Hnzelnummer 10 Pfennige
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10
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wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Aprſt
30 April 2.48 Reichsmark und 22 Pfennie.
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turen 2.46 Reichsmark ſrei Haus. Poſibezugspreis
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Frankfurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachriſchten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 101
Freitag, den 11. April 1930.
193. Jahrgang
Anzeigenpreis:
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Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Reilamezeile (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reſchspfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
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ſt Dollar — 420 Martl. Dreie iu Reichemart
Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei=
Konkurs oder gerichtiſcher Beſtreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Ergebnisloſe Perhandlungen mit den Bahern
der Handel um die Bierſteuer. — Kampf um das Junckim zwiſchen Skeuergeſekzen und Agrarreform.
deutſchnakionaler Agrar=Borſtoß von den Regierungsparkeien aufgefangen. — Die Mehrheit für die
Deckungsvorlagen immer noch ungewiß.
(4
* Bayerns „uein".
Patlamenkariſche Erledigung der Regierungs=
vorlagen oder Reichskagsauflöfung?
Das Reichskabinett hat in den letzten Tagen durch die Art,
es die parlamentariſchen Verhandlungen führte, ſehr viel
dem Kapital an Vertrauen, mit dem es bei ſeinem
Amts=
tt willkommen geheißen wurde, zugeſetzt. Was man von ihm
rtete, war ein entſchiedener Bruch mit dem bisherigen
ch, endloſer Verhandlungen und unwürdigen Kuhhandeis,
eine Politik des feſten Willens. Statt deſſen ſind wir heute
wieder ebenſo weit wie beim Kabinett Müller. Die
Regie=
hat die Zügel vollkommen aus der Hand gegeben und ſteht
er Gefahr, der Spielball der Parteien zu werden.
Zielleicht war es unvermeidlich, um den Verſuch einer
Mehr=
vildung zu machen, daß der Reichsfinanzminiſter ſich bereit
te, nicht ſtarr an ſeinen Steuervorlagen feſtzuhalten. Es
t aber doch ſchon faſt an eine politiſche Unmöglichkeit, daß
Tabinett am Montag noch den Entſchluß faßte, unter allen
inden an der 75prozentigen Bierſteuererhöhung feſtzuhalten,
ann am Mittwoch ſeinen Beſchluß ebenſo unbedenklich
wie=
rufzugeben. Ziel der innern Umſchaltung war
Entlaſtung der Wirtſchaft und eine
Steuer=
tik, die eine Ankurbelung unſeres
Expor=
ermöglichte und die Arbeitsloſigkeit durch
ffung neuer Arbeitsmöglichkeiten vermin=
Statt deſſen aber hat die Regierung die einzige Steuer,
r1Zierſteuer, die nicht unmittelbar die Wirtſchaft traf,
auf die Hälfte zuſammengeſtrichen, nur weil
tubte, die Stimmen der Bayern nicht entbehren zu können.
anze Erhöhung der Bierſteuer, die ja auf den Verbrauch
älzt worden wäre, hätte allerhöchſtens 3 Pfg. auf das Maß
macht, war alſo wirklich nicht ſo ungeheuerlich, daß die
n nicht hätten zuſtimmen können. Dafür aber wurde eine
ihung der Umſatzſteuer eingeſchaltet, die unbedingt
erhöhung der Kleinhandelspreiſe bringt und
tſammenhang mit den Agrargeſetzen die Gefahr einer
n Welle von Lohnkämpfen herbeiführt. Dabei
i dieſen Preis
nichk einmal eine Einigung der
Regierungs=
parkeien erzielk
1On. Die Bayern ſind abſeits geblieben, haben ſogar
43 gedroht, daß ſie den Gedanken eines Notopfers
aufleben laſſen wollen in der Hoffnung, daß ſie dabei die
tützung der Sozialdemokraten finden. Um dieſer Gefahr
scus m Wege zu gehen, iſt der Finanzminiſter ſogar bereit, die
en FeierAung der Bierſteuer, die zuletzt auf 50 Prozent begrenzt
uf 40 Prozent, und vielleicht ſogar auf 30 Prozent fallen
Breſecl 1t J en. Allerdings hat Dr. Moldenhauer den Bayern
gegen=
en Trumpf ausgefpielt, daß im Falle eines Schei=
3 der Verhandlungen und der Notwendig=
P
der Anwendung des Art. 48 dann die urſprüng=
Steuervorlage in Kraft geſetzt würde, womit
ht doch noch die Ausſicht gegeben iſt, daß die Bayern im
1148
Augenblick ihren Frieden mit den übrigen
Regierungs=
out ar n ſchließen.
amit iſt aber nur ein Teil der Rechenaufgabe
t, weil die Regierungsparteien zuſammen ja nicht die
Mehrheit zuſammenbringen. Nebenher müſſen
Ver=
ufd
lungen gehen, mit den Deutſchnationalen,
nur mit deren Hilfe die Mehrheit auf die
e zubringen iſt. Die Deutſchnationalen aber ſpielen
kränkten, weil man ſie bis zum letzten Augenblick
über=
nicht um ihre Meinung gefragt hat und weil bei den Re=
9Sparteien unverkennbar die Abſicht beſteht, die
Deutſch=
ar ilen zur Zuſtimmung bei den Steuergeſetzen zu zwingen,
erſt nach Sicherung des Steuerprogramms die Agrar=
1212 eingebracht werden ſollen. Auf dieſen Kniff haben die
nationalen mit einem anderen Trick geantwortet, der
zu=
aS wenigſtens die Lacher auf ihre Seite brachte. Sie haben
M tſahe, daß die Erhöhung der Benzinſteuer, als ein „
Ent=
z—ines Geſetzes über Zolländerungen” aufgezogen war,
be=
im die geſamten von den Regierungsparteien bereits
aus=
teten Agraranträge nun ihrerſeits als deutſchnationale
Ax mträge zu dem Geſetzentwurf über die Benzinſteuer
ein=
ſn. „Aen, da die Benzinſteuer als erſter Punkt auf der Tages=
I ſteht. Sie glaubten dadurch ihre Handlungsfreiheit
gewonnen zu haben, weil ſie die Bürgerlichen Parteien
in wollten, für die Benzinſteuer und die Agraranträge zu
Eii, um dann ſelbſt bei den übrigen Finanzgeſetzen ſreie
ut haben. Sie haben dabei allerdings überſehen, daß ſie
cerſeits das Junctim zwiſchenSteuergeſetzen
*
grarreform, das ſie bisher ſtets ablehnten, ſelbſt
Ut haben und nun durch allerlei Manöver mit der Tages=
MW
9 doch genötigt werden können, für die Steuergeſetze zu
7, ohne bis zum letzten Augenblick eine Sicherheit wegen
der +raranträge zu haben.
Auf der Suche nach Ausgleichsmöglichkeiten.
In dieſem Kampfum dieparlamentariſche
Vor=
hand iſt der ganze Donnerstag vertrödelt worden. Die zweite
Leſung der Steuergeſetze ſelbſt bildete eigentlich nur die Kuliſſe.
Sie wurde einmal auf 2 Stunden unterbrochen, weil die
entſpre=
chenden Anträge noch nicht gedruckt waren. Man hat ſich dann
ſehr frühzeitig auf Freitag vertagt, weil immer noch nach
Aus=
gleichsmöglichkeiten geſucht wurde. Am Abend haben
ſich die Regierungsparteien dahin verſtändigt,
den deutſchnationalen Vorſtoß aufzufangen,
indem ſie von ſich aus die Agraranträge ebenfalls zur
Beſpre=
chung ſtellten und dieſe eingebracht haben. Dabei hat ſich
heraus=
geſtellt, daß die Deutſchnationalen in ihren Anträgen ſehr
ober=
flächlich gearbeitet haben, eine ganze Reihe wichtiger Poſitionen
vergeſſen und einige Sätze niedriger angegeben haben als dies
von den Regierungsparteien vorgeſehen iſt. Die
Regierungs=
parteien haben aber gleichzeitig zu erkennen gegeben, daß die
Durchführung der Agraranträge abhängig bleibt
von der Annahme der Steuergeſetze.
Die Verhandlungen mit den Bayern
find ergebnislos abgebrochen worden.
Die Bayern waren bereit, bis zu 40 Prozent
Bierſteuer=
erhöhung zu bewilligen, verlangten aber, daß die Ueberweiſungen
aus der Erhöhung der Bierſteuer an die Länder erfolgen ſollen
genau in der gleichen Höhe, als wenn eine 75prozentige
Steuer=
erhöhung angenommen ſei. Das haben Regierung und
Regie=
rungsparteien abgelehnt. Mit dieſer Forderung iſt tatfächlich
die Möglichkeit weiterer Verhandlungen mit
den Bayern ausgeſchaltet. Der Reichskanzler hat am
Donnerstag abend den Reichstag ziemlich brüsk verlaſſen und zu
erkennen gegeben, daß ſeine Geduld erſchöpft iſt. Er hat in der
Zentrumsfraktion erklären laſſen, daß er unter allen Umſtänden
die Entſcheidung herbeiführen will. Sollte er in der zweiten
Leſung der Steuergeſetze, die am Freitag zum Abſchluß gebracht
wird, feſtſtellen müſſen, daß die eine der wichtigen Steuern eine
Mehrheit nicht findet, dann würde die Regierung den
Verſuch einer parlamentariſchen Erledigung
als endgültig geſcheitert betrachten. Sie würde
dann eine Vertagung beantragen und ſofort in einer
Kabinetts=
ſitzung ihre Entſcheidung treffen. Das kann nur heißen, daß die
Regierung dann beim Reichspräſidenten die Auflöſung des
Reichstages beantragen wird. Wie ſchließlich der
Aus=
gang ſein wird, iſt nach wie vor ungewiß. Die
Deutſch=
nationalen wollen am Freitag vormittag zu einer letzten
Frak=
tionsſitzung zuſammentreten. Auch wenn man daran glaubt,
daß ſie ſich ſchließlich für die Annahme der Steuergeſetze erklären
würden, wäre damit die Kriſe noch nicht endgültig überwunden,
weil die Gefahr beſteht, daß durch das
Abſprin=
gen der Bayern bei der Bierſteuer trotz der
Zu=
ſtimmung der Deutſchnationalen eine
Mehr=
heit nicht gefunden werden kann, womit dann für die
Regierung der Kriegsfall gegeben wäre.
Die zweite Leſung der Skeuergeſehe.
Moldenhauer machk den Reichskag erneuk auf die
Vordringlichkeit der Deckungsvorlagen aufmerkſam.
Berlin, 10. April.
Die Donnerstagsſitzung des Reichstages, die um 15 Uhr
be=
gann, war ausgefüllt mit der zweiten Beratung der
Deckungs=
vorlagen der Regierung (Mineralzölle, Bierſteuer uſw.), zu der
Reichsminiſter Dr. Moldenhauer erklärte, daß er
bereits bei der erſten Leſung darauf verwieſen habe, daß die
vorliegenden Entwürfe nur ein Teil des großen
Finanzprogrammes ſeien, in dem die direkten auf
indirekte Steuern umgelagert werden, ſollen
mit dem Ziele, die Wirtſchaft zu entlaſten.
Vor=
dringlich ſeien die Deckungsvorlagen, mit denen das
Defizit des Haushalts 1930 ausgeglichen und die Durchführung
des Schuldentilgungsgeſetzes geſichert werden ſoll. Schuld der
Reichsregierung ſei es nicht, wenn der Etat 1930 dem Reichstag
noch nicht zugeleitet werden könnte. Zurzeit befaſſe ſich der
Reichsrat damit. Der Haushalt ſei ſo ſparſam aufgeſtellt, daß auf
Einſparungen durch Streichungen nicht gerechnet werden kann.
Im Ausſchuß hätten die Deckungsvorlagen ein für die Regierung
nicht günſtiges Geſchick gehabt. Inzwiſchen hätten ſich die
Re=
gierungsparteien auf ein Kompromiß geeinigt,
durch das die durch die Ausſchußbeſchlüſſe hervorgerufenen Lücken
wieder ausgefüllt werden ſollen. Und zwar ſolle die
Bier=
ſteuer um 50 Prozent erhöht werden, die
Umſatz=
ſteuer um 0.10 Prozent, bei Umſätzen über eine
Million um weitere 0,5 Prozent. Obwohl die
Re=
gierung ſtarke Bedenken gegen die Erhebung der
Umſatzſteuer hegte, habe ſie ſich dieſen Kompromiß zu eigen
gemacht. Sie glaube dem Kompromiß zuſtimmen zu müſſen. um
die Durchführung der ihr übertragenen Aufgabe nicht zu
gefähr=
den. Andere Möglichkeiten zur Deckung des
De=
fizits ſeien nicht vorhanden. Die Regierung halte
feſt an dem Willen, die Aufgabe der
Kaſſen=
ſanierung und der ſteuerlichen Entlaſtung der
Wirtſchaft mit allen verfaſſungsmäßigen
Mit=
telndurchzuführen.
Anſchließend beantragte der ſozialdemokratiſche Abg. Dr.
Hertz, die Verhandlungen ſolange zu unterbrechen. bis der
Kom=
promißantrag der Regierungsparteien gedruckt vorliege.
Der Reichstag ſchloß darauf ſeine Sitzung mit der
Verein=
barung, ſich um 17 Uhr wieder zur Vollſitzung zu verſammeln.
* Verfaſſungs= und Finanzkriſe
in Danzig.
Von
Rolf Wingendorf, Danzig.
Die gegenwärtige Regierungskriſe in Danzig, die durch die
Auflöſung der Regierungskoalition von Sozialiſten, Zentrum
und Liberalen entſtanden iſt, beginnt immer mehr ſich zu einer
Verfaſſungskriſe auszuwachſen. Die Zerſplitterung in 15
poli=
tiſche Parteien, die zum Teil reine Berufsintereſſen vertreten,
erſchwert natürlich die Verhandlungen über eine
Regierungs=
bildung außerordentlich. Dabei fällt erſchwerend ins Gewicht, daß
die Danziger Verfaſſung den Ausweg einer Aenderung der
par=
lamentariſchen Mehrheitsverhältniſſe durch Neuwahlen des
Volks=
tages nicht kennt. Man iſt ſich wohl in allen Kreiſen der
Bevöl=
kerung darüber klar, daß die jetzige Zuſammenſetzung des
Dan=
ziger Volkstages nicht mehr dem Willen der Wählerſchaft
ent=
ſpricht, verfaſſungsmäßig aber muß dieſes Parlament bis zunr
31. Dezember 1931 in ſeiner jetzigen Zuſammenſetzung beſtehen
bleiben.
Rein zahlenmäßig liegen die Verhältniſſe ſo, daß eine
Kog=
lition der Mittelparteien, wie ſie bisher beſtand, eine Mehrheit
iſt. Von den 120 Volkstagsabgeordneten entfallen auf
die Sozialdemokratiſche Partei 42,
die Zentrumspartei..
18,
die Deutſchliberale Partei .. 4,
zuſammen alſo 64 Abgeordnete. Viel ſchwieriger liegen die
Ver=
hältniſſe aber bei einer büngerlichen Koalition, die 6 Parteien
umfaſſen müßte, und zwar
die Deutſchnationale Volkspartei mit 26 Abgeordneten,
die Zeitrumspartei mit
die Nationalliberale Partei mit
„
die Deutſchliberale, Partei mit . ."
n
die Beamtengruppe mit . . . .
3
„
zuſammen alſo mit 63 Abgeordneten, wobei ſowohl bei den
Deutſchnationalen, wie bei den Nationalliberalen Hoſpitanten
von Splittergrupgen mitgerechnet ſind. Außerhalb dieſer
bürger=
lichen Parteien würden dann noch bleiben eine
Hausbeſitzer=
gruppe mit 5 Abgeordneten, 2 rechtsradikale Abgeordnete und
2 Mieter.
Die Zerſplitterung im büngerlichen Lager erſchwert alſo eine
Regierungsbildung durch die vorhandene bürgerliche Mehrheit
außerordentlich. Man rechnet in politiſchen Kreiſen mit
Sicher=
heit damit, daß bei Neuwahlen das Bürgertum nicht wieder ſich
in ſoviel Einzelgruppen zerſpalten würde, nachdem ihm durch
die jetzigen Verhältniſſe die Gefahren der Zerſplitterung ſo klar
vor Augen geführt worden ſind.
Noch eine zweite Schwierigkeit ſchafft aber die Danziger
Verfaſſung: Von dem Senat, der Regierung der Freien Stadt,
der aus 22 Köpfen beſteht, ſind nur 14 Senatoren als
nebenamt=
liche Senatoren parlamentariſch verantwortlich und im Falle
eines Mißtrauensvotums zum Rücktritt gezwungen, während
8 als hauptamtliche Senatoren auf die Dauer von 4 Jahren
ge=
wählt ſind und jetzt noch faſt 3 Jahre im Amt ſein würden. Von
dieſen 8 Senatoren ſind der Finanzſenator, der Senator für
In=
neres und der Senator für öffentliche Betriebe Vertrauensleute
der Sozialdemokratiſchen Partei. Dieſe Senatoren müßten nach
der jetzigen Verfaſſung; auch eine bürgerliche Regierung
über=
nehmen. Sie können aus dem Senat nicht ausgeſchaltet werden,
wenn man ihnen natürlich auch andere Abteilungen zuteilen
könnte.
Unter dieſen Umſtänden ſcheint es verſtändlich, wenn die
ſtärkſte bürgerliche Partei, die Deutſchnationale Volkspartei, die
zwar vor 1½ Jahren noch ſelbſt gegen eine Parlamentariſierung
des Geſamtſenats Stellung genommen hatte, jetzt die Initiative
für eine Verfaſſungsänderungspropaganda aufgenommen hat mit
dem Ziele, eine Auflöſungsmöglichkeit für Volkstag und Senat
zu ſchaffen.
Es iſt nun ein gewiſſes politiſches Kurioſum, daß vor faſt
zwei Jahren die Sozialiſten auf dem Wege eines Volksentſcheids
dasſelbe zu erreichen ſuchten, wogegen damals die
Deutſchnatio=
nalen Stellung nahmen, während man jetzt mit Sicherheit
da=
mit rechnet, daß bei der Einbringung eines Volksentſcheides mit
demſelben Ziele von deutſchnationaler Seite die Sozialiſten
die=
ſem Antrag ihre Zuſtimmung verſagen werden.
Angeſichts dieſer Tatſachen kann kaum ein Zweifel darüber
beſtehen, daß die Danziger Verfaſſung reſormbedürftig iſt, und
zwar nicht nur im dieſer Hinſicht, ſondern auch hinſichtlich des
übergroßen Geſetzgebungs= und Verwaltungsapparates. Eine
Verkleinerung des 120 Abgeordnete ſtarken Volkstages und des
Senats von 22 Köpfen erſcheint dringend geboten, da dieſe große
Zahl nicht nur die Koſten der Staatsverwaltung ungebührlich
hoch belaſtet, ſondern auch in Geſetzgebung und Verwaltung eher
hemmend als fördernd wirkt.
Wenn man alſo hier von einer Staatskriſe ſprechen kann,
von deren Löſung die Ueberwindung einer dauernden
Regie=
rungskriſe abhängig iſt, ſo kann man das in noch ſtärkerem Maße
wegen der kataſtrophalen Finanzlage des Staates. Für den
Aus=
gleich des Etats ſoll der Danziger Staat mit ſeinen 370000
Ein=
wohnern neue Einnahmen in Höhe von 8 Mill. Gulden (etwa
6,5 Mill. Reichsmark) ſchaffen. Die Schuldfrage, warum eine
ſolche Mehrbelaſtung entſtehen mußte, kann hier nicht gelöſt
wer=
den. Feſtgeſtellt werden muß nur, daß die Ausgabenerhöhung
zu einem erheblichen Teil durch die Wirtſchaftslage und die recht
erheblichen Mehrausgaben für die Erwerbsloſen gegenüber dem
Etatsanſatz hervorgerufen iſt. Zählt Danzig doch heute noch über
20 000 Erwerbsloſe. Hinzu kommen Mindereinnahmen bei der
Poſt und, verurſacht durch die geringere Kaufkraft der polniſchen
Nepublik, bei den Zöllen, ſowie die Verzinſung und Tilgung der
ſogenannten Tabakmonopolanleihe, die in dieſem Etat erſtmalig
in Anfatz kamen. Die ſchwerſte Belaſtung bleibt die
Erwerbs=
loſenfürſorge, wobei betont werden muß, daß ein großer Teil
der Erwerbsloſigkeit auf vertragliche Bindungen gegenüber Polen
Freitag, den 11. April 1930
Nummer 101
Seite 2
zurückzuführen iſt. Artikel 33 der Pariſer Konvention vom 15.
November 1920 beſtimmt u. a.:
Die Freie Stadt Danzig verpflichtet ſich, dafür Sorge zu
tragen, daß in der Geſetzgebung und in der Leitung der
Ver=
waltung kein Unterſchied zum Schaden der polniſchen
Staats=
angehörigen und anderer Perſonen polniſcher Herkunft oder
polniſcher Sprache gemacht wird.
Danzig hat dieſe Beſtimmung ſo aufgefaßt, als ob Polen
in Danzig vor anderen Ausländern nicht benachteiligt werden
dürfe. Polen aber hat aus dieſer Beſtimmung eine
Gleichberech=
tigung der polniſchen mit den Danziger Staatsangehörigen
kon=
ſtruiert. Eine endgültige Entſcheidung über die Auslegung der
Beſtimmung iſt bisher noch nicht getroffen. Durch eine vorläufige
Vereinbarung aber iſt vor Jahren beſtimmt worden, daß den
Polen keine Beſchränkungen bei der Arbeitsſuche in Danzig
auf=
erlegt werden. Damals beſtand kein Ueberangebot an
Arbeits=
kräften. Als jedoch Danzig jetzt dieſe Vereinbarung kündigen
wollte, erkannte Polen die Kündigung nicht an. Nach vorſichtiger
Schätzung ſind mindeſtens 6000 polniſche Arbeiter in Danzig
be=
ſchäftigt, die jederzeit durch Danziger Erwerbsloſe erſetzt werden
könnten. 6000 Erwerbsloſe bedeuten aber eine Jahresausgabe
von mindeſtens 6 Millionen Gulden. Ein Kommentar dazu
er=
übrigt ſich, die Zahlen ſprechen für ſich ſelbſt.
Verfaſſungskriſe und Finanzkriſe ſind die Grundlagen der
Staatskriſe, in der ſich Danzig gegenwärtig befindet. Ein
Aus=
weg aus dieſer Kriſe muß und wird von den verantwortlichen
Führern des Danziger politiſchen Lebens gefunden werden. Es
muß aber an dieſer Stelle wieder betont werden, daß der
Aus=
gangspunkt aller Kriſen in der völkerrechtlichen Lage der Freien
Stadt Danzig zu ſuchen iſt, in den Bindungen, die man ihr
auf=
gezwungen hat, in der reichlich problematiſchen ſtaatlichen
Selb=
ſtändigkeit, die der deutſchen Stadt Danzig gegen ihren Willen
durch die Abtrennung vom Mutterlande aufgezwungen wurde.
Die für 17 Uhr feſtgeſetzte neue Reichstagsſitzung verzögerte
ſich um eine halbe Stunde, da der Druck der zahlreichen Anträge
zu den Deckungsvorlagen noch nicht fertiggeſtellt war. Für die
Verzögerung waren aber noch politiſche Gründe maßgebend, da
ſich inzwiſchen neue ernſte Schwierigkeiten eingeſtellt haben. Die
Bayeriſche Volkspartei hatte ſich namlich zunächſt über das
Er=
gebnis ihrer letzten Fraktionsſitzung ausgeſchwiegen, doch
ver=
mutete man bald, daß die Bayern auch nicht für eine
Bierſteuer=
erhöhung bis zu 40 Prozent zu haben ſeien. Die Bayeriſche
Volks=
partei wollte vielmehr höchſtens einer 25prozentigen
Bierſteuer=
erhöhung zuſtimmen und zum Ausgleich die Einführung eines
Notopfers in Geſtalt eines Zuſchlages zur Einkommenſteuer für
alle Einkommen von 8000 Mark an beantragen.
Einen gleichen Antrag kündigten auch die Sozialdemokraten
wiederholt an. Außerdem ſtoßen die Regierungsparteien auf
Schwierigkeiten bei den Deutſchnationalen durch deren Form der
Antragſtellung. Und zwar haben die Deutſchnationalen ihre
agrar=
politiſchen Forderungen in die Form von Aenderungsanträgen zu
der Vorlage über Zolländerungen bei Benzin — und Benzol
ge=
kleidet, um damit gleichzeitig die Erledigung der Agrar= und
Deckungsvorlagen zu erreichen.
Dieſe kriſenhafte Lage drückte ſich auch in der neuen Sitzung
am Nachmittag, zu der inzwiſchen eine große Anzahl
Aenderungs=
anträge eingegangen war, darunter auch der beſagte
deutſch=
nationale Antrag, aus.
Seitens des Sozialdemokraten Keil wurden heftige
An=
griffe gegen die Regierung gerichtet. Die ſozialdemokratiſche
Frak=
tion beantragte die Erhebung eines Notopfers in Form eines
Zuſchlages von 10 Prozent zur Einkommenſteuer bei allen
Ein=
kommen über 8000 Mark. Auch der kommuniſtiſche Abg. Ende
plädierte heftig gegen die neue Regierung.
Präſident Loebe ſtellte ſchließlich feſt, daß vielerſeits der
Wunſch auf Abbruch der Verhandlungen beſtehe, worauf um
19,30 Uhr die Sitzung geſchloſſen wurde. Nächſte Sitzung Freitag
11 Uhr.
Das weitere Arbeitsprogramm des Reichskags.
Der Aelteſtenrat des Reichstages konnte ſich am Donnerstag
über die weitere Tätigkeit des Reichstages nur inſofern klar
werden, daß er in Ausſicht nahm, die zweite und dritte
Be=
ratung der Steuer= und Finanzgeſetze bis Ende dieſer Woche
ab=
ſchließen zu laſſen. Man hofft damit, daß bis Mittwoch der
kom=
menden Woche auch die Agrarvorlagen in zweiter und dritter
Leſung erledigt werden. Der Reichstag will dann in die
Oſter=
ferien gehen und erſt am 2. Mai wieder zuſammentreten, um ſich
der Etatberatung zu widmen.
Vom Tage.
Im ſozialpolitiſchen Ausſchuß wurde der
Kompromiß=
antrag der Regierungsparteien zur
Arbeits=
loſenverſicherung mit zwölf gegen zwölf Stimmen bei
Stimmenthaltung der Deutſchnationalen abgelehnt. Auch die
Regierungsvorlage wurde mit allen gegen die neun
ſozialdemo=
kratiſchen Stimmen abgelehnt, ſo daß im Ausſchuß die ganze
Vor=
lage zur Arbeitsloſenverſicherung abgelehnt iſt.
Unter den Vorlagen, mit denen ſich der Reichsrat am
Donnerstag beſchäftigte, war die wichtigſte das Geſetz über die
Pauſchalierung der Verwaltungskoſtenbeiträge.
Die Betriebe des Reiches, der Reichspoſt und der Reichsbahn ſind
verpflichtet, an die Gemeinden, in denen ihre Arbeiter wohnen,
einen Verwaltungskoſtenbeitrag zu zahlen, da die Gemeinden von
dieſen Betrieben Gewerbeſteuern nicht erheben können. Jetzt erſt
kann das Pauſchalierungsgeſetz geſchaffen werden, das die
Vertei=
lung der Pauſchbetriebe regelt. Die Reichsbahn zahlt für 1925
bis 1928 je 2½ und vom 1. April 1929 an je 5 Millionen im Jahr,
Der Reichsrat wird am kommenden Mittwoch zu
einer Vollſitzung zuſammentreten und den Reichshaushalt
1930 beraten.
Im Reichsminiſterium des Innern fand eine eingehende
Aus=
prache des Reichsminiſters Dr. Wirth mit dem
Vorſitzenden des thüringiſchen
Staatsminiſte=
riums, Staatsminiſter Baum, ſtatt.
Der Reichseverkehrsminiſter hat zum 1. Mai
dieſes Jahres den Reichseiſenbahnrat nach Berlin
ein=
berufen, insbeſondere um ſeine Stellungnahme zu dem Antrag
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft auf Erhöhung der Perſonen=
und Gütertarife einzuholen.
Die am Donnerstag im ſächſiſchen Landtag vorgenommene
Wahl des Miniſterpräſidenten verlief wiederum ergeb=
Das Völkerbundsabkommen über die Verlängerung der
beſtehenden Handelsverträge hat durch die
Unter=
ſchrift der norwegiſchen Regierung ſeine 14.
Unterzeich=
nung erhalten und das Programm für die ſpäteren Verhandlungen die
17. Norwegen hat gleichzeitig auch das Protokoll über den Beitritt der
Vereinigten Staaten zum Internationalen Gerichtshof im Haag
unter=
zeichnet.
Die Belgiſche Kammer begann geſtern mit der Berarung
der Haager Abkommen.
Der ehemalige ſpaniſche Miniſterpräſident Graf Romanones
wurde zum erſten Male ſeit ſechs Jahren vom König
Alfons in Audienz empfangen.
Von den Behörden der Stadt Jeruſalem ſind umfangreiche
Vorſichtsmaßnahmen zur Unterdrückung von evtl.
Zuſammenſtößen zwiſchen Juden und Arabern anläßlich des
arabiſchen Nobi=Nuſſa=Feſtes, das heute begann, getroffen worden.
Von einem jungen Axaber iſt nach dem Vorbilde des
Gandhi=
ſchen Marſches nach dem Meere ein Marſch durch Paläſtina
organiſiert worden, der am kommenden Montag beginnen ſoll.
Wäh=
rend des Marſches ſollen die arabiſchen Bauern aufgefordert werden,
kein Land mehr zu verkaufen und den allgemeinen Boykott gegen die
Juden zu erneuern,
Die ſeit Wochen andauernde Bewegung der ſogen. „
Unberühr=
baren” der Pariaklaſſe gegen die Angehörigen der bevorrechtigten
Hindukaſten mit dem Ziel der religiöſen Gleichberechtigung hat in
Naſik in der Präſidentſchaft Bombay zu ſchweren
Zuſammenſtößen geführt.
Der Wahlerfolg der Arbeiterpartei bei den
Par=
lamentswahlen in Südauſtralien iſt nach den letzten
Wahlergebniſſen ein vollſtändiger geworden. Die Arbeiterpartei hat
insgeſamt 31 Sitze errungen. Die Liberalen haben bisher nur 12 Sitze
für ſich erkämpfen können.
Eine revolutionäre Erhebung iſt, wie der
Berichterſtat=
ter der argentiniſchen Zeitung „La Nacion” aus Rio de Janeiro meldet,
in dem Staate Parahyta im Nordweſten Braſiliens
ausgebrochen.
Schadenerſahzklage der Gefrierfleiſch=Imporkeute
gegen das Reich?
Berlin, 10. April. (Priv.=Tel.)
Die Gefrierfleiſch=Importeure haben kürzlich die Entdeckung
gemacht, daß eine Verordnung vom 2. Nopember 1923 die
Vor=
chrift enthalten ſoll, daß bis zum 31. Dezember 1933 die
Gefrier=
fleiſcheinfuhr nicht unterbunden werden darf. Dieſe Entdeckung
dürfte für die Reichsregierung immerhin eine Ueberraſchung
dar=
ſtellen, die ſie allerdings nicht tragiſch nehmen wird, weil dieſe
Verordnung ſolche Bindungen gar nicht enthält. Trotzdem wollen
die Gefrierfleiſch=Importeure die geplante Droſſelung der Einfuhr
zum Anlaß nehmen, eine Schadenserſatzklage gegen
das Reich anzuſtrengen, weil ſie in den letzten Jahren ihren
Importapparat ausgebaut und erhebliche Mittel in Kühlanlagen,
Kühlſchiffen und Kühlwagen inveſtiert haben. Wir glauben aber
nicht, daß es zu einer gerichtlichen Auseinanderſetzung kommen
wird.
* Nofretéte gegen Ranofer
Aegyptiſche Kunſtgegenſtände wechſeln den Beſitzer.
Von Profeſſor N. Hübner.
Auf Grund der Verhandlungen zwiſchen Aegypten und
Deutſchland wird demnächſt die weltberühmte Büſte der
ägyptiſchen Königin Nofretéte ihren Beſitzer wechſeln, und
Deutſchland wird als Entſchädigung für die Rückgabe
des Nofretéte=Kopfes den „Mann mit den drei
Bauch=
falten” und die Figur des Oberprieſters von Memphis,
Ranofer, erhalten.
Die Vorgeſchichte des ägyptiſchen Tauſchangebots an Berlin,
das im Augenblick Gegenſtand lebhafter Diskuſſionen iſt, iſt
über=
aus intereſſant, geht doch die „Sache mit Nofretéte” bis in das
Jahr 1913 zurück. Die Grabungsarbeiten in Aegypten führte
damals der bekannte Profeſſor Ludwig Borchard aus, und nach
Bergung der aufgefundenen Schätze ſtand auf der einen Seite
die Nofretéte, deren Kopf im Hauſe des altägyptiſchen
Bild=
hauers Tutmoſis gefunden wurde, und auf der anderen Seite
ein Klappaltar und drei bemalte Steintafeln.
Berlin vertrat damals den Standpunkt, daß der Nofretéte=
Kopf nach Deutſchland kommen müſſe, da das Berliner Muſeum
ſolche Steintafeln mit Reliefzeichnungen bereits beſaß. Während
des Krieges ſtand Kairo, das die Nofretéte immer noch nicht
auf=
gegeben hatte, auf dem Standpunkt, daß die Perſönlichkeit des
Modells als Gemahlin des Königs Amenophis IV. eine beſondere
hiſtoriſche Erſcheinung ſei. Es wurde die Grabungsſperre über
Berlin verhängt, und erſt 1929 änderte ſich das Bild. Es wurde
der Direktion der Berliner Muſeen erklärt, daß ſie ſich als Erſatz
für den Nofretéte=Kopf ausſuchen könne, was ſie wolle, worauf
dieſe erklärte, daß die Nofretéte ausgetauſcht werden könne
gegen eine 1,30 Meter hohe Figur des Amenophis, der Sohn des
Hapu und eine Figur des berühmten Oberprieſters Ranofer, die
aus bemaltem Kalkſtein bexeht. Wenn dieſe beiden Figuren
nach Berlin gewandert ſein werden, wird das Aegyptiſche Muſeum
Berlins plötzlich in der erſten Reihe aller ägyptiſchen Muſeen
der Welt ſtehen.
Während dieſe Verhandlungen immer noch geführt werden
kommen Meldungen, daß auf ägyptiſchem und babyloniſchem
Boden durch ſtaatliche, aber auch durch amerikaniſche und engliſche
Grabungen Funde gemacht worden ſind, die an kunſt= und
kultur=
hiſtoriſcher Bedeutung die der Nofretéte und des Tutanchamon
weit übertreffen. So hat z. B. der Amerikaner Reisner in der
Nähe der Cheopspyramide von Gizeh einen 30 Meter tiefen
Schacht bloßgelegt, auf deſſen Grunde er eine ſorgfältig ver=
mauerte Felſenkammer fand. In ihr ſtand ein großer
Alabaſter=
ſarg, deſſen Inſchrift darauf hindeutete, daß es ſich hier um den
Grabſchatz der Mutter des Erbauers der Cheopspyramide, des
Königs Cheops, nämlich der Gemahlin ſeines Vorgängers
Snofru, handelte. In zehn Monate langer Arbeit iſt der
ge=
amte Inhalt dieſer Grabkammer, der zum Teil von Pilzen
zer=
reſſen und in Staub aufgelöſt war, unterſucht und rekonſtruiert
Oberprieſter Ranofer,
worden, ſo daß auf dieſe Weiſe der Welt Werke des ägyptiſchen
Kunſtgewerbes aus den Jahren um 3 000 v. Chr, gerettet wurden.
