Einzelnummer 10 Pfeunigs
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Franfurt a. M. 1304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 100
Donnerstag, den 10. April 1930.
193. Jahrgang
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ſ4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpfliſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auffräge und Leiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konhurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Naiſonalbank.
* Steuerausſchuß bewilligk von den geforderken 370 Millionen nur 110. — Reichskanzler Brüning
ver=
handelt daraufhin mit den Parkeiführern. — Einigung aller Regierungsparkeien, mit Ausnahme der
Bayern, über ein Skeuerkompromiß. — Die Enkſcheidung nach wie vor bei den Deutſchnakionalen.
Langwierige Berhandlungen
Die Bierſteuer im Ausſchuß abgelehnk.
e Einigung über die Deckungsvorlagen
Voraus=
ung für die Durchführung des Agrarprogranzrs.
Berlin, 9. April.
Im Steuerausſchuß des Reichstages wurde am Mittwoch
* Vorlage über die Bierſteuererhöhung abgelehnt. Für die
Slage ſtimmten nur das Zentrum, die Demokraten und die
Itſche Volkspartei. Nach der Verſtändigung zwiſchen
Reichs=
rung und Regierun parteien über das Agrarprogramm
as Hauptintereſſe wieder den Verhandlungen über das
inzprogramm zugewendet. Die Initiativanträge über die
Wirreform ſind vorbereitet, werden jedoch erſt unterzeichnet,
11i eine Verſtändigung über die Finanzreform zuſtande ge=
Eonen iſt. Namentlich das Zentrum lehnt es ab, vor einer
Kung der Finanzfragen die Agrarreform mitzumachen, ſo daß
alpraktiſch die Einigung über die Deckungsvorlagen eine
Vor=
tzung für die Durchführung des Agrarprogramms iſt.
Im weiteren Verlauf der Sitzung des Steuerausſchuſſes
e die Novelle zum Bronntweinmonopolgeſetz gegen die
nuniſten bei Stimmenthaltung der Sozialdemokraten
ange=
nen. Es folgte die Beratung der Vorlage über die
Auf=
ungsumlage für 1930. Reichsfinanzminiſter Dr.
Molden=
wies darauf hin, daß die vorliegenden ſoz. Anträge all
ins Geſicht ſchlügen, was mit den übrigen Parteien der
Regierung auch die Sozialdemokraten noch vor ganz kurzer
als ihr Steuerprogramm vertreten hätten.
der ſozialdemokratiſche Antrag über den
Einkommenſteuer=
ag wurde im Steuerausſchuß mit 14 gegen 13 Stimmen bei
nenthaltung des Vertreters der Boyeriſchen Volkspartei
hnt. Unter Ablehnung auch aller übrigen ſozialdemokrati=
Anträge wurde dann die Aufbringungsvorlage bei
Stimm=
tung der Deutſchnationalen angenommen.
der neue Kanzler hat ſich durch die Entwicklung in eine
ver=
te Aehnlichkeit mit der Taktik des Kabinettes Müller
hin=
lngen laſſen. Wenn man die Dinge von außen her ſieht,
42s den Eindruck, als ob auch er im Begriffe iſt, die Führung
3 ieren und ſich zu einem willenloſen Werkzeug in der Hand
aktionen machen zu laſſen. Genau ſo liegen nun freilich die
Oen nicht. Der Kanzler iſt gezwungen, den Parteien ziemlich
Spielraum zu laſſen, um den Nachweis erbringen zu kön=
Eliß alle Mittel für eine parlamentariſche Erledigung
aus=
t ſind. Die offizielle Auslegung der Verfaſſung geht
näm=
yin, daß die Regierung nicht zu jeder beliebigen Zeit von
öglichkeit des Artikels 48 Gebrauch machen darf, daß ſie
1r von dem Reichspräſidenten die erforderlichen
Vollmach=
erbitten kann, wenn endgültig feſtſteht, daß keinerlei
Aus=
f eine Mehrheitsbildung beſteht, wobei ſich die Verſuch=
A isſchließlich auf die Regierungsvorlagen beſchränken
dür=
er liegt vermutlich der Schlüſſel zu dem Verſtändnis der
9ge der letzten 24 Stunden. Im Laufe der Nacht vom
erl g zum Mittwoch iſt es gelungen, eine
Berſändigung über das Agrarprogramm
eIlen, ſo daß hier eine geſchloſſene Front der Regierungs=
S beſtände, allerdings mit der Einſchränkung, daß das
Zen=
e Anträge erſt unterſchreiben wollte, wenn auch die
Mehr=
dung für die Finanzgeſetze ſelbſt geſichert ſei. Das hatte
Hiſchen Zweck, in irgendeiner Form doch eine unlösliche
Ver=
zwiſchen den Agrargeſetzen und den Finanzgeſetzen zu
Da die Agrargeſetze als Initiativanträge
irteien eingebracht werden ſollen, hängen ſie alſo in
2, bis ſicher iſt, daß die Regierung auch für die neuen
eine Mehrheit bekommt, ein Wink, der deutlich genug an
ſchnationale Adreſſe gerichtet iſt.
1r Parteiausſchuß der Deutſchnationalen
Mittwoch nach langer und zum Teil ſehr lebhafter
Aus=
er Parteiführung Handlungsfreiheit ge=
Herr Hugenberg hat es alſo in der Hand, das
Schwer=
der deutſchnationalen Fraktion auch jetzt wieder für die
ig durch die Zuſtimmung zu den Steuergeſetzen in die
ile zu werfen, wenn er dafür die Annahme der
Agrar=
hert. Ob er von dieſer Möglichkeit Gebrauch machen wird,
7 Teil abhängig ſein von der Stärke des Druckes, der auf
eübt werden kann. Dieſe Stärke aber iſt wieder bedingt
b es gelingt, über die Steuergeſetze eine Verſtändigung
n Regierungsparteien herbeizuführen. Das allerdings iſt
Ktſtück, weil
DIg Apern an ihrem Widerſtand gegen die Bier=
1. feſthalken, während gleichzeitig die Wirk-
AIspackei eine Warenhausfteuer verlangt.
—bniſſe der Steuerausſchußberatungen waren am Mittwoch
iierend genug. Von den geforderten 370 Millionen hat
chuß dem Finanzminiſter nur rund 110 Millionen be=
Illes andere iſt mit der Bierſteuererhöhung gefallen. Man
ewiß die Abſtimmung nicht zu überſchätzen, immerhin iſt
arnendes Zeichen für die Regierung, daß ſie nicht ohne
ſungen in die zweite Leſung hineingehen darf. Das Ka=
binett iſt daraufhin zuſammengetreten und hat den Parteiführern
mitgeteilt, daß es an ſeinen Vorlagen nicht unbedingt feſthalte,
ſondern bereit ſei, auch andere Vorſchläge entgegenzunehmen,
wenn eine Mehrheit dafür geſichert ſei. Auf dieſer Baſis haben
dann am Abend Verhandlungen zwiſchen der Regierung und den
Regierungsparteien unter Führung des Reichskanzlers begonnen.
Sie waren ſehr langwierig und unerfreulich, weil ſie ziemlich
peinlich den Kuhhandel um die einzelnen Steuern
erkennen ließen. Der Führer der Bayeriſchen Volkspartei iſt aus
München in Berlin eingetroffen und auch vom Reichspräſidenten
empfangen worden. Die Bayern waren auch bereit, eine 25
pro=
zentige Bierſteuererhöhung zuzugeſtehen und das dadurch
ent=
ſtehende Loch durch eine Erhöhung der Umſatzſteuer mit angefügter
Warenhausſteuer zu bewilligen. Die Regierung beharrte bei
50 Prozent Bierſteuererhöhung. Auch der Gedanke des Rotopfers
tauchte wieder auf, war aber ſehr raſch wieder erledigt. Durch die
Möglichkeit der Auflöſung nehmen leider die Fraktionen ganz
beträchtlich Bedacht auf einen etwa ſehr raſch kommenden
Wahl=
kampf. Es ging daher ſehr ſtark hin und her, ſo daß der Kanzler
eine Pauſe einſchaltete, die den Fraktionen Gelegenheit geben
ſollte, im engſten Kreiſe ſich noch einmal über ihre Taktik zu
be=
ſprechen.
Das Kompromiß.
Das Ergebnis war denn in der neunten Abendſtunde eine
Verſtändigung, die etwa folgendermaßen ausſieht:
Das Geſamtergebnis der neuen Steuern wird
auf 532 Millionen RM. geſchätzt. Davon 356
Millio=
nen für, das Reich, 176 für die Länder, das wären
für dieſe 6 Millionen mehr als nach den urſprünglichen
Molden=
hauerſchen Vorſchlägen, während der Betrag für das Reich um
38 Millionen erhöht werden mußte, weil inzwiſchen der
Finanz=
miniſter ein höheres Defizit angemeldet hat, Die
urſprüng=
lichen Anträge der Regierung werden dahün
ab=
geändert, daß die Bierſteuer nur um 50 Proozent
erhöht wird unter Freilaſſung der kleinen
Brauereien bis zu 10 000 Hektoliter Erzeugung. Daraus
ſollen 148 Millionen gewonnen werden, von denen 93,2
Mil=
lionen auf das Reich entfallen. Die allgemeine
Umſatz=
ſteuer wird von 0,75 auf 0,85 Prozent erhöht mit
einem Ertrag von 110 Millionen, davon 77 für das Reich. Dazu
kommt dann eine Warenhausſteuer in Höhe von
½ Prozent, die als Sonderſteuer des Großumſatzes der letzten
Hand bei Umſätzen über 1 Million RM. erhoben werde ſoll.
Ihr Ertrag wird auf 27 Millionen geſchätzt, wovon 19 Millionen
auf das Reich entfallen. Der Reſt wird auf die kleineren Steuern
geworfen. Die Mineralwaſſerſteuer wird wieder
hergeſtellt. Im übrigen ſind nur geringe Abänderungen
der urſprünglichen Regierungsentwürfe vorgenommen.
Zugeſtimmt haben dieſen Vorſchlägen alle
Regierungsparteien, mit Ausnahme der Bayern.
Die Bayern haben ſich ihre Entſcheidung vorbehalten, und ſind
um 9 Uhr zu einer Fraktionsſitzung zuſammengetreten. Die
ge=
ſamten Anträge werden den Fraktionsführern am Donnerstag
11 Uhr zur Unterſchrift vorgelegt, ſo daß ſie dann am Nachmittag
3 Uhr bereits bei der zweiten Leſung mit zur Debatte ſtehen
können. Trotzdem bleibt nach wie vor die Entſcheidung
ungewiß, ſie liegt bei den Deutſchnationalen. Die
kleineren Regierungsparteien, die noch unterirdiſche
Verbindun=
gen zu den Deutſchnationalen hin beſitzen, glauben, daß die
deutſchnationale Fruktion, nachdem alle
Regierungspar=
teien ſich geeinigt haben, dieſem Kompromiß zuſtimmen
werden. Die Deutſchnationalen ſelbſt beſtreiten das mit aller
Entſchiedenheit.
Die Bagern lehnen ab.
In ſpäter Abendſtunde hat die Fraktion der
Baye=
riſchen Volkspartei beſchloſſen, den
Kompromiß=
vorſchlag abzulehnen und eigene Anträge
ein=
zubringen. Das hat auf den Kompromißvorſchlag
unmittelbar keinen Einfluß, weil die übrigen
Regierungsparteien ſich verpflichtet haben, auch
ohne Bayern die Anträge einzubringen. Mittelbar
aber kann die Abſage der Bayern auch der Wirtſchaftspartei und
den Chriſtlichen Bauern zu denken geben, ganz abgeſehen davon,
daß auf die Deutſchnationalen ein ſtarker
mora=
liſcherDrucknur ausgeübt werden kann, wenn ſie
ſich einer geſchloſſenen Front aller bürgerlichen
Regierungsparteien gegenüberſtehen.
Die Halkung der Deukſchnalionalen.
Zu dem Beſchluß der deutſchnationalen Parteivertretung
verlauten noch folgende Einzelheiten: Grundſätzlich ſind die
Parteivertreter dahin übereingekommen, daß der Parteiführung
und der Fraktion keine gebundene Marſchroute gegeben werden
könne. Es herrſchte aber Einmütigkeit darüber, daß die
Deutſch=
nationale Partei zu dem Kabinett Brüning kein Vertrauen haben
könne. Eine Verkoppelung des Landwirtſchaftsprogramms mit
dem Finanzprogramm lehnt die Partei ab.
Was das Finanzprogramm angeht, ſo herrſchte einmütige
Auffaſſung, daß die Deutſchnationalen nicht ein
Programm gutheißen könnten, das als eine Erbſchaft der
Großen Koalition durch die Sozialdemokraten maßgebend
beein=
flußt und durch ſozialdemokratiſche Forderungen notwendig
ge=
worden ſei. Die damit jatſächlich egebene Anlehnung auch der
jetzigen Regierung an die Sozialdemokratie müſſe von den
Deutſchnationalen abgelehnt werden.
* Anſchluß an Preußen?
Nachklänge zum heſſiſchen Parkeikag der Demokraken.
Die ſonderbare Rolle des preuß. Zinanzminiſters.
In Frankfurt haben die heſſiſchen Demokraten am letzten
Sonntag in der Loge „Zur Einigkeit” einen außerordentlichen
Parteitag abgehalten, der ſich mit der Frage eines etwaigen
Auf=
gehens Heſſens in Preußen befaßte und auf dem es infolgedeſſen
zu recht lebhaften Auseinanderſetzungen gekommen iſt. Nach mehr
als fürfſtündiger Debatte hat man dann ſchließlich (wie wir am
Montag berichteten) eine Entſchließung angenommen, die
eigent=
lich nach keiner Richtung hin eine Entſcheidung darſtellt, die aber
für mancherlei Mißdeutungen Raum läßt. Und das iſt das
Be=
dauerliche, denn es kann nun einmal heſſiſchen Intereſſen nicht
nützlich ſein, wenn man ſich in Berlin ein völlig falſches Bild
von unſeren Verhältniſſen macht. Es dürfte unzweifelhaft ſein,
daß die überwiegende Mehrheit der heſſiſchen Bevölkerung den
dezentraliſierten deutſchen Einheitsſtaat als Ziel unſerer
inner=
ſtaatlichen Entwicklung erſtrebt. Auf der andern Seite ſind ſich
aber auch alle Einſichtigen darüber im klaren, daß die Erreichung
dieſes Ziels eine Entwicklung vorausſetzt, die entſcheidend nur
von den großen Ländern, insbeſondere Preußen und Bayern,
beeinflußt werden kann. Wie man aber gerade in Berlin und
Müchen über dieſe Dinge denkt, hat mit unmißverſtändlicher
Deutlichkeit die Länderkonferenz erwieſen. Die heſſiſchen
Demo=
kraten ſtellen in ihrer Entſchließung vom letzten Sonntag mit
Bedauern feſt, „daß die Länderkonferenz zu einem brauchbaren
Ergebnis nicht gelangt iſt und der Weg der Länder=Vereinbarung
ſich zur Schaffung des dezentraliſierten Einheitsſtaates als
un=
tauglich erwieſen hat‟. Daß auch der Vorſchlag des Lutherſchen
Erneuerungsbundes, der ein Auſgehen Preußens im Reich zur
Grundlage hat, einen gangbaren Weg zum dezentraliſierten
Ein=
heitsſtaat nicht darſtellt, iſt ſeinerzeit genugſam erörtert worden.
Abgeſehen davon, daß man doch nicht daran vorbeikommt, daß
Preußen zum mindeſten zurzeit gar nicht daran denkt, im Reich
aufzugehen, würden wir es im geſamtdeutſchen Intereſſe auf
abſehbare Zukunft für überaus bedenklich halten, den Großſtaat
Preußen zu zerſchlagen, der ſeine ſtaatsbildende und
ſtaatserhal=
tende Kraft in mehrhundertjä riger Geſchichte zur Genüge
er=
wieſen hat. Vermeſſen wäre es, die Frage ſchon heute
eutſchei=
den zu wollen, ob Preußen ſeine deutſche Miſſion bereits erfüllt
hat. Etwas ganz anderes aber iſt es, wenn man jetzt den
um=
gekehrten Weg gehen will, die preußiſche Vormachtſtellung
im Reich durch einen Anſchluß kleinerer Länder an Preußen
nochmals zu verſtärken. Iſt man ſich denn nicht darüber klar,
daß dadurch der Wea zum deutſchen Einheitsſtaat
geradezu verbaut wird, ja, daß man dadurch bei der
be=
kannten Einſtellung freiter ſüddeutſcher, insbeſondere bayeriſcher
Kreiſe unter Umſtänden noch viel verhängnisvollere Folgen
her=
aufbeſchwört?
Was gegen einen Anſchluß, insbeſondere Heſſens, an
Preußen ſpricht, iſt ausführlich in dem Artikel „Soll Heſſen ſich
Preußen anſchließen?” in unſerer Nr. 94 dargelegt worden, deſſen
Verfaſſer ſelbſt der Demokratiſchen Partei angehört.
Ueberzeu=
gende Gründe für einen Anſchluß Heſſens an Preußen haben
auch die Verfechter dieſer Idee auf dem demokratiſchen
Partei=
tag ganz gewiß nicht ins Feld zu führen vermocht. Es erübrigt
ſich faſt zu ſagen, daß die finanziellen Sorgen natürlich auch bei
dieſer Gelegenheit wieder eine große Rolle geſpielt haben. „
Preu=
ßen.” ſo führte der Hauptredner für den Anſchluß aus, „könne
Heſſen, das große Schwierigkeiten bei der Ordnung ſeiner
Kaſſen=
verhältniſſe habe, ſehr hald ſanieren. Preußen habe nach dem
Anſchluß Heſſens keine Veranlaſſung, Heſſen niederzuhalten,
ſon=
dern müſſe es im Gegenteil im eigenen Intereſſe fördern.” Nun
iſt aber die Finanzlage Preußens zurzeit bekanntlich keineswegs
ſehr roſig, der ſogenannte Zuſchußbedarf pro Kopf der
Bevöl=
kerung dort größer als in Heſſen. Glaubt, man wirklich, daß
Preußen unter dieſen Umſtänden nur darauf wartet, ein ſich ihm
anſchließendes Heſſen mit beſonderen Liebesgaben zu bedenken?
Man ſollte die Menſchenfreundlichkeit der preußiſchen Regierung
lieber nicht derart überſchätzen. Die „Sanierung” Heſſens im
Falle eines Anſchluſſes an Preußen würde vorausſichtlich
weſent=
lich anders ausſehen, als ſich die Anſchlußfreunde das heute
vor=
ſtellen. Es iſt immerhin intereſſant, daß auf dem demokratiſchen
Parteitag ein Frankfurter Demokrat ausführte, man könne die
Erfahrungen, die man in Frankfurt mit dem allerdings
erzwun=
genen Anſchluß an Preußen gemacht habe, Heſſen nicht wünſchen.
Das Sonderbare iſt nur, daß es ſich bei den Befürwortern einer
ſolchen „Sanierung” nach preußiſchem Muſter vielfach um die
gleichen Leute handelt, denen ſchon jetzt die behutſamen
Spar=
maßnahmen der gegenwärtigen heſſiſchen Regierung zu weit
gehen. Der Reichsſparkommiſſar hat in ſeinem Gutachten
feſtge=
ſtellt, daß Heſſen ein wohlhabendes und finanziell durchaus
lebensfähiges Land ſei, das bei etwas ſparſamerer Wirtſchaft
ſeinen Reichshaushalt ſehr wohl in Ordnung halten könnte, und
die heſſiſche Bevölkerung würde ſich ſelbſt, ein recht ſchlechtes
Zeugnis ausſtellen, wenn ſie die preußiſche Regierung brauchte,
um im eigenen Haus Ordnung zu ſchaffen.
Es iſt bemerkenswert, daß die Mehrheit des
demo=
kratiſchen Parteitags trotz aller Bemühungen der
An=
ſchlußfreunde ganz offenſichtlich die Auffaſſung
Herrn Reibers, des Fraktionsvorſitzenden der
demokratiſchen Landtagsfraktion, und des
Mi=
niſters Korell teilte, die einen Anſchluß
Heſ=
ſens an Preußen durchaus ablehnen. Wenn man
ſich trotzdem ſchließlich auf eine Entſchließung einigte, die alle
Türen offen läßt, ſo geſchah das, wie wir hören, lediglich, um der
Minderheit eine goldene Brücke zu bauen. Wir hätten gewünſcht,
daß die Parteitaktik bei einer ſo ernſten Frage nicht eine ſo
ent=
ſcheidende Rolle geſpielt, und daß man in Frankfurt eine klare
Ent=
ſcheidung herbeigeführt hätte. Daß dieſe Auffaſſung berechtigt
iſt, beweiſen die Berliner Kommentare, die zum Teil in völliger
Verkennung der Sachlage, die gefaßte Entſchließung durchaus
falſch verſtehen
Man nimmt überhaupt offenbar in Berlin ein ſtarkes
In=
tereſſe an unſeren heſſiſchen Verhältniſſen. Jedenfalls hat
Seite 2
Donnerstag, den 10. April 1930
Nummer 100
der derzeitige preußiſche Finanzminiſter, Herr
Höpker=Aſchoff, anläßlich diefes Parteitags
der heſſiſchen Demokraten eine recht
inter=
eſſante Rolle geſpielt. In Frankfurt wurde ſogar ein
Brief verleſen, der mit dem zarten Wink abſchloß, Heſſen ſolle
ſich mit ſeinem Anſchluß an Preußen beeilen, da es ſpäter
ſchlech=
dere Bedingungen bekommen werde. Es war auch, wenn wir
recht unterrichtet ſind, davon die Rede, daß der preußiſche
Fi=
nanzminiſter auf dem Umweg über einen ſeiner heſſiſchen
Partei=
freunde ſchon" früher verſucht habe, eine Auslaſſung in die
heſſiſche Preſſe zu lancieren, die ſich gegen die ſeinerzeit von der
heſſiſchen Regierung veröffentlichten Steuervergleichszahlen
wen=
dete. Wir hatten eigentlich bisher angenommen, daß der
preu=
ßiſche Finanzminiſter andere Möglichkeiten hätte, ſich mit der
heſſiſchen Regierung über von ihr veröffentlichtes Zahlenmaterial
auseinanderzuſetzen. Jedenfalls hat der preußiſche
Finanzmni=
ſter ein offenbar ſehr ſtarkes Intereſſe an einem Anſchluß Heſſens
an Preußen, ein ſo ſtarkes Intereſſe, daß man faſt verſucht wäre
anzunehmen, daß auch er das Spargutachten des Herrn Sämiſch,
das die finanzielle Lebensfähigkeit Heſſens ſo ſtark betont, mit
Intereſſe geleſen hat. Es iſt noch nicht allzu lange her, daß ein
ſehr bekannter früherer preußiſcher Innenminiſter in Frankfurt
einmal ganz offen ausgeſprochen hat, daß Preußen mit ſeinen
Verpflichtungen den armen Oſtprovinzen gegenüber nicht daran
denken könne, von ſeinen reichen Weſtprovinzen etwas
aufzu=
geben, und daß alſo der ſogenannte Brückenvorſchlag des heſſiſchen
Innenminiſters für Preußen völlig undiskutabel ſei. Wenn man
dieſen Gedanken weiter verfolgt, kommt man wohl ſchließlich
da=
hin, daß man eine weitere Ausdehnung Preußens im „reichen
Weſten” unter Umſtänden ganz gern ſähe.
Aber man ſollte in Berlin die Dinge nicht verkennen. Die
große Mehrheit der heſſiſchen Bevölkerung erſtrebt den deutſchen
Einheitsſtaat, dieſelbe große Mehrheit aber würde einen
An=
ſchluß an Preußen mit aller Entſchiedenheit ablehnen, und wenn
— wie wir glauben — die Zeit für eine Verwirklichung des
deut=
ſchen Einheitsſtaates noch nicht gekommen iſt, ſo wird bei uns
in Heſſen doch niemand bereit ſein, den Weg zu dieſem Ziel durch
einen Anſchluß an Preußen für alle Zukunft zu verbauen. U.
Auf der Spur der bolſchewiſtiſchen
Zenkrale.
Aufdeckung von vier kommuniſtiſchen
Geheim=
druckereien. — Sowjekruſſen in Berlin verhaftel.
* Berlin, 9. April. (Priv.=Tel.)
Im engen Zuſammenhang mit der Aufdeckung von
bier kommuniſtiſchen Geheimdruckereien iſt eine
intereſſante Wendung des Verfahrens eingetreten. Während man
bisher annahm, daß es ſich bei den Verhafteten nur um deutſche
Staatsangehörige handele, ſieht es jetzt ſo aus, als ob ſich unter
ihnen auch einige Sowjetruſſen, und zwar Angeſtellte der
Ber=
liner Handelsvertretung, befinden. Die Vernehmungen ſind noch
im Gange und geſtalten ſich inſofern recht ſchwierig, weil die
Feſtgenommenen über ihre Perſonalien jede Auskunft
verwei=
gern und ſich überhaupt in Schweigen zu hüllen verſuchen.
Ein=
wandfrei erwieſen iſt aber, daß ſie ſich aktiv an der Zerſetzung
der Reichswehr und der Polizeſi beteiligt haben.
Daß ſich Ruſſen an dieſer Arbeit beteiligt haben, iſt ſehr leicht
möglich. Die rufſiſche Handelsvertretung ſteht ſchon ſeit langem
im Verdacht, die Zentrale der bolſchewiſtiſchen
Propagandazin Deutfchland zu ſein. Gegenüber den
Vorgängen vor fechs Fahren, die zu einer Hausſuchung und
an=
ſchließend zu diplomatiſchen Vorſtellungen führten, arbeiten die
Ruſſen heute außerordentlich vorſichtig und haben gegenüber
früher zahlreiche deutſche Kommuniſten in Rußland ausbilden
laſſen, um nicht ſo viele ruſſiſche Agenten notwendig zu haben,
Dennoch wird in den Grenzſtationen dauernd ein großer Zuzug
von Ruſſen nach Deutſchland gemeldet, angeblich geſchäftehalber.
Man darf auf den Ausgang der gegen die Verhafteten
einge=
leitetent Verfahren geſpannt ſein.
Vom Tage.
Im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstags wurde
der deutſch=ſchweizeriſche Vertrag über
Regulia=
rung des Rheins zwiſchen Straßburg=Kehl und Idſtein
geneh=
migt, der übrigens noch dem Verkehrsausſchuß zugeleitet werden
wird.
Geſtern fand vor dem Appellationsgericht in Kattowitz die
Berufungsverhandlung gegen den geſchäftsführenden
Vorſitzenden des Deutſchen Volksbundes in Kattowitz, Otto Ulitz, ſtatt.
Damit wird vor der Oeffentlichkeit zum zweiten Male die Frage
behan=
delt, ob Ulitz bzw. der von ihm geleitete Volksbund irgend welche gegen
Polen gerichtete Handlungen unternommen hat.
In Warſchau ſind 64 Mitglieder der
Kommuniſti=
ſchen Partei Polens verhaftet worden.
Der Moskauer deutſche Botſchafter v. Dirkſen hatte eine
Unterredung mit dem ruſſiſchen Außenkommiſſar Litwinow
über die deutſch=ruſſiſchen Beziehungen.
Die Kommuniſtiſche Internationale hat einen
Auf=
ruf erlafſen, in dem ſie ſämtliche kommuniſtiſchen
Par=
teien in Europa und Amerika zu Kundgebungen am
1. Mai gegen das Kapital und die bürgerlichen Regierungen
auf=
fordert. Die kommuniſtiſche Bewegung müffe endlich den Angriff
gegen das Bürgertum eröffnen und der 1. Mai habe als
Be=
ginn des Bürgerkrieges zu gelten.
In einem Vorort von Paris wurden drei Italiener
verhaftet, die einer Organiſation angehörten, welche ſich die
Auf=
fabe geſtellt habe, alle fasciſtiſchen Organiſationen nötigenfalls mit
Gewalt zu bekämpfen Bei einer Hausſuchung ſoll ein Plan für die
Bildung einer roten Armee in Italien vorgefunden
worden ſein.
Der frühere griechiſche Diktator Pangalos, der
vor dem Staatsgerichtshof angeklagt war, zu Ungunſten des Staates
und zugunſten eines ſeiner Parteigänger einen Vertrag über die
Ver=
gebung des Spielkaſinos in Eleuſis abgeſchloſſen zu haben, wurde für
ſchuldig befunden und zu zwei Jahren Gefängnis
verur=
teilt.
Die ſoeben veröffentlichte Statiſtik der franzöſiſchen
Be=
völkerungsbewegung für das Jahr 1929 zeigt gegenüber dem
Jahre 1928 einen Rückgang der Geburtenziffern, der Eheſchließungen
und eine Zunahme der Eheſcheidungen. Während im Jahre 1928 der
Geburtenüberſchuß 70 000 Menſchen betrug, ſchließt das Jahr
1929 mit einem Rückgang von 12 564 ab.
Wie Außenminiſter Henderſon im Unterhaus mitteilte, wird
Groß=
britannien auf der nächſten Konferenz der
vorbe=
reitenden Abrüſtungskommiſſion des
Völkerbun=
des durch den bekannten Völkerbundsſachverſtändigen Lord
Ro=
bert Cecil vertreten ſein.
Die Beſprechungen des amerikaniſchen Bankiers Lamont mit dem
Gouverneur der Bank von Frankreich Moreau mit Mac Garrah und
Quesney haben, wie Berliner Blätter aus Paris berichten, zu dem
Ergebnis geführt, daß die 300 Millionen Dollar=Anleihe
in der 3. Maiwoche auf den Markt gebracht werden ſoll.
Das auf 100 Millionen Dollar feſtgeſetzte Bankkapital werde zwiſchen
dem 20. und 30. April zur Einzahlung aufgerufen werden. Am 1. Mai
ſoll dann in einer feierlichen Sitzung der Direktoren die B.J.Z. eröffnet
werden.
Heiafstag und MMhanzreform.
Moldenhauer warnk erneuk vor der Ablehnung
ſeines Programms.
Blutiger Religionskampf in Rußland.
EP. Bukareſt, 9. April.
