Darmstädter Tagblatt 1930


16. April 1930

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lich 2maligem Erſcheinen vom 1. April
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Fronfſurt a. M. 1394.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 106
Mittwoch, den 16. April 1930.
193. Jahrgang

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jede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeſgene
auffräge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Natſonalbank.

Mintge Safmmenſtoße i Mattann.
inwürfen gegen die engliſche Polizei. Zerſtörung von Skraßenbahnleitungen und Straßenbahn=
wagen
. Boykokk brikiſcher Heilmitkel.
Frage des Journaliſten, ob England wohl an einer ſolſchen Rolle
ſein Vergnügen finden würde, beantwortete der Führer der
Geftörker Trauerkag.
indiſchen Freiheitsbewegung nicht mehr.

lerſonen verlekzl. 13 Indier verhafkei.
EP. Kalkutta, 15. April.
ür heute angeſetzte Trauertag wegen der Verurteilung
ermeiſters von Kalkutta, Gupta, und des Präſidenten
)iſchen Kongreſſes, Nehru, zu Gefängnisſtrafen, brachte
umulte. Die erbitterte Menſchenmenge rottete ſich in
en Teilen der Stadt zuſammen und verſuchte den Ver=
iterbinden
und ſetzte ſich gegen die Polizei mit
ürfen zur Wehr. Die Straßenbahnlei=
wurden
durchſchnitten, zwei Wagen in
ageſteckt und drei weitere zerſtört. Feuerwehr=
den
Fal E ie das Feuer löſchen wollten, wurden mit Stein=
ery
empfangen. Ein Poliziſt, der einem bedrohten
Sin zu Hilfe eilen wollte, feuerte auf die Menge. Eine
goderin, die ſich trotz der polizeilichen Warnungen auf
mu ſtorrad den Weg durch die Menge erzwingen wollte,
de4 untergeriſſen und mit Steinwürfen derart zu=
Tt, daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußte.
T rrad wurde völlig zerſtört. Bei den Tumulten wurden
EAen verletzt. Dreizehn Perſonen, darunter zwei
Üüülrnte, ſind verhaftet worden. Mehrere Aufſtändiſche
n ötet worden ſein. Nach Wiederherſtellung der Ruhe
3Mboaffnete Polizei an den gefährdeten Stellen. Panzer=
myfahren
durch die Straßen.
2ombay wurde infolge der Verurteilung von Pandit
Ex. Börſe für zwei weitere Tage geſchloſſen. In Ahmeda=
Eer Gerichtshof am Dienstag nicht amtiert. Die Ge=
hue
le ſowie die Geſchäfte der Hindus waren geſchloſſen.
E wollſpinnereien mußten wegen Fernbleibens der Ar=
LileT errt werden. Als Proteſt gegen die Verwei=
ſ
der Anerkennung des auf indiſchen Uni=
tſ
ten erworbenen Doktorgrades haben die
lal’nund Apotheker in Kalkutta einen Boy=
.200 1 tiſcher Heilmittel beſchloſſen.
1 ach dem Unruhegebiet entſandte Mitglied der indiſchen
iſt nach Bombay zurückgekehrt, was in britiſch=indiſchen
ihin ausgelegt wird, daß keine unmittelbaren Maß=
gen
Gandhi beabſichtigt ſind.
Gandhis Sekrelär verhafkek.
us Achmedabad berichtet wird, iſt heute der Sekretär
Nahadew Deſai, von den Polizeibehörden von Achme=
aftet
worden. Deſai war nach Gandhis Abmarſch nach
Leitung des Gandhiſchen Seminars in Achmedabad
D worden.

ſte Zwiſchenfall wegen Uebertretung des Salzgeſetzes,
die Verhängung einer Geldſtrafe ohne Anſetzung einer
Agnisſtrafe, iſt heute bekannt geworden. Der frühere
De Prakaſam und Nageswararao, der Herausgeber der
trika weigerten ſich, die ihnen auferlegte Strafe von
2: zu zahlen. Darauf beſchlagnahmte die Polizei die
kenden Automobile, um ſie zu verſteigern.
Gandhis Glaube an den Sieg.
EP. Paris, 15. April.
em Interview des Sonderberichterſtatters des Petit
tit Gandhi antwortete der Mahatma auf die Frage, ob
daß er ebenfalls verhaftet werden würde: Die Eng=
en
wohl, daß meine Verhaftung wie ein Feuerzeichen
Anhänger wirken würde. Sie hoffen, daß die Bewe=
am
abnehmen und dann ſterben werde, wenn ſie mich
Aiſſen. Sie täuſchen ſich jedoch und werden es bald
n zwei oder drei Tagen, wenn die Nationale
Teendet iſt, wird das Feldlager Gandhis aufgehoben
ber glauben Sie ja nicht, daß das Ende dieſer
das Ende der Agitation bedeutet. Indien
13e, um aufzuwachen, und mit jedem Tag wachſen ſeine
1e Wirkung wird erſt in zwei oder drei Monaten ganz
erden. Auf den Feldzug gegen die Salz=
derden
andere Kampagnen folgen, wie
r die Prohibition der Spirituoſen und
chgifte, des Opiums zum Beiſpiel, dann der
gegen die ausländiſchen Stoffe, wobei
Hilfe der indiſchen Fabrikanten und Händler rechne.
rei Feſtungen, die wir nehmen werden.
* Frage, ob Gandhi ſicher ſei, die Unab=
2it Indiens zu erringen, antwortete er mit
Ime: Abſolut ſicher. Weiter ſprach Gandhi
der angeblichen Feindſchaft zwiſchen den Indern, die
Sht nach in dieſer heiligen Sache nicht beſtehe. Dieſes
berde nur von denjenigen gebraucht, die ein Intereſſe
n, ſolche Feindſeligkeiten zu ſchüren.
age, ob keinerlei Zuſammenarbeit mit England mög=
un
die Autonomie für Indien auf ſich war=
ntwortete
Gandhi: Seit langem habe ich ſie
)tund erwartet; aber jetzt habe ich alle
9 aufgegeben. Eine loſe Verbindung auf der
der völligen Gleichheit mit England wäre indeſſen
lich. Wir Inder zum Beiſpiel werden Hilfe für die
Erziehung, für die techniſche Entwicklung der indiſchen
ſw. benötigen. Wenn England uns dazu ſeine Unter=
bahren
will, werden wir ihm dankbar ſein. Die

Die indiſche Alkohol=Boykoktbewegung.
Surat, 15. April.
Die Boykottbewegung gegen die Spirituoſenhandlungen wurde
geſtern durch einen Umzug von 30 Frauen eröffnet, die unter Ge=
ſängen
durch die Straßen zogen. Eine Abordnung der Frauen
begab ſich in eine Schänke und ermahnte die dort trinkenden
Männer und Frauen, lieber ihr (der Freiwilligen) Blut zu trin=
ken
als Toddy. Frau Olpad Gandhi und Frau Abbas Tyabji
begannen mit dem Poſtenſtehen vor den Alkoholhandlungen in
Jalalpur.
Der Bericht der indiſchen Simon=Kommiſſion.
EP. London, 15. April.
Der Simon=Bericht, deſſen Veröffentlichung ſeit langem er=
wartet
wird, ſoll nach einer Ankündigung des Miniſters für Ju=
dien
, Wedgwood Benn, im Unterhaus in zwei Teilen veröffent=
licht
werden. Der erſte Teil des Berichtes befindet ſich zurzeit
im Druck, während der zweite Teil wahrſcheinlich erſt im Juni
erſcheinen wird. Nach welchen Geſichtspunkten der Bericht in zwei
Teilen abgefaßt wurde, gab Wedgwood Benn nicht bekannt.
Zu der allgemeinen Gehorſamsverweigerung in Indien teilte
der Miniſter mit, daß Gandhis Feldzug den erwarteten Verlauf
genommen habe. Der Kampf gegen die Salzgeſetze habe in In=
dien
nicht viel Unruhe hervorgerufen. Die von der indiſchen Re=
gierung
ergriffenen Maßnahmen ſeien nach Anſicht Benns durch=
aus
geeignet, um jeder Situation begegnen zu können.
Nachklänge zu Snowdens Budgek.
Die Aufnahme.
London, 15. April.
Der am Montag von Schatzkanzler Snowden dem Unterhaus
vorgelegte Haushalt findet bei den drei politiſchen Parteien eine
ziemlich geteilte Aufnahme. Die Konſervativen verhalten ſich
ziemlich geſchloſſen ablehnend, glauben aber, daß der Haushalt
für ſie parteipolitiſch ſehr günſtg ſei und der Partei im Lande
einen neuen Zuſtrom ſichern werde, die Liberalen ſtimmen dem
Haushalt im weſentlichen bei, während von der Arbeiterpartei
der linke Flügel ſeine Unzufriedenheit deutlich erkennen läßt.
Von einem Mitglied der radikalen Gruppe, der Arbeiterpartei
wurde bereits darauf hingewieſen, daß nach dieſem Haushalt
keine Hoffnung mehr auf die Verwirklichung der vor den Par=
lamentswahlen
aufgeſtellten Forderung Sozialismus in unſerer
Zeit beſtehe. Die Aufnahme in der Preſſe ſtimmt mit der Ein=
ſtellung
der Parteien überein. Von den konſervativen Organen
lehnen Times und Daily Telegraph den Haushalt vor allem
ab, weil durch die zuſätzliche Beſteuerung der großen Einkommen
die notwendige Kapitalbildung verhindert werde; beide Blätter
erkennen aber an, daß der Haushalt finanziell einwandfrei ſei.
Daily Mail und Daily Expreß, die beiden Hauptorgane für
die Errichtung einer ſtarken Schutzmauer gegen das Ausland,
kritiſieren vor allem die angekündigte Aufhebung der Schutzzölle.
Daily Expreß ſpricht von einem bewußten Schlag gegen die
Intereſſen des britiſchen Weltreiches, während Daily Mail eine
unvermeidliche Vermehrung der Arbeitsloſigkeit vorausſagt. Von
den liberalen Organen bezeichnen Daily News als die bedeu=
tendſte
Stelle in der Rede Snowdens die Zuſicherung, daß im
nächſten Jahre keine Notwendigkeit für zuſätzliche Steuern be=
ſtehen
werde.
Churchil krikiſierl.
In der heutigen Debatte über das Budget Snowdens kriti=
ſierte
der frühere Schatzkanzler Churchill Snowdens Finanzpolitik,
die an Stelle einer Steuerleichterung der engliſchen Induſtrie
neue Laſten aufbürde. Im Intereſſe der Kapitalneubildung hätte
Snowden nach den Ausführungen Churchills einer Herabſetzung
der Steuern gegenüber der Tilgung der engliſchen Staatsſchuld
den Vorzug geben ſollen. Obwohl er, Churchill, kein Anhänger
des Protektionismus ſei, ſo hätte nach ſeiner Meinung eine ge=
ringe
Erhöhung der Zölle auf importierte Waren weniger Nach=
teile
für die engliſche Induſtrie im Gefolge, als eine erneute
direkte Beſteuerung, die alle Ausſichten auf Wiederbelebung des
engliſchen Handels zerſtöre.
Die Saarverhandlungen.
EP. Paris, 15. April.
Die Vorſitzenden der deutſchen und franzöſiſchen Saardele=
gation
, Staatsſekretär v. Simſon und der Miniſter für öffentliche
Arbeiten, Pernot, haben in den letzten Tagen mehrere Be=
ſprechungen
gehabt. Dieſe Beſprechungen haben heute zur Aus=
arbeitung
eines Arbeitsplanes geführt, der dazu beſtimmt iſt,
den Gang der Verhandlungen zu beſchleunigen. Die Gruben=
kommiſſion
und die Zoll= und Wirtſchaftskommiſſion werden
unmittelbar nach den Oſterfeiertagen zuſammentreten, um über
die Fragen zu beraten, die die beiden Vorſitzenden in gegen=
ſeitigem
Einverſtändnis auf die Tagesordnung geſetzt haben.

Der deukſch=öfterreichiſche Verkrags=
abſchluß
.
Der am 12. d. M. uinterzeichnete deutſch=öſterreichiſche Han=
delsvertrag
ſchließt eine Periode ab, in der die Wirtſchaftsbe=
ziehungen
der beiden Brudervölker unter der Wirkung von Ver=
hältniſſen
ſtanden, die bei oberflächlicher Betrachtung etwas ſon=
derbar
anmuten mußten. Denn trotz der innigen Verbundenheit
und trotz eines offenkundigen wirtſchaftlichen Bedürfniſſes auf
beiden Seiten iſt dieſes Verhältnis länger ohne eine umfaſſende
Regelung geblieben, als dasjenige, das beide Staaten zu anderen
Mächten unterhielten. Ein doppelter Grund war hierfür vor=
handen
: die Beſprechungen, die erſt 1928 aufgenommen und erſt
jetzt zum Ziele geführt worden ſind, mußten vor allem deshalb
hinausgeſchoben werden, weil die hierbei zu berückſichtigenden
Bedürfniſſe vielfältig mit denjenigen kollidierten, die für andere,
ziffernmäßig wichuge Wirtſchaftsabkommen, z. B. das deutſch=
franzöſiſche
vorlagen. Und weil zweitens auf Grund des vor=
läufigen
Wirtſchaftsabkommens zwiſchen Deutſchland und Oeſter=
reich
vom Jahre 1920 ein im allgemeinen funktionierender Güter=
austauſch
ſich ermöglicht hatte, ſo daß ernſtliche Schwierigkeiten
bisher nicht entſtanden.
Dieſes Wirtſchaftsabkommen von 1920 war freilich auf die
erſten Nachkriegsverhältniſſe, auf die Inflationszeit zugeſchnitten
und deshalb in vieler Hinſicht lückenhaft. Dieſe Lücken ſind durch
Zuſatzverträge 1924 und 1925 proviſoriſch geſchloſſen worden.
Die Aufgabe der beiderſeitigen Unterhändler war jetzt aber da=
durch
erſchwert, daß Oeſterreich auf Grund ſeiner Zollnovelle
von 1927 weitgehende Forderungen auf Zollerhöhungen geſtellt
hatte, die wichtige, alte Beziehungen geſtört hätte, ſo z. B. die=
jenigen
der Solinger Stahlinduſtrie, der Bleiſtiftinduſtrie uſw.
Hinzu kamen weitgehende Wünſche landwirtſchaftlicher Art, die
z. B. auf dem Gebiete der deutſchen Vieheinfuhr präjudiziert
und andere wichtige Beziehungen erheblich geſtört hätten. Die
für Oſrerreich beſonders wichtige Frage der Schnittholzausfuhr,
die beim Beſuche des öſterreichiſchen Bundeskanzlers Dr. Schober
in Berlin erfolgreich behandelt wurde, konnte ſchließlich im Wege
von Zugeſtändniſſen auf dem Gebiet der beſonders für Oeſter=
reich
wichtigen Sorten geregelt werden, ferner durch Berückſich=
tigung
der unter beſonders ſchwierigen Verhältniſſen in den an
Deutſchland grenzenden und auf den Abſatz nach Deutſchland
allein angewieſenen Gebieten arbeitenden öſterreichiſchen Holz=
induſtrie
.
Von deutſcher Seite iſt dafür erreicht worden, daß über=
mäßige
Erhöhungen vermieden, alte, eingefahrene Beziehungen
erhalten und geſichert werden konnten. Ueber die Einzelheiten
der wechſelſeitigen Konzeſſionen iſt bereits der Oeffentlichkeit be=
richtet
worden; der Wortlaut des Vertrages und der Tarifver=
abredungen
wird in den nächſten Tagen veröffentlicht werden.
Viele Kleinigkeiten ſind geregelt worden, die im Einzelnen ziffern=
mäßig
nicht zu Buche ſchlagen, die aber, zuſammengenommen, der
Belebung des deutſch=öſterreichiſchen Wirtſchaftsverkehrs erheblich
dienen werden. Wie der Reichsaußenminiſter in ſeiner Anſprache
bei der Unterzeichnung des Vertrages betonte, handelt es ſich
bei dem Abſchluß um die materielle Grundlage für die politiſche
Freundſchaft; und es iſt hier eine Anomalie aus der Welt ge=
ſchafft
, die bei der engen nationalen Verbundenheit Deutſchlands
und Oeſterreichs in dem Fehlen einer ſolchen Grundlage zwiſchen
den beiden am offenkundigſten zuſammengehörenden Völkern
Europas beſonders empfunden werden mußte. Die Verhandlun=
gen
ſind von vornherein, wie ein Wiener Blatt bei der Begrüßung
ihres Abſchluſſes hervorhebt, durch einen im Reichstag ange=
nommenen
Antrag unter den Geſichtswinkel einer künftigen
engeren wirtſchaftlichen Verbindung geſtellt worden; aber der
Vertrag ſelbſt iſt auf dem beſtehenden Meiſtbegünſtigungsrecht
aufgebaut, das bei allen ſeinen in den letzten Jahren deutlich
hervorgetretenen Mängeln vorläufig noch die gegebene Rechts=
baſis
für unſere Wirtſchaftsverträge abgeben muß.
Jedenfalls wird man weit über das Wirtſchaftliche hinaus
den Abſchluß dieſes Vertrages als eine neue Bekundung der
deutſch=öſterreichiſchen Freundſchaft auf allen Gebieten würdigen
und daran von beiden Seiten den aufrichtigen Wunſch knüpfen,
daß die Entwicklung nicht nur materiell auch durch dieſe Maß=
nahme
zu einer immer innigeren Verflechtung der beiderſeitigen
Intereſſen, ſondern auch ideell zu einem immer vollkommeneren
Gleichklang des nationalen Lebens führen möge, deſſen Scheidung
durch eine Grenze durch den Ausbau der Vertragsbeziehungen
wiederum zu mildern verſucht wurde.

Danzig und der deukſch=polniſche Handelsveritag.
Danzig, 15. April.
In ausländiſchen Zeitungen iſt die Mitteilung erſchienen, daß
die Freie Stadt Danzig dem deutſch=polniſchen Handelsvertrag be=
reits
beigetreten ſei. Dieſes trifft nicht zu. Nach dem beſtehenden
Danzig=polniſchen Vertrag iſt die polniſche Regierung beim Ab=
ſchluß
von Verträgen mit fremden Staaten verpflichtet, Danzig
die Möglichkeit zu verſchaffen, gleichfalls Vertragspartei zu wer=
den
. Der Artikel 6 des Danzig=polniſchen Vertrages vom 9. No=
vember
1920 beſtimmt, daß zunächſt eine Beratung zwiſchen den
Regierungen von Danzig und Polen darüber ſtattzufinden habe,
inwieweit die Beſtimmungen des Vertrages den Danziger Wün=
ſchen
entſprechen und wie weit ihre Anwendung auf Danzig in
Frage komme. Erſt wenn eine ſolche Beratung ſtattgefunden hat
und eine Einigung erzielt worden iſt, wird von Danzig eine Er=
klärung
abgegeben, daß ein Beitritt zum Vertrag (gegebenenfalls
unter beſtimmten Bedingungen) gewünſcht wird. Bezüglich des
deutſch=polniſchen Händelsvertrages hat die vorgeſehene Beratung
noch nicht ſtattgefunden. Infolgedeſſen iſt auch eine Beitritts=
erklärung
Danzigs noch nicht erfolgt.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 16. April 1930

Seite 2

Numn

* 7
Hrantteichs Angengoiltit.
Rückſichken auf Ikalien. Das ruſſiſche Problen.

Von unſerem A=Korreſpondenten.

Paris, 15. April.
Die Konferenz ſteht unter einem ungünſtigen Stern. Sogar
in der letzten Minute ergeben ſich Schwierigkeiten. Nicht einmal
über die Abfaſſung der Texte können die Teilnehmer ohne Rei=
bungen
einig werden.

In Italien gibt es ſcheinbar eine gewiſſe Entſpannung. Der
Ton der italieniſchen Preſſe iſt weniger ſcharf. Das iſt darauf
zurückzuführen, daß Briand auf ein Viererabkommen und auf
die Iſolierung Italiens verzichtet hat. Denn Frankreich hätte
um den Preis von garnicht unerträglichen Konzeſſionen einem
Viererabkommen beitreten können, ſelbſtverſtändlich mit einer
Beſchränkungsklauſel auf die Möglichkeit der italieniſchen Rück=
ſichten
. Dann wäre die Lage Italiens noch peinlicher geweſen
als jetzt, aber Briand wollte nicht jede Verſtändigungsmöglichkeit
verbauen.

Bom Tage.

Reichspräſident von Hindenburg beabſichtigt, über Oſtern
Berlin zu verlaſſen. Auch die meiſten Mitglieder des Reichs=
kabinetts
werden über Oſtern nicht in Berlin ſein.

Ueber die innenpolitiſchen Folgen der Konferenz in den ein=
zelnen
Mächten wird man wohl noch viel zu ſprechen haben. Man
hat in London einen eklatanten Mißerfolg zu vermeiden gewußt,
auch manch boſitives erzielt. Die Lage iſt nicht ſo verzweifelt,
wie man ſie darſtellt und wie es hätte kommen können. Aber
weder Macdonald noch Hoover können mit einer Siegermiene vor
die öffentliche Meinung treten. Sie haben eine Schlappe erlitten
und ſie wird ſich auswirken. In Frankreich iſt innenpolitiſch nicht
viel von der Londoner Konferenz zu erwarten, wenn man
von einer gewiſſen Stärkung des Preſtiges Briands abſieht. Aber
außenpolitiſche Sorgen hat man doch genug. Unter ihnen hat
die Frage des Verhältniſſes mit den Sowjet wieder an Bedeu=
tung
gewonnen.
Die Kutjepoaffäre ſchläft nicht ein. Man weiſt der Tſcheka
immer mehr nach und es gibt eine ſtarke Gruppe, welche den
Abbruch der Beziehungen mit Rußland wünſcht und aktiv be=
treibt
. Sie wird auch durch die Ereigniſſe in Indochina unter=
ſtützt
. Die wirtſchaftliche Lage in Indochina iſt ſchlecht; die
aus China geflohenen bolſchewiſtiſchen Agitatoren haben ſich
doxt breit gemacht und Frankreich ſelbſt hat durch die Erziehung
von eier großen Anzahl entwurzelter Intellektuellen einen guten
Boden der Verhetzung vorbereitet. Die Sowjets benutzen alles,
um in dieſem Punkte unangenehm zu werden und Indochina
iſt die reichſte franzöſiſche Kolonie.
Man wundert ſich, daß unter ſolchen Umſtänden Frankreich
die diplomatiſchen Beziehungen zu Rußland noch nicht abbrach
Aber gewiſſe Gründe ſprechen für die Aufrechterhaltung der Be=
ziehungen
. Erſtens iſt es ſehr fraglich, ob durch einen diploma=
tiſchen
Bruch die kommuniſtiſchen Agitatoren in Frankreich und
in den Kolonien wirklich getroffen würden. Zweitens würde
ſich die franzöſiſche Diplomatie durch einen Bruch nur ſchwächen,
vertritt ſie doch mehrere Mächte in Moskau. Und drittens liefert
Rußland eine gewiſſe Menge von Petroleum nach Frankreich
und man möchte doch nicht ganz den angloſächſiſchen Petroleun=
geſellſchaften
auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ſein".

Heute treten in Berlin die Vertreter der Brauindu=
ſtrie
zuſammen, um über die neuen Bierpreiſe zu be=
raten
, ſoweit ſie durch die Bierſteuererhöhung von 8,15 auf 12 RM.
pro Hektoliter notwendig wird.
Im Danziger Volkstag wurde das Zündwaren=
monopolgeſetz
in dritter Leſung angenommen, und zwar
mit den Stimmen aller bürgerlichen Parteien mit Ausnahme der
Deutſch=Danziger Volkspartei. Dagegen ſtimmten die Sozialdemokraten
und Kommuniſten.
Zur Unterſtützung der engliſchen Induſtrie iſt
nach einer Ankündigung des Arbeitsloſenminiſters Thomas im Unter=
haus
eine von engliſchen Banken gegründete Geſellſchaft mit dem
Namen Induſtrie=Förderungsgeſellſchaft in das engliſche Handels=
regiſter
eingetragen worden.
In den Verhandlungen zwiſchen der engliſchen Regie=
rung
und dem ruſſiſchen Botſchafter in London iſt, einer
Ankündigung des Unterſekretärs im Foreign Office, Dalton, zufolge,
ein proviſoriſches Uebereinkommen abgeſchloſſen
worden. Dieſes Uebereinkommen ſoll bis zum Abſchluß eines
endgültigen engliſch=ruſſiſchen Handelsvertrages
Gültigkeit behalten.
Außenminiſter Briand und Marineminiſter Dumesnil ſind, am
Montag abend aus London wieder in Paris eingetroffen.
Auf Wunſch Muſſolinis wird im Oktober in Rom der große
Kongreß der Auslandsitaliener ſtattfinden, auf dem alle
Probleme, die die italieniſchen Vereinigungen im Auslande betreffen, er=
örtert
werden ſollen.
In einer Rundfunkanſprache bezeichnete Präſident Hoover das
Londoner Dreimächteabkommen in geiſtiger und moraliſcher
Hinſicht als einen großen Fortſchritt für die Wohlfahrt der
Welt

Ein allgemeiner Arbeitsloſen=Sonntag wird für
den 27. April in ganz Amerika von der Nationalen Liga für Ar=
beitsloſigkeit
geplant. Nach den Angaben dieſer Liga beläuft ſich die
Zahl der Arbeitsloſen in den Vereinigten Staaten.
auf nicht weniger als 6, 6 Millionen.

Am 12. April wurde in Rio de Janeiro unter Vorſitz des bra=
ſilianiſchen
Innenminiſters und unter Teilnahme hervorragender Ver=
treter
der braſilianiſchen Wiſſenſchaft, des deutſchen und des öſterreichi=
ſchen
Geſandten das Inſtituto Teuto=Braſileiro da Alta
Cultura gegründet, welches ſich der Pflege der kultu=
rellen
Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Bra= widmen will.

Her Rampr and oie Heicherhentett
Engliſch=amerikaniſche Beſprechunge

e Gefahr einer franzöſiſchen Regierungskriſe

EP. Paris, 15. April.

Die Gefahr einer Regierungskriſe, die noch im Hintergrund
der gegenwärtig im Gange befindlichen Budgetberarungen lau=
erte
, iſt heute beſeitigt worden. Die Kammer nahm am Morgen
die Durchberatung des zum zweiten Male vom Senat zurückge=
nommenen
Budgets für 1930 wieder auf. In der Haupt=
ſtreitfrage
, in der die Regierung und der Senat der Kam=
mer
gegenüberſtehen, nämlich die Frage der automatiſchen
Anpaſſung der Beamtenpenſionen an die Ge=
haltserhöhungen
, iſt am Schluß der Vormittagsſitzung ein
Kompromiß gefunden worden. Der Abgeordnete Taurines
brachte einen Vermittlungsantrag ein, der vorſieht, daß eine all=
gemeine
Reviſion der Penſionen ſofort nach der endgültigen Re=
gelung
der Beamtengehälter vorgenommen werden ſoll, daß aber
in der Zwiſchenzeit an über 65 Jahre alte Penſionsberechtigte aus
den bisherigen Sätzen ein fünfprozentiger Aufſchlag gezahlt wird.
Miniſterpräſident Tardieu ſtimmte unter Stellung der Ver=
trauensfrage
dieſem Antrag zu, der darauf mit einem Zuſatz der
Finanzkommiſſion, daß die Reviſion ſpäteſtens bis zum 1. April 1931

erfolgen muß, mit 319 gegen 260 Stimmen, alſo mit einer Mehr=
heit
von 59 Stimmen für die Regierung, angenommen wurde.
Es iſt mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß dieſer Kompromiß
auch vom Senat gebilligt werden wird, denn der Miniſterpräſi=
dent
verpflichtete ſich in der Kammer ausdrücklich, ihn vor dem
Senat mit allem Nachdruck zu vertreten. Man erwartet, daß
auch die übrigen Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den beiden
Häuſern im Laufe des Tages ausgeräumt werden können, und daß
die endgültige Annahme des Budgets noch heute nacht erfolgen
wird.

Das franzöſiſche Budgek von der Kammer ange=
nommen
. Es geht nun zum dritten Male an
den Senak.

In der Nachmittagsſitzung der Kammer gaben die Beamten=
penſionen
der Regierung erneut Anlaß, die Vertrauensfrage zu
ſtellen. Der Sozialiſt Laffont brachte ein Abänderungsantrag
ein, der vom Miniſterpräſidenten Tardieu in einſtündiger Rede
bekämpft wurde. Tardieu wiederholte, daß er den Artikel in
der neuen Faſſung vor dem Senat vertreten könne, da er nur
75 Millionen Franken Mehrausgaben verurſache. Der Abände=
rungsantrag
dagegen gefährde durch übermäßige Ausgaben das
Budgetgleichgewicht. Das Haus folgte der Aufforderung des
Miniſterpräſidenten, der unter Stellung der Vertrauensfrage die
Ablehnung des Antrags Laffont verlangte, und verwarf dieſen
Antrag mit 317 gegen 253 Stimmen. Der geſamte Artikel
wurde dann mit 362 gegen 1 Stimme angenommen. Das Ge=
ſamtbudget
, das bei 50 460 Millionen Franken Einnahmen und
50 398 Millionen Franken Ausgaben mit einem Einnahme= Ueber=
ſchuß
von 62 Millionen Franken abſchließt, wurde dann von der
Kammer mit 465 gegen 120 Stimmen angenommen. Es geht
nun zum dritten Mal zum Senat.

EP. London,
Außer den Sitzungen des Juriſtenausſchuſſes au=
doner
Konferenz hat heute eine neue Unterredung zu
Staatsſekretär Stimſon und dem Erſten Lord der engliſ
ralität, Alexander, ſtattgefunden. Die Beſprechung ſo
ſchließlich um die vorgeſchlagene Sicherheitsklauſe
haben, die in das Dreimächteabkommen eingefügt n
Dieſe Klauſel geſtattet den hauptbeteiligten Mächten.
ſion der vereinbarten Ziffern vorzunehmen, falls ſie
Flottenbauprogramm einer außerhalb des Vertrages
Macht dazu gezwungen würden. Wie es heißt, ſoll zw
land und Amerika bereits prinzipiell ein Einverſtä=
dieſe
Formel erzielt worden ſein. Ehe dieſe Frage abe
geregelt werden kann, muß die japaniſche Delegation
ſtimmung zu dem engliſch=amerikaniſchen Vorſchlage g
In den Verhandlungen der juriſtiſchen Sachverſtä
die Formulierung des Vertrages wird die gegenwärt;
dergrund ſtehende Reviſionsklauſel des Dreimächtever
diplomatiſchen Korreſpondenten des Daily Telegray
auf folgender Grundlage ausgearbeitet werden:
1. Jede der Signatarmächte erhält das Recht,
einer Verminderung ihrer Sicherheit entweder durg
Vereinbarungen oder durch neue Bündniſſe oder du
dehnte neue Bauprogramme anderer Mächte, nach
befriſteter Mitteilung an die mitunterzeichneten Mäck
unter nem neuen Vertrag zuſtehende Tonnage zu
Uebereinſtimmung mit den als unerläßlich angeſehen
niſſen der nationalen Sicherheit.
2. Eine neue Konferenz der drei Mächte würde
ſolchen Falle nicht einberufen, der Meinungsaustauſch 1
der üblichen diplomatiſchen Form durchgeführt werder
3. Wenn eine der drei Vertragsmächte die ihr
Vertrag zuſtehende Tonnage überſchreiten ſollte, ſind
anderen Mächte berechtigt, ihrerſeits für die ent
Schiffsklaſſen, jedoch nicht für andere, die gleichen Maß
ergreifen. Für den Fall,, daß die italieniſchen Vorbehal
Methode der Rüſtungsbegrenzung nicht ausgegeben
ſteht die Möglichkeit, daß dieſe Frange ganz aus dem 7
vertrag herausgelaſſen und nur in dem Dreimächteve
gefügt wird.
Im Zuſammenhang mit dem Abſchluß der Flotte
tritt Lord Cecil für eine ſchleunige Einberufung der 2
konferenz in Genf ein, in britiſchen Regierungskreiſen
gegen der Wunſch vor, daß zunächſt ein weiterer V
Ausgleich der franzöſiſch=italieniſchen Meinungsverſch
unternommen wird.

Lit

2i

fa
G

Schwere Schießerei zwiſchen Zasciſten
Konsmuniſten in Bgris.

