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Nummer 68
Sonntag, den 9. März 1930.
193. Jahrgang
Zmm breite Zeil
Kreiſe Darmſtadt 25 Reild
finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Nellamezelle (92 mm
breit l2. Reichsmart. Anzelgen von auswärts 40 Reichspf=
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
lie 3.00
ſeichsmark.
preiſe in Reichsmart
(4 Dollar — 420 Mar
Im Falle. 5
der
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw.,
ſcht
de Verpflſchtung auf Erfüllung der Anze
ene
aufträge und Lel
ng von Schadenerſatz
Konkurs oder gerſcht
er Beſtreſbung fänlt ſede
Rabatt weg. Bankonio Deutſche
ni und
Darm=
jädter und Natſonalban”.
Ergebnisloſe Parteiführerbeſprechungen.
Keine Ausſichken auf eine Verſtändigung. — Unüberbrückbare Gegenſähe zwiſchen den Parkeien. — Die
Sozialdemokraken gegen jede Feſtlegung für 1931. — Das Zenkrum vor ſchwerwiegender Enkſcheidung.
Die demokraken drohen gleichfalls mit Stimmenkhalkung bei der Abſtimmung über die Young=Geſeke.
Noch keine Einigung
über das Deckungsprogramm.
Das Schickſal des Houngplans und das Schickſal
des Kabinekts gefährdet.
Berlin, 8. März.
Im Reichstag begann am Samstag um 10 Uhr vormittags
die angekündigte Beſprechung der Führer der Regierungsparteien
mit der Reichsregierung über das Finanzprogramm. Außer dem
Reichskanzler nahmen an der Beſprechung auch Mitglieder des
Kabinetts teil. In der Beſprechung wurden die einzelnen Punkte
des Deckungsprogramms eingehend erörtert. Da in einigen Fragen
eine Einigung noch nicht erzielt wurde, werden die Beſprechungen
Sonntag nachmittag fortgeſetzt.
* Der Reichstag hat ſein Programm nicht einhalten können.
Er iſt am Samstag mit der zweiten Leſung der Younggeſetze
nicht fertig geworden, ſondern hat ſich auf Montag vertagen
müſſen, wo noch zwei Stunden zur Ausſprache zur Verfügung
ſtehen, ehe die Abſtimmung beginnt. Intereffantes iſt nicht viel
geſagt worden. Man zählte nur bis zu 30 Abgeordnete im
Plenum und noch weniger. Etwas Leben gab es nur, als der
Deutſchnationale Dr. Quaatz wegen einiger
Zwiſchen=
rufe vom Präſidenten Löbe aus dem Saal verwieſen wurde. Im
allgemeinen iſt aber leider das Schickſal des Youngplanes für
den Reichstag bei weitem nicht ſo wichtig, wie das Schickſal
des Kabinetts, das nach wie vor an einem ſeidenen
Faden hängt.
Der Reichskanzler hat am Samstag 4 Stunden mit den
Fraktionsvorſitzenden der Regierungsparteien und dem
Finanz=
miniſter verhandelt, ohne in Sachen der Finanzreform einen
Schritt weiterkommen zu können. Man hat die einzelnen
Steuer=
projekte noch einmal durchgeſprochen, wobei Einſtimmigkeit
darüber beſtand, daß die Einbehaltung der zuviel
gezahlten Lohnſteuerbeträge, die 60 Millionen für
die Arbeitsloſenverſicherung bringen ſollten, aufgegeben
werden müſſe. In den entſcheidenden Fragen aber blieben
die Gegenſätzedie alten. Die Sozialdemokraten
lehnen jede Feſtlegung für 1931 ab. Die Deutſche
Volkspartei blieb dabei, daß ihr die Verſprechungen wegen der
Steuerſenkungen nicht genügen, obwohl Dr. Moldenhauer ſich
bereit erklärte, die Senkung der Gewerbeſteuer, die er in der
Begründung des Geſetzes zur Senkung der Einkommenſteuer
an=
kündigen wollte, in den Text ſelbſt zu nehmen. Wobei aber auch
er ſich darüber klar war, daß es ſich dabei nur um ein
Ver=
ſprechen handeln könne, deſſen Einlöſung techniſch von der
vor=
herigen Regelung der Steuervereinheitlichung und des
Finanz=
ausgleichs abhängig iſt.
Für die Spannung innerhalb der Parteien iſt
kennzeichnend ein ſcharfer Zuſammenſtoß zwiſchen
dem Zentrum und der Volkspartei. Bei dem
Hin=
weis der Volkspartei, das Zentrum übernehme durch ſeine
Hals=
ſtarrigkeit an dem Feſthalten der Finanzreform unter Umſtänden
die Verantwortung für die Fortdauer der Regierung, erwiderte
Dr. Brüning mit biſſiger Ironie, es ſei in der
Parlamentsge=
ſchichte noch nicht dageweſen, daß eine Partei die Vorlage ihres
eigenen Miniſters in der Form desavouiere, wie das jetzt von
der Volkspartei dem Finanzminiſter gegenüber geſchehe.
Es war alſo das Geſcheiteſte, unter dieſen Umſtänden die
Verhandlungen abzubrechen und auf Sonntag zu vertagen, damit
die Gemüter ſich beruhigen konnten. Die Fraktionen haben noch
einmal getagt, ſind aber bei ihrer Haltung geblieben. Man will
am Sonntag noch einmal die Finanzreform durchſprechen. Jedoch
niemand, auch Dr. Moldenhauer nicht, glaubt mehr an die
Aus=
ſicht einer Verſtändigung. Dem Kanzler bleibt alſo keine andere
Möglichkeit — da ihm der Weg zur Demiſſion geſperrt iſt — als
das Steuer wieder ganz in die Politik zurückzudrehen, und die
Parteien darauf aufmerkſam zu machen, daß die
Verabſchie=
dung der Younggeſetze doch das Primäre iſt. Hier
treffen ſich Sozialdemokraten und Volkspartei. Das Zentrum hat
zwar verſucht, auch in dieſer Front die Volkspartei zu iſolieren,
und die Sozialdemokraten auf ſeine Seite zu ziehen. Das iſt aber
bisher nicht gelungen. Das Zentrum wird alſo vor die
Frage geſtellt, ob es ſeine Ankündigung
wahr=
machen, und bei der Abſtimmung
Stimmenthal=
tung üben wird. Für die zweite Leſung tut es das ſicher.
Nechneriſch iſt aber auch ohne Zentrum und Bayern eine
Mehr=
heit von reichlich 220:190 Stimmen vorhanden, die bei dem
Polenvertag geringer wird, da mindeſtens ein halbes Dutzend
Volksparteiler abſplittern. Das Kabinett glaubt aber der
Mehr=
heit ſicher zu ſein, wenigſtens für die zweite Leſung, der dann am
Mittwoch in der dritten Leſung die entſcheidende Abſtimmung
folgen ſoll. Hier drohen die Demokraten, dem
Bei=
piel des Zentrums zu folgen. Das Kabinett will es
jedenfalls auf die offene Feldſchlacht ankommen laſſen und hofft,
daß im letzten Augenblick das Zentrum doch noch den Rückweg
zur Mehrheit finden wird, damit wenigſtens die
Koglitionspar=
teien noch’ gemeinſam den Schlußſtrich unter die Aaunggeſetze
ziehen, dann aber das Kabinett ſeine Arbeit als beendet anſieht
my dem Reichspräſidenten das Rücktrittsgeſuch überreicht.
Die zweike Leſung der Boung=Geſehe
im Reichskag.
Die Kampfesweiſe der Oppoſikion.
Berlin, 8. März.
Am Samstag wurde im Reichstag die zweite Beratung der Young=
Geſetze fortgeſetzt.
Abg. Bang (Dnl.) erklärte, mit dem Rücktritt Schachts werde der
letzte Schleier von den Dingen gezogen. Der geſtrige Tag bedeute nicht
nur einen Kursſturz der Börſe, ſondern auch den Kursſturz der
Regis=
rungspolitik. Schachts Entwicklung ſei typiſch für die jetzige politiſche
Methode. Drr Rücktritt Schachts beſtätige die Auffaſſung, daß nunmehr
die Deutſche Reichsbank kaum mehr ſein werde als ein Appendix der
internationalen T=ibutbank. Der Tributplan bedeute die Legaliſierung
der Ausſchlachtung der deutſchen Wirtſchaft. Sobald das Ausland das
Intereſſe an deutſcher Subſtanz verliere, ſei der Zuſammenbruch da in
Form der Young=Kriſe. Die Frage, was nach dem Bankrott der
An=
leihewirtſchaft geſchehe, habe ſich wahrſcheinlich auch Schacht vorgelegt
und mit ſeinem Rücktritt beantwortet. Die Regierung aber verfahre
nach dem Grundſatz: „Nach uns die Sintflut”.
Bedenken des Zenkrums und der Bolksparkei
gegen die Liquidakionsabkommen.
Abg. Dr. Schetter (Ztr.) wies darauf hin, daß in der
Liqui=
dationsfrage nur Amerika das mit der Verletzung der Heiligkeit des
Privateigentums begangene Unrecht gut gemacht habe, während die
üb=
rigen Mächte ſich die unrechtmäßigen Anfprüche durch hohe Leiſtungen
Deutſchlands abkaufen ließen. Bei den Haager
Liquidationsverhand=
lungen habe das Machtbewußtſein unſerer Gegner geſiegt über Moral
und Rechtsbewußtſein. Das Ergebnis der Verhandlungen ſei für uns
Enttäuſchung auf der ganzen Linie geweſen. Beſonders bitter ſei die
Enttäuſchung über die Haltung der engliſchen Arbeiterregierung geweſen,
die unter Führung des Schatzkanzlers ihre Macht dahin ausnutzte, daß
40 Prozent des in England liquidierten deutſchen Eigentums für uns
verloren gingen. (Hört, hört!) Die deutſche Niederlage bei den
Liquf=
dationsverhandlungen beweiſe, daß mindeſtens in dieſer Frage bei den
Siegerſtaaten noch immer die Macht über das Recht geſetzt werde. —
Der Redner empfahl eine Ausſchußentſchließung, in der die Regierung
erſucht wird, die an dem für die Durchführung des
Kriegsſchädenſchluß=
geſetzes in Ausſicht genommenen Entſchädigungskapitel erſparten
Be=
träge zugunſten der Liquidations= und Gewaltgeſchädigten zu verwenden.
Abg. Dr. Schnee (D.V.P.) erklärte, er gehöre zu denjenigen
Mit=
gliedern der Deutſchen Volkspartei, die gegen die Liquidationsgeſetze
ſtimmen würden. Das deutſch=polniſche Liquidationsabkommen biete
für die ſchweren deutſchen Opfer nicht einmal als Ausgleich die
Ga=
rantie, daß nun die Liquidation weiteren deutſchen Eigentums in Polen
aufhöre. Die ſeit 1814 völkerrechtlich anerkannte Heiligkeit des
Privat=
eigentums ſei in ſchlimmſter Weiſe verletzt worden, und zwar mehrere
Jahre nach Friedensſchluß. Die durch Englands Gewaltpolitik
hervor=
gerufene Verbitterung ſtöre leider die Verſtändigung des deutſchen und
engliſchen Volkes, die im Intereſſe des Weltfriedens dringend
notwen=
dig ſei.
Sng
Zuſtiargung der Demokraten.
Abg. Dr. Dernburg (Dem.) wandte ſich zunächſt gegen die
Kritik, die von deutſchnationaler Seite an ſeinen Ausführungen im
Ausſchuß geübt worden iſt. Der Redner unterſtrich dann die
Ausfüh=
rungen des Finanzminiſters, daß der Young=Plan, alle Sicherungen
gegen eine neue Inflation enthalte. Wichtig ſei, daß die Neichsbank
auch nach den Haager Beſchlüſſen unabhängig bleibe. Unzufriedener
müſſe man ſein mit der Regelung, die die Reichsbahnfrage gefunden
habe. Zuſammenfaſſend erklärte der Redner, daß die Prohlematik der
Reparationen auch durch den Young=Plan noch nicht gelöſt ſei. Weil
ſie aber einen Fortſchritt in dem neuen Plan ſehe, werde ſeine Partei
im Gefühl gegen das Volk, wenn auch mit gedämpftem Trommelklang,
den Vorlagen zuſtimmen.
Die Aalionalſozialiſten fordern Reichskagsauflöſung.
Die deutſchnalionalen beſchwören Hindenburg.
Abg. Stöhr (Nat.=Soz.) forderte daß der Reichspräſident die
unverzügliche Auflöſung des Reichstags vollziehe, um dem deutſchen
Volke Gelegenheit zu Neuwahlen unter der Parole „Gegen die
Young=Knechtſchaft” zu geben.
Ein Antrag des Abg. v. Freytagh=Lorringhoven (Dntl.),
die Sitzung um eine halbe Stunde zu vertagen, um in der
Zwiſchen=
zeit die Miniſter zu veranlaſſen, im Saale zu erſcheinen, wurde
abge=
lehnt. — Im gleichen Augenblick erſchien Reichaußenminiſter Dr.
Cur=
tius unter lebhafter Heiterkeit im Saale. Abg. Frhr, v. Freytagh=
Lorringhoven warf der Regierung Täuſchung der Oeffentlichkeit vor.
Kein urteilsfähiger Menſch in Deutſchland glaube an die Erfüllbarkeit
des Youngplanes. Das Gerede von Reviſionsmöglichkeiten beruhe auf
grundloſem Optimismus. Es ſtehe vor allem in ſchroffem Widerſpruch
zum Sanktionsabkommen. Das Vorgehen des Miniſters Dr. Wirth in
dieſer Frage erwachſe aus Mangel an Selbſtzucht und aus
Schuld=
bewußtſein. An der Niederlage der Regierung ſei nicht die nationale
Oppoſition ſchuld, ſondern der Mangel an Freiheitswillen und
Wankel=
in der Regierung, ſowie der Drang nach innerpolitiſchen
Lor=
mut
beeren. Den Mittelparteien wollen wir die Hand reichen, wenn ſie ſich
noch im letzten Augenblick beſinnen. Wir fürchten aber, daß ſie dieſen
Entſchluß nicht finden werden. Darum wenden wir uns von dieſer
Tribüne aus an den einzigen, der noch helfen kann. Im Namen der
ſechs Millionen, die dem Freiheitsgeſetz zugeſtimmt haben, im Namen
aller nationalen Frauen und Männer beſchwören wir den
Reichspräſi=
denten, von allen Rechten Gebrauch zu machen, die ihm die Verfaffung
gewährt. Wir werden einen Antrag auf Ausſetzung der
Verhandlun=
gen einbringen. Uiebernimmt der Aeichspräſident in dem Kampf die
Führung, dann wird er der B=freier Deutfch ands heißen=
(Fortſetzung auf Seite 2, dritte Spalte.)
*Die Woche.
Die für den 6. März groß angekündigte kommuniſtiſche Aktion
iſt völlig verpufft. Nur in einigen Großſtädten kam es zu
Zu=
ſammenſtößen zwiſchen Mob und Polizei, die leider auch
einige Opfer erforderten. Der deutſche kommnniſtiſche Arbeiter
hat wenig Neigung gezeigt, ſich für Moskauer Experimente zu
opfern. Verfehlt aber wäre es, daraus allzu optimiſtiſche Schlüſſe
für die Zukunft zu ziehen, denn nicht darin beſteht in erſter Linie
die G=fahr, daß etwa durch eine gewaltſame kommuniſtiſche
Aktion der Umſturz alles Beſtehenden herbeigeführt würde,
ſon=
dern darin, daß durch unſere innerpolitiſche Unfähigkeit und
unſere wirtſchaftlichen Nöte der ſeeliſche Druck, der auf dem
deutſchen Volke liegt, allmählich ſo verſtärkt wird, daß unter
die=
ſem Druck eines Tages das deutſche Staatsgebäude
zuſammen=
bricht. Man ſollte ſich über den Ernſt unſerer Lage keinen
Täu=
ſchungen hingeben. Gewiß, die Lage der deutſchen Wirtſchaft iſt
im ganzen geſehen keineswegs ſo hoffnungslos, wie das gern
behaupter wird, und insbeſondere die Reparationslaſten allein
ſind nicht derartig, daß die deutſche Wirtſchaft zwangsläufig
alsbald unter ihnen zuſammenbrechen müßte. Die
verhängnis=
volle Hoffnungsloſigkeit, die immer weitere Kreiſe ergreift, hat
andere Urſachen. Sie iſt weniger wirtſchaftlich als innerpolitiſch
bedingt, und ſie iſt leider auch nicht unbegründet. Wo ſoll denn
der Elaube an eine Beſſerung, der Glaube an die Zukunft
her=
kommen, wenn unſere politiſchen Inſtanzen bei jeder Gelegenheit
ihre Unfähigkeit zu wirklich durchgreifenden lebensnotwendigen
Neformen erweiſen!
Seit Wochen tobt nun ſchon in Berlin der Kampf um die
zukünftige Geſtaltung unſerer Reichsfinanzen. Seit Wochen
wird mit erbitterter Hartnäckigkeit verhandelt — ohne daß man
einer tragbaren Löſung auch nur um einen Schritt näher
ge=
kommen wäre. Alle zwei Tage ſpitzen ſich die Dinge kriſenhaft
zu, das Reichskabinett tritt zuſammen, berät ſtundenlang, und
ſchließlich wird Herr Moldenhauer mit der undankbaren Aufgabe
betraut, neue Pläne auszuarbeiten, über die ſich aber dann die
Parteien ebenſo wenig einigen können, wie über die früheren
Pläne. Wie lange wird es dauern, bis ſelbſt die robuſten Nerven
des gegenwärtigen deutſchen Reichsfinanzminiſters einmal
ver=
ſagen, wie lange wird es dauern, bis wir wieder einmal vor
dem größen Scherbenhäufen ſtehen? Der offene Ausbruch
unſe=
rer gegenwärtigen innerpolitiſchen Kriſis ſcheint nur noch eine
Frage der Zeit zu ſein, und es iſt durchaus möglich, daß ſchon
die für heute nachmittag angeſetzten Verhandlungen die
Ent=
ſcheidung bringen. Es hat wenig Zweck, die taktiſchen
Schach=
züge der verſchiedenen Parteien, auch gelegentliche ſchwere
tak=
tiſche Fehler im einzelnen zu erörtern. Die letzten Urfachen all
der Schwierigkeiten während der vergangenen Wochen liegen in
der grundſätzlich verſchiedenen Einſtellung der ſozialdemokratiſchen
Partei einerſeits und der bürgerlichen Parteien andererſeits zu
den Fragen der Wirtſchaft. Denn dieſe grundſätzliche
Meinungs=
verſchiedenheit beſteht heute noch ebenſo wie in früheren Zeiten.
Auch wenn weite Kreiſe innerhalb der Sozialdemokratie
inner=
lich vielleicht ſchon längſt von der marxiſtiſchen Doktrin abgerückt
ſind. Es ſchien wohl einen Augenblick ſo, als ob ſich dieſe Kreiſe
innerhalb ihrer Partei durchſetzen könnten, damals als Herr
Hilferding unter dem Druck der Not ein Finanzprogramm
vor=
legte, das letzten Endes die Notwendigkeit bejahte, die
Kapital=
bildung der deutſchen Wirtſchaft zu fördern. Das aber iſt ſchon
ein Vierteljahr her, und in einem Vierteljahr kann ſich manches
ändern. Heute darf man wohl ohne Uebertreibung ſagen, daß
das ganze Vorgehen der ſozialdemokratiſchen Partei darauf
hinausläuft jeden Verſuch einer wirklichen Reform unſeres
Finanzweſens im Keim zu erſticken. Trotz Hermann Müller,
trotz Severing, welche die Dinge offenbar weſentlich anders ſehen,
ſich aber mit ihrer Meinung bei ihren Parteifreunden nicht
durch=
ſetzen können. Anſtatt von der Notwendigkeit einer
Steuerſen=
kung, ſpricht man vom „Notopfer des Beſitzes”, wobei z. B.
mittlere Beamte und Angeſtellte mit Intereſſe vernommen haben,
werden, daß ſie nach Anſicht der Sozialdemokratie zu den „
Beſitzen=
den gehören. Dabeiwäre die deutſche Wirtſchaft
un=
zweifelhaft auch heute noch, trotz ihrer
gewal=
tigen Belaſtung, zu einem weiteren letzten Opfer
bereit, um dem Reich über ſeine gegenwärtigen
Finanznöte hinwegzuhelfen, wenn auf der
anderen Seite die ſichere Gewähr gegeben wäre
für eine Finanzreform, die den Bedürfniſſen
der deutſchen Wirtſchaft auch nur einigermaßen
Rechnung trägt. Dieſe Gewähr aber iſt im
Augen=
blick leider nicht vorhanden. Zum mindeſten iſt die
Sozialdemokratie, die ſtärkſte Partei innerhalb der
gegen=
wärtigen Regierungskoalition, durch aus nicht bereit, ſich
auf eine derartige Finanzreform bindend feſtzulegen. Für die
Erhöhung der Laſten der deutſchen Wirtſchaft, die vielleicht nötig
wäre zur Sanierung der Reichskaſſe, wäre man dort ja
aller=
dings wohl zu haben. Ueber die Steuerſenkungen des Jahres
1931 aber möchte man offenbar mit einigen allgemeinen
Rede=
wendungen hinweggehen. Verſtändlich, daß ſich darauf
insbe=
ſondere die Deutſche Volkspartei nicht einlaſſen will,
unverſtänd=
lich, daß trotz dieſer Entwicklung der Dinge das Zeutrum feſthält
au ſeiner Forderung, die Finanzfragen noch vor der Ratifizierung
des Young=Planes zu erledigen. Gewiß hat das Zentrum, ſchon
mit Rückſicht auf ſeinen Gewerkſchaftsflügel, ein lebhaftes
Inter=
eſſe daran, ein Ausbrechen der Sozialdemokraten aus der
gegen=
wärtigen Regierungskoglition zu verhindern. Aber ſchließlich
iſt ja eine Regierungskoalition nicht Selbſtzweck, und Rückſichten
auf ihren Beſtand dürfen nicht dazu führen, die parlamentariſche
Behandlungen des Young=Planes ad calendas graecas zu
ver=
tagen.
Es iſt verhängnisvoll, daß die ſozialdemokratiſche Partei
ſich den Auſgaben nicht gewachſen zeigt, die ihr die Gegenwark
ſtellt, daß ſie nicht erkennt, wie ſehr ein Feſthalten an den
Ge=
dankengängen vergangener Zeiten die Exiſtenz gerade des
deut=
ſchen Arbeiters gefährdet. Der Arbeiter iſt nun einmal ein Glied
der modernen Wirtſchaft. Vom Wohlergehen der Wirtſchaft hängt
das Wohlergehen des Arbeiters ab. und wenn heute die
Arbeits=
loſigkeit eine Rekordhöhe erreicht hat, ſo hängt das nicht zuletzt
damit zuſammen, daß durch eine verfehlte Steuerpolitik und eine
Seite 2
Sonntag, den 9. März 1330
Nummer 68
ebenſo verfehlte ſtaatliche Finanzwirtſchaft ein Betrieb nach dem
anderen zum Erliegen kommt oder zum mindeſten zu
weſent=
lichen Einſchränkungen gezwungen wird. „Der gefahrvollſte
Zu=
ſtand einer Geſellſchaft”, ſo ſchrieb letzthin eine weitverbreitete
Schweizer Zeitung, „iſt der, wenn breite Maſſen, von
Ver=
zweiflung erfüllt, vom Gefühl erfaßt werden, es gehe ſo nicht
mehr weiter, es müſſe etwas geſchehen, nur weiß niemand was.
Deutſchland nähert ſich bedenklich dieſem Zuſtande. Verzweiflung
und Ratloſigkeit nehmen überhand, reichen von den unterer
Schichten der Lohnarbeiterſchaft bis weit hinauf in das
Bürger=
twm. Selbſt das Großunternehmertum ſieht ſich immer deutlicher
in die heutige Antimonie zwiſchen Wirtſchaft und Staatsmacht
verſtrickt, beginnt die nahende Erdroſſelung als unentrinnbar zu
empfinden und rüſtet zum Verzweiflungskampf, um nicht den
maßloſen Steuern, den überſteigerten Soziallaſten und den Ab
zapfuugen von Reparationsabgaben zu erliegen. Zu Tauſenden
gehen ſelbſtändige Gewerbetreibende in Konkurs oder löſen ihre
Geſchäfte freiwillig auf, da die ungeheuren Zinsſätze für Leih
geld müheloſeres und reichlicheres Einkommen gewähren. Denn
dies iſt eines der Symptome dieſer Vertrauenskriſe: Der
Leih=
zins ſchnellt in die Höhe, indes die Rentabilität des arbeitenden
Kapitals ſich ſtändig ſenkt. Anderes Kapital flüchtet in
gewal=
tigen Beträgen ins Ausland. Dadurch ſteigt die Arbeitslofigkeit,
die ſich mit erhöhter Laſt auf den Staatsſäckel und in der Folge
als Steuer auf den noch beſchäftigten Teil des Volkes und des
Kapitals legt. Damit ſchränken ſich die Betätigungsmöglichkeiten
immer mehr ein. So treibt ein Keil den andern, bis der
unüber=
brückbare Riß da iſt, der Riß, auf den Moskau lauert: Die
Spal=
tung der bürgerlichen Geſellſchaft und der Zuſammenbruch der
bürgerlichen Wirtſchaft.
Noch ſind wir nicht ſo weit. Die Möglichkeiten, die
Ge=
fahren der Gegenwart und Zukunft zu bannen, ſind ſchon oft genug
erörtert. Uns fehlt nur eins — der Entſchluß zur Tat. M.
* Berlin, 8. März. (Priv.=Tel.)
Die Neuwahl für den zurückgetretenen
Reichsbankpräſidenten ſoll mit einer überraſchenden
Schnelligkeit erfolgen. Für den kommenden Dienstag iſt
be=
reits der Generalrat einberufen, mit der Tagesordnung: „
Neu=
wahl des Reichsbankpräſidenten. Man hatte zunächſt darüber
geſtritten, ob die Wahl nicht hinausgeſchoben werden ſolle, bis
Ende der nächſten Woche das neue Bankgeſetz in Kraft tritt, um
dann auf Grund der neuen Beſtimmungen zu wählen. Die
Regierung ſcheint aber Wert darauf zu legen, den
Perſonen=
wechſel möglichſt raſch zu vollziehen und hat daher den Vize
präſidenten des Generalrats beſtimmt, die Einladungen zur
Neu=
wahl ſofort hinausgehen zu laſſen. Nach dem zurzeit geltenden
Bankgeſetz ſetzt ſich der Generalrat aus 14 Mitgliedern zuſammen,
von denen 7 Ausländer und 7 Deutſche ſind. Die Wahl des
Reichsbankpräſidenten erfolgt mit einer Mehrheit von neun
Stimmen, von denen ſechs deutſche ſein müſſen. In welcher
Richtung die Entſcheidung ſchließlich fallen wird, iſt aber noch
nicht zu überſehen, wird ſich vermutlich auch erſt überſehen
laſ=
ſen, wenn die ausländiſchen Mitglieder in Berlin eingetroffen
ſind. Natürlich werden ſchon Verſuche gemacht, wenigſtens die
deutſchen Mitglieder auf eine Kandidatur zu verſtändigen.
In einer geſtern erfolgten Fühlungnahme zwiſchen den
deut=
ſchen Mitgliedern des Generalrates der Reichsbank ſoll, wie das
„Berliner Tageblatt” berichtet, die Abſicht vovgeherrſcht haben,
in erſter Linie dem früheren Reichskanzler Dr. Luther den Poſten
des Reichsbankpäſidenten anzubieten. Allerdings ſei von einigen
Seiten das Bedenken geäußert worden, daß auch Dr. Luther
ge=
legentlich Neigung verſpüren könte, über die Grenzen ſeines
Amtes hinaus in die Politik einzugreifen. An der Zuſtimmung
der ausländiſchen Generalratsmitglieder zu einer etwaigen
Wahl Dr. Luthers werde nicht gezweifelt. Die „D. A. 3.” erklärt:
In maßgebenden Bankkreiſen läßt man durchblicken, daß für die
Sitzung des Generalrates der Reichsbank bereits eine praktiſche
Einigung über die Wahl des früheren Reichsfinanzminiſters und
Reichskanzlers Luther zum Reichsbankpräſidenten erfolgt ſei. Es
wird zwar in letzter Stunde noch eine andere Perſönlichkeit
ge=
nannt, die bisher eine hohe amtliche Stellung bekleidete und ins
beſondere auf dem Gebiete der Wirtſchaftsbeziehungen
Deutſch=
lands mit dem Auslande tätig war. Doch ſcheint es wenigſtens
im Augenblick, daß das Gewicht der Kandidatur Luther über
wiegt, wobei allerdings noch nicht feſtſteht, ob Luther wirklick
bereit iſt, die Nachfolge Schachts zu übernehmen.
Vom Tage.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat die Mitglieder des
General=
rats zu einer außerordentlichen Sitzung auf Dienstag, den 11. März.
16 Uhr, einberufen, in der über die Wahl ſeines Nachfolgers Beſchluß
gefaßt werden ſoll.
Die preußiſche Generalſynode nahm den Haushaltsplan
der Geſamtkirche für das Jahr 1930 an. Der Etat, der mit
21 Millionen RM. balanciert, iſt, wie der Berichterſtatter von Kleiſ
hervorhob, unter knappſter Bemeſſung der Ausgaben und unter
mög=
lichſter Sicherung der lebenswichtigſten kirchlichen Arbeiten aufgeſtellt.
Nach der Aufhebung des Viſumzwanges zwiſcher
Ungarn und Oeſterreich am 15. Mai werden auch die
Sicht=
vermerke im Verkehr zwiſchen Ungarn und
Deutſch=
land und zwiſchen Ungarn und der Schweiz beſeitigt
werden.