Die Zeitung „Dimineatza” veröffentlicht heute ein Telegramm
aus der beſſarabiſchen Stadt Tigina, die am Ufer des Dnjeſtr
gegenüber der ukrainiſchen Stadt Tiraspol liegt. Dieſem
Tele=
gramm zufolge fanden in der Stadt Tiraspol geſtern heftige
Kämpfe ſtatt. Eine größere Volksmenge wollte die dortige
Kathe=
drale mit Gewalt öffnen, die von den ukrainiſchen Sowjetbehörden
geſchloſſen worden war. Eine Abteilung der G.P.U. griff die
Menge mit Maſchinengewehren an. Das Maſchinengewehrfeuer
dauerte nahezu zwei Stunden. In der Ortſchaft Jzkany, die
eben=
falls auf dem ukrainiſchen Ufer des Dnjeſtr liegt, wurden
Hun=
derte von Perſonen, die über den Dnjeſtr nach Rumänien flüchten
wollten, von einer G.P.U.=Abteilung mit Schüſſen verfolgt. Zehn
Perſonen wurden getötet. Die anderen Flüchtlinge wurden
ge=
fangen genommen und nach der Stadt zurückgebracht.
Die Arbeitsmarkklage im Reich.
Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt vom 16. bis
31. März hat ſich in der Berichtszeit verſtärkt. Sie blieb aber
gegenüber der Entſpannung zur gleichen Zeit des Vorjahres
er=
heblich zurück. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der
Arbeitsloſenverſicherung ging ſeit dem 15. März um 204 326 auf
2 053 387 am 31. März zurück. In der erſten Märzhälfte hatte ſich
die Zahl nur um 120 808 verringert. Die Abnahme betrug
dem=
nach im März 325 000 gegenüber 560 000 im März des Vorjahres.
Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der
Kriſenunter=
ſtützung ſtieg in der Berichtszeit um 7298 auf 293 710. Die
Geſamt=
zahl der Hauptunterſtützungsempfänger betrug mithin am 31. März
2 347 077, das ſind 256 000 mehr als im Vorjahre. Empfänger
von Wohlfahrtsunterſtützung, Arbeitsloſe, die ſich in der
unter=
ſtützungsloſen Wartezeit befinden, und ſolche, die einen Anſpruch
auf Unterſtützung noch nicht, nicht mehr, oder überhaupt nicht
be=
ſitzen, ſind in der genannten Zahl nicht enthalten; insgeſamt
dürfte die Zahl von 3 Millionen Arbeitsloſen noch nicht
unter=
ſchritten ſein.
Berlin, 9. April.
Me
In ſeiner Mittwoch=Sitzung billigte der Reichstag ohne Aus.
ſprache in allen drei Leſungen das Pariſer Abkommen vom 2=
November 1928 über Internationale Ausſtellungen. Bei der
an=
ſchließenden Fortſetzung der erſten Beratung der Vorlagen zu
Vorbereitung der Finanzreform und zur Uebergangsregelung der
Finanzausgleichs führte Reichsfinanzminiſter Dr. Mol /00 MiAlA
denhauer aus:
Mein Steuerſentungsprogramm iſt ſehr vorſichtig aufgeſtellt
Die Kaſſenſanierung werden wir nach meinen Vorſchlägen durch
führen und damit auch das Schuldentilgungsgeſetz ausführen
können. Wenn freilich die Sozialdemokraten alle meine Vor V
lagen ablehnen, dann wird es nicht möglich ſein. Auf die Einzel, duſ ſt0h
heiten des Hilferding=Programms kommt es nicht an, aber
un=
beſtreitbar hatte dieſes Programm die ausgeſprochene Tendenz M
die überſpannten direkten Steuern abzubauen und eine Umlage
rung zugunſten der indirekten Steuern vorzunehmen. Die not
wendige Ausgabenſenkung erfordert Abſtriche bei allen Etats der
Da können wir am Etat des Reichsarbeitsminiſteriums nich
vorbeigehen. Eine antiſoziale Tendenz liegt uns dabei volliom
men fern. Das Ausgabenſenkungsgeſetz iſt in der Rohausfüh.
rung fertig und wird in allernächſter Zeit dem Kabinett vorge
legt werden. Unſere Steuerſenkungsvorſchläge werden nicht ge
macht, um den reichen Leuten ein Geſchenk zu machen. Wenn
wir die Kapitalbildung fördern und den ſchwer ringenden
Mittel=
ſtand entlaſten, dann ſchaffen wir neue Arbeitsmöglichkeiten
vermindern die Arbeitsloſigkeit und wirken damit in durchaus
ſozialem Geiſte.
Die übrige Ausſprache war nur kurz. Der die Arbeits
loſenverſicherung betreffende Teil der Vorlage wurd
dem Steuerausſchuß überwieſen, worauf der Reichs
tag den Bericht des Verkehrsausſchuſſes über die Petition ent
gegennahm, die ſich gegen die Schließung des
Reichsbahnausbeſ=
ſerungswerkes Dortmund wendet. Der Ausſchuß empfahl die
Pe ion zur Berückſichtigung und erſuchte in einer Entſchließun
um Hinausſchiebung der Schließung der Dortmunder Wagzon
Reparaturwertſtätte für drei Jahre. Der Reichstag entſprack ſei. Zu
dem und überwies an den Verkehrsausſchuß einen ſozialdema in der
kratiſchen Antrag, daß die beabſichtigte Schließung der Eiſenbahy inden Se
werkſtätten in Breslau unterbleiben möge.
Mder
Schluß der Sitzung 16.45 Uhr. Nächſte Sitzung Donnersit Fſteuer
15 Uhr: Zweite Beratung der Deckungsvorlogen.
der Reichsverband der Zeutſchen Induſtrie
gegen das Agrarprogramm.
Berlin, 9. April.
Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie hat zu dem
Agrar=
grogramms Schieles in einer Entſchließung Stellung genommen Behand!
die der „Berliner Börſen=Courier” im Wortlaut veröffentlicht, gund die
Der Reichsverband macht gegen die bisher bekanntgewordenen erArbeits!
Einzelheiten des Programms ernſte Bedenken geltend. Ein elaſti der Arbeit
ſches Zollſyſtem für Getreide ohne Bindung nach oben oder unten entſch
mache jede ſichere Dispoſition für den Handel mit dieſen Produhien Atwick
unmöglich und bringe eine außerordentliche Beunruhigung in die
Handelsbeziehungen zu den übrigen Ländern. Für äußerſt bedeil
lich wird auch die Abſicht gehalten, der Regierung das Recht!
geben, den Preis für den Wert der Einfuhrſcheine unabhänid M Gihalld
vom Zoll beliebig nach oben zu erhöhen, dasſelbe gelte für die ne
abſichtigte Erhöhung des Richtpreiſes von 50 Kilo Lebendgewicht
von 70 auf 75 Mark. Vor allem würde dieſe Maßnahme iſt
Augenblick auf die Ratifizierung des deutſch=polniſchen Handel
vertrages, die unter allen Umſtänden zu fordern ſei, außerorden
lich ſtörend einwirken. Die Wiedereinführung des Paragraphen!“
des Fleiſchbeſchaugeſetzes bringe Deutſchland gegenüber den hoſ”.
delsvertragshändlern, die als Fleiſcheinfuhrländer in Betrct eid
kommen, in eine außerordentlich ſchwierige Lage, die handels, K” wen
politiſch zu den ſchlimmſten Konſequenzen führen könne. Die Af Weſtel
hebung des Gefrierfleiſchkontingents bringe die deutſche Induſtiſ, 9.
in ihren Handelsbeziehungen mit Argentinien in beſondel
Schwierigkeiten. Die Durchführung der genannten Maßnahme
brächten auf der einen Seite keine geeignete Hilfe für die La0
wirtſchaft, auf der anderen Seite aber werde in die innere Pie
entwicklung für die Ernährung eine derartige Beunruhigung 9
bracht, die naturnotwendig zu einer allgemeinen Preiserhöhll
zur Erhöhung der Geſtehungskoſten und zu Lohnforderung
führen müſſe, die letzten Endes in eine gewaltige Erhöhung
Arbeitsloſigkeit ausmünden müßten.
*
2. Lehrkagung der Schule der Beisheit.
III.
Graf Hermann Keyſerling, dem geſtern am Schluſſe
des Tages Dr. Groddeck durch ſeine Frage nach der Definition
von Geiſt und Seele einen überraſchend herzlichen Beifallserfolg
vermittelte, leitete auch den letzten Tag ein. Sein
Vortrags=
thema war
„Der Konkinenk der Traurigkeil.”
Der Graf leitete ſeinen Vortrag ein mit der Feſtſtellung, daß
er abſichtlich in ſeinen bisherigen Vorträgen über Südamerika
als Sinnbild geſprochen habe, nicht als Wärklichkeit, und
daß er perſönlich zu keinem Kontinent ſo poſitiv ſtehe wie zu
dieſem. Auch das Thema ſeines heutigen Vortrages ſoll durchaus
nichts bringen, was dieſen Kontinent irgendwie abfällig
charak=
teriſiert. Daß Südamerika „traurig” iſt und wirkt, iſt keine
Ent=
deckung, die er, Redner, zuerſt gemacht hat, das haben ſchon
andere vor ihm feſtgeſtellt. Dieſen Eindruck der Traunigkeit
vermittelt die Landſchaft und den vermitteln die Menſchen, deren
Charakterzüge ſtärkſten einer die Traurigkeit iſt, die ſich ſelbſt
in der Freude ausdrückt. Bedingt iſt das durch die ungeheure
Erdnähe. Der ſüdamerikaniſche Menſch legt den Akzent ſeines
Daſeins auf die Schwere des Lebens, auf deſſen paſſive Seite.
Dadurch entſteht bei ihm ein ungeheures Wachstum des Ich,
ver=
bunden mit einer Leidensmöglichkeit, die man ſich nicht vorſtellen
kann. Jeder iſt ſich ſelbſt letzte Inſtanz, er kennt über ſich hinaus
keine Freiheit. Vor allem leben die Frauen in einem Zuſtand
innerer Traurigkeit, der ſonſt nirgends zu finden iſt.
Das ſpaniſche Volk iſt im Grunde ſeiner Mentalität gleich
veranlagt. Hier aber regiert das Freiheitsprinzip, das den
Charakter anders beeinflußt. Das Pathos des Glaubens
ver=
drängt die Traurigkeit. Der ſüdamerikaniſche Kontinent iſt aber
nicht nur der der Traurigkeit, ſondern iſt auch der
antimetha=
phyſiſche, irreligiöſe Kontinent. Die tiefſte Lebensphiloſophie
dieſes Volkes wird beherrſcht von Indifferentismus und Skepſis.
All dieſes hat Südamerika gemeinſam mit allen tief veranlagten
Völkern. Das Griechenvolk war gleich melancholiſch. Anders
iſt das ruſſiſche und wieder anders das chineſiſche Volk; von dem
heute nachmittag die Rede ſein wird im gegenſätzlichen Sinne.
Heute iſt Südamerika der einzige Kontinent der Trautrigkeit
zu dem ſtarken Zuſammengehörigkeits=, zu beiſpielloſem
Freund=
ſchaftsgefühl, anderſeits aber zu der auf letztliche Gleichgültigkeit
baſierenden Traurigkeit. Bedingt durch die Erdnähe und
Natur=
gebundenheit. Auch die Tiere alle, ſelbſt die ſtärkſten und
ge=
fürchtetſten, ſind ja im Grunde und urſprünglich ängſtlich und
traurig.
Die Profeſſorin Baronin Leonie Ungern=
Stern=
berg ſprach am Nachmittag über
Die chineſiſche Heikerkeil.”
In dieſem ungeheuren Erdreichtum fühlt ſich der Menſch
ängſt=
lich als kleines unbedeutendes Geſchöpf. Das führt einerſeits
Nach ihrer Rückkehr aus China vor etwa einem Jahr, führte
die Rednerin aus, ſei ihr hier der harte, mürriſche und
ver=
ſchloſſene Ausdruck der Geſichter faſt aller Menſchen aufgefallen.
Das war ein kraſſer Gegenſatz zu China und dem chineſiſchen
Volk, das immer einen lächelnden, offenen, freudigen Ausdruck
zeige. Nirgends ſo tie bei den Chineſen drücke ſich der Mangel
an jeglicher Erdenſchwere aus. Es iſt der chineſiſche Frieden
(der ſich von dem romaniſchen unterſcheidet), der dieſes Lächeln
auf die Geſichter zaubert, auch in Lagen ſchwerſter Entbehrungen.
Was nun iſt die chineſiſche Heiterkeit? Es wäre falſch, zu
ſagen, das chineſiſche Volk ſei glücklicher als andere Völker. Das
ſiſt ſicher nicht der Fall. Der Charakter des Chineſen iſt von
Na=
tur grauſam. Sein Leben iſt reich an Arbeit und
Entbehrun=
gen, Hungersnöte und Ueberſchwemmungen, Bürgerkriege
wech=
ſeln einander ab. Sicher kein Grund, glücklich zu ſein. Aber die
Frage iſt auch nicht richtig geſtellt. Der Chineſe kennt den
Be=
griff „Glück” nicht ſo wie wir. Er ſagt niemals „ich bin
glück=
lich”, er ſagt „ich freue mich!‟ Daß er ſich freut, ſo freut, daß
er ſtändig freundlich lächelt, liegt daran, daß er ſich ein ſchlaues
und liſtiges Syſtem von Kompenſationen, von Ausgleichen
zu=
rechtgemacht hat, das ihm ein ganz eigenes Verhältnis zum
Leben geſtattet. Er betrachtet vor allem dieſes Leben nur als
einen geringen Teil des Lebens überhaupt. Die Lehre von der
Seelenwanderung läßt den Chineſen an eine ganze Reihe von
Leben in verſchiedenſter Form glauben. So nimmt er dieſes
Leben, das eigentliche, nicht ſonderlich tragiſch.
China kennt ein ganz eigen ausgeprägtes Familienleben.
In der Fortpflanzung durch die Familie iſt eine Art
Seelen=
wanderung, ſind weitere Leben begründet. Ein Sohn, der wieder
Söhne zeugte und ſeine Eltern verehrt, lebt ſchlechthin ein
voll=
kommenes Leben. Das bedingt, daß die Kinder überhaupt ein
teiteſtgehendes Maß von Freiheit genießen, wie man es
nir=
gends ſonſt kennt. Die Unterordnung des Einzelnen unter die
Familie iſt ganz beiſpiellos,
Die chineſiſche Jugend kennt nicht „Sturm und Drang
Chineſe begibt ſich riemals in Abenteuer, die irgendein
bergen. Er kann gar nicht verſtehen, daß man beiſpielsweiſe!
zwingerde Not gefahrbringende Hochgebirgstouren unternine
Er ſagt (angeblich nach Konfuzius): „Wenn die Veranda wacl
ſetze dich nicht darauf!‟ Daher wohl iſt die chineſiſche Iid
gelaſſener, leichter zu befriedigen, heiterer.
Die chineſiſche Höflichkeit nimmt Formen plumper Schmelſ
an. Was man iſt und tut und hat, iſt vorzüglich. Nur ſe
darf man es nicht gut finden, darf ſich nicht ſelbſt bejahen.
Chineſe kann einem betrügen, berauben und auch ermordeſ,
wird einem aber niemals derbe Wahrheiten ſagen. Mau
in China von einer Atmoſphäre der Bejahung umgebeh
keine Sentiments aufkommen läßt, die aber allerdings Inil
aller Art nicht ausſchließt. Das alles hat mit der chineſ
Heiterkeit inſofern zu tun, als es mit beweiſt, daß der 890
ſein Leben nicht tragiſch, daß er ſich ſelbſt nichte
nimmt. Das iſt beim Mann wie bei der Frau gleich,
All das hat natürlich auch ſeine Schattenſeiten. Es he0
ſich im weſentlichen auf das alte China. Das neue, mo=
China kenut ſchon Wunſchträume, ſtark beeinflußt von Am.
Scheint das alte China noch Erlöſung durch Stumpfſinn 00
durch Erkenntnis zu ſuchen, ſo weſentlich das neue Chinſ.
erfüllt iſt von Spannungen. Das eine ähnliche Umwang,
durchmacht, wie wir, ſo daß der Chineſe von heute im E
des Weſtens ſein lächelndes Antlitz wieder erblicken dürfte.”
Beifall.)
Geheimtal Frobenius
bereicherte darnach außerhalb des Programms die Lehrig
durch einen Vortrag über Fragen nach der Vergangenheit,
Verſtorbener. Es paßt jedoch, ſagte der Vortragende, ve‟
in dieſem Rahmen lebendiger Lebensdinge inſofern, als
das Leben von heute hineinragt. Ueber ein Stück ged!
ſcher Welt wolle er ſprechen. Ueber ein Minengebſ
Afrika, ſo groß etwa wie Bayern und Baden, in dem 7500
Erzſchächte zu finden ſind. Schächte, die immer wieder 9
wurden, nachdem ihre Gold= und Bronze= und Erzſchäß”
flächlich abgebaut wurden. In den alten Schachtwänden
ſich Gemälde bis aus der Zeit von 8000 vor Chriſti. 2
andere, neuere. All das läßt darauf ſchließen, daß hel
eines uralten untergegangenen Staates vorhanden ſind.
vorigen Jahrhundert durch einen Deutſchen wieder 9..
wurden.
Donnerstag, den 10. April 1930
de1 ampf um die Wirkſchaft und den Staak. — Enkſcheidend für die Löfung der Arbeitsloſigkeit die Enkwick
un des deukſchen Wirkſchaftslebens. — Im Vordergrund das Agrarproblem. — Beſeikigung der Inkereſſen=
Nu
gegenfähe. — Bereinigung des deukſch=polniſchen Verhälkniſſes. — Skeigerung der Ausfuhr.
als die menſchliche Ernährung vom Brot= und Kartoffelverbrauch
Poglalaert ge9 BeigiswoietfchAſtg- abgeht und ſich immer ſtärker dem Verbrauch von Obſt und Ge=
miniſters.
de rwindung der Berkrauenskriſe. — Deutfchland
1ef kroß der Schwere der Zeit den Glauben
an die Zukunfk nicht verlieren.
Berlin, 9. April.
Deutſche Induſtrie= und Handelstag trat am Mittwoch
unter dem Vorſitz ſeines Präſidenten Franz v.
Men=
zu ſeiner 50. Vollverſammlung zuſammen. Herr von
end’ ſohn gab in ſeiner Begrüßungsanſprache ein Bild von
5ährigen Entwicklung des Deutſchen
In=
ſen ytſty=und Handelstages. Zum Schluß wandte ſich
rr. Mendelsſohn gegen den heute vielfach vorhandenen
ringendngir 4jaftspeſſimismus. Im Anſchluß an ſeine
Be=
beitsmogſzſißut) worte verlas er ein Telegramm an den
Reichspräſi=
mit in zuterr i dem Induſtrie und Handel ihren feſten Willen
kund=
den, iter ihre Pflicht für die deutſche Volkswirtſchaft u tun.
er die Arferau egrüßte Reichswirtſchaftsminiſter und
Vize=
izler ietrich den Induſtvie= und Handelstag im Auftrage
R/sregierung. Der Miniſter wies darauf hin, daß ſich
ſenh lich eine
Irke wirkſchaftliche Depreſſion mit einer
poliliſchen Kriſe
munder 9
gggbind. Zur Frage der Steuerreform erklärte er u. a.:
einen ſoſſth bider Meinung, daß wir, zu einer ſicheren und
Ung der Eſue den Senkung der direkten Steuern und
beſol re der Realſteuern nur dann kommen können, wenn
bung 2m Bieuerung des entbehrlichen Konſums
sreyend ausgebaut iſt. Der Tabak wird in
Zu=
ft zu nmen mit dem darauf ruhenden Zoll allein mindeſtens
Mürden hergeben müſſen. Das vorige Kabinett iſt
ge=
ſitert i dem Dogma, daß der heutige Stand der
beiſ loſenverſicherung unantaſtbar ſei. Wir
ande zurzeit die Erwerbsloſenfrage in der Weiſe, daß wir
Berlin, 9. 4Arb sloſen gegen Hunger und Not zu ſchützen ſuchen. Dieſe
zu denkhod’ ſt naturgemäß unentbehrlich, aber viel wichtiger
wdilZehandlung der Symptome iſt die
Unter=
un und die Erkenntnis der Urſachen. Ein
Arbeitsloſigkeit iſt die Folge des
Sy=
r Arbeitsloſenverſicherung. Indirekt
entſcheidend für die Löſung der ganzen Frage
wicklung des deutſchen Wirtſchafts=
ODer Miniſter Verbreitete ſich dann ausführlich/über
L2- Erhallung der deutſchen Landwirkſchaft.
tonte, daß durch die letzte Zollnovelle vom 26. März
er inländiſchen Körnerproduktion erreicht ſei und daß,
’ſtern getroffene Vereinbarung unter den
Regierungs=
r Ausführung kommt, auf dieſem Gebiete nicht mehr
t tun ſein werde. Die Ermächtigung, die die
Reichs=
gekommen ſoll, die Zölle im Bedarfsfalle zu erhöhen,
erabzuſetzen, könne nur noch den Zweck haben, dann
wenn die in den Hauptproduktionsländern
aufge=
treidemengen planlos und unter Vernichtung aller
* Preisgeſtaltung eines Tages auf den Weltmarkt ge=
1)en ſollen. Das Entſcheidende iſt aber, daß der
Haupt=
geſetzt wird, wo wir die größten Zufuhren haben,
itgehend durch Inlandsproduktion zu erſetzen im
yen. Dieſe Aufgabe iſt erſchwert durch den Gegen=
Aichen den Intereſſen des deutſchen
1nerſeits und des Weſtens und Südens
eleits. Der Oſten iſt angewieſen auf Körnerbau und
dffeln der Weſten aber und der Süden iſt die Stätte jener
belut produktion, die um ſo mehr gepflegt werden ſollte,
müſe, Butter, Eiern, Käſe, Fleiſch uſw. zuwendet. Ein
Aus=
gleich dieſer Intereſſen iſt nur möglich, wenn man einen Weg
findet, die Produktion des Oſtens zu ſchützen, ohne gleichzeitig
die Produktion im Weſten und Süden allzu ſehr zu verteuern.
Hier ſetzt das Intereſſe der Geſamtwirtſchaft entſcheidend ein.
Die Agrarpolitik darf nicht ſo getrieben werden, daß ſie uns die
Teilnahme an einer allgemeinen Preisſenkung unmöglich macht
und zum anderen nicht ſo, daß ſie die Vorausſetzung der
beſtehen=
den Handelsverträge und den Abſchluß neuer Verträge
unmög=
lich macht. Im Vordergrund des Intereſſes ſteht hier
das handelspolikiſche Berhälknis zu Polen.
Die Sorge, daß der mit Polen geſchloſſene Vertrag nicht
ratifi=
ziert werden könnte, ſcheint wenig begründet. Es ſind heute
mor=
gen falſche Meldungen in der Preſſe verbreitet, wonach ſchon dann
der bisherige Schweinezoll auf 36 RM. erhöht werden ſoll, wenn
der Preis am Berliner Markt während zweier Wochen unter
75 RM. pro 100 Pfund ſinkt. Die wirkliche Faſſung iſt aber
fol=
gende: „Iſt der Preis am Berliner Markt für Schweine der
Klaſſe C im Durchſchnitt zweier Wochen niedriger als 75 RM.
je Zentner Lebendgewicht, ſo erhöht ſich der Zollſatz für Schweine
um 50 v. H., bis der Preis am Berliner Markt für Schweine der
Klaſſe C im Durchſchnitt zweier Wochen, vom Tage des
Inkraft=
tretens des erhöhten Zollſatzes an gerechnet, 85 RM. je Zentner
Lebendgewicht erreicht. Die Abänderung der Zollſätze iſt durch den
Reichsminiſter der Finanzen jeweils mit Wirkung vom zehnten
Tage nach der letzten vorſtehend genannten Notierung in Kraft
zu ſetzen. Falls durch Steigen der Einfuhr der Preis der Schweine
auf dem deutſchen Markte gedrückt wird, iſt die Reichsregierung
ermächtigt, den Zollſatz für lebende Schweine bis auf 36 RM.
für den Doppelzentner Lebendgewicht heraufzuſetzen.
Die Reichsregierung iſt ermächtigt, den Zollſatz wieder
herab=
zuſetzen. Hieraus dürfte eine ernſtliche Schwierigkeit für die
An=
nahme und für die Ausführung des Vertrages, in dem
die Uebernahme des Schweinekonkingenkes vom
Reichsverband der Deutſchen Induſtrie garankierk
iſt, nicht entſtehen. Ich ſehe dieſe polniſche Frage in dem großen
Zuſammenhang der europäiſchen Verſtändigung überhaupt und der
Handelsbeziehungen nach dem Oſten und Südoſten im beſonderen.
Die Hauptmaſſe der Importwaren führen wir ein in
Konkurrenz mit unſerer eigenen Produktion, und außerdem wären
dieſe Artikel in den europäiſchen Oſt= und Südoſtſtaaten zu haben,
die bei uns in der Regel ebenſo viel, meiſtens mehr kaufen, als
wir bei ihnen. Dagegen ſchicken uns die Vereinigten Staaten,
Ar=
gentinien, Kanada und Auſtralien vornehmlich ihre agrariſchen
Ueberſchüſſe, aber ſie ſind nicht willens, bei uns dafür einzukaufen.
Aus alledem ergibt ſich der Schluß, daß bei allem Willen,
unſere Beziehungen zur Geſamtweltwirtſchaft
aufrechtzuerhalten, die
Ordnung unſerer Beziehungen zu den
oſſ=
füdoſtenropäiſchen Skaaken
und
eine vordringliche und vielleicht die wichtigſte
Aufgabe der deutſchen Wirtſchafts= und
Han=
delspolitik iſt. Unter dieſem Geſichtspunkte gewinnt die
Ordnung unſeres Verhältniſſes zu Polen als dem
wichtigſten und größten neuen Staat des Oſtens ein ganz
beſon=
deres Geſicht. Ihm ſchließt ſich an die Frage der Verſtändigung
mit Rumänien. Wenn man ſich
die Enkwicklung des deutſchen Außenhandels
in den letzten Jahren anſieht, dann muß man ſagen, daß
Induſtrie und Handel eine gewaltige Leiſtung vollbracht haben.
Die Ausfuhr iſt ſeit 1925 um mehr als vier
Mil=
liarden, d. ſ. 50 Prozent, in den Jahren 1928 und 1929
allein um 2½ Milliarden geſtiegen. Ich glaube daher, daß
man trotz der Schwere der Zeit und der Kriſe der
Wirtſchaft den Glaubenandie Zukunft nicht
ver=
lieren darf. Das ſchlimmſte, woran wir leiden, iſt eine
ge=
wiſſe Vertrauenskriſe, die nicht zum wenigſten von uns
ſelbſt verſchuldet iſt. Es iſt nicht zu beſtreiten, daß die
uner=
hörte Steuerlaſt, die trotz des Neuen Planes nicht ſofort
abgebaut werden kann, eine Hauptſchuld an den
miß=
lichen Kapitalverhältniſſſen in Deutſchland
trägt. Unverantwortlich aber und mit ſchuld an den
Schwierigkeiten waren die Unkenrufe, die da und
dort ertönten und fortgeſetzt den deutſchen
Staatsbür=
gern vorerzählten, die deutſche Währung ſei in
Gefahr. Mit Genugtuung und Freude kann ich feſtſtellen, daß
man in den weiteſten Kreiſen der Wirtſchaft in ſteigendem Maße
erkennt, daß der Kampf um die Wirtſchaft nicht
ge=
führtwerden kann ohne den Kampf um den Staat.
Es mag bequem ſein, Intereſſen einzelner Gruppen und einzelner
Perſonen zu verfechten, man kann dies aber nur dann mit Erfolg
tun, wenn man ſich zuvor die nötige Machtpoſition im Staate
ver=
ſchafft hat.
Eine Enkſchließung zur Wirkſchaftslage.
Zum Schluß der Tagung wurde einſtümmig eine Erklärung
gebilligt, in der es u. a. heißt:
Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag erblickt in der
Stärkung der Volkswirtſchaft die unerläßliche
Vorausſetzung, Deutſchland wiederum zu einer Heimſtätte
für das bedrohte Wachstum der Bevölkerung, für Pflege und
Entwicklung des kulturellen und ſittlichen Erbgutes, für ſoziale
Befriedung und politiſche Kraftentfaltung zu machen. Die
Er=
klärung geht dann auf die Lage der deutſchen
Wirt=
ſchaft ein, die trotz allem nicht hofſuungslos ſei, jedoch nur
dann gedeihen könne, wenn dem Betrieb wieder
die Erreichung eines angemeſſenen Ertrages
und die Erhaltung und ausreichende
Erneue=
rung des Sach= und Geldkapitals möglich
ge=
macht, die Vorausſetzungen für den notwendigen
Kapital=
zufluß nach Deutſchland geſchaffen und ſo in
Verbin=
dung mit der Koſtengeſtaltung diejenigen Ausweitungen
der Produktion und des Abſatzes erreicht
wer=
den, die unerläßlich ſind, um die
Arbeitsloſig=
keit zu überwinden, das Auslandskapital zu
verzinſen, und eine überſteigerte
internatio=
nale Verſchuldung abzuwehren. In der Erklärung
werden weiter im einzelnen die wichtigſten Geſichtspunkte der
Wirtſchafts= und Finanzreform dargeſtellt. Für die
Handels=
politik dürſe auch weiterhin lediglich der Geſichtspunkt des
über=
wiegenden Nutzens für die Geſamtheit des Volkes und der
Volks=
wirtſchaft entſcheidend ſein.
Unter dieſem Geſichtspunkt müßten die Ausfuhrbedürfniſſe
der Induſtrie nach wie vor durch Erhaltung und Ausbau
geeig=
neter Handelsverträge gefördert werden. Hierbei wird durchaus
das Bedürfnis anerkannt, die Landwirtſchaft, insbeſondere die
des deutſchen Oſtens, zu erhalten und zu ſtärken. Der Gedanke
einer handelspolitiſchen Annäherung hierzu geeigneter
euro=
päiſcher Länder wird einer eingehenden Würdigung empfohlen.
Die Ekakberakungen im Zinanzausſchuß.
Die reſtlichen Baukapikel. — Landesſtegern.
Wohnungsbauförderang.
* Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages erledigte geſtern
zunächſt im Vermögensteil des Staatsvoranſchlages die Baukapitel
der einzelnen Miniſterien. Hier ſind die im Laufe des letzten Jahres
bereits bewilligten Ausgaben etatiſiert. An Neubewilligungen ſind
vor=
geſehen beim Miniſterium des Innern 150 800 RM. (u. a. Ausbau des
Brüderbaues im „Philippshoſbital” Goddelau 61000 RM.,
Neubau der Rotlauf=Impfanſtalt in Gießen 78 000 RM.); beim
Mini=
ſterium für Kultus und Bildungsweſen 696 450 RM. (u. a. 10 000 RM.
für die Landesbibliothek, Landesuniverſität Gießen
für Fernſprechanlage, Erſtellung des Chemiſchen Inſtituts, Erweiterung
der Kinderklinik, für Iſolierhaus der mediziniſchen Klinik zuſ 215 500
RM., Techniſche Hochſchule Darmſtadt zuſ. 470 950 RM., für
Erneuerung im Kraftwerk, Neubau für Fernmeldetechnik, Einrichtung
der Magdalenenkaſerne und des Kammergebäudes für Hochſchulzwecke;
beim Miniſterium der Juſtiz 33 000 RM. (für das Zuchthaus
Marien=
ſchloß); beim Miniſterium der Finanzen 95 600 RM. (automatiſche
das Geiſtesleben dieſes Staates ausgeſehen haben
Rolle ausſieht, die dieſe Menſchen ſpielten, darüber
Ayner, etwas erzählen. Zunächſt zeigt ſich aus Bildern
B0Myth, daß die Könige dieſes Landes keines natürlichen
u8 ſtaun, daß ſie geopfert wurden. Eine uralte
Schöpfungs=
erand hte /ᛋ hüllt das. Ein heiliger Geſang von wundervoller
Eil andere Mythe ſchildert das ähnlich in Bildern von den
nen,”n Sonne, Mond, Morgen= und Abendſtern. In vielen
W hen kehrt das gleiche Motiv wieder. Und das gauze
kenn! ieſe grauſame Tragik, die alles, das ganze Leben,
*fleiches finden wir noch in Indien. Auch hier ward
Plffeſt der König geopfert. Mit ihm mußten ſeine
en, die nicht heiraten durften, außer den eigenen
U jedesmal iſt es das Weib, das für den Mann die
gen, ſich zu opfern hatte.
ildie Rolle, die einſtmals das Leben ſpielte. Dieſes
At ausgeſtorben. Von Volk zu Volk ward es
weiter=
s aber hat ſich ſelbſt gelebt. Jedes hat die Rolle
dil ie große Regie der Kultur ihm auferlegte. Das iſt
Iſt es im Leben der Völker, wie des Einzelnen.
ie Rolle zu ſpielen, die die Regke des Kosmos ihm
Alige Menſchen gibt es, die die Rolle zu ſpielen
rer eigentlichen Natur entſpricht. Wenige, denen
If den Leib geſchrieben” iſt. Der Menſch iſt unfrei,
wie Graf Keyſerling ausführte. Die
Men=
ilvir von Natur ſind, können wir nicht
1haben die Rolle zu ſpielen, die die
u: zugewieſen hat, und die zu ſpielen
raft, die Erfahrung, Erziehung die
gibt. Wir müſſen daraus lernen, die Rolle zu
en Sternen, die aufgehen und untergehen, die
t ſind zu ſterben, weil es zur Erfül=
Rolle gehört. (Lebh. Beifall.)
vorausſagen. Behaupten aber läßt ſich, daß vom Geiſtverſtehen
aus eine Wiedergeburt möglich iſt. So können wir an den
Schluß ſetzen im Gegenſatz zu dem „Es iſt alles ſchon
dage=
weſen”, eswird alles wieder neu!
M. St.
Frankfurker Opernbrief.
Das Schlußwork
rmann Keyſerling, der zunächſt eng anknüpfte
hrungen von Frobenius, der aus der
Erdgebun=
geführt hat in die Regionen des Ewigen und
da=
ich den Beweis gab von dem, was die
vorange=
kräge theſenhaft aufſtellten. Wir ſehen, daß bis zu
lkommenen Grad der Chineſe ſeine Rolle ſpielt,
eutſche Menſch, der eine Wandlunx, eine
Umwäl=
ht, die ſeine eigentliche Rolle noch nicht klar er=
Sie alles im Einzelnen werden wird, läßt ſich nicht
F. Völker hat zum erſten Mal den Lohengrin geſungen, eine Rolle,
für die er der Pracht des Organs und dem Timbre nach prädeſtiniert
zu ſein ſcheint. Er faßt die Rolle durchaus lyriſch auf; die wenigen,
eigentlich dramatiſchen Stellen wie der Schluß des 2. und der des
3. Aktes erhalten die entſprechenden ſtimmlichen Lichter. Am
über=
zeugendſten und typiſchſten wirkte das Liebesduett und die
Grals=
erzählung. Wenn auch die darſtelleriſche Geſtaltung noch manchen
Wunſch offen ließ, ſo nahm man angeſichts der geſanglichen Leiſtung
dieſes Manko gern in Kauf.
Dieſe Aufführung ließ denn auch erkennen, wie weit die
Fort=
ſchritte dieſes Sängers gediehen ſind; bei ſeinem Gaſtſpiel als
Rha=
dames in der Wiener Staatsoper rühmte ihm die Wiener Preſſe die
glänzende, hell und metalliſch klingende Höhe nach, ſie will in F. Völker
den langgeſuchten italieniſch=heldiſchen Tenor endlich gefunden haben.
Hoffentlich bleibt Völker bei denen, die ihn entdeckt haben.
Die Lobengrin=Aufführung iſt im übrigen bekannt und bereits
be=
ſorochen. Bedauerlich bleibt die neuerliche Feſtſtellung, daß
Kapell=
meiſter Steinberg jeglicher Weg zur Romantik zeitlebens wohl
ver=
ſchloſſen bleibt; das durch ſtarkes hdwerkliches Können gewährleiſtete
Zuſammenhalten der Mitwirkenden iſt immerhin anzuerkennen.
Dr. W. Kn.
Ap. Severin Rüttgers: Rheinfagen. (Verlag Hermann Schaffſtein,
Köln.) Die in dieſem 190 Seiten ſtarken Buche wiedergegebenen
rheini=
ſchen Sagen, Legenden und Geſchichten, gegen 100, ſind durchweg von
Grund auf neu erzählt und aus alten und neuen Quellen geſammelt.
Sie umfaſſen alle Stoffe, die zur Illuſtrierung rheiniſcher Geſchichte und
rheiniſchen Volkstums weſentlich ſind, in den Abſchnitten „Vorzeit”
Gottesfreunde‟” (Chriſtenzeit), „Das alte Reich”, Herren und Städte‟
(Städtezeit) und „Land und Volk” (Volkszeit). Die Sammlung
ent=
hält nur ſolche Sagen, in denen Fabel und Lebensſchickſal ſich
ent=
ſcheidet, alſo Stoffe, in denen die Sage wirklich vollkommen zur
Dich=
tung geworden iſt. Die ausgewählten Stücke wurden zu innerlich
ſpan=
nenden und weiten Raum umfaſſenden Reihen geordnet, die nun in
feſterem Zuſammenhang ſtehen und ſtärkere Wirkung verſprechen, als
äußerliche Vollſtändigkeit erwarten laſſen könnte. Der Verfaſſer hat
nicht die Abſicht gehabt, ein Buch für die Wiſſenſchaft zu ſchreiben und
Sagenforſcher zu bilden, ſondern die Sammlung ſoll ein Volksbuch ſein.
das für den Schulgebrauch wie zu freier Lektüre für jeden Freund
rheiniſcher Volksart, Geſchichte und Kultur beſtimmt iſt. In einer
Zeit, wo das Aheinland wieder
deutſch=
land geworden iſt und
vor ſeiner Befreiung ſteht, gewinnt dieſe bedeutungsvolle Sammlung,
die der Verfaſſer den Stammesbrüdern und anderen Freunden der deut=
ſchen Lande am alten Rhein zu einem Troſt und Trutz i— Herz legt,
aktuelleres Intereſſe und wird dankbar begrüßt werden. „Solange die
Sage von Mund zu Mund, von Ahn zu Enkeln fortlebt, ſolange ſie die
Herzen rührt und den Sinn bewegt, kann das Volk, dem ſie eigen iſt,
nicht vergehen.‟ Das ſchöne Buch eignet ſich beſonders als
Jugend=
lektüre und ſollte in keiner Jugendbibliothek fehlen.
Baedekers Unteritalien mit Sizilien, Sardin:en, Malta, Tripolis, Korfu.
16. Auflage 1929. 608 (LXXYIII und 530) Seiten, 32 Karten, 29
Pläne und 14 Grundriſſe. Leipzig, Karl Baedeker. 15 RM.
Baedebers Unteritalien, das zuerſt im Jahre 1866 erſchien, erfuhr
in der vorliegenden 16. Auflage mit Rückſicht auf die vielſeitige
Ent=
wickelung Italiens eine umfaſſende Neugeſtaltung und enthält diesmal
auch Tripolitanien. Was uns den Baedeker, das von Deutſchen für
Deutſche geſchriebene, klaſſiſch gewordene Reiſehandbuch, das im In=
und Auslande vielfach zum Vorbild hat dienen müſſen, ſo
unentbehr=
lich macht, iſt ſeine Gründlichkeit, die Tatſache, daß der geſamte Inhalt
auf eigener Anſchauung beruht, durch eigens zu dieſem Zweck
unter=
nommene Reiſen immer von neuem wieder ſelbſt „erlebt” iſt. Dazu
kommt die Kunſt der Gruppierung, die dem Reiſenden das Weſentliche
ſogleich greifbar vor Augen rückt, die Kunſt der Darſtellung überhaupt,
z. B. in den Straßenbeſchreibungen, oft wahnen Kabinettſtückchen, und
nicht zuletzt die Fülle eines muſtergültigen Kartenmaterials, die
ſtän=
dige Mitarbeit hervorragender Fachgelehrter, die abſolute
Unabhängig=
keit von allen Beeinfluſſungsverſuchen der am Fremdenverkehr
indereſ=
ſierten Kreiſe. Ob Luxusreiſender und Automobilfahrer, der neben
vielen wertvollen Hinweiſen alle Fahrſtraßen im Text und auf den
Karten findet, ob Benutzer der Holzklaſſe mit beſcheidenen Anſprüchen,
ob Motor= oder Radfahrer, der Baedeker dient jedem in gleicher Weiſe.
Und ebenſo eignet ſich der Baedeker als Nachſchlagebuch. Auf eine
Un=
zahl von Fragen wird Antwort erteilt: mag es ſich um praktiſche
Rat=
ſchläge, Angaben über Hotels jeden Ranges, die Speiſekarte,
Landes=
kunde, Geſchichte, Kunſtgeſchichte handeln, um Waſſerkraft= und
Elek=
trizitätswerke, Fascismus, Luftverkehr oder ſonſt etwas — überall wrd
der Nachſchlagende Belehrung finden, und ſtets in der unparteiiſchen
Bacdekerſchen Art: dem Baedekerſchen Geheimnis. Der Preis des
Buches, mit dem übrigens Baedekers geſamtes Italienwerk wieder im
neuen Auflagen vorliegt, iſt denkbar niedrig geſtellt; die
Anſchaffungs=
koſten werden ſich bei Benutzung vielfach bezahlt machen. Allein die
Karten und Pläne würden, einzeln beſchafft, ein Mehrfaches koſten.
* Höcker, Paul Oskar: „Die Meiſterſpionin” Roman. (Verlag Scherl,
Berlin.) Geheftet 3,50 Mk., Ganzleinen 5,50 Mk.
Büicher über Spionage ſind jetzt offenbar modern geworden, was
verſtändlich wäre, wenn alle derartig” meiſterhaft aufgebaut wären, wie
das von Paul Oskar Höcker. Dabei handelt es ſich diesmal nicht um
Spionage während des Krieges, ſondern um das noch aktuellere Thema
er Werkſpionage der Nachkriegszeit. Ein Buch voll atemloſer
Span=
nung, die ſich erſt mit dem glücklichen Ende löſt. Mit feiner
Charakteri=
ſierungskunſt geſtaltet Paul Oskar Höcker die handelnden Perſonen
dieſes Nomans, den unſchuldig in Mordverdacht geratenen
Fabrikdirek=
tor, die Meiſterſpionin und die junge Referendarin, die mit
jugend=
licher Energie ſchließlich den Knoten löſt.
Seite 4
Donnerstag, den 10. April 1930
Nummer 10
Fernſprech=Anlage der ſtaatlichen Behörden und Dienſtſtellen
in Darmſtadt).
Die Kapitel wurden ohne Debatte genehmigt. Ebenſo die Ueberſicht
über die Beteiligung des Landes an wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
und Geſellſchaften.
Bei Kap. 148, Ausleihungen und Staatsſchulden (mit 14,564 Mill.
RM. Einnahmen), beantragten die Sozialdemokraten, auf der
Ausgaben=
ſeite einen Betrag von 1,5 Millionen einzuſtellen zur Förderung
der produktiven Erwerbsloſenfürſorge, und 200 000
RM. als Zinszuſchüſſe für ähnliche produktive Arbeiten. Von
Regierungsſeite wurde erklärt, daß die Vorausſetzung für die
Bewilli=
gung eines ſolchen Betrages erſt gegeben ſei, wenn das dem Reichstag
zurzeit vorliegende Geſetz über die Bereitſtellung von 55 Millionen
an=
genommen ſei. Hieraus würden auf Heſſen 1,5—1,8 Millionen entfallen,
worauf das Land dann die gleiche Summe auswerfen könne. Das müſſe
einer beſonderen Vorlage vorbehalten werden. Die Abſtimmung wurde
zur zweiten Leſung zurückgeſtellt.
Der Ausſchuß behandelte dann die zurückgeſtellten Kapitel und
An=
träge.
Bei Kapikel 9: Ankeile an den Reichsſteuern
beantragte der Landbund, den Betrag um 2 Millionen herabzuſetzen,
da angeſichts der wirtſchaftlichen Lage mit einem ſolchen Mindereingang
gerechnet werden müſſe. Der Finanzminiſter betonte
demgegen=
iber, daß die wirtſchaftliche Notlage, auf die Bezug genommen worden, bekanntlich um 2 Millionen ermäßigt wurde, auf 15 Prozent der
Frie=
ſchaftlichen Not aus betrachtet werden könne, da es ſich bei den Beträgen.
um die Ueberweiſungen aus der Einkommenſteuer handle, an der die
Landwirtſchaft nur zum geringen Teil partizipiere. Bei der großen
Er=
werbsloſenzahl ſei doch zu beachten, daß dieſe durch die Aufnahme von
einer ebenſo großen Anzahl jugendlicher Arbeiter in die Wirtſchaft zu
einem beträchtlichen Teil ausgeglichen werde. Auch die ſteigenden
Divi=
denden der Aktiengeſellſchaften ſeien ein Zeichen für die Beſſerung
der Wirtſchaftslage. Der Landbund ſtellte daher ſeinen Antrag
zurück, bis über die Reichsfinanzreform ein Ergebnis vorliegt.
Das Kapitel ſelbſt wurde einſtimmig genehmigt.
ſieht vor: Grundſteuer 7,3 Mill., Gewerbeſteuer 7,850000
(650 000 RM. mehr als i. Vi.), Sondergebäudeſteuer 25 Mill.
(3 Mill. weniger), Wandergewerbeſteuer 150000 RM.,
Zu=
ſchlag zur Grunderwerbsſteuer 800 000 (200 000 RM. mehr),
Stempel 6 Mill. (1,5 Mill. mehr), Hundeſteuer 960 000 RM.
(120 000 RM. weniger), zuſammen 48,1 Mill. RM. Einnahmen (695 000
RM., weniger als im Vorj.) Die Ausgaben betragen für Förderung
der Neubautätigkeit zuſ. 10 Mill. (2 Mill. weniger), Nachläſſe 2,7 Mill.
RM. und Verwaltung zuſammen 12.898 Mill. RM.
Hier beantragte die Deutſche Volkspartei, den Betrag von 9,9
Mil=
lionen der für die Förderung des Wohnungsbaues aus
der Sondergebäudeſteuer eingeſtellt iſt und durch das Sparprogramm
ſei, hinſichtlich dieſes Kapitels nicht vom Geſichtspunkt der landwirt= densmiete, mindeſtens aber auf 12 Millionen, zuzüglich der
Nück=
flüſſe aus den Wohnungsbaudarleben der früheren Jahre, zu er=
höhen. Die Vertreter der D.V.P. verwieſen auf die Verordnung
Reichsfinanzminiſters vom 27. März, in der feſtgeſtellt
daß zur Förderung der Bautätigkeit für die Zeit vom 1. März 193
zum 31. März 1931 mindeſtens 15—20 Prozent der Friedensmiete
Verfügung zu ſtellen ſind. Das der Sondergebäudeſteuer unterliee
Steuerkapital beträgt mindeſtens 2 Milliarden. Bei nur 4prozen
Verzinſung ergibt die Friedensmiete 80 Millionen. Hiervon u
mindeſtens 15 Prozent alſo 12 Millionen, zur Förderung der Baut
keit zu verwenden. Der von der Regierung erklärte Mangel
2 Hypotheken ſei inzwiſchen durch die Verflüſſigung des
Geld=
tes behoben, ſo daß wieder genügend 1. Hypotheken zur Verfü
ſtänden und der volle Betrag ausgeworfen werden müſſe.
Von Regierungsſeite wurde umfangreiches ſtatiſtiſches 9
rial unterbreitet und erklärt, ſelbſt wenn man dieſes vorſichtig bei
ſo ſei damit zu rechnen, daß beim Anhalten des jetzigen Bautempo
Jahre 1937 der Wohnungsbedarf vollkommen gedeckt ſei. Eine Ver
ſamung des Tempos, auch wegen der Angleichung der Mie
laſſe ſich rechtfertigen.
Ein Zentrumsantrag auf Erleichterungen der Einkommenſteue
Meliorationen und Feldbereinigungen wurde durch die
Regier=
antwort für erledigt erklärt, wonach dieſe Erleichterungen kaum ins
wicht fallen.
Der Ausſchuß ſetzt die Beratungen am Freitag fort, da am heu
Donnerstag der Unterausſchuß über die Beamtenfra
tagt und außerdem die Fraktionen zu einigen in der komme
Woche wahrſcheinlich höchſt aktuell werdenden Fragen Stellung ne
wollen.
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Nummer 100
Donnerstag, den 10. April 1930
Seite 5
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 10. April.
Zielfahrt nach Darmſtadt.
Die große nationale Zielfahrt nach Darmſtadt anläßlich der
=Jahrfeier der Stadt Darmſtadt findet, wie bereits witgeteilt,
der Zeit vom 13. bis 15. Jnni ſtatt. Der Organiſationsaus=
15. Darmſtadt, Rheinſtraße 36, verſendet in den nächſten Tagen
Ausſchreibungen, und zwar gehen dieſe an über 8000
Ein=
jahrer ſowſe an ſämtliche Automobil= und Motorradklubs in
iz Deutſchland. Es iſt ſicher mit einer großen Beteiligung
dieſer Fahrt zu rechnen, zumal eine ganz erhebliche Anzahl
wertvoller Preiſe zur Verfügung geſtellt werden.
Außer=
erhält jeder Fahrer die künſtleriſche, eigens für dieſen
eck entworfene Jubiläums=Zielfahrtplakette. Ueber die
Ein=
eiten und die nähere Ausführung der Fahrt werden wir
tere Mitteilungen hier folgen laſſen. Die Fahrer ſelbſt treffen
Sonntag, den 15. Juni 1930, alſo am Jubiläumstoge, in
Zeit zwiſchen 11 und 1 Uhr in Darmſtadt ein. Das Ziel
be=
et ſich auf dem Marienplatze. Während der Zeit des
Ein=
fens der Fahrer am Ziel und der Abnahme iſt dortſelbſt
tkonzert. Die Preisverteilung findet am gleichen Taoge,
nach=
ags 4 Uhr, im Orangeriegarten, ebenfalls mit Konzert und
tigen Darbietungen, ſtatt.
— Evangeliſch kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
de dem Pfarrer Karl Irle zu Mörfelden die zweite evangeliſche
erſtelle an der Petrusgemeinde zu Darmſtadt=Beſſungen. Dekanat
mſtadt, dem Pfarrer Ludwig Klingelhöffer zu Reichelsheim
dw. die evangeliſche Pfarrſtelle zu Hering, Dekanat Groß=Umſtadt,
Pfarrverwalter Fritz Creter zu Offenbach a. M. die ebangeliſche
rſtelle zu Dreieichenhain, Dekanat Offenbach, und dem Pfarraſſiſten=
Hans Seriba zu Mümling=Grumbach die zweite ev. Pfarrſt= zu
mhauſen, Dekanat Groß=Umſtadt, übertragen. — Pfarrer Fritz
uſter zu Nierſtein wurde von der Uebernahme der ebangeliſchen
Arſtelle zu Beienheim, Dekanat Friedberg, entbunden.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Heute
um 8 Uhr ſpricht bekanntlich Herr Landgerichtsrat
b=Darmſtadt im „Gelben Saal” bei Sitte in unſerer letzten
Y erverſammlung über das Thema: „Das Teſtament”. Hierzu
1 unſere Mitglieder, deren Angehörige, ſowie ſonſtige Freunde von
werk und Gewerbe herzlich eingeladen! — In Anbetracht des zu
rtenden ſtarken Beſuches empfiehlt ſich pünktliches Erſcheinen.
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19.30—22.30 Uhr
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Volksvorſtellung.
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18—92 Uhr
Lohengrin
ſtag,
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Wit Ve
Atag;
pril
Konzert der Liedertafel
20—gs Uhr
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20-g uhr
Die andere Seite
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Volksbühne), Gruppe1 u. 2.
Preiſe 1 20—6.00 Mk.
Keine Vorſtellung
20—22 Uhr
4. Kammermuſikabend des
Drumm=Quartetts
Preiſe 1, 2, 3 Mark
Hefſiſches Landestheater Darmſtadt. „Don Giovanni” von
gelangt morgen Freitag unter muſikaliſcher Leitung von Dr.
n Großen Haus zur Aufführung. Carl Stralendorf ſingt hier
Hdie Titelpartie. Den Leporello ſingt Heinrich Kuhn. In den
Hauptrollen die Damen Stoſch, Varena, Harre, die Herren
Neh.
izgaſtſpiel Niddy Impekoven im gleinen
Das morgen Freitag ſtattfindende Tanzgaſtſpiel Niddy
Impe=
ringt im erſten Teil Tänze zur Muſik von Bach und Mozart,
en Teil Byrd, Rameau und Couperin, im dritten Teil Chopin,
oſky, Humperdinck und Englert. Am Flügel: Magda Siemens.
ird Wagners „Lohengrin” wird Sonntag, den 13. April,
en Haus in der Inſzenierung von Renato Mordo und Lothar
von Trapp unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm
gehen.
Naturwiſſenſchaftlicher Verein zu Darmſtadt.
355. Sitzung.
Der Schriftleiter der Zeitſchrift für Pilzkunde Franz
Kallen=
bach, Darmſtadt, ſprach über das Thema: „Biologiſches und
Phyſiologiſches von unſeren höheren Pilzen”.
Im Verhältnis zu den höheren Pflanzen iſt die Syſtematik der
Pilze noch außerordentlich im Rückſtand, was mit verſchiedenen
Umſtän=
den begründet wurde.
Der Fundamental=Unterſchied zwiſchen den Pilzen und den höheren
Pflanzen, iſt der Mangel an Blattgrün. Dieſes Chlorophyll ermöglicht
es den höheren Pflanzen, mit Hilfe des Sonnenlichtes aus den
aufge=
nommenen anorganiſchen Stoffen (Kohlendioxyd aus der Luft und
Salz=
löſungen aus dem Boden) organiſche Bauſtoffe in dem pflanzlichen
Or=
ganismus darzuſtellen. Der Chlorophyll=Mangel macht die Pilze von
der Aufnahme organiſcher Nahrungsſtoffe abhängig. Die Pilze ſind
alſo im weſentlichen Fäulnisbewohner (Saprophyten) oder
Schmarotzer (Paraſiten) auf lebenden Weſen. Eine dritte Grupye
bilden die Mykorrhizen, die Wurzelpilze, ein Symbioſe=
Verhält=
nis, wo ſowohl Pilz wie auch die höhere Pflanze Vorteile genießen.
Es iſt eine bekannte Tatſache, daß beſtimmte Pilze nur unter gewiſſen
Bäumen vorkommen (Goldröhrling unter Lärchen, Erlengrübling unter
Erlen uſw.). Solchen Waldbäumen fehlen bis zu gewiſſem Grade die
Wurzelhaare, wie ſie bei den meiſten Pflanzen die phyſikaliſche und
phh=
ſiologiſche Aufnahme der Salzlöſungen aus dem Boden zu bewerkſtelligen
haben. Dafür ſind die feinſten Wurzeln dieſer Waldbäume mit einer
Pilzfadenſchicht überſponnen, die dann die gleiche Rolle ſpielt, wie ſie
den Wurzelhaaren anderer Pflanzen zukommt.
Das Mycel — das Pilzgeflecht — im Boden auf faulendem Laub,
Holz oder dal, iſt nur der vegetative Teil der Pilzpflanze. Wie man
an den Schimmelvilzraſen auf Einmachgläſern uſw. beobachten kann.
breitet ſich das Mheel kreisförmig aus. In der Natur entſtehen auf
dieſe Weiſe die Hexenringe. Bei genügender Reife bildet das
Mycel Fruchtkörper, im Volksmunde „Pilze” genannt. Bei ſehr vielen
höheren Pilzen herrſcht die geſtielte Hutform vor (Steinpilz.
Champig=
non uſw.). Auf der Hutunterſeite iſt die eigentliche Fruchtſchicht
ausge=
breitet, welche die mikroſkopiſch kleinen Vilzſporen erzeugt, grob
ver=
gleichbar mit den Samen der höheren Pflanzen. Je nach der
Ausbil=
dung der Fruchtſchicht, teilt man die höheren Pilze ein in: Blätterbilze,
Nöhrenpilze, Stachelvilze uſw. Die Elemente der Fruchtſchicht bei den
Baſidiomyeeten ſind die Baſidien, Cyſtiden und Paraphyſen. Auf vier
Stielchen, den Sterigmen, erzeugt die Baſidie ihre vier Sporen, welche
bei eintretender Reife abgeſchleudert werden. Die Sporen von Coprinns
sterquilinus, eines Tintlings, ſind zirka 1/so Millimeter lang und werden
bei ihrer Reife auf zirka 0.2 Millimeter fortgeſchleudert, alſo ungefähr
auf das 10fache ihrer eigenen Länge. Ein noch beſſerer
Sporen=
ſchleuderer iſt Sphaerobolus stellatus, ein Bewohner faulen Holzes,
der ſeine ganzen Sporenpakete, die Veridiolen, von zirka 1 Millimeter
Durchmeſſer bis zu 1 Meter weit ſchleudert, alſo auf das 1000fache der
eigenen Größe. Bei den Schlauchvilzen, den 4scomreeten, findet man
noch trefflichere „Pilzkanonen‟. Bei vielen Becherlingen, Lorcheln und
Morcheln ſieht man im auffallenden Sonnenlicht deutlich das
Explodie=
ren der Sporenſchläuche und die Fortſchleuderung des Sporenſtaubes
bis auf zirka 30 Zentimeter weit, ungefähr das 1500fache der eigenen
Länge. Die Sporenzahlen ſind gewaltig. Ein Porling von zirka 1000
Quadratzentimeter Porenfläche erzeugt in einem Tag zirka 30
Milliar=
den Sporen, in der geſamten Shoren=Fruktifikationsperiode von ſechs
Monaten ungefähr 5 460 000 000 000 Sponen. Die
Sporenverbrei=
tung erfolgt zumeiſt durch den Wind, kann aber auch durch Tiere
geſchehen (Stinkmorchel — Inſekten.
Auffallender wie die Baſidien ſind die großen Cyſtiden der
Frucht=
ſchicht. Ihre Aufgabe iſt verſchieden. Bei den Tintlingen verhindern
ſie nach Art von Stützbalken, das Zuſammenkleben der Lamellen. Auch
als Ausſcheidungsorgane dienen die Cyſtiden und bewirken die reizvolle
Tropfenbildung (Körnchen=Röhrling, Vorlinge uſw.).
— Photographiſcher Wettbewerb zum Heffenkalender 1931. Der
Heſſiſche Verkehrsverband gibt zum viertenmale einen illuſtrierten
Heſſenkalender heraus und ruft zu einem Lichtbilderwettbewerb auf.
Die Aufnahmen ſollen die Eigenart des Landes in landſchaftlicher
ſtädte=
baulicher, künſtleriſcher, volkstümlicher oder wirtſchaftlicher Hinſicht
wiedergeben. Die unaufgezogenen Aufnahmen auf Glanzpapier ſollen
9: 12 oder 13: 18, möglichſt Hochformat ſein. Die Bilder ſind in
ver=
ſchloſſenem Umſchlag mit einem Kennwort zu verſehen und bis
ſpäte=
ſtens 15. Mai d. J. an den Hefſ. Verkehrs=Verband in
Darmſtadt einzuſenden. Die mit Preiſen bedachten Bilder gehen in
den Beſitz des Heſſ. Verkehrs=Verbandes über.
— Volkshochſchule. Den Abſchluß unſerer Vortragsreihe über
Weſen und Ziele der politiſchen Parteien” wird heute der Vortrag des
Herrn Generalſekretärs Welkow bilden. Er wird über die Deutſche
Volkspartei ſprechen. Der Vortrag beginnt 20.15 Uhr im Feſtſaal des
Nealgymnaſiums.
E
Verwielcäueigungen
liefert.
Bäumer’svervielfältigungsbüro
Darmſtadt.
Rheinſtraße 8
Telephon 1223
Massenvervielfältigung
(279a
von Rund=, Empfehlungs= und Werbeſchreiben uſw. nach dem Offſetverfahren
— Turngemeinde Befſungen 1865. Auf der
Monatsverſamm=
lung, im Kneipſaal am 12. April, abends 9 Uhr, ſpricht Stud, phil.
Hans Stürz über: „Darmſtadt, Heimatgeſchichtliches aus alter und
neuer Zeit‟. Dieſer Vortrag dürfte für alle Beſucher ganz beſonders
zu empfehlen ſein, da der Vortragende verſuchen will, von den
Anfän=
gen der Geſchichte der Siedlung ausgehend, für frühere Zeiten bis zur
Gegenwart ein Bild der baulichen Entwicklung und des geiſtigen Lebens
der Stadt zu geben, beſonders an Hand von Schilderungen Darmſtadts
aus Vergangenheit und Gegenwart. Der Vortrag iſt für alle
Mitglie=
der frei; Gäſte ſind herzlichſt willkommen.
Damit die abgeſchleuderten Sporen aus der Fruchtſchicht
heraus=
fallen können, muß dieſe mit ihren Elementen (Röhren, Lamellen) ſtets
ſenkrecht nach unten gerichtet ſein. Der Geotropismus verurſacht
hierbei oft die merkwürdigſten Bildungen, z. B. beim Umfallen der
Wirtsbäume uſw.
