Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Jagbl.” geſtattet.
Nummer 46
Samstag, den 15. Februar 1930. 193. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspig.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Relſamezeilte (92 mm
breit/2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspig. 92 mm breite
Rellame=
zeilte 3.00 Reichsmarf. Alle Preiſe in Reichsmart
(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle, höherer
Gewall, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpſiſchtung au Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtliſcher Beltrelbung ſäll ſeder
Nabatt weg. Bankionto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natloualbank.
Vorbereikende Beſprechungen mit den Länderfinanzminiſtern über Ekal und Zinanzausgleich. — Der Kampf
mit den Regierungsparkeien um die Arbeitsloſenverſicherung. — Verſuche zur Beſeikigung des ewigen
Unſicherheitsfakkors der Arbeitsloſenzuſchüfſe.
Neue Pläne.
Helbſtändigmachung der Arbeifsloſenverſicherung?
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer muß in dieſen
Tagen nach zwei Fronten kämpfen; er hat die Finanz=
Ininiſter der Länder nach Berlin gebeten, um mit ihnen
liber den Etat 1930/31 und den Finanzausgleich zu ſprechen.
In Freitag ſind eigentlich nur vorbereitende Be=
ᛋrechungen geweſen. Die eigentlichen Beſprechungen
be=
fünnen am Samstag. Am Freitag abend ging dafür der
Rampf mit den Regierungsparteien weiter,
frei=
lich auch nur um einen Teilausſchnitt.
Der gefährlichſte Faktor im ganzen
Reichs=
tat ſind die Zuſchüſſe an die
Arbeitsloſenver=
licherung, die im vorigen Jahr ungefähr 399 Millionen
be=
ragen und auch für das kommende Vierteljahr auf ½ Milliarden
beſchätzt werden. Der Miniſter hat ſeine Vorſchläge den
Wün=
hen der Parteien entſprechend wiederholt geändert. Am Freitag
itend iſt man ſich nun wenigſtens grundſätzlich darin
inig geworden, daß dieſe Beiträge aus dem Etat
brſchwinden und anderweitig gedeckt werden
)näiſſen. Praktiſch ſtellt man ſich das ſo vor, daß die
Reichs=
egierung aus ihrem Beſtande an
Reichsbahnvor=
gsaktien einen Betrag von 150 Millionen zur
Ver=
gung ſtellt, während der Reſt von 100 Millionen
1 irgendeiner Form von der Verſicherungsanſtalt
belbſt aufgebracht werden ſoll. Das wird zum Teil durch
ſinſparungen geſchehen können, aber nur inſoweit als
da=
ſurch nicht die Wohlfahrtsläſten der Gemeinden
uhöht werden. Darüber hinaus plant man die
Verſiche=
ſungsanſtalt zu verſelbſtändigen und vom Reich
nabhängig zu machen, ſo daß ſie dann für ihre
Ge=
häftsgebarung allein verantwortlich wäre, allerdings auch das
recht einer weiteren Beitragserhöhung erhalten
lätte. Dieſes Recht freilich ſoll an eine qualifizierte
Nehrheit geknüpft werden.
Das iſt der Grundgedanke der Löſung, wie ſie den
Regie=
lungsparteien zurzeit vorſchwebt. Ob ſie durchführbar iſt, bleibt
bzuwarten. Man will ſie jedenfalls zunächſt bis zum Montag
1eſchlafen.
Die Skeuerpläne.
Widerſtände gegen eine Erhöhung
der Umſatzſteuer.
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.)
Ueber die übrigen Teile der Finanzreform iſt bei den Be=
1 9 ungen Moldenhauers mit den Regierungsparteien bisher
hiicht geſprochen worden. Es ſcheint aber, als ob ſich die
Wider=
ſtände gegen eine Erhöhung der Umſatzſteuer
herſtärkt haben und Herr Moldenhauer ſeine Pläne deshalb
nehr hat in den Hintergrund treten laſſen, daß er alſo verſuchen
wird, den Fehlbetrag aus der Erhöhung der Bierſteuer und der
Ethöhung der Zölle auf Kaffee und Tee einzudecken. Aber
ſieben dieſer offenen Frage bleibt noch die große Schwierigkeit,
aß die Volkspartei mit Recht auf einer
geſetz=
lichen Feſtlegung von Senkungen der direkten
ſind realen Steuern beharrt, die automatiſch
nkraft zu treten hätten, ſobald die Finanzlage
as geſtattet, ſpäteſtens aber zum 1. April 1931.
Wie Noung=Geſehze vor den Ausſchüfſen.
Reichsaußennziniſter Dr. Curkius über die Höhe
der finanziellen Gefamklaſten.
In der kommenden Woche wird der Reichstag im Zeichen
er Ausſchußberatungen ſtehen: Der Auswärtige und der
Haus=
laltungs=Ausſchuß ſind gemeinſam verſammelt und haben bereits
Im Freitag mit den Beratungen der Younggeſetze
egonnen. Den Vorſitz der Beratungen hat der Abg. Heimann
bernommen, während ſonſt der Abg Scheidemann den
orſitz im Auswärtigen Ausſchuß führt. Der Auswärtige
Aus=
huiß hat außerdem für die Beratungen über die Younggeſetze
einre ſonſt übliche Vertraulichkeit aufgegeben. Die vereinigten
Iusſchüſſe waren aber von ſo vielen Abgeordneten und
Regie=
ungs= und Ländervertretern beſucht, daß man in den
Plenar=
nal des Reichstags überſiedeln mußte. Dort ſieht man nun ein
3i/ d, wie bei einer ziemlich gut beſuchten Plenarſitzung, nur daß
ie Oeffentlichkeit und die Preſſe ausgeſchloſſen ſind, die auf halb=
Imtliche Berichte angewieſen iſt.
In der gemeinſamen Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes und des
91 zushaltsausſchuſſes des Reichstages wurde zunächſt feſtgelegt, daß die
zuuptausſprache in gemeinſamer Tagung durchgeführt wird, während
ſe Einzelberatung der Vorlage in Sonderſitzungen der beiden
Aus=
häſe erledigt werden ſoll. Die ſachliche Beratung wurde mit der
frage der tatſächlichen Höhe der finanziellen Geſamtlaſten begonnen.
Reichsaußenminiſter Dr. Curtius beſprach zunächſt
die Beſtimmungen über die Annuitäten.
E ſei nicht ſo, daß Deutſchland die interalliierten Schulden an die
Eereinigten Staaten übernommen habe. Deutſchland habe ſich lediglich
Die Ausſpreche.
Bedenken der Deutſchnationalen und Chriſtlich=
Nationalen.
Berlin, 14. Februar.
Die Ausſprache in den gemeinſamen Ausſchüſſen eröffnete nach den
Ausführungen des Reichsaußenminiſters der deutſchnationale
Abgeord=
nete Dr. Reichert, der ſich gegen die Berechnungen des Miniſters
wandte. Den größten Nachteil des Youngplans ſieht Dr. Reichert in
der Tatſache, daß die deutſchen Leiſtungen nicht nach der deutſchen
Leiſtungsfähigkeit berechnet, ſondern mit der Kriegsverſchuldung unſerer
Gegner in Verbindung gebracht würden. Die Valutaverpflichtung
be=
deute eine neue Sonderbelaſtung, zumal die zukünftige Kaufkraft der
Goldwährung durchaus offen ſei. Die jährliche Kapitalbildung in Höhe
von zwei Milliarden in Deutſchland werde durch die Tribute der
Wirt=
ſchaft regelmäßig entzogen.
Für die Chriſtlich=nationale Arbeitsgemeinſchaft ſprachen Dr.
Hoetzſch, Dr. Klönne und die Abgeordnete v. Sybel. Dr. Hoetzſch
hielt eine förmliche Verbindung der Reparationen mit den
interalliier=
ten Schulden für vorliegend. Dr. Klönne hält den Vergleich des
Mini=
ſters mit einer Hypothekenaufnahme für abwegig, da man mit dieſer
ar=
beitet und die Zinſen und Tilgungszahlungen verdienen könne.
Un=
geheuer ſchädlich ſei die Umwandlung der Sachleiſtungen in
Geld=
leiſtungen. Jede Milliarde an Sachleiſtung ſtelle die Beſchäftigung von
175 000 Arbeitern ſicher. Auch die Abgeordnete von Shbel berechnet
eine Verſchlechterung durch den Youngplan.
Der Youngplan nur eine Ekappe auf dem Wege der
Reparalionsregelung.
Anträge der Deutſchnationalen.
Berlin, 14. Februar.
Als letzter Redner vor der Mittagspauſe ſprach in den
gemein=
ſamen Ausſchüſſen Dr. Bernburg (Dem.) der betonte, daß der
Youngplan nur eine Etappe auf dem Wege der Reparationsregelung
darſtelle. Die deutſche Wirtſchaftslage werde von der Rechten zu
un=
günſtig beurteilt. In der Nachmittagsſitzung der Vereinigten Ausſchuiſſe
des Reichsrats für die Beratung des Youngplanes ſprachen die
Abge=
ordneten Dr. Bredt (Wirtſch. P.), Bernhard (Dem.), Heinig (Soz.) und
Dauch (D.V.P.). Der Redner der Wirtſchaftspartei erklärte, wenn es
tatſächlich richtig ſei, daß der Youngplan nur einen Verſuch darſtelle,
dann müſſe dieſe Auffaſſung in der Oeffentlichkeit feſtgeſtellt werden.
Der demokratiſche Redner vertrat nochmals entſchieden den Standpunkt,
daß auch der Youngplan keine endgültige Löſung ſei, ſondern nur ein
verfeinerter Verſuch auf dem Wege einer endgültigen Löſung. Der
Ver=
treter der Deutſchen Vollspartei erklärte, daß im Falle der Ablehnung
des Youngplanes wahrſcheinlich die ganze Welt gegen uns auftreten
würde, nachdem die internationalen Sachverſtändigen dieſe Löſung
vor=
geſchlagen hätten. Dann müßten wir angeſichts der Schwäche unſerer
Wirtſchaft und unſerer troſtloſen Finanzlage früher oder ſpäter doch
kapitulieren. Dieſer Widerſtand würde aber der deutſchen Wirtſchaft
einen Milliardenverluſt bringen. Der Vertrag iſt kein Wechſel, ſondern
eine Vereinbarung, die auch Rebiſionsmöglichkeiten aller Art in ſich
birgt. Man könne keine Vorausſagen über die wirtſchaftliche Geſtaltung
Deutſchlands oder gar der Welt für längere Zeit machen. Deshalb dürfe
man den Plan gerechterweiſe nur für die nächſten zehn Jahre
beur=
teilen. Selbſwerſtändlich ſei er nur eine Etappe.
Von den Deutſchnationalen wurden darauf zwei Anträge eingebracht.
Danach ſoll die Reichsregierung mit eingehender Begründung erklären,
ob ſie die Zahlungen des Pariſer Planes für dauernd durchführbar
halte, ferner ſoll durch eine ausdrückliche Erklärung das Recht
Deutſch=
lands vorbehalten werden, die Reviſion des Planes mit dem Ziel der
Herabſetzung der deutſchen Leiſtungen im Falle ſeiner
Undurchführbar=
keit zu fordern und nötigenfalls nach neuen diplomatiſchen
Verhand=
lungen feſtgeſtellt werden, ob die Vertragsmächte dieſen Vorbehalt
an=
erkennen. — Hierauf vertagte ſich der Ausſchuß auf Samstag.
Das Problem des 1. Januar 1932.
zur Zahlung von Annuitäten verpflichtet; es ſei nicht ſeine Sache, wie
die Gläubiger dieſe Beträge verwenden. Eine beſondere Vereinbarung
ſei allerdings getroffen für den Fall eines von den Vereinigten
Staa=
ten den Gläubigern Deutſchlands gewährten Nachlaſſes. Dieſe
Verein=
barung liege doch aber in deutſchem Intereſſe. Die Belaſtung aus den
Annuitäten ſei von den Sachverſtändigen für die erſten 37 Jahre auf
den Durchſchnitt von 1988 Millionen Reichsmark berechnet worden. Der
Gegenwartswert betrage rund 34,5 Milliarden Mark.
Man könne nicht einfach die Annuitäten zuſammenzählen
und dann durch die Zahl der Jahre dividieren.
Das würde eine falſche Methode ſein. Auch würde dabei die Staffelung
der Annuitäten unberückſichtigt bleiben, insbeſondere die niedrige
Be=
laſtung der erſten zehn Jahre. Man ſolle endlich aufhören, die
Oeffent=
lichkeit damit zu beunruhigen und irrezuführen, daß man die
Annui=
täten addiere und eine Rieſenſumme nenne, die wir zu zahlen hätten.
Wenn ein Landwirt eine Hypothek von 34 500 Mark aufnehme, die mit
5½ Prozent zu verzinſen und in 58 Jahren zu tilgen ſei, habe er auch
in der Summe der Jahreszahlungen 113 500 Mark zu zahlen.
Gleich=
wohl werde niemand daran denken zu behaupten, daß der Landwirt
oder ſein Grundſtück mit 113 500 Mark belaſtet ſeien. Seine Schuld
werde ſtets nur mit der Nominalſchuld ſeiner Hypothek, nämlich 34 500
Mark beziffert werden. In der gleichen Weiſe müſſe man auch die
Schuld aus dem Young=Plan berechnen, nämlich mit 34½ Milliarden
Reichsmark.
Der Gegenwartswert beim Ypungplan betrage 34,5
Mil=
liarden gegen rund 49 Milliarden beim Dawesplan.
Die Durchſchnittsannuitäten beim Young=Plan betrügen rund 2000
Mil=
lionen gegen 2736 Millionen beim Dawesplan. Nach dem Dawesplan
hätten wir in den nächſten zehn Jahren mehr als 7 Milliarden mehr
zu zahlen. Die ungeſchützte Annuität betrage im erſten Jahre rund
700 Millionen Mark und falle dann; im Durchſchnitt betrage, ſie 654
Millionen Mark.
„ Durch die privaten Aktionen, die in letzter Zeit begonnen
haben, um eine Erleichterung der Ueberführung des am 1. Januar
1932 zu Ende gehenden Aufwertungsmoratoriums in einen
end=
gültigen Zuſtand zu ſchaffen, iſt die Aufmerkſamkeit erneut auf
die Fälligkeiten des erſten Januar 1932 gelenkt worden. Auch die
amtlichen Stellen ſind inzwiſchen eifrig an der Arbeit geweſen, um
den Referentenentwurf, der im vergangenen Jahre aufgeſtellt und
den Länderregierungen zwecks Aeußerung und Feſtſtellung
etwaiger Sonderwünſche zugegangen war, endgültig zu
formu=
lieren. Es kann ſchon heute feſtgeſtellt werden, daß ſich an den
Hauptpunkten dieſes Referentenentwurfes nichts geändert hat
und daß ein neuer Entwurf in Vorbereitung iſt, der die
zahl=
reichen, von den Länderregierungen ausgeſprochenen Wünſche
berückſichtigen wird, deren Durcharbeitung im einzelnen allerdings
noch einige Zeit erfordert. Nach Lage der Dinge wird man alſo
recht bald die rechtliche und tatſächliche Geſtaltung des
Abwick=
lungstermins vom 1. Januar 1932 einigermaßen überſehen
kön=
nen, ſoweit dies nicht ſchon jetzt möglich iſt, wo es feſtſteht, daß
wie geſagt, die Hauptzüge des Referentenentwurfs die
Zuſtim=
mung der Länder gefunden haben.
Zum 1. Januar 1932 müſſen nach den jetzt geltenden
Beſtim=
mungen des Aufwertungsgeſetzes etwa 4—6 Milliarden
Hypo=
theken und ungefähr 250 Mill. RM. induſtrielle Vorkriegs=
Obligationen zurückgezahlt werden. Schon dieſe Zahlen zeigen
die Schwierigkeiten, vor die die deutſche Wirtſchaſt ſich an dem
genannten Zeitpunkt geſtellt ſieht, und es unterliegt keinem
Zweifel, daß bei den derzeitigen und für die nächſten Jahre
vor=
herrſchenden deutſchen Kapitalverhältniſſen eine wirkliche
Zurück=
zahlung dieſer Milliardenſummen für die deutſche Wirtſchaft
ſchwer möglich iſt. Der von dem Reichsjuſtizminiſterium, in
Ver=
bindung mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium ausgearbeitete
Referentenentwurf enthält denn auch gewiſſe Schutzmaßnahmen,
die über die im Aufwertungsgeſetz getroffene Regelung noch
hinausgehen. Der Geſetzesvorſchlag hält an der grundſätzlichen
Fälligkeit der Hypotheken am 1. Januar 1932 feſt, und nur unter
Berückſichtigung der Verhältniſſe des Einzelfalles gemäß
Ent=
ſcheidung der gerichtlichen Aufwertungsſtelle, d. h. in Fällen ganz
beſonderer nachgewieſener Härte, ſoll für die
Aufwertungsſchuld=
ner eine weitere Prolongationsmöglichkeit um längſtens 5 Jahre
geſchaffen werden. Statt der Verlängerung der Hypothek ſoll in
ſolchen Fällen auch die Bewilligung von Teilzahlungen erfolgen
können. Schuldner, die eine weitere Stundung der Hypothek bis
zum 1. Januar 1938 beanſpruchen, müſſen bis zum 30. Juni 1931
bei der Aufwertungsſtelle ihre Anträge einreichen. Unter welchen
Vorausſetzungen einem ſolchen Stundungsantrag nachgegeben
wird, ſteht im einzelnen noch nicht feſt, auf jeden Fall aber dürfte
wahrſcheinlich der Nachweis dafür verlangt werden, daß dem
Schuldner die vom Gläubiger verlangte Rückzahlung nicht
mög=
lich iſt. Wenn die Aufwertungsſtelle einen ſolchen Antrag
ge=
nehmigt, ſo tritt zunächſt eine Erhöhung des bisherigen
Zins=
fußes der Hypothek ein, und zwar auf einen Satz, den die
Reichs=
regierung jeweils unter Berückſichtigung der Wirtſchaftslage
feſt=
ſetzt. Der Aufwertungszinsſatz von zurzeit 5 Prozent, der im
Aufwertungsgeſetz auf 6 Jahre definitiv feſtgeſetzt worden iſt,
wird alſo an den ſpäteren Landeszinsfuß für Realkredite
an=
geglichen, und es iſt anzunehmen, daß auch die
Amortiſations=
hypotheken mit dieſer Zinserhöhung für die Zeit nach dem 1.
Ja=
nuar 1932 bedacht werden, was bisher noch nicht feſtſtand.
Aller=
dings muß bei dieſer Regelung dem Nachhypothekar das ihm
zu=
ſtehende Recht entzogen werden, einer Erhöhung des Zinsfußes
bis zu dem geſetzlichen Maß bei der vorangehenden Hypothek, in
dieſem Falle der Aufwertungshypothek, zu widerſprechen. Wie
es um eine weitergehende Erleichterung der Prolongation auch
dieſer nachſtelligen Hypotheken beſtellt ſein wird, läßt ſich noch
nicht ſagen, auf jeden Fall aber dürfte für dieſe eine über den
Zinsſatz für erſte Hypotheken hinausgehende Zinsſteigerung
vor=
geſehen ſein, zumal es ſich bei ihnen zum größten Teil um
For=
derungen privater Gläubiger handelt. Selbſtverſtändlich bedeutet
die Feſtſetzung eines geſetzlichen Zinsfußes eine
zwangswirt=
ſchaftliche Zinsbeſchränkung, die nur für die Fälle gilt, wo eben
durch die Aufwertungsſtelle die Prolongation der
Aufwertungs=
ſchuld vorgenommen wird. Dagegen wird dieſer Höchſtzinsfuß
für alle Fälle freier Vereinbarung zwiſchen Gläubiger und
Schuldner nicht zu gelten haben. Die zwangsweiſe Prolongation
der Aufwertungsſtelle hat ihre großen Bedenken, beſonders aus
dem Grunde, weil der Schuldner, wenn er bei der Beſchaffung
einer Erſatzhypothek Schwierigkeiten hat, ſich an die
Aufwertungs=
ſtelle wenden wird, und weil ſomit die Gerichte bzw. die
Aufwer=
tungsſtellen mit Tauſenden von Anträgen überſchwemmt würden.
Hiergegen muß natürlich ein Wall geſchaffen werden, der dazu
angetan iſt, die Anrufungsmöglichkeit der Aufwertungsſtellen
weitgehendſt einzuſchränken, um nicht die als Schutzmaßnahme
gedachte Hilfe der Aufwertungsſtellen ausarten zu laſſen. Auf
jeden Fall erſcheint, da an der grundſätzlichen Feſthaltung des
allgemeinen Fälligkeitstermins nicht zu rütteln iſt, um die
Un=
ſicherheit von dem Realkreditmarkt und der Grundſtückswirtſchaft
im beſonderen zu nehmen, ein angemeſſener Schutz der Schuldner
berechtigt, aber nur in Sonderfällen, die fakultativ genaueſtens
nachgeprüft werden müſſen. Es muß zugegeben werden, daß die
Regelung dieſer Frage bei den widerſtreitenden Glänbiger= und
Schuldnerintereſſen eine ſehr ſchwierige und nur im Wege eines
Kompromiſſes zu löſende iſt. Kein Menſch wird aber beſtreiten
können, daß ſich die Aufwertungsſtellen, die wieder neu aufgebaut
werden müßten, ausgezeichnet bewährt und mit Erfolg verſucht
haben, grundſätzlich den Intereſſen beider Teile gerecht zu
wer=
den, um ſo mehr, als dabei auch ausländiſche Geldgeber in Frage
kommen, an denen dem deutſchen Realkreditmarkt nach wie vor
ſehr gelegen iſt. Vor allem aber mußte dem Umſtande Rechnung
getragen werden, daß das Fälligwerden von 4—6 Milliarden
Aufwertungshypotheken eine Kapitalbewegung beanſprucht, deren
Anforderungen der deutſche Markt kaum gewachſen ſein dürfte.
Dieſer Geſichtspunkt erhellt die Bedeutung der vorzeitigen
Rückzahlung ſeitens der Schuldner, die ſich bisher nur in mäßigen
Grenzen gehalten hat, und der auf private Initiative in der
letz=
ten Zeit engriffenen Aktionen, die, wenn ſie zunehmen, den 1.
Ja=
nuar 1932 nicht ſo ſchwer für die deutſche Wirtſchaft erſcheinen
Seite 2
Samstag, den 15. Februar 1930
Nummer 46
laſſen. Es iſt als eine erfreuliche Tatſache zu werten, daß der
organiſierte Kredit bzw. die gewerbsmäßigen Hypothekenausleiher
auf dem Wege der freien Vereinbarung eine Prolongation der
beſtehenden Schuldverhältniſſe anſtreben und damit von ſich aus
durch ihre Bereitwilligkeit zur Prolongation die Notwendigkeit
anerkennen, die auch in dem Geſetzesvorſchlag berückſichtigt iſt,
daß eben über 1932 hinaus eine Stundung in Ausſicht genommen
werden muß. Dieſe privaten Umſchuldungsaktionen ſind
volks=
wirtſchaftlich beſonders wertvoll, weil ſie auf dem Wege der
Selbſthilfe eine Regelung der Hypotheken= und
Pfandbriefauf=
wertung vornehmen und damit in erſter Linie dem deutſcheu
Kredit und ſeinem Anſehen im Ausland in höchſtem Maße
dien=
lich ſind. Unter dieſen Aktionen ſteht an erſter Stelle die der
Meininger Hypothekenbank, die zu Umſchuldungszwecken 3 Mill.
RM. neue Pfandbriefe herausgegeben hat, und der es gelungen
iſt, einen Teil ihrer Pfandbriefgläubiger ohne Rückſicht auf die
etwvaige geſetzliche Regelung zum Umtauſch ihrer Papiere in dieſe
8prozentigen Goldpfandbriefe zu veranlaſſen. Die
Umſchuldungs=
aktion der Meininger Hypothekenbank zeigt jedenfalls einen Weg,
der bis zum Ende des nächſten Jahres auch von den anderen
Realkreditinſtituten beſchritten werden könnte, um die
Milliarden=
fälligkeiten des 1. Januar 1932 abzubauen. Allerdings machen
die 3 Mill. RM. neuer Umſchuldungspfandbriefe nur einen ſehr
geringfügigen Betrag gegenüber dem Geſamtumlauf an
Liqui=
dationspfandbriefen, der auf etwa 2 Milliarden zu ſchätzen iſt,
aus. Auch die von der Commerz= und Privatbank eingerichtete
Umſchuldungsſtelle, die Zwiſchenkredite, für den Erwerb von
Liquidationspfandbriefen gewährt und den
Aufwertungsſchuld=
nern neue Hypotheken zu vermitteln ſucht, bietet, Möglichkeiten
eines weiteren Ausbaues und iſt geeignet, in der gleichen
ent=
laſtenden Richtung des Fälligkeitsproblems zu wirken. Daß die
Hoffnung auf eine weitere Ausdehnung der privaten
Umſchul=
dungsaktionen berechtigt iſt, beweiſt der Beſchluß des
Grund=
kreditausſchuſſes des Verbandes öffentlich=rechtlicher
Kredit=
anſtalten e. V. Berlin, der bereit iſt, durch die ihm angeſchloſſenen
Grundkreditanſtalten zur Verringerung der
Rückzahlungsſchwierig=
keiten in der Weiſe beizutragen, daß dieſelben
Aufwertungsver=
pflichtungen dritter Gläubiger übernehmen, ſie in
Tilgungsdar=
lehen umwandeln und dem Gläubiger den Gegenwert in
Gold=
pfandbriefen zur Verfügung ftellen. Hierdurch erhalten die
Gläu=
biger eine realiſierbare Forderung, während der Schuldner die
Notwendigkeit der Geldbeſchaffung und damit der ſich für ihn aus
dem Fälligkeitstermin für Aufwertungsverpflichtungen am 1.
Ja=
nuar 1932 ergebenden Schwierigkeiten im vorkommenden Falle
enthoben wird.
Der Geſamtbetrag der Fälligkeiten für den 1. Januar 1932,
der, wie geſagt, zwiſchen 4—6 Milliarden RM. liegt, könnte ſich je
nach dem Umfange der Umſchuldungsaktion der Bank=Inſtitute
bis zum Ende des nächſten Jahres verringern. Wenn auch die
Sparkaſſen und die privaten Verſicherungsgeſellſchaften ſich zu
einer aktiven Umſchuldungspolitik entſchließen, ſo würde damit
das Problem des 1. Januar 1932 für den Kapitalmarkt weſentlich
an ſeiner Schwere verlieren, da dann Schwierigkeiten ſich nur
noch aus dem Fälligwerden der Hypotheken aus Privathand
er=
geben würden. Je mehr aber die privaten Umſchuldungsaktionen
zunehmen, um ſo mehr wird auch den Aufwertungsſtellen die
Arbeit erleichtert, und ihre Inanſpruchnahme würde nicht ſo groß
ſein, wie man es befürchten zu müſſen glaubt.
Preußen vor dem Staatsgerichtshof.
Um die Verfaſſungsmäßigkeik des preußiſchen
Landeswahlgeſetzes.
Leipzig, 14. Februar.
Vor dem Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich begann
heute die Verfaſſungsklage des Völkiſch=Nationalen Blocks und
der Volkrechtpartei gegen das Land Preußen auf Feſtſtellung der
Verfaſſungswidrigkeit von Beſtimmungen der Paragraphen 31
und 32 des preußiſchen Landeswahlgeſetzes.
Die angegriffenen Beſtimmungen des preußiſchen
Landes=
wahlgeſetzes beſagen, daß die Reſtſtimmen unberückſichtigt bleiben,
wenn nicht wenigſtens auf einen der verbundenen
Kreiswahlvor=
ſchläge 20000 Stimmen entfallen ſind, und daß einem
Landes=
wahlvorſchlag höchſtens die gleiche Zahl der Abgeordnetenſitze
zugeteilt wird, wie auf die ihm angeſchloſſenen
Kreiswahlvor=
ſchläge entfallen. Die Klageparteien vertreten die Auffaſſung,
daß dieſe Beſtimmungen unvereinbar mit den allgemeinen
Wahl=
rechtsgrundſätzen ſind, wie ſie in der Reichsverfaſſung und in der
pveußiſchen Verfaſſung aufgeſtellt ſind. Beide Klageparteien
be=
rufen ſich auf das Urteil des Staatsgerichtshofes für das Deutſche
Reich vom 22. März 1922, mit dem ähnliche — nicht gleiche —
Vom Tage.
Nach dem Kommuniſtenkrawall bei den Opelwerken vom Mittwoch
arbeitet der Betrieb wieder vollkommen ungeſtört mit einer Belegſchaft
von zirka 7500 Mann.
Nach den Auflöſungsbeſchlüſſen des Reichsverbanbs der deutſchen
landwirtſchaftlichen Genofſenſchaften und der Raiffeifengenoffenſchaften
iſt in Anweſenheit des Reichsernährungsminiſters Dietrich ein
Einheits=
verband, nämlich „Reichsverband der deutſchen landwirtſchaftlichen
Ge=
noſſenſchaften=Raiffeiſen E. V.” gegründet worden.
Im Strafrechtsausſchuß des Reichstags wurde am Freitag die
Strafbeſtimmungen gegen die Tierquälerei beraten,
Der Entwurf macht die Tierquälerei, die bisher nur als Uebertretung
galt, zu einem Vergehen und will ſie mit Gefängnis bis zu
ſechs Monaten oder mit Geldſtrafen belegen.
In der Berufungsverhandlung im Jornsprozeß wurde der
Angeklag Redakteur Bornſtein wegen formaler Beleidigung des
Reichsanwalts Jorns zu 100 Mark Geldſtrafe verurteilt.
In Inſterburg begann geſtern die Verhandlung gegen
den litauiſchen Gewerkſchaftsſekretär Pletſchkaitis und fünf
Ge=
noſſen. Den Angeklagten wird Vergehen gegen das Sprengſtoffgeſetz,
gegen das Geſetz über Waffen und Munition und gegen das Geſetz über
Paßvorſchriften zur Laſt gelegt.
An Berliner zuſtändiger Stelle wird das Gerücht nicht beſtätigt, daß
drei mit dem Vatikan in guten Beziehungen ſtehende Großmächte
inoffiziell in Moskau den Appell des Papſtes auf
Einſtel=
lung der Verfolgung der Kirchen in Sowjetrußland
befürworten würden.
Der „Oſſervatore Romano” beſtätigt amtlich, daß der Papſt den
bisherigen Nuntius in Budapeſt, Ceſare Orſenigo
zum Apoſtoliſchen Nuntius in Berlin ernannt hat.
Der franzöſiſchen Kammer iſt am Donnerstag eine
Am=
neſtievorlage für die wegen politiſcher Vergehen
in Elſaß= Lothringen Verurteilten zugegangen.
Wie aus Kapſtadt gemeldet wird, wies der ſüdafrikaniſche
Juſtiz=
miniſter darauf hin, daß die kommuniſtiſche Wühlarbeit in
der ſüdafrikaniſchen Union in letzter Zeit ſehr ſtark
zugenommen habe.
In Lincoln bei Buenos Aires wurden bei einem
kom=
muniſtiſchen Ueberfall auf eine konſervative Verſammlung
zwei Perſonen getötet und 13 verwundet.
Nach Meldungen aus dem Aufſtandsgebiet in
franzö=
ſiſch Indo=China wurden dort zahlreiche Kommuniſten
verhaftet.
China ſieht ſich erneut der Gefahr eines Bürgerkriegs
gegenüber. Die Kuominſchun, die Armee des chriſtlichen Generals Feng=
Yu=hſiang, ſoll ſich auf dem Vormarſch nach Hankau befinden. Die
aufſtändiſchen Kuominſchun ſollen weiter von General Schi=Yu=ſchan
Unterſtützung erhalten haben.
Beſtimmungen des württembengiſchen Landeswahlgeſetzes für
verfaſſungswidrig erklärt worden ſind.
Das Land Preußen beantragt Abweiſung ſämtlicher Anträge.
Es beruft ſich dabei beſonders darauf, daß das Reichswahlgeſetz
dieſelben Beſtimmungen enthalte wie das preußiſche
Landes=
wahlgeſetz, das Reichswahlgeſetz, das ſeinerzeit einſtimmig
ange=
nommen worden ſei, ſei aber zweifellos gültig.
Kraftwagenkonkurrenz und Reichsbahn.
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.)
Die Reichsbahngeſellſchaft hat vor einigen Wochen dem
Reichsverkehrsminiſterium eine Denkſchrift überreicht, in der ſie
die Einnahmeausfälle der Bahn durch die
Kraft=
wagenkonkurrenz auf jährlich etwa 410 Millionen
bezif=
ferte. Trotzdem die Verhandlungen mit ſeltener Eindringlichkeit
zwiſchen Reichsbahn und Verkehrsminiſterium geführt werden,
iſt bisher irgendeine Entſcheidung noch nicht gefallen. Im
Miniſterium hat man ſich aber nicht alle Argumente der
Reichs=
bahn zu eigen gemacht. Man ſteht auf dem Standpunkt, daß
der Reichsbahn unbedingt geholfen werden muß, fragt ſich nur,
welche Wege einzuſchlagen ſind. Eine direkte Verſtändigung
zwiſchen Reichsbahn und Autobeſitzern iſt natürlich unmöglich,
Man kann aber auch den Kraftwagenverkehr nicht abdroſſeln,
weil Deutſchland eine ſehr große Automobilinduſtrie beſitzt.
Er=
ſchwerend wirkt ſich aus, daß im Kraftwagengeſchäft das
Ab=
zahlungsgeſchäft weit ausgedehnt iſt. Es zwingt die Autobeſitzer
dazu, alle nur erreichbaren Transporte anzunehmen, um die
finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Außerdem werden ſehr
viel billige ausländiſche Wagen eingeführt, wodurch die
Kraft=
wagentransporttarife herabgedrückt werden. Hier könnte unter
Umſtänden eine gewiſſe Zollerhöhung Abhilfe ſchaffen. Wie man
vom Reichsverkehrsminiſterium aus der Reichsbahn helfen wird,
iſt vorläufig noch vollkommen ungeklärt. Auch über den
vorliegen=
den Antrag auf Tariferhöhung, der noch nicht erledigt iſt, ſteht
eine Entſcheidung noch nicht bevor. Ueber kurz oder lang wird es
ſich aber entſcheiden, ob das Reich auf die Verkehrsſteuer
ver=
zichten oder die Erträge für ſich verwenden will, womit dann die
Vorausſetzung für eine Entſcheidung über den
Tariferhöhungs=
antrag gegeben iſt.
Reichspolizeiſtunde?
Ein Beſchluß des Bolkswirkſchaftsausſchuſſes
zum Schankſtättengeſeh.
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Volkswirtſchaftsausſchuß des Reichstages hat am
Frei=
tag bei der Beratung des Schankſtättengeſetzes einen neuen
über=
raſchenden Beſchluß gefaßt. Er iſt darauf abgekommen, die
Reichspolizeiſtunde in Zukunft auf 1 Uhr
feſtzu=
ſetzen und den Ländern die Genehmigung für
Aus=
nahmefälle zu erteilen. Die Gründe, die den Ausſchuß
zu dieſer Stellungnahme veranlaßt haben, ſind an ſich
verſtänd=
lich: er will den Alkoholkonſum einſchränken,
wo=
für heute Hunderte von Millionen des Volkseinkommens
aus=
gegeben werden. Es gibt aber ſicher andere Mittel und
Wege, den Alkoholverbrauch einzudämmen oder Mißbrauch zu
unterbinden. Man hätte alſo beſſer getan, von einer
Beſchluß=
faſſung über eine Reichspolizeiſtunde abzuſehen. Sie iſt
ſchließ=
lich von ſo untergeordneter Bedeutung, daß deswegen das
Reichs=
parlament nicht in Bewegung geſetzt zu werden brauchte. Im
übrigen wird heute ſchon die überwiegende Mehrzahl aller
Gaſt=
ſtätten im Reich gegen Mitternacht geſchloſſen, und es ſind nur
wenige Lokale in den Großſtädten, die länger geöffnet haben
unter Entrichtung eines beſonderen Stempels für die öffentliche
Hand. Aber auch hier hat die Erfahrung gezeigt, daß
Gaſt=
ſtätten, die etwa bis 2 oder 3 Uhr offen ſein können, ſehr häufig
früher geſchloſſen ſind oder nur einen verhältnismäßig ſchwachen
Beſuch aufzuweiſen haben.
Die kleine Juſtizreform.
Finanzielle Entlaſtung der Juſtizverwaltung.
Verſchiebung der Zuſtändigkeiten für die
Amts= und Landgerichte.
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett hat — wie aus einer amtlichen
Mittei=
lung hervorgeht — am Donnerstag einem Plan zugeſtimmt, der
die finanzielle Entlaſtung der Juſtizverwaltung
im Auge hat. Vorläufig handelt es ſich, wie wir im Gegenſatz zu
anderslautenden Meldungen erfahren, nur um Grundzüge, auf die
hin jetzt vom Juſtizminiſterium eine beſtimmte Vorlage
aus=
gearbeitet werden ſoll. Die Anregung iſt vom preußiſchen
Juſtiz=
miniſterium ausgegangen, das auch beſtimmte Vorſchlage
unter=
breitet hat. Sie ſind jedoch nicht in allen Teilen vom
Reichs=
kabinett angenommen worden. Vor allem iſt die Anregung, die
Gerichtsgebühren in Armenſachen herabzuſetzen, abgelehnt worden,
wovon ſich Preußen eine Erſparnis von 20 Millionen jährlich
herausrechnete. Das Reichskabinett wollte den ohnehin jetzt nicht
auf Roſen gebetteten Anwaltsſtand nicht in dieſer Form auch
noch benachteiligen. In Ausſicht genommen iſt dagegen eine
Ver=
ſchiebung der Zuſtändigkeiten für die Amts= und
Landgerichte. Bei Amtsgerichten ſoll die Zuſtändigkeitsgrenze
auf 1000 RM. Streitobjekt erhöht werden — wodurch alſo bis zu
dieſem Betrag der Anwaltszwang in Wegfall käme — bei den
Landgerichten bis zu 6000 RM. Welche finanziellen Wirkungen
die Vorlage hat, läßt ſich ſchwer abſchätzen. Die Durchführung iſt
im weſentlichen Sache der Länder, von deren Ausführungsgeſetzen
viel abhängen wird. Allzu hoch werden aber die Einſparungen
nicht mehr ſein, nachdem auch der preußiſche Vorſchlag auf weitere
Einſchrankung des Kollegialſyſtems gefallen iſt.
