Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 67
Samstag, den 8. März 1930.
193. Jahrgang
2I mm breiie Zeie im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspis.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezeile (92 mm
breit)/2 Reichemark. Anzeigen von auswäris 40 Reichepfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mn breite
Rellame=
zelle 3.00 Reſchsmart. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konſurs oder gerſchticher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bank und
Darm=
ſädter und Natſonalbank.
Meinungsverſchiedenheiken zwiſchen Dr. Schacht und der Reichsregierung. — Schacht bleibt bis zur
Ernennung ſeines Nachfolgers im Amk. — Der Nachſolger wird vom Generalrak der Reichsbank ernannk.
Dr. Schachts Rückkriktserklärung.
Die Molive ſeines Rückkrikls.
Berlin, 7. März.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht gab im
Zentral=
ausſchuß der Reichsbank bekannt, daß er die erforderlichen
Schritte getan habe, um eine vorzeitige
Beendi=
gung ſeines Dienſtvertrages herbeizuführen.
Der Grund zu dieſem Entſchluß liegt in ſeiner Auffaſſung vom
Haager Schlußprotokoll. Dr. Schacht wird jedenfalls ſolange im
Amte verbleiben, bis über die Wahl eines Nachfolgers
Entſchei=
dung getroffen werden kann.
* Herr Dr. Schacht hat es wieder einmal verſtanden, eine
Bombe platzen zu laſſen in einem Augenblick, wo es niemand
er=
wartete. Er hat urplötzlich dem Reichsbankdirektorium
mitge=
teilt, daß er von ſeinem Poſten zurückzutreten beabſichtige. Dabei
iſt der Entſchluß an ſich keine Ueberraſchung. Schon im Haag
hat er dem Finanzminiſter und dem Kreis ſeiner engeren Freunde
zu verſtehen gegeben, daß man zwar den Reichsbankpräſidenten
zur Mitarbeit an dem Youngplan zwingen könne, ihn perſönlich
aber nicht. Er hat auch keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß
er die Folgerungen aus der Haltung der Regierung ziehen würde.
Er hat das auch, ſoweit wir wiſſen, am 3. März dem
Reichs=
präſidenten mitgeteilt, der ihn aber gebeten hatte, ſich dieſen
Schritt zu überlegen, ſo daß die Regierung ſich mit der
beſtimm=
ten Erwartung trug, die Entſcheidung Dr. Schachts würde
min=
deſtens erſt fallen, wenn das parlamentariſche Schickſal der
Avunggeſetze geklärt ſei.
Weshalb Herr Dr. Schacht ſich für ſeinen Schritt gerade den
gegenwärtigen Augenblick ausſuchte, iſt unerfindlich. Wenn er
aber gehofft hat, dadurch irgendwelchen Einfluß auf die
Bera=
tungen des Reichstoges ausüben zu können, dann wird er ſich
irren. Der ganze Vorſtoß wird verpuffen, alſo das Schickſal der
früheren Schacht’ſchen Vorſtöße teilen. Dr. Schacht hätte eine
wunderbare Gelegenheit gehabt, auf die politiſchen Entſcheidungen
wirklichen Einfluß auszuüben, wenn er während der Pariſer
Verhandlungen gemeinſam mit Dr. Vögler ſein Amt als
Sach=
verſtändiger niedergelegt hätte. Das hätte ein Warnungsſignal
ſein können, wenn er noch unmittelbar vor den
Schlußverhand=
lungen im Haag oder während der Schlußverhandlungen
zurück=
trat. Vielleicht hätte das die Gegenſeite zur Beſinnung gebracht,
und nützliche Aenderungen an den Vereinbarungen herbeiführen
können. Dieſe beiden günſtigen Gelegenheiten hat er verpaßt.
Wir fürchten, daß auch jetzt im Inlande wie im Auslande ſein
Nücktritt mit der einfachen Parole „Mann über Bord”
beant=
wortet werden wird. Schade um ihn, daß ſeine ſtarken
wirtſchaft=
lichen und finanziellen Fähigkeiten in einem ſo auffallenden
Mißverhältnis zu ſeinem politiſchen Tatſachenſinn ſtehen. Er
leidet daran, daß er die Möglichkeiten überſchätzt, die ihm gegeben
ſind, und ſteigert ſich ſo an Aktionen hinein, die in ihrer
Wir=
kung nicht nützen, ſondern eher ſchaden. Es wäre denkbar, daß
ſeine Entſchließung beeinflußt worden iſt durch die
Verhand=
lungen, die er jetzt in Rom zum Abſchluß gebracht hat. Er hatte
ſich ſtark gemacht, zu verhindern, daß die Leitung der neuen
Internationalen Bank in franzöſiſche Hände käme. Er iſt aber
dabei gegenüber den Notenbankpräſidenten der übrigen Länder
unterlegen, hat ſich alſo bei den Vorausſetzungen, die er der
BJZ auf den Weg geben wollte, eine ſchwere perſönliche
Nieder=
lage geholt. Trotzdem iſt es unbedingt ſicher, daß Dr. Schacht
aus der politiſchen Oeffentlichkeit nicht verſchwinden wird. Er
hat durch ſeine Plötzlichkeiten ſich wenig Freunde erworben. Kein
Wunder, wenn deshalb auch ſein Rücktritt in der boshafteſten
Weiſe kommentiert wird. Man ſagt ihm nach, daß er nur freie
Hand haben wollte, um zur Verfügung zu ſtehen, falls etwa
nach einem Rücktritt des Kabinetts Müller neue Männer
ge=
braucht werden. Ebenſo ſagt man ihm nach, daß er mit ſeinem
Rücktritt ein Geſchäft machen wollte, weil ihm eine Million
Abfindung zuſtehe. Das Letztere iſt unzweifelhaft falſch. Nach
Mitteilung von amtlicher Stelle erhält er im beſten Falle eine
Penſion von 30 000 RM., alſo nicht viel mehr, als ein Miniſter
oder der Oberbürgermeiſter Berlins auch bekommt. Wenn er
wirklich ausgeſprochenen politiſchen Ehrgeiz hätte, dann wäre
er gerade vom Spruuabrett des Reichsbankpräſidenten aus
leich=
ter zu befriedigen geweſen.
Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer
über den Räckkrikk Dr. Schachts.
In der Freitagsſitzung des Reichstags erklärte
Reichsfinanz=
miniſter Dr. Moldenhauer auf die Frage des deutſchnationalen
Abgeordneten Dr. Reichert, warum Dr. Schacht
zurück=
getreten ſei, u. a.:
Sie wiſſen, daß zwiſchen dem
Reichsbankpräſi=
denten und der Reichsregierung Meinungsver=
Dr. Hjalmar Schacht.
ſchiedenheiten über die Auslegung des Haager
Protokolls beſtehen. (Hört! Hört! rechts.) Das dürfe ſeit
einiger Zeit allgemein bekonnt ſein. (Heiterkeit.) Das hat mit
der Frage der Unabhängigkeit der Reichsbank und des
Reichs=
präſidenten nicht das geringſte zu tun. Wir haben uns im Haag
für die Unabhängigkeit der Reichsbank eingeſetzt
und in den neuen Beſtimmungen iſt nichts enthalten, was
irgend=
wie der Unabhängigöeit der Reichsbonk Abbruch täte. Es iſt das
gute Recht des Reichsbankpräſidenten, von ſeinem Amt
zurückzu=
treten, wenn er glaubt, die Verantwortung für den Youngplau
nicht übernehmen zu können. Ich kann nur betonen, daß von
ſeiten der Reichsregierung auf den Reichspräſidenten nicht der
geringſte politiſche Druck ausgeübt worden iſt, nach der Richtung,
den Rücktritt zu veranlaſſen. Ich perſönlich habe bis zum letzten
Augenblick den Reichsbankpräſidenten gebeten, auf ſeinem Poſten
zu bleiben, weil ich ihn für ſeine Aufgaben als eine durchaus
ge=
eignete Perſönlichkeit betrachte. Ueber ſeine politiſchen
Fähig=
keiten habe ich mir allerdings ein anderes Urteil gebildet. Schacht
geht den Weg, den ein Mann gehen muß, wenn er ſich einmal
ſo in das politiſche Leben vorgedrängt hat, um die großen
Auf=
gaben der Reichsbank nicht zu ſchädigen. Daß er im Augenblick
der Reichsregierung eine gewiſſe Unbequemlichkeit ſchafft, iſt
nicht zu leugnen. (Zuruf links: Schacht kehre zurück! —
Heiter=
keit.) Auf einen Zuruf von rechts erwiderte der Miniſter, daß
der Nachfolger vom Generalrat gewählt werde, in dem die
Neichsregierung nicht vertreten ſei. Der Generalrat werde eine
Perſönlichkeit auswählen, die Gewähr dafür biete, daß die
Reichs=
bank gut und ſicher geführt wird und uns bei der
Internatio=
nalen Bank vertritt. (Zuruf rechts: Etwa der frühere
Finanz=
miniſter?) Es entſpricht nicht dem Ernſt des Augenblicks, dieſe
Frage mit faulen Witzen abzutun. (Lebhafte Zuſtimmung bei
der Mehrheit.) Auf weitere Zurufe erklärte der Miniſter, daß
ſeines Wiſſens alle Bebauptungen, daß der Reichsbankpräſident
für den Fall ſeines, Rücktritts eine Abfindungsſumme erhalte,
nicht richtig ſei. Der Reichshankpräſident habe ihm perſönlich
mitgeteilt, daß er keinerlei Abfindungsſumme, ſondern lediglich
eine Penſion in Höhe von 30000 Mark erhalte. (Zuruf links:
Pro Monat oder pro Jahr?)
Das Reichskabinett verabſchieder das Weingeſeh.
Berlin, 7. März.
Wer wird Dr. Schachts Nachfolger?
Sein Nachfolger ſteht noch nicht feſt. Das iſt Sache
des Generalrates der Reichsbank, der erſt einberufen werden
muß. Genannt werden die üblichen Namen, in erſter Linie der
frühere Reichskanzler Luther, daneben der ehemalige
demo=
kratiſche Finanzminiſter Reinhold, der mit Dr. Hilferding
zuſammen zurückgetretene Staatsſekretär Popitz, endlich
Dr. Melchior, der Hamburger Bankier, der zuſammen mit
Dr. Schacht Sachverſtändiger in Paris war. Das ſind aber im
Augenblick alles noch Kombinationen. Der Generalrat wird
ſeine Entſcheidung wohl erſt in einigen Wochen treffen und es
iſt keineswegs ausgeſchloſſen, daß er, bevor er zur Neuwahl
ſchreitet, das Amt noch einmal Dr. Schacht anbietet, obwohl ein
lolcher Umfall 2r. Schachts durch ſeine Berufung auf das Haager
Protokoll ganz außerordentlich erſchwert wird.
Das Reichskabinett verabſchiedete in ſeiner heutigen, unter
dem Vorſitz des Reichskanzlers abgehaltenen Sitzung den
Ent=
wurf eines Weingeſetzes, das unverzüglich dem Reichsrat und
dem Reichswirtſchaftsrat zugeleitet wird. Der genannte
Ent=
wurf enthält eine Vorſchrift, wonach das Verſchneiden
von deutſchem Weißwein mit ausländiſchen
Er=
zeugniſſen verboten iſt. — Das Kabinett beſchäftigte ſich
ſodann mit einem Bericht des Reichsernährungsminiſters über
die Möglichkeit, den Getreidemarkt, insbeſondere den
Roggen=
markt zu beſſern. Eine Anzahl Vorſchläge wurde grundſätzlich
gebilligt und der Miniſter zu weiteren Verhandlungen
ermäch=
tigt. Das Reichskabinett beſchloß ferner, ſich an der vom
Volks=
bund Deutſcher Kriegsgräberfürforge am 16. März, 12 Uhr, im
Reichstag ſtattfindenden Gedenkfeier; für die Gefallenen des
Weltkrieges unter der Vorausſetzung zu beteiligen, daß die
Ver=
anſtaltung einen überparteilichen Charakter trägt.
Sachſens Staakshaushalk 1930.
Ein Land ohne Zehlbekrag?
Von unſerem ſtändigen ſächſiſchen Mitarbeiter,
Finanzminiſter Weber hat ſoeben in einer Preſſekonferenz
den allenthalben mit Spannung erwarteten Haushaltplan für
das Staatsrechnungsjahr 1930/31 bekanntgegeben. Wenn es
auch unmöglich iſt, ihn in allen ſeinen Teilen, ſeinen Vorzügen
und Schattenſeiten, ſchon jetzt zu charakteriſieren und dieſe
Auf=
gabe durch die bevorſtehenden Etaterörterungen ſicherlich ihre
gründliche Erledigung finden wird, ſo kann doch immerhin in
großen Zügen das Wichtigſte des trotz ſeiner „verkürzten” Form
umfangreichen Haushaltwerks dargelegt werden. Verkürzt wird
der Etatplan deshalb genannt, weil er im Unterſchied zu den
früheren Voranſchlägen nur die Einſtellungen enthält, die vom
Haushaltplane des Vorjahres abweichen. Die wichtigſte
Feſt=
ſtellung, die in Vorrang vor anderen gemacht werden muß,
be=
ſteht darin, daß der Haushalt rechneriſch in Ausgaben und
Ein=
nahmen mit 420 285 660 RM. balanciert. Davon entfallen
285 648861 RM. oder 67,96 v. H. auf der Ausgabenſeite auf
perſönliche Ausgaben, 128 797 349 RM. oder 30,65 v. H. auf
fort=
dauernde ſächliche Ausgaben und 5 839 450 RM. beztl. 1,39 v. H.
auf einmalige Ausgaben zu beſtimmten Zwecken. Von den
Noh=
einnahmen entfallen, 250 965 000 RM. oder 59,71 v. H. auf
Steuern, und zwar 149 515 000 RM. — 35,57 v. H. auf
Reichs=
ſteuerüberweiſungen und 101 450 000 RM. — 24,14 v. H. auf
Landesſteuern. Die Nutzungen aus dem Staatsvermögen und
den Staatsanſtalten einſchließlich der Einnahmen der allgemeinen
Kaſſenverwaltung ſind mit 10,94 v. H. der Geſamteinnahmen
beztl. 45 962 280 RM. eingeſetzt. Aus Erſtattungen von Dritten,
alfo aus den Erträgniſſen der Staatstheater, den Beiträgen des
Reichs und der Städte zu den Koſten der Ordnungspolizei, weiter
der Erſtattung eines Drittels des perſönlichen
Volksſchulauf=
wands werden 55 238 760 RM. beztl. 13,14 v. H. der
Geſamtein=
nahmen erwartet. Verwaltungseinnahmen einſchließlich
Gebüh=
ren ſollen 67 119 620 RM. oder 16,21 v. H. der Geſamteinnahmen
erbringen. Der mithin, wie geſagt, mit 420 285 660 RM.
balan=
cierende Etat unterſcheidet ſich vom vorjährigen inſofern nicht
ungünſtig, als damals die Summe der Geſamtausgaben mit
435 819 780 RM. und die der Einnahmen mit 416 319 780 RM.
ausgewieſen wurde. Der 1929 voranfchlagsmäßig in Rechnung
geſtellte Fehlbetrag von 19 500 000 RM. iſt diesmal
verſchwun=
den.-Auch der Anſchlag für die Ausgaben des außerordentlichen
Haushalts, der 1929 ſich auf 50 418 950 RM. ſtellte, iſt für das
bevorſtehende Rechnungsjahr auf 13 911 850 RM. reduziert
wor=
den. Es ſteht außer Zweifel, daß der Vergleich der vorjährigen
und der diesjährigen Etatziffern auf einen anerkennenswerten
Willen zur Sparſamkeit im Staatshaushalt ſchließen läßt. Aber
es wäre unzweckmäßig, dieſen dem Einfluß des Parlaments
unterworfenen Willen ſchon jetzt als die wirkliche Tat und als
poſitiven Erfolg hinzuſtellen, vielmehr müſſen ſich die ſächſiſchen
Staatsbürger darüber klar ſein, daß trotz der äußerlichen
Ausge=
glichenheit des Staatshaushaltplans die finanzielle Lage des
Staates keineswegs roſig iſt und daß es großer Energien
bedür=
fen wird, dem miniſteriellen Voranſchlag auch nur zum Teil zur
Verwirklichung zu verhelfen. Das lehrt ein Blick auf einige
be=
ſonders wichtige Etatpoſten. Nach der Angabe des
Finanzmini=
ſters ſtellt ſich das wirkliche Defizit des Staatsrechnungsjahres
1929/30 auf rund 27 Millionen Mark. Dieſer den Haushaltplan
von 1930 vorbelaſtende Betrag erhöht ſich um rund 10 Millionen
Mark, die durch unabweisliche Mehrausgaben und zu erwartende
Mindereinahmen zuſtandekommen. Darunter befinden ſich 4,249
Millionen RM. für die Steigerung des Zinſendienſtes der
Staatsſchulden, 919 000 RM. für die Tilgung der
Anleiheſchul=
den, 1 Million RM. zur Tilgung der ſchwebenden Schulden, 1.38
Millionen RM. an Verminderung des Staatsanteils an der
Ein=
kommen= und Körperſchaftsſteuer und einige kleinere weitere
Poſten. Der Ausgleich dieſes Geſamtdefizits von rund 37
Millio=
nen Mark beztl. das Gleichgewicht des Haushalts iſt rechneriſch
nur ſo herbeigeführt worden, daß teils Einnahmevermehrungen,
teils Ausgabenabſtriche, die alle Miniſterien betreffen, projektiert
werden. Die fortlaufenden ſächlichen Ausgaben ſollen im
Ver=
gleich zur entſprechenden Ziffer des Vorjahres um 10 335 200 RM.
und die einmaligen Ausgaben zu beſtimmten Zwecken um
4 682 550 RM. dieſe beiden Ausgabenkategorien, alſo zuſammen
um 15 018 350 RM. eingeſchränkt werden. Die Deckung des
Reſt=
betrages des latenten Defizits wird u. a. aus folgenden
Ein=
nahmevermehrungen erwartet: Die in Kapitel 12 des
Haushalt=
plans aufgeführten Landesſteuern ſollen 7,6 Millionen Mark
mehr bringen als im Vorjahre. Aus den Nutzungen des
Staats=
vermögens und der Staatsanſtalten wird ein Mehr von 3839 940
RM., aus Verwaltungseinnahmen ein ſolches von 5 267 120 RM.
erwartet. Hier ſetzt natürlich ein berechtigter Skeptizismus ein,
der ſich vor allem gegen die Höherſetzung des Ertrages der
ſächſi=
ſchen Landesſteuern richtet. Es ſind das die Grundſteuer, die
Gewerbeſteuer, die Steuer von Gewerbebetrieben, im
Umher=
ziehen, die Schlachtſteuer, die Landesſtempelſteuer und die
Auf=
wertungsſteuer. Von dieſen Steuerarten wird das erwähnte
Mehr von rund 7,6 Millionen Mark erwartet. Dabei ſind die
Grundſteuer mit 2½ Millionen, die Gewerbeſteuer mit 1½
Millio=
nen, die Wandergewerbeſteuer mit 100 000 RM., die Schlachtſteuer
mit 2½ Millionen und die Mietzinsſteuer mit 1 Million Mark
mehr angenommen, als im Etat für 1929. Ob dieſe Ziffern mit
Nückſicht auf die ſich immer verſchlechternde Wirtſchaftslage gerade
der mittelſtändiſchen Kreiſe ſich erreichen laſſen, erſcheint
außer=
ordentlich zweifelhaft, ſelbſt wenn die Erträgniſſe der letzten
Jahre, zum mindeſten des Jahres 1929, zu dieſer Annahme
be=
rechtigen ſollten. Die oft verſprochene ſteuerliche Schonung des
Mittelſtandes in Verbindung mit dem Rückgang der geſchäftlichen
Ausſichten hätte eher erwarten laſſen ſollen, daß im neuen
Etat=
jahr mit geringerem Aufkommen aus dieſen Steuerquellen
gerech=
net wurde. Wie die Balance des Etats auch nur gehalten werden
kann, wenn dieſe Mehrerträgniſſe ſich tatſächlich einſtellen, ſo iſt
die Erreichung dieſes Zieles außerdem davon abhängig, daß ſich
an den gegenwärtigen Auswirkungen des Finanzausgleichs
zwiſchen Reich und Ländern zu Ungunſten der letzteren nichts
Dr. Gr.
ändert
Seite 2
Samstag, den 8. März 1930
Verſtärkke Widerſtände gegen die Finanzreform.
Aunenſalun des Felfuns Rei der 2. Lelug
der Young=Geſekze.
* Berlin, 7. März. (Priv.=Tel.)
Im Plenum des Reichstags geht die zweite Leſung der
Younggeſetze in aller Breite weiter. Alle Parteien wollen
an=
ſcheinend die ihnen zugebilligte Redezeit bis zur letzten Minute
ausſchöpfen. Aber das iſt mehr für das Publikum. Lediglich SuratBezirk. Es iſt geblant, jeden Tng ungefähr 16 Kilometer zu
der Finanzminiſter Dr. Moldenhauer verſtand es, mit ſeiner
temperamenwollen Polemik gegen die Deutſchnationalen das
ſogenannte Ohr des Hauſes zu gewinnen. Sonſt ſpielte ſich die
Beratung vor leeren Bänken ab.
nicht nur der Rücktritt des Reichsbankpräſidenten, ſondern auch
über die nächſte Zukunft eifrig diskutiert wurde. Viel iſt Gefahr für den öffentlichen Frieden bedeute.
dabei nicht herauszukommen. Nur das eine iſt feſtzuſtellen,
daß der Finanzplan Dr. Moldenhauers bei der
ablehnenden Haltung der Sozialdemokratie zuſammengetreten. Als Ergebnis der Ausſprache wurde be=
und auch der Volkspartei ſo gut wie erledigt
iſt. Die Sozialdemokraten wollen ſich auf eine Steuerſenkung Ausdruck zu bringen, daß dieſes Programm nicht den
Notwen=
für das nächſte Jahr nicht feſtlegen, während die Deutſche Volks= digkeiten einer auf Belebung der Wirtſchaft und Minderung der
partei darüber hinaus noch Sicherungen auch für die Senkung
der Realſteuern verlangt. Zwiſchen dieſen Gegenſätzen gibt es
keinen Ausgleich. Wenn alſo der Reichskanzler am Samstag ihnen ſeit langem vertretenen Vorſchlägen feſt, deren
Verwirk=
ausſtellen, daß die vom Zentrum verlangte
Bin=
dung auf das Finanzproblem unmöglich iſt. Aber
was dann? Die ſelbſwerſtändliche Folge iſt, daß dann das
Zentrum bei der Abſtimmung in der zweiten! Reichsfinanzminiſter Moldenhauer gegen
Leſung am Montag ſich der Stimme enthält.
Man rechnet damit, daß trotzdem für die Younggeſetze, ebenſo
wie für das Polenabkommen eine Mehrheit aus den übrigen
Regierungsparteien ſich zuſammenfindet. Das wäre jedoch nur
ſoll im Laufe der nächſten Woche ſtattfinden. Beharrt das
Zen=
trum auf ſeinem Schein, dann würde es logiſcherweiſe ein
In=
die 3. Leſung gar nicht auf die Tagesordnung geſetzt wird.
So=
weit wird allerdings das Zentrum nicht gehen wollen, ſondern
es wird ſich wohl darauf zurückziehen, Gewehr bei Fuß zu
bleiben. Dabei bleibt noch ſehr in Frage, ob Sozialdemokraten
und Volkspartei dann Luſt haben, die Verantwortung für den Die Stabilität der deutſchen Währung, ſo betonte
Young=Plan zu übernehmen.
Das nächſtliegende wäre, daß der Kanzler aus der Haltung.
wir recht unterrichtet ſind, wird aber Herr v. Hindenburg einer Inflation entbehre jeden Grundes. Was
wortung zu entlaſſen, bevor die Entſcheidung folge zu ſtarker Verknappung des Geldbedarfs,
über den Young=Plan gefallen iſt. Er würde alſo
dann im Reichstag die Probe aufs Exempel machen, ob das
Zentrum wirklich ſeinen Widerſtand gegen die nicht zu rechnen brauchte, ſo wüßte er nicht, warum die Sach=
Verabſchiedung des neuen Planes ohne
gleich=
durchführt, ob aber auch Sozialdemokratie und Volkspartei bei
Stimmenthaltung des Zentrums bei der Stange bleiben. Die auf zwei Jahre hinauszuſchieben. Außerdem ſei auch die
Ein=
die Ausſetzung der Verkündung um drei Monate beantragen über etwaige Schwierigkeiten beraten würde und deren
Stel=
über, daß es ſich kaum lohnt, im Augenblick ſoweit zu denken, Ausführungen des Abg. Dr. Reichert über die Goldtransferklaufek
zur dritten Leſung kommen ſoll. Dabei will der Reichsaußen= kung gegenüber 1928 zu verzeichnen, aber ſie ſei noch weit
Heute ſieht es noch ſo aus, als wenn er ſeine Reiſe verſchieben land ein Anrecht auf Senkung der Reparationsleiſtungen nach
müßte.
Die Zentrumsfraktion hat am Freitag abend
be=
nanßen feſtzuhalten.
Die Spihenverbände der Wirtſchaft gegen das
Mnanft und Seuentanannk.
Don fae.
Am Samstag vormittag wird im Reichstag eine Beſpre,
chung der Fraktionsführer mit dem Reichskanzler
ſtattfinden.
Die Beiſetzung des Großadmirals von Tirpitz
findet am Montag auf dem Waldfriedhof in München ſtatt.
Der öſterreichiſche Bundesrat genehmigte
ein=
ſtimmig das Haager Abkommen ſamt den bamit
zuſammen=
hängenden Uebereinkommen mit Belgien und Polen ſowie den
Freund=
ſchafts=, Vergleichs= und Schiedsgerichtsvertrag mit Italien.
Gandhi hat beſchloffen, ſeinen Feldzug der Verweigerung des
bür=
gerlichen Gehorſams am 12. März zu beginnen. Der erſte Platz, an
bem er mit feinen Freiwilligen erſcheinen wird, iſt Jalapur Taluka im
Fuß zurückzulegen.
Der Vizekönig von Indien, Lord Irwin, hat geſtern auf das
Ulti=
matum Gandhis in recht knapper Form geantwortet, ohne im einzelnen
auf den Inhalt bes Memorandums einzugehen. Irwin erklärt in der
Der eigentliche Schwerpunkt lag in der Wandelhalle, wo Antwort, daß er mit Bedauern feſtgeſtellt habe, daß Ganbhi eine
Poli=
tik zu verfolgen beabſichtige, die eine Verletzung des Rechtes und eine
ſchloſſen, der Reichsregierung und den Koglitionsparteien zum
Arbeitsloſigkeit gerichteten Finanz= und Wirtſchaftspolitik
ent=
ſpreche. Die Spitzenverbände halten nach wie vor an den von
vormittag die Parteiführer empfängt, wird ſich ſehr bald her= lichung unverzüglich in Angriff genommen werden müßte. Abnahme des Kontingents gegeben worden. Garant iſt der
Keine Gefahr für die Währung.
die Kriſenmacher.
Berlin, 7. März.
In der Freitagsſitzung des Reichstags wandte ſich
Reichs=
eine Verlegenheitsköſung für die zweite Leſung. Die 3. Leſung finanzminiſter Dr. Moldenhauer bei der 2. Beratung des
Aoung=Planes gegen die finanzpolitiſchen Ausführungen des
Abgeordneten Dr. Reichert. Nach dem Dawes=Plan ſei die
tereſſe daran haben, die dritte Leſung zu verhindern und könnte Lage finanziell für Deutſchland keineswegs ſo günſtig geweſen,
zuſammen mit den übrigen Oppoſitionsparteien erreichen, daß wie ſie Dr. Reichert darſtellt. Die Transferbeſtimmungen dieſes
Planes hätten zu Maßnahmen des Reparationsagenten geführt,
die praktiſch eine Droſſelung der Auslandsanleihen für
Deutſch=
land bewirkten. Deutſchland habe auch nicht die Möglichkeit
ge=
habt, den Währungsſchutz von ſich aus wirkſam werden zu laſſen.
der Miniſter, wird durch den neuen Plan ebenſo wie
durch den Dawes=Plan verbürgt. Der Miniſter
be=
des Zentrums die Folgen zieht und dem Reichspräſidenten die tonte, eine Gefährdung der Währung ſei unter
Demiſſion des Geſamtkabinetts unterbreitet. Wenn dem Young=Plan nicht möglich. Die Furcht vor
nicht bereit ſein, das Kabinett aus der Verant= befürchtet werden könne, ſei eine Wirtſchaftskriſe in=
und daß unter dieſen umſtänden die
Durchfüh=
das Kabinett auffordern, im Amte zu bleiben, und es müßte rung des Young=Panes Schwierigkeiten
berei=
ten könnte. Wenn man mit dieſer Möglichkeit überhaupt
verſtändigen die Beſtimmungen über das Moratorium in den
zeitige Finanzreform bis zum letzten bitteren Ende Plan hineingebracht hätten. Deutſchland habe die Möglichkeit,
ein ſolches Moratorium zu beantragen und damit den Transfer
Möglichkeit, daß dann die Deutſchnationalen verfaſſungsmäßig berufung einer neuen Sachverſtändigenkonferenz möglich, die
können, das greift ſo weit in das Gebiet der Kombination hin= lungnahme ſich die Beteiligten nicht entziehen könnten. Zu den
wo noch nicht einmal klar iſt, wie das Kabinett ohne Kriſis bis erklärte der Miniſter, im Jahre 1929 ſei zwar eine
Preisſen=
miniſter am kommenden Mittwoch bereits in Ferien gehen, entfernt von den 10 Prozent, die erfüllt ſein müßten, um
Deutſch=
dem Dawes=Plan zu geben. Die wirtſchaftliche Entwicklung
be=
wege ſich in einer Richtung, die nicht erwarten laſſe, daß
Deutſch=
land aus einer Goldindexklauſel Vorteile ziehen könnte. Der
be=
ſchloſſen, auch bei der zweiten Leſung über die wegliche Faktor des Dawes=Planes, der Wohlſtandsinder, würde
Younggeſetze ſich der Stimme zu enthalten und aber zu Deutſchlands Schaden wirken. Er würde uns im Jahre
an dem ſeitherigen Standpunkt der Fraktion nach 1929 bereits 37½ Millionen gekoſtet haben. Wenn die
Wirt=
geſetzlicher Sicherung der Sanierung der Fi= ſchaftspartei, ſo erklärte der Miniſter weiter, die Ablehnung des
Young=Planes mit den finanziellen Schwierigkeiten begründet,
dann muß darauf hingewieſen werden, daß bei Weiterbeſtehen
des Dawes=Planes dem Mittelſtand eine um 1100 Millionen
höhere Steuerlaſt aufgebürdet werden müßte. Ganz entſchieden
verbitten wir uns die Behauptung des Abg. Dr. Bredt, daß die
Regierung das Volk mit der Verheißung von Steuerſenkungen
Anläßlich der Veröffentlichung des Finanz= und Steuerpro= beſchwindele. Man mag anderer Meinung ſein als wir, aber wir
grammes der Reichsregierung ſind die Spitzenverbände von In= verlangen, daß man uns nicht den guten Willen und die
ehr=
duſtrie, Banken, Handel und Landwirtſchaft zu einer Beſprechung liche Geſinnung abſpricht. (Beifall bei den Regierungsparteien.
Nummer 67
Friede mit Polen.
Deutſche Zugeſtändniſſe an Polen. — Schwere
belenlen des Berclaues und der Lndnſtſcalf.
* Berlin, 7. März. (Priv.=Tel.)
Die Verhandlungen um den Handelsvertrag mit Polen
ſcheinen wirklich zum Abſchluß gekommen zu ſein. Der deutſche
Geſandte in Warſchau, Dr. Rauſcher, iſt wieder einmal in Berlin,
und die Polen verſichern, daß es ſich nur um das Ausbügeln der
letzten Meinungsverſchiedenheiten drehe, daß nur noch die
Zu=
ſtimmung des deutſchen Kabinetts erforderlich ſei, um den
Ver=
trag zu paraphieren. Damit wäre ein 5jähriger
Kampf=
zuſtand zu Ende, der für Deutſchland ſehr unerfreulich ver=
(aufen iſt. Unerfreulich bis zum letzten Augenblick, denn die
amtliche deutſche Diplomatie verſteift ſich auf eine überflüſſige
Zurückhaltung und will Einzelheiten erſt mitteilen, wenn die
offiziellen Verhandlungen wirklich erledigt ſind.