Eſin kulturhiſtoriſch beſonders intereſſanter Gegenſtand iſt das
auf Löwenfüßen ſtehende und mit Goldblech überzogene
Himmel=
bett der Gemahlin Snofrus, deſſen Betthimmel von Pfoſten und
Säulchen mit Palmenkapitälen getragen wurde und ein
Möbel=
ſtück darſtellt, das durchaus modern anmutet. Gefunden wurden
ferner Armſtühle und ein Tragſtuhl, ein Schmuckkaſten und eine
ganze Reihe wertvoller Schmuckgegenſtände
öſterreichiſchen Schieds
ikalieniſche Kammer.
EP. Rom, 10. Apr
Der italieniſch=öſterreichiſche Freundſchafts=, Vergleichs=
Schiedsvertrag iſt von der italieniſchen Kammer ſowohl in öf
licher wie auch in geheimer Abſtimmung einſtimmig angenom
worden.
In der vorhergegangenen Diskuſſion hatte der Unterſte
ſekretär des Aeußern, Fanä, die Sympathien hervorgehoben
der Bundeskanzler Schober in Italien gefunden habe, ſowie
anläßlich des Vertragsaſchluſſes von der öffentlichen Meit
beider Länder bekundeten Freundſchaftsgefühle. Dieſe bild
den beredten Beweis des Wunſches beider Völker, ihre Fre
ſchaft auf loyaler Grundlage zu befeſtigen und wirkſam an
Erhaltung des Friedens mitzuarbeiten. Der Vertrag entſp
dem Gefühl gegenſeitigen Verſtändwiſſes. Das fasciſti
Italien, ſo ſagte der Miniſter, hat die Wiederanni
rung mit Oeſterreich mit lebhafter Genugtu
aufgenommen. Sie iſt ein bemerkenswerter Meilenſteit
das neue Empfinden der europäiſchen Völker in der Nachkr
zeit. Dieſe Wiederannäherung der früheren feindlichen V
macht eine Zuſammenarbeit und gegenſeitiges Verſtändnis
der möglich und die beiden Völker können ſich ehrlich die
reichen, wie Muſſolini und Schober es in Rom taten.
Rede des Unterſtaatsſekretär wurde von langanhaltendem
fall aufgenommen, die eine Freundſchafts= und Sympathiel
gebung für Oeſterreich bildete.
Vorher hatte der Abgeordnete Red betont, mit dieſem
trage werde dem europäiſchen und dem Weltfrieden ein T
geleiſtet. Italien verbinde den Vertrag mit einem herzl
Gruß an das edle öſterreichiſche Volk und ſeine Regierum
Der Berichterſtatter, Abgeordneter Polverelli, feierte den 2
trag als eine Errungenſchaft der klaren F
denspolitik. Verträge würden erſt durch den Willen
die Gefühle der Völker lebendig. Das italieniſche Volk hab
Kriegsſtimmung überwunden. Es könne die Teilung Eur Sllwſe gegen da
in zwei Lager nicht mehr verſtehen.
Die Kammer wurde alsdann über die Oſterferien bis
1. Mai vertagt.
Neuregelung der Skudenkenrechte an der Wien
Univerſitkäk.
ED. Wien, 10. Ap P MM Lund
Der akademiſche Senat der Wiener Univerſität
für die Studenten dieſer Hochſchule ein neues Studen
recht erlaſſen. Während bekanntlich der preußiſche
terrichtsminiſter Dr. Becker die Deutſche
Einzlſeih=
dentenſchaft Preußens aufgelöſt hat, hat der
nat der Wieuer Univerſität die Deutſche &
dentenſchaft an der Wiener Uniperſität uistülter!
Aufrechterhaltung des Raſſenſtandpunktes
offizielle Vertretung der deutſchen Studentenſchaft der W ſelu ut
Univerſität anerkannt. Außerdem werden ſogeng!
Studentennationen geſchaffen, in denen die ar Slrnenzu
nichtdeutſche Studentenſchaft, wie beiſpielsweiſe die jüdiſche
ſonſtige, vertreten ſein werden. Maßgebend für die Aufnahr
dieſe Studentenſchaften iſt das nationale Bekenntuis und
Mutterſprache. Jede Studentennation hat ein
Einſpruch=
gegen die Zugehörigkeit eines Studenten. Ueber dieſes
ſpruchsrecht entſcheidet dann ein Schiedsgericht.
don unſeren
Sasbriſtungslon
Aich Lauge. Man
21. An ſeht noch
winent ſceint der LI.
Gichichte der ft.
bähtend der Londoner
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uigebaut
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dem
idie
ausſchuſſes Mitke Juni.
Beim Völkerbundsſekretariat hält man die Einberuf
des Vorbereitenden Abrüſtungsausſchuſſes
Mitte Juni für wahrſcheinlich. Die auf der Londoner K
renz vertretenen fünf Seemächte werden von dem Ergebnis
Verhandlungen dem Vorſitzenden des Vorbereitenden Abrüſt.
ausſchuſſes, Loudon, Mitteilung machen, der unmittelbar o
den Ausſchuß zu einer Tagung einberufen ſoll, wie dies im
tember von der Vollverſammlung des Völkerbundes vorge
war. Bis zum Juni dürfte auch die Frage der Nachfolgeſchat
ausſcheidenden Leiters der Abrüſtungsabteilung des Völkerb.
ſekretariats, Colban, gelöſt ſein, der vorausſichtlich durch
ſchwediſchen diplomatiſchen Beamten erſetzt wird.
Nicht gefunden wurde dagegen die Leiche der 7
Snofrus, denn der Sarg war leer! Warum man dieſen
Sang mit all den Beigaben und Schmuckſtücken ſehr ſorg
vermauert hat, wird eines der vielen unlösbaren Räſſe
alten ägyptiſchen Geſchichte bleiben.
Ein ebenſo, und vielleicht ſogar noch wichtigeres Be
ſtück für den hohen Stand der Kultur der Menſchen um
v. Chr. ſind die Königsgräber in Ur, dem Heimatort Abral
die der Engländer Woolley freilegte. Auch hier ſind Sch
gegenſtände und Geräte aus koſtbaren Metallen überaus
lich vorhanden, außerdem auch Schwerter, Werkzeuge und 9
aus maſſivem Gold. Eine beſondere Bedeutung gewinnt dieſer
in Ur dadurch, daß man in einem der Königsgräber ſechs
liche Leibwächter mit ſchweren Kupferhelmen und koſtbar
zierten Speeren und neun Hofdamen mit kunſtvoll gearbe
goldenen Diademen auf dem Kopfe auffand, ein Beweis
daß all dieſe zum Hofſtaat gehörenden Perſonen beim Tode
Herrſchers getötet wurden, damit ſie denen, denen ſie im
gedient hatten, auch im Tode dienen könnten.
In einem anderen der Gräber, die dem zwiſchen dem 5.
vorchriſtlichen Jahrtauſend lebende Volke der Sumerer auge
war eine Königin beſtattet worden, und ihr hatte man als
ſtaat und Dienerſchaft im Jenſeits 14 Hofdamen und
Harfenſpieler mitgegeben, die in zwei parallelen Reihen A
Wänden der Gruft lagen.
Der Eigländer Woolley behauptet, daß die von ihl
gelegten Gräber ungefähr im Jahr 3 500 v. Chr. erbaut !
ſeien und älter ſeien als die Königsgräber der erſten äghe:
Dynaſtie. Namhafte Gelehrte, wie Steindorff und Petnie,9e
ten jedoch, daß dieſes Datum weſentlich zu früh ſei un
die Gräber in Ur mindeſtens um 800—1000 Jahre fru4
datieren ſeien. Dieſe Frage iſt übrigens durchaus nicht unſe
denn aus der genauen Zeitbeſtimmung der Erbauung de"
tiſchen und babyloniſchen Gräber würde ſich einwandſke
ſtarke gegenſeitige Beeinfluſſung und Befruchtung der be9
ſchen und ägyptiſchen Kultur feſtſtellen laſſen. Eine gallöe
führender Aegyptologen ſteht heute ſchon auf dem Staue
daß eine ſolche geiſtige und kulturelle Beeinfluſſung 10
ſtattgefunden habe. Man weiſt darauf hin, daß beide
Bol=
eigentümlichen Rollſiegel beſeſſen haben und daß die iite
lande vielfach gebrauchte Töpferſcheibe mit einiger Wall
lichkeit von den Sumerern erfunden worden iſt.
Die letzten Funde in Aegypten und in dem Laude )0
Euphrat und Tigris beweiſen alſo wahrſcheinlich, daß die"
Staaten und Kulturen durchaus nicht abſolut in ſich abg!
geweſen ſind, ſondern daß ſchon 4000 v. Chr. enge V
beziehungen und ein reger Austauſch kultureller Güter?"
Ge
Un
Nr A
da
Freitag, den 11. April 1930
Seite 3
mmer 101
Migung der Hionenäcie m Tanvon
Zuſtandekommen eines Drei=Mächke-Abkommens zwiſchen England, Amerika und Japan.
Neuer amerikaniſcher Borſtoß bringk auch ein Fünſ=Mächte-Abkommen zuwege.
Die Verhandlungen zwiſchen Frankreich, Ikalien und England gehen weiter.
Morrow ſtatteten Briand heute im Carlton=Hotel einen privaten
Beſuch ab, in deſſen Verlauf ſie Briand einen neuen Vorſchlag
piſchen Hoffnung und Berzweiflung.
*
felhafte Sicherheitsgarankie durch den Völker=
1 gegen Berzichk eines Vergleichs mit Italien.
Ein ſchlechtes Geſchäft für Paris.
ertrag
Von unſerem A=Korreſpondenten.
fa3,
Paris, 10. April.
ederin
Genuu
endlich Rtu
klaren
zur Sicherung eines ſolchen Abkommens unterbreitet haben
ſollen.
Täänf,
2as Zuau-=Mächke-Abkommen.
Die Londoner See=Abrüſtungskonferenz wird in der
kom=
menden Woche das ſeit laugem erwartete Ende finden. Wie das
offizielle Communiqué beſagt, das heute abend nach Schluß der
Konferenz der engliſchen, italieniſchen und
franzöſiſchen Delegierten vom Foreign Office
aus=
gegeben wurde, wird am kommenden Montag oder
Seeabrüſtungskonferenz dauert über alle Erwartung hin= Dienstag eine Vollſitzung der Konferenz ſtatt=
Niſaus hlich lange. Man ſchwankt z wiſchen Hoffnung und finden, die, abgeſehen von den Unterzeichnungsfeierlichkeiten, das
dar ge oeiflung. Die Stimmung wechſelt von Stunde zu Ende der Flottenkonferenz bedeuten werden. Unter=
Man ſieht noch immer kaum etwas Poſitives, aber im zeichnet wird nicht nur ein Drei=Mächte=Pakt,
ſondern ein Fünf=Mächte=Vertrag. Das Fünf=
Geſchichte der franzöſiſch=italieniſchen Beziehungen vor Mächte=Abkommen ſtellt aber nicht das Hauptergebnis der
Kon=
taieu nd hrend der Londoner Konferenz, wie überhaupt die Haltung ferenz dar, da die Haltung der italieniſch=
franzö=
lieniſchen Außenpolitik der letzten Zeit bildet wohl das ſiſchen Delegation, keine Aenderung erfahren
hat und ſomit der Gegenſatz offengelaſſen wird.
Das Abkommen, mit dem die Konfernz ihren Abſchluß
findet, wird aus drei Teilen beſtehen, von denen die
rieden gers m angelſächſiſchen Imperialismus. Italien hat ſich aber erſten beiden Teile von allen fünf, der letzte Teil
nur von drei Mächten unterzeichnet wird. Teil 1
Baupauſe für Schlachkſchiffe und Beſtiimungen
Tol
9
ſche 90ums zuſtandegekommen, die Stimmung wendet ſich jetzt not= über eine Außerdienſtſtellung von Schlachtſchiffen
zu einem früheren Zeitpuukt enthalten, als ihn das Waſhingtoner
ſterferien s ber das franzöſiſche Programm nicht im klaren war. Eben= Abkommen vorſah. England wird gemäß den Beſtimmungen
t es Frankreich mit Italien. Man darf ſich alſo in An= dieſes Vertragsteiles 5, Amerika 3 und Fapan 1
Schlacht=
trs der franzöſiſch=engliſchen Einigung fragen, ob es ſich um ſchiff außer Dienſt ſtellen. Weiter enthält Teil 1 eine
der Une ue Formulierung desſelben Problems handelt, und ob Definition für Flugzeugmutterſchiffe, die
Me=
thoden der Tonnageerrechnung und das
Ueber=
lingt eine Einigung zu fünf nicht, ſobleibt einkommen bezüglich der Schlachtſchiffe, die von
ausgeommen
ſein ſollen.
mo
Vermenſchlichung des Unkerſeebook=Krieges
FAtion Inbleiben Italiens beſiegelt den Gegenſatz zwiſchen Paris und Teil 3 das zwiſchen Amerika, England und
n. Frankreich hat in dieſem Falle für eine mehroder Japan abgeſchloſſene Abkommen enthalten.
r zweifelhafte Sicherheitsgarantie durch Dieſer Teil ſoll aber eine ſolche Faſſung erhalten, daß Frankreich
ſitätem ölkerbund auf die Ausſicht eines Ausgleichs mit Ita= und Italien ſpäter ſich an dem Abkommen beteiligen können,
Dieſer letzte Teil ſtellt das Rückgrat des
Wenn man in London kein Fünfmächte= ganzen Konferenzergebniſſes dar, da in ihm eine
Emenzuerzielenvermag, dann hat die Kon= wirkliche Herabſetzung der Rüſtungen zum Ausdruck kommt.
dem Weltfrieden und der europäiſchen Teil II des Konferenzvertrages iſt aber in ſeiner Bedeutung
nicht zu unterſchätzen, da mit ihm einem wilden und
uneinge=
ſchränkten Unterſeebootkrieg ein Riegel vorgeſchoben wird. Es
handelt ſich hierbei um einen Vorſchlag, den die amerihaniſche
Delegation heute nachmittag Briand unterbreitet hat.
Am Freitag findet eine Beſprechung der Delegationsführer
Einigung zwiſchen Amerika, England und ſtatt, auf der der genaue Text des Abkommens feſtgelegt werden
iſt nunmehr zuſtande gekommen. Als Ergebnis der ſoll. Dieſe Arbeit ſoll mit größter Beſchleunigung durchgeführt
Beſprechungen der Delegierten der drei Mächte wurde werden, ſo daß es möglich ſein dürfte, Dienstag auf der
Voll=
i bekannt gegeben, daß ein Einverſtändnis über ſitzung die Konferenz formell abzuſchließen und am Donners=
Sunkte eines Dreimächteabkommens er= tag die Unterzeichnung des Vertragswerkes
vor=
geAsfer von Zerſtörern auf Unterſeeboote, der bisher noch
Das Unkerhaus beglückwünſcht Macdonald.
regelte Punkt der japaniſchen Vorbehalte, ſcheint dem
i Bericht zufolge jetzt gleichfalls in befriedigender Weiſe
Premierminiſter Macdonald gab im Unterhaus eine längere
Erklärung über den Stand der Flottenkonferenz ab und teilte mit,
den Abſchluß eines Fünfmächteabkom= daß ein Abkommen zwiſchen England, Amerika
nbelangt, ſo ſoll von der amerikaniſchen Dele= und Japan über das Flottenbauprogramm der
in dieſer Frage ein neuer Schritt unternom= drei Mächte erzielt worden ſei. Von dieſem Abkommen
orden ſein. Staatsſekretär Stimſon und Botſchafter würden alle Schiffsklaſſen erfaßt. Die in den Verhandlungen er=
Verſtiu Ulg” inen ſcheint der Optimismus zu überwiegen.
ehrlich
Aalten *
ungsreichſte Kapitel der europäiſchen Geſchichte der letzten
ab= Urſprünglich, noch lange vor der Konferenz, hat man in
zit zu ar uf ein Zuſammengehen mit Italien gehofft. Man ſprach
im japaniſch=franzöſiſch=italieniſchen Zuſammengehen
gegen=
eß ach igem Zögern — noch zu Beginn der Konferenz hat man in
eine Nä ar licht damit gerechnet — gegen Frankreich gewendet. Es wird die Vorſchläge für eine
ſeiene Aur3 er Bundesgenoſſe Englands. Eine alte Erfahrung beſagt
ß die Engländer ihre Feinde beſſer
behan=
den MeE Isihre Freunde. Eine franzöſiſch=engliſche Annähe=
Teillu en rweiſe gegen das intranſigente Italien.
land konnte ſeine Bedürfniſſe ſolange nicht feſt begrenzen,
ein Fortſchritt erzielt worden iſt.
Wien, am r Londoner Konferenz eine außerordent= Beſchränkungen
arfefranzöſiſch=italieniſche Verſtimmung Der Teil 2 wird die Beſtimmung über die
niverſar
Eine Verſtimmung von ſolcher Schärfe, daß ſie die ganze
* Sillüh 1 aufgebaute europäiſche Konſolidierung ſchädlich beeinflußt.
eufllines nigung zu vieren, mit einem mehr oder weniger
freiwilli=
hat 1
1i0
zichtet. Das iſt ein ſchlechtes Geſchäft, und das ſalls ſie es für vorteilhaft halten ſollten.
in auch in Paris. Aber ein ſchlechtes Geſchäft auch für
lidierung einen ſchlechten Dienſt getan.
Das Drei=Mächke-Abkommen geſicherk.
EP. London, 10. April.
L vorden ſei. Die japaniſche Forderung nach einem Ton= zunehmen.
orden zu ſein.
Inen Völkern beſtanden hat. Bisher konnte dieſe Theſe
rei an Hand von Beweiſen nicht verfochten werden. Die
e Ur und auch in Aegypten tätgen jüngeren Gelehrten
ch der Anſicht, daß ſogar ganze Schriftſätze zwiſchen Ur
in 1,30 Meter hohes Granitbild des Amenophis,
reibend dargeſtellter hoher Beamter aus dem Neuen
(1400 v. Chr.), das Berlin zuſammen mit der Statue
erprieſters Ranofer von dem Muſeum in Kairo gegen
land jedenfalls wird von den babyloniſchen Schätzen nichts
er=
halten, da ſich an den Grabungen dort deutſche Gelehrte nicht
beteiligt haben. Wahrſcheinlich werden die von den Amerikanern
und Engländern aufgefundenen ſtummen Zeugen längſt
ver=
ſchollener Kulturen als Austauſchgegenſtände dienen, da ja aus
naheliegenden Gründen jedes Muſeum den Ehrgeiz hat,
Du=
plikate durch Neuerwerbungen zu erſetzen. Wenn nicht alles
täuſcht, ſo werden alſo in den nächſten Jahren ſchon die Kiſten
mit den wertvollen Kunſtgegenſtänden durch die Welt reiſen, und
die Kataloge der Aegypten=Muſeen werden ſchon in nächſter Zeit
wertvolle Ergänzungen erfahren. Der wunderſchöne Kopf der
Königin Nofretéte und der Mann mit den Bauchfalten werden
alſo nicht allein auf die Reiſe in eine neue Heimat gehen,
ſon=
dern ein großer Teil der altägyptiſchen und altbabyloniſchen
Ge=
räte und Kunſtgegenſtände wird ſeinen Beſitzer wechſeln, damit
ſelbſt m fernſten Erdteilen bewundernde Zuſchauer einen
Ein=
druck und einen Begriff von der Kultur der Menſchen erhalten,
die 5 000 Jahre faſt vor unſerer Zeit lebten.
die Büſte der Königin Nofretste erhält.
ALande der Pharaonen ausgetauſcht worden ſind. Aller=
ber
den ſie trotz aller Bemühungen Steintafeln mit
Keil=
den Gräbern der Sumerer noch nicht gefunden.
die neueſten Funde in Babylonien und in Aegypten
erden, iſt durchaus noch nicht zu überſehen. Deutſch=
*9. Akademie=Konzerk.
Saalbau — Donnerstag, den 10. April 1930.
Wilhelm Schmitt beſcherte ſeiner Gemeinde einen
außer=
ordentlich gelungenen Mozart=Abend. In Göſta Andreaſſon
hatte er ſich dazu einen Soliſten gewonnen, wie er in der Feinheit
des Spiels und der Liebenswürdigkeit der Künſtlerperſönlichkeit
kaum ſympathiſcher und für Mozarts Kunſt geeigneter gefunden
werden kann. Andreaſſon iſt der Leiter der Meiſterklaſſe des
Violinſpiels an der Akademie, viele der im Orcheſter
mitſpielen=
den Geiger ſind ſeine Schüler. Und ſo kam es, daß er das
Or=
cheſter zu Leiſtungen mitriß und elekritiſierte, die das gewohnte
hohe Maß noch übertrafen. Dazu Wilhelm Schmitt als Dirigent,
der an der Berliner Hochſchule unter Joachims Aegide gerade für
klaſſiſche Orcheſter= und Kammermuſik beſonders geſchult wurde,
und zu dieſem Stil in einem Traditioisverhältnis ſteht, wie
wenige der jüngeren Generation. So wurde Mozart mit der
Blutwärme und Innigkeit muſiziert, die unbedingt ſür ihn nötig
iſt, und nicht mit der Kühle und herablaſſenden Virtuoſität, wie
er heute ſo oft von den Berufsorcheſtern in den Großſtädten
heruntergeſpielt wird.
Schon die Idomenes=Ouvertüre mit ihrem an Gluck
erin=
nernden Pathos war ein würdiger Auftakt. So wenig ſich ſonſt
Mozart in der italieniſchen opera seria wohlfühlte, hier iſt ihm
ein beſonderer Wurf gelungen, hier ſchuf er ein Opernvorſpiel
voll dramatiſcher Spannung und mit bedeutungsvoll, dunkler
Färbung. Beſonders der düſtere nachdenkliche Schluß iſt genial
erfunden. Es folgte das Violinkonzert in G=Dur, keines der letzten
zielten Ziffern ſtellten eine weſentliche Herabſetzung der Zahlen
dar, die im vergangenen Oktober von Amerika und England
ge=
fordert wurden. Alle damals einer Regelung noch unzugänglichen
Punkte ſeien jetzt völlig geklärt worden. Obwohl die
Meinungs=
verſchiedenheiten zwiſchen Frankreich und
Ita=
lien ſich als derart erwieſen hätten, daß ſie bisher noch nicht
ausgeglichen werden konnten, werde die Konferenz mit einem
Fünf=Mächte=Abkommen abgeſchloſſen werden. In der nächſten
Woche würden alle Abkommen, die bisher unter den fünf Mächten
erzielt werden konnten, unterzeichnet werden. Frankreich,
Italien und England würden ihre
Verhandlun=
gen weiter fortſetzen, um ein ähnliches
Abkom=
men zu erreichen, wie es zwiſchen England, Amerika und
Japan zuſtandegekommen ſei.
Die Erklärungen Macdonalds wurden von Baldwin warm
begrüßt, und auch der Liberale Sir Herbert Samuel beglückwünſchte
Macdonald ehrlich zu dem Erfolg, den er auf der Konferenz
er=
zielt habe. Als Macdonald ſich erhob, um nach Abgabe ſeiner
Erklärung das Unterhaus zu verlaſſen, wurde ihm von allen
Abgeordneten anhaltender Beifall zuteil.
Der ikalieniſch=franzöſiſche Gegenſah bleibt.
Die angeſtrengten Bemühungen
Macdo=
nalds, eine Einigung zwiſchen der
franzöſi=
ſchen und der italieniſchen Delegation
herbei=
zuführen, ſind erfolglos und die Haltung der beiden
Delegationen die gleiche wie zu Beginn der Konferenz
ge=
blieben. Italien fordert nach wie vor
Flotten=
parität mit Frankreich, die aber von der
fran=
zöſiſchen Delegation entſchieden abgelehnt wird.
Wie die diplomatiſche Korreſpondenz des „Daily Herald”
mitteilt, ſoll die franzöſiſche Delegation nicht
ge=
willt ſein, auf Grund einer Sicherheitsformel
ihre Flottenbedürfniſſe zu reduzieren und damit
eine Flottenparität mit Italien möglich zu machen. Die
fran=
zöſiſche Delegation wolle nicht nur eine
even=
tuelle Verminderung ihrer Forderungen, die nur
ſehr unbedeutender Art ſein würde, von der engliſch=
fran=
zöſiſchen Sicherheitsformel, ſondern auch von
der italieniſchen Anerkennung des franzöſiſchen
Flottenübergewichts abhängig machen.
In der franzöſiſchen Preſſe wird Italien beſchuldigt,
durch ſeine Unnachgiebigkeit auch dieſen neuen Fehlſchlag
verſchuldet zuhaben, wobei man darüber hinweggeht, daß
Frankreich nach der Rückkehr Briands ebenfalls jedes
Entgegen=
kommen hat vermiſſen laſſen. Immerhin geſtehen die Blätter ein,
daß der italieniſche Delegierte ſich im Verlauf der letzten
Be=
ſprechungen deshalb ſo hartnäckig verhalten habe, weil ihm
be=
kannt geweſen ſei, daß die franzöſiſchen Unterhändler die von
Italien angebotenen Bindungen hinſichtlich des zukünftigen
Flot=
tenbauprogramms abgelehnt und erklärt hatten, Frankreich
be=
ſtehe unter allen Umſtänden darauf, daß ſeine Tonnage der
ita=
lieniſchen ſtets um 240 000 Tonnen überlegen bleiben müſſe.
*
*
Die Lenang ber 9.J.3.
Deukſchland gegen die Kandidakur Auesnays.
Der Verwaltungsrat der Bank für
Interna=
tionale Zahlungen wird vorausſichtlich ſchon Mitte dieſes
Monats zuſammentreten, um ſich über die Beamtenernennungen
ſchlüſſig zu werden. Die wichtigſte Aufgabe beſteht aber
darin, den Generaldirektor zu wählen. Die Wahl
er=
folgt auf Vorſchlag des Präſidenten des Verwaltungsrats, alſo
des Amerikaners Mac Garrah. Die Wahlen und
Ernen=
nungen müſſen bis zum 1. Mai vorgenommen ſein,
weil an dieſem Tage die Bank ihre Arbeiten
auf=
nehmen ſoll. Noch immer ſteht die Kandidatur des
Franzoſen Quesnay zum Generaldirektor im
Vordergrund. Von deutſcher Seite wird nach wie vor gegen
dieſe Kandidatur wie überhaupt gegen jede franzöſiſche
Perſön=
lichkeit für dieſen Poſten in ſchärfſter Weiſe Front gemacht.
Un=
ſere Bemühungen, eine neutrale Kandidatur in den Vordergrund
zu ſchieben, ſind noch nicht abgeſchloſſen. Quesnay hat ſich in
Baden=Baden und ſpäterhin wiederholt unangenehm bemerkbar
gemacht als rückſichtsloſer Vertreter der franzöſiſchen Politik. Er
war es auch, der im vorigen Jahre den franzöſiſchen Anſturm auf
die deutſche Währung als Leiter der Wirtſchaftsabteilung der
Bank von Frankreich mitgemacht hat, ein Verſuch, der zu einer
neuen Währungskataſtrophe im Herzen Europas hätte führen
können, wenn die Reichsbank nicht auf der Hut geweſen wäre.
Deutſchland muß daher verlangen, daß auf dem leitenden Poſten
der Bank für Internationale Zahlungen eine unparteiiſche und
von allen Bindungen freie Perſönlichkeit ſteht.
und allerbedeutendſten Werke des Meiſters, und in weniger
her=
vorragender Darbietung als heute nicht überall feſſelnd.
Andreaſſon ſpielt aber derart feſſelnd, daß im erſten Satz die
ganze Sonnigkeit des Mozartſchen Temperaments leuchtete, der
zweite die edle Abgeklärtheit dieſes wunderſamen Genies
wieder=
gab, durch die ſelbſt einem leichten Lächeln ein Glanz unirdiſchen
Weſens anhaftet. Einzig das Schlußrondo enthält dadurch einen
uneinheitlichen Zug, daß Mozart einen Gedanken aus der
Volks=
muſik einflicht, wie es Haydn oder Dittersdorf gerade in Finales
ſo gerr tun. Während dieſe aber gleich das Hauptthema
volks=
tümlich geſtalten, bringt Mozart hier verhältnismäßig
unver=
mittelt im zweiten Seitenſatz dieſe Volksmelodie und ſchwächt
dadurch das Intereſſe für das ſpäter wieder einſetzende
Haupt=
thema.
Nach der Pauſe erklang die Maureriſche Trauermuſik, ein
überaus ernſtes, erhabenes Spätwerk des Meiſters, das er für
ſeine Freimaurerloge ſchrieb. Mit breitem Ton und ſattem
Klang ſpielte das Orcheſter das ſchöne Werk, deſſen Schluß vor
allem eine Empfindungstiefe aufweiſt, die ſchon auf das Requiem
hinweiſt. Es folgten vier ausgewählte Sätze aus der
umfang=
reichen Haffner=Serenade, und zwar außer dem ſinfoniſch
auf=
gebauten brillianten erſten Satz die drei Sätze, in denen eine
Solovioline konzertiert. Dies geſchieht ebenſo in dem breiten.
wundervoll melodiereichen Andante wie in dem Menuett, deſſen
Thema ein nach mall übertragenes böhmiſches Volkslied iſt, und
in dem an virtuoſes Spiel beſonders hohe Anforderungen
ſpellen=
den Nondo. Wieder bewunderten wir das prachtvolle
Zuſammen=
muſizieren von Göſta Andreaſſon und dem für ihn wie für ſeine
Kunſt begeiſterten Orcheſter. Den feinen Zug, daß es Andreaſſon
nicht verſchmäht, auch in dem Satz ohne Solo und in den Tutti
mitzumuſizieren, wollen wir auch nicht verſchweigen, iſt es doch
ein Zeichen dafür, daß in manchen Fällen der ſteif vornehme Stil
früheren Konzertſpielens ſchwindet und ein begeiſtertes
Muſi=
zieren an ſeine Stelle tritt. — Andreaſſon und Schmitt wurden
am Schluß des Konzertes begeiſtert gefeiert. Auch dem Orcheſter
gebührt Anteil an dem großen Erfolg, und zwar nicht nur den
Streichern, die aus den Mitgliedern des Inſtrumental=Vereins
und Schülern der Akademie für Tonkunſt beſtehen, ſondern auch
den Bläſern, die großenteils dem Stadtorcheſter angehören. Der
Vergleich mit früheren Jahren läßt feſtſtellen, daß die Beſetzung
der Blasinſtrumente heute bedeutend beſſer iſt als damals,
wirk=
ten doch auch eine Anzahl der Mitglieder des Stadtorcheſters bei
der Aufführung der Sinfonie von Simon im Sinfoniekonzert
des Landestheaters mit. Sollte es darum wirklich notwendig
ſein, das Landestheaterorcheſter zu verringern, was im Intereſſe
der großen Opern und der Sinfoniekonzerte künſtleriſch überaus
ſtark zu bedauern iſt, ſo iſt in den guten Kräften des
Stadt=
oicheſters wenigſtens eie Möglichkeit zur Verſtärkung
vor=
handen.
E. N.
Seite 4
Freitag, den 11. April 1930
Nummer 10
Verbok des Aufkrekens der Brankfurker
Nakionalſozialiſten in Heſſen.
Allgemeines Verſammlungsverbok für Kreis Erbach.
Amtlich wird mitgeteilt:
Der heſſiſche Innenminiſter hat am Donnerstag, den 10. April, eine
Anordnung erlaſſen, der zufolge den Mitgliedern der N. S. D.A.P.,
Orts=
gruppe Frankfurt a. M., für das Land Heſſen das Auftreten in
Bundes=
kleidung bis auf weiteres verboten wird. Das Verbot hat folgenden
Wortlaut:
„Auf Grund des Artikels 123 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung und des
8 1 Abſ. 2 des Reichsvereinsgeſetzes vom 19. April 1908 werden bis auf
weiteres für das Gebiet des Volksſtaates Heſſen alle öffentlichen
Kund=
gebungen, Auf= und Umzüge, Durchmärſche und Verſammlungen unter
freiem Himmel oder in geſchloſſenen Räumen verboten, die von
Mitglie=
dern der N. S.DA.P., Ortsgruppe Frankfurt a. M., in Bundeskleidung
veranſtaltet oder beſucht werden. Als Kundgebung im Sinne dieſer
Anordnung haben auch Auf= und Umzüge und Durchmärſche zu gelten,
die dem Beſuch von im übrigen nicht verbotenen
Veran=
ſtaltungen dienen ſollen.”
Zur Begründung wird geſagt:
„Wo die N. S. D.A.P., Ortsgruppe Frankfurt a. M., in letzter Zeit
in Heſſen auftrat, iſt es immer wieder zu Ausſchreitungen und
Zuſammenſtößen mit der Bevölkerung gekommen, ſo zuletzt am
6. April 1930 in Michelſtadt i. O. Daß ſolche Vorkommniſſe ſich
wiederholen werden, iſt um ſo ſicherer anzunehmen, als die Ortsgruppe
bei dem Abzug nach den letzten Zuſammenſtößen Drohrufe wie: „Rache‟,
„Blut muß fließen”, im Sprechchor ausgeſtoßen hat. Das Auftreten der
Ortsgruppe in Heſſen bedeutet deshalb eine unmittelbare Gefahr nicht
nur für die öffentliche Sicherheit, ſondern auch für Leben und
Geſund=
heit der Teilnehmer an den fraglichen Veranſtaltungen.”
Die Kreis= und Polizeiämter werden erſucht, gegen jeden
Ver=
ſuch, entgegen den Beſtimmungen dieſes Verbotes Auf= und Umzüge,
Durchmärſche und Verſammlungen unter freiem Himmel oder in
ge=
ſchloſſenen Räumen zu veranſtalten, mit allen zur Verfügung ſtehenden
polizeilichen Mitteln rückſichtslos einzuſchreiten.
Ferner hat der Miniſter des Innern den Kreisdirektor
des Kreiſes Erbach angewieſen, bis auf weiteres alle öffentlichen
Kundgebungen, Auf= und Umzüge, Durchmärſche und Verſammlungen
unter freiem Himmel oder in geſchloſſenen Räumen, die von der
national=
ſozialiſtiſchen Arbeiterpartei in Michelſtadt und den umliegenden
Ge=
meinden veranſtaltet werden, zu verbieten und aufs ſchärfſte darüber
zu wachen, daß Vorkommniſſe, wie die am 6. April 1930, ſich nicht
wiederholen.
