Einzelnummer 1.5 Pfennige
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31. März 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 89
Sonntag, den 30. März 1930.
193. Jahrgang
A mm brelie Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerichtlicher Beitreibung fällf ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Vanl und Darme
ſtädter und Nationalbant.
Tibelftande der der Maomengonbnng.
Wiederholkes Eingreifen des Reichspräfidenken. — Weitgehende agrariſche Zugeſtändniſſe an Schiele.
Jurkius bleibk Außenminiſter, Moldenhauer Finanzminiſter. — Ungünſtige Ausſichken für das neue Kabinekt.
Die Sozialdemokraken ſtellen ſich auf Reichskagsauflöſung und Neuwahlen ein.
*
Perſönliche und
ſachliche Schwierigkeiken.
lie Kriſe um Curkius. — Der Kampf um und mit Schiele.
Den ganzen Samstag hindurch haben die Photographen
or dem Hauptportal des Reichstags mit gezückten Apparaten
eſtanden, um den hiſtoriſchen Augenblick nicht zu verſäumen,
ſa dem der neue Kanzler zum Reichspräſidenten ging, um ihm
tine Kabinettsliſte vorzulegen. Sie haben vergeblich gewartet.
derr Dr. Brüning hat es an dem nötigen Eifer nicht fehlen
aſen, er hat den ganzen Tag, vom frühen Morgen bis ſpät in
en Abend, hinein verhandelt, iſt aber nur ſehr langſam
weiter=
elommen. Vorübergehend ſah es ſogar ſo aus, als ob er mit
eiier Miſſion ſcheitern würde. Die Schwierigkeiten, die er zu
herwinden hatte, waren ſachliche und perſönliche. Im
Perſön=
ſasen vor allem bei dem Reichsaußenminiſter Dr. Curtius und
ei dem als Ernährungsminiſter in Ausſicht genommenen Herrn
Sciele, bei dem ſich allerdings gleichzeitig das Sachliche mit
irſchaltete.
Die Kriſe um Dr. Curtius war um die
Mittags=
tunde ausgeſtanden. Herr Dr. Brüning hatte eingeſehen, daß,
nn er die Abſicht gehabt hat, Dr. Curtius unter den Tiſch
allen zu laſſen, dies durch die Verhandlungen mit den
Frak=
itmen nicht mehr möglich war. Der Kampf um und mit
7chiele dagegen ging weiter. Herr Schiele hat ſich den Rücken
ſaken wollen, hat fehr weitgehende Forderungen geſtellt, um die
rarreform weiterzutreiben, und hat auch zollpolitiſch
verſchie=
ate Punkte in ſeinen Programmentwurf aufgenommen, die
licht nur den Widerſtand des Außenminiſters, fondern auch den
Nes Finanzminiſters fanden. Um die Mittagsſtunden nahm
nan deshalb an, daß die ganze Kombination geſcheitert ſei. Am
päten Nachmittag hat der Reichspräſident denn auch
viederholt eingegriffen, der auf den Eintritt Schieles
ns Miniſterium entſcheidendes Gewicht legt. Sonſt wäre es auch
ticht zu verſtehen, daß er den Ernährungsminiſter Dr. Dietrich,
ſer doch ſeither im Miniſterium Erfolge gehabt hat, bitten ließ,
ſugunſten Schieles zurückzutreten. Endlich konnte Dr. Brüning
die Verhandlungen wieder aufnehmen, die denn auch in
en Nachmittagsſtunden grundſätzlich zu einem Ab=
Gluß führten, aber immer wieder neue Beſprechungen
immal mit Dr. Moldenhauer, der nun doch das
Finanzminiſterium behalten ſoll, und nachher mit Dr.
Mirth, der für das Innenminiſterium in Ausſicht genommen
ſiſt, aber für die praktiſche und theoretiſche Verhandlung der
Reichsreform — man denke nur an den Fall Frick in Thüringen
ſich mit Herrn Schiele auseinanderſetzen muß. Im Prinzip
aer hat der Reichspräſidenk die Liſte gebilligt, die Dr. Brüning
i 7 Uhr abends ihm vorlegte, wenn auch die Ernennungen
bielleicht erſt am Sonntag erfolgen.
Kampfanſage der Sozialdemokraken.
Vorausſichtlich Einbringung eines
Miß=
trauensvotums gegen Brüning.
Die Sozialdemokraten, die zunächſt wohl die Abſicht
hatten, ihre Oppoſition gegen das Kabinett zu temperieren,
huben, ſobald ſie hörten, daß Schiele und Treviranus Miniſter
herden ſollen, ſofort den offenen Kampf angekündigt
uid dem Kanzler mitgeteilt, daß ſie wahrſcheinlich ein eige=
Nes Mißtrauensvotum gegen ihn einbringen
würden. Zahlenmäßig iſt die Lage im Reichstag ſo, daß
Sozial=
demokraten, Kommuniſten und Nationalſozialiſten, die ſicher für
em Mißtrauensvotum ſtimmen würden, zuſammen 219 Stimmen
aufbringen würden. Die Regierung hat im beſten Falle, wenn
ſie die geſamte Mitte mit allen Splitterparteien hinter ſich hat,
209 Stimmen. Die Entſcheidung liegt alſo bei den
64 Deutſchnationalen. Stimmen ſie für ein
Eißtrauensvotum, iſt das Kabinett in der
Minderheit Aber ſelbſt, wenn ſie ſich der
8 timme enthalten, genügt das nicht, um auch nur
ne Ablehnung des Mißtrauensvotums herbeizuführen.
dr. Brüning rechnet aber damit, daß die weitgehenden
grariſchen Zugeſtändniſſe an Herrn Schiele den
9 auernflügel der Deutſchnationalen
veran=
laſſen werden, gegen das Mißtrauensvotum zu
Immen. Ein Zuzug von etwa 20 Stimmen aus dem
deutſch=
nationalen Lager würde ſchon zur Ablehnung des
Mißtrauens=
lotums genügen. Da aus den Regierungsparteien ein poſitiver
V ertrauensantrag kaum geſtellt wird, ſo wäre die
Voraus=
ſetzung, für den parlamentariſchen Start des
euen Kabinetts gegeben, Unſicher bleiben die
usſichten auf jeden Fall. Die
Sozialdemokra=
ten haben ſich darauf eingeſtellt, daß die
Regie=
kung in der Minderheit bleibt und der
Reichs=
hag aufgelöſt wird. Eben deswegen hat auch der
preu=
ſiſche Innenminiſter zur Vorbereitung des
Pahlkampfes das Demonſtrationsverbot aufge=
Noben. Es iſt aber auch ſelbſtverſtändlich, daß Dr. Brüning ſeine
Miſſion nur übernehmen konnte Strnu er vom Reichspräſi=
Nenten die Zuſtimmung zur Aufleichte eind zur Anwendung des
Art. 48 wenigſtens für die Steu rhielt. Dieſe Zuſtim=
„nung iſt allerdings wahrſcheinlick dieſem Abunden geweſen, daß
uicht ein Kabinett der kleinen zum Verſte, ſondern daß zum
mindeſten Schiele und Treviran Quelle für jegierung beitreten.
Die neue Miniſterliſte.
Brüning um die Beſeitigung der letzten
Schwierigkeiten bemüht.
In den Abendſtunden wurde aus der Umgebung des
Kanz=
lers eine Miniſterliſte gezeigt, die gegenüber den früheren
Mut=
maßungen inſofern eine gewiſſe Verſchiebung aufweiſt, als der
Abg. Treviranus ein Miniſterium ohne
Porte=
feuille erhalten ſoll, daß Dr. Wirth das Innenminiſterium
und die beſetzten Gebiete übernimmt, Dr. Dietrich das
Wirtſchaftsminiſterium, Herr von Gugrard den
Verkehr und Dr. Stegerwald das
Arbeitsmini=
ſterium. Unbedingt geſichert iſt dieſe Liſte aber noch nicht. Es
könnten im letzten Augenblick ſich neue Widerſtände einſchalten,
die alle Berechnungen über den Haufen werfen. Die
Verhand=
lungen Dr. Brünings mit den Vertretern der einzelnen Parteien
und den Miniſterkandidaten dauerten um 9 Uhr noch immer an.
Es handelt ſich um die Beſeitigung der letzten
Schwierigkeiten.
Gegen 10 Uhr abends waren die Beſprechungen, die ſich in
den letzten Stunden im weſentlichen um eine Verſtändigung
zwiſchen Herrn Schiele, Herrn, Dr. Moldenhauer und Herrn
Dietrich drehten, beendet. Dr. Brüning empfing die Preſſe und
teilte ihr mit, daß bis auf einzelne kleine Punkte alle ſtrittigen
Fragen geklärt ſeien, und daß auch die Perſonalien feſtſtünden.
Er lehnte es begreiflicherweiſe ab, die Miniſterliſte offiziell
be=
kanntzugeben, bevor er ſie morgen vormittag dem
Reichspräſi=
denten vorgelegt habe. Wir glauben aber nicht zu irren, wenn
wir folgende Miniſterliſte als richtig annehmen:
Kanzler: Dr. Brüning (Zentrum),
Außenminiſter: Dr. Curtius (Deutſche Volkspartei),
Innenminiſter und beſetzteGebiete: Dr. Wirth
(Zentrum),
Juſtiz: Dr. Bredt (Wirtſchaftspartei),
Wehrminiſter: Groener (Parteilos),
Verkehr: v. Guérard (Zentrum),
Finanzen: Dr. Moldenhauer (Bolkspartei),
Poſt: Schätzle (Bayeriſche Volkspartei),
Ernährung: Schiele (Deutſchnationale Volkspartei),
Wirtſchaft: Dr. Dietrich (Demokrat),
Arbeit: Stegerwald (Zentrum),
ohne Portefeuille: Treviranus (Volkskonſervative
Gruppe).
Das neue Kabinett wird vermutlich am Sonntag nachmittag
zu ſeiner erſten Sitzung zuſammentreten und ſein Programm
ausarbeiten, mit dem es am Dienstag vor den Reichstag treten
will.
500 Millionen Enklaftung.
Borſchläge der Arbeitgeberverbände zur Anpafſung
der Sozialverſicherung an die wirtſchaftlichen
Nolwendigkeiken.
* Berlin, 29. März. (Priv.=Tel.)
In dem Kampf um die Finanz= und Steuerreform hat die
Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände mit einem ſehr
beachtenswerten Vorſchlag eingegriffen, der im weſentlichen darauf
hinausläuft, Umfang und Leiſtung der deutſchen
Sozialverſiche=
rung mit den wirtſchaftlichen Notwendigkeiten in
Ueberein=
ſtimmugn zu bringen. Es ſollen namentlich Rechtsgrundlagen
geſchaffen werden, die eine unberechtigte und die Volksmoral
ſchädigende Ausnutzung der ſozialen Einrichtung verhindert. Die
der Reichsregierung und dem Reichstag zugegangene, auf
aus=
gezeichnetem Material beruhende Denkſchrift befaßt ſich nun
ſpeziell mit der Krankenverſicherung, deren Beiträge und
Leiſtun=
gen in den letzten Jahren ununterbrochen in die Höhe gegangen
ſind. Es wird der Standpunkt vertreten, daß der jetzige
Rechts=
zuſtand der Krankenverſicherung dazu führen müſſe, daß auch in
den nächſten Jahren die Kurve der Ausgaben in der deutſchen
Krankenverſicherung fortgeſetzt ſteigt, daß die Belaſtung von Volk
und Wirtſchaft durch dieſen Zweig der Sozialverſicherung
zu=
gleich derart anwächſt, daß ſie neben den übrigen Auflagen und
Laſten nicht mehr getragen werden kann und daher allmählich
zum Zuſammenbruch der Krankenverſicherung ſelbſt treibt. Die
Anpaſſung ihrer Ausgaben an unſere geſamten wirtſchaftlichen
Verhältniſſe ſei daher eine Forderung, die nicht zu trennen iſt
von den Bemühungen um die Herbeiführung geordneter Finanz=
und Wirtſchaftsverhältniſſe. Es wird eine ganze Reihe von
Vorſchlägen gemacht, z. B. Stärkung des eigenen Intereſſes des
Verſicherten an der Schonung der Krankenkaſſe durch ſtärkere
Selbſtbeteiligung an den Koſten, Einſchränkung der
Bagatell=
fälle, Einführung von Wartetagen beim Krankengeldbezug,
Her=
abſetzung des Grundlohnes für die Berechnung des Beitrages
und der Leiſtungen uſw. Die Arbeitgeberverbände kommen zu
dem Schluß, daß das finanzielle Ergebnis dieſer
Reformpor=
ſchläge ſchätzungsweiſe 500 Millionen betragen wird, was
gleich=
bedeutend iſt mit einer möglichen Beitragsermäßigung um 1½
7
bis 2 Prozent.
Die Woche.
Daß die „Große Koalition” die das jetzt zurückgetretene
Kabinett Müller ſtützte, ſchon ſeit langem recht brüchig war, daß
die ſcharfen Gegenſätze, die innerhalb dieſer Koalition
hinſicht=
lich der Reichsfinanzreform beſtanden, die Exiſtenz des Kabinetts
ſchon ſeit geraumer Zeit aufs äußerſte gefährdeten, war gewiß.
ſchon längſt kein Geheimnis mehr. Und trotzdem kam der offene
Ausbruch der Kriſis, der Rücktritt des Kabinetts, gerade in
die=
ſem Augenblick faſt überraſchend. Ueberraſchend insbeſondere
zweifellos für weite Kreiſe der Partei, die ſchließlich den
Rück=
tritt des Kabinetts verſchuldete, der Sozialdemokratie. Nachdem
die Auseinanderſetzungen über die Finanzfragen ſich nun ſchon
ſeit Wochen hingezogen hatten, und immer wieder neue
Vor=
ſchläge aufgetaucht waren, die vom Kabinett angenommen, von
der einen oder anderen Regierungspartei dann aber ebenſo wie
die vorhergehenden abgelehnt wurden, hatte man offenbar
ge=
dacht, dieſes anmutige Spiel nach Belieben bis in die
Unend=
lichkeit fortſetzen zu können. Und hatte dabei ſcheinbar vergeſſen,
daß auch der zäheſte Geduldfaden einmal reißt, daß er reißen
mußte, da die Zeit mittlerweiſe drängte. Man weiß, daß der
Zentrumsvorſchlog zur Finanzierung der
Arbeitsloſenverſiche=
rung, der den Wünſchen der Sozialdemokratie weitgehend
Rech=
nung trug und deſſen Ablehnung durch die ſozialdemokratiſche
Reichstagsfraktion dann den Bruch herbeiführte, die
Zuſtim=
mung auch der ſozialdemokratiſchen Kabinettsmitglieder mit
Ausnahme des Herrn Wiſſell gefunden hatte. Man weiß, daß
insbeſondere der bisherige Reichskanzler Hermann Müller mit
Rückſicht auf die allgemeine politiſche Lage einen Bruch in
die=
ſem Augenblick unbedingt vermeiden wollte. Aber wiederum, wie
ſchon einmal im Jahre 1923, konnte ſich ſeine beſſere Einſicht im
entſcheidenden Augenblick den Gewerkſchaftsvertretern gegenüber
nicht durchſetzen. Das aber muß beſonders nachdenklich ſtimmen.
Die Zeiten, in denen ſehr weite Kreiſe des deutſchen
Bür=
gertums grundſätzlich jede politiſche Zuſammenarbeit mit der
Sozialdemokratiſchen Partei ablehnten, ſind vorüber, und wir
wiſſen längſt, daß der Verſuch einer grundſätzlichen
Ausſchal=
tung einer großen Partei, die Millionen deutſcher Wähler
poli=
tiſch vertritt, und die den gegenwärtigen Staat in jeder Weiſe
anerkennt, unter der Herrſchaft des parlamentariſchen Syſtems
geradezu ein Unding wäre. Die Entwicklung der Dinge iſt auch
an der Sozialdemokratiſchen Partei, und insbeſondere ihrer
Führerſchicht nicht ſpurlos vorübergegangen. Aus mehr wie
einem Grunde haben wir daher ſeinerzeit die Bildung einer
Regierung der großen Koglition nach den letzten
Reichstags=
wahlen begrüßt, trotz der trüben Erfahrungen des Kriſenherbſtes
1923. Die Ereigniſſe der letzten Woche haben jedoch leider
be=
wieſen, daß ſich in der Sozialdemokratiſchen Partei auch heute
noch nicht politiſche Einſicht agitatoriſchen Rückſichten gegenüber
in allen Fällen durchzuſetzen vermag. Das iſt um ſo
bedauer=
licher, als dadurch abermals unſere ohnehin verfahrenen
inner=
politiſchen Zuſtände zweifellos eine erhebliche Zuſpitzung
er=
fahren.
Herr Dr. Brüning, ſeit noch nicht allzu langer Zeit der
Führer der Reichstagsfraktion der Zentrumspartei, hat vom
Reichspräſidenten den Auftrag zur Neubildung der
Reichsregie=
rung bekommen, und zwar einer Regierung ohne
koali=
tionsmäßige Bindung. Auch wenn bis zur Stunde,
da dieſe Zeilen geſchrieben werden, noch nicht endgültig
feſt=
ſteht, ob Dr. Brüning ſein Kabinett zuſammenbringt, ſo iſt doch
wvohl mit einem Gelingen zu rechnen. Eine ganz andere Frage
aber iſt es, ob damit bereits unſere innerpolitiſche Kriſis gelöſt
iſt. Das parlamentariſche Regierungsſyſtem ſetzt nun einmal
eine Regierungsmehrheit voraus. Wie aber unter den
ge=
genwärtigen Verhältniſſen eine tragfähige Regierungsmehrheit
zuſtande kommen ſoll, iſt einigermaßen unerfindlich, ſelbſt wenn
man optimiſtiſch genug iſt, damit zu rechnen, daß ein erheblicher
Teil der Deutſchnationalen, und zwar insbeſondere ihre
land=
wirtſchaftlichen Vertreter, Herrn Hugenberg unter Umſtänden
die Gefolgſchaft aufſagen. Man rühmt Herrn Dr. Brüning einen
ſtarken Willen und ein ungewöhnliches taktiſches Geſchick nach.
Er wird beides ſehr nötig brauchen zur Durchführung der von
ihm übernommenen großen Aufgabe. Man darf wohl ohne
wei=
teres annehmen, daß es dem neuen Kabinett leichter fallen wird,
wie der bisherigen Regierung, ein Finanzprogramm aufzuſtellen,
das den Erforderniſſen der deutſchen Wirtſchaft Rechnung trägt.
Aber es wird bei unſeren parlamentariſchen Verhältniſſen
ſchwierig ſein, einem ſolchen Programm zur Anahme zu
ver=
helfen. Ja, es wird für das neue Kabinett ſchon nicht ganz
einfach ſein, die Klippen der erſten Mißtrauensvoten zu
um=
ſchiffen.
Man hat bereits während der letzten Wochen, als die
Diffe=
renzen innerhalb der großen Koalition immer ſchärfer wurden,
vielfach von der Möglichkeit einer Anwendung des § 48 der
Reichsverfaſſung geſprochen, wobei auch die Erörterung der
ſtaatsrechtlichen Zuläſſigkeit im gegenwärtigen Fall eine gewiſſe
Rolle geſpielt hat. Dieſe Erörterung aber ſcheint uns ziemlich
müßig zu ſein, denn es dürfte keinem Zweifel unterliegen, daß
der Reichspräſident formell durchaus berechtigt wäre, im Falle
einer abermaligen Gefährdung unſerer Finanzgeſetzgebung die
Rechte des Art. 48 der Reichsverfaſſung in Anſpruch zu nehmen.
Das iſt in früheren Kriſenjahren ſchon mehrfach geſchehen.
Trotz=
dem würden wir es für höchſt bedauerlich halten, wenn ſich
dieſer Appell an die ultima ratio wieder einmal als notwendig
erweiſen ſollte, und es wäre zu wünſchen, daß die
Sozialdemo=
kratiſche Partei, die Vorkämpferin des parlamentariſchen
Syſtems, nicht durch ihr eigenes Verhalten die Kaltſtellung des
Parlaments mit Hilfe des ſogenannten Diktaturparagraphen
erzwingt.
Es iſt offenſichtlich, daß der deutſche Parlamentarismus
zur=
zeit eine ſchwere Kriſis durchmacht, eine Kriſis, deren Urſachen
ſchon oft genug erörtert ſind, und deren Wirkungen wohl am
beſten dadurch beleuchtet werden, daß es wohl in ganz
Deutſch=
land niemanden gibt, der etwa von Neuwahlen auch nur die
geringſte Beſſerung erhofft. Im Gegenteil erſcheint leider die
Annahme durchaus berechtigt, daß ſolche Neuwahlen eine
der=
irtige Verſtärkung der radikalen Parteien, der Kommuniſten auf
Seite 2
Sonntag, den 30. März 1930
Nummer 89
der einen und der Nationalſozialiſten auf der anderen Seite,
bringen würden, daß eine tragfähige Mehrheit für eine wie
auch immer geartete Regierung überhaupt nicht mehr
vorhan=
den wäre. Das iſt die Folge davon, daß unſere Parteien, durch
die politiſche Tagesarbeit völlig in Anſpruch genommen, der
Entwicklung der Dinge nicht rechtzeitig Rechnung getragen und
ſo die Maſſen den extremen Parteien zugetrieben haben, die mit
allen Mitteln der Demagogie wenigſtens eine Aktivität
vor=
täuſchen. Es gibt in Deutſchland Menſchen, die perſönlich
keineswegs radikal eingeſtellt, dieſe Entwicklung mit einer
ge=
wiſſen Schadenfreude verfolgen. Aber dieſe Schadenfreude iſt
recht töricht und berrät nur ein erhebliches Maß politiſcher
Un=
reife. Denn der Staat iſt kein abſtraktes Gebilde, ſondern er iſt
der Zuſammenſchluß des Volkes, und das Ergehen jedes
Ein=
zelnen iſt mit der Entwicklung unſeres Staatsweſens aufs engſte
verknüpft. Darauf ſollten ſich nicht nur unſere Parteien, ſondern
auch jeder einzelne Angehörige unſeres Volkes rechtzeitig
be=
ſinnen.
M.
Die Sozialdemokraken rüſten zum
innen=
polikiſchen Kampf.
Das am 16. Januar in Preußen erlaſſene
Demon=
ſtrationsverbot iſt durch den neuen Innenminiſter
Wa ntig am Samstag aufgehoben worden. Nach
ſei=
ner Meinung läßt die politiſche Lage ein
all=
gemeines Verbot von Verſammlungen und
Um=
zügen unter freiem Himmel zur Zeit nicht mehr
erforderlich erſcheinen. Außerdem weiſt er auf das vor
kurzem durch den Reichstag verabſchiedete
Republikſchutz=
geſetz und Artikel 123 der Reichsverfaſſung hin,
wonach Verſammlungen unter freiem Himmel
bei unmittelbarer Gefahr für die öffentliche
Sicherheit verboten werden können.
Die letzten Monate haben gezeigt, daß die Kommuniſten,
gegen die ſich das Verbot in erſter Linie richtete, durchaus nicht
gewillt ſind, von Verſtößen gegen Ordnung und Sicherheit
Ab=
ſtand zu nehmen. Sie haben trotz des Demonſtrationsverbots
ihre Anhänger immer wieder auf die Straßen geführt und ſich
nicht geſcheut, politiſch Andersdenkende zu terroriſieren und ſogar
Blut zu vergießen. Wie ernſt die Situation immer noch iſt, geht im
übrigen daraus hervor, daß die ſächſiſche Regierung
ein Reichstreffen des kommuniſtiſchen
Jugend=
bundes Deutſchlands verboten hat, das für Oſtern
in Leipzig beabſichtigt war. Sie hat ſich zu dieſem
Schritt vor allem auch deshalb genötigt geſehen, weil in den
Aufrufen zum bewaffneten Aufſtand und zum Umſturz
aufge=
fordert wurde. Die Aufhebung des Verbotes wird daher nur
verſtändlich, wenn man daran denkt, daß der preußiſche
Innen=
miniſter Sozialdemokrat iſt, daß er ſich dem Willen ſeiner
Par=
teifreunde fügen muß und zweifellos auf einen Wink der oberſten
Parteiinſtanzen hin gehandelt hat, die ſich darauf vorbereiten,
nach dem Ausbooten der Sozialdemokraten aus
der Reichsregierung einen heftigen
innenpoli=
tiſchen Kampf zu entfachen. Dabei kann aber auf
Ver=
ſammlungen und Umzüge unter freiem Himmel nicht verzichtet
werden, beſonders wenn es gilt, die politiſchen Inſtanzen
einzu=
ſchüchtern. Das kann am beſten geſchehen durch Kundgebungen
am Sitz der Reichsregierung und des Reichstages. Nur wenn
man die Aufhebung des Demonſtrationsverbotes von dieſer
Seite, aus betrachtet, wird klar, warum „die politiſche Lage ein
Verſammlungsverbot zurzeit nicht mehr erforderlich erſcheinen
läßt”.
In der Reichsratsſitzung vom Samstag abend wurde vom
Reichsrat ohne Einſpruch zu erheben von der Verabſchiedung
fol=
gender Geſetze durch den Reichstag Kenntnis genommen: Novelle
zur Pachtſchutzordnung, Beteiligung des Reiches an der
Preußen=
kaſſe, Verwendung der Induſtriebelaſtung, Nothaushalt für 1930
und Nachtragshaushalt für 1929. Das neue Hausgehilfengeſetz
fand dann bei Stimmenthaltung des Landes Thüringen Annahme.
Sodann wurde auch die Verordnung zur Ausführung des
Republikſchutzgeſetzes angenommen. Schließlich beſchäftigte ſich der
Reichsrat noch mit einer Verordnung zur Ausführung des
Mais=
geſetzes. Sie ſieht die Bildung einer Reichsmaisſtelle mit dem
Sitz in Berlin vor, die dem Reichsernährungsminiſter unmittelbar
unterſtellt wird. Die Verordnung wurde mit einigen kleinen
Aen=
derungen angenommen. Die nächſte Sitzung des Reichsrates
fin=
det am 4. April ſtatt.
der Geiſt und deutſche Gegenwark
Von Robert Schäfer.
Jede wiſſenſchaftliche Tätigkeit hat erſt dann ihre
Reife erreicht, wenn ſie nicht nur, was war und iſt,
ſondern auch, was ſein wird, oder ſein ſollte,
aus=
zuſprechen verſucht. Strzygowſky. Die Kriſis der
Geiſteswiſſenſchaften. 1923.
Seitdem Arnim und Brentano, die Brüder Grimm, Riehl,
PHouet, Mannhardt und viele andere in der Bewußtmachung
deutſcher Volkheit (Goethe) ihre Lebensaufgabe geſehen hatten,
lebt dieſe Strömung unſres Geiſteslebens im Wechſellicht bald
der Ehrung, bald der Verſpottung. Und gerade da beweiſt ſie
ihre idealiſtiſche Höhe, wo ſie das Opfer einer Lebensarbeit
for=
derte, wie von Mannhardt, der ſein Leben lang unter dem
bit=
teren Ruf der Lächerlichkeit dahinkümmerte und doch ſeine
ge=
waltigen Sammlungen der Wald= und Feldkulte anlegte und ſich
ihre zu ihrer Zeit ganz unſchätzbare Drucklegung von ſeinem
ſpärlichen Oberlehrergehalt abdarb. Heute iſt ſein Werk, wie
auch das der anderen großen Urheber der Strömung,
ſelbſtver=
ſtändlich, ja ſogar ſchon hiſtoriſch geworden. Vorzügliche
Wörter=
bücher wie das der Altertumskunde von Ebert, das des
Aber=
glaubens von Hoffmann=Krayer, auch die landſchaftlich begrenzten
wie das eben erſcheinende „Südheſſiſche Wörterbuch” von Maurer
erfaſſen das Material, das unerläßliches Mittel zum Zweck der
erſchließenden Forſchung und der fruchtbaren Wertung iſt und
ſich nicht mit der Rolle enzyklopädiſcher Katalogarbeit beſcheiden
darf. Denn es bleibt ein Volk nur im bewußten Rückgang auf
ſeine vergeſſenen Urkräfte lebensfähig.. Niemand wird leugnen
können, daß heute das Fremde, man ſollte faſt ſagen Feindliche,
in bedenklicher Flut um unſer Volkstum herum ſteigt.
Es bedarf nur eines Blickes auf die franzöſiſche
Kultur=
propaganda der Action frangaiſe und der Alliance frangaiſe, die
es fertig gebracht haben, dem franzöſiſchen Volksbewußtſein als
poſitiven außenpolitiſchen Faktor im Panlatinismus, d. h. der
ſranzöſiſchen Weltkulturmiſſion, einen gewaltigen und von daher
auch auf die Nation zurückwirkenden Einfluß zu ſichern, aber den
Volksſtolz, ſobald er „Alldeutſchtum” heißt, in der ganzen Welt
rnit dem Stempel des Lächerlichen zu entwerten. Und das hat
bei dem nach außen hin ſchon ſehr kulturſchüchternen Deutſchen
noch den verhängnisvollen Erfolg, daß der bewußt Deutſche auch
in der Heimat als borniert verlacht wird. Trotz dieſer
ent=
mutigenden Geringſchätzung waren ſchon um die
Jahrhundert=
zueude von einſichtigen Männern Vereine zur Pflege der
Volks=
kunde gegründet worden. In ihnen hatte die private Initiative
Mittel gefunden, die Forſchung zu ſtützen und für ſie zu werben
zu einer Zeit, als noch niemand ahnen konnte, welche Bedeutung
Vom Tage.
Der Landtag von Thüringen nahm geſtern das
Er=
mächtigungsgeſetz wit 28 Stimmen der Bürgerlichen gegen 25
Stimmen der Kommuniſten, Sozialdemokraten und der Demokraten in
namentlicher Abſtimmung a n.
Der Vorſtand der Vereinigung der Deutſchen
Bau=
ernvereine hat ſich mit der gegenwärtigen Lage der Landwirtſchaft
und den dringendſten Aufgaben der Agrarpolitik befaßt.
In einer Entſchließung ſtellte der Vorſtand einmütig feſt, daß die neue
Zollaktion einen Schritt vorwärts auf dem Wege zur Zurückgewinnung
der Lebens= und Leiſtungsfähigkeit der Landwirtſchaft bringen könne.
Wie wir erfahren, hat die Liberale Partei Danzigs den
beiden anderen Koalitionsparteien in der Regierung, dem Zentrum
und den Sozialdemokraten, mitgeteilt, daß ſie ſich gezwungen ſehe, aus
der Regierungskoalition auszuſcheiden, da ihre
Hauptforderungen bei den neuen Etatsgeſetzen nicht erfüllt worden
ſeien.
In einem aufſehenerregenden Artikel erheben ſämtliche Hearſt=
Blätter ſchwere Angriffe gegen den engliſchen
Premier=
miniſter Macdonald wegen des bisherigen Verlaufs der Londoner
Flottenkonferenz.
Wie in Waſhingtoner politiſchen Kreiſen erklärt wurde, ſoll
Prä=
ſident Hoover ſich gegen die Beteiligung Amerikas
an einem Konſultativabkommen ausgeſprochen haben.
Man führt dieſe Haltung Hoovers auf den Widerſtand verſchiedener
Senatoren zurück, die einen derartigen Pakt rundweg ablehnen.
Die amerikaniſchen Abrüſtungsvorſchläge, an Japan dürften unter
Umſtänden eine ſchwere Regierungskriſe in Japan
hervor=
rufen. Wie verlautet, geht der Widerſtand der japaniſchen Admiralität
ſo weit, daß der Sturz der japaniſchen Regierung bei einem
Abgehen=
von der bisherigen Haltung durchaus im Bereich der Möglichkeit liegt.
Um das heſſiſche Irrengeſet.
Auf eine demokratiſche Anfrage, daß in Heſſen die Einſveiſungen
in die Heil= und Pflegeanſtalten ohne geſetzliche Grundlage ſind und in
Widerſpruch zu der Reichsverfaſſung ſtehen, weil die Einweiſung auf
Grund einer Verordnung (Regulativ) durch die Polizei erfolgt,
wo=
gegen kein Rechtsmittel, ſondern nur die Dienſtauſſichtsbeſchwerde
zu=
läſſig iſt, erklärt der Innewminiſter u. a.: Inzwiſchen iſt mit den
Vor=
arbeiten zu einem heſſiſchen Irrengeſetz begonnen worden. Ich
muß jedoch der Auffaſſung widerſbrechen, daß die derzeitige Sach= und
Rechtslage der Reichsverfaſſung widerſpricht. Auch wenn die Einweiſung
von Geiſteskranken in die Heil= und Pflegeanſtalten zur Zeit noch nicht
durch Geſetz, ſondern durch Verordnung geregelt iſt, ſo iſt jedoch nicht
nur in Heſſen, ſondern auch in allen anderen deutſchen Ländern
aner=
kannter Grundſatz des öffentlichen Rechtes, daß die Polizei= und
Ver=
waltungsbehörden zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und
Sicherheit nicht nur befugt, ſondern veppflichtet ſind, dafür zu ſorgen,
daß ſogenannte gemeingefährliche Geiſteskranke in geeignete Verwahrung
kommen. Das Verfahren iſt infolged ſſen in den anderen deutſchen
Ländern ebenſo wie in Heſſen faſt durchweg nicht durch Geſetz, ſondern
durch Verordnung (Requlativ) geregelt. Lediglich Sachſen und Baden
haben die Frage durch Geſetz geregelt. Der Herr Reichsminiſter des
Innern hat mir mitgeteilt, daß die Vorarbeiten zu einem
Reichs=
bewahrungsgeſetz im Gange ſind, und daß die Beſtimmungen
dieſes Geſetzes eine ſtarke Rüchwirkung auf ein Irrengeſetz ausüben,
ſowie deſſen endgültige Geſtaltung entſcheidend heeinfluſſen werden.
Angeſichts dieſer Sachlage halte ich es für zwechmäßia, den Erlaß des
Reichsbewahrungsgeſetzes abzuwarten, zumal die zurzeit geltenden
heſ=
ſiſchen irrenrechtlichen Beſtimmungen ſich im
allge=
meinen recht aut bewährt haben und in der Literatur geradezu
als vorbildlich bezeichnet werden. Ich ſwerde jedoch die Vorarbeiten
ſoweit fördern, daß alshald nach Erlaß des Reichsbewabrungsgeſetzes
der Endwurf eines heſſiſchen Irrenfürſorgegeſetzes dem Landtag
vor=
gelegt werden bann.
Verbokene Jugendvereinigungen.
Auf eine deutſchnationale Anfrage, warum den Schülern des
Bens=
heimer Gymnaſiums die Zugehörigkeit zu zwölf
Jugendver=
bindungen, darunter dem „Deutſckſvölkiſchen Schutz= und Trutzbund”, dem
„Heſſ. Jugendbund” und „Deutſchnationalen Jugendbund” dem „
Stahl=
helm” und der „Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei” verboten ſei,
er=
klärte die Regierung, daß die genannten Vereinigungen für Schüler
be=
reits ſeit 1922, teils ſeit 1926 verboten ſind, weil ſie mit Ziffer 5 der
Verordnung vom 25. 8. 1922 in Widerſpruch ſtehen.
Auf eine kommuniſtiſche Anfrage wegen der Gewährung von
ſtaat=
lichen Arbeitgeberdarlehen (Staatshypotheken) im Jahre 1997 erklärt
die Regierung: Aus den bewilligten Mitteln wurden insgeſamt 1 353.560
RM. in 141 Poſten und zur Erbauung von 179 Wohnungen gewährt.
Die Davlehnsnehmer ſetzen ſich aus folgenden Beamtengruppen
zu=
ſammen: Höhere Beamte (Profeſſoren, Studienräte, höhere Miniſterial=
Juſtz= und Baubeamte uſw.) 28 Poſten, mittlere Beamte 16 Poſten,
Lehrer 63 Poſten, untere Beamte (Polizei= Kanzlei= und Pflegebeamte
uſw.) 26 Poſten, Kreiſe, Gemeinden und Genoſſenſchaften 8 Poſten.
dieſer Rückkehr zum Bodenſtändigen einmal beigemeſſen werden
ſollte.
Als dann die Lebensfähigkeit der in mühſamer Erziehung
geſchaffenen Geſellſchafts= und Staatsform des Vorkriegs in
Frage geſtellt und verneint wurde und damit im grellen Licht
der Kataſtrophe ſich die ſeitherige ſentimentale, in Winkelvereinen
und in Trachtenfeſten ſich gefallende Heimatpflege als
verhäng=
nisvoll verlogen herausſtellte, da lenkten unſre Kultusminiſterien
in weitblickender Erkenntnis des Notwendigen die Heimatkunde
in die Bahnen ernſter, ſachlicher, gegenwartsnaher Forſchung.
Damit könnte einem kulturverneinenden Bolſchewismus mit
ſeinen Heimat und Volk zerſtörenden Abſichten wirkſam
entgegen=
getreten werden. Schon bilden ſich auch in Heſſen kleine
Arbeits=
gemeinſchaften, die zwar erſt in den Anfängen ſtehen, auf die ſich
aber unſere Hoffnung gründet, daß ſie die ſchon beſtehenden, nur
müde gewordenen Heimatvereine zu neuer Tätigkeit mitreißen.
Unter dieſem Geſichtspunkte ſei hier denn auch einmal mit
beſonderem Nachdruck auf das Wiederaufleben des
Heimat=
vereins Heppenheim a. d. B. hingewieſen. Dieſer noch
in der Kriegszeit ſo rührige Verein hat nach langer Pauſe ſeine
neue Epoche gleich in der richtigen Weiſe begonnen mit einem
Gang in die Tiefe unverfälſchten Volkstums, zum „Oſeberger
Totenſchiff”, zu dem Dr. Zeh ein ganz beſonders überzeugendes
Verhältwis herzuſtellen vermochte.
In einem erſten Vortrag breitete er an Hand hervorragend
guter Lichtbilder den bezaubernden Stilreichtum der Funde aus,
die damals im Jahre 850 n. Chr. im Chriſtianiafjord auf dem
Totenſchiff, wahrſcheinlich der nordiſchen Königin Oſa, in die
Erde verſenkt worden waren. Dabei kam neben der
handwerk=
lichen Beherrſchung der Technik der freiſchöpferiſche urſprüngliche
Kunſttrieb jener Meiſterſchnitzer ſo zwingend zur Geltung, daß
man nicht müde wurde, dieſes vom ſtreng linearen bis zum
barock überquellenden Stil organiſch ſich entfaltende
nordiſch=
germaniſche Kunſtſchaffen zu bewundern. Dem Schauenden
ver=
tiefte ſich zugleich das Verſtändnis für die geſtaltenden
Seelen=
kräfte durch die gleichzeitige Deutung aus den literariſchen
Zeug=
niſſen vom Leben, Kult und Glaubensvorſtellungen jener
nun=
mehr 1000 Jahre zurückliegenden Hochkultur der Nordmannen.
Um aber nicht doch archäologiſch zu ſchließen, ſondern ſich den
zeitgeborenen Aufgaben der Heimaterkenntnis wieder zuzuwenden,
entwickelte Dr. Zeh in einem zweiten Vortrage auf der ſo
er=
füllten Anſchauungsgrundlage, ohne den Funden irgend Gewalt
antun zu müſſen, das, was er als den dreieinigen Kern
ger=
maniſcher Art überhaupt anſpricht: Bewegung,
Perſönlichkeits=
ausdruck, Beſeelung. Dieſe drei Einheiten, iſoliert voneinander
nur hohle Schemen, ſchufen und ſchaffen heute noch unter dem
Geſetz des Kontrapunktes alles Höchſte auf germaniſchem
Kultur=
boden. Bei pädagogiſch richtig gewählter Gegenüberſtellung
nordiſcher und ſüdlicher Ornamentik ſprachen dieſe Weſenszüge
wie von ſelbſt aus den Werken: nordiſche Dynamik in rhyth=
Pilſudfkis Bruder gibt
Oberſt Slawek bildet
Warſchau, 29. März.