Der belgiſche Miniſterpräſident Jaſpar hat ſich
nach Paris begeben, wo er mit dem Miniſterpräſidenten Tardieu
ſowie dem Gouverneur der Bank von Frankreich
Beſprechungen über die Inkraftſetzung des Young=
Planes uſw. haben wird.
Das engliſche Unterhaus wird ſich am Montag mit der
Lage in Indien und beſonders mit dem Ultimatum
Gandhis beſchäftigen. Es ſind verſchiedene Interpellationen
an die Regierung beabſichtigt.
In der franzöſiſchen Kammer hat bei Beratung des
Einnahmebudgets die neue Regierung ihre vierte
Nieder=
lage erlitten, die ebenſo wie die drei voraufgegangenen keine
Folgen für das Kabinett haben wird, da Budgetminiſter Germain
Mar=
tin ſeinen Standpunkt, dem ſich die Kammer in ihrer Mehrheit wider
ſetzte, nicht durch Stellung der Vertrauensfrage vor der Abſtimmung
erhärtet hatte.
Aus Anlaß der ſchweren Unwetterkataſtrophe iſt
der heutige Sonntag in ganz Frankreich als ein
Landes=
trauertag angeſetzt. Sämtliche öffentliche Gebäude werden halbmaſ.
flaggen. Die ſtaatlichen Funkſtationen bleiben ſtumm, während in allen
Theatern und Lichtſpielbühnen für die Unterſtützung der Opfer
geſam=
melt werden wird.
Ein ſpaniſcher Kabinettsrat beſchäftigte ſich vor allem
mit techniſchen Einzelheiten für die Neuwahlen. In gut unterrichteten
Kreifen wird daraus geſchloſſen, daß die Neuwahlen im Ok
tober ſtattfinden werden. Den Frauen dürfte jedoch das Wahlrecht
verweigert werden.
Die Franzoſen fordern nach wie vor Sicherheit.
EP. London, 8. März.
Die geſtrigen, recht zuverläſſigen Aeußerungen Macdonalds
über die Lage auf der wieder, angekurbelten Londoner Konferenz
und über die Ausſichten für das Zuſtandekommen eines allen
fünf Mächten annehmbaren Ergebniſſes ſcheinen doch gewiſſer
Einſchränkungen zu bedürfen, beſonders im Hinblick auf die
Hal=
tung der Franzoſen. Gerade bei der franzöſiſchen Desgation iſt
man noch recht peſſimiſtiſch, da man nicht erwarten darf, daf
die übrigen Mächte den franzöſiſchen Forderungen i”
genügen=
dem Maße entgegenkommen dürften. Die Franxofen verharren
nämlich, wie man hört, nach wie vor bei ihren Zahlen und
be=
ſtehen darauf, daß ihnen eine Art Garantie= oder Sicherheitspakt,
der die abſoluten Flottenbedürfniſſe in relative verwandeln
würde, als Aequivalent geboten wird. Wieweit es Briand
ge=
lingen wird, ſein Ziel zu erreichen, läßt ſich im Augenblick nicht
ſagen, da England und Amerika die bereits abgeſchloſſenen
Ver=
träge als genügende Sicherheitsgarantie betrachten. Briand wird
das Wochenende mit Macdonald in Shequers verbringen, wo
die Haltung der franzöſiſchen Delegation durch die beiden
Staats=
männer erörtert werden dürfte.
n7
Amerikaniſchjapaniſche Verſtändigungsverſuche.
Die Verhandlungen zwiſchen der jabaniſchen und
amerikahi=
ſchen Delegation auf der Londoner Konferenz, ſollen, wie in
Kon=
ferenzkreiſen verlautet, in ein wichtiges Stadium eingetreten ſein.
Als Ergebnis der bisherigen Beſprechungen zwiſchen Senator
Reed und dem japaniſchen Botſchafter Matſudeira hat geſtern
abend eine Konferenz der japaniſchen Marineſachverſtändigen
ſtattgefunden, die ſich bis in die heutigen Morgenſtunden hinein
erſtreckte. Auf Grund der Beſprechungen der japaniſchen
Marine=
experten haben die japaniſchen Hauptdelegierten heute vormittag
eine interne Konferenz abgehalten, der dann eine erweiterte
Zu=
ſammenkunft zwiſchen Matſudeira und Senator Reed folgte.
Ueber ihren Verlauf iſt bisher noch nichts bekannt geworden. Die
vorbereitenden Beſprechungen, die für das heutige Wochenende
vorgeſehen ſind, werden ſich vorausſichtlich mehr auf politiſchem
als auf marinetechniſchem Boden — wenigſtens ſoweit ſie Briand
und Macdonald betreffen — bewegen. In hieſigen
Konferenz=
kreiſen glaubt man, daß das Schickſal der Londoner Konferenz
möglicherweiſe von dem Verlauf der heute und morgen
ſtattfin=
denden Beſprechungen abhängen wird.
Die zweike Leſung der Young=Geſekze.
im Reichskag.
Die Stellung der Reichsbank unker dem Youngplan.
Curkius brandmarkk das Berhalken der Oppoſikion.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.
Reichsaußenminiſter Dr. Curtius: Der Reichskanzler wird ſich
beim Beginn der dritten Leſung mit den allgemeinen Methoden der
Oppoſition auseinanderſetzen. Ich will heute nur eingehen auf die
Be=
merkungen über die Stellung der Deutſchen Reichsbank unter dem
Young=Plan. Vorweg muß ich bemerken, daß die Beſtimmungen über
die Einfügung der Deutſchen Reichsbank in die Internationale Bank
und über die Stellung der deutſchen Mitglieder des Divektoriums im
vollem Einvernehmen mit der Reichsbankleitung, alſo auch mit dem
Reichsbankpräſidenten vereinbart worden ſind. Die Beſtiwmungen ſagen,
daß die Mitglieder des Direktoriums der internationalen Bank nicht
Staatsbeamte oder Parlamentsmitglieder ihrer Länder ſein ſollen.
Darauf ſagt Abg. Bang, die deutſchen Direktionsmitglieder würden
daran gehindert, deutſche Intereſſen zu vertreten. Eine weitere
Illuſtra=
tion der Kampfesweiſe der Oppoſition liegt darin, daß Abg. Bang
be=
hauptete, der Reichsbankpräſident werde durch die Internationale Bank
am Schutz der deutſchen Währung behindert. Tatſächlich wird
ausdrück=
lich beſtimmt, daß die Geſchäfte der Internationalen Bank in
Ueberein=
ſtimmung mit der Währungspolitik der einzelnen Zentralbanken geführt
werden müſſen, alſo auch der Deutſchen Reichsbank. Ich bedauere
außer=
ordentlich, daß durch die Ausführungen des Abg. Bang eine
Beun=
ruhigung in die Oeffentlichkeit getragen wird, zu der kein Grund
vor=
liegt.
Der Miniſter wendet ſich dann gegen die Ausführungen des Abg.
v. Freytagh=Lorringhoven. Der Young=Plan baſiere in keiner Weiſe auf
der Kriegsſchuldbehauptung des Verſailler Vertrags, einer Behauptung,
die die jetzige Regierung ebenſo wie ihre Vorgängerinnen immer
zurück=
gewieſen habe. Im Young=Plan ſei ausdrücklich die Verpflichtung aller
beteiligten Staaten feſtgeſtellt, die Kriegsſtimmung zu beſeitigen und
den Geiſt der gegenſeitigen Verſtändigung und des guten Willens zu
pflegen. Die Behauptung des deutſchnationalen Redners, daß der
Young=Plan Sanktionsmöglichkeiten gegen Deutſchland enthalte, ſei
widerlegt durch den Text des Abkommens und des dazu geführt
Notenwechſels. Wie ſehr dieſe vom Abg. v. Freytagh=Lorringhoven
öffentlich im Hugenbergſchen „Tag” aufgeſtellte Behauptung den
deut=
ſchen Intereſſen geſchadet habe, ergebe ſich aus dem nationaliſtiſchen
franzöſiſchen Blatt „Figaro‟. Der Miniſter verlieſt den Artikel des
franzöſiſcen Blattes. Darin wird aus dem „Tag” von Freytaghs
Auf=
atz zitiert und hinzugeſetzt: „Das iſt eine ſehr bedeutungsvolle
Inter=
pretation, die dadurch beſondere Wichtigkeit erhält, daß der Verfaſſer
ein Profeſſor des internationalen Rechts iſt, der dem Deutſchen
Reichs=
tag angehört. Die Interpretation der deutſchen Reichsregierung iſt alſo,
durch die deutſchen Juriſten ſelbſt als unhaltbar hingeſtellt.” (Lebhaftes
Hört! Hört! — Rufe bei den Regierungsparteien.)
Abg. Schlack (Zentr) wandte ſich gegen die Annahme des Young=
Planes ohne gleichzeitige Sanierung der deutſchen Finanzen. (Sehr
rich=
tig! bei der Wirtſchaftspartei.) Ein Parlament, das ohne eine ſolche
Sanierung die Entſcheidung über den Young=Plan fälle, würde ſelbſt
einen Bankerott erklären und ſeine Exiſtenzberechtigung verleugnen.
(Rufe aus der Wirtſchaftspartei: „Endlich übernehmen Sie unſere
Ge=
danken!“) Das deutſche Volck könne verlangen, daß der Reichstag
end=
lich aus der jetzigen Kriſenſtimmung herauskomme
Abg. Sachſenberg (Wirtſch.) wandte ſich gegen die geſtrige Rede
des Reichsfinanzminiſters Dr. Moldenhauer.
Abg. Dr. Schneider=Dresden (D. V.) beſchäftigte ſich mit dem
Reichsbankgeſetz und empfahl eine auch vom Zentrum, der Bayeriſchen
Volkspartei und den Chriſtlich=Nationalen unterſtützte Entſchließung, die
Reichsbank möge wie in früheren Zeiten die aus den Verträgen mit den
öffentlichen Kaſſen anfallenden Gelder wieder längere Zeir dem
Geld=
bedarf der Gebiete zur Verfügung ſtellen, aus denen die Gelder ſtammen.
Abg: Dr. Köhlex (Zentr.) enkannte an, daß mit dem
Reichsbahu=
geſetz weſentliche Verbeſſerungen gegenüber dem bisherigen Zuſtand
er=
reicht ſeien. Bedauerlich ſei aber, daß auch jetzt noch nicht die
Reichs=
bahn enger der Reichsregierung angegliedert ſei.
Abg. Kling (Bahr. Bauernbund) befürchtete, daß die Hauptlaſt
der Reparationen auf die Schultern der kleinen Bauern und des
werk=
tätigen Mittelſtandes gelegt und daß der Steuerdruck ſich noch
ver=
ſchärfen werde.
Abg. Pallmann (Wirtſch. P.) erklärte als Abgeordneter aus der
Rheinpfalz, die Bevölkerung des beſetzten Gebiets ſei einig darin, daß
die Befreiung nicht durch weitere dem deutſchen Volke auferlegte
Steuerlaſten erkauft werden dürfe.
Abg. Scheffel (Soz.) bedauerte den wachſenden Einfluß der
Wirtſchaftskreiſe auf die Reichsbahnverwaltung. Darunter hätten die
Arbeiter zu leiden.
Ein nach faſt achtſtündiger Sitzung geſtellter Vertagungsantrag fand
nicht die genügende Unterſtützung.
Abg. Groß (3.) bedauerte, daß die Reichsbahn und ihr Perſonal
auf Jahre hinaus in einen Ausnahmezuſtand verſetzt ſeien.
Nach 6 Uhr wurde die Weiterberatung auf Montag 1 Uhr vertagt.
Von Oscar A. H. Schmitz.
Man kann heute nicht mehr von der Geiſtes= und
Seelen=
verfäſſung des modernen Menſchen ſprechen, ohne die
Pſycho=
analyſe anerkennend oder ablehnend zu erwähnen. Geſpräche
über ſie hört man in den geiſtigſten und in den frivolſten Kreiſen.
Ihr Begründer Freud gehört zu dem halben Dutzend wirklicher
Weltberühmtheiten. Amerika beſchäftigt ſich nicht weniger mie
ihm als Europa. Der Ruhm ſeines ehemaligen Mitarbeiters
und heutigen Gegenſpielers und Vollenders C. G. Jung wächſt
dem des Altmeiſters von Monat zu Monat mehr nach. Trotzdent
gibt es kein modernes Wiſſensgebiet, von dem ſo wenige einen
rechten Begriff haben, ſelbſt intellektuelle Menſchen, ja ſelbſt die
meiſten Aerzte haben ihn nicht. Die Urſache iſt die, daß hier ſeit
langer Zeit der menſchliche Geiſt zum erſten Male wieder eine
Entdeckung gemacht hat, die nicht ausſchließlich mit dem Verſtand
augeeignet werden kann. Gewiß vermittelt die Pſychoanalyſe
auch ein Wiſſen, ſogar bereits ein ſehr reiches über die
menſch=
liche Seele, ſie iſt durchaus Erfahrungswiſſenſchaft, aber dieſes
Wiſſen bleibt völlig tot und unanwendbar für den, der nur die
Bücher lieſt und nicht ganz perſönlich die dieſes Wiſſen
begrün=
dende Erfahrung an ſich ſelbſt gemacht hat. Die objektiven Sätze
dieſer Wiſſenſchaft kann man im Gegenfatz zu denen der
Natur=
wiſſenſchaft höchſtens glauben. Das Experiment muß jedesmal
am eigenen Subjekt gemacht werden. Es mag hochmütig klingen,
aber es iſt ſo: was Pſychoanalyſe iſt, kann nur der bis in den
Grund wiſſen, der ſelbſt gründlich analyſiert worden und dabei
nicht auf der Freudſchen Stufe ſtehen geblieben iſt, ſondern die
Weiterentwicklung durch Adler und vor allem durch Jung
mit=
gemacht hat. Ja, genau genommen, muß man ſelbſt analyſiert
haben, um nun auch für das ſubjektiv Gewonnene die objektive
Gegenprobe machen zu können. Naturgemäß ſind das zunächſt
nur ſehr wenige.
Abgeſehen von äußeren Hemmniſſen fühlen viele Menſchen
einen durchaus geſunden Widerſtand dagegen, ihr Unbewußtes
von einem anderen öffnen zu laſſen. Der Grund iſt der, daf
zunächſt auf jeden Fall Unerfreuliches zum Vorſchein kommt,
wenn der Menſch ſeine eigene „Schattenſeite” kennen lernt. Des.
halb wird freiwillig ſich nicht leicht einer analyſieren laſſen, de
nicht ohnehin von ſeiner Schattenſeite dadurch einige Kunde hat,
daß ſie ihm gelegentlich auch ſeine Lichtſeite verdunkelt. Das
iſt der Fall, wenn ſich infolge von Verdrängungen — ein Wort,
das heute ſchon Schülern geläufig iſt — Komplexe gebildet haben,
die auf unerwünſchten Umwegen in unkenntlicher Verkleidung
einen Ausweg ſuchen. Dann entſteht in dem Menſchen genan
wie bei einem körperlichen Leiden das unabwendbare Bedürfnis
zu erfahren, was denn da eigentlich vorgeht. Jetzt iſt er
analyſe=
reif. Vielleicht gilt das heute von der großen Mehrheit der von
einer im Gegenſatz zu ihrer primitiven Triebwelt ſtehenden
höheren Bildung berührten Zeitgenoſſen. Trotzdem ſchwindei
deshalb noch lange nicht der Widerſtand gegen die Analyſe, denn
parallel mit dem Bedürfnis über das ſeeliſche Leiden zu grübeln
geht die Angſt, die wirkliche Urſache zu erfahren. Dieſe Angſt
verſtärkt dann natürlich den ſtörenden Komplex, indem ſie ihn
„Libido” zuführt, und man erlebt daher den größten Widerſtand
gegen die Analyſe von ſeiten derer, die ſie am nötigſten hätten.
Bei vielen wächſt dieſer Widerſtand, nachdem ſie ſich doch
ent=
ſehloſſen haben oder von Angehörigen überredet wurden, während
der Analyſe ſelbſt. Sie brechen daher die Kur ab, ſind ſchlimme
daran als vorher, und in einem Zuſtand verminderter
Zu=
rechnungsfähigkeit machen ſie dann dem Arzt oder der Analyſe
ſelbſt einen ſchlechten Ruf.
Es hat tatſächlich nur dann einen Zweck, verdrängte Triebe
hervorzuholen, wenn man ſie in der Hand behält und den
Analyſanden einen neuen Ideengehalt übermitteln kann, durch
deſſen Aſſimilation dieſe in der Verdrängung primitiv gebliebenen
Triebe ſich differenzieren, d. h. kulturfähig werden. Ihre
Unver=
wvendbarkeit war es, die den Patienten früher entweder
gewiſſer=
maßen nur auf einer Lunge atmen ließ oder aber ſein Bewußt
ſeinsleben durch zerſtörende Durchbrüche erſchütterte. Durch dieſe
UImſtände hat die Pſychoanalyſe ein doppeltes Geſicht bekommen.
Die urſprüngliche Richtung, die Freud ſelbſt im Alter etwas
verändert hat, brachte ſie in den Ruf, alles nur ſexuell zu erklären,
und wer darin ſtecken bleibt, der mag ſich vielleicht nach ſeiner
früheren „Unſchuld” zurückſehen. Der eigentliche Befreier von
dieſem Fluch iſt C. G. Jung. Auch für ihn hat das Sexuelle
eine viel größere Bedeutung, als für jene Generationen, gegen
deren Prüderie und Muckerei ſich Freud empört hat. Freud iſt
indeſſen im Proteſt verharrt, der tragiſche Fluch aller
Revo=
lutionäre, die bekanntlich nie ſelber zur Syntheſe finden. Dieſe
nämlich die Anknüpfung der neuen Entdeckungen an die uralte
geiſtige und religiöſe Menſchheitstradition iſt erſt Jung gelungen.
Auch die Freudſchule iſt zwar mit dieſer intenſiv beſchäftgt, nicht
aber durch Erforſchen ihres Sinnes, ſondern durch Reduktion
ihrer Werte auf den Sexualtrieb
Der grundlegende Uinterſchied der Junaſchen von der
Freud=
ſchen Pfycho=analyſe beſteht in folgenden 3 Punkten: in der Ent=
deckung des kollektiven Unbewußten in dem Syſtem der vier
pſychiſchen Funktionen und in der Beobachtung, daß die Seele
des Mannes (anima) weiblich, die der Frau (animus) männlich
iſt. Im folgenden ſei verſucht, auf engem Raum wenigſtens
anzudeuten, was es mit dieſen Jungſchen Erkenntniſſen für eine
Bewandtnis hat.
Jung hat niemals das Freudſche Verdienſt unterſchätzt, als
Erſter in dem Uebewußten, mit dem bisher nur der Metaphyſiker
zu tun hatte, eine pſychologiſche Gegebenheit zu erkennen, wie ſie
allein für den exakten Forſcher und für den Arzt in Frage kommt,
Während aber Freud nur ein perſönliches Unbewußtes kennt,
in dem alle die Erinnerungen an perſönliche Erfahrungen ruhen,
die entweder niemals ins Bewußtſein getreten ſind, d. h. nur
perzipiert, aber nicht apperzipiert, oder aber wieder vergeſſen
wurden, hat Jung gefunden, daß es eine noch tiefere Schicht des
Unbewußten gibt, aus der dem Einzelnen Vorſtellungen, Bilder,
rhythmiſche Erlebnisfolgen aufſteigen, deren Elemente nicht aus
verſönlichem Erleben ſtammen können. So finden wir in den
Träumen und Phantaſien immer wieder Sinnbilder, ähnlich
denen, die wir aus Sage und Märchen kennen, Symbole, zu
deren Reproduktion der Menſch eine Bereitſchaft in ſich trägt,
auch wenn er nie im Leben etwas davon gehört hat. Dieſe
Bereitſchaft ſtammt aus der geſamtmenſchlichen Erbmaſſe, nicht
ſo, daß man unbedingt von einem ererbten Gedächtnis an
be=
ſtimmte Erlebniſſe beſtimmter Vorfahren ſprechen müßte, ſondern
nur von einer ererbten Dispoſition, Seeliſches in beſtimmter
Symbolik zu erleben. (Vgl. Jungs Hauptwerk: „Pſychologiſche
Typen”, Verlag Raſcher, Zürich.) Der praktiſche Nutzen dieſer
Entdeckung liegt nun darin, daß das Rätſelhafte und Bedrückende
der Träume und Phantaſien des Menſchen, bisher als
nichts=
nutzige Phantaſtik abgetan, aber keineswegs bewältigt, nun einen
tieferen Sinn offenbart, der den Einzelnen plötzlich einordnet in
das Menſchheitserleben der Jahrtauſende. Mythologie und
Re=
ligion ſind nun nicht länger mehr oder weniger intereſſante „
Ge=
genſtände”, an die man allenfalls von außen herantreten kann.
ſondern ſie werden zu eigenen, inneren Gegebenheiten, deren
An=
erkennung ſofort das ſchlimmſte Uebel des modernen Menſchen
behebt, nämlich ſeine Iſolierung als ſinnloſes Atom. Dies
ver=
ſucht ja wohl auch die Adlerſche Individualpſychologie, abe
ihre Einordnung iſt rein horizontal und darum flach, denn ihr
Ziel iſt die ſoziale Gemeinſchaft. So notwendg es nun auch iſt,
ſich an dieſe anzupaſſen, ſo wird dieſe Anpaſſung
anſpruchs=
vollere, d. h. individuellere Naturen nie ganz befriedigen können.
Anders die Anpaſſung durch die Jungſche Pfychoanalyſe an
jenes Menſchengemeinſame des kollektiven Unbewußten. Hier
gibt es nämlich keine ſo eindentigen Ziele, wie die Erfüllung
Nummer 68
Sonntag, den 9. März 1930
Seite 3
Nach dem Scheikern der Zollfriedensidee
Franzöſiſch=deukſch=belgiſcher Gemeinſchaftsvorſchlag
Mindeſtprogramm eines handelspolikiſchen
Waffenſtillſtandes.
Genf, 8. März. (Priv.=Tel.)
Die Genfer Zollfriedens=Konferenz hat ſich, nachdem der Zoll=
AunäKäſ Kgeein der af nShie
tag vormittag ein Programm vorgelegt, das der Konferenz in
Form eines Abkommens=Entwurfes überreicht wurde und das
Flandin infolge der Beſprechungen, die darüber mit der deutſchen,
belgiſchen, engliſchen, italieniſchen und anderen Delegationen
ſtatt=
gefunden haben, als einen; franzöſiſch=deutſch=belgiſchen
Gemein=
ſchaftsvorſchlag” bezeichnet. Dieſer Vorſchlag, der ein
Mindeſt=
vrogramm eine
handelspolitiſchen Waffen=
IIſtandes darſtellt, iſt in Form eines internationalen
Abkommens=Entwurfes mit neun Artikeln abgefaßt.
Die Hauptpunkte ſind folgende: Feſtlegung der gegenwärtigen
Handelsverträge ab 1. April 1930 auf ein Jahr. Das Abkommen
iſt mit zweimonatiger Friſt kündbar, verlängert ſich jedoch
auto=
matiſch. Die vertragſchließenden Mächte behalten volle
handels=
politiſche Freiheit, können ſomit ihre Tarife jederzeit abändern,
wenn dies vorher angekündigt wurde. Scheitern
Verſtändigungs=
verhandlungen, ſo kann das Abkommen gekündigt ſowie
natur=
gemäß auch ein zwiſchen den beiden Staaten abgeſchloſſener
Han=
delsvertrag gekündigt werden. Das Geſamtabkommen wird durch
Kündigung eines Staates nicht berührt. Die Staaten, die keine
Zolltarifverträge beſitzen,
verpflichten ſich grundſätzlich für die
Dauer des Abkommens Veränderungen an der Zolltariflage nicht
vorzunehmen. Der Redner legte ſodann ein Programm für die
weiteren wirtſchaftlichen Verſtändigungsverhandlungen vor.
Ver=
einheitlichung der Zollnomenklaturen und Schaffung einer
wirt=
ſchaftlichen Vermittlungsſtelle, die Streitigkeiten aus
Handelsver=
trägen ſchlichten ſoll, mit Anrufung des internationalen
Gerichts=
hofes als Schweſterinſtanz. Weite ſollen zahlreiche
Einzelabkom=
men über die allgemeine Wertfeſtſtellung der Handelswaren, die
Verpackungsform, die Zollformalitäten uſw. abgeſchloſſen werden.
Frankreich ſei bereit, dieſes Geſamtprogramm ſofort zu ratifizieren.
Der Wiederaufbau Europas müſſe jetzt in einem europäiſchen
Geiſt in Angriff genommen werden. Die Aufgabe des Tages ſei:
wirtſchaftliche Abrüſtung. Die Ausführungen des franzöſiſchen
Handelsminiſters wurden mit ſtarkem Beifall begrüßt.
die deutſche Abordnung hat ſich mit dem Grundgedanken des
Vorſchlages einverſtanden erklärt, ohne ſich jedoch mit den
Einzel=
heiten zu identifizieren Der praktiſche Wert des franzöſiſchen
Vor=
ſchlages wird darin geſehen, daß zunächſt durch eine Verlängerung
der Handelsverträge auf ein Jahr Zeit gewonnen wäre, die
wei=
teren Grundlagen einer allgemeinen wirtſchaftlichen Verſtändigung
auszubauen. Es verlautet, daß Italien ernſte Bedenken gegenüber
dem franzöſiſchen Plan hat. Die Einwände, die gegen ihn noch
beſtehen, werden in den Ausſchußberatungen während der nächſten
Woche abgeklärt werden. Der Vorſchlag wird in den bisherigen
Unterausſchüſſen der Zollfriedenskonferenz weiterberaten werden,
und zwar ſein erſter Teil über die ſofortigen Maßnahmen in dem
urſprünglichen Ausſchuß für den Zollfrieden, die Vorſchläge für
die ſpäteren Verhandlungen in dem Ausſchuß, der früher dieſen
Namen trug. Man rechnet damit, daß die Verhandlungen bis
Ende der nächſten Woche dauern.
Präſidenk Hoover über die wirtſchafklichen Ausſichten
Amerikas.
Waſhington, 8. März.
Präſident Hoover erklärte nach einer mehrſtündigen
Beſpre=
chung mit dem Handelsminiſter Lamont und dem Arbeitsminiſter
Davis, ein ſorgfältig mit Hilfe von Regierungsämtern
unternom=
menes Studium der gegenwärtigen Geſchäfts= und
Arbeitsverhält=
niſſe habe ihn davon überzeugt, daß die ſchlimmſten Wirkungen
es Börſenkrachs auf die Geſchäftstätigkeit und hinſichtlich der
Verringerung der Zahl der Arbeiter in einem bis zwei Monaten
überwunden ſein würden. Die normale Tätigkeit werde mit der
ſaiſonmäßigen Aufnahme der Tätigkeit unter freiem Himmel und
infolge der Erweiterung des Bauprogramms der Eiſenbahnen und
der öffentlichen Werke wieder beginnen. Aus der Unterſuchung
des Handelsamtes und des Arbeitsamtes ergebe ſich, daß die an
eine Notlage grenzende Arbeitsloſigkeit ſich auf zwölf Staaten der
Union beſchränke, während die übrigen 36 Staaten eine nur
ge=
ringe Veränderung gegenüber den in der Winterſaiſon üblichen
Verhältniſſen aufwieſen. Die Unterſuchung zeige, daß der niedrigſte
Stand der Geſchäftstätigkeit und im Zuſammenhang damit die
höchſte Zahl der Arbeitsloſen in der zweiten Hälfte des Dezember
und der erſten Hälfte des Januar erreicht und daß die Lage jetzt
viel beſſer ſei. Dem an die Geſchäftswelt ergangenen Aufruf zur
Aufrechterhaltung der Bautätigkeit ſei voll und ganz Folge
ge=
leiſtet worden. Die im Januar und Februar gemeldeten
Kon=
trakte überſtiegen um 40 Prozent die jemals in den vergangenen
Jahren in der entſprechenden Zeit gemachten Abſchlüſſe. Die
Regie=
rungsſtatiſtiker ſchätzten die Geſamtzahl der zurzeit Arbeitsloſen
auf nur ein Drittel bis die Hälfte der Arbeitsloſenzahl während
der Depreſſion von 1921/22. Die Abſicht die Höhe der Löhne
auf=
recht zu erhalten, werde durchgeführt. Die Maßnahmen zur
Beſſe=
rung der Geldlage ſeien erfolgreich geweſen und hätten dazu
ge=
führt, daß immer zahlreichere Bondsemiſſionen für öffentliche
Ver=
beſſerungen aufgelegt werden.
Spallung in der brikiſchen Welkreichsparkei.
Zwiſchen dem Führer der neu gegründeten United Empire
Party, Lord Beaverbrook, und ſeinem Bundesgenoſſen Lord
Rothermere iſt es nach der Rückkehr Lord Beaverbrooks in die
konſervativen Reihen zu einer Spaltung gekommen. Während
Lord Beaverbrook ſich mit der Erklärung des Führers der
Kon=
ſervativen, Baldwin, über die Politik der Konſervativen
zufrie=
den gegeben hat, will Lord Rothermere die United Empire
Party als ſelbſtändige Partei weiterbeſtehen laſſen, und zwar
nicht ſo ſehr als Wirtſchaftspartei, ſondern als politiſche Partei.