Ueber die Vorkommniſſe in Michelſtadk.
auf Grund deren dieſe Verbote ergangen ſind, wird noch folgendes
authentiſch mitgeteilt. Schon im Januar d. J. lagen einwandfreie
Mit=
teilungen vor, daß die Nationalſozialiſten entſchloſſen waren, wieder
nach Michelſtadt zu gehen, um dort „Rache zu nehmen” für
Zuſammen=
ſtöße, die ſie dort kurz zuvor mit Andersdenkenden gehabt hatten, und
daß ſie dabei ſich vor allem der Hilfe der Frankfurter Nationalſozialiſten
bedienen wollten. Als nunmehr für den 6. April in der Gegend
von Michelſtadt wiederum nationalſozialiſtiſche Verſammlungen
ange=
kündigt wurden, erließ daraufhin der Kreisdirektor von Erbach für
Michelſtadt ein Demonſtrations= und
Verſamm=
lungsverbot zur Abwehr und Verhinderung etwaiger
Zuſammen=
ſtöße. Das Verbot wurde jedoch von den Nationalſozialiſten nicht im
geringſten beachtet. Im einzelnen haben die Feſtſtellungen folgendes
ergeben:
Trotz des Verbotes machten die Nationalſozialiſten einen 9
marſch durch Michelſtadt. Ungefähr in der Mitte des Ortes macht,
Halt und eröffneten von den Laſtkraftwagen aus, ohne jeden beſon
Anlaß, blindlings ein Steinbombardement mit Feldſt
gegen beſtimmte Häuſer und die auf der Straße ſtehenden Einm=
Nicht genug damit, ſprangen ſie von den Wagen herunter und ſchlu
auf die völlig Ueberraſchten mit Lederkoppeln und Tragriemen ein
Vorgänge ſind durch neutrale Zeugen einwandfrei erhärtet.
Zeichen für die beiſpielloſe Rohheit des Auftretens der
Nationalf=
ſten bildet die Tatſache, daß durch einen ſolchen Steinwurf von nat
ſozialiſtiſcher Hand auch ein Kind ſo ſchwer getroffenn
daß es verletzt zu Boden fiel und vom Platze geſchafft m
mußte. Insgeſamt wurden bei dieſem meuchleriſchen Ueberfall ſie
Einwohner zum Teil durch Steinwürfe an den Kopf erher! UaM
verletzt. Einen Beweis dafür, daß die Nationalſozialiſten dieſer
griff planmäßig vorbereitet haben, bildet der Umſtand, daß ſie die 3
ſteine auf ihren Laſtkraftwagen mit nach Michelſtadt
hinei=
bracht haben.
Der gröbſten Ausſchreitungen machten ſich die Mitglieder der 3
furter Ortsgruppe der nationalſozialiſtiſchen Partei ſchuldig, d.
Stärke von über hundert Uniformierten unter Führung ihres Br.
führers Weitzel, einem 26jährigen Schloſſer aus Frankfurt, be
waren. Die beim Abmarſch diesmal wiederum ausgeſtoßenen An
gungen zeigen aber, daß die Nationalſozialiſten — vornehmlick
Frankfurter — entſchloſſen ſind, ihre tätlichen Angriffe auf die 9
ſtädter Einwohnerſchaft in vielleicht noch erheblich gefährlicherer
fortzuſetzen. Da ähnliche Ueberfälle von geſchloſſenen Format
in denen wiederum in erſter Linie die Uniformierten der Frank
Ortsgruppe beteiligt waren, auch in anderen Bezirken des Volksſ=
Heſſen in letzter Zeit erfolgt ſind (Gegend von Vilbel—Dor
weil und Oberroden—Urberach), waren zum Schutze de
völkerung gegen die Wiederholung ſolcher Vorkommniſſe dieſe
nahmen dringend geboten.
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Nummer 101
Freitag, den 11. April 1930
Seite 5
Koh
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 11. April.
ntsgerichksdirektor Dr. Hauſtaedt F zum Gedenken.
Amtsgerichtsdirektor i. N. Dr. Gottfried Hauſtaedt iſt zur
ten Ruhe gebettet. Nach kurzer ſchwerer Krankheſit entriß der
den 67=Jährigen den Seinen. Mit ihm iſt ein Mann
heimge=
gen, der als loyaler Richter und als Menſch von großer
Her=
sgüte ſich die Zuneigung Tauſender erworben hatte. Weit
den Rahmen ſeiner beruflichen Verpflichtungen arbeitete er
Vormundſchaftsrichter und als dienſtaufſichtsführender Rich=
und war ſtets unermüdlich, raſtlos tätig. Niemand, der ſeinen
benötigte, wurde von ihm gewieſen. Bereitwilligſt erteilte
ede Auskunft und, wo es nötig erſchien, unterſtützte er
tat=
tig ſeine in Not beſindlichen Mitmenſchen. Als gerechter
Rich=
verſtand er die geſetzlichen Härten oftmals zu mildern, aber
wo es unvermeidlich war, mit Energie durchzugreifen, um
u beſſern und die Menſchen ſittlich zu heben. Blumen und
nze auf ſeiner letzten Ruheſtätte beweiſen die allgemeine
uer um den Verſtorbenen.
Am Tage ſeiner Beiſetzung hatten ſich außer ſeinen nächſten
ehörigen ſehr viele Leidtragende auf dem Waldſriedhof
ein=
nden, um der, nach dem Wunſche des Verſtorbenen, ſchlichten
etzungsfeierlichkeit beizuwohnen, die Herr Pfarrer
Lauten=
äger vornahm. Man bemerkte in der Trauerverſammlung
Vertreter des Juſtizminiſteriums Miniſterialrat Neuroth, fer=
Oberlandesgerichtspräſident Dr. Stein, Landgerichtspräſident
fenbach und zahlreiche Darmſtädter Richter und
Juſtiz=
ite. Mit warmen Gedenkworten wurden an der Bahre des
lichenen Kränze niedergelegt, u. a. von ſeinem Nachfolger
Amte, Amtsgerichtsdirektor Dr. Schmuttermayer, zu=
1 auch im Namen des Amtsgerichts, und von Rechtsanwalt
ſchäffer als Vertreter der Anwaltskammer.
Amtsgerichtsdirektor i. R. Dr. Hauſtaedt war am 23. Juli
in Friedberg in Oberheſſen geboren; ſtudierte an den
Uni=
äten Heidelberg und Gießen Jura. Nach ſeiner
Fakultäts=
ing 1885 war er bis 1888 als Referendar am Amtsgericht
en und legte das Staatsexamen 1888 ab. Nach weiterer
Tä=
t am Landgericht und Kreisamt zu Gießen unterbrach er
ſtaatliche Laufbahn kurz als Rechtsanwalt in Mainz. Hier
e er ſeine Frau kennen, die ihm allzeit eine treue
Lebens=
rtin war. In den Jahren 1889—1918 ſtieg er in der
Richter=
ahn von Stufe zu Stufe. Dr. Hauſtaedt war zunächſt
Amts=
lt in Alsfeld, Amtsanwalt in Offenbach, Amtsrichter in
9, Landgerichtsrat in Darmſtadt und wurde am 1. Februar
Amtsgerichtsdirektor am Amtsgericht I zu Darmſtadt. Dieſe
ung hatte er bis zu ſeiner Verſetzung in den Ruheſtand am
ſvember 1928 inne.
ine plötzliche ſchwere Krankheit raffte Amtsgerichtsdirektor
Hauſtaedt dahin; viele ſeiner ehemaligen Mitarbeiter und
ide beſuchen ſeine letzte Ruheſtätte und bringen dem
Ver=
nen Blumen und Kränze zum Gedenken. Sein ſegens=
3 Wirken wird unvergeſſen bleiben. Möge er in Frieden
* *
Autoliſten. Soeben iſt Autoliſte Nr. 36 erſchienen. Dieſe
ver=
talle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kraftfahr=
en jeder Art in den 18 Kreiſen des Volksſtaates
en (Kennzeichen VS, VR, V0) für die Zeit vom 16. bis
Tärz 1930. Die Autoliſten enthalten die Angaben in der=
Reihenfolge wie die Hauptausgabe: Name, Beruf, Wohnort des
ihrzeugbeſitzers, Type, Motornummer, Hubraum in ccm (und
Irt des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen ſind durch X kenntlich
Die Meldungen ſind geordnet nach den drei Provinzen (VS.
O) und Kreiſen, und innerhalb dieſer nach
Polizeierkennungs=
rn. Abgemeldete Wagen werden beſonders geführt. — Die
Auto=
ſind eine wichtige Ergänzung des Autoadreßbuches
buch der Kraftfahrzeugbeſitzer im Volksſtaat Heſſen), Ausgabe
ind unentbehrlich, weil ſie laufend neueſtes
Adreſ=
aterial liefern. Sie erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich
Liſten. Die am 10. eines Monats ausgegebene Liſte enthält die
igen vom 16. bis 30. (31.) des voraufgegangenen Monats, und
25. eines Monats ausgegebene Liſte die Meldungen vom 1. bis
gleichen Monats. Wegen des Bezugspreiſes vgl. An=
Anfragen richte man an den zuſtändigen Verlag, L. C. Wittich
mſtadt.
Das Komitee „Darmſtadt im Blumen= und Pflanzenſchmuck”
altet in dieſem Jahre wieder eine Prämiierung der Vorgärten,
und Fenſter, die durch Blumen= und Pflanzenſchmuck zur
Ver=
ing des Straßenbildes beitragen. Es werden 3
Prüfungs=
veranſtaltet und iſt zu hoffen, daß in dieſem Jubiläumsjahr
Stadt ſich die Bürgerſchaft mehr wie bisher an dieſem ſchönen
verb beteiligt. Dem Komitee ſtehen über 200 ſchöne Preiſe zur
ing und ſind Anmeldungen bis ſpäteſtens 1. Mai auf dem
Sbüro Ernſt=Ludwigsplatz zu machen. Die
Handelsgärtner=
gung bringt dieſen Beſtrebungen ganz beſonderes Intereſſe
ent=
ind werden demnächſt 4 Muſter=Blumenkäſten zu verſchiedenen
ausgeſtellt. Auskünfte über Bepflanzen der Vorgärten uſw.
ie Stadtgärtnerei zwiſchen 10 und 11 Uhr in ihrem Geſchäfts=
17, Grafenſtraße 35. Wenn dieſe Beſtrebungen wieder wie
interſtützt werden, wird Darmſtadt ſeinen alten Ruf als „
Gar=
in ſchönſter Weiſe erneuern.
Liedertafelkonzert am 14. April d. Js., abends 8 Uhr, im Großen
es Heſſiſchen Landestheaters. Bruno Stürmer, deſſen
auf choriſchem Gebiet hier erſtmalig zur Diskuſſion ſteht, wird
Konzert anweſend ſein. Er hat der Vereinigung Darmſtädter
inen, die bei unſerem Konzert mitwirken, ſein neueſtes Werk:
ieder für 4= und 5ſtimmigen Frauenchor nach Gedichten von
arr Brentano gewidmet, das in unſerem Konzert uraufgeführt
Janzgaſtſpiel Niddy Impekoven im Kleinen Haus. Heute
Frei=
et im Kleinen Haus das einmalige Tanzgaſtſpiel Niddy
ens mit neuem Programm (von Bach bis Couperin) ſtatt.
9c) Impekovens vorjähriges erfolgreiches Tanzgaſtſpiel iſt noch in
rinnerung. Für die heutige Veranſtaltung hat die Künſtlerin
ue Tanzſchöpfungen in Ausſicht genommen, mit denen ſie auf
rzlich beendeten Auslandstournee ſtärkſte Anerkennung finden
Am Flügel: Magda Siemens.
Zücherſtube Alfred Bodenheimer. Trio=Abend Roſen=
Weyns—Eichhorn. Das Intereſſe für dieſen
Kammer=
nd am Donnerstag, den 24. April, im Kleinen Haus des
Stheaters iſt beſonders ſtark. Die ausübenden Künſtler:
nuſikdirektor Roſenſtock, der im letzten Jahre an der Metro=
Mltblit Oper in New York als Kapellmeiſter wirkte, ebenſo Konzert=
Weyns und Eichhorn, die am Staatstheater Wiesbaden als
er bzw. Solocelliſt tätig ſind, bürgen für einen Abend hohen
Mitgliedern der Volkshochſchule und der
chen Genuſſes. —
ine und Studenten ſtehen ermäßigte Karten zur Verfügung.
gei
eige.)
Verhalten bei Unruhen.
Als ſeinerzeit der Berliner Polizeipräſident von Jagow in einer
Bekanntmachung betreffend verbotene Demonſtrationen den kurzen Satz
prägte: „Ich warne Neugierige”, erntete er bei einem großen Teil des
Publikums und der Preſſe Entrüſtung, bei einem anderen Gelächter.
Und trotzdem, mag auch die knappe und abſtoßende Art nicht am Platze
geweſen ſein, ſachlich war die Warnung durchaus berechtigt. Auch heute
ſieht man immer wieder, daß bei Demonſtrationen irgendwelcher Art,
auch bei ſolchen, die ihre Spitze gegen Verfaſſung und Regierung
rich=
ten oder den Keim gewaltſamer Störung der öffentlichen Ordnung in
ſich tragen und mit deren Zweck ſicher der größte Teil des Publikums
nicht einverſtanden iſt, große Mengen von Neugierigen ſich den
Demon=
ſtranten oder Unruheſtiftern zugeſellen. Sogar Frauen, ganz alte
Leute, kleine Kinder drängen ſich an die Sperrketten der Polizei,
hin=
dern den Verkehr, vergrößern die Verwirrung und ſtarren oft
ſtunden=
lang die Beamten an, als ob ſie noch keinen Poliziſten geſehen hätten.
Ein ſolches Verhalten iſt zunächſt in hohem Maße gefährlich.
Kommt es aus irgendwelchem Grunde zum Waffengebrauch, ſo kann ſich
ein ſolcher Neugieriger nicht wundern, wenn er auch einen Hieb mit
dem Gummiknüppel erhält. Kommt es gar zum Gebrauch der
Schuß=
waffe, ſo iſt gar nicht abzuſehen, welche Unfälle paſſieren können. Die
Erfahrung zeigt ja, daß leider gerade bei dieſen Neugierigen, alſo an
der ſtrafbaren Handlung, die den Waffengebrauch hervorgerufen hat,
Unbeteiligten häufig Verletzungen oder gar Todesfälle vorkommen. Wir
haben dies ja auch jetzt gerade wieder bei den Unruhen in Worms
geſehen.
Ferner iſt aber zu bedenken, daß dieſe Anſammlung von Mengen
Neugieriger den Dienſt der Polizei ungemein erſchwert. Es entſtehen
durch die Maſſen der Zuſchauer Verkehrsſtockungen, welche durch die
Demonſtranten allein gar nicht aufgetreten wären, das Räumen von
Straßen und Plätzen wird außerordentlich erſchwert, und das
Ab=
drängen von an ſich ganz unbeteiligten Menſchenmengen nimmt unnütz
zahlreiche Kräfte der Polizei in Anſpruch. Dabei iſt doch ſicher, daß
alle die Zuſchauer durchaus nicht die bewußte Abſicht haben, der Polizei
Schwierigkeiten zu machen, die doch nur im Intereſſe der ruhigen und
anſtändigen Staatsbürger ihre ſchwere Pflicht tut. Ja noch mehr, alle
dieſe Leute unterſtützen, ohne es zu wollen, die geſetzwidrigen Abſichten
Die neuen Ferngas=Berkräge
Fim
ich
Zuſtertmung des Auffusksrafes.
In der geſtern hier ſtattgehabten Aufſichtsratsſitzung der
Hekoga wurde bei drei Stimmenthaltungen gegen
eine Stimme folgender Beſchluß gefaßt:
„Der Aufſichtsrat nimmt zuſtimmend Kenntnis von den
Ver=
handlungen, die ſeit der letzten Sitzung des Aufſichtsrates
an=
fangs Januar lfd. Js. von dem Vorſtande geführt wurden.
Der Aufſichtsrat iſt mit den Vertragsentwürfen in der
nun=
mehr vorliegenden Faſſung — vorbehältlich des einen mit der
Saar noch ſchwebenden Punktes hinſichtlich des Gebietes IV—
einverſtanden und empfiehlt ſie der Generalverſammlung zur
Annahme.”
— „Die verſammelten Vertreterinnen des Reichsverbandes der
Hausfrauenvereine geben ihrer Ueberzeugung dahin Ausdruck, daß die
Einführung des elektriſchen Betriebs in den Haushalt aus hygieniſchen,
kulturellen und volkswirtſchaftlichen Gründen mit allen Mitteln zu
fördern ſei und vor allem das wirkſamſte Mittel iſt, den deutſchen
Hau=
frauen ihren ſchweren Beruf zu erleichtern und ihnen Zeit und Kräfte
freizumachen für Betätigungen neben der eigentlichen Hausarbeit, die
für das Volkswohl wichtig ſind, insbeſondere die Kindererziehung und
die Pflege des Körpers und des Geiſtes. So lautet eine Erklärung, die
im September des Jahres 1927 anläßlich der Arbeitstagung des
Reichs=
verbandes Deutſcher Hausfrauenvereine einſtimmig abgegeben wurde.
Dieſe wichtige Entſchließung beweiſt, daß die Elektrizität als edelſte
aller Energieformen dazu berufen iſt, der Hausfrau einen Teil ihrer
ſchweren Alltagsarbeit abzunehmen und ihr als ſtete Dienerin zur Seite
zu ſtehen. In keiner neuzeitlich eingerichteten Küche ſollten daher der
elektriſche Herd und der elektriſche Heißwaſſerſpeicher fehlen. Wie
ein=
fach und ſauber nun eine derart eingerichtete Küche arbeitet, wird Frl.
Hellwig in dem heute abend 8 Uhr im Heaghaus ſtattfindenden Vortrag
„Der elektriſche Herd in der neuzeitlichen Küche” zeigen. Es ſei noch
darauf hingewieſen, daß im Bratofen ein Oſterlamm zubereitet wird,
von deſſen beſonderer Schmackhaftigkeit ſich die Beſucher des Vortrages
durch die zur Verteilung kommenden Koſtproben überzeugen können.
-8ckeves Haan
—
PIXAWON
Fhampoon 30 ℳ
— Petrusgemeinde — Männer=Vereinigung. Es kam ſo, wie
er=
wartet: Der Vortrag von Herrn Kunſtmaler und Zeichenlehrer Eckert
in der letzten Monatsverſammlung über „Ludwig Richter, den Maler
deutſcher Innerlichkeit”, gab reiche Anregung zu Vergleichen mit dem
vor zwei Monaten von Herrn Pfarrer Köhler geſchilderten Lebenswerk
Rudolf Schäfers. Dabei trat unzweifelhaft hervor, daß letzterer auf
den Schultern Ludwig Richters ſteht, „wenn auch ſeine ſelbſtändige
Eigenart durchaus anerkannt werden muß. Herr Zeichenlehrer Eckert
wies in ſeinem Vortrag einleitend darauf hin, wie notwendig es heute
bei der Gefährdung der Seele unſeres Volkes ſei, einzutreten für den
Schutz von deutſcher Art und deutſch=chriſtlicher Kunſt. Der Redner
verſtand es meiſterhaft, durch eine in knappen Zügen gehaltene
Dar=
ſtellung des Werdegangs des Künſtlers — beſonders während ſeiner
Romfahrt — die tiefſten Quellen ſeiner Kunſt (Chriſtentum,
Deutſch=
tum) klarzulegen. So waren die Gemüter aufs beſte vorbereitet zur
Aufnahme der in vorzüglicher Wiedergabe vorgeführten zahlreichen, gut
ausgewählten Lichtbilder, die einen umfaſſenden Einblick in das reiche
Schaffensgebiet Ludwig Richters vermittelten. Vortreffliche
Ausdeu=
tungen der Bilder, die häufig den ſelbſtſchaffenden Künſtler verrieten,
machten die Betrachtung der Bilder zu einem beſonderen Genuß.
Rei=
cher Beifall der zahlreich Erſchienenen lohnte dem Redner. Möge der
Wunſch des Herrn Eckert ſich nun erfüllen: Daß ſich doch wieder recht
viele erfüllen ließen von dem im Werke Ludwig Richters ſich
offenbaren=
den chriſtlichen und deutſchen Geiſte zum Heil und Segen fürs liebe
deutſche Vaterland.
der Demonſtranten, indem ſie unbewußt deren Zahl vergrößern, deren
Abſicht alſo dadurch größere Stoßkraft verleihen und ihnen
Gelegen=
heit geben, falls es brenzlich wird, unter der Menge zu verſchwinden,
ſchließlich auch beim Waffengebrauch der Polizei den Schuldigen Deckung
gewähren. Endlich werden ſie häufig, wenn die Polizei durch
Unruhe=
ſtifter gezwungen wird, gegen die Menge vorzugehen, von dieſem
Vor=
gehen mitbetroffen, dadurch im Bewußtſein ihres Unbeteiligtſeins in
eine ärgerliche Stimmung gegen die Beamten und damit gegen die
geſetzliche Staatsgewalt hingeriſſen, die ihnen urſprünglich durchaus
fern lag. Es liegt oft geradezu in der Abſicht von umſtürzlerichen
Elementen, auf dieſe Weiſe ihre an ſich geringe Zahl durch Mitläufer
aus der Menge zu vermehren.
Außer den Neugierigen gibt es noch eine Sorte Menſchen, die bei
ſolchen Gelegenheiten der Polizei ihre Tätigkeit unnütz erſchweren. Es
ſind dies die, die abſolut ihren Dickkopf durchſetzen wollen. Zwei
Bei=
ſpiele aus der Praxis mögen dies erläutern. „Ich muß in die Obere
Wilhelminenſtraße, laſſen Sie mich durch!” ſo rief erregt ein Herr den
Polizeibeamten zu, die einmal aus irgendeinem Anlaß die untere
Wil=
helminenſtraße am alten Palais ſperrten, und war ſehr erſtaunt und
verärgert, als ihm erklärt wurde, daß er durch die Grafenſtraße nach
ſeinem Ziel genau ſo gut kommen könne und dadurch kaum eine einzige
Minute verliere. Als einmal in der Altſtadt ſogar geſchoſſen wurde,
wollte ein junges Ehepaar von der Landgraf=Georg=Straße her abſolut
durch die geſperrte Langgaſſe zum Theater, und es koſtete große Mühe,
ihm klar zu machen, daß ein Weg durch die nicht geſperrten Straßen
zwar 3 bis 4 Minuten Umweg bedeute, dafür aber ohne Lebensgefahr
möglich ſei. Nur unter lautem Schimpfen auf die böſe Polizei zog
das Pärchen ſchließlich ab.
Alles in allem iſt es nötig, an den vernünftigen und anſtändigen
Teil des Publikums, und das iſt doch wohl der größte, die dringende
Mahnung zu richten, bei erregten Demonſtrationen oder gar Unruhen
ſich zu entfernen, um ſich ſelbſt nicht unnütz in Gefahr zu begeben, der
Polizei ihr ohnehin ſchwieriges Amt nicht zu erſchweren und ſich nicht
unbewußt zu Mitteilnehmern und Unterſtützern geſetzwidriger
Hand=
lungen zu machen.
Der 2. H.P. zur kulkurpolikiſchen Lage.
90 Führer der Kaufmannsgehilfen im rhein=mainifchen
Wirtſchafts=
gebiet erörterten anläßlich einer Schulungstagung in Frankfurt a. M.
ganz beſonders die kulturpolitiſche Lage. Das Ergebnis dieſer
Erörte=
rung kommt in folgenden Sätzen zum Ausdruck:
Die Zerriſſenheit des deutſchen Volkes und die Uneinigkeit der
ein=
zelnen Schichten verhindert ein kulturell wertvolles Volksleben. Die
Ueberwindung unſerer Schwierigkeiten wird nur möglich ſein, wenn
alle Kreiſe des privaten und öffentlichen Lebens ernſthaft an die
Be=
wältigung der notwendigen Aufgaben herangehen. Wichtigſte
Voraus=
ſetzung erſcheint uns die Erhaltung eines geſunden deutſchen
Fami=
lien=Lebens. Ein inhaltsreiches, gemütvolles Familien=Leben iſt
aber nur in einwandfreien, geſunden Wohnungen mit ausreichenden
Räumen möglich. Daher iſt die Beſchaffung neuer
Woh=
nungen und die Errichtung neuer Siedlungen immer noch unbedingt
erforderlich. Die Führerſchaft des D.H.V. nahm mit Befriedigung
davon Kenntnis, daß die vom Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=
Verband beſonders ſtark geförderte Gemeinnützige Aktiengeſellſchaft für
Angeſtellten=Heimſtätten (Gagfah) im ganzen Bezirk eifrig an der
Ver=
wirklichung dieſer Aufgabe arbeitet und z. B. in Frankfurt a. M. bis
zum Herbſt eine Siedlung mit rund 200 Wohnungen fertig ſtellen
wird. Die Verſammlung anerkennt die Aufgaben einer Gemeinſchaft,
eigene Ortsgruppen=Heime zu errichten. Im Laufe der letzten 1½
Jahre konnte der D.H.V. im Bezirk insgeſamt 21. Heime errichten,
während 4 weitere Heime in den nächſten Wochen fertig werden. Die
an dieſe Heime geſtellten Anforderungen und Erwartungen haben ſich
voll erfüllt. In ihnen ſind allgemein= und berufsbildende
Veranſtal=
tungen und die Pflege edler deutſcher Geſelligkeit möglich, wird aber
auch die Erziehung der Kaufmannsjugend eifrig betrieben. Für die
Kraft und Stärke kommender Generationen, die große Aufgaben zu
er=
füllen haben, iſt die Erziehung unſerer Jugend beſonders
wichtig. Der D.H.V. erfaßt zurzeit 4500 männliche
Kaufmannslehr=
linge ſowie einige tauſend Jugendlicher im hieſigen Bezirk. Er lehnt
eine gemeinſame Erziehung der Geſchlechter ab, da nur in der
Einzel=
erziehung die männliche Kaufmannsjugend eine ihrer Art entſprechende
Entwicklung nehmen kann.
Es kommt darauf an, die männlichen Tugenden in den
Kaufmanng=
jungen zu entwickeln.
Der heutigen jungen Generation wird es nach Anſicht der
Führer=
ſchaft des D.H.V. erſt dann gelingen, die großen Aufgaben zu
er=
füllen, die ſie ſpäter im Volksleben zu überwinden hat.
Volkshochſchule. Am Sonntag, den 13. April, findet unſere erſte
Wanderung zur Beobachtung der Vogelſtimmen
ſtatt. Die Teilnehmer treffen ſich um 7 Uhr in der Jahnſtraße,
Ein=
gang Orangeriegarten. Teilnehmerkarten zu 50 Pfg. auf der
Geſchäfts=
ſtelle der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17.
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Heintches Tangsstarüer.
11. April 19.30—22.,15 Uhr
Don Giovanni
D 26, T, Gr. 1, 7 u. 8
Preiſe 1.00—10.00 Mk. 20—22 Uhr
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Preiſe 1.00 — 5.00 Mk. Samstag,
12, April 19.30—22.30 Uhr
Die Fledermaus
Volksvorſtellung.
Preiſe 0.60—6.00 Mk. 20—22.30 Uhr
Der Kaiſer von Amerika
R12 (Darmſtädter Volks=
bühne) Gruppe 1—4.
Preiſe 1.20—6.00 Mk. Sonntag,
13. April 18—22 Uhr
Lohengiin
H 11 (Bühnenvolksbund)
Preiſe 1.20—12.00 Mr. 20—22 Uhr
Die andere Seite
F 10, 8 10 (Darmſtädter
Volksbühne), Gruppe1 u. 2.
Preiſe 1 20—6.00 Mk. Montag,
14. April 20—22 Uhr
Konzert der Liedertafel Keine Vorſtellung Dienstag,
15, April 20—22 Uhr
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Kapitän Seott
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DARMSTADT
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LUDWIGSTRASSE 13
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Freitag, den 11. April 1930
Nummer 101
Vorſtandsſitzung des Verkehrsvereins Darmſtadt.
Das neue Darmſtädter Verkehrsbureau. — Ausſtellungen im Jubiläumsjahr.
Das Niebergall=Denkmal. — Verkehrswünſche.
Der Verkehrsverein hielt geſtern abend in der „Krone‟
eine Vorſtandsſitzung ab, die in erſter Linie wiederum das neue
Verkehrsbureau zum Verhandlungsgegenſtand hatte.
Der Vorſitzende Herr Stemmer begrüßte die Anweſenden,
be=
ſonders den neu in den Vorſtand gewählten Herrn Prof. Dr. Köſer.
Er berichtete dann über die Verhandlungen wegen der Miete eines
neuen Lokals als Verkehrsbureau. Nachdem verſchiedene
Verhandlun=
gn, von denen mehrfach auch in der Preſſe berichtet wurde, vergeblich
gepflogen wurden, iſt nunmehr ein Teil der Unionbank in
Darm=
ſtadt gemietet worden, und zwar vorerſt auf ein Jahr. Hier wird
alſo demnächſt das Verkehrsbureau eingerichtet werden. — Aus dem
Bericht des Vorſitzenden iſt weiter intereſſant: Der Vorſtand hat
ver=
ſchiedenen in der Oeffentlichkeit ſtehenden Perſonen ebenſo wie
Geſchäfts=
inhabern zu Geburtstagen und Jubiläen Glückwünſche übermittelt. —
„Darmſtadt im Blumen= und Pflanzenſchmuck” iſt
wie=
der ins Leben gerufen worden, und der Vorſitzende tritt warm dafür
ein, gerade jetzt, im Jubiläumsjahr, ſich wieder an dieſem Wettbewerh
zu beteiligen, damit der Eindruck des Straßenbildes wieder wie früher
durch Blumenſchmuck verſchönt wird. — Von angeſtrebten
Verkehrsver=
beſſerungen iſt mehrfach berichtet worden. Die Herausgabe eines
Odenwaldführers iſt weiter gefördert worden, ſo daß mit dem
Erſcheinen in abſehbarer Zeit gerechnet werden kann. Die
Relief=
karte Odenwald und Bergſtraße hat ſich ſehr gut eingeführt und
die Nachfrage nach dieſer guten Propagandakarte ſteigt ſtändig. Der
Heſſenkalender wird auch in dieſem Jahre in neuer und
wie=
derum ſchönerer Ausgabe erſcheinen. Sein reicher Bildſchmuck hat ſich
als gutes Propagandamittel erwieſen. Jede neue Ausgabe wird neue
Bilder erhalten. Das Schmerzenskind iſt nach wie vor der
Palais=
garten. Immer noch hat ſich keine Löſung gefunden, die zur Zeit
auszuführen iſt. Doch iſt wenigſtens Ausſicht vorhanden, daß die Mauer
ſoweit niedergelegt wird, als ſie nicht als Stützpunkt ſtehen bleiben muß,
und daß die beiden Bulldogghäuschen verſchwinden. — Die
elektri=
ſche Bahn nach der Bergſtraße und Ober=Ramſtadt iſt
erheblich der Verwirklichung näher gebracht worden. Darüber wurde
mehrfach bereits in der Preſſe berichtet. Verſchiedene Klagen über die
Unzuverläſſigkeit der Autodroſchken wurden der
Poli=
zei übermittelt. In den ſeltenſten Fällen kann da Abhilfe geſchaffen
werden, wenn nicht die betreffende Nummer der Polizei mitgeteilt
wer=
den kann. Auch die Neueinrichtung von Nachtbriefkaſten, d. h.
Briefkaſten, die ſpät nachts noch geleert werden, iſt bereits erwähnt
worden. Dagegen konnte die Einrichtung von öffentlichen
Fern=
ſprechzellen in den 7 Polizeirevieren nicht erreicht
wer=
den. Weiter berichtete der Vorſitzende über Verſchiedenes, das erreicht
oder nicht erreicht wurde, das aber auf jeden Fall beweiſt, wie energiſch
und aufmerkſam der Verkehrsverein alles verfolgt und propagiert, was
irgendwie der Stadt und ihrem Verkehr fördernd ſein kann.
Ueber die Vorarbeiten und über den Umfang der 4.
Internatio=
nalen Studentiſchen Meiſterſchaften berichtet Herr
Fiſcher. Nach ſeinem Bericht wird dieſe ſportliche Veranſtaltung
an Umfang und Bedeutung nur noch von der Welt=Olympiade
über=
troffen, die zu erhalten für Deutſchland kaum von 1940—50 möglich
ſein wird. Die deutſche Studentenſchaft allein wird mit 4000 Mann
vertreten ſein. Dazu kommen die Ausländer, von denen jetzt ſchon an
1000 gemeldet ſind. Dringend nötig iſt immer noch di
Bereitſtellung von Privatzimmern. Die Bergſtraße bis
Bensheim iſt bereits belegt.
Herr Oberregierungsrat Krebs berichtet über die Abſicht einer
großzügigen Werbung für Heſſen angeſichts des in dieſem Sommer in
Ausſicht ſtehenden ungewöhnlich ſtarken Ausländerbeſuchs in
Deutſch=
land, gelegentlich der Oberammergauer Feſtſpiele, der Dresdener
Aus=
ſtellung und anderer Veranſtaltungen. Es ſoll ein wirkſamer Proſpekt
etwa mit einer Karte „Autofahrten durch Heſſen” herausgegeben
wer=
den, der in den betreffenden Städten den Ausländern ausgehändigt
werden ſoll, vor allem in Oberammergau.
In der Debatte über den Bericht des Vorſitzenden teilt Herr
Re=
gierungsrat Dr. Kayſer mit, daß von vielen Beſchwerden betreffs
Uebervorteilung durch Autodroſchken nur wenige ſich als berechtigt
her=
ausgeſtellt haben. Jedenfalls iſt erforderlich, ſtets die Nummer der
Droſchke anzugeben. Was die öffentlichen Fernſprechſtellen in
den Polizeirevieren betrifft, ſo iſt das aus dienſtlichen
Grün=
den ſchon nicht gut möglich. Doch können auch ohnedies in
dringenden Fällen die Fernſprecher auf den Poli=
Orpheum.
Gaſtſpiel der Berliner Senſations= und Lachbühne.
Nach der erfolgreichen Aufführung des ſpannenden
Kriminal=
ſtückes „Der Mann, der ſeinen Namen änderte” führte die
Ber=
liner Senſations= und Lachbühne geſtern erſtmalig den
zugkräfti=
gen und pointereichen Schwank „Sie mußheute noch raus!“
von Eugen Burg und Otto Härting auf. Das Enſemble zeigt, daß
es auch bei der heiteren Muſe zu Hauſe iſt und einige Stunden
herzerfriſchende Heiterkeit und Fröhlichkeit zu vermitteln verſteht.
Der außerordentlich humoriſtiſche Inhalt iſt kurz der, daß eine
zweimal mit Erfolg geſchiedene, temperamentvolle Frau Bella
nach dreijähriger Abweſenheit im Ausland nach Berlin zurückkehrt
und ihren erſten Mann, von dem ſie nicht weiß, daß er inzwiſchen
wieder glücklich verheiratet iſt, beſuchen will, denn ſie hat „
ſelbſt=
verſtändlich” nach ſo langer Zeit Sehnſucht nach ihm. Die junge
Frau, die nichts von der erſten Ehe ihres geliebten Karlheinz weiß,
ſoll nun, um ihre Nerven zu ſchonen, nichts von der früheren Ehe
erfahren. Frau Bella tritt als „Couſine” im Hauſe ihres früheren
Gemahls auf, trifft dort ganz zufällig auch ihren zweiten Mann,
von dem ſie ebenfalls geſchieden iſt — denn die Welt iſt
bekannt=
lich klein und rund, und Spaß muß ſein! —, verdreht einem
glühenden Liebhaber den Kopf und verlobt ſich ſchließlich mit
einem ſeriöſen alten Baron. Die Lunte von der Bombe brennt
mit wechſelnder Schnelligkeit, man denkt alle Augenblick die
Kata=
ſtrophe iſt da, als aber die Bombe endlich zum Platzen kommt,
ergibt ſich eitel Freude, Glück und Verſöhnung, bzw. Verlobung.
