitt des vorigen
Jahrhunderts ein mehr als 30prozentiger Rückgang verzeichnet
werden konnte, iſt in den letzten 30 Jahren nur ein Abſinken von
4½ Prozent feſtzuſtellen. In Anbetracht der Bevölkerungsent=
wicklung
und dem großkapitaliſtiſchen Zuge der Zeit, die im
Zeichen der Induſtrialiſierung und Techniſierung im großen
ſteht, kann nicht nur von einem Stillſtand des Rückganges, ſon=
dern
im Gegenteil von einer relativen Aufwärtsentwicklung des
Handwerks geſprochen werden. Dabei müſſen auch die tiefgehen=
den
Struktur=Veränderungen, der deutſchen Wirtſchaft durch
Krieg und Inflation berückſichtigt werden, die auf allen Gebie=
ten
eingetreten ſind.
Im Handwerk läßt ſich im Vergleich zu früherer Zeit eine
ſtärkere Zuſammendrängung der Betriebe auf einige wichtige
Handwerkszweige feſtſtellen. Rund 80 Prozent ſämtlicher Hand=
werksbetriebe
entfallen auf 19 wichtige Handwerkszweige. Die
Zahl der beſchäftigten Perſonen iſt beſonders hoch im Schnei=
derhandwerk
mit rund 0/44 Mill., Maurerhandwerk mit 0,42
Millionen, Tiſchlerhandwerk mit 0,30, Bäckerhandwerk mit 0,24
Millionen, Schuhmacher=Handwerk mit 0,22 Mill., Fleiſcherhand=
werk
mit 0,19 Mill. und im Malerhandwerk mit 0,19 Mill. Per=
ſonen
. Die weitaus meiſten Handwerksbetriebe ſind Kleinbetriebe.
Auf Betriebe bis zu 3 Geſellen entfallen 94 Prozent, auf Be=
triebe
ohne Geſellen 62,8 Prozent der erfaßten Handwerksbetriebe.
Andererſeits beſteht eine größere Zahl von Großhandwerks=
Betrieben, als man bisher angenommen hatte. Es ſind nicht
weniger als 19 510 Großhandwerks=Betriebe gezählt worden.

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Seite 2

Dienstag, den 29. April 1930

Das Handwerk iſt nach wie vor abſatzorientiert. Dieſe Ab=
ſatzorientierung
wird jedoch neuerdings innerhalb der einzelnen
Orte und Wirtſchaftsgebiete teilweiſe durchbrochen durch eine für
das Handwerk ungünſtige Orientierung nach den Standorten
mit den niedrigſten Löhnen (Land) und den billigſten Mieten
(Wohngegenden mit geringeren Möglichkeiten der Kundenwer=
bung
). Eingehendere Erhebungen ſind von dem Enquéte= Aus=
ſchuß
auch über die Dichte des Handwerks in den ein=
zelnen
Wirtſchaftsgebieten durchgeführt worden. Am ausgepräg=
teſten
iſt der handwerkliche Charakter der Wirtſchaft noch in Süd=
und Südweſtdeutſchland. So entfallen z. B. in Bayern auf je
1000 Einwohner 32,1 bis 45, in Württemberg 27,4 bis 36,4 und
in Baden 22,3 bis 32,5 Handwerksbetriebe. Außerhalb der Hand=
werkswirtſchaft
ſourden von der Handwerksgruppe für Betriebs=
und Fabrikhandwerker rund 2,47 Mill. Perſonen gezählt. Wäh=
rend
innerhalb der Handwerkswirtſchaft einſchl. der Berufs=
zugehörigen
7,87 Mill. Perſonen oder 12,6 Prozent der deutſchen
Geſamtbevölkerung ihr Brot finden, hebt ſich unter Einſchluß der
Betriebs= und Fabrik=Handwerker die Zahl der mittelbar oder
unmittelbar mit dem Handwerk verbundenen
Bevölkerung auf 12,47 Mill. Perſonen, oder rund 20
Prozent.
Trotz aller Veränderungs=Tendenzen hat das Handwerk
gegenüber der Jahrhundertwende ſich nicht nur gehalten, ſondern
auch wieder einen Aufſchwung erfahren. Es iſt ihm allerdings
nicht gelungen, die Verluſte, die es als Folge der Induſtriali=
ſierung
der deutſchen Wirtſchaft in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts erlitten hat, wieder einzuholen. Andererſeits hat
aber gerade die induſtrielle Entwicklung und die in ihrem Ge=
folge
eingetretene Verdichtung der Bevölkerung dem Handwerk
neue Arbeitsgebiete erſchloſſen. Im Gegenſatz zu der früheren
Auffaſſung vom Handwerk als einem vornehmlich kleinſtädtiſchen
und ländlichen Gewerbe ſtellt der Enquste=Ausſchuß ausdrücklich
feſt, daß der moderne Städter für ſeine Anſprüche mehr Hand=
werksgeiſt
brauche als der einfacher lebende Landbewohner.
In volkswirtſchaftlicher Hinſicht iſt das Handwerk auch heute
noch das wichtigſte Rekrutierungsgebiet für die gelernten Kräfte
der Wirtſchaft. Während die amtlichen Erhebungen nur 544 617
Handwerkslehrlinge ermittelten, hat der Enquéte=Ausſchuß für
das Jahr 1926 und nochmals für Ende 1928 über 760 000 Hand=
werkslehrlinge
feſtgeſtellt.
Die verſtärkte Inbetriebnahme von Kraft= und Arbeits=
Maſchinen hat die Produktionskraft des einzelnen Handwerksbe=
triebes
wachſen laſſen und gleichzeitig eine verſtärkte Inveſtition
von Anlagekapitalien und mit Notwendigkeit eine Vermehrung
von Betriebskapitalien zur Folge gehabt. Mit der Steigerung
der Anlagekapitalien hat das Handwerk zum erheblichen Teil
ſeinen früheren Vorteil gegenüber der Induſtrie, der in der Elaſtizi=
tät
der Koſten beſtand, verloren. Die Handwerksbetriebe ſind daher
heute auch weit konjunkturempfindlicher als in der Vorkriegszeit.
Die Geſamtſumme der für die Befriedigung des gewerblichen
Bedarfs aufgenommenen Kredite wird mit etwa 2 Milliarden
RM. angegeben. Zwecks Gewinnung eines volkswirtſchaftlichen
Maßſtabes für die Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Handwerks
hat der Enquéte=Ausſchuß eine Umſatzberechnung vorgenommen.
Danach beträgt der Geſamtumſatz bes Handwerks für
das Jahr 1928/29 20,6 Milliarden RM. oder 14 bis 16
Prozent des Geſamtumſatzes der deutſchen Volkswirtſchaft. Da=
von
entfallen auf die Handwerke der Steine und Erden 184, auf
die Eiſen= und Metall=Handwerke 2 824, auf die chemiſchen 7,5, auf
die Textil=Handwerke 69, auf die Papier= und Vervielfältigungs=
Handwerke 748, auf die Leder=Handwerke 307, auf die Holz= und
Schnitzſtoff=Handwerke 1 874, auf die Nahrungsmittel=Handwerke
7 662, auf die Bekleidungs= und Reinigungs=Handwerke 3 216 und
auf die Bau=Handwerke 4 094 Mill. RM. Etwa 10 bis 12 Milliar=
den
RM. von dem Geſamtumſatz gehen auf Werkſtoffe und 3
Milliarden auf die Löhne.
Wenn in Deutſchland, wie die ſorgfältig durchgeführte Unter=
ſuchung
des Enquéte=Ausſchuſſes ergibt, 1,3 Millionen Hand=
werksbetriebe
beſtehen, und dieſe über einen Umſatz von 20,6
Milliarden RM. bei einem volkswirtſchaftlichen Geſamtumſatz
von etwa 130 Milliarden RM. verfügen, ſo beweiſt dies, daß das
deutſche Handwerk lebt, und daß von einer konſtitutionellen
Erkrankung nicht die Rede ſein kann. Zu dieſer Ueberzeugung
kommt auch der Enquste=Ausſchuß, indem er abſchließend feſt=
ſtellt
, daß ſich im letzten Menſchenalter das Handwerk ſtärker, als
man erwarten konnte, konſolidiert hat. Allerdings leidet das
Handwerk heute ebenſo wie die anderen Wirtſchaftsgruppen
unter der allgemeinen Wirtſchaftskriſis. Dabei ſind diejenigen
Handwerkszweige, welche einen lebensnotwendigen Maſſen=
bedarf
befriedigen, weniger betroffen, und es wird ſich vielleicht
in Zukunft die Handwerkswirtſchaft noch ſtärker auf einzelne
Handwerksgruppen konzentrieren, als dies bereits durch die
Unterſuchng des Enquéte=Ausſchuſſes feſtgeſtellt worden iſt. Auch
im Handwerk wird ſich demzufolge der große, im Zuge der Zeit
liegende Rationaliſierungs=Prozeß in günſtigem Sinne ( Ver=
ringerung
der Koſten) auswirken.

Wie wir erfahren, treffen am 29. April zwei weitere Militärſonder=
züge
mit Rekrutentransporten im beſetzten Gebiet ein.
Der eine Transport bringt aus Angers 377 Rekruten, von denen 122
nach Landau und der Reſt nach Mainz kommt, der andere bringt wei=
tere
255 Mann aus Douai, die nach Worms gariſoniert werben.
Der Reichspräſident wird am 2. Mai den Apoſtoliſchen Nun=
tius
zur Entgegennahme des Beglaubigungsſchreibens empfangen.
Der Reichskanzler ſowie die übrigen Mitglieder des
Kabinetts ſind am Montag vormittag wieder in Berlin ein=
getroffen
.
Unter Beteiligung von etwa 500 Delegierten aus dem ganzen Reiche
und in Anweſenheit zahlreicher Behördenvertreter fand in Würz=
burg
der 33. Bundestag der deutſchen Bodenrefor=
mer
ſtatt.
Der Präſident der Columbia=Univerſität und
der Carnegie=Stiftung in New York, Nicholas Murray
Butler, iſt in Berlin eingetroffen und im Hotel Adlon abgeſtie=
gen
. Ihm zu Ehren wird eine Reihe von Veranſtaltungen ſtattfinden.
Im Quay d’Orſay haben Außenminiſter Briand und der finn=
ländiſche
Miniſter Henry Holma einen franzöſiſch= finnlän=
diſchen
Verſöhnungs= und Schiedsgerichtsvertrag
unterzeichnet.
Die Generalräte von Frankreich haben geſtern ihre
Sitzungen eröffnet. In den einzelnen Departements haben die
Vorſitzenden der Generalräte, meiſtens hervorragende politiſche Per=
ſönlichkeiten
, die Eröffnungsreden gehalten, in denen ſie die in= und
außenpolitiſchen Probleme der Gegenwart einer Würdigung unter=
zogen
.
Im Madrider Komödientheater fand eine bedeutende Verſamm=
lung
ſtatt, in der der Führer der Reformiſten, Alvarez,
das Wort ergriff und ſcharf gegen die Diktatur polemiſierte,
von der er bekannlich als damaliger Präſident der Kammer abgeſetzt
wurde. Auch den König verſchonte er nicht mit ſeiner Kritik.
Der Präſident der chineſiſchen Republik Dſchiang
Kai=ſchek befindet ſich zurzeit in Hankau, wo er mit General
Feng Yüh=ſiang in Verhandlungen zu treten gedenkt.
Dſchiang Kai=ſchek will verſuchen, den Konflikt zwiſchen dem Norden
Chinas und der Nankingregierung auf gütlichem Wege beizulegen.
Während eines Zyklons ſank auf dem Jamuna=Strom ( Oſtben=
galen
) der Dampfer Condor Von den 300 Paſſagieren
ſind bisher nur 20 als gerettet gemeldet worden.

Vorerſt keine Koalikionserweikerung
In heſſen.
Die Berhandlungen auf unbeſtimmte Zeit vertagk.
* Wie wir von gut informierter Seite hören, ſind die zwiſchen
den Fraktionen der Regierungsparteien und dem Landbund ge=
führten
Beſprechungen, die die Möglichkeit der Erweite=
rung
der Regierungskoalition zum Gegenſtand hat=
ten
, geſtern auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden.
Ueber die Gründe, die zu dieſem Ergebnis führten, wird von den
Beteiligten Stillſchweigen gewahrt. Immerhin ſcheint doch zu
ſtimmen, daß die Koalitionsparteien die Landbundforde=
rungen
zurzeit wenigſtens nicht glaubten akzeptieren zu
können.
Die Forlbildungsſchulpflicht in Heſſen.
Auf die in der Sonntagsnummer enthaltene Notiz wird uns
von amtlicher Stelle mitgeteilt, daß inſofern ein Irrtum unter=
laufen
iſt, als es hieß: Verläßt ein Schüler die Lehranſtalt nach
dem 10. Schuljahr, dann iſt die Fortbildungs= oder Berufsſchule
noch ein Jahr zu beſuchen. Die geſetzlichen Beſtimmmungen be=
ſagen
jedoch, daß die Schüler beim Verlaſſen einer
Lehranſtalt nach 10 Schuljahren mit Vollunter=
richt
(bei einer höheren Lehranſtalt oder Volksſchule mit eventl.
Handelsſchule uſw.) die Fortbildungsſchule nicht
mehr zu beſuchen brauchen.
Deutſchlands Ankwork an Polen.
* Berlin, 28. April. (Priv.=Tel.)
Wie angekündigt, iſt die deutſche Antwort auf die polniſche
Proteſtnote wegen der deutſchen Agrarzollerhöhungen am Mon=
tag
abgegangen. Ihr Inhalt hält ſich in dem bereits mitgeteil=
ten
Sinne, daß entſprechend der Genfer Konvention die Zoll=
erhöhungen
wegen des Vorliegens einer wirtſchaftlichen Notlage
erfolgt ſind und ſich nicht gegem Polen richten, daß daneben aber
auch die Benachtiligung der polniſchen Wirtſchaft doch verhält=
nismäßig
gering erſcheint.
Wie bekannt, haben Oeſterreich und die Schweiz um Erleich=
terungen
mindeſtens im Grenzverkehr für die Verzollung von
Milch gebeten. Wahrſcheinlich wird die Reichsregierung dieſen
Wünſchen entſprechen.

* Berlin, 28. April.
Die durch die Entſchließung des Parteivorſtan
Rede geſtellte Mehrheit der deutſchnationalen B
rührt ſich jetzt doch. Man hatte zunächſt den Ein
Mehrheit die Entſchließung des Parteivorſtandes
laſſen und die weitere Entwicklung abwarten wür
hat ſogar ernſtlich mit dem Gedanken geſpielt, ſich
der Politik zurückzuziehen. Seine Freude haben
macht, daß er im Augenblick nicht gehen dürfe, um
Nachfolger ein eifriger Anhänger Hugenber
Weſtarp wird alſo bleiben und den Fehdehand
Er hat die Mehrheit der Fraktion a
zu einer Sitzung nach Berlin gebeten.
immer noch die Mehrheit. Gerüchte, daß ſechs
treter abgeſprungen wären, beſtätigen ſich nach 1
gungen nicht, ſo daß alſo die Weſtarpgruppe in
Heft in der Hand haben würde und, wie man a
annehmen muß, auch gewillt iſt, von den dadurch
lichkeiten Gebrauch zu machen. Die Deutſche Tage
einen Artikel auf, worin zunächſt einmal feſtgeſtell
wir auch ſchon aufmerkſam machten , daß die F
ihren Vorſitzenden ſowohl berufen, wie auch abbe
alſo die Möglichkeit gegeben wäre was in d
ausgeſprochen iſt , Dr. Oberfohren abzuberufen
den Grafen Weſtarp zu erſetzen.
Im weſentlichen ſind es aber nach der De=
tung
zwei Punkte der Beſchlüſſe des Parteivorſt
eine ſcharfe, bewußte und von den angeſehenſten
führte Oppoſition beſtehe; der eine, mehr forma
Parteivorſtand weder zuſtändig nu
ſei, der Fraktionsmehrheit ſein Be
zuſprechen, was eine öffentliche Provokatior
mehrheit, ſowie der Landwirtſchaft und ihrer be
ſei; die andere Beanſtandung richte ſich dageg
Partei= und dem Fraktionsvorſi
Entſcheidungsrecht gegen die Fra
heit eingeräumt werde, und zwar ſoll 4
urſprünglich noch einen letzten Satz gehabt haben,
derhandeln gegen dieſe Richtlinien einen Ausſchl
tei ermöglichen würde. Dieſer Satz ſoll auf Anre
bergs geſtrichen worden ſein, weil er etwas ſelbſt=
ſage
. Die Zuſchrift der Deutſchen Tageszeitung
Fraktion derartige Provokatione
den könne. Dazu ſeien die Dinge viel zu weit vo
ſeien auch die Kräfte zu ſtark, die hinter der F
ſtünden. Das klingt ſehr kriegeriſch, trotzdem blei
ob die Weſtarpgruppe auf Grund de
ßung des Parteivorſtandes den Bruc
wird. Aber das iſt wohl auch nur mehr eine Forn
tiſche Politik der nächſten Woche muß eigentlich
ſchaffen, die die deutſchnationale Fraktion vor 4
ſtellt, und dann iſt, wenn Herr Hugenberg an ſe
feſthält, die Einigkeit nicht mehr au
halten.
Die Kriſe in der Demokrakiſchen
Reichstagsabgeordneter Tantzen, der früh
ſident von Oldenburg, hat an den Vorſitzende
Demokratiſchen Partei, Reichsminiſter a. D.
Schreiben gerichtet, in dem er, wie bereits kurz
Austritt aus der Partei erklärt.
* Nach dem früheren badiſchen Staatspräſi e
pach iſt jetzt auch der ehemalige oldenburgiſche
Tantzen unter Niederlegung ſeines Reichstagsm
Deutſchen Demokratiſchen Partei ausgetreten.
ſchiedsſchreiben an den Parteivorſitzenden Koch=
ſich
darüber, daß die Fraktion, erſt mit den
Staatsmonopole und Futtermittelverteuerung ur X.
Landbund eine weitere Erhöhung der Rohſtofft
lichen Veredelungsarbeit mitgemacht habe. Her T
agrariſchen Dingen immer ein Einſpänner ge
auch ſelbſt bei den letzten Abſtimmungen meiſt mi
ſtimmte. Politiſch bleibt aber ſein Verſchwinden O
blick, wo ſich auf dem linken, Flügel der Demol
die Bildung des Sozialrepublikaniſchem Kreiſes
Jungdemokvaten ſehr aktiv werden, von Bedeutu
weis fürdie Umſchichtung, die auch inne
kraten im Gange iſt und die leicht dahin führe
Partei ſich in ihre Flügel auflöſt, alſo in den
Flügel, der alles Heil in der Anlehnung an die
ten ſucht, und in den größeren Teil, der in
ſtaatsbürgerliche Politik durchführen

F.
Tſtri
Frakti
Andeut
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dun do. Gedurtstag von Hrauz sehnt
am 30. April.
Lieber junger Freund Lehär, geſtatten Sie mir gütigſt, die
muſikhiſtoriſche Tatſache, daß Sie vor ſechs Jahrzehnten das
Licht dieſer Welt erblickten, einfach nicht zu glauben. Das iſt
doch wohl ein kleiner Aprilſcherz?! Ihre menſchliche und vor
allem muſikaliſche Elaſtizität (zu gut deutſch Triebkraft oder
Spannkraft; bei Ihnen beides) ſtraft nämlich Ihr verhältnis=
mäßig
hohes Alter Lügen. Sie ſchreiben ja heute noch faſt all=
jährlich
eine neue Operette! Und das will heißen, denn Sie,
ſeit 1905 ungekrönter König der Operette, ſind unbeſtreitbar
der einzige unter allen lebenden Operettenkomponiſten, der nie=
mals
zum Handwerker dieſes gar oft diskreditierten Berufes
geworden iſt. Sie ſind ſtets ein Künſtler geblieben, lieber Lehär,
ſie retteten die Operette nach dem Tode von Millöcker, Johann
Strauß=Vater, Suppé und Offenbach vor dem mit Sicherheit
erwarteten Verfall. Und retten ſie heute, ſechzigjährig, wieder.
Eine unverfälſchte, individuell erfundene und warm empfundene
Lehär=Melodie bleibt heute noch Sieger über die verjazzten
Mißklänge des Zeitalters. Eine neue Lehär=Operette iſt heute
noch, genau wie vor zehn oder zwanzig Jahren, ein muſikaliſches
Erlebnis für jedes einigermaßen muſikaliſch empfindende Men=
ſchenherz
. Muſik bleibt eben Muſik. Ganz gleich, ob man ſie
Oper, Muſikdrama, ſymphoniſche Tondichtung, oder gar Operette
uennt. Es gibt nur gute Muſik und ſchlechte. Sie ſchreiben
wirkliche Muſik, lieber Lehär; das wird jeder noch ſo einge=
fleiſchte
Operettenfeind zugeben müſſen. Man nennt Sie (zu
Unrecht) den Puccini der Operette. Ein zweifelhaftes Kompli=
ment
. Ich meinerſeits würde eher den weiland Maeſtro Puc=
cini
den Lehär der Oper getauft haben. Puccini hat zuge=
gebenerweiſe
Schule gemacht, begnügte ſich aber mit der Weiter=
pflege
ſeiner eigenen Art, und brachte zeitlebens immer wieder
dieſelben Akkorde, ſchematiſch aneinander gereiht, zu Papier. Sie
machen es anders. Wohl weiſen auch Sie Ihre ſogenannte
Art auf (der Lehär=Walzer wit ſeiner breiten, ſchwärmeriſchen
Linienführung iſt längſt zum Begriff geworden), doch ſuchen
Sie ſtets neue Wege, neue ureigene und urwüchſige Ausdrucks=
formen
. Ein Sichfinden gibt es bei Ihnen nie. Denn: Sie
finden ſich immer wieder neu, Sie entdecken immer neue, noch
nie dageweſene Seiten Ihres muſikaliſchen Ich. Sie werden
die muſikaliſche Vollreife niemals erlangen können, denn Sie

ſind von Anfang an ein vollreifer Muſiker geweſen
Deſſen Vielſeitigkeit bislang von keinem zweiten Tonſchreiber
der Welt übertroffen wurde. Sie zeigten ſich ſchon in Raſtel=
binder
als ein ſouveräner Meiſter der ſlawiſchen Muſik. Ver=

miſchten in der unverwüſtlichen Luſtigen Witwe (vor rund
35 Jahren!) balkaniſche Rhythmik mit Pariſer Eſprit und Wiener
Gefühlsmuſik, Brachten im Grafen von Luxemburg den
breiten Lehär=Walzer zum Vollſieg. Bewieſen in Fürſtenkind,
daß man auch eine hochdramatiſche Operette ſchreiben kann. In
Zigeunerliebe und ſpäter in Wo die Lerche ſingt muſizierte,

jauchzte und weinte zugleich die ungariſche P.
witſch die ruſſiſche Steppe. In Frasquita ware!
als ein echter Spanier, in Paganini kamen
mit meiſterhaften Geigenſolis (tja, wenn man ei
von Dvorak war!), und mit ſiebenundfünfzig .
Sie auf einmal urdeutſche Muſik, deutſche Herze!
nach Wien verpflanzte Magyare. Warum ſollte al
meiſter Lehär ſchwer fallen, deutſche Weiſen zu er
deutſche Singſpiel der letzten zwei Jahrzehnte z!
Jahr ſpäter vertiefte er ſich, wie kein Europäe
mehr als eigenartige Pſyche der chineſiſchen 2
dieſes Experiment gelingt. Nach Friederike‟
Land des Lächelns zum verdienten Welterfole
Lehär kann alles. Ob deutſch, magyariſch,
ſiſch: Er ſchreibt gute, wirkliche Muſik. Immer
charakteriſtiſch, immer neu, und doch immer Le
auch ſeine bald lyriſch=weichen, bald raſſig,ſchmif
die Lieder, Walzer, Märſche, in regelmäßigen B
Mund zu Mund der ganzen Welt, ſchreibt der Ko
keine Eintagsfliegen. An der ſeidenweichen Melo=
Walzers, an dem mitreißenden Rhythmus einer
nummer hat man auch dann heute noch und hel
hellſte Freude, wenn ſie vor Jahrzehnten entſtand
unerſchörflich die muſikaliſche Palette. Ein Mell
bei keinem Zeitgenoſſen. Und dazu eine fabelhal
des Techniſchen. Individuelle Behandlung ale
immer wieder neue Klangeffekte im Orcheſter,
Lehär=Sprache ſpricht.
Sie nennen ſich heute noch (man blättere in
ſprechbuch nach!) beſcheiden Komponiſt und Kape
Lehär. Was ſollten Sie auch tun? Sie ſind in de
hundertdrozentiger Komponiſt und ebenſolcher Ke
den Titel Meiſter können Sie getroſt verzichtel
liſches Univerſalgenie iſt ſchließlich auch keine of
Der kleine k. u. k. Militärkapellmeiſter Lehäl
ſelg), Ihr Herr, Papa, lieber Franz Lehär, wird es
inders haben wollen, da oben im Himmel.
älteren Sohne General und Thereſienritter geworde
zerl ebenfalls ganz ſchön emporgearbeitet: Er
Komponiſten und Kapellmeiſter
Leben Sie wohl und lange, lieber junger
und erzählen Sie gefälligſt anderen Leichtglau
(zurzeit natürlich jugendfriſch an einem neuten 2
ein Sechziger geworden ſind. Die alten Herren
ganz, ganz anders aus!

