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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 44
Donnerstag, den 13. Februar 1930. 193. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpflichtung aut Erfüllung der
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Konhurs oder gerſchtlicher Beſtreibung ſäll ſeder
Nabatt weg. Banklonio Deutſche Bant und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Skaak und Kirche in Deutſchland.
Die gegenwärtige Lage.
Die Demokraken ſtimmen der Auffaſſung des Zenkrums zu. — Die Chriſtlich=Nakionalen in der Oppoſikion.
Abrechnung Wirkhs mit den Deukſchnakionalen. — Die deutſchnalionale Oppoſikion bleibt auch weikerhin
pofikive Gegenvorſchläge ſchuldig.
Der zweite Tag.
Der Kampf um den Boungplan gehl weiter.
* Berlin, 12. Februar. (Priv.=Tel.)
War es wirklich nötig, noch eine zweite und dritte
Redner=
garnitur im Reichstag über das Haager Abkommen reden zu
laſſen? Ganz gewiß nicht. Denn der Zweck der erſten Leſung
iſt doch immer die große Ausſprache, die ſich rein politiſch halten
muß, während für Einzelfragen der Ausſchuß da iſt. Die
Par=
teien waren daher auch am beſten beraten, die ſich mit einem
Redner begnügten. Der zweite Tag brachte auch nur ſehr wenig
Höhepunkte. Wir rechnen dazu die kluge Betrachtung des
Volks=
konſervativen Prof. Hoetzſch, der als außenpolitiſcher
Sachverſtän=
diger bei allen Parteien geſchätzt wird. Auch die Rede des
Mini=
ſters für die beſetzten Gebiete, Dr. Wirth, der ſein
leidenſchaft=
liches Temperament diesmal feſt im Zaume hielt und, abgeſehen
von einem immerhin begreiflichen Huſarenritt gegen den
deutſch=
nationalen v. Freytag=Loringhoven, auf die bei ihm ſonſt ſo
be=
lebten Extratouren verzichtete. Er ſetzte ſich auch keineswegs
aufs hohe Noß, ſondern gab ſich ſichtlich Mühe, die Gegner zu
überzeugen und ſich mit ihren Gründen ſachlich auseinander=
1zſetzen, womit er auch über die Regierungsparteien hinaus
ge=
wiſſe Wirkungen erzielte. Ebenſo auch Dr. Moldenhauer, der
gegenüber dem volkskonſervativen Klönne die Befürchtungen, die
von dieſem an die Moratoriumsbeſtimmungen geknüpft wurden,
lals weit übertrieben bezeichnete und daran feſthielt, daß der
19oungplan einen Fortſchritt auf dem Wege zur
Freiheit und zur wirtſchaftlichen Erſtarkung
be=
deute. Da aber das Redebedürfnis noch nicht befriedigt iſt, ſoll
lauch der Donnerstag noch für die Fortſetzung der erſten Leſung
zur Verfügung ſtehen; allerdings nur kurze Zeit, da in den frühen
Nachmittagsſtunden die Sitzung wegen der Einäſcherung des
ver=
ſtorbenen ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Levi ausfällt.
Der Sihungsbericht.
Die erſte Beratung der mit dem Youngplan zuſammenhängenden
Geſetzenzwürfe wurde am Mittwoch fortgeſetzt.
Abg. Dr. Dernburg (Dem.) wies darauf hin, daß der
Auung=
plan nicht nur einen großen Fortſchritt gegenüber der Dawesregelung,
ſondern auch gegenüber allen vorhergehenden Abckommen bedeute. Die
Gläubiger ſeien jetzt lebhaft an einem weiten Markt für deutſche
Aus=
landsanleihen und an billigen Zinsbedingungen für Deutſchland
in=
tereſſiert. Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich ſei in
dieſem Zuſammenhang eine Einrichtung von ganz allgemeiner
Be=
deutung. Der Redner ſchildert dann den Zuſtand, der bei Herbeiführung
leiner Daweskriſe eintreten würde. Sie würde mindeſtens fünf Jahre
dauern und mit entſetzlicher Wucht das Wirtſchaftsleben vernichten, ohne
daß irgendein Dauererfolg erzielt werde. Wenn Deutſchland dann
zu=
ſammenbreche, habe es vielleicht weniger zu bezahlen, aber es ſei auch
unverhältnismäßig ärmer. Am Ende ſtehe dann vielleicht wieder ein
Youngplan, aber mit Kontrollen und Sanktionen. Das ſei das Rezept,
das die Rechte zum Heil des Vaterlandes empfehle. Die
Sanktions=
klauſel ſei aber dann nicht einer Regierung Müller=Curtius gewidmet,
ſondern allerdings der ſehr entfernten Möglichkeit einer Diktatur
Hugen=
berg=Hitler. Zweifellos iſt der Youngplan ein Kompromiß. Er ſei
weder eine vollſtändige noch endgültige Löſung. Mit dieſen in ihm
ſelbſt enthaltenen Einſchränkungen kenne Deutſchland, ohne an ſeiner
Ehpbarkeit Einbuße zu erleiden, den Plan unterſchreiben. Der Redner
ſtimute der Auffaffung des Zentrums zu, daß mindeſtens gleichzeitig
mit dem Plan eine Ordnung der deutſchen Finanzen vorgenommen
werden müſſe.
Die Auseinanderſehung der Chriſtlich-Rakionalen
mit Youngplan, Polenabkommen und
Weltkapikalismus.
Abg. Dr. Hoetzſch (Chr.=Nat. Arb.=Gem.) führte u. a. aus: Die
Entſcheidung, vor der die Volksvertretung jetzt ſtehe, ſei ſo ſchwer, daß
jeder Abgeordnete ernſt ſein Gewiſſen prüfen müſſe. Er lehne es ab,
den als antinational zu bezeichnen, der anders denke als er. (Beifall.)
Durch die jetzige Negelung würden wir indirekte Schuldner der
Ver=
einigten Staaten von Nordamerika. Daß die im Youngplan Deutſchland
aufgebürdete Laſt zu ſchwer ſei, darüber beſtehe keine
Meinungsver=
ſchiedenheit. Die Berechnung ſei im Gegenſatz zum Dawesplan nicht
erfolgt auf Grund einer Unterſuchung der wirtſchaftlichen
Leiſtungs=
fähigkeit Deutſchlands, ſondern mit Nückſicht auf die Verbindung von
Reparationszahlung und interalliierten Schulden. Weil dazu noch die
Reviſionsmöglichkeit gegenüber dem Dawesplan ſehr vermindert ſei,
darum lehne er den Youngplan ab. Sanktionsmöglichkeiten enthalte
dieſer Plan nicht. Wenn der franzöſiſche Miniſterpräſident ſich in dieſer
Frage in Mcinungsverſchiedenheiten mit Deutſchland befindet, dann
nehme er (Hoetzſch) die Partei ſeines Vaterlandes. (Beifall.)
Gegen das deutſch=polniſche Abkommen ſprächen die Erfahrungen,
die bisher mit den feierlichen Zuſagen der polniſchen Regierung gemacht
worden ſeien. In dieſem Hauſe befinde ſich niemand, der ſich mit der
polniſchen Grenze abfinden würde. Von einem Oſt=Locarno ſei auch im
(Youngplan nicht die Rede. Wer den Plan ſo auslegt, der verſperre
einer guten deutſchen Oſüpolitik den Weg. Wir ſollten vielmehr mit
friedlichen Mitteln den Kampf um den Artikel 19 aufnehmen. Die beſten
politiſchen Köpfe ſollten ſich zuſammenſetzen und prüfen, wie wir zu
einem guten Zuſammenleben mit Polen kommen könnten.
Wenn der Youngplan angenommen ſei, dann werde die erſte Sorge
der deutſchen Außenpolitik ſeine Reviſion ſein. Man müſſe daran dentn,
daß ſchon jetzt zwei Drittel der deutſchen Bevölkerung Lohn= und
Ge=
haltsempfänger, alſo begrifflich Proletarier ſeien. Daher richte er die
Aufforderung an den Neichsbankpräſidenten, der berufen ſei, in dem
großen weltkapitaliſtiſchen Konzern Deutſchland zu vertreten, daß er dort
nicht nur der Anwalt (iner kapitaliſtiſchen Ordnung ſein möge, ſond=rn
ſich bewußt ſein möge, daß er zugleich auch Anwalt zu ſein habe der
ganzun deutſchen proletariſchen Welt.
Auseinanderſehung Wirkhs mit der Oppoſkion.
Miniſter für die beſetzten Gebiete Dr. Wirth, der dann das Wort
ergriff, führte aus: Die Machthaber unſerer ehemaligen Gegner haben
ſich bei den erſten Reparationsforderungen in keiner Weiſe von
ökono=
miſchen Geſichtspunkten leiten laſſen. Noch im Londoner Ultimatum
wurde die ganz unmögliche Summe von 132 Milliarden verlangt.
Da=
rin iſt eine gewiſſe Beſſerung im Laufe der Jahre unverkennbar
ein=
getreten.
Abg. Dr. Hoetzſch hat in ſachlicher Weiſe auseinandergeſetzt, wie
der ſtaatskonſervative Menſch dem internationalen Weltkapitalismus
gegenüber eine kritiſche Haltung einzunehmen hat. Seine Polemik
könnte man in gewiſſem Sinne auch marxiſtiſch nennen. Der größte
Schrittmacher antikapitaliſtiſcher Denkweiſe waren die
Tributverpflich=
tungen des Verſailler Vertrages und des Londoner Ultimatums. Das
gilt in gewiſſem Umfang auch vom Young=Plan, wie er vorliegt.
Die=
ſer Plan iſt aber nach ſeinem ganzen Sinn nicht ſo ſtarr, wie Dr.
Hoetzſch meint, er bedeutet auch ein elaſtiſches Syſtem. Nach dieſem
Plan muß die ökonomiſche Einſicht triumphieren über juriſtiſche
Forma=
lien. Nach dem Gang der Verhandlungen und nach dem Wortlaut des
Schriftwechſels im Haag kann ein Nichtkönnen Deutſchlands niemals
ge=
deutet werden als ein Nichtwollen. Wir können heute feierlich vor der
ganzen Welt erklären, daß weder ein Kollektioſchritt unſerer Gläubiger
noch irgend eine Drohung gegen uns hergeleitet werden kann aus einem
Nichtkönnen Deutſchlands, ſondern daß dieſes Nichtkönnen ausdrücklich
zu begründen iſt durch die Organe, die im Youngplan ſelbſt vorgeſehen
ſind. Wer ſeinem Volk nutzen will, der wird aus dem Youngplan das
herausleſen, was das deutſche Volk als Sinn, Weſen und Kern des
Planes herausleſen muß. Da mußte das größte Befremden erregt
wer=
den durch den Bericht in der „Kreuz=Zeitung” des Grafen Weſtarp, in
dem behauptet wird, daß zur Beitreibung der undurchführbaren Laſten
Zwangsmaßnahmen zu ergreifen ſeien. Gerade das Gegenteil ſteht in
dieſem Plan. Wir können nach den Haager Verhandlungen mit Fug
und Recht erklären, daß der Sanktionsbegriff des Verſailler Vertrages
abgeſchafft und ausgewiſcht iſt. Der deutſchnationale Abgeordnete von
Frehtagh=Loringhoben ſollte ſtutzig werden, wenn er ſieht, mit welcher
Gier ſich die franzöſiſchen Chauviniſten auf ſeine Auslegung des
Young=
plans ſtürzen, auf die Auslegung, nach der angeblich die
Sanktions=
möglichkeit noch beſteht. Unſer Botſchafter berichtet uns aus Paris,
daß die franzöſiſche nationaliſtiſche Preſſe den Artikel abdruckt mit dem
Hinweis darauf, daß von Freyztagh=Loringhoven deutſcher Völkerrecht? ſei. (Hört! hört! bei den Regierungsparteien.) Dieſer
deutſch=
nationale Abgeordnete ſollte ſolche Auslegungen lieber als Privatdozent
des Völkerrechts in Paris lehren und nicht in Deutſchland. (Abg. von
Freytagh=Loringhoven proteſtiert erregt, Zurufe links, Gegenrufe rechts,
Lärm.) Wenn der Nounaplan wirklich eine Sanktionsmöglichkeit
ent=
hielte, dann würde ich meinen Freunden vom Zentrum die Ablehnung
empfehlen. (Abg. von Freytagh=Loringhoven (Dntl.): „Das iſt es ja,
was wir wollen!”) Wir bitten die Parteien und beſonders die Juriſten,
den Vertrag im Ausſchuß mit der Lupe zu prüfen. Wir haben ihn ſehr
kritiſch geprüft und meinen, daß er Sanktionsmöglichkeiten nicht
ent=
hält. (Unruhe rechts.,) Ueber Ihr Volksbegehren haben wir auch im
Haag uns öfters unterhalten. Die Entſcheidung liegt jetzt beim
Reichs=
tag. Ihre Politik (nach rechts) bedeutet das Ende, unſere Politik den
Fortſchritt. (Beifall bei den Regierungsparteien.)
Nach Miniſter Wirth ergriff Abg. Dr. Quaatz (Dntl.) das Wort,
der in längeren Ausführungen gegen Dr. Wirth volemiſierte und gegen
die Abſicht der Reichsregierung proteſtierte, die Ausſchußberatung
hin=
ter verſchloſſenen Türen ſtattfinden zu laſſen. Die Vorlage ſei
zweifel=
los verfaſſungsändernd.
Nach den Ausführungen des Abg. Mollath (Wirtſch.=P.) ziehe
ſich wie ein unzerreißbarer roter Faden durch die Erklärungen auch der
Regierungsparteien das Zugeſtändnis, daß dieſer Youngplan
wirtſchaft=
lich nicht erfüllbar ſei. Wenn es dem Zentrum mit ſeinen
finanzpoliti=
ſchen Vorbehalten ernſt wäre, dann müßte es ebenſo verlangen, daß
vor dem Youngplan die Finanzreform verabſchiedet werde. Der
Young=
plan könne erſt nach Erledigung der Finanzreform verabſchiedet werden.
Chriftlich=Rakionale und Marxismus.
Abg. Klönne (Chr.=Nat.) beantragte, die Sitzung ſolange zu
ver=
tagen, bis die Miniſter wieder anweſend ſeien. Vizepräſident von
Kar=
dorff vertagte daraufhin die Sitzung um eine halbe Stunde. Nach
Wiederaufnahme der Sitzung erhielt Abg. Dr. Klönne (Chr.=Nat.)
das Wort. Der Dawesplan, ſo erklärte er, war der Verſuch, die
Kriegs=
entſchädigungen aus der deutſchen Wirtſchaftsrente zu nehmen.. Der
Neue Plan iſt als Definitivum gedacht, das unſeren Gläubigern die
Möglichkeit ſicherſtellen ſoll, ſich aus der deutſchen Subſtanz bezahlt zu
machen. Unter dieſen Umſtänden ſei es unmöglich, den Plan
anzuneh=
men gegen den Preis einer vorgetäuſchten Liquidation des Krieges.
So=
lange uns der Weichſelkorridor nicht zurückgegeben ſei, gebe es keinen
wahren Frieden in Europa. Lehnte Deutſchland den Vertrag ab, dann
werde die Welt dem entſchloſſenen und ehrlichen Deutſchland einen
günſtigeren Vertrag einräumen. Wir müßten aber auch den
Deutſch=
nativualen gegenüber betonen, daß der Befreiungskampf nicht in der
Weiſe geführt werden kann, daß man ungeſchickte Volksbegehren mache,
und alle Politik auf eine einſeitige Front gegen den Marrismus
be=
ſchränke. Auch er ſei ein Gegner des Marxismus, aber er wiſſe, daß
hinter dem Schleier dieſes Wortes Millionen Deutſche ſtünden, die er
nichr als Feinde des Vaterlandes betrachten könne, und mit denen er
gemeiſam als Deutſcher fühle.
Moldenhauer warnk vor der Ablehnung des
neuen Planes.
Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer erläuterte
die Moratoriumsbeſtimmungen des Youngplanes und bezeichnete die
daran geknüpften Befürchtungen als weit übertrieben. Wir wüßten, daß
der Youngplan uns nicht über alle Schwierigkeiten der Gegenwart
hin=
weghelfe. Darum ſollten wir ja mit Unterſtützung der Parteien an der
Sanierung unſerer Finanzen arbeiten. Bei Ablehnung dieſes Planes
aber wären wir in weit ſchlimmerer Lage. Dann müßten wir
ſelbſt=
verſtändlich die höheren Beträge des Dauresplanes zahlen. Der
Young=
plan bringe uns einmal eine Minderung der Laſten, weiter eine
Be=
freiung von den Kontrollinſtanzen und ſchließlich die Befreiung des
Rheinlandes. Er führe uns einen Schritt weiter auf dem Wege zur
Freibeit und wirtſchaftlichen Erſtarkung des deutſchen Vaterlandes.
Nach 6½ Uhr werde die Weſterberatung auf Donnerstag 12 Uhr
vertagt. Auf der Tagesordnung ſtehen außerdem kleinere Vorlagen.
Von
D. Dr. M. Schian.
Cs mag Menſchen gegeben haben, die, als 1919 die „
Tren=
nung von Staat und Kirche” vollzogen wurde, die ganze Frage
nach Staat und Kirche für gelöſt hielten. Vielleicht ſind auch dieſe
Naiven inzwiſchen eines anderen belehrt worden. Jedenfalls:
die Frage bleibt Frage und wird es wohl dauernd bleiben. So
tut es von Zeit zu Zeit gut, einmal Ueberſchau zu halten. Wie
weit ſind die Dinge gediehen?
Vor dem Krieg waren alle Kirchenfragen in Deutſchland
Sache der Einzelſtaaten (bis auf ganz vereinzelte Punkte.)
Die große Neuerung nach dem Krieg war, daß das
Reich ſich einſchaltete. Das geſchah durch die Weimarer
Ver=
faſſung. Sie ſchaffte grundſätzlich die Staatskirche ab. Sie ſtellte
Regeln für die Erhaltung der Sonntage und Feiertage auf. Sie
ſicherte den großen Kirchen die Rechte von Körperſchaften
öffent=
lichen Rechts und gewährte ihnen die Selbſtbeſteuerung. Sie gab
ihnen einen gewiſſen Einfluß auf den Religionsunterricht der
Volksſchule. Sie verhieß Richtlinien für die Ablöſung der
ſtaat=
lichen Leiſtungen an die Kirchen.
Das war ein energiſcher Anfang einer
Reichskirchen=
politik. Was iſt in zehn Jahren aus dieſem Anfa g
gewor=
den? Die Selbſtverwaltung der Kirchen iſt in der Hauptſache
durchgeführt. Nicht vollſtändig; in Preußen hat ſich der Staat
allerhand Vorbehalte zu ſichern gewußt; jedes neue Kirchengeſetz
muß ihm vorgelegt werden. Die Ablöſung der Staatsbeiträge
iſt nirgends durchgeführt; die reichsrechtlichen Richtlinien ſind
noch gar nicht erſchienen; an ihre Ausarbeitung denkt zurzeit
niemand. Die Regelung des Verhältniſſes zur katholiſchen Kirche,
für die man zeitweiſe an ein Reichskonkordat gedacht hatte, blieb
den Ländern überlaſſen; nun Vayern und Preußen ihre
Kon=
kordate haben, iſt an ein Reichskonkordat nicht mehr zu denken.
