Einzelnummer 10 Pfennige
enlich 2maligem Erſcheinen vom 4. Aprit
gprit, 2.18 Reichsmart und 22 Pfennie.
zbühr, abgeholt 2.25 Reichsmarl, durch die
2.4 Reichsmark ſrei Haus. Poſibezugspreis
ohne Beſtellgeld monatlich 2.25 Reichsmari.
irtlſchkeſt für Aufnahme von Anzeigen an
n Tagen wird nicht übernommen.
Nichte=
einzelner Nummern inſolge köherer Gewalt.
den Bezieher nicht zur Kürzung des
eiſes. Beſiellungen und Abbeſtellungen durch
ihne Verbindlichkeit für uns. Poſtſcheckonio
Frankfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämilicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 95
193. Jahrgang
Samstag, den 5. Ppril 1930.
Amm brelie Zeile im Kreiſe Darmſtadi 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zele 3.00 Reichsmark. Alle Preſſe in Reichsmark.
(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Sirelt uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerſchtiſcher Beſireibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankonto Deuiſche Bank und Darme
ſtädter und Natſonalbank.
rneuter Kampf um die Steuern.
ermünſche der Wirtſchaftsparkei. — Das Reichskabinekk gegen die Warenhausſteuer. — Neue
Kriſen=
gerüchte. — Berfrühte Kombinakionen über die Ausſichken des Skeuerprogramms.
Reine Akempauſe.
je Verhandlungen um die neuen Steuern.
* Berlin, 4. April. (Priv.=Tel.)
e Atempauſe, die ſonſt nach wichtigen Entſcheidungen im
tag Gewohnheit war, muß diesmal ausfallen, weil die
u ſehr drängt und die Regierung zur Erfüllung ihres
imms keine Stunde verlieren darf. Das Plenum hat ſich
n aller Breite und Behaglichkeit über das neue
Gaſt=
ngeſetz unterhalten und die zweite Leſung zu Ende
wobei Herr Dr. Dietrich ſeine Viſitenlarte als
Reichs=
aftsminiſter abgab.
nter den Kuliſſen wird aber ſehr fleißig um die neuen
n verhandelt, die Herr Moldenhauer bis ſpäteſtens Mitte
mmenden Woche unter Dach haben will. Der techniſche
at iſt durch das Ausſcheiden der Sozialdemokraten und
intritt von kleineren Gruppen in die Regierungsparteien
kompliziert geworden, zumal da die neuen Parteien,
ins=
ere die Wirtſchaftspartei beſondere Wünſche
ie Umgeſtaltung der neuen Steuern haben. Man müßte
och einmal von vorne anfangen. Mit den interfrak=
Ilen Beſprechungen, iſt auch bereits begonnen.
Virtſchaftspartei verlangte Berückſichtigung ihrer
Pro=
tforderung einer Warenhausſteuer, wenigſtens in
yrm einer Veredelung der Umſatzſteuer. Mit dieſen
Vor=
n hat ſie aber keine Gegenliebe gefunden.
as Reichskabinett hat beſchloſſen, an der
ſteuer feſtzuhalten und hat denGedanken einer
Ver=
ung der Umſatzſteuer abgelehnt, ſchon deshalb,
er Aufbau der Umſatzſteuer in eine verkappte
Leiſtungs=
den Charakter dieſer ganzen Steuer ändern würde und
en Regierungen, die anders zuſammengeſetzt ſind, Anlaß
r gefahrlichen Experimenten geben könnte. Dazu kommt
ſuch, daß zu einer weiteren Umgeſtaltung des Finanzpro=
Is die Zeit fehlt. Der Finanzminiſter wird alſo
ufdrücken, daß ſein Programm ſo wie er es
Reichstag vorgelegt hat, durchgeführt
mit der einen Einſchränkung, daß das
Ka=
ttſich ja bei der Arbeitsloſenverſicherung
letzten Kompromißvorſchlag, zu eigen
ge=
t hat.
ſe allerdings Dr. Moldenhauer in der kommenden Woche
Nehrheit für ſeine Steuern erzielen will, iſt immer noch
r. Inder Wandelhalle des Reichstages wird
auch bereits wieder von einer neuem Kriſe
nächſten Woche geſprochen, ſobald die Steuergeſetze
lenum kommen. Das iſt rechneriſch wohl richtig geſeheen,
chaber ſind wir ſoweit noch nicht. Es iſt immerhin
zwei=
ob die Sozialdemokraten ihre grundſätzliche Oppoſition
treiben, daß ſie jetzt alle Steuern ablehnen. Es iſt aber
zweifelhaft, ob die Deutſchnationalen ihre Drohung
auf=
halten und gegen die Steuergeſetze ſtimmen werden.
alls hört man vorläufig gerade aus deutſchnationalen
n noch ſehr verſöhnliche Stimmen, die darauf hinweiſen,
ie Mittel für die Agrarhilfe ſelbſtverſtändlich bewilligt
n müßten, und da die Verabſchiedung der
ern der der Agrargeſetze, zeitlich
voran=
n muß, glaubt auch der Finanzminiſter, daß
Deutſchnationalen trotz ihrer erſten
An=
igung die Mehrheit für die Steuergeſetze
en helfen, weil ſonſt auf die Agrargeſetze kaum zu rech=
Moldenhauer über die Deckungsvorlagen
im Steuerausſchuß.
eichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer brachte am Freitag
keuerausſchuß des Reichstages die Deckungsvorlagen ein,
Szwecken, das Defizit des Etats 1930 auszufüllen. Das
zit belaufe ſich auf etwa 292 Millionen
I. Durch Einnahmeausfälle und Mehraus=
Awerde ſich das Defizit mindeſtens auf 304
lonen Mark erhöhen. — Die Bierſteuererhöhung
2 Prozent werde ſchätzungsweiſe für das erſte Jahr 240
nen Mark einbringen, davon würden 150 an das Reich
0 Millionen an die Länder fallen. Der erhöhte Kaffee=
Leezoll bringe 55 Millionen, der Benzin= und Benzolzoll
iuionen, wovon 25 Millionen an das Reich und 40
Mil=
an die Länder gingen. Da gleichzeitig der Zuſchlag zur
Arzeugſteuer von 15 auf 10 Prozent herabgeſetzt werde,
en auf die Länder 10 bis 11 Millionen weniger fallen, ſo
Te 40 Millionen tatſächlich eine Ueberweiſung von 30
Mil=
an die Länder bedeute. Dazu komme für Benzin und
24 aus der inländiſchen Produktion eine Steuer, die auf
Dek. belaſſen werde. Aus dieſer Steuer ſei eine Einnahme
19 Millionen zu erwarten. Die Geſetzentwürfe über die
Töung der Fälligkeitstermine bei der Tabak= und Zucker=
Dei gleichzeitiger Aufhebung der Tabak= und
Zuckerſteuer=
lollen eine Einnahme von 30 Millionen bringen. Aus der
riebelaſtung ſollen dem Etat 70 Millionen zufließen, wäh=
Heitere 50 Millionen zu einem Notſtock für die Arbeits=
Lerſſcherung verwendet würden. Schließlich ſolle noch die
TAwaſſerſteuer 40 Millionen bringen. Zuſammen ergeben
Porlagen ein Aufkommen von 326 Millionen für das Reich.
e Länder entfallen 170 Millionen, nach Streichung der
itionen infolge Herabſetzung des Kraftfahrzeugſteierzu=
ES 100 Millionen, ſo daß den Ländern 120 und den Ge=
meinden 40 Millionen zufallen. Infolge des ſpäteren
Inkraft=
tretens der Geſetze durch die Neubildung der Regierung trete
ein Ausfall von mindeſtens 22 Millionen ein. Für dieſes Jahr
ſtänden alſo 304 Millionen zur Verfügung, die dem
obenange=
führten Defizit entſprächen. Die Regierung lege Wert darauf,
daß auch das Branntweinzuſatzſteuergeſetz möglichſt bald
verab=
ſchiedet werde.
Die Rentenbankzinſen der Landwirtſchaft ſeien vom 1. April
1930 bereits aufgehoben. Notzvendig ſei die möglichſt
beſchleu=
nigte Verabſchiedung der vorliegenden Geſetze.
Abg. Dr. Rademacher (Dn.) bemängelte, daß die
vor=
liegenden Geſetzentwürfe kein organiſches Ganzes ſeien, und das
Geſetz über die Ausgleichsſteuer für Benzin und Benzol, das
Geſetz über den Finanzausgleich uſw. fehle.
Nach Anſicht des Abg. Dr. Hertz (S.) ſcheint der
Finanz=
miniſter jetzt im Gegenſatz zu allen früheren Erklärungen den
Zuſammenhang des Deckungsprogramms mit der Sanierung
der Arbeitsloſenverſicherung aufgeben zu wollen. Die
Sozial=
demokraten hielten an dem Vorſchlag feſt, wenigſtens für ein
Jahr einen Zuſchlag zur Einkommenſteuer zu erheben, wobei
die Steuer der unteren und mittleren Einkommen ausgenommen
ſein ſoll.
Die Reichsregierung ftehl zu ihrem Programm.
Dem Abgeordneten erwiderte Reichsfinanzminiſter
Dr. Moldenhauer, die Regierungserklärung fuße
ausdrück=
lich auf einem Kompromiß, der zwiſchen den damaligen
Regie=
rungsparteien beſchloſſen wurde und drei Gebiete umfaßte: Die
Regelung der Arbeitsloſenverſicherung, die Deckungsvorlagen und
die Steuerſenkung. Die Reichsregierung bekenne ſich zu dieſem
Programm einer Finanzreform. Im Punkt der
Arbeitsloſen=
frage ſei das Programm der früheren Regierung verändert
wor=
den Die Reichsregierung ſtehe zu dem letzven Kompromiß zu den
früheren Regierungsparteien, in dem auch die Frage der
Arbeits=
loſenverſicherung geregelt iſt. Sie habe die Abſicht, über die
Sanierung der Kaſſe zur Entlaſtung der Wirtſchaft zu ſchreiten.
Ehe die Beratung der jetzt vorliegenden Entwürfe im Reichstag
abgeſchloſſen ſei, werde natürlich auch der Finanzausgleich
vorlie=
gen und das Geſetz über die vorläufige Reichsfinanzreform. Man
hoffe auf Grund von Verhandlungen mit der Reichsbahn eine
Tariferhöhung zu vermeiden. Unſere direkten Steuern ſeien
über=
ſpannt und führten zu einem Druck, unter dem das Gewerbe,
namentlich der Mittelftand zu erliegen drohe und zu einer
Kapi=
talflucht, zu einem Nachlaſſen der Unternehmungsluſt, ſo daß
das ausländiſche Kapital nicht mehr wage, in Deutſchland
An=
lagen zu ſuchen, weil es fürchte, bei dieſen Steuerverhältniſſen die
nötige Rente nicht mehr zu finden. Bei der Kapitalflucht
müß=
ten wir mit außerordentlich hohen Beträgen rechnen. Dieſer
Kapitalflucht, dieſem Peſſimismus
entgegen=
zutreten und die ſchwere Belaſtung des
Gewer=
bes zumildern, ſei das Ziel geweſen, das zu dem
Gedanken führte, die direkten Steuern
abzu=
bauen und dafür die indirekten in der Weiſe zu
erhöhen, daß ſie zum allgemeinen Nutzen die
unentbehrlichen Nahrungsmittel entlaſten. Man
müſſe ſich von der Vorſtellung frei machen, als die indirekten
Steuern nur die Arbeiter, Angeſtellten und Beamten belaſteten,
während die direkten den Beſitz träfen. Für weite Schichten ſei
der Reallohn nicht geſunken. Auf der anderen Seite dürſe man
nicht überſehen, daß eine
Aeberſpannung der direkten Steuern
am allerſtärkſten wiederum die Arbeiterſchaft treffe, weil die
mangelnde Kapitalbildung und das Sinken der Rente zur
Be=
triebseinſtellung und zur Vermehrung der Arbeitsloſigkeit führe.
Ein Steuerprogramm, das verſucht, zunächſt einmal die Kaſſe in
Ordnung zu bringen, das verſucht, Ruhe in die Wirtſchaft zu
bringen und den Kredit zu heben, müſſe ſich auswirken zur
Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit, durch
Ent=
laſtung der Wirtſchaft, die viel weniger dem
Unterneh=
mer zugute komme, als der großen Maſſe, die dort Beſchäftigung
findet. Ein ſolches Programm, wie die Regierung es vorlege,
ſei alſo ein durchaus ſoziales Programm. Eine Erhöhung der
Einkommenſteuer in dieſem Augnblick würde eine geradezu
kata=
ſtrophale Wirkung haben und alle die ſchlimmen Folgen des
bis=
herigen Syſtems noch ſteigern. Die Länder rechnen mit einem
Fehlbetrag von mindeſtens 200 Millionen Mark, ſo daß die
vor=
liegenden Entwürfe nur ungefähr die Hälfte decken könnten. Es
ſei ſelbſtverſtändlich
2i2 Aufgabe der Länder und Gemeinden.
ſich zu überlegen, wie ſich durch die Kürzung der Ausgaben oder
Er=
ſchließung neuer Miſtel ſich über dieſe Schwierigkeiten
hinweg=
helfen. Auf das Reich könne der Fehlbetrag nicht einfach
über=
nommen werden. Die Regierung beabſichtige ein
Ausgaben=
ſetzungsgeſetz für Reich, Länder und Gemeinden vorzulegen, aber
dieſe Vorſchläge könnten ſich erſt im Laufe des Jahres
auswir=
ken. In dem Kompromißvorſchlog ſei ja auch ein beweglicher
Faktor vorgeſehen. Württemberg habe bereits die Bürgerabgabe
eingeführt, in Bayern beſtehe ſie fakultativ und Sachſen und
Baden planen auch die Einführung einer ſolchen Abgabe.
Da inzwiſchen die Zeit für den Beginn der Vollſitzung des
Reichstages gekommen war, mußte die Ausſchußſitzung a
ge=
brochen werden. Sie findet am Samstag ihre Fortſetzung.
Neue Vorſchläge zur Reform
der Sozialverſicherung.
— Die Einnahmen der deutſchen Sozialverſicherungsträger,
der Invaliden=, Angeſtellten= und Unfall=Verſicherung, der
Kran=
kenkaſſen, der Arbeitsloſenverſicherung und der Knappſchaftlichen
Penſionskaſſen ſind von 2,056 Milliarden RM. heutigen
Geld=
wertes im Jahre 1913 auf rund 6,3 Milliarden im Jahre 1929
geſtiegen. Der Sozialaufwand hat ſich alſo gegenüber der
Vor=
kriegszeit verdreifacht. Dieſen abſoluten Ziffern entſpricht, im
Reichsdurchſchnitt geſehen, eine anteilmäßige Belaſtung des
verſicherten Lohnes für Arbeitgeber und
Ar=
beitnehmer in Höhe von rund 16—17 Prozent,
während im Jahre 1913 dieſer Anteil auf 7—8
Prozent zu beziffern war. Arbeitgeber und
Arbeit=
nehmer ſind im großen Durchſchnitt etwa zu gleichen Teilen an
dieſen Beiträgen beteiligt. Unter Zugrundlegung eines
Durch=
ſchnittseinkommens von 2500 RM. für den Arbeiter ergibt ſich
eine 8prozentige Belaſtung aus ſozialen Verſicherungsbeiträgen,
während 2 Prozent auf Steuern entfallen. Es kann keinem
Zweifel unterliegen, daß dieſe Zunahme des Sozialetats die
Verwendung eines großen Teiles des Sozialproduktes für
kon=
ſumtive Zwecke bedeutet, und daß im gleichen Umfange der
Zu=
wachs an Kapital in der deutſchen Wirtſchaft vermindert wird,
mit anderen Worten, die erhöhten Aufwendungen des
Sozial=
etats, die im übrigen gleichzeitig eine Steigerung der
Selbſt=
koſten der Unternehmungen herbeiführen, ſpielen für die Frage
der inneren Kapitalbildung in Deutſchland eine ſehr weſentliche
Rolle. Wenn man ferner berückſichtigt, daß der geſamte
Finanz=
bedarf der öffentlichen Hand, den letzten Endes die Wirtſchaft,
Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu tragen haben, ſich von rund
10 Milliarden im Jahre 1913 auf etwa 22
Milli=
arden im gegenwärtigen Rechnungsjahr gehoben
hat, ſo zeigen dieſe Zahlen die außerordentliche Belaſtung der
Wirtſchaft, die ſicherlich mit zu den Schwierigkeiten der
wirt=
ſchaftlichen Lage Deutſchlands und mit zu der ungünſtigen
Ge=
ſtaltung der Lage des deutſchen Arbeitsmarktes beigetragen hat.
Die deutſche Sozialverſicherung hat infolgedeſſen in der
Oeffent=
lichkeit eine weitgehende Kritik ihrer Entwicklung gefunden, die
über den Kreis der Unternehmer bzw. den Kreis der
unmittel=
bar Beteiligten hinausgegangen und allgemein geworden iſt.
Dabei war die Reform der Arbeitsloſenverſicherung in den
Vor=
dergrund, beſonders der politiſchen Erörterungen, geſtellt,
wäh=
rend die in gleicher Weiſe notwendige Reform der übrigen
Ver=
ſicherungszweige, bei denen es ſich um gleiche wirtſchaftliche
Grö=
ßen und Summen handelt, zurückgetreten iſt. Es hat ſich gezeigt,
daß bei der Verkoppelung der Arbeitsloſenverſicherung mit der
Finanzreform, die zwangsläufig gegeben iſt, unüberwindliche
Schwierigkeiten aufgetreten ſind, die bisher nicht zu beſeitigen
waren. Dies iſt um ſo bedauerlicher, als alle Bemühungen um
die Sanierung unſerer innerwirtſchaftlichen Verhältniſſe von der
Finanz= und Steuerſeite her zwecklos ſind, wenn nicht in der
ſtän=
digen Erhöhung der ſozialen Ausgaben eine Aenderung eintritt,
indem dieſe an die gegebenen wirtſchaftlichen Verhältniſſe
ange=
paßt werden. Denn dem fortgeſetzten Steigen des Sozialetats iſt
eine Grenze inſofern geſetzt, als die Wirtſchaft und ihre Träger,
Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die ihr entſprechende Belaſtung
nur mit dem Opfer eines weiteren Druckes auf die Konjunktur,
auf den Arbeitsmarkt und auf die Rentabilität der einzelnen
Unternehmungen auf ſich nehmen können. Wenn weiter ſelbſt
im Falle einer Erhöhung der Leiſtungen und Laſten des
Sozial=
etats das finanzielle Verſagen einzelner Verſicherungen, ſo, wie
ſchon heute feſtſteht, der Invalidenverſicherung vom Jahre 1940
ab nach völligem Aufbrauchen ihres Vermögens und der Zinſen,
bei der Angeſtelltenverſicherung vom Jahre 1980 ab eintreten
dürfte, ſo beſteht im Intereſſe des ganzen deutſchen Volkes die
zwingende Notwendigkeit einer Reform der ſozialen Verſicherung
auf den Gebieten, wo ſie am ſchnellſten und mit unmittelbarem
Erfolge durchzuführen iſt.
Die Vereinigung der Deutſchen Arbeitgeberverbände iſt ſoeben
mit ſeiner Denkſchrift an die Oeffentlichkeit getreten, in der nicht
nur die Mängel des jetzigen Syſtems aufgedeckt, ſondern auch
praktiſche Vorſchläge zu ihrer Behebung durch Aenderungen der
Verſicherungsgeſetzgebung gemacht werden. Die Arbeitgeber
wen=
den ſich mit ihren Vorſchlägen an das geſamte deutſche Volk,
weil es ſich bei der Reform der Sozialverſicherung, die mit ihrem
Zweigen rund 2/s der Bevölkerung betreut, um Fragen
lebens=
wichtiger, jeden Familienhaushalt angehender Art behandelt. Sie
gehen dabei von der Ueberzeugung aus, daß die von allen
deut=
ſchen Volkskreiſen, ſoweit ſie poſitiv zum Staate eingeſtellt ſind,
erſehnte Geſundung unſerer wirtſchaftlichen, ſozialen, finanziellen
und kulturellen Verhältniſſe weſentlich von der Reform des
gegenwärtigen Sozialverſicherungsrechtes abhängt und von der
Art, in der dieſe Reform erfolgt. Die Denkſchrift bekennt ſich
ausdrücklich zum Wert und zur Notwendigkeit der
Sozialver=
ſicherung aus wirtſchaftlichen, ſozialen und kulturellen Gründen.
Sie unterſchätzt nicht die Bedeutung der Sozialverſicherung als
eines Faktors zur Ueberbrückung ſozialer Gegenſätze zwiſchen
Arbeitgebern und Arbeitnehmern und folgert hieraus das
Erfor=
dernis der Erhaltung der Sozialverſicherung in
all ihren Zweigen. Sie will auch ihren öffentlich=
recht=
lichen Charakter grundſätzlich aufrecht erhalten, da nach
Auf=
faſſung der Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände die
Durchführung des notwendigen Verſicherungsſchutzes lediglich im
Rahmen einer öffentlich=rechtlichen Sozialverſicherung erfolgen
kann, und kommt daher auch zur Ablehnung des Sparprinzips in
Form der 2wangsſparkaſſe oder einer privatrechtlichen
Geſtal=
tung des Verſicherungsſchutzes. In der Sozialverſicherung
rin=
gen ſoziale Bedürfniſſe mit wirtſchaftlichen Möglichkeiten. Hieraus
ergibt ſich als erſter Geſichtspunkt die Frage nach den Grenzen
der Sozialverſicherung. Die Abgrenzung muß in einem
doppel=
ten Sinne vorgenommen werden, nämlich mit Rückſicht auf die
pſycholsaiſen Wirkungen einer falſch begrenzten Sozialpolitik,
weiter mit Rückſicht auf die finanzielle Auswirkung einer ſolchen.
Auch die amtliche Sozialpolitik hat allgemein die engen
Be=
ziehungen zwiſchen Wirtſchaft und
Sozialpoli=
tik anerkannt. Die Sozialverſicherung kann mit ihren Leiſtun=
Seite 2
Samstag, den 5. April 1930
gen und Laſten im Intereſſe der Verſicherten ſelbſt lediglich aus
dem Wirtſchaftsertrag ſchöpfen. Sie muß, zum Schaden der
Verſicherten auf die Dauer zuſammenbrechen, wenn ſie dies
Gebot verletzt. Das Ziel, das den Arbeitgebern bei ihren
Vor=
ſchlägen vorſchwebt, liegt in der Anpaſſung des Umfangs und
der Leiſtungen der deutſchen Sozialverſicherung an die
national=
wirtſchaftlichen Notwendigkeiten, und ſie wendet ſich damit
be=
wußt gegen das vom Reichsarbeitsminiſterium betonte
Beſtre=
ben, der deutſchen Sozialverſicherung „Weltgeltung” zu
verſchaf=
fen, ein Geſichtspunkt, der für ſie mit der gegenwärtigen
welt=
wwirtſchaftlichen Notwendigkeiten, und ſie wenden ſich damit
be=
dieſe wirtſchaftlich=finanziellen Momente treten gleichberechtigt
ſoziale, kulturelle und arbeitsmoraliſche; gerade die
arbeitsmoraliſchen Mängel der Sozialverſicherung haben zu der
wachſenden Kritik am heutigen Syſtem geführt. Die
Berückſich=
tigung dieſes Moments iſt auch eine Forderung der ſozialen
Gerechtigkeit, denn die ſoziale und kulturelle Funktion der
deut=
ſchen Sozialverſicherung kann lediglich darin beſtehen, in den
einzelnen Verſicherungsfällen die wirklich nachweislich
Schutzbe=
dürftigen und Notleidenden zu betreuen. Es iſt bekannt, daß in
dieſer Hinſicht ſchwere Mängel aufgetreten ſind, die mit dem
Fortſchreiten der Jahre und der zunehmenden Höhe von
Lei=
ſtungen und Beiträgen, beſonders auf dem Gebiete der
Kran=
kenverſicherung, in der ſtarken Zunahme der unberechtigten
Aus=
nutzung der Verſicherungsleiſtungen liegen. Auch das
Reichs=
arbeitsminiſterium hat in einer Denkſchrift zur Sozialverſicherung
anerkannt, daß hohe Beiträge, hohe Krankengeldleiſtungen und
hohe Krankenziffern in unmittelbarer Wechſelwirkung liegen.
Zweifellos iſt eines der hauptſächlichſten Gefahrenmomente bei
der Krankenverſicherung die tatſächlich bereits
vorlie=
gende Schwächung der Verſicherungsmoral, die
darin beſteht, daß ein großer Teil der Verſicherten
die Einrichtung ſtärker in Anſpruch nimmt als
es in den nicht verſicherten Kreiſen üblich iſt.
Als Kernſtück bezeichnet daher die Denkſchrift auch die
ſofor=
tige Reform der Krankenverſicherung, deren Aufwand von
rund 850 Millionen heutigen Geldwertes im
Jahre 1913, auf 2,2 Milliarden RM. im Jahre
1929 geſtiegen iſt. Die Vorſchläge der Vereinigung der
Deut=
ſchen Arbeitgeberverbände hinſichtlich der Reform dieſes
Ver=
ſicherungszweiges gehen auf dreierlei aus: auf eine ſtärkere
Selbſtbeteiligung der Verſicherten an den Arzenei= und
Heil=
mittelkoſten und bei der Entnahme des Krankenſcheines, auf eine
Einſchränkung der Inanſpruchnahme der Krankenkaſſen in
ſoge=
nannten Bagatellfällen, ſchließlich auf eine Begrenzung der
Bei=
tragshöchſtſätze ſowie des Krankengeldes und der Familienhilfe.
Dadurch ſoll das Selbſtverantwortungsgefühl und die
Selbſt=
hilfe der Verſicherten wieder angeſpannt werden, um Mittel zu
gewinnen, die wirklich Hilfsbedürftigen in ſchwereren Fällen
aus=
reichender zu behandeln. Ein wichtiger Vorſchlag iſt die
Ein=
ſchiebung von 4 Wartetagen bis zur Auszahlung des
Kranken=
geldes. Das Reichsarbeitsminiſterium hat bekanntlich drei
Wartetage als obligatoriſch vorgeſchlagen. Die Einführung von
3 Wartetagen würde eine finanzielle Erſparnis von rund 300
Millionen RM. bringen und eine Herabſetzung der Beiträge um
faſt 1 Prozent ermöglichen. Die insgeſamt durch eine Reform
der Krankenverſicherung zu erzielenden Erſparniſſe werden auf
rund 500 Müll. RM. geſchätzt, was andererſeits eine Herabſetzung
der Beiträge um 1½ bis 2 Prozent gleichkommen würde.
Zum Schluß faßt die Denkſchrift noch einmal die Ziele der
Reformvorſchläge unter ausdrücklicher Anerkennung der
Notwen=
digkeit und des Beſtehens der Sozialverſicherung zuſammen. Es
wird betont, daß die Wirtſchaft nicht der Arbeitgeber allein iſt,
ſondern daß zu ihr ebenſo der Arbeitnehmer gehört, auf den
zuletzt als ſchwerſte Laſt alle Fehler zurückwirken müſſen, die
durch eine unwirtſchaftliche Ueberſpannung ſozialer Leiſtungen
entſtehen. Die Erſchüterung der wertvollſten Kräfte unſeres
Volkes, die Gefährdung ſeiner allgemein in der Welt anerkannten
Tüchtigkeit und Arbeitswilligkeit durch eine fehlerhafte
Sozial=
verſicherung iſt ſo ſtark, daß uns ein Herausarbeiten aus den
Schwierigkeiten der Gegenwart in eine beſſere Zukunft
unmög=
lich gemacht würde, wenn dieſer Entwicklung nicht durch eine
ge=
ſetzgeberiſche Form Einhalt geboten wird.
der geſprengte Reichsausſchuß.
Als Herr Hugenberg am Donnerstag die Reichstagstribüne
verließ, riefen ihm ſeine bisherigen nationalſozialiſtiſchen
Bun=
desgenoſſen laut und aufreizend Pfui! nach. Sie ſehen in der
Politik der Deutſchnationalen nichts als den Umfall, und mit
ſolchen Kompromißlern wollen ſie nichts zu tun haben. Der Abg.
Straſſer, einer der wildeſten nationalſozialiſtiſchen Rufer, kündigt
denn auch bereits an, daß wegen des charakterloſen und in
höchſtem Maße verräteriſchen Verhaltens der Deutſchnationalen
der Reichsausſchuß für das Volksbegehren, der
bisher dem Namen nach noch beſtand, geſprengt
worden ſei, und daß Adolf Hitler ſofort zwiſchen ſich
und Hugenberg das Tiſchtuch zerſchnitten habe.
Vom Tage.
Am 9./10. April tritt der Reichskohlenrat zu öffentlicher Beratung
zuſammen, insbeſondere über die Lage der Kohlenwirtſchaft und die
Erneuerung des oberſchleſiſchen Steinkohlenſyndikats.
Der Zollſatz für Schweine iſt nach der Verordnung vom
29. März, die im Reichsminiſterialblatt enthalten iſt, mit Wirkung
vom 7. April ab auf 18 RM. pro Zentner feſtgeſetzt
worden.
Die däniſche Regierung hat das vor kurzem in Genf
abgeſchloſſene Abkommen über die Verlängerung der beſtehenden
Handelsverträge nunmehr unterzeichnet und ebenſo ihre
Unterſchrift zu dem Programm über die ſpäteren Verhandlungen
ge=
geben. Das Abkommen iſt damit nunmehr von 12
Staaten unterzeichnet worden.
Muſſolini hat der italieniſchen Kammer den Geſetzentwurf zur
Ratifizierung des Freundſchafts= und Schiedsgerichtsvertrages mit
Oeſterreich unterbreitet.
Der Sieg der engliſchen Arbeiterregierung bei der Abſtimmung
über die Kohlenbill im Unterhauſe iſt dadurch zuſtande gekommen, daß
der größte Teil der Liberalen ſich der Stimme enthielt. Nur ein
Liberaler hatte für die Regierung, vier gegen die Regierung geſtimmt.
Die Todesſtrafe für Angehörige des engliſchen Heeres, die bisher
wegen Feigheit und Deſertation verhängt wurde, iſt vom Unterhaus
mit 290 gegen 135 Stimmen abgeſchafft worden. Die Todesſtrafe bleibt
nur für bewußten Verrat im Angeſicht des Feindes für die engliſche
Armee beſtehen.
Die Wiederwahl Cosgraves zum Präſidenten des
Exe=
kutivausſchuſſes des iriſchen Parlaments iſt vom iriſchen
Generalgou=
verneur beſtätigt worden. Präſident Cosgrave hat ſein früheres Kabinett
ohne jegliche Aenderung wieder eingeſetzt.
Der Krieg zwiſchen dem Norden Chinas und der
Nankingregierung iſt nunmehr durch die
Kriegserklä=
ung des Generals Yen=Hſi=ſchan nicht mehr zu
ver=
meiden.
das Gaftſtätkengeſetz vor dem Reichskag
Schuß der Jugend vor dem Alkohol!
B;lin, 4. April.
Im Mittelpunkt der Freitagsſitzung des Deutſchen
Reichs=
tages ſtand die zweite Beratung des Gaſtſtättengeſetzes. Zu
Be=
ginn der Sitzung war zuvor ohne Ausſprache das deutſch=polniſche
Ueberleitungsabkommen über Perſonenſtandsregiſter in allen
drei Beratungen angenommen worden.
In der Ausſprache über das Gaſtſtättengeſetz hielt der
Zentrumsabgeordnete Dietz eine Trockenlegung nach
amerikaniſchem Muſter für Deutſchland nicht für angebracht.
Wichtig ſei dagegen der Schutz der Jugend vor dem
Al=
kohol. Redner beantragte im § 26 des Geſetzes eine Aenderung
dahingehend, daß die Konzeſſionspflicht nicht auf den
Kleinhan=
del mit Wein ausgedehnt werden könne.
Auch Reichswirtſchaftsminiſter Dietrich äußerte
ſich in der Debatte. Die jetzt vorliegende Löſung bedeute einen
Mittelweg, der einerſeits die Jugend ſchütze, andererſeits das
Gewerbe nicht allzuſehr benachteilige. In der Frage der
Strauß=
wirtſchaften vertrat der Miniſter den Standpunkt des Ausſchuſſes,
der den Ausſchank ſelbſt erzeugten Weines oder Apfelweines mit
Genehmigung der oberſten Landesbehörden auf die Dauer von
höchſtens vier Monaten zulaſſen will. Die Einuhrpolizeiſtunde
hielt der Miniſter für richtig. Ein Reklameverbot für Alkohol
in den Verkehrsanſtalten empfehle ſich nicht.
Gegen die reichsrechtliche Regelung der
Po=
lizeiſtunde richteten ſich die Ausführungen des
ſtellvertreten=
den preußiſchen Bevollmächtigten zum Reichsrat,
Miniſterial=
direktor Klausner.,
Abg. Loib (B. V. P.), erklärte, das große Intereſſe im Reich
für die Gaſtſtättengeſetzgebung ſei ſichtbar an den zentnerſchweren
Stößen von Petitionen, die auf, unter und neben dem Tiſch des
Hauſes aufgeſtapelt waren. Die Bayeriſche Volkspartei beantrage,
die Vorausſetzungen für die Bejahung oder Verneinung der
Be=
dürfnisfrage nicht vom Reich, ſondern von den zuſtändigen
Be=
hörden der Länder feſtſtellen zu laſſen.
Der deutſchnationale Abg. Strathmann wies
die Behauptung, es gebe keinen Alkoholmißbrauch in Deutſchland,
als durchaus falſch zurück. Sein Parteifreund Haag begründete
ſchließlich noch einen Antrag auf Aenderung des § 10, nach dem
die oberſte Landesbehörde beſtimmen kann, daß der Ausſchank
ſelbſterzeugten Weines oder Apfelweines für die Dauer von
höch=
ſtens vier Monaten im Jahr keiner Erlaubnis bedarf. Haag
ver=
langte eine Friſtverlängerung auf ſechs Monate.
Frau Abg. Wurm von der
Sozialdemokrati=
ſchen Partei begründete einen Antrag, den Milchausſchank
keinerlei Beſchränkungen zu unterwerfen.
Gegen 18.15 Uhr vertagte ſich der Reichstag auf
Vorſchlag des Präſidenten auf Dienstag, 3 Uhr:
Abſtim=
mungen und dritte Leſung des Gaſtſtättengeſetzes.
Berliner Premieren.
afk. In der Volksbühne unternimmt ein bislang
unbe=
kannter amerikaniſcher Autor den ehrenwerten Verſuch, unſere
Illuſionen über die U. S.A. zu zerſtören. Er heißt Michael Gold,
ſein Stück „Das Lied vonHoboken‟. Der Held des
revue=
haft aufgezogenen Zeitſtückes iſt Sam Pickens, „nichts als ein
arbeitsloſer Neger”. Wohnhaft in Haarlem, dem Negerviertel
von New York. Mitglied eines Klubs zur Vermeidung jeglicher
Arbeit. Ein Dummkopf, der ſich einreden läßt, in Hoboken, am
anderen Ende der Metropole, könne man leicht und viel Geld
ver=
dienen. Er will ehrlich arbeiten. Uind wird — verlacht,
ver=
prügelt, verhöhnt. Er kehrt zurück nach Haarlem, und bringt als
einziges Plus eine Meinung mit: Schade um die Mühe.