[ ][  ][ ]

jung der deutſchen Anregungen zur Ber
iſe zugunſten bedrohker oder angegriffe
verbindungen für den B

Alionalen
bereitung der inke
Aurmkangstenwreng.
if1e Tragweite der zur Betakung ſtehenden
pläne.
* Genf, 28. April. (Priv.=Tel.)
rheitskomitee, das von der Völkerbundsverſamm=
eietzt
worden war und im Rahmen des arbeiten=
s
zur Vorbereitung der internatio=
ſtungskonferenz
zunächſt die Zuſammen=
üſtungsproblems
mit der Schiedsgerichtsbarkeit
heit zu unterſuchen hatte, iſt nach faſt zweijähriger
ſeiner vierten Tagung zuſammengetreten. Ins=
3 Staaten Delegierte entſandt, von denen die mei=
riſchen
Sachverſtändigen begleitet ſind. Der wich=
des
Pa=
die
Neubehandlung der deutſchen An=
ang

ur Verſtärkung der kriegverhüten=
e
,
hmen. Ferner hat das Sicherheitskomtee ge=
zuſtändi

er geplanten Konvention" über die Finanz=
eit

iſten angegriffener oder bedrohter

ſche A

te
ktionsn

d zw
ha

klären, und ſchließlich ſteht die Gewährlei=

ugverbindungen des Völkerbundes
iten zur weiteren Behandlung. Dieſe Pläne,
hren auftauchten, haben ſeitdem vielfache Aende=
weil
eine Reihe von Staaten in ihnen die Fi=
tiger
Kriege durch den Völkerbund und die Groß
Wollten, während andere, vor allem die Nachbarn
einen
1s Vorbedingung ihres Beitritts zu einem künf=
zatz
ſoll auf
Sabkommen bezeichneten.
il er etwas
age zu einem Abkommensentwurf dieſer Art iſt
Tage
nzausſchuß des Völkerbundes geſchaffen worden,
rovokati
Ser Unterſtützung und die Beteiligung der ein=
viel
zu we
je hinter du .2ſt aten an ihr, die Verzinſung und Garantie
gsanleihen einer fachmänniſchen Prüfung unter=
Toßgem 9 al den kommenden Sicherheitsberatungen handelt
Oründde jr darum, die politiſche Tragweite der
desdenB
renzen.
ehr ein
ty) nie geht es dabei um die Frage, ob der Völker=
Teilnehmerſtaat des Abkommens im Falle eines
iterſtützung zur Verfügung ſtellen kann oder
u) hinaus iſt noch zu entſcheiden, ob auch im Falle
ohung die Finanzhilfe ſpielen ſoll und unter
elingen dies geſchieht.
9n Sowjetrußlands und eine Reihe wirtſchafts=
iten
haben außerdem zur Bedingung gemacht,
I ten über die Finanzhilfe vor einem allgemeinen
ien in Kraft treten muß, und haben ſogar mit
die Unterſtützung der Ausſchußmehrheit geſun=
allgemeine
Abrüſtungsabkommen

wtritt, wenn das Finanzhilfsabkom=
lsnicht
in Kraft bleibt.
ſüft ſehr ſchwierige Frage berührt die Einſtim=
ſiſcht
E Mehrſtimmigreit, mit der der Völker=
MEſchluß zur Erteilung der Finanzhilfe zu faſſen
dal ſammlung hat ſich im September auf den Stand=
tir
); nach dem Wortlaut der Völkerbundsſatzung es
Fit des Rates (ohne die Stimmen der ſtreitenden
SI um die Finanzhilfe in Gang zu ſetzen, daß aber
r) zelmaßnahmen vom Rat mit Mehrheit beſchloſ=
n. Gegen dieſe Abweichung von der allgemeinen
inſpänner /2) in der Houptſache die Engländer wenden, die
geſt yſe) chdruck in allen Fällen an dem Einſtimmigkeits=
erſchwint
ſ. 2 ſthalten wollen.
w itsverhandlungen erſtrecken ſich außerdem auch
I der
ing beſonderer Luftverbindungen
erbund in Kriſenzeiten. Dazu hat die
on Be0.
miſſion des Völkerbundes Vorſchläge ausge=
beſonderes
Kennzeichen und beſonders feſtge=
2r die Flugzeuge im Völkerbundsdienſt vorſehen
ſar dem Ausſchuß ebenfalls vorliegt, dem jedoch


F4
h-
Sech ke 1

en werden dürfte, weil er auf eine Aenderung
atzung hinausläuft, ſtammt von dem peruani=

WN

1
F4


M
1

den 28. April. Großes Haus.
Dritkes volkskonzerk.
atte für das dritte Volkskonzert ein beſonders
amm gewählt. Es kamen drei ſlawiſche Kon=
Or, die, faſt gleich alt, alle die romantiſche Rich=
e
dem Nationalen in Melodik und Rhythmik
zuerkennt und der in der klaſſiſchen Zeit in
rnationalen muſikaliſchen Sprache nun ein er=
* Gepräge geben: Tſchaikowſky, Dvorak und
ſteren Ouvertüre=Fantaſie nach Shakeſpeares
Iſr ein Frühwerk des melodienreichen, bei allem
rbenpracht meiſt erheblich ſentimentalen Mei=
n
ruſſiſchen Romantikern am meiſten von der
uſik beinflußt iſt. In der ſich ſtark zur ſinfo=
hinneigenden
Kompoſition iſt die Erfindung
Der ernſten Einleitung folgt ein ledenſchaft=
Eſſenes Hauptthema, das dem ganzen Werk
durch mehrere breite Zwiſchengedanken unter=
Don einem breiten und ſüßen Nachtſtück, dann
ich herannahenden düſteren Satz und ſchließ=
auermarſchähnlichen
Teil. Man erkennt die
eit, die glänzende Schreibweiſe Tſchaikowſkys
amen Klangſinn.
Yorten wir das prachtvolle Cellokonzert in
I ganz reifes Werk des merklich an Brahms
Iprunglichkeit und ſein Volkstum muſikaliſch
Sſchechen. Hugo Andreae ſpielte das Konzert
Die Klarheit ſeiner Tongebung bis in die
Sbenſo vorzüglich wie die Beherrſchung aller
5u ſbielte er das umfangreiche Konzert aus=
Delbeſchäftigten Kammermuſiker und Streich=
9anz beſondere Leiſtung. Der erſte Satz be=
ans
ſinfoniſch gehaltenen Tutti, deſſen beide
SAliſt aufnimmt. Andreae tat dies bemerkens=
Iſanung der Rhythmik und ſteigerte bedeutſam
iiken Schluß mit den ſchwierigen Oktaven=
Ig gab er dann den langſamen S=Dur=Satz
Puntt der faſt kadenzartige Schluß bildete, in
*7 hauptſächlich Holzbläſer zugeſellen. Einzig

Dienstag, den 29. April 1930

ſchen Vertreter Cornejo, der bei den Verhondlungen über die
Anpaſſung der Völkerbundsſatzung an den Kelloggpakt die For=
derung
geſtellt hat, daß in den Artikel 18 der Völkerbundsſatzung
die Beſtimmung aufgenommen wird, daß der Völkerbund in Zu=
kunft
keinen Friedensvertrag zur Eintragung annehmen darf,
der das Ergebnis eines Friedensbruches und mit Gewalt dem
unterlegenen Teil aufgezwungen worden iſt.
Beſondere Vorbedeutung wird der neuen Tagung des Sicher=
heitskomitees
beigelegt wegen der erwarteten privaten Be=
ſprechungen
über die Einberufung der nächſten
Tagung des vorbereitenden Abrüſtungsaus=
ſchuſſes
und ferner wegen der Anregungen, die Frankreich
in bezug auf die Sicherheitsfrage wieder auf der Londoner Ab=
rüſtungskonferenz
vorgebracht hat und die vielleicht auch in die
Debatten des Komitees hineinſpielen werden.
Das erſte Geplänkel zwiſchen Franzoſen
und Engländern.
Der frühere ſchwediſche Außenminiſter wies in einer kurzen
Eröffnungsanſprache auf die bisherigen Arbeiten des Ausſchuſſes hin
und hob hervor, daß der Ausſchuß jetzt die politiſche Seite der
Sicherheitsfrage zu erörtern habe. Die Aufgabe ſei im Hinblick auf
die großen Gegenſätze außerordentlich heikel und ſchwierig.
Verſchiedene Regierungen haben zu dem Abkommens=Entwurf
über die Kriegsverhütungsmaßnahmen neue weitgehende Vor=
ſchläge
eingereicht. Man erwartet, daß die Verhandlungen auf
große Schwierigkeiten ſtoßen werden, da in den beiden zur Aus=
ſprache
ſtehenden Abkommensentwürfen die grundlegenden Seiten
des Sicherheitsproblems berührt werden. Tatſächlich iſt das Ge=
plänkel
zwiſchen den Franzoſen und Englän=
dern
bereits eröffnet worden. Die Engländer verſuchen aus tak=
tiſchen
Gründen die Auseinanderſetzungen über die Abrüſtung, die
in London unterbrochen worden ſind, weiter in Fluß zu halten und
drängen deshalb mit Nachdruck auf eine Reiſe des Vorſitzenden des
Abrüſtungs=Vorausſchuſſes des Völkerbundes, Loudon, nach Genf.
Zwiſchen ihm und den Vertretern der europäiſchen Großmächte im
Sicherheitsausſchuß, die faſt ſämtlich auch ihre Länder im Abrü=
ſtuns
=Vorausſchuß vertreten, ſollen dann in dieſen Wochen Be=
ſprechungen
über eine möglichſt baldige Einberufung des Abrü=
ſtungs
=Vorausſchuſſes geführt werden. Die Franzoſen beant=
worten
dieſe Beſtrebungen vorläufig mit einer peſſimiſtiſchen
Stimmungsmache und betonen, daß dem Ablauf der Abrü=
ſtungsverhandlungen
nur geſchadet würde, wenn der Ausſchuß zu
ſchnell einberufen werde. Ebenſo äußern ſie Bedenken gegen
neue engliſche Vorſchläge zu einem Abkommens=
entwurf
der vorbeugenden Maßnahmen zur
Kriegsverhinderung, in denen die Engländer die Ausge=
ſtaltung
dieſes Abkommens, das nur für die beitretenden Staaten
Gültigkeit erhalten, unter Umſtänden alſo regionalen Charakter
annehmen ſollte, in ein allgemein gültiges Völkerbundsabkommen
verlangen.
Der Sicherheitsausſchuß der interparlamentariſchen Union, der
vom 23. bis zum 28. April in Genf tagte, hat heute eine Entſchlie=
ßung
angenommen, in der die Notwendigkeit einer
ernſthaften Herabſetzung der Rüſtungen betont und
auf die Vorſchläge hingewieſen wird, die die interparlamentariſche
Union in dieſer Frage auf ihrer Pariſer Tagung von 1927 ausge=
arbeitet
hat. In der Entſchließung wird dann mit Bezugnahme
auf die zufriedenſtellenden Teilergebniſſe der Londoner Flotten=
verhandlungen
, die den Boden für die Ausarbeitung eines allge=
meinen
Abrüſtungsabkommens vorbereitet haben der Wunſch
ausgeſprochen, daß der Völkerbundsrat ohne Verzug die notwen=
digen
Maßnahmen ergreift, um den Abrüſtungs=Vorausſchuß ſo
ſchnell wie möglich einzuberufen.

EP. Paris, 28. April.

Am Montag abend fand im Uhrenſaal des Quai d’Orſay die
feierliche Unterzeichnung der vier Dokumente über die Regelung
der Oſtreparationen ſtatt. Die Vertreter Frankreichs, Englands,
Italiens, Rumäniens, der Tſchechoſlowakei, Jugoſlawiens und
Ungarns haben nacheinander ihre Unterſchriften unter die Ver=
träge
geſetzt, auf die ſich nach mühevollen, monatelangen Verhand=
lungen
endlich alle beteiligten Staaten einigen konnten.

im Finale wäre es vielleicht möglich geweſen, den Hauptgedanken
rhythmiſch noch raſſiger herauszubringen. Staunenswert wurden
die gerade in dieſem Satz gehäuften techniſchen Schwierigkeiten
beherrſcht. Ganz beſonders herzlich war darum auch der Beifall,
den ſich der Künſtler durch das Konzert errang.
Zuletzt erklang die zweite Sinfonie von Borodin in H=Moll.
Er iſt zwar der älteſte der drei Komponiſten, in mancher Be=
ziehung
aber der intereſſanteſte und konſequenteſte. Trieb er die
Muſik auch nur aus Lieberhaberei, von Beruf war er Chemiker,
ſo beherrſcht er Kompoſitionstechwik und Orcheſtrierung doch
meiſterhaft. Schon der pathetiſche Beginn des erſten Satzes läßt
bewundernd aufhorchen, und dann tritt das Hauptthema in brei=
tem
Streicherklang, den Borodin ſehr liebt, hervor, energiſch,
charaktervoll, den Satz faſt gänzlich beherrſchend, denn das zweite
Thema und andere Epiſoden ſind nur kurz und merklich unter=
geordnet
. Bedeutſam iſt die Gabe des Komponiſten, kontrapunktiſche
Möglichkeiten zu verwerten, ſehr wirkungsvoll der Uniſono=Schluß.
Das Scherzo wird nun von den beiden umgebenden Sätzen zwar
ſcharf durch die Tonart hervorgehoben, ſein Hauptteil aber be=
hält
noch viel von dem Ernſt der Stimmung des erſten Satzes bei,
darin wohl an Beethoven erinnernd und Bruckner verwandt. Ein
paſtorales Trio wirkt als ſcharfer Gegenſatz. Ebenſo konzentriert
und verhältnismäßig kurz in der Form iſt der langſame Satz, auch
hier viel Schwerblütiges trotz des milden Glanzes der Horn= Can=
tilene
am Anfang. Erſt das Finale bringt durch tanzbeeinflußte
Rhythmen und durch die Dur=Tonart weſentliche Aufhellung, ſein
zweites Thema iſt ſichtlich von Volkskunſt beeinflußt, beſonders
wo es ſchalmeienartig inſtrumentiert iſt. Wie der Schluß des erſten
Satzes, iſt hier der Anfang der Durchführung ſehr charaktervoll, die
Poſaune bringt das Hauptthema langſam. Auch hier iſt die thema=
tiſche
Arbeit beſonders wertvoll, und Borodin wirkt überall durch
elementare, treibende Rhythmik. Es iſt auffallend, daß ein Kom=
poniſt
, der verhältnismäßig ſo wenig geſchrieben hat, ſich zu ſo
bedeutſamem Stil emporſchwingen konnte.
Dr. Karl Böhm ließ ſämtliche Werke in großer Lebendig=
keit
erſtehen, ſchien uns aber gerade das letzte Werk mit beſonderer
Liebe wiederzugeben. Das Landestheaterorcheſter ſpielte wieder
hervorragend und klangſchön, und wir freuten uns beſonders, feſt=
ſtellen
zu können, wie unſer Streicherkörper den Bläſern klanglich
gleichbedeutend gegenüberſteht, nachdem wir vor einigen Tagen in
einer anderen Stadt mit namhaft gutem Orcheſter beim Anhören
einer Sinfonie von Tſchaikowſky empfanden, wie ſehr ein reduzier=
tes
Streichorcheſter den normalen Bläſern gegenüber im Nachteil
iſt und wie ſehr die Wirkung ſinfoniſcher Muſik darunter leidet.

Seite 3

Eine Breſieverordnung der indiſchen Regierung=
EP. Simla, 28. April.
Der Ernſt der Lage in Indien, wo die Bewegung gegen die
Regierung in einen offenen Widerſtand auszuarten be=
ginnt
, geht am deutlichſten aus einer Verfügung des Vizekönigs
von Indien über die Kontrolle der Preſſe hervor. Mit dieſer Ver=
fügung
wird das im Jahre 1910 in Indien erlaſſene Preſſegeſetz
zuſammen mit einigen Zuſatzbeſtimmungen wieder in Kraft ge=
ſetzt
. Mit dem Preſſegeſetz will die indiſche Regierung der natio=
naliſtiſchen
Preſſe, durch deren Agitation und Veröffentlichung
aufreizender Artikel die Allgemeinheit zur Gehorſamsverweige=
rung
in immer weiteren Kreiſen aufgefordert wird, das Hand=
werk
legen. Die allgemeine Freiheit der Preſſe ſowie be=
rechtigte
Kritik an der Regierung ſollen dadurch nicht
eingeſchränkt bzw. unmöglich gemacht werden. Da aber nach Lord
Irwins Anſicht die allgemeine Gehorſamsverweigerung ſchnell in
einen gewaltſamen Widerſtand gegen die Regierung ausarte, habe
er ſich zum Erlaß dieſer Verfügung als einer Angelegenheit von
beſonderer Wichtigkeit veranlaßt geſehen.
Bei Zuſammenſtößen zwiſchen Polizei und einer zahlreichen
Menge von Indern ſind in Madras zwei Perſonen getötet und
fünf verletzt worden, als die Polizei ſich veranlaßt ſah, auf die
erregte Menge das Feuer zu eröffnen. Die Menge hatte die Po=
lizei
mit einem Hagel von Steinen angegriffen und mehrere Poli=
zeioffiziere
verletzt. Alle Aufforderungen der Polizei, auseinan=
derzugehen
, ließ die Menge unbeachtet, ſo daß die Polizei ſchließ=
lich
von der Schußwaffe Gebrauch machte. Wie aus Peſchawar be=
richtet
wird, ſind fünf führende Mitglieder des Kongreſſes in
Riſalpur zu je drei Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Aus Kalkutta wird gemeldet, daß die Boykottbewegung gegen
die engliſchen Waren ſich immer weiter ausdehnt. Neben Web=
waren
ſollen nunmehr auch auf Beſchluß der indiſchen Fahrrad=
händlervereinigung
die engliſchen Fahrräder und Zubehörteile
boykottiert werden.
Der allindiſche Kongreß der unterdrückten Klaſſen hat ſich in
ſeiner 7. Tagung, die in Amrati abgehalten wurde, entſchieden
gegen die Bewegung Gandhis ausgeſprochen. Die unterdrückten
Klaſſen wollten dagegen an der Seite der indiſchen Regierung für
die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung in Indien kämpfen.

EP. Karacht, 28. April.

Der Boykott der engliſchen Webwaren iſt hier mit einer feier=
lichen
Prozeſſion, an der etwa 8000 Perſonen teilnahmen, einge=
leitet
worden. In der Prozeſſion wurden drei Kamel=Karren
mitgeführt, die mit ausländiſchen Webwaren beladen waren.
Nachdem in einer Maſſenverſammlung gegen die Erſchießung
friedlicher Bürger in Peſchawar Proteſt erhoben worden war,
fand die Kundgebung mit der öffentlichen Verbrennung eines
etwa 5 Meter hohen Haufens ausländiſcher Webwaren ihren Ab=
ſchluß
.
Nach in Bombay eingelaufenen Meldungen iſt es in der
Nähe des heiligen Ortes Naſik zu einem blutigen Kampf zwiſchen
Indern und Pathans gekommen. Eine große Menge von Indern
griff zwei der als Banditen verdächtigen Pathans mit Stein=
würfen
an, wobei ſich die letzteren in der Notwehr ihrer Revolver
bedienten und wie wild um ſich ſchoſſen. Die eiligſt herbeige=
rufene
Polizei fand bei ihrem Eintreffen einen der Pathans zu
Tode geſteinigt und den anderen ſterbend vor.
Die Rangooner Polizeibehörde bat im Zuſammenhang mit
den Unruhen in Chittagong heute 10 Bengalen, die an Bord des
Dampfers Chantala in Rangoon eintrafen, verhaftet. Die Poli=
zei
ſoll bei einigen der Feſtgenommenen Briefe vorgefunden
haben, in denen Einzelheiten über die kürzlichen Unruhen in
Chittagong enthalten waren.

Kattowitz, 28. April.
Am Sonntag fanden in Oſtoberſchleſien wieder Gemeinde=
wahlen
in 20 Landgemeinden ſtatt. Beſonders ſtark war die
Wahlbeteiligung in den fünf größten Induſtriegemeinden des
Kreiſes Groß=Kattowitz. Bis 2 Uhr nachts lagen folgende Teil=
ergebniſſe
vor: in Bielowitz erhielt die Deutſche Wahlgemein=
ſchaft
1542 Stimmen (vier Mandate), in Eichenau 1863 Stimmen
(fünf Mandate), in Roſdzin 2471 Stimmen (acht Mandate), in
Chorzow 2197 Stimmen (fünf Mandate). Im Kreiſe Tarnowitz
wurden für die Deutſche Wahlgemeinſchaft abgegeben: in Naklo
343 Stimmen (fünf Mandate), in Rodziankau 1127 Stimmen
(vier Mandate), in Ruda=Piekar 257 Stimmen (3 Mandate). Zu
bemerken iſt, daß die angeführten Zahlen auch die Stimmen der
deutſchen Sozialdemokraten mitenthalten.

Wir betonen darum von neuem, daß wir mit großen Bedenken den
künſtleriſchen Folgen einer Verkleinerung unſeres Orcheſters gegen=
überſtehen
. Leider ſcheinen die Muſikfreunde unſerer Stadt dieſe
Gefahr wenig zu achten, den trotz der bei dem Volkskonzert doch er=
träglichen
Eintrittspreiſe, ließ der Beſuch des ſchönen Konzerts
doch erheblich zu wünſchen übrig. Aber leider ſcheinen ſich die
Reihen derer, die große Kunſt auf allen Gebieten aufzunehmen be=
reit
ſind, ſich immer mehr zu lichten, und die Verflachung durch
Surrogate und Erſatzkunſt gegen Kunſtbrotmarken immer mehr.
auch bei uns um ſich zu greifen.
F.N.

avk. Die Uraufführung des Allianz=Tonfilms der Orplid=
Meßtro Heute Nacht eventuell" brachte allen Be=
teiligten
einen wohlverdienten Erfolg ein. Ein überaus ſauberes
Filmluſtſpiel, das ſich ſchon ſehen und auch hören läßt. Die
Manuſkript=Verfaſſer Walter Waſſermann und Walter
Schlee bauten auf eine nicht überwältigend neue, aber durch=
aus
ulkige Idee ein von Anfang bis zum Ende logiſches Dreh=
buch
, das reich an luſtigen Situationen iſt, und auch eine gewiſſe
Steigerung nicht vermißt. Während der Privatgelehrte Hans
Jürgen den Erreger der Papageienkrankheit ſucht und für klaſ=
ſiſche
Muſik ſchwärmt, komponiert ſein Frauchen Jenny Texte
zu zeitgemäßen Schlagerliedern. Dieſe weltanſchauliche Ver=
ſchiedenheit
führt dann zu mannigfachen Komplikationen, und
zu guter Letzt natürlich zu dem Happy end, daß auch der welt=
und zeitfremde Jüngen die ſchmiſſigen Schlagerkompoſitionem
von Robert Stolz entzückend findet. Und auch die Schlager=
texte
ſeiner ſüßen kleinen Jenny, die in Wirklichkeit Fritz Rotter
verfaßte. Drei Gaſſenhauer in einem Tonfilm, die allüberall
ihren Weg machen werden; mehr kann man von einem neit unter=
haltenden
Luſtſpiel wirklich nicht verlangen. Da verzeiht man
ſchon, daß Jenny Jugo keine Schauſpielerin und auch keine
Schönheit von überwältigendem Format iſt. Um ſo mehr, als
man ihr ein ſympathiſches Tonfilmorgan nicht gut abſprechen
kann. Sehr gute ſchauſpieleriſche Leiſtungen: der Ehemann des
Johannes Riemann, der Kapellmeiſter des Fritz Schulz und der
Gigolo des Siegfried Arno. Nicht zu vergeſſen der Rechtsanwalt
von Otto Wallburg; eine Epiſode, die haften bleibt. Alles in
allem: Bombenerfolg für Alle. Regie: E. W. Emo, Produktions=
leiſtung
: Dr. Szekely. Vorher ſah man einen Tonfilm=
Schlager von Mickey Mouſe Im Tier= Varieté, Groteske in
höchſter Vollendung; fünf Minuten Lachſalven

[ ][  ][ ]

Seite 4

Dienstag, den 29. April 1930

W
Naotb4

Blumen-Gießkannen
fein lackiert . . . . . . . . . 1.20, 0.98, 0.78
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Aermelbügelbretter . . . . 1.25, 0
Waschbretter Ia Uinkeinl. . . . . 1..
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Kaffeekannen, meiß, groß".
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0.50
1 Einkaufsnetz .
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1 Kompottschale, groß .
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0.50
1 Besteck-Kasten, Holz.
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[ ][  ][ ]

a5 der Landeshaupkſkadk.
Darmſiadt, den 29. April.
jeſifce Lehrerſchaft und Schuliugend!
Vanderausſtellung für Geſundheitspflege und ſoziale
Verbindung mit dem Miniſterium für Kultus und
einen Schülerzeichenwettbewerb ausgeſchrieben zur Er=
twürfen
für ein Diblom. An dieſem Wettbewerb können
v und Schülerinnen, der heſſiſchen Schulen beteligen.
in für die Einreichung iſt auf den 1. Juni 1930 feſtge=
untwert
bei dieſen Entwürfen auf die bildliche Darſtel=
und hochkünſtleriſche Leiſtungen nicht verlangt werden,
der heſſiſchen Lehrerſchaft, in allen Schulen den Wett=
ühren
und zu veranlaſſen, daß ſich die Schüler und
ran beteiligen. Nähere Bedingungen für dieſen Wett=
von
Direktoren der Höheren und Fachſchulen ſowie von
tadtſchulämtern ausgehändigt oder man wende ſich
Wanderausſtellung für Geſundheitspflege und

umſtadt, Stiftsſtraße 45, Fernſprecher 2911.
wurden: Am 15. April: der Lehrer Ernſt Knöpp zu
reis Alzeh, zum Lehrer an der Volksſchule zu Gräfen=
armſtadt
, am 16. April: Georg Thon zu Jugenheim,
zum Lehrer an der Volksſchule zu Eſchollbrücken, Kreis
7. April: Karl Roth zu Keſtrich, Kreis Alsfeld, zum
olksſchule zu Rabertshauſen, Kreis Gießen; am 22.
gilb zu Nieder=Ingelheim, Kreis Bingen, zum
Folksſchule zu Worms; Dr. Karl Müller zu Ober=
s
Heppenheim zum Lehrer an der Volksſchule zu Neckar=
eppenheim
; Otto Deſtreich zu Bös=Geſäß, Kreis =
rer
an der Volksſchule zu Berſtadt, Kreis Büdingen;
zu Vöckelsbach, Kreis Heppenheim, zum Lehrer an der
jeder=Ingelheim, Kreis Bingen; am 23. April: Johann
etterweil, Kreis Friedberg, zum Lehrer an der Volks=
n
. Kreis Oppenheim; Friedrich Braun zu Holzhau=
verg
, zum Lehrer an der Volksſchule zu Rodheim
friedberg; Auguſt Dorsheimer zu Dexheim, Kreis
Lehrer an der Volksſchule zu Tiefenthal, Kreis Alzeh;
zu Tiefenthal, Kreis Alzey, zum Lehrer an der Volks=
Kreis Alzeh; Heinrich Fink zu Schwalheim, Kreis
Lehrer an der Volksſchule zu Dorheim, Kreis Fried=
Fink zu Finthen. Kreis Mainz, zum Lehrer an der
nſenheim, Kreis Mainz; Johann Gerlach zu Viern=
enheim
, zum Lehrer an der Volksſchule zu Ober= Mör=
berg
; Robert Heiß zu Reichelsheim, Kreis Erbach,
iſch an der Volksſchule zu Rüddingshauſen, Kreis
er an der Volksſchule zu Bersrod, Kreis Gießen; Karl
im, Kreis Friedberg, zum Lehrer an der Volksſchule
Kreis Friedberg; Heinrich Keller zu Bersrod, Kreis
ser an der Volksſchule zu Odenhauſen, Kreis Gießen;
r zu Heldenbergen, Kreis Friedberg, zum Lehrer an
Finthen, Kreis Mainz: Georg Rebſcher zu St. Jo=
y
. zum Lehrer an der Volksſchule zu Dexheim, Kreis
olf Riebel zu Lörzweiler, Kreis Oppenheim, zum
5 olksſchule zu Viernheim, Kreis Heppenheim; Hans
z enſchlirf, Kreis Lauterbach, zum Lehrer an der Volks=
9-0 orſtadt, Kreis Friedberg; Georg Wahl zu Freien=
re
uterbach, zum Lehver an der Volksſchule zu Trais=
ſres
eßen; die Lehverinnen: Chriſtine Menninger zu
s Worms, zur Lehrerin an der Volksſchule zu Bingen=
Schweitzer zu Angersbach, Kreis Lauterbach, zur
Volksſchule zu Lauterbach; am 24. April: die Lehrer:
075 r 4 u Gau=Bickelheim, Kreis Oppenheim, zum Lehrer an
Bingen=Büdesheim; Hans Fernges zu Buben=
n
, zum Lehrer an der Volksſchule zu Groß= Wintern=
en
; Konrad Hill zu Sulzheim, Kreis Oppenheim,
1.2
ſch an der Volksſchule zu Heidesheim, Kreis Bingen,
bſt; Adolf Mathes zu Groß=Winternheim, Kreis
150
ur rer an der Volksſchule zu Ober=Ingelheim Kreis
ril: Philipp Weil zu Mörfelden, Kreis Groß=Gerau,
fial e der Urkunde für Lindenfels, zum Lehrer an der
43 cſtadt, Kreis Groß=Gerau, ſämtlich mit Wirkung vom

schneide
chinen.

bringt all
auch n0

d uheſtand verſetzt wurden: Am 16. April: der Lehrer
4 zu Vilbel, Kreis Friedberg, Dr. Erich Muſchke auf
hel m 1. Mai 1930 an; am B. April: der Studienrat an
FI zu Mainz Wilhelm Kleck auf ſein Nachſuchen, vom
S=kirchliche Nachrichten Durch die Kirchenregierung
er Karl Hagel zu Eſſenheim die evangeliſche Pfarr=
kanat
Oppenheim, und dem Pfarrer Julius Reuſch
Kreis Offenbach a. M., die evangeliſche Pfarrſtelle zu
Stt Rodheim, übertragen.
ſh=ſchenck von Trapp wurde an die preußiſchen
13 Leiter des geſamten Ausſtattungsweſens in
wird aber auch ſeie Tätigkeit am Landes=
ht
ausüben.
ie! Der Oberingenieur Wilhelm Dietz bei dem hieſigen
enamt feiert am 1. Mai ſein 25jähriges Dienſtjubi=
igenieur
bei der Neichsbahn. Derſelbe iſt auch Leiter
des Eiſenbahnervereins Darmſtadt.
äum. Am 30. d. M. feiert Herr H. Schwarz, Lieb=
in
25jähriges Arbeitsjubiläum bei der Brauerei J.
dt.
Am 1. Mai ſind es 25 Jahre, daß Herr Johann Mün=
Arbrauer, wohnhaft Liebfrauenſtr. 99, in der Brauerei

Heute feiert Frau Katharine Degen Witwe, Karl=
er
und körperlicher Friſche ihrem 88. Geburtstag, den
einzigen Tochter und vier Enkeln verbringen wird.
walt Dr. May ſpricht über die Welt der Gefangenen.
Veiſe hat ſich der bekannte Juriſt bereit erklärt, über
wichtige Thema zu ſprechen. Weite Kreiſe werden
einen Einblick in eine Arbeit zu bekommen, die nur
leiſtet werden kann. Herr Dr. Mah, der ſich dieſer
vidmet, wird auch zeigen, daß ſie nicht vergeblich iſt.
von vielen Lichtbildern begleitet ſein und findet am
bril, in der Krone ſtatt, wie aus der heutigen An=
Der Eintritt iſt frei. Mit dieſem Vortrag ſchließt
7d der Angeſtellten (GDA.) ſeine Vortragsreihe 1929=
N Vorträgen wurde veranſtaltet, die ſich mit allen
die für unſer Volk von Bedeutung ſind. Daneben
ufsausbildung und den großen ſozialpolitiſchen Auf=
Aufmerkſamkeit geſchenkt. Ein guter Beſuch konnte
werden, ein Zeichen dafür, daß dieſe Organiſation
te des öffentlichen Lebens eine ganz beſondere Rolle
n Revellers kommen! Nach eifrigſten Bemühungen
des Orpheums gelungen, Europas beſte Schall=
inkſänger
The Comedian Harmoniſts für
ab kommenden Freitag, 2. Mai, zu verpflich=
nble
wirken außerdem mit: Blandine Gbinger,
inkſängerin ſvon den Reinhardt=Bühnen) und Kurt
Leutſches Theater, Berlin). Das Gaſtſpiel verſpricht
reignis allererſten Ranges zu werden und dürfte
ſein, das Intereſſe der geſamten Darmſtädter kunſt=
na
in Anſpruch zu nehmen. Weitere Mitteilungen

Der große Darmſtädter Pferde= und Fohlenmarkt.