Ein Reichsſchulgeſetz iſt nicht zuſtande gekommen; daher gehen
die Länder (wie ſeinerzeit als erſtes Heſſen) ſelbſtändig vor, wenn
nicht mit Geſetzen, ſo auf dem Weg der Verwaltung (Preußen mit
den „weltlichen Schulen”). In der Feiertagsfrage hat das Reich
einige Male eingegriffen; eine völlig eindeutige Löſung iſt nicht
erfolgt, obſchon ſie ſehr wünſchenswert wäre. Man hat den
Ein=
druck, daß der kräftige Anlauf von 1919 ſtecken geblieben iſt. Das
Reich tritt im Verhältnis zu den Kirchen in den Hintergrund,
Somit fällt das Schwergewicht der ſtaatlichen Kirchenpolitik
wieder in die Einzelſtaaten. Wie ſteht es in dieſen?
Wir ſtellen zunächſt feſt, daß das Verhältnis des Staats zur
katholiſchen Kirche ſich durchweg in einer für dieſe letztere
recht befriedigenden Weiſe geſtaltet hat. Außerordentlich günſtig
für die katholiſche Kirche iſt die Regelung in Bayern durch das
Konkordat. Durchaus günſtig, wenn auch nicht im gleichen Maß,
iſt das Konkordat in Preußen. Württemberg hat die Frage durch
Staatsgeſetz geordnet, aber ſo, daß die katholiſche Kirche zufrieden
ſein kann. Einige andere Staaten planen den Abſchluß von
Kon=
kordaten oder Kirchenverträgen. Von dem Konkordatsproblem
iſt früher hier mancherlei geſchrieben worden; ſo ſoll darauf jetzt
nicht näher eingegangen werden.
Gehen wir zur evangeliſchen Kirche über, ſo zeigt ſich,
daß einige der Länder zeitweiſe ſo etwas wie einen Kulturkampf
gegen ſie verſucht haben: Sachſen, Thüringen, Braunſchweig.
Man ſuchte die Kirchen durch die Sperrung der Staatsbeiträge,
durch Aufhebung gewiſſer Feiertage und durch Eingreifen in die
Schulverhältniſſe zu treffen. Großen Erfolg haben dieſe
Ver=
ſuche nicht gehabt. Teils (Thüringen) ſchlug im eigenen Lande
der Wind um: teils griff das Reich hemmend ein (Feiertage). Im
allgemeinen haben die Länder auch in der Frage der
Staats=
beiträge an die Kirchen Entgegenkommen gezeigt. So leiſtet der
preußiſche Staat ſehr weſentliche Zuſchüſſe zur Pfarrerbeſoldung;
ſo hat der Staat Heſſen neuerdings eine ſinanzielle Regelung
gut=
geheißen; auch in Anhalt iſt eine endgültige Vereinbarung ſoeben
zuſtande gekommen. In Braunſchweig mußte die evangeliſche
Kirche den Prozeßweg beſchreiten; noch iſt die Angelegenheit,
ob=
wohl ſie zu günſtigen Entſcheidungen geführt hat, nicht in vollem
Umfang erledigt. Schwere Wolken ſtehen in der Frage des
Ver=
hältniſſes der Kirchen zum Religionsunterricht am politiſchen
Himmel. Die Maßnahmen des Staates Preußen, der eine
dauernde Bindung der evangeliſchen Kirchen des Landes
herbei=
zuführen ſuchte, ſtehen ſeit den Verhandlungen über das
preu=
ßiſche Konkordat im Vordergrund des Intereſſes
So ergibt ſich, wenn man das Verhältnis von Staat und
evangeliſchen Kirchen anſieht, kein einheitliches Bild. Abgeſehen
von Bayern, das ſeine evangeliſchen Kirchen durch Vertrag
ſicher=
geſtellt hat, iſt die Lage der meiſten erangeliſchen
Kirchen ungewiß. Ob nicht kulturkämpferiſche Neigungem
in Ländern mit ſtarkem Radikalismus wieder einmal ſtark
wer=
den können, dieſe Frage läßt ſich nicht mit Nein beantworten. Im
allgemeinen zeigen die Staaten (freilich durch die Reichsverfaſſung
genötigt) auf finanziellem Gebiet Entgegenkommen; im
allgemei=
nen laſſen ſie den Kirchen ihre neugewonnene Selbſtändigkeit
(hier bleibt der Fall Preußen eine Ausnahme); in der
Feiertags=
frage iſt es ſtill geworden; ſehr wenige Gebiete haben (wie Heſſen
das getan hat) die Stellung der Kirchen zum Religionsunterricht
der Schule geklärt. Die theologiſchen Fakultäten ſind erhalten
geblieben; das Recht der Beſetzung der theologiſchen Profeſſuren
wird nicht gleichmäßig geübt; doch ſind geradezu ſachfremde
Ein=
flüſſe (alſo vor allem ſolche politiſcher Art) nur ſelten
hervor=
getreten. Das Problem dieſer Stunde bietet Preußen mit ſeinen
Verhandlungen über den evangeliſchen Kirchenvertrag. Wie dieſe
Angelegenheit ſich auswachſen wird, iſt zur Zeit nicht abzuſehen.
Möglich iſt, daß ſie ſich zu einer Frage erſten Ranges entwickelt.
Aber ſollte der preußiſche Staat wirklich einen Kulturkampf mit
der evangeliſchen Kirche wünſchen?
Wir dürfen aber nicht bei den geſetzlichen und finanziellen
Regelungen ſtehen bleiben. Wie haben ſich ſonſt die Länder zu
den evangeliſchen Kirchen geſtellt?
Die Frage läßt ſich wieder nicht einheitlich beantworten.
Aufs Ganze geſehen, aber wird man ſagen dürfen, daß, wenn
Donnerstag, den 13. Februar 1930
Nummer 44
Seite 2
auch Schwierigkeiten nicht ausgeblieben ſind, doch bei aller
Selbſtändigkeit der beiden Faktoren eine
ge=
wiſſe Gemeinſamkeit entſtanden iſt. Sie tritt in der
praktiſchen Arbeit zutage, ſo beſonders in der
Wohlfahrts=
arbeit. Das Reichs=Jugend=Wohlfahrtsgeſetz vom 14. Juni
1922, das die innere Verbindung von amtlicher Fürſorge und
freier Liebestätigkeit erſtrebt, iſt dafür ſehr wichtig geworden.
Seine praktiſchen Wirkungen ſind allerdings nach Ländern, ja
ſogar nach kleineren Bezirken verſchieden. Auch die Perſonenfrage
ſpricht mit.
Wichtig iſt für das gegenſeitige Verhältnis auch die
Stel=
lung der Kirchen zum Staat und zur Staatsform. Hiervon wäre
viel zu berichten: im Rahmen dieſes Aufſatzes können aber nur
Andeutungen gegeben werden. Im allgemeinen ſind die
leiten=
den Perſönlichkeiten und die Pfarrer der evangeliſchen Kirchen
mit ihren Sympathien nicht ſo raſch zur republikaniſchen
Staats=
form übergegangen wie die offizielle katholiſche Kirche. Das hat
zuweilen die ſtaatliche Empfindlichkeit geweckt. Aber die
evan=
geliſchen Kirchen haben 1927 auf dem Kirchentag zu Königsberg
ein Bekenntnis zum Staat abgelegt; es wäre völlig verfehlt, ſie
als Herd antirepublikaniſcher Treibereien anzuſehen. Neuerdings
hat man es ihnen verdenken wollen, daß ſie in ihren
Geſang=
büchern die Fürſtenlieder noch nicht ausgemerzt haben. Aber
man macht nicht alle Jahrzehnte ein neues Geſangbuch! Es
han=
delt ſich ſelbſtverſtändlich um Geſangbücher aus der
Vorkriegs=
zeit! Und — auch das Reichsſtrafgeſetzbuch hat noch den
Majeſtäts=
beleidigungsparagraphen. Der Staat darf von der Kirche
ver=
langen, daß ſie ſtaatstreu iſt und zur Staatstreue erzieht; aber er
darf nicht überempfindlich ſein.
Wir ſchließen die knappe Ueberſicht. Soll man verſuchen,
einen Blick in die Zukunft zu tun?. Man kann auf Grund der
Entwicklung in dieſen zehn Jahren wohl die Hoffnung
aus=
ſprechen, daß es auf Grund der Regelung der Reichsverfaſſung
zu einem freundlichen Verhältnis von Staat und Kirche kommen
wird, bei dem beide gut fahren. Aber geſichert iſt dieſe
Er=
wartung nicht. Vielmehr werden wir abwarten müſſen, wie ſich
in Staaten mit ſtarkem Radikalismus die Mehrheitsverhältniſſe
geſtalten. Wir müſſen namentlich auch abwarten, wie das
preu=
ßiſche Fragezeichen ſich beantwortet.
Die Entwicklung der Verhältniſſe in Deutſchland läßt auf
keinem Gebiet klar ſehen. Auch nicht hinſichtlich des
Verhält=
niſſes von Staat und Kirche.
Reichspräſidenk und Youngplan.
Ausſprache des Reichskanzlers und des
Außen=
miniſters mit dem Reichspräſidenken über die Lage.
* Berlin, 12. Februar, (Priv.=Tel.)
Der Reichspräſident hat am Mittwoch vormittag den
Reichs=
kanzler und den Reichsaußenminiſter zu einer Ausſprache
über die politiſch=parlamentariſche Lage
emp=
fangen. Durch dieſe Tatſache haben Gerüchte neue Nahrung
erhalten, die ſchon ſeit einigen Tagen in der Wandelhalle des
Reichstages im Umlauf waren und, ſoweit wir ſehen, aus
deutſch=
nationalen Kreiſen ihren Ausgang genommen haben. Die
Deutſch=
nationalen geben ihr parlamentariſches Spiel um den Youngplan
tvohl ſelbſt ſchon verloren, ſie glauben aber, andeuten zu können,
daß ihnen noch eine mächtige Stütze im Reichspräſidenten
er=
wächſt, der entſchloſſen ſei, das Haager Abkommen nicht zu
unter=
zeichnen. Wir baben ſchon bei früheren Gelegenheiten darauf
hin=
gewieſen, daß es noch keineswegs ſicher ſei, ob Herr v.
Hinden=
burg ſchließlich ſeine Unterzeichnung leiſten würde. Irgendeine
Entſcheidung aber iſt bisher noch nicht gefallen. Der Präſident
hat ſchon zu Beginn des Kampfes um den Volksentſcheid ſich
dahin feſtgelegt, daß er ſich ſein abſchließendes Urteil vorbehalte,
bis die Dinge verfaſſungsmäßig an ihn herangetragen würden,
d. h. alſo bis Reichsrat und Reichstag die Geſetze endgültig
ver=
abſchiedet haben. An dieſer ſeiner Einſtellung hat ſich, ſoweit
wir wiſſen, nichts geändert. Es iſt ja begreiflich, daß bei ihm
Hemmungen gegen die Unterſchrift beſtehen, die aus ſeinem alten
Freundeskreiſe genährt werden, vornehmlich mit der Begründung
daß ein Vertrag, der ſo ſchwerwiegende Bindungen enthält, nicht
den Namen Hindenburg tragen dürfe. Verſtändlich deshalb, daß
ſolche Argumente auf den Reichspräſidenten Eindruck machen
können. Es iſt aber ebenſo verſtändlich, daß er bei ſeinem
aus=
geprägten Pflichtbewußtſein ſich von ihnen nicht leicht überzeugen
laſſen kann. Tatſächlich liegen die Dinge ſo, daß der
Reichs=
präſident nach keiner Seite hin zu erkennen gegeben hat, wie er
ſich zu eutſcheiden gedenkt. Die Verfaſſung gibt ihm die
Möglich=
keit, ein Geſetz, auch wenn Reichsrat und Reichstag es beſchloſſen
haben, dem Volksentſcheid zu unterſtellen. Gerade dieſen
Aus=
weg haben ihm aber die Deutſchnationalen durch ihren voreiligen
Nach Barcelong-Stockholm.
Die Stockholmer Ausſtellung von 1930.
rok- Die Pläne für die große ſchwediſche Nationalausſtellung,
die von Mai bis September in Stockholm ſtattfinden wird, haben
nunmehr feſte Geſtalt gewonnen.
Es iſt gelungen, alle führenden Kräfte Schwedens auf dem
Gebiet der Wohnungs= und Raumkunſt zuſammenzufaſſen. So
ſind Spitzenleiſtungen zu erwarten, die von der ganz beſonderen
ſchwediſchen Eigenart zeugen ſollen.
„Das ideale Heim für Jedermann” iſt das
Schlag=
wort, mit dem die Ausſteller ihr weitgeſtecktes Ziel bezeichnen.
Man möchte damit betonen, daß es auf die Löſung des
Pro=
blems ankommt, billig, zweckmäßig und ſachlich zu ſein und doch
gleichzeitig auch wieder künſtleriſch ſchönen Formen Ausdruck zu
geben. Wenn ſich künſtleriſche Formgebung und ſachliche
Zweck=
mäßigkeit vereinigen ſollen, dann iſt aber auch immer eine der
ſchwer zu löſenden Fragen, wie dem Maſſenbedarf ein
künſt=
leriſcher Formausdruck zu geben iſt, der ja heute zu den
Erfor=
derniſſen der Wirtſchaft gehört. Es gilt ja heute nicht mehr, teure
Luruseinrichtungen zu ſchaffen, die immer mehr zur Ausnahme
werden, ſondern eine zwar ſchlichte aber doch ſchöne Sachlichkeit,
verbunden mit einer mannigfaltigen Behandlung von Form und
Farbe, in die öde Gleichmäßigkeit des einfachen
Durchſchſchnitts=
heims zu bringen. Um dieſes Ziel eben, „das ideale Heim für
„Jedermann”, zu erreichen, iſt eine enge Zuſammenarbeit des
Künſt=
lers mit der Induſtrie notwendig. Hierin liegt doch auch einer
der Leitgedanken, den dieſe Ausſtellung fördern will, wobei aber
immer wieder die typiſch ſchwediſche Eigenart zum Ausdruck
kommen ſoll.
Die führenden Perſönlichkeiten, welche an der Spitze der
Ausſtellungsleitung ſtehen, gewährleiſten das Gelingen der
ge=
ſteckten Ziele. Der ſchwediſche Kronprinz, der ja auch im
Aus=
lande als Kunſtſachverſtändiger bekannt iſt, hat den Ehrenvorſitz
übernommen. Der frühere Außenminiſter J. Hellner iſt
Vor=
ſitzender der Ausſtellungsleitung, die ſich im übrigen nur aus
führenden Sachverſtändigen auf dem Gebiete der Kunſt und des
Kunſtgewerbes, des Handels und der Induſtrie zuſammenſetzt.
Generalkommiſſar der Ausſtellung iſt der Direktor der
Schwe=
diſchen Kunſt= und Kunſtgewerbe=Vereinigung, Dr. Gregor
Paulsſon, der als Pionier auf dieſem Gebiete bekannt iſt, Chef=
Architekt iſt der Schwede E. G. Aſplund. Dazu kommen
Sach=
verſtändige und Fachausſchüſſe für jedes Gebiet. Der ſchwediſche
Staat und die Stadt Stockholm haben die nötigen Grundſtücke
und finanzielle Garantien zur Verfügung geſtellt.
Vom Tage.
Zum apoſtoliſchen Nuntius in Berlin hat der Papſt
jetzt endgültig Monſ. Ceſaxre Orſenigo, gegenwärtig Nuntius
in Budapeſt, ernannt. Nuntius in Ungarn wird dafür Monf. Carlo
Rotta, gegenwärtig apoſtoliſcher Delegierter in Konſtantinopel.
Die Reichsregierung hat bei der Moskauer Botſchaft
Nachfragen wegen der Verhaftung eines deutſchen
Ehepaares der deutſchen Handelsgeſellſchaft Druſag durch die
Bol=
ſchewiſten eingeleitet.
In Preußen ſind die ſchweren Anſchläge auf das
menſch=
liche Leben (Mord, Totſchlag und Körperverletzung mit tödlichem
Ausgange) in den Städten mit mehr als 50 000 Einwohnern von 390
im Jahre 1928 auf 407 im Jahre 1929 geſtiegen.
Anläßlich des Jahrestages der Krönung S.
Heilig=
keit des Papſtes zelebrierte in der Berliner Hedwigs=
Baſilika Biſchof Dr. Schreiber ein Pontifikalamt. Als
Vertreter des Herrn Reichspräſidenten nahm an erſter
Stelle im Presbyterium der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete
Dr. Wirth teil. Als Vertreter des Reichskanzlers war
Staatsſekre=
tär Dr. Pünder erſchienen. Ferner nahmen unter der Führung des
Vizepräſidenten des Reichstages. Dr. Eſſer zahlreiche Vertreter des
Reichstages teil.
Am Mittwoch mittag wurde der Bundeskanzler Schober
zum Dr. e. h. der Rechts= und Staatswiſſenſchaften der
Univerſi=
tät Wien promoviert.
Auf der Rückreiſe nach Eſtland ſtattete der eſtniſche
Staats=
präſident Strandmann dem lettiſchen
Staatspräſiden=
ten Semgals einen privaten Beſuch ab.
Am Dienstag fand in Paris eine große öffentliche
Kundgebung gegen die Verbrechen der G. P. U. in
Frank=
reich ſtatt. Die Polizei hatte umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen
ge=
troffen und ſperrte ganze Straßenzüge zur Aufrechterhaltung der
Ord=
nung ab.
Der engliſche Vizeadmiral Alexander
David=
ſon, der an den Kämpfen um die Dardanellen hervorragenden Anteil
genommen hat, iſt im Alter von 62 Jahren geſtorben. Davidſon
hatte gleichfalls an den Kämpfen um die Marineeſtützpunkte von Oſtende
und Zeebrügge teilgenommen.
Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus Bogota dürfte nach
dem mitgeteilten Wahlergebnis der liberale Kandidat Dr. Olaya
Her=
rera zum Präſidenten von Columbien gewählt ſein.
Herrera war bisher columbiſcher Geſandter in Waſhington.
Zwiſchen 1500 Arbeitsloſen und der Polizei iſt es vor dem
Rat=
hauſe von Cleveland zu Unruhen gekommen. 30
Demon=
ſtranten und eine Anzahl von Polizeibeamten trugen dabei Verletzungen
davon. Es wurde ſchließlich Feuerwehr zu Hilfe gerufen, um die
Mani=
feſtanten auseinanderzutreiben. Etwa 12 Führer der Arbeitsloſen
wurden verhaftet.
Bei eines neuen Rieſenrazzia in den Kreiſen der Unterwelt von
Chieago wurden nachts 800 Perſonen verhaftet.
Nach Berſchten, die beim franzöſiſchen Kolonialminiſterium
einge=
troffen ſind, haben in der Nacht zum Montag etwa 200 Tonkin=Schützen
und 60 eingeborene Ziviliſten, die revolutionären Vereinigungen
ange=
hören, das Zeltlager von Yenbai in Tonkin (Indochina), wo ein
Batail=
lon in Garniſom liegt, angegwiffen.
