Darmstädter Tagblatt 1930


18. Februar 1930

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Nummer 49
Dienstag, den 18. Februar 1930. 193. Jahrgang

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Nabatt weg, Bankonto Deutſche Bant und Darm=
ſtädter
und Natſonalbank.

Die franzöſiſche Regierung geſtürzt
Harknäckiges Ringen um den franzöſiſchen Ekak. Die Kammer fordert vergebens Steuererleichkerungen.
Scharſe Krikik an der Geldanhäufung der Bank von Frankreich. Chöron verkeidigk ſeine Polikik des
Gleichgewichis. Berkrauensfragen beſiegeln endgüllig das Schickſal der franzöſiſchen Regierung.

Der Kampf um die Finanzpolikik Chsron=
Chöron ſtellk die Berkrauensfrage. Die Regierung
in der Minderheit.
Paris, 17. Februar.
Die franzöſiſche Kammer hat am Montag nachmit=
tag
die Beratungen der Artikel des Finanzge=
ſetzes
wieder aufgenommen und ſich zunächſt mit den Artikeln
beſchäftigt, die am Samstag zurückgeſtellt werden mußten, da die
hierfür vorgeſehenen Redner nicht anweſend waren. Es handelt
ſich hierbei beſonders um Artikel 2, der eine Herabſetzung
der Grundſteuer für unbebaute Grundſtücke von
18 auf 16 v. H. vorſieht und fürden Staat einen Steuer=
ausfall
von etwa 50 Millionen Franken bedeuten
würde.
Finanzminiſter Chéron verlangte zunächſt die Abtrennung
dieſes Artikels, fah ſich aber gegenüber der Hartnäckigkeit der
Kammermehrheit gezwungen, im Namen Tardieus die Ver=
trauensfrage
zu ſtellen. Mit 290 gegen 270 Stimnen wurde der
Regierung das Vertrauen ausgeſprochen. Dieſes Ergebnis der
Abſtimmung beweiſt, daß die Lage der Regierung in den mit
dem Finanzgeſetz zuſammenhängenden Fragen alles weniger als
günſtig iſt. Die Mehrheit von nur 20 Stimmen iſt in erſter Linie
den 23 Miniſtern zuzuſchreiben, die naturgemäß für die Regie=
rung
ſtimmten.
Der Kampf zwiſchen Chéron und der Kammer
entbrannte dann auf der ganzen Linie. Bei Art. 3 gab
ein Zuſatzantrag über Ermäßigung gewiſſer Indu=
ſtrieſteuern
erneut Anlaß zur Stellung der Vertrauens=
frage
. Chéron erlärte ſich gegen den Zuſatzantrag, der einen
Ausfall von 60 Millionen Franken bedeute.
Der Nadikale Lamoureux betonte, es gehe nicht
um die Steuerermäßigung, ſondern um die
ganze Finanzpolitik der Regierung. Die Kam=
mer
müſſe wiſſen, ob die Regierung ſämtliche Zuſatzan=
träge
ſyſtematiſch zurückweiſen wolle, ob die Regierung
eine Politik der Steuererleichterung oder eine
Politik der Geldanhäufung, zu treiben beab=
ſichtige
.
Chéron ſtellte die Vertrauensfrage und erklärte, die Regie=
rung
treibe eine Politik des Gleichgewichts. Seit einem halben
Jahr habe er ſchon 5,7 Milliarden Steuererleichterungen zuge=
ſtanden
. Im übrigen könne ſich die Regierung unmöglich Tag
für Tag mit der Kammer herumſchlagen. Die Auszählung er=
gab
dann, daß die Regierung mit 286: 281 Stimmen geſtürzt war.
Rückkrikt der Regierung.
Tardieu fordert Klärung der Lage.
EP. Paris, 17. Februar.
Miniſterpräſident Tardieu, der durch Krankheit ans Bett
gefeſſelt iſt, hat Finanzminiſter Chéron beauftragt, ſich
im Laufe des Abends mit der ſchriftlichen Demiſſion
zum Präſidenten der Republik zu begeben, um
eine Klärung der politiſchen Lage zu ſchaffen.
Die Kabinettsmitglieder begaben ſich um 21.30 Uhr
ins Elyſée, um dem Präſidenten der Republik die
Demiſſion zuüberreichen. Der erkrankte Tardieu wurde
durch den Juſtizminiſter Hubert vertreten. Als die Miniſter kurz
vor 23 Uhr das Elyſée verließen, erklärte Briand auf die
Fragen der Journaliſten, vielleicht werde Tardieu wieder die
Regierung bilden. Seine Reiſe zur Londoner Flot=
tenkonferenz
ſei durch die Kriſe jetzt unmöglich
gemacht.
Die Regierungskriſe.
Gerüchte über die Nachfolge Tardieus.
EP. Paris, 14. Februar.
In den Wandelgängen der Kammer liefen heute abend be=
reits
allerlei unkontrollierbare Gerüchte um. Man ſprach von
der Möglichkeit, daß Tardieu, unter Ausſchiffung des
beim Parlament unbeliebten Chéron, vielleicht
auch unter Verbreiterung der Mehrheitsbaſis
durch die Aufnahme radikaler Miniſter, die Regie=
rung
wieder bilden könnte. Als evtl. Nachfolger Tar=
dieus
wurde der Präſident der radikalen Kam=
merfraktion
Chautemps genannt, der am Sonntag
durch eine groß angelegte politiſche Rede auffiel. Schließlich wird
aber auch darauf hingewieſen, daß Poincarés Geſundheits=

zuſtand ſich ſoweit gebeſſert hat, daß er unter Umſtänden
die Regierungsbildung übernehmen könnte.
Dabei käme ihm zuſtatten, daß er ja vor ſeinem Rücktritt die
Notwendigkeit weitgehender Steuerermäßigung betont hat, und
daß er in der Kammer nicht in die Minderheit verſetzt worden
iſt. Selbſwerſtändlich iſt es noch zu früh, um die durch die
Demiſſion geſchaffene Lage überſehen zu können.

Tardien,

der franzöſiſche Miniſterpräſident, iſt mit dem Geſamtkabinett nach
der Mißbilligung der Finanzpolitik ſeiner Regierung durch die
Kammer zurückgetreten, um, wie er ſagt, die Lage zu klären.
Kriſe in London.
Frankreich unnachgiebig. Hinzuziehung deutſch=
lands
zur Slokkenkonferenz!
EP. London, 17. Febr.
Die Kriſe auf der Londoner Konferenz, hat ſich weiter zu=
geſpitzt
. Durch die Veröffentlichung des franzöſiſchen Memoran=
dums
über die Marinebedürfniſſe Frankreichs iſt, wie heute mor=
gen
bekannt wurde, ſogar die eigentliche Grundlage der Konferenz,
nämlich das proviſoriſche engliſch=amerikaniſche Abkommen über
die Kreuzer=Bedürfniſſe der beiden Länder ernſthaft gefährdet
worden. Die engliſche Delegation hat bereits die franzöſiſche Ab=
ordnung
davon unterrichtet, daß England und Amerika in dem
Falle, daß die franzöſiſche Forderungen nicht abgeändert werden,
ernſthaft die Notwendigkeit in Erwägung ziehen würden, ihre
Tonnageziffer ebenfalls zu erhöhen. Die Entſcheidung der eng=
liſchen
Admiralität, daß England ſich mit einer Zahl von 50 Kreu=
zern
beim Zuſtandekommen einer Einigung unter den Konferenz=
teilnehmern
begnüge, würde bei weiterem Widerſtande Frank=
reichs
gleichfalls einer Reviſion unterzogen werden müſſen. Wie
heute weiter bekannt wurde, iſt von Seiten der übrigen
Abordnungen in der vorigen Woche auf die fran=
zöſiſche
Delegation ein ſtarker Druck ausgeübt
worden, um eine Herabſetzung der franzöſiſchen
Tonnageziffer zu erreichen. Alle Bemühungen
in dieſer Richtung ſeien aber an der Hartnäckigkeit der
franzöſiſchen Delegation geſcheitert.
Zu dem franzöſiſchen Memorandum verlautet noch, daß
Frankreich jetzt in definitiver Form politiſche Garantien und be=
ſonders
den Abſchluß eines Mittelmeerpaktes fordert. Obwoht
von engliſcher Seite darauf hingewieſen wurde, daß Frankreich
im Falle eines Angriffes durch Deutſchland die garantierte
Unterſtützung Englands und Italiens beſitze, ſoll ſich Frankreich
bisher entſchieden geweigert, haben, die Abſicht, neue Schlacht=
ſchiffe
mit einer Geſamttonnage von 70 000 Tonnen als Verteidi=
gungswaffe
gegen den neuen deutſchen Panzerkreuzer A zu bauen,
aufzugeben. Deutſchland iſt ſo durch die Hartnäckigkeit der Fran=
zoſen
wider Willen und ohne an den Londoner Verhandlungen
beteiligt zu ſein, in die Kriſe der Konferenz hineingezogen worden.
Der Star bringt in dieſem Zuſammenhang bereits die Ver=
mutung
zum Ausdruck, daß die Konferenzmächte bei
weiterer Unnachgiebigkeit Frankreichs wahr=
ſcheinlich
an die deutſche Regierungin der Frage
des Panzerkreuzers Aherantreten werden um
die Befürchtungen Frankreichs durch eine defini=
tive
Zuſicherung von deutſcher Seite zu zer=
ſtreuen
.
Die liberale Daily News ſagt in einem Leitartikel:
Frankreich hat ſeine Abſicht angekündigt, mehr Schlachtſchiffe zu
bauen, um ein Gegengewicht gegen die Erſatz=Preußen zu
haben. Das deutſche Weſtentaſchenpanzerſchiff
hat die franzöſiſchen Staatsmänner nahezu
toll vor Angſt gemacht. Das bedeutet nicht mehr, als
daß die anderen Seemächte, Amerika eingeſchloſſen, dem Beiſpiel
folgen werden, und zwar im geheiligten Namen der Parität.

* Oefterreichiſche Außenpolikik.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Dr. R. Wien, Mitte Februar 1930.
Bundeskanzler Dr. Schober hat den Concordia=Ball, eine
Veranſtaltung, die etwa dem Berliner Preſſeball entſpricht, zu
einer politiſchen Rede benutzt. Er hat darin hauptſächlich Angriffe
zurüchgewieſen, die ſich gelegentlich an ſeine Romreiſe geknüpft
haben. Aber dieſe Kritik iſt, doch nur recht vereinzelt laut ge=
worden
, und ſie verſchwindet faſt völlig vor der allgemeinen Zu=
ſtimmung
, die die bisherige Arbeit des Bundeskanzlers in außen=
politiſcher
Hinſicht findet. Zwiſchen dem tatkräftigen
Mitgefühl mit den Deutſchen Südtirols und der
Wiederherſtellung guter öſterreichiſch= italie=
niſcher
Beziehungen beſteht kein Widerſpruch.
Anders würde dieſe Frage vielleicht anzuſehen ſein, weun das
Kräfteverhältnis zwiſchen Oeſterreich und Italien umgekehrt wäre.
Oder auch dann, wenn die Sache der Südtiroler von einem ein=
heitlichen
, größeren Deutſchland geführt werden könnte. Aber
auch in dieſem Fall würde die Südliroler Frage nicht notwen=
digerweiſe
zur Verewigung einer Spannung dienen müſſen; man
könnte bloß etwas anders darüber reden, als es jetzt möglich iſt,
vor allem für das kleine Oeſterreich.
Eigentlich iſt es gar nicht der Bundeskanzler Schober, der
dieſe Nervoſität in der Frage des öſterreichiſch=italieniſchen Ver=
hältniſſes
hervorgerufen hat. Sie beſtand ſchon vor ſeiner Rom=
reiſe
und richtete ſich damals gegen einzelne Exponenten der
Heimwehren, denen außerhalb und zum Teil auch innerhalb
der Bewegung ſelbſt eine allzu ſtarke Hinneigung zu Italien auf
Koſten der nationalen Intereſſen vorgeworfen wurde. Die andere
Hälfte des Vorwurfs bezog ſich auf eine angebliche Anſchlußgeg=
nerſchaft
innerhalb der Heimwehren. Nun darf man nicht ver=
geſſen
, daß dieſe Gedanken zuerſt von ſozialdemokratiſcher Seite
ausgeſprochen worden ſind. Von dieſer Seite iſt ein ſolcher An=
griff
ganz natürlich; denn die Stärke der öſterreichiſchen Sozial=
demokraten
, wenn ſie national ſein wollen, iſt nun einmal die An=
ſchlußfrage
, das Burgenland und Südtirol. Das ſind ſehr ſchöne
und anerkennenswerte Gedanken. Aber ſoweit es ſich dabei um
Ziele handelt, alſo um die Verwirklichung des Anſchluſſes und
um die kulturelle Rettung der Südtiroler, (das Burgenland iſt
kein Ziel mehr), ſind dieſe ſchönen Worte noch keine
Politik. Wie man den Anſchluß verwirklicht, wie man den
Südtirolern praktiſch hilft, das hat die ſozialdemokratiſche Propa=
ganda
bisher noch nicht mitgeteilt.
Es iſt deshalb zumindeſt unvorſichtig, wenn in einzelnen bür=
gerlichen
Kreiſen einem Vorwurf ungeprüft zugeſtimmt wird, der
zwar außenpolitiſch formuliert iſt, aber den Zweck hat, eine innen=
politiſche
Bewegung zu diskreditieren. Die Technik der Linken
beſteht darin, die Heimwehrbewegung künſtlich vor Alternativen
zu ſtellen, mit denen ſie ihrem eigenen Charakter nach gar nichts
zu tun hat, Alternativen, wie: Italien oder die Kleine Entente,
Auſchluß oder Donauföderation. In Wirklichkeit hat die Heimat=
wehrbewegung
etwas anderes im Sinn. Sie will, den inneren
Aufbau des Staates ändern, und zwar des gegebenen Staates
Oeſterreich. Die Grundſätze dieſes neuen Aufbaues aber ſtammen
nicht aus Oeſterreich allein, ſie ſtammen ſchon gar nicht aus Ita=
lien
, ſondern ſie ſind die Ergebniſſe einer Denkar=
keit
, die auf dem geſamten deutſchen Kultur=
bodenerwachſen
iſt. Auch ohne daß die Heimatwehren ein
außenpolitiſches Programm verkünden oder gar ſelbſt Außen=
politik
treiben, ſind durch dieſe grundſätzliche Feſtſtellung ſchon
klare Richtlinien gegeben. Auf dieſer Grundlage können die
Heimwehren nicht gut Gegner des Anſchluſſes ſein oder Befür=
worter
einer Donauföderation, die notwendigerweiſe das deutſche
Land Oeſterreich auch für die Zukunft dem nationalen Geſamtkör=
per
entziehen und entfremden müßte. Ebenſo unmöglich iſt es,
daß die Heimatwehren irgendeinen Verzicht auf nationale In=
tereſſen
deutſcher Minderheiten ausſprechen, genau ſo unmöglich,
wie umgekehrt im Augenblick irgendeine aktive irredentiſtiſche
Politik der Heimatwehren wäre. Gleichgültig, ob bewußt oder un=
bewußt
: man verdunkelt die Aufgaben, die ſich die
Heimatwehren auf innerpolitiſchem Gebiet ge=
ſtellt
haben, wenn man ihnen außenpolitiſche
Triebfedern oder Tendenzen andichtet.
Die ganze Verkennung dieſer einfachen Tatſachen zeigt ſich
aber darin, daß man vereinzelt nun auch verſucht hat, die italie=
niſche
Politik des Bundeskanzlers mit den gleichen Argumenten
zu behandeln, wie bisher die angebliche Heimwehrpolitik. Dr.
Schober wird ſich dadurch nicht irre machen laſſen; und ebenſo
unbeirrt wird auch der unbeteiligte Beobachter öſterreichiſcher Vor=
gänge
die Dienſte zu würdigen wiſſen, welche die
öſterreichiſche Außenpolitik auch dem geſamte
deutſchen Intereſſeleiſtet.

Deukſch=polniſche Roggen=Einigung.
Berlin, 17. Februak.
Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, ſind die Ver=
handlungen
zwiſchen Deutſchland und Polen über eine Regelung
der Roggenausfuhr am 16. Februar abgeſchloſſen worden.

* Bekanntlich gingen neben den Handelsvertragsverhandlun=
gen
mit Polen ſeit mehreren Monaten Beſprechungen
zwiſchen privaten deutſchen und polniſchen
Getreideabſatzorganiſationen hin und her, deren
Zweck darin beſtand, das Roggenproblem einer vernünf=
tigen
Löſung außerhalb des Handelsvertrages entgegenzuführen.
Dieſe Beſprechungen haben am Sonntag zur Unterzeichnung
eines vorläufigen Abkommens geführt, das jetzt
den Regierungen in Warſchau und Berlin zur
Beſtätigungvorgelegt werden muß. Da ſowohl Polen
als auch Deutſchland Roggen anbauen und über Roggenüber=
ſchüſſe
verrugen, konnte die Aufgabe der Unterhändler nur darin
beſtehen, ſich über die Aufteilung der Auslandsmärkte einig zu
werden und der Vermeidung einer Schleuderkonkurrenz vorzu=
arbeiten
. Das Problem der Verhinderung einer
Preisunterbietung ſcheint jetzt in einem beide
Teile befriedigenden Sinne gelöſt zu ſein. Das
Roggenabkommen wird vorausſichtlich dem Handelsvertrag als
Anlage beigefügt und mit dieſem gleichzeitig veröffentlicht werden.

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Seite 2

Dienstag, den 18. Februar 1930

Nummer 49

Reichsekak und Young=Geſehe.
Im Zeichen der Verkagung.
* Berlin, 17. Febr. (Priv.=Tel.)
Der Reichstag lebt zurzeit davon, daß mit ziemlicher Regel=
mäßigkeit
ſeine Pläne umgeworfen werden. Die Ausſchußberalun=
gen
ziehen ſich ſehr in die Breite, ſo daß mit einer Beendigung
der Beratungen in den nächſten Tagen kaum mehr zu rechnen
iſt. Wahrſcheinlich wird das urſprünglich für Mittwoch vorge=
ſehene
Zuſammentreten des Plenums auch auf Anfang der kom=
menden
Woche verſchoben werden müſſen, um dem Ausſchuß Ge=
legenheit
zu geben, in aller Ruhe und dem einzigen zur Ver=
fügung
ſtehenden Raum, eben dem Plenarſaal, die Beſpre=
ſchungen
über die Young=Geſetze fortzuſetzen. Der
Reichsaußenminiſter muß ſich mit der Oppoſition ſehr ſchwer
herumſchlagen, ohne dabei ſtark an Boden zu gewinnen. Auch die
Regierungsparteien legen der Redeluſt vorläufig noch keine
Zügel an, weil ſie immer noch hoffen, daß inzwiſchen hinter den
Kuliſſen die Verhandlungen über die Finanzreform zum Ab=
ſchluß
gebracht werden. Auch daran iſt aber bisher nicht zu
deiken. Am Montag wollten die ſozialpolitiſchen Sachverſtändigen
ſich treffen, um über den Vorſchlag zur Neuordnung der
Arbeitsloſenverſicherung zu beraten. Dieſe Sitzung
ift aber ebenfalls abgeſagt und auf Dienstag morgen vertagt
worden. Wahrſcheinlich einem Wunſche der Sozialdemokraten
entſprechend, denn die Spitzenorganiſation der ſozialdemokrati=
ſchen
Gewerkſchaften hält zurzeit eine Tagung in Berlin ab und
die ſozialdemokratiſche Fraktion möchte begreiflicherweiſe, ehe ſie
ihre letzte Entſcheidung über die Arbeitsloſenverſicherung fällt,
ſich die erforderliche Rückendeckung ihrer Gewerkſchaften ver=
ſchaffen
. Sehr groß aber iſt die Ausſicht, daß die Sozialdemo=
kraten
auf den neuen Kompromißvorſchlag eingehen, nicht. Die
Autonomie der Verſicherungsanſtalt würde bedeu=
ten
, daß das Reich aus ſeiner unbegrenzten Haftpflicht für die
Schulden der Verſicherung entlaſſen würde. Ob die Sozialdemo=
kraten
dazu die Hand bieten werden, erſcheint noch ſehr fraglich.
Da die Beſprechung der Sozialpolitiker aus=
fiel
, war eigentlich auch die im Anſchluß daran vorgeſehene
Beratung der Regierungsparteien überflüſſig
geworden, weil die Unterlagen für die Beratung fehlten. Man
begnügte ſich daher damit, einen Vortrag des Finanz=
miniſters
Dr. Moldenhauer über die Beratun=
gen
mit den Länderfinanzmimiſtern entgegenzuneh=
men
. Daraus iſt neu, daß Bayern ſeinen Widerſtand
gegen die Bierſteuer, zu temperieren beginnt
und mit einem Gegenvorſchlag einverſtanden
wäre auf der Grundlage, daß die Bierſteuer um 75 Pro=
zent
erhöht wird. Davon ſollen 25 Prozent auf
die Länder entfallen, aber verteilt nach dem Verbrauch, ſo
daß alſo Bayern den größten Anteil bekommen würde. Auch wach
dieſem Vorſchlag würden für das Reich noch 180 Millionen blei=
ben
, ſo daß der Finanzminiſter ein ſolches Kompromiß als
einen Fortſchritt betrachtet. Alberdings bleibt auch dann noch
ein erhebliches Loch zu ſtopfen, das dann entweder durch
eine techniſche Droſſelung des Defizites oder durch erhebliche
ſtärbere Erhöhung der Zölle auf Kaffee und Tee gedeckt werden
müßte. Aber dieſer Fortſchritt iſt zunächſt nur theoretiſch, weil
ja die beiden Flügel der Regierungsparteien in ihrer grund=
ſätzlich
entgegengeſetzten Meinung dadurch nicht näher gebracht
werden. Das Kabinett hat ſich dann am Abend in einer bis
tief in die Mitternachtsſtunden dauernden Sitzung weiter mit
dem Etat befaßt.
Hugenberg bein Reichspräſidenken.
Berlin, 17. Februar.
Wie wir erfahren, empfing der Reichspräſident heute mittag
den Vorſitzenden der Deutſchnationalen Partei, Geheimrat
Hugenberg, und den Führer der deutſchnationalen Reichstags=
fraktion
, Dr. Oberfohren. Ueber den Beſuch wird mitgeteilt, daß
die beiden Herren ihre Auffaſſung über die mit
dem Young=Plan zuſammenhängenden Probleme vor=
trugen
und insbeſondere ihre Bedenken hinſichtlich des deutſch=
polniſchen
Liquidationsabkommens, der Sanktionsfrage und der
Nichterledigung der Saarfrage ſowie der Untragbarkeit der dem
deutſchen Volke aus dem Young=Plan erwachſenen Laſten dar=
legten
. Der Reichspräſident hat, wie es in der Mittei=
lung
weiter heißt, dieſe Ausführungen mit Aufmerkſamkeit ent=
gegengenommen
und erklärt, ſich ſeine perſönlichen
Entſchließungen bis nach Beendigung der Beratungen
und der Beſchlußfaſſung des Reichstages vorbehalten zu
müſſen

Techniſche Rundſchau.
Von Dr. Hellmut Thomaſius.
Der techniſche Fortſchritt hat es manchmal ſehr ſchwer. Gegen
Widerſtände aller Art, gegen Bedenklichkeiten, gegen Unverſtand,
gegen Neid, Mißgunſt, und noch vieles andere muß er ſich durch=
ſetzen
. Die Geſchichte mancher techniſcher Neuerungen lieſt ſich wie
ein Roman. Vieles, das nicht durchdringen konnte und manchmal
vielleicht nicht das Schlechteſte, geriet in Vergeſſenheit. Was
aber auch immer die Technik Neues bringen möge, in beſtimmten
Kreifen kann ſie immer auf Verſtändnis rechnen. Vor allem in
den Kreiſen der Verbrecher und dann in den Kreiſen derer, die
ſich den Kampf gegen das Verbrechen zur Lebensaufgabe gemacht
haben. Hier gibt es keine wirtſchaftlichen Erwägungen, kein
langes Beſinnen. Es gilt nur die Frage, ob das, was die
Technik ſchuf, in einem oder anderem Sinne nützt. Iſt dieſe
Frage zu bejahen, ſo wird der Fortſchritt ſogleich entweder von
der Verbrecherwelt oder von ihren Feinden aufgenommen.
Aus dieſem forſchen Zugreifen heraus ſind die Verbrecher mit
den ſinnreichſten Schutzmaßregeln fertig geworden. Sie öffnen
Stahlkammern, ſie ſtehlen Autos, die in der mannigfachſten
Art geſichert ſind. Bei ihnen findet man die neueſten Werk=
zeuge
, die heißeſten Flammen, wunderbare Einrichtungen, um den
elektriſchen Strom ihren Zwecken dienſtbar zu machen, ſehr gut
wirkende Vorrichtungen, um ihn da raſch und ohne Aufſehen
auszuſchalten, wo er ſtört. Der Verbrecher von heute iſt meiſt
auch ein guter Techniker.
Er muß es ſein, erwächſt ihm doch in der Polizei, im gericht=
lichen
Chemiker, im Unterſuchungsrichter und in den Kreiſen der
Techniker ſelbſt ein ebenbürtiger, oft ein überlegener Gegner. Auch
hier wird jede Neuerung ſofort ausgenützt. Als das Flugzeug
noch nicht der Allgemeinheit zugängig war, wurde es bereits von
der Polizei verwendet. Der Bildfunk, der drahtloſe Verkehr
und noch vieles andere wurden ohne Zögern in den Dienſt der
Verbrecherjagd geſtellt. Vielleicht nirgends wird in einem Um=
fange
mit den modernſten Hilfsmitteln der Technik gearbeitet
wie gerade hier. Dieſer Kampf iſt noch nicht beendet und wird
niemals ein Ende finden, bringt die ſchöpferiſche Technik doch
ſtets Neues hervor.
Auch jetzt iſt die Kriminaliſtik wieder dabei, den Kreis der
Einrichtungen zu erweitern, deren ſie ſich bedient. Der Tonfilm
iſt erſchienen. Er beginnt eben erſt ſich einzuführen, ſeinen Weg
über die Welt anzutreten. Aber ſchon hat man ihn daraufhin
geprüft, was er für das Verbrechen zu bedeuten hat. Es iſt kaum
*
anzunehmen, Naß

Bom Tage.
Aus Mainz iſt geſtern eine Meldung verbreitet worden, daß nach
dem jetzt vorliegenden Näumungsplan der Mamzer Brückenkopf, nach
und nach angeblich ſoweit geräumt werden foll, daß noch etwa 1000
Mann im Brückenkopf verbleiben. Auf Erkundigung bei den zuſtändigen
beutſchen Stellen wind dort nach einer Nückfrage bei dem franzöſiſchen
Oberkommando die Meldung nicht beſtätigt.
Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch hatte am Montag
morgen eine unterredung mit dem franzöſiſchen Außenminiſter immer ſchrecklichere und blutigere Ausmaße annimmt, wendet
Briand, im der die gegenwärtig ſchwebenden politiſchen Fragen durch= ſich der Vorſitzende des griechiſch=orthodoxen Synods, Metropolit
geſprochen wurden.
Der Herausgeber der Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift, Ge=
heimrat
Jul. Schwalbe, iſt geſtern geſtorben.
Der Geheime Hofrat und Konſul Georg Becker aus
Friedenau, der ſeit längerer Zeit vermißt wurde, iſt am Samstag
nachmittag in der Nähe des Wannſees als Leiche aus der Havel ge=
borgen
worden.
Dr. Köſter hat ſich weiter verſchlimmert, die Blutvergiftung breitet Organiſationen gehen in die ganze Welt hinaus und rufen die
ſich immer mehr aus.
Der 10. Jahrestag der Angliederung Pommerel=
lens
an Polen iſt im Sonntag in Thorn unter großem militäri=
ſchem
Gepränge gefeiert worden.
Am Sonntag fanden in ganz Bulgarien Gemeinde=
wahlen
ſtatt. Nach den bisherigen, allerdings noch unvollſtändigen,
Ergebniſſen aus 2172 Gemeinden von insgeſamt 2552 kann die Re=
gierung
auf eine Mehrheit von etwa 60 v. H. rechnen.
Die italieniſch=rumäniſchen Handelsvertrags=
verhandlungen
ſind abgeſchloſſen worden.
Maedonald iſt aus der Unabhängigen Arbeiter=
partei
ausgetreten, die ſich hauptſächlich aus Arbeiterparteilern
des äußerſten linken Flügels zuſammenſetzt.
Wie aus Moskau berichtet wird, hatte der britiſche Bot=
ſchafter
in Moskau, Owey, mit dem ſtellvertreten=
den
Außenkommiſſar der Sowjetunion, Litwinow,
eine länger= Unterredung.
Der Präſident der chineſiſchen Republik, Dſchiang=Kai=ſchek,
hat auf die von General Yen=hſi=ſchan an ihn gerichtete Aufforderung
zum Rücktritt in einem läugeren Telegramm geautwortet, daß er im
gegenwärtigen Augenblick nicht daran denke, ſein Amt nie=
derzulegen
.