Von den Saprophyten wurden die Bewohner faulenden Holzes
be=
ſonders berückſichtigt (Rieſenvorling uſw.). Von großem Intereſſe war
der Hausſchwamm, der „Ausſatz der Häuſer”, welcher zur
ſach=
gemäßen Beurteilung ſtets das Gutachten eines botaniſchen
Sach=
verſtändigen erforderlich macht. Der Uebergang von den
Holzſapro=
phyten zu den Paraſiten iſt fließend. Viele Baumſchmarotzer
(Hallimaſch, Zunderſchwamm, weißer Ring=Rübling uſw.) bringen dem
Forſtmann gewaltigen Schaden. Auffällige Erſcheinungen ſind
Pilz=
ſchmarotzer auf anderen Pilzen (Schmarotzer=Nöhrling) und auf Tieren
(Puppen=Kernkeule). Die letztere (Corargeps militaris) räumt in ſtarken
Naupenjahren z. B. mit den Kiefernſchwärmern gehörig auf.
Eine Reihe von Porlingen (Zunderſchwamm uſw.) ſind mehrjährig.
An ihren übereinander geordneten Zuwachsſchichten (Schnitt) kann man
das Alter leicht feſtſtellen. Vom falſchen Zunderſchwamm (omes
igniarius) hat man Exemplare im Alter von 80 Jahren beobachtet. Es
iſt dadurch verſtändlich, warum dieſe Holzſchwämme ſo außerordentlich
feſt an ihrem Wirte anſitzen müſſen.
Zur normalen Fruchtkörperbildung haben die Pilze auch eine
ge=
wiſſe Lichtmenge nötig. In dunklen Räumen kommt es oft zu bizarren,
meiſt ſterilen Bildungen, die bei manchen Arten Geweihform
auf=
weiſen. Unſer heſſiſcher Landsmann, Nees von Eſenbeck, hat auf den
malatziſchen Inſeln eine ſolche prächtige Form feſtgeſtellt, Polxvorus
Pisgehapani, „die Hand des böſen Geiſtes”. Für den Pilzfreund
an=
ziehende anderweitige Mißbildungen ſind öfters in der Natur zu
beobachten, wie z. B. mehrere Pilze aufeinander, Verwachſungen,
Zwil=
linge, Drillinge. Die ſeltene, tremelloide Mißbildung von Collybig
drrophils Ghirnartige Wulſtbildungen auf dem Hut und am Stiele des
Waldfreund=Rüblings) wurden vom Referenten bereits zweimal bei
Darmſtadt feſtgeſtellt (1919 und 1939).
Eine merkwürdige Lebenserſcheinung weniger Pilzarten iſt das
Leuchten. Der leuchtende Oelbaumpilz (Clitoerbe olegria), welcher im
Mittelmeergebiet ſeine Hauptverbreitung beſitzt, wurde 1919 bei
Darm=
ſtadt durch den Referenten erſtmalig für Deutſchland feſtgelegt. Das
Einſtrahlen dieſes Südländers in den Rheintalgraben und von hier
ſeitwärts iſt eine pflanzengeograbhiſch beachtliche Tatſache (Baſel
Darm=
ſtadt, Odenwald — Graf Erbach=Fürſtenau —, Würzburg, Kaſſel). Der
Oelbaumpilz, bei uns an Laubholzſtümpfen wachſend, ſieht aus wie ein
großer Pfifferling und wurde auch ſchon wiederholt damit verwechſelt,
was durch die Giftigkeit des erſteren ſchon unangenehme Folgen zeitigte.
Zur Feſtlegung des Verbreitungsgebietes ſollte dieſer biologiſch
merk=
würdige Leuchtpilz eine größere Beachtung verdienen.
Dem Kabitel „Diere und Pilze” hat der Referent ſeine
be=
ſondere Liebe zugewandt, was ſchon durch das umfangreiche und
reiz=
volle Bildermaterial bezeugt wurde. Eichhörnchen, Mäuſe, Schnecken,
Käfer Vögel uſw. ſind größere Pilzliebhaber wie die Menſchen. Die
Pilzſveicherung durch Eichhörnchen iſt in der hieſigen Umgebung
alljähr=
lich ſtellenweiſe recht häufig zu beobachten.
Zum Schluß wurden die Beziehungen des Naturſchutzes zu
den Pilzen kurz geſtreift. So wird z. B. der ſiebförmige Erdſtern
(Geaster colikormis) in der Literatur für die Darmſtädter Umgebung
als häufig bezeichnet. Am früheren Fundorte Gbeim Karlshof) wurde
ſeit Jahrzehnten kein einziges Stück mehr davon gefunden.
Abſichtlich wurde an dieſem Vortragsabend nur ein knabver
Längs=
ſchnitt durch die anziehendſten Kapitel dieſes Naturgebietes gezogen, um
auf dieſem intereſſanten Gebiete recht vielerlei
Beobachtungs=
anregungen zu geben.
* Eine Wäſche= und Handarbeiten=Ausſtellung veranſtaltet heute
und morgen im Mozartſaal (Schulſtraße 8) die ſtaatlich geprüfte
Handarbeitslehrerin und =meiſterin Fräulein Emmy Loxenz. Die
im letzten Jahre angefertigten Schülerinnenarbeiten ſind in
überſicht=
licher Weiſe in dem großen Saale ausgeſtellt. Duftende
Frühlingsblu=
men verſchönern das farbenfrohe Bild der zahlreichen ſehr ſchönen und
exakt ausgeführten Handarbeiten. Auch in dieſem Jahre konnten wir
uns von den überraſchenden Fortſchritten überzeugen, die die Leiſtungen
der Schülerinnen aufweiſen. Als neuer Zweig wurden
Webe=
reien in Wolle, Seide und Perlen, in den Arbeitsplan
auf=
genommen, und es iſt geradezu erſtaunlich, welche Kunſtwerke im
wahr=
ſten Sinne des Wortes hier angefertigt wurden. Gewobene
Perlen=
ketten und Armbänder, wundervolle Handtaſchen zeugen von einer hohen
und abgeſchloſſenen Arbeitstechnik. Auch bei allen übrigen
Ausſtellungs=
ſtücken iſt eine ſchematiſche und fachmänniſche Leitung und Ausbildung
der Schülerinnen unverkennbar. Neben der alljährlich gezeigten
Band=
ſtickerei, handgeſtickten Damenwäſche, Tiſch= und Bettwäſche (hier ganz
beſonders Paradekiſſen), neben hübſch geſtickten, ſelbſtangefertigten
Klei=
dern, und einer Menge ſauber gearbeiteter Gebrauchswäſcheſtücke aller
Art mit reizvoller Stickerei ſind Einzelkunſtarbeiten da, die geradezu
bewundernswert ſind. Beſonders zu beachten ſind handgeſtickte Bilder,
namentlich ein ſorgfältig gearbeitetes Pferdekopfbild, das faſt den
Ein=
druck einer echten Malerei gibt und exakteſte, mühſame Arbeit erfordert:
ferner die ſehr ſchön handgemalten Teepuppen, ſowie ein prachtvoll
farbiger Smyrnateppich. In einer Sonderabteilung ſind die
Baſt=
arbeiten, die Stoff= und Ledermalerei auf Mappen und ledernen
Geſchenkartikeln ausgeſtellt. Die praktiſche Arbeit wird
ſelbſt=
verſtändlich neben der Luxusſtickerei ſtark gepflegt; umgearbeitete und
ausgebeſſerte Damen= und Herrenwäſcheſtücke beweiſen die
Kunſtfertig=
keit der Schülerinnen auch in dieſem Zweig. — Die Ausſtellung, die
heute und morgen bei freiem Eintritt beſichtigt werden kann, dürfte
beſonders die Damenwelt intereſſieren, da hier Gelegenheit gegeben
iſt, jene ſchönen und kunſtvollen Handarbeiten zu bewundern, die in
ihrer Reichhaltigkeit und Vielſeitigkeit manche Anregungen für eigene
Arbeiten geben.
E Wohlfahrtsunterſtützung. Unterſtützungsempfänger der
allge=
meinen Fürſorge, deren Namen mit den Buchſtaben A.—K. beginnt,
er=
halten dieſes Mal ihre Unterſtützung nicht am 13, ſondern am 12.
April. Die Auszahlung an diejenigen Unterſtützungsempfänger, deren
Namen mit L.—3. beginnt, erfolgt wie üblich auch in dieſem Monat
am 14.
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(50202
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Donnerstag, den 10. April 1930
Nummer 100
— Der Ausſchuß für Leibesübungen e. V., die Vereinigung der
Darmſtädter Sportvereine, wird ſeine diesjährige
Hauptverſamm=
lung am Mittwoch, den 23. April, im Kaiſerſaal mit der üblichen
Tagesordnung abhalten. Siehe Anzeige im heutigen Blatt.
Be=
merkenswert und intereſſant für die Vertreter der angeſchloſſenen
Schulen und Vereine wird hauptſächlich der Bericht über den
Fortſchritt der Einigungsbeſtrebungen der deutſchen Turnerſchaft
mit den Sportverbänden, ſowie die Vorbereitung für den
Früh=
jahrsſtaffellauf um die dem Ausſchuß geſtifteten wertvollen
Wan=
derpreiſe ſein. Ferner ſollen nach der Ausſchußſitzung die neuen
Berechtigungskarten an die Ausſchußmitglieder ausgegeben
werden.
— In der Hauptverſammlung des Bezirksvereins Innen= und
Alt=
ſtadt berichtete der Vorſitzende, Herr Sanitätsrat Dr. Kolb, über die
Tätigkeit des Vorſtandes im letzten Jahr, die hauptſächlich der
Verſchö=
nerung des Palaisgartens und der Durchführung der Waldſtraße zur
Schuchardſtraße galt. Ueber das Projekt an ſich iſt inzwiſchen eine
Eini=
gung erzielt, aber die Koſten ſind ſo hoch berechnet worden, daß
ange=
ſichts der ſchwierigen Finanzlage im Stadtrat keine Zuſtimmung zu
er=
reichen war. — Bei den letzten Stadtratswahlen hätten leider die von
den Bezirksvereinen vorgeſchlagenen Kandidaten keine Berückſichtigung
gefunden, und es müſſe erwogen werden, ob man nicht das nächſte Mal
für ſich vorgehen ſolle, ſo ſehr auch die Zerſplitrerung zu bedauern
wäre. Der Rechner Herr Schembs konnte berichten, daß der
Ver=
mögensſtand auf über 1300 Mark angewachſen iſt; ihm wurde
Ent=
laſtung erteilt. Die Vorſtandswahl ergab Beſtätigung der ſeitherigen
Herren. — Alsdann entwickelte ſich eine lebhafte Ausſprache über den
üblen, des 600jährigen Stadrjubiläums unwürdigen Zuſtand des Alten
Palaisgartens, an der ſich unter anderem die Herren H. Stumpf,
Sont=
heimer, L. Kling, Säng, Dr. Strauß und Stemmer beteiligten, und es
wurde der Vorſtand beauftragt, erneut hierzu vorſtellig zu werden;
ferner wird der Stadt aus der Vereinskaſſe gern ein größerer Betrag
für die Arbeiten zur Verfügung geſtellt. Das Projekt der Verbreiterung
der Garten= (jetzt Schleiermacher=)ſtraße — nachdem der Staat Beſitzer
des hierzu nötigen Geländes geworden iſt — wurde ebenfalls für eine
dringliche Aufgabe der Stadt erklärt, da dort ein reger Fahrverkehr
herrſcht und die Einfahrt von der Zeugbausſtraße kaum 4 Meter breit
iſt. Bei der Ausführung könne eine Menge Erwerbsloſen
Beſchäfti=
gung finden. Der Verein wird die Bemühungen der dortigen
Anwoh=
ner, die zahlreich erſchienen waren, kräftig unterſtützen. — Auf
Vor=
ſchlag des Herrn Stemmer wurden 100 Mark als Zuſchuß zum
Nieber=
gallbrunnen aus der Vereinskaſſe genehmigt. Aus der Verſammlung
wurden dann noch Wünſche vorgebracht zur Beſeitigung häßlicher
Stel=
len im Innern unſerer doch ſonſt ſo ſchönen Stadt, und es wurde
wei=
ter als verfehlt bezeichnet, das erſte Polizeirevier — wie verlautet —
in der Kirchſtraße aufzuheben, da in der Altſtadt eine ſolche Stelle
un=
entbehrlich ſei. Die Verſammlung fand erſt um halb 12 Uhr ihr Ende.
— Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und
Kriegerhinter=
bliebener e, V., Darmſtadt. Monatsverſammlung. Der 1. Vorſitzende Kam.
Spenglermeiſter Maul, überreichte den 80 Kameraden und
Kameraden=
frauen, welche von der Kriegerkameradſchaft „Haſſia” übergetreten ſind,
je eine Verbandsnadel als Geſchenk vom Landesverband Starkenburg=
Rheinheſſen. Im Vordergrund ſtand der Lichtbildervortrag von Herrn
Schulrat Haſſinger=Darmſtadt, vorgetragen von dem Kameraden
Pröſer: „Die Schweiz”. In ſehr geſchickter Weiſe konnte er die
Zu=
hörer feſſeln. Mancher ſchwerkriegsbeſchädigte Kamerad konnte auch
ſich im Geiſte zurückverſetzen in jene Tage ſeiner Geneſung, die er im
„Deutſchen Kriegerheim” in Davos verbracht hatte. Auch fehlte es nicht
an einem wahren Senner, welcher zur Zeit in Darmſtadt weilt und die
Verſammlung durch Alpenlieder und Jodler feſſelte. Der erſte
Vor=
ſitzende Kamerad Maul dankte den Vortragenden für ihre ſchönen
Dar=
bietungen und gab den Mitgliedern bekannt, daß Kamerad Rett auf
der nächſten Verſammlung einen Vortrag zu Gehör bringen wird über
Zentralverband und Kriegsopfer”. Ferner gab er bekannt, daß die
ſeitherige Geſchäftsſtelle nach Rheinſtraße 47 derlegt wurde, die
den heutigen großen Anſprüchen des Verbandes beſſer als die ſeitherige
Geſchäftsſtelle gerecht wird.
— Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846. Eine herr=, von ſchönſtem Wetter begünſtigte Wanderung in den hinteren
Odenwald brachte uns der vergangene Sonntag. Frühmorgens
ver=
ließen wir in Michelſtadt die Bahn, und durch, das ſcheinbar noch
ſchlafende Städtchen ging es an deſſen bekanntem Stadion vorbei. Bald
nahm uns der die erſten Frühlingszeichen tragende Wald auf, und den
Berg hinan führte unſer Weg am Forſthaus Silvan vorüber nach dem
gräfl. Erbachſchen Jagdſchloß Eulbach. Auf der Straße nach Würzberg
gingen wir weiter. An den erſten Häuſern des Dorfes und an dem
maleriſch am Waldrand gelegenen Forſthaus Jägertor vorbei erreichten
wir um die Mittagszeit das einſame Wirtshaus „Kullauerbild‟. Hier
kehrten wir ein und marſchierten dann friſchgeſtärkt im ſtrahlenden
Sonnenſchein auf der Höhe weiter. Manch ſchöner Ausblick nach Weſten
und Oſten bot ſich uns hier. Ueber den Weiler Gebhardshütte kamen
wir zu dem Forſthaus Reiſenkreuz auf dem Krähberg. Von hier aus
führte unſer Weg größtenteils auf ſchönen Waldwegen über das
Hetz=
bacher Feld mit einem prächtigen Blick nach dem hochgelegenen
Beer=
felden hinab nach Hetzbach, dem Ziel unſerer Wanderung. Eine kurze
Einkehr im Gaſthaus „Zur Poſt” füllte noch die Zeit bis zu Abgang
des Zuges aus. Im Namen aller Teilnehmer ſei den Führern, Turner
Eitenmüller und Dieter, herzlich für dieſe vorzüglich durchgeführte
Wanderung gedankt.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Am kommenden Samstag
um 8,30 Uhr findet eine Wochenverſammlung ſtatt. Wir bitten
unſere Mitglieder um zahlreichen Beſuch. Die
Turnerſingmann=
ſchaft wird den Abend verſchönern, und ferner wird Turner
Mat=
thes einen Vortrag über ſeinen Beſuch in Berlin D. T.=Schule
halten. Ebenſo hat die Vereinsleitung noch einige wichtige
Mit=
teilungen. Wir erſuchen daher alle Mitglieder um zahlreichen
Beſuch.
Wanderausſchuß ladet die Mitglieder zur 4. Wanderung für den nächſten
unſerer näheren Umgebung, führt die Wanderung und iſt dieſe
Wander=
fahrt allen Naturfreunden beſtens zu empfehlen. Wir fahren mit
Sonn=
tagskarte Auerbach nach Bickenbach=Seeheim und wandern von hier nach
Jugenheim, durch Balkhäuſer Tal nach dem Melibokus, Auerbacher
Schloß, Not Gottes, hinunter nach dem Endziel Auerbach. Die Ab= durch den Kirchengeſangverein zur Aufführung. Es wirken dabei mit:
fahrt erfolgt um 8,02 Uhr ab Hauptbahnhof mit Sonntagskarte
Auer=
bach. Der Fahrpreis beträgt 1 Mark. Der Wander=Ausſchuß hofft in geliſt), Dr. Heinrich Kreickemeier (Pilatus) und Ludwig Born=
Anbetracht der ſchönen Wanderung auf eine gute Beteiligung, da auch der
Führer, Turner Halmel, nur gute Wege ausgeſucht hat.
— Wanderklub „Falke” 1916 Darmſtadt. Unſere 4. diesjährige
Blütenſchmuck ſtehenden Bergſtraße, und zwar von Weinheim nach Freitag, den 11. April, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus in der Kies=
Heidelberg. Nachdem in der Frühe das mit ſeinen engen Gäßchen an= ſtraße 17 veranſtaltet. Der Vortrag mit Lichtbildern von Herrn Pfr.
heimelnde Weinheim durchſchritten und das Gorxheimer Tal erreicht Wagner aus Bensheim wird viel Wiſſenswertes bringen über die
war, ging es auf ſchönen, ausgeſuchten Wegen zum Geierskopf, wo uns jetzt ſehr nötige Guſtav=Adolf=Arbeit, deutlich gemacht durch intereſſante
ein Rundblick die Mühe des Aufſtiegs lohnte. Weiter führte unſer Weg Bilder aus nahen und weitentfernten Ländern. Auch muſikaliſche
Ge=
nach Ober=Flockenbach, wo wir zur Frühſtücksraſt Einkehr hielten. Von
hier aus folgte dann auf Wegen mit ſchöner Fernſicht der Aufſtieg zum lich eingeladen.
Eichelberg mit Einblick in ſchwarzwaldähnliche Täler und der
Weiter=
marſch nach dem Schriesheimer Hof. Nach längerer Mittagsraſt führte
uns der weitere Weg auf recht anſteigenden Pfaden zum Weißenſtein,
auf der hohen Straße an dem Zollſtock vorbei, zum Philoſophenweg,
der mit ſeinem Ausblick auf Heidelberg und Neckar einen prachtvollen Schweſternhaus, Schloßgartenplatz 3, die Ausſtellung der Handarbeiten
Abſchluß dieſer Wanderung bildete, ſo daß wir wohlgemut am Abend
die Heimreiſe antraten.
ſtenographenprüfung des Geſchäftsſtenographen=Prüfungsausſchuſſes
Starkenburg iſt auf Sonntag, den 18. Mai, vormittags 9 Uhr, in
der Mittelſchule II zu Darmſtadt, Hermannſtraße, feſtgeſetzt worden.
An=
meldungen haben unter Angabe von Namen, Wohnort, Straße und
Hausnummer, Geburtstag und =ort, Beruf. Silbenzahl und Einſendung
von 2 RM. (1 RM. bei der Vorprüfung) Prüfungsgebühr an die Heſſi= finger=Blindſchreibmethode grundlich zu erlernen. Der
Maſchinen=
ſche Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 32,
bis ſpäteſtens Dienstag, den 13. Mai, zu erfolgen. Die Prüfung kann, jederzeit begonnen werden. Die Teilnehmergebühren für die Kur=
hrift=
nur in Einheitskurzſchrift, und zwar in den Geſchwindigkeitsſtufen von
120 Silben an, abgelegt werden.
Pflanzenſchutz im Monat April.
Mitteilung aus der Heſſiſchen Hauptſtelle für Pflanzenſchutz, Gießen.
In Kürze wird man mit dem Setzen der Kartoffeln beginnen, da
wird es der Mühe wert ſein, darüber nachzudenken, wie die
Saatkar=
toffel in bezug auf ihre Geſundheit zu beurteilen iſt.
Viel geſprochen und geſchrieben wird über die Kuollengröße. Man
rechnet im allgemeinen 10 Zentner Saatgut für den preußiſchen Morgen.
Derjenige Landwirt, der ſich an dieſe 10 Zentner hält, wird bei ſehr
vielen Sorten Gefahr laufen, zu kleine Kartoffeln zu ſtecken, denn bei
einer Pflanzweite von 50850 Zentimeter — dieſes Beiſpiel greife ich
nur wegen der einfachen Rechnung heraus — braucht man 10 000
Knol=
len für den Morgen. Dann wiegt jede einzelne Kartoffel im
Durch=
ſchnitt 50 Gramm. Schon dieſe Knollengröße iſt für viele
Kartoffel=
ſorten recht klein. Es kommt noch hinzu, daß man bei der Ungleichheit
des Saatgutes einen mehr oder weniger großen Prozentſatz Knollen
unter 50 Gramm haben wird. Dieſe kleinen Knollen bergen, beſonders
für weſtdeutſche Verhältniſſe, eine ſehr große Gefahr in ſich, denn es
wird ſich in ſehr vielen Fällen um die Kartoffeln abgebauter Pflanzen
handeln, die im kommenden Jahr noch einen ſchlechteren Ertrag bringen
als im vergangenen. Es gibt bekanntlich außer den allgemeinen
Abbau=
erſcheinungen, die auf Sorte, Boden und Klima zurückzuführen ſind.
eine Reihe von Krankheiten, von denen ich hier die Blattrollkrankheit
und die Krä.—lkrankheit nennen möchte. Auch die Knollen
moſſaik=
kranker Stauden werden zu einem guten Teil wieder Stöcke mit
Min=
derertrag liefern.
Aber nicht nur aus Sorge vor der Uebertragung von Krankheiten
ſollte man kleine Knollen aus dem Saatgut ausſcheiden, denn „h
kleine Knollen geſunder Stauden können in manchen Jahren
Minder=
erträge bringen. Das wird bei einem trockenen Frühjahr der Fall ſein,
wenn die junge Pflanze länger als in feuchten Jahren auf die
Nähr=
ſtoffe und den Waſſervorrat der Mutterknolle ange jeſen iſt.
Genau ſo wie man der Knollengröße genügend Beachtung ſchenken
ſoll, ſo muß man auch mit dem Schneiden der Saatkartoffeln vorſichtig
ſein. Es gibt eine große Zahl von Sorten, die das Schneiden nicht
ver=
tragen können. Dieſe Fehler können ſich auf einzelnen Böden und in
verſchiedenen Jahren rächen. Die geſchnittene Knolle gibt vielen
Krank=
heitserregern eine günſtige Einlaßpforte.
Krankheiten, mit denen das Saatgut auf keinen Fall hehaftet ſein
darf, ſind der Kartoffelkrebs und die Naßfäule, denn die Erreger
zer=
ſtören ſogleich die neue Pflanze. Auch die Bakterienringkrankheit und
die Pilzringkrankheit dürfen im Saatgut nicht vorkommen, weil es ſich
wiederum um Krankheitserreger handelt, die die neue wachſende.
ſogleich infizieren. Weil dieſe beiden Krankheiten äußerlich nicht wie
Kartoffelkrebs und Naßfäule zu erkennen ſind, hat man für die
Beurtei=
lung des Wertes von Saatkartoffeln die Schnittprobe eingeführt,
Schneidet man eine Kartoffel, am beſten quer in der Nähe des Nabels,
ſo erkennt man bei den beiden genannten Krankheiten eine Verfäubung
des Gefäßbündelringes, der dicht unter der Schale verläuft. Bei der
Vilzringkrankheit iſt der Gefäßbündelring braun und feſt. Bei der
Bakterienringkrankheit glaſig und weich. Die Pflanzen, die aus ſolchen
Knollen erwachſen, würden zumeiſt im Juni zu welken beginnen, da
auch in der Pflanze die Gefäßbündelringe erkranken und ſo die Pfl.
weder Waſſer noch Nährſtoff zu den Blättern und Stengeln leite=
Solche Kartoffelſtauden müſſen verdurſten.
Anders als mit den eben genannten Erſcheinungen ſieht es mit
Braunfäule oder Phytophthora aus. Dieſe erkennt man an brau
vermorſchten Stellen, die ſich unter der Schale entlangziehen und
oder weniger tief in das Fleiſch eindringen. Dieſe Krankheit, d
Urſache ein varaſitiſcher Pilz iſt, hat eine kümmernde Pflanze zur F
Man ſollte nur ſtark braunfaule Knollen deshalb aus dem Saatgut
ſcheiden, weil dieſe abgeſtorbenen Stellen Einlaßpforten für ſekun
Krankheitserreger ſein können und weil ſolche Kartoffeln nährſtoffe
als geſunde ſind und weniger Waſſer führen. Denn die braunen St
ſind ja abgeſtorbenes Gewebe.
Aehnlich wie es ſich mit der Beurteilung der Braun
verhält, iſt es auch mit der Eiſenfleckigkeit und mit der
gerigkeit. Bei ſolchen Knollen hat man rotbraune Flecken
Zonen im Fleiſch, die nicht mit der Pilzringkrankheit
wechſelt werden dürfen. Zu dieſer Erſcheinung neigen einige S.
und auf ſchweren Böden kann dieſes Bild ſtark auftreten. Auch
den Jahren iſt die Erſcheinung verſchieden. Im vorigen Jahr
man beiſpielsweiſe ſehr ſtark hierüber. Für den Pflan=
Krankheit belanglos.
Der Kartoffelſchorf iſt bei der Pflanzkartoffel auch vi ſo ſehr
zu nehmen, denn zur Vermehrung dieſes — auch hier bandelt e
wieder um einen paraſitiſchen Pilz — gehören beſtimmte
Relen=
ſo daß man auf vielen Böden nicht zu befüreſten hraucht, daß die i.
Knollen angeſteckt werden und der Boden mit dem
Kra=
angereichert wird.
Die Pockenkrankheit oder Rhigoctonja der Kartoffel gehört ebe
zu den Krankheiten, die ſich nicht weiter übertragen. Zu erkenn
die Pockenkrankheit an kleinen ſchwarzen Punkten, die äußerlich a
Schale hängen, man kann ſie bei feſtem Zufaſſen abwichen.
Zuſammenfaſſend möchte ich ſagen, daß man mit kleinen un
ſchnittenen Knollen ſehr vorſichtig ſein muß, daß Kartoffelkrebs
Naßfäule unter den Saatkartoffeln nicht geduldet werden darf un
man mit der Braunfäule, der Eiſenfleckigkeit und Kringerigkeit, mi
Schorf und der Pockenkrankheit nicht unnötig ängſtlich zu ſein br.
Immerhin iſt es gut, wenn man auch ſolche Saattartoffeln vern
kann.
Bei aller Vorſicht iſt es aber immerhin möglich, daß die eine
andere kranke Kartoffel bei der Beſtellung ausgelegt wurde, de
ſollte man während der Wachstumszeit des öftern ſein Feld be
damit man kranke Pflanzen aus dem Feldbeſtand entfernen fo
läuft man Gefahr, daß Knollen ſolcher Stöcke in die nächſtjährige
gelangen und von neuem Unheil anrichten. Außerdem ſöll man
ders in unſerer Gegend rechtzeitig neues Saataut he
Weſten Deutſchlands der Abbau eine ſehr große Rolle ſhielt.
Dr. Apt
— Generalverſammlung der Firma Rin und Raus, e.G.m.b.H. Am
Freitag, den 11. April, hält die Scheinfirma Rin und Raus, die der
G.D.A. hier zur Ausbildung ſeiner jüngeren Mitglieder gegründet hat,
ſeine ordentliche Generalverſammlung ab. Die Verſammlung hat den
Zweck, den jungen kaufmänniſchen Angeſtellten mit dem Aufbau einer
Genoſſenſchaft genau bekanntzumachen. Aus dieſem Grunde wird die
Generalverſammlung einer e. G.m.b. H. genau nachgebildet. Selbſt der
Nichtkaufmann wird hier den großen Wert einer ſolchen
Ausbildungs=
möglichkeit erkennen, denn der junge kaufmänniſche Angeſtellte wird hier
mit Dingen bekannt gemacht, mit denen er ſonſt nicht in Berührung
kommt. Mit den anderen Arbeiten verhält es ſich in gleicher Weiſe, da
die Firma Abteilungsleiter uſw. hat, die ſelbſt aus den jüngeren
An=
geſtellten ſtammen. Die Leitung allerdings liegt in den Händen von
beſonders dazu ausgewählten Kräften. Der Gewerkſchaftsbund der
An=
geſtellten (G. D. A.), der dieſe Scheinfirmen ins Leben rief, hat hier neue
Wege der Ausbildung des jungen kaufmänniſchen Angeſtellten
gefun=
den, die in allen Kreiſen die größte Anerkennung fanden. Jeder
Kauf=
mannslehrling, der an dieſen Kurſen teilnehmen will, iſt herzlich dazu
eingeladen. Die Scheinfirma arbeitet jeden Freitag, abends ab 20 Uhr,
im G.D.A.=Heim, Riegerplatz 3. Die Teilnahme an dieſen neuen
Aus=
bildungskurſen iſt völlig koſtenlos.
Wirkt
vorbeugend!
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7. Tel. 45
— Jugendbünde der Johannesgemeinde. Wir weiſen hiermit noch=
Wander=Abteilung der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Der mals darauf hin, daß heute abend um 8 Uhr im Gemeindehaus,
Kah=
lertſtraße, die Landheim=Hauptverſammlung ſtattfindet.
Sonntag, den 13. April, ein. An die Bergſtraße, in die Blütenpracht Es iſt Pflicht eines jeden Mitgliedes, hierbei anweſend zu ſein, um die
das Landheim betreffenden Fragen gemeinſam beſprechen zu können.
— Stadtkirche. Die Lukas=Paſſion von Heinrich Schütz
kommt am Sonntag, den 13. April, mittags 4 Uhr, in der Stadtkirche
Johannes Biſchoff (Chriſtus), Dr. Anton Stiefenhofer (
Evan=
gäſſer (Orgel). Die Leitung hat Studienrat W. Borngäſſer.
Der Eintritt iſt frei zu allen Plätzen.