EP. Paris, 1

Zu einem folgenſchweren Streit, der alles bisher
Erlebte übertrifft, kam es geſtern abend auf dem
Macdonald in dem Außenviertel La Villette. Fasci
kommuniſtiſche Italiener gerieten in einen Streit. Eh
die Schüſſe aufgeſchreckten Bewohner des Viertels w.
geſchah, lagen zwei Fasciſten tot auf der Straße und
ſchwer verletzt in ſeinem Blute. Eine erſte Unterſuch
daß es ſich um einen alten politiſchen Streit zwiſchen
Gruppen handelt. Bekanntlich kam es vor acht Tage
angrenzenden Vorort Pantin zu einer ähnlichen Schie
Fasciſten wurden geſtern von ihren politſchen Geg
weiteres niedergeſchoſſen, denn ſchon mit dem Ruf
fielen auch die erſten Schüſſe. Einer der Fasciſten zog
verletztem Zuſtand noch ſeinen Revolver und ſchoß in
biſſenheit fünfmal auf ſeine Gegner, bevor er ſtarb.
Polizei auf dem Platz erſchien, waren die Revolverh
ſchwunden. Einer von ihnen konnte darauf verhaft
Er gab an, die Fasciſten hätten zuerſt geſchoſſen.
wurden in einem Hotel zwölf verdächtige Italiener
men; deren Papiere zum Teil nicht in Ordnung waret
zeugen berichteten, daß der Kampf zwiſchen den beider
einer wahren Schlacht glich. Auf beiden Seiten ſei
Mal geſchoſſen worden und es ſei ein Wunder, daß keit
ten getroffen wurden.

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Heſſiſches Landeskheaker.

Kleines Haus. Dienstag, den 15. April 1930.

. Kammermuſik-Abend des Drumm=Quarkeits.

Otto Drumm hat ſich ſeit Jahren ganz beſonders darum ver=
dient
gemacht, Kammermuſik neuen und neueſten Stils zu Gehör
zu bringen, und ſein vierter Kammermuſikavend brachte zwei
Werke von großem Wert und weſentlicher Bedeutung. Zuerſt das
Streichſextett Opus 10 von Erich Wolfgang Korngold, das der
damals etwa 20jährige, frühreiſe Komponiſt vor über einem Jahr=
zehnt
vollendete. Noch ſind die Einflüſſe der ſinnlich ſchönen
Harmonik eines Richard Strauß, noch mehr aber die Formen=
ſerache
des damals gerade verſtorbenen Max Reger ſehr fühlbar,
und das Feſthalten an der klaſſiſchen Sonatenform dürfte gerade
mit der Kunſt des Letzteren zuſammenhängen. Darüber hinaus
iſt aber Korngold ſchon in vielen Dingen ganz eigen, ſelten ſo
ſchwverblütig wie Reger, zuweilen faſt atonal. Die ſelbſtändige
Stimmführung der einzelnen Inſtrumente, gibt ihm dabei im
erſten Satz beſonders fortſchrittliche Klangkombinationen ein, die
mit lyriſchen, faſt ſentimental träumenden Partien wirkungsvoll
abwechſeln. Beſonders ſtimmungsvoll und reich an klanglicher
Abwechſlung iſt das Adagio, und dann kommt im Intermezzo und
im Finale Uebermut und Neckerei zum Wort, alles wirkungsſicher
und formvollendet aufgebaut.
Weit früher iſt Arnold Schönbergs Opus 4 Verklärte Nacht
entſtanden, ebenfalls ein Streichſextett für 2 Violinen, 2 Bratſchen
und 2 Celli. Es läßt noch nichts, von dem kühnen Neuerer er=
kennen
, ſcheint vielmehr weit ſtärker ſich auf Wagner zu beziehen,
und iſt im Grunde genommen der Verſuch, die Form der ſinfoni=
ſchen
Dichtung auf das Gebiet der Kammermuſik zu übertragen.
Dadurch werden alle die äſthetiſchen Bedenken, die ſtets bei ſtreng
an ein Programm gefeſſelten ſinfoniſchen Dichtungen auftauchen,
mit übernommen, und es bleibt der Auffaſſung des Hörers über=
laſſen
, zu empfinden, wie weit ſich der Komponiſt in dem Ablauf
ſeines Werkes an die wundervolle Dichtung von Richard Dehmel
hält. Bemerkenswert iſt, daß in dieſer Frühperiode von Schön=
berg
das Konſtruktive ſeines ſpäteren Ausdruckswillens noch gar
nicht hervortritt, daß er vielmehr nach großer Verinnerlichung
durchaus romantiſchen Empfindens trachtet. Die Satztechnik iſt
erſtaunlich vollendet, wenn man bedenkt, daß Schönberg kom=
poſitoriſch
faſt völlig autodidakt war, und daß er damals noch faſt
ebenſoviel ſich der Malerei wie der Muſik widmete.
Das Drumm=Quartett, verſtärkt durch die Herren Horn und
Klammer aus dem Schnurrbuſch=Quartett, hatte ſich beider Werke
wieder mit gewohnter Liebe, Sorgfalt und Hingebung angenom=
men
. Die gründliche Vorbereitung, die feine Ausfeilung brachte
es darum dahin, daß beide Kompoſitionen trotz ihrer Schwierig=
keit
ſo wiedergegeben wurden, daß ſie plaſtiſch, klar und für den
aufmerkſamen Hörer ſehr verſtändlich vorgetragen wurden.
Drumm iſt in dieſer Beziehung ein faſt gnalytiſch geſtaltender

Künſtler, der ebenſo ſtark wit künſtleriſchem Verſtand als mit
warmem Gefühl und großem Temperament ausarbeitet. Dies
komt neben ſeiner Art der Wiedergabe Beethovenſcher Quar=
tette
ganz beſonders bei Werken des Uebergangsſtils zwiſchen
Romantik und modernem Stil zur Geltung. Er fand darum auch
in dieſem Konzert ein zwar leider nicht ſehr zahlreiches, ſeiner
Einſtellung nach aber um ſo aufmerkſameres und verſtändnis=
volleres
Publikum, das mit regſtem Intereſſe folgte und den
Künſtlern lebhafteſten Dank ſpendete.
Zwiſchen den beiden Sextetten durfte man ſich ausſpannen.
Anny von Stoſch ſang fünf der Meiſterlieder von Hugo Wolf.
Hatten wir vor kurzem die Empfindung, daß ſich die Künſtlerin
der Lyrik Griegs mit beſtem Gelingen angenommen hatte, wäh=
rend
ihr Schumann nicht ſo zu liegen ſchien, ſo waren heute ihre
Vortragsleiſtungen vollendet ſtilvoll. Frau von Stoſch war aus=
gezeichnet
bei Stimme, und brachte den ſcharf pointierten Stil
Wolfs, ſeine überaus ſchwierige und charakteriſtiſche Rhythmik
ſo vorzüglich heraus, daß es ſchwer wäre, feſtzuſtellen, welches
Lied am beſten geſungen wurde. Daß das entzückende Schlußlied
des Italieniſchen Liederbuchs: Ich hab’ in Penna einen Lieb=
ſten
wohnen wiederholt werden mußte, war ſowohl ihrer aus=
gezeichneten
Kunſt als auch dem neckiſchen Uebermut der Kom=
poſition
zuzuſchreiben, nicht in letzter Linie aber auch der ganz
hervorragendenBegleitungskunſt von Herrn Kapellmeiſter Zwißler,
der ſich als idealer Hugo=Wolf=Spieler erwies. So ſtanden die
Liedvorträge auf der gleichen hohen Stufe wie die Streichmuſik.
Der Abend kann darum den ſchönſten und wertvollſten, die
uns Drumm ſchon beſchert hat, zugerechnet werden.
F. N.

Der Tod Jeſu von Graun.

Der Evangeliſche Kirchengeſangverein für Stadtkapelle und
Schloßkirche brachte zum 175jährigen Jubiläum der Paſſionskan=
tate
Der Tod Jeſu von Carl Heinr. Graun dieſes früher un=
gemein
beliebte Werk zur Aufführung. Es iſt eine beſonders ver=
dienſtvolle
Tat des rührigen Dirigenten, Herrn Muſikoberlehrers
Pfaff, dieſe wertvolle Kompoſition der Vergeſſenheit entriſſen
zu haben. Die Schönheit und gleichmäßige Bedeutung der ein=
zelnen
Stücke, die Lebendigkeit und abwechſlungsreiche Geſtaltung
des Ganzen machen es erklärlich, daß noch Ende des 19. Jahrhun=
derts
der Tod Jeſu ſich gegen die gewältigen, aber ſchwerer
verſtändlichen Bachſchen Paſſionen behaupten konnte. Und noch
heute wird manchem muſikaliſch weniger geſchulten Hörer die
weichere, gefälligere Melodik bei Graun mehr entgegenkommen,
als der herbe Bachſche Stil.
Grauns Paſſionskantate ſieht vom Bibelwort ab und benutzt
allein die freie Dichtung von Ramler, einem Brauch des ſpäteren
17. Jahrhunderts folgend. Die Muſik verrät die gute, alte Kan=
torentradition
ebenſo, wie die Meiſterſchaft auf dem Gebiete der
neapolitaniſchen Oper. So ſind die Choräle im Satz edel und

würdig, noch nicht platt, wie in der Zeit um 1800, die
Arien im großen Oratorienſtil gehalten, die Chöre
kontrapunktiſch gearbeitet, die begleitenden Rezitative
ſtark und eindrucksvoll geſtaltet im Sinne der deutſd
Haſſe=Graun, den muſikaliſchen Lieblingen Friedrichs de
Die Chorleiſtungen verdienen zuerſt hervorgehobe
den. Wir haben ſelten einen Kirchenchor ſo klangſchl
ſchlichtem, edlem Ausdruck ſingen und zugleich ein
gedehntes Werk bewältigen hören. Gleich der Eingangs
der ſchöne C=Moll=Chor Sein Odem iſt ſchwach ware
lich gelungen, auch die weiteren Choräle und der an
mahnende Chor Unſre Seele iſt gebeuget, der klar=
ausgedehnte
Chor Freut euch alle und die gewaltige
Chriſtus hat uns ein Vorbild gelaſſen mit Händelſche
bildung zeugten von der vorzüglichen Arbeit des Che
Grabſzene Ihr Augen weint von Oboe und
pizzicato begleitet, beginnt ſoliſtiſch, läßt aber zur S
rung den Chor einfallen und gibt dieſem hierauf
Schlußſtück Hier liegen wir. Auffallende Parallele
ſich von dieſer Grabmuſik zu Händels Samſon, in de
Anlage auch zur Bachſchen Matthäuspaſſion. Der Chor
hier eine volle, abgerundete Leiſtung bot, wurde hiel
digſter Weiſe unterſtützt von den Soliſten, Frau Hor
im Sopran, Fräulein Wagner für die kurze Altpar
Landzettel im Tenor und Herrn Stralendorl
treter des dreimaligen Baßſolos. Eine beſonders groß
fiel der Sopraniſten zu mit zahlreichen, ſtiliſtiſch rech
denen Rezitativen und Arien. Trotzdem Frau Horne
einer Erkältung zu kämpfen hatte, brachte ſie die
Partie zu voller Geltung und überraſchte ſchließlich durd
prachtvoll friſche, ſtraffe Arie im Händelſtil Singet
lichen Propheten, die virtuoſe Koloraturen in ausl
Maße enthält und glanzvoll bis zum hohen o führt.
ausgezeichnet, temperamentvoll und dem Stil des Werle
Hinſicht gerecht werdend, ſang Herr Stralendorf, deſſen
Jeruſalem, voll Mordluſt und die an Händels Joſl
nende Heldenarie So ſtehet ein Berg Gottes einen
darſtellten. Auch das ſchöne Arioſo Es ſteigen Sekdt
ihm Gelegenheit, ſeine Ausdruckskunſt zu zeigen, vom 2
Tonmalerei und Bachſchen Schmerzfiguren wirkſam.
Die Tenorpartie lag bei Herrn Landzettel in guter 90
uns auch ſeine Stimme heute ein wenig ſpröde erſchiel
Das Orcheſter, dem wechſelnde, wichtige und intereſ
gaben zufielen, ſetzte ſich zuſammen aus Mitgliedern 9e
theaters und Muſikfreunden, die Orgel ſpielte Herr 20*
feiner Anpaſſungsfähigkeit. Beſonders ſchön waren im.
ſtets die Ritornelle der Arien und die begleiteten Rezil,
Pfaff leitete das gut zwei Stunden dauernde Werk0
und erfreulich ſtarkem Temperament. Die Leiſtung.!"
war ſo voll befriedigend, daß zu hoffen ſteht, daß der Le
ſchöne Werk, das in intereſſanteſter Weiſe die Weitel
von der Bach-Händel=Zeit zu Gluck und Mozart hin ?
in künftigen Jahren als Paſſionsmuſik beibehält.

[ ][  ][ ]

der neuen Geſeßze Tilgung der ſchwebenden Schuld und Skärkung des Kredits des Reiches
ſowie der Wirkſchaft. Skeuerſenkung nach erfolgker Kafſenſanierung.
Das Inkraftkreten der neuen Steuer= und Agrar=
aſche
Arbeit im Reichsrak.

gliquers Schlußwork. hindenburg unter=
zeichnel
.
Berlin, 15. April.
bsrat trat am Dienstag unter dem Vorſitz des Reichs=
er
Dr. Moldenhauer zu einer Vollſitzung zuſammen,
den geſtern vom Reichstag angenommenen Deckungs=
beſchäftigen
hatte.
he ebatte und ohne Einſpruch wurden die Vorlagen über
Agrarvorlage mit Junktim, Aenderung der Tabak=
euer
bei Stimmenthaltung Thüringens genehmigt.
Bierſteuer wurde von Niederſchleſien Einſprucherhe=
z
die geſamten Steuervorlagen beantragt. Der Antrag
am eine weitere Unterſtützung, und auch die Bierſteuer
Stimmenthaltung Thüringens genehmigt, ebenſo die
ſta nge m Branntweinmonopol, die Mineralwaſſerſteuer und
lun ſungsumlage.
best. Vorlage zur Vorbereitung der Reichsfinanzreform,
je ierung der Arbeitsloſenverſicherung, die Herabſetzung
u s zur Invalidenverſicherung und die geſetzliche Zuſage
ſte nkungen umfaßt, erklärte der Ausſchußberichterſtatter,
kſess Liniſterialdirektor Dr. Brecht, Preußen habe den Vor=

ISht, daß die jetzt noch offene Frage der Beitragshöhe
uSgegein hrm oſenverſicherung für den Fall eines Defizits der
M aus M ſam, geklärt werden müſſe. Da dieſe Klärung aber auch
b tiative des Reichsrats hervorgehen könnte, habe
der zu bi) einen Einſpruch verzichtet, und von den Ausſchüſſen
erufung ) 6 nehmigung der Vorlage zur Vorbereitung der Reichs=
ſierungskeſt
fe ohne Einſpruch beantragt.
beite ſi nmenthaltung Thüringens wurde auch dieſe Vorlage
mi. benſo wie der Reſt der Deckungsvorlagen.
ſish anzminiſter Dr. Moldenhauer erwiderte, nach ſeiner
ſr habe auch der Reichstag in einer Entſchließung ge=
bis
zum 1. Juli zu dieſer Frage ein Geſetzentwurf
ſarde. Er gab dann in kurzen Ausführungen ſeiner
ſi darüber Ausdruck, daß durch die Zuſtimmung des
far unmehr das geſamte Geſetzgebungswerk
Frlrung der Reichskaſſe abgeſchloſſen ſei.
je würden noch heute vom Reichspräſi=
nterzeichnet
werden. Mit dieſen Vor=
lit
der Kreuger=Anleihe und den Er=
nwerde
es gelingen, die ſchwebende
2 zu tilgen, daß jene Kreditſchwierig=
ie
ſie das vergangene Jahr brachten,
derkehren werden. Wenn der Etat nun ſo
wird, wie die Regierung ihn vorgelegt hat, ſo werde,
ußergewöhnliche Verhältniſſe eintreten, nicht mit
ſen Defizit zu rechnen ſein wie im vergangenen Jahr.
ur Stärkung des Kredits des Reiches
tauch der deutſchen Wirtſchaft beitragen.
rfolgten Kaſſenſanierung wollte die Regie=
chſten
Jahr zu jener Steuerſenkung ſchrei=
die
Wirtſchaft rechnen muß, wenn ſie die ihr auf=
eren
Laſten tragen und wettbewerbsfähig bleiben
Reichsfinanzminiſter dankte dem Reichsrat für die
digung des ſchwierigen Geſetzgebungswerkes und
ie Sitzung.

hspräſident hat am
rabſchiedeten Steuer=
ollzogen
.

Dienstag nachmittag die
und Agrargeſetze durch

vom
ſeine

geſete.
Berlin, 15. April.
Das Inkrafttreten der neuen Steuer= und Agrargeſetze, die
am Montag vom Reichstag angenommen wurden, iſt nicht ein=
heitlich
auf einen beſtimmten Tag abgeſtellt, ſondern in den ein=
zelnen
Geſetzen ganz verſchieden feſtgelegt.
Von dem Geſetz über Zolländerungen treten die Beſtimmun=
gen
über die Mineralölſteuer am 1. Mai, die Maßnahmen zum
Schutze der Landwirtſchaft am 8. auf die Verkündung folgenden
Tage in Kraft, mit Ausnahme der Vorſchrift über die Zollfreiheit
der Weizenkleie, die rückwirkende Kraft vom 29. März erhält. Die
Beſtimmungen über den Benzin= und Benzolzoll treten am 18.
April in Kraft.
Das Geſetz zur Aenderung des Tabak= und des Zuckerſteuer=
geſetzes
iſt ab 1. Mai in Geltung.
Das Geſetz zur Aenderung des Bierſteuergeſetzes tritt eben=
falls
an dieſem Tage in Kraft, dagegen ſind die in dieſem Geſetz
zugleich enthaltenen neuen Umſatzſteuerſätze bereits ab 1. April in
Kraft geſetzt.
Das Geſetz zur Aenderung des Geſetzes über das Branntwein=
monopol
tritt am 20. Mai, das Mineralwaſſerſteuergeſetz am
16. Mai in Kraft.
Das Geſetz über die Erhebung der Aufbringungsumlage für
das Rechnungsjahr 1930 erhält mit der im Haager Abkommen
vorgeſehenen Ingangſetzung des neuen Planes ſeine Geltung.
Das Geſetz über die weitere Hinausſchiebung der Bindung
der Länder und Gemeinden an die nach dem Reichsbewertungs=
geſetz
feſtgeſtellten Einheitswerte tritt mit Wirkung vom 1. Ja=
nuar
1930 in Kraft.
Von dem Geſetz zur Vorbereitung der Finanzreform treten die
Beſtimmungen über die Arbeitsloſenverſicherung am 1. Juli und
die übrigen Beſtimmungen bezüglich der Sparmaßnahmen und
der Steuerſenkung mit dem auf die Verkündung folgenden Tage
in Kraft.
Mikkwoch Sihung des Reichskabinekts.
Berlin, 15. April.
Das Reichskabinett tritt im Laufe des Mittwoch unter dem
Vorſitz des Reichskanzlers Brüning zu einer Sitzung zuſammen,
um ſich mit laufenden Angelegenheiten zu beſchäftigen. Das
Oſtprogramm ſteht noch nicht zur Beratung, da die vom letzten
Kabinett ausgearbeiteten Vorſchläge zunächſt noch einmal von
den Reſſortminiſtern geprüft und überarbeitet werden. Auch die
Frage des Revirements im deutſchen diplomatiſchen Dienſt iſt
zunächſt noch nicht auf der Tagesordnung.
Die Auseinanderſekzung bei den Deutſchnakionalen.
* Berlin, 15. April. (Priv.=Tel.)
Im Auſchluß an die letzte Reichstagsſitzung haben ſich 23 Mit=
glieder
der Deutſchnationalen Reichstagsfraktion eine Reihe
anderer war bereits abgereiſt zuſammengefunden und beſchloſ=
ſen
, Maßnahmen zu treffen, um ſich gegen falſche und irreſüh=
rende
Darſtellungen der wirklichen Zuſammenhänge und Beweg=
gründe
ihres Verhaltens auch in der Preſſe der Deutſchnationalen
Partei zur Geltung zu bringen. Das wird, wie die Deutſche
Tageszeitung meint, auch notwendig ſein, weil der größte Teil
der deutſchnationalen Parteipreſſe auf der Gegenſeite ſteht und
mit heftigen Angriffen gegenüber den Abtrünnigen nicht ſport.
Das Mindeſte, was ihnen nachgeſagt wird, iſt, daß ſie im entſchei=
denden
Augenblick die Nerven verloren hätten, während andere
Parteiblätter noch deutlicher werden und zu verſtehen geben, daß
lediglich, die Angſt um das Mandat ihren Umfall bewirkt habe
Dieſer Zuſammenhalt der 23 iſt an ſich nur ein Akt der Notwehr,
ſchon um dem Scherbengericht entgegenzuwirken, das für die
Sitzung des Parteiausſchuſſes angekündigt iſt, das aber praktiſch
gar nicht durchzuführen iſt. Man kann nun einmal nicht die
Mehrheit einer Fraktion ausſchließen, die ſonſt allen Grund
hätte, im Klagewege ihr Recht auf den Firmennamen geltend
zu machen. Tatſächlich könnte aus dieſer Abwehr der erſte Anſatz

einer neuen Fraktionsbildung hervorgehen, wenn auch praktiſch=
politiſch
kaum einzuſehen iſt, wie innerhalb des bürgerlichen Rah=
mens
zwiſchen den Deutſchnationalen und den Chriſtlich= Konſer=
vativen
noch für eine weitere Partei Platz ſein ſoll.

B.B. Wie wir hören, ſind Beſtrebungen im Gange, zunu Nach=
folger
des Parteiführers Hugenberg den früheren Miniſter
Hergt zu machen, der auch von Arbeiterkreiſen der Partei unter=
ſtützt
wird. Dabei iſt aber die ſchwierige Frage, wie die Hugen=
berg
verpflichtete und dem Vernehmen nach durch langjährige
Verträge (1015 Jahre) gebundene Parteiorganiſation veran=
laßt
werden kann, bei einem offenen Konflikt auf die andere Seite
zu treten, weil daraus unter Umſtänden, hohe finanzielle Ver=
pflichtungen
erwachſen könnten, was um ſo ſchwerer zu tragen
wäre, da gerade Hugenberg und die ihm ergebenen Kreiſe die
Finanzierung der Partei ſtark in ihren Händen konzentriert
haben.
Gegen einſeitige Belaſtung der Beamkenſchaft
zur Behebung der Finanznol.
Der Reichsverband der höheren Beamten faßte dieſer Tage
folgende Entſchließung: Der Reichsverband der höheren Beamten
blickt mit wachſender Beſorgnis auf die immer erneuten Verſuche,
zur Beſſerung der ungünſtigen Finanzlage den Beamten beſondere
Opfer und Laſten aufzuerlegen, Teile ihres Gehaltes, auch unter
Verletzung wohlerworbener Rechte, zu kürzen oder vorzuenthalten
und ihnen einſeitige, andere Bevölkerungsteile nicht treffende Ab=
gaben
wie bei dem Plan des ſogenannten Notopfers zuzumuten.
Die geſchloſſene Abwehr der Beamtenverbände und die Ein=
ſicht
der Regierungen und Parlamente haben bisher noch ſchwere
Schädigungen verhüten können; aber das Fortbeſtehen der Finanz=
kriſe
beſchwört neue ernſte Gefahren herauf. Schon ſind in ein=
zelnen
Ländern wie Heſſen und Thüringen Sparmaßnahmen
getroffen, die vor einer gewaltigen Senkung der Ausgaben auf
lebenswichtigen Gebieten, ſelbſt dem der Volksbildung, nicht
zurückſchrecken.
Durchdrungen von ernſter Sorge um die wirtſchaftliche Zu=
kunft
unſeres Vaterlandes und in vollſter Würdigung der Schwie=
rigkeiten
auch der anderen Berufsſtände, kann der Reichsbund der
höheren Beamten nicht umhin, vor weiteren Schritten dringend zu
warnen. Nachdem die Beamten ein Jahrzehnt lang außergewöhn=
liche
wirtſchaftliche Entbehrungen getragen haben, würde neue
Beunruhigung nicht ohne nachteilige Folgen bleiben und gewiß
nicht im Intereſſe der Oeffentlichkeit liegen.
Maßnahmen dagegen, die eine Vereinfachung und damit eine
Verbilligung der Verwaltung bedeuten, wird die höhere Beamten=
ſchaft
im Sinne ihrer der Reichsregierung und den Länderregie=
rungen
zum Ausdruck gebrachten Bereitwilligkeit nach Kräften
unterſtützen und dabei das öffentliche Intereſſe über die beſon=
deren
Intereſſen ihres Berufsſtandes ſtellen.
Die kommende Reparakions=Anleihe.
Mit der Annahme der Steuergeſetze durch den Reichstag iſt
der Weg für die große internationale Reparationsanleihe frei.
Sie hätte ſich vermutlich auch ſonſt auflegen laſſen, aber die eng=
liſchen
Bankiers hatten doch zu verſtehen gegeben, daß die Durch=
führung
der Steuergeſetze mit Artikel 48 das Vertrauen in die
politiſche Stabilität Deutſchlands ſchwer erſchüttern müßte, was
naturgemäß ſeinen Ausdruck in den Anleihebedingungen gefunden
haben würde. In unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß die
Anleihe nach dem Funktionieren der B. J.3. im Mai ſtarten
könnte. Deutſchland iſt daran nur inſoweit intereſſiert, als ein
Drittel des Ertrages für Reichsbahn und Reichspoſt geſichert ſind,
die dieſe Gelder zu Inveſtierungen benutzen wollen, alſo damit
Arbeit ſchaffen. Wir glauben aber, daß dann auch weitere lang=
friſtige
Gelder aus England und den Vereinigten Staaten den
Weg wieder nach Deutſchland finden werden. Gerade deshalb iſt
es von ausſchlaggebender Wichtigkeit, wie die Bedingungen für
die Reparationsanleihe ausſehen, weil insbeſondere ihr Zinsfuß
ausſchlaggebend für die ſpäter folgenden Kredite an Deutſchlands
Wirtſchaft ſein kann. Man wird hoffen dürfen, daß der Zinsfuß
nicht über 5½ Prozent liegt und die Anleihe zu Pari aufgelegt
werden wird. Ein höherer Zinsmuß ſollte deswegen kaum in
Frage kommen, weil es ſich um einte Jahrzehnte dauernde Finanz=
transaktion
handelt, die nicht mit Zinſen belaſtet ſein darf, die
vielleicht den augenblicklichen Geldmangel in Deutſchland wider=
ſpiegeln
, die aber bei einer Aenderung der Geldverhältniſſe nicht
mehr vertretbar wären.

5-Andacht der Madrigal=Bereinigung
Darmſtadt
artinstirche am Karfreitag, nachmittags 5 Uhr.
n beiden letzten Jahren wird auch in dieſem Jahre

Vereinigung unter der Leitung von Dr. Friedrich
rfreitag in der Martinskirche eine Paſſionsandacht
ſie einen geſchloſſenen muſikaliſchen Gottesdienſt dar=
Die Vortragsfolge iſt ſo aufgebaut, daß vier kurze
umgeben von drei ſchlichten Orgelſätzen von Bach
bilden. Zwei Stimmen beginnen mit dem Choral=
Kartin Agricola Aus tiefer Not ſchrei ich zu dir
1’s Lebzeit entſtanden iſt und in ſeiner Schlichtheit
tiſchen Herbheit tief ergreift. Es folgt die herr=
Augsmotette von Michgel Haydn Es ward Finſter=
iſterblichen
Gegenſtück zu Mozarts Ave verum
Qnit Recht auf Haydns Grab in Salzburg auf einer
eingegraben iſt. Zwei Kanons, aus der Refor=
eide
auf lateiniſchen Text, ſchließen ſich an, beide
Jahren ſtammend, in denen ſich die katholiſche und
riſche Kirche im allgemeinen noch der gleichen Kir=
enten
. Das eine iſt der wunderſam verklärte vier=
n
von Gumpelzheimer Lamm Gottes, das du trägſt
Welt, erbarme dich unſer, gib uns Frieden das
eraus düſtere zweiſtimmige Bußkanon von Grego=
Erbarm dich, du Sohn Davids.
tteil folgt dann die im Jahre 1594 zuerſt aufge=
ſſion
von Leonhard Lechner, deren erſte Aufführung
Stelle im Vorjahre ſo ſtarken Eindruck hinterlaſſen
der geſamten Preſſe den Wunſch nach einer Wieder=
Verkes hervorrief, die nun in dieſem Jahre er=
Die vollſtändig vierſtimmig durchkomponierte, in
honen Satz geſchriebene Paſſion gehört dem Stil
der muſikaliſchen Darſtellung noch keuſch vermeidet,
u und der Einzelperſonen von Soliſten ſingen zu
ubtgottesdienſt trägt der Geiſtliche in dem ſchlichten
itionsgeſang des gregorianiſchen Chorals, den
tlich vollſtändig beibehielt, die Worte der Heiligen
n dem Nachmittagsgottesdienſt des Karfreitags,
hnlich die muſikaliſche Faſſung der Paſſion ihre

bernimmt der Chor den geſamten Vortrag. Um ſo
7ter iſt es da, mit welcher Charakteriſierungskunſt,
efühlstiefe und religiöſer Herbheit ein Lechner die

niert hat. Man iſt erſtaunt, hier ein ebenbürtiges
2egenſtück von gleicher Bedeutung wie die Paſſions=
urer
und Grünewald kennen zu lernen, ein Werk,
Nuſik der proteſtantiſchen Kirche 130 Jahre vor den
28 ganz beſonders bewundern läßt. Unmittelbar

an die Paſſion wird ſich der Dankgeſang anſchließen, der am
Schluß einer Heinrich Schütz zugeſchriebenen Paſſion ſteht, Dank
ſei unſerm Herrn, der uns erlöſet hat durch ſein Leiden.
Den Schluß der Feier bildet ein in Darmſtadt noch nicht ge=
hörtes
Werk des erblindeten Landgrafen AlexaSer Friedrich von
Heſſen, der Pſalm Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der
Gottloſen‟ Er nimmt den Bußgedanken der Einleitung wie=
der
auf. Die Kompoſition geht den einzelnen Textzeilen in der
Art einer Motette nach und führt ſie in kraftvollem, herbem Aus=
druck
durch. Man ſpürt an jeder Stelle das tiefe, feine Empfin=
den
, die erhöhte Innerlichkeit des blinden, um ſo mehr in ſich
gekehrten Komponiſten. Der Pſalm iſt in gemäßigt modernem Stil
geſchrieben, in ſeinen größten Strecken vierſtimmig, an einzelnen
Stellen teilen ſich dieſe Stimmen jedoch nochmals.
Die Paſſions=Andacht findet bei freiem Eintritt ſtatt, und
es werden ebenfalls unentgeltlich Vortragsfolgen verteilt, die
den geſamten Text der Geſänge enthalten. Freiwillige Gaben
zur Deckung der Unkoſten werden am Ausgang erbeten.
F.N

Berſteigerung der Bibliothef Schopenhauers.
Bisher noch unbekannte Bekenntniſſe Schopenhauers. Die
Randbemerkungen des Philoſophen. Was Schopenhauer ſam=
melte
. Wie Schopenhauer Bücher las.
Am 29. und 30. April findet in Berlin die bedeut=
ſame
Verſteigerung der Bibliothek des Dichters
Griſebach und Schopenhauers ſtatt. Wir ſino heute
bereits in der Lage, folgendes darüber zu veröffent=
lichen
:
Die berühmte Bibliothek des Dichters Eduard Griſebach,
tvie ſie verzeichnet ſteht in dem Handbuch der Weltliteratur, dem
von Griſebach herausgegebenen Weltliteratur=Katalog eines
Bibliophilen wird am 29. und 30. April und 1. Mai in Berlin
bei Martin Breslauer verſteigert. Die Bedeutung dieſer Bücher=
ſammlung
des Begründers der deutſchen Bibliophilie wird noch
dadurch erhöht, daß ſich in ihr nicht weniger als 60 Werke der
Bibliothek des Philoſorhen Artur Schopenhauer befinden. Hier
findet ſich die geiſtige Werkſtatt des großen Denkers, die von dem
Verkünder ſeines Ruhms Griſebach veröffentlichte bekanntlich
nicht nur eine Sammlung der Werke des Philoſophen, ſondern auch
eine große Anzahl von Schopenhauer=Schriften treu in ihrer
urſprünglichen Form gehütet wurde. Die Bibliothek Schopen=
hauers
beſteht nämlich nicht, wie Baer ſagt, aus toten Reliquien,
ſondern ſie enthält Atome ſeines unſterblichen Geiſtes, denn
Schopenhauer war gewohnt, mit dem Bleiſtift in der Hand zu
leſen und bei ſeinem leidenſchaftlichen Temperament wurde die
Lektüre zu einem Zwiegeſpräch zwiſchen ihm und dem Verfaſſer,
das er ſtets in deſſen Sprache führte. Ein Widerſpruch in hef=

tigen Randbemerkungen, zollte Beifall oder war von beißendem
Ton, und mit Recht kann man ſagen, daß in keinem einzelnen
Fall der Weltliteratur ein Schriftſteller von der Bedeutung
Schopenhauers ſeine geſamte umfangreiche Bibliothek zu einem
Archiv ſeiner Bekenntniſſe geſtaltete. Dadurch iſt die Bibliothek
Schopenhauers nicht nur als Nachlaß des großen Mannes von
ungewöhnlicher Bedeutung, ſondern ſie iſt auch für die wiſſen=
ſchaftliche
Forſchung von hohem Wert, denn alle Werke, die in
der Bibliothek vorhanden find, ſind faſt durchgängig mit zahl=
loſen
und umfangreichen handſchriftlichen z. T. völlig unbekannten
Randbemerkungen des Philoſophen verſehen. Auf dieſe Weiſe
enthalten auch die unbedeutenden Bücher ſeiner Bibliothek eine
große Bedeutung, denn durch den Widerſpruch, den Schopen=
hauer
meiſt auf dem weißen Rand oder den letzten weißen Blät=
tern
ſchriftlich zum Ausdruck gebracht hat, wurden unbekannte
Aeußerungen ſeines Geiſtes hervorgerufen. Als ein Beiſpiel
für viele ſei folgende Stelle angeführt, die ſich in einem Werke
von C. L. Reinhold Anleitung zur Kenntnis und Beurteilung
der Philoſophie befindet: Zu Reinholds Text Verirrung der
Sinne ſchreibt Schopenhauer: Sinne können ſo wenig irren als
urteilen. Irrtum iſt ein Verhältnisbegriff: ein jeder Ausſpruch
von Indentität ohne ratlo sufficiens. Daher, wer Schein für
Erſcheinung nimmt, irrt ſo gut, als wer Erſcheinung für Seyn
nimmt. Seyn an ſich iſt ſchlechthin das Allerrealſte. Wer etwas
anderes für dieſes hält, irrt ganz eigentlich. Das Tier zeigt
durch ſein Handeln, daß Sinnenwelt ihm das Allererſte iſt.
Darum irrt es ganz eigentlich und ganz ebenſo mancher Menſch.
Andere Werke aus der Bibliothek Schopenhauers, wie z. B. die
von Alexander Pope, ſind ſo durchſetzt mit Anmerkungen des
Philoſophen, daß man es für ſeine eigene Forſchung anſehen
kann. Es handelt ſich bei dieſer Bibliothek um den letzten be=
deutſamſten
Reſt der Bücherſammlung Schopenhauers. Ein Teil
wurde bereits im Jahr 1869 bzw. 1871 verſteigert und wurde
dadurch in alle Welt verſtreut. Hoffentlich bleibt nunmehr dieſe
geiſtige Werkſtatt des großen Denkers dem deutſchen Volke un=
verſehrt
erhalten. Schopenhauer war nicht ein Sammler im
gewöhnlichen Sinne, ſondern ſeine Bibliothek beſtand aus den
Büchern, die ihn intereſſierten. So iſt es klar, daß ſie vielfach aus
philoſophiſchen Schriften aller Art und der hervorragendſten Dichter
beſtand. Eine prächtige Ausgabe von Dante iſt ebenſo vorhan=
den
wie von Horaz, ſogar Hegels Werke finden ſich hier, obwohl
Schopenhauer ein geſchworener Feind Hegels war und ihn ſeines
Exlibris nicht würdig hielt. Auch die bedeutendſten. Werke
Schopenhauers befinden ſich hier in Erſtausgaben, wie z. B. die
Abhandlung Ueber die vierfache Wurzel des Satzes vom zu=
reichenden
Grunde‟, Schopenhauers Erſtlingswerk das ſehr
ſelten iſt, denn der größte Teil der Ausgabe wurde Makulatur
und Schopenhauer erhielt nicht einmal das Geld dafür, wie
Ninner mitteilte. Auch ſein berühmteſtes Werk Die Welt als
Wille und Vorſtellung befindet ſich hier.
z.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 16. April 1930.