Die Polen bringen dagegen bereits einſeitige Darſtellungen
auf den Draht. Von der polniſchen Geſandtſchaft in Berlin
werden über den Inhalt des Polenvertrages folgende
Einzel=
heiten mitgeteilt: Bezüglich des Einfuhrkontingents an
polni=
ſchen Schweinen iſt eine Einigung dahin erzielt worden, daß im
erſten Jahre 250 000 Ztr., im zweiten 300 000 Ztr. und im dritten
350 000 Ztr. eingeführt werden dürfen. In gewiſſem
Um=
fange iſt der polniſchen Regierung auch eine Garantie für die
Reichsverband der Deutſchen Induſtrie, allerdings nicht für das
Geſamtkontingent, ſondern nur für die Reſtmengen, die im freien
Handel der polniſchen Produzenten und deutſchen Abnehmer nicht
abgeſetzt werden können. Allerdoings dürfte der freie Handel
durch veterinärpolizeiliche Beſtimmungen der deutſchen
Regie=
rung auf einen beſtimmten Abnehmerkreis beſchränkt werden,
und die Schweine nur in Fleiſch= und Wurſtfabriken verarbeitet
werden. Auch für die aus den Seegrenzſchlachthäuſern
kommen=
den Schweine werden vorausſichtlich Beſtimmungen über die
Ab=
nahme gewiſſer Mindeſtmengen uſw. erlaſſen werden. Notwendig
war auch eine Einigung über den Preis der Reſtmengen der
polniſchen Schweineeinfuhr zu treffen. Vom Reichsverband der
Deutſchen Induſtrie war ein Preis vorgeſchlagen, der 15 v. H.
unter der Berliner Notiz liegen ſollte. Es iſt zu einer Einigung
auf ungefähr 7 bis 8 b. H. gekommen. Nach polniſchen
Dar=
ſtellungen heißt es ferner, Polen erhalte ein Ausfuhrkontingent
von 320 000 Tonnen Kohlen monatlich. Das den Deutſchen
zu=
erkannte Einfuhrkontingent nach Polen beziehe ſich auf
Auto=
mobile, Textilerzeugniſſe. Glaswaren und Konfektion. Der
Norddeutſche Lloyd, die Hamburg=Amerika=Linie und die
Ham=
burg=Süd erhielten Konzeſſionen auf polniſchem Boden. Im
übrigen ſeien beide Partner durch die Normaleinſchränkungen
und Vorſchriften gebunden. Der Vertrag werde vermutlich in
Warſchau am 11. März unterzeichnet werden.”
Wenn die polniſchen Behauptungen von einem
Kohlenkon=
tingent von 320 000 Tonnen und einem Schweinekontingent von
300 000 Zeutner richtig ſind, dann wäre dazu zu ſagen, daß wir
einen ſolchen Vertrag vor einigen Jahren erheblich billiger hätten
haben können. In Kreiſen des deutſchen Bergbaues und der
Bergarbeitergewerkſchaften macht ſich ſchon eine große Erregung
wegen des Kohlenkontingents bemerkbar. In zahlreichen
Ein=
gaben haben die beiden Wirtſchaftsorganiſationen bei der
Reichs=
regierung ihre ſchweren Bedenken gegen ein ſohohes
Kohlenkontingent geltend gemacht, das zu
ſchwerwiegen=
den Betriebsſtillegungen und Arbeiterentlaſſungen, zunächſt und
am folgenſchwerſten in Oberſchleſien, führen müſſe. Die politiſche
Lage wird dadurch nicht erleichtert. Die Polen werden ihr=
Unterſchrift „unter den Vertrag erſt ſetzen wollen, wenn das
Liquidationsabkommen unter Dach und Fach iſt. Im Reichstax
wieder muß das, was bisher aus dem Polniſchen
Handelsver=
trag bekannt wurde, den Widerſtand gegen das Polenabkommen
nur verſtärken. Es ſtehen alſo noch unerfreuliche Debatten
be=
vor, bis Herr Rauſcher das Ziel ſeines Ehrgeizes, dieſen
pol=
niſchen Handelsvertrag, erreicht ſieht. Gewiß legt auch
Deutſch=
land wert auf Beendigung des Zollkrieges mit Polen, aber das
größte Intereſſe liegt doch auf polniſcher Seite, weil die Polen
den deurſchen Markt unbedingt brauchen.
*
Wie in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, ſoll auch das
Zentrum über das bisher Bekanntgewordene auf das
unan=
genehmſte überraſcht ſein. Es ſeien daher bereits Schritte
eingeleitet, ſowohl bezgl. des Kohlen= als auch
des Schweine=Kontingents Milderungen zu erreichen,
weil die genannten Kontingente für den deutſchen Oſten nicht
tragbar ſeien.
Von Wilhelm Michel.
Wir ſtehen zur Kunſt heute anders als vordem. Sie iſt keine
Fachangelegenheit mehr. Sie geht nicht bloß den äſthetiſcher
Sinn an. Kunſtbetrachtung iſt heute notwendigerweiſe
welt=
anſchauliche und geiſtesgeſchichtliche Frageſtellung.
Wollen wir uns heute mit dem Impreſſionismus auseinander
ſetzen, ſo lauten unſere Fragen: „Wie iſt das beſondere
Lebens=
gefühl des Impreſſionismus beſchaffen? Wie müſſen wir es
bewerten? Wie ſteht es im geiſtesgeſchichtlichen Zuſammenhang?
Betrachten wir das impreſſioniſtiſche Porträt. Wenn de
Impreſſioniſt ein Menſchenbildnis zu malen unternimmt,
ergibt ſich, daß er gerade zum Menſchen als einem weſentlich
geiſtig geprägten Geſchöpf, kein geſichertes Verhältnis
beſitzt. Der Impreſſioniſt hat im Grunde nur ein einzige
Modell:. Die Natur als ein Ganzes, den Schwall und uferloſen
Zu=
ſammenhang des geſamten Lebens. Auch den Menſchen
kan=
der Impreſſioniſt nur als einen Teil des zuſammenhängenden
Naturlebens faſſen; der Menſch wird bei ihm landſchaftlich und
ſtillebenhaft. Der Impreſſioniſt hat, weil er ſich nur für das zu
ſammenhängende Ganze intereſſiert, vornehmlich ein Jutereſſ
an dem, was die Einzeldinge bindet, was ſich zwiſchen ſie
ein=
ſchiebt: an der Atmoſphäre, an Luft und Freilicht, am Spiel der
Farben und Reflexe. Er flieht dabei alles, was am Motiv Sinn,
Bedeutung und Einmaligkeit iſt. Er nimmt mit Vorliebe „nichts
ſagende‟ Gegenſtände zum Vorwurf. „Schließlich iſt ihm das
Motiv überhaupt nichts mehr als ein. Vorwand zum Malen”,
Woraus ſich ergibt: Nicht das darzuſtellende Ding oder
Einzel=
weſen iſt ihm wichtig, ſondern nur das Ich des Künſtlers, ſeit
Empfinden, ſeine Darſtellungskunſt, ſeine Sehweiſe.
Der Impreſſionismus iſt aus dieſen Gründen ausgeſprocher
maleriſch, vornehmlich auf die Landſchaft verwieſen und
ſchroff ſubjektiviſtiſch.
Er iſt ferner durchaus genießeriſch geſtimmt und lebt nur
aus den Sinnen, namentlich aus dem Auge. Das Weſentlich
aber iſt: er hat einen völlig äſthetiſchen Charakter, e
kümmert ſich nur um das Wie, aber er hat kein Wiſſen um d
Wichtigkeit des Was, der Inhalte. Er hängt alſo mit deu
äſthetiſchen Individualismus des 19. Jahrhunderts eng zufau
men. Und er teilt deſſen Schickſal: Die Wirklichkeit der Wel
verflüchtigt ſich ihm immer mehr. Wo der Menſch ſein ſubiek.
tives Empfinden und Erkennen im Ernſt zum letzten Maße der
Wirklichkeit ſetzt, da löſt ſich alles Gegenſtändliche ſchließlich zu
einem farbigen Dampf und Qualm auf, in dem keine lebendige
Seele mehr zu leben vermag. Was uns ſchließlich aus dem
Impreſſionismus — und ebenſo aus ſeiner Tochterbewegling,
dem Expreſſionismus, mit ſeiner maßloſen Ueberſteigerung der
Ichbefangenheit — heraustrieb, war nichts anderes als
Wirl=
lichkeitshunger. Nur aus dieſem iſt die neue Sachlichkeit, das
moderne „Geſinnungstheater” die neue ganz auf objektive
Leiſtung geſtellte Bauweiſe zu erklären.
Aber es gilt dabei im Auge zu behalten, daß der
Impreſſio=
nismus trotz des ſchließlichen Verſagens der in ihm wirkſamen
Geiſteshaltung einmal Geſchichte gemacht hat. Man wird ihm
nicht gerecht, wenn man nur auf ſein Ende blickt. Es iſt das
große Geheimnis der Geſchichte, daß in ihr auch das, was
ſchließ=
liche Einſicht als „Irrtum” erkennen muß, in ſeiner beſtimmten
hiſtoriſchen Stunde Belebung, Bewegung, Fortſchritt zu
bewir=
ken vermag. Dies trifft auch auf den Impreſſionismus zu. Er
brach in eine erſtarrte, begrifflich gewordene Malerei ein und
brachte ihr ein ganz neues Welterleben. Er machte die wichtigen
Begriffe der maleriſchen Darſtellung, der ſinnlichen
Ge=
ſtaltung und Verleibung des Kunſtwerks wieder lebendig:
und dies gerade dadurch, daß er die Künſtler auf „uichtsſagende‟
Gegenſtände verwies und ſie verhinderte, handwerkliches
Dilet=
tantentum hinter großen Ideen zu verſtecken. Er brachte die
Forderung eines ſoliden maleriſchen Handwerks wieder zu
Ehren. Er lehrte „Poeſie” im Alltag ſehen. Artete er auch
ſchließ=
lich ins Nur=Aeſthetiſche aus, führte er in die Sackgaſſe des
„L'art pour lart”, ſo läßt ſich doch nicht leugnen, daß er als
eine ausgeſprochen künſtleriſche Weltanſchauung der Kunſt
mächtige Antriebe zugeführt und ſie zu denkwürdigen Leiſtungen
befähigt hat.
Wir können das heute um ſo klarer ſehen, als wir in einer
Zeitſtimmung leben, die man als kunſtmüde, ja als
kunſtfeind=
lich bezeichnen kann. Die techniſche Form. die Ingenieurform
gilt uns mehr als die künſtleriſche Form. Der Kunſtmarkt liegt
darnieder. Viele Menſchen — auch ſolche, die nicht unter
wirt=
ſchaftlichem Druck ſtehen — kommen in ihrem Leben ohne die
Lunſt aus. Trieb der Impreſſionismus mit der Kunſt
Götzen=
dienſt, ſo neigen wir dazu, die Lebenswerte der Kunſt völlig
zu überſehen. Erhob der Impreſſionismus das unbeſchränkte
Ich auf den Thron, ſo begeiſtern wir uns heute ebenſo frenetiſch
für einen neuen „Objektivismus” und einen oft recht äußerlich
gegriffenen Kollektivismus.
Es wäre falſch, dieſe neue Lage im Geiſt jener
wohlmeinen=
den Kulturreaktionäre anzuſehen, die glauben, durch
Abwehr=
bünde und Manifeſte etwa das Vordringen der techniſchen Form
und des Zweckdenkens oder die Ablöſung des alten „ſtatiſchen”
Weltbildes durch ein neues „dynamiſches” Weltbild bekämpfen
zu können. Es liegen wichtige, objektive Veränderungen
in unſerer Welt vor, die wir rüſtig und entſchloſſen durchleben
müſſen, und die uns zwingen, über manches Ererbte
umzuden=
ken. Aber ebenſo gewiß iſt es auch, daß die moderne Kunſtſchau
(ſamt der Buchſcher, und was dazu gehört) kein Dauerzuſtand
ſein kann. Es liegt etwas Panik darin. Die Stunde wird
kommen, da wir erkennen werden, daß wir auch dieſe große
Veränderung, die ſich heute unter uns begibt, in
Menſchen=
geſtalt überſtehen müſſen — und daß das Feſthalten an der
Menſchengeſtalt auch das Feſthalten an der Kunſt bedingt. In
dieſer Stunde wird unſer Blick auf die Kunſt wieder frei
wer=
den, und wir werden ihre deutende, löſende, beglückende und
vorantreibende Gewalt mit einer neuen Freude wieder in unſer
Leben nehmen.
Deie.
Das Wiedererſtehenlaſſen dieſer Operette bedeutet vom muſikaliſchen.
Standpunkt aus zweifellos einen Gewinn. Da leuchtet ſchon der ganze
ſpätere Strauß, da ſind Einfälle von einer Genialität, wie ſie der
Kom=
poniſt nicht immer erreicht hat. Schwierigkeiten bereitet das Textliche,
das in keine rechte Verbindung zu unſerer Zeit und ihren
Anſchauum=
gen zu abringen iſt. Die Geſchichte von „Ali Baba und den vierzich
Näubern” iſt nur der ganz grobe Umriß der Handlung, die in ein
Nebeneinander von Szenen zerflattert, und deren Wiedergabe im
ein=
zelren ſich nicht verlohnt. Der Intendant Prof. Turnau, der zum erſten
Male Regie führte, half ſich mit den jetzt üblichen Mitteln. Die Szene
wurde zur mädchengebeinten Rebue, die nicht immer die Grenze zu
gri=
beren modernen Stilformen zu wahren wußte. Immerhin ein Ausweg,
der unſerer Zeit entſprechen mag, der aber doch anfängt, ſich zu
über=
leben. Das Bedenkliche dabei iſt nur, daß das Einſtellen auf das Auge
dazu führt, daß das wirklich Wertvolle, die Muſik, faſt ganz in den
Hintergrund gedrängt wird. Und Johann Strauß gehört zu denen
die unter allen Umſtänden den Anſpruch auf primäre Geltung ihrer
muſikaliſchen Schöpfungen haben. So ergab ſich ein gemiſchter Eindruck,
der durch die zu lange Dauer nicht gerade gemildert wurde. Dazu kan,
daß die Regie=Einfälle vielfach verkrampft waren und infolgedeſſen in
der Wirkung verſagten. Andererſeits iſt anzuerkennen, daß die
Durch=
arbeitung der einzelnen Partien volles Lob verdient.
Von den Soliſten iſt in erſter Linie E. Friedrich zu nennen; ſie
ſwar neben F. Völker die einzige, die den Geiſt der gemarterten, aber
ſelbſt dann noch ſtrahlenden Straußſchen Muſe verkörberte. F. Völker,
der erſt in der zweiten Aufführung ſang — in der erſten hatte ihn mit
Geſchick F. Marcks vertreten — ſetzte den ganzen Glanz ſeines Organs
und ſeine immer ſtärker hervortretende Eignung für Operettenpartien,
für den Jairio ein. Im übrigen ſind der ausgezeichnete Indigo B.
Zieglers, der behende und witzige Ali Baba H. Schramms, die ganz
ungekrampft humorvolle Harfnerin M. Wellig=Bertram und die ähnlich
guten Miniſter E. Weill bzw. E. Staudenmeyer und J. Gareis zu
uennen.
L. Sievert ſchuf Bühnenbilder im Sinne des Regiſſeurs und
Kapellmeiſter Steinberg Klangbilder im Sinne des Komponiſten.
Dr. W. Kn.
Nummer 67
Samstag, den 8. März 1930
Seite 3
Diederaufnagme dee Lonoohee Mrortemrenfereng.
Tardieus Sieg.
Keine Aenderung der franzöſiſchen Außenpolikik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 7. März.
Nach einer ſiebenſtündigen, ſtürmiſchen Sitzung hat Tardieu
ein ſtarkes Vertrauensvotum erhalten. Trotzdem es in der
Kam=
mer äußerſt heftig zuging, war die Situation für die Regierung
nicht ſo gefährlich, wie man mit Recht hätte annehmen können.
Die 53 Stimmen, auf die Tardieu ſich ſtützt, geben ihm nicht nur
eine ſtarke, ſondern auch eine ſichere Unterſtützung. Das beweiſt
ſchon allein der Umſtand, daß er am Vorabend der
parlamen=
tariſchen Schlacht die Stärke ſeines Sieges vorausgeſehen hat.
Die Regierungserklärung — ſie war präzis und klar, wie
des nur ſelten vorkommt — hat nicht viel Ueberraſchendes gebracht.
Es iſt verſtändlich, daß die neue Regierung von der
Finanz=
politik Chérons energiſch abrückt. Aber in dieſer Beziehung
ſollte man keine übertriebenen Erwartungen ſtellen, denn es gibt
gewiſſe Tatſachen, über die ſich keine Regierung wird hinwegſetzen
können. Chéron hat es gewiß nicht verſtanden, ſeine
Finanz=
politik populär zu machen. Er war unpopulär durch und durch,
da er es unterlaſſen hat, wichtige und notwendige Reformen
einzuführen. Aber das ſchlimmſte iſt, daß nicht er, ſondern die
Verhältniſſe ſich den notwendigen Reformen widerſetzt haben.
Die franzöſiſche Außenpolitik wird und kann
ſich nicht ändern. Bei der allgemeinen Einſtellung in
Frankreich zur Seeabrüſtungskonferenz wäre es ſelbſt einer
aus=
geſprochenen Linksregierung einfach unmöglich geweſen, in
Lon=
don viel nachzugeben. Die Londoner Konferenz beſitzt eben ſehr
wenig moraliſches Preſtige. Eine Regierung, deren Achſen Briand
und Tardieu bilden, wird aber notwendigerweiſe die bisher
ge=
führte Politik weiter fortſetzen. In London ſcheint man einige
ſchwache Hoffnungen an die Perſon des neuen Marineminiſters
J. L. Dumesnil zu knüpfen. Dumesnil zu knüpfen. Dumesnil
iſt allerdings ein Radikalſozialiſt, wenn er auch im Gegenſatz zu
der Auffaſſung ſeiner Partei an der Regierung teilnimmt.
Aber er hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, wie er ſich
zu der Seeabrüſtungskonferenz einſtellt. Er wird in London die
Politik Briands und Tardieus mitmachen, die auch ſeine Politik
iſt. In London iſt man infolge der franzöſiſchen Kriſe kaum
weiter gekommen. Die Verhandlungen werden daher jetzt
inten=
ſiver beginnen müſſen. Es iſt aber vorerſt nur mit
Teilengeb=
niſſen zu rechnen.
Allgemein wird der neuen Regierung Tardieus eine lange
Lebensdauer prophezeit; jedenfalls hofft man, bis zu den
Oſter=
ferien die Gefahr einer neuen Kriſe zu vermeiden. Die
Aus=
ſichten ſind auch tatſächlich günſtig, wenn auch theoretiſch die
Frage der Mehrheit weiter ungelöſtt bleibt.
Die Skellung Frankreichs auf der
Seeabrüſtungs=
konferenz.
Die Stellungnahme Frankreichs auf der
Seeabrüſtungskon=
ferenz am Tage des Wiedererſcheinens einer franzöſiſchen
Dele=
gation in London charakteriſiert der Sonderberichterſtatter des
„Echo de Paris” in London wie folgt: Für den Augenblick ſei
die Stellung der frauzöſiſchen Delegation eine ſehr ſtarke für die
Londesverteidigung. Weſentliche Forderungen ſeien nicht
aufge=
geben, ja nicht einmal kompromittiert worden. Die franzöſiſche
Theſe ſei mit einer Logik und einem Nachdruck verteidigt worden,
die nicht verſagt hätten. Es liege nur an Frankreich ſelbſt, bald
die Früchte der guten Diplomatie zu ernten, die vom 21. 1. bis
17. 2. befolgt worden ſei. Die Zeit arbeite für Frankreich.
Mac=
donald wolle die Konferenzſorge los ſein, um ſich vor der großen
Budgetdebatte, die am 13. 4. beginne, etwas auszuruhen. Dieſer
Tag ſei wohl dazu angetan, in England eine ſchwere Kriſe
her=
beizuführen. Macdonald wünſche alſo, daß in drei Wochen alles
zu Ende und unterzeichnet ſei.
Abſchluß der Flokkenkonferenz
mit einem Fünſ-Mächte-Abkommen im April?
Mit einem erfolgreichen Abſchluß der Londoner
Flotten=
konferenz darf nach einer heutigen Erklärung Macdonalds, die er
nach Beendigung der Sitzung der Delegationsführer vor der
Preſſe abgab, vorausſichtlich für die erſte Woche des April
gerech=
net werden. Die Konferenz habe heute die Arbeiten in vollem
Maße wieder aufgenommen. Wie Macdonald weiter ausführte,
ſeien alle Delegierten überzeugt, daß die Konferenz mit dem
Abſchluß eines Fünfmächte=Abkommens beendet werden könne.
Auf der Sitzung der Delegationsführer ſelbſt iſt nach dem
hier=
über ausgegebenen offiziellen Communiqué der Bericht des erſten
Konferenz=Ausſchuſſes über die Abrüſtungsmethoden im
einzel=
nen durchgegangen und erörtert worden. Zwei eng
zuſammen=
hängende Fragen ſind an den Ausſchuß zur weiteren
Unter=
ſuchung im Sinne der heutigen Beſprechungen zurückverwieſen
1 orden, während einige andere Fragen, über die noch keine
Eini=
gung erzielt worden iſt, bis zum Zuſtandekommen eines
zahlen=
mäßigen Abkommens zurückgeſtellt wurden.
Am heutigen Nachmittag iſt der erſte Konferenz=Ausſchuß
zu einer neuen Sitzung zuſammengetreten, um die an ihn
zurück=
verwieſenen Fragen erneut zu prüfen. Eine Sitzung des
tech=
niſchen Sachverſtändigen=Ausſchuſſes zur Behandlung der
Unter=
ſeeboot=Tonnage hat gleichfalls am Nachmittag ſtattgefunden.
Der engliſche Nationalausſchuß zur Verhütung von Kriegen hat
ſich heute in einem Schreiben an Macdonald gewandt, in dem er
ein höheres Niveau für die Verhandlungen auf der Londoner
Konferenz fordert.
Die Genfer Zollfriedenskonferenz.
Das Programm des Collin=Ausſchuſſes.
* Genf. 7. März. (Priv.=Tel.)
Der franzöſiſche Handelsminiſter Flandin iſt zur Teilnahme
an den Zollfriedensverhandlungen wieder in Genf eingetroffen.
Er hat ſofort nach ſeiner Ankunft Beſprechungen mit den
Dele=
gationen der Nachbarländer Frankreichs aufgenommen. Obwohl
der Ausgang der geſamten Verhandlungen ſich noch nicht
über=
ſehen läßt, hat der ſogenannte Collijn=Ausſchuß der Konferenz
doch ſchon ein Programm für ſpätere Verhandlungen aufgeſtellt.
Es ſieht vor, daß die europäiſchen Induſtrie= und Agrarſtaaten bis
zum 15. Mai 1930 dem Völkerbundsſekretariat ausführliche
Denk=
ſchriften einreichen, in denen ſie über ihre augenblicklichen
Abſatz=
verhältniſſe auf europäiſchen Märkten berichten und ſich darüber
ausſprechen, in welcher Form ſie eine Erweiterung dieſer Märkte
und eine europäiſche wirtſchaftliche Zuſammenarbeit für angezeigt
halten. Die einzelnen Vorſchläge der Denkſchriften werden durch
das Sekretariat des Völkerbundes den verſchiedenen Regierungen
mitgeteilt und durch den Wirtſchaftsausſchuß des Völkerbundes in
Uebereinſtimmung gebracht, wobei Sachverſtändige der europäiſchen
Staaten herangezogen werden. Der Wirtſchaftsausſchuß ſetzt feſt,
in welcher Reihenfolge die einzelnen Fragen bearbeitet werden
ſollen und beruft, ſobald dieſe Vorbereitungsarbeiten beendet ſind,
Anfang Herbſt 1930 eine neue Regierungskonferenz ein. Die
Auf=
gabe der Regierungskonferenz ſolle ſein, zu beſtimmen, ob noch
vor Ende 1930 Verhandlungen zwiſchen einem weiteren oder
enge=
ren Kreiſe europäiſcher Staaten über induſtrielle, handelspolitiſche
oder landwirtſchaftliche Teilfragen einzuleiten ſind.
Frankreichs Halkung in Genſ.
Die Genfer Zollfriedenskonferenz hat am Freitag nachmittag
ein Vorſpiel zu ihrem entſcheidenden Tag erlebt, der für
Sams=
tag zu erwarten iſt. Der franzöſiſche Handelsminiſter Flandin
wird morgen eine Erklärung abgeben, daß Frankreich
be=
reit ſei, über die Verlängerung der beſtehenden
Handelsverträge weiter zu verhandeln. Er wird
weiter die Bereitwilligkeit ausſprechen, dabei auf Abmachungen
einzugehen, die nicht gebundenen Zölle nur nach vorhergehender
Verſtändigung zwiſchen den Staaten zu ändern und die
gebun=
denen Zölle für eine gewiſſe Zeit unverändert beizubehalten.
Auf dieſer Grundlage dürften ſich die Franzoſen mit den
Bel=
giern, Lugemburgern, Holländern, Deutſchen, Schweizern und
einer Reihe von anderen Staaten treffen, wenigſtens inſoweit,
als auch dieſe Delegierten die Vorſchläge als geeignete
Grund=
lage für weitere Verhandlungen betrachten, die dann während
der nächſten Woche in Genf geführt werden ſollen.
Ueber die Haltung der Engländer beſteht
vor=
läufig noch keine Klarheit, da ſie ſich verpflichten müſſen,
ihre jetzt beſtehenden autonomen Zölle für eine gewiſſe Zeit nicht
zu erhöhen. Ebenſo beſtehen noch gewiſſe
Schwierig=
keiten auf Seiten der Italiener, die ſich jedoch in
erſter Linie gegen das Programm für die beabſichtigten ſpäteren
Verhandlungen richten. Der Ausſchuß ſetzte deshalb zur
Aende=
rung des Programms ein Redaktionskomitee ein, dem die Führer
der deutſchen, engliſchen, franzöſiſchen, ſchweizeriſchen, italieniſchen
und belgiſchen Delegation angehören.
Der Rücktritt Dr. Schachts, von dem der Ausſchuß während
ſeiner Sitzung Kenntnis erhielt, wurde von den Delegierten auf
der Genfer Zollfviedenskonferenz, die zum Teil den führenden
Wirtſchaftskreiſen ihrer Länder angehören, lebhaft beſprochen.
Die Berakung des heſſiſchen
Staaks=
voranſchlags.
Die Berliner Geſandtſchaft bleibt.
* Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages genehmigte geſtern
in Fortſetzung der Etatsberatung zunächſt das Kapitel 20,
Staats=
verlag, der mit einem Ueberſchuß von 3000 RM. abſchließt. Ein
kommuniſtiſcher Antrag auf Streichung des Kapitels wird einſtimmig
abgelehnt.
Bei Kapitel 21, Auswärtige und Reichsverhältniſſe,
entſpinnt ſich eine längere Debatte über einzelne Punkte, insbeſondere
über die Namensgebung. Ein Teil der Ausſchußmitglieder will den
Geſandten” in „Reichsratsbevollmächtigten”, umändern.
Die Regierung wünſcht jedoch die Beibehaltung des bisherigen
Zuſtan=
des, bis die Länder insgeſamt eine Neuorganiſation einführen. Der
volksparteiliche Antrag auf Aufhebung der
Ber=
liner Geſandtſchaft wird mit 12:1 Stimme
abge=
lehnt. Der Ablehnung verfällt ein Landbundantrag, die
Dienſtauf=
wandsentſchädigung für den Geſandten und einige leitende Beamten
mit zuſammen 15 520 RM. zu ſtreichen, ebenſo ein volksparteilicher
An=
trag, bei den „Unvorhergeſehenen Ausgaben” 3000 RM. zu ſtreichen,
und ein demokratiſcher Antrag auf Streichung von 3000 RM. bei der
Dienſtaufwandsentſchädigung. Auch der Landbundantrag, den
Mini=
ſterialrat bei der Geſandtſchaft auf den Inhaber zu bewilligen, wird
ab=
gelehnt. Das Kapitel wird dann mit 12:1 Stimme angenommen. —
Der volksparteiliche Antrag, 5000 RM. für Verfaſſungsfeiern
zu ſtreichen, wird mit 10:3 Stimmen abgelehnt.
Kapitel 22, Oberrechnungskammer (wo ein
volkspartei=
licher Antrag auf Herabſetzung der Stellvertretungskoſten um 4000 RM.
abgelehnt wird), Kap. 23, Verwaltungsgerichtshof, Kap. 24,
Staatsarchiv, und die Ergänzungskapitel 25 und 26 werden dann
angenommen. Der Ausſchuß beſchließt, die Frage der
Sitzungs=
gelder für Beamte z. B. beim Verwaltungsgerichtshof einer
Prü=
fung zu unterziehen mit dem Ziele einer Senkung der jetzigen Sätze.
Der Ausſchuß ſetzt ſeine Beratungen am Dienstag der kommenden
Woche fort.
Keine parlamenkariſchen Abende mehr.
Bei Beratung des Staatsvoranſchlags gab der Staatspräſident Dr.
Adelung die Erklärung ab, daß zurzeit Ausgaben aus dem
Dispoſitions=
fonds nur in den allernotwendigſten Fällen zu parlamentariſchen
Ver=
anſtaltungen und Repräſentationszwecken Verwendung finden; die Mittel
werden größtenteils zu Wohltätigkeitszwecken verbraucht. — Der
Aus=
ſchuß begrüßte dieſe Maßnahme der Regierung und erklärte ſich damit
einmütig einverſtanden.
Erhöhung der landwirkſchaftlichen Zölle.
* Berlin, 7. März. (Priv.=Tel.)
Die Verhandlungen zwiſchen den Führern der
landwirtſchaft=
lichen Organiſationen und dem Reichsernährungsminiſter Dr.
Dietrich ſind abgeſchloſſen. Dr. Dietrich wird ſich nunmehr mit
dem Kabinett in Verbindung ſetzen, um dann Maßnahmen
zur Linderung der Landwirtſchaftsnot zu treffen.
Trotz der vereinbarten ſtrengen Vertraulichkeit iſt natürlich der
übliche Vertrauensbruch ſofort erfolgt. Danach wird an
verſchie=
dene Zollerhöhungen gedacht, und zwar für Weizen auf 15
RM., für Futtergerſte auf 12 RM., für Zucker auf 35
RM. Für Mais ſoll ein Einfuhrmonopol geſchaffen
werden. Der Schweinezoll ſoll geſtaffelt hinaufgeſetzt
werden. Schließlich ſoll noch das zollfreie Kontingent
Gefrierfleiſch in Fortfall kommen. An ſeiner Stelle
ſoll den nordiſchen Staaten ein zollfreies Kontingent
für die Einfuhr von lebenden Rindern gewährt
werden. Es kann alſo auch jetzt noch ein luſtiger Zollkrieg
ent=
brennen, der gewiß nicht die innerpolitiſche Situation erleichtern
wird.
Der Poſtetat 1930 genehmigl.
Berlin, 7. März.
Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt nahm im
Ver=
lauf ſeiner Sitzungen am 6. und 7. März nach einem
ausführ=
lichen Referat ſeines Berichterſtatters Dr. Boden den von der
Verwaltung vorgelegten zweiten Nachtrag zum Voranſchlag 1929
ohne Aenderung an und trat dann in die Beratung des
Voran=
ſchlags für das Rechnungsjahr 1930 ein, der in Einnahmen und
Ausgaben mit insgeſamt 2 340 Millionen Reichsmark balanciert.
Der Voranſchlag 1930 ſteht im Zeichen einer geſpannten
Finanzlage der Deutſchen Reichspoſt. Der Steigerungsſatz der
Einnahmen im Jahre 1929 betrug 2½ v. H., während er in den
Vorjahren durchſchnittlich eine Höhe von 4½ v. H. erreicht hatte.
Nach längerer Ausſprache wurde der Voranſchlag für 1930 der
Vorlage gemäß ohne Aenderung angenommen, ſodann der
Deut=
ſchen Reichspoſt für das Rechnungsjahr 1927 auf Grund der vom
Rechnungshof geprüften Jahresrechnung Entlaſtung erteilt und
der Entwurf eines Geſetzes über die am 28. Juni 1929 in
Lon=
don unterzeichneten neuen Verträge des Weltpoſtvereins gebilligt.