Konſtikuierung des genoſſenſchafklichen
Einheits=
verbandes.
Berlin, 13. Februar.
Nach der Auflöfung des Reichsverbandes der Deutſchen
Landwirt=
wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und des Generalverbandes der
Deut=
ſchen Raiffeiſengenoſſenſchaften hat nunmehr heute in Anweſenheit des
Reichslandwirtſchaftsminiſters Dietrich die Konſtituierung des
genoſſen=
ſchaftlichen Einheitsverbandes ſtattgefunden, der unter der Bezeichnung
„Reichsverband der Deutſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften —
Raiffeiſen e. V.” demnächſt ſeine Tätigkeit aufnimmt. Dem
Einheits=
verband traten in der heutigen Sitzung insgeſamt 35 Verbände und 12
Zentralgeſchäftsſtellen bei mit insgeſamt 37 300 Einzelgenoſſenſchaften.
Der Vorſtand des Einheitsverbandes iſt folgendermaßen
zuſammen=
geſetzt. Landesökonomierat Dr. e. h. Johannßen als Ehrenpräſident,
Geheimer Landesökonomiert Hohenegg und Reichsminiſter a. D. Dr.
Hermes als Präſidenten, Regierungspräſident z. D. Freiherr v. Braun
und Landesökonomierat Dr. Rabe als ſtellvertretende Präſidenten,
Regierungsrat Gennes als Generalanwalt, Direktor Schmidt und
Direktor Brenning als ſtellvertretende Mitglieder des Präſidium. —
Reichslandwirtſchaftsminiſter Dietrich wies in einer Rede auf die
Be=
deutung dieſes Tages hin, an dem ſich das geſamte landwirtſchaftliche
Genoſſenſchaftsweſen Deutſchlands zuſammenfinde.
nach kurzer Zeit in die normale Fluglage zurück, ohne daß
offen=
bar der Pilot etwas dazu tat.
Aeußerlich erſcheint die D 1664, die nur ein beliebiger
Ver=
treter ihres Typs iſt, als normaler Verkehrshochdecker für 5
Flug=
gäſte, und nur der Fachmann kann an der Flügel=Formgebung
Unterſchiede gegenüber anderen Maſchinen erkennen. Das
Ge=
heimnis der ungewöhnlichen Querſtabilität und ihrer Erhaltung
auch in überzogenem Zuſtande liegt offenbar im Flügelquerſchnitt
und auch in der Form der Tragflächen, die im übrigen ſtark an
die der alten Etrich=Rumpler=Tauben erinnern, und die ebenfalls
dem aus der Botanik bekannten Zanonia=Flugſamen nachgebildet
ſind. Die A 28 hat einen 5zylindrigen luftgekühlten 240=PS
Titan=Motor. Aber es handelt ſich bei dieſen Vorführungen gar
nicht ſpeziell um die Maſchine, ſondern um die grundſätzliche
Form des trudelſicheren Flügels, die vermutlich auch bei allen
anderen Verkehrs= und Sportflugzgeugen verwendet werden kann.
Hier liegt offenbar die erſte praktiſche Durchführung einer
wirklich trudelſicheren Konſtruktion vor. Bekannt geworden iſt
bisher nur der Handley=Poge=Schlitzflügel, der die Einhaltung
der richtigen Querlage ermöglicht, wenn das Flugzeug „
über=
zogen”, alſo in eine zu ſteile Lage gekommen iſt, ohne daß damit
die Gefahr des Trudelns an ſich bei irgendwelchen
Bedienungs=
fehlern ausgeſchaltet werden konnte. Die ungewöhnlichen
Eigen=
ſchaften dieſer neuen Flügelkonſtruktion ſind urſprünglich, wie
bereits angedeutet, zufällig bei einer Reihe von Fehlern und
Vorfällen erkannt worden, die eigentlich zu ſchweren
Unglücks=
fällen hätten führen müſſen, wenn dieſe Flügelbauart nicht die
Eigenſchaft einer ungewöhnlichen Querſtabilität gehabt hätte.
Vielleicht ermöglicht die Ausnutzung dieſer zuerſt zufällig
ent=
deckten und ſpäter ſyſtematiſch unterſuchten und durchgebildeten
Eigenſchaft ſchon in der nächſten Zeit eine ſtarke Erhöhung der
Sicherheit des Flugverkehrs, der gerade im vergangenen Jahr
von einer Reihe ſchwerer Unfälle betroffen worden iſt.
Dipl.=Ing. A. Lion, Berlin
Von Deukſchlands Hohen Schulen.
Heidelberg: Der Angliſt Profeſſor Dr. Hoops wird als ein
Aus=
tauſchprofeſſor an die Kalifornia=Univerſität in Berkeley gehen. Zuvor
wird er die deutſche Univerſitätswiſſenſchaft bei dem internationalen
Univerſitätskongreß in Havanna beſuchen.
Breslau: Der o. Profeſſor D. Ernſt Kohlmeher von der
Uni=
verſität Breslau wurde in gleicher Eigenſchaft an die Theologiſche
Fakultät der Univerſität Halle a. S. verſetzt. Profeſſor Kohlmeyer
übernimmt in Halle den Lehrſtuhl der Kirchengeſchichte als Nachfolger
des Gehcimen Konſiſtorialrats Johannes Ficker.
* Das trudelſtchete Mägzeug.
Beträchtliche Verminderung der Abſturzgefahr
im Flugzeugverkehr.
Kürzlich iſt auf dem Tempelhofer Feld in Berlin der
Oeffent=
lichkeit ein Flugzeug vorgeführt worden, das als vollkommen
trudelſicher gilt und das den Nachweis dieſer Eigenſchaft in der
Tat bei dieſer Vorführung erbracht hat. Es handelt ſich dabei
durchaus nicht um eine Sonderkonſtruktion, ſondern um ein
Ver=
kehrsflugzeug, das bereits 25 000 Flugkilometer hinter ſich hat,
nämlich um das Focke=Wulf=Flugzeug D 1664 der
Luſtverkehrs=
geſellſchaft Wilhelmshaven=Rüſtringen, Type A 28 „Habicht”
Das Trudeln iſt eine der größten Gefahren der Fliegerei, der
wahrſcheinlich der größte Teil der ſchweren Flugunfälle zu
ver=
danken iſt. Das Trudeln kann z. B. eintreten, wenn ein
An=
fänger oder auch ein erfahrener Flieger unter ungünſtigen
Wetter=
bedingungen das Flugzeug in eine zu ſteile Lage bringt; es
ver=
liert dann an Geſchwindigkeit, kippt plötzlich auf den linken oder
rechten Flügel und ſtürzt unter ſchneller Drehung ſenkrecht nach
unten. Man kennt ja das abſichtliche Trudeln der Kunſtflieger
auf den Flugmeetings; aber ſo gut es dem geſchickten
Kunſt=
flieger gelingt, ſein Sportflugzeug aus dem Trudeln heraus
wieder in die normale Lage zu bringen, ſo ſelten gelingt die
Wiederherſtellung des normalen Flugzuſtandes bei ſchweren
Ver=
kehrsmaſchinen, die in der Dunkelheit oder im Nebel ins Trudeln
geraten ſind. Eine wirklich trudelſichere Maſchine bedeutet alſo
für den Flugverkehr eine außerordentliche Erhöhung der
Sicher=
heit.
Es ſcheint, als wenn die Focke=Wulf=Werke das Geheimnis
der Trudelſicherheit gelüftet haben; denn es hat ſich bisher
wirk=
lich um ein Geheimnis gehandelt, da man die eigentlichen
Bedin=
gungen des Trudelns oder Nichttrudelns bisher noch nicht erkannt
hat. Ob die genannten Flugzeugwerke allerdings wirklich im
vollen Beſitz dieſes Geheimniſſes ſind, läßt ſich ſchwer ſagen. Sie
geben vorläufig nicht bekannt, worauf letzten Endes die
unge=
wöhnliche Querſtabilität ihres Flugzenges beruht, um, wie ſie
ſagen, Patentrechtlichen Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen.
Für den Außenſtehenden iſt es daher ſchwer, zu entſcheiden, ob
es ſich um einen theoretiſch nicht recht erfaßbaren Zufallstreffer
handelt oder um eine durch ſyſtematiſche Forſchung gewonnene
Konſtruktion. Sicher iſt, daß der vom Leiter der Flugabteilung
der deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt, Herrn von Köppen,
2) Vgl. Abbildung in geſtriger Nummer des Tagbl.
Der Träger des Münchener Dichkerpreiſes 1930.
Magnus Wehner,
der Verfaſſer des Romans „Sieben vor Verdun” und des
Griechen=
buches „Das Land ohne Schatten”, wurde mit dem diesjährigen
Dichterpreis der Stadt München in Höhe von 3000 Mark
ausgezeichnet.
durchgeführte Schauflug wirklich den Eindruck hinterlaſſen hat,
daß der Focke=Wulf=Flügel das Trudeln unmöglich macht. von
Köppen zog bereits beim Start das Flugzeug ungewöhnlich ſtart
an und zeigte, daß es trotzdem ſtets in der waagerechten
Quer=
lage blieb, ſich auch willkürlich nach rechts oder links neigen ließ,
ohne „auf den Flügel zu gehen”. Stets kam es über eine
außer=
ordentlich enge Kurve wieder in den normalen Flugzuſtand. von
Köppen iſt ein alter Kunſtflieger, der es wohl verſteht, eine
Ma=
ſchine zum Trudeln zu bringen. Man ſah, wie er mit allen
denk=
baren Steuermanövern verſuchte, das Flugzeug gewaltſam zum
Trudeln zu bringen, durch Senkrecht=auf=die=Flächen=ſtellen, mit
Vollgas, mit gedroſſeltem Motor, aber ſtets kam die Maſchine
Nummer 46
Samstag, den 15. Februar 1930
Seite 3
Japan legl ſich nicht feſt. — Konkreke Zifſern Frankreichs. — Wiederaufrollung der Frage der politiſchen
Garankien durch die franzöſiſche Delegakion. — Franzöſiſcher Druck auf Italien. — Ikalien verharrk auf ſeiner
Forderung nach Blokkenparikäk mit Frankreich. — Panzerkreuzer A als Rüſtungsvorwand.
Gegen wen die Rüſtungen?
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 14. Februar.
Aus London kommen jetzt wieder nach Pariſer Auffaſſung
optimiſtiſchere Nachrichten. Die energiſche Holtung der
franzöſi=
ſchen Delegation ſoll — ſo hört man hier wenigſtens — ihre
Früchte tragen. Sowohl England als auch Amerika zeigen ſich
Frankreich gegenüber nachgiebiger, wenigſtens in der Frage der
Unterſeeboote. Nach der großen und etwas theatraliſchen
Aus=
ſppache darüber ſei man wieder zur Realpolitik zurückgekehrt.
Die Unterſeeboote werden alſo nicht abgeſchafft. Das hat
man im voraus gewußt. Aber die angelſächſiſchen Mächte
woll=
ten doch nicht ganz auf die Propagandawirkung einer
oſtentativen Forderung der Abſchaffung der Tauchſchiffe
ver=
zichten. Beſonders vor den breiten Maſſen in Amerika wird die
Unterſeebootsfrage Frankreich ſehr viel ſchaden. Dabei iſt es
ungerecht, zu behaupten, daß die Unterſeeboote eine beſonders
grauſame Waffe darſtellen. Denn letzten Endes ſind alle
1Waffen gleich grauſam. Die Unterſeeboote gefährden
aber die Suprematie der ſtärkſten Seemächte.
In gut informierten Kreiſen glaubt man, daß Frankreich
auch in den anderen Fragen nicht viel nachzugeben gezwungen
ſein wird. Man hofft jetzt, mit England und Amerila ein
ziem=
lich günſtiges Kompromiß zu finden. Das Verhalten Italiens
verurſacht ſchon mehr Kopfzerbrechen. Es iſt wahr, die Italiener
ſeielen in London keine beſondere Rolle. Die italieniſche
Dele=
gation verhält ſich ziemlich ſtill, aber ſie beharrt auf ihren
For=
derungen. Dieſe Forderungen, Parität mit Frankreich, eine
Parität, welche nur zu erreichen iſt, wenn Frankreich ſeine Flotte
herabzuſetzen geneigt iſt, ſind abſurd. Ganz gewiß hätte ſchon
die italieniſche Delegation viel erreicht, wenn ihre Forderungen
nicht ſo unglücklich formuliert wären. Man iſt im Unklaren über
die Ausſichten Joaliens auf der Konferenz und erwartet von
iralieniſcher Seite noch manche Ueberraſchungen und Senſationen.
Eines erwähnt man in Verbindung mit der Konſerenz
ver=
hältnismäßig ſelten. „Gegen wen die Rüſtungen?” Ein
Pariſer Blatt hat allerdings die Frage offen geſtellt und ſelbſt
eingeſtanden, daß die in London verſammelten Mächte ihre
Rüſtungen doch nicht mit dem vielbeſprochenen deutſchen Kreuzer
rechtfertigen können. Das iſt allerdings ein Fortſchritt. Den
erne Zeitlang hat man hier ſchon die Dinge ſo dargeſtellt, als ob
däe ganze Welt nur des einen deutſchen Kreuzens wegen rüſten
würde ...
Ueber den Wert der Humaniſierung der Unterſeeboote denkt
yan auch nicht viel nach. Dabei ſcheint es aber doch wahrſchein=
Tch, daß, wenn einmal ein Staat ſich über das Kriegsverbot
hin=
wegſetzt, er ſich auch über die Beſchränkungen hinſichtlich der
An=
wendung der Unterſeeboote hinwegſetzen wird.
Die japaniſchen Forderungen.
Einem Kompromiß über die
Abrüſtungs=
methoden nicht abgeneigt. — Wunſch nach
Beibehaltung der U=Boote.
EP. London, 14. Februar.
Die angekündigten Erklärungen der japaniſchen und
fran=
zöſiſchen Delesation zur Londoner Flottenkonferenz ſind geſtern
abend veröffentlicht worden. Die von der japaniſchen
Delega=
tion herausgegebene Erllärung enthält ſo gut wie nichts neues,
da ſie keine Zahlen bringt. Die Japaner geben in ihrer
Er=
klärung nochmals bebannt, daß ſie ein Kompromiß
zwi=
ſchen Abrüſtungsmethoden nach Kategorie und
ſolchen nach der Geſamttonnage mit der
Mög=
lichkeit eines Tonnagetransfers begünſtigen
würden. In der Kategorie der größeren Kreuzer
wiederholt Japan ſeine bekannten Forderungen und ſchlägt vor,
daß dieſe Kreuzer eine Maximaltonnage von 700 bis
7500 To. und Geſchütze von 6 Zoll beſitzen ſollen. Die
Lebens=
ldauer der Kreuzer mit 6zölligen Geſchützen will Japan
auf 20 Jahre und die für Zerſtörer auf 16 Jahre
feſtgeſetzt ſehen. Weiter wird nochmals Japans Wunſch
nach Beibehaltung der Unterſeeboote in der
Er=
klärung zum Ausdruck gebraht, aber gleichzeitig vorgeſchlagen,
daß die Maximalgröße der U=Boote reduziert und die
Lebens=
dauer auf 13 Jahre feſtgeſetzt werden ſoll. In der U=Boot=
Tonnage verlangt Japan die gleiche Tonnenzahl der jetzt im
Dienſt befindlichen U=Boote.
Die franzöſiſche Flokkenpolikik.
Zu einem Abkommen unter Vorbehalten
und politiſchen Garantien bereit.
EP. Paris, 14. Februar.
Tardieu und Briand hatten geſtern eine neuelange
Unterredung mit Macdonald und Stimſon. Dieſe.
Unterredung bezog ſich wiederum auf das Verhältnis der
von den verſchiedenen Mächten bekannt gegebenen
Tonnage=
ziffern und die politiſchen Klauſeln, die nach
Frankreichs Wunſch in einer Präambel zum
Flottenabkommenoder in getrennten Verträgen
formuliert werden ſollen.
Frankreich verlangt bekanntlich eine Geſamtonnage von
724 479 Tonnen, die im Jahre 1936 erreicht werden ſoll. Die
franzöſiſche Delegation erklärt ſich im
Einver=
ſtändnis mit Großbritannien und Amerika
be=
reit, ein Abkommen über die Feſtſetzung von
Bauprogrammen, die von 1930 bis 1936 laufen
ſollen, abzuſchließen, unter dem doppelten
Vorbehalt, daß ein ſolches Abkommen von den übrigen an
der Konferenz teilnehmenden Mächten angenommen und von dem
franzöſiſchen Parlament ratifiziert wird.
Frankreichs Standpunkt hinſichtlich der politiſchen Garantien
iſt am Schluß des geſtern veröffentlichten franzöſiſchen
Memoran=
dums feſtgelegt. Frankreich geht von ſeinen Ziffern
nur dann herunter, wenn ein Mittelmeerpakt
unterzeichnet wird, wonach die Signatarmächte ſich
ver=
pflichten würden, im Falle einer Kriegsdrohung eine
Verſtändi=
gung untereinander herbeizuführen. Die franzöſiſche Erklärung
enthält weiter eine Andeutung, daß Frankreich neue 10 000=
Tonnen=Kreuzer zu bauen beabſichtige, falls Deutſchland die ihm
unter dem Verſailler Friedensvertrag zuſtehenden fünf Kreuzer
vom Typ des Panzerkreuzers A bauen würde. Miniſterpräſident
Tardieu hatte auch eine Zuſammenkunft mit dem
italieniſchen Außenminiſter Grandi über das
franzöſiſche Flottenmemorandum. Der
italie=
niſche Delegationsführer verharrte auf ſeinem
Standpunkt, d. h. auf der Forderung nach
Flotten=
parität zwiſchen Italien und Frankreich, und
lehnte es ab, ein ſchriftliches und genaue Ziffern enthaltendes
Expofé vorzulegen, wie dies die übrigen Mächte getan haben.
Der Vorſtoß gegen den deutſchen Kreuzer.
Der Ausfall gegen Italien.
CNB. Berlin, 14. Februar.
Die franzöſiſche Denkſchrift eröffnet eine neue Phaſe um
nicht zu ſagen eine Kriſe, der Londoner Konferenz. Der Plan,
die Flottenſtärke von 682 000 Tonnen in den nächſten fünf
Jah=
ren auf 724 000 zu erhöhen, bedeutet, daß Frankreich in dieſer
Zeit 42000 Tonnen neuen Schüiffsraum und außerdem rund
200 000 Tonnen Erſatzbauten, für überalterte Kriegsſchiffe, im
ganzen alſo etwa 250 000 Tonnen neue Schiffe auf Kiel legen
will. Unter dieſer Vorausſetzung iſt Frankreich allerdings
be=
reit, mit den anderen Mächten ein genau feſtgelegtes
Baupro=
gramm, das auch eine Baupauſe für Schlachtſchiffe vorſehen
würde, bis zum Jahre 1936 zu vereinbaren. Bei dieſer Form
der „Abrüſtung” würde alſo der Streit, ob Einſchränkung nach
Kategorien oder Geſamttonnage, keine Rolle mehr ſpielen. Die
Baupauſe für Schlachtſchiffe iſt freilich an den Vorbehalt
ge=
knüpft, daß keine Schiffe des kürzlich aufgetauchten neuen
Schlachtſchifftyps gebaut werden. Mit dieſem deutlichen Hin=
weis auf das deutſche Panzerſchiff hat Tardieu
ſeinen zu Beginn der Konferenz angekündigten Vorſtoß
verwirk=
licht. Alsbald iſt auch wieder das Echo in Geſtalt des Gerüchtes
von der bevorſtehenden Einladung Deutſchlands zur
Flotten=
konferenz aufgetreten, ſo daß Macdonald bereits in der geſtrigen
Unterhausſitzung zu einem Dementi gezwungen war.
Intereſſant iſt in der franzöſiſchen Denkſchrift auch der
Ausfall gegen Italien, der darin liegt, daß ein Krieg
Frankreichs mit England und den Vereinigten
Staaten als undenkbar bezeichnet, von Italien,
dem nächſten Nachbarn und Rivalen
Frank=
reichs, jedoch nicht geſprochen wird. Wie ſollte auch
Italien, ohne ſeine Flotte ungefähr verdoppeln zu müſſen, mit
dieſem Programm Schritt zu halten?
Das Panzerſchiff A.
Zielſcheibe der franzöſiſchen Angriffe.
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.)
An amtlicher Berliner Stelle hat der franzöſiſche Vorſtoß
in der geſtrigen Denkſchrift zur Flottenkonferenz einigermaßen
überraſcht, da hier Frankreich zum erſten Mal offiziell an dem
im Bau befindlichen deutſchen Panzerſchiff A. Anſtoß nimmt. Die
Denkſchrift liegt in Berlin noch nicht im Wortlaut vor. Da Herr
Sthamer aber bisher die Regierung fortlaufend und ſehr gut
in=
formierte, nimmt man an, daß das Dokument umgehend
ein=
treffen wird. Erſt wenn der Wortlaut bekannt iſt, wird ſich
er=
meſſen laſſen, inwieweit Frankreich das deutſche Panzerſchiff zur
Zielſcheibe ſeiner Angriffe macht. Eins aber kann jetzt ſchon
ge=
ſagt werden: Frankreich kommt es, das geht aus der
Denkſchrift hervor, weniger auf eine wirkliche
Ab=
rüſtung, als auf eine Verſtärkung ſeiner
See=
ſtreitkräfte an. Es denkt natürlich ernſthaft nicht daran,
den Weiterbau des deutſchen Schiffes zu verhindern, will
viel=
mehr daraus für ſich Kapital ſchlagen, um ſich ebenfalls dieſen
neuen Typ zulegen zu können.
Zuſpikung der Lage in London.
Drohende Kriſe wegen Frankreichs
Forde=
rungen nach erhöhter Sicherheit.
EP. London, 14. Februar.
Mit der Veröffentlichung des franzöſiſchen Memorandums
iſt auf der Londoner Flottenkonferenz eine ernſte Kriſe in den
Verhandlungen eingetreten. Von den Delegationen ſoll auch
be=
leits zugegeben worden ſein, daß man auf der Grundlage eines
abſchließenden Abkommens über bloße Ziffern, in denen die
Geſamttonnage und die Zahl der Einzelſchiffe feſtgeſetzt wird,
nicht vorwärtskommen werde. Die rein
marinetechni=
ſchen Streitfragen ſind angeſichts der von
Frankreich hartnäckig vertretenen
Forderun=
gen und der franzöſiſch=italieniſchen
Kontro=
verſe über die von Italien geforderte Flottenparität um
keinen Schritt einer Löſung näher gebracht
wor=
den. Auch der japaniſch=amerikaniſche
Gegen=
ſatz in der Frage der größeren Kreuzer beſteht in aller
Schärfe fort.
Als Ausweg aus der durch die rein zahlenmäßigen
For=
derungen entſtandenen Situationen dürfte nur ein
interna=
tionales Abkommen übrig bleiben, das Frankreichs
Forderungen nach erhöhter Sicherheit gerecht
wird, da Frankreich den Kelloggpakt und den
Völkerbundspakt nicht als genügende
Sicher=
heiten betrachtet. Damit würde aber die Konferenz
in das politiſche Fahrwaſſer geraten, was Macdonald
zu vermeiden verſucht. Will Macdonald aber die Konferenz nicht
mit einem Mißerfolg oder nichtsſagenden Abmachungen beendet
ſehen, ſo wird ihm nichts anderes übrig bleiben, als an den
Beſprechungen über den Abſchluß eines
Mittel=
meer=Locarno oder eines ähnlichen Paktes teilzunehmen.
Daß damit ſeine jetzt ſchon recht ungünſtige Stellung noch
wei=
ter geſchwächt wird, erübrigt ſich noch zu ſagen, zumal die
eng=
liſche Preſſe vor der Konferenz beim Auftauchen des Planes
eines Mittelmeer=Locarno ſich geſchloſſen dagegen
ausge=
ſprochen hat.
Heute hat im St. James Palaſt eine ſehr wichtige
Sitzung ſtattgefunden, an der für England Macdonald,
Hen=
derſon und der Erſte Lord der Admiralität, Alexander, für
Amerika Stimſon, Robinſon und Morrow, für Frankreich
Tar=
dieu und Briand teilnahmen. Nach dem offiziellen Communiaus
hätten die Beſprechungen der allgemeinen Lage, die durch die
Bekanntgabe der zahlenmäßigen Forderungen geſchaffen war,
gegolten. Inoffiziell verlautet aber, daß die
Verhandlun=
gen ſich weit mehr auf politiſcher, als auf
ma=
rinetechniſcher Grundlage bewegten. — Die
ita=
lieniſche und die japaniſche Delegation haben an dieſer
Be=
ſprechung nicht teilgenommen; Italien hat in internen
Unter=
haltungen das franzöſiſche Memorandum ausführlich erörtert.
Hausmuſik.
Trotz Zunahme des Radio und trotz der Tatſache, daß auch im
Radio in ſtärkſtem Umfang Schallplattenkonzerte verbreitet werden,
nimmt das Intereſſe für die durch gute Schallplatten und gute
Appa=
rate vermittelte Hausmuſik ſtändig zu. Nach dem Weihnachtsfeſt ſind
es jetzt während der Karnevalszeit in erſter Linie karnevaliſtiſche und
Tanzplatten, die bevorzugt werden. Homocord legen aus dieſer
Reihe ausgezeichnete Platten vor, die viel Schönes und viel
Unterhal=
tendes bieten:
„Das Lercherl von Hernals”, Lied. Münchner Schrammel=Trio.
Mondnacht is”. Löffelmeier, Steiner, Weißner, mit Duett. — „Der
Reſe Hochzeitszug‟. Charakterſtück (Leon Leſſel). Künſtler=Orcheſter und
Xhlophon. „Hochzeitszug in Liliput”. Künſtler=Orcheſter mit Xylophon.
— „Komm, Zigany:. Lied aus Mariza. H. H. Bollmann, mit
Or=
cheſterbegleitung. „Grüß’ mir mein Wien”. Lied aus Mariza. H. H.
Bollmann, mit Orcheſterbegleitung. — „Les millions,d’Arleguin”.
(Serenade K. Drigo.) Salon=Orcheſter. „Puppenfee=Walzer” (Joſ.
Ba=
der.) Salon=Orcheſter. — „Do ſemething”, Fox=Trott. (Green Stept.)
Hany Seulthorpe, Xylophone and his Novelty Band „Exeus me,
Lady!” Fox=Trott. (Green Stept.) Hany Seulthorpe, Xhlophone and
his Novelty Band. — Dein Mund ſagt: „Nein!” doch deine Augen
ſagen „Ja!”. Tango. Kunſtpfeifer Guido Gialdini. „Wenn du
ein=
mal dein Herz verſchenkſt”. Tango. Kunſtpfeifer Guido Gialdini. —
Schatz=Walzer”, (S. Strauß.) Salon=Orcheſter. „Ballſirenen=Walzer”.
(F. Lehär.) Salon=Orcheſter.
Grammophon, die Stimme ſeines Herrn, bringt neue
Auf=
nahmen von kunſtleriſch ganz vorzüglicher Qualität. Aus großen Opern:
Der Tenor Franz Völker ſingt das Steuermannslied aus der „Fliegende
Holländer” und „Abſchied von der Mutter” aus Mascagnis „
Caval=
eria ruſticana”. Aus „Traviata” ſingt Clara Clairbert (Brüſſel) auf
einer doppelſeitigen Platte die Arie der Violetta (O Torheit, o
Tor=
heit und 8 iſt ſeltſam), Theodor Scheidt von der Staatsoper Berlin
ſingt „Heinrich der Vogler” (Löwe) und „Die beiden Grenadiere (
Schu=
mann). Eine ebenſo ausgezeichnete große Orcheſterplatte iſt Salomes
Tanz von Nichard Strauß, 1. und 2. Teil, und von packender Wirkung
die Orgelplatte „Canzene” aus der erſten Orgelſuite von Nenner, die
der Domvikar Paul Hebeſtreit auf der Orgel des Domes in Paderborn
ſpielt. — Neben dieſen hochkünſtleriſchen Platten legt Grammophon
A.=G. eine Reihe köſtlicher Unterhaltungsplatten vor, von denen das
2 Krinzinger Schrammeltrio mit „So lang noch ein Knöpferl im Taſcherl”
und „Trink' ma Bruadaſchaft mitzamm” beſonders empfohlen ſeien.
Wer ſich gern an guter Militärmuſik erfreut, dem ſei die Dovvelplatte
„Der Traum eines öſterreichiſchen Reſerviſten”, großes militäriſches
Tongebilde von Ziehrer (großes Streichorcheſter), empfohlen.
Die Elektrola=Geſellſchaft bleibt erfreulicherweiſe ihrem
Grundſatz treu und iſt bemüht, trotz notwendiger Konzeſſion an einem
Teil des Publikums, der leichte Unterhaltungsmuſik verlangt, ſein
Pro=
gramm auf einem hohen künſtleriſchen Niveau zu halten.
Von dieſen künſtleriſch hochwertigen Platten ſind in erſter Linie
em erwähnen: Das Liebesduett aus „Triſtan und Iſolde”, geſungen
Der Pianiſt und Komponiſt Anſorge †.
Profeſſor Konrad Anſorge,
der berühmte Pianiſt und Komponiſt, iſt im 65. Lebensjahre
geſtorben.
von Frau Frieda Leider und Lauritz Melchior, und das Konzert Nr. II
in C=Moll von Rachmaninoff (Klavier und Orcheſter), zwei Platten
von ganz hervorragender Tragkraft und Tonſchönheit. Marek Weber
und ſein Orcheſter ſpielen auf einer Doppelplatte ſchön und
tem=
veramentvoll. Suite orientale‟ (Nr. 3 Les Almées, Nr. 4 Patrouille
von Frabeis Popy). Auch die von Lucrezia Bori (Spaniſch mit
Or=
cheſter) wundervoll geſungene Platte „La Violetera” und „Segnidilla”
ſind etwas für künſtleriſche Feinſchmecker, während leichtere
Unterhal=
tung bieten: „Menſch, du haſt ne Zillefigur” von Gilbert, Fox=Trott,
Duett in Deutſch von Trude Lieske und Siegfried Arno, mit zwei
Kla=
vieren; „Das Lied von Zille” Trude Lieske: „Leutnant warſt du
einſt bei den Huſaren”, Fox=Trott, Text von Fritz Notter, Tanz=
Or=
cheſter mit Refrain, „Ich hab' eine kleine, braune Mandoline‟, Refrain
Auſtin Egen.
Odeon endlich legt ein paar ganz entzückende Platten vor in
„Schmiedestreue” Marſchlied von Karl Rac mit „Kreuzfidele
Kupfer=
ſchmied”, Scherzmarſch von C. Peter. — Das Odeon=Männer=Quartett
ſingt mit Orcheſter: „Keiner hat dich je ſo heiß wie ich geliebt”, Text
und Muſik Fritz Rotter; Walter Junnnanns (Flüſterndes Tanz=
Orche=
ſter) und „Im Monat Mai hab ich geträumt, du bleibſt mir treu”, Sehr
gut ſind auch: „Morgenſtändchen der Vögel”, Walzer (Péguri) vom
Virtuoſen Emil Vacher geſpielt; Accordean=Solo mit Banjo und Klavier
und „Herbſtroſe” Walzer. Aus Lehars. Das Land des Lächelns” ſind:
„Wer hat die Liebe uns ins Herz geſenkt” und. Von Apfelblüten einen
Kranz”, Tauber, das erſtere Tauber und Vera Schwarz, zu empfehlen.
Die deutſche Unkernehmerperſönlichkeit.
Ein Preisausſchreiben der GWS.
Die Geſellſchaft für deutſche Wirtſchafts= und Sozialpolitik in
Ber=
lin veranſtaltet ein Preisausſchreiben über das Thema: „Die
Perſön=
lichkeit des deutſchen Unternehmens in ſeiner Bedeutung für die
Entwick=
lung der deutſchen Volkswirtſchaft in den Jahren 1860—1910”.
Der Verfaſſer der preisgekrönten Arbeit erhält einen Preis von
5000 RM. Die Beteiligung ſteht jedem Deutſchen ohne Anſehung des
Berufes oder Standes zu. Das Preisrichterkollegium beſteht aus den
Herren Reichsbankpräſident Dr. Schacht, Berlin, Profeſſor Dr. v. Gottl=
Ottlilienfeld, Berlin, Prof, Dr. Ing. Niebenſahm, Berlin, Prof. Dr.
Schumpeter, Bonn, Bankdirektor Dr. Stern, Berlin, Geh. Reg.=Rat
Prof Dr. Wiedenfeld=Leipzig.
Die näheren Bedingungen ſind bei der Geſchäftsſtelle der
Geſell=
ſchaft in Berlin W 35, Lützowſtraße 88, ſchriftlich einzufordern.
Ap. Friedrich Gieſe: Sohn ſeiner Mutter. Die Geſchichte eines
Kindes. (Verlag von Carl Schünemann, Bremen. Preis geh. 4,50 Mk.,
Ganzl. geb. 6 Mk.) Der Verfaſſer iſt zum erſten Male durch ſeinen
Roman „Winter” bekannt geworden. Er hat ſeine eigene Art, ſich mit
Menſchen und Dingen auseinanderzuſetzen. Es ſind keine gewöhnlichen
Menſchen, die er in ſein Blickfeld zieht und mit denen er uns bekannt
macht, er ſchildert primitive Menſchen, lebend unter einem Schwur
oder einem Fluche, abhängig von den elementaren, ungeſchriebenen
menſchlichen Grundgeſetzen, Menſchen, die heute ein heiliges Gebot
achten und morgen nach ihren eigenen veränderten Geſetzen im
Tage=
werk dahinleben. Dumpfheit, Trägheit, Schmutz, Unehre
nebenein=
ander”, und doch eine Gemeinſamkeit, der alles nahe geht, was in ihr
vorgeht. Das iſt die ſeltſame Welt, die uns hier anblickt. Die Geſchichte
eines Kindes, ein oft behandeltes Motiv, alt und doch immer neu.
Ma=
giſche Bindungen zwiſchen Mutter und Sohn: Ein ſtummgeborener
Sohn, der durch den Tod ſeiner Mutter und einen myſtiſch=viſionären
Vorgang die Sprache erlangt hat, erwacht aus Not. Nacht. Dunkelheit
und Stille, hält allen Anfechtungen ſtand, verteidigt ſeine Mutter, deren
gutes, reines Andenken unheilig geſtört wird, gegen ſtille und offene
Angriffe und Geſchwätz, verteidigt ſeine Mutter, wehrt ſich gegen ſeine
Stiefmutter, flüchtet zum ſchickſalsergebenen Vater, und nach langem
Mühen finden ſich beide endlich, wie einſt Mutter und Sohn mit
un=
ausgeſprochenen Worten gefunden hatten, als das Kind noch ſtumm
war, und dann kommt wieder Kraft in ihn. Wers recht verſteht, wird
auch in dieſen ganz und gar unkomplizierten ſeeliſchen Vorgängen etwas
von der verhaltenen Kraft finden, die vom primitiven Menſchen
aus=
geht. Nicht ohne innere Bewegung lieſt man dieſes Lebensſchickſal
einer Familie.
Seite 4
Samstag, den 15. Februar 1930
Nummer 46
Auch heute
der große Spezial-Verkaufl
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Heinrich Maul und Frau
Elſe, geb. Münch
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Todes-Anzeige.
Am Donnerstag abend 3410 Uhr
entſchlief nach langem, mit großer
Geduld ertragenem Leiden meine
herzensgute Fruu, unſere unver
geßliche Großmutter und Tante
Frau
Chriſtina Barbara Germann
geb. Maul
im Alter von 73 Jahren.
In ttefer Trauer:
Georg Germann I.
Familie Johannes Maul
Familie Peier Roß
Familie Gg. Steiner
Familie Karl Fiſcher
Arheilgen.
Nieder=Beerbach, den 14. Febr. 1930
Die Beerdigung findet am
Sonn=
tag, den 16. Februar, nachmittags
1 Uhr, vom Trauerhauſe,
Mühltal=
ſtraße 24 aus ſtatt.
Die glückliche Geburt eines
Stammhalters zeigen in dankbarer
reude an
Valentin Wagner u. Frau
Clara, geb. Heimel
Brauerei zum goldnen Anker.
Darmstadt, den 13. Februar 1930.
(2812
Uhre Trauung geben bekannt
Fritz Maisak
Anni Maisek
geb. Hübner
Mannheim, den 15. Februar 1930.
(2787)
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beidem Hinſcheiden unſeres
lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen,
ſowie für die zahlreichen Kranzſpenden
ſagen wir hiermit herzlichen Dank.
Beſonders danken wir Herrn Dr. Berger
und dem Herz Jeſu=Hoſpital, für die
A aufopfernde Pflege nebſt
Kranznieder=
legung. Auch danken wir Herrn
Pfarrer Kleberger für die troſtreiche
Grabrede, ferner danken wir dem
Kameradſchaftl. Kriegerverein 1874,
der Kameradſchaftl. Vereinigung
ehe=
mal. Heſſ. Garde=Dragoner 23 für
AdieKranzniederlegung und allen denen,
welche ihm die letzte Ehre erwieſen.
Im Namen der trauernden Hiuterbliebenen:
Fran Margarete Katzenmeier
Witwe
nebſt Kinder.
darmſtadt, den 14. Februar 1930.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren lieben,
treuſorgenden Vater, Schwiegervater und Großvater
Peter Herling I.
nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 71 Jahren
heute Donnerstagnacht 12 Uhr in ein beſſeres Jenſeits
abzuruſen.
In tiefer Trauer:
Familie Friedrich Herling
Familie Otto Holtz
Familie Georg Steiner
Familie Leo Klawitter
Familie Ludwig Roth.
Malchen, den 14. Februar 1930.
(2822
Die Beerdigung findet Sonntag nachmittag um 1 Uhr
in Malchen ſtatt.
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange
meines innigſtgeliebten,
unvergeß=
lichen Gatten
Herrn
Heinz Argenton
ſowie für die zahlreichen Blumen=
und Kranzſpenden ſage ich hiermit
meinen herzlichen Dank.
In tiefer Trauer:
Frau Ellen Argenton
geb. Rundſtatler.