— Guſtav=Adolf=Frauenverein. Wir machen noch einmal aufmerk=
Wanderung führte uns zur deutſchen Riviera, der im beginnenden fam auf den Teeabend, den der Guſtav=Adolf=Frauenverein am
nüſſe ſtehen bevor. Mitglieder aller evangeliſchen Gemeinden ſind herz=
— Näh= und Handarbeitsſchule der Barmherzigen Schweſtern von
St. Elifabeth. In die Näh= und Handarbeitsſchule können Schülerinnen
jederzeit eintreten. Ueber die Leiſtungen der Schule kann ſich jedermann
am Sonntag, den 13. April, orientieren. An dieſem Tage findet im alten
ſtatt. Dieſelbe iſt von 9 Uhr an geöffnet. — Kindergarten
St. Eliſabeth. Am erſten Oſterfeiertag werden unſere Kleinen als
— Geſchäftsſtenographenprüfung. Der Termin für die Geſchäfts= „Schauſpieler” im Concordiaſaal auftreten. Schon jetzt ſei darauf
hin=
gewieſen.
— Reichskurzſchrift=Anfängerkurſe beginnt der Gabelsberger
Steno=
graphenverein, gegr. 1861, am Donnerstag, den 10., und Montag, den
14. April, in ſeinen Unterrichtsräumen in der Ballonſchule.
Gleich=
zeitig iſt Gelegenheit geboten, das Maſchinenſchreiben nach der
Zehn=
ſchreibunterricht wird in eigener Schule, Ballonplatz 7, erteilt und kann
Anfänger= ſowie Maſchinenſchreibkurſe ſind ſehr niedrig und können in
Naten gezahlt werden. (Näheres ſiehe auch heutige Anzeige.)
— Muſikverein. Der Tageskartenverkauf zur Matthäus
ſion beginnt am heutigen Tage bei Konzert=Arnold, Eliſabethen
Die Aufführung findet in dieſem Jahre wieder in der Stadtkirche
die nach dem Umbau den ſtimmungsvollſten Rahmen für dieſes he FI.
Karfreitagswerk bilden wird. — Am Karfreitag iſt die Einhornat /4u
eine halbe Stunde vor Beginn für den Kartenverkauf geöffnet. I am Antrag,
— „Sie muß heute noch raus!” Unter dieſem Motto ſtel / kr einer Mietb
zweite und letzte Stück der Berliner Senſations= und Lachbühn /“ene ausgedel
von heute, Donnerstag, bis einſchließlich Sonntag, 13. April, Ruhzur Sprache
nur vier Tage, im Orpheum zur Aufführung gelangt. T04 Ahungen zu
überaus luſtige Schwank von Eugen Burg und Otto Härting ver /77 Der nicht
durch die glänzende Darſtellung obigen Enſembles eine ſehr anſpre /7 ü nocht
Leiſtung und für die Beſucher ein paar Stunden beſter Unterhalty
Die Eintrittspreiſe bewegen ſich von 80 Pfg. bis 2,50 Mk. Vorvel
ſtellen: De Waal. Rheinſtr. 14, Verkehrbüro, Ernſt=Ludwigsplatz.
— „Geſtalten aus dem nordiſchen Geiſtesleben”, öffentlicher V
von Dr. Ingeborg Jerk=Kopenhagen am Freitag, 11. April,
Uhr, im „Saal der Städtiſchen Akademie für Tönkunſt. Eliſgl
ſtraße. Es wird geſprochen über Ibſen, Strindberg, Hamſun 1.
beſonders Intereſſierende wird ſein, daß die Rednerin ſelbſt au
nordiſchen Ländern kommt. Den Vortrag veranſtaltet die Chf
nchmmig a
Miche Ueberlaſ
rte beiſchloſſen, zund
gemeinſchaft in Darmſtadt. (Vgl. auch die Anzeige.)
Lokale Veranſtalkungen.
Oſe blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweſſe auf Anzeigen zu beit
imn keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſe.
— Kriegerverein Darmſtadt. Zu der Samstag
12. April, im Vereinslokal „Heſſiſcher Hof” Mathildenplatz, bberet
ſtattfindenden Monatsverſammlung wollen die Kameraden nebſt
recht zahlreich erſcheinen.
Aus den Parkeien.
—Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darm
Wir machen darauf aufmerkſam, daß heute abend im Rahmen
Vortragsreihe „Weſen und Ziele der politiſchen Parteien”.
Volkshochſchule veranſtaltet, Generalſekretär. Welkow über die 2
Volkspartei ſprechen wird. Unſere Mitglieder können an dieſen
trag teilnehmen.
naſiums.
Er beginnt um 8.15 Uhr im Feſtſaal des Re
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keiter
antwortung; für ſie bleißt auf Grund des 5 24 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem!
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, fnl
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begrüindet werden.
Der letzte Sonntag war ein Feſttag für die Jugend. Ge
wander= und naturfreudige Jugend feierte in Zwingenbet
kehrte abends müde und erfriſcht zu tiefem Schlafe heim.
andere Jugend machte ſich leider in der Stadt bemerkbat
Bewohner der mittleren Gläſſingſtraße ſind den Winter 9
gewöhnt an rückſichtsloſes Lärmen und Schreien der von F
keiten aus dem Muſikvereinshaus in den frühen Morgen)
nach Hauſe kehrenden Menſchen, an immer wiederholtes.
wartender Autos uſw. Das hatte ſonſt mit Faſtnacht ein 6
jetzt geht es bis in die Oſterzeit hinein und wird von Wi
Winter ſchlimmer. Die Jugend des letzten Sonntags ben!
Gläſſingſtraße zum Aufenthalt in den Tanzpauſen, und vol
ein Gejohle, Gequietſche und Geſchrei, ſo daß bis 1 Uhr
an Schlaf für alle Umwohner nicht zu denken war. Eine
Rückſichtsloſigkeit gegenüber der Mitwelt nimmt in erſchred
Maße zu, ganz zu ſchweigen von der hemmungsloſen Une
heit, die ein ſolches Gebaren auf der Straße zeigt. Eine
nung für Eltern und Erzieher, daß dieſe Art der deutſchen
nicht überhandnehme!
Einige Bewohner der Eläſſingſtr”
Faslender ſie Donesha den 0 Jaff 0.
Heſſ Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, ( 10
Südpolexpedition des Kapitän Scott”. — Kleines 20½
Uhr, I. 21: „Dreimal Offenbach”. — Orpheum.2.
„Sie muß heute noch raus”. — Konzerte: Schl
Theater=Reſtaurant, Spaniſche Bodega, Zum Tropfſte
Städt Saalbau. 17 und 20 Uhr: 9. Akademie=Ko0
Städt. Akademie f. Tonkunſt. — Kinovorſtell!”
Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
MAGGI Suppen sind Qualitätsware
T
Seite 7
GREILING AG. /DEUTSCHLANDS GRGSSTE KONZERNFREII
ENFAE
Nummer 100
Donnerstag, den 10. April 1930
Aus Heſſen.
Jagd in Heſſen im April.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Jagdklub, Darmſtadt.
Der April iſt noch ein Monat der Schonung für die meiſten
Wild=
irten. Der Hirſch hat abgeworfen. Die Rehböcke ſind bei dem milden
Frühling größtenteils fertig mit Schieben, und der weidgerechte Jäger
rkennt an den Fegeſtellen im Walde, wo ein Bock geht.
Alles Haarwild iſt im Haarwechſel und hat in dieſer Zeit Salz ganz
eſonders notwendig. Deshalb ſind die Salzlecken überall in Ordnung
u bringen und größte Ruhe im Walde zu beobachten. Durch die
Ge=
häftsſtelle des Heſſiſchen Jagdklubs (Darmſtadt, Heinrichſtraße 80)
kön=
en die ausgezeichneten Salzpfannenſteine in jeder gewünſchten Menge
u 4— Mk. je Zentner einſchließlich Verpackung ab Darmſtadt bezogen
ſerden.
Die Waldſchnepfen haben nach der neueſten Verordnung des Herrn
ſiniſters des Innern Schußzeit bis zum 15. April einſchließlich.
Auerhähne balzen, man wird aber gut tun, mit dem Abſchuß nicht
früh zu beginnen, bis die Hennen getreten ſind.
Noch iſt Gelegenheit, überflüſſige Faſanenhähne abzuſchießen, die
ur die Gelege ſtören und die Hennen zum Abwandern verleiden.
Fleißiges Beſuchen der Reviere ſeitens der Pächter und des
Jagd=
zutzperſonals iſt gerade jetzt beſonders zu empfehlen, gilt es doch, das
tzende und brütende Wild vor zwei= und vierbeinigem Raubgeſindel zu
dützen und ihm die notwendige Ruhe zu verſchaffen.
Jeder Hundebeſitzer, der entgegen den Geſetzesvorſchriften draußen
Wald und Feld ſeinen „Liebling” frei herumlaufen läßt, ſollte ſich vor
ugen halten, wie gedanken= und verantwortungslos er ſich der Natur
id ihren Geſchöpfen gegenüber verhält, wenn er ſeinen Hunde gerade
zt nicht an die Leine nimmt.
In der neueſten Verordnung betr. die Hegezeit des Wildes vom
4. ds. Js. bezieht ſich der Herr Miniſter des Innern ausdrücklich auf
Beſtimmung des Art. 25 des Jagdſtrafgeſetzes und weiſt die
Gen=
rmerie= und Feldſchutzbeamten an, auf die Beachtung dieſer
geſetz=
hen Vorſchrift beſonders zu achten und im Falle der
Zuwiderhand=
ig gegen die Schuldigen Anzeige zu erheben.
Wer ſich alſo vor Schaden hüten will, nehme ſeinen Hund in Wald
d Feld an die Leine!
B. Wixhauſen, 9. April. Das Schauturnen, das der hieſige
rnverein am Sonntag abend im Saale des Gaſthauſes „Zur Krone‟
anſtaltete, war gut beſucht und nahm einen guten Verlauf. Es
rden die verſchiedenſten Turnübungen gut ausgeführt. Glänzende
ſtungen ließen erkennen, daß die Turner darnach ſtreben, in den
rnſtunden immer mehr zu lernen. Das emſige Wirken in den
Turn=
iden kommt dem Einzelnen wie dem ganzen Volke zugute. — Der
angverein „Liederkranz” wird nächſten Samstag im Gaſthaus „Zur
rube” ſein unlängſt erfolgreich aufgeführtes Theaterſtück „Das
llandmädel” wiederholen.
Cp. Pfungſtabt, 9. April. Aus dem Gemeinderat. Der
neinderat hielt dieſer Tage unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters
winn ein Sitzung ab, in der u. a. der Ankauf von ſieben
Wald=
ſellen in einer Größe von 12 787 Quadratmetern zum Preiſe von
RM. getätigt wurde. Das Geſuch des Arbeiter=Fußballvereins um
ſäen des Spielplatzes des neuen Sportplatzes wurde der Konſequenz
er einſtimmig abgelehnt. Zum Geſuch der örtlichen Arbeiterjugend
käufliche Ueberlaſſung eines Bauplatzes an der Mühlberg=Siedlung
de beſchloſſen, zunächſt eine Ortsbeſichtigung vorzunehmen, ehe zu
Antrag endgültig Stellung genommen werden ſoll. Im Anſchluß
einen Antrag, die Wohnungskommiſſion zu verkleinern bzw. die
ührung einer Mietberechtigungskarte für Pfungſtadt zu beſchließen,
and eine ausgedehnte Ausſprache über die Wohnungsfrage. Dabei
1 auch zur Sprache, Siedlungshäuſer zu verkaufen und aus dem Erlös
1 Wohnungen zu bauen. Eine allgemeine Einigung konnte in dieſen
ſen aber nicht erzielt werden. U. a. ſoll ſich in erſter Linie der
2 ausſchuß nochmals eingehend mit dieſen Anregungen bzw. Anträgen
Bſen. Die Riolarbeiten im Walde ſollen zum Einheitspreis von
Sia. für den Quadratmeter ausgeführt werden. Beim Aufarbeiten
* Moosſtreu ſollen 3,50 RM. für den Haufen Moosſtreu vergütet
en. — Vermächtnis. Eine kürzlich verſtorbene Witwe hat
Gemeinde Pfungſtadt teſtamentariſch 500 Mark vermacht. Dafür
die Gemeinde ihr Grab unterhalten. Die Gemeinde hat das
Teſta=
anerkannt. — Dieſer Tage kann die Witwe Ph. Klöppinger in
Sandſtraße ihren 84. Geburtstag begehen. — Die Gemeinde
am Donnerstag nachmittag auf dem Rathaus eine
Brennholz=
ſteigerung ab, bei der 77 Raummeter Kiefernholz und 870
Kiefernwellen öffentlich zum Ausgebot gelangen.
Eberſtadt, 9. April. D.H.V. — Ortsgruppe Eberſtadt.
Kaufmannsjugend im Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=Ver=
(Ortsgruppe Eberſtadt) veranſtaltet am Donnerstag, den 10. April,
al)s8 Uhr, im Heim der Ortsgruppe einen Eltern= und
Freundes=
a1, wozu die Eltern und Angehörigen aller Kaufmannslehrlinge,
auch die Lehrerſchaft der Handels= und Fachſchulen und alle
ide der Kaufmannsjugend herzlichſt eingeladen werden. Das Pro=
Am zerfällt in einen erſten Teil: „Unſer Wollen” und einen zweiten
„Unſer Leben und Treiben”. Im erſten Teil wird der Kreis=
S ftsführer Gegenwart über die Ziele der Jugendarbeit im D.H.V.
en. — Gemeinderatsſitzung. Am Donnerstag, den
pril, abends 8 Uhr, findet im Rathausſaale eine öffentliche
Ge=
eratsſitzung ſtatt.
Ober=Ramſtadt, 9. April. Reinhaltung der
Orts=
ſen. Die Bürgermeiſterei weiſt in einer Bekanntmachung
wieder=
uf die Verpflichtung der Hausbeſitzer zur wöchentlich zweimaligen
fung der Ortsſtraßen hin. Das Polizeiperſonal wurde
angewie=
äumige nach einmaliger Verwarnung anzuzeigen. Ebenſo wird
blagern von Schutt an den Ortsausgängen (namentlich jetzt der
rabfälle uſw.) wiederholt verboten.
Nieber=Beerbach, 9. April. Am letzten Sonntag veranſtaltete die
„Harmonie=Muſik=Vereinigung” Beerbach auf der Kreuzgaſſe vor dem
Gaſthaus „Zum Darmſtädter Hof” ein Platzkonzert unter Leitung ihres
tüchtigen Dirigenten Ludwig Germann aus Nieder=Beerbach. Sämtliche
Stücke, die zu Gehör gebracht wurden, befriedigten die Zuhörer, unter
welchen ſich viele Fremde befanden, voll und ganz. Es wäre zu wünſchen,
wenn derartige Konzerte im Laufe des Sommers öfters ſtattfinden
wür=
den; dadurch würde nicht allein der Fremdenverkehr gehoben, fondern
den hier weilenden Kurgäſten würde der Aufenthalt in unſerem
Luft=
kurort mit ſeinen herrlichen Buchenwäldern und dem Frankenſtein
an=
genehmer geſtaltet. An Sonntagen verkehrt der Autobus bis auf
weiteres ab 17 Uhr ſtündlich.
j. Von der Bergſtraße, 9. April. Vor der Hochblüte. Die
Frühkirſchen und die Mirabellen haben zu blühen angefangen, während
die Frühaprikoſen zum Teil und die Mandeln bereits völlig abgeblüht
haben. Die Pfirſichblüten leuchten roſa durch die Fluren. Bei weiter
fortſchreitender Erwärmung iſt die Hochblüte in wenigen Tagen zu
er=
warten, da das geſamte Steinobſt einſchließlich der Frühzwetſchen und
Pflaumen im Aufbrechen der Blüte begriffen iſt. Man darf damit
rech=
nen, daß am Palmſonntag, den 13. d8. Mts., die geſamte Bergſtraße im
Zauber der vollentwickelten Obſtbaumblüte ſtehen wird. Nur die Birn=
und Apfelbäume werden etwas ſhäter ihr hochzeitliches Gewand anlegen.
Im Odenwald dagegen iſt die Entwicklung der Obſtbaumblüte zurzeit
noch im Rückſtande. — Die Schlußgaſtſpiele der
Horn=
bacher Spielſchar in den letzten Tagen in Heppenheim, Birkenau
und Weinheim (hier das drittemal vor ausverkauftem Hauſe) haben
überall ſtürmiſchen Beifall ausgelöſt und — was die Hauptſache iſt —
einen ſo klingenden Erfolg aufzuweiſen gehabt, daß die Schweizer
Sommerreiſe, auf die ſich die Hornbacher Jugend ſchon ſo ſehr freut,
als finanziell geſichert angeſehen werden darf. Die im „Darmſtädter
Tagblatt” gegebene Anregung, Spiel und Arbeit der Hornbacher Jugend
in einem heimatlichen Kinderfilm der breiteren Oeffentlichkeit vor Augen
zu führen, dürfte über kurz oder lang verwirklicht werden, nachdem ſich
Lehrer Wilhelm Becker dieſerhalb, wie man hört, mit einer der
bedeu=
tendſten Tilmgeſellſchaften in Verbindung geſetzt hat.
m. Beerfelden 9. April. Jugendherberge des
Oden=
waldklubs. Nunmehr iſt es der rührigen Leitung der hieſigen
Ortsgruppe des Odenwaldklubs unter Beihilfe der Gemeinde gelungen,
die Vorarbeiten für eine Jugendherberge ſo weit zu fördern, daß die
Räume baldigſt bezogen werden können. Die Innenausſtattung war
ſchon einige Zeit erworben, es fehlte aber immer noch an den nötigen
Räumlichkeiten; durch das Entgegenkommen von Herrn
Sägewerks=
beſitzer H. Weber ſind nun auch letztere gefunden. Es ſtehen zunächſt
zwei Unterkunftsräume mit je zehn Betten zur Verfügung, außerdem
ein Aufenthaltsraum mit Herd und Waſſerleitung, auch die Anlage für
elektriſche Beleuchtung iſt vorhanden. Das betreffende Haus liegt in
der Nähe des Bahnhofes.
Cl. Falkengeſäß, 9. April. Wegen Erreichung der Altersgrenze trat
am 1. April ds. J8. ein altverdienter Forſtmann in den wohlverdienten
Ruheſtand. Förſter Schäfer war weit über die Grenzen ſeines
Bezirks hinaus bekannt, und wir alle, die wir den pflichttreuen
Beam=
ten kennen, wünſchen ihm, daß ihm noch ein geſegneter Lebensabend
beſchieden ſein möge.
Modern, bequem, hauswaschbar. — Uberall erhältlich.
Rheinheſſen.
*Mainz, 9. April. Chronik. In Mainz=Amöneburg hatte ein
junger Mann einen Arbeitskollegen über nacht in ſein Zimmer
aufge=
nommen. Am Morgen war der Schlafgenoſſe unter Mitnahme eines
Gundertmarkſcheines, der in der Windjacke des
Zimmer=
inhabers aufbewahrt wurde, verſchwunden. Der Polizei gelang es,
den Täter zu ermitteln, der bei ſeiner Feſtnahme einen Teil des
ge=
ſtohlenen Geldes bereits verausgabt hatte. — In letzter Zeit finden in
der Umgegend von Mainz fortgeſetzt Einbrüche in
Garten=
häuſer ſtatt. Vermutlich kommen als Täter Obdachsloſe in Betracht,
die Gartenhäuſer als Nachtquartier benutzen und bei dieſer Gelegenheit
verwertbare Sachen mitnehmen. — Im Hofe der Mainzer
Großmarkt=
halle am Südbahnhof treiben in letzter Zeit im Schutze der Dunkelheit
Diebe ihr Unweſen, indem ſie von den dort abgeſtellten Handkarren
der Kleinhändler größere Mengen Gemüſe, Salat, entwendeten und auf
Handkarren abtransportierten. — In den Tagen vom 23. bis 29. Mai
1930 findet in Mainz der 5. Reichsbundestag des
Reichs=
bundes der Kriegsbeſchädigten, ehemaliger
Kriegs=
teilnehmer und Kriegerhinterbliebenen ſtatt. Außer
organiſatoriſchen Fragen ſtehen zur Erörterung die Grundfragen der
Sozialpolitik nebſt den Forderungen des Reichsbundes, die öffentliche
Fürſorge und ihre beſonderen Aufgaben für die Hinterbliebenen, die
öffentlichen Aufgaben für die Kriegsopfer auf dem Gebiete des
Sied=
lungs= und Wohnungsweſens, ſowie der Aufbau und Weltfrieden durch
internationale Verſtändigung. An der Tagung nehmen Vertreter des
Reiches, der heſſiſchen Staats= und Kommunalbehörden ſowie
Abord=
nungen fremdländiſcher Kriegsbeſchädigtenorganiſationen teil. — Zu
dem Flugzeug=Unglück des Verkehrsflugzeuges der Lufthanſa
D 422 bei Idſtein im Taunus am 4. d. M. bei dem der Führer
Ober=
leutnant a. D. Degner aus Mainz=Koſtheim und der einzige
Fahr=
gaſt, die Krankenſchweſter Dölzer aus Köln, ſchwer verletzt wurden,
kann erfreulicher Weiſe mitgeteilt werden, daß die beiden Verletzten, die
im Wiesbadener Krankenhauſe Aufnahme fanden, ſich auf dem Wege der
Beſſerung befinden.
— Waſſerſtands=Nachrichten vom 9. April. Rhein: Hüningen
1.00, Kehl 2,32, Maxau 4,12, Mäunheim 3,19, Mainz 0,94, Bingen 203,
Caub 2,55; Köln 2,16 Meter. — Main: Schweinfurt 1,47, Würzburg
1,67, Lohr 1,96, Steinheim 2,42, Frankfurt 2,57, Koſtheim Staatspegel
0,56, dito Waſſertiefe 2,46, dito Fahrtiefe 2,16 Meter.
— Hirſchhorn, 9. April. Waſſerſtand des Neckars am
8. April: 125 Meter; am 9. April: 1,14 Meter.
— Gerusheim, 9. April. Waſſerſtand des Rheins am
8. April: 0,67 Meter; am 9. April: 0,41 Meter.
39 Gramm — 2 Pfund! Die Firma Knorr bringt jetzt Bratenfoße in
Würfeln heraus. — Ein Würfel Knorr=Bratenſoße gibt ſoviel Soße wie
2 Pfd. Braten. Die Hausfrau hat es nicht mehr nötig, bei den vielen
Fleiſchgerichten, die wenig oder gar keine Soße geben (Beefſteal,
Brat=
wurſt, Schnitzel, Leber uſw.) erſt mühſelig eine Tunke zuzubereiten.
Knorr=Bratenſoße enthält alles — von der Mehlſchwitze bis zum feinſten
Gewürz — und ſchmeckt auch ohne Fleiſch vorzüglich. Ein Würfel koſtet
15 Pfg.
Randfunſ-Brograrge.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 10. April. 15: Stuttgart: Jugendſtunde. O 16
Stuttgart: Konzert. Schubert: Ouv. zu „Roſamunde‟. —
Beet=
hoven: Türkiſcher Marſch. — Haydn: Drei ſchottiſche Lieder —
Gal: Serbiſche Weiſen. — Marx: Japaſiſches Regenlied:
Tos=
kaniſcher Frühling: Waldſeligkeit; Menuett aus der Celloſuite. —
Fucik: Unle Teddy. — Lincke: Solche Augen wie die deinen. —
Krauß: Tango aus „Frau von Format” — Kalman: Slowfox aus
„Herzogin von Chicago‟. — Granichſtgedten: Foxtrot aus.
Re=
klame‟, e 18.05: Zeitfragen. 18.35: F. Wolf und H. Herriegel:
Warum fallen die Preiſe? 6 19.05: Franzöſiſch. 6 19.30: „Ein
untergehendes Dorf” Mikrophon=Reportage von W. Weyrauch
und Dr. Laven. 6 20: Großer Saal des Saalbaues Frankfurt
a. M.: Konzert. Glinka: Quv. zu „Das Leben für den Zaren”.
— Nicolai: Arie aus „Die luſtigen Weiber von Windſor” —
Delibes: Arie aus „Lakmé‟ — Dvorak: Fünfte Sinfonie
in E=moll. O 21.30: Venizelos verteidigt ſeine Politik (Actualis).
S 22.30: Stuttgart: Peter Bach ſingt zur Laute und nach Worten
von Dehmel. Käſtner. Arno Holz, Krain, Verlaine, Baumbach,
Morgenſtern, Rilke, Wildgans, v. Münchhauſen, Keller und Gray.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Donnerstag. 10. April. 9: Aus dem
Berufs=
teben. Geſpräch mit einem Friſeur. 8 9.30: Studielrat Thiel: Auf
den Wegen des Lichtes. O 10: H. Weinreich: Aus
auslandsdeut=
ſcher Dichtung. O 10.35: Mitteil. des Verb. der Preuß.
Land=
gemeinden O 14: Jugendſtunde. 15: Engliſch. O 15.45: Dr.
Elſe Hildebrandt: Schaffenstreude im Leben der Frau 0 16:
Ge=
werbeoberlehrer Reiſchies: Berufsſchule und Volksſchule 0 16.30:
Berlin; Konzert 6 17.30: Bücherſtunde. 17.55: Dr. Günther:
Einn und Entwicklung der Paſſionsſpiele 6 18.20: Prof, Schmid:
Der Buntſpecht O 18.40: Spaniſch für Fortgeſchr. 0 19.05: Dr.
Baſchwitz: Kunſt der Maſſenführung. O 19.30: Miniſterpräſident
Tantzen. M.d.R.: Die Hühnerhaltung in Deutſchland und die
Ver=
wertung deutſcher Eier. 8 20: Bayeriſcher Humor. Geſprochen
von Ferdinand Bonn. 20.30: Breslau: Hörſpielauftrag der
Schleſiſchen Funkſtunde: „Revue zu Einem”. Von Wälter Meſring.
Muſi. von Edmund Nick u a. 0 21.15: Uraufführung: Erwin
Schulhoff: Hot=Sonate für Altſaxophon und Klanier in vier Sätzen.
8 21.35: Aktuelle Abteilung. 0 Anſchl.: Zeit, Wetter. Danach:
Tanzmuſik.
Trockenes, ſowie ruhiges und vielfach nebliges und volkiges Wetter
verurſacht der hohe Druck über Deutſchland, wobei ſeit geſtern keine
ſtärkere Temperaturänderung ſtattgefunden hat. Mit dem Herannahen
der neuen Atlantikſtörung wird der hohe Druck langfam abgeſchwächt
und verdrängt, und durch das Drehen der Winde auf Südoſten und
Süden zu ſetzt Temperaturanſtieg ein. Das Wetter neigt anfänglich
noch zur Aufheiterung und bleibt trocken, wird aber dann durch die
feuchtwarme Luft in ſtärkere Bewölkung und vielleicht auch Niederſchläge
umgewandelt.
Ausſichten für Donnerstag, den 10. Axril: Neblig=wolkig mit
Aufheite=
rung, dann ſtärter bewölkt, milder, vorerſt noch trocken.
Ausſichten für Freitag, den 11. April: Wolkiges, nebliges Wetter, mild,
einzelne Niederſchläge wahrſcheinlich.
Hauptichriftienung. Rudelf Mauve
Verantwortilich für Poltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feutlleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Karl Böhmannz
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; fürl
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort. Dr. Herbert Neite.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble.
Druck und Verlag. L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übervommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten
Sist belanglos, ob eine Zigarette neus ist, oder Hra-
Zitions hat, wesentlich ist nur die absolute Oualität,
die vom Tabak, von Erfahrungen, von der technischer
jervollkommnung der Fabrikations-Einrichtung
und-vom Umsatz abhängt. Wir schufen eine
schmack=
latte Zigarette und erzielen großen Umsatz. Dieser
Amsatz gewährleistet ein Gleichbleiben der Qualität.
N4
[ ← ][ ][ → ]Nummer 100.
Donnerstag, den 10. April 1930
NocK biiger?
Davon werden Sie ſich durch einen Blick in meine auswahlreichen Schaufenſter üb
zeugen. Jede Hausfrau iſt in der Lage, ihren Bedarf für die Küche in Glas, Porzell
Steingut, Haus= uind Küchengeräten für das bevorſtehende Feſt zu decken.
Für Qualität und Preiswürdigkeit bürgt mein Name.
Hugo Neurohr, Ecke Wenck= und Pankratiusſtra
Todes=Anzeige.
Ihre Vermählung beehren ſich
anzuzeigen
Kurt Kaiſer
Frau Paula, geb. Deuker
Danzig=Langfuhr
Wixhauſen, den 9. April 1930.
(5967)
Heute verſchied nach kurzem Leiden meine liebe Frau, unſere
liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter
geb. Rückeis
im Alter von 85 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Darmſtadt, den 9. April 1930.
Heinheimerſtr. 9.
Die Beerdigung findet Freitag, nachmittags 2½ Uhr, auf dem
Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Frau Lina Weil Wwe., geb.
Goldſchmidt, hier, Bleichſtr. 15 I.,
begeht am 12. April 1930 ihren
70. Geburtstag. 5969
FarGGohnerurdchs
empſchlen durch den Reichsverban
Deutſcher Hausfrauenvereine
wurden in Fällen, woandere Heilmittel ohne
Erfolg verſucht waren, durch unſere Methode
ohne Operation, ohne Einſpritzung, ohne
Berufsſtörung erzielt und ſind beſtätigt.
Referenzen pp. gegen doppeltes Rückporto,
Sprechſtunde unſeres Vertrauensarztes:
Wiesbaden: Freitag, 11 April, vorm. 9—1
nachm. 3—6 Uhr, Hotel Berg.
Frankfurt/Main: Samstag, 12. April, vorm
9—1, nachm. 2—5 Uhr, Brönners Hotel
„Drei Raben” (am Hauptbahnhoſ).
Darmſtadt: Montag, 14, April, vorm.9½—
nachm 2—5 Uhr, Bahnhofs=Hotel,
„Hermes” Aerztliches Inſtitut für
ortho=
pädiſche Bruchbehandlung, G. m. b. H.,
(5972
Hamburg 36, Esplanade 6.
Für die überaus zahlreichen Glückwünſche
und Geſchenke anläßlich unſerer
Silberhochzeit
ſagen wir allen unſeren herzlichſten Danl.
Karl Braun und Frau
Darmſtadt, Nieder=Ramſtädterſtr. 31.
Nichtige Achese
uenn Sie eine
Heute Nachmittag iſt nach kurzem, ſchwerem Leiden
meine liebe Frau
Friſche Gurken . . Stück von 15 Pfg. an
. . . . 20 Pfg.
6 ſaftige Zitronen
Ludwigſtraße 6.