2as erſte Feuillekon.
Mit der Entſtehung des Feuilletons, die für die
Entwick=
lung der modernen Zeitung ſo bedeutſam war, beſchäftigt ſich
eine Arbeit von Nora Atkinſon, und A. Liverpool, die als eine
Doktordiſſertation der Pariſer Univerſität erſchienen iſt. Danach
fällt der Geburtstag des Feuilletons auf den 30. Januar
1800, denn an dieſem Tage erſchien das erſte Feuilleton im
„Untergeſchoß” des Journal des Débats. Dieſe Neueinrichtung
im Zeitungsweſen, die von dem bekannten Kritiker Geoffroy
ins Leben gerufen wurde, beſtand zunächſt in einer Beilage von
vier Seiten, die der literariſchen Kritik gewidmet war; ſie hatte
das Folioformat des Hauptblattes, wurde aber dann ſpäter auch
in Quartformat ausgegeben. Das Feuilleton, dieſe kleinere
Zu=
gabe des Hauptblattes, erlangte bald eine große Bedeutung. Es
war ja die Zeit der Napoleoniſchen Herrſchaft, in der die Zenſur
ſehr ſtreng gehandhabt wurde. Auf das Beiblatt aber richtete
der Zenſor nicht ſo ſehr ſeine Aufmerkſamkeit, und ſo konnten
hier allerlei politiſche Bemerkungen untergebracht werden, die
im Hauptblatt nicht durchgelaſſen worden wären. Die erſten
Feuilletonnummern des Journal des Débats zeigten ein ſehr
buntes Bild; man fand hier Aufſätze über das Theater, politiſche
und literariſche Nachrichten, Anzeigen, Rätſel, Modeberichte,
Rezepte für Heilmitel und Speiſen, Gedichte und kleine
Geſchich=
ten. Die Neuerung fand einen ſolchen Beifall, daß bald auch
andere Zeitungen das Journal des Débats nachahmten und das
Feuilleton einführten. Als aber dann der Trick, politiſche
Nach=
richten in dieſe harmloſe Umgebung einzuſchmuggeln, an Reiz
verlor, las man das Feuilleton nicht mehr mit ſo vielem
In=
tereſſe, bis es 1836 eine neue Anziehungskraft erhielt und nun
erſt ſeinen eigentlichen Aufſchwung nahm. In dieſem Jahre
kam nämlich Girardin auf den Einfall, im Feuilleton „Romane,
in kleine Stücke zerſchnitten, zu veröffentlichen‟ Er hatte das
Glück, in den „Geheimniſſen von Paris” von Eugen Sue eine
Senſation erſten Ranges zu erwerben, und mit dieſem erſten
Feuilleton=Roman, der im Journal des Débats
er=
ſchien, war eine Literaturgattung geſchaffen, die auch heute noch
einen wichtigen Teil der Zeitung bildet. Sue ſelbſt wurde der
erſte Klaſſiker dieſer Romanform, und ihm folgten bald andere,
ſo der ältere Dumas, Emile Souveſtre, Ponſan du Terrail uſw.
Es wurden auch ſchon „Rezepte” für ein gutes Roman=
Feuille=
kon aufgeſtellt, ſo von Louis Reybaud, der forderte, daß jede
Fortſetzung „eine kritiſche Situation, ein geheimnisvolles Wort”
enthalte und die Spannung darauf ſteigere, was der Held im
nachſten Abſchnitt vollbringen werde; von der Befolgung dieſes
Rates verſprach er ſich Wunder für die Erhaltung und Neu=
B.
gewinnung von Abonnenten.
Anng Pawlowa in Darmſtadk.
Die beruhmte Tänzerin Anna Pawlowa, die ehemalige
Primaballerina des früheren kaiſerlichen Balletts in Petersburg,
gibt mit ihrem Enſemble morgen, Sonntag, den 9. März, im
Großen Haus des Landestheaters ein Gaſtſpiel, das ſicher
ſtärk=
ſtes Intereſſe auch in Darmſtadt findet. Die ganz einzigartige
Künſtlerin, iſt in allen Ländern wie keine andere gefeiert worden.
Dem Enſemble gehören u. a. Pierre Wladimiroff, Jvan
Cluſtine, Felia Dubrowſka, Nina Kirſanowa und M. Pianowſki
an. Es gelangen die bedeutendſten Tanzſchöpfungen der
Pawlowa u. a. „Die Chopiniana” und „Der ſterbende
Schwan” zur Aufführung. Vorverkauf an der Tageskaſſe des
Großen Hauſes.
Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
Intendantenwechſel am Mannheimer
Natio=
naltheater? Das Dienſtverhältnis mit dem Intendanten
Sioli wird auf den 31. Auguſt 1931 gelöſt. Gleichzeitig wird
dem Erſuchen des Intendanten, ihn ſchon für das Spieljahr
1930/31 zu beurlauben, entſprochen.
— Der Sehnſucht des Deutſchen nach Italien kommt das Märzheft
des Monatsgeſellſchaftsblattes „Die neue Linie” beſonders entgegen.
In=
tereſſante Beiträge über neue italieniſche Kunſt, das italieniſche Theater,
hervorragende Photographien aus Süd=Italien, intereſſante Beiträge
über die Wohnung Muſſolinis, ferner die Mitarbeit von Schriftſtellern
klangvoller Namen: Albert H. Rauſch — Roſſo di San Secondo —
Hans, Friedrich Blunck — Ruth Schaumann — ſichern dem Heft das=
Intereſſe aller unzähligen Menſchen kultivierter Lebensführung, denen
Italien und ſeine reichhaltige Kultur etwas zu ſagen haben. Außerdem
werden die praktiſchen Reiſewinke, eine beſonders reichhaltige Vorſchau
auf die Frühjahrsmoden, neue Stoffe, Kinderkleidung, auf die Eleganz
der kleinen Dinge im Moden=Bild, dem ausgezeichnet ausgeſtatteten
Blatt, das nur 1 RM. koſtet, wieder viele neue Freunde zuführen. Es
iſt überall zu haben, wo nicht, vom Verlag Otto Beyer, Leipzig,
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Fritz Löwe: „Unter der Sonne des Südens”, eine Mittelmeer= und
Orientfahrt, mit 24 ganzſeitigen Abbildungen, geb. 7 RM., kart.
5 RM. Pons=Verlag, Hans Stelter, Berlin W 50.
Wenn je ein Buch zur rechten Zeit kam, iſt es dieſes. Bei Beginn
der Saiſon für die Mittelmeer= und Orientfahrten erſchienen, regt es
die Reiſeſehnſucht mächtig an. Einen ſeltenen Genuß verſchafft die
Lektüre dieſes unterhaltenden, vielſeitigen Buches.
Die Erzählungskunſt Fritz Löwes hat uns ſchon manches
liebens=
werte Werk geſchenkt. Nach dem großen Erfolge ſeiner Bücher:
„Fahrten durch Norgewens Märchenwelt” und „Im Lande der hellen
Sommernächte — Schwedenfahrt” ſteht ſeine Meiſterſchaft, Land und
Leute zu ſchildern, in vorliegendem Buch auf alter Höhe. Das mit
Sorgfalt geſchriebene Buch, von der erſten Seite an voller Stimmung,
gehört zu dem Beſten, was die deutſche Reiſeliteratur in den letzten
Jahren hervorgebracht hat. Die klare, bilderreiche und ſebendige
Schreibweiſe, die ſeine früheren Werke kennzeichnet, bildet auch wieder
einen Vorzug ſeines jüngſten Buches.
Das Werk wird allen, die die Mittelmeerländer und den Orient
beſeichen wollen, werwolle Anregungen geben, denen, die ſie bereits
kennen, liebe Erinnerungen erwecken.
Seite 4
Samstag, den 8. März 1930
Nummer 67
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Nummer 67.
Samstag, den 8. März 1330
Seite 5
Aus der Aindtshanptfitsl.
Darmſtadt, den 8. März.
Zur erſten wiſſenſchaftlichen Segelflug=Tagung in Darmſtadt.
Gröffnung der Segelflug=Ausſtellung in der Skädk. Befthalle unker Bekeiligung der Rhön=Refikken=Geſellſchaft,
verſchiedener Fliegergruppen und der Induſtrie.
Darmſtadk als Sportſtadk.
* Darmſtadt iſt als Stadt der „Schönen Künſte” weithin
Bekannt. Noch über Deutſchlands Grenzen hinaus geht ſein
Ruf als Sportſtadt, in deren Mauern ſich alle Sportzweige einer
beſonderen Pflege erfreuen. Kein Wunder, daß ſoeben die erſte
wiſſenſchaftliche Segelflugtagung der Welt hier ſtattfindet, daß
in dieſem Sommer die Weltolympiade der Studierenden aller
Länder ſich hier abwickelt, daß die Deutſche Turnerſchaft ihre
Schwirim=Meiſterſchaften im Großen Woog abhält, und daß
ſchließlich die Deutſche Sportbehörde den Länderkampf um den
Deutſchen Handballpokal zwiſchen Berlin=Brandenburg
und Süddeutſchland nach hier gegeben hat. Dieſem
repräſen=
tativen Kampf der beſten Handballer der Reichshauptſtadt und
des Südens, der am Sonntag nachmittag 3 Uhr auf dem
Stadion am Böllenfalltor vor ſich geht, gilt es, den
einer Sportſtadt würdigen Rahmen zu ſchaffen und eine
Zuſchauermenge heran zu holen, wie ſie in Darmſtadt noch nie
geſehen wurde. Am vergangenen Sonntag ſahen ſich beinahe
46 000 den Fußball=Länderkampf Deutſchland—Italien in
Frank=
furt an; wieviele werden am Sonntag bei dem Länderkampf der
Handballer zugegen ſein?. Nicht nur die ſportlich intereſſierten
Kreiſe Darmſtadts und der Umgebung, die aus ſelbſtverſtändlicher
Ehrenpflicht erwartet werden, ſondern alle, denen an dem guten
Ruf der Stadt als ſüddeutſche Handballhochburg gelegen
iſt, ſollten ſich am Sonntag dieſes Werbeſpiel zweier
gleichwerti=
ger Gegner auf dem grünen Raſen anſehen. Es geht um
Darm=
ſtadts Ruf als lebendige Stadt des Sportes, den
zu erringen es langer Jahre bedurfte. Soll er verloren gehen?
Auf den Linien der Straßenbahn iſt vor und nach dem
Spiel verſtärkter Verkehr eingerichtet. Der Karten=
Vor=
verkauf hat ſehr rege eingeſetzt. Es empfiehlt ſich, nicht nur der
billigen Plätze wegen, die Platzkarten vor dem Spiel zu be=
Norgen.
— Erledigt: Die Förſterei Storndorf des Forſtamts Storndorf.
Meldefriſt: 25. März 1930.
— Uebertragen wurde durch die Kirchenregierung dem Pfarrer
Hans Becker zu Büdesheim die vierte evangeliſche Pfarrſtelle an der
Chriſtuskirche zu Mainz, Dekanat Mainz; dem Pfarrverwalter Erich
Betzler zu Dittelsheim die evangeliſche Pfarrſtelle zu Dittelsheim,
Dekanat Worms.
— Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Die Ausſtellung der
japaniſchen Färberſchablone iſt noch bis einſchließlich
Sonntag, den 9. März, geöffnet. — In Vorbereitung befindet ſich eine
Ausſtellung ,Bildnerei der Geiſteskranken”, welche von
Mitte des Monats ab zugänglich ſein ſoll. Ihr Material entſtammt
der umfangreichen Sammlung der pſychiatriſcheneurologiſchen Klinik
der Univerſität Heidelberg. Es war vorher in Baſel und Genf
aus=
geſtellt und ſollte hier vom Gewerbemuſeum übernommen werden, das
aber zur Zeit größere Veranſtaltungen nicht unternehmen kann. Herr
Direktor Haupt hat infolgedeſſen die Ausſtellung dem Landesmuſeum
überlaſſen.
— Im Schloßmuſeum ſind jeden Tag um 11 und 11.30 Uhr
vor=
mittags Führungen. Von 10,45—11.45 Uhr vormittags kann die
Madonna von H. Holbein d. Jg. geſondert von den Führungen
be=
ſichtigt werden.
— Der junge Celliſt Hans Andrä veranſtaltet am Donnerstag, den
3. März, im Muſikbereinsſaal einen Celloabend. Die Begleitung
liegt in den bewährten Händen von Hans Simon. Vielen dürfte
Hans Andrä durch die muſikaliſchen Veranſtaltungen des Realgymnaſiums
bekannt ſein. Zu ſeiner weiteren Ausbildung war er ein Jahr in
Leipzig und ſtudiert jetzt bei dem hervorragenden Celliſten
Konzert=
meiſter Eichhorn=Wiesbaden. Das Programm enthält Werke von
Hän=
del. Hahdn, Reger, Reſpighi und Frescobaldi. Karten zu 3, 2 und
1. Mark in der Muſikalienhandlung Heß, Eliſabethenſtraße 34. (Siehe
auch befondere Anzeige!)
— Gaſtſpiel im Landestheater. Die Dermſtädter Erſtaufführung
der „Katharina Knie” Seiltänzerſtück von Carl Zuckmayer findet
am Donnerstag, den 13. März, 20 Uhr, im Kleinen Haus des
Landes=
theaters im Rahmen eines Geſamtgaſtſpieles des Heſſiſchen
Künſt=
lertheaters (Sitz Frankfurt a. M.) ſtatt. Der Vorverkauf zu
die=
ſer Aufführung, für die Eintrittspreiſe von 1.20—6,00 Mark angeſetzt
ſind, hat begonnen.
Heſſiſches Landeskheaker.
8. März 19.30—22,30 Uhr
Die Affäre Dreyfus
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9. März 14.30—17 Uhr
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20—22 Uhr. Außer Miete
Anna Pawlowa mit Enſ. 1144—13 Uhr
Tanz= und Spiellieder
von Lilli Hickler
19.30—21.30 Uhr
Lady Fauny und die
Dienſtbotenfrage
Heſſenlandmiete III8 Montag,
10, März 8—10 Uhr
6. Sinfonie=Konzert Geſchloſſen, Dienstag,
11. März 19.30—22.30 Uhr
Die Affäre Dreyfus
4 18 20—22 Uhr
Der Wildſchütz
Zuſatzmiete V 10 Mittwoch,
12. März 19.30— 22.30
Die Affäre Dreyzfus
G 11 Darmſtädter Volks=
bühne) Gruppe 1—4. 20—22.30 Uhr
La vida breve
Die Hochzeit in Eremona
Zuſatzmiete 11 9, T Gr. 1 Donnerstag,
13. März 20—22.30 Uhr
Im weißen Röß’!
E 18 u. Miete T Gr. 6 20—22 Uhr
Katharina Knie
Außer Miete Freitag,
14. März 20—22.30 Uhr
Florian Geyer
Darmſtädter Volksbühne
W4 X4. Gr. 1—4. Nef Micte
Der Wildſchütz
Zuſatzmiete IV 9
Die mit der erſten wiſſenſchaftlichen Segelflugtagung in Darmſtadt
vom 8. bis 10. März gleichzeitig ſtattfindende Segelflugausſtellung in
der ſtädtiſchen Feſthalle wird heute vormittag eröffnet werden. Geſtern
abend bereits war die umfangreiche Ausſtellung einer Vorbeſichtigung
durch die Preſſe freigegeben. Herr Profeſſor Dr. Georgi gab dabei
den Vertretern der Preſſe einen Ueberblick über die wiſſenſchaftliche
Segelflugtagung und ihre Bedeutung. Im weſentlichen liegt die große
Bedeutung der Tagung darin, daß hier zum erſten Male das gauz
einzigartige Zuſammenwirken von Sport und
Wiſſen=
ſchaft zutage tritt. Es gibt keine andere Sportart, außer dem
Segelflug, die es riskieren kann, eine ſo bedeutende und ernſte
wiſſen=
ſchaftliche Tagung zu veranſtalten, die auf ihrem ureigenen Sportgebiet
liegt. Wohl hat früher bereits eine Sportart ſo eng mit der
Wiſſen=
ſchaft zuſammengearbeitet, die des Freiballonfluges. Der
Freiballon=
flug iſt heute ſo gut wie aufgehoben.
In dem Zuſammenwirken zwiſchen Wiſſenſchaft und Segelſport
liegt vielleicht die Löſung eines bedeutenden Widerſtreites. Das
bis=
herige geiſtige Zeitalter wurde abgelöſt durch das heutige Sportzeitalter.
Zwiſchen beiden aber muß eine Vermittlung, eine Verbindung kommen.
Aller Wahrſcheinlichkeit nach iſt der Segelflugſport dazu berufen. Man
könnte dieſes Zuſammenarbeiten auch von dem Motorflug erwarten, er
hat aber dieſen Weg bis heute noch nicht beſchritten.
Der erſten wiſſenſchaftlichen Segelflugtagung kommt eine
außer=
ordentliche Bedeutung zu. Sie wird dokumentiert nicht allein durch
die Teilnahme und durch die Mitgliedſchaft hervorragender Reichs=
und Staatsvertreter im Ehrenausſchuß, ſie wird auch dokumentiert durch
die Teilnahme der bedeutendſten Vertreter des Auslandes. Ganz
her=
vorragend iſt Frankreich offiziell vertreten durch eine Kommiſſion von
5 Herren unter Führung von Profeſſor Magnan vom College de
France, Paris, der gleichzeitig das franzöſiſche Luftfahrtminiſterium
vertritt. Weiter gehören der Kommiſſion an der techniſche Direktor
des Komitees zur Propagierung der Luftfahrt in Frankreich Kahn,
die Herren Maſſenet, Begründer der franzöſiſchen gkademiſchen
Fliegergruppe Ingenieur Abrial und zwei weitere Herren.
Be=
kanntlich iſt in Frankreich die Organiſation des Segelflugſports nächſt
Deutſchland am weiteſten gediehen. Frankreich hat ein Inſtitut,
ähn=
lich wie die Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft, und die beiden letztgenannten
Herren haben Jahre hindurch die Tätigkeit auf der Waſſerkuppe in
Verbindung mit Herrn Auger, dem ehemaligen Kriegsflieger,
ver=
folgt und ſtudiert. — Belgien iſt vertreten durch Dipl.=Ing. Haus,
der ſowohl den Aeroklub wie das belgiſche Verkehrsminiſterium
ver=
tritt. Belgien beabſichtigt, eine Segelfliegerſchule in Lüttich und
Oſtende zu errichten. — England, das praktiſch noch nicht ſehr in
Erſcheinung getreten iſt, ſendet als Vertreter den Oberſten Goſſage
von der Rohal Aeronautie Soc, und zwei weitere Vertreter der
Aka=
demiſchen Fliegergruppe an der Londoner Techniſchen Hochſchule
Holland wird durch Dr. von der Maas, offizieller Vertreter
des Kal. Aeronautie den Haag, und durch Dr. Baumhauer, den
zweiten Direktor der Holländiſchen Luftſtudiengeſellſchaft, vertreten.
Italien ſendet den Capitano Nanini, Leiter der Segelflugſchule
bei Bologna. — ungarn wird vertreten durch Oberſtleutnant
Bernard. Auch Ungarn hat bereits eine Segelfliegerſchule
einge=
richtet. — Amerika endlich vertritt Herr Dipl=Ing. Knott=New
York für die beiden amerikaniſchen Segelfluggeſellſchaften.
Weiter ſind auf der Tagung vertreten das
Reichsverkehrsminiſte=
rium, das preußiſche Handelsminiſterium und Miniſterium des Innern,
das baheriſche Innenminiſterium, das württembergiſche
Wirtſchaftsmini=
ſterium, das heſſiſche Innenminiſterium. Selbſtverſtändlich haben faſt
alle Techniſchen Hochſchulen, an denen Lehrſtühle für Luftfahrt
exiſtie=
ren, Vertreter geſandt, ebenſo die deutſche Verſuchsanſtalt für Luftfahrt.
Wir werden über die Tagung laufend berichten.
die Segelflug=Ausſtellung.
die zunächſt in kleinerem Rahmen geplant war, iſt nun aber dank der
tätigen Mithilfe, vor allem der Akademiſchen Fliegergruppe, zu einer
bedeuttngsvollen Ausſtellung für den ganzen Segelflug geworden. Der
aufmerkſame Beſuchev kann ſich über die Entwickelung des Segelfluges
von den erſten Anfängen an bis zu den Weltrekordflügen von
Neh=
rin g und Kronfeld mit faſt reſtlos allen Zwiſchenſtufen, ein
an=
ſchauliches Bild machen. Er kann weiter aus der Ausſtellung lernen,
wie ein Segelflug überhaupt zuſtande kommt, welche Arten von
Segel=
flug es gibt, welche Wolken und Winde ihn beeinfluſſen und fördern,
welche Gelände für Segelflug in Frage kommen, und er kann vor allem
die berühmten Weltrekordflüge von Nehring und Kronfeld an Hand
großer graphiſcher Darſtellungen genau rekonſtruktiv verfolgen, ebenſo
wie er Maſchinen und Apparate ſehen kann für die verſchiedenen Arten
des Segelfluges, für Schulungszwecke uſw. Der Beſucher wird vielleicht
nicht wiſſen, es aber hier erfahren, daß längſt gnoße Firmen beſtehen,
die Segelflugapparate ſerienweiſe bauen.
Die Ausſtellung foll nicht dem Fachmann der Segelluftfahrt etwas
geben, ſie ſoll vielmehr zeigen, was mit den einfachſten Mitteln von
einer Anzahl flugbegeiſterter Menſchen geſchaffen werden kann, wenn
ſie ſich ernſtlich dem Segelflugſport hingeben, zu dem natürlich auch
der Bau der Segelflugapparate gehört. Die Ausſtellung iſt zuſtande
gekommen, ohne daß eine Behörde oder Organiſation auch nur einen
Pfennig Geld dazu beiſteuerte. Wirklich eine bewundernswerte
Lei=
ſtung. Sie kann und ſoll zeigen, wie man ein Flugzeug ſelbſt bauen
kann. Um das Zuſtandekommen der Ausſtellung haben ſich beſonders
die Herren Lange und Hardt von der Akademiſchen Fliegergruppe
Darmſtadt verdient gemacht.
Der große Mittelraum der Feſthalle nimmt eine Anzahl fertiger
Segelflugapparate auf. Die verſchiedenſten Tyven ſind vertreten, von
der wohl durchkonſtruierten, aber primitiven Gleitmaſchine bis zu dem
glänzend durchgearbeiteten großen Apparat, in dem Kronfeld ſeine
bei=
den Weltrekordflüge ausgeführt hat. Die Seiten der Halle ſind in
ein=
zelne Koje aufgeteilt, in denen die verſchiedenen Gruppen und
Induſtrie=
firmen ihre Erzeugniſſe zur Ausſtellung bringen.
Die Akademiſche Fliegergruppe
zeigt in Bildern und Darſtellungen die Entwicklungsgeſchichte ihrer
Gruppe und der erſten Flugzeuge, die ſie ſelbſt erbaut hat. „Edith”
und „Geheimrat” ſind in Modellen ausgeſtellt, die beide gute Erfolge
zu erzielen hatten, über die wir mehrfach in den Jahren 1919—1922
be=
richten konnten, 19B wurde Konſul” erbaut, der eine erheblich größere
Spannweite aufwies und auch einen Rekord gehalten hat. Später kam
man von der Größe wieder etwas zurück, aber auch die weiteren
Kon=
ſtruktionen zeigten ſtets verbeſſerte Durcharbeit auf. Die Typen „
Darm=
ſtadt I und II”, die im Modell zu ſehen ſind („Darmſtadt II” iſt auch
im Original ausgeſtellt, das Original von „Darmſtadt 1” befindet ſich
bekanntlich in Amerika), ebenfalls erfolgreich geflogene Apparate. Neben
der Segeflugentwicklung ging bei der Akademiſchen Fliegergruppe
gleich=
zeitig der Motorflug her. „Karl der Große”, der 1923 erbaut wurde,
war das erſte Leichtmotorflugzeug, das erfolgreich flog. Ihm folgte
„Mohamed”, ein ſchon vollkommenerer Typ des Motorflugzeuges, wie er
aus dem Segelflug ſich entwickelt hatte. Bekannt iſt der Doppeldecker
„D 18” der zuerſt erfolgreich am Europaflug teilnahm, aber wegen
Landungsſchäden ausſcheiden mußte. Dieſe Maſchine iſt im Modell
ausgeſtellt.
In einer zweiten Abteilung zeigt die Akademiſche Fliegergruppe
einzelne Teile und Zubehör zum Segelflugzeugbau und eine große
An=
zahl von Photographien, die die verſchiedenſten Flugzeuge im Bau, die
nicht nur die Studierenden, ſondern auch Profeſſor Georgi bei emſigſter
Werktätigkeit zeigen. Auch Photographien der erſten gelungenen
Segel=
flüge ſind hier mitausgeſtellt. Weiter zeigt dieſe Gruppe die beiden
fertigen Maſchinen „Starkenburg” und „Darmſtadt”, ebenfalls
aus=
ſchließlich von der Gruppe gebaut, die erſtere mit finanzieller Hilfe der
Provinz, die zweite mit einer ſolchen der Stadt. Bekannt iſt, daß die
Gruppe in ihrer Werkſtätte nur einen Werkmeiſter und einen
Fach=
ſchloſſer beſchäftigt, im übrigen alle Arbeiten felbſt ausführt. Bei der
„Starkenburg” iſt intereſſant die Spezialſteuerung und eine Vorrichtung,
die Fallſchirmabſprünge ermöglicht. Intereſſant iſt auch der
Spezial=
transportwagen der Gruppe, eine durch langjährige Erfahrungen
be=
dingte Konſtruktion eines zueirädrigen Fahrgeſtells, das es ermöglicht,
eine Stunde nach Alarmierung in Darmſtadt mit dem Segelflieger
flug=
bereit in Malchen zu ſein.
Begel=Flugzeugbau Kaſſel.
der ſein Werk in Ihringshauſen hat, ſtellt das von der Firma erbaute
Segelflugzeug „Wien” Robert Kronfelds aus, von dem weiter oben
ſchon die Rede war. Neben dieſer Spezialmaſchine ſtellt die Firma aus
Serienbau den Typ „Profeſſor” aus mit 16 Meter Spannweite und
den Typ „Prüfling”. Beide Typen haben bereits ihre Brauchbarkeit
erwieſen, ſo daß ſie im Serienbau hergeſtellt werden können. Auch einen
Transportwagen für ihre Apparate ſtellt die genannte Firma aus.
Die rechtſeitigen Kofen zeigen zunächſt eine theoretiſche Abteilung
der Darmſtädter Techniſchen Hochſchule. Hier ſieht der Beſchauer an
Bildern, Beſprechungen und Modellen, daß bereits 1913/14 in
Darm=
ſtadt die erſten Segelflüge gemacht wurden auf Apparaten von heute
geradezu phantaſtiſch anmutenden Formen, ähnlich denen Lilienthals.
stud. Gutermuth † hat mit einem derartigen Apparat 1912 einen
Welt=
rekord mit 1,52 Minuten und 880 Metern Entfernung (!) aufgeſtellt.
Heute iſt der Weltrekord 1423 Stunden und 150
Kilo=
meter. Schon 1913 aber zeigen die Apparate moderne Form. — Von
großem Intereſſe für die Beſucher die einigermaßen Sachkenntnis
mitbringen, ſind die graphiſchen Darſtellungen über die Flüge von Nehring
und Kronfeld, ſoweit ſie Weltrekorde darſtellen. Wir müſſen uns leider
ver=
ſagen, auf dieſe intereſſanten Darſtellungen näher einzugehen, die deutlich
zeigen, wie der Segelflieger ſich zunächſt vom Start unter Ausnützung
der günſtigen Aufwinde hochſchrauben muß, ehe er wagen kann, zum
Fernflug einzuſetzen. Und wie er dann wiederum den Wind ausſuchen
muß, der es ihm ermöglicht, zur Startſtelle zurückzukehren. Von
beſon=
derem Intereſſe ſind auf dieſem Gebiet die Darſtellungen der
Kronfeld=
flüge mit den Wolkengebilden, die günſtige oder ungünſtige Winde
hervorrufen. Weiter ſtehen hier zahlreiche Modelle, darunter auch
ſolche, die noch nicht tragbar ausgeführt, die aber als Modell bereits
ihre Flugfähigkeit erwieſen haben. Man ſieht die verſchiedenſten
For=
men, darunter auch die berühmte Entenform und die eines ſchwanzloſen
Flugzeugs, das nicht die übliche I zeigt. Das letztere allerdings iſt in
einer der folgenden Kojen ebenfalls vertreten, und zwar erprobt mit
Raketenantrieb. Weiter hängen an den Wänden graphiſche
Darſtel=
lungen von Stromlinien, wie ſie in Roſſitten und an der Rhön
feſt=
geſtellt wurden, eine große Anzahl Aufnahmen aus allen Jahren der
Tätigkeit an der Waſſerkuppe, und endlich Photos aller bekannten
lebenden Segelflieger und derer, die ihre Pioniertätigkeit mit dem
Tod beſiegelten. Hier ſtehen auch die Modelle von „Zögling”
Prüf=
ling” und „Profeſſor” und die unzähligen Apparate, die zu
Wind=
beobachtungen, zu meteorologiſchen Meſſungen aller Art gebraucht
ver=
den, weiter plaſtiſche Nachbildungen des Rhöngeländes, vornehmlich der
Waſſerkuppe, mit Drahtlinien, dargeſtellte Vorſchriftsflüge, die zur
Erteilung der Flugzeugführerſcheine erforderlich ſind. Auf einer
beſon=
ders intereſſanten graphiſchen Darſtellung iſt die ganze Entwicklung
des Segelfluges mit dem gewaltigen Aufſtieg, den das Jahr 1929
brachte, gezeigt. Eube= und Feldbergumrundungen ſind graphologiſch
dargeſtellt und intereſſante Wolkenbilder, wie ſie von der deutſchen
See=
fahrt herausgegeben werden, Darſtellungen der täglichen Aufſtiege in
Darmſtadt für den Wetterdienſt durch Nehring und v. a. erhöhen die
Anſchaulichkeit des Segelflugbetriebes.
In weiteren Kojen und in der Mitte der Feſthalle ſtellt die
Jungfliegergruppe der Heſſenflieger
aus. Ebenfalls zeigt eine große Kollektion von Arbeiten, daß ernſte
und rege Tätigkeit bei den Jungfliegern herrſcht. Modelle zum
Flie=
gen und zur Anſchauung, hergeſtellt im Handfertigkeitsunterricht,
Bil=
der vom Segelflugwettbewerb in Groß=Bieberau, ein großes, ſehr
be=
währtes Flügelmodell von Bildhauer Antes, Modell des
Motor=
fliegers Heinkel uſw. Seit 1925 hat die Jungfliegergruppe einen
erheb=
lichen Aufſchwung genommen und ſich mit beſtem Erfolg auch dem
Bau von Segelflugzeugen gewidmet. Ein einfacher Zuggleiter iſt
aus=
geſtellt und daneben eine im Bau befindliche ganz moderne Maſchine,
die aus Mangel an Mitteln noch nicht ganz fertiggeſtellt werden
konnte. Auch das Flugzeug des jüngſten Flugzeugſchilers Franz
Stöckler, der mit 14½ Jahren in Groß=Bieberau die 4= und
B=Prüfung beſtand, iſt ausgeſtellt. Weiter ein Schwachwindſegler und
ein Flugzeugtyp „Zögling” im Rohbau, und endlich ein kompletter
Zug, d. h. Transportwagen, beladen mit Schulmaſchine und
Zugauto=
mobil. Dieſe Schulmaſchine, 19B8 von den Jungfliegern gebaut, hat
bereits 500 Flüge ausgeführt und iſt noch in Betrieb.
Vor der Bühne ſtellt dann
Sturmvogel,
die jüngſte Fliegeruppe, einen großen Flügel aus, der abgedeckt iſt und
die Konſtruktion eines Segelflügels inſtruktiv ſehen läßt. Weiter zeigt
die Sturmpogel=Gruppe eine Anzahl Anſchauungs= und praktiſcher
Flugmodelle, auch ſolcher eines ſchwanzloſen Flugzeuges, uſw.