Der mit der Bildung der neuen Regierung betraute Brud=r
des Marſchalls Pilſudſki, Abg. Johann Pilſudſki, hat ſein
Ma=
dat niedergelegt, da es ihm unmöglich iſt, ſeine Abſichten zu vei
wirklichen. Marſchall Joſeph Pilſudſki hatte eine
Beſprechu=
mit dem Führer des Regierungsblocks, Oberſt Slawek, der dar
vom Staatspräſidenten mit der Bildung der neuen
Regierux=
beauftragt wurde.
Der Staatspräſident hat um 19 Uhr die Ernennungsdekre
der neuen Regierung unterzeichnet. Dem neuen Kabinett,
deſſen Spitze als Miniſterpräſident der Abgeordnete des
RegE=
rungsblockes Walery Slawek ſteht, gehören an: als Miniſt
des Junern: Jazewſki, Miniſter des Aeußeren: Zaleſki,
Miniſt=
für Heeresweſen: Marſchall Pilſudſki, Juſtizmiwiſter: Cza=
Unterrichts= und Kultusminiſter: Czerwinſki, Agrarminiſten
Janta=Polezynſki, Arbeitsminiſter: Pryſtor, Handels= und
Indr=
ſtrieminiſterium: als Leiter Quiatkowſki, Finanzminiſter: Ma
tuſzewſki, Handelsminiſter: Kühn, Miniſter für Agrarreforn
Staniewicz, Miniſter für öffentliche Arbeiten: Matakiewicz, Pof
und Telephonminiſter: Börner.
Schließung des Seim. — Diktakur in Polen?
Das an Ueberraſchungen reiche parlamentariſche Lebe
Polens ließ für die Seimſitzung am Samstag ſtürmiſche Szene
erwarten. Der Regierungsblock hat aber ſeine Obſtruktionsab
ſichten im letzten Augenblick fallen gelaſſen und keinen
Störungs=
verſuch unternommen. Dieſe plötzliche Veränderung der Taktn,
iſt vermutlich auf einen Druck von maßgebender Seite zurückzir
führen. Wie verlautet, wäre es allerdings zu ſchweren Zuſam
menſtößen gekommen, wenn die Oppoſition eine
Ueberſchreitun=
der Tagesordnung verſucht hätte. In richtiger Erkenntnis de
Lage ließ der Seimmarſchall nur über den Haushalt abſtimmen.
und ſchloß unmittelbar darauf die ordentliche Tagung.
Die Betrauung des diktatoriſch eingeſtellten Oberſt Slawek
des Führers der Oberſten=Gruppe, mit der Kabinettsbildung
wenige Stunden nach Abſchluß der Haushaltstagung läßt
deut=
lich erkennen, daß die in den letzten 14 Tagen ſtattgefundener
Konferenzen mit den Fraktionsführern nur taktiſchen Erwä
gungen entſprangen. Umüber die letzten Wochen der ordentlichei
Seimtagung ohne größere Schwierigkeiten hinwegzukommen
wurde die Oppoſition gezwungen, das Spiel der Betrauungen
und Verhandlungen mitzumachen. Nebenbei wurde natürlichy
auch der Zweck verfolgt, den Verſtändigungswillen des Pilſudſki=
Lagers in den verſchiedenſten Erklärungen darzutun und
gleich=
zeitig die Oppoſition mit dem Odium der Unverſöhnlichkeit zu
belaſten. Feſt ſteht ſchon heute, daß die demokratiſch=
parlamen=
tariſche Bartel=Richtung gleichzeitig mit der Verabſchiedung des
Haushaltes einer Diktatur Platz macht.
Deukſche Pazifiſten in polniſchem Dienſt.
In letzter Zeit ſind ſchwere Vorwürfe gegen bekannte deutſche
Pazifiſten erhoben worden, denen nachgeſagt wurde, ſie hätten
ſich durch Frankreich und die Tſchechoſlowakei beſtechen laſſen, die
Intereſſen dieſer Staaten wahrzunehmen. Jetzt bringt die
„Germania” das Berliner Zentrumsorgan, eine Mitteilung, die
in gewiſſem Sinne dieſe Behauptung beſtätigt. Danach hat bei
der Beratung des Etats, des Außenminiſters im polniſchen
Haushaltsausſchuß ein konſervativer Abgeordneter einen Poſten
von 500 000 Zloty bemängelt, der für Studienreiſen auswärtiget
Politiker und Gelehrter in Polen ausgeſetzt war. Der
Abge=
ordnete ſtellte in dieſem Zuſammenhang die Frage, ob aus dieſem
Fonds auch die Reiſe der bekannten deutſchen Pazifiſten
von Gerlach, Großmann und General von Schönaich nach Polen
im vorigen Jahr finanziert worden ſei. Außenminiſter Zaleſki
erklärte, daß die genannten deutſchen Herren als Mitglieder des
deutſch=polniſchen Verſtändigungskomitees in jeder Beziehung
für die polniſchen Intereſſen eingetreten ſeien und mit allen
Mitteln gegen die Polenhetze und Kriegstreiber kämpften. Ihre
Vortragsreiſe nach Polen ſei unter den Auſpizien der polniſchen
Regierung vor ſich gegangen, die ſie als Freunde des polniſchen
Volkes in jeder Weiſe unterſtützt habe und auch in Zukunft
unterſtützen werde. Auf die Frage, ob der erwähnte Poſten für
die Dauer gedacht ſei, erwiderte Zaleſki wörtlich, „wir werden in
Zukunft den Fonds noch vergrößern, um ſo die Arbeit der uns
freundlich geſinnten Pazifiſten in Deutſchland im Sinne der
gegenſeitigen Zuſammenarbeit fördern zu können”
miſcher Verflechtung ſelbſt auf dem geringſten Werkſtück aus
Bronze wie an den wuchtigen Kirchentüren ſkandinaviſcher
Stab=
kirchen — ſüdliche Statik in klarer Reihung ornamentaler
Ein=
zelelemente und atmende Harmonie großer Maſſen wie im
Erech=
theion in Athen. Im Norden das Herantaſten aus dem geheimen
Dunkel der Intuition bis zum vollendeten Kunſtwerk, im Süden
der ein für allemal ans Licht gebrachte Kanon der edlen Maße,
dieſe Eigenart wurde zunächſt in den jeweilig ausgeprägteſten
Werken nordiſch=germaniſcher und ſüdlich=romaniſcher Kunſt, und
zwar vor allem der Baukunſt als klarſtem Träger des
Zeit=
geiſtes, erwieſen. Der Redner glaubte zwar ſich wegen der hierin
notwendigen Einſeitigkeit der Darſtellung verantworten zu
müſ=
ſen. Indeſſen liegt es doch im Weſen einer auf die Weſenheit
der Stammesart abzielenden Tiefenſchau, daß ſie im
Unver=
gleichbaren die Eigenart erkennen läßt. Daß im Mit= und
Gegen=
einander gerade europäiſcher Hochkulturen das ſchickſalmäßige.
Ausgleichen überraſchende Löſungen hier wie dort, im Norden
wie im Süden, gezeitigt hat, hat Dr. Zeh ausdrücklich betont,
und daß ſolchem Wechſelſpiel nachzuſpüren reizvoll genug wäre
für ruhige Zeit. Aber es könne hier nicht mehr darum gehen,
wiſſenſchaftliche Objektivität zu retten, das hieße Eulen nach
Athen tragen. Worauf es Dr. Zeh letzten Endes und mit allem
Recht ankam, zeigte überzeugend die Gegenüberſtellung der
mo=
dernen Architekturſchöpfungen eines Le Corbuſier und Gropius
(Bauhaus Deſſau) mit ihren unperſönlichen und unverſöhnlichen
Würfelblöcken, ihrer geſpenſtiſchen Gleichartigkeit und des
kontra=
punktiſch zu einem Oyganon geſchloſſenen letzten Baues von Peter
Behrens=Berlin der „Guten=Hoffnungs=Hütte” und des „Chile=
Hauſes” in Hamburg von Höger. Und aus dieſem Schluß klang
eine große Zuverſicht. Denn trotz der ſcheinbaren Allmacht der
techniſchen Formen ſpricht noch aus unſeren modernen deutſchen
Bauten, im beſonderen aus modernen Kultbauten, der unſere
ganze Kultur geſtaltende Dreiklang: Bewegung, Beſeelung,
Per=
ſönlichkeitsausdruck.
So war in dem, was Dr. Zeh auf ſeinem ſicheren Gang durch
ein Jahrtauſend deutſchen Kunſtſchaffens Anſchauung werden
ließ, eine im höchſten Grade fortſchrittliche Rückwendung zu
äl=
teſtem Weſensgut unſeres Stammes zu erkennen. Hier iſt in
einem Einzelfalle Ernſt gemacht worden mit dem Worte des
Wiener Kunſtforſchers Joſef Strzygowſki, mit dem er in ſeinem
1923 erſchienenen Werk „Die Kriſis der Geiſteswiſſenſchaften”
die Umkehr in der Kunſtforſchung fordert: „Für uns iſt es an der
Zeit, über der C. bte nicht das Weſen zu vergeſſen‟. Der
Heppenheimer EUng. lſo mit dieſen beiden Vorträgen
an ſeinem bef gefe unz
Beiſpiel gegeben, daß wahre,
tiefgehende H.Parg½ eBäh9 Heimatkultur nur auf
weiteſt=
gegründeter ug e r.9e
dlage möglich iſt, daß ſie nicht
der Gefal
Bkleinlicher Lokalforſchung
er=
liegen m.
Aummer 89
Sonntag, den 30. März 1930
Seite
Tardieu über den Qoungplan.
franzöſiſche Miniſterpräſidenk gibt die Reviſion des Verſailler Verkrages zu. — Die Wiedergewinnung
der Handlungsfreiheit bedeuket nicht den Krieg. — Auch die Wiederbeſehung des Rheinlandes
als Zwangsmitkel kommt nicht mehr in Frage.
Die Youngplan=Debatte
in der franzöſiſchen Kammer.
„Polikiſche Sankkionen zur Einkreibung einer
ammmerziellen Schuld nicht das geeigneke Mikkel.”
EP. Paris, 29. März.
In der heutigen Morgenſitzung der Kammer wurde die
all=
gieine Ausſprache über den Geſetzentwurf zur Ratifizierung
Haager Abkommen abgeſchloſſen. — Miniſterpräſident Tar=
(u ergriff zum erſten Artikel dieſes Entwurfes das Wort,
uin einem umfaſſenden Expoſé das geſamte durch die Haager
Abommen aufgeworfene Problem darzulegen. Die Bedeutung
dſer Abkommen beſtehe darin, daß nach elf Jahren des
Aſtens man zur Kommerzialiſierung einer
ur=
jünglich politiſchen Schuld komme. Im Haag habe
zuzöſiſche Delegation verlangt, daß die Regelung ihren
end=
gligen und vollſtändigen Charakter erhalte, da Frankreich
ine Hoffnung auf eine Reviſion, die vielleicht von
deutſchen Regierung gehegt werde, fortbeſtehen laſſen
ſolle. Ferner habe die franzöſiſche Delegation die Priori=
Frankreichs auf die ungeſchützten Annuitäten
durch=
ſitzt. Für die Kommerzialiſierung habe man als
ſſarantie die Verpflichtung Deutſchlands, keine
henen Anleihen aufzunehmen, erhalten. Ferner ſei
ts Deutſche Reich an dem Gelingen der Operation intereſſiert.
Eit ſtelle eine gute finanzielle, pſychologiſche und politiſche
Lö=
mng dar, die einen erſten Schritt zur deutſch=franzöſiſchen
An=
iherung bilde. — Tardieu ging dann zur
Sankkionenfrage
her. Nach dem heute im „Journal officiel” veröffentlichten
amt=
chen Text hat Tardieu in ſeiner geſtrigen Auseinanderſetzung
17: Herriot über die Sanktionenbeſtimmungen folgendes erklärt:
ſch möchte den Satz unterſtreichen: „Deutſchland erklärt, als
Ig tim anzuerkennen . . .‟ Das iſt das wichtige! Dies bedeutet,
i5 Deutſchland von jetzt ab anerkennt, daß die Maßnahmen,
e errgriffen wurden, berechtigt ſind und die Gegenaktion
aus=
hlreßen, die mangels dieſes Satzes die Handlungsfreiheit
her=
prrufen könnte. Praktiſch iſt dies dasſelbe, als ob Deutſchland
h verpflichtet hätte, die Handlungen, von denen der Vertrag
von Verſailles) ſprach, nicht als Feindſeligkeit zu betrachten.
INkikel 430 des Berſailler Berkrages ausgeſchalket.
Dieſe Erklärung, die geſtern den Widerſpruch Herriots und
iner radikalen Freunde hervorgerufen hatte, wurde heute vom
Nmiſterpräſidenten beſtätigt. Man muß, ſo ſagte er, ſich an den
Uftikel 430 des Verſailler Vertrages erinnern, der
ſorſah, daß nach der Räumung des Rheinlandes
ie alliierten Streitkräfte zur Wiederbeſetzung
chreiten könnten, wenn Deutſchland ſich
wei=
ere, einen Teil ſeiner Verpflichtungen zu
er=
üllen. Die Sachverſtändigen waren der Anſicht,
aß zur Eintreibung einer kommerziellen Schuld politiſche
anktionen nicht das geeignete Mittel ſeien, und
aß die Reparationskommiſſion verſchwinden
nüſſe. Es war daher unmöglich, im Haag die vom
erſailler Vertrag vorgeſehenen Sanktionen
ſpieder auferſtehen zulaſſen, da ja das
Ausführungs=
agan für dieſen Artikel verſchwand. Man hätte daher etwas
uderes finden müſſen. Solange der Plan ausgeführt
verde und es nur zu Anwendungsſchwierigkeiten komme,
wür=
en damit Konflikte durch das Konſultativkomitee geregelt
wer=
ſe. Während dieſer Zeit ſei es unmöglich, zu Mitteln
iu greifen, die außerhalb des Planes lägen. An
m Tage aber, an dem — und dies bezeichnete der
Mi=
tiſterpräſident als eine Hypotheſe — Deutſchland ſich
weigern würde, den Plan auszuführen,
er=
halte Frankreich ſeine Handlungsfreiheit
zu=
rück. Dann werde es zu einer Feſtſtellung und
einer Sanktion kommen. Für die Feſtſtellung habe man
den Ständigen Haager Gerichtshof gewählt. Falls dieſer eine
abſichtliche Zerſtörung des Youngplanes durch Deutſchland
feſt=
ſtelle, erhalte jede Nation ihre Handlungsfreiheit zurück und
die in dem Plane vorgeſehene Beſchränkung der Mittel wäre
aufgehoben.
Worin beſtehl dieſe Handlungsfreiheik?
Sie beſteht in den Maßnahmen, die alle
Hand=
bücher des internationalen Rechts als
Zwangs=
maßnahmen bezeichnen. Auf einen Zwiſchenruf fährt
Tardieu fort: Ausgeſchloſſen iſt natürlich der
Krieg, denn die Regierung will einen Krieg
nicht. Sie hat daher in die Beſtimmungen über die
Hand=
lungsfreiheit vier kleine Worte aufnehmen laſſen, um die acht
Tage lang gekämpft wurde und nach denen Deutſchland „
er=
klärt, alle Zwangsmaßnahmen, die im gegebenen Falle
ergrif=
fen würden, als legitim” anzuerkennen‟. Das iſt dasſelbe
Syſtem, wie das des Verſailler Vertrages. — Der Miniſter
be=
tonte weiterhin, daß die Handlungsfreiheit ſich im
Rahmen des Artikels 13 des
Völkerbundspak=
tes bewege. Der Völkerbund ſei auf Grund
die=
ſes Artikels 13 verpflichtet, den Spruch des
Haager Gerichtshofes auszuführen. Die
Sonder=
beſtimmung über die Handlungsfreiheit ſei für den Fall
vorge=
ſehen worden, daß die dem Völkerbundsrat vorgeſchriebene
Ein=
ſtimmigkeit nicht erzielt werde.
Hier warf Herriot ein, daß der Haager
Schiedsge=
richtshof nicht nur einen Verſtoß Deutſchlands,
ſondern auch den Willen Deutſchlands zur
Ver=
letzung des Youngplanes feſtſtellen müſſe. Das
werde ein ſchöner Prozeß werden. Aber ſelbſt wenn ihn
Frank=
reich gewinne, ſetze die damit wiedergewonnene
Handlungsfrei=
heit eine ſolidariſche Aktion voraus. Frankreich werde dieſe
Handlungsfreiheit nicht zu einer militäriſchen Operation
be=
nutzen. Man müſſe feierlich erklären, daß Frankreich ſich ihr nur
zur Anwendung des Artikels 13 des Völkerbundspaktes
be=
dienen werde.
Tardieu antwortete, er ſei bei den Beſprechungen mit Wirth
und Curtius von der Vorausſetzung ausgegangen, daß,
abge=
ſehen von einer völkiſchen und kommuniſtiſchen Regierung, alle
deutſchen Regierungen den Youngplan ausführen würden.
Selbſtverſtändlich werde die Handlungsfreiheit erſt nach einer
Intervention des Haager Schiedsgerichtshofes eintreten und ſich
auf Grund des Artikels 13 im allgemeinen Rahmen des
Völker=
bundes halten.
Tardieu ſchloß ſeine Rede mit einer Auforderung an die
Kammer, den Youngplan einſtimmig zu ratifizieren.
Scharfer Kampf um die Sankkionsbeſtimmungen.
Der ſozialiſtiſche elſäſſiſche Abgeordnete Grumbach erklärte,
ſeine Freunde würden dem Haager Abkommen nicht zuſtimmen,
wenn ſie nicht überzeugt wären, daß die Verträge geeignet ſeien,
den Frieden ſicherzuſtellen. Grumbach nahm davon Kenntnis,
daß Miniſterpräſident Tardieu nicht zum Kriege
ſchreiten wolle, falls ein deutſcher Verſtoß
feſt=
geſtellt werde, und daß die Wiederbeſetzung des
Rheinlandes daher als Zwangsmittel nicht
mehr in Frage komme. Der Völkerbund könne ebenfalls
keine militäriſchen Maßnahmen ergreifen, aber man würde von
ihm verlangen, mit finanziellen Zwangsmaßnahmen gegen
Deutſchland vorzugehen.
Der Berichterſtatter der Außenpolitiſchen Kommiſſion, der
Rechtsabgeordnete Soulier (Gruppe Marin)
be=
kundet ſein Einverſtändnis zu dieſen Worten
des ſozialiſtiſchen Abgeordneten. — Grumbach
er=
klärte weiter, die deutſchen Rechtskreiſe wüßten, daß Frankreich
nicht zum Kriege ſchreiten werde, ſelbſt wenn Deutſchland den
Youngplon zerreiße. — Hier erklärte Tardieu: „Wir werden
den Maßnahmen greifen, die das internationale Recht erlaubt!
worauf Herriot erklärte, es gebe ein altes und
ein neues internationales Recht und ſeine
Freunde ſeien Anhänger des neuen.
Nach einer kurzen Abſchweifung auf das finanzielle Gebiet
kehrte das Haus mit dem folgenden Redner, Abg. Cot (Radikal),
wieder zu der Kernfrage der ganzen Debatte, nämlich den
Sank=
tionsbeſtimmungen des Youngplanes, zurück. Cot glaubt
er=
freut feſtſtellen zu dürfen, daß Tardieu unter „Handlungsfreiheit”
Frankreichs lediglich die Anrufung des Völkerbundsrates
ver=
ſtehe. Damit rief er ſofort den Miniſterpräſidenten auf den Plan,
der ſeine heute vormittag abgegebenen Erklärungen dahin p=
zi=
ſierte, daß Frankreich das Recht habe, wenn der
Völkerbundsrat keine Einſtimmigkeit erziele
oder ungeeignete Maßnahmen gegen
Deutſch=
land vorſchlage, von ſich aus
Zwangsmaßnah=
men zu ergreifen.
Das wurde von Herriot erregt beſtritten:
Wenn erſt einmal der Haager Gerichtshof auf Grund des Ar=
„tikels 13 angerufen ſei und ſeinen Spruch gefällt habe, dann müſſe
es Sache des Völkerbundes ſein, dieſem Spruch Geltung zu
ver=
ſchaffen. Frankreich habe nicht das Recht, ſelbſt
Sanktionen zu ergreifen.
Abgeordneter Cot führt weiter unter dem Beifall des
Miniſterpräſidenten aus, es ſei vielleicht unvorſichtig, den
Be=
griff „Handlungsfreiheit” näher zu definieren. Er entnehme
aber den Worten des Miniſterpräſidenten, daß
Frankreich ſich ſtets im Rahmen des
Völker=
bundes halten, und alſo niemals gegen den
Kelloggpakt verſtoßen werde.
Tardieus zwieſpälkige Polikik.
Tardieu beſtieg darauf die Tribüne, um, wie er
ankün=
digte, die Sanktionenfrage zu klären. Unter wachſender Unruhe
der Linken führte er aus: Wenn der Youngplan von
Deutſch=
land zerriſſen werde, könne Frankreich, über die Beſchlüſſe des
Völkerbundes hinausgehend, zu den Zwangsmaßnahmen
grei=
fen, die ihm geeignet erſchienen. Wenn man der Anſicht
Her=
riots ſei, daß Frankreichs Recht, wenn die Anrufung des
Völ=
kerbundsrates ergebnislos ſei, auf ein Nichts herabgemindert
werde, dann dürfe man den Youngplan nicht ratifizieren. Zwar
ſtehe das ganze Abkommen unter dem Zeichen des Völkerbunds.
Dancben habe er aber eine ergänzende Garantie für notwendig
erachtet, und die deutſche Delegation habe anerkannt, daß er
da=
mit recht habe. Ar geſichts der Gefahr der Genfer Prozedur
habe Deutſchland anerkannt, daß der Anhang 1 des Abkommens
berechtigt ſei, und daß die Gläubigermächte in gewiſſen Fällen
ihre Handlungsfreiheit zurückerhielten.
Auf eine Intervention des Sozialiſtenführers Léon Blum,
der feſtgeſtellt ſehen, möchte, daß, falls Anrufung des Haager
Schiedsgerichtes und des Völkerbundsrates erfolglos bleibt, die
Handlungsfreiheit ſich im Rahmen des Kellogg=Paktes hält und
damit jeder Angriff von ſeiten Frankreichs ausgeſchloſſenn iſt,
erklärte Tardieu er ſe überzeugt, daß Deutſchland alles tun
werde, um den Youngplan auszuführen. Nur eine „Regierung
des Wahnſinns”, wie Dr. Curtius ſich ausgedrückt habe, ſei
fähig, den Plan zu zerreißen und damit den Bankerott
Deutſch=
lands herbeizuführen. In dieſem Falle würden die
Gläubiger=
mächte den Haager Schiedsgerichtshof, alſo ein Organ des
Völ=
kerbundes, anrufen. Nach der Entſcheidung des Gerichtshofes
erhalte Frankreich ſeine Handlungsfreiheit zurück.
Darauf ſtrach noch Franklin=Bouillon, der ſich mit Tardien
unter ſcharfen Ausfällen gegen Deutſchland auseinanderſetzte.
Hierauf wurde die Sitzung auf 23 Uhr MEZ. unterbrochen.
Polizeiliche Paßkonkrolle im europäiſchen
Bauernkongreß.
Berlin, 29. März.
In dem Sitzungslokal des 1. Europäiſchen
Bauern=
kongreſſes, im Loſenheim, Kronprinzenſtraße 16, erſchienen
heute mittag um 12 Uhr zwanzig Kriminalbeamte der Abteilung
TA. des Polizeipräſidiums Berlin, in Begleitung von fünf
Schutzpoliziſten, die die Ausgänge beſetzten. Sämtlichen
Dele=
gierten für dieſen Kongreß, die aus 17 Ländern
zuſammenge=
kommen waren, wurden die Päſſe gegen Quittung abgenommen.
Unter den 145 Teilnehmern befanden ſich 77 Ausländer, von
denen 26 ohne ordnungsmäßige Legitimationspapiere waren und
höchſtwahrſcheinlich illegal die Grenze überſchritten haben.
Un=
ter ihnen befinden ſich 17 Polen, 4 Tſchechen, 1 Italiener, 1
Li=
tauer und 2 Ruſſen. Die ohne Legitimation Betroffenen
wer=
den dem Schnellrichter vorgeführt werden.
Er und ſie.
Die Träger des Beekhovenpreiſes 1930.
Strindbergs Briefwechſel mit ſeiner erſten Frau.
Strindberg iſt zu dem leidenſchaftlichen Frauen= und
Ehe=
ſend nach den Erfahrungen ſeiner erſten Ehe mit der ſchönen
Siri von Eſſen, der geſchiedenen Frau des ſchwediſchen
Offiziers Baron Wrangel, geworden. Nach dieſem Erlebnis
en tlud ſich die Glut ſeines Haſſes in ſeinen bitterböſen „
Ehe=
gſchichten” und ſeinen Dramen „Fräulein Julie” und „Der
Aater”. Aber dieſe erſte Ehe des Dichters hat ein Vorſpiel
ge=
habt in einer ſo großen Liebe und einem ſo jubelnden Glück,
nie es nur je einen tragiſchen Eheroman eingeleitet hat. Das
erfahren wir erſt jetzt aus der Veröffentlichung des Briefwechſels
Strindbergs mit ſeiner ſpäteren Gattin in deutſcher Sprache,
der ſoeben unter dem Titel „Er und Sie” von Strindbergs
leberſetzer Emil Schering bei Georg Müller in München heraus=
9 geben wird. Als Strindberg 1886 mit 37 Jahren die Geſchichte
ſeines Lebens ſchrieb, wollte er dieſen Briefwechſel als
Fort=
ſitzung ſeiner Jugendgeſchichte vom „Sohn einer Magd”
er=
ſcheinen laſſen. Er wollte ſich durch dieſes Dokument verteidigen
uid feſtſtellen, daß die Scheidung der erſten Ehe ſeiner erſten
Frau, über die dunkle Gerüchte umgingen, in allen Ehren erfolgt
ſei. Er ſchrieb damals an ſeinen Verleger: „Wie aus den erſten
Teilen hervorgeht, iſt meine Lebensgeſchichte keine „
Ehren=
keitung”, um mich rein zu waſchen, ſondern eine Seelenanalyſe,
eime auatomiſche Pſychologie. Meine Frau und ich haben oft
daran gedacht, der Kinder wegen und unſeretwegen, unſeren
Briefwechſel während der Kriſe von 1876 unter dem Titel „Er
ſuid Sie” herauszugeben, natürlich ohne die Namen
auszuſchrei=
den. Wenn ich jetzt dieſe merkwürdigen Aktenſtücke wieder
durch=
ſe, finde ich ſie ſo intereſſant an ſich, ſo gut geſchrieben, ſo
renvoll für alle Parteien, daß ſie ſehr wohl gedruckt werden
ſonnen, ohne jemanden rein waſchen zu wollen, als ein
Seelen=
loman, der nicht gedichtet, ſondern erlebt iſt.” — „Abgeſehen
von allem Perſönlichen,” ſchreibt er in einem anderen Briefe,
chat dieſe Sammlung ein großes pſychologiſches Intereſſe und
erſcheint mir beſſer als irgend ein Roman. Ein Roman würde
Unmer wie Selbſtverteidigung ausſehen und Widerſpruch wie
Mißverſtändnis hervorrufen. Er würde im Stil nicht zu der
roßartigen und einzig daſtehenden Arbeit paſſen, die ich jetzt
ſii meiner Lebensgeſchichte ausgeführt habe.” Trotzdem wagte
eer ſchwediſche Verleger nicht, den Briefwechſel zu drucken, und
legdurch entſtand eine Lücke in Strindbergs Lebensgeſchichte,
ſenn der folgende Band „Die Beichte eines Toren” konnte nicht
Eichtig verſtanden werden.
erſt jetzt erhalten wir in dieſem Briefwechſel aus den
WJahren 1875/76 den Schlüſſel zum Verſtändnis des Romans
And eine wichtige pſychologiſche Quelle für die Entwicklung des
Julius Weismann,
Emil Nikolas v. Reznicek
(Berlin) der Komponiſt des der Freiburger Dirigent, Pianiſt
und Komponiſt
„Ritter Blaubart”,
erhielten den ſtaatlichen Beethovenpreis 1930 von der Preußiſchen
Akademie der Künſte zu gleichen Teilen zuerkannt.
größten Dichters Schwedens. Strindberg erſcheint hier als
„Johannes”, ſeine ſpätere Frau als „Maria”, und der junge
Bibliothekar ſteht in einem engen Freundſchaftsverhältnis mit
dem Ehepaar Wrangel. Er dankt ihnen aus der Verzweiflung
und Zerriſſenheit ſeines jugendlichen Sturms und Drangs
her=
aus dafür, „daß es noch zwei Menſchen auf Erden gibt, die mich
nicht verwerfen, die mich noch nicht verdammen‟. Er ſchildert
ihnen die furchtbaren Erſchütterungen, die er in körperlicher
Krankheit und feeliſcher Verzweiflung durchmacht und in denen
er aus der „Hölle” einen Brief an Jeſus von Nazareth richtet
und ihn um Rettung anfleht. Die Frau, die ihm zunächſt mit
mütterlichen Gefühlen entgegenkommt, wird für ihn zur
Ma=
donna, die ihn vom Teufel befreien ſoll. Er fühlt ſich als
Aus=
geſtoßener und ruft ihnen zu: „Laßt euer ſchönes Heim nicht
von einem unreinen Geiſt verpeſten! Schließt eure Türen vor
meinen Sorgen!” Und ein andermal: „Sobald eure
übermenſch=
liche Geduld mit mir ein Ende nimmt, lebe ich nicht mehr als
moraliſche Perſönlichkeit!” Kein Wunder, daß die ſchöne Frau,
in ihrer Ehe nicht voll befriedigt, den Kopf von künſtleriſchen
Plänen erfüllt, dem intereſſanten Sünder und dämoniſchen
Kämpfer Troſt und Ermutigung ſpendet und daß ſchließlich
Mit=
gleid und Dankbarkeit ſich zu einer wilden Leidenſchaft
umwan=
deln, die in hellen Flammen auflodert. Wir verfolgen in den
„Briefen die Entfremdung der beiden Gatten, die immer größer
Zwerdende Annäherung zwiſchen Johannes und Maria,
ſchließ=
lich ihre Flucht aus ihrem Heim nach Kopenhagen und die
Schei=
idung, die ſich nach peinlichen Auseinanderſetzungen in vorneh=
Emen Formen vollzieht. Strindberg ruft ſie mit ſtolzen Fanfaren
zum gemeinſamen Kampf für Licht und Fortſchritt auf. Die
ganze Elut ſeiner Begeiſterung und die verzückte Steigerung
zaller Lebenskräfte offenbart ſich in dieſer wahren Sturzflut von
Liebesbriefen, in denen er ſchließlich in den verſchiedenen
Spra=
hen und Masken, bald als Romeo und bald als Hamlet, ſeine
Befühle ausdrückt: „Ich fühle mich ſtark wie ein afrikaniſcher
Tiger! Ich möchte einen Sprung machen zwiſchen Blocksberg
und Himalaja! Ich fühle mich wie eine Kokospalme am
Ama=
zonenfluß! Blaſt, Zyklone, daß es in den Anden kracht: ich bleibe
Adoch ſtehen, denn es gibt eine junge Birke in Schweden, die ich
Aliebe, die mich liebt! Liebe mich immer, oder ich beiße dich in die
Kehle, daß du ſtirbſt!“
Man glaubt heute vielfach, daß bei der Typiſierung der
Be=
dürfniſſe die perſönliche, kunſtgewerbliche Arbeit keinen Boden
mehr habe. Dieſe Typiſierung des Bedarfs gibt es ohne Zweifel.
Aber daneben wird es immer eine große Zahl von Fällen geben,
in denen der Bedarf kein typiſcher Bedarf iſt. Wir gehen heute
zielbewußt an eine Normierung unſeres Daſeins und ſeiner
ganzen Dingwelt. Dem ausſchweifenden Subjektivismus der
letztvergangenen Kunſtweiſen iſt heute ein ebenſo ſchroffer „
Ob=
jektivismus” gefolgt. Aber das wirkliche Leben wird ſich
nie=
mals völlig normieren laſſen, und ſo wird ewig auch Raum
bleiben für individuelle ſchöpferiſche Arbeit. Und überdies: dem
hochentwickelten Induſtriealismus des ſpäten Rom ſind lange
Strecken individueller, „beſeelter” Arbeit gefolgt. Wer würde zu
ſagen wagen, daß ſich nicht früher oder ſpäter in unſerer
Kultur=
welt ähnliche Wendungen ereignen könnten?
Wir entnehmen dieſe Ausführungen dem Aprilheft der
Darm=
ſtädter Zeitſchrift „Deutſche Kunſt und Dekoration”, das im
übrigen auch in den illuſtrierten Veröffentlichungen über die
Maler Faiſtauer und Coubine, über die Plaſtik=Ausſtellung der
Berliner Sezeſſion, über neue Architektur von Bruno Paul und
P. Grießer wertvolle Beiträge enthält.
Seite 2
Sonntag, den 30. März 1930
Nummer 89
(9
Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
29. März bis einſchließlich 5. April die
Merck’ſche Apotheke, Rheinſtr. 9,
Beſſun=
ger Lpotheke Wittmannſtr. 1.
Die Laubſtammholzverſteigerung vom
17. 3. 1930 iſt genehmigt, mit Ausnahme
folgender Sortimente: Abſchnitte
Güte=
klaſſe N: Eiche 2. Kl.. Buche 3., 4., 5.,
6. Kl. und Erle 2. Kl. Die
Abfuhr=
ſcheine können von Montag, den 31.
März 1930, ab bei den zuſtändigen
Kaſſe=
ſtellen eingelöſt werden. Ueberweiſung
und erſter Abfuhrtag Dienstag, den 1.
April 1930, mit Zuſammenkunft um
9 Uhr bei den Forſthäuſern Schlichter,
Wieſental und Apfelbachbrücke. (5245
Mörfelden, den 26. März 1930.
Heſſ. Forſtamt Mörfelden.
Ve
n9.
Wegen Auflöſung des Haushaltes der
verſtorbenen Frau Direktor Sehrt
ver=
ſteigere ich im Auftrag des
Nachlaß=
pflegers Herrn Dr. jur. W. Michel am
Dienstag, 1. April, vorm. 9.30 und
nach=
mittag 2.30 Uhr beginnend, in dem Hauſe
95 Karlſtraße 95, 1. Sk.
nachfolgend verzeichnete Mobilien gegen
Barzahlung:
kl. Büfett, 1 ovaler Ausziehtiſch,
1 Klapptiſch, 2 Spieltiſche, 2
Bauern=
tiſche, 3 Ziertiſche. 2 kl. runde Tiſche,
1 Schreibkommode, 1 kl.
Spiegel=
ſchrank, 2 Kleiderſchränke, 1
Brand=
kiſte 1 Sora m. 6 Stühlen, 1 Sofa m.
Stühlen, 3 Rohrſtühle, 1 Barock=
Seſſel, 1 Schaukelſeſſel, 2 komplette
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Waſch=
ſchränkchen, 2 Nachtſchränkchen. 1 gold.
Konſolſpiegel mit Marmorpl., 3 kl.
Spiegel. 1 Dielenuhr, 1 Regulator,
1. Pendule, 1 Herrenuhr (Tula),
1 Zinnplatte und 5 Teller, 1
Tee=
ſervire (Zteilig), 1 Teemaſchine,
Por=
zellan, 2 Kaffeeſervice, 4
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taſſen, 1 Partie weißes Porzellan,
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Kleider, Wäſche, Stiefel. Gardinen,
Uebervorhänge. 1 Teppich, 2 Vorlagen
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beſtecke mit Karton (48teilig).
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innen umfassend:
a. Einjähriges Vorseminar (für techn,
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innen und Kindergärtnerinnen).
b. Hauswirtschaftsseminar.
c. Handarbeitsseminar.
d. 3. techn. Seminar.
II. Abtl. Fachgewerbliche Kursen:
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Stopfen und Fligken
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Abtl. I und II im Schulhause Fried ichstraße 4.
Auskunft u. Anmeldungen für Abtl. T täglich von 12—1 Uhr.
Auskunft und Anmeldungen für Abtl. II Montags und
Freitags von 2—4 Uhr.
III. Abtl. Kindergärtnerinnenseminar.
IV. Abtl. Fröbel’sche Kinderpflegerinnenschule.
Abtl. III und IV im Schulhause Martinstraße 28.
Auskunft und Anmeldungen daselbst Montags und
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nerstags von 12—1 Uhr:
Beginn des Sommersemesters: 28. April 1930.
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tionen und Farbtönen, Bevorzugt sind braune
Töne, alle Nuancen von einem ganz hellen,
an beige grenzenden braun bis
schokoladen-
braun umfassend. Aber auch neutrale und
gedeckte Farben sind sehr beliebt. Für den
anspruchsvollen Geschmack treten echte
Rep-
tilienleder, kombiniert mit Chevreau oder
Lack, in Erscheinung.
ſtummer 89
Sonntag, den 30. März 1930
Aus der Landeshauptftadt.
Darmſtadt, den 30. März.
Welimeiſterſchafken, der Skudenken.
110 Engländer am Start.
Vor einigen Tagen konnten wir melden, daß der engliſche
National=
mand mit einer Mannſchaft von 100—110 Perſonen an den
Welt=
terſchaften der Studenten, die vom 1. bis 10. Auguſt dieſes Jahres
Darmſtadt ſtattfinden, an den Start geht. Mit dieſer Meldung hat
engliſche Verband die Erwartungen weit übertroffen, zumal er ſich
ſen Uebungsarten Schwimmen, Fechten, Tennis, Rudern und
Leicht=
etik zum Kampf ſtellen wird.
In der Geſchichte der Weltmeiſterſchaften der Studenden iſt es das
Mal, daß die ſonſt ſehr zurückhaltenden Engländer mit einer ſo
ſen Vertretung an den Start gehen. Man kann die Bedeutung die=
Tatſache gar nicht hoch genug einſchätzen. Erklärlich wird dies
da=
ch, daß Deutſchland bei den Weltmeiſterſchaften der Studenten in
is in der Leichtathletik an erſter Stelle rangierte, und daß die
eng=
en Studenten darauf brennen, ſich mit unſeren vorzüglichen
Leicht=
eten zu meſſen. Die Führung der engliſchen Mannſchaft wird der
mpiaſieger Lowe haben.
Eine beſondere Bedeutung gewinnt der Start der engliſchen
Mann=
aft dadurch, daß in der offiziellen Meldung zum Ausdruck gebracht
de, daß beabſichtigt wird, gleichzeitig eine Mannſchaft zu entſenden,
Kanada, Auſtralien, Neuſeeland, Südafrika und Indien vertritt.
Weiterhin iſt zu beachten, daß ſich England auch am Rudern
betei=
n wird, das ja bekanntlich in Frankfurt a. M. zum Austrag kommt.
der Meldung iſt nicht zum Ausdruck gebracht, ob
Rudermannſchaf=
beſonders bekannter Univerſitäten an den Start gehen.
Mit der Meldung Italiens (130 Aktive), der Meldung Englands
) Aktive) und der Zuſage, daß Frankreich ſehr wahrſcheinlich auch
100 Aktiven an den Start geht, gewinnen die Weltmeiſterſchaften
eüberragende Bedeutung. Nicht eingerechnet ſind die mit Sicherheit
erwartenden zahlreichen Meldungen der anderen Nationen. Wurde
h ſchon die Beteiligung Rumäniens mit 30 Mann. Jugoſlawien mit
Mann, die Schweiz mit 30 Mann, Belgien mit 50 Mann, Ungarn
80 Mann, Japan mit 30 Mann und Aegypten mit 25 Mann uſw.
läufig zugeſagt.
Das Sportereignis in Darmſtadt wird das größte ſein, das wir,
ier rein zahlenmäßigen Beteiligung und ſeiner Internationalität
h. in Deutſchland bislang hatten.
enn Suunaunsgeſchent für oi Sinvi
Adergade eines Raneriders vor der Seithane un den hei‟
ein duntenlse und nachagmensdertes Beifpter deſte
— In den Ruheſtand tritt am 1. Mai der Förſter Johann Georg
chäfer zu Falken=Geſäß auf Grund des § 1 des Geſetzes über die
tersarenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923
Verbindung mit Artikel 2 des Geſetzes über die Einſtellung des
Per=
talabbaues in Heſſen und zur Aenderung des heſſiſchen
Perſonalab=
ugeſetzes vom 8. Oktober 1925.