Seine vier Programmpunkte ſind: Hohe Schutzzölle auf alle
ein=
geführten Fertigfabrikate und Unterſtützung der Landwirtſchaft;
größte Sparſamkeit bei allen öffentlichen Ausgaben; keine
wei=
teren Zugeſtändniſſe an Judien und keine diplomatiſchen
Be=
ziehungen mit Sowjetrußland. Wie Lord Beaverbrook erklären
ließ, ſollen die Beiträge, die zu dem Kampffonds der United
Empire Party aufgebracht worden ſind, an die Spender
zurück=
erſtattet werden.
Regelung des Grenzverkehrs zwiſchen Deutſchland
und Frankreich.
EP. Paris, 8. März.
Die franzöſiſche Kammer nahm ohne Ausſprache einen
Ge=
ſetzentwurf zur Ratiſizierung des Abkomenms vom 25. April
1929 über die Regelung des Grenzverkehrs zwiſchen Deutſchland
und Frankreich und das Zuſatzprotokoll vom 17. Mai 1929 an.
Durch dieſes Abkommen ſind bekanntlich den Einwohnern einer
zehn Kilometer breiten Zone beiderſeits der deutſch=franzöſiſchen
ſowie der franzöſiſch=ſaarländiſchen Grenze und der Ortſchaften
Bühl, Achern und Lahr, die durch ihren Beruf zu häufigem
Ueberſchreiten der Grenze genötigt werden, Grenzkarten und
ge=
wiſſe Erleichterungen hinſichtlich des Verkehrs, der
Zollformali=
täten und der Beſteuerung (Garantie gegen Doppelbeſteuerung)
gewährt worden.
Im Vordergrund die Abmachungen über die landwirkſchaftlichen Erzeugniſſe und über die Kohlenfrage.
Keine Abmachung über irgendwelche Zölle. — Gegenſeilige Meiſtbegünſtigung.
Mindeſidauer des Verkrages ein Jahr.
Eine amkliche Verlaukbarung.
Regelung des Riederlaſſungsrechkes.
* Berlin, 8. März (Priv.=Tel.)
Während ſich am Freitag die offiziellen Stellen auf den
Stand=
punkt ſtellten, daß ſie aus dem mit Polen vereinbarten
Handels=
vertrag keinerlei Mitteilungen der Oeffentlichkeit machen können,
obwohl im gleichen Augenblick ſchon aus Warſchau lange
Tele=
gramme über den Inhalt des Vertrages vorlagen, haben
ſie ſich jetzt veranlaßt geſehen, den Schleier etwas zu lüften. Was
ſie mitzuteilen für nötig hielten, iſt aber doch ſo wenig
zufrieden=
ſtellend, daß man ſchon jetzt ähnliche parlamentariſche
Kämpfe vorausſagen kann, wie ſie ſich um das
Liquidations=
abkommen mit Polen entwickelten. In der amtlichen
Veröffent=
lichung heißt es:
Zwei Hauptpunkte ſind bei den Abmachungen von beſonderer
Wichtigkeit: Die Abmachungen über die
landwirt=
ſchaftlichen Erzeugniſſe und über die
Kohlen=
frage. Der Vertragsentwurf enthält keine Abmachung
überirgendwelche Zölle. Das bedeutet, daß der
Reichs=
regierung oder dem Reichstage zollpolitiſch die Hände nicht
ge=
bunden ſind. Der Vertrag baſiert auf der Gewährung der
all=
gemeinen gegenſeitigen Meiſtbegünſtigung.
Monat=
lich ſind 320 000 Tonnen Kohlen zur Einfuhr in Deutſchland
zu=
gelaſſen. Neben dem Staatsvertrag iſt ein Privatvertrag
vor=
geſehen, der das Hereinkommen polniſcher Kohlen unter den in
Deutſchland gültigen Preiſen unterbindet. Hinſichtlich der
land=
wirtſchaftlichen Erzeugniſſe intereſſieren beſonders die
Ab=
machungen über die Einfuhr von Tieren und Tiererzeugniſſen.
Die Einfuhr und Durchfuhr von Rindvieh und Rindfleiſch bleibt
ausgeſchloſſen. Die Durchfuhr lebender Tiere bleibt überhaupt
verboten. Für die Einfuhr von Schweinen haben wir ein
Kon=
tingeut zugeſtanden, das insgeſamt im erſten Vertragsjahr
200 000 Stück beträgt. Vom 18. Monat der Vertragsdauer aber
erhöht ſich dieſes Schweinekontingent um 75 000 Stück, und
wie=
derum 12 Monate ſpäter tritt eine weitere Erhöhung um
aber=
mals 75 000 Stück auf insgeſamt 350 000 Stück ein. Dieſes
Kon=
tingent, umfaßt ſowohl geſchlachtete wie lebende Schweine.
Schweine können auf zwei Wegen eingeführt werden: Entweder
geſchlachtete Schweine nach beſtimmten eigens zugelaſſenen und
in Polen bekannten Fleiſchfabriken, die uns in
veterinärpolizei=
licher Hinſicht volle Gewähr gegen Seuchengefahr bieten; lebende
Schweine nur auf dem Seewege nach Grenzſchlachthöfen.
Hervor=
zuheben iſt, daß nach Oſtpreußen keine Schweineeinfuhr möglich
iſt. Der Schweinekonſum in Deutſchland erreicht alljährlich
un=
gefähr 20 Millionen Stück. Das polniſche Kontingent beträgt
ſomit ein Prozent des deutſchen Verbrauches an Schweinefleiſch.
Die Mindeſtdauer des Vertrages beträgt, ein
Jahr. Nimmt er nach einem Jahr nicht ſein Ende, ſo verlängert
er ſich automatiſch und kann jederzeit mit einer Friſt von ſechs
Monaten gekündigt werden. Die Bemeſſung eines Kontingents
bei den Schweinen iſt ein großer Vorteil für uns inſofern, als
wir ſonſt derartige Erzeugniſſe ohne Kontingentierung
herein=
laſſen. Ein weiterer Vorteil iſt es, daß wir die Frage des
Seuchenſchutzes geregelt haben. Einfuhrverbote in Polen, die
allen Ländern gegenüber beſtehen, bleiben auch für die deutſche
Einfuhr in Kraft. Auf die Einfuhrverbote erhalten wir
ledig=
lich gewiſſe Kontingente. Ferner haben wir von vornherein
darauf gedrungen, daß wir für unſere Schiffahrtslinien in Polen
Konzeſſionen für das Einwanderungsgeſchäft erhalten. Da bei
den Polen aber dieſe Konzeſſionen nur gegeben werden, wenn
ſie einem Bedürfnis entſprechen, die Entſcheidung darüber alſo
bei den polniſchen Behörden liegt, ſo haben wir darüber hinaus
darauf gedrungen, daß unſere größten Schiffahrtsgeſellſchaften,
die Hapag, der Lloyd und Hamburg=Süd Konzeſſionen erhalten;
dieſe ſind erreicht worden.
Die Regelung des Niederlaſſungsrechts war
eines der ſchwierigſten Kapitel bei den Verhandlungen. Die
Ge=
währung des Niederlaſſungsrechtes betrachteten die Polen als
eine politiſche Angelegenheit, gegen deren Aufnahme in den
Han=
delsvertrag ſie ſich anfänglich ſtark gewehrt haben. Es dauerte
lange, bis ſie unſeren Geſichtspunkt annahmen und ſich unter
ſchwerſten Kämpfen damit einverſtanden erklärten, uns dieſes
Niederlaſſungsrecht im Handelsvertrag zuzugeſtehen in dem
Rah=
men, wie es für unſere Wirtſchaftsexponenten notwendig iſt.
Beſonders zu bemerken iſt, daß der Handelsvertrag nicht bis
auf das letzte fertiggeſtellt iſt. Von polniſcher Seite ſteht noch
ein Wunſch zur Diskuſſion, der möglicherweiſe die Erörterungen
noch weiterer Wünſche zur Folge haben könnte. Der Vertrag
wird nun den ſämtlichen in Betracht kommenden Miniſterien zur
Prüfung zugeleitet. Erſt nach Vollendung dieſer Prüfung kommt
ein Kabinettsbeſchluß über den Vertrag in Frage.
* Wenn es ſich bei dem polniſchen Einfuhrkontingent für
Schweine auch nur um 1 Prozent des deutſchen Konſums
han=
delt, ſo werden ſich die Unzuträglichkeiten bald für die
inner=
deutſche Landwirtſchaft bemerkbar machen. Wir haben bereits
ge=
ſagt, daß ſich gegen das Kohlenkontingent von 320 000 Tonnen
ſehr erhebliche Widerſtände des Bergbaues und der
Bergarbeiter=
gewerkſchaften geltend machen. Zollbindungen enthält der
Ver=
trag nicht, dafür iſt das Prinzip der allgemeinen
Meiſtbegün=
ſtigung gewahrt. Wieweit wir uns mit dieſer Regelung ins
eigene Fleiſch geſchnitten haben, wird die Zukunft noch zeigen
müſſen. Sachverſtändige vertreten die Anſicht, daß gerade im
Handelsvertrag mit Polen Zollabſprachen wichtiger geweſen
wären als die Meiſtbegünſtigung. Völlig unzureichend iſt die
Klärung des Niederlaſſungsrechtes. Kurzum, das, was amtlich
mitgeteilt wurde, ſpricht nicht zu unſeren Gunſten. Ein Troſt
iſt es immerhin, daß der Vertrag nur auf ein Jahr abgeſchloſſen
iſt und mit halbjähriger Friſt wieder gekündigt werden kann.
allen bekannter Geſetze, vielmehr wird die Individualität des
Menſchen zum Entſcheid aufgerufen, in jedem Fall für ſich zu
wählen, zu verſtehen, Leben zu geſtalten. Das muß jeder für
ſich allein tun. So wird nicht die Anpaſſung an die Welt letzte
einzige Erfüllung, vielmehr beſteht dieſe im Bewußtwerden des
eigenen Schöpferiſchen, wodurch dann auch der Gemeinſchaft mehr
gedient wird, als durch die Verheerdung von nichts als gut
an=
gepaßten Menſchen. Darum iſt die Jungſche Methode das
ein=
zige bisher bekannt gewordene Mittel, den modernen Menſchen
zu befreien aus ſeiner heutigen Notlage, in der es nur
Verant=
wortung ſcheuende Dutzendmenſchen und jede Bindung
verach=
tende Willkürmenſchen gibt, beide gleich unfähig zur Führerſchaft.
Ich habe in meinem ſoeben erſchienenen, vielfach auf Jung
fußen=
den Buch „Weſpenneſter” nachgewieſen, daß der individuelle
Meuſch zugleich der tief kosmiſch, ja religiös Gebundene, die
ſogenannte moderne Perſönlichkeit aber gar nicht individuell,
ſondern durchaus maſſenmenſchlich iſt, nur mit beſonderer
Penetranz.
Die öde, lebenswidrige Einſeitigkeit und Spezialiſierung des
modernen Menſchen erklärt ſich leicht aus Jungs Lehre von den
4 pſychiſchen Funktionen: Empfindung, Gefühl, Denken, Intuition.
In den primitiven Menſchen ſind ſie noch völlig ineinander
ver=
ſchlungen. Erſt mit fortſchreitender Bewußtſeinskultur entſtehen
Menſchen, die ſich dem Leben gegenüber vorwiegend mit einer
Funktion orientieren, ſo daß der Denktypus, der Gefühlstypus
uſw deutlich hervortreten, bei denen je eine Funktion beſonders
ſtark iſt. Dieſer Gewinn führt aber zugleich zu einer
Gleich=
gewichtsſtörung, indem nun die der ſtarken Funktion
entgegen=
geſetzte beſonders ſchwach erſcheint. Das Fühlen des Denkers
oder das Denken des Gefühlsmenſchen iſt oft unternormal
ent=
ſickelt, verfällt dem Unbewußten, iſt dort in ſeiner Schwäche
beſonders leicht durch Ereigniſſe verletzbar, was zu den
ſogenann=
ten neurotiſchen Komplexen führt. So zeigt ſich der neurotiſche
Intellektuelle (und wohl jeder Intellektuelle iſt irgendwie
neur=
btiſch) Gefühlsſituationen nicht gewachſen. Seine verdrängten,
verkümmerten Gefühle geraten in Gärung, äußern ſich in
Reſſen=
timent und verbiegen daher auch ſein an ſich ſcharfes Denken in
irgendeine gehäſſige Tendenz. Umgekehrt weigerte ſich der
Ge=
fühlsmenſch (unter modernen Künſtlern und Revolutionären ſehr
häufig), Denkergebniſſe anzunehmen, die ſeinen Gefühlswertungen
widerſprechen, und ſo entſteht jenes primitive, unreife Denken,
was heute ſo manche reiche Begabung hindert, das
gefühls=
mäßig tief Erfaßte zu überzeugenden Taten oder Werken
aus=
zukriſtalliſieren. Dieſe Menſchen verachten das Denken, wie jene
erſtgenannten Intellektuellen das Fühlen. Die Jungſche Methode
hemüht ſich nun, von den verdrängten Funktionen wenigſtens eine
oder zwei bewußt zu machen und dem Ego zur Verfügung zu
ſtellen, ſo daß „es” nun nicht länger in ihm denkt oder fühlt,
ſon=
dern, daß es dies nun ſelbſt vermag. Das letzte, ſelten erreichte
Ziel iſt der Menſch, der bewußt mit allen vier Funktionen lebt.
Das wäre der Weiſe. Es beſteht indeſſen keine Gefahr, daß
durch ſolches Bewußtmachen etwa Genialität oder Produktivität
geſchädigt werden können, denn es iſt menſchenunmöglich, daß
alle vier Funktionen gleich ſtark und vollkommen werden. Zwei
werden trotz bewußter Entwicklung immer mehr oder weniger
ſchwach bleiben und genug Primitivität und Chaos behalten,
um den Quellgrund des Lebens im Schatten und Schutz des
ſchöpferiſchen Geheimniſſes zu bewahren.
Den durch Freud in die Pſycho=analyſe eingeführten Begriff
der Libido faßt Jung nicht einſeitig geſchlechtlich, ſondern, im
antiken Wortſinn, als Energie, Dynamik überhaupt, die ſich den
verſchiedenen Zielbildern, materiellen wie geiſtigen, natürlich ſehr
leicht gerade ſexuellen, zur Verfügung ſtellen kann. Unterliegen
ſolche Zielvorſtellungen der Verdrängung, — neben dem ſexuellen
z. B. das moraliſche oder das religiöſe Bedürfnis — ſo wird
mit ihnen das Quantum Libido verdrängt, was an ihnen haftet.
Dieſes wird nun nicht bewußt gelebt, ſondern überkommt uns
in ſehr unerwünſchter Weiſe vom Unbewußten her, wo es ſich
unſerer ſchwachen Funktionen bemächtigt. Das unbewußte
Libido=
quantum hat nun die Neigung, ſich uns in Träumen und
Phan=
taſien perſonifiziert darzuſtellen, und zwar dem Manne durch
weibliche Figuren, die oft Bilder des kollektiven Unbewußten
dar=
ſtellen, der Frau durch männliche Figuren ähnlicher Art. Das
iſt die Anima und der Animus. Der Mann profiziert zunächſt
normaler Weiſe ſein Animabild in eine lebende Frau, die Frau
ihr Animusbild in einem lebenden Mann. Natürlich müſſen
lebende Perſonen einige Züge haben, die ſie für ſolchen „Zauber”
geeignet machen, aber individuell kann niemand ganz dem
Seelen=
bild des Partners entſprechen. So entſtehen die ſo häufigen
Liebesenttäuſchungen. Finden dann ſpäter beide Partner über
ihre Seelenprojektionen hinaus individuell zu einander, ſo
ent=
ſteht echte Gemeinſchaft, andernfalls Kompromiß oder
unver=
ſöhnliche Feindſchaft. Die Jungſche Methode verſucht auch hier,
das Weſen ſolcher Profektionen bewußt zu machen und damit den
Zauber zu löſen. Ihr letztes Ziel iſt die Individuation, der
individuelle Menſch, der die kollektiven Bilder durchſchaut, ſich
die in ihnen aufgeſtauten Libido ſelber zulegt und ſo zu ſeinem
Nächſten, ebenfalls als einem individuell geſehenen Menſchen,
gelangt. Am klarſten hat Jung dieſen Vorgang der Individuation
beſchrieben in ſeinem bei O. Reichl, Darmſtadt, erſchienenen
Büchlein „Das Ich und ſeine Beziehung zum Unbewußten”.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Marburg: Die Ernennung des ordentlichen Profeſſors D. Emil
Balla von der Univerſität Leipzig zum ordentlichen Profeſſor, für
Altes Teſtament an der hieſigen Univerſität als Nachfolger von Prof.
6 Hölſcher iſt erfolgt. — Zur Wiederbeſetzung des durch den Weggang
von Profeſſor A. Gürber erledigten Lehrſtuhls der Pharmakologie
iſt ein Ruf an Prof. Dr. Fritz Külz. Direktor des Pharmakologiſchen
Inſtituts Kiel, ergangen.
München: Hier verſchied der Geheime Oberkirchenrat Dr. Friedrich
Boeckh im 71. Lebensjahre. —
Dem bisherigen außerordentlichen
Profeſſor der Geographie Dr. Karl Troll iſt ein Lehrauftrag zur
Ver=
tretung der kolonialen und Ueberſee=Geographie an der Univerſität
Berlin erteilt worden
Hamburg: „Nach kurzer Krankheit verſchied am 22. Februar der
frühere wiſſenſchaftliche Rat am Hygieniſchen Staatsinſtitut Profeſſor
Dr. Karl Lendrich im 68. Lebensjahr.
Jena: In der Mathematiſch=Naturwiſſenſchaftlichen Fakultät iſt die
Privatdozentin für Pſychologie Dr. phil. Annelies Argelander zum
zum nichtbeamteten a.o. Profeſſor ernannt worden.
Königsberg Pr.: Der durch den Weggang von Profeſſor R. Harder
erledigte Lehrſtuhl der klaſſiſchen Philologie iſt Profeſſor Dr. P. Mags
in Berlin angeboten worden.
Alfred Fankhauſer: Der Herr der inneren Ringe. Roman. 300 S.
Eckart=Verlag, Berlin=Steglitz. Gebd. 6.— RM.
Fankhauſer iſt durch ſeine Romane „Die Brüder der Flamme” und
„Engel und Dämonen” bekannt geworden. Jetzt läßt er ein gleichfalls
aus den inneren Kämpfen im Schweizerland im Anfang des 19.
Jahr=
hunderts heraus ſchilderndes Buch folgen, das mit jenen
zuſammen=
gehört, aber für ſich ſelbſtändig iſt. Das Thema iſt diesmal der Kampf
zwiſchen Stadt und Dorf, beſſer vielleicht die Gefahr der Entwurzelung
des Bauernſtandes durch die Induſtrie. In dramatiſcher Lebendigkeit
wird das Thema durchgeführt; an ſpannender Handlung fehlt es nicht.
Fankhauſer beſitzt eine eigene Gabe der Charakteriſtik; er zeichnet ganz
eigentümliche Menſchen, von denen jeder Einzelne ſein ganz beſonderes
Weſen hat. Was aber in „Engel und Dämonen” bei der Eigenart des
Gegenſtandes — es handelt ſich dort um religiös=ſchwärmeriſche
Be=
wegungen — angemeſſen war, das ſcheint mir in dieſem Band weniger
willkommen; eine gewiſſe myſtiſche Unbeſtimmtheit, eine erhebliche
Ent=
fernung von der Wirklichkeit des Alltags. Sie erſtreckt ſich auch auf
die Handlung. Die Hauptperſon, ein Buchdrucker, heiratet halb wider
Willen eine Bauerntochter, bricht aber noch am Hochzeitstage völlig mit
ihr. Eine Pfarrerin verläßt ihren Mann und gibt ſich dieſem
Buch=
drucker, und der Pfarrer gibt ſeinen Segen dazu; er bewahrt ſie vor
Schande, indem er ſich ſelber in Schande zu bringen ſucht — in der
eigenen Gemeinde! Dies und ähnliches iſt einfach nicht gut möglich,
es gibt dem Ganzen einen Zug von Unwirklichkeit, Unwahrſcheinlichkeit.
Fankhauſer wird ſich in dieſer Hinſicht Zügel anlegen müſſen, damit
ſeine prächtige Gabe dichteriſcher Erzählung nicht abirri.
D. M. Schian=Breslau.
Seite X
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Nammer 68
Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkk.
Die Berichtswoche brachte am ſüddeutſchen Eiſenmarkt keine
bemer=
kenswerte Aenderung. In Form= und Stabeiſen geſtaltete ſich das
Ge=
ſchäft uneinheitlich. Am Baumarkt beſchränkte ſich die Tätigkeit in der
Hauptſache auf die Fortführung angefangener Bauten, und trotz der
günſtigen Witterung werden neue Bauten kaum ausgeführt. Dieſe
durch die unklaren innerpolitiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe
her=
vorgerufene vorſichtige Zurückhaltung findet man in allen
Abnehmer=
kreiſen, bei Händlern und Verbrauchern. Die Abrufe in Stabeiſen,
das bisher lebhafter gefragt war, ließen wieder nach, und nur in
Fein=
blechen und Univerſaleiſen beſtand mehr Geſchäft, da der
Feinblech=
verband zum 1. April unter Dach ſein und auch Univerſaleiſen der
Bewirtſchaftung durch den Grobblechverband überwieſen werden ſoll.
Einſtweilen bemüht man ſich in Süddeutſchland noch um den
Fort=
beſtand der ſüddeutſchen Verkaufsverbände, deren alte Faſſung bis zum
15. März verlängert wurde. Werkspreiſe und Bedingungen ſind
un=
verändert geblieben. Auch im Lagergeſchäft konnten die Umſätze
keines=
wegs befriedigen. Man zahlt beim Bezug von Ladungen 142,30 RM.,
für Formeiſen 145,40 RM., für Stabeiſen p. t. Frachtgrundlage
Neun=
kirchen=Saar. Für kleinere Mengen kommen die Zonenpreiſe der
ſüd=
deutſchen Eiſenzentrale in Anrechnung.
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Wirtſchaftliche Aundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 5. März 1930. Die auf
den Stichtag des 5. März berechnete Großhandelsindexziffer des
Sta=
tiſtiſchen Reichsamts iſt gegenüber der Vorwoche von 128,1 auf 127,5
oder um 0,5 v. H. geſunken. Von den Hauptgruppen iſt die Indexziffer
für Agrarſtoffe um 1,0 auf 112,7 (Vorwoche 113,8) und die Indexziffer
für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren um 0,2 v. H. auf 125,8 (126,0.
zurückgegangen. Die Indexziffer für induſtrielle Fertigwaren hat um
0,2 v. H. auf 153,5 (153,8 nachgegeben.
Junkers Motorenbau G. m. b. H. Verbreiterung der
Finanzierungsbaſis. Die Geſellſchaft ſteht, wie wir hören, in
ausſichtsreichen Verhandlungen, ihre Finanzierung auf eine breitere
Baſis zu ſtellen, was inſofern von beſonderer Bedeutung iſt, als bisher
der Junkerskonzern in allen ſeinen Teilen ausſchließlich auf
Selbſt=
finanzierung aufgebaut war. In einer am Freitag ſtattgefundenen
Beſprechung mit Geſchäftsfreunden des Unternehmens wurde eine
Ver=
einbarung bezüglich Unterſtützung durch Kreditgewährung und
erleich=
terte Lieferungsbedingungen getroffen. Der vorgelegte Status wurde
als befriedigend angeſehen und dem Vertrauen zur Junkersarbeit ſowie
der geſunden wirtſchaftlichen Lage der größten Werke des Konzerns,
Junkers u. Co. (Warmwaſſerapparatebau und Kalorifere) und Junkers
Flugzeugwerke A.=G., Ausdruck gegeben.
Zu den Erneuerungsverhandlungen beim Rheiniſch=Weſtfäliſchen
Kohlenſyndikat. In verfchiedenen Blättern war eine Denkſchrift de
Hüttenzechen zur Umlagefrage zum Teil wörtlich, zum Teil
auszugs=
weiſe abgedruckt worden. Namens der Vertreter der Hüttenzechen und
der reinen Zechen bedauern die Unterzeichneten die Veröffentlichung der
Denkſchrift und lehnen die Verandwortung dafür ab. Die Denkſchrift iſt
nur ein Teil des zwiſchen den beiden Parteien ausgetauſchten Materials.
Die reinen Zechen haben ſelbſtwerſtändlich zu der Denkſchrift in
ein=
gehender Weiſe Stellung genommen. Beide Parteien ſind aber der
Auf=
faſſung, daß es nicht im Intereſſe einer gedeihlichen Entwicklung der
im Gange befindlichen Verhandlungen zur Erneuerung des Syndikats
liegt, wenn die gegenſeitige Stellungnahme der beiden Gruppen ganz
oder teilweiſe in der Preſſe veröffentlicht wird. (gez.) Fickler, von
Felſen, Fritz Thyſſen, Kletzbach, Peter Klöckner, Lybſen, Jüngſt, Kauert,
Keſter, Dr. Silverberg.
Deutſche Effekten= und Wechſelbank, Frankfurt a. M. Der
Aufſichts=
rat ſchlägt vor, aus dem Reingewinn des Jahres 1929 von 1571028
(i. V. Effektenbank 1378 294 und Vereinsbank 689 119) RM. eine
Divi=
dende von 7 Prozent (i. V. Effektenbank 9 Prozent, Vereinsbank 5
Pro=
zent) zu verteilen und den Saldo von 243 502 RM. vorzutragen. — Aus
dem buchungsmäßigen Gewinn aus der Fuſion mit der Deutſchen
Ver=
einsbank von 4 824000 RM. werden 2 Mill. RM. der Spezialreſerve
überwieſen. Weitere 1 Mill. RM. werden für die
Penſionsverpflich=
tungen, die von der Effektenbank bei der Fuſion mit der Vereinsbank
übernommen wurden, zurückgeſtellt. Von den verbleibenden 1 824 000
RM. werden die Fuſionskoſten von 1,10 Mill. RM. beglichen und der
Reſt zur Stärkung der ſtillen Reſerven verwandt. (G.V. 12. April.
Aa. Die Genoſſenſchaftsbank Neu=Iſenburg, die auf ein 70jähriges
Beſtehen zurückblicken kann, hat im abgelaufenen Jahre eine gute
Ent=
wicklung genommen. Der Reingewinn ſtellte ſich auf 3500/41 RM. Die
Spareinlagen erfuhren eine Erhöhung auf 148 098,75 RM. Die
Mit=
gliederzahl beträgt annähernd 100.
Faber u. Schleicher A.=G., Offenbach. Ueber das Jahr 1929 wird
mitgeteilt, daß die Beſchäftigung bei regelmäßigem Auftragseingang
urchaus zufriedenſtellend war, ſo daß man erwarten kann, daß das
Ergebnis hinter dem des Vorjahres nicht zurückbleiben wird. Ob eine
Dividendenerhöhung eintritt, iſt fraglich.
Veith=Werke A.=G., Sandbach bei Höchſt. Seitens der Geſellſchaft
wird für das abgelaufene Geſchäftsjahr ein Rohgewinn von 0,58 Mill.
RM. ausgewieſen, wovon nach Abſchreibungen von 0,082 (0,149) und
Abzügen an Unkoſten und Steuern von 0,503 (0,762) ein Reingewinn
von 0,063 (0,147 Mill. RM. Verluſt) bleibt. Es wird vorgeſchlagen
den Reingewinn auf neue Rechnung vorzutragen, ſo daß die Geſellſchaf
auch in dieſem Jahr wiederum ohne Dividende bleibt. In der Bilanz
erſcheinen Akzepte mit 0,208 (0,247), Gläubiger 0,183 (0,205),
Bank=
ſchulden 0,147 (0,326), andererſeits Außenſtände 0,375 (0,512), Rohſtoffe
0,358 (0,421), Formen uſw. 0,131, (0,132). Ueber das neue
Geſchäfts=
jahr wird berichtet, daß ſich die Verhältniſſe bisher nicht geändert
haben. (Generalverſammlung 20. März.)
Neue Bankenfuſion in U. S. A. Eine neue große Bankenfuſion iſt
im Gang
Zwiſchen der Equitable Truſt Company und der Chaſe
National Bayk ſind Fuſionsverhandlungen ſchon ziemlich weit gediehen.
Das Aktienkapital der neuen Bank wird 2,7 Milliarden Dollar betragen
und ſſomit das größte Aktienkapital einer Bank der Welt darſtellen.
Beramlgung unt dent Bstfen.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 8. März.
Zum Wochenſchluß konnte die Beruhigung an der Börſe weiter an
Boden gewinnen, nachdem das Ausland die Lage nach dem Rücktritt
des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht ziemlich ruhig beurteilt hat. Die
geſtrige ſtarke Erregung hat ſich wieder vollkommen gelegt, denn man
hofft, daß durch den Wechſel in der Reichsbankleitung ein
reibungs=
loſers Zuſammenarbeiten zwiſchen der Reichsregierung und der Noten
bank ermöglicht wird. Die Tendenz war ausgeſprochen freundlich; von
Publikumsſeite kam trotz des geſtrigen Vorfalles kein Material heraus
Die Kuliſſe zeigte nach den überſtürzten Angſtverkäufen Deckungsbedürf
nis, ſo daß gegenüber der ſchon gebeſſerten geſtrigen Abendbörſe weiter
Erholungen eintraten. Das Geſchäft war aber nur zeitweiſe etwas
lebhafter; die zweite Hand fehlte immer noch. Einen guten Eindruc
machte die feſte geſtrige New Yorker Börſe. Die Diskontreduktion der
Reichsbank, und als Folge davon die Ermäßigung der Zinsſätze an
an=
deren Plätzen, wirkte günſtig nach. Zu den erſten Kurſen kamen jedock
nur wenige Notierungen zuſtande. Im Vordergrunde ſtanden vor
allem Schiffahrtsaktien, die bis zu 3½ Prozent gewannen. Ferner
machte ſich noch für Kaliwerte reges Intereſſe geltend; der geſteigerte
Kaliabſatz blieb nicht ohne Wirkung. Aſchersleben zogen 5½ Prozent
und Weſteregeln 4 Prozent an. Am Elektromarkt konnten Schucker
3 Prozent gewinnen, während Siemens nur leicht gebeſſert eröffneten.
Licht u. Kraft und A. E.G. gewannen je 2 Prozent. Chadeaktien gut
behauptet. Am Chemiemarkt erfreuten ſich Deutſche Erdöl bei einem
Gewinn von 2½ Prozent etwas lebhafterer Nachfrage. J. G. Farben
beſſerten ſich um 1½ Prozent. Für Montanwerte blieb auch heute das
Intereſſe gering. Am Bankenmarkt war die Umſatztätigkeit etwas
reger. Beſonders Reichsbank mit plus 6 Prozent traten in den
Vor=
dergrund. Die übrigen Werte gewannen bis zu 2 Prozent. Zellſtoff
werte konnten bis zu 2½ Prozent, Kunſtſeidewerte bis zu 2 Prozent
anziehen. Renten ſtill und zumeiſt gut behauptet.