Mam=
mut=Amerika mit ſeiner einzigen Gottheit, dem ſtahlenden,
all=
gewaltigen Dollar, bleibt doch Sieger über ungezählte Sam
Pickens. Der Dummkopf, auf deſſen Meinung kein Menſch
neu=
gierig iſt, wurde zwiſchendurch von ſeinem Anhang tot geſagt.
Er beſchließt tot zu ſein und tot zu bleiben.
Ein eigenartiges Stück. Alles ſymboliſch. Der Neger Sam
Pickens iſt im Grunde genommen nicht ein zufällig arbeitsloſer
Neger, ſondern der arbeitsloſe Schwarze, und darüber hinaus
der Arbeitsloſe des Dollarparadieſes. Und zuguterletzt kein
Tölpel, kein kindiſch=ungeſchickter Dummkopf, ſondern vielmehr
ein naiv=gemüthafter Idealiſt. Idealiſten müſſen in den
Ver=
einigten Staaten untergehen, können ſich im Dorado der
hundert=
prozentigen menſchlichen Verlogenheit niemals durchſetzen, und
müſſen zwangsläufig zu dem Ergebnis dieſes Sam Pickens
ge=
langen: Amerika iſt und bleibt ein „gottverdammtes
Dreck=
paradies”
Michael Gold zeigt das wahre Geſicht von Amerika. In
etwas ungewohnter Form. Zu ſanft für europäiſche Begriffe.
Aeußerlich viel zu überladen; das Weſentliche bleibt im
Hinter=
grund ſtecken. Weniger wäre vielleicht mehr geweſen. So war
der Erfolg trotz der fabelhaften Aufführung (techniſch
form=
vollendetes Zeittheater mit menſchlichen Höchſtleiſtungen) nur
mittelmäßig.
Im Theater am Nollendorfplatz brachte das
Deutſche Theater die ſzeniſche Faſſung des hinlänglich bekannten
Arnold Zweigſchen Romans „Der Streit um den
Sergeanten Griſcha‟. Die lyriſchen Stellen des Werkes
gingen in der Dramatiſierung zum großen Teil verloren. Blieb
die meiſterhafte Analyſierung der Probleme, die weltanſchauliche
Tendenz, die menſchliche Vertiefung. Auch in dieſer Form atmet
„Griſcha” echte dichteriſche Kraft aus. Granoſpſkys Regie hat viel
Einfälle; die durchweg gute Aufführung Erfolg.
In dem Luſtſpiel „Meine Schweſter und ich” von
Verneuil, bearbeitet und mit Muſik ausgeſtattet von
Be=
natzky ſieht man den Filmſtern Liane Haid, in der Komödie
„Geſchäft mit Amerika” von Frank und Hirſchfeld
eine andere Filmgröße, Gerda Maurus. Und Walter Kollo
hat wieder einmal eine Operette geſchrieben".
Skeptiker müſſen verſtummen: Das Tonfilmdrama iſt
zur Realität geworden. Die Uraufführung des vertonfilmten
Heinrich Mannſchen Romans „Profeſſor Unrat”
er=
brachte zum zweiten Male dieſen Beweis. Unter der grandioſen
Regie von Joſef v. Sternberg verquicken ſich wirkungsvolle,
individuelle Einzelſzenen zu einem ſowohl techniſch als auch
menſchlich einheitlichen, gradlinigen Ganzen; zu dem Drama des
unglücklichen Profeſſors Rath, den eine zyniſche Kanaille bewußt
zu grunde richtet. Das Filmmanuſkript ſtammt von Zuckmayer
und Vollmöller, das Drehbuch von Robert Liebmann.
Die Muſik ſchrieb Felix Holländer. Die Darſteller: Jannings,
Marlene Dietrich, Kurt Gerron und andere. Die Wiedergabe
von Sprache und Ton zeigt abermals erfreuliche Fortſchritte;
die Nebengeräuſche ſtören kaum mehr. Wenn man die
Verfil=
mung literariſcher Romane grundſätzlich bejaht, kann man ſich
mit dieſem neuen Erzeugnis der Ufa, „Der blaue Engel”
betitelt, einverſtanden erklären. Das Tonſilmdrama iſt, wie
ge=
ſagt, zur Realität gworden. Man möge aber jetzt zeigen, was
man kann, und nicht lediglich — Theatererſatz bieten.
Der ſtumme Streifen, So iſt das Leben” zeigt Alltags
ſchickſale in plaſtiſcher Vollendung, von eindringlichſter
Menſch=
lichkeit. Eine ergreifende Symphonie über die troſtloſe
Nichtig=
keit und Sinnloſigkeit des Daſeins. Eine richtiggehende Oaſe
in der Wüſte amerikaniſcher Kitſchrhapſodien. Regiſſeur: Karl
Junghans.
Die erſte hundertprozentige Tonfilmpoſſe von Richard
Oswald „Wien, die Staot der Lieder” iſt akzeptables,
geſchmackvolles Unterhaltungsprodukt.
„Bouffes pariſiens”
hieß das Miniaturtheater, das Offenbach 1855 in Paris eröffnete,
und ſo nannte man auch ſeine kleinen Singſpiele, die er dort
ſpielte und die bald zur pikanten Delikateſſe des geiſtigen Paris
wurden. Auf Grund einer Polizeiverordnung durften erſt nur
vier Perſonen auf dieſer Bühne auftreten; mit humorvoller Spitz
ſindigbeit wußte Offenbach dieſe Anordnung zu umgehen und
konnte nach und nach ſein Enſemble erweitern, bis ihm der finan=
Numn
Sugund der Eansbamvereine
Düſſeldorf,
Die Spitzenorganiſation der rheiniſch=weſtfäliſchen
der Verein zur Wahrung der gemeinſamen Wirtſchaft
im Rheinland und Weſtfalen, hielt heute ſeine 58
Mitgliederverſammlung in der Tonhalle in Düſſeldor
Nach einer Rede Dr. Schlenkers über die kommer
gaben der Wirtſchaft hielt Miniſterialdirektor Dr. Br.
Vortrag über „Erſparniſſe im öffentlicher
halt. Nach eingehender Darſtellung der Ausgaben
Ländern und Gemeinden und ihrer Verflechtung unt
führte er u. a. aus: Der Reichshaushalt für 1930
techniſch ſolide aufgeſtellt, aber große Erſparniſſe bring
Wir dürfen uns auch nicht zu viel vom Reichshaushalt
ſprechen. Die Defizite von 1928 und 1929 werden
450=Millionen=Schuldentilgung noch nicht völlig gedeckt
lionen des Defizits blieben nach den neueſten Feſtſtellu
für 1931 hängen. Außerdem ſollen 30 Millionen erſte
zum Rückkauf der Reichsbahnvorzugsaktien 1931 einge
den. Landwirtſchaftsprogramm, Oſtprogramm, zur
Volkszählung, Stützung der Anleihen und anderes me
tere Erhöhung wahrſcheinlich. Die Hoffnung auf eine
Saldo für 1931 iſt alſo bisher erſt in Höhe von run g=
150 Millionen wirklich fundiert.
Die kommenden Aufgaben der Wirtſche
Ueber die kommenden Aufgaben ſprach Dr.
ker: Die Wirtſchaft hat bisher in der Politik ſehr ſtaf
und es nicht verſtanden, ſich als geſchloſſene Front zu
zu bringen. Politik kanm aber nun einmal nur dur
überwunden werden.
Wir wenden uns lediglich mit aller Kraf
die tatſächlich vorhandenen Ueberſpannungen
ſind ſicher, damit dem Volksganzem den beſten Dienſt
ſen. Die Erhaltung der ſelbſtändigen mi
und kleineren Betriebe iſt eine wirtſcheſmd
politiſche und kulturelle Notwendigkeſ
dieſen Schichten ſchöpfen die großen Unternehmungen 1 m
Kräfte und Talemte, deren ſie zu ihrer Führung bedü /
ſind uns daher darüber klar, daß eine durchgr (n
Beſſerung nur durch eine Kapitalverſ ſmn
aus eigenen Mitteln kommen kann. Wenn aus einer
politiſchen Parteien 3 bis 5 oder auch mehr zu einer
zuſammengefaßt werden müſſen, kommt die Regierun
unter dem ſtändig zunehmenden „Kuhhandel” faſt
Ruhe. Ob die Gruppierung bei der jetzigen Regierun Su
zu beſſeren Verhältniſſen führt, bleibt abzuwarte
haben bisher der politiſch=wirtſcha E
Machtgruppe des Marxismus an Geſch
heit ſogut wie gar nichts entgegenzuſtel
andere Seite der Wirtſchaft — der Unternehmer —
dagegen in jedem Falle auf eine einheitliche Willensb
Forderungen der Wirkſchaft.
In der Ausſprache verwies Geheimrat Wielan
daß die Vorſchläge des Reichsverbands der deutſchen Iaſt
mit dem Schlagwort „man ſolle einen Spardiktat
fen”, unbeachtet geblieben ſeien. Es müſſe eine neutr /Ste
geſchaffen werden, die den Haushalt dauernd bearbeite
blick in die einzelnen Reſſorts habe. Amerika habe in d Eſt
des Etatsdirektors der Bürokratie einen radikalen R
geſchoben. Notwendig ſei die Selbſtbeſchränkuſéd
Parlaments, wie ſie in England und Amerika
Wir müßten dahin kommen, daß das Parke
über die Regierungsvorlage hinaus ke
höhungen im Haushalt vornehmen dürf
müßten uns weiter hüten, daß Deutſchlcſ0
einem produktiven Staat zu einem
gungsſtaat abgleite. Bleibe die Parteizerſ /i
wie bisher, ſei kaum auch in Zukunft etwas durchzuſ
Die Tagung wurde mit einem Schlußwort von Get Fi
tor Dr. Silverberg beendet. Auch nach ſeiner Ar ſh
tatſächlich die Wirtſchaft in der Politik 1
Es habe jemand einmal das Wort geprägt: „Wirtſ
Schickſal‟ Die Entwicklung der letzten E)
habe aber gezeigt, daß das napoleoniſchiſen
„Politik iſt Schickſal” ſich ſchließlich a
Richtigere erwieſen habe. Die erſchreckende Ar
keit zeige, auf welche Abwege die öffentliche Wirtſch
geraten ſei. Arbeit ſchaffen, ſei Aufgabe 1I
ternehmertums, nicht die der öffentliche Ia
zielle Erfolg die Möglichkeit gab, in einem großen Hat ſc
„Orpheus in der Unterwelt” herauszubringen.
Offenbach hinterließ etwa 100 ſolcher kapriziöſer
Operetten”.
„Die kleine Zauberflöte” ſtellt das Erleb
Regimentspfeifer dar, der das Stubenmädchen Nettchen
ihrer Herrſchaft in der Wohnung ertappt wird und
Rettung die Rolle eines teuflichen Zauberers ſpielt. 2
Abenteuer hilft ihm der Zufall, den Bruch einer Ehe
Minute zu verhüten. „Die Verlobung bei der L
erzählt, wie der Pächter Peter durch eine Liſt des gute
Martin Herz und Hand ſeiner Muhme Lieſe gewinn
Inſel Tulipatan” ſchildert die luſtige Liebesgeſchi
Mädchens, das als Junge, und eines Knaben, der als
Renato
erzogen wurde.
Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
Erfolg deutſcher Kunſt im Auslan
Muſée du Luxembourg in Paris und das M1=
American Numismatie Society in Ne
haben einige Medaillen des auf dieſem Gebiet führen
ſchen Bildhauers Benno Elkan für ihre Samm!!
worben.
Ap. Richard O. Koppin: Mit Kerze und Spiegel. Gedar
ſich. (Verlag, Dr. H. Gerloff, Berlin=Friedenau.) Mehrer
Aphorismen der Lebensweisheit, die die ſinnliche und überſin
in das Reich der Betrachtung ziehen. Gedanken über Gotr
Wiſſenſchaft Kunſt und Literatur, die kein Niederſchlag einer
ſchen Weltanſchauung ſind, ſondern Gedanken und Erfahru,
Menſchen ohne Vorurteil und einſeitige Tendenz, der über d.
nungen des Lebens nachgedacht und ſich ſein Urteil gebilder
paradoxen, aber geiſtig reich pointierte Sentenzen, die dem Lel
regung und Stoff zum Nachdenken bieten.
* Die Mauern von Jericho. In dieſen Tagen hat
engliſche Expedition begonnen, die Mauern von Jerich
legen. Und ſchon iſt man auf die erſten Steine der Rie
gung aus dem Beginn der Bronzezeit geſtoßen. Joſua d.
leichte Arbeit gehabt haben, als er die Mauern mit ſeit
petenſtößen zum Einſturz brachte, denn man finder Te
koloſſe von 2 Tonnen Gewicht. Und aus ſolchen Steinen.
die ganzen Mauern. Teilweiſe waren die Befeſtigunge
einer Höhe von 12 Metern feſtzuſtellen. Wie man im
v. Chr. dieſe Blöcke barg, transportierte und bearbeiter
läufig noch ein Rätſel, das vielleicht durch die weile
bungen gelöſt wird. Man hofft nämlich, unter dem
geringem Maße abgetragenen Schutt neues Forſchung
zu finden, das uns manches Unerklärliche aus längſt De*
Tagen
erkennen läßt.
IN
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Nel
dwirtſchaftsfragen im Finanzausſchuß.
h foll Heſien am Nokprogramm bekeiligen. — Aenderung des Landesgeftükes. — Feldbereinigung
und Meliorakionen.
* Fraunzäfifche Schwierigkeiten.
Das proviſoriſche Budgekzwölfkel. — Der Kleinkrieg
der Linken. — Der iialieniſch=franzöfiſche Gegenſgk.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 4. April.
Haushall des Wirkſchafts=
Riniſteriuns verabſchiedek.
aſchem Tempo gelang es geſtern dem Finanzausſchuß
en Landtages, auch die reſtlichen landwirtſchaftlichen
Haushaltsplanes des Miniſteriums für Arbeit und
u verabſchieden. Ueber die Bodenverbeſſerung
erverſorgung, die Feldbereinigungen und
Melio=
tſpann ſich noch einmal eine eingehende Ausſprache.
er anerkannte, daß die Bodenverbeſſerung eine der
en Aufgaben der Landwirtſchaft ſei und daß des=
und Wege geſucht werden müßten, auch in der
jetzi=
t insbeſondere den ärmeren Gemeinden die
Fort=
bereits begonnenen Arbeiten zu ſichern und neue
Pro=
rriff zu nehmen. Von den Ausſchußmitgliedern wurde
gewieſen, daß die Durchführung der Arbeiten durch
beſchaffung und vor allem einen billigen Zinsfuß
be=
e. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde verlangt,
an dem Staatszuſchuß für die
Landwirtſchaftskam=
ichen und zur Zinsverbilligung an leiſtungsſchwache
für die Feldbereinigung zur Verfügung zu ſtellen.
ſollte die Landwirtſchaftskammer aufgefordert wer=
Tagegelder herabzuſetzen und die Prämiierungen bei
en oder Leiſtungsprüfungen während der Notzeit
end einzuſtellen. Durch die geſtrigen Beſchlüſſe der
nmlung der Landwirtſchaftskammer wurde aber dieſer
erledigt erklärt. Ein weiterer ſozialdemokratiſcher
Staat möge den Gemeinden die techniſchen
i zur Anfertigung der Pläne und Aufſicht bei
Not=
ahmen, ohne Berechnung der üblichen
Ge=
ur Verfügung ſtellen und bereits angeforderte
niederſchlagen, wird zurüchgeſtellt. Die Regierung
ieſe Frage und insbeſondere ihre finanziellen
Rück=
zu prüfen und dem Ausſchuß Bericht zu erſtatten.
2 Annahme findet ein ſozialdemokratiſcher Antrag, die
olle prüfen, inwieweit eine Zuſammenfaſſung
amten Vermeſſungsweſens in einem
ium zur Herbeiführung von Erſparniſſen erfolgen
volksparteilicher Antrag, die Gebührender
Kul=
mter nachzuprüfen zum Zwecke einer
Herab=
d durch die Regierungsantwort für erledigt erklärt.
Prüfung iſt bereits im Gange. Abgelehnt bzw. für
ärt werden Eingaben der Höheren und der Oberen
Sbeamten. Ein Landbundantrag wird der Regierung
al für eine zu ſchaffende Novelle zum
Feld=
ungsgeſetz überwieſen. In dieſem Antrag
wer=
elnen Vorſchläge über die Durchführung der
Feldbe=
die Vermeſſung, die Kataſteranlegung, den Steinſatz,
rechnung der Gebühren der ſtaatlichen Techniker uſw.
ie Regierung erklärt hierbei, daß in Zukunft auf eine
haltung der Vorſchriften für die Vermeſſungsbeamten
r Arbeitszeit und der dadurch ſich ergebenden
Gebüh=
ng ſtreng geachtet werde. Kommuniſtiſche Anträge
ſtimmig abgelehnt. Das Kapitel wird genehmigt und
angenommen.
Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages erſucht die
ig, mit der Reichsregierung in Verbindung zu treten,
ientſprechenden Betrag ausden Mitteln des
irtſchaftlichen Notprogramms oder
ſon=
rfügbaren Quellen zu erbitten, der im Intereſſe der
ſig der Feldbereinigung zu Zinsverbilligungszuſchüſſen
von den Feldbereinigungsgeſellſchaften
aufzunehmen=
italien zu verwenden wäre, damit nicht die
Fort=
er begonnenen Verfahren und die Einleitung weiterer
in durch die ſchwierige Kapitalbeſchaffung fernerhin
h gmacht wird.”
ſutfforſtung von Wüſtungen in gemeindlichem und
Beſitz und zur Ueberführung von Schälwaldungen in
Schnurrbuſch=Quarkett.
4. Abend.
Konzertmeiſter Paul Schnurrbuſch geführte
ikvereinigung hat es ſich in den letzten Jahren
ange=
aſſen, uns des öfteren mit neuerer und gelegentlich
* Muſik aus ihrem engeren Kunſtbereiche bekannt zu
har dabei nie wahllos etwas deswegen gebracht, weil
ſondern ſtets nur Werke, die dieſe Wiedergabe aus
ſikaliſchen Geſichtspunkten auch verdienten.
inn des geſtrigen Abends erklang Paul Hinde=
Eeichquartett in E=Moll (Opus 10), ein dreiſätziges,
des vielbeſprochenen Tonſetzers. Es ſteht der Neu=
Uenweiſe noch ziemlich nahe und läßt, abgeſehen von
Rhythmus im 1. Satz und im Finale, der ſchon
Vortretenden Neigung des Komponiſten zur
Poly=
beſonders zu fugierten Zwiſchenteilen, in ihrer Art
e Loda des erſten Satzes — wenig von dem heutigen
nerken. So wurde auch die Einheitlichkeit des Pro=
N geſtört. Vielmehr war es gerade von beſonderem
den Hörer, die echt kammermuſikaliſche Begabung
die ſich in der feinen Stimmführung und in dem von
ſiſtrumenten ausgehenden Klangzauber beſonders in
Inen offenbarte, erkennen zu lernen. — Die vier
Rammermuſikvereinigung (Schnurrbuſch, Jäger,
klammer) legten mit ihrer Darbietung für ſich und
ntiſten Ehre ein.
lter Stelle ſtand die Serenade Opus 77 2 in D=Dur,
beiden ſchwierigen Trios für Flöte, Violine und
Dax Reger. Es handelt ſich hier um ein reifes
cher Kunſt, zwar durchaus ſerenadenhaft und unpro=
Ennoch aber intereſſant, in der Thematik, vollklingend
norderungen an die Spieler ſtellend, denen Max
Stdte) mit ſeinem großen techniſchen Können und die
icher, Paul Schnurrbuſch (Geige) und Willi
Ice) voll gerecht wurden. — Es machte Freude, das
hören.
16 und eigentlichen Anziehungspunkt der
Vortrags=
ohl als Erſtaufführung in Darmſtadt — Ermano
aris Kammer=Sinfonie für zehn Streich= und
kente und Klavier (Opus 8).
Fari, deſſen ſchöne Oper „Sly” als ſein vorerſt letz=
*7 Darmſtädter Muſikfreund im vorigen Jahre ent=
Nurmäßig und durch ſeine Erziehung zu den Künſt=
Einle Kreuzung von deutſcher und italieniſcher Art
bern anerkannten Vorteil ausgeſchlagen iſt. In
iner Opern („Neugierige Frauen”!) iſt ihm — ähn=
Hochwald ſind 10 000 RM. bewilligt, für die Umwandlung von
Schälwald in Hutweiden im Odenwald weitere 5000 RM.
Zur Bachunterhaltung und für Uferbauten an der Nahe und an
nicht ſchiffbaren Flüſſen ſind zuſammen 22 400 RM. eingeſetzt.
Kay. 85: Landwirkſchaftskammer Darmſtadt
ſieht insgeſamt 203 870 RM. Zuſchüſſe an die Kammer vor, wie
ſie ſeit 1925 ſchon bewilligt worden ſind, und findet einſtimmige
Annahme.
Kapitel 84: Förderung einzelner Zweige der Landwirtſchaft
ſchließt mit 74 410 RM. Einnahmen und 359 053 RM. Ausgaben.
Zur Bekämpfung der Reblausgefahr ſind 150 000 RM.
vorgeſehen, für die Weinbaubeobachtungsſtation in Bingen 6885
RM., für Weinkontrolle uſw. 23 000. Zur Bekämpfung von
Ackerbauſchädlingen (Kartoffelkrebs) erſcheinen 10000
RM., für das Landgeſtüt 176 768 RM., für Milch= und
Mol=
kereiweſen 5000 RM., für Kaninchenzucht 500 RM., für ſonſtige
landwirtſchaftliche Zwecke 2000 RM.
Ueber die von der Regierung beabſichtigte
Neutegelung des Landesgefküks
wurde eingehend geſprochen und bemängelt, daß das Landgeftüt
durch die große Zahl von Beamten, die daraus entſtehenden
Penſionslaſten uſw. zu teuer arbeite. Von der Regierung wurde
zugeſagt, daß die beabſichtigte Hinausgabe der ſtaatlichen Hengſte
an anerkannte Pferdezüchter probeweiſe erfolgen ſolle, um
die Pferde auch in den 8 Monaten der Nichtdeckperiode
wirt=
ſchaftlich nutzen können. Aber auch in Zukunft werde wegen
der einheitlichen Züchtungslinie der Ankauf der
Hengſte allein durch den Staat erfolgen.
Die im Voranſchlag enthaltene Vorbemerkung, die die Regierung
ermächtigen ſoll „das Landesgeſtüt als ſtaatliche Einrichſtung
auf=
zuheben” ſoll daher geändert werden, was von der Regierung für
die zweite Leſung zugeſagt wurde. Den Haltern der
Staats=
hengſte ſoll durch Zuſchüſſe (Futtergeld) eine Unterſtützung
ge=
währt werden. Die Perſonalſtellen des Landesgeſtüts
ſollen auf den Inhaber geſetzt werden. Die übrigen Beamten
ſollen im übrigen Staatsdienſt verwendet werden. Das Kapitel
findet dann Annahme.
Verſchiedene Landbundanträge für Stundung der Kredite
für wettergeſchädigte Landwirte im Odenwald,
Rheinheſſen und Oberheſſen werden der Regierung zur
Berück=
ſichtigung überwieſen. Dadurch werden verſchiedene Eingaben
(ſo der Gemeinde Obermoos) für erledigt erklärt. Kommuniſtiſche
Anträge werden einmütig abgelehnt, während ein
Zentrumsan=
trag, der Vorſtellungen bei der Reichsregierung
zur Förderung des heimiſchen Frühgemüſebaues, der
Glashaus=
kulturen und der Abſatzorganiſationen, ſowie Anträge auf
ver=
billigte und raſchere Beſörderung deutſcher landwirtſchaftlicher
Produkte bei der Reichsbahn wünſcht, Annahme findet.
Der Miniſter teilte mit, daß er an die Kammern der
Be=
rufsſtände von Induſtrie, Handwerk und
Landwirt=
ſchaft das Erſuchen gerichtet habe, ebenſo wie die Regierung
in dieſer Notzeit Erleichterungen und Einſparungen in
der Verwaltung und der Gebühren vorzunehmen. Von der
Land=
wirtſchaftskammer ſeien bereits entſprechende Beſchlüſſe gefaßt,
während die beiden anderen Kammern noch mit der Prüfung
beſchäftigt ſeien.
Zur Förderung des oberheſſiſchen Eiſenerzbaues
verlangt die Regierung auch in dieſem Jahre einen Betrag von
11000 RM.. Da noch ein unverbrauchter Reſt von 39933 RM.
vorhanden iſt, werden insgeſamt 51 000 RM. ausgeſchüttet, was
durch eine Präwie von 50 Pſg. je Tonne geförderten Materials
geſchieht. Die Vorlage fand im Ausſchuß einſtimmige Annahme.
Am Samstag vormittag ſoll der Haushalt des
Juſtiz=
miniſteriums begonnen werden. Für Montag iſt die
Be=
ſichtigung der Univerſität Gießen vorgeſehen, während am
Diens=
tag die Beratung des Finanzetats beginnen ſoll.
—5—
lich wie Nicolai in den „Luſtigen Weibern” — eine glückliche
Verſchmelzung nördlichen und ſüdlichen Weſens in Gefühl und
Ausdruck gelungen. Der Vergleich mit Ferrucio Buſoni, zu dem
er herausfordert, hat für mich ein eigenartiges Ergebnis. Buſoni
iſt von Vaters Seite Italiener, Wolf durch das Blut ſeiner
Mut=
ter, einer Venetianerin, dem italieniſchen Weſen ſehr nahe. Nun
will mir ſcheinen, als ob Buſoni in ſeinem Schaffen vorwiegend
durch männliche Eigenſchaften beider Völker, deren Blut er
ent=
ſtammt, beeinflußt worden iſt, und als ob er gerade hierdurch
in dem deutlich fühlbaren Gegenſatz zu dem weniger denkeriſchen,
weniger oder überhaupt nicht revolutionären, dafür mehr auf der
melodiſch=harmoniſchen Entwicklungslinie weicher und
hingeben=
der geſtaltenden Wolf=Ferrari ſtünde. — In formaler Hinſicht iſt
das allerdings nur mit wenigen, andeutenden Worten zu
be=
legen. — Etwas, was Buſoni faſt ganz fehlt, hat Wolf aber
un=
bedingt von der Seele ſeines Vaters geerbt: einen unzweifelhaft
vorhandenen Einſchlag deutſcher Romantik, der ihn in die Nähe
Thuilles bringt.
Die feinen Klangreize und Miſchungen, die die Komponiſten
der Münchener Schule ſo ſehr auszeichnen, hat Wolf auch in
ſeiner Kammerſinfonie ausgiebig verwendet. Das verbindend
zwiſchen der Streicher= und der Bläſer=Gruppe ſtehende Klavier
geſtattet ihm einen abwechſlungsreichen Aufbau. So kommt ein
klanglich manchmal berückendes, unbeſchwertes und
phantaſie=
reiches, ſoliſtiſches Orcheſterwerkchen zuſtande, etwa ein
italieni=
ſches Ständchen mit deutſcher Romantik.
Die Aufführung leitete, ſelbſt als ausgezeichneter Pianiſt
mitwirkend und vom Flügel aus alles zuſammenhaltend,
Kapell=
meiſter Zwißler. Neben ihm und dem Schnurrbuſch=Quartett
haben aber auch alle übrigen Mitwirkenden — die Herren Fricke
(Kontrabaß), Geißler (Flöte), Heynau (Klarinette),
Schä=
fer (Oboe), Wiſchet (Fagott) und Sawitzky (Horn) — zu
dem ſchönen Gelingen der Aufführung gleichermaßen beigetragen.
Es war ein gedanklich unbelaſteter Abend frohen Muſi=
K.
zierens.
Markinskitche.
Der Paſſions=Andacht in der Johanneskirche folgte geſtern
abend ein Johann Sebaſtian Bach=Konzert in der vollbeſetzten
Martinskirche. Unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Noack
ge=
langten zwei Kantaten zur Aufführung: zwei der ſchönſten.
„Sehet, wir gehn hinauf nach Jeruſalem” und „Herr Jeſu Chriſt,
wahrr Menſch und Gott”. Im Mittelpunkt der erſten Kantate
ſteht die wundervolle Baß=Arie „Es iſt vollbracht”, die in
rühren=
den Tönen und ergreifend erklingendem Schluß „Welt, gute
Nacht” dahinſtrömt; ſie enthält auch eine ſehr ſchwere Alt=Arie,
Die Tatſache, daß das franzöſiſche Budget nicht rechtzeitig
fertig wurde und ein ſogenannte „zwölftes Proviſorium” nötig
wurde, drückt die Regierung ſchwer. An und für ſich war es bei
der politiſchen Entwicklung der letzten Monate vorauszuſehen,
daß man mit dem Budget nicht rechtzeitig fertig würde. Wir
haben das an dieſer Stelle ſchon bei der letzten Kriſe erwähnt.
Die Regierung iſt eigentlich für die Verſpätung nicht
verantwort=
lich. Aber nichtsdeſtoweniger, Tardieu war nicht ſtark genug, das
Budget rechtzeitig durchzupeitſchen, und in Frankreich glaubt man,
daß die zwölften Proviſorien für alle Schwierigkeiten der
fran=
zöſiſchen Finanzen verantwortlich ſind. Das Budget iſt — wenn
möglich — noch weniger volkstümlich als früher, als man nur
ſein Gleichgewicht anzweifelte.
Die Anhänger der Regierung können ſich aber für dieſe
Kala=
mität mit den Schwierigkeiten der Radikalſozialiſten tröſten. Bei
den letzten vier Erſatzwahlen haben die Radikalſozialiſten drei
Niederlagen eingeheimſt. Die Sozialiſten haben den Radikalen
ihre Unterſtützung verſagt. Das geſchah ſchon ſo oft, daß man ſich
darüber nicht aufregen ſollte. Aber dennoch iſt es zu einer
bitter=
böſen Auseinanderſetzung zwiſchen den zwei großen Linksparteien
gekommen. Man gibt dieſem Streit der Linksparteien um ſo
mehr Bedeutung, da jetzt durch das Aufleben der
Kutjepow=
affäre und wohl auch unter der Wirkung von mehreren
kommuni=
ſtiſchen Unruhen die Propaganda für den Abbruch der
Be=
ziehungen mit den Sowjets wieder erſtarkt.
In London ſcheint es diesmal wirklich zu einer Wendung
ge=
kommen zu ſein. So ſkeptiſch man auch der Konferenz
gegenüber=
ſteht, man muß jetzt anerkennen, daß durch die definitive
Eini=
gung zwiſchen Japan und den angloſächſiſchen Mächten und durch
eine Annäherung zwiſchen Frankreich und England die
Möglich=
keit eines Paktes zu vieren in die Nähe gerückt iſt.
In Paris iſt man aber weit entfernt davon, deshalb
Freu=
denfeuer anzuwenden. Dadurch, daß Japan endgültig nachgab,
und vor allem in der Frage der Unterſeeboote ſehr ſtark nachgab,
iſt Frankreich rein praktiſch in eine ſchlechte diplomatiſche
Poſi=
tion gerückt. Wenn es zu einer Einigung kommt, dann wird man
in der wichtigſten Frage der Zahlen ſehr empfindliche Opfer
bringen müſſen. Andererſeits iſt es aber noch nicht klar, wie man
den franzöſiſch=italieniſchen Gegenſatz, den man während der
ganzen Konferenz von allen Seiten freundſchaftlich geſchürt hat,
überwinden wird. Dieſer Punkt bedeutet gegenwärtig die größte
Schwierigkeit der Konferenz.
Tardieu überarbeiket.
FP. Paris, 4. April.
Miniſterpräſident Tardieu wurde, während er geſtern einer
Ausſchußſitzung beiwohnte, plötzlich von einem Unwohlſein
be=
fallen, ſo daß er ſofort die Kammer verlaſſen mußte. Der
Ge=
ſundheitszuſtand des Miniſterpräſidenten gibt jedoch keinen
An=
laß zur Beunruhigung. Es handelt ſich lediglich um eine
Ueber=
arbeitung.
Neue Schwierigkeiken für ein Fünf=Mächke-Abkommen
Ikalieniſche Drohungen.
EP. London, 4. April.
In den Verhandlungen zwiſchen England und Frankreich zur
Ausarbeitung einer Sicherheitsformel iſt durch die Haltung der
italieniſchen Delegation eine neue Schwierigkeit aufgetreten, die
das Zuſtandekommen eines Fünfmächtevertrages in Frage zu
ſtellen geeignet ſein dürfte. Grandi ſoll in ſeiner Unterredung
mit Macdonald und Außenminiſter Henderſon ausdrücklich
er=
klärt haben, daß ſich Italien an einem
Fünfmächte=
abkommen nicht beteiligen könnte, falls eine
auf Artikel 16 der Völkerbundsſatzung und des
Anhanges Edes Locarnopaktes beruhende
For=
mel zur Grundlage eines ſolchen Abkommens
gemacht werde. Italien betrachte es als unzuläſſig, wenn
drei Mächte allein eine neue Auslegung der Völkerbundsſatzung
vornehmen würden. Eine neue Interpretation der
Völkerbunds=
beſtimmungen könne nur vom Völkerbund ſelbſt vorgenommen
werden. — Grandi habe in ſeiner Unterredung mit den
eng=
liſchen Miniſtern weiter dagegen Einſpruch erhoben,
daß die eigentlichen Arbeiten der Konferenz
durch Verhandlungen aufgehalten würden, die
außerhalb des Konferenzrahmens lägen.
Ita=
lien könne nicht mehr lange warten und ohne
die den vom Chorſopran gebrachten Choral umſpielt, zwiſchen
beiden Arien ſteht ein kurzes Rezitativ des Tenors, das an den
Stimmumfang des Sängers große Anforderungen ſtellt; ein
Choral „Jeſu, deine Paſſion” beſchließt das Ganze. Die zweite
Kantate beginnt mit einem lang ausgeſponnenem Chorſatz. Auch
hier iſt ein Rezitativ für den Tenor, der abgelöſt wird durch eine
ſehr anſtrengende Arie für Sopran „Die Seele ruht in Jeſu
Händen”, der folgt eine mächtige Baß=Arie „Fürwahr, fürwahr,
euch ſage ich”, die ſich in reicher Figuraton (an die Matthäus=
Paſſion erinnernd) zu rieſiger Steigerung entfaltet. Auch hier
bildet ein Choral „Ach, Herr, vergib all unſeve Schuld” den Ab=.