Geſtern konnte bei ſchönſtem, ſonnigem Frühjahrswetter in dieſem
Jahre der große Darmſtädter Frühjahrs=Pferdemarkt zur Abhaltung
gelangen. Der Pferdemarktplatz an der Holzhofallee, umgeben von fri=
ſchem
Grün, lag in helles Sonnenlicht getaucht. Auf dem Platz konzer=
tierte
die Muſikkapelle unter Leitung des Obermuſikmeiſters Rühle=
mann
. Der gute Beſuch von nah und fern, der Auftrieb, ſchöner
Pferde, das prächtige Wetter, die flotte Muſik all das trug zur beſten
Stimmung und zu dem überaus glänzenden Gelingen des diesjährigen
Darmſtädter Pferdemarktes bei.
Der Pferdeauftrieb ſtand gegen das Vorjahr vielleicht um
einiges zurück, woran der gleichzeitig ſtattfindende Hochheimer Markt
etwas Schuld gehabt haben mag. Immerhin konnte der Auftrieb von
etwa 250 Pferden vollauf befriedigen Gerade unter dem Händ=
lermaterial
war vielfach recht gutes Material zu beobachten. Der Han=
del
bewegte ſich in befriedigenden Grenzen, und man konnte
immer wieder ſehen, daß jüngeres Qualitätsmaterial beſonders gefragt
war, wenn auch die allgemeine ſchlechte Lage des Geldmarktes an der
Preisentwickelung noch immer etwas hemmte. Beſſere Pferde koſteten
um 1000 RM., Spitzentiere noch mehr. Auch Schlachtpferde wur=
den
gehandelt.
Recht erfreulich war das Bild bei der Zuchtpferdeprämi=
ierung
, wozu 35 zwei= und dreijährige, faſt ausnahmslos in Heſſen
gezogene Pferde in 4 Klaſſen in Wettbewerb traten. Gegen 9 Uhr be=
gann
das Preisgericht mit der Arbeit, welches ſich aus folgenden Herren
zuſammenſetzte: Veterinärrat Friedrich=Dieburg, Oekonomierat
Fendt=Rheinfelderhof, Landſtallmeiſter Hertel=Darmſtadt und
Dr. Dencker=Darmſtadt. Beſonders gut war das Material in der
Klaſſe für dreijährige Pferde des Wagenſchlags (Oldenburger) und für
zweijährige Pferde des Arbeitsſchlags (Rheiniſch=Belgier). Die einzelnen
Reſultate laſſen wir unten folgen.
Die Darmſtädter Pferdemarkt=Lotterie hat ſich in Heſſen
außerordentlich eingebürgert und auch diesmal unerwartet großen
Zuſpruch gefunden, denn ſchon bei Beginn des Marktes waren die
Loſe reſtlos ausverkauft. Die Ziehung erfolgt heute
Dienstag, den 29. April. Für den Hauptgewinn wurde ein ganz aus=
gezeichnetes
Geſpann Pferde von dev Ankaufskommiſſion erworben.
Gegen 11,30 Uhr fand der offizielle Feſtakt und die Preisverkün=
digung
ſtatt. Der Vorſitzende des Landespferdezuchtvereins, Herr
Oekonomierat Fritſch=Dilshofen, begrüßte in herzlichen Worten die
zahlreich Erſchienenen von Stadt und Land, insbeſondere die Vertreter
der Regierung, Miniſterialrat Bauer und Miniſterialrat Dr. Ga=
dow
, den Präſidenten der Landwirtſchaftskammer, Oekonomierat
Henſel=Dortelweil, ferner Polizeipräſident Uſinger= Darm=
ſtadt
. Erbaraf Alexander zu Erbach, die Herren Land=
ſtallmeiſter
a. D. Schörke und Landſtallmeiſten Hertel=Darmſtadt,

Schwurgericht.
Aw. Das Schwurgericht für die Provinz Starkenburg eröffnete ſeine
erſte diesjährige Tagung am Montag unter dem Vorſitz des Landgerichts=
rats
Dr. Tappermann. Vorgeſehen ſind fünf Fälle. Angeklagt waren
am Montag wegen Abtreibung zwei Dienſtmädchen, zuletzt in Sprend=
lingen
, und wegen gewerbsmäßiger Abtreibung eine Ehefrau in Offen=
bach
, die ſeit dem 9. Oktober 1929 in Unterſuchungshaft ſitzt. Die dritte
Angeklagte war wegen des gleichen Verbrechens in drei Fällen im Jahre
1921 zu 3 Jahren 10 Monaten Zuchthaus verurteilt worden. Eines der
behandelten Mädchen war damals geſtorben. Ein großer Teil der
Strafe war der Verurteilten bedingt erlaſſen worden, ſie hatte Bewäh=
rungsfriſt
bis 1936. Gines der angeklagten Mädchen war nicht vor dem
Gericht erſchienen, da es nicht ausfindig gemacht werden konnte, und
das Verfahren gegen dieſes Mädchen wurde daher abgetrennt.
Die beiden Angeklagten ſind geſtändig. Das eine der Dienſtmädchen
gab der Ehefrau 30 Mark, das andere 40 Mark. Der Vertreter der
Statsanwaltſchaft, Dr. Meuſezahl, beantragte gegen das Mädchen 3 Mo=
nate
Gefängnis, gegen die Frau wegen gewerbsmäßiger. Abtreibung
3 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Wberkennung der büngerlichen Ehren=
rechte
. Das Gericht verurteilte das Mädchen zu 1 Monat, die Ehefrau
zu 3 Jahren Gefängnis; dabei wurde Gewerbsmäßigkeit nicht ange=
nommen
. Sieben Monate Unterſuchungshaft wurden voll angevechnet.
Deu Antrag der Verteidigung auf Aufhebung des Haftbefehls wurde
abgelehnt.

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Brandverhütung tut not! Unter dieſem Zeichen ſteht die von den
zuſammengeſchloſſenen Spitzenverbänden der Feuerwehren Deutſchlands
in der Zeit vom 27. April. bis 4. Mai veranſtalteten Feuerſchutzwoche
zur Aufklärung von Brandurſachen und deren Verhütung. Es empfiehlt
ſich beſonders der Beſuch des heute, Dienstag, abend 8.30 Uhr, imMozart=
ſaale
ſtattfindenden Vortrags des Branddirektors Winter (Städt. Be=
rufsfeuerwehr
) über: Verwendung des kleinen Löſchge=
rätes
bei Entſtehungsbränden. Vielfach ſind in Haushal=
tungen
, Betrieben, Warenhäuſern uſw. Kleinlöſchgeräte ( Handfeuer=
löſcher
) aufgehängt oder aufgeſtellt, aber noch fehlt die nötige Aufklärung
über deren Beſchaffenheit und vielfach herrſcht in vielen Kreiſen Un=
klarheit
über deren Handhabung und Bedienung. Demzufolge ſollte
der Beſuch dieſes Vortrages allen ſolchen Perſonen empfohlen werden,
die einmal in die Lage verſetzt werden können, ein ſolches Kleinlöſch=
gerät
bedienen zu müſſen. Haushaltungsvorſtände, Betriebsleiter und
Geſchäftsvorſteher werden gut tun, ihre Familienmitglieder oder Per=
ſonal
auf die Wichtigkeit dieſes Vortrages hinzuweiſen und den Beſuch
desſelben zur Pflicht machen. Brandverhütung tut not. Der Eintritt iſt
frei für jedermann.
Tierſchutzverein für Heſſen in Darmſtadt, Beckſtraße 55, Tele=
phon
3239, Auf dem Gelände Heinrichſtraße 23 Darmſtadt hatte, ſich
vorgeſtern eine Eule am Radiodraht in beträchtlicher Höhe gefangen.
Nachdem Frau Dr. Leydecker dies gemeldet, hat die Rettungswache auf
unſere Veranlaſſung den menſchenſcheuen Nachtvogel aus ſeiner be=
dauernswerten
Lage mit großem Geſchick befreit.

SchulbücheR
bei Buchhändler Ludwig Saeng

702.

Kirchstraße 20

Kindergarten in der Waldkolonie. Der Kindergarten in der
Leſſingſchule hat mit dem neuen Schuljahr ſeine Arbeit wieder aufge=
nommen
. Da eine ganze Anzahl von Kindern zu Oſtern in die Schule
gekommen iſt, können wir wieder Neuaufnahmen entgegennehmen. Wir
bitten deshalb die Eltern, uns Kinder im Alter von 36 Jahren zu
ſchicken. Anmeldungen werden jederzeit bei Pfr. Georgi, Damaſchke=
platz
, entgegengenommen.
Wanderung. Wie alljährlich, veranſtaltet der Falke auch dieſes
Jahr eine Frühjahrswanderung mit Damen, welche jedoch diesmal nicht
in die Berge, ſondern durch den in friſchem Grün prangenden Wildpark
über Kranichſtein, Dianaburg nach Dreieichenhain führen ſoll. Dort=
ſelbſt
iſt nach der gemeinſamen Mittagsraſt noch ein gemütliches Bei=
ſammenſein
vorgeſehen.

Oberſtleutnant a. D. Neufville, Rittmeiſter a. D. Löſch, die Her=
ren
des Preisgerichts und der Ankaufskommiſſion, die Vertreter der
Preſſe und alle anderen erſchienenen Gäſte. Anſchließend konnte
der Vorſitzende, Oekonomierat Fritſch, das Prämierungsreſultat der
Zuchtpferde verleſen, den Beſitzern der Preisträger die Geldpreiſe per=
ſönlich
überreichen und die paſſionierten heſſiſchen Pferdezüchter zu den
Preiſen beglückwünſchen.
Die ausgegebenen Preiſe ſind folgende:
Klaffe 1a: Dreijährige Pferde, Arbeitsſchlag (Rhein.=Belgier), Jahr=
gang
1927: 1. Preis 40 RM. Georg Baldewein=Dornheim, 31. Fuchsſtute
v. Punſch, 2. Preis 30 RM. Georg Peter Baldewein=Dornheim, 3j.
Fuchsſtute v. Punſch, 3a. Preis 20 RM. Peter Gerhardt 3.=Wallerſtädten,
3i. Fuchsſtute v. Veteran. 3b. Preis 20 RM. Adam Merſchroth=Hahn,
Kreis Darmſtadt, 31 Fuchsſtute v Wrangel, 4a. Preis Anerkennung,
10 RM. Joh. Gg. Becker=Gundernhauſen, 3i. Rappſtute v. Wrangel,
4b. Preis Konrad Jung 1., Offenthal, Kreis Offenbach, 4e. Preis
10 RM. Hch. Schaffner 3., Berkach, Kreis, Groß=Gerau, 4d. Preis
10 NM. Hch. Geipert 3., Biebesheim, Kreis Groß=Gerau.
Material in dieſer Klaſſe ziemlich gut.
Klaffe 1b: Dreijährige Pferde, Wagenſchlag (Oldenburger), Jahr=
gana
1927: 1. Preis 40 RM. Phil. Becht 4.=Hähnlein, Kreis Bensheim,
3i. Rappſtute v. Saphyr, 2. Preis 30 RM, Johann Peter Schäfer= Hähn=
lein
, 3i braune Stute v. Siegfried, 3. Preis 20 RM. Karl Walter 1.=
Lengfeld, 3i. br. Stute d. Tantalus, 4. Preis 10 RM. Georg Phil. Bux=
man
6.=Reinheim, 4. Preis 10 RM. Martin Neumann=Worfelden,
4. Preis 10 NM. Peter Wilhelm=Dornheim.
Material: gut Spitzentiere ſehr gut.
Klaſſe 2a: Zweijährige Pferde (Rhein.=Belgier), Jahrgang 1928:,
1. Preis 30 RM. Hch. Breidenbach=Gundernhauſen, Fuchsſtute v. Patriot,
2. Preis 20 RM. Philipp Lantelme=Wembach i. O., Fuchsſtute v. Pa=
triot
Za. Preis 15 RM. Jak. Wilh. Nold=Wallerſtädten, Fuchsſtute
v. Roon, 3b. Preis 15 RM. Joh. Balth. Schneider=Dornheim, Fuchsſtute
v. Punſch, 3c. Preis 15 RM. Hch. Ludwig Rupp=Goddelau, Rotſchimmel
v. Punſch, 4. Preis 10 RM. Peter Adam Baldewein=Dornheim, 4. Preis
10 RM. Georg Ferd. Hammann=Biebesheim, 4. Preis 10 RM. Joh,
Wilh. Hammann=Wolfskehlen 4. Preis 10 NM. Phil. Ruckelshauſen 3.
Wallerſtädten, 4 Preis 10 RM. Ga. Hch. von Stein=Herchenrode.
Stark beſchickte Klaſſe mit 14 Zwejjährigen. Material ziemlich gut,
Spitzentiere gut bis ſehr gut.
Klaffe 2b: Zweijährige Pferde, Wagenſchlag (Olbenburger), Jahr=
gang
1928: Za. Preis 15 RM. Ludw. Wilh. Schaffner=Goddelau, Rapp=
Wallach v. Wildfang, 3b. Preis 15 RM. Joh. Hammann 5.=Wolfskehlen,
br. Stute b. Wildfang, 4. Preis 10 RM. Georn Metzger 2=Dornheim,
4. Preis 10 RM. Paul Schickert=Wolfskehlen.
Material genügend.

Wahl des Vorſtandes des deutſchen Sängerbundes.
Aus Leipzig wird gemeldet: Der 23. (außerordentliche) Sängertag
des Deutſchen Sängerbundes wurde am Sonntag vormittag geſchloſſen,
Es galt, einen Strich unter die Kriſenverhältniſſe zu ziehen, in die der
Deutſche Sängerbund durch die Unterſchlagungen ſeines früheren Schatz=
meiſters
hineingeraten iſt.
Anſchließend wurde durch den Vorſitzenden, Geheimrat Dr. Ham=
merſchmidt
=München der 24. Sängertag eröffnet, der zunächſt
die Neuwahl des Vorſtandes vornahm. Als erſter Vorſitzender des Haupt=
ausſchuſſes
wurde durch Zuruf, einſtimmig Geheimrat Dr. Hammer=
ſchmidt
gewählt, zum Bundesſchatzmeiſter wurde, ebenfalls einſtimmig,
Bürgermeiſter a. D. Roth=Leipzig gewählt. Obmann des Muſeums=
ausſchuſſes
wurde Morhard=Nürnberg, Obmann des Preſſeausſchuf=
ſes
Direktor Mirbach=Köln., Obmann des Muſikausſchuſſes Staats=
kapellmeiſter
Lauk=Kaſſel. Zu Beiſitzern gewählt wurden Hofrat
Fakſch=Wien und Rektor Brauner=Berlin; letzterem wurde auch
der ſtellvertretende Vorſitz übertragen.
Heſſiſches Landeskheaker.

Großes Haus Kleines Haus Dienstag,
29. April 19.3022 Uhr
Rivalen
4 22
Preiſe 110 Mk. 19.3022 Uhr
Dreimal Offenbach
3 komiſche Operetten von
Jagues Offenbach
K 14. Zuſatzmiete XII.
Bühnenvolksbund.
Preiſe 1.507.50 Mk. Mittwoch,
30. April 19.3022 Uhr
Die Boheme
B21
Preiſe 1.0010.00 Mk. 2022 Uhr
Einmaliges Gaſtſpiel
Eurt Götz mit Enſemble
Preiſe 1.207 20 Mk. Donnerstag,
1. Mai 19.3022 Uhr
Ein Walzertraum
Geſchloſſene Vorſtellung
Kein Kartenverkauf 19.4522 Uhr
Die Dreigroſchenoper
Geſchloſſene Vorſtellung
Kein Kartenverkauf Freitag,
2. Mai 2022 Uhr
Schwanda
der Dudelſackpfeifer
VK
Preiſe 1.0010.00 Mk. 922 Uhr
Konzert=Abend
Johannes Biſchoff
Preiſe 1, 2, 3. Mk. Samstag,
3. Mai 1922 Uhr
Don Giovanni
C22, T, Gruppe 4, 5 u. 6
Preiſe 1.0010.00 Mk. 1517 Uhr
Lady Fanny und die
Dienſtbotenfrage
Heſſenlandmiete 1 11
Preiſe 1.206.00 Mk.
2022 Uhr
Volksvorſtellung
Die andere Seite
Preiſe 1.003 00 Mk. 4. Mai
1932.15 Uhr
Othello
Sonntag, Heſſenlandmiete II, III 11
Preiſe 1.2012 Mr.
Tauſchgutſcheine nur von
Sonntagsopern gültig 19.3022.00
Der Kaiſer von Amerika
Zuſatzmiete V 11
T, Gruppe 7 und 8
Preiſe 1.:06.00 Mk.

Curt=Götz=Gaſtſpiel im Kleinen Haus. Morgen Mittwoch findet
das mit Spanung erwartete einmalige Gaſtſpiel des Berline Curt=Götz=
Enſembles mit der Komödie Der Lügner und die Nonne im
Kleinen Haus ſtat. Curt Götz beweiſt in ſeinem neuen Stück wiederum
die ſchelmiſche Eulenſpiegelei des Hokuspokus‟ Er verſetzt Hiebe nach
allen Seiten, ohne je zu verletzen; ſeine Fronie wird niemals zum
Zynismus, aus ſeinem Dialog perlt echter, natürlicher, liebenswürdiger
Humor. Der rege Verlauf des Vorverkaufs läßt bereits die außer=
ordentliche
Beliebtheit erkennen, deren ſich Curt Götz in Darmſtadt auf
Grund ſeiner vorjährigen Gaſtſpielerfolge erfreut.
Franz Tibaldi, lyriſcher Bariton des Heſſiſchen Landestheaters,
wurde für die nächſte Spielzeit unter äußerſt günſtigen Bedingungen
an das Preußiſche Staatstheater in Kaſſel verpflichtet.

Fordern Sie ausdrücklich

Ihten Sie auf den Namen MAGGl und die rot-gelbe Packung.

Nie

[ ][  ][ ]

Seite 6

Dienstag, den 29. April 1930

Höhere Schule und Wiſſenſchaft.

Der pädagogiſche und wiſſenſchafkliche Erkrag der Philologenkagung in Bensheim.

Wie alljährlich, benutzten die heſſiſchen Philologen auch die Gelegen=
heit
der diesjährigen Hauptverſammlung des Heſſiſchen Philologenver=
eins
, um in Sitzungen der Fachgruppen Fragen der einzelnen Fach=
wiſſenſchaften
und ihrer bildenden Auswertung im höheren Unterricht
zu erörtern.
Die philoſophiſche Fachgruppe behandelte im Anſchluß
an einen Vortrag von Oberſtudienrat Dr. Poepperling=Darmſtadt die
Möglichkeiten und Wege der philoſophiſchen Durchdringung des Unter=
richts
auf der Oberſtufe der höheren Schule. Die fortſchreitende Speziali=
fierung
und Mechaniſierung der geiſtigen Arbeit und die mit ihr zu=
ſammenhängende
Typiſierung der höheren Schulen birgt die Gefahr der
Zerſplitterung und der Entfremdung der Geiſter in ſich, die nur durch
den konzentrierenden Einfluß der Bemühung um die allgemeinen und
normativ=grundſätzlichen Fragen zu überwinden iſt, die ſich aus den ein=
zelnen
Fächern ergeben. Die philoſophiſche Durchdringung des Unter=
richts
hat natürlich ihre Schranken in der begrenzten Reichweite des
jugendlichen Geiſtes. Die höhere Schule kann und ſoll deshalb nicht
Philoſophie lehren; ſie muß aber zum philoſophiſchen, d. h. grundſätz=
lichen
Denken anleiten, das hinter dem Beſonderen das Allgemeine auf=
zuſpüren
ſich beſtrebt.
Die neuſprachliche Fachgruppe hörte und beſprach einen
Vortrag von Oberſtudienrat Dr. Dietrich=Darmſtadt über die Geſtaltung
der ſchriftlichen Reifeprüfungsarbeiten in den neueren Sprachen. Aus
der neuen Methode und Zielſetzung des neuſprachlichen Unterrichts und
aus ſeiner jetzigen Stellung in den Stundentafeln der einzelnen Schul=
typen
ergeben ſich die freie Nacherzählung in der Fremdſprache oder ein
fremdſprachliches Diktat mit folgender Ueberſetzung in das Deutſche als
die geeignetſten Formen der Reifeprüfungsarbeit. Man will davon ab=
ſehen
, ſchon jetzt einen Antrag auf Aenderung der noch neuen Prüfungs=
beſtimmungen
bei der Behörde zu ſtellen; der Vorſtand der Fachgruppe
wurde aber beauftragt, die Frage im Sinn des Ergebniſſes der Aus=
ſprache
weiter zu betreiben. Schließlich wurde noch über die Freiheit,
die die Prüfungsbeſtimmungen dem Prüfling in der Wahl zwiſchen den
beiden neueren Fremdſprachen zugeſteht, und über die Geſtaltung der
Reifeprüfung von Nichtſchülern verhandelt, deren Zahl in Heſſen auf=
fallend
groß iſt.
In der erdkundlichen Fachgruppe ſprach Studienrat
Dr. Knieriem=Bad=Nauheim über die Jugendlektüre als Hilfsmittel im
geographiſchen Unterricht. Die Jugend hat ein ſtarkes Bedürfnis nach
perſönlichem Miterleben; dieſes Bedürfnis kann der geographiſche
Unterricht in Bahnen leiten, die ſich auch als wertvolle Stützen für den
Unterricht ſelbſt auswirken. Am Erdteil Afrikas wurde gezeigt, welche
Jugendlektüre geeignet iſt, dem Schüler die typiſchen Großlandſchaften
dieſes Erdteiles und deren Klimaerſcheinungen, das Pflanzen= und Tier=
leben
und die Bewohner ſelbſt mit ihren Mannigfaltigkeiten einprägſam
darzuſtellen.
In der biologiſchen Fachgruppe behandelte Univerſitäts=
profeſſor
Dr. Merker=Gießen in einem intereſſanten Vortrag die Frage
der Fortbildung der Biologen. Der, Vortrag und die ſich anſchließende
Ausſprache fanden ihren Niederſchlag in einer einſtimmig gefaßten Ent=
ſchließung
, die die Regierung erſucht, im Herbſt 1930 einen phyſiolo=
giſchen
Fortbildungskurs an der Landesuniverſität zu veranſtalten, der
zur Ueberleitung auf die dem biologiſchen Unterricht an der höheren
Schule geſtellten neuen Aufgaben beitragen ſoll. Die Fachgruppe hatte
dann noch Gelegenheit, neue Projektionsapparate und Mikroſkope der
Firmen Leitz, Henſolt und Loſſen zu beſichtigen und ſich vorführen zu
laſſen.
In einer gemeinſamen Sitzung der biologiſchen und erdkundlichen
Fachgruppen wurde nach kurzen Berichten von Profeſſor Dr. Spilger=
Darmſtadt und Dr. Knieriem=Bad=Nauheim einer Entfchließung zuge=
ſtimmt
, die das Miniſterium auffordert, dem Landtag alsbald den Ent=
wurf
eines Naturſchutzgeſetzes zur Beratng und Beſchlußfaſſung zuzu=
leiten
.
In der Sitzung der Fachgruppe für Geſchichte und
Staatsbürgerkunde hielt Oberſtudienrat Dr. Geißler=Bensheim
einen Vortrag über Heimatkunde und Geſchichtsunterricht. Der Heimat=
unterricht
hat ſeine Stätte nicht nur auf der Unterſtufe der höheren
Schule, auch auf der Mittel= und Oberſtufe iſt er wertvoll, weil er an=
ſchauliche
Beiſpiele für die Entwicklung des geiſtigen, ſtaatlichen und
wirtſchaftlichen Lebens des geſamten Volkes geben kann. Der Vor=
tragende
zeigte an Beiſpielen, wie er auf dieſe Weiſe die Geſchichte
Bensheims für den Unterricht auf verſchiedenen Klaſſenſtufen verwertet
habe. In der Ausſprache machte Profeſſor Dr. Becker=Darmſtadt Mit=
teilungen
über den Stand der Heimatforſchung.
Die Fachgruppe für Leibesübungen nahm Stellung zu
den Spielen um das vom Philologenverein geſtiftete Heſſenbanner im
Schuljahr 1929/30 und zu der künftigen Geſtaltung dieſes Wettbewerbes
der höheren Schulen Heſſens im Schlagballſpiel. Sie beſchäftigte ſich
dann mit der Frage der Ausbildung der akademiſch gebildeten Turn=
lehrer
Heſſens; ſie hält die Landesuniverſität für die geeignete Stätte
dieſer Ausbildung, weil dazu eine mediziniſche Fakultät nötig iſt und
das anatomiſche Inſtitut der Univerſität ſich in den letzten Jahren be=
wußt
auf die Ausbildung der Turnlehrer eingeſtellt hat.
In der beſonders gut beſuchten Sitzung der pädagogiſchen
Gruppe behandelte der Vorſitzende des Vereins, Studienrat Monjé=
Darmſtadt, eine der wichtigſten Fragen des heutigen höheren Schul=
weſens
:
Leiſtung und Ausleſe auf der höheren Schule.

Er zeigte einleitend an Zahlenbeiſpielen, wie die Höhe des Prozentſatzes
der Schüler, die von der Grundſchule zur höheren Schule übergehen, ab=
hängig
iſt von der wirtſchaftlichen Struktur der betreffenden Gegend
oder Stadt. Die Zahlen werden in Gegenden, wo infolge dieſer Struk=
tur
die gebildeten oder zur Bildung ſtrebenden Schichten ſtärker ſind als
in anderen Gegenden, naturgemäß höher ſein. Die Regulierung der
negativen Ausleſe, der Ausſchaltung der für die Aufgabe der höheren
Schule ungeeigneten Schüler kann nach zwei grundſätzlich verſchiedenen Ge=
ſichtspunkten
erfolgen. Die Ausleſe kann einmal von der Individualität des
Schülers ausgehen; ſie führt dann zur Schaffung von Behelfseinrich=
tungen
wie der Abſchlußklaſſen oder der Gabelungen, die der Verſchie=
denheit
der Begabungen Rechnung tragen ſollen; ſie liegt auch den Ten=
denzen
zugrund, die ein längeres Verbleiben auf der Volksſchule und
damit einen ſpäteren Beginn der höheren Schulbildung erſtreben. Das
ſicherere und im Weſen der Sache begründetere Verfahren beſteht darin,
die Wege der Ausleſe aus dem Bildungsprinzip der höheren Schule ab=
zuleiten
; es führt von der Beſinnung auf die Aufgabe, der höheren
Schule zur Forderung der zur Ausleſe nötigen Maßnahmen. Das iſt
die Richtung, in der die Erwägungen ſich vollziehen, die zurzeit der
Deutſche Philologenverband zur Löſung des Problems anſtellt. Die erſte
Möglichkeit zur Ermittlung der Eignung ergibt die Aufnahmeprüfung
der in die unterſte Klaſſe der höheren Schule eintretenden Schüler; da
ſie nach Lage der Dinge keinen ſicheren Anhalt gibt, iſt ſie rückſichtsvoll
zu handhaben. Dagegen iſt ſcharf zuzugreifen, wenn ſchon im Verlauf
der Unter= und Mittelſtufe ein offenkundiges Verſagen zutage tritt.
Die zweite Etappe, an der der Geſichtspunkt der Ausleſe ernſtlich zu
beachten iſt, iſt beim Abſchluß der Oberſekunda, alſo vor dem Eintritt
in die Prima, erreicht. Den letzten Termin der Ausleſe ſtellt die Reife=
prüfung
dar. Neben die negative Ausleſe hat die poſitive zu treten:
die höhere Schule muß mithelfen, diejenigen Schüler, die die höhere
Schule nicht ganz durchlaufen können, in Berufsbahnen zu leiten, die
ihren Anlagen entſprechen. Sie wird ſich aus dieſem Grund für die
Frage der Vorbildung zu den einzelnen Berufen, für den Fragenkom=
plex
des Berechtigungsweſens intereſſieren. Der Heſſiſche Philologen=
verein
ſteht in der Frage der Leiſtung und Ausleſe auf ſeiten der Be=
ſtrebungen
, die, von der Bildungsaufgabe der höheren Schule ausgehend,
Wege zur Sichtung des Schülermaterials aufzufinden ſich bemühen, um
die Erfüllung dieſer Aufgabe zu ermöglichen.
Weiter ſprach in der Sitzung der vädagogiſchen Gruppe Oberſtudien=
direktor
Pfersdorff=Groß=Umſtadt über die Berufswahl des höheren
Lehrfachs und die Ausbildung der Philologen. Die Ausbildung für die
zum Lehrfach entſchloſſenen Jugendlichen beginnt im Grunde ſchon auf
der Oberſtufe der höheren Schule ſelbſt. Im Intereſſe der ſpäteren Be=
rufsfreudigkeit
ſowie in dem des Volkswohls ſcheint es geboten, daß
etwa der Klaſſenführer ſich der betreffenden Schüler(innen) beſonders
annimmt, zurät u. U. auch abrät und ſo eine negative Ausleſe begün=
ſtigt
. Der Uebergang zur Hochſchule und der ſpätere wieder zur Schule
zurück weiſen Diskontinuitäten auf, die zurzeit bereits gebeſſert ſind,
zum Teil aber weiterhin beſeitigt werden müſſen. Der gegenwärtig ge=
ſuchte
engere Zuſammenſchluß zwiſchen Hoch= und höherer Schule wird
zum Vorteil beider Beteiligten zu weſentlichen Beſſerungen beitragen
(Hochſchulreform). Abgelehnt werden Eignungsprüfungen zu geiſtigen
Berufen, Aditur zur Hochſchule, und Einſchränkung der akademiſchen
Freiheit. Die weſentlichen Geſichtspunkte, die zur Unterrichtsreform
führten, wurden gekennzeichnet und aus ihnen Vorſchläge für die Ge=
ſtaltung
der Ausbildung auf der Hochſchule und im Seminar abgeleitet.
Der Feſtvortrag, den Univerſitätsprofeſſor Dr. Bruno Bauch=
Jena auf der öffentlichem Verſammlung hielt, ſuchte zur Erkenntnis der