Im Verlaufe blieb die Tendenz bei ſtillem Geſchäft freundlich. Von
Auslandsſeite ſollen einige Aufträge eingetroffen ſein. Das
Kurs=
niveau konnte ſich gegenüber dem Anfang um bis zu 1 Prozent heben.
Auch bis zum Schluß der Börſe war die Stimmung weiter freundlich.
Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6 Prozent etwas leichter. Am
De=
viſenmarkt lagen Dewiſen gegen Mark feſt. Mark gegen Dollar 4,1937½
gegen Pfunde 20,38, London-Kabel 4,8610, — Paris 124,24 —
Mai=
land 92,83, — Madrid 40,02, — Schweiz 25,13½, — Holland 12,12½.
Berlin, 8. März.
Die Börſe beurteilte die durch den Rücktritt Schachts geſchaffene
Lage nach dem panikartigen Verlauf der geſtrigen Börſe am heutigen
Samstag weſentlich ruhiger. Vorbörslich waren überall höhere Kurſe
zu hören, da bei dem niedrigen Kursſtand vielfach, wenn auch nur
kleine, Kaufneigung beſtand. Das Hauptgeſprächtsthema bildete
natur=
gemäß die Nachfolgefrage.
Bei Börſenbeginn waren vielfach ſtarke Erholungen feſtzuſtellen.
Reichsbank ſetzten 11½, Salzdetfurth 5½, Farben 25 und Siemens
4 v. H. höher ein. Nach den erſten Kurſen blieb die Stimmung unter
Schwankungen freundlich. Die anfangs beſonders ſtark erholten Werte
erfuhren kleine Kursrückgänge, die aber durch angeblich neu
eintref=
fende Kauforders des Auslandes (Paris, Schweiz und Holland) immer
wieder ausgeglichen wurden
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 8. März:
Getreide. Weizen: März 107, Mai 112½, Juli 109½,
Sep=
tember 110½; Mais: März 78½, Mai 82½, Juli 85½,
Septem=
ber 86½; Hafer: März 42½, Mai 43½, Juli 43½, September
42½; Roggen: Mai 67½4, Juli 70½, September 72½.
Schmalz: März 10,45, Mai 10,62½, Juli 10,85, Sept. 1107½
Fleiſch. Rippen —, leichte Schweine 11,25 bis 10,50, ſchwere
Schweine 10,00 bis 10,75; Schweinezufuhren: Chicago 5000, im
Weſten 32000.
Weizen: Rotwinter n. Ernte 130¾, Hartwinter n. Ernte
112½, Mais 915, Mehl 5,60—5,80; Getreidefracht: nach England
1,6 bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent 8 bis 9 Cents.
Zinanzminiſter Reynaud über die Kursrückgänge
an der Pariſer Börſe.
Nach dem „Echo de Paris” hat Finanzminiſter Reynaud die in
den letzten Tagen aufgetretenen Kursrückgänge an der Pariſer Börſe
mit dem Vorhandenſein einer Wirtſchaftskriſe begründet, die ernſter
ſei, als man annehme. Die Kapitaliſten ſeien deſſen überdrüſſig
ge=
worden, daß ſie an der Börſe nur Geld verlieren. Er — der
Finanz=
miniſter — ſei für eine Erleichterung der Börſenſteuer, aber er glaube
nicht, daß dies allein genügen werde, um der Börſe wieder ihren alten
Aufſchwung zu geben. Es müſſe vielmehr die beſtehende
Wirtſchafts=
kriſe behoben werden. Die Kaufkraft ſei geſunken. Maßnahmen, wie
die Ausübung eines Drucks auf die Börſenmakler und die Leiter der
Bankinſtitute, würden entweder „nur eine vorübergehende künſtliche
Kursſteigerung oder ſogar das Gegenteil im Gefolge haben. Es ſei
beſſer, wenn man die Wirklichkeit erkenne und nicht an Wunder glaube,
ſondern ſich um Verbeſſerungen bemühe.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die ordentliche Hauptverſammlung der Berliner Hagel=Afſeeuranz=
Geſellſchaft von 1832, Berlin, genehmigte den Abſchluß für das
Ge=
ſchäftsjahr 1929 und beſchloß die Verteilung einer von 9 auf 6 Prozent
ermäßigten Dividende auf das eingezahlte Aktienkapital.
Zur Zuſammenfaſſung ihrer verſchiedenen ausländiſchen
Fabri=
kations= und Vertriebsintereſſen und in Verbindung mit dem
beabſich=
tigten weiteren Ausbau dieſer Gebiete hat die Polyphonwerke A.=G.,
Wahren=Berlin, eine Holdinggeſellſchaft unter dem Namen Polyphon=
Holding A.=G. mit Sitz in Baſel und mit einem Kapital von 8,5 Mill,
Schweizer Franken errichtet.
Nach den Berechnungen ſtellte ſich die Zinn=Bergwerksproduktion
der Welt im Januar 1930 auf 17 569 To. gegen 16 454 To. im Dezember
1929 und 16 111 To. im Monatsdurchſchnitt 1929. Die Produktion
ver=
teilt ſich auf die einzelnen Kontinente wie folgt: Aſien 11 543 (
Dezem=
ber 11 318) To., Amerika 4200 (3500) To., Afrika 1201 (1011) To.,
Eu=
uropa 42 (425) To., Auſtralien 200 (200) To.
Nach Mitteilung des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats weiſt
der Geſamtabſatz des Syndikats im Februar gegenüber dem Vormonat
einen erheblichen Rückgang auf, und zwar nach den vorläufigen Zahlen
von 260 000 To. auf 219 000 To.
Die Landgräflich Heſſiſche Conzeſſionierte Landesbank, Filiale
Nau=
heim, iſt auf die Dresdener Bank übergegangen und wird als deren
Zweigſtelle in Nauheim weitergeführt.
In der geſtrigen Sitzung des ſogenannten 20er=Ausſchuſſes wurde
feſtgeſtellt, daß die Zuſtimmungserklärungen zu dem geplanten
Zuſam=
menſchluß in der rheiniſchen Bimsſteininduſtrie in befricdigender Zahl
bereits eingegangen ſind. Schwierigkeiten bereite noch der Umſtand,
daß man bezüglich der Höhe der Geſamterzeugung teilweiſe auf
Schätzun=
gen angewieſen ſei.
Die württembergiſchen kommunalen Ueberlandwerke (Gemeindever
bände) Aiſteig, Enzberg, Oehringen, Teinach und Tuttlingen haben ſich
zu einer Intereſſengemeinſchaft zuſammengeſchloſſen. Außerdem wurde
zwiſchen ihnen und dem Großkraftwerk Württemberg A. G. in
Heil=
bronn ſowie dem Kraftwerk Alt=Württemberg A.G. in Ludwigsburg
ein Freundſchaftsvertrag abgeſchloſſen.
Auf die 4½prozentige Eidgenöſſiſche Anleihe von 250 Millionen
Schweizer Franken, von welchen 225 Millionen Schweizer Franken
auf=
gelegt wurden, ſind im ganzen für 325 Millionen Schweizer Franken
Zeichnungen eingegangen, wovon 134 Millionen Schweizer Franken
durch Konvertierung von Obligationen der 5½proz. Anleihe und 191
Millionen Schweizer Franken bar gezeichnet ſind. Die Zuteilung für
die neuen Zeichnungen wird zirka 48 Prozent betragen.
In dem vom Handelsminiſterium veröffentlichten Bericht über den
engliſchen Außenhandel für 1929 wird bei der ſichtbaren Bilanz der
Einfuhrüberſchuß mit 366,3 Mill. Lſtrl. angegeben, was gegenüber 1928
eine Zunahme von 30,6 Lſtrl. und gegenüber 1927 eine Abnahme von
von 4. Mill. Lſtrl. bedeutet. Die Erhöhung im Vergleich mit dem
vorangegangenen Jahre iſt ſowohl auf eine größere Einfuhr wie auf
eine verminderte Wiederausfuhr zurückzuführen.
Der Fortgang der Sydneh=Wollauktionen brachte ein Angebor von
7525 Ballen Wollen, von denen 6975 Ballen verkauft wurden. Die gute
Konkurvenz hielt auch weiterhin an. Feine Scoured Merinos und
Greaſies konnten Rekordpreiſe für dieſe Saiſon herausholen. Die 8.
Serie der Sydney=Wollauktionen beginnt am 17. März und ſchließt am
2. April.
Berliner Kursbericht
vom 8. März 1930
Deviſenmarkt
vom 8. März 1930
Berl. Handels=Geſ.)
ſanatba=
Deutſche Banyu.
Discontor Geſ.
Dresdner Ban
Kapag.
Kanſa Dampfid
Nordd. Lloyd
A. E.
Jahr. Motorenn.
Bembere
ann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti Gummni
Deutſche Cont. Cas
Deutſche Erdöl
Miee
230.—
146.25
146.50
102.5
145.
105.25
S0.5
76.75
200-
5.—
146.—
169.5(
99.50
Me ee
f. G. Farbe
Gelſenk. Bergt
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klödnerwerie
Köln=Neueſſ. Bgw.
dw. Lvewe
lannesm. Röhr.
Naſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppell
Ve
„5
168.50
132.*
108
95.
„25
105.*
7.—
103.5(
18.2
98. 75
72.-
Maeee
itgerswerke
Salzdetfurth Ka
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
gsb.=Nrnb. Maſch.
aſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Wer
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
R
H.—
163—
94.5
213.50
72.50
66.50
12.50
26.—
65.5
42.75
Uſingfors
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Prag
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Sofia
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Oslo
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Stockholm
London
uenos-Afre?
ew Yo
Jelgien
ftalien
Paris
Währung
100 finn. M
100 Schilling
100 Tſch.
00 Pengö
100 Leva
10 Gulder
Kroner
00 Krone
100 Krone
S.Stg.
Pap. Peſt
1 Dollan
100 Belgo
100 Lire
100 Franc=
Ra
10.535/ 10.*55
59.98 59.10
12.415
73. 19
3.035
167.94
12.431
73.3
2.(41
168.*
112.06/ 112.2e
112.12/ 112
2.39/ 112.61
9.36 20.
„570 1.574
4. 1990
4. 197
8.33 58.45
21.98
16-43
16.
Schweit
Spanie
Danz
Japan
Rio de Janen
ugoſlawien
rtugal
Den
onſtan tirxe
Kairo
Kanada
Trugue
Island
Tallinn Cſtl.
Riga
20 130 90 Gulden 81.33 „06 Ire 0.4 10 Dinar 100 (scudr 79 0 Drachm 5.4 1 türk. 1. 1äghp 2C. d. Dol= 179 dpeſo 3.7 2.71 100 eſtl. Kr. 2.19 0 eſtl. Kr. 52 11.7 100 Lats 80.74 *0.20
Mainzer Produktenbericht. Großhandelseinſtandspreiſe per
100 Kilo loco Mainz am Freitag, den 7. März 1930: Weizen 25,75—26
Noggen 16,75—17, Hafer 15—15,25, Braugerſte geſchäftslos, ſüddeutſches
Weizenmehl (Spez. 0) 38,90, Roggenmehl 01 25—26, Weizenkleie fein
8,75, Weizenkleie grob 9,75, Roggenkleie 9,75, Plata=Mais 15,50, Cing.=
Mais 19, Malzkeime mit Sack 13—13,50, Biertreber 11,75,
Erdnuß=
kuchen 14,75—15,50, Kokoskuchen 14,75—19,50, Palmkuchen 12,75—13,50,
Napskuchen 15—16,50, Kleeheu loſe 11, Kleeheu geb. 11,75, Wieſenheu
9,75—10, Maſchinenſtroh 5—5,25, Drahtpreßſtroh 5,60. Tendenz: ruhig.
Frankfurter Buttergroßhandelspreife. Marktlage:
Auslands=
butter ſchwach, deutſche Butter behauptet. Auslandsbutter (holl. oder
däniſche) 1 Faß (50 Kg.) 1,80, einhalb Faß 1,82, in Halbpfundſtücken
1,85, deutſche Molkereibutter 1,65 Mark das Pfund im
Großhandels=
verkehr.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Tendenz: ſtetig. (Auslandseier
unverzollt ab Grenzſtation, Inlandseier ab Station.) Preiſe in Pfg.
Stück: italieniſche 8,00—8,50, bulgariſche 6,50—6,75, jugoſlawiſche
6,25—6,50, rumäniſche 6,25—6,50, ruſſiſche 6,00—6,50, polniſche 5,25 bis
5,50, chineſiſche nicht am Markt, holländiſche 7,75—10,00, däniſche 7,75
bis 10,00, belg. flander. 7,50—8,00, franzöſiſche nicht am Markt,
ſchle=
ſiſche 9,00—9,75, bayeriſche 7,00—8,00, norddeutſche 8,00—9,00.
Berliner Produktenbericht vom 8. März. Der deutſche
Getreide=
markt ſteht gegenwärtig wieder einmal nur in loſem Zuſammenhang
it dem Weltmarkte. Infolge des anhaltenden knappen Angebots von
ſeizen und der auf Grund des Vermahlungszwangsgeſetzes guten
Mühlennachfrage blieben die ſchwächeren Schlußmeldungen von
Ueber=
ſee hier völlig ohne Eindruck. Fiir Weizen zur prompten Verladung
wurden etwa zwei Mark höhere Preiſe bewilligt, und auch der
Liefe=
rungsmarkt folgte dieſer Bewegung. Roggen bleibt ausreichend an
geboten, von Stützungskäufen war bisher nichts zu beobachten, am
Lieferungsmarkt erfolgten in der Maiſicht umfangreiche Realiſationen,
ſo daß die Eröffnungsnotierung vier Mark unter dem geſtrigen Schluß
lag. Juliroggen war um anderthalb Mark abgeſchwächt. Am
Mehl=
markte kommen größere Umſätze noch immer nicht zuſtande.
Weizen=
mehl iſt in den Forderungen feſter gehalten. Hafer in wenig ver
änderter Marktlage. Gerſte ſtill.
Diebmärkke.
Auf dem Schweinematkt in Weinheim a. d. B. waren am 8. Mär=
252 Tiere zugeführt. Verkauft wurden 188, und zwar Milchſchweine das
Stück von 22 bis 42 MM., Läufer das Stick von 45 bis 62 RM.
Frankfurter Kursbericht vom 8. März 1930.
„Dtſch. Reichsanl.
6% Baden ......"
8½ Bayern .... .."
8% Seſſen v.
8%
).
6% Preuß.
Staats=
anl. .. . .. ..."
8% Sachſen ......
6 %
7% Thüringen ...
Dtſche. An1.
Auslo=
jungsſch. „
Ablöſungsanl. .
Ttſche. 2nl. Ablü
ungsichſ. Neub.)
Deutſche Schutzge.
vietsanleihe ..."
Baden=Baden
6% Berlin. . . .."
Darmſtadtv. 26
1.24
720 Franki. a. M.
8% Mainz.......
% Mannheim. .
8% Nürnbera ...."
3% Heſſ. Landesbk.
„N
½ % Heſſ. Lds.
Hhp.=Bk.=Liquid.
X.
reuß.
Pfbr.=Anſt. Gold
Pfbr. 5
Bi.
8% Darmſt. Kom
Landesbk. Goldob=
8½KaſſelerLandes
1redi Goldpfbr.
35.8
73
84.25
85.25
91.6
n7.n5
50.9
8.325
2.95
84
84
82
88.5
96.5
34.5
94
95
Mad He
Goldpfbr. . . .
4½% „ Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ger.
Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
8% Berl. Hyp.=Bk
½% „Ligu.=Pfbr.
Frkf. Hyp. Bf.. .
½% „ Lig. Pfbr.
Pfbr. Bk..
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Credit
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3. Stamm .
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ECie
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Buderu=Eiſen ..
Cemen: Heidelbe
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Contin. Gummiw.
„ Linoleum
Daimler=BenzA. G.
Dt. Atl. Telegr. . .
ſenh. Berlin
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Frift. Gas ......." — 17 Ho ......" 8. 85 Geiling & Cie 2 6.25 Belſenl. Bergw
138 Geſ. f. elektr Unte nehmunge O- Goldſchmidt 69 R4 GGritzner Maſchine Grün & Bilfinge 187 Dafenmühle Frift. 10.75 Hammerſen Harpener 4
au enninger, Kemp 14 ilper: Armaturfbr 116 Hinderichs=Auffern 81 159.25 Hirſch Kupfe 13 Hochtief Eſf 89.5 128 Holzmann, Phil Holzverf.=Induſtrie 81.75 Flie Vergb. Stamm g1125.25 Genüſſe 128.5 191.5
185.5 Junghan? Stamm KalChemie.. 39.25 2 Aſchersleben Salzbetfurtk Weſteregeln . 211 — Kammgarnſpinn. Karſtadt, R. .." ein. Schanzlin. 116.5 101.75 Klödnerwerke ... 146.5
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ugsburg Löwet Münch.. Lüdenſcheid Metal 82. 162 Lutz Gebr. Darmſt. Mainkr.=W. Höchſt 1 — Mainz. Akt.=Br. . 173
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Motoren Darmſtadt
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Phönix Bergbau 1100=
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Schriftg. Stempel.
Schucker: Elettr. ..
chwarz=Storchen.
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ſer. f. Chem. Ind.
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ahlwerke
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Voigt & Haeffner.
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55.5
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56.5
113
11
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120
147
14
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5
2
183
145
150
113
115
114
Nummer 68
Sonntag, den 9. März 1930
Seite 15
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Heirat. Angbote unt.
F. 76 Geſchäftsſt. (*
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Beränmtmacang.
Betr.: Baulandumlegung „In der
Lands=
kron” der Gemarkung Darmſtadt.
Nachdem Einwendungen gegen den
Umlegungsplan nicht erfolgt ſind und
Der der Umlegung zugrunde liegende
Bebauungsplan genehmigt iſt, erkläre
Ech den Umlegungsplan hiermit
vollzieh=
bar. Als Tag der Ausführung gilt
Samstag, der 15. März 1930. Die
Über=
weiſung der neuen Grundſtücke erfolgt
an dieſem Tage vormittags 9 Uhr an
Ort und Stelle
Die den Beteiligten überwieſenen
Grundſtücke und die an Stelle der
ein=
geworfenen Stücke tretenden
Entſchädi=
gungsanſprüche treten mit dieſem
Zeit=
wunkt in Anſehung aller rechtlichen
Be=
diehungen, insbeſondere hinſichtlich des
Eigentums aller übertragbaren
ding=
lichen Rechte und aller Verfügungs= und
ſonſtigen Eigentumsbeſchränkungen, an
die Stelle der durch ſie erſetzten Grund=
(St.4030
ſſtücke.
Darmſtadt, den 3. März 1930.
Der Vorſitzende des
Umlegungs=
usſchuſſes.
Geh. Regierungsrat
Eindl. Witwer, 5
S.
ſtattl. ſeriöſe Er
nung, einflußreiche
Perſönlichk., vermög.
erſehnt Neigungsehe.
Erbitte ernſtgemeinte
Briefe m. voll.
Na=
mensangabe u. mögl.
mit Lichtbild bei
Zu=
ſicher. verſchwiegener
Beantwortung unter
Z. 3377 an Ala
Haa=
ſenſtein u. Vogler,
München. (TIMch8908
51 Jahve, mit Woh= Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
nung, möchte ſich mit Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
heiraten. Angebote den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
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anſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
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Imt
Beragdrargang.
Betr.: Baulandumlegung „Im Soder”
der Gemarkung Darmſtadt.
Gemäß Artikel 36 Abſ. 1 des Geſetzes
über die Umlegung von Bauland in der
Faſſung der Bekanntmachung vom 10.
Oktober 1927 bringe ich hiermit zur
öffentlichen Kenntnis, daß der von
ſämt=
lichen Grundeigentümern anerkannte
Umlegungsplan nebſt Unterlagen, vom
März bis 12. April 1930 auf dem
Vermeſſungsamt Darmſtadt=Stadt,
Gra=
fenſtraße 30, Zim. 15, offenliegt. Gegen
dieſen Plan können die Beteiligten
in=
nerhalb der Offenlegungsfriſt ſchriftlich
Einſpruch bei dem Unterzeichneten er=
(St.40.
Darmſtadt, den 4. März 1930.
Der Vorſitzende des
Umlegungs=
ausſchuſſes.
Hozverſeſgerung.
Donnerstag, den 13. März I. J.,
mor=
gens 9½ Uhr werden im Germann’ſchen
saal zu Meſſel verſteigert aus Diſtrikt !
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„40 Kl. 1b, 24,32 Kl. 2a, 10.90 Kl. 2b,
0,43 Kl. 3a, 2.05 Kl. 3b, 1.22 Kl. 4a.
Kiefern: 12,90 Kl.3b, 6,55 Kl. 4g. Ficht
3,98 Kl. 1a, 7,68 Kl. 1b, 4,72 Kl. 2a,
0,93 Kl. 2b, 1.16 Kl. 4b.
Derbſtangen, Fm.: Fichte: 1,62
1. Kl., 3,72 2. Kl., 2.43 3. Kl.,
ferner aus Fuchsbau 20: 3,5 Rm. Fichte=
Scheiter, u. Oberwäldchen 5:
Rm.
Buche=Knüppel und 1,2 Rm. Kiefern=
Knüppel.
Sämtliches Holz iſt vorher einzuſehen.
Auskunft durch die Förſter Schmidt zu
Forſthaus Thomashütte und Engel zu
Meſſel.
(3981
Meſſeler Forſthaus, 6. März 1930.
Heſſiſches Forſtamt Meſſel.
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Montag den 10. März 1930,
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tags 9 1
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Ahorn, 1 Birke, 25 Kiefern, 6
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fern rund, 2 Fichten.
Knüppel, Rm.: 4 Buchen. 3 Eiche. 9
Lär=
chen, 5 Erle, 327 Kiefern, 13 Fichten.
Stammreiſig: 2190 Kiefern.
Aſtreiſig: 210 Buchen, 2070 Kiefern. 200
Fichten.
Stöcke, Rm.: 8 Buchen, 10 Fichten.
Nähere Auskunft durch Herrn Förſter
Hoffmann, Eiſernhand.
(3969
Ober=Ramſtadt, am 6. März 1930.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 18
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Nummer 68
Sonntag, den 9. März 1930
Seite 17
Reich und Ausland.
Villeneinbrecher am Werk.
Frankfurt a. M. In den letzten Nächten
wurden verſchiedene Villeneinbrüche ausgeführt. So
drangen Diebe in ein Haus in der Rüſterſtraße, das
ſeit September 1928 völlig unbewohnt iſt. Geſtohlen
wurden Bleirohre, Meſſinghähne, Kronleuchter und
ein Badeofen. — Bei einem Villeneinbruch in der
Barckhausſtraße wurden Lebensmittel und ſilberne
Löffel endwendet. Lebensmittel und Wertſachen
fie=
len den Dieben in die Hände, die eine Villa in der
Fürſtenberger Straße aufſuchten. — In einem Eier=
und Buttergeſchäft in der Bergerſtraße wurden von
Einbrechern nachts Lebensmittel und 386 Mark
Bar=
geld geſtohlen.
Aufregende Verbrecherjagd.
Bad Ems. Ein Schwindler, der ſich durch
be=
abſichtigten Autoverkauf verdächtig gemacht hatte,
wurde von der hieſigen Polizei verhaftet. Auf dem
Weg zum Rathaus riß er aus. Der Beamte gab
einen Schreckſchuß ab. Der Flüchtling ergriff ein
an der Straße ſtehendes Rad und fuhr davon,
wäh=
rend ihm der Polizeibeamte ebenfalls auf einem Rad
nachjagte. Es gelang, den Flüchtling nach kurzer
Zeit zu ergreifen, doch ſetzte er ſeiner Verhaftung
energiſchen Widerſtand entgegen. Bei ſeiner
Verneh=
mung weigerte er ſich hartnäckig, irgendwelche
An=
gaben über ſeine Perſon zu machen.
Selbſtmord eines öſterreichiſchen
Groß=
induſtriellen.
Berlin. In einem großen Berliner Hotel
wurde der 51jährige Großinduſtrielle Oskar v. Körner
aus Mauer bei Wien tot aufgefunden. Der Tod iſt
durch Vergiftung eingetreten. Bei dem
Zuſammen=
bruch der Wiener Induſtriebank, im Jahre 1924,
verlor Körner ſein ehemals großes Vermögen.
Nächtliche Schießerei.
Breslau. In Münſterberg wurde in der
Nacht zum Samstag ein Polizeibeamter ſchwer
ver=
letzt. Der Beamte ſtellte drei Verdächtige und
for=
derte ſie auf, ſtehen zu bleiben, worauf einer der
drei auf den Poliziſten feuerte. Der Beamte, der in
den Leib getroffen wurde, ſchoß den Angreifer
nie=
der, der tödlich getroffen wurde. Die beiden
Be=
gleiter flüchteten.
Feuer bei der Firma Seldte u. Co.
in Magdeburg.
Magdeburg. Am Samstag wurde die
Feuer=
wehr zur Firma Seldte u. Co. gerufen, wo mehrere
Lagerſchuppen in hellen Flammen ſtanden. Die
La=
gerräume, die vollſtändig aus Holz beſtanden,
brann=
ten veſtlos nieder.
Großfeuer in einer oſtgaliziſchen Stadt.
Warſchau. Durch einen Brand in dem
oſt=
galiziſchen Städtchen Borow wurden 40 bis 60
Hän=
ſer vernichtet. Der Schaden beträgt 1 Million Zloty.
Beim Ueberqueren der Donau ertrunken.
Linz a. d. Donau. Dem ungewöhnlich
nied=
rigen Waſſerſtand der Donau ſind zwei Arbeiter zum
Opfer gefallen. Als ſie den Fluß unweit
Mitter=
kirchen in einem Faltboot überqueren wollten, ſtieß
das Fahrzeug gegen einen gewöhnlich von Waſſer
überfluteten Felſen. Das Boot ſtürzte um, die
In=
ſaſſen ertranken.
Schweres Exploſionsunglück im Petroleumgebiet
von Bacau.
Bukareſt. Im Petroleumgebiet von Bacau
ereignete ſich beim Bohren einer neuen Sonde ein
ſchweres Exploſionsunglück. Ein Lufttorpedo, mit dem
die Bohrung durchgeführt werden ſollte, explodierte
aus bisher unbekannter Urſache vorzeitig. Sechs
Ar=
beiter wurden auf der Stelle getötet und viele
an=
dere ſchwer verletzt.
Das Urteil gegen den Gattenmörder Erdely
rechtskräftig.
Budapeſt. In der Erdely=Affäre iſt vorgeſtern
eine ſenſationelle Wendung eingetreten, die das
Schickſal des Gattenmörders endgültig beſiegeln
dürfte. Das von der Königl. Tafel eingeholte
Gut=
achten des Oberſten Aerzterates des
Juſtizminiſte=
riums beſtätigt in vollem Umfange das
gerichtsärzt=
liche Sachverſtändigengutachten, auf Grund deſſen
Erdely zu lebenslänglichem Kerker verurteilt worden
war. Danach iſt der Tod der Schauſpielerin Forgach
durch Veronalvergiftung und Erdroſſelung mit einer
fünf Millimeter dicken Schnur verurſacht worden.
Skralſunds Marienkirche in
Einſturz=
gefahr.
Die furchkbaren Ueberſchwemmungen in Südfrankreich.
Soldaten rücken mit Pontons in das Ueberſchwemmungsgebiet ein.
Miniſter für öffentliche Arbeiten Pernot, Präfekt Vidal und der Biſchof von Montauban beſichtigen
die Verwüſtungen in Moiſſac.
Die Zahl der Opfer in den ſüdfranzöſiſchen Ueberſchwemmungsgebieten wächſt ſtändig. Allein in der
Gegend von Moiſſac und Montauban rechnet man mit 700 Toten.
Das Beileid der Welk.
Paris. Als Zeichen der Trauer um die Opfer
der Ueberſchwemmungskataſtrophe in Südfrankreich
iſt der heutige Sonntag zum Nationaltrauertag
er=
klärt worden. Aus der ganzen Welt laufen
Bei=
leidsbezeugungen bei der franzöſiſchen Regierung und
beim Präſidenten der Rapublik ein. — Der Papſt hat
für die Bevölkerung des Ueberſchwemmungsgebietes
100 000 Lire und Muſſolini 25 000 Lire geſtiftet. Die
Botſchafter Belgiens, Schwedens und Finnlands
haben ſich am Freitag in den Ouai d’Orſay begeben,
um dem Vertreter Briands das Beileid ihrer
Regie=
rungen auszuſprechen. Von Premierminiſter
Mac=
donald und Staatsſekretär Stimſon ſind ebenfalls
Beileidstelegramme eingelaufen. Miniſterpräſident
Tardieu hat auch ein Beileidstelegramm des
rumä=
niſchen Miniſterpräſidenten Maniu erhalten. — Der
Präſident der Republik Doumergue und
Miniſter=
präſident Tardieu ſind nach dem
Ueberſchwemmungs=
gebiet abgereiſt. Der Kriegsminiſter hat verfügt, daß
die in dem Ueberſchwemmungsgebiet wohnenden
Re=
ſerviſten erſt im nächſten Jahre ihren Militärdienſt
zu abſolvieren hätten.