Faßbender, Saalbauſtraße 38
und Früchteſtand am Markt. (6021
Sehr gut erhalten. Neues Da.=Marken=
Prospekte und
kostenlose
Vor-
führung durch
Gott dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen, meinen lieben Mann, unſren
guten Vater, Sohn,
Schwieger=
ſohn, Bruder, Schwager u. Onkel
geb. Sator
in ihrem 54. Lebensjahre ſanft verſchieden.
Im Namen der Familie:
Auguſt Bernhards
Oberſtaatsanwalt.
Mainz, den 9. April 1930.
(6022
Hechtsheimerſtraße 11
Beerdigung Samstag den 12. April, nachmittags 3 Uhr von der Kapelle
des Mainzer Friedhofs aus.
Paul Schäfer
iserstr. 43 bencke ihar 34428
Mühlſtraße 5.
nach eintägigem ſchweren Leiden
im blühenden Alter von 22 Jahren
nach kurzer, aber glücklicher Ehe
unerwartet zu ſich zu nehmen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Elſa Täufer, geb Uhrig u. Kind
Familie Georg Täufer
Familie Jakob Uhrig
und alle Angehörigen.
Darmſtadt, den 9. April 1930.
Die Beerdigung findet Freitag,
den 11. April 1930, nachmittags
2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Verhältniſſen ſeinen
Lebensabend be
treuen laſſen? Off.
unter T. 9 an die
Geſchäftsſtelle.
Am 8. d. Mts. verſchied nach kurzem, ſchwerem
Leiden mein innigſtgeliebter Mann, mein guter
Vater, unſer lieber Bruder, Schwager, Onkel und
Schwiegerſohn
Unſere liebe Großmutter,
Schwieger=
mutter und Urgroßmutter
Frau
Rotwein, offen, Liter 70 Pfg.
Unſer Schlager: Vollmilch=Schokolade
100 gr Tafel 4 Tafeln 9S Pfg.
Aat
iſt im Alter von 78 Jahren ſanit
entſchlafen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Margarete Gröninger Wwe.
und Enkelkinder.
Die Beerdigung findet Freitag,
nachm. ½3 Uhr, auf dem
Wald=
triedhof ſiatt.
Aelt. Fräulein ſucht
Herrn zw. ſpäterer
Heirat. Angeb. unt.
2. 17 a. d. Geſch. (*
Die trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelmine Reichwein, geb. Berk
Tochker Gerkrud.
Reinheim, den 10. April 1930.
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nova” mit
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Lungenversohleimung
hartnäckigen Huſien, Luftröhrenkatharr,
Keuch=
huſten, Bronchialkatharr, Aſthma etc. behebi
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ſchleimlöſende
Dellheim’s Bruſi= u. Lungentee
Preis Mk. 1.25. Zu haben in den Apotbeken,
Beſtimmt: Beſſunger Apotbeke, Darmſitadt.
V1449
Wittmannſtraße 1.
Die Beerdigung findet am 11. d. Mts., nachmittags
3½ Uhr, in Darmſtadt vom Portale des Wald=
(6023
friedhofes aus ſtatt.
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schäfts über reiche Einkaufs-Erfahrungen.
verfügen und mit den besonderen Wünschen
ihrer Kundschaft gut vertraut sind, also
im guten Spezialgeschäft! Theodor Kalbfuß
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Nummer 100
Donnerstag, den 10.
FürdieOster-
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Augenhilfe und Augenschutz. Das ULTRASIN-
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Seite 10
Donnerstag, den 10. April 1930
Nummer 10
Hamburg. Vor dem Hamburger Schwurgericht begann geſter
gerichtliche Nachſpiel der Piratenfahrt des Dampfers „Falke” nach
zuela. Angeklagt ſind die Reeder des Schiffes, Kaufmann Prenzla=
Prokuriſt Kramarſky, beide in Hamburg, und der Kapitän Zipplitt.
Dampfer „Falke” ging am 9. Juli 1929 nicht nach Danzig, wie zu
verlautete, ſondern nach Gdingen. Dort wurden Waffen an Bord g
men. Die Mannſchaft verweigerte die Arbeit, wurde aber beruhigt
zuletzt durch Zuſicherung einer Gratifikation und einer Heuererhi
Nach Paſſieren des Kanals trat der Charakter des Unternehmens kl.
tage: Die Kiſten mit Waffen wurden geöffnet, die Paſſagiere entvu
ſich als venezolaniſche Rebellen. Geplant war ein Putſch in Vene
Leiter des ganzen war der auf dem „Falke” mitfahrende General De
Endlich kam der Tag der Landung vor Cumana. Am Ufer entwicke
eine Schießerei, in deren Verlauf der Rebellenführex Delgado g
mehrere Perſonen verwundet wurden. Der Dampfer „Falke” ging
auf die offene See hinaus und warf in Port of Spain (Trinidad)
Die getäuſchte Schiffsmannſchaft wandte ſich an die engliſchen Bel
und an den deutſchen Konſul, der im September für ihre Heimbefört
ſorgte. Venezuela beantragte Beſchlagnahme des „Falke‟. Es u
diplomatiſche Schritte unternommen, und ſchließlich veranlaßte me
Staatsanwaltſchaft Hamburg zum Einſchreiten. — Neben der Ham
Verhandlung wegen Menſchenraubs läuft in gleicher Sache eine
beim Reichsgericht wegen der Waffenladung.
Unſer nebenſtehendes Bild
zeigt den Dampfer „Falke”, Rechts Kapitän Zipplitt,
links Schiffsoffizier Eſſer.
600 Jahre Frankfurter Budenmeſſe.
Frankfurt a. M. Die Frankfurter
Buden=
meſſe, die alljährlich am Mainufer ſtattfinder
und immer wieder den lebhaften Beſuch der
Be=
völkerung findet, iſt auch jetzt noch ein feſter
Beſtandteil des Frankfurter Volkslebens. Denn
ſie ſtammt nicht erſt von heute oder geſtern,
ſon=
dern hat ihren Urſprung in einem Privileg, das
die Freie Stadt Frankfurt von König Ludwig
dem Bayern im April 1330 erhielt, und das der
Stadt in einem weiten Gebiet das ausſchließliche
Recht gab, neben ihrer berühmten Herbſtmeſſe
auch noch eine ſogenannte Faſtenmeſſe
abzu=
halten. Was von dieſer Meſſe übriggeblieben
iſt, feiert in dieſem Jahre ſein 600jähriges
Jubi=
läum. Daß man an dieſem Gedenkjahr nicht
ſang= und klanglos vorübergehen konnte, liegt
auf der Hand. Unter Teilnahme der
Bevölke=
rung, die die Straßen in dichtgedrängter Menge
füllte, fand ein Jubiläumszug ſtatt, der die
Hauptverkehrsſtraßen der Stadt paſſierte und die
geſchmückten Wagen der Ausſteller unter
Füh=
rung der „Geleitreiter” in hiſtoriſchen Koſtümen
zeigte. Am Römerberg fand unter dem Läuten
der Glocken, dem alten „Meſſeläuten”, ein
Emp=
fang durch die Stadtverwaltung ſtatt, in deren
Namen Stadtrat Dr. Lingenau die Ausſteller,
die in dem Deutſchen Reichsverband ambulanter
Gewerbetreibender ihre Vertretung haben, als
wahre Erben der alten Frankfurter Reichsmeſſe
begrüßte, und darauf hinwies, daß ſie zum 12 000.
Male zwar nicht nur mit Roß und Wagen,
ſon=
dern auch mit der Eiſenbahn und dem Traktor
gezogen kämen. Der Beſtand der Budenmeſſe bis
auf den heutigen Tag ſei ein Beweis dafür, daß
Altgegründetes eine geheime Kraft habe, die
Generationen überdauere, und die ein
Unter=
pfand auch für den weiteren Fortbeſtand dieſer
hiſtoriſchen Veranſtaltung ſei. Dann fuhren die
Wagen an die Meſſeplätze auf beiden Ufern des
Main und die Ausſteller begannen mit dem
Auf=
bau der Stände.
Die Unterſuchung in der Favag=Angelegenheit.
Frankfurt a. M. Die Juſtizpreſſeſtelle
teilt mit: In der Favag=Sache hat der
Unter=
ſuchungsrichter im Einverſtändnis mit der
Staatsanwaltſchaft angeordnet, daß die
Ange=
ſchuldigten Becker und Dr. Kirſchbaum gegen
Sicherheitsleiſtung in Höhe von je 100 000 Mark
und bei Erfüllung einer Reihe anderer Auflagen
von der weiteren Unterſuchungshaft verſchont
werden.
Das Verfahren gegen die Mörder
des Poliziſten Kern.
Frankfurt a. M. In der wegen Tötung
des Polizeiwachtmeiſters Kern anhängigen
Straf=
ſache hat der Unterſuchungsrichter am 7. d. Mts.
auf Antrag der Staatsanwaltſchaft die
Vor=
unterſuchung wegen gemeinſchaftlichen Mordes
gegen Heyer und Schulle und gegen den
Land=
wirt Otto Georg aus Scheuerfeld wegen
Be=
günſtigung eröffnet. Die erſten Vernehmungen
durch den Unterſuchungsrichter haben bereits
ſtattgefunden. Weſentlich Neues hat ſich nicht
ergeben.
Der falſch berichtete Einbrecher.
Würzburg. In der Nacht zum Sonntag
wurde im Diſtrikt=Krankenhaus in Eltmann
ein=
gebrochen. Der Dieb geriet, nachdem er in
meh=
reren unbelegten Zimmern die Schränke und
Kommoden durchwühlt, aber kein Geld gefunden
hatte, in ein Zimmer, in dem drei
Kranken=
ſchweſtern ſchliefen. Auch hier durchſuchte er die
Schränke, als plötzlich eine der Schweſtern
er=
wachte und ihn anrief: „Was haben Sie hier zu
tun?‟ Der Eindringling ging mit einem
Re=
volver auf ſie zu und drohte: „Keinen Laut mehr
oder ich ſchieße!” Auf die Bemerkung der
Schweſter, daß er in einem Krankenhaus ſei,
ent=
gegnete der Burſche: „Da bin ich falſch berichtet,
es ſoll doch die Sparkaſſe ſein.‟ Der Kerl wollte
dann 20 Mark haben, die er aber nicht erhielt,
worauf er, ſich entſchuldigend, verſchwand.
Großer Chemikalien=Diebſtahl.
Breslau. Bei der Handelsgeſellſchaft
Deut=
ſcher Apotheker=Breslau ſind große
Veruntreu=
ungen aufgedeckt worden. Drei Angeſtellte der
Firma, ein Haushälter, ein Drogiſt und ein
kauf=
männiſcher Angeſtellter, haben im Laufe längerer
Zeit Chemikalien im Werte von 80000 bis
120 000 Mark beiſeite geſchafft. Die geſtohlene
Ware wurde zum größten Teile nach
Oberſchle=
ſien verſchoben. Die drei Haupttäter — außer
ihnen werden noch andere Angeſtellte
gering=
fügiger Veruntreuungen beſchuldigt — haben
ihre Betrügereien eingeſtanden, und es wird
gegen ſie ſchon in nächſter Zeit Anklage erhoben
werden.
144 Haneen rand unn die Marentg.
Eine Fabrikmannſchaft auf der Anfahrt.
Oben: Die Nürburg, der Mittelpunkt der nach ihr benannten Eifel=Rennſtrecke, auf der nun 43
Motorräder in einer Sechstage= und Sechsnächte=Fahrt auf ihre Zuverläſſigkeit erprobt wurden.
Die Trümmer des deutſchen Poſt= und Frachtflugzeugs „D 1649‟,
das in England abſtürzte und verbrannte, wobei der Pilot Weſſel und der Bordfunker Konnert
den Tod fanden.
Jakubowſki=Prozeß.
Neuſtrelitz. Im Jakubowſki=Prozeß
be=
gann am Mittwoch das Plädoyer des
Neben=
klägers, Rechtsanwalts Dr. Brand. Er führte
u. a. aus, wenn man Jakubowſki als Mittäter
und Anſtifter bezeichne, ſo kämen hierfür in
erſter Linie die Ausſagen der Angeklagten in
Frage. Auf dieſe Ausſagen könne man jedoch
nichts geben. Sie ſeien vollſtändig wertlos. Es
blieben lediglich die Indizien übrig. Jakubowſki
halte er für unſchuldig.
Die 12jährige Mörderin leugnet.
Saarbrücken. Die polizeiliche
Unter=
ſuchung gegen die 12jährige K. Riefer, die
be=
kanntlich den Tod eines 3½jährigen Kindes
durch Quälereien verurſacht hatte, hat bisher
noch zu keinem Reſultat geführt. Die 12jährige
bleibt weiter verſtockt und verlogen. Sie iſt
vor=
läufig in einem Heim untergebracht und wird
nach Abſchluß der Unterſuchung in eine Anſtalt
überführt werden, da eine Strafverfolgung
we=
gen Minderjährigkeit nicht in Frage kommt.
Die Sühne für den Einbruch in die
Reichsbahn=
kaſſe in Reichenberg.
Reichenberg. Vor dem hieſigen
Kreis=
gericht fand am Dienstag die Verhandlung gegen
die vier Einbrecher ſtatt, die am 22. Dezember
1929 den Einbruch in die Güterkaſſe der
Reichs=
bahn in Reichenberg ausgeführt hatten, bei dem
ihnen 126 000 tſchechiſche Kronen und 13000
Reichsmark in die Hände gefallen waren. Das
geſtohlene Geld iſt nur zum Teil wieder
herbei=
geſchafft worden. Das Gericht verurteilte den
Stationshilfsſchaffner Brandler und den
Chauf=
feur Meiſel zu je zwei Jahren, den
Schneiderge=
hilfen Frank zu 2½ Jahren, und den
Schuh=
machergehilfen Streda zu 3½ Jahren ſchweren
Kerker. Die Verurteilten wurden zum Erſatz des
geſtohlenen Betrages an die Deutſche Reichsbahn
verpflichtet.
Zugunglück bei Toulon.
Paris. Bei dem Zuſammenſtoß einer
Loko=
motive und eines Perſonenzuges bei Toulon
wurden 12 Perſonen ſchwer verletzt.
Marienbad (Böhmen). Als ſeinerz
ſogenannten aktiviſtiſchen deutſchen Parte
der Tſchechoſlowakei, der Bund der Lan)
die Gewerbepartei und die deutſchen
Ch=
ſozialen, in die Prager Regierung ein
wurde ihnen gewiſſermaßen als Aequivale
ihre Bereitwilligkeit zur Mitarbeit a
Staatsgeſchäften von den Tſchechen das
ſprechen gegeben, daß das Beſchlagnah
fahren betreffend des Marienbader Beſitz
Stiftes Tepl (Quellen, Bäder und Gebä
lagen) nicht fortgeſetzt würde, mit anderer
ten, daß die Aktion zur Verſtaatlichung 1
ſamten Marienbader Kur= und Badebe
eingeſtellt würde, wodurch die Gewähr
Erhaltung des deutſchen Charakters der K
gegeben erſchien. Nunmehr ſcheint den T
das ſeinerzeit den Vertretern der deutſche
viſtiſchen Parteien gezeigte Entgegenkomm
zu tun, denn anläßlich einer am Sonnte
6. ds. Mts. in Marienbad abgehaltenen
ſchen Manifeſtationsverſammlung, derer
handlungsgegenſtand die Bodenreform i
rienbad und die Bäderfrage war, wurd
Reſolution angenommen, in der die ſe
Beendigung des Beſchlagnahmeverfahrens
endgültige Löſung der Marienbader Fre
fordert wird. Für den in die Verhältniſ
geweihten iſt es klar, daß es ſich bei dieſ
derung um einen Vorſtoß gegen die Rei/=
und insbeſondere gegen die Teilnahme de
ſchen an den Staatsgeſchäften richtet,
wie die ganze Aktion erkennen läßt, daße
lich von einer Gruppe deutſcher Parteien
brachter Antrag zur Bildung eines gemei
Minderheits=Ausſchuſſes gewiſſen tſche
Kreiſen ſo wenig ins Konzept paßt, daß
einer ebenſo radikalen wie provozierende
wort aufzutrumpfen für gut finden.
Die Witwe Ludwig Ganghofers geſtot
München. Die Witwe des bay
Volksdichters Ludwig Ganghofer, Katinka
hofer, iſt hier am Dienstag im Alter
Jahren geſtorben.
Ein Frachtſegler mit ſechs Mann Beſo
geſunken.
Berlin. Im Golf von Palermo ſi
Berliner Blätter aus Neapel berichte=
Frachtſegler in einen Sturm geraten, wo
Segler „Sarina” mit 6 Mann Beſatzung
verſchwunden iſt.
Aushebung einer Falſchmünzerwerkſtatt i/
Teplitz=Schönau. In Bilin wu ß
Dienstag in der Wohnung des 60 Jahr
Fabrikangeſtellten Mattauſch eine
Falſch=
werkſtatt ausgehoben. Es wurden 6 Kiſ
Photographen=Material, Chemikalien,
ſlowakiſchen und reichsdeutſchen Stempel
Platten zur Herſtellung von 10=Dollau
ein Dollarſtempel ſowie ungemein zal
halbfertiges Material vorgefunden. Me
der verhaftet wurde, behauptet, die Fälſ
nur aus Sport betrieben, aber keine Fa
in den Verkehr gebracht zu haben.
Eine Feuersbrunſt vernichtet 31 Woht
Warſchau. In der Stadt Piaſki 1
lyſtok hat eine Feuersbrunſt 31 Wol
vernichtet. Eine aus ſechs Perſonen be
jüdiſche Familie iſt in den Flammen
kommen.
Frau Hanau in Freiheit geſetzt.
Paris. Die Frau Hanau, die Pre
der „Gazette du Franc”, iſt am Diensta
in Freiheit geſetzt worden. Um 10 Uhr
ſie in Begleitung ihres früheren Mant
der gemeinſamen Rechtsanwälte das
gebäude von St. Lazare.
Ueberfall auf einen Eiſenbahnzug in Au
Sidney. Dienstag nacht wurde
Südwales ein Poſtzug von Räubern üb
Die Räuber drangen, während der Zul
voller Fahrt befand, in den Poſtwagen
entwaffneten die Wächter. Ein Schafft
ſich widerſetzte, wurde niedergeſchlagen.?
ber bemächtigten ſich hierauf einer K
4000 Pfund Sterling in Noten und 60
Sterling in Silber enthielt, warfen ſie
Zug und ſprangen ſelbſt ab, als die
ſchwindigkeit kurz vor einem Tunnel ve.
wurde. Bei Eintreffen des Zuges in
tion Glenbrock wurde die Polizei benad !
Sie machte ſich in einem Kraftwagen
Suche nach den Räubern.
Drei Tote bei einem Flugzeugung!
in Griechenland.
Athen. Ueber dem Flugplatz Patd
zwei Flugzeuge zuſammen. Die beiden?
ſtürzten ab und wurden vollſtändig zertk
Drei Inſaſſen wurden getötet.
um ſcy
[ ← ][ ][ → ]Nummer 100
Donnerstag, den 10. April 1930
Seite 11
Spot Shier und Tarnen.
Zwei Handball=Großkämpfe im Stadion.
Wie wir ſchon mitgeteilt haben, kommen anläßlich der
Süd=
heutſchen Waldlaufmeiſterſchaft am kommenden Sonntag auch zwei
Handballſpiele auf dem Sportplatze am Böllenfalltor zum
Aus=
rag. In der 1. Begegnung, die ſchon um 1.45 Uhr beginnt, ſtehen
ich die Damenmannſchaften des 1. F.C. Nürnberg und der
Ein=
racht Frankfurt gegenüber. Hierbei geht es um die
Entſchei=
ſung der
Süddeukſchen Damen=Handballmeiſterſchaft.
Eintracht Frankfurt iſt Meiſter der Weſtgruppe, der 1. F.C.
Türnberg Meiſter der Oſtgruppe. Beide Mannſchaften ſollen
Jorzügliches leiſten können. Der Damenelf von Eintracht
Frank=
urt rühmt man große Schnelligkeit und gutes Wurfvermögen
ach. Im Sturm der Eintrachtdamen wirken die bekannten
Leicht=
thletinnen Flaiſcher und Lorenz mit, die auch die Hauptſtützen
zrer Elf ſind. Das Können ihres Gegners iſt hier weniger
be=
innt, doch darf man aus dem Umſtand, daß der Oſtgruppenmeiſter
ſeinem Bezirk eine überragende Rolle ſpielt, ſchließen, daß ein
ollkommen gleichwertiges Spiel zu erwarten iſt.
Um 3 Uhr nimmt dann das Herrenſpiel ſeinen Anfang. Das
Städkeſpiel Frankfurk-Darmſtadt
rſpricht ebenfalls gute ſportliche Leiſtungen. Bei der letzten
Be=
gnung mit der Frankfurter Städtemannſchaft hat man dieſer
e komplette Sportvereinself gegenübergeſtellt, die dann auch
nen glatten Sieg von 9:2 landete. Frankfurt will unter allen
mſtänden bei der bevorſtehenden Wiederholung ein weit beſſeres
eſultat erreichen und hat deshalb jetzt die ſtärkſte Aufſtellung
rausgebracht. Man hat dabei auch Spieler der ſpielſtarken
Vor=
tvereine, insbeſondere des V.f.R. Schwanheim, herangezogen.
ie Mannſchaft ſteht demgemäß:
Irion
(F. S. V.)
Schiller Sauerwein
(Poſt)
(F. S.V)
Wendt II Hahn
Hampe
(Poſt) (Eintracht) (Rot=Weiß)
Schwieger Schmidt Leonhardt Lammert Pabsdorf
(Poſt)
(F. S. V.)
(Höchſt 01) (Schwanheim)
Die Darmſtädter Elf iſt im weſentlichen eine Kombination
Sportvereins 1898 und des Polizeiſportvereins. Ob die
ge=
hlte Aufſtellung gerade die ſpielſtärkſte iſt, kann dahingeſtellt
iben. Auf jeden Fall wird die Darmſtädter Stadtmannſchaft
der Zuſammenſetzung:
Meyer
(Rot=Weiß)
Rothenburger Walter
(98)
(Polizei)
Otto
Delp Schmidt
(Polizei) (98)
(Polizei)
Bohl Hennemann Fuchs Freund Feick
(Polizei)
(Sportverein 98)
* gute Repräſentation Darmſtädter Handballkönnens bieten,
in man ſich vielleicht auch die Beſetzung des einen oder anderen
tens anders gewünſcht hätte.
Clubfechken beim Darmſtädter Fechkelub.
Kampf der Fechterinnen.
Die zweiten Kämpfe um die von Kommerzienrat Herold dem Club
Wanderpreiſe geſtifteten Silberpokale fanden für die Damen vor
zahlreich erſchienenen Mitgliedern ſtatt und wickelten ſich unter der
en Leitung eines aus älteren Fechtern gebildeten Kampfgerichts in
m Tempo und erfreulich guter Form ab, die bewies, daß alle
erinnen nicht nur mit Eifer geübt, ſondern auch mit Erfolg bei
trefflichen Clubmeiſter Angelini und den Vorfechtern ihr Können
ſſert haben. Vor allem gefiel die vorjährige Siegerin, Frl.
Nie=
welche auch dieſes Jahr, allerdings nur knapp, ſich durchſetzen
e, durch beſonders ſchöne Haltung, ſaubere Durchführung der An=
und ſichere Paraden. Ihr nicht nach ſtanden Frl. Brückner und
Jordan mit temperamentvollen Angriffen und ſchnellen Nachſtößen,
benſo Frl. Engel mit kluger, vorſichtiger Fechtweiſe, die aber
tak=
ſätte beſſer ausgenutzt werden können. Nachdem die Favoritin ihr
Gefecht gegen Frl. Brückner und dieſe wieder einen Gang gegen
Jordan verloren hatte, waren die Erfolgsausſichten bis zum Schluß
nß, da jede 6 Gefechte gewonnen und eine Niederlage hatte. Erſt
efechtstabelle der 8 zur Schlußrunde angetretenen Fechterinnen
die Nangfolge in den Trefferunterſchieden mit dem Ergebnis:
Niebel mit 13; 2. Frl. Brückner mit 15 und Frl. Jordan mit 18
enen Treffern; den 4. Platz errang Frl. Engel mit 4 Siegen und
altenen Treffern.
ie Fechter werden zunächſt kommenden Sonntag mit einer
Junior=
chaft (Feid, Melcher, Roth und Sack) zu Florettmannſchafts=
In in Frankfurt gegen die Mannſchaften aller mittelrheiniſchen
ubs antreten und ihren Heroldpokal erſt nach Oſtern, am
Mon=
en 28. April, ausfechten.
Die Golfmeiſterſchaften in Salzbrunn.
e Durchführung der deutſchen Kampfſpiel=Meiſterſchaften im Golf
.d Salzbrunn für die Zeit vom 25. bis 29. Juni übernommen.
at den dortigen Platz umgebaut, ſo daß er jetzt ſportlich
einwand=
iſt und eine beſſere Durchführung der in Frage kommenden
1
gewährleiſtet.
Zußball.
Riederöfterreich —Süddeukſchland.
Des Südens verjüngte Elf trifft auf Wiens alte Garde ...."
Am Sonntag ſtehen ſich auf der Hohen Warte in Wien die
Reprä=
ſentativmannſchaften von Niederöſterreich und Süddeutſchland
gegen=
über, ein Regionalkampf, der an Bedeutung und Leiſtungen unbedingt
einem Länderſpiel Oeſterreich gleichzuſetzen iſt. Die Mannſchaft von
Niederöſterreich iſt in der Tat mit der öſterreichiſchen Nationalelf
iden=
tiſch. In früheren Jahren galt das gleiche von einer ſüddeutſchen
Aus=
wahlmannſchaft, während wir heute wohl noch das Hauptkontingent der
Internationalen noch im Süiden haben, aber doch für manche Poſten
beſſere Vertreter aus anderen Verbänden zur Verfügung haben.
Immer=
hin iſt eine ſüddeutſche erſtklaſſige Elf immer noch ſtark genug, um den
deutſchen Fußball würdig zu vertreten. Das Vorſpiel brachte im
vori=
gen Jahre einen der größten Erfolge des deutſchen Fußballs, als es den
Süddeutſchen gelang, die ſpielſtarken Wiener mit 5:0 in Nürnberg
un=
erwartet hoch und ſicher zu ſchlagen. Wien brennt auf Rehabilitierung
und hat die Elf äußerſt ſorgfältig ausgewählt — vielleicht mit
Aus=
nahme von Langer — durchweg alte, routinierte Kämpen. Anders der
Süiden, der für dieſes Spiel neben bewährten Kräften auch einige neue
Leute erkoren hat, die allerdings beim Nürnberger Trainingskurs
aus=
gezeichnet gefallen haben.
Die Mannſchaften
Niederöſterreich:
Hiden
Rainer
(Vienna)
Braun
(WAC)
(WAC)
Tandler
(Auſtria)
Hoffmann
Nauſch
(Vienna)
(Auſtria)
Broſenbauer Wefſelik Gſchweidl Horvath (Lueß) Langer
(Vienna)
(Rapid) (Vienna)
(Wacker) (Rapid) (Floridsdorf)
(Kund) Kellerhoff Frank
Mantel
(Eintracht)
Schmitt Scherm
Huber
(1.FCN.) (Eintr.) (Fürth) (1.FCN.) (ASV. Nürnb.) (FV. Raſtatt)
Hergert
Schäfer
(FC. Pirmaſens) (1860 München)
Stubb
Hagen
(Eintracht)
(Fürth)
Süddeutſchland:
Stuhlfauth
(1. FCN.)
. . . und ihre Chancen.
Man wird in dem von Birlem=Berlin zu leitenden Kampf
ohne Zweifel eine große Anerkennung für das Können des deutſchen
Unparteiiſchen, der auch der letzten Begegnung in Nürnberg vorſtand —
mit guten Leiſtungen auf beiden Seiten rechnen dürfen. Die Wiener
haben den Vorzug, in ihren Reihen bis auf den „Neuling” am linken
Flügel, durchweg erprobte Leute zu beſitzen. Das Abwehrtrio iſt ſo
ziemlich das beſte, was den Oeſterreichern zurzeit zur Verfügung ſteht.
Auch ſonſt enthält die Elf durchweg große Könner, ſo daß die Ausſichten
der Platzherren als recht gut anzuſprechen ſind. Bei der ſüddeutſchen
Vertretung wird es vor allem darauf ankommen, wie ſich die zahlreichen
„Neulinge” in den Rahmen einfinden. Zeigen ſie die guten Leiſtungen,
wie in dem Nürnberger Lehrkurs, ſo braucht uns um gutes Abſchneiden
nicht bange zu ſein. Immerhin darf man dem Treffen mit einigem
Optimismus entgegenſehen, denn fit ſind die Leute gewiß.
Sportklub 1928 Oberramſtadt — Sp.V. Niederroden 2:3 (0:3).
Die Gäſte erfüllten die Erwartungen, die man ſich in Ober=Ramſtadt
von ihnen gemacht hatte und zeigten, beſonders in der erſten Halbzeit,
ein äußerſt fchnelles, techniſch gutes Spiel. Ober=Ramſtadt lief erſt in
der zweiten Spielhälfte nach einer Umſtellung zur gewohnten Form auf
und lieferte ein gleichwertiges, zeitweiſe ſogar überlegenes Spiel, ſo daß
Niederroden, das ſich in der erſten Halbzeit zu ſtark verausgabt hatte,
mehr in die eigene Spielhälfte zurückgedrängt wurde und den Ausgleich
nur durch äußerſte Kraftaufwendung verhindern konnte. Das Spiel dar
durchweg fair, Schiedsrichter Fiſter, Sp.V. 98 Darmſtadt, leitete
zu=
friedenſtellend. — Nächſten Sonntag begeben ſich die erſte und
zweite Mannſchaft des Sportklubs nach Lengfeld, um gegen den
dor=
tigen Sportverein Freundſchaftsſpiele auszutragen.