Volksentſcheid weggenommen. Dieſe Waffe iſt alſo ſtumpf
ge=
worden. Bliebe nur die Möglichkeit, daß Herr v. Hindenburg,
wenn er nicht unterſchreiben wollte, von ſeinem Amte zurückträte,
Welche Folgen das bei der gegenwärtig geſpannten Lage
innen=
politiſch haben würde, braucht man nicht einmal anzudeuten. In
Regierungskreiſen, wird deshalb auch angenommen, daß der
Reichspräſident die Verantwortung für, dieſe ſchwerwiegenden
Konſequenzen nicht übernehmen wird und aus nationalpolitiſchen
Gründen die inneren Widerſtände, die auch bei ihm vielleicht nicht
nur gegen Einzelheiten der Haager Abmachungen, vor allem im
Polenvertrag, beſtehen, überwindet aus der Ueberzeugung heraus,
daß nationalpolitiſch die Unterzeichnung das kleinere Uebel iſt.
Im Augenblick freilich vermag mit poſitiver Beſtimmtheit niemand
zu ſagen, ob die Entwicklung ſo gehen wird, oder ob nicht doch
in letzter Stunde vielleicht eine Ueberrgſchung aus der Gegend
des Reichspräſidenten kommt.
Das neue Brolgeſetz.
Nachdem der Entwurf des Reichsernährungsminiſters über
das neue Brotgeſetz vom Reichskabinett verabſchiedet worden iſt,
iſt dieſer Geſetzentwurf nunmehr dem Reichsrat zur weiteren
Be=
ſchlußfaſſung zugegangen. Wie der Demokratiſche Zeitungsdienſt
erfährt, beſtimmt der Entwurf in ſeinen entſcheidenden
Abſchnit=
ten, daß unter der Bezeichnung „Roggenbrot” gewerbsmäßig nur
Brot verkauft werden darf, das mindeſtens zu 95 v. H. aus Roggen
hergeſtellt iſt. Unter der Bezeichnung „Weizenbrot” darf nur Brot
verkauft werden, das mindeſtens zu 95 v. H. aus Weizen
her=
geſtellt iſt. Brot das aus einer Miſchung hergeſtellt iſt, darf nur
unter der ausdrücklichen Bezeichnung „Miſchbrot” verkauft
wer=
den. Hierbei iſt Brot, das überwiegend aus Roggen hergeſtellt
iſt, als „Roggen=Miſchbrot” zu bezeichnen. In der Begründung
pird auf die Roggenlage hingewieſen. Es heißt u. a, darin, daß
die Preisſenkung, die der Roggen im laufenden
Getreidewirtſchafts=
ahr genommen hat, ſo verhängnisvoll geworden ſei, daß unter
allen Umſtanden Beſſerungsmaßnahmen getroffen werden müſſen,
wenn die roggenbauende Landwirtſchaft nicht zugrunde gehen ſoll,
Die Lage der Ausſtellung an einer Bucht im Djurgarden
ringt den Vorteil mit ſich, daß die Ausſtellung zwar vor der
Stadt liegt, aber doch in wenigen Minuten vom Stadtinnern zu
erreichen iſt. Das Gelände iſt ein Teil des früheren Königlichen
Tiergartens. Von allen Teilen des Ausſtellungsgeländes hat
man den Blick auf das Waſſer, in dem ſich die maleriſchen Ufer
ſdiegeln, mit der Silhouette der Stadt im Hintergrunde. Der
Weg zur Ausſtellung führt durch die ſogenannte „
Diplomaten=
ſtadt” wo die Villen der Geſandten liegen.
Durch das Eingangsgebäude der Ausſtellung kommt man auf
die Hauptſtraße. Es gibt eine breite ſchöne Uferſtraße, die an
den ſchönen und luftigen Hallen vorbei zum Feſtplatz führt, der
terraſſenförmig anſteigt und 50 000 Zuſchauer faſſen kann. An
der einen Seite des Feſtplatzes ſteht ein großer Stahlturm von
85 Meter Höhe. Hier ſind Scheinwerfer eingebaut, die das
ganze Ausſtellungsgelände beſtreichen werden. An der öſtlichen
Seite des Feſtplatzes liegt das Hauptreſtaurant mit einer Terraſſe.
von der man einen prächtigen Blick auf Stockholm und auf das
gegenüber liegende Skanſen hat, das berühmte Freiluftmuſeum.
Ein Uferweg führt dann weiter an der Bucht enlang zum
Ge=
lände, wo die Muſterhäuſer, die Villen und Gärten der
Aus=
ſtellung liegen.
Der erſte Eindruck von den Hallen der Hauptausſtellung wird
von der klar erkennbaren Zweckmäßigkeit und den ſchönen
ein=
fachen Linien beherrſcht. Die helle Farbe der Außenwände gibt
ihnen ſchon im Aeußern eine anſpruchsloſe Harmonie, welche von
überhängenden Dächern, die von leichten Säulen getragen
werden, angenehm mit einem Baldachin=Effekt abgeſchloſſen
wird. Breite Glasfenſter werden dem Vorübergehenden ſchon
einen überſichtlichen Blick in das Innere gewähren, namentlich
abends, wenn alles ſtrahlend hell erleuchtet iſt. Die innere
Ge=
ſtaltung und Bemalung iſt möglichſt feſtlich gehalten.
Kunſtund Kunſtgewerbe nehmen einen breiten Raum
ein. Die Höchſtleiſtungen der ſchwediſchen Kunſtglastechnik und
der ſchwediſchen Keramik, Gußeiſen=, Schmiedeeiſen=,
Silber=
arbeiten, Juwelen, Graphik und Buchbinderkunſt werden hier
aus=
geſtellt ſein. Bei den handgewebten Textilien wird man die
lange geſchichtliche Entwicklung zeigen und daneben die Teppiche,
Geſvebe und die maſchinenmäßig hergeſtellten dekorativen Stoffe,
die zur modernen, heutigen Wohnungseinrichtung gehören. Im
übrigen werden die führenden ſchwediſchen Künſtler der
modern=
ſten Richtung zur gleichen Zeit auf einer Spezial=Ausſtellung
vertreten ſein.
Auf dem induſtriellen Teil der Ausſtellung wird alles gezeigt
werden, was zur Architektur und Wohnung gehört. Man wird
alſo u. a. Wandbekleidungen aller Art und Bodenbelag ſehen,
ganze Kücheneinrichtungen, Haushaltungen und Wohnungs=
Moldenhauers Ringen um die
Minänzieform.
Der Zankapfel Arbeitsloſenverſicherung.
Doch neue Beikragserhöhung? — Parkeihader um
Deckungsfragen.
* Berlin, 12. Februar. (Priv.=Tel.)
Die Sachverſtändigen der Regierungsparteien haben am
Mittwoch mit dem Finanzminſter Dr. Moldenhauer ihre
Be=
ratungen auf der Grundlage der
Reichsfinanz=
reform fortgeſetzt, ohne allerdings ſachlich einen Schritt
vor=
wärts zu kommen. Man hat die verſchiedenen Fragen
durchge=
ſprochen, aber mehr oder weniger um die Dinge herumgeredet.
Das wird auch in den nächſten Tagen wohl ſo ſein, weil der
Finanzminiſter über Wochenende von Berlin abweſend iſt.
Vor=
läufig ſoll am Donnerstag vormittag ein Unterausſchuß noch
einmal tagen, der dann am Donnerstag nachmittag noch einmal
dem Interfraktionellen Ausſchuß berichten will.
Augenblicklich ſtehen zwei Fragen im
Vorder=
grund: Zunächſt einmal, ob es unbedingt
notwen=
dig iſt, das geſamte Defizit, das ſich aus der lex Schacht
und der Unterbilanz des Haushaltsjahres 1928 ergibt, in
einem Jahre abzudecken. Die lex Schacht verlangt die
Tilgung von 450 Millionen. Der Finanzminiſter hat die
Ab=
ſicht, auch noch das 1928er Defizit von etwa 158 Millionen
ab=
zudecken. Das wären etwa 600 Millionen. Die
Sozialdemo=
kraten ſind nun der Meinung, daß der letzte Poſten geſtreckt
werden könne, daß ſeine Aufbringung alſo nicht in einem Jahre
notwendig wäre, ſondern das man ihn auf verſchiedene Jahre.
Die
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nung
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Vertreter
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verteilen könnte, wodurch natürlich der Bedarf um etwa 150
Millionen verringert würde. Sie finden darin auch die
Unter=
ſtützung der Bahern, während Zentrum, Demokraten enM. 3
und die Mehrheit der Volkspartei daran feſthalten, Arbüerſch
daß jetzt unbedingt einmal glatter Tiſch ge= ten beſteh
macht werden muß. Freilich, wie dieſes Ziel zu erreichen
iſt, darüber ſind auch noch nicht einmal die Anſätze einer
Ver=
ſtändigung erſichtlich.
Die zweite Frage des Tages iſt die
Arbeitsloſen=
verſicherung. Der Finanzminiſter hat die ſogenannte
Ge=
fahrengemeinſchaft ja aufgegeben und iſt bereit, die Zuſchüſſe
zur Arbeitsloſenverſicherung im Wege eines privaten Darlehens
gegen Verpfändung von Reichsbahnvorzugsaktien von den
ande=
ren Verſicherungsgeſellſchaften hereinzuholen. Die Volkspartei
verlangt aber, daß nicht einfach ins Bodenloſe
Be=
träge der Arbeitsloſenverſicherung zur Verfügung geſtellt
wer=
den, ſondern daß auch der ernſthafte Verſuch einer
inneren Reform gemacht wird. Daraus leitet ſich der
Vorſchlag ab, die Zuſchüſſe der übrigen Verſicherungsanſtalten
an die Arbeilstoſenverſicherung auf etwa 100—150 Millionen
zu begrenzen, dafür aber der Verſicherungsanſtalt aufzugeben,
den Reſtbetrag von rund 100 Millionen durch Sparmaßregeln
abzudecken. Das würde heißen, daß die Reform aus dem Trubel
der parlamentariſchen Verhondlungen herausgenommen und in
den Selbſtverwältungskörper der Verſicherungsanſtalt gelegt
würde, allerdings mit der Folge, daß dann auch die
Möglich=
keit einer Beitragserhöhung auf 4 Prozent
er=
wächſt; eine Konſequenz, gegen die begreiflicherweiſe von der
Volkspartei ſcharfer Einſpruch erhoben wird, ſo daß auch hier
ein Fortſchritt in der Richtung eines poſitiven Ergebniſſes nicht
zu verzeichnen iſt.
Das Tempo, in dem die Verhandlungen weitergehen, iſt
mehr als ſtockend. Das Zentrum ſieht die Hoffnung auf eine
Einigung vor der Verabſchiedung des Haager Abkommens
ſchwinden und arbeitet deshalb darauf hin, die
Schlußobſtim=
mung über das Haager Abkommen bis Anfang März zu
ver=
ſchieben.
einrichtungen, daneben aber auch die Ausſtattung von Räumen,
die dem öffentlichen Leben dienen, alſo Hotelzimmer und =Hallen,
Geſchäfte und Läden, Büros, Schulräume und ſchließlich auch
Lazaretteinrichtungen, die gemeinſam mit dem Schwediſchen
Roten Kreuz ausgeſtellt werden. Die Ausſtattung der
Verkehrs=
mittel hat ſich in Schweden ſtark entwickelt, und deswegen wird
man auch die neueſten Einrichtungen von Eiſenbahnwagen und
Schlafwagen zeigen, von Omnibus und Autos, von Motorbooten
und Schiffseinrichtungen bis zur Luxuskabine. Daran wird ſich
eine Ausſtellung über Touriſten= und Reiſeverkehr anſchließen.
Im öſtlichen Abſchnitt des Geländes ſind Muſterhäuſer
von Eigenheimen und Landhäuſern aufgebaut worden. Es
iſt ja eine beſondere Eigenart des ſchwediſchen Landes, daß faſt
jede Familie im Sommer auf das Land zieht, um das
Freiluft=
leben in vollen Zügen zu genießen. Es hat ſich deswegen in
Schweden, mehr als in anderen Ländern, ein beſonderer Typ
des einfachen Landhauſes herausgebildet, der auf dieſer
Aus=
ſtellung ſicherlich das große Intereſſe der Ausländer finden wird.
Es werden aber alle Arten von Eigenhäuſern gezeigt werden,
vom einfachſten Landhäuschen bis zur Lurus=Villa des
Mil=
lionärs. Die Muſterhäuſer werden an einer beſonderen Straße
liegen, die mit blühenden Gärten und gepflegten Höfen das
Ab=
bild einer ſchwediſchen Gartenſtadt darſtellen. Die
präch=
tige Lage inmitten der ſchönen Gärten ſoll das Verſtändnis für
die Vorzüge der Gartenſtadt erwecken. In den Gärten, Vorgärten
Anlogen und auch im Innern der Ausſtellungshallen und Zimmer
wird man jene farbenprächtigen Blumen finden, die für Schweden
beſonders typiſch ſind. Am Eingang wird man ein
farben=
prächtiges Blumenfeld zeigen, das künſtlich
be=
wäſſert undelektriſch geheizt wird und eine Neuerung
für den hohen Norden darſtellt.
Die letzten Errungenſchaften der Lichttechnik werden an
Leuchtſchriften und anderen Lichteffekten gezeigt werden, die das
Ausſtellungsgelände bei Nacht mit ſtrahlend hellem Licht
über=
gießen ſollen. Mitten in der Bucht wird man einen
Spring=
brunnen anlegen, deſſen Waſſerſtrahlen von innen heraus bunt
in allen Regenbogenfarben beleuchtet werden. Ueberall wird das
Licht ſpielen, die Hauptſtraße wird von flackernden Fackeln
ein=
gefaßt werden.
Bei einer Ausſtellung ſpielen erfahrungsgemäß Unterhaltung
und Vergnügen eine große Rolle. Im Mittelpunkt des Intereſſes
ſteht das deutſche Zeiß=Planetarium, das mit einem
Koſtenaufwand von einer halben Million Kronen errichtet wurde
und das Himmelsgewölbe mit Sternen und Planeten optiſch
wviedergibt.
Man wird große Sängerfeſte abhalten im Verein mit den
großen ſchwediſchen Sängervereinigungen, die ja auch im Aus=
en.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 44
Donnerstag, den 13. Februar 1930
Mummamiſttſche Mnahen i kaffelshenn.
Kommuniſtiſche Propaganda und Umkriebe während der Arbeitszeik in den Opelwerken. — Maßregelung
dreier kommuniſtiſcher Bekriebsraksmikglieder wegen Vergehens gegen das Bekriebsräkegeſeh. — Zuzug
auswärliger Elemenke. — Aufputſchung eines Teiles der Arbeikerſchaft. — Mißhandlung von
Arbeits=
willigen. — Einſak der Darmſtädker Polizei.
Sabokageakte in den Opelwerken.
Ucht Fädelsführer, daranker der heſſiſche
Abgeord=
leke Sumpf, verhaffek. — Der preußiſche Abgeordneke
Müller auf der Flucht geſtellt.
* Rüſſelsheim, 12. Februar. (Priv.=Tel.)
Die Opelwerke waren heute der Schauplatz eines
fffenbar von langer Hand vorbereiteten kommuniſtiſchen
Futſchverſuchs, der zur Folge hatte, daß der Betrieb den
ſanzen Tag über ſtill lag, und der leicht ernſtere Folgen hätte
ſaben können, wenn nicht durchenergiſches Eingreifen
ſer Darmſtädter Polizei die gefährdete
Ord=
ung und Sicherheit wiederhergeſtellt worden
päre.
Längere Zeit ſchon beſtehen in den Opelwerken Reibereien
wiſchen den kommuniſtiſchen Betriebsratsmitgliedern und den
Fertretern der Gewerkſchaften. Heute vormittag kam dieſer
Kon=
ſikt offen zum Ausbruch. Den Anlaß bildete die Maßregelung
es kommuniſtiſchen Betriebsratsvorſitzenden Mauer. Dieſer
ſatte während der Arbeitszeit Sammlungen unter den Arbeitern
ür die Internationale Arbeiterhilfe veranſtaltet. Er hatte
außer=
ein mit zwei anderen kommuniſtiſchen Mitgliedern des
Betriebs=
ats während der Arbeitszeit in Verſammlungen verſucht, die
(rbeiterſchaft zur Arbeitsniederlegung aufzuwiegeln. Da nach
eii beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen Sammlungen und
Ferſammlungen während der Arbeitszeit ohne Genehmigung
ber=
ſoten ſind, waren die Betriebsratsmitglieder geſtern entlaſſen
vorden.
er Kommuniſtenpulſch von langer Hand vorbereikek.
Daß der kommuniſtiſche Putſchverſuch ſchon länger vorbereitet
eweſen ſein muß, geht daraus hervor, daß heute morgen
ſämt=
ſche Züge aus der Richtung Frankfurt und Mainz überaus ſtark
nit kommuniſtiſchen Elementen, beſonders Jugendlichen, beſetzt
paren. Außerdem trafen aus Frankfurt und Offenbach
tommuniſten auf Laſtkraftwagen, zu Fuß und
11s Motorradkolonnen in Rüſſelsheim ein. Schon
dor Arbeitsbeginn um ½8 Uhr wurden vor dem
Fabrik=
ebäude Verſammlungen veranſtaltet, in denen der
reußiſche Landtagsabgeordnete Oskar Müller,
rankfurt a. M., und der kommuniſtiſche heſſiſche
andtagsabgeordnete Sumpf ſich hervortaten. Sie
uderten die Arbeiter auf, die Wiedereinſtellung der drei
ent=
uſſenen Betriebsratsmitglieder zu erzwingen. Die von auswärts
lei beigeeilten Kommuniſten miſchten ſich unter die Opelbelegſchaft
ind konnten ungehindert das Hauptportal paſſieren, ohne daß
ur Erſcheinen bemerkt worden wäre. Unter ihnen befand ſich
uich der vor 4 Wochen wegen Betrugs in den Opelwerken
ent=
ſſene Kommuniſt Jülich. Auch die beiden Abgeordneten
dran=
en mit ein.
Der roke Tertor.
Unter ihrer Führung wurden die Arbeiter teilweiſe von
ſen Maſchinen weggeriſſen und mißhandelt. Die
Eindringlinge verſuchten, die Dampfkeſſel und
Ma=
ſchinenanlagen außer Betrieb zu ſetzen. An den
Nontagebändern wurden mehrmals Sabotageakte
erübt, ſo daß der Betrieb während des ganzen Tages mit
Aus=
jahme von wenigen Abteilungen eingeſtellt werden mußte.
Be=
onders kritiſch war die Lage noch dadurch, daß Zahltag war und
ſaß weit über hunderttauſend Mark Lohngelder ausgehändigt
derden mußten, was nur unter polizeilichem Schutz
mög=
ſch war.
Gegen ½9 Uhr wurde die Arbeit bereits niedengelegt und von
den kommuniſtiſchen Agitatoren eine Verſammlung anberaumt,
die von 400—500 Kommuniſten beſucht war. In dieſer
Verſamm=
lung, in der die Abgeordneten Müller und Sumpf ſprachen, wurde
neben der oben erwähnten Forderung auſ
Wiederein=
ſtellung der entlaſſenen
Betriebsratsmitglie=
der auch eine Erhöhung der Löhne gefordert. Die
Kom=
muniſten ſchickten eine Kommiſſion zur Betriebsleitung, die es
aber ablehnte, über die Wiedereinſtellung der geſtern Entlaſſenen
zu verhandeln Vorläufig ſei an eine Wiedereinſtellung nicht zu
denken. Die Frage einer Lohnerhöhung damit zu verknüpfen, ſei
für ſie undiskutabel.