Staatspräſident Doumergue, Miniſterpräſident
Tardieu und Unterrichtsminiſter Marraud haben ſich
am Freitag abend nach Südfrankreich begeben, um
die durch die Ueberſchwemmungen heimgeſuchten
Provinzen zu beſichtigen. Von der Regierung wird
alles getan, um den durch das Unglück geſchädigten
Provinzen zu helfen. Die Bank von Frankreich hat
eine öffentliche Sammlung in die Wege geleitet.
In den Departements. Tarn und Garonne zeigt
ſich, je mehr das Waſſer fällt, ein immer
entſetz=
licheres Bild der Kataſtrophe. Der Verluſt an
Men=
ſchenleben ſoll ungeheuer ſein. Die Zahl von 300
Toten allein in dieſen beiden Departements dürfte
weit überſchritten werden. In Moiſſac, wo mit den
Aufräumungsarbeiten kaum begonnen wurde, hat
man bereits 72 Leichen geborgen. Bereits am
Don=
nerstag wurden in dieſer Ortſchaft 19 Opfer
be=
ſtattet. Große Schwierigkeiten bieten die
Aufräu=
mungsarbeiten bei Montauban, wo bis jetzt 20 Tote
aufgefunden wurden. Man rechnet mit einer großen
Zahl von Opfern in den einzeln gelegenen Gehöften.
Bei Montauban iſt beſonders viel Vieh
angetrie=
ben worden; insgeſamt wurden bisher über 3000
Tierkadaver, gezählt.
Zugentgleiſung in Frankreich und ...
Paris. Zwiſchen Bédarieux und Montpellier
iſt am Freitag ein Schnellzug entgleiſt. Mehrere
Rei=
ſende haben Quetſchungen davongetragen, einer
wurde ſchwer verletzt. Die Züge mußten umgeleitet
werden, da die Schienen in einer Länge von 200
Me=
tern aufgeriſſen ſind.
... in Georgia.
Columbia (Georgia). Bei einem
Eiſenbahn=
unglück bei Glen Alto wurden nach den letzten
Be=
richten ein Zugbeamter getötet und 39 Perfonen
ver=
letzt. Das Befinden einer Anzahl der Verletzten iſt
ernſt.
Ein neuer Chauffeurmord.
Paris. Schon wieder iſt in Paris ein
Chauf=
feur ermordet und beraubt worden. Diesmal wurde
das Opfer jedoch in ſeiner Wohnung überfallen.: Es
ſcheint ſich um einen intimen Bekannten des Opfers
zu handeln, der mit den Oertlichkeiten genau
ver=
traut war.
Ein chineſiſches Piratenſtückchen.
Paris. Von einem chineſiſchen Piratenſtückchen
berichtete ein in Marſeille angekommener engliſcher
Offizier des Zerſtörers „Sterling‟. Dreißig Piraten
befanden ſich an Bord des engliſchen Dampfers
„Haichinin” und griffen plötzlich die Beſatzung an.
Es entſpann ſich ein erbitterter Kampf, in deſſen
Ver=
lauf 12 Piraten und ein engliſcher Offizier getötet
Die 600 Jahre alte Marienkirche in Stralſund wurden. Als der engliſche Zerſtörer zur Hilfe eilte,
ſitzten die Piraten den Dampfer in Brand. Nur
iſt in ſchwerer Einſturzgefahr. Um die
Aus=
mit großer Mühe konnten die Paſſagiere des „
Hai=
beſſerungskoſten von rund einer Viertelmillion
aufzubringen, wird die Ausgabe einer Kirchen= chinin” gerettet werden, 25 chineſiſche Paſſagiere
er=
tranken jedoch.
Lotterie geplant.
Im Taxi durch Afrika.
Die ehrenwerte Mrs. Douthirt aus New York,
eine Dame von 62 Jahren, verließ dieſer Tage ihr
Hotel in Windhuk, der Hauptſtadt der ehemaligen
deutſchen Kolonie Südweſtafrika. Sie war in großer
Reiſeausrüſtung. Sie rief einen Taxi, wie jeder
mann dies tut, wenn er es eilig hat, auf den
Bahn=
hof, zu kommen. Welch ungläubiges Geſicht machte
jedoch der Chauffeur, als die Amerikanerin ihm
höf=
lich, aber energiſch, zurief: „An die portugieſiſche
Grenze von Guinea!‟ Er glaube nicht richtig gehört
zu haben. Nach Guinea ſollte er fahren, einige 400
Kilometer von Windhuk entfernt? „Nach Guinea,
bitte”, wiederholte die Amerikanerin. Und ſo geſchah
es. An der Grenze zahlte ſie die zu einer
phanta=
ſtiſchen Summe angewachſene Gebühr und entließ den
Chauffeur. Den Weg über die Grenze legte ſie zu
Fuß zurück, rief einen portugieſiſchen Taxikutſcher, der
ſie in das 500 Kilometer nördlich gelegene St. Paulo
de Loanda brachte. Hier gönnt ſich die reiſeluſtige
Amerikanerin gegenwärtig eine Woche Ruhe, ehe ſie
einen anderen Taxi rufen wird, der ſie weiter nach
Norden fahren wird, und ſo fort, bis ſie oben in
Caſablanca ihre Fahrt im Taxi durch Afrika
be=
ſchließen wird. Sie erklärt noch, die Taxikutſcher
ſeien weit höflicher als in New York, und ihre Reiſe
werde den Beweis erbringen, daß der afrikaniſche
Kontinent ebenſo ziviliſiert ſei, wie die Vereinigten
Staaten.
Für 300 000 Zloty Briefmarken geſtohlen.
Warſchau. Aus den Beſtänden der
Lember=
ger Poſt wurden Bricfmarken im Werte von über
300 000 Zloty geſtohlen. Die Diebe ſind noch nicht
gefaßt worden.
Die Köpenickiade in der Ewigen Stadt.
Auch Schmuck von Aman Ullah wurde „
beſchlag=
nahmt”.
Rom. Unter den vom römiſchen „Hauptmann
von Köpenick” bei dem hereingelegten Juwelier
er=
beuteten Juwelen befinden ſich auch einige afghaniſche
Kronjuwelen von unvergleichlicher Schönheit, die Ex=
König Aman Ullah nach ſeiner Flucht in Rom
ver=
äußert hatte. Es handelt ſich um Halsbänder,
Dia=
deme, Ohrringe, ſeltene Perlen, große Brillantem
und herrliche Rubine. Der Pſeudo=Carabiniere nahm
ein genaues Protokoll der beſchlagnahmten Juwelen
auf und ließ es von dem Juwelier und deſſen Sohn
unterſchreiben. Für die Einwände des Juweliers
zeigte ſich der „Offizier” von ausgeſuchter Höflichkeit
und verſprach ihm, ihn ſofort dem Statsanwalt zum
Verhör zuzuführen. In der Tat fuhr der falſche
Hauptmann mit dem Verhafteten auch vor den
Juſtizpalaſt. Es war aber ſchon Mittagszeit, wes
halb, ſich der Carabiniere allein in den Juſtizpalaſt
begab, um kurz darauf mit der Mitteilung
zurückzu=
kehren, daß der Staatsanwalt bereits weggegangen
ſei. Die von den Gaunern verwendeten Uniformen
waren vor einiger Zeit im Militär=Konſumverein von
drei Unbekannten gekauft worden. Es wurde
feſt=
geſtellt, daß die beiden Schwindler mehrere
Helfers=
helfer hatten. Die Polizei nahm außer der bereits
gemeldeten Verhaftung fünf andere verdächtige
Per=
ſonen feſt und hofft, den Tätern auf der Spur zu
ſein
Frauenwahlrecht, Verwechſlung und Ohrfeigen.
Der Kampf der Frauenwahlrechtler, für das
allgemeine Wahlrecht hat auch manchmal — für
Unbeteiligte zum mindeſten — ſeine heiteren
Seiten. Hatte da neulich eine eifrige griechiſche
Wahlrechtlerin in Athen erfahren, der
Innen=
miniſter widerſetze ſich energiſch jeder
Wahl=
reform, welche die Frauen zu Staatsbürgern mit
gleichen Rechten macht. Rot vor Wut ſtürzte ſie
in die Kammer, ging auf eine Gruppe
Abge=
ordneter zu, unter denen ſie den Miniſter zu
er=
kennen glaubte, und gab dem vermeintlichen
Innenminiſter zwei ſchallende Ohrfeigen. In
ihrem blinden Aerger hatte ſie jedoch einen
un=
ſchuldigen, ja ſogar einen das Frauenwahlrecht
energiſch fordernden Abgeordneten geohrfeigt,
Ob dieſer ſich inzwiſchen ob der
Handgreiflich=
keiten dieſer Vertreterin des „ſchwachen”
Ge=
ſchlechts nicht eines anderen beſonnen hat?
Eine geheimnisvolle Krankheit.
New York. Eine geheimnisvolle Krankheit
wird aus Oklahoma gemeldet. Etwa 100 Perſonen
zeigten plötzlich Vergiftungserſcheinungen, nachdem
ſie ein aus Pflanzen hergeſtelltes Getränk genoſſen
hatten. Die eigenartige Krankheit äußert ſich durch
Lähmungserſcheinungen des Mundes, der Hände und
Füße.
Der Tornado in den Vereinigten Staaten.
New York. Der Tornado, der die Staaten
Miſſiſſippi, Arkanſas und Luiſiana heimſuchte, hat,
den bisher hier eingetroffenen Meldungen zufolge,
den Tod von ſechs Perſonen verurſacht. 50 Perſonen
wurden ſchwer verletzt. Die Stadt Gregory in
Ar=
kanſas wurde vollkommen dem Erdboden
gleichge=
macht. Der Sachſchaden geht in die Millionen.
Schwerer Schiffsbrand im New Yorker
Hafenbezirk.
New York. Ein in Kearney, am Paſtaie=
River weſtlich von New Jerſey, liegender
Tankdamp=
fer der Pure Oil Company iſt in Brand geraten
und nach einer ſchweren Exploſion geſunken. Drei
Mann der Beſatzung werden vermißt.
Schwerer Erdſtoß im Panama=Kanal.
Colon. Der geſamte Iſthmus von Panama
iſt gegen 10.40 Uhr nachts durch einen 45 Sekunden
anhaltenden Erdſtoß erſchüttert worden, wie er in
dieſer Stärke ſeit 1914 nicht mehr aufgetreten iſt.
Der Panama=Kanal iſt nach Auskunft der
zuſtändi=
gen Stellen durch den Erdſtoß nicht in
Mitleiden=
ſchaft gezogen. Auch ſonſt liegen keine Meldungen
über Sachſchäden vor, jedoch entſtand eine
beträcht=
liche Panik unter der Bevölkerung, die durch die
ſtarke Bewegung der Häuſer aus dem Schlaf geweckt
wurde und ins Freie flüchtete.
Die Kinchenjunga=Expedition in Indien
eingetroffen.
Bombay. Die Mitglieder der von dem
deut=
ſchen Profeſſor Dyrenfurth geführten
wiſſenſchaft=
lichen Expedition zur Beſteigung des Kinchenjunga
im öſtlichen Himalaja ſind hier eingetroffen. Sie
gedenken, in etwa 14 Tagen den Berg in Angriff
zu nehmen.
Schulſchiff
geraten.
auf Grund
Schulſchiff „Oldenburg”
vom Bremer Verein für Seefahrt
im Panamakanal.
Auf der Rückkehr von dieſer Fahrt iſt das
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ſchiff in der Unterelbe auf Grund geraten. Fü
Schlepper verſuchten bisher vergeblich, das Schiff
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Seite 18
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(T 3967
[ ← ][ ][ → ]Und wieder: Kampf ums „Blaue Band”!
Schnelldampfer „Europa” — mit 51 000 Br.=V.=Co. neben dem Schweſterſchiff „Bremen” das größte Schiff der deutſchen Handelsflotte.
Der Schnelldampfer „Europa” des
Nord=
deutſchen Lloyd ſchwimmt auf den Waſſern
der Nordſee; er hat die Hochleeprüfung
hinter ſich, ſeine Mannſchaft iſt vollzählig.
Oel iſt in den Bunkern, Kühlwaſſer in den
Canks, die Keſſel ſind angeheizt, dünner
brauner Rauch ſteigt aus den mächtigen,
gelben Schornſteinen, die meterdicken Pro=
Wie die Faſſade eines Wolkenkratzers ragt
die Schiffswand der „Europa” über den
Waſſerſpiegel. In den großen, mokoriſch
angetriebenen Rettungsbooten finden
Paſſa=
giere und Mannſchaft hinreichend Platz.
pellerwellen wollen ſich drehen, die
Schrau=
benflügel die Wogen des Ozeans peitſchen.
Mit den Paſſagieren, die ſich vor Monaten
ſchon für die erſte Fahrt der „Europa‟
buchen ließen, harrt die geſamte ſeefahrende
Welt auf das große Ereignis.
In den Proſpekten der Neederei wird die
Fahrtdauer von den Kanalhäfen bis. New
York mit fünf Cagen angegeben. Das
Schweſterſchiff der „Europa”, die „
Bre=
men”, für die gleiche Fahrzeit berechnet, hat
dieſe Strecke bei ihrer Vekordfahrt aber in
vier Cagen und 18 Stunden zurückgelegt.
Und da beim Bau der „Europa” die beim
Betrieb der „Bremen” geſammelten
Er=
fahrungen bereits verwertet wurden, iſt
an=
zunehmen, daß das neue Schiff noch ſchneller
fahren wird. Das heißt alſo: die „Europa”
wird das Blaue Band des Ozeans erringen
und in den kommenden Jahren das ſchnelſte
Schiff der Welt ſein.
Wir werden demnach wiederum einen
Kampf ums Blaue Band erleben, wenn es
auch, ſolange die anderen Nationen nicht
ebenſo ſchnelle Schiffe beſitzen, ein Kampf
unter Btüdern ſein wird.
Was iſt dieſes ſagenhafte „Blaue Band”,
dieſer höchſte Preis, den ein Schiff erringen
kann?
Seine Geſchichte beginnt in England. Und
da die Engländer ein geſchäftstüchtiges Volk
ſind, hat die Sache einen kommerziellen
Hintergrund. Su einer Seit, als noch
Segel=
ſchiffe den Verkehr zwiſchen den Erdteilen
betrieben, mußten die engliſchen
Großkauf=
leute recht lange auf ihre Schiffe warten,
die Wolle aus Auſtralien brachten, auf
vier=
zehn Cage mehr oder weniger kam es dabei
gar nicht an. Man ſchrieb alſo jeweils
eien Preis aus für das Schiff, das die
Strecke in der kürzeſten Seit bewältigte.
Der Kapitän und ſeine Leute erhielten eine
beſtimmte Summe, das Schiff ſelbſt durfte
einen blauen Wimpel führen. Für die
Eng=
länder war damals Seit auch ſchon gleich
Geld, und der Wettbewerb der Kapitäne
warf gute Früchte ab. Crotzdem iſt, als
all=
mählich alle Needereien dazu übergingen,
blaue Bänder zu verleihen, die Idoe
wie=
derum eingeſchlafen.
Sie lebte erſt wieder auf, als es
Dampf=
ſchiffe gab, und als dieſe Dampfſchiffe durch
die fortſchreitende Cechnik immer höhere
Geſchwindigkeiten erzielten. Damals ging
man wieder dazu über, das Blaue Band zu
verleihen. Es war nun allerdings kein
Wimpel und kein Geldpreis, ſondern nur
ein Ehrentitel, der aber im Konkurrenzkampf
der Needereien immer größere Bedeutung
erhielt.
Dieſes Wiedererſtehen des „Blauen
Ban=
des” geſchah vor hundert Jahren. Der
eng=
liſche Dampfer „Savannah” errang es
erſt=
malig, als er die Strecke Cherbourg—New
York in ſechsundzwanzig Cagen zurücklegte.
Für die damalige Welt, die an monatelange
Seereiſen gewöhnt war, muß das der
In=
begriff aller Geſchwindigkeiten geweſen ſein.
Sehn Jahre ſpäter gab die „Savannah‟
das „Blaue Band” an den britiſchen Dampfer
„Britannia” weiter. Er brauchte für die
Ueberfahrt nur noch 14 Cage. Man konnte
von einer ſprunghaften Entwicklung ſprechen.
Von der Größe der Leiſtung macht man ſich
einen Begriff, wenn man bedenkt, daß die
Frachtdampfer von heute ungefähr mit der
gleichen Geſchwindigkeit fahren, wie dieſer
Dampfer von 1840.
Erſt 18 Jahre ſpäter wurde dieſer Nekord
überboten. Mit der „Hammonia” der
Ham=
burg—Amerika=Linie trat erſtmalig ein
deutſches Schiff in die Konkurrenz ein. Der
Dampfer hat die Ueberfahrt in zwölf Cagen
gemacht und damit das „Blaue Band” an
Deutſchland gebracht.
Die Herrlichkeit währte nur vier Jahre
lang. Ein Cunard=Dampfer ſchraubte die
Jahrzeit auf neun Cage herab, und im
Jahre 1869 wurden es gar acht Cage.
1882 errang die „Alaska” das „Blaue
Band” mit ſechs Cagen 18 Stunden 37 Mi=
nuten. Der Kampf ging jetzt nicht mehr um
Cage, ſondern um Stunden und Ainuten.
Neun Jahre ſpäter — 1891 — war es
wiederum ein deutſches Schiff, das die
Fahr=
zeit auf ſechs Cage zwei Stunden
herab=
drückte. Der Hapag=Dampfer „Fürſt
Bis=
march” errang das „Blaue Band”.
Aber die „Majeſtic” der Cunard=Linie
machte ihm den Nuhm noch im gleichen
Jahre ſtreitig. Er drückte die Seit bereits
auf fünf Cage und 20 Stunden herab.
Im Jahre 1900 kam der Preis
wie=
der an Deutſchland. Der Schnelldampfer
„Deutſchland” errang ihn mit fünf Cagen
ſieben Stunden 38 Minuten.
Swei Jahre ſpäter mußte er das „Blaue
Band” dem Dampfer des Norddeutſchen
Lloyd „Kaiſer Wilhelm der Große”
über=
geben. Der Dampfer hatte die auch heute
noch reſpektable Geſchwindigkeit von 25
Seemeilen erreicht.
Für die damalige Cechnik war das
Er=
reichte praktiſch nicht mehr zu überbieten,
wenn man das Prinzip der
Wirtſchaftlich=
keit im Schiffsbau nicht verlaſſen wollte.
Für Deutſchland kam eine derartige Preſtige=
Politik nicht in Betracht. Aber England,
die Beherrſcherin der Meere, konnte ſie ſich
leiſten. Die Londoner Negierung bezahlte
der Cunard=Linie Subventionen, die den
Ausfall der Wirtſchaftlichkeit wettmachen
konnten. Und nun baute die Geſellſchaft
das 30 000=Connen=Schiff „Mauretania”,
deſſen im Jahre 1907 erzielte Leiſtung von
fünf Cagen und fünf Stunden nicht mehr zu
überbieten war.
Die „Mauretania” behielt das „Blaue
Band” unbeſtritten bis zum Jahre 1929.
Erſt in dieſem Jahre konnte der
Nord=
deutſche Lloyd mit ſeiner „Bremen” wieder
ein wirtſchaftliches Schiff in den Dienſt
Commodore Nicolaus Johnſen, der älkeſte
Schnelldampfer=Kapitän des Lloyd, wird für
die Europa”, die er führt, das „Blaue
Band” erringen.
ſtellen, das eine weſentlich größere
Ge=
ſchwindigkeit entwickelte. Die „Bremen”
errang das „Blaue Band” mit vier Cagen
18 Stunden 17 Minuten.
Noch einmal verſuchte die „Mauretania”,
nachdem ſie neue Maſchinen erhalten hatte,
ihr den Nuhm ſtreitig zu machen. Sie kam
auf fünf Cage zwei Stunden 37 Minuten.
Und jotzt wird wohl die „Europa” den
Nekord des Schweſterſchiffes wieder um
einige Stunden unterbieten. Es wird ein
Kampf ſein, bei dem es um Minuten geht.
Wie lange werden „Bremen” und
„Europa” die ſchnelſton Schiffe der Welt
ſein? Der Kampf iſt nicht zu Ende, er wird
niemals zu Ende ſein, auch dann nicht, wenn
einſtmals die Nieſenflugzeuge den Verkehr
über die Ozeane aufnehmen. England baut
zwei Schnelldampfer, Amerika baut zwei
Schnelldampfer und Italien baut zwei
Schnelldampfer. Alle für den gleichen Sweck
und mit dem gleichen Siel: Das „Blaue
Band” zu erringen. Der Kampf wird
gigantiſche Formen annehmen.
Aber dieſe Schiffe beſtehen vorerſt nur
auf dem Papier. Jür die kommenden Jahre
dürfen wir die Gewißheit haben, daß die
Welt unſeren herrlichen Schiffen des
„Bremen”=Cuyps nichts Gleichwertiges
ent-
gegenzuſtellen hat.
Dipl.=Ing. Kurt Wollank.
Swei von den vier mächtigen Schrauben des Rieſendampfers,
die ihn zum ſchnelſten Schiff der Welt machen werden.
ABuEppangnnnnnnnnnnannnnnnnnnnnnEnnnvenngnzHHnHHHngganngannnnnannanEnnnnnnzannAHHannnnnnnnnnnngnnEzHnHzHHHHHnnnnn
[ ← ][ ][ → ]Eine Betrachtung zur diesjahrigen Weltſchönheitskonkurrenz.
Alle Länder der Welt erheben Anſpruch darauf, die ſchönſten
Frauen zu beherbergen. Erſt kürzlich wurde in Paris eine
Griechin zur Schönheitskönigin von Europa gekrönt. Beim
Ver=
gleich der jetzt ſo häufig abgebildeten Konkurrentinnen iſt man
darüber erſtaunt, wie wenig die europäiſchen Völker in ihrem
Geſchmack noch voneinander abweichen. Nicht mehr das Extrem
der knabenhaften Magerkeit der Nachkriegszeit, ſondern der
Cyp der ſportlich trainierten Schlankheit wird von allen
Na=
tionen auf den Schild erhoben. Dieſe Abwandlung des
Schön=
heitskanons der Frau hat nichts mit einer Augenblicksmode zu
tun, ſondern hat ſich folgerichtig aus der veränderten Ideologie
der Weiblichkeit im Laufe der letzten Jahrzehnte entwickelt. Das
äußere Bild der modernen Frau ſpiegelt immer ſtärker ihre
zu=
nehmende Geiſtigkeit und eine im ſelben Verhältnis abnehmende
Betonung des Neinſexuellen wider.
Der Berliner Kulturhiſtoriker Hollaender vertritt die Anſicht,
daß alle Veränderungen der Schönheitsauffaſſung und Mode
ausſchließlich auf zwei Gegenſätze zurückzuführen ſind: Die
Be=
wunderung der geraden und der geſchwungenen Linie. Es iſt ja
bekannt, daß verſchiedene Negerſtämme ihre Frauen geradezu
mäſten, weil ſie ihnen ohne Fülle zu abgeſchmackt erſcheinen. Bei
den Hottentotten=Frauen wurde eine dicke Fettpolſterung am
Geſäß geradezu gezüchtet, um damit dieſelbe Wirkung zu erzielen,
die ſich unſere Frauen im vorigen Jahrhundert vom ſogenannten
„Cul de Paris” verſprachen. Das kraſſe Gegenſtück zu einem
derartig übertriebenen Rubenskult liefern die Damen unſerer
heutigen Geſellſchaft, die ihre überflüſſigen Nundungen entweder
abzuſchnüren verſuchen oder ſie vom Operateur mit dem Meſſer
entfernen laſſen. Aber auch das iſt ſchon einmal dageweſen. Der
römiſche Satyriker Marcial mokiert ſich mit Necht über die
zeitgenöſſiſchen Frauen, die um jeden Preis ſchlank ſein wollen,
die ihre Cöchter durch feſte Binden vor Korpulenz zu ſchützen
ſuchen und am Cage nur drei Weintrauben und ein Glas Waſſer
zu ſich nehmen. „Sieht ſie nicht aus wie ein Elefantenkalb?”
ſo ſpotten die Schlanken Marcials, wenn ſie einer etwas
ſtär=
keren Frau anſichtig werden. Das Wörtchen „Elefantenküken”
ſoll ja zuweilen auch ſetzt noch gebräuchlich ſein, wenn ſich im
Sommer allzu gerundete Badeengel der Oeffentlichkeit zeigen.
Indeſſen iſt man in jüngſter Seit nachſichtiger gegen Naſſen
ge=
worden. Ein Halbnegerblut wie die Joſephine Baker hat Europa
zur ſelben Bewunderung hingeriſſen wie früher eine Sarah
Bernhardt, und die chineſiſche Silmſchauſpielerin Anna Mau=
Die Gefahr.
Von Erich K. Schmidt.
Morgen verläßt Beatrix die Inſel, und nun kommt ſie zum
letzten Male, um Abſchied zu nehmen von dieſem Garten des
Südens und von Benvenuto, dem Spielkameraden ihrer
Kind=
heit. Er hat die letzten Noſen abgeſchnitten, jene dunkelroten,
die länger blühen als die weißen, gelben und roſafarbenen. Nur
kleiner ſind ihre Knoſpen jetzt als vordem im Frühling. Er hat
auch Oleanderblüten gepflückt, dicke Sweige, man ſieht trotzdem
keine Lücken in der breiten Gebüſchwand.
Benvenuto ſteht am Cor, braun ſteigt ſein Hals aus dem
offenen Hemd. Er iſt allein, ſeine Eltern gingen in ihre
Bade=
hütte ans nahe Meer.
„Guten Cag”, ſagt Beatrix, ſie hat einen Fächer in der
Hand, ſie iſt ein wenig erhitzt. Neiſefieber funkelt in ihren
Augen.
„Guten Cag”, ſagt auch Benvenuto, ſein Blick wird froher,
als er ſieht, daß Beatrix ihr ſchönſtes Kleid angezogen hat, das
ſeidene mit den blauen Blumen, in dem er ſie malen wollte, ehe
er wußte, daß ihre Eltern ſie nach England ſchicken. Nun iſt
es zu ſpät.
Sie gehen zu dem ovalen Platz, den ein breiter
Johannisbrot=
baum beſchattet, die langen Früchte hängen in dicken Bündeln
im Gezweig. Der Jacarandabaum daneben hat tauſend Blüten
berabgeworfen, ein lilablauer Ceppich iſt rundherum, als ſei der
ſizilianiſche Himmel ſelbſt herabgetropft.
Beatrix ſchält einen Pfirſich und beginnt zu plaudern,
in=
ſtinktiv möchte ſie vermeiden, daß die Abſchiedsſtimmung ſie beide
bedrücke.
„Heute morgen haben mich Mario und Corrado aufs Meer
hinausgerudert, wir ſahen, wie die Spitzen des Monte Pellegrino
Von Dr. Günther Schwark.
Wong entflammt heute ſicherlich ebenſoviel Herzen wie die raſſige
Schwedin Greta Garbo. Nur korpulent dürfen ſie nicht ſein,
dann iſt alles gut!
Eigenartig iſt, daß alle primitiven Kulturen den fülligen
Frauentyp mit breiter Beckenausladung bevorzugen. Die be=
kannte „Venus von Willendorf” aus der Steinzeit bildet
ge=
wiſſermaßen das Urbild einer ausſchließlich auf die Sortpflanzung
gerichteten weiblichen Maſſe. Auch prähiſtoriſche Darſtellungen
aus Alt=Amerika offenbaren an den überdimenſionierten Formen
dieſelbe Geſchmacksrichtung. Das altgriechiſche Frauenideal war
ebenfalls von dem geraden, geſtreckten Aphrodite=Cypus der
Phidias=Seit noch weit entfernt. In der altindiſchen Kultur
be=
ſtand ebenfalls eine ausgeſprochene Vorliebe für Ueppigkeit, was
dort oft genug zur dithyrambiſchen Lobpreiſung der „Schönen mit
den elefantenrüſſelgleichen Schenkeln” führte. Alte Kulturen
dagegen, die ſchon eine lange Geſchichte hinter ſich haben, zeigen
eine auffällige Bevorzugung des ſchlanken Cypus. Eine
Nephretete iſt ſchlank und hochbeinig, „raſſig” im beſten Sinne
unſeres heutigen Geſchmacks. Auch die Chineſen, deren Geſchichte
ja unüberſehbar iſt, beten die Frauen an, deren Wangen wie
Mandelblüte, Lippen wie Pfirſichblüte, Caille wie das Blatt
der Weide ſind und Bewegungen wie eine Lotosblume haben.
Die barbariſche Mode, die Füße der Chineſinnen durch
Ein=
ſchnürung in der früheſten Jugend verkrüppeln zu laſſen,
ent=
ſpringt wohl hauptſächlich der eiferſüchtigen Maßnahme der
Männer, die Bewegungsfreiheit ihrer Frauen zu hemmen.