Segelflugzeugbau Rhön,
das Poppenhauſer=Werk, ſtellt, das von ihr gebaute Segelflugzeug
„Rhön” aus, eine ſehr bewährte Maſchine, die bereits vielfach mit
gutem Erfolg geflogen iſt. Ferner eine Lehrmaſchine und eine folche
für Fortgeſchrittene („Hols der Teufel”), ein bewährtes Uebungs= und
Segelflugzeug, entwickelt aus „Djablar anamma”, uſw.
Die Material=Ausſtellung
der J. G. Farbenwerke von ihrem Elektron=Metall, das 40
Pro=
zent leichter als Aluminium iſt und heute ſchon allgemein im
Motor=
flugzeugbau Verwendung findet, auch bei Zeppelinen verwendet wird,
vervollſtändigt die Ausſtellung, die des ſtärkſten Intereſſes ſicher ſein
darf.
U. St.
7 Die Städtifche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Februar
22mal alarmiert, und zwar zu 2 Mittelfenern, 2 Kleinfeuern, 5
Kamin=
bränden, einmal zum Heben eines Großtieres, 3 Waſſerrohrbrüchen,
3 Autounfällen, 4 Verkehrsſtörungen und 2 ſonſtigen Fällen. — Der
Kranken= und Unfalldienſt erſtreckte ſich auf 140 Transporte,
die hierfür zurückgelegte Fahrtſtrecke betrug 1044 Kilometer. Auf der
Wache, Kirchſtraße 13 (Fernſprecher 600 und 3500) wurde in ſechs Fällen
erſte Hilfe geleiſtet.
chen Sportbehorde
okal der
wischenrunden um
Z
Sonntag
9. März 1930
nachmittags 3 Uhr
Sportplatz
Saddoaloolläit
Böllenfalltor Vorher (1 Uhr 45) Sportverein Darmstadt 1898 — Sportverein Wiesbaden (1. Jugendmannschaften).
(3915
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Samstag, den 8. März 1930
Nummer 67
Zulaſung von ZJuffzanwärkern.
Zum Vorbereitungsdienſt für die Oberjuſtizſekretärprüfung, deren
Ablegung als Vorausſetzung für eine künftige Anſtellung im gehobenen
mittleven Dienſt bei den Juſtizbehörden vorgeſchrieben iſt, kann eine
beſchränkte Zahl von Anwärtern zugelaſſen werden. Der
Vorbereitungs=
dienſt dauert regelmäßig drei Jahre und iſt unentgeltlich abzuleiſten;
auch Unterhaltszuſchüſſe werden den Anwärtern nicht mehr bewilligt
werden können. Volle Geſundheit iſt unbedingtes Erfordernis.
Geſuche um Zulaſſung ſind bis zum 1. April 1930 an den
Juſtiz=
miniſter einzureichen. Den Geſuchen iſt das Abgangszeugnis einer
Realſchule mit ſiebenjährigem Kurſus oder der Nachweis der Reife für
die Unterprima eines Gymnaſiums, Realgymnaſiums oder einer
Ober=
realſchule in Urſchrift oder beglaubigter Abſchrift, ein von dem
Bewerber verfaßter und handſchriftlich gefertigter Lebenslauf, ein
Leu=
mundszeugnis und der Nachweis der Reichsangehörigkeit beizufügen.
Inhaber des Reifezeugniſſes einer Vollanſtalt (neunklaſſigen höheren
Lehranſtalt) werden bevorzugt. (Vgl. Bekanntmachung vom 7. Januar
1899, Reg.=Bl. S. 1, in der Faſſung vom 18. Auguſt 1905, Reg.=Bl.
S. 238). Geſuche ſind nicht eher einzureichen, als bis die vorbezeichneten
Zeugniſſe und Nachweiſe beigefügt werden können. Geſuche ohne dieſe
Zeugniſſe und Nachweiſe einſtweilen einzureichen, iſt zwecklos, da für
die Auswahl der Juſtizanwärter der Zeitpunkt des Eingangs der
Ge=
ſuche ohne Bedeutung iſt. Geſuche, denen die Zeugniſſe und Nachweiſe
nicht beigefügt ſind, werden ohne weiteres zurückgewieſen werden.
Bewerber, welche die Einheitskurzſchrift beherrſchen, wollen ihrem
Geſuch die hierüber erteilten Zeugniſſe beifügen.
— Deutſche Kriegsgräberfürſorge in der Kunſthalle am Rheintor in
Darmſtadt vom 8. bis 23. März d. 33. Es hat ſich ergeben, daß die
Kunſthalle ſich für den Zweck der Ausſtellung von Darſtellungen der
Kriegsgräberfriedhöfe recht gut eignet, zumal die Räume mit
Fichten=
kränzen und Fichtenbäumen ausgeſchmückt werden, welche die einzelnen
Bilder wirkungsvoll umgeben werden. Manche unſerer Tapferern, die
heimgekehrt ſind, werden auf den Bildern die Gegend erkennen, wo ſie
mit den gefallenen Kameraden gekämft und gelitten haben. Auch
klei=
nere Photographien vermögen dieſe Erinnerungen wachzurufen. Alle
Beſchauer aber werden von der überwältigenden Größe der Friedhöfe
— es iſt darunter ein Sammelfriedhof, auf dem 40 000 Gefallene zur
Ruhe gebettet ſind —, ergriffen ſein. Es wird ihnen die furchtbare
Gewalt des Weltkrieges vor Augen rücken. Ein beſonderer Raum iſt
Bildern aus der Umgebung von Verdun und ein weiterer Raum
Bil=
dern von der Front in Flandern gewidmet. Herr Oberregierungsrat
Emmerling und Herr Photograph Wilhelm Zinſel haben ſich um die
überſichtliche Herrichtung der Ausſtellung beſonders verdient gemacht
und verdienen beſonderen Dank für ihre Bemühungen. Die
Ausſtel=
lung wird, wie bereits bekanntgegeben, am Samstag, 8.
März=
nachmittags 3. 30 Uhr, durch den Vorſitzenden des
Landesver=
bandes, Herrn Geheimerat Dr. Fey, eröffnet werden. Bei der
Er=
öffnungsfeierlichkeit wird Herr Rektor Germann über die Entwicklung
des Volksbundes, insbeſondere im Bezirk Darmſtadt, ſprechen.
— Der Jugendherbergsverband ſtellt aus. Er zeigt, was er kann
und will, und er darf ſich zeigen. Papierlautz hat in der
Rhein=
ſtraße ein ganzes Fenſter eingerichtet mit Bildern, Karten und
Plä=
nen. Und doch iſt noch lange nicht alles gezeigt, was das
Jugendher=
bergswerk iſt und bedeutet, ſogar nur ein ganz geringer Ausſchnitt,
Wunderbar ſind die Bilder der Bleiben, in die heute die wandernde
Jugend einkehrt. Man braucht ſich nur das Bild der neuen
Jugend=
herberge „Carl=Ulrich=Heim” in Zwingenberg a. d. Bergſtraße
anzu=
ſehen, die am 6. April eingeweiht werden ſoll. Die Jugend von heute
braucht nicht mehr zu betteln um das Bund Stroh, um das Lager im
Kuhſtall; ſie muß nicht mehr durch Nacht und Regen laufen und ſich
weiterſchleppen, bis ſie ein Loch findet, in dem ſie die kalte Nacht
durch=
frieren kann, bis endlich die Sonne wiederkommt. Dank der
unermüd=
lichen Arbeit des Jugendherbergsverbandes kann heute jeder Junge
und jedes Mädel den Ruckſack packen und hinausziehen in die deutſchen
Berge und Wälder, ohne Angſt um Obdach für die Nacht. Und die
Eltern daheim können beruhigt ſein; ſie wiſſen, ihre Kinder ſind
auf=
gehoben während der Nacht, ſie ſchlafen in reinen Betten. in luftigen,
geſunden Räumen; ſie wiſſen, daß auch auf tagelanger Fahrt für ſie
geſorgt wird, wie die Mutter nicht beſſer für ſie ſorgen kann. —
End=
lich iſt Deutſchland offen für die Jugend, und auch für die ärmſte
Ju=
gend. Sie kann wandern, wie lange ſie will und wohin ſie will, trotz
Kriſe und Geldnot. Nur etwa 25 Pf. koſtet die Uebernachtung, und
kochen kann ſich jeder ſelber, was er will. Iſt er aber zu bequem zum
Selbſtkoſten, oder hat ers bei der Mutter noch nicht gelernt, dann kann
er ſich Suppe, Gemüſe uſw. bei den Herbergseltern kaufen zu Preiſen,
die feſtgeſetzt ſind und angepaßt dem Geldbeutel unſerer Jugend, in
dem das Markſtück immer noch ein ſelter Gaſt iſt. — Und wenn die
Jugend wieder heimkommt von der Fahrt, dann erzählt ſie von den
wunderbaren Städten und Dörfern, die ſie ſah, von weiten Tälern,
von ragenden Bergen und heimlichen Wäldern. Und die Alten hören
zu, und die Luſt kommt wieder, mit den Jungen hinauszuziehen in die
ewig ſchöne deutſche Heimat. Ja, das Jugendherbergswerk, das
um=
faſſendſte und wichtigſte Werk zur körperlichen und geiſtigen Geſundung
unſeres Volkes, ſtellt aus! — Wer ſehen möchte, was es will, gehe zu
Lautz in die Rheinſtraße. — Und es iſt wirklich wert, daß man
hingeht!
— Vortragsabend in der Elſaß=Lothringer=Vereinigung. Am
Diens=
tag, dem 11. März, ſpricht auf Veranlaſſung der Darmſtädter Elſaß=
Lothringer=Vereinigung (Ortsgruppe Darmſtadt des Hilfsbundes für
die Elſaß=Lothringer im Reich) Herr Dr. Hallier über „Die
Aus=
wanderung aus Elſaß=Lothringen nach Ungarn im 18. Jahrhundert”.
Der Vortragende, der Mitglied des Wiſſenſchaftlichen Inſtituts der
Elſaß=Lothringer im Reich an der Univerſität Frankfurt a. M. iſt, wird
insbeſondere die engen Zuſammenhänge zwiſchen Südweſtdeutſchland
und dem ſüdoſtdeutſchen Grenzlandeutſchtum aufzeigen. Der Vortrag
wird ſicherlich regem Intereſſe begegnen. Gäſte ſind willkommen.
Nach dem Vortrag wird der Vorſitzende der Ortsgruppe über den am
8. und 9 März 1930 in Berlin ſtattfindenden Kongreß der
Arbeits=
gemeinſchaft der geſchädigten Intereſſenverbände berichten. Dieſer
Be=
richt wird für jeden Vertriebenen und Geſchädigten von größter
Wichtig=
keit ſein.
— Volksbühne. Das Heſſiſche Künſtlertheater bringt am 13. d. M.
im Kleinen Haus das Seiltänzerſtück „Katharina Knie” von Carl
Zuck=
maher, dem Dichter des „Fröhlichen Weinbergs” und des „
Schinder=
hannes” — beide gelangten in Darmſtadt bereits zur Darſtellung —,
zur Aufführung. Die Mitglieder der Volksbühne erhalten Karten zum
Vorzugspreis in der Geſchäſtsſtelle der Volksbühne, Eliſabethenſtraße 34
(Haus Alter).
— Braſilien, Land und Leute und Arbeitsmöglichkeiten in Braſilien,
ſo lautet das Thema eines Vortrages, der am 14. März im Feſtſaal
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, Karlſtr. 2, im Rahmen der
Volks=
hochſchule ſtattfinden wird. Der Vortragende, Herr Candidus, war
lange Zeit in Braſilien tätig und kennt die Verhältniſſe des Landes
aus eigener Anſchauung und Arbeit. Es iſt ſomit Gewähr geboten,
daß der Vortrag intereſſant und erſchöpfend behandelt wird.
— Orpheum. Heute Samstag und morgen Sonntag wird, die
luſtige Jazz=Revue „Das Mädel vom Broadway” letztmalig aufgeführt.
— Sonntag nachmittag 4 Uhr iſt ebenfalls letztmalig die Kinder=Revue
„Hannis Fahrt ins Märchenland” mit Parade ſämlicher Märchenfiguren,
u a. auch Pat und Patachon im Reiche der Märchenfee. (S. Anz)
— Wanderklub „Falke” 1916, Darmſtadt. Der Wanderklub „Falke‟
unternimmt am Sonntag eine Halbtageswanderung mit Damen, welche
in die ſüdlichen Wälder unſerer näheren Umgebung führen ſoll.
Treff=
punkt um 8,30 Uhr Landskronſtraße, Endpunkt der Straßenbahnlinie 3.
Zörderung der Bauwirkſchaft.
Der Mittelrheiniſche Architekten= und Ingenieur=
Verein, Sitz Darmſtadt, der zu ſeinen Mitgliedern beamtete
und frei ſchaffende Techniker zählt, hat auf ſeiner vor einigen Tagen in
Darmſtadt abgehaltenen Hauptverſammlung ſich mit der Frage
befaßt, wie der gänzlich darniederliegenden Bauwirtſchaft geholfen
wer=
den könne. In einer längeren Ausſprache wurde bei voller Würdigung
beſtehender finanzieller Schwierigkeiten von allen Seiten zum Ausdruck
gebracht, daß die von Staat und von den Städten beabſichtigte faſt
völlige Stillegung des Baugewerbes ſich weiterhin nicht durchführen
laſſe, ohne die bedenklichſten Auswirkungen wirtſchaftlicher und
politi=
ſcher Art hervorzurufen. Unbeſtritten ſei, daß man beſſer arbeiten
laſſe als Erwerbsloſenunterſtützung zu bezahlen und damit zugleich alle
die Nachteile in Kauf zu nehmen, die das Arbeitsloſenproblem mit ſich
bringe. Angeſichts der beſtehenden Wohnungsnot den Wohnungsbau
noch weiter einzuſchränken, heißt nur die ſozialen, ſittlichen,
hygieni=
ſchen und politiſchen Gefahren des Wohnungselends zu vergrößern.
Deshalb müſſe erſtrebt werden, daß die Mittel zum Wohnungsbau in
größerer Höhe als dies in dieſem Jahre offenbar vorgeſehen ſei,
ver=
fügbar gemacht würden und auch ſonſt durch Förderung ſtaatlicher und
ſtädtiſcher Bauvorhaben die Wirtſchaft belebt werde. Das Nachlaſſen
der Bauaufträge lege natürlich auch die techniſchen Berufe und das
Handwerk lahm und ziehe, wenn nicht Einhalt geboten werde, immer
weitere Kreiſe, da das Baugewerbe ein Schlüſſelgewerbe ſei. Der
Vor=
ſtand ſolle daher Schritte prüfen und bei den maßgebenden Stellen
unternehmen, die möglich ſeien, um vor allem den dringenden nötigen
Wohnungsbau, ſoweit und ſobald es irgend durchführbar ſei, auch 1930
in Fluß zu bringen.
2
P
Zels wird jedert
durch
Mrant
E Von der Städtiſchen Haushaltungsſchule. Die ſeit dem Jahre
1889 hier beſtehende Städtiſche Haushaltungsſchule hat die Aufgabe
ſchulentlaſſenen Mädchen eine gründliche Vorbereitung auf
den Hausfrauenberuf zu vermitteln. Das geſchieht in
beſonderen Tageskurſen. Hier werden die Mädchen in 31
Wochen=
ſtunden in allen Gebieten der Hauswirtſchaft unterrichtet.
Selbſtver=
ſtändlich kommt dabei auch die Allgemeinbildung nicht zu kurz.
Schü=
lerinnen, die an den Zweijahreskurſen teilnehmen, alſo volle zehn
Schuljahre haben, ſind vom dritten Pflichtfortbildungsſchuljahr befreit.
— Für nicht mehr fortbildungsſchulpflichtige Mädchen und Frauen
beſtehen beſondere Abendkurſe, in denen die praktiſche
Haus=
wirtſchaft beſonders zu ihrem Recht kommt. Sie ſind mehr als
Wie=
derholungskurſe gedacht, und in ihnen hat ſich ſchon gar manche Braut
und manche junge Frau das Rüſtzeug für eine richtige
Haushaltungs=
führung geholt. — Anmeldungen werden am Montag, 10., und
Dienstag, 11. März, 15—19 Uhr, Alexanderſtraße 27, noch von denen
entgegengenommen, die nicht bereits für das kommende Schuljahr als
Schülerinnen eingetragen ſind. (Siehe die betr. Anzeige.)
Angebot:
Sudrahm-Bulter 8
5=
10 Stück von
8SSn
3923
— Konzert. Am Montag, den 10. März, abends 8 Uhr, findet
nunmehr endgültig im Städtiſchen Saalbau das Konzert
zugun=
ſten des Herz=Jeſu=Hoſpitals ſtatt. Namhafte Künſtler
des Landestheaters und der geiſtliche Kirchenchor werden mitwirken.
Der Abend verſpricht ſo für jeden Muſik= und Kunſtfreund ein Genuß
zu werden. Das ſegensreiche Wirken der Brüder des Herz=Jeſu=
Goſpi=
tals, die in wahrhaft chriſtlicher Liebe Angehörige aller Konfeſſionen
bei ſich aufnehmen und pflegen, iſt wohl allgemein bekannt. Der
Er=
trag des Konzerts iſt lediglich für die Zwecke des Herz=Jeſu=Hoſpitals
beſtimmt. Wer an der Feier teilnimmt, erfüllt daher eine Pflicht der
Dankbarkeit, die die Allgemeinheit wie jeder frühere Patient den Brüdern
für ihre aufopfernde und ſelbſtloſe Tätigkeit ſchulden. Kartenverkauf bei
KonzertArnold am Weißen Turm und bei Griesheimer,
Wilhelminen=
platz 2.
— Sechſtes Sinfoniekonzert. Von Corelli und Vivaldi
über Hindemith, Weinberger zu Smetana geht die Vortragsfolge des
am Montag, dem 10. März, under Leitung von Generalmuſikdirektor
Dr. Karl Böhm ſtattfindenden ſechſten Sinfoniekonzerts. Außer der
Smetanaſchen ſinfoniſchen Dichtung „Die Moldau” erleben die
vorge=
ſehenen Werke ihre erſte Aufführung im Rahmen der Sinfoniekonzerte
des Heſſiſchen Landestheaters. Die „böhmiſchen Lieder und Tänze” von
Weinberger kommen zur Uraufführung. Corelli iſt
mit einem ſeiner Concerti groſſi, Vivaldi mit dem Konzert, für
Viola damore, geſpielt von Paul Hindemith (der auch ſein
Bratſchenkonzert zum Vortrag bringt), vertreten.
auf
Prassel-Kaffee risch geröstet BOkulstr. 10 8
Lokale Veranſtalkungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritit.
— Der Evängeliſche Arbeiter= und
Handwerker=
verein veranſtaltet am Sonntag, den 9. März, abends im
Vereins=
haus „Feierabend” (Stiftſtraße 51) einen Familienabend, in deſſen
Mit=
telpunkt der Heimatgedanke ſteht. Ein ſchönes, reichhaltiges Programm
iſt vorbereitet, das muſikaliſche, geſangliche und theatraliſche
Darbie=
tungen, Anſprachen und auch ſonſt viel Unterhaltendes enthält, ſo daß
der Abend einen gemütvoll=unterhaltenden Verlauf nehmen wird. Alle
Mitglieder und Freunde des Vereins ſind mit ihren Angehörigen zur
Teilnahme herzlich eingeladen.
— Der Bund deutſcher hirnverletzter Krieger e. V.,
Ortsgruppe Darmſtadt, hält am Sonntag, den 9. März, vorm. 10.30
Uhr, in der Brauerei „Zur Krone” eine Werbeverſammlung ab, zu der
ſämtliche kopfverletzte Kriegsbeſchädigten eingeladen ſind.
— Verein ehem. 6ler Artilleriſten. Der Reichsbund
ehemaliger Militärmuſiker hat uns zu ſeinem Stifungsfeſt heute abend
8 Uhr im Konkordiaſaal eingeladen. Die Kameraden werden um
zahl=
reiche Beteiligung gebeten.
— Zu dem diesjährigen letzten Bockbierfeſt mit Tanz in
ſämtlichen Parterreräumen im Hotel=Reſtaurant Poſt, am
Hauptbahnhof ladet ergebenſt ein G. Schiel. (Siehe heutige Anzeige.)
Aus den Parkeien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Morgen Sonntag Halbtageswanderung. Treffpunkt pünktlich 2 Uhr
Tierbrunnen. Wir erwarten zahlreiche Beteiligung. Gäſte willkommen.
* Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Helia.
Sieht man von einigen Stellen ab, bei denen es der Regie nicht
gelang, die Grenze zwiſchen Filmkunſt und Kitſch ganz ſcharf zu ziehen,
ſo iſt der Film „Heimkehr” eine ſehr ſorgſame und eindringliche
Interpretation der Novelle „Karl und Anna” von Leonhard Frank.
Aus der Einöde der ſibiriſchen Taiga wächſt rieſengroß die Sehnſucht
Richards nach ſeiner Frau Anna. Mit ſeinem Freund und
Mitkriegs=
gefangenen Karl entflieht er. Doch nur Karl gelingt die Flucht,
Ri=
chard wandert in die Bleibergwerke zu fünfjähriger Zwangsarbeit. Die
Revolution endlich bringt Amneſtie, das Ende der Gefangenſchaft auch
für ihn. Doch er kommt nach Hauſe, als das Schickſal ſich zwiſchen Karl
— der zu ſeiner Frau gefahren iſt, um ihr von ihm zu berichten —
und Anna ſich erfüllt. Und Richard geht — nach ſchwerem Kampf —
fort, weg von ſeiner Frau, weg von ſeinem Kriegskameraden Karl.
Die ſchlichte, hier nur in ihrem kargſten, tatſächlichſten Rahmen
gege=
bene Geſchichte iſt darſtelleriſch und filmtechniſch wirkungsvoll geſtaltet.
Man könnte auf viele Einzelheiten hinweiſen, die vorzüglich gelungen
ſind. Am wichtigſten erſcheint die Feſtſtellung, daß es der Regie Joe
Mays und dem Spiel Lars Hanſons, Ditta Parlos und
Gu=
ſtav Fröhlichs gelungen iſt, mit ſparſamen Mitteln ein filmiſch
geſchloſſenes Geſamtbild zu geben. — Vorher läuft ein nicht
uninter=
eſſanter Kulturfilm der Ufa: Sportliche Spiele in Delphi, und die
Eo.
wenig reichhaltige und unaktuelle Wochenſchau.
Union=Theater.
Das neue Filmprogramm des Union=Theaters bringt einen ſehr
unterhaltenden Bildſtreifen „Ihr dunkler Punkt”, in dem die
ent=
zückende Lilian Harvey meiſterhaft die Doppelrolle als Lilian
von Trucks und Yvette ſpielt. Die zum Teil köſtlichen
Verwechſelungs=
ſzenen und das flotte Tempo der wirbelnden und verzwickten
Hand=
lung ſichert dem Film, der in großen Hotels, Varietés uſw. ſpielt, eine
angenehme, humoriſtiſche Spannung, die bis zum Schluß anhält. Die
Regie lag bei Johannes Guter, der die ſeltſamen
Verwechſelungsaben=
teuer der jungen Ariſtokratin mit einer geriſſenen Hochſtaplerin ſehr
geſchickt herauszuarbeiten und im Milieu zu unterſtreichen verſtand,
in guten Händen. Ein Stab guter Filmpartner unterſtützt Lilian Harbey
und hilft das Rätſel um den dunklen Punkt löſen. — Die zweiaktige
Groteske „Ein Löwe fällt vom Himmel” weicht von den ſonſt
gezeigten Grotesken angenehm ab. Bewunderswert ſind die
Dreſſur=
leiſtungen des, man möchte ſagen, in der Hauptrolle „auftretenden”
Löwen. — Ein ſehr guter Kulturfilm mit Originalaufnahmen aus
Per=
ſien, ſowie die neueſte Wochenſchau vervollſtändigen das Programm. *
In einer Nachtvorſtellung lief der Orplid=Film „Durch
Frei=
körperkultur zu Geſundheit, Ethik und Aeſthetik.
Vor der Vorführung ſprach ein unbekannter Redner einführende Worte,
die im weſentlichen Propaganda für die Nacktkultur waren, d. h. für
nacktes Beiſammenleben in Spiel und ſportlicher Betätigung beider
Ge=
ſchlechter und aller Altersgruppen. Wir geſtehen offen, daß wir nicht
in jeder Beziehung mit dem Redner einig gehen. Das hat mit
Prü=
derie nichts zu tun. Aus Gründen, die eingehend zu erörtern hier zu
weit führen würde, ſind wir der Anſicht, daß die Nacktheit beider
Ge=
ſchlechter und jeden Alters in gemeinſamem Beiſammenſein nicht
führen kann zu Geſundheit, Ethik und Aeſthetik. Zum mindeſten nicht
zu den beiden letzten Zielen. — Intereſſant war bei den Vorführungen
folgendes: Die Plätze im Parterre, alſo die billigeren, waren faſt
aus=
verkauft, die oberen und Logen waren faſt leer. Neun Zehntel der
Beſucher waren junge Männer, ein Zehntel junge Mädchen. Einige
wenige ältere Beſucher, Lehrer, Erzieher uſw., waren ebenfalls
an=
weſend. Der Filmſtreifen, der gezeigt wurde, iſt hier ſchon zweimal
gelaufen, das letzte Mal in den Palaſt=Lichtſpielen. Er iſt durch einige
wenige Abſchnitte ergänzt. Der Film läßt techniſch zu wünſchen übrig,
er könnte auh regielich beſſer ſein. —
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Ein 21jähriger, bei Opel angeſtellter Kaufmann fuhr am 11.
September vorigen Jahres mit ſeinem Motorrad durch Rüſſelsheim.
Zwei kleine Kinder überquerten von links nach rechts die Straße; ſie
wurden verwirrt, als das Signal ziemlich kurz vor ihnen ertönte und
blieben ſtehen. Das Motorrad ſchleifte den einen ſiebenjährigen Buben
mehrere Meter weit, der mit einem Schädelbaſisbruch, einer
Gehirn=
erſchütterung und mehreren andeven Kopfwunden wie durch ein Wunder
am Leben blieb. Das Bezirksſchöffengericht verurteilte den Angeklagten
wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu achtzig Mark Geldſtrafe.
Ange=
ſichts der kleinen Kinder hätte der Angeklagte gar kein Signal geben
ſollen, aber jedenfalls erheblich weiter nach links ausbiegen müſſen.
Eine Ehefrau aus Weiterſtadt, die aus ihrer Arbeitsſtelle in der
Konſervenfabrik Helvetia in Groß=Gerau freiwillig ausgeſchieden war,
hatte den entſprechenden Vermerk „freiwillig” in der
Arbeitsbeſchei=
nigung ausradiert und dafür den Paſſus „wegen Arbeitsmangel”
ein=
geſetzt. Sie dachte ſich dadurch die Wartezeit auf
Arbeitsloſenunter=
ſtützung von vier Wochen auf eine Woche zu verkürzen. Die Aenderung
wurde auf dem Arbeitsamt ſofort erkannt und die Täterin wegen
ſchwerer Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Betrugsverſuch zu zwei
Wochen Gefängnis verurteilt.
Ein Offenbacher Kaufmann hatte einen Wandergewerbeſchein für
Vertrieb von Schokolade= und Zuckerwaren auf Kirchweihen. Als er eine
Art Schießbude aufmachen wollte, bekam er keine Erlaubnis dazu. Er
ſetzte nun auf ſeinen Wandergewerbeſchein hinter den Paſſus „Vertrieb
von Schokolade= und Zuckerwaven auf Kirchweihen” „durch
Bolzen=
ſchießen” ein. Da es ſich bei dem Wandergewerbeſchein um eine
öffent=
liche Urkunde handelt, wurde der Angeklagte vom Bezirksſchöffengericht
wegen ſchwerer Urkundenfälſchung zu drei Monaten Gefängnis
ver=
urteilt.
— Flieg”, roter Abler von Tirol! Das aktuelle Schauſpiel in drei
Akten von Fred A. Angermeher, welches bekanntlich wegen
ſei=
ner ſtarken Handlung zu einer Intervenierung des italieniſchen
Bot=
ſchafters bei der Reichsregierung in Berlin Anlaß gab, wird ab Mitte
nächſter Woche durch eine Spezialbühne in Darmſtadt zur
Auf=
führung gelangen. (Siehe auch Artikel Seite 4 im „Tagblatt” vom
7. März von deſſen römiſchen Korreſpondenten.) Weitere Mitteilungen
folgen.
— Beamtenſchaft und Sparmaßnahmen. Der Heſſiſche
Beamten=
bund E. V. hat auf Mittwoch den 12. März 1930, nachmittags
4 Uhr, ins „Rummelbräu” nach Darmſtadt alle Geſamtvorſtände
der Fachvereine der Beamten zuſammengerufen. Die organiſierte
Be=
amtenſchaft muß Stellung nehmen zu der Tatſache, daß weitaus die
ſchworſten Laſten bei den heſſiſchen Sparmaßnahmen auf die Schultern
der Beamten fallen. Die Regierung, der Finanzausſchuß des Heſſiſchen
Landtags und die Preſſe ſind ebenfalls eingeloden.
— Der Gabelsberger Stenographen=Verein 1861 (Ballonſchule)
macht darauf aufmerkſam, daß ſeine neuen Anfängerkurſe in
Reichs=
kurzſchrift am Dienstag, dem 11., und Freitag, dem 14. März, beginnen.
Anmeldung und Auskunft in unſerer Auskunftsſtelle, Ballonplatz 7,
und an den erſten Unterrichtsabenden. Näheres ſiehe in den in den
nächſten Tagen erſcheinenden Anzeigen.)
Tageskalender für Samstag, den 8. März 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus 19.30 Uhr, E 17: Die
Affäre Dreyfus”. — Kleines Haus. 20 Uhr, H 9: „Der Wildſchütz”.
— Orpheum 20.15 Uhr: „Das Mädel vom Brogdway”
Konzerte: Schloßteller „Theater=Reſtaurant, Sportplatz=
Reſtau=
rant, Kaffee Ganßmann, Bürgerhof. Zum Schwanen, Bismarckeck,
Herrngartenkaffee. Zum Odeon. — Kinovorſtellungen:
Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
Allen Anhängern der Pfarrer Heumann’ſchen Heilmittel
geben wir bekannt, daß das 272 Seiten ſtarke, reich illuſtrierte Pfarrer Heumann=Buch, ein wertvoller Ratgeber in vielen
Krankheitsfällen, auf Wunſch an jedermann völlig koſtenlos durch die Firma Ludwig Heumann & Co., Nürnberg=E,
verſand wird. Ferner weiſen wir darauf hin, daß die Pfarrer Heumann’ſchen Heilmittel (bis jetzt 178,000 Dankſchreiben)
künftig in allen hieſigen Apotheken zu haben ſind, bezw. beſtellt werden können, beſtimmt aber in der Hauptniederlage:
Löwen=Apotkeke Darmſtadt, Ballonplatz 11.
U1015
[ ← ][ ][ → ]Aus Heſſen.
— Eberſtadt, 7. März. Am 12. März feiert der weithin bekannte
Weinhändler Herr J. Jacob in ſeltener geiſtiger und körperlicher Friſche
den 81. Geburtstag. Herr Jacob ſtammt aus Rheinheſſen, iſt Alt
veteran von 1870/71, Mitſtürmer von Schloß Chambord unter
Haupt=
mann Kathrein und war bis vor einigen Jahren ein eifriger Jäger
und ſicherer Schütze.
Ad. Brensbach, 7. März. Gemeinderatsſitzung. Die
Ge=
meinderechnung für das Rechnungsjahr 1928 wurde durch den
Gemeinde=
rat geprüft und keine Beanſtandungen gefunden. Die Summe der
Ein=
nahme beträgt 49 711 RM., die Ausgaben betragen 48 320 RM., mithin
ein Rechnungsreſt von 1391 RM. Die Rechnung mit den
Urkunden=
bänden liegt eine Woche auf der Bürgermeiſterei zur Einſicht der
Inter=
eſſenten offen. — Bei der Schweinezwiſchenzählung am 1. März d. J.
waren in hieſiger Gemarkung 269 Schweine vorhanden, gegen die
vor=
hergehende Zählung am 1. Dezember 1929 (419) iſt eine Abnahme von
150 Stück zu verzeichnen. Die Zählung der nicht beſchaupflichtigen Haus=
„hrachtungen ergab 132.