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[ ][  ][ ]

ner

106

Mittwoch, den 16. April 1930

Seite 5

Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 16. April.
Endlich eine Feuerſchukwoche!

Dsfchad Aehd 1170 Den FelerſchißDochein
Aulspirtſchaſt erkannt hatten. Die wirtſchaftliche Not unſeres
z ſe jedoch ſtets von der Durchführung Abſtand nehmen.
muß ſie endlich ſein.
zen täglich 1,2 Mill. Reichsmark unſeres Volksvermögens im
Reichnutzlos in Rauch und Flammen auf. Drei Viertel aller
6b auf Fahrläſſigkeit, Sorgloſigkeit und Unkenntnis, der Men=
czuführen
. Etwa 1400 Menſchen verlieren jährlich durch
rLeben. Wiebiel Not, Unglück und Sorge hiermit verbun=
Annen nur die wenigſten ermeſſen. Alles dieſes könnte ver=
lrden
, wenn Aufklärung und Erziehung zur Feuerverhütung
ut aller Schichten unſeres Volkes geworden ſind. In Er=
ieſer
Tatſachen haben die in der Arbeits= und Intereſſen=
*it deutſcher Feuerwehrorgane zuſammengeſchloſſenen Spitzen=
er
Feuerwehren Deutſchlands die Veranſtaltung einer Feuer=
beſchloſſen
, die erſtmalig in der Zeit vom A. April bis
J. ſtattſindet. Die Feuerwehren wollen nicht nur Brände
fe der deutſchen Volkswirtſchaft bekämpfen, ſondern auch ver=
n
. Durch Wort und Bild, durch Vorträge und Belehrung,
Preitung der von der Arbeits= und Intereſſengemeinſchaft deut=
wehrorgane
herausgegebenen Schrift Feuerverhütung wer=
ſtändigen
Stellen ſich bemühen, auf dem Gebiete der Feuer=
in
der Feuerſchutzwoche tätig zu ſein.
rDarmſtadt in Ausſicht genommenen Maßnahmen wer=
za
Tageszeitungen noch beſonders bekannt gegeben werden,
r ſchon hingewieſen ſein ſoll.
mgeliſchkirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
lgenden Pfarrverwaltern Pfarrſtellen übertragen: Wilhelm
w zu Wenings die Pfarrſtelle zu Wenings. Dekanat Büdingen;
ſuss drich Lenz zu Münzenberg die Pfarrſtelle zu Münzenberg,
ungen; Hermann Dotzert zu Engelrod die Pfarrſtelle zu
Dekanat Lauterbach; Ernſt Ludwia Lautenſchläger zu
Sos die Pfarrſtelle zu Nieder=Moos. Dekanat Lauterbach; Hans
Büttelborn die Pfarrſtelle zu Büttelborn, Dekanat Groß=
d
Hans Schilling zu Neu=Iſenburg die Pfarrſtelle zu
urg, Dekanat Offenbach. Dem Pfarrer Edgar Schäfer zu
wurde die erſte Pfarrſtelle zu Michelſtadt, Dekangt Erbach,
ſchäftsjubiläum. Am heutigen Tage (17. April) ſind es 40
die Firma Philipp Schaaf von dem derzeitigen Inhaber ge=
Surde. Urſprünglich befand ſich das Geſchäft in der oberen
e, einige Jahre ſpäter erfolgte die Verlegung in das eigene
Ernſt=Ludwig=Straße 20. Durch Beitritt zum Großeinkaufs=
o
Nürnberger Bund wurde die Einkaufsbaſis erweitert, die
nene durch einen Umbau im Jahre 1998 den Erforderniſſen der
bs tſprechend bergrößert.
mantene Hochzeit. Das Ehepaar Georg Kinkel und Frau
ſau geb. Kunz, Hofgartenaufſeher i. R., hier, Dieburgerſtr. 62,
Rt 17. April ſeine diamantene Hochzeit in ſeltener Friſche.
ein der ehemaligen Schülen und der Freunde des Realgymna=
1s dem dieſer Tage zur Verteilung gelangten Jahresbericht
zmnaſiums erſehen wir mit Freuden, auf weſch gedeihlichen
Gedanke der Gründung des Landheimes für unſere
93 fefallen iſt. Seit nunmehr faſt einem Jahre verbrachten im
us egelmäßig und im Winter ſo oft es angina einige Klaſſen
bewl) herrliche Tage in dem ruhigen, gaſtlichen Etzean, um in
den Odenwaldluft wohltuende Ausſpannung und Erholung
fi.3 Mit herzlichſter Anteilnahme blicken wir auf das ſegens=
he
mehmen, das immer mehr den Beifall der Schüler und deren
uhew det, und mit Genugtuung tragen wir auch fernerhin unſer
er zur Unterhaltung und inneren Ausgeſtaltung des Heims bei,
a isher ſchon geſchah, und wie wir es allezeit als eine unſerer
he n Pflichten anſehen. Um jedoch dieſer ſchönen Aufgabe ge=
m
zu können, dürfen wir uns nicht nur auf das Erträgnis
eit geſammelten Jubiläumsſtocks allein verlaſſen, ſondern es
e zu ſammeln und zu werben, um dieſen zu vergrößern und
unſere Leiſtungsfähigkeit zu ſteigern. Jedes unſerer Mit=
8 imſtande iſt, uns mit Spenden zu unterſtützen, möge
A un, wir ſind auch für den kleinſten Zuſchuß dankbar. Dabei
r auch, die regelmäßigen Jahresbeiträge nicht zu vergeſſen,
ſeit Januar fällig ſind und in ziemlicher Anzahl noch aus=
enden
und Beiträge nimmt unſer Rechner, Herr Buchhänd=
uig
Saeng jr., Kirchſtr. 20, hier (auch auf Poſtſcheckonto
Amt Frankfurt a. M.) entgegen, der auch gerne jede weitere
rteilt. An einem der nächſten Samstage wird der Verein
entliche Hauptyerſammlung abhalten, in der
die bisherige Tätigkeit des Vorſtandes berichtet und die neue
rchberaten werden ſoll. Ort und Zeit werden noch durch die
zu ermöglichen, iſt für einen noch näher zu beſtimmenden
Frühlings ein Familienausflug nach Etzean ge=
hoffentlich
zahlreiche Teilnehmer findet. Hand in Hand mit

herſtube Alfred Bodenheimer. Trio=Abend Roſenſtock, Weyns,
m Kleinen Haus des Landesheaters, am 24.
Das Programm für dieſen im Rahmen der Veranſtaltungen
ſtube Bodenheimer ſtattfindenden Kammermuſikabend bringt
von Brahms, Op. 8, Mozart, Köſchel 564 und Schubert,
ntereſſieren dürfte, daß Generalmuſikdirektor Noſenſtock ſeit
kehr aus Amerika zum erſten Male in Deutſchland in dieſem

EUiſikabend wieder an die Oeffentlichkeit tritt. Mit Spannung
bei dem muſikliebenden Darmſtädter Publikum dieſem Trio=
gegen
, deſſen Künſtler und deſſen Programm ihn zu einem
ſtal n Ereignis in dieſer Konzertſaiſon machen.
Frühjahrsgeſellenprüfungen 1930 ſind ſoweit abgeſchloſſen.
b4: Prüfungsmeiſter werden gebeten, noch im Beſitz befindliche
tliefern. Die Ausſtellung der Geſellenſtücke und Arbeits=
detz
am Samstag, den 3. Mai, die feierliche Ueberreichung der
Sefe an zirka 450 Prüflinge am Sonntag, den 4. Mai, ſtatt.
anſtaltungen ſind im Städtiſchen Saalbau. Alles Nähere
h in den Mitteilungen und Anzeigen.

Von Betriebsinſpektor O. Brambach=Darmſtadt.

Irgend etwas in der Deutſchen Fremdenver=
kehrswerbung
ſtimmt nicht! So ſchreibt die angeſehene
Zeitſchrift Verkehr und Bäder. Und ſie hat recht. Die ameri=
kaniſchen
Vergnügungsreiſenden verbrauchen alljährlich allein in
Europa 700 Millionen Dollars, und von dieſen 700 Millionen Doll.
blieben bisher kaum 40 Millionen Doll, in Deutſchland. Können wir
nicht dieſe 40 Millionen vervielfachen? Wie viele Deutſche, die den
Odenwald und andere deutſche Mittelgebirge kaum kennen, reiſen nach
der Schweiz, Italien, Frankreich, Norwegen uſw. Können wir nicht
einen Teil dieſer Ferienreiſenden für den Odenwald und Rheinheſſen
gewinnen?. Im folgenden ſoll ein gangharer und vor allem ein ſehr
billiger Weg dazu gewieſen werden. Da iſt in Deutſchland im letzten
Jahrzehnt ein Werk entſtanden, das beſonders geeignet iſt, das Wan=
dern
, das Reiſen zu fördern, und dadurch den Fremdenverkehr zu heben.
Das Deutſche Zugend=Herbergswerk! Das haben auch
C. Miller, der kürzlich verſtorbene Ehrenpräſident des Bundes
Deutſcher Verkehrsvereine, und der bekannte Verkehrspolitiker M.
Krauß immer wieder betont. Wohl in keinem Gau wurde eine
ſolche gründliche Werbetätigkeit für das Wandern entfaltet wie in Heſ=
ſen
, und wohl für kein Land hat der Jugendherbergs=Verband im Reich,
in Amerika und im übrigen Ausland in Schrift, Wort und Bild mehr
geworben wie für das Heſſenland. Dies hat auch der Leiter des Heſſi=
ſchen
Verkehrsverbandes, Herr Th. Stemmer=Darmſtadt, ſehr rich=
tig
erkannt, indem er das Jugendherbergswerk in Heſſen weitgehendſt
fördert. In Starkenburg und Rheinheſſen zählten wir in unſeren
Jugendherbergen 1929 rund 50 000 Uebernachtungen. Taufende jugend=
liche
Wanderer mußten wegen Platzmangel abgewieſen werden. Die
Uebernachtungszahl ließe ſich mithin vervielfachen, wenn wir unſere
Jugendherbergen vergrößern und verbeſſern könnten. Nach den prakti=
ſchen
Erfahrungen zum Beiſpiel in Darmſtadt, Lindenfels, Auerbach,
Reichenbach, Mainz, Michelſtadt, Worms. Miltenberg, Heidelberg, Köln,
Kaſſel, München, Hohnſtein i. S. (J.H. Hohnſtein hatte 1998 allein
60 000 Uebernachtungen) erkennen zwar die Gemeinden mehr und mehr
die große Bedeutung des Jugendherbergswerks. Denn auch die jugend=
lichen
Wanderer laſſen Geld in den beſuchten Orten, und ſie werden
vor allem ſpäter als Erwachſene nicht mehr in den Jugendherbergen,
ſondern in Hotels, Gaſthäuſern, Penſionen uſw. übernachten und in den
ihnen lieb gewordenen Orten ihre Ferien verleben. Außerdem werden
die J.chen von den Schulen vielfach als Landheime zu mehrwöchigem
Aufenthalt benutzt. Durch die Benutzung der Jugendherberge Dorndiel
(Kreis Dieburg) als Landheim einer Höheren Schule erhält dieſes bis=
her
faſt unbekannte Dörfchen im Jahre rund 8000 Uebernachtungen. Der
Umſatz bei den Gewerbetreibenden uſw. beziffert ſich dadurch auf rund
15 000 RM. jährlich.
Das Netz der heſſiſchen Jugendherbergen iſt nun faſt geſchloſſen.
Es gilt jetzt, das Geſchaffene zu erhalten und zu verbeſſern. Und dazu
bedürfen wir der Hilfe nicht nur der Orte mit Jugendherbergen, fon=
dern
aller Gemeinden uſw. überhaupt. Schon beſitzt eine ſtattliche Reihe
von Gemeinden und Verkehrsvereinen die körperſchaftliche Mitglied=
ſchaft
des Jugendherbergsverbandes, denn der Mindeſt=Jahresbeitrag
beträgt nur 10 RM. Einige Gemeinden zahlen weit mehr, zum Bei=
ſpiel
Pfungſtadt, Darmſtadt uſw. Aber noch ſtehen einige Gemeinden
abſeits, und zwar neben denen die infolge ihrer ſchönen landſchaftlichen
Lage ſich ganz beſonders auf Fremdenwerbung einſtellen könnten auch
ſolche, deren Jugendliche unſere Herbergen ausgiebig beſuchen. Sollten

Herr Otto Stadelmaier, 1, lhriſcher Tenor am hieſigen Landes=
theater
, iſt nach erfolgreichem Gaſtſpiel als Herzog in Nigoletto ab
Auguſt dieſes Jahres an das Opernhaus nach Eſſen unter äußerſt gün=
ſtigen
Bedingungen engagiert worden.
Die Rivalen, das bekannte amerikaniſche Kriegsſtück von Anderſon
und Stallings, wird in der deutſchen Bearbeitung von Carl Zuckmaher
als nächſte Schauſpielneuheit des Großen Hauſes Donnerstag, den 24.
April. zur Aufführung gelangen. Inſzenierung: Arthur Maria Raben=
alt
(Bühnenbild: Walter Auerbach),
Am Oſterſamstag
ſind unſere Kaſſenſchalter bei der Hauptſtelle Rheinſtr. 34
und der Zweigſtelle Hügelſtr. 22 von vormittags 812Uhr
(st 6404
geöffnet.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt

Die Sportabteilung Merck Darmſtadt hielt ihre erſte Jahres=
hauptverſammlung
ab. Nach den Eröffnungsworten des Vorſitzenden
folgte die Verleſung des Gründungsprotokolls, worauf der Leiter der
e bekannt gegeben. Um endlich auch unſeren Mitgliedern Abteilung wiederum das Wort zu einem Rückblick auf das ſeit der Grün=
lick
in den Betrieh und die derzeitige Ausgeſtaltung des dung Geleiſtete und einem Ausblick in die Zukunft ergriff. Der Spiel=
führer
erſtattete Bericht über die ſportliche Tätigkeit, aus dem hervor=
ging
, daß von den bis jetzt ausgetragenen 18 Handballſpielen 5 Spiele
gewonnen wurden, 5 Spiele endigten unentſchieden, 8 Spiele gingen
wollen wir auch in Zukunft dem uns geſteckten Ziele zus verloren; mit dem Erfolg könne man wohl als Neuling zufrieden ſein.
Auch habe ſich die Abteilung bei verſchiedenen Anläſſen mit leichtathle=
tiſchen
Vorführungen beteiligt, die lebhafte Anerkennung fanden. Der
Rechner berichtete über die Kaſſenverhältniſſe und hoffte, daß die Kaſſen=
lage
im neuen Jahre eine Entſpannung zeigen möge. Es folgte die
Vorſtandswahl. Nachdem noch Spielausſchuß, Platz= und Materialver=
walter
beſtätigt, die Mannſchaftsaufſtellungen und verſchiedene ſonſtige
Mitteilungen bekannt gegeben wurden, ſchloß der Vorſitzende die ange=
regt
verlaufene Verſammlung mit der Ermahnung an die Mitglieder,
Arbeit= und Trainingsſtunden nicht zu vergeſſen und der Abteilung die
Treue bewahren zu wollen.

Miie
FFassel-Aaffo8 fisch geröstet SohUlstr. 10

Erſtaufführung Die Kaffette‟. Carl Sternheims Komödie in fünf
Akten. Die Kaſſette wurde von der Generaldirektion des Heſſi=
ſchen
Landestheaters erworben und gelangt Mittwoch, den 93. April,
im Kleinen Haus in der Inſzenierung von Günter Haenel und Wilhelm
Neinking zur Erſtaufführung.

dieſe Gemeinden ſich nicht verpflichtet fühlen, ein Scherflein beizu=
ſteuern
?. Auch für unſere wandernde Jugend kommt der Tag, wo ſie
mit entſcheidet, in welcher Stadt oder Gemeinde Kongreſſe uſw. abge=
halten
werden ſollen, wodurch dieſen dann ausgabefreudige Menſchen
zugeführt und für ihr Leben vielleicht mit ihr verbunden werden. Ge=
rade
die wandernde Jugend iſt in ihrer Anſpruchsloſigkeit den beſte
Bortrupp der Kurfremden für jene Gegenden, in denen die Anpaſſung
an die Bedürfniſſe der Ferienreiſenden noch im erſten Stadium der
Entwicklung ſteht. Auch wird das Jugendwandern durch eine mehr oder
weniger gute wirtſchaftliche Lage nicht beeinflußt, und gerade deshalb
iſt das Jugendwandern und das Jugendherbergswerk vor allem für die
Zukunft von großer, wirtſchaftlicher Bedeutung.
Den ungaſtlichen Orten werden die Hochzeits= und Urlaubsreifen
gewiß nicht gelten, man wird ſie auch nirgendwo empfeblen. Und
gerade die perfönliche Empfehlung von Mund zu
Mund iſt bekanntlich die erfolgreichſte Werbungt
Die Jugendlichen kommen nach Hauſe und erzählen von den Orten, die
ſie kennen lernten; ſie regen dadurch Angehörige, Verwandte und Be=
kannte
an, die Plätze auch zu beſuchen. Ein rheiniſches Hotel hat im
Vorjahre feſtgeſtellt, daß 53 v. H. ſeiner Gäſte auf perſönliche Empfeh=
lung
hin gekommen ſind.
Auch für die Werbung im Auslande leiſtet der Jugendherbergsver=
band
den deutſchen Gemeinden und Verkehrsvereinen wertvolle Dienſte.
Tauſende des ſchönen Bildkalenders Deutſches Wandern werden jähr=
lich
in alle Länder der Erde verſandt. Im diesjährigen Kalender be=
finden
ſich allein acht Bilder von heſſiſchen Lendſchaften uſw. Eine
rieſige Anzahl jugendlicher Wanderer hüben wie drüben ſteht im Brief=
verkehr
miteinander. Werberedner des Jugendherbergsverbandes halten
im Auslande Lichtbildervorträge üben die ſchöne deutſche Landſchaft,
gründen Ortsgruppen für deutſche Jugendherbergen uſw. Die Folge
davon iſt, daß Deutſchland jedes Jahr durch ausländiſche Ferienreiſende
ſtärker beſucht wird. Und die ausländiſchen Jugendlichen werden ſpä=
ter
nicht mehr in Jugendherbergen, ſondern in Hotels, Gaſthäuſern und
Penſionen übernachten.
Sie werden die oben erwähnten 40 Miklionen
Dolkavs vervielfachen!
Iſt es deshalb nicht unverſtändlich und unverzeihlich, daß man in
einigen Stadt= und Gemeindeparlamenten ſowie einigen Verkehrsbeu=
einen
dem Jugendherbergswerk verſtändnislos gegenüberſteht?. Zudem
gerade der Heſſiſche Verkehrsverhand, und die oben ge=
nannten
und viele ungenannten Städte und Gemeinden das Jugend=
herbergswerk
außerordentlich unterſtützen. Fühlen die Träger die Ver=
antwortung
in dieſen Gemeinden und Vereinen nicht den Pulsſchlag
der heutigen Entwicklung erkennen ſie, nicht die heutigen Not=
wendigkeiten
? Solch ein Unverſtändnis rächt ſich bitter nicht nur am
Hotel=, Gaſthaus= und Penſionsgewerbe, ſondern auch an den übrigen
Gewerbetreibenden, an der Landwirtſchaft, den Arbeitnehmern,
überhaupt allen, die in irgendeinem Zuſammenhang mit dem Frem=
denverkehr
ſtehen. Gerade im Intereſſe der Genannten haben die
Stadt= bzw. Gemeindeverwaltungen und Verkehrsvereine die Pflicht,
das Jugendherbergswerk beſſer wie bisher zu beachten, es durch die Er=
werbung
der Mitgliedſchaft mit einem jährlichen Mindeſtbeitrag von
10 RM. zu unterſtützen und damit Verkehrspolitik und
Fremdenwerbung auf weite Sicht zu treiben.

Verein Freundinnen junger Mädchen. Wenige wiſſen oder wuß=
ten
von der Arbeit des Vereins Freundinnen junger Mädchen in unſerer
Stadt. Seitdem das Freundinnen=Heim, Sandſtraße 24, errichtet
worden iſt, hat die Arbeit ihren Mittelpunkt für Darmſtadt und das
ganze Land bekommen. Hier iſt ein Heim für Alte und Junge, ein
Kommen und Gehen von ſolchen jungen Mädchen, die Rat und Aus=
kunft
in irgendeiner Angelegenheit ſuchen (Sprechzeit täglich 1012
Uhr, Mittwoch abends 68 Uhr), ein Kommen und Gehen von Gäſten,
die übernachten oder dort nur eſſen wollen, von Schülerinnen, die gut
aufgehoben ſind, ſolange die Eltern verreiſt ſind. Dort iſt eine Haus=
haltungsſchule
für junge Mädchen, die ein Jahr in allem, was der Haus=
halt
verlangt, ausgebildet werden. Hier finden auch unſere Heimabende
ſtoatt, an denen ortsfremde junge Mädchen, die in Stellung ſind, ſich
treffen zu fröhlichem Beiſammenſein bei Gefang und Näharbeit (jeden
Donnerstag 8,1510 Uhr). Ein Saal iſt uns jetzt zur Verfügung geſtellt
und ſo ausgeſtattet, daß man ſich wohlfühlen kann. Wir haben Näh=
maſchinen
, aber fehlen tut uns zur Begleitung des Geſangs ein Kla=
vier
, was zur Jugendarbeit ſo dringend nötig iſt, denn 5060 Mädchen
an einem Abend zuſammenzuhalten, iſt ſchwierig. Wir haben allmählich
ſchon allerlei Freunde und Mithelfer für unſere Arbeit gewonnen,
vielleicht findet ſich auch hien eine hilfreiche Hand, die uns zu einem Kla=
vier
(es kann auch ein Tafelklavier ſein) verhilft. Jeder, der ſich für
die Arbeit an der Jugend intereſſiert, iſt herzlichſt eingeladen zu den
Donnerstag=Abenden. Gründonnerstag findet der Abend im Heim
nicht ſtatt, die Mädchen nehmen teil am Abendgottesdienſt in der Schloß=
kirche
, Mittwoch, den 16. d. M., 8 Uhr, Treffen, 5 Minuten vor 8
(nicht, wie irrtümlich bekannt gegeben, Donnerstag abend) oden am
Abendmahlsgottesdienſt. Gründonnerstag, den 17. d. M., abends 7.30
Uhr, in der Beſſunger Kirche.

Heſiſches

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Die Wormſer Unruhen vor Gericht.

Aw. Darmſtadt, 15. April.
Zu Beginn des vierten Verhandlungstages weiſt Gerichtsvorſitzen=
der
Landgerichtsdirektor Schmidt darauf hin, daß er im Hinblick auf
die Vorfälle in der Verhandlung des Vomtages jetzt alle Mittel, die ihm
zur Verfügung ſtehen, zur ruhigen Durchführung des Prozeſſes an=
wenden
werde, und ſelbſt Haftſtrafen zu verhängen gewillt iſt. Als
Sachverſtändiger über den Begriff Demonſtration wird Polizeidirek=
tor
Dittmar=Offenbach gehört. Er verſteht unter Demonſtration
auch Verſammlungen unter freiem Himmel und jedes Zuſammenſtrömen
von Menſchen zu irgend welchen Demonſtrationszwecken. Verteidiger
Mannheimer bittet den Sachverſtändigen um ein Gutachten, ob es
polizeitechniſch richtig iſt, einen angemeldeten Umzug, der ſich noch in
Ordnung bewegt, ohne vorausgegangene Mitteilung an die Führung
aufzulöſen. Die Frage wird vom Gericht als unzuläſſig abgelehnt. Die
Frage des Verteidigers Steinſchneider, unter welchen Umſtän=
den
die Polizei mit blanker Waffe einſchreitet, wird zugelaſſen und
dahin beantwortet, daß im allgemeinen dem Gebrauch der Waffe Rufe
wie Hände hoch, ſtehen bleiben! oder Auseinandergehen! voraus=
gehen
. Aber eine Ausnahme beſtebt, wenn eine rechtswidrige Hand=
lung
bereits begonnen hat. Dann bedarf es keiner Warnungen mehr.
Die Verteidigung benennt als Zeugen über den Gebrauch des Begriffes
Demonſtration Miniſter Leuſchner, Miniſter a. D. Grzeſinſki und
berſchiedene Abgeordnete. Das Gericht beſchließt, Miniſter Leuſchner
zu hören. Es ergibt ſich aber, daß er dienſtlich auswärts iſt. Im
weiteren Verlauf der Zeugenvernehmungen kann Polizeibeamter
Wambold über den während der Wormſer Unruhen erſchoſſenen
Jugendlichen Horn nichts ausſagen. Zeugin Stumpf, die Braut
des Angeklagten Leinhaas, hat nicht geſehen, daß Leinhaas Steine
warf, und weiß nicht, warum er verhaftet wurde. Zeuge Leppin=
ger
, ſah Leinhaas bei ſeiner Braut ſtehen und weiß nichts von einem
Steinwurf des Angeklagten.
Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft ſoll nun die Frage des Demon=
ſtrationsbegriffes
bis nach den Plaidoyers zurückgeſtellt werden. Das
Gericht kann Haas das Original der von ihm beſtrittenen Reſolution
vom 13. Januar mit deſſen Unterſchrift vorlegen. Die Verteidigung
ſtellt noch weitere Beweisanträge, u. a. darüber, daß nicht nur Demon=
ſtranten
, daß auch ein Poliziſt eine Erkerſcheibe beſchädigt hat und daß
es ſich ſeltſamerweiſe nur um Schreiben jüdiſcher Geſchäftsleute handelt.
Die Angeklagten bezweifeln die Echtheit des ihnen vom Gericht vorgelegten
Schriftſtückes mit dem Demonſtrationsverbot vom 13. Januar. Dazu
will die Verteidigung nachweiſen laſſen, daß Klapproth ſchon wie=
derholt
Akten unterdrückt habe. Dieſer Beweisantrag wird als uner=
heblich
abgelehnt, während die anderen Angaben als richtig unterſtellt
wverden. Die Verhandlung tritt nun in das Stadium der Plai=
dohers
.
Oberſtaatsanwalt Dr. May
begründet die Anklage und bringt zunächſt die allgemeinen Geſichts=
punkte
der Anklage. In der Geſchichte der Stadt Worms könne man
weit zurückblicken bis zu ſolchen Ereigniſſen, wie ſie das Gericht be=
ſchäftigen
. Die unmittelbaren Folgen waren, von der Tötung des
jungen Horn abgeſehen, nicht ſo augenfällig, weil ein ſchlimmeres
Blutvergießen vermieden wurde. Die Folgen ſind doch ſchwer genug
geweſen, vor allem für die Geſchäftswelt durch die Panik, die in
Worms ausbrach. Die ſozialen und politiſchen Klüfte wurden, noch
mehr vertieft, als ſie es ſchon waren, und die Staatsgewalt wurde ernſt=
haft
bedroht. Dr. Mah ſpricht nun weiter von der Schwierigkeit, die
Hauptſchuldigen zu ergreifen. Ein Teil ſei gewiß unerkannt entkom=
men
. Vor Gericht ſtehen nur Müller, Haas und Habermehl, die übrigen
ſeien nur Mitläufer, darunter Pſhchopaten, die darum nicht weniger
gefährlich ſind. Trotz der Gründlichkeit der Hauptverhandlung ſei es
nicht erſchöpfend gelungen, die teils aus Worms, teils von auswärts
ſtammenden treibenden Kräfte feſtzuſtellen. Das Gericht hat über
die ſtrafrechtliche Seite der Ereigniſſe
zu urteilen, ſelbſtverſtändlich im hiſtoriſchen und ſozialen Zuſammen=
hang
. Die Juſtiz laſſe ſich nicht als Sturmbock gegen irgendwelche politiſche
Nichtung benutzen. Der Prozeß habe auch nicht den Beweis erbracht,
daß Polizeidirektor Klapproth nationalſozialiſtiſche Elemente
anders behandelt habe als Linksſtehende. Dr. May betont, daß ſich der
Prozeß nicht gegen Erwerbsloſe richtet. Der Zuſtand der Erwerbs=
loſigkeit
ſei von jedem zu bedauern und man könne nicht achtlos daran
vorübergehen, daß gerade in Worms ſich die Lage der Erwerbsloſen
dadurch außerordentlich erſchwert hat, daß einige Fahriken geſchloſſen
haben. Die ſeeliſche Erbitterung der ſchuldlos Arbeitsloſen ſei zu
begreifen. Schließlich weiſt Dr. May noch darauf hin, daß es ſich bei
dem jetzigen Prozeß auch nicht um einen Prozeß der ſtaatsbürgerlichen
Freiheit gegen Polizeiterror handelt. Wenn die Wormſer Polizei ge=
glaubt
habe, daß ſie eingreifen müſſe, habe ſich jeder zu fügen. Theore=
tiſch
wäre es denkbar, daß einzelne Polizeibeamte in erregten Zeiten
die ihnen durch ihr Amt vorgeſchriebenen Grenzen überſchreiten. Das
ſei im Prozeß über die Wormſer Unruhen nicht bewieſen worden.
Wenn es richtig wäre, daß Abg. Müller nach ſeiner Feſtnahme noch
ohne Notwendigkeit geſchlagen wurde, müßte dies die Staatsanwalt=
ſchaft
mißbilligen. Aber der Beweis ſei nicht erbracht. Angeklag=
ten
Haas geſtehe man zu, daß der zweimalige Vorbeimarſch des
Demonſtrationszuges vom 10. Januar am Stadthaus nicht abſichtlich
geſchah. Feſt ſtehe aber ſein bedrohliches Verhalten. Haas habe ſich
den Rufen der Polizei: Weitergehen widerſetzt und mußte deshalb
verhaftet werden. Am 13. Januar war die Situation weitaus gefähr=
licher
. Zeuge Jennewein hat einen erbitterten Wahl=
kampf
bekundet, wobei ſich, wie Dr. May nach den Zeugenausſagen
ſchildert, die Polizei, noch äußerſt zurückhaltend be=
nahm
. Dieſe Zurückhaltung habe ſie mehrfach auch am 14. Januar
geſpahrt, beſonders dann, als ſie die Judengaſſe nicht ſtürmte. Der
Schuß, der den Zeugen Brohm verwundete, könne nur aus der Juden=