F. Sp.V. 19 Groß=Zimmern 1. — Münſter 19 Sonderelf 4:3 (4:1).
Am vergangenen Sonntag hatte Groß=Zimmern die allſeits
beſtbe=
kannte, aus früheren Ligaſpielern beſtehende Sondermannſchaft des
Sportvereins Münſter zu Gaſt und es zeigte ſich, daß man mit der
Ver=
pflichtung dieſes Gegners keinen ſchlechten Griff getan hatte. Die
Mann=
ſchaft iſt ſehr gut aufeinander eingeſpielt und beſitzt in der Verteidigung
und in dem äußerſt ſchnellen und techniſch ausgezeichneten Sturm
erſt=
klaſſige Kräfte. Bei Groß=Zimmern hatte man diesmal die Mannſchaft
umgeſtellt, was zum Vorteil der Einheimiſchen gereichte. Das
Verſtänd=
nis in den einzelnen Reihen, ſowie das Freiſtellen und Zuſpiel ließ
während der erſten Halbzeit die Gäſte faſt nie aufkommen. Mittelläufer
und der linke Sturmflügel waren hier die treibenden Kräfte. Auch der
Erſatztorwächter lieferte eine ausgezeichnete Partie. Sämtliche Tore für
Groß=Zimmern fielen bereits in der erſten Hälfte. Aus einem ſchnellen
Durchbruch reſultiert das erſte Gegentor der Gäſte. Leider kam nach
dem Wechſel das ſeither gepflegte Syſtem der Platzbeſitzer wieder zum
Durchbruch. Dadurch erhielten die Gäſte aus Münſter immer mehr
Oberwaſſer. In dieſer Drangperiode gelang es Münſter, zwei weitere
Tore zu erzielen, während Groß=Zimmern leer ausging. Der
Schieds=
richter, Herr Kraus=Dieburg, wußte zu gefallen. — 2. Mannſch.
Münſter 3. 2:3.
Die Reichsjugendwetkkämpfe 1930.
Seit 1919 finden im Herbſte jedes Jahres, zurückgehend auf eine
Anregung des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, der auch
jetzt noch maßgeblich an der Durchführung beteiligt iſt, die
Reichsjugend=
wettkämpfe ſtatt. In jedem Jahre ſammeln ſich bei dieſer Gelegenheit
rund 1 Million deutſcher Jugendlicher in der Großſtadt ebenſo wie im
kleinſten Dorf zu turneriſchen und ſportlichen Wettkämpfen nach
einheit=
lichem Muſter. Die Reichsjugendwettkämpfe ſind, was ihre
Teilnehmer=
zahlen und räumliche Verbreitung angeht, wohl die größte periodiſch
wiederkehrende ſportliche Veranſtaltung Europas, wenn nicht ſogar der
ganzen Welt. Ihr Zweck iſt, die ganze deutſche Jugend dazu anzuregen,
ihre Kräfte in Leibesübungen zu meſſen.
Heute unterſtützen alle Länderregierungen dieſe Veranſtaltungen
nach Kräften. Die Reichsjugendwettkämpfe ſind zu einer halbamtlichen
Einrichtung von zweifellos ſehr großem vaterländiſchen Wert geworden.
Im allgemeinen werden die Reichsjugendwettkämpfe die 11—18
jäh=
rigen umfaſſen, und zwar ſollen regelmäßig die 13—18jährigen in drei
Altersklaſſen herangezogen werden: in dieſem Jahre die
Jahr=
gänge 1917/16, 1915/14 und 1913/12. Die 11= und 12jährigen können als
Vorklaſſe ſich ebenfalls beteiligen.
Man hat abſichtlich davon Abſtand genommen, den Inhalt dieſer
Wettkämpfe in ein ſtarres Schema zu preſſen, um eine möglichſt
weitgehende Anpaſſung an, örtliche Bedürfniſſe
und Wünſche zu ermöglichen. Es ſoll aber ein einheitlicher
Kern allen Veranſtaltungen eine gewiſſe Gleichmäßigkeit geben und
deswegen bildet der Drei= bis Vierkampf die Grundlage aller
Reichsjugendwettkämpfe. Zum Dreikampf gehört Lauf Wurf und
Sprung, dort wo geſchwommen werden kann, auch Schwimmen
in beliebiger Schwimmart. Für die 15—18jährigen Knaben und
Mäd=
chen ſind als Ergänzung turneriſche Geräteübungen vorgeſehen, für
die älteſten Jahrgänge der männlichen Jugend auch der 3000=Meter=
Lauf. Es wird empfohlen, das Programm der Wettkämpfe durch
Hereinnahme weitererer Sportarten und =Uebungen, durch gemeinſame
Freiübungen je nach den örtlichen Vorbedingungen auszuweiten.
In den Reichsjugendwettkämpfen verfügen wir über ein unerreicht
reichhaltiges Beobachtungsmaterial über körperliche
Leiſtungen Jugendlicher, wie es kein anderes Land
aufweiſen kann. Seit mehreren Jahren bearbeitet die ſtatiſtiſche Stelle
des D.R.A. die hier zuſammenlaufenden Leiſtungsberichte der
Reichs=
jugendwettkämpfe. Auf Grund dieſer Unterſuchungen iſt es möglich,
zuverläſſige Anhaltspurkte über den Leiſtungsgrad unſeres Nachwuchſes
zu erhalten. So ergab ſich z. B. aus 89 000 Einzelbeobachtungen, daß
im 100=Meter=Lauf der Knaben der Durchſchnitt der Leiſtungen mit dem
Alter in folgender Weiſe zunahm: 11—12jährige 162/s Sek., 13—14jährige
16 Sek., 15—16jährige 142/s Sek., 17—18jährige 132/s Sek.
Bei den Mädchen iſt der Leiſtungsanſtieg mit dem Alter
bezeich=
nenderweiſe nach der Pubertät bedeutend verlangſamt. Aus faſt 71000
Beobachtungen für den 75=Meter=Lauf der Mädchen wurde folgende
Reihe von Mittelwerten der Leiſtungen errechnet: 11—12jährige 132/s
Sek., 13—14jährige 122/s Sek., 15—16jährige 121/s Sek., 17—18jährige
12 Sek.
Sehr intereſſant ſind die Leiſtungsunterſchiede
länd=
licher und ſtädtiſcher Jugend. Daß dieſe Unterſchiede ſchon
allein wegen der großen Verſchiedenheiten der äußeren Borausſetzungen
— Güte der Uebungsſtätte, Form des Turnunterrichts — vorhanden
ſind, weiß jeder Praktiker. Es iſt möglich, dieſe Tatſachen jetzt auch an
Hand umfaſſender Maſſenunterſuchungen zu belegen. So wurden z. B.
als mittlere Sprungweite 11—12jähriger im Weitſprung die folgenden
Werte gefunden: in Gemeinden mit über 100 000 Einwohnern Knaben
331 Zentimeter, Mädchen 295 Zentimeter, in Gemeinden mit 20000 bis
100 000 Einwohnern Knaben 321 Zentimeter, Mädchen 291. Zentimeter,
in Gemeinden mit 2000—20000 Einwohnern Knaben 315 Zentimeter,
Mädchen B6 Zentimeter, in Gemeinden unter 2000 Einwohnern
Knaben 310 Zentimeter, Mädchen 276 Zentimeter. Die Abhängigkeit
der Mittelleiſtung von der Größe des Veranſtaltungsortes tritt alſo
ganz deutlich zutage. Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen
wird im Laufe dieſes Jahres die Ergebniſſe ſeiner Unterſuchungen zum
erſten Mal in Buchform der Oeffentlichkeit zugänglich machen.
Um allen Veranſtaltern die Durchführung der
Reichsjugend=
tvettkämpfe zu erleichtern, vor allem aber, um Anhaltspunkte
füir die Wertung der Leiſtungen zu geben, gibt der Deutſche
Reichsaus=
ſchuß für Leibesübungen alljährlich im Frühjahr Richtlinien für
die Reichsjugendwettkämpfe heraus. Dieſe Richtlinien enthalten neben
einem Wertungsſchema alle anderen notwendigen Angaben und ſind
vom Generalſekretariat des D.R.A., Berlin W. 35, zu beziehen.
Den Siegern der Reichsjugendwettkämpfe, die nach einer in den
Nichtlinien empfohlenen Punktwertung ermittelt werden, winkt die
Urkunde des Reichspräſidenten außerdem werden
Urkun=
den des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen vom
General=
ſekretariat an die Veranſtalter ausgegeben.
Die 144 Skunden auf dem Rürburgring.
Die 144 Stundenfahrt des ADAC. auf dem Nürburgring nimmt
einen in allen Teilen befriedigenden Verlauf. Bis zum Mittwoch abend
ſind nur zwei Maſchinen ausgeſchieden, am erſten Tage
eine Imperia=Maſchine und am zweiten eine kleine NSU., die wegen
Kuppelungsſchaden nicht mehr weiter kam. Die dritte Maſchine des
kleinen NSU.=Teams wurde in der achten Wertung mit 124
Strafpunk=
ten wegen Zeitverluſts und Batteriewechſels belegt. In der letzten Nacht
mußten außerordentlich viel Schlußlampen ausgewechſelt werden, ſo daß
Boſch bereits um drei Uhr morgens vollkommen ausverkauft war.
Straßenmeiſterſchaft von Frankfurt.
Der Bezirk Frankfurt vom Gau des BDR. läßt am Sonntag
zwiſchen dem Stadion und Darmſtadt, von dort wieder zurück zum Ziel
am Stadion, ſeine Meiſterſchaft ausfahren. Die 105 gemeldeten
Juni=
oren und 11 Altersfahrer gehören 14 Vereinen ann. Die Fahrer werden
in Halbminutenabſtänden abgelaſſen. Ausſichtsreiche Bewerber ſind
Löber, Rudolf, Nuppel (Quartett), Hohbein, Zaun, Göttmann (
Velo=
zipedklub), Deger (Edelweiß), Freund, Roth (Adler) und Frank fowie
Barthelmes (Germania).
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Nummer 100
Donnerstag, den 10. Apri
Der Ausweis der Reichsbank.
Berlin, 9. April.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. April hat ſich in
der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank
in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 168,4 Mill.
auf 2193,6 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die
Be=
ſtände an Reichsſchatzwechſeln um 2,4 Mill. auf 17,1 Mill. RM.
zugenommen, die Beſtände an Handelswechſeln und =Schecks um
25,7 Mill. auf 2027,0 Mill. RM. und die Lombardbeſtände um
145,0 Mill. auf 56,3 Mill. RM. abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
264,4 Mill. RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen. Der
Um=
lauf an Reichsbanknoten hat ſich um 238,2 Mill. auf 4567,4 Mill.
RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 26,2 Mill. auf 336,1
Mill. RM. verringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände
der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 45,4 Mill. RM. erhöht.
Die fremden Gelder zeigen mit 519,4 Mill. RM. eine Zunahme
um 62,9 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 12,2 Mill. auf 2894,7 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben
die Goldbeſtände um 48,5 Mill. auf 2544,4 Mill. RM.
zugenom=
men, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 36,3 Mill. auf
350,3 Mill. RM. abgenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von
51,9 Prozent in der Vorwoche auf 55,7 Prozent, diejenige durch
Gold und deckungsfähige Deviſen von 60 Prozent auf 63,4 Prozent.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 9. April.
Die ſchwache Haltung und Unſicherheit ſetzte ſich an der Börſe
zunächſt fort. Mit Spannung erwartet man die
Reichstagsab=
ſtimmung über das Finanz= und Agrarprogramm da auch die
Bierſteuererhöhung im Ausſchuß abgelehnt wurde. Von
wirtſchaft=
lichen Momenten ließ ſich die Spekulation durch erneute
Dividen=
denenttäuſchung, Gerüchte über Zahlungsſtockung einer
ſüddeut=
ſchen Wollgroßhandlung, durch den Abſatzrückgang des
Stahlver=
eins ungünſtig beeinfluſſen. Zudem iſt das Publikumsintereſſe
ſowie die Auslandsnachfrage merklich kleiner geworden. Bis auf
wenige Ausnahmen waren anfangs nur Kursrückgänge, die
teil=
weiſe über 3 Prozent hinausgingen, zu verzeichnen. Banken
ver=
loren bis 1. Prozent, der Bericht der DD.=Bank war der Börſe noch
nicht bekannt. Montanwerte bröckelten ½—½ Prozent ab.
Bu=
derus verloren nach dem letzten Dividendenabſchlage nochmals
1 Prozent. Am Elektromarkte büßten Licht und Kraft 3½,
Lah=
meyer 1. Schuckert ½, Siemens ½ Prozent ein. Am Chemiemarkt
verloren Farben 34, Erdöl 2. Rütgers ½ Prozent. Zellſtoff= und
Kunſtſeidewerte wiederſtandsfähiger und kaum verändert.
Freund=
licher lagen Schiffahrtsaktien, da bei Hapag und Nordlloyd ein
Freigabe=Bonus von 10 Prozent erwartet wird. Von
Einzel=
werten verloren Conti=Gummi 1½, Linoleum ½
Metallgeſell=
ſchaft ½, Holzmann 1, Reichsbank 31 Prozent. Neubeſitzanleihe
wieder bis 10,85 Prozent rückläufig. Fremde Renten dagegen gut
gehalten. Im Verlaufe wurde die Börſe wieder freundlicher und
konnte ihre Verluſte faſt ganz wieder einholen. So
Farben=
induſtrie 173½ nach 17234. Tagesgeld leicht bei 3½ Prozent. RM.
Pfunde 20,37½, — Dollar 4,19, London — New York 4,8635.
Die Abendbörſe war bei ſehr ruhigem Geſchäft unverändert.
Farben 0.25 Prozent leichter, doch auch hier waren die Umſätze nicht
ſonderlich groß. Die übrigen Märkte zeigten keine Sonderbewegung.
Die Börſe hält in Erwartung der Reichstagsbeſchlüſſe zurück.” Auch aus
Publikumskreiſen und vom Ausland fehlten die Orders faſt vollkommen.
Am Rentenmarkt zeigten ſich fremde Renten gut behauptet,
Neubeſitz=
anleihe nannte man 10,9. Im Verlaufe der Börſe blieb das Geſchäft
weiter klein, die Kurſe behauptet.
Berlin, 9. April.
Eine Beruhigung, die im heutigen Vormittagsverkehr von
dem beabſichtigten Eingreifen Hindenburgs in die innerpolitiſchen
Verhandlungen ausgegangen war, hielt nicht lange an. Die
Ab=
lehnung der Bierſteuer in der heutigen Ausſchußſitzung des
Reichs=
tags ließ neue politiſche Befürchtungen aufkommen. Da außerdem
auch einige ungünſtige Momente aus der Wirtſchaft vorlagen,
bekundete die Spekulation zu Beginn der heutigen Börfe
Abgabe=
neigung, und es traten 1—3prozentige Kursverluſte ein. Starke
Beachtung fand die beabſichtigte Fuſion Gothaer Grund=Credit—
Preußiſche Pfandbriefbank, zumal man ſich über die Gründe dieſes
plötzlichen Zuſammengehens nicht ganz im klaren war, und der
ganzen Angelegenheit mit einem ziemlichen Mißtrauen
gegen=
überſtand. Auch der Quartalsbericht des Stahlvereins, nach dem
eine ſtärkere Verminderung des Exportes und ein Rückgang der
Umſätze eingetreten iſt, fand ungünſtige Beurteilung. Dieſer
Be=
richt verſtimmte beſonders am Montanmarkt, an dem die Verluſte
ebenfalls 1—2 Prozent betrugen. Auf dem ermäßigten Niveau
bekundete die Spekulation im Verlaufe Deckungsneigung, zumal
der Reichsbankausweis für die erſte Aprilwoche, der jetzt bekannt
wurde, eine normale Entlaſtung brachte und Hoffnungen auf eine
baldige Diskontierung der Reichsbank weckte. Die Großbanken
betätigten ſich an den verſchiedenen Märkten in größerem
Aus=
maße, ſo daß Kurserholungen von 2 Prozent keine Seltenheit
waren.
Wirkſchafkliche Rundſchau.
Fuſionsverhandlungen Preußiſche Central=Bodenkredit= und
Pfandbriefbank — Deutſche Grundkreditbank, Gotha. Wie wir
er=
fahren, haben ſich die Fuſionsverhandlungen zwiſchen der
Preu=
ßiſchen Central=Bodenkredit= und Pfandbriefbank und der
Deut=
ſchen Grundkreditbank, Gotha, zu einem Fuſionsangebot der
erſte=
ren Bank verdichtet. Für den Umtauſch der Aktien wird
ent=
ſprechend dem Kursſtande das Verhältnis von 2:3 in Frage
kommen.
Die Preußiſche Pfandbrief=Bank legt 10 000 000 GM, 8
prozen=
tiger Gold=Kommunal=Obligationen Emiſſion 20 unkündbar bis
April 1933 — ſtaatsmündelſicher zum Zeichnungskurſe von 95
Pro=
zent — Börſenkurs 95½ Prozent, Stücke zu 3000, 1000, 500 und 100
GM. mit April/Oktober=Zinsſcheinen, reichsbanklombardfähig in
Gruppe A. zur Zeichnung auf. Die Zeichnungsfriſt läuft vom 10.
bis 30. April 1930. (Vergl. auch heutige Anzeige.)
Zum deutſch=ägyptiſchen Handelsabkommen. Am 25. März iſt in
Kairo durch Notenaustauſch zwiſchen der deutſchen Geſandtſchaft und
dem ägyptiſchen Außenminiſterium ein vorläufiges Handelsabkommen
geſchloſſen worden, das für den gegenſeitigen Warenverkehr die
Behand=
lung der Meiſtbegünſtigung vorſieht. Das Abkommen, das mit
drei=
monatiger Friſt gekündigt werden kann, bedarf noch der Ratifizierung
und tritt mit dem Austauſch der Ratifikationsurkunden in Kraft. Bis
zum Inkrafttreten behandeln ſich beide Länder übrigens nach wie vor
de facto meiſtbegünſtigt.
Brodukkenberichke.
Frankfurter Produktenbericht vom 9. April. Die Tendenz an der
Frankfurter Getreidebörſe war ruhig. Es notierten je 100 Kg. Weizen
Hektolitergewicht 78 Kg., gut, geſund und trocken 285—287,50; Roggen
dito 72 Kg. 190: Sommergerſte 200—205; Hafer 185—190; Weizenmehl
ſüdd. 41,75—42,75; niederrhein. 44,50—42,50; Weizenkleie 9,15—9,25;
Roggenkleie 10,25—10,50; Roggenmehl 27,25—28,50.
Viebmärkke.
Schweinemarkt in Gießen. Der Schweinemarkt war mit insgeſamt
274 Stück Ferkeln, Läufern und Einlegern beſchickt. Sehr ſchwach war
der Auftrieb von ſeiten der Landwirtſchaft. Der Handel war ziemlich
flott, ſo daß faſt kein Ueberſtand verblieb. Bezahlt wurden: für Ferkel
6—8 Wochen alte: 38—47 RM., 8—13 Wochen alte: 45—55 RM., Läufer
50—70 RM. je nach Stärke; Einleger wurden von 90—105 RM. das
Stück gehandelt. Der nächſte Schweinemarkt findet am 7. Mai ſtatt.
Deutſche Bank und Diskonto=Geſellſchaft Berlin.
Die Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaft, Berlin, legt ihren
Abſchluß für das Jahr 1929 vor, deſſen einſchneidendes Ereignis die
Fuſion mit der Disconto=Geſellſchaft, ihren Tochtergeſellſchaften und
mit der Osnabrücker Bank war. Die Abſchlußziffern umfaſſen daher
auch die fuſionierten Inſtitute.
Die Gewinn= und Verluſtrechnung (in Klammern iſt die additionelle
Zuſammenſtellung der für 1928 veröffentlichten Ziffern der ſechs
fuſio=
nierten Banken angegeben) weiſt im einzelnen folgende Ziffern aus:
Zinſen und Wechſel 101,76 (100,91), Gebühren 119,89 (119,12), Sorten
und Zinsſcheine 1,90 (1,76), Wertpapiere — (4,89), Gemeinſchaftsgeſchäfte
(4,58), dauernde Beteiligungen 5,60 (5,37); das ſind insgeſamt an
Jahreseinnahmen 229,14 Millionen RM. Dagegen erforderten
Hand=
lungsunkoſten 155,94 (151,93), Steuern und Abgaben 24,89 (27,13),
Wohl=
fahrtseinrichtungen, Penſionen, Abfindungen uſw. 15,17 (13,18),
Ab=
ſchreibung auf Mobilien 0,99. Der Reingewinn des Jahres 1929 beträgt
32,15, einſchließlich des Vortrags aus dem Vorjahr 34,18. Es wird
be=
antragt, eine Dividende von 10 Prozent auf 285 Mill. RM.
Aktien=
kapital zu zahlen, an den Dr. Georg von Siemens=Wohlfahrtsfonds 1,5
Mill. RM. zu überweiſen und nach Abzug des Gewinnanteils des
Auf=
ſichtsrats von 1,29 auf neue Rechnung rd, 2,90 Mill. RM. vorzutragen.
In der Bilanz ſind ausgewieſen: Kaſſe, fremde Geldſorten uſw.
193,02 (202,27), Wechſel und unverzinsliche Schatzanweiſungen 1249,90
7314,47), Noſtroguthaben bei Banken und Bankfirmen 431,93 (458,75),
Repotrs und Lombards 152,41 (303,55), Vorſchüſſe auf verfrachtete oder
eingelagerte Waren 699,98 (673,14), davon reine Rembourskredite 652,88,
eigene Wertpapiere 78,67 (61,84), davon Anleihen und Schatzanweiſungen
des Reiches und der Länder 4,85, ſonſtige bei der Reichsbank beleihbare
Wertpapiere 3,90, ſonſtige börſengängige Wertpapiere 50,53 und
ſon=
ſtige Wertpapiere 19,39, Beteiligungen an Gemeinſchaftsgeſchäften 73,56
(84,55), dauernde Beteiligungen 35,01 (67,77), Schuldner in laufender
Rechnung 2403,00 (2107,66), davon durch börſengängige Wertpapiere
611,05, durch ſonſtige Sicherheiten 1077,79 gedeckt und 714,16 ungedeckt,
langfriſtige Dollarvorſchüſſe 104,45 (104,45), Bankgebäude 99,38 (100,28),
ſonſtiger Grundbeſitz 12,53 (9,30).
Auf der Paſſivſeite ſteht das Aktienkapital mit 285, die allgemeine
Reſerve wird mit 142,5, die beſondere Reſerve mit 17,5 ausgewieſen.
Gläubiger in laufender Rechnung 4728,64 (4642,77), darunter ſeitens der
Kundſchaft bei Dritten benutzte Kredite 664,74, deutſche Banken,
Bank=
firmen, Sparkaſſen uſw. 255,91, ſonſtige Gläubiger 3807,98. Von der
Geſamtſumme der Gläubiger ſind mit Ausſchluß der ſeitens der
Kund=
ſchaft bei Dritten benutzten Kredite innerhalb ſieben Tagen fällig 1881,3,
darüber hinaus bis zu drei Monaten 2076,1, nach mehr als drei
Mona=
ten 106,54, Akzepte 213,16 (212,95), 6 Prozent Dollar=Darlehen, fällig
am 1. September 1932, 105 (105), ſonſtige Paſſiva 7.,36 (5,56).
Zu den einzelnen Poſitionen des Abſchluſſes iſt folgendes zu
be=
merken: Das eigene Vermögen der Bank ſtellt ſich mit Aktienkapital und
Reſerven auf 445 Mill. RM. Der Anteil der Ausländer an der
Ge=
ſamtſumme der Gläubiger der inländiſchen Niederlaſſungen iſt von 35
auf 40 Prozent geſtiegen, faſt ausſchließlich durch das Anwachſen des
Remboursgeſchäfts. Scheidet man die ſeitens der Kundſchaft bei Dritten
benutzten Kredite aus, denen verfrachtete oder eingelagerte Waren zu
Grunde liegen, ſo beläuft ſich der Anteil der Ausländer überhaupt auf
29,95 Prozent, und zwar auf 19,15 Prozent Valuta=Guthaben gegen 15,15
Prozent im Vorjahr und auf 10,80 Prozent Reichsmark=Guthaben gegen
12,40 im Vorjahr. Der in den erſten fünf Bilanzpoſten enthaltene
Deviſenbeſitz deckt 65 Prozent der Währungsverpflichtungen an
Inlän=
der und Ausländer (einſchließlich der von der Kundſchaft bei Dritten
benutzten Kredite). Die Guthaben in Reichsmark verteilen ſich ſo, daß
auf einen Betrag bis zu 5000 RM. 89,83 Prozent der Geſamtkontenzahl
und 19,83 Prozent der Gläubigerſumme, auf einen ſolchen von 5000
Eis 20 000 RM. 7,90 Proz. bzw. 18,61 Proz., auf einen ſolchen von 20000
bis 50 000 RM. 1/49 Proz. bzw. 11,34 Proz., auf einen ſolchen von
50 000 bis zu 100000 RM. 0,43 Proz. bzw. 7,61 Proz. uſw. entfallen.
Der Werbung kleiner Sparkonten hat das Inſtitut beſondere Sorgfalt
zugewandt; die Bank verfügt heute über 47 Agenturen auf dem Lande,
um die Sparer der kleinen Orte und der Landbevölkerung zu werben.
Es wird im Geſchäftsbericht eusdrücklich betont, daß die Banken nicht
nur das Recht, ſondern die Pflicht haben, alle im Lande verfügbaren
Gelder zur Befriedigung, der Kreditbedürfniſſe der Wirtſchaft
heranzu=
ziehen. Die Zirkulationsgeſchwindigkeit der Einlagen bei den
Depoſi=
tenkaſſen in Groß=Berlin hat ſich ziemlich erheblich verringert. Die
dar=
aus hervorgehende längere Belaſſung der Depoſiten bei den Banken
kann aber nur zum geringſten Teil auf Wachſen des Wohlſtandes
rlckgeführt werden; es liegt darin vielmehr auch ein wenig beachte=
Symptom der Depreſſion. Von den inländiſchen Debitoren entfall
über 90 Prozent auf Kredite bis 50000 RM. Die Bank hat ſich
183 Gemeinſchaftsgeſchäften beteiligt, der erzielte Gewinn wurde
Abſchreibungen auf die Effektivbeſtände verwandt. Der Immobiliarbe
hat ſich infolge der Fuſion ſehr weſentlich erhöht (Buchwert 11191 M
NM.). Die Bank beſitzt zur Zeit an 229 Plätzen 348 Bankgebäude,
denen 263 dem Geſchäftsbetrieb dienen. Der ſonſtige Grundbeſitz v
teilt ſich auf 98 Plätze und umfaßt 194 bebaute und 26 unbebaute Gru
ſtücke. Der Gewinn an Zinſen iſt trotz der höheren Schuldner=
Gläubigerziffern nicht geſtiegen, weil die Zinsſpanne gegenüber d
Vorjahr noch weiter abgenommen hat. Das Erträgnis aus Gebühr
das ungeachtet der Staguation im Effektengeſchäft keine Abnahme
fahren hat, wird als befriedigend angeſehen. Die Zahl der Kon
betrug am Ende des Berichtsjahres rund 800 000 (Zunahme gegen
Vorjahr 72000) und iſt weiter im Steigen begriffen. Der Perſor
beſtand ſtellt ſich zur Zeit auf 21 600 Köpfe. Das Inſtitut unterhält
289 Plätzen Niederlaſſungen, daneben 177 Stadtdepoſitenkaſſen,
denen 57 auf Berlin entfallen. Die Abſchlußziffern laſſen ſich, ger
genommen, nicht mit den addierten Ziffern der fuſionierten Banken
1928 vergleichen, zumal die meiſten Konten als vorübergehende Lie
bationskonten zu betrachten ſind. Beiſpielsweiſe hat naturgemäß
Konto, Bankgebäude” einen ausgeſprochenen Uebergangscharakter.
Liquiditätsziffer ſtellt ſich auf 54,85 Prozent; ſie muß bei einem ſol
Nieſeninſtitut ſelbſtverſtändlich anders beurteilt werden als bei kleine
Banken, denn die Liquidierung von Aktippoſten, die in die Milliar
gehen, iſt nicht ohne weiteres durchzuführen.
In dem Geſchäftsbericht wird auf die tiefgehende Wirkung
Preisrückganges in Agrar= und Rohſtoffprodukten und die daraus
ſtandene Kaufkraftverſchiebung einleitend hingewieſen, die dazu gef
hat, daß ſich am Ende des Jahres die Wirtſchaft aller am Weltha
ſtark beteiligten Länder in mehr oder minder ausgeſprochener Depre
befindet. An dem Niedergang der deutſchen wirtſchaftlichen Lage iſ
allgemeine Weltwirtſchaftslage nur zum Teil ſchuld, ausſchlagge
allerdings für den beſonderen Notſtand der Landwirtſchaft, der die
gabe geſtellt werden muß, eine Produktionshöhe zu erreichen, welch
Ernährung des Volkes ſicherſtellt. Es wird dann weiter auf die He
niſſe in der Entwicklung unſerer Wirtſchaft eingegangen, ſo u. a.
die Fehler unſeres Steuerſyſtems, in dem eine zweckmäßigere Vertei
der Laſten zwiſchen Produktion und Konſum nötig iſt, und au
Lohn= und Gehalishöhe. Wäre die Nominalhöhe der Löhne und
hälter in Deutſchland 10 Prozent niedriger — das iſt die Steige
der letzten zwei Jahre —, ſo ſtänden wir nicht ſo unter dem Dru
Arbeitsloſigkeit. Sodann wird auf das dritte große Hemmnis der 2
ſchaftsentfaltung, die Höhe des Zinsfußes, eingegangen, und das F
einer rationellen Wirtſchafts= und Finanzpolitik. Zum Schluß wir
tont, daß auch in der jetzigen Kriſis das allgemeine Mißtrauen
über das Ziel hinausſchießt und die deutſche Wirtſchaft im ganzen
im vorigen Jahre große techniſche und organiſatoriſche Fortſchritt
macht hat. Die augenblickliche Erkrankung des
Wirtſchaftskörpe=
durchaus heilbar. Das Hauptſymptom der Krankheit beſteht in
unverhältnismäßig großen Arbeitsloſigkeit, deren Beſeitigung in un
Macht liege und die durch zweckdienliche Wirtſchaftsführung über
den werden könne.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Der Aufſichtsrat des Vereins Deutſcher Oelfabriken. A.G.
heim, ſchlägt der G.V. am 1. Mai unverändert 5 Prozent Divi
vor. Die Anfechtungsklage gegen die Beſchluſſe der vorjährigen
iſt zurückgezogen worden.
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat ihre Preiſe
Wirkung ab 9. April um rund 1,5 Prozent ermäßigt.
Montague Norman wurde geſtern zum Gouverneur der Beut
England wiedergewählt.
Nach einer Mitteilung des Handelsminiſteriums in Waſhing
die Weltproduktion an Kraftwagen im Jahre 1929 um 83 000 auf.
6 200 000 angeſtiegen; davon wurden nur 685 000 Wagen außerhal
Vereinigten Staaten hergeſtellt.
Berliner Kursbericht
vom 9. April 1930
Deviſenma
vom 9. April
Re M
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdö!