Die Mode iſt der treue Crabant Aphrodites, der alle ihre
Chamäleon=Kapricen mitmacht, ja unterſtützt. Es wird kein Geld
Hämmammmamnmſamſmſmnfſarmamäamfnmmafmfämammnfmnmfänrmnmnnmfmkfäfmfkf
ſich roſig verfärbte, immer tiefer ſtrahlte der Berg; als die
Sonne aufging, war das Waſſer wie Gold. Wir fuhren an allen
Buchten vorbei, und draußen, bei Mondello, ſprangen wir über
Bord. Wir ſchwammen immer rund um das leere Boot . . . Das
war die Abſchiedsfeier, die die beiden ſich für mich erdacht
hatten.”
Corrado und Mario ſind auch Benvenutos Freunde, ſie alle
kennen einander ſeit der Kindheit. Sie waren ſpäter, während
der Erziehungsjahre, in Deutſchland und England, aber als ſie
wieder nach dem Süden zurückkehrten, ſetzte ſich ihre alte
Freund=
ſchaft wie ſelbſtverſtändlich fort.
eigenwilligen Locke hängen, die über ihrer Stirn ſich wölbt.
Ben=
venuto nimmt ſie ſachte herab, dreht ſie eine Weile zwiſchen zwei
Fingern und läßt ſie dann unbemerkt in der Caſche verſchwinden.
Er denkt: „Wer von uns allen beſitzt ihr Herz? Und wer liebt
ſie anders als eine Spielkameradin?‟ Er weiß es nicht. Er
weiß es nicht einmal von ſich ſelbſt.
Sie gehen, indes ſie an ihren Früchten ſchlürfen, gemächlich
durch den Garten, vorbei an den ſiebzig Noſenſtöcken, die nun
ſchon grüne Hagebutten tragen. Am Springbrunnen, deſſen
dünner Strahl gewölbt über flinke Goldfiſche fällt, bleiben ſie
ſtehen. Beatrix blickt zum tiefen Azurblau des Himmels empor.
„Ihr müßt die hohe Dattelpalme wieder ſchneiden laſſen.”
ſagt ſie gedankenvoll, „ich werde oft an ſie denken. Kommen
des Abends noch immer die dicken Natten herabſpaziert?”
„Ja,” erwidert Benvenuto lächelnd, „pünktlich um acht Uhr,
wenn unſere zwanzig Fledermäuſe bereits um die Oliven kreiſen,
rutſcht die erſte am Stamm herunter. Als du noch klein warſt,
haſt du dich wahnſinnig vor ihnen gefürchtet.”
„Es ſind auch ſchreckliche Ciere . .. Aber da liegen ja wieder
ſo viele Sitronen unter den Bäumen?” ruft ſie ablenkend, um
und keine Qual geſcheut, um dem erſtrebten jeweilig
kurſieren=
den Schönheitsideal ſo nahe wie möglich zu kommen. Nicht nur
bei den Negern werden die Köpfe der Mädchen nach der Geburt
durch feſtes Umſchnüren in eine längliche Form gepreßt. Noch
bis zum 19. Jahrhundert wurden die jugendlichen Schädel wohl= Leute ariſtokratiſch geformt. Der
Durchſchnittseuro=
päer iſt froh, eine hohe, ſchmale Naſe im Geſicht zu tragen oder
ſich wenigſtens vom Rhinoplaſtiker eine ſolche modellieren zu
laſſen. Die Chineſen dagegen ſind ſtolz auf ihre breite Naſe und
würden, wenn ihnen der Sufall einen „nordiſchen Siebel”
be=
ſchiede, dieſen lieber einſchlagen als ihn zum Geſpött der Leute
in Schanghai herumtragen. Als beſonders ſchön gelten unſeren
Frauen fleckenloſe, weiße Sähne, und, ſofern man ſolche nicht
beſitzt, läßt man ſie ſich täuſchend ähnlich einſetzen. In Celebes
iſt man anderer Meinung in dieſem Punkte. Dort werden nur
die Frauen vergöttert, deren Sähne „herrlich gefleckt” ſind, was
man bei dem geſunden Volk häufig nur durch künſtliche
Ein=
lagen bewerkſtelligt. Das Anbringen von Ningen und
Schmuck=
gegenſtänden an den Ohrläppchen ſcheint den europäiſchen Frauen
etwas Selbſtverſtändliches zu ſein, ohne daß ſie über die Mode
einiger Naturvölker, ſich einen goldenen Ning durch die Naſe
zu ziehen, ebenſo dächten. Am meiſten hat wohl ſeit jeher das
Kopfhaar unter dem Wechſel der Mode zu leiden gehabt, ſei es,
daß es wie in jüngſter Seit faſt vollſtändig abgeſchnitten wurde
oder durch künſtliche Aufſtockung in vergangenen Seiten
ver=
längert wurde. Was ſind die ſtundenlangen
Dauerwellierungs=
ſitzungen der modernen Frau gegen die armen Opfer eines
Dix=
huitieme-Friſeurs, der einen geſchlagenen Cag zu tun hatte, ehe
er ſeiner Kundin den „Curm” auf den Kopf friſiert hatte, ohne
den ſie ſich nicht in die Geſellſchaft getraut hätte. Die
be=
dauernswerten Opfer dieſer Mode mußten nicht nur eine Nacht
vor dem Balle in einem Lehnſtuhl ſitzend zubringen, ſondern auch
auf dem Boden des Wagens kniend — um nicht oben anzuſtoßen
zum Seſte fahren.
—
an und in der großen Malerei durch Menſchen geſchahen, in
denen die Neſte des nordiſchen Blutes verzehrt wurden. Es war
ein Verbrauſungsprozeß. — Die heutigen Italiener ſind liebens=
zu verbergen, daß ſie ſie heute noch genau ſo fürchtet. „Hebt ihr
ſie nicht auf? Sie müſſen ja verfaulen!”
In einigen Minuten hat Beatrix ein Dutzend Früchte im
Arm, in beiden Händen; Benvenuto nimmt ihr einige ab, ſie
tragen ſie zum Ciſch und legen ſie zwiſchen die Oleanderblüten.
Sind ſie von der Sonne ſo warm, denkt Benoenuto, oder von
Beatrixens Händen? Er möchte ihr in dieſem Augenblick gern
etwas ſagen, ein zartes Wort, eine ſchüchterne Liebkoſung, aber.
er ſieht wieder nur die gute Freundin in ihr, die Kameradin, den
Wandergeſell über Siziliens Berge, im Frühling, wenn an den
Hängen des Aetna der Schnee zerſchmilzt. Nie war ſie ſe
Eine Blüte fällt in Beatrixens Haar und bleibt in der reizend, wie wenn ſie in ihren Bergſchuhen auf hohen Klippen
ſtand, den Kopf zur Seite geneigt, blitzend hell die Sähne.
Benvenuto liebt Beatrix, wie ein Künſtler ſein Modell liebt,
das nicht nur den ſchlanken Körper eines Knaben hat, ſondern
auch rührend kindliche Augen und eine ganz reine Seele.
Sie gehen wieder zu der Limonenallee, zwiſchen den gelben
Sitronen hängen nun ſchon ganz kleine Früchte, auch große, noch
grüne, ſieht man an allen Sweigen.
„Wie lange iſt es her, daß der ganze Garten vom Geruch
der Blüten erfüllt war”, ſagt Beatrix. „Weißt du noch, wie
es duftete, wenn der Mond über die hohen Mauern ſtieg?‟
Ach ja, Benvenuto entſinnt ſich genau, die Vögel brüteten
ſtill in ihren Neſtern. Die Sterne ſtanden zwiſchen den gewölbten
Eiſenſtäben des „Planetariums”, das nun von Weinreben
um=
rankt iſt; ſchweigend ſaßen ſie in ihren Seſſeln und ſahen einzelns
Sterne wandern.
Vor ihren Schritten fliehen die Eidechſen, es raſchelt in
den grünen Buchsbaumhecken an den Wegen, wie grüne Blitze
huſchen ſie davon.
„Wonn es heute noch Miſpeln gäbe — würdeſt du dann auch
hinaufklettern?” fragt Benvenuto, als ſie unter dem
Neſpoli=
baum ſtehen.
Als Deutſcher zwiſchen
Engländern und Italienern.
Von Friedrich Frekſa.
In Cübingen lernte ich Herrn Pé kennen als einen klugen
und fleißigen Mitarbeiter des Soologiſchen Inſtitutes. Mehrere
Abende unterhielt ich mich mit ihm, und als ich mich auf dem
Bahnhof von ihm verabſchiedete, machte er mir ein Geſtändnis:
„Sie ſind gar nicht geweſen wie die Deutſchen!” Und auf meine
erſtaunte Miene fuhr er fort: „Alle Deutſchen, denen ich
be=
gegnet bin, haben mich immer gefragt nach meinem Vater und
nach meiner Mutter, nach Brüdern, Schweſtern,
Verwandt=
ſchaft und Wohlergehen. Sie ſind der erſte, der das nicht getan
hat — wie ein Engländer.”
Dieſe Bemerkung des fernöſtlichen Menſchen ſaß in meinem
Herzen wie ein Bolzen, der das Schwarze getroffen, und
wäh=
rend mich mein Waggon über die Alpen nach Süden trug,
be=
gann ich nachzudenken, aufzumerken und Maß zu nehmen für
den Deutſchen am Engländer und Italiener. Denn nicht wahr,
Sie ſelbſt haben es oft ſchon bemerkt auf der Reiſe, der Deutſche
fällt ſo leicht unangenehm auf und meint es doch ſo gut. Woran
liegt das? Wie iſt dem Uebel zu begegnen?
Engländer werden in ihrem geſellſchaftlichen Betragen
ge=
regelt durch die Selbſtverſtändlichkeit ihrer Sitte, die dem
ober=
flächlichen Veobachter oft als perſönliche Klugheit erſcheint. Das
Haus iſt tatſächlich eine Burg, abgeſchloſſen durch einen Pamzer
von Luft. Da es vergeblich wäre hineinzuſchauen, wird nicht
hineingeſchaut. Da der einzelne als Burgmann zum Schweigen
verpflichtet iſt wie ein Krieger, ſo wird gar nicht gefragt; es
wäre ja vergeblich, es gälte als Beleidigung. So wenigſtens iſt
die offizielle Auffaſſung. Wie ſtark das Gefühl angelſächſiſcher
Selbſtſicherheit iſt, ſpiegeln die Abenteuer=Erzählungen, die um
die Wende von 1800 entſtanden. Und es waren die Amerikaner,
die noch engliſcher ſein wollten als Engländer. Alles, was an
beſonderen Mannestugenden erdichtet wurde, ſchoben Cooper
und die andern den Indianern zu. Und wer das Ueberbild eines
Angelſachſen haben will, ſchaue ſich Chingachgook an.
Die Selbſtbeherrſchung, das Schweigenkönnen auch am
ge=
ſellſchaftlichen Marterpfahl, ſind wahre Gentleman=Ideale. Wie
oft habe ich als höchſtes Lob von Engländern über einen
Men=
ſchen gehört: „Was für ein feiner ſchweigſamer Burſche.”
Dieſer engliſchen Selbſtbeherrſchung entſpricht es, daß die
Dame den Herrn auf der Straße zuerſt grüßt, denn es würde ſich
nicht mit der Würde Chingachgooks vereinbaren, zuerſt eine
Negung zu zeigen.
Die Unterhaltung Engländer guter Klaſſe iſt daher ſtets leiſe.
Wer in die Speiſeraume des Savoy in London tritt, in denen ein
paar tauſend Menſchen verſammelt ſind, hört nur ein leiſes
Schwirren. Wer in Berlin einen Saal betritt, in dem nur ein
paar Hundert ſitzen, wird erdrückt durch Getöſe.
Der Engländer trägt ſeine Kleidung ſtets angemeſſen. Er
wählt für jeden Sport das, was die Sitte vorſchreibt, und betont
auch die Gebrauchsfähigkeit ſeines Arbeitsanzuges; er mag ruhig
alt ſein, wird aber nie Schmutz zeigen. Am Abend wird der
K
Ve
HTTHTCTmTſHſcmffrckmFäanff
„In dieſem Kleid, was denkſt du? Das weiße Leinenkleid
war damals nicht mehr zu gebrauchen. Nein, ſolche gefährlichen
Flecke!”
Sie iſt in dieſem Augenblick durchaus eine junge Dame in
ihrem beſten Staat. Benvenuto denkt, daß er ſie nun küſſen
würde, wenn, ja wenn ſie nicht ſo gute Freunde wären. Einmal
hatte er Beatrix im Arm gehalten. Es war im Frühling, als die
Miſpeln in dicken Büſcheln zwiſchen den Sweigen hingen.
Beatrix kletterte waghalſig bis in die höchſten Wipfel, plötzlich
brach ein Aſt, und Benvenuto vermochte die Fallende eben noch
aufzufangen — ſie hatte einen dünnen Sweig ergriffen und ließ
ihn los, weil ihre Kräfte verſagten.
Nun aber hängen ſchon die Pfirſiche ſtrotzend im Gezweig,
die Seigen werden immer runder.
„Nein, wie dick ſie in dieſem Jahre bei euch werden!” ſagt
Beatrix und umfaßt ſie mit beiden Händen.
Auch der Maulbeerbaum ſtrotzt von ganzen Fruchtbüſcheln,
grünen, roten und den reifen dunkelblauen. Aber Beatrix mag
ſie nicht pflücken, ſie ſind noch gefährlicher für ihr Kleid als die
Miſpeln.
Sie läuft einem großen bunten Falter nach, ſelbſt falterleicht,
mit flatterndem Nock, doch der Schmetterling ſteigt zackig empor
und entſchwindet über dem großen Gummibaum, der von den
Aeſten wieder dicke faſerige Luftwurzeln zur Erde ſchickt.
„Wenn ich ſie halten könnte”, denkt Benvenuto, als ſie ihm
akemlos entgegenkommt; nun wird ihm erſt gewiß, wieviel er
derliert. Wie der Falter ihrer Hand entwich, ſo entgleitet ſie
ihm jetzt, nordwärts, ins Nebelreich. Es fällt ihm ein, daß auch
eine Eltern vielleicht nicht grundlos fortgegangen ſind, er ahnt,
Daß Beatrix ihnen die liebſte Schwiegertochter wäre. Er möchte
Seir gewinnen; ſich daran gewöhnen, etwas anderes in Beatrik
zu ſehen als nur die Geſpielin ſeiner Knabentage.
große Einſchnitt im Leben gezeigt: Der Abendanzug wird zur
Pflicht. Deutſche finden das ſehr luxuriös; in der Cat iſt es
ſparſam. Der Herr braucht Sportkleidung, Straßenanzug und
Abendanzug, und die Dame ein paar Gewänder für den Abend
mehr. Caſche und Anzugkoffer werden für reiſende Engländer
der guten Klaſſe ſelbſt für weite Fahrten immer ausreichen.
Der Deutſche tritt dagegen auf der Neiſe gern beſonders
auf. Er zieht einen Sportanzug an, auch wenn er gar keinen
Sport treibt. Er hat gute Anzüge für die verſchiedenſten Swecke,
aber einen Abſcheu, einen Abendanzug zu tragen, obwohl der
doch ſparſam und bequem iſt. Er wird ſich in Verlegenheiten
bringen, weil er ſofort eine Verbindung mit der Bevölkerung
des Landes, in dem er wohnt, herſtellen will: In Oberbauern
kommt er bafuvariſch, dem Italiener zeigt er, was er in der
Berlitz School gelernt, und über den Engländer ärgert er ſich,
werden es nicht verſtehen, Sie ſind ja foreigner!” (Fremder.) —
Die Engländerin erwiderte: „T am no foreigner, 1 am english!”
(Och bin keine Ausländerin, ich bin Engländerin!)
Dieſe kleine Anekdote zeigt beſſer als lange Darlegungen echt
engliſches Weſen, das Sicherheitsgefühl eines alten Herrenvolkes.
Aber wie lange dieſes Sicherheitsgefühl noch dauern wird in
der gewaltig ſich wandelnden Welt, ſteht in den Sternen
ge=
ſchrieben.
Sicherer ſind wir Deutſche ja ſchon geworden, aber wir leiden
an Ueberhitzung, Ueberſtürzung. Das Fremde benimmt uns den
Atem, wir ſtaunen zu leicht. So mißverſtehen wir zumeiſt gänzlich
den Charakter des Italieners.
Das ſtärkere Licht des Südens zwingt den Menſchen zur
be=
wußten Selbſtdarſtellung, denn alles Lächerliche und Sonderbare
wird von der Sonne erbarmungslos offenbart. Daher finden
wir bei den einfachſten Menſchen eine Haltung, die wir allzu
leicht mit Würde verwechſeln. Die großen Geſten, die
glänzen-
den Augen verleiten uns dazu, beſonderes Cemperatment,
be=
ſondere Sinnlichkeit zu glauben. Aber in der Cat iſt der nordiſche
Menſch viel ſinnlicher und ſtärker in ſeinem Cemperament als der
00
weil der nicht auf ihn reagiert. Und nach vierwöchigem
Aufent=
halt in einem Orte wird es ſo ſein, daß die Engländer, die ſich
nicht bemüht haben, mit Crinkgeldern ſparten und für ſich lebten,
mehr Anſehen genießen als die Deutſchen, die ſich wirklich
be=
mühten, reichliche Crinkgelder gaben und Vertraulichkeiten mit
den Leuten wechſelten. Woher das nun kommen mag? Vielleicht
aus den kleinen Verhältniſſen, in denen unſer Volk ſei
Jahr=
hunderten lebte. Jeder Fremde übte Magie aus. Es mußte, um
mit Bismarck zu reden, ſchon etwas von weit her ſein, um
Be=
deutung zu erlangen. Und wenn der Deutſche ins Ausland reiſt,
ſo füllt er ſich mit Wichtigkeit. Er iſt dann der Wanderer, der
Reiſende, der Menſch von Bedeutung, der in eine andere Welt
commt. Aber leider iſt dieſe Welt alles andere als eine kleine
deutſche Stadt. — Engländer hingegen, als Herrenvolk, haben
das Gefühl der Selbſtverſtändlichkeit: Ich gehöre dort hin, wo
ich bin. Sie werden auf der Ueberzeugung ſtehen wie jene
eng=
liſche Dame, die den Kapitän eines Neiſedampfers nach der
Be=
deutung von Wallfahrtsbooten fragte, die nach Sankt Goar
ſchifften. Der Kapitän ſuchte zu erklären, ſchloß aber: „Sie
Südländer, der durch das Licht entladen wird und beruhigt durch
vegetabiliſche Koſt. Vergeſſen wir doch nicht, daß die gewaltigen
Aeußerungen italieniſcher Sinnlichkeit von den Cagen Boccaccios
Sie ſetzt ſich auf die Schaukel, die im Schatten der
Oleander=
büſche hängt. Sie ſchwingt, wie tauſendmal, wuchtig empor, ihre
Sußſpitzen berühren die roſigen Blüten, und Benvenuto ſieht,
daß ihr Nücken ſo geſchmeidig iſt wie der Bambus, der in
kühnem Bogen ſich weit über die Gartenbeete wölbt.
Plötzlich ſpringt Beatrix von der Schaukel, dreht ſich raſch
um, Cränen in den Augen:
„Ich muß gehen”, ſagt ſie, kaum hörbar, ihre Arme hängen
herab. Aber nun iſt Benvenuto der Capfere, er lacht und ſagt:
„Du wirſt doch nicht gehen, ohne noch einmal vom Curm
heruntergeblickt zu haben!“
Und er zieht Beatrix die ſteile Creppe empor, ſtößt oben die
Luke auf, ſie ſteigen auf die Plattform und ſehen die Berge
rundherum, rötliche Reliefs mit zartblauen Schatten, in der
Abendſonne liegen. Die Längsſeite des Monte Pellegrino iſt
wie aus durchſichtig roſigem Geſtein erbaut, weiß nur ſchimmert
das Telegraphengebäude auf ſeiner Spitze. Swei kleine
Meeres=
buchten liegen bläulich im Weſten, und oſtwärts dehnt ſich die
große ſüdliche Stadt am ſtahlweißen Golf. Ningsum ſchwellen
die Sitronengärten, überragt von ſilbrigen Oelbäumen, eine nahe
Pinie breitet ihr dunkelgrünes Dach plaſtiſch über eine
ver=
ſchwimmende Bergkuppe in der Ferne.
Lohendgelb wird der Himmel im Weſten, als die Sonne
verſinkt . . ."
Sie ſteigen wieder hinab in den Garten. Beatrix hebt die
Augen Benvenuto entgegen, ſie reicht ihm beide Hände hin.
Er küßt ſie zum Abſchied auf die Wangen und fühlt auch
ihren ſcheuen, mädchenhaften Kuß. So küſſen Kinder zum
erſten=
mal einen Fremden, nachdem ſie nur Vater und Mutter geküßt
haben..."
„Addio, Benvenuto”, ſagt Beatrix.
„Auf Wiederſehen.‟ Er weiß, daß er mehr nicht zu ſagen
vermag.
„Wir wollen einander immer ſchreiben, wo wir auch ſein
mögen!“
„Ich kann mir nicht denken, daß wir uns für immer trennen‟
erwidert Benvenuto und geht ein Stück an ihrer Seite mit.
Jetzt noch könnte er ſie feſthalten. Sie brauchte ja nicht in
England zu ſtudieren, wenn ſie ſeine Frau würde, aber er
be=
gleitet ſie wie willenlos zum Cor hinaus und denkt: „Es iſt eine
Gefahr, mit einer Frau ſo gute Kameradſchaft zu halten, daß
nan kaum noch das Weibliche in ihr ſieht. Vielleicht liebe ich
ſie, aber wir werden ewig nur gute Freunde ſein.
Er blickt ihr nach, als ſie elaſtiſch davonſchreitet, immer
wieder wendet ſich ihr Geſicht, die großen Kinderaugen leuchten.
Sie hebt die Hand und winkt, wie ſie Mario und Corrado am
Morgen gewinkt hat.
Sie winken einander zu, bis ihre ſchmale ſportgewandte
Ge=
ſtalt in der Ferne verſchwindet. Da geht Benvenuto in ſeinen
Garten zurück. In einer Aſtgabel des Johannisbrotbaums liegt
Beatrixens vergeſſener Fächer. Er klappt ihn gedankenvoll au
und fächelt ſeine Stirn, das zarte Parfüm der Freundin weht ihm
entgegen. Es iſt gefährlich, denkt er, mit den Frauen zu rudern,
zu ſchwimmen, auf die Berge zu ſteigen. Sie werden
Spielkame=
raden, Sportpartner, tüchtige Nivalen — aber verlieren ſie dabei
nicht das Lockende, Geheimnisvolle, und werden durchſichtig und
alltäglich wie wir Männer ſind? Er weiß, daß lange Seit keine
andere Frau ſein Herz beſtricken wird. Aber Beatrix und er —
ſie werden ihr Leben lang nichts als gute Freunde ſein ...
Er fühlt in der Caſche die kleine zerdrückte Jacarandablute
und legt ſie auf den eindunkelnden Ciſch. Die Mondſichel ſtehr
zwiſchen zwei Palmenwedeln, und Fledermäuſe fliegen in
er=
ſchreckten Bogen um die Oliven.
Da hört Benvenuto am Cor die Stimmen ſeiner Eltern und
geht ihnen mit verworrenen Gefühlen entgegen
bürdig, naiv, kindlich, keuſch. Niemals wird der verheiratete
Mann, der ſich in eine Damengeſellſchaft begibt, verleugnen, daß
er eine Frau hat. Es iſt einem gewiſſen nordiſchen Cyp
vorbe=
halten, den Ehering in die Weſtentaſche zu ſtecken.
Alle Italiener ſind verſtädtert. Auch der Landmann fühlt ſich
in einer Weiſe als Stadtmenſch, wie wir es bei unſern Bauern
kaum kennen. Im Süden, wo das Mobiliar kärglich iſt und das
Bett vielleicht der einzig heile Gegenſtand im Hauſe, werden wir
immer Seitungen finden und Bücher, deren Vorhandenſein
unſereinen verblüfft. Eigen iſt dieſem Volke uralte
Selbſtbe=
obachtung. Es war vor einem Florentiner Gericht, wo eine
Dame ihren Begleiter, einen Juriſten, entſetzt fragte, weil die
Geſchworenen bei der Verteidigungsrede eines fürchterlichen
Muttermörders weinten: „Aber ſie werden ihn doch nicht
frei=
ſprechen?”
— Sie erhielt zur Antwort: „Warum ſollen ſie nicht
weinen? Der Advokat hat doch ſo gut geredet!”
Sie verſtehen das Künſtleriſche einer Leiſtung genau von dem
Cakſächlichen zu trennen. — Vor dem Kriege ſollte in Neapel
zum erſten Male in einem Sirkus „Looping the loop” gezeigt
werden. Einmütig erhob ſich die Volksmaſſe, empört über dieſes
Spiel mit Menſchenleben, und ſchrie: „Bastal Nol”. Weg damit!
Sie lieben die Schönheit nicht aus einer Sentimentalität wie
wir Deutſchen, ſondern wie eine wirkliche Kraft, wie männliche
Entſchloſſenheit, Neligion, Klugheit. Ich kannte einen
Fasciſten=
führer, einen ſchönen Menſchen, der als U=Bootsmann und
Kämpfer in fünf Iſonzoſchlachten ſich bewährt hatte. Beim
Hotel, in dem ich lebte, brannte der Kuhſtall ab, und Kinder und
Ciere waren in Gefahr. Dreimal ſprang der Mann
rücklichts=
los in die Flammen und rettete vor allem die Kinder, dann noch
die Ciere. Glühende Stangen fielen über ſein Geſicht, das
her=
nach einem halb aufgeſchnittenen und geröſteten deutſchen
Beef=
ſteak ſehr ähnlich ſah. Er ertrug die Schmerzen mannhaft, aber
als er im Spiegel des Arztes ſeine mißhandelten Süge ſah, brach
er in Cränen aus und jammerte: „O, ma bellezza!‟ (Wo blieb
meine Schönheit.)
An dieſem Cage begriff ich, wie teufliſch Cäſars Befehl an
leine germaniſchen Neiter vor der Schlacht bei Pharſalos war:
Zielt den jungen römiſchen Neitern mit den Speeren ins
Ge=
ſicht; ſie werden es nicht ertragen!”
In der Cat, ſie ertrugen es nicht. Geſtorben wären ſie, aber
lbend die Schönheit verlieren, war ihnen unmöglich.
Wer das begriffen hat, weiß, daß es im Süden kein
ſchlim=
meres Verbrechen gilt, als häßlich zu erſcheinen. Zeigt nicht
zu dicke Waden unnütz, laßt euch nicht gehen beim Sitzen,
be=
herrſcht euch, denkt immer, daß ihr vor einer Kamera ſteht,
deren Linſe das Bewußtſein des Südländers von der Schönheit iſt
Die Statiſtin.
Von Georg Grabenhorſt.
Suerſt, das iſt wahr, habe ich nur ihre wundervollen Beine
geſehen, die in langen, dunkelblauen Pagenſtrümpfen ſteckten.
Sieben Pagen kamen mit dem Herzog herein, vielleicht kamen ſie
auch vor ihm, ſo genau weiß ich es nicht mehr. Sie war der
liebente.
Der Herzog hatte eine lange Unterredung mit ſeinem Miniſter
und ging dabei heftig hin und her auf der Szene. Ich beſorgte
36c
immer, daß er ſich zu lange an der Baluſtrade aufhielt, wo er
eine gute Gelegenheit hatte, den Elbogen aufzuſtützen und
ſorgen=
voll dreinzuſchauen. Dann konnte ich ſie nicht ſehen.
Schließlich kam auch noch die Herzogin hinzu. Sie war eine
vollendete Dame und in vieler Beziehung liebenswürdig.
Be=
ſonders ihre Schultern hoben ſich entzückend zart und weiß aus
dom grünen Samt. Ich habe ſie mit reinem Vergnügen
be=
trachtet. Immer wieder aber zog es mich hinüber zu den ſieben
Pagen im Hintergrunde, zu dem letzten von ihnen, zu ihr.
Auf einmal ſah ich auch ihr Geſicht. Es darf nicht
ver=
wundern, daß ich es ſo ſpät ſah. Wer ſo wundervolle Beine
hat! Ich ſah es ganz zufällig. Ich war nicht im geringſten
neu=
gierig darauf.
Es war nicht ſchön.: Längſt nicht ſo ſchön wie ihre Beine
waren vor den anderen. Ein Kindergeſicht. Eins jener jungen
Geſichter, die nach dem Kriege ſo häufig geworden ſind, mit
großen, unruhigen Augen, ſchmalen Wangen und etwas zu
brei=
tem Munde, der auf eine Weiſe zuſammengezogen iſt, daß man
den Eindruck einer leiſen, verhaltenen Bitterkeit oder Müdigkeit
hat. Jugend, die doch keine Jugend mehr iſt, über die es liegt
die ein Neif, Gelittenhaben und Angſt, ſchreckhaft und doch in
Erwartung noch und Hoffnung auf etwas, das ganz anders ſein
wird und alles vergeſſen macht . ..
So war ihr Geſicht. Ihre Augen gingen über den Herzog
und die Herzogin hinweg, ins Parkett, in den erſten und zweiten,
in den dritten und vierten Nang, als ſuchten ſie dort etwas, was
es auf der Bühne nicht gab, als ſuchten ſie dort wen, der kein
Herzog, keine Herzogin, der kein Miniſter und keine Maske war.
Was ging ſie der Herzog an?. Was ging ſie ſein Monolog an,
ſeine Volle als einſamer, zerquälter Fürſt, ſeine Staatsgeſchäfte
und Sorgen, was ging ſie das alles an? Was ging es ſie an, daß
die Herzogin intrigierte, daß der Miniſter falſch war und ein
berühmter Charakterſpieler, dem man nach dem Vorhang
Opa=
tionen bereitete? Ach, was ging es ſie an, ſie, die kleine
Sta=
tiſtin, die nichts zu tun hatte, als dazuſtehen und zur rechten Seit
abzutreten, die nichts zu tun hätte, als ihre ſchönen Beine in
den langen, dunkelblauen Pagenſtrümpfen ſtillzuhalten und in der
Neihe zu bleiben mit den anderen?