Mit dem Meſſer bedrohk.
Bemerkenswert iſt die Tatſache, daß der
Betriebsrats=
vorſitzende Reſiol morgens beim Betreten des
Fabrik=
gebäudes von jugendlichen Kommuniſten mit dem
Meſſer tätlich angegriffen wurde. Durch das
Da=
zwiſchentreten beſonnener Elemente wurde ſchlimmeres verhütet.
Der geſamte Betriebsrat, wurde bedroht und
mußte außerhalb der Fabrik Schutz ſuchen.
Die 200 Putſchiſten, zu denen ſich 400 Arbeiter
geſellten, terroriſierten während des ganzen Vormittages
den Betrieb und mißhandelten, zahlreiche
Ar=
beiter.
Die Polizei greift ein.
Da die lokalen Gendarmeriekräfte zu ſchwach waren, forderte
der zuſtändige Kreisdirektor von Groß=Gerau auf Wunſch der
Werksleitung in Darmſtadt Hilfe an. Nach der Mittagspauſe
trafen 200 Mann Schutzpolizei in Rüſſelsheim ein,
umſtellten die Fabrik und verhafteten bis jetzt 8 der Rädelsführer,
darunter den Landtagsabgeordneten Sumpf und den
preußi=
ſchen Abgeordneten Müller, der zunächſt nicht aufzufinden
war, dann aber auf der Flucht über eine
Fabrik=
mauer ergriffen werden konnte. Die Verhafteten wurden
nach Darmſtadt überführt. Die preußiſche Schutzpolizei hat die
Zugänge nach Wiesbaden und Frankfurt hin abgeriegelt.
Ruhe und Ordnung wieder hergeſtellk.
Gegen /7 Uhr verließ die Polizei das Werk. Die
Beleg=
ſchaft verließ bei Werkſchluß in voller Ordnung den
Betrieb. Es iſt damit zu rechnen, daß der Betrieb morgen
vormittag wieder in vollem Umfange aufgenommen werden kann.
In Rüſſelsheim ſelbſt herrſchte am Abend Ruhe. Vor
dem Fabrikgebäude ſammelten ſich allerdings viele Neugierige an.
Die Empörung der Rüſſelsheimer Bevölkerung
über dieſen kommuniſtiſchen Terrorakt iſt allgemein.
Kommuniſtiſche Wühlereien in Preußen.
Einbrüche in Waffenhandlungen. — Bildung
von Arbeitsloſenwehren.
* Berlin, 12. Februar. (Priv.=Tel.)
Die Kommuniſten entfalten wieder einmal eine lebhafte
Tätigkeit. Namentlich im Ruhrgebiet finden tagtäglich
Verſammlungen ſtatt, um die Arbeiterſchaft
auf=
zuhetzen. Merkwürdig mehren ſich auch die Einbrüche in
Waffenhandlungen. Es kann wohl kein Zweifel darüber
beſtehen, daß die Einbrüche in den Waffengeſchäften mit den
Wühlereien der Kommuniſten zuſammenhängen. Natürlich ſollen
auch bei neuen Unruhen die Arbeitsloſen in erſter Linie kämpfen.
In Charlottenburg iſt jetzt ſogar eine
Erwerbs=
loſenwehr gebildet worden, die ſehr bald im ganzen
Reich Nachahmungen finden wird und ſelbſtwverſtändlich nur eine
Erſatzformation für den verbotenen
Rotfront=
kämpferbund iſt. Neuerdings werden auch die weiblichen
Mitglieder der Kommuniſtiſchen Partei militäriſch gedrillt. Nach
dem Muſter Sowjetrußlands ſollen die Mädchen und Frauen
wehrhaft gemacht werden. Es iſt aber anzunehmen, daß die ſehr
langmütige preußiſche Polizei die Bildung von weiblichen
Schützenvereinen nicht ruhig mit anſehen wird.
lnde durch ihre Konzerte berühmt geworden ſind.
Freilicht=
heater=Aufführungen werden mit anderen Schauſpielen
ab=
vechſeln. Daß der übliche Vergnügungspark, das Tivoli, nicht
ehlt, verſteht ſich von ſelbſt.
An der Südſeite der Bucht wird ein Aquarium angelegt,
las außer nordiſchen Süßwaſſer= und Salzwaſſer=Abteilungen
uch eine tropiſche enthalten wird.
Das hiſtoriſche Freiluft=Muſeum Skanſen, das ganz in der
lähe der Ausſtellung liegt, wird beſondere Veranſtaltungen für
ſie Beſucher der Ausſtellung bringen.
In einem beſonderen Gebäude der Ausſtellung wird
ſchließ=
ſch eine Sonderausſtellung „Svea Rike” (Svea Reich) die
Ent=
dicklung des induſtriellen und ſozialen Lebens in Schweden
ver=
nſchaulichen.
Ganz in der Nähe Stockholms, in Sandhamn, wird der Kgl.
begel=Yacht=Klub ſeine jährliche große Regatta abhalten, die
ſieſes Mal aus Anlaß der Hundertjahr=Feier des Klubs
beſon=
ers feſtlich verlaufen dürfte und das Intereſſe aller
Ausſtellungs=
ſeſucher verdient. Als ſchwimmendes Hotel wird bei dieſer
ſelegenheit das in Hamburg neuerbaute Motorſchiff der
ſchwedi=
hen Amerika=Linie „Kungsholm” vor Sandhamn ankern.
Die Stockholmer Ausſtellung wird alſo ein rundes Bild von
ter nationalen ſchwediſchen Tradition, von Wirtſchaft und Kultur,
ermitteln. Mehr denn je wird darum Stockholm im
kommen=
den Sommer einen gewaltigen Touriſtenzuſtrom aus allen
benach=
ſarten Ländern erhalten. Die Stockholmer Ausſtellung iſt und
dill keine Weltausſtellung ſein. Darum wird ſie in
Deutſch=
ſand keinen geringeren Widerhall finden als Barcelona.
Iudolf Maria Holzapfel, der Philoſoph der Zukunfk.
Zum Tode des Schöpfers des „Panideal”.
Rudolf Maria Holzapfel, ein vorwärtsweiſender und
ſchöp=
eniſcher Denker, iſt in Bern nach einer Zeitungsnachricht
ge=
ſorben. Holzapfel, der als Sohn eines öſterreichiſchen Arztes
n Krakau am 26. April 1874 geboren wurde, hat nur ein Alter
ſon 56 Jahren erreicht. Er iſt einem ſchweren Herzleiden
er=
egen, das ihn ſeit 20 Jahren quälte, und das er ſich vielleicht
urch die Mühſale ſeiner Jugend zugezogen hat. Seine
Früh=
eit war von bitterer Not und leidvollen Abenteuern erfüllt, die
r zum Teil in Südafrika erlebte, wo er zur Friſtung ſeines
ſebens ſchwere Arbeit leiſten mußte. Er kehrte dann wieder nach
einer Heimat zurück, begab ſich aber von hier aus nach Rußland,
md hier entwickelte ſich in ihm der große Gedanke, der zu der
heſſtaltung ſeines Hauptwerkes, „Panideal” führte. Dieſes Werk
ſollendete er beretts im Jahre 1901 im Alter von 27 Jahren,
ähnlich dem anderen großen öſterreichiſchen Denker Weininger,
der gleichfalls ſein bedeutendes Werk „Geſchlecht und Charakter”
vollendete, als er die 20 noch nicht viel überſchritten hatte. Die
letzten Jahrzehnte ſeines Lebens verbrachte Holzapfel in der
Schweiz, wo er in 20 langen Jahren ſeine letzte bedeutende
Arbeit „Welterlebnis” zu Ende führte. Holzapfel war ein ſtiller
und einſamer Menſch, von dem Lärm des Tages wenig berührt,
ein um Welt und Gott ringender titaniſcher Geiſt, der von den
Beſten ſeiner Zeit als der Begründer, einer neuen Epoche der
Philoſophie und Seelenforſchung angeſehen wird. Vom „
Pa=
nideal” zum „Welterlebnis” führt ein aufwärtsweiſender Weg
der Menſchheitsentwicklung von dem pſychologiſchen und
biolo=
giſchen zum univerſalen und modernen religiöſen. Sein
Be=
ſtreben ging dahin, die moderne Entwicklung des Menſchen und
der Zeit nicht in der geräuſchvollen Technik und in der ſozialen
und wirtſchaftlichen Geſtaltung unſeres Lebens zu ſuchen,
ſon=
dern nachzuweiſen, daß auf Grund der wiſſenſchaftlichen
For=
ſchungen ein neues geiſtiges Ideal erwachſen muß und wird.
„Jetzt gilt es endlich, den Zauber zu löſen, das Alte vom Moder
zu befreien und eine neue Welt der Vollkommenheit auf Erden
und im Himmel zu ſchaffen.‟ Dieſe Worte Holzapfels
um=
ſchreiben in kurzer und ausdrucksreicher Form das philoſophiſche
Ideal dieſes ungewöhnlichen Mannes, der uns das Vertrauen
wiedergegeben hat, daß auch der Aufſtieg der Menſchheit zu
einem Ideal trotz der Mechaniſierung unſeres Lebens noch nicht
beendet iſt, ſondern grade durch die fortgeſchrittene
Naturerkennt=
nis und die techniſche Vollendung der Grundlagen unſeres
Da=
ſeins eine neue und höhere Form erreichen wird und muß. Der
Menſch erneuert und verjüngt ſich auch heut noch ſtändig, ja,
heut, am Anfang einer neuen Geiſtesentwicklung mehr als je,
denn „die Erneuerungsarbeit gipfelt am Anfang einer
ein=
ſchneidenden Geiſtesentwicklung in einer die ganze Seele
er=
greifenden weltumfaſſenden Verjüngerungserruption”. Wir
haben gerade in den letzten Jahren von den hervorragendſten
Denkern unſerer Zeit, denen die Menſchheit alle ihre Fortſchritte
zu verdanken hat, wie Einſtein, v. Laue, Planck u. a. immer
wie=
der gehört, daß ſie das Erlebnis der Natur bei ihren
wiſſen=
ſchaftlichen Forſchungen religiös ſtimmt. Sie werden um ſo
ehr=
fürchtiger, je tiefer ſie in die Wunder und Geheimniſſe der
Schöpfungen eindringen. Dies iſt die Entwicklung, die
Holz=
apfel bereits für die Menſchheit prophezeit hat, wenn er ſchreibt:
„Das der Welt gegenüber empfundene Wundergefühl wird
er=
höht, der Erweiterungsdrang erfährt eine mächtige Anregung.”
Wenn er in ſeinem „Panideal” die Idealgeſtalt des Menſchen
ge=
zeichnet und eine Akademie gefordert hat, in der der
ideal=
gerichtete zu dem Höchſten befähigte ſittlich große Menſch erzogen
wird, ſo hat er in ſeinem „Welterlebnis” gezeigt, wie ſich au
Seite 3
Ein neuer Enkführungsverſuch in Paris.
Noch kein Foriſchrikt in der Affäre Kukſepow.
EP. Paris, 12. Februar.
Im Zuſammenhang mit der Affäre Kutjepow berichten die
Nachmittagsblätter von einem neuen Entführungsverſuch, dem
am letzten Sonntag nachmittag beinahe das achtjährige Kind
eines ruſſiſchen Emigranten zum Opfer gefallen ſein ſoll. Zwei
Männer hätten ſich der Gouvernante des Kindes genähert und
dieſe aufgefordert, mit ihnen in ein Auto zu ſteigen. Sie hätten
einen Brief des Vaters des Kindes vorgezeigt. Die Gouvernante
habe ſich jedoch geweigert und zu ſchreien begonnen, worauf die
beiden Männer in aller Eile mit dem Auto davongefahren ſeien.
Eine Unterſuchung iſt eingeleitet.
In der Angelegenheit Kutjepow ſcheint man noch keinen
Schritt vorwärts gekommen zu ſein. Die „Liberté” will die
Lüftung des Geheimniſſes vor allem in Berlin in den Kreiſen
der dortigen Handelsvertretung und des G. P.U.=Führers
Jano=
witſch ſuchen, während der „Intranſigeant” den Spuren in
Ant=
werpen beſonders Bedeutung beimißt. Zur Zeit verfolgt die
Polizei etwa ein halbes Dutzend Spuren.
Konflikt zwiſchen der franzöſiſchen Sinanzkommiſſion
und Chéron.
Ein ernſter Konflikt zwiſchen der Regierung und der
Finanz=
kommiſſion der Kammer iſt heute in der Frage der Penſionen
ausgebrochen. Gegen den Willen des Finanzminiſters Chéron,
der auf die Notwendigkeit des Budgetgleichgewichts hinwies,
beſchloß die Kommiſſion mit 36 Stimmen bei 4
Stimmenenthal=
tungen, den Regierungsentwurf, demzufolge die
Rentenempfän=
ger vom 55. Jahre an 500 Fr., vom 60. Jahre ab 1200 Fr.
er=
halten ſollen, abzuändern und die Altersgrenze auf das 50. bzw.
55. Jahr herabzuſetzen. Der Beſchluß der Finanzkommiſſion
er=
regte in den Wandelgängen großes Aufſehen, vor allem wegen
der dabei erzielten Einſtimmigkeit, aus der hervorgeht, daß ſelbſt
diejenigen Mitglieder der Kommiſſion, die den
Regierungs=
parteien angehören, gewillt ſind, in dieſem Falle gegen das
Kabinett zu warſchieren.
Für 3 Milliarden Francs deukſches Eigenkum
in Frankreich liquidierk.
Im Auswärtigen Ausſchuß der franzöſiſchen Kammer
be=
richtete heute der frühere Vorſitzende der Reparationskommiſſion,
Dubois, über das deutſch=franzöſiſche Liquidationsabkommen und
die Liquidierung des deutſchen Eigentums in
Frankreich, Elſaß=Lothringen und Marokko auf
Grund der Artikel 296 und 297 des Verſailler Vertrages. Dubois
gab die Erklärung ab, daß die franzöſiſche Regierung
aus dem liquidierten deutſchen Eigentum einen
Ertrag von 3 Milliarden Franes erhalten habe,
die ſie zur Entſchädigung ihrer eigenen Staatsbünger verwendet
habe. Auf Grund der Regelung des Youngplanes fielen
Deutſch=
land nur einige 10 Millionen zu. Weiterhin beſtimmen die
kürz=
lich getroffenen Vereinbarungen, daß die deutſchen Beſitzungen in
Elſaß=Lothringen und Marokko nur unter der Vorausſetzung an
deutſche Staatsbürger zurückgegeben werden könnten, daß
hier=
gegen keine politiſchen oder andere Geſichtspunkte ſprächen.
Die Verkeilung des Tonnengehalkes unker den
Seemächken.
London, 12. Februar.
Die Arbeit der Londoner Flottenkonferenz iſt nun ſoweit
fortgeſchritten, daß die für die einzelnen Länder in Frage
kom=
mende Geſamttonnage bereits genannt wird. Nach den
Haupt=
plänen ſollen erhalten: Die Vereinigten Staaten 1 197 000
Ton=
nen, Großbritannien 1 209 000 Tonnen, Japan 22000 Tonnen.
Von dieſen drei Zahlen können die erſten beiden als feſtſtehend
angeſehen werden, während Japan 833 000 Tonnen, Frankreich
8// 000 Tonnen verlangt. Italien nennt keine Zahlen, ſondern
hält an ſeinem Anſpruch auf Gleichſtcllung mit Frankreich
un=
bedingr ſeſt. Die Verteilung dieſer Tonnagen bereitet
beträcht=
liche Schwierigfeiten.
Macdonald hatte am Mtttwoch mittag die Sachverſtändigen
der Abordnungen und ihre Frauen zu einem Frühſtück bei ſich
zu Gaſt. Um 4,30 Uhr fand eine Sitzung des erſten Ausſchuſſes
der Konſerenz im St. James=Palaſt ſtart, der einen Bericht c ues
Unterausſchuſſes von Sachverſtändigen über die
Rüſtungsbe=
ſchränkung nach dem S ſtem der Eeſamtionnage und
Klaſſen=
beſchränkung entgegennahm. Für die Behandlung der
Unterſee=
bootsfrage wird ein beſonderer Unterausſchuß eingeſetzt werden.
Grund unſerer wiſſenſchaftlichen Erkenntnis eine neue Kultur
auf=
bauen und ein neues religiöſes Gefühl, eine neue Gotterkennnis,
geſtalten wird. Holzapfel wurde von führenden Geiſtern als
der Philoſoph der Zukunft bezeichnet, d. h. als der Geiſt, der
die zukünftige Entwicklung der Menſchheit mit tiefem Eindringen
in die gottſehnſüchtige Seele der Menſchen prophetiſch geſchaut
und verkündet hat. Hier ruht die wahre Zukunft der
Menſch=
heit, denn aus ſeinen Werken ſchöpfen wir das Vertrauen, daß
ſich auch nach dem Untergang der alten abendländiſchen Kuturen
ſtets ein neuer Aufſtieg des Menſchen, eine Umwandlung und
Höherbildung des alten Kulturideals vollziehen wird.
* Drumm=Quarkett.
Sie haben es diesmal ſich wahrlich nicht leicht gemacht; und
vem Publikum auch nicht. Ein Pfitzner=Klavier=quintett C=Dur
und das B=Moll=Klavierquintett von Brahms; alſo Romantik;
wenn auch bei Brahms geläutert an Beethoven; aber beide,
Brahms und Pfitzner, ſind trotz aller Verſchiedenheit der ſtarken
Perſönlichkeit letzten Endes weſensverwandt; ihr Schaffen iſt
Romantik, und darum war der Geſamteindruck, äußerlich
genom=
men, ein wenig gleichförmig und daher ermüdend.
Dem Pfitzner=Quintett bei erſtmaligem Hören gerecht zu
wer=
den, iſt unmöglich; wer vermöchte ſolch Rieſengebäude in allen
Teilen zu überblicken; der erſte Satz will nicht ohne weiteres
ein=
gehen; freundlicher ſchon läßt das Scherzo ſich an, und dem folgt
ein Adogio von erhabenſter Schönheit; es gehört zum Edelſten,
was wir Pfitzner verdanken; dies Aufblühen der Stimmen, dies
Verdämmern, getaucht in den ganzen Wohllaut des Klanges,
das iſt Muſik in des Wortes höchſter Bedeutung. Wir fühlten
den Zauber dieſes Satzes ſo ſehr, daß wir bedauerten, daß der
Schluß direkt an den letzten Satz überleitet. Ich glaube, beim
öfteren Hören erſchließt ſich noch eine Fülle köſtlicher
Einzel=
heiten.