gaſſe gekommen ſein. Von Polizeiterror könne man nicht reden. Zum
Falle des erſchoſſenen Horx erklärt Oberſtaatsanwalt Dr. Ma), daß
entgegen der Behauptung der Verteidigung Recherchen ſtattgefunden
haben, aber ſie führten zu keinem Ergebnis. Die Staatsanwaltſchaft
habe auf Klapproth als Zeugen nicht verzichtet, damit die Verteidigung
keine falſchen Schlüſſe daraus ziehen könne. Höchſt bedenklich ſei es
gewiß, daß Klapproth bei der Frage nach ſeiner Auffaſſung der Eides=
pflicht
die Ausſage verweigert und auf das Diſziplinarverfahren ver=
wies
. In ſeinem weiteren Plädoyer befaßt ſich Dr. May mit den oft
von den Angeklagten erhobenen Vorwürfen, die Polizeibeamten ſeien
inſtruiert worden, was ja die Verteidigung ſelbſt durch Verzicht auf
einen Zeugen als unwahr feſtgeſtellt habe. Grotesk ſei die Behauptung,
Klapproth habe die Polizeiaktion in Worms inſzeniert, um ſich zu rei=
nigen
. Insbeſondere habe ſich das, was Hauptmann Jennewein aus=
geſagt
habe, in der Hauptſache als richtig herausgeſtellt. Zwiſchen den
verſchiedenen Ausſagen über die Marktverſammlung beſtehe auch kein
Widerſpruch, da ſich die Bewegungen einer ſo großen Menſchenmaſſe
nicht einheitlich vollziehen. Insbeſondere ſei da eine Einteilung in
die Gruppe um Müller, die ſich nicht zurückbewegen wollte, und in die
an ſich Unbeteiligten und der Verſammlung Fernerſtehenden zu machen.
die dadurch nicht zurückkonnten. Die Zivilzeugen hätten vom Parterre aus
die Vorgänge kaum recht ſehen können. Das Demonſtrationsverbot
habe ſeine Rechtsgrundlage in der Reichsverfaſſung, und Klapproth ſei
zu ſeiner Anordnung vom Oberbürgermeiſter ermächtigt geweſen. Im
Recht zum Verbot ſei auch das Recht enthalten, gegen Uebertretungen
einzuſchreiten. Was den Begriff Demonſtration betrifft, ſo verſtehe
ſelbſt das Konverſationslexikon darunter jede Kundgebung irgendwelcher
Art. Daß man am 13. Januar nach Erhalt des Verbots am Vorſtands=
tiſch
beraten hat und erſt am Schluſſe der Saalverſammlung die Kund=
gebung
auf dem Markt mitteilte, ſcheint der Anklage verdächtig. Die
Beamten Fingerle und Bauer, die im Saal anweſend waren, hätten
dann die Auffaſſung der Angeklagten nicht mehr berichtigen können,
daß auch eine Verſammlung auf dem Markt unter das Verbot fällt.
Die Reſolution enthalte dieſe Kampfanſage. Deshalb ſei Haas, Heber=
mehl
und Müller der gute Glaube nicht zuzubilligen.

Skaalsanwalt Meuſezahl

gibt im Anſchluß an die Ausführungen des Oberſtaatsanwalts eine
Darſtellung der einzelnen Tatbeſtände. Jeder gewaltſame Angriff auf
das Staatsweſen und ſeine Organe iſt eine ſtrafbare Handlung. Sämt=
liche
Verſammlungen, um die es ſich im Wormſer Fall handelt, ſeien
weniger durch den Wunſch, den Erwerbsloſen zu helfen, veranlaßt, als
um gegen die Polizei Front zu machen. Von provozierendem Benehmen
der Polizei könne keine Rede ſein. Aber ſie habe am 13. Januar durch
die Ereigniſſe des 10. Januar auf der Hut ſein müſſen. Abſurd ſei es,
zu denken, daß ein Häuflein von 50 Poliziſten gegen eine 2fache Menge
Angriffsluſt haben könnte. Müllers Rufe auf dem Markt haben die
künftigen Ereigniſſe erſt gezeitigt. Staatsanwalt Meuſezahl ſchildert
nun noch einmal kurz die Vorgänge in ihrem ganzen bedrohlichen Kampf=
charakter
, wobei er das maßvolle Verhalten der Polizei hervorhebt. Die
Angeklagten Hags, Habermehl und Müller ſeien nach 8 110
zu verurteilen, weil ſie zum Ungehorſam gegen eine rechtsgültige Ver=
ordnung
und Geſetz öffentlich aufforderten. Müller ſei außerdem nach
8 115 Abſatz 2 zu verurteilen, weil er als Rädelsführer die Menge gegen
die Polizei zum Aufruhr gereizt habe.

Die Skrafankräge.

Beantragt werden für Müller 1 Jahr und 6 Monate Gefängnis,
die in 16 Monate zuſammenzuziehen ſind, für Haas für den 13. Ja=
nuar
Gefängnis von 9 Monaten, für den 14. Januar Freiſprechung, für
Habermehl für den 13. Januar 6 Monate. Für die Angeklagten
Dehoff, Wilhelm Wihler, Zimmermann, Jeck, Kahſer und Schneider
macht Staatsanwalt Meuſezahl 8 115 Abſ. 1 geltend, weil ihnen Betei=
ligung
an Zuſammenrottung zur Laſt gelegt wird, und beantragt für
Dehoff 7 Monate, für Wilhelm Wihler 9 Monate, für Zim=
mermann
8 Monate, für Jeck 7 Monate, für den jugendlichen
Kayſer 3 Monate und für Schneider 7 Monate Gefängnis. Nach
8 115 Abſatz 2 wegen Beteiligung an Zuſammenrottung und Widerſtands
gegen die Staatsgewalt ſollen Lens, Myll und der junge Taraſchewſki
verurteilt werden, und zwar auf Antrag der Staatsanwaltſchaft Lens
zu 9 Monaten, Myll zu 8 Monaten und Taraſchewſki zweimal
zu je 7 Monaten Gefängnis, die in 1 Jahr zuſammengezogen, werden
ſollen. Angeklagter Gräf ſoll für den 13. Januar freigeſprochen, für
den 14. Januar nach 8 110 wegen Aufforderung zum Ungehorſam gegen
das Geſetz zu 4 Monaten verurteilt werden. Für Neubauer wer=
den
2 Monate wegen einfachen Widerſtands nach 8 115 beantragt. Als
gemindert zurechnungsfähig werden für die Angeklagten Fey, Bayer=
bach
und Leinhaas je 7 Monate beantragt, Freizuſprechen
ſeien Fries, Roſſi und Bernhard Wihler, dabei Roſſi man=
gels
Beweiſes und Bernhard Wihler wegen Unzurechnungsfähigkeit
nach 8 51.
Die Unterſuchungshaft ſoll in vollem Umfange angerechnet werden.
Bei Stellung der Strafanträge kam es zu einem neuen Zwiſchenfall,
da drei der Angeklagten unter Krämpfen zuſammenbrachen. Die Sitzung
mußte unterbrochen werden. In der Pauſe beſchimpfte der Angeklagte
Fries beſonders die anweſenden Polizeibeamten, wofür er eine fo=
fort
anzutretende Ordnungsſtrafe von 2 Tagen Haft erhielt. Der An=
geklagte
Stadtrat Haas wurde auf 2 Stunden von der Sitzung aus=
geſchloſſen
. Am Schluſſe der Ausführungen des Staatsanwalts waren
von den 20 Angeklagten nur noch 9 anweſend.
Darauf begannen die Verteidiger mit ihren Plädoyers, die ſich bis
halb 12 Uhr hinzogen. Die Urteilsverkündung wurde auf
Dienstag, den 22. April, beſtimmt.

Ein Hund bringk zwei Samilien an den Bekkelſtab.
1s. Welchen Schaden ein ſcharfer und leicht erregbarer Wachhund
anrichten kann, lehrt ein Rechtsſtreit, der jetzt vor dem Reichsgericht
ſeinen Abſchluß gefunden hat. Am 21. Juli 1927 fuhr der in guten
Verhältniſſen lebende Kläger mit ſeinem Motorrad auf der Chauſſee
von Bakun nach Schwichteler (Oldenburg). Als er in einem
Stundentempo von 2530 Kilometer an dem Hauſe des beklagten
Pferdehändlers E. vorbeikam, das etwa 300 Meter abſeits von der
Straße liegt, ſprang plötzlich der Jagd= und Wachhund des Beklagten
heran, lief erſt kläffend neben dem Motorrad her und ſprang dann
plötzlich vor das Rad. Hierbei geriet das aufgeregte Tier unter das
Nad. Die traurige Folge aber war, daß der Motorradfahrer infolge
des Auffahrens auf den Hund vom Rad ſtürzte, ſich überſchlug und
mit ſchweren Kopfverletzungen auf der Straße liegen blieb. Er hat
infolge des Unfalls jahrelang epileptiſche Anfälle mit großen Schmer=
zen
erduldet und iſt völlig arbeitsunfähig. Wegen des dadurch ent=
ſtandenen
Schadens hat der Kläger hohe Schadenserſatzanſprüche gegen
den Hundebeſitzer erhoben. Er verlangt Erſatz von 6000 Mark Arzt=
und Apothekerkoſten 15000 Mark Schmerzensgeld
und eine Rente von jährlich 7000 M. wegen Verluſtes ſeiner Erwerbs=
fähigkeit
. Dieſe Anſprüche ſind vom Oberlandesgericht Olden=
burg
und jetzt auch vom Reichsgericht, als berechtigt anerkannt
worden. Zunächſt haftet der Beklagte als Tierhalter aus 8 833 BGB.
Er hat aber auch den Entlaſtungsbeweis nicht geführt, der ihm als
Halter eines Berufstieres gemäß Satz 2 des 8 833 BGB. offen gelaſſen
iſt. Da ihm bekannt war, daß ſein Hund gewöhnlich die Nadfahrer
beläſtigte, und in ſieben bis acht Fällen ſchon Unannehmlichkeiten ent=
ſtanden
waren, war der Beklagte verpflichtet, ſeinen Hund an der Kette
zu halten; er durfte ihn keinesfalls unbeaufſichtigt auf die Straße
laſſen. Der Beklagte hat ſomit den Beweis, daß er die im Verkehr
erforderliche Sorgfalt bei Beaufſichtigung des Tieres beobachtet habe,
nicht erbracht. Ob. aber der Kläger, zu den ihm zuerkannten Gelde
kommt, iſt zweifelhaft, denn der Beklagte hat nur einen Teil bezahlen
können, ſein kleines Beſitztum iſt gepfändet, ohne daß der Erlös zu der
Deckung, der Anſprüche des völlig arbeitsunfähigen Klägers ausreicht
Neichsgerichtsbriefe‟. (VT 461/29. Urteil des RG. vom 14. 4. 1930.)

Was dünkt euch um Chriſtus? Dieſe Frage, der kein Menſch unbe=
ſchadet
ausweichen kann, wird durch die Paſſionszeit im beſonderen Maße
in den Vorderarund gerückt. Antwort auf dieſe Frage zu geben, iſt
Zweck und Ziel der Männerbibelſtunde, die jeden Mittwoch, abends 830
Uhr, im Heim des Chriſtlichen Vereins junger Männer, Alexanderſtr. 22
(Infanteriekaſerne) ſtattfindet. Wir laden zu der heutigen Bibelſtunde
ein. Gäſte ſind willkommen.

Heute

Kinder-Mittwoch

Im

5595a

Schiller-
Schanhaus latop platz s

Hallenſchwimmbad. Wie aus der heutigen Anzeige der Direktion
der ſtädtiſchen Betriebe hervorgeht, iſt das Hallenſchwimmbad am Kar=
freitag
und an den beiden Oſterfeiertagen geſchloſſen. Bis
zur Eröffnung des Badebetriebes im Woog iſt die Anſtalt an Sonn=
tagen
von 813 Uhr im Betrieb.
Kafſenſtunden der Sparkaffe. Die Einleger der Städtiſchen
Sparkaſſe werden auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam ge=
macht
, daß die Sparkaſſe ihre Kaſſenſchalter ſowohl bei der
Hauptſtelle in der Rheinſtraße wie auch bei der Zweigſtelle in der Hügel=
ſtraße
am Oſterſamstag in der Zeit von vormittags, 812 Uhr
offen hält
Schließung der ſtädtiſchen Büros und Kaſſen. Am Samstag,
dem 19. April 1930 (Oſterſamstag), bleiben die ſtädtiſchen Geſchäfts=
zimmer
und Kaſſen geſchloſſen, mit Ausnahme der Städtiſchen Spar=
kaſſe
, die ihre Kaſſenſchalter von 8 bis 12 Uhr vormittags geöffnet hält.

Seuer. und Mrlſchalfskaenier
für die Zeit vom 16. bis 30. April 1930.
Aufb
Ausſchneiden!
15. April: Ablauf der Schonfriſt für die am 10. Abri
geweſene Umſatzſteuer=Voranmeldung und Ve
20. April: Abführung der Lohnſteuer für die in der
bis 15. April 1930 erfolgten Lohnzahlungen
verfahren und im Ueberweiſungsverfahven:
jedoch nur dann, wenn die in der erſten He
lendermonats einbehaltenen Lohnſteuerbeträ
liche in einem Betrieb beſchäftigten Arbeitnel
trag von 200 RM. überſtiegen haben. (Kein
25. April: Erſte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut. 8
über ſtaatliche Grundſteuer, Sondergebänd
Gewerbeſteuer für das Rechnungsjahr 1930.
beſcheide ſind im Bezirk des Finanzamts Dau
bereits zugeſtellt. Ob und in welcher Höhe
eine Abſchlußzahlung für das Rechnungsjahr
richten iſt, iſt aus dem Steuerbeſcheid unter
Schonfriſt bis 5. Mai 1930. Bereits im
jahr 1929 fällig geweſene Vorauszahlungsk
jedoch ſofort zu entrichten.
H. W. W.

Was gibt der deutſche Muttertag unſeren Müttern
wartet er von ihnen? Der Muttertag, der zweite Sonntag EI
ſeit Jahren für weite Volkskreiſe ein ſchönes Familienfe
Die Kinder, vom Vater unterſtützt, nehmen die Gelegenhe=
der
Mutter all ihre Zärtlichkeit und Dankbarkeit an dieſem
kleine Liebesdienſte zu beweiſen. Für die Mutter ſelbſt abe
Feſt ein Tag der Beſinnung ſein, der ihr die Größe und Ve
der Mutterſchaft für die eigene Familie und für das Vo
Augen führt. Die Kirche und viele Vereine tragen da
heutigen Frauenwelt den Ernſt des Muttertages vor Auger
Ueber die grundlegenden Gedanken und Ausgeſtaltung
unterrichtet der Ausſchuß Muttertag, Berlin ?
ſtraße B.
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyö Bre
derungen ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach 9
ab Bremen=Bremerhaven: Berlin 10. 4., Europa 15. 4.
17. 4., Karlsruhe 24. 4., Bremen B. 4., Stuttgart 1.
6. 5., Berlin 8. 5., Bremen 13. 5., Dresden 15. 5., Ei.
Columbus B. 5., Stuttgart 29. 5., Karlsrühe‟ 30. 5
31. 5., Berlin, 5. 6., Europa 7. 6., Dresden 12.
13. 6., Yorck 18. 6., Bremen 19. 6., Stuttgart 26.
26. 6., Karlsruhe 1. 7. Nach New York ab Bremer
Hannover 12. 4., Weſtfalen 19. 4. Berengar 3. 5.
York via Halifax ab Bremen=Bremerhaven: Berlin
Karlsruhe 94. 4. Nach Kanada (califax): Ber
Yorck 15. 4. Nach Kanada (Montreal): Krefe
men 6. 5. Köln ab Bremen 2. 5. Nach Philade
New York, Frachtdampfer) ab Bremen: Hannoder 12. 4.
3. 5. Via New York nach Baltimore.Norfoll
nah ab Bremen: Weſtfalen 19. 4., Holger 17. 5. N
amerika Weſtküſte ab Bremen: Donau 26, 4., Tr
Schwaben 7. 6. Nach Hapauna=Galveſton
Bremerhaben: Yorck 15. 4., Sehdlitz 13. 5. Nach 4u
Orleans ab Bremen: Raimund 19. 4., Roland 10.
Mittelbraſilien und dem La Plata (Paſſagier!
Bremerhaven: Sierra Morena 21. 4. Werra 28. 4.,
doba 12. 5., Weſer 19. 5. Nach Mittelbraſili
dampfer) ab Bremen: Attika am 23. 4.. Alda‟
Arta am 21. 5. Nach dem La Plata (Frachtdo
Bremen: Turpin am 12. 4. Holſtein am 24. 5. Na
braſilien: Abana ab Bremen 12. 4. Nach Süd
(Weſtküſte) durch den Panamakanal ab Bremen: Tar
Wido 3. 5., durch die Magellan=Straße: Ludwigshafen
Nach Weſtküſte Zentral= und Mittelamerita.
Mexikv: Haimon ab Bremen 19. 4. Fruchtfahr
Inſeln ab Bremen: Orotaba 12. 4.. Arucas W. 4.
10. 5., Arucas 24. 5. Nach Oſtaſien: Coblenz
12. 4., ab Hamburg 16. 4., Witram ab Bremen 19. 4.
B. 4., Franken ab Bremen 26. 4. ab Hamburg 30, 4.
Bremen 3. 5, ab Hamburg 7. 5., Fulda ab Bremen 10.
burg 14. 5., Goslar ab Bremen 17. 5, ab Hamburg 21.
ab Bremen 94. 5., ab Hamburg B. 5. Nach Auſtrali
kar ab Hamburg 17. 4., ab Bremen 19. 4., Moſel ab. Ham
ab Bremen 17. 5. Nach der Lebante ab Bremen ziu
fahrten im Monat. Nach Finnland ab Bremen
Dienſt nach allen Haupthäfen. Nach Rebal ab Brem
ten alle 810 Tage. Nach Leningrad ab Breme
Bedarf. Nach England ab BremenLondon drei bi
fahrten in der Woche BremenHull zwvei Abfah
Woche BremenMiddlesborough=Newcaſtle
BremenHamburg=Frankreich: Abfahrt Montag
men, Freitags von Hamburg. Afrika=Linien:
nach Südafrika: Watuſſi ab Hamburg 19. 4., Hauptlinie
afrika: Uſſukuma ab Hamburg 19. 4. Gabun=Lin
bert ab Bremen 11. 4. Geſellſchaftsreiſen: 9
fahrt: Lützow ab Genua 24. 5., 1. Nordkapfahrt: Lützolt
merhaven 3. 7., Polarfahrt: Sierra Cordoba ab Bremerhi
2. Nordkapfahrt: Lützow ab Bremerhaven 7d. 7.
Sierra Cordoba ab Bremerhaben 8. 8. Mitgeteilt voi
Fiſcher, Vertreter des Norddeutſchen Lloyd ſeit 1871
Frankfurter Straße 1214 (Tel. 188

Aus den parkeien.

Deutſche Volkspartei. Jugendgruppe. 6
woch, abends 8 Uhr, im Reſtaurant. Gutenberg Unterhaltungs

Briefkaſſen.

R. A. Ueber alle geſtellten Fragen kann wohl Profeſſor 2
Vorſtand des Phyſikaliſchen Inſtituts an der hieſigen Techniſ
ſchule. Aufſchluß erteilen.
A. 3. nach G. Die Verjährung des Anſpruchs aus dem
trag greift auch hier Platz; ſie iſt die 30jährige.
Aunden ais dem Lierele.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redahion!
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 24 Abſ.2 des Preſſegeſetzesz in volte
der Einſender verontworich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden.
zurſickgeſandt, die Ablehnung nicht begrändet werden.
Amtsdeutſch!
Mit welcher Deutlichkeit die Verſorgungsbehörden urteil
nachſtehender Bandwurm zur Auslegung des 8 86 des Verfahr
(Urteil des 16. Senats vom 12. Dezember 1929, Mm. 9125/29)
So u. a.:
Es hat, wie die dem Kläger zugefertigte Mitteilung vom
1998 ergibt, dieſem einen ſolchen Beſcheid auch nicht erteilt, d
des Klägers vielmehr nur im Sinne des oben angezogenen E.
prüft, durch welchen die Verſorgungsämter ermächtigt wurden
beſchädigten, die wegen einer Minderung der Erwerbsfähig
20 b. H. ſeinerzeit unter Gewährung einer einmaligen Abſitl
der Rentenverſorgung ausgeſchieden ſind, auf Antrag Wiedero
zu gewähren, wenn die Minderung der Erwerbsfähigkeit in
gnerkannten Verſorgungsleidens auch wenn eing Verſchlit
nicht nachweisbar iſt mindeſtens 25 v. H. beträgt.
Und das nennt man Auslegung. Etwas mehr Verſtändlid
Kürze, ſowie Rückſichtnahme auf diejenigen, die es wieder zu ſee
wäre hier am Platze.
Tagschlender ſir Mitwoh den 10. Arf 190
Heſſ. Landestheater. Großes Haus: Keine Vor
Kleines Haus: Keine Vorſtellung. Orpheum: 6e
Goldene Krone, 20.30 Uhr. Vortrag über die ne
6il
weiſe mit Radiumſtrahlen im eigenen Heim.
ſtellungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Balt
ſpiele.

T
Mons Kouz khtAn dh-Gest Maddacan

Gegen Gicht, Stein= und Stoffwechſelleiden! Ermäßigte Pauſchalk.: Die erſten 3 Wochen (Mindeſid): Pauſchalpr. Mk 199.50 4 Woche Mk. 59 50. Bewilligung vont K/e
Im Kurhaus: Wochenpauſchalpreis Mk. 84.; im Badehof: Wochenpauſchale Mk. 105.. Auskunft auch über Hauskuren durch die Badeverwaltung.
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[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 16. April 1930

Seite 7

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eworden.
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[ ][  ][ ]

Seite 8

Mittwoch, den 16. April 1930

Aus Heſſen.

20 Jahre Sporkverein Weikerſtadt.

Der Sportverein 1910 Weiterſtadt e. V. begeht am
7., 8. und 9. Juni 1930 (Pfingſten) ſein 20jähriges Vereinsjubiläum.
Vor 20 Jahren gründeten einige ſportbegeiſterte junge Menſchen den
F. C. Olympia im folgenden Jahre einen zweiten Verein unter
dem Namen Teutonia Weiterſtadt. Beide Vereine hatten das
Beſtreben, den Fußballſport zu fördern und die damals dieſem Sport
noch fernſtehende Einwohnerſchaft zu gewinnen, ſo daß eine rege Tätig=
keit
einſetzte. Von der Gründung bis Kriegsende beteiligte man ſich
an den ſogenannten Wildſpielen. Während dieſer Zeit konnten beide
Vereine abwechſelnd gute Erfolge erzielen. Durch die wirtſchaftlichen
Verhältniſſe waren beide Vereine gezwungen, im Jahre 1919 ſich zu=
ſammenzuſchließen
. Der neu erſtandene Sportverein 1910
Weiterſtadt ſchloß ſich damals ſofort dem heutigen Süddeurſchen
Fußball= und Leichtathletik=Verband an. Schon in dem erſten Jahre
konnte die Meiſterſchaft in der C=Klaſſe errungen werden. In dem
Verbandsjahre 1921/22 wurde die Meiſterſchaft der B=Klaſſe durch ein
Ausſcheidungsſpiel auf neutralem Platze erzielt. Durch die eingeſetzte
Sperre zwiſchen beſetztem und unbeſetztem Gebiet war es dem Verein
nicht möglich, die laufenden Verbandsſpiele in der A=Klaſſe reſtlos aus=
zutragen
. Er mußte ſomit im folgenden Jahre ohne ſein Verſchulden
in der nächſttieferen Klaſſe ſpielen. Nach langem harten Ringen ge=
lang
es dem Verein, im Spieljahr 1927/28 wieder den lang erſehnten
und längſt verdienten Aufſtieg zur A=Klaſſe zu erkämpfen. Mit Freude
kann heute der Verein auf ſeine 20jährige Tätigkeit zurückblicken und
ſeinem Jubelfeſte entgegenſehen.
Den Auftakt zu dem Feſte bildet ein am Samstag, den 7. Juni,
im Gaſthaus Zum Löwen ſtattfindender Kommersabend, unter Mit=
wirkung
hieſiger Vereine. An beiden Feſttagen werden Fuß= und
Handballſpiele ausgetragen. Hierzu haben in uneigennütziger Weiſe
der diesjährige Süddeutſche Meiſter, Eintracht Frankfurt, der Fußball=
ſportverein
Frankfurt, ſowie VfL. Neu=Iſenburg ihre verſtärkten Pokal=
mannſchaften
zur Verfügung geſtellt. Gleichfalls findet am 9. Juni
(2. Pfingſtfeiertag) ein Damen=Handball=Werbeſpiel zwiſchen den Liga=
mannſchaften
von Polizeiſportverein Darmſtadt und Fußballſportver=
ein
05 Mainz ſtatt. Ferner ſpielen die erſte, die zweite und die erſte
Jugendmannſchaft, ſowie die erſte Handballmannſchaft von Weiterſtadt
gegen ſpielſtarke Gegner. Außerdem kommen im Rahmen dieſer Ver=
anſtaltung
leichtathletiſche Wettkämpfe zum Austrag (gebührenfrei für
jeden Verbandsverein).
In anbetracht der großen Bedeutung, die der ſportlichen Bewegung
zukommt, wird erwartet, daß die nähere und weitere Umgebung, ins=
beſondere
die Einwohnerſchaft Weiterſtadts, das größte Intereſſe dieſer
Veranſtaltung entgegenbringt. Hoffen und wünſchen wir, daß das
Jubelfeſt einen würdigen und ſchönen Verlauf nehmen möge.

E. Wixhauſen, 14. April. Familienabend. Am erſten Oſter=
feiertag
wird der hieſige Fußballklub Union in ſeinem Vereinslokal
einen Familienabend veranſtalten.
F Eberſtadt, 15. April. Dungabgabe. Der Dung aus dem
Faſelſtall wird wieder fuhrenweiſe abgegeben. Reflektanten werden
erſucht, ſich bis Donnerstag, 17. April, auf Zimmer 2 der Bürger=
meiſterei
zu melden. Das Betreten der Felder durch Kinder
ohne Begleitung Erwachſener iſt verboten. Das Feldſchutzperſonal iſt
angewieſen, Uebertretungen zur Anzeige zu bringen.
Cp. Pfungſtadt, 15. April. Die Omnibuslinie HahnEich
EſchollbrückenPfungſtadtEberſtadtDarmſtadt verkehrt ſeit dem 15.
April nach einem neuen Fahrplan, der den ſommerlichen Verhältniſſen
angepaßt iſt. Durch den neuen Fahrplan iſt eine ausreichende Verkehrs=
verbindung
geſchaffen worden.
Cp. Pfungſtadt, 14. April. Wieſenſchluß. Nach einem Beſchluß
des Wieſenvorſtandes, ſind die Wieſen in der Gemarkung Pfungſtadt
vom 15. April ab geſchloſſen. Aufnahme in die Schulen. Die
Aufnahme der Kinder in die hieſige Volksſchule findet am Montag, den
28. April, ſtatt, und zwar für die Knaben vormittags um 10 Uhr im
Knabenſchulhauſe und für die Mädchen eine Stunde ſpäter im Neuen
Schulhaus. Die Aufnahme der an Oſtern aus der Volksſchule entlaſſenen
Knaben und Mädchen in die Fortbildungsſchule, findet ebenfalls am
Montag, den 28. April, ſtatt. Der Krieger= und Militärverein, der
dem Kleinkaliberſchießen beſondere Pflege angedeihen läßt, hält jeden
Mittwoch abend im Lokal Gambrinus Schießſtunden ab. Am 20. Juli
ſoll bei genügender Beteiligung eine Rheinfahrt unternommen werden.
(k) Roßdorf, 15. April. Statiſtiſches. Im erſten Kalender=
vierteljahr
1930 wurden in den hieſigen Standesregiſtern beurkundet:
13 Geburten, 8 Eheſchließungen und 10 Sterbefälle. Konfirma=
tion
. Am zweitem Oſterfeiertag findet die Konfirmation der hieſigen
Konfirmanden ſtatt. Es ſind für die hieſige Gemeinde die ausnahms=
weiſe
geringe Zahl von 8 Knaben und 22 Mädchen. Bekämp=
fung
der Schnakenplage. In einer öffentlichen Bekannt=
machung
fordert die Bürgermeiſterei zur Bekämpfung der Schnakenplage
auf, die in der Weiſe vorzunehmen iſt, daß die Keller ausgebrannt oder
die Kellerwände mit Floria=Inſektizid oder einem ähnlichen Mittel be=
ſpritzt
werden ſollen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. April. Turnberein. Auf einen
ſchönen Erfolg kann die Jugendmannſchaft des Vereins zurückblicken.
Bei der am letzten Sonntag in Wiesbaden ausgetragenen Waldlauf=
meiſterſchaft
des Mittelrheinkreiſes errang ſie im Mannſchaftslauf den
3. Sieg. Im Einzelkampf konnte der Turner Balth. Hanſtein unter
ſcharfer Konkurrenz den 8. Sieg an ſich reißen. Die Mannſchaft iſt gut
trainiert und berechtigt auch fernerhin zu den beſten Hoffnungen. Gut
Heil! Freiwillige Feuerwehr. Der Uebungsplan für das
Jahr 1930 ſieht vor am 27. April einen Spaziergang nach Nieder= Beer=
bach
, am 4. Mai die erſte, am 15. Juni die zweite, am 13. Juli die
dritte, am 31. Auguſt die vierte und am 12. Oktober die letzte Uebung.
(. Ober=Ramſtadt, 15. April. Statiſtiſches. Im abgelaufenen
Schuljahr wurde die hieſige Volksſchule von 618 Kindern beſucht, und
zwar von 315 Knaben und 303 Mädchen. Zur Entlaſſung kamen 46 Kin=
der
(27 Knaben und 19 Mädchen). Die Konfirmation findet am zweiten
Oſterfeiertag ſtatt. An Erholungskuren nahmen teil: 26 Kinder, und
zwar 5 an der See, 11 im Gebirge und 10 in Bädern. Neu aufgenom=
uien
wurden zu Beginn des Schuljahres: 84 Kinder (39 Knaben und 45
Mädchen). Die Schülerzahl der Fortbildungsſchule betrug 320, davon
197 Knaben und 123 Mädchen. Zur Entlaſſung kamen 62 Knaben und
49 Mädchen. Die diesjährige Aufnahme der Kinder findet am 28. April
1930, vormittags 9 Uhr, im Schulhauſe auf dem Schießberg ſtatt. Zur
Aufnahme vorzuſtellen ſind alle in der Zeit vom 1. Oktober 1923 bis
30. September 1924 geborenen Kinder. Impfſchein iſt hierbei vorzulegen.
Die Aufnahme der Fortbildungsſchüler findet am gleichen Tage ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 14. April. Mit außerordentlichem Erfolg brachte
der Geſangverein Eintracht das Odenwälder Volksſtück Polezeidiener
Struppes und die Beſemgräit im Saalbau Eliſenbad zur Auffüh=
rung
. Der ungewöhnliche Anklang, den dieſer Theaterabend fand, ver=
anlaßt
nun den Verein zu einer Wiederholung desſelben, die am erſten
Oſterfeiertag im gleichen Lokal ſtattfinden wird. Gemeinderats=
ſitzung
. Am Mittwoch, den 16. April, abends 8 Uhr, findet auf dem
Nathaus eine Gemeinderatsſitzung ſtatt.
Groß=Umſtadt, 14. April. Bienenzucht. Bei dem anhaltend
ſchönen Sommerwetter und dem vorausgegangenen gelinden Winter
haben ſich die Bienenvölker des vorderen Odenwaldes gut entwickelt.
Weiden, Aprikoſen, Pfirſiche, Stachelbeeren, Arabis und andere Früh=
blüher
haben ihre Blüten bereits erſchloſſen und ſpenden neben dem
erſten Nektar die zur Entwickelung der Brut, ſo notwendigen Pollen.
Tote Bienen gab es ganz wenig. Der Bruteinſchlag nimmt von Tag zu
Tag zu, und der Verbrauch an Honig iſt jetzt am größten. Daher hat
der Imker mehr als ſonſt ſein Augenmerk auf genügende Futtervorräte
zu richten. Im Notfalle iſt mit künſtlicher Fütterung nachzuhelfen.
Was die Zahl der Bienenvölker anbelangt, ſo ſteht Deutſchland unter
den europäiſchen Ländern erſt an fünfter Stelle. In der Schweiz kom=
men
51,8 in Oeſterreich 13,1, in Luxemburg 10, in Südſlawien 9,2 und
in Deutſchland 7,9 Völker auf den Quadratkilometer.
Cl. Falkengefäß, 15. April. Folgen eines Unglücksfalles.
Infolge einer am 13. 3. 30 erlittenen Verletzung ſtarb geſtern in der
Klinik zu Heidelberg, der Landwirt Gg. J. Menges von hier. Beim
Schneiden von Holz flog ihm ein Lattenſtück gegen den Leib, wodurch
der Blinddarm verletzt und eine Operation nötig wurde, an deren Fol=
gen
der Bedauernswerte ſtarb. Menges ſtand im 51. Lebensjahr und
hinterläßt Frau und Kinder.