Dem Wunſche des Entſchlafenen
ent=
ſprechend hat die Beiſetzung in aller
Stille ſtattgefunden.
ſucht nur gut. Kla=
vierſpiel. a. Partn.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger
Teilnahme beim Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen
ſagen hiermit herzlichen Dank
Die Hinterbliebenen:
Frau E. Engeroff Witwe
und Kinder.
Darmſtadt, den 14. Febr. 1930.
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Nummer 46
Samstag, den 15. Februar 1930
Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadl.
Darmſtadt, den 15. Februar.
Ein neues Adreßbuch.
Zum 600jährigen Jubiläum der Stadt hat die Buchdruckerei
Otto, Verlag des Darmſtädter Adreßbuches, in Verbindung mit
den Behörden wie Stadtverwaltung, Meldeamt der Polizei und
anderen amtlichen Stellen ein neues Adreßbuch für 1930
heraus=
gebracht, das einmal aus Anlaß des Feſtjahres eine beſonders
gute Ausſtattung erfahren hat, dann aber auch gegen die
ſeit=
herigen Ausgaben einen weſentlich verbeſſerten und
vervollkomm=
neten Inhalt aufweiſt.
Der rund 850 Druckſeiten umfaſſende ſtattliche Band iſt in
Leinen gebunden, mit dem Stadtwappen in farbiger Prägung
geſchmückt und mit einer Aufſchrift verſehen, die auf ſeine
Be=
deutung als Jubiläums=Adreßbuch hinweiſt.
Ein Abriß aus Darmſtadts Geſchichte, von Stadtarchivar Dr.
A. Müller, mit einigen ſchönen Abbildungen aus älterer und neuer
Zeit, iſt gleichſalls dem Charakter des Buches als Jubiläumsbuch
angepaßt
Der Inhalt ſelbſt iſt ergänzt durch einen Abdruck der
wich=
tigſten Polizeiverordnungen und Ortsſatzungen ſowie durch die
Aufnahme des Einwohnerverzeichniſſes der Vororte: Arheilgen,
Eberſtadt, Gri=sheim, Meſſel, Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt,
Pfungſtadt, Roßdorf, Traiſa.
Das prächtige Werk, das eine Fülle von Kleinarbeit in ſich
birgt, kann als würdiger Auftakt zu dem Jubeljahr der Stadt
bezeichnet werden.
Schulg
Fhöhung und Beiträge der Gemeinden zu den Koften
ihrer Volksſchulen.
Man ſchreibt uns: a. Es ſoll hier nicht unterſucht werden, ob ſich
ein Zuſchuß der Gemeinden von 200 Mark für jede Lehrerſtelle an
ihren Volksſchulen rechtfertigen läßt. Hier ſoll nur darauf hingewieſen
werden, daß man den Gemeinden die neue Belaſtung durch die erhöhten
Schulgeldeinnahmen ſchmackhaft machen will.
Wie ſteht die Sache in Wirklichkeit? Die Schulgelderhöhung wurde
im September vergangenen Jahres plötzlich und ohne Mitwirkung des
Landtags durchgeführt. Eine allgemeine Erregung der betroffenen
Fa=
milien und der Familienväter griff ſofort Platz. Die Parteien ſtellten
im Landtag Anträge, die Erhöhung wieder rückgängig zu machen. Iſt
das alles ſchon vergeſſen?
Die Erhöhung des Schulgeldes hat die Billigung des Landtags bis
heute nicht gefunden. Die Parteien und die Regierung haben ſich nur
geeinigt, daß die Anträge, die dazu vorliegen, erſt bei Beratung des
Staatsvoranſchlags verhandelt werden ſollen. Auf ſo ſchwankem Boden
bietet die Regierung den Städten und Gemeinden ein Gegengeſchenk
an! Will man damit ſagen, daß die Schulgelderhöhung als
unabänder=
liche Tatſache hingenommen werden müſſe? Die Familienväter, die ſich
im dergangenen Herbſt meldeten, werden ſich wieder zur Wehr ſetzen.
Ihnen gehört das noch, was die Städte von der Regierung nun geſchenkt
erhalten ſollen (Darmſtadt 72000. Mainz 43 000, Offenbach 37 000,
Gießen 30 000 und Worms 27 000 Mark). Es kann keine Rede davon
ſein, das, was man den Familienvätern einſt aus einer Notlage heraus
abnehmen zu müſſen erklärte, nun den Gemeinden als Ausgleichsmittel
anzubieten!
Die Regierung bringt auch Volksſchule und höhere Schule durch
die Art ihrer Beweisführung und Verteidigung in einen gewiſſen
Gegen=
ſatz, ſpielt eine gegen die andere aus. Sie will dadurch die
Stadtver=
waltungen und Stadtvertretungen geneigter machen, ihren Plänen
zuzu=
ſtimmen. Die Städte machen ja bei der Uebernahme eines Teiles der
Lehrerbeſoldung noch ein Geſchäft! Die Familienväter, die man im
September vorigen Jahres von neuem bedrängt hat, ſind aber anderer
Meinung. Sie meinen, daß der Landtag die Schulgelderhöhung noch
nicht genehmigt hat, und daß das letzte Wort darüber noch nicht
geſpro=
chen iſt. Es iſt nötig, der Oeffentlichkeit, dem Landtag und der
Regie=
rung den Stand der Sache wieder ins Gedächtnis zu rufen, um der
Vergeßlichkeit zu wehren. Die Familienväter tragen die neue Laſt nun
ſchon faſt ein halbes Jahr. Dabei iſt die ſoziale Förderung der Familie
Aufgabe des Staates und der Gemeinden! So heißt es in der
Reichs=
verfaſſung. Will man die Gemeinden auf dem Gebiete der Volksſchule
auf Koſten der Familienväter beſänftigen, ſo verſtoßen der hefſiſche
Staat und die heſſiſchen Gemeinden gegen eine Grundforderung der
Reichsverfaſſung. Die Not ſitzt anerkanntermaßen in den Familien.
Man verzichte endlich darauf, auf dem Rücken der Familienväter die
ihre Sorgen und Koſten mit den Kindern haben, die ſie in eine höhere
Schule ſchicken, Schulkämpfe auszufechten.
Das Buch wird ſicher bei den Einwohnern eine willkommene
Aufnahme finden, zumal der Verlag an der Ausſtattung nichts
hat ſehlen laſſen und der alte Preis beibehalten wurde.
— Hundert Jahre Darmſtädter Kunſt. Anläßlich der
Jahr=
hundertfeier der Stadt Darmſtadt wird der Kunſtverein der Stadt
Darmſtadt eine retoſpektive Ausſtellung veranſtalten, bei der
Ge=
mälde Darmſtädter Maler von 1730—1830 aus öffentlichem und
priratem Beſitz gezeigt werden ſollen. Beſitzer von Kunſtwerken
der bezeichneten Periode, die geſonnen ſind, ihren Beſitz über
einige Sommermonate zur Verfügung zu ſtellen, werden gebeten,
ſich mit Herrn Graf von Hardenberg, im Schloß (Eingang vom
Markt), in Verbindung zu ſetzen. In Frage kommen Werke
fol=
gender in Darmſtadt tätiger Maler: App, Armbrüſter, Caſtner,
Edelmann, Eger, Ehrmann, Fiedler, Fohr, Friſch, Gläſer,
Hagel=
gans, Hill, Hirſchberger, Iſſel, Koernlein, Laubacher, Frhr. von
Löwenſtern, Lukas, Michel, Rodingh, Samhammer, Sandhaas,
Schillbach, Heinrich Schmidt, Schneeberger, Schnittſpahn, Seekatz,
Sonntag, Spengler, Strecker und Suſemihl.
4a. Dienftjubiläum. Eiſenbahn=Oberbauinſpektor Jakob. Diehl
(Bahnmeiſterei 55 Darmſtadt) konnte am Donnerstag ſein 40jähriges
Dienſtjubiläum begehen. Dem Jubilar wurden viele Ehrungen zuteil.
U. a. hatten der Reichsbahnpräſident Dr. Dorpmüller, die
Eiſenbahn=
direktion Mainz und Reichspräſident von Hindenburg
Glückwunſch=
ſchreiben überſandt.
— Jubilänm. Am 16. d. M. feiert Herr Kaufmann Heinrich
Schä=
fer, Eliſabethenſtraße 10, in Firma L. Holzmüller, Delgroßhandlung,
Darmſtadt, ſein 25jähriges Geſchäftsjubiläum.
— 80. Geburtstag. Frau Sophie Schmitt, Witwe des
Schneider=
meiſters Sebaſtian Schmitt, Viktoriaſtraße 43 ptr., begeht am 17. Februar
in voller geiſtiger und körperlicher Geſundheit ihren 80. Geburtstag.
— Im Schloßmuſeum ſind täglich um 11 und 11,30 Uhr vormittags
Führungen. Die Madonna von Hans Holbein kann geſondert von den
Führungen beſichtigt werden.
— In den Ruheſtand treten auf Grund des Artikels 14 des
Polizei=
beamtengeſetzes vvom 3l. März 1928 die Gondarmeriemeiſter Heinrich
Biehl zu Butzbach und Heinrich Eichenauer zu Zwingenberg
a. d. Bergſtr. — beide mit Wirkung vom 1. Aprik 1930.
— Hefſiſches Landestheater Darmſtadt. „Der Wildſchütz”
komiſche Oper von Lortzing, gelangt heute Samstag um 19.30 Uhr im
Kleinen Haus in neuer Inſzenierung von Arthur Maria Rabenalt und
Wilhelm Reinking, unter muſikaliſcher Leitung von Karl Maria
Zwiß=
ler zur Aufführung.
Gerhart Hauptmanns „Florian Geyer” wird heute Samstag
um 20 Uhr im Großen Haus in der erfolgreichen Neuinſzenierung von
Carl Ebert wiederholt.
Aubers komiſche Oper Fra Diavolo” wird morgen Sonntag als
Nachmittagsvorſtellung um 15 Uhr im Kleinen Haus unter muſikaliſcher
Leitung von Carl Bamberger in Szene gehen.
„Figaros Hochzeit” von Mozart gelangt morgen Sonntag
um 19 Uhr im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl
Böhm zur Wiederholung.
Das zugkräftige amerikaniſche Senſations=Schauſpiel „
Repor=
ter” von Hecht und Mac Arthur kommt morgen Sonntag um 20 Uhr
im Kleinen Haus in der erfolgreichen Premierenbeſetzung zur
Dar=
ſtellung.
„Fanfaren der Liebe” in der Kulturfilmbühne.
Die Kulrurfilmbühne im Kleinen Haus bringt von Montag, 17. Febr.,
bis einſchließlich Mittwoch 19. Febr., das Filmwerk „Fanfaren der
Liebe” des Regiſſeurs D. W. Griffith zur Vorführung.
„Die Affäre Dreyfus” Schauſpiel von Rehfiſch und Herzog,
der Senſationserfolg der diesjährigen Berliner Spielzeit, wurde für
das Heſſiſche Landestheater erworben und gelangt erſtmalig Mittwoch,
den 19. Februar, im Großen Haus in der Inſzenierung von Nenato
Mordo zur Aufführung. Das Stück behandelt den berühmten
gleich=
uamigen Juſtizſkandal, der dank der flammenden Anklageſchrift Emile
Zolas „Jaccuſe” ganz Europa in Spannung verſetzte und ſchließlich
mit der Amneſtierung des unſchuldig wegen Spionage zugunſten
Deutſchlands nach der Teufelsinſel deportierten franzöſiſchen
Haupt=
manns Alfred Dreyfus ſein Ende nahm. Morgen Sonntag Beginn
des Vorverkaufs.
— Kunſtverein am Rheintor. Die Jubiläumsausſtellung
von Profeſſor Adolf Beyer bleibt nur noch bis Sonntag, den 22.
Februar, geöffnet. Der Kunſtverein iſt täglich von 11—4 Uhr und
Sonntags von halb 11 bis halb 2 Uhr geöffnet.
— Volkshochſchule, Nikolaus Schwarzkopf gibt in einem
dritten Vortrag am Dienstag, 18. Februar, das neueſte Ergebnis der
Grünewaldforſchung an Hand von Lichtbildern, erzählt
als=
dann, wie er zu ſeinem Grünewald=Roman „Der Barbar” kam und
lieſt aus dieſem Buch etliche Kapitel. Der Vortrag findet ſtatt um
20.15 Uhr im Saale 137 der Techniſchen Hochſchule. Eintritt 50 Pfg.
— Was fordert die Zeit von der Kaufmannsjugend? Im Rahmen
einer gut beſuchten Verſammlung des Bundes der Kaufmannsjugend
im D.H.V. ſprach Herr Matthias Fronhoffs=Darmſtadt im Heim der
Kaufmannsgehilfen, Rheinſtraße 35, über das obige Thema. Er ging
dabei aus von der beſonderen Bedeutung der Jugendzeit für die
Ent=
wickelung des einzelnen, die er kurz als die Zeit der Vorbereitung und
Ertüchtigung charakteriſierte. An einigen Beiſpielen und Zahlen aus
dem politiſchen, wirtſchaftlichen und bevölkerungspolitiſchen Leben
un=
ſerer Zeit wies er nach, vor welch großen Aufgaben die heutige
Geue=
rution ſteht. Sich hierauf vorzubereiten, ſei Forderung an die Jugend,
bei all ihrem Recht auf Jugendluſt und Frohſinn. Da der Beruf die
Grundlage der ſozialen Funktion des einzelnen iſt, gelte es, hier zuerſt
anzupacken. Der Vortragende zeigte dann, welch vielſeitige Einrichtungen
im Bund der Kaufmannsjugend im D.HV. zur beruflichen
Ertüch=
tigung vorhanden ſind, und ſchloß im Glauben an unſere heutige
Ju=
gend mit hoffnungsvollen Worten unſeres Dichters Theodor Körner.
Die Ausführungen des 1. Jugendführers bewieſen, daß ernſtes
beruf=
liches Streben und jugendlicher Frohſinn auch in der Ortsaruppe
Darm=
ſtadt des Bundes der Kaufmannsjugend eine gute Pflegeſtatt gefunden
haben. Die von der hieſigen Gruppe des Bundes im beſonderen
ge=
ſchaffenen Einrichtungen können wir jedem Kaufmannslehrling „nur
empfehlen. Auskunft hierüber erteilt die Geſchäftsſtelle des D.HV.,
hier Rheinſtraße 35. I.
— Skiklub Darmſtadt—Odenwald. Die erſte Klubfahrt geht
morgen Sonntag, den 16. Februar, in den Taunus. Abfahrt Darmſtadt genen Sonntag herausgegebene Orden, der von Hartmut Pfeil
5 Uhr 21 Min. Führer: Bach. Auskunft bei Sporthaus Adelmann
heute zwiſchen 5 und 6 Uhr.
n. Familiengeſchichtliche Vereinügung. Nächſte Sitzung Dienstag,
den 18. Februar, abends 8,30 Uhr, im „Prinz Karl‟. Der Vorſitzende,
Regierungsrat Schäfer, hält einen Vortrag: „Praktiſche
Bei=
ſpiele aus meinen Ahnenforſchungen”. Gäſte können
eingeführt werden.
Aw. Johannes Göttmann †. Im 79. Jahre ſtehend, iſt der in allen
Kreiſen der Bevölkerung geachtete und geſchätzte Lehrer der
Schreibkunſt, Gewerbelehrer i. R. J. Göttmann, aus dem Leben
geſchieden. — Als Kalligraph hatte Göttmann einen ſehr guten Namen,
und in großer Zahl werden ſeine künſtleriſchen Arbeiten als
Gedenk=
blätter und Ehrenurkunden in Archiven und Familien aufbewahrt.
Viele ſeiner Arbeiten ruhen als Urkunden in den Grundſteinen
ſtaat=
licher, ſtädtiſcher, privater Gebäude und in Denkmälern; darunter eine
hervorragend künſtleriſch ausgearbeitete Urkunde im Grundſtein des
Reiterſtandbildes Ludwigs IV. — In früherer Zeit war Göttmann ein
fleißiger und treuer Mitarbeiter des Darmſtädter Tagblatts, dem wir
ein ehrendes Andenken bewahren.
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— Orpheum. Panne um Mitternacht‟. Die luſtige
Luſt=
ſpiel=Operette des Neuen Operettentheaters (Frankfurt am
Main) bleibt nur noch heute Samstag und morgen Sonntag auf
dem Spielplan. Die gepflegte Kunſt der routinierten Darſteller, ebenſo
deren gutes Ausſehen verhelfen dem Gaſtſpiel zum vollen Erfolg. Die
flotte Jazzmuſik von Harry Waldau ſorgt für beſte Stimmung. Man
verſäume die beiden letzten Tage nicht und beſuche die Aufführungen
der Frankfurter Gäſte. — Sonntag nachmittag 4 Uhr iſt die einzige
Kindor=Vorſtellung von dem ſchönen Märchen „Rotkäppchen” in
der gleichen Beſetzung wie die ſehr erfolgreichen Aufführungen im
Frankfurter Neuen „Operettentheater. Die Darſtellerin des
Notkäpp=
chen iſt die begabte neunjährige Liesk Chriſt, die ſich einer ſehr
ſtnrken Verehrung aller Frankfurter (und hoffentlich auch der
Darm=
ſtädter) Kinder erfreut. — Eintrittspreiſe von 50 Pfg. an. Karten im
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— Der Vogelsberger Höhen=Club, Zweigverein Darmſtadt, hatte
ſeine Mitglieder und Freunde zu einem Bunten Abend in den
ſchön dekorierten Konkordiaſaal eingeladen. Der Saal war faſt bis
zum letzten Platz gefüllt, und keiner der zahlreich Erſchienenen brauchte
— und dies ſei vorweg geſagt — ſein Kommen zu bereuen. Das
Pro=
gramm war durchweg von Mitgliedern der rührigen Geſangsabteilung
getragen; allen Mitwirkenden auch an dieſer Stelle herzlichſter Dank.
Nach einem von der Geſangsabteilung vorgetragenen humoriſtiſchen
Chor mit Klavierbegleitung, und dem Vorſpruch, der von Fräulein
G. Dietz in humorvoller Weiſe vorgetragen und von Herrn Götz
verfaßt war, hielt der hohe Elferrat unter dem Jubel der Anweſenden
ſeinen Einzug. Nun verlas Herr Klöß aus dem umfangreichen
Pro=
tokollbuch das guten Humor ſprühende Protokoll, und es folgten in
bunter Reihenfolge Büttredner, Zwiegeſpräche, Couplets, Boxkämpfer,
gemeinſame Lieder uſw. Als Büttredner taten ſich insbeſondere Frl.
Spieß, ſowie die Herren Feil, Gilbert, Hartig, Klöß,
Schuhmacher, Schuſteu und Treß hervor, während für die
wirklich guten Lieder die Herren Götz, Köhler und E.
Schnei=
der verantwortlich zeichneten. Der ganze Abend ſtand unter dem
Motto des Herrn Köhler: „Regt Eich nett uff”. Kein Wunder, daß bei
dieſen Darbietungen und der bewährten Leitung des Abends durch
Herrn Götz keine Aufregung platzgreifen konnte, daß vielmehr
geſun=
der, ſprühender Humor die Stimmung des Abends auf einen Höhepunkt
brachte, der kaum zu überbieten iſt.
N
PTassel-Aaf1o8 frisch geriöstet BOU,STT. 40
— Der Darmſtädter Männergeſangverein, gegr. 1881, hielt im
Ver=
einslokal „Zur Stadt Koburg”, Waldſtraße, unter großer Beteiligung
der aktiven und inaktiven Mitglieder ſeine Generalverſammlung ab.
Der Jahresbericht des 1. Vorſitzenden und die Rechnungsablage des
Rechners wurden von den Anweſenden mit großer Genugtuung
aufge=
nommen und den beiden Herren für ihre rührige Tätigkeit, die große
Erfolge zu verzeichnen hatte, der Dank des Vereins zuteil. Dank der
großen Fähigkeit und Umſicht des Dirigenten, Herrn H. Lambert,
wel=
chem ebenfalls die Leitung der Geſangsabteilung der Polizeibeamten
obliegt, mit der unſer Verein durch gemeinſame Feier von familären
Sängerabenden und gemeinſchaftliche Ausflüge in recht freundſchaftlichem
Verhältnis ſteht, iſt der Chor geſanglich auf der Höhe. — Der Verein
begeht im kommenden Jahre 1931 das Feſt ſeines 50jährigen Beſtehens.
— Unſer Maskenball findet am Faſtnachtſamstag, dem 1. März, im
Perkeo ſtatt.
wlatl
gewürzt.
schmeckt
der
immer,
gleichviel ob aus
Bohnenkaffee
oderaus Getreide
zubereiter
— Jubiläumsorden. Der von der Karnevalgeſellſchaft
Narrhalla bei der großen Damen= und Herrenſitzung am
vergan=
als Erinnerungszeichen an die Sechshundertjahrfeier der Stadt
Darm=
ſtadt entworfen wurde, iſt im Schaufenſter von Juwelier Ldw. Schmidt,
Wilhelminenſtraße 7, ausgeſtellt. — Der Orden iſt in vornehmer
Aus=
ſtattung in den Farben blau=weiß, den Farben der Stadt Darmſtadt,
und ſilbernem Rand ausgeführt. Er zeigt im Mittelſchild eine
treff=
liche Karikatur des Darmſtädter Oberbürgermeiſters und die Umſchrift
„600. Jahre Darmſtadt, Karnevalgeſellſchaft Narrhalla”.
Wachenſpielslan des Hefſiſchen Landeskhegkers.
Großes Haus
Sonntag, den 16. Februar. Anſang 19 Uhr, Ende vor 2230 Uhr.
Heſſenlandmiete IIs und IIIo. „Figaros Hochzeit”.
Oper von Mozart. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Montag, den 17. Februar. Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 18. Februar. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr.
E. 15, T (Gruppe 4 und 5). Angelina”, Oper von Roſſini.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Mittwoch, den 19. Februar. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr.
B14. „Die Affäre Dreyfuß”. Schauſpiel von Rehfiſch
und Herzog. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Dynnerstag, den 20. Februar. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30
Uhr. C 15 „Die Affäre Dreyfuß”. Schauſpiel von
Rehfiſch und Herzog. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 21. Februar. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr.
( 9 (Darmſtädter Volksbühne), Gruppe 1—4. „Der
Trou=
badour”, Oper von Verdi. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Samstag, den 22. Februar. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr.
L 16, 8 7 (Darmſtädter Volksbühne), Gruppe 1—4. „Die
Affäre Dreyfuß”. Schauſpiel von Rehfiſch und Herzog.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, den 23. Februar. Anfang 19 Uhr, Ende 22 Uhr.
Miete T, Gruppe 1—8. „Die Fledermaus”. Operette
von Johann Strauß. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, den 16. Februar. Anfang 15 Uhr, Ende 17.30 Uhr.
Heſſenlandmiete L. „Fra Diavolo”. Oper von Auber,
Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
— Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete Vls. „
Repor=
ter”. Amerikaniſches Senſationsſchauſpiel von Hecht und
Mac Arthur. Preiſe 1,20 bis 6 Mark.
Montag, den 17. Februar. Anfang 16 Uhr, Ende 20 Uhr.
Flim=
gemeinde der Volksbühne. Kulturfilmbühne: „Fanfaren
der Liebe”. Regie: D. W. Griffith. Preiſe 0,80 bis 2 Mk.
Dienstag, den 18. Februar. Anfang 16 Uhr, Ende 20 Uhr.
Kul=
turfilmbühne: „Fanfaren der Liebe”. Regie: D.
W. Griffith. Preiſe 0,80 bis 2 Mk.
Mittwoch, den 19. Februar. Anfang 16 Uhr, Ende 20 Uhr.
Kul=
turfilmbühne: „Fanfaren der Liebe”. Regie: D.
W. Grifſith. Preiſe 0,80 bis 2 Mk.
Donnerstag, den 20. Februar. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr.
X 3 (Darmſtädter Volksbühne), Gruppe 1—4. „Der
Wild=
ſchütz”. Oper von Lortzing. Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
Freitag, den 21. Februar. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr.
Wieder=
holung: Heiterer Wiener Abend. Maria Kienzl,
Franz Tibaldi, Carl Bamberger. Preiſe 1 bis 3 Mk.
Samstag, den 22. Februar. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr.
W 3 (Darmſtädter Volksbühne), Gruppe 1 und 2. „Der
Wildſchütz”, Oper von Lortzing. Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
Sonntag, den 23. Februar. Anfang 11.15 Uhr, Ende 13 Uhr.
Tanz=und Spiellieder von Lilli Hickler. Neue
Folge. Preiſe 1 bis 3 Mk.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.30 Uhr. Zuſatzmiete I7.
„Reporter”, Amerikaniſches Senſationsſchauſpiel von
Hecht und Mac Arthur. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Noch ſtärker als
die erſte planmäßige Wanderung war die zweite Wanderung im neuen
Wanderjahr 1930 von unſeren Mitgliedern bevorzugt. Schon beim
Ver=
laſſen des Zuges in Buchſchlag ſtellten die Führer die ſtattliche Zahl
von 186 Wanderern feſt, beim Eintreffen am Eiſernen Steg in
Frank=
furt warteten bereits weitere 20 Klubgenoſſen und Freunde, ſo daß ſich
die Wanderſchar, verſtärkt durch die Klubfreunde aus Frankfurt mit
30 Perſonen, mit weit über 200 Teilnehmern zur Exkurſion in die
ſagen=
umwobene Altſtadt in Bewegung ſetzte. In liebenswürdiger Weiſe
er=
klärten die Frankfurter Klubgenoſſen ihren Gäſten die Gaſſen und
Gäßchen mit ihren ehrwürdigen Häuſern, mit ihren buntbemalten
Faſ=
ſaden und den ſinnreichen Sprüchen, allegoriſchen Figuren und den
In=
ſchriften. Nach der Beſichtigung der Altſtadt führte uns der Weg an
dem ehrwürdigen Dom vorbei nach einem Prunkſtück Frankfurts, dem
Römer. Mit herzlichen Worten begrüßte Herr Rathausinſpektor Ide
die Gäſte und führte ſie dann, überall vortreffliche Erklärungen
ab=
gebend, durch die Säle im Römer. Im Stadtverordnetenſitzungsſaale
konnten ſich die Beſchauer mit den neueſten Errungenſchaften der
Elek=
trotechnik vertraut machen: drei Mikrophone vermitteln die
Uebertra=
gung bis ins letzte Plätzchen der Galerie, und ein lauttönendes
Boſch=
horn gibt dem Sitzungsleiter die Möglichkeit, den renitenten Redner,
deſſen Redezeit abgelaufen iſt, zum Schweigen zu bringen. Nach
ge=
bührender Bewunderung des Gold= und Silberſchatzes der Stadt
Frank=
furt dankte der 2. Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe, Herr Profeſſor
Dr. Köſer, Herrn Inſpektor Ide mit herzlichen Worten. Im
Reſtau=
rant „Khffhäuſer” wurde das Mittageſſen eingenommen. Nach dem
Eſſen antwortete Herr Dr. Köſer, dem Herrn Vorſitzenden der
Frank=
furter Ortsgruppe für ſeine lieben Begrüßungsworte und ſprach
noch=
mals allen Frankfurter Herren, die ſich für die Führung durch Alt=
Frankfurt zur Verfügung geſtellt hatten, insbeſondere den Herren Sauer
und Kunz, welche uns ſchon bis Iſenburg entgegengekommen waren,
den Dank der Ortsgruppe Darmſtadt aus. Gleichzeitig gedachte er in
freundlichen Dankesworten, der beiden Führer der Wanderung, den
Herren Groß und Scharmann, für ihre bis ins kleinſte ausgearbeitete
ſchöne Wanderung, die viel Liebe und Intereſſe an der Sache verriet,
— Uraufführung in der Petrusgemeinde. Am Sonntag, den 23.,
und Montag, den 24. Februar, abends im Gemeindehaus
Eichwieſen=
ſtraße 8 bringt die Jugendvereinigung der Petrusgemeinde
das neue bü gerliche Luſtſpiel „Schwabenſtreiche” von
Mar=
garethe Cordes für Mittel= und Süddeutſchland zur Uraufführung, auf
die man ſehr geſpannt iſt. Das Spiel iſt in der Reihe der „Münchener
Laienſpiele” erſchienen, und es iſt darum bei dieſem Spiel die Gewähr
gegeben, daß es gute „Volkskunſt” iſt. Wer einmal herzhaft lachen und
ſich dadurch über den Alltag hinausheben will, der ſehe ſich die „
Schwa=
henſtreiche” — die nicht nur in Schwaben, ſondern überall zu
Hauſe=
d — an. Numerierte Einlaßkarten ſind im Vorverkauf bei den
Mit=
gliedern der beiden Jugendbünde, Herrn Kirchendiener Kropp und iu
der Papierhandlung 8. F. Bender, Beſſunger Straße 47, erhältlich,
Seite 6
Nummer 46
—Im Leſeſaal des Gewerbemuſeums ſtehen fünf Bücherſchränke,
deren Inhalt von jedem Beſucher ohne Vermittlung eines Beamten
eingeſehen werden kann. Zwei von dieſen Schränken enthalten die
laufenden Nummern der gewerblichen und induſtriellen Zeitſchriften,
einſchließlich Architektur und Kunſt. Der dritte gibt die wichtigſten
Nachſchlagewerke aus dem Gebiete des Patentweſens. Der vierte
ent=
hält kunſtgeſchichtliche Hilfsbücher, und der fünfte umfaßt
unentbehr=
liche Nachſchlagewerke aus dem Bereich von Technik und Induſtrie,
Handel, Recht und Volkswirtſchaft. Dieſer letzte Schrank iſt durch ſeinen
vielſeitigen Inhalt beſonders geeignet, den verſchiedenſten Anſprüchen
zu genügen. Menſchen, die im wirtſchaftlichen Leben ſtehen, finden
hier in der bequemſten Weiſe Belehrung über zweifelhafte Fragen. Hier
ſteht zum Beiſpiel das fünfbändige Handwörterbuch des
Kauf=
manns von Bott, ein außerordentlich zuverläſſiges Lexikon für
Han=
del und Induſtrie. Von demſelben Herausgeber ſtammt das Lehr= und
Handbuch für Kaufmannswiſſen und Kaufmannspraxis, das unter dem
Titel „Der erfolgreiche Kaufmann” alle Gebiete des
geſchäft=
lichen Lebens behandelt. Ferner Andrees Geographie des
Welthandels und der Deutſche Wirtſchaftsatlas von
Tieſſen, das Reichsadreßbuch für Induſtrie, Gewerbe, Handel und
Landwirtſchaft, und das Handbuch wirtſchaftlicher Verbände und
Ver=
eine im Deutſchen Reich. In der Abteilung für Necht findet ſich neben
der Gewerbeordnung und ihrem Kommentar von Landmann
das Handbuch des Arbeiterſchutzes und der
Betriebs=
ſicherheit in 3 Bänden, die Arbeiterſchutzgeſetzgebung
im Deutſchen Reich, die Reichsverſicherungsordnung,
die Geſetzesſammlungen für ſoziale Verſicherung
und Arbeitsrecht und anderes. In der Abteilung für Technik
und Induſtrie ſtehen unter anderem das fünfbändige
Handwörter=
buch der Betriebswirtſchaft von Nickliſch, Luegers
Lexi=
kon der geſamten Technik, Ullmanns Enzyklopädie der
techniſchen Chemie, Schlomanns Illuſtrierte techniſche
Vörterbücher in 6 Sprachen, Grafes Handbuch der
organiſchen Warenkunde, das Handwörterbuch der techniſchen
Waren und ihrer Beſtandteile von Kreis, die „Hütte” und Wasmuths
Lexikon der Baukunſt. In wie vielen Städten würde man es
mit Dank begrüßen, wenn dem gewerblichen und wirtſchaftlichen
Inter=
eſſe ein ſolcher Rückhalt geboten würde, wie es in dem Heſſiſchen
Gewverbemuſeum der Fall iſt?
— 2. Monatsverſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt der D.B. S.,
Deutſche Bau= und Siedlungsgemeinſchaft, am 12. Februar, im
Fürſten=
ſaal. Der Obmann, Herr Poſtrat Wittich, eröffnete, die gut beſuchte
Verſammlung um 20,45 Uhr. Zuächſt hielt der Vertreter der Firma
Heſſelkamp u. Co., Herr Max Machenheim aus Mannheim, einen
Vor=
trag über Dichtung von Fenſtern und Türen durch Metall Wetter=
Strips, das ſind Metallfedern, die keinen Luftzug durchlaſſen, und durch
beſondere Filzſtreifen, die beweglich ſind und bei Schließen der Türen
gegen den Fußboden gedrückt werden. Der Vortrag wurde mit großem
Beifall aufgenommen. Sodann gab der Obmann die
Darlehensvertei=
lung für Stadt und Kreis Darmſtadt bekannt. Die Ortsgruppe
Darm=
ſtadt hat wiederum ein Darlehen erhalten, das von der Verſammlung
Herrn Stadtſekretär Dietrich, der die höchſte Kennziffer erreicht hatte,
zugeſprochen wurde. Mit dieſer letzten Vergebung hat die D.B.S.=
Bauſparkaſſe bereits mehr als 22 Millionen Reichsmark zinsfreier
Hypo=
theken ausgeſchüttet. Herr Stadtrat Süß, der Schriftleiter des D.B.S.=
Nachrichtenf=Blattes, gab dann einen kurzen Bericht über den Stand der
Verhandlungen mit der Stadt, die der Ortsgruppe Darmſtadt ein
zins=
freies Darlehen auf längere Zeit zur Unterſtützung der Bautätigkeit in
Darmſtadt zu geben beabſichtigt. Danach hielt der Obmann einen
Vor=
trag über Stellung und Tätigkeit der Ortsgruppen. Nach Erledigung
verſchiedener Anfragen aus den Kreiſen der Mitglieder ſchloß der
Vor=
ſitzende die ſehr anregend verlaufene Mitgliederverſammlung mit dem
Wunſche auf weiteres gedeihliches Zuſammenarbeiten.
— Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V. Wir
er=
innern heute nochmals an den Familienabend, den der EVJM.
am Sonntag, 16. Februar, abends 8 Uhr, in der Aula des Ludwig=
Georgs=Gymnaſium, Karlſtraße 2, veranſtaltet. Zu unſeren
Turnvor=
führungen, Muſik= und Gedichtvorträgen uſw. laden wir herzlichſt ein.
Karten ſind im Vorverkauf zum Preiſe von 30 Pfg. bei G. Hauptmann
(Ludwigsplatz) und Radio=Erbes (Kirchſtraße 17), ſowie an der
Abend=
kaſſe erhältlich.
— Uraufführung in der Petrusgemeinde. Am Sonntag, den 23.,
und Montag, den 24. Februar, abends im Gemeindehaus
Eichwieſen=
ſtraße 8 bringt die Jugendvereinigung der Petrusgemeinde
das neue bürgerliche Luſtſpiel „Schwabenſtreiche” von
Map=
garethe Cordes für Mittel= und Süddeutſchland zur Uraufführung, auf
die man ſehr geſpannt iſt. Das Spiel iſt in der Reihe der „Münchener
Laienſpiele” erſchienen, und es iſt darum bei dieſem Spiel die Gewähr
gegeben, daß es gute Volkskunſt” iſt. Wer einmal herzhaft lachen und
ſich dadurch über den Alltag hinausheben will, der ſehe ſich die „
Schwa=
benſtreiche” — die nicht nur in Schwaben, ſondern überall zu Hauſe
ſind — an. Numerierte Einlaßkarten ſind im Vorverkauf bei den
Mit=
gliedern der beiden Jugendbünde, Herrn Kirchendiener Kropp und in
der Papierhandlung K. F. Bender, Beſſunger Straße 47, erhältlich.
— Petrusgemeinde. Ueber „Rudolf Schäfer den Maler der Bibel
und des deutſchen Familienlebens”, ſprach in der letzten
Monatsver=
ſammlung der Männer=Vereinigung Herr Pfaurer Köhler vor etwa
300 ebangeliſchen Männern und Frauen, die zum Teil auch aus anderen
Gemeinden gekommen waren, um den beliebten Nedner zu hören.
Nie=
mand dürfte enttäuſcht von den Darbietungen des Abends geweſen ſein.
In ſeinem einleitenden Vortrage ſowohl als auch in den packenden
Ausdeutungen der techniſch vollendeten Lichtbilder verſtand es Redner,
die Herzen für die Gedankenwelt des Nudolf Schäfer (die Welt der
Bibel, der Familie, der Natur) zu begeiſtern. Der Vortrag hat gezeigt,
daß durch die edle Kunſt der Mslerei tiefſte Regungen im menſchlichen
Gemüte geweckt werden, aus denen kraftvolle Antriebe zu allem Guten
hervorquellen können. Es wäre zu wünſchen, daß aus den gemütvollen
Anregungen des Abends heraus, für welche Herrn Pfarrer Köhler
durch reichen Beifall und warme Worte des Vorſitzenden der M.=Vgg.
gedankt worden iſt, nun recht viele veranlaßt würden, ſich die Bilder
Rudolf Schäfers zur Schmückung des Heims und zu der erbaulichen
Betrachtung in ſtillen Stunden anzuſchaffen. Sie ſind in billigen
Sammelausgaben (Frau Muſika, Die Mutter, Allerlei Gärten uſw.) zu
haben.
— Schloßkeller, Alexanderſtraße. Die nunmehr ſeit vier Wochen
ſtattfindenden täglichen Konzerte haben durch den ſtets außerordentlich
ſtarken Beſuch die Popularität und Beliebtheit der jetzt ſpielenden
Kapelle Matthias Weber aufs beſte bewieſen. Die Muſikalität und
Vielſeitigkeit der Orcheſtermitglieder iſt bewundernswert. Der Beſitzer
des Schloßkellers iſt beſtrebt, durch Wechſel der einzelnen Kapellen den
Beſuchern dieſer Konzerte Abwechſlung zu bieten. Als Abſchluß des
Matthias Weber=Gaſtſpiels findet heute Samstag ein Ehren= und
Abſchiedsabend für das Orcheſter und deſſen Leiter ſtatt, wobei
den Wünſchen des Publikums gerne Rechnung getragen werden ſoll.
In gewohnter Weiſe wird es alſo heute abend nicht an
Ueberraſchun=
gen fehlen.