Vie
239.—
150.—
154.75
109.375
152.50
109.375
171.—
87.50
151.—
199.—
65.50
181.25
171.75
105.50
Miee eee
J. G. Jarben.
Gelſenk. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Ciſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kolzw.
Orenſtein & Koppel
173.50
141.375
124.50
113.75
108.—
215.—
110.50
179.50
49.—
93.50
109.125
77.50
NaK Kee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
182.— Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Arnb. Maſch.
Baſalt Linz
106— Berl. Karlsr. Ind.
Eirſch Kupfer.
Kohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
derm. Poege
BogelTelegr. Drak.
Wanderer=Verke
Vefe
71.875
370.—
155.50
163.—
S8.75
220.—
76.50
36.—
E6.75
115.
87.50
186.50
18.—
67.50
49.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt.
Sofig.
Holland
Eslo
Kopenhagen
Stsckholm
London
Buenos=Aires
New Yor!
Belgien.
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk. / 10.525
100 Schilline
100 Pengö
100 Leva 3.034
1100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen 1112.07
100 Kronen
1 4-Stg.
1 Pap. Peiv
1 Dollar
100 Belgo
100 Lire
100 Franes
Rat
158.995
100 Tſch. Kr. /12.397/ 12.417
73.09
168. 10
112,05
112.47 112.e
20.350
1.676
4.1855
21.24 2
16.385
Ret
10.*55
59.105
73.23
2.C40
168.44
112,2c/.
20.398/Kairo
1.6804
4. 1925
58.395 58.515/
21.98
1c.425
Schweiz
ſ
Spanien
Danzig
Japan
:
Rio de Janerrol;
Jugoſlawien.
112.27/Portugal
Athen
Konſtantinope
Kanada
Uruguay
Fsland.
Tallinn (Eſtl.)
Riga
2091
Ln0
3.8‟
92.
Frankfurter Kursbericht vom 9. April 1930.
72 Dtſch. Reichsanl.
(% Baden.„..
8% Bahern..
6%
.."
82 Heſſen v. 22
v. 28
68 Preuß.
Staats=
anl.. . . . . . . ..
8% Sachſen ....."
....."
7%0 Thüringen ...
Ttſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanl.
Ttſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsan leihe ..."
Baden=Baden
6% Berlin. . . . . . .
3% Darmſtadt v. 26
v.28
2o Frankf. o. M.
8% Mainz.... . .
8%0 Mannheim..
8% Nürberg ..
6% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. .. . . .
„ Goldobl.
4½ % Heſ. Lds.
Hyp.=Bk.= Liquid.
Pfbr.. . . .. .. ..
%. Preuß. Lds.
Pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr. . .. . . . . . .
„ Goldobl.
89 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8 2
KaſſelerLandes=
tredit Eoldpfbr.
Mefe
87
78.5
98.5
79.2
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10.85
3.05
89.5
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97.5
92.25
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98
95
83 Naſſ. Landesbk.
Goldpſbr. . .
4½% „ Ob.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. 1
„ Eer. 11
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
% Berl.Hyp.=Bk.
4½%0 „Ligu.=Pfbr.
820 Frtf. Shp.Bk.
14½%0 „ Lig. Pſbr.
„Pfbr. Bk..
4½% „ Lig. Pfbr..
8% Mein. Hhp.Bl.,
14½%0 „ Lig. Pfbr.,
8% Pfälz. Khp. Bk.
4½2 n. Lig. Pfbr.
82 Preuß.
Boden=
ered.=Bank....
4½% n Lig. Pfbr.
182 Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bk....
½%0 „ Lig. Pfbr.
38 Rhein. Hhp. Bi.
4½% „ Lig. Pfbr.,
82 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ....."
8% Südd. Bod.,
Cred.=Bank. . . ..
4½%0 „ Lig. Pfbr.
8% Württ. Hyz.=Bk.
94
cc.5
6% Daimler Benz
30 Dt. Linol. Werke
8 Klöckner=Werle
% Mainkraftwerke
72o Mitteld.
Stahl=
werke ...
% Salzmannu. Co.
72, Ver. Staklwerk
Boistc Käfine=
97.5
81.25
53
71.75
16
98
98
83.85
98
85.4
98
84.5
98
84.5
98
E6
L2.5
80.6
98
85
S8.5
98
98
72.5
97.5
92
96
86.75
E9.75
88
29.25
95‟,
3.0.FarbenBonds /1087
5%0 Bosn. L.E.B.
„ L. Inbeſt.
4½% Oſt.
Schatz=
anw... . . . . . . . .
420 Oſt. Goldrente
52lobereinh. Rumän.
4½2
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„ 1. Bagdad
„ Zollanl.
½%0 Ungarn 1913
1914
Coldr.
1910
Aktien
Rig.Kunſtziide Unie
ACG. Stamm ..
AndregeNoris Bahn!”
Baſt Nürnberg..
Bemberg J. P.
Bergmann. . . . .
Brown BoverickCieſ.
Brüning & Sohn..
Buderus Ciſen ...
Cemen: Feidelbere
Karlſiadt
J. F.Chemie, Baſe
Ckem.A erle Alkert!
Chade ...........
Contin. Eummitr.
Linoleum
Laimler=VenzA. C.
Dt. Atl. Telegr. .
Eifenh. Berlin.
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Gold= u. Eilb.=Anſtalt=
Linoleummerl.
Lpckerhoff u. Aid=
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Eichbaum=Werger:I.
Elsktr. Licht u. Kraft!=
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74.5
Cſchw. Bergwerk .
Eßlingen Maſchinen
Ettlingen Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr!.
Feinmech. Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frtſt. Gas .......
Kof..
Geiling & Cie....
Gelſenk. Berowert
Geſ. f. eleitr. Unter
nehmungen ..
Goldſckmidt Th.
Gritzner Maſchiner
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Sammerſen ......
Karpener Bergbau
Eenninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbr!
Hindericks=Auffeim
Eirſch Kupſer...
Kochtief Cſſen ..
Kolzmann, Phil.=
Kolzveik.=Irduſtie
5lſe Beigk. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm
KaliCkemie..
„ Aſch ersleben
„ Solzbetfurth
Veſteregeln
Kammaaruſpinn.
Karſtadt, A. ....
Klein, Eckanzlin
Klöcnern erſe ..."
Lakmener & Co...
Lech, Augsburg..
Löwenhr. Münch.
Lüdenſcheid Wetall
Lutz Gebr. Larmſt.
Mainkr..W. Köchſt
Mainz.Alt.=Br.
211
34
210
173,
(3
110
50
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140.75
69.5
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ua8
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118.5
37
148
213.5
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218
Ja
116
105.5
Mannesn. Rühren
Mansfeld Bergb..
Metallge). Frankf. .
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Sberure
Nicolan, Cofhr.
Nürnberger Brauh.
Lberbedart.
Stavi Minen
Phönix Vergbau
Reiniger, Gebb..
Rh. Braunkohlen..
„ Clektr. Stamm
„ Stahlwerke..
Riebca Montan.
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgersnerte..
Sachtleben A. G...!"
Salzw. Keilbronn.
Scköfferhof=Bind.
Schramm Lackfabr.
Schruftg. Stempel.
Schuckert Cleitr. ..
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Kalsle
Strohſto j. Ver..
Südd. Immobilien
„ Tucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbou.
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauerei..
Unterſranlen
169.75 Beithwerle..
106 Ver. f. Chem. Ind.
„ Laurahütte. . .
Stahlwerke
59.25
Ultramarin. ..
Zellſt. Berlin
Bratländ Maſchin.
97.75
Boigt & Cgeſſuer.
109.5
108.7!
130.25
53.25
50.25
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103.5
113
147
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1C2.5
72
170
211
266
85.5
132.5
190.75
134
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346
109.5
109
81.5
51.5
28.5
218
Wayßz C. Frl
Begelin. Nußſalt=
Zellſtoff. Aſchaffbo.
Memel,
Waldho
Allg. T1. Creditanſt
Badiſche Bank .
Bonk f.Brauinduſt.
BarmerBantverein
Berl. Handelsgeſ.
„ Sypothekenbl.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Ban zund Disl
Deutſche Effeltel.
und Wechſelbanl
Dresdener Bant
Frantf. Bank
Eyp. Ban
Pfdbr.,B1
Gotha. Crundi. 8
Mein. Kyp.=Bank
Sſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbant. ..
Rhein Eyp. Bant
Südd. Bod.=Gr.9
Wiener Banlverel
Württb. Notenbot
A.-G.f. Verkehr
Allg. Lolalb. Kr
79 Dt. Reich=”
Vorzge
Kaxag..
Nordd. Liohd
Schanzung=Ei
Südd. Ciferl.=C
Allianz- u. Ehl
Verſicherung.
Verein. V
Frlit. Allg. Ve
„ Rüchber
Fran fona Rüc”
Mitv.
Monnh. Berict
Seite 14.
Donnerstag, den 10. April 1930
Nummer 100
Nur noch
heute und morgen
Der große Erfolg:
Peggy Norman
und
Harry Liedtke
Nur noch
heute und mo gen
Der erste
deutsche englische
Gemeinschafts-Film:
Mady Christians
in
Priscilla s Fahrt
Oohad-
Walzen
ins Glück
Zegie: Viktor Janson
In Theiteren Akten erzählt.
1er Film von übermütigen
Zallettmädels, gestohlenen
Diamanten und der Liebe
eines Tanzlehrers zu einer
jungen Herzogin.
Ein Märchen aus unseren
Tagen, von beschwingter
Anmut, durchzogen vom
tanzfrohen Rythmus der
Wiener Walzer.
Neben den genannten
sind: Ernst Verebes, Harry
Hardt, Ferdinand Bonn,
Adele Sandrock, Hermann
Picha und Paul Biensfeld
die weiteren Mitwirkenden.
Dazu das
bunte Beiprogramm.
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn 3½ Uhr.
Nach einer Novelle von
Lady Russel unter der
Regie v. Anthony Asauith.
dem Sohn des ehemaligen
englischen (V.5979
Ministerpräsidenten.
Der Film zeigt
vornehm-
lich englisches Leben und
englische Menschen und
bringt eine Reihe der
interessantesten
Außen-
aufnahmen mitten im
brandenden Verkehr in
den Straßen Londons.
In der weiblichen
Hauptrolle:
Mady Christians
voll Heiterkeit u. Grazie,
mit einem Ensemble
promi-
nenter englisch. Darsteller.
Dazu das
bunte Beiprogramm
Nur noch
heute und morgen
ROLAND WEST
ALIBI
nach dem Melodrama
„NIGHTSTICK‟
Ein nervenpeitschender
Kriminalfilm aus der
amerikanisch.
Verbrecher-
welt, den der New-Torker
Polizeipräsident als den
größten und echtesten
Kriminalfilm bezeichnete.
Eleanor Griffitn
und Chester Morris,
zwei bekannte amerikan.
Schauspieler, erschättern
durch die Phantastik des
Wirklichen. — Ihre
Ge-
staltungskraft vermittelt
das Letzte an
schauspiele-
rischer Möglichkeit und
erzielt Wirkungen ganz
besonderer Art.
Dazu als zweiter Schlager:
Charlie Chaplin
in
Hatastrophe auf
hoher See
f
Besiun 3½ Ur.
Begin 33 Uhr.
für Tonkunſt.
Donnerstag,
den 10. April 1930,
17 und 20 Uhr,
im Groß. Saal des
Städt. Saalbaus:
9. Akademie=
Konzerk
(5. Orcheſt.=Konzert)
Mozark-Abend.
Soliſt:
Göfta
Andreaſſon
Darmſtadt (Violine)
Orcheſter: Der
In=
ſtrumental=Verein
(Orcheſter d. Städt.
Akademie für
Ton=
kunſt), ergänzt durch
Mitglieder des
Stadtorcheſters.
(St. 6015)
Gärinerverein
Feronia.
Samstag, 12. April,
abends 8 Uhr:
Mon.=Verſammlung
im „Bürgerhof”
Tag.=Ord.: 1.
Mit=
teilung, 2.
wiſſen=
ſchaftl. Vortrag von
Hrn. Inſp. Pfeiffer
u. H. Inſp. Därmer.
Um zahlr. Beſuch d.
Kollegen wird geb.
Der Vorſtand.
(5065)
Drahtgeflechte
Drahtzäune
Frontgitter
Karl Brüchner
Darmſtadt, Holzſtr.
(4609a)
Orpheum
Orpheum
Von heute Donnerstag, 10. April bis Sonntag, 13. April
Hastspiel derBerlinerSensations- u. Lachbühne
Toerraus.
29
Schwank in 3 Akten von W. Burg und 0. Härting (6008
Lachen ohne Ende! Der Gipfel der Heiterkeft!
Wenk, ni 70, . Hana Jaf Jnf, 7. 7 770
Großes Haus 20—22 Uhr Die Südpolexpedition des Kapitän Scoft HessischesLandestheater C 19 Ein Spiel von R Goering.
Preise: 1—10 Mk. Donnerstag
10. April 1930 19.30—22 Uhr
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Kom. Operetten von J. Offenbach.
Preise 1.50 —7.50 Mk Kleines Haus
Wollen Sie gute Muſik hören,
ſo kommen Sie in die
Boorgd
Funnic
Hügelſtraße 35.
Täglich Konzerk
von 8 Uhr an. . . (5490b
durch Damen=Duos Baronosky.
Schloßkeller
Alexanderstraße 5
Vorzüglicher Mittagstisch
von 0.90—1.80 Mk. (5147a
Im Abonnement beiAuswahl zwischen
den 3 Eesen von 0.90—1.20 Mk
Kein vur
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Ordentliche Hauptverſammlung
Mittwoch, den 23. April 1930, 20 Uhr, im
Kaiſerſaal, „Grünes Zimmer”, Grafenſtr. 18,
Tagesordnung:
Abum Bauer, Bericht, Entlaſtung und Neuwahl des Vorſtandes, Verang
ſtaltungen, Staffellauf, Aufnahmen, Anträge, Verſchiedenes
Der Vorſtand,
6017)
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77
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Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſtifter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen nach
8 152 des Genoſſenſchaftsgeſetzes ſtrafbar. — Soweit wir Nichtmitglieder beim Einkauf in
unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringen.
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Donnerstag, den 10. April 1930
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Allg. Ortskrankenkafſe.
Darmſtadk-Stadk.
Betr.: Zahlung der Beiträge der
frei=
willigen und unſtändigen Mitglieder.
Die freiwilligen und unſtändigen
Mit=
glieder werden hiermit aufgefordert, die
Beiträge für März ſpäteſtens bis
15. d. M. unter Vorlage der
Quittungs=
karte zu entrichten, andernfalls
Mahn=
gebühr erhoben und Zwangsbeitreibung
ingeleitet wird. Wir machen beſonders
darauf aufmerkſam, daß gemäß § 10
un=
ſerer Satzung die Mitgliedſchaft erliſcht.
wenn zweimal nacheinander am
Zahl=
tage die Beiträge nicht entrichtet
wer=
den und ſeit dem erſten dieſer Tage
mindeſtens ein Monat vergangen iſt.
Bei der Einſendung bzw.
Ueberwei=
ſung der Beiträge durch die Poſt iſt das
Konto=Nummer, die Wohnung, ferner
Vor= und Zunahme anzugeben. (6001
Darmſtadt., den 10. April 1930.
Der Vorſtand.
Stork, Vorſitzender,
Allgemeine Ortskrankenkaſſe
Darmſtadt=Stadt.
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur Kenntnis,
daß ab Montag, den 14. April ds.
Js., die Kaſſe für den
Publikumsver=
kehr von vormittags 8 Uhr
durch=
gehend bis 1 Uhr geöffnet iſt.
Nachmittags ſind die Kaſſenräume
für den Verkehr geſchloſſen.
(6002b
Darmſtadt, den 10. April 1930.
Der Vorſtand:
Stork, Vorſitzender.
Die Grasnutzung an den
Provinzial=
ſtraßen ſoll an nachſtehenden Terminen
auf drei Jahre an Ort und Stelle
öffentlich meiſtbietend verſteigert werden:
Mittwoch, den 16. April, nachm. 2 Uhr:
Straße Einſiedel—Meſſel, Straße
Darmſtadt—Einſiedel, am
Einſie=
del beginnend,
Dienstag, den 22. April, vorm 8 Uhr:
Straße Roßdorf—Gundernhauſen—
Dieburg, bei der Weißmühle
be=
ginnend
Am gleichen Tage, nachm. 1 Uhr: Straße
Dieburg—Groß=Zimmern—
Spach=
brücken, anſchließend Straße
Spach=
brücken—Habitzheim, bei Dieburg
beginnend.
Mittwoch, den 23. April, nachm. 1 Uhr:
Straße Dieburg—Klein=Zimmern—
Habitzheim, bei Dieburg
begin=
nend, anſchließend Straße
Habitz=
heim—Semd und Semd Straße
Dieburg—Groß=Umſtadt.
Donnerstag, den 24. April, vorm. 8 Uhr:
Straße Gundernhauſen—
Tannen=
baum, bei Gundernhauſen
begin=
nend anſchließend Straße
Gun=
dernhauſen—Groß=Zimmern, Klein=
Zimmern—Semd
Am gleichen Tage, nachm. 1 Uhr: Straße
Lengfeld—Reinheim anſchließend
Straße Reinheim—Ueberau-
Leng=
felderſtraße, b. Lengfeld beginnend.
Freitag, den 25. April, vorm. 8 Uhr:
Straße Tannenbaum—Ober=
Ram=
ſtadt-Zeilhard, Dilshofen Abzweig
Georgenhauſen, anſchließend Straße
Zeilhard=Georgenhauſen bis Straße
Roßdorf—Spachbrücken, am
Tan=
nenbaum beginnend.
Am gleichen Tage, vorm. 11 Uhr: Straße
Roßdorf—Spachbrücken—Reinheim
—Groß=Bieberau-Brensbach.
Ab=
zweig nach Hippelsbach und
Ab=
zweig Werſau —Brensbach, am
Tannenbaum beginnend.
Samstag, den 26. April, vorm. 8 Uhr:
Straße Dieburg—Einſiedel, bei
Dieburg beginnend.
Montag, den 28. April, vorm. 8 Uhr
Straße Reinheim — Hahn — Ober
Ramſtadt, anſchließend. Straße
Hahn—Groß=Bieberau, bei
Rein=
heim beginnend.
Am gleichen Tage, mittags 1 Uhr
Straße Groß=Bieberau —
Niedern=
hauſen. Abzweig Nonrod,
anſchlie=
ßend Straße Rodauer Kreuz—
Ro=
dau und Abzweig nach Lichtenberg,
bei Groß=Bieberau beginnend.
Dienstag, den 29. April, vorm. 9 Uhr:
Straße Ober=Ramſtadt—Rohrbach
—Rodau, an der Kreisgrenze
zwi=
ſchen Ober=Ramſtadt und Rohrbach
beginnend anſchließend. Straße
Rodau—Asbach—Ernſthofen und
Straße Webern-Klein=Bieberau
—Rodau.
Donnerstag, den 1. Mai, vorm. 9 Uhr:
Straße Ober=Klingen-Haſſenroth
—Hummetroth, an der Kreisgrenze
beginnend, anſchließend Straße
Hummetroth—Höllerbach—
Brens=
bach.
Freitag, den 2. Mai, vorm. 9 Uhr:
Straße Ober=Ramſtadt — Nieder=
Modau—Ober=Modau—Ernſthofen,
an der Schloßmühle beginnend.
Am gleichen Tage, mittags 12 Uhr:
Straße Nieder=Modau—Neutſch u.
Frankenhauſen—Neutſch, an der
Neutſcherbach beginnend,
anſchlie=
ßend Straße Nieder=Modau—
Rohrbach, bei Nieder=Modau
be=
ginnend.
(5974
Darmſtadt, den 8. April 1930.
Provinzialdirektion Starkenburg
Tiefbau.
Verſteigerungs=Anzeige.
Am Freitag, den 11. April 1930,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale, hier, Hügelſtr. 27,
verſchiedene Gegenſtände öffentlich
zwangsweiſe gegen Barzahlung. (6019
Vorausſichtlich beſtimmt
ver=
teigert wird:
1 Bücherſchrank, 1 Rauchtiſch, 1
Singer=
nähmaſchine, 1 Steppmaſchine (Pfaff),
5 Oelgemälde, 1 Klavier, I Diwan,
1 Sofa, 1 Schreibtiſch, 1
Schreibma=
ſchine, 1 Büfett, 1 Zinkenfräsmaſchine,
1 Kaſſenſchrank, 2 Kaffeemaſchinen, ein
Radioapparat, 1 Grammophon.
Darmſtadt, den 10. April 1930.
Portner
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Verſteigerungs=Anzeige.
Am Freitag, den 11. April 1930,
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokale Luiſenſtraße 32/34
folgende Pfänder zwangsweiſe gegen
Barzahlung verſteigert werden,
insbe=
ondere:
(6020
1 Rollſchrank, 1 Schreibtiſch, eine
Schreibmaſch. (Kappel), 1 Nähmaſchine
(Haid & Neu), 1 Adlerſchreibmaſch.,
1 Klavier, braun Marke Arnold),
1 Bücherſchrank, 1 Trumeauſpiegel,
2 Bilder, 1 Vertiko, 1 Fahrrad, ein
großer Bücherſchrank, 1 Wolfshund,
1 großer Diplomat, Möbel aller Art
u. and. mehr, 1 Stickmaſchine.
Darmſtadt, den 9. April 1930.
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Günther e Haußner
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Ernst Meyer & Co., G. m. b. H., Frankfurt ?
riedberger Landstraße 169 UL,1934) Telephon Zeppelin?
tmer 100
Donnerstag, den 10. April 1930
Seite 15
ahin unt sinn Misliannn.
Roman von Richard Graeves
jght durch Feuilleton=Verlag H. O. Herzog, Berlin=Halenſee,
Eiſenzahnſtraße 62.)
Nachdruck verboten.
ert, bedrückt von dieſer Bemerkung, wollte bei der
Innen=
ing ſparen und legte Charlie einen Anſchlag auf 5 500
vor, begegnete jedoch bei ſeinem Auftraggeber
ausge=
im Mißfallen.
biſt wohl nicht ganz bei Troſt?” ſagte Charlie. „Eine
g von 12 Zimmern für 5 500 Dollar ausmalen und tape=
Lächerlich! Ich will einen neuen Parkettfußboden, ein=
Arbeit, geſchnitzte Paneele in allen Empfangsräumen,
ilmengarten mit Sternenhimmel, dazu echte alte Möbel
piche. Hänge Bilder auf, aber keine aus deiner eigenen
laufe Nippesſachen, Bronzen, überhaupt Schnickſchnack
und ſtelle ſie hin, wo immer Platz dafür iſt. Vor allem
ir den Augenblick, daß ſolche Dinger Geld koſten. Für
m iſt mir nichts zu teuer.”
ert ging zuerſt zaghaft ans Werk, bis Charlie, der dies
hm beim Einkauf half, in ſeiner treffſicheren Weiſe, die
tand, ſtets das Teuerſte zu wählen.
Ergebnis war: gleißende Pracht, jedoch abgetönt von
künſtleriſchem Geſchmack.
zehn Tage nach Abſchluß des Mietvertrages meldete
ſeinem Chef, daß die Wohnung fertig zum Beziehen ſei,
e ihm mit reſigniertem Achſelzucken die Geſamtabrech=
. Sie belief ſich auf etwas über 60 000 Dollar. Charlie
ſchmunzelnd in Empfang. Noch bevor er in ſeine neue
ig einzog, traf er eine Vereinbarung mit der
Ausſtat=
ia, die ſich erbötig machte, die geſamte Einrichtung bis
September des folgenden Jahren zum Preiſe von
zwan=
d Dollar zu kaufen. Die Differenz von 35 000 Dollar
harlie ſofort als „Gewinn”,
ſeiner fürſtlichen Behauſung behielt Charlie ſeine
bei=
en Zimmer bei Mrs. Gray bei in der Ueberzeugung, daß
1gelegentlich als ein Hafen der Ruhe willkommen ſein
Mrs. Gray erhob zwar Einwendungen über dieſe
Hand=
ſe, die ſie eine nutzloſe Verſchwendung nannte, aber
lieb feſt. Er verlangte, daß die Zimmer jederzeit für
tgehalten würden, genau ſo, als ob er ſie ſtändig be=
Als Charlie kurz danach Einladungen zu einem großen
Diner ergehen ließ, war New York nicht gering erſtaunt. Sein
Großvater ruhte noch nicht einen Monat im Grabe und man nahm
es dem jungen Mann vielfach übel, daß er nicht wenigſteus eine
kurze Trauerzeit innehielt. Beſonders die älteren Läute waren
empört über ſeine anſcheinende Herzloſigkeit.
Nichtsdeſtowewiger beſchäftigte das Feſt alle geſchwätzigen
Zungen der Stadt. Gerüchte waren im Umlauf, die don einem
märchenhaften Aufwand wiſſen wollten. Unter anderem erzählte
man ſich, daß das Gedeck 500 Dollar koſten würde, und rechnete
dem jungen Manne nach, wie lange er ſeine Erbſchaft
verſchwen=
den könne, wenn er auf dem eingeſchlagenen Pfade weiterſchreiten
ſollte.
Genau dasſelbe tat Charlie ſelbſt, und zwar jeden Abend,
be=
vor er zu Bett ging. In den erſten Wochen fiel ihm das
Geld=
ausgeben nicht ſchwer, einmalige Auslagen riſſen ein gehöriges
Loch in ſeinen Geldbeutel, aber allmählich mußte er zu ſeinem
Leidweſen erkennen, daß ſein täglicher Verbrauch, wie ſehr er ſich
auch mühte, nicht an den errechneten Durchſchnitt heranreichte.
Nur außerordentliche Ausgaben konnten es ſchaffen, da wurde
ihm klar.
Eine von Charlies erſten Handlungen war der Ankauf eines
Automobils. Er war ein leichtſinniger Fahrer und nicht ſehr
ge=
übt. Seine Freunde rieten ihm zu einem guten, billigen
Ge=
brauchswagen, aber er ſchob ſolche Ratſchläge beiſeite, und
er=
ſtand ein importiertes Auto zum Preiſe von 15 000 Dollar. Er
wvolle ſich zunächſt einmal mit einem ſchnellen Klaſſenwagen
ein=
fahren, erklärte er mit Unſchuldsmiene ſeinem Sekretär. Danach
wwäre noch immer Zeit für einen Wagen von der Art, die ſie
dächten.
Harriſon, Allan und Gardner ſchlugen die Hände über ſolchen
Einfall zuſammen und ſuchten nach Mitteln und Wegen, um
Charlies Leichtferti keit einzudämmen.
„Er kommt mir vor, wie ein Matroſe, der nach langer
See=
fahrt an Land geht.” brummte Harriſon. „Auf Geld kommt es
ihm nicht an, wenn er etwas haben will, und er ſcheint ſo ziemlich
alles haben zu wollen.”
„Wir müſſen etwas tun,” erklärte Allan. „Wenn er ſo
weiter=
macht, iſt er in längſtens einem Jahr mit ſeinem Gelde fertig.”
Als er dieſen Gedanken zu Charlie ausſprach, ſeufzte dieſer
hörbar. In Worten ausgedrückt, hätte dieſer Seufzer gelautet:
„Wenn du nur Recht hätteſt, mein Junge”, was Allan aber nicht
ahnte. Er und die anderen mußten ſich mit Charlies Erklärung
begnügen, er wolle ſich zunächſt für die vorangegangenen
Ent=
behrungen entſchädigen. „Was nützt das Geld, wenn man es
nicht ausgibt,” pflegte er ſolche Rechtfertigungsverſuche zu
be=
chließen.
„Aber dieſes Diner zu 500 Dollar das Gedeck iſt doch ein
bißchen,
„Es werden noch mehr folgen,” fiel Charlie ihm ins Wort,
„Selbſt wenn ich ein Dutzend gäbe, hätte ich mich für die
Gaſt=
freundſchaft, die ich jahrelang genoſſen habe, noch nicht
revan=
chiert. Ich bin unzählige Male bewirtet worden, man hat mich
auf Landhäuſer, zu Jagdgeſellſchaften eingeladen, und was tat ich
dafür? Nichts. Na alſo, du ſiehſt, daß jetzt, wo ich zu Geld
ge=
kommen bin, Gaſtfreundſchaft meine verdammte Pflicht und
Schuldigkeit iſt.”
Charlies Sekretäre ſetzten reſigniert die Vorbereitungen zu
dem Diner fort. Außer ihres Beiſtandes hatte er ſich noch den
einer Dame verſichert, die ihm helfen ſollte, die Honneurs zu
nachen. Es war Frau de Mille, die in den Zeitungen
gewöhn=
lich als die Führerin des lebensluſtigen Elementes im Kreiſe der
jungen, verheirateten Frauen New Yorks bezeichnet wurde. Sie
var außerordentlich beliebt, nicht zum mindeſten darum, weil
be=
kannt war, daß man ihren Mann nicht mit einzuladn brauchte.
Dieſer lebte ſeinen Klubs und war gewiſſermaßen nur auf Beſuch
zu Hauſe.
Frau de Mille beſaß große Erfahrung im Arrangieren von
Feſtlichkeiten, und ihrem Takt mit dem ſie die Plätze verteilte,
ſowie ihrem Geſchmack im allgemeinen war es zuzuſchreiben, daß
die Gäſte, die ſämtlich in der Ueberzeugung erſchienen waren,
ſich tödlich langweilen zu müſſen, alsbald in aufgeräumteſte
Stim=
mung gerieten.
Der Erfolg des Abends war vorwiegend ihr Verdienſt. In
beſcheidenerem Maße hatte auch Gilbert dazu beigetragen, dem
die Ausſchmückung der Tafel zugefallen war. Als Blumenſchmuck
wählt er zuerſt Dahlien, aber Charlie beſtand auf Orchideen.
Dagegen gab dieſer in dem Punkte nach, daß ſeine Gäſte anſtatt,
wie zuerſt beabſichtigt, auf Gold, auf echtem Sevre=Porzellan
ſpeiſen ſollten.
Die Tafel war von erleſener Pracht und wurde ſelbſt von den
verwöhnteſten Gäſten aufrichtig bewundert. Faſt ebenſoviel
Be=
vunderung fiel für die künſtleriſche Beleuchtung des Raumes ab,
die Gilbert entworfen hatte. Sie beſtand aus einem rieſigen
Baldachin aus mehrfarbig iriſierendem Glas, der die Glühlampen
dahinter vollſtändig verdeckte. Das milde, gleichförmig verteilte
Licht, in dem auch die Kerzen auf der Tafel in ihren goldenen
Leuchtern ſehr zur Geltung kamen, war, wie alle bereitwilligſt
zugaben, äußerſt ſtimmungsvoll.
(Fortſetzung folgt.)
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