Die Wiedergabe verdient volles Lob; die oft bewährten
Künſtler: die Damen Betty Aßmuth, Aga Zeh, und die Herren
Heinrich Möbus und Peter Schäfer führten ihre nicht
umfang=
reichen, aber anſtrengenden Partien imn eindrucksvoller. Weiſe
durch; Prof. Noack leitete mit gewohnter Ueberlegenheit, und
er=
ſtaunlich klangvoll klangen die Stimmen des
Kirchengeſang=
vereins der Martinsgemeinde; Herr Organiſt Heinrich Landzettel
war ebenſo gut am Platze, wie das ſauber ſpielende, aus
Muſik=
freunden und Mitgliedern des Stadtorcheſters beſtehenden
Be=
gleitorcheſters. Beſondere Amerkennung noch dem Chor für die
ſichere Art, wie er das unendlich ſchwierige „Crueitxus” aus der
H=Moll=Meſſe zu Gehör brachte. Dieſe Leiſtung ſtellt dem
Kön=
nen des Chors ein ehrendes Zeugnis aus. Herr Prof. Noack
begleitete auch, oder vielmehr ſpielte auf der Opgel mit einer
jungen, vielverſprechenden Geigerin, Maxi Jagſchitz die E=Sonate
und das Adagio aus dem E=Dur=Konzert. Die junge Künſtlerin
machte in Spiel und Auffaſſung einen ſehr gümſtigen Eindruck,
ſo daß man ſich freuen würde, ſie bald einmal in größerem
Rah=
men zu hören. Ein ſpezielles Lob auch dem Oboer, der die
ſchweren Solis tonſchön zu bringen verſtand.
O.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Leipzig: Der Privatdozent an der Unwerſität Berlin Dr. Otto
Voßler iſt vom 1. April 1930 ab zum planmäßigen a. o. Profeſſor
der weſteuropäiſchen und amerikaniſchen Geſchichte in der
Philoſophi=
ſchen Fakultät der Univerſität Leipzig ernannt worden.
Jena: In der makhematiſch=naturwiſſenſchaftlichen Fakultät iſt der
beamtete a. b. Profeſſor der Geologie und Paläontologie,
Abteilungs=
leiter der mineralogiſch=geologiſchen Anſtalt, Dr. Wilfried v. Seidlitz
zum perſönlichen ordentl. Profeſſor ernannt worden.
Dresden: Dem Dr.=Ing. Ehrenreich Tröger iſt die
Lehrberech=
tigung für das Fach „Mineralogie, Petrologie und Lagerſtättenlehre‟
in der Mathematiſch=Naturwiſſenſchaftlichen Abteilung der Techniſchen
Hochſchule erteilt worden.
Seite 4
Samstag, den 5. April 1930
Grund länger in London bleiben, falls die
fran=
zöſiſche Delegation auch fernerhin den
Grund=
ſatz einer Flottenübermacht über Italien
ver=
trete. Die Ausſichten auf den Abſchluß eines
Fünfmächteab=
kommens ſind damit wiederum ganz erheblich geſunken.
Ein Drei=Mächte-Abkommen zwiſchen Amerika,
England und Japan
erſcheint aber auf der anderen Seite nunmehr ſo gut wie
ge=
ſichert. Dieſes Abkommen ſoll im einzelnen folgendes
Stärke=
verhältnis zwiſchen den drei Ländern vorſehen:
An Schlachtſchiffen ſollen England und Amerika je
15 und Japan neun Schiffe beibehalten.
An Kreuzern mit achtzölligen Geſchützen ſoll
England 146 800 Tonnen, Amerika 180 000 Tonnen und Japan
108 400 Tonnen erhalten.
An Kreuzern mit ſechszölligen Geſchützen
wer=
den England 192200 Tonnen, Amerika 143 000 Tonnen und
Japan 100 450 Tonnen zugeſtanden.
Zerſtörer erhalten Großbritannien und Amerika mit
einer Geſamttonnage von je 150 000 Tonnen, Japan von 105 500
Tonnen.
Die Unterſeeboottonnage iſt für alle drei Mächte
gleich hoch mit 52 700 Tonnen angeſetzt worden.
Amerika ſoll ſich weiter verpflichten, nur fünfzehn Kreuzer
mit achtzölligen Geſchützen bis zum Jahre 1936 zu bauen, ſowie
auf den geplanten Bau eines Schlachtſchiffes vom Typ der „
Rod=
ney” oder „Nelſon” zu verzichten.
Deutſchland und Arkikel 16 des Völkerbundspaktes.
* Verlin, 4. April. (Priv.=Tel.)
Die Beratungen der Londoner Seeabrüſtungskonferenz über die
Interpretation des Artikels 16 des Völkerbundspaktes haben in
manchen deutſchen Kreiſen die Befürchtung aufkommen laſſen,
daß England und Frankreich im Begriffe wären, Abmachungen
einzugehen, die in direktem Gegenſatz zum Locarno=Pakt ſtehen.
Im Locarnovertrag befindet ſich bekanntlich eine genaue
Inter=
pretation dieſes Art. 16, wonach die
Völkerbndsmitglie=
der nur dann verpflichtet ſind, ſich an
Sanktio=
nen zu beteiligen, wenn bei ihnen geographiſch
und militäriſch die Vorausſetzungen dafür
ge=
geben ſind. Dieſer Paſſus iſt ſeinerzeit auf Drängen
Deutſch=
lands eingefügt worden, weil das Deutſche Reich ſich von
vorn=
herein dagegen ſchützen wollte, in irgendeiner Fgrm in einen
Konflikt mit Rußland hineingezogen zu werden. Unſer
Botſchaf=
ter in London verfolgt von Anfang an die Konferenz in allen
ihren Einzelheiten aufmerkſam und informiert das Auswärtige
Amt laufend. Herr v. Sthamer wie auch das Auswärtige Amt
ſehen den Stand der Konferenz nicht als beunruhigend für
Deutſchland an. Die Reichsregierung läßt aber verſichern, daß ſie
ſich ſofort einſchalten werde, wenn die Gefahr auftauche, daß
in London Vereinbarungen ſich anbahnen, die unſere Intereſſen
direkt verletzen. Auch in Moskau ſcheint man die Verhandlungen
in London nicht allzu aufgeregt zu beurteilen.
Die Arbeiken der engliſchen Liguidakionskommiſſion.
FP. London, 4. April.
Die hieſige Verrechnungsſtelle für die Schulden und
An=
ſprüche von Angehörigen ehemals feindlicher Mächte hat ſoeben
den Bericht über ihre Tätigkeit im vergangenen Jahre veröffent=
licht. Danach wurden im Jahre 1929 von Angehörigen des
briti=
ſchen Reiches über 101 567 Anſprüche geſtellt, die einen
Geſamt=
wert von 76 239 871 Pfund Sterling darſtellen. Hiervon wurden
nur 74896 anerkannt, während 26 609 im Werte von 33 747 215
Pfund zurückgewieſen wurden. Der gezahlte Betrag ſtellt ſich auf
42 138 684 Pfund Sterling. An Zinſen wurden ferner 9 661 384
Pfund zur Auszahlung gebracht. Nur 62 Fälle ſind unerledigt
ge=
blieben.
Von den deutſchen Anſprüchen in einer Geſamthöhe von
63 125 171 Pfund Sterling für 266 188 Fälle wurden 173 825
An=
ſprüche mit 16 583 140 Pfund Sterling als zu Recht anerkannt.
Die zurückgezogenen Anträge ſtellen ſich auf 92 188 in Höhe von
45 650 574 Pfund, während 175 noch nicht erledigt wurden.
Ernennung der deutſchen Mitglieder des
Berwal=
kungsrakes der B. 3. 3.
Nach der Satzung der Bank für internationalen
Zahlungs=
ausgleich (B.J.Z.) hat der Reichsbankpräſident als deutſche
Mit=
glieder des Verwaltungsrates der Bank einen „Vertreter der
Finanz, der Induſtrie oder des Handels”, und einen weiteren
Deutſchen” der Induſtrie oder Handel vertritt, zu ernennen,
Außer dem iſt von Amts wegen Mitglied des Verwaltungsrates
der Reichsbankpräſident ſelbſt. Nachdem die Auswahl der
deut=
ſchen Vertreter mit Rückſicht auf den Wechſel im Amt des
Reichs=
bankpräſidenten bisher ausgeſetzt war, hat Reichsbankpräſident
Dr. Luther am Tage ſeines Amtsantritts Herrn Dr. Karl.
Mel=
chior in Hamburg und Herrn Kommerzienrat Dr. Paul
Reuſch in Oberhauſen (Rheinland) zu Mitgliedern des Ver
waltungsrates berufen. Zu ſeinem Stellvertreter im
Verwaltungsrat der B.J.3. hat der Reichsbankpräſident Herrn
Geheimen Finanzrat Dr. Vocke, Mitglied des
Reichs=
bankdirektoriums, ernannt.
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4
1
Nummer 95
Aus der Landeshauptſkadk.
Darmſtadt, den 5. April.
Heſſiſches Dragonerdenkmal!
Wenn heute am Samstag abend, um 8 Uhr, das Feuer am
nkmal der Großherzoglich Heſſiſchen Garde= und Leibdragoner
n Himmel lodert, ſo ſtrahlt der Schein dieſes Feuers die weni=
Schritte die Waldſtraße hinauf, nach dem Concordia=Saal,
dem ſich die hieſigen ehemaligen Gardedragoner verſammeln,
ihre auswärtigen Kameraden und Freunde zu begrüßen, die
äßlich des 140jährigen Errichtungstages ihres Regiments, hier
ihre alte Garniſon noch einmal eingekehrt ſind. — Ein Feſt,
Wiederſehensfeier wird hier gefeiert, die alten noch lebenden
meraden begrüßt. — Der Feuerſchein, der da hineinſtrahlt in
ſes fröhliche Feſt, ſoll grüßen beim Eintreten von jenen
Kame=
en, denen das Denkmal, das Feuer geweiht: — Den lieben
meraden, die nicht mehr leben. — Nicht traurig und düſter
en dieſe Flammen im Gedenken uns ſcheinen, ſondern dies=
I wollen wir hier bei ihrem Emporlodern gedenken der
fröh=
en und ſchönen Stunden, die Gardedragoner — Heſſiſche
evauxlegers — 140 Jahre miteinander verlebt.
Samstag, den 5. April 1930
Seite 5
— Das Schloßmuſeum iſt jetzt an den Wochentagen vor= und
chmittags geöffnet. Es finden Führungen ſtatt: am Sonntag
mittag um 11 und 11.30 Uhr, und an allen Wochentagen um 11.00
1130 Uhr vorm. und 3,00 und 3.30 Uhr nachmittags. Die Kaſſe
jeweils von 10.45 bis 11.45 Uhr vorm. bzw. 2.45 bis 3.45 Uhr
nach=
tags geöffnet. In dieſer Zeit kann die Madonna von H. Holbein
ſ. auch getrennt von den Führungen beſichtigt werden.
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Volksbühne), Gruppe1 u. 2.
Preiſe 1.20—6.00 Mk.
Seit geſtern beſteht zwiſchen Aerzteſchaft und dem Städtiſchen
Wohl=
fahrts= und Jugendamt der vertragsloſe Zuſtand, der auf Kündigung
des Arztvertrages zurückzuführen iſt. Da die beiderſeits gepflogenen
Verhandlungen zu keinem Ergebnis führten, gaben die im Verband der
Kaſſenärzte zuſammengeſchloſſenen Aerzte den Patienten des
Wohl=
fahrtsamts folgendes „Zur Aufklärung” mit: Die Stadt
Darm=
ſtadt hat den bisher beſtehenden Arztvertrag für das Wohlfahrtsamt
gekündigt und will die freie Arztwahl nur aufvecht erhalten, wenn die
Aerzteſchaft eine Kürzung ihres Arbeitslohnes um mehr als ein Fünftel
zugeſteht. Die Darmſtädter Aerzte ſind daher nicht mehr in der Lage,
die Behandlung der Fürſorgeempfänger ab 4. April 1930 zu übernehmen.
Die Verantwortung dafür trägt die Stadtverwaltung.
Das Städtiſche Wohlfahrts= und Jugendamt Darmſtadt gibt
darauf=
hin eine Richtigſtellung zur „Aufklärung” der Darmſtädter Aerzteſchaft,
die folgenden Wortlaut hat: Die Stadt Darmſtadt hat den mit dem
Verband der Kaſſenärzte abgeſchloſſenen Vertrag, der die Behandlung
der Wohlfahrtspfleglinge regelt, aus dem Grunde gekündigt, weil die
Aerzte für die Behandlung der Wohlfahrtspfleglinge höhere
Vergütun=
gen verlangen, wie für die Behandlung der Mitglieder der Allgemeinen
Ortskrankenkaſſe Darmſtadt. Die Stadtverwaltung verſuchte die
Gleich=
ſtellung der Wohlfahrtspfleglinge mit den Mitgliedern der Allgemeinen
Ortskrankenkaſſe zu erreichen. Der Verſuch iſt mißlungen. Die Stadt
war ſodann bereit, den Aerzten eine Vergütung zu gewähven, die pro
Fall und Vierteljahr durchſchnittlich 130 RM. höher iſt als die von
der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt gezahlte. Auch dieſen
Vor=
ſchlag hat der Verband der Kaſſenärzte abgelehnt. Die Stadt war
fer=
ner bereit, bis zum Ende April d. J. die früheren Sätze weiter zu zahlen.
Die Darmſtädter Aerzte gehen auch darauf nicht ein und lehnen die
Be=
handlung der Fürſorgeempfänger ab 4. April 1930 ab! Die Behauptung,
man wolle den Arbeitslohn um mehr als ein Fünftel kürzen, iſt eine
Irreführung der Oeffentlichkeit. Die wirklich notwendige Arbeit, die
ſich im Rahmen der geſetzlichen Beſtimmungen und damit in Grenzen der
Pflichtleiſtungen der öffentlichen Fürſorge hält, wird durch eine
Ver=
gütung, die erheblich höher liegt als die Vergütung, die den Aerzten von
der Ortskrankenkaſſe zu zahlen iſt, voll und ganz abgegolten. Nach der
preußiſchen Gebührenordnung, die auch für Heſſen gilt, gelangen die
Mindeſtſätze dieſer Gebührenordnung dann zur Anwendung, wenn
nach=
weislich Unbemittelte die Verpflichteten ſind. Dieſe Leiſtungen
wur=
den den Aerzten bis Ende April weiter garantiert. Sie wollen trotzdem
die Behandlung der Wohlfahrtspfleglinge nicht weiter übernehmen und
beweiſen damit, daß es ihnen nur darum zu tun iſt, einen Druck
auszu=
üben. Nach den Grundſätzen der Gewerbeordnung beſteht für den Arzt
keine Behandlungspflicht. Bei dem bisher unbeſtrittenen Berufsethos
der Aerzte kann aber die Behandlung in den Notfällen nicht verweigert
werden. Lehnen die Aerzte es ab, die Bezahlung der in dieſen Fällen
notwendigen Leiſtungen mit uns zu regeln, ſo müſſen die
Wohlfahrts=
pfleglinge die Behandlung als Privatpatienten verlangen. Wir ſind
in dieſem Falle bereit, ihnen die Mindeſtſätze der preußiſchen
Gebühren=
ordnung zurückzuzahlen. Lehnen die Aerzte es auch in dieſem Falle
ab, die Behandlung zu übernehmen, ſo überlaſſen wir die Beurteilung
einer derartigen Handlungsweiſe der Oeffentlichkeit. Die
Stadtver=
waltung muß auf jeden Fall die Verantwortung ablehnen, ſie fällt allein
auf den Arzt, der aus Geſchäftsintereſſe und um einen Druck
auszu=
üben, ſeine höchſte Pflicht, den kranken Menſchen zu helfen,
vernach=
läfigt!
Dazu geht uns von dem Verband der Kaſſenärzte der Provinz
Starkenburg folgende Gegenerklärung zu der Erklärung des
Wohlfahrtsamtes zu:
Wir haben von der Stadt auch bisher ſtets die gleiche Vergütung
für unſere ärztlichen Leiſtungen erhalten wie von der Allgemeinen
Ortskrankenkaſſe. Beide bezahlten die Mindeſtſätze der amtlichen
Ge=
bührenordnung, die noch für die Beratung in der Sprechſtunde des
Arztes trotz Teuerung und Entwertung die gleiche Höhe wie 1899 hat,
den Betrag von 1— Mk.
Die Stadt will uns aber in Zukunft nur noch rund vier Fünftel
unſerer tatſächlich geleiſteten Arbeit bezahlen, macht von dieſer
For=
derung die Aufrechterhaltung der freien Arztwahl abhängig und drohte
bei Ablehnung das Bezirksarztſyſtem einzuführen, alſo nur noch
be=
ſtimmten einzelnen Aerzten die ärztliche Tätigkeit zu übertragen.
Wir kämpfen um die freie Arztwahl, weil ſie allein den Kranken,
dem wichtigſten Teil in dieſem ganzen Streit, das Recht gibt, den
Arzt ſeines Vertrauens in Anſpruch zu nehmen, während beim
Bezirks=
arztſyſtem der Kranke zu einem beſtimmten Arzt kommandiert wird.
Bei der Abhängigkeit von der Stadtverwaltung wird der Bezirksarzt
für den Wohlfahrtspflegling bald der Arzt ſeines Mißtrauens ſein.
Die Stadt konnte uns nicht zuſichern, daß die freie Arztwahl beſtehen
bleibt, dann konnten auch wir nicht auf halbe Verſprechungen hin
weiterarbeiten und den Lückenbüßer ſpielen, bis die Stadt uns den
Dank durch Aufhebung der freien Arztwahl abſtattet.
Ein halbes Jahr ſtand zum Vertragsabſchluß zur Verfügung, aber
die Stadtverwaltung vertrödelte die Zeit. Wenn ein Brief vom
Stadt=
haus bis zum Wilhelminenplatz allerdings 11 Tage benötigt, dann
ver=
geht die Zeit ſchnell. Uns geht es um die freie Arztwahl und
damit um die Rechte unſerer Kranken. Die Zumutung, dafür
unſerer=
ſeits ein Fünftel unſeres nach den Mindeſtſätzen der amtlichen
Gebüh=
renordnung als rechtskräftig zuſtehenden Arbeitslohnes als Kaufvreis
zu zahlen, lehnen wir ab. In Mainz und Worms zahlen die
Wohl=
fahrtsämter 1,25 Mk. je Krankheitsfall mehr, als was man uns
äußer=
ſten Falls geben wollte.
Es iſt zu hoffen, daß der vertragsloſe Zuſtand im Intereſſe beider
Parteien, hauptſächlich aber der Patienten, baldigſt beſeitigt wird.
Ausſtellung Makhildenhöhe 1930.
Nach endlicher Ueberwindung ungewühnlicher
Schwierig=
keiten iſt es gelungen, den ſchon lange beabſichtigten
Ausſtel=
lungsplan für den Sommer 1930 in Angriff zu nehmen.
Er geht von der Freien Vereinigung Damſtädter Künſtler
aus und hat als Programm, zum Gedächtnis ihres 30jährigen
Beſtehens und zur Feier des 600jährigen Stadtjubiläums eine
Rückſchau auf die Darmſtädter Künſtler von etwa 1830 bis heute
zu geben. Im Anſchluß hieran bereitet der Kunſtverein für
Heſſen ſelbſtändig einen bis 1730 zurückgreifenden Ueberblick vor,
ſo daß im ganzen 2 Jahrhunderte Heſſen=
Darm=
ſtädter Kunſt gezeigt werden.
Auf der Mathildenhöhe werden mit auserleſenen Werken zu
ſehen ſein: die Künſtler des Impreſſionismus, die Gründer der
Freien Vereinigung, ihre verſtorbenen und heutigen Mitglieder,
ſowie alle zurzeit in Heſſen lebenden Künſtler.
Die Ausſtellung wird vorausſichtlich Mitte Juni eröffnet
werden.
v. H.
— Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen. Durch
Entſchlie=
ßung des Miniſteriums für Kultus und Bildungsweſen wunden die
Stu=
dienreferendare Friedvich Cramer zu Gießen, Georg Brand zu
Mainz, Dr. Hans Kempe zu Mainz, Dr. Otto Boller aus Worms,
Dr. Wilhelm Füßler zu Gießen, Dr. Erich Kemmer zu
Darm=
ſtadt und Dr. Wilhelm Wallenfels zu Gießen zu Studienaſſeſſoren
ernannt.
— Reichsfinanzverwaltung — Landesfinanzamt Darmſtadt.
Regie=
rungsrat Dr. Bernbeck beim Finanzamt Offenbach=Stadt wurde an
die Abteilung Beſitz= und Verkehrsſteuern des Landesſinanzamts
Darm=
ſtadt verſetzt.
Gewerbemuſeum. Die Ausſtellung der Schwälmer Stickereien aus
der Werkſtatt von Frau Profeſſor Thielmann=Willingshauſen iſt
am nächſten Sonntag zum letzten Male geöffnet.
Mi
Prassel-Kaftee risch geröstet Sohulstr. 10
— Stadtkirche. Morgen Sonntag, nachmittags 6 Uhr, findet in der
Stadtkirche eine liturgiſche Paſſionsfeier des
Kirchengeſang=
vereins ſtatt. Der Gintritt iſt frei. Zum Vortrag kommen Chöre von
Heinrich Schütz (die Einſegnungsworte und der Schlußchor aus der
Matthäuspaſſion), Melchior Frank (Iſt Gott für uns), Arnold
Mendels=
ſohn u. a. Die Liturgie und Anſprache hält Pfarrer Vogel. Die Orgek
wird im Sinne ihrer urſprünglichen Aufgabe, in ſelbſtändiger Weiſe
am liturgiſchen Aufbau teilzunehmen, mitwirken. Zum Vortrag kommen
Choralbearbeitungen und die Ciaconna in D=Moll von J. S. Bach. Zettel
ſind unentgeltlich an den Kirchentüven zu bekommen.
Orpheum. „Der Mann, der ſeinen Namen änderte‟.
Dieſes hochintereſſante Senſationsſtück bleibt nur noch wenige Tage auf
dem Spielplan. In der Reihe der hier in den letzten Jahren gegebenen
Stücke gleicher Art nimmt dieſer echte Edgar Wallace eine
Sonderſtel=
lung ein und gehört zu den feſſelndſten und ſpannendſten aller
bekann=
ten Senſationsſtücke. Es wird von der Berliner Senſationsbühne auch
ganz ausgezeichnet geſpielt.
Die Unkerbringung des Sinanzamks Darmſtadk-Stadk.
Herr Oberbürgermeiſter Mueller hat vor eimiger Zeit an den
Herrn Reichsfinanzminiſter ein Schreiben gerichtet, in dem
ein=
dringlich auf die unwürdigen und nachgerade unerträglich
ge=
wordenen Unterbringungsverhältniſſe beim Finanzamt
Darm=
ſtadt=Stadt und der angegliederten Finanzkaſſe hingewieſen wurde
und im Intereſſe der Bevölkerung Darmſtadts dringend um
Ab=
ſtellung der Mißſtände erſucht wurde.
Der Reichsminiſter der Finanzen hat darauf eine Antwort
geſandt, in der die vorhandenen Mißſtände anerkannt werden,
aber darauf hingewieſen wird, daß die derzeitige Finanzlage des
Reiches im Augenblick eine Aenderung nicht möglich mache. Der
Bau ſei für 1931 in Ausſicht genommen. Der
Reichsfinanzminiſter hofft, daß die in Angriffnahme des
Erwei=
terungsbaues zu Beginn des Haushaltsjahres 1931 erfolgen
kann.
Fahrpreisermäßigung zugunſten der Jugendpflege.
Nach einer Mitteilung des heſſiſchen Miniſteriums für Kultus
und Bildungsweſen werden vom 1. April 1930 ab die
Führeraus=
weiſe nicht mehr von ihm ausgeſtellt, ſondern ſind von dem
Ver=
einsleiter ſelbſt auszuſtellen und von der Gemeinde=(Ortspolizei=)
Behörde oder dem Jugendamt zu beglaubigen. Die neuen
Vor=
drucke werden von der Eiſenbahnverwaltung an die
Jugendpflege=
vereine gegen Vorzeigung der Beſcheinigung über die behördliche
Anerkennung und Erſtattung des Herſtellungspreiſes unmittelbar
abgegeben. Die bisherigen vom Miniſterium für Kultus und
Bildungsweſen ausgefertigten Führerausweiſe behalten bis auf
weiteres noch Gültigkeit.
— Matinee Sitta Müller=Wiſchin/Hans Sylveſter Bunſel. Die
Wie=
derholung des erfolgreichen Operetten= und Schlagerabends findet
mor=
gen Sonntag, vormittags 11,15 Uhr, im Kleinen Haus ſtatt. Sitta
Müller=Wiſchin wird wieder die mit großem Beifall aufgenommenen
Lieder aus den Operetten „Orlow”, „Herzogin von Chieago” und den
Schlager „Wenn ich die blonde Inge” vortragen. Hans Sylveſter
Bun=
ſel ſingt „Schlaf ein, mein blond Engelein”, „Sonny Boy”, die durch
den ſtürmiſchen Applaus des Publikums wiederholt werden mußten. Das
Jazz=Orcheſter unter Leitung von Max Buddenhagen wird die geſamte
Matinee wie beim erſten Abend begleiten. Am Flügel waltet. Fritz
Bohne. Die Firma Arnold Sohn gibt entgegenkommenderweiſe an
Schüler in ihrer Filiale, Eliſabethenſtraße 28, Karten zu ermäßigten
Preiſen ab.
— Klavierabend. Auf den heute Samstag den 5. April abends
8 Uhr, im Muſikvereinsſaal, Wilhelm=Gläſſing=Straße 24, ſtattſindenden
Klavierabend Lina Becker ſei hiermit nochmals beſonders hingewieſen.
Karten bei Klavier=Arnold, Eliſabethenſtraße B, und an der Abendkaſſe.
— Chriſtlicher Verein Junger Männer, Darmſtadt, e. V. Am
Sonntag, den 6. April, abends 8.15 Uhr, ſpricht in der Aula des
Lud=
wig=Georgs=Gymnaſiums, Karlſtraße 2, Herr Regierungsrat Profeſſor
Miſchlich über: „Der Deutſche Anteil an der afrikaniſchen
Sprach=
forſchung”. Anſchließend wird Herr Profeſſor Miſchlich aus ſeinem
neueſten Werk „Afrikaniſche Märchen” vorleſen.
(5641
farbige
SALAMANDER.
Herren die Wert auf
euetese Gaufttel, VerLeuttel Te PesSterrrlDest
Verarbeifung U. eleganfes Lusschen legen beuorzugen stets
DAS•ERZEUGNIS DER GROSSTEN DEUTSCHEN. SCHUHFABRIK.
LUDWIGSTRASSE 13
DARMSTADT
LUDWIGSTRASSE 13
Seite 6
Samstag, den 5. April 1930
Nummer 95
Hulionate Maulspüttei!
Leffenkliche Kundgebung der R. j. V.
Auf der geſtrigen Tagung des Langnamvereins in Eſſen hat deſſen
Geſchäftsführer Dr. Schlenker das Wort von „der Notwendigkeit
ſtaats=
politiſcher Zuſammenfaſſung weiteſter Kreiſe” geſprochen. Er hat damit
nur einem Gedanken erneut Ausdruck gegeben, der in allen Kreiſen der
an der Zukunft des deutſchen Volksſtaates poſitiv Intereſſierten ſeit
langem lebendig iſt. Um dieſen Gedanken einer Zuſammenfaſſung der
poli=
tiſchen Kräfte der volksbürgerlichen Mitte handelte es ſich auch bei der
öffentlichen Kundgebung, die geſtern abend von der Reichsgemeinſchaft
junger Volksparteiler im Fürſtenſaal veranſtaltet wurde. Ihr ſehr guter
Beſuch bewies, daß in weiten Kreiſen für eben dieſe Gedanken ein
reges Intereſſe beſteht.
Als Vorſitzender der Darmſtädter Ortsgruppe begrüßte Rechtsanwalt
Dr. Mattern die Anweſenden, beſonders aber den Redner des
Abends, Herrn Frank Glatzel=Eſſen. Was Herr Dr. Mattern
in ſeinen Begrüßungsworten ſchon angedeutet hatte, die
Unzufrieden=
heit der jungen Generation mit den heutigen politiſchen Verhältniſſen,
dem Ueberwuchern der Intereſſentengruppen, dem Kompromißcharakter
der Innenpolitik, und auf der anderen Seite die Notwendigkeit, zu
einer neuen Form der politiſchen Mitarbeit im Staate und am Staate
zu kommen, das wurde von Herrn Frank Glatzel=Eſſen in einem
ausführ=
lichen Referat eingehend unterſucht und dargelegt.
Zwiſchen der S.P.D. auf der einen Seite und der nationaliſtiſchen
Obſtruktionspolitik auf der anderen Seite (vielleicht hätte hier der
Tren=
nungsſtrich zwiſchen der Mitte und Herrn Hugenberg etwas ſchärfer
und deutlicher gezogen werden können) ſteht die „bürgerliche Mitte‟,
Dieſe bürgerliche Mitte iſt aber nicht mehr die individualiſtiſch
wirt=
ſchaftende liberale middle elass der Mitte des vorigen Jahrhunderts.
Die Entwickelung des heutigen Wirtſchaftsſyſtems habe eine weitgehende
Ausſchaltung der freien Konkurrenz mit ſich gebracht, mindeſtens aber
ſei die Form des Wettbewerbs eine andere geworden. So habe ſich auch
der Begriff des Bürgertums gewandelt: Mit der ſich wandelnden
Struk=
tur der Bevölkerung ſei auch eine Wandlung des Begriffs „bürgerlich”
vom „beſitzbürgerlich” zum „volksbürgerlich” eingetreten. Dieſer neue
Begriff des volksbürgerlichen müſſe an die Stelle jenes veralteten
„bürgerliche Partei” geſetzt werden, wenn man überhaupt etwas
Poſi=
tives erreichen wolle. Trotzdem ſei es falſch, dieſes Poſitive außerhalb
oder gar gegen die heutigen Parteien erſtreben zu wollen. Es müſſe
ſich vielmehr darum handeln, zunächſt innerhalb der Parteien eine
Re=
form zu verſuchen. Erſt wenn dieſe ſich als völlig ausſichtslos erweiſe,
könne an andere Möglichkeiten gedacht werden.
Wichtigſtes Erfordernis für eine poſitive Aufbauarbeit ſei vor allem
die Gewinnung des Vertrauens des Arbeitnehmers. Die ſchon ſkizzierte
Entwickelung des Wirtſchaftslebens hat zwei Drittel der deutſchen
Be=
völkerung in die Stellung des Arbeitnehmers gedrängt. Ohne dieſe
Arbeitnehmer könne nichts geſchehen in einem Volksſtaat. Sie zu
ge=
winnen, ſei die weſentlichſte Aufgabe der Zukunft. Denn ein Verzicht
auf ſie oder eine Ablehnung der neuen Beſtrebungen durch jene bedeute
den Verluſt der Exiſtenz jeder bürgerlichen Partei. Wenn dieſe
Ge=
danken auch mit aller wünſchenswerten Deutlichkeit herausgearbeitet
wunden, ſo vermißte man vielleicht gerade an dieſem ſicher
außer=
ordentlich wichtigen Punkt ein poſitives Programm, das allerdings auch
im Rahmen eines einſtündigen Vortrages kaum gegeben werden konnte,
Von nicht geringerer Bedeutung für die Zukunft des deutſchen
Volksſtaates ſei die Macht, die dieſer Staat ſeinen eigenen höchſten
Organen verleihe. Mit ſchärfſten Worten wurde gegen die
Diktatur=
wünſche der nationaliſtiſchen Obſtruktion Verwahrung eingelegt im
Namen der verantwortungsbewußten Mitarbeit der Staatsbürger an
ihrem Staat. Wenn man auch dieſe Wünſche nach einer Diktatur in
keiner Weiſe begrüßen könne, ſo ſei allerdings auf legalem Weg eine
Stärkung der Stellung des Reichspräſidenten ſowie der Reichsregierung
zu erſtreben. Der Redner zeichnete das Bild einer
Präſidentſchafts=
republik nach dem Vorbild der Vereinigten Staaten, die an Stelle der
reinen Parlamentsrepublik, die heute in Deutſchland vorhanden iſt,
treten müſſe. Als Mittel zur Stärkung der Reichsregierung komme
u. a. qualifizierte Mehrheit für Mißtrauensvoten (außerhalb des
Etats) in Frage. Wozu allerdings zu bemerken wäre, daß die
Schwie=
rigkeiten für eine Regierung eigentlich im allgemeinen erſt bei den
Etatsverhandlungen anfangen; außerhalb des Etats wird ſich ein
Miß=
trauensvotum leicht vermeiden laſſen.
Die Kritik am Staat und ſeinen Funktionen müſſe aber vor allem
auch jene Organe mitumfaſſen, die in der demokratiſchen Republik der
Aeußerung des Volkswillens dienen: der Parteien. Auf der poſitiven
Seite dieſer Kritik ſtehe der Wille zur Parteireform. Gerade die
„bürgerliche Mitte” habe es ja leider nicht begriffen, welche Macht die
Organiſation in einer Partei gewähre, und begnüge ſich mit
Bierbank=
politik und Nörgelei vom ſicheren Port. Daher rühre die ſtarke
Zer=
ſplitterung, die gerade in der politiſchen Mitte herrſche. Auch eine
konfeſſionelle Scheidung ſei natürlich keine politiſch irgendwie
produk=
tive Entſcheidung, ebenſowenig wie die immer mehr beliebte
Inter=
eſſenpartei. Dieſe Parteien, Sonderintereſſengruppen des Hausbeſitzes,
der „Wirtſchaft” uſw., bedeuten einen Abweg, und zwar deshalb, weil
das Bewußtſein großer politiſcher Linien und Zuſammenhänge
ver=
loren gehe.
Man habe daran gedacht, die beiden größten liberalen Parteien,
die Deutſche Volkspartei und die Demokraten, zu fuſionieren. Damit
aber werde nicht das Vertrauen der Wähler, das dieſe beiden Parteien
teilweiſe eingebüßt haben (am ſtärkſten bekanntlich die Demokraten, die
von 75 (1919) auf 25 (1930) Sitze zuſammengeſchmolzen ſind),
wieder=
gewonnen. Nicht auf eine Addition komme es an, ſondern darauf, daß
die junge Generation, und hier beſonders auch die Kriegsgeneration, in
die Lücke einſpringe. Gerade dieſer „überſprungenen Generation”, die
durch das gewaltige Erleben des Krieges gemeinſam geformt ſei, ſei
ein aktives Eingreifen möglich und auch notwendig. Dieſes aktive
Ein=
greifen aber könne oder vielmehr ſolle ſich nicht in der Form der
Grün=
dung einer neuen Partei vollziehen, wie das unter Umſtänden von
der „volksnationalen Aktion” geplant werde. Die Gründung einer
ſolchen neuen Partei könne nur zu einer neuen Splitterpartei führen.
Ein aktives Eingreifen ſei nur möglich in der Art und Weiſe der
Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler, die ja inſofern ſchon Erfolge
zu verzeichnen habe, als der Führer der Volkspartei auf dem
Mann=
heimer Parteitag den Ruf zur Sammlung der Mitte im Sinne der
jungen Volksparteiler ausgeſprochen habe.