Heſſiſcher Sängerbund Gau Darmſtadk=Land.

Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. April. Für das am 18. Mai I. J. in
Erzhauſen ſtattfindende Gauwertungsſingen liegen nunmehr die
Meldungen der Vereine vor. Bis auf einen Verein, der durch Abweſen=
heit
des Dirigenten verhindert iſt, werden ſich alle beteiligen. Das Sin=
gen
findet in den geräumigen Sälen Zur Krone und Zur Linde‟
ſtatt. Am Nachmittag des gleichen Tages veranſtaltet alsdann der Gau
nach einem Umzug durch den Ort eine größere Sängerkundgebung auf
dem Kirchplatze, an der ſich alle Gauvereine mit über 800 Sängern be=
teiligen
werden. Als Maſſenchöre werden geſungen Rheinbefreiung
von Kern und Wo gen Himmel Eichen ragen von Heinrichs. Anſpra=
chen
, in denen auch der Rheinlandbefreiung gedacht wird, werden ge=
halten
von dem Gauvorſitzenden und von dem Vertreter der Vundes=
leitung
. Am 29. Juni d. J., vormittags 11 Uhr, ſollen möglichſt in
allen Orten des Reiches öffentliche Sängerkundgebungen ſtattfinden. Der
Bundesvorſtand ſowohl als auch der Gauvorſtand legen Wert darauf
daß dieſer Aufforderung Folge geleiſtet wird. Entſprechend kurz gefaßte
Anſprachen, in denen auf die Bedeutung der Sängertage hingewieſen
wird, wären zu empfehlen. Von der Bundesleitung iſt die Betei=
ligung
an der Rheinlandbefreiungsfeier in Mainz geplant. Dieſe ſoll
ſtattfinden möglichſt an dem Tage, an dem der Reichspräſident, Exzellenz
von Hindenburg, in Mainz weilt. Das wird vorausſichtlich am 3. oder
4. Juli d. J. der Fall ſein. Der Gauvorſtand legt Wert darauf, daß
ſich möglichſt viele Sangesbrüder an dieſer Feier beteiligen.

Wberheſiſcher Provinzialt

Lehrgang für Geflügelzucht und halkung 1930.
Die Landwirtſchaftskammern Darmſtadt und Wiesbaden veranſtal=
ten
gemeinſam am 24./25. April in Langen (Strecke Frankfurt
Darmſtadt) den erſten heſſiſchen Lehrgang für Geflügel=
zucht
und =haltung. An beiden Tagen findet eine große Anzahl
intereſſanter und aktueller Vorträge ſtatt. Unter anderem ſprechen die
Geflügelfarmer Herr Hinkel=Oberſtedten und Herr Neumann=
Fechenheim; vom Tierſeucheninſtitut Gießen Herr Dr. Schaaf; ferner
die Tierzuchtinſpektoren Herr Brummer=Wiesbaden und Herr Dr.
Dencker=Darmſtadt; von der Geflügel=Lehr= und Verſuchsanſtalt
Gießen Herr Dr. Lang. Ueber Bau und Anlage von Stallungen,
Ausläufen uſw. wird Herr Baurat Thaler von der Bauabteilung
der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer ſprechen. Frl. Macrander,
Geflügelfarm Walldorf, referiert über Geflügelfütterung. Im Rahmen
der Tagung finden außerdem Beſichtigungen von zwei großen Geflügel=
farmen
ſtatt, und zwar der Zucht= und Geflügellehrwirtſchaft von
v. Weinberg, Geflügelfarm Walldorf, und der Zucht= und Geflügellehr=
wirtſchaft
von Gebrüder Rummel in Langen. Am Abend des erſten
Tages läuft ein neuer, hochintereſſanter dreiaktiger Geflügelzuchtfilm.
Dieſer Lehrkurſus iſt ſo aufgezogen, daß jedermann teilnehmen kann,
insbeſondere auch Landwirte, Landwirtsfrauen und ſonſtige Geflügel=
zuchtintereſſenten
. Die Lehrvorträge finden in Langen im Reſtaurant
Klingler (unmittelbar am Bahnhof) ſtatt. Nähere Bekanntmachung
in der Heſſiſchen landwirtſchaftlichen Zeitſchrift vom 5. 4. 1930 Nr. 14.
Anmeldeſchluß iſt der 2. April 1930 bei der Landwirtſchafts=
Kammer in Darmſtadt (Telephon Nr. 3326).

O. Groß=Bieberau, 15. April. Allerlei. In der hieſigen Höheren Bürger=
ſchule
, die ſeither eine geringe Schülerzahl aufwies, fängt dieſe wieder an
zu ſteigen. Es wurden 25 Schüler neu aufgenommen. Um den Zuſchuß
der Gemeinde zu verringern, hat der Gemeindevorſtand beſchloſſen, eine
Lehrkraft abzubauen oder dieſe auf einer freigewordenen Stelle der
Volksſchule zu verwenden. Die Volksſchule hat 35 ABC=Schützen auf=
genommen
und 19 Schüler entlaſſen, ſo daß ſie nun bei 5 Lehrkräften
230 Schüler zählt. Die Trinkwaſſerfrage geht nun auch ihrer Löſung
entgegen. Am letzten Freitag fand eine beſondere Sitzung des Ortsvor=
ſtandes
ſtatt, zu der auch der Kreisdirektor Hemmerde von Dieburg ſowie
ein Oberbauxat des Kulturbauamts Darmſtadt erſchienen waren. Da
keine Ausſicht beſtand, private Bwunnen der Gemeindewaſſerleitung ein=
zufügen
, ſo wurde beſchloſſen, zwei weitere Quellen zu faſſen und deren
ausreichendes Waſſer durch ein Pumpwerk dem Waſſerbehälter zuzu=
führen
. Hoffentlich geht es bald ans Werk, denn der ſtändige Waſſer=
mangel
iſt zu einer bitteren Nor geworden.

Ad. Brensbach, 15. April. Selbſtanſchlußamt. Im Rat=
hausſaale
fand eine Proteſtverſammlung der Anſchlußteilnehmer des
Telephon=Selbſtanſchlußamtes Brensbach ſtatt, in der gegen die Zu=
mutung
der Poſt, eine Gebühr für den Nachtdienſt über Reinheim von
den Anſchlußteilnehmern monatlich zu erheben, Stellung genommen
wurde. Die Bürgermeiſterei gibt der Verſammlung bekannt, daß die
hieſige Gemeinde der Poſt gegenüber ſchon dadurch ein großes Opfer ge=
bracht
habe, daß ſie bei Herrichtung des Selbſtanſchlußamtes im Jahre
1927 durch unentgeltliche Stellung und Herrichtung des Raumes, unent=
geltliche
Lieferung von Licht und Kraftſtrom, ſowie Stellung und Unter=
haltung
eines elektriſchen Ofens auf die Dauer von zehn Jahren über=
nommen
habe, und daß der Gemeinderat dieſe Bedingungen der Poſt
nur unter dem Geſichtspunkte einging, daß ihm zugeſichert wurde, daß
die Anſchlußteilnehmer Tag und Nacht ununterbrochen telephoniſchen
Anſchluß haben. Die Verſammlung war einſtimmig der Anſicht, die Zu=
mutung
der Poſt abzulehnen und beauftragte die Bürgermeiſterei, bei
der Oberpoſtdirektion Darmſtadt Einſpruch zu erheben.

b. Erbach, 15. April. Doppelſelbſtmord. Geſtern abend ließ
ſich der 19 Jahre alte Heinrich Klein aus Erbach mit ſeiner Geliebten,
einem Dienſtmädchen aus Schöllenbach, von dem Zug, der um 21.35 Uhr
in Erbach eintrifft, in unmittelbarer Nähe des Alexanderbades über=
fahren
. Während dem K. der Kopf glatt vom Rumpfe getrennt wurde,
wurde das Mädchen nur ſchwer verletzt. Die Unglückliche erlitt neben
verſchiedenen Gliederbrüchen auch innere Verletzungen, und wurde von
der Freiwilligen Sanitätskolone vom Roten Kreuz in das hieſige Kreis=
krankenhaus
überführt. Das Mädchen konnte ſich noch bis zu den näch=
ſten
Häuſern ſchleppen, wo es um Hilfe rief und bewußtlos zuſammen=
brach
. Ueber die Motive der Tat iſt man ſich im Unklaren. Man ver=
mutet
Liebeskummer. Der junge Mann war als fleißiger und ruhiger
Arbeiter bekannt, doch war er ſchon ſeit längerer Zeit erwerbslos. Er
ſollte am 1. Mai d. J. in Konſtanz a. B. bei der Reichswehr eingeſtellt
werden. Bezirksfürſorgeſtelle. Einem vielfachen Bedürfnis
entſprechend, hat die Bezirksfürſorgeſtelle Erbach ſogenannte Sprechtage
für die Kreisfürſorgerinnen eingerichtet. Die Sprechtage ſind wie folgt
feſtgeſetzt: 1. Schweſter Emma Arheilger in Höchſt i. O. jeden Montag
von 12 Uhr in Höchſt i. O., Pfarrhaus; 2. Schweſter Lisbeth Bottler in
Michelſtadt jeden Donnerstag von 12 Uhr ab (Schäfergaſſe); 3. Schweſter
Henni Schütt in Beerfelden i. O. jeden Freitag von 12 Uhr ab in Beer=
felden
(Gutshof Zimmermann). Die Schtveſtern ſtehen zu Auskünften
und zur Entgegennahme von Anträgen auf allen Gebieten der Fürſorge
federzeit bereitwilligſt zur Verfügung. Arbeiterſamariter.
Am Sonntag fand im Beiſein von Vertretern des Kreisamts, der Stadt
und des Kolonnenarztes Dr. Keßler die Schlußprüfung der Erbacher
Ortsgruppe des Arbeiterſamariterbundes ſtatt.

Cl. Unter=Sensbach, 15. April. Die Autolinie. Trotz aller
Hemmniſſe ſcheint ſich doch die Einrichtung der Poſtautolinie zu beſvahr=
heiten
. Durch eine Beſprechung in der Gaimühle mit den Intereſſenten,
die auf Einladung des Kreisamts Erbach, unter dem Vorſitz von Reg.=
Nat Rindfuß ſtattfand, wurde eine Einigung dahingehend erzielt, daß
die Vertreter erklärten, ihren Gemeindevorſtänden zu empfehlen, die ge=
forderten
Garantieſummen zu übernehmen. Die Linie wird geführt von
Eberbach über Gaimühle, Hebſtahl, Unter= und Ober=Sensbach nach
Beerfelden.

WSN. Gi
In Gegenwart ſämtlicher 35 Mitglieder tr.
vinzialtag der Provinz Oberheſſen hier zu
ordentlichen Sitzung unter dem Vorſitz des
Graef zuſammen. Nach der Dienſteinführung
von neuen Provinzialtagsmitgliedern, die an
den Provinzialausſchuß gewählten Mitglieder
wurde der Verwaltungsbericht des Provinziala
genehmigt und darauf in die Beratung des
Provinz Oberheſſen für das Rechnungsjahr 193/
neue Haushaltsplan ſchließt in der Faſſung d
ſchuſſes in Einnahmen und Ausgaben mit je 46.
6 460 174 Mark im Vorjahre ab. Davon
Betriebsrechnung 3 773 716 RM. (i. V. 5597 4
Vermögensrechnung 872 899 RM. (862 701).
Provinzialtages, die einerſeits 5000 RM. als
Zuſchüſſe der Provinz Oberheſſen für Feldbere
drängter Gemeinden neu in der Haushalt einſte
ſeits be: der Feſtſetzung der Provinzialumlage k!
vorſahen, erfuhr die Geſamtabſchlußſumme des
geringfügige Aenderung. Provinzialdirektor Gre
Einführungsrede zum Voranſchlag feſt, daß die
Voranſchlagſumme für 1930 gegenüber dem V
1 813 000 RM. darauf zurückzuführen iſt, daß im
Kapitalaufnahme für Zwecke der Straßenunter!
wurden. Von einer weiteren Belaſtung der P
mit neuen Straßenſchulden müſſe für die näch
werden, um die Provinz nicht ſtärker zu belaſten
keit zur Umwandlung kurzfriſtiger Schulden in
den zu ſchaffen. Abgeſehen von den Straßenſchul
vinz Oberheſſen keinerlei kurzfriſtige Kapitali n
Die Finanzlage der Provinz könne man als du ſy
zeichnen, ſowohl in der allgemeinen Verwaltun=
wirtſchaftlichen
Unternehmungen. Bei der Be
wurde von zahlreichen Mitgliedern des Provinzi ſ.
Reihe von Wünſchen vorgebracht, die ſich insb
Straßenbauweſen bezogen und hier der Gelten X=
kalen
Wünſchen dienten. Schließlich wurde der
allen Stimmen gegen die eine Stimme des korn
geordeten angenommen mit der Maßgabe, daß
946 700 RM. Provinzialumlage dieſelben Aus
Vorjahre zur Anwendung zu bringen ſind.
Rechenſchaftsbericht über die Verwaltung des
heiden für 1928 genehmigt und anſchließend
dieſes Betriebes für 1930 in Höhe von 949 300 R
und Ausgaben zugeſtimmt. Für die Waſſerlief
Betrieb zahlt die größte Waſſerabnehmerin, die
im neuen Jahre einen Betrag von rund 80000
nehmigung des Abſchluſſes des Ueberlandwerke

1928 mit rund 3 566 200 RM. wurde der Voran g
vinzialbetriebes für 1930 mit rund 4 500000

und Ausgaben" gurgeheißen und dabei ein Ant a
in welchem gefordert wird, daß der Provinziala ſ=
führung
des Grund= und Arbeitsgebührentarife=
für
den Verbrauch der Straßenlampen angeme
Zum Schluß beſchäftigte ſich der Provinzialtag 1
weiſe neugeſtalteten Gasfernverſorgungsverträge
der Ruhr und Saar und beſchloß, dieſen revidier
ihrer vörliegenden Form zuzuſtimmen. Dieſe
aber nur für den Fall, daß das Vertragswerk a.
beſonderen Verhandlungen zwiſchen der Ruhr
Mainz über die Pachtung des Mainzer Gaswe
men. Sollten ſich im Laufe der Verhandlungen
nicht grundſätzlicher Art als notwendig oder zu
ſtellen, ſo iſt der Provinzialausſchuß ermächtigt,
zu erteilen. Für dieſe Zuſtimmung zu den Vertri
ſchloſſen die 20 Mitglieder der bürgerlichen Part
enthielten ſich 14 Mitglieder (die Sozialdemokrat

nalſozialiſtiſche Abgeordnete), dagegen ſtimmten

m. Gaimühle i. O., 15. April. Verkehrs
Schon längere Zeit arbeiten die intereſſierten Kreiſe
verkehr durch das Sensbachtal zu erlangen. Das Kr
nun die Vertreter der betreffenden Gemeinden und
menden Behörden hierher zu einer Beſprechung ein,
rungsrat Dr. Rindfuß=Erbach den Vorſitz führte. D
handlungen iſt kurz folgendes: Die Vertreter der Ge
Ober= und Unter=Sensbach und Hebſtahl erklärten ſie
eines beſtimmten Prozentſatzes des etwaigen Einnal
die Zuſtimmung ihrer Gemeindevertretungen voraus
treter Beerfeldens, Herr Bürgermeiſter Löb, ſtellte ei
ſeiner Gemeinde nur für den Fall in Ausſicht, daß die
Beerfelden ins Leben tritt. Der Vertreter der
Mainz erklärte, daß die Autoverbindung Gaimühle
kurrenz für die Reichsbahn ſei. Nun wird auf eine V
Autoverkehrs EberbachGaimühleHebſtahl Unter=
bach
-Beerfelden und zurück gehofft, die Erfüllung d.
aber abhängig von weiteren Verhandlungen zwiſchen
menden Gemeinden und Behörden.
* Groß=Rohrheim, 15. April. Vergangenen Samste
11 Uhr abends, fuhr der hieſige prakt. Arzt, Herr 2
mit ſeinem Auto von Worms aus nach Hauſe. Auf d
Worms und Vürſtadt, einige hundert Meter von der
er in dem Lichtkegel ſeiner Autolampen drei Geſtalte
gleicher Höhe mit dieſen war, krachte plötzlich ein Sch
terte die Scheibe am Führerſitz. In Bürſtadt angeko
den Vorfall der Polizei und dieſe verſtändigte, die
welche ſofort die Rheinbrücke beſetzte. Leider fand me
lagerern keine Spur mehr. Herr Dr. Kleinbeck kam
davon.
Ck. Groß=Gerau, 14. April. Bezirkskonfe
zirksvorſtand der Zentrumspartei für den Kreis Gro
Sonntag nachmittag unter dem Vorſitz von Wolf=Ger
haus Zum weißen Roß zu Groß=Gerau eine Sitzu
Tagesordnung ſtand der Ausbau der Bezirksorganiſat
ſchluß an die Bezirksvorſtandsſitzung fand eine Verſa
der der Bezirksvorſitzende über die Zentrumspolitik
der Partei zu den Zeitfragen ſprach. Anſchließend
beſchloſſen, eine Ortsgruppe Groß=Gerau der Zentrum.
zu rufen.
Ck. Oppenheim a. Rh., 14. April. Der Oppe
fertag, eine Erinnerung an die Verleihung der R
Stadt Oppenheim durch Kaiſer Karl IV., ſoll auch
wieder, und zwar am Sonntag, den 22. Juni, ſtatt
Oppenheimer Marktplatz wird das Freilichtſpiel von
Kreimes=Oppenheim: Ein Oppenheimer Küfertag. 2
dritte Aufführung erleben, an dem ſich der hiſtori
ſchließt.
Alzey, 14. April. Keine Auflöſung
tungsſchule. Die in den letzten. Wochen durch die
Nachricht von der Auflöſung der Kreishaushaltungsſch
hin richtigzuſtellen, daß eine Entſcheidung hierüber 1
ſitzung fallen und der Sommerkurſus deshalb ſeinen ge
nehmen wird.
* Gedern, 14. April. Abſchiedsfeiern. Für,
bei Darmſtadt verſetzten Lehrer O. Weſtrupp a.
veranſtaltete außer dem Bezirkslehrerverein und dem
V. H. C. auch die Gemeinde Ober=Seemen erhebende A!
Der ſcheidende Lehrer ſtiftete für die neue Jugendher
einen prachtvollen gerahmten Künſtlerſteindruck und
Ehrenmal der Gefallenen in Ober=Seemen einen
betrag.

Wafferſtands=Nachrichten vom 15. April. Rhe
1.45, Kehl 2,31, Maxau 3,90, Mannheim 2,65, Mainz
Caub 1,68, Köln 1,49 Meter. Main: Schweinfurt
1,04, Lohr 1,40, Steinheim 2,42, Frankfurt 2,36, Koſthe‟
0,07, dito Waſſertiefe 2,06, dito Fahrtiefe 1,76 Meter,
Gernsheim, 15. April. Waſſerſtand des
14. April 0,30 Meter, am 15. April 0,29 Meter.

Unbeständiges Aprilwetter gefährdet den leint-schützen Sie ihn!
Vor jedem Ausgang CkElF M0USOlauf Gesicht und Hände auftragen
undleicht verrelben. Die Haut bleibt dadurch glatt und geschmeidig

[ ][  ][ ]

derh ir Chef

rlieren in dem Entſchlafenen einen
zuten, ſitets fürſorglichen Prinzipal und
mlen ſein allzufrühes Hinſcheiden auf
hes nerzlichſte.
Iie ues Gedenken bewahren ihm

Statt beſonderer Anzeige.
73 April 1930 verſchied nach lurzem Krankenlager im 88. Lebens=
unſer
geliebter Vater, Schwiegervater und Bruder
Hr. I. e. Kürl Lidier
Geheimer Oberforſtrat i. R.
Einäſcherung fand auf Wunſch des Eniſchlatenen in aller Stille
ſtatt.
Beleidsbeſuchen bitten wir herzlichſt dankend abzuſehen.
Wilhelm und Milla Thaler
Marie Wachsmuth.
mſtadt, den 16. April 1930.
bergſtraße 5.

Nachruf.
Um April verſchied unerwartet unſer all=

Arr Georg Schmidt.

Die Angeſiellten der Firma
Woll=Schmidt.

ankſagung.
S beſonderer Anzeige.)
ſelen Beweiſe herz=
ert
elnahme bei dem
hg unſeres lieben
Senen innigſten Dank.
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danken wir von Herzen.
Lina Sellwig
Rudolf Sellwig
Marg. Sellwig
und 3 Enkelkinder.
Darmſitadt, den 15. April 1930
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Dankſagung.
(Statt Karten.)
uns beim Hinſcheiden unſeres teueren
enen in ſo liebevoller und wohltuender
rwieſene Anteilnahme danken wir

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amen der trauernden Hinterbliebenen:
ilhelmine Reichwein, geb. Beck.
Im, den 15 April 1930. (6855

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Seite 11

Mittwoch, den 16. April 1930

ſeich und Auslan
Sauerbrey bleibt in Haft.
nkfurt a. M. Im Anſchluß an den

die T
lichkeiten für die Königin von Schweden.

tag ſtattgehabten Haftprüfungstermin
egen der Favag=Affäre in Haft befind=
eektor
Sauerbrey eröffnet worden, daß
ſuchungshaft fortbeſtehen bleibt. Der
aftprüfungstermin findet in drei Mo=
Waldeinſamkeit obdachlos geworden.
der Eifel. Wie erſt jetzt bekannt
nnte ein tief im ſtaatlichen Lehwalde
ifel liegendes Beſitztum vor einigen
der, weil der Häuſerblock, der mitten
ſteht, von den nächſten Dörfern bei=
Stunde entfernt lag und weder Tele=
Telegraph zur Verfügung ſtand. All=
heißt
der Ort, wurde in den 50er
s vorigen Jahrhunderts von den Be=
ſerlaſſen, nur eine alte Frau blieb mit
tern zurück. Deren Beſitztümer brann=
ndig
ab, während die Frauen auf dem
häftigt waren. Zu allem Unglück
h. daß beim Löſchen des Feuers einer
rfunken in die Augen flogen, wodurch
des Augenlichts beraubt wurde. Die
jen hatten nichts verſichert, ſo daß ſie
n einem Stall hauſen müſſen. Die alte
is jetzt noch niemals aus ihrem Ort
mmen und kennt die benachbarten
nicht.
Pferde rennen in ein Schaufenſter.
Auf dem Paulusplatz ſpielte ſich
Feſoge in aufregender Vorfall ab. Die zwei
d es franzöſiſchen Zweiſpännerfahrzeugs
ſtes itzlich und raſten in wilder Jagd durch
S. Trotz aller verzweifelten Anſtren=
ge
nnte der Lenker die Pferde nicht
lie uf dem Paulusplatz ſtürzte plötzlich
Pferde, wurde aber von dem anderen
ſeßit, das ſchließlich in das Schaufenſter
iegenden Konditorei raſte. Bei dem
be nprall brach die Wagendeichſel und
z am Boden liegenden Pferd in den
( rendete nach kurzer Zeit. Das andere
nur Verletzungen am Kopf davon=
ſ
der Wagenlenker kam wie durch ein
deit dem Schrecken davon.
Zwei Bergleute getötet.
134
EHlOK ) nund. Auf der Zeche Königsborn
ſt1gge fuhren zwei Bergleute mit einem
pol gegen ein Brückenholz, wodurch die
ru Geſteinsmaſſen ins Rutſchen kamen
ſſten. Die beiden Knappen wurden
Heſteinsmaſſen begraben und konnten
he ehrſtündiger Tätigkeit der Bergungs=
Anſ3 n als Leichen geborgen werden.
WIIe en Familienväter. Auf der Zeche
Ein Herringen ſtürzte im Uebertage=
men
-/kE Maurer aus acht Meter Höhe von
ſt ab und blieb tot liegen.
Raubmord im Spreewald.
hiu (Spreewald). Der Molkereiinſpektor
hrye von Einbrechern, die er überraſchte,
ſa 1 ſeines Grundſtücks niedergeſchoſſen.
a ſchungen in dem Gebäude ſtellte ſich
der Kaſſenſchrank, in dem die Gel=
noſſenſchaftsmolkerei
verwahrt wer=
rochen
und ausgeplündert war. Den
nnten Tätern müſſen etwa 20000
Geld in die Hände gefallen ſein.
achlage zu urreilen, hat Apelt ohne
Geräuſche der Einbrecherarbeit ge=
Knacker überraſcht.
neefall auf dem Schwarzwald.
Zurg. Im Schwarzwald iſt nach ſon=
ſer
Temperaturumſchwung eingetre=
Han
hr2.
Witer Schnee. Die Neuſchneedecke be=
AIdberggebiet bis 20 Zentimeter. In
Uäßt.

Chriſtoph Schrempf,
e Religionsphiloſoph, feiert am
ten 70. Geburtstag. Schrempf wurde
irrer abgeſetzt, weil er das Apoſto=
nehr
gebrauchte, was Anlaß zu dem
Streit (189194) gab. Schrempf
an der Stuttgarter Techniſchen
Ozent für Philoſophie. In dieſer
er zu einem der erſten Bahnbrecher
in Deutſchland. Seine Hauptwerke.
ſich eine große Gemeinde erwarb.
liches Chriſtentum. Diesſeits von
Böſe und Gegen den Strom.

Reichspräſident von Hindenburg
bei der Trauerfeier in Berlin.
Der Reichspräſident wird beim Betreten des
Domes von dem ſchwediſchen Geſandten in
Berlin Exzellenz af Wirſen empfangen.

Der Leichenzug in den Straßen Stockholms.
dinter geſenkten Fahnen grüßte die dichtgedrängte Menſchenmenge den Sarg der toten Königin.
die Beiſetzung fand in der hiſtoriſchen Ridderholmskirche ſtatt, in der auch die Gebeine von
Karl XII. und Guſtav Adolf ruhen.

Wektſchießen Berlin-London.

Die Berliner Schützen im Anſchlag.
Die Mannſchaften ſchoſſen auf ihren heimiſchen Schießſtänden. Die Ergebniſſe wurden telegraphiſch
ausgetauſcht. London ſiegte.

Falke‟-Prozeß.
Hamburg, 15. April.
Im Falke=Prozeß erklärte am Dienstag
* ingstagen mit Beginn der Woche der Zeuge Hoffmeiſter, er ſei eines Tages von
einem Kriminaloberwachtmeiſter angerufen wor=
Suſtrom kalter Luftmaſſen ließ die den, der ihn fragte, ob er einen Waffenmeiſter
im Feldberggebiet wieder unter den wiſſe. Er könne dabei ſchönes Geld verdienen.
inen. Das Thermometer zeigte So wurde der Zeuge mit den Angeklagten Prenz=
2 Kälte bei andauerndem Schneefall lau und Kramarſki bekannt, mit denen er nach
Meter hinab. Auch geſtern früh Lüttich fuhr, wo er 3000 Maſchinengewehrſchlöſ=
ſer
und 50 leichte Maſchinengewehre begut=
achtete
. Dann fuhr Hoffmeiſter mit Kramarſki
* lalt ſeit Montag morgen ununter= nach Poſen, wo in der polniſchen Infanterie=
in
, der die Schwarzwaldwaſſer ſtark kaſerne ein großer Poſten abgenutzter, zur Not
aber brauchbarer Gewehre abzunehmen war.
Der Heuerbüroangeſtellte Schürper hat im
MMMoſoph Schrempf 20 Jahre Auftrage der Büroleitung von Kapitän Zipplitt
die Leute für eine große Fahrt, ungefähr Drei=
monatsreiſe
nach Braſilien, angenommen.
Die Ehefrau eines Matroſen, die Zeugin
Knoche, erhielt von dem Bruder des Angeklag=
ten
Kramarſki die Auskunft, es handle ſich um
eine Filmexpedition. Auch der Prokuriſt der
Firma habe ihr ausdrücklich beſtätigt, es handele
ſich um eine Filmexpedition. Offenbar wollte er
damit den Verdacht der Zeugin, daß Sprit=
ſchmuggel
geplant ſei, aus dem Wege räumen.
Nach dem Protokoll des Matroſen Knoche,
das verleſen wurde, iſt die Mannſchaft des Schif=
fes
über das Reiſeziel abſichtlich im Unklaren
gehalten und vom Kapitän fortgeſetzt belogen
worden. Bei der Ausreiſe habe man der Mann=
ſchaft
geſagt, daß es ſich um eine Filmexpedition
handele. In Gdingen, als Munition an Bord
kam, habe die Mannſchaft Verdacht geſchöpft. Der
Kapitän habe auf eine Anfrage erklärt, daß die
Mannſchaft ſich darum nicht kümmern ſolle, das
gehe ſie nichts an.
Das Vernehmungsprotokoll des zurzeit auf
See befindlichen erſten Offiziers Koelling beſtä=
tigt
die Zeugenausſagen der Mannſchaft voll=
inhaltlich
. Die nächſte Sitzung findet am Don=
nerstag
ſtatt.
Schwere Unwetter in Oberitalien.
Mailand. Aus der Toscana und der
Lombardei werden ſtarke Unwetter gemeldet, die
an vielen Orten durch heftigen Hagelſchlag an
den Kulturen ſchweren Schaden angerichtet
haben. Die Waſſer des Po ſind ſtark geſtiegen.
Auch die Temperaturen ſind überall zurückge=
gangen
. Im Friaul iſt bis weit in die Täler
hinab Schnee gefallen. Durch Blitzſchläge wurden
verſchiedene Häuſer in Brand geſetzt.