Nichts, nichts, es ging ſie gar nichts an, was da auf der
Bühne verhandelt wurde. Man brauchte dazu ja nur ihre äußere
Gegenwart, ihr bloßes Daſein und Nichtfehlen. Sie war der
ſiebente Page, weiter nichts. Weiter verlangte niemand etwas
von ihr. Nachher zog ſie die blauen Strümpfe aus und das
Wams, und dann war es aus. Dann ging ſie nach Hauſe, nicht
anders, als aus dem Geſchäft, aus dem Warenhauſe, Abteilung
Crikotagen.
Statiſtin war ſie, hier und überall. Sie ſtand immer nur
dabei, was auch vorging, welchen Platz man ihr auch anwies, im
Grunde ging ſie von alledem gar nichts an. Es war ſo
gleich=
gültig. Es kam gar nicht an ſie heran.
Mit der Seit bekam ſie dieſen Blick, über die Dinge hinweg,
über die Handlungen und Nollen hinaus, dieſen Blick ins
Par=
kett, in den dunklen, ungewiſſen, eigentümlich bewegten Naum
da vor ſich, dieſen etwas müden, verſchüchterten Kinderblick und
doch ſuchend, doch noch erwartend, doch noch hoffend. Worauf?
Den ganzen Abend war dieſe Frage in mir: worauf? Worauf
wartet ſie? Worauf warten wir?. Was erwarten wir, über
die Dinge und Menſchen um uns hinweg, über unſere Pflichten
und gleichgültigen Berufe hinaus, über die großen, fremden, ſo
entſetzlich beziehungsloſen Handlungen vor uns hinüber, wonach
ſuchen wir aus unſerem Hintergrunde heraus, wohin geht unſer
Blick, was iſt das für ein magiſches, geheimnisvolles Parkett da
vor uns, — worauf warten wir Statiſten des Lebens?
Worauf?”—
„Min Lodewyk is weg!”
Von Alfred Bock.
Ein herrlicher Sommertag geht zur Nüſte. Auf der Digue
von Blankenborghe luſtwandelt die elegante Welt: alt und jung,
laut und luſtig in dulei jubilo. Und alle ſind ſo ſehr mit ihren
Angelegenheiten beſchäftigt, daß lie keinen Blicke haben für die
Majeſtät des Meeres und für die Wunderpracht der Farben, die
die ſinkende Sonne auf die unendliche Fläche zaubert.
Mich lockt’s zum Strand hinunter. Die Kabinen ſind
ver=
laſſen, nur ein paar Kinder ſpielen noch im Sand. Am Horizont
erſcheint eine große Stadt mit vielen Cürmen und Paläſten. Sie
müſſen wohl ein Feſt dort feiern, denn Feuergarben ſteigen auf,
und fernher klingt’s wie Freudenhymnen. Doch nein, es ſind nur
Siſcherbarken, mit ihren Maſten und Segeln, eine ganze Flotte,
in Glanz und Glut getaucht.
Neben einer der vielen Creppen, die hinauf zur Dique führen,
hockt eine Frau in ärmlicher Gewandung. Das weißblonde Haar
hängt ihr wirr um die Schläfen, ihr Kopf iſt tief herabgeſunken.
Sch ſehe, daß ſio weint.
„Was iſt Ihnen?” frage ich ſtehenbleibend.
Sie gibt keine Antwort. Erſt als ich meine Frage wiederhole,
ſchaut ſie auf mit einem traurigen Blick. Sie mag vierzig und
einige Jahre darüber zählen. Ihr Geſicht iſt von der Sonne
ge=
bräunt, harte Arbeit hat ihren unverkennbaren Stempel darauf
gedrückt.
„Myn Lodewyk is weg!” ſchluchzt ſie, und die paar Worte
offenbaren den ganzen Jammer ihres gequälten Herzens.
Mehr iſt zunächſt nicht aus ihr herauszubringen. Ich laſſe
mich neben ihr nieder. Vielleicht, daß ſie doch noch ſprechen
wird. Allmählich gewinnt ſie Vertrauen zu mir und erzählt mir,
was ſie bedrückt. Ihr Mann iſt Knecht. Er hat geſtohlen und
ſitzt im Gefängnis. Ihr Aelteſter, der Lodewyk, iſt ein braver,
ehrliebender Junge. Er war als Laufburſche in einem Hotel
an=
geſtellt. Aengſtlich hat ſie darüber gewacht, daß der Lodewuk die
Schmach des Vaters nicht erfahre, hat ihm geſagt, der Vater ſei
auf Arbeit nach Brüſſel gegangen und ſchicke tüchtig Geld. Sie
hat die Nachbarn gebeten, zu ſchweigen. Das haben die auch
getan. Aber eines Cages hat’s dem Lodewuk doch wer zugeſteckt.
„Mooder, us Vater is int Kot (Gefängnis)!”
Da half kein Leugnen mehr. Der Junge war ganz verzweifelt.
„De Schande, de Schandel”. Alle Leute lahen ihn darauf an,
daß ſein Vater ein gemeiner Dieb war. Mußte ſein Chef nicht
deuken, wenn er vom Diebſtahl des Vaters hörte: „Wie die
Eltern, ſo die Kinder”, und jagte ihn auf und davon?
„De Schande, de Schande!” Mit dieſen Worten ſtürzte er
fort. —
Acht Cage ſind bereits vergangen, daß der Lodewyk ſeine
Mutter verlaſſen hat. Sie iſt auf der Polizei geweſen, beim
Bürgermeiſter, im Hotel. Niomand vermag ihr Auskunft zu
geben, wo der Junge geblieben iſt. Jetzt weiß ſie’s: er kommt
nicht wieder!
Auf der Dique droben flammen die elektriſchen Lampen auf,
die luſtigen Weiſen einer Kapelle dringen herüber. Mir iſt die
Luſt vorgangen, mich unter die fröhlichen Menſchen zu miſchen.
Sch wandere auf Heyſt zu, den Strand entlang. Das Meer hat
ſich in Grau und Schwarz gehüllt. Nun ſteigt der Mond am
öſtlichen Himmel empor und ſtreut ſein Silber auf die Flut. Die
Wogen rauſchen ihren Nachtgeſang, aber lauter klingen in
meinem Ohr die Worte der armen, verlaſſenen Mutter:
„Ik ken munen Jöngen, hu koomt niet weder!”
Nummer 353.
Aufgabe 503.
M. Niemeher und H. Weenink.
(1. Preis, Weſtminſter Gazette, 1925.)
e
a b
—
2
Weißt zicht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüftellung: Weiß: Kd2 Te7 e3 Lf8 h1 Ses Bb2 b6 (8):
Schwarz: Kd4 Ab5 Ta2 h8 Ba5 b4 b7ht (9), 94r.
Aufgabe 504.
Alain C. White in Litchfielt.
(Good Companions, 1920.)
Weiß: Kh8 Df6 Td8 Lb3 d2 Sf4 Bc2 (7),
Schwarz: Kd1 Db1 Lc1 (3).
Matt in zwei Zügen.
Die beiden obigen Aufgaben ſind in der empfehlenswerten
Neu=
erſcheinung „Antiform” von Palatz und Mongredien enthalten.
Der Schachfreund, der ſich gern mit Problemtheorie befaßt, zieht aus
dem Studium dieſes Buches großen Gewinn. Die Verfaſſer, die ſelbſt
zu den Problemkomponiſten erſten Nanges zählen, haben mit dem
aus=
gezeichneten Werk eine begrüßenswerte Bereicherung der
Problemlitera=
tur geſchaffen. Das Buch iſt der 36. Band der Weihnachtsſerien Algin
C. Whites; es enthält, 250 Seiten ſtark, den gleichen Text engliſch
und deutſch. Zu beziehen durch die Buchdruckerei Joſeph Berggrün,
Berlin.
Kätſel
Die Jahreszahl.
376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 392 393 394 395 396 Die Zahlen ſollen ſo geordnet werden, daß die Jahlen der drei
Bal=
ken je die Jahreszahl 1930 ergoben.
Carl Deubel.
Marneaenche
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Ab C T T. Kh. 1
4A, 2B. 5E. 1G, 4J. 12, 2M, 6N, 2D, 4R, 2S, 3 T. 1u.
Obige Buchſtaben ſchreibe man in die Felder der Figur, ſodaß die
Diagonalreihen Wörter von folgender Bedeutung enthalten:
—e Baumfrucht, 2—f Pflanze, 3—g Stadt am Schwarzen Meer,
4—h Himmelskörper, 5—i Amtsperſon; a—5 Stadt in Neuitalien, b—6
Muſe, ——7 Männername, d—8 Mineral, e—9 Stadt in Lübeck. — Die
Mittelbuchſtaben ergeben eine Bitte an die Leſer. CarlDeubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 9.
Bitte um Antwort!
(Silbenrätſel.),
1. Gackern, 2. Unfug, 3. Tyrnau, 4. Eitelbeit, 5. Birne, 6. üppig,
7. Chaiſe, 8. Einmaleins, 9. Roſe, 10. Eſel, 11. Röſſel, 12.
Semi=
ramis, 13. Eſtrich, 14 Talma, 15. Zweikampf, 16. Elektrizität.
„Gute Bücher erſetzen gute Geſellſchaft”.
Ein Feind des Winterſportlers.
1. Hauptmann, 2. Erato, 3. Burgunder, 4. Erwin, 5 Kuhreigen,
6. Vater, 7. Stuttgart, 8. Ziege, 9. Zigarette.
„Tauwetter”.
Druck, Verlag u. Kliſches: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantworl. für die Rediktioll. Dr. O Nette. Darmſtadt, Fernſpr. 1, 2389 —2392. — Alle Rechte vorbebalten. Nachdr.p
[ ← ][ ][ → ] Bekanntlich is in Darmſtadt jeder de geborene Heag=
Täräkter. Wenichſtens hott mer als, wann mer Elektriſch fehrt,
es Gefiehl un de Eidruck. Un je jinger diejeniche welche
ſim, die wo do laut, odder vorlaut, ihr Weisheit verzabbe, um
beſſer wiſſe ſe Beſcheid. Awwer in einichem, was ſie
lbſt bedrifft, do ſin ſe doch noch net ſo ganz firm. Un weil
mer ſo laad dhut, unſer Jugend, un weil ich net ſehe kann,
nüe ſe iwwerall in ihre Rechte un Freiheide beſchnitte wärd, ſo
näll ich ihr heit e paar leichtfaßliche Radſchleg gäwwe,
gewiſſer=
maaße en Leidfadem zum richdiche Gebrauch vun de Straßebahn.
ATſo uffgebaßt:
Punkt eins: Will mer mit de Elektriſch fahrn, dann is es
nächdichſte, daß mer ſich, for alle Dinge for=en Sitzblatz ſorgt,
dunn es koſt a Geld, ob mer ſteht odder ſitzt, un gud geſäſſe is
be ſſer wie ſchlecht geſtanne. Wie alſo de Wage hellt, do därf mer,
net lang fackele, un aach net worde, bis die Leit ausgeſtieche ſin,
ſundern mer drickt ſich unner dem Moddo, „Dem Dichdichen freie
Bahn” dorch, un ſtumbt dene, die ausſteiche wolle, kräfdig in die
Tibbe. Jedenfalls, Rickſichte uff annern zu nemme, ſchad nor
dam ſeine eichene Bequemlichkeid. Iwwerhaubt muß mer ſich
njärke: Rickſichte im effentliche Verkehr ſin en iwwerwundener
Standpunkt. „Immer feſte druff!” laud heit die Barohle un s
Feldgeſchrei. Will aaner was eraushawwe, dann ſeecht mer
Drz „Olwel”, oder ärchend en ehnliche baſſende Ausdruck, an
dene jo kaan Mangel is. Gegäwenenfalls behilft mer ſich mit
bekannte Zidad aus em „Götz vun Berlichinge” däß wirkt wahre
„unner. Hott mer, was meiſtens de Fall is, in de Eil de falſche
Wage verwiſcht, dann kann mer immer noch verbehrt
ab=
ſoringe, e paar Knoche bräche, die Heag verklage un die
Kranke=
inß in Aſpruch nemme.
Punkt zwei: Sitzt mer glicklich im Wage drinn, dann gilt’s
ſor beſunners vornehm, wann mer de Mitfahrer gäächeniwwer
de neediche „Abſtand” wahrd. Uff Duchfiehlung an ſein Nachbar
xa” zu ricke, verſtößt gääche de gude Ton. Aach kann mer nie
wiſſe, wer’s is, un ob er net e a’ſteckend Krankheit, odder was
och ſchlimmer is, e anner bollidiſch Iwwerzeichung hott.
Punkt drei: Heeflichkeid, odder gar „Ridderlichkeid” dem
weibliche Geſchlächt gäächeniwwer, hott kaan Wert, dann erſtens
ham=mer Gleichberechdichung, un zweidens kann’s aam
meech=
ſircherweis baſſiern, daß aam for lauder Gallandrie de Wage
devo fehrt. Aeldere, odder gebrächliche Fahrgäſt, odder
Kriegs=
geſchädichte iwwerſieht mer am beſte ganz, die ſin affach Luft
for aam. Schließlich, wann mer jung is, brauch mer fei Kräfte
botwenicher, als wie däß alde Kalliewer, wo ſowieſo 18 Läwe
ſiinner ſich hott un abkumme kann; warum alſo den
Nadur=
grozäß kinſtlich verlengern.
Punkt vier: Mer muß ſich märke, daß e Wage nie ſo voll
S, daß mer ſich net noch eneidricke kennt. Is mer awwer drinn,
ann därf mer kräfdich ſchimbfe wääche de Iwwerfillung. Un
wann mer dodebei aus a geborner Dabbichkeit jemand ufſ’s
Hiehneraag dräde dhut, dann brauch mer ſich däßwääche net zu
andſchuldiche. Wann mer was iwwriches dhu will, dann ſeecht
mier korz „hobbla”, däß geniecht vollkumme. Will däßjeniche
welche was eraus hawwe, dann ſeecht mer, es ſollt beſſer
uff=
aſſe, mer hett hinne kaa Aage.
Punkt fimf: Iwwerhaubt ſoll mer immer kräfdich uff die
Straßebahn ſchimbfe, aach wann mer nix devo verſteht. Un
wann mer zum Beiſpiel emal an=eme billiche Sunndag vum
Frankforter Haubtbahnhof in de Zolochiſche Gadde gefahrn is,
ann kann mer ruhich behaubte, mer dhet ſo zimmlich alle
Straße=
ahne vun Deitſchland kenne, un noch e gud Dutzend vum
Aus=
hand, awwer ſo rickſtendich wie die Darmſtädter weer aam noch
haa vorkumme. Daß imbonniert de Mitfahrer, ſie halte aam
or=en helle Kobb, un gäwwe aam recht, aach wann ſe noch nie
in=ere annere Straßebahn gefahrn ſin, wie in de hieſiſche.
Punkt ſex: Daß des Raache innerhalb vum Wage verbodde
s, waaß mer aach; awwer mer brauch’s net zu wiſſe. Schließlich
gott mer aach mehr devo im geſchloſſene Wage, wo mer’s net!
därf, als wie drauß uff de Bladdform, wo mer’s därf. Mer ſteckt
ſich alſo ſeeleruhich ſei Zigarett a”, meechlichſt e baffimiert, un
bleeſt ſeim Gäjeniwwer de Damb in’s Geſicht. Muxe dhut ſich
dodruffhin ſicher niemand, dann der ſogenannte „a’ſtendiche
Bircher” hott jo kaa Kuraaſch mehr im Bauch, un leßt ſich alles
biede; im Gäächedaal, manchem imbonniert e Frächheit gääche
Geſetz un Vorſchrift noch, un er freid ſich bei jeder Geläächenheit,
wpann de Obrichkeid en Boſſe geſpielt wärd.
Kimmd awwer de Schaffner, un ſeecht aam, daß des Raache
im Wage verbodde weer, dann freecht merin großbrotzig, wo däß
geſchriwwe ſtind. Un wann der Schaffner aam zeiche dhut, wo’s
a’geſchriwwe is, dann ſeecht mer verächtlich: do hett mer viel
zu dhu, wann mer all däß Zaik läſe wollt, wo da runderum
ageſchriwwe is. Im weidere Geſpräch mit dem Schaffner
raacht mer ruhich ſei Zigarett färdich, ſchmeißt de Stumbe ufſ
die Erd, leßt den Schaffner links lieje un ſieht, daß mer an de
nechſte Halteſtell aus em Wage enaus kimmt.
Punkt ſiwwe: „Iwwerhaubt muß mer ſich a for allemol
märke: Vorſchrifte ſin immer dezu do, daß mer ſe net beacht,
aanerlaa wo’s is. Un wann mer dene Vorſchrifte e Schnibbche
ſchlage kann, ſoll mer’s dhu; net bloß uff de Straßebahn. Wärd
mer verwiſcht, dann kann mer ſich druff beruffe, daß heit kaa
Menſch all die Vorſchrifte im Kobb behalte kennt. Im
Ernſt=
fall gibt wer en falſche Name a.
Punkt acht: Kimt de Schaffner wääche m Fahrſchei dann
ver=
langt mer am beſte: „For fuffzeh — grad aus!” — do kann mer
immer weider fahrn, als de Fahrſchei gilt. Wärd konndrolliert,
odder es märkts der Konnduckdeer, dann ſeecht mer, uff die
fuff=
zeh Fennich kemt’s aam net a', awwer dofor kemt mer
net uff, daß der Fahrſchei falſch gezeichent weer. Un
dann ſtreit mer ſich ſolang erum, bis mer do is,
vvo mer ſowieſo hie wollt. Dann ſeecht mer dem Schaffner
ver=
ächtlich, mit Ihne ſtreit ich mich net erum, un ſpringt vorzeidich
ab. Mer kann ſicher ſei, daß aam jeder Mitfahrer dabei
behilf=
lich is.
Punkt neu: Dem Schaffner muß mer ſtets zeiche, daß er
wääche’m Publigumm, un net es Publigumm wääche ihm do is.
Mer muß en alſo meechlichſt geringſchätzich behannele. Is er
trotzdem heeflich un zuvorkommend, gann gibt mer’m dorch en
abweiſende Blick zu verſteh, daß mer mit ihm noch kaa Schoof
gehiet hett; is er dohärngääche dienſtlich knabb, dann muckt mer
uff, un verlangt e heeflich Bedienung. Will ſich der Schaffner
gar was eraus nemme, dann därf mer ſich däß unner gor kaane
Umſtend gefalle loſſe, ſundern muß=em geheerich iwwers Maul
fahrn. Däß is mer ſich ſällwer ſchuldich, un außerdem ſin aam
die Fahrgäſt dankbar for die Unnerhaldung.
Punkt zehe: Is en Wage geſchwabbelt voll, dann gibt mer
em Schaffner zum Wexele meechlichſt groß Geld, aach wann mer
klaanes hott, die Mitfahrer glaawe dann, wunner wer mer weer.
Däß helt zwar de Bedrieb uff, awwer es hebt de Kredidd.
Punkt elf: Schließlich un endlich ſoll mer ſtets defor ſorje,
daß mer ufffellt; un wann’s u’a genehm is. Die unmodärne
Beſcheidenheit hott heit kaan Sinn mehr, ſunſt halte am die Leit
or=en „ſchläächte Kerl”
Sooche, däß weern alſo ſo e paar Richtlinnje for de
Ge=
brauch vun de Straßebahn. Ich denk, daß mer die Jungmenner,
un all die, die ſich dezuzehle, defor dankbar ſin. . . . .
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Mei Freund un Speezel, de
Han=
nes vun Jorjehauſe hott mer widder en große geſchriwwene
Schreiwebrief geſchickt. Er war uff de gritzegriene Woch in
Ber=
lien, un is ganz begeiſtert vun dem, was er dort all erlebt,
ge=
ſähe un — geheert hott. Er ſchreibt: „Etwa fünftauſend Bauern,
lauter prächtige Geſtalten, mit Schwielen an den Händen, waren
da beiſammen. Die Reparauonsfreunde und Erfüllungspolitiker
wurden in Ach tund Bann erklärt. Die Zölle ſollen erhöht, und
für Geſunde nur Roggenbrot vorgeſchrieben werden. An Kranke,
Zahnloſe und alte Jungfern (däß geht uff mich!) darf Weißbrot
berabfolgt werden . . . Nur am Bauernweſen kanm Deutſchland
geneſen! . . . ." un ſo fort —
No ich bin nor froh, daß mer de Hannes vun Jorjehauſe
erſt noochdräglich verrote hott, daß er uff Berlien macht, dann
wann ich däß vorher gewißt hett, kaa ruhich Stund hett ich
um en gehatt, in dem ſindebaweliche Berlien . ..
Awwer wann er ſchreibt, es weern lauder „prächdiche‟
Ge=
ſtalde gewäſe, ſo glaab ich em däß ungeſchworn; s is halt doch
de geſindſte Stand, unſer Bauernſtand. Un wääche de
Schwiele an de Hend, noja aach do hott er recht, wann=er druff
ſtolz is. Freilich, mer ſieht die Schwiele awwer aach bei kaaner
Arweit ſo gut, wie bei ſeiner. Der deitſche Kaufmann, un
In=
ſchennieer, Technicker un Erfinder, korzum die deitſche
Kobb=
arweiter, die defor ſorje miſſe, doß die Dauſende un
Awermals=
dauſende ſich es Brot iwwerhaubt erſt kaafe kenne, bei dene
ſieht mer die Schwiele net ſo deitlich, ſunſt weer dene ihr Kobb
a' ganzich Schwiel. — Alſo, liewer Hannes, ich hab’s ganz gärn,
wann aaner ſtolz is uff ſein Stand; awwer alles was in Sack
geht, mer muß doch de Bennel noch zubinne kenne . . .
Jwwrichens hott mei Hannes aach en klagne Abſtächer nooch
Hamborch gemacht, un hott ſich dort de Hafe, die „iroba”, die
Gedreideſilos — korzum des ganze Läwe un Dreiwe bedracht.
Vielleicht is er do doch e bische in ſich gange, un hott gemärkt,
daß net „bloß” am deitſche Bauer des deitſche Vaterland „
ge=
neſe” kann, ſundern daß do aach noch e paar Annern needich
ſin. Un vielleicht is em zum Bewußtſein kumme, wie er uff em
„Große Michel” geſtanue hott, vun dem er alle Sunndag
mor=
jend die Glocke leide heert am Radio — daß mer alſo vum
„Große Michel” doch noch e bische weiter gucke kann, wie
vum Jörjehaiſer Kärchtorm. . . . Un wann er jetzt widder
de=
haam uff ſeim Feld ſteht, wärd er ſich ſage miſſe, daß hinnerm
„Abähk” (läſe: Roßberg!) aach noch Leit wohne
Sehr bedauert hott’s mei Hannes, daß de Weiße Torm in
Darmſtadt immer noch ſteht. Ja, do muß ich em ſage, daß mer
den for’s Erſte aach noch net entbehrn kenne, nooch dem große
Erfolch, den am Faßnacht=Dienstag e junger Darmſtädter
Agro=
bad ausm Bangertsvärdel gehatt hott, indem er am Blitzableider
in die Heeh gekläddert is, un hott owwe an de Wädderfahn die
woghalſichſte Kunſtſticker gemacht.
Ich nemme a, daß ſich die Stadtverwaldung die Addrackzion
ſichert, däß gibt e großordich Nummer for unſer
Sexhunnerdjohr=
feier. Vielleicht kenne mer aach e internatzional „Faſſadekledder=
Olymbia” hier vera’ſtalte, ſo daß ſich die ganze Kleddermaxe vun
de Wäld hier e Dräffe gebte — Deiwel, däß gebt e Geklädder
un e Gekrawwel . . ."
Allerdings, vum Sport verſteh ich ja im allgemeine nig,
Drotzdem hab ich mit Befriedichung geläſe, daß heit uff unſerm
Stadion en ganz großer Dag is, un daß die Aage vun
ganz Deitſchland heit uff Darmſtadt gericht ſin — mit
Aus=
nahm vun de Frankforter ihre, dann dene ſitzt aus lauder
Nechſte=
ieb de Neid widder bis am Hals. — Un damit mer unſerm
Ruf aach als Sportſtadt hewe un feſtiche, is es
Ehren=
ach, daß ganz Darmſtadt ſich heit uffm Stadion am
Böllefall=
dohr eiffinne dhut. So e Erläbnis kimmt net ſo ſchnell widder
an aam, wie der große Handballkambf zwiſche de zwaa beſte
deitſche Mannſchafte, nemlich: Berlien=Brandenburg
un Sieddeitſchland; wobei unner de ſieddeitſche
Mannſchaft vun elf Kebb allaons acht Darmſtädter ſin. — Alſo:
auf in’s Stadion, nooch em Middageſſe!!! —
Der zeitgemäße Haushalt.
Japan=Lackwaren, wie Tabletten
Unter=
etzer, Frühſtückskörbe uſw., zweckmäßig zu be=
Gandeln. Sie dürfen niemals mit Waſſer in Berührung
ommen, da ſonſt der Lacküberzug darunter leidet. Zu ihrer
Geinigung reibe man ſie am beſten mit wollenem Lappen und
Eeinem Oel ab, oder mit Bohnerwachs und poliere mit
weich=
ollenem Lappen glänzend. Etwaige Likör=, Zucker= und
Slaffeeflecke reibe man mit feuchtem Läppchen ab, das man in
barmes Waſſer tauchte, um die Stelle ſofort wieder
nachzu=
krocknen.
L.
Verſchiedene Mittel, Stockflecke aus Wäſche
zu entfernen. Haben Wäſcheſtücke Stockflecke erhalten, ſo
ollte man ſie ſofort beſeitigen, da dieſe bei längerer Dauer das
Bewebe „durchfreſſen‟ Ein einfaches Mittel zur Entfernung
won Stockflecken iſt das Bleichen der benäßten Stellen mit
Schwefeldämpfen, ein Verfahren, das evtl. wiederholt werden
nuß. Ferner kann man auch einen Seifenbrei aufſtreichen, zu
Sem man weiße Seife in Regenwaſſer verkocht, damit die
Stock=
lecke einreibt, dann mit Pottaſche beſtreut und ſie der Sonnen=
Seſtrahlung ausſetzt. Auch eine Löſung von kriſtalliſierter
Zi=
konenſäure von 10 Gr. Zitronenſäure in ½ Liter Waſſer und
H.
Oiteres Betupfen damit, hilft die Stockflecke beſeitigen.
Zigarrenaſche als Putzmittel. In allen jenen
Daushaltungen, wo rauchende Familienglieder ſind, ſollte die
Bausfrau jeden Reſt von Zigarren= und Zigarettenaſche ſammeln,
Dieſe fein ſieben und in alten Blechdoſen oder Streichholz=
Dachteln aufbewahren. Dieſe ergibt ein vorzügliches
Putz=
ſnittel für empfindliche Metallgegenſtände (Nickel, Meſſing, Sil=
Der und Gold) da der Gehalt an Pottaſche nicht nur den Schmutz
löſt, ſondern auch die Weichheit der Zigarrenaſche auf den ge=
N.
wutzten Gegenſtänden keine Schrammen hinterläßt.
pfelſinenſuppe. ½ Liter Waſſer füge man den
uSBepreßten Saft von 6 Apfelſinen, ſowie die abgeriebene Schale
von 2—3 Apfelſinen und 1 Zitrone bei. Laſſe ſie bis zum Kochen
kommen und quirle die Suppe mit 1 Eigelb und 1 Teelöffel
Kartoffelmehl ab. Mit Zucker, wenig Salz und friſcher Butter
gewürzt, ſetze man auf die ſiedende Suppe kleine Klößchen von
etwas mit Vanillezucker geſüßtem ſteifen Eiſchnee.
Blätterteiggebäck von Quark. So beliebt auch
das Blätterteiggebäck iſt, ſo ſcheut doch manche Hausfrau deſſen
Herſtellung, da der Teig ziemlich zeitraubender Behandlung
be=
darf. Ein vorzügliches, blätterteigartiges Gebäck erzielt man
jedoch auf einfachſte Weiſe, wenn man wie folgt verfährt: ¼ Pfd.
trockenen Quark verrühre man mit ¼ Pfd. Butter oder
Mar=
garine, ½ Teelöffel Salz, der abgeriebenen Schale ½ Zitrone,
½ Pfd. Zucker oder 4 Eßlöffel Süßſtofflöſung, 1 Eßlöffel
Vanille=
zucker und 1 Likörgläschen Rum, füge ¼ Pfd. Weizenmehl bei.
Gut durchgewirkt, laſſe man den Teig über Nacht zugedeckt ruhen,
worauf man ihn am nächſten Tage mit 1 Päckchen Backpulver
gut verknetet. Auf bemehltem Brett nicht zu dünn ausgerollt,
radle man mit dem Kuchenrädchen kuvertgroße Vierecke davon,
die man übereck, entweder zu Hörnchen rollt, oder zu dreieckigen
Taſchen formt und beide evtl. mit ſteifer Marmelade füllt und
bäckt dann alles bei Mittelhitze lichtbraun. Noch heiß überziehe
man es mit einer Glaſur von Zitronenſaft und Puderzucker,
wozu man den Saft einer Zitrone mit Puderzucker breiartig
verrührt und nun entweder mit Rum oder Arrak würzt und
mittels Backpinſel die noch warmen Gebäckſtücke überzieht.
V... . a.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Rumfordſuppe, Huhnfrikaſſee im Reisrand,
— Montag: Kalbsgekröſe mit Roſinenſoße und
Apfelereme.