Deukſchland im Völkerbundsſekrekariak.
Rückkrikt Dr. Beers aus der Informakionsabkeilung
des Völkerbundsſekrekariaks.
EP. Genf, 17. Febr.
Das deutſche Mitglied der Informationsabteilung des Völker=
bundes
, Konſul Dr. Max Beer, iſt aus grundſätzlichen und per=
ſönlichen
Erwägungen von ſeinem für Deutſchland politiſch ſehr
wichtigen Poſten im Völkerbundsſekretariat, wie bereits kurz ge=
meldet
, zurückgetreten.
* Deutſchland, deſſen Stellung innerhalb der Völkerbunds=
bürokratie
ohnehin nicht ſtark iſt, erleidet dadurch einen ſchmerz=
lichen
Verluſt. In den 2½ Jahren ſeiner Tätigkeit, fühlte ſich
Dr. Beer, dem ſeine vorherige jahrelange journaliſtiſche Tätigkeit
und ſein ſtarkes journaliſtiſches Einfühlungsvermögen doppelt
nützlich wurden, den in einer ſolchen Bürokratie unvermeidlichen
Reibungen die vielleicht allerdings für einen Deutſchen beſon=
ders
bemerkbar waren nicht gewachſen. Er hat im Laufe der
Zeit mehr als zwölf Mal ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht, das
diesmal angenommen wurde. Der deutſche Unterſekretär Dufour
iſt ſeit einigen Tagen i Berlin, um ſich nach einem geeigneten
Nachfolger umzuſehen, der allerdings nicht ſehr leicht zu finden
ſein wird und auch Dr. Beer in ſeinen Einflußmöglichkeiten und
ſeiner informatoriſchen Tätigkeit erſetzen kann. Denn durch den
Rücktrit Dr. Beers hat das Deutſche Reich in Genf eine ſtarke
Stütze verloren. Wenn Dr. Beer nicht immer die Intereſſen
Deutſchlands am Sitze des Völkerbundes ſo wahrzunehmen ver=
mochte
, wie man das in Berlin gerne gehabt hätte, ſo iſt das wohl
faſt ausſchließlich darauf zurückzuführen, daß ſich England und
Frankreich im Sekretariat bei der Stellenbeſetzung den Löwen=
anteil
geſichert haben. Von 446 Perſonen entfallen auf England
122, auf Frankreich 80, Italien 21, die kleineren Staaten haben
12 Poſten. Die Schweiz verwaltet 144 Poſten, doch handelt es
ſich dabei meiſt um untergeordnete Büroſtellen, auf denen meiſt
mehr techniſche Arbeiten ausgeführt werden. Deutſchland dagegen
hat im Völkerbundsſekretariat nur 12 Stellen, deren Inhaber
ſich ſchwerlich durchzuſetzen vermögen. Auch im Internationalen
Arbeitsamt verfügt Deutſchland nur über eine verhältnismäßig
geringe Zahl von Beamten. Deutſchland iſt ſtändiges
Ratsmitglied, hat alſo ein Recht darauf, im Se=
kretariat
nicht ſchlechter als die übrigen Staa=
ten
behandelt zuwerden.

Die Völker der Welk ſchweigen.
Dei griechiſch=orkhodore Synod gegen die Chriſten=
verfolgungen
in Sowjetrußland.

Angeſichts der Chriſtenverfolgung in Sowjetrußland, die
Antonius Karlowitz, Jugoſlawien, mit einem ernſten Aufruf an
ſämtliche Völker der Erde:
Das Blut erſtarrt beim Leſen der beglaubigten Berichte
aus dem fernen Oſten über die tieriſchen Rohheiten der Roten
in dem Teil Chinas, den ſie überfielen. Die rote Rache iſt
erſchütternd in Anbetracht der Wehrloſigkeit der überfallenen
Bevölkerung. Ein Schrei des Entſetzens kommt von den Kirchen=
Der Zuſtand des ſchwer erkrankten deutſchen Geſanten hirten des fernen Oſtens. Proteſte ſämtlicher Emigranten=
Preſſe um Hilfe an. Es meldet ſich aber keine Hilfe kein
Wort des Troſtes!
Unwillkürlich muß man ſich erinnern, wie einmütige Proteſte
gegenüber den Unruhen in Paläſtina durch die ganze Weltpreſſe
gingen, wie ſehr ſich einige Regierungen darüber aufregten.
Ganze 12 Jahre arbeiten nun die Gewalthaber an der Vernich=
tung
der ruſſiſchen Seele, der tauſendjährigen Kultur; Kirchen
und Heiligtümer werden zerſtört, die Gläubigen und ihre Hirten
werden verfolgt, in den Gefängniſſen ſchmachten unzählige Un=
ſchuldige
, es werden Foltern erfunden, vor denen alle Ueberlie=
ferungen
der Weltgeſchichte erblaſſen. Künſtlich wird Hungersnot
hervorgerufen. Alles das, um den Terror verſtärken zu können,
die gänzliche Ausrottung des ruſſiſchen Volkes iſt in vollem
Gange. Aber die Völker der Welt ſchweigen!
An euch, Völker der Welt, an euch Regierungen, an euch alle
richte ich meinen patriarchaliſchen Aufruf. Erhebet eure Stimme,
daß der Ausrottung ein Ende gemacht werde. Setzt eine Grenze
dieſen roten Gewalttätigkeiten! Zeigt Mitgefühl mit einem un=
glücklichen
Volk, das gepeinigt wird. Die Kirchenhirten aller
Völker verſammeln ſich mehrmals jährlich zu Konferenzen, zu
Beratungen, wie evangeliſche Prinzipien praktiſch anzuwenden
ſind, wie man Frieden und ſittliche Ordnung der Völker fördern
könnte. Beginnt mit der praktiſchen Anwendung eurer Miſſion
in Sowjetrußland! Dort wird das heilige Evangelium vernichtet,
dort wird jede Sittlichkeit ausgerottet, dort wird Gott verhöhnt
und jede Religion zerſtört. Wenn ihr jetzt nicht zur Tat ſchreitet,
ſo ſind eure Konferenzen, eure kirchlichen Amtshandlungen weiter
nichts als ein leerer Schall.

Die kirchenfeindliche Polikik der Sowjekregierung.

Aus Moskauer Berichten geht hervor, daß trotz des Proteſts
des Auslandes und der Aufrufe des Papſtes und anderer hoher
Würdenträger der weſteuropäiſchen Kirche gegen die Kirchen=
politik
der Sowjetunion von ruſſiſcher Seite amtlich erklärt wird,
daß dieſe Proteſte keinen Eindruck auf die Regierung haben
würden und ſie ihre Politik in dieſer Frage unverändert bei=
behalte
. Die kommuniſtiſche Diktavur habe u. a. auch die Auf=
gabe
, die Arbeiter und Bauern im Geiſte des Atheismus zu er=
ziehen
, und es könne daher keine Rede davon ſein, daß die Re=
gierung
in dieſer Frage duldſam ſein könne. Alle kirchlichen
Würdenträger, die ſich in den Kampf gegen die Sowjetunion
ſtellten, würden rückſichtslos der Beſtrafung verfallen. Die Gott=
loſen
Verbände planen zu Oſtern einen Karneval, bei dem die
Karrikaturen auf den Papſt, den Biſchof von Cunterbury und
andere hohe kirchliche Würdenträger umhergetragen werden, die
dann öffentlich verbrannt werden ſollen. In weiteren Ent=
ſchließungen
fordern die Gottloſen=Verbände das Einfuhrverbot
von Bibeln nach Sowjetrußland.
Wie aus Moskau gemeldet wird, gibt die Sowjetregierung
amtlich bekannt, daß der in Melitopol verhaftete ruſſiſche Geiſt=
liche
Marakulin vom Oberſten Gericht der Sowjetunion wegen
angeblicher Beteiligung am Kampf gegen die Sowjetregierung
zum Tode verurteilt wurde. Das Todesurteil wurde am
Sonntag durch die Wachen der G. P. u. vollſtreckt.
Preußens Wahlgeſeh verſaſſungsmäßig.
Das Urteil des Staatsgerichtshofes.
EP. Paris, 17. Februar.
In der Verfaſſungsſtreitſache des Völkiſch=Nationalen Blocks
und der Volksrechtspartei gegen das Land Preußen auf Feſtſtel=
lung
der Verfaſſungswidrigkeit von Beſtimmungen des preußi=
ſchen
Landeswahlgeſetzes wurde heute mittag vom Staats=
gerichtshof
für das Deutſche Reich die Entſcheidung verkündet.
Sie ging dahin, daß die Klageanträge zurückgewieſn, und damit
die Verfaſſungsmäßigkeit des preußiſchen Wahlgeſetzes anerkannt
wurde.

aber immerhin kann man nicht wiſſen, was die Zukunft bringen
wird. Vielleicht erlebt man auch hier noch Ueberraſchungen.
Aber die Polizei hät bereits erkannt, daß ihr das tönende Film=
band
zu helfen vermag. Die Stimme des Menſchen ändert ſich,
wenn er erwachſen iſt, im allgemeinen ebenſowenig, wie die Pa=
pillarlinien
ſeines Daumens. Abdrücke dieſer Linien liegen im
Archiv. Sie können erſt dann nützen, wenn man die zugehörige
Perſon hat. Es iſt unmöglich, ſie dem Gedächtnis einzuprägen.
Der Klang einer Stimme haftet beſſer. Er kann vielleicht allein,
vielleicht in Verbindung mit anderen Merkmalen zur Erkennung
beitragen. Klingt irgendwo die kennzeichnende Stimme des
Verbrechers an das Ohr des geübten Kriminaliſten, ſo wird er
aufmerkſam werden. Zuſammen mit dem Fingerabdruck wird die
Stimme zu einem weiteren Merkmal für die Feſtſtellung der Per=
ſönlichkeit
.
Aus allen dieſen Gründen hat man jetzt bei der Polizeibehörde
von Philadelphia erfolgreiche Verſuche mit der Tonfilmkamera
gemacht. Von den Verbrechern ſtellt man nicht nur einen Fin=
gerabdruck
her. Es wird auch ihre Stimme aufgenommen. Das
Filmband kann vervielfältigt und an andere Polizeibehörden
weitergegeben werden. Außerdem aber kommt es nur allzuoft
vor, daß Verbrecher ihr Geſtändnis widerrufen. Deshalb hält
man auch dieſes auf dem Tonfilm feſt. Sie können dieſem Be=
weis
gegenüber nicht behaupten, daß es ihnen erpreßt wurde
oder daß ihre Ausſagen falſch beurkundet oder nicht richtig ver=
ſtanden
worden ſeien. Der Tonfilm bildet einen Beweis, gegen
den es kein Leugnen gibt.
Im übrigen läßt ſich auch die gewöhnliche Kamera im Kampfe
gegen das Verbrechertum verwenden. Bereits früher hat man
Einrichtungen durchgebildet, bei denen eine Blitzlichtaufnahme
des Einbrechers gemacht wird. Sie beſtehen meiſt aus einem ver=
borgenen
elektriſchen Kontakt. Berührt ihn der Verbrecher zu=
fällig
, ſo flammt ein Blitzlicht auf, eine auf die Gegend um den
Kontakt herum eingeſtellte photographifche Kamera macht eine
Aufnahme. Bei dieſem Verfahren iſt es aber nicht immer ſicher,
daß man ein brauchbares Bild des Eindringlings erhält. Es iſt
möglich, daß er ſich gerade bückt oder der Kamera ſeinen Rücken
zudreht. Eine Filmkamera, die nicht ein einziges Bild herſtellt,
ſondern ein ganze Reihe, die alſo einige Zeit hindurch läuft,
wird wohl eher Bilder bringen, die ſich verwerten laſfen. Sie
wird den Einbrechern von verſchiedenen Seiten zeigen. Einen
Anfang zur Erreichung dieſes Ziels bildet eine eigenartige Ein=
richtung
, die man an verſchiedenen Feuermeldern der Stadt
New York angebracht hat. Hier wird die Feuerwehr im Jahre
ungefähr ſiebentauſendmal mutwilligerweiſe alarmiert. Von
vier Alarmen erweiſt ſich durchſchnittlich einer als falſch. Um
dieſem Unfug zu ſteuern, hat man an verſchiedenen Feuermel=

dern oben einen ſtählernen Arm angebracht, an deſſen Ende eine
Filmkamera befeſtigt iſt. Ihr Objektiv iſt ein für alle mal derart
eingeſtellt, daß jeder, der den Melder benutzt, in einer ganzen
Reihe von Bildern aufgenommen wird. Die Kamera läuft voll=
kommen
geräuſchlos. Sie läßt ſich alſo auch für andere Zwecke
verwenden, bei denen es ſich darum handelt, ein Bild beſtimmter
kriminaliſtiſcher Vorgänge und der dabei beteiligten Perſonen zu
erhalten. Die Brauchbarkeit dieſes Verfahrens wird noch beſon=
ders
dadurch erhöht, daß die Entwicklung des Films in 15 Mi=
nuten
beendet iſt und daß nach dieſer Zeit bereits die erſten
Bilder an die verſchiedenen Polizeiſtellen verſchickt werden können.
Bei faſt allen Verbrechen ſpielt das Auto eine große Rolle.
Diebe und Mörder kommen jetzt nicht mehr, wie man es in alten
Romanen leſen konnte, in einen Mantel gehüllt angeſchlichen.
Sie fahren im Auto vor und benützen auch zur Flucht den
Kraftwagen. Daß ſie ſich hüten werden, bei ihren abenteuerlichen
Fahrten die richtige Nummer zu führen, bedarf keiner weiteren
Ausführungen. Die Nummer ſtellt alſo gerade beim Verbrechen
ein ſchlechtes Erkennungszeichen dar. Selbſt wenn es gelungen
iſt, ſie feſtzuſtellen, zeigt es ſich nachher meiſt, daß ſie gefälſcht war.
Aber jedes Auto führt ein anderes Erkennungszeichen mit,
das ſich nicht fälſchen und nicht tilgen läßt. Ein Erkennungs=
zeichen
, das gewiſſermaßen den Fingerabdruck des Kraftwagens
bildet. Wie es auf der ganzen Welt wohl kaum zwei Daumen
gibt, deren Papillarlinien ſich vollkommen gleichen, ſo wird es
auch wohl kaum zwei Luftreifen geben, die einander in jeder
Einzelheit entſprechen. Mögen ſie auch in der gleichen Fabrik her=
geſtellt
worden ſein und mögen ſie für das bloße Auge keine
Unterſchiede darbieten, unter der Lupe und unter dem Mikro=
ſkop
treten zahlreiche Merkmale auf, an denen ſich der Pneumatik
erkennen läßt. Da gibt es kleine haarfeine Riſſe und Sprünge,
da gibt es winzige Spalten. Hier hat ein kantiger Stein eine
Spur der Gummimaſſe weggeriſſen, dort iſt aus einem anderen
Grunde ein kleiner Eindruck entſtanden. Da aber jedes Auto
vier Reifen beſitzt, ſo ergibt ſich bei genügend ſorgfältiger Beob=
achtung
meiſt hinreichend Stoff, um dieſes Auto wieder feſtſtellen
zu können.
In Los Angeles hat man deshalb den Autoreifen und den
Spuren eine beſondere Aufmerkſamkeit zugewendet, die ſie hinter=
laſſen
. Wird irgendwo ein Verbrechen begangen, ſo ſucht man im
Staube der Straße oder ſonſt auf ihrer Oberfläche, ob ſich nicht
irgendwelche Reifenſpuren entdecken laſſen. Das wird in vielen
Fällen, insbeſondere bei Regenwetter, im Sand, in weichem Erd=
reich
der Fall ſein. Dieſe Spuren werden photographiert. Hier=
auf
werden die nach Bedarf auch vergrößerten Photographien
einer ſorgfältigen Prüfung unter der Lupe oder unter dem
Mikroſkop unterworfen. Die Prüfung erſtreckt ſich nicht nur auf

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Nummer 49

Dienstag, den 18. Februar 1930

Seite 3

Zollwaffenſtillſtands=Konferenz in Genf.
Alle Anſtrengungen zur Ueberwindung der wirkſchaftlichen Nachkriegsſchäden bisher nur Theorie.
Inkereſſenken=Widerſtände und die Bedenken der Slaaten erſchweren die wirtſchafkliche Annäherung.
Die Konferenz auf der Suche nach Mikkeln und Wegen zur Zollangleichung.

Der Zollwaffenſkillſtands=Gedanke.
Trübe Ausſichken.
* Genf. 17. Februar. (Priv.=Tel.)
Das Echo, das der Zollwaffenſtillſtandsgedanke, wie er von
der letzten Völkerbundsverſammlung formuliert worden war,
nachträglich in den verſchiedenen Ländern gefunden hat, läßt be=
reits
deutlich erkennen, daß die etwas weit geſteckten
Ziele der neuen Konferenz im gegenwärtigen
Zeitpunkt noch nicht zu erreichen ſind, auch wenn
ſie nur für den europäiſchen Wirtſchaftsraum
verwirklicht werden ſollten. Auch für die Zollwaffen=
ſtillſtandsaktion
werden mehrere Etappen nötig ſein. Man
könnte dieſe Konferenz auch ebenſogut einen Kongreß der Zoll=
peſſimiſten
nennen, denn ſämtliche Delegierte, ganz gleich aus
welchem Lager, die man über den vorausſichtlichen Ausgang der
Verhandlungen befragt, machen bedenkliche Mienen und weiſen
auf die Tatſache hin, daß gerade unmittelbar vor dem
Zuſammentritt der Konferenz die Schutzzoll=
politik
faſt aller europäiſchen Länder einen
neuen Anſtoß erfahren hat.
Man ſchätzt die vorausſichtliche Dauer der Konferenz auf
etwa drei Wochen. Die erſte Woche dürfte vollkommen mit der
allgemeinen Erörterung der jetzigen zollpolitiſchen Lage Europas
ausgefüllt ſein, die wohl ſehr intereſſante Aufſchlüſſe über die
zollpolitiſchen Abſichten und Maßnahmen der einzelnen Staaten
bringen wird. Später werden die einzelnen Probleme, wie die
Landwirtſchaft, die Frage der Fiskalzölle, der Meiſtbegünſti=
gungsklauſel
und ihres Verhältniſſes zu dritten Staaten in
Unterausſchüſſen von Fachſpezialiſten beraten werden. Der Ab=
kommensentwurf
des Wirtſchaftsausſchuſſes, der der Konferenz
als Verhandlungsgrundlage vorliegt, wird nur als Anlaß zur
Einleitung der Ausſprache dienen und kaum praktiſche Bedeu=
jung
gewinnen.
Beginn der Konferenz.
Präſident Graf Moltke über den Zweck der
Konferenz.
* Genf, 17. Februar. (Priv.=Tel.)
Die europäiſche Zollwaffenſtillſtands=Konferenz oder, wie ſie jetzt
amtlich genannt wird, die Konferenz für ein gemeinſames wirtſchaft=
liches
Vorgehen, iſt heute vormittag unter dem Vorſitz des früheren
däniſchen Außenminiſters Graf Moltke im Völkerbundsſitz in Genf zu=
ſammengetreten
. Auf der deutſchen Delegiertenbank ſitzen Reichswirt=
ſchaftsminiſter
Schmidt, Reichsernährungsminiſter Dietrich, die Han=
delsvertrags
=Sachverſtändigen v. Trendelenburg und Dr. Poſſe und der
ehemalige Finanzminiſter Hilferding mit einer Reihe von Sachberatern.
Der Präſident, Graf Moltke, eröffnete die Konferenz. In ſeinem
Kückblick auf die bisherigen Verſuche, durch die Weltwirtſchaftskonferenz
don 1927 und die übrigen Arbeiten des Wirtſchaftsausſchuſſes des Völ=
kerbundes
zu einer Ueberwindung der wirtſchaftlichen Nachkriegsſchäden
zu gelangen, gab Graf Moltke offen zu, daß alle dieſe Anſtrengungen
teine Theorie geblieben ſeien. Außerhalb der Völkerbundsarbeiten ſei
ifolge des Wirtſchaftsnationalismus, des Widerſtandes des Intereſſen=
ten
, der Bedenken und Skrupel der verantwortlichen Stellen in den ein=
zelnen
Staaten nichts oder faſt nichts geſchehen, wie man melancholiſch
feſtſtellen müſſe. Dr. Streſemann, deſſen zu frühen Heimgang
auch dieſe Konferenz aufs tiefſte bedauern müſſe, habe die Zerſtückelung
Europas nach dem Kriege und die Notwendigkeit, die verengten Märkte
den Anforberungen der modernen Maffenerzeugung anzupaffen, in ſeiner
letzten Rede in der September=Vollverſammlung aufgezeigt. Eine Ge=
ſundung
der Wirtſchaftsverhältniſſe in Europa bilde einen unentbehr=
lichen
und grundlegenden Schritt zur wirtſchaftlichen Geſundung der
ganzen Welt. Unter dieſem Geſichtspunkt könne auch der Völkerbund
dieſe euroväiſche Konferenz unter ſeinen Schutz nehmen.
Graf Moltke, gab dann eine Art Arbeitsplan, aus dem hervorgeht,
daß der Zweck der Konferenz vorerſt Ausſprache und Erörterung ſei,
um durch dieſe Klärung den Boden für ſpätere Verhandlungen zu
ſchaffen. Man werde ſchon bei der Ausſprache ſehen, daß man auch
andere Mittel als einen Zollwaffenſtillſtand, den man beſſer Zollanglei=
chung
nennen würde, benutzen müſſe, um zu einem Ergebnis zu ge=
langen
. Die Vollverſammlung habe ſchon geſagt, daß alle Mittel, die
anwendbar erſcheinen, benutzt werden ſollen.
In dieſem Zuſammenhang machte Graf Moltke eine Bemerkung,
die an die alten franzöſiſchen Pläne internationaler Konzernierung und

Kartellierung anklang, denn er erklärte, daß zu den Mitteln auch ein
Ausgleich in den Bedingungen der Erzeugung ſelber gehören könne.
In einem Vergleich mit dem heute ſchon über Europa ausgebreiteten
Netz zweiſeitiger Handelsverträge meinte Graf Moltke, die ſpäteren
Verhandlungen der Konferenz müßten techniſch einen ähnlichen Verlauf
nehmen wie die zweiſeitigen Handelsvertragsverhandlungen. Schließ=
lich
ſei es auch der Zweck eines gemeinſamen Vertrages, die Entwick=
lung
der eigenen Wirtſchaft zu ſichern, den inneren Markt zu erweitern
und neue Abfatzmöglichkeiten zu ſchaffen. Wie weit die ſpäteren Ver=
handlungen
hierfür von Bedeutung ſein werden, hänge allerdings von
der Zahl der Länder ab, die daran teilnehmen werden.
In ſeinem Schlußwort wies der Präſident darauf hin, daß zum
erſtenmal bei dieſer Konferenz die verantwortlichen Wirtſchaftsminiſter
Europas miteinander perſönlich Fühlung nehmen könnten, wie dies für
die Außenminiſter ſchon ſeit Jahren zur Gewohnheit geworden ſei.
Die Konferenz nahm die Rede Graf Moltkes mit lebhaftem Beifall
auf und ſetzte dann den Vollmachten=Ausſchuß ein. Die Ausſprache be=
gann
am Nachmittag.
Die Schuhzollpolikik der kleinen Staaken.
Oeſterreichs Handelspolitik ſeit Kriegsende.
Zu Opfern gegen Sicherheiten bereit.
* Genf, 17. Februar. (Priv.=Tel.)
Die Erklärungen des öſterreichiſchen Handelsminiſters Hainiſch,
mit denen die Zollwaffenſtillſtandskonferenz ihre Ausſprache heute
nachmittag eröffnete, waren ein Beiſpiel für die Haltung ge=
wiſſerkleiner
Staaten, die im Grunde bereit ſind,
ihre unter äußerem Zwang eingeleitete Schutzzollpolitik
aufzugeben, wenn ſie gewiß ſind, daß auch die
anderen Staaten, mit denen ſie hauptſächlich im
Wirtſchaftsverkehr ſtehen, gleiche Opfer auf ſich
nehmen. Die geſamte Handelspolitik Oeſterreichs ſeit Kriegs=
ende
ſei darauf gerichtet, den internationalen Güteraustauſch zu
erleichtern. Oeſterreich ſei zu dieſer Haltung gezwungen geweſen,
weil es in ſeinen Grenzen eine Induſtrie habe, die auf die Be=
dürfniſſe
eines Marktes von 50 Millionen Menſchen eingeſtellt,
dieſer Markt aber fortgefallen ſei. Nicht nur die eigene innere
Zollpolitik ſei auf dieſes Ziel gerichtet, auch die Handelsvertrags=
geſtaltung
habe den gleichen Zweck im Auge, und deshalb habe
Oeſterreich auch mit 22 anderen Ländern Verträge geſchloſſen und
etwa 60 Prozent ſeiner Zollpoſitionen endgültig feſtgelegt. Aller=
dings
mache ſich in letzter Zeit eine Bewegung gegen dieſe Politik
geltend. Zum Teil ſei dies durch volkswirtſchaftliche Ueberlegun=
gen
bedingt, weil es unmöglich ſei, das Defizit der Handelsbilanz
von 150 Millionen Dollar (1 Milliarde Schilling) auf anderem
Wege als durch verſtärkten Schutz des inneren Marktes auszuglei=
chen
. Auf der anderen Seite ſei die Abkehr durch ſchutzzöllneriſche
Beſtrebungen der anderen Länder hervorgerufen. Die öſterrei=
chiſche
Regierung begrüße die Konferenz mit Genugtuung; ſie
meſſe beſonders der gemeinſamen Herabſetzung der Zolltarife
eine große Bedeutung bei. Die Ingangſetzung einer ſolchen Zoll=
herabſetzung
werde die Haltung Oeſterreichs zu der Frage eines
Zollwaffenſtillſtandes weſentlich beeinfluſſen.
Die Gefahr einer ſchuhzölneriſchen Hochfluk.
Hymans, Belgiens Außenminiſter, warnt vor
den Folgen eines Mißerfolgs der Konferenz.
* Berlin, 17. Februar. (Priv.=Tel.)
Nach dem öſterreichiſchen Handelsminiſter ſtellte in der Zoll=
waffenſtillſtandskonferenz
der belgiſche Außenminiſter
Hymans, der im September zum erſten Male das Wort vom
Zollfrieden gebraucht hat, auch heute wieder dieſes Motto über
ſeine ganzen Ausführungen. Man ſolle vor dieſem Ziele nicht
ſcheuen, denn der Zweck der Konferenz ſei vorläufig lediglich ein
vorbereitender. Die Bedenken, die man in der letzten Zeit gegen
den Zollwaffenſtillſtand vorgebracht hätte, halte er nicht unbe=
dingt
für hinderlich, denn die Wahrung der wirtſchaft=
lichen
Souveränität der Staaten dürſe nicht
überſchätzt werden. Sie wären durch jede internationale
Abmachung, durch jeden Handelsvertrag, wie auch durch das
ganze Werk des Völkerbundes gebunden. Auch die in der letzten
Zeit vorgenommenen Erhöhungen der Zolltarife ſeien wohl zum
größten Teil deshalb erfolgt, um ſich gerade für dieſe Verhand=

das Suchen nach kennzeichnenden Merkmalen, es werden auch
Meſſungen der verſchiedenſten Art vorgenommen. Die Breite und
Tiefe der einzelnen Rillen wird feſtgeſtellt, ihre Entfernung von=
einander
und mancherlei ſonſtiges. Auf dieſe Weiſe entſteht ein
Steckbrief des Autos, der weiter verbreitet wird. Die Polizei=
behörde
von Los Angeles beſitzt jetzt bereits 450 derartiger Steck=
briefe
von Reifen an Autos, die bei Verbrechen eine Rolle ſpiel=
ten
. Es iſt auch bereits in einer ganzen Reihe von Fällen ge=
lungen
, die Diebe auf Grund dieſer Steckbriefe zu ermitteln und
ſie ſogar zu einem Geſtändnis zu bringen.

Frankfurker Muſikbrieſ.
Mozart: König Thamos von Aegypten.
Der Frankfurter Cäcilienverein, der mit dem Rühlſchen vereinigt
iſt hat die lobenswerte Aufgabe übernommen, dieſes faſt vergeſſene
Werk des jugendlichen Mozart aus der Verſenkung hervorzuholen. Der
Frankfurter Stadtrat i. R. Meckbach hat den Text verſtändlich umgear=
beitet
der Inhalt wird durch zwei Sprechrollen erzählt; damit iſt
der Eindruck der Muſik ein unmittelbarer. Auch das Verlegen der Auf=
führung
in den Konzertſaal iſt künſtleriſch zu billigen; das Nebenein=
ander
der Szenen läßt dies durchaus zu. Der Dichter des König
Thamos iſt der Wiener Wirkliche Geheimrat und Vizekanzler der
Böhmiſch=Oeſterreichiſchen Hofkanzlei, Tobias Philipp Freiherr v. Geb=
ler
, der eine Art Kultusminiſter war und ſeine Fähigkeiten zu dieſem
Amt auch dadurch demonſtrieren zu müſſen glaubte, daß er Theater=
ſtücke
ſchrieb. Von dieſen iſt der König Thamos von Aegypten, das
bombaſtiſchſte. Mozart ſtürzte mit der ganzen Begeiſterung ſei=
ner
Jahre und ſeiner Zeit auf den Stoff, der für eine Oper geeignet
ſchien. Das Werk iſt in der Zeit des zweiten Aufenthalts des 25 jähri=
gen
Mozart in Salzburg entſtanden.
Die Umarbeitung durch Stadtrat Meckbach hatte den beabſichtigten
Erfolg, die Muſik möglichſt allein wirken zu laſſen. Wohl iſt nicht
alles gleichwertig, aber der Auſbau der Chöre und die Szene der Prin=
Zeſſin Said haben ſo viel typiſch Mozartſches Gepräge, daß ſich ſchon
beshalb die Aufführung lohnt. Dieſe ſelbſt ging unter Leitung von
R. Nettſtracter vor ſich, der die innere Verbundenheit zu Mozart hat,
und der es verſtand, mit Hilfe des trefflich mitgehenden Chors dieſer
Verbundenheit wirkungsvolle Formen zu verleihen. Dr. W. Kn.