Erbach i. Odw., 7. März. Am Samstag nachmittag fand die
ordentliche Generalverſammlung der Landwirtſchaftlichen Ein= und
Ver=
kaufsgenoſſenſchaft Erbach im Saale des Gaſthauſes „Zum Hirſchen”
ſtatt. Sie war wohl im Gegenſatz zu den Vorjahren etwas beſſer
be=
ſucht, aber doch noch lange nicht genug. Der Vorſitzende des
Aufſichts=
rates, Herr Altbürgermeiſter Walther=Haiſterbach, begrüßte die
Ver=
ſammlung, insbeſondere den Vertreter des Landwirtſchaftsamtes
Michelſtadt, Herrn Landwirtſchaftsaſſeſſor Lemp. Nach Bekanntgabe
der Tagesordnung und Erledigung der ſonſtigen Formalitäten erſtattete
Herr Geſchäftsführer Wagner den Bericht über das abgelaufene
Ge=
ſchäftsjahr 1929. Aus demſelben war zu entnehmen, daß der
Geſchäfts=
gang auch im letzten Jahre ein ſehr umfangreicher war. Die
Einzah=
lungen der Mitglieder auf die Geſchäftsanteile laſſen jedoch noch ſehr zu
wlinſchen übrig. Ein großer Teil hat ja die Einzahlungen bereits
ge=
leiſtet. Im Laufe des Jahres ſind elf Mitglieder mit 20
Geſchäfts=
anteilen neu beigetreten. Am 19. November 1929 wurde die neue
Lager=
halle am Roßbacher Weg bezogen, wodurch ein eigener Gleisanſchluß
entſtand. Der Spareinlagenbeſtand hat ſich im Laufe des Jahres
ver=
dreifacht. Die Ausſtände ſind allerdings auch in ganz erſchrecklichem
Maße gewachſen. Der Vorſtand und Aufſichtsrat haben deshalb die
Rück=
zahlung der überfälligen Ausſtände beſchloſſen und die nötigen
Anord=
nungen getroffen, die in den nächſten Tagen den Mitgliedern zugeſtellt
wverden. Im Anſchluß daran berichtete der Präſident des Aufſichtsrates
über die Verwaltungsreviſion des Verbandes vom Dezember 1929,
fer=
ner über die Ueberwachung der Geſchäftsführung im Laufe des
Ge=
ſihäftsjahres und die Prüfung der Jahresrechnung und Bilanz ſowie die
Vorſchläge zur Gewinnverteilung. Die Jahresrechnung und Bilanz
wurde genehmigt und dem Vorſtand und Aufſichtsrat einſtimmig
Ent=
laſtung erteilt. Der Reingewinn wurde nach Vorſchlägen der
Ver=
waltungsorgane verteilt und wird außer der Verzinſung der
Geſchäfts=
anteile der Reſt hälftig dem Reſervefonds und der Betriebsrücklage
über=
wieſen werden. Die ausſcheidenden Vorſtands= und
Aufſichtsrats=
mitglieder, Gutspächter Philipp=Roßbach und Ludwig Walther=
Haiſter=
bach, wurden wiedergewählt. Anſchließend an die
Generalverſamm=
lung hielt Herr Landwirtſchaftsaſſeſſor Lemp vom Landwirtſchaftsamt
Michelſtadt einen hochintereſſanten Vortrag über „
Wirtſchaftsgeflügel=
zucht‟. Der Vortrag fand außerordentlichen Beifall, was die
anſchlie=
ßende Diskuſſion auch beſtätigte. Man verlangt endlich den geſetzlichen
Schutz des Deutſchen Friſcheies. Die derzeitige Kataſtrophe auf dem
Eiermarkt beweiſt erneut, daß nur durch Stempelzwang der
Auslands=
eier und der Kühlhauseier dem Deutſchen Friſchei der Markt erobert
werden kann. In Anbetracht der großen Wichtigkeit der in der letzten
Zeit ganz gewaltig aufblühenden Geflügelhaltung ſind dieſe
Forderun=
gen unumgänglich notwendig. In der Diskuſſion wurde beſonders
dar=
auf hingewieſen, daß nicht in der Einrichtung von Großſammelſtellen,
ſondern in der Zuweiſung von Abnehmern im Erzeugerbezirk die
Bef=
ſerung des Abſatzes liegen würde. Gegen 7 Uhr ſchloß der Vorſitzende
die überaus anregende Verſammlung.
Ch. Unter=Mofſau, 7. März. Hohes Alter. Am Mittwoch
feierte im benachbarten Hiltersklingen Joh. Georg Schmahl im Kreiſe
ſeiner Kinder und Kindeskinder ſeinen 87. Geburtstag. Der überall
geachtete und geehrte Bürger erfreut ſich noch körperlicher und geiftiger
Friſche. Da er der älteſte Mann im Kirchſpiele Güttersbach iſt, brachte
ihm Herr Pfarrer Peters perſönlich ſeine Glückwünſche dar.
Cc. Seeheim, 7. März. Der älreſte Einwohner unſerer
Ge=
meinde Herr Förſter Chriſtoph Büdinger, feiert am 10. d. M. in voller
Rüſtigkeit ſeinen 88. Geburtstag. 43 Jahre ſtand „der alte Chriſtoph”
— wie ihn der Volksmund nennt — im Dienſte der Gemeinde, den er
ſtets mit treuer Pflichterfüllung verſah. 1914 trat er, 72jährig, in den
wohlverdienten Ruheſtand. Der Greis iſt der einzige hier noch lebende
Kriegsteilnehmer von 1866. Gern erzählt er noch von dem Gefecht der
Heſſen bei Laufach, das er beim 3. Heſſiſchen Infanterie=Regiment
mit=
machte. Sämtliche ſechs Teilnehmer jenes Krieges von Seeheim kehrten
damals unverwundet heim. Auch 1870 — es waren etwa 20 Seeheimer
Krieger — war er unter der Fahne, doch blieb er damals im
Erſatz=
bataillon, weil er „ſchon” 28 Jahre alt war.
D. Biblis, 6. März. Gemeinderatsſitzung. In der
letz=
ten Gemeinderatsſitzung wurden unter anderem wieder fünf äußerſt
wichtige Punkte verhandelt, weshalb faſt der Geſamtgemeinderat
zu=
gegen war. Vor allem wurde beſchloſſen, den Straßengelände=Ankauf
der verlängerten Moosgaſſe endgültig zu klären. Die
Entſchädigungs=
anſprüche der Geländeeigentümer wurden gutgeheißen und ein Betrag
von 200 Mark für dieſe Sache ausgeworfen. Auch die Angelegenheit
der Firma Gebr. Müller=Worms fand diesmal ihre Erledigung, nach
dem Gutachten einer nach Worms entſandten Kommiſſion. Betreffs
der Entſchädigung der Schutzleute für Kleidergeld konnte man ſich noch
nicht entſcheiden, da zuerſt das Angeſtelltenverhältnis nachgeprüft
wer=
den ſoll. Darauf legte Gemeinderat Fränkel ſein Amt als
Ausgabe=
kontrolleur nieder mit der Begründung, daß ihm bekanntgegeben wurde,
daß die Behörde ſolche Poſten als geſetzwidrig anſehe. Ein daraufhin
vorgeleſenes Schreiben des Kreisamts Bensheim an die hieſige
Bürger=
meiſterei beſtätigte dies. Das Schmerzenskind des Gemeinderats, die
Fürſorgekommiſſion, wurde nach längerem Für und Wider ſchließlich
ganz aufgelöſt. In Zukunft ſollen Fürſorgeangelegenheiten vom
Ge=
ſamtgemeinderat begutachtet werden und ſo ihre Erledigung finden.
Gemeinderat Fränkel war mit dieſer Art der Bearbeitung der
Für=
ſorgeangelegenheiten nicht ganz einverſtanden und ſtellte den Antrag,
erneut eine Kommiſſion zu bilden, die derartige Angelegenheiten
erledi=
gen ſoll. Da der Antrag, auf ſofortige Behandlung geſtellt, gegen die
Geſchäftsordnung verſtieß, wurde er auf die nächſte Sitzung der
Orts=
vertreter verlegt. Verſchiedene Anträge uſw. privater Natur fanden
noch ihre Erledigung, worauf die äußerſt intereſſante Sitzung in
vor=
gerückter Stunde geſchloſſen wurde.
Ck. Groß=Gerau, 7. März. Nächtlicher Einbruch in die
Bahnmeiſterei. Heute nacht wurde in der Bahnmeiſterei Groß=
Gerau ein frecher Einbruchsdiebſtahl verübt. Allerdings fiel den Tätern
die erhoffte Beute nicht in die Hände. Die oder der Einbrecher drangen
nachts in das Bürohaus der Bahnmeiſterei (gegenüber vom Bahnhof
Groß=Gerau) ein, indem ſie einen Fenſterladen erbrachen. Im Büro
durchwühlten ſie einige gewaltſam geöffnete Schubladen und warfen die
darin befindlichen Papiere durcheinander. Ihre Suche galt anſcheinend
einer größeren Geldſumme, dem Erlös eines am Vortage erfolgten
Schwellenverkaufs der Bahnmeiſterei. Wahrſcheinlich wurden ſie jedoch
durch irgendeinen Umſtand aufgeſchreckt, ſo daß ſie die Suche nach dem
Geld aufgaben und lediglich eine Kiſte Zigarren als Beute mitnehmen
konnten. Freitag morgen weilte die Bahnpolizei, die aus Biſchofsheim
telephoniſch herbeigerufen wurde, am Tatort. Ein angeſetzter
Spür=
hund konnte die Spur der Täter jedoch nur eine kurze Strecke weit
berfolge: Seit furzer Zeit iſt dies der dritte Einbruch bzw.
Einbruchs=
bß=Gerau.
verſu=
Samstag, den 8. März 1930
Seite 7
Der Umbau der „Ballin”=Schiffe.
Der im Januar v. J. bekanntgegebene Umbau der vier je
20—22 000 Brutto=Regiſtertonnen großen Dampfer der „Albert
Ballin”=Klaſſe der Hamburg=Amerika=Linie: „Albert Ballin”,
„Deutſchland”, „Hamburg” und „New York” geht in dieſen
Monaten vor ſich. Auf der Werft von Blohm & Voß in
Ham=
burg, wo ſämtliche Arbeiten vorgenommen werden, liegt bereits
ſeit dem 1. September v. J. der Dampfer „Hamburg”, der ſeine
Fahrten Mitte Februar wieder aufgenommen hat. Vor kurzem
folgten ihm die Dampfer „Albert Ballin” und „New York”. Als
letztes Schiff wurde im Januar Dampfer „Deutſchland” aus der
Fahrt gezogen.
Einſetzen eines neuen Keſſels in den Dampfer
der Hamburg=Amerika=Linie.
„Albert Ballin”
Die umgebauten „Ballin”=Schiffe werden die Strecke Hamburg—
New York in acht Tagen — bisher zehn Tagen — zurücklegen.
Der Umbau dieſer Schiffe, die zu den größten der deutſchen
Handelsflotte zählen, bedeutet eine wefentliche Beſchleunigung
des Nordatlantik=Dienſtes der Hapag. Sämtliche vier Dampfer
erhalten neue Antriebsmaſchinen mit einer Geſamtleiſtung von
28000 PS, die es ermöglichen, die Strecke von Hamburg nach
New York in acht Tagen — bisher zehn —, und von den
Kanal=
häfen nach New York in etwa ſieben Tagen — ſtatt bisher neun
Tagen — zurückzulegen. Außerdem werden die Dampfer „Albert
Ballin”, „Deutſchland” und „Hamburg” in ihren
Paſſagiereinrich=
tungen der beſonders bewährten Ausſtattung der „New York”
angeglichen und in der 1. Klaſſe mit einer zwei Decks hohen
Ge=
ſellſchaftshalle, einer offenen Laube und einem geräumigen
Sport=
deck verſehen.
Der große Erfolg, den die vor etwa zwei Jahren eingeführte
Dritte Kajüte für Touriſten brachte, veranlaßt die Hamburg=
Amerika Linie, die betreffenden Einrichtungen auf den vier
Bal=
lin=Dampfern erheblich zu erweitern.
Sämtliche vier Schiffe werden vom Frühjahr d. J. an wieder
zur Verfügung ſtehen und in einem regelmäßigen wöchentlichen
Turnus verkehren. Da ſie neben ihren hervorragenden
Paſſagier=
einrichtungen umfangreiche Laderäume beſitzen, werden ſie nicht
nur Träger eines beſchleunigten Geſchäftsreiſe=,
Touriſten= und Auswandererverkehrs, ſondern
auch eines Schnellfrachtdienſtes ſein, wie ihn die geſamte
Weltſchiffahrt ſonſt nirgends kennt.
Ein „Ballin”=Dampfer der Hapag
im Dock der Werft von Blohm & Voß.
Sämtliche vier Dampfer der „Ballin”=Klaſſe erhalten durch Einbau
neuer Turbinen, Keſſel. Wellen und Schrauben eine höhere
Geſchwindigkeit.
Bg. Vilbel, 7. März. Geſtern nachmittag, gegen 2 Uhr erhängte
ſich auf einem Acker zwiſchen Berkersheim und Vilbel ein hieſiger
Ein=
wohner, der Händler Max Grünebaum. Er ſteht in den fünfziger
Jahren und hinterläßt ſeine Frau und einen erwachſenen Sohn.
Büdingen, 7. März. Verheerendes Großfeuer. In der
großen Automobilhalle des hieſigen Automobilhändlers und
Opelver=
treters Groß brach heute früh gegen 6 Uhr auf bis jetzt noch nicht
ein=
wandfrei geklärte Weiſe Großfeuer aus. Die Flammen legten die
Auto=
mobilhallen vollſtändig in Trümmer, wobei auch zehn Automobile
mit=
verbrannt ſind. Unter den zerſtörten Kraftwagen befinden ſich zwei
ganz neue. Mit Mühe gelang es, drei Autos aus dem lichterloh
bren=
nenden Bau herauszuſchaffen. Ferner iſt ein Teil der Stallungen und
das Federvieh mitverbrannt. Dagegen gelang es den Bemühungen der
Feuerwehr, das Wohnhaus mit der Werkſtätte zu erhalten. Die
Löſch=
arbeiten hatten unter ſtarkem Waſſermangel zu leiden. Der
Brand=
ſchaden iſt ſehr hoch; er ſoll nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt
ſein. Man vermutet als Brandurſache Kurzſchluß in der elektriſchen
Leitung.
— Wafſerſtandsnachrichten vom 7. März. Rhein: Hüningen 0,23,
Kehl 1,41, Maxau 3,15, Mannheim 1,76, Mainz minus 0,35, Vingen
0,84, Kaub 0,88, Köln 0,60 Meter. Main: Schweinfurt 0,67,
Würz=
burg 0,05, Lohr 1,02, Groß=Steinheim 2,23, Frankfurt 2,34, Koſtheim
Staatspegel minus 0,74, do. Waſſertiefe 1,24, Fahrtiefe 0,94 Meter.
— Gernsheim, 7. März. Waſſerſtand des Rheins am
6. März 1,38 Meter, am 7. März 1,35 Meter.
Im Gewinnrad verblieben: zwei Prämien zu je 500000
Mark, zwei Gewinne zu je 75 000 Mark, zwei Gewinne zu je 25000
Mark, 20 Gewinne zu je 10000 Mark, 30 Gewinne zu je 5000 Mark,
104 Gewinne zu je 3000 Mark, 174 Gewinne zu je 2000 Mark, 442
Gewinne zu je 1000 Mark, 874 Gewinne zu je 500 Mack und 2482
Gewinne zu je 300 Mark.
Rundfank-Brogrgrme.
Man iſt nur ſo alt, wie man ausſieht,
deshalb benutze man das weltberühmte „Exlepäng‟. Gibt ergrautem
Haare die Jugendfarbe auf natürlichem Wege wieder. Wirkt nach
und nach. Vollſtändig unſchädlich. Seit 31 Jahren Weltruf. Von
tauſenden Aerzten, Profeſſoren uſw gebraucht und empfohlen
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Parfümerien, Friſeurgeſchäften, Drogerien uſw. wo nicht, direkt zu
haben Parfümeriefabrik „Exlepäng”, BerlinSO. 131, Muskauer Straße 9.
(TV. 2500)
34. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lokkerie.
23. Tag 5. Klaſſe. Am 6. März ſielen in der Vormittags=
Ziehung 2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf Nr. 354 391, 14 Gewinne
zu je 3000 Mark auf Nr. 70 326 204 169 238 730 250 603 277 953 314 671
327 063, 16 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 125 315 128 880 235 733
275 584 290 041 309 253 344 160 370 432, 42 Gewinne zu je 1000 Mark
auf Nr. 15 900 32 667 41 754 52 440 73 511 81 451 160 380 183 695 196 476
209 190 217 123 219 687 221 615 223 071 265 006 279 702 283 734 329 740
356 428 382 327 395 327, ferner 108 Gewinne zu je 500 Mark und 260
Gewinne zu je 300 Mark. — In der Nachmittags=Ziehung fielen
6 Gewinne zu je 10 000 Mark auf Nr. 24 376 66 592 351 165, 6 Gewinne
zu je 3000 Mark auf Nr. 177 657 260 104 356 732, 18 Gewinne zu je
2000 Mark auf Nr. 124258 150 632 184 522 213 762 221 206 238 198
248 741 272 630 350 602, 40 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 20 011
39 742 63 439 81 104 110054 132 113 135 766 136 398 175 648 217 605
274 776 279 766 281 256 287 151 320 805 333 077 338 096 357 771 376 522
398 044, ferner 70 Gewinne zu je 500 Mark und 176 Gewinne zu je
(Ohne Gewähr.)
300 Mark.
Frankfurt a. M.
Samstag. 8. März. 11.15: Schulfunk. 6 12.30: Schaliplatten:
Heiteres Mittagsſtändchen. 14: Jugendſtunde. Aus dem deutſchen
Liederkranz. o 16: Konzert des Funkorch. Teife: Alte Kameraden. —
Translateur: Wiener Praterieben. — Millöcker: Paracelſus=Couplet
aus „Die ſieben Schwaben” — Robrecht: Wiener Operettenrevue.
— Lehar: Hab ein blaues Himmelbett „aus „Frasquitta‟. —
Schreiner: Der rote Prinz. — Bayer: Papa=Mama=Polka. — Fall:
Freie Liebe. 0 17: Tanztee. 6 18.05: Prof. v. Dühring: Der Wert
der Allgemeinbildung. 18.35: Dr. de Mann: Menſch und
Ma=
ſchine. S 19.05: Spaniſch. 19.30: Literariſche Veranſtaltung.
O 20.15: Varieté für Orcheſter. Scheffler: Luſtſpiel=Ouvertüre. —
Varieté für Orcheſter. Eine Funkhumoreske für Soloinſtrumente und
Orcheſter. O 21.45: Vom Frankfurter Hallenſportfeſt. o 22.15:
Bunter Abend. o 23.50: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 8. März. 12: Schulfunk.
Aus=
ländiſche Volkslieder. o 14.30: Kinderbaſtelſtunde. o 15: Min.=Rat
Richert: Oſterſorgen der Eltern. o 15.45: Käte Graber: Von
kämpfenden Frauen. o 16: Die Arbeit der Funkverſuchsſtelle.
O 16.30: Hamburg: Konzert. O 17.30: Dr. Tornuus:
Geſellſchaft=
liche Lebensformen. O 17.55: V. Hartig, F. Jackſon: Engliſche und
deutſche Arbeiterbildung. o 18.20: Proben aus der ungariſchen
Literatur. O 18.40: Franzöſiſch für Anfänger. O 19.05: Dr. h. c.
Binding lieſt aus eigenen Werken. o 20: Aktuelle Abteilung.
O 20.30: Breslau: Unterhaltungskonzert. Liebeskönigin. Intermezo
für Orcheſter. — Serenade=Rococo. — Dein gedenk ich, Margarethe.
— Aus galanter Zeit. — Einſamer Schwan. — Weißt du noch?
Tanzlied. — Pierrot kommt vom Maskenball. — Ein Abend in
St. Petersburg. — Gang durch den Märchenwald. — Meine
Königin, Lied. — Pawlowa, Ballettſzene. — Mondſcheinſerenade. —
Ballgeflüſter. — Maſchka, Mazurka. O Anſchl.: Zeit, Wetter.
O Danach: Tanzmuſik.
Größte Auswahl
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Fachmännische Ernst-Lud wigstr. 144
Bedienung
Tel. 2140 (*(
W
Hauptſchriftlettung. Rudolf Mauve
Verant wortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleion, Reich un
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; fü
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Herbert Nette.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Seite 8
Nachrichlen des Skandesamis Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 27. Februar: Möloth, Rudolf, 3 J., Zwingenberg
Kr. Bensh., hier Grafenſtr. 9. Am 28. Februar: Ganß, Maria, geb.
Weyder, 72 J., Witwe des Inſtallateurs, Nieder=Ramſtadt, hier
Er=
bacherſtraße 25; Heldmann, Thereſia, geb. Haas, 60 J., Witwe des
Schneidermeiſters, Beſſungerſtraße 107; Duthel, Karl Johann,
Eiſen=
bahn=Oberinſpektor i. R., 67 J., Heinheimerſtraße 78; Stünkel, Ernſt
Auguſt Hermann Adolf, Buchhalter, 47 J., Mathildenſtr. 36. Am
1. März: Schmitz, Adelaide Valentine, geb. Balkner, 68 J., Witwe des
Schreinermeiſters, Kiesſtraße 38. Am 28. Februar: Sattler, Herbert,
1 Jahr, Babenhauſen, hier Heinheimerſtraße 21. Am 27. Februar:
Vecker, Maria, geb. Lauer, 28 J., Ehefrau des Lehrers, Beſſungerſtr.
108; Heeger, Walter Heinrich, 3 Monate, Stiftsſtr. 46; Albert,
Ferdi=
nand Heinrich, Tapeziermeiſter, 79 J., Hügelſtr. 41. Am 1. März:
Trompp, Anna Maria Katharina Sophie, geb. Baumann, 64 J., Witwe
des Miniſterialoberſekretärs i. R., Beckſtr. 74. Am 2. März: Plaut,
Henriette, geb. Marx, 69 J., Landgraf=Philipp=Anlage 46. Am 1. März:
Deichert, Katharina, geb. Juſtus, 82 J., Witwe des ſtädtiſchen
Fleiſch=
beſchauers, Kahlertſtr. 32. Am 2. März: Möller, Eliſe, geb. Keitzer,
75 J., Ehefrau des Poſtagenten i. R. in Altenſchlirf, hier Barkhausſtr.
67. Am 1. März: Weißenhorn, Jgnaz Friedrich, Verſicherungs=Bez.=
Direktor, 56 J., Martinſtr. 28; Viardin, Chriſtine, geb. Rühl, 75 J.,
Ehefrau des Hoteldieners, Ahaſtraße 20. Am 2. März: Seeger, Alfred,
8 Monate, Karlsſtr. 36; Frieß, Thereſe Margarete, geb. Dörr, 77 J.,
Witwe des Tapeziers, Kiesſtr. 43; Eckhardt, Heinrich, 7., Werkmeiſter,
57 J., Klein=Umſtadt, hier Erbacherſtr. 25. Am 3. März: Eckert, Georg,
Schüler, 7 J., Königſtädten, hier Erbacherſtr. 25. Am 1. März: Mohr,
Wilhelm, Diener, 64 J., ledig, Wilhelminenſtr. 32. Am 3. März:
Böß=
ler, Margaretha, geb. Mayer, 78 J., Witwe des Gaſtwirts,
Rhein=
ſtraße 41; Brückbauer, Rudolf, Schüler, 8 J., Feldbergſtraße 70. Am
4. März: Szyſka, Franz, 1 Monat, Kranichſteinerſtraße 65; Detz, Karl
Heinrich, 20 J., Zögling aus Finthen, hier Nieder=Ramſtädterſtraße 177.
Am 5. März: Seckler, Karolina, geb. Löffler, 46 J., Ehefrau des
Loko=
motivführers, Rößlerſtraße 85; Guthier, Chriſtiane Katharine, geb.
Hechler, 56 J., Witwe des Metzgermeiſters, Schloßgraben 11:
Darm=
ſtädter, Margareta, geb. Herold, Ehefrau des Taglöhners, Pfungſtadt
hier, Erbacherſtraße 25. Am 6. März: Marſchner, Thereſe Eliſabeth
Marie, geb. Probſt, 57 J., Witwe des Reſtaurateurs, Kiesſtraße 66;
Schader, Philivp, Bahnwärter i. R., 54 J.. Blumenthalſtraße 42:
Batz, Heinrich Chriſtian, Schloſſer, 70 J., Waldſtraße 22; Kun=
Katha=
rina, geb. Reinheimer, 58 J., Ehefrau des Dachdeckers, Hergershauſen,
hier, Grafenſtraße 9; Kaffenberger, Karl Friedrich, 2 Mon., Mainz,
hier, Grafenſtraße 9.
Kirchliche Nachrichken
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Invokavit (9. März).
Kollerte in allen Kirchen für die evang. Gemeinden Herbſtein und
Erzhauſen.
Stadtkirche Samstag, 8. März, abends 8.30 Uhr: Andacht. —
Sonntag, 9. März, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Vogel. — Vorm. 11.30 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Heß. — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Köhler.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andgcht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stabtkapelle Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarver Kleberger.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm. 11.30
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Mittwoch, 12. März,
abends 6 Uhr: 2. Paſſionsandacht. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan
Zimmer=
mann. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte:
Donners=
tag, 13. März, abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Konfirmandenſaal im Schloß. Freitag, 7. März, abends 8 Uhr:
Hauptverſammlnug der Männervereinigung und der Sterbekaſſe der
Schloßgemeinde. — Dienstag, 11. März, abends 8 Uhr:
Mädchenver=
einigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 12., und Samstag, 15. März,
nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Samstag,
15. März, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde,
Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 9. März, nachm. 2.30 Uhr:
Tanbſtummengottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Heß.
— Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag,
10. März, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Lukasgemeinde (ält.
Abteilung). — Dienstag, 11. März, abends 8 Uhr: Frauenverein der
Kaplaneigemeinde. — Kirchenchor der Stadtkirche. — Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). — Mädchenvereinigung der
Re=
formationsgemeinde (jüngere Abteilung). — Mittwoch, 12. März, nachm.
4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor
der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde
(ältere Abteilung). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(ältere Abteilung). — Donnerstag, 13. März, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund der
Lukasgemeinde (jüngere Abteilung). — Freitag, 14. März, abends
8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde. — Jugendbund der
Mar=
kusgemeinde (füngere Abteilung). — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Vorderhaus,
1 Treppe. Sprechſtunden vormittags von 10—12 Uhr und nachmittags
(außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584. Jugendfürſorge,
Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Rechtsauskunftsſtelle (auch
für Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten), Beratung in
Wohnungs=
angelegenheiten, Eheberatung. Trinkerfürſorge, Wandever= und
Ge=
fangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12
Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379. Dienstags und
Freitags nachm. geſchloſſen.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und
Donners=
tag, vorm. von 9—12 Uhr und Donnerstag, nachm. von 4—7 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftſtr. 51):
Rechts=
auskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſpr. 2288.
Samstag, den 8. März 1930,
Martinskirche. (Kollekte für die heſſiſchen Geweinden Herbſtein und
Erzhauſen.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer.
Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martins=
gemeinde Oſt. Pfarrer Beringer. — Abends 6 Uhr; Pfarrer Bergér.
Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von
½6 Uhr an in der Sakriſtei. — Mittwoch, 12. März, abends 8 Uhr:
2. Paſſionsandacht. Landeskirchenrat D. Waitz.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Bergér.
Mavtinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Sonntag, den
9. März, abends 7.30 Uhr im Gemeindehaus: Unterhaltungsabend der
Männervereinigung mit Lichtbildervortrag von Rektor Bauer über
„Eine Reiſe zum Nordkap”. — Montag, den 10. März, abends 8 Uhr
im Martinsſtift: „Helferinnenverſammlung des Frauenvereins. —
Dienstag, den 11. März, abends 8 Uhr im Martinsſtift: „Kirchenchor;
m Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag, den 13. März,
abends 8 Uhr im Martinsſtift: „Mädchenvereinigung Oſt; im
Gemeinde=
haus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. —
Freitag, den 14. März, abends 8 Uhr im Martinsſtift: „Mütterabend
Oſt; im Gemeindehaus: Mütterabend Weſt; Jugendvereinigung (ält.
Abteilung).
Johanneskirche. Sonntag, vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Goethe. Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung.
— Vormittags 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr:
Singegottesdienſt in der Kirche. Pfarrer Marx. — Montag, den 10.
März, abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend im Gemeindehaus.
— Mittwoch, den 12. März, abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht in der
Kirche. Pfarrer Goethe. — Donnerstag, den 13. März, abends 8 Uhr:
Hauptverſammlung der Sterbekaſſe im Gemeindehaus.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Dienstag, 11. März, abends 8 Uhr:
Paſſions=
andacht. — Donnerstag, 13. März, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). (Morgens und abends Landes
kirchenkollekte für Erzhauſen und Herbſtein.) Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Weiß. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Anmeldung ab 5.30 Uhr in der Sakriſtei.
Pfarr=
aſſiſtent Wollweber.
Veranſtaltungen: Sonntag, 9. März, abends 8.15 Uhr:
Jugendverein. — Montag, 10. März, abends 8.15 Uhr:
Mädchenver=
einigung. — Mittwoch, 12. März, nachm. 3 Uhr: Sitzung der
Frauen=
hilfe. — Abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht. Pfarraſſiſtent Wollweber
Donnerstag, 13. März, abends 8.15 Uhr: Frauenabend mit
Licht=
bildervortrag von Frau Dr. Friedrich über „Elſa Brandſtröm und ihr
Werk” — Freitag, 14. März, abends 8 Uhr: Mädchenchor. — 8.15 Uhr:
Kirchenchor. — Samstag, 15. März, abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. (Kollekte für Herbſtein und Erzhauſen.) Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. Feier des heiligen
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung ab 9.30 Uhr in der Sakriſtei.
— Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, 9. März, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 10. März, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, 11. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch,
12. März, abends 8 Uhr in der Kirche: 2. Paſſionsandacht. (2.
Kreuzes=
wort.) Pfarrer Müller. — Donnerstag, 13. März, abends 8 Uhr:
Mütterabend.
Stiftskirche. Samstag, den 8. März, abends 8 Uhr:
Paſſionsbet=
ſtunde. — Sonntag, den 9. März, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang.
Sonntagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Mittwoch, den
12. März, abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht.
Luth. Gottesdienſt (Selbſtändige evang.=luth. Kirche) am Sonntag
Invokavit (9 März) im „Feierabend”, Stiftsſtraße 51: Vorm. 10 Uhr=
Predigt= und Abendmahlsgottesdienſt. Beichte: 9.30 Uhr.
Pfarrver=
walter Lucius.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Semmel. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſions=
arbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr:
Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde.
Prediger Semmel. — Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der
Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger Neuber. — Samstag, abends
6—7 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. — 8.15 Uhr: „Poſaunenchor.
Dienstag, den 1. April: Miſſions.=Verkauf.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4,45 Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde für junge Mädchen. — Dienstag, abends 8.30
Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Freundeskreis
für junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanteriekaſerne, Hof links). Sonntag, 9. März: Landheimfonntag.
(Näh. im Verein.) — Montag, 10. März, abends 8.30 Uhr:
Familien=
bibelſtunde. — Mittwoch, 12. März, abends 8.30 Uhr:
Jungmänner=
bibelſtunde. — Donnerstag, 13. März, abends 8 Uhr: Jung=Volk=
Heimabend. — Freitag, 14. März, abends 8 Uhr: Turnen (
Ludwigs=
oberrealſchule). — Samstag, 15. März, nachm. 3 Uhr: Jungſcharſtunde.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22,
Infanterie=
kaſerne, Hof links). Samstag, 8. März, nachm. 3 Uhr: Geländeſpiele.
Treffpunkt: Botaniſcher Garten. — Dienstag, 11. März, nachm. 4 Uhr:
Handball für Aeltere auf dem Sportplatz am Nordbahnhof. —
Mitt=
woch, 12. März, abends 8 Uhr: Heimabend für Aeltere (
Fragen=
beſprechung). — Samstag, 15. März: Für Aeltere Wanderung ins
Landheim; für Jüngere B.=K. wie immer.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feievabend (
Stifts=
ſtraße 51). Sonntag, den 9. März, abends 7 Uhr: Heimatabend.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße), Sonntag, 9. März, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung.