Strafantrag im Mordprozeß Kutzbach.
Potsdam. Im Mordprozeß Kutzbach be=
antragte
Staatsanwaltſchaftsrat Stargardt we=
gen
Mordes in Tateinheit mit ſchwerem Raub
die Todesſtrafe und dauernden Verluſt der bür=
gerlichen
Ehrenrechte.
Der Afrika=Flug der Herzogin von Bedford.
Khartum. Die Herzogin von Bedford iſt
auf ihrem Flug nach Südafrika auf dem hieſigen
Flugplatz eingetroffen. Ihr Flug iſt bisher voll=
ſtändig
zufriedenſtellend verlaufen. Geſtern flog
ſie nach Juba weiter. Der Prinz von Wales,
der ſich bekanntlich auf einer Afrikareiſe befin=
det
, iſt im Flugzeug ebenfalls nach Khartum ge=
kommen
.
Madrids erſter Wolkenkraßer.

Das Haus der Preſſe,
von der ſpaniſchen Journaliſtenvereinigung er=
baut
, wurde im Beiſein des Königspaares, des
Generals Berenguer und ſämtlicher Regierungs=
mitglieder
feierlich eingeweiht,

zur Spanienreiſe geſtarket.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff Graf
Zeppelin iſt geſtern mittag 14.11 Uhr zu ſeiner
zweitägigen Fahrt nach Spanien geſtartet. An
Bord befinden ſich 16 Paſſagiere, unter ihnen ein
Vertreter des Reichswirtſchafts=Miniſteriums,
Miniſterialrat Soltau und der Leibarzt des ſpa=
niſchen
Königs, Dr. Megias. Um 13.50 Uhr
wurde das Luftſchiff ausgewogen und um 14.00
Uhr ertönte das Kommando Luftſchiff marſch!"
Die Haltemannſchaften mußten wegen des ſehr
ſtarken Weſtwindes verſtärkt werden. Um 14.10
Uhr wurde das Luftſchiff nochmals abgewogen
und Waſſer abgelaſſen. Um 14.11 Uhr ſetzten die
Motoren ein, und das Schiff ging hoch. Der
Start wickelte ſich trotz des ſtrömenden Regens
ſehr raſch ab, und das Luftſchiff entfernte ſich
ſogleich in weſtlicher Richtung. Wie Kapitän
Lehmann ſich äußerte, kann die Fahrtroute bis
Lyon nicht beſtimmt werden, dagegen beabſich=
tigt
er, ab Lyon folgende Route einzuſchlagen:
Golf von Biscaya, Kap Finiſterre und dann der
weſtſpaniſchen und portugieſiſchen Küſte entlang
über Gibraltar nach Sevilla.
Die Generäle Balmes und Kindelan werden
in kurzem in Sevilla erwartet, um der Ankunft
des Luftſchiffes Graf Zeppelin beizuwohnen.
Die Regierung hat angeordnet, daß der Flug=
platz
Tablada ſofort nach dem Start des Luft=
ſchiffes
ſich mit ihr in funkentelegraphiſcher Ver=
bindung
halten ſoll. General Kindelan wird an
der Rückfahrt des Graf Zeppelin nach Fried=
richshafen
teilnehmen. Am heutigen Dienstag
wird auch die königliche Familie hier eintreffen;
die Tribünen für ſie auf dem Flugplatz ſind be=
reits
errichtet.
Graf Zeppelin auf flotter Fahrt.
Friedrichshafen. Nach den in Friedrichs=
hafen
eingetroffenen funkentelegraphiſchen
Standortsmeldungen befand ſich das Luftſchiff
Graf Zeppelin um 17 Uhr in Baume=les=
Dames und überflog um 18 Uhr Dijon mit Kurs
auf Bordeaux bei aufklärendem Wetter.
Die 9zeanflugpläne mit 90.4.
Friedrichshafen. Die Meldungen aus=
ländiſcher
Blätter, insbeſondere der amerikani=
ſchen
Preſſe, über noch in dieſem Jahre durchzu=
führende
Ozeanflugpläne mit dem Flugboot
Do. K ſind, wie von maßgebender Stelle mit=
geteilt
wird, verfrüht. Im Augenblick werden
im Do. K zwölf waſſergekühlte, je 625 PS
ſtarke amerikaniſche Motoren eingebaut, mit
denen man hofft, eine Durchſchnittsgeſchwindig=
keit
von 220 Kilometern zu erzielen. Voraus=
ſichtlich
werden bis Anfang Mai die neuen Mo=
toren
vollſtändig eingebaut ſein, ſo daß Do. K‟
längſtens bis Mitte Mai mit ſeinen erſten Pro=
beflügen
beginnen kann. Außer dem Probeflug
über dem Bodenſeegebiet iſt geplant, auch
größere Flüge innerhalb Deutſchlands und der
Schweiz, mit Zwiſchenlandungen auf dem Wann=
ſee
, dem Züricher See und dem Genfer See
auszuführen. Die beiden Flugſchiffe mit je
12 730 PS ſtarken Fiat A 24 r=Getriebmotoren,
die von einer italieniſchen Luftverkehrsgeſell=
ſchaft
für Mittelmeerflüge angekauft wurden,
werden vorausſichtlich Anfang Juni zu den
erſten Probeflügen ſtarten können.
Schleuderflug zur Poſtbeförderung, Dampfer
BremenNew York.
Mit der Amerikafahrt des Lloyddampfers
Bremen am 23. April werden die Schleuder=
flüge
zur Poſtbeförderung wieder aufgenommen.
Durch die am 29. April etwa 1000 Kilometer
vor der Küſte von Amerika beginnenden Flüge
werden die Beförderung und die Zuſtellung der
Poſt um etwa 20 Stunden beſchleunigt. Mit dem
Schleuderflug werden befördert: gewöhnliche
Briefſendungen jeder Art nach den Vereinigten
Staaten von Amerika und nach Ländern dar=
iber
hinaus. Die Sendungen müſſen außer dem
Zlebezettel Mit Luftpoſt den Vermerk Mit
Katapultflug Dampfer BremenNew York
tragen. Außer der gewöhnlichen Gebühr iſt ein
Luftpoſtzuſchlag von 50 Pfg. für je 20 Gramm
zu entrichten. Die Sendungen erhalten einen
Sonderſtempel Deutſcher Katapultflug, Damp=
fer
BremenNew York, 29. 4. 1930,

[ ][  ][ ]

Seite 12

Mittwoch, den 16. April 1930

Numme

er

Schweres Brandunglück
in einem Kino.
17 Kinder umgekommen.
Palermo. Ein folgenſchwerer Kinobrand
ereignete ſich in Licata, in der Provinz Gir=
genti
, an der Südküſte Siziliens, der 17 Kindern
im Alter von 9 bis 16 Jahren das Leben koſtete.
Außerdem erlitten elf Kinder zum Teil lebens=
gefährliche
Verletzungen. Aus bisher noch un=
geklärter
Urſache gerietn im Vorführungsraum
des Kinos die Filmſtreifen in Brand. Das größ=
tenteils
aus Kindern beſtehende Publikum
wurde durch die Stichflammen erſchreckt und
drängte panikartig dem Ausgang zu. Die Kata=
ſtrophe
hätte keinen ſo großen Umfang ange=
nommen
, wenn nicht zu gleicher Zeit in der
ganzen Stadt die Beleuchtung ausgeſetzt hätte.
Die Dunkelheit ſteigerte den Schrecken der Kin=
der
bis zur Verzweiflung. Im Gedrnäge wurden
an den Ausgängen viele Kinder umgeworfen
und niedergetreten. Die kleinen Leichen wieſen
ſchreckliche Verſtümmelungen auf. Als es ſchließlich
möglich war, einen Ueberblick über die Aus=
maße
der Kataſtrophe zu gewinnen, ſtellte man
17 Tote und 11 Schwerverletzte feſt.
Folgende Einzelheiten werden noch zu dem
ſchrecklichen Unglück berichtet. Bei dem Kino=
brand
in Licata auf Sizilien ſind nach den vor=
liegenden
Meldungen 17 Kinder im Alter von
12 bis 18 Jahren umgekommen, während 10
weitere verletzt ſind, davon drei ſchwer. Die Ur=
ſache
des Brandes iſt darin zu ſuchen, daß ein
Filmſtreifen ſich plötzlich entzündete und das
Feuer einige weitere Reſerveſtreifen ergriff. Im
Zuſchauerraum entſtand eine Panik. Durch das
verzweifelte Angſtgeſchrei und die Tatſache, daß
gleichzeitig das Licht in der ganzen Stadt aus=
ging
, wurde die allgemeine Kopfloſigkeit erhöht,
auch waren die Rettungsarbeiten in der Dunkel=
heit
erſchwert. Der Provinzpräfekt hat ſich in
Begleitung der zuſtändigen Behörden ſofort an
den Ort des Unglücks begeben, um eine ſtrenge
Unterſuchung einzuleiten. Die Beſtattung der
Opfer findet am Mittwoch im Beiſein der
Spitzen der Provinz= und Stadtbehörden ſtatt.
In ſeinem Kommentar zu dem tragiſchen Er=
eignis
ſtellte der Popolo di Roma feſt, das
Kino von Licata ſtelle eine der vorgeſchichtlichen
Baracken dar, die allabendlich von einer großen
Menge beſucht würden, die nicht wiſſe, welcher
Gefahr ſie ſich ausſetze. 17 unſchuldige Opfer for=
derten
eine beiſpielhafte Beſtrafung der Verant=
wortlichen
und eine ſtrenge Unterſuchung aller
ſizilianiſchen Kinos.
Exploſion in einem Elektrizitätswerk.
Buenos Aires. Eine ſchwere Exploſion
hat ſich, nach hier eingetroffenen Berichten, in
dem Nationalen Elektrizitätswerk in Montevi=
deo
ereignet. Einzelheiten über das Unglück
ſtehen noch aus. Man glaubt aber, daß die Explo=
ſion
eine Reihe von Toten und Verletzten gefor=
dert
hat. Infolge der Exploſion, die auf Berſten
eines Keſſels zurückgeführt wird, iſt die Stadt
Montevideo ohne elektriſchen Strom.

Cambridges Sieg.

Hundert Jahre Morphiu

Oben: Der Endſpurt Cambridge führt mit zwei Längen.
Unten: Cambridge nach dem Sieg Ermattung und Ermüdung in allen Zügen.

Geheimnisvolle Gräber eines unbe=
kannken
Bolkes.
Entdeckungen auf den Bahrein=
Inſeln.
London. Wie aus Basra berichtet wird,
haben amerikaniſche Archäologen in den letzten
Monaten umfangreiche Ausgrabungen auf den
Bahreininſeln, im Perſiſchen Golf, unternom=
men
. Sie entdeckten auf dieſen Inſeln geheim=
nisvolle
Gräber eines bisher unbekannten Vol=
kes
, das ſeine Stammeshäuptlinge zuſammen mit
dem geſamten Haushalt zu begraben pflegte. Die
Unterſuchung der Grabhügel hat ergeben, daß
dieſe regelmäßig vier Schichten enthielten. In
der erſten Schicht lagen die Sklaven und Diener
des Haushalts, in der zweiten Schicht die Ka=
mele
, Eſel und Pferde, in der dritten Schicht
der Häuptling ſelbſt und endlich zu oberſt die
Frauen des Häuptlings. Die Unterſuchung der
Grabſtelle förderte u. a. auch Reſte einer Schrift
zutage, die man jedoch bisher noch nicht entzif=
fern
konnte und die zweifellos vorarabiſch iſt.
Aehnliche Gräber ſind bekanntlich vor etwa zwei

Jahren von einer amerikaniſchen Expedition in
Ur in Meſopotamien gefunden worden. Es iſt
möglich, daß dieſe Gräber, die als vorſumeriſch
bezeichnet werden, von Angehörigen des gleichen
Stammes angelegt wurden. Die bei Ur gefun=
denen
Gräber reichen bis in das 4. Jahrtauſend
vor Chriſti zurück und werden dem Urvolk Baby=
loniens
, dem älteſten Kulturvolk der Erde, zu=
geſchrieben
.
Hofſtede de Groot .
Haag. Der bekannte holländiſche Kunſt=
gelehrte
und ehemalige Direktor der Staatlichen
Gemäldegalerie Dr. Hofſtede de Groot, der in
der internationalen Welt einen großen Ruf ge=
noß
, iſt im Alter von 66 Jahren geſtorben. Hof=
ſtede
promovierte an der Univerſitä Leipzig. Er
hat u. a. in Deutſchland als Kunſtkritiker und
Kunſthiſtoriker viel mit dem verſtorbenen Pro=
feſſor
Wilhelm v. Bode zuſammengearbeitet.
Selbſtmord des ruſſiſchen Dichters Majakowſki.
Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird.
hat der ruſſiſche Dichter Majakowſki aus unbe=
kannten
Gründen Selbſtmord verübt.

Friedrich W. A. Sertürner aus Pa
der 1805 das Morphium entdeckte.
erbitterten Kämpfen wurde 1830, alſ=
dert
Jahren, das Morphium als Heil
erkannt und fand auf der ganzen W
Verbreitung.
Der Vulkan Slamet auf Java in
Batavia. Wie aus Bandoen=
wird
, hat der Vulkan Slamet ſeit de
eine erhöhte Tätigkeit entfaltet. Au
wurde zum erſten Male ſtarke Dampf
wahrgenommen, der am folgenden
mäßiger Ausbruch folgte. Während
vorgeſtrigen Tages wurden in ſehr k
abſtänden Gaswolken bis zu einer
500 Metern ausgeſtoßen. Der vul
Dienſt hat eine verſchärfte Ueberwag
ordnet.
Verwegener Faſſadenkletter
Eine amerikaniſche Bankiersgattin
Mexikaner beſtohlen.
Paris. In Nizza drang geſtern
denkletterer beim Morgengrauen
erſten Stock des Hotels Negrescc
Zimmer des amerikaniſchen Bankier
und raubte einen der Gattin des 2
hörenden Koffer, in dem ſich Schm=
Werte von 300 000 Franken befande
wegene Einbrecher kletterte dann ar
grenzenden Balkon hinüber und ſtah
wohnenden Mexikaner die Briefta
wurde er von dem Mexikaner gefaßt.
kurzen Ringkampf gelang es dem
unter Zurücklaſſung ſeines Rockes zu
Man hofft, ihn durch die im R
Schneideradreſſe ermitteln zu könne

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Fernraf Nr

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 16. April 1930

Seite 13

48 Stunden über den Atlantik.
Dr. Eckeners Pläne für den Ozean=Luftverkehr.

Geſchäftliches.

APS. New York.
zuiger Jahre werden große Zeppelin= Luftſchiffe
zice Feſtlaud mit dem amerikaniſchen Kontinent in
binden. Abflugort in der Alten Welt wird
Si en ſein und Zielſtation in der Neuen Welt ein
ds orausſichtlich in der Nähe der amerikaniſchen
zhaup 4 Waſhington liegen wird. Vier Luftſchiffe,
day, ſo groß wie der Graf Zeppelin, von denen
veurynd und zwei in Amerika zu bauen ſind, werden
efi regelmäßigen Dienſt zwiſchen den beiden Erd=
sfücy, der während der Reiſezeit Abfahrten zweimal

zochre rſieht. Man wird am Samstag Amerika ver=
a
ag in Sevilla ankommen und am Dienstag in
opas am Beſtimmungsort eintreffen.
wenr. knappen Sätzen erläutert ſo Dr. Hugo Eckener,
erte hrer des Graf Zeppelin und Nachfolger des
dern. Ehren dieſer Luftrieſe benannt iſt, die Pläne
mternay il Zeppelin Transport Company, die in Newv
unter D nanziellen Leitung der National City Bank mit
Luftſchiffbau Friedrichshafen, der Goodyear=
ſin
Eo= ition, der United Aircraft Corporation und der
inum C2 dany of America gegründet wurde.
Ecke= der dieſes Mal per Schiff nach Amerika gekom=
un
goldene Medaille der National Geographic
in fang zu nehmen und die Vorverhandlungen
Einw ng einer Ozean=Luftlinie zu Ende zu bringen,
uach icher Ueberlegung entſchloſſen, ſeine weitreichen=
lläne
5 Weltöffentlichkeit bekanntzugeben. Seine Aus=
gen
, zt auf die Erfahrungen mehrfacher Ueberfliegun=
s
All=chen Ozeans, unterſtrichen durch das Vertrauen
ſteiligte ſankengruppe, laſſen erkennen, daß nunmehr die
ekomny ſt, die Einleitung eines planmäßigen Luftſchiff=
s
zun den beiden Kontinenten ernſtlich in Angriff
ha villa als öſtlichen Ausgangspunkt gewählt, weil
das prünglich vorgeſehen war, auf einer Hochebene
che günſtigen Winden ausgeſetzt iſt. Von Sevilla
2luftſchiffe einem Kurs folgen, der parallel zum
liegt und über die Azoren ſowie Bermuda
oute iſt zwar einige hundert Kilometer länger
ite Große Kreis, aber auf ihr kann mit weſent=
Windverhältniſſen gerechnet werden, die dem
n von Luftfahrzeugen förderlich ſind. Wenn
hen Endpunkt ein Gelände in der Gegend von
geſehen hat, ſo deshalb, weil metereologiſche Be=
ger
1 eigt haben, daß im Gegenſatz zu nördlicheren
ennebel verhältnismäßig ſelten ſind und auch
niſſe eine leichtere Landung geſtatten.
ndpunkten der geplanten transatlantiſchen Luft=
dann
ſtrahlenförmig Flugzeugverbindungen mit
n Städten des Inlandes geſchaffen werden. Es
emerkenswert, daß durch die Beteiligung eines
tverkehrsunternehmens eine enge Zuſammen=
ſchiff
und Flugzeug in Amevka gewährleiſtet iſt,
ckener in Europa von der Deutſchen Luft=Hanſa
hat, daß ein Zubringerdienſt Sevilla mit den
en Ländern verbinden wird. Zum erſten Male
llanmäßige Zuſammenarbeit der beiden ſonſt als
rachteten Luftfahrt=Arten ſtattfinden. Wenn die

in Amerika ausgearbeiteten Richtlinien beim Bau der neuen
Luftſchiffe in die Praxis umgeſetzt werden, ſo werden ſie inmer=
halb
ihrer Hülle ein Poſtflugzeug mit ſich führen, das während
der Fahrt den Luftkreuzer verläßt, um eilige Poſt ihrem Be=
ſtimmungsort
zuzuführen.
Die Zeppelin Luftſchiffe, die dem regelmäßigen Ozeanverkehr
dienen ſollen, werden nahezu doppelt ſo groß ſein wie der Graf
Zeppelin von dem Dr. Eckener erklärt, daß er heute bereits
überholt iſt. Die Vergrößerung der Luftſchiffe ſoll weniger in
der Länge als in der Dicke erfolgen, da die Erfahrung gezeigt
hat, daß der Wirkungsgrad hinſichtlich Geſchwindigkeit, Steig=
fähigkeit
und Gerippe in der dicken kurzen Form am höchſten iſt.
Die in Akron von der Goodhear=Zeppelin Corporation zu
bauenden Luftſchiffe für den Ozeandienſt ſollen in Angriff ge=
nommen
werden, ſobald die zwei für die amerikaniſche Regierung
in Konſtruktion befindlichen Luftſchiffe fertig geſtellt ſind. Ob=
wohl
die Tragfähigkeit der geplanten Luftrieſen 100 Fahrgäſte
vorſieht, wird man wahrſcheinlich weniger Paſſagiere mitnehmen,
um den Anteil der Poſt (deren Beförderung ſich beſſer bezahlt)
höher zu halten. Zwecks geringſtmöglichem Luftwiderſtand wird
man alle Paſſagiereinrichtungen in die Hülle verlegen. Eine
Bodenfläche von 1100 Quadratmetern wird in zwei Decks den
Fahrgäſten und der Beſatzung zur Verfügung ſtehen. Das
untere Deck ſoll die Küche, die Geſellſchaftszimmer und die
Räume für die Mannſchaft beherbergen, während das obere Deck
neben einer ausgedehnten Promenade die Kabinen der Fahr=
gäſte
aufnehmen wird, die ähnlich den Schlafwagenabteilen ein=
gerichtet
ſind. Die Länge dieſer neuen Luftſchiffe wird etwa
265 Meter betragen.
Acht Maybach=Motoren werden den geplanten Luftkreuzern
als Antrieb dienen, urd man wird ſie auf Grund der gelungenen
Verſuche beim Graf Zeppelin mit gasförmigem Brennſtoff
betreiben. Dr. Eckener will ſich noch nicht über die Geſchwindig=
keit
der neuen Luftrieſen ins einzelne gehend äußern, glaubt
aber, eine Reiſedauer von nicht mehr als 48 Stunden prophe=
zeien
zu können. Natürlich mögen atmoſphäriſche Beeinfluſ=
ſungen
eine bedeutende Rolle ſpielen, obwohl die Stärke der
Motoren ſolche Störungen erheblich vermindern wird.
Die Herſtellungskoſten ſolcher Ueberzeppeline werden amerika=
niſcherſeits
mit etwa vier Millionen Dollars angenommen, wäh=
rend
man in Deutſchland wohl mit einer kleineren Summe aus=
kommen
dürfte. Als Flugpreis für Paſſagiere denkt Dr. Eckener
an eine Rate von etwa tauſend Dollars pro Perſon, was, ver=
glichen
mit den Fahrpreiſen der Luxusdampfer und in Berück=
ſichtigung
der Zeiterſparnis, als durchaus angemeſſen betrachtet
werden kann. Ein weſentlicher Punkt für die Rentabilität eines
ſolchen Luftverkehrs iſt, wie ſchon erwähnt, die Mitnahme von
Poſt und wertvollem Expreßgut. Deswegen haben bereits
Verhandlungen mit den amerikaniſchen Poſtbehörden ſtattgefun=
den
, von denen auch Präſident Hoover unterrichtet worden iſt,
die die Durchführung eines ſolchen Verkehrs nach kaufmänniſchen
Geſichtspunkten als durchaus möglich erſcheinen laſſen.
Sobald Dr. Eckener wieder nach Europa zurückgekehrt iſt,
dürfte man in Friedrichshafen mit ſtärkſter Konzentration an
den Bau der neuen Luftrieſen gehen, deren Vollendung in knapp
zwei Jahren die Erfüllung eines jahrzehntelangen Wunſches
ſehen wird. Eine Luftlinie, die Europa und Amerika einander
näherbringt, iſt nicht mehr ein kühner Traum, ſie wird zur
Wirklichkeit

Geſunde, leiſtungsfähige Füße
ſind nur beim Tragen orthopädiſch richtiger Schuhe zu erzielen. Trotz=
dem
braucht keine Dame, kein Herr auf den Zauber der Mode zu ver=
zichten
. Die Frage: Können Mode= und Naturbeſtrebungen im Schuh
vereint werden? iſt durch den eleganten orthopädiſchen Pediſana=
Schuh in vollendeter Weiſe gelöſt.
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Trioſonate Rathgeber: Alleweil ein wenig luſtig. Telemann:
Die rechte Stimmung. Ein Eherezept aus der Biedermeierzeit.
Schubert: Duo für Violine und Klavier. Kirchner: Eichendorff=
Ouv. Translateur: Wiener Extrablätter. Der Kuckuck, weſtf.
Scherzlied. Der Käfer und die Fliege, alte Tierballade.
Der Schneider Jahrestag. Offenbach: Potp. aus Blaubart.
Fucik: Regimentskinder. O 18.05: Oberſtudienrat Dr. Krämer: Drei
Schweſtern ſchreiben ihren Roman. o 18.35: Stuttgart: Prof.
Weitz: Verſchollene Vorläufer. e 19.05: Dr. Pfaff: Jagd bei
Naturvölkern. O 19.30: Konzert. Aus der Muſik zu Rich. Wagners
Parſifal o 20.30: Stuttgart: Leben in dieſer Zeit. Hörſpiel von E.
Käſtner. Muſik von Dr. Nick. O 21.45: Berühmte Lieder in zweierlei
Geſtalt. Abendlied (Claudius) vertont von Fr. W. Ruſt und Joh.
Abr. Peter Schulz. Edward (Herder) vertont von Schubert und
Loewe. Mignon (Goethe) vertont von Beethoven und Joh. W.
Tomaſchek. Erlkönig (Goethe) vertont von Joh. Fr. Reichardt
und Schubert. An die Freude (Schiller) vertont von Chr. G.
Körner und Beethoven. Das Lied vom Floh (Goethe) vertont
von Ignatz Walter und H. Berlioz.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Mittwoch, 16. April. 10: Fr. Böhm: Volks=
tanz
in Beiſpielen. O 10.35: Mitteilungen des Reichsſtädtebundes.
O 14.45: Jugendbühne: Rauſchegrimm 15.45: Eva Förſter:
Wie kann die Landfrau ihre Küche zweckmäßig umgeſtalten? o 16:
Franzöſiſch. 16.30: Hamburg: Konzert. 17.30: L. van de Sande:
Gregorianiſche Geſänge. O 17.55: Reichswirtſchaftsgerichtsrat Ber=
nard
: Die Bauſparkaſſenbewegung. O 18.20: Wilh. Sauer: Kirchen=
glocken
. O 18.40: Spaniſch für Anfänger. O 19.05: M. Müller=
Jabuſch: Weltpolitiſche Stunde. o 19.30: Dr. Haneld: Berechtigungs=
weſen
und Schulbildung in Deutſchland und im Ausland. o 20:
Wovon man ſpricht. 20.30: Schwediſcher Abend. Atterberg:
Meeres=Sinfonie. Aulin: Schwediſche Tänze. O 21.15: Lieder im
Volkston. O Anſchl.: Zeit, Wetter. O 22.30: Kartenſpiele. Anſchl.:
Konzert. Rubinſtein: Bal coſtumé. Kreisler: Liebesfreud; Liebes=
leid
; Schön Rosmarin. Offenbach: Ruſſiſches Lied. Chabrier:
Eſana. Niemann: Aus dem Zyklus Hamburg: Mondnacht
Hafen. Liſzt: Rhapſodie Nr. 2.
Welkerbericht.
Der Rückſeiteneinfluß der ſüdöſtlichen Störung führt über Deutſch=
land
zu kühlem Wetter mit verbreiteten Schauern. Er beſtimmt zunächſt
noch die Wetterlage, ſo daß der herrſchende Witterungscharakter anhält.
Jedoch gelangt mit dem Kaltluftzuſtrom der hohe Druck im Weſten nach
dem Feſtland, welcher eine Beſſerung mit ſich bringt. Bereits im Laufe
des morgigen Tages dürfte es zur Durchbrechung der Wolkendecke kom=
men
. Dabei erfahren aber vorerſt die Temperaturen keine wefentliche
Aenderung.
Ausſichten für Mittwoch, den 16. April: Anfänglich wechſelnd wolkig mit
Schauern, dann aufheiternd, kühl.
Ausſichten für Donnerstag, den 17. April: Leicht wolkig und aufheiternd,
vorwiegend trocken, mäßig warm.

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Seite 14

Mittwoch, den 16. April 1930

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6408
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Die Mitgliedſchaft kann von Jedermann in unſeren Verteilungsſtellen koſten=
los
erworben werden. Auskunft erteilt das Verkaufsperſonal.

1a

Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſtifter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen nach
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unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringen.

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m. el. L., Schreibt. * Kapitalertragssteuer, also
für die Aktien zu RM. 100. mit RM. 10.80,
für die Aktien zu RM. 1000 mit RM. 108.
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manditgesellschaft auf Aktien‟
bei der Darmstädter und Nationalbank Kommanditgese
Aktien, Berlin W. 8, Behrenstraße 68/70, und deren
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Mittwoch, den 16. April 1930

Seite 15

Oport Or
veranſkaltung des Sporkver

Turnen.

erfeiertag kommen auf dem Platze am Böllenfalltor zwei
gamannſchaften des Platzvereins in unmittelbarer An=
g zum Austrag. Die Handball=Ligamannſchaft ſollte
alw egen den Tabellenzweiten des Weſtdeutſchen Verbandes,
is chen, ein Freundſchaftsſpiel austragen. Nachdem aber die
funrm. 1. Runde um die Deutſche Meiſterſchaft bekannt gewor=
z
umis dieſer hervorging, daß die 98er in dieſer Runde in
as Alemannia anzutreten haben, wurde durch die Weſtdeut=
l
abgeſagt. Für dieſe hat man jetzt den
Rheinmeiſter V. f. R. Mannheim

ems epflichtet. Die Mannheimer haben bei ihrem letzten Auf=
in
nſtadt gewaltig zu imponieren gewußt. Damals ſtanden
dem 98gn der Vorſchlußrunde um den Süddeutſchen Pokal gegen=
Er7) den Schlußminuten glückte den Darmſtädtern in jenem
wiel ein. Sieg. Die Gäſte dürften alſo dem Platzverein ein gleich=

ertiger, e er ſein, was um ſo wichtiger iſt, als das bevorſtehende

ſziel dem mſtädtern zum letzten Male Gelegenheit gibt, ſich für die
vorſtehen Runde um die Deutſche Meiſterſchaft einzuſpielen. Die
werHe aher auch in ſtärkſter Beſetzung antreten. Vorausſichtlich
d auch erner, der mehrere Monate auszuſetzen genötigt war,
der miii der Partie ſein.
Vor 2 Handballſpiel treten die Fußballer gegen
Boruſſia Fulda
Die 2 ſſen ſpielen in der 1. Klaſſe ihres Bezirkes eine beachtlich
Rolls e wären wohl Meiſter des Bezirkes Kaſſel geworden, wenn
Iſich aus durch Beſtrafung einiger unbotmäßiger Spieler
vie e vorübergehend geſchwächt hätten. Dieſe ſportliche Tat
als in der geſamten Sportwelt große Anerkennung einge=
tigen
Privatſpielen der letztem Worhen gegen Süddeutſche
eine haben die Weſtdeutſchen beachtlich gut abgeſchnitten,
dieſem Spiel guter Sport zu erwarten ſteht.
Zußball im Kreis Starkenburg.
Die Lage nach dem 13. April 1930.
e Spannung im Kreis iſt gelöſt: Viktoria Walldorf
letzte entſcheidende Spiel in Pfungſtadt gewonnen
gegen Viktoria Urberach zum Entſcheidungsſpiel an=
H1:0 für Walldorf ging der Kampf aus. Eine Fehlent=
ne
Schiedsrichters die einwandfrei nachgewieſen wer=
gab
den Ausſchlag, doch darf man Walldorf nach Lage
all en glücklichen Sieg gönnen, da die Mannſchaft doch
des ſſer war als der Gegner. 800 leidenſchaftlich anteil=
jend
iſchauet waren Zeuge des hart, aber anſtändig durch=
te
ampfes. Alles in allem darf man wohl ſagen, daß
ſeinem letzten Weg nichts geſchenkt bekam: die Mann=
ehrlich
zum Entſcheidungsſpiel, das voraus=
ch
7. April in Darmſtadt ſtattfinden dürfte.
n. Bezeichnend iſt, daß im Urberacher Lager nach dem
Spiel die Stimmung vorherrſchte, wegen der zweifel=
nEſeidung
des Treffens nicht zum Entſcheidungsſpiel an=
reter
an wird ſich die Sache aber wohl noch einmal über=
inur
cht den letzten Trumpf aus der Hand geben. In den
cen Spielen ſicherten ſich Oberroden und die Darm=
ſei
ſichere Siege. Auffällig iſt, daß Rot=Weiß V.f.R.
le3 hance auf eigenem Platz nicht zu nutzen verſtand, be=
ens
weiter der Formanſtieg der Poliziſten in den letzten
Es ſtehen nunmehr noch zwei Treffen aus, in denen
die Polizei oder Union Darmſtadt ihre Poſition noch
ſſern können; viel wird ſich die Tabelle aber kaum

Zwiſchen Iſenburg und Eberſtadt liegt nun der zweite Platz.
Es iſt anzunehmen, daß Eberſtadt daheim gegen Iſenburg gewinnt.
Die Entſcheidung liegt alſo im Treffen Iſenburg Dieburg. Nach=
dem
Eberſtadt bereits einen Punkt in Iſenburg holte, ſollte man
das auch den Dieburgern zutrauen. In dieſem Falle wäre Eber=
ſtadt
lachender Dritter. Es ſcheint aber, als ob ſich auch hier die
Situation zu einem Entſcheidungsſpiel zuſpitzt.
Sp.V. 22 Roßdorf Germania Pfungſtadt Ib 7:3 (4:1).
Obige Mannſchaften trafen ſich am vergangenen Sonntag vor dem
Ligaſpiel PfungſtadtWalldorf auf dem Platze in Pfungſtadt und zeig=
ten
den zahlreich erſchienenen Zuſchauern ein faires und ſchönes Spiel.
Schon gleich nach Spielbeginn ſieht man die Gäſtemannſchaft durch
gute Zuſammenarbeit leicht überlegen, was auch bis zur Halbzeit anhält,
und 4 Tore einbrachte. Durch Eigentor der Gäſte kommt Pfungſtadt zu
ſeinem erſten Tor. Nach Halbzeit wird das Spiel ausgeglichen, jedoch
kann der Roßdörfer Sturm durch gut eingeleitete Angriffe noch 3 weitere
Tore erzielen, denen die Germanen 2 Tore entgegenſetzen konnten.
Roßdorfs 2. Mannſchaft hatte die 2. Mannſchaft des Turn= und
Sportvereins Meſſel zu Gaſt und konnte, nach durchweg überlegenem
Spiel 5:0 (2:0) gewinnen.
Union Wixhauſen Sportklub Okriftel 1:0 (0:0).
Am letzten Sonntag trafen ſich beide Mannſchaften in Wixhauſen zu
einem Freundſchaftsſpiel. Mit dem Anſtoß entwickelte ſich ein flottes
Spiel. Okriftel, eine ausgeglichene Elf, arbeitete gute Torgelegenheiten
heraus, konnte aber die Unionverteidigung nicht ſchlagen. Der Union=
ſturm
war öfters zu planlos, wodurch Okriftels Verteidigung leichte Ar=
beit
hatte. Nach Auslaſſen günſtiger Torgelegenheiten auf beiden Seiten
geht es torlos in die Pauſe. Danach verſuchten beide Mannſchaften mit
aller Energie die Führung an ſich zu reißen. Union gelingt in der 65.
Minute durch den Mittelſtürmer Stork das erſte Tor. Bis zum Schluß
wird es vor beiden Toren noch öfters ſehr gefährlich, aber keiner Partei
gelang noch ein Erfolg. Der Schiedsrichter leitete einwandfrei.
Union Sondermannſchaft Sp.V. Mörfelden 4:3; 2. Mannſch.
Sportklub Griesheim 8:1; Jugend Sp.V. Mörfelden Jgd. 0:4.
Michelſtadt 1. Traiſa 1. 2:2.
Dieſes Reſultat entſpricht dem Spielverlauf, denn beide Mannſchaf=
ten
ſind ſich ebenbürtig. Michelſtadt ſtellt eine gute Elf, ſchnell und flink
iſt ihre Spielweiſe, ſchön ihr Zuſammenſpiel. Auch Traiſa konnte geſtern
wieder gefallen und mit dem Anſtoß entwickelt ſich ein flottes Spiel,
ſo daß beide Mannſchaften zur Hergabe ihres ganzen Könnens gezwun=
gen
wurden. Traiſa kann zuerſt in Führung gehen und dieſen Vorſprung
bis zur Pauſe halten. Nach dem Wechſel drängt Michelſtadt zum Aus=
gleich
, was auch dank beſſerem Zuſammenſpiel gelingt. Das Spiel wird
offen und kann Traiſa bis zum Schluß noch dreimal erfolgreich ſein;
allerdings wurden 2 Tore vom Schiedsrichter nicht gewertet. Michelſtadt
konnte ſo das Reſultat gleichſtellen. Schiedsrichter war gut.
Michelſtadt 2. Traiſa 2. 5:1.
Darmſtadt (Jugend) Traiſa (Jugend) 4:0.