Und dann Brahms: Auch ſein Quintett hat 2 Eckſätze, die
ſich nicht willig dem Hörer erſchließen; die Ueberfülle der
Themen=
gruppen läßt ſich zunächſt ſchwer überblicken. Aber auch hier ein
Adagio von abgeklärter Schönheit; der Grundcharakter des ganzen
Werkes groß, ernſt, pathetiſch, wie Beethoven. — Zwiſchen dieſen
beiden Felsblöcken floß als munteres Bächlein ein G=Dur=Trio
von Haydn, das ſo populär iſt, daß es die meiſten der Hörer wohl
aus „eigener Anſchauung” kennen.
Die Wiedergabe der Quintette, die von den Spielern
uner=
hörte Konzentration verlangt, war eine Großtat vom Quartett.
Kapellmeiſter Zwißler vom Landestheater führte ſich als
aus=
gezeichneter Pianiſt ein, ohne indes klanglich, und, was
Ueber=
legenheit der Führung betrifft, alle Wünſche zu erfüllen. O.
Seike 4
Donnerstag, den 13. Februar 1930
Nummer 44
Amelnag sotſchafter vein eieicsgräfdenien
Sackekt überreicht ſein
Beglaubigungs=
ſchreiben.
Verliefung der deutſch=amerikaniſchen Freundſchaft.
Berlin, 12. Februar,
Der Reichspräſident empfing heure den neuernannten
Bot=
ſchafter der Vereinigten Staaten von Amerika, Herrn Fredric
M. Sackett, zur Entgegennahme ſeines Beglaubigungsſchreibens.
Ter Botſchafter wurde durch den Chef des Protokolls, Graf
Tattenbach, abgeholt und im Wagen des Reichspräſidenten zum
Präſidentenpalais geleitet. Das Botſchaftsperſonal folgte in
be=
ſonderen Wagen. Im Vorhof des Reichspräſidentenhauſes
er=
wies eine Ehrenwache dem Botſchafter die militäriſchen
Ehren=
bezeugungen. An dem Empfang nahmen außer den Herren der
Umgebung des Reichspräſidenten der Reichsminiſter des
Aus=
wärtigen, Dr. Curtius, ſowie Staatsſekretär Dr. von Schubert
teil.
der Botſchafter
hielt folgende Anſprache: „Ew. Exzellenz! Da der bisherige
außerordentliche und bevollmächtigte Botſchafter der Vereinigten
Staaten von Amerika in Deutſchland, Herr Dr. Jacob Gould
Schurman bereits ſein Amt niedergelegt hat und nicht mehr in
der Lage iſt ſein Abberufungsſchreiben perſönlich zu überreichen,
hat der Herr Präſident der Vereinigten Staaten mich damit
beauf=
tragt, Ew. Exzellenz dieſes Schreiben einzuhändigen.
Gleichzeitig habe ich die Ehre, Eiv. Exzellenz mein
Beglau=
bigungsſchreiben als außerordentlicher und bevollmächtigter
Bot=
ſchafter der Vereinigten Staaten, von Amerika Ew. Exzellenz
Regierung zu überreichen.
Die mir gewordenen Weiſungen zielen darauf ab,
die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen
Deutſchland und den Vereinigten Staaten zu
mehren. Ich bitte Ew. Exzellenz, glauben zu wollen, daß ich
mich dieſer angenehmen Pflicht voll und ganz widmen werde. Ich
werde in jeder Weiſe, amtlich und perſönlich, beſtrebt ſein, das
wechſelſeitige Verſtehen, das glücklicherweiſe unſere beiden Länder
verbindet, wenn möglich noch zu ſtärken. Die Aehnlichkeit der
Ziele und Ideale der zwei Republiken Deutſchland und der
Ver=
einigten Staaten, die bereits ein fruchttragendes Feld der
Zu=
ſammenarbeit auf dem Gebiete der internationalen Verſtändigung
gefunden hat, iſt für meine Regierung und das amerikaniſche
Volk eine Quelle großer Genugtuung und wird, die treibende
Kraft bei meiner Miſſion ſein.
Ich komme zu Ew. Exzellenz mit großer Höchachtung für
Ihre verehrungswürdige Perſon, welche die tiefe Vaterlandsliebe
verkörpert, die die Grundlage des deutſchen Charakters iſt. Ich
bringe eine tiefe Bewunderung für die großen Leiſtungen mit,
die das deutſche Volk bei den ſchwierigen Aufgaben, denen es ſich
gegenüberſah, vollbracht hat. Zugleich hege ich die aufrichtige
Ueberzeugung, daß deutſche Kraft und deutſcher Fleiß die
Pro=
bleme der Gegenwart und der Zukunft löſen werden, und daß ſie
Deutſchlands guten Glauben und künftigen Erfolg verbürgen.
Geſtatten mir Ew. Exzellenz, der Hoffnung Ausdruck zu
geben, daß es mir in der gleichen Weiſe wie meinem verehrten
Vorgänger gelingen möge, Ihre Achtung und Ihr Vertrauen zu
gewinnen."
Reichspräſidenk von Hindenburg
erwiderte mit folgenden Worten: „Herr Botſchafter! Ich habe
die Ehre, aus den Händen Ew. Exzellenz zugleich mut dem
Ab=
berufungsſchreiben Ihres Herrn Vorgängers das Schreiben
ent=
gegenzunehmen, durch das Sie, der Sie bis vor kurzem der höch=
Frederick M. Sackett.
ſten geſetzgebenden Körperſchaft Ihres Landes angehörten, als
außerordentlicher und bevollmächtigter Botſchafter der
Vereinig=
ten Staaten von Amerika bei mir beglaubigt werden
Ich begrüße es lebhaft, Herr Botſchafter, daß Sie es als
Ihre vornehmſte Aufgabe betrachten, die alten und guten
Be=
ziehungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und den Vereinigten
Staaten von Amerika in jeder Weiſe zu fördern und daran zu
arbeiten, daß beide Länder einander immer beſſer verſtehen
ler=
nen. Sie ſtellen ſich damit die nämliche Aufgabe, an der Ihr
Herr Amtsvorgänger mit ſo hervorragendem Erfolg gearbeitet
und ſich, dabei in dieſem Lande ſo zuhlreſche treu ergebene
Freund erworben hat. Sie dürfen ſich verſichert halten, daß ich
und die Reichsjegierung allezeit gern tun werden, was in
un=
ſeren Kräften ſteht, um Ihnen dieſe Aufgabe zu erleichtern.
Mit Recht haben Ew. Exzellenz auf die gleichgerichteten
Be=
ſtrebungen, unſerer beiden Länder auf dem Gebiete der inter=
nationalen Verſtändigung hingewieſen. Das edle—Ziel einer
wahrhaften Befriedung der Welt, das ſichz Ihre hohe Regierung
ſeit Jahren geſetzt hat und das aus ſo vielen Kundgebungen
Ihres Herrn Präſidenten klar herausklingt, kann nirgends eine
aufrichtigere Würdigung finden als bei uns!
Ihre warme Anerkennung deſſen, was deutſche Kraft und
deutſcher Fleiß unter den ſchwierigen Umſtänden geleiſtet haben,
wird in Deutſchland überall ſympathiſch aufgenommen werden,
Gerade ſolcher Anerkennung gegenüber muß indeſſen immer
wie=
der daran erinnert werden, eine wie weitgehende Unterſtützung
das deuiſche Volk in den ſchwerſten Zeiten des Wiederaufbaues
von den Vereinigten Staaten empfangen hat.
Die liebenswürdigen Worte, die Ew. Exzellenz meiner
Per=
ſon gewidmet haben, und die freundlichen Wünſche, die Ihr Herr
Präfident i ſeinem Handſchreiben für das Gedeihen des
deut=
ſchen Volkes zum Ausdruck bringt, nehme ich mit beſtem Dank
entgegen und bitte Sie, überzeugt zu ſein, daß ich die gleichen
Wünſche für das amerikaniſche Volk hege.
„w Namen des Deutſchen Reiches heiße ich Sie, Herr
Bot=
ſchaſter, herzlich willkommen!“
Hieran ſchloß ſich eine Unterhaltung, in deren Verlauf der
Botſchafter dem Reichspräſidenten die Mitglieder der Botſchaft
vorſtellte. Beim Verlaſſen des Hauſes erwies die Ehrenwache
dem Botſchafter wiederum militäriſcher Ehrenbezeugungen. Der
Botſchafter wurde unter dem gleichen Zeremoniell wie bei der
Hinſahrt nach der Botſchaft zurückgeleitet.
Amerika und die Zollwaffenſtillſtands=Konferenz.
Die Vereinigten Staaten werden an den
Zollwaffenſtill=
ſtands=Verhandlungen, die am 17. Februar in Genf beginnen,
nicht teilnehmen. Der amerikaniſche Geſchäftsträger in Bern,
Moffat, hat heute dem Generalſekretär des Völkerbundes
mitge=
teilt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten den Beobachter
bei den beiden Haager Konferenzen, den Pariſer
Bot=
ſchaftsſekretär Edwin Wilſon für die Dauer
der Zollwaffenſtillſtandsverhandlungen nach
Genf abordnen werde, doch iſt in dieſer Mitteilung die
Rolle Wilſons nicht näher bezeichnet. Es wird nur geſagt, daß
Wilſon dem Konſulat der Vereinigten Staaten in Genf
beigeord=
net wird, um Informationen über die Arbeiten der
Zollwaffen=
ſtillsſtandskonferenz zu erholten, und außerdem wird der Wunſch
ausgeſprochen, das Büro der Konferenz möge die Natur der Miſe
ſion Wilſons verſtehen und ihm alle Erleichterungen zuteil
wer=
den laſſen.
Der Mitteilung iſt die Erklärung des Staatsſekretärs der
Vereinigten Staaten beigefügt, in der die amerikaniſche
Regie=
rung alle Bemühungen begrüßt, die eine Erleichterung der
Wirt=
ſchaftsbeziehungen und die Ausſchaltung aller nachteiligen
Handelsmaßnahmen zum Zwecke haben. In dieſem Sinne hätten
die Vereinigten Staaten auch den Vertrag über die Abſchaffung
der Ein= und Ausfuhrhinderniſſe unterzeichnet und an allen
in=
ternationalen Arbeiten zur Verbeſſerung der Weltwirtſchaftslage
teilgenommen. Indeſſen hätten die Vereinigten Staaten nicht
das Gefühl, mit Nutzen an der Zollwaffenſtillſtandskonferenz
teilnehmen zu können. Trotzdem werde die amerikaniſche
Regie=
rung die Verhandlungen mit Sympathie verfolgen, ſoweit ſie
den Zweck hätten, die wirtſchaftliche Proſperität der einzelnen
Länder durch nicht diskriminierende Maßnahmen zu heben.
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Nummer 44
Donnerstag, den 13. Februar 1930
Seite 5
Aus ver Snneeshkaprfiädt.
Darmſtadt, den 13. Februar.
Aufhebung des Heſſiſchen Gewerbemuſeums?
Trotzdem in einer großen Verſammlung am 10. Januar ſich
bie führenden Perſönlichkeiten des ganzen Landes auf
gewerb=
lichem, künſtleriſchem und kulturellem Gebiete ſowie zahlreiche
Vertreter der angeſehenſten Vereine unter vielſeitiger
Begrün=
dung einſtimmig für die Erhaltung des Heſſiſchen
Geiverbe=
muſeums in ſeiner jetzigen Form eingeſetzt haben, ſcheint der
Fortbeſtand desſelben keineswegs geſichert. Noch immer beſtehi
die Gefahr einer nutzloſen Sparmaßnahme am falſchen Platz
ſowie die Gefahr, daß anſtatt ſachlicher Erwägungen
partei=
politiſche Stellungnahme entſcheiden wird.
Um einen nie wieder gutzumachenden Fehler in letzter Stunde
zu vermeiden, fei folgendes kurz nochmals öffentlich feſtgeſtellt:
Das Heſſiſche Gewerbemuſeum nebſt ſeiner Bibliothek und
den dazugehörigen Einrichtungen iſt eine muſtergültige
Anſtalt, auf die Darmſtadt ſtolz ſein kann.
Dasſelbe iſt nicht ein Kunſtgewerbe=Muſeum in landläufigem
Sinn, wie es viele Städte beſitzen, ſondern in ſeiner Organiſation
eine in Deutſchland faſt einzig daſtehende pädagogiſche
Bildungs=
ſtätte.
Ein Auseinanderreißen von Sammlung und Bibliothek wäre
nach den Erfahrungen zahlreicher Benutzer eine vollkommene
Entwertung eines in langjähriger zielbewußter Arbeit
geſchaf=
fenen Kulturguts.
Die Idee dieſes Auseinanderreißens iſt vom muſealen und
Verwaltungsſtandpunkt aus eine unverſtändig=dilettantiſche.
Eine Einfügung der Beſtände des Gewerbemuſeums in die
des Landesmuſeums iſt gar nicht möglich.
Eine Erſparnis wird durch die Aufhebung überhaupt
Inicht gemacht, vielmehr würden ganz ſicher nachher Maßnahmen
nuotwendig werden, die mehr koſten als geſpart werden kann.
Der enormen Schädigung von Stadt und Land durch eine
verfehlte Sparmaßnahme ſteht auch nicht der beſcheidenſte Gewinn
gegenüber. Eine ſpätere Zeit aber würde dieſe Maßnahme als
einen törichten Schildbürgerſtreich und eine unerhörte
Selbſt=
verſtümmelung brandmarken.
Profeſſor Adolf Beyer, Maler.
* Landesbankdirektor Reinhard Arnold †. Der Direktor der
Heſſi=
ſchen Landesbank Dr. jur. Reinhard Arnold iſt nach längerem
Lei=
den am 10. Februar verſtorben. Trauerfeier und Beerdigung des
Ver=
ftorbenen fanden auf ſeinen Wunſch in aller Stille ſtatt. Wir kommen
auf ſein Wirken noch zurück.
— Hefſiſches Landestheater Darmſtadt. Die erſte Wiederholung des
1Don Giovanni” von Mozart findet unter muſikaliſcher Leitung
von Dr. Karl Böhm heute Donnerstag um 19.30 Uhr im Großen Haus
ſatt. Die Titelpartie ſingt Hans Komregg.
Morgen Freitag wird um 19.30 Uhr im Großen Haus Eugen
d Alberts volkstümliches Opernwerk „Tiefland” mit der erfolgreichen
Premierenbeſetzung wiederholt.
Die Heſſiſche Spielgemeinſchaft bringt morgen
Frei=
tag um 20 Uhr im Kleinen Haus außer Miete ihren beliebten Einakter=
Abend in heſſiſcher Mundart: „Der Kaktusfreund” „Der gute Rat”
und „Der erſte Hochzeitstag” zur Aufführung.
Gerhart Hauptmanns Schauſpiel „Florian Geyer” wird am
Samstag, den 15. Februar, um 20 Uhr im Großen Haus mit Fritz
½5 alk in der Titelrolle in Szene gehen.
„Der Wildſchütz”, komiſche Oper von Lortzing, gelangt
Sams=
trg, den 15. Februar, um 19.30 Uhr im Kleinen Haus in neuer
In=
ſenierung von Arthur Maria Rabenalt und Wilhelm Reinking zur
4ufführung. Muſikaliſche Einſtudierung: Karl Maria Zwißler. In
den Hanptrollen: „Liebel,Walter, Harre, Stralendorf, Stadelmaier,
„Kuhn.
„Figaros Hochzeit” von Mozart kommt Sonntag, 16. Febr.,
um 19 Uhr im Großen Haus in der erfolgreichen Inſzenierung von
Carl Ebert, unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm, zur
Dar=
ſtellung. In den Hauptrollen: Herrmann, Stoſch, Tibaldi, Walter,
Harre, Kuhn, Vogt. — Heute Donnerstag Beginn des Vorverkaufs.
Eine Nachmittagsvorſtellung der beliebten komiſchen Oper „Fra
Diapolo” von Auber findet Sonntag, den 16. Februar, um 15 Uhr
im Kleinen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Carl Bamberger ſtatt.
„Reporter”, das zugkräftige amerikaniſche Senſations=
Schau=
ſpiel von Hecht und Mac Arthur, wird Sonntag, den 16. Februar, um
120 Uhr im Kleinen Haus mit der erfolgreichen Premierenbeſetzung
wie=
derholt.
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einſchl
Deutſch=Auſtral= und Kosmos=Linie). Abgeſchlofſen am 7. Februar 1930.
(Ohne Verbindlichkeit. — Aenderungen vorbehalten.) NachNewYork
(ab Hamburg bzw. Cuxhaven): D. „Hamburg” 13. 2., 14. 2.; M. S.
„St. Louis” 20. 2., 21. 2.; M. S. „Milwaukee” 27. 2., 28. 2.: D.
„Weſtphalia” 6. 3. —: D. „Cleveland” 11. 3., 12. 3.: D. „Hamburg”
13. 3 ., 14. 3.: D. „Albert Ballin” 20. 3., 21. 3.; M.S. „St. Louis”,
127. 3., B. 3. — Nach Philadelphia, New York (ab
Ham=
burg): D. „Bochum” 25. 2.; M.S. „Friesland” 11. 3.; M.S. „
Rhein=
land” 25. 3. — Nach Boſton, Baltimore, Norfolk (ab
Ham=
burg): D. „Altmark” 19. 2.; D. „Harburg” 5. 3.; D. „Emden” 19. 3.
Nach der Weſtküſte Nordamerika (ab Hamburg): M. S.
„Seattle” 22. 2.; M.S. „Portland” 15. 3.; M.S. „Lo3 Angeles” 5. 4.;
M. S. „Tacoma” 19. 4. — Nach Kanada: D. „Labelle County” ab
Hamburg 18. 2.; M. S. „St. Louis” ab Cuxhaven 21. 2.; D. „Weſtphalia”
ab Hamburg 6. 3.; D. „Liguria” ab Hamburg 8. 3.; D. „Cleveland”
ab Cuxhaven 12. 3. — Nach Weſtindien, Weſtküſte Zentral=
Amerika (ab Hamburg): D. „Preſidente Gomez” 15. 2.; M.S.
„Orinoco” 22. 2.; D. „Antiochia” 1. 3.; D. „Galicia” 8. 3.; M. S.
„Frida Horn” 15. 3.; M. S. „Magdalena” 28. 3. — Nach den
Weſt=
hidiſchen Inſeln (ab Hamburg): D. „Georgia” 25. 2.; M.S.
„Waldtraut Horn” 11. 3.; D. Amaſſia” 25. 3.; D. „Thereſe Horn” 8. 4.
— Nach Cuba (ab Hamburg): D. „Patricia” 21. 2.; D. Eupatoria”
11. 3.; D. „Phyrgia” 15. 3.; M. S. „Phoenicia” 5. 4. — Nach Mexiko
(ab Hamburg): D. „Patricia” 21. 2.; M.S. „Rio Bravo” 4. 3.; M. S.