— Doppeljubiläum. Herr Photograph H. Schramm
Darm=
dt, Nieder=Ramſtädter Straße, kann am 1. April zwei Jubiläen
f einmal feiern. An dieſem Tage kam er im Jahre 1870 in die
hre, während er am 1. April 1880 das Atelier Holzammer in Worms
uflich übernahm. Herr Schramm ging nach Beendigung ſeiner Lehre
Jahre 1873 nach Amerika. Er fand zunächſt in einem der erſten
w Yorker Ateliers auf dem Broadway Stellung und war ſpäter noch
verſchiedenen anderen Städten der USA. tätig. 1877 kehrte er nach
irlsruhe zurück, um ſich dann 1880 in Worms ſelbſtändig zu machen.
85 gab er das Wormſer Atelier auf, um in Kaiſerslautern das
jelier Kühn u. Bauer zu übernehmen. Im Jahre 1886 ſiedelte er
ch Darmſtadt über, wo er noch heute anſäſſig iſt.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Die diesjährigen
Schüler=
rüfungen der Dilettanten=Klaſſen finden vom 2. bis 9. April
ein=
lließlich im Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaus (Eingang
Riedeſel=
aße) ſtatt. Die einzelnen Abteilungen ſind auf nachmittags und abends
id nach Beginn der Ferien auch auf vormittags gelegt. Das
Geſamt=
ogramm umfaßt 329 Nummern. Beſonderem Intereſſe begegnen die
ieder aufgenommenen Enſembles auf mehreren Klavieren, die auf vier
id ſechs Flügeln zum Vortrag kommen. Mit dieſen Vorführungen
II dem Publikum der Zweck und die Bedeutung der Uebungen im
omblattſ ielen an der Städtiſchen Akademie gezeigt werden. (Siehe
uch den Aufſatz im Programmheft.) Der Eintritt zu den Prüfungen
frei. Xrögramme zu 50. Pfg. im Sekretariat der Städtiſchen
Aka=
mie, Eliſabethenſtraße 36.
— Die Heſiſche Verkehrswacht E. V., Darmſtadt, ſchreibt uns: Aus
m Reihen unſerer Mitglieder gehen uns täglich neue Beſchwerden
ber das unſachgemäße Verhalten von Kraftfahrzeugführern bei
Be=
egnungen zur Nachtzei, zu. Wir bitten, im Intereſſe der
Allgemein=
eit, rechtzeitig abzublenden, und zwar dann abzublenden, wenn die
eiden Scheinwerfer des entgegenkommenden Fahrzeugs deutlich zu
er=
unnen ſind. Es wird von uns ferner darauf hingewieſen, daß das
inſeitige Abblenden ſowie das dauernde Brennenlaſſen des Suchers,
umal auf der linken Seite, ungeſetzlich und ſtrafbar iſt. Gerade das
nſachgemäße Abblenden und das Abblenden mit einer Lampe hat ſchon
n den ſchwerſten Verkehrsunfällen geführt. Sollten uns in dieſer
Hin=
cht weitere Beſchwerden gegen dieſes rückſichtsloſe, dem Anſtand im
erkehrsleben hohnſprechende Verhalten zugehen, ſo ſehen wir uns
enötigt, bei der zuſtändigen Behörde um ſchärfere Kontrolle und
Be=
rrafung zu bitten.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
irztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen.
Venn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag, den 30. März
930, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med. Hein,
Hermannſtraße 25, Telephon 281; Dr. med. Stern
Wendelſtadt=
traße 5, Telephon 1260; Dr. med. Weyell, Hölgesſtraße 16, Tele=
„hon 253.
Darmſtadt iſt um eine neue Sehenswürdigkeit reicher geworden. Die
Firma Gebrüder Roeder A.=G., Darmſtadt, hat aus Anlaß
ihrer neuerbauten und nach modernſten techniſchen Geſichtspunkten
aus=
geſtatteten großen Eiſengießerei der Stadt Darmſtadt ein Erzeugnis
dieſes Werkes zum Geſchenk gemacht. Sie hat das Geſchenk verbunden
mit einer Aufmerkſamkeit für die Stadt Darmſtadt zum 600jährigen
Stadtjubiläum und hat damit gleichzeitig nicht nur der ſchönen
repräſen=
tativen Anlage des Feſthallen=Entrées ein wirkungsvolles Schmuckſtück
eingefügt, ſie hat auch Darmſtadt um eine ſchöne, künſtleriſche
Sehens=
würdigkeit bereichert und hat letzten Endes öffentlich Zeugnis abgelegt
für die Leiſtungsfähigkeit des eigenen Werkbetriebes. Der in den letzten
Wochen errichtete Kandelaber wurde geſtern in einem ſchlichten
feier=
lichen Akt der Stadt übergeben.
Die Herren Philipp und Ferdinand Roeder empfingen im Kreis
ihrer leitenden techniſchen Beamten im Verwaltungsgebäude die zu der
Feier geladenen Gäſte, an der Spitze den Herrn Oberbürgermeiſter
Mueller. Herr Philipp Roeder hieß die erſchienenen Herren im
Namen der Firma herzlichſt willkommen und lud zunächſt zu einem
Be=
ſichtigungsrundgang durch
das neue Eiſengießereiwerk
ein. Unter ſachkundiger Führung wurde das große neue modernſt
ein=
gerichtete Werk in vollem Betrieb beſichtigt. In erſter Linie iſt dieſe
Eiſengießerei naturgemäß für die Erzeugniſſe der eigenen Firma, d. h.
für die Herdfabrikation beſtimmt. Durch die erhebliche Vergrößerung
und Moderniſierung aber iſt die Firma in der Lage, auch
Gießerei=
aufträge jeglicher Art auszuführen. Rieſige Keſſel, und wie oben
er=
wähnt, der Kunſtguß des Kandelabers, beweiſen überzeugend die
Leiſtungsfähigkeit des neuen Gießereibetriebes.
Es war intereſſant, den Werdegang des Eiſenguſſes zu ſehen. In
der rieſigen 130 Meter langen und 30 Meter breiten Halle (die etwa zu
Zweidrittel den neueſten Zeppelin und die „Europa” aufnehmen könnte),
werden noch Eiſengüſſe hergeſtellt in der alten primitiven Art des
Hand=
betriebes bis zu den modernſten elektriſchen Maſchinenbetrieben. Im
Handguß werden die Teile hergeſtellt, deren maſchinelle Herſtellung ſich
nicht lohnen würde. Alle größeren Stücke aber und alle die tauſendfache
Verwendung finden, werden ſchon maſchinell gegoſſen. Mit der Gießerei
iſt verbunden eine Modellſchreinerei und eine Modellſchloſſerei. Zwei
große Schmelzöfen ſind ſtändig e
öfen werden von außen durch
ſtärkſte Laſten hebende Elektromag
zehntealte Erfahrungen beruhe:
wird außerhalb der großen Giery
ohne menſchliche Kraft, allein be:
Schmelzöfen zugeführt. Die bei en O.
ſeln, da die koloſſale Hitze Repa aturen,
innern erforderlich macht.
Der erſte Gießereibau der Fi=ma,
hatte eine Grundfläche von 420
Lucbra=
einen Drehkran und eine Form:
Werk im Laufe der Jahre oder
größert. Die Konſtruktion der
größerungen, faſt unverändert beibehalten,
m Laufe der Zeit eine Umſtell
zur Maſchinenformerei erfahren
mitfläche
durch Neubauten umfaßte der 4
mit Nebenbetrieben etwa 5007 Qug
Schmelzleiſtung betrug täglich et a 2/0
Kilogra=
zuges, den das Schmiedeeiſen antrat und das
drängte, war die alte Gießerei nichn, miehr in der
darf an Gußwaren für die Herdſabrikation zu deck
zu einem vollſtändigen Neubau geſchritten
n=
ſtück mit einem Flächeninhalt von über 13
fügung ſtand. Der Ausbruch des Krieges hat
Wähernd des Krieges aber wurde der
Gleisanſchl=
hof hergeſtellt, was dem letztlichen Neuhau ſe
Die neue Halle iſt in Eiſenkonſtruktion hergeſt
fallen ſofort die großzügige klare
Raumaufteil=
ordnung der einzelnen Betriebsztzeige, die muſ.
die gerade in Eiſengießereien ſelren anzurreffen
Entlüftungsmöglichkeiten auf. Vox allem aber ge
der Halle eine überall gleichmäßige Belichtung
die geſamte Hand= und Maſchinenforme=
In maſſiven Anbauten an der einen Lär
waltungs= kaufmänniſchen und techniſchen B.
raturwerkſtatt, Maſchinenraum und Lagerrau
Gießereibedarf untergebracht, ebenfails die ze
lagen mit fließendem kalten und warmen W.
Die beiden Schmelzöfen leiſten Pro Stunde
Einrichtung der Gießexei ermögli
rung der Produktion auf das
Doppelt=
der alten Gießerei.
Bei dem Entwurf und der Ausführung des
W
Betriebsingenieur Kleinſtäuber, an der Fertigſtellz
der Gießereieinrichtungen Herr Cießerei=Obering
vorragender Weiſe beteiligt. Auc) die Forr
und Heidbüchel, haben ſich bei de: Auswahl der (
gemacht.
Nach dem Gang durch die Eießerei wurden ku
Betriebe der ausgedehnten Fabri anlagen beſichtigt.
die Herren zum Eingang der Feſthalle zur
Uebergabe des Kanßelahers.
Herr Philipp Roeder führt in einer längerei
folgendes aus: Gelegentlich einer Befyrechung mii Her
Buxbaum habe er dieſem verſtrochen, wn
geſtellt ſein wird, der Stadt ein Erzeug=
Nach langem Ueberlegen habe man ſich auf
eines Lichtträgers, geeinigt, und zwar au
ſen Lichtträger den Wahrzeichen der al
dem Feſtbaum, der oben einen §
gleichen trug. An dieſe Form
h=
dem die Ausführung übertragen,
allein die Feſtwieſe ſollte der Kan
wort „Saure Wochen, frohe Feſt=”
und zwar in einem den Sockel umzie
Arbeit in ihrer ſchwerſten Form, 1
künſtleriſche Teil des Kandelabers
ſonders ſchöne Löſung gefunden.
Herr Roeder gab dann kurze
Werdegang der Herdfabrik, die im
Jahre 1888 den hunderttauſendſten
den einmillionſten Herd hergeſtellt
Dankbarkeit und das Gefühl e
Darmſtadt und ihrer
Bürgerſchaf=
des Geſchenkes geweſen. Der äuß
übermitteln, ſei das 600=
Jah=
dem herzlichen Wunſch, daß die
brüder Roeder mit der Stadt
Dar=
ben möge und daß, gleich wie heu
ere
Jul
V
ſtadt a
e ein
Herzen mit neuen Hoffnungen erfülle, a
neuer Frühling kommen möge, ſch.
führungen mit einem dreifachen „G=
Oberbürgermeiſter Mueller
Schutz und Schirm der Stadt. E
Schicke Modelle
in neuesten Frühlingsfarben
Rotbraun Be
sportlicher C
Fesche Pumps,
gergament Kalbleder, weiß
garniert . . . . . .. ..
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imer 89
Sonntag, den 30. März 1930
Aus Heſſen.
habenhaufen, 29. März. Vortrag „Schuljahr’ eginn
erienordnung”. Ueber dieſes Thema ſprach am Donners=
Leiter der Höheren Bürgerſchule von hier, Herr Studienrat
nn, im kleinen Saale des Gaſthauſes „Deutſcher Hof” vor
reis von Eltern, Lehrern, Berufs= und Wirtſchaftsvertretern.
behandelte er unter Aufzählung aller pädagogiſchen, pſycholo=
und wirtſchaftlichen Gründe dies die breite Oeffentlichkeit und
ſetzt beſchäftigende Schulproblem, indem er beide Richtungen,
Drittelung und jene für Vierteilung, ohne ſelbſt Stellung zu
zu Wort kommen ließ. Seinem Wunſche, daß alle bevorſtehenden
gen zum Beſten der Jugend und unſeres Vaterlandes ſich
aus=
raöchten, ſchloß ſich eine ergiebige Ausſprache an, an der ſich
Ver=
der Landwirtſchaft, der Kirche, der Volksſchule, des Gewerbes
füntlichen Verkehrs beteiligten. Das Ergebnis wurde in
folgen=
chlüſſen feſtgelegt: 1. Der Beginn des Schuljahres bleibt im
gr, die Drittelung wird abgelehnt. 2. Eine Feſtlegung des Oſter=
und damit eine ſolche des Schuljahrbeginns iſt wit allem Nach=
„; erſtreben. 3. Die ſeitherige Länge der Sommer= und
Herbſt=
oll beibehalten werden. 4. Die Sommerferien ſollen mit Rück=
* die Ernte und die Fevien der Volksſchule erſt Mitte Juli
be=
n. 5. Gine Verlängerung der Geſamtdauer der Ferien wird nicht
ſt. Der Verſammlungsleiter ging dann noch auf die
augenblick=
öte der höheren Lehranſtalten auf dem Lande ein, ſkizzierte ein
zn Charakter der Höheren Bürgerſchule, deven Titel wicht mehr
uß ſei, ſtreifte das Freiſtellenſyſtem und ſchloß mit der Bitte,
le und Elternhaus vertrauensvoll zuſammenarbeiten möchten.
m Antrag, zwecks Vertiefung dieſes Verhältniſſes einen
Eltern=
et zu gründen, wurde ſtattgegeben. Es wurden fünf Mitglieder
zwei aus Babenhauſen und je eins aus Schaafheim, Hergers=
und Harreshauſen. Nach Bekanntgabe der Ferien im Schuljahr
ſchloß Herr Studienrat Ullmann die alle anregende und
ſch verlaufene Tagung mit dem Wunſche, daß der Höheren
chule eine entwickelungsreiche, ſegenbringende Zukunft beſchieden
je.
rankenhauſen i. Obw., 29. März. Sonntag, den 30. März, fin=
Saale des Herrn Gg. Krämer ein Schau= und Werbeturnen ſtatt.
iten Teil gelangt das Feſtſpiel „Zuſammenbruch und Aufbau”
führung.
hroß=Bieberan, 29. März. Wegen Ausbruchs der Klauenſeuche
Hofgut Kranichſtein ſind die Ferkelmärkte bis auf weiteres auf=
Michelſtadt, 29. März. Von ſeiten des hieſigen
Ortsgewerbever=
iteilung Handwerk, war in Gemeinſchaft mit der
Stadtverwal=
e geſtern, Freitag, zu einer Verſammlung, in der die Gründung
augeſellſchaft beſprochen werden ſollte, eingeladen. — Nach der
ing durch Bürgermeiſter Neff, bei der dieſer noch erwähnte, daß
in Michelſtadt 155 Wohnungsſuchende ſeien, erklärte Oberregie=
* Ritzel ſeine am Schluſſe ſeiner Amtszeit als Bürgermeiſter
adts dem Gemeinderat vorgelegte Denkſchrift zwecks Gründung
augeſellſchaft. Aus dem Inhalt derſelben ſei folgendes
heraus=
n: Die jetzt in Liquidation befindliche Baugenoſſenſchaft ſei als
b. H. zur Belebung des Baumarktes ungeeignet, und ſchlägt
or, die neue Baugeſellſchaft als Aktiengeſellſchaft zu gründen.
n Aktienkapital ſollen 60 Prozent die Stadt, 20 Prozent die In=
und 20 Prozent das Handwerk übernehmen. Im Verlaufe ſeiner
rungen ertvähnte der Vortragende, daß in Heſſen 577 ſogenannte
inge vorhanden ſeien, das ſind Bauten, die von den betreffenden
. ren begonnen wurden, ohne daß die Finanzierung ſichergeſtellt
ute nun ſtehen dieſe Bauten größtenteils im Rohbau da, kön=
3 Mangel an Mitteln nicht fertig gemacht werden, da oft noch
tal das Staatsdarlehen zugeſagt ſei. Die Handwerker, die ihre
für die verwendeten Materialien und Löhne nicht hereinbringen
, ſind dann die Leidtragenden. An die ſehr intereſſanten
Aus=
ſen ſchloß ſich dann noch eine recht rege Ausſprache an und wurde
laufe derſelben angeregt, einen Gründungsvertrag auszuarbeiten
iſen dann den beteiligten Stellen, Stadt, Induſtrie, Handwerk
indel, zur weiteren Beſchlußfaſſung vorzulegen. Im Anſchluß
vurden dann noch die Zukunftsausſichten der Oberrealſchule und
verbeſchule beſprochen und wurde die intereſſant verlaufene und
uchte Verſammlung gegen Mitternacht von Bürgermeiſter Nef
n.
Gernsheim, 29. März. Waſſerſtand des Rheins am
rz: 0,01 Meter; am 29. März: —008 Meter.
b. Erbach i. O., 29. März. Der Verkehrsverein hielt vorgeſtern abend
im Rathausſaale ſeine ordentliche Generalderſammlung ab. Dieſer
voraus ging ein längerer Vortrag des Herrn Bürgermeiſters Dengler
über das Thema „Unſere heimiſche Wirtſchaft‟. Eine den ganzen Saal
füllende Zuhörerſchaft lauſchte den intereſſanten klaren Ausführungen
des Redners, die reichen Beifall ernteten. Die ſich anſchließende
General=
verſammlung des Verkehrsvereins eröffnete deſſen Vorſitzender, Herr
Rechnungsrat Fehr, der nach freundlichen Begrüßungsworten dem Herrn
Bürgermeiſter ſeinen Dank für den feſſelnden Vortrag zum Ausdruck
brachte. Als Wahlleiter zu der nun ſtattfindenden Vorſtandswahl wurde
Herr Bahnvorſteher Thomas beſtimmt. Ohne beſondere Wahl gehören
wieder dem Vorſtand an die Herren Dengler, Mader, Volk und
Schwamb als Vertreter der Stadt, des Kleinhandels, des Gewerbes
und des Odenwaldklubs. Im übrigen wurden, die Herren Erbgraf
Alexander, K. Fehr, A. Lambert, J. Theſing, W. Heim und W. Dönig,
die ſeither dem Vorſtand angehörten, durch ſchriftliche Wahl
wieder=
gewählt. Die Verteilung der einzelnen Aemter innerhalb des
Vor=
ſtandes geſtaltete ſich folgendermaßen: 1. Vorſitzender K. Fehr, 2.
Vor=
ſitzender Erbgraf Alexander, Rechner A. Lambert, Schriftführer W.
Dönig. Bürgermeiſter Dengler beantragte nun, die Verſammlung zu
ſchließen. Zunächſt ſei es wichtig, daß der neue Vorſtand ſobald als
möglich ſich über ſein Arbeitsprogramm für das laufende Jahr einige
und dieſes dann dem Verein zur weiteren Beſprechung vorlege. Er
teilte zum Schluſſe noch mit, daß die Herausgabe eines neuen Führers
erfolgen ſolle, wozu die Grafſchaft und die Stadt einen Teil der Koſten
aufbringen, der andere Teil aber von den Hauptintereſſenten beſtritten
werden muß.
* Birkenan, 29. März. Jubiläum. Am Sonntag, den 30.
März, begeht die hieſige evangeliſche Gemeinde die Feier des 25jährigen
Beſtehens ihrer Kleinkinderſchule. In einem Feſtgottesdienſt am
Vor=
mittag und einer Feier für die Kleinen am Nachmittag im Saal „Zum
Birkenauer Tal”, ſowie einem Familienabend am gleichen Tage abends
ebenfalls im „Birkenauer Tal”, ſoll dieſer Tag ſeine beſondere
Würdi=
gung finden. An der Jubelfeier werden ſich alle hieſigen evangeliſchen
Vereinigungen beteiligen.
Entfettungs=Kuren im Frühling
ſind beſonders empfehlenswert. Nehmen Sie dreimal täglich 2—3
To=
luba=Kerne, die fettzehrende Stoffe enthalten. Die echten Toluba=
(T Kö 1835
Kerne erhalten Sie in Apotheken.
i. Von der Bergſtraße, 28. März. Seltene Holzarten an
der Bergſtvaße. Unter Führung des Dendrologen Prof. Dr. C. A.
Schenck aus Darmſtadt, fwüüher langjähriger Forſtmeiſter bei Vanderbilt
im Amerika, haben wier engliſche Forſtmeiſter aus der Kapkolonie, Indien,
Nigeria, ſowie Cypern und etwa 20 Studenten der Univerſitäten
Cam=
bridge, Edinburg und Oxford die Verſuchsflächen ausländiſcher
Holz=
arten im ſogenannten „Kaſtanienwäldchen” des Grafen von Berckheim in
Weinheim eingehend beſichtigt. Dabei wurden die Wuchsleiſtungen und
Standortsanſprüche namentlich der wirtſchaftlich wichtigeren Holzarten,
wie der Mammutbäume, der kaliforniſchen und Atlaszedern, ſowie der
Rieſenlebensbäume und amerikaniſchen Schierlingstannen uſw. eingehend
beſprochen. Weinheim iſt bekanntlich für manche dieſer ausländiſchen
Koniferen der einzige Platz der Welt, wo ſie in geſchloſſenem eigenen
Weſtand ſich durch eigene Anſamung ſchon ſelbſt verjüngen. Ganz
beſon=
deren Eindruck riefen bei den ausländiſchen Gäſten die Naturverjüngun
gen von Thuja und Libozedrus im Weinheimer Exotenwald hervor, die
als einzigartig in Europa zu bezeichnen ſind.
Ca. Lorſch, 29. März. Es ſei nochmals auf das morgen abend 8 Uhr
ſtattfindende Kirchenkonzert der Evangeliſchen Gemeinde aufmerkſam
gemacht. Mitwirkende ſind: Frau Hildegard Leonhardt=Schultz,
Heppen=
heim (Sopran), Herr Bruno Seigel, Heppenheim (Bariton), Herr
Man=
fred Seigel, Heppenheim (Orgel), und Herr Rettig, Elmshauſen (
Vio=
line). Günſtige Zugverbindungen ermöglichen auch auswärtigen
Inter=
eſſenten den Beſuch der Veranſtaltung. Damit kann auch eine
Beſich=
tigung der neuen, herrlichen Deckenbeleuchtung der Kirche verbunden
werden.
Ca. Lorſch, 29. März. Brand. Plötzlicher Feueralarm ſchreckte
die Bewohner geſtern nacht aus ihrer Ruhe. Im Hauſe des
Metzger=
meiſters Wilhelm Buß, Rheinſtraße dahier, war ein Kaminbrand
aus=
gebrochen. Dem tatkräftigen Einſchreiten der ſchnell eingetroffenen
Feuerwehr gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken.
Ca. Lorſch, 29. März. Morgen Sonntag findet im Gaſthaus „Zum
Lagerhaus” eine öffentliche allgemeine Proteſtverſammlung ſtatt gegen
die Abſicht der Regierung, das hieſige Amtsgericht aufzuteilen.
Der Propaganda für vermehr.
zuerſt von den Reichs= und Staats
zahlreiche intereſſierte Fachkreiſe ang
in weite Kreiſe übertragen. Volkst
beſondere Zahnärzte, ferner die (
laſſen den Mahnruf erſchallen: Eßt
mäßiger Verbrauch des Roggenbrote
ſachgemäßer deutſcher Volksernähr;
ihn, weil der Roggen ſich vor dem
Nährſtoffen, die unſerem Körper hö
weil er, darüber hinaus, auch dur
der Zähne (dies beſonders bei Kind
organe den menſchlichen Körper ge
beugt.
Noggen iſt das wichtigſte Bro=
70 Prozent Roggen, 30 Prozent W.
brauch erforderte aber ſtark 45 Pr
die große Differenz wird durch di
zahlende Konſumenten ſo unrental
ſtellt einen durchſchnittlichen Verb=
(Wecken, Semmeln) pro Tag und 5
nicht auch 2 Brötchen täglich genügen.
ſpricht, die Deutſchland produzieren
Daß der ſtärkeren
Roggenbroth=
ſchenkt werden muß ſeitens der leite
artige, ſchmackhafte Backweiſe und
ſenkung, iſt ſelbſtverſtändlich. Roge
habender Kreiſe, ſondern Volksna
werden als Weizenbrot.
Die Bäckerinnungen allerorts
ſtützen und betätigen ſich bereits ü.
tracht kommenden Fachkreiſe, an der
Ruf wohl nicht ungehört verhallen:
der deutſchen Wirtſchaft, im Intere
aber im Intereſſe Eurer Geſundh=
L. Dreieichenhain, 29. März.
heiten. Für das
krankheitshal=
glied Georg Schäfer wurde Georg
rat verpflichtet. Der Gemeindera
1930 vorgenommene öffentliche V.
Waldjagd aufgehoben wird, und da
Herrn Jakob Schutz=Frankfurt a. 2
lichen Fuhren für das Rechnungsjag
für nachfolgende Preiſe übertragen:
8 Pfennig, für Holzholen aus dem
ſonſtige Fuhren 1,45 RM. pro Stun
ringe Leiſtungen. Fuhren für
gröſ=
geſchrieben. Die Tauben ſind
wäh=
vom 31. März bis 7. Apvil, einzuſp
daß die zurückliegende Vergnügun
Geſchichts= und Verkehrsvereins
T=
wird, weil dieſe Familienfeier ſche
meinderat ermächtigt den Bürgerm=
Voranſchlag 1929 ſolange weiterfü
anſchlags 1930/31.
Ck. Groß=Gerau, 29. März. F1
von der Luftdienſt Mittelrhein C
Mainz, vorbereitete Groß=Gerauer
am Sonntag, 30. März, auf der
zeigt werden Schau= und Kunſtflü
Geſchicklichkeitsflug, eine Ballonjagſt
des Flugtages ſoll auch ein Fallſ
vorgeführt werden. — Das Heſ
am Sonntag, dem 30. März, im Ab
Spielzeit „Der Urfauſt”, Tragödie in
geſetzt von Intendant Hans Meiß:
heimer, in Firma Joſ.
Oppenheiri=
verband des Landmaſchinenhandels
25 Jahven angehört, zum Ehren
Gerauer Volksbank
wählt=
kant Joh. Birkholz und Tapeziern
ſichtsratsmitgliedern. Neu in den
Avemarie=Mörfelden. Die Volksban,
ibri rauchen bedeutet
preis-
ter rauchen, denn ihre
Cua-
tist trotz derSteuererhöhung
gleiche — ihr Format aberist
ozentlängerals beranderen
fennig-Zigaretten!
T=
(1
*
25,
—J
R2
2
*2
SW=
7—
*s
(B+r.
6
[ ← ][ ][ → ]Rummer 89
Sonntag, den 30. März 1930
Seite 9
eitte Jahresſitzung der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt
am 25. März 1930.
Im Rahmen des Geſchäftsführungsberichts wurde u. a. Mitteilung
m acht über den Beſuch einer rumäniſchen
Studiengeſell=
haft bei der Firma Adam Opel A. G. in Rüüſſelsheim.
Kammer hatte Veranlaſſung genommen, die Mitglieder der
Stu=
ergeſellſchaft zu begrüßen, wobei ſich Gelegenheit zur perſönlichen
ſilungnahme mit Auslandsdeutſchen aus altem deutſchem
Kultur=
üret ergab. Von dem hohen Stand der Einrichtungen der Opelwerke
hipannen die Beſucher die beſten Eindrücke.
Ueber eine Tagung des Dinta=Ausſchuſſes (Dinta —
Deut=
ſchs Inſtitut für techniſche Arbeitsſchulung) bei der Kammer wurde
eiechtet. Nach einem Beſchluß des Ausſchuſſes wird zu erwägen ſein,
ſavelcher Form eine Nutzbarmachung dieſer wertvollen Beſtrebungen,
ie auf eine Höherentwicklung der fachlichen Ausbildung der Lehrlinge
bläelen, für den Kammerbezirk möglich erſcheint. Angeſichts der aus
Abnahme des Bevölkerungszuwachſes ſich ergebenden Verminderung
Zahl der in das Berufsleben neu eintretenden Lehrlinge iſt dieſe
jage für die zukünftige Entwicklung unſerer Wirtſchaft von höchſter
Rceutung.
Die in den Tagen vom 1. bis 10. Auguſt 1930 in Darmſtadt
astfindenden internationalen Meiſterſchaften der
örudenten werden eine große Anzahl ausländiſcher Gäſte nach
darmſtadt führen. Die Kammer wird bemüht ſein, den Gäſten einen
Eleiblick in beſonders geeignete Betriebe zu ermöglichen, in der
Erwar=
ung, daß hierdurch die wirtſchaftlichen Beziehungen zum Auslande
gördert werden.
Wie alljährlich wurde ſatzungsgemäß eine Neuwahl des Vorſitzenden
uid der Beiſitzer des bei der Kammer errichteten
Einigungs=
hmtes in Sachen des unlauteren Wettbewerbes
vor=
iterommen. Die bisherige Beſetzung bleibt beſtehen unter Erweiterung
ſe- Zahl der Beiſitzer aus Kreiſen der Induſtrie und des C
Im Hinblick auf die Abſicht einer Beſeitigung der Umſatzſteuer=
Freiliſte 1b (Umſatzſteuerfreiheit der verlängerten Einfuhr) wurde
it geregt, in Zukunft auch eine gerechtere Umſatzbeſteuerung der
Groß=
einkaufs= und Filialunternehmungen herbeizuführen. Es wurde
be=
ſt loſſen, bei dem Deutſchen Induſtrie= und Handelstag die
Weiterver=
ſEgung dieſer Frage anzuregen, und zwar die Beſtimmungen des
Um=
ſoßzſteuergeſetzes in folgender Art zu erweitern:
„Die Umſatzſteuer iſt auch zu entrichten, wenn eine zentrale
Ein=
kauufsſtelle die im großen erworbenen Waren an Verkaufs= oder
Abgabe=
ſt llen in kleineren Mengen weiterleitet, ſei es unter Berechnung oder
mit Verzeichnis oder unter der in ſolchen Fällen im Handel
gebräuch=
lichen ſonſtigen Verrechnungsweiſe, auch wenn dieſe Verkaufs= oder
Abgabeſtellen zu dem gleichen Unternehmen gehören.”
Die Spätleerung einer beſchränkten Anzahl über das ganze
Stadtgebiet von Darmſtadt verteilter Briefkäſten über die
neiterhin Bericht erſtattet wurde, wurde von der Verſammlung als
er=
freuliche Verbeſſerung lebhaft begrüßt. Die Neueinrichtung ermöglicht
e, noch am ſpäten Abend Briefſendungen aufzugeben, die in den Orten
der näheren Umgebung und auch in weiteren Gegenden bis nach Köln
mit der erſten Zuſtellung abgetragen werden.
Cingehend berichtet wurde über die Geſtaltung des neuen
Fahr=
lans der Reichsbahn. Dankenswerterweiſe werden von den
be=
tiligten Reichsbahndirektionen Mainz und Frankfurt a. M., ent=
Hrechend den übereinſtimmenden Anträgen der an der
Verkehrsför=
ſerung beteiligten Stellen, nicht zuletzt der Induſtrie= und
Handels=
ammer Darmſtadt, eine Reihe beſonders beſchleunigter
Bezirts=
ilzüge eingeführt. Der Bezirk der Handelskammer wird auf
die=
em Wege einen Zuwachs von im Sommer 14 und im Winter 16
Silzügen erhalten, wobei die Strecken Darmſtadt—Groß=
Berau-Mainz—Wiesbaden, Darmſtadt—Frankfurt
ſend Wiesbaden—Mainz=Rüſſelsheim—Frankfurt
be=
ſeiligt ſind. Leider ſah ſich die Reichsbahn außer Stande,
weitergehen=
den Anträgen bereits im laufenden Jahre Rechnung zu tragen. Die
diesjährige Regelung kann indeſſen als verheißungsvoller Anfang
be=
zeichnet werden, zumal ſie eine grundſätzliche Abkehr von der ſeitherigen
Haltung der Reichsbahn gegenüber den wohlbegründeten Wünſchen nach
zeitgemäßen und den heutigen Verkehrserforderniſſen entſprechenden
Schnellverbindungen im Rhein=Maingebiet bedeutet.
Den dringenden Wünſchen nach Verbeſſerung der Darmſtädter
Anſchlüffe in Aſchaffenburg und nach und von Bayern und
Oeſterreich iſt leider nicht Rechnung getragen worden, ſo daß dieſe
wich=
tigen Verkehrsbeziehungen nach wie vor als unzureichend bezeichnet
werden müſſen.
Die Nichteinführung des zweiten Paares Odenwald—
Neckar=Eilzüge, mit denen man im öſtlichen Odenwald und im
mittleren Neckartal unbedingt gerechnet hatte, bedeutet eine bedauerliche
Zurückſetzung dieſes Verkehrsgebietes gegenüber anderen
Verkehrs=
gebieten, eine Benachteiligung, die hoffentlich bei nächſter Gelegenheit
behoben werden wird. Auch den durchaus berechtigten Wünſchen der
Vergſtraße nach Einbeziehung in den Bezirkseilverkehr
ſollte baldigſt entſprochen werden, und zwar zunächſt auf dem Wege
der bereits beantragten Einlegung durchgehender Eilzüge von Frankfurt
über Darmſtadt—Bensheim nach Worms und Ludwigshafen.
In dieſem Zuſammenhang wurden auch die Ergebniſſe der letzten
Tagung des Landeseiſenhahnrats Frankfurt a. M.
er=
örtert. Der Vertreter der Kammer hatte hier mit beſonderem
Nach=
druck die baldige Einführung der von nicht weniger als zwanzig
Induſtrie= und Handelskammern, der Kammern Bayreuth,
Bingen, Chemnitz, Coburg, Darmſtadt, Dresden, Heidelberg, Heilbronn,
Frankfurt a. M., Gera, Koblenz, Leipzig, Ludwigshafen, Mainz
Mann=
heim, Offenbach, Plauen, Sonneberg, Wiesbaden und Würzburg, ſowie
dem Fahrplanausſchuß beim Deutſchen Induſtrie= und
Handelstag geforderten Main=Oſt=Weſt=Verbindung
verlangt. Es handelt ſich hier um die Führung direkter durchgehender
dreiklaſſiger Schnellzüge von Frankfurt a. M. ſowie von Wiesbaden—
Mainz über Darmſtadt—Aſchaffenburg—Würzburg—Schweinfurt (unter
Zuſammenſchluß mit den dreiklaſſigen Stuttgart—Berliner
Tagesſchnell=
zügen)Bamberg—Lichtenfels(—Coburg)—Neuenmarkt=Wirsberg(—
Bah=
reuth)—Hof-Plauen—Chemnitz—Dresden, ab Hof nördlich und öſtlich
unter Zuſammenſchluß mit Schnellzügen—München—Regensburg—Hof
—Leipzig—Berlin und unter Benützung beſtehender Verbindungen
Hof-Dresden. Der Vertreter der Kammer führte im
Landeseiſenbahn=
rat aus, wie es unerfindlich ſei, daß, obwohl die deutſchen Eiſenbahnen
ſeit nunmehr einem Jahr=ehnt auf das Reich übergegangen ſind, dieſe
unbedingt notwendige Verbindung, die unter der Herrſchaft der
Länder=
bahnen unüberwindlichen Schwierigkeiten begegnete, noch immer fehle;
eine baldige Einlegung dieſer Züge müſſe unbedingt erwartet werden.
Weiter wurde erneut die Forderung erhoben, Darmſtadt müſſe
als Tarifſtation für die Fexienfonderzüge aufgenommen
werden, was bislang unerklärlicherweiſe ſeitens der Reichsbahn noch
immer nicht zugeſtanden worden iſt. Die ſeitherige Regelung, wonach
Heidelberg die erſte Tarifſtation für die aus Norden und Nordoſten
kom=
menden Sonderzüge war, hat eine weſentliche Benachteiligung des
Odenwaldes und der Bergſtraße im Fremdenverkehr zur Folge, ein
Zuſtand, der auch vom Standpunkt einer gleichmäßigen Behandlung
der verſchiedenen Fremdenverkehrsgebiete aus auf die Dauer nicht
er=
tragen werden kann. Eine nochmalige Prüfung der Frage wurde von
der Reichsbahn zugeſagt, und es ſteht zu hoffen, daß dieſem dringenden
Wunſch nunmehr baldigſt entſprochen wird.
Schließlich wurde berichtet über das der Heſſiſchen Regierung
über=
mittelte, ſo umfang= wie aufſchlußreiche Gutachten des
Reichs=
ſparkommſſars über die Staatsverwaltung des
Volksſtaates Heſſen. Dieſe namentlich auch für weiteſte Kreiſe
der Wirtſchaft außerordentlich wichtige Materie wird im Kreiſe der
Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern weiter einer eingehenden
Behandlung unterzogen werden.
Der Vorſitzende ſchloß die Sitzung mit dem Hinweis darauf, daß
dieſe Vollverſammlung die letzte in den bisherigen Geſchäftsräumen
abgehaltene ſei, da die Kammer am Donnerstag, den 27. März 1930,
ihren Geſchäftsbetrieh in das neue Dienſtgebäude
Wilhelminen=
ſtraße 32 verlegt.
Die Bedeukung der Briefverſchluß= und Werbemarken
des Deutſchen kaliſyndikaks.
„Hat der Bauer Geld, ſo hat’s die ganze Welt!” Hört man weites
„Abſatzkriſe in, der Landwirtſchaft”, ſo kann man in dieſem
Zuſammen=
hange auch die Notlage der geſamten deutſchen Wirtſchaft ſuchen.
Das Ausland hat es im Laufe der Zeit verſtanden, dem durch die
Kriegs= und Inflationszeit für Lebensmittel beſonders kaufluſtig
ge=
wordenen deutſchen Verbraucher eine ſowohl, im Ausſehen als auch in
der Qualität einheitliche Ware anzubieten. Demgegenüber ſteht der
deutſche Landwirt mit ſeinen meiſt höheren Erzeugungskoſten und ſeiner
nicht auf äußere Ausſtattung hergerichteten Ware. Dieſer Tatſache iſt es
zuzuſchreiben, daß ſo viele ausländiſche Nahrungsmittel gekauft werden
und die einheimiſchen nicht abzuſetzen ſind. Die weitere Folge davon iſt,
daß die durch Steuern und Abgaben an. und für ſich ſchon ſtark belaſtete
Landwirtſchaft durch die geringe Nachfrage und ſchlechten Preiſe aus
ihren Erzeugniſſen nicht den Erlös erzielt, um ſo kaufkräftig zu ſein,
wie es für unſere Volkswirtſchaft erwünſcht wäre. Das einzige Mittel
der Landwirtſchaft, ihre Ware trotzdem zu guten Preiſen reſtlos
abzu=
ſetzen, iſt in der Aufnahme des Konkurvenzkampfes zu ſuchen. Derartige
Maßnahmen ſind bereits getroffen. Das deutſche Markenei, die
Marken=
butter u. a. haben bereits den Anfang gemacht. Aber immer iſt noch viel
zu tun, und ein nachhaltiger Erfolg wird nur dann zu erzielen ſein,
wenn der deutſche Käufer dieſe Beſtrebungen durch Verſorgung ſeines
Haushaltes mit deutſcher Ware wirkſam unterſtützt. Dadurch wird der
deutſche Landwirt bei genügendem Abſatz in die Lage verſetzt, ſeine Ware
in jeder Hinſicht ſtändig zu verbeſſern, er ſelbſt wird kaufkräftiger und
kann ſo wieder die Wirtſchaft von ſeiner Seite aus unterſtützen.
Dem=
gegenüber ſteht feſt, daß der Käufer die Ware, an die er gewöhnt iſt,
beibehalten will, um ſo mehr, als er ſich gemeinhin über die hier kurz
beſchriebenen Zuſammenhänge keinerlei Gedanken macht. Daher muß
man dem deutſchen Verbraucher die Notwendigkeit ſeiner Umſtellung
täglich vor Augen führen und ihm unausgeſetzt einprägen: „Kauf' nun
deutſche Ware, nur deutſche Lebensmittel.‟ Durch fortwährenden
Hin=
weis müſſen ihm dieſe Worte „eingehämmert” werden, ſo daß ſich
ſchließlich auch die Gleichgültigen ihrer volkswirtſchaftlichen Pflichten
erinnern und der ausgegebenen Parole folgen.