— 11.20 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 9. März, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt. Abends um 8.15 Uhr:
Jugendſtunde. Mittwoch, den 12. März, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde
Zu allen Verſammlungen iſt jedermann freundlichſt eingeladen.
Darmſtädter Goten, Pfadfinder im Hefſenbund. Jeden Samstag
ind Sonntag: Treffen. — Samstag nachmittag 3 Uhr: Völkerſtunde im
Nummer 67
Heim. — Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang. — Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Chriſtlich wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Soctety)
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat, abends
8.15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung. —
Mitt=
woch, abends 8,15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8,15 Uhr:
Wortbetrachtung. — Jedermann herzlich eingeladen.
Internationale Bibelforſchervereinigung (Ortsgruppe Darmſtadt),
Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal). Jeden Dienstag abend 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlich willkommen. Sonntags
vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 10. März, abends 8 Uhr,
im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag,
den 9. März, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. — Nachm. 3.30 Uhr:
Jugend=
bundſtunde. — Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Mittwoch,
abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vormittags 10
Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. 8 Uhr: Predigt. — Montag,
abends 8.15 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, abends 8.30 Uhr:
Singſtunde. — Mittwoch, nachmittags 3 Uhr: Frauenmiſſionsverein,
katechetiſcher Unterricht und Mädchenbund. — Donnerstag, abends
8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich eingeladen! P. Schanz,
Prediger
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38.
Sonntag, 9. März, vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends ½8
Uhr: Predigt. Thema: Wer iſt mein Nächſter? Prediger E. Bültge,
— Mittwoch, 12. März, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde.
Prediger E. Bültge. — Freitag, 14. März, abends 8 Uhr: Frauen=
Miſſionsverein. Zu allen Verſammlungen iſt jedermann herzlich will,
kommen!
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I., Hindenburgſtr. (ehem. Kaſino).
Sonntag, den 9. März, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch,
den 12. März, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II., Bismarckſtraße 54.
Sonntag, den 9. März, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch,
den 12. März, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr:
Gebets=
verſammlung. 10 Uhr Heiligungsverſammlung. 11.30 Uhr:
Kom=
pagnie=Verſammlung für Kinder. Nachm. 3 Uhr:
Wegweiſerverſamm=
lung. Nachm. 5 Uhr: Kinder=Heilsverſammlung. Abends 8 Uhr:
Heilsverſammlung. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendliga. —
Diens=
tag, abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung. — Mittwoch, nachm. 5 Uhr:
Kinderverſammlung. Abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. —
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Heimbund für Frauen und Mädchen. — Freitag,
nachm. 5 Uhr: Kinderverſammlung. Abends 8 Uhr:
Heiligungsver=
ſammlung. — Sonntag, den 16. März, ſpricht Oberſt Rotſtein aus
Berlin.
Auswärtige Gemeinden.
Gpang. Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, den 9. März, vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Anſchließend: Kindergottesdienſt. — Montag:
Jugendabend. — Dienstag: Frauenabend. — Mittwoch; Kirchenchor.
— Donnerstag: Mädchenabend. — Freitag: Paſſionsabend.
Provinzial=Pflegeanſtalt: Nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt.
Epang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 9. März, 10 Uhr:
Gottes=
dienſt. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. Abends 8 Uhr:
Paſſionsgottesdienſt. — Donnerstag 8 Uhr: Frauenverein.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 9. März, vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Abends 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt
in Waſchenbach. — Dienstag: Kirchenchor und Jugendvereinigung. —
Mittwoch: Jungmädchenverein. — Donnerstag: Frauenverein. —
Freitag: Kirchenchor.
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 9. März, 10 Uhr:
Gottes=
dienſt. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — 8 Uhr: Paſſionsandacht in der
Kirche. — Montag: Jugendverein. — Dienstag: 5—6.30 Uhr:
Bücher=
ausgabe. — Mittwoch: Kirchenchor. — Dönnerstag: Poſaunenchor. —
Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein. Leſeabend,
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag Invokavit (9. März),
vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11 Uhr:
Chriſten=
lehre. Nachm. 3 Uhr: Evang. Arbeiter= und Handwerkerverein. Abends
8 Uhr: 1. Paſſionsgottesdienſt. — Montag: Frauenverein. —
Diens=
tag: Kirchengeſangverein und Poſgunenchor. — Freitag; „Jugendbund
Wartburg.
Evang. Gemeinde Erzhauſen. Sonntag Invokavit (9. März), vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. (Mitwirkung des Kirchenchores. 11 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Abends 7.30 Uhr: 1. Paſſionsandacht. 8.30 Uhr:
Jugend=
vereinigung. — Montag: Frauenchor. — Dienstag: Frauenabend.
Bei dieſem Frauenabend ſingt der Kirchenchor. — Mittwoch:
Jung=
mannſchaft. — Donnerstag: Kirchenchor. — Freitag:
Mädchenbibel=
kreis. — Samstag: Jungmannſchaft,
Auswärtige Gemeinſchaften.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung (Ortsgruppe Eberſtadt),
Pfungſtädter Straße 7 I, Reſtauration zur Harmonie: Jeden
Donners=
tag abend 8 Uhr Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlich
willkommen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauer Straße 3.
Sonntag, den 9. März, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 12. März,
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Dieburger Straße Nr. 22.
Sonntag, den 9. März, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 12. März,
abends 8 Uhr Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde „Arheilgen, Alte Darmſtädterſtraße 14,
Sonntag, den 9. März, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 13. März,
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße Nr. 35.
Sonntag, den 9. März, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 13. März,
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Sonntag, den 9. März, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 13. März,
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 25.
Sonntag, den 9. März, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 13. März,
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofſtraße Nr. 22.
Sonntag, den 9. März, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 13. März,
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
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Samstag, den 8. März 1930
Seite 9
Am Sonntag, den 9. März, begehen
die Eheleute Baltaſar Ittmann,
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geb. Treber, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Glück auf zur goldenen.
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Uhre Vermählung zeigen an
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Elisabeth Schupp, geb. Schmidt
Darmstadt, Dornheimer Weg 24
Griesheim
Arheilgen.
Kirchliche Trauung: Samstag, den 8. März 1930,
nachmittags ½3 Uhr, im Paul-Gerhardt-Haus. (*
Für die uns anläßlich
un=
ſeres Jubiläums überſandten
Glückwünſche und Geſchenke
danken herzlichſt.
Auguſte Merkel.
Luiſe Hinkel.
Darmſtadt, 7. März 1930.
Am Donnerstag Abend den 6. März
1930 verſchied nach kurzem ſchweren
Krankenlager meine liebe Frau,
unſere gute Mutter, Großmutter,
Schweſter und Schwägerin
Kath. Kunz
geb. Reinheimer.
In tiefer Trauer:
Familie Otto Martin Kunz
und Mutter
Familie Philipp Reinheimer,
Hergershauſen
Tobias Reinheimer
Hergershauſen
Familie Philipp Schhardt,
Hergershauſen
Familie Wilhelm Jöſt,
Darmſtadt
Familie Balentin Lindner,
Darmſtadt
Familie Martin Reinheimer,
Darmſtadt
Familie Georg Netz, Darmſtadt
Familie Adam Schon, „
Familie Emil Schon
Familie Heinrich Caſſens
Ludwig Däſch, Harpertshauſen.
Die Beerdigung findet am
Sonn=
tag, den 9. März, nachm. ½2 Uhr,
in Hergershauſen ſtatt. (3912
Architekt
Dipl.-Ing. Walter Schalscha
Else Schalscha, geb. Störger
Vermählte
Berlin-Charl. 5
Dernburgstr. 34
Hotel Prinz Albrecht
9. März 1930
(Statt Karten.)
Todes=Anzeige.
Gott, dem Allmächtigen, hat es
gefallen, geſtern Abend meinen
liebenMann,unſern treuſorgenden
Vater, Sohn, Bruder, Schwager,
Onkel, Großvater nnd
Schwieger=
vater
Philipp Schader
im Alter von 54 Jahren, nach
längerem, ſchwerem, mit großer
Geduld ertragenem Leiden,
wohl=
verſehen mit den heiligen
Sterbe=
ſakramenten zu ſich zu nehmen.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Fran Eliſabeth Schader, Witwe
und Kinder
Darmſtadt, den 7. März 1930.
Blumenthalſtr. 42
Die Beerdigung findet Montag,
den 10. März 1930, nachm 4 Uhr
auf dem Waldfriedhof, ſtatt. (*
Die Beerdigung der
Frau Karolina Secler
geb. Löffler
findet heute Samstag, den 8. März
1930, vormittags 11 Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtatt.
Hamderyoieen
können nachweisbar in kurzer Zeit ohne
Operation dauernd geheilt werden.
Arzt=
liche Sprechſtunden in Frankfurt.
Main=
zer Landſtraße 133, I., jeden Mittwoch
und Samstag von 8—12 Uhr. (TV.194
Handarbeits=Seminar
des Alice=Vereins
für Frauenbildung und Erwerb
Friedrichſtraße 4.
Am Samstag, den 8. ds. Mts. (von
10—6 Uhr), und Sonntag, den 9.
d8. Mts. (von 10—1 Uhr) ſind Arbeiten
der Seminariſtinnen zur Beſichtigung
ausgeſtellt (3796b
Todes=Anzeige
(Statt Karten)
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten machen
wir hiermit die tieftraurige Mitteilung, daß unſere
liebe Mutter, Schweſter, Schwägerin, Tante und
Großmutter
Frau Marie Marſchner Vwe.
geb. Probſt
Donnerstag abend ½10 Uhr nach langem ſchweren
mit Geduld ertragenem Leiden, im Alter von 57 Jahren
ſanft dem Herrn verſchieden iſt.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Bertermann Ww.
und Liſelotte
Alfred Marſchner und Frau
Darmſtadt, den 6. März 1930
Kiesſtraße 66 II.
Die Beerdigung findet Montag nachmittag 3½ Uhr
vom Waldfriedhof aus ſtatt
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
ſowie für die zahlreichen Kranzſpenden bei dem
Hinſcheiden meines geliebten Mannes
Ernſt Stünkel
danke ich herzlichſi, ebenſo Herrn Pfarrer Rückert
für ſeine tröſtenden Worte, ferner danke ich der
Firma E. Merck, ſowie den Kollegen für die
ehrenden Worte am Grabe.
Käte Stünkel.
Darmſiadt, den 7. März 1930.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
ſagen wir unſeren herzlichſien Dank,
be=
ſonders danken wir Herrn Pfarrer Kleberger
für ſeine troſireichen Worte.
Familie J. Frieß
Familie Ph. Büttel
Familie P. Frühwein.
Darmſtadt, Pfungſtadt, März 1930.
Gefahren der Fleischnahrung!
wie: Anhäufung giftiger Bakterien und Fäulnisstoffe
im Leibe, Verstopfung, Mangel an Vitaminen werden
wesentlich gemindert durch zeitweisen Gebrauch von
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Rudolf Rost
Hans Schramm
C. u. H. Stockhausen
Gebr. Umbreit
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme an dem uns betroffenen
ſchweren Verluſte, bei dem Heimgang unſeres innigſigeliebten Gatten und
Vaters
Raguf Kum
ſagen wir allen unſeren verbindlichſien Dank. Beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Fiſcher für die troſtreichen Worte, Herrn Direktor Dr. Schneider
(Philippshoſpital) für den ehrenden Nachruf, den Verwaltungsbeamten, dem
geſamten Perſonal dortſelbſt, der Schweſter Maria für ihre hilfreiche Pflege,
dem Geſangverein „Eintracht” für den erhebenden Grabgeſang, ſowie für
die vielen Kranzſpenden und allen denen die ihm die letzte Ehre erwieſen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Dorothea Ruhl, geb Spengler
Karl Ruhl, „Linienſchiff Heſſen”, z. Zt. Kiel
Tilli Ruhl.
Goddelau, Hartmannsbain, den 7. März 1930.
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Seite 10
Samstag, den 8. März 1930
Nummer 67
Die Brandkakaſtrophe auf dem Berliner Gükerbahnhof Weſtend.
Erſtes Funkbild von der Hochwaſſer=Kakaſtrophe in Südfrankreich.
Die abgebrannten Lagerſchuppen des Bahnhofs Weſtend.
Reich und Ausland.
Vor der Fremdenlegion bewahrt.
Oberlahnſtein. Der ſeit einiger Zeit von
hier ſpurlos verſchwundene Arbeiter Wilhelm Elſen
wurde dieſer Tage von einem Gendarmeriepoſten in
der Rheinpfalz feſtgenommen, als er die Grenze
überſchreiten wollte. Er wollte in die Fremdenlegion
eintreten, blieb aber durch die Feſtnahme von
einem ungewiſſen Geſchick bewahrt.
Ein Autobrand mit Selterswaſſer gelöſcht.
Wertheim. In der Vockenrederſtraße geriet
ein mit Motoren beladener Würzburger Kraftwagen
infolge zu ſtarken Bremſens in Flammen. Ein
Flaſchenbierhändler, der zufällig vorbeikam, verſuchte
zunächſt mit einem Handlöſchapparat des Feuers
Herr zu werden. Als dieſe Verſuche vergeblich waren,
ging er dem Feuer mit Selterswaſſer zu Leibe, und
dadurch gelang es, den Kraftwagen vor der
Vernich=
tung zu bewahren.
Beim Spielen ertrunken.
Uchtelfangen=Kaiſen. Bei den
Sand=
gruben hinter der Heusweiler Straße in Kaiſen,
die mit Waſſer gefüllt ſind, ſpielten mehrere Kinder.
Als einem der Kleinen der Ball entglitt und ins
Waſſer fiel, ſuchte das 3½jährige Söhnchen des
penſionierten Bergmanns Hoffmann dieſen aus dem
Waſſer herauszuholen. Der Junge rutſchte aus und
verſchwand in dem Waſſerloch. Trotzdem ſofort Hilfe
zur Stelle war, konnte der Kleine nur als Leiche
geborgen werden.
Das Urteil im „Monte=Cervantes”=Prozeß.
Hamburg. In der am Freitag vor dem
See=
amt Hamburg durchgeführten Verhandlung über den
Untergang der „Monte Cervantes” und über den
Tod des Kapitäns Dreyer wurde folgender Spruch
gefällt: „An dem Auslaufen des Schiffes, deſſen
Kurs und Navigierung nicht zu beanſtanden ſind,
trifft den Kapitän Dreyer und den ihm aſſiſtierenden
Kapitän Heye ſowie die Schiffsoffiziere keine Schuld.
Die ſchnelle und ſichere Ausbootung der 1517
Fahr=
gäſte und des größten Teiles der 330 Mann
Be=
ſatzung iſt hoch anzuerkennen. Kapitän Dreyer, der
das Schiff als Letzter verlaſſen wollte, hat ſich
da=
durch einer erhöhten Gefahr ausgeſetzt, der er beim
Kentern des Schiffes zum Opfer gefallen iſt. Das
Verhalten des Kapitäns, der in Erfüllung ſeiner
ſeemänniſchen Pflicht verunglückt iſt, verdient höchſte
Anerkennung. Die von dem Dampfer „Vicente
Lopes” und von den argentiniſchen Behörden in
Uſhugia geleiſtete Hilfe verdient dankbare
Anerken=
nung. Eine Nachprüfung der Waſſertiefe in dieſer
Durchfahrt iſt dringend zu wünſchen.”
Kohlenſtaubexploſion.
Aachen. In der Waggonfabrik von Gooſſens,
Lochner u. Co. in Würſelen geriet der Inhalt eines
Kohlenbunkers in Brand. Die Feuerwehr bekämpſte
das Feuer, während die Arbeiter damit beſchäftigt
waren, den Bunker umzuwerfen. Bei dem Sturz der
Kohlenmaſſen entwickelten ſich mächtige
Kohlenſtaub=
wvolken, die unmittelbar darauf eine große
Kohlen=
ſtaubexploſion verurſachten. Mehrere Sekunden lang
waren die weiten Hallen in der ganzen Ausdehnung
ein einziges Flammenmeer. Ein Feuerwehrmann
er=
litt ſchwere Brandverletzungen, einige andere
wur=
den leichter verletzt. Auch der an der Brandſtelle
anweſende Bürgermeiſter wurde bei der Exploſion
verletzt.
Elf Opfer einer Schlagwetterkataſtrophe
im Hennegau.
Brüſſel. In der Grube „Caziers”, bei
Marcinelle im Hennegau, gingen am Freitag
ſchla=
gende Wetter nieder. Elf Bergleute wurden getötet,
zehn verletzt.
Auf der Zeche Caziers wurde noch eine Leiche
zutage gefördert. Außerdem erlag einer der im
Krankenhaus untergebrachten Bergleute ſeinen
Verletzungen, ſo daß ſich die Zahl der
Todes=
opfer des Exploſionsunglücks auf 12 erhöht: vier
Arbeiter ſchweben in Lebensgefahr. Ein
Inge=
nieur erklärte, nach allem Anſchein handele es
ſich nicht um ſchlagende Wetter, vielmehr ſeien
die Opfer von heißen Gaſen verbrannt worden.
Erdſtöße in Oeſterreich und Ungarn.
Wien. Die Zentralanſtalt für Metcorologie
verzeichnete in der Nacht vom Mittwoch auſ
Don=
nerstag, kurz vor 1 Uhr, ein heftiges Beben, deſſen
Herd etwa 140 Kilometer von Wien entfernt liegen
dürfte.
Budapeſt. Das Budapeſter Obſervatorium
meldet ein ſchweres Erdbeben, das ſich am
Don=
nerstag vormittag in einer Entfernung von 160
Kilometern, wahrſcheinlich auf dem Gebiet Ungarns
ereignet hat. Die Richtung iſt noch unbekannt. Die
Seismographen verzeichneten eine Maximalwelle von
13 Millimetern. Das Beben dauerte 11 Minuten.
Entlarvte Gguner.
Nach Unkerſchlagung von 150 000 Mark verhaftei. — Der Bilderdieb von
Aur=
en=Provence gefaßl. — Der betrogene Bekrüger. — Der römiſche „Haupkmann
von Köpenick” feſtgenommen. — Auf Wechſel gekaufte Aukos verſchleuderk.
Solingen. Der Lohnbuchhalter einer
hie=
ſigen großen Firma iſt wegen Unterſchlagungen in
Höhe von rund 150 000 Mark verhaftet worden. Bei
der Durchſuchung ſeiner Wohnung fand man noch
26 000 Mark, die der Firma zurückgegeben wurden.
Der Verhaftete hat zugegeben, die Veruntreuungen
ſeit Jahren begangen zu haben.
Brüſſel. Der internationale Muſeumsdieb,
der in den Mufcen von Aix=en=Provence, Bern,
Lauſanne, Utrecht und Malines nacheinander
Dieb=
ſtähle von wertvollen Bildern verübte, konnte hier
verhaftet werden. Es handelt ſich um einen gewifſen
André Daglov, der in Montevideo geboren iſt, aber
unter dem Namen Maurice de Saint Croix auftrat.
Er wurde in dem Augenblick feſtgenommen, als er
ein in Utrecht geſtohlenes Bild verkaufen wollte. In
der vergangenen Woche wurde ſein Komplize in
Utrecht ebenfalls feſtgenommen. Die Unterſuchung
muß ergeben, wo die vor allem in Aix=en=Prazence
und in den Schweizer Muſeen geſtohlenen Bilder
ſich befinden.
Der Mailänder Betrugsfall Munerati.
Mailand. Die Blätter veröffentlichen
aus=
führliche Einzelheiten über das dor dem Mailänder
Appelationsgericht gemachte Geſtändnis des wegen
Schwindeleien im Betrag von über zwei Millionen
Lire verurteilten Verſicherungs=Agenten. Walter
Munerati. Durch die Schwindeleien Muneratis iſt u.
a. auch eine ſchweizeriſche Rückverſicherungsgeſellſchaft
un einie Million Lire geſchädigt worden. Nach dem
Geſtändnis Muneratis iſt dieſer das Opfer eines
Rechtsanwalts namens Erneſto Seſia geworden, der
Munerati veranlaßte, ihm große Beträge zu
über=
geben, die angeblich dazu verwendet werden ſollten,
die Opfer der erſten von Munerati verübten
Schwin=
deleien im Betrage von 50 000 Lire zu entſchä=
digen. Seſia hat auf dieſe Weiſe über zwei
Mil=
lionen Lire von Munerati erhalten, die aus
Wechſel=
fälſchungen ſtammten. Seſia hat dieſes Geld dann
weiterverſchoben und behauptet jetzt, der
Rückerſtat=
tung des Geldes ſtellten ſich unüberwindliche
Schwie=
rigkeiten in den Weg. Von den zwei Millionen Lire
ſind nur etwa 500 000 Lire an Munerati
zurücker=
ſtattet worden.
Rom. Als vermutlichen Urheber des
Millionen=
ſchwindels des römiſchen „Hauptmanns von
Köpe=
nick” hat die Polizei einen vorbeſtraften Mann aus
Cremona verhaftet, in deſſen Zimmer der Mantel
eines Gardeoffiziers vorgefunden wurde. Er wurde
in die Uniform gekleidet und dem beraubten
Juwe=
lier gegenübergeſtellt, der ihn ſofort als einen der
Täter wiedererkannte. Von der Beute und dem
Be=
gleiter des Schwindlers fehlt indeſſen jede Spur,
Es handelt ſich um die geſtern gemeldete,
raff=
niert4 durchgeführte Beraubung eines römiſchen
Juwelenhändlers um Schmuckſtücke im Werte von
über zwei Millionen Lire durch zwei Individuen,
die in der Uniform eines Hauptmannes und eines
Carabinieri in dem Laden erſchienen waren unter
dem Vorwand, ſie hätten eine Unterſuchung
durch=
zuführen. Dabei hatten ſie dann eine größere
An=
zahl von Schmuchſachen mitgenommen.
Paris. Ein:
bekannt geworden.
mehreren Monaten
reicher Automobile
ſtellung ungedeckter
den Prinzen liegen
handlungen vor, die
aufſehenerregender Skandal iſt
Der 31jährige Prinz Bertrand
de Fauſſigny=Lucinge wurde verhaftet, weil er ſeit
bereits von dem Verkauf
zahl=
lebte, die er ſelbſt gegen Aus=
Schecks erworben hatte. Gegen
Klagen von fünf
Automobil=
den durch den Prinzen
entſtan=
denen Schaden auf rund 120 000 Franken beziffern.
Radio in
ſe der Induſtrie.
Verlegung von Rohren durch den Tegeler See bei Berlin,
wobei die Arbeitskommandos, die über größere Entfernungen, vermittelt werden müſſen, ins
Mikrophon geſprochen und durch Lautſprecher übertragen werden.
Todesſturz der Privatſekretärin Stimſons.
London. In den Morgenſtunden des
vor=
geſtrigen Tages ſtürzte die Privatſekretärin des
Führers der amerikaniſchen Delegation auf der
Flot=
tenkonferenz, Stimſon, aus ihrem
Schlafzimmer=
fenſter im 6. Stock des Mayfair=Hotels in die Tieſe.
Die im Alter von 30 Jahren ſtehende Dame, deren
Name de Maret iſt, wollte am Donnerstag von
Southampton nach Amerika abfahren. Bei ihrem
Sturz fiel ſie auf ein Drahtnetz, das ein Glasdach
über dem Hotelreſtaurant ſchützt. Sie ſtarb im Kran=
kenhaus, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu
haben. Frau de Maret hatte bis Mittwoch abend
ſpät im Hauptquartier der amerikaniſchen
Delega=
tion im Ritz=Hotel gearbeitet und war darauf in
Anbetracht ihrer unmittelbar bevorſtehenden Rückkehr.
nach Amerika von Frau Stimſon und anderen mit
Blumen und Geſchenken bedacht worden. Man
ver=
mutet, daß ſie beim Oeffnen ihres
Schlafzimmer=
fenſters einen Schwindelanſall erlitten hat. Sie
hinterläßt in Waſhington ihren Mann, der
eben=
falls Regierungsbeamter iſt, und einen kleinen Sohn.
Alles verſank in den breiten Fluten der rieſenhaft angeſchwollenen Pyrenäenflüſſe.
Hunderte von Häuſern wurden zerſtört. Hunderte von Menſchen getötet.
Die Ueberſchwemmungen in
HüdfrankreichvorderKammer
Weitgehende Regierungshilfe
für die Geſchädigken.
Paris, 7. März.
Die Ueberſchwemmungskataſtrophe in
Südfrank=
reich kam in der Kammer vor Schluß der geſtrigen
Nachmittagsſitzung zur Sprache! Miniſterpräſident
Tardieu teilte mit, daß 14 Departements von der
Kataſtrophe betroffen ſeien. Am ſchwerſten ſeien
die Departements Tarn und Garonne heimgeſucht
worden. Nach amtlichen Feſtſtellungen ſeien in
Moiſſac bisher 150, in Montauban 50 Tote zu
be=
klagen. Aus den anderen Departements lägen noch
keine genauen Ziffern vor, da zahlreiche Opfer unter
den Trümmern ihrer Häuſer begraben worden ſeien.
Die Regierung nehme den Vorſchlag der
Finanzkom=
miſſion, einen Kredit von 80 Millionen für die
Ge=
ſchädigten bereitzuſtellen, unter der Vorausſetzung
an, daß es ſich bei dieſem Betrag nur um die erſte
Hilfe handele. Die Regierung habe die Abſicht, ohne
Rückſicht auf die Koſten, ſämtliche Schäden an
Per=
ſonen und Gütern zu erſetzen. Tardieu ſchloß mit
einer Huldigung an die Hilfsmannſchaften,
beſon=
ders an die Truppen, die bei den Rettungsarbeiten
einen wahren Heldenmut gezeigt hätten.
Hundert Millionen Franken für die Hochwaſſer=
Geſchädigten.
Die Kammer hat den für die
Hochwaſſergeſchä=
digten in Südfrankreich geforderten Kredit auf
100 Millionen Franken erhöht und
ein=
ſtimmig bewilligt.
Wie der „Paris Midi” aus Montauban meldet,
iſt die Flut ſtark zurückgegangen. Es konnten ſechzig
Leichen aufgefunden und identifiziert werden. In
der Umgebung der Stadt iſt man damit beſchäftigt,
das ertrunkene Vieh einzuſcharren, um Seuchen
vor=
zubeugen; zahlreiche mit Einſturz drohende Häuſer
werden umgelegt.
Für die Pariſer Bevölkerung hat die
Ueber=
ſchwemmung die überraſchende Folge gehabt, daß die
Preiſe für Frühgemüſe, das zum größten Teil aus
Südfrankreich kommt, auf eine unerſchwingliche Höhe
emporgeklettert ſind.
Berichte aus dem Ueberſchwemmungsgebiet.
Der „Soir” ſchätzt die Materialſchäden im
Ueben=
ſchwemmungsgebiet auf mehrere Milliarden
Fran=
ken. Was die Zahl der Toten anbelange, könne man
noch keine genauen Ziffern angeben. Unter den
Leidtragenden befindet ſich auch der Zirkus
Hagen=
beck, der dieſer Tage in Toulouſe ſeine Vorſtellungen
beginnen wollte. Mehrere Wagen wurden
fortge=
ſchwemmt. — Ueber dem Land ſcheint jetzt die Sonne
wieder und beginnt ziemlich ſtark zu brennen, ſo daß
befürchtet wird, daß in dem durch die Fluten ganz
mit Schlamm überzogenen Gebiet eine Epidemie aus
bricht.
Wiederaufgetauchte Verſchollene.
Von den ſieben Militärperſonen, die bei den
Rettungsarbeiten im überſchwemmten Gebiet als
vermißt gemeldet waren, ſind laut „Echo de Paris”
ſechs unverſehrt wieder aufgefunden worden.
Das Beileid der deutſchen Regierung
zur Hochwaſſerkataſtrophe.
Der deutſche Botſchafter von Hoeſch hat heute
dem Generalſekretär am Quai d’Orſay. Philippe
Berthelot, einen Beſuch abgeſtattet, um ihm im
Namen der deutſchen Regierung das Beileid zur
Hochwaſſerkataſtrophe zum Ausdruck zu bringen,
von der Südfrankreich betroffen worden iſt.
Dank der franzöſiſchen Regierung
an die Reichsregierung.
Miniſterpräſident Tardieu hat an den
deut=
ſchen Botſchafter von Hoeſch ein Schreiben
ge=
richtet, in dem er der Reichsregierung den Dank
der franzöſiſchen Regierung für die
Beileids=
kundgebung aus Anlaß der
Ueberſchwemmungs=
kataſtrophe in Südfrankreich zu übermitteln
bittet.
Schwere Wirbelſtürme in den Südſtaaten
von Nordamerika.
New York. Schwere Wirbelſtürme haben
in den Südſtaaten bedeutenden Schaden
ange=
richtet. Auch zahlreiche Menſchen ſind dem
Un=
wetter zum Opfer gefallen, doch ſteht ihre Zahl
noch nicht genau feſt. Aus Harris in Louiſiana
werden 3 Tote und 25 Verletzte gemeldet. In
Boyle ſind zwei Neger ums Leben gekommen
und 15 Hauſer eingeſtürzt.
Nummer 67
Samstag, den 8. März 1930
Seite 11
Heute Samstag und morgen Sonntag
Letztes großes
Bockbieraßest
(3958
Mne Talen
Die bekannt gute preiswerte Küche.
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 goldene Broſche, ein
Fünfzigpfennigſtück, 1 Herrenfahrrad, ein
Zwicker mit Etui, 1 Autoblendlaterne, ein
geſtreifter Schal, 1 Brieftaſche, 1 Damen
handtaſche, 1 Paar Damenhandſchuhe, eine
Schülermappe, 1 Bleyle=Kindermütze, ein
Taſchenmeſſer, 1 Hornbrille, 1 violetter
Herrenhut, 1 ſilberne Herrentaſchenuhr,
2 Bund Schlüſſel.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände ſchreiben von
Ge=
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet ſind. Intereſſenten
können die Fundgegenſtände während der
Büroſtunden auf Zimmer 1 beſichtigen.
Alle Knaben und Mädchen, die nach
acht= bzw. neunjährigem Schulbeſuch die
Schule verlaſſen, ſind verpflichtet, noch
3 bzw. 2 Jahre lang die
Fortbildungs=
ſchule zu beſuchen, auch ſolche, die von
auswärts und hier beſchäftigt ſind.
Die Neuaufnahme findet ſtatt am
Montag, den 10., und Dienstag, den
11. Marz 1930, 15—18 Uhr, und zwar
für Metallarbeiter und Bauhandwerker
jeder Art im Schulhaus Landgraf=
Philipp=Anlage 6, für Schuhmacher,
Sattler, Kammacher, Schneider,
Poſa=
mentiere, Metzger, Bäcker, Konditoren,
Kellner, Köche, Friſeure, Gärtner,
Schriftſetzer Buchdrucker, Buchbinder,
Landwirte, Fabrikarbeiter, Hausburſchen,
Taglöhner, Schneiderinnen,
Putzmache=
rinnen, Weißzeugnäherinnen im Schul=,
haus Nieder=Ramſtädterſtraße 8; für
Kaufleute (einſchl. Drogiſten), Dentiſten
Fräulein
42 J., ev., m.
Erſpar=
niſſ. u. ſchön.
Wäſche=
ausſtattg., wünſcht m.
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Heirat bekannt zu
werd. Anonym
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ſchäftsbüchern jeder
Art von abends 7
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werden auf neu
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Aliceſtraße 16.
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Heute v. 8=
Uhr ab: Ochſen=u.
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lichen Geſchlechts im Schulhaus
Her=
mannſtraße 21 (Mornewegſchule); für
alle Mädchen, die nicht gewerblich und
kaufmänniſch tätig ſind, im Schulhaus
Alexanderſtraße 27.
Alle von auswärts neu zugezogenen
Tagen in den betreffenden Schulhäuſer:
zu melden.
Näheres wird bei der Anmeldung
be=
kannt gegeben.
(St. 3044
Darmſtadt, den 13. Februar 1930.
Der Vorſitzende des Schulvorſtandes:
Mueller Oberbürgermeiſter.
Suur. Hauszanangs‟
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Darmſtadt, den 5. März 1930.
Der Vorſitzende des Schulvorſtandes:
Mueller.
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Abzuholen:
„Alte Poſt”
Seite 12
Samstag, den 8. März 1930
Nummer 67
Sport, Spiel.
Das Handball=Länderſpiel
Suudemlſciang Branvenentg.