Der Schwank iſt reich an originellen Momenten und humoriſtiſchen
Einfällen und wirkt auf die Zuſchauer außerordentlich erheiternd.
Die Rollen ſind ſehr gut verteilt. Georg Paulſen zeichnet
einen in die Situation paſſenden Baron, Paul Herm gibt den
Typ eines treuen, verängſtigten Ehemannes, der in dauernden
zeirevieren benutzt werden; zum Beiſpiel zum Herbeirufen
von Aerzten, Hebammen uſw. — Eine neue Verkehrsordnung für
Darmſtadt iſt fertiggeſtellt; es ſind nur noch einige wichtige Dinge dazu
zu regeln, wie zum Beiſpiel die Parkplätze uſw. Sobald dieſe Fragen
geregelt ſind, wird die Verkehrsordnung in Kraft geſetzt werden.
Die Herren Oberregierungsrat Krebs und Geheimrat Berndt
berichten über Verkehrswünſche betr. die Heag und die Straßenbahn und
über Automißſtände namentlich in der Richtung, daß bei Anforderungen
Autos nicht vom nächſtgelegenen Halteplatz, ſondern von einem weiter
gelegenen geholt werden, um höheren Preis zu erzielen. Wenn die
Heag Autobusverbindungen (Widmannſtraße!) wieder eingehen ließ, ſo
liegt das daran, daß das Publikum dieſe neuen Linien tatſächlich nicht
genügend benutzt hat. Leider ſteht auch noch eine
Fahrpreis=
erhöhung in naher Ausſicht. Ab 16. April ſoll der Tarif um 5 Pf.
erhöht werden. Allerdings iſt dieſe Tariferhöbung wirtſchaftlich
berech=
tigt. Im Intereſſe der Heag allerdings ſowohl wie der Paſſagiere liegt
es, wenn die Kurzſtreckenfahrer möglichſt billig fahren. Dafür
möge der Verkehrsverein ſich noch einſetzen. Vor allem die
Fahrſchein=
hefte ſollten verbilligt werden.
Herr Dr. Moeßner iſt ebenfalls der Anſicht, daß die
Tarif=
erhöhung auf den 20 Pfennigtarif nicht zu umgehen ſein wird. Faſt
alle Städte ſind in dieſer Nichtung ſchon vorangegangen. Die Heag
ſollte aber ihr Fahrplan=Netz öfters veröffentlichen, da viele Paſſanten
den Verkehr der Autobuſſe nicht oder nicht genügend kennen. Das wird
von Herrn Dr. Wilbrandt unterſtützt.
Anregungen von
Ge=
heimrat Berndt ſollen zum Antrag erboben und der Heag eingereicht
werden.
Herr Roh. Schneider berichtet über das
Nieber=
gall=Denkmal. Hierfür liegt neuerdings ein Entwurf Walbe=
Habicht vor. Es fehlt noch ein verhältnismäßig kleiner Betrag, der noch
aufgebracht werden muß. Es beſteht Hoffnung, daß das Denkmal noch
im Jubiläumsjahr aufgeſtellt werden kann. Der Verkehrsverein wird
zu dem jetzt vorliegenden Entwurf ebenfalls 300 Mark beitragen.
Lebhafte Klagen werden geführt über die Eingänge zu der
umge=
bauten Poſt mit den verkehrshindernden Reklamekäſten. Es ſollen
hier=
zu entſprechende Schritte eingeleitet werden.
Es ſoll auch angeſtrebt werden, gelegentlich der Studenten=
Meiſter=
ſchaften eine Zeppelin=Landung in Darmſtadt zu
er=
reichen.
Ueber das Verkehrsböro und deſſen neuen Leiter wird dann
ein=
gehender verhandelt. Das Büro ſoll, wie man bemerkt, in einem Teil
der Unionhank, Ecke Rhein= und Saalbauſtraße, untergebracht werden.
Der neue Leiter iſt, vorerſt probeweiſe, engagiert. Das reiſende
Publi=
kum wird dringendſt erſucht, nunmehr ſeine ſämtlichen Beſorgungen, vor
allem Fahr= und Schlafwagenkarten, ausſchließlich durch das Darmſtädter
Verkehrsbüro erledigen zu laſſen. Schon jetzt iſt die Inanſpruchnahme
des Verkehrsbüros ſehr ſtark geſtiegen. Wenn das neue Büro
eingerich=
tet iſt, können tatſächlich alle Verkehrs= und Reiſewünſche hier befriediat
werden. B’s zur vollſtändigen Verlegung ſoll das derzeitige Büro noch
beibehalten werden, wenn auch ausſchließlich zum Verkehr von
Fahr=
korten. Es beſteht Ausſicht, ein geeignetes Lokal im Zentrum der Stadt
zu erhalten, ſodaß die Unionbank nur ein Proviſorium bleibt, vorerſt
auf ein Jahr.
Es wird beſchloſſen, die Hauptverſammlung im Mai abzuhalten.
Zu „Anregungen” weiſt Herr Fiſcher auf die Gefährlichkeit des
derzeitigen Zuſtandes des Ernſt=Ludwigsplatzes hin, wo beſonders die
Halteſtellen der großen ſtädtiſchen Autobuſſe eine ſtarke Verkehrsgefahr
bilden. Weiter regt Herr Fiſcher ein Preisausſchreiben an zur
Erlan=
gung von guten Darmſtädter Aufnahmen, an denen z. Z. tatſächlich ein
großer Mangel herrſcht. Von verſchiedenen Seiten wird darauf
hinge=
wieſen, daß Aufnahmen genügend vorhanden ſind, daß ſie nur
zentrali=
ſiert werden müſſen. Weiter wird gefordert, an derartigen Ausſchreiben
auch Künſtler, in erſter Linie Zeichner, zu beteiligen, um auch Bilder
von künſtleriſchem Wert zu erhalten.
Herr Oberregierungsrat Emmerling berichtet über
Ausſtellungs=
abſichten im Jubiläumsjahr und über die Herſtellung der Kunſthalle am
Rheintor zu dieſen Zwecken. In der Kunſthalle wird die alte
Darm=
ſtädter Kunſt gezeigt werden, etwa von 1700—1850, während die
Mathil=
denhöhe eine Ausſtellung von 1850 bis heute bringen wird Ueber
letztere berichtet Herr Prof. Adolf Beyer. Ueber beide Ausſtellungen
werden demnächſt weitere Veröffentlichungen folgen.
Gegen
Mitter=
nacht ſchloß der Vorſitzende die angeregte Verſammlung.
M. St.
Nöten ſchwebt, ausgezeichnet wieder, Otto Albrecht ſtellt einen
verſtändnisvollen Freund dar, und Bernhard Roſen beherrſcht
treffend die nicht leichte Rolle des („halbverrückten”) Onkels. Die
beiden Damenrollen finden in dem ausgeglichenen Spiel der
ſeriöſen jungen Frau Thea (Elſe Burghoff) und der
tempera=
mentvollen und ſprühenden Frau Bella (Biggi Clewe) als
Kontraſt zwei hervorragende ſchauſpieleriſche Vertreterinnen. Auch
die Nebenrollen ſind ſehr gut beſetzt.
Die Zuſchauer konnten über den luſtigen Schwank herzlich
lachen und ſpendeten der glänzenden Darſtellungskunſt des
Enſembles lebhaften, wohlverdienten Beifall.
Ein Primaner als Lebensretter. Dem Sohn des
Miniſterial=
rats Dr. Edward bei der Heſſiſchen Geſandtſchaft in Berlin,
Man=
fred Edward, wurde vom Preußiſchen Staatsminiſterium die
Rettungsmedaille mit Band verliehen. Die Auszeichnung
wurde dem Primaner jetzt bei einer Schulfeier vor den Oſterferien
überreicht. Edward hat am 13. Dezember abends unter mutigem
Lebenseinſatz aus dem Teltow=Großſchiffahrtskanal ein Kind vom
Er=
trinken gerettet.
— Der Internationale Hotelführer 1930, herausgegeben vom
Inter=
nationalen Hotelbeſitzer=Verein (gegründet 1869) Köln, erſchien ſoeben.
Er enthält die Preiſe und Komfortangaben der führenden Hotelbetriebe
in 37 Ländern der Welt und ſtellt ein geeignetes Reiſehandbuch dar.
Bei den führenden Reiſebureaus kann der Hotelführer koſtenlos
be=
zogen werden.
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Autüiangn zur Eitzt
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Ne n
Luesgen Aatobiet.
* Die Landfriedensbruchaffäre in Worms.
Re
Zur heutigen Verhandlung am Bezirksſchöffengericht Darmſt
P. In der bekannten Landfriedensbruchaffäre in Worms iſt Ter
eict
zur Hauptverhandlung vor dem Erweiterten Bezirksſchöffengericht
Darmſtadt für den heutigen Freitag und folgende Tage anbergumt
Angeklagt ſind 20 Perſonen: 1. der 26jährige A. L. Dehoff, 2. der
jährige Johann Fries, 3. der 27jährige Wilhelm Gräf, 4. der 321
Karl Moſel, 5. der 26jährige Ludwig Georg Schneider, 6. der 321
Heinrich Wihler, 7. der 33jährige Wilhelm Wihler, 8. der 43iä
J. Zimmermann, 9. der 36jährige A. G. Bayerbach, 10. der 2
Rie
Konrad Fey, 11. der 28jährige W. Haas, 12. der 24jährige H. He
mehl, 13. der 22jährige H. Jeck, 14. der 26jährige E. Lens, 15.
25jährige R. Leinhaas, 16. der 52jährige Heinrich Myll, 17. der
W Se
jährige W. Neubauer, 18. der 17jährige W. Neubauer, 19. der 17=
RA e
Hermann Kayſer, 20. der 20jährige Guſtav Taraſchewſki — ſär
Belkt. e
Arbeiter — in Worms wohnhaft, ferner der 38jährige preußiſche
muniſtiſche Landtagsabgeordnete Oskar Müller in Frankfurt a. M
Fünf der Angeklagten befinden ſich in Unterſuchungshaft, 13, dart
der Angeklagte Müller, ſind vorbeſtraft. Die Anklage lautet auf 9
friedensbruch, tätlichen Widerſtand gegen die Staatsgewalt, Störung
öffentlichen Ruhe und Ordnung, Sachbeſchädigung uſw. Die A
klagten werden beſchuldigt, am 10., 13. und 14. Januar dieſes Jo
in Worms an Zuſammenrottungen von Menſchenmengen teilgenon
zu haben, welche mit vereinten Kräften der Polizei bei der dienſtl
Durchführung von Anordnungen der Verwaltungsbehörde mit Ge
oder Bedrohung mit Gewalt Widerſtand leiſtete. Die Angekle
Müller, Lenz, B. Wihler und W. Wihler ſind weiterhin der Aä
führerſchaft und des Aufruhrs durch aufpeitſchende Reden an die M
angeklagt. Müller ferner der Aufforderung der Menge zum Ung
ſam gegen Geſetze und rechtsgültige Verordnungen. Nach dem Erge „Hicmüühr i
der Ermittelungen der Staatsanwaltſchaft, liegt der Anklage folge
Tatbeſtand zu Grunde: Am 10. Januar d. Js. fand in Worm=
Anſchluß an eine Erwerbsloſenverſammlung ein Demonſtratior 7u fruhion de
ſtatt. Die Demonſtranten durchzogen verſchiedene Straßen, bri
und johlten und ſchimpften gegen die Regierung und die Polizei, gſte md 5a
Ausſchreitungen in größerem Maße zu befürchten waren, hielt e.
Polizei für ihre Pflicht, den Zug aufzulöſen. Dabei wurde der P.Pm
Unterbrit
Widerſtand geleiſtet. Am 13. Januar fand in einem Saale aber FXſ4hrmzat
eine aus 400 Perſonen beſtehende Erwerbsloſenverſammlung ſtatt.
zütug der Straf
Nückſicht auf die zu erwartenden Ausſchreitungen verbot die Polize
1uch dr Landskronſt:
in der Verſammlung angekündigten wiederholten. Demonſtratior T2/uffür Snaße, St
und ließ das Verbot der Verſammlung bekanntgeben. Der Land fLaugx füchlmen f!.
abgeordnete Müller=Frankfurt a. M. forderte die Verſammlung
Raer
Fz 13.A
des Polizeiverbotes zu einer Straßendemonſtration auf, an der Km0 1 Miteilungen.
etwa 1000 Perſonen beteiligten. Als die Polizei auf dem Mark
Tän md Freundes.
abermals auflöſen wollte, hielt Müller eine aufpeitſchende Nede
Si Pm ſetzten
forderte, die Verſammlung auf, dem Befehl der Polizei nicht
zu leiſten. Dabei ſoll er die Ausrufe gebraucht haben: „Nieder mi Wuo
Kauf
Polizei, alles hierbleiben!” Müller habe dann, wie die Anklagef /=h
beſagt, die Menge weiterhin zum Widerſtand und zum Angriff al Hak Aſutzag ſohvie
Käufenen Abends
Polizei aufgefordert. Nach der polizeilichen Feſtnahme Müllers
FEalz unch ae übrig
die Menge, unter der ſich die Angeklagten befanden, der polize
Aufforderung zum Weitergehen keine Folge, ſondern ging geger Fu/4259 zeht.
bürling, der die
Polizei zum tätlichen Angriff über. Bei dieſer Gelegenheit wurde
mu in
Reihe der Angeklagten feſtgenommen und der Marktplatz mit P
geräumt. Am Spätnachmittag und Abend wiederholten ſich die /2mmm
Krei=
ruhen in verſchiedenen Straßen der Stadt, wobei Schaufenſter Fſch, i ügerunde.
jüenn
ſchlagen, auf die Polizei mit Pflaſterſteinen und Flaſchen geworſen ſeſ,zen ßmichym
auch geſchoſſen wurde. Da die in Worms zur Verfügung ſteh
Polizeikräfte nicht ausreichten, die öffentliche Ruhe und Orduung
derherzuſtellen, wurde von der Staatsbehörde mit Zuſtimmung
Fän
Beſatzungsorgane eine Abteilung der Heſſiſchen Bereitſchaftspoliz F04 And
Reint afzugehen in
Darmſtadt zu Hilfe gerufen. Als in der Altſtadt und von einem
der alten Stadtbefeſtigung auf die Polizei geſchoſſen wurde, mußt Eatwitrn
daß
EAien gbt, d
die Polizei mit der Waffe wehren, wobei es auf beiden Seiten
letzte gab. Erſt nach Mitternacht war die Ruhe wiederhe=geſtell fr140 23 bewieſen
ſiugen in d
(leiche Unruhen haben ſich am 14. Januar zugetragen. Auch ar
mlet
ſem Tage wurde das Demonſtrationsverbot der Polizei von einor
Ail fr
als 1000köpfigen Menge nicht beachtet. Die Polizei wurde mit
rufen und Piſtolenſchüſſen empfangen. Bei der nun folgenden e
au
K
rung der Straßen wurden die Polizeibeamten mit Steinwürfen
Schüſſen bedrängt. Das Feuer mußte von der Polizei erwidert
aert le hm
FR Men
den. Erſt gegen Mitternacht war die Ruhe wiederhergeſtellt.
Zur Hauptverhandlung ſind 47 Zeugen, meiſt Polizeibeamte /27 Ind der
Darmſtadt und Worms, und eine Reihe von Kriminalbeamten gel F9/ zſſche ſymiſienget
Die Verteidigung liegt in Händen der Rechtsanwälte, Herbert A
Mil.
heimer=Mainz, Steinſchneider=Frankfurt a. M. und Pfeifer=Worm
Haplung ah.
die Oeffentlichkeit von Intereſſe dürfte ſein, daß ſämtliche Vertel
Der fmil
umndlit
von der Internationalen kommuniſtiſchen Roten Hilfe beſtellt w
u Aurich
ſind; ein Beweis, daß die kommuniſtiſche Parteiorganiſation bei
Wormſer Straßenunruhen die treibende Kraft geweſen iſt. Die
EieSnariter., Kal
Um eine
handlung dauert vorausſichtlich mehrere Tage. —
FI
R.
Durchführung der Verhandlung zu gewährleiſten und Störungen
n üieſem
Nadaumacher zu verhindern, ſind umfaſſende polizeiliche Abſperr Fi
Guzſammf=
nahmen getroffen worden.
lune g
Aus dem Gerichksſgal.
Aw. Ein junger Schneider aus Darmſtadt und ſeine Frau
ſich am Donnerstag vor dem Bezirksſchöffengericht wecen fortgef
Mißhandlung des dreijährigen unehelichen Kindes des Mannes zu
antworten. Das Kind, das in das Darmſtädter Kraukenhaus ein
fert wurde, hatte am ganzen Leib Hiebſpuren, blaue Flecken
außerdem einen Schädelbruch. Der Angeklagte hat das Kind im
vember vorigen Jahres von der Kindesmutter geholt, und behaf
die Verletzungen rührten noch von jener her. Dagegen bekunden
gen, daß das Kind ſehr oft geſchlagen worden ſei. Auch der Arz
kundet, die Verletzungen ſtammten aus allerletzter Zeit und ſeien
Teil mit gefährlichen Werkzeugen, Stock u. ä., beigebracht. Von
Schädelbruch könne man das mit Beſtimmtheit nicht ſagen, doch
aller Wahrſcheinlichkeit nach auch nicht alt. Im übrigen ſei das
verlauſt und unterernährt geweſen. Das Gericht verſagte den
Angeklagten mildernde Umſtände und verurteilte beide zu je
Monaten Gefängnis.
Ein Bauhilfsarbeiter aus Raunheim bei Rüſſelsheim ſtand !
Diebſtahls im Rückfalle vor dem Bezirksſchöffengericht. Gleichzeitig
ſich ein Althändler aus Rüſſelsheim wegen gewerbsmäßiger Hehlel
verantworten. In der Fabrik in Raunheim waren im Dezember
gen Jahres beträchtliche Metalldiebſtähle vorgekommen. Der erſte
geklagte wurde am 5. Januar unter dem Verdacht, die Diebſtähle.
geführt zu haben, verhaftet. Er gibt auch zu, in der Weihnachls
ſich Meſſing=, Kupfer= und ſonſtige Metallebfälle angeeignet zu
um, wie er ſagt, ſeiner Frau und ſeinen Kindern Weihnachtsge
kaufen zu können. Dieſe Metallabfälle hat er dem zweiten An
ten verkauft. Dieſer hat ſie ihm abgenommen, obwohl er ſich
benken können, daß die Sachen aus Diebſtählen herrühren. Zuglt
des zweiten Angeklagten wird jedoch angenommen, daß es ſich uu
fache Hehlerei und um ein fortgeſetztes Delikt handelt. Der erſte
geklagte wird zu 7 Monaten Gefängnis, abzüglich 3 M0
Unterſuchungshaft, der zweite Angeklagte zu 250 Mk. Geldſ;
anſtelle von zwei Monaten Gefängnis verurteilt.
Stumpte, ungesund ausschende Haut?
66
D
Baln ver Wenlden Sie uie Tasene Seie
stellt Herr Rust in Hamburg fest
HerrRust, der
mo-
derne Kosmetiker,
dessen neuer Salon
auf daseleganteste
und bygienischste
eingericbtet ist.
„Wenn Sie wüßten, wieviele Seifen aus minderwertigen Oelen und ranzigen Fetten
hergestellt werden, dann würden Sie verstehen, warum der Wert der feinen Palm- und
Olivenöle, die in der Palmolive-Seife enthalten sind, so stark beront wird.‟ Palmolive-
Seife enthält keine anderen Fette, nur Pfanzenöle, die der zartesten Haut nicht schaden
können. „Voraussetzung für jede Schönheitspflege bilder die täglich zweimalige
Waschung mit Palmolive-Seife, deren feiner Schaum die Haut gründlich reinigr, zart
und frisch erhält.”
W Mrd Mr
HAMBIRG, Junsfernstieg 40
Freitag, den 11. April 1930
Seite 7
Mode Chevreau
beliebterLaufschuh
Hellmode Kalbleder
mit L. RV.-Absätzen
Rotbraun Boxkalf.
beste Rahmenarbeit
Sattelbraun Boxkalf, helle
Vorstöße, Rahmenarbeit
2 tmer
101.
eutſchland braucht 880 Millionen Oſtereier
Verbrauch an Hühnereiern iſt in keinem Lande ſo groß wie
Vielleicht deshalb, weil nirgends ſo viel Kuchen gebacken und
rd wie in Deutſchland. Zu Oſtern legen die Hühner (und die
n) die meiſten Eier, kein Wunder, daß ſie gerade um dieſe Zeit
ſten ſind. Jeder Deutſche, Kinder und Greiſe eingerechnet,
t jährlich ſeine 140 Hühneveier. Das ſind täglich 28 Millionen
Milliarden im Jahre. Da das Ei durchſchnittlich 15 Pf. koſtet,
alſo 1,53 Milliarden Mark für Eier aus. Eine ganz hübſche
Von dieſen 10,2 Milliarden Hühnereiern verbleiben 3,2
Mil=
ei den Erzeugern ſelbſt, alſo auf dem Lande 3,3 Milliarden
dsn die Bevölkerung der Städte verkauft, 3,2 Milliarden müſſen
dem Auslanbe einführen, wofür wir bei einem
durchſchnitt=
tkaufspreis von 10 Pf. 320 Millionen Mark über die Grenze
laſſen. Leider erzeugt Deutſchland immer noch nicht genügend
den eigenen Bedarf decken zu können, und das, obwohl die Zahl
egehühner feit dem Jahre 1913 von 63 Millionen auf 82
Millio=
gen iſt. Ein Huhn, das ſich „rentieren” ſoll, muß mindeſtens
im Jahre legen. Gute Hühner bringen es auf 180—200 Eier
Das deutſche Huhn legt aber im Durchſchnit nur 80 bis
Uite
zu Oſtern ſind billig, das weiß jede Hausfrau denn man
beharde n iomrs je für 10 Pf. oder noch billiger. So iſt es kein Wunder, daß
Die
mn 1 vielen Jahrhunderten zu Oſtern, am Feſt der Freude, gerade
iterhn t.7
Reden m d.
gesordnung zur Sitzung des Stadtrats am Mittwoch, den
mit Eiern nicht ſparſam umzugehen pflegt. Der Kinderglaube, daß der
Oſterhaſe den Hühnern helfen müſſe, weil ſie es ſelbſt nicht mehr ſchaffen
könnten, hat übrigens nur Eingang in Deutſchland gefunden. In den
Oſtertagen werden bei uns rund 850 Millionen Hühnereier aufgebraucht,
teils gegeſſen, teils verbacken, denn neben den Oſteveiern will jede
Fa=
milie auf ihren Oſterkuchen auf dem Frühſtückstiſch haben. Aber dieſe
Eier reichen nicht aus, und ſo ging man dazu über, Eier aus Schokolade,
Marzipan, Krokant und Pappe (gefüllt und ohne Füllung) herzuſtellen.
Eine ganze Induſtrie lebt davon. Lange Zeit vor Weihnachten werden
bereits die neuen Muſter gezeichnet und entworfen, damit die Kundſchaft
rechtzeitig beliefert werden kann.
Wenn man die ganz kleinen Eier, von denen Dutzende auf ein
Hühnerei (der Größe nach) gehen, wegläßt, ſo kann man annehmen,
daß für das Oſterfeſt in Deutſchland 350 Millionen Eier aus
Schoko=
lade, Marzipan und anderen Süßigkeiten hergeſtellt werden, wozu rund
300 000 Zentner Kakao, Zucker, Mandeln, Butter uſw. verwendet
wer=
den. Bei eiem durchſchnittlichen Verkaufspreis von 40 Pf. pro Süß=Ei
geben wir alſo 140 Millionen Mark zu Oſtern für Oſtereier aus.
Rech=
net man die oben erwähnten 850 Millionen Hühnereier mit einem
Ver=
kaufspreis von 10 Pf. hinzu, ſo kommt man auf eine Geſamtausgabe von
rund 225 Millionen Mark. Wir laſſen uns alſo das Oſterfeſt ſchon etwas
koſten. Dafür ſchmecken aber auch die Eier, echte und nachgemachte, in
dieſer Zeit ganz beſonders gut!
zut
Nach de
1930, um 17 Uhr im Rathaus: 1. Erhebung des Waſſergeldes
2. Einführung der Mietberechtigungskarten; 3. Feſtſetzun
ltigen Steuerausſchlagsſätze für das Rechnungsjahr 1929;
nagzey An4), der Fraktion der Sozialdemokratiſchen Partei, die Erhebung
meinen Notopfers im Reich betreffend; 5. Antrag der
Frak=
die Mui.
ſewerbe= und Handwerkervereinigung, die Gasfernleitung von
ein he!
nach Groß=Gerau betreffend; 6. Errichtung von 60
Woh=
ir Unterbringung von Exmittierten; 7. Ueberdeckung der
s Herrngartenkaffees; 8. Aenderung der Schlachthofordnung;
höhung der Straßenbahn; 10. Freigabe der
Frankenſtein=
ich der Landskronſtraße zum Anbau; 11. Fluchtlinienände=
Erbacher Straße, Stiftſtraße und Prinz=Chriſtiansweg; 12.
der Fluchtlinien ſüdlich der Straße B1 zwiſchen
Freiligrath=
igshöhſtraße; 13. Aenderung der Geſchäftsordnung für den
dtr 14. Mitteilungen.
ern= und Freundes=Abend des Bundes der Kaufmannsjugend
Bis zum letzten Platz war der Saal des Perkeo gefüllt, als
ei Ni=
Jugendführer Hans Dörr, die erſchienenen Ehrengäſte und
Niede
die Eltern der Kaufmannslehrlinge begrüßte. — Der
voran=
ſie An
Muſikvortrag ſowie auch elle übrigen Darbietungen des
ein=
n Ar
verlaufenen Abends waren getragen von dem eigenwüchſigen
Käüut
wie durch alle übrigen Gliederungen, auch durch die
Jugend=
zim iue des D.H. V. zieht. — Es gibt heute wohl kaum noch einen
lehrling, der die vorbildlichen Einrichtungen des D.H.V.
ſihent r)
jung einer vollwertigen Berufsausbildung nicht kennt. So
ftwlatz mu
n dem Kreisgeſchäftsführer, Kollegen Gegenwart, auch
olten ſt. 4
ein abgerundetes Bild der vom D.H.V. der Jugend des
Schaufent
ſchaffenen Hilfsmittel zu geben. — Die Jugend ſelbſt aber,
R e
elnen Einrichtungen in getreuer Befolgung ihres Leipziger
es: „Wir wollen an Leib und Seele ganze Männer werden
und M.4
eruf die Tüchtigſten ſein”, benutzt, ſie zeigte im weiteren
Zuſt
„reitſchaiz au 9 3 Abends ihr eigenes Ringen um Geſtaltung ihres Lebens,
nd von Be1 en, aufzugehen in ihrem Beruf. — Die junge Generation
wurde rkau4 nnsberuf weiß, daß es nur eine männliche Organiſation der
beiden e mss gehilfen gibt, die den ganzen Stand führen kann, und das
„V. Das bewieſen die vielen Beitrittserklärungen, die von
wiederhe
mc lehrlingen in den letzten Tagen vor dem Elternabend
ab=
igen. At.
izei von berr irden — Freudig zeigten die jungen Kaufleute in einem
he ſchauſpiel ihre Darſtellungskunſt. Derbfrohe Landsknechte
wurde
ix ildet ſchlaue Schreiber wußten ſie treffend zu ſchildern. —
folgen
Stein9 2 ſanze Veranſtaltung ging die Freude, mitarbeiten zu dürfen
olizei eh ine ewegung, die von ſo hohen Idealen getragen wird. — Alle
die dieſen Abend miterleben durften, werden ihre Söhne
Ne
Bund der Kaufmannsjugend im D.H.V. zuführen.
Handwerk in Baden.
Die letzte Nummer der Zeitſchrift „Das Badiſche
Hand=
werk” enthält einen Aufſatz über die Gewerbebücherei in
Karls=
ruhe, der im Hinblick auf die bevorſtehende Aufhebung des
Heſ=
ſiſchen Gewerbemuſeums und ſeiner Bibliothek von beſonderem
Intereſſe iſt. Danach ſah der Badiſche Staatsvoranſchlag für
1929/30 zur Erweiterung der Bibliothek einen Betrag von
16 000 RM. vor, der aber auf 12000 RM. jährlich herabgeſetzt
wurde. Die Büibliothek des Württembergiſchen Landes=
Gewerbe=
amtes in Stttgart hat einen Vermehrungsetat von 30 000 RM.
Im Leſeſaal zu Karlsruhe liegen über 300 Zeitſchriften zu freier
Benutzung auf. Der Leſeſaal wurde im Jahre 1929 von 22 036
Perſonen beſucht (Karlsruhe hat 155 000 Einwohner). In Heſſen
erklärt dagegen die Handwerkskammer in ihrem Amtsblatt, „daß
eine beſondere Bihliothek für das Gewerbe nicht erforderlich iſt”
Die Schuld an dieſem mangelnden Intereſſe trägt aber nicht das
Gewerbemuſeum.
— Oſterpaketverkehr. Die Poſt bittet, zur Vermeidung von
An=
häufungen und Verzögerungen die Oſterpakete und =päckchen möglichſt
frühzeitig aufzuliefern, ſie gut zu verpacken, die Aufſchrift haltbar
an=
zubringen, und den Beſtimmungsort, ſoweit notwendig, unter näherer
Bezeichnung ſeiner Lage, beſonders groß und kräftig niederzuſchreiben.
Auf dem Paket und Päckchen muß die vollſtändige Anſchrift des
Abſen=
ders angegeben und in das Paket ein Doppel der Aufſchrift gelegt
wer=
den. In den Päckchen ſind etwaige Hohlräume mit Holzwolle uſw.
aus=
zufüllen, damit die Sendungen bei der Beförderung in Säcken und beim
Stapeln nicht eingedrückt werden. Sie müſſen deutlich als „
Brief=
päckchen” oder „Päckchen” bezeichnet ſein.
Polize
Heſſiſche familiengeſchichtliche Vereinigung hält am
Diens=
erfudern April, abends 8.30 Uhr, im Hotel Prinz Karl ihre
Mo=
hSlſammlung ab. Der Vorſitzende, Regierungsrat Schäfer,
ſche de über familienkundliche Literatur berichten und eine größere
ilfe beſti hl /r Neuerſcheinungen vorlegen. — Gäſte können eingeführt
ganiſala 4t.
eſeu üt. — Teiter=Samariter Kolonne Darmſtadt. Durch miniſterielle
um uhnr ig der heſſiſchen Regierung iſt es der Arbeiter=Samariter=
Stönuines ch in dieſem Jahre geſtattet, in der Zeit vom 5. April bis
Hausſammlung vorzunehmen. Dieſelbe ſoll dazu
he Mck
Kolonne Gelegenheit zu geben, ſich Mittel für die
Beſchaf=
vo usrüſtungen ſowie Verbandmitteln zu beſchaffen. Es wird
B
alle Einwohner die dringende Bitte gerichtet, ihre Mithilfe
zu agen, da ſtaatliche Mittel nicht zur Verfügung ſtehen. Auch
eine Habe wird dankend entgegengenommen und für alle
Spen=
uus herzlichſt gedankt.
Mauc 2 Stenographenvereinigung „Gabelsberger‟ Darmſtadt unter=
Sonntag, 13. April, ihre nächſte Wanderung an die im
unſcl ck ſtehende Bergſtraße. Abmarſch pünktlich 8 Uhr ab Süd=
Rückfahrt abends ab Seeheim.
gungk1 Beſſunger Herrngartens.
in villkommen!
und
Weer
Re e
gemeinde 1848. In der Monatsberſammlung am
G
April, zeigt Herr Dr. Schmidt prachtvolle Lichtbilder
n ztaler und Stubaier Alpen.
Tageskalender für Freitag, den 11. April 1930.
Heſſ. Landestheater, Gr. Haus, 19.30 Uhr, D 20: „Don
Giovanni”. — Kleines Haus, 20 Uhr: Tanzgaſtſpiel Niddy
Impekoven. — Orpheum, 20,15 Uhr: „Sie muß heute noch
Konzerte: Schloßkeller. Theater=Reſtaurant,
raus”.
Spaniſche Bodega, Zum Tropfſtein. — Städt. Akademie
Tonkunſt, 20,15 Uhr: Oeffentlicher Vortrag Dr. Ingeborg
Kino=
Jerk. Geſtalten aus dem nordiſchen Geiſtesleben‟ —
vorſtellungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=
Lichtſpiele.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße)
Freitag, den 11. April: Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 45 Min.
Samstag, den 12. April: „Morgengottesdienſt 9 Uhr 00 Min
Sabbatausgang und Beginn des Paſſahfeſtes 8 Uhr
Sonntag, den 13. April: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min;
Predigt — Abendgottesdienſt 8 Uhr.
Montag, den 14. April: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. —
Feſtesausgang 8 Uhr 05 Min.
Gottesdienſt an den Halbfeiertagen.
Morgens 7 Uhr 00 Min. — Abends 8 Uhr 05 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 12. April: Schabbos Hagodaul — Erew
Peſſach. Vorabend 6 Uhr 45 Min — Morgens 6 Uhr. —
Ver=
bot des Chomez=Eſſens 9 Uhr 05 Min. — Nachm. 4 Uhr
Sonntag, den 13. April: 1. Tag Peſſach. Vorabend 8 Uhr
05 Min. — Morgens 8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Montag, den 14. April: 2. Tag Peſſach. Vorabend 8 Uhr
05 Min Sefiras Hoaumer. — Morgens 8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr
30 Min. — Feſtesausgang 8 Uhr 10 Min.
Wochentags: Chaul Hamaued. Morgens 6 Uhr 00 Min. —
Abends 6 Uhr 30 Min
Aus Heſſen.
Gau=Sängerkag des Gaues Dieburg.
Der Sängergau Dieburg hielt, vom herrlichſten Frühlingswetter
begünſtigt, ſeinen diesjahrigen Frühjahrsſängertag in Altheim ab.
Gegen 9 Uhr konnte der Gauvorſitzende, Herr Cajetan Steinmetz=
Dieburg, den Sängertag mit herzlichen Worten der Begrüßung
er=
öffnen. Er drückte ſeine Freude über den zahlreichen Beſuch aus und
ſtellte feſt, daß es in dem Gau Dieburg, der nunmehr 750 aktive Sänger
zählt, vorwärts geht, daß, wie man zu ſagen pflegt, das Leben pulſiert.
Zunächſt machte der Gauvertreter einige geſchäftliche Mitteilungen und
berichtete über die tags vorher ſtattgefundene Bundesvorſtandsſitzung in
Darmſtadt. Er bittet die anweſenden Vertreter der Gauvereine, die
Beiträge baldigſt abzuführen, damit auch der Bund ſeinen
Verpflichtun=
gen dem Deutſchen Sängerbund gegenüber nachkommen kann und bei
dem demnächſt in Leipzig ſtattfindenden Deutſchen Sängertag
ſtimm=
berechtigt iſt.