Fechken.

Tabellenſtand nach dem 13. April 1930. Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Urberach . 78:33 Walldorf. 46:14 Pberroden". 2i 56:42 Münſter 11 59:42 Mörfelden 24 52:45 Darmſtadt . 11 52:63 rendlingen 4 55:47 Darmſtadt 23 47:44 Arheilgen 57:41 Pfungſtadt. 10 44:47 21 Egelsbach . 42:71 15 riesheim 35:71 15 Darmſt. 24 19 29:92 Aufſtiegsſpielen iſt die erſte Entſcheidung ge= tklub Haſſia Dieburg hat ſich durch einen 3:0=Sieg end

olen. Die Tabelle zeigt folgendes Bild:
Dieburg
11 N.=Iſenburg
lia Eberſtadt
3

Kurtz und Kraft (Tgde. 46) Teilnehmer am Kreisturnfeſt in Hanau.
Die Fecht=Riege der Turngemeinde Bürgel bei Offenbach hatte an=
läßlich
ihrer 30jährigen Jubelfeier die Austragung der Ausſcheidungs=
Wettkämpfe im Florett des 3. und 4. Gaubezirks des Mittelrheinkreiſes
D. T. übernommen. Die Fechtermannſchaft der T. G. 1846 entſandte hier=
zu
ihre Altmannen Haun, Burkardt, Kurtz und Kraft. In allen 4 Vor=
und 2 Zwiſchenrunden konnten ſie ſich überlegen durchkämpfen. Kurtz
und Kraft ſicherten ſich durch ihre einwandfreie, ſichere Fechtweiſe ihren
Platz in der Schlußrunde. Hanau, einer der beſten Fechter in Vor= und
Zwiſchenrunden, mußte leider durch perſönliches Pech ſeinem an Sieges=
zahl
gleichſtehenden Gegner, mit einem Minuspunkt weniger, den Vor=
rang
zur Schlußrunde laſſen. Die Schlußrundeteilnehmer waren:
Brendler=Bockenheim, Brückner=Bürgel, Wenzel=Bürgel, Storck=Offenbach,
Kraft=Darmſtadt, Martin=Frankfurt, Rothfuß=Bockenheim. Will=
Höchſt, Kurtz=Darmſtadt, Horn=Höchſt.
Mannſchaftsfechten.
In den neuen, ſehr praktiſch eingerichteten Klubräumen des Fecht=
klubs
Hermannia Frankfurt fand das Mannſchaftsfechten in Florett des
Verbandes mittelrheiniſcher Fechtklubs, Gruppe 3 des Deutſchen Fechter=
bundes
, ſtatt. Es beteiligten ſich: Fechtklub Hermannia Frankfurt a. M.,
Darmſtädter Fechtklub, Mainzer Fechtklub, Fechtklub
Offenbach. Fechtklub Rüdesheim, Wiesbadener Fechtklub.
Als Sieger gingen hervor: Fechtklub Hermannia Frankfurt a. M.,
Wiesbadener Fechtklub, Fechtklub Offenbach, die mit Ehrenpreiſen aus=
gezeichnet
wurden.
Die Waldlaufmeiſterſchaften der D.T. werden am 27. April in
Wiesbaden ausgetragen.
Seinen 15. k.o.=Sieg errang Primo Carnera in Oakland gegen den
Neger Leon Chevalier, der in der 6. Runde für die Zeit zu Boden
ging.
Einen neuen Steherrekord über 100 Meilen (160 Kilometer) ſtellte
in Melbourne der auſtraliſche Rennfahrer Hubert Oppermann mit
1:39,38 Std. auf.
In Amſterdam wird vom 16. bis 18. Mai das Daviscoupſpiel
HollandFinnland ausgetragen.

Handball.
Sporkvereinigung Arheilgen-P. f. 2. Sachſenhauſen
4:1 (3:1).
Zu dieſem Vormittagstreffen am Arheilger Mühlchen hatten ſich
zahlreiche Zuſchauer eingefunden. Arheilgen brachte ein ſtark verjüngte
Mannſchaft, die ein recht ſchnelles, ſchönes Spiel zeigte. Der Gegner
ſtellte eine kräftige, ausgeglichene Mannſchaft, in der die Verteidigung
manchmal recht hart dazwiſchen fuhr. Ueberraſchend kam Arheilgen in
fünf Minuten zu zwei ſchönen Toren, denen kurz vor der Pauſe ein wei=
teres
folgte. Die Gäſte können nur ihr Ehrentor buchen. Nach der
Pauſe iſt Arheilgen noch einmal erfolgreich. Die Sachſenhäuſer zeigten
dann ein recht unſportliches Benehmen, auch dem Schiedsrichter gegen=
über
. Die verjüngte Elf der Sportogg., die zurzeit einen vorzüglichen
Trainer hat, machte einen guten Eindruck. Der Schiedsrichter leitete
ſicher.
Eintracht Darmſtadt Sportvgg. Arheilgen Liga=Reſerve 1:5.
Damen: Sportvgg. Arheilgen F. Sp. V. Frankfurt 1:1 (1:1).
Im Anſchluß daran zeigten die Damen obiger Vereine ihr Können.
Die Frankfurter ſpielten ſchnell und eifrig, während die Einheimiſchen
nicht befriedigten. Den Damen ſei empfohlen, ihr Spiel an Oſtern
gegen den 1. F. C. in Nürnberg ernſter zu nehmen, damit ſie ſich ihren
guten Ruf wahren.
Handball im Odenwald=Gau der 9. T.
Der 13. April brachte folgende Ergebniſſe:
Eberſtadt 1. Groß=Umſtadt 1. 1:8; Groß=Bieberau 1. Leng=
feld
1. 1:2; Groß=Bieberau 2. Heubach 1. 2:6; Zell 2. Höchſt Jgd.
7:8; Klein=Umſtadt 1. Nieder=Klingen 1. 6:4; Klein=Umſtadt 2. N.=
Klingen Jgd. 5:1; Steinbuch Hainſtadt 2:5; Klein=Zimmern 1.
Altheim 1. 3:1; Hergershauſen 2. Groß=Zimmern 2. 0:2; Erbach 2.
König 2. 9:3; Richen 1. Schaafheim 1. 2:2; Richen 2. Mannſch.
Schaafheim 2. 1:0; Groß=Umſtadt 2. Sickenhofen 1. 4:2; Lengfeld 2.
Reinheim 2. 0:2; Lützelwiebelsbach Habitzheim 6:3; Tgſ. Seligen=
ſtadt
1. Langſtadt 1. 0:1, 2. Mannſchaften 0:2.
LengfeldGroß=Bieberau liefern ſich ein flinkes Treffen, bei dem
Groß=Bieberau in der erſten Halbzeit Schußpech hat. Heubach gewinnt
derdient. In Zell ſtehen ſich zwei gleichwertige Mannſchaften gegenüber.
Das ſchönere Spiel zeigt trotz ſeiner Niederlage Klingen. Körperlich iſt
Klein=Umſtadt 2. ſeinem Gegner ſtark überlegen und bringt den Sieg
leicht auf ſeine Seite. Hainſtadt iſt ſeit der Pflichtſpielreihe viel ſpiel=
ſtärker
geworden, das mußte Steinbuch erfahren. Klein=Zimmern ſchießt
ſeine Tore erſt in der zweiten Halbzeit. Im Spielaufbau iſt Groß=
Zimmern ſeinem Gegner überlegen, ſein Sieg iſt gerecht. Das Ergebuis
von Erbach läßt klar die Ueberlegenheit des A=Klaſſen=Beſten erkennen.
Obwohl Richen techniſch beſſer iſt, ender der Kampf unentſchieden, die
Tormänner geben den Ausſchlag. Bei den zweiten Mannſchaften iſt
Schaafheims Geſamtleiſtung gut, wenn ihm auch der Siegestreffer nicht
zufällt. Sickenhofen geht ſofort in Führung, Groß=Umſtadt gleicht eine
Minute ſpäter aus. Bis zur Pauſe gibt es noch einen Treffer für Groß=
Umſtadt. Nach dem Wechſel verpaßt Sickenhofen manche Torgelegenheit,
oder ſein Halblinker jagt die Bälle über die Latte. Bei Lengfelds 2.
fehlt es noch ſehr am Fang. Ein ſchnelles Spiel wird in Lützel= Wiebels=
bach
ausgetragen, von dem der Platzverein in der erſten Hälfte mehr hat,
in der zweiten iſt es ausgeglichen.
Außerhalb unſeres Gaues waren zwei Vereine erfolgreich. Groß=
Umſtadt k. fertigte Eberſtadt mit 8:1 ab, Langſtadt gewann gegen Tgſ.
Seligenſtadt (A=Klaſſe) mit 1:0, 2. Mannſchaft 2:0.
Am 1. Oſterfeiertag ſpielen: Erbach 1. T.n. Sp.V.
Mainz 1. um 3,30 Uhr; Groß=Umſtadt 1. Ff.=Praunheim, 4 Uhr;
2. Mannſchaften um 3 Uhr; Michelſtadt 1. Bergen 1., 3,15 Uhr: 2.
Mannſchaften 2 Uhr; Nieder=Klingen 1. Arheilgen 2., 3 Uhr; Nieder=
Klingen Jgd. Groß=Bieberau 2., 2 Uhr; Zell 1. Schaafheim 1., 2.30
Uhr; 2. Mannſchaften um 1,30 Uhr; Klein=Umſtadt 1. König 2., 3
Uhr; Klein=Zimmern 1. Richen 1., 3 Uhr; Altheim 1. Tgſ. Darm=
ſtadt
2., 3 Uhr; Altheim 2. Tgſ. Darmſtadt 3., 2 Uhr.
Am 2. Oſterfeiertag treten an: Erbach 1. Tv. Seck=
bach
1. um 3,15 Uhr; 2. Mannſchaften um 2 Uhr; König 1. T.u. Sp.V.
Mainz 1., 2.30 Uhr; König Jgd. Groß=Umſtadt Jgd., 1,30 Uhr;
Nieder=Klingen 1. Langſtadt 1., 3 Uhr: Nieder=Klingen Jgd. Lang=
ſtadt
2., 2 Uhr; Wald=Amorbach Tgſ. Darmſtadt 2., 3 Uhr; Klein=
UImſtadt 1. Klein=Welzheim 1., 3.,30 Uhr; 2. Mannſchaften um 2,30
Uhr; Zell 1. Kirch=Brombach 1., 2.30 Uhr: 2. Mannſchaften um 1.30
Uhr; Momart 1. Altheim 1., 2,30 Uhr; Sickenhofen 1. Gonsroth 1.,
3 Uhr; Heubach 1. Schaafheim 1., 2.30 Uhr; Mümling=Grumbach 1.
Reichsbahn Darmſtadt 2., 2 Uhr; Spachbrücken 1. Reinheim 2. um
1 Uhr.
Wie man ſieht, haben ſich die Vereine bemüht, Spielgegner aus den
Nachbargauen heranzuziehen. Auf die Ergebniſſe darf man geſpannt ſein.
Haupnchriftienung. Rudolſ. Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feullleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann=
für
den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteſl und geſchäftliche Mitteilungen: Willo Kuhle.
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unveriangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 20 Geiten

AAr
We

[ ][  ][ ]

Nummer 106

Mittwoch, den 16. Ap

4,9 Millarden Stadkeſchulden.
Die Schulden der Gemeinden mit mehr als 10 0000 bis 100 000 Ein=
wohnern
und der Gemindeverbände, die bisher nicht erfaßt wurden,
werden jetzt in der Wirtſchaft und Statiſtik für den 30. September=
1929 veröffentlicht. Mit den bereits veröffentlichten Zahlen für die Groß=
ſtädte
ergibt ſich dann eine Summe von 7,9 Milliarden Mark, d. h. 2,6
Milliarden mehr als am 31. März 1928. Die geſamte Neuverſchuldung,
die am 31. März 1928 3,7 Milliarden betragen hatte, ſtieg bis zum 30.
September 1929 um 2,3 Milliarden Mark auf 6 Milliarden Mark. Zum
überwiegenden Teil beſteht, ſie aus Verpflichtungen an inländiſche Gläu=
biger
(3,2 Milliarden am 31 März 1928 und 5,3 Milliarden am 30. Sep=
tember
1929). Der Anteil der Auslandsſchulden erhöhte ſich um nur
194,5 auf 718,4 Mill. Mark, beträgt alſo nur noch 11,9 Prozent der ge=
ſamten
Neuverſchuldung. Den ſtärkſten Zugang hatten unter den In=
landsſchulden
die mittel= und kurzfriſtigen Schulden, die um 84,6 Pro=
zent
auf 2,3 Milliarden geſtiegen ſind. Die Steigerung der Gemeinde=
verſchuldung
war in denjenigen Gebietsteilen des Deutſchen Reiches be=
ſonders
hoch, in denen die Gemeinden am Beginn des Berichtsabſchnit=
tes
nur eine vergleichsweiſe niedrige Verſchuldung aufwieſen, während
umgekehrt bei den 1928 ſchon hoch verſchuldeten Gemeinden im allgemei=
nen
eine geringere Zunahme feſtgeſtellt wurde. Dieſelbe ausgleichende
Tendenz zeigt ſich auch bei einer Gliederung der gemeindlichen Ver=
ſchuldung
nach Größenklaſſen. Die höchſte Steigerung hatten die Groß
ſtädte mit einem Zuwachs von 53,8 Prozent des Standes vom 31. März
1928, wobei zu beachten iſt, daß die Großſtädte an dieſem Termin noch
relativ niedriger verſchuldet waren als die Gemeinden der nächſtniedrigen
Größenklaſſen (50 001100 000 Einwohner), die dann auch im Berichts=
abſchnitt
eine verhältnismäßig geringere Steigerung (37,2 Prozent) auf=
wieſen
. Bei den anderen Gemeindegrößenklaſſen zeigt ſich eine mit ab=
nehmender
Größe ebenfalls ſinkende Steigerungszahl.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Heſſiſche Landeshypothekenbank A.=G., Darmſtadt. Laut Geſchäfts=
bericht
, zeigt die Gewinnrechnung bei insgeſamt 0,99 (1,07) Mill. RM.
Einnahmen einen Gewinn von 0,20 (0,20) Mill. RM. An die ordentliche
Rücklage A gehen 20 000 (70 000) RM., an die Penſionsrücklage 50 000
(20 000) RM., dem neu zu bildenden Konto, Rücklage B. zur Sicherung
ber Inhaber von Schuldverſchreibungen werden 20 000 RM. zugewieſen.
An die Aktionäre werden wieder 4 Prozent Dividende verteilt. Der Reſt
wird vorgetragen. Die Bank beſchäftigt ſich faſt ausſchließlich mit der
Abwicklung ihrer Teilungsmaſſen. Die Bank ſteht auf dem Standpunkt,
daß eine Endausſchüttung erſt erfolgen kann, wenn die gegen bereits
vorgenommene Generalabfindungen anderer Hypothekenbanken erhobenen
Einwendungen von der Reichsregierung auf ihre Stichhaltigkeit geprüft
und etwaige Mißſtände im Wege der Geſetzgebung beſeitigt ſind. Auch
die übrigen im Zuſammenhang mit den Endausſchüttungen aufgetauch=
ten
Probleme müßten zuvor eine geſetzliche Klärung erfahren. Der Um=
lauf
am Jahresende an Liquidationspfandbriefen betrug 10,41 (11,03)
Mill. RM. Die Bilanz zeigt, alles in Mill. RM.: A.K. 1,68, Rücklagen
1,56 (1,41), Verbindlichkeiten 2,91 (2,22), andererſeits Forderungen 3,18
(1,90), Kommunaldarlehen 0,88 (0,79), landwirtſchaftliche und gewerbliche
Kredite 0,40 (0,46), Bankgebäude 0,35 (0,40) Mill. RM.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Neue Verfahren. Darmſtadt: Theodor Wilhelm Bauer ſen. Af.
23. 4., GlV. 23. 4., Prft. 21. 5. Offenbach: Fa. Gebrüder Beck, Bau=
geſchäft
, Inh. Hugo Beck. Af. 30. 4., GlV. 17. 4., Prft. 5. 6. Orten=
berg
: Schuhhdl. Leopold Levy in Gedern. Af. 5. 5., Prft. 15. 5. Als=
feld
: Kolonialwarenhdl. Auguſt Kerkenberg. Af. 23. 4., GlV. 10. 4.,
Prft. 30. 4. Gießen: Fa. Heyligenſtaedt u. Comp., Werkzeugmaſchinen=
fabrik
und Eiſengießerei A.=G., Af. 20. 4., GlV. u. Prft. 1. 5. Be=
endete
Konkurſe. Alsfeld: Kfm. Siegfried Döllefeld. Altenſtadt:
Schuhmachermſtr. Arnold Damm. Neue Vergleichsverfah
ren. Lampertheim: Sattlermſtr. Franz Brechtel 1, VerglT. 23. 4.
Mainz: Kfm. Manfrada Kahn (Wäſchegeſch.). VerglT. 25. 5. Auf=
gehobene
Vergleichsverfahren. Gießen: Drogiſt Ernſt
Noll, in Fa. Kaiſer=Drogerie Ernſt Noll. Darmſtadt: Fa. Heinrich Kahn.
Offenbach a. M.: Fa. Carl Wagner jr., Reiſeartikel, Inh. Otto Wagner,
Carl Emil Wagner, Eduard Eiff. Offenbach: Fa. Hermann Lehmann
A.=G. i. L., Lederfabrik. Offenbach: Fa. Konfektionshaus Anton Schrei=
ber
, Alleininh. Johannes Heinrich Klös in Neu=Iſenburg.
Frankfurter Afbeſtwerke A.=G., vorm. Louis Wertheim, Frankfurt
a. M. Nach einem Rohgewinn von 668 000 (822 000) RM. verbleibt nach
Abzügen ein Reingewinn von 73 000 (158000) RM., aus dem wieder
8 Prozent Dividende auf 600 000 RM. A.=K. zur Verteilung vorgeſchla=
gen
werden.
Der Lohnſtreit in der badiſchen Textilinduſtrie. Die Nachverhand=
lungen
über den Antrag auf Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruchs
des ſtellvertretenden Schlichters für Südweſtdeutſchland fanden geſtern
unter dem Vorſitz des Regierungsrats Dr. Dobberſtein vom Reichs=
arbeitsminiſteriums
ſtatt. Die Verhandlungen führten zu keiner Verein=
barung
. Die Arbeitgeberſeite zog den Antrag auf Verbindlichkeitserklä=
rung
des Schiedsſpruchs zurück. Damit bleibt der ſeitherige tarifloſe
Zuſtand beſtehen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 15. April ſtellten ſich
für Elektrolytkupfer auf 170.50 RM., Originalhüttenaluminium
190, desgl. 194, Reinnickel 350, Antimon Regulus 6062, Fein=
ſilber
5860 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 15. April ſtellten ſich für
Kupfer: Januar und Februar 123.50 (123.75), März 123.25
(123.50), April 124 (126), Mai 123.25 (125), Juni 123.50 (125),
Juli 123.50 (124.50), Auguſt 123 (124.50), September 123.50
(124.50), Oktober 123.75 (124), November 123.50 (124), Dezember
123.50 (123.75). Tendenz: flau. Für Blei: Januar 37 (37.50),
Februar und März 37.25 (37.75), April 36.75 (37.25), Mai 36.50
(37), Juni 36.50 (37.25), Juli und Auguſt 36.75 (37.50), Septem=
ber
, Oktober, November und Dezember 37 (37.50). Tendenz:
ſtill. Für Zink: Januar 37.25 (38½), Februar 37.50 (38.75),
März 37.75 (39), April 33 (36), Mai und Juni 34 (37), Juli und
Auguſt 35 (38), September 36 (38), Oktober und November 36
(38½), Dezember 36.50 (38½). Tendenz: ſtill. Die erſten
Zaheln bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 15. April. Auftrieb: 20 Ochſen,
2 Bullen, 410 Kühe oder Färſen, 402 Kälber, 20 Ziegen, 1114 Schweine.
Marktverlauf: Bei Großvieh rege, geräumt. Bei Schweinen mittelmäßig,
geräumt; bei Kälbern lebhaft, geräumt. Es wurden pro 50 Kg. Lebend=
gewicht
folgende Preiſe in RM. bezahlt: Ochſen 5760, 4552, Bullen
4048, Kühe 4447, 3239, 2631, 1823, Färſen 5260, Kälber 70
bis 82, 6870, Schweine 6670, 6972.
Mannheimer Großviehmarkt vom 15. April. Dem Großviehmarkte
waren zugefahren: 187 Ochſen, 111 Bullen, 299 Kühe, 351 Färſen,
1173 Kälber, 18 Schafe, 3206 Schweine, 85 Arbeitspferde, 85 Schlacht=
pferde
und 10 Ziegen. Bezahlt wurden für Ochſen 3758, Bullen
4253, Kühe 1647, Färſen 4260, Kälber 5485, Schafe 4547,
Schweine 5269, Arbeitspferde 8001800, Schlachtpferde 60170 und
Ziegen 1224. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, kleiner Ueberſtand.
Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt. Mit Schweinen ruhig. Nächſter
Hauptmarkt am Dienstag, den 22. April. Der Pferdemarkt am
28. April fällt wegen Maimarkt aus.
Frankfurter Viehmarkt vom 15 April. Dem heutigen Großvieh=
markt
waren zugeführt: Seit dem letzten Markt 68 Rinder, 1159 Rin=
der
, 323 Ochſen, 49 Bullen, 507 Kühe, 280 Färſen, 1225 Kälber, 120
Schafe und 64 Schaflämmer. Bezahlt wurden pro Zentner Lebend=
gewicht
: Ochſen al) 5861, a2) 5457, b) 5053, Bullen a) 5558,
b) 4954, Kühe a) 4851, b) 4447, c) 3843, d) 3037, Färſen
a) 5962, b) 5558, c) 5054, Kälber b),8186, c) 7580, d) 6474,
Schafe al) 4850, b) 4047. Der Marktverlauf war mit Rindern
rege, zum Schluß ſtark abflauend, ausverkauft, mit Kälbern anfangs
rege, zum Schluß ſtark abflauend, geräumt, mit Schafen ſchleppend,
geräumt.

Berliner Produktenbericht vom 15. April. Obgleich durch die geſtri=
gen
Entſcheidungen im Parlament die politiſche Situation mit Bezug
auf die Agrarwirtſchaft nunmehr eine Klärung erfahren hat, beſteht am
Produktenmarkt auch weiterhin ſtarke Unſicherheit, da vorläufig noch
nicht abzuſehen iſt, welchen Gebrauch die Regierung von den hier er=

teilten Ermächtigungen machen wird. Immerhin iſt beachtenswert, daß
das Preisniveau hier trotz der an den Auslandsmärkten erfolgten ſchar=
fen
Einbrüche recht gut gehalten werden konnte. Das Inlandsangebot
von beiden Brotgetreidearten iſt ziemlich knapp, für Weizen bekunden
die Mühlen gute Nachfrage, und ebenſo wie bereits geſtern nachmittag
waren etwa 2 Mark höhere Preiſe als an der geſtrigen Börſe durchzu=
holen
. Für Roggen ſind etwa geſtrige Preiſe erzielbar. Im Gegenſal=
zum
Effektivmarkt zeigte der Lieferungsmarkt für beide Brotgetreide=
arten
etwas ſchwächere Tendenz, eine Ausnahme bildeten lediglich die
Herbſtſichten, dadurch hat ſich der Report für Septemberroggen noch er=
höht
. Mehl hat bei unveränderten Preiſen ſehr kleines Geſchäft, wofür
die Nähe des Feſtes hauptſächlich ausſchlaggebend ſein dürfte. Hafer und
Gerſte in den Forderungen unnachgiebig, Käufer bekunden jedoch ziem=
lich
ſtarke Zurückhaltung. Hafer am Lieferungsmarkt beträchtlich gedrückt.

Frankfurt a. M., 15. April.
Nach vorbörslich freundlicheren Kurſen eröffnete die Börſe abge=
ſchwächt
. Nach Beendigung der politiſchen Schwierigkeiten macht ſich
an der Börſe wieder das Fehlen von Publikumsaufträgen bemerkbar.
Die Kuliſſe gng in größerem Maße zu Glattſtellungen über, ſo daß die
Kurſe auf faſt allen Märkten ſchwächer lagen. Nur A.E.G.=Aktien leb=
hafter
gehandelt und 1½ Prozent feſter. Im Verlaufe konnten ſie den
Kursgewinn, allerdings nicht behaupten und gaben ¼ Prozent nach.
Die übrigen Elektrowerte meiſt rückläufig, Siemens 1¾, Schuckert 1 Pro=
zent
niedriger, Chade 1½ RM. gedrückt. Der Farbenmarkt eröffnete
nach vorbörslichen Kurſen von 179½ ½ Prozent niedriger und gab im
Verlaufe nochmals 34 Prozent nach. Der Montanmarkt iſt weiter voll=
kommen
ruhig. Die Kurſe ſind knapp behauptet, nur Otavi=Minen
Proz. niedriger. Freundlich lagen Bankaktien, die durchſchnittlich 34 bis
1 Prozent gewinnen konnten. Am Markt für Warenhausaktien waren
Karſtadt ſtärker beachtet und 231 Prozent erhöht. Auch Schiffahrts=
werte
eher freundlicher. Kunſtſeideaktien gedrückt. Kaliwerte auf Grund
von größeren Realiſationen nach den letzten Kursbeſſerungen bis 1½
Prozent nachgebend. Von Einzelwerten konnten Deutſche Linoleum ihre
Aufwärtsbewegung fortſetzen und 3 Prozent gewinnen. Conti=Gumm
1 Prozent höher. Im Verlaufe der Börſe blieb das Geſchäft ſehr klein,
die Kurſe nachgebend. Am Rentenmarkt lagen Altbeſitzanleihe etwas
beſſer, Neubeſitz leicht gedrückt. Von ausländiſchen Renten Türken un=
verändert
. Tagesgeld leicht bei 4 Prozent. Am Deviſenmarkt nannte
man Mark gegen Dollar 4,1912½, gegen Pfunde 20,38½, LondonNew
York 4,8627½
An der Abendbörſe hielt die Verſtimmung an; Aufträge waren
nicht eingetroffen und das Geſchäft kam faſt völlig zum Stillſtand. Die
Tendenz war infolge vereinzelt immer noch herauskommenden Materials
eher etwas ſchwächer. Die Kursabbröckelungen blieben jedoch gegen=
über
den Berliner Schlußkurſen gering und überſchritten kaum 1 Pro=
zent
. Für Danatbank und Deutſche=Disconto beſtand einiges Inter=
eſſe
bei leicht gebeſſerten Kurſen. Die übrigen Bankaktien ſchloſſen ſich
jedoch der Allgemeintendenz an. J. G. Farben eröffneten 1½ und
Rütgerswerke 1 Prozent ſchwächer. Von Schiffahrtsaktien waren Hapag
behauptet; Nordd. Lloyd konnten ſich dagegen etwas beſſern. Auch im
Verlaufe trat keine Belebung des Geſchäfts ein. Neubefitzanleihe 11,15,
Barmer Bank 135,50, Commerzbank 162,75, Danatbank 231, Deutſche=
Disconto 151, Reichsbank 293.
Berlin, 15. April.
Nachdem man vormittags auf die Entſpannung der politiſchen Lage
recht zuverſichtlich geweſen war, bewirkte das Ausbleiben der Publikums=
oders
ſchon an der Vorbörſe eine gewiſſe Enttäuſchung. Die ſehr flüſ=
ige
Bilanz, verbunden mit dem günſtigen Bezugsrechtangebot bei Polh=
phon
, die Fühlungnahme Stahlverein=Adlerwerke, die Erwartung einer
unverändert 12prozentigen Dividende bei Karſtadt und die leichten Geld=
verhältniſſe
waren Momente, von denen man ſich eine Anregung für die
heutige Börſe verſprach. Demgegenüber wirkten allerdings die Mel=
dungen
von ſchwächeren Auslandsbörſen etwas tendenzhemmend. Bei
recht kleinem Geſchäft ergaben ſich zu den erſten Kurſen überwiegend
kleine Beſſerungen gegen den geſtrigen Schluß, doch waren die höheren
Frankfurter Abendkurſe gegen die im Vormittagsverkehr genannten
Kurstaxen nicht voll behauptet. Durch Feſtigkeit fielen auch heute wie=
der
Schiffahrtswerte auf. Nach der Eröffnung bewirkte der auf der
Börſe laſtende Ordermangel ein Nachgeben des Kursniveaus bis zu 1½,
Prozent, Aku verloren 2 Prozent, Polyphon ſogar 3 Prozent. Später
am es am Kalimarkt zu einer Befeſtigung, es ergaben ſich Beſſerungen
von zirka 3 Prozent, wodurch die Stimmung der Börſe in günſtigem
Sinne beeinflußt wurde, ſo daß leichte Erholungen eintraten.
*

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 1.
Getreide. Weizen: Mai 106½4, Juli 106, Septemb
Dezember 113½; Mais: Mai 82½, Juli 843, Septemb=
Dezember 80½; Hafer: Mai 426, Juli 43, Septembe
Roggen: Mai 60½, Juli 66¾, September 703
Schmalz: Mai 10,27½, Juli 10,50, September 1a70
Fleiſch. Rippen : Speck, loko 13,75; leichte Schwe
bis 10,35, ſchwere Schweine. 9,50 bis 10,10; Schweines:
Chicago 25 000, im Weſten 104 000.
Baumwolle: Mai 15,56, Juli 15,64.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork om 17
Schmalz: Prima Weſtern 10,95; Talg, extra, loſe 65=
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 123, Hartwint
Mais 92½; Mehl 5,755,96; Getreidefracht: nach Eng
bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent 8 bis 9 Cents.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Ju den geſtrigen außerordentlichen Generalverſamulungen.
burg=Amerika=Linie in Hamburg und des Norddeutſchen Llop
men iſt der bekannte Zuſammenarbeitsvertrag der beiden Unte
gen einſtimmig genehmigt worden.
Die Notlage in den Kreiſen der Leimfabrikanten führte zu
lungen über eine gemeinſame Verkaufsſtelle mit vollkommener
ſation des Verkaufsgeſchäftes. In Siegen fand eine Verſam=
Leimfabrikanten ſtatt. Es beſteht die Ausſicht, daß eine Vew
zuſtande kommt.
Die Mittelrheiniſch=Naſſauiſche Bauern= und Gewerbeban
b. H., Koblenz, und die Zentral=Ein= und Verkaufsgenoſſer
Mittelrheiniſch=Naſſauiſchen Bauernvereins c. G. m. b. H.
haben die Vereinigung beſchloſſen.
In dem Konkurſe der Gewerbebank Hanau c. G. m. b. H
wvie der Konkursverwalter mitteilt, die nicht bevorrechtigten
gen 479 670 RM., die bei der jetzt zu erfolgenden Abſchlags;
Höhe von 10 Prozent zu berückſichtigen ſind.
Die Diamant=Schreibmaſchinenfabrik G. m. b. H., Frankf=
ſchätzungsweiſe
300 000 RM. Paſſiven in Konkurs gegangen.
ſtrebungen im Gange, um eine Sanierung herbeizuführen.