— Das Sportplatz=Reſtaurant und Kaffee am Böllenfalltor (Stadion)
iſt nach einem Entwurf des Herrn Heiderich aus Hartenfels im
Weſterwald umgebaut worden. Durch dieſen äußerſt reizvollen
Um=
bau ſind eine große Anzahl Plätze gewonnen, die dem Publikum einen
herrlichen Ausblick auf das maleriſche Landſchaftsbild gewähren.
Lokale Veranſtalkungen.
Dſe hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſt.
— Turner=Maskenball. Wie alljährlich, findet auch
die=
ſes Jahr wieder der beliebte Maskenball der Freien
Turn=
gemeinde Darmſtadt E. V am kommenden Samstag, 22. Febr.,
in ſämtlichen Räumen des „Rummelbräu” ſtatt. Genußreiche und ſchöne
Stunden werden von dem rührigen Elferrat garantiert. Das
Stadt=
orcheſter wird ſeine närriſchen Weiſen ertönen laſſen, ſo echte
Karnevals=
freuden erzeugend. Man wolle die Inſerate in den Tageszeitungen
beachten.
— Im Hotel und Reſtaurant zur Poſt iſt Großes Boc
bierfeſt mit Tanz. Dieſes vorzügliche Doppel=Bockbier kommt nur all
jährlich einmal zum Ausſchank. Es dürfte wohl manchem Darmſtädter
noch in freudiger Erinnerung vom letzten Jahre ſein.
— Orthſcher Männerchor. „Bei unns is Lewe und
Treiwe, wer werd denn do dehoam wolle bleiwe!” Unter dieſem
Mott=
findet am Samstag, den 22. Februar, in der karnebaliſtiſch dekorierte
Veſſunger Turnhalle der Maskenball ſtatt. Auch dieſer Maskenba
bietet wieder, wie der vorjährige, jedem, der dem Grau des Alltags au
ginige Stunden entfliehen will, echt karnevaliſtiſches Leben und Treiber
es Nähere in der am Dienstag erſcheinenden Anzeige.)
—Hiſtoriſcher Verein. Am Montag, den 17. Februar
nends 6 ühr, im Realgymnaſium, ſpricht Archibrat Dr. Uhlhorn au
Narburg über „Grundzüge der Solmſer Geſchichte im Mittelalter
Dr. Uhlhorn, der ſeit Jahren im Auftrage der Geſamtfamilie
Solm=
deren Geſchichte bearbeitet, gilt als der beſte Kenner der mittelalte
lichen Wetterau.
Sallstag, den 15. Fr1 . 1939
An. Arheilgen, 14. Febr. Eisfahren. Nachdem ſeit voriger
Woche Froſtwetter eingetreten iſt und die in der Nähe der „
Drei=
brücken” liegende Bellerichwieſe eine Eisdecke hat, haben unſere Land=
Darmſtädter Brauereien, und werden ihnen für den Zentner 30 Pfg.
bezahlt. — „Eintracht”. Als erſte Jubiläumsveranſtaltung aus
Anlaß ſeines 60jährigen Beſtehens wird der Männergeſangverein. Ein=
Maskenball unter der Deviſe „Rheiniſcher Karneval in Arheilgen”
ab=
ein unter dem Motto: „Kummt ehr Leit und ſeid geſcheit, wann eich
wos am Lewe leit” keine Mühe und Koſten ſcheuen, um allen Beſuchern
ſige landwirtſchaftliche Konſumvereine, der im Februar 1880 ins Leben
und an das Inflationsjahr 1923 erinnert. Doch man ließ den Mut
nicht ſinken und mit Staatshilfe kam das Schiff bald wieder in flotte
ſeiten der hieſigen Spar= und Darlehnskaſſe einen erfreulichen
Auf=
ſchwung. Drei der Gründer, nämlich Heinrich Huck 2., Heinrich Becker 1.
und Georg Völger 6, weilen noch unter den Lebenden. — Die beiden ſchlüſſe wird die Feurwehrgerätehalle beim alten Nathaus in ganzem
hier ſeit Jahren beſtehenden Vereine die ſich mit der Hundezucht
und =Dreſſur befaßten, haben ſich in einer gemeinſamen
Generalver=
ſammlung unter dem Namen „Dreſſurvereinigung für Raſſe=, Schutz=
Ziel des Vereins ſind Abhaltung monatlicher Zuſammenkünfte,
Fach=
vorträge und allſonntägliche Dreſſurſtunden. — Den Turnern: Friedrich
Göbel, Karl Major und Philipp Repp vom hieſigen Turnverein
von 1876 wurde vom Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen
das Deutſche Turn= und Sportabzeichen verliehen.
— Arheilgen, 12. Febr. Großer Geſangswettſtreit. Zu
dem am 5. bis 7. Juli d. J. ſtattfindenden Geſangswettſtreit, anläßlich
Die Geldpreiſe konnten mit Ausnahme der erſten und dritten Stadtklaſſe
reſtlos beſtehen bleiben. Ferner fallen in jede Klaſſe 2 Ehrenpreiſe, ein
höchſter Ehrenpreis und ein Dirigentenpreis; für die insgeſamt höchſte
Punktzahl der Stadtklaſſen ein Amerikapreis, ſowie für die insgeſamt
höchſte Punktzahl der Landklaſſen ein Amerikapreis. Da etwa 400
Sän=
ger aus weiter Entfernung einige Tage in Arheilgen verleben möchten,
wird die Einwohnerſchaft Arheilgens alles aufbieten, den Gäſten
ange=
nehme und frohe Stunden zu bereiten.
* Wishauſen, 15. Febr. Das Feſt der goldenen Hochzeit
begehen am heutigen Samstag die Eheleute Philipp Heilig, Landwirt,
und Frau Katharine, geb. Reitz. Das Jubelpaar hat eine
arbeits=
reiche Vergangenheit hinter ſich und erfreut ſich noch körperlicher Friſche.
F. Eberſtadt, 13. Febr. Turnverein 1876 e. V. Unter dem
Motto: „Die Elektriſch ſauſt die Bergſtroß naus, — m Rothaus geht
die Kurluft aus”, veranſtaltet der Turnverein 1836 e. V. am Samstag,
den 15. Februar, eine große karnevaliſtiſche Damen= und Herrenſitzung.
Der Verein, der von jeher auf dieſem Gebiete äm hieſigen Platze die
führende Rolle einnimmt, wird auch in dieſem Jahre wieder alles
auf=
bieten, um dem Narrenvölkchen, das ſich ſicher wieder in großer Zahl
einfinden wird, einige ſorgenfreie Stunden im Reiche des Prinzen
Karneval zu ſichern. Ein humoriſtiſch=künſtleriſches Kunterbunt
aller=
beſter Art, das erſtklaſſige bekannte und unbekannte Büttenredner und
Mitglieder des Elferrats beſtreiten werden, wird den offiziellen Teil
des Abends ausfüllen, dem ein närriſcher Tanz folgen ſoll.
Vor=
trag. Auf Veranlaſſung der Gemeindeverwaltung wird am Mittwoch,
den 19. Februar, abends 8 Uhr, im Schwanenſaal, der Frauenarzt und
Chirurg Dr. med. Altſchüler, leitender Arzt und Beſitzer der
Privatklinik und Entbindungsanſtalt Paulinenheim in Darmſtadt, einen
Vortrag über das Thema: „Die Krebskrankheit und ihre Bekämpfung”
halten. Der Vortrag iſt mit Lichtbildern begleitet, der Eintritt für
jedermann unentgeltlich. — Letzte Brenn= und
Nutzholz=
verſteigerung. Am Montag, den 17. Februar, werden aus dem
Eberſtädter Gemeindewald, Diſtrikt Kirchtanne, 94 Fichten=Derbſtangen
und 1975 Fichten=Reißſtangen, ſowie 570 Nm. Kiefern=Rundſcheit,
=Scheitholz, =Knüppelholz und =Stockholz und 9350 Stück Kiefern=Wellen
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
F. Eberſtadt, 14. Febr. Vortragsreihe von Dr. Weitzel=
Darmſtadt. Der Ortsausſchuß für Volksbildung und Jugendpflege
veranſtaltete im Januar und Februar eine naturwiſſenſchaftliche
Vor=
tragsreihe in der Dr. Karl Weitzel=Darmſtadt über: „Lebensbilder
aus der Tierwelt der Vorzeit” ſprach. Der Referent ſtellte dabei die
Zeugen der Vorwelt nicht nur als Einzelweſen dar, ſondern wies auch
auf ihre Beziehungen zur einſtigen Umwelt hin. Er machte die Hörer
mit den neueſten Forſchungsergebniſſen in Rheinheſſen vertraut, wo mit
der Entdeckung einer diluvialen Jagdſtation bei Wallertheim viele Reſte
zeitgenöſſiſcher Tiere des Eiszeitjägers bekannt wurden. Die Tierwelt
der Buſchſteppe Pikermis in Griechenland aus dem jüngſten Tertjär
ward zur Fauna der Dinotherienſande von Eppelsheim in Verbindung
gebracht. Die Beſprechung der Tier= und Pflanzenwelt von Meſſel gab
Gelegenheit zu intereſſanten Darlegungen über die
Entwicklungsge=
ſchichte der Pferde. Zwei Lebensbilder vom Strand Solnhofens und
der Holzmadener Bucht zeigten die Fülle überlieferter, wundervoll
er=
haltener Reſte aus der Jurazeit. Der Schluß der Vortragsreihe am
geſtrigen Abend war eine Darſtellung der Ablagerungen des
Rotliegen=
den mit den geheimnisvollen Inſektenfährten von Nierſtein und der
Lebewelt aus den Lebacher Schichten, die z. T. Anklänge an Verhältniſſe
aufweiſen, wie ſie heute in Oſt=Auſtralien beſtehen. Die Vorträge
wur=
den durch Objekte, Abbildungen, Kartenmaterial und Lichtbilder
unter=
ſtützt und gaben viele Anregungen zum Beſuch der heimiſchen Muſeen,
beſonders des Landesmuſeums in Darmſtadt. —
Karnevaliſti=
ſcher bunter Abend des Geſangvereins „Frohſinn”
(1842). Die Faſchingsveranſtaltung, die der genannte Verein am
kommenden Sonntag abend in den närriſch dekorierten Näumen des
Bergſträßer Hofs” ſteigen laſſen wird, ſteht unter dem vielſagenden
Motto: „Nol wogs ſoagt da jetzt?” Ausgeſuchte Kräfte, über die der
Verein in großer Zahl verfügt, werden in die „Bütte” klettern.
Cp. Pfungſtadt, 14. Febr. Junglandbundabend. Die
hieſige Ortsgruppe des Junglandbundes hält am Sonntag, den 16.
Februar, im „Rheiniſchen Hof” einen Junglandbundabend ab. u. a.
kommen zwei kleine Theaterſtücke eur Aufführung. Das eine trägt den
Titel „Ans Vaterland, ans teure, ſchließ dich an!”
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. Feor Turnverein. Die dem
Ver=
ein als beſondere Abteilung angeſchloſſene Kraftſportabteilung konnte
dieſer Tage auf ihr 10jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem
An=
laß fand eine gediegene einfache Feier ſtatt, die in allen Teilen als
wohlgelungen angeſehen werden darf. Der Abend ſtand vorwiegend im
Zeichen des Kraftſportes. Die aufgeführten Uebungen im Stemmen,
Ringen, Jonglieren uſw., ſtanden auf beachtenswerter Höhe. Neu und
daher von ganz beſonderem Intereſſe waren verſchiedene Runden im
Boxkampf. Außer der hieſigen Abteilung hatten ſich auch Kräfte
be=
freundeter auswärtiger Vereine in den Dienſt der ſchönen Sache geſtellt.
Als Vertreter des Athletikſportverbandes konnte. Herr Joſeph aus
Darmſtadt begrüßt werden, der in ſeiner Anſprache auf die Bedeutung
und geſundheitliche Förderung des Kraftſportes hinwies. Die
Kraft=
ſportabteilung ſelbſt ſtiftete dem Mutterverein eine prächtige
Fahnen=
ſchleife, die Frl. Meſtel überreichte und die der Vorſitzende mit Worten
des Dankes an die Stifter entgegennahm unter dem Gelöbnis, daß
ſich die Kraftſportabteilung auch weiterhin als wichtiges Glied des
Turn=
vereins betrachten möge. Die Stiftungsfeier, die einen guten Beſuch
aufzuweiſen hatte, dürfte einen in jeder Hinſicht befriedigenden Verlauf
genommen haben. — Der Maskenball des Vereins findet am Samstag,
den 1. März I. J. ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 14. Febr. Die Baugenoſſenſchaft „Selbſthilfe‟
Ober=Ramſtadt hält am Sonntag, den 16. d. M., nachmittags im Saale
von Heinrich Fiſcher, Schafgraben, eine Aufklärungs= und Werbe=Ver=
inilnng ab, in welcher über Fragen des Siedlungsbaues,
Bauſpar=
konten und genoſſenſchaftliches Bauen geſprochen werden wird. —
Orts=
bürgerlosholz. Wie die Bürgermeiſterei bekannt gibt, wird das
diesjährige Ortsbürgerholz am Montag, den 17. Februar, im unteren
Saale des neuen Rathauſes verloſt.
G. Ober=Ramſtadt, 13. Febr. Gemeinderatsſitzung. Vor
wirte mit dem Eismachen begonnen. Sie bringen dasſelbe in die Eintritt in die Tagesordnung wird dem Gemeinderat von einer Eingabe
der hieſigen Geſchäftsleute Otto Jakoby und 49 Konſorten Keuntnis
gegeben, in welcher verlangt wird, einen Gemeinderatsbeſchluß
herbei=
zuführen, daß Gutſcheine der Winterbeihilfe nicht bei Firmen in
Zah=
tracht” am 22. d. J. im Gaſthof „Zum Schwanen” einen Gala=Elite= lung gegeben werden dürfen, deren Steuer nicht vollauf der hieſigen
Gemeinde zugute kommt. Der Gemeinderat kann hierzu einen Beſchluß
halten. Unter Mitwirkung einiger rheiniſcher Freunde, wird der Ver= nicht faſſen, da die Gemeinde die Winterbeihilfe nicht allein zahlt,
ſon=
dern hierzu nur Zuſchüſſe leiſtet. Die Innenarbeiten in zwei Häuſern
im Siedlungsweg werden vergeben. Bei Errichtung von
Umkleide=
einige wirklich frohe Stunden zu bereiten. — Jubiläum. Der hie= räumen im Schwimmbad wurde ſeinerzeit die Baufluchtlinie
über=
ſchritten. Dieſe Ueberſchreitung wird, zumal es ſich nur um ein
provi=
gerufen wurde, kann in dieſem Jahre auf ſein 50jähriges Beſtehen ſoriſches Gebäude (Bretterhaus) handelt, auf jederzeitigen Widerruf
zurückblicken. Er war eine Gründung des bekannten genoſſenſchaftlichen geſtattet unter der Bedingung, taß die Schwimmbadgeſellſchaft hierfür
Organiſators Wilhelm Haas. Zweck war der gemeinſame Bezug von ab 1. Januar 1930 eine jährliche Anertennungsgebühr von 0,50 RM. an
landwirtſchaftlichen Bedarfsartikeln, und ſchloß ſich der Verein dem Ver= die Gemeindekaſſe zahlt. Ueber die Vermietung von Büroräumen im
band der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften an. Auch neuen Rathaus an die darum nachſuchende Bezirksſparkaſſe Reinheim
kritiſche Zeiten ſtellten ſich ein und ſei hier nur an das Jahr 1884 entſpinnt ſich eine ausgedehnte Ausſprache. Mit 10 gegen 7 Stimmen
wird die Vermietung von 3 Näumen im Erdgeſchoß links des Eingangs
ab 1. April 1930 beſchloſſen. Der Mietpreis beträgt jährlich 1500 RM.,
Fahrt, die Genoſſenſchaft nahm beſonders durch Unterſtützung von in welchem Waſſerverbrauch, elektriſche Beleuchtung, Warmwaſſerheizung
und Reinigung einbegriffen ſind. Durch Mietvertrag werden die
nähe=
ren Bedingungen noch feſtgelegt. Unter Aufhebung der ſeitherigen Be=
Umfange dem Geſuchſteller Georg Finger 4. vom 1. April d. J. ab auf
jederzeitigen Widerruf zum Pachtpreife von jährlich 70 RM. überlaſſen.
Für den Schulvorſtand der Volksſchule werden folgende Mitglieder ge=
und Gebrauchshunde, gegr. 1913” zuſammengeſchloſſen. Zweck und wählt: Peter Finger 8. Heinrich Heiſel 4., Heinrich Nikolaus Koch,
Wil=
helm Burger 3., Chriſtian Wendel und Hermann Breitwieſer 3. Für
den Fortbildungsſchulvorſtand die Herren: Peter Finger 8., Karl
For=
noff 1. Peter Müller 10., Peter Knorr, Wilhelm Müller 3. und
Fried=
rich Ehrhardt 1. Die am B. Januar d. J. ſtattgefundene Verpachtung
der Gemeindejagd wird genehmigt. Die im Forſtort Vogelherd
begon=
nenen Notſtandsarbeiten (Brechen von Chauſſierſteinen) ſollen fortgeſetzt
werden. Mit der Frage der Bereitſtellung von Mitteln ſoll ſich die
des 60jährigen Jubelfeſtes des Männergeſangvereins Eintracht, haben Finanzkommiſſion befaſſen. Dem Unternehmer Georg Peter
Schröbel=
ſich 32 Vereine aus verſchiedenen Gauen Weſt=Deutſchlands gemeldet. Ober=Ramſtadt wird wegen der bei der Kanaliſierung in der Wehrſtraße
durch Freilegen eines Knüppeldammes entſtandenen Mehrarbeit eine
Entſchädigung von 200 RM. zugebilligt.
Bk. Groß=Zimmern, 14. Febr. Maskenball des
Männer=
geſangvereins. Reeperbahn, Hamburg, St. Pauli, Apachen=
Techniſierung, Börſenſchwindel, Rationaliſierung, Ueberfallkommando
... Wer noch niemals in luſtiger Nacht . . . Denn er er kennt dich nicht,
mein St. Pauli, St. Pauli bei Nacht. — In dieſem Niveau geht am
kommenden Samstag im Lindenſaa” der größte, mit blühendſter
Phan=
taſie arrangierte Maskenball vom Stapel. Die Veranſtaltung ſteht im
Zeichen von St. Pauli und trägt, wie dieſes bekannte Stadtviertel ſelbſt,
auf der geſamten Baſis internationalen Charakter,
r. Babenhauſen, 14. Febr. Der Faſching zieht bei uns ein.
Nicht weniger wie zwei Maskenbälle finden am Samstag und Sonntag
ſtatt. Der Geſangverein „Eintracht” hat die Vorbereitungen zu ſeinem
Maskenball beendet. Nach der geſamten Aufmachung zu urteilen, dürfte
dieſe Veranſtaltung zu einem vollen Erfolg führen. Der Saalbau Heß
iſt geſchmackvoll dekoriert und harrt der Narrengäſte. Unter dem Motto:
„Witz und Humor — Kappen aufs Ohr — Lieder im Chor”
veran=
ſtaltet der Geſangverein „Sängerbund” in dem in allen Farben des
Prinzen Karneval prangenden Löwenſaale am Sonntag abend einen
großen Maskenball. Für dauernd wechſelnde, humoriſtiſche
Unterhal=
tung iſt vom „Hohen Rat” beſtens Sorge getragen, und bewährte
Kräfte ſind hierzu gewonnen.
4y. König i. D. (Stahlbad), 14. Febr. Am vergangenen Sonntag
waren zwei Abteilungen der Ortsgruppe des hieſigen Odenwaldklubs
zur Wanderung hinausgezogen. Unter ſtarker Beteiligung wanderte der
Hauptklub von König über Kinzig, Forſtel nach Mümling=Grumbach,
während die Jungmannſchaft den Heckenhof, Rimhorn ſtreifte und.
über Mümling Grumbach, Etzen=Geſäß den Heimweg antrat. Eine
friſche Oſtprieſe durchwehte das lebloſe winterliche Grau der
ſchlum=
mernden Natur in das als angenehmer Kontraſt die in dieſem
Winter=
ſo ſelten zu ſehenden ſchneeigen Häupter der Bergesſpitzen
hineinleuch=
teten. — Schützenverein. Der hieſige Schützenverein eröffnete
am kommenden Sonntag die Reihe der diesjährigen
Karnevalverauſtal=
tungen in ſämtlichen Räumen des Hotels Büchner. Er hat den
närri=
ſchen Prinzen zu einem oberbcheriſchen Trachtenfeſt mit echter
Schram=
melmuſik uſw. eingeladen. Bei der Art und Weiſe, wie dieſer Verein
derartige Veranſtaltungen aufzuziehen verſteht, dürfte ſich die närriſche
Hoheit wieder recht wohl fühlen, zumal ihr wieder allerlei
Huldigun=
gen zugedacht ſind.
Cd. Michelſtadt, 14. Febr. Geſangverein Sängerluſt.
Die Jahreshauptverſammlung des Geſangvereins „Sängerluſt”
Michel=
ſtadt, die geſtern abend im Vereinslokal „3 Haſen” ſtattfand, war
ver=
hältnismäßig gut beſucht. Der Vorſitzende eröffnete die Verſammlung
und verlas zunächſt den Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr. Der
Verein war im vergangenen Frühjahr in eine Dirigentenkriſe geraten,
die aber durch das Engagement des Herrn Weißgerber als Dirigenten
glücklich gemeiſtert wurde. Im Sommer beteiligte ſich dann der Verein
an verſchiedenen auswärtigen Veranſtaltungen, u. a. an dem Bundes=
Sängerfeſt in Darmſtadt. Die Verſammlung hatte gegen den
Jahres=
bericht nichts einzuwenden und wurden dann Abrechnung des
Jahres=
feſtes, desgleichen der Weihnachtsfeier und Vereinsabrechnung
vorge=
nommen. Eine vorgenommene Prüfung ergab keinerlei Beanſtandungen
und wurde hierauf dem geſamten Vorſtande Entlaſtung erteilt. Die
nun vorgenommene Wahl des Vorſtandes ergab folgende
Zuſammen=
ſetzung: 1. Vorſitzender Carl Kreutz, 2. Vorſitzender Oberſchutzmann
Dingeldein, 1. Schriftführer Ad. Ihrig, 2. Schriftführer Raimund, 1.
und 2. Rechner: Forſtmann und Schüler; Beiſitzer: Schaub, Gerrmann,
Göbel; Zeugwarte: Stern und Karg. Die Verſammlung nahm dann
noch von Einladungen zu Feſtlichkeiten verſchiedener auswärtiger
Ver=
eine Kenntnis. An den Vereinsbeiträgen wurde nichts geändert und
ſollen dieſelben wie ſeither beibehalten werden. Weiter wurde
an=
geregt, für das laufende Vereinsjahr ein Programm über die
geplan=
ten Veranſtaltungen im eigenen Verein aufzuſtellen, damit ſich die
Ver=
eine ſchon im Voraus darauf einſtellen könnten.
b. Erbach i. O., 14. Febr. Der Karnevalverein „Ulk” ſieht ſich
ge=
nötigt, mit Rückſicht darauf, daß eine überaus große Anzahl Beſucher
am letzten Sonntag wegen Ueberfüllung des Saales wieder zurückkehren
mußten, ſeinen „Bunten Abend” am Samstag, den 15. Februar, zu
wiederholen. Die Vortragsfolge iſt genau die gleiche wie das letzte Mal.
Bn. Hirſchhorn, 14. Febr. Gemeinderatsſitzung. Auf
Grund der dem Gemeinderat eröffneten Verfügung des Kreisſchulcntes
Heppenheim vom 17. Januar I. J. werden zu unſtändigen
Mitglie=
dern des Schulvorſtandes ernannt: a) Katholiſcher Schulvorſtand: Die
Gemeinderatsmitglieder Herr Zahnarzt Auguſt Bißdorf und Kaufmann
Herr Ludwig Grimm, ferner die Herren Schuhmachermeiſter Franz
Ackerman und Kanzleioberaſſiſtent Jakob Weber; „b) Evangeliſcher
Schulvorſtand: Die Gemeinderatsmitglieder Herr Fabrikant Dr. Richard
Andre und Herr Schreinermeiſter Leonhard Denniger, ſowie die Herren
Bäckermeiſter Johann Schmidt und Forſtſekretär Jakob Walther. Auf
eine Eingabe eines Arbeiters um Beſchäftigung bei der Gemeinde, ſoll
verſucht werden, denſelben beim Neckarbauamt bei den Arbeiten an der
Stauſtufe unterzubringen. Dem Verband Gau=Südheſſen im Verband
Deutſcher Jugendherbergen, mit Sitz in Darmſtadt, wird vom
Rech=
nungsjahr 1930 ab ein jährlicher Beitrag von 10 RM. aus der
Ge=
meindekaſſe bewilligt. Der Verkauf eines Faſelochſen an die Gemeinde
Flinsbach wird genehmigt. Als Erſatz für den verkauften Faſelochſen
ſoll bis zum Monat März ein anderer angeſchafft werden. — Vom
Neckarverkehrsverband. Der Neckarverkehrsverband E. V.
mit dem Sitz in Wimpfen am Neckar bringt ſoeben die Einladungen zu
ſeiner diesjährigen Jahres=Hauptverſammlung zum Verſand=
Dieſelbe findet am Samstag, den 22. Februar I. J., vormittags 11 Uhr
beginnend, in Heidelberg im Bürgerausſchußſaal des Rathauſes
dort=
ſelbſt ſtatt. Die reichhaltige Tagesordnung ſieht u. a. vor:
Jahres=
bericht und Rechnungsablage durch den geſchäftsführenden Vorſitzendeu,
Herrn Bürgermeiſter Sailer=Wimpfen a. N. bzw. den Schatzmeiſter
Herrn Oberreallehrer i. R. Volz zu Wimpfen a. N., woran ſich die
Entlaſtung dieſer beiden Herren ſchließen wird. Es folgt die Neuwchl
des Vorſitzenden, ſeines Stellvertreters, des Schriftführers, des
Schatz=
meiſters und der Mitglieder des Arbeitsausſchuſſes. Weiterhin
Voran=
ſchlag über Aufgaben im Jahre 1930 und Feſtſetzung des
Mitglieds=
beitrages für das Jahr 1930. Eiſenbahn=, Fahrplan=, Straßen= und
Schiffahrtsangelegenheiten, ſowie Wünſche und Ausſprache über den
Tätigkeitsbericht, wird ſich anſchließen Bericht der Siedlungskommiſſion
und Vortrag über den Ausbau des Fremdenverkehrs im Neckartal
wer=
den den offiziellen Teil der Tagung beſchließen, worauf ſich nach dem
gemeinſamen Mittageſſen auf der Molkenkur nachmittags gegen 16 Uhr
eine Fahrt nach dem Königſtuhl anſchließen wird. Für die erſchienenen
Damen findet während der Tagung eine Führung durch Heidelberg pp.
ſtatt. Dieſelben treffen ſich um 11 Uhr im Rathaus. Aus der der
Ein=
ladung beigefügten Jahresüberſicht iſt zu entnehmen, daß auch im Jahre
1929 im Neckarverkehrsverhand mit Erfolg gearbeitet wurde. Hyr=
Nummer 46
Samstay, den 15. Feb uar 1930
Seite 7
Skraßenbericht
für die Woche vom 16. bis 22. Februar 1930.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Heuchelheim—Atzbach und Heuchelheim-Kinzenbach (Ortsdurchfahrt
Heuchelheim) vom 27. Januar bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Rodheim a. Bieber.
Wieſeck-Altenbuſeck (Ortsdurchfahrt Wieſeck) vom 10. Februar bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Innerhalb Wieſecks durch die Schul=
und Rabenauerſtraße.
Bn. Hirſchhorn, 12. Febr. Wandererehrungsfeſt der
Ortsgruppe des Odenwaldklubs. Nach einem flotten Eröffnungsmarſch
der Orcheſtervereinigung Heidelberg, begrüßte der 1. Vorſitzende Herr
Rechtsanwalt und Notar Hill mit herzlichen Worten die zahlreich
er=
ſchienenen Wanderfreunde und Gäſte, worauf nach einem
gemeinſchaft=
lich geſungenen Lied: „Wohlauf, die Luft geht friſch und rein” durch
Herrn Direktor Fah nach einem von Fräulein Siſi Denniger ſinnvoll
vorgetragenen Prolog, die Dekorierung der Wanderinnen und
Wan=
derer mit von echtem Humor und ſprudelndem Witz getragenen
Worten vorgenommen wurde. Nach der Dekorierung ergriff der
Vertreter des Hauptausſchuſſes Herr Oberforſtmeiſter Krutina,
Heidel=
berg, zugleich die Glückwünſche des Hauptausſchuſſes überbringend, das
Wort zu ſeinem vortrefflichen Vortrag: „Ziel und Weſen des
Wan=
derns” In den weiteren Nummern des Programms gefielen
beſon=
ders gut die Reigen und Girlstänze, von Fräulein Kleinſchmidt und
Fräulein Diehl eingeübt, ſo daß letztere wiederholt werden mußten.
Auch ein kleines Theaterſtück „Singvögelchen” wurde ſehr effektvoll
vor=
getragen und erntete reichen Beifall. Auch eine von Herrn Forſtaſſeſſor
Freiherr von Gall vorgetragene „Kaſernenhofblüte”, deren Pointe die
Lachmuskeln gehörig in Bewegung ſetzte, wurde auch durch Beifall
be=
lohnt. Ein ſich gegen 11 Uhr anſchließender Tanz, bei der die
oben=
genannte Kapelle beſondere Anerkennung fand, hielt die Anweſenden
bis zur frühen Morgenſtunde zuſammen. Am Sonntagnachmittag fand
die zweite Wanderung über Igelsbach nach Eberbach ſtatt, an der ſich
51 Wanderinnen und Wanderer, ſowie Jugendwanderer beteiligten.
Die Ortsgruppe Eberbach unternahm an dieſem Tage eine Wanderung
nach unſerem ſchönen Hirſchhorn, an der ſich ungefähr 100 Perſonen
be=
teiligten, und hielt im Gaſthaus „Zur Krone” dahier, Einkehr.
4a. Wimpfen, 14. Febr. Schweinemarkt. Der Mitte dieſer
Woche abgehaltene Schweinemarkt war gut beſchickt. Der
Durchſchnitts=
preis für ein Paar Läuferſchweine belief ſich auf 100—122 Mark. Der
Verkauf war verhältnismäßig gut.
Cf. Birkenau, 14. Febr. Nutzholzverſteigerung. Die
Nutzholzverſteigerung der Gemeinde Birkenau vom 11. d. M. erbrachte
recht anſehnliche Preiſe. Während faſt alle Verſteigerungen der letzten
Zeit in der nahen wie auch weiteren Umgebung im Durchſchnitt oft bis
zu 60—70 Prozent unter den Taxpreiſen blieben, wurden bei der
Nutz=
holzverſteigerung der Gemeinde Birkenau im Durchſchnitt 85 Prozent
der Taxe gelöſt. — Die Brennholzverſteigerung der
Ge=
meinde Birkenau findet am nächſten Montag, den 17. d. M., im Saal
der Wirtſchaft „Zum deutſchen Kaiſer” ſtatt. — Am Mittwoch, den 19.
Februar, hält das Finanzamt Fürth auf dem Rathaus zu Birkenau
einen Steuerſprechtag ab. — Zu der von einigen hieſigen
Ver=
einen für 15 Juni geplanten Rheinfahrt haben ſich bereits über
40 Perfonen angemeldet.
i. Von der Bergſtraße, 14. Febr. Die neue
Eiſenbeton=
brücke über die Weſchnitz. Nach faſt ſechsmonatiger Bauzeit
iſt die neue Eiſenbetonbrücke über die Weſchnitz vor der Weinheimer
Peterskirche nunmehr fertiggeſtellt. Die alte eiſerne Brücke, die vom
Staate in den Jahren 1874 und 1875 errichtet worden war, mußte
be=
kanntlich abgeriſſen werden, weil ſie in ihrer Tragfähigkeit den
heu=
tigen Verkehrsanforderungen in keiner Weiſe mehr entſprach. Die neue
Brücke wurde im Auftrage des Straßen= und Waſſerbauamtes
Heidel=
berg durch die Frankfurter Firma Wayß u. Freytag und die
Bau=
firma Georg Hopp in Weinheim gemeinſchaftlich unter der Leitung
des Regierungsbaumeiſters Knobloch vom Waſſer= und Straßenbauamt
Heidelberg ausgeführt. Eine unerwartete Erſchwerung ſtellte ſich
in=
ſofern ein, als man bei der Prüfung der Bodenverhältniſſe anſtatt, wie
man hoffte auf Kies, auf wenig tragfähige Letteſchichten ſtieß, ſo daß
der Ausführungsentwurf erſt neu aufgeſtellt werden mußte. Die Stadt
Weinheim hat zu dem Bau 50 000 Mark, alſo etwa den dritten Teil
der Geſamtkoſten, beigeſteuert. Das fertige Werk iſt etwa zwei Meter
breiter wie die alte Brücke und paßt ſich architektoniſch gut in die
Land=
ſchaft ein, ſo daß das Stadtbild dadurch gewinnt. Dem Wunſche auf
Verbeſſerung der Zu= und Abfahrten an der Birkenauer Talſtraße
iſt Rechnung getragen, ebenſo den techniſchen Anforderungen jenes
Ver=
kehrsknotenpunktes zwiſchen Heſſen und Baden. Die neue Brücke wird
dem Verkehr übergeben werden, ſobald die Belaſtungsprobe durch die
Waſſer= und Straßenbau=Inſpektion vorgenommen iſt, was nächſte
Woche der Fall ſein wird.
i. Von der Bergſtraße, 14. Febr. Die Gendarmerie in Weinheim
verhaftete geſtern ein Brautpaar, das in Heilbronn aus dem
Privat=
zimmer eines Hotels zwei Uhren weggenommen hatte. Das Pärchen
wurde dem Bezirksgefängnis in Mannheim zugeführt.
Ci. Jugenheim a. d. B., 14. Febr. Einbruchsverſuch. In
die zurzeit unbewohnte Merkſche Villa verſuchten Einbrecher mittels
Leiter des nachts einzudringen. Hierbei explodierte die
Selbſtſchuß=
anlage, ſo daß die nächtlichen Beſucher unter Zurücklaſſung der Leiter
das Weite ſuchten.
Ci. Zwingenberg, 14. Febr. Gemeinderatsſitzung. Der
Antrag der Erwerbsloſen und Ausgeſteuerten auf Winterbeihilfe wird
ſolange zurückgeſtellt, bis die notwendigen Anweiſungen vom Kreisamt
kommen. Der Erlaß der Wertzuwachsſteuer des Otto Mauck aus
Gries=
heim wird abgelehnt mit der Begründung, daß der Gemeinderat in
der Einziehung des Betrags keine Härte erblickt. Es wird beſchloſſen,
ab 13. d. M. für jeden Maskenball 50 Mark und für jede Kappenſitzung
10 Mark Vergnügungsſteuer durch die Gemeinde zu erheben.
Bt. Auerbach, 14. Febr. 49. Hauptverſammlung des
Turnvereins „Gut Heil‟. Die Verhandlungen wurden von
dem erſten Vorſitzenden Herrn A. Scherer geleitet. Nachdem nach der
Begrüßung des im vergangenen Vereinsjahre verſtorbenen
verdienſt=
vollen Mitgliedes Peter Jährling in gebührender Weiſe gedacht worden
war, wurde vom Vorſitzenden der Jahresbericht erſtattet. Der
Kaſſen=
bericht, vom Kaſſenwart K. Hammel vorgetragen, ergab trotz einiger
größerer Ausgaben für Neuanſchaffungen doch noch einen
Kaſſenüber=
beſtand von 52 RM. Nach der Berichterſtattung der einzelnen
Fach=
warte kam es zur Vorſtandswahl. Zu dieſem Punkt lag ein
ſatzungs=
ändernder Antrag vor, wonach künftig der Vorſtand auf 3 Jahre
ge=
wählt werden ſoll; alljährlich ſoll ein Drittel ausſcheiden und deren
Wahl ſtattfinden. Dieſer Antrag wurde einſtimmig zum Beſchluß
er=
hoben. Der Vorſtand, aus 15 Mitgliedern beſtehend, wurde in der
ſeitherigen Zuſammenſetzung wiedergewählt; neu eintreten als zweiter
Turnwart Herr Jakob Brückmann und als Geiſteswart Herr Lehrer
Wall. Es wurden ſodann vom Oberturnwart Wilhelm Pabſt noch
Vorſchläge gemacht, wie die Mitglieder der Handballabteilung zu den
Uebungen im Geräte= und volkstümlichen Turnen herangezogen werden
ſollen. Während des Sommerhalbjahres ſoll ein Teil der Turngeräte
in dem vereinseigenen Schuppen, der eine Erweiterung erfahren ſoll,
untergebracht werden und im Anſchluß an die Trainingſtunden im
Handballſpiel muß eine beſtimmte Zeit die betreffende Mannſchaft ſich
im Geräte= und volkstümlichen Turnen üben. Am Weißen Sonntag ſoll
wie alljährlich wieder ein Vereinsball ſtattfinden. Als Vertreter zum
Gautag wurde Jakob Büchler beſtimmt. Der Beſuch der Gau=
Uebungs=
ſtunden ſoll künftig genau eingehalten werden.
Ca. Lorſch, 14. Febr. Gewalttat. Mit einem Gewehr
bewaff=
net, ſuchte geſtern abend der H. L. in die Lokalitäten der
Hauptgenoſſen=
ſchaft des Heſſiſchen Bauernvereins einzudringen. Weil er dort vor
längerer Zeit entlaſſen worden war, drohte er, die beiden Direktoren
dieſer Firma zu erſchießen. Durch rechtzeitig herbeigeholte, Polizei
konnte L. jedoch von ſeinem Vorhaben abgehalten werden und wurde
in das Arreſtlokal des Rathauſes eingeliefert, wo er alles kurz und
klein ſchlug. Fenſterſcheiben und Türe zertrümmerte und durch letztere
zu entweichen ſuchte. Dies machte ſeine Ueberführung in das hieſige
Amtsgerichtsgefängnis notwendig.