Aus Frankfurt wird mitgeteilt: Bei den Schwierigkeiten,
rnit denen viele deutſche Bühnen jetzt zu kämpfen haben, wird die
Tatſache intereſſieren, daß am Stadttheater in Frankfurt an der
Oder, das als Grenzlandtheater unter der Ungunſt der Verhält=
rliſſe
beſonders zu leiden hat, in der jetzigen Spielzeit, der erſten
unter der Leitung des neuen Intendanten Robert Bürkner,
bei Innehaltung eines programmatiſchen, kulturellen Spielplans
die durchſchnittliche Beſucherzahl der Vorſtel=
lungen
um ca. 50 Prozent, die Einnahmen um
59 Prozent gegen das Vorjahr geſtiegen ſind.

Ankon Wildgan
Direkfor des Burgkheakers.

Anton Wildgans,

der öſterreichiſche Dramatiker, wurde zum Direktor des Wiener
Burgtheaters, der klaſſiſchen Stätte deutſcher Theaterkunſt, ernannt.

* Der Kampf um Verſailles.?
Deutſchlands Rechtsanſpruch auf Reviſion.
Mehr als 10 Jahre ſind dergangen ſeit jenem verhängnisvollen
B. Juni 1919, an dem die Vertreter des nach viereinhalbjährigem, hel=
denhaften
Ringen zuſammengebrochenen Deutſchen Reiches das Frie=
dens
=Diktat von Verſailles unterzeichneten. Lüge und Gewalt waren
die Geburtshelfer dieſes ungeheuerlichen Dokumentes. Aber mit ihm
geboren wurde der deutſche Rechtsanſpruch auf Reviſion.
Die Proteſte gegen die unerhörte Vergewaltigung eines Volkes wurden
zum Sammelruf für die wiedererwachenden nationalen Kräfte. Es hat in
den letzten zehn Jahren keine deutſche Regierung gegeben, die nicht zu
gegebenem Zeitpunkt gegen die Unterdvückung des Rechtes proteſtiert
hätte. Deutſche Staatsmänner, unter ihnen in erſter Linie Dr. Streſe=
mann
, haben um die Reviſion des Verſailler Vertrages hart und zäh
gerungen. Namentlich Dr. Streſemann hat manche Breſche in die

*) Zehn Jahre Verſailles. Herausgegeben von Dr. Dr.
h. e. Heinrich Schnee, Präſident des Arbeitsausſchuſſes Deutſcher Ver=
bände
, und Dr. h. e Hans Draeger, Geſchäftsführendes Vorſtandsmit=
glied
des Arbeitsausſchuſſes Deutſcher Verbände, Brückenverlag, Berlin.

lungen eine Poſition zu ſchaffen, und werden außerdem durch
Senkung der Zolltarife in anderen Ländern ziemlich ausge=
glichen
. In dem heutigen Handelsvertragsſyſtem ſteckten außer=
dem
unverkennbare Züge zu einer Verallgemeine=
rung
der Tarife und der geſamten Zollpolitik
der Staaten, was ſchon darin zum Ausdruck komme, daß
Belgien etwa 48, Deutſchland 56, Oeſterreich 58 und Frankreich
ſogar 62 Prozent ſeiner geſamten Zolltarifpoſitionen feſtgelegt
hätten. Man müſſe ſich vor allem über die Folgen klar ſein,
die eintreten würden, wenn dieſe Konferenz mit
einem Mißerfolg enden würde. Das würde einen
Zuſammenbruch der Wirtſchaftspolitik des
Völkerbundes und für die kleineren Länder die
Gefahr bedeuten, in ihren eigenen Zollgrenzen
zu erſticken, denn dann werde beſtimmt eine
ſchutzzöllneriſche Hochflut einſetzen, die zum
wirtſchaftlichen Abſtieg Europas, und vor allem
der kleinen Staaten führen müßte. Die Konferenz
ſei, auch wenn es nach außen hin nicht ſo unzweideutig zu er=
kennen
ſei, der Tag der kleinen Mächie, die aus einem gemein=
ſamen
Vorgehen gerade den größten Nutzen ziehen würden. Die
ſchwächſten Wirtſchaftsgebiete in Europa müßten die Idee der
wirtſchaftlichen Solidarität zu allererſt auf ſich wirken laſſen,
aber man müſſe ſich auch im allgemeinen darüber einig ſein, daß
die ganze Konferenz, wenn ſie zu einem Ergebnis gelangen ſolle,
nicht unter dem Druck der Handelsſolidarität und des Wirt=
ſchaftskriegs
ſtehen dürfe.
Schluß mit dem gegenſeikigen Mißkrauen!
Der frühere norwegiſche Miniſterpräſident
Lykke trat ebenfalls dafür ein, mit dem gegenſeitigen
Mißtrauen ein Ende zu machen und auf der Konferenz
im Geiſte wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit der europäiſchen Län=
der
zu verhandeln.
Da nach Hymaus Erklärungen die Rednerliſte bereits erſchöpft
war, vertagte ſich die Konferenz auf Dienstag vormittag 10½ Uhr.
Wirkſchaftslage und Skaaksfinanzen
in Heſſen.
Eine Denkſchrift der Regierung zum neuen Staals=
voranſchlag
.
Darmſtadt, 17. Februar.
Die Heſſiſche Regierung hat den Abgeordneten des Heſſiſchen
Landtages eine Denkſchrift zumEntwurf desStaats=
voranſchlags
1930 zugehen laſſen, die ſich mit den bekann=
ten
Fehlbeträgen des vorangegangenen und neuen Etats befaßt.
In der Denkſchrift wird verſucht, darzulegen, wie es kam, daß das
Jahr 1928 günſtiger abſchloß, als man es bei Aufſtellung des Vor=
anſchlages
erwarten konnte, und warum der Rechnungsabſchluß
für 1929 ungünſtiger werden wird. Für 1930 leitet die Regie=
rung
in ihrer Denkſchrift aus der neuen Etatgeſtaltung die Hoff=
nung
her, daß bei weiterer Vereinfachung der Organiſation, bei
einigermaßen angemeſſener Geſtaltung des Finanzausgleichs und
einer befriedigenden Regelung der Eiſenbahnentſchädigungsfrage,
und vor allem bei einer Beſſerung der wirtſchaftlichen Konjunktur
mit ſteigenden Steuererträgniſſen auch der Zeitpunkt nicht zu fern
iſt, in dem die heſſiſchen Staatsfinanzen, ins Gleichgewicht zu
bringen ſind. Dies namentlich, wenn das Reich nach früheren Zu=
ſagen
die Verpflichtungen einlöſt, die es einem durch die politi=
ſchen
Verhältniſſe ſo ſchwer betroffenen Land ſchuldet, wie Heſſen.
Auch das Gutachten des Sparkommiſſars läßt durch=
aus
Raum zu der Hoffnung, daß ſich, namentlich bei Nutzbar=
machung
ſeiner Vorſchläge, allmählich das Gleichgewicht der heſſi=
ſchen
Finanzen einſtellen wird.
Zu den Unruhen in Rüſſelsheim.
Eine höchſt ſeltſame Angelegenheit.
Darmſtadt, 17. Februar.
Von amtlicher Seite erfahren wir: Die anläßlich der Unruhen
bei den Opel=Werken vorläufig feſtgenommenen Unruheſtifter
mußten, wie bereits gemeldet, wieder frei gelaſſen werden, da
das zuſtändige Amtsgericht den Erlaß eines
Haftbefehlls abgelehnt hat. Auf Beſchwerde der
Staatsanwaltſchaft hat die Strafkammer den Beſchluß des Amts=
richters
aufgehoben und gegen vier der Feſtgenommenen Haft=
befehl
erlaſſen. Drei von ihnen ſind bereits wieder feſtgenommen.
Die beiden kommuniſtiſchen Landtagsabgeordneten, der heſſiſche
Abgeordnete Sumpf und der preußiſche Abgeordnete Müller, kön=
nen
nach Lage der geſetzlichen Beſtimmungen nur mit Geneh=
migung
der zuſtändigen Landtage wieder verhaftet werden.

Starrheit des von franzöſiſcher Seite verkündeten Grundſatzes von der
ewigen Unantaſtbarkeit des Vertragswerkes geſchlagen. Seinen Nachfol=
gern
bleibt die Aufgabe, die von ihm gelegten Breſchen zu erweitern.
Aber das mühevolle Wirken unſerer Staatsmänner wäre vergebens,
wenn hinter ihnen nicht der Wille des Volkes zur Wiedergewinnung der
deutſchen Freicheit und Selbſtändigkeit ſtände. Jener Freiheit, die ſich
nicht ſtützt auf Willbür und Gewalt, ſondern die feſt begründet iſt in
den urewigen Geſetzen von Recht und Moral.
Auf dieſer Grundlage iſt vor allem der Kampf des Arbeits=
ausſchuſſes
deutſcher Verbände um die Reviſion der Verträge auf=
gebaut
, in deſſen Reihen der Gedanke der nationalen Wie=
dergeburt
ein lebendiges Echo gefunden hat. In dieſem Beſtreben
ließen ſich auch die Leiter dieſes Ausſchuſſes bei der Herausgabe ihres
dreibändigen Werkes: Zehn Jahre Verſailles leiten. Sie haben ſich
ein groß=s und heiliges Ziel geſetzt: das deutſche Volk in ſeinem natio=
nalen
Bewußtſein zu ſtärken, ſeine geiſtigen und trotz aller Gebun=
denheit
durch Verſailles materiellen Kräfte zu ſammeln, um ſie in
dem internationalen Kampf um die friedliche Reviſion der Pariſer
und Verſailler Verträge mobil zu machen. Denn dieſer Kampf
heißt es im Vopwort zu Zehn Jahre Verſailles, iſt erſt in ſeinen
Anfängen begriffen. Wenn es hierbei auch vielfach um internationale
Probleme geht, wie Silbſtbeſtimmungsrecht der Völker, Minderheiten=
recht
und Minderheitenſchutz, Mandatsherrſchaft Abrüſtung, Kriegs=
ächtung
und Kriegsverhinderung Förderung der Welwwirtſchaft und des
Welthandels, ſo iſt mit ihrer Löſung doch auch die Erfüllung nationaler
Ziele, die Befreiung von harten Feſſeln verbunden, in die Verſailles
das deutſche Volk, ſeine Brüder und Schweſtern jenſeits der Grenzpfähle
geſchlagen hat. Und wie auf dieſem internationalen Gebiet müſſen die
Waffen des Rechts und der Moral, welche uns die durch
Verſailles in ihr Gegenteil verkehrten Grundlagen des Wilſon= Pro=
gramms
und des Vorfriedensvertrages vom 5. November 1918 in die
Hand gegeben, geführt werden, ebenſo im Kampf um unſere
rein nationalen Intereſſen. Schließlich aber gilt es, dem
deutſchen Anſehen und der deutſchen Ehre durch Beſeitigung der
Kriegs= und Kolonialſchuldlügen wieder die Geltung in der Welt zu
verſchaffen, die ſie ehemals beſaßen.
In dieſem Kampf iſt das vorliegende Werk ein ausgezeichnetes Rüſt=
zeug
. Während in den beiden erſten Bänden die politiſchen und wirt=
ſchaftlichen
Auswirkungen des Verſailler Vertrags behandelt werden,
befaßt ſich der dritte Band, der in dieſen Tagen erſchienen iſt, eingehend
mit den grenz= und volkspolitiſchen Aufgaben der künftigen deutſchen
Politik. Es ſind Lebensfragen unſeres Volkes. Schickſalsfragen, die
auch den einzelnen angehen, werden hier von berufener Seite aufge=
worfen
. Darum gehören dieſe Bücher nicht nur in die Hände des
Politikers. Jeder Deutſche ſollte nach ihnen greifen und ſich hier das
Rüſtzeug holen zum Kampf gegen Verſailles. Nicht alte Wunden auf=
zureißen
, alten Groll und alte Erbitterung neu zu beleben gilt es.
Nur aus der Vergangenheit, aus der Geſchichte können Lehren für die
Gegenwart und Zukunft gezogen werden. Die Reviſion der Ver=
träge
iſt die Aufgabe der nächſten Jahre: Nicht durch
Gewalt, ſondern mit friedlichen Mitteln.
Es iſt zwar noch in weiter Weg bis zur reſtloſen Anerkennung
Deutſchlands als gleichberechtigte, in allen ihren Handlungen und Un=
terlaſſungen
ſouveräne Großmacht. Doch auch Friedenzdik=
tate
ſind vergänglich.

[ ][  ][ ]

Fabrikant
Geofg BSehliger
im 45. Lebensjahre.
Um ſiille Teilnahme wird gebeten.
Die Trauerfeier findet auf Wunſch des Verſtiorbenen im engſien
Familienkreiſe ſiatt. Von Beileidsbezeugungen bitten abſehen zu wollen.
In tiefer Trauer:
Emilie Böhringer, geb Wißner
Edgar Böhringer
Lindenfels, Frankfuri, den 18. Februar 1930.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute entſchlief im 85 Lebensjahre unſere
liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter
und Urgroßmutter
Frau
Fanny Meher.
Ludwig Meyer und Frau, Wiesbaden
Siegfried Haas und Frau, Darmſiadt
Juſtizrat Dr. Eugen Meyer und Frau
München.
Darmſtadt, den 16. Februar 1930.
Wilhelminenſtr. 9.
(IV. 2928
Die Beerdigung findet in der Stille ſiatt

Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderenMitteilung.
Heute vormittag verſchied
ſanft mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Großvater, Schwa=
ger
und Onkel
Palentin Dörſam
Heilgehilfe
im 76. Lebensjahre.
Wir bitten um ſtille Teilnahme.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Marg. Dörſam,
geb. Machleid.
Darmſtadt, den 17. Februar 1930.
Beſſungerſtr. 37.
Die Beerdigung ſindet in der
Stille ſtatt. (Beileidsbeſuche ſind
dankend verbeten.
(B 2970

Todes=Anzeige.
Nach langer, ſchwerer Krankheit wurde mein lieber
Mann, unſer herzensguter Vater, Schwiegervater,
Großvater, Bruder, Schwager und Onkel

Zollbeamter a. D.
im Alter von 75 Jahren am 16. Februar, nach=
mittags
1 Uhr, von ſeinem Leiden erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Spiegelberg
geb. Steinbrink.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 19. Februar,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Todes=Anzeige.
Nach längerem Teiden entſchlief ſanft
mein lieber Schwager, unſer treuſorgender
Onkel und Vetter
Karl Pogel
Ober=Rechnungsrat
im 53. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Louiſe Vogel Bw.
Darmſtadt, Semd, 17 Februar 1930.
Gutenbergſtraße 63.
Die Einäſcherung findet Mittwoch, den 19. Februar 1930,
nachm. 2½ Uhr, auf dem Waldrriedhof ſtatt. (2060

Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange unſeres
lieben Entſchlafenen
Herrn Wilhelm Schäfer
Schneider
ſowie für die vielen Kranz= und Blumen=
ſpenden
ſagen wir hiermit herzlichen
Dank. Beſonderen Dank Herrn Pfarrer !
Heß für ſeine troſtreiche Grabrede
und der Gemeindſchweſter für die
liebevolle Pflege und herzlichen Dank
Allen, die ihm die letzte Ehre erwieſen
haben.
(2944
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſab. Schäfer, geb. Frank
nebſt Kinder und Enkelkinder.
Darmſtadt, Gr. Ochſengaſſe 30, Lorſch,
Kl.=Auheim, den 17. Februar 1930.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme bei dem Heim=
gange
unſeres lieben Ent=
ſchlafenen
, ſagen wir auf dieſem
Wege herzlichen Dank.
Im Namen
* der trauernden Hinterbliebenen:
Pauline Zuſtus Witwe.
Darmſiadt, den 15. Febr. 1930.
Für die innige Teilnahme beim
Heimgang unſeres Entſchlafenen,
ſowie für die Kranzſpenden und all
denen, welche ihm die letzte Ehre
erwieſen haben, herzlichſten Dank.
Die Hinterbliebenen:
Ludwig Balzer.
Darmſiadt, den 17. Februar 1930. (*

Nach Gottes unerforſchlichem Willen entſchlief
am Sonntag um 2 Uhr nach tapfer ertragenem
Leiden in ſeinem neunten Lebensjahre mein
lieber Junge

In tiefer Trauer
Gretel Hermann, geb. Soeder,
Giſela Hermann,
Johanna Hermann, geb. Vogel.
Seine ſterbliche Hülle wird Mittwoch vormittag
11 Uhr auf dem alten Friedhof Heinrich=
ſtraße
der Erde zurückgegeben.
(2980

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen, ſowie für
die zahlreichen Blumen und Kranzſpenden ſagen wir
hiermit herzlichſten Dank. Beſonderen Dank ſei hier=
mit
nochmals den Aerzten Dr. Blecher, Dr. Holz=
mann
und Dr. Hüffel, ebenſo den Schweſtern des
Alicehoſpitals für ihr aufopferndes Bemühen aus=
geſprochen
. Ferner danken wir Herrn Dekan Zimmer=
mann
für die troſtreichen Worte am Grabe.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Weißenborn, Coburg
2950)
Familie Philipp Nerking.

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Dankſagung.
Für die in ſo reichem Maße be=
kundete
Teilnahme bei dem uns
betroffenen ſchweren Verluſte, ſo=
wie
für die vielen Kranzſpenden,
ferner für die liebevolle, muſter=
gültige
Pflege der Schweſter Liſa
vom Städt. Krankenhauſe, für die
troſtreiche Grabrede des Herrn
Pfarrer Weiß (Petrusgemeinde), für
die Kranzuiederlegung der Schul=
kameradinnen
ſagen auf dieſem
Wege herzlichen Dank
Georg Volz
Familie Lud. Junckersdorff
Guſtab Volz
z. Zt. Standortlazarett Kaſſel.

Soll es ein
Geheimnis bleiben?

Wie ich zu einem Gatten kam
Mein Mann behauptet, daß er vieles
lan mir liebt, er gibt aber ohne weiteres
zu, daß es mein wundervoller Teint war
und dabei bin ich gar nicht mehr
jung , der zuerſt auf ihn Eindruck
machte und den er über alles ſchätzt.
Und dennoch hatte ich bis wenige
Wochen, bevor ich ihn kennenlernte,
einen fahlen Teint, Miteſſer, erweiterte
Poren und ſogar ſchon Falten. Ich ver=
ſuchte
alles, um meine Haut klar und
glatt zu bekommen.
Da las ich eines Tages in der Zei=
tung
, Profeſſoren der mediziniſchen Fa=
kultat
an der Univerſität Wien hätten
einwandfrei feſtgeſtellt, daß die Haut
Nahrung zu ſich nehmen kann. Sie fan=
den
, daß prädigeriertes Olivenöl und
friſche Sahne, vermiſcht mit emulgierten
Pflanzenextrakten und Eidotter, die beſte
und bekömmlichſte Nahrung für die
Haut ſei.
Die berühmte Pariſer Creme Tokalon
Hautnahrung (roſafarbig) enthält unter
einer Garantie von Frs. 100.000 alle die
Nährſtoffe, welche die Haut nach An=
ſicht
der bedeutendſten Hautſpezialiſten
braucht. Der Gebrauch der Creme Toka=
lon
Hautnahrung belebt und erfriſcht
die Haut über Nacht. Dauernder Ge=
brauch
gibt Ihrem Teint die Klarheit,
Friſche und Glätte der Haut eines
Babys. Benutzen Sie die roſafarbene
Hautnahrung für die Nacht und die
weiße Hautnahrung (fettfrei) am Mor=
gen
. Sie macht den Puder wundervoll
anhaftend und unſichtbar. Falten ver=
ſchwinden
, und die unangenehmſten
Mängel werden ſofort verbeſſert. Geld
wird zurückgezahlt, falls Sie nicht ſofort
eine ſehr erſtrebenswerte Aenderung in
Ihrem Ausſehen feſtſtellen. Erhältlich
in den hieſigen einſchlägigen Geſchäften.
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enthaltend drei kleine Tuben Creme
Tokalon Hautnahrung und einige an=
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[ ][  ][ ]

Nummer 49

Seite 5

Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadi, den 18. Februar.
Unker 2800 Teilnehmern erringk eine Darmſtädkerin
den 5. Preis im Berufswettkampf.
Der große Berufswettkampf, an dem in Deutſchland insgeſamt
23 000 junge Angeſtellte teilnahmen, wurde jetzt durch die Preisvertei=
lung
beendet. Die Ortsgruppe Darmſtadt nahm am Sonntag, den
16. Februar, die Preisverteilung im Feierabend vor. Eine
junge Darmſtädterin, Lina Schmidt, Schülerin der Städtiſchen
Handelsſchule, bekam von 2800 Teilnehmern des Heſſengaues des Ge=
werkſchaftsbundes
der Angeſtellten, den fünften Preis. Sie wird
mit mehreren anderen jungen Kolleginnen unter Leitung einer älteren
und erfahrenen Führerin eine Studienreiſe von acht
Tagen nach Berlin unternehmen. Ein Preis, der viel
Freude ausgelöſt hat, denn die Preisträgerin wird alle hiſtoriſchen
und ſonſtigen Stätten in Berlin beſichtigen. Aber auch die anderen
Preisträger waren über ihre Preiſe ſehr erfreut. Schreibmappen und
Brieftaſchen aus gutem Leder, Füllfederhalter mit echter Goldfeder
und ſonſtige Gegenſtände wurden als Anerkennung verteilt. Insgeſamt
32 Preiſe konnten an die Darmſtädter Teilnehmer ausgegeben werden.
Im großen und ganzen wurden durchſchnittlich gute Leiſtungen abge=
geben
. Die Teilnehmer ſetzten ſich aus allen Kreiſen zuſammen, eben=
ſo
war die Vorbildung auf alle Schulen verteilt. Eigentliche Verſager
waren nur die Teil jehmer, die keine abgeſchloſſene Schulbildung ge=
noſſen
haben. Das beweiſt wiederum, wie falſch es iſt, wenn man an=
nimmt
, daß der kaufmänniſche Beruf dazu da ſei, um die aufzunehmen,
die in der Schule verſagen oder aus ſonſt irgend welchen Gründen ihre
Schulbildung nicht vollenden können.
Die Preisverteilung in Darmſtadt felbſt fand in dem Rahmen einer
Jugendveranſtaltung ſtatt. Der Geſchäftsführer Weinberg ſchil=
derte
den Unterſchied in der heutigen Ausbildung und der früheren.
Früher war den Lehrlingen nicht die Möglichkeit gegeben, ſich ſo aus=
zubilden
, wie es heute möglich iſt. Trotzdem hatten aber ſchon damals
die Verbände, die heute den Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (GDA.)
bilden, Kurſe aller Art eingerichtet. In humorvoller Weiſe ſchilderte
er dann, wieviel Schwierigkeiten oft die jungen Menſchen überwinden
mußten, um einen ſolchen Kurſus beſuchen zu können. Aber die Jugend
hat ſich nicht unterkriegen laſſen. Ihr Tatendrang half über viele
Mißhelligkeiten hinweg.
Wenn heute die Ausbildungsmöglichkeit eine beſſere iſt, dann darf
der GDA. mit Stolz ſagen, daß er das erreicht habe. Dennoch darf
nicht ſtehen geblieben werden, ſondern es muß weiter vorwärts gehen.
Den beſten Beweis habe man hier in Darmſtadt, wenn man Freitag=
abends
die jungen Menſchen in der Scheinfiuma Rin u. Raus, e. G.m.
b.H., arbeiten ſehe. Jeder ſei mit Feuereifer bei der Sache. Auch der
Berufswettkampf ſei ein ſolches Stück der Weiterarbeit. Scheinfirma
und Berufswettkampf ergänzen ſich, denn beim Wettkampf könne man
feſtſtellen, wer etwas leiſte. Die Preisverteilung zeige aber, daß die
Teilnehmer der Scheinfirma etwas Gutes gelernt haben.
Leider ſei es nicht möglich geweſen, den Berufswettkampf mit
allen Verbänden gemeinſam durchzuführen, wie es der GDA. vorge=
ſchlagen
habe, weil die anderen aus verbands=egoiſtiſchen Gründen dies
ablebnten. Die Teilnahme vieler führender Perſonen in Wirtſchaft
und Reich zeige aber, daß man überall den Wert des Berufswettkampfes
voll und ganz anerkenne.
Wer heute keinen Preis erhalte, der komme vielleicht das nächſte
Mal daran. Der dritte Preisträger in Darmſtadt ſei z. B. aus den
hinteren Reihen dieſes Jahr ganz nach vorne gerückt.
Herr A. Jayme nahm dann die Preisverteilung vor. Er fand
herzliche und anerkennende Worte für die Teilnehmer. Ganz beſonders
beglückwünſchte er die erſte Preisträgerin in Darmſtadt, die unter 2800
Teilnehmern den fünften Preis, die ſchöne Studienreiſe, gewann. Dies
ſei aber auch ein Zeichen für die gute Ausbildung, die hier die Städ=
tiſche
Handelsſchule gewähre. Herr Direktor Dr. Zeiger und die ge=
ſamte
Lehrerſchaft, insbeſondere die anweſenden Handelslehrer, dürfen
gleichfalls dieſen Glückwunſch in Empfang nehmen, denn die Schüler und
Schülerinnen der Handelsſchule haben im allgemeinen ſehr gut abge=
ſchnitten
. Heller Jubel zeigte, wie ſich die Jugend freute, Ein erfreu=
liches
Zeichen, denn Deutſchland kann ja nur vorwärts kommen, wenn
wir arbeiten. Und zur guten Arbeit gehört gute Berufsfreude.

Ernannt wurde: Am 11. Februar: der Direktor der Kali= In=
duſtrie
A. G Kaſſel (Wintershall=Konzern) Dr.=Ing. Heinz Voigt mit
Wirkung vom 1. April 1930 an zum ordentlichen Profeſſor für Wärme=
technik
an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt.
Wohltätigkeitsveranſtaltung zum Beſten des Herz=Jeſu=Hoſpitals.
Infolge Erkrankung mehrerer Mitwirkender des Heſſiſchen Landes=
theaters
muß das Konzert leider verſchoben werden. Die Eintritskarten
behalten Gültigkeit. Der Tag des Stattfindens des Konzerts wird noch
bekannt gegeben.
Heſſiſches Landestheater. Heute Dienstag wird Roſſinis Ange=
lina
wiederholt. Die Titelpartie ſingt Käthe Walter.
Erſtaufführung Die Affäre Dreyfus Morgen Mitt=
woch
findet um 19,30 Uhr im Großen Haus die Erſtaufführung des
Schauſpiels Die Affäre Dreyfus von Rehfiſch und Herzog,
in Szene geſetzt von Renato Mordo (Bühnenbald: Lothar Schenck
von Trapp) ſtatt. In den Hauptrollen: Valk, Nürnberger, Baumeiſter,
Minetti, Keßler, Hinz, Pfaudler, Mosbacher, Jürgas, Weſtermann,
Gallinger, Maletzki, Hoffart, Gothe, Flemming, Wemper, Schindler, Ehr=
hardt
, Tibaldi. (Miete B.) Die erſte Wiederholung der Affäre Drey=
fus
findet übermorgen Donnerstag, um 19,30 Uhr, im Großen Haus
ſtatt. (Miete C.)
Der Wildſchütz, komiſche Oper von Lortzing, wird Donners=
tag
, den 20. Februar, um 20 Uhr, im Kleinen Haus unter muſikaliſcher
Leitung, von Karl Maria Zwißler erſtmals wiederholt.
Verdis volkstümliches Opernwerk Der Tronbadour gelangt
Freitag, den 21. Februar, um 19,30 Uhr, im Großen Haus unter muſika=
liſcher
Leitung von Karl Maria Zwißler zur Aufführung. Die Titel=
rolle
ſingt Hans Grahl, die Partie der Azucena wird erſtmalig von
Ines Loewen geſungen. Heute Dienstag Beginn des Vorverkaufs.
Kulturfilmbühne im Kleinen Haus. Fanfaren
der Liebe‟, Der amerikaniſche Großfilm von D. W. Griffith, wird
heute Dienstag und morgen Mittwoch, um 16 und 20 Uhr, im Kleinen
Haus zür Vorführung kommen.
Volkskonzert des Heſſiſchen Landestheaters. Wie bereits mitge=
teilt
, wird auch in dieſer Spielzeit eine Sondermiete für drei Volks=
konzerte
unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm auf=
gelegt
. Heute Dienstag bleibt den Mietern des Landestheaters, ein
Vorkaufsrecht auf die Sondermiete eingeräumt. Morgen Mittwoch und
üibermorgen Donnerstag findet die Abgabe des Abonnements an Nicht=
mieter
an der Tageskaſſe des Großen Hauſes ſtatt. Die Mietpreiſe für
die drei Konzerte betragen 2 bis 6 Mark. Das erſte Konzert iſt bereits
auf Montag, den 24. Februar, feſtgeſetzt.
Heitever Wiener Abend. Wie bereits mitgeteilt, wird der vor
einigen Wochen durch Maria Kienzl, Franz Tibaldi und Carl Bam=
berger
veranſtaltete Heitere Wiener Abend, der mit ſo großem Erfolg
für die Künſtler abſchloß, am Freitag, dem 21. Februar, im Kleinen
Haus wiederholt. Karten ſind außer an der Tageskaſſe auch bei der
Konzertdir ktion Heß, Eliſabethenſtraße, und in der Büicherſtube Boden=
heimer
, Rheinſtraße, erhältlich.