In dieſer Hinſicht können die vom Deutſchen Kaliſyndikat
herausge=
gebenen Briefverſchluß= und Werbemarken eine ſegensreiche
volkswirt=
ſchaftliche Aufgabe erfüllen. Die in einem Heftchen unter dem Titel
„Helft der deutſchen Landwirtſchaft” vereinigten, geſchmackvoll
ausge=
führten Marken ſetzen den deutſchen Landwirt in den Stand, ſeine
Reklame in jedes Haus hineinzutragen. Jeder Brief, der in nächſter
Zeit von einem Landwirt geſchrieben wird, ſollte eine dieſer Marken
tra=
gen, denn nur ſo iſt es möglich, alle Volksſchichten zu erfaſſen, ſie immer
und immer wieder auf die deutſche Ware hinzuweiſen und ihnen die
Forderung, deutſche Agrarprodukte zu verbrauchen, tatſächlich „
ein=
zuhämmern”. In der ſtetigen Wiederholung einer Werbung liegt die
Wirkung! Die auf den Brief geklebten, farbenfreudigen Marken werden
beachtet werden und damit ihren Zweck erfüllen.
Briefkaſſen.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulitung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
„K. F. 42‟, 1. Für die Rechtsſtreitigkeiten, die die Scheidung einer
Ehe zum Gegenftande haben, iſt das Landgericht, bei welchem der
Ehe=
mann ſeinen allgemeinen Gerichtsſtand hat, ausſchließlich zuſtändig.
Das iſt hier das Landgericht in Darmſtadt.
2. Beim Landgericht herrſcht Anwaltszwang, alſo iſt ein
Rechts=
anwalt erforderlich.
3. Das kommt ganz auf die Beweiserhebungen, die notwendig
wer=
den, an.
4. Hier iſt die Feſtſetzung des Streitgegenſtandes maßgebend,
worüber der Anwalt Aufſchluß erteilen wird.
Was wir für die Bequemlichkeit der Kraftfahrer
bieten: Um das Oeltanken zu erleichtern, wurden
noch mehr SHElL AUTOOEL-Stationen
ge-
ischaffen. In den bekannten fahrbaren und
ortsfesten, versiegelten SHELL AUTOOEL-
Kabinetts, den modernsten Oelpumpen,
finden Sie stets die richtige Sorte
SHELL AUTOOEL. Als
Reservevor-
raf zum Mitführen sind die
hand-
lichen, rücknehmbaren Kanister
mit 1 und 2 Liter Inhalt be-
Feitgestellt. Für die
Versor-
ggung der Eigengarage
empfiehlt sich der
Be-
zug der praktischen
Garagenfäßchen.
Der von Wissenschaftlern und Fachleuten
ge-
schaffene „Shell-Führer für die Schmierung von
Kraftfahrzeugen” ldie Broschüre zum
Mit=
nehmen, die Wandtafel zur information
bei jeder SHELL AUTOOEL-Stationl sagt
Ihnen, welche Qualität SHELL AUTOOEA
für Ihr Kraftfahrzeug die richtige ist,
Sorgfältige Auswahl des Rohmaterials
und die Verarbeitung desselben
in modernen, mustergültigen
deutschen Raffinerien sichern
stets gleichbleibende Güte.
der in allen Teilen der
Welt geschätzten
SHELL AUTOOELE.
I. K6.4956
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Sonntag, den 30. März 1930
Nummer 8
OOM
Gretel Weinmann
Georg Beck
geben ihre Verlobung bekannt.
Darmſiadt, 30. März 1930.
Da kein Laden — bekannt billigste Preise
Die glückliche Geburt eines kräftigen Jungen
zeigen an
Hanns Bolbach
und Frau Hedwig, geb. Herbſi.
Darmſiadt, den 28. März 1930.
Büchnerſtraße 9.
Liesel Bauer
Eberstadt
Hans Meister
Darmstadt
grüßen als Verlobte.
Darmstadt, 30. März 1930.
Für die uns anläßlich unſerer ſilbernen
Hochzeit erwieſenen Aufmerkſamkeiten
ſagen wir Allen herzlichen Dank.
Metzgermeiſter J. Trumpfheller
und Frau.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme beim Heimgang meiner lieben
Schweſier ſage ich Allen innigen Dank.
Frau Marie Heuß.
Darmſtadt, den 30. März 1930
NEU
UI
von
Etagengeschäft
Frau — W—1WLudmigstraße 10
(5334
Todes-Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft nach
längerem Leiden unſer einzig
ge=
liebtes Kind
Ludwig
im kaum vollendeten 2. Lebensjahr.
Die tiefbetrübten Eltern:
Ludwig Zitzmann u. Fran
Sofie, geb. Klenk.
Darmſtadt, den 28. März 1930.
(5312
Neue Niederſtr. 17.
Die Beerdigung findet Montag, den
31. März, nachmittags 2 Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt.
Für die liebevolle Teilnahme beim
Heim=
gange unſeres unvergeßlichen Gatten
Vaters, Bruders, Schwagers und Onkels
ſagen herzlichen Dank
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Wilhelmine Koch, geb. Mannesmann
Ernſt Koch.
Darmſiadt, den 30. März 1930.
(5286
TAPETEN
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(5240
Stakk Karken!
Für die überaus zahlreichen
Beweiſe der Hochſchätzung und
Verehrung beim Heimgange
un=
ſeres lieben Entſchlafenen und
die den Hinterbliebenen zum
Ausdruck gebrachte innige
An=
teilnahme ſprechen wir
tiefge=
fühlten Dank aus.
Franziska Kühn, geb. Rill
und Kinder.
Darmſtadt, den 29. März 1930.
Zurück
Dr. med. Hugo Berger
Wilhelminenstr. 5.
(5246)
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und die zahlreichen Blumen= und Kranzſpenden
beim Heimgang unſerer lieben Gattin u. Mutter
Frau Margarethe Weber
ſagen wir Allen unſern innigſien Dank. Ganz
beſonders danken wir Herrn Pfarrer Hoeg9
für die troſireichen Worte am Grabe.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Goddelau, philippshoſpital, am 28. März 1930.
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Bild links:
Was unſere blauen
Jun=
gens ſehen werden:
Oben links Spanien, das
Land der ſchönen Frauen.
Oben rechts: Santander,
der kleine Hafen im Golf
von Biscaya, der von den
Torpedobootflottillen
an=
gelaufen wird. Unten
links: Das Zentrum von
Athen, das Ziel der
Linienſchiffe „Schleswig=
Holſtein”, und „
Hanno=
ver”. Unten rechts: Der
Felſen von Gibraltar die
engliſche Feſte am
Ein=
gang des Mittelmeeres,
die von dem Geſchwader
paſſiert wird.
Bild rechts: 4
Linienſchiff
„Schleswig=Holſtein”,
das Flaggſchiff des
Vize=
admirals Oldekopp (
Por=
trät links), der die große
Mittelmeerfahrt leiten
wird zu der am 2. April
die Linienſchiffe „
Schles=
wig=Holſtein”. „
Schle=
ſien”. „Hannover”. „
Heſ=
ſen”, der Kreuzer
Kö=
nigsberg” und mehrere
Torpedoboot=Flottillen
auslaufen werden.
Reich und Ausland.
Zwei neue Naubüberfälle in Frankfurt.
Frankfurt a. M. In der Nacht zum Samstag
turde in der Hanauerlandſtraße gegen 23 Uhr ein
Aann von zwei unbekannten Tätern überfallen. Sie
tnubten ihm ſeine Taſchenuhr und ſeine Barſchaft in
köhe von 53 Mauk. — In derſelben Nacht gegen
1—15 Uhr wurde ein Hoteldiener, der ſtark angetrunken
ar, in der Nähe des Eiſernen Stegs am Mainkai
ton zwei Hamburger Zimmerleuten überfallen. Es
wurde ihm ſeine Barſchaft in Höhe von 160 Mark
titwendet — Zu dam letzteren Ueberfall erfahren wir
noch folgende Einzelheiten: Es konnte von der
Po=
zei noch nicht mit aller Sicherheit ermittelt werden,
Ib die beiden Hamburger Zimmerleute, die von dem
Boteldiener als Diebe bezeichnet worden waren,
wirk=
ich die Täter ſind. Der Hoteldiener war gämlich
der=
rt betrunken, daß er jetzt überhaupt nicht mehr weiß,
was wirklich vorgegangen iſt. Auf jeden Fall wurde
aumittelt, daß er in verſchiedene Kneipen war und
ich ſpäter in Begleitung der beiden Zimmerleute
be=
gand. Erſt nachdem der Hoteldiener in die
Rettungs=
wDache einggliefert worden war, ſtellte er den Verluſt
geiner Barſchaft feſt. Die polizeilichen Eymittlungen
änd noch im Gange.
Neun Todesopfer der Bärentrichinoſe.
Stuttgart. Als neuntes Opfer der
Bären=
richinoſe iſt am Samstag der Proturiſt Moritz
Schröder im Alter von 32 Jahren geſtorben.
Ein fünfjähriger Lebensretter.
Homberg (Bez. Kaſſel). Dem erſt fünf Jahre
Alten kleinen Adolf Lattemann in Holzhauſen gelaug
es, ſeinen dier Jahre alten Spielkameraden Andrich
Som ſicheren Tode des Ertrinkens zu retten. Der
Eleine fiel kopfüber ins Waſſer und blieb im Geſtrüpp
Bängen. Der andere faßte ihn kurz entſchloſſen am
Bein und zog ihn aus dem Waſſer.
Eine Einbrecherbande unſchädlich gemacht.
Koblenz. Die Kriminalpolizei nahm eine fünf=
Köpfige Einbrecherbande feſt, auf deren Konto ſechs
fin der letzten Zeit in Koblenz ausgeführte Einbrüche
zu ſetzen ſind. Eine große Menge Diebesgut wurde
teils bei Hehlern, teils bei einem Täter bei Vornahme
von Hausſuchungen gefunden und beſchlagnahmt. Die
Täter wurden dem Amtsgericht vorgeführt.
Neue Verhaftung im Prozeß Kutzbach.
Berlin. Im Mordprozeß gegen den Arbeiter
Walther Kutzbach vor dem Potsdamer Schwurgericht
kam es geſtern zu einer aufſehenerregenden
Verhaf=
tung. Dir wegen Begünſtigung mitangellagte
Schloſſer Gnald Humbeutel aus Potsdam, der ſich
bisher auf freiem Fuß befand, wurde durch mehrere
Zeugen auf das Schwerſte belaſtet, ſo daß der
Staats=
anwalt gegen Humbeutel wegen Verdachts der
Be=
teiligung an der Tat die ſofortige Verhaftung
bean=
tragte. Das Schwurgericht gab dieſem Antrag ſtatt.
Deutſchlands jüngſter
Oberbürger=
meiſter.
rat Dr. Franz Danzebrink,
rgermeiſter von Fulda gewählt
ſeinen 31 Jahren der jüngſte
germeiſter Deutſchlands.
Der Alkoholverbrauch Europas.
Sronas Kekongtselbrauch.
panien Griechenland
Italien
Schweiz
Deutsch-
lant
Fimnland
Zohl.
auf je 1o00 Cinwohner
Trotz der trinkfrohen Rheinländer und Bayern ſteht Deutſchland erſt an ſechſter Stelle. Die Reihe
führt Frankreich an, wo der Wein ſelbſt für den kleinen Mann das tägliche Mittagsgetränk iſt.
Ein Tag der Grubenunglücke.
Kattowitz. Durch einen zu früh losgegangenen
Sprengſchuß verunglückten auf dem Georgſchacht der
Königin=Luiſe=Grube drei Hauer, einer von ihnen
tödlich. — Ein weiterer Grubenunfall ereignete ſich
auf der Ludwigglückgrube, bei dem ein Fördermann
getötet wurde. — Auch auf der Hedwigwunſch=Grube
verunglückte ein Fördermann tödlich.
Sprengſtoffanſchlag auf eine Hamburger .
Juwelierfirma.
Hamburg. Freitag nachmittag telephonierte ein
Mann bei dem Zentralgeſchäft der Hamburger
Juwe=
lierfirma Wempe an. Der Anpufer erklärte dem
Ge=
ſchäftsführer, er habe Dynamit zu verkaufen und
erwiderte auf die Bemerkung, daß Anrufer wohl falſch
verbunden ſei: „Nein, es iſt ſchon richtig! Wenn nicht
bis 17 Uhr in der Telephonzelle des Poſtamtes
Baum=
wall 5000 Mark hinterlegt ſein werden, dann werden
Ihre Geſchäfte in die Luft geſprengt. Benachrichtigen
Sie nicht die Polizei, das hat keinen Zweck.”
Selbſt=
verſtändlich wurde der Kriminalpolizei ſofort der
Vorgang gemeldet, doch blieben die hierauf
einge=
leiteten Maßnahmen ergebnislos. Gegen 20 Uhr
aber erfolgte im Treppenhaus der Hamburgevſtr. 14,
wo die Firma Wempe ein größeres Verkaufslokal
unterhält, eine Exploſion. Die Wirkung war derart,
daß eine Treppenhauswand von oben bis unten einen
großen Riß erhielt. Bis zum Dachgeſchoß zerſprang
eine Anzahl Fenſterſcheiben. Perſonen ſind nicht
ver=
letzt worden.
Tödlicher Unfall eines ungariſchen
Schwerinduſtriellen.
Budapeſt. Einem tragiſchen Unglücksfall iſt
geſtern der 54 Jahre alte Generaldirektor der
Ober=
ungariſchen Berg= und Hüttenwerks=Aktiengeſellſchaft
Jzſo Kerekes zum Opfer gefallen. Er wurde beim
Ueberqueren einer Straße von einer elektriſchen
Straßenbahn überfahren und ſo ſchwver verletzt, daß
er noch geſtern abend ſtarb. Kerekes war einer der
Führer der ungariſchen Schwerinduſtrie und hatte ſich
vom beſcheidenen Angeſtellten zu dieſer hohen
Stel=
lung emporgearbeitet.
Starke Schneefälle in Rumänien.
Bukareſt. Seit geſtern nacht ſchneit es in der
Moldau und im ganzen Prahoba=Tal ununterbrochen.
Die Temperatur iſt ſtark geſunken. Die Schneedecke
liegt 20 bis 30 Zentimeter hoch.
Auch ein Rekord.
In Paris wurde dieſer Tage eine 71jährige
ob=
dachloſe Witwe wegen Diebſtahls verhaftet, die ſchon
zu unzähligen Jahren Freiheitsſtrafen und insgeſamt
220 Jahren Aufenthaltsverbot verurteilt worden war.
Frau Hanau gibt den Hungerſtreik auf.
Paris. Frau Hanau hat nunmehr auf die
Fort=
ſetzung des Hungerſtreiks verzichtet. Da heute ihr
Prozeß vor die Pariſer Gerichte kommt und darin
über ihre proviſoriſche Freilaſſung entſchieden werden
ſoll, hat ſie eingewilligt, ſich pflegen und ernähren zu
laſſen, „um zu beweiſen, daß ſie keinen Druck auf die
Juſtiz ausgeübt habe‟. Die Gerichtsverhandlung über
die „Gazette du France” wird aller Vorausſicht nach
nur einen rein fopmalen Charakter haben. Man wird
darüber befinden, wann die eigentliche Verhandlung
ſtattfinden ſoll, und ob bis dahin Frau Hanau und
der eine oder der andere ihrer Mitangeklagten auf
freien Fuß zu ſetzen iſt. Es iſt auch ſehr
wahrſchein=
lich, daß bei der Verhandlung Frau Hanau
Genug=
tuung hinſichtlich ihrer Forderung erhalten wird, daß
eine Gegenexpertiſe über den Stand ihrer
Geſchäfts=
unternehmungen erfolgt. Um dieſe Expertiſe zu
er=
langen, hat ſie ja den Hungerſtreik durchgeführt.
Zeitraubende Spielerei.
Paris. Ein ſeltſamer Rekord iſt aus dem Beſitz
der Vereinigten Staaten in den Frankreichs
über=
gegangen. Im Abril 1923 war es einem Einwohner
von Newv York gelungen, 3205 Worte in 134 Zeilen
auf eine gewöhnliche Poſtkarte zu ſchreiben. — Ein
Bürger der Stadt Perpignan, hat nunmehr dieſe
Leiſtung dadurch überboten, daß er auf einer gleich
großen Karte 5151 Worte in 136 Zeilen unterbrachte.
Die Poſtkarte enthielt eine geographiſche Beſchreibung
von Afrika. Der Verfaſſer brauchte zwei Monate zur
Vollendung ſeiner Arbeit.
Deckeneinſturz in einer franzöſiſchen Fabrik.
Paris. In der Nacht zum Freitag ſtürzte in
Bordeaux die Decke einer Konſervenfabrik ein. Eine
Arbeiterin wurde getötet, vier wurden ſo ſchwer
ver=
letzt, daß ſie ins Krankenhaus eingeliefert werden
mußten.
Ein italieniſcher Weiler von einem Erdrutſch
verſchüttet.
Mailand. In der Provinz Piacenza hat ein
Erdrutſch den Weiler Cimelli verſchüttet. Die
Be=
wohner der Häuſer hatten dieſe infolge einer vorher
ergangenen Warnung noch rechtzeitig verlaſſen.
Men=
ſchenleben ſind dem Erdrutſch daher nicht zum Opfer
gefallen.
Unterirdiſche Beben in Japan.
London. Auf der japaniſchen Halbinſel Jzu
dauern nach Tokioter Meldungen ſeit 24 Stunden
unterirdiſche Beben an. Beſonders Ito. 40 Meilen
ſüdweſtwärts von Yokohama, wird ſeit längerer Ze
von ſtärkeren Erſchütterungen heimgeſucht. Die
Be=
wohner ſind von einer Panik ergriffen.
Die „Karriere” eines Abenkeurers.
Er heißt Stanley Weinberg und wurde dieſer Tage
von der New Yorker Polizei wegen eines kleinen
Vergehens verhaftet, nachdem er vor Jahren bereits
den Gipfel ſeiner Laufbahn erreicht hatte.
Erſtaun=
lich iſt die Frechheit, mit der er vorging, unglaublich
die Leichtgläubigkeit der höchſten amerikaniſchen
Be=
hörden. Er ſtellte den Hauptmann von Köpenick weit
in den Schatten. Während des Krieges trat er als
„Vertreter Rumäniens” in einer prächtigen Uniform
eines hohen Marineoffiziers auf und inſpezierte die
amerikaniſche Flotte in der Hudſon=Bay. Er ließ ſich
feierlich die hohen Offiziere der Flotte vorſtellen und
beglüichwünſchte ſie zu der guten Haltung der
Mann=
ſchaften. Anläßlich der Begräbnisfeierlichkeiten des
amerikaniſchen Admirals Dewey nahm er als
Ver=
treter der franzöſiſchen Flieger und unter dem Titel
„Kapitän von Saint Cy”, außerdem als angeblicher
Verwandter des Verſtorbenen an den Zeremonien teil
und unterhielt ſich längere Zeit mit deſſen Familie.
Dann blieb er einige Zeit verſchwunden, bis er als
amerikaniſcher Admiral die Schiffswerſten von New
York inſpizierte. Den Gipfelpunkt ſeiner Karriere,
erreichte er, als er mittels ſelbſt angefertigter
Be=
glaubigungspapiere dem Präſidenten Harding
vorge=
ſtellt wurde und ihm die „Prinzeſſin Fatima von
Af=
ghaniſtan” vorſtellte. In Wirklichkeit war es ſeine
Geliebte geweſen. Er wußte ſich mit abſoluter
Sicher=
heit in dieſen Milieus zu bewegen, ſo daß er alle
Welt täuſchte. Groß war der Skandal, als die
Po=
lizei ihn als Abenteurer entlavote und ihn ins
Ge=
fängnis ſetzte. Als er aus dem Gefängnis herauskam,
ließ er ſich als der Rechtsanwalt des berühmten
Chicagoer Millionärs M. R. Mac Cormick feiern.
Er wurde zum zweiten Male verhaftet und für
geiſtesſchwach erblärt, was Weinberg als ſeine größt=
Schmach in ſeiner Laufbahn bezeichnete. Und er
ſchwor den Aerzten für Geiſteskrankheiten Rache!
Bei einer Landesverſammlung dieſer Aerzte in
Cam=
bridge im Staate Maſſachuſetts trat er als
Delegier=
ter der Naw Yorker Ortsgruppe auf, wird mit großem
Pomp empfangen und hielt eine Rede gegen dieſe
Aerzte, die ihnen ewig im Gedächtnis bleiben wird.
Einige Monate ſpäter nahm er als Privatarzt der
Pola Negri an dem Begräbnis Rudolf Valentinos
teil.
Ein Fiſchdampfer geſunken.
Sechs Tote.
London. Der engliſche Fiſchdampfer „Arrvale‟
iſt in der vergangenen Nacht in der Bucht von
Adri=
gola in der Grafſchaft York geſunken. Sechs Mann
der Beſatzung ſind ertrunken. Der Kapitän und der
Maſchiniſt wurden gerettet. Die Beſatzung hatte ein
Rettungsboot beſtiegen, das jedoch im Sturm
um=
ſchlug. Der Fiſchdampfer war während des ſchweren
Sturmes auf ein Febſenriff gelaufen.
Die „Europa” auf der Rückreiſe.
NewYork. Die „Europa” hat in der Nacht zum
Samstag das Brooklyn=Dock verlaſſen. Das Publikum
bekundet großes Intereſſe dafür, ob der Rekord der
„Bremen” auch oſtwärts geſchlagen wird.
Gegen=
über Behauptungen, das Ambroſe=Kanal=Feuerſchiff
befinde ſich jetzt weiter ſeewärts, ſo daß die „Europa”,
weſtwärts den Nekord der „Bremen” eigentlich nicht
geſchlagen habe, wird ſeitens der Bundesbehörde
er=
klärt, daß das Feuerſchiff nicht oſtvärts, ſondern
mehr ſüdwärts gebracht worden ſei, was die
Ent=
fernung eher verlängert als verkürzt hätte.
Edel begnadigt.
New York. Der Gouverneur von Albany hat
das Todesurkeil gegen den deutſchen
Staatsange=
hörigen Edel aufgehoben und in eine lebenslängliche
Zuchthausſtrafe umgewandelt. Edel wurde auf Grund
eines Indizienboweiſes wegen Ermordung der im
Dezember 1937 in ihrer New Yorker Wohnung tot
aufgefundenen Schülerin Harrington zum Tode
ver=
urteilt. Die Hinrichtung ſollte am 13. Dezember b. J.
ſtattfinden, wurde jedoch im letzten Augenblick
auf=
gehoben. Es waren inzwiſchen Momente aufgetaucht,
die für die Unſchuld Edels ſprachen. Die
Wiederauf=
nahme des Verfahrens wurde trotz der Bemühungen
des deutſchen Generalkonſuls abgelehnt und die
Hin=
richtung endgültig auf den 3. April angeſetzt.
Nun=
mehr reichte der Verteidiger des Edel ein
Gnaden=
geſuch ein, was auch ein Teil der Geſchworenen,
die ſeinerzeit den Schuldſpruch über Edel gefällt
hat=
ten, unterſchrieb. Dieſem Gnadengeſuch hat
Gonver=
neur Rooſevelt ſtattgegeben.
Seite 14
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Seite 15
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Sonntag, den 30. März 1930
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Die seltsame
Bis einschl. morgen!
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Civile Pre
Ein dramatischer Stoff voller
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Regie: Ernst Lämmle.
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Stahl-Nachbaur, Olga Engl.
H. Vallentin, Inge Landgut,
Elga Brink, Camilla v. Hollay
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Dazu das lustige
Beiprogramm
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„Rummel Spezialbier‟
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Hessisches
Landestheater
Sonntag
30. März 1930
Anfang 2 Uhr
Das Ende des Zaren Panl von Rußland
Regie: ERNST LUBITSCH
der Meisterregisseur
Weitere Hauptrollen: Florence Vidor,
die „Dame des Films‟, Lewis Stone, der
feinste Charakterspieler des Welt-Films
Anfang 2 Uhr (V 5339
Mit Frank Merrinl
und Nataile Kingston
Die Presse schreibt:
Der Film entließ begierige
Zu-
schauer, die geblendet u. verwirrt
von dem Abenteuer aus einem
anderen Weltteil die Straße
be-
traten. Man -ah Löwen. Tiger
Elefanten, Hyänen. Leoparden,
Nilpferde u. andere
Dschungelbe-
wohner, die mit Tarzan ums Leben
kämpfen
Belorogramm
UUff
Hessenl.-Miele 119
Kleines Haus
1—22.15 Uhr
Zusalzmiele II, 10
Die Meistersinger von Mür
Weee
Arbsse 3.0
Lady Panny und die Dienstho
vK. Jerome. Preise 1
Der Kaiser von Am=
Komödie.
Preise 1.50 —
Anfang 2 Uhr
Voranzeige!
Ab morgen!
Greta Garbo
Die erste Gättin des Films in
„DER KRIEE IM PUNKEL
Ein Splel um Liebe und Tod — Hinter den Kuliesen der internationalen Spionage.
Begie: Fred Miblo, der bekannte Regisseur von Ben Hur.
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Sonntag, den 30. März 1930
Nummer 89
Sport, Spiel und Turnen.
Imschakten des Schwimmverbandskages
Innere Reform. — Einigung mit den Turner=
Schwimmern.
Nach zweijähriger Pauſe tritt an Oſtern in Braunſchweig der
ordentliche Verbandstag des Deutſchen Schwimm=Verbandes zuſammen.
Im allgemeinen beſteht vor ſolchen Terminen eine leichte Pſychoſe, die
mit „dicke Luft” bezeichnet wird. Erfreulicherweiſe iſt dies in dieſem
Jahr nicht der Fall, denn für die diesjährige Tagung liegt eine derartige
Menge wwirklich wichtiger Arbeit vor, daß alle Heinlichen Wünſche. gleich
welcher Nichtung zurüchſtehen müſſen. Neben den üblichen
verwaltungs=
dechniſchen Arbeiten eines Verbandstages, hat der Verbandstag mit zwei
Hauptarbeiten ſich zu beſchäftigen. Zunächſt hat er ſeine innere
Reform, nämlich die vollſtändige Umſtellung der Wettkampftabelle
und damit des geſamten ſportlichen Betriebes durchzuführen. Außerdem
werden die Vertreter der Vereine ſich über die Verabfchiedung des
Einigungsvertrags zwiſchen Schwimmberband und
Deutſcher Turnerſchaft unterhalten. Aus der Fülle der
vor=
liegenden Anträge, — es ſind insgeſamt 66 Anträge eingelaufen, — läßt
ſich entnehmen, daß für die beiden großen Debatten des Verbandstages
ſchon viel Vorarbeit in den Unterinſtanzen geleiſtet worden iſt. Es zeigt
ſich aber auch gleichteitig, daß durchaus keine einheitliche Stimmung in
allen Fragen ſofort erzielt ſein wird. Dagegen gehen die Meinungen über
die Einigung mit der Turnerſchaft nicht viel auseinander. Grundſätzlich
iſt man mit den bisherigen Abmachungen einverſtanden, es wird aber faſt
durchgehend betont, daß trotz der erfreulichen Tatſache einer
Verſtän=
digung kein Grund vorliegen würde, zu weitgehende Konzeſſionen zu
machen.
Was die ſportlichen Reformen anbelangt, ſo mehren ſich in
letzter Zeit die Einſprüche, und zwar ſind es meiſt ſolche, die durchaus
begwindet ſind. Man ſtimmt grundſätzlich der Richtung des
Geſamt=
planes in ſportlicher und volkstümlicher Hinſicht ohne weiteres zu
wo=
gegen man ſich aber wehrt, das iſt die Umſtändlichkeit und auch die
Reich=
haltigkeit der neuen Beſtimmungen. Ihre Durchführung verlangt eine
Unſumme von Arbeiten, die vielfach von den ehrenamtlich tätigen
Unter=
inſtanzen kaum zu leiſten ſein wird. Man kämpft außerdem gegen die
Einſtellung einer reſtloſen Anpaſſung an internationale Wünſche unter
Aufgabe von ſportlichen Diſziplinen, die mit dem deutſchen
Schwimm=
ſport eigentlich untvennbar verbunden ſind. Ferner iſt man mit der
neuen Art und Weiſe, den deutſchen Vereinsmeiſter zu
er=
mitteln, keineswvegs ſo ohne weiteres einverſtanden. Hier wird nicht zu
Unrecht eingewendet, daß die vorgeſchlagene Punktwertung infolge der
Verſchiedenheit der Bäder keine einwandfreien Ergebniſſe zeitigen könne.
Zuſammenfaſſend muß man alſo damit rechnen, daß der Verbandstag in
Braunſchweig allerlei ſachliche Schwierigkeiten zu überwinden haben
wird. Es wird von der Geſchicklichkeit der Leitung abhängen, das ge
waltige Arbeitspenſum in der kurzen Zeit erſchöpfend zu erledigen.
Die Damen bei den Europa=Meiſterſchaffen.
Es ſteht bereits heute ſchon feſt, daß der Kampf um den
Europa=
pokal bei den Herren ſich zwiſchen Deutſchland als Pokalverteidiger
einer=
ſeits und Ungarn und Schweden andererſeits abſpielen wird.
Deutſch=
land kann unter ſſehr günſtigen Umſtänden den Anſturm der Ungarn
ab=
ſchlagen, muß aber mit den beſten Leiſtungen aufwarten, um Schweden
ſicher zu halten. Bei den Damen dürfte die Entſcheidung um die
Füh=
rung zwiſchen Holland und England ausgetragen werden. Hier kommt
Deutſchland nur für den dritten Platz in Frage. Auch hier muß es mit
einer ſehr ernſthaften Konkurrenz der Franzoſen und der Ungarn, bei
einigen Kämpfen auch mit den öſterreichiſchen Vertreterinnen rechnen.
Man hört ſo manches über die Vorbereitungen zu den
Europa=
meiſterſchaften, daß aber auch die deutſche Damen=Vertretung heute ſchon
ſyſtematiſch für die Kämpfe herangebildet würde, davon iſt abſolut nichts
zu vernehmen. Scheinbar betrachtet man dieſe Veranſtaltung als weniger
bedeutſam und legt alles Schwergewicht auf die Erringung des Pokals
der Herren. Doch ſoll man nie vergeſſen, daß Europameiſterſchaften nur
eine Zwiſchenſtufe zu den Weltmeiſterſchaften ſind, wo goldene Medaillen
der Frauen den gleichen Wert beſitzen, wie die ihrer männlichen
Kame=
vaden.
Alle Meiſterſchaften in Süddeutſchland.
Die deutſchen Verbands=Meiſterſchaften ſind nun ſämtlich nach
Süd=
deutſchland gelegt worden. Das Verbandsfeſt findet bekanntlich in
Mün=
chen ſtatt. Die deutſche Strom=Meiſterſckaft iſt für den 10. Auguſt mach
Wiesbaden angeſetzt wovden, die deutſche Waſſerball=Meiſterſchaft kommt
nach Frankfurt a. M.
Dieſe Verteilung iſt nun nicht zuletzt eine logiſche Folge
ſchwimme=
riſchen Aufſchwunges, den Süddeutſchland in letzter Zeit zu verzeichnen
hatte. Nur wäre zu wünſchen, daß jetzt auch die ſüddeutſchen Schimmer
bei all den Meiſterſchaftskämpfen ehrenvoll abſchneiden werden, daß man
nicht am Ende der Saiſon ſagen muß, Süddeutſchland war wohl der
Veranſtalter, aber die Erfolge holten ſich die Gäſte. Soweit ſollte die
Gaſtfreundſchaft nicht gehen.
10.Inkernakionales Wiesbadener Aukomobilkurnier.
Den Anfang der vier großen international zugelaſſenen
Automobil=
veranſtaltungen in Deutſchland macht Wiesbaden mit ſeinem
weltbekann=
ten Automobil=Turnier, das in dieſem Jahr ſeine 10. Wiederkehr feiert.
Veranſtaltet wird es von dem rührigen Wiesbadener Automobil=Club
e. V., in Verbindung mit der Kurverwaltung der Stadt Wiesbaden und
mit Unterſtützung des Mittelrheiniſchen Vereins für Luftfahrt e. V.,
Wiesbaden, vom 24. bis 29. Mai 1930. Die Ausſchreibung liegt vor.
Im Turnierprogramm findet man eine Sternfahrt nach Wiesbaden,
eine Geſchicklichkeitsprüfung, eine Geſellſchaftsfahrt, die
Bergprüfungs=
fahrt „Hohe Wurzel”, eine Flugzeugverfolgung und eine
Schönheitskon=
kurrenz für Automobile. Für alle Veranſtaltungen ſind teils Ehren=,
teils Geldpreiſe ausgeſetzt, dazu Plaketten für Sternfahrt und
Schön=
heitskonkurrenz.
11,00 Uhr
15,00 Uhr:
15,30 Uhr:
Darmſtädker Svorkkalender.
Sonntag, den 30. März 1930.
Handball.
Polizeiſportplatz: Polizei — Rot=Weitz.
Müllersteich: Fr. Tgde. — Oberroden.
Oſtbahnhof: Tgde. 46 — T. V. Hähnlein.
Fußball.
15,00 Uhr: Polizeiſpoxtplatz: Polizei — Germ. Oberroden.
15,00 Uhr: Rennbahn: Union — Sp.Vgg. Arheilgen.
Um den Rhein=Main=Handballpokal.
Polizeiſporkverein — Rol-Weiß, V.ſ.R.
Wie feſtſteht, werden beide Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung
an=
treten. Es iſt alſo mit einem ſehr ſpannenden und intereſſanten Kampf
zu rechnen. Die Rot=Weiß hat ſchon oft gezeigt, daß mit der Stärke
ihrer Gegner auch ihre Spielweiſe und Durchſchlagskraft ganz gewaltig
zunimmt. Die Polizeimannſchaft wird alles daranſetzen, um ſich die
Teilnahme an der Süddeutſchen für das nächſte Jahr zu ſichern.
II. Jugend Polizeiſportverein — Sp.Kl. Dietzenbach.
Die Damen, Jugend und Schüler beteiligen ſich an den Waldläufen
in Arheilgen.
Turngemeinde 1846 I. — Turnverein Hähnlein I.
Nachdem nun wieder bis zur endgültigen Ferdigſtellung des
Sport=
platzes am Oſtbahnhof ein prov. Spielfeld hergerichtet iſt, findet heute
nachm. 3.30 Uhr ein Freundſchaftsſpiel der beiden erſten Mannſchaften
obengenamnter Vereine ſtatt.
Hähnlein, ein gewandter und flinber Gegner, wird alles daran ſetzen,
um den Sieg zu erringen, doch wird Darmſtadt ebenfalls auf der Hut
ſein und ſich denſelben nicht ſo leicht entreißen laſſen. Da beide
Mann=
ſchaften als anſtändig ſpielend bekannt ſind, dürfte ſich ein ſchönes,
flüſſiges Spiel entwickeln und ſich der Beſuch desſelben lohnen.
Vorher um 1.00 Uhr ſpielt die III. Mannſchaft gegen die I. des T. V.
Nichen und um 2.15 Uhr die II. Mannſchaft gegen die gleiche des T.V.
Hähnlein.
34. Mitkelrheiniſches Kreiskurnſeſt in Hanau.
Nach den großen Tagen des Deutſchen Turnfeſtes 1928 in Köln war
im Mittelrheinkreis das Jahr 1929 ein Jahr inneren Schaffens und
ſtillen Aufbaues. Der Sommer ds. Js. bringt mit dem 34. Mittelrhein.
Kreisturnfeſt einen turneriſchen Höhepunkt, wobei ſich wieder die
unge=
heure Arbeit der D.T. in der großen Maſſe der 200 000 Mitglieder des
Mittelrheinkreiſes offenbaren wird. Diesmal iſt das an turneriſcher
Tradition ſo reiche Hanau die Feſtſtadt. Mit der Wahl des Feſtgeländes
hat man einen glücklichen Griff getan, bietet doch der bei dem Kurort
Wilhelmsbad herrlich gelegene Wieſenplan einen idealen Platz für das
Feſt. Das Gelände beſitzt einen Flächeninhalt von 170 000 Quadratmetern,
hinzu kommen noch die Städt. Sport= und Spielplätze in Wilhelmsbad,
ſowie der Hanauer Mainhafen als Schwimmbad. Man rechnet mit einer
Wettkämpferzahl von 5000 Turnerinnen und Turnern, für die
Frei=
übungen ca. 7000. Die Durchführung iſt auf den 31. Juli bis 4. Auguſt
1930 feſtgelegt, nachdem bereits am 26.—28. Juli 1930 das Gauturnfeſt
des Gaues Main=Offenbach=Hanau auf gleichem Platze ſtattfindet.
Fußball.
1. 5. C. Union 1913 Darmſtadk.
Am Sonntag ſteigen auf der Rennbahn folgende Treffen: 9 Uhr:
1. Jugend—1. Jugend Groß=Zimmern; 10.45 Uhr: 2. Schülermannſch.
gegen 1. Schüler Griesheim; 11.15 Uhr: 1. Schüler gegen 1. Schüler
Arheilgen; 13 Uhr: Liga=Erſatzmannſchaft gegen Liga=Erſatz Arheilgen;
15 Uhr: Liga gegen Liga=Erſatz Arheilgen; 16.45 Uhr: 3. Mannſchaft
gegen 1. Mannſchaft Eſchollbrücken. — Beſonders ſei hingewieſen auf
das um 3 Uhr ſtattfindende Spiel der Liga=Mannſchaften, die
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4. Jgd.—4. Jgd. Fußballſportverein Frankfurt, dort; Abfahrt 7.30 Uhr
Hauptbahnhof.
1. Schüler—2. Schüler komb. Sp.V. 98 Stadion, 9.45 Uhr.
Gemeinſame Erpedikion Deukſchland-Oeſterreich
zu den Olympiſchen Spielen 1932.
Zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich haben Verhandlungen
ſtatt=
gefunden, in denen man ſich mit der Vorbereitung zu den Olympiſchen
Spielen 1932 befaßte. Dabei wurde von deutſcher Seite den
Oeſterrei=
chern der Vorſchlag gemacht, zuſammen mit Deutſchland eine
gemein=
ſame Expedition nach Amerika zu machen, um Koſten zu ſparen. Wenn
Oeſterreich überhaupt an den Spielen teilnimmt, wird man ſich den
Deutſchen anſchließen und dann zur Ueberfahrt einen der neuen großen
Schnelldampfer zur Ueberfahrt benutzen. In dieſer Beziehung hat man
ſich bereits für den Rekorddampfer „Europa” entſchieden. Von New
York aus ſoll dann ein Sonderzug die deutſchen und öſterreichiſchen
Kämpfer direkt nach Los Angeles bringen. Auf dieſe Weiſe ließe ſich
die Geſamtdauer der Reiſe auf zwei Wochen reduzieren.
Das Frankfurker Reitkurnier.
Der Auftakt.
Nach ausgedehnten Vorprüfungen von Donnerstag vormittags 7 U5
ab mit kurzer Pauſe bis in die ſpäten Abendſtunden, und ebenſo m
Freitag vormittag, konnte das großartig beſchickte Turnier im Fran.
furter Hippodrom am Freitag nachmittag beginnen. Die glänzende
Abteilungen der zuerſt gezeigten Materialprüfungen machten einen ſta
ken Eindruck auf das ſachverſtändige Publikum, das in Frankfurt nu
ſeit 30 Jahren den Aufſtieg des deutſchen Turnierſports verfolgt. Ein
unvergleichliche Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Hochzuchten wurde übg
all mit Genugtung feſtgeſtellt. Die Ausgeglichenheit der Wettbewerbe
machte den Richtern ihr Amt ſehr ſchwer. Die in der Reihenfolt
der Placierung ſchließlich vorgeſtellten Sieger ließen die Schwierigkeit,
der Beurteilung voll erkennen.