Bm. Bürſtadt, 14 Febr. Unfall. Gieſtern abend gegen 6 Uhr
wurde hier nahe am Rathaus der etwa 32 jährige Jobann Kuhn von
einem Auto umgefahren und erheblich verletzt. Der junge Mann hat
keine Eltern mehr und kam erſt vor etlichen Tagen nach mehrjährigem
Aufenthalt aus der Irrenanſtalt Heppenheim in die Heimat zurück.
Bm Hofheim (Ried), 14. Febr. Namensänderung. Der
hieſige Arbeiter=Geſangverein „Sängerbund” (Leitung Herr Heinz
Rühl, Worms) hat ſeinen ſeitherigen Namen abgelegt und heißt nun
kurz Volkshor Hofſeim”. Genannter Verein blickt nun dieſes Jahr
auf ein 10jähriges Beſtehen zurück, welches am 24. und 25. Mai,
ver=
bunden mit Fahnenweihe, feſtlich begangen werden ſoll.
Die ſeſtgefahrenen Kähne
im Binger Loch.
(Zu unſerem nebenſtehenden
Bilde.)
Donnerstag nachmittag wurde
der im Fahrwaſſer des Binger
Loches feſtſitzende Schleppkahn,
nachdem er geleichtert worden
war, von dem Schleppdampfer
„Wilhelmine” auf die Binger
Rede geſchleppt. Dort wird er
vollſtändig ausgebeſſert und dann
nach ſeinem Beſtimmungshafen
geſchleppt, wo er überholt
wer=
den wird. Der zweite Kahn
Anton” liegt immer noch im
Fahrwaſſer des Binger Loches
feſt. Trotzdem der beſchädigte
Kahn ſchon ſehr erleichtert wurde,
hat er ſich noch nicht gehoben,
was darauf ſchließen läßt, daß er
ſich auf dem Felſen feſtgeklemmt
hat. Während das neue
Fahr=
waſſer des Binger Loches für die
Schiffahrt frei war, iſt auch jetzt
das alte Fahrwaſſer freigegeben
worden, aber nur für
Schlepp=
dampfer mit einem Kahn im
Anhang.
8. Lampertheim, 14. Febr. Gemeinderatsbericht. Zu Mit= Groß=Gerau, 14. Febr. Ferkelmarkt in Groß=Gerau.
gliedern der Schulvorſtände werden beſtellt: 1. evangel. Schule: die Ge=
Tramer 3., Fr. Jung und L. Raab; 2. kath. Schule: die Gemeinderäte ab auf dem Marktplatz dahier ſtatt.
A. Gabler 3., A. Günderoth und J. Degen, ſowie die
Gemeindeangehö=
rigen H. Metzner 1., Jak. Weidenauer 10. und Joh. Münch; 3.
Mädchen=
fortbildungsſchule: 2) ein Fabrikant: Joh. Jak. Gberhard, b) zwei
Fräulein Chriſtmann und 4) eine Hausfrau: Frau E. Veltmann;
E. Luſt, e) vier Gemeindevertreter: M. Mathes. Jak. Brand, Jul, ſtellt hierauf den Antrag, daß wenigſtens die durch die Fürſorgekom=
Zöller und H. Kern, 4) zwei Arbeitnehmer: Ph. Bertel und Ph. Stroh=
Preis von 30 Pfg. pro Quadratmeter angekauft werden. Bei der
Pro=
fahrten in einen ordentlichen Zuſtand verſetzt. — Dem vom hieſigen
Im. Hieb wird zugeſtimmt. — Zwei ſchon einmal abgelehnte
Wirtſchafts=
konzeſſionsgeſuche werden jetzt genehmigt. — Die Erhöhung des Lohnes
der Leichenträger von 25 auf 30 RM. wird abgelehnt. — Der
Bürger=
meiſter dankt dem Obſt= und Gartenbauverein für die zur Bepflanzung
des Kuhtriftweges überwieſenen 200 RM. — Für Waſſerleitungsanſchlüſſe,
die nach dem Februar 1929 hergeſtellt ſind, iſt eine Pauſchale von 25 RM.
an die Gemeindekaſſe zu zahlen. — Der hieſigen Firma Enders und
Smitt wird die Umpflaſterung der Ernſt=Ludwigſtraße für 933 RM.
und der Falterwegſtraße für 2232 RM. übertragen, die Lieferung von
Beton=Röhren den Bensheimer Bauſtoffwerken.
Kusten ,Keiserkeit Natarck.
nuun
Rae
Brust-Caramehen
A
R
Meir M Hi Gindsgte 3
(1,St.89 Beutel 40 Pfg.—Dose 90 Pfg
At. Gobdelau, 14. Febr. Autounfall. Am Donnerstag
nach=
mittag kam ein ſchweres Laſtauto einer auswärtigen Firma mit
An=
hänger auf der Landſtraße von Wolfskehlen her. Beide Wagen ſind
hoch mit Häuten beladen, die von Dresden nach den Heylſchen
Leder=
werken in Worms gebracht werden ſollen. In der Nähe der
Scheid=
grabenbrücke kamen dem Laſtwagen Fuhrwerke und ein Auto entgegen.
Der Führer des Laſtzuges wich nach rechts aus, geriet aber jedenfalls
durch Verſagen des Steuers an den Rand der Brücke und riß die
Rampenſteine mit, ſo daß das Auto über die Böſchung in den Graben
ſchoß. Die 2 Fahrer, die mit dem Schrecken davonkamen, befreiten ſich
aus ihrem Führerkaſten, in dem ſie die Scheibe einſchlugen. Am
Frei=
tag ſollen die Häute umgeladen, und dann die beſchädigten Wagen
ab=
geſchleppt werden.
Ck. Groß=Gerau, 13. Febr. Gauturnfeſt. Dem Turnverein
1846 J. P. Groß=Gerau wurde die Veranſtaltung des Gauturnfeſtes
des Rhein=Main=Gaues für dieſes Jahr übertragen. Die Feſtausſchüſſe
des Turnvereins ſind bereits zu einer vorbereitenden Sitzung
zuſam=
mengetreten. Der Termin des Gauturnfeſtes wurde auf den 5., 6. und
7. Juli feſtgelegt. — Der Geflügelzuchtverein Groß=Gerau
hält am kommenden Sonntag, den 16. Februar, in ſeinem Vereinslokal
Martin Ploch (Nordpol) ſeine Generalverſammlung ab. —
Kreis=
konferenz. Die Zentrumspartei des Kreiſes Groß=Gerau hielt in
Groß=Gerau im Gaſthaus zum weißen Roß eine Kreiskonferenz ab.
Durch die Eingemeindungen der Orte Biſchofsheim, Guſtavsburg und
Ginsheim nach Mainz iſt für die Zentrmspartei eine neue Lage
ge=
ſchaffen worden, mit der ſich die Verſammlung beſchäftigte. Dadurch
hat der Kreisverband auch ſeinen bisherigen Vorſitzenden, Pfarrer
Lin=
denſchmitt=Biſchofsheim, verloren. Für ihn wurde Johann Wolf=
Gerns=
heim zum 1. Vorſitzenden gewählt. Zum 2. Vorſitzenden wurde Andres=
Gernsheim, zum Schriftführer Kühn=Rüſſelsheim gewählt. —
Kreis=
feuerwehrverband. Durch die Eingemeindungen von
Biſchofs=
heim, Ginsheim und Guſtavsburg nach Mainz wurde auch die
Organi=
ſation des Kreisfeuerwehrverbandes Groß=Gerau betroffen. In einer
gemeinſchaftlichen Tagung der Vorſtände der Freiwilligen Feuerwehren
Biſchofsheim, Ginsheim und Guſtavsburg zu Ginsheim wurde in
An=
weſenheit von Vertretern des Mainzer Feuerwehrverbandes einſtimmig
beſchloſſen, den Uebertritt von Groß=Gerau nach dem Mainzer Verband
zu vollziehen. Kreisfeuerwehrinſpektor Aſtheimer=Biſchofsheim wird
die Geſchäfte des Groß=Gerauer Verbandes bis zur Wahl eines neuen
Kreisfeuerwehrinſpektors weiterführen.
Ck. Groß=Gerau, 14. Febr. Der Obſt= und
Gartenbau=
verein des Kreiſes Groß=Gerau zählt zurzeit 790
Mit=
glieder. Unter dem Vorſitz von Kreisdirektor Dr. Merck hielt der
Verein ſeine diesjährige Jahreshauptverſammlung im „Adler” zu
Groß=Gerau ab. Nach der Erledigung vereinsinterner Angelegenheiten
nahm die Verſammlung ein Referat von Kreisobſtbauinſpektor
Ma=
zarin=Worms über die Schädlingsbekämpfung im Obſt= und
Garten=
bau entgegen. Kreisobſtbauinſpektor Mazarin erinnerte an die
Ueber=
ſchwemmung des deutſchen Marktes mit ausländiſchem Obſt. Wenn die
deutſchen Obſtzüchter mit dem Ausland konkurrieren wollen, müßten ſie
vor allem der Baumpflege und der Schädlingsbekämpfung ihre
Auf=
merkſamkeit ſchenken. Aber nur durch ein gemeinſames Vorgehen ſei
ein Erfolg zu ſichern. Neben den verſchiedenſten Maßnahmen zur
Be=
kämpfung der Schädlinge, die der Redner im einzelnen ſehr eingehend
erläuterte, ſeien auch richtige Düngung und Bewäſſerung zu beachten.
Ein gut gedüngter Baum ſei widerſtandsfähiger als andere: die
aus=
reichende Bewäſſerung wirke ſich nicht anders aus. Sodann nannte der
Redner die verſchiedenen Mittel, die zur Beſpritzung der Bäume und
Sträucher zur Anwendung gelangen können. Im Winter ſei eine
radi=
kale Behandlung mit Karbolineum unerläßlich. Viel angewandt werde
auch Schwefelkalkbrühe mit Eiſenvitriol, Schwefel und Bleiarſenat,
Noſpraſit und Nikotinſchmierſeifelöſungen. Bei richtiger Spritzung,
Düngung und Bewäſſerung werde auch ein beſſerer Trieb und damit
beſſerer Behang und beſſere Frucht nicht ausbleiben. Das Ziel ſei zu
einer konkurrenzfähigen Einheitsware zu kommen; drei Sorten wären
bei Tafelobſt ausreichend. Für die Qulaität ſei nicht zuletzt auch die
Erntemethode verantwortlich; durch ſchlechtes Pflücken werde viel Obſt
verdorben.
Auftrieb 464 Stück. Ferkel koſteten 30—45 Mark pro Stück. Nächſter
meinderäte Joſt, Lerch und Kretzſchmar, ſowie die Gemeindeglieder A. Ferkelmarkt findet am Mittwoch, den 26. Februar, vorm. von 8,30 Uhr,
K. Zellhauſen, 13. Febr. Gemeinderatsbericht. Nach
Be=
kanntmachung der Tagesordnung wied der Antrag geſtellt, daß Punkt 4,
Arbeitnehmerinnen: Frau Medert und Frau Barth, e) eine Schneiderin: „Winterbeihilfe, in die nichtöffentliche Sitzung genommen werden ſoll.
Nach etlichen Reden und Gegenreden ergibt die Abſtimmung, daß der
4. Knabenberufsſchule: 2) ein Landwirt: H. Wegerle, b) ein Fabrikant: Punkt nichtöffentlich verhandelt wird. Gemeinderatsmitglied Schuck
miſſion zuſammengeſtellte Liſte der Bedürftigen in öffentlicher Sitzung
menger, e) ein kaufm. Angeſtellter: Joh. Neider. — Zur Verbreiterung verleſen wird. Auch dieſer Antrag verfällt der Ablehnung durch
Mehr=
der Ppovinzialſtraße Lampertheim—Hüttenfeld ſtellt die Gemeinde 21 866 heitsbeſchluß. — Der erſte Punkt: Neuwahl der Fürſorgekommiſſion,
Quadratmeter eigenes Gelände, während noch 3358 Quadratmeter zum der von dem Erwerbsloſenausſchuß geſtellt iſt und Aufnahme zweier
Mitglieder aus Erwerbsloſenkreiſen verlangt, wird mit Mehrheit
ab=
vinz will man dahin vorſtellig werden, daß dieſelbe auch die Ortsdurch= gelehnt. — Der zweite Punkt bringt den Antrag mehrerer Ortsbürger:
Wiederabgabe des Bürgerholzes oder entſprechende Auszahlung des
Forſtamt vorgelegten Wirtſchaftsplan für den Gemeindewald mit 7500 Reinerlöſes hierfür. Nach kurzer Ausſprache wird die Vertagung des
Punktes beſchloſſen und der Bürgermeiſter beauftragt, die hierzu
not=
wendigen Unterlagen zu beſchaffen, insbeſondere ſoll feſtgeſtellt werden,
ob der frühere Gemeinderat nicht ſchon einen Beſchluß gefaßt hat, der
den zur Debatte ſtehenden Teil des Ortsbürgernutzens beſeitigte. —
Der nächſte Punkt betrifft den Antrag der freiwilligen Sanitätskolonne,
Ortsgruppe Zellhauſen. Die genannte Organiſation bittet um
Be=
willigung von 300 Mk. zur Beſchaffung notwendiger
Ausrüſtungsgegen=
ſtände. Nach Herabſetzung des Betrages auf 150 Mk., wird beſchloſſen,
dieſen Betrag in den Voranſchlag 1930 aufzunehmen und ihn dann zur
Auszahlung zu bringen. — Hierauf folgt die nichtöffentliche Sitzung
mit dem Punkt: Winterbeihilfe. — Kirchenvorſtandswahl:
Auf die Dauer von 4 Jahren wurden die Herren Johann Kaiſer 3.,
Adam Schließmann und Philipp Joſef Herr zu
Kirchenvorſtandsmit=
gliedern gewählt.
Rheinheſſen.
U. Ober=Ingelheim, 13. Febr. Die unter dem Vorſitz des hieſigen
Schloſſermeiſters Maul ſtehende Schloſſer=Zwangsinnung für Stadt
und Kreis Bingen hat in einer außerordentlichen Generalverſammlung
einſtimmig die Auflöſung beſchloſſen. Die Innung wird nur noch
ſo=
kange beſtehen bleiben, bis alle Verbindlichkeiten gedeckt ſind. — Der
Obſt= und Gartenbauverein Ingelheim hielt hier ſeine
Hauptverſamm=
lung ab. An Stelle des von Ingelheim verzogenen bisherigen 1.
Vor=
ſitzenden, Joh. Weitzel, wurde der bisherige 2. Vorſitzende, Joh.
Ben=
der 5., Nieder=Ingelheim, zum Vorſitzenden gewählt. Der Verein beſitzt
in Nieder=Ingelheim eine Markthalle und hält dort freie Märkte ab.
Nach dem Bericht des Vorſitzenden ſoll ſich dieſes Syſtem, dem in
Ingel=
heim durch die Gründung einer auf genoſſenſchaftlicher Grundlage
ſtehenden Verkaufsvereinigung eine Konkurrenz entſtanden iſt, auch im
abgelaufenen Geſchäftsjahre gut bewährt haben. In dem großen
Obſt=
jahr 1929, in welchem durch die ungewöhnliche Hitze zur Zeit der Ernte
für beſonders ſchnellen Verkauf geſorgt werden mußte, habe der Handel
gerade dem freien Markte den Vorzug gegeben.
U. Nieder=Ingelheim, 13. Febr. Zwei Männer aus Heidesheim, die
hier unberechtigt der Jagd nachgingen, wurden von einem Jagdhüter
geſtellt und zur Anzeige gebracht. — Einem Fuhrmann, der die bei
Planierungsarbeiten gebrauchten Rollwagen wegfahren wollte, ging
während der Arbeit das Pferd durch. Es raſte auf die zu dieſer Zeit
gerade ſehr belebte Mainzer Straße, wo es jedoch bald zu Fall kam
und von zuſpringenden Männern aufgehalten werden konnte. Der
Fuhrmann, dem die Räder über den Rücken gingen, trug zum Glück
dabei keine ernſtlichen Verletzungen davon.
Ad. Dolgesheim, 13. Febr. Die evangeliſche
Kirchen=
gemeinde hat wieder ein Kirchengut. Das alte Schulhaus
war einſt von der evangeliſchen Kirche erbaut worden, aber, wie die
ſogenannten Schuläcker, im Grundbuch irrtümlich als Eigentum der
bürgerlichen Gemeinde eingetragen worden. Daraus entſtand ein
Rechts=
ſtreit zwiſchen dem evangeliſchen Kirchenvorſtand als Kläger und der
politiſchen Gemeinde. Zur Beilegung desſelben fand hier eine Tagung
ſtatt, zu der ſeitens des Kreisamts Oppenheim Regierungsrat Helmreich
und Schulrat Goy, ſeitens des Miniſteriums Miniſterialrat Weber,
Mini=
ſterialrat Hofmann und als Referent Regierungsrat Gugenbroth, ſeitens
der Kirchenbehörde Prälat Dr. Diehl, ſowie Vzepräſident Dr. Dahlem
erſchienen waren. Durch mehrſtündige Verhandlung kam man auf Grund
der Beweiſe zu dem Ergebnis, daß das Schulgut wieder in den Beſitz der
evangeliſchen Kirchengemeinde zurückzuführen ſei und dieſer die
Nutz=
nießung der Objekte zuſteht.
— Bingen, 14. Febr. Durch einen Revolverſchuß
ſchwer verletzt. Mit einem Revolverſchuß in den Körper war in
den frühen Morgenſtunden des geſtrigen Tages der Student Schleicher
des Binger Technikums in das hieſige Krankenhaus eingeliefert
wor=
den. Die Kugel, die in unmittelbarer Nähe des Rückenmarks ſaß, konnte
im Laufe des Nachmittags auf operativem Wege entfernt werden, doch
iſt immerhin noch große Gefahr vorhanden. Die Polizei nahm alsbald
als Beteiligten an der Tat den Kraftwagenführer Graulich aus Bingen
feſt, der zunächſt jede Schuld abſtritt. Auf Grund von Zeugenausſagen
geſtand Graulich jedoch im Laufe des Verhörs, im Beſitz eines
Mehr=
lade=Revolvers geweſen zu ſein. Der Verletzte und er hätten
gemein=
ſam die Nacht in einem Reſtaurant zugebracht. Auf dem
Nachhauſe=
wege habe er die Waffe dem Studenten gezeigt, der ſie ihm zu
ent=
winden verſucht habe. Hierbei ſei ein Schuß gefallen. Er habe dann
verſucht, den Revolver wieder in ſeinen Beſitz zu bekommen. Bei dieſem
Handgemenge ſei ein zweiter Schuß losgegangen, und als er die Waffe
habe ſichern wollen, ſei ein dritter Schuß erfolgt, der den Studenten
ſchwer verletzte. Der Kraftwagenführer hat ſich darauf ſchleunigſt
ent=
fernt, während der Student, der verheiratet iſt, rief: „Ich bin
geſchoſ=
ſen, gedenkt meiner Frau und meines Kindes‟. Die Waffe konnte in
den Anlagen der Burg Klopp, wo ſie Graulich verſteckt hatte,
aufge=
funden werden.
— Hirſchhorn, 14. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
13. Februar: 0,74 Meter; am 14. Februar: 0,83 Meter.
— Gernsheim, 14. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
13. Februar: —0,93 Meter; am 14. Februar: —0,99 Meter.
— Wafſerſtands=Nachrichten vom 14. Februar. Rhein: Hüningen
0.30, Kehl 1,55, Maxau 3,32, Mannheim 2,00: Mainz minus 3 Meter;
Bingen 1.2): Caub 1,27: Köln 1,21 Meter. — Main: Schweinfurt
0,75. Würzburg 0,72, Lohr 1,13. Groß=Steinheim 2,21: Frankfurt 2.30;
Koſtheim Staatspegel minus 42; dito Waſſertiefe 1,58; dito Fahrtiefe
1,28 Meter.
1— — —
Seite 8
Samstag, den 15. Februar 1930.
Nummer 46
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Nummer 46
Samstag, den 15. Februar 1930
Das neue England.
Von Profeſſor Dr
Es gehört zur geſchichtlichen Eigenart des Weltkrieges, daß
er nicht nur die ſtofflichen und ſeeliſchen Opfer gegenüber früheren
Kriegen um ein Vielfaches gehäuft, ſondern auch weit tiefere
grundſätzliche Zweifel und innere Ablehnung als je ein früherer
Krieg ausgelöſt hat. Daß er den Völkern, ſchließlich auch den
Siegern, als ein ungeheurer Anachronismus vor Augen ſteht,
darin eben liegt ſein einzig Poſitives; nur inſoweit er ſo ſich
einprägt, vermag er einen großen weltgeſchichtlichen Einſchnitt
zu machen und eine neue Epoche der Menſchheitsorganiſation
einzuleiten, deren Geburt er beſchleunigt, wenn nicht überhaupt
erſt ermöglicht hat.
Das bedeutendſte Ereignis des Jahres 1929 dürfte nicht ſein,
daß die Dawes=Mißgeburt durch das kleinere, aber immer noch
große Uebel des Youngplanes abgelöſt wird. Auch daß das
Rheinland um einige Jahre früher geräumt wird, macht zwar
Epoche, aber doch noch ſtärker dürfte die Veränderung eingreifen,
die im politiſchen Antlitz Englands, ſeit Kriegsende ſich immer
deutlicher abzeichnend, ſeit den Wahlen dieſes Sommers
entſchie=
den iſt.
In der Politik rückt keine Bewegung nur durch Ideale
be=
flügelt voran, ſondern nur unter Zwang und Druck der
Tat=
fachen. Mit unſeren eigenen Nöten beſchäftigt und mit verengtem
internationalem Ausblick, auch in unſeren Hoffnungen allzu oft
enttäuſcht ſetzen wir Deutſche im Allgemeinen auch heute noch kein
allzu großes Vertrauen darein, daß die engliſche Nation ſich der
Leitung ihrer zweifellos ehrlich ſtrebenden Labour=Führer auch
dann noch anvertrauen wird, wenn ihre Abkehr von den
bis=
herigen außenpolitiſchen Methoden wirklich größeren Umfang
annimmt. Und doch haben harte, langſam, aber unerbittlich
wirkende Tatſachen auch das engliſche Volk und ſein politiſches
Fühlen in den letzten Jahren umgebildet, nicht bloß das deutſche.
Das gemeinſame Erlebnis des Weltkrieges hat dies
ver=
mocht. Die Schläge, die das deutſche Volk in ſeinem
verzweifel=
ten Daſeinskampf gegen den Welt=, Hunger= Lügen= und
Ma=
terialkrieg rings ausgeteilt hat, haben die Weltverhältniſſe der
Inſelnation und ihre innerſten Stimmungen ſtärker getroffen,
als ſie ſelbſt oder wir es zunächſt uns bewußt machen konnten.
Eine Frucht unſerer Kraft noch im Erliegen; England ſah eines
ſeiner Vorurteile nach dem anderen Lügen geſtraft. In der
blinden Verfolgung ſeines unſeligen „Knock=Out” von 1916 iſt es
ein mittelbegütertes, altmodiſches, kleines Land neben dem
amerikaniſchen Rieſen geworden. Der auch für dieſen Sieger
„dumme” Krieg läßt ihn im Verhältnis zur militäriſchen
Einzel=
leiſtung verhältnismäßig noch mehr Tote als uns betrauern,
(1 Million auf einem kleinen Frontabſchnitt und bei kleinerer
Volkszahl gegen 2 Millionen auf allen Fronten). Der Krieg hat
Englands Märkte zerſtört, Millionen Briten arbeitslos gemacht,
die Abſatzländer induſtrialiſiert, ſeine älteſten und wichtigſten
Induſtrien, Montan= und Textilinduſtrie zu chroniſchen
Kriſen=
herden gemacht. Ganz anders denkt der Engländer nach dieſem
ſeinem ſchwerſten Krieg über Kriege überhaupt als Francis
Drake, Nelſon und ihre Schulbuchüberlebſel! Die Reſte einer
kalten Handels= und Piratenariſtokratie=Ueberlieferung
zerflatter=
ten vor den ſchlecht geſtellten Maſſen neuer Wählerſchichten.
England hat ſich demokratiſieren müſſen; ſeine feudalen Relikte
fühlen ſich in veränderter Umwelt; ſelbſt im altergrauen Oxford
ſpürt man einen gewiſſen Einſtrom der neuen Zeit. Da jeder
künftige Krieg im Gegenſatz zu den Gewinnkriegen des 18. und
19. Jahrhunderts ein ſchlechtes Geſchäft, vielleicht ſogar eine
Kataſtrophe ſein müßte für die Inſel, die keine Inſel mehr iſt,
die nicht mehr allein die Meere beherrſcht, Uboote und
Bomben=
flieger fürchtet, ſo wirft der Volksinſtinkt jetzt ſein Gewicht in die
Waagſchale grundſätzlicher Kriegsverhinderung und denkt mit
deutlichem Unbehagen an die 25 Jahre der Ententepolitik zurück,
die, wie man allgemein einſieht, das ganze Unheil über England
gebracht hat mit den trügeriſchen Trümpfen, die ſie ihm gab.
Noch immer iſt Krieg das Loſungswort, aber die Akzente ſind
verſetzt. Auf Generationen, die für mögliche Kriege rüſteten,
möchte eine Generation folgen, die grundſätzlich die
Wahrſchein=
lichkeit künftiger Kriege erſtickt. Von der herkömmlichen
Freund=
ſchaft mit Deutſchland hakten Eduard UII. und ſein konſervativer
Außenminiſter Lansdowne England los mittels jener Entente,
die, wie wir ſeit kurzem aus Lansdownes eigener Handſchrift
wiſſen, von ihm als der „Anfang der Offenſiv= und
Defen=
ſivallianz” aufgefaßt worden iſt. Dem liberalen Sir Eduard
Grey übererbt hat die Entente das Einkreiſungsjahrzehnt 1904
bis 1914 tatſächlich zum „Krieg vor dem Kriege” geſtempelt. Die
zehn Jahre „Krieg nach dem Krieg” 1919 bis 1929 hielten dann
liberale und konſervative Miniſter im Schlepptau ihrer eigenen
Kriegspſychoſe und ihrer unbequemen Mitſieger Poincaré=Foch. 1
Aus dieſem Hexenkreis ſchien es keinen Ausweg zu geben. Noch
zu Anfang dieſes Jahres offenbarte das unfruchtbare
Feſt=
klammern der Chamberlain und Cuſhendun an der
reaktionär=
anachroniſtiſchen Ententepolitik die Verlegenheit. Aber das
Un=
behagen über dieſe Feſſelung iſt es geweſen, die konſervative wie
liberale Ueberlieferungen kompromittierte und den Sozialiſten zur 1
Macht verhalf. Sie verdanken den beiſpielloſen Aufſtieg in den
Fritz Kern, Bonn.
letzten Jahren nicht ihrer Innenpolitik, ſondern ihrer
folgerich=
tigen Gegnerſchaft gegen die ententiſche Außenpolitik, von der
ſich der engliſche Wähler jetzt mit einem kräftigen Ruck befreit
hat. Zwar verhält ſich die Stimmenzahl von Sozialiſten zu
Konſervativen und Liberalen noch wie etwa 8:8:5. Aber in der
Außenpolitik gehen nicht nur Liberale und Sozialiſten zuſammen,
ſondern auch die Konſervativen, im Grund ſelbſt erleichtert,
machen außenpolitiſch aus guten Gründen noch keine Oppoſition.
Das Einzige, das bisher Baldwin zu den ſtürmiſchen Neuerungen
der ſozialiſtiſchen Außenpolitik bemerkt hat, iſt die Behauptung,
die Labourleute täten nichts, was die Konſervativen nicht auch
getan haben würden. Eine vielſagende Anerkennung! Sie
wollte verhüten, daß die allgemeine Zuſtimmung des Landes
zu der neuen Außenpolitik ganz auf Koſten der
abgewirtſchafte=
ten konſervativen außenpolitiſchen Methoden gehe; aber tatſächlich
werden die Erfolge, die Macdonald und die Seinen einheimſen,
von der öffentlichen Meinung mit Recht der Labourregierung
zugeſchrieben, die vorderhand gar nichts zu befürchten hat, wenn
ſie nicht innenpolitiſch ſchwere Fehler macht.
Denn nur der dringende und allgemeine Wunſch „los von
der Ententefron!” hat das Volksgericht der Wahlen ſo eindeutig
gemacht. England muß und will ſich entlaſten, finanziell und
noch mehr politiſch; es will gefährliche Spannungen beſeitigen
durch Freundſchaft ringsum. Wir erleben die Gegenkraft gegen
die Kräfte des Weltkrieges; man will jetzt die Möglichkeiten
aus=
ſchöpfen, die dort liegen, wo nationale Belange mit den
Be=
langen der andern Völker parallel gehen, nicht im Gegenſatz
ſtehen.
Nach dem Syſtem des engliſchen Staatsdenkers Thomas
Hobbes, deſſen 250. Todestag wir ſoeben in Oxford international
gefeiert haben, muß in der menſchlichen Geſellſchaft und Geſchichte
Vernunft (reason) kämpfen mit zwei andern großen Mächten,
Todesfurcht (fear of death) und Wettſtreit (competition). Der
Durchbruch einer ehrlichen Befriedungspolitik in England könnte
in Hobbes: Sinne bezeichnet werden als eine zwiſchen Vernunft
und Todesfurcht geſchloſſene Offenſiv= und Defenſivallianz gegen
eine enge nationaliſtiſche Form des Wettſtreites, die automatiſch
aus der Rüſtung und den Militärbündniſſen heraus zu neuen
Kriegsentladungen führt. Die Todesfurcht, d. h. die in unſerer
Generation bei allen Völkern lebendige Erinnerung an die
durch=
littene Hölle, enthält die ſittliche Verpflichtung, die
Unver=
nunft dieſer veralteten Form des Wettſtreites den künftigen
Ge=
ſchlechtern zu erſparen. Es wäre einfach unehrlich, wollte man
beſtreiten, daß dieſe ſittliche Vorſtellung in der Breite des
eng=
liſchen Volkes als ernſtes Triebmittel wirkt. Indes ein
Zurück=
gleiten in Ententebahnen wäre darum vielleicht doch noch nicht
ausgeſchloſſen. Aber glücklicherweiſe zeigen auch die nüchternſten
Intereſſen Großbritanniens in die gleiche Richtung. Iſt es nicht
eine einfach niederſchlagende Verurteilung der ganzen
Entente=
politik, daß die jährlichen britiſchen Ausgaben für die
Vor=
bereitung eines neuen Krieges 1913/14 1560 Millionen Mark,
1929 dagegen ſchon 2300 Millionen betrugen! Dieſer Poſten,
der unerträglich erſcheint, ſobald man den Kelloggpakt praktiſch
ernſt nimmt, erſcheint auch noch wertlos, wenn man die ſelbſt
für den Sieger verheerende Wirkung dieſer Art von Kriegen
bedenkt. So bedurfte es denn nur dieſer gradlinigen, energiſchen
und unvorbelaſteten Führergruppe der Macdonald, Henderſon,
Graham, um im ganzen engliſchen Volk einen Frühling der
Vernunft ausbrechen zu laſſen. Man gibt dieſen Männern eine
Chance, die ſich anheiſchig machen, die koſtſpielige, verdrießliche.
und gefährliche Außenpolitik alten Stiles ein für allemal
abzu=
bauen und eine neue Epoche der Weltgeſchichte zu eröffnen, in
der es nur noch friedlichen und lohälen Wettſtreit zwiſchen den
Völkern gibt, in der nur noch der Staatsmann groß iſt, der den
Vorteil ſeines Landes in Harmonie mit dem Vorteil der übrigen
Nationen erſtrebt. (Maedonald im amerikaniſchen Senat über
Streſemann.)
Ob die Labourleute ſich in der Möglichkeit einer
grundſätz=
lich neuen Weltorganiſation täuſchen oder nicht, in jedem Falle
haben die mächtigen Impulſe, die ſie in kühnem Anlauf der
Weltpolitik ſchon gegeben haben, ihre Stellung in England
zu=
nächſt ungemein gefeſtigt. Man iſt mit den neuen Männern
zufrieden. Und zwar, je deutlicher der außenpolitiſche
Syſtem=
wechſel ſich abzeichnet, und je klarer es iſt, daß die neue
Ver=
ſtändigungspolitik ringsum mit der alten Ententepolitik nicht
das Geringſte zu tun hat — jener Politik der Freundſchaft mit
einigen gegen andre! — deſto feſter ſitzt die
Arbeiter=
regierung im Herzen der Nation. Den Flitterwochen, die beide
miteinander feiern, drohen höchſtens innerpolitiſche
Verſtimmun=
gen, und auch dieſe noch in unbeſtimmter Ferne. Die außen= Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
politiſche Geſchloſſenheit Englands aber iſt vorderhand eine
Tat=
ſache, die man vielleicht als die weiteſttragende weltpolitiſche
Wendung ſeit dem Vertrag von Verſailles bezeichnen darf, weil
ſie zugleich mit den realen Kräften einer Weltmacht ungezählte
moraliſche Energien rings in der Welt entbindet, die wiederum
der neuen britiſchen Politik zu gute kommen.
Seite 9
34. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlokkerie.
5. Tag, der 5. Klafſe. In der Vomittags=Ziehung am 13.
Februar fielen: 4 Gewinne zu 10 000 Mk. auf Nr. 127 939, 168 188;
8 Gewinne zu 5080 Mk. auf Nr. 68 596, 190 088, 222 749, 387 856;
10 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 91903, 109 148, 284 639, B7 160,
317 188: 22 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 132084, 144 354 182941,
192 030, 203 841, 224 447, 253 235, 254 737, 306 803, 345 902, 371 783;
48 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 1624, 5 787, 37 095, 47 683, 78 689,
89 794, 109 662, 111632, 125 359, 155 885, 161 825, 163 099, 222 082,
235 417, 245 630, 268 401, 280 190, 984 143, 313 826, 317 649, 337 654,
350 605, 362 759 389 173; ferner 86 Gewinne zu 500 Mk. und 256
Ge=
winne zu 300 Mk. — In der Nachmittags=Ziehung fielen: 4
Ge=
winne zu 10 000 Mk. auf Nr. 122373, 351 512; 2 Gewinne zu 3000 Mk.
auf Nr. 353 969; 12 Gewinne zu 200 Mk. auf Nr. 53 737, 103 478,
120 559, 211 734, 231 491, 388 367; 30 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr.
2927, 29 560 38 981, 45 113, 69 335, 81338, 82681, 142511, 190 777,
259 695, 274 623, 353 727, 368 796, 380 730, 382 265; ferner 48 Gewinne
zu 500 Mk. und 202 Gewinne zu 300 Mk.
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000 Mk.,
2 Gewinne zu je 500 000 Mk., 2 Gewinne zu je 300 000 Mk., 2 Gewinne
zu je 200 000 Mk., 4 Gewinne zu je 75 000 Mk., 2 Gewinne zu je 50000
Mk., 12 Gewinne zu je 25 000 Mk., 66 Gewinne zu je 10 000 Mk.,
140 Gewinne zu je 5000 Mk., 382 Gewinne zu je 3000 Mk., 678
Ge=
winne zu je 2000 Mk. 1780 Gewinne zu je 1000 Mk., 3858 Gewinne zu
je 500 Mk., 9892 Gewinne zu je 300 Mk.
(Ohne Gewähr.)
Geſchäftliches.
Gute Stoffe für Herren= und Damenbekleidung kauft man bei der
Firma mit Weltruf Schwetaſch u. Seidel G. m. b. H.,
Sprem=
berg (N.=L.). Ein Proſpekt liegt heute einem Teil der Auflage bei, (TV2569
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag. 15. Febr. 11.15: Studienrätin Cilla Geis:
Schul=
fun.=Muſik: Flöte. 6 12.45: Schallplattenkonzert: Du alter
Ste=
fansturm!
15: Jugendſtunde: „Ein rheiniſcher
Weber=
junge erzählt”. — Improviſation von P. Laven. o 16: Stuttgart:
Konzert des Funkorch. Jugendwerke berühmter Meiſter. Mitw.:
A. Harlacher (Tenor). o 17.55: Deutſche Welle: Cl. Nörbel: Zehn
Jahre Betriebsrätegeſetz. O 18.20: Briefkaſten. o 18.35: Stuttgart:
Dr. Berendt: Kurioſa der Zenſur. 19.05: Spaniſcher
Unter=
richt. O 19.30: 25 Jahre literariſches Cabaret. Ausf.: Wolfgang
Bardach=Benning und Eva Gottgetreu, Jazzkapelle des Funkorch.
o 21: Stuttgart: Querſchnitt durch die europäiſche Muſik ſeit
Mozart. Brahms: Tragiſche Ouvertüre. — Bruckner: Scherzo aus
der 6. Sinfonie. — Wolf: Der Rattenfänger. — Dvorak: Legende.
— Borodin: Arie der Jaroslawna aus „Fürſt Jgor”. —
Tſchai=
kowsky: Ouv. 1812. — Verdi: Rachearie des Jago aus „Othello”.
— Maſſenet: Gavotte aus „Manon”. — Grieg: Aus der Muſik
Peer Gynt”. — Sullivan: Sonnenlied aus „Mikado‟. —
Millöcker: Melodien aus „Der Bettelſtudent”, Ausf. Philharm.
Orch. Mitw.: Margarete Wetter (Sopran), M. v. Wiſtinghauſen
(Bariton). o 22.45: Stuttgart: Funkbrettl. U. a.: Anna wird
ausgelernt”. Szene von Emmerich Kadar. — „Der Meiſter”. Szene
von Bela Scenes. Mitw.: Grete Freund, Käte Mann, Thea
Struve=Jöhnſſen, K. Karner, C. Struve, Funkorch.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 15. Febr. 12: Prof. Jöde:
Schul=
ſingſtunde O 14.30: Kinderbaſtelſtunde. o 15: Pädagogiſche
Zeit=
ſchriftenliteratur. O 15.45: Trude Herrmann: Geſchäft. Büro oder
Haushalt? 16: Prof. Jöde: Anregungen für die Muſikptlege.