Dr. Hermann Heisler=München ſpricht Mittwoch, 19. Februar,
im Saale der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße,
über Geburtenrückgang, Kameradſchaftsehe und Charakterbildung.
Durch Jahre hindurch w dmete Dr. Heisler ſeine Arbeit als Redner
den ſozialen Fragen. Er gehört zum Kreiſe um Dr. Rittelmeyer. Seit
Beſtehen der Chriſtengemeinſchaft iſt er in dieſer Bewegung als Pfaruer
tätig. (Vergl. die Anzeige.)
Heimatwandkarte. In dem Schaufenſter der Papierhandlung
Heinrich Lautz iſt auf kurze Zeit eine Heimatwandkarte über den Kreis
Darmſtadt ausgeſtellt. Die Karte iſt im Vielfarbendruck hergeſtellt. Sie
wird von den Schulen bei Erteilung des heimatl chen Unterrichts benutzt.
Volksbühne. Die Mitglieder der Volksbühne erhalten zu dem
am 21. Februar 1930 im Kleinen Haus ſtatfindenden Heiteren Wiener
Abend Maria Kienzl, Franz Tibaldi, Carl Bamberger Karten
zu Vorzugspreiſen in der Geſchäftsſtelle der Volksbühne, Eliſabethen=
ſtraße
34 (Haus Alter).
Vortrag für Juriſten. Für die Herren Beamten des Gerichts,
der Staatsanwaltſchaft und die Herren Rechtsanwälte wird Herr Uni=
verſitätslektor
F. K. Roedemeher am Dienstag, dem 18. d. M., um
6 lihr, einen Vortrag über Sprecherziehung Rhetorik halten. Der Be=
dentung
des Themas entſprechend, hat der Herr Landgerich spräſid
den Strafkammerſaal im neuen Gerichsgebäude hierfür zuvorkommender=
weiſe
zur Verfügung geſtellt. Der Zutritt iſt koſtenlos.

Dienstag, den 18. Februar 1930

Aus dem Heſſiſchen Sängerbund.
Sängerehrungen.
Der Heſſiſche Sängerbund hat für 40jährige aktive Sanges=
tätigkeit
mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet: Adolf
Bauder (Sängerchor Turnverein), Offenbach; Hch. Krapf (Liederkranz),
Leihgeſtern; Hch. Gönnert (M. G.V. Concordia), Stangenrod; Adam
Wolfenſtädter (Sängerchor Turnverein), Offenbach; Karl Fay 4. ( Lie=
derkranz
). Gedern; Fritz Jäger und Karl Emrich (M. G.V.), Hirzen=
hain
; Valentin Obſt, Phil. Schmittle 1. und Paul Binzel (M. G. V.),
Selzen; Karl Darmſtädter, Karl Kurz (Singmannſchaft T. G.B. 1865),
Darmſtadt: Johannes Velten (Liederkranz), Leihgeſtern; Georg
Habermehl und Wilh. Metzendorf (Harmoniſches Kränzchen), Schlitz,
Joh. Karl Funk (Polihymnia), Beuern. Für 50jährige aktive
Sangestätigkeit wurden mit der Goldenen Ehrennadel aus=
gezeichnet
, unter gleichzeitiger Verleihung des Ehrenbriefes des DSB.:
Johannes Vernius (Eintracht), Rohrbach bei Ober=Ramſtadt, Karl Bock
(M. G. V. Concordia), Stangenrod; Georg Schäfer (Frohſinn), Lon=
dorf
i. Oberh.; Hch. Kurz 1. (M. G.V.), Braunfels a. d. L.
Beſtandserhebungen für 1930.
Wie alljährlich werden gegenwärtig die Beſtandserhebungen bei
den einzelnen Gauen des Heſſiſchen Sängerbundes bearbeitet. Durch=
geführt
ſind die Erhebungen von den 26 Gauen bis jetzt in 13 Gauen,
und zwar im Gau Oppenheim, Gau Gerſprenz, Gau Mümling, Gan
Alzey, Gau Ried, Gau Solms=Wetzlar, Gau Bergſtraße, Gau Main=
ſpitze
, Gau Neckartal, Gau Vogelsberg Süd, Gau Darmſtadt=Stadt,
Gan Darmſtadt=Land, Gau Mainz=Land.
Aus den bisher vorliegenden Erhebungen ergibt ſich, daß das An=
wachſen
des Bundes auch weiterhin anhält. Es iſt zu erwarten, daß
die noch ausſtehenden Gaue ihre Erhebungen nun in den nächſten Tagen
noch abliefern, ſo daß eine Geſamtüberſicht herausgegeben werden kann.
Sitzung des geſchäftsführenden Vorſtandes.
Der geſchäftsführende Vorſtand des Heſſiſchen Sängerbundes hält
am Samstag, den 22. Februar, nachmittags 15 Uhr, im Bahnhofshotel
in Darmſtadt eine Sitzung ab. Die Tagesordnung ſieht u. a. vor:
Beſchlußfaſſung über Gau=Wertungsſingen, Beratung über den außer=
ordentlichen
Sängerbundestag in Leipzig, Voranſchlag des Heſſiſchen
Sängerbundes für das Jahr 1930 und Neuaufnahme zweier kleinerer
Bünde.
Tagung des Muſikausſchufſes der Darmſtädter Sängerſchaft.
In den nächſten Tagen wird der Muſikausſchuß der Darmſtädter
Sängerſchaft zuſammentreten, um die eingereichten Chöre für den am
3. Mai ſtattfindenden Liedertag durchzuberaten und in die dafür
vorgeſehenen Abteilungen einzureihen.
Wer hat Photographien aus dem Sängerleben?
Um die einheitliche Sängerbewegung den Bundesmitgliedern vor=
führen
zu können und auch für die Sängerſache zu werben, werden von
der Geſchäftsſtelle des Bundes (Darmſtadt, Beſſunger Str. 41) Photo=
graphien
geſucht. Wer im Beſitze von Aufnahmen iſt: Sängerfahrten,
Feſtwagen, Wanderfahrten der Sänger, alten Vereinsfahnen, Vereins=
(Sänger=)Heimen u. dgl., wird gebeten, dieſe an die Geſchäftsſtelle ein=
zuſenden
. Porto und Unkoſten werden vergütet. Es iſt beabſichtigt,
einen Lichtbildervortrag zuſammenzuſtellen, in dem das ganze Bundes=
gebiet
erfaßt ſein ſoll. Darüber hinaus ſind alle Bilder, die auf das
Sängerleben Bezug nehmen, von Intereſſe.

Umgruppierung der politiſchen Kräfte.
Die Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler
veranſtaltet am Mittwoch, dem 19. Februar, 8 Uhr abends, in den
Khffhäuſerſälen, Kaiſerſtraße 62, in Frankfurt a. M., eine
öffentliche Kundgebung zum Aufmarſch der jungen Genera=
tion
, in der der Führer der R.j.V., Frank Glatzel=Eſſen, ſprechen wird.
Der Eintritt iſt frei.

Vortragsabend des Guſtav=Adolf=Vereins. Die deutſche Auswan=
derung
hält noch immer an, alljährlich verlaſſen etwa 60 000 Deutſche
die alte Heimat, um in Ueberſee eine neue zu ſuchen. Nicht immer fin=
den
ſie den Anſchluß an eine Gemeinde ihres Glaubens, in Südamerika
ſogar nur ſelten. Deshalb gehen Ungezählte im Laufe einiger Jahre
ihrem Volkstum und ihrer Kirche verloren. Die Hilfsorganiſation der
cvangeliſchen Auslandsdiaſpora, der Guſtav=Adolf=Verein; ſteht vor
ungeheuren Aufgaben. Faſt noch größer ſind aber die Nöte in der
Grenzlandiaſpora. Die evangeliſchen Kirchen in Polen, der Tſchecho=
ſlowakei
und Jugoflawien, erſt recht aber in Rußland, haben mit unſag=
baren
Nöten zu ringen und brauchen, wenn ſie nicht erliegen ſollen,
die glaubensbrüderliche Hilfe des evangeliſchen Mutterlandes in ganz
außerordentlichem Maße. Es iſt eine ganz vorzügliche Gelegenheit ge=
boten
, über den neueſten Stand der Guſtav=Adolf=Arbeit Kenntnis und
Anregung zu erhalten. Der Darmſtädter Zweigverein plant am nächſten
Sonntag, B3. Februar, abends 8 Uhr, in der Stadtkirche einen Vor=
tragsabend
, auf dem der bekannte Vorſitzende des Frankfurter Hauptver=
eins
, Kirchenrat D. Kübel, ſprechen wird über die Frage: Brauchen
wir eigentlich heute noch einen Guſtav=Adolf=Verein‟? Der Eintritt iſt
frei. Der Kirchengeſangverein der Stadtkirche unter Leitung von
Studienrat Borngäſſer hat ſeine Mitwirkung zugeſagt. Alle Ebange=
liſchen
unſerer Stadt ſeien zu dieſer Veranſtaltung aufs herzlichſte ein=
geladen
.
Schwere Motorradunfälle. Geſtern früh ſtürzte gegen 10 Uhr
in der Pädagogſtraße ein Motorradfahrer und zog ſich dabei eine
größere Verletzung an Fuß und Unterſchenkel zu. Er wurde in das
Krankenhaus verbracht. Um 11,15 Uhr iſt ein Motorradfahrer
(Monteur) Ecke Pallaswieſen= und Frankfurter Straße mit der Straßen=
bahn
zuſammengeſtoßen. Der Motorradfahrer zog ſich einen komplizier=
ten
Unterſchenkelbruch zu, ſo daß das Bein wahrſcheinlich amputiert
werden muß. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. In beiden Fällen
leiſtete die Städtiſche Rettungswache die erſte Hilfe.

Aw. Der frühere evangeliſche Kirchenrechner von Wimpfen ſtand am
Montag vor dem Bezirksſchöffengericht, um ſich wegen Amtsunterſchla=
gung
, Urkundenfälſchung und Urkundenbeſeitigung zu verantworten.
Es war während der Zeit vom Juni 1923 bis zum April 1928 eine
Summe von insgeſamt zwölftauſend Mark abhanden gekommen, über
deren Verbleib man auch beim heutigen Verhandlungstermin nicht
ins Klare kam. Die Bücher waren ſo nachläſſig geführt, daß daraus
nichts über das Abhandenkommen der einzelnen Summen zu erſehen
war. Auch ſoll der Angeklagte ein Quittungsbuch, das ihm der Kirchen=
diener
über empfangene Klingelbeutelbeträge ausgeſtellt hatte, beſeitigt
haben. Der Angeklagte war früher Goldarbeiter und konnte durch eine
Kriegsverletzung an der Hand ſeinen Beruf nicht mehr ausüben. Er
kam deshalb zunächſt auf das Büro der Wimpfener Saline; als er ſich
dort nicht bewährte, wurde er als Oberſieder in der techniſchen Abtei=
lung
untergebracht. Von einer Notlage in der Familie läßt ſich nicht
ſprechen. Wohl war der Angeklagte verheiratet und hatte vier Töchter,
von denen jedoch drei ſchon mitverdienten. Der Angeklagte, der auch
von einem mediziniſchen Sachverſtändigen unterſucht wurde, wird als
geiſtig träge bezeichnet, ohne jedoch geiſtige Minderwertigkeit im Sinne
des § 51 St G.B. in Anſpruch nehmen zu können. Er äußert ſich ſehr
wortkarg, über die Anſchuldigungen und will die Eintragungen nach
beſtem Wiſſen und Gewiſſen, wie er es von ſeinem Vorgänger geleunt
hat, gemacht haben. Er weiß über den Verbleib des Geldes nichts aus=
zuſagen
, ſtellt jedoch jedwede Unterſchlagung energiſch in Abrede.
Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft beantragte 10 Monate Ge=
fängnis
wegen Amtsunterſchlagung, im übrigen Freiſpruch mangels
Beweiſes. Der Verteidiger beantragte Freiſprechung. Das Gericht er=
kannte
wegen Amtsunterſchlagung auf dier Monate Gefängnis unter
Freiſprechung von der Anklage der ſchweren Urkundenfälſchung und Ur=
kundenbeſeitigung
. In der Bearündung wurde betont, daß ein paar
tauſend Mark wohl durch die ſchlecht Buchführung in Verluſt geraten
konnten, daß aber der größte Teiſ der Summe, ſchätzungsweiſe acht=
tauſend
Mark, in den Hausbaltskoſten des Argeklagten aufgegangen
ſein müſſen. Die bisherige Unbeſcholtenheit und die mangelnde Kon=
trolle
haben dazu geführt, daß das Gericht nicht erheblich über die
Mindeſtſtrafe hinausging.

Ueber Werke, Künſtler oder künſtleriſche Veran jaliungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
ſtion iEr Arteil vor.
jeſchiebt De
Dirol, der bedeutendſte deutſch=öſterreichiſche Alpen= Kultur=
film
, mit beſonderer Muſikbearbeitung für den Film und unter Mit=
wirkung
des vollen Orcheſters, gelangt am Sonntag, den 23. Febr.,
vorm. 11.15 Uhr, und am Montag, den 24. Febr., nachmittags 3.15 Uhr
im Union=Theater zur Vorführung. (Näheres ſiehe Anzäige
und Plakate.)

Gernsheim, Stockſtadt. Biebesheim, Crumſtadt
und Goddelau wollen zum Kreis Darmſtadk.
Ck. Gernsheim, 16. Februar.
In der öffentlichen Gemeinderatsſitzung am Freitag abend
wurde ein außerordentlich wichtiger Punkt, der zunächſt für die
geheime Sitzung vorgeſehen war, zur Verhandlung gebracht. Es
handelte ſich um einen Antrag des Ordnungsblocks, der ſtärkſten
Fraktion des Gemeinderats, der die Abtrennung der Gemeinde
Gernsheim vom Kreiſe Groß=Gerau und einen Anſchluß an den
Kreis Darmſtadt verlangt. Zur Begründung dieſes Antrages
verwies der Vorſitzende des Ordnungsblocks auf die ungünſtigen
Verkehrsverbindungen mit der Kreisſtadt Groß=Gerau. Ein An=
ſchluß
der Gemeinde an den Kreis Darmſtadt würde verſchiedene
für Gernsheim ſehr wichtige Vorteile bringen. So ſei mit erheb=
lichen
Straßenverbeſſerungen und der Einrichtung einer Omnibus=
linie
zu rechnen. Darmſtadt ſei ſehr ſtark an Gernsheim intereſſiert,
die Beteiligung Darmſtadts am Gernsheimer Hafen betrage 27
Prozent. Die Lostrennung vom Kreiſe Groß=Gerau und der An=
ſchluß
an den Kreis Darmſtadt werde auch in den vier Nachbar=
gemeinden
Stockſtadt, Biebesheim, Crumſtadt und Goddelau ge=
wünſcht
. Ein Antrag des Ordnungsblocks, der die Bürgermei=
ſterei
Gernsheim ermächtigt, mit den Gemeinden Stockſtadt, Bie=
besheim
, Crumſtadt und Goddelau in Verhandlungen über die
Lostrennung vom Kreis Groß=Gerau und den gemeinſamen An=
ſchluß
, an den Kreis Darmſtadt zu treten, wurde angenommen.
Nachdem dieſe Verhandlungen abgeſchloſſen ſind, gedenkt man mit
einem entſprechenden Antrag an die Heſſiſche Staatsregierung
heranzutreten.

* Weiterſtadt, 17. Febr. Gemeinderatsbericht. Bei der
ſtattgefundenen Gemeinderatsſitzung wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt:
1. Die Prüfung der Gemeinderechnung für das Rechnungsjahr 1928 ſoll
durch eine Kommiſſion, beſtehend aus 5 Herren, vorgenommen werden.
Dies ſind die Gemeinderäte Eberhard (Vorſitzender), Heß, Engel, Helf=
mann
und Deußer. Gemeinderat Rühl (Komm.) ſtellt den Antrag,
den Punkt Armenſachen öffentlich zu behandeln. Dieſer Antrag wird
im Intereſſe der Antragſteller abgelehnt. 2. Ueber die ſtattgehabte
Stammholzverſteigerung berichtet Herr Bürgermeiſter und gibt die er=
zielten
Durchſchnietspreiſe bekannt. Die Genehmigung der Verſteigerung
wurde von der Bürgermeiſterei erteilt. Geſamterlös 6252,50 Mark.
3. Schuldiener Geißler leiſtet auf den ſeither innegehabten Teil des
Gemeindegartens Verzicht. Die Einteilung wurde durch Herrn Bürger=
meiſter
im Einvernehmen mit den Intereſſenten vorgenommen. Der
Gemeinderat iſt damit einverſtanden. Punkt 4 fällt aus. 5. Das Bau=
geſuch
Kappel wird wegen des Zufahrtsweges zu ſeinem Grundſtück der
Baukommiſſion überwieſen. Die Anlieger Storm, Seib, Bretſch und
der Bauherr werden zur nächſten Sitzung geladen. 6. Die Prüfung des
Bauplans zur Schulküche wird bis zur Klärung der Barackenfrage, ſpäte=
ſtens
bis zum Schluß des Schuljahres, zurückgeſtellt, 7. Der Gemeinderat
iſt mit dem vorgelegten Plan des Tiefbauamts der Provinzialdirektion
einverſtanden (Verſetzung der Randſteine in der Bahnhofſtraße) und er=
teilt
zum Verſetzen der Randſteine und Pflaſtern der Floßrinne ſeine
Zuſtimmung. 8. Als Beitrag zur landwirtſchaftlichen Schule werden
für 2 Schüler je 10 Mark bewilligt. Darauf geheim: Armenſachen.
r. Babenhauſen, 17. Feb. Beide Faſchingsbälle, veranſtaltet
am Samstag und am Sonntag von den Geſangvereinen Eintracht
und Sängerbund in den närriſch geſchmückten Sälen des Gaſthauſes
Deutſcher Hof und Zum Löwen, waren gut beſucht und nahmen
den gewohnten heiteren Verlauf. Dazu kam noch am Sonntag ein Gaſt=
ſpiel
der Südweſtdeutſchen Bühne, die das reizende ruſſiſche Luſtſpiel
Die Brautſchau bei trefflicher Regie und fein komiſchem, meiſter=
lichem
Spiel zu ſtärkſter Wirkung brachte. Allen Darſtellern wurde
durch herzlichen Beifall gedankt.
Bh. Dudenhofen, 17. Febr. Zum Beſten der inneren Ausſtattung
der neuen evangeliſchen Kapelle in Ober=Roden veranſtaltete die hieſige
evangeliſche Gemeinde am vergangenen Sonntag im Saale zur Michels=
bräu
ein Konzert. Der Kirchenchor, die Geſangvereine Männerchor
und Germania ſowie das Streichorcheſter des Muſikvereins hatten ſich
in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt. Herr Lehrer Moxter
begrüßte die Erſchienenen und dankte den Vereinen für ihre Bereit=
willigkeit
zur Mithilfe an dem guten Werk. Die muſikaliſchen Darbie=
tungen
wie: Die Himmel rühmen (Kirchenchor), Morgenlied ( Män=
nerchor
), Rudolf von Werdenberg (Germania) und andere Chöre ſo=
wie
die Muſikſtücke des Streichorcheſters waren vorzüglich. Das finan=
zielle
Ergebnis des Konzertes war zufriedenſtellend.
Cd. Michelſtadt, 17. Febr. Unglücksfall. Am Samstag ereig=
nete
ſich hier ein bedauerlicher Unglücksfall. Beim Holzhauen geriet ein
junger Mann, Jakob Beller, unter den zum Transport des Holzes be=
nutzten
Schlitten. Mit ernſten Verletzungen wurde der Verunglückte
in das Krankenhaus nach Michelſtadt verbracht.
Ad. Brensbach, 17. Febr. Goldene Hochzeit. Der Toten=
gräber
und Friedhofsaufſeher Georg Schröder und ſeine Ehefrau Eliſa=
beth
, geb. Vogel, feiern am Sonntag, den 23. d. M., im Kreiſe von acht
Kindern und einer ſtattlichen Anzahl Enkeln ihr goldenes Ehejubiläum.
Aus dieſem Anlaß wurden ihnen durch das Kreisamt Dieburg die
Glückwünſche der heſſiſchen Staatsregierung mit einem Geldgeſchenk
übermittelt. Schröder iſt in Fränkiſch=Crumbach geboren und kam ſchon
als junger Schuhmachergeſelle nach Brensbach. Es iſt dies das fünfte
Ehepaar, das innerhalb unſerer 1100 Seelen zählenden Gemeinde in
den letzten vier Monaten goldene Hochzeit feiern konnte.
Bl. Linnenbach, 17. Febr. Bewußtlos aufgefunden. Am
14. d. M. abends fand ein hieſiger Landwirt auf dem Wege von Fürth
nach Linnenbach den aus dem gleichen Dorf ſtammenden Makler Bauer
bewußtlos auf. Der 78jährige Greis hatte auf dem Wege einen Schlag=
anfall
erlitten. Er wurde in ſeine Wohnung verbracht, wo er heute noch
ohne Bewußtſein daniederliegt.
Ae. Hammelbach, 17. Febr. Geburtstagsfeier. Unter Vor=
ſitz
von Herrn Bürgermeiſter Röth und unter Anweſenheit der Geiſt=
lichen
der beiden Konfeſſionen fand letzten Freitagabend eine Verſamm=
lung
der 50= und 60=Jährigen ſtatt. Es wurde beſchloſſen, den Geburts=
tag
gemeinſam feſtlich zu begehen. Als Tag der Feier wurde der 18.
Mai feſtgelegt. Es iſt dies der Tag, an dem unſer Maimarkt ſtattfindet.
Ein Gottesdienſt in beiden Kirchen ſoll den Tag einleiten. Daran an=
ſchließend
ſoll ein gemeinſames Eſſen die Schulkameraden und Schul=
kameradinnen
vereinigen. Für die nötige Unterhaltung, wie Muſik und
Darbietungen, wird geſorgt werden. Die auswärtigen Altersgenoſſen
ſind zum Teil ſchon unterrichtet. Weitere Einladungen werden in der
nächſten Zeit noch ergehen.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 17. Febr. Schnee. Zum drittenmal
im laufenden Winter hatten unſere Höhen geſtern ſich eine weiße Schnee=
decke
angelegt; fie war jedoch gerade ſo vergänglich wie die zwei erſten
Winterhüllen, und gegen mittag ſchon wieder zerfloſſen. Des öfteren
im Lauf des Tages füllte dichtes Schneegewirbel die Luft, doch der
Winter konnte ſeine Herrſchaft nicht aufrichten, wie ſeither zerfloſſen
alle ſeine Angriffe in eitel Waſſer. Der Anfang der Woche ſchuf
Winterfreude in anderer Beziehung. Gar ſchwer laſtete nämlich der
Kältemangel auf den Gemütern der Bierbrauer, nun auf einmal bauten
einige Nächte die bekannten Brücken auch über die Eisweiher der Brauer,
und ſo iſt der Eiskeller wenigſtens zum Teil gefüllt worden. In Mitte
Februar beſteht die Hoffnung, daß auch die obere Hälfte noch voll wird.
Co. Seeheim, 17. Febr. Gemeinderatsbericht. 1. Geneh=
migt
wird die Verpachtung der Gemeindejagd, Bogen 1 dem Kaufmann
H. Eiſenbach=Eberſtadt für 800. RM., Bogen 2 dem Friedr. Gg.
Kretſchmer=Frankfurt a. M. zu 490. RM. 2. Das Geſuch des Herm.
Mendel=Jugenheim, eine Autobuslinie von Seeheim nach Bensheim zu
eröffnen, wird befürwortet. 3. Sämtliche Gemeindewieſen in der
Weide, ſollen nicht mehr jährlich zweimal verſteigert, ſondern auf
) Jahre verpachtet werden. 4. Dem Antrag der Invaliden um Zu=
laſſung
ihrer Vertreter zur Fürſorgekommiſſion ſoll entſprochen werden.
Es kommen in Frage H. Junkert und Gg. Hirſchmann. 5. Kommuniſtiſche
Anträge: a) Allſeitige Zuſtimmung findet es, daß die Gemeinderats=
ſitzungen
ab 1. Abril 1930 in den großen Rathausſaal verlegt werden.
b) Zur Wohnungskommiſſion werden die Gemeinderäte Phil. Geibel 3.
und H. Pühler beſtimmt. ) In einer Länge von 7 Metern wird die
ſüdweſtliche Ecke des Friedhofes den Freidenkern zur Aufſtellung ihrer
Aſcheurnen überlaſſen. d) Der Baukommiſſion wird die Errichtung von
Drei= bis Vierzimmerwohnungen übertragen. 6. Der Antrag auf Er=
höhung
des Stundenlohnes der Notſtandsarbeiter von 70 auf 80 Pfg:
wird mit Stimmengleichheit abgelehnt. Im Falle eines Lohnausfalles
durch ungünſtiges Wetter übernimmt die Gemeinde die ſozialen Laſten.
7 Einem Antragſteller um Pachterlaß für entſtandenen Schaden durc)
Waſſerleitungsarbeiten kommt man durch Nachlaß von 2. RM. eſſt=
itzungs
= und Armenſachen verhandelt.
gegen. 8.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Dienstag, den 18. Februar 1930

Nummer 49

Berufsberatung und Lehrſtellenvermittlung.
Im Arbeiksamksbeziek Darmſtadt werden 3000 Kinder ſchulenklaſſen. Welchen Beruf wollen die Kinder
ergreiſen?