„„Phyrgia” 15. 3.; D. „Nord=Schleswig” 27. 3.; M.S. „Rio Panuco”
8. 4. — Nach der Oſtküſte Südamerika (ab Hamburg): D
„Paraguay” 21. 2.; D. „Baden” 22. 2.; M. S. „General San Martin”
6. 3.; D. „Sachſenwald” 8. 3.; D. „Steigerwald” 11. 3.; D. „Bayern”
15. 3.; D. „Uruguah” 26. 3.; D. „General Oſorio” 3. 4. — Nach der
1Weſtküſte Südamerika (ab Hamburg): D. „Rhodopis” 19. 2.;
„Juſtin” 22. 2.: D. „Adolf von Beyer” 26. 2.; D. „Murla” 5. 3.;
). „Carl Legien” 8. 3.; D. „Karnak” 12. 3. — Nach
Niederlän=
diſch=Indien: D. „Melampus” ab Hamburg 26. 2.: D. „Gera”
jcb Rotterdam 4. 2.; D. „Neumark” ab Hamburg 12. 3.; Ein Dampfer
ſab Hamburg 26. 3. — Nach Auſtralien (ab Hamburg): D. „Lippe‟
113. 2.: D. „Leverkuſen” 1. 3.; D. „Neckar” 18. 3.; M. S. „Magdeburg”
4. — Nach Südafrika (ab Hamburg): D. „Hannover” 15. 2.
1D. „Lüneburg” 15. 3.; D. „Amaſis” 12. 4. — Nach Oſtaſien (ab
Hamburg): M. S. „Kulmerland” 15. 2.: D. „Oliva” 22. 2.: D. „
Saar=
land” 1. 3.; M. S. „Oſiris” 8. 3.; D. „Ammon” 15. 3.; D. „Hindenburg”
22. 3.: D. „Oldenburg” 29. 3.; D. „Tirpitz” 5. 4. — Hamburg=
Rhein=Linie (ab Hamburg): D. „Straßburg” 15. 2.; D. „Köln”
3. 2.; D. „Frankfurt” 22. 2. — Hamburg=London=Linie
Vöchentlich drei Abfahrten. — Mitgeteilt durch die hieſige Vertretung:
zankgeſchäft Fr. Zaun, Luiſenplatz 1, Tel. 1308/09.
Die Hilfe gegen Gicht
Rheumatisitus.
Sie wiſſen kein ſicheres Mittel gegen dieſe Plagegeiſter:
Einreibungen, Packungen, Bäder, Salben uſw. lindern meiſtens
nur für einige Zeit die Schmerzen, aber ſie packen nicht immer
das Uebel an der Wurzel.
Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes Mittel, und Sie
ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne daß es Sie etwas koſtet; aber ehe
ich Ihnen mehr ſage, leſen Sie die folgenden Briefe:
Seit mehreren Jahren habe ich mit Rheumatismus zu tun
ge=
habt, ſo daß mir das Laufen vor Schmerzen ſehr erſchwert wurde.
Daher kann ich jetzt mit Freuden bekunden, daß mir die von
mir eingeſchlagene Kur mit Gichtoſint=Tabletten äußerſt gutgetan
— Die Darmſtädter Frühjahrsmeſſe fällt dieſes Jahr in die Zeit
vom 11. bis 20. Mai. Die auf dem Juxplatz zur Aufſtellung
kommen=
den Fahrgeſchäfte, Schau= und Schießbuden, Zucker= und
Waffelbäcke=
reien werden im Wege des ſchriftlichen Angebots vergeben. Die Plätze
in der Verkaufsbudenmeſſe werden öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Die Meſſe wird wieder, wie bislang, auf dem Merckplatz (am
Hallen=
ſchwimmbad) ſtattfinden. Verhandlungen wegen Verlegung des Meß
platzes ſind zwar angebahnt, jedoch noch nicht zum Abſchluß gekommen.
— Vortragsreihen im D.H.V. Aus der Reihe der Vorträge: „Die
Deutſche Geſchichte als Grundlage der Gegenwartspolitik” hielt Herr
Dr. Klein, Buchſchlag, am vergangenen Donnerstag einen Vortrag über
„Preußentum und Staatsidee‟. Herr Dr. Klein verſtand es, in
wun=
derbarer Weiſe ſeinen Zuhörern die Perſönlichkeiten des Großen
Kur=
fürſten, Friedrich Wilhelm I. und Friedrich des Großen zu ſchildern
und ihnen viel Neues über die Staatsidee dieſer Herrſcher zu
ver=
mitteln. Der reiche Beifall, der Herrn Klein am Schluſſe ſeiner
Aus=
führungen zuteil ward, ließ erkennen, daß man es begrüßen würde,
wenn es der Ortsgruppe gelingen ſollte, Herrn Dr. Klein auch in
Zu=
kunft für derartige Vorträge zu gewinnen. Nach dem Vortrag wählte
die Verſammlung dann noch den erſten und den zweiten Vorſitzenden
der Ortsgruppe. Herr Oskar Herold, der ſchon mehrere Jahre als
zweiter Vorſitzender Mitarbeiter der hieſigen Ortsgruppe iſt, wurde
einſtimmig zum erſten und Herr Karl Eckert zum zweiten
Vorſitzen=
den gewählt. Außerdem wurden noch einige Junggehilfen als neue
Mitarbeiter in den Vorſtand gewählt. Herrn Martin Engel, der ſieben
Jahre die Geſchicke der Ortsgruppe geleitet hat, dankte man für die
unermüdliche und erfolgreiche Arbeit, die dieſer im Laufe ſeiner
Amts=
zeit für die Deutſchnationale Handlungsgehilfenbewegung geleiſtet hat,
und wählte ihn zum dauernden Ehrenbeiſitzer des Vorſtandes. Am
heutigen Donnerstag, den 13. Februar, abends 8,30 Uhr, findet im
Heim der Kaufmannsgehilfen, Rheinſtraße 35, die wirtſchafts= und
ſozialpolitiſche Vortragsreihe ihre Fortſetzung mit einem Vortrag des
Herrn Steuerberaters Dr. Jünger=Darmſtadt: „Was der
Kaufmanns=
gehilfe von der Steuergeſetzgebung wiſſen muß”. Gerade die
Steuer=
geſetze ſind heute die ſchwierigſten und wichtigſten Gebiete, mit denen
der Kaufmannsgehilfe zu tun hat. Da Herr Dr. Jünger ein
hervor=
ragender Sachkenner auf dieſem Gebiete unſerer Wirtſchaft iſt, ſollte
ſich kein Kollege dieſen Vortrag entgehen laſſen. Er wird jedem
Be=
ſucher eine Menge praktiſches Wiſſen vermitteln, das ihm in der
Aus=
übung ſeines Berufes ſehr zugute kommen wird.
Zur
Gesund-
haltung!
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7, Tel.4:
— Verein ehem. Heſſ. Leib=Dragoner Darmſtadt. Die
Generalver=
ſammlung war überaus gut beſucht, außerdem hatten eine ganze Reihe
von Kameraden, die wegen allzu großer Entfernung nicht erſcheinen
konnten, dem Verein die kameradſchaftlichen Grüße entſandt. Der
Jah=
resbericht des Vorſitzenden rief den Mitgliedern alle Geſchehniſſe des
eigenen Vereinslebens im vergangenen Vereinsjahr nochmals ins
Ge=
dächtnis zurück. Der Kaſſen= ſowie der Reviſionsbericht befriedigte die
Anweſenden in jeder Weiſe, ſo daß dem Kaſſenwart die zukommende
Entlaſtung freudig erteilt werden konnte. Die Vorſtandswahl ging
ohne Debatte vor ſich und wurden die Vorſtandsmitglieder ſämtlich
wiedergewählt, mit Ausnahme zweier Nichtanweſenden und ſomit
aus=
ſcheidenden Beiſitzer, für die eine Neuwahl vorgenommen werden mußte.
Anſchließend an die Generalverſammlung fand ein Vortrag von einem
Ueberlebenden der „Emden” mit dem Thema: „Mit der Emden auf
Kriegsfahrt” ſtatt. Für dieſen Vortrag waren auch die hieſigen
Regi=
mentsvereine eingeladen worden. Der Vortrag wurde von den
an=
weſenden Kameraden und deren Angehörigen äußerſt beifällig
aufge=
nommen.
— Abteilung für Sprecherziehung. Sämtliche Intereſſenten für die
Abteilung Sprecherziehung an der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt,
unter Leitung von Univerſitätslektor Fr. Roedemeyer=Frankfurt
am Main, ſeien darauf aufmerkſam gemacht, daß Herr Roedemeyer am
kommenden Freitag, den 14. Februar, nachmittags 4 Uhr, in der Städt.
Akademie für Tonkunft zur Auskunfkerteilung zur Verfügung ſteht. Von
5—7 Uhr iſt dann der Beginn der Abteilung A für Sprechtechnik und
Sprecherziehung angeſetzt, auf 7 Uhr der Abteilung B für Berufsredner
(Geiſtliche, Richter, Anwälte, Politiker, Wortführer uſw.) und Rhetorik
(freie Rede). Bei dieſer erſten Zuſammenkunft kann dann auch wegen
der Zeit Rückſprache genommen werden. Herr Roedemeyer wird nach
Möglichkeit gerne die einzelnen Wünſche in bezug auf Fortſetzung der
Unterrichtszeit berückſichtigen. Alles Nähere vorher durch den Direktor
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36 (
Fern=
ſprecher 3500).
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von Rund=, Empfehlungs= und Werbeſchreiben uſw nach dem Offſetverfahren
Aus dem Gerichksſagl.
Aw. Ein 25jähriger Chauffeur aus Seeheim fuhr am
3. Oktober vorigen Jahres mit dem Motorrad nach Darmſtadt. Am
Ortsausgang von Eberſtadt kamen ihm hinter zwei rechts der Straße
ſtehenden Automobilen zwei Kinder direkt ins Rad gelaufen. Es
han=
delte ſich um zwei Geſchwiſter, Kinder einer Weißbinderfamilie. Das
zweijährige Bübchen wurde getötet, das vierjährige Mädchen verletzt.
Der Chauffeur erreichte Freiſpruch von der Anklage der fahrläſſigen
Tötung, da ihm nicht nachgewieſen werden konnte, daß er die
vorge=
ſchriebene Höchſtſchnelligkeit, die am Ortsausgang von Eberſtadt 30 Km.
beträgt, überſtiegen habe. Ein Vermuten, daß hinter den ſtehenden
Autos ſich ſpielende Kinder befinden, ſei von dem des Weges daher
kommenden Fahrer nicht zu verlangen.
Ein Landwirt aus Nai=Breitenbach hatte ſich wegen
fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Im November 1927 wurde in
einer ihm gehörigen Sandgrube ein Zimmermann verſchüttet und
er=
ſtickte. Den Angeklagten trifft inſofern Schuld, als die Abhänge ſeiner
Sandgrube nicht, wie vorgeſchrieben, einen Abfallwinkel von 45 Grad
hatten, ſondern faſt ſenkrecht abfielen. Die letzte Veranlaſſung zu dem
Unfall gab aber der Getötete ſelber, indem er die ſenkrechten Wände
von unten her untergrub. Das Bezirksſchöffengericht verurteilte den
Angeklagten zu 300 Mark Geldſtrafe an Stelle von 30 Tagen
Ge=
fängnis.
Ein 58jähriger lediger Gaſtwirt aus Roßdorf wird, weil
er an einem vierjährigen Mädchen im September vorigen Jahres un=
züchtige Handlungen vorgenommen hat, zu ſechs Monaten Gefängnis
verurteilt. Mildernde Umſtände ſind inſofern vorhanden, als der An=
Aus Heſſen.
geklagte ein geiſtig, ſehr beſchränkter Mann iſt.
Bz. Reinheim, 12. Febr. Aus dem Gemeinderat. Der
Beſchluß der Finanzkommiſſion vom 28. Januar 1930 betreffs Erlaß
von 2 Zielen Gewerbeſteuer wird genehmigt und gilt das Geſuch ſomit
als abgelehnt. Die Herſtellung des Waldwegs auf dem Oberbruch
unter=
halb des Waldes von Willich ſoll durch ausgeſteuerte Erwerbsloſe in
Angriff genommen werden. Die Heinrichſtraße wird von der Ueberauer
Straße bis zum Teichweg für den öffentlichen Fuhrwerksverkehr
ge=
ſperrt. Die Gemeinde übernimmt die Koſten für das Streitobjekt bei
Konzeſſionierung der Wehranlage bei der Dietersmühle mit ſämtlichen
Reklamanten bei der Verhandlung vor dem Kreisausſchuß. Die Arbeiten
für den Wohnungsneubau der Reichsfinanzbeamten werden lt, den
eingelaufenen Angeboten vergeben.
— Spachbrücken, 12. Febr. Auf Beſchluß der Heſſiſchen
Hand=
werkskammer Darmſtadt wurde dem Schneidermeiſter Gg. Kreiſel 3.
hier anläßlich ſeiner fünfzigjährigen Meiſtertätigkeit der
Ehren=
brief verliehen.
* Fränkiſch=Crumbach, 12. Febr. Der Obſt= und Gartenbauverein
feierte ſein 40jähriges Beſtehen. Nach Begrüßung und Rückblick auf die
Geſchichte des Vereins durch den Vorſitzenden, Kunſt= und
Handelsgärt=
ner Steiger, überreichte Herr Obſtbauinſpektor Behne im Auftrag der
Landwirtſchaftskammer dem Verein ein Diplom. Ferner erhielten
Diplome und Auszeichnungen für mehr als 25jährige Tätigkeit im
Vorſtand, der erſte Vorſitzende, der zweite Vorſitzende Herr Fritz Bquer
der Schriftführer Reubold und Vorſtandsmitglied und Gründer Georg
Trinkaus. Den anderen noch lebenden Gründer, Chr. Maſer,
über=
raſchte der Verein mit einem kunſtvollen Diplom. Herr Fritz Bauer
dankte im Namen der Dekorierten. Bürgermeiſter Hotz erkannte die
Tätigkeit des Vereins lobend an und verſprach auch fernerhin
weit=
gehendſte Unterſtützung ſeitens der Gemeinde. Die Verloſung brachte
Ueberraſchungen aller Art. Für den humoriſtiſchen Teil ſorgten die
Damen Gretel Jäger, Gretchen Schäfer, Anna Born, Anna Kappes,
Franziska Steiger und Herr Adam Keil unter Einſtudierung des auch
hierin bewährten Herrn Ludwig Jäger, dem auch an dieſer Stelle
ge=
dankt ſei.
— Groß=Umſtadt, 12. Febr. Das Heſſiſche
Künſtler=
theater wird am nächſten Sonntag (16. Februar) abends, das
Luſt=
ſpiel „Der Schwarzkünſtler” von Emil Gött zur Aufführung bringen.
Dieſes Luſtſpiel trägt uns in eine Zeit, da der Pulsſchlag des Lebens
in brauſenden Rhythmen dahinfloß. Der Menſch fühlt ſich noch als
Mittelpunkt der ganzen Schöpfung. Man liebt den Trunk, das Spiel,
die Weiber. Fahrende Scholaren durchziehen die Länder und ſuchen
Abenteuer. Haben ſie kein Geld für ein Stück Brot, ſo nehmen ſie
Schwefeldampf und Zauberſprüche zu Hilfe, um die ſaftigen Braten
aus der Speiſekammer der ſatten Bürger zu locken. In dieſe Szenerie
ſtellt Gött ſeine luſtigen Figuren. Auf welche Weiſe es dem fahrenden
und hungrigen Scholaren Robert gelingt, Wunder zu wirken, das werden
die Beſucher der Aufführung erfahren.
In. Dieburg, 12. Febr. Verſammlung der
Zwangs=
metzgerinnung für den Kreis Dieburg. Zu Punkt 1
der Tagesordnung berichtete Kollege Wucherpfennig aus Groß=Zimmern
über die Bezirksverſammlung, wobei er beſonders die Steuerfragen
und die Altersverſicherung ſtreifte. Bezüglich der Altersverſicherung
gab er an, daß man ſich in Frankfurt dahin einigte, daß es jedem
Mit=
glied freigeſtellt ſei, ſich an der Altersverſicherung zu beteiligen und daß
ſich die Höhe der Beiträge nach dem Alter zu richten hat und daß der
Verſicherte nach vollendetem 60. Lebensjahr eine Rente zu beanſpruchen
hat. Zu Punkt 2 der Tagesordnung wurde beſchloſſen, daß zur
Ge=
ſellenprüfung für das Jahr 1930 die Anmeldungen, denen ein
Lebens=
lauf, ein Lehrvertrag, ein Lehr= und Schulzeugnis beizufügen iſt, bis
15. März d. J. an Herrn Obermeiſter Frühwein zu Münſter
einzuſen=
den ſind. Danach wurde die Beitragserhebung für das erſte
Viertel=
jahr 1930 vorgenommen.
In. Harpertshaufen, 12. Febr. Dieſer Tage wurde die Neuwahl des
hieſigen Schulvorſtandes vorgenommen. Es wurden die ſeitherigen
Mit=
glieder wiedergewählt. Dabei gelten als Vertreter des Gemeinderats
die Herren Heinrich Wilhelm Lautenſchläger und Georg Neuling und
als Vertreter der Elternſchaft die Herren Adam Valentin Funck und
Georg Scheuermann.
Cd. Michelſtadt, 11. Febr. Freiwillige Feuerwehr. Die
monatliche Generalverſammlung der Freiwilligen Feuerwehr
Michel=
ſtadt wurde von Kamerad Burger eröffnet und gab derſelbe zunächſt
einige Neuaufnahmen bekannt. Zur Muſikerfrage gab der
Schriftfüh=
rer die Angelegenheit der Generalverſammlung bekannt, es handelt ſich
um die vor einiger Zeit ausgeſchloſſenen Mitglieder. Die
Generalver=
ſammlung genehmigte ſodann einſtimmig die bereits ſeitens des
Vor=
ſtandes getanen Schritte. Die Eintragung der Wehr als E. V. und der
Druck der Statuten wurden ebenfalls einſtimmig genehmigt. Kamerad
Burger berichtet anſchließend über den Verlauf des Feſtabends und
dankte allen denen, die zum guten Gelingen desſelben beigetragen haben.
Als Delegierte für den Landesfeuerwehrtag wurden zwei Kameraden
beſtimmt. Der erſte Brandmeiſter und zweite Vorſitzende Kamerad
Burger gab ſodann den Uebungsplan für 1930 bekannt und ſchlug vor,
den Jahresball am 8. November 1930 abzuhalten. Der Uebungsplan
und das vorgeſchlagene Datum für den Ball werden einſtimmig
geneh=
migt. Mit Stimmenmehrheit wurde ſodann dem Vorſchlag des
Vor=
ſtandes zugeſtimmt, am Himmelfahrtstag einen Ausflug zu
unterneh=
men. Weiter wurden bei der Stadtverwaltung verſchiedene dringend
nötige Geräte und Ausrüſtungsgegenſtände angefordert. Nach ſehr
leb=
hafter Debatte werden ſodann die Kameraden Ob.=Reg.=Rat Ritzel und
Dr. Hennel für ihre Verdienſte um die Feuerwehr zu Ehrenmitgliedern
ernannt. Ein weiterer Punkt betraf die Uebungsſtunden der
Spiel=
leute, und werden dieſelben auf Antrag Burger Freitags in der
Stadt=
ſchule abgehalten. Kamerad Künzel, der ſeitherige erſte Vorſitzende der
Wehr, gab durch ein Schreiben zur Kenntnis, daß er infolge ſeiner
Krankheit gezwungen iſt, ſein Amt als erſter Vorſitzender niederzulegen
und dankt allen denjenigen, die ihn ſeither bei der Ausübung ſeines
Amtes unterſtützt hatten. Die Bürgermeiſterei teilt hierzu mit, daß
Künzel als Beigeordneter auch Dezernent für die Feuerwehr bei der
Stadtverwaltung bleibt. Unter Verſchiedenes wurden dann noch einige
interne Angelegenheiten erledigt und ſchloß ſich an die offizielle
Tages=
ordnung noch ein gemütliches Beiſammenſein an. — Vom Fernamt.