Aufgaben der höheren Schule beizutragen, indem er ein Kernproblem
der höheren Bildung darlegte.
Der Vortrag behandelte
die erzieheriſche Bedeutung der Kulturgüter,
wie Wiſſenſchaft, Kunſt, Religion, Staat. Dieſe konnten ſelbſtver=
ſtändlich
im Rahmen eines einzelnen Vortrags ſelbſt nicht im ein=
zelnen
nach ihrer erzieheriſchen Bedeutung dargeſtellt werden. Das
wird der Vortragende in einer beſonderen kleinen Schrift tun.
Der Vortrag als ſolcher mußte ſich notwendigerweiſe auf die all=
gemeine
Grundlegung beſchränken. Er ging aus von dem Gedan=
ken
Fichtes, daß alles Erziehen ein Emporziehen, ein Hinauf=
ziehen
ſei. Dieſes Emporziehen kann aber immer nur ein Em=
porziehen
zu Sinngehalten als Zielen bedeuten, die ſich damit als
Erziehungsziele darſtellen.
Nun laſſen ſich die Kulturgüter wie Staat, Wiſſenſchaft, Kunſt,
Religion, gewiß als Erziehungsziele faſſen; daß aber damit noch
nicht die ganze Wahrheit des Verhältniſſes dieſer Kulturgüter zur
Erziehung, ſondern nur eine Seite dieſes Verhältniſſes erfaßt iſt,
wird ſogleich durch folgende Ueberlegung deutlich: Wir können
doch auch, und daran muß gerade der Praxis der Schule viel lie=
gen
, nach der Bedeutung dieſer Kulturgüter für die Schule fragen.
Damit ſcheinen ſich aber die Kulturgüter aus Zwecken und Zielen
der Erziehung in bloße Mittel der Erziehung zu verwandeln. Um
dieſen Sachverhalt ſcharf zu durchſchauen, gilt es auch ſcharf und
klar zwiſchen zwei Bedeutungen des Mittels zu unterſcheiden.
Dieſes kann einmal bloßes Mittel zu einem bloß ſubjektiven Zweck
im Sinne des bloß ſubjektiven, eigenſüchtigen Einzel= oder Partei=
intereſſes
, alſo im Sinne bloß ſubjektiven, menſchlichen, allzu=
menſchlichen
Zweckdenkens und Zweckſetzens ſein. Es kann das
anderemal Medium der obiektiven Zweckdarſtellung ſein, die
immer auf einem objektiven Werte gründet. In dieſer Bedeutung
allein kommen die Kulturgüter für die Erziehung in Frage, und
zwar ſowohl als Medien wie als Ziele im objektiven Sinne, da
die Kulturgüter, um wahrhaft Kulturgüter zu ſein, in objektiven
Werten gründen müſſen, z. B. das Kulturgut Wiſſenſchaft in dem
Werte Wahrheit. Darum kann alle Erziehung ſowohl Erziehung
zu den Kulturgütern wie Erziehung durch die Kulturgüter ſein.
So iſt die wiſſenſchaftliche, künſtleriſche uſw. Erziehung zur Wiſſen=
ſchaft
, Kunſt uſw. wie Erziehung durch die Wiſſenſchaft, durch die
Kunſt.
Um dieſen Tatbeſtand in ſeinen tiefſten Grundlagen verſtänd=
lich
zu machen müßte das Verhältnis von Wert, Kulturgut und
Wirklichkeit beſonders unterſucht werden. In aller Kürze läßt ſich
das Verhältnis ſo faſſen, daß über jedem zeitlichen Kulturgut ein
überzeitlicher, objektiver Wert ſtehen muß, der einerſeits des Kul=
turgutes
letztes und höchſtes Ziel iſt und nie wieder bloß Medium
ſein kann, der andererſeits aber auch zugleich erſtes und tiefſtes
Fundament des Kulturgutes iſt. Iſt nun das eine Beziehungs=
glied
zum Kulturgute der Wert, ſo iſt das zweite Beziehungsglied
die Wirklichkeit genauer: in der Wirklichkeit der wirkliche Menſch,
der allein des Bewußtſeins der Werte fähig iſt, weshalb er eine
Perſönlichkeit, nicht bloßes Ding, bloße Sache iſt. So läßt ſich der
Gedanke Kants verſtehen: Der Menſch iſt das einzige Weſen, das
erzogen werden muß
Von da aus wird nun die eigene hohe Kulturbedeutung der
Erziehung ſelber offenbar, die in ſich ſelber alle Kulturgüter kon=
zentriert
, weil in ihr ſich die Wertdarſtellung im Wirklichen des
Menſchenlebens ſelber geradezu konzentriert. Alle Erziehung iſt
darum immer wertbezogen und wirklichkeitsbezogen zugleich, ge=
nauer
: Wechſelbeziehung zwiſchen Wert und ſeeliſcher Wirklichkeit.
Ohne Wertbeziehung und ohne ſeeliſche Beziehung wäre auch die
körperliche Erziehung nicht wahre und echte Erziehung. Seelen=
loſe
und wertloſe Erziehung iſt überhaupt keine Erziehung, ſon=
dern
Drill und Abrichtung. In echter körperlicher Erziehung läßt
ſich immer eine Beziehung zum Wert und Seeliſchen, und damit
zu den Kulturgütern, aufweiſen. Ein Beiſpiel aus der Geſchichte
liefert die Turnbewegung, die an den Namen des Turnvaters
Jahn geknüpft iſt, und die in engſter Beziehung zum Kulturgute
Staat ſtand.
Innerhalb der ſeeliſchen Wirklichkeit erſchließt ſich nun weiter
als eine Seite der Wechſelbeziehung von Wert und Wirklichkeit die
Wechſelbeziehung von Erzieher und Zögling in ihrem Verhältnis
zu den Kulturgütern, und auch ſie nach zwei Seiten, nach Seiten
der Selbſterziehung und nach Seiten der Fremderziehung. Von da
aus erhebt ſich auch der Gemeinſchaftsgedanke in ſeiner Bedeutung
für die Erziehung: die Idee der Gemeinſchaft, die ſich ſowohl als
Gemeinſchaft zwiſchen Perſönlichkeiten wie auch als Gemeinſchaft
von Kulturgütern und durch dieſe als Gemeinſchaft von Werten
darſtellt.
Im Zuſammenhang mit der Hauptverſammlung des Heſſiſchen
Philologenvereins hielt der

Landesverband Heſſen des Deutſchen Altphilologenverbandes

ſeine Tagung ab. Die Organiſation des Deutſchen Altphilo=
logenverbandes
umfaßt die klaſſiſch=philologiſchen Kreiſe von Uni=
verſität
und höherer Schule zur gemeinſamen Arbeit an den huma=
niſtiſchen
Bildungsfragen, und iſt eine der größten pädagogiſch=
wiſſenſchaftlichen
Organiſationen Deutſchlands und Oeſterreichs.
Die Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden, Studienrats Dr.
Karl Liſtmann=Darmſtadt, wendet ſich an die Mitglieder, die
Gäſte aus andern Fakultäten und insbeſondere die Freunde aus der
Bensheimer humaniſtiſchen Vereinigung. Die Beziehungen zwi=
ſchen
dem humaniſtiſchen Bildungsweſen und dem es umgebenden
und hegenden Kulturkreis ſind tiefinnerer Natur, auf einen be=
deutſamen
Gegenſtand zentriert. Die gegenſeitige Befruchtung
von Wiſſenſchaftsverband und humaniſtiſcher Vereinigung kommt
unſerer Kultur und Erziehung zugute.
Sodann ſprach zunächſt Univerſitätsprofeſſor Dr. Walter F.
Otto=Frankfurt a. M. in einer tiefeindringenden Rede über:

Das Bild des Göttlichen im Spiegel des
griechiſchen Geiſtes.

Gerade die Höchſtgebildeten beſitzen eine große Verehrung für
das klaſſiſche Altertum. Platon und Ariſtoteles ſind für die neueſte

Philoſophie oft wichtiger als Kant. Bei der Bewertung der grie=
hiſchen
Religion iſt es falſch, von chriſtlichen Vorſtellungen aus=
zugehen
. Gibt es eine frömmere Philoſophie als die eines Sokra=
tes
und Platon: Philoſophieren vom Göttlichen aus zum Göttlichen
hin! Homer iſt das frömmſte Epos, das es gibt. Beiſpiellos iſt die
Anerkennung des Wirklichen und trotzdem die Kraft, es göttlich
zu ſehen. Im großen Tun erlebt der große Menſch die Gottheit.
Wenn wir nach dem Sinn der göttlichen Geſtalt fragen, zeigt es
ſich, daß ſie alle große Einheiten ſind, deren Wirkungen alle von
dem einen Weſen, dem Zentrum ausſtrahlen, das nicht eine Einzel=
geſtalt
, ſondern eine Welt iſt, die Welt, von einem beſonderen
Licht geſehen, von einem beſonderen Geiſt erfüllt. Der Polytheis=
mus
zeigt in ſeinem wahren Sinn die Welt nicht aufgeteilt in eine
Vielheit von göttlichen Herrſchern: ſondern Welt und Leben als
Ganzes iſt vielgeſtaltig, hat viele Geſichter, jedesmal mit anderem
Charakter, Geiſt und Seele. Dieſe Geſtalten des ganzen Daſeins
ſind die olympiſchen Götter, die Geſtalten von Natur und Welt,
aber als ihre Geſtaltidee, vom Element gelöſt. Der Redner ließ
die Geſtalt des griechiſchen Geiſtes in einer Goethe verwandten
Schau neu erſtehen.

Univerſitätsprofeſſor Dr. Margarete Bieber ſprach in freier
Form der Rede, mit zahlreichen prächtigen, zum großen Teil far=

bigen Lichtbildern über Kretiſch=mykeniſche und
homeriſche Kultur‟ Das Problem der homeriſchen Kul=
tur
hat ſich durch die archäologiſchen Ausgrabungen und For=
ſchungen
der letzten Jahrzehnte immer mehr kompliziert. Während
man früher einfach die Homer gleichzeitige geometriſche und orien=
taliſierende
, vielfach von den Phoinikern vermittelte Kultur als
homeriſch anſah, dann die von Schliemann entdeckte Kultur Tro=
jas
, Mykenes und Tiryns aus der zweiten Hälfte des zweiten
Jahrtauſends als Stoff der homeriſchen Geſänge erkannte, aber
nun beſonders Schliemanns Nachfolger Dörpfeld auch Homer in
dieſe ältere Periode datieren wollte, erkennt man jetzt mehr und
mehr, daß ſich die verſchiedenſten Kulturperioden und Ereigniſſe
des zweiten, teilweiſe ſogar noch des dritten Jahrhunderts in den
von den Epen behandelten Sagen niedergeſchlagen haben. Die
wichtigſten Denkmäler dieſer Kulturen wurden an der Hand von
zahlreichen Lichtbildern, unter denen farbige nach den märchen=
haften
Wandbildern Kretas hervorragten, immer mit Bezug auf
Homer beſprochen.
Ein erfolgreicher junger Forſcher Studienrat Dr. Karl
Rupprecht=Aſchaffenburg, ſprach über das Thema: Der

Meſſias auf Erden (Ein Beitrag z
des Meſſianismus im Weſten) . Na
tung der Urteile über Horaz von Goethe bis
wurde ausgehend von einer feſſelnden Odeninter
ten literariſchen und kulturellen Ausblicken feſt
Horaz an der gewaltigen Erſchütterung des vorde
ſteslebens Anteil hat, aus der das Chriſtentum e
Horaz kennt die Idee von dem göttlichen Weſen
des höchſten Gottes den Himmel verläßt, auf E=
ähnlicher
Geſtalt lebt und nach Vollendung ſeine
fes in den Himmel zurückkehrt. Horaz rückt dami=
Apoſtels Paulus und des Evangeliſten Johan
Auguſtus wird zum Träger der gleichen Vorſtell
Der Vorſitzende legte, jeweils im Zuſo
Analyſe der Forſchungen der Redner, die Entr
gegenwärtigen Stand mehrerer Wiſſenſchaftsgebi
ziehung zu Erziehung und Unterricht dar, wok
Altertumswiſſenſchaft in ihrer wertkündenden ge
ſtalt hervortrat.
Die ausgedehnte Tagung ſchloß ein eingeh
bericht Dr. Liſtmanns, der einen Einblig
fangreiche Arbeit des Landes= und des Reichsp
der pädagogiſch bewegten Zeit die große Organ
ſchen Altphilologen=Verbandes auf ihrem Platz ze
träge im Intereſſe des humaniſtiſchen Bildungsw
ſtimmige Annahme. Aus der Schulſtatiſtik erſchein
daß das Gymnaſium zurzeit in Heſſen die einz
iſt, die zunimmt; ſehr eindrucksvoll ſind die Sext
Veröffentlichung aus der Feder des Oberſtudien)
ler, M. d. L., wird im einzelnen näheren Aufſ
Die Tagung der Altphilologen legte, wie di
nis ab von der nachdrücklichen wiſſenſchaftlich=päd
des Landesverbandes.

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Aus der Heſſiſchen Sängerbundbewegung. Au
treters des Heſſiſchen Sängerbundes wurde auf dem 2
ordentlichen Sängertag in Leipzig beſchloſſen, daß de
liche Deutſche Sängertag im Oktober 1931 in Mainz
Heſſiſche Sängerbund hat die dazugehörigen Vorbere
Mozart=Verein. Auf allen Sproſſer
wort des Geſellſchaftsabends, mit dem der Mozart=A
im Saalbau die bunte Reihe ſeiner Veranſtaltungen I
ſind die Sproſſen der Leiter des Ruhms. Zu bewäl
hoch auf der Leiter ſtehen, treten jungaufſtrebende 2
erſten Sproſſen emporklettern. Der Sproſſene
jahres hat ſolchen Beifall gefunden, daß er zu einer
tung werden ſoll. Dem Verein ſtrömen ſo viele kün
daß diesmal lauter neue Geſtalten auf allen Sproſſ
hören laſfen. Sängerinnen, Sänger und Inſtrume
vereinen ſich zu einem bunten Programm, das noch di
Wiesbadener Staatstheaters Hedi Daehler dure
chert. Näheres beſagen die Anzeigen.
V.H.C. Darmſtadt. Die Mai=Wandreung wi
tag, den 4. Mai d. J., nach der vorderen Bergſtraß
Führer ſollen angeblich Ueberraſchungen bringen. U:
Zuſammentreffen mit dem V. H. C. Worms ſtatt, und
heute darauf, mit dieſen Wanderfreunden einige Sti
ſammen zu ſein. Auf dem Alsbacher Schloß iſt F
ſackverpflegung) vorgeſehen. Zahlreiches Erſcheinen i
gemeinſames Zurückfahren. Kaffeeanmeldungen ſind
decker, Ernſt=Ludwig=Straße, bis zum 2. Mai 1930
vorzunehmen. Vergleiche auch heutige Anzeige in di
Ein ganz billiger Sonderzug geht aus unſere
bis 23. Mai für nur 75 Mark 9 Tage durch die Wur
über Luzern und Vierwaldſtätterſee durch den St. E
dem Paradies Lugano, Mailand und der Märchenſt
der Rückfahrt durchs ſchöne Tirol ſtatten die Fahrgäſte
Brüdern in Innsbruck einen Beſuch ab und beſichtiger
redend auch das Hofbräuhaus. Paß und Sprachke
nötig. Wer mitfahren will, muß ſofort durch Poſtkau
beim Verkehrsverein Darmſtadt. Ernſt=
auch
ausführliche Programme koſtenlos zu haben ſind
Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die
einigung Gabelsberger Handwerkerſchule
Nieder=Ramſtädter Straße, eröffnet heute abend und
2. Mai, in ihren vorgenannten Unterrichtsräumen 1
Reichskurzſchrift unter Leitung ſtaatlich ger
Stenographie. Der Maſchinenſchreib=Un
ſtraße 23, Erdgeſchoß, findet unter fachkundiger,
an Schreibmaſchinen erſtklaſſiger Fabrikate nach der
Zehnfinger=Blindſchreibmethode ſtatt. Auskunft und
ſtraße 23, Erdgeſchoß. Ratenzahlung des Unterrich
Fächer wird gerne zugeſtanden. (Siehe auch heutige
Reichskurzſchrift in der Ballonſchule. Die näch
in Reichskurzſchrift beginnt der Gabelsberger Stenog
am Dienstag, dem 6., und Freitag, dem 9. Mai, in
räumen in der Ballonſchule, Anmeldungen für
den ſchon jetzt entgegengenommen. Der Maſchinenſd
in eigener Schule, Ballonplatz 7, von 1013 Uhr un
erteilt wird, kann jederzeit begonnen werden. Unver
und Anmeldungen erfolgen in unſerer Auskunftſtelle,
ſchinenſchreibſchule), von 821 Uhr und in den erſte
den. (Siehe auch heutige Anzeige.)
Promenadenkonzert. Am Dienstag, den 29. 2
1213 Uhr, ſpielt das Stadtorcheſter unter Leitung ſei
W. Schlupp ſein Promenadenkonzert auf dem Will
folgendem Programm: 1. Einig und ſtark, Marſch
2. Ouvertüre zur Operette Dichter und Bauer, vor
ſchichten aus dem Wiener Wald, Walzer von Strau
Bauerntänze von Merkling; 5. Große Fantaſie aus
land von d’Albert; 6. El Kapitän, Marſch von Sor
Polizeibericht. Diebſtähle. In der Zeit
tag, 26. April, bis 28. April, vorm., wurden aus eine
Heinrich=Fuhr=Str. verſchiedene Weißbinderwerkzeuge
einem Auto, das auf kurze Zeit am Oſtbahnhof aufge
April eine Lederjacke im Werte von 100 RM. Aus
der Nähe des Gräfenhäuſer Wegs eine Henne mit ih=
dem
die Diebe vorher das Gartenhaus gewaltſam
Die Diebe, es handelt ſich wahrſcheinlich um zwei, war
Fahrrädern. Einem Weißbinderlehrling aus Mün
wurde auf ſeiner Arbeitsſtelle in der Wendelſtadtſtr
lohn in Höhe von 4 RM. geſtohlen. Aus einem Garl
Weg 3 Hühner und ein Haſe. Perſonen, die in der
welche Angaben machen zu können, ganz beſonders hin
tierdiebſtähle, werden erſucht, bei der Kriminalpolizei,
Zimmer 3, vorzuſprechen. Alle Angaben werden ſtre
handelt. Fahrraddiebſtähle. Am 2. Apr
Hauſe Waldſtraße Nr. 26 ein Herrenrad, Marke Göri
betreffende Rad wurde ſpäter in der Landgraf=Philil
funden, es fehlten aber das Vorderrad und die Le
wurde geſtohlen: Am 26. April aus dem Hofe der 2=
Damenrad, Marke Ajax. Am 25. April wurde ein
Weinſtraße von einem Fahrrad ein Dynamo entwen
wurde ein auswärtiger Spenglergeſelle ermittelt.
Unfall. Geſtern fiel ein Arbeiter beim Nachſel
waage von der Leiter und zog ſich innere Verletzung
durch die ſtädtiſche Rettungswache in das Krankenl
gebracht.

Läcd

Lokale Veranſtaltungen.

Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe dul.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung ober 9

Künſtlerkonzert im Herrngarten
finden die ſo beliebten Künſtlerkonzerte im Herrngarte!
Die Konzerte können bei freiem Eintritt beſucht we.
heutige Anzeige.)
Aus den Parkeien.

Deutſchnationaler Arbeiterbund
unſeve Mitglieder auf die heute Dienstag abend 80
Saal bei Sitte ſtattfindende Mitgliederverſammlung
gruppe aufmerkſam und bitten, ſich zahlreich einzufinde.
des Herrn Schneider über. Die heſſiſchen Staatsfinand
achten des Reichsſparkommiſſars.

Tageskalender für Dienstag, den 29. Apkl

Heſſ. Landestheater, Großes Haus,

19.3

Rivalen. Kleines Haus, 19.30 Uhr, K 14:
bach, Orpheum; Keine Vorſtellung.
Schloßkeller, Spaniſche Bodega. Herrngc
16 Uhr: Konzert. Kinovorſtellungen
Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.

[ ][  ][ ]

118

Dieustag, den 29. April 4930

Aus Heſſen.

uf all

ilgen, 38. April, Beigeordnetenwahl. Die Wäh=
ay
18. Mgi d. Js. ſtattfindende Wahl eines Beigeord=
beute
bis Sonntag, den 4. Mai, werktags vormittags von
und nachmittags von 2 bis 6 Uhr, Sonntags von 9 bis
bieſigen Bürgermeiſterei offen und können Wahlberechtigte
ben und etwaige Einwendungen erheben. Wahlvorſchläge
s Mai d. J. bei dem Wahlkommiſſar, Bürgermeiſter Jung,
ureichen. Jeder Wahlvorſchlag darf nur einen Bewerber
muß von mindeſtens 50 ſtimmberechtigten Perſonen unter=
Falls nur ein Wahlvorſchlag eingereicht wird, gilt der
als gewählt und findet in dieſem Fall keine Wahl ſtatt.
all. Am Samstag wurde unſer zweitälteſter Ortsbürger,
nrich Becker 1., zu Grabe getragen. Derſelbe erreichte ein
Sahren und war durch ſein Milchgeſchäft auch vielen Ein=
Kandeshauptſtadt eine bekannte Perſönlichkeit. Eine große
ender gab ihm die letzte Ehre. Für die in den Tagen
Auguſt d. Js. in Darmſtadt ſtattfindenden internationalen
aften der Studenten werden auch hier Quartiere
mmt die hieſige Bürgermeiſterei Meldungen unter Angabe
it und ohne Verpflegung entgegen.
lgen, 28. April. Von der Schule. Mit Schluß des
urden vom hieſigen Schulkörper durch Abbau die beiden
en, Frl. Bayerer und Theuerjahr, abberufen. Verſetzt
Friedrich Obmann nach Ober=Ramſtadt. Schulverwalter
ach Klein=Zimmern überſiedeln und Frl. Kraft von Roß=
Verwaltung einer hieſigen Schulſtelle übernehmen. Lehrer
5 beurlaubt iſt, wird nach Ablauf eines weiteren viertel=
rubs
auf ſein Nachſuchen in den Ruheſtand treten. Der=
fahre
1887 gleich nach Abgang vom Seminar zu Friedberg
alter an die hieſige Schule und verbrachte ſomit ſeine ge=
e
Dienſtzeit am hieſigen Orte. Ebenſo gedenkt auch unſere
rndarbeitslehrerin, Frl. Marie Knecht, nach Ablauf ihres
z wohlverdienten Ruheſtand zu treten. Möge beiden lang=
liedern
unſeres Lehrkörpers noch ein langer und geſeg=
ſend
beſchieden ſein. Auch Lehrer Weitzel konnte mit
huljahres auf eine 40jährige Tätigkeit im Dienſte der
urückblicken.
bt, 2. April. Die Ueberreichung der Geſel=
Sonntag vormittag verſammelte ſich im Saale Zum
ſof (Laun) der Geſellen=Prüfungsausſchuß des hieſigen
eins, um denen, die ihre Lehrzeit beendet und die Ge=
jeſtanden
haben, in althergebrachter Weiſe den Geſellen=
ichen
. Zu der Feier waren neben dem Bürgermeiſter
der Gemeinde und ſonſtige Gäſte geladen und erſchienen.
chen Darbietungen, durch welche die Feier eingeleitet
unächſt der Vorſitzende des Geſellen=Prüfungsausſchuſſes,
Karl Kolb freundliche Worte der Begrüßung. Er wies
n, daß mit der Ueberreichung der Geſellenbriefe die Aus=
erwählten
Beruf praktiſch beendet ſei, an ihre Stelle jetzt
bildung treten müſſe, die ebenſo wichtig, wenn nicht noch
die Ausbildung ſei. Für die Weiterbildung biete ſich
n Junggeſellen im Gegenſatz zu früher weiteſt=
hkeit
. Sie ſei in der heutigen Zeit, wo das Handwerk
durchzumachen habe, in der es vollwertige Menſchen
e ganze Kraft einſetzten zum Wiederaufbau, doppelt not=
soßen
Erfolge des deutſchen Volkes auf den Gebieten der
nd der Elektrizitätswirtſchaft ſeien gute Vorbilder, die
len ſtets vor Augen halten möchten. Die Handwerks=
nicht
möglich geweſen ſei, einen Vertreter zur Feier zu
ſche den Junggeſellen ein gutes Fortkommen. Dieſen
ze er ſich namens des Geſellen=Prüfungsausſchuſſes an.
des Ortsgewerbevereins, Bildhauer Heinrich Dieter,
ſellen ebenfalls ernſte Mahnungen mit auf den Weg. Er
daß das Handwerk einſt beſſere Tage, geſehen habe und
wichtigen Wendepunkt ſtehe. Die heranwachſenden Jung=
Träger der neuen Epoche. Wohl zeugten die ausgeſtell=
e
und die an den Wänden angebrachten Zeichnungen von
Ausbildung im Berufe. Trotzdem rufe er dem Jung=
laubt
nicht, daß ihr fertig ſeid. Jetzt erſt beginnt der
t und des Lebens. Zeigt, daß ihr fähig ſeid, das, was
weiter zu entwickeln und weiter zu tragen. Er erinnere
5pruch: Als das deutſche Handwerk blühte, blühte
2 Land. So ſolle es auch in Zukunft wieder ſein. Der
praktiſcher Berufsarbeit ſei vorbei. Nun beginne die
iſche Arbeit, bei der es gelte, den Flug des Geiſtes zu
er Fertigkeit der Hand. Redner dankte den Lehrmeiſtern
n=Prüfungsausſchuß für die geleiſtete Arbeit im Dienſte
9I, denen er zurufe: Für die Weiterarbeit herzlich Glück
eſitzende des Geſellen=Prüfungsausſchuſſes teilte ſodann
2 Lehrlinge zur Geſellenprüfung angemeldet hatten:
immerer, 5 Weißbinder, 3 Steinmetze, 1 Autoſchloſſer,
Ue haben die Prüfung mit gut beſtanden, 3 davon,
urer, ein Weißbinder und ein Autoſchloſſer, mit Aus=
der
feierlichen Ueberreichung der Geſellenbriefe beglück=
meiſter
Dr. Uecker namens der Gemeinde die Jung=
ſen
Rat gebend, hinaus zu gehen in die Welt zur wei=
Ag und Arbeit und zur Erweiterung des Geſichtskreiſes,
nde einſt auf ihre Söhne ſtolz ſein könme. Ein Violin=
vierbegleitung
ſchloß die Feier ab.
28. April. Fünfzigjähriges Jubiläum. Der
litärverein begeht am 21., 22. und 23. Juni ſein 50jähr.
Vorbereitungen ſind in vollem Gange, eine größere An=
Brudervereine hat ſeine Beteiligung bereits zugeſagt.
Nach Mitternacht wurden an drei jüdiſchen Wohn=
ar
in der Erbacher=, Dieburger= und Ober= Ramſtädter=
en
Fenſter eingeworfen. Der Täter muß genau orien=
I, da er überall in die Schlafzimmer warf. Glücklicher=
nand
verletzt, was bei der Größe der Steine ſchlimme
ben können. Derartige Ruchloſigkeiten verdienen eine
de Beſtrafung. Hoffentlich wird der Täter ermittert.
ermann mithelfen.
andsgeſchäfte von dem Vorgenannten miterledigt.
Erbach 1860 e. V., der am 28., 29. und 30. Juni ds.
es Beſtehen feierlich begehen wird, iſt in Verbindung
feier das Gauturnfeſt des Odenwaldgaues der D. T.
en. In den herrlichen Anlagen des ſtädtiſchen Sport=
rkes
wird in dieſen Tagen eine Heerſchau der Deutſchen
n, die erneut die ſittliche und körperliche Kraft, die
ſerger, gab in trefflichen Ausführungen ein Bild von
daß Erbach Feſte zu feiern verſteht. Ein Gut Heil
n! Eulbacher Marktlotterie. Die Loſe
eulbacher Marktlotterie, deren Ergebnis den reitſport=
ingen
des Odenwälder Reitervereins zugute kommt,
Mit dem Vertrieb hat die Bürgermeiſterei Erbach
* ebangeliſchen Stadtkirche die Konfirmation aus dem
ſtatt. Hier macht ſich der Geburtenausfall der Kriegs=
2 Prozent der normalen Jahrgänge. Straßen=
nders
für Automobiliſten von Wichtigkeit ſind. Es
Ab 28. April bis 7. Mai die Provinzialſtraße von
G der Marbach, und zwar für Kraftfahrzeuge und
Art. Der Umweg für den Durchgangsverkehr geht
Dach-Eberbach auf badiſchem Gebiet für die Zeit vom
ini 1930 täglich von 619 Uhr für alle Fahrzeuge mit
I die Strecke nur mit einer Höchſtgeſchwindigkeit von
D. im Schritt befahren werden. Umgehung über
elden oder GaimühleBeerfelden. Das gleiche gilt
Limühle Eberbach für die Zeit vom 6.13. Juni 1930.

2erfelden.

Die Heppenheimer Storchenarmee.