Was die Stakiſtik ſagl.
Die Modebernſe viel begehrt.
An Oſtern 1930 verlaſſen im Bezirk des Arbeitsamtes Darmſtadt
(der Stadt und Kreis Darmſtadt, die Kreiſe Bensheim, Dieburg und
Erbach, ſowie einige Gemeinden des Kreiſes Groß=Gerau umfaßt), rd.
1500 Kuaben und rd. 1500 Mädchen die Volksſchulen.
Soweit ſie nicht durch Vermittlung der Abteilung Berufsberatung
des Arbeitsamtes oder durch eigne Bemühungen bereits Lehrſtellen ge=
funden
haben, ſuchen dieſe Knaben und Mädchen Lehrſtellen in den
verſchiedenſten Berufen. Die hauptſächlichſten Berufswünſche
ſind in der nachſtehenden Aufſtellung zuſammengefaßt. Gegenüber=
geſtellt
ſind dieſen Berufswünſchen die bis heute der Berufsbe=
ratung
und Lehrſtellenvermittlung des Arbeitsamtes Darmſtadt ange=
meldeten
offenen Lehrſtellen. Die vorſtehende Aufſtellung zeigt
ferner, wie ſich Berufswünſche und Lehrſtellen auf den ganzen Bezirk
verteilen.
Nicht überſehen darf man, wenn Berufswünſche und
Offene Lehrſtellen mit einander verglichen werden, daß es ſich bei
den Berufswünſchen um eine erſtmalige Aeußerung der Schüler
und Schülerinnen handelt, der in den allermeiſten Fällen eine eingehende
Berufsberatung noch nicht gefolgt iſt. Nichts iſt aber erfahrungsge=
mäß
ſo wenig fundiert wie der erſtmalige Berufswunſch.
Die Spalte Berufswunſch iſt alſo relativ zu werten, und man darf
daher nicht den Schluß ziehen, daß, wenn z. B. 25 offene Bäckerlehr=
ſtellen
gemeldet ſind und 19 Jungens dieſen Beruf ergreifen wollen,
auch wirklich 19 Lehrſtellen durch die Berufsberatung beſetzt werden,
da die Jungens bei Vorſprache auf der Berufsberatung häufig einen
uz anderen Berufswunſch wie den urſprünglichen auf der Schüler=
rte
angegebenen äußern. Ebenſo beſteht beiſpielsweiſe die Möglich=
teit
, daß es im Formerberuf, wo 24 Lehrſtellen zu beſetzen ſind, aber
nur ein Junge dieſen Berufstunſch äußert, der Berufsberatung ge=
lingt
, noch mehr Jungens für dieſen Beruf zu intereſſieren.
Abſichtlich ſind bei dem Friſeur= (Friſeuſen=) Beruf ſowie im
Schulmacherhandwerk die Zahl der ſehr wenigen offenen
Lehrſtellen weggelaſſen worden, um beſonders klar zu machen, daß eine
Vermittlung in dieſen Berufen nur ſehr ſchwer möglich, ja geradezu
ausſichtslos ſein wird.
Die ſog. Modeberufe ſind ohne weiteres aus der Aufſtellung
erſichtlich. Bei dieſen Berufen iſt eine eingehende Beratung bzw. Um=
beratung
in den meiſten Fällen erforderlich.
Ferner ſind in der Aufſtellung natürlich alle jene Berufswünſche
und Lehrſtellenvermittlungen nicht enthalten, die bereits ihre Erledi=
gung
gefunden haben. So iſt z. B. die Lehrſtellenvermittlung für die
Berufe des graphiſchen Gewerbes (Buchdrucker, Schriftſetzer) bereits ab=
geſchloſſen
. Die Aufſtellung gibt ſomit nur den derzeitigen
Stand wieder und bringt nur das, was bis Oſtern noch zu erledigen iſt.
Die Berufswüinſche dürften aber in den kommenden Wochen eine
Erweiterung finden, weil noch, nicht alle Schülerkarten von den
Schulen an die Berufsberatung zurückgegeben ſind.
Bei dieſer Gelegenheit wird erneut darauf hingewieſen, daß die
der Berufsberatung zugeſtellten Schülerkarten nicht als Anmeldung für
eine Lehrſtelle gelten. Die Karten dienen lediglich als Unterlage
bei der perſönlichen Ausſprache der Eltern und Kinder mit dem Be=
rufsherater
, wenn eine Beratung oder die Vermittlung einer Lehrſtelle
gewünſcht wird. Es iſt daher erforderlich, daß alle Lehrſtellenſuchenden,
die die Vermittlung des Amtes in Anſpruch nehmen wollen, perſönlich
auf der Geſchäftsſtelle der Berufsberatung in Darmſtadt oder auf den
Nebenſtellen Dieburg, Bensheim und Erbach vorſprechen.
In vorſtehender Aufſtellung ſind auch alle Schüler bzw. Schüle=
rinnen
nicht enthalten, die bereits die Schule verlaſſen haben;
ferner nicht Schüler und Schülerinnen, die eine höhere Schule
mit oder ohne Abſchluß oder eine andere Lehranſtalt zu Oſtern 1930 ver=
laſſen
.
Sehr zum Nachdenken dürfte die Aufſtellung bezüglich der Mäd=
chenberufe
zwingen. Die angegebenen Zahlen führen eine be=
zeichnende
Sprache.
Zu hoffen und wünſchen bleibt, daß die vorſtehenden Ausführungen
noch manchen Lehrherrn dazu bewvegen, freiwerdende Lehrſtellen anzu=

Ce. Jugenheim, 17. Febr. Gemeinderatsbericht. 1. Bür=
germeiſter
Burkhardt berichtet über die Verbreiterung der Zwingenberger
Straße. Da von den Anliegern kein Einſpruch gegen eine Erweiterung
von 2,80 Meter nach der Weſtſeite erhoben wurde, kann auch mit der
Herſtellung des Fußſteiges begonnen und der Straße die geſetzliche Breite
gegeben werden. Die Koſten für die Zurückſetzung der Mauern zweier
Grundſtücke übernimmt die Gemeinde zur Hälfte. Gleichzeitig wird ein
Bauplan für einen Neubau an derſelben Straße genehmigt, jedoch der
Geländeerwerb ſeitens der Gemeinde abgelehnt. 2. Das Geſuch des
Autobusunternehmen der Fa H., Mendel um Eröffnung einer Autobus=
linie
nach Bensheim wird genehmigt, 3. Das neue Wappen für die
Gemeinde findet die Billigung des Gemeinderates. 4. Nach dem Fried=
hof
ſoll eine neue Waſſerleitung mit ſtärkeren Rohren gelegt werden,
da die alte Leitung nicht mehr den nötigen Druck hat. 5. Gegen die
Grunderwerbsſteuer von 560,00 RM. bei dem Geländeerwerb für das
Schwimmbad in der Lindenſtraße wurde von der Bürgermeiſterei Ein=
ſpruch
erhoben. 6. Das Geſuch der Freiwilligen Sanitätskolonne Jugen=
heim
um einen Beitrag aus der Gemeindekaſſe zur Anſchaffung von
Uniformen wurde der Finanzkommiſſion überwieſen, doch wurde 7. der
hieſigen Freiwilligen Feuerwehr die Beſchaffung zweier Signalhörner
genehmigt. 8. Der von der Heag vorgelegte Vertrag über den Bau
der elektriſchen Straßenbahn erregte zunächſt Widerſpruch, da die Fahr=
preiſe
noch nicht bekannt ſeien. Mit 7 gegen 6 Stimmen fand er end=
lich
dennoch Annahme. 9. Für den Bau des Schwimmbades liegen die
fertigen Pläne jetzt vor, ebenſo ein ausführlicher Bericht des Heſſiſchen
Kulturbauamtes Darmſtadt. Der Koſtenvoranſchlag nennt für das
fertige Schwimmbad die Summe von 63 000 RM. bei einer Ausdehnung
von 5536 Quadratmeter. Hinzu kommt der bereits bezahlte Betrag
von 11 000 RM. für den Geländeerwerb. Da die geldliche Seite geregelt
iſt und die kreisamtliche Genehmigung vorliegt, können die Arbeiten be=
gonnen
und zur Submiſſion ausgeſchrieben werden. Bedenken gegen
die Rentabilität des Bades wurde durch den Bürgermeiſter mit dem
Hinweis auf andere Schwvimmbäder entgegengetreten.

Bt. Auerbach, 17. Febr. Gemeinderatsbericht. Bei de
eiligen, öffentlichen Sitzung, die am Freitag abend ſtattfand, wurde zu
nächſt die Bewilligung der Mittel für die zweite Rate Winterbeihil
zur Stellungnahme vorgelegt. Der Kreistag bewilligte als ſein Antei
zu dieſer Rate 12 000 RM. für den geſamten Kreis. Der Verteilung=
ſchlüſſel
iſt wie folgt feſtgeſetzt: Land: 30 Prozent, Kreis 45 Proze
und Gemeinde 25 Prozent; es ſtehen vom Land 130 RM., und vo
Kreis 259 RM. als Anteil zur Verfügung. Nach der Schlüſſelung hät
die Gemeinde 144,25 RM. beizuſteuern. Die ſozialdemokratiſche Fre
tion ſtellte jedoch den Antrag, den Anteil auf 500 RM. zu erhöher
Nach einer längeren Ausſprache wurde der Antrag mit 11 Stimm
angenommen. Auf das Ausſchreiben btr. den Verkauf eines Faſels
der das anſehnliche Gewicht von 22 Zentnern hat, lagen 3 Preisgebo
vor mit 50,2, 50 und 45 Npfg. pro Pfund Lebendgewicht. Der 3
ſchlag erfolgte auf das teuerſte Gebot. Zum Schluß erfolgte die G
nehmigung eines Grabdenkmals.

Bb. Bensheim, 17. Febr. Der Frauenverein vom Roten K
Deutſche über See, Abteilung Bergſtraße, veranſtaltete in d
wunderbar dekorierten Näumen des Deutſchen Hauſes ein g
verlaufenes Wohltätigkeitsfeſt vornehmſten Charakters
der Einſtellung als Koſtümfeſt, dem der geniale Gedanke einer
Zeppelin=Weltfahrt zugrunde lag. Herr Kunſtmaler Friſche h.
blüffend natürlich Dekorationen von künſtleriſcher Wirkſamkeit
fen, die den verſchiedenen Ländern entſprachen, in denen der
ſeinerzeit landete oder die er überflog. Da kam Ungarn, Ind
pan, Amerika, Holland und ſchließlich die rheiniſche deutſche H.
Betracht. Koſtbare Koſtime unterſtützten die zahlreichen Sze
Tänze, die dabei von den verſchiedenen Nationen vorgeführt.
(s war ein wirklich bunt bewegtes Leben auf der Bühne un
Sälen, das ſich hier dem Beſchauer darbot. Mit unermüblich
und großer Sorgfalt hatte Frau Uhlenberg das Einſtudieren

melden, damit den ſtellenſuchenden Knaben und Mädchen im Bezirk des
Arbeitsamtes Darmſtadt nach Möglichkeit geholfen werden kann.
Aus dem Anzeigenteil unſerer Nummer 46 ſind in gedrängter
Ueberſicht die vorhandenen ſowie die noch benötigten Lehrſtellen und
die Sprechſtunden der Berufsberatung und Lehrſtellenvermittlung er=
ſichtlich
.

Meece Me verteilen ſich auf: berteilen ſich auf: Darm= Kreiſe Darm= Kreiſe Beruf ſtadt ſtadt 9 Autoſchloſſer 39 Bäcker 19 25 Bauſchloſſer 15 34 Dreher 5 6 Drogiſt Elektr.=Inſtallateu
Former . 43
1 5
24 22 Friſeur
Gärtner 78
21 Glaſer Heizungsmonteure Herdſchloſſer 5 14 Keſſelſchmied 5 Kontorkaufmann 1 88 25 42
9 19 Koch und Konditor 15 Küfer. Maler und Lackierer 5 10
13 36 Maſchinenſchloſſer.
Maurer. 58
103 36
1 3 20
32 17 38 Mechaniker. 13 14 4 10 Metzger ..." 17 17 3 Ofenſetzer und Plattenleger Pfläſterer 1 Sattler, Tapezierer und Polſterer Spengler u. Inſt. 3 8 Schmied 30 Schneider 14 Schreiner 29 40 Schuhmacher 18 Stukkateur Verkäufer 19 Wagner 11 Weißbinder 78 3 22 Werkzeugſchloſſer 6 Zeichner Zimmermann 15 Büglerin". Dentiſtin Friſeuſe 44 13 Gärtnerin Modiſtin Kontoriſtin 135 101 24 Photographin 1 26 Schneiderin 193 3 49 32 42 Verkäuferin 168 12 85 51 12 16 Weißnäherin 37 5 29

reichen Solo= und Gruppentänze durchgeführt, ſie ſelbſt zeigte in dem
Solotanz einer indiſchen Tempeltänzerin eine Tanzkunſt in höchſter
Vollendung. Herr Major a. D. Schmidt bewies in der techniſchen,
finanziellen und muſikaliſchen Durchführung des Feſtes eine beachtens=
werte
Befähigung hierzu. Neben den Genannten hatten ſich zahlreiche
Helfer und Helferinnen in den Dienſt der guten Sache geſtellt, denen
man durch ſtändige Dakapo=Rufe und brauſenden Beifall den wohlver=
dienten
Dank entgegenbrachte. Die Ueberfüllung der Räume veranlaßte
es, für morgen, Dienstag, eine Wiederholung der Darbietungen ein=
treten
zu laſſen. Auch im erſten Teil der Vortragsfolge wurde der Be=
ſchauer
in dem hübſchen Luſtſpiel Im heißen Süden in eine ſüdweſt=
afrikaniſche
Farm geführt, die an Natürlichkeit der Szenerie nichts zu
wünſchen übrig ließ. Der durch eine reich beſetzte Tombola unterſtützte
Erfolg für die gute Sache dürfte recht befriedigend ſein.

Jünhauke

Das Binger Loch frei.
Nachdem an der Entleerung des Kahnes Anton, der auf einer
Felſenbank im Fahrwaſſer des Binger Loches feſtſaß, gearbeitet wor=
den
war, konnte der Kahn Sonntag morgen gegen 10½ Uhr von einem
Stinnes= und einem Haniel=Radſchleppdampfer aus ſeiner unglück=
lichen
Lage befreit und auf die Binger Reede geſchleppt werden, wo er
wieder ausgebeſſert werden wird, um dann nach ſeinem Heimathafen
transportiert zu werden. Nachdem das Fahrwaſſer des Binger Loches
frei war, ging auch das Wahrzeichen am Mäuſeturm für die freie Durch=
fahrt
für alle Schiffe in die Höhe.
Ca. Lorſch, 17. Febr. Erhaltung des Amtsgerichts.
Nachdem bereits vor zwei Jahren die Aufteilung des Amtsgerichts auf
dem Plane ſtand, iſt nun auch neuerdings in dem vom Reichsſparkom=
miſſar
aufgeſtellten Sparplan die Aufteilung wiederum in Erwägung
gezogen. Trotzdem beſteht eine Gefahr nicht. Denn wie von gut unter=
richteter
Seite mitgeteilt wird, will das Miniſterium dem Landtag die
Aufteilung unſeres Amtsgerichtes nicht vorſchlagen. Die Gemeinde will
dennoch eine Reſolution bei dem Landtag und den in Betracht kommen=
den
Körperſchaften einreichen. Betrieb des Poſtamts Lorſch.
Nach Mitteilung der Oberpoſtdirektion ſoll auch der Betrieb des hieſigen
Poſtamtes beſchränkt werden. Durch Einrichtung eines Kraftpoſtver=
kehrs
nach Bensheim will man ſämtliche Paketpoſt nach dort aufliefern
und begründet dieſe Tatſache damit, daß die kurze Haltezeit der Poſt=
züge
hier Schwierigkeiten bei der Auflieferung verurſache. Die Ge=
meinde
iſt von dieſer Begründung nicht überzeugt und wird auch gegen
dieſe Maßnahmeu energiſchen Proteſt einlegen.

Forſſehung der kommuniſtiſchen Hehe
in den Opelwerten. kein Erfolg.
P. Die Kommuniſten haben aus ihrem glänzend verkrachten Operetten=
putſch
in den Opelwerken offenbar nichts gelernt. Am Montag früh
ließen ſie vor den Opelwerken abermals ein von dem kommuniſtiſchen
Landtagsabgeordneten und Volksſchullehrer Hammann=Wighauſen ver=
antwortlich
gezeichnetes Flugblatt verteilen, in welchem zu einer wäh=
rend
der Mittagspauſe auf dem Landungsplatze ſtattfindenden Beleg=
ſchaftsverſammlung
eingeladen wurde. Als Redner waren, um Dumme
anzulocken, die verhaftet geweſenen Betriebsräte und der ebenfalls aus
der Haft wieder entlaſſene Landtagsabgeordnete Oskar Müller ange=
ſagt
. In der Erwartung einer Senſation ſtrömten kurz nach 12 Uhr
etwa 2000 Perſonen, faſt ausnahmslos Auswärtige und in der über=
großen
Zahl Neugierige, nach dem Verſammlungsplatz. Die angekün=
digten
Parade‟=Redner erſchienen jedoch nicht, dagegen ließ der Ein=
berufer
der Verſammlung, der kommuniſtiſche Lehrer Hammann, eine
demagogiſche Brandrede übelſter Art vom Stapel. Er führte aus, daß
die revolutionäre kommuniſtiſche Gewerkſchaftsoppoſition der Opelwerke
wohl unterlegen, aber noch nicht beſiegt ſei. Sie würde unentwegt bis
zum Siege weiterkämpfen. (Vereinzelter Beifall.) Redner erging ſich
in den wüſteſten Schimpfereien wegen des Einſchreitens der heſſiſchen
Schutzpolizei in die Aktion der Gewerkſchaftsoppoſition der Opelwerke
und nannte die Schupo Leuſchner=Knüppelgarde‟. Die Zuſtimmung der
Interallierten Rheinlandkommiſſion zum Einſchreiten der heſſ. Schutz=
polizei
beim Opelputſch bezeichnete der Hetzreduer als einen Beweis für
das Zuſammenwirken des internationalen Kapitals gegen die Kommu=
niſten
und gegen Sowjetrußland. Die deutſche revolutionäre Arbeiter=
ſchaft
werde mit allen Mitteln ſolange kämpfen, bis über Deutſchland
die mit Sichel und Hammer geſchmückte rote Fahne ſiegreich wehe und
aus Deutſchland eine freie Sowjetrepublit geworden ſei. Der nun ver=
einzelte
Beifall nach Schluß der Rede zeigte abermals, daß ſich die Ge=
folgſchaft
der Kommuniſten in den Opelwerken in ſehr beſcheidenen
Grenzen hält. Als die Fabrikſirene um 341 Uhr ertönte, ging die
große Verſammlung in Ruhe auseinander. Die Teilnehmer begaben
ſich reſtlos zur Arbeit. Die Verſammlung war von Gendarmen, ſtädti=
ſchen
Polizeibeamten und mehreren in Zivilkleidung erſchienenen Be=
amten
der heſſiſchen politiſchen Landeskriminalpolizei in Darmſtadt
überwacht. Ein polizeiliches Einſchreiten war nicht erforderlich. Gegen
den kommuniſtiſchen Landtagsabgeordneten Lehrer Hammann=Wixhauſen
ſchwebt wegen des von ihm preßgeſetzlich verantwortlich gezeichneten
aufreizenden Flugblattes, welches am Tage nach dem verkrachten Putſche
in den Opelwerken die Geſamtbelegſchaft zu attiver Fortſetzung der Un=
ruhen
des Vortags und zum Widerſtand gegen die Polizei aufforderte,
ſowohl ein Strafverfahren als auch ein Diſziplinarverfahren. Ham=
mann
iſt als Volksſchullehrer vom Staat beſoldeter Beamter, der ſich
im Intereſſe der kommuniſtiſchen Agitation um ſeinen Schuldienſt
wenig kümmert, ſo auch am geſtrigen Montag wieder, wo er in Rüſſels=
heim
bereits um 12 Uhr eine Brandrede hielt. Die Leitung der Opel=
werke
hat, mit Ausnahme der bereits vor dem Opelputſch friſtlos ent=
laſſenen
Rädelsführer und Streichetzer, ſämtlichen Teilnehmern des
Putſches Generalpardon gewährt. Die entlaſſenen kommuniſtiſchen
Betriebsratsmitglieder werden nicht mehr in die Opelwerke eingeſtellt.

Bm. Hofhein (Ried), 17. Febr. Aus dem Gemeinderat.
Betreffs Winterbeihilfe für Erwerbsloſe bewilligt der Gemeinderat zu
der bereits im Herbſt bewilligten Summe nochmals 100 RM. Dazu
kommen noch die prozentualen Anteile von Staat und Kreis. Mit der
Verteilung wurde die Fürſorgekommiſſion beauftragt und ſoll die Bei=
hilfe
wieder in Naturalien beſtehen. Betreffs Beitrag der Filial=
gemeinde
Bobſtadt zu den Koſten der hieſigen Simultankirche konnte
auch diesmal nichts näheres erreicht werden, da ſelbſt ein Gutachten
des Miniſteriums der Finanzen keine Klarheit in dieſer Sache brachte.
In dieſer Angelegenheit iſt wahrſcheinlich für die hieſige Gemeinde nicht
viel zu erhoffen. Die Beſchaffung von Feuerwehrſchläuchen wurde
zurückgeſtellt und ſoll nochmals von der Finanzkommiſſion durchberaten
werden. Betreffs Darlehensaufnahme zum Ankauf von Straßen=
gelände
ſoll der Bürgermeiſter verſuchen, vom evangeliſchen Kirchbau=
fonds
ein Darlehen zu bekommen, welches vielleicht zu mäßigem Zins=
fuß
gegeben werden könnte und im Intereſſe der Steuerzahler ſehr zu
begrüßen wäre. Die Herſtellung der Wohnung des verzogenen Rektors
Seum zum Bezug durch Herrn Lehrer Baltz wurde genehmigt und die
ausgeſchriebenen Arbeiten an hieſige Geſchäftsleute vergeben. Die Koſten
werden im Voranſchlag für 1930 aufgenommen. Betreffs Herſtellung
der Bahnhofſtraße iſt der Bürgermeiſter der Meinung, daß infolge der
Geldknappheit die Herſtellung ab der Wirtſchaft Hahl nicht durch
Pflaſter, ſondern durch Teeren und Walzen erfolgen ſoll, der Fußſteig
jedoch mit Randſteinen abgegrenzt und ordnungsmäßig hergeſtellt wer=
den
ſoll. Der Gemeinderat ſtimmte der Meinung des Bürgermeiſters zu.
Ck. Groß=Gerau, 17. Febr. Gemeinderatsſitzung. Am
Dienstag, 18. Februar, abends 8,15 Uhr, findet im Sitzungsſaal des
alten Rathauſes eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Auf der
Tagesordnung dieſer Sitzung ſtehen u. a. die neue Geſchäftsordnung für
die Sitzungen des Gemeinderates, die Wahl der Deputationen und Kom=
miſſionen
, die Wahl des Schulvorſtandes, Ackerabgaben und die Arbeits=
vergebung
für das Vierfamilienwohnhaus für Finanzbeamte am
Albrecht=Dürerplatz. Das Landwirtſchaftsamt Groß=Gerau
veranſtaltet zurzeit in den verſchiedenen Orten des Kreiſes landwirt=
ſchaftliche
Fortbildungsvorträge. Am letzten Donnerstag ſprach Land=
wirtſchaftsaſſeſſor
Dr. Becker, in Biebesheim über Aufzucht, Fütterung
und Haltung von Milchvieh‟. Geſellenprüfung. Der Orts=
geverbeverein
Groß=Gerau bereitet die geſetzliche Geſellenprüfung 1930
vor. Anmeldungen müſſen bis ſpäteſtens zum 1. März beim Vorſitzen=
den
des Prüfungsausſchuſſes, Küfermeiſter Senßfelder=Groß=Gerau, er=
folgen
. Die Prüfungsgebühr beträgt 7 Mark und iſt bei der Anmeldung
zu entrichten. Die Vereinigung des Groß=Gerauer Einzelhan=
dels
hält am Montag, den 24. Februar, im Hotel Adler, Groß=
Gerau ſeine Generalverſammlung ab. Holzverſteigerung.
Das Heſſiſche Forſtamt Groß=Gerau läßt am Dienstag, den 18, Febr.,
vormittags, in Groß=Gerau, Gaſthof Zum Adler, Scheiter=, Knüppel=,
Knüppelreiſig= und Stock=Brennholz aus dem Niederwald verſteigern.
Rheinheſſen.
* Mainz, 17. Febr. Chronik. Am 16. Februar fanden in den
mit dem 1. Januar d. J. nach Mainz eingemeindeten Vororten Wei=
ſenau
, Bretzenheim, Biſchofsheim Ginsheim, Guſtavsburg die Er=
gänzungswahlen
zum Mainzer Stadtrat ſtatt. Von
15 657 Stimmberechtigten wurden 11 510 Stimmen abgegeben. Die Wahl=
beteiligung
war alſo recht lebhaft. Es erhielten die Sozialdemokraten
4229 Stimmen, 5 Mandate; Kommuniſten 1059 Stimmen, 1 Mandat;
Zentrum 2297 Stimmen, 2 Mandate; Vereinigte Bürger und Liſte
Arbeit und Fortſchritt 2446 Stimmen, 3 Mandate; Evangeliſche Volks=
gemeinſchaft
663 Stimmen, kein Mandat; Demokraten 660 Stimmen,
kein Mandat. Der nunmehrige vollſtändige Mainzer Stadtrat für die
nächſten 4 Jahre ſetzt wie folgt zuſammen: 23 Sozialdemokraten, 16
Zentrumsmitglieder, 8 Notgemeinſchaft des Mainzer Mittelſtandes,
2 Vereinigte Bürger, die wohl der Notgemeinſchaft zuzurechnen ſind,
4 Kommuniſten, 4 Deutſche Volksparteiler (das auf der Liſte Arbeit
und Fortſchritt in Guſtavsburg gewählte Stadtratsmitglied Kappler
gehört der D.V.P. an), 3 Demokraten, 3 Evangeliſche Volksgemein=
ſchaftler
, 1 Deutſchnationaler und 1 Sportler. Insgeſamt hat der Main=
zer
Stadtrat 65 Mitglieder. Der Gemüſebau=Ausſchuß im Reichs=
verband
des Deutſchen Gartenbauverbandes wird am 24. und 25. Mai
ſeine Sommertagung in Mainz abhalten. Die Evangeliſche Volks=
gemeinſchaft
, Landesverband Heſſen, hält ihre Hauptverſammlung am
22. und 23. Februar in Mainz ab.

Butzbach, 17. Febr. Autozuſammenſtoß in Butzbach.
Geſtern vormittag ſtießen hier an einer Kurve der Niederweiſeler Straße
zwei Autos zuſammen, von denen das eine aus Rodheim v. d. H., das
andere aus Offenbach kam. Allem Anſchein nach trifft die Schuld an
dem Unglücksfall den Lenker des Rodheimer Wagens, der vorſchrifts=
widrig
auf der verkehrten Seite fuhr, um die Kurve zu ſchneiden. Bei
der Karambolage wurden von den Inſaſſen der Kraftwagen zwei Damen
leicht verletzt. Die übrigen kamen mit dem Schrecken davon, jedoch wur=
den
beide Kraftfahrzeuge ſo ſchwer beſchädigt, daß ſie abgeſchleppt wer=
den
mußten.
Wafſerſtandsnachrichten vom 17. Februar 1930. Rhein: =
uingen
0,29, Kehl 1,50, Maxau 3,30, Mannheim 1,95, Mainz minus
10. Bingen 1,12, Kaub 1,22, Köln 1,06 Meter. Main: Schweinfurt
0,73, Würzburg 0,99, Lohr 1,10, Groß=Steinheim 2,37, Frankfurt 2,33,
Koſtheim Staatspegel minus 0.48, do. Waſſertiefe 1,50, do. Fahrtief=
1,20 Meter.
Gernsheim, 17. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
16. Februar 1,04, am 17. Februar 1,05 Meter.
Hirſchhorn, 17. Febr. Waſſerſtaud des Neckars am
16. Februar 0,76 Meter, am 17. Februar 0,71 Meter.

[ ][  ][ ]

Februar 1930.

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[ ][  ][ ]

Seite 8
Reich und Ausland.

Koburg zehn Jahre bayeriſch!

Der Eingang der Feſte Koburg,
die das kleine Ländchen Koburg überragt, das
vor zehn Jahren mit Bayern vereinigt wurde.
Schweres Automobilunglück.
Kaſſel. Bei dem Dorfe Dorla ereignete ſich
Sonntag nachmittag ein ſchweres Autounglück. Ein
mit vier Perſonen beſetzter Perſonenkraftwagen ge=
riet
ins Schleudern und fuhr gegen eine Steinbrücke.
Die Inſaſſen wurden aus dem Wagen ins Waſſer ge=
ſchleudert
, wobei zwei von ihnen ſehr ſchwer verletzt
wurden.
Zu dem ſchweren Autounglück, das ſich am Sonn=
tag
zwiſchen Gudensberg und Fritzlar, bei dem Ort
Dorla, ereignete, erfahren wir noch, daß der ſchwer=
verletzte
Großkaufmann Abt in der vorletzten Nacht
ſeinen ſchweren Verletzungen im Fritzlarer Kranken=
haus
erlegen iſt. Der Lenker des Wagens, Margraf
jun., erlitt nur Hautabſchürfungen, während ſeine
Braut eine ſchwere Gehirnerſchütterung erlitt, die
das Schlimmſte befürchten läßt. Ein weiterer Mit=
fahrer
trug komplizierte Knochenbrüche davon.
Großfeuer in einer Marburger Großgarage.
Maxburg. Die erſt vor einigen Jahren er=
baute
Großgarage der Firma Herrmann, Ecke Zim=
mermann
= und Kaſſeler Straße, brannte am Sams=
tag
abend bis auf die Grundmauern nieder. Das
Feuer breitete ſich durch die leicht entzündbaren
Stoffe ſchnell aus, ſo daß die Feuerwehr nicht viel
ausrichten konnte. Mehrere Automobile fielen dem
Feuer zum Opfer; der Schaden wird auf über
100 000 Mark geſchätzt.
Mit Pflaſterſteinen gegen Kraftdroſchken.
Berlin. In der Nacht zum Sonntag und am
Sonntag kam es in verſchiedenen Teilen Berlins zu
einer ganzen Reihe von Gewaltakten, die von ſtrei=
kenden
Chauffeuren und Rowdies gegen Droſchken=
führer
unternommen wurden. Mehrere Taxen wur=
den
durch Steinwürfe ſchwer beſchädigt; eine Droſchke
wurde völlig demoliert. Die Polizei nahm insgeſamt
zwölf Perſonen feſt.
Gedenkfeier für Rudolf Maria Holzapfel.
Bern. Am Sonntag fand hier die Gedenkfeier
für den vor einigen Tagen geſtorbenen Forſcher und
Dichter Rudolf Maria Holzapfel unter ſtarker Betei=
ligung
auch von auswärts ſtatt. Die Feier, unter
deren Teilnehmern man zahlreiche Vertreter des
geiſtigen und künſtleriſchen Lebens der Stadt Bern
bemerkte, war ein bezeichnender Ausdruck für das
tiefe Intereſſe, das weite Kreiſe der Perſönlichkeit
und der Schöpfung Holzapfels entgegenbringen.
Die Eiſenbahn moderniſierk ſich:
Bikke zurückbleiben! ver Lautſprecher

Eine Lautſprecheranlage wurde auf dem Bahn=
hof
Friedrichſtraße in Berlin eingebaut, um den
anſtrengenden und oft nur ungenügend hörbaren
Warnruf des Beamten bei Abfahrt eines Zuges
zu erſetzen. Der Fahrdienſtleiter löſt mittels
des Signalſtabs einen Kontakt aus, worauf aus
den Lautſprechern der Ruf Sitte zurückbleiben!