Wenn am morgigen Sonntag die Auswahlmannſchaft des
Bran=
denburgiſchen Verbandes und die Auserkorenen des Süddeutſchen
Fuß=
ball= und Leichtathletikverbandes das Hauptkampffeld des Sportplatzes
des Sportvereins Darmſtadt 1898 betreten werden, dann wird
Darm=
ſtadt wieder einmal zu beweiſen haben, daß es ſeinen Namen als die
Handballhochburg von Süddeutſchland zu Recht trägt. Es muß
ge=
lingen, daß die Zuſchauerziffern der beiden vorangegangenen Spiele
gegen Brandenburg im 3. Treffen noch überboten werden, wenn auch
die früheren Begegnungen ſchon ein ſehr ſtarkes Intereſſe in der
ein=
heimiſchen Sportgemeinde ausgelöſt hatten. Nur eine weitere
Stei=
gerung der Zuſchauerziffern kann tatſächlich dokumentieren, daß der
Raſenſportgedanke und insbeſondere die Entwicklung des
Handball=
ſportes in weiterer Breitenausdehnung begriffen iſt und daß daher die
Anberaumung von Repräſentativkämpfen nach Darmſtadt durchaus am
Platze iſt. Da es alſo gilt, nach außen hin für jedermann erkennbar
zu zeigen, wie tief der Sportgedanke in Darmſtadt verkörpert iſt, muß
jeder Darmſtädter Sportanhänger es als
ſelbſtverſtänd=
liche Pflicht betrachten, bei dem Spiel zugegen zu ſein. Daß
es bei einem derartigen Propagandakampf ſelbſtverſtändliche Pflicht
jedes einzelnen iſt, die Geſchehniſſe auf dem Spielfelde mit größtem
ſportlichem Anſtand zu verfolgen, bedarf keiner beſonderen
Hervor=
hebung. Durch die bevorſtehende Veranſtaltung kann nur dann für
die ſportlichen Ideale geworben werden, wenn der geſamte Verlauf des
Spieles die Wirkung ſportlicher Erziehungsarbeit erkennen läßt. Dabei
braucht keineswegs die ehrliche Begeiſterung für die ſüddeutſche
Elf zu kurz zu kommen; ja wir wünſchen ſogar dieſe
Begei=
ſterung, die allerdings den tüchtigen und ehrlichen Gegner nicht
verletzen darf, in hohem Maße, zumal wir Darmſtädter ja auch
lokal=
ſportlich an dem Spiel intereſſiert ſind, nachdem nicht weniger als
8 Spieler der ſüddeutſchen Mannſchaft unſeren beiden einheimiſchen
Spitzenvereinen entnommen ſind.
*
Für die Allgemeinheit intereſſant dürften vielleicht noch folgende
Einzelheiten ſein:
Zum erſten Male wird durch den Frankfurter Sender
der Verlauf eines Handballſpieles durch Rundfunk
übertragen. Allerdings kommt nicht der geſamte Spielverlauf zur
Darſtellung, ſondern nur die Geſchehniſſe der 2. Halbzeit, ſo daß
alſo die Uebertragung in keiner Weiſe einen Erfatz für den Beſuch des
Spieles bieten kann. Sprecher wird Dr. Laven (Frankfurt a.
M.), der ja auch das Länderſpiel des vergangenen Sonntags
meiſter=
haft darzuſtellen verſtand, ſein.
Die Berliner Mannſchaft trifft heute abend 0.03 Uhr in Darmſtadt
ein. Die Elf iſt, ebenſo wie die auswärtigen Spieler der ſüddeutſchen
Elf, im Bahnhofshotel untergebracht.
Das Spiel ſelbſt beginnt um 3 Uhr nachmittags. Vorher
ſpielt die 1. Jugendmannſchaft des Sportvereins Darmſtadt
1898 gegen die 1. Jugendelf des Sportvereins Wiesbaden. Es
dürfte ſich lohnen, auch dieſes Spiel anzuſehen, gelten doch die beiden
beteiligten Mannſchaften mit als die ſpielſtärkſten Jugendmannſchaften
unſeres Bezirkes.
Endlich weiſen wir nochmals darauf hin, daß es zweckmäßig iſt,
ſich Karten im Vorverkauf zu beſorgen, da bei den beengten
Kaſſen=
verhältniſſen am Platzeingang bei ſtarkem Andrang die Abwicklung der
Tageskaſſe ſehr erſchwert iſt. Es empfiehlt ſich um ſo mehr, die
Vor=
verkaufsſtellen im Zeitungskiosk Skurnik (Poſtgebäude) und im
Zi=
garvenbaus Becher (Grafenſtraße) in Anſpruch zu nehmen, weil die
Karten dort zu weſentlich billigeren Preiſen als an der
Tages=
kafſe abgeſetzt werden.
Wie wir hören, iſt der für das Spiel urſprünglich vorgeſehene
Torhüter Bender aus beruflichen Gründen in letzter Minute
ins Ausland abberufen worden. An feine Stelle wird nunmehr Jrion
vom Fußballſportverein Frankfurt treten und das Heiligtum des
Südens gegen den ſchußgewaltigen Verliner Sturm zu verteidigen
haben.
Rheichsbahn=T. u. Sp.V. — TV. Auerbach.
Am Sonntag, den 9. März, nachmittags 15 Uhr, findet auf dem
eigenen Platze des Reichsbahn=Turn= und Sportvereins am
Dorn=
heimer Weg ein Freundſchaftsſpiel der erſten Handballmannſchaft gegen
die erſte Mannſchaft des Turnvereins Auerbach ſtatt. Beide
Mann=
ſchaften ſind gleichwertig und iſt der Spielausgang offen.
Dietzenbach — Freie Turngemeinde Darmſtadt.
Auch am morgigen Sonntag kann die Handballabteilung der Freien
Turngemeinde wieder nur mit zwei Mannſchaften antreten, da der
Gegner ſeine Mannſchaften von der Serie zurückgezogen hat. Die erſte
Elf der Darmſtädter muß zum fälligen Serienſpiel in Dietzenbach
an=
treten. Spieleriſch ſind die Darmſtädter ihrem Gegner ohne weiteres
über, doch gilt es, deſſen harten Ehrgeiz zu überwinden. — Die erſte
Jugend tritt vormittags gegen die gleiche von Sprendlingen auf
eigenem Platze an.
und Thrnen.
Polizeiſporiv. Darmſtadt — Einkracht Frankfurk a. M.
(Damen).
Am Sonntag vormittag 11 Uhr ſtehen ſich die Damen=
Handball=
abteilungen obiger Vereine auf dem Polizeiſportplatz zum fälligen
Mei=
ſterſchaftsſpiel gegenüber. Wer wird Sieger? Man wird wohl auf
Grund des Ergebniſſes den Meiſter tippen können. Die hieſigen Damen
mußten bei dem letzten Privatſpiel in Frankfurt eine 2:0=Niederlage
hinnehmen. Seit dieſer Zeit iſt aber eine merkliche Formverbeſſerung
eingetreten, die zu Hoffnungen berechtigt. Eintracht iſt äußerſt
ſpiel=
ſtark. Hauptſächlich der Sturm iſt die ſchärfſte Waffe. Gelang es ihm
doch am vorletzten Sonntag in Worms gegen Wormatia 6 Tore zu
ſchießen. Alles in allem iſt mit einem ſchönen Spiel zu rechnen und der
Beſuch zu empfehlen.
Von der Ligamannſchaft der Herren ſind verſchiedene Spieler
reprä=
ſentativ tätig. Alle anderen Mannſchaften der Polizei ſind ſpielfrei.
Polizei=Sporkverein — Fußballverein Sprendlingen.
Anläßlich des nachmittags hier ſtattfindenden Handballpokalſpiels
findet obiges Treffen bereits um 12½ Uhr auf dem Polizeiplatz ſtatt.
Die Mannſchaft von Sprendlingen hat eine Kriſe, die ſie während der
Verbandsſpiele durchzumachen hatte, glücklich überſtanden und zählt
zweifelsohne heute wieder zu den ſpielſtärkſten Mannſchaften des
Krei=
ſes. Ihre letzten Reſultate gegen die Spitzenkandidaten beweiſen dies
zur Genüge. Allerdings wird ſie am Sonntag alles aufbieten müſſen,
umn gegen die Polizei zu gewinnen, denn dieſe braucht die Punkte ſehr
notwendig. Es wird alſo einen harten Kampf um die Punkte geben.
Das Vorſpiel in Sprendlingen endete unentſchieden. Hoffen wir, daß
das Rückſpiel genau ſo anſtändig verläuft wie das Vorſpiel. Die Polizei
muß vorausſichtlich auf zwei ihrer beſten Spieler verzichten und geht
daher von vornherein mit einem gewiſſen Handicap in dieſen Kampf.
Um ſo mehr müſſen ſich die übrigen Spieler anſtrengen, um endlich
einmal die Tradition zu brechen, auf eigenem Platze ſchlecht zu ſprelen
und folglich ſchlechte Reſultate zu erzielen. Wir hoffen auf ein faires
und anſtändiges Spiel, damit kein Intereſſent den Weg nach dem
Exerzierplatz bereut.
Sportverein Darmſtadt 1898 (Jugend).
1. Jgd. — 1. Jgd. Groß=Gerau, Stadion, 10.45 Uhr.
3. Jgd. — 1. Jgd. Eintracht, dort, 9.30 Uhr,
1. Jgd. —2. Jgd. VfR., Stadion, 9.45 Uhr,
1. Schüler — 1. Schüler Dieburg, Stadion, 10.15 Uhr,
2. Schüler — 2. Schüler Union, Stadion, 9.15 Uhr.
Viktoria Griesheim — 1. FC. Union.
Kommenden Sonntag tritt Union in Griesheim gegen die
dor=
tige Viktoria zum Rückſpiel an. — Union muß in veränderter
Auf=
ſtellung antreten, ſollte aber gewinnen können. Das Spiel beginnt
um 3 Uhr. Die Mannſchaft fährt 1.30 Uhr ab Vereinslokal.
Freie Turngemeinde Darmſtadt — Wiesbaden=Dotzheim.
In einem Freundſchaftsſpiel ſtehen ſich am Sonntag nachmittag
3 Uhr auf dem Sportplatz „Am Müllersteich” die erſten Mannſchaften
obengenannter Vereine gegenüber. Dotzheim gibt einen äußerſt ſtarken
Gegner für die Hieſigen ab. Die Mannſchaft, die in allen Teilen gut
beſetzt iſt, konnte ſich in den verfloſſenen Serienſpielen äußerſt gut
placieren, wenn es auch zum Bezirksmeiſter nicht ganz reichte. Sie
ſpielt einen techniſch guten Fußball, vergißt aber auch die produktive
Ausbeute nicht. Darmſtadt ſelbſt tritt wieder in ſtärkerer Aufſtellung
als an den Vorſonntagen an, ſeine komplette Mannſchaft hat es
aller=
dings noch nicht zur Stelle.
Auch die zweite Mannſchaft ſpielt gegen Dotzheim, ebenſo iſt die
Ib=Mannſchaft und die erſte Jugend wieder beſchäftigt.
* Zußball im Kreis Starkenburg.
Nur vier Kreisligaſpiele am 9. März.
FC. 03 Egelsbach — Viktoria Urberach (Vorſpiel 3:7).
Polizei Darmſtadt — Fußballverein Sprendlingen (Vorſpiel 1:1).
Viktoria Griesheim — Union Darmſtadt (Vorſpiel 2:2).
Sportverein Mörfelden—Germania Pfungſtadt (Vorſpiel 1:2).
Nach der durch den Länderkampf Deutſchland—Italien bedingten
Pauſe geht am kommenden Sonntag der Spielbetrieb in der Kreisliga
weiter; allerdings ſtehen wieder einmal nur vier Spiele auf dem
Pro=
gramm. A= und B=Klaſſe ſind mit den Punktkämpfen fertig und
betäti=
gen ſich in Privatſpielen.
Die Kreisliga ſteht dicht vor der Ermittelung ihres Meiſters.
Viktoria Urberach benötigt aus den noch ausſtehenden drei Treffen
min=
deſtens vier Punkte, um die am nächſten liegenden Walldöufer hinter
ſich zu laſſen. Zwei derſelben müſſen am Sonntag in Egelsbach
ge=
wonnen werden. Der Egelsbacher Platz hat ſeine Tücken, und es iſt
bezeichnend, daß die Urberacher gerade vor dieſem Spiel eine gewiſſe
Furcht haben. Immerhin meinen wir, daß ſich der Favorit die beiden
Punkte holt; allerdings wird das Ergebnis kaum ſo hoch ausfallen wie
im Vorſpiel. — Die Darmſtädter Polizei erwartet bereits um 12.30 Uhr
(wegen des Handballſpiels) den FV. Sprendlingen. Die Poliziſten
ſtehen noch mit in der gefährdeten Zone, müſſen alſo auf Punktgewinn
bedacht ſein. Mit kompletter Mannſchaft könnte eine Wiederholung
des Vorſpielergebniſſes möglich ſein, doch iſt es fraglich, ob die
„Grünen” ihre geſperrten Leute alle wieder frei haben. Wir laſſen den
Ausgang offen. — Der Kampf gegen den Abſtieg iſt durch den
Gries=
heimer Sieg in Sprendlingen wieder aktuell geworden, da Griesheim
rein rechneriſch noch die Möglichkeit hat, ſich zu ſichern. Ob das gelingt,
hängt auch mit vom Spiel gegen Union Darmſtadt ab. Die Beſſunger
müſſen zum zweitenmal nach Griesheim, da ſie im Vorſpiel geſperrt
waren. Sie ſind ſtark genug, zumindeſt wieder ein Unentſchieden zu
erzwingen, wenn nicht gar zu gewinnen. Trotzdem könnte auch ein
Griesheimer Sieg herauskommen. — Das letzte Spiel ſieht Pfungſtadt
in Mörfelden antreten. Die Gäſte ſtehen ebenfalls noch in der
Gefah=
renzone; Mörfelden dagegen ſcheint heute ſchon geſichert. Ueber den
Spielausgang kann man ſchwer etwas ſagen. Die Gäſte ſind rein
ſpiel=
techniſch beſſer, aber das wird durch den Platzvorteil ausgeglichen. Der
Ausgang erſcheint offen, ein knapper Sieg der Einheimiſchen aber eher
möglich, da Pfungſtadt auf zwei ſeiner beſten Stürmer verzichten muß.
— Die Sportvereinigung Arheilgen begibt ſich zu einem Privatſpiel
nach Stockſtadt a. M., und müßte dort ſicher gewinnen können.
In der A=Klaſſe
war es jetzt auch möglich, die Tabellen der Gruppen Odenwald und
Bergſtraße=Ried zu ergänzen. Die der „Odenwälder” iſt amtlich, die
andere auf Grund geſammelter Ergebniſſe zuſammengeſtellt. Die Lage
nach Schluß der Verbandsſpiele iſt folgende:
Spiele gew. Rjed:
un. verl. Tore Punkte Germania Eberſtadt. . 1 59:18 S.V. Groß=Gerau .. . 39:31 Chattia Wolfskehlen 49:28 Sportverein Griesheim 24:283 Boruſſia Dornheim . 37:31 F. S. V. Seeheim". 14 28:59 Eintracht Darmſtadt . 14 23:49 Sportverein Weiterſtadt 14 10 24:39 gewonnen. Abzuſteigen braucht aus dieſer Ilaſſe kein Verein da das Spielſyſtem bei den unteren Klaſſen nicht an ſtarre Zahlen gebun= den iſt.
Gruppe Odenwald:
Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Haſſia Dieburg 16 90:13 31 Germania Dieburg". 16 57:32 22 V. f. R. Erbach 16 10 52:34 20 F. S. V. Groß=Zimmern . 16 46:40 19 V. f. L. Michelſtadt 16 32:31 15 Sportverein Roßdorf. 16 34:52 13 Sportverein Lengfeld". 16 31:22 10 Sportverein Höchſt 16 22:75 V. f. R. Beerfelden 16 14:79
Ueber den Beginn der Aufſtiegsſpiele der drei Gruppenmeiſter, von
denen nur zwei aufſteigen, kann noch nichts geſagt werden, da in der
Gruppe Dreieich noch ein Verfahren am „grünen Tiſch” ſchwebt.
Die Dieburger haben ihre Meiſterſchaft ungeſchlagen nach Hauſe
gebracht, eine ganz famoſe Leiſtung. Allerdings muß ergänzend
be=
merkt werden, daß dieſe Gruppe auch die ſchwächſte des Kreiſes iſt,
da ſie nur geſchaffen wurde, um den Vereinen des hinteren Odenwalds
einigermaßen günſtige Spielgelegenheit zu bieten. Auch Haſſias (
Die=
burg) „Zweite” errang ungeſchlagen die Meiſterſchaft ihrer Klaſſe. Für
den Abſtieg gilt das gleiche wie für die anderen Gruppen.
Arb.-Athl.-Sporkverein 1891 Darmſtadt.
Nachdem es der Mannſchaft des Arbeiter=Athletik=Sportvereins
gelungen iſt, die Bezirksmeiſterſchaft für 1930 zu erringen, iſt dieſelbe
verpflichtet, an den Serienkämpfen um die Kreismeiſterſchaft
teilzunehmen. Dieſe Kämpfe beginnen am Sonntag, den 9. März.
Darmſtadt hat als erſten Gegner den Verein Mainz=Weiſenau.
Der Mannſchaft des Weiſenauer Vereins geht ein guter Ruf als
tech=
niſch gute Ringer voraus, und da man dasſelbe auch von der
Darm=
ſtädter Mannſchaft ſagen kann, iſt ſomit die Gewähr geboten, daß
ſchöne techniſche, auf hoher Stufe ſtehende Kämpfe geboten werden. Die
Kämpfe finden im Reſtaurant Bürgerhof (Eliſabethenſtraße 2) ſtatt
und beginnen nachmittags um 3 Uhr. Ein Beſuch dürfte ſich lohnen,
zumal der Eintrittspreis ſehr gering gehalten iſt.
Für das am B. März i Heidelberg ſtattfindende Endſpiel
um den Hockey=Silberſch.ld zwiſchen Süddeutſchland und Ber=
Kurt Weiß (Berliner SC.), Scherbarth (BSV. 92), Kemmer (BHC.).
Erſatz: Blainsdorf (Burgund).
Wekterberichl.
Der Hochdruckkern, welcher ſich geſtern über Deutſchland ausbreitete,
iſt ſehr raſch ſüdöſtlich nach den Balkanländern hin abgezogen, und eine
Störung über dem Kanal und Holland hat bei uns bereits ſtarken
Baro=
meterfall verurſacht. Sie wird etwas wechſelhaftes Wetter bringen,
wo=
bei es zum Auftreten ganz vereinzelter Niederſchläge kommen dürfte.
Anfänglich ſteigen mit dem Herantransport der Warmluft die
Tem=
veraturen etwas an, was ſich auch nachts bemerkbar machen wird.
Ausſichten für Samstag den 8. März: Wechſelnde Bewölkung mit
Auf=
heiterung und vereinzelt geringe Niederſchläge, zunächſt milder.
Ausſichten für Sonntag, den 9. März: Teils bewölkt, teils aufheiternd
und meiſt trocken.
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Nummer 67
Sams tag, den 8. März
Ermaßigung des heichsbantzinsfußes um 1,5 Proz.
Berlin, 7. März.
Die Reichsbank hat mit Wirkung vom 8. März den Wechſeldiskont
von 6 auf 5½ Prozent und den Lombardzinsfuß von 7 auf 6½ Prozent
herabgeſetzt.
Die Begründung der Diskontermäßigung.
In der Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank begründete
der Vorſitzende Reichsbankpräſident Dr. Schacht die vom
Reichsbank=
direktorium mit Wirkung vom 8. März beſchloſſene Herabſetzung des
Diskontſatzes der Reichsbank von 6 auf 5½ Prozent und des
Lombard=
ſatzes von 7 auf 6½ Prozent wie folgt:
Die Lage der Reichsbank hat ſich in der bisherigen Richtung weiter
entwickelt. Die Inanſpruchnahme der Bank, die ſich in der Höhe der
geſamten Kapitalanlage in Handelswechſeln, Reichsſchatzwechſeln,
Lom=
bardkrediten und Effekten ausdrückt, iſt von 3191 Millionen Reichsmark
Ende 1929 auf 2315 Millionen Ende Januar zurückgegangen und hält
ſich mit 2382 Millionen Ende Februar weiter ungefähr auf dieſem ſehr
ermäßigten Stand. Eine ähnliche Entwicklung zeigt der Umlauf an
Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen, der von 5441 Millionen Ende
Dezember auf 5026 Millionen Ende Januar und 5087 Millionen Ende
Februar geſunken iſt. Während, wie dieſe Ziffern zeigen, der
ſaiſon=
mäßig in dieſer Zeit zu beobachtende Rückgang der Beanſpruchung ſich
ſeit der letzten Diskontermäßigung am 4. Februar nicht weiter
aus=
geprägt hat, haben ſich die Zuflüſſe an Gold und Deviſen in den letzten
Wochen beträchtlikch erhöht.
Die Beſtände der Bank an Gold und Deckungsdeviſen ſind von 2687
Millionen Ende Dezember v. Js. auf 2694 Millionen Ende Januar
und ſeitdem weiter um 134 Millionen auf 282 Millionen
Reichs=
mark Ende Februar angewachſen, ſo daß ſich die Deckung der Noten
durch Gold und Deviſen an dieſen Ultimoterminen von 53,3 auf 57,9
und 59,9 Prozent hob.
Da die Rückflüſſe zur Bank in den erſten Märztagen bei weiter
zunehmendem Goldbeſtand in befriedigendem Umfange eingeſetzt haben
und ſich im Durchſchnitt der letzten Wochen außerdem ſowohl am
hei=
miſchen Geldmarkt wie auch an den wichtigeren Auslandsmärkten eine
weitere Erleichterung hat durchſetzen können, glaubt das
Reichsbank=
direktorium, dieſer Tendenz durch eine abermalige Diskontermäßigung
von einhalb Prozent Rechnung tragen zu ſollen. Es iſt zwar ſchon
jetzt vorauszuſehen, daß die im Frühjahr zu erhoffende übliche
Saiſon=
belebung der Wirtſchaft eine ſtärkere Kreditbeanſpruchung mit ſich
bringen wird; doch ſchien dieſe Erwartung, zumal angeſichts der
herr=
ſchenden Wirtſchaftsdepreſſion, es nicht zu rechtfertigen, der Wirtſchaft
die nach dem Stande der Bank und der inner= wie außerdeutſchen
Geldmarktentwicklung an ſich mögliche Erleichterung für die
Zwiſchen=
zeit zu verſagen.
Hinſichtlich der Golddiskontbank=Kredite verbleibt es bei dem
bis=
herigen Satz von 5½ Prozent.
Bom füddeutſchen Produkkenmarkk.
Die Tendenz für Weizen war in der vergangenen Woche an den
maßgebenden internationalen Getreidemärkten wieder recht ſchwach.
Enttäuſchte Nachfrage des euvopäiſchen Bedarfslagers, guter Stand der
Winterſaat, ſowie die großen, nur mäßig abnehmenden ſichtbaren
Vor=
räte in den Vereinigten Staaten waren die Hauptgründe für die
neuer=
liche Baiſſe. Trotz der ermäßigten Preiſe blieb der Umſatz recht klein.
An den ſüddeutſchen Produktenmärkten war die Stimmung für
Brot=
getreide ſehr ſtill. Mühlen und Handel verhielten ſich ſehr
zurückhal=
tend, ſo daß die Umſätze ſowohl im Ausland wie im Inland nur ſelten
waren. Auch das ermäßigte Preisniveau für Auslandsweizen wie auch
die im Laufe der Woche bekannt gewordenen Gerüchte über neuerliche
Zollerhöhungen für Weizen konnten den Markt nicht anregen.
Inlands=
zeizen war nicht übermäßig bei faſt unveränderten Preiſen angeboten.
Weiter unbefriedigend blieb die Nachfrage in Roggen, deſſen Preis
wieder eine Kleinigkeit abbröckelte. Am Weizenmehlmarkt hat ſich nichts
verändert, die Preiſe wurden zu Anfang der Woche um 25 Pf.
er=
znäßigk. Das Abſatzgeſchäft der Mühlen war mangels Anregung ſehr
ſchwierig. Auch bei Roggenmehl konnte ſich das Geſchäft kaum
ent=
wickeln, da die Ware kaum unterzubringen iſt. Weizen inl. 26,25, ausl.
27,75—31,50, Roggen inl. 17,25, Weizenmehl, Spezial Null 38,50, ſüdd.
Roggenmehl 26,50—27,50, dto. norddeutſches 24,50—26. Am
Braugerſte=
markt war die Nachfrage recht klein, ſoweit ſich dieſe auf mittlere
Qua=
lität bezog. Das Angebot hierin iſt weiter reichlich, und die Preiſe
ſind eher etwas ſchwächer. Ausſtich Qualität war eher unterzubringen,
iſt aber nur noch in kleinerem Umfang am Markt. Wieder recht leblos
verlief das Hafergeſchäft. Export war kaum möglich, ſo daß die
Um=
ſätze auf ein Minimum beſchränkt blieben. Die Preiſe ſind
unverän=
dert. Platamais hat nur mäßiges Geſchäft. Intereſſe beſtand für
Mais für Saatzwecke. Braugerſte 17,75—20, Futtergerſte 15—16, Hafer
15—16, Mais 15,75—16, Virginia=Saatmais 25,25—25,75. Der
Futter=
mittelmarkt lag die ganze Woche über behauptet. Die Preiſe ſind
ziem=
lich unverändert geblieben, verſchiedentlich wurden Deckungskäufe
vor=
genommen. Die Umſatztätigkeit blieb aber hinter der normaler Jahre
ſtark zurück. Weizennachmehl 11,50—12,50, Weizenfuttermehl 9,
Weizen=
kleie, fein 8—8,25, grob 8,25—9, Roggenkleie 8,50—9, Erdnußkuchen
14,25—15, Rapskuchen 16—16,50, Soyaſchrot 14,25—14,75, Malzkeime
11,25—11,50, Trochenſchnitzel 9—9,25.
Berliner Produktenbericht vom 7. März. Die Preisgeſtaltung an
der heutigen Produktenbörſe war uneinheitlich und das Geſchäft ging
über den Umfang der letzten Tage nicht hinaus. Inlandsweizen wird
von der erſten Hand nach wie vor nur knapp offeriert, und da die
Müh=
len infolge des Vermahlungsgeſetzes anhaltend Nachfrage bekunden,
waren für prompte Ware etwa 1 Mk. höhere Preiſe als geſtern
durch=
zuholen. Auslandsweizen war in den Forderungen kaum verändert,
ſtellt ſich jedoch gegenüber dem deutſchen Produkt weſentlich teurer. Am
Lieferungsmarkt ergaben ſich Preisſteigerungen um 1½ Mark in den
vorderen Sichten und um 3 Mark für Juliweizen. Der Roggenmarkt
geht ſeinen eigenen Weg; da von Stützungskäufen bisher nichts zu
be=
merken war, war die Tendenz matt. Gebote lagen etwa 3 bis 4 Mark
unter der geſtrigen amtlichen Notiz. Am Lieferungsmarkt ergaben
ſich Preisabſchläge um bis 2 Mark. Weizen= und Roggenmehle haben
ruhiges Geſchäft, wobei die Mühlen verſuchen, für Weizenmehl 25 Pf.
höhere Forderungen durchzudrücken. Hafer bei keineswegs dringlichem
Angebot im Preiſe etwa gehalten. Gerſte ruhig.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Neue Verfahren: Lampertheim: Fa. Volksbank e. G. m. b. H.,
Wahltermin und Prüfungstermin 19. 3., Anmeldefriſt 15. 3.; Mainz:
Plaſtiſche Kunſt A.=G., Anmeldefriſt 10. 3., Gläubigerverſammlung und
Prüfungstermin 17. 3.; Darmſtadt: Spenglermeiſter Friedrich Wilhelm
Preußner, Anmeldefriſt 17. 3., Prüfungstermin 7. 4.; Bensheim:
Kauf=
mann Hans Zorn, Anmeldefriſt 17. 3., Gläubigerverſammlung und
Prüfungstermin 28. 3.; Zwingenberg: Landwirt Ludwig Hofmeher 2.
in Schwonheim, Anmeldefriſt 15. 3., Prüfungstermin 24. 3.; Ortenberg:
Händler und Gaſtwirt Karl Ruhl in Schwickartshauſen, Anmeldefriſt
25. 3., Prüfungstermin 3. 4. Neue Vergleichsverfahren:
Darmſtadt: Kaufmann Peter Pfänder, Vergleichstermin 24. 3.; Gießen:
Drogiſt Ernſt Noll, Inhaber der Fa. Kaiſer=Drogerie Ernſt Noll,
Ver=
gleichstermin 20. 3.; Mainz: Jean Rögner, Inhaber der Fa. gleichen
Namens, Kolonialwarenhandlung, Vergleichstermin 20. 3.
Auf=
gehobene Bergleichsverfahren: Friedberg: Kaufmann
Heinrich Drebes; Schotten: Fa. S. Kaufmann Söhne, Geſellſchafter:
Kaufman Sally Voehl und Witwe Jenna Kaufmann.
Erheblicher Abſatzrückgang beim „Rheiniſch=Weſtfäliſchen
Kohlen=
fyndikat. Nach Mitteilungen des Rheiniſch=Weſtfäliſchen
Kohlenſyndi=
kats weiſt der Geſamtabſatz des Syndikats im Februar gegenüber dem
Vormonat einen erheblichen Rückgang auf, und zwar nach den
vorläufi=
gen Zahlen von 260 000 To. auf 219 000 To. arbeitstäglich. In das
un=
beſtrittene Gebiet gingen arbeitstäglich 103 000 To. (123 000 To. im
Ja=
nuar), in das beſtrittene Gebiet 116 000 To. (137 000 To.). Der
Rück=
gang berteilt ſich alſo ziemlich gleichmäßig auf beide Gebiete,
Ermäßigung der Soll=Zinſen der Stempelvereinigung. Wie wir
horen, hat die Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers
SStempelvereinigung) aus Anlaß der Ermäßigung des
Reichsbankdis=
kontſatzes von 6 auf 5½ Prozent beſchloſſen, die Soll=Zinſen mit
Wir=
rung vom 8. März von 7 auf 6½ Prozent herabzuſetzen. Die Haben=
Nnſen von 3 Prozent für täglich fällige Gelder in proviſionsfreier
Mechnung und von 3½ Prozent in proviſionspflichtiger Rechnung
wer=
den vorläufig beibehalten, weil man die weitere Entwickelung
abwar=
ten will.
Sieuer eint ſawärzer Zreitng.
Schwere Rückwirkungen von Dr. Schachts Rückkrikt
an den Börſen.
Frankfurt a. M., 7. März.
Im heutigen Vormittagsverkehr herrſchte eine gewiſſe Verſtimmung;
man hat mit einer New Yorker Diskontſenkung mit aller
Beſtimmt=
heit gerechnet, da in Amerika die erſtaunliche Geldmarkterleichterung
dem gehegten Optimismus Nahrung bot. Die Grundſtimmung war
aber an der Börſe nicht unfreundlich, da eine in Ausſicht ſtehende
Ber=
liner Diskontſenkung immer noch einen Hoffnungsſchimmer aufkommen
ließ. Die Kuliſſe war aber abwartend, ſo daß das Geſchäft infolge des
anhaltenden Ordermangels immer noch keine Belebung erfahren konnte
In Spezialaktien ſchritt die Spekulation ſpäter zu Rückdeckungen, ſo
daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe Erholungen bis zu 2 Prozent
eintraten. Im Vordergrunde ſtanden Siemens mit plus 1½ Prozent
und Schuckert mit plus 2½ Prozent. A.E. G. lagen leicht gebeſſert,
während Chadeaktien geringfügig ſchwächer lagen. Am Chemiemarkt
waren J. G. Farben mit plus 17 Prozent nur geringfügig höher. Am
Montanmarkt war die Umſatztätigkeit ſehr beſcheiden. Von Kaliaktien
gewannen Aſchersleben 2 Prozent, ebenſo Zellſtoffaktien. Banken
un=
einheitlich, doch hielten ſich die Gewinne und Verluſte die Waage,
Nen=
ten ſtill und uneinheitlich.