Für das Fernamt, das bekanntlich für die drei Städte Beerfelden,
Er=
bach und Michelſtadt arbeitet und des Abends nach 21 Uhr und
Sonn=
tags nach 12,30 Uhr nach Darmſtadt geſchaltet wird, iſt beabſichtigt,
un=
unterbrochenen Dienſt einzuführen, ſofern jeder Teilnehmer einen
monat=
lichen Beitrag von 20 Pfg. zu den Selbſtkoſten leiſtet. — Für den
hin=
teren Odenwald bedeutet dieſe Maßnahme eine weſentliche
Verkehrs=
verbeſſerung und würden die häufig zutage getretenen Störungen der
Schaltung nach Darmſtadt und die daraus ſich ergebenden Beſchwerden
der Teilnehmer verſchwinden. Es iſt zu hoffen, daß ein jeder
Telephon=
benutzer, den Vorteil einſehend, ſich an der geringfügigen Erhöhung von
20. Pfg. nicht ſtößt und ſeine Unterſchrift in die in den einzelnen
Städten umlaufenden Liſten ſetzt.
b. Erbach, 12. Febr. Ortsgewerbeverein. Der
Orts=
gewerbeverein Erbach hält ſeine diesjährige Generalverfammlung im
Gaſthaus „Zur Wolfsſchlucht” (Heinrich Stock) am Donnerstag, den 13.
Februar, ab. — Der hieſige Evangeliſche
Kirchengeſang=
verein hält am kommenden Sonntag, nachm. 4 Uhr, im
Schützen=
hof=Saale ſein diesjähriges Konzert ab. Mit vieler Mühe iſt es
gelun=
gen, zur Mitwirkung endlich wieder einmal ein Streichquartett zu
ge=
winnen. Da außerdem der Chor bekanntlich über ein vorzügliches
Stimmaterial verfügt und auch dieſes Jahr wieder den Eintrittspreis
in anerkennenswerter Weiſe ſehr niedrig hält, dürfte mit einem ſtarken
Beſuch der Veranſtaltung zu rechnen ſein. Dargeboten werden
Schöp=
fungen alter, neuer und neueſter Meiſter. Programme, die zum
Ein=
tritt berechtigen, ſind durch die Mitglieder und am Sonntag an der
Kaſſe zu haben.
i. Von der Tromm, 12. Febr. Auf der neuerbauten Sprungſchanze
auf der Tromm iſt mit gutem Ergebnis das erſte Ski=Uebungsſpringen
bgehalten worden. Es wurden dabei Weiten bis zu 14 Meter erreicht.
Sofort nach Eintreten von beſſeren Schneeverhältniſſen, wird die neue
Sprungſchanze durch den Ski=Klub Weinheim eingeweiht werden.
hat und ich von meinen heftigen Schmerzen gänzlich befreit bin.
Jedem Rheumatismuskranken kann ich dieſe Kur nur empfehlen.
Hochachtungsvoll A. R. in M.
Ich ſpreche Ihnen heute meinen beſten Dank für Ihre
vor=
züglich wirkenden Gichtoſint=Tabletten aus. Nach 14tägigem
Ge=
brauch ſpürte ich ſchon eine Beſſerung und konnte nachts ſchlafen.
Nach Gebrauch der erſten Sendung war ich wie von neuem
ge=
boren. Nochmals beſten Dank.
Hochachtungsvoll P. Sch. in N.
Ich will Ihnen hiermit von dem überraſchenden Erfolg Ihrer
Gichtoſint=Tabletten berichten und dankbar ſein. Ich habe zehn
Jahre mit Rheumatismus zu tun gehabt, ſo daß ich vor Schmer
zen bald nicht mehr gehen konnte, hauptſächlich im Winter. Jetzt
kann ich mit Freuden berichten, daß ich keine Schmerzen meh=
habe. Nochmals meinen beſten Dank.
Hochachtungsvoll Frau M. H. in O.
Solche Briefe beſitze ich Tauſende, und nun hören Sie weiter:
Gicht und Rheumatismus können nur von innen heraus
wirk=
lich kuriert werden, durch Entgiftung des Blutes. Dieſes iſt
ver=
unreinigt durch zurückgebliebene harnſaure Salze, und dieſe
müſſen heraus, ſonſt nützt alles Einreiben und Warmhalten nichts.
Zur Beſeitigung der Harnſäure dient das Gichtoſint.
Sie können das glauben oder nicht, aber Sie ſollen keinen
Pfennig dafür ausgeben, ehe Sie ſich überzeugt haben.
Teilen Sie uns Ihre Adreſſe auf einer Poſtkarte ſofort mit
und adreſſieren Sie dieſe an: Generaldepot der Viktoria=Apotheke,
Berlin A 219, Friedrichſtraße 19; es geht Ihnen dann vollſtändig
koſtenfrei eine Probe Gichtoſint mit weiteren Aufklärungen und
(TV. 2314
zennue: Gebrauchsauweiſung zu.
3% Nat. Chlor. 79%, Lith,
Kohlensaur,ca,7%
aub
uf. 470
eite 6
Donnerstag, den 13. Februar 1930
Nummer 44
Pflanzenſchutz im Februar.
Mitteilung aus der Heſſ. Hauptſtelle für Pflanzenſchutz, Gießen.
Der Schutz der nützlichen Vögel gegen die Schädlinge unſerer
Kul=
turpflanzen ſpielt auch in dieſem Monat noch eine wichtige Rolle.
Be=
ſonders verſäume man nicht bei dem zu erwartenden Schneefall die
Fütterung der inſektenfreſſenden Vögel. Einzelheiten
hierüber ſiehe im Aufſatz des Herrn Dr. Reichwein „Pflanzenſchutz
im Januar.”
Je länger das Getreide auf dem Fruchtboden liegt, um ſo
unan=
genehmer machen ſich auch hier einige Schädlinge bemerkbar.
An Erbſen=, Bohnen=, Wicken= und Linſenſamen iſt häufig der
Samenkäfer zu finden. Zum Teil ſind die Käfer noch im Samen
ver=
borgen. Die befallenen Samen kann man leicht an einem hellen Kreis
in der Samenſchale erkennen. Dieſer Kreis bildet den Deckelrand der
durch den Käfer im Innern des Samens vereurſachten Beſchädigung.
Wenn die Käfer die Samen verlaſſen haben, zeigt ſich in dieſen ein
kreisrundes Loch. Im Frühjahr gelangen die Käfer entweder mit der
Saat, oder durch Flug von den Speichern wieder auf die Felder. Um
das Scatgut käferfrei zu machen, kann man einmal die Käfer im Samen
abtöten durch Erwärmung des Saatgutes auf 50 bis 60 Grad Celſius.
Oder: Man bewahrt nach dem Druſch die Samen bis Anfang Februar
kalt auf. Dann bringt man ſie in einen heizbaren Raum und ſetzt
ſie mehrere Tage einer Temperatur von etwa 20 Grad Celſius aus.
(Zimmertemperatur iſt 18 bis 20 Grad Celſius.) Die Käfer verlaſſen
hierauf die Samen, und man kann ſie dann leicht durch Abſieben fangen
und Abtöten.
In Ritzen und Spalten des Fußbodens überwintern in Kokons
die Räupchen der Kornkäfer und der Kornmotte. In der
Praxis ſind ſie unter dem Namen „Kornwürmer” bekannt. Zur
Be=
kämpfung ſind nach gründlicher Säuberung des Bodens alle Ritzen und
Spalten des Fußbodens uſw. mit einer Brühe von 1 Liter Anilinöl auf
10 Liter Waſſer ſorgfältig auszuſpritzen. Die Bodenflächen werden
mit einer Kalkbrühe, der 1 Liter Anilinöl auf 1 Eimer Kalkmilch
zuge=
ſetzt iſt, angeſtrichen. Das Anilinöl iſt giftig, deshalb Vorſicht bei der
Anwendung. Zu vermeiden iſt das Einatmen der ſich entwickelnden
Anilindämpfe. Türen und Fenſter des Fruchtbodens ſind während der
Arbeit zu öffnen. Nach ein bis zwei Wochen verliert ſich der Geruch
wieder.
Zur Unkrautbekämpfung.
Beobachtungen und Verſuche in den letzten Jahren haben gezeigt,
daß eine Bekämpfung des Unkrautes in Wintergetreide ſehr wohl
mög=
lich iſt. Insbeſondere werden Kornblumen, Wicken, Windhalm,
Acker=
fuchsſchwanz und andere mit Erfolg bekämpft, ſo daß es notwendig
erſcheint, auch an dieſer Stelle einmal auf dieſe Bekämpfungsmaßnahmen
aufmerkſam zu machen. Die Erfolge, die in anderen Gegenden
Deutſch=
lands erzielt wurden, dürften Veranlaſſung geben, auch in hieſiger
Gegend verſuchsweiſe dieſe Bekämpfungsmaßnahmen zur Anwendung
kommen zu laſſen.
— Lindenfels, 10. Febr. Die Freiwillige Feuerwehr
hielt ihre ordentliche Hauptverſammlung ab, die bei lebhafter Debatte
geleitet von echt kameradſchaftlichem Geiſte, einen harmoniſchen Verlauf
nahm. Der Vorſitzende, Herr Kommandant Pfeifer, der ſchon ſeit 38
Jahren die Geſchicke der Freiwilligen Feuerwehr Lindenfels leitet,
führte nach kurzer Begrüßung der Erſchienenen aus, daß das
vergan=
gene Geſchäftsjahr wohl ein arbeitsreiches, aber auch ein erfolgreiches
geweſen ſei. Das Kreisfeuerwehrfeſt nahm unter Mithilfe aller
Ein=
wohner, unterſtützt durch günſtige Witterung, einen außerordentlich
zu=
friedenſtellenden Verlauf. Dem Reaer Joh. Schmitt, deſſen
Abrech=
nung einen Umſatz von 4000 Mark ausweiſt, wurde Dank und
Ent=
laſtung zuteil. Das Barvermögen der Wehr beträgt 880 Mark,
wäh=
rend das Inventarbermögen ſich auf zirka 1000 Mark beläuft. Ein
Zei=
chen für die innere Harmonie und Kameradſchaftlichkeit unſerer
Aktiv=
mannſchaft iſt darin zu erblicken, daß Vorſtand, Kommandanten,
Füh=
rer und Unterführer durch Zuruf wiedergewählt wurden. Nachdem
noch manche wertvolle Anregung für Ausbau der Feuerwehr ſowie
Ver=
beſſerung und Moderniſierung der Löſchgeräte beraten wurde, hielt
Ka=
merad Dittel einen belehrenden Vortrag über Rauchſchutz= und
Feuer=
löſchapparate. An Hand ſelbſtgefertigter Zeichnungen referierte Herr
Dittel in anſchaulicher Weiſe über Mannſchaftsſchutzgeräte, wie
Friſch=
luft=Selbſtanſauger und die verſchiedenen Arten von Gasmasken und
deren Anwendungsgebiete. Trefflich illuſtrierte der Redner in Wort
und Bild die Wichtigkeit der Bekämpfung des Anfangsſtadiums der
Brände durch Handfeuerlöſchapparate als beſtes Vorbeugungs= und
Be=
kämpfungsmitel von Großfeuern. Damit war die Tagesordnung
er=
ſchöpft. Herr Beigeordneter Friedrich ſprach namens des
Stadtvorſtan=
des der Freiw. Feuerwehr den Dank der Gemeinde für die aufopfernde.
gemeinnützige Tätigkeit der Aktivmannſchaft aus. Beſonderer Dank
gebühre aber den eifrigen Vorſtandsmitgliedern und den alten
Kame=
raden, die durch ihr treues Aushalten bei der Wehr während der
Kriſen=
zeit kurz nach Friedensſchluß dieſe zu Nutz und Frommen unſerer ganzen
Gemeinde aufrecht erhielten. Herr Kommandant Pfeifer ſchloß alsdann
die Verſammlung mit dem Wunſche, daß die Freiwillige Feuerwehr
noch weiterhin blühen und gedeihen möge.
A. Schlierbach, 12. Febr. Motorradunfall. Der von
Hilters=
klingen ſtammende Schreinergeſelle Meiſter, der hier in Stellung iſt,
fuhr am Sonntag mit einem Motorrad zum Beſuch ſeiner Eltern in
ſeine Heimat, wo er ſo ſchwer zu Fall kam, daß er bewußtlos liegen
blieb und von Paſſanten in die Wohnung der nicht wenig erſchrockenen
Eltern gebracht wurde. Aerztliche Hilfe wurde ſofort telefoniſch
her=
beigerufen. Jedoch hielt die Bewußtloſigkeit über einen Tag an. Der
Zuſtand des Verunglückten iſt noch ſehr ernſt.
Bb. Bensheim, 11. Febr. Der Kammermuſik=Abend, von der
evan=
geliſchen Gemeinde veranſtaltet, wurde den Beſuchern zur Feierſtunde.
Ida Biels Pianiſtentum verbürgt köſtlichen Genuß. Ihr zur Seite
ſtanden die beiden Frankfurter Konzertmeiſter Hermann Kraus (
Vio=
line) und Franz Engert (Violoncell), die ihr Beſtes gaben. Höchſte
Geiſtigkeit der drei Künſtler in der Durchdringung des Stofflichen liegt
begründet in der vollendeten Souveränität ihrer Beherrſchung alles
Techniſchen. So erklangen die herrlichen Werke wie aus einem Guß und
ſprachen unmittelbar zu den Hörern, dieſe in den Bann erlebter
Muſi=
kalität zwingend. Atemlos lauſchte die Hörerſchaft der herrlichen
Klavier=Cello=Sonate von Grieg, der einzigartigen Kreuzer=Sonate von
Beethoven und dem prächtigen Chopin=Trio, die von dem
ausgezeich=
neten Künſtler=Enſemble mit großer Meiſterſchaft dargeboten wurden.
Rauſchender Beifall dankte und erkannte reſtlos die wundervollen
Dar=
bietungen an.
D. Biblis, 11. Febr. Verſchiedenes. Der von der
Tennis=
abteilung des hieſigen Fußballvereins arrangierte Maskenball im
„weißen Löwen” war ein ſchöner Erfolg. Die Beteiligung war für die
erſte derartige Veranſtaltung recht annehmbar. Ungefähr fünfzig recht
originelle Masken wurden gezählt. Verſchiedene Ueberraſchungen
wur=
den geboten —, alles in allem, es war ein gemütlicher Abend. — Am
nächſten Sonntagabend findet im „Deutſchen Haus” der bekannte
Mas=
ken=Ball des hieſigen Fußballvereins ſtatt. Auch hier iſt mit einem
Es handelt ſich um die Vernichtung des Unkrautes in
Wintergetreide entweder im Herbſt, oder ſpäteſtens zu Ende
des Winters vor Beginn der Vegetation mit Kalkſtickſtoff. Der
Kalkſtickſtoff, der zu dem Wintergetreide als Kopfdünger gegeben wird,
beſitzt den Vorteil, daß er neben einer kräftigen Stickſtoff= und
ange=
meſſenen Kalkdüngung eine unkrautbekämpfende Wirkung gewährleiſtet.
Die unkrautbekämpfende Wirkung iſt dann erfolgreich, wenn der
Kalk=
ſtickſtoff zu beſtimmten Zeitpunkten ausgeſtreut wird. Der beſte
Zeit=
punkt des Ausſtreuens liegt im Herbſt 4—6 Wochen nach der Ausſaat
oder ſpäteſtens zu Ende des Winters bzw. im zeitigen Frühjahr. Der
Witterung entſprechend Mitte bis Ende Februar bis Anfang März=
Die Wirkung des Kalkſtickſtoffes liegt in dieſem Falle nämlich nicht in
der Beſtäubung der Unkrautpflanzen, wie dies z. B. bei ſeiner
An=
wendung gegen Ackerſenf und Hederich im Frühjahr der Fall iſt,
ſon=
dern in ſeiner Umſetzung im Boden infolge ſeiner chemiſchen
Zuſammen=
ſetzung und ſeiner phyſikaliſchen Wirkungen. Der Kalkſtickſtoff enthält
nämlich den Stickſtoff in Form von Kalziumzyanamid, der erſt im
Boden verſchiedene Umwandlungen durchmachen muß, um als Nährſtoff
für die Pflanzen in Betracht zu kommen. Dabei bilden ſich ätzende
Stoffe, welche auf die im Keimen begriffenen Unkrautſamen tödlich
einwirken, während die Getreidepflanzen bereits ſtärker entwickelt ſind
und nicht oder nur kaum beſchädigt werden. Sofern ſie beſchädigt
werden, erholen ſie ſich durch die Stickſtoffdüngung raſch wieder. Als
brauchbar hat ſich eine Gabe von 1 Zentner ungeöltem
Kalk=
ſtickſtoff je ½ Hektar erwieſen. Um eine gleichmäßige
Ver=
teilung zu erreichen, wird es vielleicht zweckmäßig ſein, den Kalkſtickſtoff
mit dem vier= bis fünffachen an Erde zu vermengen, oder mit leichtem
Eagen ſchvach in den Boden zu bringen. Er darf aber nur ausgeſtreut
werden bei trockenem Vetter und auf trockene
Pflan=
zen. Der Kalkſtickſtoff ſoll nach Möglichkeit nicht auf den
Blatt=
ſpreiten haften bleiben, ſondern von dem Wind ſofort auf den Boden
verweht werden. Wenn Schneefall droht, iſt eine Kopfdüngung zu
vermeiden.
Wer alſo in ſeinen Roggen=, Weizen= und Wintergerſtebeſtänden
viel mit Windhalm, Ackerfuchsſchwanz, Kornblume, Wicken und anderem
zu tun hat, dem ſei dieſe einfache Bekämpfungsmaßnahme ſehr
empfoh=
len. Da die Vernichtung dieſer Unkräuter durch einfache
Düngeranwen=
dung erreicht werden kann, fallen beſondere Unkoſten fort.
Auch der Staubkainit wird als ein wirkſames
Bekämpfungs=
mittel gegen Kornblumen in Roggen bezeichnet. Ende Februar
werden beiſonnigem Wetter auf die vom Taunaſſen
Pflanzen 4 bis 5 Zentner Staubkainit je ¼ Hektar
ausgeſtreut. Bei Froſtwetter darf jedoch ein Ausſtreuen nicht
erfolgen.
Ueber weitere Fragen in dieſer Angelegenheit koſtenlos Auskunft
zu geben, iſt die Heſſiſche Hauptſtelle für Pflanzenſchutz, Gießen,
Mammen.