16.30: Hamburg: Konzert. 17.30: Prof. Sachs: Muſik
in der Antike. 17.55: Cl. Nörpel: Zehn Jahre
Betriebsräte=
geſetz. 0 18.20: Walter Bloem erzählt von ſeiner Reiſe um die
Erde. O 18.40: Franzöſiſch für Anf. o 19.05: Stille Stunde:
Hinter erleuchteten Scheiben. O 20: Aktuelle Abt. O 20.30: Breslau:
„Vergnügungs=Anzeiger”. „Gegen das Seine‟ Heitere Hörfolge
von E. Fröhlich. O 21.30: Muſik aus Tonfilmen. Walters: Aus
„Wenn du einmal dein Herz verſchenkſt”. — Guttmann: Aus
„Shantome des Glücks”. — Milde=Meißner: Aus „Die Nacht
gehör: uns”. — Gruber: Aus „Atlantic”. — Guttmann: Aus
„Das Donkoſakenlied” — Jolſon und Dreyer: Aus „Sag es in
Liedern — May: Aus „Dich hab ich geliebt”. — Pal: Aus.
Die Melodie des Herzens”. O Anſchl.: Zeit, Wetter. O Danach:
Tanzmuſik.
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Wetterbericht.
Ausſichten für Samstag, den 15. Februar: Vielfach neblig=wolkiges
Wet=
ter, langſame Milderung, jedoch noch leichter Nachtfroſt, meiſt
trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 16. Februar: Im allgemeinen wenig
Aen=
derung der Wetterlage.
Sauptſchriftleitung: Rudelf Mauve
Veranlwortlich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
ſür den Handel: Dr. C. 6. Queiſch: für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratentenl und geſchäftliche Mitteiſungen: Wiliy Kuble;
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtfadt
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Seite 10
Samstag, den 15. Februar 1930
Nummer 76
der Kapikän des verbrannken Dampfers
„München”.
Maubaderſnne und Bonnderänenite.
Von Einbrechern gefeſſelt und beraubl. — Revolvergeſecht in einem Hauptbüro.
Ein vereikeltes Atkenkal.
Berlin. Ein ſchwerer Ueberfall wurde in der
Nacht zum Freitag in der Weißenburger Straße
ver=
übt. Zwei Räuber drangen vom Kellergeſchoß aus
in die Buchdruckerei von Ernſt Natrodt ein. Sie
überfielen den 62jährigen Inhaber der Druckerei, der
im Kontor ſchlief, feſſelten ihn und hielten ihn mit
einer Piſtole im Schach. Dann ſchloſſen ſie den
Geld=
ſchrank auf und raubten 1500 Mark bares Geld. Im
gleichen Hauſe befindet ſich auch eine Stoffhandlung.
Offewbar haben die Täter zunächſt nur einen
Ein=
bruch in dieſe Stoffhandlung beabſichtigt. Sie hatten
ſich verirrt und waren anſtatt in die Stoffhandlung
in die Buchdruckerei gelangt. — Es gelang Natrodt
erſt geraume Zeit nach dem Verſchwinden der
Räu=
ber, ſich ſeiner Feſſeln zu entledigen und zu ſeinen
Angehörigen im erſten Stock zu laufen, die dann die
Polizei benachrichtigten. Bisher fehlt von den
Tätern jede Spur.
Köln. Geſtern mittag hat ſich unweit der
Kirche im benachbarten Schlebuſch ein tolles
Räuberſtück abgeſpielt. Ein 20jähriges Mädchen
und ein 16jähriger Burſche, die in Köln=
Mühl=
heim bei einer Bank 11 000 Mark Lohngelder
für eine Wiesdorfer Firma abgeholt hatten,
wurden von einem Motorradfahrer auf belebter
Straße unter Bedrohung mit einem Revolver
zur Herausgabe des Geldes gezwungen, das ſich
in einer Aktentaſche befand. Die beiden völlig
eingeſchüchterten Boten händigten dem Burſchen
die Mappe auch wirklich aus, der ſich ſodann auf
ſein Motorrad ſchwang und mit einem auf dem
Soziusſitz mitfahrenden Helfershelfer mit
Voll=
gas das Weite ſuchte. Nachdem ſich das
Mäd=
chen von ſeinem Schrecken erholt hatte, ſtürzte es
in ein Geſchäft und benachrichtigte die Firma
von dem Vorfall. Ein Kraftwagen der Firma
nahm die Verfolgung der Räuber auf, ohne eine
Spur von ihnen zu entdecken.
Das Urteil gegen die Giftmiſcherin Cſeri.
Budapeſt. Im Scolnoker Giftmiſcher=
Prozeß wurde geſtern abend das Urteil gefällt.
Die Angeklagte Frau Cſeri wurde wegen
zwei=
fachen Mordes zum Tode durch den Strang
verurteilt.
Detroit. Auf das Hauptbüro der Weſtern
Union=Telegraphengeſellſchaft, das bereits in der
letzten Woche einmal überfallen worden war, wurde
abermals ein Raubüberfall ausgeführt. Hierbei kam
es zu einem Revolvergefecht, wobei einer der
Ver=
brecher erſchoſſen, ein weiterer verwundet und
meh=
rere Poliziſten ſchwer verletzt wurden. Drei Räuber
entkamen in einem Auto, das ſie zwei Armeeoffizieren
abnahmen. In zwei Verbrechern wurden die
näm=
lichen wiedererkannt, die bei dem Ueberfall in der
letzten Woche gegen 2000 Dollar erbeuteten.
*
Doppelmord.
New York. In der Nähe des Yankeeſtadion
wurden am Donnerstag in den frühen
Morgenſtun=
den ein Mann und ein junges Mädchen von vier
Männern ermordet. Die Täter kamen in einem
Automobil und feuerten mit Revolverſchüſſen auf
das Paar, bis es tot am Boden lag. Hierauf fuhren
ſie davon. Der Ermordete war ein bekannter Spieler
und Lobemann, und man glaubt, daß es ſich um eine
„Hinrichtung” handelt, die von anderen Angehörigen
der New Yorker Unterwelt vollzogen worden iſt.
NewYork. Auf dem Bahnkörper der Newv Yor!
Centraleiſenbahn wurde Donnerstag im Stadtteil
Bronx von einem Bahnarbeiter eine ungewöhnlich
große Bombe, die aus 41 Dynamitkapſeln mit
Zün=
dern in einer Metallröhre beſtand, aufgefunden. Der
Kontaktſchuh der elektriſchen Lokomotive hatte die
Holzkiſte, in der die Bombe verpackt war, erfaßt und
mitgeſchleift. Die Bombe war urſprünglich ſorgſam
mit der Stromſchiene verbunden; hätte der
Kontakt=
ſchuh die Verbindung nicht zerriſſen, ſo wäre eine
Exploſion von ungeh uerem Ausmaße erfolgt.
Kapitän Brüning,
der Kommandant des verbrannten und
geſunke=
nen Dampfers München”, verließ als Letzter
das brennende Schiff, nachdem er das Logbuch
in Sicherheit gebracht hatte.
2as Urkeil im Arelſen=Prozeß.
Lüneburg. Nach 2½ſtündiger Beratung wurde
im Axelſen=Prozeß folgendes Urteil verkündet: Der
Angeklagte Axelſen wird wegen ſchweren Raubes mit
Todeserfolg in Tateinheit mit Tötung und wegen
Totſchlags zu einer Geſamtſtrafe von 15 Jahren
Zuchthaus verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte
werden ihm auf die Dauer von 10 Jahren aberkannt.
Von der Anklage des Diebſtahls im Falle Laermann
wird er freigeſprochen. Angerechnet werden ein Jahr
fünf Monate 28 Tage der in Argentinien verbüßten
Strafe und die Unterſuchungshaft vom 16. Mai 1927
ab. In der Begründung heißt es, daß vornehmlich
die von Axelſen an den deutſchen Konful gerichteten
beiden Briefe den Angeklagten belaſteten. Er habe
darin die Geſtändniſſe nach Anſicht des Gerichtes nicht
unter einem Zwang niedergelegt, ſondern freiwillig.
Er habe ſich außerdem in eine Reihe von
Wider=
ſprüchen verwickelt, die darauf hindeuteten, daß er
ſich nicht unſchuldig fühle. Das Gericht habe nicht
auf Mindeſtſtrafe erkannt, weil die Tat ſehr
ver=
werflich war., Die Verteidigung wird gegen das
Ur=
teil Reviſion einlegen.
Durch Geiſtesgegenwart ſein Leben gerettet.
Holzhauſen a. d. Heide. In einer hieſigen
Holzſchneiderei geriet der Sohn des Beſitzers bei der
Arbeit in die Transmiſſion, die ihn mehrmals
her=
umſchleuderte. Er beſaß indeſſen die
Geiſtesgegen=
wart, den Treibriemen abzuwerfen, ſo daß die
Trans=
miſſion zum Stillſtand kam. Mit buchſtäblich vom
Leibe geriſſenen Kleidern ſowie einigen
Hautabſchür=
fungen und leichteren Verletzungen, kam der junge
Mann glücklicherweiſe davon.
Von der Südpolexpedition.
Oslo. Nach einer Meldung aus Deception wird
das Mitglied der Südpolarexpedition Wilkins am
Freitag in Williams Scoresby erwartet. Wilkins
wird ſobald wie möglich nach Amerika zurückkehren.
In dieſem Winter wird kein Flug mehr nach der
Roß=See unternommen werden.
Geſtändnis Urdichs im Grazer
Inkunabel=
diebſtahlsprozeß.
Graz. In dem gemeldeten
Inkungbeldiebſtahls=
prozeß hat der Angeklagte Dr. Urdich außer der
Ent=
wendung der ungariſchen Chronik von Thurocz auch
den Diebſtahl von 117 Bänden der
Uni=
verſitätsbibliothek eingeſtanden. Er will
die Tat aus Not begangen haben. Zu den
wert=
vollen geſtohlenen Werken gehört auch ein Erſtdruck
von Aeſops Fabeln, den Urdich zuſammen mit
Goethes „Römiſchen Karneval” verbrannt zu haben
behauptet.
Maler Faiſtauer geſtorben.
Wien. Im Alter von kaum 40 Jahren iſt der
Maler Faiſtauer nach einer Magenoperation
geſtor=
ben. Eines ſeiner Hauptwerke waren die koloſſalen
Fresken im neuen Salzburger Feſtſpielhaus. Auch
als Porträtmaler war Faiſtauer ſehr bekannt.
Erdrutſche in Neapel.
Neapel. In dem neuen Neapeler
Stadt=
viertel Mergellina ſind bei Erdarbeiten für neue
Straßen große Geländerutſche erfolgt, wobei
zahlreiche Arbeiter verſchüttet wurden. Bis jetzt
hat man zwei Tote und acht Schwerverletzte
ge=
borgen, von denen zwei hoffnungslos
darnieder=
liegen.
Das königliche Theater in Kapſtadt
nieder=
gebrannt.
London. Wie aus Kapſtadt berichtet wird, brach
dort am Donnerstag in einer der Hauptſtraßen der
Stadt ein Großfeuer aus, wobei das königliche
The=
ater ſowie zahlreiche Geſchäftshäuſer ein Raub der
Flammen wurden. Der Schaden wird vorläufig auf
acht Millionen Mark geſchätzt.
Unterſuchungen an dem Wrack der „München”.
NewYork. Das Wrack der „München” wird
durch Taucher unterſucht. Dieſe haben bisher
feſt=
geſtellt, daß die Platten auf beiden Seiten des
Schif=
fes umerſehrt ſind, namentlich auch an der Stelle,
wie die Exploſion vermutlich ſtattgefunden hat. Es
fehlen lediglich 20 Nieten. Alle Anzeichen deuten
auch darauf hin, daß der Schiffsboden, der einer
Unterſuchung unterzogen werden ſoll, unverſehrt iſt.
— Die Urſache der Exploſion iſt immer noch
unge=
klärt. Der größere Teil der Ladung in Luke 6,
be=
ſtehend aus Schellac, Torfmull und Kali für
land=
wirtſchaftliche Zwecke, war bereits entladen, ehe fich
die erſten Brandzeichen bemerkbar machten. Mit dieſer
Ladung werden ebenſo wie mit der ungelöſchten
Meſt=
ladung fortgeſetzt Experimente gemacht.
Exploſion in einer Dynamitfabrik.
Rio de Janeiro. In einer Dynamitfabrik
in Santos ereignete ſich am Donnerstag eine ſchwere
Exploſion. Die Fabrik und mehrere umliegende
Häuſer wurden zerſtört. Zahlreiche Perſonen ſind
verletzt worden.
Reich und Ausland.
Tragiſcher Tod des Generals Wolff.
Generalleutnant a. D. Philipp Wolff,
im Kriege Artilleriekommandeur auf weſtlichen
und ruſſiſchen Kriegsſchauplätzen und
Befehls=
haber der 3. Fußartillerie=Brigade in Metz,
ſtürzte ſich aus dem Fenſter ſeiner Berliner
Wohnung und erlag ſofort ſeinen Verletzungen.
Das ſchwere Nervenleiden des
Achtundſechzig=
jährigen wird als Urſache der Tat angeſehen.
Das Shannon=Kraftwerk.
Dienstag, den 18. Februar, abends 8,15 Uhr, wird
Herr Direktor, Dr. Enzweiler aus Berlin=
Siemens=
ſtadt im Verein Deutſcher Ingenieure, Bezirksverein
Frankfurt a. M., einen Vortrag halten über: „Das
Shannon=Kraftverk”. An Hand von Lichtbildern und
Filmvorführungen wird die Ausführung des mit
einem Koſtenaufwand von einhundert Millionen Mark
errichteten Bau’s gezeigt. Die Waſſerkraftanlage, die
zur Lief rung von elektriſcher Energie für den ganzen
Iriſchen Freiſtaat dient, iſt für die Deutſche Induſtrie
beſonders wichtig, da die geſamten Arbeiten von
einem deutſchen Konzern ausgeführt wurden. Der
Vortrag find’t im großen Hörſaale des Phyſikaliſchen
Vereins, Frankfurt a. M., Robert=Mayerſtraße 2,
1. Stock, ſtatt; der Zutritt iſt auch für Gäſte koſtenlos.
Buben ſpannen einen Draht über die Straße.
Diez. Zwiſchen den Einrichdörfern Herold und
Kördorf fanden junge Burſchen einen
Telegraphen=
draht und ſpannten ihn im jugendlichen Leichtſinn
von einer Straßenſeite zur anderen, ohne ſich über
die Folgen im klaren zu ſein. Ein Motorradfahrer
aus Naſtätten rannte in voller Fahrt dagegen, doch
riß zum Glück der Draht auseinander, ſo daß der
Fahrer unverletzt und mit dem Schrecken davonkam.
Der Landjägerei in Katzenelnbogen gelang es ſchon
am anderen Morgen, die Täter zu ermitteln, denen
ein gehöriger Denkz ttel für dieſen unüberlegten
Streich in Ausſicht ſteht.
Dollarfälſcher vor Gericht.
Berlin. Die Staatsanwaltſchaft hat laut B.C.
Anklage gegen drei Mitglieder einer weitverzweigten
internationalen Dollarfälſcherbande erhoben. Die
Anklage richtet ſich gegen den Rumänen Jeremias,
den Ungarn Katz und den Dſchechen Weiß, die ſich
ſämtlich ſeit Oktober in Moabit in Haft befinden.
Die Fälſchungen beſtanden darin, daß aus
Eindollar=
noten Hundert=Dollarnoten und aus Fünf=
Dollar=
noten Fünfhundert=Dollarnoten durch geſchickte
Ra=
dierungen und Nachzeichnungen gemacht worden
waren. Der Sitz der Fälſcherfabrik ſcheint in
Ant=
werpen zu ſein.
Droſchkenſtreik in Berlin.
5000 Droſchkenfahrer im Streik.
Berlin. Die Verhandlungen vor dem Schlichter
über die Beilegung des Lohnſtreites im
Droſchken=
gewerbe ſind geſcheitert. Aus dieſem Grunde
be=
ſchloſſen, laut „B. T.” die Gewerkſchaften Donnerstag
abend, den Droſchkenſtreitk für Groß=Berlin. Der
Streik hat bereits Freitag morgen begonnen.
Bis gegen Mittag iſt dem „A.” zufolge die Zahl
aller ſtreikenden und ausgeſperrten
Kraftdroſchken=
führer auf rund 5000 geſtiegen. Die Wagen, die
zurzeit noch laufen, werden größtenteils von
Einzel=
beſitzern und von ſogenannten „wilden” Fahrern,
alſo unorganiſierten Chauffeuren, gefahren.
Das in Neukölln geſtohlene Kind
wiedergefunden.
Berlin. Das im Rathauſe in Neukölln
ge=
ſtohlene ſieben Wochen alte Kind wurde Donnerstag
gbend durch einen Schupo ermittelt und der Mutter
wieder zugeführt. Das Kind war von einem 19 Jahre
alten Mädchen, das anſcheinend etas geiſtesſchwach
iſt, weggenommen worden. Die Mutter des
Mäd=
chens, die ihre Tochter auf der Straße traf, war
gerade auf dem Wege zur Polizei, als der Wagen
mit dem Kinde von einem Schupo erkannt wurde.
Der Beamte nahm Mutter, Tochter und das
ge=
raubte Kind mit zur Polizei, wo das Mädchen unter
Tränen ihre Tat eingeſtand.
Tragödie einer 16jährigen Tänzerin?
Berlin. Die 16jährige Tänzerin Elfriede
Meher aus der Roſenthaler Straße im Oſten
Ber=
lins wurde Freitag fvüh gegen 4,30 Uhr in dem
Lichtſchacht eines Hauſes der Behrenſtraße, wo ſich ein
bekannter Tanzpalaſt der City befindet, mit ſchweren
Verletzungen aufgefunden. Allem Anſchein nach hat
ſie ſich aus dem dritten Stochwerk in den Lichtſchaft
des Hofes hinabgeſtürzt. Die Kriminalpolizei iſt mit
der Aufklärung des Falles beſchäftigt.
Zwei Kinder durch Rauchvergiftung getötet.
Nendsburg. In der Wohnung der Eheleute
Maier entſtand in deren Abweſenheit am
Donners=
tag abend ein Feuer, da Kleidungsſtücke in der Nähe
eines ſchsdhaften Ofenrohres Feuer fingen. Es
ent=
wickelte ſich ſtarker Qualm. Die in der Wohnung
allein zurückgelaſſenen drei Kinder im Alter von ein
bis vier Jahren erlitten eine ſchwere
Rauchvergif=
tung, an deren Folge zwei von ihnen geſtorben ſind,
während das dritte ſo ſchwer daniederliegt, daß an
ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Die Eltern
waren erſt gegen Mitternacht zurückgekehrt, als das
Anglück bereits geſchehen war.
Die Trockenlegung der Zuiderſee vor der Ver
Fruchtbares Ackerland entſteigt dem Wattenmeer.
Um 70 000 Hektar Land ſoll Holland durch die Trockenlegung der Zuiderſee vergrößert werden. Nach
jahrelanger, mühevoller Arbeit iſt das von einem Damm umzogene Gebiet, bereits ſoweit
ausge=
pumpt, daß am Rande der Boden ſichtbar wird. Unſer Bild zeigt oben links eines der großen
Pumpwerke, das Werk am Vieringer Meer, das in ſechs Monaten 26 000 Hektar Land leerpumpt.
Dickens=Gedenkſeier in London.
Ein Dickens=Feſtſpiel vor dem hiſtoriſchen „Old Curioſity Shop”.
Alljährlich finden zum Geburtstag des großen engliſchen Dichters Charles Dickens in London vor
den Erinnerungsſtätten Feſtaufführungen, ſtatt, bei denen die Teilnehmer in hiſtoriſchen Koſtümen
den berühmten Geſtalten des Dichters Leben verleihen.
Nummer 46
Samstag, den 15. Februar 1930
Seite 11
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Tula=Armbanduhr.
Herrenfahrrad. 1 Damenfahrrrad. 2
Portemonnaies mit Inhalt. 1
Damen=
handtäſchchen. 1 Doublé=Zwicker. 2
Bril=
len mit Etui. 1 zerbrochene Damenuhr.
Autokurbeln. 1 Aktenmappe. 1 weiß.
Taſchentuch. 1 Kinderpelzkragen. 1 ſchw.
Damenhandtaſche m. Inhalt. 1 Broſche.
Taſchenmeſſer. 1 Tabaksbeutel. 1
Fahr=
radſchlauch, neu. 1 Paar
Kinderhand=
ſchuhe. 1 einzelner Handſchuh. 3 Bund
Schlüſſel.
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet ſind.
Intereſſen=
ten können die Fundgegenſtände
wäh=
rend den Büroſtunden auf Zimmer 1
beſichtigen.
Zwangsverſteigerung.
13. Mai 1930.
Termin:
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Blatt 2426.
Flur XVIII Nr. 56, 733 qm. Schätzung: 8000 RM.
Flur XIII, Nr. 57, 331 qm.
40000 RM.
Eigentümer: Sverre Honve, Student in Darmſtadt,
Heidelberger Straße 35.
Darmſtadt, den 10. Februar 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I. (2792a
Zwangsverſteigerung.
Die Reihengräber der Abteilung IV A.
auf welchen vom 19. Oktober 1900 bis
18. Mai 1914 Kinder im Alter von 2
bis 10 Jahren und die Reihengräber der
Olbteilung I H, auf welchen vom 22. Mai
1908 bis 26. Auguſt 1909 Erwachſene
beſtattet wurden, ſollen eingeebnet und
zn Wahlgräbern aufgeteilt werden.
Gemäß § 20a der Friedhofsordnung
können die erſtgenannten Gräber gegen
eine Gebühr von 15.— Mk. auf weitere
15 Jahre, letztere gegen eine ſolche von
20.— Mk. auf weitere 20 Jahre erhalten
bleiben. Hierbei wird vorausgeſetzt, daß
Die Gräber ordnungsmäßig gepflegt
Twerden.
Anträge auf Erhaltung ſind bis
ſpäte=
ftens am 1. März ds. Js. bei dem
Fried=
hofsamt, Marktplatz 8 (Rathaus) zu ſtellen.
Daſelbſt ſind bis zu dieſem Zeitpunkt
auch etwaige Anträge auf anderweite
Verwendung der Grabzeichen auf nicht
angekauften Gräbern vorzubringen.
Andeinfalls gehen die Grabzeichen in
das Eigentum der Stadt über. (St. 1670
Darmſtadt, den 24. Januar 1930.
Der Oberbürgermeiſter.
Leßle
Außholz=Berſteigerung.
Donnerstag, den 20. Februar, vorm.
P Uhr, werden in der Turnhalle am
Woogsplatz aus ſämtlichen Diſtrikten
der Förſterei Beſſunger Forſthaus
ver=
ſteigert:
Stämme; Langholz und Abſchnitte
Eiche Kl. 2 13 St — 5,28 Fm., 3 26 St.
— 14,94 Fm., 4 6 St. — 3,97 Fm., 5 3 St.
— 3.19 Fm. Eſche Kl. 2 3 St. — 1.37
Fm., 3 5 St. — 2,85 Fm., 4 1 St. — 0,63
Fm. Buche Kl. 3 5 St. — 3.10 Fm.,
5 St. — 3,84 Fm., 5 1 St. — 0,88 Fm.,
1 St. — 2,88 Fm. Langholz: Kiefer
Kl. 2a 45 St. — 18,94 Fm., 2b 140 St.
— 94,85 Fm., 3a 68 St. — 62,04 Fm.,
3b 29 St. — 27,77 Fm., 4a 6 St. — 9.39
m., 4b 2 St. — 3,32 Fm., 5 1 St. —
4 Fm. Larche 1a 6 St. — 1.12 Fm.,
b 14 St. — 5,25 Fm.. 2a 2 St. — 1,68
Im Fichte 1a 310 St. — 56,91 Fm.,
1b 395 St. — 143,29 Fm., 2a 143 St. —
13,89 Fm., 2b 19 St. — 19,20 Fm
Abſchnitte: Kiefer 2a 9 St. — 2,95 Fm.,
2b 22 St. — 9,19 Fm., 3a 6 St. — 2.,86
Fm., 3b 7 St. — 5,24 Fm., 4a 1 St. —
0,75 Fm.
Derbſtangen: Lärche 1. Kl. 3 St.,
Kl. 5 St., 3. Kl. 4 St. Fichte 1. Kl.
98 St., 2. Kl. 41 St., 3. Kl. 3 St.
Nutzſcheiter: Rm: Eiche 1. Kl. 42, 2
Kl. 12. Eſche 2. Kl. 27. Kiefer 1. Kl.
14, 2. Kl. 19.
Nutzknüppel: Fichte 8 Rm.
Blau unterſtrichene Nummern
kom=
men nicht zur Verſteigerung.
Kauflieb=
habern wird empfohlen, das Holz vor
der Verſteigerung zu beſichtigen da
ſpä=
tere Einwendungen wegen Qualität und
Menge nicht berückſichtigt werden können.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter
Kolb. zu Beſſunger Forſthaus (
Fern=
ſprecher 2666) und Herr Forſtgehilfe Joſt
Einſendung von 2.— RM. durch unter=
(2805
zeichnete Stelle.
Darmſtadt, den 13. Februar 1930.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
Hulzverſteigerung Nr. 12.
Freitag, den 21. Februar 1930,
vormittags 9 Uhr, wird in
Arheil=
gen (Wirtſchaft „Zum Schwanen”) aus
Forſtort II, Diebsfang 5. Tannacker 6,
nachſtehendes Holz verſteigert:
Stammholz, fm: Eiche 3,03 2., 3,74
3., Fichte 1,56 1a, 462 1b, 1,48 2a, 0,69
2b; Derbſtangen, Stück: Fichte 2 1II.:
Nutzſcheitholz, rm: Eiche 2 I. (rund),
33 II. (rund), davon 36 rm 2,5m lange
Pfoſten, Kiefer 50,2 1. (rund); Nutz=
Rnüppel, rm: Eiche 18 I. (2,5m Pfoſten).
Scheitholz, rm: 381 Buche, 19 Eiche,
59 Kiefer, 16 Fichte; Knüppelholz,
rm: 190 Buche, 79 Eiche (davon 22 rm
2,5 m lange Pfoſten), 23. Kiefer, 11
Fichte: Reiſerholz I. Kl., rm: 30 Buche,
13 Kiefer; Reiſerholz III. Kl., Wellen;
3540 Buche; Stockholz, rm: 40 Buche,
1 Eiche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen. Mit H geſchlagene Nummern
kommen nicht zum Ausgebot. Auskunft
durch Förſter Klipſtein, Forſthaus
Bayerseich (Tel. Langen 513) und
unter=
zeichnetes Amt.
(2835
Darmſtadt, den 14. Febr. 1930.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Termin: 6. Mai 1930, nachmittags 3½ Uhr, im
Sitzungs=
ſaal des Neuen Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Blatt Nr. 1790.
Flur XXI. Nr. 164, 420 qm. Schätzung: 1680 RM.
„ 4Xk.
165, 680
2040
„ XXI.
166, 361 „
1083
XXl. 167, 362 „
1086 „
Eigentümer: Major a. D. Moritz Freiherr von Gall in
Darmſtadt, Frankenſteinſtraße 48.
Darmſtadt, den 7. Februar 1930.
2791a)
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bebauungsplan.
Der auf Grund Verfügung des
Mi=
niſters des Innern vom 21. vor. Mts
feſtgeſtellte Bebauungsplan für das
Gebiet zwiſchen Donnersbergring
Weinbergſtraße, Heidelbergerſtr.
und der Zufuhrſtraße zur
Schutt=
abladeſtelle im alten Main=Neckarbahn=
Gelände liegt gemäß Art. 7 der
Allge=
meinen Bauordnung bei dem Städtiſchen
Hochbauamt zur Einſicht offen. (st2842
Darmſtadt, den 11. Febr. 1930.
Der Oberbürgermeiſter.
O
WEIBLICH
Samstag, den 22. Februar 1930,
nachmittags 3 Uhr, wird die
Feld=
jagd in der Gemarkung Klein=Zimmern
auf die Dauer von ſechs Jahren
öffent=
lich meiſtbietend verpachtet.
Das Jagdgebiet umfaßt 1080 Morgen,
zeigt guten Wildſtand und iſt von
Bahn=
ſtation Groß=Zimmern in 10 Minuten
zu erreichen.
(2833
Klein=Zimmern, den 13. Febr. 1930.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Kiefer.
Samstag, den 22. Februar 1930,
nachmittags 2 Uhr, wird die Jagd
der Gemeinde Balkhauſen auf 9 Jahre
verpachtet. Das ganze Jagdgebiet
um=
faßt zirka 1200 Morgen Wald, Feld und
Wieſen. Bemerkt wird, daß das
Jagd=
gebiet ½ Stunde von Bahnhof
Jugen=
heim a. d. Bergſtr. entfernt iſt. (2681b
Balkhauſen, den 11. Febr. 1930.
Heſſ. Bürgermeiſterei Balkhauſen.
Jährling.
Verpachtung.
Mittwoch, den 26. Februar 1930,
nachmittags 2 Uhr, wird im
Rat=
hausſaal die
Fiſcherei
in der Gerſprenz auf neun Jahre öffent=
(2741b
lich verpachtet
Habitzheim, den 13. Febr. 1930.
Heſſ. Bürgermeiſterei Habitzheim.
Dörr.
Am Montag, den 17. Febr. 1930,
mittags 12 Uhr, verſteigere ich im
Hofe Rheinſtraße 51 auf Grund des
B.G.B. und des H.G.B. ſowie auf Koſten
und Gefahr derer, die es angeht, (2845
1 Pferd, brauner Wallach
meiſtbietend gegen ſofortige Barzahlung.
Darmſtadt, den 14. Febr. 1930.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Aufforderung!
Anſprüche an den Nachlaß des am
25. Okt. 1929 hier verſtorbenen
Rechts=
anwalts Wilhelm Paul Sartorius,
zu=
letzt wohnhaft geweſen Darmſtadt.
Hob=
rechtſtraße Nr. 8, Büro: Bismarckſtraße
Nr. 18, ſind bei Meidung des
Aus=
ſchluſſes bis ſpäteſtens am 28. Februar
ds. Js. bei dem Unterzeichneten geltend
zu machen.
Bis zum gleichen Tage ſind
Forde=
rungen der Nachlaßmaſſe an denſelben
zu begleichen.
Darmſtadt, den 14. Februar 1930.
Der gerichtlich beſtellte Nachlaßpfleger.
Dr. jur. W. Michel.
Darmſtadt, Georgenſtr. 9, Fernſpr. 2895.
Fräul. übern, das
Einkaſſier. v.
Quit=
tungen b. gewiſſenh.
Erledig. Gefl. Ang.
u. V. 39 Gſchſt. (*ds
„jetzt noch billiger!
Derbeliebteste Wagen
179
BLolschrAfes
Suche, geſtützt auf
gute, langj.
Zeug=
niſſe, zum 15. Feb.,
eventuell ſpäter
Skellung
Bin 26 Jahre alt.
in all. Hausarbeit.,
koch., nähen beſtens
erfahren. — Erbitte
ausführliche Angeb.
unter V. 105 an die
Geſchäftsſtelle.
Aelt., ſol. Mädchen,
in gutbürg. Küche
ſow. im Haush.
be=
wand. u. ſelbſtänd.,
ſucht auf 1. März
Stelle als Köchin
od. Haushälterin in
gutbürgerl. Hauſe.
Gefl. Angebote unt.
V. 112 an die
Ge=
ſchäftsſtelle d. Bl.
Alleinſtehende,
gebil=
dete Witwe, mit
gut. Zeugniſſen, ſucht
Stelle zur
Führung eines klein.,
frauenlof. Haushalts.
Vertr. i. d. gut. Küche
u. Nähekenntn. Ang.
m. Gehaltsanſpr. u.
V. 56 Geſchäftsſt. (*
Junges Mädchen,
19 Jahre alt, welches
Haushalt
ſelbſtänd. führt, ſucht
ſich z. veränd. Off. u.
F.N. C. 9723 bef. Rud.
Moſſe, Frankf. a. M.
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MEMMLIER
Kinderl. Frau vom
Lande ſucht Stellung
bis nach d. Spülen;
i. Kochen u. Haush.
bewand. Ang. unt.
V. 96 Geſchſt. (281.
Stundenfrau
hat noch Tage frei. Chauffeur
Tage fr. z. Waſch. u. putz. Führerſchein Kl.
Junger Kaufm.
in allen vorkomm.
Büroarb. bewand.,
ſucht paſſenden
Wirkungskreis.
Angeb. unt. V. 115
an die Geſchäftsſt.
Ehrlicher Mann
ſucht Stelle als
Kaſ=
ſier, Bürodiener oder
dgl. Sicherheit kann
geſtellt werden.
An=
gebote unter V. 50
a. d. Geſchäftsſt.
Ludwigshöhſtr. 10.*/21 J. alt, gelernter
Ehrl. zuverl. Frauh. noch Autoſchloſſer, mit
Ang. u. A 40 Gſchſt. (assr und 3b. ſucht Stell.
— möglichſt als Laſt=
Suche einige Stun=ſwagenführer, b.
be=
den Beſchäftigung ge= ſcheid Anſprüchen.
gen Taſchengeld. Ang. Angeb. unter V. 55
u. V. 30 G
Geſchſt
M. 11.
Mittwoch, den 19. Februar,
vor=
mittags ½/,10 Uhr, wird in Meſſel
(Wirtſchaft von Joh. Hrch. Laumann II.)
aus Forſtort V. Hinterſte Wand 9, V
Lichtſchlag 22, nachſtehendes Holz
ver=
ſteigert:
(2834
Rutzſcheitholz, rm: 1,4, Hainbuche II,
rund.
Scheitholz, rm: 226 Buche, 1
Hain=
buche, 6 Eiche, 30 Birke, 1 Fichte:
Knüppelholz, rm: 54 Buche, 2
Hain=
buche 316 Eiche, 34 Birke;
Reiſer=
holz I. Kl., rm: 4 Buche. 332 Eiche,
13 Birke, 6 Kiefer; Reiſerholz III. Kl.,
Wellen: 1620 Buche; Stockholz, rm:
41 Buche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen. Mit H geſchlagene
Num=
mern kommen nicht zum Ausgebot.
Auskunft durch Förſter Wex, Meſſ.
Fall=
torhaus, und unterzeichnetes Amt.
Darmſtadt, den 14. Februar 1930.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Wir suchen Lehrstellen für:
Maler und Lackierer, Weißbinder
Maurer, Stuckateure, Pflaſterer
Zimmerleute, Ofenſetzer und
Platten=
leger, Spengler und Inſtallateure
Elektro=Inſtallateure,
Heizungsmon=
teure, Gärtner, Koch und Konditor,
kaufmänniſche Berufe, ſowie für
Büglerinnen, Modiſtinnen,
Schnei=
derinnen, Kontoriſtinnen,
Verkäu=
ferinnen, Weißnäherinnen.
Wir haben Lehrstellen als:
Bäcker, Metzger, Küfer, Wagner,
Gla=
ſer, Sattler, Polſterer und Tapezierer,
Schmied, Bauſchloſſer, Keſſelſchmied
Herdſchloſſer, Former, Schleifer und
Vernickler, Schreiner.
(St. 2836
Arbeitsamt Darmstadt
Berufsberatung
Bismarckſtraße 70, Telefon 2002.
Sprechstunden:
1. Bei der Geſchäftsſtelle in Darmſtadt
täglich von 10—12 und von 13—16
Uhr (mit Ausnahme des Samstags);
2. bei den Nebenſtellen:
a) in Erbach, Kreisamt, jeden Diens
tag nachmittag von 13—16 Uhr,
b) in Dieburg, Ringſtraße, jeden
Donnerstag nachmittag von 13 bis
16 Uhr,
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b. Orjaniſator Dees i. Firma Buchhold,
Eliſabethenſtraße 34, Zimmer 19.
Der „Männergeſangverein Liederkranz”,
Erbach (Odenwald), gegründet 1845,
Chorbeſtand 50 Sänger, ſucht einen
küchkigen Dirigenken
der bereits Männergeſangvereine
er=
folgreich leitet oder geleitet hat. —
An=
gebote mit Gehaltsangaben bis zum 25.
Februar 1930 an den 1. Vorſitzenden,
Herrn Wilhelm Volk in Erbach (
Oden=
wald), Städtel. erbeten.
(2807.
Seite 12
Saustag, den 15. Feb: uar 1930
Raienfpiele und Winkerſpork.
Dieſe beiden Sportarten beherrſchen das Programm des dritten
Februarſonntags: Raſenſpiele und Winterſport. In den Hallen iſt es
diesmal verhältnismäßig ruhig. Der Winterſport, der endlich in dieſen
Februarwochen ein einigermaßen günſtiges Wetter vorgefunden hat,
bringt eine Reihe von Verbands=Ski=Meiſterſchaften, ferner Deutſche
Meiſterſchaften im Eiskunſtlaufen und Bobfahren. In den Raſenſports
werden die Fußballmeiſterſchafts=Endkämpfe fortgefetzt, außerdem findet
man auf der Karte des Sonntags ein Länderſpiel Weſtdeutſchland gegen
Luxemburg. Auf einer Vorſtandstagung des Deutſchen Fußball=
Bun=
des ſoll u. a. die Nationalmannſchaft für den Kampf gegen Italien
aufgeſtellt werden. Auch im Handball gibt es einige beachtenswerte
Endſpiele. Hockey und Rugby warten mit intereſſanten Privatſpielen
auf. Im
Fußball
ſtehen nach wie vor die ſüddeutſchen Endſpiele im
Vorder=
grund. In der Runde der Meiſter ſpielen diesmal: Eintracht
Frankfurt — VfB. Stuttgart, Bayern München — SV. Waldhof,
Frei=
burger FC. — Sp.Vg. Fürth und Wormatia Worms — FK. Pirmaſens.
Normalerweiſe müßte man mit Siegen von Eintracht, Bayern und
Fürth rechnen können. Der Ausgang des Spieles in Worms iſt offen.
Pirmaſens iſt bekanntlich auswärts nicht entfernt ſo ſpielſtark wie auf
eigenem Gelände. Eine Ueberraſchung könnte es evtl. noch in
Frei=
burg geben. In den Troſtrunden ſchließen ebenſo wie bei den
Gruppenmeiſtern die meiſten Vereine die erſte Serie ab, verſchiedene
Mannſchaften tragen ſogar ſchon Kämpfe der Rückrunde aus. E3
ſpielen: Abteilung Südoſt: VfR. Heilbronn — Union
Böckin=
gen, Jahn Regensburg — Phönix Karlsruhe, Karlsruher FV. —
Mün=
chen 60. Favoriten ſind hier Heilbronn, Regensburg und München
1860. Jedoch kann das Spiel in Karlsruhe auch einen erfolgreichen
Widerſtand des KFV. bringen. Abteilung Nordweſt: VfL.