Dienstag, den 18. Februar 1930

Nummer 49

Revolverakkenkak und Höllenmaſchine.

der Ueberfall im Bororkzug. Bombenanſchlag gegen einen amerikaniſchen
Induſtriellen. Eine Geheimbrennerei in die Luft geflogen.
Kampf gegen das Berbrecherkum in Chicago.

Schwere Blukkat in Höchſt.
Ueberfall im Hausflur.
Frankfurt. Ueberfallen und durch Meſſer=
ſtiche
ſchwer verletzt wurde am Samstag abend
der Kaufmann, Hermann Marx, als er ſich
nach Geſchäftsſchluß in ſeine in der Saalburg=
ſtraße
1 gelegene Wohnung begeben wollte.
Marx, der in der Feldbergſtraße ein Konfek=
tionsgeſchäft
betreibt, war gegen ½8 Uhr in der
Saalburgſtraße angelangt. Während er ſein
Fahrrad in den Keller ſtellte, hörte er ſeinen
Namen rufen und gab darauf Antwort. Als
Marx aus dem Keller kommend ſich im Flur
nach dem Rufer umſah, kam dieſer auf ihn zu
und ſchlug ſofort auf Marx ein. Der Täter hatte
ein Meſſer in der Hand und brachte damit Marx
acht, zum Teil ſchwere Stiche bei. Als der Ueber=
fallene
hilferufend zuſammenſtürzte, ergriff der
Täter die Flucht und entkam. Er wurde von
dem Ueberfallenen als der 28jährige Johannes
Streicher erkannt. Streicher iſt ledig und hatte
in der Höchſter Innenſtadt logiert. Polizeilich
war Streicher nicht gemeldet. Ueber den Beweg=
grund
zur Tat herrſcht noch keine reſtloſe Klar=
heit
. Streicher hatte von Marx Kleidungsſtücke
auf Teilzahlung gekauft. Er ſchuldete Marx noch
etwa dreißig Mark. Eine Mahnung ſoll Strei=
cher
noch nicht erhalten haben und auch ſonſt
nicht bezüglich der Schuld bedrängt worden ſein.
Sein Verhalten iſt dem Ueberfallenen ſelbſt
rätſelhaft.
Berlin. In dem Vorortzug Berlin-Nauen
wurde in der Nacht zum Sonntag, zwiſchen den Sta=
tionen
Brieſelang und Nauen ein Revolveranſchlag
auf den Miſſionsreiſenden Kienaſt aus Nauen verübt.
In Finkenkrug war ein fremder junger Mann in
das Abteil des Miſſionsreiſenden eingeſtiegen. Plötz=
lich
hörte eine Dame im Nebenabteil einen Schuß
fallen, die Dame zog ſofort die Notbremſe. Kaum
hatte ſich die Geſchwindigkeit des Zuges verlangſamt,

als man den jungen Mann aus dem Abteil ſpringen
und in der Dunkelheit verſchwinden ſah. Kienaſt lag
mit einer ſchweren Schußverletzung an der Schulter
bewußtlos auf dem Boden. Man vermutet, daß es
ſich nicht um einen Raubüberfall handelt, ſondern
daß dem Schuß ein Streit vorangegangen ſei.
Marion (Nordkarolina). In der Nacht wurde
das Wohnhaus des amerikaniſchen Induſtriellen Bald=
win
, des Präſidenten der Baumwollſpinnerei Marion
Manufacturing Company, in deren Fabrikanlagen es
im vergangenen Oktober zu blutigen Zuſammen=
ſtößen
zwiſchen Streikenden und der Polizei kam,
durch eine Bombe zerſtört. Die Bombe war Primitiv
angefertigt, ſie explodierte jedoch mit ſolcher Gevalt,
daß das Haus einſtürzte. Von den Bewohnern kam
niemand zu Schaden; von den Tätern fehlt bisher
jede Spur.
New York. Wie aus Reading, im Staate
Pennſylvania, gemeldet wird, wurden bei einer
Exploſion einer Geheimbrennerei, die in den alten
Papiermühlen untergebracht war, zwei Perſonen ge=
tötet
und fünf ſchwer verletzt. Die Exploſion war ſo
heftig, daß umliegende Gebäude einſtürzten. Aus der
ſofort eingeleiteten Unterſuchung ging hervor, daß
die Brennerei Schmuggelalkohol herſtellte.
Chicago. Der von der Polizei geführte Feld=
zug
gegen das Verbrechertum wird fortgeſetzt und
führte vorgeſtern zu 1100 neuen Verhaftungen. Die
Geſamtzahl der im Laufe der vergangenen Woche
Verhafteten beträgt nunmehr 4100. Unter den vor=
geſtern
Verhafteten befanden ſich auch drei mit Revol=
vern
bewaffnete Frauen. Das energiſche Zugreifen
der Polizei hat zu dem Ergebnis geführt, daß die
Zahl der Raubanfälle ggen Ende der vergangenen
Woche auf 17 pro Tag fiel, gegen 69 täglich in der
voraufgegangenen Woche.

Oben: Blick auf die Feier im Berliner Sportpalaſt unter Vorſitz Biſchof Schreibers.
Unten: Prominente Gäſte der Feier. 1. Landwirtſchaftsminiſter Steiger, 2. Reichsminiſter a D.
Köhler, 3. Reichskanzler a. D. Marx, 4. Reichsminiſter g. D. Bell, 5. Reichspoſtminiſter Schätzel,
6. Reichsverkehrsminiſter Stegerwald.
Am Tage der achten Wiederkehr der Krönung Papſt Pius XI., veranſtaltete die Katholiſche Aktion
eine große Feier im Berliner Sportpalaſt. Biſchof Schreiber hielt die Feſtrede vor der vieltauſend=
köpfigen
Menge.

Die Papftkrönungsfeier der Berliner Katholiken.

Urteil im Inkunabel=Prozeß.
Graz. Das Schöffengericht verurteilte nach
zweitägiger Verhandlung den proviſoriſchen Univer=
ſitätsbibliothekar
. Dr. Joſeph Urdich wegen Ver=
brechens
des Diebſtahls, und zwar hinſichtlich jener
Fälle, die er geſtanden hat, zu zwei Jahren ſchweren
Kerkers und ſprach ihn wegen des ihm zur Laſt ge=
legten
Betrugs bezüglich der Auslockung wiſſenſchaft=
licher
Werke von der Britiſh School in Rom frei.
Noch ein Bankdefraudant.
Budapeſt. Gegen den Präſidenten der Ga=
rancia
=Bank, Aladar Fonagy, ſind drei Strafan=
zeigen
bei der Polizei eingelaufen, und zwar im
Zuſammenhang mit dem Zuſammenbruch einer Auto=
mobilfirma
. Die Vernehmungen Fonagys haben noch
zu keinem Ergebnis geführt und ſollen fortgeſetzt
werden. Fonagy ſpielte in den letzten Jahren ſo=
wohl
in der Budapeſter, wie in der Wiener Finanz=
welt
eine große Rolle und war u. a. auch Präſi=
dent
der Neuen Wiener Bankgeſellſchaft.
Einſturz eines Kampanile.
Rom. Im ſardiniſchen Dorf Serrenti iſt plötz=
lich
der 40 Meter hohe Kampanile eingeſtürzt und
hat das Gemeinde= und das Pfarrhaus, ſowie einen
Teil der Pfarrkirche verſchüttet. Zum Glück befand
ſich im Augenblick des Einſturzes niemand in dieſen
Gebäuden, ſo daß keine Opfer zu beklagen ſind.

Ziſcherkragödie.
20 Menſchen beim Fiſchen eingebrochen.
9 Todesopfer.
Memel. Ein ſchweres Unglück hat ſich geſtern
auf dem Plateliai=See, etwa 30 Kilometer von
Litauiſch=Krottingen, ereignet. Am frühen Mor=
gen
war eine Anzahl Fiſcher aus Plateliai und
Umgegend mit Schlitten auf den See hinaus=
gefahren
, um dort zu fiſchen. Nachmittags kehr=
ten
zwei Schlitten, die aneinandergebunden
waren und von einem Pferd gezogen wurden,
über das Eis zurück. Auf den beiden Schlitten
befanden ſich insgeſamt 20 Perſonen. In der
Mitte des Sees brach der erſte Schlitten ein und
riß den zweiten mit ſich in die Tiefe. Mit großer
Mühe gelang es einem Fiſcher, ſich zu retten
und auch noch einen zweiten aus dem Waſſer
zu ziehen, der aus dem nächſten Dorf Hilfe holte.
Insgeſamt konnten elf Perſonen gerettet wer=
den
. Acht Männer und eine Frau ſind ertrunken.
Einſtſturz bei Räumung einer Zuſchauertribüne.
Gent. Nach Beendigung einer Veranſtaltung
auf der Radrennbahn entſtand auf einer der von der
Publikumstribüne herabführenden Holztreppen ein
ſolcher Andrang, daß die Stützen einer Treppenſtufe
brachen und etwa 20 Perſonen aus eines Höhe von
drei Metern abſtürzten. Es wurden 17 Perſonen
zum Teil ſchwer verletzt.

Ein Dampfer geſunken.
Rekkung der Fahrgäſte und Beſatzung.
Miami (Florida). Ein Vergnügungsdampfer
mit Glasboden zur Beſichtigung des Meeresbodens
begann raſch zu ſinken, als der Glasboden durch
Auffahren auf einen Felſen brach. Sämtliche Fahr=
gäſte
wurden jedoch durch in der Nähe befindliche
Fahrzeuge gerettet.
Dazu wird noch gemeldet: Mehr als hundert
Frauen und Kinder ſind wie durch ein Wunder an
der Küſte bei Miami dem Tod entgangen, als ſie
ſich an Bord eines Vergnügungsdampfers befanden,
der auf Felſen auflief und zu ſinken begann. In der
allgemeinen Panik hatte eine Frau die Kaltblürigkeit
bewahrt und gab mit einem Fitzen bunten Tuches
ihres Kleides Signale, die von Fiſchern bemerkt wur=
den
. Es gelang ſchließlich, den Vergnügungsdampfer
abzuſchleppen und auf den Strand zu ſetzen, ſo daß
der Dampfer nicht ſinken konnte. Rettungsboote,
Jachten und Waſſerflugzeuge vollendeten dann das
Rettungswerk.
Ein Fiſcherboot geſtrandet.
Paris. Nach einer Meldung aus Saint Brieux
iſt ein Fiſcherboot, das mit fünf Matroſen beſetzt
war, bei der Einfahrt in den Hafen umgeſchlagen.
Zwei Matroſen ertranken.
Zugunglück in Paris.
Paris. Ein Eiſenbahnunglück, durch das vier
undzwanzig Perſonen mehr oder weniger ſchwer ver=
letzt
wurden, ereignete ſich am Sonntag bei der Ein=
fahrt
eines Perſonenzuges in den Pariſer Oſtbahn=
hof
. Der Zug befand ſich bereits in der Bahnhofs=
halle
, und die Reiſenden hatten ſchon zum großen
Teil die Türen geöffnet und die Trittbretter be=
ſtiegen
, als plötzlich die Bremſe verſagte und die
Lokomotive mit ziemlicher Gewalt gegen den Prell=
bock
rannte. Der Anprall war ſo heftig, daß die
Reiſenden zum Teil auf den Bahnſteig geſchleudert
wurden, zum Teil in den Abteilen gegen die Wände
ſtießen.
Der Vater erſchießt ſeinen Sohn.
Paris. Auf einem Bauernhof in der Näh=
von
Tours ereignete ſich ein Familiendrama. Der
73jährige Beſitzer des Hofes lebte in ſtändigem Un=
frieden
mit ſeinem 36jährigen Sohn. Als es am
Sonntag auf dem Hofe des Anweſens erneut zu
Meinungsverſchiedenheiten kam, ging der alte Bauer
in das Haus, holte ein Jagdgewehr und legte kalt=
blütig
auf den Sohn an und ſtreckte ihn mit zwei
Schüſſen nieder. Der Sohn hinterläßt eine Witws
und ſieben unmündige Kinder.
Ein ins Meer geſtürztes Waſſerflugzeug
aufgefiſcht.
Paris. In Marſeille iſt der franzöſiſche Damp=
fer
Caramania eingetroffen, der 50 Seemeilen ſüd=
lich
von Neapel ein ins Meer geſtürztes Waſſer=
flugzeug
angetroffen, die Inſaſſen an Bord genom=
men
und das Flugzeug nach Neapel eingeſchleppt hat.
Schneeſtürme und Kälte in Amerika.
New York. Nach ſtarkem Schneefall hat das
Thermometer hier den tiefſten Stand dieſes Winters
erreicht. Alle Straßen der Stadt ſind mit Glatteit
überzogen, ſo daß der Automobilverkehr mit großen
Gefahren verbunden iſt und ſtark eingeſchränkt wer=)
den mußte. Mehrere Perſonen ſind erfroren und in
den ſtädtiſchen Aſylen für Obdachloſe herrſcht ein
ſtarker Andrang. Auch aus anderen Teilen des Lam=
des
werden ſchwere Schneeſtürme gemeldet, die zahl=
reiche
Unglücksfälle verurſacht haben. In Boſton
allein hat ein Schneeſturm fünf Todesopfer gefordert.

Ein amerikaniſches Katapultflugzeug verunglückt
Waſhington. Wie das Marineamt bekannt
gibt, iſt ein von Bord des Schlachtſchiffes Nevada
vermittels eines Katapults abgeſchoſſenes Flugzeug
explodiert. Der Führer des Flugzeugs, ein Marine=
leutnant
, fand den Tod. Es iſt dies der erſte Unfall
dieſer Art. Bei den von der amerikaniſchen Marine
verwendeten Katapulten werden die Flugzeuge mit
Hilfe einer Pulverladung abgeſchoſſen.
Schweres Verkehrsunglück.

Melbourne. An der Eiſenbahnlinie nach
Heclong ereignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück.
Ein Eiſenbahnzug ſtieß an einem Straßenübergang
in der Nähe von Werribee mit einem Auto zuſam=
men
, in dem ſich zehn Perſonen befanden. Fünf Per=
ſonen
wurden getötet und vier verletzt.

Kampf den Verkehrsunfällen!

Ein neuartiges, praktiſches Leugft=Berkel=sſignal
wurde an einer verkehrsreichen Berliner Straßen=
ecke
in Betrieb geſtellt. Drei verſchieden leuch=
ende
Beſchriftungen werden von den Poliziſten
eingeſchaltet, was eine bedeutend leichtere und
gefabrloſere Abwicklung des Verkehrs ermöglicht.

Forſt
we
ſich au
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wind
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Hau
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Reil
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[ ][  ][ ]

Nummer 49

Dienstag, den 18. Februar 1930

Seite 9

Soen Heoin 0. Juhte.
Der Forfcher mit einer großen Expedition in Inneraſien.
D.D. Berlin.
Spen Hedin, der berühmte ſchwediſche Entdeckungsreiſende,
feiert am 19. Februar ſeinen 65. Geburtstag. Wenn er an dieſem
Tage auch fern in Aſien weilt, ſo gedenkt ſeiner ehrend doch die
geſamte Wiſſenſchaft und literariſch intereſſierte Welt. In
Deutſchland hat man beſonderen Anlaß hierzu. Hat ſich doch der
Forſcher ſtets als ein treuer Freund des deutſchen Volkes er=
wieſen
. Obwohl der Forſcher nun ſchon in einem Alter ſteht, in dem
ſich andere nach der Ruhe und Zurückgezogenheit ſehnen, iſt er
immer noch eifrig bei der Arbeit. Er befindet ſich zurzeit auf
ſeiner, menſchlicher Vorausſicht nach bedeutendſten Reiſe in
Aſien. Im Jahre 1920 begann er in Peking die größte Expedi=
tion
zuſammenzuſtellen, die je nach Inneraſien aufgebrochen iſt.
Erbitterter Widerſtand der chineſiſchen Regierung war zu über=
winden
. Doch zäher Wille, diplomatiſches Geſchick und die
Macht ſeiner Perſönlichkeit trugen auch hier den Sieg davon.
Aus Gegnern wurden die Chineſen zu Freunden und För=
derern
des Planes, ja, zu Teilnehmern an der Schwediſch=
Deutſch=Chineſiſchen Aſien=Expedition.

Leichkakhletik.
Inkerne Hochſchulmeifterſchaften im Waldlauf.
Morgen, Mittwoch, den 19. Februar, 15 Uhr, finden die internen
Hochſchulmeiſterſchaften im Waldlauf mit Start und Ziel auf dem Hoch=
ſchulſportplatz
(Uebungsfeld) ſtatt. In je zwei Klaſſen (Einzel= und
Mannſchaftslauf) wird über eine Strecke von 3,5 Km. für kleine Mann=
ſchaften
und von 5,5 Km. (rund um den Dachsberg) für große Mann=
ſchaften
geſtartet. Nur auf der großen Strecke kann die Meiſterſchaft
errungen werden.
Zußball.
* Kreisliga Südheſſen.
Olympia Worms iſt Meiſter!
Die Wormſer Kleeblätter haben, ſich durch einen glatten Sieg
nunmehr die Meiſterſchaft geſichert. Anſonſten gab es wieder die üblichen
Uberraſchungen, unter anderem die, daß Biblis doch nicht allzu hoch in
Lorſch hineingelegt wurde. Dafür ging es den Hochheimern bitter
mit einer 7:G=Packung wurden ſie von den Bergſträßern abgefertigt.
Die übrigen Reſultate wanen recht knapp und lauten:
Normannia Pfiffligheim Olympia Lampertheim 1:1,
Starkenburgia Heppenheim Sportverein Hochheim 7:0,
Olympia Worms F.V. Hofheim 4:1,
V. f. L. Lampertheim V. f. R. Bürſtadt 2:1,
Sportverein Herrnsheim Sportverein Horchheim 2:2.
Olympia Lorſch F.V. Biblis 2:0.
Es hat ſich gezeigt, daß die Bezwinger der Wormſer Kleeblätter
gegen einen ſchwachen Gegner einfach nicht zur Form aufläuft. Das
Spiel war klaſſearm; Pfiffligheim war ſehr eifrig. Den Hochheimern
hat man am Galgen ſchwer heimgeleuchtet. Es hat ſich alſo erneut
bewieſen, daß die Heppenheimer nur dadurch ſo nahe am Schluſſe der
Tahelle ſtehen, weil ſie ſo wenig Spiele haben. Man wird die Berg=
ſträßer
am Ende der Verbandsſerie ſicherlich in der Tabellenmitte finden.
Die Wormſer haben es nun geſchafft! Spielend wurde der Tabellen=
letzte
beſiegt. Man darf geſpannt ſein, wie uns der Meiſter in den
Aufſtiegſpielen dieſes Jahr vertritt. Knapp, immerhin verloren, haben
die Bürſtädter Raſenſpieler in Lampertheim. Die V. f. L.=Leute rafften
ſich wieder einmal zu einer Energieleiſtung auf; die Bürſtädter ent=
täuſchten
diesmal. In Herrnsheim gab es ein Remis. Das Spiel war
ſchön und ſpannend; das Reſultat entſpricht dem Spielverlauf. In
Lorſch leiſteten die Riedleute energiſchen Widerſtand, konnten aber nicht
verhindern, daß die einheitlich beſſeren Lorſcher zu zwei Toren kamen.
Der Bibliſer Sturm war wieder reichlich ſchwach, ſonſt hätte das Re=
ſultat
ſehr leicht noch ſchmeichelhafter werden können. Die Tabelle ſieht
nun ſo aus:

31. Preußiſch Südenſche Klaſenlolkerſe.
7. Tag, 5. Klaffe. In der Vormittags=Ziehung fielen:
2 Gewinne zu 10 0000 Mark auf Nr. 344 G70; 4 Gewinne zu 5000 Mark
auf Nr. 149845 338 795; 4 Gewinne zu 3000 Mark auſ Nr. 13 910

Deh eite Wi Gchrif edeche We ertſte
5000 Mark auf Nr. 32 185 46 965; 8 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr.
48A1 48 713 182560 395 756; 8 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 7385
112893 165 543 355 478: 34 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 15 767
53 81 65631 8069 88243, 91B7 136060 17132 185 98 189869
196 020 213 748 224 853 296 479 359 133 376 886 390 248; ferner 96 Ge=
winne
zu 500 Mark und 200 Gewinne zu 300 Mark. Im Gewinn=
rade
verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark; 2 Gewinne zu je
500 000 Mark; 2 Gewinne zu je 300 000 Mark; 2 Gewinne zu je 20000
Mark; 4 Gewinne zu je 75 000 Mark: 2 Gewinne zu je 50 000 Mark;
12 Gewinne zu je 2000 Mark: 58 Gewinne zu je 10 000 Mavk: 120
Gewinne zu je 5000 Mark; 346 Bewinne zu je 3000 Mark; 630 Ge=
winne
zu je 2000 Mark; 1656 Gewinne zu je 1000 Mark: 3494 Gewinne
zu je 500 Mark und 9062 Gewinne zu je 300 Mark. (Ohne Gewähr.)

Geſchäflliches.

Spen Hedin hat über dieſes großzügige Forſchungsunter=
nehmen
ungefähr 25 Wiſſenſchaftler und Dutzende von ein=
geborenen
Helfern nahmen an ihm teil, der Troß beſteht aus
ungefähr 300 Kamelen! erſt vor kurzem bei ſeinem deutſchen
Geſamtverleger F. A. Brockhaus, Leipzig, ein Buch erſcheinen
laſſen. Es iſt betitelt: Auf großer Fahrt. Meine Expedition
mit Schweden, Deutſchen und Chineſen durch die Wüſte Gobi
1927/28 In ſeinem Buch bezeichnet Sven Hedin es als die
Hauptaufgabe ſeiner Erpedition, meteorologiſche Beobachtungen
worzunehmen. Er ſchreibt u. a.: Zu meinem urſprünglichen
Reiſeplan, den ich jetzt ausführe, gehört als wichtiges Glied, die
Ueere Fläche auszufüllen, die die unermeßlichen Weiten Inner=
aſiens
umfaßt. Damit würde endlich die letzte Lücke in
dem Netz der meteorologiſchen Stationen auf der nörd=
lichen
Halbkukgel verſchwinden und viele rätſelhafte Probleme
der klimatologiſchen und meteorologiſchen Verhältniſſe dieſer
Erdhälfte fänden ihre Löſung! Zweitens würden wir
China einen Dienſt von unabſehbarer Bedeutung leiſten
können, da ein Syſtem von Warnungen vor herannahen=
den
Staubſtürmen, die den Ackerbau Chinas ſchwer ſchä=
digen
, in Tätigkeit treten könnte. Die ſtändigen Stationen,
die ich in Inneraſien einzurichten beabſichtige, werden, wenn
mein Plan glückt und hinreichende Unterſtützung durch die chine=
ſiſchen
Behörden findet, dieſelbe Rolle zu Lande ſpielen wie die
von den Jeſuiten eingeführten Sturmwarnungsſtationen an der
Küſte. Man ſieht daraus, daß die Arbeit meines Meteorologen
Dr. Haude eine Revolution in der Meteorologie und Klimato=
logie
herbeiführen wird. In Dr. Haudes Obſervatorium wer=
den
täglich zu den international vereinbarten Stunden, d. h.
um ſieben, zwei und neun Uhr, Beobachtungen gemacht und in
jedem Standlager außerdem alle zwei Stunden Tag und Nacht
hindurch. In der Nacht iſt dieſe Arbeit den Wachen anvertraut.
Sie haben vor allem die Wolkenmenge und die Windrichtung zu
prüfen, denn Dr. Haude legt dieſen Elementen weit größeren
Wert bei als der Temperaturkurve, von deren Ausſehen man ſich
ja auch ſo einen Begriff machen kann. Dr. Haude glaubt durch
ſeine Forſchungen feſtſtellen zu können, ob ſich in Zukunft nicht
etwas für die Urbarmachung und Ausnutzung des Bodens
machen ließe und ob eine Aufforſtung möglich wäre; dadurch
nürde das Land unerhört im Wert ſteigen. Ein anderes Pro=

Spiele gew. verl. Punkte. Olympia Worms 34 Olympia Lorſch 1. 23 Sportverein Horchheim 21 V. f. R. Bürſtadt 20 F.V. Biblis Olympia Lampertheim Sportverein Hochheim V. f. L. Lampertheim Sportverein Herrnsheim Starkenburgia Heppenheim Normannia Pfiffligheim 10 F.V. Hofheim H. H.

blem, zu deſſen Löſung wir wichtige Beiträge bringen zu können
hoffen, iſt die Austrocknung. Inneraſien geht nämlich unzweifel=
haft
einer Trockenperiode entgegen. Faſt alle Seen ſinken und
nehmen an Umfang ab. Zur Klärung dieſer Frage werden wir
am Gaſchun=nor ausgezeichnetes Material gewinnen. Dr. Haude
macht ferner ſehr ſorgfältige und feine Beobachtungen der In=
ſolation
, der Sonnenſtrahlung und der nächtlichen Ausſtrahlung.
In Deutſchland laſſen jetzt alle größeren Stationen und Obſer=
vatorien
Pilotballone aufſteigen. Schweden hat drei Stationen,
Finnland eine bei Helſingfors. In China ſollen bisher nur ein
paar Ballonaufſtiege erfolgt ſein. Auch in Indien ſcheint man
ſich diefer Forſchungsmethode nicht in nennenswertem Umfang
zu bedienen. Ebenſo bildet das ganze innere Aſien in dieſer
Hinſicht eine rieſige Terra incognita. Da kann man ſich denken,
was es für die Wiſſenſchaft von den Bewegungen der Luft=
ſtrömungen
in Höhen bis zu 15 000 Metern und mehr bedeuten
wird, durch Dr. Haudes Unterſuchungen mit Pilotballonen wäh=
rend
des ganzen Jahres die Luftverhältniſſe über Innerafien
kennen zu lernen. Unſere Expedition wird der Wiſſenſchaft nicht
nur das ganze umfangreiche Material über die Verhältniſſe an
der Erdoberfläche ſchenken, ſondern gleichzeitig auch die Kennt=
nis
von dem Gang der Luftſtrömungen bis zu 15 000 Metern er=
weitern
. Die Pilotballone ſollen uns darüber Aufſchluß geben,
auf welchen Bahnen der Luftaustauſch zwiſchen dem Pol und
dem Aequator über der größten Landmaſſe der Erde erfolgt.
Sie ſollen uns auch verraten, wie weit nach Aſien hinein ſich das
veränderliche Wetter, das wir in Europa gewohnt ſind, erſtreckt,
oder mit anderen Worten, wie weit nach Oſten Europas Tief=
und Hochdruckgebiete reichen. Es iſt unſere Abſicht, die Ant=
worten
auf dieſe und andere ähnliche Fragen zu finden. Wenn
uns dieſes glückt, wie wir allen Anlaß haben zu hoffen, wird es
möglich ſein, Geſetze von unermeßlicher Bedeutung für die Zir=
kulation
der Atmoſphäre aufzuſtellen.
Die heutige Numm r hat 42 Geiten

Gicht und Rheumatismus ſind ein quälendes Leiden. Zur
Linderung und Hilfe wende man ſich an das Generaldepot der Viktoria=
Apotheke, Berlin 219, Fridrichſtraße 19. Man erhält dann koſtenlos und
franko eine ausreichende Probe der Gichtoſint, das ſeit vielen Jahren
bei der Behandlung von Gicht und Rheumatismus mit beſtem Erfolg
Anwendung findet.
Lungenleiden heilbar? Die Frage ob Lungenleiden
heilbar ſind, iſt ſchwierig zu beanvworten. Der Heilungsprozeß iſt ab=
hängig
von dem jeweiligen Stadium der Krankheit, von der allgemeinen
Körperbeſchaffenheit und der Widerſtandskraft des Erkrankten. Sehr
oft wird, wie die Erfahrung beweiſt, der Fehler begangen, enſt in einem
weit vorgeſchrittenen Stadium der Krankheit beim Arzt Hilfe zu ſuchen.
Darum muß immer wieder die Forderung erhoben werden, auftretende
Shmptome ſorgfältig zu beachten. Beſſer iſt es, Vorſicht zu üben und
rechtzeitig wirklich geeignete Arzneimittel anzuwenden. Ein ſolches iſt
Nymphoſan. Es bewirkt gute Schleimlöſung, beſeitigt Schlafloſigkeit
und den Nachtſchweiß; es wirkt beſonders appetitanregend und huſten=
ſtillend
. Es wirkt ſomit dem Kräfteverfall entgegen, auch dann, wenn
die Krankheit ſchon weiter vorgeſchritten ſein ſollte. Nymphoſan wird
ſehr viel von Aerzten verordnet; es handelt ſich um ein Mittel, das
dem Leidenden wirklich Linderung und oft Hilfe verſchafft. An dieſer
Stelle ſei auch auf die Anzeige über Nymphoſan in der heutigen
Nummer hingewieſen.
Ein zuverläfſiges Schutz= und Desinfektions=
mittel
, beſonders in der Zeit der Erkältungen, Halsentzündungen
und Grippegefahr, ſind die altbewährten Formamint= Tablet=
ten
. (Bequemer im Gebrauch und nachhaltiger in der Wirkung als
Gurgelungen.) Erhältlich in allen Apotheken und Drogerien. Wir ver=
weiſen
auf den unſerer heutigen Ausgabe beiliegenden Proſpekt der
Firma Bauer u. Cie,, die auch Proben und Broſchüren koſtenlos ver=
ſendet
.
TV 2471
Aundfank Pragramme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 18. Febr. 13.30: Schallplatten. O 15.15: Jugend=
ſtunde
. o 16: Hausfrauen=Nachmittag des Frankf. Haustrauen=
vereins
. Heringe in verſchiedener Zubereitung. O 16.50; Dr. Kempf:
Wie erfahre ich, was in der politiſchen Welt vorgeht? o 17.20:
Stuttgart: Funkorch.: Armandola: Ballettſuite. oBayer: Puppen=
fee
=Walzer. Binder: Ouv. zur Tannhäuſer=Parodie. Blan=
kenburg
: Der Tauſendkünſtler. O 18.05: Jakob Schaffner lieſt
aus eigenen Werken. O 18.35: Stuttgart: Dr. Mehnert: Der
Deutſche in Amerika. o 19.05: H. Reiſer: Reiſe durch Peru.
6 19.30: Allindiſche Kongreſſe in Lahore. (Actualis). o 20.15:
Madame Sans=Gene. Schauſpiel von Sardou. Muſik von Gior=
dano
. O 22.20: Stuttgart: Lieder und Chanſons mit Cembalo.
23: Stuttgart: Konzert.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 18. Febr. 9: Stadtarzt Dr. Franz=
meyer
: Schutz vor Erkältungen. O 10: Beſuch im Dichterhaus.
O 12: Franzöſiſch für Schüler. 14.30: Tanzturnen für Kinder.
o 15: Schach. o 15.45: Urſula Scherz und William Wauer: Künſt=
leriſche
Handarbeiten. O 15.30: Leipzig: Konzert. O 17.30: Ober=
Stud=Dir. Bockelmann: Der Engländer im Spiegel ſeiner Dich=
tung
. o 18.20: Dr. Proskauer: Der Schmerz in der Kunſt.
O 18.40. Franzöſ. für Fortgeſchr. O 19.05: Schöpferiſches Muſik=
erkennen
. (Prof. Dr. Mersmann. o 19.30: Reg=Baumeiſter San=
der
: Normung im Baugewerbe. o 19.55: Inhalt und Perſonen
der nachf. Uebertr. O 20: Städt. Oper Charlottenburg: Fedora.
Oper von Umberto Giordano. o Anſchl.: Dr. Räuſcher: Polit.
Leitungsſchau Danach: Zeit. Wetter.