Im Verlaufe war die Tendenz luſtlos; die inzwiſchen bekannt
ge=
wordene Diskontſenkung der Reichsbank um 1, Prozent auf 5½
Pro=
zent machte nur wenig Eindruck. Die Geſchäftsloſigkeit wirkte
kurs=
drückend. Vereinzelt wurden aber auch Gewinnmitnahmen
vorgenom=
men. Siemens waren ſtärker angeboten und verloren 3 Prozent. Sonſt
lagen die Werte im allgemeinen bis zu 1½ Prozent ſchwächer. Gegen
Schluß der Börſe erfolgte ein ſtarker Kurseinbruch, ſo daß bei
über=
ſtürztem Angebot Verluſte bis zu zirka 9 Prozent eintraten. Die
Ur=
ſache war in dem beabſichtigten Rücktritt des Reichsbankpräſidenten. Dr.
Schacht zu ſuchen. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6½ Prozent
unverändert. Am Deviſenmarkt war die Mark etwas ſchwächer, Schweiz
weiter feſt. Mark gegen Dollar 4,1916, gegen Pfunde 20,375, London—
Kabel 4,8605, — Paris 124,21. — Mailand 92,81, — Madrid 40,40,
— Schweiz 25,14½, — Holland 12,1240.
An der Abenbörſe war die Stimmung allgemein beruhigter,
und auf Deckungen und Interventionskäufe konnten ſich die Kurſe auf
den meiſten Marktgebieten erholen, da andererſeits die großen Verkäufe
aufgehört haben. Gegen den Berliner Schluß lagen die heute mittag
am ſtärkſten gedrückten Werte, wie J. G. Farben, A. E.G., Licht u.
Kraft und Siemens, bis 1½ Prozent höher, Dresdener Bank,
Rütgers=
werke und Waldhof konnten je 1½ Prozent anziehen.
Reichsbank=
anteile nannte man zirka 3 Prozent höher. Im Verlaufe machte ſich
wie=
der eine gewiſſe Zurückhaltung und Unſicherheit hinſichtlich der
Aus=
wirkungen von Schachts Rücktritt geltend, wenn auch neue Verkäufe
nicht vorgenommen wurden
Berlin, 7. März.
Die im Verlaufe der heutigen Berliner Börſenverſammlung
durch=
ſickernden Gerüchte von einem Rücktritt Dr. Schachts bewirkten bereits
unmittelbar nach den erſten Kurſen empfindliche Kursrückgänge auf
allen Gebieten. Die amtliche Beſtätigung von Schachts
Rücktrittserklä=
rung hatte gegen Börſenſchluß eine ausgeſprochene Verflauung der
führenden Aktien zur Folge. Die Kursrückgänge erreichten bei einzelnen
Papieren ein Ausmaß, das hier ſeit Monaten nicht mehr beobachtet
wurde. Die ſtärkſten Verluſte verzeichneten Reichsbankanteile mit 15½
Prozent, Siemens mit 117 Prozent, Salzdetfurth mit 11¾4 Prozent,
Polyphon mit 10½ Prozent, Rheinbraunkohlen mit 10½ Prozent und
J. G. Farbeninduſtrie mit 5½ Prozent. Auch nach den Schlußkurſen
hörte man weiter rückgehende Kurſe.
Die Berliner Metallnotf=rungen vom 7. März 1930 ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer auf 170.50 RM., Originalhüttenaluminium 190,
des=
gleichen 194 Reinnickel 350, Antimon Regulus 57—60, Feinſilber 55.50
bis 57.50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 7. März 1930 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 130.50 (131.50), Februar 130.25 (131.25), März
130,75 (132.50), April und Mai 130.50 (131.50), Juni 131 (131.75), Juli
130,75 (131.50), Auguſt 130.50 (131.50), September 131 (131.50), Oktober
130,75 (131.25), November 130.75 (131.50), Dezember 130.50 (131.50).
Tendenz: ſchwächer — Für Blei: Januar und Februar 37 (37.25),
März 36 (37.50), April 35.50 (37), Mai 36 (37), Juni 36.50 (37), Juli,
Auguſt und September 36.50 (37.50), Oktober und November 37 (37.50)
Dezember 37 (37). Tendenz: flau. — Für Zink: Januar und Februar
37.25 (38.50), März 35.50 (35.50), April 34 (35.50), Mai 34.50 (36),
Juni 35.50 (36.50), Juli 36 (37), Auguſt 36 (37.50) September 36.50 (38),
Oktober, November und Dezember 37 (38.50). Tendenz: matt. — Die
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 7. März:
Getreide. Weizen: März 107½, Mai 111½, Juli 109½,
Sep=
tember 111; Mais: März 79½, Mai 83½, Juli 86½, September
87½; Hafer: März 42½, Mai 43½, Juli 435, September 43½;
Roggen: März 68½, Mai 69, Juli 722, September 74½.
Schmalz: März 10,45, Mai 10,62½, Juli 10,87½,
Septem=
ber 11.10.
Fleiſch. Rippen —; Speck 13,25; leichte Schweine 10,50 bis
1125, ſchwere Schweine 9,90 bis 10,75; Schweinezufuhren:
Chicago 14 000, im Weſten 79 000.
Baumwolle: März 14, Mai 14,25.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 7. März:
Schmalz: Prima Weſtern 11,15; Talg, extra, loſe 6½.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 130½, Hartwinter n.
Ernte 111½; Mais 92½; Mehl 5,60—5,86; Getreidefracht: nach
England 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent 8—9 Cents.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſätze: 9; Loko: 8½; März
8,22, April 8,37. Mai 8,52, Juni 8,67, Juli 8,82, Auguſt —,
Sep=
tember 9,13, Oktober 9,08, November —, Dezember 9,07.
Kleine Wirtſchafisnachrichten.
Der Diskontſatz der Golddiskontbank iſt unverändert auf 5½
Pro=
zent belaſſen worden.
Die Bank von Danzig hat mit Wirkung vom 8. März den
Wechſel=
diskont von 6 auf 5½ Prozent und den Lombardzinsfuß von 7 auf
6½ Prozent herabgeſetzt.
Geſtern trafen in Berlin nahezu alle Feinblechwalzwerke zu einer
Vollſitzung zuſammen, in welcher die Grundlage des zu bildenden
Fein=
blechverbandes erörtert wurde. Zwecks Klärung und Durchführung
der Einzelheiten wurden Kommiſſionen gebildet.
Der Aufſichtsrat der Preußengrube A.=G., Berlin, ſchlägt die
Ver=
teilung einer Dividende von (im Vorjahre 5) Prozent vor.
Die Aufſichtsratsmitglieder der Frankfurter Allgemeinen
Verſiche=
rung haben ſich bereit erklärt, den Aktionären der Geſellſchaft 60 Mark
je Aktie auszuzahlen, wenn dann die ganze Sache bereinigt wäre. Man
glaubt, daß dieſer Vorſchlag angenommen wird. Die Frage der
Haft=
pflicht der Aufſichtsratsmitglieder dürfte wohl bejaht werden.
Wie die J. G. Farbeninduſtrie A.=G. mitteilt, ſei Direktor Dr.
jur. Weidlich aus dem Vorſtande der J. G. Farbeninduſtrie A.=G. auf
Grund freundſchaftlicher Vereinbarungen mit ſofortiger Wirkung
aus=
geſchieden.
Die Wormſer Weingroßhandlung Fritz Clemens hat ſich infolge der
ſchlechten Lage am Weinmarkt gezwungen geſehen, ihre Zahlungen
ein=
zuſtellen. Es wird ein Vergleich mit den Gläubigern angeſtrebt. Die
erſte Gläubigerverſammlung iſt auf heute einberufen worden.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung, Sitz Frankfurt a.
M., hat ihre Preiſe mit Wirkung ab heute um 2½ Prozent ermäßigt,
nachdem dieſe am 26. Februar um 2 Prozent ermäßigt worden waren.
Die in Freiburg ſtattgefundenen Verhandlungen über den
Lohn=
tarif in der badiſchen Textilinduſtrie vor dem ſtellvertretenden
Schlich=
ter für Südweſtdeutſchland endeten in ſpäter Abendſtunde mit einem
Schiedsſpruch, durch den der bisher beſtehende Lohntarif wieder in
Kraft geſetzt wurde.
Die Dispoſitionen über die öſterreichiſche Anleihe ſind ſo getroffen,
daß die Emiſſion der Anleihe ſofort nach der Ratifikation der Haager
Uebereinkommen durch die ſieben Mächte ſeitens des Hauſes Morgan
in New York erfolgen kann. Alle Vorbereitungen dazu ſind beendet.
Der Londoner Goldpreis ſeit dem 5. März 1930 beträgt für eine
Unze Feingold 84 sh 11½s d. für ein Gramm Feingold demnach
32,7656 Pence.
Berliner Kursbericht
vom 7. März 1930
Deviſenmarkt
vom 7. März 1930
M Mue
anatbank
eutſche Ban1u.
isconto-Geſ.
resdner Ban
japag
uſa Dampfich.
Lordd. Lloyd
E. G.
ahr. Motorenn
ſ. P. Bemberg
rgmann Elektr.
rl. Maſch.=Bau
onti Gummi
deutſche Cont. Gas
eutſche Erdöl
231.—
145.—
147.—
163.50
145.50
105.375
161.125
76.50
153.125
201.—
66.50
147.50
270.—
100.75
Me
J. G. Farben
Gelſenk. Beraw
Geſ. f.elektr. Untern.
Sarpener Bergbau
Soeſch Eiſen
Phil. Kolzmann
Kali Aſchersleben
Klödnerwerie
Köln=Neueſſ, Ban.
Ludw. Loewe
Mannesm Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppell
Kee
162.:0
137.50
70.50
132.—
109.—
95.50
210.—
103.25
105.25
170.50
103.75
a5.12*
C5.25
99.50
72.50
V
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ko
Leonh. Tietz
Verein. Elanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Algsb.=Nrnb. Maſck.
Baſalt Linz
(Berl. Karlsr. Ind
Kirſch Kupfer
Hohenlohe=Wer
Lindes Eismaſch.
erm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
255.n5
155.25
164.—
94.875
212.75
72.50
58.25
67.—
113.25
88.—
166.—
17.375
66.25
43.—
Selſingfor.
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Budapei
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Kolland
Lslo
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Stockholm
London.
Buenos-Atres
New Yor
Belgien
Italien
Paris
Wu77
100 finn. Mt
100 Schilline
100 Tſch. Kr.
00 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
4-Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Lire
00 Franc
Rie
10.528 10.548
58,94 59.06
12.405/ 12.425
73. 16 73.30
3.032 .1(38
167.82 168. 16
111.98 112.20
112.021 112.24/
112.32/ 112.541
20.35 20.39 Kairv=
1.566 1.570/Kanada
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Danzig
Japan
Rio de Janeir
Jugoflawien
Portugal
Athen
21.92 21.96 Tallinn Cſt
Währung Ve Brief 100 Franken100 Peſetas 80.93
50.35 81.09
50.45 1100 Gulden 81.34 (1.50 1 Yen 2.064 2.068 1 Milre 9.482 C.484 100 Dinar 7.385 „399 100 Escudos 18.32 C.86 100 Drachm. 5.415 5.425 türk. 2 1.784 1.788 1äghypt. . 20.863 20.803 1canad. Doll. a. 16 . 175 1 Goldpeſo 3.696 3.704 1100 eſtl. Kr. 91.96 22.14 100 eſtl. Kr. 111.47 111.69 100 Lats 80.65 40.81
Frankfurter Kursbericht vom T. März 1930.
7% Dtſch. Reichsanl.
69
6% Baden ......"
8% Bahern ....."
..
% Heſſen b. 2
v. 2
6% Preuß.
Staats=
anl. . . . . . .. ..."
8% Sachſen ....."
....
7% Thüringen ..."
Dtſche. An 1.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanl. ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .. ..
Baden
v. 28
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beſſ. Landesbk.
oldpfbr. . . . . ."
Goldobl
% Heſſ. Lds.
p.=Bk.=Liquid.
fbr.. . . . . . . . ."
Preuß. Lds..-Anſt.
Gold=
br. . . . . . . . .
Goldob
Larmſt. Komm
desbk. Goldobl
aſſelerLandes=
die Goldpfbr.
G.5
87.5
76.5
84
85.25
91.6
96.75
76.5
51
8.42
2.95
84.6
84
82
88
96.5
88
75.9
94.5
Naſi. Landesbk.
Goldpfbr. . .
4½% „ Obl
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöf.=Anl.
* Ausl. Ser.
Ser. I.
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½2 Liqu.=Pfbr
8% Frkf. Hyp. Bk.
4½% „ Lig. Pfbr.
„Pfbr. Bf.
½%0 „ Lig.Pfbr.
8½Mein. Hyp. B!
%0 „ Liy.Pfbr.
Pfälz. Hhp. Bk
v „ Lig. Pfbr.
8% Preuß. Boden
ered.=Bant ..."
% „ Lia.Pfbr
80 Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bf. .
(½% Lig. Pfbr
18% Rhein. Hyp.B
4½% „ Lia. Pfhr.
180 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ...."
8% Südd. Bod.
Cred.=Ban!.
4½% Lig. Pfbr.
8% Wurtt. Hyp.=Bk.
94
95
2 Daimler Ben=
8% Dt. Linol. Werke
8 Klöckner=Werke
Mainkraftwerfe
% Mitteld.
Stahl=
verke .. . . . . ."
2 Salzmann u. Co.
2 Ver. Stahlwerke
% VoigtckHäffner
72.9
48‟
66
16.25
96.5
80
O6.5
96.5
83.1
96.5
B3‟,
96.5
81
96.5
82.4
96.5
81.8
94.5
97.5
81.25
96.5
70
94
84.5
85
84.7
92.5
z. FarbenBonds /100.25
5%0 Bosn L. E. B.
L. Inveſt.
4½, % Oſt.
Schatz=
anw... . . . . . .
4½ Oſt. Goldrente
5‟vereinh. Rumän
2½2
420 Türk. Admin.
1. Bagdad
Zollanl.
½2%0 Ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
Aktien
Aig. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm
AndreaeNoris Zahn
Baſt Nürnberg.
Bemberg J. P....
Bergmann.
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderu=Ciſen
Cement Heidelberg
Karlſtadt
J. G.Chemie, Baſell
Chem. Werke Albert
Chade .........."
Contin Gummiwv.
Linoleum
Daimler=BenzA. C
Dt. Atl. Telegr. . ..
Eiſenh. Berlin.
Erdöl ......
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt.
Linoleumwerk.
Dückerhoff u.
Wid=
mann.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
43.75
25
11.1
17
8.9
108
160.25
110
127
141.5
184.5
47
318
248
38.2*
113
101.5
146.75
241
162
zwer!
Eßlingen Maſchinen
Ettlingen Spinnerei
J. G. Farbeninduſt
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guillequm.
Frkft. Gas ..
Ho
Geiling &Cie.
Gelſenk. Berowerk
Geſ. f. elettr. Unter
nehmungen ... .
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Dafenmühle Frift.
Hammerſen .. . . . .
Harpener Bergbau
Henninger. Kempf.
Hilper: Armaturfbr
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
Ho lzverk.=Induſtrie
Flſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghan? Stamn
Kal Chemie.
Aſchersleben
Salzbetfurth .
Weſteregeln
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke
Lahmener & Co...
Lech, Augsburg..
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . .
06
32
210
161.5
84
127.75
29.5
170
69
44.5
185
116
81.5
13
89
95.1
82.25
129.25
40
159
356
116.5
165
240
62.5
12
07
173
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb..
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau
Montecatini Maild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberunel
Ricolan, Hofbr
Nürberger Brauh.
Oberbedarf. . ."
Otavi Minen
Phönix Bergbau
Reiniger. Gebb..
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
„Stahlwerke ..
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt
Rütgerswerke
Zachtleben A. G.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schucker: Elettr. ..
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemen? & Halsfe
Strohſtoff. Ver...
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Sven 2ia Tändſtid=
Tellus Bergban
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauerei ..
Inter ſranken
Beithwerke..
Ver. f Chem. Ind.
„ Laurahütte.
Stahlwerke
Ultramarin. .
Zellſt. Berlin
Vogtländ. Maſchin
Zoigt &.Haeffner
1o8
130.5
56
115
172
56.5
100
113
115.5
116
158
207
247
94
116.5
195
Nase
334
110.5
105.5
131
98.25
*
140
100
68.
keu8
Wayß & Freytag
Wegelin Rußfabr
Zellſtoff. Aſchaffbg..
Memel .. ."
Waldhof
Allg. Dt. Creditanf
Badiſche Ban1.."
Bank f. Brauinduſt=
BarmerBankverein
Berl. Handelsgeſ..
„ Hypothekenb.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=B1.
Dt. Ban und Disk.
Deutſche Effelten
und Wechſelbankl:
Dresdener Ban .
Frankf. Ban ...
Ehp. Ban
Pfdbr.=B
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Syp.=Ban).
Oſt. Creditanſtal=
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsban 1. .. ."
Rhein. Shp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Banivereit
Württb Notenban
A.-G. j. Veriehrsn
Allg. Lo lalb. Kraftw
20 Dt. Reichsbahn
Borzge.
Kapag. . .
Nordd. Llott
Schantung=Eile
Südd. Ciſenb.=GC
A anz. u. Stuttg.)
83
111
152:,
127.5
120.25
147
144
128.5
194
153.5
146
110
148
101
142
139.5
119.5
133.25
29.8
1a0
153
144.5
121/,
15C.25
114
157
89.75
104
104.5
114
Berſicherung. . . 1232
Verein. Verſ.. .1196
Frrft. Allg. Verſ..G —
„ Rückverſich. —
Fran ſona Rück= u.
—
Mitv. ..
Iaannh, Berſich. 3445
Seite 14
Samstag, den 8. März 1930
Nummer 67
Aen
Die reisende Jazz Rerue: (3935
oes MädelvnBroadwag
30 lustige Bilder von Rudolf Perak
Sonniag nachmittag 4 Ubr:
Hannis Fahrt in’s Märchenlang
Hine Märehen-Renue für Groß und Klein
Preise: Nachm. T. 0.50 an. abds.
1-3 Mk. Kart. Verk.-Büro u. deWaal
Restaurank Bürgerhof
aut hürverlicbes Speiserestaurant •Mittagstisch
Samstags und Sonntags
Stimmungs-Konzert
Sonntag von 8 Uhr ab im grossen Saal
TANZ
Donnerstag, den 20. März, 20 Uhr
Cello-Abend
HANS ANDRA
am Flügel HANS SIMON
Werke von Händel, Reger, Haydn, Reſpiahi,
Fres=
kobaldi. — Karten zu 3, 2, 1 Mk. in der
Muſikalien=
handlung Heß, Eliſabethenſtr. 34, Tel. 815. (3898b
Ersles Reinheimer Lichtspielhaus
Reinheim
Samstag, den 8. März, Sonntag, den 9. März
läuft der große Film
mit dem Hauptdarſteller TOM MIK. Ein Film
voller Gefahr, Leidenſchaften, Senſationen.
Zweiter Schlazer:
Ein Hochgebirgsdrama! (3943
Ein Film von Kampf und Liebe in den Bergen
UNIONTIAEAILA
Z RHEINSTRASSE 4
Heute Samstag, 10.-0 Uhr abends.
nach Schluß der letzten Abend-Vorstellung:
Mochmalige
WiederholungderNachtvorstellung
W Nur für Erwachsenel
Der einzige von der Zensur öffentlich zugelassene Film mit Begleit-Vortrag über
Hauktdent and Preikor verkänar
er Eilm der deutschen Lichtkämpfer Cdeale Macktheit)
VorVerkauf an der Tadeskasse.
Heute u folgende Tage W Heute u. folgende Tage
Heute u. folgende Tage
Der größte Lustspiel-Erfolg des
„Ungekrönten” des Humors
Das neue Ufa-Lustspie
Ein Joe May-Film der
Charlie Chaplin
Erich Pommer-Produktion:
Ihr dunkler
Hellnen
Nach der Novelle „Karl und
Anna‟ von Leonhard Frank.
Die aite Sege von dem
Verschollenen, der bei
Seiner u nerMarteten
Biekkenr Zeie, Frau i5
den Armen seines
Freun des findet, erhält
bier eine menschlieb
ergreifende Gestaltung
duch Lars Hanson.
Kustau Fröhlich.
Ditg Parle
Dazu der bunte und aktuelle
Filmteil mit dem Kultur-Film:
Sportliche Spiele in
Delphi
Beginn: Werktags 31 Uhr
Sonntags 2 Uhr
in einem seiner besten L.ustspiele
Ein Hundeleben
4 Akte des Lachens
Dazu der Terra-Großfilm:
Die Rache des Scheich
nach dem Roman L:Occident v. Henry
Kistenmaekers. Interess.Bilder aus dem
marokkanischen Leben umrahmen die
leidenschaftliche Havdlung.
Beginn: Werktags 3½ Uhr
Sonntags 2 Uhr
Punkt
Regie: Johannes Guter.
Der Film zeigt die merk-
Mirdigen Begebenbeiten
und Abenteuer, in die
eine junge Aristokrati
durch Inre Annlichkelt
Mit einer gerISSeNSI
Hoch sta 0feFI0 Gefät.
Die beiden Rollen werden von
Lilian Harvey gespielt.
In weiteren Hauptrollen:
Willy Fritsch, Warwick Ward,
Harry Halm, Siegfried Arno.
Dazu der bunte u. aktuelle Filmteil
mit der Groteske in 2 Akten:
Ein Löne Kälft vom Himmel
und dem Kulturfilm: V.3902
Reisebilder aus Persien
Beginn: Werktags 3½ Uhr
Sonntags 2 Uhr
Giedener Pierde-
Markt-Lotterie
Ziehung 20. März
Gewinne i. W. v. zuſ.
7500 T4
SHöchſigew. i. W. von
200D C4
1000 ₰0
uſw. Loſe a 1 R.ℳ
ſind bei allen ſtaatt
Lotterie=Einnehmern
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Darmstadt
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Landestheater
Samstag
8. März 1830
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Der Wildschütz
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N
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Jeden Samstag und Sonntag
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Gut bayerisch. Qualitätsbier
Volksbund
Deutſche Kriegsgräberfürſorge
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vom 8.—23. März 1930 einſchließlich
in der Kunſthalle amRheintor
Geöffnet: Täglich von 10—5 Uhr
Führungen: Täglich um 11 und 3½ Uhr
Eintritt 30 3
Gedächtnis=Feier
zuEhren unſer im WeltkriegGefallenen
und Verſtorbenen am Bolkstrauertag
Sonntag, 16März1930 vorm. 11¼uhr,
im Klein.,Haus d. Heſſ.Landestheaters
Eintrittskarten an der Kaſſe desKleinenHauſes
von 50 9—2 ℳ
DieGedenkrede hältHerrPfarrerGuyot,
Leiterdes heſſ. Diakonievereins und der
Wohlfahrtsſchule zu Darmſtadt.
Mitwirkende:
Herr Hans Grahl, Mitgl. des Heſſ.
Landestheaters; die Geſangsabteilung
der Heſſ. Polizeibeamten (Leitung Herr
MuſikoberlehrerLambert und
derOrts=
verein Darmſtadt v. Reichsbund ehem
Militärmuſiker Leitg.Herr Georg reilich
Der Reinertrag beider Veranſtaltungen
wird fürdie Pflege unſererKriegsgräber
im Ausland verwendet. 3896b
Merrngartenlaliee
Heute Samstag und
morgen Sonntag
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(3924
Hnit Liehche
der Stimmungskünstler,
Restauration
Reichshof
Samstag und Sonntag
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weltberühmten Salvators.
3956
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am Herrngarten.
Sonntag abend ab 8 Uhr
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Heute Samstag, morgen Sonntag abend:
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Karneval ist vorüber!
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Ecke Bismarck- und Wendelstadtstrade
Heute Samstag abend
aroder Badter Hachd
und morgen Sonntag abend
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(287
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des Ludwig-Georgs-
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Dienstag, 11. März 1930,
abends 8 Uhr, im Festsaal
Bonn
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Werbe-Woche der Schneider-Innung Darmstadt
U
aoodlSelt!
Denn Maßarbeit ist doch das Beste.
(3300
[ ← ][ ][ → ]Nummer 6‟
Samstag, den 8. März 1930
Märker alß dar Tau.
Roman von Hans Schulze.
221)
Nachdruck verboten.
Lore hatte ſich auf einer kleinen Birkenbank am See nie=
Edergelaſſen, deſſen kühles, funkelndes Waſſer zwiſchen Kalmus
rund rot blühendem Froſchlöffel zuweilen mit einem leiſen
Giſcht=
ſtreifen, über den weißen Sand des Ufers vorſchwoll.
Zur Linken am Rande einer anmutigen Parkwieſe ſtand das
Herrenhaus, ein mächtiger Steinwürfel, deſſen derbe
Schlicht=
heit noch in die karge Zeit der Befreiungskriege zurückwies;
leuchtend ockergelb und mit grünen Fenſterläden, von einem
Halbrund ſchöner alter Eichen wie von einer lebenden Mauer
umgeben.
Siebeneichen!
Ein wuchtiger Name, ein Sinnbild geſchloſſener Kraft, der
Schutz verhieß in allen Stürmen dieſes Lebens.
Mit einem ſehnſüchtigen Blick ſah das junge Mädchen zu der
blauen Himmelsferne empor.
Ob auch die Schweſter hier das Gleichgewicht ihrer Seele
wiederfinden würde, das ihr von einem geheimnisvollen
Schick=
ſal tief erſchüttert ſchien?
Unterdes lag Evelyn in ihrem Schlafzimmer im erſten Stock
noch hinter dicht geſchloſſenen Vorhängen.
Auch in der letzten Nacht hatte ſie nur durch künſtliche Mittel
ein paar Stunden eines unruhigen Schlummers erzwingen
können.
Immer wieder war die Reihe der furchtbaren Erlebniſſe ſeit
jenem Abend im Weſtendtheater wie aus einem granen Meer
von Bewußtloſigkeit in ihr aufgetaucht.
Die Flucht aus ihrer Wannſeevilla, die raſende Nachtfahrt
nach Schlachtenſee, die Stunden tödlicher Angſt und vergeblichen
Wartens vor den dunklen Fenſtern Kurts.
Bis endlich der Morgen aufgedämmert und ſie in völliger
Verzweiflung nach Zehlendorf gekommen war, um hier des Letzte
zu erfahren.
Den Tod des Gatten.
In Schweiß gebadet fuhr die Sinnende aus den Kiſſen
empor und lauſchte mit klopfenden Pulſen in das matte Zwielicht
des Zimmers.
Wie ein warnendes Menetekel ſtand auf einmal wieder, die
Erkenntnis der ganzen entſetzlichen Geſchehniſſe vor ihr, das
un=
barmherzig klare Wiſſen um die letzten Dinge, daß niemand an=
ders als Kurt der Täter geweſen ſein konnte, der Karr um
ihret=
willen mit auf ſeine Reiſe in die Ewigkeit genommen hatte.
Um ihretwillen.
Ein Schauer der Angſt rann ihr plötzlich über den Rücken
herab, daß ihr die große Stille ringsum auf einmal wie ein
Ab=
grund ſchien.
Sie allein hatte jene beiden Männer in den Tod getrieben.
Vor ihrem Gewiſſen war ſie die Mörderin, auch wenn ſich
auf dieſer Welt kein Ankläger und kein Richter für ſie finden
ſollte.
Und das Bewußtſein einer unfühnbaren Schuld legte ſich
immer wieder wie eine Bergeslaſt auf ihr Herz.
Nach Stunden erſt kam ſie durch den hellen, kleinen
Garten=
ſaal zu Lore auf die Terraſſe hinaus.
Es war alles ſo licht und klar, ſo ſtrahlend und freudig um
ſie her, und die alten Bäume im Park rauſchten leiſe in den
ſtillen Morgenfrieden, als ſängen ſie ſchon von Sommerluſt und
Sommerſeligkeit.
Zum erſten Male aß und trank Evelyn heute wieder mit
Appetit und ließ ſich von der Schweſter über ihre kleinen
haus=
wirtſchaftlichen Sorgen berichten.
Walter v. Prayer, den ſie in der Angſt ihres Herzens tags
zuvor um ſeinen Beſuch gebeten hatte, wurde erwartet; ein
Pro=
gramm ſür das Mittageſſen mußte entworfen und mit der alten
Mamſell beſprochen werden.
So war es faſt neun Uhr geworden, als vom Gutshof ein
Autoruf herüberklang und gleich darauf Walter auf der Terraſſe
erſchien
„Ein guter Geiſt hat mich hierher geführt”, ſagte er nach der
erſten Begrüßung auf den reichbeſetzten Frühſtückstiſch weiſend.
„Das Land, wo Milch und Honig fließen!“
Evelyn drückte ihm herzlich die Hand.
„Ich danke Ihnen für Ihren Beſuch, Herr v. Prayer, Sie
bringen ſo viel Leben und Friſche in unſere Einſamkeit!“
Walter wehrte lächelnd ab.
„Aber, liebe gnädige Frau, das iſt doch einfachſte
Freundes=
pflicht. Auch ohne Ihren Hilferuf wäre ich heute ganz von ſelbſt
nach Siebeneichen herausgekommen. Denn ich habe manches mit
Ihnen zu beſprechen!“
Lore hatte ihm unterdes eine Taſſe Kaffee eingeſchenkt und
ein neues Gedeck aufgelegt.
„Vor allem muß ſich unſer Gaſt nach ſeiner langen Reiſe
erſt einmal gründlich ſtärken”, erklärte ſie in ihrer entſchiedenen
Art. Dann kann meinetwegen die Staatskonferenz beginnen!“
Ihre blauen Augen lachten ſchalkhaft aus dem ſchmalen,
hellen Geſicht, deſſen Reiz das ſtumpfe Schwarz der Trauer
kleidung wunderſam verdoppelte.
Seite 15
Wie eine warme Welle ſtrömte es dem jungen Maler zu
Herzen.
Mit ſtillem Entzücken umfaßte er das liebliche Bild ihrer
morgenfriſchen Erſcheinung, und als ſie jetzt um Urlaub bat
um in der Küche nach dem Rechten zu ſehen, ſchien es ihm, als
ob der lichte Frühlingshimmel auf einmal viel von ſeinem
ſtrah=
lenden Glanz verloren habe.
Evelyn haite eine Zeitlang in tiefem Sinnen geſeſſen, wie
wenn ſie gleichſam in ſich hineinhorchte.
Als ſie ſich dann Walter wieder zuwandte, war die Maske
der geſellſchaftlichen Beherrſchung gefallen.
Ein leidzerwühltes Geſicht ſchaute ihm entgegen, und ihre
Augen ſtanden voller Tränen.
„Was iſt mit Kurt?” fragte ſie leiſe.
Mit einer begütigenden Bewegung legte Walter ſeine Hand
auf ihren Arm.
„Regen Sie ſich doch nicht ſo furchtbar auf, Frau Evelyn!”
bat er. „Noch ſtehe ich freilich auch heute wieder mit leeren
Hän=
den vor Ihnen. Aber ſeien Sie überzeugt, daß ich nichts
unver=
ſucht laſſen werde, um das rätſelhafte Verſchwinden unſeres
Freundes aufzuklären!“
Evelyn ſchüttelte den Kopf.
„Es iſt doch alles umſonſt!” ſagte ſie mit erſtickter Stimme.
„Kurt iſt tot. Ich weiß es, ich fühle es. Es kann ja auch gar
nicht anders ſein.”
Walter hatte ſich eine Zigarette angezündet und ſchaute in
die Sonnenhelle des Parkes hinaus, auf deſſen ſauber geharkten
Kieswegen ein einſomer Pfau majeſtätiſch einherſtolzierte.
Wie luſtige Bänder zogen ſich allerlei bunte Blumenrabatten
durch das ſatte Grün, flohen einander und ſuchten ſich wieder, um
endlich in kunſtvollen Verſchlingungen um den ſchmalen Leib
einer marmornen Sphinx zuſammenzufließen, die von ihrem
verwitterten Sandſteinſockel mit kalten Augen lauernd
herüber=
blinzelte.
Sphinxhaft, unenträtſelhaft dünkte ihm auch das Geheimnis
der furchtbaren Kataſtrophe, die ſo jäh und vernichtend über das
Haus Karr und zugleich damit auch über Kurt Steinhoff
herein=
gebrochen war.
Seit acht Tagen hatte er ſeine ganze Zeit und Kraft dafür
ſingeſetzt, eine Spur des Verſchwundenen aufzufinden, immer
bemüht, Evelyn gegenüber das Geſicht zu wahren, obwohl er im
Hrunde mit ihr der gleichen Meinung war, daß Kurt nicht mehr
unter dem Lebenden weilte.
(Fortſetzung folgt.)
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