Neckarau — FSV. Frankfurt, Rot=Weiß Frankfurt — Sportfreunde
Saarbrücken, FV. Saarbrücken — VfL. Neu=Iſenburg, Phönix
Lud=
wigshafen — SV. Wiesbaden. Hier ſind alle Spiele in ihrem Ausgang
vollkommen offen. An Privatſpielen ſind u. a. vorgeſehen: Ulm
94 — Sp.Vg. Schramberg und Germania Brötzingen — FV. 04
Würz=
burg. — In den übrigen DFB.=Landesverbänden werden
ebenfalls die Meiſterſchaftskämpfe weitergeführt. Im Weſtdeutſchen
Spielverband gibt es in M.=Gladbach ein Länderſpiel
Weſtdeutſch=
land=Luxemburg. Die Weſtdeutſchen haben eine Mannſchaft
geſtellt, die längſt nicht die ſtärkſte Vertretung des Weſtens iſt und die
ſehr auf der Hut ſein muß, wenn ſie erfolgreich beſtehen will. In
Ber=
lin tritt der Vorſtand des Deutſchen Fußball=Bundes
zu einer Sitzung zuſammen, auf der u. a. die Nationalmannſchaft für
das am 2. März in Frankfurt a. M. ſtattfindende Spiel gegen Italien
aufgeſtellt werden ſoll.
Rugby.
Die Endſpiele um die Rugby=Meiſterſchaft von Brandenburg=
Mitteldeutſchland nähern ſich ihrem Abſchluß. Favorit und
Tabellenführer iſt der SC. Charlottenburg. Am Sonntag ſpielen
Sie=
mens Verlin und ASC. Leipzig. — In Süddeutſchland kommt
es u. a. zu einem Privatſpiel SC. 80 Frankfurt — BSC. Offenbach.
Hockey.
Im ſüddeutſchen Hockey kommt es am 16. Februar zu einigen ſehr
intereſſanten Privatſpielen. In Heidelberg gaſtiert beim
Hockey=
klub eine der ſtärkſten Mannſchaften des Reiches, der Berliner HC. —
Beachtung verdient auch das Zuſammentreffen von Weiß=Blau
Aſchaf=
fenburg und SC. 1880 Frankfurt in Aſchaffenburg.
Handball.
Nachdem in den Bezirken Bayern und Württemberg=Baden mit
Sp.Vg. Fürth und Stuttgarter Kickers die Handballmeiſter bereits
feſt=
ſtehen, dürften jetzt auch bald die beiden anderen Meiſter genannt
wer=
den können. Im Bezirk Main=Heſſen ſteigt am Sonntag in
Mainz zwiſchen den Gruppenmeiſtern Mainz 05 und SV. 98 Darmſtadt
das zweite Entſcheidungsſpiel. Die Darmſtädter, die im erſten Gang
glatt 7:0 in Front blieben, dürften ſich auch im zweiten Spiel einen
Sieg und damit die Bezirksmeiſterſchaft ſichern. — Der Bezirk Rhein=
Saar bringt mit dem Treffen V. f. R. Kaiſerslautern — V. f. R.
Mannheim das erſte Entſcheidungsſpiel. Der Ausgang des Spieles
iſt offen.
Radſport.
Nach langer Pauſe finden im Berliner Sportpalaſt wieder
einmal Radrennen ſtatt. Das Wort haben diesmal die Flieger. Neben
den beſten deutſchen Sprintern der Radrennbahn ſieht man u. a.
Welt=
meiſter Michard, den Schweizer Kaufmann und den Italiener
Mar=
tinetti am Start. — In Eiſenach hält der Bund Deutſcher
Rad=
fahrer ſeine Hauptverſammlung ab.
Schwimmen.
Schwimmſportliche Veranſtaltungen gibt es am Sonntag nicht. Zu
erwvähnen bleibt der ſüddeutſche Kreistag des DSV. in
Hei=
delberg, der ſich insbeſondere mit der Frage des Austrittes des
Weſt=
gaues zu befaſſen haben wird.
Boxen.
Die Münchener Amateurboxer ſtarten auf ihrer Neiſe
nach dem Oſten am Sonntag erſtmals in Poſen. — Bochum bringt
am Samstag abend gutbeſetzte Profeſſional=Boxkämpfe.
Verſchiedenes.
Bei einer Fechtgala in St. Moritz geht auch die deutſche
Weltmeiſterin Helene Mayer an den Start. — Die Deutſchen
Hochſchulmeiſterſchaften im Turnen und Waldlauf
finden in der Zeit vom Samstag bis Montag in Aachen ſtatt, die
Fechter tragen ihre Hochſchulmeiſterſchaften am Samstag und
Sonn=
tag in Hannover aus.
Winterſport.
Das Programm des deutſchen Winterſports iſt für den Samstag
und Sonntag ſehr reichhaltig. Es ſtehen unter anderem zwei Deutſche
Meiſterſchaften auf der Tagesordnung. Die Deutſchen
Kunſt=
laufmeiſterſchaften ſollen jetzt endlich in Breslau zur
Durch=
führung kommen; Schauplatz der Deutſchen Bob=
Meiſter=
ſchaften iſt Garmiſch=Partenkirchen. — Der Südweſtdeutſche
Eislaufverband will ſeine Kunſtlauf=Meiſterſchaften in
Karls=
ruhe und die Eisſchieß=Meiſterſchaften in Cronberg (Taunus) abhalten.
Die Eishockeh=Meiſterſchaften ſind bis auf weiteres verſchoben. — Im
Skiſport ſind für Samstag und Sonntag angeſetzt: Die
Meiſter=
ſchaften des Skiklubs Schwarzwald auf dem Feldberg,
die ſächſiſchen und thüringiſchen Skimeiſterſchaften. Der Bayeriſche
Ski=Verband hält in Garmiſch einen 50 Km.=Dauerlauf ab.
Ober=
hof iſt Schauplatz der Thüringer Verbandsſtaffel. Von den
winter=
ſportlichen Ereigniſſen im Ausland intereſſieren uns die tſchechiſchen
Ski=Meiſterſchaften und die Meiſterſchaften der Karpathenvereine in
Poljanka.
Das Breslauer Sechstagerennen endete mit dem Siege des
deutſch=
holländiſchen Pares Buſchen=van Kempen, das damit ſeinen dritten
Sechstageſieg in dieſer Saiſon erzielte.
Vorſitzender des 1. F.C. Nürnberg wurde nach dem Rücktritt von
Dr. Schregele Rechtsanwalt Franz.
Bei den Europameiſterſchaften der Amateurringer in Stockholm
wird Deutſchland im Halbſchwergewicht durch Müller=Kreuznach
ver=
treten.
Nich. Schikat verteidigte in New York ſeinen Titel als Weltmeiſter
im Freiſtilringen durch einen Sieg über den Amerikaner Jim Mc.
Millan.
Italieniſcher Schwergewichtsmeiſter wurde Roberto Roßerti, der
ſeinen Gegner Buffi im Entſcheidungskampf entſcheidend ſchlagen
konnte.
Auſtraliens Davis=Pokalmannſchaft, beſtehend aus Hopmann,
Craw=
ford, Moon und Willard, tritt am 11. März die Reiſe nach Europa an.
Im Herreneinzel fiel die amerikaniſche Hallentennis=Meiſterſchaft
an Hunter, der ſeinen Landsman Selig’on im Finale leicht mit 6:3,
G:2, 6:2 aubfertigte.
Die Deutſchlandfahrt der Ibus wurde jetzt auf der am Mittwoch
in Eiſenach ſtattgefundenen Sitzung des Induſtrierings endgültig
be=
ſchloſſen.
5.V. Sprendlingen — Rok-=Weiß, V.f.R.
Nachdem die Rot=Weißen am vergangenen Sonntag in Walldorf eine
4:0 Niederlage einſtecken mußten, begeben ſich die Liga ſowie Reſerven
dieſen Sonntag nach Sprendlingen. In dieſem Spiel iſt ebenſo wie
am vergangenen Sonntag in Walldorf wenig Hoffnung, auf einen
Er=
folg vorhanden, denn Sprendlingen iſt zurzeit in beſter Fahrt, wozu
noch kommt, daß die Einheimiſchen auf einige verletzte Spieler
verzich=
ten und ſomit mit geſchwächter Mannſchaft antreten müſſen. Abfahrt
für die Liga iſt um 11,50 Uhr ab Hauptbahnhof.
Jugend=Abteilung.
1. Jgd. Rot=Weiß=VfR. — 1. Jgd. Sportv. 98 (Stadion, 9,45 Uhr.)
2. Jgd. Rot=Weiß=VfR. — 1. Jgd. Weiterſtadt (dort, 1,30 Uhr.)
1. 5. C. Union — Sporlverein Münſter
treffen ſich am Sonntag auf der Rennbahn zum fälligen Rückſpiel.
In Münſter mußte Union eine hohe Niederlage hinnehmen. Dafür gilt
es ſich am Sonntag zu revanchieren. Für Union wird es Zeit, ſich
aus der Gefahrzone zu entfernen, deshalb wird von jedem Spieler
er=
wartet, daß er ſein Beſtes gibt. Da Darmſtädter am Sonntag in
Ober=
roden die Mannſchaft wiederum im Stich ließ, wurde er von ſeiten des
Vereins geſperrt und dürfte auch für Union nicht mehr in Frage
kom=
men. — Das Spiel beginnt um 3 Uhr. Die Reſerven beginnen um
1 Uhr. Die Schüler ſpielen um 10 bzw. 11 Uhr.
Freie Turngemeinde Darmſtadt —- Langen.
Einer Rückſpielverpflichtung Genüge leiſtend, fährt morgen,
Sonn=
tag, die erſte und zweite Mannſchaft der Freien Tgde, nach Langen
Während die erſte Mannſchaft wohl ihren Vorſpielſieg wiederholen wird
dürfte die neu zuſammengeſtellte zweite Mannſchaft um eine
Nieder=
lage nicht herumkommen. Die 1b Mannſchaft empfängt auf eigenem
Platze Gäſte aus dem Odenwald, ebenſo iſt die Jugend am Vormitatg
wieder hinreichend beſchäftigt.
* Kreis Starkenburg.
Nur fünf Kreisliga=Verbandsſpiele am 16. Februar.
Das Spielprogramm des kommenden Sonntags iſt nicht allzu
reich=
haltig. A= und B=Klaſſe ſind bis auf einige wenige Nachtragsſpiele, die
noch feſtzuſetzen ſind, fersig mit ihren Punklkämpfen, ſodaß nur noch die
Kreisliga übrig bleibt, deren Kämpfe ſich allerdings noch bis Mitte April
hinziehen. Der Sonntag ſelbſt ſieht auch in der Kreisliga kein volles
Programm. Das vorgeſehene Treffen Pfungſtadt—Walldorf
wurde auf den 13. April verlegt, ſodaß nur noch folgende fünf
Spiele angeſetzt ſind:
Viktoria Griesheim-Viktoria Urberach,
FV. Sprendlingen—Rotweiß VfR. Darmſtadt,
FC. 03 Egelsbach-Germania Oberroden,
Sportvgg. 04 Arheilgen-Polizei Darmſtadt,
Union Darmſtadt—Sportverein Münſter.
Die Lage iſt eine recht eigenartige. Der Urberacher Spitzenreiter hat
am letzten Sonntag einen Punkt eingebüßt, was zwar noch nicht allzu
tragiſch zu nehmen iſt, immerhin aber bei Verluſt eines weiteren
Punk=
tes (was ja nicht unmöglich iſt) die Meiſterſchaft in Frage ſtellen kann.
Denn das entſcheidende Spiel in Walldorf iſt ſehr leicht zu verlieren.
Auf der anderen Seite ſehen wir die Gruppe der drei Abſtiegskandidaten
die letzten Verſuche machen, weitere Punkte zu holen, da jeder neue
Sonntag deren Situation ſchwieriger geſtaltet. Unter dieſen
Geſichts=
punkten iſt auch das Spiel. in Griesheim zu werten. Die Urberacher
gewannen zwar das Vorſpiel mit 8:2, aber erſt in der zweiten Halbzeit
Nur einigermaßen Nervoſität in der Mannſchaft, und ſchon kann es ſchief
gehen, zumal Griesheim gegen den Abſtieg kämpft. Dem reinen Können
nach müßte ja auch in Griesheim ein Urberacher Erfolg herauskommen,
aber wir würden uns nicht wundern, wenn doch ein Punkt bei den
Zwiebelſtädtern hängen bliebe. Auch Rotweiß VFR. Darmſtadt kämpft
gegen den Abſtieg, iſt ſogar die am meiſten gefährdete Mannſchaft. In
Sprendlingen wird es am Sonntag aber auch kaum langen, auch wenn
man in Betracht zieht, daß die Rotweißen in Sprendlingen immer recht
gute Spiele geliefert haben. Vorſpiel 5:2 für Sprendlingen. Am
ehe=
ſten ſcheint ein Punktgewinn des ebenfalls Gedrohten FC. 03 Egelsbach
möglich, der daheim Oberroden empfängt. Das Vorſpiel wurde von
Oberroden mit 3:1 gewonnen, aber auf dem ſchmalen Egelsbacher Platz
kann es leicht anders kommen. Iſt es doch bezeichnend, daß z. B. auch
der Urberacher Meiſteranwärter gerade ſein Egelsbacher Rückſpiel mit
im meiſten fürchtet. In Arheilgen gaſtiert die Darmſtädter Polizei, die
das Vorſpiel mit 4:2 gewonnen hatte. Diesmal ſieht es aus, als ſollten
die Arheilger das Ergebnis herumdrehen. Die Polizei muß ſchon ſehr
gut ſpielen, will ſie wenigſtens einen Punkt retten. Das letzte Spiel
ſieht auf der alten Rennbahn Union Darmſtadt—Sportverein Münſter
im Kampf. Aus den Beſſungern wird man nicht mehr recht klug. Die
Mannſchaft, die gut und gern eine der beſten im Kreis ſein könnte, fällt
aus einem Extrem ins andere, woran Erſatzeinſtellungen nicht allein
ſchuld ſein können. Am Sonntag gilt es, ſich für die 0:6=Niederlage des
Vorſpiels zu revanchieren. Ob das gelingt, muß abgewartet werden.
Die zähen Münſterer wollen geſchlagen ſein, ſodaß man den
Spielaus=
gang offen laſſen muß.
In der Angelegenheit des abgebrochenen Spiels Germania
Pfung=
ſtadt—Germania Oberroden 3:2 (am 2. Februar) hat bereits eine
Kreis=
ſitzung ſtattgefunden. Wie nach Lage der Dinge nicht anders zu
erwar=
ten war, wird das Spiel wiederholt und neu angeſetzt.
Süddeukſchlands „Runde der Meiſter”.
Die Termine der zweiten Serie.
Der Verbands=Spielausſchuß gibt die nachſtehenden Termine für
die zweite Serie der ſüddeutſchen Meiſterrunde bekannt:
23. Februar: Sp.Vg. Fürth—Freiburger FC.; SV. Waldhof-Bayern
München; VfB. Stuttgart—Eintracht Frankfurt; FK.
Pirma=
ſens—Wormatia Worms.
9. März: Eintracht Frankfurt—Freiburger FC.; SV. Waldhof-
Wor=
matia Worms; Bayern München — FK. Pirmaſens; VfB.
Stuttgart—Sp. Vg. Fürth.
16. März: Sp.Vg. Fürth — Eintracht Frankfurt; „Freiburger FC.—
VfB. Stuttgart; Wormatia Worms-Bayern München; FK.
Pirmaſens—SV. Waldhof;
23. März: Eintracht Frankfurt—FK. Pirmaſens; SV. Waldhof—
Frei=
burger FC.; Wormatia Worms — Sp.Vg. Fürth; Bayern
MMünchen—VfB. Stuttgart.
30. März: Eintracht Frankfurt—SV. Waldhof; Freiburger FC.—Bayern
München; Sp.Vg. Fürth—FK. Pirmaſens; VfB. Stuttgart
—Wormatia Worms.
6. April: Wormatia Worms—Eintracht Frankfurt; Bahern München—
Sp.Vg. Fürth; FK. Pirmaſens—Freiburger FC.; SV.
Wald=
hof—VfB. Stuttgart.
13. oder 27. April: Eintracht Frankfurt-Bayern München; Freiburger
FC.—Wormatia Worms; Sp.Vg. Fürth—SV. Waldhof; VfB.
Stutgart—FK. Pirmaſens.
Die Termine fallen ſo, daß die Entſcheidung über die Vergebung
von Meiſtertitel und zweiten Platz erſt an den beiden letzten
Spiel=
tagen zu erwarten ſind. Wahrſcheinlich dürften die Kämpfe Bayern
München—Sp.Vg. Fürth (6. April) und Eintracht Frankfurt-Bayern
München (13. bzw. 27. April) die letzte Klärung, und die . . . Rekorde
an Zuſchauermaſſen bringen. Die ſchwerſte Rückrunde hat der FK.
Pirmaſens, der viermal nach auswärts muß, und zwar nach München,
Frankfurt, Fürth und Stuttgart. In dieſen vier ſchweren Treffen
bleiben dem Saarmeiſter, der eine ſehr günſtige Jorrunde hatte, nur
wenig Hoffnungen. Schwer haben es auch die „Bahern”, die ebenfalls
viermal nach auswärts müſſen. Aber dieſe vier auswärtigen Spiele
in Frankfurt, Worms, Stuttgart und Freiburg — wiegen nicht ſo
ſchwer wie bei Virmafens. Eintracht und Fürth müiſſen je dreimal
nach fremden Plätzen reiſen. Die Eintracht ſpielt in Fürrh, in
Stuit=
gart und in Worms, hat es alſo verhältnismäßig am leichteſten. Die
Fürther werden in München, in Stuttgart und in Worms erwartet.
Rol=Weiß — Sporlverein Wiesbaden.
Rot=Weiß hat ſich für nächſten Sonntag einen Vertreter der
Gruppe B (Bezirk Main=Heſſen) Sportv. Wiesbaden, zu einem
Freund=
ſchaftsſpiel verpflichtet. Wiesbaden hat ſich in den diesjährigen
Ver=
bands=Spielen den vierten Tabellenplatz geſichert, eine gute Leiſtung,
wenn man bedenkt, daß im Gegenſatz zu den beiderſeitigen Spitzen
mannſchaften der Durchſchnitt der Ligamannſchaften in Gruppe B ein
einheitlicheres Können aufweiſt, als der in Gruppe A. Wenn Rot=
Weiß alſo auch den 5. Tabellenplatz einnimmt, wird es ſich doch ſtrecken
müſſen, um gut abzuſchneiden. Zweifellos hat die Mannſchaft eine
weſentliche Verſtärkung durch die Aufnahme des ſeitherigen
Jugend=
ſpielers Arnold erfahren. Nach ſeinen ſeitherigen Leiſtungen wird ſich
dieſer Spieler hoffentlich gut in den Sturm einfügen, ſo daß endlich
auch Tore fallen, die man ſeither vom Rot=Weiß=Sturm ſo ſelten ſah.
Es dürfte alſo zu einem ſpannenden Spiele kommen, das recht viele
Zuſchauer ſehen möge. Das Spiel beginnt um 11 Uhr auf dem Rot=
Weiß=Platz. Vorher, um 10 Uhr, ſpielt die Ligareſerve von Rot=Weiß
gegen den B=Meiſter, T.= u. Sp.V. Königſtädten. Die 1. Jugend ſtel!
uim 11 Uhr auf dem Stadion der 1. Jugend von SV. 98 gegenüber.
1.—
1.
Die in letzter Zeit ausgezeichnete Leiſtungen vollbringende erſte
Handballmannſchaft der Freien Turner muß zu einem Propagandaſpiel
in Büttelborn antreten. Gegner iſt die in der Kreisklaſſe ſpielende erſte
Mannſchaft der Sportvereinigung Mörfelden. Mit Rückſicht auf den
Vert des Spieles werden beide Mannſchaften in beſtmöglichſter
Be=
ſetzung antreten. Hoffentlich wird der Zweck des Spieles erfüllt. — Für
die zweite Mannſchaft und erſte Jugendmannſchaft beginnt die
Rück=
runde der Serienſpiele. Sie haben nachmittags auf eigenem Platze
„Am Müllersteich” die gleichen Mannſchaften von Obe =Roden als
Gegner.
Kanu=Spork.
Der Kanu=Club Darmſtadt hat kürzlich ſeine Jahres=
Hauptver=
ſammlung abgehalten, und in dieſer Sitzung den Beſchluß gefaßt, eine
Reihe von Verbeſſerungs=Einrichtungen zu treffen, aus denen
hervor=
geht, daß ſeitens der Mitglieder ein ſtändiges Streben nach vorwärts
vorhanden iſt.
Nach dem Ende vorigen Jahres für die Motorboot=Fahrer abſeits
des Bootshauſes ein geräumiger Betonbau zur Unterbringung der
Außenbord=Motore errichtet wurde, ſoll Anfang dieſes Jahres die
ſchon ſeit langem geplante Landungsbrücken=Anlage, die ausſchließlich
für die Benutzung der Paddler beſtimmt iſt, zur Ausführung gebracht
werden. Dieſe Einrichtung iſt als Floßbrücke in großen Ausmaßen
ge=
dacht, die ſich mittels Faſſungen an Laufſchienen ſelbſtändig nach dem
Waſſerſtande einſtellt und an der 8 Boote zu gleicher Zeit aniegen
können. An jeder Seite ſollen zwei breite und nach der Mitte zu
zwei ſchmale Treppen in Abſtänden von je 4 Meter zur Brücke führen.
Desgleichen ſoll eine Rollbahn, für ein bequemes Transportieren der
Boote vom und zum Waſſer Sorge tragen. Um die Boote leicht aus
dem Waſſer ziehen zu können, wird die Brücke auch mit einigen Rollen
verſehen, und für die Schwimmer an geeigneten Stellen in das Waſſer
reichende Leitern angebracht.
Die bisherige, auf Eiſenfäſſern ruhende Schwimmbrücke wird für
die Motorboote reſerviert. Dadurch wird auch bei ſtärkerem Anſturm
eine außerordentlich ſchnelle Abfertigung gewährleiſtet.
Mit dem Bau ſoll ſofort nach Genehmigung von ſeiten des
Waſſer=
bauamtes begonnen werden.
Die Räumlichkeiten des vor zlvei Jahren durch An= und Ausbau
bedeutend vergrößerten Bootshauſes, ſind inzwiſchen durch ergänzende
Einrichtungs=Gegenſtände vervollkommnet worden, ſo daß die Mitglieder
ihr Heim nicht nur als Baſis zur Ausübung des Kanuſports benutzen,
ſondern auch als Erholungsſtätte zum Verbringen einiger gemütlicher
Ferientage. Die vorhandenen Schlafräume, die gut eingerichtete elektr.
Küche, ein beſonderes Wohnzimmer, ſowie der große Geſellſchaftsraum
bieten den Mitgliedern einen angenehmen und behaglichen Aufenthalt.
Durch die neugegründete Jugendriege, für deren weiteren Ausbau
der Vorſtand ganz beſonderes Intereſſe hat, iſt beabſichtigt, junge
Leute, die Freude an der Ausübung des ſchönen, geſunden Sports
haben, heranzuziehen.
An Veranſtaltungen ſind für dieſes Jahr verſchiedene
Wander=
fahrten, ein Sportfeſt mit Zeltlager, ein Sommernachtsfeſt, ſowie die
übliche, am Schluſſe eines jeden Jahres ſtattfindende
Streckenwett=
fahrt vorgeſehen.
Deine kägliche Gymnaſtik.
Erfriſchung, nicht Ueberſättigung.
Jeder vernünftige Menſch iſt heute vom Wert täglicher
Gym=
naſtik überzeugt. Aber die wenigſten haben die Luſt dazu. An der
Zeit liegt es nicht. Für das, was man gerne will, findet man immer
Zeit!
Tägliche Gymnaſtik muß eine Erfriſchung darſtellen und
keine Ermüdung. Darin liegt der Witz. Wer den Körper in
kurzer Zeit zwingen will, kommt in die Sackgaſſe des Ueberdruſſes. Der
Körper iſt keine Maſchine. Tägliche Gymnaſtik ſoll ſich nach dem
per=
ſönlichen Wohlgefühl richten. Etwas Erzwungenes kann nicht
erfri=
ſchend wirken.
Die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik hat durch ihren
Reichsſportlehrer Waitzer eine kleine Gymnaſtiktabelle
zuſammen=
ſtellen laſſen, die obigem Gedanken in Wort und Bild Rechnung trägt.
Es handelt ſich um einfache totale Körperübungen, die
n leicht ſchwingender Form den Körper erfriſchen und nicht
abſtumpfen. Bruſtkorb dehnen, Bauch entfetten,
Rück=
grat ſtärken, das ſind einige der kurzen Begleitworte, die den
Sinn der phyſiologiſch wertvollen Uebungen klarmachen. Geeignet für
jedermann, ohne Unterſchied des Alters, für Fortgeſchrittene und
An=
fänger! Vereinsübungsleiter verwenden die Tabelle mit großem
Vor=
teil als konzentrierte Körperſchuile.
Zu beziehen durch die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik,
München 38. Romanſtraße 67 (Poſtſcheckkonto München 31 690) zum
Preife von 20 Pfg., auf ſtarke Pappe aufgezogen 2 RM., einſchließlich
Verſandſpeſen.
Das Programm der Wettkämpfe.
Als Auftakt der diesjährigen Deutſchen Hochſchul=Meiſterſchaften
finden vom 15. bis 17. Februar in Aachen die Meiſterſchaften im
Turnen und Waldlauf ſtatt. Im Turnen wird die Meiſterſchaft
am Reck, Barren, Pferd, außerdem im Zehnkampf für Studenten und
im Siebenkampf für Studentinnen ausgetragen. Zur Verteidigung
des Titels entſendet die Techniſche Hochſchule Charlottenburg die
Stu=
denten H. Mock=Guts Mutbs und Schröder=ATV. Zu dieſen geſellt ſich
noch von der Handelshochſchule Berlin Fritz Mock. Im Waldlauf
werden die Meiſter im Einzel= und Mannſchaftslaufen feſtgeſtellt.
Gleichzeitig finden in Hannover die ſtudentiſchen
Fechtmeiſter=
ſchaften ſtatt, zu denen im Florett, Degen und Säbel je 18
Mel=
dungen eingingen. Von bekannten Fechtern nehmen teil: Maver=Berlin,
Stabenow=Halle, Kolbinger und Hartwig=München. — Die Ski=
Meiſter=
ſchaften werden am 22. Februar in Partenkirchen ausgetragen.
Ausgeſchrieben ſind Einzel und Mannſchaftsläufe für Studenten und
Studentinnen über 18 bzw. 3,5 Km. Weiterhin findet noch ein
Sprung=
lauf ſtatt.
V.f. K. Schifferſtadt — Darmſtadt 1910.
Kaum hat der Kraftſportverein Darmſtadt 1910 die diesjährige
Ver=
bandskampf=Saiſon beendet, da treten ſchon die Verpflichtungen zu
Privatkämpfen an ihn heran. Welche Popularität die Einheimiſchen
im 4. Kreiſe des D.A. S.V, 1891 beſitzen, zeigt wiederum die Einladung
des Vereins für Kraftſport und Körperpflege Schifferſtadt (Pfalz), Wie
im vorigen Jahre ſo kommen auch diesmal wieder die Einladungen
aus dieſem Kreiſe; leider konnte nicht allen entſprochen werden, da die
Mannſchaft noch bis zum letzten Sonntag mit der Austragung von
Verbandskämpfen beſchäftigt war. Diesmal könnten ſie aber dem Rife
der Pfälzer, deren Oberligamannſchaft im freundſchaftlichen Kampfe
Mann gegen Mann gegenüber zu treten, folgen.
Rummer 46
Samstad den 15. Februar
Die neuen Berhandlungen in der Waggon=Induſtrie.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Die vor mehreren Monaten ins Stocken geratenen Verhandlungen
zwiſchen den großen deutſchen Waggonfabriken über die Frage einer
Verſtändigung bzw. ſogar eines engeren Zuſammenſchluſſes ſind vor
einigen Tagen erneut aufgenommen worden. Die Schwierigkeiten, die
ſich aus einer Stillegung der Düſſeldorfer Werksanlagen der
Vereinig=
ten Weſtdeutſchen Waggonfabriken" für eine Quotenübertragung
er=
geben haben würden, ſind ſicherlich Veranlaſſung zu dieſen erneuten
Einigungsverſuchen geweſen. In welcher Form eine Verſtändigung
herbeigeführt wird, läßt ſich heute auf Grund der vorſichtigen Angaben
von beteiligter Seite erſt andeutungsweiſe ſagen. Nach Informationen
ſcheint ſich zunächſt zu beſtätigen, daß die Stillegung der Düſſeldorfer
Abteilung Meher von Weſtwaggon beſchloſſene Sache iſt, daß aber die
Quote in Düſſeldorf bleiben ſoll, das heißt nichts anderes, als daß ſie
auf die Gebr. Schöndorff A.G. übergehen würde. Die Vereinigte
Weſt=
deutſche Waggonfabriken könnten ſich zu einer ſolchen Quotenabgabe
allerdings nur gegen gewiſſe Kompenſationen entſchließen. Es iſt
des=
halb im Laufe der Verhandlungen der Vorſchlag aufgetaucht, in irgend
einer Form das Mainzer Werk Gaſtell vom Weſtwaggon mit der
Wag=
gonfabrik Fuchs in Heidelberg, die neuerdings Tochtergeſellſchaft der
Gebr. Schöndorff A.G. in Düſſeldorf iſt, zu verkoppeln. Des weiteren
beziehen ſich die Verhandlungen auch auf den Plan, das in Köln=
Ehren=
feld gelegene Herbrand=Werk der Lincke=Hofmann=Buſch=Werke A. G.
entweder auf Weſtwaggon übergehen zu laſſen oder doch mindeſtens die
Reichsbahnquote dieſer Abteilung auf Weſtwaggon zu übertragen. Daß
im Zuge einer ſolchen Einigung die Vereinigten Weſtdeutſchen
Waggon=
fabriken A. G. auch ihre Sperrminorität bei Gebr. Schöndorff A. G.
ab=
zugeben bereit ſein würden, wird von beteiligter Seite als wahrſcheinlich
erklärt. Es kann keine Frage ſein, daß dieſe Sperrminorität dann auf
die Lincke=Hofmann=Buſchwerke, die der Gebr. SchöndorffAG. durch ihre
Bankverbindungen ohnehin näher ſtehen, übergehen dürfte. Wie
er=
innerlich, hat erſt vor einigen Monaten die Lincke=Hofmann=Buſch die
Mehrheit der Norddeutſchen Waggonfabrik A.G. in Bremen anſtelle der
Gebr. Schöndorff A. G., die zu dieſem beabſichtigten Mehrheitserwerb
nicht die erforderlichen Mittel aufbringen konnte (weil die Weſtwaggon
Sperrminorität in der Hauptverſammlung gegen die dazu erforderliche
Kapitalerhöhung ſtimmte, erworben. Es wird als nicht ausgeſchloſſen
bezeichnet, daß die Verhandlungen auch noch in anderer Form zu einer
weitergehenden Annäherung der bedeutenden Waggon=Erzeugergruppen
führen werden.
Der niedrigſte Silberpreis ſeit Menſchengedenken. Aus London
wird gemeldet: Der Preis für Silber fiel am Freitag auf den
niedrig=
ſten Stand, der je in der Geſchichte der Silbernotierung veizeichnet
wurde, und zwar erneut um ³8 Penny auf einen Schilling acht Pence
für die Unze (zirka 1,75 Mark für 31 Gramm). Damit iſt der Preis
für Silber im Laufe des letzten Jahres um über ½ zurückgegangen.
Der Sturz des Silberpreiſes hat bikanntlich in den Ländern, die
Sil=
berwährung haben, wie z. B. China, Indien und Perſien, bereits eine
ſchwere wirtſchaftliche Kriſe hervorgerufen.
Die Vorbereitung einer allgemeinen Weltmarktregelung für
Kunſt=
ſeide. Zu der erſtrebten Weltmarktregelung iſt bei der letzten
Zuſam=
menkunft von Vertretern der internationalen Kunſt= und Seide=In=
Duſtriegruppen auf deutſchen Vorſchlag hin ein Komitee für die Vor=
Bereitung einer allgemeinen Weltmarktregelung beſtellt worden. Es
beſteht aus den Herren Dr. Blüthgen, Dr. Lunge und Direktor Gillet
Dom Pariſer Comptoir des Textiles Artificielles. Die Arbeit dieſes
Komitees wird vorerſt in der Ermittelung des Kunſtſeidenverkaufs in
Den letzten zwei Jahren, der Vorräte Ende 1929, der Ende Dezember
1929 tätigen Spinndüſen und ſtillſtehenden Fabriken beſtehen.
Norddeutſcher Lloyb, Bremen. Das rechnungsmäßige
Geſamtergeb=
nis einſchließlich Gewinnvortrag iſt mit 52,392 (i. V. 46,561) Mill. RM.
ausgewieſen. Demgegenüber betragen allgemeine Verwaltungskoſten,
Steuer und ſoziale Abgaben 12,839 (12,631) Mill. RM., Anleihe und
ſonſtige Zinſen abzüglich der Haben=Zinſen 5,318 (4,151) Mill. RM.,
Abſchreibungen auf Seedampfer 18,099 (14,163), auf Seebäder= und
Schleppdampfer, Leichterfahrzeuge uſw. 1,079 (0,249) und auf
Grund=
beſitz, Gebäude, Inventar und Anlagen 0,862 (1,180) Mill. RM., ſo
daß ein Reingewinn von 14 193 (14,188) Mill. RM. verbleibt, woraus,
wie bereits gemeldet, wieder 8 Prozent Dividende verteilt werden ſollen.
Zum Vortrag verbleiben 0,721 (0,552) Mill. RM. In der Bilanz (in
Mill. RM.) erhöhten ſich Gläubiger auf 74,87 (31,27), andererſeits
ſtie=
gen Seedampfer auf 238,93 (165,30), während Anzahlungen auf
Neu=
bauten dementſprechend auf 44,14 (83,35) zurückgingen. Kaſſenbeſtand
und Bankguthaben ſind mit 39,50 (40,94), Wertpapiere und
Beteiligun=
gen mit 32,22 (25,64), Schuldner und Uebergangspoſten mit 47,27 (48,94)
ausgewieſen.
Vom Internationalen Stahlkartell — Preiserhöhungen. Die
fran=
zöſiſchen, belgiſchen, luxemburgiſchen und deutſchen Mitglieder des
In=
ternationalen Stahlkartells haben geſtern ihre Verhandlungen über die
Bildung von Verkaufskontors fortgeſetzt. Sie beſchäftigten ſich
insbe=
ſondere mit den Verkaufsbedingungen für Zwiſchen=Exporteure. Die
Beratungen ſollen in einer auf den 27. Febr. nach Paris einberufenen
Sitzung abgeſchloſſen werden. Geſtern wurden die Preiſe um 4 Schill.
pro Tonne für Grobbleche, um 2 Schill. 6 Pence für Handelsſtahl und
Profile und um 2 Schill. für Halbfabrikate erhöht. Die Preiſe für
Bandeiſen ſollen kommenden Donnerstag in Paris feſtgeſetzt werden.
Pfälziſche Hypothekenbank. Der Geſamtumlauf an
Regiſterhypo=
betrug 1929 169,83 (i. V. 157,18) Millionen, bei einem
Regiſterhypo=
thekenſtand von 176,32 (159,51), außerdem liefen an
Kommunalobliga=
tionen 4,92 (3,97) Millionen, gegenüber Regiſterdarlehen von 5,42 (3,52).
Von der Rentenbank=Kreditanſtalt wurden 1,24 Millionen empfangen
und als Hypotheken ausgeliehen.
Krankenkaffenfuſion. Die Generalverſammlung der
Württembergi=
ſchen Privatkrankenkaſſe in Stuttgart hat am 11. Januar 1930 einen
mit der Leipziger Fürſorge, Verſicherungsanſtalt für Beamte und freie
Berufe, V.a. G., Leipzig, abgeſchloſſenen Fuſionsvertrag genehmigt, der
auch die Zuſtimmung der württembergiſchen Aufſichtsbehörde gefunden
hat. Die Württembergiſche Privatkrankenkaſſe iſt dadurch mit ihrem
geſamten Verſicherungsbeſtand auf die Leipziger Fürſorge übergegangen.
Ein Plan zur Verwendung des amerikaniſchen Goldüberſchufſes
für Auslandskredite. „World” berichtet aus Waſhington, daß die
Bun=
desbankbehörde den Plan erwäge, den die geſetzmäßige Reſerve
über=
chreitenden Goldbeſtand der Bundesreſervebanken in Höhe von etwa
1400 Millionen Dollar zwecks Erhöhung der Kaufkraft des Auslandes
n Auslandskrediten zu 3 bis 5 Prozent anzulegen. Als Depoſitenſtellen
ür die amerikaniſche Goldausfuhr kämen insbeſondere Finanzzentren
vie London, Berlin, Amſterdam und Tokio in Betracht. Die
Befür=
worter des Planes wieſen u. a. auf den Vorteil hin, der darin beſtehe,
daß auf dieſe Weiſe die in Amerika aufgelegten Emiſſionen von
Aus=
landsanleihen zu hohen Zinſen vermieden würden, die auf den New
Yorker Effektenmarkt zu drücken pflegen. Außerdem würde der Plan
Zur Feſtigung der Dollerdeviſe im Ausland beitragen und den
gegen=
värtigen Goldverſand überflüſſig machen. Entſchlüſſe in dieſer Richtung
feien jedoch, wie das Blatt hinzufügt, noch nicht gefaßt worden.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14. Febr.:
Getreide: Weizen, März 116½, Mai 121½, Juli 122½,
Sep=
tember 124½; Mais, Mai 90½, Juli 93½, September 93½;
Hafer, März 4434, Mai 45½, Juli 45½: Roggen, März 82½,
Mai 83, Juli 83½, September 85½,
Schmalz: März 11,05.
Schwere Schweine 10,05—10,90; Schweinezufuhren Chicago
32 000, im Weſten 119 000.
Chicagoer Baumwolle: März 15,61, Mai 15,89.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 14. Febr.:
Schmalz: Prima Weſtern 11,70; Talg, extra loſe 738.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 134½, Hartwinter n.