Als zweiter Punkt der Tagesordnung wurde die Befreiungsfeier
in Mainz behandelt, die mit der Anweſenheit des Reichspräſidenten
Hindenburg vorausſichtlich vom 4. bis 6. Juli zuſammenfallen ſoll.
Außerdem ſoll im geſamten Bundesgebiet des Deutſchen Sängerbundes
in allen Orten am 29. Juni d. J. von 11 bis 12 Uhr vormittags ein
ſogenannter Sängerwerbetag abgehalten werden, der dazu beitragen
ſoll, die Sängerbewegung und das deutſche Lied zu fördern. Hierauf
trat man in die Beratung des Gau=Kritikſingens ein, das mit dem
Ver=
einsjubiläum des Geſangvereins Sängerluſt Groß=Umſtadt und dem
Dirigentenjubiläum ſeines Ehren=Chormeiſters, Herrn Rektor Maſer,
verbunden iſt. Alle Vorbereitungen ſind in vollem Gange. Als
Kriti=
ker iſt der in weiten Sängerkreiſen hochgeſchätzte und verehrte Profeſſor
Dr. Noack=Darmſtadt gewonnen. Unter Punkt Verſchiedenes wurde zur
Pflege der Geſelligkeit und Einigkeit das gegenſeitige Beſuchen der
ein=
zelnen Gauvereine empfohlen. Gegen 12 Uhr konnte dar Gauvorſitzende
mit Worten des Dankes den ſchön verlaufenen Gautag ſchließen.
An. Arheilgen, 10. April. Goldene Hochzeit. Am Dienstag
feierte Herr Wilh. Benz 4. und ſeine Ehefrau Margarete geb. Frey
das Feſt der goldenen Hochzeit. Gratulationen und Geſchenke,
beſon=
ders Blumen, trafen in ungeahnter Menge bei dem Jubelpaare ein
und zeugen von der Beliebtheit der beiden Alten. Herr Benz, nahezu
76jährig, war faſt 40 Jahre Kommandant der hieſigen Freiwilligen
Feuerwehr und außerdem Mitglied des Geſangvereins Liederzweig”,
der es ſich nicht nehmen ließ, am Abend am Hauſe der Familie Benz
einige Lieder vorzutragen. Außerdem brachte der Poſaunenchor und
die Kapelle der Wehr je ein Ständchen, um zur Verherrlichung des
Ehrentages auch das ihre beizutragen.
Geſchäftsjubiläum.
Am 5. ds. Mts. konnte die Bäckerei Max Vikari auf ein 25jähriges
Generalverſammlung.
Geſchäftsbeſtehen zurückblicken.
Die Generalverſammlung der hieſigen Spar= und Darlehnskaſſe war
von 150 Mitgliedern beſucht, und es wurde beſonders bedauert, daß der
ſeitherige langjährige Direktor der Kaſſe, Herr Bürgermeiſtereiſekretär
. R. Heinrich Hirſch, aus familiären Gründen ausſchied; er wurde
ein=
ſtimmig zum Ehrendirektor ernannt. An ſeiner Stelle wurde der
bis=
herige Rechner., Herr Lehrer i. R. Michael Herget, zum Direktor
er=
nannt. Letzterer wird ab 1. Juli, durch Herrn Hatzenberger erſetzt,
der bisher ſchon als Hilfskraft an der Kaſſe tätig war. Die Dividende
wurde auf 8 v. H. feſtgeſetzt. Anſchließend fand die 65jährige
Jubel=
feier der Kaſſe ſtatt. Glückwünſche wurden von ſeiten der
Landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaft, der Landesgenoſſenſchaftsbank, der Gemeinde
Arheilgen, dem Landwirtſchaftlichen Konſumperein, der
Dreſchgenoſſen=
ſchaft, den Sparkaſſen von Meſſel und Arheilgen übermittelt.
Ehren=
urkunden erhielten von ſeiten des Verbandes, die Herren Heinrich
Hirſch, Michael Herget, Ludwig Wild, Jakob Schmitt 3., Juſtus
Schnei=
der und Georg Völger 6. Von ſeiten der Kaſſe wurden an alle
Mit=
glieder, die über 35 Jahre der Genoſſenſchaft angehören,
Ehrenurkun=
den verliehen. Dieſes ſind die Herren Georg Völger 7.. Ludwig
Kilian 2. Heinrich Anthes 12., Jakob Becker 3. Johannes Benz 11.,
Jakob Dieter 1., Auguſt Hahn und Wilhelm Murmann. —
Bei=
geordnetenwahl. Im Laufe dieſes Frühjahrs findet hier die
Wahl eines Beigeordneten ſtatt. Tag der Wahl ſowie B=”imung der
Wahllokale und Bezirke wird in Kürze bekannt gegeben. — Bunter
Abend. Nochmals ſei auf den an dieſem Samstag abend im
Gaſt=
hauſe „Zum goldenen Löwen” vom Geſangverein „Frohſinn”
veranſtal=
teten bunten Abend hingewieſen. Vorträge ernſten und heiteren
In=
halts, Sologefänge ſowie Chorvorträge werden den Inhalt des
Pro=
gramms bilden.
J. Griesheim, 9. April. Unſer Mitbürger Herr Karl Wenz, früher
Maſchiniſt am Waſſerwerk im Eichwäldchen, vollendete geſtern ſein 88.
Lebensjahr. Herr Wenz iſt der älteſte Mann der Gemeinde, er iſt
Mit=
kämpfer von 1866 und 1870/71 und iſt trotz ſeines hohen Alters rüſtig
und geſund und an ſeinem abendlichen Stammtiſch ein angenehmer
Geſell=
ſchafter. Mögen dem alten Herrn noch eine Reihe von Jahren in
glei=
cher geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit beſchieden ſein! — Vom
näch=
ſten Freitag ab verkehrt vom Staatsbahnhof aus um 3,30 Uhr morgens
wieder der Triebwagen von hier nach Frankfurt=Oſt, außer Sonntags
und Montags.
G. Ober=Ramſtadt, 10. April. Für Verkaufs= oder Waage=
Auto=
maten, für Muſikwerke, Klaviere uſw., die in öffentlichen Wirtſchaften
ſtehen, für Luxuswagen, Luxusreitpferde und Federwagen ſind die
Stempelabgaben für 1930 alsbald bei dem Kreisamt
Darm=
ſtadt, Neckarſtraße 3, Zimmer 9, zu entrichten, worauf Beſitzer ſolcher
Gegenſtände oder Einrichtungen aufmerkſam gemacht werden.
G. Ober=Ramſtadt, 10. April. Klein= und
Sozialrentner=
fürſorge. Die Bezüge der Klein= und Sozialrentner für Monat
April 1930 werden am Dienstag, dem 15. April d. J., und zwar nur
vormittags von 8—12 Uhr, bei der Gemeindekaſſe ausgezahlt.
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B. M.
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Seite 8
Freitag, den 11. April 1930
Der angehende
Herr A. Hellmuth, Mitglied des Vereins „Hottonia” ſchreibt
uns:
Warum kommt der größere Teil der angehenden Seeaquarianer
nicht über die erſten Anfänge dieſer Liebhaberei hinaus? Eine Frage,
die ſich wohl ſchon jeder enragierte, erfahrene Seetierpfleger vorgelegt
hat, ohne dieſes Problem öffentlich zu löſen. Bei jedem Aquarianer,
der ein gut eingerichtetes Seewaſſerbecken ſieht, wird der Wunſch rege,
ſich auch dieſem, an ſich viel intereſſanteren Zweige der Lieberhaberei
zu widmen. Nun friſch ans Werk! Ein nicht zu großes Vollglasbecken,
etwa 28X25X25 Zentimeter, da es ja vorerſt nur ein Verſuch
ſein ſoll, wird mit einigen Steinen dekoriert und mit künſtlichem
See=
waſſer hergerichtet, eine Sache, die ſchnell und leicht bewerkſtelligt iſt.
Jetzt kommt ſchon eine ſchwierigere Arbeit, das iſt das Beſtellen der
Tiere für das Becken. Die Preisliſte her und luſtig beſtellt! Drei
Actinia equina (Erdbeerroſen), drei Metridium dianthus (Seenelken).
drei Sagartia viduata (Witwenroſen), drei Sagartia troglodytes
(Höhlenroſen) und als Prunkſtück nach einigem Ueberlegen wegen des
Preiſes eine Tealia eraſſicornis (dickhörnige Seeroſe). So, das
Preis=
liſtenrätſel wäre befriedigend gelöſt. Kommt man in den nächſten Tagen
heim, iſt die erſte Frage: Iſt das Seetierpaket ſchon da? Auf das
„Nein” wird ſämtliche verfügbare und diesbezügliche Literatur zum
ſoundſovielten Male durchſtudiert. Na, nach einigen, manchmal auch
vielen Tagen iſt das Paket da und wird aufgeregt fieberhaft geöffnet.
Nachdem die Hülle gefallen, ſchmierige Tangmaſſen! Dazwiſchen die
wenig vertrauenerweckend ausſehenden Hohltiere; alles wird vom Tang,
ſo gut es geht, gereinigt und ins Becken gebracht. Aber die Hohlriere,
die an ihren künftigen Platz geſtellt werden ſollen, koſten viel Mühe und
auch Schweiß, da die Dinger beharrlich vom angewieſenen Platze rollen
oder auf der Fußſcheibe abſolut nicht ſtehen bleiben. Endlich gelingt
auch das, und aufatmend wird die Durchlüftung ſcharf aufgedreht. Dann
überläßt man das Becken ſamt Inhalt ſich ſelbſt. Eine halbe Stunde
ſpäter. Ein Blick auf das Waſſerbecken. Da ſind wieder die größere
Anzahl Actinen von ihren Steinen auf den Sand gekollert; noch einmal
werden die Tiere mit demſelben Aufwand von Mühe und Zeit auf ihren
Platz geſtellt. Welcher Liebhaber könnte es unterlaſſen, vor dem
Schlafen=
gehen noch einmal ſeine Becken zu kontrollieren, beſonders neu
ein=
gerichtete — Seewaſſerbecken. Na, da ſollte doch der . . . Sind die
Bieſter doch alleſamt wieder von ihren angewieſenen Plätzen auf den
Sand gekegelt. Erfahrung macht klug! Alle Actinien werden mit
Hilfe von Steinbrocken oder kleinen Kieſeln auf ihrem Poſtament
ein=
gebaut, und mit der Gewißheit des Gelingens geht man ſchlafen. In
der Frühe das erſte: Beſichtigung des Seebeckens. Das Waſſer hat
einen grauen Dunſtſchleier. Schleimfäden ziehen von der Durchlüftung
bewegt das Becken, einige Actinien kleben an der Glaswand, was mit
Stirnrunzeln wahrgenommen wird. Da die Pflicht ruft, iſt keine Zeit
mehr, dem Uebel zu ſteuern. Abends nach der Rückkehr wird feſtgeſtellt,
daß das Waſſer faſt milchig iſt. Die Tealia hat den Magen
ausge=
ſtülpt. Was nun? Sauberes Seewaſſer oder Seeſalz iſt nicht mehr
vorhanden, wegen der vorgerückten Stunde auch nicht mehr zu
beſchaf=
fen. Es wird ein zweiter Ausſtrömer in Betrieb geſetzt, während von
der „beſſeren Hälfte” halblautes Gemurmel „das ſchöne Geld, beſſerer
Verwendungszweck uſw.” an das Ohr klingt, was unbedingt zur
Er=
höhung der gedrückten Stimmung beiträgt. Mit gemiſchten Gefühlen
für den folgenden Tag begibt man ſich zur Ruhe. Am nächſten Morgen
kann man durch die trübe Brühe einzelne Tiere nur angedeutet
er=
kennen. Die Tealia, die kurz an der Vorderſcheibe ſteht, hat ſich ſoweit
umgekrempelt, daß der Tentakelkranz die Fußſcheibe bedeckt. Man glaubt,
ie ſtände Kopf. Da im Moment nichts zu ändern iſt, geht man verärgert
ſeinem Beruf nach. Auf dem Heimweg wird Seeſalz beſorgt, falls
er=
hältlich, oder per Poſt beſtellt, um zu retten, was zu retten iſt. Iſt
der neugebackene Seewaſſeraquarianer in der glücklichen Lage, Seeſalz
oder =waſſer zu erhalten, ſo wird das trübe Waſſer auf dem Becken
abgelaſſen. Das neuangeſetzte, ſorgfältig filtrierte und mit dem
Aräo=
meter geprüfte Seewaſſer wird dem Becken einverleibt, um zwei bis drei
Tage einigermaßen klar zu bleiben. Trotz alledem ſchrumpft die Tealia
immer mehr ein, einige andere Actinien wollen ſich abſolut nicht
feſt=
ſetzen. Dann wieder leichte Trübung, die von Tag zu Tag ſtärker wird,
das Waſſer riecht nicht ſehr gut. Aha, da iſt der Erreger. Die Tealia
wird herausgenommen und feſtgeſtellt, daß ſie furchtbar riecht und ſich
ſoweit aufgelöſt hat, daß ſie wie eine Ringſcheibe ausſieht. Nach der
Seeaguarianer.
Entfernung dieſes Tieres, das ja als heikel und ſchwer haltbar verſchrien
iſt, müßte es doch beſſer werden. Weit gefehlt, das mit
Fäulnisbakte=
rien geſchwängerte Seewaſſer vergiftet in wenigen Tagen trotz
even=
tuell betriebener Filtration die übrigen Tiere, und damit wird die
Seeaquariſtik mit den Worten „Einmal und nie wieder” an den Nagel
gehängt. Ich ſehe im Geiſte einige Ka=pa=zi=tä=ten auf dem Gebiete
der Seeaquariſtik ob dieſes, wie es gemacht wird, höhniſch und
verächt=
lich die Naſe rümpfen (ſiehe Vereinsſitzungen!). Hand aufs Herz, wem
iſt es nicht ſchon ſo gegangen? Für alle dieſe möchte ich im folgenden
zehn Gebote der Seeaquarianer nach meinen Erfahrungen bekannt
geben. Mir wäre es ein beſonderes Vergnügen, wenn ältere oder
neuere Seeaquarianer noch beſſere, aus der Praxis hervorgegangene
er veröffentlichen würden.
1. Gebot. Du ſollſt eher zu große, denn kleinere Becken verwenden.
Das iſt für dich und die unterzubringenden Tiere beſſer, da ein in
Auf=
löſung begriffenes Tier die größere Waſſermenge nicht ſo ſchnell
ver=
dirbt und du länger Zeit haſt, das Tier als krank oder abgeſtorben
zu erkennen, ehe die Waſſertrübung zu ſtark iſt.
2. Gebot. Verwende ohne Bedenken künſtliches oder wenn möglich
natürliches Seewaſſer. Letzteres iſt beſſer, wird aber doch etwas höhere
Koſten verurſachen.
3. Gebot. Beſtelle dir das doppelte Quantum Salz, als du für deine
Becken benötigſt. Das iſt ratſamer, denn du kannft in vorkommenden
Fällen ſofort helfen. Trübes Waſſer in Glas= oder glaſierten
Ton=
gefäßen aufbewahrt, klärt ſich bald von ſelbſt und iſt wieder zu
ver=
wenden.
4. Gebot. Du ſollſt dir ein Aräometer beſchaffen. Das iſt wichtig,
damit du die für das lebende Tier richtige Waſſerdichte feſtſtellen kannſt.
Verlaſſe dich nicht auf das Etikett der Salzpackung „Für ſoundſoviele
Liter”, das ſtimmt doch nicht!
5. Gebot. Du ſollſt im Verhältnis zur Beckengröße nur wenige,
möglichſt in künſtlichem Waſſer eingewöhnte Tiere beſtellen. Das iſt
für deinen Geldbeutel von Vorteil, da du wenige Tiere beſſer
über=
ſehen kannſt.
6. Gebot. Du ſollſt die Tiere nach der Ankunft und vor der
Ueber=
führung ins Aquarium einen Tag lang nach Art und Gattung getrennt
in Schalen mit etwa 5 Zentimeter Waſſerſtand bei mäßiger
Durchlüf=
tung aufbewahren. Das iſt für dein Seewaſſer im Becken gut. Alle friſch
von der See bezogenen Hohltiere entleeren zunächſt ihren Mageninhalt
und ſchleimen ab. In den Reinigungsſchalen werden ſie alſo vorher
dieſen Prozeß durchmachen und alle Sekretionen zurücklaſſen. Das
Waſſer iſt filtriert wieder verwendungsfähig.
7. Gebot. Du ſollſt alle Hohltiere, die ſich nicht innerhalb 24
Stun=
den feſtſetzen oder eine Verletzung zeigen, bei niedrigem Waſſerſtand
und mäßiger Durchlüftung iſolieren. Verfahre mit Seeſternen, die
Arme abwerfen oder weiße Arme zeigen, ebenſo. Das iſt für die
übri=
gen Tiere ſanitär wichtig, da ſich nicht feſtſetzende und verletzte Tiere
größtenteils auflöſen, d. h. verweſen, was äußerlich für den Anfänger
ſchwer erkennbar iſt.
8. Gebot. Du ſollſt Hohltiere nicht zu füttern verſuchen, ehe ſie
nicht ſelbſt mehrere Tage feſtſitzen und voll entfaltet ſind. Das iſt
un=
bedingt zu beachten, da die Tiere ſelten vorher Futter annehmen und
die Berührung als Störung empfinden.
9. Gebot. Du ſollſt in kleinen Gaben füttern, aber wöchentlich
zweimal. Das iſt für den Verdauungsprozeß ſehr gut, da Hohltiere
bei zu ſtarker Fütterung das Futter wieder auswürgen und tagelang
geſchloſſen bleiben, während knapp und häufig gefütterte faſt immer
entfaltet ſind.
10. Gebot. Laß dich nicht verblüffen — durch Ratſchläge von
Leuten, die nie Seetiere gepflegt haben. Das iſt von unſchätzbarem
Werte für dich, dein Seewaſſerbecken und deine Liebhaberei, an der du
und andere ihre Freude, keine Schadenfreude haben ſollen. Derartige
Theſen, die unbedingt jeder Seeaquarianer wiſſen muß, gibt es noch
viele, die angeführten ſind die wichtigſten. Nach dieſen Grundſätzen
eingerichtete Seeaquarien werden ſicher ſtets die vollſte Zufriedenheit
des Pflegers auslöſen.
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Farderung der geſekzlichen Bekäubung de
Schlachtkiere.
Von Oberrechnungsrat N. Kratz in Darmſtadt.
Es iſt eine Forderung der Menſchlichkeit und Sittlichkeit
Tieren, die ihr Leben für uns laſſen ſollen, kein grauſamer
vorheriger Angſt und Qual bereitet wird. Deshalb wird
human denkenden Menſchen gefordert, daß alle Schlachttiere
Blutentziehung betäubt werden.
Gewiß iſt, daß die humane Einſtellung unſerer heutigen 9
in den weitaus meiſten Fällen für eine wirkſame Betäubung
vor dem Schlachten ſorgt. Aber leider werden auch noch in
ſchen Schlachthöfen wie auf dem Lande, ſei es aus alter G
oder auf Grund ritueller Vorſchriften oder weil die Beſchaff
neter, techniſch auf der Höhe ſtehender Betäubungsapparate u
wird, zahlreiche Schlachtungen ohne vorherige Betäubung dur
Die großen deutſchen tierärztlichen Verbände, der „Reio
praktiſcher Tierärzte” und der „Reichsverband der deutſchen (
tierärzte”, haben aus Anlaß der bayeriſchen
Landtagsverhandl=
neut gegen das betäubungsloſe Schlachten Stellung genomr
haben bisher mit gebundenen Händen der Grauſamkeit des be
loſen Schlachtens (rituelles Schlachten) zuſehen müſſen, ohne
einſchreiten zu können.
Die Einführung des Betäubungszwanges beim Töten der
tiere iſt zur Kulturfrage geworden, die kulturell am höchſten
Nationen auch zuerſt zu löſen trachten. Die Schweiz und
haben den Betäubungszwang bereits eingeführt. Nachdem i.
ein Geſetz am 29. Januar angenommen worden iſt, werden an
der folgen.
Seitdem die Herren Profeſſor Dr. Max Müller und Ober
Weinberger (in München) im Jahre 1927 im Anſchluß an die
des Profeſſors Dr. Léduc (Nantes) einen geeigneten Apparat
triſchen Betäubung erfunden haben, ſind alle ſeither vorgebr.
denken gegen die Betäubung vor dem rituellen Schlachten nun
behoben.
Die im Juni 1928 im Frankfurter Schlachthaus in Gegen
Vertretern der Vet.=Med. Fakultät der Landesuniverſität G=
Phyſiologen Profeſſor Dr. Bethe von der Univerſität Frankfu
Rabbiners, vieler Tierärzte und Tierſchützer (darunter auch
faſſer), gezeigten Vorführungen beſtätigten die Anwendbe
Apparates. Das Tier bleibt dabei in allen Organen völlig
und ſteht, wenn es nicht abgeſtochen wird, einige Minuten 1
ſchalten des Stromes wieder auf, geht, frißt und iſt ſo geſun
vor. Mithin iſt erwieſen, daß edle Organe des Tieres durck
täuben mittelſt des elektriſchen Apparates nicht verletzt wor
Letzteres iſt wertvoll für die Anhänger des rituellen Schlach
nach der elektriſchen Betäubung das Schlachten nach den ritu
ſchriften noch vorgenommen werden kann.
Der Forderung des Betäubungszwanges durch den (
Schlachtgeſetzen Rechnung zu tragen, iſt nun für die deutſe
gebung ſittliche Pflicht.
in den Heſſiſchen Landtag iſt unter Beiſchluß der no
Unterlagen vom Vorſtand des Tierſchutzvereins für Heſſen
ſtadt mit vorſtehender Begründung ein Geſetzentwurf
ſvorden.
Jedem Deutſchen ſeine Nordlandreiſe.
Die Skandinavienreiſen der Nordiſchen Geſellſe
ſich allgemein wachſender Beliebtheit erfreuen, werden durch
Maßnahme der Nordiſchen Verkehrs=G.m.b.H. noch
weitere=
als bisher zugänglich gemacht. Die Nordiſche Verkehrs=G.m
von dieſem Jahre an Reichs=Sparkarten und Sparmarken he
es ermöglichen, bei monatlichem Sparen von 5—10 RM. im 9
Jahres einen Betrag anzuſammeln, der eine achttägige R
Skandinavien mit der Nordiſchen Verkehrs=G.m.b.H. ermöglic
billigen und vortrefflichen Reiſen führen von Lübeck über Ko
Stockholm, Bornholm nach Rügen bzw. über Göteborg,
Wisby nach Lübeck. Die Preiſe bewegen ſich zwiſchen 195
250 RM. Die Reiſen finden laufend während des ganzen
in kleinen Gruppen unter ausgezeichneter deutſcher Führung
Reiſe=Sparkarten, genauer Proſpekt und alles Nähere durch
diſche Verkehrs=G. m. b. H., Lübeck 4, Haus der
Geſellſchaft.
Bin 65 Jahre alt, fühle miel
aber so frisch und jugendliel
wie mancher 40jährige nicht
Herr Chr. H. in M. sahreibt am B. 1. 19
wörtlich wie folgt:
„ch nehme Ihr NecKruschen-Salz sohon 8e
Jahren, Ich bin 65 Jahre alt, fühle wich aber
frisch und jugendlich, wie mancher 40jährige vieh
Bei Spaziergängen und Ausflügen werde ich imme
ans Ende des Zuges gestellt, weil ich sonst
schnell gehe und die anderen nicht mitkrommel
Mein Körpergewicht ist um 20 Pfund gerius”
geworden, ohne daß ich irgend etwas anderes
bzaucht hätte als Neo-Kruschen-Salz. lch h
das Salz schon vielen Bekannten empfollen,
es jetzt auch ständig nehmen und sich gut da0
fühlen . . ." gez. Unterschrift.
(Originalschreiben liegt vor und kann eil
gesehen werden.)
Wie viele Mensohen reisen Jahr für Jahr unſ
Aufwendung großer Geldmittel in Bäder und 4I
orte, um Mineralwasser an der Guelle zu trinke
und sich aufzufrischen, d. h. zu stärken für a.
hohen Anforderungen unserer schweren wirtschall
lichen Zeit, in der nur derjenige erfolgreich S6i.
kann, der geistg, körperlich und durch seine
Werdegang hinreichend gerüstet ist, um den Eri0‟
auf seiner Seite zu haben. Was aber machen !
Millionen Menschen, die nun einmal nicht so gesiel
sind, daß sie Reisen in die Bäder machen könnſel
die aber das gleiche Anrecht auf Leben und Eri0‟”
haben?! Alle diese Lebenskameraden unserer 10
sollten sofort mit
b ginnen, denn Kruschen ist ein künstliches Minerd
guellsalz-Erzeugnis, entstanden auf den wissenschet
lichen Grundlagen natürlicher Ouellwässer, Kruscle‟
hat eine ähnliche Wirkung zu vielfach billigere‟
Preise, d. h zum Preise von 3 Pf. pro 148
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-Listen enthalten die Angaben in derselben
Reihen-
die Hauptausgabe: Name, Beruf, Wohnort des
Kraft-
gbesitzers, Type, Motornummer, Hubraum in ccm und
Art des Fahrzeugs Fabrikneue Wagen sind durch X
lich gemacht. Die Meldungen sind geordnet nach den drei
n (VS, VR, VO) und Kreisen und innerhalb dieser nach
olizeierkennungsnummern. Abgemeldete Wagen werden
geson-
dert aufgeführt. Die Auto-Listen sind eine wichtige
Ergän-
zung des Auto-Adreßbuches (Adreßbuch der
Kraftfahrzeug-
besitzer im Volksstaat Hessen), Ausgabe 1929, und
unentbehr-
lich, weil sie laufend
Stes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die am 10. eines Monats ausgegebene Liste enthält die Meldungen
vom 16.— 30, (31.) des voraufgegangenen Monats und die am 25.
eines Monats ausgegebene Liste die Meldungen vom 1.—15, des
gleichen Monats.
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1. Bei Bezug aller Meldungen sämtlicher 18 Kreise für
12 Monate: zum monatlichen Pauschaiprels von
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Freitag, den 11. April 1930
Seite 11
cankfurt a. M. Ein Raubüberfall
ſeine Aufklärung. Am 8. März
er=
fryte der 26jährige Schneider aus
Aſchaffen=
y Anzeige, daß er in der Nacht vom 7. März
ſwr Altſtadt von zwei unbekannten Männern
iy allen und ſeiner Barſchaft von 60 Mark be=
„wworden ſei. Schneider hatte in Frankfurt
f7n inen Bruder, einen Schneider in Aſchaffen=
„ hier Arbeit abgeliefert und das Geld
ein=
ge imen. In der Altſtadt hat der angeblich
. fallene dann verſchiedene Wirtſchaften
auf=
t und zuletzt in einer Weinſtube mit
Be=
fa” n vier bis fünf Flaſchen Wein gezecht.
No em er ſeinen Rauſch ausgeſchlafen hatte,
er=
ſtche er Anzeige wegen Raubüberfalles.
We=
erübung groben Unfugs wird ſich der an=
Ueberfallene nunmehr zu verantworten
— In der Nacht zum 9. April wurde in
Seidengeſchäft auf dem Roßmarkt ein
Ein=
ausgeführt. Dabei wurden für etwa 8000
Ye. Seidenſtoffe geſtohlen. — Der hieſigen
Kri=
näſ polizei iſt es gelungen, in Verbindung mit
de w ommunalpolizei Enkheim und der
Land=
jägi Biſchofsheim vier gewerbsmäßige
Ein=
feſtzunehmen, die es hauptſächlich auf
abgeſehen hatten. Im ganzen konnten den
20 Einbrüche nachgewieſen werden. Ihr
Ar; sfeld war Fechenheim und Umgegend.
indnis der 12jährigen Mörderin Riefer.
arbrücken. Der Tod der 3½jährigen
Arn jarie Scholtes hat nunmehr ſeine
Auf=
klälg gefunden. Die 12jährige Schülerin
Ka=
her: Riefer hat ein volles Geſtändnis
abge=
eg! danach hat ſich die Vermutung des
Unter=
uch sbeamten, daß es ſich bei der
Zwölfjähri=
eeryn eine gemeingefährliche pervers veran=
Jerſon handelt, vollommen beſtätigt. Wie
iteren Nachforſchungen ergaben, wird die
er von der Riefer mißhandelten und ver=
Kinder bedeutend höher ſein, als man
zu=
ſerſs rmutet hatte. Da eine Strafverfolgung
it.
Frage kommt, wird das Mädchen einer
ſchn! zugeführt werden.
loſion eines Glühofens im Rheinland.
lingen. In der Aluminium= und
Me=
ſeill=erei von Rudolf Rautenbach in
Mangen=
erg eignete ſich im Gebäude der Miſchereiab=
Donnerstag früh vor Beginn der
Mor=
hen 1 )t eine ſchwere Exploſion eines elektriſchen
nuſlic ns. Hierbei wurde das Dach der großen
al) ollſtändig abgedeckt und die Wände des
ſieE es umgelegt. Auf der anderen
Straßen=
eſte urden an den Gebäuden einer Firma
e Fenſterſcheiben zertrümmert, zum Teil
icE Mauern beſchädigt und andere Gebäude
ENachbarſchaft in Mitleidenſchaft gezogen.
er ftdruck war ſo ſtark, daß auch in der
wei=
re' mgebung viele Fenſterſcheiben
zerſpran=
ücklicherweiſe ereignete ſich das Unglück zu
ne eit, wo die Belegſchaft noch nicht er=
Lie1 war. Nur vier Perſonen befanden ſich
hgebäude. Davon wurden zwei leicht
ver=
zt.* e Urſache der Exploſion konnte noch nicht
fg rt werden, doch nimmt man an, daß die
2 iſche Regulierung des Glühofens verſagt
Ofen ſich infolgedeſſen überhitzt hat.
70facher Brandſtifter verhaftet.
lin. Nach einer Meldung Berliner
ät: aus New York gelang es der
Kriminal=
lis den Brandſtifter zu verhaften, der am
ſte jamstag in Brooklyn ein Haus
anzün=
bei drei Italiener den Tod fanden. Er
in, in den letzten Jahren nicht weniger
randſtiftungen verübt zu haben.
Die Fälſcherwerkſtatt von Bilin.
litz=Schönau. Der Stempel= und
enfälſcher Mattauſch, der, wie gemeldet,
stag in Bilin verhaftet wurde, hat
ein=
tar1 i, die Fälſchung von Stempelmarken ſeit
Jahren betrieben zu haben. Der Schaden,
Staat erlitten hat, dürfte in die
Mil=
hen hen. Da die vielen gefälſchten
Stempel=
n der kleinen Stadt ſicherlich nicht ab=
Fttrden konnten, iſt anzunehmen, daß
Mat=
ithelfer hatte. In Prag wurde
Mitt=
aus Bilin ſtammende Bankbeamte Joſ.
erhaftet, in deſſen Wohnung ebenfalls
19. Stempelmarken vorgefunden wurden.
90 zu, daß er an den Fälſchungen
Mat=
teiligt war. Bei Mattauſch ſelbſt
wur=
npelmarken im Werte von 270 000
hun Kronen beſchlagnahmt.
21 Parſchauer Juwelendiebe verhaftet.
owitz. Der vor einigen Tagen im
ſcher Hotel „Europa” verübte
Juwelen=
ſtal bei dem dem Generaldirektor Falter
icke im Werte von 150 000 Zloty ge=
ErAirden, konnte nunmehr durch einen Kat=
Suwelier aufgeklärt werden. Die Diebe
er! einigen Tagen bei einem Juwelier in
Urei Brillanten im Werte von etwa
)ty verkauft. Der Krakauer Juwelier
u die Schmuckſtücke an einen Kattowitzer
der Verdacht ſchöpfte und die Krimi=
2 benachrichtigte. Der Kattowitzer Kri=
Zei gelang es dann in kurzer Zeit, den
Prif die Spur zu kommen. Einer der
nens Matuſchow, wurde in einem
Kra=
haus verhaftet, wo er ſich in
Damen=
vergnügte. Der andere Täter, der
hr Dank, konnte gleichfalls noch am
glei=
verhaftet werden. Die Feſtgenomme=
Frn ſich, den Aufbewahrungsort der
Schmuckſtücke anzugeben. Ebenſo war
it
über die Ausführung des Diebſtahls
ts zu erfahren.
ſus) itlandung des deutſchen Flugzeuges
„Dornier=Wal”?
5. Das deutſche Flugzeug „
Dornier=
von Spanien nach den Kanariſchen
erwegs iſt, um auf einem Studienflug
KTingungen für die geplante ſtändige
PPbindung nach Südamerika zu prüfen,
Dih unbeſtätigten Meldungen aus
Caſa=
der Nähe von Kap Juby
niedergegan=
er Meldung wird nicht mitgeteilt, ob
eine planmäßige oder um eine
Not=
andelt.
Am den Großen Preis von Monaco.
In voller Fahrt durch die Straßen Monacos.
4 Stunden lang waren alle Straßen der ſchönen Stadt an der Cote d’Azur vom Lärm und den
Benzinſchwaden der Motorrieſen erfüllt, von denen nur ſechs an ihr Ziel gelangen konnten. Sieger
blieb in Rekordzeit Dreyfuß auf Bugatti.
Tokios Feſt des Wiederaufbaus nach dem Erdbeben 1923.
Ki
Die Menſchenmenge vor dem kaiſerlichen Palaſ
Uag
über die der Kaiſer Hirohito mit ſeinem Gefolge in feierlichem Gepränge zog.
In fünftägigen prunkvollen Feſtlichkeiten feierte Tokio jetzt ſeine Wiederherſtellung nach dem
furcht=
baren Erdbeben 1923, das die japaniſche Hauptſtadt faſt vom Erdboden vertilgte.
Dresdens neue Elbebrücke.
Die neue Elbebrücke in Dresden,
die eine der größten Spannweiten der Welt aufweiſt. Der mittlere Bogen, der ſich über 115 Meter
ſpannt, ſteht kurz vor dem Zuſammenſchluß.
Große Diebſtähle im Wiener Arſenal.
Wien. Wie die Polizeikorreſpondenz meldet,
ſind in der Nacht zum Donnerstag unbekannte
Täter vom Hofe aus in das im Arſenal
befind=
liche im Hochparterre gelegene Heeresmuſeum, das
nicht unter militäriſcher Bewachung ſteht,
einge=
drungen. U. a. wurden geſtohlen zwei Vitrinen
mit 100 Maria=Thereſien=Orden von der Zeit der
Befreiungskriege bis zur jetzigen Zeit, weiter
aus der Zeit der Freiheitskriege ein großer
ſil=
berner vergoldeter Pfoſten von der
Fleiſchhauer=
innung mit Dukaten gefüllt, eine Augsburger
Schmiedearbeit aus dem 17. Jahrhundert, ein
ſil=
bernes Hufeiſen der Chemnitzer Bergleute,
zahl=
reiche goldene und ſilberne Tapferkeitsmedaillen
und aus der Zeit des Feldmarſchalls Radetzky die
beiden Schlüſſel der Feſtung Venedig nach der
Erſtürmung Venedigs im Jahre 1849, ſowie der
aus Stahl hergeſtellte vergoldete Schlüſſel der
Stadt Mailand, den Feldmarſchall Radetzky im
Jahre 1848 Kaiſer Franz Joſeph überſandte,
fer=
ner ein goldenes Halsband mit Diamantenkreuz,
ein Geſchenk der öſterreichiſchen Armee an den
Fürſten Colloredo=Mansfeld. Genau vor vierzig
Jahren, in der Nacht zum 10. April, iſt der
Mar=
ſchallſtab Radetzkys, den Kaiſer Franz Joſeph
und die geſamte Armee dem Feldmarſchall zum
Geſchenk gemacht hatten, geſtohlen worden.