In der leichten Dreſſurprüfung mußte man infolge ſtarker Tei
nehmerzahl die Preiſe doppelt ausſetzen. Die Abteilungen wurden dur
das Los beſtimmt. Prinz Chriſtoph von Heſſen ritt den erſten Siege
des Turniers in ſeinem Beberbecker Fuchs Otto, vor Frau Franke
Jaſpis, einem ſehr ſchönen Trakehner. In der zweiten Abteilung hat
in Oberleutnant von Langsdorff ein Infanteriſt den großen
Dreſſu=
erfolg auf der ausdrucksvollen Hannoveranerin Gudrun. Sehr ſtark be
achtet wurde der famoſe Dunkelbraune Honorius, ebenfalls ein Tre
kehner, den Major Walzer=Thyman zeigte. Sehr ſchön nach vorn
brachte hier Frau Gömörri den kapriziöſen Lausbub.
Die beiden Materialprüfungen waren Glanzpunkte des Programms
Auch hier brachte Prinz von Heſſen ſeinen „Otto” zum Sieg, währen
bei den ſchweren Pferden der erwähnte Honorius die berechtigte Gng
der Richter fand. In dem unbeſchränkten Wettbewerb des Materia
war der Stall Dünſing=Hamburg ganz beſonders ſtark gerüftet un
ſo glücklich, in beiden Abteilungen mit Anzeiger und Aegiſt zu ſiege
Erſterer mußte ſich mit Frau Windesheims Treffbube in den Pre
teilen.
Die Schaunummer, ein Pas de deux von Frau Franke und Her
Staeck auf den prächtigen Schimmeln Nanuk und Arnfried in frideriz
niſcher Uniform geritten, riß zur größten Bewunderung hin.
Das mittlere Jagdſpringen ſah bemerkenswerte Ritte des Sprit
lehrers Rittmeiſter Frhrn. von Waldenfels, ehemaligen weißen D
goners aus Darmſtadt, mit Chef und Baccarat. Aus der Rieſenzahl 1
71 Starter konnten nur noch drei weitere ohne Fehler bleiben, v
denen der alte Schimmel Tommy unter Stallmeiſter Lange die ſchnel
Zeit und den Sieg brachte.
Der zweite Tag.
Die Nachmittags=Wettbewerbe des Samstags boten begeiſter
Bilder reiterlicher Anmut und Schönheit. Das prachtvolle Pferdeme
rial kam in der von ſtrahlender Sonne durchfluteten Halle ganz beſ
ders gut zur Wirkung. Die Wettbewerbe waren von ſehr großer An.:
geglichenheit, die ſtarke Beteiligung machte wieder Teilungen erforder
lich. In der einleitenden leichten Drefſur feierte Frau Franke mit Ja‟.
und Jrokeſe einen Doppelſieg, den ſie auf dem zweiten Platz mit
glänzend gerittenen Vogel des Pol.=Oblt. Rettig und O. Li
Feingold teilte. Einen weiteren Sieg errang Stall Friedrichshofs
unter Prinz Chr. v. Heſſen, der ſpäter in der Eignungsprüfung auf
gleichen Pferd zum vierten Sieg auf dieſem Turnier kam. Sehr bee
wurde in der Dreſſurprüfung Flingo unter A. Staeck und Frau
ſings Anzeiger.
In der Eignungsprüfung holte ſich hinter dem Prinzen aus
Reihe ausgeglichenſter edler Pferde Frau Windesheims Treffbube
dem ſchönen Schimmel des ehemaligen Leibhuſaren Major Walzer
zweiten Platz. Letzterer exquiſiter Reiter gewann die ſchwere Abtei
mit ſeinem Honorius unter reichem Beifall vor Frau Ellern=Reichr/e
mit Diana und dem kapitalen Braunen Artemis des Major Be=
Sehr elegant war die erſte Gruppe der Damenreitpferde=
Eignu=
prüfung, die von Frau von Becker auf ihrem graziöſen Parſe gegen
Schimmel Ordner, den Frau Franke geſchickt herausbrachte, gewor
würde.
Die erſte Springkonkurrenz der Damen wurde ein heißer Str.
Das ganze Aufgebot unſerer qualifizierten Springreiterinnen kän
mit großem Schneid um Ehre und Sieg. Frau Dr. Saloſchin war
glückliche Gewinnerin. Es gelang ihr, mit Lilith gleich am An
einen ſehr ſchnellen, fehlerloſen Ritt zu zeigen. Alle Konkurrentin
mußten nun auf Zeit reiten. Nur dadurch kam es, daß es immer
der leichte Fehler gab und einzig Frl. Vierling noch ohne Fehler 1
die Bahn kam.
Erſtmals wurden beide Schaunummern gezeigt. Der ſchöne Pas
deux fand rauſchenden Beifall. Begeiſtern konnte die Voltige=Num
der ſieben Knaben und Mädchen aus Hannover, die ganz halsbrecheri
Kunſtſtücke zeigten.
Neue Sporklikerakur.
Aufgaben und Methobe des Mädchen= und Frauenturnens. Von Se
nar=Turnlehrerin Hildegard Reinking. 95 Seiten mit 46 Ab
dungen. Kart, 2,60 RM., Leinen 3,40 RM. Verlag von Quelle
Meher, Leipzig.
Die Meinungen über Ziele und Wege im Mädchen= und
Frau=
turnen beginnen ſich allmählich zu klären, nachdem übertriebene 4
forderungen und Reformbeſtrebungen auf ein natürliches Maß zuri
geführt ſind. Es iſt daher an der Zeit, das Geſamtgebiet des
Frau=
turnens einmal kurz zu umreißen und zuſammenfaſſend darzuſtell.
welche Uebungen Mädchen und Frauen in den verſchiedenen Leber
altern zweckmäßig betreiben. Verfaſſerin hat dieſe Aufgabe muſte
gültig gelöſt und damit ein Buch geſchaffen, das man jeder
Tur=
lehrerin als eine anregende und zuverläſſige Methodik des Mädche
turnens warm empfehlen kann.
„Fußball, der Weltſport”, 64 Bilder, eingeleitet und erläutert v
Willy Meifl. Schaubücher 10. 2.40 Mk. Orell Füßli Verle:
Zürich und Leipzig.
Weshalb iſt gerade Fußball das auf der ganzen Welt verbreitet
und beliebteſte Spiel?. Das Bändchen gibt Antwort auf dieſe Fra
In zahlreichen Photogrgphien werden wundervolle, feſſelnde Spi
phaſen feſtgehalten und erläutert; wenige Zeilen als Erklärung zu
Bildern machen vieles verſtändlich, was nicht jeder Zuſchauer, ja ni
einmal jeder Spieler weiß. Das Bändchen bringt wack Mome
aufnahmen von Einzelphaſen dieſes Kampfſpieles mit kurzen Text
Da erkennt man erſt, was Fußball iſt, ſein ſoll und ſein kann: ke=
Modeſache, ſondern ein Spiel, das zu einem der ſchönſten aller Vol
ſports geworden iſt, für das der Wahlſpruch „Einer für alle, alle
einen” in ganz beſonderem Maße gilt.
chutzen Sie Ihr Vermögen
vor den Folgen der Erbschaftsteuer!
Die Erbschaftsteuer bedeutet eine schwere Belastung für Ihre
Familie, denn die Steuer wird sofort fällig und führt dann nicht
selten zu verlustreichen Zwangsverkäufen von Vermögensteilen.
Nur ein zuverlässiges Mittel gibt es, das lhre Familie vor dieser
Ge-
fahr schützt: eine Lebensversicherung in Föhe der zu erwartenden
Erbschaftsteuer, Sie bewahrt das Vermögen vor dem Zugriff der
Steuer und sichert dem Erben seinen uneingeschränkten Besitz.
Fragen Sie einen Versicherungs-Fachmann!
Nummer 89
Sonntag, den 30. März 1930
ier Keogelbor imn ächnen der deuiſcenKampſiele
Der Deutſche Reichsausſchuß ſchuf in den Nachkriegsjahren die „
Deut=
ten Kampfſpiele‟. Die damalige Nichtbeteiligung der Kegler fand ihre
zugründung in verſchiedenen Urſachen. Nach dem Weltkriege waren die
2 glerſportverbände gelichtet. Langſam nur ging der Wiederaufbau vor
z. Neue Belebung fand das alte urdeutſche Kegelſpiel durch ideal
neanlagte Kegler, die es zum modernen Sport umwandelten. Der
9. utſche Bundesſportausſchuß ſchuf die Deutſchen Meiſterſchaften, das
Zundesſportabgeichen. — Frauen=, Senioren= und Jugendgruppen wurden
ngründet. An den vollbrachten Leiſtungen erkannte man die gemachten
5 rtſchritte. Alle Deutſchen Meiſterſchaften ſind Meilenſteine auf dem
tege der Entwicklung des Kegelſports geworden.
Der Regelſport iſt ſoweit vorangeſchritten, daß er auch in aller
„ffentlichkeit mit allen anderen Sportarten und =verbänden in die
rmpfarena treten kann.
Anläßlich der 3. Deutſchen Kampfſpiele in Breslau
umn 2. bis 29. Juni 1930 werden auch die Kegelſportler antreten. In
u ſem Rahmen iſt das von Albert Zitzler in Halberſtadt geſchaffene
Deutſche Großkampfkegeln auf Bohle” als Sportveranſtaltung gewählt
vrden. Als zweiter Kampf ſoll ein kombinierter Drei=Bahnenkampf
Fohle, Aſphalt und Schere) über 300 Kugeln ausgetragen werden. Der
2 ffentlichkeit wurd damit gezeigt, wie vielſeitig und abwechſlungsreich
zr Kegelſport iſt.
Auch die Schleſiſchen Gaumeiſterſchaften werden während der
Kampf=
ele zum Austrag gelangen. Die Austragung des Bundesſportab=
/ chens vervolſtändigt das Programm, das die Kegler bei den „8.
Deut=
gen Kampfſpielen” ſtark in Erſcheinung treten läßt.
Tagung der Deutſchen Fechkmeiſter.
Dieſer Tage trat in Leipzig der Verein Deutſcher Fechtmeiſter zu
irer außerordentlichen Tagung zuſammen, zu der aus Darmſtadt
Fecht=
iyt=iſter Kaiſer erſchienen ſpar. — Der Vorſitzende Raſt leitete die
Ver=
gemmlung mit einer ausführlichen Darſtellung der Entwichlung des
Ver=
bimdes vom Jahre 1884 bis zur Jetztzeit ein. Der V.DF. hat ſich mit
ſtwa 50 Mitgliedern zu einer ganz Deutſchland umfaſſenden
Berufs=
oisganiſation entwickelt, deren vornehmſtes Ziel darin beſtehen muß,
Füh=
eis= und Hüter der deutſchen Fechtſache und damit beſonders auch der
nodernen Sportfechtbewegung zu ſein. Anſchließend fand ein Lehrgang
üe Sportwaffen ſtatt, der grundlegende fechteriſche und pädagogiſche
Fragen umfaßte.
Frankreichs Rugby=Fünfzehn gegen Deutſchland.
Zu dem am 6. April in Berlin ſtattfindenden Rugby=
Länder=
kirnpf zwiſchen Deutſchland und Frankreich hat der franzöſiſche
Rugby=
wband folgende National=Vertretung aufgeſtellt: Schluß: Piquemal;
9reiviertel: Taillanton, Baillette, Gerald, Samatan: Halbs:
Mag=
nou, Serin; Stürmer: Biouſſa, Gallia, Ribere, Majerus, Camel,
9mbert, Bigot und Choh.
Hinaus ins Freie
ſe ßt die Loſung, ſobald der NSihling ſeine erſten Sonnenſtrahlen ins
end ſchickt. Alles ſtrömt hinaus, um ſich in der Natur von den Mühen
u5 Sorgen des Altags zu erholen. Die Freude wird aber erſt eine
lkommene, wenn noch ein bißchen muſikaliſche Anregung dabei iſt.
8 der ſollte deshalb zu ſeinem ſtändigen Begleiter den patentierten
(eramola”=Koffer=Apparat Nr. 203 wählen, der gerade im Freien ſeine
ſtafgaben reſtlos erfüllt. Spielen Sie einmal auf dieſem
Koffer=
parat die hervorragenden „Grammophon”=Tanzplatten (Marke. Die
imme ſeines Herrn”) und Sie werden überraſcht ſein, in welcher
8 nreinheit und Lautſtärke der „Gramola”=Koffer die Plattenmuſik
bedergibt. Der Koffer ſelbſt ſieht dabei ſehr geſchmachvoll aus, iſt
ißerſt handlich, von widerſtandsfähiger Bauart und trotzdem billig
ſnt Preis.
In der letzten Woche fand unter Voyſitz eines Oberſtudiendirektors
Is Regierungsvertreter die Abſchlußprüfung am Pädagogium Bad
dsbenſtein (Reformreglgymngſium neuen Stils mit Oberrealſchule)
Atickt. Von den 16 Prüflingen beſtanden 15. Gin recht günſtiges Ergebnis!
Die in hieſigen Kreiſen bekannte Kunſtgewerbeſtube Kläre Niedecken
aus Ober=Ingelheim (Rhh.), wird am 1. und 2. April, von 9 Uhr vorm.
bis 7 Uhr abends und am Donnerstag, 3. April, vormittags, ihre
auf der Leipziger Weſſe ausgeſuchten Neuheiten in künſtleriſchen Stoffen,
Strichwaren, Lederapbeiten, ſowie Schürzen aus eigener Werkſtätte zeigen.
Ein Beſuch der Ausſtellung wird ſich gewiß lohnen.
Jebe Dame wird es intereſſieren, daß das Elma=Werk, Berlin
W. 3, ſeit äiniger Zeit den mit anerkanntem Erfolg ausprobierten
Ondulations=Apparat Elma fabriziert, der in konkurrenzloſer Weiſe
ſelbſttätig ohne jedes Hilfsmittel alle gewünſchten Haarwellen zu
gleicher Zeit formt und harmoniſch über dem Kopf verteilt. Jede Dame
beachte die Anzeige in dieſer Ausgabe.
Sie ſehen ja ſo ſchlecht aus! Wie oft hören Sie dieſen erſtaunten
oder bedauernden Ausruf. Was iſt die Urſache? Schlechter
Stoff=
wechſel — ſchlechtes Blut — oft die erſten Anläſſe ernſterer Krankheiten,
wie Rheuma Gicht, Jschias. Darm=, Nieren= und Blaſenbeſchwerden.
Wollen Sie friſch ausſehen und kräſtig an Körper und Nerven bleiben,
befreien Sie Ihr Blut von Gifiſtoffen mit Reichels Wacholder=Extrakt,
dem winſſamen Blutreinigungsmittel. In Apotheken und Drogerien
erhältlich, aber verbüngt echt nur in Driginalſüllungen mit Marke
Medico und Firma Otto Reichel, Berlin=Neukölln.
Sie können mit jeder Toilette=Seie Ihre Haut von Schmutz reinigen.
aber die löſtigen Hautübel, wie:
Unreine Haut, Pickel, Miteffer Sommerſproffen,
Haut= und Geſichtsausſchläge
beſeitigen Sie nur mit
Obermeyer’s Medizinal Herba=Seife
in ganz kurzer Zeit. Dies beweiſen Tauſende von ärztlichen Gutachten.
Zur Nachbehandlung empfiehlt ſich:
Herba=Creme.
Durch beide Präparate erreichen Sie eine reine blendend weiche Haut.
Obermeyer’s Herba=Seife und Herba=Creme
ſind zu haben in allen Apotheken, Drogerien, Parfümerien und
Friſeur=
geſchäften.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.30: Wetter, Zeit.
Gum=
naſtit. o 12: Zeit, Wetter, Wirtſchaftsmeld. Waſſerſtand. 6 12.55:
Nauener Zeit. o 15, 15.35: Zeit, Wirtſchaftsm. O 16.10: Ind.,
Handelst. (Di. u. Fr.). o 16.25: Gießener Wetter, Wirtſchaftsm.,
während des Nachm=Konzerts: Vereinsnachr. o 18.05, 19.15 oder
19.30: Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 30. März. 7: Hamburg: Die Glocken vom „Großen
Miche!‟. — Hamburger Morgenruf. — Hafenkonzert. O 8.15:
Morgenfeier der Baptiſten=Gemeinde. o 10.15: Wiesbaden: Mit
dem Mikrophon in der Blindenſchule. o 11: Geſpräch über das
Abnurium zwiſchen einem Abiturienten und einer Abiturientm.
2 11.30: Rektor Wehrhan: Ins Leben hinaus! o 12: Rich. Wenz:
Gedenkſtüſide für Wilhelm Holzamer. o 12.30: Chorgeſang.
Chor=
vereinigung Nordoſt=Kaſſel. o 13.30: Landwirtſchaftskammer
Wies=
baden: Einiges über Kükenaufzucht. — Die Pflege der
Weinbau=
geräte. — Die Ausſaat der Gemüſeſamen. o 14: Jugendſtunde.
O 15: Rektor Wehrhan: Zweihundert Jahre Kartoffel. —
Landes=
rat Beck: Warum muß der Landwirt ſich gegen Haftpflicht
ver=
ſichern? 2 16: Stuttgart: Konzert, Lortzing: Fantaſie aus „Zar
und Zimmermann”. — Schubert: An Schwager Kronos; Ganymed;
Gruppe aus dem Tartarus. — Mendelsſohn: Marſch aus „Athalia”.
— Weber: Dup. zu „Peter Schmoll”. — Weber: Romanze und
Arie aus „Der Freiſchütz”. — Beethoven: Menuett. — Schubert:
Der Hirt auf dem Felſen. — Schubert: Ballettmuſik aus „
Roſa=
munde‟. — Mozart: Duett aus „Die Zauberflöte‟, o 17.30:
Dr. Baberadt: Die Rätſel der Völker. o 18: Prof., Dr. Kranz:
Die unverzeihliche Lüge, ein ſerbo=kroatiſches Märchen und ſeine
Deutung. o 19.30: Saalbau Frankfurt: Weltliche Kantaten von
Joh. Seb. Bach. o 21.15: Prozeß Sokrates. Sendeſpiel in vier
Akten von H. Kyſer. o 23: Tanzmuſik.
Seite 19
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleihbleibendes Werktags=Programm. 6 55:
Wetter für den Landwirt. 7: Gymnaſtik. o 12.25: Wetter für den
Landwirt (So. 12.50). e 12.55: Nauener Zeit. O 14: Berlin:
Schalplatten. O 15.30: Wetter, Börſe.
Deutſche Welle. Sonntag, 30. März. 8: Praktiſche Winke für
den Landwirt. o 8.15: Marktlage. o 8.25: Prof. Dr. Nolte:
Chemiſche Mittel als Helfer im Kampf gegen das Unkraut. o 8.50:
Morgenfeier. — Glockenſviel der Potsdamer Garniſonkirche. o
An=
ſchließend: Glocken des Berliner Doms. o 10.05: Sonntagswetter,
11: Schallplatten. o 11.30: Elternſtunde. o 12: Konzert.
Scaſſola: Ouv. Britaniaus”. — Joh. Strauß: Geſchichten aus
dem Wiener Wald. — Komzak: Potp. über Wiener Lieder und
Tänze. — Elgar: Salut damour. — Galkine: Serenade. —
Popy; Ballettſuite. — Herrmann: Sag mir nur einmal ja. —
Arnold: Bilderbuch aus Biedermeiertagen. — Zeller: Potp. aus
Der Vogelhändler”. — Boulanger: Avant d mourir. — Brahms=
Joachim: Ungariſcher Tanz Nr. 2. — Woodford=Finden:
Liebes=
lied aus Kaſchmir. — Wakefield=Cadman: Liebeserwachen. —
Berlin: The Song is ended — Wilke: Solianka, ruſſiſches Potv.
S 14: Jugendſtunde. 0 14.30: Meta Hagedorn ſpielt
Klavier=
ſtücke von Skriabin, Sgambati und Liſzt. 15.10: Lola
Pola=
jewer ſingt Shakeſpeare=Sonette von Anton Beer= Walbrunn.
O 15.30: Rennbahn Straußberg: „Premiere der Berliner
Galopp=
rernen”. o 16: Blasmuſik auf zwei Arten. O 16.30: Philharmonie,
Berlin: J. Joos, M.d.R.: Unſer Kampf um die deutſche Familie.
— Dr. Maria Schlüter=Hermkes: Neugeſtaltung der Familie aus
dem Geiſte des Chriſtentums. o 17.30: Aktuelle Abteilung o 18.15:
Schallplatten. o 18.30: Stunde des Alters. Aus Wilhelm Rabes
Roman „Leute aus dem Walde‟ o 19: Hermann Stehr lieſt
aus eigenen Werken. O 19.30: O. Schmitz: Wert der
verſchie=
denen Lebensalter. 2 20: München: Oberbayeriſches
Volkspreis=
ſingen in Egern am Tegernſee. 0 Anſchl.: Zeit, Wetter. O Danach:
Tanzmuſik.
Geräte erster Fabrikate
liefert bei
fachmännischer
Ladf
Bedienung
Darmstadt / Telefon 3440
Rheinelektra Erust-Ludwisstr. 10 (292a
Wekterberichk.
Die Islandſtörung hat ſich weiter vertieft und beträchtlich an
Aus=
dehmung gewonnen, ſo daß ſich ihre Südſeite mit über Deutſchland
er=
ſtreckt. Infolgedeſſen kommt es zur Weſtſtrömung, welche zwar mildes
Wetter verurſacht, aber im ganzen eine leichte Abkühlung mit ſich bringt,
Dabei wechſelt zeitweiſe Bewölkung mit Aufheiterung. Das Auftreten
von Niederſchlägen iſt in unſerem Bezirk wohl nur vereinzelt und in
geringer Menge zu erwarten.
Ausſichten für Sonntag, den 30. März 1930. Bewölkt und aufheiternd,
mild, keine oder nur vereinzelt geringe Niederſchläge, weſtliche
Winde.
Ausſichten für Montag, den 31. März 1930. Langſame Abkühlung,
vor=
wiegend trocken, teils wolkig und teils aufheiternd.
Emmm
Veranwortich für Polit und Wirtſchaſt: Rudolf Maupe: ſür Feulleton, Reich und
Ausland und Heſche Nachrſchten: Max Streeſei für Sport: Karl
Böhmann=
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer i füe)
„Die Gegenwart”,„Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeraientel und geſchäftliche Mittellungen: Willv Kuhle
Druck und Verlag: C. C. Wilttich — ſchmtich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 30 Geiten
Weiches Wasser erhöht die
Waschwirkung!
Wunderbar weich wird das Wasser durch einige
Handvoll Henko=Bleichsoda, die Sie stets vor Be=
Feitung der Waschlauge in den mit kaltem Wasser
gefüllten Kessel geben sollten. Nur so nutzen Sie das
Waschmittel voll aus, nur so haben Sie eine vollkoms
mene und waschkräftige Lauge mit wundervoller
Schaumbildung. Der Wahlspruch jeder rechnenden
Hausfrau heißt beim Waschen:
ennen
Sie schon das jungste Erzeugnis der Persilwerkei0 Henkels Aufwasch=, Spül= und Reinigungsmittell
[ ← ][ ][ → ] Realkreditgewährung im Februar 1930.
Der Bruttozugang an Pfandbriefen hat ſich nach der
Statiſtik der Bodenkreditinſtitute (einſchl. Kommunalkreditinſtitute) bis feſteren Ueberſeemeldungen. Weizen ſetzte bis vier Mark, Roggen drei
zum 28. Februar 1930 gegenüber dem Vormonat auf rund 144 (rund
wiederum etwas geringer war. Der Nettozugang beträgt ſomit
rund 114 (104) Mill. RM. Der Hauptteil des Zuganges entfällt mit
rund 97 (94) Mill. RM. auf die Hypothekenaktienbanken und 39 (31) Preiſe als geſtern durchzuholen. Gerſte gleichfalls weiter feſt.
Mill. RM. auf die öffentlich=rechtlichen Kreditanſtalten einſchl.
Giro=
zentralen.
Bei den Kommunalobligationen erhöhte ſich diesmal der
Bruttozugang auf rund 33 (rund 19) Mill. RM., während der Abgang
ſich auf rund 6 (rund 7) Mill. RM. ermäßigte, ſo daß ſich eine
Notto=
zunahme von rund 27 (rund 12) Mill. RM. ergibt. Hier entfallen von
tionem war wiederum gleich Null.
Bei den Liquidationspfandbriefen wurden diesmal
mehr (rund 23 gegen rund 10 Mill. RM.) neu in den Verkehr gebracht, Die feſte geſtrige Newv Yorker Börſe, ſowie die günſtige Geldmarktlage
RM. Liquidationspfandbriefen hat ſich von rund 10 830 Mill. RM. im
Vormonat um rund 139 auf rund 10 969 Mill. RM. erhöht.
ſchaftlichen Hypotheken mit rund 7 (rund 12) Mill. RM. einen
ver=
mindertem Zugang, die ſtädtiſchen Hypotheken dagegen mit rund 38 vegung. Aber auch für Elektrowerte machte ſich regere Nachfrage bemerk=
2733) Mill. RM. ſtammen rund 756 (rund 759) Mill. RM. aus Mitteln
der Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtalt, davon rund 102 (rund 103) Mill. höher, wobei die günſtig verlaufenen Stickſtoffverhandlungen einige An=
RM. auf Roggen lautend; bei den ſtädtiſchen Hypotheken von rund
4461 (rund 4423) Mill. RM. entfallen rund 456 (rund 457) Mill. RM. Salzdetfurth plus 2 Prozent. Banken waren trotz des guten Abſchluſſes
auf gewerbliche Betriebsgrundſtücke und rund 688 (rund 678) Mill.
RM. auf Wohnungsneubauten.
RM.) weiſen eine erhöhte Zunahme um rund 4 (rund 14) Mill. lich. Im Verlaufe war die Tendenz ausgeſprochen feſt. Das Geſchäft
Reichsmark auf.
Die aus Aufwertung entſtandenen landwirtſchaftlichen
Hypo=
unerändert.
tung entſtandenen Hypotheken ſind mit rund 149 (rund 161) Mill. RM.
wiederum geringer als im Vormonat, die Kommunaldarlehen mit rund
101 (rund 98) Mill. RM. kaum verändert, während die aus
Bareingän=
gegangen ſind.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
auf den Stichtag des 26. März berechnete Großhandelsindexziffer des
Statiſtiſchen Reichsamtes hat ſich mit 126,1 gegenüber der Vorwoche Regierungskriſe. Auch zu Beginn des offiziellen Verkehrs lagen noch
Agrarſtoffe um 0,3 v. H. auf 109,1 (Vorwoche 108,8) und die
Indes=
ziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren um 0,2 v. H. auf 125,7 einheitlich. Lebhafter ging es am Farbenmarkt zu, wo die günſtig
ver=
weiter auf 152,4 (152,7) oder um 02 v. H. nachgegeben.
Schiffspfandbriefbank Pap.=M. Pfandbriefe Ausgabe 1 und 2 an der lichen Gewinnen. Im allgemeinen betrugen die Beſſerungen 2 bis 3
hieſigen Börſe eingeſtellt.
J.G. Farben=Induſtrie, Frankfurt a. M. Wie wir erfahren, iſt
informierter Seite wird in Ergänzung früherer Ankündigung erneut
beſtätigt, daß für 1929 wieder die gleiche Dividende von 12 Prozent zu
erwarten iſt. Das Geſchäftsjahr ſei insgeſamt gut verlaufen. Ueber
die Hauptgebiete der J.G. erfahren wir, daß der Stickſtoffabſatz
be=
ſonders durch den flotten Verkauf des erſten Halbjahrs größer als im
vorangegangenen Jahre war. Das Farbſtoffgeſchäft, das einen der
größten Anteile im J.G.=Geſchäft immer noch darſtellt, nahm eine gute
Entwicklung. Im Oel= und Benzingeſchäft iſt zu beachten, daß man
ſich bekanntlich bewußt im deutſchen Geſchäft etwas zurückhält und hier
die Entwicklung, die ſich jetzt ſchon zeigt, erſt allmählich forciert, dafür
aber wohl das Hauptgewicht nach Amerika mit ſeinen ungeahnten
Mög=
lichkeiten verlegte. Die bekannten Verträge mit der Standard Dil
wir=
ken ſich für die J.G. Farben=Induſtrie bereits ſehr günſtig aus. Wie
wir noch erfahren, wird in der diesjährigen Generalverſammlung die
Zuwahl von einigen Vertretern der deutſchen Großbanken u. a.
er=
folgen.
Frankfurter Möbelmeffe Herbſt 1930. Die Vereinigung der Engros=
Möbelfabrikanten Deutſchlands hat die zwiſchen den Vertretern der
Möbelinduſtrie und des Möbelhandels in Frankfurt und Köln erzielte
Verſtändigung, auf Grund, deren nur je eine Möbelmeſſe im Jahr in
Frankfurt und Köln ſtattfindet, anerkannt. Herr Ludwig Kraft in Fa.
Ludwig Kraft, Weſthofen=Worms, der bisher dem Fachbeirat der
Frank=
furter Möbelmeſſe angehörte, iſt von der Vereinigung als ihr offizieller
Vertreter benannt worden. Die Frankfurter Möbelmeſſe wird in
die=
ſem Herbſt vom 14.—17. September in der Feſthalle ſtattfinden.
Dyckerhoff u. Widmann A.G., Wiesbaden. Wie wir von der
Ver=
waltung erfahren, ſteht ſie Meldungen einer Dividendenſteigerung auf
10 Prozent fern. Beſtätigt wird erneut, daß das Ergebnis 1929 die
Möglichkeit einer Dividendenerhöhung gibt, doch muß es der
Bilanz=
ſitzung vorbehalten bleiben, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang
von dieſer Möglichkeit Gebrauch gemacht wird.
Stahlwerk A. G. Mannheim. Das der Aquilla=Gruppe angehörende
Unternehmen weiſt im Geſchäftsbericht 1928/29 darauf hin, daß das
Er=
gebnis im allgemeinen befriedigend geweſen ſei. Die Bilanz ſchließt
mit einem Betriebsgewinn von 391 000 RM.; nach Abzug von 239 533
NM. für Verwaltungsunkoſten verbleibt, ein Reingewinn von 89 429
RM. Bei der am 13. April 1930 ſtattfindenden Generalverſammlung
ſoll vorggſchlagen werden, daraus 7 Prozent (i. V. 6) Dividende zu
ver=
teilen, 5000 RM. ſollen dem geſetzlichen Reſervefonds zugeführt werden.
Pfälziſche Preßhefe= und Spritfabrik A.=G., Ludwigshafen. Die
hier ſtattgefundene G.=V. der Pfälziſchen Preßhefe= und Spritfabrik
A.=G., Ludwigshafen, in der 931 650 RM. Aktien vertreten waren,
ge=
nehmigte den bekannten Abſchluß per 30. September 1929 und erteilte
Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung. Es gelangt eine unveränderte
Dividende von 9 Prozent zur Verteilung.
Produkkenberichke.
— Mainzer Produktenbericht vom 28. März.
Großhandelseinſtands=
preiſe pro 100 Kilo loko Mainz: Weizen 27,50, Roggen 16,75—17, Hafer
15,50, Braugerſte 17 50—19. Futtergerſte 15—16, ſüdd. Weizenmehl
Spezial Null 40,90, Roggenmehl Null 1 26—26,50, Weizenkleie fein 9,
Weizenkleie grob 10, Roggenkleie 10, Weizenfuttermehl 9.75, Platamais
17,50, Cing.=Mais 19,50, Malzkeime mit Sack 14, Biertreber —
Erd=
nußkuchen 14,50—15,50, Kokoskuchen 14,75—20,75, Palmkuchen 12,75 bis
13,75, Weiße Bohnen 40. Tendenz: freundlicher.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Tendenz: flau.
Auslands=
butter (holl. oder däniſche) 1 Faß (50 Kg.) 1,65, einhalb Faß 1,67, in
Halbpfundſtücken 1,70, deutſche Molkereibutter 1,50 Mark das Pfund im
Großhandelsverkehr.
Frankfurter Eiergroßhandelspreife. Tendenz: ſehr ruhig. (
Aus=
landseier unverzollt ab Grenzſtation, Inlandseier ab Station.) Preiſe
in Pfg. per Stück: Italiener 8,50—9,00; Bulgariſche 6,50—6,75;
Jugo=
ſlawiſche 6.75—700; Rumäniſche 600—6,25: Ruſſiſche nicht am Markt;
Volniſche 5,75—6.00; Chineſen nicht am Markt; Holländer 8,00—10,00;
Däniſche 800—10,00; Bela.flandr. 800—8,50; Franzöſiſche nicht am
Markt: Schleſiſche 6,7
); Baheriſche 7.25—7,50; Norddeutſche 750
bis 7,75.
Berliner Produktenbericht vom 29. März. Die Produktenbörſe zeigte
auch am Wochenſchluß ſehr feſte Veranlagung. Infolge des
Frühlings=
wetters iſt die Landwirtſchaft mit Feldarbeiten beſchäftigt, ſo daß das
Angebot von Brot= und Futtergetreide aus erſter Hand außerordentlich
Zunahme des Geſamkumtaufs um rd. 139 Mill. Mk. gering iſt. Für das wenige herauskommende Material zur prompten
Verladung wurden etwa drei Mark höhere Preiſe von Mühlen und
Re=
porteuren bewilligt. Am Lieferungsmarkt ſtimmulierten außerdem die
bis dreieinhalb Mark über geſtrigem Schlußniveau ein. Für Weizen=
136) Mill. RM. erhöht, während der Abgang mit 30 (32) Mill. RM. und Noggenmehle waren die Mühlenforderungen wiederum um 25 Pfg.
erhöht, und da der Konſum nur ſchwach verſorgt iſt, wurden die höheren
Preiſe ſchlank bewilligt. Am Hafermarkte hält die rege Deckungsfrage
rund 139 (rund 131) Mill. RM. wieder auf den 8prozentigen Typ, davon an, angeſichts des minimalen Inlandsangebotes, waren weſentlich beſſere
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 29. März.
Trotz der immer noch ungeklärten innerpolitiſchen Lage eröffnete
die Wochenſchlußbörſe in freundlicher Haltung. Die Kuliſſe ſchritt in
dem Zugang rund 26 (rund 17) Mill. RM. auf den 8prozentigen Typ. Anbetracht der Monatsabrechnung vereinzelt zu Deckungen. Auch ſollen
Der Auslandsabſatz an Pfandbriefen und Kommunglobliga= derſchiedentlich Aufträge eingetroffen ſein, ſo daß die Tendenz eher als
feſt zu bezeichnen war. Gegenüber den höheren Kurſen an der geſtrigen
Abendbörſe ergaben ſich teilweiſe noch ganz beträchtliche Beſſerungen.
aber auch der Abgang war mit rund 24 (rund 16) Mill. RM. höher. blieben nicht ohne Einfluß auf die Geſchäftsentwicklung. Auch wurden
Der Geſamtumlauf einſchl. rund 2444 (rund 2445) Min. Käufe in etwas größerem Umfange für Ultimo April vorgenommen.
Das Geſchäft war gegen die ſonſtigen Samstagsbörſen in Spezialaktien
zufriedenſtellend. Lebhaftes Intereſſe beſtand in erſter Linie für
Bau=
unternehmungen, die bis zu 3 Prozent gewannen. Die milde Witte=
Beim Hypothekenneugeſchäft zeigen die landwirt= rung, in deren Zuſammenhang man mit einer Belebung des
Baumark=
tes rechnet, und höhere Dividendenkombinationen gaben hier eine An=
(rund 30) Mill. RM. einen erneut vermehrten Zugang. Bei den land= bar. Chadeaktien gewannen 3 Mark. AEG., Licht und Kraft und
wirtſchaftlichen Hypotheken im Geſamtbetrage von rund 2740 (rund Schuckert lagen bis 134 Prozent feſter. Siemens plus 2 Prozent und
Felten ſogar plus 3 Prozent. Chemiewerte eröffneten bis zu 2 Prozent
regung boten. Etwas lebhafter gehandelt wurden noch Kaliaktien.
der Danatbank zunächſt nur weniger gefragt, doch lagen dieſe Papiere
unter Führung von Reichsbank bis zu 1 Prozent feſter. Montanwerte
Die Kommunaldarlehen (rund 2606 gegen rund 2562 Mill. ſtill. Von Autoaktien lagen Daimler 134 Prozent feſter. Renten
freund=
nahm auf faſt allen Märktem auf weitere Deckungen der Kuliſſe, die
wieder durch erneut eintreffende Orders eine Anregung erhielt, einen
lebhafteren Charakter an. Es traten gegen Anfang weitere
Beſſerun=
theken ſind mit rund 537 (rund 538) Mill. RM. wieder wenig verändert, gen bis zu 3 Prozent ein. Chadeaktien lagen ſogar 7 Mark feſter. Die
während die ſtädtiſchen Hypotheken um rund 8 auf rund 1648 Mill. Börſe ſchloß in feſter Haltung. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit
RM. zunahmen; die Kommunaldarlehen ſind mit rund 409 Mill. RM. 6 Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen
Dollar 4,1872, gegen Pfunde 20,3738. Lonmon — Kabel 4,8655, — Paris
Die ſich noch in der Teilungsmaſſe befindenden, aus Aufwer= 124,24, — Mailand 92,84, — Madrid 29,12½, — Schweiz 25,13½,
— Holland 12,12½.
Berlin, 29. März.
Der Samstag=Vormittagsverkehr zeigte trotz der Zurückhaltung der
gen neugewährten Hypotheken um rund 16 (rund 20) Mill. RM. zurück= Spekulation eine zuverſichtliche Grundſtimmung. Einige günſtige
Mel=
dungen aus der Induſtrie und der feſte New Yorker Schluß ließen trotz
des Ordermangels die freundliche Stimmung auch an der Vorbörſe
an=
halten. Man diskutierte den ſehr optimiſtiſchen Geſchäftsbericht der Da=
Die Indexziffern der Großhandelspreiſe vom 26. März 1930. Die natbank, nahm eine weitere Entſpannung am Arbeitsmarkt mit
Be=
friedigung zur Kenntnis und hoffte auf eine baldige Ueberwindung der
(126,0) leicht erhöht. Von den Hauptgruppen iſt die Indexziffer, für nicht an allen Märkten Aufträge vor, ſo daß ſich zwar überwiegend
ein freundlicheres Bild ergab, Kursentwicklung war jedoch nicht ganz
(125,5) geſtiegen. Die Inderziffer für induſtrielle Fertigwaren hat laufenden Stickſtoffverhandlungen einige Anregung boten. Im
Ver=
laufe trafen hauptſächlich am Sprit=, Kali=, Farben= und Elektromarkt
Frankfurter Börſe. Vom 1. April ab wird die Notiz für Deutſche Orders ein, das Geſchäft wurde lebhafter, und es kam zu recht anſehn=
Prozent, Schubert u. Salzer, Schultheiß und Oſtwerke zogen bis zu 5,5
Prozent an, Chadeaktien gewannen 6,5 Mark. Später wurde es
aus=
geſprochen feſt. Banken, Norddeutſche Wolle, Berger, Rütgerswerke,
für die Bilanzſitzung der 26. April in Ausſicht genommen. Von beſt= Maſchinenbau=Unternehmungen, Polyphon, Allgemeine Lokalbahn und
viele andere Werte zogen bei lebhaftem Geſchäft recht kräftig an.
An=
leihen freundlich.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 29. 9
Getreide: Weizen, März 108½, Mai 1103, Juli 109½,
tember 111½; Mais, März 81½, Mai 83½, Juli 85½,
Se=
ber 85½; Hafer, März 43, Mai 43½, Juli 435, September
Roggen,, Mai 64½, Juli 69½, September 73½.
Schmalz: März 10,15, Mai 10,27½, Juli 10,50, Sept. 10.
Leichte Schweine 9.65—10.50, ſchwere Schweine 9.35—
Schweinezufuhren Chicago 8000, im Weſten 35 000.