Nicht ſelten können wir ſeit den erſten Apriltagen etwa dreißig
Störche über Heppenheim im ruhigen Flugſpiel weite Kreiſe ziehen
ſehen. Dieſes prachtvolle Schauſpiel haben wir allein der endlos ſich
hinziehenden Fläche überſchwemmter Wieſen der Rheinebene zu ver=
danken
. Am Oſterſonntag wird der Entſchluß gefaßt, den Aufenthalts=
ort
unſerer Storchenarmee einmal aufzuſuchen. Das ſchlechte Wetter
des Vormittags hat alle Heppenheimer abgeſchreckt, in die Wieſen zu
gehen. So kann niemand unſere Wege kreuzen. Das iſt unſerem Vor=
haben
äußerſt günſtig. Mein Wandergefährte und ich machen uns auf
den Weg. Wir überſchreiten den Bahnübergang; jenſeits ſind wir ſchon
in unſerem Beobachtungsgebiet angelangt. Ein Pärchen Getreiderohr=
ſänger
, das eifrig die Obſtbäume zu Seiten des Weges abſucht, feſſelt
gleich unſere Aufmerkſamkeit. Ein Raubwürger im friſchen Hochzeits=
gewand
fliegt auf. Er hat uns durch ſein unvorſichtiges Benehmen ſein
Neſt verraten, das er in der Krone eines Apfelbaumes kunſtvoll erbaut
hat. Der Weidenlaubvogel läßt ſein unermüdliches Zilp=Zalp hören,
der Girlitz erzählt, die etwas langweilige Grauammer ſingt ihre kurze
Strophe. Am Bache erblicken wir die gelbe Gebirgsbachſtelze mit wip=
pendem
Schwanze. Auch die ebenfalls gelbe Viehſtelze zeigt ſich, von
der vorher genannten durch das Fehlen, des ſchwarzen Kehlflecks und
den kürzeren Schwanz unterſchieden. Wir verlaſſen die Obſtbaumregion
und kommen in das Feld= und Wieſengelände. Ununterbrochener
Lerchenjubel erfüllt die Luft. Mein Begleiter macht mich auf ein großes
Wieſel aufmerkſam, das mit unheimlicher Schnelligkeit eine Furche ab=
ſucht
und alsbald in einem Rübenloch verſchwindet. Ein Buſſard blockt
auf einem etwa hundert Meter entfernten Baum; eifrig putzt er ſeine
breiten Schwingen. Als wir näher kommen, ſtreicht er träge ab. Nun
habe ich für einen Augenblick ein reizendes Vögelchen im Glaſe und
ſchwöre hernach Stein und Bein darauf, daß es der braunkehlige
Schmätzer war. Wir ſind an der Grenze des Ueberſchwemmungsgelän=
des
angelangt. Mit mächtigen Sätzen wird die erſte naſſe Stelle paſſiert.
Ein jeder rühmt ſein waſſerdichtes Schuhwerk mit einem ungewiſſen
Gefühl des Nichtmehrtrockenſeins an den Ferſen. Mit dem Glaſe wird
der Horizont abgeſucht. Ueberall ſehen wir die hochbeinigen Stelz=
vögel
ſich herumtreiben. Mein Begleiter antwortet auf einige Fragen
nichts mehr. Er muß eine ganz große Sache entdeckt haben! Wortlos
reicht er mir das Glas, gibt die Richtung an und Donner=
wetter
, auch noch ein Fiſchreiher, mutterſeelenallein, von ſeiner Art ver=
laſſen
. Drei Störche treiben ſich gelangweilt um dieſen ſcheuen Art=
genoſſen
herum. Wir arbeiten uns nach dem Weſchnitzdamm weiter
vor, müſſen manche unpaſſierbare Stellen umgehen. Da erhebt ſich

plötzlich der Reiher, gewinnt an Höhe und fliegt nordwärts ab. Wir
verfolgen ihn noch lange mit dem Glas, bis er zu einem Punkte wird.
Da! Welch ein anhaltendes lautes Klappern auf der anderen Seite!
Auf zwei niedrigen Kiefern mit weit ausladenden Kronen bietet ſich
uns ein luſtiger Anblick. In jeder Krone ſtehen einige Störche, die
ſich krampfhaft bemühen, das Gleichgewicht nicht zu verlieren, während
ihre Gefährten ſie im wirren Durcheinander umkreiſen. Ein uns unver=
ſtändliches
Treiben der großen Vögel! Wir ſehen, wie ſo ein langbeini=
ger
Beobachter plötzlich abgeſchickt wird und geradewegs auf uns zu=
ſteuert
, um dann wieder zu ſeinen Gefährten zurückzufliegen. Seine
Schwingen weiſen große Lücken auf. Recht mitgenommen ſieht er aus!
Ein tief fliegender Storch iſt überhaupt kein ſchöner Anblick. Dieſer
lange Stock aus Schnabel, Hals, Rumpf und den langen Beinen mit
den beiden plumpen Schwingen kann uns überhaupt nicht imponieren.
Schraubt ſich der große Vogel aber aufwärts, höher und höher ſeine
Kreiſe ziehend, ab und zu bei den ſcharfen Wendungen das helle Weiß
ſeiner Flügel zeigend, dann ſchauen wir ihm voller Bewunderung nach.
Wir pirſchen uns immer näher an die Störche heran und achten auch
auf andere Vögel. Ein kurzer Flötenton läßt uns aufhorchen. Schon
ſehen wir einige Brachvögel raſchen Fluges hinwegſauſen. Schnatternd
ſtreicht eine Wildente vorbei, vier Erpel hinterdrein. Auch die kleine
Krikente belebt die Waſſerfläche. Die Störche halten uns nicht lange
mehr aus. Kommt man auf etwa hundert Meter heran, dann ſtreichen
ſie ab. Manch ſtruppige Geſellen ſind darunter. Die weite Reiſe iſt
nicht ſpurlos an den Zugvögeln vorübergegangen. Um ſo mehr behagt
ihnen nun der gedeckte Tiſch auf den überſchwemmten Wieſen der Hep=
penheimer
Flur. Endlich haben wir den Weſchnitzdamm erreicht. Recht
zufrieden mit unſeren nicht alltäglichen Beobachtungen treten wir un=
ſeren
Heimweg an. Immer noch ſtoßen wir auf einzelne Gruppen un=
ſerer
Storchenarmee, die mit mächtigen Flügelſchlägen nach einem klei=
nen
Anlauf das Weite ſuchen. Ein Turmfalkenpärchen erfreut uns noch
mit ſeinem munteren Flugſpiel.
Zwei Fragen drängen ſich uns auf: Woher kommen auf; einmal
dieſe vielen Störche?. Warum ſchreiten ſie nicht in ihrer Heimat zur
Brut?. Wir möchten die Anſicht äußern, daß es ſich um noch nicht fort=
pflanzungsfähige
Jungſtörche handelt, die in unſerem überſchwemmten
Heppenheimer Wieſengelände einen idealen Futterplatz gefunden haben,
Während ich dieſe Zeilen ſchreibe, kreiſen unſere langbeinigen Freunde,
die wir am Oſterſonntag in den Wieſen beſuchten, über unſerem Hauſe.
Wollen ſie vielleicht ihren Gegenbeſuch machen? Oder wollen ſie gan
ſchon Abſchied nehmen?.
Ernſt Zeh, eand. forest.

Cd. Michelſtadt, 28. April. Sonntagsverkebr. Das herr=
liche
Frühlingswetter des geſtrigen Sonntags brachte hier wieder einen
ziemlich lebhaften Verkehr. Viele Wanderer hatten Michelſtadt als Aus=
gang
oder Endziel ihres Ausfluges gewählt. Motorräder und Autos
aller Größen ſauſten in großer Zahl durch die Straßen. Auch das Sta=
dion
hatte viele Beſucher angezogen; dort fand eine radſportliche Ver=
anſtaltung
, beſtehend in Ausſcheidungsrennen, Fliegerhauptfahren und
Mannſchaftsrennen nach Sechstageart, durch den Radfahrerverein 1902
Michelſtadt ſtatt. Die umgebenden Waldungen, die nun auch wie die
Felder und Wieſen ihr Frühlingskleid angelegt haben, wurden ebenfalls
von vielen Spaziergängern aufgeſucht. Zahlreiche Ruhebänke bieten Ge=
legenheit
zum Ausruhen, manche ſind an beſonders ausſichtsreichen
Stellen aufgeſtellt, von denen man einen großen Teil des Mümlingtales
überſehen kann. In manchen Waldteilen allerdings läßt die Aufſtellung
dieſer Ruhebänke zu wünſchem übrig, im Heuberg zum Beiſpiel ſucht
man vergebens nach ſolchen. Hoffentlich wird dies im Laufe der nächſten
Wochen noch nachgeholt. Am geſtrigen Sonntag fand auch die Kon=
firmation
der Mädchen ſtatt; es waren diesmal aus Michelſtadt Ober=
realſchule
6, Stadtſchule 21, aus Momart 2, Stockheim 3, Weitengeſäß 4
ſowie aus Zell 5 Mädchen, zuſammen 41. Reichsfeuerſchutz=
woche
. Wie in allen Orten des Reiches in der laufenden Woche auf die
Wichtigkeit der Feuerverhütung und des Feuerſchutzes hingewieſen wird,
ſo wird auch hier in dieſer Woche von ſeiten der hieſigen Freiw. Feuer=
wehr
aufklärend in dieſer Sache gewirkt. Zum Abſchluß der Feuer=
ſchutzwoche
findet dann am kommenden Sonntag eine größere Schau=
übung
unter Hinzuziehung der Pflichtfeuerwehr und der Freiwilligen
Sanitätskolonne vom Roten Kreuz ſtatt. Hoffentlich wird dadurch man=
cher
der leider noch ſo vielen intereſſelos beiſeite Stehenden zu der Er=
kenntnis
veranlaßt, daß doch die Feuerwehr ein im Gemeindeleben
äußerſt wichtige Einrichtung darſtellr, die man nach Kräften unterſtützen
muß. Jeder Bürger, ob Hausbeſitzer oder Mieter, die Feuerwehr iſt für
jeden da, ſollte es ſich zur Ehre anrechnen, der Freiwilligen Feuerwehr
falls irgend möglich als aktives oder doch wenigſtens als unterſtützendes
Mitglied anzugehören.

UIK6 4958

TEAA
AuTOOEIK

Bequemsle Berugemöglichkeiten:
SHELL KABINETTS-RUCKNEHMBARE KANISTER

Ci. Zwingenberg a. d. B., 28. April. Generalverſammlung
der Bergſträßer Obſt= und Gemüſezentrale e. G. m.
b. H. Etwa 200 Mitglieder aus Zwingenberg nud Umgebung füllten
den Löwenſaal, als Herr Bürgermeiſter Gerhard die Verhandlungen
imbach, 28. April. Am 22. bs. Mts. iſt am hieſigen eröffnete. Der Geſchäftsführer, Herr Mahr, erſtattete zunächſt den Ge=
IrS= und Verſchönerungsverein gegründet worden. Eine ſchäftsbericht für 1929, aus dem erwähnenswert iſt, daß trotz der Nach=
Männer haben ſofort ihren Beitritt erklärt. Als wirkungen der Unwetterkataſtrophe 1928 über 8000 Zentner Obſt um=
urde
der Kaufmann. Wilhelm Zörgiebel, als Rechner gefetzt wurden, darunter 1555 Zentner Kirſchen. Dringend empfohlen
eſtimmt. Bis zur endgültigen Wahl eines Vorſitzenden wurde der verſtärkte Anbau von Spargeln, Kirſchen und Erdbeeren.
Für Neuanpflanzungen im Herhſt iſt behördlicherſeits ein Zuſchuß von
3. April. Aus der Deutſchen Turnerſchaft, einem Drittel des Preiſes in Ausſicht geſtellt. Die Zahl der Genoſſen
beträgt 384. An Geſchäftsanteilen ſind 2550 Mark eingezahlt. Das Ver=
einsvermögen
iſt von 63 510 Mark auf 85 500 Mark geſtiegen durch einen
Reichszuſchuß von 14 000 Mark und einen Reingewinn von über 7000
Mark. Der Ueberſchuß aus dem Obſtgeſchäft einſchließlich 4949 Mark
vereinnahmter Wiegegelder beträgt 6130 Mark. Die neuerbaute moderne
Großmarkthalle iſt ſoweit gefördert worden, daß ſie in etwa 14 Tagen
ebe zum deutſchen Volk und Vaterland hervorbringt, zum Spargelverkauf benutzt werden kann, Beſonders anerkennenswert
(t. Die verſchiedenen vorbereitenden Ausſchüſſe tagten iſt der Gemeingeiſt innerhalb der Genoſſen, die unentgeltlich etwa 4000
Blenz. Der erſte Vorſitzende des feſtgebenden Vereins, Kubikmeter Erdbewegung vornahmen und ſo 800010 000 Mark Aus=
gaben
erſparten. Die Summe der Aktiva beträgt 142 976,72 Mark die
n, im Rohbau bereits fertigen Programm. Wir wer= der Paſſiva 135 548 Mark, ſo daß ein Reingewinn von über 7000 Mark
n Zeit über dasſelbe ausführlich berichten. Die Vor= erzielt wurde. Dem Rechner wurde Entlaſtung erteilt. Das turnus=
i
ſind in guten Händen. Der Verein und mit ihm mäßig ausgeſchiedene Vorſtandsmitglied Schuch ſowie die Aufſichtsrats=
und Freunde werden auch bei dieſer Gelegenheit zu mitglieder Bürgermeiſter Seib=Hähnlein, Poſtmeiſter Rechel und Berufs=
ſchullehrer
Engel=Zwingenberg werden durch Zuruf wiedergewählt. Be=
ſonders
wichtig war die Beratung und Annahme einer neuen Geſchäfts=
ordnung
. Seit Beſtehen des Marktes geſchah der Verkauf durch die Er=
zeuger
ſelbſt, nun ſoll die Ware mit Hilfe einer Verſteigerungsuhr nach
holländiſchem Muſter verſteigert werden. Hierbei wurde die erfreuliche
Konfirmation. Am Sonntag, den 27. Mitteilung gemacht, daß die drei größten Obſtmärkte an der ganzen
Bergſtraße, Zwingenberg, Weinheim und Handſchuhsheim bei Heidelberg,
eine Arbeitsgemeinſchaft gebildet und in mehrwöchigen gemeinſamen Be=
ders
kraß bemerkbar. Während in normalen Jahren ratungen eine einheitliche Geſchäftsordnung geſchaffen haben. Der Vor=
ur
Konfirmation gehen, ſind es in dieſem Jahre deren ſitzende dieſer Gemeinſchaft iſt Bürgermeiſter Dr. Meiſer=Weinheim. Die
Verſtändigung erſtreckt ſich auch auf Warenausgleich Behandlung der
Kreisamt Erbach gibt verſchiedene Straßenſperren Großhändler, einheitliche Verpackungsgefäße, deren Einkauf und gegen=
ſeitige
Marktberichtserſtattung. Ziel dieſer Arbeitsgemeinſchaft iſt, die
Bergſtraße als Ganzes zum ausſchlaggebenden Faktor auf dem deutſchen
Obſtmarkt zu entwickeln und damit die wirtſchaftliche Hebung unſerer
ſchönen Heimat von Darmſtadt bis Heidelberg. Hierauf wurde der Be=
1Ober=Moſſau oder über Affolterbach-Olfen. Die richt der geſetzlichen Reviſion bekanntgegeben. Um die umlaufenden
Gerüchte hinſichtlich der neuen Markthalle zu zerſtreuen, machte Herr
Mahr lehrreiche Ausführungen hinſichtlich der Finanzierung. Die Halle
nnen Geſamtgewicht. Soweit hiernach Fahrzeuge zu= koſtet rund 120 000 Mark. Die 9prozentigen Zinſen biervon 10800
Mark. ſind gedeckt aus 8 Prozent Zinſen von 47 000 Mark Eigenkapital.
3760 Mark. 5 Prozent Zinszuſchuß von 55 000 Mark Reichsdarlehen
2750 Mark. Wirtſchaftsverpachtung und Verpachtung von Reklame=
flächen
2500 Mark, Miete und ſonſtige Pacht 810 Mark, zuſammen
Eberbach-Ober=Dielbach-Gaimühle oder Eberbach 9820 Mark Einnahmen, ſo daß noch 980 Mark Zinſen ungedeckt ſind, die
aus Verpachtung der großen Kelleranlagen unter der Halle leicht zu

decken ſind, ſodaß ſelbſt in einem Mißjahr ohne Marktſtandsgelder die
Zinſen eingenommen werden. Die Verſammlung nahm dieſe Darlegun=
gen
mit großer Befriedigung entgegen, ebenſo die Erklärung des Herrn
Fabrikanten Dr. Sauer, daß er aus Anhänglichkeit an Zwingenberg die
Abſicht habe, ſeine Erfindung Fiſſan hier zu verwerten und damit
neue Arbeitsmöglichkeit zu ſchaffen. In ſchönſter Harmonie konnte die
arbeitsreiche Tagung geſchloſſen werden.
1. Von der Bergſtraße, 28. April. Tagung der Buchdrucker
in Weinheim. Geſtern hielt der Bezirksverein Mannheim= Lud=
wigshafen
(Kreis 4 des Deutſchen Buchdruckervereins) ſeine Hauptver=
ſammlung
ab. Nach einem Spaziergang in das Birkenauer Tal zuv
Fuchsſchen Mühle, wo man mit den Damen den Kaffee einnahm, begab
man ſich in das Hotel Pfälzer Hof zur Abhaltung der Hauptverſamm=
lung
. Der Vorſitzende Maſur=Mannheim begrüßte die Anweſenden, ins=
beſondere
den Senior, Ehrenpräſidenten Hameier=Ludwigshafen, ſowie
die Kollegen Meininger=Neuſtadt, J. Hörning=Heidelberg, Kölle= Karls=
ruhe
und die Mitglieder des Kreiſes 4. Er gedachte in warmen Worten
des verſtorbenen Direktors Ferdinand Heyme, der ſich um die Organi=
ſation
durch ſeine vorbildliche ſchöpferiſche Tätigkeit und die Stärkung
des Gemeinſchaftsgefühles bleibende Verdienſte erwarb. Ehrend gedachte
er ferner der verſtorbenen Kollegen Wilhelm Wöhrle=Ludwigshafen und
Verwaltungsdirektor Wiemann. Die Verſammlung ehrte das Andenken
an die Geſtorbenen durch Erheben von den Plätzen. Der Vorſitzende
unterbreitete den Geſchäftsbericht für 1929, ebenſo über die Tätigkeit des
Fachlehrausſchuſſes und wünſchte, daß das Buchdruckgewerbe trotz der
ſchweren Zeit fortſchreiten und erſtarken möchte. Gengenbach=Mannheim
erkannte die Arbeit des Vorſitzenden an und forderte zu weiterem treuen
Zuſammenhalten auf zum Wohle des Gewerbes, der engeren Heimat und
des Vaterlandes. Dem Vorſtande und Rechner wurde Entlaſtung erteilt.
Es wurde beſchloſſen, die Hauptverſammlung des Bezirks Pfalz in Neu=
ſtadt
am 11. Mai und die Kreisverſammlung in Karlsruhe am 17. bis
19. Mai möglichſt zahlreich zu beſuchen. Unter Verſchiedenes erſtattete
der Vorſitzende Bericht über die Wronker=Angelegenheit. Nachdem Mei=
ninger
=Neuſtadt dazu noch geſprochen hatte, billigte die Verſammlung das
Verhalten des Vorſtandes und ſtellte ſich geſchloſſen hinter ihn. Als
Tagungsort für 1931 wurde Schwetzingen beſtimmt. An die in voller Har=
monie
verlaufene Tagung ſchloß ſich ein gemeinſames Abendeſſen, wobei
die Damen durch Ueberreichung prachtvoller Nelken erfreut wurden. Otto
Diesbach=Weinheim widmete ſeinen Trinkſpruch den Buchdruckerfrauen
und Töchtern, wofür Frau Bettauer=Mannheim huldvoll dankte. Unter
künſtleriſchen Darbietungen verſchiedener Art und unter Liedergeſängen
ſowie mit einem Tanzturnier mit wertvollen Preiſen an die drei preis=
gekrönten
Paare nahm die Veranſtaltung under dem Feſtpräſidenten
Gengenbach einen ſehr frohen und harwoniſchen Verlauf.
Bn. Hirſchhorn, 28. April. Sommerſpiele des Turn=
vereins
. Am kommenden Sonntag, den 4. Mai I. Js., finden in
Neckarſteinach die Vorſpiele zu den diesjährigen Sommerſpielen Fauſk=
ball
im unteren Bezirk des Neckarels=Turngaus ſtatt. Sie beginnen
vormittags 8 Uhr. Die Rückſpiele finden am Sonntag, den 25. Mai I.
Js., auf dem hieſigen Sportplatze ſtatt.
Hirſchhorn, 28. April. Wafſerſtand des Neckars am
27. April 1,34 Meter, am 28. April 1,45 Meter.
Gernsheim, 98. April. Waſſerſtand des Rheins am
27. April 1,10 Meter, am 28. April 1,02 Meter.
By. Egelsbach, B. April. Hohes Alter. Am 1. Oſterfeiertag
wurde Herr Philipp Vollhardt 4. 90 Jahre alt, weshalb ihm zahl=
reiche
Ehrungen zuteil wurden. Der Volkschor brachte dem Jubilar ein
Ständchen, und Herr Bürgermeiſter Anthes ſprach ihm die Glückwünſche
der Gemeinde aus. In vergangener Woche fanden von Langen heim=
kehrende
Burſchen nachts am Langener Weg ein verlaſſenes Auto, deſſen
Lichter brannten. Die Finder ſchoben es in eine hieſige Hofreite und
benachrichtigten die Polizei, die den Beſitzer in Frankfurt ermittelte, dem
das Auto geſtohlen worden war.

Rheinheſſen.

* Mainz, 28. April. Chronik,, Geiſtlicher Rat Dompräbendat
und Domorganiſt Jakob Schömbs, der längere Zeit krank war, iſt
am Sonntag nachmittag im Alter von 75 Jahren geſtorben. Geboren
zu Urberach am 11. Dezember 1854, wurde er nach dem Beſuch des
Mainzer Gymnaſiums und des Biſchöflichen Prieſterſeminars Mainz
am 12. Auguſt 1877 zum Prieſter geweiht. Das Amt eines Domorgani=
ſten
wurde ihm am 15. Oktober desſelben Jahres übertragen. Ueber
50 Jahre hat der Verſtorbene die Orgel im Mainzer Dom zur Verherr=
lichung
des Gottesdienſtes wie zur Erbauung der Gläubigen geſpielt.
Mit Domorganiſt Schömbs iſt eine Zierde des Prieſterſtandes und ein
Organiſt von hohen künſtleriſchen Qualitäten dahingegangen. In den
letzten Tagen wurde in mehrere Büroräume von Kohlenhandlungen
eingebrochen. Die Kriminalpolizei hat als Täter einen 17jährigen
Schreinerlehrling aus Mainz ermittelt. Abends ſprang vom Köln=
Düſſeldorfer Landebock ein 25jähriger Schmiedegeſelle aus Mainz= Mom=
bach
in ſelbmörderiſcher Abſicht in den Rhein und konnte nur mit
Mühe gerettet werden. Da der Lebensmüde erneut Verſuche machte, ſich
zu ertränken, wurde er auf Veranlaſſung der Polizei nach dem Städti=
ſchen
Krankenhaus verbracht. Der außerordentliche Sängertag in
Leipzig beſchloß auf die Initiative von Miniſterialrat Siegert=Darmſtadt
hin den deutſchen Sängertag 1931 in Mainz abzuhalten.
m. Aus dem Lande, 26. April. Landwirtſchaftliches. Für
langjährige treue Dienſte hat die Landwirtſchaftskammer wiederum
eine Anzahl Auszeichnungen an landwirtſchaftliche Dienſtboten verliehen,
und zwar: die Ehrenurkunde für 10jährige ununterbrochene Dienſtzeit
an 5 männliche und 2 weibliche; die Bronze=Medaille für 25jährige un=
unterbrochene
Dienſtzeit an 4 männliche die Bronze=Broſche für 25 jäh=
rige
ununterbrochene Dienſtzeit an 1 weibliche; die ſilberne Medaille für
40jährige ununterbrochene Dienſtzeit an 4 männliche; die ſilberne Broſche
für 40jährige ununterbrochene Dienſtzeit an 1 weibliche; die mit Me=
daillen
und Broſchen Ausgezeichneten erhielten fe noch eine Ehrenur=
kunde
. Seitens der Landwirtſchaftskammer werden in nächſter Zeit
noch an 3 Orten Vorträge gehalten, zweimal über Neuzeitliche Grün=
landwirtſchaft
als Grundlage rationeller Rindviehzucht und einmal
über Gemüſebau in Feld und Garten einſchließlich Treibgemüſebau,

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, Großvater, Bruder, Schwager und

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Herr Luis Speher

wurde uns heute im 66. Tebensjahr nach
kurzem Krankenlager entriſſen.

Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Mathilde Speter, geb. Vorenberg.

Michelſtadt, Frankfurt, Mannheim,
den 28. April 1930.
(7006

Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 30. April
1930, 14.30 Uhr ſtatt.

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Unſere liebe Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
Frau

Kuatharina Weinberg Vwe.

geb. Saal
iſt am Sonntag, den 27. April 1930 nach
langem, ſchwerem Leiden ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen,
Hugo Weinberg.
Darmſtadt, Sandbergſtr. 46.

Die Beerdigung findet am Dienstag; den 29. April
1930, nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſerer
lieben Entſchlafenen ſprechen wir hier=
durch
unſeren wärmſten Dank aus.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Fritz Hainebach
Regierungsrat.
Rfete

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Beteiligungen ... . .."
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Bankgebäude . . . . .
1 375.50
Sonſtige Immobilien . . .
Haus= und Bankinventar".
Sonſtige . . . . . ..
Geſchäftsguthaben:
1. verbleibender Mitglieder 274 064.

Vermögen
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44 171.01
447 748.,67
12 344.51
137 080.06

Schulden
RM.

308 933.57
1143 731.
6 500.

288 258.31
51 800.
1609.19

2. ausſcheidender
Rücklagen:
1. Geſetzliche Rücklage
2. Sonder=Rücklage .
3. Sterbe=Rücklage . .
4. Hausinſt.=Rücklage

14 377.

288 441.

5. Unterſtützungs=Rücklage
6. Delcrederekonto" .

13 912.17
12 402.86
1 450.
1500.
1500.
1.500.

Guthaben von Banken . . ."
Guthaben in laufender Rechnung und an=
geſchloſſenen
Verbänden . . . . . ..
Spareinlagen und Termingelder . . . . .
Sonſtige . . ....... .....
Reingewinn . . . . . . . .......

32 265.03
50 387.10

1180 512.41
894 046.18
5.90
14078.56

2459 736 18 2459 736.18

Avaldebitoren, Bürgſchaftsverpflichtungen

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15 784.

Mitgliederbewegung: Zugang 525. Abgang 315.
Beſtand 5 184 mit 5 194 Geſchäftsanteilen.
Das Geſchäftsguthaben hat ſich um RM. 25 146. vermehrt die
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IMDORT-ZIGARREM

Hefmstäile des Tabakhandels isi Hof=
land
, dank seinen Kolonien. Schon im
siebzehnlen Jahrhundert haben Oslin-
dienſahrer
Toeback nach Amsterdam
gebrachl, von wo das edle Krauf dann
seinen Weg übet ganz Europa fand. Und
diese souveräne Stellung als Tabakszentrum
hai Amsterdam nie verloren: noch heute ist es Vor-
raiskammer
für den aus Niederländisch-Indien einge-
führten
Tabak, dem namentlich die aus Deli. Langkat und
Medan stammenden Sorten Wellruf geschafſen haben.

Jede Zigarre haf einen ihr eigenlümlichen Geschmack. Das
liegt in den verschiedenen Mischungen begründel, aus
denen sie besteht. Diese Mischung ist das Arkanum, das
angstlich gehütete Geheimnis des Fabrikanten.
Den eigenartig (einen Geschmak der holländischen Zi-
garre
hat noch Niemand in der Welt nachahmen kön-
nen
: drei Jahrhunderte waren nölig, um den holländi-
schen
Fabrikanlen die Mischungen zu lchren, die solches
Arows verleihen.
Eine gule Zigarre kann nur mit der Hand gedreht ver=
den
, da das Sumatradeckblatt maschinell nicht bearbei-
lei
werden kann. In Holland ist die Zigarrenfabrikation
ausschliesslich Handarbeil. Diese Talsache und die wei-
tere
, dass in der holländische Zigarre nur die edelsten
Rohmaterialien verarbeilet werden, mussten dazu führen,
dass sie bei jedem Feinschmecker und in der gauzen Weit
hohes Ansehen geniesst.

Im Ausland, leider auch in Deulschland, werden vielſten
Zigarren verkauft, die, bildlich gesprochen, unter ſal-
scher
Flagge segeln: als holländisch werden Zigarren ver-
kauft
, die nieinals das Land der Windmühlen. Tulnen
und Grachten gesehen haben
Wer sicher sein will, ehrliche holländische Zigarnen zu
erhalten, kauſe direkt im Ursprungsland. Am besten
kauft er bei uns.
Die unter den verschiedenen Marken der Hollandsche Si-
garen
Industrie verkauften Zigarren geniessen in Holland.
d.h. ureigentlich in dem jenigen Lande, worin der Zigar-
venraucher
auch Zigarrenkenner ist, gulen Ruf.
Wir kaufen alle von uns verarbeilelen Tabake aus er-
ster
Hand direkt beim Verschiffer in Sumalra. Unsere
Einkaufer, mit langjähriger Erfahrung im Tabakhandel,
wissen die Hand auf die besten Gewächse zu legen, und
unsere langjährige Erfahrung in der Zigarrenſabrikalion
ermöglicht es uns, Ihnen eine Oualilätszigarre ohneglei-
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und entsprechenden Verkäüfen über die ganze Welt sind
wir ausserdem noch in der Lage, beste Zigarren billig zu
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ſerung
erfolgt mit Postpaket (ranko Haus. Porto und
sonslige Spesen einbegriſſen. Auf Wunsch übersenden
wir Ihnen postwenden unsern Haupikatalog, der alle von
uns geführten Marken nebsi, Lieſeruvgs, und Zahlungs-
bedingungen
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haben wir unsere Marken und Sorten zu Probesendungen zusammengestellt. Eine solche
Sendung steht Ihnen nebst Katalog als Probe zur Verfügung: als Beitrag zu unseren
Selbstkosten erbitten wir Ihrerseits R.M. 2.50 (zwei Mark 50 pf.) per Postanweisung.
An eine und dieselbe Person schicken wir nur eine Mustersendung. Wir kön-
O nen bei solchen Probesendungen ruhig ein kleines Geldopfer bringen, da wir nach
Probieren unserer Zigarren durch Sie auf Ihre Kundschaft rechnen dürfen.