Wetterbericht.

Ausſichten für Dienstag, den 18. Februar: Teils bewölkt, teils aufhei=
ternd
, Froſt, einzelne Schneeſchauer.
Ausſichten für Mittwoch, den 19. Februar: Wenig Aenderung der Wet=
terlage
.

Hauptſchriftleitung: Rudelf Mauve
Verantwornich für Polltik und Wirtſchaft: Rudelf Mauve; für Feutlleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; füe
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort. Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wills Kubles
Druck und Verlag: C. C. Wittſch ſämtlich in Darmſtadi
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20 000
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15 000
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Biertreber,
10 000 Globemaisfutter.
Die Lieferung hat auf Abruf frei Maga=
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der Anſtalt zu erfolgen. Angebote
wolle man bis zum 21. Februar 1930,
vormittags 10 Uhr, einreichen. (2935
Goddelau, den 15. Februar 1930.
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[ ][  ][ ]

Nummer 49

Arbeitsmarkklage in Heſſen und Heſſen=Naſſau.

Die Arbeitsmarktlage hat ſich unter dem Einfluß des Froſtwetters
evheblich ſtärker verſchlechtert als in der Vorwoche. Am größten waren
die Zugänge von Arbeitſuchenden in den Außenberufen; ſo ſtieg die
Zahl der Baufacharbeiter um 1450, die der Ungelernten einſchließlich
Bauhilfsarbeiter um 600, die der landwirtſchaftlichen, forſtwirtſchaft=
lichen
und Gärtnereibetriebe um 300 und die der Steinarbeiter um 200.
Insgeſamt zählten die Arbeitsämter 227 300 Arbeitſuchende gegen
223 200 in der Vorwoche. Der Zunahme der Arbeitſuchenden entſpricht
das Anwachſen der Unterſtützungszahl. In der Arbeitslovenverſicherung
befanden ſich 146 850, in Kriſenunterſtützung 17 050 Hauptunterſtützungs=
empfänger
, zuſammen alſo 163 900 gegen 159 900 in der Vorwoche.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Heſſiſche Landes=Hypothekenbank. Der Umlauf der Pfandbriefe
per 31. Dezember 1929 beträgt 103,70 Mill. RM.; die Maſſe erhöhte ſich
auf 10,62 (10,35) Mill. RM. und enthält 4,70 (6,40) feſtſtehende Fort=
derungen
. Hierunter erſtſtellige 1,38 (1,42) und 0,11 (0,23) noch nicht
feſtſtehende Aufwertungsanſprüche. Die Baranlagen betragen 3,69 (3,23),
die reſtliche Maximalquote beträgt 10,24 (9,98) Prozent. Eine weitere
Teilausſchüttung, die mit 5 Prozent in Liquidationspfandbriefen und
mit 2½ Prozent in bar erfolgen ſoll, wird vorausſichtlich noch in dieſem
Monat bekannt gegeben. Die Teilungsmaſſe für Kommunalobligationen
enthlt 8,61 (8,46) Mill. Maſſe bei 55,15 Umlauf, ſo daß auch hier die
maximale Reſtquote auf 15,62 (15,34) Prozent anſtieg. Ende 1929 iſt
eine 10prozentige Teilausſchüttung angekündigt und zwar durch 4 ½=
prozentige
Liquidationspfandbriefe und eine Barabfindung der In=
haber
der Nachkriegsjährigen 2650 ihrer Aufwertungsanſprüche.
Frankfurter Hypothekenbank A.=G., Frankfurt a. M. Das Inſtitut
verteilt bekanntlich für 1929 unverändert 10 Prozent Dividende bei
weiterer Rückſtellung von 0,5 Mill. RM. an die auf 6 Mill. RM. an=
wachſende
Reſerve. Der Geſchäftsbericht, der neben den Geldmarkt=
verhältniſſen
und der Einwirkung des öffentlichen Finanzbedarfs auf
Geldmarkt und Pfandbrief ſich äußert, widmet dem Problem der Rege=
lung
der Aufwertungshypotheken im Jahre 1932 ein beſonders aus=
führliches
Kapitel. Die Entwicklung des Geſchäfts im letzten Jahre
wird unabhängig von der allgemeinen Wirtſchaftskonjunktur als be=
friedigend
bezeichnet. Außer den Januar= und Aprilterminen war
der Verkauf neuer Schuldverſchreibungen ſehr gehemmt. Erſt der
Januar 1930 brachte hierin eine Beſſerung. Die ungünſtige Entwick=
tung
des Anleihemarktes 1929 ſei erklärlich, da die Kaiptalbildung in
Deutſchland noch nicht ausreiche, um den noch immer ſehr großen Be=
darf
an langfriſtigen Krediten zu beſeitigen. Der Zufluß langfriſtigen
Auslandskapitals habe ſich dazu 1929 auffällig vermindert. Das Inſti=
tut
konnte trotzdem noch im Februar 1929 eine Auslandsanleihe in
Holland und in der Schweiz aufnehmen und die Beträge dem Woh=
nungsbau
zuführen. Für die Landwirtſchaft wurde nur der Erlös des
ausländiſchen Pfandbriefabſatzes verwandt. Kommunalſchuldverſchrei=
bungn
wurden nur gering abgegeben. Es mag noch erwähnt werden,
daß die Liquidation der beiden Teilungsmaſſen weiter gefördert wurde.
Den Pfandbriefgläubigern wurden insgeſamt bisher 23 Prozent zu=
geteilt
. Für die Kommunalſchuldverſchreibungen wurde bekanntlich
Generalabfindung gewährt, und zwar gegen Uebernahme der Maſſe
aus dem eigenen Beſtande 4½ Prozent Liquidationspfandbriefe ange=
boten
. Die Bilanz zeigt unter Aktiven (alles in Mill. RM.) Goldhypo=
theken
199,251 (181,508), Zinſen hiervon 2,724 (2,717), Preußiſche Gold=
kommunaldarlehen
16,024 (12,541), Zinſen hiervon 0,265 (0,193), Kaſſe
uſw. 0,158 (0,254), Wertpapiere darunter 8,446 (5021) eigene
Emiſſionspapiere mit 4,727 (1,707), Debitoren, und zwar Bankgut=
haben
7,886 (8,88), Lombardforderungen 0,381 (0,377) und ſonſtige 1,054
(1,30), ſowie Bankgebäude 0,5 (0,5). Unter Paſſiva erſcheint das Aktien=
kapital
wieder mit 10,005 Mill. RMM., die Reſerve mit 5,5 (5,29), Deutſche
Rentenbank=Kreditanſtalt 1,23 (1,15), Goldpfandbriefe 191,576 (171,362),
Goldkommunalobligationen 11,815 (10,88), Zinſen von beiden 3,68
(3,599), Kreditoren 6,897 (5,896) und Depoſiten 0,41 (0,285). Hauptver=
ſammlung
am 11. 3.
150 000 Mark Schadenerſatz bei der Gewerbebank Mannheim. Die
Verwaltung der Mannheimer Gewerbebank teilt mit, daß die Prozeß=
kommiſſion
mit dem alten Aufſichtsrat der Bank einen Vergleich ge=
ſchloſſen
habe, wonach die Mitglieder des alten Auſſichtsrats 150 000
Mark an die Bank zahlen. Die Summe ſei zum größten Teil bereits
geleiſtet, der Reſt ſei ſichergeſtellt. Auch mit der Beamtenbank ſei ein
günſtiger Vergleich abgeſchloſſen worden, der der Gewerbebank neue
flüſſige Mittel zuführe. Außerdem werde die Bilanz für 1929 wie auch
die für 1928 mit einem Gewinn abſchließen, deſſen Höhe allerdings noch
nicht bekannt ſei. Die Generalverſammlung findet im März ſtatt. Die
Gläubiger der Bank haben in einem Vergleich mit dem Unternehmen
ein Moratorium für zwei Jahre gewährt, deſſen Einlagen ab Mitte
Juni d. J. verzinſt werden ſollen.
Der Vergleichstermin der Bank für Deutſche Beamte. Der Termin
im Vergleichsverfahren der Bank für Deutſche Beamte in Liquidation
in Berlin, der am 11. Februar vertagt werden mußte, weil nicht alle
Anteilseigner im Großen Schauſpielhaus untergebracht werden konnten,
ſtand am Montag vormittag in der neuen Autohalle des Meſſegeländes
der Stadt Berlin an, wo die räumlichen Verhältniſſe weit beſſer ſind.
Im Termin wurde zunächſt die bereits bekannte Korreſpondenz mit
den Anteilseignern ſowie die Garantie= und Vergleichsabkommen mit
der Dresdener Bank und der Spar= und Kreditanſtalt für Deutſche
Beamte und Angeſtellte A.=G., Berlin, verleſen. Die Bevollmächtigten
der in Betracht kommenden verſchiedenen Anſtalten erklärten nochmals,
daß die Abkommen von ihren Inſtituten aufrecht erhalten werden. Der
Vertrauensmann Noetzel verlas dann ſeinen Bericht über die Bank
für Deutſche Beamte ſowie die Verhältniſſe, die zum Zuſammenbruch
führten. Er legte nochmals den Status vom 31. Januar des Jahres
vor, aus dem hervorgeht, daß 4,77 Millionen RM. Vermögen 11,47
Mill. RM. Schulden gegenüberſtehen. Das Bildergeſchäft mit den
damit zuſammenhängenden Transaktionen allein habe einen Verluſt
von etwa 3,2 Millionen RM. gebracht. Die Bilder ſelbſt ſeien bei
einem Kunſthändler untergebracht und werden nach Schätzungen von
maßgebenden Perſönlichkeiten etwa 50 000 RM. erbringen. Darauf
ſprach als Vertreter des Gläubigerausſchuſſes Dr. Roth, der bekannt=
gibt
, daß zur Annahme des Vergleichs die Zuſtimmung von 50 v. H.
der Kopfzahl und 75 v. H. der Kapitalzahl notwendig ſind, wobei die
Abſtimmung der Gläubiger und Gläubigergenoſſen getrennt vorge=
nommen
werden muß. Nach den bisherigen Ergebniſſen haben von den
reinen Gläubigern 6 377 zugeſtimmt, mit einer Kopfzahl von 74,2 v. H.
und einer Kapitalzahl von 82,6 Prozent, während von den Genoſſens=
gläubigern
3 879 zugeſtimmt haben mit einer Kopfzahl von 60,7 und
einer Kapitalzahl von 81 v. H.. Der Vergleich eilt ſomit als ange=
nommen
.

Produkkenberichte.

Mannheimer Produktenmarkt vom 17. Februar. Unter dem Ein=
fluß
der ermäßigten Forderungen des Auslandes verkehrte die Börſe
bei weiterer Zurückhaltung des Konſums in ruhiger Haltung. Es wur=
den
bezahlt für: Weizen inl. 26,7527, Weizen ausl. 28,5032,50,
Roggen inl. 18, Hafer inl. 1616,75, Braugerſte bad. und württ. 18,75
bis 20,75, Futtergerſte 15,2516,25, Mais mit Sack 16, Weizenmehl
Spezial Null 1. Sorte 39,50, Weizenmehl ſüdd. Auszugsmehl 43,25,
Südd. Weizenbrotmehl 29,50, Roggenmehl 6070 Proz. Ausm. 2629,
Kleie feine 8, Biertreber mit Sack 1212,50. (Alles per 100 Kg. waggon=
frei
Mannheim.)
Frankfurter Probuktenbericht vom 17. Februar. Infolge des Feh=
lens
faſt jeglicher Anregungen und der wieder ſchwachen Auslandsmärkte
eröffnete die neue Woche in ausgeſprochen flauer Haltung. Die Umſätze
bewegten ſich in ſehr engen Bahnen, da die Händler bei der herrſchen=
den
Unſicherheit keine Neigung zu Käufen zeigten. Roggen war im
Zuſammenhang mit den Stützungskäufen gut gehalten, während die
übrigen Artikel bis zu einer halben Mark nachgaben. Es notierten per
100 Kilogramm: Weizen 2626,10, Roggen 17,50, Gerſte 1818,25,
Hafer 16, Mais 15,75, ſüdd. und niederrhein Weizenmehl 3939,75,
Roggenmehl 25,2526,50, Weizenkleie 8, Roggenkleie 8,258,50, Hülſen=
früchte
weiter nachgebend, desgleichen Rauhfuttermittel. Erbſen je nach
Qual. 2233, Linſen je nach Qual. 3580, Heu 9,50

Biebmärkke.

Mannheimer Viehmarkt vom 17. Februar. Dem Mannheimer Groß=
viehmarkt
waren zugefahren: 198 Ochſen, 127 Bullen, 254 Kühe, 351
Färſen, 56 Schafe, 701 Kälber, 319 Schweine, 4 Ziegen. Gezahlt
wurden für Ochſen 3559, Bullen 4553, Kühe 1848, Färſen 4460,
Schafe 4445, Kälber 5278, Schweine 6280, Ziegen 1024. Preiſe
derſtehen ſich für 50 Kg. Lebensgrwicht in RM.

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.

Frankfurt, 17. Februar.
Die Börſe eröffnete die neue Woche infolge mangelnder Anregungen
wieder faſt vollkommen geſchäftslos. Bei den Banken waren kaum Auf=
träge
eingetroffen. Die Spekulation zeigte nur wenig Aufnahmeluſt,
ſo daß das an den Markt kommende Material zumeiſt nur mit Ver=
luſten
aufgenommen werden konnte. Aber trotzdem machte ſich im
Grundton der Börſe eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit bemerkbar. Die
internationale Geldmarktverflüſſigung, obwohl zum Medio eine gering=
fügige
Verſteifung eingetreten war, fand jetzt wieder mehr Beachtung.
Die Auslandsbörſen vom Samstag waren wieder ſchwächer und im
Zuſammenhang mit der Orderloſigkeit erhielt vor allem von hier aus
die Börſe eine große Hemmung. Etwas ſtärker gedrückt lagen nur
Speziclaktien und vor allem hier Siemens mit minus 3½ Prozent,
wobei es ſich namentlich wieder um Umtauſchoperationen gehandelt
haben ſoll. Bis zu 1½ Prozent ſchwächer eröffneten von Elektro=
werten
noch AEG. und Licht u. Kraft. Chadeaktien büßten 2½ Mark
ein. Schuckert waren dagegen gut behauptet. Am Chemiemarkt waren
J.G. Farben nur wenig verändert. Am Montanmarkt kamen zu den
erſten Kurſen nur wenige Werte zur amtlichen Notiz. Intereſſe be=
ſtand
für Rheinſtahl, die auf die Rohſtahlverhandlungen mit Amerika
1 Prozent anziehen konnten. Von Kalipapieren büßten Aſchersleben
1½ Prozent ein. Am Bankenmarkt zogen Reichsbankanteile leicht an.
Commerzbank waren gut behauptet, während Adca und Barmer Bank
eiwas niedriger eröffneten. Schiffahrtswerte konnten ſich bis zu 1 Proz=
erholen
. Am Rentenmarkt beſtand für Türken ſtärkeres Intereſſe bei
recht erheblichen Beſſerungen. Deutſche Anleihen etwas gedrückt.
Im Verlaufe nahm die Spekulation verſchiedentlich Rückdeckungen
vor und die Tendenz wurde allgemein etwas freundlicher. Beſonders
für Siemens beſtand Nachfrage, die ihren anfänglichen Verluſt voll=
kommen
ausgleichen konnten. Sonſt ergaben ſich Erholungen bis zu
1 Prozent. Rheinſtahl waren dagegen nur behauptet. Auch Reichsbank=
anteile
fanden weiter etwas Beachtung. Von Renten waren Türken
ebenfalls geſuchter und zogen weiter etwas an. Zum Schluß der Börſe
wurde es auf den anhaltenden Ordermangel wieder eher etwas ſchwächer.
An der Abendbörſe war die Umſatztätigkeit minimal. Der
anhaltende Ordermangel verſtimmte. Die Kurſe waren gegen den
Berliner Schluß meiſt knapp gehalten. A.E.G. und J.G. Farben
gaben geringfügig nach. Sonſt traten kaum Veränderungen ein.
Am Rentenmarkt erhielt ſich für Türken auf dem erhöhten Kurs=
niveau
einiges Intereſſe. Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille an.
Neubeſitzanleihe 8.55, Zolltürken 71/, Adca 120¾. Danatbank
236½, Dresdner Bank 151½, Reichsbank 308½ Harpener 136½/,
Kali Aſchersleben 210½, Mannesmann 106½, Phönix 105, Rhein=
ſtahl
118, Stahlverein 102½, Aku 115. A.E.G. 175 Bergmann
203½, Deutſche Linoleum 247, J.G. Farben 165, Geſfürel 168½
Siemens 260½ Zellſtoff Aſchaffenburg 150. Süddeutſche Zucker
159, Hapag 10134.
Berlin, 17. Februar.

Auch in der neuen Woche zeigte die Börſe das gewohnte geſchäfts=
loſe
Ausſehen. Die wenigen vorliegenden Momente konnten die luſt=
loſe
Stimmung nicht überwinden und die Geſchäftsſtagnation verhin=
derte
größere Bewegungen. Meldung, wonach zwiſchen der europäiſchen
und der amerikaniſchen Rohſtahlgemeinſchaft Einigungsverhandlungen
zwecks Verhinderung einer Ueberproduktion zu erwarten ſeien, bot dem
Rheinſtahlmarkt rein ſtimmungsmäßig eine Anregung und es iſt be=
zeichnend
, daß trotzdem der erſte Kurs geſtrichen werden mußte, nach=
dem
dieſes Papier als einziges ſchon vormittags mit 118 Prozent zu
hören war. Die Anfangskurſe bewegten ſich etwa auf dem Samstag=
ſchlußniveau
. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe bei anhaltender Ge=
ſchäftsſtille
zunächſt weiter ab, die Hauptwerte, wie Reichsbank, Salz=
detfurth
und Siemens uſw. lagen 12 Prozent niedriger. Später
ſetzten Deckungen in Siemens ein, die bei der Enge des Marktes zu
einer Erholung um 22/s Prozent führten. Die anderen Märkte konnten
hiervön profitieren, und die Stimmung wurde allgemein etwas freund=
licher
, ohne daß eine nennenswerte Geſchäftsbelebung eintrat. Immer=
hin
wurden die Verluſte aufgeholt, ja es kam vielfach ſogar zu kleinen
Beſſerungen.

Mekallnokierungen.

Die Berliner Metollnotierungen vom 17. Februar 1930 ſtellten ſich:
für Elektrolytkupfer auf 170.50, Originaſhüttenaluminium 190 desgl.
194, Reinickel 350, Antimon Regulus 59 bis 62, Feinſilber 59.25 bis

1.75 RM.

Die Berliner Metalltermine vom 17. Februar 1930 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 135 (135.50), Februar 136 (140), März 135.50 (138),
Aprik 135 (135.75), Mai, Juni und Juli 135 (135.50) Auguſt 135
(135.25), September, Oktober und November 134,75 (135.25), Dezember
135 (135.50). Tendenz: ſtill. Für Blei: Januar 42.50 (42.75),
Februar 41.50 (42.50), März und April 41.50 (42), Mai 41.50 (42.25),
Juni 41.75 (42.50), Juli und Auguſt 42 (42.50), September und Okto=
ber
42.25 (42.75), November und Dezember 42.50 (42.75). Tendenz:
ſtill. Für Zink: Januar 40.25 (40.50), Februar 36 (38), März 37
(37.75), April 37.50 (38.50), Mai 38.50 (39.25), Juni 38.50 (39.75), Juli
39 (40), Auguſt, September und Oktober 39.2 (40.25), November 39.75
40.25), Dezember 39.75 (40.50). Tendenz: ſtetig. (Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

Amerikaniſche Kabelnachrichten

Kleine Wirtſchaftsnachrichken.

Die Hannoverſche Waggonfabrig A. G. iſt 1929/30 (31. März) bis=
her
ſehr gut beſchäftigt geweſen, ſo daß (unter Vorbehalt) mit der
Wiederaufnahme der Dividendenzahlung gerechnet werden kann. Der
Geſellſchaft iſt von der Niederländiſchen Staatsbahn ein Auftrag von
150 Spezialwaggons für Gemüſetransporte und für 20 Schnellzugs=
perſonenwagen
in einem Geſamtwerte von 3 Mill. RM. erteilt worden.
In Bad Godesberg wurde unter der Firma Imperia=Werke A. G.
eine neue Motorad=A.G. geründet. Grundkapital 300 000 RM. In die
mark, Rücklagen I und II 42 000 Reichsmark. In die Geſell=
ſchaft
werden Vermögenswerte, die bisher dem Betrieb der Motor=
radfabrik
Imperia Fahrzeugwerk G. m. b. H., Bad Godesberg, dienten
eingebracht. Die Fabrikation dieſer Firma ſamt Schutzrechten uſw. wird
von der neuen A.G. übernommen.
Der Frankfurter Bankverein A.G., Frankfurt a. M. (A.K. 1,020
Mill. RM. vor der Umgründung in ein A.G.=Genoſſenſchaftsinſtitut)
iſt gezwungen, mit einer Großbank zu verhandeln. Gedacht iſt an eine
fuſionsweiſe Uebernahme durch zwei andere Banken, darunter die Dres=
dener
Bank, ſo daß für eine Beunruhigung der Gläubiger und Spar=
einleger
keine Veranlaſſung beſteht. Die Uebernahmeverhandlungen
ſtehen vor dem Abſchluß.
Vom 20. Februar ab wird die Notiz für die Aktien der Hehligen=
ſtädt
u. Comp., Werkzeugmaſchinenfabrik und Eiſengießerei A.G. in
Bießen, an der Frankfurter Börſe eixgeſtellt.
Eines der bekannteſten Verwaltungsratsmitglieder der J. G.
Farbeninduſtrie, Herr Dr. Kalle, wird am 19. Februar 60 Jahre alt.
Die Brüſſeler Zuckerkonferenz, die im April oder Mai ſtattfinden
wird, wird ſich vor allem mit der Aufſtellung eines Planes zur Rege=
lung
des Ausfuhrangebotes ſowie mit dem Studium der Entwicklung
des Konſums und der Produktion der europäiſchen Staaten befaſſen.
Es ſoll wenig Hoffnung beſtehen, die Beteiligung der javaniſchen Pro=
duzenten
an der Konferenz zu erhalten.
Die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem ſchwediſchen Zünd=
holzſyndikat
und der eſtländiſchen Regierung über die gegen Ueber=
laſſung
des Zündholzmonopols zu gewährende Anleihe, ſind beigelegt,
wobei es der eſtländiſchen Regierung gelang, ihren Standpunkt durchzu=
ſetzen
. Das entſprechende Abkommen über die 7 Mill. Kr.=Anleihe
wurde bereits unterzeichnet.

Berliner Kursbericht
vom 17. Februar 1930

Deviſenmarkt
vom 17. Februar 1930

Me H
Danatbank
Deutſche Banku. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Gasl
Deutſche Erdöl

Nif Meie Merr Maee Vfff WBährung Ra Brie Pährung Rru 236. F. G. Farben 165. Rütgerswerke 76. Helſingfors 100 finn.M 10.524 10.544 Schweiz 1100 Franken 8o.74 us0 Gelſenk. Bergw. 137. Salzdetfurth Ka 359. Wien 100 Schillinglss.-91 59.03
Spanien 100 Peſetas 52.13 Geſ. f.elektr. Untern. 167. Leonh. Tietz 161.50 Prag
100 Tſch. Kr. 12.39 12.41 Danzig 1100 Gulden 81.33 150.50 Harpener Bergbau 136.50 Verein. Glanzſtoff 173. Budapeſt 100 Pengö 73. 15 73.29 Japan 1. Yen 2.05 101. Hoeſch Eiſen 112. Verein. Stahlwerke 102. Sofia 100 Leva 3.027 3.(33 Rio de Janeirolt Milreis 0.465 147.50 Phil. Holzmann 97.75 Weſteregeln Alkal 210.25 Holland 100 Gulden 167.77 168.1 Jugoſlawien 1100 Dinar 7.372 1105. Kali Aſchersleben 208.50 Agsb.=Nrnb. Maſch 77. Oslo 100 Kronen 111.92 112.14 Portuga 100 Escudos 18.78 175. (Klöcknerwerke 106. Baſalt Linz Kopenhagen 100 Kronen /112.07 112.29/Athen 100 Drachm 5.42 77. (Köln=Neueſſ. Bgw. 108.875 Berl. Karlsr. Ind 65.25 Stockholm 100 Kronen 112.21 112.4 Konſtan tinexelll türk. 2 1.883 166.50 Ludw. Loewe 167. Hirſch Kupfer 115. London 1 2.Stg. 1 20.34 20.387 Kairo ägypt. 4 20.87 203.75 Mannesm Röhr. 106. Hohenlohe=Werke 87.25 Buenos=Aires 1 Pap. Peſe 1.57 1.58
Kanada canad. Doll. d. 149 69.50 Maſch.=Bau=Untn. 45. Lindes Eismaſch. 165. New Yort Dollar 4. 186 a. 194 Uruguay 1 Goldpeſo 3.646 148. Nordd. Wolle 87.75 Herm. Poege 18.50
Belgien 100 Belga 158.28 58.40 Island 100 eſtl. Kr. 91.8 173.25 Oberſchleſ. Koksw. 100.50 VogelTelegr. Draht 68.- Italien 100 Lire 21.30 21.94 (Tallinn (Eſtl. 1100 eſtl. Kr. 111.4c 102.50 Orenſtein & Koppel 74.50 Wanderer=Werke 48. Paris 55 100 Francs 6.38 16.42
Riga 00 Lats 80.60

vonatbane, Kommanongefekfcha
Frankfurter Kursbericht vom 17. Februar 1930

7% Dtſch. Reichsanl.
6%
6% Baden .......
8% Bayern .....
....
8% Heſſen v. 2
v. 2
6% Preuß. Staats=
anl
. . . . . . . . . .."
8% Sachſen ....."
....
7%0 Thüringen ...

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. + 1
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.

Deutſche Schutzge
bietsanleihe ...

8 Baden=Baden
6O Berlin.. . . ..
8% Darmſtadtv. 26
So
v. 28
Frankf. a. M
80 Mainz.......
8% Mannheim. ..
8% Nürnberg ....

8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . .
8% Goldobl.
4½% Heſſ. Lds.-
Hyp.=Bk.=Liquid.
Bfbr.. . . . . . . . . .
8% Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . . . ..
8% Goldobl
8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl
8 ½KaſſelerLandes=
kredi
, Goldpfbr

9
87.5

96.75
76.4
84
86.5

91.4
R.6
4
76.75

52.15
8.325

2.85

Rré

84.75
84.75
82.5

88

R
88.5

77.