Abſtechklößchen. — Dienstag: Teltower Rübchen mit Ham=
Mittwoch: Fleiſchgefüllte Nudeltaſchen mit
melkoteletts.
Sellerieſalat. — Donnerstag: Blumenkohlgemüſe mit gebr.
Kalbfleiſch. — Freitag: Geſpickter, gefüllter Schellfiſch mit
Peterſilienbutter. — Samstag: Kohlrabigemüſe mit
ge=
bratenem Rindsherz.
Humor
II
Heiße Liebe.
Auf dem Lande. „Du bringſt ja dein Geflügel gar nicht mehr zum
Verkauf auf den Markt?‟ —
„Nein, ich laſſe es lieber von den Autos
überfahren — das iſt bequemer und bringt das Doppelte ein.
(Péle=Méle.
Politik. „Wie nennt man eine Vereinigung, deren einziges
Be=
ſtreben der Umſturz iſt, mit einem Wort?‟ — „Kegelklub:
Regen, Regen
144
Sie werden mir vielleicht widerſprechen,
gnä=
dige Frau, aber es iſt wahr, iſt beſtimmt wahr,
I.
1
daß die Eleganz einer Frau — ich meine jene
un=
beirrbare, faſt „nachtwandleriſch=ſichere Eleganz”,
die man an manchen Damen ſo ſehr bewundert —
ſich gerade in der Aufmachung für regneriſches
Wetter äußert.
Es gibt darum wohl auch keinen größeren
modiſchen Fehler, als die Regenkleidung zu
ver=
nachläfſigen und einen Regentag modiſch derart
auszulegen, daß er einen ermächtige, die
aller=
älteſten Kleider anzulegen, die für ſolches Wetter
„gerade ſchlecht genug” ſeien.
Das iſt eine entſchiedn falſche Taktik; ebenſo
falſch, gnädige Frau, als wollten Sie eine
Winter=
ſaiſon übergehen und bei großer Kälte mehrere
Kleidungsſtücke übereinander anziehen, um die
Ausgabe für eine entſprechende Winteraufmachung
zu erſparen.
Mit Regentagen hat man eben auch zu rechnen,
denn oft hält ja das Schlechtwetter ſogar mehrere
Wochen an, ſo daß man faſt gezwungen iſt, mit
einer entſprechenden Ausrüſtung vorgeſehen zu
ſein.
Andererſeits iſt es ja nur allzu leicht
ver=
ſtändlich, daß Sie, gnädige Frau, deren Toiletten=
Budget ohnedies ſchon arg genug belaſtet iſt und
faſt keine weiteren Attacken mehr zuläßt, von einer
neuen Ausgabe nichts hören wollen.
Die Kleidung für regneriſches Wetter kann
aber ähnlich wie die Sportaufmachung gewählt
werden, alſo derart gehalten ſein, daß ſie nicht
nur für ein oder zwei Saiſons beſtimmt, ſondern
jahrelang tragbar ſei, ſo daß man natürlich immer
—
auf „neutrale”, Garderobeſtücke Wert zu legen
pflegt, die eben der Tagesmode nicht zu ſehr
unter=
liegen. Dabei iſt vor allen Dingen das Material
weſentlich, weil es ſeinem Zweck in jeder Hinſicht
gerecht werden muß, ſtrapazfähig, haltbar und —
4
in der Hauptſache — waſſerdicht ſein ſoll. Es gibt
ja in dieſem Falle ziemlich viele Möglichkeiten,
und zwar einerſeits die imprägnierten Stoffe, die ſehr
empfehlens=
wert ſind, weil man auf dieſe Weiſe die Regengarderobe und
die Sportkleidung gut zuſammenfaſſen kann; ferner ſchätzt man
die verſchiedenen gummierten Seiden ſehr, in letzter Zeit
be=
faßt man ſich übrigens auch vielfach mit waſſerdichtem
Segel=
leinen, das nicht ſchwer und ſehr kleidſam iſt. Das Hauptintereſſe
aber gilt zweifellos dem Regenmantel aus Leder, der immer
elegant iſt, ſelbſt im ärgſten Wetter gut ausſieht, jahrelang hält
und vornehmlich dank der ſchönen, neuen Modefarben viel
Be=
achtung findet. Während man nämlich früher nur die braunen,
Man blättert im Buche
der Mode.
Die neue Mode begegnet natürlich
allenthal=
ben großem Intereſſe, denn man iſt ſehr geſpannt
darauf, welche Wege die neue Linie wohl gehen
ſoll, nachdem man während der vergangenen
Saiſon mit ungemein phantaſiereichen Schaffungen
vertraut gemacht worden war.
D
Allerdings wird mit einiger Beſorgnis der
Möglichkeit entgegengeſehen, daß auch die
Tages=
mode — in der Art der abendlichen Kleider —
noch länger werden könnte, als dies bisher der
Fall war, um ſo mehr als man ſich vollkommen
im Klaren darüber iſt, daß eine ſolche Mode jeder
Logik Hohn ſprechen und allen Erforderniſſen der
Hygiene geradezu entgegenarbeiten würde, da die
Frau von heute, die ja meiſt beruflich tätig iſt,
keine Zeit hat, untertags um ihre Garderobe,
um die Wirkung ihres Kleides beſorgt zu ſein,
ſondern nur ſolche Stücke braucht und wünſcht,
die in jeder Hinſicht praktiſch und gut tragbar
*
ſind und ſich auch im Berufe als zweckentſprechend
erweiſen.
Von dieſer Erwägung ausgehend, dürften
wohl die großen Modeſalons endgültig davon
Ab=
ſtand nehmen, eine lange Mode für den Tag
vorzuſchreiben, wiewohl ſchon ab und zu
An=
zeichen für einen ſolchen Stil zu bemerken geweſen
waren. Dieſe Tendenz konnte ſich aber nicht
durchſetzen, weil es ja letzten Endes
glücklicher=
weiſe doch immer wieder die Frau ſelbſt iſt, die die
jeweilige Mode mit aufbaut und ſie mehr oder
weniger den Modeateliers inſpiriert, ſo daß man
ſicherlich nach wie vor mit halblangen
Trot=
teurſachen rechnen kann, die ſich von der jetzigen
Rocklänge kaum unterſcheiden, aber länger ſind
als jene Schaffungen, die man vor einigen Saiſons
zu ſehen gewohnt war (die aber wie man ſich
erinnern wird, mitunter wirklich nicht dezent aus=
M
fahen, um ſo mehr als ſie faſt immer nur von
jenen Frauen getragen wurden, die ſich ein kurzes
Kleidungsſtück am wenigſten leiſten durften). Die neue Mode
bevorzugt, wie ſchon die erſten Vorläufer zeigen, jene Länge,
die praktiſch iſt, ſportlich wirkt und als durchaus elegant
an=
geſprochen werden kann. Dies gilt nicht nur für das neue
Früh=
jahrskleid, ſondern auch für die Umhüllen der kommenden
Saiſon, die in der Länge jenes Mittelmaß einhalten werden,
das allgemein gefallen dürfte.
Natürlich wird man bei der Zuſammenſtellung der neuen
Garderobe großen Wert darauf legen, mit möglichſt geringen
materiellen Opfern ſein Auslangen zu finden, alſo nicht
allzu=
viele, aber die richtigen Stücke anzuſchaffen, um wenigſtens
für den Anfang entſprechend gerüſtet zu ſein.
Dieſem Umſtande Rechnung tragend, hat ſich eine Neuheit
durchgeſetzt, die zweifellos großen Beifall finden wird; es iſt dies
„nappafarbenen” Umhüllen zu ſehen gewohnt war, gibt es jetzt
Ledermäntel in ganz vortrefflichen Schattierungen: dazu zählt
ein ſchönes Blau, ein feines Stein= und Moosgrün, und jenes
weiche Weinrot, das ſchon ſeit einiger Zeit in den großen
Mode=
ſalons viel von ſich reden macht.
Bei den guten Regenmänteln gibt es ja im Schnitt im
allgemei=
nen nicht viel Auswahl: faſt ſind es nur zwei Typen, die als
maß=
gebend betrachtet werden dürfen, und zwar einerfeits der
Pale=
tot, der ganz gerade iſt, andererſeits der Raglan in ſeiner
herkömmlichen Form. Eine Ausnahme machen nur die neu=
der Mautel mit den zwei Kleidern, wobei an eine
Umhülle gedacht iſt, die eine beſtimmte Neutralität des Stils
wahrt, alſo weder ganz ſportlich geſchnitten noch auch zu
nach=
mittäglich gehalten iſt, ſondern in Linie und Material ein Stück
darſtellt, das man eben immer tragen kann und das in gewiſſem
Sinne gunz unabhängig iſt.
Die zwei Kleider, die zu einem ſolchen Mantel gehören,
ſind voneinander natürlich in jeder Beziehung gänzlich
ver=
ſchieden: während nämlich das eine ſchlichteſten Trotteurcharakter
hat, iſt das andere durchaus nachmittäglich gehalten, ſo daß man
mit einer ſolchen Zuſammenſtellung, die ganze Saiſon über das
Auslangen finden kann. Auch die Farbe des Mantels iſt
möglichſt neutral, alſo faſt immer verwiſcht, beige, ſand,
mittel=
grau uſw. Das Futter iſt entweder viel heller oder auch — der
artigen Capes aus einem durchſichtigen,
gum=
mierten Gewebe, das ſich ſehr klein
zuſammen=
legen läßt, ſo daß ein derartiges Stück (Bild 3)
nötigenfalls in der Handtaſche Platz findet.
Ein ſchöner Ledermantel, der nicht nur
für Regenwetter praktiſch iſt, ſondern auch für
jede Reiſe in Betracht kommt und oft bedeutend
beſſer ausſieht als ein Stoffmantel, iſt — in
apar=
ter Raglanform — in unſerem Mittelbilde
feſtge=
halten. Die abgeſteppten Kanten und die
brei=
ten Revers ſind der Herrenmode nachempfunden.
Der Gürtel wird hoch getragen und in ſportlicher
Art durch eine Zwinge durchgezogen. Die
einge=
ſchnittenen Taſchen haben knöpfbare Patten, um
das Eindringen des Waſſers zu verhüten; dem
gleichen Zwecke dienen die Spangen an den
Aermeln.
Zu einem ſolchen Mantel nimmt ſich ein
Lederhut ganz entzückend aus, der den Vorteil
hat, ſo wetterfeſt zu ſein, daß ſich in dieſem Falle
jeder Schirm erübrigt, weil man ja in einer ſol
chen Aufmachung vollkommen gegen die
Feuchtig=
keit geſchützt iſt. Die neuen Lederhüte haben meiſ
die beliebte „Südweſterform” (ſind alſo vorne
ausgeſchnitten und randlos, rückwärts aber mit
einer ziemlich breiten den Hals deckenden Krempe
verſehen).
Im erſten Bilde zeigen wir den gummierten
Seidenmantel, der ſeiner Leichtigkeit wegen ſehr
geſchätzt wird und für warme Regentage das
Richtige iſt. In den meiſten Fällen wird er ganz
gerade und paletotähnlich gearbeitet, hat mitunter
eingelegte Falten und eine Spange in der
Rücken=
mitte, die die Falten feſthält. Aufgeſetzte Taſchen
nehmen ſich hier ſehr gut aus. Der Aermel wird
genau ſo gearbeitet, wie der des früher
beſprochenen Raglans, iſt alſo ebenfalls mit
den bei derartigen Stücken üblichen Spangen
verſehen.
Zu einer ſolchen Regenumhülle iſt ein
geſtepp=
ter Filzhut außerordentlich nett, da er an und für
ſich keine beſtimmte Form hat, ſondern einen
will=
kürlich drapierten Rand bringt, alſo auch dun
Feuchtigkeit nicht leiden kann, ſondern immer ſeinen
ſportlich=
ungezwungenen Charakter wahrt
Einen breiten Raum in der Regenmode nehmen die ver
ſchiedenen Lack=Hüte ein, die jeweils ganz leicht mit einem
einzigen Handgriff abzutrocknen ſind.
Wir zeigen dieſe Neuheit im letzten Bilde zu einem flotten
Trotteurkoſtüm, über dem das früher beſprochene „
Allwetter=
cape” getragen wird.
Willy Ungar.
allerletzten Mode zufolge — bedeutend dunkler,
ſo daß ſich die Möglichkeit ergibt, das eine
der Kleider mit dem Mantel=Stoff, das
andere aber mit dem Mantel=Futter in
Uebereinſtimmung zu bringen. Dieſe Kombination
zeigt ſich am deutlichſten bei den drei letzten
Figuren; der Mantel hat hier die allerneueſte
Sil=
houette, da es ſich um eine gerade Paletotform
handelt, die tief unten mit einem glockigen Volant
angeſetzt iſt, woraus ſich jene eigenartige Linie
er=
gibt, die heuer noch wiederholt Gegenſtand mode
ſcher Aufmerkſamkeit ſein dürfte. Die Umhülle, von
der wir ſprechen, iſt aus einem havannafarbenen
Modeſtoffe hergeſtellt, der ſowohl in Schattierung
als auch Webart ſehr dezent und keineswegs zu
markant iſt. Einen ſolchen Mantel könnte man
gegebenenfalls dunkelbraun füttern (Skizze),
wol=
aus ſich ein ſehr netter und neuartiger Kontra
ergibt. Dazu nimmt ſich dann das nachmittäglich=
Kleid (das erſte des rechten Skizzenblattes) in deim
Braun des Futters vortrefflich aus; ſeine Form
iſt jener des Mantels ähnlich glatt, prinzeßartig
enganliegend und nur unten durch eingearbeiſen
Glockenkeile ſtark aufſpringend; dieſe Linie
wiedel=
holend, bringen die Aermel kelchförmige
Gal=
nierungen, die ſehr reizvoll wirben.
Im Gegenſatze zu dieſem Kleide ſteht das
M
Trotteurmodell, das als zweites Stück zu dem
Mantel gedacht iſt; es iſt nicht dunkel, ſondern
hat die helle Havannafarbe dieſer Umhülle (muß
aber keineswegs aus demſelben Materiale, ſone
dern kann natürlich aus einem viel dünneren
Ge=
webe verfertigt ſein) und iſt wollkommen ſchlicht
und gerade. Auch hier wieder der die hohe Taille
betonende Gürtel. Sehr flott eine kurze
Knopſ=
leiſte, die ſich unterhalb des Gürtels wiederholk
und eine überſchlagene Rockpartie andeutet. Die
Aermel ſind vollkommen ſchmucklos und de‟
rade.
Gewiß gibt es auch kompliziertere Mäntel als
Belle
das früher beſprochene Stück, die aber trotzdem
femetset.
in ihrer Geſamtwirkung die einfache Note wahren.
So zum Beiſpiel bringen wir im erſten Bilde
eine der neueſten Schaffungen, den geraden
Paletot mit einem eingeſetzten, etwas verlängerten durch die
Mitte laufenden Glockenkeil.
Zu dieſer Umhülle ſind zwei Kleider, aber in der gleichen
Farbe gedacht, ſo daß in jedem Falle die Complet=Wik;
kung gewahrt bleibt, wobei aber dieſe Modelle im Stil
vone=
einander grundverſchieden ſind. Auch hier hat das zweite
Kleid=
chen wieder die ſpörtliche Tendenz zu vertreten, hat einen ſchma
len, ſeitlich verknoteten Rollkragen, eine Sattelpartie, einen
ſchmalen Gürtel und einen in Bogenform anſetzenden gefältelten
Rock, der im Frühjahr große Beliebtheit zu erlangen verſpricht.
Das andere Kleid (alſo das erſte des linken Skizzenblattes) har
zwar einen ähnlichen Rockanſatz, iſt aber nicht gefältelt, ſondern
glockig und ſchon darum in ſeinem Effekt viel nachmittäglicher.
Der Oberteil bringt einen ziemlich tiefen Oval=Ausſchnitt,
Nummer 68
Seite 25
Mäebte uff Aue Aud.
Roman von Hans Schulze.
22)
Nachdruck verboten.
Als er ihn am Abend der Pyemiere bis ſpät in die Nacht
hinein vergeblich bei Kannenberg erwartet hatte, war er am
an=
deren Morgen ſofort nach Schlachtenſee hinübergefahren, um dem
Freunde, der ganz offenſichtlich unter einer ſchweren ſeeliſchen
Kriſe zu erliegen drohte, mit Rat und Hilfe zur Seite zu ſtehen.
Doch weder an dieſem noch an einem der nächſten Tage war
ein Lebenszeichen von dem Verſchwundenen eingegangen, ſo daß
er Frau Hartkort nur mit dem Aufgebot ſeiner ganzen
Bered=
ſamkeit bisher von einer Anzeige bei der Polizei abzuhalten
ver=
mocht hatte.
Dagegen hatte er ſelbſt mit der Sonntagspoſt einen Brief
Kurts erhalten, der nach Inhalt und Faſſung gar nicht anders
als ein Abſchied vom Leben gedeutet werden konnte.
In abgeriſſenen, mit flüchtiger Feder hingeworfenen Sätzen
hatte Kurt ihm für ſeine langjährige Freundſchaft gedankt und
zum Schluß ganz unvermittelt die Bitte angefügt, daß er Evelyn
zur Seite ſein möchte, falls ihm irgendein unerwartetes Unglück
zuſtoßen ſollte.
Der Brief war nach dem Poſtſtempel noch ſpät in der gleichen
Nacht zur Poſt gegeben worden, in der die irdiſche Laufbahn
Karrs unter ſo tragiſchen Umſtänden geendet hatte.
Und vom erſten Augenblick an war Walter davon
durchdrun=
gen geweſen, daß zwiſchen dieſen beiden Tatſachen eine geheime
Verbindung beſtond, wenn er ſich auch in innerſter Seele noch
immer nicht dazu verſtehen konnte, die letzte, faſt unausweichliche
Schlußfolgerung aus ſeiner Ueberzeugung zu ziehen.
„Ich habe die Unfallchronik ſämtlicher großen Zeitungen in
den letzten Tagen fortlaufend genau ſtudiert”, nahm er endlich
wieder das Wort, „aber nirgends auch nur den geringſten Hin=
11
weis auf Kurt entdecken können!“
„Und wie ſtellen Sie ſich zur Möglichkeit eines Selbſtmords?”
Ganz leiſe und zaghaft löſten ſich die Worte von Evelyns
Lippen, als fürchtete ſie, daß die Antwort auf ihre Frage im
nächſten Augenblick die geheimſte Angſt ihres Herzens beſtätigen
könne.
Walter zuckte zuſammen.
Für den Bruchteil einer Sekunde ſtand der Gedanke an
Kurts Brief in ihm auf, doch vor der ſeeliſchen Haltloſigkeit
Eve=
lyns entſank ihm wider der Mut, davon zu ſprechen.
„Ich ſehe kein rechtes Motiv dafür!” verſetzte er dann ruhig
mit betonter Sachlichkeit. Auch wären Sie wohl die Nächſte
ge=
weſen, gnädige Frau, der Kurt im Falle eines freiwilligen Todes
ein paar letzte Zeilen hinterlaſſen hätte!
Ein langes Schweigen folgte.
Der Himmek ſtand hoch und blau.
Ein leiſer Wind war aufgekommen und trug zuweilen das
ferne Geläut des Parkes herüber.
In dieſem Augenblick knirſchte auf dem Kies des Vorplatzes
ein ſchwerfälliger Schritt und die alte Botenfrau Müßiggang
ſtampſte mit ihrer Poſttaſche die Terraſſentreppe herauf.
Ihr zahnloſer Greiſenmund mahlte beim Anblick der
Köſt=
lichkeiten der Kaffeetafel mit leiſem Schmatzen begehrlich hin und
her, indes ſie den Inhalt ihrer Taſche umſtändlich auf einem
Korbſeſſel auskramte.
„Es iſt auch eine Zuſtellung für die gnädige Frau dabei‟
bemerkte ſie wichtig. „Die Urkunde ſoll ich dem Herrn
Poſt=
vorſteher wieder zurückbringen!”
Evelyn ſchluckte; ein leiſes Würgen ſaß ihr plötzlich wieder
im Halſe.
„Gehen Sie in die Küche, Frau Müßiggang, und laſſen Sie
ſich von der Mamſell etwos zum Frühſtück geben!” ſogte ſie, ſich
Sonntag, den 9. März 1930
gewaltſam beherrſchend, um die neugierige Alte ſo ſchnell wie
möglich aus dem Bereich der Terraſſe zu entfernen.
Dann löſte ſie mit zitternden Händen das Dieuſtſiegel und
faltete den grellgelben Umſchlag langſam auseinander.
„Eine gerichtliche Ladung”, ſagte ſie tonlos.
Walter hatte ihr das Schriftſtück mit ſanfter Gewalt aus der
Hand genommen und ſtudierte es ſorgfältig.
„Sie ſind auf morgen mittag zwölf Uhr zu einer
Verueh=
mung vor den Unterſuchungsrichter nach Moabit beordert!
Evelyn neigte den Kopf; ihr Geſicht war leichenblaß.
„Was ſoll das bedeuten, Herr von Prayer?”
Walter hob die Schultern.
„Ich weiß es nicht. gnädige Frau, ich glaubte, die Akten
über den Tod Ihres Herrn Gemahls wären ſchon geſchloſſen.
Wahrſcheinlich wünſcht man aber von Ihnen zur irgendeine
nebenſächliche Auskunft!” ſchloß er beruhigend. „Zumal Sie ja
bisher überhaupt noch gar nicht gerichtlich vernommen worden
ſind!”
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ander, als ob ſie ſich gegenſeitig ihre Gedanken entreißen wollten.
Wie ein drohendes Geſpenſt ſtand auf einmal ein furchtbarer
Verdacht unſichtbar zwiſchen ihnen.
„Ich darf doch hoffen, daß Sie mich morgen zum Gericht
begleiten werden!” ſagte Evelyn endlich. „Allein wäre ich dazu
nicht imſtande!”
Walter verneigte ſich.
„Ich ſtehe ganz zu Ihrer Verfügung, gnädige Frau!”
Evelyn drückte ihm in hilfloſer Dankbarkeit die Hand; der
blaue Frühlingshimmel über ihr ſchwankte.
Ihr war’s auf einmal, als ſei ſie mit dem Saume ihres
Kleides in die Speichen eines Rades geraten, das ſie
wider=
ſtandslos, mit unhemmbarer Gewalt im das Getriebe einer
entſetzlichen Maſchine hineinriß.
k.
Das Wetter war im Laufe der Nacht umgeſchlagen.
Seit den frühen Morgenſtunden fiel ein feiner Sprühregen,
der den Aſphalt mit glitſchiger Näſſe überzog und in zähen,
kalkigen Nebeln zwiſchen den unfreundlichen Giebelfronten Alt=
Moabits hin= und herwogte.
Wie ein granitenes Monument ragten die verwitterten
Baſtionen des Kriminalgerichts in das ſchwammige Dunſtgewölk
des Himmels, der eiſengrau und unbeweglich über dem
Häuſer=
meer der Weltſtadt laſtete.
In ununterbrochenem Zuge flutete ein dichter Menſchenſtrom
durch die gläſernen Schwingetüren in den gähnenden Rachen
der großen Eingangshalle, dieſes Vorhofes zum Inferno, vor
dem ein bronzener Löwe die ſich unwillig bäumende Schlange
des Verbrechens mit ſeier krallenbewehrten Pranke zu Boden
hält.
Walter v. Prayer war mit Evelyn kurz vor zwölf Uhr in
Moabit eingetroffen und geleitete ſie fürſorglich durch das
Laby=
rinth der unzähligen Treppen und Gänge bis vor das
Verhand=
lungszimmer des Unterſuchungsrichters.
Ein ſchnauzbärtiger Juſtizwachtmeiſter, der einem
Garde=
regiment als Flügelmann Ehre gemacht haben würde, nahm
ihr die Ladung ab und ſtellte ihr mit einſchüchternder Tonhärte
noch eine längere Wartezeit in Ausſicht, da in einem großen
Kokginſchieberprozeß ſchon ſeit mehreren Stunden umfangreiche
Vernehmungen ſtattfänden.
Mit einem leiſen Schauder ließ ſich Evelyn auf einer Bank
nieder; ſie konnte nicht mehr weiter, die Knie drohten ihr vor
Aufregung und Erſchöpfung den Dienſt zu verſagen.
Ein blaſierter Bubenkopf mit eiuem orangeroten Mund ſaß
ihr ſchräg gegenüber, das rechte eingekniffene Auge
heraus=
fordernd mit einem Einglas bewehrt.
Daneben eine ganze Schau verfallener, blutloſer Geſichter,
Geſichter vom Herold des Todes, der Kokainſeuche, gezeichnet;
Vabanque=Spieler des Lebens mit verbiſſenem Groll und trotziger
Verſtocktheit gegen Recht und Geſetz.
Zuweilen kam ein bekannter Anwalt vorbei, voll breiter,
gleichmütiger Würde, in ſchwarzer Robe und weißleuchtender
Krawatte.
Zwei Schöffen, ernſtgeſtimte Handwverksmeiſter in
ehr=
ſamer Feiertagsgewandung, tauſchten verſtohlene Flüſterworte
ueben einem kragenloſen Herrn aus dem Scheunenviertel.
Eine ſeltſan geſpannte, äugſtlich=ſcheue Stimmung hing in
dem verſchwimmenden, gründlich geiſternden Licht des
endlos=
öden Korridors, vor deſſen trüben Fenſterhöhlen der Nebel ſtieg
und fiel wie der rauchende Schutt dieſes zerſtörten Tages.
Jetzt öffnete ſich die Polſtertür zum Allerheiligſten des
un=
terſuchungsrichters.
Ein geckenhaft gekleideter, noch blutjunger Menſch trat
ſelbſt=
bewußt heraus, ein blaſiertes Lächeln auf dem vergamentenen
Anatomiegeſicht, und winkte die bubenköpfige Dame mit einer
herriſchen Handbewegung an ſeine Seite.
Auch die übrigen Mitglieder der Seuchengilde hatten ſich
wvie auf Kommando erhoben und verſchwanden unter aufgeregtem
Geſtikulieren und Schwatzen über die harten, hallenden
Stein=
flieſen um die nächſte Korridorecke.
Dann wurde Evelyns Name aufgerufen.
Der Wachtmeiſter riß die Tür weit vor ihr auf.
Im nächſten Augenblick ſtand ſie in einem graßeu,
ſaal=
artigen Raum mit vielen blankpolierten Bänken und einem
langgeſtreckten Podium.
Irgendwoher klang eine ſchnarrende, befehlsgewohnte
Stimme:
„Bitte, wollen Sie Platz nehmen, gnädige Frau!”
Evelyn gehorchte mechaniſch, die eingeſchloſſene Luft des
muffigen Raumes benahm ihr faſt den Atem.
Vor dem Richter, der eifrig arbeitend hinter dem
Bücher=
gebirge ſeines Podiums wie in einem kleinen Feſtungsbau
ver=
ſchanzt ſaß, gewahrte ſie zunächſt nur eine umfangreiche,
matt=
ſpiegelnde Glatze, deren ſpärlicher Haarkrauz in grauſtachligen
Strähnen über die tiefaugeſetzten Ohren hinwegſtarrte.
Zur Linken, mit dem Rücken gegen das Podiumfenſter,
hockte ein alter Gerichtsſchreiber, ein ſchmalbrüſtiges,
zugeknöpf=
tes Männchen mit einer knaligen Trinkernaſe, und kaute
bedäch=
tig an ſeiner Frühſtücksſemmel.
Jetzt hob der Richter den Kopf und richtete ſeinen ſcharfen
Examinatorenblick mit prüfendem Ausdruck auf Evelyns
über=
wachtes, blaſſes Geſicht.
„Sie ſind Frau Evelyn Karr geborene v. Eckartsberg”,
fragte er kurz gemeſſen, mit geringer Verbindlichkeit.
Evelyn bejahte ſchüchtern und gab zu dem haſtigen Gekritzel
des Schreibers die wichtigſten Daten ihres Lebenslaufs.
Der Richter blätterte unterdes in ſeinen Akten und
betrach=
tete zuweilen die tadellos gepflegten Nägel ſeiner auffallend
weißen Hände.
„Ich habe Sie hier vorgeladen”, ſagte er dann mit betonter
Wichtigkeit, „weil ich Sie bitten möchte, mir einige Fragen nach
den letzten Lebensſtunden Ihres Herrn Gemahls und vielleicht
auch noch nach einigen anderen damit zuſammenhängenden
Din=
gen zu beantworten. Da Ihre Ausſage vielleicht von
aus=
ſchlaggebender Bedeutung für die weitere Aufklärung der
über=
aus traurigen Angelegenheit werden können, muß ich Sie um
recht genaue und wahrheitsgemäße Auskunft erſuchen!”
(Fortſetzung folgt.)
und weih wie der Schnee
wird Ihre Wäsche, wenn Sie richtig waschen.
Be=
denken Sie bitte, wie ergiebig Persil ist! Auf je
2/z bis 3 Eimer Wasser kommt 1 Paket.
Lösen Sie Persil allein und kalt auf! Kochen Sie
die Wäsche nur einmal eine Viertelstunde, und
spülen Sie erst warm, dann kalt!
Wenn Sie so waschen, werden Sie es nicht mehr
anders machen. Der gute Erfolg überzeugt Sie.
Miemals lose — nur in Originalpackung=
[ ← ][ ]9. März 1930
Nummer 64
Seite 26
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129.—, 160.— Mk. uſw.
Armband=Uhren
14.—, 18.—, 23.—, 30.—, 42 Mk. uſw.
Taſchen=Uhren
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4.50, 7.
60.—, 72.—, 78 Mk. uſw.
Wand=Uhren
30.—, 45.—, 58.—, 69.—, 72 Mk
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12.—, 16.—, 18 — Mk.
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