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ſteinerſtr
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Gegner. Aber die Ausdauer, die Aus-
dauerl
Na dafür bin ich ja da. Ganz toll,
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Mannschaft aufgenommen worden als
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übertrieben, aber Sie wissen ja=
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[ ][  ][ ]

Seite 10

Dienstag, den 29. April 1930

Eine Berliner Hellſeherin ſuchk in Holland vergrabene Schäße

Die Schatzſucher von Zaandam bei der Arbeit,

Auf Grund eines alten Dokumentes wird jetzt in Zaandam bei Amſterdam eifrig nach einem dort
vergrabenen Schatz geſucht. Man verſchrieb ſich dazu die bekannte Berliner Hellſeherin Gräfin
Sylvia, die die Ausgrabeſtellen mittels ihrer okkulten Fähigkeiten beſtimmte.

Erſte Aufnahme von der neuen Ankarkkis=Expedikion des Ka

Das Flugzeug der Expedition auf Skiern ſtartbereit neben der William Sco ½
ſchiff der neuen Wilkins=Expedition.
Mit dieſem Flugzeug unternahm Wilkins (oben links), der bekannte amerika he 9
von der Walfiſchfänger=Station Deception=Island aus Erkundungsflüge von H000
Länge über die Antarktis, wobei ihm wertvolle meteorologiſche und erdgeograp ſe/
glückten.

Die Hinder
3e 1925-1930.

Die Hindenburg=Jubiläumsmedaille,
die aus Anlaß des fünfjährigen Regierungsjubiläums des Reichspräſidenten, von der Preußiſchen
Staatsmünze nach dem Entwurf des Bildhauers Oskar Glöckler geprägt wurde.

Ungeheure Verheerungen in den bekroffenen Gebieken. Zwei Toke.

Reich und Ausland.
Der Falke‟-Prozeß.
Plädoyers der Staatsanwaltſchaft im Falke=
Prozeß. Die Strafanträge.
Hamburg. Am geſtrigen 12. Verhand=
lungtage
begannen die Plädoyers der Staats=
anwaltſchaft
. Staatsanwalt Roſe trat zunächſt
der Auffaſſung entgegen, daß die Staatsanwalt=
ſchaft
von irgendeiner Amtsſtelle angewieſen
worden ſei, dieſen Prozeß zu führen. Die Staats=
anwaltſchaft
habe die Sache vielmehr ganz un=
abhängig
aufgenommen und verfolgt. Straf=
rechtlich
ſei nur die Frage zu prüfen, ob ein
deutſcher Reeder deutſche Seeleute Rebellen zur
Ausführung ihrer. Abſichten in die Hände ſpielen
dürfe. Hierzu gebe der § 234 die nötige Angabe.
Die Tatbeſtandsmerkmale ſeien durch die Be=
weisaufnahme
einwandfrei klargeſtellt. Aus dem
Pariſer Vertrage ſei deutlich erſichtlich, daß es
ſich um eine gemeinſchaftliche Vorbereitung einer
Nevolution handelte, bei der Prenzlau ſozuſagen
die Aufgabe eines Kriegsminiſters zu erfüllen
hatte, während del Gado der Generalſtabschef
war. Im weiteren Verlauf ſeines Plädoyers
würdigte Staatsanwalt Roſe die Rolle des Ka=
pitäns
Zipplitt, der ausführlich über die Pläne
unterrichtet geweſen ſei. Die Ausſagen der
Mannſchaft hätten einwandfrei ergeben, daß ſie
getäuſcht worden ſei, und daß ſie bei Kenntnis
des Sachverhaltes die Reiſe nicht angetreten
hätte. Alle Zeugen ſeien ſich darüber einig, daß
das Schiff ſich vollſtändig in der Gewalt der
Rebellen befunden und neben und über der
Schiffsbeſatzung eine rein militäriſche Beſatzung
beſtanden habe, ferner, daß Zipplitt mit dem
Treiben Delgados vollkommen einverſtanden ge=
weſen
ſei.
Im Falke=Prozeß beantragte die Staats=
anwaltſchaft
auf Grund des § 234 SroB. gegen
den Kapitän Zipplitt die Mindeſtſtrafe von
einem Jahr Zuchthaus, jedoch ſollen ihm
die bürgerlichen Ehrenrechte nicht aberkannt
werden. Gegen Prenzlau und Kramar=
ſky
wurden je ein Jahr ſechs Monate
Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt be=
antragt
.
Pſychotherapeutiſcher Kongreß.
Baden=Baden. Gegenwärtig findet hier
der 5. Pſychotherapeutiſche Kongreß ſtatt, auf
dem etwa 500 Aerzte, vornehmlich aus Deutſch=
land
, ferner aus Oeſterreich, Ungarn, der
Schweiz, Holland und den ſkandinaviſchen Län=
dern
vertreten ſind.
Feierliche Einweihung des Oberammergauer
Paſſionstheaters.
Oberammergau. Am Sonntag nach=
mittag
fand die feierliche Einweihung des Ober=
ammergauer
Paſſionstheaters durch Kardinal
Dr. v. Faulhaber, München, ſtatt. Der Feier
wohnten u. a. bei Miniſterpräſident Dr. Held,
Innenminiſter Dr. Stützel und Landtagspräſi=
dent
Stang. Der Zuſchauerraum war von der
aus nah und fern herbeigeſtrömten Bevölke=
rung
dicht gefüllt. In einer längeren Anſprache
würdigte Kardinal Dr. v. Faulhaber die Bedeu=
tung
der Oberammergauer Paſſionsſpiele. Er
führte u. a. aus, daß heute anderswo das Kreuz
zerſchlagen und aus den Herzen verbannt wer=
den
ſolle durch den Haß der Sowjetgewaltigen.
Darum hätten die Oberammergauer eine Welt=
miſſion
zu erfüllen. Das Ausland werde kom=
men
, ſehen und lernen von Oberammergau, daß
die Deutſchen kein Barbarenvolk ſeien, kein Bol=
ſchewiſtenvolk
, ſondern daß bei uns das Kreuz
noch in Ehren ſtehe. Dem bayeriſchen Volk ſei
die Religion nicht Außenſeite, ſondern das We=
ſen
ſeines Innenlebens. Das Oberammergauer
Paſſionsſpiel ſei kein Geſchäft, ſondern ein Ge=
lübde
, ein Gottesdienſt
Siebzig Jahre im Handwerk.
Andernach. Der Sattlermeiſter Valentin
iſt ſeit dem Jahre 1860, alſo volle 70 Jahre, in
ſeinem Handwerk tätig. Trotz ſeiner 85 Jahre
arbeitet der betagte Meiſter noch heute vo: mor=
gens
bis abends in der Werkſtätte. Die Hand=
werkskammer
verlieh ihm den Ehrenmeiſter=
brief
.

Görlitz, 28. April.
In Niederſchleſien ereigneten ſich Sonntag
nacht ſchwere Unwetter. Beſonders ſchwer heim=
geſucht
wurden die Kreiſe Bunzlau und Löwen=
berg
. Ueber dem Dorf Groß=Hartmannsdorf ging
ein ſchwerer Wolkenbruch nieder, der, wie auch
an anderen Orten, ungeheure Verheerungen an=
richtete
. Das große, 2500 Einwohner zählende
Dorf war im Nu in einen reißenden Strom ver=
wandelt
. In den Hausfluren ſtand das Waſſer
meterhoch. Die Bewohner mußten ſich in höher
gelegene Häuſer retten. In dem in der Nähe ge=
legenen
Kalkwerk iſt ein Arbeiter, der die Pum=
pen
bedienen wollte, ertrunken. In einem an=
deren
Steinbruch konnten ſich die Arbeiter, die
in einem Stollen Zuflucht geſucht hatten, nur
über ein Drahtſeil hinweg in Sicherheit bringen.
Die Wieſen ſind zum Teil noch überſchwemmt
und die Straßen vollkommen verſchlammt.
Durch das ſchwere Unwetter, das Sonntag
nacht über die Gegend von Bunzlau niederging,
wurde, wie ergänzend zu berichten iſt, in Groß=
Hartmannsdorf und Neudorf an vielen Stel=
len
der Bahndamm der Kleinbahn fortgeriſſen,
ſodaß die Schwellen und Schienen in der Luft
ſchwebten und der Betrieb auf der Strecke Bunz=
lau
-Neudorf von Groß=Hartmannsdorf bis
Neudorf eingeſtellt werden mußte. Beſonders
ſtark hat das Unwetter in Groß=Hartmannsdorf
ſelbſt gehauſt, wo der Bober aus den Ufern trat
und das Gelände überſchwemmte. Viel Klein=
vieh
, beſonders Geflügel, iſt in den Fluten um=
gekommen
. Mit den Regenmaſſen gingen ſpäter
in kaum glaublicher Menge Hagelkörner nieder,
die die Größe von Haſelnüſſen hatten. An eini=
gen
Stellen bedeckten die Hagelkörner den Bo=
den
über einen halben Meter hoch. Die Win=
terſaaten
ſind faſt vollſtändig vernichtet, ebenſo
die Obſternte. Schwer betroffen ſind auch die
Kalk= und Portland=Zement=Werke in Groß=
Hartmannsdorf. Die Waſſermaſſen drangen ſo
ſchnell und in ſolchen Mengen ein, daß der Bruch,
in dem bekanntlich ein Pumpenwärter ertrank,
faſt vollſtändig erſoffen iſt. Rieſige Mengen fer=
tigen
Zements wurden fortgeſchwemmt, und
diele eiſerne, tonnenſchwere Decken aus ihren
Lagern geriſſen und ſchwer beſchädigt. Der Be=
trieb
muß auf längere Zeit unterbrochen wer=
den
. Im benachbarten Waldlitz wurde ein 51 Werkinvalide, der die im Waſſer lie=

Einweihung der größten Bogenbrücke
Deutſchlands.
Ettal (Oberbayern). In Anweſenheit des
bayeriſchen Miniſterpräſidenten Dr. Held, des
Miniſters des Innern Stützel, des Landtagsprä=

genden Weidenruten in Sicherheit bringen
wollte, von den Waſſermaſſen erfaßt und mit
fortgeriſſen. Er fand den Tod.
Aus dem Kreiſe Löwenberg liegt (außer den
bereits veröffentlichten Meldungen) noch fol=
gender
Bericht über das ſchwere Unwetter vor:
Auf den Feldern hat der wolkenbruchartige Ge=
witterregen
erheblichen Schaden angerichtet. An
einigen Stellen hat das von den Bergen herab=
ſtrömende
Waſſer ganze Kartoffelſchläge fort=
geſchwemmt
und die Wege zerſtört. In einem
großen Teil der Gemarkung Neuendorf- Lieben=
thal
wurden die Saaten durch Hagelſchlag völ=
lig
vernichtet. Aus Tſchiſchdorf liegen ähnliche
Meldungen vor. In Petersdorf im Rieſenge=
birge
wurde ein Geſpann von einem Blitzſchlag
getroffen. Der Kutſcher erlitt dabei ſchwere
Brandwunden, während das Pferd vom Blitz
erſchlagen wurde. Die wolkenbruchartigen Regen
verurſachten an zahlreichen Stellen große Ueber=
ſchwemmungen
.
Unwetterſchäden auch bei Kaſſel.
Kaſſel. Ueber dem Kaſſeler Bezirk ging
am Sonntag abend eine Reihe ſchwerer Wolken=
brüche
nieder, die zum Teil verheerende Folgen
hatten. Ueber Corbach entluden ſich mehrere
Gewitter, die von wolkenbruchartigem Regen
begleitet waren. In kurzer Zeit waren alle tie=
ferliegenden
Teile der Stadt überflutet. Der
Verkehr innerhalb der Straßen war nur mit
Hilfe von Omnibuſſen aufrecht zu erhalten. Der
Eiſenbahndamm der Strecke Frankenberg Hor=
bach
wurde auf einer Strecke von 1½ Kilome=
tern
an etwa zehn Stellen zerſtört. Die Schwel=
en
hängen zum Teil mit den Schienen in der
Luft.
Erdbeben in Neapel.
Neapel. In der Nacht zum Sonntag wurde
die Bevölkerung von Neapel und ſämtlichen
Ortſchaften am Golf von Neapel durch einen
ſtarken Erdſtoß aus dem Schlaf geweckt. Beſon=
ders
heftig wurde das Erdbeben in Salerno
verſpürt. Das Erdbeben dauerte 20 Sekunden.
Viele Familien flüchteten zum Meer. Ob Per=
ſonen
verletzt wurden und ob große Schäden an
den Häuſern angerichtet wurden, iſt zurzeit noch
nicht bekannt.

ſidenten und unter ſtarker Anteilnahme der Be=
völkerung
wurde am Sonntag mittag die Ein=
weihung
der neuen Ammer=Brücke bei Echels=
bach
, der größten Bogenbrücke Deutſchlands, vor=
genommen
. Kardinal Faulhaber vollzog die
kirchliche Einweihung.

Schweres Anglück be

New York. Bei de
Kunſtflügen auf dem Flugp
Naſhville (Tenneſſee) ereig
tag ein ſchweres Unglück.
ſtürzte mit ſeinem Flugzeu
zwei Paſſagiere befanden,
ſchauermenge. Dabei wurder
tötet und 20 zum Teil ſchw
ſaſſen des Flugzeuges blieb
Neben dem furchtbaren
Fayetteville, das nach den
insgeſamt neun Todesopfer
ſich am Sonntag in den 2
zwei weitere Flugzeugunglt
geſamt fünf Todesopfer z
Wenige Kilometer von Alfe
entfernt, ſtürzte der Dauerfl
Fahrgäſten ab. Die drei Jr
tot. Das dritte Unglück er
hampſire. Dort war ein Flu
dern, einem 14jährigen
ebenſo alten Mädchen aufge
Höhe ſetzte plötzlich der Mo
Maſchine abſtürzte und ſofo
Die beiden Kinder kamen in
während der Flugzeugfül
letzungen davontrug.

*
G
2n
Il
3u
Sie
z
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bei

eit
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Achtzig Teilzahlungsſchn
Berlin. Eine große
gern, die ihre Schwindeleier
der Provinz verübt hat, iſt
tern von der Kriminalpol
macht worden. Bisher wurd
geſtellt, die an den Betrüger
Mehrere von ihnen befinden
Die Betrüger ſpielten mit
Proviſionsreiſende und
trüger hielten ſich in kleinen
richsſtraße auf und unterna
ihre Beutezüge. Das Uel
Ratenzahlungsgeſchäfte hat
Bande erleichtert. Die Rei
dortigen Firmen Stellunger
ließen ſich dann von ihren
ausſtellen, kaſſierten die Pr
übernahmen auch noch die be
um ſie ſofort zu verwerten
Woche wurden verſchiedene
Weiſe um 50 Radioapparate
und 40 Staubſauger betroge=
der
Betrüger dauerte mehre
lich gelang es, ſie zu überf
glaubt, daß aus der Provinz
gegen die Mitglieder der Ba

Chineſiſches Pirate
Ueber 100 Tod
London. Times me
Auf dem Kantonfluß haben
von Ueberfällen auf vori.
verübt, um die Bezahlung v
zwingen. Sie benutzten dabe
großer Paſſagierdampfer, der
nach Kanton befand, wurde
zum Sinken gebracht, wobei
ertrunken ſind. Die Schiffs
ein ſofortiges Einſchreiten de

Meuterei im Staatsgefängn
Columbus. In dem hie
nis, in dem vor wenigen 2
Sträflinge verbrannten, iſt
einer offenen Meuterei gekon
Gefangenen hatte die Tur
Zellen gewaltſam geöffnet
zweifelt, durch die eiſernen
in den Gefängnishof zu bal
Gefängnisbehörden befürchte
auch die übrigen Sträflinge
anſchließen würden, wurden
herbeigerufen, die mit Mald
Gefängnishof beſetzten. V0l
Strafanſtalt wurde dann de=
den
Sträflinge auf friedliche
Vorhaben abzubringen, was
Mitteilung des Gefängnisge
gelungen ſein ſoll.

[ ][  ][ ]

Seite 11

gharadſcha Dämmerung.

Von C. 3. Klötzel.

ſche Maharadſcha= und Radſcha=Fdyll iſt in den
heftig aufgeſtört worden. Die politiſche Entwick=
chIndien hat zu einem Punkt geführt, von dem man ſie verkaufen ſoll.
r ſehen iſt, daß auch die Frage der indiſchen Staaten
n muß. Dieſe mittelalterliche Fe

uſechterhalten bleiben kann, als es England nötig
Maharadſchas haben das dunkle Gefühl, daß das
nge der Fall ſein wird. Und ihre Organiſation,
mnmer, hat um Einſetzung einer Kommiſſion ge=
Verhältnis der paramount power, alſo Eng=
Staaten unterſuchen und feſtſtellen ſoll. Sie ſelbſt
r Eingabe zwei Grundſätze vertreten: 1. daß ihre
ur Vormacht durch die Verträge mit der Krone ge=
ih
daß ſie nur der Krone unterſtehen; 2. daß die
ſrer Souveränität nicht über das in den Verträgen
e Feſtgelegte hinausgehe. Die Kommiſſion, die
rus Engländern beſtand, wurde ernannt, ihr Be=
annte
Buttler=Report liegt ſeit kurzem vor. Er
es Meiſterſtück und eine große Enttäuſchung für
Jas.
ren Verſtändnis der Dinge iſt folgendes zu wiſſen
je Verträge der Krone mit den Fürſten beſagen
i, daß dieſe auf eigene Außenpolitik, Militärpolitik
irtſchaftliche Hoheitsrechte (Eiſenbahn, Poſt uſw.)
daß England ihnen dagegen ihre Stellung gegen
von außen oder innen garantiert. Nach dieſen
ngland z. B. verpflichtet, jedem dieſer Fürſten mili=
zu
eilen, wenn ſein getreues Volk etwa den Ver=
en
ſollte, ſich auf dem Wege des Aufſtandes ſeiner
Dafür nahm England das Recht oder vielmehr
ir ſich in Anſpruch, gegen Fürſten einzuſchreiten,
bare Mißregierung führen. Was als Miß=
verſtehen
iſt, unterliegt allein der Auslegung der
er Beauftragten, des Staatsſekretärs für Indien
nigs. Man iſt im allgemeinen den Fürſten gegen=
ſerzig
geweſen, ſie mußten es ſchon ziemlich toll
nin Delhi Mißregierung feſtſtellte. Nur wenn
aes an der nötigen Loyalität fehlen ließ, wurde
At ſeines Volkes gegenüber feinfühliger.
rſten ihren Antrag auf Einberufung einer Kom=
gingen
ſie wohl von der Vorausſetzung aus,
olitiſch ſehr günſtigen Augenblick wählten. Eng=
itiſch
=Indien heute, vorſichtig geſprochen, ziemliche
Die Simon=Kommiſſion wird Vorſchläge machen,
djährige Indien, das Land der Dichter, Philoſophen
r118, das Land des lächelnden Buddha, der geheimnis=
71 zſtbaren Edelſteine und prunkvollen Tempel iſt dem
w 1t. Die neue Zeit hielt jedoch eine neue Weiſe. In
in ihren Folgen nicht abzuſchätzende lautloſe Revo=
wke
, für die uns ein bei F. A. Brockhaus gerade er=
2 von C. Z. Klötzel Indien im Schmelztiegel (mit 56
einem Autogramm Gandhis, geheftet M. 6., Ganz=
die
Erklärung zu geben vermag. Das Buch bringt
ite irgendeine neue, überraſchende Feſtſtellung, ſo daß
hluß ein gänzlich verändertes Bild Indiens erhalten
hmen dem Werk, das in den Tagen des indiſchen
Unabhängigkeit auf ein beſonderes Intereſſe ſtoßen
hmigung des Verlages einen Abſchnitt.

Achtung!
uaf L. dchar-Kar tollel Zur Errichtung einer
Wo

Dienstag, den 29. April 1930
die, ſowenig ſie den Indern genügen mögen, doch einen nicht
unbedeutenden Schritt in der Richtung auf Homerule darſtellen
werden. England muß, ſo meinten die Fürſten, heute auf
uns mehr Rückſicht nehmen als je. Wir ſind ſeine Verbündeten.
Die engliſche Antwort hat ſie belehrt, daß England ſie nicht um
einen Deut höher einſchätzt, als ſie es wert ſind: hiſtoriſche
Marionetten, bei denen nur noch die Frage iſt, um welchen Preis
Der erſten Forderung hat England allerdings mit größtem
Vergnügen ſeine Zuſtimmung erteilt. Selbſtverſtändlich: die
Fürſten haben es nur mit der Krone zu tun. Die Krone wird
heute vertreten durch den governor in couneil, d. h. den Vize=
könig
im Kreiſe ſeiner Miniſter. Da dieſe Miniſter in kurzer Zeit
vielleicht vornehmlich Inder ſein werden, iſt es beſſer, da eine
kleine Verfaſſungsänderung eintreten zu laſſen. Gegenüber den
Staaten ſoll die Krone in Zukunft nur durch den Vizekönig in
Perſon vertreten werden. Den Fürſten kann nicht zugemutet
werden, unter den Einfluß einer indiſchen Regierung zu ge=
raten"
.
Im übrigen aber ſeien die Hoheiten in einem ſchweren Irr=
tum
begriffen, obwohl ihre Anſprüche von einem der geriſſenſten
Juriſten Englands formuliert worden ſind, Sir Leslie Scott.
Es könne gar keine Rede davon ſein, daß die Vormacht Eng=
lands
nur auf den Verträgen baſiere und das Recht zur Inter=
vention
über die dort feſtgelegten Fälle nicht hinausgehe. Was
Vormacht’ bedeutet, kann nicht genau erklärt werden, ſagt der
Buttler=Report wörtlich, aber, fügt er an einer andern Stelle
hinzu, die Hauptſache iſt, daß die Vormacht wirklich Vor macht
bleibt! Und er führt aus, daß nicht nur die geſchriebenen alten
Verträge maßgebend ſeien für die Handlungsfreiheit Englands
gegenüber den Staaten, ſondern das Intereſſe des Imperiums,
Gewohnheitsrecht und die jeweils veränderte Lage. Damit
die Fürſten auch gleich einen Begriff davon bekommen, wie das
gemeint iſt, führt der Bericht folgende Möglichkeit an: Wenn
die Verſuche (der Bevölkerung), ſich eines Fürſten zu entledigen,
allgemeinen Wunſch nach Aenderung der politiſchen Verhältniſſe, Notlage und der beträchtlichen Arbeitsloſigkeit der Deutſche nur
ſo wäre die Vormacht gehalten, die Privilegien, Rechte und
einer Befriedigung jener Wünſche dienen würden, ohne den Für= ( 914 auf 100 000), Großbritannien ( 219), Portugal ( 199),
ſten zu entſetzen. Das heißt auf gut deutſch, England kann im
Handumdrehen aus jedem dieſer Autokraten einen Schein=
barer
Zeit aus allen dieſen Feudalſtaaten konſtitutionell regierte
Länder machen. Es kann aber es muß nicht.
Hier liegt der politiſche Schwerpunkt der ganzen Frage. Man
mag ſich die zukünftige Entwicklung Britiſch=Indiens ſo ſchnell
oder ſo langſam vorſtellen, wie man will, die Staaten werden Lebensuterhalt in dem Einwanderungsland zu finden. Die
in zunehmendem Maße ein Stachel in ſeinem Fleiſch ſein: poli=
tiſch
wie wirtſchaftlich und kulturell. Die geradlinige logiſche
Entwicklung geht auf ein föderatives Geſamtindien. Britiſch=
Indien allein iſt ein Torſo. Indiſch=Indien iſt feſt in engliſcher
Hand, ein unſchätzbares Verhandlungsobjekt. England kann es,
ganz nach Gutdünken, als lebendiges Mittelalter erhalten, es in
eine neue indiſch=engliſche Vernunftehe einbringen oder als Kon=
kurrenzunternehmen
ſtarten. Alles das, ohne die Maharadſchas
auch nur zu fragen.
Indiſch=Indien iſt eins der ſtärkſten engliſchen Eiſen im
Feuer. Auch die Nationaliſten wiſſen, daß man es nur mit der
Zange der Verhandlung anfaſſen kann und daß ſie um ſeinet= der Deutſche, der den Heimatboden verläßt, bedeutet im natio=
willen
manches Loch werden zurückſtecken müſſen.

Der Skand der Wanderungsbewegung.

Arbeitsloſigkeit und Wanderungsbewegung hängen auf das
engſte zuſammen. Iſt auf die Dauer ein Teil der Bevölkerung
eines Landes nicht in der Lage, ſeinen Lebensunterhalt in der
Heimat zu finden, wird ſeine Arbeitsloſigkeit chroniſch, ſo drängt
er über die Grenzen des Vaterlandes hinaus in andere Gebiete.
Die geſteigerte Auswanderung aus einer Anzahl europäiſcher
Länder in der Nachkriegszeit iſt die Folge der geſteigerten
Arbeitsloſigkeit in Europa geweſen. Im Durchſchnitt der Jahre
1920 bis 1924 ſind aus Europa 723 684 Perſonen ausgewandert.
Im Jahre 1925 betrug die Auswanderungsziffer 535 693, im
Jahre 1926 648 500, 1927 653 783 Perſonen.
Die deutſche Auswanderung betrug im Durchſchnitt der
Nachkriegszeit faſt das Dreifache der Vorkriegsziffer. Während
der Jahre 1920 bis 1924 belief ſie ſich auf durchſchnittlich rund
50 000 Perſonen, im Jahre 1925 auf 62 700, 1926 auf 65 280, 1927
auf 61 379 und 1928 auf 57 241, gegenüber rund 22 000 Perſonen
im Jahre 1913. Der Anteil Deutſchlands an der geſamten über=
ſeeiſchen
Auswanderung (11,/4 Prozent) wird nur noch von Groß=
britannien
(15 Prozent) und Italien (17,3 Prozent) übertroffen.
Noch immer iſt das hauptſächlichſte Reiſeziel der deutſchen Aus=
wanderer
Nordamerika, insbeſondere die Vereinigten Staaten.
Im Jahre 1927 tvanderten von 61 379 deutſchen Auswanderern
47 151 nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika aus, im
Jahre 1928 von 57 241 Auswanderern 45 504. Am ſtärkſten war
die Auswanderung aus Bremen (353 auf 100 000 Einwohner),
Hamburg (252), aus dem Freiſtaat Baden (205), Württemberg
(197), Bayern (142). Sehr gering dagegen aus den preußiſchen
Provinzen Schleſien (11), Pommern (31), Brandenburg (35),
Sachſen (33). Die mittlere Ziffer für Deutſchland betrug im
Jahre 1928 88,9 auf 100 000 Einwohner.
Vergleicht man damit die Auswanderungsziffer der übrigen
zwar nicht Mißregierung zum Anlaß haben, wohl aber einen europäiſchen Staaten, ſo ergibt ſich, daß trotz der wirtſchaftlichen
unter ſtärkſtem wirtſchaftlichen Druck ſeine heimatliche Scholle
Würden des betreffenden Fürſten zu ſchützen. Aber ſie wäre, verläßt. Den größten Bevölkerungsverluſt durch Auswanderung
ebenſo verpflichtet, diejenigen Maßnahmen vorzuſchlagen, die erlitt von den europäiſchen Staaten im Jahre 1928 Irland
Polen ( 146), Schweden ( 133) und Italien (121) Der
Rückgang der überſeeiſchen Auswanderung in den letzten Jahren
monanchen ohne tatſächliche Gewalt machen. Es kann in abſeh= iſt im weſentlichen auf die Einwanderungsbeſchränkungen in den
Vereinigten Staaten, dann aber auch auf die Warnungen zurück=
zuführen
, die von den Auswanderern ſelbſt nach der Heimat ge=
langen
. Eine von Jahr zu Jahr ſteigende Anzahl von Aus=
wandern
ſieht ſich nicht in der Lage, auf die Dauer ihren
Rückwanderung deutſcher Auswanderer hat in den letzten
Jahren beträchtlich zugenommen. So wird von Argentinien be=
richtet
, daß im Jahre 1928 die Zahl der Deutſchen, die in die
Heimat zurückgekehrt ſind, diejenige der neu Hinzugewanderten
bereits übertroffen hat.
Für eine beträchtliche Zahl von Rückwanderern mag auch
die allmähliche Konſolidierung der deutſchen Wirtſchaft der
Anlaß zur Rückkehr geweſen ſein. Man möchte hoffen, daß die
neue Reparationsregelung die Geſundung der deutſchen Wirt=
ſchaft
weiterhin fördern und ſomit den Anlaß zu einer geſtei=
gerten
Rückwanderung deutſcher Auswanderer bieten wird. Je=
nalen
Sinne einen Verluſt, jeder Rückwanderer einen Gewinn.

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IV.157

der ERFOLGRECHSTE
HENSCHEL & SOHN
A. G.
KASSEl.