Gewiß ſei das Programm noch nicht feſt formuliert. Nur das
Ver=
ſagen der alten Ideologie ſei einwandfrei feſtzuſtellen. Eine neue
müſſe erſt geſchaffen werden. Zu fordern ſei eine nationale
Staats=
partei, die den Volksſtaat, die Republik, bejahe, die volksbürgerliche
Mitte zu nationaler, verantwortungsbewußter Außen= und Innenpolitik
ſammle und damit ein Gegengewicht gegen allzu ſtarke Macht von links
oder rechts bilde.
An die mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen des
Red=
ners ſchloß ſich eine Debatte an, in der u. a. Redakteur Schöppe=
Frank=
furt und Oberlandesgerichtsrat Dr. Altendorf ſprachen.
Holzamer=Gedächtnisfeier. Am Samstag um 19 Uhr findet im
Wiener Rundfunk eine Gedenkfeier für den heſſiſchen Dichter Wilh.
Holzamer ſtatt.
— Nächſte Dampfernbfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (
einſchließ=
lich Deutſch=Auſtral= und Kosmos=Linie). Abgeſchloſſen am 28. März 1930.
Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen vorbehalten. Nach New York=
D. Hamburg ab Hamburg 10. 4., ab Cuxhaven 11. 4. D. Cleveland ab
Hamburg 15. 4., ab Cuxhaven 16. 4. D. Albert Ballin ab Hamburg 17. 4.,
ab Cuxhaven 18. 4. D. New York ab Hamburg 24. 4., ab Cuxhaven
25. 4. M.S. St. Louis ab Hamburg 29. 4. D. Reliance ab Hamburg
1. 5., ab Cuxhaven 2. 5. D. Hamburg ab Hamburg 8. 5., ab Cuxhaven
9. 5. Nach Boſton Philadelphia Baltimore
Nor=
folk ab Hamburg: D. Legie 18. 4. Nachder Weſtküſte
Nord=
amerika ab Hamburg: M.S. Los Angeles 5. 4. M.S. Tacoma 19. 4.
M. S. San Francisco 3. 5. M.S. Oakland 17. 5. Nach Kanada ab
Hamburg: D. Cleveland 16. 4. Nach Weſtindien Weſtküſte
Zentralamerika ab Hamburg: D. Grunewald 5. 4. M.S. Mimi
Horn 12. 4. M.S. Orinoco 19. 4. Ein Dampfer 26. 4. D. Rugia 3. 5.
M. S. Preſidente Gomez 10. 5. M.S. Magdalena 17. 5. Nach den
Weſtindiſchen Inſeln ab Hamburg: D. Thereſe Horn 8. 4.
D. Adalia 22. 4. M.S. Marie Horn 6. 5. D. Cuba 20. 5. Nach Cuba
ab Hamburg: M.S. Phoenicia 5. 4. D. Feodoſia 3. 5. D. Kiel 4. 6.
NachMexiko ab Hamburg: M.S. Rio Panuco 8. 4. D. Palatia 19. 4.
Nord=Friesland 1. 5. D. Artemiſia 13. 5. Nach der Oſtküſte
Südamerika ab Hamburg: D. Kyphiſſia 5. 4. D. Uruguay 12. 4.
D. General Belgrano 17. 4. D. Württemberg 23. 4. D. Liguria 23. 4.
Nachder Weſtküſte Südamerika ab Hamburg: D. Aachen 5. 4.
D. Hcſſen 9. 4. D. Targis 16. 4. Nach Niederländiſch=
In=
dien ab Hamburg: D. Lüneburg 9. 4. Ein Dampfer 23. 4. D. Menes
29. 4. Nach Auſtralien ab Hamburg: Ein Dampfer 12. 4. Ein
Dampfer 23. 4. Nach Südafrika ab Hamburg: D. Eſſen 12. 4.
Dortmund 10. 5. Nach Oſtaſien ab Hamburg: D. Tirpitz 5. 4.
M. S. Ermland 19. 4. M.S. Burgenland 25. 4. D. Havenſtein 3. 5. D.
Preußen 10. 5. M.S. Friesland 17. 5. Hamburg=London=
Linie: Wöchentlich drei Abfahrten.
* Aus den Darmſtädter Lichtſpielkheakern.
Palaſt=Lichtſpiele.
Auch Palaſt=Lichtſpiele bringen diesmal zwei rechte gute Filme, die
ſich allerdings weſentlich von denen in den anderen Kinos unterſcheiden.
Beides ſind „Wildweſt”=Filme. Beide aber gehören zu den beſten
die=
ſer Kategorie. Es ſind, was immer hervorgehoben werden muß, Filme,
die nichts anderes als dieſes ſein wollen, die eine Menge tollen
Ge=
ſchehens bringen in Aufmachung, wie ſie eben nur der Film vermitteln
kann. „Der Karawanenführer von Oklahoma”, bringt
eine Handlung, die umrahmt iſt von einer Fülle feſſelnder
Landſchafts=
bilder, vor allem aber von Reit= und Fahrkunſtſtücken, wie ſie ſelbſt im
Film ſelten gezeigt werden. Ken Meynard mit ſeinem wundervollen
Apfelſchimmel „Silberwind” ſtellt alles in den Schatten, was bisher
an tollen Reitkunſtſtücken in Film oder Zirkus gezeigt wurde. Daß er
neben dieſer Reitkunſt auch noch die des Boxens, des Laſſowerfens,
Peitſchenſchlagens u. v. a. meiſterhaft beherrſcht, daß er alſo ein Artiſt
von einzigartiger Vielſeitigkeit iſt, das alles iſt an Amerikanerfilmen
ſelbſtverſtändlich. Und dann noch eins: Dieſe Amerikaner verſtehen es,
Typon von ſo wundervoller Natürlichkeit und Derbheit für ihre Filme
zu finden, daß kaum eine andere Produktion ihnen gleichkommt. Die
Regie von Harry J. Brown iſt uneingeſchränkt lobenswert.
„Der König der Wälder” (Regie: Jerome Storm) zeigt
einen Konkurrenten oder Nachfolger Rintintins, der dieſen bisher
erfolg=
reichſten vierbeinigen Filmſtar weit in den Schatten ſtellt. Dieſer
Wolfs=
hund Winneton, ein ungewöhnlich ſchönes und ſtarkes Tier, zeigt
Dreſſu=
ren von einer Vielſeitigkeit und Selbſtverſtändlichkeit in der Ausführung,
die beiſpiellos ſein dürfte. Ohne ſichtbare Hilfe apportieren unter
ſchwierigſten Verhältniſſen, im Waſſer, über Steingeröll uſw., iſt das
gerinaſte an dieſen Dreſſuren. Sie gehen ſoweit, daß ein wütender
Kampf mit einem anderen Wolfshund mit deſſen ſcheinbarem Ende
ab=
ſchließt, daß Winneton in einer Raubtierfalle ſich fangen läßt, Kanus
durch raſende Waſſerfälle zieht und ſelbſtändig an Baumſtämmen
ver=
täut uſw. Das alles macht Winnetou mit einer Lebendigkeit und Selbſt=
„*
verſtändlichkeit, die bewundernswert iſt.
*
— Liedertafelkonzert am 14. April d. J., abends 8 Uhr, im Großen
Haus des Heſſiſchen Landestheaters. An der Ausführung iſt neben
unſerem Herrenchor die rühmlichſt bekannte Vereinigung Darmſtädter
Soliſtinnen unter der Leitung von Bernd Zeh beteiligt. Die Solis in
den Frauenchören werden von den Mitgliedern dieſer Vereinigung,
Frau Suſanne Horn=Stoll und Frau Agathe Zeh=Landzettel, geſungen.
Zu den „Harfenliedern” für Frauenchor von Joh. Brahms haben die
inſtrumentale Begleitung Frl. Franziska Fiſcher (Harfe) und die
Her=
ren Max Zimolong und Karl Lindner (Waldhorn) vom Heſſiſchen
Lan=
destheater übernommen. Sämtliche an der Ausführung Beteiligten
bür=
gen für eine gute Wiedergabe der ausgeſuchten Vortragsfolge, die nur
Frauen= und Männerchöre von Bruno Stürmer und Joh. Brahms
enthält.
— Das Konzert des Mozart=Vereins, das diesmal unter dem Motto
ſteht: Stimmen der Völker in Liedern” erhält eine
beſon=
dere Note durch die Mitwirkung von Anny von Stoſch und Hans
Grahl. Anna von Stoſch ſingt Lieder von Grieg; Hans Grahl
verſenkt ſich in die Leidenſchaftlichkeit eines Mouſſorgsky und
Dvorak. Beide Künſtler vereinen ſich zu ſelten gehörten Duetten von
Schumann. Kapellmeiſter Rehbock übernimmt die Begleitung, zur
Freude aller, die ſeine feine Kunſt ſchätzen. (S. Anzeige.)
DOrTOrRETNARL!
(II.Dr. 5070
PIAAVON-Thampn
BBOTRL 9OM
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Die Haktige Dialektpoſſe „Der
Lumbeawend” von Dr. Georg Büchner und Rob.
Schnei=
der, die in der Spielzeit 1928 ſolchen Beifall fand, daß ſie neun
glän=
zend beſuchte Wiederholungen erleben konnte, iſt nach ſorgfältiger
Neu=
einſtudierung in der Originalbeſetzung erneut in den Spielplan
aufge=
nommen worden und kommt am Dienstag den8. April, 8 Uhr,
im Kleinen Haus des Landestheaters erſtmalig zur Wiederaufführung.
Die in dem Stück geſchaffene Gegenüberſtellung der alten und der in der
Jugend verkörperten neuen Zeit nebſt den daraus erwachſenden
tragi=
ſchen Verwickelungen wird, da ſie immer noch hochaktuell iſt, ſicherlich die
gleiche ſtürmiſche Heiterkeit erwecken, wie in der früheren Spielzeit.
(Preiſe 1 bis 3 Mark.)
— „Der Mann, der ſeinen Namen änderte‟. Dieſes fpannende
Kri=
minalſtück von Edgar Wallace, das im Orpheum in ganz vorzüglicher
Weiſe durch das Berliner Gaſtſpielenſemble dargeſtellt wird, bleibt nur
noch wenige Tage auf dem Spielplan. Die unerhörte Spannung, die
Edgar Wallace in allen ſeinen Werben entwickelt, trifft auch für dieſes
Bühnenſtück in ſtärkſtem Maße zu. Die geſamte Darmſtädter Preſſe hat
der Aufführung unumſchränktes Lob entgegengebracht. Man verſäume
dieſes intereſſante Gaſtſpiel nicht. (Siehe Anzeige.)
— Aus der Schloßgemeinde. Zu dem diesjährigen
Konfirman=
denabend erwies ſich die geräumige Otto=Berndt=Halle kaum
aus=
reichend, die vielen Beſücher aufzunehmen, obgleich die Zahl der
Kon=
firmanden weſentlich kleiner war, als in den letzten Jahren, aber von
früheren Jahrgängen viele mit ihren Angehörigen wieder erſchienen
ſind, dazu eine Menge ſtets willkommener Gäſte aus anderen Bezirken.
— Herr Chriſtian Arnold hatte in dankenswerter Weiſe ein klangvolles
Piano zur Verfügung geſtellt und ſein Sohn mit ſeinem Freunde, Herrn
Lahl, zur Einleitung der Darbietungen eine Ouvertüre von Cherubini
— vierhändig geſpielt — zu Gehör gebracht. Die übliche Anſprache hielt
Herr Dekan Zimmermann, der zunächſt ſeiner großen Freude
über die ſtarke Beteiligung Ausdruck verlieh und auf die Bedeutung
ſolcher Verſammlungen für das kirchliche Gemeindeleben hinwies, aber
auch erwähnte, daß die Mitwirkenden meiſt aus den Kreiſen früherer
Konfirmanden hervorgingen. — So folgte Fräulein Elſe Nagel als
Geſangskünſtlerin, von ihrer Schweſter begleitet, mit einer
ausdrucks=
voll vorgetragenen Arie aus „Samſon und Dalila” von Saint=Saens,
ſvorauf die Herren Arnold und Lahl wieder ein Rondo von Schubert
zuſammen ſpielten. Den Höhepunkt des Abends bildete die mit feinem
Humor gewürzte, aber auch reichlich Anlaß zu ernſten Betrachtungen
bildende Schilderung einer Nordlandreiſe des Herrn Rektor Bauer.
Mit etwa 400 Teilnehmern wurde dieſelbe auf dem Dampfer „Lützow”
von Bremen aus unternommen, um die erhabenen Schönheiten
Nor=
wegens mit ſeinen weltberühmten Fjorden, Schären und rieſigen
Glet=
ſchern aus eigener Anſchauung kennen zu lernen und dabei tiefe
Ein=
drücke von den ewigen Eisregionen der Arktis zu gewinnen. Wie der
Nedner unter anderem erwähnte, führte ein Abſtecher an Land nach
Tromſö, an der Meridianſäule vorbei, und ein weiterer nach
Hammer=
feſt, dem nördlichſten Kulturort der Erde, wo Tag und Nacht in fahler
Helle ſich faſt gleichen, zeitweilig nur unterbrochen von den glutroten
Strahlen der ſehr groß erſcheinenden Sonnenkugel. Vom Nordkap aus
wurde die Rückreiſe angetreten, die aus der Welt des Eiſes und der
Erſtarrung wieder zurück zur Welt des Lebens führte. Beim Paſſieren
des Skagerraks wurde die Schiffsflagge auf Halbmaſt geſetzt und unter
den Klängen der Schiffskapelle: „Wir treten zum Beten” der auf dem
Meeresgrund ſchlummernden Helden des Weltkrieges bei tief
empfun=
denen Worten des Schiffsgeiſtlichen gedacht. Nach ſicherer Fahrt
er=
reichte man vorſchriftsmäßig den Heimathafen Bremen, von wo aus
die Wege auseinandergingen, zweifellos aber die Gedanken ſich noch oft
und nachhaltig in dem gewaltigen Erlebnis fanden. Wenn ſchon der
formvollendete Vortrag eine lebhafte Vorſtellung der großartigen
nor=
diſchen Welt und der Kleinheit des Menſchengeſchlechts dagegen
hervor=
rief, dann noch mehr durch die mit feinem Verſtändnis ſelbſt
aufgenom=
menen oder gut ausgewählten Lichtbilder, die im Anſchluß an den
Vor=
trag gezeigt wurden. — Wie ſchon immer hat der Vorſtand des
Frauen=
vereins die Anweſenden an hübſch gedeckten Tiſchen mit Tee und Gebäck
beſvirtet, wobei Gelegenheit zu perſönlicher Unterhaltung gefunden
wurde. Währenddeſſen wurde hinter dem Bühnenvorhang die
Vor=
bereitung zu dem Feſtſpiel von Mädchen der Jugendvereinigung
getrof=
fen, die alsdann im Rahmen einer märchenhaften Vorſtellung in
hüb=
ſchen Koſtümen anmutige Reigen= und Rundtänze ausführten. Eine
dankbare Verſammlung ſchied in ſpäter Abendſtunde, froh des Erlebten.
Auf= und Abladen von Metallgegenſtänden. Nach der
Polizeiber=
ordnung, betr. das Auf= und Abladen ſowie den Transport von
Metall=
gegenſtänden vom 9. Oktober 1893 ſind bei dem Auf= und Abladen ſowie
bei dem Transport von Gegenſtänden, welche bei dem Herabwerfen oder
bei dem Transport auf Wagen ein ſtarkes Geräuſch verurſachen, wie
eiſerne Träger, Schienen, Metallröhren und Stangen, Bleche, Ketten
und dergleichen, ſolche Einrichtungen zu treffen, daß beläſtigendes
Ge=
räuſch vermieden wird.
Aus dem Gerichtsſagl.
Aw. Der vom Bezirksſchöffengericht angeregte Vergleich zwiſchen
dem Berliner Fachſchriftſteller, der das heſſiſche Straßenweſen
ange=
griffen hatte, und dem Dezernenten für das heſſiſche Straßenweſen beim
Innenminiſterium kam nicht zuſtande. Der Fachſchriftſteller wurde
wegen Beleidigung zu 500 Mark Geldſtrafe verurteilt. (
Verhandlungs=
bericht ſiehe Darmſtädter Tagblatt Nr. 88 vom 29. März 1930.)
Ein 21jähriger Maurer aus Zwingenberg kam am 8. Februar nachts
nach einem Tanzvergnügen mit jungen Burſchen in einen Wortwechſel
und wurde handgreiflich. Er zog ſein Meſſer und verletzte einen jungen
Schloſſer durch einen Stich in die Bruſt, der die Lunge traf. Dann
brachte er einem Weißbinder einen Stich in Kinn und Oberarm bei,
Das Bezirksſchöffengericht verurteilte ihn wegen gefährbicher
Körperver=
letzung zu ſechs Monaten Gefängnis. Das Gericht verhängte die hohe
Strafe, weil die Meſſerſtechereien immer ſkrupelloſer werden. Der
Meſſerheld weiß nie, ob er nicht durch den Gebrauch ſeines Meſſers zum
Totſchläger wird.
Ein aus Württemberg ſtammender Ziegeleiarbeiter, der zuletzt in
Sprendlingen beſchäftigt war, ſoll in der Nacht vom 23. auf den 24.
Auguſt vorigen Jahres in eine Hofreite eingeſchlichen ſein und ein
Fahrad geſtohlen haben. Er ſelbſt ſchildert den Vorfall folgendermaßen;
Er ſei in die Hofreite eingetreten in der Abſicht, eine Witwe, die zu
ihm in näheren Beziehungen ſtand, zu beſuchen. Als er das Fahrrad,
das vor der Haustür ſtand, geſehen habe, habe er geglaubt, ein anderer
Beſucher ſei ihm zuvorgekommen, und er habe das Fahrrad
mitgenom=
men, um es am nächſten Tage der Witwe als Beweisſtück zu zeigen.
„Wiſſen Sie, Herr Richter,” meinte er, „wenn Sie in die Lage kämen
und müßten hernach Alimente bezahlen, würden Sie auch ein Fahrrad
ſtehlen.‟ Er verſteckte ſich dann hinter einem Tor und benahm ſich vor
Leuten, die ihn dort entdeckten, wie ein Dieb. Da ſeine abenteuerliche
Schilderung nicht ganz unglaubhaft erſcheint, erfolgte Freiſpruch.
Ein junger Metzgergehilfe aus Darmſtadt, der erwerbslos iſt und
Wohlfahrtsunterſtützung bezieht, kam im November vorigen Jahres auf
die Stadtkaſſe, um die Unterſtützung abzuholen. Der Beamte gab ihm
verſehentlich den Quittungsbogen eines Namensvetters, deſſen
Unter=
ſchrift er nachmalte und ſich die weſentlich höhere Unterſtützung
aus=
zahlen ließ. Wegen ſchwerer Urkundenfälſchung in Tateinheit mit
Be=
trug wurde er mit Rückſicht auf ſeine Notlage und die beſonders
gün=
ſtige Gelegenheit zu der Mindeſtſtrafe von einer Woche Gefängnis vew
urteilt.
Kleine Strafkammer. Die Ehefrau eines Landwirts aus Höchſt i. O
erhielt im September vorigen Jahres einen Strafbefehl über 100 Mark.
weil ſie zu 7 Prozent verwäſſerte Milch feilgeboten hatte. Sie erhob
Einſpruch, und das Amtsgericht in Höchſt verurteilte ſie wegen
Milch=
fälſchung zu 100 Mark Geldſtrafe und fünf Tagen Gefängnis. Das
Ur=
teil ſollte im „Darmſtädter Tagblatt” und im „Mümlingboten”
ver=
öffentlicht werden. Dagegen legte ſie Berufung ein, und ſie wurde nun
von der Kleinen Strafkammer wegen fahrläſſiger Milchfälſchung zu
100 Mark Geldſtrafe und zur Tragung der Koſten des Verfahren
verurteilt.
Hühnerdiebſtähle. Ein vor längerer Zeit in hieſiger Stadt
ver=
übter Hühnerdiebſtahl konnte aufgeklärt werden. Bei den Tätern
han=
delt es ſich um in Darmſtadt wohnhafte Leute. — In der Nacht vom
3. zum 4. April 1930 wurde aus einem Garten am Sensfelderweg eine
Anzahl Hühner geſtohlen.
Diebſtähle. Aus einer Güterhalle eines Bahnhofs zwiſchen
Frankfurt a. M. und Darmſtadt wurde vor einigen Tagen eine neue
Lochkartenmaſchine (Holeritmaſchine) und ferner zwei Metallſtempel,
viereckig, mit der Bezeichnung „Langen” und „Bezahlt” geſtohlen. Die
Maſchine trägt die Nummer 2692. — In der Nacht vom 29. auf 30.
März 1930 wurde in der hinteren Heidelberger Straße an einem
Uhr=
geſchäft ein dort angebrachtes Thermometer von bis jetzt unbekanntem
Täter mit Gewalt abgeriſſen und geſtohlen. Die Länge des
Thermo=
meters beträgt etwa 50 Zentimeter. Die Glasröhre iſt mit blauem
Weingeiſt gefüllt. Perſonen, welche hinſichtlich der vorſtehenden
Straf=
taten irgendwelche Angaben zu machen in der Lage ſind, werden
ge=
beten, dem Polizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33 (Kriminalabteilung,
Zimmer 3), vorſprechen zu wollen.
—Bei der Wahrſagerin. Leichtgläubige Menſchen werden immer
wieder durch Wahrſagerinnen und Kartenſchlägerinnen geſchädigt. So
wurde ein hieſiges Dienſtmädchen, welches um ihre Zukunft beſorgt
war, von einer Kartenſchlägerin um 145 RM. hereingelegt. Die
Unter=
ſuchung iſt im Gange. Die Wahrſagerin wird ihrer Beſtrafung
zu=
geführt werden.
Sittlichkeitsverbrechen. Ein hieſiger Gewerbetreibender wurde
am 3. April 1930 wegen Blutſchande und Sittlichkeitsverbrechen
feſt=
genommen und dem zuſtändigen Richter zugeführt, weil er ſeit Jahren
mit ſeinen beiden Stieftöchtern in ſtrafbaren Beziehungen ſtand.
Autodiebſtahl. Am 1. April 1930 wurde in Frankfurt a. M. der
P. K.K. IT 12 512 geſtohlen. Der Wagen wurde am 2. April 1930 hier
auf dem Viktoriaplatz herrenlos aufgefunden. Durch Vermittlung der
Kriminalpolizei in Darmſtadt wurde der Wagen am gleichen Tage an
den Eigentümer wieder ausgehändigt.
Fahrraddiebſtähle: Am 26. März 1930 vor dem Hauſe
Rhein=
ſtraße 3 ein Herrenfahrrad, Marke Hahn u. Co., Fabriknummer 2133;
am 26. März 1930 an der Hauptpoſt ein Herrenfahrrad, Marke Opel,
Z. R. 3 (Rennmaſchine); am 26. März 1930 vor dem Arbeitsamt ein
Herrenfahrrad, Marke Oſiris, Fabriknummer 6469; am 27. März 1930
aus dem Hofe der Hauptpoſt ein Damenfahrrad, ſchwarzer Rahmen,
ſchwarze Felgen, graue Bereifung; am 31. März 1930 aus dem
Treppen=
haus Grafenſtraße 20 ein Herrenfahrrad, Marke Allrit,
Fabriknum=
mer 266 195.
— Neue Ichneumone im Frankfurter Zoo. Als bemerkenswerte
Er=
gänzung der Sammlung kleinerer Raubtiere ſind im Frankfurter Zo
kürzlich zwei verſchiedne Manguſten= oder Ichneumon=Arten
eingetroffen. Die eine iſt ein ſchon ſeit dem Altertum berühmtes Tier,
der echte Ichneumon, der von den Aegyptern göttlich verehrte und
dielfach bildlich dargeſtellt wurde. Von der zweiten, ebenfalls
afrikanſ=
ſchen Art, dem Sumpf=Ichneumon, kam ein merkwürdig hell=gelblich
gefärbtes Stück, eine „flaviſtiſche” Abänderung der normalen, ſchwarz
braunen Färbung, wie ſie ein ſeit mehreren Jahren lebendes Exemplat
zeigt. Alle Manguſten ſind behende, zierliche Geſchöpfe, und manche
von ihnen, wie außer dem echten Ichneumon namentlich der vorderinde
ſche Mungo und ſein hinterindiſcher Vertreter, die im Zoo gezeigte
rotbraune Manguſte, ſind als Feinde der Giftſchlangen
be=
kannt.
ue
hrb
rd
mi
nger vorge
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Verein ehem. 6ler Artilleriſten. Der Verein ehew
Angehöriger des Großh. Artilleriekorps hat unſere Mitglieder zu ſeinen
am Samstag, dem 5. April, abends 8 Uhr, in der Woogsturnhalle ſtate
findenden 10jährigen Stiftungsfeſt eingeladen. Gleichzeitig geben wi
bekannt, daß die Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Drag. 23 an
5. April, abends 8 Uhr, im Konkordiaſaal, und am 6. April, nachmittag?
3 Uhr, in der Wogosturnhalle eine Wiederſehensfeier aus Anlaß der
vor 140 Jahren erfolgten Gründung des Regiments abhält. Wir bittel
unſere Mitglieder, ſich an beiden Veranſtaltungen recht zahlreich zu be
teiligen.
— Schleſier=Verein e. V. Heute abend 20,30 Uhr halten
wir bei Landsmann Freitag, Alexanderſtraße 12, einen Vereinsaben)
ab, der im Zeichen der Wiederkehr des Abſtimmungsgedenktages
Oberſchleſien ſteht. Die Gedenkworte wird Landsmann Zyzik ſprechen
und die Leitung des Abends liegt in den Händen von Landsmanſ
Alfred Gruß. Auch Nichtmitglieder ſind herzlich eingeladen.
— Oberheſſen=Verein. Heute abend 8 Uhr iſt im Hanaue.
Hof heiterer Vortragsabend in oberheſſiſcher Mundart durch Herrn 9
Zimmer aus Offenbach a. M.
— Heute und morgen finden im Hotel=Reſtaurant Po/
am Hauptbahnhof die beliebren Geſellſchaftsabende mit Tanz ſtatt.
Tageskalender für Samstag, den 5. April 1930.
Heſſiſches Landestheater Großes Haus, 14.30 Uhl
I. 10: „Tiefland”: 20 Uhr, L 20: „Die Südpolexpedition de‟
Kapitän Scott”, — Kleines Haus, 20 Uhr, E 19: „Dreime
Offenbach”.
pheum, 20½ Uhr: „Der Mann, der ſeinel
Namen änderte‟ — Konzerte: Schloßkeller, Theatel
Reſtaurant, Reſtaurant Hottes, Reichshof, Spaniſche Bodege
Tropfſtein, Sportplatz=Reſtaurant, Rheingauer. Weinſtube
Sportkaffee, Lindenhof, Reſtaurant Bender, Zum Heſſiſchel
Haus, Alter Ratskeller, Hotel zur Poſt, Hotel Prinz Heinric
Zur Goldenen Krone, Kaffee Jöſt. — Woogsturnhall
20 Uhr: Zehnjähriges Stiftungsfeſt des Vereins ehem.
Angehl=
des Großherzogl. Artilleriekorps. — Konkordiaſaat
20 Uhr: Wiederſehensfeier der ehem. Gr. Heſſ. Garde=Dragl
ner 23. — Muſikvereinsſaal, 20 Uhr: Klavier=Aben.
Lina Becker. Hanauer Hof 20 Uhr: Vortragsabenl
in oberheſſiſcher Mundart. — Kinovorſtellungeſ
Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
ummer 95
Samstag, den 5. April 1930
Seite 7
Skraßenbericht
Nun
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1
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
ainz—Bingen: Der Bahnübergang bei Nieder=Ingelheim wird
Nacht vom 9. auf 10. April von 23—7 Uhr und vom 10 auf 11.
von 22—6 Uhr geſperrt. Die Umleitung iſt entſprechend
be=
t.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
ankfurt a. M.—Dietzenbach zwiſchen Frankfurt a. M. und Graven=
Km. 0,00—1,755, vom 31. 3. bis 14. 4. geſperrt. Umleitung:
Neu=
irg.
ßdorf—Spachbrücken zwiſchen Tannenbaum und Spachbrücken,
1,5—14,2, vom 31. 3. bis 25. 4. geſperrt. Umleitung: Gundern=
—Groß=Zimmern.
tinſtadt—Seligenſtadt, Km. 18,0—22,64, vom 31. 3. bis 10. 5. ge=
Umleitung: Tannenmühle—Froſchhauſen.
rtsdurchfahrt Wahlheim vom 15. April bis 15. Juni geſperrt.
tung: Von und nach Freimersheim über die Pariſer Straße.
uchelheim—Atzbach und Heuchelheim-Kinzenbach (Ortsdurchfahrt
lheim) vom 27. 1. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Rod=
Bieber.
impertheim-Neuſchloß Klm. 0,95—2,0 vom 31. März bis 9. April
rt. Umleitung: Bürſtadt-Lorſch.
jeſeck—Altenbuſeck (Ortsdurchfahrt Wieſeck) vom 10. 2. bis auf
8 geſperrt. Umleitung innerhalb Wieſecks; durch die Schul= und
benauerſtraße.
itsdurchfahrt Vonhauſen vom 6. 3. bis auf weiteres geſperrt. Um=
: Büdingen.
tsdurchfahrten Hitzkirchen in den Straßenzügen Wennings—Hitz=
—Hettersroth-Birſtein und Illnhauſen—Hitzkirchen-Helfersdorf
enſchmitten vom 6. März für jeglichen Verkehr geſperrt. Um=
: Nieder=Seemen-Bösgeſäß—Höfen—Hettersroth bzw. Höfen—
3roth—Helfersdorf—Neuenſchmitten und umgekehrt.
. Arheilgen, 4. April. Sammlung. Die hieſige
Arbeiter=
iter=Kolonne wird im Laufe dieſes Monats eine Hausſammlung
men und am 4. Mai einen Blumentag veranſtalten und die
Ein=
für ſeine Sache der Nächſtenliebe verwenden. — Konzert.
on der Orcheſtervereinigung veranſtaltete Konzert, das erſte unter
g von Herrn Kümmel=Darmſtadt, nahm einen äußerſt glänzenden
if. Der Löwenſaal war ausverkauft. Die Leiſtungen waren
gültig, und gebührt dem Orcheſter und ſeinem rührigen Dirigen=
Uſtes Lob. — Richard Trunk=Konzert. Das für dieſen
ag im Gaſthaus. Zum Schwanen” angeſagte Konzert bringt nur
)ſitionen von Prof. Richard Trunk, Komponiſt und Dirigent des
Männergeſangvereins. Als Soliſtin wirkt Frau Maria Trunk
nd wird dieſelbe von ihrem Gemahl auf dem von der Firma
r=Arnold=Darmſtadt freundlichſt zur Verfügung geſtellten
Stein=
nd Sons=Flügel begleitet werden. — Arbeiter=Turn= und
etverein hat in ſein Programm nun auch das Schachſpiel
ommen; Uebungsſtunden finden jeden Freitag, abends 8 Uhr, im
Shauſe ſtatt.
Arheilgen, 4. April. Goldene Hochzeit. Am Dienstag,
d. M., feiert unſer Ortsbürger Wilh. Benz 9. mit ſeiner Ehefrau
rete, geb. Frey, das Feſt der goldenen Hochzeit. Der Name des
ald 76jährigen Mannes iſt eng verknüpft mit der hieſigen Freiw.
vehr. Er gehört der Wehr, die im nächſten Jahre ihr 50jähriges
feiert, ſeit ihrer Gründung an und war ſeit dem Jahre
Kommandant derſelben. Wegen ſeines vorgeſchrittenen Alters
nſtiger Ereigniſſe trat er im Jahre 1921 zurück und wurde von
eſigen Freiw. Feuerwehr zum Ehrenkommandanten ernannt.
a. Eberſtadt, 3. April. Errichtung eines
Tennis=
es. Die Intereſſengemeinſchaft „Villenkolonie” beabſichtigt,
Tennisplatz zu errichten. Bereits vor dem Kriege beſtand
I in der Nähe des „Waldfriedens” ein Tennisplatz. — Ecke
Darmſtädter Straße und Oberſtraße entſtand ein
Gas=
bruch, deſſen Beſeitigung ſofort in Angriff genommen
.. — Sängerehrung. Der Geſangverein „Frohſinn” hält
amstag abend im Vereinslokal „Bergſträßer Hof” einen
lienabend ab, in deſſen Verlauf die Ehrung verſchiedener
er vorgenommen werden ſoll.
„Auf in die blühende
Von Richard Mager.
Seit wieviel Jahren mag der blühende Frühling an der Bergſtraße
die Menſchen ſchon entzückt haben! Und wenn wir ſelbſt das
Blüten=
feſt der mildeſten Landſchaft Deutſchlands dutzendmal erlebten . . . es
iſt jedes Jahr eine neue, große Ueberraſchung. Die Kunde geht durchs
ganze Reich, jede Zeitung bringt die knappe Meldung: „Die
Mandel=
bäume blühen in der Bergſtraße!”
Dann träumt ſich mancher am Schreibtiſch und Schraubſtock, manche
hinter Kochtopf und Ladentiſch hinaus, den lockenden blauen Bergen
entgegen; blühende Hänge, blauer Himmel und ſilbrige Birken im
wehenden grünen Schleier erſtehen wie eine Viſion mitten im Grau des
Alltags. Die Not der Zeit drückt ſchwer auf alle; aber es iſt ein gutes
Zeichen, daß viele buchſtäblich Groſchen zu Groſchen legen, um die Fahrt
in den Frühling möglich zu machen, die ein wahrhafter Jungbrunnen
für Leib und Seele iſt. Wenn dann der Sonntag mit Sonnenglanz
und blauendem Himmel anhebt, dann rollt Zug um Zug aus den
Bahn=
höfen der Großſtädte am Rhein, Main und Neckar vollgepfropft mit
wanderfrohen Menſchen hinaus ins grüne Land, und auf den großen
Landſtraßen zieht lückenlos der Strom der Autos und Motorräder:
Alle wollen
die berühmte Baumblüte der Bergſtraße
ſehen, erleben!
Mitten in den blühenden Frühling führen die ſogen. Randwege
(weiß R): Durch die maleriſchen Gäßchen der Bergſtraßendörfer geht
es hinauf zu den ſonnenwarmen Vorhügeln, und auf ſchmalem
Berg=
pfad in kurzweiligem Zickzack durch die Rebenzeilen der Wingerte.
Wohl entzückt dich hier ſchon der einzelne blühende Baum. Du
bewun=
derſt die zarten Blütenkelche und ſchauſt den geſchäftig ſummenden
Bienen zu, die zu Tauſenden die geſchmückten Zweige umſchwärmen,
aber der Blick in die Weite iſt noch nicht frei. Du mußt weiter, am
knoſpenden Waldſaum entlang, über eine ſtille Bergwieſe hinauf zu
den waldumrauſchten Höhen! Da quillt mächtig aus der Tiefe das
ſchneeige Weiß, das zarte Roſa unzähliger Obſtbäume, und der ganze
weite Hang iſt ein einziges, unabſehbares Blütenmeer!.