97
94.5

94
95

8½ Naſt. Landesbk.
Goldpfbr. . . . .
4½% Obl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz

8% Berl. Hhyp.=Bk.
Liqu.=Pfbr.
82 Frif.Hyp.Bk.
4½% Lig.Pfbr.
Pfbr. Bk.. .
8%
4½ Lig.Pfbr.
8%Mein. Hyp.Bk.
½% Lig.Pfbr.
8% Pfälz. Hyp. Bk.
4½% Lig.Pfbr.
8% Preuß. Boden=
cred
.=Bank ...."
4½% Lig. Pfbr
8% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bk. ..
4½% Lig. Pfbr.
32 Rhein.Hyp.Bf.
4½% Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.*
Bd.-Credit ...."
80 Südd. Bod.
Cred.=Bank. . . . .
4½% Lig. Pfbr.
8% Württ. Hyp.=Bk.

6% Daimler Benz
8½ Dt. Linol. Werke
8% Klöckner=Werke
7% Mainkraftwerke
%6 Mitteld. Stahl=
werke
......."
8½ Salzmann u. Cr
% Ver. Stahlwerke
Voigtck Häffne

75

50
66

16.5

96.5
82
96.5
81.5
96
83.5
96
85.25
96.5

95.5
83

96.5

96.5
83.05

94.5
97.5
96

F. G. FarbenBonds /100.75

5%0 Bosn. L.E.B.
L. Inveſt
4½% Oſt. Schatz=
anto
. . . . . . . . . ."
4% Oſt. Goldrentel
5‟½vereinh. Rumän.
4½½
% Türk. Admin.
1. Bagdad
4% Zollanl.
4½% Ungarn 1913
4½% 1914
49
Goldr.
1910
4½
Aktien

Rig. Kunſtziide Uni
AEG. Stamm
AndregeNoris Zahr
Baſt Nürnberg . .. .
Bemberg J. P...
Bergmann. . .
Brown BoverickCi
Brüning & Sohn.
BuderusEiſen ..
Cement Heidelbere
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſe
Chem. Werke Albert
Chade ...........
Contin. Gummiw.
Linoleum

70
97.75
90.75

85

86
85
85.5
92.75

Laimler=BenzA. G.
Dt. Atl. Telegr. . .
Eiſenh. Berlin
Erdöl .......
Gold= u. Silb.=Anſtalt .
Linoleumwerk
Dhckerhoff u. WBid
maun
Eichbaum=Werger.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.

Dn
27.75

40.75

10.4
16.5
8.5

7.

27.4
25.4

113.5
110
11
192

127

122
145
187.25
50.5
327
148

119
69.75
104.75

149.25

165.1

Eſchw. Bergwerk.!
Eßlingen Maſchinen
Ettlingen Spinnerei

J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .......
Ho ..

Geiling E Cie ..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr Unter=
nehmungen
.. . .
Goldſchmidt Th. .
Britzner Maſchinen
Grün & Bilfinger

Hafenmühle Frkft.
Hammerſen .. . . .
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbr
Hinderichs=Auffern
Hirſch Kupfer...
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil...
Holzverk.=Induſtrie

Ilſe Bergb. Stamn
Genüſſel
Junghans. Stamm

KaliChemie. . . .
Aſchersleben
Salzbetfurth
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. ..."
Klein, Schanzlin".
Klöcknerwerke ..

Lahmeher & Co..
Lech, Augsburg. .
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gehr. Darmſt.

Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br.

205
32.2
0"

165
81.25

115
63

27
136.25

168
70
Ru
180

128

162
106
83
115
89
981.

243
130
46

160
208.5
357
211.5

128.5
118

250
65

107
182

Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb..
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberure
Nicolay, Hofbr . .
Nürnberger Brauh.
Oberbedarf..."
Otavi Minen
Phönix Bergbau
Reiniger. Gebb..
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerfe
Sachtleben A. G..
Salzw. Heilbronn.!=
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel
Schuckert: Eleftr. ..
Schwarz=Storchen.!
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halsk=
Strohſtoff. Ver...
Südd. Immobilien!
Zucker=A. G.
Svensia Tändſticks

Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauerei.

Unterfranken

Beithwerfe..
Ver f Chem. Ind
Laurahütte..
Stahlwerke
Ultramarin.
Zellſt. Berlin
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner

Were
103
110.25
130.75
S6.25
50
70
115
176

105
113
243.5

17.5

119.25
76.25
169
208
248
94
116
187.5
37

260
196
AO.R
158

112
105
34.5

92

5
53.25
102.25
140
103
69.5
218

Wahß & Freytag.
Wegelin Rußfabr.
Zellſtoff. Aſchaffbg.
Memel ...".
Waldho

Allg. Dt. Creditanſ. /120.25
Badiſche Bank ..
Bank f. Brauinduſtr /148
BarmerBankverein/ 129.5
Berl. Handelsgeſ...
Hypothekenbk. /203
Comm. u. Privatb. /157.25
Darmſt. u. Nt.=B1. /236
Dt. Ban1 und Disk. /149.5
Deutſche Effekiten
und Wechſelbanr/111.75
Dresdener Ban1 ../150
Frankf. Ban1 .. . ./101.75
Shp. Ban //142.5
Pfdbr.=Bk. /141
Gotha. Grundfr. B. 1120
Mein. Hhp.=Ban: 1134.75
Oſt. Creditanſta); / 29-
Pfälz. Hyp.=Ban 140
Reichsbant. . . . . .1308
Rhein. Syp.=Bank./152.5
Südd. Bod.-Cr. Bf.
Wiener Banſverein/ 12.25
Württb Notenbank/450.5

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. Febr.:
Getreide. Weizen: März 113½, Mai 11734, Juli 118½, Sep=
tember
1205; Mais: März 8458, Mai 88½, Juli 90½, Septem=
ber
90½; Hafer: März 42½4, Mai 4434, Juli 438; Roggen:
März 80½, Mai 81, Juli 82, September 83½.
Schmalz: März 11, Mai 11,15, Juli 11,37½ Sept. 11,60.
Fleiſch. Rippen : Speck, loko 13,25; leichte Schweine
10,5011,50, ſchwere Schweine 10,3511,10; Schweinezufuhren:
Chicago 62000, im Weſten 157 000.
Baumwolle. März 15,46, Mai 15,70.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 17. Febr.:
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 132½, Hartwinter n.
Ernte 1197; Mais 97½; Mehl 5,405,70; Getreidefracht: nach
England 1,62,6 Schilling, nach dem Kontinent 89 Cts.
Kakav. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze: 73; Loko: 9½;
Februar 9, März 9,04, April , Mai 9,22, Juni 9,40, Juli
9,53, Auguſt 9,60, September 9,90, Oktober 9,85, November
Dezember 9,70.

A.-G. f. Tertehrsm
Allg. Lo lalb. Kraftn
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge.
Hapag. ...
Nordd. Llond .. ..
Schantung=Ei ſenk
Südd. Ciſenb.=Ge

K
156

113.75

Allanz. u. Stuttg
Verſicherung . . .
Verein. Verſ..
Frlft. Alla. Verſ.=G
Rückverſich.
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . ."
Mannh. Verſich.

145

[ ][  ][ ]

Nummer 49

Dienstag, den 18. Februar 1930

Seite 11

Märker ußß der Tor.
Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.
Der Maler lächelte.
Das klingt zwar ſehr poetiſch, iſt aber keine Antwort auf
neine Frage!
Kurt hatte ſich unwillkürlich aus ſeiner Ruhelage aufgerich=
et
, ein heißes Rot glühte durch den Bronzeteint ſeines ſchönen
ßeſichts.
Was willſt du eigentlich von mir, Walter? Ich ſoll dir von
em Ende einer Liebe ſprechen, die kaum begonnen hat und die
üir mich niemals enden wird. Denn ich fühle, daß dieſe Liebe
ſie wirkliche, große Liebe meines Lebens iſt!
Der Maler warf ſeinen Zigarettenreſt in eine Aſchenſchale.
Das glauben wir immer von unſerer letzten Liebe und
pundern uns ſpäter, wie ſchnell wir uns anderweit wieder ge=
töſtet
haben. Doch ich komme ganz von meinem Thema ab. Ich
vollte dich ſchon lange einmal darauf aufmerkſam machen, daß
ch einen ſehr ſchweren Konflikt zwiſchen dir und Karr herauf=
lämern
ſehe. Und ich glaube, daß Herr Karr ein ſehr ernſt
zu nehmender Gegner iſt!
Ich fürchte eine Auseinanderſetzung mit ihm nicht! war
lie ruhige Endgegnung. Ja, ich wunſche ſie oft geradezu her=
ſei
. Denn dies Verhältwis mit Evelyn hinter dem Rücken ihres
Nannes widerſtrebt mir durchaus. Ich habe von Anfang an
ſen Wunſch gehabt, ſie aus den Banden dieſer unwürdigen Ehe
zu befreien.
Der Maler ſchättelte bedenklich den Kopf.
Ich fürchte, du ſtellſt dir das etwas zu einfach vor, lieber
Funge. Ich kenne Karr recht genau. Denn du weißt ja, daß ich
ſoriges Jahr ſein Bild gemalt habe. Und mit nichts kann ich
inem Menſchen menſchlich ſo nahe kommen und gleichſam in
ſeine Seele eindringen, als wenn ich ihn male. Glaube mir, bei
ſieſem Mann ſtößt man auf Granit!
Ich werde ihn vor die vollendete Tatſache ſtellen. Ich werde
hn zu einer Scheidung zu zwingen wiſſen!
Verzeih’, wenn ich dir da eine Illuſion zerſtören muß. Aber
ach meiner Anſicht wird Herr Karr ſich einer Scheidung immer
viderſetzen. Schon um Freu Evelyn eine veue Ehe unmöglich
u machen. Karr hat ſein Leben lang nur in Kohle, Eiſen und
Zahlen gedacht. Dieſe Ehe iſt aus einer letzten Leidenſchaft her=
ſorgegangen
. In jenem gefährlichen Alter des Mannes, da ihm
as Ende ſeiner Liebesfähigkeit nicht mehr fern iſt und er ſich
darum um ſo feſter an ſeinen letzten Beſitz klammert.
Kurt ſah wachbenklich zu einer großen Staffelei hinüber,
uf der das halbvollendete Bild einer ſüdlichen Landſchaft ſtand:

gleißender Sonnenſchein auf einem ſchſattenloſen Marktplatz,
dahinter am Ende eines holprigen Gäßchens der ewige Glanz
des Meeres.
Ich habe keine Sorge, ſagte er dann. Ich bin jung. Ich
weiß, daß mir Evelyns Herz gehört. Keine Macht der Welt
kann auf die Dauer zwei Menſchen trennen, die ſich lieben und
zueinander ſtreben. Ich hätte ſchon längſt einen entſcheidenden
Schritt gedan, wenn meine Verhältniſſe nicht noch immer ſo ver=
zweifelt
geweſen wären. Du biſt von Haus aus reich und un=
abhänggig
. Du haſt dir ſchon in jungen Jahren eine bedeutende
Stellung als Maler geſchaffen. Bei mir iſt doch aber alles noch
im Werden, Zukunftsmuſik. Darum hab’ ich ja auch nur auf
dieſer Premiere in der ſterbenden Saiſon beſtanden. Weil ich
den Erfolg brauche. Um Evelyn für all das, was ſie um meinet=
willen
aufgeben ſoll, wenigſtens einen gewiſſen Erſatz bieten zu
könwen!"
Doch jetzt muß ich heim, ſchloß er, ſeine Uhr ziehend. Es
iſt ſchon halb ſechs vorbei. Und um ſechs Uhr wollte Evelyn noch
ein letztes Mal zu wir kommen. Würdeſt du mir wohl für eine
Stunde deinen Wagen leihen? Ich fürchte, ich verſäume auf der
Bahn ſonſt zu viel Zeit!
Der Maler wickte.
Aber ſelbſtverſtändlich, Kurt! Grüße Frau Evleyn und
ſage ihr, daß ich mich über einen baldigen Atelierbeſuch von ihr
ſehr freuen würde. Im übrigen ſei vorſichtig und pflaſtere
deinen Lebensweg nicht nur mit guten Vorſätzen. Du ſpielſt
mit dem Feuer!
*
Fünf Minuten ſpäter ſaß Kurt im Auto.
Ueber dem See dämmerte bereits die erſte roſige Ahnung
des Abends hinauf.
Ueberall in dem weißen Villen ſtanden die Fenſter weit ge=
öffnet
.
Die Luft ging weich und lind und ſtrich ihm wie mit lieb=
koſenden
Händen über das heiße Geſicht, daß er unwillkürlich
tiefer Atem holte.
Herrgott, er war ja noch ſo jung.
Wie ein Wunderland lag die Zukunft vor ihm.
Und heute ſollte er Evelyn noch einmal ſehen.
Evelyn!
Mit all ſeinen Sinnen war er plötzlich wieder bei ihr, daß
er zuweilen ein paar Herzſchläge lang die Augen ſchloß, um ſich
ihr Bild vorzuſtellen, das Bild ihrer ſtrahlenden Jugend mit
dem Antlitz voll ſüßer Mädchenſchönheit.
Dort drüben an der Dampferanlegeſtelle hatte er ſie zum
erſten Male geſehen, an einem jener ſonnigen Februartage, in
denen man mitten im Winter ſchon den Frühling ahnt.
Kurt hatte Walter nicht zu Hauſe getroffen und ſich gerade
zum Bahnhof zurückgewandt.

Da war ihm Evelyn begegnet, und in demſelben Augenblick
war alles um ihn her verſunken geweſen, hatte er nur noch die
rcſſige, bubenſchlanke Mädchengeſtalt geſehen, wie ſie ſonneüber=
goſſen
durch den blauen Tag auf ihn zugekommen war.
Er wußte heute nicht mehr, wie er damals den Mut gefun=
den
hatte, ſie anzureden.
Aber dann hatten ſie plötzlich miteinander geſprochen, wie
wenn ſie ſich ſchon jahrelang gekannt hätten.
Und waren zuſammen durch den Wald am See gegangen.
Stundenlang in einem blinden, ſeligen Glück, wie in einem
wachen Traum.
Jetzt lenkte der Wagen durch eine Unterführung der Wann=
ſeebahn
und fegte mit wachſender Geſchwindigkeit die Pots=
damer
Chauſſee entlang.
Im Weſten ſtand ſchon ſeit einiger Zeit ein fernes, tiefes
Leuchten, und die hohen Kiefern glühten wie purpurne Fackeln.
Ein einſames Landhaus ſlog vorbei, auf einem Tennisplatz
liefen helle Flecken hin und her.
Dann ſchnäitten die erſten Gartenhecken von Schlachtenſee
in den ſtillen Wald.
Eine Villenſtraße nach der anderen öffnete ſich.
Mit einer leiſen Bewegung rührte Kurt am der Schulten
des Fahrers.
Das Auto hielt.
Kurt durchſchritt den ſchmalen Vorgarten und flog dann
mit einem einzigen Satz die kleine Sandſteintreppe zum Haus=
eingang
empor.
Eine ſtürmiſche Sehnſucht überſtrömte ihn plötzlich.
Er fühlte in dieſem Augenblick ganz deutlich, daß Evelyn
ſchon in der Wohnung war, ihn erwartete.
Und dann ſtand er in ſeinem Arbeitszimmer, und ſeine
Blicke umſchloſſen die feine, faſt kindliche Geſtalt, die in den
blühenden Blumen des kleinen Erkers wie in einem natürlichen
Rahmen lehnte.
Der letzte Glanz des Tages umgoß ſie mit einem zitternden
Licht, das ſich in dem Blond ihres Haares wie in einem Gold=
netz
fing und den roſigen Fleiſchton der Wangen von einer faſt
unwäirklichen Durchſichtigkeit erſcheinen ließ.
Evelyn!
Er hatte ihre Hände gepackt, ſein heißes, erregtes Geſicht
war ganz nahe dem ihren.
Und dann umfing er ſie und ſuchte im Angſt und Glück ihre
friſchen, feſten Lippen.
Sei vernünftig, bat ſie, unter ſeinen Küſſen faft erſtichend.
Ich erſücke!
Er ſchüttelte den Kopf.
(Fortſetzung folgt.)

UNION-THEATER

DARMSTADT

Sonntag, 23. Februar 1930
Vormittags 11.15 Uhr
Einlaß 10.30 Ende 1 Uhr

Montag, 24. Febrnar 1930
Nachmittags 3.15 Uhr
Einlaß 2.45 Ende 5 Uhr

Nur zmei Vorführungen des bedentendsten dentseb.
österreichischen Alpen-Kulturälms
MLOA
und die Bayrischen Alpen bei
Berchtesgaden, Garmisch-
Partenkirchen und Mittenwald.
Ein Alpen-Kulturälm in 5 Teilen.
Mit besonderer Musikbearbeitung für den Film unter
Mitwirkung des vollen Orchesters.
Wie Gebirge u. Täler enistehen
(Geologischer Film von Professor F. Solger)

Wimhachklamm Hochkalter
Berchtesgaden
Re ter Alp Hintersee
Almbachkamm-Watzmann
Hohe Göll- Königssee
St. Bartboloms.

Der Hussee Si. Woligang
Salzkammergut
Gmunden
Traunkirchen
Erlakogel 1750 m ü. d. M.
Ebensee

Garmisch-Partenkirchen u. Mittenwald
Dio Parinachklamm
im Winler
Wetterstein-
Karwendel-
Zugspitze
Gebirge
Gebirge
Höchster Berg Deuisch-
bends
2964 m N. d. M.
Wſte

Das Leutsachtal
Leutaschklamm
Dreitorspitze
Hochmunde 2061 m
Oberleutasch
Oefelkopf
Wettersteinwand
T.2 u ter see

Das Oberinntal
Nanders. Pfunds.
Landeck Ried
Tönsens. Stuben.
Hochfinstermünz
. 3.5.3. 3.3. 35. 3. 3. 2.3.

Palsch Marrai
Kiausen
ſosseneas IanSbruck
TeAdeT Nunkelstei
Diern m7 50uen Veran
va u. Torhole am Garda-See

Pitztal Pustertal
Wenns Die Tschir / Mühlhich Klosler
ganlsbitze 3472 m Sonnenherg-Brunecs
Milielberggelscher Weisherg - Toblach

Gäder- U. Eyneberger
Tal Pfaurenz
Ruine Michelshurg
Zwisch nwasser
Piccosein Pederoa
Si. Leonhard

In den Dolomiten
Im Tiersei-Tal St.Cpprian Grasleitenhitte 2116 m
fi. d. M. Grasleiten pitzen und Paß 2597 m ü. d. M.
Mugonispitzen, Winklertürme und Rosengartenspit ze
Im Tschogerioch 2644 m ü. d. M. MMarmalata 3344 m
ü. d. M., höchster Gipfel der DMlomiten WFensterl-
türme
. Vernel 3205 m. Die Pala. Fünf Türme. Große
Zinnen Paternkofel. Der Monte Christallo 3199 m.
Der Langkofe 13187 m ü. d. M. Der Monte Cypetta
3220 m. Der Monte Pelmo 3169 m Tscheinerspitze
Grödner Tal Die Tschierspitzen Pischau-See
Bamberger Sattel Berger-Turm Sella-Plateau
Sella-Gruppe mit Boe pitze 3152 m ü. d. M.
Salzburg Hofgastein Bad Gastein
Bosteigung des Dachstein
Am Gosausee Die Symonyhütts Dirndigruppe
Hillstatt Der Donnerkogel
Preise der Pätee Loge 3., Rang 2.50, Sperrsitz 2.
1. Parkett 1.80, 2. Parkett 1 50. 3. Parkett 1.20 Mk.
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Schloßplatz und an der Theaterkas-

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Einträge in das Handelsregiſter Ab=
teilung
A: Am 13. Februar 1930 hin=
ſichtlich
der Firmen: 1. Caſpary & Co.,
Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen.
Beck und Roſenbaum. Nachfolger, in einer Stunde
Darmſtadt: Die offene Handelsgeſell=
ſchaft
iſt aufgelöſt und die Firma er=
A loſchen.
Abteilung B: Am 12. Februar 1930 nur Bleichſtraße 9.
hinſichtlich der Firma: Tapetenhaus Teleph. 1912. (319a
Carl Hochſtaetter vorm. C. Hochſtaetter
& Söhne, Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung, Darmſtadt: Kaufmann Karl
Krichel iſt als Geſchäftsführer ausge= Imperia=
ſchieden
. Am 13. Februar 1930 hin=
ſichtlich
der Firma: Heſſiſche Lichtſpiel=
Theater=Aktiengeſellſchaft. Darmſtadt: Sportmodell,
Die Generalverſammlung vom 14. No=/500 ccm, i. einwand=
vember
1929 hat die Herabſetzung des freiem Zuſt., i. Auf=
Grundkapitals auf 650 000. Reichs= trag ſehr günſtig zu
mark beſchloſſen. Am 14. Februar verkaufen. (2916b
1930 hinſichtlich der Firma: Aktiengeſell= Benz & Comp.,
ſchaft für Baubedarf, Darmſtadt: Die Grafenſtraße 20.
Vertretungsbefugnis des Liquidators
iſt beendet und die Firma erloſchen.
Neueinträge: 1. Am 11. Februar 1930
Firma: Genius Handelsgeſellſchaft mit
beſchränkter Haftung. Geſellſchaft mit
beſchränkter Haftung. Sitz: Darmſtadt, für mittl. Figur zu
Gegenſtand des Unternehmens: Die kauf. geſ. Ang. mit
Fabrikation und der Vertrieb techniſcher Preis u. W.51 Gſch.*
Artikel, die Verwertung patentierter
Neuheiten, die Aufnahme und Vermitte= Flurgarderobe und
lung von Patentangelegenheiten, ſowie
die Beteiligung an ähnlichen Unterneh= zu kaufen geſucht.
mungen. Stammkapital: 20 000.
Reichsmark. Geſchaftsführer; Karl/Feldbergſtr. 103, pt.
Geißner, Bankbeamter in Darmſtadt.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 29. Okto= / Plün0 zahlg, geſ.
ber 1928 feſtgeſtellt: Sind zwei oder
mehrere Geſchäftsführer vorhanden, ſo Angeb. mit Preis=
ſind
ſtets zwei Geſchäftsführer zur Ge= u. Markenangabe u.
ſchäftsführung und Vertretung der Ge=/W. 53 Geſchäftsſt.
ſellſchaft gemeinſam berechtigt oder ein
Gebrauchte
Geſchäftsführer mit einem Prokuriſten.
Auf dieſe Weiſe erfolgt die Zeichnung! Hobelbänk
der Firma gemeinſchaftlich. Als nicht
eingetragen wird veröffentlicht: Die zu kauf. geſ. Ang. m.
Bekanntmachungen der Geſellſchaft er= Preis u. W.52 Gſch.*
folgen nur im Deutſchen Reichsanzeiger.
Radio
2. Am 14. Februar 1930; Firma:/ 46 Röhr, f. Batt.=
Tapeten= und Linoleumgeſellſchaft mit
Betrieb z. kauf. geſ.
beſchränkter Haftung. Geſellſchaft mit Ang. mit Preis u.
beſchränkter Haftung. Sitz: Darmſtadt.
W. 63 Geſchäftsſt.
Gegenſtand des Unternehmens: Ver=
kauf
von Tapeten. Linoleum und allen
inſchlägigen Artikeln. Stammkapital:
20 000. Reichsmark. Geſchäftsfüh=
rer
: Kaufmann Carl Jung in Darm=
ſtadt
, Kaufmann Karl Krichel in Darm= TOZ U!
ſtadt. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am! Wer dort?
3. Februar 1930 feſtgeſtellt: Carl Jung Hier V. Schs
und Karl Krichel ſind zu Geſchäftsfüh=
rern
der Geſellſchaft beſtellt mit der Be= Komme ſof, u. kaufe
ſtimmung, daß jeder dieſer beiden Ge= getragene Herren=
ſchäftsführer
für ſich allein zur Vertre= Kleider,Federbetten,
tung der Geſellſchaft berechtigt ſein ſoll. Schuhe, Wäſche uſw.
Als nicht eingetragen wird veröffent=
licht
: Von den Geſellſchaftern bringt der V. Schatz
Geſellſchafter, Kaufmann Carl Jung in Darmſtadt. (2869
Darmſtadt, eine Sacheinlage ein be= Tel. 1924 Schloßg 2:
ſtehend in Warenvorräten im Werte
von zuſammen 15 905. Reichsmark und
in Geſchäftseinrichtungen im Laden, 1 Brandiiſe
Kontor und Lager im Werte von zu= zu kaufen geſ. Ang
ſammen 1595. Reichsmark. alſo imſu. W. 78 Geſchſt.
Geſamtwerte von 17 500. Reichsmark. Darmſtädter Stiz=
Die Bekanntmachungen der Geſell= zenbuch d. Hermann
ſchaft erfolgen durch den Deutſchen Müller zu kaufen ge
Reichsanzeiger.
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Darmſtadt, den 15 Februar 1930. W86 an d. Geſcht.
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den 19. ds. Mts. ſiattfindenden Haupk=
Pflichtversammlung volizählig zu
erſcheinen bei Sitte, Kariſtraße. (2977
Die 1. Vorſitzende.

Mittwoch, 19 Febr., 20½ Uhr im Saal
d Städt Akad f. Tonkunſt.Eliſabethenſtr.
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Dr. Hermann Heisler=München,
Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft.
Freiwillige Beiträge.

Ortsgewerbevereinu. Handwerker=
Vereinigung Darmſtadt.
Einladung=
ordentlich
. Hauptverſammlung
am Mittwoch, den 26. Februar 1930,
abends 8 Uhr im Gelben Saal bei Sitte.
Tagesordnung:
1. Bericht über die Tätigkeit des Vereins
im abgelaufenen Jahr. 2. Rechnungsab=
lage
. 3. Ber tung des Voranſchlags. 4.
Wahl des geſchäftsführenden Vorſtandes.
5. Stellungnahme zu Fragen der Kommu=
nälpolitik
. 6 Arbeitgeber=Kartell 7 In=
nungskrankenkaſſen
. 8. Beratung der vom
Vorſtand und von Vereinsmitgliedern ſat=
zungsgemäß
eingebrachten Anträge. (2978
Nohl
Dr. Kollbach
Vorſitzender
Schriftführer.

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in der Titelrolle

Nach einer Novelle von Rolf E. Vanloo
unter der Regie von Erich Waschneck.
Das gehetzte Sehicksal der Tran
eines französischen Ofkigiers, die

bei dem überstürzten Riekzug
der napoleonischen Armee aus
Rubland, von Preund v. Feind

verlenmdet, der Willkür ent-

keggelter Offisiere preiggegeben,
um das Dasein ihres Mannes,
ires Kindes und um ihr eigenes

Sebicksal ringt.
In den übrigen Hauptrollen eine Reihe
internationaler Schauspieler von Ruf.
Dazu als zweiter Schlager:
Die keusche
Kokotte
Ein Gesellschaftsstück in 6 Akten, mit
Lia Elbenschütz und Otto Gebühr
in den Hauptrollen.

Beginn 3½ Uhr.

Beginn 3½

Uhr.

Begsinn 3½ Uhr

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Kleines Haus
Bis einschließlich
Mittwoch, den 19. Februar 1230
Eezinn 16 und 20 Uhr

FANFAREN DER LIEBE

Ein Film unter der Regie von D. W. Gritfith aus den historischen Tagen der spanischen Herrschaft in
Südamerika, der auf der Geschichte Franzesca da Rimins basiert.
(T.2951
In den Hauptrollen: Mary Philbin, Don-Alvarado, Lionel Barrymore

PIA

Ein Drama aus der Unterwelt und
dem Nachtleben Berlins
Regie: Reinhold Schünzel.
In weiteren Rollen:
drete Reinwald, Ernst Stahl-Nachbaur
Als zweiter Schlager:
Ein kleiner Vorschuß
auf die Seligkeit
Ein echtes, rechtes Filmlustspiel, ein Drunter und
Drüber von Irreführungen, Intrignen, Täuschungen
und Verwechslungen.
In den Hauptrollen die bewährten Darsteller:
Dina Gralla, Paul Hörbiger

Ab heute:

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Im Doppelspielplan:
Der große dentsche Kriminal- und Abenteurerfilm:

6 Akte nach einer Komödie v. Hans H. ZERLETT

die Wandlung der ehr- u. tugendsamen
Jungfrau Anna Nebenkrug zum
mondänsten Girl. Eineextravagante
Handlung mit treffsicherer Heraus-
arbeitung
der zusammenprallenden
Gegensätze zwischen verstaubtem
Moralpredigertum und draufgänge-
rischer
Jugend.

In der Hauptrolle:
Die kapriziöse temperamentvolle Anny Ondra
Weitere Hauptdarsteller: Werner Fuetterer,
Siegfried Arno, Olga Limburg, Karl Harbacher.

O Dazu der bunte und aktuelle Filmteil e

Ein Filmwerk großen Formats mit
Olga Ischechowa

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Mittwoch, den 19. Februar Abends 8 Uhr
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