Chicagoer Baumwolle: Mai 15,65, Juli 15,64.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 29. 9
Schmalz: Prima Weſtern 10,90; Talg, extra loſe 65.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 127½, Hartwin
Ernte 1123: Mais 92½: Mehl 5,65—5,85: Getreidefracht
England 1,6—2,3 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze 9, loco 8½: April 8.56
8.76, Juni 8.79, Juli 9,02, Sept. 9.29, Dez. 9.25, Jan. 1931
Viebmärkke.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. b. B. am 29. März
326 Tiere zugeführt. Verkauft wurden 270, und zwar
Milchfd=
das Stück von 20 bis 38 Mark, Läufer das Stück von 40 bis 55 Mk
leger das Stück 80 Mark.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
In einer Preſſebeſprechung erklärte Bankier Goldſchmidt, die
gagements der Danat=Bank bei der Favag ſeien weſentlich
gering=
dies vielfach in Meldungen zum Ausdruck gekommen ſei. Es lieſ
der Danatbank etwa 1½ Mill. Bar=Engagements und Wechſel=
E=
ments in gleicher Höhe. Die hierbei entſtandenen Verluſte ſeiet
ſehr erheblich und in der jetzt vorliegenden Bilanz voll berückſichti
Die Verwaltung der Rudolph Karſtadt A.G., Hamburg, tel
daß die Gerüchte über eine Dividendenreduktion vollſtändig aus
Luft gegriffen ſind. Eine Entſcheidung über die Verteilung der
dende wird erſt erfolgen, wenn dem Aufſichtsrat der Abſchluß
breitet wird.
Der AR. der Schantung=Eiſenbahngeſellſchaft in Berlin beſ.
den Gewinn von 121 121 RM. auf neue Rechnung vorzutragen
15869 RM.). Die Geſellſchaft hat im vergangenen Jahre für ih
teiligungen an Pflanzungsunternehmungen insgeſamt 469 000
verausgabt, wozu ſie ihre baren Mittel, einen Teil ihrer Effekte
die am 1. Oktober erſtmalig eingegangenen Zinſen auf Reichsſchul”
forderungen verwandt hat.
Ueber das Vermögen der Firma F. X. Sichler, Unternehme
Hoch= und Tiefbau in Freiburg und Frankfurt a. M., iſt lt. Frbg”
das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet worden. Vertrauens
iſt Rechtsanwalt Dr. Jägler=Freiburg, der Vergleichstermin i
23. April vor dem Amtsgericht in Freiburg.
Die o. G.V. der Oberbayeriſchen Ueberlandzentrale A. G.
Mu=
genehmigte den Abſchluß, der die Verteilung von wiederum 7 P‟
Dividende vorſieht.
Die holländiſche Kunſtſeidenausfuhr iſt im Monat Februar in
gleich zum Vormonat etwas zurückgegangen, wobei allerdings
merken iſt, daß der Februar nur 28 Tage hatte. Die Ausfuhr
752 Tonnen mit einem Werte von 2 149 000 Gulden gegen 774—
mit einem Werte von 2 280 000 Gulden im Januar.
Die Automobilgeſellſchaft Peugeot erzielte im abgelaufenen
ſchäftsjahr einen Reingewinn von 38,49 (i. V. 35,48) Mill. Frs
Dividendevorſchlag iſt noch nicht bekannt, doch rechnet man mit
Prozent auf das von 90 Mill. auf 190 Mill. Frs. erhöhte Aktienf
Die Crédit Commercial de Francé verteilt aus einem Reingen
von 38,13 (im Vorjahre 27,39) Mill. Franken eine Dividendg
12 (10) Prozent auf das von 126 auf 210 Millionen Franken 8ü
Aktienkapital.
Berliner Kursbericht
vom 29. März 1930
Brurſche Sunt und Oisronts Gefräfchaft
Deviſenma:
vom 29. März
jerl. Handels=Geſ.)y
anatbank
Leutſche Ban1u.
isconto=Geſ. 1
dresdner Ban!
apag
anſa Dampfſch. 1
tordd. Lloyd
„C. 8.
ahr. Motorenw.
P. Bemberg.
Bergmann Eleltr.
erl. Maſch.=Bau
onti Gummi.
deutſche Cont. Easl:
deutſche Erdö
Vr5
235.—
150.—
153.—
111.—
173.50
105.375
167.50
81.25
173.—
205.—
161.—
175.50
104.—
Mief ee 2
3. G. Farben
Gelſenk. Beraw.
Geſ.f.eleltr. Untern.)
Harpener Bergbau
Soeſch Ciſen
Phil. Kolzmann
Kali Aſchersleben
alöcnerwerke
Köln=Neueſſ. Baw. 1
Mannesm. Röhr. 1
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Cberſchleſ. Kolsw.
renſtein & Koppell
Ta
172.—
141.50
183.—
130.—
111.25
105.—
217.50
105.50
107.50
1C7.75
49.75
23.—
1(6.25
76.75
Polnphonwerte.
Rütgerswerte.
Salzdetfurth Ko
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkali
ſAgsb.-Nrnb. Mafdl
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Eirſch Kupfer
Sohenlohe=Werle
Lindes Eismaſch.
Kerm. Pocge
VogelTelegr. Drak.
Wonderer= Werke
Meffe
80 375
372.—
154.50
150—
85.—
22(.75
77.75
E6.50
114.50
91.—
182.—
18.25
C6.50
44.—
Helſingfor.
Vien
Prag
Budape
Spfig.
Holland
Cslo
Kopenhage:
Stocholm.
London.
Buenrs=Aires
New Yor).
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.),
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva.
100 Gulden
100 Kronen 1
100 Kronen 1
100 Kronen
L=Sta.
1 Pap. Peſo
1 Tollar.
100 Belgo
100 Lire
100 Francs
NGe.DDrien
10.517 10.537
58.97 59,09
12.397 12.4170e
73.065/ 73.205
3.037 2.(43
167.87/ 168.21
112,03/ 112.25/Vortuga)
112.08 712.30/
20.355 20.395
1.5991 1.60=
4.18:0 4.1910Uruguay
58.375 58.42
21.83 21.97
16.375 16.415
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Athen.
112.48 112.E8 Konſtantinopel
Kairo
Kanada
9sland
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Währung
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
1 Yen
1 Milreis
Jugoſlawien. 100 Dinar
100 Eseudos
100 Drachm.
Ut türk. 2
t ägypt. *
tcangd. Doll.
Goldpeſo
100 eſtl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats.
Gelo
80.94;
52.10
81.40
2.008.
0.481
7.31
19.70
5.4
20.915.
4.18
1is
80.69
Frankfurter Kursbericht vom 29. März 1930.
70Dtſch. Reichsanl.,
6%o
6% Baden......."
8% Bahern ....
......"
8% Heſſen, b. 27
v. 29
620 Preuß.
Staats=
anl. .. .. .. . . .
8% Sachſen ......
....
720 Thüringen ...
Ltſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4
Ablöſungsanl.
Tiſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
8% Baden=Baden
69a Berlin. . .....
89 Darmſtadtv. 26
v.9.
g Frankf. a. M
8% Mainz..
8% Mannheim.
89 Nürnberg.
Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. ..
„ „ Goldobl.
J Heſſ. Lds.
öyp.=Bk.= Liquid.
fbr.. .
Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr. ... .. . .
Goldobl.
Darmſt. Komm.
andesbk. Goldobl
KaſiclerLandes=
jredi Coltpfor
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87.5
92.5
79.25
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sc.5
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Goldpfbr.
Sbl.
14½% „
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. 1
„ Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
% Berl. Hyp.=Bk
„Liqu.=Pfbr.
2o Friſ.Hyp.Bk.
4½% „ Lig. Pfbr.
„Pfbr.Bk.
„ Lig. Pfbr.
8% Mein. Hyp.Bk.
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Pfalz. Syp. Bk.
4½% „ Lig. Pfbr.
3%0 Preuß.
Boden=
cred.=Bank.
4½%0 — Lig.Pfbr.
8%0 Preuß. Centrl.=
Bodener.=Bl...
4½%0 „ Lig. Pfbr.
0 Rhein. Hyp.Bi.
%0 „ Lig. Pfbr.
Rhein.=Weſtf.
Bd.=Crebit.
%o Südd. Bod.=
Cred.=Banl. ..
4½% Lig. Pfbr
8% Württ. Hhp.=Bk.
6% Daimler Benz
820 Dt. Linol. Werke
% Klöckner=Werte
2a Moinkraftwerle
2 Mitteld.
Stahl=
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2a Salzmannu. Co.
Ver. Stahlwerke
Boiot& Häffner
81.5
53
17.25
98
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95.5
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96
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97
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97.75
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9/.5
71
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J.0.FarbenBonds 107
5% Bosn. L. E.B.
2.Iweſt.
4½% Oſt.
Schatz=
anw.... . . . . . .
4%g Oſt. Goldrente
Felovereinh. Rumän
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42 „ 1. Bagdad
4%o „ Zollanl.
4 ½% Ungarn 1913
1914
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Goldr.
1910
Aktien
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AEG. Stamm
AndregeNoris Bahn
Baſt Nümberg.
Bemberg 3. P...
Bergmann. . . . . .
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Ciſen
Cemen: Feidellere
Karlſtadt
3. G. Chemie. Baſe
Chem.Werle Abert)
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Contin. Eummin. 1
„ Linoleum
Daimler=BenzA. C.
Dt. Atl. Telegr. . .I.
Eiſenh. Berlin.
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Gold= u. Silb.
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Liefer=Geſ.
29
29
48.75
17.3
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169.5
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39
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100
155
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Eſchw. Bergwert .”
Eßlingen Maſchinen
EtlingenSpinnereiſt
3. G. Farbeninduſtr),
Feinmech. Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkſt. Gas .......
Hof..
Geiling & Cie...
Gelſent. Bergwerk /141.5
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehmungen ...!
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Datenmühle Frkft.
Sammerſen .....
Karpener Bergbaul=
Eenninger. Kempf./:
Hilpert Armaturfb:
HinderickS=Aufferm
Hirſch Kupfer.
Hochtieſ Cſſen
Holzmann, Phil.
Kolzveik.=Induſtris
slſe Bergb. Stamm!
„ Genüfſe
Junghans Stamm
AaliChemie.
Aſc ersleben 1218
Salzbetfurth
„ Weſteregeln.
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. .....!"
Klein, Schanzlin
Klöcnerwerke 105.25
Lahmeyer & Co.
Lech. Augsburg.
Löwenbr. Münch.=/250
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
210.,5
34
210
172.75
131
110
56
29
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69
40
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129½
157
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Mainkr.=W. Köchſt. /106
Mainz. Akt.=Br.
105
83
135
38
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370.5
220
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166½
59.25
11.
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb..
Metallge), Franif.=
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurie!
Ricblan, Gofhr
Nürnberger Brauh.
Sverbedarf..
Otavi Minen
Phönix Bergba:
Reiniger, Gebb.
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamn
„ Stahlmerke
Riebea Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerle.
Sachtleben A. G
Salzw. Keilbronn
Sdöfferhof=Vind.
Sd iamm Lackfabr.
Schritg. Stempel.
Schuger: Cleitr.
Schwarz=Storcken
Siem.ölgsinduſtr.
Siemens 4 Kalste
Strohſto j. Ver.
Sudd Immohilien
Lucker=A. 8.
Spenska Tändſtids
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Gej.
Tucher=Brauerei
Unterfranlen
Beithwerke..
Ver. f. Chem. Ir
Laurahütte.
Stahlwerie
Ultramarif.
Zelſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin
Boig: & Saeffner.
106.5
109.5
55.25
49
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50.25
96
142
105.5
68
218
Baht & Freytagl.
Wegelin Rußſabr.
Zellſtoff. Aſchaffbg..
Meme!.
Waldho
Allg. D1. Creklter!
Badiſche Ban1..
Bank f.Brauinduſtr .
BarmerBankverein
Berl. Handelsgeſ..
Sypothekenbk
Comm.u. Privatb.
Darmſt. u.Nt.B1
Dt. Ban und Disk
Deutſche Effelten
und Aechſelban!
Dresdener Ban!
Franti Ban4
Eyp. Ban
Pftbr.=8
Gotka druntfr.9
Wein. Eyp.=Ban:
Sſt.Creditanſtalt
Pfälz. Hhp.=Ban
Reichsbank
Rhein Eyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr.Bl
Aiener Banivereu
Bürttb. Notenban
A.-G.f. Verkehrsw.
Allg. Lo jalb.Kraftn
7%. Dt.Reicksbahn
Lorze‟
Kopag.
Nordd. Liohzd
Schan jung=Eiſenb
Südd. Ciſerh.=Ceſ”
Alianz= u. Stutte
Verſicherung.
Verein. Verſ.
Frlſt. Allg. Verſ.=”
„ Rückverſich.
Fran lona. Rück= u
Mitv.
Manrh. B(t ich.
Sonntag, den 30. März 1930
Seite 23
er 89
Belten a Behtwaren
Der Einkauf ist Vertragenssache
letall- Messing- und Holzbettstellen für Erwachsene
ind Kinder in 1 Ufacher Auswahl -Matratzen
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Pfund 1.35 2.10 3.- 4.50 5.75 bis 19.-
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Oe
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ungsbranche erhalten den Vorzug.
Ausrührliche Angebote, denen
Re-
kerenzen und Er olgsnachweise
bei-
zufügen sind, erbitten unter O 25
an die Geschäftsstelle. (5256b
ne gute Existenz
en Sie sich ohne Kapital, aber mit Fleiß
und Energie bei Ubernahme
meiner Vertretung
Holzrollos
Selbstrollerrollos
u. Jalousien. Tücht. Vertreter bei
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z ein und zwei Uhr nachts eingetreten ſein
die ſich auch mit dem Gutachten des
Kreis=
erſte Beſichtigung der Leiche
vorgenom=
leit eines Zuſammenſeins der beiden
An=
ar kam daher nur die Zeit zwiſchen
Mitter=
n Betracht, und ſelbſt dieſe Zeitſpanne erfuhr
erniehmungen noch eine weitere Einſchränkung.
tencheuffeur, der Evelyn nach Schlachtenſee
., war die Villa Hartkort nach der
Straßen=
dunfei geweſen, und als er ſpäter in eine
gei ſti, habe er bei dem hellen Mondlicht
zu=
i. Tame vor dem verſchloſſenen Vorgarten,
auf und ab gegangen ſei.
efer Zeit nicht zu Hauſe geweſen war, wurde
j.nntt Ausſage des Hartkortſchen
Dienſtmäd=
in dir fraglichen Nacht noch lange Wäſche
ge=
obahtet hatte, wie Dr. Steinhoff in der elften
r ſortgefahren ſei.
ſt nach ein Uhr zu Bett gegangen und dann
. hem Brief aus Wannſee gerade aus ihrem
ſorden.
Herr Doktor nicht daheim geweſen, denn ſie
Drängen des Ueberbringers ſofort auf den
Arkeitszimmers niedergelegt und ſich durch
Shlafzimmer noch beſonders davon
über=
eer und das Bett unberührt war.
ter Zeugenausſagen geſtaltete ſich unter den
Anwälte für Evelyn allmählich ſo günſtig,
thauer nicht umhin konnte, die
Vorunter=
ien ſcharf=kritiſchen Bemerkungen zu
beden=
als einen Juſtizſkandal bezeichnete, daß man
Evelyn Karr auf einen derart
mangel=
eis hin unter einer ſo furchtbaven Anklage
Unterſuchungshaft gehalten habe.
Zeugenverhörs bildete die Vernehmung
aß Evelyn gegen ſechs Uhr morgens in
uften Zuſtand in der elterlichen Wohnung
ihr unter faſſungsloſem Weinen nur immer
alles zu Ende ſei; ſie ſei fort von ihrem
Mann, der ſie gewürgt und mißhandelt habe, und werde nie
wieder in ſein Haus zurückkehren; die Nachricht ſeines jähen
Todes habe ihrer Faſſung dann den letzten Reſt gegeben, ſo daß
der Hausarzt in der erſten Zeit bei ihrer völlig unbeeinflußbaren
Verzweiflungsſtimmung ſogar einen Selbſtmord befürchtet und
bereits ihre Verbringung in ein Sanatorium ins Auge gefaßt
habe.
Das Verhör Walters hatte im weſentlichen die Beziehungen
Kurts zu Evelyn zum Gegenſtande, ſoweit er als ſein nächſter
Freund davon Kenntnis gehabt hatte.
Walter erklärte mit allem Nachdruck, daß es ſich ſeines
Wiſ=
ſens nicht um eine leichtfertige Liebelei, ſondern um eine
beider=
ſeitige tiefe Neigung gehandelt habe, die nach Evelyns Scheidung
unbedingt zu einer Ehe führen ſollte.
Kurt habe ſich bis in die letzte Zeit hinein in einer durchaus
hoffnungsvollen, zukunftsfrohen Stimmung befunden, bis mit
der Rückkehr Karrs aus England eine völlige Wandlung ſeines
Weſens eingetreten ſei. Er habe ſich auf tagelangen
Segelboot=
fahrten anſcheinend abſichtlich von aller Welt abgeſchloſſen und
ganz den Eindruck gemacht, als ob er unter einem ſchweren
ſeeliſchen Druck ſtünde; niemals ſei ihm aber auch nur im ent=
Kinderwagen aller Art, nur im Spezialgeschätt
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fernteſten der Gedanke gekommen, daß dies der Auftakt zu einer
ſo furchtbaren Tat geweſen ſein könnte, die zu der ſonſtigen Denk=
und Handlungsweiſe ſeines Freundes einen unauslöſchlichen
Widerſpruch bilde und unbedingt als Ausfluß einer plötzlichen
geiſtigen Verwirrtheit angeſehen werden müſſe.
Nachdem endlich noch ein Schießſachverſtändiger über die
techniſche Seite des Falles gehört worden war, ſchloß der
Vor=
ſitzende vorläufig die Verhandlung und ordnete eine
Mittags=
pauſe an.
Kurt wurde in ſeine Haftzelle zurückgebracht, während
Wal=
ter Evelyn und Lore nach einer Konditorei in Alt=Moabit
be=
gleitete.
Eine jagende Unruhe brannte ihm im Blut.
Wohl zehnmal war er in der zwölften Stunde aus dem
Sitzungsſaal zur Turmſtraße hinabgeeilt und hatte nach dem
Herrn aus dem Wilhelmsgarten Ausſchau gehalten.
Doch immer wieder war ſeine fieberhafte Erwartung
ge=
täuſcht worden, und auch der Chauffeur des Karrſchen Autos,
der während der ganzen Zeit vor dem Gerichtsgebäude gewartet
hatte, hatte keinen jungen Mann ſeiner Beſchreibung in der
Um=
gebung des Portals III bemerkt.
Völlig unverſtändlich, ja faſt wie eine Art Fahnenflucht
er=
ſchien Walter auch das Fernbleiben Brandſtetters, das ebenſo
bei Gericht, wo die Zuverläſſigkeit des Kommiſſe
ſprichwörtlich war, bereits ein höchſt peinliches. B.
regt hatte.
Den ganzen Tag über hatte Walter im ſtillen an
bare geglaubt, das plötzlich wie eine Offenbarung
kommen würde.
Als er jetzt aber mit den Karrſchen Damen i
dunklen Hinterzimmer der kleinen Konditorei ſaß u.
Troſtloſigkeit der Gegenwart aus ihren verhärmten
ihm ſprach, da rang ſich auch in ihm allmählich die 1
durch, daß all ſein Hoffen vergebens und die
Gro=
jenes unverſchämten Burſchen nur eine plumpe
Myſ=
weſen waren.
Etelyn hatte den Kopf au Lores Schulter
träumte in dumpfer Benommenheit ſtill vor ſich hir
Gerqume Zeit wagte niemand ein lautes Wo
Walter endlich eine tröſtliche Andeutung verſuchte, d
ſicht der Anwälte der gegen ſie gerichtete Teil der 9
ſtändig zuſammengebrochen ſei, erhob ſie in leiſer A
die Hand.
Wie ein eiſerner Reif lag es um ihre ſchmerzende
ſie dachte immer wieder nur das eine, welch ein fure
glück ſie über den Mann gebracht hatte, mit dem ſie
Liebe feſter denn je verbunden fühlte.
Draußen klingelten ſchläfrig die elektriſchen Bah=
Das Ladenfräulein nebenan lachte mit einer Kur
Ruhig und gleichmäßig ging der Alltag ſeinen Ge
Unwillkürlich dachte Evelyn des friedvollen (
ihrer glücklichen Jugendjahre.
Warum war das nicht ſo geblieben, warum mußte
je höher man ſtieg, um ſo dunkler, verworrener, rätſelt
Um ihretwillen war der Gatte der Kugel Kurts
gefallen, hatte der Geliebte gegen die Sinnloſigkeit des
zur Selbſthilfe gegriffen, dieſes Schickſals — das den
nen nun ganz zerſchmetterte.
Ein ungeheures Schuldgefühl ſenkte ſich auf einm
Sinnende herab.
Um ſie war der furchtbare Pakt geſchloſſen worden
ſchon ſo lange wie ein unſichtbares Kainszeichen auf il
zu fühlen meinte.
In dieſem Augenblick dünkte ihr die Liebesgewalt.
beiden Männer zu Boden geſtreckt, wie ein entſetzlicher
der nur zerſtören, vernichten konnte, der nichts als E.
Verzweiflung auf ſeinem unerbittlichen Zuge hinter ſich I.
(Fortſetzung folgt.)
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heiligen Lané
* Haifa, März 1930.
bin nicht das erſte Mal von Deutſchland über Trieſt nach
„ſchen Küſte gefahren und es wird auch — inſch’ allah —
„s letzte Mal ſein. Aber es war nun wieder zum erſten
ſch dem Kriege, durch deſſen Nachwirkungen mir wie
man=
ideren braven Landsmann die erforderlichen Reiſeſtiefel
„te Zeit aus dem Leim gegangen waren.
r unmittelbare Wagen des Trieſter Zuges über Salzburg,
Roſenbach verſammelte gleich in München eine Anzahl
jenſchen, welche den gleichen Katzenſprung über die Schüſſel
blichen Waſchblaus machen wollten, die zwiſchen der
Bucht von Trieſt und der purpurnen Bergſchranke des
von einem lachenden Gotte in einer gebenedeiten Stunde
üttet wurde.
waren zwei deutſche Reiſende, die ſich — man denke —
hnet eine Vergnügungsreiſe durch die ſyriſche Wüſte, den
„s mittlere Meſopotamien und Kurdiſtan vorgenommen
Da war ein höherer marinitiſcher Geiſtlicher, der von
inſpektion ſeiner Glaubensgenoſſen in Amerika über
nach ſeiner Heimat im Libanon heimkehrte. Da war
iner Schriftſteller, der mit Motorrad und Faltboot —
mmer mit Blitzlicht und Büchſe? — Paläſtina bereiſen
rober ein Buch ſchreiben wollte. Da waren zwei elegante
che Jüdinnen aus Hamburg, welche im Nerzpelz und
„idenſtrümpfen an den Tanzbeinchen Paläſtina zu erobern
Sie ſeparierten ſich mit gewiſſer Abſichtlichkeit von
hlreichen Glaubensgenoſſen, die ſich im III. Klaſſe=Abteil
Wagens eng zuſammendrängten: Patriarchen mit
Frauen mit dem Säugling im Schoß, Mädchen in
impfen und Männer in ſchäbigen Wintermänteln. Es
uswanderer aus dem durch den Krieg zerriſſenen
Mit=
wo für ſie nichts mehr zu holen war. Sie wollten
durch Englands geſchickte Hände neugeſchaffenen
ten.
nder alten öſterreichiſchen Zollſchranke hatten ſich gegen
i friſchlackierte neue über den Weg nach Trieſt
ge=
die jugoſlaviſche bei Roſenbach und die italieniſche bei
Am Ende einer langen Fahrt tauchen tief unten
Stadt Trieſt auf. Entlang der ausgerundeten
Ufer=
t eine regelloſe Reihe ſtrahlender Goldperlen, die
an=
aus der finſteren Meerestiefe hervor und hier angeſpült
All die ſchwarzen Berglehnen ringsum im Halbkreis
oben hinauf vom wahlloſen Wurfe aus der Hand eines
oren Sämanns mit Goldkörnern überſtreut.
Trieſt fiel zweierlei auf, was neu war: erſtens der
euchtturm, errichtet am rechten Ufer der Bucht
Ang an die „Eroberung” Trieſts. Er beſteht aus
Atoniſch ebenſo mangelhaft proportionierten, wie
zangelegten Rieſenſäule mit Nike über der obenauf
alne. Zweitens die gähnende Leere der
„isfes einſt ſo bevölkerten Hafens. Ach,
o ſchwindelnd hohes Siegesfanal kann dem vom
abgeſchnittenen Hafen das alte ſchöne Leben neu
giderweit iſt Trieſt halb tot. Polizeiſtunde 12 Uhr
er Duce befiehlt es. Varietés und ähnliche
Vergnü=
tian gibt es nicht. Abends zeitig liegen die mit breiten
gten Straßen leer. Fährt man mit einem Auto,
in der Polizei angehalten und viſitiert. Jeder
Ein=
argwöhnt im eigenen Vaterlande, muß einen Aus=
Id bei ſich führen. Hat er ihn nicht, ſperrt man ihn
ehat es angeordnet. In dem 230 000 Seelen großen
10 000 Poliziſten!
mpfer „Carnaro” des Trieſter Lloyd warf punkt
kammgemäß von ſeiner Mole im Porto Franco los
übertupfte ſammetſchwarze Ovalſchranke der Bucht
in die frühlingsfriſche ſüdeuropäiſche Nacht hinab.
tzung des ziemlich großen guten Schiffes mit Paſſa=
I. Klaſſe faſt leer, II. Klaſſe faſt voll, III. Klaſſe
on eigentlichem Intereſſe ſind hier auf „Carnaro”
giere der III. Klaſſe: alle Juden, die
heim=
ſprachen meiſt deutſch, manche ruſſiſch und polniſch
ar es jiddiſch? Unter ihnen manche, gekleidet mit dem
warzen oder auch grau=karierten Kaftan, mit weichem
en Hute über dem Hettitergeſicht und behangen vom
Vollbart. Sie ſtanden mit geneigten Häuptern in ſchein=
11oſophiſchen Geſprächen beieinander. Um den Pol
ter quirlte die Flucht der Erſcheinungen des übrigen
Volkes: die zahlreichen Kinder aller Größen. An
2hen war hier ein förmlicher Export unterwegs.
vorlauten Dinger trugen die billigſten
Seiden=
die ärmliche Eleganz des kleinen Mädchens aus
der neuen Heimat hinüber, wo all das, ach ſo
enſtändig iſt und Seidenſtrümpfe das Dreifache koſten.
Zahl junger Burſchen und Männer, die Sport=
und kühn auf den ſchwarzen oder rötlichen Locken,
ihren und namentlich des Abends begannen dieſe
— wie überall im Oſten — mobil zu werden.
ihre ſtampfenden, faſt wilden Reihentänze zu
Ge=
hmiſchem Händeklatſchen, ſie ſpielten und ſie ſan=
Don Said Abu Said
gen ihre fremden Lieder, die luſtigen Takt haben und im Grunde
doch melancholiſch ſind und ſie wiederholten immerzu namentlich
ein ſehr melodiſches Lied, deſſen Text mir unbekannt und deſſen
Weiſe ſo werbend und ergebend, ſo jauchzend und ſchluchzend
war, daß man keinen Text zu kennen brauchte, um zu wiſſen, daß
es ſich um ein Lied von Liebe und Scheiden handelte.
Nur wenn die See höher wurde, gar nicht ſehr hoch etwa,
er=
ſtarb dieſes Leben ſofort. Uebrigens heiligten ſie den Sabbat trotz
Wetter und Graus, und einer dieſer Zioniſten, der II. Klaſſe
fuhr, ging dieſen ganzen Tag im Gehrock, weißen Schlips und
Zylinder herum. Er ſetzte abends an der gemeinſamen Tafel
vor ſeinen Platz zwei brennende Kerzen und ſpeiſte zwiſchen
ihnen. Aber auch für anderweiten geiſtlichen Zuſpruch war
ge=
ſorgt. Und ſo las ein junger ſchöner römiſcher Prieſter, der im
Privatleben ſeine Kompatrioten durch Aufheben der Rechten
grüßte, jeden Morgen, angetan mit ſeiner weiß=gelb=violetten
Stola, die Frühmeſſe.
Die Adria lag trotz aller Geſpenſtergeſchichten über die
graus=
liche Bora glatt wie ein Waſchzuber unter blauem Himmel.
„Carnaro” fuhr zwei Nächte und einen Tag bis Brindiſi,
wo er Poſt übernahm. Wir kennen das kleine, über zahlreiche
Buchten hin anmutig verzettelte Städtchen und ſind doch immer
von neuem entzückt über die natürliche Art dieſes naiven
Kunſt=
volkes, das ſeine Häuſerkuben ſo in die Natur hineinſetzt,
daß ſie mit ihr eine beruhigende Einheit bilden. Wir denken dabei
mit Unruhe der heute bei uns modernen Nachäfferei dieſer
kübi=
ſchen Bauweiſe, die für unſere Klima= und
Wirtſchafts=
verhältniſſe unnatürlich und unpraktiſch iſt, und die uns von
eigenen Baukünſtlern aufoktroyiert werden ſoll.
Geſchwader von Militärflugzeugen mit grün=weiß=rotem
Seitenſteuer und Flottillen von U=Booten, den Turm über See,
beleben Luft und Meer, und das harmloſe, von den Genueſen
zu Olymp’s Zeiten erbaute Hafenfort, dieſes einzige
Prunk=
ſtück aller Poſtkartenhändler, darf nicht mehr photographiert
von Zion, wo ſie für ſich neues Heim und neues werden, weil man es wieder militärdienſttauglich
gemacht hat.
Die Sohle des italieniſchen Stiefels entſchwindet rechts im
Silbernebel des Mittags. Links beginnt fern Albanien und
an=
ſchließend Griechenland aufzublauen. Das Schiff nimmt Kurs
auf den Kanal zwiſchen Feſtland und Peloponnes. Eine ſteife
Briſe trifft es ſpitz von Backbord. Abends rechts Korfu, eine
zackige dunkelviolette Felsmaſſe, über ſchwarzen,
weißmarmo=
rierten Meeresſpiegel, die Stadt kaum erkennbar. Links über
ſteile hohe ſchneewipflige Ufergebirge herüberſchauend, finſter,
grämig und verfroren unter einer Wolkenkappe der Parnaß —
heute kein einladendes Ziel für den Dichter. Alles andere deckt
bald die Nacht.
Am Morgen noch immer das gleiche Bild von geſtern.
Beider=
ſeits die ſtarren ſteilen Gebirgsufer mit Schneehäuptern, dünnem
Nadelbaumbewuchs und zeilenartigen Ortſchaften an ihrem
ſcheinbar unwirtlichen Strande. Gegen 14 Uhr ſchließen ſie ſich
vor uns zuſammen: zum Iſthmus von Korinth. — Wer
hörte da nicht die klirrenden Marſchſchritte helleniſcher und
medi=
ſcher Heere? — Rechter Hand das weit auseinandergezogene
Korinth mit einer gelbgrauen Häuſermaſſe. Der etwa 5
Kilo=
meter breite Verbindungsſtreifen zwiſchen Feſtland und
Pelo=
ponnes iſt durch einen ſchnurgeraden Hieb durchhauen: der Kanal
von Korinth. Er öffnet ſich uns als ſchmaler Spalt in der
niederen Schranke, die ſich vor unſere Fahrt gelegt hat. — Die
Sirene h ult auf. Der kleine ſchwarze Schlepper purrt in ſcharfer
Fahrt gegen uns an und dreht im eleganten Bogen bei. Der
Lotſe entert an Bord. Helleniſches und italiſches Heldengeſchrei
der Schiffbeſatzungen gellt auf, wie es eben hier iſt, wenn Arbeit
geleiſtet werden ſoll. Die Troſſe wird am Schlepper befeſtigt.
Der Schlepper fährt an. Die Troſſe reißt. Alſo nochmals.
End=
lich klappt es. Wir gleiten zwiſchen die gekrümmten Arme zweier
Wellenbrecher hinein und rollen nun gemächlich die 5000 Meter
lange Kegelbahn des Kanals von Korinth entlang, auf dem 15
Meter breiten, ſtillen, ſehr trüben Waſſergrunde, zwiſchen den
ſchnurgraden 30 Meter hohen, leicht abgebogten Kahlwänden, die
— wir ſehen der Natur hier in die Karten — oben aus reinem
Sand beſtehen, der ſich nach unten zu langſam zum Stein
ver=
feſtigt.
zwiſchen den Meeren, durch die Enge der drohenden
Sandfels=
wände! Und wir denken an jene Felſen, die hier irgendwo einſt
das Schifflein des Odyſſeus im Gegeneinanderprall zu
zerquet=
ſchen trachteten. Aber die alte Zeit iſt herum und die moderne
ſchaffte — wenigſtens im Prinzip — ſichere Verkehrswege. Und
ſchon liegt vor uns getaucht in ein märchenhaftes
Nixenaugen=
romantiſcher Bergſtock. Und rechts taucht nahe am Ufer ein
helles, reizendes Landgut mit flachen Dächern und
Säulen=
gängen zwiſchen Tujien, Pinien und Aloehecken auf, und es liegt iſt infolgedeſſen fortgeſetzt neue Flachküſte im Entſtehen und der
ſo urecht griechiſch inmitten ſeiner heroiſchen Landſchaft, daß man
ſich kaum denken kann, wie das Heim des Odyſſeus etwa anders
ausgeſehen haben könnte. — Am Ufer aber, an dem wir in
wenigen Metern Entfernung vorübergleiten, ſchenkt uns
Griechen=
land noch ein reizendes Bild: ſieben kleine, braune,
ſchwarzhaarige Mädel in weißen oder blutroten Röcken und mit
einen kleinen Frühlingsreigen im Uferſand. Und an dem kahlen auf dem Wege, das New York des jüdiſchen Staates zu werden.
Hang darüber weiden ſchwarze, langhaarige Ziegen zum Klange
der Doppelrohrflöte eines Hirten im zerlumptes: Ueberwurf. Aber
das entgleitet raſch. Der Schlepper löſt ſich außethalb der
Wellen=
brecher, der Lotſe entert von Bord. „Carnaro” wendet
Griechen=
land das Heck zu und nimmt Kurs gegen das offene Meer.
Links weit drüben ein leiſer Glanz und eine ferne
Häuſer=
menge: Athen. Mit ſüdöſtlichem Kurs ſtampft „Carnaro” ſpitz
gegen den Wind in die aufbrauſende See hinein. Die Decks ſind
leer geweht. Die Abendtafel zeigt erhebliche Lücken. Das Leid
des Meeres nimmt viele unſanft in ſeine ſauren Arme.
Drei Nächte und zwei Tage nimmt der Dampfer öſtlichen
Kurs über das offene Meer. Jene ſteife Briſe über dem
Meeres=
arme zwiſchen den Gebirgen Griechenlands muß Abkömmling
eines Sturmes getdeſen ſein, der über dem freien Meer gebrauſt
hatte. Denn obwohl nun kaum noch ein Lüftchen wehte, rollten
doch hohe Wogen gegen uns an, die das Schiff ſtark ſchlingern
ließen. So kippte doch mancher Paſſagier um, der ſich bisher
tapfer gehalten hatte.
In der dritten Nacht wurde man davon wach, daß das
Ma=
ſchinengeräuſch ausſetzte und der Dampfer ſtill lag. Ein Blick auf
die Uhr zeigte 5 Uhr morgens: die fahrplanmäßige Ankunft vor
Jaffa. Unſere Ohren treffen alsbald Geräuſche, die um die
Ladeſtelle des Dampfers anhielten: das Donnern der beiſeite
geworfenen Bohlen über den Ladeluken, das taktmäßige Stoßen
der Ladekranmotoren und die zugehörigen über alle Häfen der
Welt verbreiteten Kommandorufe: ainal . . . birra! (Laß nach,
zieh an.)
Und dazwiſchen ein Gewirr von Stimmen, von harten Kehl=
und Rachenlauten, über die nur Araberſöhne verfügen. Wir
ſind im Orient. An Deck drängt ſich Zion, aus dreitägigem
Meerestod erſtanden, geſtiefelt und geſpornt zum Ritt ins Glück.
Sie ſtehen eng und eilfertig um die Paßkontrolle. Es ſind
zwi=
ſchen zwei= und dreihundert Menſchen und man ſieht bedenklich
ihrer Ausbootung zu, wenn man hört, daß viele der vor ihnen
Eingewanderten dem gelobten Lande ſchon wieder den Rücken
gekehrt haben, weil dort die Verdienſtmöglichkeiten zu hart und
zu gering ſeien.
Jaffa, das ſeit Salomos Tagen nicht aufgehört hat, die
Hafenſtelle für Jeruſalem zu ſein, liegt auf ſeinem niederen Hügel
am Strande, hat ſich aber in der letzten Zeit nach Norden hin
ſtark erweitert. Man ſieht dort große Anlagen und ſogar ſo etwas
wie ein Hochhaus. Auch die einſt berüchtigten Klippen, welche die
Anfahrt ans Heilige Land zwar romantiſch, doch auch manchmal
gefahrvoll oder unmöglich machten, ſind geſprengt worden.
Abends 6 Uhr liegen wir dann nach kurzer Fahrt vor Haifa,
dem benachbarten Küſtenort des Judenſtaates.
Wer dieſe Stadt vor zehn Jahren kannte, kennt ſie heute
nicht wieder, und auf ſie paßt der beliebte allgemeine Platz von
Treibhauspflanze vollkommen. Im vorkrieglichen Baedeker iſt
ihre Bewohnerzahl mit 13000 angegeben. Heute wohnen hier
40 000 Menſchen, wobei der Zuwachs rein auf die Zioniſten fällt.
Haifa iſt ein rechtes Beiſpiel für das nicht ganz unbedenklich
ſtimmende Tempo, mit dem ſich hier alles entwickelt hat, nachdem
der türkiſche Hemmſchuh abgekettet wurde. Haifa war ein
be=
ſcheidenes Neſt, das ſeine Apfelſinen, ſein Oel und ſeine Seſam
und Getreide aus dem Hinterland exportierte; ein gemütliches
Städtchen, in dem die biederen württembergiſchen Templer
fried=
lich unter den Mohammedanern und den wenigen Juden lebten.
Jetzt hat es ſich ums Dreifache vergrößert und will eigentlich am
liebſten nur vom Tranſitverkehr leben. Doch hier geht es ſo
wie in Trieſt, es fehlt das weite Hinterland der einſtigen
aſiati=
ſchen Türkei, der in Frage kommende Har
wickeln, daß es all dieſe Kaufleute hier ernähren kann?
Haifa iſt den gebuchteten Berghang, der ſüdlich in das
Vor=
gebinge Karmel ausläuft, emporgeklettert und greift mit der
freundlichen Siedlung der rumäniſchen Juden bis auf die
Hoch=
ebene empor. Am Kai erheben ſich Reihen vierſtöckiger
Büro=
häuſer. Aus der Maſſe der neuen kubiſchen Wohnhäuſer ragen
ein Kraftwerk, ein monumentales Technikum, die mächtige
Roth=
ſchild=Mühle, der Waſſerturm hervor. Aber ein Hauptprojekt iſt
Eine ſeltſame Stille, von keinem Maſchinentakt geſtörte Fahrt im Gange und beſeelt die Gemüter mit wilden Hoffnungen; der
große Hafenneubau. In dem neuen Hafen ſoll der aus
ſeinem uralten Bett abgeleitete Strom des Handels geſchoffelt
werden. Durch Dämme, die von den Vorgebirgen vor Jaffa und
dem gegenüber liegenden Akko ins Meer gebaut werden ſollen,
will man die geſamte tiefe Bucht von Akko in ein rieſiges
Hafen=
becken umwandeln. Die Anfahrt an Haifa iſt jetzt beſonders
grün das jenſeitige freie Meer, dahinter ein dunkelvioletter, ſchwierig, weil die Schlickmaſſen, die der Nil in Aegypten ins
Meer ſpült, merkwürdigerweiſe durch Unterſtrömungen bis
hier=
her getragen und am Vorgebirge Karmel abgelagert werden. Dort
jüdiſche Vorort, der darauf erbaut wurde, hat den ſehr hübſch
und gut orientaliſch gebildeten hebräiſchen Namen Batgalin,
Tochter der Wellen. So herrſcht hier ein ſtarker Betrieb auf
Zu=
kunftswechſel. Eine Geſellſchaft plant die Anlegung eines
mon=
dänen Seebades, nachdem ſie den alljährlichen Strom der
ein=
geborenen ägyptiſchen Sommerfriſchler, die jetzt in den Libanon;
blutroten Tüchlein um den Wuſchelkopf tanzen Hand in Hand gehen, abzulenken hofft. Und ſo iſt Haifa ſeiner Meinung nach
zeitgemäße Haushalt.
an zartgewebige Gardinen ſtärken?