Die Kenner haben natürlich ihre Lieblingsplätzchen. Der eine geht
in die nördliche Bergſtraße von Darmſtadt bis Zwingenberg. Dort ſind
die Berge mäßig hoch und alle bewaldet, die Täler ſchmal und tief, die
Bächlein anmutig. Die Dörfchen haben kleine Häuſer, allerliebſte
Gärt=
chen und zierliche Kirchen. Die roten Ziegeldächer ſchwimmen auf einem
Meer von weißen und roſa Blüten, und die Gaſſen ſind um dieſe Zeit
Tag für Tag feſtlich geſchmückt, ſteht doch faſt vor jedem Haus ein
Pfirſich= oder Aprikoſenbaum in voller Blüte. Seeheim mit einem
verwunſchenen Schloßpark, Jugenheim mit dem idylliſchen
Heiligen=
berg und Alsbach mit ſeiner in Waldeinſamkeit verſteckten Burgruine
ſind gerade zur Blütezeit reizende Wochenendplätzchen. Man hat auch nur
wenige Schritte bis zum Hochwald, wo im braunen Laub die Sterne
der Anemonen ſtehen, oder zu den kühlen Talwieſen, auf denen die
goldgelben Sträuße der Himmelsſchlüſſel im lauen Frühlingswind nicken.
Auch die mittlere Bergſtraße, die mit dem ſchönen Auerbach beginnt,
hat ihre Freunde. Breite Täler mit volkreichen Siedlungen
unterbre=
chen hier öfters den Zug der Randhöhen und ſchaffen eine
ſchöngeglie=
derte Berglandſchaft, die in ihrem Blütenſchmuck an eine feſtliche,
leicht=
beſchwingte Melodie erinnert. An den Hängen Rebenzeilen, überall
Mandel= Aprikoſen=, Pfirſich= und Kirſchbäume mit ſchimmernden
Blü=
ten überſät. Eine tadelloſe Straße führt unter dem Gewölb einer alten
Lindenallee nach Bensheim. Links und rechts Landhaus an Landhaus,
vielleicht nicht alle ganz modern, aber in wundervolle Gärten
einge=
bettet. Die goldenen Sterne der Forſythien leuchten von den Zäunen,
Feuerdorn glüht im Gebüſch, die immergrüne Mahonie prunkt mit
ihren gelben Blütenſträußen, und die üppigen Fliederknoſpen verheißen
duftſchwere Lenznächte. Im grünen Samt des Raſens ſproſſen die
viel=
farbigen Krokuſſe, Tulpenbeete flammen, und an den heimlichſten
Plätz=
chen eine Fülle von Stiefmütterchen und Veilchen. Das iſt bezaubernd
ſchön, und eine ſolche Fahrt oder Wanderung durch den Frühling hat
nicht ihresgleichen im ganzen deutſchen Land!
Bei Heppenheim, dem alten Amtsſtädtchen mit dem „Dom der
Bergſtraße”, und den auf der Höhe ragenden Trümmern der Landes=
feſte Starkenburg, gewinnt der Wald wieder die Herrſchaft über die
Berge. Die ſonnenwarmen Hänge nach der Ebene aber tragen in
die=
ſer Zeit ein ſchimmerndes Gewand. Das Roſa des Pfirſichs, das Weiß
der Kirſche, das myrthenähnliche Weißgrün der Pflaume, das junge
Grün der Birken, Linden und der Hecken klingen mit dem zarten Blau
des Himmels und dem Braungrün des Bergwaldes zu einer
wunder=
baren Farbenſymphonie zuſammen.
Wieder andere bevorzugen die Bergſtraße zwiſchen Weinheim und
Heidelberg. Dort reiht ſich ſchon im reichen Vorland Garten an
Gar=
ten. Selbſt die Landſtraße tief unten läuft ſtundenlang durch einen
einzigen blühenden Obſthain. Die „alte Bergſtraße”, die ganz dicht am
Rand der Berge dahinführt, erſchließt ſo recht die Schönheit dieſer
geſegneten Landſchaft. Wer aber, von kundiger Hand geleitet, die
ſchma=
len, oft kaum erkennbaren Bergpfädchen wandert, die über die
Vor=
hügel hinweg die Ortſchaften miteinander verbinden, der erlebt hier
unter Tauſenden von üppig blühenden Obſtbäumen das Wunder der
auferſtehenden Natur. Köſtlich iſt es, ein Weilchen im jungen Graſe
unter dem blühenden Kirſchbaum zu raſten. Du ſiehſt, wie ſein
ſeidig=
geſtreifter Stamm gleichſam ſelbſtverſtändlich dem nährenden Boden
entſteigt, wie die Aeſte ſich teilen, verzweigen, damit jeder Trieb zu
ſeinem Recht kommt, und es erfüllt dich wie eine frohe Erkenntnis:
Dies gewaltige Erblühen iſt ein prachtvolles Stück geſunden Lebens und
urgeſetzlicher Entwicklung: Leben und Wachſen, Blühen und
Früchte=
tragen mit nachhaltiger Kraft und Gelaſſenheit!
Weinheim könnte man die Stadt der Magnolien nennen, denn
dieſer Fremdling hat ſich dort richtig eingebürgert und wahre Pracht=
Exemplare ſtehen in den gepflegten Gärten und Anlagen. Der Blick
auf die Burg Windeck und die Wachenburg, deren Hänge in duftigem
Zartgrün, Roſa und Weiß ſchimmern, iſt unbeſchreiblich ſchön. Auch
Lützel=, Hohen= und Großſachſen werden zur Zeit der Blüte gern
auf=
geſucht. Von Schrießheim aus ziehen ſich die Weinberge mit den
Früh=
obſtanlagen ununterbrochen bis nach Heidelberg. Die Abhänge der
ſtattlichen Berge ſind ſo dicht mit den üppigblühenden Bäumen
beſtan=
den, daß man den Boden darunter nicht gewahren kann und von ferne
auf den Gedanken kommt, eine mächtige weiße Wolke habe ſich zu Füßen
der Waldberge gelagert.
Tauſende froher Menſchen beleben die Spazierwege und ſind
glück=
lich, wenigſtens für einige Stunden der Haſt und Enge der Großſtadt
und dem unerbittlichen Kampf ums Daſein entronnen zu ſein. Wenn
auch die Aelteren dieſes Glück in ſtiller und tiefer Freude genießen
mögen, die wandernde Jugend drängt es zu fröhlichem Sang und zu
jubelndem Gelärm, das iſt ihr beſtes Recht.
So hält der deutſche Frühling im blühenden Sonnengarten der
Bergſtraße ſeinen Einzug. Sein lockender Hornruf verhalle nicht
un=
gehört:
Anf in die blühende Bergſtraße!
F. Eberſtadt, 4. April. Stenographiſches. Mit dem Schluß
des Schuljahres hat auch der hieſige Stenographenverein „Gabelsberger”
ſeine Unterrichtstätigkeit während der dreiwöchigen Oſterferien
einge=
ſtellt. Der Verein hat den ganzen Winter über in drei Kurſen,
näm=
lich einem Anfänger= einem Fortbildungs= und einem Redeſchriftkurſus,
unterrichtet. Der Anfängerkurſus, der unter der bewährten Leitung
des Herrn Georg Lang ſtand, wurde in der üblichen Weiſe mit einem
Preis=Richtig= und Schönſchreiben abgeſchloſſen. Es konnten hierbei
neun Teilnehmer mit Ehrenpreiſen, ſieben mit erſten und drei mit
zwei=
ten Preiſen ausgezeichnet werden. Nachſtehend laſſen wir das
Ergeb=
nis folgen: 1. Preis und Ehrenpreis: Lina Hübner, Aenne König, Fritz
Bickelhaupt, Elfriede Brückmann, Marie Meyer, Gretel Kögel, Elfriede
Dieter, Otto Meyer, Gretel Huthmann; 1. Preiſe: Karl Ehmig, Sanni
Vonderſchmitt, Fritz Löhlein, Eliſabeth Edelmann, Hilda Kumpf, Frieda
Veit, Suſanne Knodt; 2. Preiſe: Wilhelm Doll, Elſe Sand, Gretel
Schneider.
* Traiſa, 4. April. „Odenwaldklub‟. Die hieſige Ortsgruppe
unternimmt am kommenden Sonntag ihre vierte Wanderung mit
End=
ziel Zwingenberg.
Grdee Dre Urfeere
aus einen F
Dann rauchen Sie duch nicht eine
Cida=
rette mit Mundstück., Es ernt sich s0
eicht, Wein aus hauchdünnen Gläsern
zu trinken. Noch leichten ist es, eine
Ciga=
pette ohne Mundstück zu rauchen, Es
zeidt dem Beobachten daß Sie Genusse
po
von besonderei Teinheif zu schdfzen
Wissen.
CIGHRL
A1UDerDr
Deutschlands meistgerduchte
6bfg. Cigaette Ohhſe
Mundstück.
Ciaarettenfabrik,Delta‟ Gmbll
Dresden-A.16. Gegründet 1888
Seite 8
Eberſtadt, 4. April. Wanderungen. Der Odenwaldklub,
Ortsgruppe Eberſtadt, unternimmt am kommenden Sonntag, 6. April,
ſeine vierte Wanderung im laufenden Jahre. Sie führt über
Wein=
heim nach Waldmichelbach i. Odw. — Der Turnverein 1876 e. V., der
ſeine vierte Wanderung ebenfalls am Sonntag, 6. Aril, veranſtaltet,
wird ſeine Wanderluſtigen über Bensheim-Ober=Hambach-Knoden—
Elmshauſen—Auerbach führen. — Geſangverein Frohſinn 1842. Der
Verein veranſtaltet für ſeine Mitglieder am Samstag, den 5. April,
einen Familienabend.
Cp. Pfungſtadt, 4. April. Geſellenprüfung. Die
diesjäh=
rige theoretiſche Geſellenprüfung findet ſeitens des Ortsgewerbevereins
am Samstag, den 5. April, in der Handwerkerſchule ſtatt. An der
Prüfung nehmen 17 Junggeſellen (8 Weißbinder, 8 Maurer und ein
Schreiner) teil. Die feierliche Ueberreichung der Geſellenbriefe erfolgt
am Sonntagnachmittag im Saale des Gaſthauſes „Zur Krone‟. Dabei
hat die „Sängervereinigung” ihre Mitwirkung zugeſagt.
J. Griesheim, 4. April. Nach den Vorſchlägen des
Reichskommiſ=
fariats für die beſetzten Gebiete ſind zum Schutze der
Frühjahrsfeld=
beſtellung die Schießübungen der franzöſiſchen Beſatzungstruppen in
die=
ſem Jahre auf ein Mindeſtmaß beſchränkt worden. Die Schießzzeiten
ſollen im Einvernehmen mit den Ortsbehörden feſtgeſetzt werden. — Am
Sonntag abend veranſtaltet der Poſaunenchor im Saale „Zum
Bürger=
hof” ein Konzert. Er möchte hierdurch ſeinen zahlreichen
Ehrenmitglie=
dern, Gönnern und Freunden den Dank abſtatten für manche
freund=
liche Unterſtützung und außerdem den Nachweis erbringen, daß er an
ſich gearbeitet hat, um gute Leiſtungen zu erzielen. Das reichhaltige
Programm enthält geiſtliche und weltliche Muſik, darunter Volkslieder,
aber auch klaſſiſche Muſik.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 4. April. Krieger= und
Veteranen=
berein. Am Sonntag, den 6. d. M., abends 8,15 Uhr beginnend,
findet im Saalbau „Fiſcher” dahier ein Lichtbildervortrag über das
Thema: „Als Flugzeugführer an der Ypernfront” ſtatt. Redner iſt der
ehemalige Chefpilot und Flugleiter der Militär=Fliegerſchule Böblingen,
Herr Knothe. Eine Reihe ſchöner Lichtbilder werden gezeigt. Der
Vor=
trag iſt kein für die Vereinsmitglieder geſchloſſener, die geſamte
Ein=
wohnerſchaft iſt hierzu eingeladen. — Gemeinnützige
Bau=
genoſſenſchaft „Wildnis”. Am Samstag, den 5. d. M., findet
im Kurhaus „Trautheim” die 11. Hauptverſammlung der
Genoſſen=
ſchaft ſtatt. Im Anſchluß an dieſe, etwa gegen 5 Uhr nachmittags,
wird noch über „öffentliche Bauſparkaſſe” geſprochen werden, wozu
Herr Miniſterialrat Klump vom Arbeits= und Wirtſchaftsminiſterium
ſein Erſcheinen zugeſagt hat. Hierzu ſind alle Intereſſenten eingeladen.
Samstag, den 5. April 1930
— Nieder=Beerbach, 4. April. Am Sonntag, den 6. April,
nach=
mittags von 2—3 Uhr, veranſtaltet die in hieſiger Gegend beſtens
be=
kannte Harmonie=Muſikvereinigung Beerbach ein Platzkonzert nach
fol=
gendem Programm: Hoch Heidecksburg, Marſch von R. Herzer;
Mi=
randa, Ouvertüre von E. Fichtl, inſtr. von Bohne; Wiener Bürger,
Walzer von C. M. Ziehrer; Am wunderſchönen Rhein, Marſch von J.
Schwarz; Ouvertüre zur Oper „Regina” von G. Roſſini; Graf
Zeppe=
lin, Marſch von C. Teike.
— Nieder=Ramſtadt, 3. April. Der Familienabend des
Kriegervereins findet am kommenden Sonntag im Fiſcherſchen
Saale ſtatt. Beginn 8.15 Uhr. Herr Knothe=Darmſtadt, früher
Chef=
pilot und Flugleiter der Militärfliegerſchulen Darmſtadt und Böblingen,
ſpricht über das Thema: „Als Flugzeugführer an der Ypernfront”, mit
Lichtbildern der Fliegerabteilung 6 und 41. Herr Knothe war bereits
vor dem Kriege aktiver Flieger. Durch ſeine Schule ging unter vielen
anderen Fliegern auch der bekannte Amerikaflieger Hauptmann Köhl.
Die muſikaliſche Ausgeſtaltung des Abends hat in liebenswürdiger
Weiſe die Kapelle Gruß übernommen. Die Mitglieder, Vereine und
die ganze Einwohnerſchaft ſind freundlichſt eingeladen.
G. Ober=Ramſtadt, 3. April. Verkehrs= und
Verſchöne=
rungs=Verein. Am Sonntag fand im Gaſthaus „Zum Adler” die
erſte Generalverſammlung des im Vorjahre gegründeten Verkehrs= und
Verſchönerungsvereins ſtatt, der infolge des ſchönen Ausflugswetters
leider nur ſchwach beſucht war. Der 1. Vorſitzende, Herr Rektor Lehr,
begrüßte die Erſchienenen und gab einen Rückblick über die Tätigkeit des
Vereins im abgelaufenen Jahre. Er dankte der Poſtverwaltung und
Röhr=Auto=A.=G. hier für die Unterſtützung bei Veranſtaltung von
Filmwerbeabenden, der Preſſe für die Unterſtützung durch gelegentliche
Veröffentlichungen und den Vorſtandsmitgliedern Jakoby, Kleppinger
und Neubert für die bei Aufſtellung der Ruhebänke geleiſtete
uneigen=
nüllige Arbeit. Der Schriftführer erſtattete nun den Jahresbericht, dem
zu entnehmen war, daß ſich die Tätigkeit des Vereins im erſten Jahre
ſeines Beſtehens ſchon recht rege geſtaltete. Der Kaſſenbericht, vom
Rech=
ner vorgetragen, fand ebenfalls reges Intereſſe. Nach vorausgegangener
Rechnungsprüfung wurde dem Rechner Entlaſtung erteilt. Der
Vor=
ſitzende legte der Verſammlung alsdann den Voranſchlag für das Jahr
1930 vor, der leider, wenn alle ins Auge gefaßte Projekte in dieſem
Jahre zur Durchführung kommen ſollen, die Kaſſe ſehr ſtark belaſte.
Trotzdem ergab die rege Ausſprache hierüber, an der ſich die Mehrzahl
der Anweſenden beteiligte, im allgemeinen die Zuſtimmung der
Ver=
ſammlung zu den Vorſchlägen des Vorſtandes in der Hoffnung, daß es
dem Verein gelingen werde, die Allgemeinheit künftig noch in erhöhtem
Maße für die direkt in ihrem Intereſſe zu leiſtende Arbeit zu intereſſie=
Nummer 9
ren, weitere Mitglieder zu gewinnen und durch erneute Veranſtalt
die Kaſſenverhältniſſe zu beſſern. Die umfangreiche Arbeit des Ge
vorſtandes wurde anerkannt und ihm auch für 1930 ein ſehr um
reiches Arbeitsfeld eröffnet. — Theaterabend. Auf vielſei
Wunſch wird, das Theaterſtück „Das erſte Kreuz am neuen Frie
dieſen Samstag (5. April), abends 8 Uhr, im „Löwen” wiederholt.
Veranſtalter dürften auch dabei wieder mit zahlreichem Beſuch re
können. — Säuglingsfürſorge. Am Montag, den 7. d.
nachmittags von 2—3 Uhr findet im unteren Rathausſaal (Zimme
Säuglingsberatungsſtunde ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 4. April. Der Geſangverein „Eintracht”
Ramſtadt veranſtaltet am Sonntag, den 6. d. M., abends, einen The
abend, bei welchem neben einem Duett „Fliege du Vögelein”
der ſchönſten Odenwälder Volksſtücke „Bolezeidiener Strubbes un
Beſemgrait‟. Dorfkomödie in 4 Akten, zur Aufführung gelangen
Ak. Waſchenbach, 4. April. Hohes Alter. Am Sonntag
6. d. M., wird Herr Adam Dieter 3., hier, 90 Jahre alt. Trotz d
ſeltenen, hohen Alters erfreut ſich der Mann noch guter körper
und geiſtiger Rüſtigkeit. Dieter dürfte wohl der älteſte Mann in
ganzen hieſigen Gegend ſein.
Rheinheſſen.
Ad. Wörrſtadt, 2 April. Die verantwortungslo
Autofahrer feſtgeſtellt. Der tödliche Unglücksfall
Ober=Saulheim iſt inſoweit aufgeklärt, als es der Wörrſtä
Gendarmerie gelang, die Inſaſſen des Autos feſtzuſtellen, das
Tod des jungen Hechtsheimer Landwirtes verurſachte. Es
zwei Angeſtellte des Arbeitsamtes, die ſich in einem dunkelble
Wagen auf der Rückreiſe nach Mainz befanden, merkwürdiger
aber von dem Vorgang nichts wiſſen wollen.
Oberheſſen.
Bg. Vilbel, 3. April. Mit dem 1. d. M. wurde das neuerr
tete Poſtamt in Betrieb genommen. Jahrelange Verhandlm
waren nötig geweſen, ehe die Bauplatzfrage geregelt war. Das
Gebäude ſteht dicht neben der großen Brücke, ſo ziemlich zwiſchen
beiden Stadtteilen. Es iſt ein lichter, geräumiger, moderner Flach
der allen neuzeitlichen Anforderungen entſpricht. In einigen 7
wird auch der Selbſtanſchlußverkehr im Fernſprechbetrieb inner
Vilbels und mit Frankfurt aufgenommen werden, ſo daß es den 5
gen Geſchäftsleuten dann möglich iſt, zu jeder Stunde mit Franku
Teilnehmern zu ſprechen.
Geſtorbene. Am 27. März: Korwall, Peter Matthias, 11
Mo=
nate alt, Schwanenſtr. 8. Wurthele, Jakob, Schreiner, 68 Jahre,
Beſſungerſtr. 39. Trapp, geb. Schuchard, Luiſe, Witwe des
Rent=
ners, 88 Jahre, Aeußere Ringſtr. 108. Am 28. März: Amelie
Schack, geb. Kahn, Ehefrau des Kaufmanns, 66 Jahre,
Baben=
hauſen wohnhaft. Eſchollbrückerſtr. 4½. Marie Schattenfroh, geb.
Uhl, Ehefrau des Steinmetz, 59 Jahre, wohnhaft in Reichenbach,
Eliſabethenſtift. Zitzmann, Ludwig Georg, 2 Jahre, Neue
Nieder=
ſtraße 17. Landwirt Jakob Büttel, 35 Jahre, wohnhaft
Pfung=
ſtadt, Stadtkrankenhaus. Am 30. März: Hölzel, Wilhelm,
Fabrik=
arbeiter, 31 Jahre, wohnhaft Biebesheim, Elifabethenſtift. Am
29. März: Lanz, Joſt Ernſt Heinrich, Lehrer i. R., 75 Jahre,
See=
katzſtr. 10. Am 30. März: Brandis, geb. Reinhardt, Ehefrau des
Direktors, 44 Jahre alt, Voglerweg 5. Am 31. März: Germann,
geb. Hölzel, Barbara, Witwe des Stadtkaſſedieners, 86 Jahre,
Frankenſteinſtr. 11. Am 29. März: Fuchs, geb. Schneider,
Ka=
tharina, Witwe des Werkführers i. R., 87 Jahre, Luiſenſtr. 8.
Stumpp, Emma, Schneiderin, ledig, 49 Jahre, Kaupſtr. 26. Am
31. März: Schladenhaufen, geb. Vollrath, Katharina, Ehefrau
des Hilfsarbeiters, 63 Jahre, Alexanderſtr. 11. Rummel, geb.
Seib, Roſina, Ehefrau des Gaſtwirts, 69 Jahre, Bleichſtr. 41.
Leber, Eliſabeth, 5 Jahre, Giesheim b. Darmſtadt,
Stadtkranken=
haus. Am 1. April: Aeckerlin, geb. Werner, Karoline Joſephine
Friederike, Witwe des Gaſtwirts, 81 Jahre, Beſſungerſtr. 9. Am
. April: Ihrig, Meta, ledig, 78 Jahre, Nieder=Ramſtädterſtr. 30.
Am 2. 4. 1930: Treiber, Karl, Oberpoſtſchaffner i. R., 76 Jahre,
Wittmannſtraße 39; am 3. 4. 1930: Riedel, Werner Karl, ½ Std.,
Tannenſtraße 1½; am 2. 4. 1930: Weber, geb. Heß, Dorothea,
Witwe des Wagnermeiſters, 55 Jahre alt, Blumenthalſtraße 89;
am 2. 4. 1930: Wendel, Georg, Lehrer, 60 Jahre, Babenhauſen,
geſtorben im Stadtkrankenhaus.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Judica (6. April).
Stadtkirche. Samstag, 5. April, abends 7 Uhr:
Vorbereitungsgottes=
dienſt zum heiligen Abendmahl. Pfarrer Lautenſchläger. — Sonntag,
6. April, vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde. Pfarrer
Kleberger. — Vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Konfirmat on und
Feier des heiligen Abendmahls für die Reformationsgemeinde. Pfarrer
Lautenſchläger. Kollekte für die Reformationsgemeinde. — Nachm.
6 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Pafſionsfeier. Pfarrer Vogel.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Samstag, 5. April, abends 8 Uhr:
Vorbereitungs=
gottesdienſt zum heiligen Abendmahl. Pfarrer Heß. — Sonntag,
6. April, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Konfirmation und
Feier des heiligen Abendmahls für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Kollekte für die Kaplaneigemeinde. — Mittwoch, 9. April, abends 6 Uhr:
6. Paſſionsandacht. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Samstag, 5. April, abends 7 Uhr:
Vorbereitungs=
gottesdienſt zum heiligen Abendmahl. Dekan Zimmermann. — Sonntag,
6. April, vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Konfirmation und
Feier des heil gen Abendmahls für die Schloßgemeinde. Dekan
Zimmer=
mann. Kollekte für die Schloßgemeinde. — Vorm. 11.45 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 8. April, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Samstag, 12. April, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 6. April, vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt der Stadtkirche. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde. — Montag, 7. April, abends 8 Uhr:
Männerver=
einigung der Lukasgemeinde: Monatsverſammlung; kirchliche
Mit=
teilungen. Lehrer Diehl. — Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere
Abteilung). — Dienstag, 8. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadt=
kirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). —
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). —
Frauenverein der Kaplaneigemeinde. — Mittwoch, 9. April, nachm.
4 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde (Guſtav=Adolf=Kreis) —
Jung=
ſchar der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle
und Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde (ältere
Abtei=
lung). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. — Donnerstag,
10. April, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüng.
Abteilung). — Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abteilung). —
Freitag, 11. April, abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde
(jüngere Abteilung).
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lautenſchläger.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsd’enſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Vorderhaus,
1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer
Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584. Jugendfürſorge,
Jugend=
gerichtsh lfe, Soziale Gerichtshilfe, Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer=
und Verſicherungsangelegenheiten), Beratung in
Wohnungsangelegen=
heiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und
Gefangenen=
fürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12
Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag
vorm. von 9—12 Uhr und Donnerstag nachm. von 4—7 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtraße 51):
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr.
Fern=
ſprecher 22
Martinskirche. Samstag, 5. April, nachm. 6 Uhr: Beichte und
Vor=
bereitung zum heil. Abendmahl. Pfarrer Köhler. — Sonntag, 6. April,
vorm. 9 Uhr: Konfirmation der 2. Konfirmandengruppe der
Martins=
gemeinde Oſt mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Köhler. Kollekte
für kirchliche Zwecke. — Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt der
Martins=
gemeinde Weſt. Pfarrer Bergér. — Nachm. 3.30 Uhr: Vorſtellung und
Prüfung der 1. Konfirmandengruppe der Martinsgemeinde Weſt.
Landes=
kirchenrat D. Waitz. — Abends 8 Uhr: Pfarrer Bergér. — Mittwoch,
9. April, abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Landeskirchenrat D. Waitz.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Montag, den
7. April, abends 8 Uhr im Martinsſtift: „Gemeinſame
Helferverſamm=
lung mit Vortrag von Arbeiterſekretär Laufer über: „Der
kommunal=
politiſche Kurſus in Spandau und ſeine Bedeutung für uns‟. — Diens=
tag, den 8. April, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Kirchenchor: im
Ge=
ineindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag, den 10. April, abends
8 Uhr im Martinsſtift: „Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus:
Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag,
den 11. April, abends 8 Uhr im Martinsſtift: „Mütterabend Oſt; im
Gemeindehaus: Mütterabend Weſt; Jugendvereinigung (ält. Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, den 5. April, nachm. 5 Uhr: Beichte und
Vorbereitungsgottesdienſt zum heiligen Abendmahl. Pfarrer Marx.
Sonntag, den 6. April, vorm. 9.30 Uhr: Konfirmationsfeier mit heiligem
Abendmahl für den Nordbezirk. Pfarrer Marx. — Nachm. 3 Uhr
Vor=
ſtellung und Prüfung der Konfirmanden des Südbezirks. Pfarrer
Goethe. — Montag, den 7. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor und
Mütterabend. — Mittwoch, den 9. April, abends 8 Uhr: 6.
Paſſions=
andacht in der Kirche. Pfarrer Goethe.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Studienrat Dr. Krämer. — Vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung
der Konfirmanden. — Dienstag, 8. April, abends 8 Uhr: Paſſionsandacht.
— Donnerstag, 10. April, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. Pfarrer Weiß. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weiß. — Nachm. 4 Uhr:
Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden des Weſtbezirks.
Pfarr=
aſſiſtent Wollweber.
Veranſtaltungen: Montag, 7. April, nachm. 3 Uhr:
Vor=
ſtandsſitzung des Frauenvereins. — Abends 8.15 Uhr:
Mädchenvereini=
gung. — Dienstag, 8. April, abends 8 Uhr: Mütterabend (Schlußfeier)
— Mittwoch, 9. April, abends 8 Uhr: 7. Paſſionsandacht. Pfarrer Weiß.
Donnerstag, 10. April, abends 8.15 Uhr: Frauenabend mit Vortrag
über „Sinn und Ziel des evangel. Gottesdienſtes” von Pfarrer Weiß. —
Freitag, 11. April, abends 8 Uhr: Mädchenchor. — 8.15 Uhr:
Kirchen=
chor. — Samstag, 12. April, abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmationsfeier des Weſtbezirks
mit heil. Abendmahl. Pfarrer Müller. Kollekte für die Pauluskirche.
— Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden des
Oſt=
bezirks. Pfarrer Rückert. — Nachm. 5 Uhr: Nachfeier mit Austeilung
der Konfirmationsſcheine. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Montag, 7. Apvil, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, 8. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch,
9. April, abends 8 Uhr in der Kirche: 6. Paſſionsandacht. (6.
Kreuzes=
wort.) Pfarrer Müller. — Donnerstag, 10. April, abends 8 Uhr:
Schluß=
feier des Mütterabends. — Freitag, 11. April, abends 8 Uhr:
Kirchen=
chor.
Stiftskirche. Samstag, den 5. April, abends 8 Uhr:
Paſſionsbet=
ſtunde. — Sonntag, den 6. April, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt in der
Kinder=
ſchule. — Evang. Sonntagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden.
— Mittwoch, den 9. April, abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht.
Stadtmifſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Kleinſchmidt. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſ=
ſionsarbeitsſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Kriegerdankbund. — Dienstag,
nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=
Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gem. Chor. —
Donners=
tag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. — Freitag,
abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80.
Prodiger Kleinſchmidt. — Samstag, abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4,45 Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde für junge Mädchen. — Abends 8.30 Uhr: Weiheſtunde.
Dienstag, abends 8.30 Uhr: Gemeinſame Jugendbundſtunde. Sekretär
Nöll. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 6. April, abends 8 Uhr: Vortrag
von Herrn Prof. Miſchlich. — Montag, 7. April, abends 8.30 Uhr:
Familienbibelſtunde. — Mittwoch, 9. April, abends 8.30 Uhr:
Männer=
bibelſtunde. — Donnerstag, 10. April, abends 8 Uhr: Jung=Volk=
Heim=
abend. — Freitag, 11. April, abends 8 Uhr: Tumen und Frauenkreis.
— Samstag, 12. April, nachm. 3 Uhr: Jungſcharſtunde.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreife (Alexanderſtr. 22, Inf.=Kaſerne,
Hof links). Samstag, 5. April, nachm. 3 Uhr (Bot. Garten):
Gelände=
ſpiele. — Montag—Samstag, 7.—12. April: Freizeit im Speſſart.
Dienstag, 8. April, nachm. 2.30 Uhr: Sport, auf dem Sportplatz am
Nordbahnhof. — Samstag, 12. April: B.=K. im Heim.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkeuverein: Feierabend (
Stifts=
ſtraße 51). Mittwoch, den 9. April, abends 8.30 Uhr:
Monatsverſamm=
lung.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße), Sonntag, 6. April, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung.
11.20 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften
Internationale Bibelforſchervereinigung (Ortsgruppe Darmſtadt),
Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal). Jeden Dienstag abend 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlich willkommen. Sonntags
vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung.
Chriſtlich wiffenſchaſtliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Bottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat, abends
8.15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung. —
Mitt=
ſvoch, abends 8,15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8,15 Uhr:
Wortbetrachtung. — Jedermann herzlich eingeladen.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag: Treffen.
— Samstag nachmittag 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim. — Sonntag,
nach=
mittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum Gang. — Sonntag, abends
8 Uhr: Aelterenkreis.
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage, Gemeinde
Darmſtadt, Schulſtraße 8 (Mozartſaal). Sonntag, den 6. April:
Hundert=Jahrfeier der Gründung der Kirche.
Feſtveranſtal=
tung. Vormitags 10 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags 3 Uhr:
Predigt=
verſammlung. Abends 7,30 Uhr: Predigtverſammlung. — Montag und
Mittwoch, abends 8 Uhr: weitere Verſammlungen im Lokale Nieder=
Ramſtädter Straße 13. Keine Kollekte. Jedermann herzlich eingeladen.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38
Sonntag, 6. April, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 7,30 Uhr
Predigt über das 4. Wort Jeſu am Kreuz: „Mich dürſtet” Preſ
E. Bültge. — Mittwoch, 9. April, abends 8 Uhr: Bibel= und Geſ
ſtunde. Prediger E. Bültge. — Freitag, 11. April, abends 8 1
Frauen=Miſſionsverein. Zu allen Verſammlungen iſt jedermann) 5
lich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis: Montag, den 7. April, abends 8 Ur
„Feierabend”, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde (Kauſchmann).
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße
Sonntag, den 6. April, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11
Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt. Abends um 8.15I
Jugendſtunde. — Mittwoch, den 9. April, abends 8.15 Uhr: Bibelſtu
Zu allen Verſammlungen iſt jedermann freundlichſt eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). So
den 6. April, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. — Nachm. 3.30 Uhr: Jung
bundſtunde. — Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Mitn
abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I., Hindenburgſtr. (ehem. Auſn
Sonntag, den 6. April, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Miti
den 9. April, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II., Bismarckſtraße
Sonntag, den 6. April, vorm. 9.30 Uhr nachm. 4 Uhr, und Minz
den 9. April, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinben.
Evang. Gemeinde Traifa. Sonntag, den 6. April, vorm. 101
Vorſtellung der Konfirmanden. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdiem
Großen. Mittags 1 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. A
8 Uhr: Paſſionsandacht. — Dienstag 8 Uhr: Mädchengruppe. —
ſoch 8 Uhr: Bubengruppe. — Donnerstag 8 Uhr: Frauenveren.
Evang. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 6. April, vornſt
10 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden. Abends 8
Paſſionsandacht. — Dienstag: Kirchenchor und Jugendvereinigm
Mittwoch: Jugendmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Samstag, 5. April, 8
Gaſthaus „Zum Löwen”: Wiederholung des Theaterſtückes: „DB
Kreuz am neuen Friedhof”. — Sonntag, 6. April, 10 Uhr: Gottes
8 Uhr: Paſſionsandacht. — Montag: Jugendverein. — Dic
5—6.30 Uhr: Bücherausgabe. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donn
Helferbeſprechung im Pfarrhaus. — In der Kinderſchule: Poſch
chor. — Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evang. Gemeinde Erzhauſen. Sonntag Judica (6. April),
10 Uhr: Vorſtellung der diesjährigen Konfirmanden. Abends 79
Paſſionsandacht. Abends 8.30 Uhr: Jugendvereinigung. — M
Frauenchor. — Dienstag: Frauenabend. — Mittwoch: Jungmam
— Donnerstag: Kirchenchor. — Freitag: Mädchenvereinigug
Sonntag: Jungmannſchaft.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 0
Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; 8 Uhr: Predigt. — Montag,0
8.30 Uhr: Jugendverein (Spielabend) und Singſtunde. — 2
abends 8.30 Uhr: Singſtunde. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
miſſionsverein und Knabenbund. — Donnerstag, abends 8.0
Bibelſtunde. Jedermann iſt recht herzlich eingeladen! P.
Prediger.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag Judica, 6. April, vorm
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 11 Uhr: Schluß der Chriſtenlehre.
½2 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden. Abend?