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GESELLSCHAFT M. B. H.
FRANK.FURT MAIN
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Telephon 1494

[ ][  ][ ]

Seite 12

Dienstag, den 29. April 1930

Sport, Spiel und Zurnen.

Sauerkeiciadss deichtätgene sermne.

Unſere Leichtathletik=Rundſchau.
Die Vorſchriften für die Termin=Anmeldungen ſind jetzt nicht
mehr ſo ſtreng wie in den letzten Jahren. Bisher mußten bis zum
Januar des Jahres alle Veranſtaltungen für die kommende
Saiſon angemeldet und genehmigt ſein. Eine Ausnahme davon
machten nur die Abend= und die Klub=Wettkämpfe. Durch etwas
mehr Großzügigkeit hat man nunmehr ein Hindernis mehr aus dem
Wege geräumt und eine ſoeben von dem ſüddeutſchen Leichtathletik=
Verband herausgegebene Terminliſte II bringt wieder rund 30
weitere Veranſtaltungen für das Jahr 1930. Die einzelnen Ter=
mine
ſind:
17. Auguſt: Internationales der Stuttgarter Kickers;
10. Auguſt: Nationales des F. V. Frankenthal, das urſprüng=
ſprünglich
am 3. Auguſt geplant war. Offen für Teilnehmer aus
Süddeutſchland ſind drei Veranſtaltungen angemeldet, und zwar:
22. Juni: F.C Bayern Schwabach (verlegt vom 27. Juli);
13. Juli: Fußballſportverein Niefern;
20. Juli: Sportverein Arheilgen. Außerdem gibt es
Veranſtaltung, die nur für Gau oder Gruppe offen ſind, eben=
falls
noch drei:
27. Juli: F.C. Olympia Weiſenau (Gruppe Main und
Heſſen);
3. Auguſt: F.V. Katzweiler (Gruppe Sar);
10. Auguſt: F. C. Donzdorf bei Eislingen (Gruppe Württem=
berg
).
Jugend=Veranſtaltungen.
Die neue Terminliſte enthält nicht weniger als acht weitere
Jugend=Veranſtaltungen. Es ſind dies folgende:
am 11. Mai: für den Gau Oberpfalz in Schwandorf;
am 29. Mai offen für Süddeutſchland in Mannheim von
Phönix Mannheim;
am 1. Juni vom V.f.R. Kork=Baden;
am 8. Juni nationale Jugendwettkämpfe von
Eintracht Frankfurt;
am 6. Juli Schüler=Wettkämpfe des V. f. R. Wei=
ſenau
;
am 20. Juli Jugendveranſtaltung des S.V. Offenbach;
am 27. Juli nationale Jugend=Wettkämpfe des
S. V. 98 Darmſtadt und
am 24. Auguſt eine zweite Jugendveranſtaltung der Frank=
furter
Eintracht.
Beſondere Altherren=Wettkämpfe veranſtaltet der
F. C. Olympia Weiſenau am 24. Auguſt.

Die Groß=Staffelläufe.

Die Idee der Groß=Staffelläufe faßt auch in Süddeutſchland
immer mehr Fuß. Neben den ſchon bekannten, in jedem Jahr wie=
derkehrenden
Läufen GrünwaldMünchen Fürth-Nürnberg
und Quer durch Stuttgart ſind für den 1. Juni vorgeſehen:
Staffellauf Rund um Frankfurt (Gauveranſtaltung); Groß=
Staffellauf in Darmſtadt (Ortsgruppe des D.R.A.f. L.); Staffel=
lauf
Quer durch Regensburg; Rund um Alt=Augsburg ( Stadt=
verband
): Rund um Ingolſtadt, ferner Staffelläufe in Schwen=
ningen
, Villingen und St. Georgen.
Außerdem gibt es noch am 31. Auguſt den Staffellauf Rund
um die Anlagen in Frankfurt.
Mit dem Vereins=Wettkampf A. S. C. Darmſtadt
S=V. 98 Darmſtadt am 18. Mai und dem Vierſtädtekampf
des F.C. Olympia Weiſenau am 22. Juni iſt die Terminliſte II
abgeſchloſſen.
Gruppen=Bahnmeiſterſchaften.

Der 22. Juni und der 29. Juni ſind als Termine für die leicht=
athletiſchen
Meiſterſchaften in den acht Gruppen des ſüddeutſchen
Verbandsgebietes feſtgelegt. Die Gruppe Baden hat am
22. Juni die Meiſterſchaften für Baden=Baden und die Gruppe
Saar für Zweibrücken beſtimmt. Am 29. Juni folgen die übrigen
ſechs Gruppen, und zwar Südbayern in München, Nord=
bayern
in Nürnberg, Württemberg in Stuttgart, Gruppe
Rhein vorausſichtlich in Bergzabern und die Gruppen
Main und Heſſen zuſammen in Wiesbaden.

Main=-Rheia=Gau Deulſche Türnerſchaft.

Die Turnerjugend tagt in Zwingenberg.
Die Feſtſetzung des Kreisturntages, die höchſte Verwaltungsinſtanz
des Mittelrheinkreiſes der D.T., zum 4. Mai hat zur Folge, daß
innerhalb des Gaues am kommenden Sonntag nur ſchwacher Betrieb
herrſcht. Lediglich nur die Turnerjugend wird ſich zu einer
Arbeitstagung in Zwingenberg a. d. Bergſtr. unter Leitung ihres
Führers Gaujugendwart Hotz=Rüſſelsheim zuſammenfinden. In die
Arbeitsfolge für dieſen Tag vormittags iſt aufgenommen: Morgenfeier,
Körperſchüle, gemeinſames Turnen, Spiele und Tanz. Am Nachmittag
wird nach vorausgegangener Ausſprache über die noch zu leiſtende
Jngendarbeit im Gau die Arbeitsfolge fortgeſetzt und der Tag mit einer
Schlußfeier beſchloſſen. Samstag, den 3. Mai, wird die ſchon an=
weſende
Turnerjugend in der Herberge ſich zum Tieabend ver=
ſammeln
.
Im Mittelrheinkreis iſt der Kreisturntag, der in Bad
Nauheim tagt, von einſchneidender Bedeutung für die Weiterent=
wicklung
. Hier ſtehen Wieder= bzw. Neuwahlen in der Kreisleitung
auf der Tagesordnung. Dem Turntage liegen bis jetzt 10 weitere An=
träge
vor, die faſt alle mehr oder weniger die finanziellen
Laſten der Gaue und Vereine beleuchten. Die Turngemeinde Darm=
ſtadt
ſtellte den Antrag, den Auswüchſen auf den Spielfeldern wirkſam
zu begegnen. Es dürfte dies eine Frage von allgemeiner Wichtigkeit
und grundſätzlicher Bedeutung für die Spielbewegung werden. Vor
ſchweren Entſcheidungen ſteht der Turntag in der Regelung von Gau=
grenzen
, deren Fragen bisher ſchon lange ſchwebten.

Handball.
T.V. Königſtädten T. u. Sp.=V. Braunshardt 6:5.

Braunshardts 1. Mannſchaft weilte am Sonntag, einer Rückſpiel=
verpflichtung
nachkommend, in Königſtädten und mußte dort eine un=
verdiente
knappe Niederlage hinnehmen. Beide Mannſchaften liefern
ſich ſchon ſeit Jahren immer harte, jedoch faire Kämpfe, wobei König=
ſtädten
bis auf eine Ausnahme immer im Vorteil blieb. Das letzte
Spiel bewies jedoch, daß trotz der Niederlage die Braunshardter Mann=
ſchaft
nicht nur ebenbürtig, ſondern in mancher Beziehung ſogar beſſer
iſt. Wenn es ihr nicht zu einem Siege reichte, ſo lag es daran, daß für
den beſten Stürmer Berck, den Torwächter und rechten Läufer Erſatz
geſtellt werden mußte und großes Wurfpech (5 Lattenſchüſſe) weitere
Erfolge nicht zuließ. Dazu wurden 3 Tore von dem kleinlich, jedoch gut
amtierenden Schiedsrichter nicht gegeben.
Braunshardts 2. Mannſchaft hatte auf eigenem Platze die 1. Mann=
ſchaft
von Eintracht Darmſtadt zu Gaſt und konnte nach ſchönem
offenen Spiele einen beachtlichen 7:2=Sieg herausſpielen.
1. Jugend Braunshardt 1. Jugend Rot=Weiß Darmſtadt aus=
gefallen
.

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der Reichspräſidenk und die Deukſchen Kampfſpiele.

Den zu den Deutſchen Kampfſpielen in Breslau vereinten
Turnern und Sportleuten entbiete ich meine herzlichſten Grüße!
Ich verbinde damit meine aufrichtigen Wünſche für guten Erfolg
des Wettſtreits, der diesmal im Oſten des Reiches turn= und
ſportfreudige Jugend aus ganz Deutſchland zuſammenführt.

DAS SIGNUM DER
III. DEUTSCHEN
KAMPFSPIELE
BRESLAU
26.22, JUN1 1930

Möge er die körperliche Ertüchtigung der deutſchen Jugend för=
dern
und zugleich den Gedanken der Volksgemeinſchaft ſtärken!
Dann werden die Kampfſpiele eine große vaterländiſche Aufgabe
erfüllen. gez. von Hindenburg. Ehrenſchirmherr für die Deut=
ſchen
Kampfſpiele in Schleſien 1930. Ehrenbürger der Stadt
Breslau.

* Fußball im Kreis Südheſſen.
Das letzte Verbandsſpiel eine Kataſtrophe!

Man hatte ſchon halbwegs damit gerechnet, daß die Bergſträßer
durch eine letzte Kraftentfaltung in Lampertheim Sieg und Punkte
holen würden und ſich ſo an die Mittelgruppe ſtellen könnten. Das
Gegenteil war der Fall Starkenburgia Heppenheim verlor gegen
Olympia Lampertheim nicht weniger als 0:10! Gewiß, die Leute vom
Galgen ſtanden nicht in beſter Aufſtellung; trotzdem dieſe Niederlage
iſt zu beachten. Lampertheim konnte auf der ganzen Front imponieren,
durch dieſen eindrucksvollen Sieg ſetzten ſie ſich mit klarem Vorſprung
an die Spitze der Mittelgruppe.
Zahlreich waren, durch herrliches Wetter begünſtigt, die freund=
ſchaftlichen
Begegnungen. Verſchiedene Vertreter des Krei=
ſes
konnten beachtenswerte Erfolge erzielen; nur drei Vereine unſeres
Kreiſes waren ſpielfrei. Die Reſultate lauten:

Olympia Lorſch Arm. Rheingönnheim . . .
6:3,
VfL. Lampertheim Sp.Vg. Plankſtadt . . ..... 0:4,
VfR. Bürſtadt Viktoria Neuhäuſen ...."
. 4:2,
Conc. Gernsheim SV. 98 Darmſtadt (Erſatzliga) . 4:2,
Spv. Hochheim Union Darmſtadt . . . . . . 0:4,
Norm. Pfiffligheim FV. Abenheim (Samstagſpiel) 3:1,
Norm. Pfiffligheim FV. Bellheim (Sonntag) . . 9:1,
Spv. Horchheim FC. Oppau ...
... 1:3.

Die Lorſcher hatten es nicht beſonders ſchwer, in ihrer derzeitig guten
Form einen glatten Sieg gegen die Rheingönnheimer Gäſte zu holen.
Das Spiel war recht intereſſant; man konnte bei der ungewöhnlichen
Hitze mit den gezeigten Leiſtungen beider Mannſchaften voll zufrieden
ſein. Die VfL.=Leute wurden von ihren Gäſten unerwartet glatt ge=
ſchlagen
. Der Vertreter unſeres Kreiſes war reichlich erſatzgeſchwächt.
Die Bürſtädter mußten ſich gewaltig anſtrengen, um den Ligaanwarter
Nenhauſen niederzuringen. Bei Halbzeit ſtand die Partie unentſchie=
den
(1:1). Der Ligaanwärter des Rieds, Conc. Gernsheim, brachte es
bei annehmbarer Leiſtung fertig, die ſpielſtarke Ligareſerve von 98
Darmſtadt zu ſchlagen, nachdem die Partie vorerſt verloren war. Die
Hochheimer können in letzter Zeit nicht mehr überzeugen. Auch gegen
den Vertreter des Kreiſes Starkenburg, Union Darmſtadt, leiſteten ſie
nicht viel. Ein guter Vertreter des Kreiſes war Normannia Pfifflig=
heim
. Am Samstag abend konnte Pfiffligheim bei ſchönem Spiel 3:1
und am Sonntag gegen die allerdings nicht allzu ſtarken Bellheimer gar
9:1 gewinnen auf alle Fälle beachtenswerte Reſultate. Die Horch=
heimer
waren bei aller Anſtrengung den Gäſten von Oppau nicht ge=
vachſen
. Das Spiel war ebenſo intereſſant wie ſchön. Die Tabelle
nach dem letzten Verbandsſpiel ſieht nun ſo aus:

Olympia Worms . ."
Olympia Lorſch . ."
VfR. Bürſtadt
Sportverein Horchheim".
Olympia Lampertheim
FV. Biblis
VfL. Lampertheim
Starkenburgia Heppenheim
Sportverein Hochheim.
Normannia Pfiffligheim
Sportverein Herrnsheim
FV. Hofheim . .

V5 32 12 2 R. 12 25 A 24 22 21 22 10 21 22 10 20 22 12 18 22 13 16 3 12 14 2. 14 12

Die ſchweizeriſche Elf gegen Deutſchland.
Zu dem am kommenden Sonntag in Zürich ſtattfindenden
Fußball=Länderkampf SchweizDeutſchland ſtellen die Eidgenoſſen
die gleiche Mannſchaft ins Feld, die am 13. April in Baſel gegen
Ungarns Berufsſpieler ein ehrenvolles 2:2 erzielte. Die Mann=
ſchaftsaufſtellung
lautet:
Paſche (Grashoppers);
M. Weiler (Grashoppers), Ramſeyer (Bern);
de Lavallaz (Grash.), Spiller (Zürich), Regamey (Grash.)
Stelzer, Baumeiſter, Roomberg, Lehmann, Graſſi (Chiaſſo)
(ſämtlich F.=C. Zürich).

Mannheimer Mai=Pferderer

Wie zu erwarten war, haben die Mannheimer
en Rennſtällen großes Intereſſe erweckt. Für die
markt=Sonntag ſtehen noch 107 Pferde im Proor=
muarkt
=Dienstag ſind 112 Startberechtigungen gewa
ganzen Linie mit gutbeſetzten Feldern zu rechnen
Weiſe iſt das Programm ſehr abwechſlungsreich ga.
60 000 Mark reich ausgeſtattet, ſo daß es auch die
rials anzuziehen vermochte. Es ſei für die ausws
Nennen und des Maimarktes noch beſonders darg
auf faſt allen wichtigeren Stationen Sonntag
ten nach Mannheim bzw. nach Ludwigshafen au

Ehr
ätä

Die deutſche Rugby=Fünfzehn gegen Spanien.
ſpiel gegen Spanien, das am 18. Mai in Dresde
hat der Deutſche Rugby=Bund folgende Mannſcha
Neuenheim; Botzong=Heidelberger RK., Schwane
Prinz=SC. 80 Frankfurt, Weſtermann=Odin Hann!
ver 78, Sander=Odin Hannover; Berg I und 9
SC. 80 Frankfurt; Lücke=Odin Hannover, Hartle=
Amann=RG. Heidelberg, Wunderlich=ASC. Leipz o
Heidelberg.
Frankreichs Pokalmeiſter 1930. Im Beiſein d.
ſidenten Doumergue fand im Parilſer Colombes=S
um den Fußball=Pokal von Frankreich ſtatt, für da
und der Racing=Club des France Paris qualifizier 4e
lauf der regulären Spielzeit ſtand der Kampf 1:00
längerung ſiegte dann der FC. Sete mit 3:1,
Wormatia Worms in Paris. Wormatia Wo= Spei
menden Sonntag in Paris. Der Heſſenmeiſter 7Ho
gegen den Pariſer Meiſter Club Francais ( Fre=
tragen
.

35. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſe Ele

2. Tag der 1. Klaſſe. In der Vormit
von 26. April fielen: 2 Gewinne zu je
95 328; 4 Gewinne zu je 2000 RM. auf Nr.
6 Gewinne zu je 1000 RM. auf Nr. 90 182,
16 Gewinne zu je 800 RM. auf Nr. 6897, 3494
159 394, 258 546, 311 771, 383 024; 28 Gewin
auf Nr. 15 617, 40818, 59 767 85 058, 94 152.
223 108, 282 128, 284 586, 315 523, 326 895,
ferner wurden gezogen: 104 Gewinne zu je 200
winne zu je 120 RM. In der Nachmit=
fielen
: 2 Gewinne zu je 100 000 RM. auf Nr.
zu je 10000 RM. auf Nr. 318 425: 2 Gewinn
auf Nr. 266 323; 2 Gewinne zu je 3000 RM
10 Gewinne zu je 800 RM. auf Nr. 159 673,
226 531, 241 765: 22 Gewinne zu je 500 RM. au
87 398, 105 888, 170 197, 205 186, 207 805,
346 745, 349 724: ferner wurden gezogen 94 C
RM. und 300 Gewinne zu je 120 RM. Di
Nachmittagsziehung gezogenen beiden Haupt
100 000 RM. fielen auf Nr. 83 493 in Abteilun
und in Abteilung II nach Berlin. Die Ziel
der 35./261. Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenl
23. und 24. Mai 1930 ſtatt. Ohne Gewähr.

HI
1

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Dienstag, 29. April. 16: Hausfrauen=Nachm
Hausfrauenvereins. Kochtante: Was man mit 9
kann. O 16.50: Wally Baumann: Von zwei deutſ
Monika Hunnius und Ruth Schaumann. o
Konzert. Kalman: Großes Potpourri aus Grä
Lehar: Slowfox aus Das Land des Lächelns‟
Keuſche Suſanne. Marſch. O 18.05: Hilde Maria
ihren Erzählungen Aerztinnen und Der Beſuch
18.35: Stuttgart: M. Grieſebach: Wie man
O 19.05: Stuttgart: Dr. Grieſinger: Schulangſt
19.30: Stuttgart: Szenen aus Mignon. Na
A. Thomas. o 20.45: Stuttgart: Das böſe Weib
mit Muſikeinlagen. O 21.45: Stuttgart: Kammer=!
Märchenerzählungen für Klavier, Viola und Klarit
Trio für Klavier, Viola und Klarinette.

Königswuſterhauſen.

Deutſche Welle. Dienstag, 29. April. 9:
Spiel der 5. Klaſſe einer Berliner Volksſchule. 4
O 10: Programm=Muſik. 6 12: Franzöſiſch für
Künſtleriſche Handarbeiten: Wie webt man ein
Leipzig: Konzert. O 17.30: H. Kyſer: Die
O 17.55: Dr. Kayſenbrecht: Das Verhältnis von
einſt und jetzt. O 18.20: Prof. Dr. Brugſch: Frü
Stoffwechſel. O 18.40: Franzöſiſch für Anfänger.
mann, M. d. R.: Arbeiterbildung. e 19.30: P
Prüfung, Nutzen und Mißbrauch der Heilmitte
Konzert. Weber: Ouv. Rübezahl Monti:
natale de pierrot. Nevin: Ein Tag in Ve
Spielzeug und Waldnixen. Urbach: Im Roſen
dani: Caro mio ben. Arie. Komzaf: Volksliedd
Dvorat: Ein Tanz. Meyer: Serenade.
alte Spieluhr. Strauß: Nordſeebilder. Fal
Der liebe Auguſtin. o 21: Ein Falliſſement.
Björnſtierne Björnſon. Anſchl: Zeit, Weiter.

Wetkerbericht.

Unſere Wetterlage wird durch den Einfluß
herrſcht, welche ſich vom Nordmeer in ſüdöſtlicher
Feſtland erſtreckt. An der Südſeite haben öſtliche 2
chaft und nach Gewitterſtörungen leichte Abkühlun
Fallgebiet über der Biskaya hat ſich ſeit geſtern we
ſomit eine Verſchärfung der Druckgegenſätze hervorg.
fluß dürfte ſich vorübergehend auswirken, wobei
und ſpäter auch einzelne Gewitterſtörungen oder ger
chläge nicht ausgeſchloſſen ſind.
Ausſichten für Dienstag, den 29. April: Zeitweiſe
Temperaturen zunächſt wenig verändert, ſpäte
witterſtörungen mit Niederſchlägen.
Ausſichten für Mittwoch, den 30. April: Leichte
und aufheiternd.

Hauptſchriſtlentung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; ſ.
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Spoll
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: *
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. 2
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: W
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Dal
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Die heutige Nummer hat 16 Se

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[ ][  ][ ]

Dienstag, den 29. April

Mitarbeiter: Trotz der Verbilligung des Geldes hat
ades Baumarktes nicht ergeben, ſo daß die Sägewerks=

genheit um den Abſatz ihrer Bauhölzer ſind. Es gehen
och Kanthölzer, noch beſäumte Bohlen. Selbſt Verſcha=
jenig
geſucht und nur bei gedrückten Preiſen unterzu=

ren hat ſich das Geſchäft in Tiſchlerhölzern ein wenig
newerke in Oſtdeutſchland konnten Einſchnitte nach Sach=
weniger
nach dem Rheinland und nach Weſtfalen ver=
er
Reihe richtete ſich das Intereſſe des Holzhandels auf
ehr weit vorgeſchrittenen Einſchnitte in ruſſiſcher
zweifelos dem polniſchen Schnittholz vorgezogen wer=
Struktur und ſonſtige Beſchaffenheit letzteres Material
Wichtigkeit iſt die Feſtſtellung, daß die Ruſſen, die noch
iner Abladung ſtark im Rückſtand waren, durch gewal=
gen
den Verſand der geſamten nach Deutſchland ver=
a
0 Feſtmeter ermöglicht haben. Bis zu den in den
fetzten Endterminen ſind ſämtliche Verladungen der
nblöcke erledigt worden. Wäre nicht die Geſchäftslage
anzen ungünſtig, ſo hätte die Menge ruſſiſchen Stamm=
den
Sägewerken eingeſchnitten worden iſt, keinen Ein=

arktlage gemacht. Angeſichts der augenblicklichen Ver=
Ifſen die Menge von 60 000 Kubikmetern Schnittholz,
fſiſchen Stammblöcken entſtanden iſt und entſtehen wird,
und eindrucksreicher Faktor für den deutſchen Schnitt=
ſen
. Auch der Abſatz oſtpreußiſchen Schnittholzes leidet
oten in Ruſſenhölzern. Mäßig belebt hat ſich das Ge=
zern
, ohne daß etwa die Lage der Möbeltiſchlerei gün=
väre
. Die Kreditverhältniſſe im Möbeltiſchlereigewerbe
Die Barmittel der meiſten Betriebe ſind ſehr beſchränkt.
Lage des Baugewerbes. Stille und öffentliche Zuſam=
r
zur Beunruhigung des Marktes bei. Vor einigen
eine große Berliner Baufirma mit erheblichen Ver=
vent
geworden.
Wirtſchafkliche Rundſchar.
hlung für Reichsbahn=Vorzugsaktien. Gemäß Be=
iltungsrats
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft wird
jahr 1929 auf die Vorzugsaktien Serie 4 und 5 eine
3 von 7 Prozent verteilt. Die Reſtdividende (3½ Pro=
4. April 1930 ausgezahlt. Desgleichen erhalten die
rie 14 7 Prozent. An die Inhaber von Zertifi=

nd 2 der Reichsbank über Vorzugsaktien Serie 4 und 5
ichsbahngeſellſchaft wird die Reſtdividende, die auf die
ate vertretenen Vorzugsaktien entfällt, unverkürzt auf
böſchein Nr. 8 bzw. Nr. 4 vom 29. April 1930 ab bei
ſung vorgeſehenen Zahlſtellen ausgezahlt. Auch der
laufenden Geſchäftsjahres 1930 hat infolge des Nie=
d
irtſchaft die vorgeſehenen Einnahmen nicht gebracht.
ind bis zum 1. April 1930 um rund 100 Millionen
wartung zurückgeblieben. Das bei der letzten Tagung
UEProgaff
cates beſchloſſene Einſchränkungsprogramm mußte
leiben.
furt a. M.
chten über eine bevorſtehende Großfuſion im Bau=
von
verſchiedenen Zeitungen veröffentlichten Nach=
unmittelbar
bevorſtehende Großfuſion im Bau=
Von zu
Zuſammenſchluß der Dyckerhoff u. Widmann A.=A.,
Igemeinen Baugeſellſchaft Lenz u. Co., Berlin, der
u. Francke A.=G., Berlin, und der Huta=Hoch= und
Breslau erfahren wir von maßgeblicher Seite, daß
der eine derartige Fuſion bisher nicht ſtattgefunden
mit die veröffentlichten Angaben den Tatſachen weit
uranz=Geſellſchaft Mannheim. In der G.=V., in der
ihn Vorzugsaktien vertreten waren, käm es zu einer,
Dividendenhalbierung zu erwarten war, ausgedehnten
O ktionär kritiſierte zunächſt den Zeitpunkt der Kapitals=
90 irspflege ließ viel zu wünſchen übrig. Ohne die Re=
hrur
, hätte man für 1929 trotz des ungünſtigen Verlaufs
de leicher Höhe halten können, zumindeſt aber nicht eine
halll ng vornehmen können. Die Verwaltung blieb dem=
iu
. ) Anſicht feſt, daß die Dividendenhalbierung durchaus
1 uch ſie hoffe, im laufenden Jahre die Dividende wie=
z
nen. Die mit 2,3 Millionen, ausgewieſenen Debitoren
m 1n Jahr um rund 465 000 RM. vermindert, denen ein
1 gang an Kreditoren gegenüberſtehe. Die Prämien=
elin
den erſten zwei Monaten 1930 weiter geſtiegen.
der Abſchluß einſtimmig genehmigt. Die ſatzungs=
en A. R.=Mitglieder wurden wiedergewählt. In der
1V. der Schiffahrts=Aſſecuranz=Geſellſchaft, in der
r! rtreten waren, wurden die Regularien mit 1 bzw.
bewilligt.
r) in Mailand. Eine Unterſuchung in der Angelegen=
ASnöver mit Kunſtſeideaktien an der Mailänder Börſe
triellen und Großſpekulanten Bruſadelli ſowie gegen
er Banca Commerciale, Cattaneo, geführt worden
riere della Serra zur Ausſtoßung Cattaneos aus
irtei geführt. Cattaneo hatte Bruſadelli über die
a Commerciale unterrichtet, die u. a. darin beſtan=
pekulanten
dadurch einen Druck auszuüben, daß von
Lieferung der blanko verkauften Kunſtſeideaktien
illte. Aus der Kenntnis dieſer Maßnahmen konnte
ieben und anſehnliche Gewinne erzielen.

2.

roduktenbericht vom 28. April. Bei unveränderten
Uslandes und Zurückhaltung des Konſums verkehrte
Haltung. Man notierte im nichtoffiziellen Verkehr
RM. per 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen

3134,50, Roggen inl. 1919,25, Braugerſte aus
252425, Futtergerſte 17,7520, ſüdd. Weizenmehl,
ſüdd. Weizenauszugsmehl 48,75, ſüdd. Weizenbrot=

Lggenmehl 7060proz. Ausmahlung 28,5033, feine
reber 12,5012,75, Leinſaat 40.
gduktenbericht vom 28. April. Die Tendenz an der
eborſe war ruhig. Es wurden bezahlt für Weizen
T 48 Kilo, gut, geſund und trocken 300. Roggen
18/,50, Sommergerſte 205210, Hafer 187,50190,
4445, dito niederrh. 43,7544,75, Roggenmehl 27

Ehmarkt vom 28. April. Dem heutigen Großvieh=
ren
: 27 Ochſen, 166 Bullen, 274 Kühe, 375 Färſen,
Te, 2367 Schweine und 10 Ziegen. Bezahlt wurden
Sullen 4152, Kühe 1646, Färſen 4259, Kälber
2 Schweine 6268, Ziegen 1224. Marktverlauf:
9. Ueberſtand; mit Kälbern mittelmäßig, geräumt;
Ymarkt vom 28. April. Dem Frankfurter Groß=
Beführt: Seit dem letzten Markt 122 Rinder, 1290
W Bullen, 483 Kühe, 360 Färſen, 421 Kälber,
Gweine. Bezahlt wurden pro Zentner Lebend=
3259, b) 5254, b1) 4550, Bullen a) 5350,
D50, b) 4245, c) 3741, d) 2836, Färſen
D 452, Kälber b) 7882, c) 7277, d) 6071,
Schweine b) 6366, c) 6567, d) 6567, e) 6366.
* kuhig, nahezu ausverkauft; Schweine ſehr ruhig,
verſtand; Fettſchweine ſchwer verkäuflich; Kälber
Bgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1 90100, dito 2
2: Kuhfleiſch 2 6575, dito 3 5565, Kalbfleiſch 2
Elich 1 9095, Gefrierfleiſch, Vorderviertel 58, Hin=
aftsgang
ſchleppend. Marktverlegung:
er 2, auf Freitag, den 30. Mai (Himmelfahrt),
Aittwoch, den 4. Juni (jüdiſche Feiertage) Ver=
Droßvieh= Kälber= und Schafmarkt Schwein
n abgehalten von Montag, den 9., auf Diens=
Pfingſten).

Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.