Ein Amokläufer im Zuge.
Vier Paſſagiere getötet, zwei
ſchwer verletzt.
Allahabad. Ein indiſcher Amokläufer
verſetzte die Reiſenden eines Zuges auf der
Great. Indien Peninſular=Eiſenbahn in große
Panik. In einem plötzlichen Anfall von
Wahn=
ſinn ſchoß ein Inder zwei Mitreiſende in ſeinem
Abteil nieder. Zwei Polizeibeamte, die den
Wahnſinnigen feſtnehmen wollten, erlitten
das=
ſelbe Schickſal. Nachdem der Schießwütige noch
zwei andere Reiſende ſchwer verletzt hatte,
ge=
lang es ſchließlich, ihn zu überwältigen.
Der „Zalke‟ Prozeß.
Erſter Tag.
Hamburg. Nach der von Dr. Alsberg
ver=
tretenen Anſicht ſollen ſich in den Annahmen der
Staatsanwaltſchaft Widerſprüche befinden,
in=
dem ſie anfänglich eine Verbringung in fremde
Kriegsdienſte zum Gegenſtand der Ankl ige
machte, ſpäter aber Verbringung in frenden
Seedienſt. Die Verteidigung fühle ſich auch
be=
ſchränkt, weil der in Paris abgeſchloſſene
Kon=
trakt bezüglich des „Falke” nicht herangezogen
wurde. Dr. Alsberg beantragte nochmals eine
kurze Hinausſchiebung im Intereſſe einer
gründ=
lichen Klarſtellung des Sachverhaltes. —
Staats=
anwalt Roſe weiſt die Angaben des Verteidigers
als unrichtig zurück. Die Verteidigung habe zur
Vorbereitung über vier Wochen Zeit zur
Ver=
fügung gehabt. Abwegig ſei auch die
Behaup=
tung einer Umwandlung der Begriffe Kriegs=
und Schiffsdienſt. Die Vernehmung der Pariſer
Zeugen habe nur Intereſſe für diejenigen, die
das geplante hochverräteriſche Unternehmen
gegen Venezuela aufzuklären hätten, aber die
Regierung von Venezuela habe von dem ihr
zu=
ſtehenden Recht auf Erhebung dieſer Anklage
keinen Gebrauch gemacht, und die genannten
Pa=
riſer Zeugen ſeien für das Gericht wertlos, weil
ſie als Mittäter in Frage kämen und deshalb
doch nicht vereidigt werden könnten. Als Orte
der Fahrt ſeien außerdem klar und deutlich
Ham=
burg und Gdingen genannt. Dr. Alsberg
ver=
wahrt ſich gegen den Vorwurf, er hätte unrichtige
Angaben gemacht, und erklärt nochmals, daß er
nur gegen die Konſtruktion der Anklage
Ein=
wendungen erhoben habe.
Das Gericht lehnte die Anträge der
Verteidi=
gung ab. Der Angeklagte Prenzlau ſchilderte,
wie er 1924 in Paris mit General del Gado, dem
Leiter des ſpäteren Aufſtandes, in Berührung
kam. Dieſer wollte für 200 000 Dollar Waffen,
Der venezolaniſche General del Gado,
der bei ſeinem mit Hilfe des deutſchen
Damp=
fers „Falke” unternommenen Rebellenſtreich
gegen die Regierung von Venezuela
erſchoſſen wurde.
2000 Gewehre und um zwei Millionen Schuß
Munition kaufen, die nach einer kleinen Inſel
geliefert werden ſollten. Als Sicherheit bot del
Gado Hypotheken auf Pariſer Grundſtücke an.
Der Beſtimmungshafen iſt angeblich nie genannt
worden. Die Zahlung ſollte bei Ablieferung der
Waffen im Hafen von Port of Spain erfolgen.
Prenzlau gab an, gewußt zu haben, daß es ſich
um eine Revolution handelte, will aber nicht an
eine Gefahr für Schiff und Mannſchaft geglaubt
haben. Er wollte lediglich der Waffen= und
Munitionslieferant der Putſchiſten ſein. Die
Zu=
ſicherung von 750 000 Dollar für den Fall, daß
del Gado die Regierung in Venezuela
über=
nehmen ſollte, bezeichnet der Angeklagte als ein
ſchönes Verſprechen, das er jedoch nur als eine
Art Lotterielos bewertet habe.
Im weiteren Verlaufe des „Falke”=Prozeſſes
wurde der in Paris zwiſchen dem Angeklagten
Prenzlau und del Gado abgeſchloſſene Vertrag
aus dem Franzöſiſchen überſetzt. Nach
Erörte=
rung dieſes Vertrages wurde der Angeklagte
über ſeine Anſtellungsverhandlungen mit
Kapi=
tän Zipplitt vernommen. Er erklärte, der
Ka=
pitän habe zwar gewußt, daß er einen
Waffen=
transport führen ſollte, ſich hierbei jedoch nichts
Arges gedacht. Der eigentliche Vertrauensmann
Prenzlaus ſei der erſte Ingenieur geweſen.
Schon in Hamburg habe del Gado einige Waffen
an Bord gebracht, offenkundig unter den Augen
der Bevölkerung. Die eigentlichen Waffenkäufe
ſeien von ihm und ſeinem Mitangeklagten
Kra=
marski in Polen erfolgt, die Waffen ſeien dann
nach Gdingen geſchafft worden. Die Mannſchaft,
die ſich über die Waffeneinladung an Bord
wun=
derte, wurde durch die Zuſage einer doppelten
Heuer wieder beruhigt.
Nach einer Mittagspauſe wurde der
Ange=
klagte über den mitgeführten Scheinwerfer
be=
fragt. Er wich auf dieſe Fragen aus. Ebenſo
unbefriedigend waren ſeine Angaben über
an=
dere auffallende Umſtände. Der Staatsanwalt
ſtellte feſt, daß die geſamte venezolaniſche Flotte
kein Schiff aufweiſt, das auch nur annähernd die
Geſchwindigkeit des „Falke”, die 13 bis 14
Kno=
ten betrug, erreicht.
Eine 64jährige Herzogin fliegt Rekord.
London. Die 64jährige Herzogin von
Bed=
ford, die mit dem Fliegerhauptmann Barnard
zuſammen bereits einen Rekordflug England—
Indien durchgeführt hat, verließ am Donnerstag
früh London, um einen neuen Flug England—
Kapſtadt durchzuführen. Ihr Begleiter auf dem
Flug, der für die Reiſe nach Südafrika
ein=
ſchließlich der Rückreiſe nach England etwa 19
Tage dauern ſoll, wird wiederum Hauptmann
Barnard ſein.
Banditenunweſen an der
bulgariſch=
griechiſchen Grenze.
Sofia. Von der bulgariſchen Grenze wird
gemeldet, daß bei Kirdzali eine griechiſche Bande
die Grenze überſchritten und einen
Tabakkommiſ=
ſionär angegriffen und beraubt habe. Die raſch
verſtändigte Gendarmerie trat in einen Kampf
mit der Bande, wobei die beiden Führer
ge=
tötet und vier Gendarmen verletzt wurden.
Seite 12
Freitag, den 11. April 1930
Nummer 101
A
O Die glückliche Geburt ihrer Tochter
Vl. Mine nnng
Julius Löwengardt und Frau
Ida, geb. Fränkel.
Darmſtadt, den 10. April 1930.
Neckarſtraße 26.
(
Statt Karten.
Af
P Die glückliche Geburt ihrer
Tochter zeigen in dankbarer
Freude an
Forſtmeiſter Wachtel u. Frau
Irmgard, geb. Lücken.
Bensbeim, den 9. April 1930. (6074
Weißnäh. u. Kleid.=
Mach. f. d. eig. Bed.
k. n. Mädchen teiln.
Bismarckſtr. 82, II.
P. Mulder=Sazi
ſtaatl. geprüft, ert.
Biolin=Unkerr.
Hügelſtr. 65, II.
(*mfg)
Statt beſonderer Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten geben wir
hier=
durch die ſchmerzliche Nachricht von dem heute ertolgten
Ableben unſeres lieben Gatten, Vaiers, Bruders,
Schwiegervaters, Großvaters und Onkels
Herrn Kaminfegermeiſter
Ludwig Endner.
Um ſtille Teilnahme bitten:
Die trauernd Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Erbacherſtr. 49, Pforzheim, Caſſel, Leipzig,
den 9. April 1930.
Die Beerdigung findet Samstag, den 12. April,
nach=
mittags 4 Uhr, von der Kapelle der Friedhofs an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt,
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
(6091
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die
traurige Nachricht, daß heute Vormittag unſer
lieber Vater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Wilhelm Vöglein
Zimmermeiſter
nach kurzem ſchweren, mit großer Geduld
er=
tragenem Teiden im Alter von 83 Jahren
ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Vöglein, Zimmermeiſter
Eliſabeth Vöglein.
Eberſtadt, den 10. April 1930. (6041
Die Beerdigung findet Samstag nachmittag 3 Uhr
vom Sterbehauſe, Mühltalſtraße 34 aus ſtatt.
Statt Karten.
Für allen Troſi, alle Teilnahme und treues
Gedenken beim Heimgang unſerer lieben
Mutter ſagen wir Allen innigſten Dank.
Im Namen der Trauernden:
Suſe Erb, geb. Weber.
Darmſtadt, den 9. April 1930.
Dankſagung.
Jür die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim
Heim=
gang unſeres lieben Entſchlafenen ſprechen wir hiermit
unſeren tiefgefühlten Dank aus. Ganz beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Vogel für ſeine tiefempfundenen
Troſſ=
worte und dem Reichsbund ehem. Militarmuſiker für die
Trauermuſik beim letzten Gang. Auch der Vereinigung
ehem. Heſſ. Gardedragoner Nr. 23, dem Verein der
Zivil=
dienſiberechtigten, dem Reichsbund ehem. Militärmuſiker,
dem Kegelklub Schwalbenneſt und dem Wanderklub Falke
1916 danken wie herzl. für die Nachrufe und Kranzipenden.
Frau Lina Jacobi und Kinder.
Todes=Anzeige.
Meine treue Mutter
Frau Eliſabeth Rummel
geb. von Maur
iſt geſtern früh aus ſanftem und friedlichem Schlummer
nicht mehr autgewacht. Sie ſtand im 23. Lebensjahr.
Kurt Rummel
zugleich im Namen aller Angehörigen.
Darmſtadt, den 10. April 1930.
Heinrichſtraße 21.
(6032
Die Trauerfeier findet am Freitag, den 11. April, 3 Uhr nachmittags,
in der Kapelle des alten Friedhofs, Nieder=Ramſfädterſtraße ſtatt.
Dankſagung.
Für alle die bielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, die uns anläßlich des
Heim=
ganges unſeres lieben Entſchlafenen
in ſo reichem Maße zuteil wurden,
agen wir auf dieſem Wege unſeren
tiefgefühlten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Marie Gertrude Bleg
geb. Schuhmann.
Ommere
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AabELlAMAOIA
[ ← ][ ][ → ]ummer 101
Freitag, den 11. April 1930
Seite 13
Geſchichten aus aller Welt.
Eine zuverläfige Pykhia.
Die
Die rakionaliſierke Ehe.
Varis. Im Pariſer Stadtteil Belleville ſprach es ſich herum:
rausſagen der Madame Gregoire trafen mit einer geradezu
ver=
z den Sicherheit ein! Merkwürdigerweiſe zwar nur unvorteilhafte
niſſe. — aber das tat dem Ruf ihrer Sehergabe durchaus keinen
Der Witwe eines Wirkwarenhändlers zum Beiſpiel hatte
e prophezeit, ſie werde am ſelben Tage noch eines ſchmerzlichen
s inne werden, — und ſiehe da am Abend ſtellte die Frau feſt.
ze echte Broſche mit zwei Brillanten verloren gegangen und
Keder zu finden war. Einem älteren Beamten ſtanden nach Aus=
Madame Gregoire zwei Erpreſſerbriefe bevor, auf deren
For=
ner um Gottes Willen eingehen ſolle, da ſonſt ihm und ſeiner
unabſehbarer Schaden erwachſen könne. Prompt traf die
ſeiung ein, und aus Furcht vor den Folgen wagte der Beamte
ſich an die Polizei zu wenden.
ſe jedoch war inzwiſchen von ſelbſt auf die außerordentliche
Be=
dieſer Pythia aufmerkſam geworden. Sie entſandte einen als
händler maskierten gewitzten Kriminaliſten als Kunden zu ihr
e ihm voraus: An der nächſten Straßenecke wird Sie ein junger
im eine milde Gabe anſprechen. Geben Sie ihm 5 Franes, denn
üngling wurd einmal eine bedeutſame Rolle in Ihrem Daſein
Der Beamte ging zum Schein darauf ein und traf tatſächlich
rächſten Straßenecke einen ihn anbettelnden jungen Mann.
Merk=
daß es der jüngſte Sohn der Madame Grégoire war, der vom
mmer her vorher die Unterhaltung verfolgt hatte. Er mußte
vie ſeine ſeheriſch talentierte Mutter unfreiwilliges ſtaatliches
r beziehen und war auch bald als der Schreiber der beiden
Er=
jefe entlarvt. Ebenſo konnte bei einem Juwelier die
Brillanten=
der Frau Wirkwarenhändlerin aufgeſtöbert werden. Ueber die
Zukunft der Madame Grégoire und ihres Sprößlings werden
nicht die Karten, ſondern beamtete Juriſten entſcheiden.
Zukareſt Mitunter kommen ſogar die Europäer auf ameri=
Ideen. Selbſt die Leute auf dem Balkan. So müßte jetzt der
Teislage
er Richter Joan Dimitrieseu als alleiniger Erfinder der
zeit=
ationaliſierten Ehe zumindeſt einen hohen Orden ſeiner Heimat
bekommen, wenn ſchon kein Dankesſchreiben von allen
Ehe=
urovas, die ſich an ſich ganz gut vertragen, zeitweilig jedoch
nkeriſchen Veraglagung freien Lauf laſſen. Und welcher
Ehe=
könnte von ſich behaupten, noch niemals in ſeinem Leben einen
Zank angeſtiftet zu haben? Da dürfte das Syſtem Dimitrieseu
„lemal Abhilfe ſchaffen. Kam da ein Ehepaar zu dem weiſen
des Königreichs Rumänien und wollte ſich ſcheiden laſſen.
Be=
g: er (bzw. ſie) ſchimpfe ununterbrochen und ließe ihn (bzw.
Gau Worte kommen. Vorſchlag des Richters; Rationaliſierung:
Mittwoch und Freitag hat Er das Wort. Dienstag, Donners=
Samstag Sie. Der Sonntag gilt als Ruhetag. Hochbeglückt
beiden Ehekampfhähne ab. Nun wußten ſie für alle Zeiten,
zu machen haben. Das Syſtem des rumäniſchen
Rationaliſie=
jes kann jedem Zuſtändigen herzlichſt zur Nacheiferung
emp=
erden!
der Beikler im ulkraviolekken Lichl.
ewYork. Es wird nicht mehr allzu lange dauern — und es
Schritt mehr möglich, der nicht irgendwo oder irgendwie
kon=
oder regiſtr ert wird. Eine New Yorker Beleuchtungsfirma
eben eine neue Erfindung heraus, die den Bettler — im ultra=
Licht zeigt, bzw. hörbar in Erſcheinung treten läßt. Nach dem
ſer gſtem werden in den Türrahmen Lampen angebracht, die mit
len ultrabioletten Lichtkegel den ganzen Bereich der Türe
er=
kutt nun jemand in den Türrahmen, unterbricht alſo die
zerbindung, ſo ſchrillt automatiſch eine Glocke auf. Es iſt alſo
nöglich für einen unberechtigten Eindringling, ein Haus zu
In allen Reichswehrgarniſonen wurden, wie alljährlich in den
erſten Apriltagen die neu eingetretenen Rekruten feierlich für ihre
zwölfjährige Dienſtzeit vereidigt. Unſer Bild zeigt die Garniſon=
Geiſtlichen bei der Anſprache an die neuvereidigten Rekruten.
In der Mitte: Die Truppen beim Schwur.
betreten. Schließlich können dieſe ultravioletten Sicherungsmaßnahmen
auch an Fenſtern und ſogar in Schränken angebracht werden.
Wenn es ſo weter geht, dürften demnächſt, ohne daß der Betreffende
etwas davon merkt, ſowohl ſeine Profil= und Enfaceaufnahme, ſeine
Schuhgröße und die Kragen= und Hutweite automatiſch feſtgeſtellt
wer=
den, wenn er in den Bereich der Strahlen gelangt, die zum größeren
Schutz zwiſchen den Türen und zwiſchen den Fenſtern einherſchwirren.
Die Bettler und die Einbrecher werden es bald ſchwer haben in
dieſer Welt. Sogar am Arbeitsmarkt der dunkelſten Berufe wird das
Anwachſen der Schwierigkeiten gemeldet.
Wiſſen Sie ſchon?
Im National=Park in Colorado in Amerika hat man jetzt nach
langen Unterſuchungen feſtgeſtellt, daß im Krater des Speeimen
Mou=
tain jedes Mineral anzutreffen iſt, das die heutige Wiſſenſchaft kennt.
Für Geologen alſo ein empfehlenswerter Platz.
Die New Yorker Transportgeſellſchaften haben in den letzten Tagen
ihr geſamten Pferdewagen mitſamt den Zugtieren öffentlich
ver=
ſteigert, um Raum für die notwendigen Transportautos zu bekommen.
Damit dürften bald die letzten Pferde aus New York verſchwunden ſein.
Im Zoologiſchen Garten von St. Louis iſt ein Pinguin aus der
Antarktis an einer merkwürdigen Erſcheinung erkrankt. Er ſcheint
nämlich — erfrorene Füße zu haben, und zwar ſeit dem Tage, an dem
in dieſem Jahr das Thermometer zum erſten Male unter Null ſank.
In Radburn im Staate Jerſey iſt ſeit einigen Tagen jeder
Fuß=
gänger in der Lage, die ganze Stadt zu durchwandern, ohne einen
Straßendamm zu überſchreiten. Die Uebergänge ſind zum Schutz gegen
Autounfälle durch Tunnels oder Ueberführungen ermöglicht. Radburn
ſoll zur Muſterſtadt von Amerika ernannt werden.
In der Landwirtſchaftlichen Verſuchsanſtalt in Pennſylvania ſtarb
Jeſſie, die Experimentalkuh. Sie war das erſte Tier, das für ihre
Art=
genoſſen nachwies, in welchem Maße die Kuh in der Lage iſt, die
Vitamine B zu bilden. Sie wurde nur mit beſonderen Futterſtofſen
ernährt, denen ſämtliche Vitamine B entzogen worden waren.
Veranlaßt durch den finanziellen Zuſammenbruch von Chicago
wer=
den alle amerikaniſchen Städte auf die Möglichkeit hin unterſucht, ob
ſie bankerott machen können. Nach den bisherigen Feſtſtellungen iſt
New York in der allerbeſten Lage, ſo daß ſtaatlicherſeits feſtgeſtellt wird,
New York könne niemals bankerott werden, ſolange die Freiheitsſtatue
noch ſtehe.
Finnland hat die Sperrzone für die Alkoholſchmuggler von 6 auf
20 Kilometer von ſeiner Küſte erweitert. Auf dieſe Weiſe hofft man,
den Schmugglern leichter beikommen zu können, als bei der engen
Grenze, die bei der inſelreichen Küſte faktiſch bedeutungslos war. Den
einzigen „Weg zum Erfolg” ſieht man in der Schmugglerjagd auf dem
freien Meer.
Der große Pariſer Modekönig Paul Poiret hat ſich von ſeiner
Schneiderkunſt jetzt endgültig zurückgezogen und will ſich in Zukunft
nur noch der Malerei und dem Theater widmen. Seine erſte
Schau=
ſpielprobe hat er bereits abgelegt. Man behauptet, daß auch einige
ſeiner Bilder genau ſo gut ſeien, wie ſeine Kleiderentwürfe für die
Pariſer Damen.
Bei Miami war ein Ausflüglerdampfer auf ein Korallenriff
ge=
laufen und drohte zu verſinken. Da keine Signalvorrichtungen an
Bord weren, zog eine der Damen ihre buntfarbenon Deſſous aus, die
als Flagge benutzt wurden und tatſächlich die Aufmerkſamkeit
benach=
barter Schiffe auf das verſinkende Schiff lenkte.
In Swaziland in Südafrika iſt eine unabſehbare Schar von
Schmet=
terlingen aufgetaucht, die in einer Frontbreite von 50 Km. das Land
überziehen. Die Farmer befürchten als Folgeerſcheinung ein
rieſen=
haftes Anwachſen der Raupenplage.
Die Eisbergplage im Atlantiſchen Ozean hat ſich in dieſem Jahre
um 1½ Monat verfrüht. Die engliſchen und amerikaniſchen
Patrouillen=
ſchiffe haben bereits ihre Arbeit aufgenommen, um die Paſſagier= und
Frachtdampfer vor dem ſchwimmenden weißen Tod zu bewahren.
Richker dürfen nur auswärks heiraken — in China.
(e) Tokio. Die allen Chineſen nachgerühmte Liebe zur Heimat,
und zwar auch zur engſten, ſowie der Wunſch, in dieſer engeren Heimat
zu heiraten, gilt für alle — nur nicht für die Richter. Die
Regierungs=
behörde der Provinz Chihli hat wenigſtens ſo entſchieden. Ein
Diſtrikts=
richter hatte ein Mädchen aus dem Bezirk geheiratet, in dem er ſeine
Juſtizfunktionen ausübte. Dieſe Ehe iſt für unverbindlich erklärt
wor=
den, da nach der Meinung der oberſten Behörden, ein Richter immer
ſeine Braut auswärts ſuchen ſoll. — Man befürchtet offenbar, daß bei
der feſt zuſammenhaltenden Verwandtſchaft, die ein chineſiſches Mädchen
hinter ſich hat, die Objektivität des Richters beeinträchtigt würde, da
ſchwerlich eine Woche vergehen könne, ohne daß ein, wenn auch noch ſo
entfernter Verwandter der Frau des Richters vor den Richterſtuhl käme.
Sinmad bin undd einmal he
Mat dta gelke gobsht Sahusen!
R
Für Küchenmöbel
Für Badewannen und Fliesen
Schnell und gründlich besorgt A TA in Küche und Haus alle
Putz- und Scheuerarbeit. Einfach etwas A7A auf den
ange-
feuchteten Scheuerlappen (Bürste, Aufnehmer oder dergl.)
streuen — damit jetzt den zu reinigenden Gegenstand gut
säubern. Alle Sachen werden so im Nu mit wenig Mühe
wie-
der appetitlich sauber, strahlend hell und prachtvoll glänzend.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 14
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[ ← ][ ][ → ]ummer 101
Freitag, den 11. April 1930
Seite 15
Sport, Spiel und Zurnen.
* Fußball im Kreis Starkenburg.
füddeutſch. Waldlaufmeiſterſchaften.
Ein ſporkliches Ereignis!
chdem nunmehr das Geſamtmeldeergebnis vorliegt, kann man
ſagen, daß in dieſem Jahre die Süddeutſchen
Waldlaufmeiſter=
o, ein ſportliches Ereignis erſten Ranges zu werden verſprechen!
och insgeſamt
neunzig Leichtathleten am Start!
nalität konzentriert ſich naturgemäß auf die Hauptklaſſe,
33 Läufer um Sieg und Plätze, um die Meiſterſchaft im
und im Mannſchaftslauf kämpfen. Zahlenmäßig am ſtärkſten
ſt die Anfängerklaſſe II mit 47 Teilnehmern. Sehr
be=
wert iſt die Tatſache, daß in der Altersklaſſe III immerhin 19
Herren” ſtarten, die keineswegs nur aus der näheren
Um=
ſtammen. Hoffentlich findet gerade dieſer Umſtand bei
Ver=
nd Behörden die entſprechende Würdigung und fernerhin auch
chtigung bei Veranſtaltungen, damit unſerer Leichtathletik die
erdienſtvollen Pioniere erhalten bleiben!
Organiſation iſt vorzüglich aufgezogen, womit zugleich flotteſte
ing der Läufe garantiert iſt. Das Hauptaugenmerk iſt
natür=
die 10 Kilometer lange Meiſterſchaftsſtrecke
die geradezu vorbildlich gekennzeichnet iſt. Kreidepfeile auf
Pfeile an den Bäumen und in einem Abſtand von je fünf=
Metern Markierungstafeln mit Kilometerangabe werden den
den Weg weiſen. Außerdem iſt aber jede Laufſtrecke im
Ge=
auf von Aktiven und Jugendlichen des Sportvereins Darm=
38 beſetzt, ſo daß ein Verlaufen einfach unmöglich
ſchiedene Kontrollſtellen werden eine etwaige
Unfair=
ſo ſie überhaupt in dieſem auserleſenen Felde verſucht werden
ſofort abſtellen. Beſonders hervorzuheben iſt vor allem noch
Hilt
ache, daß ſieben Fernſprechapparate auf die
markante=
ikte der Hauptſtrecke verteilt ſind und ſo ermöglichen, daß von
30
metermarke 3 an jederzeit der Stand des Laufes um die Süd=
H
Waldlaufmeiſterſchaft verfolgt werden kann! Dieſe
beachtens=
zverck inrichtung — die durch das verſtändnisvolle Entgegenkommen
iſchen Miniſters des Innern und der leitenden Stellen der
Schutzpolizei ermöglicht wurde — gibt zugleich dem
Kampf=
die weitere Möglichkeit, die Beſucher des Sportplatzes durch
ſtegg m laufend über die Poſitionskämpfe der Hauptklaſſe zu unter=
Sind ſo die Beſucher der Veranſtaltung ſtets über den Ver=
Hauptrennens im Bilde, ſo ſind andererſeits die Aktiven
in der Lage, ſich an Hand der Markierungstafeln über die
länger jeweils zurückgelegten Teilſtrecke zu vergewiſſern ein
Um=
mir von unſeren Langſtrecklern ſicher mit beſonderer Genugtuung
fge imen werden wird.
Vorbedingungen ſind alſo muſtergültig, ſo daß die
Veran=
ltr3 zweifellos zu einem Ereignis, zu einem vollen ſportlichen
Er=
den wird! Hoffen wir, daß die doch immerhin
begeiſterungs=
armſtädter Sportgemeinde ſich vollzählig auf dem Stadion am
AGlölle ltor einfindet! Sie wird beſtimmt von den Kämpfen unſerer
ich; ſeten begeiſtert ſein!
011 .5. Darmſtadt — Spielvereinig. d7 Mannheim.
2 kommenden Sonntag, vormittags 11 Uhr, trägt die Liga des
Bſoliss ortvereins gegen Mannheim 07 auf ihrem Platz ein Privat=
Mannheim iſt eine ſehr eifrige und äußerſt ſpielſtarke
ift. Sie nimmt in ihrem Bezirk einen guten Mittelplatz ein.
Samstag beteiligt ſich der Polizeiſportverein mit einer
id Fauſtballmannſchaft an dem Hallenſportfeſt des
Poſtſport=
irankfurt a. M.
2. Mannſchaft iſt ſpielfrei. 2. Jugend Polizeiſportv — Jgd.
irdt, 10 Uhr vorm., hier. Damen — Sportv. Wiesbaden
aden.
M
Peichtathleten beteiligen ſich am Sonntag nachm. an den
meiſterſchaften im Stadion.
kracht Frankfurk - Tgde. Beſſungen 1865.
den kommenden Sonntag hat die beſtbekannte Frankfurter
Ein=
ſehucht eſagt und wird mit zwei Mannſchaften Handballſpiele auf der
ahn austragen. Eintrachts Können iſt im ganzen Kreiſe
be=
ichie
ſta mt, ja ſie ſchon jahrelang der Kreisklaſſe angehört und immer ein
ſort bei der Meiſterſchaft mitzureden hat. — Beſſungens Elf
Sonntag erſtmals wieder komplett an, wobei man verſuchen
Ehen f.
n die gute Gäſtemannſchaft ehrenvoll abzuſchneiden. Warum
ſte Eilt
uch nicht gelingen, gerade mit Gegnern aus der erſten Klaſſe
219
ngen ſeine beſten Spiele geliefert. Man denke nur an das
mit Kü iek 1 en Polizei Frankfurt, welches 7:6 gewonnen ging. Wenn
nahmeftlerm
auch im Handball etwas verwöhnt iſt, ſo bietet aber am
rerb gnnt die Turngemeinde Beſſungen ebenfalls ſchönen Handball, und
platz an der Heidelbergerſtraße wird hoffentlich von einer
zahl=
ſſ herr uſchauermenge umſäumt ſein. Spielbeginn für die erſten
ſi nn ) ten 3 Uhr. Vorher treffen ſich die zweiten Mannſchaften.
ge
Wolfskehlen 1. M. — Tv. Wallerſtädten 1. 7:3 (4:2).
Wolfskehlen 1. Jgd. — Tv. Langen 1. Jgd. 10:1 (3:0).
Beruley Wl kehlens Erſte weilte vergangenen Sonntag bei der gleichen
1.
Vallerſtädten und konnte ſich einen verdienten Sieg erringen.
imer
iſchaft ſcheint jetzt ihre Kriſe überwunden zu haben. Zu
lte der Jugendmeiſter Wolfskehlens gegen die körperlich
ſtär=
gend des Tv. Langen und kanterte dieſen mit nicht weniger
oren nieder, ein Beweis für die gute Laune der jugendlichen
Kol enden Sonntag ſpielen die beiden oberſten Mannſchaften
den Tv. Bürſtadt, deſſen erſte Elf in der Meiſterklaſſe den
Am Oſterſonntag ſpielen hier die erſte
Plcl nne hat.
* gegen Tv. 1910 Worms (Kreisklaſſe), die erſte Jugend gegen
9
inſchaft des Tv. Arheilgen.
9
IRM
Das Spielprogramm der Kreisliga am Sonntag, den 13. April.
Germania 03 Pfungſtadt — Viktoria Walldorf;
Rot=Weiß=VfR. Darmſtadt — Germania Oberroden (11 Uhr);
Viktoria Griesheim — Polizei Darmſtadt.
Die Punktkämpfe der Starkenburger Kreisliga gehen ihrem Ende
entgegen und das Programm wird von Sonntag zu Sonntag ſchwächer.
Drei Spiele nur bringt der 13. April, aber dabei eines, das
ſeines=
gleichen an Bedeutung ſucht. Im Treffen Germania
Pfung=
ſtadt — Viktoria Walldorf ſoll die Entſcheidung fallen, ob
Viktoria Urberach den Kreis als Meiſter vertreten wird, oder ob
Wall=
dorf die Urberacher einholt und ein Entſcheidungsſpiel auf neutralem
Platz erzwingt. Die Lage iſt bekannt; Walldorf muß gewinnen, wenn
es noch in die Entſcheidung eingreifen will, jedes andere Reſultat würde
Aufgabe aller Hoffnungen auf die Meiſterſchaft bedeuten. Der Gang
für Walldorf iſt ſchwer, aber nicht hoffnungslos. Pfungſtadt konnte
be=
reits in Walldorf mit 2:2 einen Punkt mit heimnehmen, hat alſo
da=
heim Chancen. Aber man weiß nicht, wem man mehr trauen ſoll; den
Platzherren oder der kampferprobten Walldorfer Elf. Siegen kann
jede Mannſchaft ſo offen iſt der Spielausgang. Hoffen wir nur, daß
dieſes entſcheidende Treffen fair durchgeführt wird. — Die beiden
anderen Treffen ſind ebenfalls ziemlich offen im Ausgang. Am eheſten
hat noch Rot=Weiß=VfR. Ausſichten, ſich für ſeine hohe
Vorſpiel=
niederlage zu rebanchieren, denn Oberroden wird wohl auf einige Leute
verzichten müſſen, die am letzten Sonntag in Egelsbach vom Platz
ge=
ſtellt wurden. Das Griesheimer Spiel dagegen iſt völlig
unge=
wiß im Ausgang.
Die Aufſtiegskämpfe der A=Meiſter führen am
Sonn=
tag Haſſia Dieburg — Germania Eberſtadt in Dieburg zuſammen.
Die Kreisſtädter ſollten ihren Vorſpielſieg (1:0) in höherer Auflage
wiederholen können und ſich ſomit endgültig den Aufſtieg zur
Kreis=
liga erkämpfen.
Einige Kreisvereine tragen Geſellſchaftsſpiele aus.
Fuß=
ballverein Sprendlingen begibt ſich zum Südmainkreismeiſter, FSV.
06 Heuſenſtamm. Sportverein Münſter fährt an den Untermain, wo
er gegen Viktoria Erlenbach b. Miltenberg antritt. Der A=Meiſter
SV. 1911 Neu=Iſenburg iſt von Viktoria Kelſterbach verpflichtet
wor=
den, und zuguterletzt tritt der Bezirksligiſt 1. FC. Langen in Hanau
gegen den FC. 93 zum Rückſpiel an.
* Fußball im Kreis Südheſſen.
Intereſſante Begegnungen!
Die Verbandsſpiele der ſüdheſſiſchen Kreisliga neigen ihrem Ende
zu. Die wenigen Nachhutgefechte ſind noch äußerſt intereſſant;
haupt=
ſächlich den letzten Spielen des Meiſters ſchenkt man große Beachtung.
Die Begegnung mit dem Tabellenzweiten am kommenden Sonntag ſoll
ſozuſagen die Generalprobe der „Kleeblätter” für die in vierzehn Tagen
beginnenden Aufſtiegsſpiele ſein; es wird ſich zeigen, ob der Höhepunkt
der Mannſchaft ſchon überſchritten iſt. Am „Galgen” werden die
Bür=
ſtädter Raſenſpieler verſuchen, ſich den dritten Tabellenplatz engdültig
zu ſichern. Auch bezüglich der Privatſpiele ſteht ein ereignisreicher
Sonntag bevor; es treffen ſich:
Olympia Worms — Olympia Lorſch; Starkenburgia Heppenhein=
VfR. Bürſtadt; Alemannia Worms komb. — Sportv. Horchheim
(Samstag abend); FC. Bensheim — Olympia Worms (
Sams=
tag abend); VfL. Lampertheim — Concordia Gernsheim; FV.
Hockenheim — Olympia Lampertheim; A=Meiſter Dieburg — FV.
Biblis.
Olympia Worms wird gegen die ſpielſtarken Lorſcher in beſter
Be=
ſetzung antreten, um ſo die Mannſchaft nochmals zu prüfen. Der
Namensvetter aus Lorſch wird für dieſes „Probeſpiel” der richtige
Gegner ſein. Ein Sieg der „Kleeblätter” liegt natürlich am nächſten;
immerhin, die Lorſcher wollen geſpielt haben. Die Bürſtädter werden
alle Regiſter ihres Könnens ziehen müſſen, um am „Galgen” auch nur
ein Remis zu erzielen. Die Bergſträßer haben in letzter Zeit mit ſehr
guten Leiſtungen aufgewartet; es wäre nicht verwunderlich, wenn die
Gäſte mit einer eindeutigen Niederlage nach Hauſe geſchickt würden.