Paſſionsgottesdienſt. — Montag: Frauenverein. — Dienstag:
geſangverein und Poſaunenchor. — Mittwoch: Jugendbund Wan
Donnerstag: Jungmädchenverein.
ugt
Auswärtige Gemeinſchaften.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe RemR
Odemwald. Jeden Samstag abend 8 Uhr: Bibelſtudium mit
De=
in Reinheim, Kirchſtraße 93. Jedermann herzlich willkommen
Juternationale Bibelforſcher=Vereinigung (Ortsgruppe Eben
Pfungſtädter Straße 7 I, Reſtauration zur Harmonie: Jeden 20
tag abend 8 Uhr Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann
ſvillkommen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauer Se
Sonntag, den 6. April, nachmittags 4 Uhr, und Mittwoch, den ?
abends 18,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Dieburger Straße
Sonntag, den 6. April, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 2
abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädterſe
Sonntag, den 6. April, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße
Sonntag, den 6. April, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſerc
Sonntag, den 6. April, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofſtraße
Sonntag, den 6. April, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Samstag, um 1.
20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag, vorm. von 9
Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Ausie‟
hl. Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Um 8 Uhr he
Predigt. (Schulentlaſſungsfeier.) Um ½10 Uhr: Hochamt ud
Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachm. um 14 Uhr:
lehre und um 14.30 Uhr Andacht. Um 20 Uhr Faſtenpredigt.”
H. Geiſtl. Rates Laufer. Werktags: hl. Meſſe um 6.30 Uhr.”
17 Uhr Faſtenandacht.
In der Martinskapelle kein Gottesdienft.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrael. Religionsgeſehl
Samstag, den 5. April. Vorabend: 6 Uhr 30 Min. *
8 Uhr. — Nachmittags: 4 Uhr. — Sabbatausgang: 7 49
Wochentags: Morgens: 6 Uhr 15 Min. — Nachmital”
30 Min.
Sonntag den 6. April: Religionsſchulfe‟
heutige Annonce). — Donnerstag, den 10. Apri;
Bechaurim. Morgens: 6 Uhr. — Freitag, den 1.
abend: Bedikas Chomez.
mer 95
Samstag, den 5. April 1930
Seite 9
O
ni Stammhalter Hans=Georg
ſekommen.
1Inkbarer Freude (6711
rau Gertrud Reinshagen,
geb. Müller
I. Eduard Reinshagen.
idh heim i. O., 3. April 1930.
Käthi Chriſt
Erich Kohlberg
ebl ihre Verlobung bekannt.
Grimma
dar ſiadt
röſtr. 40
i. S.
6. April 1930.
Willi König
Eliſabeth König
geb. Balz
Vermählte
grs dt
ſeiyrgſtr. 41
Liebfrauenſtr. 78
Trauung, Sonntag, den 6. April
2½ Uhr in der Petruskitche. (*
Uinle
ind
ber
bie
iſe
ich unſerer Silbernen Hochzeit
jährigem Geſchäfts=Jubiläum
age wir auf dieſem Wege für die
zahlreichen Gratulationen ſo
lumenſpenden und Geſchenke
(5683
herzlichſten Dank.
Adam Knapp und Frau
geb. Krug.
liet Ramſtadt, 5. April 1930.
r d bberaus zahlreichen Glückwünſche
ſchenke anläßlich unſerer
Ver=
ſhlz ſagen wir Allen hiermit
herz=
ſen unk.
guſt Gernand und Frau
Mariechen, geb. Fornoff
Traiſa b. Darmſtadt.
der Herr erlöſte heute nach
riger Krankheit meinen
guten Mann, unſeren
r. Schwager und Onkel
Herrn
BMeiger
einen Leiden.
Die kieftrauernden
Hinkerbliebenen.
ert, den 3. April 1930.
digung: Sonntag, den
ril 1930, 1½ Uhr. (5648
Dankſagung.
e die vielen Beweiſe
herz=
eilnahme bei dem
Hinſchei=
ſerer lieben Mutter ſagen
en unſeren innigſten Dank.
ndere danken wir Herrn
Weiß für die troſtreichen
or) am Grabe und den Schwe=
* Petrusgemeinde für die
le, aufopfernde Pflege.
Im Namen
Hinterbliebenen:
Imilie J. Happer.
de Zitronen . . . . 20
9 stra ſüße Drangen . . . . 75.
rken
.. von 155 an
Awiebeln
. . 25D
nenkohl
Billiger Salat
Ludwigſtr. 6
ender, Saalbauſtr. 38
eſtand am Markt.
(5731
Tsäumen
D isen
Sie nicht
de Riesen-Auswahl in
jahrs-Neuheiten
zu besichtigen.
Illigste Preise
Arhluß-Taſehen 1. 3.50 Mk. an
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es Kofferlager am Platze.
Uhre Vermählung geben bekannt
Zahnarzt Dr. Adolf Weißenbruch
Hauptmann a. D.
Weta Weißenbruch, geb. Schmitt
Trauung: 12 Uhr in der Pauluskirche.
Darmstadt, den 5. April 1930.
7
Statt Karten.
Unsere am 5. April zu Mainz erfolgte Trauung
beehren wir uns anzuzeigen
Apotheker Ludwig Litzendorff
und Frau Marge, geb. von Metzen.
Nierstein am Rhein
Schwanen-Apotheke.
Dr.
Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen //Klaushoffmant
Frauenarzt
verreiſt bis Ende
April.
Wilhelmine Flach
Vertreter:
Herr
Adam Rühl
Dr. Paul Wolf
Frauenarzt
Kaſinoſiraße 25 Wilhelmsſtr.
Friedrichsſtraße 4
Darmſtadt, 5. April 1930.
Allen unſeren Freunden und Bekannten die
ſchmerz=
liche Nachricht, daß mein lieber Mann, unſer treuer
Vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel
Herr Karl Jacobi
Militärgerichts=Oberwachtmeiſter i. R.
geſtern Abend jäh von Gott in die Ewigkeit
ab=
gerufen wurde.
In tiefer Trauer:
Frau Lina Jacobi, geb. Rühl
Ludwig Jacobi u. Frau, geb. Körner
Friedrich Ditter u. Frau, geb. Jacobi
Hildegard Jacobi.
Darmſtadt, den 4. April 1930.
Soderſtr. 47.
Die Beerdigung findet Montag, den 7. April 1930,
nachmittags 4 Uhr, von der Kapelle des alten
Friedhofes, Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme an dem ſchweren Verluſie, der uns
betroffen hat, ſagen innigſten Dank
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Rummel
und Kinder.
Darmſiadt, den 5. April 1930.
( 678
Interessengemeinschaft
Darmstädter Photographen
4
Rn
Hu nnen
DP
Bertelft
bis 12. April.
Dr. Frik Groos
Heinrichſtr. 2
40jähr. Dame ſucht
anreg. Partnerin
z. Wanderungen, kl.
Reiſen und anderen
Unternehmungen,
am liebſten
berufs=
tätige Dame.
An=
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Warum so viele Frauen vorzeitig altern? Altersverhütung und Verjüngung.
Was muß man tun, um unschöne Korpulenz und Magerkeit zu beseitigen?
— Aus dem Thema: Hygiene der Wechseljahre. Die Frau von 40 Jahren.
Was muß die Frau von den Wechseljahren wissen? Das gefährliche Alter
und die Frauennerven. Wechseljahre und Ehenot. Die „innere Secretion”
im Frauenleben und die Wechse jahre. Gemütsleiden. Hysterie. Innere
Entfremdung. Warum verstehen so viele Männer in dieser Zeit die Frau
nicht mehr? Frühsymptome für Krebs.
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[ ← ][ ][ → ]Samstag, den 5. April 1930
Seite 11
ner 95
Reich und Ausland.
deres Flugzeugunglück im Taunus.
unkfurt a. M. Geſtern vormittag,
ge=
r, verunglückte das Verkehrsflugzeug der
D 422, das die Strecke Frankfurt—
iegt, in der Nähe von Idſtein. Infolge
henden Nebels umkreiſte das Flugzeug
nd mehrmals, um ſich zu orientieren,
dabei den Frauwaldberg nicht, ſtreifte
mkrone, die abgeriſſen wurde und am
hängen blieb, und ſauſte ſchräg in eine
htung. Der Motor löſte ſich vom
Flug=
wurde 10 Meter weit fortgeſchleudert.
zeug überſchlug ſich und brach
buchſtäb=
y nander. Die beiden Inſaſſen, der
Flug=
r Oberleutnant a. D. Degner, ſowie
ie, die Krankenſchweſter Romana Döl=
Köln, wurden ſchwer verletzt. Degner
ei Gehirnerſchütterung davon und iſt ohne
wg. Die Frau hat einen linken
Unter=
feluch und anſcheinend ſchwere
Quet=
ge im Rücken. Beide wurden mit dem
Id=
r 5anitätsauto ins Krankenhaus nach
ben verbracht. Aerztliche Hilfe aus
Id=
w bald zur Stelle. Kurz vor 11 Uhr traf
ſel ſoniſch herbeigerufene Flugleitung von
an der Unfallſtelle ein. Holzmacher,
w150 Meter von der Unfallſtelle entfernt
f1t waren, leiſteten die erſte Hilfe. Der
ze führer war in ſeinem Führerſitz
feſtge=
niund es koſtete viel Mühe, ihn zu
be=
die Dame, die neben ihm ihren Platz
ig nach vorn aus dem Flugzeug her=
Aer den genannten Verletzungen trugen
h leichte Geſichtsabſchürfungen davon.
die Drontheimer Schießſcheiben.
eutſchen und norwegiſchen Zeitungen
tteilung veröffentlicht worden, daß eine
he in Nidaros (Drontheim) Figuren
Deutſcher als Schießſcheiben aufgeſtellt
Polizei in Nidaros hat die Sache un=
91und berichtet jetzt amtlich, daß keine
er genannten Deutſchen als
Schieß=
nutzt worden iſt, ſondern nur als
De=
io im Hintergrunde der Schießbude. Da
och Kritik und Mißverſtändnis
hervor=
nat, hat der Inhaber der Schießbude ſie
m eres entfernt.
Cindſteinkaſſette des Reichs=Funkhauſes
geſtohlen.
elin. Geſtern vormittag entdeckte der
eNeubau des Reichs=Funkhauſes in der
r Allee in Charlottenburg beſchäftigte
r aß der Grundſtein von ſeinem Platze
y vorden war. Unbekannte Täter hatten
elltruhe, die dort am 29. Mai 1929 bei
hr dſteinlegung eingemauert worden war,
ſe geſamten Inhalt, der aus einer Reihe
Cunden beſtand, geſtohlen. Wahrſcheinlich
Diebe in der Kaſſette Geld vermutet.
imenbruch einer deutſch=franzöſiſchen
Filmgeſellſchaft.
in. Die deutſch=franzöſiſche
Filmgeſell=
unter dem Namen „Defra” in
Ber=
hat, der „B. Z.” zufolge, während der
* zu ihrem Film „Der letzte Tango”
3 en Schiffbruch erlitten. Nachdem bereits
ſe an dem Film gearbeitet worden war,
und techniſches Perſonal aber ihre
r nicht oder doch nur zu einem geringen
mmen hatten, mußten die Aufnahmen
eBarmitteln plötzlich eingeſtellt werden.
D:a” wurde im November 1929 mit einem
C von 21 000 Mark gegründet.
vrragende Leiſtung der „Hamburg”
m neuen Hapag=Schnelldienſt.
Dampfer „Hamburg”, der
Hamburg=
i1 Linie hat in dieſen Tagen im Rahmen
ten Schnelldienſtes Hamburg—New York
e Rundreiſe nach ſeinem Umbau
voll=
as Schiff hat das Ambroſe=Feuerſchiff
Oerstag, den 27. März, zirka 2 Uhr mor=
1 iert und Cherbourg bereits um 2 Uhr
3. April erreicht. Die Strecke von
dt zu Kontinent wurde ſomit von der
g” unter Berückſichtigung der Zeitdiffe=
163 Stunden oder ſechs Tagen
1Stunden zurückgelegt. Dieſe
Fahrt=
richt einer durchſchnittlichen
Geſchwin=
n 19,6 Knoten.
Königin von Schweden †.
tönigin Viktoria von Schweden,
in des Königs Guſtav V., iſt geſtern in
Herzlähmung geſtorben. Sie wurde im
362 als Tochter des Großherzogs von
und Enkelin Königs Wilhelm I von
geboren, verheiratete ſich 1881 mit dem
n Kronprinzen von Schweden und
ge=
zwei Söhne, den Thronfolger Guſtav
nd den Prinzen Wilhelm. Königin
hat auch in ſchweren Zeiten treu zu
Deutſchland gehalten.
32
Heide das europäiſche Oel=Meriko?
Die Pläne für den kransaklankiſchen
Zeppelin=Dienſt.
Waſhington. Wie der Vizepräſident der
International Transport Company, Hunſacker,
am Donnerstag bekannt gab, ſoll der
transatlan=
tiſche Zeppelindienſt im Jahre 1932 eröffnet
wer=
den. Der Preis für eine Fahrt ſoll etwa das
Doppelte des Fahrpreiſes in der 1. Klaſſe eines
Ozeandampfers betragen. Deutſchland ſtellt für
den transatlantiſchen Dienſt den „Graf
Zeppe=
lin”, ſowie ein neues Luftſchiff, das 1931
fertig=
geſtellt ſein ſoll, zur Verfügung. Die Vereinigten
Staaten werden, wie Hunſacker weiter mitteilt,
für den transatlantiſchen Dienſt zwei Luftſchiffe
nach dem Modell der Zeppeline bauen, die von
der Goodyear Zeppelin Company in Akron für
die amerikaniſche Marine geliefert werden. Das
neue Luftſchiff, das in Friedrichshafen gebaut
wird, ſoll auch in Deutſchland finanziert werden
und größer und ſchneller ſein als der „Graf
Zep=
pelin”. Die für den transatlantiſchen
Paſſagier=
verkehr beſtimmten Luftſchiffe würden nicht, wie
die Marinezeppeline, Flugzeuge mitführen, aber
ſie würden ſo konſtruiert ſein, daß die Paſſagiere
und die Poſt des Luftſchiffes während der Fahrt
von Flugzeugen übernommen werden können.
Das komme hauptſächlich für Städte in Betracht,
wo die Luftſchiffe nicht landen können. Die Reiſe
von Amerika nach Europa ſoll in zwei Tagen,
die Fahrt von Europa nach Amerika
durchſchnitt=
lich in drei Tagen zurückgelegt werden. Als
hauptſächlichſter Flughafen in Europa komme
Sevilla in Betracht, doch werde die Entſcheidung
hierüber erſt auf Grund der Erfahrungen
getrof=
fen werden, die der „Graf Zeppelin” bei ſeiner
bevorſtehenden Südamerikafahrt mache. Ueber
die Wahl des amerikaniſchen Flughafens werde
man ſich wohl nicht vor neun Monaten ſchlüſſig
werden können. Als Landungsplatz ſei eine
Fläche von mindeſtens 1½ Quadratkilometern
erforderlich. Die neuen Luftſchiffe ſollen 40, 60
und 80 Paſſagiere aufnehmen können.
Dr. Eckener in Lakehurſt.
New York. Dr. Eckener befindet ſich
zur=
zeit in Lakehurſt und hat dort die
Vorberei=
tungen für die Zwiſchenlandung des „Graf
Zep=
pelin” auf ſeiner bevorſtehenden großen Fahrt
nach Süd= und Nordamerika beendet. Dr. Eckener
wird von hier aus nach Akron zu einer
Be=
ſprechung mit den Leitern der Goodyear
Zeppe=
lin Company fahren und am 15. d. M. die
Rück=
reiſe nach Deutſchland antreten.
Eine tolle Geſchichte.
Guadalajara (Mexiko). Auf eine
neu=
artige Idee, ſich eines unbequemen Nebenbuhlers
zu entledigen, geriet ein liebestoller Mexikaner
namens Antonio Orozoo. Er und ſein
Neben=
buhler Pablo Carmona liebten beide mit gleicher
Leidenſchaft die ſchöne Maria Matalia. Antonio
zermarterte Tag und Nacht ſein Gehirn, wie er
ſich des gefährlichen Konkurrenten entledigen
könnte, und kam ſchließlich auf den Hund, d. h.
er kam tatſächlich auf den Gedanken, einen tollen
Hund auf Pablo zu hetzen. Er kettete einen
Hund drei Tage ohne Waſſer in der Sonnenhitze
an, bis das arme Tier die Tollwut bekam. Als
Pablo an ſeinem Haus vorbeikam, befreite
An=
tonio den Hund von ſeiner Kette. Der Hund
ſtürzte ſich auf den armen Pablo und biß ihn.
Wenige Tage darauf ſtarb Pablo an der
Toll=
wut. Antonio wurde verhaftet, entkam jedoch
aus dem Gefängnis, ſtürzte in das Haus Marias
und erdolchte das unglückliche Mädchen. Jetzt
irrt der einzige Ueberlebende dieſes
Liebes=
dramas wie ein gehetztes Wild in den einſamen
Bergen El Saucillos herum, verfolgt von
berit=
tenen Poliziſten, und es wird wohl nicht lange
dauern, bis auch ihn das Schickſal ereilen wird
in Geſtalt des Schaffots oder vielleicht ſchon
vor=
her in Geſtalt einer mitleidigen Kugel.
Bild links:
Heute Wacholder am
Find=
lingsſtein, das typiſche
Landſchaftsbild der
Lüne=
burger Heide.
Bild rechts:
Nur vereinzelt, recken ſich
einige Bohrtürme
primi=
tivſter Art in die Höhe.
In wenigen Jahren ſchon
aber wird hier ſich
viel=
leicht ein Wald gigantiſcher
Oeltürme erheben, wenn
es nach dem Willen der
amerikaniſchen
Kapitali=
ſten geht, die, durch große
Oelfunde angelockt, die
Lüneburger Heide zum Ol=
Mexiko Europas machen
wollen.
Auf der Suche nach del!
Die amerikaniſchen Oelſucher
in Oldenburg.
Berlin. Zu den Plänen der North
Euro=
pean Oil Corporation in Niederſachſen erfährt
der oldenburgiſche Korreſpondent der „Voſſ.
Ztg.” vom Leiter der oldenburgiſchen
Bergbehör=
den, Miniſterialrat Zeiler, daß er ſeit vier
Jah=
ren mit den Amerikanern arbeitet, die im
vori=
gen Jahre das Mutungsrecht erhalten und die
Verpflichtung übernommen haben, Bohrungen
vorzunehmen. Die amerikaniſche Geſellſchaft
be=
ſitzt in der Stadt Oldenburg ein Gebäude. Sie
beſchäftigt einen Stab von drei bis vier
Inge=
nieuren und einige Bohrmeiſter zur Bedienung
der amerikaniſchen Bohrapparate. Ihre übrigen
Arbeiter ſind Deutſche. Vertragsgemäß gehören
der Geſellſchaft Funde in mehr als 50 Meter
Tiefe. Sie iſt verpflichtet, dort, wo ſie auf
Erd=
gas, das auf Petroleum ſchließen läßt, ſtößt, bis
zur Fündigkeit bohrt, mindeſtens aber bis zu
1000 Metern. Jede Bohrung koſtet 100 000 bis
150 000 Reichsmark. Die bisherigen Ausgaben
der Amerikaner in Oldenburg allein werden auf
eine Million Reichsmark geſchätzt. Das
Ausbeu=
tungsrecht können die Amerikaner erſt nach 1934
erhalten, wenn die Bohrungen eine Fündigkeit
des in Betracht kommenden Gebietes ergeben
haben.
Lelmukungen in Braunſchweig.
Braunſchweig. Wie die „
Braunſchwei=
giſche Landeszeitung” zu den Plänen der North
European Corporation, die Oelvorkommen in
Niederſachſen auszubeuten, erfährt, iſt von dem
Braunſchweigiſchen Staat verſchiedenen
Geſell=
ſchaften das Mutungsrecht gewährt worden. So
hat u. a. auch eine amerikaniſche Geſellſchaft
ver=
traglich das Recht erworben, in der Richtung
Klein=Schöppenſtedt, Nordorf, Gifhorn
Erdölvor=
kommen feſtzuſtellen. Die Paktverträge haben
eine Laufzeit von einigen Jahren und ſind über
ein Gebiet von einigen tauſend Morgen
abge=
ſchloſſen worden. Wie weiter verlautet, dürfte
ſchon in allernächſter Zeit von beteiligter Seite
die Veröffentlichung des Ergebniſſes einer ſofort
in Angriff genommenen Unterſuchung zu
erwar=
ten ſein. Die „Braunſchweigiſche Landeszeitung”
weiſt darauf hin, daß, ſolange nicht Klarheit über
die Angelegenheit geſchaffen iſt, größte
Zurück=
haltung und Vorſicht am Platze ſei.
Nehring fliegk neuen deutſchen Höhenrekord.
Nehrings Rekordflugzeug. — Rechts: Pilot Nehring,
der mit 8050 Metern einen neuen deutſchen Höhenrekord für einſitzige Leichtflugzeuge aufſtellte.
Den letzten Rekord hatte Bäumer mit 7682 Metern Höhe inne.
Bergmannslos.
13 Tote bei dem Unglück in Belgien
und 15 Opfer in Kentucky.
Brüſſel. Der Schlagwetterkataſtrophe in
der Ferrand=Grube weſtlich von Mons ſind nach
neueren Meldungen 13 Bergarbeiter zum Opfer
gefallen. Die Kataſtrophe wurde nach den
bis=
herigen Feſtſtellungen dadurch hervorgerufen,
daß beim Sprengen eine elektriſche Zündung den
Kohlenſtaub zur Exploſion brachte. Der mit der
Sprengung beauftragte Vorarbeiter behauptet,
daß alle Vorſichtsmaßnahmen getroffen worden
ſeien. Die Leichen der Opfer ſind bis zur
Un=
kenntlichkeit verkohlt. Die Kataſtrophe hat in der
Umgegend von Mons großes Aufſehen
hervor=
gerufen, da dort erſt vor wenigen Wochen ein
ſchweres Unglück ſich ereignet hat.
New York. Wie aus Kettle Island (
Ken=
tucky) gemeldet wird, ſind die Leichen der 15
Bergarbeiter, die am vergangenen Samstag
durch eine Exploſion verſchüttet wurden, jetzt
ge=
borgen worden. Sämtliche Verſchütteten ſind
alſo ums Leben gekommen.
Steuerſtreik in Spanien.
Paris. Havas meldet aus Almeria, daß
ein Teil der dortigen Bevölkerung ſich geweigert
habe, die Steuern zu zahlen, worauf die Polizei
mehrere Pfändungen vornahm. Die Bevölkerung
habe jedoch Widerſtand geleiſtet und mehrere
Schüſſe auf die Polizei abgegeben, die das Feuer
erwiderte. Ein Poliziſt und zwei Einwohner
ſeien verwundet worden. Die Polizei habe
mehrere Perſonen verhaftet.
Folgenſchwere Exploſion.
Stockholm. In der Stadt Skelleftea
er=
folgte eine ſchwere Exploſion. Aus bisher
unbe=
kannter Urſache flog ein einer
Kanaliſations=
geſellſchaft gehöriger Behälter mit Azetylengas
in die Luft. Drei Arbeiter wurden getötet, der
Materialſchaden iſt bedeutend. Die Exploſion, die
in der ganzen Stadt gehört wurde, verurſachte
große Aufregung.
Brand auf einer amerikaniſchen Rennbahn.
New Orleans. Auf der Rennbahn
Jef=
ferſon Park brach in den Ställen, in denen die
Rennpferde untergebracht ſind, ein Brand aus.
Vier wertvolle Rennpferde kamen in den
Flam=
men um, zwei Stallknechte werden vermißt.
9zeanflieger Yancen drei Kilomeker
vor dem Ziel nolgelandel.
Kapitän Yancey,
der von New York mit zwei Begleitern zu einem
Flug nach den Bermudas=Inſeln geſtartet war,
mußte in der Dunkelheit drei Kilometer vom
Ziel entfernt niedergehen. Er vermochte ſich
jedoch mit ſeinem Flugzeug die ganze Nacht über
dem Waſſer zu halten, ein neuer Beweis für die
Zuverläſſigkeit von Waſſerflugzeugen für
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Samstag, den 5. April 1930
Seite 73
Aus dem deutſchen Oſien.
utalke deutſche Stadt Prag.
ſeit dem Verſailler Frieden die Hauptſtadt der
z vakei, hat als die Hauptſtadt Böhmens in der deut=
Zelichte eine hervorragende Rolle geſpielt, iſt doch
Böh=
ra 3 deutſches Land! Vor der Völkerwanderung bildete
rm iſche Volksſtamm der Markomannen den Kern der
er g Böhmens, und in den ſpäteren Jahrhunderten der
wi ung des deutſchen Oſtens bildete Böhmen mit ſeiner
ſta1 Prag ein Bollwerk des öſtlichen Deutſchtums. Unter
AI IV., der von 1346 bis 1378 regierte und deſſen
ag war, nahm Böhmen die führende Stelle in
Deutſch=
ſich er Sage iſt Prag eine Gründung der weiſen Libuſſa,
Eo er des Königs Krok, die ſich den Herrn von Straditz,
f1 um Gemahl erkor. Obwohl Böhmen mehrfach von
ye Heeren durchzogen und zinspflichtig gemacht wurde,
s Karl dem Großen und ſeinen Nachfolgern doch
5nen dauernd zurückzuerobern. Erſt als es dem
vom Bistum Regensburg aus glückte, in Böhmen
finden, huldigte das Land dem oſtfränkiſchen König
e Erhebung der chriſtlichen Religion zur herrſchenden
g Wenzel, den Heiligen, von Böhmen, der im Jahre
Arhoheit des deutſchen Königs Heinrichs I. anerkannte
h3 jahre ſpäter von ſeinem Bruder Boleslaw I.
ermor=
r4 und die Errichtung des Bistums Prag im Jahre
ſchlaiſer Otto den Großen ſind Markſteine in der Ge=
Bmens und Prags.
rrſcher Böhmens — die Herzöge und Könige aus
u der Przemyſliden, die Könige aus anderen Fürſten=
1, auch die deutſchen Kaiſer, welche Böhmen als
Erb=
ſan — reſidierten in der Burg zu Prag!
„adſchin” iſt die alte Königsburg! Aber der Hradſchin
aier der Hofburg noch eine Reihe anderer höchſt bedeut=
Ze ude, von denen der St.=Veit=Dom, der Biſchofspalaſt
3ſchwarzenbeng=Palais genannt ſeien; der Gebäude=
1 Hradſchin iſt von einer gewaltigen Befeſtigung
um=
icht unerwähnt ſei aber, daß die älteſte Königsburg
„Kligshof” — ſich in dem rechts der Moldau liegenden
r”3 zwiſchen Altſtadt und Neuſtadt befand; auch dieſe
n burg iſt als „Königshofer Kaſerne” nördlich des
ut es noch vorhanden.
n dieſer urſprünglichen Königsburg, dem „
Königs=
ſre das alte wunderſchöne Prag wandert, ſieht die wech=
(ſchichte dieſer einſt rein deutſchen Stadt an ſeinen
vo berziehen: über den Altſtädter Ring mit dem
Rat=
it inen verſchiedenen Bauperioden führt der Weg nach
(9 an deſſen Ufer das Kreuzherrenſtift und der kleine
he Freuzherrenplatz, mit dem Bronzeſtandbild Kaiſer
V geſchmückt, ſich neben der Moldaubrücke befinden.
eiy ne „Karlsbrücke” iſt die älteſte der acht in Prag über
d) führenden Brücken; ſie iſt mit dem Standbilde ihres
SIrl IV. und mit dem Standbilde und mit der
Bronze=
es zeiligen Johann von Nepomuk geſchmückt, an deſſen
19— dem 16. Mai — Tauſende von Wallfahrern ſich
in n. Jenſeits der Moldau führt der Weg durch den
ta eil „Kleinſeite” mit ſeinen vielen Paläſten der böh=
Alsgeſchlechter, von denen die Thun, Morzin, Noſtiz,
z chönborn, Kinsky, Clam=Gallas, Wallenſtein und der
Tzcaniſche Palaſt genannt ſeien, nach dem „Hradſchin”.
iſ icht unintereſſant, einen Blick in das Waldſteinſche
Baldſtein und nicht Wallenſtein iſt der richtige Nanie
Feldherrn im Dreißigjährigen Kriege — zu werfen:
ei Fürſt von Sagan und Herzog von Friedland, hatte
zogswürde von Mecklenburg die Souveränität
er=
al ſouveräner Herzog” hielt er eine wahrhaft fürſtliche
Der Gebäudekomplex ſeiner Wallenſtein=Reſidenz
6t inf Höfe, die Behauſung ſeiner dreihundert Mann
e vache, Stallungen, Reitbahn und einen großen Park.
S bauten hielten die Wache, eine gleiche Anzahl ſorgte
n g und Ruhe auf der Straße, denn lautloſe Ruhe
er Friedländer” in ſeinem Schloß. Von ſechzehn
hl en hatten täglich ſechs Barone Dienſt, und ſechzig
e wurden im Kriegs= und Staatsdienſt ausgebildet.
dlager und auf Reiſen begleiteten fünfzig
ſechs=
roſſen Wallenſtein!
7 dherr Wallenſtein war einer der größten Bauherrn
e ten Jahrhunderts: ſein Schloß in Prag iſt ein aus
In uadern zuſammengefügter florentiniſcher Prachtbau
it oniſch reichen Portalen; Wallenſtein verſchrieb ſich
1h lrchitekten und Maler. Allegoriſche Figuren, welche
1 und neuer Zeit darſtellen, ſchmücken den Feſtſaal,
m eckengemälde Wallenſtein ſich ſelbſt als Triumphator
ber ggen, von vier Sonnenroſſen gezogen und von der
gekrönt, abbilden ließ. Von den abſeits liegenden
mhern iſt Wallenſteins Arbeitskabinett unzugänglich:
S le Zeichen und wunderſame Bilder aus den
Geſtirn=
bai ein großer Teil der Einrichtung. Von Wallenſteins
akett führte eine Wendeltreppe zu einer Badegrotte
h er Pracht: Tropfſtein, Muſcheln und weiße Kriſtalle
r nen überirdiſchen Glanz gegeben haben; unſichtbar
ier vom oberen Geſchoß das heiße Badewaſſer in die
im Grottengewölbe ſprühte ein warmer Regen.
3 dem klaſſiſchen Altertum aus Erz und Marmor
imr Säulenhalle, die nach dem Garten des Wallenſtein=
U’s führte. Da die Schweden dieſe Statuen mit=
Urden ſie durch Abgüſſe erſetzt.
ute iſt das Wallenſteinſche Palais im Wallenſtein=
Dem jetzigen Beſitzer, Grafen Wallenſtein, einem
des Bruders des großen Wallenſtein, hat der
tſche=
vergebens einen Kaufpreis von vielen Millionen
s Zeuge einer ruhmreichen Zeit ſteht die
Wallen=
idenz faſt unberührt; aber der in einem Zimmer
28 aufbewahrte blutgetränkte Spitzenkragen, den
Wallenſtein in der Mordnacht zu Eger trug, mahnt an die
Ver=
gänglichkeit irdiſchen Glückes und Glanzes und menſchlicher
Macht.
Von der Wallenſtein=Reſidenz führt der Weg weiter hinauf
zum Hradſchin, der alten Königsburg, die eine Stadt für ſich
bildet. Die intereſſanteſten und geſchichtlich bedeutendſten
Ge=
bäude des Hradſchin ſind die Hof= oder Königsburg, der
Biſchofs=
palaſt und der St.=Veit=Dom.
Nur noch der kleine, ſtark vorſpringende Flügel mit der alten
Natsſtube, aus deren Fenſtern der Kaiſerliche Rar von Martinitz
und der Statthalter von Slawata mit ihrem Seknetär Fabrieius
im Jahre 1618 in den Wallgraben geworfen wurden und der
hohe Ritterſaal, genannt der Wladislawſche Saal, haben den
Charakter des alten Burgbaues der Hof= oder Königsburg
be=
wahrt, alles übrige iſt im italieniſchen Stil umgebaut worden.
Von dem Biſchofspalaſt ſei erwähnt, daß er die Reſidenz
eines Fürſterzbiſchofs iſt, dem ein Domkapitel und ein
Konſiſto=
rium zur Seite ſtehen.
Das weit ſichtbare Wahrzeichen Prags iſt der St.=Veit=Dom.
Kaiſer Karl IV. hat ihn nach dem Plane des Baumeiſters
Matthias von Arras erbauen laſſen; ſein Gründungsjahr iſt das
Jahr 1344. Der Dombaumeiſter Peter von Gmünd ſchloß das
Chorgewölbe im Jahre 1385. Der ſchöne gotiſche Bau hat einen
Chorumgang und einen Kranz von zwölf Kapellen; hierzu
ge=
hört auch die von Kaiſer Karl IV. ſtammende Wenzelskapelle,
deren Wände mit böhmiſchen Halbedelſteinen verkleidet ſind. Im
St.=Veit=Dom befinden ſich das ſilberne Grabdenkmal des
Heiligen Johannes von Nepomuk, ſowie die Grabdenkmäler
mehrerer Herzöge, Könige und Biſchöfe und das königliche
Mauſoleum aus weißem Marmor. Im Kronſchatz im St.=Veit=
Dom befindet ſich die Wenzelskrone: die böhmiſche Königskrone;
ſie wurde im Jahre 1347 auf Veranlaſſung der Gemahlin des
Kaiſers Karls IV. aus dem Material der alten Herzogskrone
der Przemyſliden nach dem Muſter der alten franzöſiſchen Krone
gefertigt; das Kreuz auf der Wenzelskrone umſchließt einen Dorn
der Krone Chriſti.
Der St.=Veit=Dom knüpft an die in der Einleitung erwähnte
Urgeſchichte Prags und Böhmens an und iſt Zeuge der Geſchichte
Prags bis zur Gegenwart. Kein Zweifel: Der Glanzpunkt der
Geſchichte Prags iſt die Zeit als Kaiſer Karl IV., zugleich König
von Böhmen, auf dem Kradſchin Hof hielt. War ſchon der
je=
weilige König von Böhmen einer der ſieben Kurfürſten, die den
deutſchen König wählten, ſo ſchien die deutſche Stadt Prag dazu
berufen, dauernd die Reſidenz der deutſchen Kaiſer zu werden!
Kaiſer Karl I. erwarb als Kronland auch die Mark
Branden=
burg von den Wittelsbachern, die dort vorübergehend nach dem
Ausſterben der Askanier regiert hatten: Böhmen und Prag
hätten daher die Rolle in der deutſchen Geſchichte ſpielen können,
welche die Mark Brandenburg und Berlin zur Vormacht in
Deutſchland geführt hat! Die geographiſche Lage Böhmens im
großen Deutſchland, d. h. einſchl. Oeſterreich, war ſogar günſtiger,
da zentraler gelegen.
Die Gründung der erſten deutſchen Univerſität in Prag 1348
durch Kaiſer Karl II., die einen neuen Zuſtrom von Deutſchen
nach Prag im Gefolge hatte, war ein weiterer Auftakt für die
Vormachtſtellung Prags in Deutſchland. Aber Karls IV.