Frühjahrs=Generalreinigung der Wohnung auch
kleidungen einer gründlichen Wäſche unterzogen
ragen ſich manche Hausfrauen: ſoll ich meine
Gar=
oder nicht? Die einen behaupten, daß geſtärkte
ſo leicht den Schmutz annehmen, während wieder
, daß ſie beſſer „hingen”. Wie dem auch ſei,
Gar=
an den Fenſtern nicht wie „Bretter” ſteif und ſtarr
Fehler, der bei Anwendung der üblichen
Stärke=
ie)t eintritt. Um dieſes zu vermeiden und
nament=
rtgewebigen Gardinen wie Batiſt, Mull, Madras,
leicht zu appretieren, verwende man lieber
Ge=
an gut auflöſt, dem letzten Spülwaſſer beifügt.
nügen auf einen Eimer Waſſer 5 Blatt Gelatine.
it Gelatine hat außerdem noch den Vorzug, daß
faſer nach dem Plätten nicht ſtellenweiſe „ver
E.
on Teltower Rübchen. Sauber zugeputzte
nan in Salzwaſſer weich und ſchneide ſie auf dem
ig, worauf man ſie mit Eſſig, Zitronenſaft oder
ftalliſierter Zitronenſäure, Salz, Pfeffer und einer
geriebenen Zwiebel und 1 Meſſerſpitze Zucker
Eßlöffel Mayonnaiſe verfeinern den Salat noch
„I=Serviettenkloß. 1½ Pfund am Tage
artoffeln ſchäle und reibe man fein und miſche ſie
löffel Salz, 1 Eßlöffel zerlaſſener Butter und
5 man einen Teig kneten kann, der nicht am
rf. Dann nicht zu dünn ausgemangelt, beſtreiche
tatte mit Pflaumenmus, das man mit 1—2
Eß=
würzte und geriebenem Zwieback ſteifte, rolle
dieſe dann zuſammen und forme dann einen großen Kloß, den
man in eingefetteter Serviette, über heißen Waſſertopf gehängt,
½ Stunde kocht. Dann ſofort ſerviert, reiße man den Kloß mit
zwei Gabeln leicht auf und übergieße ihn mit reichlich brauner
Butter.
L.
Süddeutſche Formkartoffeln. Eine mit reichlich
Butter ausgeſtrichene Form lege man mit einer zweifingerdicken
Lage roher Kartoffelſcheiben aus, bedecke dieſe mit einer
eben=
ſolchen von gekochtem, in Scheiben geſchnittenem Schwarzfleiſch,
das man mit 1 Eßlöffel Zwiebelwürfeln, ſowie Salz und Pfeffer
und etwas Kümmel beſtreut. Uebergieße nun das Ganze, das
mit Kartoffeln abſchließen muß, mit 2 Taſſen ſaurer Sahne oder
Milch, die man mit 2 Eiern verquirlte. Man laſſe die Speiſe
zirka ¼ Stunde, erhöht geſtellt, backen und reiche eine
Peter=
ſilienſoße dazu.
H.
Süße Suppen für Kinder. Die Vorliebe für
Süßig=
keiten bei Kindern dehnt ſich auch auf ſüße Suppen aus, mit
deren Bereitung die Mutter bei ihnen größte Freude auslöſt.
Und erſcheint dann und wann einmal eine ſüße Suppe auf dem
Tiſch, dann verlangen ſie nicht ſelten noch einen zweiten Teller
und verſchmähen oft ſogar Fleiſch und Wurſt. Dieſem Verlangen
ſollte aber jede Mutter nach Möglichkeit nachzukommen ſuchen
und ihnen entweder als wärmende Morgen= oder ſättigende
Abendſuppe eine von den vielen ſüßen Suppen vorſetzen, unter
denen ſie eine große Auswahl hat.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Sternchenſuppe, Roſtbraten mit Teltower
Rüb=
chen, Mandelſpeiſe. — Montag: Brennſuppe, Grünkohl mit
Schwarzfleiſch und Bratkartoffeln. — Dienstag: Kartoffel=
Serviettenkloß mit brauner Butter und geſchmorten Aprikoſen.
— Mittwoch: Sauerkraut mit Erbsbrei und Schweinsknochen.
— Donnerstag: Süddeutſche Formkartoffeln mit
Sellerie=
ſalat. — Freitag: Fiſch=Pichelſteiner. — Samstag:
Dampf=
nudeln mit Miſchobſt.
u mor
II
Frühjahrsbeſtellung im Jahr 2000.
Propaganda. „Das Wichtigſte beim Geſchäft iſt die Reklame.
Den=
ken Sie zum Beiſpiel an die Ente. Wenn ſie ein Ei gelegt hat, bleibt
ſie ganz ſtill. Das Huhn dagegen gackert es laut in die Welt hinaus.
s iſt der Erfolg? Die Nachfrage nach Hühnereiern iſt bedeutend
größer, als die nach Enteneiern!”
(Nebelſpalter.)
Beim Friſeur. „Sie haben aber ſehr ſchmutzige Hände!"
„Ja,
ich weiß — ich habe heute noch keinem Kunden den Kopf gewaſchen.”
(Pele=Méle.
Die neue Proportion in der Mode.
Man hört vielfach, daß der Mode der Vorwurf einer gewiſſen Monotonie gemacht
werde, doch wenn man modiſchen Dingen jene Aufmerkſamkeit ſchenkt, die ſie verdienen,
muß man erkennen, daß von einer Eintönigkeit keine Rede ſein kann, da die Mooe wohl
ſeit Jahrzehnten nicht ſo einſchneidende Veränderungen mitmachte, wie während der
letzten Saiſons.
Man muß ſich nur etwa daran erinnern, daß man noch vor Jahresfriſt bei
Rock=
längen hielt, die oft kaum das Knie erreichten, während heute (abgeſehen von der
Sport= und Trotteurmode) das lange Kleid (oder zum mindeſten doch die ſtark
ver=
längerte Linie), bfolut richtunggebend iſt.
Nun wird einem, wenn man etwa Skizzen aus dem Vorjahre mit den allerneueſten
Schaffungen des Frühjahrs vergleichen würde, ſicherlich ſchon auf dem erſten Blick
auffallen, daß die Taille des Kleides eine weſentliche Verſchiebung erfahren
hat. Man hat nur ſchon ganz vergeſſen, daß man im Vorjahre noch ausnahmslos
Modelle zu ſehen gewohnt war, die den Gürtel in Hüfthöhe brachten und daß nur
einige wenige Frauen (meiſt waren es ultra=ſportlich oder ultra=amerikaniſch
Ein=
geſtellte) verſuchten, den Gürtel höher zu rücken, aber immer wieder ſehr auffielen
und Einzelerſcheinungen blieben.
Erſt heuer bekennt man ſich ausnahmslos zu der hohen Taille, zu einer
Mode alſo, die inſofern außerordentlich vernünftig iſt, als ſie auf die Proportionen
des Körpers Rückſicht nimmt und die Figur nicht jener oſt ſehr unſchönen Willkür
preisgibt, die eine Mode ja häufig mit ſich zu bringen pflegt.
Auch die länger werdenden Röcke ſind ganz entſchieden mit Freude zu begrüßen,
denn ſie ſind gerade ſo, wie ſie ſein ſollen; nicht zu lang und auch nicht zu kurz; ſie
ſind es denn auch, die die überkurzen Sachen, die oft genug faſt unäſthetiſch ausſahen,
vollkommen erledigt erſcheinen laſſen; trotzdem können die neuen Röcke nicht als
un=
hygieniſch bezeichnet werden, weil das nachmittägliche Kleid zwar immer ziemlich lang
iſt, aber unter allen Umſtänden den Knöchel frei läßt, ſo daß die Furcht vieler
Mode=
intereſſierter endgültig beſchwichtigt erſcheint, jener nämlich, die meinten, daß man in
den führenden Ateliers für das Frühjahr Modelle zeigen wolle, die den Boden berühren,
was eine Rückkehr zu den „Fege=Röcken” unſerer Großmütter bedeutet hätte.
Die neueſte Linie nimmt vor allen Dingen auf „anatomiſche Logik”, wie ſie genannt
werden könnte, Bedacht, und das es auf dieſe Weiſe immer wieder ſehr gute Reſultate
gibt und daß es niemals zu modiſchen Uebertriebenheiten kommt, iſt ſicherlich beruhigend,
denn es ſah geraume Zeit faſt darnach aus, als ob einige Modekünſtler übers Ziel
ſchießen wollten und damit einer Mode Eingang verſchafft hätten, die nicht in unſere
Zeit gepaßt haben würde, in eine Zeit, die ja unter allen Umſtänden auf die
Eman=
zivation der Frau, auf ihre berufliche Tätigkeit und ihre ſelbſtverſtändlich gewordene
Raſchlebigkeit Bedacht nehmen muß.
Durch die Verkürzung der Taille einerſeits, und die Verlängerung der Rockpartien
andererſeits, entſteht zweifellos eine ganz neue Silhouette, die den ganz bedeutenden
Vorteil hat, die Geſtalt ſchlank und beſonders groß erſcheinen zu laſſen.
Dieſe Linie iſt aber nicht etwa auf eine beſtimmte Modellgruppe beſchränkt oder auf
eine gewiſſe Tageszeit eingeſtellt, ſondern macht ſich allgemein geltend, da ſowohl die
Trotturgarderobe wie das nachmittägliche und abendliche Kleid auf den neueſten
Pro=
portionen aufgebaut ſind.
Unſere Bilder vermögen darüber ſicherlich einen lehrreichen Ueberblick zu geben.
Da ſieht man gleich an erſter Stelle Las neue Trotteurkleid. Einfach und ungezwungen,
aus poröſem, dünnem, frühjahrs=hellem Modeſtoff hergeſtellt,
der vielſach in=ſich=gemuſtert, getupft oder kariert iſt. Neben
Panama gefällt hauptſächlich der zarte und ſchmiegſame Woll= ſehr gemäßigter Form — wieder, wie ja die neue Mode über= Silhouette, die ſich von allem bisher Gebräuchlichen
haupt auf ältere Vorbilder gerne zurückgreift.
georgette. Ein viereckiger Ausſchnitt iſt für Kleider dieſer Art
Dieſe neuen Aermel ſind derart zu verſtehen, daß ſie bis
immer gerne geſehen, ein ſchmuckloſer, enganliegender Aermel
darf als Beſonderheit der neuen Mode gewertet werden. Der unter den Ellbogen ganz bauſchig fallen und dann erſt eng an=
Gürtel iſt hier hoch gerückt, ſo daß der Rock — um ſo mehr als liegnd ſind, meiſt auch noch in irgendeiner Art garniert werden,
er mit Faltenbahnen garniert iſt, die die Geſtalt immer „ſtrecken”, ſei es, daß ſie gezogen ſind (wie die erſte Skizze unſeres kleinen
ganz beſonders laug erſcheint, wiewohl er es im Grunde ge= Bildes) oder aber mit gefältelten Polantpartien verſehen werden
(wie das zweite Modell).
Es iſt außer Zweifel, daß mit dieſen Aermelformen eine
Aehnlich in der Proportion iſt auch das in der nächſten Skiäze ganz neue Moderichtung einſetzt, die noch oftmals die
Aufmerk=
feſtgehaltene Koſtüm, das man ebenſo für ſportliche Gelegenheiten, ſamkeit modebefliſſener Kreiſe auf ſich lenken wird. M.I.
wie auch für die Promenade in der Stadt heranziehen kann.
nommen eigertlich nicht iſt.
Es pflegt aus einem leichten, aber doch einigermaßen „flauſchig”
wirkenden Modeſtoff (man nennt dieſe Gewebe ihres
flanell=
ähnlichen Charakters wegen „Flanelline”) hergeſtellt zu ſein und
wird für den Vorfrühling vorwiegend in einer dunklen Farbe,
etwa in Marineblau, Schwarz oder Tief=Flaſchengrün,
gelegent=
lich auch in einer ſatten Nußfarbe gearbeitet. Die eingelegte
Falte in der rückwärtigen Rockmitte iſt dazu beſtimmt, die gerade
Wirkung des Rockes zu wahren, ſichert aber gleichzeitig das
un=
behinderte Ausſchreiten. Auch die Jacke ſieht mit einer
Längs=
falte ſehr gut aus. Die in der Mitte mittels einer Zwinge
ge=
haltene Spange erſetzt den Gürtel dieſer vorne geknöpften Jacke.
Den hochetaillierten, in der Mitte gezogenen Gürtel deutet
auch das im dritten Bilde ſkizzierte Seidenkleio an, das mit
ſeiner glockigen Rockpartie und den kelchförmigen Volants an den
engen Aermeln und mit dem hellen Schalkragen vorzüglich wirkt.
Nicht anders drückt ſich die Proportion bei den letztmooernen
Abendſchaffungen aus; auch hier wieder der hohe Gürtel, das
gerade, enganliegende Kleid mit dem tief=anſetzenden
Glocken=
volant. Noch immer begegnet man häufig Kleidern aus grobem
Bienenwabentüll und hat für ſie immer viel übrig, weil ſie ſchick,
ſommerlich und leicht wirken. Solche ärmelloſe Abendkleider
werden gerne mit einem ganz ſchlichten, geraden, halblangen
Paletot aus dem gleichen Tüllgewebe kombiniert (letzte Skize).
Der Schinkenärmel
der vor vielen Jahren, zur Zeit unſerer Mütter und Großmütter
große Mode war, kehrt für die Frühjahrsſaiſon — allerdings in
Neue Curnſchuhe.
Erſt im Laufe der letzten Jahre erkannte man, wie wichtig
regelmäßige Turnübungen ſeien und jede Frau, die Wert auf
Geſchmeidigkeit ihrer Figur legt, wird ihre Turnſtunden unter
keinen Umſtänden verſäumen wollen.
Daß für dieſen Zweck das Trikot die richtigſte Aufmachung
ſei, iſt allgemein bekannt, und jede andere Sportkleidung erſcheint
darum längſt überholt.
Hingegen war man ſich bisher über die beſte Fußkleidung
für die Turnſtunde nicht vollkommen im Klaren und fand nur,
daß der Leinenſchuh zu ſteif, der Gummi=Turnſchuh zu
undurch=
läſſig und ein Sportſtrumpf ohne Schuh zu wenig
widerſtands=
fähig ſei.
Darum konnten die neuartigen Turnſchuhe, die eine
Leder=
ſohle, Lederkappen und Lederferſen, aber eine in buntem Muſter
gehäkelte Riſtpartie haben, ſo großen Erfolg haben; ſie ſichern
dem Fuße volle Bewegungfreiheit, ſind ſehr dekorativ und
außer=
ordentlich haltbar.
W.U.
Alſo doch Boleros!
Schon geraume Zeit befaßt man ſich mit der Frage des
Boleros (und zwar in ſeiner Verwendung als Jäckchen, das alſo
ein Kleid zu einem „Bolero=Complet” ergänzen ſoll) doch waren
die großen Modefalons bisher nicht ganz ſicher, ob dieſe Linie
den erwarteten Beifall finden und ob die elegante Frau dieſe
unterſcheidet, ohne weiteres anerkennen würde.
Nun ſcheint es aber, daß man dem Bolero
ſcczu=
mit ſehr viel Sympathie begegnete, ſo daß dieſe (
lich in vielen Varianten das Straßenbild behe=
Unſere Skizze bringt eine entzückende Con=
und zwar die Vereinigung eines glockig fallenden
mit einem kurzen, pelzverbrämten Bolero, wobei
wendung eines kleidſamen Modeſtoffes, etwa eine.
ten Panama=Gewebes gebacht iſt.
Kinderkleider für das
Srü=
werden immer nur aus hellen, meiſt paſtellfarben
hergeſtellt, bei denen gute Waſchbarkeit die Hauz i!
Die Formen ſind natürlich ausnahmslos ſehr
der häufig nott
gung keinerlei
begenen. Kitt
ſind die gebrä
men. Nur ſelt
Kleidchen ganz ”
den aber allen!
geputzt, daß ih
keit und Reini
dadurch in kein
trächtigt wird.
ein entzückend
(en, das an der
Bindbändern ge!
halb der Taſcie
Tiermotiv=Apt!*
niert erſcheint.
ein enrzückendeß 3.
chen mit farbigen
zackigem Piquéira
das typiſche Hemölle
zogenem Ausſchzuitt
nähtem Apachen.
zo. März 1930
nI
uns in Deutſchland
leiſten gefällt ..
ver:
Theater, Cheater
an Ludwig Pirandello,
ühmten italieniſchen Dramatiker.
Deutſchland am meiſten gefällt? Das
Chea=
rrſiche deutſche Cheater! Meine Bewunderung
ßen eutſchen Regiſſeure und Schauſpieler! Ich
erner Krauß, Kortner, Baſſermann, Klöpfer, die
derg, Franziska Kinz und die vielen anderen.
ßartige in der deutſchen Cheaterkunſt: das
mble. Ich finde keineswegs, wie ſo oft
daß der große Schauſpieler, der „Star”,
nen, die ſeine Bedeutung verkennen, ge-
Seſamtwirkung des Enſembleſpieles Abbruch
eil, irh glaube, daß der große Schauſpieler
treißt, daß er das Spiel der „petit acteurs”
a.natiſche Produktion Deutſchlands kann ich
uern nicht viel ſagen — ich kenne ſie zu
er leider mr ſehr wenig deutſche Literatur
überſetzt. Sehr ſchätze ich die Werke der
1. hiervon eine Ausnahme machen: Georg
Ingermayer. Beide Autoren ſind übrigens
t lien aufgeführt worden.
i*d man in dieſem Zuſammenhange noch
b ich den deutſchen Film liebe, und da muß
Bitteres ſagen. So wie der deutſche Film
etst, kann ich ihn nicht anerkennen, und ſchon
duktion gefällt mir nicht. Die große
Ge=
haffung einer neuen Kunſt, die der Confilm
vereits verpaßt zu ſein. Die Amerikaner
großen Vorſprung gewonnen: ſie weiſen
auf, die den Confilm für alle Schichten
rmachen, doch der europäiſche, ſpeziell auch
ilm, zeigt noch nicht einmal einen Anfang.
jugt ſicherlich ſehr hart, aber es entſpringt
uTung.
es ſo iſt: denn gerade Deutſchland wäre
Material an hochqualifizierten Künſtlern
, in der Kunſt des Confilms erfolgreich
onkurrieren.
kaner:
Die deutſchen Menſchen.
Sen George Bancroft,
merikaniſchen Darſteller, der Deutſchland
kürzlich beſucht hat.
Unterwelt” von Berlin geſehen. Sie war
hat mich ſehr intereſſiert, trotzdem ſie ſehr
* leich zu Chicagos Unterwelt.
Illuſtrierte Wochenbeilage
Hanzannnannnnnngnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn
Ich habe den Spreewald geſehen. Uno ich muß ge ehen,
daß ich von der Nomantik dieſer Gegend entzückt war. Vor
allem iſt mir ein Hochzeitszug in Erinnerung geblieben, deſſen
reizvolle Eigenart ich nicht ſo leicht vergeſſen werde.
Ich habe Hamburg geſehen, ſeine Docks, ſein
Hafen=
leben und natürlich ſeine Unterwelt. Auch dieſe Stadt mit
ihrem individuellen Gepräge, mit ihrer Cradition und dem
Leben unter der Oberfläche hat einen ſtarken Eindruck auf
mich gemacht.
Was mir am beſten gefallen hat? Manche ſagen, das
deutſche Bier. Mauche glauben, die Würſtchen. Manche
ſind der Anſicht, daß ich am begeiſtertſten von den Gurken
bin. Gewiß, das Eſſen in Deutſchland finde ich
ausgezeich=
net. Es erinnert mich an meine Kindheit, denn bei uns zu
Hauſe in Philadelphia wurde ſo ähnlich gekocht wie in
Deutſchland.
Aber wenn ich ehrlich und überzeugt ſagen ſoll, was mir
hier am beſten gefallen hat, ſo kann ich nur wiederholen:
die Menſchen. Dieſe Tüchtigkeit, dieſer erſtaunliche
Lebens=
wille eines Volkes, das einen Krieg verloren hat, iſt wirklich
bewundernswert. Wenn man die deutſchen Menſchen und
das Land kennen lernt, dann weiß man, daß Deutſchland die
Erfolge wirklich verdient, die ihm in letzter Seit auf den
verſchiedenſten Gebieten zuteil geworden ſind und die es ſich
durch ſeine Leiſtungen erarbeitet hat.
Als beſonders angenehm iſt mir die Sauberkeit in
Deutſchland aufgefallen und die Freundlichkeit der Menſchen.
Ich habe nicht geglaubt, daß man mich hier ſo herzlich
auf=
nehmen würde, wie es der Fall war, und dieſe Catſache allein
würde genügen, um mich in Sukunft immer mit ſehr viel
Freude an meinen Beſuch in Deutſchland zurückdenken zu
laſſen.
Der Holländer:
Deutſche Arbeit.
Von Jaap Speuer
dem bekannten holländiſchen Negiſſeur.
Was mir in Deutſchland am meiſten gefällt? Um es
vor=
wegzunehmen: die Arbeit.
Ich bin nun ſeit faſt vierzehn Jahren in Deutſchland und
habe die Entwicklung der Filminduſtrie geſehen und mit=
Anngnn
Aummer 13
Innnnnnnnnnnnnnnn
Deutſchland wurde es möglich. In Amerika befindet man
ſich, was das Fernſehen betrifft, noch bei
Laboratoriums=
verſuchen, in England iſt man noch nicht einmal da
ange=
langt. In Deutſchland dagegen ſendet bereits ſeit acht
Monaten der Witzlebener Sender Bilder. Das iſt nur der
ſpezifiſch deutſchen Fähigkeit, ausſichtsreiche Dinge zu
er=
kennen und dann mit der entſprechenden Sähigkeit an ihrer
Verwirklichung zu arbeiten, zu verdanken.
Noch etwas liebe ich an Deutſchland ſehr: das iſt der
ſtark ausgeprägte Sinn für Normung. Die Deutſche
Reichspoſt, der das Nundfunkweſen unterſteht, und die
die=
ſem Prinzip in weiteſtem Maße huldigt, hat damit ſehr viel
Gutes geleiſtet. Man ſoll das nicht mit Bürokratismus
apannnngEnnadaaaannz
erlebt. Was ich dabei bewundert habe, iſt der raſtloſe Eifer
an ſeiner techniſchen und künſtleriſchen Vervollkommnung.
Dieſer Arbeitsrhuthmus, dieſes Tempo in Deuuſchland
iſt geradezu begeiſternd. Es reißt mit und ſpornt zu immer
neuen Caten an. Ein Glied fügt ſich in das andere, und
es iſt ſicher falſch, von Amerikanismus in Deutſchland zu
ſprechen, ſo deutſch, urdeutſch, iſt deutſche Arbeit.
Ich habe auf meinen Filmexpeditionen faſt ganz
Deutſch=
land kennengelernt; und ich könnte von den Schönheiten
dieſes Landes ſprechen, von den Bergen und von der See.
Aber das iſt nicht das Deutſchland, das ich ausſchließlich
liebe, Schönheiten gibt es überall in der Welt. Nirgends
aber ſitzt ein ſolcher Arbeitsrhythmus einem Volk im Blute
wie in den deutſchen Induſtriezentren. Seht euch die Hütten
und Hochöfen, die Maſchinenſäle der großen Fabriken an,
und ihr werdet ehrfürchtig den Hut ziehen vor der
Schaffens=
kraft dieſes 70=Millionen=Volkes.
DerUngar:
Ordnung, Diſziplin, Ausdauer.
Von D. von Mihaly,
dem erfolgreichen Fernſeh=Erfinder.
Nebſt dem ausgeprägten Sinn für Ordnung und
Diſziplin, den ich an den Deutſchen bewundere, gefällt mir am
beſten ihre unerhörte Ausdauer, ihre Sähigkeit in der
Ver=
folgung eines Sieles, an das ſie glauben.
Ich ſelbſt habe es ja erlebt, wie dieſer unglaubliche
Fleiß und dieſes Ausharrungsvermögen die Löſung eines
Problems haben verwirklichen helfen, das vielen unlösbar
erſchien: die praktiſche Umwertung und Anwendung meiner
Erfindung, des Sernſehens. Es war ähnlich wie mit dem
Seppelin: die ganze Welt glaubte nicht an die
Verwirk=
lichung dieſer „Utopie” — bis ſie eines Cages da war. Was
in England und Amerika bisher noch nicht gelang — in
zESzanarngEenaggaggannaaaEHnannEgangag
verwechſeln. Amerika, doch gewiß kein bürokratiſches Land,
wird, wenn erſt dort einmal das Fernſehen Wirklichkeit
ge=
worden iſt, kaum anders können, als das deutſche Prinzip
zu übernehmen.
Als ich noch in Ungarn das Gymnaſium beſuchte, ſagte
mein Vater zu mir: Wenn du Techniker werden willſt, dann
mußt du ſpäter einmal nach Deutſchland gehen. Ja,
Deutſch=
land iſt ein ideales Land für Erfinder! Ich bin überzeugt,
daß Deutſchland in den nächſten hundert Jahren führend ſein
wird auf kulturellem Gebiet, und vor allem auf dem Gebiet
der Technik. Und techniſcher Fortſchritt bedeutet Macht und
Anſehen.
Die Franzöſin:
Erſte Eindrücke von Deutſchland.
Von Coletto.
Die auch in Deutſchland viel geleſene
Schriftſtellerin hält ſich gegenwärtig in Berlin
auf.
Es iſt immer ſehr ſchwer, zu ſagen, was einem in einem
Lande am meiſten gefällt. Beſonders ſchwer aber iſt es dann,
wenn man dieſes Land erſt wenig kennt. So kann ich nur
ſagen, was mir hier ſehr gut gefällt. Und das tue ich
gern — gibt es doch unter den erſten Eindrücken, die man
in einer neuen Umgebung empfängt, ſtets einiges beſonders
Hervorſtechende.
So fiel mir zum Beiſpiel bei meiner Ankunft in Berlin
ſofort auf, welche herrlichen Gärten und Parkanlagen dieſe
Stadt beſitzt. Davon weiß man eigentlich viel zu wenig. Ich
war von dem herrlichen Grün, von den vielen Bäumen, von
dem Ciergarten, der mitten in der Stadt liegt, ganz entzückt.
Darf ich nun noch, ohne mich bei meinen deutſchen
Freun=
den unbeliebt zu machen, etwas erwähnen, was mir in
Deutſchland nicht gefällt? Man hat mich hier gezeichnet,
ſofort nach meiner Ankunft. Wie man mir erzählte, iſt der
Seichner ein hervorragender, ganz bekannter Künſtler. Aber
ich finde, daß das Karikaturiſtiſche, das er in die Seichnung
hineinbrachte — und ich habe mir ſagen laſſen, daß das bei
flüchtigen Momentſkizzen hierzulande allgemein ſo üblich iſt
— keineswegs geeignet iſt, das Charakteriſtiſche eines
Ge=
ſichts hervorzuheben.
Ich bin nicht eitel, wenn ich auch eine Frau bin, aber ich
finde, daß durch dieſe Manier zu zeichnen, durchaus
weſent=
liche Süge verzerrt werden. Und das gefällt mir nicht — an
den deutſchen Seichnern.
naunarnaaggranagannaagannnnnnagnagannganang
ver
bei=
ung
nen
den
die
für
des
wie
iſche
eht,
der
gen=
uuch
alſo
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von
chen
von
itzes
ens=
zum
teten
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egen
die
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mit
be=
ſchen
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wor=
von
i der
nen.
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und
nur
Dr=
der
linge
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ſiſche
vor=
vor
ſche=
und
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dem
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Auch
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die
in=
oder,
be=
täch
täch=
der
Jorte
rden
folg,
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der”
gang
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leich
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bar!
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Pan
geor
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darf
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nom
feſtg
wie
Es
wirl
ähn
wird
etwe
lich
Falt
Wir
behi
falte
halt
auch
ſein
enge
Abe
gere
vole
Bier
ſom
wer
Pal
age Warenhaus=Betektig.
Von Crik Lorenſſen.
In zwei klare Abſchnitte zerfällt meine Cätigkeit bei dem
Verſuch, mich als Warenhausdetektiv zu betätigen. In einen
luſtigen, als ich auf eigene Fauſt verſuchte, meine laienhaften
Vorſtellungen in die Cat umzuſetzen, in einen ernſthaften, in dem
mir klar gemacht wurde, wie notwendig meine törichten
Voraus=
ſetzungen zu noch törichteren Ergebniſſen führen mußten.
Streng chronologiſch beginne ich mit der Schilderung meiner
Erlebniſſe und fange mit dem luſtigen Abſchnitt an.
Cage vergehen. — Unermüdlich dränge ich mich durch die
Maſſen der Käufer. Belagere mit ihnen die billigen Ciſche.
Werde langſam und ſicher müde wie ein Hund. Immer wieder
nichts.
Entweder wird hier gar nichts geſtohlen, oder ich kenne die
richtigen Stellen nicht, oder ſchließlich, ich bin zu dumm, etwas
zu ſehen. Das will ich nicht gern annehmen, alſo ändere ich die
Caktik.
Ich ſehe mich nach verdächtigen Geſtalten um und folge ihnen
mit boshafter Ausdauer. Ein ſchlichter Mam ohne Kragen
wandert ſtundenlang durch die Spielwarenabteilung. Ich hefte
mich an ihn wie ſein Schatten. Endlich — erſteht er ein billiges
Püppchen und im Gedanken an lauten Kinderjubel zieht er mit
beglücktem Lächeln davon. Ich ſchäme mich!
Ein Dämchen in billiger Eleganz erſcheint mir fragwürdig.
Sie macht ihre Groſcheneinkäufe mit ſeltener Gründlichkeit.
Un=
bomerkt — wie ich glaube — folge ich ihr. In der
Strumpfab=
teilung bedenkt ſie mich plötzlich mit einladenden Blicken.
Wahr=
ſcheinlich ſah ſie in mir einen unermüdlichen Verehrer. Entrüſtet
verdrücke ich mich hinter einen Ständer. Alſo wieder nichts.
Statt deſſen betrachten die Verkäuferinnen mich ſelbſt mit
mißtrauiſchen Blicken. Wo ich mich blicken laſſe, ſehen ſie mich
vorwurfsvoll an. Das Kreuzfeuer wird ſchließlich ſo ungemütlich,
daß ich mich nicht mehr getraue, irgendwo ſtehenzubleiben.
Als ich das Nennen verzweifelt aufgeben will, erfüllt mir ein
günſtiges Geſchick meinen ſehnlichen Wunſch. Es wird geſtohlen.
Ein Mädel grapſt im Vorbeigehen einen Caſchenſpiegel.
Kurz und bündig verſchwindet er im Ausſchnitt.
Wie ein Habicht ſtürze ich mich auf die Beute.
NNun vollzieht ſich alles, wie ich es mir in kühnen Cräumen
ausgemalt hatte. Das unauffällige Anſprechen, die leiſe, aber
beſtimmte Aufforderung, das entſetzte Erbleichen, der ſtille
Criumphzug zum Aufſichtszimmer. Alles programmäßig. Aber
wo bleibt der inquiſitoriſche Con des Unterſuchungsrichters? Er
beruhigt ſie jal Er redet ihr ja zu wie einem Kinde, das Surcht
vor Strafe hat! Um mich kümmert er ſich gar nicht, ich bin
vergeſſen, und als ich mich leiſe in Erinnerung zu bringen ſuche,
ernte ich einen ſo mißtrauiſchen Blick, daß ich verſchwinde.
Ernſte klare Augen ſehen mich an. Ich ſitze vor einem Mann,
der um die Not der Seit weiß und ihr zu Leibe gehen will. Es
iſt der Leiter der Detektiv=Abteilung. Langſam kommt mir die
Erkenntnis, daß ich in dem Luſtſpiel dieſer Cage einfach die
komiſche Figur geſpielt habe. Hier in dieſem Warenhaus wendet
man zum erſtenmal in der ganzen Welt ein neues Syſtem zur
Ver=
hütung des Warenhausdiebſtahls an. Man begann damit, daß
man mit der alten Anſchauung brach, der Kunde müſſe „wühlen”
können. Während früher die Ware überall in ſcheinbar
ungeord=
neten Haufen umherlag, fing man an, die Dinge in Vitrinen zu
ordnen. Erfolg: Während zum Beiſpiel am Handſchuhlager
vor=
her mit einem täglichen Verluſt von 20 bis 30 Paar gerechnet
wurde, drückte man dieſe Siffern jetzt in überraſchend kurzer
Seit auf ein Minimum herab.
Selbſtverſtändlich war es eine Unmöglichkeit, alle billigen
Maſſenartikel unter Verſchluß zu bringen. Hier mußte auf
ande-
rem Wege Abhilfe geſchaffen werden. Die Erfahrung hatte
gelehrt, daß dort am wenigſten geſtohlen wurde, wo die
Ver=
käuferin ihre Aufmerkſamkeit mehr den ihr anvertrauten
Sachen als den Kunden widmen konnte. „Das war unabhängig
von der Sahl der Käufer. Beſchäftigte ein einzelner die
An=
geſtellte, ſo fand ein zweiter leichter Gelegenheit zum Diebſtahl,
als an einem Ciſch, den viele umdrängten, von denen aber keiner
die Verkäuferin in Anſpruch nahm.
Von dieſer Erkenntnis ausgehend, brach man rückſic
mit dem alten Syſtem. Der Detektiv, der in der Aufmag
eines Kunden die Ciſche beobachtete, verſchwand, und on
Stelle trat ein anderer, der wie ein Angeſtellter des
Hauſosz=
kleidet war, ja, der ſeine Sugehörigkeit zu dieſem oder
Ciſch beſonders auffallend unterſtrich.
In den meiſten Fällen handelt es ſich hier um den weihl=
Detektiv. Da ſteht eine Verkäuferin, aber ſie bedient
Wenn man ſich an ſie wendet, ruft ſie liebenswürdig eine Koll
herbei und dieſe ſchreibt den Settel aus. Niemand ahnt, weuf
in Wirklichkeit iſt, aber ihre wachen Augen ſind überall.
Sie ſind nicht dazu da, jemand zu ertappen. Aber jedern
an den Ciſch tritt, hat das Gefühl, als ob die Verkäuferin ge
ihn anſähe. Hält ſich jemand länger auf, als ihr notwendig
ſcheint, dann tritt ſie beſcheiden an ihn heran und ſtellt !
ſtereotupe Frage:
„Womit darf ich dienen?”
Hat man etwas in der Hand, dann iſt ſie auf einmal dau
fragt: „Hat die Dame ſchon gewählt?”
Dieſes Suſtem heißt gemäß ſeiner Beſtimmung die 9.
(Diebſtahl=Verhinderungs=)Kontrolle. Dieſe Damen ſchalte
höchſtmöglichem Grade die Verſuchung aus. Die gewerbsmäßt
Diebe, die von dieſer Einrichtung natürlich gar nicht erbaut
nennen ſie „Abwehrkanonen”
Selbſtredend ſind auch dieſe unſcheinbaren und ſo gärun
unromantiſchen Detektive mit allen möglichen Hilfsmitteln gun
rüſtet. Ich darf hier nicht aus der Schule plaudern und (n
wähne daher nur, daß ſie ſich z. B. in wenigen Sekundennn
allen Kollegen im Haus in Verbindung ſetzen können. Danm
geht an das Haus etwa folgende Mitteilung:
„Aus der Porzellanabteilung in die Kriſtallabteilung verdd
tige Dame. (Folgt Steckbrief.)”
Die oder der Betreffende wird dann die ſpähenden Al4
durch alle Stockwerke nicht los. Eine Abteilung ſignaliſiert.
der anderen. Will er nicht ſtehlen, gut, ſo merkt er es gar n
Will er aber, ſo wird er bald einſehen, daß für ihn nichtt
holen iſt.
Parallel zur D.=V.=Kontrolle läuft dann die D.=(Oeiek:u.
Kontrolle. Sie arbeitet mit den Mitteln von früher, aberr)
hat andere Aufgaben. Ihr gehören nur ganz alterfahrene,
geſuchte Leute an, die in ihrem Kopf das ganze Verbrecheralzu
tragen und jeden Berufsdieb kennen. Sie ſtehen an den em
gängen und beobachten den hereinflutenden Strom der Kuru=
Caucht nun ein „lieber Bekannter” auf, ſo gehen ſie neben 79
her. Meiſtens iſt er ſchon nach wenigen Augenblicken im V.
und verſchwindet durch den nächſten Ausgang. Beſchwert ern
gar, ſo iſt natürlich niemand zu ſehen, und er hat ſich immernt
irrt. Unter vier Augen ſagt man ihm dann höflich, woran en
und bittet ihn freundlich, ſeine zeckloſen Bemühungen ei!!
ſtellen.
Dieſes Syſtem iſt koſtſpieliger und weniger bequem als
alte. Praktiſch rentiert es ſich trotzdem. Die neue Metlu
iſt ſozial und einträglich zugleich. Es wäre zu wünſchen, dal!
Schule machte.
Der Hummer.
VVon Friedrich Frekſa.
Heinz hatte einen Nieſenhummer gefangen. Das heißt: er
hatte in Pola ein Monſtrum von Cier, das ungefähr ſechs Kilo
wog, für achtundſiebzig Lire, alſo vierzehn Nentenmark, glücklich
erhandelt. Dieſes Ungeheuer zu vertilgen, lud er ſeine näheren
Bekannten ins Brionihotel zum Frühſtück ein. Nach einer
an=
regenden heißen Bouillon harrten wir in Spannung des Nieſen.
Da öffnete ſich auf einmal die Schwingtür und entließ die
leib=
haftige Erſcheinung unſeres Freundes Mr. Schmitz aus New
York. Hallo!. Das war eine Begrüßung und Freude.
Eine Stille, die den Saal überfiel, ließ auch uns plötzlich
ver=
ſtummen: Eine Nieſenſchüſſel, die von zwei Kellnern feierlich wie
die Sänfte eines alten Mandarins erſter Klaſſe getragen wurde,
ſchwankte herein. Und vor uns auf den Ciſch ſank nun der
pur=
purn errötete Nitter des Meeresgrundes.
Von Ehrfurcht ergriffen, ſaßen wir ſtumm da. Jan
Stoude=
baker faltete ſogar fromm die Hände. Nur Mr. Schmitz aus
New York lachte, lachte, ſo daß ſchließlich Heinz ihn leiſe
an=
zürnte: „Laß doch dein kindiſches Meckern!” Schmitz machte eine
Bewegung, als jage er eine Mücke weg. „Das Cier”, ſagte er,
„erinnert mich an meine ſchönſte Alaskaſtunde. Und die habe ich
nicht in Alaska erlebt, ſondern in New York.”
Während die Teile des Hummers ſich auf unſeren Cellern
häuften und wir danach trachteten, das nach Haſelnüſſen
ſchmeckende Fleiſch uns einzuverleiben, erzählte Schmitz: „Es war
im Gläſernen Saal der New Yorker Zeitung. Hochſpannung.
Dreißig Schreibmaſchinen hackten wie Spechte. Drei
Nieſen=
telegraphennachrichtenübermittler ſchnurrten Morſeſtreifen ab.
Ein Hemdärmelmann telephonierte mit Cincinnati, ein anderer
keifte mit Waſhington. Haustelephone ſchnarrten Befehle hin
und zurück. Mitten im Bienenſummen diktierte ich die letzte
Reportertat: Ein Nevolverkampf mit Falſchmünzern im
Bahn=
hof New=London.
Schluß! Fertig! Der Junge iſt ſchon da. Ich kommandiere:
„Satz für Maſchine fünf!‟ Da zerreißt die Wand des
Arbeits=
dampfes, und ich ſehe ein halbes Dutzend Pfeifenmundſtücke nach
mir ſtechen. Zwiſchen ihnen erſcheint ein Cordrock, darüber das
derbe, wie mit dem Beil zerhackte Geſicht eines Hartarbeiters,
darunter lange Beine und Schaftſtiefel und — bin ich verrückt
geworden! — das iſt doch William Watters aus Agamemnon,
Mittelweſten, mein alter Spitzhackenfreund aus Alaska. Sein
Händedruck weckt mich aus meinem Dämmern. Er lächelte wie
ein Nußknacker, als ich ihm ſagte: „Schlecht geht’s dir nicht!”