Zeit durchgeführt werden.
Die Schuhfabrik Karl Marx, Groß=Gerau, geriet in=
keiten
. Ein Status liegt noch nicht vor. Die Paſſiven we
weilen mit einigen 100 000 Mk. beziffert. Gläubigerverſamm!
berufen.
Die Chemin de fer du Midi in Paris ſchlagen wieder eine
von 62,50 Franken, gleich 12½ Prozent auf 125 Mill. Franfen FM
Die Motorenwerke Salmſon erzielten nach 4,7 (5,2) Mi
Abſchreibungen einen Reingewinn von 2,3 (1,9) Mill. Frauke
wird wieder eine Dividende von 7 Prozent auf das von 20 a
Franken erhöhte A.=K. ausgeſchüttet.
Die Ausſperrung in der Textilinduſtrie von Yorkſhire he
Schließung weiterer Betrieb eine neue Ausdehnung erfahr
ſtehen ungefähr drei Viertel der in Yorkſhire beſchäftigten 2
im Ausſtand. Eine baldige Beendigung der Ausſperrung
erwarten.
Eine 4½prozentige Anleihe des Kantons Baſelſtadt
Franken gelangt vom 14. bis 23. April zur Emifſien.
um eine teilweiſe Konverſion bzw. Rückzahlung der am
fälligen 5prozentigen Staatsanleihe von 1914 und de
Staatsanleihe von 1920 von insgeſamt 35 Mill. Franken
tionen lauten auf 1000 Franken.
Dem Maghar Orszag zufolge ſollen ſich die Beſprecht
lens mit Muſſolini auch auf die Aufnahme, einer großen
Staatsanleihe bezogen haben. Es ſoll ſich um eine Anleihe
600 Millionen Pengö handeln, die, wie ein anderes Blatt
der Londoner Rothſchildgruppe finanziert werden ſoll. Fr.
England ſollen dieſem Plan ſympathiſch gegenüberſtehen.

W
zuis
jellt

volter,
Rucke

Ueiel
nuek

der HMreagr
lutenstr. 38 iM erial M Neu u. Rep. enlie. (537

Berliner Kursbericht
vom 15. April 1930

Deviſe
vom 15.9

Me H
Danatbank

Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag

Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.

Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Vife
230.25
151.25
147.
115.75
162.50
115.625
74.
91.
149.25
200.50
67.25
181.875
174.
102.25

Met Hee
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau

Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw
Orenſtein & Koppell

175o
141.50
183.
126.
114.50
110.375
227.
103.50
10.75
109.87
49.625
116.
80.25

Maee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz

Verein. Glanzſto
Verein. Stahlwerk=
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nunb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Drah=
Wanderer=Werke

Ve
73.50
390.
157.
164.75
99.
230.
76.25
35.25
66.50
114.
88.125
187.50
17.75
67.50
52.

Mit Geld, Brief Helſingfors 100 finn. M 10.539 10.5591 Schweiz
Wien 100 Schillin 58.985 59.105 Spanien Prag 100 Tſch. Kr. 12.399 12.419
Danzig
Budapeſt 100 Pengo 3. 13 73.2: Japan Sofia 100 Leva 3.034 3.04C Rio de Janeir= Holland
100 Gulden 168.24 168. 58 Jugoſlawien Oslo
100 Kronen 112.07 112.2 Portugal Kopenhagen 100 Kronen 112.0c 112.3
Athen Stockholm 100 Kronen /112.53 112.7. Konſtantinopel London 1 s=Stg. 20.355 20.395!Kairo Buenos=Aires 1 Pap. Peſo 1.626 1. 63 Kanada New York 1 Dollar 187 4. 195 Uruguah
Belgien 100 Belga 58.45 58.57 3sland Italien 100 Lire 21.95 /.99 Tallinn (Eſtl
Paris 00 Francs 16.395 16.435 A
Riga

Währung
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
Yer
1 Milreis
00 Dinar
100 Escudo
100 Drachn
1 türk. 2
äghpt. *
1 canad. Dol
1 Goldpeſo
100 eſtl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats

Frankfurter Kursbericht vom 15. April 1930.

Pae
60 Baden... . .
8% Baher. . . .
...
8% Heſſen v. 2
v. 2
6% Preuß. Staats=
anl
. . . . . . . .. ..
8% Sachſen .."
7% Thüringen ...

Dtſche. Anl. Auslo
ſungsſch. *
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö.
ſungsſch. (Neub

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
.

Baden=Baden
Berlin
8% Darmſtadt v. 2
Frankf. a. M
Mainz.. .
80) Mannheim.
8% Nürnberg

8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
Goldob
41% Heſſ. Ods.
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
8% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr.
8%o Goldobl.
8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8½Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr

V
87.1
78.5
99
79.2
90.5
94.5
93.2
98
78.5
80.25

55.9
11.4

90
78.25
89.5
90
85

97.25
92.5

Rré

98
95
94
96.I

8 Naſſ. Landesbk.)
Goldpfbr.
4½% Sbl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
Ser.I
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)

% Berl. Hhp.=Bk
419 Liqu.=Pfbr
Frkf. Hyp.=Bk.
½. %0 Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk
Lig. Pfbr.
30 Mein. Hyp.=Bk.
½% Lig. Pfbr
8% Pfälz. Hyp.=Bk
4½½ Lig. Pfb=
18½ Preuß. Boden=
cred
.=Bank
14½0 Lig. Pfbr
80 Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
½%0 Lig. Pfb.
3% Rhein.Hyp. Bk.
4½% u Lig. Pfbr..
3 Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit..
8 Südd. Bod.
Cred.=Bank
UO Lig. Pfbr.
8% Württ, Hyp.=2
% Daimler=Benz
26 Dt. Linol. Werke
% Klöchner=Werke
½ Mainkraftwerke
½ Mitteld. Stahl
verke ......"
2 Salzmann u. Co
2 Ver. Stahlwerk
%0 PoigtcHäffner

97.5

53.5
72
16
98
83.5
98
84.25
98
85.85
85
98

98
86
98.5
98
35.15
98.5
98
98

72.75
99
92.25
96

90
88
89.2
961,

Kae
50 Bosn. L.E.B
L. Inveſt
/4½% Oſt. Schatz=
anw
. . . . . . . . . . .
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½2%
4% Türk. Admin.
4% 1. Bagdad
O Zollanl
4½% Ungarn 1913
1914
4½7
Goldr.
1910
Aktien

98 Alg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm. . . .
AndregeNoris Zahn
85 Baſt Nürnber
Bemberg
.
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen.
Eement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade .........."
Contin. Gummiw.
Linoleum
Faimler=Benz A. G
Dt. Atl. Telegr.
Eiſenh. Berlin
Erdöl.
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk
Dyckerhoff u. Wid=
..
mann

Eichbaum=Werger.
Elektr. Licht u. Kraft
Lisſer=Geſ.

09.75
31.5
31.5
44.25
9.5
16.25
8

Ri
21.5

119.5
174.5

190
1.52

129

133
43
192
66.25
354
258
42
75

Rik
110
163

Eſchw. Bergwerk
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .......
Hof...."

Geiling E Cie.
Gelſenk. Bergwe
Geſ. f. elektr. Unter
nehmungen.
Goldſchmidt Th.
ritzner Maſchine
drün & Bilfinge=
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfbr
Hinderichs=Auffern
Hirſch Kupfer..
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtri
Zlſe Bergb. Stamm
Genüſ
Junghans Stamm
Kali Chemie..
Aſchersleben
Salzdetfurth.
Weſteregeln .
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. . . . .
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ..
Lahmeher & Co. ..
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt
Mginz Akt,Br. 7

211
210
177.5
97.2
110

R.
141

40.75
195.7

161
108
84.5
113
97
1107
83
231
122.75
39
154
ae
230
103
117

172
256
59
11

Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Nicolah, Hofbr.
Nürnberger Brauh.
Oberbedarf
Otavi Minen ..
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke ....
Sachtleben A. G.
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Strohſtoff. Ver.
Südd. Immobilien! 52
Zucker=A. G.
Svenska Tändſticksl357
Tellus Bergbau... 1109
Thür. Liefer.=Geſ..
Tucher=Brauerei..
Anterfranken ...
Beithwerke".
Ver. f. Chem. Ind.
Laurahütte
Stahlwerke"
Ultramarin
Zellſt. Berlin
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner,

132.5
53.25
50

109.75 / Wayß & Fre
Wegelin Ru
Zellſtoff Aſck
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70.5 Jallg. Dt. Grel
15. 25 Badiſche B
Bk. f. Braui
BarmerBar
Berl. Hand
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Comm. u.
Darmſt. u.
Dt. Bank ur
114
Deutſche
und Wedl
148.25 Dresdener
Frankf. Ba
Hhp.=Be
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Pfdbr.=3
22 Gotha. Gruu
Mein. Hyp.
171
Oſt. Credita
215
Pfälz. Hyp.
270
84.5 Reichsbank
132.5 Rhein
Südd.
Wiener Ba
f
Württb. N

A.=G.f
Allg. Lok
7% Dt.
Vorzg
Hapag
Nordd. Llo
Schantung
Südd. Eiſe

110
140.5
20.5
51.75
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aa
22
218

Allianz. u.
Verſiche:
Verein.
Frkft. Alg

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Mitv.
Mennh. V

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 16.

jüngste Erzeugnis der Persilwerk

Henkel

s Aufwasch=

Reinigungsmittel?

Einfriedig.-Pf
2n
aller Holzarten ſowie jeder Länge
und Stärke billigſt ab Lager
Oſtbahnhof.
(4044af

Soſef Genkil, Holzhandlung
Tel. 3199. Darmſtadt, Hermannſtr. 49.
*
Vollmilch p. Schopp. /Schw. Damenmant.,
15 Pfg. Gardiſten= gefüttert, f. 20
z.
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Am Samstag, den 19. April 1930
(Oſter=Samstag) bleiben die ſtädtiſchen
Geſchäftszimmer und Kaſſen
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mit Ausnahme der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
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vormittags geöffnet hält. (st. 6391
Darmſtadt, den 15. April 1930.
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liegen bei dem Tiefbauamt, Zim=
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zur Einſicht offen. Auch werden dort
die Angebotsſcheine abgegeben.
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Darmſtadt, den 16. April 1930.
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[ ][  ][ ]

Seite 18

Mittwoch, den 16. April 1930

Aur noch heute und morgen! Mur noch heute und morgen

Dem Gedenken der deutschen Flotte

Das gewaltigste Alpine-Filmwerk aller Zeiten:
R

Der deutschen Flotte letzte Tat
Ein Film von unerhörter Wucht, der den Unter-
gang
der deutschen Flotte am Abend des 21. Juni
1919 zeigt, wo unter den Augen der englischen
Wachtmannschaft eine kleine, Schar deutscher
Seeleute den Stolz des deutschen Volkes die
deutsche Kriegsflotte versenkte, um der Aus-
lieferung
an die Feindesstaaten zu entgehen.
Als Kapitän Klockow steht
OTTO GEBÜHR
im Mittelpunkt der Handlung.
Dazu das Beiprogramm.

Jugendliche zugelassen.
Beginn 3½ Uhr.

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1927er Bechtheimer
Geversberg

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Der

beliebte Weinbrand 3.6

Ein südpolarer Großfilm von ungeahnter
Schönheit, der zum erstenmal im lebenden

Dieser Film ist ein Erlebnis, er ist das Hohelied
auf die erhabene Natur. Er gibt Bilder von
unerreichter Schönheit u. zeigt die Herrlichkeit
und Furchtbarkeit der Berge und ist umso er-
greifender
, als dem Manuskript von Dr. Fanck
reine Tatsachen zu Grunde liegen.

Jngendliche zugelassen.
Beginn 3½ Uhr

Bilde das nnerreichbare Land und seine
fremde, eigenartige Tierwelt weiten Kreisen
zugänglich macht.
Der Höhepunkt des Films ist die Stadt der
Menschen mit den Vogelköpfen, von welchem
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Dazu:
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[ ][  ][ ]

106

Mittwoch, den 16. April 1930

Seite 19

bere
an4 f:

M Mud Mninn Milliennn.
Roman von Richard Graeves.
urch Feuilleton=Verlag H. O. Herzog, Berlin=Halenſee,
Eiſenzahnſtraße 62.)
Nachdruck verboten.
rew beſchwor Charlie, ſofort zu verkaufen, und
zu ernſten Vorſtellungen über, als die Kursnotie=
en
du ernoruckes plötzlich ſtockten und eine Nachricht über
Streik in der Holzinduſtrie iſt vermieden, Arbeit=
Hund Arbeiter haben ſich geeinigt.
ur die allgemeine Aufregung über dieſe Nachricht
ſeactht te, machte deren Wirkung ſich bemertbar. Die Ab=
ntebenoy
g der Aktien kam zum Stilſtand, und ſchon die
C.l ung war höher.
uer Fuchs, ſagte Oberſt Drew zu Charlie, ihm
Firy ſchalthaſt in die Rippen bohrend, ich wußte von
na gu Sie einen Geheimtip hatten.
en dalgenden Minuten erreichten Vereinigte Holz wieder
höchfz, des Tages und ſtiegen danach weiter, Schreckens=
für
, harlie ans Telephon und rief Gardner an.
ſexfrüßte ihn mit einem Jubelruf.
ein Mordskerl, Charlie! ſchrie er mit einer vor
g ßeren Stimme in den Apparat.
das Papier jetzt? fragte Charlie zitternd.
nt über unſerem Ankaufspreis, und es ſteigt be=
bſt
alſo nicht, daß es wieder hinuntergeht?
te nicht, warum, erwiderte Gardner, eher das
rkaufe ſofort, befahl Charlie.
wirſt doch nicht gerade jetzt, wo
mnerwetter, haſt du nicht gehört? ſchrie Charlie
kaufe, und zwar ſofort!
beſtürzt und wirr im Kopf. gab ſogleich Verkaufs=
am
nächſten Tage Charlie die Abrechnung vorlegte,
r tiefunglückliche junge Mann, daß er um etwa
reicher geworden war.
10. Kapitel.
Feurige Kohlen.
ziffernmäßige, in den Augen der Börſe kaum an=
nn
war es, der Charlie ſeinen Bekannten in einem
ſcheinen ließ, ſondern ſeine vermeintliche Kenntnis
nmenhänge und die kühle Vorausſicht, die hinter
vermutet wurde. Charlie war unſtreitig in der all=
tſchätzung
beträchtlich geſtiegen. Mo nannte ihn
le einen vielverſprechenden jungen Mann.
lbſt ſchwankte zwiſchen zwei Empfindungen: Stolz
chlagenheit. Er hatte zweierlei Erfolg errungen,
hten und einen unerwünſchten. Dieſer letzte war
ein harter Schlag. Alle Gewinne der vergange=
iate
waven zerronnen. Er ſtand der Notwendigkeit
der nächſten Zeit ſeinen Ausgabeetat zu verdop=
ſgabe
, die ihm ſehr viel Sorge bereitete.
wurde er noch von kleinen Sorgen beſtürmt, die
unbedeutend, in ihrer Geſamtheit aber dazu bei=
Leben zu vergällen. Collins meldete ihm einige

Tage nach ſeiner verhängnisvollen Börſenoperation, daß eines
der Wohltätigkeitsloſe, die Charlie vor kurzem erſtanden hatte,
er hatte es nicht übers Herz gebracht, die junge hübſche Ver=
käuferin
mit leeren Worten abzuſpeiſen mit einem mittleren
Treffer gezogen worden war. Tags darauf berichtete Harriſon,
daß Charlies vielfach prämüerte Scotch Terrier=Hündin ſechs
prächtige Junge geworfen habe, jedes nach Verſicherung des
Tierarztes mindeſtens 100 Dollar wert. Charlie war ein großer
Hundeliebhaber, aber einen Augenblick lang fühlte er ſich verſucht,
die kleinen hilfloſen Dinger zu erwürgen.
Ich muß ſie entweder verkaufen oder vergiften laſſen,
ſtöhnte er, verſchenken darf ich ſie nicht.
Danach ſetzte er den Preis der Tiere auf 25 Dollar feſt und
verließ, zu ſchuldbewußt, um der ſtolzen Mutter ins Geſicht ſehen
zu können, die Hundeklinik.
Wie ſtets, wenn das Unglück in raſchen Folgen auftritt,
lächelte auch Charlie bald danach wieder das Glück.
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Er unternahm mit Harriſon bei ſchlechtem Wetter eine
Spozierfahrt mit ſeinem Auto. Plötzlich verſagte die Steuerung,
und der Wagen fuhr mit voller Wucht gegen einen Bauzaun einer
Ausſchachtung für die Untergrundbahn. Die beiden Inſaſſen
konnten ſich noch durch ſchnelles Abſpringen retten, aber das
teure Gefährt ſauſte in die Tiefe und wurde vollſtändig zer=
trümmert
. Um das Maß voll zu machen, trugen dabei einige
Arbeiter Verletzungen davon. Nur der Umſtand, daß Charlie
ſie in der großzügigſten Weiſe entſchädigte, bewahrte ihn vor
gerichtlichen Schritten. Harriſon wollte die Haftpflicht= Ver=
ſicherung
zum Erſatz des Schadens heranziehen, aber Charlie
verwehrte ihm dies.
Die Leute würden behaupten, ich hätte es abſichtlich getan,
um mir einen neuen Wagen zu verſchaffen, ſagte er, und ich
will mich nicht in Prozeſſe einlaſſen.
Das Ergebnis war, daß Charlie auf der Verdienſtſeite‟
ſeines Kontos ungefähr 40 000 Dollar buchen konnte.
Bald darauf bot ſich ihm Gelegenheit, dieſen Verdienſt zu
erhöhen. Ein großer Wohltätigkeits=Bazar wurde im Waldorff=
Hotel abgehalten. Die prominenten Damen der Goſellſchaft
wirkten als Verkäuferinnen, und das Publikum zahlte willig
für die Ehre, ſie aus der Nähe betrachten zu dürfen, Charlie ge=
hörte
zu den freigibigſten Spendern, überzeugt, daß die ſtrengen
Vorſchriften des Teſtaments ihm ſolches nicht verwehrten. Er
hielt ſich zwar zumeiſt vor dem Stand auf, an dem Kate Drew
tätig war, beglückte jedoch unparteiiſch auch die anderen mit
ſeinen Käufen. Der Bazar dauerte drei Tage und brachte dem
jungen Mann einen Reingewinn von 5 000 Dollar.
Trotzdem war er während dieſer drei Tage zumeiſt übler
Laune. Kate Drew war von Männern ſehr unſchwärmt, und
er verbrachte viel Zeit damit, allzu eifrige Bewunderer von ihr
fernzuhalten. Dieſes Bemühen mißfiel der jungen Dame jedoch
ganz außerordentlich.
Iſt dir nicht in den Sinn gekommen, Charlie, ſagte ſie,
als er am Abend nach dem Ende des Bazars bei ihr vorſprach
daß du vorläufig noch kein Recht haſt, mich zu monopoli=
ſieren
? Du ſcheinſt zu glauben, daß ich mit keinem anderen Manne
ſprechen darf.

Charlie war ſehr erſtaunt über dieſe Vorhaltungen. Er hatte
geglaubt, ſeiner Angebeteten mit der Abwehr von Zudringlichen
einen Gefallen zu erweiſen.
Aber, Kate, wandte er ein, du biſt ungerecht. Was hätteſt
du geſagt, wenn ich ein gleichgültiger Zuſeher geblieben wäre,
als alle möglichen und unmöglichen Leute meiſtens unmög=
liche
dich mit ihren Aufmerkſamkeiten beehrten, die dir nur
unangenehm ſein konnten!
Woher weißt du das? rief das junge Mädchen gereizt.
Noch bin ich, Gott ſei Dank, frei und kann reden, mit wem
ich will.
Ihre Worte verfehlten nicht, auch Charlies Reizbarkeit wach=
zurufen
.
Aber nicht ſo frei, daß du mit jedem, der dir Blumen
ſchenkt, auf Tod und Teufel flirteſt, entgegnete er ſcharf. Und
das haſt du getan, wenn du ehrlich ſein willſt.
Du biſt abſcheulich, Charlie, erwiderte ſie zornig. Dein
ewiges Hahn=im=Korb=Spielen geht mir bereits ſtark auf die
Nerven. Augenblicklich biſt du mir gegenüber nichts weiter als
ein Freund des Haufes. Du vergißt anſcheinend, daß ich dir
noch nichts verſprochen habe.
Vielleicht wird dir das eines Tages leid tun, erwiderte er
aufbrauſend. Jedenfalls bin ich nicht geneigt, mit mir ſpielen
und mich beiſeite ſchieben zu laſſen, wenn dir das Spiel nicht ge=
fällt
. Leb wohl!
Charlie verließ das Drewſche Haus mit hoch erhobenem
Kopf und von Zorn geröteten Wangen, überzeugt, daß Kate ihn
ſehr ungerecht behandelt hatte. Aber ſein Herz war ſchwer. Dies
galt auch für Kate, die ſich außerdem ſchwor, Charlie nie wieder
zu lieben, ſolange ſie lebe.
Ein ſcharfer Wind ſchlug Charlie auf ſeinem Heimwege ent=
gegen
. Vereiſte Schneeflocken peitſchten ſein Geſicht. Er fühlte
ſich namenlos unglücklich.
Hände hoch! kam eine dumpf befehlende Stinme von
irgendwoher. Charlie war zuerſt ſo beſtürzt, daß er nichts ſehen
konnte, dann bemerkte er, wie zwei ſchattenhafte Geſtalten rechts
und links von ihm auftauchten.
Bleiben Sie ſtehen, junger Mann! lautete der nächſte
Befehl. Charlie fühlte ſich ganz in der Laune, einen Kampf mit
ſeinen ungewollten Begleitern aufzunehmen, der Anblick eines
Revolvers ſtimmte ihn jedoch nachdenklich. Er war kein Feig=
ling
, aber auch kein Narr, und erkannte raſch, daß Widerſtand
Torheit geweſen wäre.
Was wollen Sie? fragte er kurz, nachdem er ſeine Stimme
wieder in der Gewalt hatte.
Keinen Mucks, wenn Sie noch einmal die Sonne aufgehen
ſehen wollen, ziſchte ihm einer der zwei Männer ins Ohr. Sie
wiſſen genau, was wir wollen. Heraus damit! Such ihm die
Taſchen ab, Bill
Nachdem Charlie ſich gefaßt hatte, wurde er ganz ruhig und
ſchmunzelte ſogar vergnügt. Nur immer zu, meine Herren,
ſagte er, bedienen Sie ſich. Aber ſchnell, wenn ich bitten darf,
ſonſt holen wir uns alle Drei in dem Wetter einen Schnupfen.
Wie geht das Geſchäft?
Schlecht, brummte der Mann, der Charlies Taſchen durch=
ſuchte
Sie ſind der erſte Menſch ſeit einer Woche, bei dem
etwas herausſchaut.
Hoffentlich werden Sie nicht enttäuſcht ſein, ſagte Charlie
freundlich. Wenn ich von Ihrer Abſicht eine Ahnung gehabt
hätte, wäre ich mit mehr Geld von zu Hauſe forigegangen.
(Fortſetzung folgt.)

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on
Sruu Auhwan, darmtart / Lilwiskraße 10, 1. Rau / Aalglen 2768

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Damen-Strümpfe
Seidenfor,kräftigeGnalttäten,in
großen Farbsortimenten, 1.65,
Damen-Strümpfe
künstl. Waschseide, in schönen
modernen Parben, II. Wahl, 1,65,
Damen-Strümpfe
kün tliche Waschseide, schönes
klares Gewebe .."
Damen-Strümpfe
künstliche Waschseide mit Flor
plattiert,besond schöne Oualität
Herren-Socken
Kunstseide plattiert in hübsch.
modernen Farbstellungen, 1.25,
Herren-Socken
Seidenfor mit Kunstseide platt
mit engl. Sohle, mod Muster, 1.75

50

Damen-Handschuhe
gute Zwirn-Onalitäten mit
sehöner Stnlpe . . 1.45, 1.10,
Damen-Handschuhe
Lederimitation, gelb, eleganter
275,
Sehläpfer .
Damen-Handschuhe
Nappaleder in guten Ausfüh-
. . 450
rungen ..
Damen-Handschuhe
gelb Waschleder, der moderne
Handschnh
. . 6.25,
Herren-Handschuhe
Lederimitation in gelb mit
schmarz gesteppt . . . 225,
Herren-Handschuhe
Nappaleder in guten Ausfüh-
5.75,
rungen .."

Flotte Frühjahrs-Mäntel
aus modern gemusterten Stoffen in kleidsamen jugendlichen
... . . . .. . . . . . 19.75, 12,75,
Vormen.
Fesche Trench-Coat-Mäntel
der praktische Ubergangs-Mantel, in modernen hellen und
dunklen Farben . . . . . . . . . . . . . . 18.75, 13.75
Elegante Damen-Mäntel
ganz gefüttert, entzückende moderne Ausführungen aus
prima Stoffen . . . . . . . . . . . . . . 39., 29.
Der moderne Tweed-Mantel
reiche Auswahl in den neuesten apartesten Farbstellungen
1.,
Neue Fleur de laine Mäntel
in den modernen dunklen und hellen Farben, Hotte
., 46.
jugendliche Vormen ....
Complet / Mantel mit Rock
sehr fotte Formen aus einfarbigen und modern ge-
musterten
Stoffen . . . . . . . . . . . . 38., 26.,

Herren-Kragen
in den beliebten moderner
Formen . . . . . 0.95, 0.7
Selbstbinder
sehr aparte Streifen und
Musterungen . . . 1.95, 1.60,
Popeline-Hemden
in weiß u. farbig, durchgemust.,
schöne Oualitäten, 7.90, 6.90,
Popeline-Hemden
Bieletelder Fabrikat, weiß und
mod. Frühjahrsfarb., 9.,75,8.50,
Sport-Hemden
das mod. Hemd m. Krawatte, in
prachtvoll. Ausmust. 12.50.8.90,
Schlaf-Anzüge
in aparten Ausführg nur wasch-
echte
Oualitäten, 16.50, 12.50,

Herren-Unterjacken
mit halbem Arm, strapazier-
fähige
Oualitäten . 2.75, 1.95,
Herren-Einsatzhemden
kräftig., makoart. Onalitäten
mit mod. Einsätzen 2.95, 1.95,
Herren-Unterhosen
Strapaziergualit., nur bewähite
makoart. Gewebe . 2.95, 1.75,
Damen-Schlupfhosen
gute Baumwoll-Qualitäten in
hellen Farb. sortiert, 1.50, 0.95,
Damen-Schlupfhosen
Kunstseiden-Trikot in schönen
Farben, II. Wahl . 1.95, 1.45,
Kinder-Schlupfhosen
haltbare Oualitäten in vielen
Parben .. . . . . 085, 0.50,

25

Jugendliche Wollkleider
aus reinwollenen Stoffen in den herrlichsten Frühjahrsfarben
14.75, 10.75,
Flotte Tweed-Kleider
in wundervollen kleinen Dessins, gute Ausführung und Hotte
Formen . . . . .
.. . 16.75, 12.75
Veloutinie-Kleider
in schönen nur modernen Formen, in allen Modefarben
26., 19.75
Flotte jugendliche Kleider
aus schönfießendem kunstseidenem Marocaine in wunder-
vollen
Farben ..
Bedruckte Crepe de chine-Kleider
in entzückenden Musterungen, ganz neue Formen, tadel-
Nae Wettn... A-R-
Elegante Nachmittags-Kleider
aus reinseidenem Marocaine mit wundervollem Crépe de
Aine-Krse...... A-M. 6

Knaben-Schürzen
aus indanthrenfarbigem Zefr,
mit gestickter Tasche
Mädchen-Hängeschürzen
aus uni Zefir und gestreiftem
Beiderwand kombiniert . .
Damen-GummiSchürzen
mit entzück. Rüschengarnierg.,
in reicher Auswahl, 1.15, 0.98
Damen-Jumperschürzen
aus indanthrenfarb gestreiftem
Zefr, mit uni Einfaß".
Damen-Satin-Schürzen
Jumperform, mit Tasche und
unifarbigem Einfaß ..."
Damen-Zierschürzen
aus feinem weißen Batist, mit
2 Taschen und schöner Stickerei

92

75

Damen-Trägerhemden

mit breiter Stickerei gut ver-
arbeitet
. .
Unterkleider
aus glattem kunstseidenem
Trikot, in zartenFarben .
Modernes Nachthemd
gute Stoffaualität, mit farbigem
Besatz . . . . . . . .
Damen-Reform-Röcke
Trägerform, mit Hohlsaum und
feiner Spitze reich garniert
Elegante Hemdhosen
mit feinem Einsatz und Spitze
garniert, in modernen Parben
Damen-Schlaf-Anzige
mit langem Arm, fesche Form,
in hübschen Parben .....

Knaben-Anzüge
aus strapazierfähigen Stoffen, in Hotten Macharten
15.75, 12.75, 9.50,
Knaben-Mänte!
in reicher Auswahl, aus hübsch gemusterten Stoffen
12,75, 8,75, 6.90,
Trachten-Hosen
prima Stoff-Oualität, in guter Ausführung, 6.50, 5.25, 4.50,
Trachten Jacken
aus guten Stoffen, solide Verarbeitung . . . 5.25, 4.25, 3.50,
Kinder-Kleidchen
in herrlichen Frübjahrsfarben, in entzückenden Macharten
6.50, 4.95, 2.95,
Elegante Kinder-Kleidchen
in wundervollen Farben und guten Ausführungen
15.75, 12.75, 10.75,
Frühjahrs-Kindermäntel
aus guten modernen Stoffen, in feschen Formen
14.75, 8.95,

D TaLdE
A
KA
Das führende Kaufhaus / Darmstadt / Markt und Ernst-Ludwigsplatz.