Am Samstag abend findet die Wiederholung des vor acht Tagen
ab=
gebrochenen Spieles auf dem Wormſer Alemannenſportplatz zwiſchen
einer komb. Elf und den Sportvereinlern aus Horchheim ſtatt. Der
Ausgang iſt offen; mit einem ſchönen Spiel iſt zu rechnen. Das
Sams=
tagabendſpiel der Wormſer in Bensheim wird wohl kein „Spaziergang”
werden. Es geht für die „Kleeblätter” um das Renommee! Der 1=
Meiſter des Rieds wird in Lampertheim kaum zu Siegeslorbeeren
kom=
men; aber auch Olympia Lampertheim wird ſich in Hockenheim mächtig
anſtrengen müſſen, um ehrenvoll zu beſtehen. Die Bibliſer ſtehen noch
in Unterhandlung mit dem A=Meiſter Dieburg. Auch dieſe Begegnung
wird, ſo ſich die beiden Parteien einigen, des Reizes nicht entbehren,
Die 144 Stunden auf dem Rürburgring.
Noch 38 Maſchinen im Rennen.
In der Sechstagefahrt der Motorräder auf dem Nürburgring
ſind von den geſtarteten 43 Maſchinen insgeſamt noch 38, davon
32 ſtrafpunktfrei im Rennen. Von den acht Fabrik=Teams ſind
noch ſechs ohne Strafpunkte. Im weiteren Verlauf des Rennens
ſchied eine Horex=Maſchine infolge Brennſtoffmangels mitten auf
der Strecke aus, nachdem ſie ſchon vorher zahlreiche Strafpunkte
erhalten hatte. Ebenſo wurde eine Viktoria= und eine Imperia=
Maſchine durch Defekte zur Aufgabe gezwungen. Von Pech
ver=
folgt war der Zündapp=Fahrer Fiſcher=Dachau, der durch einen
über den Weg laufenden Haſen zu Fall gebracht wurde und ſich
leichtere Verletzungen zuzog. Trotzdem glückte es Fiſcher, die
Maſchine noch zur Ablöſeſtelle zu bringen. Iſchinger=Berlin
voll=
brachte ein Bravourſtück, indem er auf einem brennenden D=Rad
talabwärts fuhr und trotz der erlittenen Brandwunden bis zum
Erſatzteillager durchhielt.
Tennisländerkampf Südfrankreich — Süddeutſchland.
Die Franzoſen 5:1 in Front.
Der in der deutſchen und franzöſiſchen Tenniswelt mit ſo großer
Spannung erwartete Tennisländerkampf zwiſchen Südfrankreich und
Süddeutſchland in Ciotat Plage (bei Marſeille) ſah die Franzoſen ſchon
am Mittwoch ſtark in Front. Immerhin gaben ſich die ſüddeutſchen
Vertreter alle Mühe, die deutſchen Farben würdig zu vertreten, was
beſonders Dr. Buß und Froitzheim gelang, die nur nach hartnäckigen
und ſtark ausgeglichenen Kämpfen knapp um den Sieg kamen.
Im Damen=Einzel holte ſich zunächſt Frau Friedleben über
Mme. Peré mit 6:2, 6:0 einen ſicheren Sieg während Frau Richter=
Weihermann von Mme. Chapenel 6:1,6:4 geſchlagen wurde.
Froitz=
heim unterlag Rogers nach ausgeglichenem nud zähem Kampfe knapp
4:6, 6:3, 8:6; auch Dr. Bußmußte, wenn auch ebenfalls nur knapp, die
Ueberlegenheit des franzöſiſchen Vertreters Aeſchlimann mit 7:5, 6:8,
7:5 anerkennen. Verhältnismäßig leicht wurde der Franzoſe Landau mit
Kreuzer fertig; er ſchlug den Deutſchen 6:1, 6:1. Oppenheimer
konnte ſich gegen Geraud ebenfalls nicht durchſetzen und wurde mit 6:3,
6:2 beſiegt.
Südfrankreich ſchlägt Süddeutſchland 9: 2.
Frau Friedleben / Dr. Buß erringen den 2. Punkt.
Auch am zweiten und letzten Tage des Tennis=Länderkampfes
muß=
ten die deutſchen Vertreter wieder vier Niederlagen hinnehmen,
wäh=
rend ſie nur ein einzigesmal erfolgreich ſein konnten.
Den Abſchluß des Länderkampfes bildete am Donnerstag abend ein
großes Feſtbankett im Kaſino zu Ciotat=Plage. Abſchließend kann man
ſagen, daß die Organiſation ausgezeichnet geklappt hat, daß durchweg
gute Schiedsrichter zur Verfügung ſtanden und daß die Süddeutſchen
trotz der hohen Niederlage einen ſehr guten Eindruck hinterlaſſen haben.
Sie werden auch an dem am Freitag beginnenden Internationalen
Turnier teilnehmen.
Die Ergebniſſe:
Damen=Doppel: Marjolet/Martin — Friedleben/Richter=Weihermann
4 6:0.
Herren=Doppel: Asſchliman/Rogers—Dr. Buß/Oppenheimer 7:9 6:3 6:4,
Raynaud/Geraud—Froitzheim/Kreuzer 6:3 7:5.
Gemiſchtes Doppel: Pehre/Geraud—Friedleben/Dr. Buß 4:6 1:6,
Mer=
jolet/Raynaud—Richter/Weihermann/Ofan 6:1 6:3.
Im Pariſer Sechstagerennen fielen in der dritten Nacht Richli=
Buſchenhagen mit drei Runden Verluſt auf den 5. Platz zurück. An der
Spitze liegen allein Mareillac=Mouton.
ndfu=
RAugfunk-Progrgeiste.
Frankfurt a. M.
Freitag, 11. April. 16: Stuttgart: Konzert. Funkorch. Roſſini:
Ouv. zu „Tancred‟.
Bizet: Fantaſie aus „Carmen‟ — Boitd:
Arie aus „Nero” — Mascagni: Lied aus „Cavalleria ruſticana”.
Bizet: Vorſpiele zum 2., 3. und 4. Akt „Carmen”. — Grieg:
Aus der Muſik zu „Peer Gynt”. — Fucik: Schneidig vor!
Strauß: Wein, Weib und Geſang. — Ries: Am Rhein beim Wein.
Obermayer: Heut iſt heut. — Ailbout: Gwendoline. O 18.05:
Büch u. Film. 18.35: Stuttgart: Prof. Beutel: Das Rätſel der
veränderlichen Sterne. 6 19.05: Mannheim; Prof. Pongs: Der
moderne europäiſche Roman. 19.30: Aus dem Nationaltheater
Mannheim: Manon Lescaut. Lyriſches Drama von Puccini. 6 22.15:
Feſthalle Frankfurt: Boxkampf Schmeling. 6 23.10: Tanzmuſik.
S 0.30: Nachtkonzert. Oktett für zwei Violinen, Viola, Violoncell,
Kontrabaß, Klarinette. Horn und Fagott von Schubert.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle, Freitag, 11. April. 10: Kaplan Müller: Mit
dem Motorrad von Steglitz nach Innsbruck. O 14.30: Kinderſtunde.
9 15: Elſe Croner: Das kritiſche junge Mädchen a 15.40: Dr.
Günther: Das Luſtſpiel von Moliere bis zur Gegenwart. 16:
Dr. Roeſeler und Dr. Zechlin: Quellenkunde im Geſchichtsunterricht.
16.30: Leipzia: Konzert
17.30: Prof. Dr. Mersmann:
Geſpräche über Muſik 17.55: Reichsminiſter Schmidt: Bericht
über die Zolltriedens=Konferenz.
18.20: Dr. K. Eberlein:
in und Geiſteskrankheit O
18.40: Engliſch für Fortgeſchr.
0 19.05: Dr. Kurt Baſchwitz: Kunſt der Maſſenführung,
6 19.30: Wiſſenſchaftl Vortrag für Zahuärzte. 6 20: Muſikhalle,
Hamburg: Beethoven=Abend 1. Sinfonie Cdur. — Konzert für
Jianoforte mit Begleitung des Orcheſters, Es=dur. — Sinfonie
Nr. 5. O 21.30: „Punks kommt aus Amerika” von Ludwig von
Wohl. O Anſchl.: Zeit, Wetter. O 22.30: Karten=Sbiele. o 23:
Budapeſt: Zigeunermuſik
Ueber der Biskaha und Südfrankreich hat ſtärkerer Luftdruckfall
ein=
geſetzt, der nach dem Nordmeerfallgebiet hin eine Rinne tiefen Druckes
darſtellt. Dabei wirkt ſich zunächſt der Einfluß verſchiedener Luftmaſſen
durch Wolken= und Dunſtbildung, ſowie in vereinzelten Niederſchlägen auf
die Wetterlage aus. Die Temperaturen gehen dabei mit dem Zufließen
kühler Luftmaſſen etwas zurück, wobei ſpäter gleichzeitig der hohe Druck
über Irland Ausbreitung nach dem Feſtland gewinnen dürfte.
Wahr=
ſcheinlich herrſcht dann vielfach aufheiterndes und trockenes Wetter.
Ausſichten für Freitag, den 11. April: Wolkiges und dunſtiges Wetter
mit vereinzelten Niederſchlägen, leichte Abkühlung.
Ausſichten für Samstag, den 12. April: Mehr aufheiterndes und
vor=
wiegend trockenes Wetter wahrſcheinlich.
Hauptſchrittienung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei für Spori: Karl Böhmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Bild und Wort; Dr. Herbert Neite.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantſe der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten
nder nie eu mäl fonnl
m. A hal eine
SHANSUHR
Die Uhr mit dem Abitur
(auch Reifezengnis genannt)
Jedes Fabrikat wird von einer Fachkommission
eingehend geprüft. Nur solche Uhren, die allen
Anforderungen genügen, werden mit dem
Namen Ankra oder Junghans versehen. Sie
sind also nicht allein güt, sondern bei mir
auch preiswert bedient. (5396 a
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em heutigen Tage haben wir die bekannte
1ration „Zur Traube” in Nieder-Ramstadt
r Hanst) übernommen. Wir werden stets be-
Sein, unseren werten Gästen mit dem Besten
2isen ufd Getränken zu dienen.
Sschank das beliebte Bier aus der Brauerei
„önberger Söhne, Groß-Bieberau i. Odenw.
Hochachtungsvoll
Georg Lücker und Frau
röffnungsfeier mit Metzelsuppe findet am
29. 12. d. Mts., statt, wozu wir treundl. einladen.
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Meinen werten Freunden und Bekannten, ſowie meiner
verehrlichten Nachbarſchaft zur Kenntnis, daß ich am Freitag,
den 11. ds. Mts., Ecke Roßdörfer= und Wienerſtraße, ein
Kurz., Heiß-, Well- und
N—
Tabakwaren-deschaft
eröffne. Es wird mein Beſtreben ſein, meine werte Kundſchaft
gut und reell zu bedienen.
Um geneigten Zuſpruch bittet
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Die Aktionäre unserer Gesellschäft werden hierdurch zu der am 30. April 1930,
vormittags 11 Uhr, in unserem Bankgebäude, Eingang Kanonierstraße 22/23,
statt-
ändenden
ordentlichen Generalgersammlung
eingeladen. Aktionäre, welche ihr Stimmrecht nach Maßgabe des 8 18 der Satzung
ausüben wollen, müssen ihre Aktien oder die über diese lautenden
Hinterlegungs-
cheine einer deutschen Eftektengirobank
spätestens am 26. April 1930
bei unserer Effektenkasse in Berlin, Mauerstraße 26-27 oder einer
unserer Zweigniederlassungen
während der üblichen Geschäftsstunden oder bei einem Notar hinterlegen und bis
nach der Generalversammlung belassen.
Im Falle der Hinterlegung bei einem Notar ist die Bescheinigung desselben
über die erfolgte Hinterlegung in Urschritt oder in beglaubigter Abschrift spütestens
am ersten Werktage nach Ablauf der Hinterlegungsfrist bei der Gesellschaft
ein-
zureichen.
Stimmkarten werden bei den Hinterlegungsstellen ausgehändigt.
Soweit sich noch Aktienurkunden, die auf „Deutsche Bank” oder „Direction
der Disconto-Gesellschaft” lauten, im Besitz unserer Aktionäre befnden, fordern
wir die Besitzer auf, solche Aktien mit Dividendenscheinbogen gleichzeitig zum
Um-
tausch in neue, auf „Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft” lautende
Aktien-
urkunden einznliefern, weil die Dividende für das Geschäftsjahr 1929 lediglich auf
Geschäfts-Empfehlung s die neuen Diridendenscheine zur Auszahlung gelangen Nird.
Tagesordnung:
1. Jahresbericht über die Geschäfte der Gesellschaft,
2. Jahresrechnung mit den Bemerkungen des Aufsichtsrats,
3. Beschlußfassung über die Genehmigung der Jahresbilanz, die
Gewinn-
verteilung sowie über die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrats,
4. Wahlen zum Aufsichtsrat.
Berlin den 10. April 1930.
TImngi
Baorscht Oink UND DISCOKTO-GkBELtschhe!
Schlitter
Solmssen
[ ← ][ ][ → ]Nummer 104
Freitag, den 11. Apri
Ee e
War
Weie daut zich
Hunderttauſende vor der Ausſperrung.
Die Verhältniſſe in der Textilinduſtrie der Grafſchaft Yorkſhire
haben ſich aufs äußerſte zugeſpitzt und die vollſtändige Niederlegung der
Arbeit in dieſer wichtigſten engliſchen Induſtriegruppe, die mehrere
Hunderttauſend Arbeiter beſchäftigt, ſcheint nicht mehr abzuwenden zu
ſein. Bis jetzt haben über 600 Arbeiter als Proteſt gegen geforderte
Lohnherabſetzungen die Arbeit niedergelegt. Mit dem heutigen Tag
dürfte ihre Zahl über 100 000 erreichen und am Samstag werden, falls
keine nnerwartete Entwicklung eintritt, ſo gut wie alle Arbeiter im
Ausſtand ſein. — Alle Bemühungen der Gewerkſchaftsführer, den
Aus=
ſtand, beziehungsweiſe die Ausſperrung durch Verhandlungen mit den
Arbeitgebern in der letzten Minute abzuwenden, ſind infolge der
Weige=
rung der Arbeitgeber auf die Lohnherabſetzung zu verzichten, fehl=
geſchlagen.
Wirtſchafkliche Rundſchau.
Einberufung des Reichseiſenbahnrates. Der Reichsverkehrsminiſter
hat zum 1. Mai d. J. den Reichseiſenbahnrat nach Berlin einberufen,
insbeſondere um ſeine Stellungnahme zu dem Antrag der Deutſchen
Reichsbahngeſellſchaft auf Erhöhung der Perſonen= und Gütertarife
ein=
zuholen.
Geſetz zur Aenderung des Scheckgeſetzes und des Wechſel
ſteuergeſetzes vom 28. März 1930. Am 14. April I. J. tritt eine
Aenderung des Scheckgeſetzes ein, woiach ein vom Ausſteller vor
datierter Scheck als am Tage der Vorlegung ausgeſtellt zu gelten
hat, wenn er vor dem auf dem Scheck genannten
Ausſtellungs=
tage zur Einlöſung vorgelegt wird. Die bezogenen Banken ſind
demnach berechtigt, einen ſolchen vordatierten Scheck ſofort
einzu=
löſen oder, falls die Einlöſung aus Mangel an Deckung nicht
erfolgen kann, die geſetzlich vorgeſchriebene Beſcheinigung über
die Nichteinlöſung zu erteilen. In der gleichen Weiſe werden
vordatierte Schecks behandelt, die den Banken zur Einziehung
übergeben werden. Der Geſetzgeber will durch dieſe Aenderung
dem Mißbrauch ſteuern, der häufig mit der Vordatierung von
Schecks getrieben worden iſt.
Weſtdeutſche und Südweſtdeutſche Möbelmefſe. Anläßlich der
Weſt=
deutſchen Möbelmeſſe in Köln hat eine Zuſammenkunft von Vertretern
der beteiligten Fachverbände des Handels und der Induſtrie
ſtattge=
funden, die zur Frage der Abhaltung von Möbelmeſſen in Frankfurt
am Main und Köln Stellung genommen hat. Allgemein wurde
be=
grüßt, daß es den beteiligten Fachverbänden gelungen ſei, die
Möbel=
meſſe aus dem Rahmen der allgemeinen Meſſen herauszunehmen und
als reine Möbelfachmeſſe durchzuführen. Weiter wurde die
Anerken=
nung dafür ausgeſprochen, daß zwiſchen Köln und Frankfurt a. M. eine
Einigung erzielt wurde, wonach im Frühfahr die Weſtdeutſche
Möbel=
meſſe in Köln, im Herbſt die Südweſtdeutſche Möbelmeſſe in Frankfurt
ſtattfindet. Angeregt wurde ferner, im Zuſammenhang mit der
Möbel=
fachmeſſe eine Möbelausſtellung für die Allgemeinheit durchzuführen.
Die Südweſtdeutſche Möbelmeſſe wird vom 14.—17. September in
Frankfurt a. M. ſtattfinden.
Die öſterreichiſche Inveſtitionsanleihe bewilligt. Die öſterreichiſche
Indeſtitionsanleihe iſt grundſätzlich bewilligt und das Emiſſionskomitee
bereits gebildet. Das New Yorker Bankhaus Morgan u. Co. hat die
Führung und die Bildung des Emiſſionsſyndikates übernommen. Mit
Rückſicht auf die beſtehende Auflegung der deutſchen 300 Millionen
Dollar=Anleihe handelte es ſich für die öſterreichiſche Regierung darum,
mit ihrem weit geringeren Anleihebegehren noch vor Auflegung der
deutſchen Anleihe auf dem Finanzmarkt zu erſcheinen. Nach ſchwierigen
Verhandlungen iſt es dem Bankhaus Morgan gelungen, ſeine
euro=
päiſchen Partner zur Bildung eines belgiſch=franzöſiſch=ſchweizeriſchen
Konſortiums zu bewegen, das die Verpflichtung übernahm, unter
Füh=
rung des Hauſes Morgan in den drei Ländern (Belgien, Frankreich und
die Schweiz) aufzulegen. Die Anleihe, die unter ſehr günſtigen
Be=
dingungen abgeſchloſſen wurde, wird deshalb bereits in den nächſten
Wochen zur Zeichnung aufgelegt werden.
Zum Geſchäftsverkehr mit Polen. Wie der Deutſche Induſtrie= und
Handelstag zur Behebung vielfach entſtandener Zweifel mitteilt, iſt in
den Geſchäftsverkehr mit Polen bisher keinerlei Aenderung eingetreten.
Es gelten alſo vorläufig ſowohl die Zollſätze wie auch die Verbote, die
ſeit Juli 1925 in Kraft ſind, weiter. Erſt zehn Tage nach Austauſch der
Ratifikationsurkunde des neuen abgeſchloſſenen Handelsvertrages treten
die Vertragszölle in Kraft, und erſt von dieſem Tage ab fallen die
Zoll=
kampfmaßnahmen fort.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 10. April:
Getreide: Weizen, Mai 114½, Juli 115½, September 1177,
Dezember 122½; Mais, Mai 8434, Juli 87½, September 88½8,
Dezember 83½; Hafer, Mai 44½, Juli 45½, September 43½8;
Roggen, Mai 65½, Juli 72½, September 76½
Schmalz: Mai 10,425, Juli 10,625, September 10,825.
Speck: 13,75.
Leichte Schweine 9,55—10,50, ſchwere Schweine 9,75—10,30;
Schweinezufuhren Chicago 22 000, im Weſten 87 000.
Chicago Baumwolle: Mai 16,15, Juli 16,25.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 10. April:
Schmalz: Prima Weſtern 11,10; Talg, extra loſe 6¾.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 131½, Hartwinter n.
Ernte 118½; Mais 94½4; Mehl 5,75—5,90; Getreidefracht nach
England 1,6—2,3 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
Kakao: Tendenz willig, Umſätze 144, Loco 8½; April 8.21,
Mai 8.38, Juni 8.50, Juli 8.67, Sep. 8.97, Okt. 9, Dez. 8.92.
Mannheimer Produktenbericht vom 10. April. Die Forderungen
von Amerika ſind erhöht; beſonders Argentinien hat ſeine Preiſe
weſentlich hinaufgeſetzt. Auch Braugerſte und Futtergerſte ſind teurer.
Die Grundtendenz iſt feſt. Das Konſumgeſchäft hat ſich gebeſſert. Im
nichtoffiziellen Verkehr nannte man gegen 12.30 Uhr in RM. pro 100
Kilogramm waggonfrei Mannheim: Weizen inländ. 29,25, ausländ.
30—32,75, Roggen inländ. 19—19,50, Hafer inländ. 18,25—19,25,
Brau=
gerſte inländ. 21,50—23, Futtergerſte 17,50—18, Mais mit Sack 20,75,
ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 42,50, ſüdd. Weizenauszugsmehl 46,50,
ſüdd. Weizenbrotmehl 28,50, ſüdd. Roggenmehl 28—32,50, Weizenkleie
9,25—9,50, Biertreber mit Sack 12—12,75 und Leinſaat 39.
Berliner Produktenbericht vom 10. April. An der Produktenbörſe
hielt ſich die Unternehmungsluſt heute in engeren Grenzen, und die
Preisgeſtaltung war wenig einheitlich. Inlandsweizen war nur
ziem=
lich knapp angeboten und infolge der nicht unbeträchtlich erhöhten
Aus=
landsforderungen für Rechnung der Binnenmühlen gut gefragt, auch
Küſtenware fand zu 1—2 Mark höheren Preiſen Unterkunft, da vom
Rhein her Nachfrage beſteht. Der Lieferungsmarkt folgte der
Preis=
bewegung des Promptgeſchäftes. Roggen zur prompten
Waggonver=
ladung iſt gegenwärtig gleichfalls im Inlande verhältnismäßig beſſer
zu verwerten. Beſonders ſchwer verkäuflich iſt Kahnware. Das
Preis=
niveau lag ſowohl am Prompt= als auch am Lieferungsmarkt etwa
1 Mark unter dem geſtrigen. Weizen= und Roggenmehle haben bei
un=
veränderten Mühlenofferten weiter kleines Geſchäft. Hafer wurde im
Vormittagsverkehr etwa 2 Mark höher bewertet; an der Börſe zeigte
ſich einige Zurückhaltung der Käufer. Gerſte in wenig veränderten
Marktlage.
Die Berliner Metallnotierungen vom 10. April ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer 170,50 RM., Original Hüttenaluminium 190
RM., desgleichen 194 RM., Reinnickel 350 RM., Antimon
Re=
gulus 58—61 RM., Feinſilber 57,50—59,50 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 10. April ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 131,25 (132), Februar, März 131,25 (131,75)
April, Mai 132 (134), Juni 132,50 (132,75), Juli 131,75 (132,25)
Auguſt 131,50 (132), September 131,25 (132), Oktober 131,50 (132)
November, Dezember 131.25 (132). Tendenz: ſtetig. Für Blei
Januar, Februar 37 (37,25), März 37,25 (37,25), April 36,50
(37,25), Mai 36,50 (37), Juni 36,50 (36,75), Juli, Auguſt 36,50
(37), September, Oktober, November. Dezember 36,75 (37).
Ten=
denz: ſtetig. Für Zink: Januar, Februar 38 (38,75), März 38
(38,50), April 34 (36), Mai 34,75 (35,75), Juni 35,50 (36,50), Juli
36 (37), Auguſt 36,25 (37,50), September 36,75 (37,50), Oktober
37.25 (37,75), November 37,50 (38), Dezember 37,75 (38,50). Ten=
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
denz: kaum behauptet. —
Klammern beigefügten Brief.
Viebmärkke.
Ee e
Frankfurt a. M., 10. April.
Die Börſenſtimmung war zuverſichtlich und ausgeſprochen
freund=
lich. Man beurteilt die innerpolitiſche Situation etwas günſtiger, wenn
auch noch zurückhaltend. Die Hauptanregung kommt von der
Geld=
marktſeite her, die eine anhaltende und verſtärkte Verflüſſigung zeigt.
Auch wird möglicherweiſe mit einer überraſchenden Londoner
Diskont=
ſenkung gerechnet. Sehr beachtet bleiben die Bankberichte, ſo die Aus
führungen und Jahresberichte der D.D.Bank über die
Wirtſchafts=
lage und zuverſichtliche Beurteilung im Monatsbericht der Dresdener
Bank. Die raſche Erledigung der Angelegenheit Gothaer
Grundkredit=
bank und die übertriebenen Gerüchte über die Anſpannung bei der
Frankfurter Wollfirma A. Mainz u. Co. wurden mit Beruhigung auf
genommen. Rückdeckungen der Spekulation förderten die leichte
Er=
holung, ebenſo einige Spezialbewegungen. So gewannen
Schiffahrts=
werte in Erwartung eines Freigabe=Bonus von 10 Prozent etwa 1,5
Prozent. Sehr ſtark gebeſſert um 5—7 Prozent waren Kaliwerte, da
man bei unveränderter Dividende aber günſtige Abſchlüſſe im
Salz=
dethfurt=Konzern erwarte. Farben zogen insgeſamt 2 Prozent an.
Auch Erdöl 1,5 Prozent gebeſſert, da im Gegenſatz zu den bisherigen
Verlautbarungen mindeſtens die Vorjahrs=Dividende verteilt werde.
Rütgers in Reaktion auf den letzten Kursdruck 1,5 Prozent gebeſſert
Am Elektromarkt gewannen Siemens 1, Schuckert 2,5, A. E.G. 2,5
Pro=
zent. Banken 0,5—0,75 Prozent gebeſſert. Auch Warenhaus= und
Kunſtſeidewerte freundlicher, nur Bemberg 4 Prozent ſchwächer. Von
Einzelwerten gewannen Conti=Gummi 3, Linoleum 2,5 Prozent. Am
Rentenmarkt lagen Mexikaner und Ungarn wieder feſt, Türken eine
Kleinigkeit ſchwächer. Geld zu Steuerzwecken geſucht bei 4 Prozent.
Am Deviſenmarkt nannte man RM.—Pfunde 2037.75, —Dollar 4.1892½,
London-New York 4.8647½.
An der Abendbörſe war die Tendenz auf dem ermäßigten
Schlußniveau der Mittagsbörſe behauptet. Die Umſatztätigkeit blieb im
allgemeinen gering. Nur für einige Werte machte ſich Nachfrage
be=
merkbar. Im Vordergrunde ſtanden J. G. Farben, die faſt unveründert
eröffneten und ſpäter zirka 1 Prozent anzogen. Für die Werte der
Salzdetfurth=Gruppe erhielt ſich das Intereſſe in Erwartung günſtiger
Abſchlüſſe. Salzdetfurth lagen erneut 2 Prozent, Weſteregeln 0,5
Pro=
zent feſter. Zellſtoff Aſchaffenburg waren dagegen eher angeboten und
Prozent ſchwächer. Renten blieben vernachläſſigt. Neubeſitzanleihe
11,05, Adca 117,25, Barmer Bankverein 134, Commerzbank 162,
Danat=
bank 240, Dresdner Bank 154,5.
Berlin, 10. April.
Die freundliche Stimmung des Vormittags und der Vorbörſe wirkte
ſich zu Beginn des offiziellen Verkehrs bei langſamem Ordereingang
vorerſt nur für einige Spezialwerte aus. Man rechnete mit einer bal
digen Verabſchiedung des Steuerkompromiſſes, hoffte infolge der
inter=
nationalen Geldflüſſigkeit auf weitere Diskontſenkungen, äußerte
leb=
hafte Befriedigung über den erfreulicherweiſe weiter zunehmender
Nückgang der Arbeitsloſigkeit in der zweiten Märzhälfte und war auch
mit dem erſten Abſchluß der Dedibank nach der Fuſion durchaus
zu=
frieden. Die Dresdener Bank äußerte ſich in einem Wirtſchaftsbericht
ziemlich optimiſtiſch, und auch ſonſt lagen eher günſtige Meldungen vor.
So eröffneten Spezialwerte, wie Spritaktien, Kalipapiere, Polyphon,
Spenska und Bergmann bis zu 5 Prozent höher. Schiffe blieben
je=
doch gefragt und Hanſa zogen um 2 Prozent an. Unmittelbar nach der
Eröffnung wurde es ziemlich uneinheitlich, um dann, ausgehend von
Kaliwerten, lebhaft und feſt zu werden. In den heute nachmittag
ſtatt=
findenden Aufſichtsratsſitzungen ſollen glänzende Abſchlußziffern
be=
kanntgegeben werden, worauf die Spekulation zu Deckungen und
Käu=
fen ſchritt, beſonders, da eine Großbank Ware hereinnahm.
Steigerun=
gen von 3—6 Prozent waren die Folge dieſer Käufe, von denen am
unnotierten Markt Wintershall, die die 200=Grenze überſchritten,
pro=
fitieren konnten. An den übrigen Märkten traten gleichfalls Beſſerun
gen bis zu 2 Prozent ein. Später konnten ſich die Höchſtkuſe nicht voll
behaupten, da ein Baiſſevorſtoß am Kunſtſeidenmarkt, wo Aku 1,75 und
Bemberg 3,5 Prozent gegen den Anfang einbüßten, verſtimmend
wirkte. Trotzdem lag das Niveau noch zirka 1—3 Prozent über Anfang.
Darmſtädter Viehmarkt vom 10. April. Aufgetrieben waren
Ochſen, 185 Kälber, 15 Schafe, 1 Ziege. Die Preiſe ſtellten ſich
Kälber: a) 79—85, b) 72—78, c) 65—71. Marktverlauf: Lebhaft gere
Mannheimer Viehmarkt vom 10. April. Dem heutigen Klein
markt waren zugefahren: 238 Kälber, 33 Schweine, 699 Ferkel und
fer. Bezahlt wurden für Kälber 56—86, Schweine nicht notiert,
bis vier Wochen 26—32, über vier Wochen 35—41, Läufer 45—
Marktverlauf: Mit Kälbern lebhaft, ausverkauft; mit Ferkeln und
fern lebhaft.
Frankfurter Viehmarkt vom 10. April. Dem Frankfurter Klei,
markt waren ſeit dem letzten Viehmarkt zugeführt: 80 9
1432 Kälber, 127 Schafe und 1050 Schweine. Bezahlt wurden ver
Lebendgewicht: Kälber b) 83—88, c) 78—82, d) 70—77, Schafe al) 5
52, a2) 42—49. Der Marktverlauf war mit Kälbern lebhaft, zum
abflauend, ausverkauft, mit Schafen ruhig, ausverkauft, und mit Se
nen mittelmäßig, ausverkauft. Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſen
1. 90—95, dito 2. 80—90, Bullenfleiſch 84—89, Kuhfleiſch 2. 65—75
3. 55—56, Kalbfleiſch 1. 115—125, dito 2. 100—125, Hammelfleiſch 1
105, Schweinefleiſch 1. 88—92, Gefrierfleiſch Vorderviertel 58, 6.
viertel 65, Geſchäftsgang rege.
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Im März 1930 ſtellten die deutſchen Hochofenwerke (ohne
gebiet) 1007 576 Tonnen Roheiſen her, d. h. 43 02 Tonnen mel
im Februar. Da die Hochöfen aber im März an 31 und im Fe
nur an 28 Tagen in Betrieb waren, iſt die arbeitstägliche
Erze=
mit 32 502 Tonnen um 1945 Tonnen oder um 5,6 Prozent niedrig
die des Fehruar.
Von dem von den Streitparteien im Maßſchneidereigewerbe ge
ten unparteiiſchen Kollegium wurde geſtern nacht nach 13ſtündige
handlung ein Schiedsſpruch gefällt, der die Arbeitszeitverſchlechter
des Braunſchweiger Schiedsſpruchs beſeitigt und die Löhne um 2
1 Pfennig erhöht. Der Schiedsſpruch ſoll bis zum 1. März 1931
Wie wir erfahren, haben die Verhandlungen der
Bankenglä=
der Firma Rohwollhandlung A. Mainz u. Co., die eine Neuree
der Sicherheiten für die der Firma gegebenen Kredite bezwecken
nicht zu einem endgültigen Ergebnis geführt; ſie werden heute forte
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In der Aufſichtsratsſitzung der Portland=Zementwerke Heide
Mannheim=Stuttgart A.G. wurde beſchloſſen, der auf den 22.
einzuberufenden G.V. aus einem Reingewinn einſchl. Vortra
2 944 000 RM. nach Abſchreibungen von 2 245 725 RM. eine Div
von wieder 10 Prozent vorzuſchlagen.
EsLeugnis
U. Firde ert
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Hade Pr
Vunassen
Der geſtrige gerichtliche Vergleichstermin der Maſchinenbau
ſchaft Karlsruhe war rein foramler Natur. Es wurde namens der
trauensperſon eine Erklärung verleſen, in der die Schuldner
Gläubigerausſchuß und die Vertrauensperſon nochmalige Vertagu=
Termins beantragten. Die anweſenden Gläubiger ſtimmten ſ
der beantragten Vertagung zu. Neuer Termin wurde auf den 21
feſtgeſetzt.
Der Crédit Genéra I de Congo verwendet ſeinen Reingewin=
28,89 (i. V. 17,08) Mill. Frs. zu Abſchreibungen auf Portefeuilles.
Die Automobilreifenfabrik Englebert, Brüſſel, erzielte im a
fenen Geſchäftsjahr wieder einen Reingewinn von rund 20 M
woraus eine Bruttodividende von 150 Frs., wie im Vorjahre, zu
teilung gelangt.
Die Sofina verteilt aus einem Reingewinn von 116,2 Mill
eine Dividende von 700 auf die alten und 350 Frs. auf die neuen ?
Die Minerais et Métaux, Paris, verteilen aus einem Reing
von rund neun (i. V. acht) Mill. Frs. wieder eine Dididende von 4
— 8 Prozent auf 100 Mill. A.K.
Die Banque de UIndochine, das franzöſiſche Emiſſionsinſtitu
Indochina (A.K. 72 Mill. Frs.), verteilt für das zweite Halbjahr
Dividende von 160 Frs. (im erſten Halbjahr 155 und im zweiten
jahr des Jahres 1928 150 Frs.), fo daß die Geſamtdividende 315
300) Frs. beträgt.
Der türkiſche Miniſterrat ſtimmte einem Dekret zu, durch da
den Deviſenverkehr beſchrnäkende Vorſchriften aufgehoben werden.
Dekret wird mit der merklichen Beſſerung der türkiſchen Währun
griindet. Es ſoll in einigen Tagen in Kraft treten.
Berliner Kursbericht
vom 10. April 1930
* Sunr uno Stono Gefraſch
Deviſenme
vom 10.April
Re H
Danatbank
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban 1
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Ga=
Deutſche Erdö!
Vee
239.—
150.50
154.75
111.125
155.—
110.625
71.75
87.
149.—
197.50
65.50
183.5
173.—
102.—
Me ee
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f. elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppell
Ra
175.—
141.62r
183.62!
126.25
113.50
108.5C
200.-
106.50
110.75
109.875
49.50
93.50
109.-—
78.75
Me Me
Rütg erswerke
Salz detfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerl
Weſteregeln. Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. In d.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Vef
71 875
34 1.75
155.—
160.—
100.—
223.—
76.25
36.—
E6.5C
114.75
KS4
186.—
17.25
67.50
49.—
Helſingfors
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Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Lslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yor=
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. K
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 S=Stg.