— „Hatte gute Ausbeute! Bin ſiebzigtauſend ſchwer! Wollte
einmal euer altes New York ſehen und dann in Maryland Farm
nehmen. Kannſt du mir helfen?” — „Morgen nenne ich dir ſo
viel verkäufliche Farmen wir du willſt!“ — „Gut! Dann wird
heute gefeiert, aber wo? Es muß fein ſein!” — „Wir fahren
Waſhington Square zu del Orto. Das iſt das Beſte vom Beſten,
das Feinſte vom Feinen und doch nicht ſo teuer!”
Dann ſitzen wir fünfzig Minuten vor der Stunde, wo ſich
ſonſt die Leute in den weichen Lederſeſſel von del Orto
nieder=
laſſen, vor einem kleinen, damaſtgedeckten Ciſch mit Silber und
Kriſtall. Ein Kellner bringt die Karte. Mein alter Walters
winkt ab und fragt: „Gibt es hier keine Hummern? Du weißt
doch, Alter, wem wir einmal in Alaska ein Feſt feierten, aßen
wir immer Hummern.” In dieſem Augenblick ſehe ich Hawk, den
Sekretär von der Partei, eintreten und mir zuwinken. Ich
ſage zu meinem Mittelweſtmann, der nie am Meere geweſen iſt
und darum immer Appetit nach allem hatte, was mit Salzwaſſer
zuſammenhängt: „Mache deine Hummern ab! Bis ſie kommen,
mache ich drüben einen geſchäftlichen Speech!”
Der ehrenwerte Hawk impft mich mit allem politiſchen Gift,
das er für unſere Seitung für notwendig hält. Bei jedem Satz
haut er mit dem Daumen durch die Luft, daß es mir ganz milchig
vor den Augen wird. Wie im Nebel ſehe ich die drei Kellner
des Lokals und die zwei Jungens daherkommen, einer hinter dem
andern. Jeder eine ſilberne Platte balancierend.
Nach einer Weile — Hawk ſpritzt noch immer Gift und haut
mit dem Daumen — ſehe ich wieder die fünf Schatten kommen.
Jetzt hält Hawk inne. Er muß Dampf ablaſſen. Wie er gerade
wieder anfangen will, ſehe ich nun deutlich und leibhaft die drei
Kellner und die zwei Jungen wieder mit Schüſſeln
herein=
ſchwanken und von jeder dieſer Silberplatten glotzt ein
Nieſen=
hummer herunter in den Saal.
Jetzt weiß ich: ein Unglück iſt geſchehen! Ich mache mich von
dem Politiker los und laufe zu meinen Alaskafreund zurück.
Der ſitzt da, die Hände in den Hoſentaſchen, die Mundwinkel
heruntergezogen und deutet auf einen langen, ſchmalen Ciſch, der
ſich vor ihm durch die halbe Breite des Lokals zieht, auf eine
Reihe von fünfzehn Platten mit Hummern, von denen jedes Cier
vielleicht ein Drittel ſo groß iſt wie dieſes hier, und
komman=
diert: „Der Sünfte!”
Der bezeichnete Hummer wurde zwiſchen uns niederger!“
Der Hoteldirektor ſtand neben dem Ciſch und ſchaute vorwufl
voll auf meinen Freund, als wollte er fragen: „Und die anderel
Aber Watters ſagte laut zu mir: „Necht merkwürdige b0
mern habt ihr hier in New York. Bei uns in Alaska ſindl
kleiner und feiner. Da gehen ſie in Blechbüchſen, die ge:”
zwiſchen Daumen und Seigefinger hineinpaſſen. Und die
ſind außen rot angemalt wie ein Neklameplakat und nicht ei!?
weich!”
„Aber, Alter! Das ſind doch die richtigen Hummern!
mußt ſie auslöſen!‟ Er koſtete und zog ein Maul: „Neil,e
richtigen in Blech ſchmecken anders als die hier. Das iſt i2?
ſo eine New Yorker faule Feinheit. Warum müſſen wir
vielen Kalk noch mitkaufen und uns plagen?" — „Die Bile
büchſenhummern waren doch auch einmal in Kalk!” Er erwicke!
höhniſch: „Wenn du Beefſteaks beſtellſt, kaufſt du dann auc."
ganze Knochengerippe mit?‟ Er aß mißtrauiſch und fragie
wirſch: „Was koſtet ſo ein roter Kalkhummer?“ — „Sweit.
drei Dollars!” — „Alſo muß ich für die ganze Kolonne draß
bis fünfundvierzig hinlegen!‟ Er ſann nach. „Wird uns
der Sack mitgeliefert?” fragte er endlich. „Aber um Himm.a
willen, haſt du denn alle gekauft?” — „Ich rechnete mit me-!
vernünftigen Alaskahummern in Büchſen und von denen 1
ich fünfzehn beſtellt, weil wir uns doch ordentlich ſatt eſſen we."
Nachher habe ich dem Kerl nicht zeigen wollen, daß mir*
Sache zuviel wird.” — „Wenn ich mit dem Mann ſprea”
ſchlage ich vor, „wird er ſicherlich die andern zurücknehmen!
„Nein, dann muß ich Neugeld zahlen. Lieber eſſe ich acht E
Hummern. Sie halten ſich doch?‟ — „Wenn du ſie aufs
legen läßt!” — „Und wenn ich ſie verſchenke?” — „Da8 MN
ſich großartig!”
Eine Geſellſchaft von Damen und Herren betrat das Lag
„Lobſter! Hummer!” riefen die jungen Mädchen, als ſie un 1
Paradetiſch erblickten.
Der Hoteldirektor kom nach einer Weile und ſagte:
haben zwar alle Hummern beſtellt, aber vielleicht werden Sie*
gern einige ablaſſen für die Geſellſchaft da drüben. Darf i9
ſechs verfügen?” Watters knifft das rechte Auge zuſammel.
ſagte: „Der Kauf bleibt feſt auf fünfzehn!‟. Der Hotelgl.2
zog ſich zurück.
Wieder durchſchritt eine Geſellſchaft
riefen die Damen: „O, ah, Lobſter!”
Herren Hummer. Wieder kam der famo)e
haben Sie Angſt?
Fritz Hocke, Wien.
hutte noch nie Furcht empfunden, wer könnte
Sefühl nicht zu kennen? Warum fürchten
Die Beantwortung dieſer Frage iſt jeden-
—denn es handelt ſich hier um ein Problem,
reſtlos beizukommen iſt, und nur taſtend
en verſchlungenen Pfaden der Pſuche
zu=
inmal: Wovor fürchten wir uns? Da gibt
Arten von Angſt, wie der amerikaniſche
dagoge G. Stanleu Hall nachgewieſen hat:
eit, Gewitter, offene Plätze, Ueberſchreiten
ſe Spitzen, Blut, Einſamkeit, Geſellſchaft,
eles andere mehr. Vor allem fürchten wir
ten Dingen, ähnlich wie die Urvölker und
ei Eintritt von Sonnenfinſterniſſen, bei
Ge=
von Schüſſen uſw. Angſt empfinden und
on” verantwortlich machen, weil ihnen die
nge unbekannt ſind. Wir ſtehen dieſen
Er=
achen auf Grund der wiſſenſchaftlichen
Er=
minder vollkommen unbefangen gegenüber;
wir die Wahrnehmung machen, daß Kinder,
z und Erfahrung vieler Dinge noch abgeht,
geringfügigſten Gelegenheit — ſogleich in
rſetzt werden. Vielfach ſpielen hierbei auch
Biologie mit, wonach die Erinnerung an
s in der Materie je gedacht, empfunden oder
Die wäre es ſonſt zu erklären, daß Kinder
en, die ſonſt keineswegs ängſtlich ſind,
en die Angſt vor dem Neden.
vielfach unter Schreckvorſtellungen leiden,
Ammenmärchen oder Geſpenſtergeſchichten
den wären? Momente der Veranlagung,
Dis=
tution ſpielen ſelbſtredend ebenfalls eine große
hne weiteres verſtändlich, daß Kinder, die
eier Catſachen zur Furcht neigen und durch
leicht eingeſchüchtert zu werden vermögen,
ne große Unſicherheit an den Cag legen und
„furchtſamen” bzw. „nervöſen Menſchen”
its kann auch die Kenntnis gewiſſer Dinge
Angſtvorſtellungen begünſtigen, ſo etwa eine
am Himmel, die den erfahrenen Seemann
en eines Gewitterſturmes aufmerkſam macht,
dieran achtlos vorübergeht. Es handelt ſich
die zweckentſprechenden Vorkehrungen zu
ſichern! Im allgemeinen aber iſt das
Angſt=
weckmäßige Erſcheinung, da ſie den Willen,
raft lähmt und die kühle Erwägung, das
nen Kräfte gegenüber der drohenden Gefahr:
ung oder Angriff angezeigter ſind, hemmt.
ſt beiſpielsweiſe auch die Furcht vor Cieren,
zerbei meiſtens um Männer und Frauen, deren
in ethiſchem Sinne ſehr entwickelt iſt, die in
roßen Momenten” des Lebens Kühnheit und
undet haben, die aber dennoch vor Lebeweſen,
n. Ohrwürmern, Fledermäuſen, Kröten und
eine unüberwindliche Abneigung haben. Vor
wünſchen ſofort Hummer. Können Sie ſich
ir dieſe abzulaſſen?”
ih die Hände. Munter ſagte er: „Ich habe
niern, die Ihr hier in der Gegend habt,
ge=
r die Hände richtig hochhebt, will ich die Be=
Erſtens, der Hummer, den wir gegeſſen
Sweitens, zwei Beefſteaks, die wir noch eſſen,
teus, zwei Slaſchen Claret koſten nichts. Eine
ſiet nichts. Außerdem erlegt Ihr fünf Dollar
künftig beſſer an euer Geſchäft denkt. Und
daß Ihr richtige Hummern habt, ſolche in
biſchen Daumen und Seigefinger gehen, keine
dom ganzen Gerippe!”
stor verbeugte ſich. „Ich werde um das Wohl
ngſtlich beſorgt ſein! Dann winkte er dem
efahl: „Sammle die Karten! Alle Hummern
en Dollar hinaufgeſetzt!”
ihm lächelnd nach und ſagte, als die
Beef=
en kamen: „Ja, ja, die New Yorker glauben
ir alten Knaben aus Alaska ſind doch noch
du, ich habe Seit?
Von Hans Bureſch.
ſeinen Schreibtiſch gebeugt und arbeitete an
eihnung, die er für ein Patentbüro
anzufer=
rbeit um wenig Geld. Ihn aber intereſſierte
erbeitete, ſtudierte und lernte dabei. Kaum.
nute Ruhepauſe gönnte.
gerlich auf. Su dumm! Das Fläſchchen mit
nie war leer. Das bedeutete wieder eine
un=
ing. Bedeutete aufſtehen, anziehen, zwei
Crep=
die Straße zum Papierhändler. Und dann
umgekehrter Neihenfolge. Und überdies
be=
dausgabe.
ichte er, „ſetzt ziehe ich eben erſt die grünen
ete das Fläſchchen mit der grünen Cinte und
ichnen.
er Arbeit aufblickte, bemerkte er, daß ſich ſeine
ngezogen hatte, um eben vor dem Spiegel
allem ſind es die harmloſen Mäuſe, die insbeſondere bei Frauen
ſehr leicht Schreckvorſtellungen auslöſen. Sur Erklärung dieſer
Catſache müſſen wir uns vergegenwärtigen, daß Surcht das
her=
vorſtechendſte Merkmal tieriſchen Bewußtſeins iſt. Die Maus
iſt bekanntlich das furchtſamſte Cier, ſie iſt geradezu die extreme
Verkörperung von Surchtſamkeit. Eine Maus ſehen oder fühlen,
Eine Maus — ein völlig unberechtigter Grund
zur Aengſtlichkeit.
flößt dem Unterbewußtſein ſelbſt Furcht ein, weil tatſächlich
hier=
durch Erinnerungsbilder aus früheren Entwicklungsſtufen
leben=
dig werden, und keine verſtandesmäßige Selbſtbeherrſchung kann
dieſes Naſſengedächtnis auslöſchen.
Die Furcht vor Cieren, ſoweit es ſich um bösartige handelt,
iſt ja vollkommen begründet. Weniger verſtändlich iſt die Angſt
vieler Menſchen vor Eiſenbahnfahrten, vor dem Ueberſchreiten
von Brücken, vor den Gefahren der Straße. Gewiß ereignen
ſich manchmal Sugzuſammenſtöße, eine Brücke kann beim
Ueber=
ſchreiten einbrechen, der berühmte Siegelſtein vom Dach fallen,
aber die Wahrſcheinlichkeit iſt ſo gering, daß ſie den hierdurch
bedingten Angſtaffekt ſo vieler Menſchen keineswegs rechtfertigt.
Su den völlig unbegründeten Angſterſcheinungen, die ſchon
in das Gebiet der Pathologie, der Neuroſe, fallen, gehören
bei=
ſpielsweiſe die Platzangſt, das Lampenfieber, das Stottern, der
Schreibkrampf und anderes mehr.
Der allgemeine Sprachgebrauch identifiziert auch den „
ängſt=
lichen Menſchen” mit dem „nervöſen”, wenngleich dies nicht
immer zutreffend iſt. Es gibt eine große Anzahl von Menſchen,
die von einer ſtändigen „Erwartungsangſt” erfüllt und ſtets be=
Angſt, eine Straße zu überqueren, iſt ſchon beinahe
eine pathologiſche Angelegenheit.
ihren Hut aufzuſetzen. Sie ſtand alſo im Begriffe fortzugehen.
Sofort ſchoß ihm der Gedanke durch den Kopf: „Sie könnte dir
die rote Seichentinte mitbringen!“
Aber er mußte vorſichtig zu Werke gehen, denn er wußte ja
nicht, wie ſie dieſe Sumutung aufnehmen würde. Er begann mit
liebenswürdigem Lächeln: Weibi! Ich hätte eine große Bitte
an dich! Du könnteſt ſo lieb ſein und mir eine Kleinigkeit
be=
ſorgen. Nur ein Fläſchchen rote Cinte! Sei ſo gut!”
Das war doch lieb geſagt. Sie fühlte es. Darum unterdrückte
ſie den aufſteigenden Sorn, daß er ſie wieder für ſeine
Boten=
gänge verwenden wollte und ſagte kurz: „Was denn?”
„Ich ſagte es dir ja ſchon! Ein Fläſchchen rote Cinte!”
wie=
derholte er freundlich.
„Ach ja,” erinnerte ſie ſich, „das haſt du mir ja ſchon geſtern
geſagt!”
„Siehſt du,” warf er hin, „es müßte aber Seichentinte ſein!
Rote Seichentinte! Und nur Marke „Stieglitz”. Das iſt nämlich
die beſte, ich bin ſo gewöhnt an ſie, daß ich mit keiner andern
mehr arbeiten könnte. Alſo merke dir bitte: Rote Zeichentinte!
Marke Stieglitz!”
„Iſt ſchon gut! Iſt ſchon gut! Erſpar” dir deinen Vortrag!”
wehrte ſie ab, „glaubſt du, ich habe Seit, dir ſtundenlang
zuzu=
hören! Um zwölf Uhr muß doch gekocht ſein!. Jetzt iſt es elfe!”
Damit ſtürzte ſie davon.
Im Gehen noch war ſie empört über ihn: Wie oft er mir
das gleiche wiederholt! Als wenn ich ein Schulkind wäre, das im
Handumdrehen vergißt, was man ihm ſagt! Er muß mich für
furchtbar dumm halten!” Sie konnte nicht anders, ſie mußte noch
einmal zurückgehen und ihn darüber zur Nede ſtellen: „Glaubſt
du wirklich, ich bin ſo dumm, daß ich mir nichts merke?”
Er aber war ſchon wieder über ſeine Arbeit vertieft und
fragte nur ſo nebenbei: „Sch dachte, du hätteſt keine Seit?”
Da ſtürzte ſie davon und warf wütend die Cüre ins Schloß.
Ihre Empörung hatte den Höhepunkt erreicht. Ein wahres
Glück, daß ſie unten auf der Straße die Frau Hochauf traf. Nun
hatte ſie doch eine Seele gefunden, der ſie ihr Herz ausſchütten
konnte. Sie beſorgte dies ausführlich und gründlich. Sie brauchte
faſt eine halbe Stunde dazu. Denn die Uhr zeigte bereits halb
zwölf, als ſich die beiden Frauen trennen — wollten. Aber was
onnte ſie machen. Hatte Frau Hochauf ſie nicht ruhig angehört?
Und hatte Frau Hochauf nicht demgemäß ein gutes Necht darauf,
ebenfalls angehört zu werden?
reit ſind, jedem Sufall eine unheilvolle Bedeutung beizumeſſen,
ohne eigentlich krank zu ſein, Menſchen, die man als peſſimiſtiſch
oder überängſtlich bezeichnen kann. Ein übergroßes Maß dieſer
Aengſtlichkeit iſt allerdings ſchon in das Gebiet der Neuroſe
ein=
zubeziehen; in dieſes Kapitel gehört ja auch der Hypochonder, der
im Jahr über 360 Krankheiten klagt. Andererſeits gibt es
wieder Menſchen, deren Leben oft nicht unbeträchtlich von
Platz=
angſt gehemmt erſcheint, die aber dennoch von der erwähnten
Erwartungsangſt völlig frei ſind.
Das Angſtgefühl iſt jedenfalls die Wurzel aller Hemmungen,
es hemmt auch den kulturellen Fortſchritt, da es die
Auswir=
kung der Perſönlichkeit ſtark behindert und für die Allgemeinheit
wertvolle Kräfte nicht zur Entfaltung kommen läßt. Nur eine
weitere wiſſenſchaftliche Durchdringung dieſes Problems vermag
die Menſchheit von dieſem Erbübel zu befreien oder zum
min=
deſten ſeine Macht weſentlich zu mindern. Es muß der modernen
Dſuchologie zugute gehalten werden, daß ſie uns bereits tiefere
Einblicke in das Weſen der Furcht und damit lichtvolle Ausblick2
in eine beſſere Sukunft gewährt hat.
Geiſter und Geſpenſter.
(Luſtige Anekdoten.)
In einer Geſellſchaft, in der auch Alexander von
Humboldt weilte, kam die Nede auf den Spiritismus und
beſonders auf das Ciſchrücken. Der berühmte Gelehrte meinte,
daß an der Nichtigkeit der zum Beſten gegebenen Berichte doch
ſtark zu zweifeln ſei. „Ich ſchwöre, Exzellenz” verſicherte einer
der Berichterſtatter eifrig, „der Ciſch hat in meinem Falle
be=
ſtimmt nach gegeben!“
„Daran zweifle ich nicht,” erwiderte Humboldt ſarkaſtiſch,
„denn der Klügere gibt immer nach!"
In einer Geſellſchaft befaßte man ſich mit okkulten Dingen:
Ciſchrücken, Geiſterzitieren, Kartenlegen uſw.
Schließlich trat jemand auf, der ſich ein dickes Handtuch vor
die Augen binden ließ und nun begann, durch das Handtuch
hin=
durch aus der Seitung vorzuleſen, und zwar Satz für Satz tadellos
richtig.
Da erhob ſich ein Fräulein im beſten Mittelalter, nachdem
es über und über rot geworden war, und ſtrebte der Cüre zu.
„Nun, liebes Fräulein, wollen Sie uns ſchon verlaſſen?”
fragte, Bedauern in der Stimme, der Gaſtgeber.
Darauf erwiderte das Fräulein: „Das iſt kein Ort für ein
unbeſcholtenes Mädchen in einem dünnen Leinenkleid ...
Der berühmte Geiſterſeher Swedenborg machte auf einer
Fahrt über See einſt tiefe Bücklinge vor allen Stühlen, die in
der Kafüte ſtanden.
Der Kapitän des Schiffes fragte erſtaunt, was das denn zu
bedeuten habe.
„Ja, ſehen Sie denn nicht Karl XII. auf jenem Stuhl ſitzen
und auf dieſem hier Peter I. und auf dem Seſſel die große
Katharina?” fragte Swedenborg.
Kurz darauf legte man an, und Swedenborg wollte das Schiff
verlaſſen.
„Halt!” ſagte der Kapitän und hielt ihn zurück, „erſt
bezah=
len Sie mal das Fahrgeld für die gekrönten Häupter, mit denen
Sie hier gereiſt ſind, oder ich halte Sie für einen kompletten
Narren!”
Man ſprach über Okkultismus, Spiritismus und andere
Dinge. Eine Dame der Geſellſchaft hielt einen unendlich langen
Vortrag über Seelenwanderung. Wenige Gäſte hörten ihr zu.
Nur einer ſchenkte ihr ungeteilte Aufmerkſamkeit. Sie wollte
ſich ihm erkenntlich zeigen, und als ſie zur Erleichterung der
Ge=
ſellſchaft zu Ende war, erklärte ſie dieſem Intereſſenten
geheim=
misvoll: „Sie ſcheinen viel für das Chema übrig zu haben. Und
da Sie mich ſo gut verſtehen, will ich Ihnen verraten, wer ich im
erſten Leben war: eine Geliebte Napoleons.‟ Die Spannung
auf dem Geſicht des Hörers löſte ſich. Erfreut ſprang er auf:
„Jetzt weiß ich, woher ich Sie kenne; denn ſehen Sie: ich war
Napoleon!”
Da ſchlug es vom nahen Kirchturm zwölf. Die zwölf Schläge
brachten ſie wieder zur Beſinnung. Da ſollte das Mittageſſen
ſchon fertig ſein! Und ſie ſtand noch hier! Nun mußte eben etwas
Raſches gekocht werden, etwa eine Eierſpeiſe. Sie verabſchiedete
ſich nun wirklich und lief zum Krämer um die Eier. So, und
nun raſch heim! Im Hausflur fiel ihr ein, daß ſie ihrem Mann
ja die Cinte mitbringen ſollte. Sie kehrte wieder um und eilte
in die Papierhandlung. „Ich bekomme eine Flaſche Cinte! Aber
ſchnell, bitte!”
„Sol”, ſagte ſie fünf Minuten ſpäter zu ihrem Mann, „da
bin ich ſchon!”
Er war nicht mehr ſo liebenswürdig wie vorhin. Das hatte
ſeine Gründe. Entweder ſie hatte die Cinte gebracht oder nicht.
Daran konnte auch die größte Liebenswürdigkeit nichts ändern,
Wozu alſo? Und dann knurrte ihm der Magen.
„Schon!”, lachte er ſpöttiſch, „du glaubſt wohl, ich warte noch
zwei Stunden auf das Mittageſſen!”
„Swei Stunden!” tat ſie entrüſtet, „ſo lange dauert es doch,
gar nicht mehr! Du wirſt ſtaunen, wie raſch die Eier gekocht
ſind!”
„Cier?” erſtaunte er.
„Natürlich! Das iſt geſund und koſtet nicht viell Und dann
geht es raſch!” trumpfte ſie auf.
Wo warſt du denn überhaupt ſo lange?” forſchte er.
„Komiſche Frage!”, entgegnete ſie, „wo ſoll ich denn geweſen
ſein? Deine Cinte habe ich dir beſorgt!”
Die Cinte. Der Gedanke, daß ſie ihm wirklich die Cinte
ge=
brachte hatte, ſtimmte ihn verſöhnlicher. „Nun, das iſt ja
wirk=
lich nett von dir!” gab er zu, „ich danke dir recht ſchön dafür!“
Sie gab ihm die Cinte. Er betrachtete das Fläſchchen und hielt
es gegen das Licht: „O weh!” rief er aus, „die iſt ja ſchwarz!
Und die richtige Marke iſt es auch nicht!”
Sie war entſchloſſen, alle Schuld dem Papierhändler in die
Schuhe zu ſchieben: „Nein, ſo etwas! Iſt’s möglich?” tat ſie
entrüſtet, „und ich habe doch ausdrücklich grüne Cinte, Marke
Seiſig, verlangt!” Er lachte: „Sol Haſt du verlangt! Und ich
habe dich doch gebeten, mir rote Seichentinte, Marke Stieglitz,
zu bringen! O1 Ihr Frauen!”
Ihr traten die Cränen in die Augen. Hornig ſtampfte ſie mit
ihrem entzückenden Füßchen: „Sol . . . Sol . . . Ja, da kann man
nichts machen! Glaubſt du, ich habe Seit, nur an deine Cinte zu
denken . . . O! Wir armen Frauen! Wir armen Srauen...
ver
bei=
ung
nen
den
die
für
des
wie
ſche
eht.
der
gen=
ruch
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ſlo=
von
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itzes
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zum
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Zu=
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von
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und
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mäch=
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darf
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nom
feſtg
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ähnl
wird
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lich
Falt
Wir
behi
falte
halt
auch
ſein
enge
Abe
gero
vole
Biet
ſom
wer
Pal
der
gro
Der Brandweiher.
Anekdote von Hermann Eris Buſſe.
Im heißen Sommer 1917 fuhren zwei Urlauber frohgemut ins
Land hinein, dem Bodenſee zu. Der Muſikter freute ſich auf eine
Orgel, die er traktieren, der Kunſthiſtoriker, der eine tiefe,
klin=
gende Dichterſeele beſaß, auf Barock, in deſſen farbenfrohen und
linienreichen Wundern er ſich ergehen wollte. Beide fanden
beides in dem alten Orte, der ſeine gewordenen Kulturgüter
hütete und unaufdringlich darbot.
Der Muſiker drängte ſeinem Siel heißblütig entgegen,
Er=
laubnis zur Benützung der Orgel einzuholen. Der Gelehrte
ge=
noß nachhaltiger Siedlung, Landſchaft und das Glück der
Frei=
heit in Sommerſonne. Im Park, durch den ſie faſt im
Flüſter=
ton verhandelnd eilten, liefen ſie geradewegs der Prinzeſſin, die
den Komponiſten kannte, in die Hände. Mit erregter
Aufge=
räumtheit ſprudelte er ihr Wunſch und Bitte entgegen, die
lie=
benswürdig und gern gewährt wurden. Der andere verdrückte
ſich beſcheiden; denn er liebte es gar nicht, ſo unvermutet die
Be=
kanntſchaft fremder Leute zu machen, gar noch die von
Fürſtlich=
keiten. In einer Niſche, vor forſchenden Blicken faſt verſteckt,
laß er bereits ganz ſeinem Schauen hingegeben, als der
Seuer=
kopf mit der Fürſtin und ihrer Begleitung ins kühle Schiff der
Schloßkirche trat. Was konnte er dafür, wenn geradezu eine
Leidenſchaft, fremde Orgeln in fremden Kirchen zu prüfen und
ihre Negiſter zu meiſtern, in ihm ſteckte. Etliche raſche Worte
noch warf er der hohen Dame zu, und ſchon eilte er auf die
Empore, ſchob den Deckel von den Caſten in erwartungsvoller
Luſt, muſterte das Werk, rutſchte am Orgelbocke, ſaß einen
Augenblick in Bachiſcher Nuhe, um ſich zu ſammeln. Von unten
ſah man einen großen, braunen Lockenkopf mit der edlen Stirn
und dem breitkantigen Kinn ſich ſenken. Eine weiße Hand
flat=
terte auf wie ein Engelsfittich und glitt wieder zurück auf die
Caſten, über denen Sonnenkringel ſchon luſtig auf und ab hüpften.
Da ſtürzte in die atemloſe Stille wie ein Schrei ein hoher Con,
ein einziger Con, dann kam nur noch Fauchen hinterher,
lang=
gezogen, hilflos. Der Muſiker ſprang auf, ſtolperte hinter die
Orgel, den Blasbalg zu unterſuchen und rief gleich darauf laut
erregt in die hallende Kirche hinein: „Was iſch denn los? Warum
geht’s denn nit?”
Die Fürſtin erhob ſich im Geſtühl. Helle Röte überflutete
ihr Geſicht, was der Dichter erſchrocken und eingefangen zugleich
vom feinen Profil bemerkte. Da flüſterte das kecke Fräulein zur
Linken ihrer Herrin leiſe etwas zu, worauf beide ein merkliches
Lächeln mühſam in den zitternden Mundwinkeln verkniffen, zumal
der Muſiker bereits die ſchmale Creppe wie heruntergeflogen kam
und überſtürzt und lauthals fragte: „Was iſt denn ſchuld? Was
denn? Der Blasbalg wird doch durch Waſſerkraft bodient?”
„Ja, eben.” meinte die Fürſtin begütigend, „gerade deshalb
geht er nicht.” Ein wenig räuſperte ſie ſich und fuhr fort: „Heute
iſt Badetag im Schloß und das gleiche Waſſer, das an Sonntagen
das Mühlrad treibt, um den Blasbalg der Orgel zu bedienen,
das gleiche Waſſer, — ja —, das gleiche Waſſer ſpeiſt an den
Werktagen die Schloßbäder und bei dem Waſſermangel im
Som=
mer iſt die Menge ſchnell aufgebraucht.”
Der Muſiker war recht niedergeſchlagen und erwog alle
Mög=
lichkeiten, Waſſer auf dieſe „Mühle” zu bringen.
„Der Brandweiher,” flüſterte eine der Damen wie vor lich
hin. Da ließ die Fürſtin den Verwalter rufen.
Der Herr Verwalter beſann ſich lange, bis er widerwillig
meinte: „Das Waſſer des Brandweihers kann wohl zum
Mühl=
rad geleitet werden, aber die trockene Jahreszeit, Hoheit, ſaugt
ohnedies alles Waſſer auf, und vom Brandweiher zu verbrauchen,
iſt wohl nicht ratſam, Hoheit! Wenn ein Brand ausbricht, wird
der Waſſermangel ohnehin peinlich und beängſtigend.”
Die hohe Frau machte halb unbewußt eine unmutige
Be-
wegung und ſchien zu überlegen. Ihr Blick in das erblaßte
Ge=
ſicht des Muſikers, dem der Schweiß in kleinen Perlen auf der
Stirn ſtand, beſchleunigte ihren Entſchluß.
„Ein kleines Konzert am Nachmittag? So viel Waſſer kann
der Brandweiher ſchon abgeben.”
Der Herr Verwalter wagte noch einmal den Einwand: „Aber
wenn es brennen würde, Hoheit?”
„Dann brennt es eben; heute wird es nicht gerade ſein”,
meinte ſie kurz, und ſchnitt jeden weiteren Einwand ab.
Dem Muſiker ſchlug eine Blutwelle ins Geſicht vor heller
Freude. Sein Dank kam ſo urſprünglich von den roten Lippen,
daß die Fürſtin, ihrer Würde eingedenk, ſich mit dem Verſprochen
raſch zurückzog, um fünf Uhr zum Konzert zu erſcheien. In
ge=
meſſener Eile verließ ſie die Kirche.
Dann ſetzte er, ſo zwingend es der Wortvorrat geſtattete, dem
Verwalter zu. Er wolle gewiß mit der Kraftſpende ſparſam
umgehen, aber eine kleine Probe gleich, die müſſe ſein. Den
Freund hatte er ſchier vergeſſen, der jetzt auch warnend ſich
vor=
nehmen ließ und von der Benützung des Brandweihers beſorgt
abriet. Aber ſchon ſtürmte der Künſtler zur Orgel, und es ging
nicht lange, wühlte er in den Cönen ſattſam, holte aus dem Werk,
was an mächtiger Sune gerauszuholen war, ſo daß das Kirckty
ſchiff faſt berſten wollte. Der Freude, daß der Plan doch gelly
gab er Ausdruck durch ein kurzes, wuchtiges Präludium und
dann eine ganz feine, klare, ſüße Melodie in den Naum.
ſchien nicht mehr an das Gebot der Sparſamkeit zu denken,
gaß alles Widrige um ſich, lauſchte nach innen und warf
wundervoller Suge ſeiner Seele Singen und Begnadung in
heitere Gotteshaus. Der Freund drunten kauerte im Ge=
und hielt das Geſicht in den Händen verborgen. Auch er vo.
Raum und Seit und konnte der heiligen Leidenſchaft da dri
kein Halt zurufen. Es fiel aber dem Orgelſpieler, als er=
Negiſter ziehen wollte, das dann nur ſchlecht anſprach, enu
und plötzlich das Gebot ein, unter dem er ſtand.
Unvermittelt ſprang er auf und rief ins Kirchenſchiff hiül
„Gell, es klingt?” und kam, ohne Antwort abzuwarten, herum
geſtolpert, zog den Ueberwältigten ins Freie, atmete tief
lachte ſtrahlend übers ganze Geſicht.
Wie ſie die Mittagszeit bis zum Konzert zubrachten,
ihnen hernach, als das Abenteuer vorüber war, rätſelhaft
Jedenfalls machte freudige Erregung und die Schönheit des
nießens den ſtillen Gelehrten, wie ſtets in ſolchen Stunden,
geſprächig. Er ließ in kühn geſchwungenen Sätzen das AE./
des Barockzeitalters vor dem lauſchenden Muſiker erſtehen,
ſteigerte dieſen um ſo mehr in die hohe Erregung des Feinfühll /
hinein, deſſen innere Kraft ewig gärt und ſtets bereit iſt, ſich
geſtüm ſchöpferiſch auszuwirken.
So ſtanden ſie wieder vor dem Kirchenportal und gir
ſtumm hinein. Die Fürſtin mit ihrer Familie und Geſellſchaft14
bereits im Geſtühl. Der Gelehrte drückte ſich gerd
hinterſte Bank, der Muſiker ging auf den Sehenſpi!
tigen Kopf vorgeſtreckt, raſch an allen vorbel
beugte das Knie, glitt zurück und ſtieg auf di.
feines Rauſchen von leiſe zurechtgeſtrichenen Fraug”
terte auf, dann war es ſtill.
Da, wieder der erſchütternd grelle Con, ein langes Bl/
und — dann nichts mehr
Im Kirchenſchiff erhob ſich das fragende Gemürmel der
weſenden, von der Orgel herab kam die Stimme des Muſiu
wie von Schluchzen geſtoßen: „Ich hab”, glaub’ ich, de Bra/
weiher ſcho in der Prob” verſpielt. Da ich nin me Zwelle!”
Die Fürſtlichkeiten ſtanden auf und ſchritten dem Auss.4
zu, warteten auf den enttäuſchten Künſtler, der endlich wanrt
herunter kam, bleich im Geſicht und kaum ein Wort her=”
brachte. Er nahm nur mit einem geſtammelten Dank die
botene Hand der Fürſtin zum Abſchied, die ihn auf ein anz
mal vertröſtete, verneigte ſich tief und wandte ſich zum Gel4
So raſch holte er aus, daß ihm der Freund nicht folgen
kon=
ohne ſich gleichfalls in Crab zu ſetzen.
Außer Atem warf ſich der Muſiker plötzlich auf einen 2u
im Wieſengelände, in das ſie geraten waren, blieb eine Ag
ſchweigend liegen, richtete ſich unvermittelt auf und meinte:
das ſchon einmal dageweſen, he? Den Brandweiher verſpiela‟
Der Dichter begann herzhaft zu lachen, und es dauerte
lange, ſtießen ganze Schollen des Muſikers dazu; ſo ſaßen
und ſchüttelten ſich eine Weile. Als ſie aufbrachen und den
ſtaden des Sees näher kamen, nahm einer dem anderen wie 4
Ueberlegung das Wort aus dem Mund: „Wenns nur nit bre
Des macht mer jez doch Sorge!”
Es brannte nicht, wenigſtens laſen die beiden nichts von
einem Unglück, ſo eindringlich ſie auch in den nächſten Cagerr)
Seitung ſtudierten.
Nummer 356.
Endſpielſtudie 38.
Henri Ninck.
(1. Preis get., LEco degli Scacchi, 1917.)
d
e
b
Käfſel
Aunelaranl.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Weiß zieht und geuinnt.
Prüfſtellung: Weiß: Kd2 Le6 8b5 d8 Ba4 g3h4 (7);
Schwarz: Ke5 Da6 Be7 16 g6 (5); W. gew.
Endſpielſtudie 39.
Henri Rinck.
(La Stratégie, 1907.)
Weiß: Ka8 Ta6 (2):
Schwarz: Kes Ld1 Bd3 e5 (4).
Weiß zieht und macht unentſchieden.
Briefkaſten: H. G.: 503. 1 Tel? 1.51 504. Die
Stellung haben Sie richtig angegeben. F. B.: 506. 1. Ka42 T: 64!
Th. G.: 506. 1. g8D2 L.f8.+!
Anfragen, Beiträge, Löſungen uſw. nur an die Schriftleitung des
Darmſtädter Tagblatts mit der Aufſchrift „Schach”.
heT
3A 2B. 1D, 6E, 1F. 16, 1J, 19, 42, 2M, 3N, 3 D, 1P,
4N. 3S, 3 T, 2U, 13.
Obige 42 Buchſtaben ſchreibe mna in die 42 Quadrate der Figur,
ſo daß die Diagonalreihen Wörter von folgender Bedeutung enthalten:
1—e Fluß in Deutſchland, 2—f Tierwohnung, 3—g Beiname des Helios,
4—h Schachfigur. 5—i Beleuchtungskörper, 6—i Himmelskörper; a—5
eine der ſchönen Künſte, b—6 berühmte Malerfamilie, e—7 Männername,
d—8 Element, e—9 Muſiktempo, f—10 Körperteil.
Die mittlere wagerechte Neihe nennt einen Regenten von aber nur
kurzer Negierungsdauer.
Carl Deubel.
Silbenrätſel.
Aus den Silben: a al, bach, bad, bi, bo, briſ, bu, burg, buſ, che,
chen, dat, den, eich, eiſ. ell er, ex, lauf, ga, gen. gen, glo, ha, hi,
hörn, i, il, im, kopf, kra, kro, la land, len, li, li. liſ, lu, me, mi,
nar, nat, ne ne ni. ni, no, nunft, ol, on, vo. ran, ri, rog, ſa, ſe,
ſi, ta, ta, tel, tel, ter, ti, u. uh. uf. ver werb zis ſind 26 Wörter
zu bilden, deren Anfangs= und Endbuchſtaben, beide von oben nach
unten geleſen, einen Spruch ergeben (ch — ein Buchſtabe).,
Die Wörter bedeuten: 1. Südfrucht, 2. Täuſchung”, 3. Buchzeichen,
4. Wichtigſte der Sozietätsinſeln, 5. Getreide, 6. indobritiſche Feſtung,
7. deutfcher Dichter, 8. italiewiſche Stadt, 9. Biene, 10. Nachbildung
der Erdkugel, 11. weiblicher Vorname, 12. Spinne, 13. Gleicktwort für
Verdienſt”, 14. Meßwerkzeug, 15. menſchliches Vermögen, 16. deutſche
Stadt, 17. Blume, 18. Burg von Athen, 19. denüſcher Maler, 20.
Ver=
minigung, 21. Winterſport, 22. Unkraut, B. Teil vom europäiſchen
Rußland, 24. Teil des Armes, B. Baum, 25. Tier.
Kreuzwort=Rätſel.
Wagerecht: 2 Heilmittel, 4 Wüſtenwind, 6 engliſche Anrede,
7 ſchlimmer Gaſt, 9 Tonart, 10 Farbe, 11 Muſikſtück, 13 Fluß in
Frankreich, 14 deutſche Reichsprovinz, 16 iraniſcher Volksſtamm
ſenkrecht: 1 Getränk, 2 Gebirgsſchlucht. 3 Anſturm, 4 konzentr”t
Zuckerlöſung. 5 Männername, 6 ausgekochte Maſſe, 8 Minert
12 Gegenteil von ſelten, 13 Singſtimme, 15 Fiſch.
Die wagerechten Reihen 2 und 14 nennen ein Stück deutſcher 20
Carl Deubol
Auflöfung der Rätſel aus Nummer 12:
Etwas zum Rechnen.
29 30 31 32
33 28 15 14 25 40
34 17 22 B 20 3
35 21 18 19 24 38
36 16 N P 13 37
44 43 42 41
Magiſche Buchſtabenpaare.
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Nebus.
„Nachrichten.”
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rbeinſtr. 23.— Verantwortl., für die Redaktion: Dr. 5 Nette. Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389 2392.— Alle Rechte vorbehalt