Frankfurt a. M., 28. April.
Auch zu Beginn der neuen Woche verkehrte die Börſe in ſehr ſtiller
Haltung. Die uneinheitlichen Auslandsbörſen konnten keine Anregung
bieten, vor allem aber verhinderte der andauernde Ordermangel wieder
eine Belebung des Geſchäftes. Im Anſchluß an den etwas feſteren
Schluß der Samstagsbörſe war die Stimmung jedoch eher freundlicher.
Man erwartet, daß im Hinblick auf die anhaltende Flüſſigkeit des Geld=
marktes
der herannahende Zahltag keine Schwierigkeiten bereiten wird,
zumal die Engagements weiterhin recht gering ſein dürften. Die Kurſe
waren im allgemeinen zunächſt etwa behauptet; nennenswerte Ab=
weichungen
gegen den Samstagsſchluß traten nur vereinzelt ein. Reichs=
bahn
=Vorzugsaktien waren auf die 7proz. Dividendenausſchüttung wieder
lebhafter gefragt und erneut 34 Prozent höher. Regere Nachfrage er=
hielt
ſich außerdem für Reichsbankanteile, die erneut 2 Prozent anziehen
konnten, und für Dt. Erdöl, die weiter 1 Prozent gewannen. Ferner
lagen am variablen Markt Junghans, für die am Samstag mangels
Materials kein Kurs zuſtande gekommen war, gegen den letzten Kurs
5½ Prozent feſter. Dagegen waren in Aſchaffenburger Zellſtoff auf die
erwartete Dividendenkürzung erneut Abgaben" zu beobachten (minus
3 Prozent). Montanwerte lagen bei minimalem Umſatz eher etwas
ſchwächer. Mannesmann und Rheinſtahl gaben bis zu 1 Prozent nach,
J. G. Farben eröffneten vollkommen unverändert. Elektrowerte waren
knapp behauptet. Später konnten ſich Aku 2 Prozent erholen. Auch Kali
Salzdetfurth waren gefragt und 3 Prozent höher. Deutſche Anleihen
zogen bei lebhafter Nachfrage weiter an. Von Auslandsrenten waren
Türken etwas geſucht.
Im Verlaufe ging das Geſchäft noch weiter zurück. Regeres In=
tereſſe
beſtand lediglich für Holzmann, die auf den günſtigen Abſchluß
2 Prozent und ſpäter erneut 1 Prozent gewannen. Sonſt waren die
Kursveränderungen gering, die Grundſtimmung blieb jedoch freundlich.
In Aku wurden weitere Deckungskäufe vorgenommen. Pfandbriefe blie=
ben
gefragt.
Die Abendbörſe verlief äußerſt ruhig. Auf die unverändert
gebliebene Dividende bei Aſchaffenburger Zellſtoff konnte ſich der Kurs
dieſes Papieres faſt 10 Prozent auf 147 erholen. Die Börſe iſt ſehr ent=
täuſcht
über kürzlich aus Aufſichtsratskreiſen ſtammende Informationen
über Dividendenkürzung. Der Farbenmarkt ſetzte zu Beginn zwar eine
Kleinigkeit ſchwächer ein, blieb aber im Verlauf behauptet. Etwas er=
holt
auch in Verbindung mit der Bewegung am Zellſtoffmarkt Wald=
hof
. Die übrigen Märkte waven ungefähr behauptet. Im Verlaufe der
Börſe blieb das Geſchäft klein, die Kursbewegung jedoch eher freund=
licher
. Der Rentenmarkt zeigte für deutſche Anleihen weiter feſtere
Kurſe. So konnten Altbeſitz bis 59,10 anziehen. Nachbörslich hörte
man Farben 178½.
Berlin, 28. April.
Nachdem ſchon im heutigen Vormittagsverkehr die Feſtigkeit der
Altbeſitzanleihe eine freundlichere Stimmung hervorgerufen hatte, er=
öffnete
die heutige Montagsbörſe für Aktien in ruhiger, aber freund=
licher
Haltung. Die Provinzkundſchaft und das Ausland zeigten, viel=
leicht
im Zuſammenhang mit dem optimiſtiſchen Monatsbericht der Dedi=
bank
, einiges Kaufintereſſe, das wiederum bei der Spekulation etwas
Deckungs= und Rückkaufsneigung auslöſte. Das Geſchäft an den Aktien=
märkten
war aber wieder ſehr klein, und die Kursveränderungen hielten
ſich im allgemeinen in engſten Grenzen. Einige ſchon am Samstag favori=
ſierte
Werte blieben weiter geſucht und zeichneten ſich durch Feſtigkeit
aus. Das Hauptintereſſe der Spekulation konzentrierte ſich auch heute
auf den Markt der feſtverzinslichen Werte und Anleihen, und die Suche
nach hochwertigen Anleihepapieren nahm ihren Fortgang. Auch im
Verlaufe blieben die feſtverzinslichen Werte bevorzugt, während von
Aktien nur Spritwerte und A.G. für Verkehrsweſen, angeblich auf Aus=
landstransaktionen
, ſtärkere Beachtung fanden. Die übrigen Märkte
lagen ruhig, aber nicht unfreundlich. Später wurde es in Kunſtſeide=
werten
lebhafter, und der Aku=Kurs zog auf gute Käufe wieder bis auf
114 Prbzent an. Aber weder dieſe Sonderbewegung nach oben noch
eine weitere Abſchwächung der Mansfeldaktien (761 nach 79) konnte
die Allgemeintendenz nach der einen oder anderen Seite weſentlich be=
einfluſſen
.

Die Berliner Metallnotierungen vom 28. April 1930 ſtellten
ſich für Elektrolytkupfer auf 133.25 RM., Originalhüttenalumi=
nium
190, desgl. 194, Reinnickel 350, Antimon Regulus 61 bis 63,
Feinſilber 58.25 bis 60.25 RM.

Amerikaniſche Kabelnachrichken.

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 28. April:
Getreide. Weizen: Mai 104½, Juli 107, September 110½, De=
zember
115½; Mais: Mai 81¾, Juli 83½, September 85, Dezem=
ber
78½; Hafer: Mai 41½, Juli 42½, September 42½, Dezember
44¾; Roggen: Mai 61½, Juli 67½, September 71¾, Dezember 75.
Schmalz: Mai 10,12½, Juli 10,37½, September 10,55.
Fleiſch. Rippen ; Speck, loko 13,75; leichte Schweine 9,60
bis 10,30, ſchwere Schweine 9,40 bis 10,10; Schweinezufuhren:
Chicago 40 000, im Weſten 110 000.
Baumwolle: Mai 15,69, Juli 15,80.
Es notierten nach Meldungen ausNewYork am 28. April:
Schmalz: Prima Weſtern 10,85; Talg, extra, loſe 6½.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 123½, Hartwinter
109½; Mais 91½; Mehl 5,455,80; Getreidefracht: nach Eng=
land
1,6 bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent 7 bis 8 Cents.
Kakao. Tendenz: unregelmäßig; Umſätze: 47: Loko: 8½;
Mai 8,29, Juni 8,42, Juli 8,58, September 8,87, Oktober 8,95,
Dezember 8,95.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Nach den Berechnungen der Statiſtiſchen Abteilung der Metall=
geſellſchaft
A.=G., Frankfurt a. M., ſtellte ſich die Kupfer= Hüttenproduk=
tion
der Welt im März 1930 auf 136 764 Tonnen gegen 129 622 Tonnen
im Februar 1930 und 165 213 Tonnen im Monatsdurchſchnitt 1929.
Der Reichsverband, der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſen=
ſchaften/Raiffeiſen
e. V. wird ſeine erſte große Tagung als Deutſcher
landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaftstag am 3. und 4. Juli in Stuttgart
abhalten.
Das abgelaufene Geſchäftsjahr der Vereinigten Schuhſtoffabriken
A.=G., Fulda, hatte ſehr unter der ungünſtigen Konjunktur zu leiden
und aus dem auf etwa 100 000 RM. reduzierten Reingewinn (im
Vorjahre 31 709 RM.) wird eine Dividende nicht verteilt werden kön=
nen
(im Vorjahre 4 Prozent). Generalverſammlung 31. Mai.
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat mit Wirkung vom
B. April ab ihre Preiſe mit rund 2 Prozent ermäßigt.
Die nach einer von anderer Seite gebrachten Meldung auf einen
Streit zwiſchen der Gemeinde Altendiez und der Gewerkſchaft Nachod in
Diez zurückgeführte Einſtellung der Kalktransporte auf der Lahn iſt
nach einer Auslaſſung der Gewerkſchaft Nachod lediglich auf Abſatz=
mangel
zurückzuführen, der in der Stillegung des Hüttenbetriebes eines
bisher als Hauptabnehmer auftretenden rheiniſchen Stahlwerkes be=
dingt
iſt.
Der Mitteleuropäiſche Binnenſchiffahrtsverband, in dem die maß=
gebenden
Schiffahrts= und Kanalvereine aus Deutſchland, Oeſterreich,
Ungarn, der Schweiz und der Tſchechoſlowakei vereinigt ſind, wird die
Tradition der Vorkriegs=Verbandstage des Deutſch=Oeſterreichiſch= Unga=
riſch
=Schweizeriſchen Verbandes für Binnenſchiffahrt wieder aufnehmen
und vom 15.17. Mai 1930 in Stuttgart ſeinen erſten Verbandstag
abhalten.
Der Aufſichtsrat der A.=G. für Zellſtoff= und Papierfabrikation,
Aſchaffenburg, hat auf Grund des Abſchluſſes für 1929 beſchloſſen, der
auf den 11. Juni einzuberufenden Generalverſammlung die Ausſchütt=
tung
einer Dividende von wieder 12 Prozent vorzuſchlagen, wenngleich
die Lage in der Zellſtoff= und Papierinduſtrie in letzterer Zeit ſich
ungünſtiger geſtaltet hat.
Der Konjunkturrückgang in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie, den
man nach den Feiertagen erwartet hatte, iſt nicht eingetreten. Mit dem
Fortbeſtehen des guten Beſchäftigungsgrades beurteilt man nun auch
in Fabrikantenkreiſen die allgemeine Lage bedeutend günſtiger als vor
den Feiertagen und teilweiſe ſogar wieder die Weiterentwicklung ſehr
optimiſtiſch.
Die Finnländiſche Staatsbank hat den Diskontſatz auf 6½ Pro=
zent
herabgeſetzt.
Die diesjährige 14. Schweizer Muſtermeſſe in Baſel wurde am
27. April eröffnet. Die Meſſe iſt von 1090 Teilnehmern beſchickt wor=
den
gegen 1083 im Vorjahre. Die ausgenutzte Fläche iſt 10 360 Quadrat=
meter
groß, und an Platzmieten wurden 489 000 Schweizer Franken ein=
genommen
gegen 485 000 Schweizer Franken im Vorjahre.

Berliner Kursbericht
vom 28. April 1930

Oeviſenmarkt
vom 28. April 1930

M H
Danatbank
.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Rf
230.50
149.50
143.50
109.50
159.
108.875
171.
Rea
142.
187.75
65.50
180.75
168.125
102.25

ee
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe

157
138.75
179.
124.25
107.375
110.50
223.50
101.
105.50
105.
50.
87.
107.75
78.

Mae
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln. Alkal=
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Verä
70.50
390.
150.25
96.50
229.875
76.
35.
67.
113.
78.
182.25
17.
66.
53.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo.
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien

Paris

R
100 finn. Mk./ 10.533
100 Schilling/59.00
100 Tſch. Kr. / 12.399
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronend
100 Kronen
100 Kronen
1 E=Stg.
1 Pap. Peſt
1 Dollar
100 Belga 158.405
00 Lire 21.92
100 Francs /16.40

ungſcel
73.13
3.036
168.35
111.96
112.01
112.44
20.337
1.619
4. 1835

riefſ
3.27

0.553/ Schweiz
59. 12 Spanien
12.419/Danzig
Japan
3.042/Rio de Janeir
168. 69/Jugoſlawien
112.18/Portugal
112.23/Athen
112.66/Konſtantinope
20.377/Kairo
1. 623/Kanada
4. 1915füruguag
18.5251Fsland
21.96 Tallinn (Eſtl.)

16.44 Riga

Währung Wr Brief 100 Franken 81. 12 81.28 100 Peſetas 51.92 52.02 1100 Gulden 8:.34 81.50 1 Yen 2.066 2.072 ſ1 Milreis 0.496 0.498 1100 Dinar 7.408 7.422 100 Escudos 18.78 18.82 1100 Drachm. 5.435 5.445 1 türk. 2 1 ägypt. 2 20.86 20.90 1 canad. Doll. 4.177 4.185 1 Goldpeſo 3.856 3.864 100 eſtl. Kr. 92.08 92.26 100 eſtl. Kr. 111.51 111.78 1100 Lats 80.59 80,75

Frankfurter Kursbericht vom 28. April 1930.

%Dtſch. Reichsanl.,
6% Baden......"
8% Bahern...."
89 Heſſen v. 27
v. 29
6 2 Preuß. Staats=
unl
. . . . . . .. . . .
8% Sachſen ...."
Thüringen

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
.
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö
ungsſch. (Neub.

Antg
Dtſche.
bietsanleihe

Baden=Buder
628 Berlin
8% Darmſtadt v. 26
Fran!f. a. D
Mainz..
8% Mannheim.
8% Nürnberg. .

Mic
871
79
99.5
79.5
91
92
93.25
98.75
78.5
E3 25

ſ. Landesbk.
Goldpfbr. ..

½2

Dt. Komm. Sar
mel=Ablöf.=Anl.
+Ausl. Ser.
Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Ahl. (Neubeſitz)

97.5
81,

f.0. Farben Bonds 109
6 Bosn. L.E.B. 33

55.75
73.5

16

2 Beſſ. Landesbt.
Goldpfbr.
Goldob
4½%r Heſſ. 20s.
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . .."
20 Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr.
Goldobl.
89 Darmiſt. Komn
Landesbk. Geld
8½Kaſſeler Land. Goldpfbr..

58.4
11.3

91
78.5
90.5
87
92.5
92.5

Re
23

Berl. Hyp.=Bk.
Liqu.=Pfbr
Frkf. Hyp.=Bk.
Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bf.
Lig. Pfbr.
% Mein.Hyp.=Bk.
Lig.Pfbr
% Pfälz. Hyp.=Bk.
Lia. Pfbr.
2o Preuß. Boden=
cred
.=Bank
2a Lig. Pfbr.
97 Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bank
Lig. Pfbr
Rhein. Hyp.Bk.
Lia.
Rhein.=Weſtf
Bd.=Credit.
Südd. Bod.=
Cred.=Bant
Lig. Pfbr.
Bürtt. Süp.-T

Daimler=Ben=
6 Dt. Linol. Werkel
82.25

½ Klöckner=Wer
Mainkraftwerk
Mitteld. Stahl
vert
Salzmann u.
%Ver. Stahlwerf
Voigtck Häffne=

L. Inveſt.
½2%0 Oſt. Schatz=
anw
...
Oſt. Goldrente
zvereinh. Numän
2%
O Türk. Admin.
1. Baddad
Zollank.
O Ungarn 1913
1914
Goldr.
1
1910
Aktien
FAlg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm.
AndregeNoris Zahn
FBaſt Nürnberg
Bemberg J. P.
Bergm. El.=Werke.
BrotonBoverickCie.
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen...
fEemen: Keidelberg
Karlſtadt
G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade .
ſContin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz A. G.
Dt. Atl. Telegr. ...
Eifenh). Berlin
Erdöl ......."
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt.
inoleumwerk
2uckerhoff u. Wid=
mann

..l1

43.5
26.8

16.8
8.025

Me
24.25
20.5
114
172
123.5

132.5
142.5
194.25
58
368
180.5
257
41
123.5

ingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaum
Frkft. Gas.
Hof.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwer,
Geſ. f. elektr. Unter=
nehmungen
.. . .
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbr.
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer. .. ..
Hochtieſ Eſſen.
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie
Zlſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm
Kali Chenie
Aſchersleben.
Salzdetfurth.
Weſteregeln.
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R....
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke

210
Z.
93
110
50.25
37

177.25
69.5
38.5
180.5

107.5
112
96.75
111.25

B
120.5

156
124.5

229
102

Mannesm.=Röhren/106.25
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf. 1106.5
Miag, Mühlenbau. /132.75
MontecatiniMaild. 54.25
Motoren Darmſtadt/ 50
70.5
Deutz
Oberurſel /117
Nicolay, Hofbr.
Nürnberger Brauh.)
Oberbedarf ..
Otavi Minen .. . ./ 51.75
Phönix Bergbau ../103.5
Reiniger, Gebb. . /113
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm/146
Stahlwerke. . . /116
Riebeck Montan. . 1103
Roeder Gb. Darmſt. /104.5
Rütgerswerke ... ./ 70
Sachtleben A. G. . .1171
Salzw. Heilbronn. . 1207
Schöfferhof=Bind. 1264
Schramm, Lackfabr. 84.5
Schriftg. Stempel. /131
Schuckert Elektr. . . /187.1
Schwarz=Storchen./136
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Strohſtoff. Ver. . . . 193
Südd. Immobilien
Zucker=A. G./159
Svenska Tändſticksl347
Tellus Bergbau... /108.5
Thür. Liefer.=Geſ../101.5
Tucher=Brauerei.
nnterfranken.
Veithwerke .
18
Ver. f. Chem. Ind./ 80.5
Laurahütte ...
Stahlwerke"
Ultramarin . 147
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin. / 69.5
Voigt & Haeffner.!

Mie
Wegelin Rußfabrik
Zellſtoff Aſchaffbg.
Memel..
Waldhof..)
Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank ...
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Berl. Handelsgeſ.
Hypothenbk.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk..
Dt. Bank und Disc
Deutſche Effekten=
und Wechſelbank
Dresdener Bank..
Frankf. Bank. . . . .
Hyp.=Bank ...
Pfdbr.=Bk. . .. .
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp. Bank ..
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp. Bank..
Reichsbank .. . . . . .
Rhein. Hyp.=Ban
Südd. Bod.=Cr. Bk
Wiener Bankverein
Württb. Notenban

100
137.5
130-,
183
115.5
150
126.5

[ ][  ][ ]

Seite 14

Dienstag, den 29. April 1930

Wanderklub Falke
1916 Darmſtadt.
Sonntag, 4. Mai 30:
Wanderung
mit Damen
nach (7001
Dreieichenhain.
Abmarſch: Pünktlich
7 Uhr vormittags
Faſanerie.
Fahrtkoſten ca, 1 Mk.
Tiſchkarten im Klub=
lokal
und bei den
Führern:
Friedrich u. Fleiſchmann.

Darmſtadt.
5. Wanderung
am Sonntag, 4. Mai
Jugenheim-
Auerbach.
Abfahrt 8.02 Uhr
Hauptbahnhof.
Sonntagsfahrkarte
Auerbach 1 Mark
löſen.
Anmeldungen für
Kaffee uſw. bis zum
2. Mai 13 Uhr bei
Mitglied. Neudecker
vornehmen.
Unterwegs Zuſam=
mentreffen
mit VHC.
(7026
Worms.
Wäſche z. Waſchen,
Büg. u. Ausbeſſern
wird angen., billig.
Ang. u. A. 10 Gſch.*

Ab heute:

Bis auf weiteres:

Ab heute:

Der Groß-Film
Prinzessin

Der Film der die Welt eroberte!
Al lolson
der Niggersänger der Brodway-Bühnen, einer
der volkstämlichsten Namen in den Vereinigten
Staaten, in dem Welterfolgs-Tonfilm;

Oiala
The Singing Fool
nach der gleichnamigen weltbekannten

Operette von Gilbert, unter der Regie
von Robert Land.
Paris und Biaritz sind die
Schauplätze der an über-
mät
igen Situationen reichen
Handlung, die in der sogen.
großen Welt spielt.
In der Titelrolle die charmante
Carmen Boni,
ihre Gegenspielerin die popnläre
Marlene Dietrich
Ferner wirken mit:
Georg Alexander, Walter Rilla u. a.
Im Beiprogramm
TOAMT ALS
RILASTAR
Ein parodistisches Lustspiel in 2 Akten
und der Natur-Film:
PAS NZTAL

(Der singende Narr)

mit dem größten Schlager
Sohny Ber

Im Beiprogramm
Der entzückende Kurz-Tonfilm
X. Cugat u. seine Gigolos

Der soziale Sittenfilm:
Madame

Die Frau für diskrete Beratung.
Die ernste Seite dieses Films
steht mit aktnellen Sitten-
problemen
(8 218) eng im
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mich ſo weuig, Charlie, entgegnete ſie mit
Ich mag viel geflictet haben, vielleicht ſogar
des Erlaubten hinaus, bin aber ſtets treu zu
rt. Seltſam, daß wir Frauen ſo geneigt ſind,
ſpielen, auch wenn wir mit unſerem Gatten
n iſt ein lieber Kerl, und er hat mir jedesmal
eholfen, wenn ich mich in eine verrannt hatte.
ann kann ich mir nicht wünſchen.
ge Weile, bis Charlie ſich von ſeinem Staunen
wir unſere beſten Freunde kennen, ſagte er
ve Sie immer im ſtillen verehrt, aber ſo gut
habe Sie mir noch nie. Ich glaube wahr=
n
in dieſem Augenblick beneide.
npfte bei rauhem Wetter durch die Bucht von
zu. Eine Gruppe von Paſſagieren ſaß im
vielt ſich über die übrigen Gäſte einſchließlich
jay Vanderpool hereinſchlenderte. Sein ſtets
cht war diesmal leicht bewegt.
eine komiſche Sache paſſiert, ſagte er, und
Euch gewußt, was man in einer ſolchen Lage

einen Kuß gegeben, antwortete van Winkel

Sie erwiderte Vanderpool, während er ſich
en ließ, ſondern ein Matroſe, der vor meinen
fiel. Wäre es einer von Euch geweſen, ſo
nachgeſprungen ſein, aber es waren eine ganze
troſen da, ſozuſagen Kameraden des Mannes,
ich natürlich den Vortritt laſſen. Nachher
iſſensbiſſe darüber gemacht.
t der beſte Schwimmer auf der Univerſität
ann ſprang er auf und lief auf Deck. Die An=
ebenſo
eilig. Der Argonaut hatte gewendet
Gaſ
Zwei Boote waren unterwegs nach einem
ſich auf dem Waſſer abzeichnete.
arker? fragte Allan einen der Offiziere. Er
Sache in Kenntnis geſetzt werden.
ſchon überall geſucht, konnte ihn aber nicht
Sl der Offizier.
bch ef eine der Damen, ſie fiſchen jemanden aus
r iſt gerettet.
riſſen ihre Mützen vom Kopf und ſchrien
in den Booten antworteten in gleicher Weiſe.
waren in einem Zuſtand,größter Aufregung

Dienstag, den 29. April 1930
und eilten zur Reeling als die beiden Boote ſich dem Fallreep
näherten, ſodann ging ein Raunen beſtürzter Ueberraſchung durch
die Menge.
In einem Boote lag, triefend vom Kopf bis zu den Füßen,
aber mit einem Lächeln auf den Lippen, Charlie Barker, an ihn
gelehnt der Matroſe, der über Bord gefallen war. Charlie war
Zeuge des falles geweſen und, anſtatt ſich zu überlegen, was zu
tun wäre, wie Vanderpool getan hatte, war er dem Manne ins
Waſſer gefolgt. Als die Boote dieſen und ſeinen Retter erreich=
ten
, waren beide faſt erſchöpft und nahe dem Ertrinken.
Eine kleine Hand bot ſich Charlie als erſte dar, nachdem man
ihn an Bard gezogen hatte, und er ergriff ſie eifrig. Dann
wandte er ſich dem bewußtloſen Matroſen zu.
Nehmen Sie ihn in Obhut, Mr. Abertz, ſagte er zu einem
der Offiziere, und laſſen Sie ihm die beſtmögliche Pflege zuteil
werden. Bevor er das Bewußtſein verlor, murmelte er mehrere
Male, Mutter‟ Er hat alſo ſelbſt in dieſem Augenblicke nicht
an ſicht gedacht. Gib acht, Peggy, du wirſt dich ganz naß machen,
wenn du das tuſt."
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19. Kapitel.
Der König amüſiert ſich.
Wenn Charlie Barker Befürchtungen hinſichtlich der Möglich=
keiten
, den Reſt ſeines Geldes loszuwerden, hatte, ſo wurden ſie
zerſtreut, als er die Riviera erreichte.
Unter dem Vorwand, die Yacht müſſe einer gründlichen Rei=
nigung
unterzogen werden, überſiedelte er mit ſeiner ganzen Ge=
lellſchaft
nach San Juan les Pins in ein Hotel. Der Ort war
faſt ſchon leer, und der Hotelier weinte Tränen der Freude, als
Charlie das geſamte erſte Stockwerk mietete. Die Einwände
Peggys und der anderen brachte Charlie nur dadurch zum Schwei=
gen
, daß er erklärte, er werde das ganze Hotel mit Beſchlag be=
legen
.
Der Ort wurde bald gewahr, daß die Ankunft der amerika=
niſchen
Yachtgeſllſchaft ungeahnte Möglichkeiten bot. Die Ge=
ſchäfte
, die bereits im Begriff waren, ihre Pforten zu ſchließen,
hielten ſie weiter offen, Hochkonjunktur=Stimmung herrſchte in
der ganzen Kaufmannſchaft.
Eines Morgens verſuchte der Hotelier, Charlie mit einem
Wortſchwall, begleitet von lebhaften Bewegungen beider Hände,
die Herrlichkeiten des alljährlichen Blumenkorſos klarzumachen,
und drückte ſein Bedauern aus, daß die amerikaniſchen Reiſenden
dieſen nicht mitgemacht hatten.
Magnifique! Superbe! rief er ein über das andere Mal
in reſtloſer Verzückung. Schade, daß Monſieur nicht ſchon hier
war."
Dann machen wir einfach noch einen Blumenkorſo ant=
wortete
Charlie.

Der Franzoſe hielt dieſen Vorſchlag zuerſt für einen Scherz,
mußte aber bald erkennen, daß es ſeinem Gaſt bitter ernſt damit
war. Danach verbrachten die Beiden einige Stunden in ein=
gehender
Beratung. Als deren Ergebnis beim zweiten Frühſtück
bekannt wurde, gab es allgemein Staunen, das ſich alsbald in
heftige Widerſprüche auflöſte. Charlie blieb jedoch unbewegt.
Wenn wir keinen Karneval zu ſehen bekämen, hätten wir
nicht hierherzukommen brauchen, wandte er ein. Die Sache
iſt äußerſt einfach. Ich ſetze einen Preis für den ſchönſtdekorierten
Wagen und einen zweiten für die ſchönſte Dame aus. Danm
ziehen wir Alle Dominos an, ſetzen Masken auf und werfen Kon=
fetti
auf die Anderen, das iſt alles.
Wahrſcheinlich wirſt du dir die Konfetti aus Tauſend=Frank=
Noten ſchneiden laſſen und eine Villa als Preis ausſetzen, ent=
gegnete
Allan ſo beißend ſarkaſtiſch, wie er konnte.
Die Sache iſt wirklich unmöglich, erklärte de Mille. Kein
Menſch wird mittun, und wir allein machen uns lächerlich.
Ueber das Mittun braucht Ihr Euch keine Sorge zu machen
erwiderte Charlie. Der Hotelier verſicherte mir, der ganze Ort
werde auf den Beinen ſein. Die Unterſtützung der Gemeinde=
verwaltung
iſt bereits zugeſagt. Der Bürgermeiſter wird für
den Korſo einen Feiertag anſetzen und veranlaſſen, daß ſich die
ganze Bevölkerung beteiligt. Ich habe einen Wanderzirkus und
eine Schaubudenkarawane hierherbeſtellt, gegen Zuſicherung einer
Mindeſteinnahme. Wie Ihr ſeht, wird es ein großes Volks=
feſt
werden."
Charlies Feuereifer war ſo echt und dief gefühlt, daß niemand
ſich ihm entziehen konnte. Faſt eine Woche lang waren die
Freunde mit dem Ueberwachen der Ausſchmückung tätig und
feuerten die Geſchäftsleute an, ihr Möglichſtes zu dem Gelingen
des Feſtes beizutragen. Plakate wurden in allen Nachbarorten
angeſchlagen, und in den Lokalblättern erſchienen große Inſerate.
Der Erfolg war dementſprechend. Als der große Tag kam,
war Juan les Pins überfüllt mit Fremden, und der Wagen=
korſo
war prächtiger als der zur Zeit des Karnevals. Vom Morgen
bis ſpät abends herrſchte feſtliches Treiben in allen Straßen, be=
ſonders
auf dem Marktplatz. Einheimiſche wie Gäſte äußerten
ſich begeiſtert über das Gelingen des Feſtes.
Abends präſidierte Charlie einem Bankett, das er den
Honoratioren ſowie den Fremden von Diſtinktion gab. Die Tafel
bot das Erleſenſte, das in Juan aufzutreiben war, und die
edelſten Weine floſſen in Strömen. Der Höhepunkt des Abends
war jedoch unſtreitig Charbies Rede, zu der er von allen Seiten
ſtürmiſch aufgefordert worden war. Sein Glas erhebend, ſchloß
er ſie nach einer engliſchen Einleitung mit einem Trinkſpruch
auf franzöſiſch, der ſo ziemlich ſeine geſamten Kenntniſſe dieſer
Sprache verkörperte:
Vaime tu aimes, il aime, nous aimons, vous aimes,
Worte, die von den Franzoſen infolge Charlies eigenartigen
Ausſprache zwar ebenfalls nicht verſtanden wurden, aber wegen
ihres Anklanges an das Franzöſiſche von wildem Beifall be=
gleitet
waren.
(Fortſetzung folgt.)

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