Nach=
folger auf dem Thron haben es nicht verſtanden, ſein
bedeut=
ſames Werk für das Deutſchtum im Oſten fortzuſetzen. Sein
zweiter Sohn und dritter Nachfolger auf dem Kaiſerthron, Kaiſer
Sigismund, brach ſein Wort, das er dem Profeſſor Johannes
Hus von der Prager Univerſität für freies Geleit zum Konzil
von Konſtanz gegeben hatte. Der Feuertod des wegen Ketzerei
verurteilten Hus führte zu den Huſſitenkriegen und entflammte
den Zorn der Tſchechen. Prag mußte ſich im Jahre 1424 dem
Huſſitenführer Ziska ergeben, unterwarf ſich dann aber dem
Kaiſer Sigismund, der im St.=Veit=Dom gekrönt wurde. Die
urſprünglich religiöſe Huſſitenbewegung bildete ſich zu einer
national=tſchechiſchen Bewegung aus und hat bis auf den heutigen
Tag die Verdrängung des Deutſchtums in Böhmen — und
da=
mit auch in Prag — im Gefolge. Dieſe Vernichtung des großen
Werkes Kaiſer Karls IV., in Böhmen und in noch anderen
Län=
dern des deutſchen Oſtens iſt ein ſehr trauriges Kapitel der
deutſchen Geſchichte!
Der St.=Veit=Dom auf dem Hradſchin in Prag erzählt uns
ferner von der Gegenreformation, von dem Kanonendonner der
Schlacht am Weißen Berge, die das Ende der Regierungszeit des
Winterkönigs, des Kurfürſten Friedrich V. von der Pfalz,
be=
deutete und von dem folgenden Strafgericht Kaiſer Ferdinands II.
über ganz Böhmen, das die evangeliſche Religion unterdrückte,
hierdurch viele evangeliſche Familien zur Auswanderung
veran=
laßte und eine Entvölkerung verurſachte. Der St.=Veit=Dom
iſt auch Zeuge des großen Sieges Friedrichs des Großen über
die Oeſterreicher am 6. Mai 1757 hart öſtlich von Prag, ſowie des
„Prager Friedens” am 23. Auguſt 1866.
Noch bis zum Jahre 1879 hatten die Deutſchen in dem im
Landtagsgebäude Prags beratenden böhmiſchen Landtage die
Mehrheit, die aber — beſonders durch die Aenderung der
Wahl=
bezirke zugunſten des tſchechiſchen Großgrundbeſitzes in den
80er Jahren des vorigen Jahrhunderts — verloren ging. Die älteſte
deutſche Univerſität Prag wurde im Jahre 1882 in eine deutſche
und eine tſchechiſche Univerſität geteilt. Die öſterreichiſcherſeits
immer geringer geſtellten Anforderungen der Kenntnis der
deut=
ſchen Sprache bewirkte eine immer zahlreichere Anſtellung von
Tſchechen als Beamte.
Schier unerträglich iſt aber die Bedrückung des Deutſchtums
in Prag und in Böhmen ſeit dem Verſailler Vertrag geworden:
Die Feder ſträubt ſich, die Bedrückung unſerer deutſchen Brüder
und Schweſtern zu ſchildern, die eine ſyſtematiſche Verdrängung
des Deutſchtums in Böhmen und damit auch in Prag zur Folge
hat. Aber jüngſt wurde, veranſtaltet vom Akademiſchen Senat
der deutſchen Univerſität Prag, von Profeſſoren und
Privat=
gelehrten anläßlich des zehnten Jahrestages der Entrechtung
der deutſchen alten Karls=Univerſität gefordert, daß das der
deut=
ſchen Univerſität zugefügte Unrecht wieder gut gemacht werden
müßte.
Der Hradſchin, in dem auch der 80jährige Präſident der
Tſchecho=Slowakei reſidiert, iſt den Tſchechen ein eiferſüchtig
ge=
hütetes Nationalheiligtum; ſie laſſen den großen Turnierſaal der
Königsburg im urſprünglich gotiſchen Stile wiederherſtellen. Die
Tſchechen wiſſen nicht oder wollen nicht wiſſen, daß von dam
böhmiſchen König Ottokar II. im Jahre 1257 nach Prag gerufene
deutſche Siedler es waren, welche die „Kleinſeite” der Stadt
Prag erbauten, und daß Prag die älteſte Univerſität deutſcher
Zunge iſt!
Verhalf der in Prag reſidierende König von Böhmen und
zugleich deutſcher Kaiſer Karl IV. in erſter Linie dem Deutſchtum
in Prag und in ganz Böhmen zu einer führenden Rolle, ſo ſoll
ſein Vater, König Johann von Böhmen, nicht unerwähnt bleiben.
Seine Deviſe war: „Ich dien” obgleich auf ſeinen Kriegszügen
auf beiden Augen erblindet, kämpfte er doch und ließ in der
Schlacht bei Crecy im Jahre 1346 ſein Streitroß mit denen
ſeiner Ritter zuſammenkoppeln; er fand im dichteſten
Kampf=
gewühl den Tod.
„Ich dien” war auch der Leitſpruch des Großen Königs
Friedrich!
Zu dem großen Kampfe, der dem Deutſchtum im
deut=
ſchen Oſten noch bevorſteht, ſollte dieſes „Ich dien” der
Wahl=
ſpruch eines jeden Deutſchen ſein. Aber hierzu gehört auch,
ge=
paart mit dem Mute, die Pflicht, gehorchen zu können. Und ſo
ruft uns unſer großer deutſcher Dichter Friedrich von Schiller
in ſeinem Gedichte „Der Kampf mit dem Drachen”, als oberſte
Pflicht zu: „Mut zeiget auch der Mameluk, Gehorfam iſt
des Chriſten Schmuck.”
Ei.
Geſchäfkliches.
Einen vorbildlichen Kundendienſt
für den Händler und Motorradfahrer
urganiſieren zur Zeit die NSU.=Werke in Neckarſulm. Seit Anfang
Februar d. J. finden in dieſen Werken Fabrik=Lehrkurſe für die NSU.=
Vertreter ſtatt, die ſich nicht nur eines ſehr regen Zuſpruchs ſondern
auch größter Beliebtheit unter der Händlerſchaft erfreuen. Die NSUl.=
Werke gehen dabei von dem richtigen Gedanken aus, daß im Intereſſe
eines guten Kundendienſtes vor allem die NSU.=Vertreter über die
zweckmäßige Einrichtung von Reparaturwerkſtätten und die
Hand=
habung von Spezialwerkzeugen unterrichtet werden müſſen. Auch die
Einführung von Einheitsſätzen für Reparaturen auf Grund von
Zeit=
ſtudien wird dabei behandelt, kurzum, die Ausbildung erfolgt ſo, daß
jede autoriſierte NSU.=Kundendienſtſtelle Garantie für eine ſach= und
fachgemäße Ausführung gewährleiſtet. Bis heute haben ſich zirka 1000
NSUl.=Vertreter zu den NSU.=Lehrkurſen angemeldet, die jede Woche
in Gruppea von 50 Mann in Neckarſulm eintreffen.
Blütenzug in die Schweiz. Nach Luzern, an den
Vierwaldſtätter See. Der milde Winter und der früh einſetzende
Sonnenſchein hat die Vegetation in den Alpen ſchon ſehr
früh=
zeitig zur Entwicklung gebracht. Die neueſten Nachrichten beſagen,
daß bereits mit Beginn der Oſterwoche die Baumblüte am
Vier=
waldſtätter See zu erwarten iſt. Aus dieſem Grunde verkehrt bei
genügender Beteiligung am Gründonnerstag, den 17. April, ab
Darmſtadt ein Sonderzug nach Luzern, der am Oſtermontag
wie=
der eintrifft. Außer der Bahnfahrt hin und zurück iſt in dem
mäßigen Preis gut bürgerliche Hotelwohnung und volle, reichliche
Verpflegung eingeſchloſſen. Illuſtrierte Proſpekte werden
veraus=
gabt bei: Bankgeſchäft Friedrich Zaun, Darmſtadt. Luiſenplatz 1,
Lotterieeinnahme L. F. Ohnacker, Darmſtadt, Schulſtraße 15.
Aus deutſchen Bädern.
Bad Salzhauſen. Der diesjährige Badebetrieb beginnt
anſtatt am 1. Mai, bereits am Gründonnerstag, den 17. April,
In der Zeit vom 17. April bis 1. Mai wird keine Kurabgabe
er=
hoben.
Im ſchönen Maintal, Station zwiſchen Klingenberg
und Miltenberg, liegt, von herrlichen Bergen umrahmt, der
Luftkurort Laudenbach a. M. Prächtige
Höhenwande=
rungen mit unvergleichlich farbenreichen Fernſichten nach beiden
Seiten des Maintales, Odenwald und Speſſart bieten dem Gaſte
eine Fülle von Abwechſlung. In nahen Waldungen und an gut
markierten Wegen ſind Bänke an lauſchigen Plätzen zum
Ver=
weilen der Beſucher aufgeſtellt. Der Main iſt Tummelplatz für
Badende und Waſſerſportler aller Art. Für das leibliche Wohl
ſorgen beſtens Gaſthäuſer und Penſionen, denen zum Teil
Metzge=
reien angegliedert ſind.
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Samstag, 5. April. 14: Jugendſtunde. o 16: Stuttgart:
Konzert. Mascagni: Intermezzo ſinfonico aus „Cavalleria ruſticana”,
— d’Albert: Das Mädchen und der Schmetterling. —
Weingart=
ner: Plauderwäſche. — Dvorak: Humoreske. — Hildach: Spatz
und Spätzin: Mein Liebſter iſt ein Weber. — Delibes: Paſſepied
aus „Le ror ſamuſe‟. — Suppé: Quv. zu. Dichter und Bauer”. —
Rhode: Vom Rhein zur Donau. — Schrammel: Wien-Berlin.
o 17: Stuttgart: Tanzmuſik 0 18.05: Elſe Zurhellen=Pfleiderer:
Die ſoziale Frage im alten Teſtament. O 18.35: Joſefine Junker:
Erlebniſſe einer Hausangeſtellten. 19.05: Spaniſch. o 19.30:
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Deutſche Welle. Sonnabend, 5. April. 12: Künſtleriſche
Dar=
bietungen für die Schulen. 0 14.30: Kinderbaſtelſtunde. 8 15: Aus
der Pädagogiſchen Zeitſchriftenliteratur. 8 15.45: Dr. Elſe
Hilde=
brandt: Schaffensfreude im Leben der Frau. 0 16: Schulrat Wolft:
Die Schulbeſuche des Lehrers und ihre pädagogiſch=pſnchologiſche
Auswertung. 16.30: Hamburg: Konzert. o 17.30: Priv.=Doz.
Goldſchmidt: Friedrich Hebbel, der Dichter und Menſch. 8 1755:
9. Sachs: Kann der Arbeiter Neubaumieten bezahlen? o 18.20:
A. Stern: Curioſa aus der Geſchichte der Medizin. 8 18.40:
Fran=
zöſiſch für Anf. 8 19.05: Dr. V. Tornius: Geſellſchaftliche
Lebens=
formen. 6 19.30: Stille Stunde: Weisheit im Kinde. o 20=
Tünchen: „Die Dollarprinzeſſin”, Operette von Fall. 0 Anſchl.:
Zeit. Wetter. o Danach: Tanzmuſik.
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66
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Samstag, den 5. April 1930
Sport, Spiel und Turnen.
Handball in der Deutſchen Turnerſchaft. Heute Hallenſporkfeſt
Auswahlſpiel für die Gaumannſchaft in Bensheim.
um 20 Uhr in der Feſthalle.
Holletſcheck
(Beſſungen)
Für die Bergſtraße iſt anläßlich des um 3 Uhr in Bensheim
ſtattfindenden Auswahlſpieles ab 12 Uhr Spielverbot erlaſſen.
Die Vereine haben Gelegenheit, dem intereſſanten Spiele E=izuwohnen,
das noch dadurch an Anziehungskraft gewinnt, weil man die Vertreter
des Angriffs aus ganz beſtimmten Gründen ſo erwählt hat. Auf der
einem Seite wird der Arheilger Innenſturm mit ſeinem Mittelläufer
auf eine Abwehr aus Langen nud Nauheim ſtoßen, während
anderer=
ſeits der Sturm und die Abwehr bunt zuſammengeſtellt ſind.
Die Mannſchaften ſtehen wie folgt:
Trikot rot, Hoſe weiß:
Semmler
(Bensheim)
Dingeldey
Kiffel
(Bickenbach)
(Pfungſtadt)
Schweickert
Braun
(Hähnlein)
(Arheilgen)
Jährling
Götz Anthes Repp
Leonhardt
(Bickenbach)
(ſämtlich Arheilgen)
(Sprendlingen).
Menger
Kreiſel
Kreutzer Sommer Loh
(Langen) (Sprendlingen)
(Bensheim)
(Langen)
Brenner
Sünner
Becker
(Langen)
(Nauheim)
Werner
Doll
(Langen)
Diehl
(Nauheim).
Trikot grün, Hoſe ſchwarz.
Die Spielerabgabe der beiden oberen Klaſſen hat den übrigen
Spiel=
betrieb weſentlich eingeſchränkt. Umſo eifriger ſind die übrigen Klaſſen
tätig, und das Programm des Sonntags bringt unter anderem einige
hochintereſſante Spiele. Es ſtehen ſich gegenüber: Erzhauſen 1. —
Beſ=
fungen 2; Tgſ. Darmſtadt 1. u. 2. — Zwingenberg 1. u. 2.; Hahn 1. —
Gernsheim 1.; Eberſtadt 1. u. 2. — Griesheim 1. u. 2.; Crumſtadt 1. —
Reichsbahn 2.; Auerbach 1., 2. u. Jgd. — Arheilgen 2. und Pfungſtadt 2.
u. Jgd.; Wallerſtädten 1. — Wolfskehlen 1.; Sprendlingen 1. — Tv.
Neu=Iſenburg 1.: Egelsbach 2. — Arheilgen 3.; Büttelborn 1. —
Wei=
ſenau 1.; Roßdorf 1. — Seeheim 1.: Erfelden 1. u. 2. — Heppenheim
1. u. 2.; Stockſtadt 1. — Gernsheim 2.; Bensheim 2. — Frieſenheim 2.
F.C. Eintracht.
Am Sonntag begibt ſich Eintracht mit ihrer 1. und 2. Mannſchaft
nach Mainz, um das fällige Rückſpiel gegen V.f.R. auszutragen.
Be=
kanntlich konnte Eintracht hier gewinnen, ob das Reſultat aber ſo hoch
ausfällt, iſt eine Frage. Die Mannſchaften treffen ſich abends im neuen
Vereinslokal „Bürgerhof”.
Die 1. Handballmannſchaft ſpielt vormittags auf dem
Sportplatz an der Schanz gegen Braunshardts 2. Mannſchaft.
Sp.V. 98 — Pol. Sp.V. (Jugend).
Die Verbandsſpiele der Jugendmannſchaften nähern ſich ihrem Ende.
Die 1. Jugendmannfchaft der 98er führt zurzeit ungeſchlagen und ohne
Punktverluſt die Tabelle an, dicht gefolgt von der 1. Jugendelf des
hie=
ſigen Polizeiſportvereins, die nur im Vorſpiel gegen die 98er durch die
4:5=Niederlage Punkte eingebüßt hat. Am kommenden Sonntag findet
zwiſchen dieſen beiden führenden Mannſchaften das Rückſpiel ſtatt, und
zwar auf dem Schupoplatz vormittags 11 Uhr. Ein Sieg der
jugend=
lichen Polizeiſportler würde Tabellengleichſtand erbringen, während ein
Sieg oder Unentſchieden der 98er dieſen die Meiſterſchaft verſchafft.
Trotz dieſer Bedeutung des Spieles darf mit einem fairen Kampf
ge=
rechnet werden.
Die 2. Jugendelf der 98er tritt gleichfalls gegen die 2.
Jugendmann=
ſchaft des Polizeiſportvereins an, während die 3. Jugendelf gegen
Braunshardt ſpielt.
Pol. Sp. V. Darmſtadt.
Pol. Sp. V. Liga ſpielfrei.
2. Mannſch. Pol. Sp.V.—Königſtädten, dort, 3,15 Uhr.
1. Jgd. Pol. Sp.V.—1. Jgd. Sportv. 98, 2 Uhr nachm., Polizeiplatz.
2. Jgd. Sportv. 98—2. Jgd. Pol. Sp.V., 10 Uhr, Stadion.
Damen.
Pol. Sp.V. Darmſtadt—Sportv. Wiesbaden, 9,20 Uhr vorm.
Der Jugendwettkampf „Jung=Deutſchland” — Sportfr. Bremen
der geſtern abend im Hallenſchwimmbad vor ſich ging, wurde von
Darmſtadt mit 8:4 Punkten gewonnen. Wir kommen
auf die Veranſtaltung zurück.
Die Meldungen zu dieſem Hallenſportfeſt ſind wider Erwarten
zahl=
reich. Bei den Staffeln ſtarten noch nachträglich mit: Turngeſ.
Darm=
ſtadt, Turngem. Beſſungen und Reichsbahn Darmſtadt. Bei Handbau
und Fauſtball konnten nicht alle Meldungen berückſichtigt werden, weil
ſonſt die Ausdehnung des Feſtes zu groß geworden wäre. Die
Veran=
ſtaltung beginnt im Intereſſe der glaten Abwickelung pünktlich um
20 Uhr. Wie aus dem vielſeitigen Programm zu erſehen äiſt, gibt es
einen Abend ſportlichen Genuſſes, der alle, die zur Feſthalle kommen,
voll befriedigen wird. Vor Beginn iſt durch Radiokonzert für
Unter=
haltung des Publikums geſorgt.
Fußball.
Sp. V. Darmſtadt 1898 — Kickers Offenbach.
Wir weiſen nochmals darauf hin, daß die Fußball=Ligamannſchaft
der 98er am Sonntag nachmittag auf dem Platze am
Böllen=
falltor gegen Kickers Offenbach antritt. In den Gäſten wird den
Ein=
heimiſchen ein nur ſchwer zu überwindender Gegner erwachſen. Nach
dem Mißerfolge des letzten Privatſpieles müßte ſich die Elf des
Platz=
vereins wieder zur beſſeren Leiſtung zurückfinden. Bei dem nötigen
Willen und bei reſtloſer Hingabe dürfte dies auch möglich ſein.
Der Spielbeginn iſt auf ½4 Uhr feſtgeſetzt. Da das Handball=
Ent=
ſcheidungsſpiel in Nürnberg um 4.15 Uhr beginnt, wird alsbald nach
Beendigung des Fußballſpieles das Reſultet des Nürnberger Treffens
bekanntgegeben werden können.
Sp.V. 1898 (Jugend).
1. u. 2. Jgd. komb. — Offenbach 99, dort, Abfahrt 12.30 Hptbh.
3. Jgd. — 1. Jgd. Zwingenberg, dort, Abfahrt 1.15 Hptbh.
4. Jgd. — 1. Jgd. Seeheim, dort, Abf. mit Autobus 11.45 Verkehrsb.
5. Jgd. — 2. Jgd. Arheilgen, hier, 9.15.
1. Schüler ſpielfrei.
2. Schüler — 1. Schüler Groß=Gerau, hier, 1.45.
Traiſa — Weiterſtadt.
Traiſa erwartet am Sonntag Weiterſtadt mit zwei Mannſchaften
zu einem Freundſchaftsſpiel. Weiterſtadt, bekannt als ein ſehr guter
Gegner, weiſt ein ſchönes Kombinationsſpiel auf und ſpielt einen guten
Fußball, ſo daß ein ſpannendes Spiel zu erwarten ſein dürfte. Traiſa
tritt in ſtärkſter Aufſtellung an, ſo daß ſich zwei ebenbürtige
Mann=
ſchaften gegenüberſtehen werden. Das Spiel der Jugendmannſchaft
be=
ginnt um 2 Uhr, das der 1. Mannſchaft um 3 Uhr.
* Fußball im Kreis Hüdheſſen.
Der Kampf um den Abſtieg geht am „grünen Tiſch” weiter.
Ausklang in der ſüdheſſiſchen Kreisliga; diesmal findet nur
ein Verbandsſpiel ſtatt. Auch bezüglich der Freundſchaftsſpiele ſind
nur zwei Treffen zu melden. Dagegen iſt die Abſtiegsfrage immer
noch nicht endgültig geklärt, weil Herrnsheim bei der Behörde
Berufung gegen die in Lorſch verlorenen Punkte eingelegt hat.
Nach Lage der Dinge iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Herrnsheim
dieſe beiden Punkte zugeſprochen bekommt, und ſo mit Pfiffligheim
erneut punktgleich wird. An dem Abſtieg der Hofheimer iſt nichts
mehr zu ändern. Es wäre dann noch einmal ein Abſtiegsſpiel
zwiſchen Hofheim und Pfiffligheim notwendig, jedoch nur, wenn
Olympia Worms ſich abermals nicht in die Bezirksliga durchringt.
Im anderen Falle würde nur Hofheim abſteigen — man ſieht alſo,
die Abſtiegsfrage iſt nach wie vor recht verzwickt. Kommen wir
zurück zu den Spielen des nächſten Sonntags. Es treffen ſich:
Starkenburgia Heppenheim — Olympia Worms.
Viktoria Neuhauſen — F.V. Biblis (Freundſchaftsſpiel)
Conc. Gernsheim — Norm. Pfiffligheim (Freundſchaftsſpiel).
Die Kreismeiſter ſchonen ſich! „Opel”=Rüſſelsheim
beiſpiels=
weiſe verlor Spiele, die vor wenigen Wochen unbedingt gewonnen
worden wären; bei den Wormſer „Kleeblättern” iſt es genau ſo.
Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Meiſter in Heppenheim erneut
einen oder gar zwei Punkte verliert. Die Freundſchaftsſpiele ſind
recht ſpannend. Es iſt anzunehmen, daß beide Vertreter der
Kreis=
liga gegen die A=Meiſter auch auf deren Plätze einen Sieg
er=
ringen. — Am kommenden Sonntag nehmen die Verbandsſpiele
der Jugend wieder ihren Fortgang.
Sportfreunde Siegen wurden vom Vorſtand des Weſtdeutſchen
Spielverbandes als weſtdeutſcher Handballmeiſter beſtätigt.
Der Göppinger Bruſtſchwimmer Schwarz will am Sonntag in
Mün=
chen den Weltrekord im 500=Meter=Bruſtſchwimmen angreifen.
Neuer ſpaniſcher Schwergewichtsmeiſter wurde Marzinez de Alfara.
Fechten beim Darmſtädker
Fechk=
um die Herold=Pokale.
Rehen den jährlichen Kämpfen im Herbſt um die Kl
in Florett, Degen und Säbel konnte der Darmſtädte
vorigem Jahr für das Frühjahr weitere Klubkämpfe ei
ein langjähriges Mitglied, Kommerzienrat Herold, je
rür Damen und Herren geſtiftet hat. Die Pokale müſſſ
gern. zweimal hintereinander oder dreimal im ganzen e
Die Sieger des Vorjahres, Frl. M. Niebel und Dr. K
die ſchönen Preiſe verteidigen, doch iſt ihnen ſehr ernſth
erwachſen, ſo daß die Ergebniſſe durchaus offen ſind.
ſeit der im Dezember v. J. im Städt. Saalbau glänz
Fechtgala ſtark angewachſenen und gut trainierten Dam
am Montag, 7. April, abends 8 Uhr, im gelben
Darlſtraße 15, und ſind Sportfreunde und Intereſſen
Die Kämpfe der Herren ſind 14 Tage ſpäter.
Das Jahresprogramm der Fecht
Nach emſiger Winterarbeit in den heimiſchen Fechtſ
auch die Fechter auf den Plan und legten ihre Turnier
ren. Die Deutſchen Meiſterſchaften werden zwar vom D
hund veranſtaltet, aber ſeit Jahren gemeinſam von „Sp
ner”=Fechtern beſtritten, ſelbſt durch die Zeit der echt
brötleriſchen „reinlichen Scheidung” hindurch, in der klaz
beider Sport, Weg und Ziel die gleichen ſind. Das ha
Jahren ſchon dazu geführt, daß die innerhalb der 2.=
Fechter der internationalen Belange wegen dem Deutſe
als korporatives Mitglied beigetreten ſind. Für die De
ſchaften wird für 1930, zunächſt probeweiſe, die ſeitheri
getrennt nach Einzel= und Mannſchaftsfechten der drei 2
Terminen verlaſſen und eine Dreiteilung nach Waffen g
alſo je für Florett, Degen und Säbel die Einzel= un
kämpfe zuſammengelegt. Vom deutſchen Fechtertag wur!
Die Florettmeiſterſchaften für 2.—4. Mai dem Mainzer
landbefreiung), die Degenkämpfe für 15.—17. Auguſt der
nover in Bad Pyrmont, die Säbelkämpfe für 10.—1=
Dresdener Fechtklub (Hygiene=Ausſtellung). Dazwiſchen
tragen: 26. und 27. April Säbelmannſchaftskampf um de
der Stadt Düſſeldorf (Fechtklub), 24.—31. Mai, in
Europameiſterſchaften, 27.—29. Juni die de
ſviele in Breslau, 12.—18. Juli die Offiziers=Europanr
Oſtende, 1.—10. Auguft die Weltmeiſterſchaften der
Darmſtadt.
Innerhalb des Verbandes mittelrhein. Fechtklubs,
D.F.B., ſind außerdem zur Durchführung verbandsof
übertragen: 13. April: Florettmannſchaftskämpfe dem
mannia in Frankfurt; 25. Mai: Einzelfechten in Säbe=
Fechtklub Hermannia in Frankfurt: 1. Juni: Einzelfec
Senioren in Wiesbaden; 15. Juni: Einzelfechten in Dege
6. Juli: Einzelfechten in Florett=Junioren in Bensheim:
Einzelfechten in Florett der Damen in Darmſtadt; 5. O
fechten in Florett=Senioren in Rüdesheim; 9. Novembe
ſchaftskämpfe in Mainz.
Das Hockey wird bei den Deutſchen Kampfſpielen B
der Verbandsmannſchaften von Südoſtdeutſchland und
vertreten ſein.
Der Hockey=Länderkampf Deutſchland — Holland
April in Amſterdam ſtatt.
Weikerberichl.
Die Einwirkungen von kontinentaler Kaltluft des n.
druckgebietes und Warmluft des weſtlichen Tiefs ver
Deutſchland wolkiges, im ſüdlichen Teil des Reiches mi.
kühles Wetter mit vielfachen Niederſchlägen, welche teils
treten. Die Luftdruckgegenſätze haben ſich ſeit geſtern
ſchärft, namentlich die weſtliche Störung hat ſich weiter
einem Sturmwirbel mit Barometerſtänden von 735 2
ſwickelt. Die Wetterlage, welche von dem weiteren
Zu=
vhn Kalt= und Warmluft bei ſtärkerer Beeinfluſſung des
abhängt, wird ſich veränderlich geſtalten. Bewölkung und
der/ſhläge treten auf und die Temperaturen ſteigen dabe
Ausſichbten für Samstag, den 5. April: Kühles, wolkiges
mißder, zeitweiſe Niederſchläge, lebhaft wechſelnde La
Ausſichteeen für Sonntag, den 6. April: Bewölkt, vorüberge
heiterhnd, noch vereinzelte Niederſchläge.
Hauptſchriftienung. Rudolf Mauve
Veranwortlich füftr Poltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuf1
Ausland und Hektſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Kar
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für jeden Haushalt zu empiehlen, nicht nict
Deleltcheteneten
Kuchen undBraten, Speisen und Saucchn mit
Eete
Eete
Sie mußten es einmal mit ,„Resi” verslichel
Sie nehmen sie dann immel.
Zu ſedek
Halitchau geush
Besi-Hausbuch.
VMW
Kürnßera
Ke berühmte bayezische Kefnma
[ ← ][ ][ → ]Nummer 93
Samstag, den S. April
G.V. der Hapag. Die G.V. der Hamburg=Amerika=Linie
ge=
nehmigte den Abſchluß und ſetzte die Dividende auf 7 Prozent feſt.
Der Aufſichtsratsvorſitzende Max v. Schinkel erklärte zu dem
Ge=
ſchäftsbericht, daß die Erwartungen auf eine endgültige Regelung
der Freigabe=Angelegenheit ſich noch nicht erfüllt hatten. Nach
den aus Amerika vorliegenden Berichten hoffe die Verwaltung
aber auf einen befriedigenden Fortgang der Verhandlungen, ſo
daß man wohl im Laufe dieſes Jahres zu einem abſchließenden
Ergebnis kommen werde. Ueber den Gemeinſchaftsvertrag mit dem
Norddeutſchen Lloyd wurden keine neuen Angaben gemacht.
Ablöſungsanleihe der Stadt Gießen. Das heſſiſche
Geſamtmini=
ſterium hat der Stadt Gießen die Genehmigung zur Ausgabe von
461 500 RM. Inhaberſchuldverſchreibungen mit Ausloſungsrechten (
Alt=
beſitz) und von 88500 RM. dito ohne Ausloſungsrechte (Neubeſitz) zum
Zwecke des Umtauſches von Markanleihen in Ablöſungsanleihe erteilt.
Mit der Ausgabe der Stücke kann im Laufe der nächſten Wochen
ge=
rechnet werden.
J. J. Frank, Offenbach a. M., Lederwarenfabrik. Der
Gläubiger=
verſammlung wurde ein Status vorgelegt, der an Aktiven 340000 RM.
und an Paſſiven 450 000 RM. aufweiſt. Die Quote wird
ſchätzungs=
weiſe 30—35 Prozent betragen. Da in den letzten Tagen
Auslands=
aufträge eingegangen ſind, die ausgeführt werden, hofft man den Status
verbeſſern zu können.
Schramm, Lack= und Farbenfabriken A.=G., Offenbach a. M. Die
Generalverſammlung genehmigte den bekannten Abſchluß 1928/29 mit
einer von 10 auf 8 Prozent ermäßigten Dividende und wählte an Stelle
des verſtorbenen Auguſt Ladenburg, Bankier, Max Ladenburg neu in
den Aufſichtsrat. Der augenblickliche Auftragsbeſtand iſt etwas günſtiger
als im Vorjahre. Ueber die weitere Entwicklung laſſe ſich wegen der
unüberſichtlichen Verhältniſſe jetzt noch keinerlei Vorausſage machen.
Heſſen=Naſſauiſche Gas A.=G., Frankfurt a. M.=Höchſt. Wie wir
erfahren, ſchlägt der Aufſichtsrat der Generalverſammlung am 27. ds.
Mts. für 1929 auf das Aktienkapital von 6 Mill. RM. unverändert
7 Prozent Dividende vor. Die Fuſion mit der Heſſen=Naſſauiſchen
Inſtallations A.=G., Frankfurt a. M.=Höchſt, hat ſich günſtig entwickelt,
beſonders deswegen, weil deren Betrieb nur als reine Gas=Inſtallation
weitergeführt, die übrigen früheren Arbeitsgebiete, wie Bau und
An=
lage von Zentralheizungen, Waſſerleitungen uſw., aber abgeſtoßen
wurden. — Die zu 90 Prozent der Gas A.=G. gehörende Gaswerk
Langenſelbold A.=G. Frankfurt a. M.=Höchſt ſchlägt für 1929 auf
160 000 RM. Aktienkapital gleichfalls eine unveränderte Dividende von
5 Prozent vor.
Schneider u. Hanau A.=G., Frankfurt a. M. In der
Generalver=
ſammlung, in der 15 Aktionäre 9454 Stimmen der Stammaktien und
1620 Stimmen der Vorzugsaktien vertraten, kam es zwiſchen der
Ver=
waltung und der Oppoſitionsgruppe Wolff, die bekanntlich am 7. März
1930 die Vertagung der erſten Generalverſammlung erzwungen hatte,
wieder zu einer erregten Debatte. Bankier J. Wolff hielt die
In=
deſtierung erheblicher Mittel im Warenlager in Anbetracht des
zurück=
gegangenen Umſatzes der Geſellſchaft für nicht vertretbar und ſprach ſich,
wie ſchon früher, für eine Liquidation der Geſellſchaft aus, bei der für
die Aktionäre eine Quote von mindeſtens 50 Prozent zu erwarten ſei,
während eine Geſchäftsfortführung die Exiſtenz des Unternehmens
be=
drohe. Die Verwaltung ſtand demgegenüber auf dem Standpunkt, daß
das Geſchäft weitergeführt werden müſſe, wenn auch bei einer
Liqui=
dation ein Erlös zu erwarten ſei, der über dem heutigen Börſenkurs
der Aktien der Geſellſchaft liege. Vom Vorſtand wurde dabei darauf
hingewieſen, daß das Verhalten der Oppoſition die Intereſſen der
Ge=
ſellſchaft ſtark ſchädige. Bei der Geſellfchaft ſeien entgegen den
Vor=
wüirfen der Oppoſition bereits ſeit längerer Zeit weitgehende
Umſtel=
lungen vorgenommen worden, wovon man günſtige Auswirkungen
er=
hoffe. Bankier Wolff erklärte dazu, daß er nicht die Geſellſchaft
ſchädi=
gen, ſondern lediglich ihre Intereſſen und die der Aktionäre wahren
volle. Vom Vorſtand wurde noch auf verſchiedene Anfragen des
Opponenten mitgeteilt, daß die Vorräte vorſichtig bewertet und
Ab=
ſchreibungen auf Immobilien nicht vorgenommen worden ſeien. Die
Höhe des Umſatzes dürfe die Verwaltung im Intereſſe des
Unterneh=
mens nicht angeben. Schließlich wurde der Abſchluß (203 115 RM.
Verluſt, der aus Gewinnvortrag und Reſerve gedeckt wird) gegen 2411
Stimmen der Oppoſition genehmigt. Ein von dieſer Gruppe geſtellter
Antrag auf Einſetzung einer Reviſionskommiſſion war vorher mit dem
gleichen Stimmenverhältnis abgelehnt worden. Die Oppoſition gab
gegen ſämtliche Beſchlüſſe Proteſt zu Protokoll.
Geſellſchaft für Lindes Eismaſchinen A.=G., Wiesbaden. Die
Bilanz=
ſitzung für 1929 findet am 8. April ſtatt. Da der Geſchäftsverlauf im
abgelaufenen Geſchäftsjahr in allen Abteilungen zufriedenſtellend war,
wird wahrſcheinlich wieder eine Dividende in Vorjahreshöhe (14
Pro=
zent) zur Verteilung gelangen. Das Exploſionsunglück in Borſigwalde
Ende Juni 1929 hatte keinen Einfluß auf das Ergebnis, zumal der im
Verhältnis zum Geſamtgeſchäft nur geringe Schaden voll durch
Ver=
ſicherung gedeckt war.
Wachſende Arbeitsloſigkeit in den Vereinigten Staaten. Die
Ar=
beitslage in den Vereinigten Staaten von Nordamerika ſchilderte
Prä=
ſident Green von der American Federation of Labour vor dem mit der
Unterſuchung der Arbeitsloſigkeit beauftragten Senatsausſchuß ſehr
peſſi=
miſtiſch. Nach den Schätzungen Greens waren im Februar rund 3 700 000
Lohnempfänger arbeitslos; der Lohnverluſt überſteigt 400 Mill. Dollar.