Pap. Peſo
Dollar
100 Belge
100 Lire
100 Francs
Rait
10.538
58.965
12.385
73.08
3.03
168.05
112.05
112.06
112.48
20.359
1.6‟
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100 Frenken
100 Peſetas
100 Gulden
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Milreis
100 Escudo
100 Drachm
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Frankfurter Kursbericht vom 10. April 1930.
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Schramm Lackfabr
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Freitag, den 11. April 1930
Seite 17
11
EUTSCHE BANK
UND DISCONTO.GESELLSCHAFT
Geschäftsbericht für das Jahr 1929.
EnA
Reih
soduktion in den Agrar- und Rohstoffländern hat im Jahre
nur die Wirtschaft der Produktionsländer selbst, sondern
znder, die den Handel vermitteln, ungünstig beeinflußt. Die
nale Konkurrenz um den Absatz der überschüssigen
Er-
nui jengen hat sich Verschärft und zu ungewöhnlich großen
zen äugen aller wichtigen Welthandelsartikel geführt, soweit der
2— durch nationale oder internationale Regelung der Produktion
alsatzes bestimmt wird. Die Wirkung des Preisrückganges und
8 entstandenen Kaufkraftverschiebung ist so tiefgehend
(aß sich zum Ausgang des Jahres die Wirtschaft aller am
ſtt-3 1 stark beteiligten Länder in mehr oder minder ausge-
Nei gek 1 Depression befindet.
itschland hat sich die wirtschaftliche Lage während des
g besonders ungünstig gestaltet. Nach empfindlichem Aus-
Arbeitskampf zu Ende 1928 und ungewöhnlich lange Frost-
Rit
jen ersten Monaten 1929 gebracht hatten, konnte die Güter-
„ta faurz, bis in den Herbst die Vorjahrshöhe behaupten, sank dann
mehr ab. Der Beschäftigungsrückgang erfaßte allmählich
haftszweige.
em Niedergange ist die allgemeine Weltwirtschaftslage nur
Ua
„huld, ausschlaggebend allerdings für den besonderen
Not-
er Landwirtschaft.
Jand dirtschaftliche Bevölkerung, die 23% der
Einwohner-
t. hat der geringe Erlös aus einer ziemlich guten Ernte bei
benen oder gar noch gesteigerten Erzeugungskosten eine
ge Lage geschaffen. Die seither schon stark gesunkene
Mt.
ist noch weiter empfindlich herabgedrückt worden. Der
Landwirtschaft muß die Aufgahe gestellt werden, eine
I shöhe zu erreichen, welche die Ernährung des Volkes sicher-
Einfuhr von rund 2 Milliarden Reichsmark im Inlande
Agrarprodukte kann dadurch allmählich verringert werden.
von größter Wichtigkeit, daß der Landbau wieder
ertrag-
tet werde.
jel anders als bei den Agrarprodukten hat sich bisher der
ng der industriellen Rohstoffe ausgewirkt. Ist es auch
lIos, daß für die Wirtschaft als Ganzes der billigere Einkauf
hstoffbedarfes von großer Bedeutung war, die breiten
hten haben davon noch wenig Vorteil gezogen.
Ebenso-
auch Fabrikanten und Händler; denn Höhe der Steuern,
„öhne und Höhe der Zinsen zwingen, die Verkaufspreise
n. Wenn trotzdem unsere Ausfuhr an -Fertigwaren, aller-
Is unter Verzicht auf jeden Gewinn, im abgelaufenen Jahre
a RM. 952 Millionen gesteigert werden konnte, 80 legt das
es Zeugnis ebenso für die Geschicklichkeit unseres
Export-
für die Wertschätzung ab, deren sich das deutsche Fabrikat
erfreut. und zeigt deutlich, wie sich unsere Ausfuhr heben
n die Preise, die wir stellen, sich elastischer der
Weltmarkt-
anpassen ließen.
elung genügenden Ausfuhrüberschusses, um
Reparations-
ind Zinsverpflichtungen regelmäßig an das Ausland
über-
innen, ist aber für Deutschland gleichbedeutend mit wirt-
und politischer Freiheit. Auslandsanleihen sind nur ein
re ndes Aushilfsmittel; sie machen uns nicht frei, sondern
F für Deutschland geht es weit über die Bekämpfung einer
Schwere doch vorübergehenden Wirtschaftskrise hinaus,
as aufdie Dauer Entscheidende, wenn endlich das Nötige
ein Angriff genommen wird, um vermeidbare Hindernisse
die der Entwicklung unseres Außenhandels, wie unserer
herhaupt im Wegestehen.
Hemmnissen gehört insbesondere unser Steuersystem.
mend wie das Steuersystem wirkt sich die Lohn- und
Ge-
is. Nicht als ob, absolut und individuell betrachtet, das
wdes Beamten, Angestellten oder Arbeiters zu hoch oder
hgenug sei; aber diese Einkommen haben sich in den
letz-
nicht mehr aus steigender Wirtschaftsrente heraus ent-
1ern sind der Wirtschaft als etwas Gegebenes diktiert
lib sie sich abzufinden habe. Das kann sie vielfach nicht.
minalhöhe der Löhne und Gehälter in Deutschland 10%
das ist die Steigerung der letzten zwei Jahre, die sich als
wiesen hat —, so ständen wir nicht so unter dem Druck
bsigkeit. Die Produktion könnte gesteigert und damit
den, so daß, abgesehen von der Wirkung auf Außenhandel
sbilanz, durch sinkende Preise der Reallohn, auf den es
ankommt, bald nur wenig vom heutigen abweichen würde.
auch nicht gleichwertigen, so doch genügenden Ersatz
1uktion, die in Deutschland aus politischen Gründen wenig
Verwirklichung hat, würde eine Verlängerung der
Arbeits-
iegt keinem Zweitel, daß die Höhe des Zinstußes, das
Hemmnis unserer Wirtschaftsentfaltung, sich erheblich
trde, wenn eine rationelle Wirtschafts- und Finanzpolitik
ldung bei den Unternehmungen wieder ermöglichte und
übermäßiges Kreditbegehren milderte.
Iderten Verhältnisse in Verbindung mit unbefriedigendem
Zen- und Innenpolitik nährten Unbehagen und Mißtrauen
ten die Widerstandskraft des Wirtschaftskörpers gegen
ISse. Das zeigte sich bereits im Frühjahr, als der
zeit-
lch der Reparationsverhandlungen in Paris eine durch
che Agitation verschärfte Vertrauenskrise hervorrief.
Wüis je in die bekannten Restriktionsmaßnahmen der
Reichs-
hutze der Währung mündete, blieb eine Episode; aber
zeigte die deutsche Konjunkturentwicklung ein
unge-
enlulhles laß der Abhängigkeit von Stimmungseinflüssen. Vor
Leſeui fürks sich der über das ganze Jahr dauernde Schwebezustand
Gube bary nsverhandlungen als mächtiger Faktor der Depression
tür 1äß spiegelte die Börse sowohl die sachlichen als auch die
Mire ſogil en Einwirkungen besonders deutlich wieder,
Dim
ga Ggeubelli e4 schießt auch in der jetzigen Krisis das allgemeine Miß-
MiWek der das Ziel. Bei aller Depression hat die deutsche Wirt-
9rd
türt. 2 II Aten auch im vorigen Jahre große technische und
organi-
npt. * Ne
tschritte gemacht. Angesichts der Kapitalnot und der
nad O0itzi.
der Ausgabeposten wie Zins- und Lohnsätze, wurde die
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Istenentlastung auf Wegen betrieben, die keine zusätzliche
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(rt.
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ruchnahme bedeuten, Im Gegensatze zu der Rationali-
NErsatz der relativ teuren Arbeitskraft durch Maschinen
euteten wichtige Zusammenschlusse des vergangenen
Satorischen Fortschritt auch zwecks Kostensenkung,
apitalaufwand. Dazu gehören kreiwillige Zusammen-
Zustrie, Handel und Bankwesen, während die Fusionen
ngsgewerbe primär eine Aufnahme der durch Verluste
Gesellschaften durch die stark gebliebenen Konzerne
Indär aber wohl auch zu Ersparnissen führen, In welchem
vorstehende Gründung der Bank für Internationale
e neue Aera internationaler Zusammenarbeit eröffnet,
K die Erfüllung unserer schweren
Reparationsverpflich-
tern soll, bleibt abzuwarten. Die Bedeutung des Inkraft-
IIospaktes und der Räumung der zweiten Rheinlandzone,
der die dritte hoffentlich bald nachfolgt, wird noch sehr unterschätzt.
Unterschätzt wird aber auch die über Konjunkturschwankungen
hinweg für die wirtschaftliche Entwicklung maßgebende
Kapital-
bildung. War sie im vergangenen Jahre auch geringer als früher, s0
handelt es sich im ganzen doch um hohe Beträge, die nur deshalb auf
dem Kapital- und Geldmarkte nicht mehr in Erscheinung treten, weil
sie im Gange unseres Wiederaufbaues sofort investiert werden müssen.
Den Erfordernissen dieses Wiederaufbaues kann der Uberschuß unserer
Wirtschaft freilich noch nicht gerecht werden; wir müssen noch immer
ausländisches Kapital in Anspruch nehmen. Daß wir das zum größten
Teil nur durch kurztällige Verschuldung erhalten können, bildet die
größte Gefahr, die schwerste Beunruhigung für unsere ganze
Wirt-
schaft, und darum ist die Steigerung der eigenen Kapitalbildung für
uns so sehr wichtig. Ziffermäßige Schätzung der Kapitalbildung ist
schwierig und läßt viele Zweifel. Genügent klar und vermutlich
über-
zeugender ist folgende Betrachtung: Die gesamte Auslandsverschuldung
Deutschlands, lang- und kurzfristig, beträgt auf Grund der höchsten
Schätzung nach Abzug der deutschen Handelsguthaben im Auslande
(mindestens RM. 3 Milliarden) Ende 1929 rund 15 Milliarden
Reichs-
mark Es entspricht dies ziffermäßig dem Betrage, den wir seit Beginn
der Stabilisierung allein im Wohnungsbau investiert haben (RM. 14,9
Milliarden). Daraus folgt, daß ein Betrag, der allen anderen Zahlungen
und Anlagen entspricht, also der Neuauffrischung der privaten
Haus-
haltungen und der Handelsläger nach der Inflation, der ganzen
Ratio-
nalisierung mit Fabrikbauten und maschineller Neueinrichtung,
Ver-
besserungen im Eisenbahn- und Verkehrswesen, Bau neuer und
Instand-
setzung alter Straßen, der nicht gerade zu sparsamen Errichtung und
Ausstattung öffentlicher Gebäude seit 1924 und endlich den RM. 8
Milli-
arden Dawes-Zahlungen, aus eigener Kraft geleistet worden ist. Die
Transferierung der Reparationszahlungen ans Ausland freilich konnten
und können wir noch nicht aus eigener Kraft bewirken. Dieses Probelm
kann nur durch genügende Aktivierung unserer Handelsbilanz gelöst
werden. Die Effektenkäufe und Beteiligungen des Auslandes in
Deutsch-
land werden durch die große, aus Verkennung der wirklichen Lage
stammende Kapitalflucht reichlich aufgewogen.
Unsere Wirtschaft ruht also auf fester Grundlage. Das
auszu-
sprechen, wird gerade jetzt nötig, wo das Selbstvertrauen so gesunken
ist. Die augenblickliche Erkrankung des Wirtschaftskörpers ist
durch-
aus heilbar. Vieles, wenn nicht alles, hängt für unser zukünftiges
Schicksal von unserem eigenen Willen ab; es liegt in unserer Macht,
durch zweckdienliche öffentliche und private Wirtschaftsführung,
wozu heute vor allem eine weise Selbstbeschränkung zählt, Krisen zu
überwinden und trotz der schwer auf uns lastenden
Reparationsver-
pklichtung den weiteren wirtschaftlichen Fortschritt zu erkämpfen,
auf den wir das Recht haben.
Das einschneidende Ereignis des Berichtsjahres für unsere Bank
war die Fusion mit der Disconto-Gesellschaft. Die Gründe,
welche beide Institute zum Entschluß geführt haben, ihre Zukunft zu
vereinigen, sind in den Generalversammlungen, welche über die
Ver-
schmelzungsanträge zu beschließen hatten, ausführlich dargelegt
worden. Wenn auch seit der Zusammenfassung beider Banken erst eine
kurze Zeitspanne verflossen ist, so haben doch die in ihr gemachten
Erfahrungen bereits erwiesen, daß unsere Erwägungen richtig und
unsere Erwartungen gerechtfertigt waren. Es hat sich gezeigt, daß
beide Banken sich in ihver Kundschaft und Art der Geschäftsführung
außerordentlich glücklich ergänzen. Die gegenseitige Durchdringung
hat sich daher ohne Schwierigkeit vollzogen, und es ist rasch gelungen,
beide Organisationen zu einem homogenen, in ihrer beider
Vergangen-
heit wurzelndem Ganzen zusammenzuschweißen.
Aus der Verschmelzung mit der Disconto-Gesellschaft ergab sich
zu-
gleich die Aufnahme der Norddeutschen Bank in Hamburg, des
A. Schaaffhausen’schen Bankvereins A.-G. in Köln, der
Rheinischen Greditbank und der Süddeutschen Disconto-
Gesellschaft A.-G. in Mannheim. Die Fusion mit der
Osna-
brücker Bank, die wir im vorigen Jahresbericht angekündigt hatten,
ist im März 1929 durchgeführt worden.
Im laufenden Geschäftsjahre ist die uns seit Jahrzehnten eng
be-
freundete Firma L. Pfeiffer, Kassel, mit unserer dortigen Filiale
ver-
einigt worden. Des weiteren haben wir in diesem Jahre die uns
freund-
schaftlich nahestehende Bankfirma J. Frank & Cie., Krefeld, deren
Inhaber Herr Hugo Vasen unserem Aufsichtsrat angehört, übernommen
und mit unserer Krefelder Filiale zusammengelegt. Am 1. Juli 1930
werden wir die altangeschene Firma Bankhaus Doertenbach
& Cie., Stuttgart, deren Inhaber Herr Max Doertenbach Mitglied
unseres Württembergischen Landesausschusses ist, durch unsere
Stutt-
garter Filiale übernehmen.
Der Geschäftsumfang sämtlicher in die Fusion einbezogener
In-
stitute ist im abgelaufenen Jahre gewachsen. Die Zahl der Konten
betrug am Ende des Berichtsjahres rund 800 000, eine Zunahme von
rund 72000 gegen das Vorjahr.
Unser Personalbestand stellt sich zurzeit auf 21600 Köpfe.
Wir unterhalten an 289 Plätzen Niederlassungen, daneben
177 Stadtdepositenkassen, von denen 57 auf Berlin entfallen.
Unsere in- und ausländischen Filialen haben zu unserer
Zufrieden-
heit gearbeitet.
In Amsterdam wirkte sich die Fusion dahin aus, daß die Handel-
Maatschappif H. Albert de Bary & Co. N. V. die laufenden
Ge-
schäfte unserer Amsterdamer Filiale übernahm. Eine derartige
Zu-
sammenfassung unserer Interessen bietet die Gewähr, daß wir in
Amsterdam in einer den geschäftlichen Erfordernissen
gerechtwerden-
den Form vertreten sind.
Das Bankhaus Ephrussi & Co., Wien hat sich mit Rücksicht auf
die unerfreuliche Lage, der sich das österreichische Bankgewerbe im
ab-
gelaufenen Jahre gegenübergestellt sah, im laufenden Geschäft eine
gewisse Zurückhaltung auferlegen müssen. Dagegen hat derAusbau seiner
internationalen Beziehungen eine erfreuliche Weiterentwicklung
er-
fahren,
Zwischen der Deutschen Uberseeischen Bank und dem Banco
Brasileiro Allemao (früher Brasilianische Bank für Deutschland)
ist die Uberleitung des letzteren auf die erstere vereinbart worden.
Das Ergebnis der Deutschen Uberseeischen Bank war auch
fur 1929 befriedigend und setzt sie in die Lage, nach Vornahme
reich-
licher Rückstellungen wiederum eine Dividende von 7% zur Verteilung
zu bringen.
Der Elberfelder Bankverein, Elberfeld, der auch im
Be-
richtsjahre zufriedenstellend gearbeitet hat, wurde im laufenden Jahre
mit der uns befreundeten Firma J. Wichelhaus P. Sohn, Elberfeld,
unter der Firma J. Wichelhaus P. Sohn 4.-G. vereinigt. Das
Ak-
tienkapital wurde zu diesem Zweck von 500000 RM. auf 1500000 RM.
erhöht.
Zu den einzelnen Positionen der Bilanz- und der Gewinn- und
Verlust-Rechnung bemerken wir folgendes:
Nach Durchführung der im Zusammenhang mit der Fusion von der
außerordentlichen Generalversammlung vom 29. Oktober 1929
ge-
faßten Beschlusse beträgt unser Aktienkapital 285000000 RM.
Unsere Reserve haben wir, der Ubung der Disconto-Gesellschaft
folgend, unterteilt. Der Allgemeinen Reserve wurden 142500000
RM. — 50% des Aktienkapitals überwiesen und 17500000 RM. aus
früheren freiwilligen Zuwendungen vom Reingewinn einer
Beson-
deren Reserve zugeführt.
Das eigene Vermögender Bank stellt sich somit auf 445 000000 RM.
Der Anteil der Ausländer an der Gesamtsumme der Gläubiger
unserer inländischen Niederlassungen ist von 35 % auf 40 % gestiegen,
fast ausschließlich durch das Anwachsen des Remboursgeschäftes.
Scheidet man die seitens der Kundschaft bei Dritten benutzten Kredite
aus, denen verfrachtete oder eingelagerte Waren zugrunde liegen, so
beläuft sich der Anteil der Ausländer überhaupt auf 29,95%, und zwar
auf 19,150 Valutaguthaben gegen 15.150 im Vorjahre und auf 10,80%
Reichsmarkguthaben gegen 12,40% im Jahre 1928. Der in den ersten
fünf Bilanzposten enthaltene Devisenbesitz unserer inländischen
Nie-
derlassungen deckt 65% unserer Währungs-Verpflichtungen an
In-
länder und Ausländer (einschließlich der von der Kundschaft bei Dritten
benutzten Kredite).
Der Werbung kleiner Sparkonten haben wir im abgelaufenen
Jahre besondere Sorgfalt zugewandt. Während in den ersten elf
Monaten des Jahres die Kreditoren der Monatsausweise
veröffentlichen-
den Kreditbanken um 797 Millionen RM. sich erhöht haben, betrug bei
den Sparkassen der Zuwachs an Spareinlagen in der gleichen Zeit
1834 Millionen RM. Die Kapitalbildung in Deutschland erfolgt also
zum großen Teil in kleinen Beträgen in der breiten Masse der
Bevöl-
kerung. Es ist die wichtige und nützliche Aufgabe der Sparkassen, die
Spartätigkeit anzuregen und den Sparern die Möglichkeit zu geben, das
Ersparte bei angemessenem Zins sicher und in beguemer Weise
anzu-
legen. Das Aktivgeschäft der Sparkassen, ist also nicht das primäre
sondern ergibt sich nur aus der Notwendigkeit, den Einlegern Zins zu
vergüten. Dagegen ist es primäre Aufgabe der Banken, die
Kredit-
bedürfnisse der Wirtschaft zu befriedigen, und es ist daher nicht nur
ihr Recht, sondern ihre Pflicht, die im Lande verfügbaren Gelder für
diesen Zweck heranzuziehen. Sie können unter den heutigen
Verhält-
nissen in Deutschland an einer so ergiebigen Geldquelle, wie es das kleine
Sparkapital ist, nicht vorübergehen. Grund zur Beschwerde sollte das
den Sparkassen nicht geben: sie sind keine Erwerbsinstitute und sollten
ihre Tätigkeit nur im öffentlichen Interesse, nicht aber als Selbstzweck
ausüben.
Die von uns geleisteten Bürgschaften haben sich um 52,7
Mil-
lionen auf RM. insgesamt 353 104702,04 RM. erhöht.
Bei der Gewährung von Krediten haben wir in weitgehendstem
Maße den Mittelstand und das Kleingewerbe berücksichtigt. Es
ent-
fallen von unseren inländischen Debitoren über 90% auf Kredite bis
50000 RM.
Kredite ... . . . . . . . . . . . bis zu RM. 5000 haben wir in 67338 Fällen
„ von RM. 5000 „ „ „ 20000 „ „ 14024 „
z „ 20000 „ „ „ 50000 „ „ 6244 „
gegeben.
Die Vorschüsse auf verfrachtete oder eingelagerte
Waren enthalten 97½% Valuta-Vorschüsse.
Unsere Nostroguthaben bei Banken und Bankfirmen
bestehen zu über 75% aus fremden Währungen.
Die Reports und Lombards haben sich den
Börsenverhält-
nissen entsprechend ungefähr auf die Hälfte des Vorjahres ermäßigt.
Trotz der stillen Geschäftstätigkeit auf dem Emissionsmarkte
konnten wir und die mit uns vereinigten Institute uns an 183
Ge-
meinschafts-Geschäften beteiligen. Den daraus erzielten Gewinn
haben wir zu Abschreibungen auf unsere Effektenbestände verwandt.
Unser Immobiliarbesitz hat sich infolge der Fusion sehr
wesent-
lich erhöht. Sein Buchwert beträgt am Ende des Berichtsjahres
111906 025,28 RM. Wir besitzen zur Zeit an 229 Plätzen 348
Bank-
gebäude, von denen 263 dem Geschäftsbetrieb dienen. Der sonstige
Grundbesitz verteilt sich auf 98 Plätze und umfaßt 194 bebaute und
26 unbebaute Grundstücke.
Für den Dr. Georg von Siemens-Wohlfahrtsfond haben
wir wiederum eine Zuwendung von 1500000 RM. vorgeschlagen, s0 daß
sein Vermögensbestand nunmehr die Höhe von 9758755,85 RM.
er-
reicht.
Zum Andenken an den Gründer der Disconto-Gesellschaft haben
wir von den auf uns übergegangenen Wohlfahrtsfonds 3000000 RM.
auf einen David Hansemann-Wohlfahrtsfond abgezweigt.
Der Gewinn aus Zinsenict trotz der höheren Schuldner- und
Gläu-
bigerziffer nicht gestiegen, weil die Zinsspanne gegenüber dem Vorjahre
noch weiter abgenommen hat. Befriedigend ist, daß das Erträgnis aus
Gebühren ungeachtet der Stagnation im Effektengeschäft keine
Abnahme erfahren hat.
Das Erträgnis der Dauernden Beteiligungen stellt die
Ein-
nahme aus den Dividenden für 1928 dar.
Einschließlich des Vortrags aus dem Jahre 1928 von 2027686,91
RM. und nach Vornahme der Abschreibung auf Mobilien von
985 443,97 RM. beläuft sich das
Erträgnis des Jahres 1929 auf
.. RM. 34182135,31
Hiervon erhalten zunächst die Aktionäre (nach
827b der Satzungen) 4% Dividende auf RM.
11400000.—
285 000000,— . . . ..........
Von den verbleibenden . . . . . . . .
„. RM. 22 782135,31
beantragen wir,
dem Dr. Georg von Siemens-Wohlfahrts-
1500000.—
fond. . . . ........
...
zu überweisen.
Von dem übrigbleibenden Betrage von
RM. 21282135,31
abzüglich 2885 038,53 RM. Vortrag auf neue
Rechnung erhält (nach § 27d der Satzungen)
der Aufsichtsrau . . . . . . . . . . .. 1287096,78
Wir schlagen vor, von den restlichen
RM. 19995038,53
%6 Superdividende auf 285 000000,— RM.
RM. 17100 000.—
mit . ...... ....
„
zu verteilen und den Uberschuß von. .
RM. 2895 038,53
auf neue Rechnung vorzutragen.
Es würde demnach erhalten
10%
jede Aktie von nom. RM. 100,—: RM. 10. „ „ „ RM. 1000.—: RM. 100,— / Dividende
Berlin, den 9. April 1930.
A
der vorStang der Deutsegen Bank und Disconto-beseutschaft
A. Blinzig F. A. Boner P Bonn S. Fehr Th. Frank W. Kehl
E. Mosler G. Schlieper O. Schlitter G. Solmssen E. G. v. Stauß
O. Wassermann
stellvertretend: O. Abshagen J. Berne F. Bruck P. Brunswig
K. Burghardt F. Heinrichsdorff J. Kiehl E. A. Mandel O. Rösler
K. E. Sippell O. Sperber K. Weigelt F. Wintermantel
alten
rkauf.
derer=
ei
r. 126.
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or, 4 rdeck.
nſt.” verk.
1944rg.
5977b
WIräer
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Iuste bringen muß, sie kennen nicht den Grundsatz in
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der Film von übermütigen
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eines Tanzlehrers zu einer
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Tagen, von beschwingter
Anmnt, durchzogen vom
tanzfrohen Rythmus der
Wiener Walzer.
Neben den genannten
sind: Ernst Verebes, Harry
Hardt, Ferdinand Bonn,
Adele Sandrock, Hermann
Picha und Faul Biensfeld
die weiteren Uitwirkenden.
Dazu das
bunte Beiprogramm.
Ingendliehe haben Autrt.
Begin 8½ Uhr.
Nach einer Novelle von
Lady Russel unter der
Regie v. Anthony Asauith,
dem Sohn des ehemaligen
englischen (V.6029
Ministerpräsidenten.
Der Film zeigt
vornehm-
lich englisches Leben und
englische Menschen und
bringt eine Reihe der
interessantesten
Außen-
aufnahmen mitten im
brandenden Verkehr in
den Straßen Londons.
In der weiblichen
Hauptrolle:
Mady Christians
voll Heiterkeit u. Grazie,
mit einem Ensemble
promi-
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Dazu das
bunte Beiprogramm
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Verbrecher-
welt, den der New-Torker
Polizeipräsident als den
größten und echtesten
Kriminaltilm bezeichnete.
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durch die Phantastik des
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[ ← ][ ][ → ]10
mmer 101
Freitag, den 11. April 1930
Seite 19
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Roman von Richard Graeves.
gright durch Feuilleton=Verlag H. D. Herzog, Berlin=Halenſee,
Diel
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Nachdruck verboten.
Lug
arlie, als Gaſtgeber ſehr in Anſpruch genommen, hatte von
DW als inweſenden das geringſte Vergnügen. Erſt zum Schluß
wur= er durch ein kurzes Zuſammenſein mit Kate Drew belohnt.
Er, m ſie in eine Ecke und ſtellte ſich breitbeinig vor ſie hin,
um dringliche fernzuhalten. Sie ſah ihn mit einem ihrer be=
Jolauu zma idſten Lächeln an. Seine Freude dauerte jedoch nicht lange;
de geſtört und in einer höchſt eigenartigen Weiſe. Ein
ug.
ſanr Knall dröhnte durch die Wohnung, vom Speiſezimmer
gonr) id, gefolgt von Klirren, Splittern und Krachen.
Gäſten, die in das Speiſezimmer eilten, bot ſich ein Bild
—der rwüſtung dar. Der Glasbaldachin war von der Decke
hers ſtürzt auf die feſtliche, noch unabgeräumte Tafel, die nur
lüne nocky ien Haufen von Scherben, beſtehend aus Milchglas,
Kri=
nn talk d echtem Sevre=Porzellan, glich.
t allen Seiten ſtürzten Diener herbei und betrachteten
mtr das Schlachtfeld. Rufe des Schreckens wurden laut. Nur
„4 bewahrte ſeinen Gleichmut. Scharfe Beobachter hätten
Nandelne gag= n Glitzern teufliſcher Freude in ſeinen Augen bemerken
u. Aucdn
tt ſei Dank”, flüſterte er.
brdeau
überraſchten Blicke der Umſtehenden, die dieſe Worte
auf=
rltugefaw hatten, riſſen ihn aus ſeiner Verzückung.
daß es nicht geſchehen iſt, während wir bei Tiſch ſaßen”,
n einem Tone inbrünſtigen Dankes fort, eine Bemerkung,
hinterher von den Anweſenden als ein Beweis ſelbſt=
Rückſicht gutgeſchrieben wurde.
6. Kapitel.
Eine Zeitungsnotiz und ihre Folgen.
tt ſei Dank”, ſagte auch Harriſon am nächſten Morgen,
rlie ihm die im Speiſezimmer angerichtete Beſcherung
rum?” fragte er überraſcht.
ß ich ſo vorſichtig war, alles Glas und Porzellan zu
ver=
hoch?” fragte Charlie, keineswegs erfreut.
ſind, glaube ich, mehr als gedeckt,” erwiderte Harriſon,
lächelnd. „Ich habe der Verſicherungsgeſellſchaft mehr
poppelten Wert angegeben.”
lie wandte ſich unmutig ab und war auch noch nicht
Laune, als kurz danach Collins, ſein Haushofmeiſter, mit
noiliegen erſchien. Collins war im Dienſte vieler Herren
ta ind pflegte deren Intereſſen als ſeine eigenen zu
betrach=
m ſolchen Iniereſſe galt auch das reſpektvolle Räuſpern,
er ſeinen Eintritt in das Arbeitszimmer Charlies
ankün=
ieſer ſaß an ſeinem Schreibtiſch und rechnete.
3 iſt?” fragte er gereizt. Collins hatte ihn in der
Sum=
enn einer langen Zahlenreihe geſtört.
Dienſtboten, Herr” antwortete Collins mit ſorgenvoller
„Geſtern hatten wir die erſten Gäſte, und ſchon heute
lte ie Schwierigkeiten machen."
„Welche Schwierigkeiten?” fragte Charlie kurz.
„Sie ſind zu Ende, Herr,” erwiderte der Haushofmeiſter. „Ich
Donnerwetter, haben Sſie ihnen gekündigt?
„Und das nennen Sie zu Ende?” rief Charlie. „Warum, zum
Donnerwetter, haben Sie ihnen gekündigt.”
Collins war ſichtlich gekränkt. Im Bewußtſein, ſeine Pflicht
getreulich erfüllt zu haben, hatte er einen anderen Empfang
er=
wartet.
„Sie wollten einen höheren Lohn haben, Herr. Ich erklärte
ihnen, ſie ſeien beſſer bezahlt, als ſie verdienen, und daß ſie kaum
wieder einen ſo guten Platz finden würden, aber ſie beſtanden
darauf, und darum habe ich ſie gehen laſſen.”
„Collins,” platzte Charlie heraus, „das iſt ja — iſt ja —”
„Wie, bitte, Herr?” fiel der Haushofmeiſter, nunmehr
ernſt=
lich beleidigt, ein. „Wenn es dem Herrn nicht recht iſt, ſo kann
ja auch ich —
„Unſinn, Mann,” brummte Charlie. „Gehen Sie gleich zu
den Leuten und ſagen Sie ihnen, daß ich den höheren Lohn
be=
willige. Die Kündigungen werden zurückgenomnen; und da wir
gerade dabei ſind, können Sie ſich ſelbſt auch eine entſprechende
Zulage gewähren. Merken Sie ſich aber, daß ich in Zukunft ſolche
Angelegenheit ſelbſt regele, und miſchen Sie ſich gefälligſt nicht im
Dinge, die Sie nichts angehen.”
Am ſpäten Nachmittag begab ſich Charlie zu Frau de Mille,
um mit ihr die Einzelheiten für ein nächſtes Diner zu beſprechen.
„Es freut mich. Sie ſo froh und munter zu ſehen, Charlie,”
begrüßte ſie ihn. „Ich hätte weinen können, als ich geſtern den
Trünmerhaufen in Ihrem Speiſezimmer ſah. Die Sache muß
Sie ein ſchönes Stück Geld gekoſtet haben.”
„Keineswegs” erwiderte Charlie mit einem freudloſen
Lächeln. „Harriſon, dieſer — dieſer Vorſichtsmeier, hatte alles
glücklicherweiſe hoch verſichert.”
Danach ſtellten die beiden eine Liſte der nächſten Gäſte auf.
Frau de Mille zog die Augenbrauen hoch, als der Name Kate
Drew in Charlies Vorſchlägen abermals auftauchte.
„Iſt das nicht ein bißchen
— auffällig?” fragte ſie.
„Sie meinen, daß Leute darüber klatſchen werden, wenn ich
Miß Drew zweimal hintereinander bei mir habe? Das kann ich
nicht einſehen. Kate und ich ſind die beſten Freunde.
„Ich meine nicht nur,” erwiderte ſie, nich weiß es. Hier, leſen
Sie.
Damit überreichte ſie ihm die letzte Nummer des „Cenſor”
in der eine Stelle rot angekreuzt war.
Wenn junge Karpfen ihre Großväter beerben, ſo werden
aus ihnen Goldfiſche. Wie man hört, ſoll ſich Fräulein K. D.,
die Tochter eines bekannten Bankpräſidenten, bereits ein
Zim=
meraquarium angeſchafft haben..
Am nächſten Abend empfing der Verfaſſer dieſer Zeilen eine
Tracht Prügel von unbekannter Hand. Die Polizei ſuchte
ver=
geblich nach deren Beſitzer, obwohl ſo ziemlich ganz Neuw York
mit dem Finger auf ihn hätte zeigen können.
7. Kapitel.
Eine Schickſalsfrage.
Eines Morgens, kurz nach den eben geſchilderten
Begeben=
heiten, lag Charlie im Bett und ſah in Gedanken zu der Zim=
IAbg 65
Lehrerin Fräulein G.
wird von den Kleinen, die mit einer beinahe zärtlichen Verehruns an
ihr hängen, „unser Fräulein” genannt.
„Weißt Du, Mutti, unser Fräulein trinkt immer Kaffee Hag. Sie
hat gesagt, daß Kaffee Has soger Kindern nicht schadet. Das Coſfein,
das sonst im Bohnenkaffee drin ist, wird aus dem Kaffee Has
heraus-
gezogen. Dabei schmeckt er genau so, wie der allerfeinste andere Kaffee.
Und dann ist in jedem Paket ein Gutschein für schöne
Wappen-
marken. Elly hat schon ne sanze Menge.
Mutti, nicht wahr, Du kaufst jetzt auch Kaffee Hag? Soll ich gleich
welchen holen? Das große Paket kostet RM 1.80, das kleine nur 90 Pfg.”
merdecke hinauf. Seine Stirne war in kummervolle Falten
ge=
legt, halb verborgen unter ſeinem zerzauſten Haar. Abends
vor=
her hatte er bei den Drews diniert, und er war mit dem Gefühl
erwacht, daß irgendetwas ihn quäle. Er überlegte ſich, was es
ſein könne, fand aber keine Antwort auf ſein ſuchendes Grübeln.
Kate war ſo herzlich zu ihm geweſen wie ſtets. Das gleiche galt
von Oberſt Drew, und die Frage von Kates Mutter, ob er nun
nicht bald daran dächte, ein geſetztes Leben zu beginnen, hatte
ihn, anſtatt ihn zu verwunden, als ein mütterliches Intereſſe an
ſeinem Wohlergehen ſogar angenehm berührt. Endlich kam er zu
einer Schlußfolgerung.
„Der verdammte Engländer muß es ſein”, ſagte er. „
Natür=
lich kann Kate ſich zum Tiſchherrn nehmen, wen ſie will, aber
warum ſie ſich dieſen Laffen ausgeſucht hat, iſt mir ſchleierhaft.”
(Fortſetzung folgt.)
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