Ernte 123½; Getreidefracht nach England 1,6—2,6 sh, nach dem
Kontinent 7—8 C.
Kakav: Tendenz ſtetig, Umſätze 197, loco 9½, Februar 8.95,
April 9.23, Mai 9.41, Juni 9.51, Juli 9.65. September 9,87, Ok=
Bober 9.85, Dezember 9.66.
Metallnokierungen.
Frankfurt a. M., 14. Februar.
Die Börſe eröffnete etwas freundlicher und gegenüber den
Abend=
kurſen von geſtern durchweg 1—1,5 Prozent befeſtigt. Das Geſchäft
erfährt jedoch noch keinerlei Belebung, Umſätze nach wie vor ſehr
ge=
ring. Einzelbewegungen begünſtigen das Geſamtbörſenbild.
Montan=
werte etwas angeregt, beſonders Kohlenaktien durch die Ermäßigung
der Syndikatsumlage. Für die Geſamtverfaſſung iſt die anhaltende
Gelderleichterung immer noch ein Rückhalt. Rheinſtahl beſonders
her=
vorgehoben und um 2,5 Prozent gebeſſert. Daneben Stahlverein 1,
Phönix 0,75, Buderus 0,75 Prozent höher. Auch Mansfeld 1,5 Prozent
erholt. Die Verwaltung erklärt, ſich über Dividendenausſichten noch
nicht äußern zu können. Reichsbankanteile 2 Prozent gebeſſert. Von
Kunſtſeidewerten Aku 0,75 Prozent höher, Zellſtoffwerte ohne Geſchäft.
Am Elektromarkt ſetzten ſich bei ruhigem Geſchäft Kursbeſſerungen
durch, ſo bei Siemens um 2, Licht und Kraft 1,5, Geſfürel 1. AEG. 1
Prozent. Der Farbenmarkt etwas lebhafter bei einer Kursſteigerung
von 12/8 Prozent. Der variable Markt liegt faſt vollkommen
geſchäfts=
los. Die Börſe fand erhebliches Intereſſe am Rentenmarkt durch die
weitere Kursſteigerung von 1—2 Prozent für Serben. Wir konnten
bereits geſtern die Einigung über Zinsregelung mitteilen, worauf
Talonſerben bis 19 Prozent, 09er Serben bis 14 Prozent anzogen.
Türken 0,25 Prozent höher. Caiſſe Communewerte unverändert, auch
Deutſche Anleihen ohne Sonderbewegung, jedoch etwas freundlicher.
Anleihe mit Ausl. 52,6, Neubeſitz 8,5. Der Börſenverlauf blieb ſehr
ruhig, aber gut gehalten. Tagesgeld iſt etwas mehr geſucht wie am
Vortage bei 5,5 Prozent RM.—Pfunde 20,36½, — Dollar 4.18,90,
Lon=
don—New York 4.86.20. An der Nachbörſe waren Schiffahrtswerte
ge=
drückt, Hapag 997/, Nordd. Lloyd 103,75. Im übrigen lagen die Kurſe
behauptet. Farben 167,5, Schuckert 188,5, Siemens 167.
Die Abendbörſe war wieder faſt vollkommen geſchäftslos. Bei
den wenigen Werten, in denen eine Notiz zunächſt zuſtande kam,
er=
gaben ſich kaum Veränderungen gegen den Berliner Schluß. Siemens
konnten geringfügig anziehen. Auch im Verlaufe hielt die
Geſchäfts=
loſigkeit an, da neue Orders und ſonſtige Anregungen nicht vorlagen.
Am Rentenmarkt nannte man Talonſerben mit 194/8 bis 19¼, 1913er
Ungarn mit 24½ bis 24¾ Prozent. Neubeſitzanleihe 8.45, BHG. 190,
Danatbank 238, Deutſche und Diskonto 150,25, Reichsbank 307 Buderus
75, Gelſenkirchen 138, Aſchersleben 212, Salzdetfurth 360, Weſteregeln
215, Mansfelder Bergbau 104,5, Phönix 104, Rheinſtahl 118,5,
Stahl=
verein 102,5.
Berlin, 14. Februar.
Nachdem man ſich bis kurz vor Beginn des offiziellen Verkehrs
wegen der aus Brüſſel gemeldeten Schwierigkeiten und der
anhalten=
den Geſchäftsloſigkeit recht reſerviert verhielt, und die Kurſe wenig
über dem ermäßigten geſtrigen Abendniveau lagen, trat ſpäter ein
Tendenzumſchwung ein. Etwas Nachfrage in Farben gab der
Stim=
mung einen Anreiz, und man neigte zu einer freundlicheren
Beurtei=
lung der Lage. Einige ungünſtige Momente, wie die Feierſchichten im
Ruhrbergbau, die ermäßigte Januarumlage des Rheiniſch=Weſtfäliſchen
Kohlenſyndikats und die weiter ungünſtigen Veröffentlichungen über
Poege traten hinter anregende Nachrichten, wie den günſtigen Abſchluß
der Berliner Handelsgeſellſchaft, den veränderten Dividendenvorſchlag
bei Nordd. Lloyd, die Stahlpreiserhöhungen in Brüſſel und die
Betei=
ligung des Siemens=Schuckert=Konzerns an den norwegiſchen
Elektro=
plänen zurück. Zu den erſten Notierungen ergaben ſich, beſonders, da
das Aufhören der Siemenskäufe befriedigte, vielfach 1—2prozentige
Kursbeſſerungen gegen geſtern. Im Verlauf der Börſe lag das Niveau,
von einigen Ausnahmen abgeſehen, etwa 0,5—2 Prozent über Anfang.
Berliner Produrtenbericht vom 14. Februar. An der
Produkten=
börfe war die Preisgeſtaltung heute uneinheitlich. Auf Grund der
ent=
täuſchenden Schlußmeldungen von Ueberſee, auf die auch Liverpool mit
Preisrückgängen reagierte, erfolgten im handelsrechtlichen
Lieferungs=
geſchäft für Weizen Realiſationen, ſo daß die vorderen Sichten bis
2 Mark niedriger einſetzten; Juliweizen verlor 0,5 Mk. Roggen wies
nur unbedeutende Preisveränderungen auf. Die von der Regierung
bewilligten Mittel zur Stützung des Preisniveaus boten einige
An=
regung. Im Promptgeſchäft war Weizen nur an der Küſte ausreichend
angeboten; hier war das Offertenmaterial mäßig, da die
Inlandsmüh=
len beſſere Nachfrage bekunden. Die Forderungen waren wenig
ver=
ändert. Roggen dürfte zu veränderten Preiſen geſtützt werden. Das
Mehlgeſchäft iſt ſehr ruhig.
Die Berliner Metallnotierungen vom 14. Februar ſtellten ſich für
Original Hüttenaluminium 190 RM., desgleichen 194 RM., Reinnickel
350 RM., Antimon Regulus 59—62 RM., Seinſilber 60,25—62,25 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 14. Februar ſtellten ſich für
für Kupfer: Januar 135,50 (135,50), Februar 136 (139,50), März
136 (138), April 135,50 (137), Mai 135,50 (136,50), Juni 135,50 (135,75),
Juli 135,50 (136), Auguſt 135,50 (135,75), September, Oktober 135,25
(136), November, Dezember 135,50 (135,50). Tendenz: abgeſchwächt. Für
Blei: Januar 42,50 (42,75), Februar, Mätz 41,50 (42), Aprik 41,75
(42,25), Mai 42 (42,25), Juni, Juli 42 (42,50), Auguſt. September 42,25
(42,75), Oktober 42,50 (42,75), November 4225 (42,75), Dezember 42,50
(42,75). Tendenz; ruhig. Für Zink: Januar 40,50 (40,75), Februar
37 (39), März 38 (38,25), April 38 (39), Mai 39 (39,25), Juni 39
(39,75), Juli 39,50 (40,50), Auguſt, September 40 (40,50), Oktober,
No=
vember 4025 (40,50) Dczember 40,25 (40,75). Tendenz: ruhig. — Die
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Biebmärkke.
Wochenbericht vom Frankfurter Schlachtviehmarkt. Der Frankfurter
Viehmarkt zeigte gegenüber der Vorwoche das unverändert ruhige Bild.
Der Großviehmarkt am Montag hatte einen Auftrieb um 84 Rinder
größer und um 100 Schweine geringer als in der Vorwoche. Am
Don=
nerstag waren etwa 200 Kälber mehr aufgetrieben. Die Einwirkung
auf die Preiſe waren bei Schweinen und Großvieh daraus ohne
Be=
lang, dagegen gaben Kälber am Donnerstag im Preiſe ſtärker nach.
Das Geſchäft hält ſich im allgemeinen in ruhigem Rahmen, da der
Fleiſchkonſum an der geringen Kaufkraft der Konſumenten ſcheiterte.
Dementſprechend war der Marktverlauf bei Rindern und Schweinen
ruhig, bei Kälbern eher ſtockend. Es notierten pro Zentner
Lebend=
gewicht: Ochſen a) 1. 56—58 (Vorwoche 57—59), a) 2. 52—55 (53—56),
b) 1. 45—51 (48—52); Bullen a) 54—57 (54—56), b) 48—53 (46—53);
Kühe a) 45—47 (45—47), b) 40—44 (40—44), c) 34—39 (34—39),
d) 28—33 (28—33); Färſen a) 56—59 (56—59), b) 52—55 (52—55);
c) 48—51 (48—51); Schweine notierten a) 78—80 (76—78), b) 78—80
(76—78), c) 79—81 (78—80), d) 79—81 (77—80): — Die
Donnerstag=
notierungen für Kälber waren: b) 68—73 (70—74), c) 62—67 (64—69),
d) 54—61 (55—63). Schafe gaben ebenfalls etwa 2 Mark nach.
Bei ſtärkſtem internationalen Wettbewerb iſt der bekannten
deut=
ſchen Lokomotivfabrik „Berliner Maſchinenbauwerke vorm. L.
Schwarz=
kopf” der Auftrag zur Lieferung von 14 Lokomotiven zu einem Preiſe
von 5989 Pfund pro Stück an die ſüdafrikaniſche Regierung erteilt
wor=
den. Das deutſche Angebot war das niedrigſte von allen übrigen.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 12.
Februar auf 118,9 (Durchſchnitt 1909/13 — 100), blieb alſo gegen die
Vorwoche unverändert.
In der Sitzung des Norddeutſchen Lloyd Bremen wurde
beſchloſ=
ſen, der auf den 25. März einzuberufenden G.=V. für 1929 die
Vertei=
lung einer Dividende von wieder 8 Prozent vorzuſchlagen.
Die Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfab=iken A.=G., Köln, hat einen
neuen Reparationsauftrag für die franzöſiſche Eiſenbahn über 750
ge=
ſchloſſene Güterwagen erhalten. Nach Informationen des Fwd.
han=
delt es ſich um ein Objekt von etwa 6. Millionen RM.
Die ſüddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung, Sitz Frankfurt am
Main, hat ihre Preiſe mit Wirkung vom 14. Februar um 1,5 Prozent
ermäßigt, nachdem dieſe am 22. Januar um 1 Prozent erhöht worden
waren.
Um der ſchon ſeit längerer Zeit drohenden Gefahr einer
Betriebs=
ſtillegung vorzubeugen, haben ſich nach langen Verhandlungen die
Fir=
men Singeifen u. Horn in Fahrnau und die Mechaniſche Weberei Otto
Horn in Langenau zuſammengefchlofſen. Die neue Geſellſchaft, die mit
einem Aktienkapital von 800 000 RM. ausgeſtattet iſt, firmiert „
Webe=
reien Fahrnau und Langenau A.=G. in Fahrnau”.
Die Banque de Patris et des Pahs Bas wird laut Agence
Econo=
mique er Financiere vorausſichtlich für das Geſchäftsjahr 1929 wieder
eine Dividende von 100 Franken gleich 20 Prozent auf das von 200
auf 300 Millionen Franken erhöhte Aktienkabital verteilen.
Die Charbonnages dOſtricourt werden aus 15,66 (i. V. 11,60) Mill.
Franken Reingewinn eine Dividende von brutto 75 (i. V. 65) Franken
je Aktie verteilen.
Berliner Kursbericht
vom 14. Februar 1930
Deviſenmarkt
vom 14. Februar 1930
We Bährung GeD Brief Danatbank 237.50 F. G. Farben 167.— Rütgerswerke Heiſingfors 100 finn. Mk. 1o.524/ 10.544 Schweiz 100 Franken 80.72 C0.88 Deutſche Banku. 150.— Gelſenk. Bergw. 137.50 Salzdetfurth Ka 62—
Wien 100 Schillin 59.92 59.04 Spanien 1100 Peſetas 52.47 52.57 Disconto=Geſ. Geſ. f. elektr. Untern. 170.50 Leonh. Tietz 162.75 Prag 100 Tſch. Kr 12.385 1 2.40 Danzig 1100 Gulden 81.35 41.51 Dresdner Ban! 152.— Harpener Bergbau 136.50 Verein. Glanzſtoff 174.— Budapeſt 100 Pengö 73. 12 73.26 Japan 1 Yen 2.058 2.062 Hapag 100.875 Goeſch Eiſen 112.25 Verein. Stahlwerke 102.625 Sofia 100 Leva 3.027 2.73 Rio de Janeir= 1 Milreis 0.460 C.462 Hanſa Dampfſch. 148.— Phil. Holzmann 99.— Weſteregeln Alkali 215.— Holland 1100 Gulden 187.75 168.09 Jugoſlawien 1100 Dinar 7.370 1.394 Norbb. Lloyd 105.— Kali Aſchersleben 211.— ſAgsb.=Nrnb. Maſch. 77.— Lslo 100 Kronen 111.90/112.12 Portuga 1100 Escudos 18.78 17.62 A. E. G. 176.50 Klöcknerwerte 107.— Baſalt Linz 40.— Kopenhagen 1100 Kroner 112.08 112.30 Athen 1100 Drachm 5.405 5.415 Bahr. Motorenw. 78.25 Köln=Neueſſ. Bgw. 109.75 Berl. Karlsr. Ind. 66.— Stockholm 100 Kronen 112.21/ 112.4 Konſtan tinrFel 1 türk. 2 1.878 1.882 J. P. Bemberg 171.— Ludw. Loewe 170.50 Hirſch Kupfer 116.— London 1 L=Stg. 20.34 7 20.387 Kairo 1äghpt. * 20.865 20.c05 Bergmann Elektr. 204.25 Mannesm. Röhr. 108.— Hohenlohe=Wer! 93.— Buenos=Aires 1 Pap. Peſol 1.598/ 1.602 Kanada icangb. Doll 4. 149 g. 157 Berl. Maſch.=Bau 70.50 Maſch.=Bau=Untn. 45.— Lindes Eismaſch. 165.— New York 1 Dollar 4.185 4.198 Uruguag 1 Goldpeſo 3. 646 3.654 Conti Gummi 149.— Norbd. Wolle 87.75 Herm. Poege 18.75 Belgien 100 Belga 59.295 58.415
Fsland 100 eſtl. Kr. 91.81 91.99 Deutſche Cont. Gasl175.12! Oberſchleſ. Koksw. 101.50 VogelTelegr. Drah
74.— Italien 100 Lire 21.895 21.935 Tallinn /Eſtl. 100 eſtl. Kr. 111 111 Deutſche Erdöl 104.25 Orenſtein & Koppell 73.50 Wanderer=Werke 47.50 K
Paris 100 Franes 16.38 16.-42
Riga 100 Lats 80.59 80.75
Frankfurter Kursbericht vom 14. Februar 1930.
7% Dtſch. Reichsanl.
6%
v
6% Baden ......"
8% Bayern ......"
.....
8½ Heſſen v. 28
v. 20
6% Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . . .."
8% Sachſen ....."
„
72 Thüringen ..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
86.5
74.5
96.75
6.4
93.75
84
91.4
96.75
76.5
52.1
8.4
2.66
v.28/ 84.75
Baden=Baden
6% Berlin.......
8% Darmſtadtv. 26
Frankf. a. M.
Mainz..... .."
Mannheim. . ./ 87.75
3% Nürnberg ..."
8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . . .
8%
Goldobl
4½% Heſſ. Lbs.
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.. . . . . . . . .
80 Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Bolb=
Pfbr.. . . . . . . ..
80 „ „ Golbobl.
8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8%KaſſelerLandes=
Leit Golpfbr..
96.5
85.5
77.
34s
8½ Naſi. Landesbk.
Goldpfbr. .. .
4½% „ „ Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
„ Ser, II
Dt. Komm. Eamm.
Abl. (Neubeſitz)
% Berl. Hyp.=Bk.
„Viqu.=Pfbr
82 Frkſ.Hhp.Bt.,
Lig. Pfbr.
4½½
Pfbr. Bk..
Lig. Pfbr.
4½
8½ Mein. Hyp. Bk.
4½% Lig. Pfbr.
8½ Pfälz. Hyp.Bk.
Lig. Pfbr.
4½
8%0 Preuß=
Boden=
ered.=Bank .....
4½% „ Lig. Pfbr.,
8% Preuß. Centrl.=
Bobencr.=Bk. .. .
4½% „ Lia.Pfbr.
82 Rhein. Hyp. Bk./ 96.5
4½% „ Lig. Pfbr.
3% Rhein.=Weſtf.
Bb.=Credit ... .. 94.5
18½ Süvb. Bod.=
Cred.=Ban. . . . .
4½% n Lig. Pfbr
8% Württ. Hyp.=B=
6% Daimler Benz
8½ Dt. Linol. Werke
18% Rlöckner=Werke
72 Mainkraftwerke
7% Mitteld.
Stahl=
werke ......
8½ Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerke
9% BoigtéHäffne
32,5
Ri
R
16.5
96.5
82
96.5
81.5
96
83.5
96
84
96.5
80.5
96.5
80.25
83
97.5
80.25
96
Kß
98
90.75
85
86
85
86
Ar4
16.7
8. 4
1910/ 23.5
5% Bosn. L.E.B./ 27.7
L. Inveſt.
4½% Oſt.
Schatz=
anw. . . . . . . . . . 40
4% Oſt. Goldrente
5‟overeinh. Rumän./ 11.35
*
4%0 Türk. Admin.,
O „ 1. Bagdadl
Zollanl.
SS
4½2 Ungarn 1913
4½% 19141 27.75
„ Goldr./ 25.25
42
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm .. . 177
AndreaeNoris Zahn/111
Baſt Nürnberg . . . .
Bemberg J. P... . 1172
—
Bergmann..
—
Brown BovericCie
Brüning & Sohn..! —
BuderusEiſen ...
Cement Heibelbero/120
Karlſtadt /140
F. G. Chemie, Baſel/188
Chem. Werke Albert; 50
Chade .. . . . . . . . . . 1332
Contin. Gummiw./149.5
„ Linoleum
Daimler=BenzA. G./ 39.5
Dt. Atl. Telegr. . . . 1119
„Eiſenh. Berlin. 6
Erböl ...... . . /104.25
Gold- u. Silb.
ſcheide-Anſtalt . 140.25
Linoleumwerk. /248.5
Dhckerhoff u. Wid=
83
maun
Eichbaum=Werger . 1170
Elektr. Licht u. Kraftl168.25
„ Biefer=Gef.! —
G. FarbenBonds /101‟/, Eſchw. Bergwerk 1205
en Maſchinen/ 30‟,
Ettl Egen Spinnerei/210
J. G. Farbeninbuſtrl=
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .......!"
„ Ho /..
Geiling & Cie..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehmungen .. ..
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchiner
Grün & Bilfinger/167.5
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen .. . . .
Harpener Bergbau
Henninger. Kempf.)
Hilpert Armaturfbr!!
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.. .)
Holzverf.=Induſtrie
Flſe Bergb. Stamml2
Genüſſel.
Junghans. Stamm
Kali Chemie ......!
Aſchersleben .!=
Salzbetfurth .
„ Weſteregeln .
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.
Klein, Schanzlin ..!1
Klöcknerwerke .
Lahmener & Co..
Lech. Augsburg...
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheib Metal
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
IMainz,Alt.-Br.-,
66.75
81:1-
15
63
27
171
51.25
128
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Mansfeld Bergb..
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Motoren Darmſtadt
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Oberurſel
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50
69.5
115
75
76
103.5
113
141
119.25
158
104
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76
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97
21
75
51.5
103
68.5
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Mein. Hyp.=Bant".
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Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsban1.......
Rhein. Hyp.=Bank.
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Württb. Notenbank
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Allg. Lo kalb. Kraftn
7% Dt. Reichsbahn
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Hapag. ..
Norbd. Llond
Schantung=Eiſen
Südd. Eiſenb.=G
86.5
102
150
124
207.5
120
163
148
159
237.5
150
12.25
150.5
111
157.5
100.5
104.75
115
Allanz. u. Stuttg.
Verſicherung. . /234
Verein. Verſ.. /201.5
Frkft. Alla. Verſ.=G/ 40
Rückverſich.
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . . 1145
Mannh.Verſich. 1 ——
Seite 14
Samstag, den 15. Februar 1930
Nummer 46
A
F
E
OM
E
O
a
und folgende Tage
Im Doppelspielplan:
Geschmindie Lugend
Ein Film unserer Zeit von dem
bekannten Regisseur
Carl Boese
Die Nöten und Gefahren, die der
heutigen Jugend aus den
ver-
schiedentlichst. Vorraussetzungen
heraus erwachsen und gegen die
sie sich zu wehren hat, sind die
Motive der Handlung, die
außer-
ordentlich aktuell ist.
Hauptdarsteller:
Tonj van Epclk
Wolfgang Zilzer
Dazu als zweiter Schlager:
Weib im der Wüüste
Ein Film aus den Tropen mit
lrene Rich
in der Hauptrolle (V.2854
Packende Bilder aus der tropischen
Landschaft und vom Leben bei
den Kolonialtruppen.
Beginn: Werktags 3½ Uhr
Sonntags 2 Uhr
und folgende Tage
—
Das Eichberg-
Großlustspiel:
Wer wird denn
weinen wenn man
auseinandergebt
mit
Dina Gralla
in der Hauptrolle.
Man lacht herzlich über die
Aben-
teuer dieses weiblichen Detektives,
der in den verschiedenst. Gestalten
auftaucht und freut sich über die
lebendige immer bewegte Umwelt,
Den Höhepunzt der Dekoration
bildet die Darstellung des „Lido‟
mit einem großen Sclevimmbassin
inmitten eines eleganten Pariser
Luxuslokals. — Die Ausstattung
allein ist schon eine Sensation
für sich.
In weiteren Hauptrollen:
Vera Veronln:, Paul Hörbiger,
Harry Halm.
Im Beiprogramm:
Lustspiel und Kulturfilm,
Beginn: Werktags 3½ Uhr
Sonntags 2 Uhr
und folgende Tage
TOMMIR
der bekannte Cowboydarsteller in
seinem neuesten
Wild West-Abentener:
Hogelfrei
Eine gefährliche Affaire aus den
Tagen der Lynchjustiz in 7 Akten
Regie: Eugene J. Forde
Amerika mit der großartigen
Romantik seines wilden Westens —
mit Abenteuern — verzweifelnden
Ritten — immer auf dem Rücken
des Pferdes in der endlosen Prärie.
In dem Mittelpunkt dieser
ruhelosen Welt:
Tom Mix, der König der Gowboy
Als zweiler Schlager:
Sein Herzensiunge
Ein ergreifendes Filmwerk in
7 Akten mit Rudolf Schildkraut,
dem Altmeister d. Schauspielkunst
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: Werktags 3½ Uhr
Sonntags 2 Uhr
K
Sporlplatareslaurant
und Late
am Böllenfalltor —
nachm. Kaffee- und
SämSlag Kuchentag m. Konzert
Abends Kostümfest.
Sonnlag nachm. ar Konzert
Abends Kostümfest.
Tanz.
Gut geheizter Wintergarten.
Elntritt frei!
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T
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Taunusburg
Café und Weindiele
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Im Ausschank: (2068a
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Heine erster Eirmen.
Orp heum
Gastspiel des Neuen Operetten-
Theaters Frankfurt a. M.
anne
um
ie
noch
heute
und
morgen!
abends
8½
We
Mitternacht
Lustspiel-Operette
Musik von Harry Waldau.
Wie urteilt die Darmstädter Presse?
Tagblatt: Ausgezeichnete Künstler
verwenden gepflegte Kunst, guten !
Humor, Laune u. Spielfreudigkeit,
neue Ideen, sehr unterhaltende
Musik, Jazz-Rhytmus, hübsche
Liedermelodien — Das Publikum
amüstert sich sichtlich sehr gut!
Landeszeitung: Ly Ottmar hat viel f
Gewinnendes, ehenso Hans Heinz
Klüfer. Die Spielleitung ist
zielbe-
wußt, die Tanzeinlagen erheischen
Beifall. Das Publ kum amüsiert
sich und geht vergnügt heim. —
Volksfreund: DieDarsteller spielter
mit guter Laune, waren sehr
char-
mant und fesch. Man setzt die
Pointen bewußt und sicher. Man
A tut sein Möglichstes um sein
Publikum 2 Std. gut zu unterhalten
Kl. Preisel Karten de Waal und
„cc
Verk.-Biro. Tel. 389—
Sonntag nachmittag 4 Uhr
Rotkäppchen
„estaUFamt Sitte
Sonntag, den 18. Februar 1980, abends 19 Uhr
EOD•DER
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Ketttessttttssttsttssttss
Restaurant Reichshof
Heute Samstag Abend (2846
KONZERT
Morgen Sonntag in allen Räumen
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Samstag bis 5 Uhr geöffnet
Sonntag bis A Uhr geöffnet
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Rühlemann-Orchester
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Samstag und Sonntag
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im Kampf um die Unschuld eines Menschen.
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Wochenend gut, alles gut
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Sonntag 2 Uhr.
[ ← ][ ][ → ]Warker ulß der Tod.
Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.
I
„Ich danke Ihnen, Herr v. Rybinſki, und erſuche Sie um
Auslieferung Ihrer geſamten Unterlagen. Ich wünſche nicht,
daß irgend etwas, das auf meine Gattin Bezug hat, im Archiv
Ihres Inſtituts zurückbleibt. Beſtimmen Sie bitte einen Preis!”
Der Angeredete bewegte zuſtimmend ſein wohlgeſcheiteltes
Haupt und nannte eine Zahl.
Karr ſchlug ſein Scheckbuch auf und füllte eine Anweiſung
aus.
Sein mächtiger Schädel mit dem ſchon ſtark gelichteten, an
den Schläfen völlig ergrauten Haar ſtand ſcharf gegen das helle
Lichtrechteck des Fenſters.
Durch die Polſtertür des anſtoßenden Raumes klang
zu=
weilen gedämpftes Stimmengewirr, ein Fernſprecher ſchnarrte
unaufhörlich, eilige Schritte liefen über einen Seitengang.
Ein Kaſſenbote kam herein und legte einen Berg dringender
Unterſchriften auf den rieſigen amerikaniſchen Schreibtiſch nieder.
Das Kratzen einer Füllfeder war geraume Zeit das einzige
Geräuſch, das die drückende Stille des Zimmers unterbrach.
Dann lehnte ſich Karr wieder wuchtig in ſeinem Seſſel
zu=
rück und blätterte in einem umfangreichen Aktenſtück der Detektei
„Helios”, das mit muſtergültiger Genauigkeit über jede
Lebens=
ſtunde der Frau Generaldirektor Evelyn Karr während der
letzten vierzehn Tage Auskunft gab."
„Die Schlußfolgerungen dieſer Niederſchrift ſtehen alſo außer
jedem Zweifel?” fragte er endlich, „So daß ich meinen
An=
walt unverzüglich mit der Erhebung einer Eheſcheidungsklage
beauftragen könnte.”
Herr v. Rybinſki nickte von neuem.
„Unbedingt, Herr Generaldirektor! Ich hatte gerade meine
zuverläſſigſten und erfahrenſten Beamten für die Beobachtung
Ihrer Frau Gemahlin eingeſetzt. Die gegebenenfalls ihre
Er=
mittlungen jederzeit zeugeneidlich erhärten können!“
Er zog die meſſerſcharfen Bügelfalten ſeiner unauffällig
geſtreiften Cutawayhoſe an den Knien ein wenig in die Höhe
und hüſtelte vornehm und abwartend; er hatte ſich aus der Zeit
ſeines einſtigen Korpsſtudententums noch gewiſſe abgezirkelte
Bewegungen und eine ſtark näſelnde Sprechweiſe in ſeinem Be=
Samstag, den 15. Februar 1930
ruf als geſchäftlicher Leiter des „Helios” herübergerettet; die
Wetterſeite ſeines leicht gedunſenen Geſichts glich mit dem
Ge=
gitter ihrer zahlloſen Schmiſſe der Bilderbeilage eines
chirur=
giſchen Lehrbuchs.
Dann richtete er ſich mit einem elaſtiſchen Ruck aus der tiefen
Höhlung ſeines Klubſeſſels empor.
„Haben Herr Generaldirektor für mich noch ſonſtige Befehle?”
Karr ſchüttelte den Kopf.
„Vorläufig nicht. Mein Anwalt wird über alles weitere mit
Ihnen verhandeln!“
Hackenklappen.
Eine tadelloſe Verbeugung.
„Meine gehorſamſte Empfehlung!“
Dann war Karr wieder allein.
Jetzt erſt kam es ihm voll zum Bewußtſein, was dieſer
Be=
ſuch eigentlich für ihn bedeutete.
Er hatte ſich erſt nach langem Zögern und unter innerlichem
Widerſtreben zu einer Beobachtung ſeiner jungen Frau
entſchlie=
ßen können, und in den Wochen ſeiner Englandreiſe war der
Gedanke an die Möglichkeit eines Zuſammenbruchs ſeiner Ehe
unter der Lawine der täglichen aufreibenden Konferenzen und
Beſichtigungsfahrten in ihm allmählich immer mehr
zurück=
getreten.
Er hatte Evelyn am Morgen ſeiner Rückkehr aus London
nur flüchtig im Schlafzimmer geſprochen und war nach einem
haſtigen Frühſtück ſofort in das Zentralbureau der Karr=Werke
an der Ecke der Friedrich= und Behrenſtraße gefahren.
Und nun hatte der geſchmiegelte Spürhund auf einmal die
Vorhänge vor den dunkelſten Hintergründen ſeines Lebens
fort=
gezogen, und die kühl=höfliche Sachlichkeit ſeiner Mitteilungen
hatte ihn ſchwerer getroffen, als wenn ihn eine Rieſenfauſt
brutal zu Boden geſchmettert hätte.
Der Bericht der Detektei gab auf Tag und Stunde an, wann
Evelyn in ſeiner Abweſenheit mit dieſem Dr. Kurt Steinhoff
zuſammengeweſen war, welche Theater und Reſtaurants ſie mit
ihm beſucht und wie oft und zu welcher Zeit ſie ſeine Wohnung
in Schlachtenſee betreten und wieder verlaſſen hatte.
Ein bitterer Geſchmack legte ſich dem Sinnenden auf die
Zunge.
Mit einem verlorenen Blick umfaßte er das prachtvolle
Exemplar einer Laelia Catileven die der Gärtner zu ſeiner
Be=
grüßung aus dem Orchideenhauſe ſeiner Wannſeevilla zur Stadt
geſchickt hatte und die mit der brennenden Farbenglut ihrer
gold=
gelben Becher und ſcharlachroten Zungen in der nüchtern=prak=
Seite 15
Kaffee Hag billiger:
I.Hbg.65)
Das große Paket RM 1.80
Das kleine Paket RM -.90
Keſtee Has ist feinster Bohnenkaſfee, unübertrefflich an
Ge=
schmack und Aroma, dabei coffeinfrei und völlig unschädlich.
tiſchen Umgebung des Schreibtiſches wie ein phantaſtiſches
Traumgebilde ihrer fernen Antillenheimat leuchtete.
Und dann ſchlug wie ein grellweißer Blitz auf einmal wieder
der vernichtende Gedanke in ihn ein:
„Du biſt ja ein betrogener Mann!
Es iſt alles vorbei.
Evelyn iſt nichts anderes als die anderen.
Eine Frau, die ihrem Manne die Treue gebrochen hat!"
Dann ſtand er am Fenſter und ſtarrte auf den
Menſchen=
katarakt der Friedrichſtraße hinab, der ſich pauſenlos in einem
ſich ſtändig erneuernden Strome über die Kreuzung der Behren
ſtraße ergoß.
Der Kopf ſchmerzte ihm plötzlich zum Zerſpringen, und das
Brauſen des Blutes in ſeinen Schläfen war wie das ferne
Rauſchen eines ungeheuren Stromes.
Der Tag ihrer erſten Begegnung trat wieder vor ſein
geiſti=
ges Auge, damals vor kaum zwei Jahren, da er Evelyns
acht=
zehn Jahre an den unaufhaltſamen Abſtieg ſeines ſechſten
Lebens=
jahrzehnts gefeſſelt hatte.
Im Riz=Karlton=Reſtaurant des großen Ueberſeedampfers
war es geweſen, als die weißleuchtende, himmelzerreißende
Sil=
houette New Yorks langſam in dem zartblauen Duft des Atlanrik
verſchwunden war.
Karr war monatelang auf einer großen Studienreiſe durch
die Oelfelder Nordamerikas unterwegs geweſen und erſt im
letzten Augenblick auf dem Hapagpeer an Bord des Rieſen,
ſchiffes gekommen, das wie ein Mammut im Sumpf die ganze
Breite der Waſſerſtraße von Manhattan ſperrte.
Fortſetzung folgt.
Motto: Woas bliehe im halwe Mond
die Roſe ſo ſchee, wolle mer netde
Sams=
tag owend zum Becker Philipp geh?
Bung!
In den närriſch dekorierten Räumen des
„Halben Mondes”, groß, karnevaliſtiſcher
Kappenrabend
Meu: Punkt 12 Uhr: Darms ädter Schlodbeleuch ung!
Im Ausſchank das beliebte Fah Bier
dito anerkannt gute Küche.
Es ladet ein: der Owernarr Philipp Becker
Die närriſche Kapelle
Achtung!
Achtung!
Papageikrankheit
Alle Papageikranken
Weiblein wie Männlein treffen ſich.
Samstag und Sonntag
abends 8,11 lihr beim
Meenzer Müller
Schustergasse 3
dortſelbſt iſt ein guter Arzt, welcher
jeden von dieſer Krankheit heilen kann.
Für verſchiedene Behörden
iſt der weiße Saal gedeckt.
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Das närriſche Komm mit Tee.
Geöffnet ſo lang, wie das Licht brennt.
Reſtauration Karl Glenz
Ecke Kahlert= und Wendelſtadtſtraße
Heute Samstag u. morgen Sonntag
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Anfang 720
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Samstag und Sonntag
Schlachtfeſt
u. Bunter Abend
mit Konzert. (2803
Früher chronlsche Verstoptung,
durch Kruschen regelmäßige
Verdauung!
Herr E. S. in Berlin-Dahlem, Liebensteiner Straße
Nr. 8/10, schreibt wörtlich wie folgt:
„Nehme Neo-Kruschen-Salz seit ca.
5 Jahren. Litt an chronischer
Ver-
stopfung. Seitdem ich „Neo-Kruschen-
Salz” nehme, habe ich eine
regel-
mäßige Verdanung. Könnte heute
ohne Kruschen nicht mehr sein .. ."
Herr Dr. med. A. B. in Hemau (Oberpfalz), prakt.
Arzt und Geburtshelfer, urteilt wie folgt:
„Bei chronischer Obstipation (
Hart-
leibigkeit, Verstopfung) hat sich Neo-
Kruschen-Salz gut bewührt . . ."
(Beide Originalschreiben können eingesehen
werden.)
Wenn also Facharzt und Lnie zu der Erkenntnis
gelangt sind, daß Kruschen für regelmäßige
Ver-
dauung sorgt, daß es die Tätigkeit der Därme
regu-
liert und für die Herausbeförderung der auf-/
gespeicherten Massen im Darmkanal sorgt, so sollten
auch Sie sofort mit
NEO
Rn
SALZ
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in Apotheken und Drogerien, sein Inhalt reicht für
hundert Tage. Lehnen Sie Nachahmungen ab.
Achten Sie auf den Namen „Neo-Kruschen-Salz” und
die gelb-schwarze Packung. Kruschen ist angenehm
zu nehmen, d ohne jeden Beigeschmack.
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mit Konzert (2815
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Seite 16
Samstag, den 15. Februar 1930
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Gebrüder Roeder Akkiengeſellſchaft
Darmſtadt.
Gemäß § 15 Abſ. 1 und 2 unſerer Satzungen beehren
wir uns, die Aktionäre unſerer Geſellſchaft zu der am
Samstag, den 8. März 1930, vormittags 11 Uhr,
im Sitzungsſaal der Geſellſchaft in Darmſtadt ſtattfindenden
XI, ordentlichen Generalverſammlung
einzuladen.
Tagesordnung:
1. Vorlegung des Geſchäftsberichts, des Jahresabſchluſſes
und der Gewinn= und Verluſtrechnung für das
Ge=
ſchäftsjahr 1929.
2. Beſchlußfaſſung über die Genehmigung des
Jahres=
abſchluſſes und die Verteilung des Reingewinnes
3. Erteilung der Entlaſtung an Aufſichtsrat und
Vor=
ſtand.
4. Wahlen zum Aufſichtsrat.
Zur Teilnahme an der Generalverſammlung ſind gemäß
§ 16 unſerer Satzungen diejenigen Aktionäre berechtigt,
welche ihre Aktien — ohne Gewinnanteil= und
Erneuerungs=
ſchein — ſpäteſtens am 5. März 1930 bei der Geſellſchaft, der
Deutſchen Bank und Disconto=Geſellſchaft, Filiale
Darm=
ſtadt, der Deutſchen Bank und Disconto=Geſellſchaft, Filiale
Frankfurt, einer Effektengirobank oder bei einem deutſchen
Notar hinterlegt haben. Der Nachweis der rechtzeitigen und
noch andauernden Hinterlegung iſt ſpäteſtens bei Beginn der
Generalverſammlung beizubringen.
Im Falle der Hinterlegung der Aktien bei einem
deut=
ſchen Notar iſt die Beſcheinigung des Notars über die
er=
folgte Hinterlegung in Urſchrift oder in beglaubigter
Ab=
ſchrift ſpäteſtens am 6. Marz 1930 bei der Geſellſchaft
ein=
zureichen.
Darmſtadt, den 15. Februar 1930.
Der Vorſtand:
Phil. Roeder.
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