Green ſagt, die Regierung müſſe für die Arbeitsloſen ſorgen, ſonſt habe
ſie die Revolution auf dem Halſe. Sie müſſe entweder vermehrte
Ar=
beitsgelegenheit ſchaffen oder größere Unterſtützungen zahlen. Seit Oktober
ſei die Arbeitsloſigkeit infolge der ſchlechten Geſchäftslage von 11 auf
22 Prozent geſtiegen. Im Februar 1930 ſeien ſogar etwa 25 Prozent
arbeitslos geweſen. Green befürwortete, den Vorſchlag des Senators
Wagner anzunehmen und dementſprechend eine Kommiſſion zu ſchaffen,
die den Plan ſtudieren ſolle, langfriſtig öffentliche Bauarbeiten in
An=
griff zu nehmen.
Unveränderter Rohhäutemarkt. Am Rohhäutemarkt hat ſich die
Abwärtsbewegung der Preiſe in der letzten Woche verlangſamt, auch
waren die Auktionen recht gut beſucht und der Verkauf ging meiſt flott
vonſtatten. Die Preiſe blieben ungefähr auf der Höhe der letzten, mit
wenigen Ausnahmen. Bei der mitteldeutſchen Häuteverſteigerung in
Kaſſel gingen die ſchweren Kalbfelle zu den Preiſen der letzten
Ver=
ſteigerung weg, während ſich leichte Kalbfelle Preisabſchläge von 2 bis
3 Prozent gefallen laſſen mußten. Erlöſt wurden für rote Kalbfelle
mit Kopf: bis zu 9 Pfund 95,5—100, von 9,1 bis 15 Pfund 126—128,
ſchwere 116 Pfg. pro Pfund. Für rote Ochſenhäute wurden erzielt:
leichte 60, ſchwere 52—57,25, für ſchwarze und bunte Ochſenhäute 53,75
Pfg. pro Pfund.
Berliner Produktenbericht vom 4. April. Die beſchleunigte
Bera=
tung der geplanten Hilfsmaßnahmen für die Landwirtſchaft, die
inner=
halb der Regierung bereits begonnen hat, ſteigerte den Optimismus
der Berliner Produktenbörſe weiter. Als Folge hiervon iſt wiederum
für den heutigen Beginn eine allgemeine Feſtigkeit zu regiſtrieren, die
Käufer fühlen ſich auf der ganzen Linie neu angeregt, während die
Abgeber nur ſpärlich hervortreten. Die Umſätze ſind deshalb
verhält=
nismäßig gering, die Preisſteigerungen aber teilweiſe recht anſehnlich
geweſen. Roggen war in prompter Ware und für Mai etwa 7 Mk.
höher. Spätere Sichten ſteigerten ſich um 6 bzw. 4 Mk. Nach den erſten
Kurſen griff allerdings eine Abſchwächung hier Platz, die etwa 2 Mk.
der anfänglichen Gewinne verloren gehen ließ. Beim Weizen blieb die
erhebliche Preisſteigerung an den nordamerikaniſchen Getreideplätzen
und die Erhöhung der amerikaniſchen Cifforderungen um 50 holländiſche
Cents und der argentiniſchen um 35 nicht unbeachtet.
Die Berliner Metalltermine vom 4. April 1930 ſtellten ſich
für Kupfer: Januar 132.50 (132.50), Februar und März
132 (132.50), April 133.50 (134.50), Mai 133 (133.50), Juni 132.50
(133.50), Juli. Auguſt und September 132.50 (133), Oktober
132.25 (133), November und Dezember 132.25 (132.75), Tendenz:
ſtetig. — Für Blei: Januar, Februar und März 37.25 (37.50),
April 37.50 (38.50), Mai 37 (38), Juni 37 (37), Juli und Auguſt
37 (37.25), September 37.25 (37.50), Oktober, November und
De=
zember 37 (37.50). Tendenz: abgeſchwächt. — Für Zink: Januar
38 (39) Februar 38,75 (39.50), März 38.50 (39.50), April 35 (37),
Mai 35.50 (37.50), Juni 36 (37.75), Juli 37 (38), Auguſt 37
(38.0), September 37 (38.75), Oktober und November 37.50
(38.50), Dezember 37.75 (38.75). Tendenz; ruhig. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Frankfurt a. M., 4. April.
Auch heute eröffnete die Börſe in feſter Haltung. Die Entſpannung
der innerpolitiſchen Lage, das Eintreffen von Aufträgen und die weitere
Geldmarktentſpannnug wirkten anregend. Aber auch die feſte geſtrige
New Yorker Börſe blieb nicht ohne Einfluß auf die Tendenzgeſtaltung.
Das Geſchäft war vor allem am Montanmarkt lebhafter auf
zunehmen=
des Intereſſe für die in letzter Zeit ſtark vernachläſſigt geweſenen Aktien.
Beſonders von Rheinlandſeite wurde Material aus dem Markte
genom=
men. Daneben konnten die ſonſt favoriſierten Werte ebenfalls mehr
in Erſcheinung treten. Die Kursbeſſerungen gegenüber der ſchon feſten
geſtrigen Abendbörſe waren nicht ſehr ernſtlich und überſchritten nur
in Ausnahmefällen 2 Prozent. Am Montanmarkt waren Rheiniſche
Braunkohlen mit erneut plus 4 Prozent führend. Klöckner,
Mannes=
mann und Rheinſtahl zogen bis zu 1½ Prozent an. Stahlverein lagen
3 Prozent über Pari. Lebhaftere Nachfrage machte ſich von holländiſcher
Seite für Aku geltend, die 4½ Prozent gewannen. Am Elektromarkt
war das Geſchäft nicht ganz ſo ſtark ausgeprägt, doch konnten Siemens
mit plus 2 Prozent im Vordergrunde bleiben. Die übrigen Werte
die=
ſes Marktes lagen bis zu 1½ Prozent feſter. Lahmeyer leicht gedrückt.
Am Chemiemarkt war die Umſatztätigkeit etwas kleiner. J. G. Farben
eröffneten leicht erhöht, während Rütgerswerke etwas nachgaben. Regere
Nachfrage beſtand am Automarkt für Daimler, die ſich wieder um 2
Pro=
zent beſſern konnten. Bauunternehmungen weiter etwas höher. Von
Zellſtoffaktien gaben Waldhof 1½ Prozent nach. Schiffahrtswerte gut
behauptet. Banken bis zu 1 Prozent feſter. Conti Gummi waren in
Reaktion der letzttägigen Steigerungen auf Gewinnmitnahmen etwas
abgeſchwächt. Renten freundlich; deutſche Anleihen weiter etwas höher.
Im Verlaufe wurde das Geſchäft ſtiller. Die Spekularion ſchritt zu
Gewinnmitnahmen, ſo daß ſich kleine Rückgänge ergaben. Die
Grund=
ſtimmung war weiter freundlich. Eine Sonderbewegung hatten gegen
Schluß der Börſe Aku, die bis zu 7 Prozent gewinnen konnten. Im
übrigen blieben die Kurſe gut behauptet. Am Geldmarkt war Tagesgeld
mit 4½ Prozent leicht. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen
Dollar 4,1897, gegen Pfunde 20,383, London-Kabel 4,8643, — Paris
124,30½, — Mailand 92,79. — Madrid 38,60. — Schweiz 25,1238,
— Holland 12,11¾4.
An der Abendbörſe war das Geſchäft im allgemeinen wieder
ſtiller, doch konnte ſich die freundliche Stimmung erhalten. Die Kurſe
waren gegen den Berliner Schluß überwiegend behauptet. In einigen
Werten ſchritt die Spekulation weiter zu kleinen Realiſationen. J. G.
Farben waren vernachläſſigt und nur knapp gehalten. Auch am
Mon=
tanmarkt war die Umſatztätigkeit geringer. Regeres Intereſſe beſtand
dagegen für Schiffahrtswerte auf die Ausführungen in der Hapag=
Generalverſammlung über die endgültige Freigaberegelung. Hapag und
Nordd. Lloyd zogen je 1 Prozent an. Weiterhin lagen Aku und
Reichs=
bank etwas höher. Renten ſtill.
Berlin, 4. April.
Der heutige Vormittagsverkehr und die Vorbörſe zeigten, daß ſich
die Aufwärtsbewegung des geſtrigen Nachmittags fortſetzen würde. Es
waren wewiger wirtſchaftliche Momente, die ausſchlaggebend für die feſte
Stimmung waren, als vielmehr die große Befriedigung über die
nun=
mehr erfolgte Klärung der politiſchen Lage. Eine Rede Geheimrats
Kaſtl auf der Tagung der Sächſiſchen Induſtrie wurde beachtet und
lebhafter diskutiert. Eine Meldung aus Mailand, wonach ein
Kunſt=
ſeidenpakt vorbereitet werde, löſte an dieſem Markt ſtärkere Käufe,
an=
geblich für holländiſche Rechnung, aus, ſo daß Aku nach anfänglicher
Plus=Plusnotiz 6 Proz. und Bemberg zunächſt 4 Proz., kurz darauf
wei=
tere 2 Prozent gewannen. Das Publikum war heute offenbar
weſent=
lich ſtärker als in der letzten Zeit am Geſchäft beteiligt. Es kam faſt
überall zu Beſſerungen von 1 bis 3 Prozent. Das Hauptintereſſe
rich=
tete ſich auf den Montanmarkt, wo Hoeſch, Köln=Neueſſen, Vereinigte
Stahlwerke, Rheiniſche Braunkohlen und Mannesmannröhren über den
üblichen Rahmen hinaus bis zu 5½ Prozent eröffneten. Gerüchte von
einem Autotruſt im Zuſammenhang mit dem Stahlverein bewirkten
bei Daimler nach anfänglicher Plus=Plusnotiz eine Erhöhung um 278
Prozent und bei B.M.W. einen 4½prozentigen Gewinn. Nach den erſten
Kurſen wurden vielfach Realiſationen vorgenommen, worauf Rückgänge
bis zu 11/ Prozent eintraten. Die Grundſtimmung blieb jedoch
wider=
ſtandsfähig.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 4. April;
Getreide. Weizen: Mai 113½4, Juli 114½, September 117,
Dezember 121½; Mais: Mai 865, Juli 88½, September 89¾,
Dezember 83½; Hafer: Mai 45, Juli 45½, September 44;
Roggen: Mai 68, Juli 74, September 77¾4.
Schmalz: Mai 10,60, Juli 10,82½, September 11,02½
Fleiſch. Rippen —: Speck, loko 13,50; leichte Schweine 9,85
bis 10,50, ſchwere Schweine 9,65 bis 10,30; Schweinezuführen;
Chicago 13 000, im Weſten 75 000.
Baumwolle: Mai 16,28, Juli 16,30.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 4. April;
Schmalz: Prima Weſtern 11,20; Talg, extra, loſe 6¾.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 130%, Hartwinter n.
Ernte 116½; Mais 96½; Mehl 5,75 bis 5,90: Getreidefracht:
nach England 1,6 bis 2,3 Schill., nach dem Kontinent 8 bis 9Cts.
Kakao. Tendenz: feſt; Umſätze 133; Loko 9: April 8,64,
Mai 8,84, Juni 8,92, Juli 9,10, September 9,40, Oktober 9,48,
Dezember 9,32.
Durch ein Bankenkonſortium werden, wie mitgeteilt wird,
vom 4. April ab 10 Millionen RM. 8prozentige mündelſichere
An=
leihe der Provinz Hannover Reihe 14 zum freihändigen Verkauf
gebracht. Der Verkaufspreis beträgt 93½ Prozent.
Der A.R. der Bremen=Beſigheimer Oelfabriken in Bremen
ſchlägt der Hauptverſammlung für 1929 am 30. April die
Vertei=
lung einer Dividende von wieder 4 Prozent vor. Die Oelfabrik
Groß=Gerau, Bremen, legt der auf den 30 April einberufenen
G.V. wiederum einen dividendenloſen Abſchluß vor.
Die Spitzenorganiſation der rheiniſch=weſtfäliſchen Wirtſchaft,
der Verein zur Wahrung der gemeinſamen Wirtſchaftsintereſſen
in Rheinland und Weſtfalen, hielt geſtern ſeine 58, ordentliche
Mitgliederverſammlung in der Tonhalle in Düſſeldorf ab. zu der
ſich uber 1000 Teilnehmer eingefunden hatten.
Die Lahnkraftwerke A. G. Limburg (Lahn) deren 2,5 Mill,
RM. betragendes A.K. ſich im Beſitze der Preußag und des
Lah=
meyer=Konzerns befindet wird nach Informationen der
Hauptver=
ſammlung am 26. April die Ausſchüttung einer Dividende von
4½ (4) Prozent vorſchlagen.
Der A.R. der Kaiſer=Friedrich=Quelle A. G. Offenbach a. M.
ſchlägt der G.V. am 26. d. M. für 1929 auf das erhohte A. K. vor
1 Mill. (750 000) RM. eine Dividende von wieder 15 Proz. vor,
In der G.V. der Pfälziſchen Mühlenwerke A. G., Mannheim,
in der 4,67 Mill. RM. von 5 Mill. RM. A.K. vertreten waren
wurden die Regularien, bekanntlich wieder 10 Prozent Dividende,
genehmigt. Neu gewählt in den Aufſichtsrat wurde Dir. Dr. R.
Kahn, DD. Bank Mannheim. Die Verwaltung nahm in
eingehen=
den Ausführungen Stellung zu den ſeitens der Regierung
bevor=
ſtehenden Agrarmaßnahmen.
Die Preisinderziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 2
April 1930 auf 116.1 gegen 116.7 am 26. Marz (Durchſchnitt in
1909/13 — 100), fiel alſo um 0.6 Prozent.
Unter dem Einfluſſe der neuen Kriſis auf dem Diamantenmarkte
ſind die im Februar in der Diamanteninduſtvie Hanaus und Umgebung
eingeſtellten Diamantenarbeiter wieder zur Entlaſſung gekommen.
Die Außenhandelsſtatiſtik Frankreichs weiſt für die erſten beide
Monate des Jahres 1930 den Wert der Einfuhr deutſcher Waren nach
Frankreich mit 1 282 909 000 Franken aus gegenüber 884 884 000 Franken
im entſprechenden Zeitraum des Vorjahres. Die franzöſifche Ausfuhr
nach Deutſchland belief ſich in den erſten beiden Monaten des laufender
Jahres auf 742 820 000 Franken (752 509 000 Franken im Vorjahre).
Wie verlautet, ſoll in England ein Geſetzentwurf vorgelegt werden
durch den die Geltungsdauer des Syſtems der Exportkredite bis zun
31. März 1935 verlängert wird, da eine ſtändig wachſende Zahl von
Exporteuren ſich dieſer Kredite bediene und mit ihrer Hilfe viele neu
Handelsbeziehungen in den letzten zwölf Monaten angeknüpft hätten,
Die Kaiſerlich Indiſche Bank hat den Diskontſatz von 7 auf 6 Pru
zent herabgeſetzt.
Berliner Kursbericht
vom 4. April 1930
Oeviſenmarkt
vom 4. April 193
Ra M
Danatbank
Deutſche Ban 1u.
Disconto=Eeſ.
Dresdner Aan!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Cas
Deutſche Erdö
Vfff
151.877
15E.—
112.50
155.-
1C6.C2:
172.375
CC.-
145.*0
2C6.50
68.50
176.—
R
(7.50
Mei e
3. G. Farben
Gelſenk. Berew.
Eeſ. f.elektr. Untern
Karpener Bergbau
Soeſch Eiſen
Phil, Kolzmann
Kali Aſchersleben
Klödnerwerle
Köln=Neueſſ. Bgn.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kolsw.
renſtein & Koppe
78.875
144.—
184.875
132.-
116.25
1C8.50
19.75
1C9.—
114.50
112.25
51.—
L6.—
1C9.—
20.75
Mae
Rütgerswerke
Salzbetfurth Ka
Leonh. Tietz
Verein. Elanzſtof!
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hirſch Kupfer
Hohenlrhe=Werle
Lindes Eismaſch.
Herm. Prege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
28
80.50
377.
166.—
102-
228.—
75.75
J6.—
C6.—
114.875
81.-
186.—
18
67.75
46.—
100 finn. Mk Ra
10.527 Brief
10.*47
Schweiz zährung
100 Franken Gelb
81.045 Ri
Zia Wien 100 Schilling 58. 995 59.11! Spanien
100 Peſetas /52.55 52,65 Prag 1100 Tſch. Kr. 12.398 12.47 Danzig
100 Gulden 81.40 81. Budape 100 Pengö 73.08 73.22 Japan 1 Yen 2.068 20n Sofia
00 Leva 3.037 3.C43 Rio de Janeiro 1 Milreis 0.490 0.19. ELSch
miet. Holland 100 Gulden 168.00 168.2 Jugoſlawien 100 Dinar 7.400 1 Cslo 100 Kronen 112.02 112,2 Portuga! 100 Escudos 18.78 18.9 Kopenhage: 100 Kronen 112.08 112.30 Athen 100 Drachm 5.435 5.W kann evt Stockholm . 100 Kronen 112.49 112.71. Konſtantinopel 1türk. 2 London
1 S=Stg. 20.362 20.402 Kairo
ägypt. 2 20.865 20.4 ſevarat Buenvs=Aires 1 Pap. Peſ= 1.637 1.6411 Kanada
leanad. Doll 4. 183 4.191 Apt. New York 1 Dollar 4.186 4. 194 Uruguay
1 Goldpeſo 3.866 3.5 Belgien
100 Belga 58.39 58.51 Jsland
100 eſtl. Kr. 92.13 92.30 Italien
100 Lire 21.95 21.99 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. 111.51 Paris
100 Francs 6.37 16.41 Riga
100 Lats 80.71 80.
Gnarbant, Kommanongefeafcha
Frankfurter Kursbericht vom 4. April 1930.
49
7% Dtſch. Reichsanl.
6‟
6% Baden ....
8% Bayern ...
6%
820 Heſſen
v. 2
6%0 Preuß.
Staats=
anl. .. . .
8% Sachſen.
7afluingen:
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanl. .
Ttſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
8% Baden=Baden
6% Berlin. . . . . .
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
720 Frankf. g. M.
8% Mainz..... .
8% Mannheim. . .
8% Nürnberg.. ..
5% Feſſ. Landesbt.
Goldpfbr. . . . . ."
„Goldobl
1½% Heſ. Lds=
Hhp.=Bk.- Liquid.
Pfbr.. . . . . . . . . .
Preuß. Lds.-
Pfbr.= Anſt. Gold=
Pfbr. .. . . . . .
„ Goldobl
88 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl
8
%KaſſelerLandes=
jredi Eoldpfbr.
98.75
87
78.5
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79.4
87I.
93
92.75
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78
79.5
54.5
10.3
3.10
90
77. 25
84.75
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92.25
81
97
94.5
94
ge.5
2 Naſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . .
Obl
4½% „
Dr. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ger. I
„ Eer, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
18% Berl. Hyp.=Bk.
4½½ „Ligu.=Pfbr
8% Frkf. Hyp. Bk.. .
4½% „ Lig.Pfbr
„Pfbr. Bk..
4½%0 n Lig. Pfbr.
8%Mein. Kyp. B1.
4½% „ Lig.Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.Bk
4½% Lig.Pfbr.
8% Preuß. Boden
cred.=Bank ...."
4½%0 — Lig.Pfbr.
8½ Preuß. Centrl.=
Bodener.=Bk. .. .
4½% „ Lia. Pfbr.
80 Rhein.Hyp.Bt
4½% „ Lig. Pfbr.
3% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ....."
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank..
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Wurtt. Syp.=B.
6% Daimler Benz
3½ Dt. Linol. Werke
Klöckner=Werie
% Mainkraftwerke
720 Mitteld.
Stahl=
werke .. . . . . .
% Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerke
8% Voigtck Häffne
97.5
81.75
53‟1,
71
16
98
83
97.5
84.25
97.5
85.25
97.5
84.5
S8
85
97.5
84.5
98
80.9
98
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Seite 18
Samstag, den 5. April 1930
Heute und folgende Tage:
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Heute und folgende Tage=
Der große Sensationsfilm mit
Ken Maynard
Amerikas verwegenstem Cowboy
Der Karawanenführer
Von Oklahoma
Ab hente:
In mitreißender Weise werden die
Getahren u. Abenteuer geschildert,
die eine Lebensmittel Karawane bei
Ihrer Fahrt durch die Wüste im
wilden Westen zu bestehen hat.
Toller Uebermut und tabelhattes
Drautgängertum lassen die
Ereig-
nisse gleichsam miterleben.
Dazu als zweiter Schlager:
Der Wildwest-Film:
Milieu und Handlung dieses Films haben die Stimmung
des Thomas Mann’schen Zauberbergs. Das Leben und
Treiben in dem Winter-Kurort ist in prächtigen Bildern
festgehalten und die geschickte Gegenüberstellung der
gesunden, sportbegeisterten Jugend u. der resignierend.
oder hoffenden Kranken von sehr starker Wirkung.
Neben Withelm Dieterle, dem Regisseur u.
Haupt-
darsteller, spielt die weibl. Hauptrolle Lien Deyer’s,
die als „Seelchen” in „Die Heilige und ihr Narr” durch
die sympathische Einfachheit ihres Spiels und die
Zart-
beit ihrer Verkörperung eine packende Wirkung
er-
zielte u. seitdem zu den erst. Filmschauspielerinnen zählt.
Waghalsige Abenteuer aus dem
Goldlande, bei denen mit Hilfe des
Wolkshundes Winnetou
aut dem geheimnisvoll. Donnerberg
ein Goldschatz gehoben und
gerettet wird.
Anfang 3½ Uhr
(V.5646
Anfang 31
Held
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Ein charmanter Film aus der Pariser Lebewelt unter der
Begie von Robert Land mit einem Ensemble prominent.
deutscher und französischer Schauspieler
u. a Betty Bird, Rosa Valetti
Dazu als zweiter Schlager:
Laura la Plante in:
Bie LiebesFalle
(Gefährliche Grübchen)
In reizvollem Rahmen wickelt sich das Geschick eines
jungen Mädels ab, das mutig dasteht und vom Glück
be-
günstigt, ihren Aufstieg macht. Laura la Plante
hat den „Schalk” wirklich nicht nur im Nacken, sondern
auch in den Angen, in den Beinen, im ganzen Körper.
Weiter wirken mit:
MHeil Hamllton und Morman Trevor u. a.
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Anfang 11.15 Uhr
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Anfang 3.15 Uhr
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Von den Quellen bis zu den Mündung.
vom Fels zum Meer, in 6 Teilen und
einem Vorspiel über Sage, Geschichte
u. Volkstum. Mit besonderer
Musikbe-
arbeitung für den Film, unter
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wirkung des vollen Orchesters.
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Die Römer am Rhein
Walter und Hildegunde
Barbaroscas Hoffest und Ritterschlag
seiner Söhne zu Mainz
Goethe und Herder im Elsaß
Goethe und Friederike
( Sah ein Knab ein Röslein stehn)
Blüchers Uebergang über den Rhein
Die Nibelungen
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Seite 19
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im ſtolle geſpielt hatten, jeder von ihnen ſtellte in den Augen
jer eſellſchaft eine „Hoffnung” dar, und alle waren daher mehr
de ninder beliebt."
m beliebteſten war unſtreitig Charlie Barker. Beſonders
jei en Damen, ob jung oder alt. Die Aelteren intereſſierten
ich ür ihn, weil er einer romantiſchen Ehe entſtammte, die
ut eine Entführung, ſehr gegen den Willen der Familie ſeines
Va s, zuſtande gekommen war, und, wenn ſie heiratsfähige
er beſaßen, auch darum, weil Charlie Barkers Großvater
Lillionär und Bankpräſident Edwin Barker war, den Charlie
nziger Enkel eines Tages beerben mußte.
las Intereſſe der jüngeren für ihn beruhte auf viel
ein=
en, natürlicheren Gründen: weil er ein ausgeſprochen lieber
war. Alle aber nannten ihn hübſch, ſympathiſch, männlich
inen guten Geſellſchafter.
harlies Eltem waren frühzeitig geſtorben, ohne daß ſein
vater ihnen je verziehen hatte. Dieſer, durch den Tod
end=
erſöhnt, nahm ſeinen Enkel zu ſich ins Haus und ließ ihm
ſorgfältige Erziehung angedeihen, die mit Univerſität und
längeren Reiſe durch Europa ihren Abſchluß fand. Um
s Wiſſen reicher und etliche tauſend Dollar ärmer, kehrte
ie nach New York zurück, aber nicht wieder in das
groß=
liche Heim. Sein Sinn für Selbſtändigkeit hatte ihn
ver=
t, ſich ſein Brot ſelbſt zu verdienen. Er ſuchte und fand
Stellung in der Bank Edwin Barkers. Seinen Freunden,
ber dieſes ſeltſame Beginnen erſtaunt waren, erklärte er,
iUle lieber ein beſcheidenes Gehalt ausgeben, wie ihm beliebe,
eben Tage in der Woche mit einem alten Manne dinieren,
ergeſſen hatte, wie es iſt, jung zu ſein.
der Anlaß zu der Verſammlung des Klubs bei Gilbert war
). Wiederkehr des Tages, an dem Charlie Barker das Licht
beglückten Welt erblickte. Geburtstage wurden von den
en Söhnen” ſtets feierlich begangen, und die Mahlzeiten,
die dies geſchah, zogen ſich ſtets ſehr in die Länge.
Endlich kam aber auch jene, die Charlies Wiegenfeſt
ein=
e, zum Abſchluß. Die Stühle wurden zurückgerückt und
retten angezündet. Danach erhob ſich Gilbert.
Hoffentlich iſt wenigſtens noch einigen von Euch in
Erin=
ig”, begann er, „warum wir heute ſo fröhlich beiſammen
Es gilt, die 25. Jährung des Tages zu begrüßen, an dem
lieber Charlie ſeinen Einzug in das Erdental hielt. Und
geziemt es ſich, —
Das Raſſeln der elektriſchen Klingel an der Tür unterbrach
Redner. Alle wandten ihre Köpfe gleichzeitig dahin, wie
iner Schnur gezogen.
der Kellner aus dem franzöſiſchen Reſtaurant im
Erd=
ß, das die Mahlzeit geliefert hatte, ſtand dort, unſchlüſſig,
den Riegel vorſchieben oder öffnen ſolle.
Samstag, den 5. April 1930
„Die Polizei”, rief einer der Gäſte. „Räumt ſchnell die
Flaſchen ab.”
„Verdammte Zudringlichkeit”, brummte Richard von Winkel,
genannt Rip=Rip. „Selbſt einen Geburtstag kann man nicht
begehen, ohne daß die Kerle ihre Naſe hineinſtecken.”
„Wenn es nur die Polizei iſt, ſo laßt ſie herein”, ſagte
Gilbert. „Die Flaſchen ſind ſelbſtverſtändlich leer. Ich dachte,
es ſeien Gläubiger.”
Der Kellner öffnete die Tür und ſteckte den Kopf hinaus.
„Jemand, der Herrn Barker zu ſprechen wünſcht” berichtete er.
„Iſt ſie hübſch?” fragte Allan, eines der Mitglieder.
„Er ſagt, er heiße Ellis und ſei der Diener von Herrn
Bar=
kers Großvater.”
„Richten Sie ihm Grüße an den alten Herrn von mir aus”,
erklärte Charlie, „aber ich ſei in einer wichtigen Konferenz. Ich
werde ihn morgen nach Geſchäftsſchluß beſuchen, wenn er mir
ſein Auto zur Bank ſchickt.”
„Ein Kinderwagen wäre beſſer”, meinte Gilbert, und dann,
als der Kellner zur Tür trat, um die empfangene Botſchaft
zu übermitteln, „nun werde ich, wenn Ihr geſtattet, meine Rede
fortſetzen.”
.. . und einer teilt dem andern mit:
Vor Mottenplage schützt TIMIT.
(Seit Jahrzehnten bekannt als Dr. Weinreichs Mottenäther)
Auf Gilberts redneriſche Leiſtung folgte eine Antwort des
Geburtstagskindes, worauf der Geſang zu ſeinen Rechten kam,
aus mehr oder minder von Alkohol beſchwerten Männerkehlen,
unterſtützt von Allans unſicheren Verſuchen, aus Gilberts
aſthma=
tiſchem Piano Harmonien hervorzuzaubern.
Eine Stunde ſpäter ertönte die Klingel von neuem.
„Ich wette, es iſt wieder Ellis”, rief Harriſon. „Großpapa
ſorgt ſich um ſein Kleinchen und will es in der Dunkelheit
nicht allein nach Hauſe gehen laſſen.”
„Wenn es Ellis iſt, ſchickt ihn zum Teufel”, befahl Charlie,
aber der Genannte — er war es tatſächlich — ließ ſich diesmal
nicht abweiſen und trat ins Zimmer, geradeswegs auf Charlie
zu. Er war bleich und ſah verängſtigt aus. Harriſon ſtellte
ſich ihm in den Weg.
„Sie kommen gerade zurecht, Ellis”, rief er. „Wir haben
ſoeben ein paar neue Flaſchen aufgemacht.”
„Beſten Dank, Herr”, ſagte der Diener reſpektvoll, „aber
ich möchte jetzt nicht trinken. Mr. Charles”, fuhr er, zu Barker
gewendet, fort, „ich habe Ihnen drei Botſchaften zu überbringen.
Die erſte iſt von Ihrem Herrn Großvater und beſteht aus einem
Scheck auf tauſend Dollar und herzlichen Glückwünſchen. Die
zweite iſt von Dr. Grove, der zu dem alten Herrn gerufen
wurde.
„Dr. Grobe! Zu dem alten Herrn gerufen!” ſtieß Charlie
hervor. „Was hat das zu bedeuten?”
„Mr. Barker bekam plötzlich ſchwere Herzkrämpfe” antwortete
der Diener, „und Dr. Grove ließ Sie bitten, ſofort ins Haus
zu kommen. Als ich eben fortging, um dieſe Botſchaften
aus=
zurichten, empfing ich eine dritte, diesmal von Rawlinſon, dem
Kammerdiener Mr. Barkers, der mir nachgelaufen kam. Er
läßt ſagen, — läßt Ihnen ſagen —” fuhr der alte Mann mit
einem leiſen Schluchzen in der Kehle fort, brach jedoch,
anſchei=
nend unfähig, weiterzuſprechen, ab.
„Was läßt er mir ſagen?” rief Charlie angſtvoll. „So reden
Sie doch!"
„Er läßt Ihnen ſagen, daß Mr. Barker tot iſt.”
2. Kapitel.
Im Schatten des Seſams.
Charlie Barker war kein hoffnungsvoller Erbe mehr. Er
hatte ſeine Hoffnungen einkaſſiert, wie Oliver Harriſon ſich
aus=
drückte. Zwei Tage nach dem Tode ſeines Großvaters wurde
deſſen Teſtament geöffnet, und es ergab ſich, daß ſein Enkel mit
einem Legat von einer Million Dollar bedacht war,
bedingungs=
los, ohne Klauſeln. Der Reſt der Erbmaſſe ſamt dem Haus in
der 5. Avenue fiel einer Schweſter des alten Herrn zu, unter
der Bedingung jedoch, daß Charlie, der Enkel, jederzeit darin
wohnen könne. Der junge Mann dachte jedoch nicht daran, ſein
Heim in dem verwitterten, düſteren Gebäude aufzuſchlagen und
die freundlichen Zimmer zu verlaſſen, die er bei Frau Gray
innehatte.
Die erſte Tat des neugebackenen Millionärs war, dem
Direk=
tor ſeiner Bank ſeine Stellung zur Verfügung zu ſtellen. Es
gezieme ſich einem Manne, der jährlich 50 000 Dollar durch
Nichts=
tun verdiene, nicht, Bedürftigeren und wahrſcheinlich auch
beſ=
ſeren Leuten das Brot wegzuſtehlen, erklärte er.
Oberſt Drew, der Direktor, ſah dies ein und nahm das
Ent=
laſſungsgeſuch huldvollſt entgegen. Er war Charlie von jeher
ſehr wohlwollend geſinnt geweſen und hatte ihn öfters in ſein
Haus geladen. Dieſes Wohlwollen äußerte ſich beſonders darin,
daß er Charlie mit „mein lieber Junge” anredete. Auch Charlie
fühlte ſich zu ihm hingezogen und ſprach von dem Oberſten als
einer „guten alten Haut”. Vielleicht, daß die Exiſtenz einer
jungen Dame namens Kate Drew, der unverheirateten Tochter
des Oberſten, mit dieſen beiderſeitig freundlichen Gefühlen zu
tun hatte.
„Allerlei Menſchen werden Sie mit Vorſchlägen, wie Sie Ihr
Geld am ſchnellſten kleinmachen können, beſtürmen” ſchloß der
Oberſt die Unterredung. „Hören Sie nicht darauf, und halten
Sie ſich insbeſondere von Leuten fern, die Ihnen ſogenannte
ſichere Sachen anbieten werden. Ich wäre längſt ein reicher
Mann, wenn ich dieſen Ratſchlag beherzigt hätte. Wollen Sie
uns nicht morgen zum Abendeſſen das Vergnügen machen?”
Frau Gray, in deren Hauſe Charlie ſeine Wohnung hatte,
war eine Schulfreundin ſeiner Mutter geweſen. Sie hatte eine
Tochter, Margarete, genannt Peggy, ein hübſches Mädchen, drei
Jahre jünger als Charlie, begabt mit einem ſonnigen Weſen,
dem auch die ſchweren Sorgen des Lebens, gegen die Mutter und
Tochter anzukämpfen hatten, nichts anhaben konnten. Das Haus
war Frau Grays einziger Beſitz, und die Miete, die ſie für ihre
Zimmer erhielt, ſtellte ihr geſamtes Einkomen dar. Nichts
ſchien Charlie natürlicher, als die beiden Frauen an den irdiſchen
Schätzen, die ihm zugefallen waren, teilhaben zu laſſen.
An dem Tage, da Wertpapiere in Höhe von einer Million
ihm überſchrieben wurden, betrat er beſonders leicht beſchwingt
Frau Grays Haus und ſtürmte, anſtatt ſein Zimmer aufzuſuchen,
in die Bibliothek, wo er Peggy zu finden erwartete.
Darin ſah er ſich auch nicht getäuſcht, aber das junge Mädchen
legte ihm gegenüber eine ungewohnte Zurückhaltung an den Tag.
„Was iſt dir, Peggy?” fragte er erſtaunt. „Warum ſo
zeremoniell?"
„Man muß ſeine reichen Freunde mit Reſpekt behandeln”,
antwortete ſie, halb ernſt halb ſchelmiſch.
„Wenn du ſo redeſt, machſt du mich ernſtlich böſe”, erwiderte
Charlie heftig. „Du weißt, daß mein Geld an unſeren
Beziehun=
gen nichts ändern wird.”
„Das weiß ich, Charbie, verzeih! Wie fühlſt du dich als
Millionär?”
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