Senckenbergſtraße 17, gerne bereit.
gemütlichen Verlauf und ebenſo ſpaßigen wie originellen Masken zu
rechnen. — Bei einer Autofahrt durch den Lorſcher Wald, auf der
Land=
ſtraße Lorſch-Bürſtadt, verunglückten in der vorletzten Nacht drei
hieſige Landwirte, Joh. Schmelig, P. Kiſſel, und Mart. Neff, mit dem
Auto des Beſitzers Otto Hennes. Das Perſonenauto wurde von einem
Laſtwagen angefahren und zur Seite geſchleudert, wobei es ſich
über=
ſchlug. Die Inſaſſen kamen mit mehr oder weniger ſchweren
Ver=
letzungen davon, das Auto mußte abgeſchleppt werden. — Die kleine
Schar, der noch lebenden hieſigen Feldzugteilnehmer von 1870/71
ſchrumpft immer mehr zuſammen. Dieſer Tage ſtarb im anſehnlichen
Alter von 82 Jahren der Veteran Jak. Lehmann, deſſen größte
Sorg=
falt in den letzten Jahren ſeines Lebensabends dem Gärtchen um den
Ehrenſtein der Feldzugteilnehmer von 1870/71 galt. Er wurde mit
militäriſchen Ehren beſtattet; der Kriegerverein und etliche hundert
Einwohner gaben ihm das letzte Geleit.
Die Zahnzwiſchenräume als Sitz übelriechender Speiſereſte
reinigt man zweckmäßig mit der eigens dafür konſtruierten
Chloro=
dont=Zahnbürſte mit gezahntem Borſtenſchnitt in zwei Härtegraden
von höchſter Qualität 1 Mk., Kinderbürſte 60 Pfg. Nur echt in
hygieniſcher blau=weiß=grüner Originalpackung.
(I.Dr. 1097
Rheinheſſen.
* Mainz, 12. Febr. Rheinheſſiſche Chronik. Als
Diens=
tag, kurz nach 13 Uhr, der verheiratete 5ljährige Rangiermeiſter Peter
Eckes auf der Ausladerampe des Mainzer Schlacht= und Viehhofes
da=
mit beſchäftigt war, eine Weiche umzulegen, wurde er von dem
Tritt=
brett eines Waggons eines zurückfahrenden Güterzuges erfaßt und
zwiſchen dem Trittbrett und der Rampe an der Bruſt
einge=
klemmt. Er ſtürzte ſodann zu Boden, wobei ihm der rechte Fuß
abgefahren wurde. Der Schwerverletzte, der eine Witwe mit vier
Kindern hinterläßt, ſtarb kurz nach ſeiner Einlieferung in das ſtädtiſche
Krankenhaus Mainz. — Das Wilderer=unweſen nimmt in
ganz Rheinheſſen in letzter Zeit derart überhand, daß wirklich
bald energiſche Schritte der in Frage kommenden Stellen Platz greifen
müſſen. In wenigen Tagen wurden allein an der Grenze der
Gemar=
kungen Gimbsheim=Eich über 20 Schlingen gefunden, in denen zum
Teil noch lebende Haſen ſteckten. Die Jäger gaben den Tieren die
Freiheit wieder. Auf die Ergreifung der Täter iſt eine hohe
Beloh=
nung ausgeſetzt. — Zwei Laſtkähne ſind im Binger Loch
feſtgefah=
ren und haben Leckage erlitten, dadurch iſt das Fahrwaſſer
ge=
ſperrt worden, da der eine Laſtkahn quer in der Fahrbahn liegt.
Das Leichtern und Losturnen der beiden Kähne wird vorausſichtlich
drei bis vier Tage in Anſpruch nehmen. — Betreffs der eventuellen
Eingemeindung des preußiſchen Bingerbrücks nach
Bingen teilte Bürgermeiſter Dr. Lönartz in der letzten Bingerbrücker
Gemeinderatsſitzung mit, daß man in Berlin nicht daran denke,
Binger=
brück Heſſen zu überlaſſen. Preußen nehme zwar gerne, gebe aber nicht
gerne etwas ab. Die Eingemeindung würde nie etwas Poſitives
er=
geben, wenn nicht die Landesgrenzen fallen würden. Zur Gründung
eines Zweckverbandes Bingerbrück=Bingen betreffs Studiums der
Ein=
gemeindungsfragen wären bisher noch keine Schritte unternommen
worden. — Ein junger verheirateter Arbeiter aus Heidesheim (Rhh.),
Vater eines 4jährigen Kindes, zog aus Abenteuerluſt in die
franzö=
ſiſche Fremdenlegion und ließ ſeine Familie volſtändig
mittel=
los zurück. — Das Mainzer Zentrum betrachtet nach dem bisherigen
Stand der Theateriſ age die Verpachtung als eine durchaus
ernſthafte Löſung der Mainzer Theatermiſere. Das Mainzer
Zentrums=
organ ſetzt ſich daher für eine ſofortige unverbindliche Ausſchreibung
des Mainzer Stadttheaters als Pacht=Theater ein, um ein Bild über
die tatſächlichen Möglichkeiten und Ausſichten einer Verpachtung der
Mainzer Bühne zu gewinnen.
1ſähriger Mrder.
* Mainz. 12. Febr. Am Mittwoch nachmittag gegen 15 Uhs
entſtand in der Flaſchenfabrik in Budenheim zwiſchen dem 15
jäh=
rigen Arbeiter Adam Swidewſky aus Heidenheim und dem
19jährigen Arbeiter Jakob Freb aus Gonſenheim ein Streit.
Plötzlich zog Swidewſky ein Meſſer und verſetzte ſeinem
Arbeits=
kollegen einen Stich in die linke Bruſt, der das Herz traf und den
ſofortigen Tod Frebs zur Folge hatte. Swidewſky wurde durch
die Gendarmerie verhaftet und in das hieſige
Landgerichtsgefäng=
nis eingeliefert.
Ah. Heidesheim (Rhh.), 12. Febr. Zwei Wilderer aus
Heides=
heim konnten auf friſcher Tat ertappt werden. Gegen die beiden wurde
Strafanzeige erſtattet. — Bei der franzöſiſchen Gendarmerie
verdäch=
tigte eine von auswärts zugezogene Frau den Mitbewohner des Hauſes,
er ſei im Beſitze eines Revolvers. Bei einer Hausſuchung wurde jedoch
feſtgeſtellt, daß die Verdächtigung völlig haltlos iſt. —
Ein jung verheirateter Arbeiter, aus Heidesheim, Vater eines
vier=
jährigen Kindes, zog aus Abenteuerluſt in die franzöſiſche
Fremdenlegion und ließ ſeine Familie vollſtändig mittellos
zurück.
Oberheſſen.
— Büdingen, 12. Febr. Büdingen, das oberheſſiſche „Rothenburg”.
rüſtet zum großen Geſangswettſtreit am 12., 13. und 14. Juli d. J.
anläßlich der Feier des 90jährigen Beſtehens des Geſangvereins
Lie=
derkranz. Umgeben von altehrwürdigen Feſtungsanlagen, das Innere
des Städtchens ausgeſtattet mit alten, weit in das Mittelalter
hinein=
ragenden Sehenswürdigkeiten, umgeben von wunderbaren Waldungen,
die ſich ſtundenweit auf den Bergeshöhen und =Hängen hinziehen,
ge=
ſchützt in ſeiner Lage, iſt es vielen Ausflüglern und Erholungsſuchenden
als die „Perle von Oberheſſen” bekannt und ein beliebter Ausflugsort
ſchon ſeit langen Jahren. Dies alles zu ſehen und zu ſchauen, iſt
den=
jenigen Vereinen geboten, die wettſtreitluſtig ſind und mit dem
Wett=
ſtreit das Schöne eines Sommerausflugs verbinden wollen. Die
vor=
nehmſte Aufgabe des Jubelvereins iſt es, umfaſſende Vorbereitungen
dafür zu treffen, daß ſich das Wettſingen einwandfrei abwickelt, und daß
den Gäſten Gelegenheit geboten wird, in Büdingen ſelbſt und ſeiner
näheren Umgebung gemütliche Stunden und einen angenehmen
Aufenthalt zu finden. — Delegiertentag am 9. März, nachmirtags
2 Uhr.
— Aus Oberheffen, 12. Febr. Zwei ſchwere
Motvrrad=
unfälle. Geſtern nachmittag fuhr in Heldenbergen ein
Motorradfahrer, der genötigt war, einem Fuhrwerk auszuweichen,
einen ſechsjährigen Knaben, der gerade aus der Kinderſchule kam, an.
Der Junge erlitt einen doppelten Schädelbruch und wurde in das
Friedberger Krankenhaus eingeliefert. Der Motorradfahrer kam mit
einem Armbruch und leichten Verletzungen davon. — Ein
Motorrad=
fahrer aus Bad Soden fuhr geſtern nachmittag an der Blockſtelle
Ober=
mörlen, gegen einen Baum und blieb bewußtlos liegen. Der
Be=
dauernswerte iſt ſpäter im Bad=Nauheimer Krankenhaus ſeinen ſchweren
Verletzungen erlegen.
— Wafſerſtands=Nachrichten vom 12. Februar. Rhein: Hüningen
0,85, Kehl 1,62, Maxau 3 41, Mannheim 2,06, Mainz 0,05, Bingen
1,28, Caub 1,34, Köln 1/44 Meter. — Main: Schweinfurt 0,77,
Würz=
burg 0,74, Lohr 1,16, Groß=Steinheim 2,33; Frankfurt 2,30; Koſtheim
Staatspegel minus 0,30, dito Waſſertiefe 1,70, dito Fahrtiefe 1,40 Mtr.
— Hirſchhorn, 12. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
11. Februar: 0,82 Meter; am 12. Februar: 0,78 Meter.
— Gernsheim, 12. Fehr. Waſſerſtand des Rheins am
11. Februar: —0,79 Meter; am 12. Februar: —0,90 Meter.
Aus den Parkeien.
a. Offenbach, 12. Febr. Reichsgemeinſchaft junger
Volksparteiler. In einer Verſammlung, zu der auch die
Mit=
glieder der Ortsgruppe eingeladen und auch Gäſte aus Frankfurt und
Neu=Iſenburg erſchienen waren, ſprach Rechtsanwaltt Dr. Mattern=
Darmſtadt über die „Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler? Sein
Vortrag ging davon aus, daß die deutſche Nachkriegsjugend keinen
ſtar=
ken Staat vorgefunden habe und deshalb leicht eine Beute der
radi=
kalen Parteien von rechts und links geworden ſei. Die heutigen
Par=
teien wurzelten auch noch zu ſehr in der Vorkriegszeit und ſeien mehr
oder weniger überlebt, denn die Sozialdemokratie habe die Maſſe der
Handarbeiter zur Herrſchaft gebracht, ihr Ziel alſo erreicht, und das
Zentrum hat keine Kulturkämpfer mehr gegen ſich Beide beſtänden aber
doch weiter. Es fehle die nationale Partei der Mitte, die ſich
vorbe=
haltlos auf den Boden des gegenwärtigen Staates ſtelle und den
heu=
tigen Staatsgedanken vertrete. Die Staatsform dürfe keine umſtrittene
Frage mehr ſein. Es käme nicht auf die verfaſſungsmäßige Spitze,
ſon=
dern auf den Inhalt des Staates an. Eine große Partei der
nationa=
len Mitte mit einheitlicher Willennsbildung, die aber nicht die Zahl der
vorhandenen Parteien vermehren ſolle, müſſe künftig das Bürgertum
zuſammenführen, wenn es ſich behaupten wolle. Wie man es nicht
machen dürfe, zeige die Wirtſchaftspartei, die ihre wirtſchaftlichen
Inter=
eſſen und nicht die großen Staatsgedanken in den Vordergrund ſtelle.
Die Parteien ſeien unentbehrliche Antreiber und Beweger des politiſchen
Lebens. Die Deutſche Volksparter müſſe die Aufnahmeſtellung für alle
werden, die zu dem ſtarken Staat wollen. Die beſten Köpfe dieſer
Par=
tei wurden bisher zu ſehr im Kampfe der Parteien verbraucht, und
der Außenminiſter Streſemann hatte keine Muße für den inneren
Auf=
bau und die Erneuerung der Partei. Gegenwärtig ſtellt die Partei
dem Reiche wieder die Miniſter für die wichtigſten Stellen, das Aeußere
und die Finanzen. Für die Außenpolitik könne man nicht unverrückbare
Grundſätze und Richtlinien aufſtellen. Dr. Streſemann, viel
angefein=
det, habe im Grunde nur praktiſche Politik zur Befreiung Deutſchlands
getrieben. Unſer Blick werde ſich künftig jedenfalls nach Oſten wenden
müſſen. Niemals dürfe Außenpolitik nur unter dem Geſichtswinkel der
Innenpolitik getrieben werden. Die Verfaſſungs=, die Verwaltungs= und
die Finanzreform würden Deutſchland vorausſichtlich von Grund auf
umgeſtalten. Einheitsſtaat und Finanzreform ſeien die vordringlichſten
Aufgaben der Gegenwart. Den Klaſſen=, Bekenntnis= und
Wirtſchafts=
parteien müſſe die nationale Staatspartei gegenübergeſtellt werden, und
die Deutſche Volkspartei habe Ausſicht, der Sammelpunkt für alle die
zu werden, die zu dem einheitlichen, ſtarken und nationalen Staat
wollen. — In der Beſprechung wurde ſcharf herausgearbeitet, daß die
Reichsgemeinſchaft kein Glied der Deutſchen Volkspartei ſein ſolle. Man
könne ihr angehören, ohne Mitglied der Partei zu ſein. Die Jugend,
die den Erſatz für die Staatspartei zu ſtellen habe, ſolle aber in der
Gemeinſchaft politiſch geſchult und in die Gedanken eingeführt werden,
von denen ein nationaler Staat getragen ſein muß. Ein Uebertritt
aus der Reichsgemeinſchaft in die Partei ſtehe natürlich jederzeit frei,
An der Spitze des gegründeten Arbeitsausſchuſſes ſteht Kaufmann
Hein=
rich Hopfenblatt, Bismarckſtraße 78, der zu jeder Auskunft bereit iſt.
„Die einaige Seife, die ich empichle,
1st Palmollve
sagt ALBERT LEBLANC in Niaza
Palmolive-Seife ist rein. Sie wird aus
Oliven- und Palmölen hergestellt, die seit
Jahrtausenden als die wirksamsten
natür-
lichen Schönheitsmittel bekannt sind.
Palm-
olive enthält keine anderen Fette, außer
diesen natürlichen Pfanzenölen.
Mchr als Seite — ei
„Icb kenne keine andere Seife, die allen
Anforderungen der Teintpfiege so vollkommen
entsbricht, die Haut reinigt
und gleicbzeitig ein wert V. Tatt—
volles Linderungsmittel ist.”
n Schönheitsmittel
Leblane iſt eine Autorität. In seinem Salon in
dem berühmten Hotel Negresco pfiegt er den
Teint von vielen Brauen der ersten Gesellcbek
Nummer 44
Donnerstag, den 13. Februar 1930
Seite 7
*Abbau der Gaſtwirtſchaften.
70 000 Schankſtäkken ſollen verſchwinden. — Wie denkt ſich das der Reichskagsausſchuh?
D.B. 10. Februar 1930. Am Samstag, den 8. Febr.,
hat der Volkswirtſchaftliche Ausſchuß des Reichstages
in ſeiner Abendſitzung den Beſchluß gefaßt, daß die Zchl
der Gaſtwirtſchaften in Deutſchland ſo vermindert
wer=
den ſoll, daß auf 400 Einwohner nur noch eine
Gaſt=
ſtätte kommt. Dieſem Beſchluß ſtimmten zu das
Zen=
trum, die Sozialdemokraten, die Kommuniſten und der
deutſchnationale Abgeordnete Mumm.
Wir werden wandern müſſen ſtundenlang, um zu dem Genuß
ines Glaſes Bier zu kommen; wir werden eine Halbtagsreiſe
unter=
ſehmen müſſen, um eine Stätte zu finden, da wir unſer beſcheidenes
Nittagsmahl einnehmen können; nur die Beſitzer eines eigenen Autos
verden noch in der Lage ſein, die Fahrt zu den letzten Tanzlokalen
nzutreten. Die Straßen werden veröden, die großen Lichtreklamen
nit „Bräuſtübl”, „Tanzbar”, „Bürgerliches Speiſehaus” werden
ver=
chwinden. Die Lokale werden zu vermieten ſein für ein Spottgeld,
und die Kellner werden Schlange ſtehen an den Zahlkaſſen der
Arbeits=
bſenverſicherung. Wir gehen herrlichen Zeiten entgegen.
Warum und wieſo der Volkswirtſchaftliche Ausſchuß des Reichstags
ſen Beſchluß gefaßt hat, die Zahl der Schankwirtſchaften zu verringern,
pird dem Uneingeweihten auf den erſten Blick nicht ganz klar ſein. Erſt
venn man hört, daß der Abgeordnete Mumm und das Zentrum
zu=
ſimmten, denkt man: „Aha, Kampf dem Alkohol!” Und KPD. und
6ozialdemokratie haben im ſtillſten Winkel ihres Herzens an „
Kom=
nunaliſierung der Schankſtätten” gedacht. Wer aber, bitte, hat daran
edacht, daß durch eine ſolche „Relation” 70 000 ſelbſtändige
Unter=
jehmer brotlos und ein Heer von Kellnern, Köchinnen, Pagen, Portiers
und Reinemachefrauen arbeitslos werden?. Daß die Mieten für die
reiwerdenden Lokale kataſtrophal ſtürzen, daß den Zeitungen gar nicht
bzuſchätzende Summen für Anzeigen verloren gehen, daß mit dem
öinken des Alkohols auch die Aufträge der Bierbrauereien zurückgehen
verden? Haben wir in Deutſchland wirklich ſo viel Geld, daß wir
uns derartige Experimente leiſten können?
Die Antialkoholiker jubeln! Sie glauben, daß mit der
Verringe=
ung der Gaſtwirtſchaften auch der Verbrauch von Spirituoſen ſinken
verde. Sie überſehen aber, daß man ſpäterhin ja nur ein paar Häuſer
beiter zu gehen braucht, um ſich „vollzuſchlauchen” wie der Präſident
ſes Gaſtwirtsgewerbes, der Abgeordnete Otto” rauß, ſagt. Sie
ver=
ſeſſen ferner, daß nach der Relation in den Bad orten zum Beiſpiel zu
en Bädern unabſchätzbare Summen an Einnahmen verlonen gehen
verden! Die Abwanderung der Gäſte, die weniger Erholung als
Interhaltung in den Badeorten ſuchen (alſo der beſten Zahler), wird
o ſtark werden, daß ſicherlich eines Tages die Herren im
Volkswirt=
haftsrat ſich erſchrocken fragen werden: „Was haben wir da bloß
an=
eſtellt?‟ Dann aber wird es ein wenig zu ſpät ſein . . . ."
Ueber die Durchführung des „Relationsgeſetzes” hat man ſich bisher
och keine Gedanken gemacht. Herr Strauß, den wir um ſeine Meinung
aten, äußerte ſarkaſtiſch: „Das iſt doch ganz einfach! Alle überzähligen
okale werden zugemacht, die Wirte mögen ſehen, wo ſie bleiben, und
as Perſonal wird arbeitslos!” Wichtig erſcheint uns hierbei, zu
be=
onen, daß die Auswirkungen des Geſetzes ſich nicht nur auf Berlin
rſrrecken werden, ſondern in erſter Linie auf die Provinz. Hat eine
stadt mit 4000 Einwohnern heute 16 Lokale, ſo werden 6 geſchloſſen,
hne Rückſicht darauf, ob ſie rentabel ſind oder nicht. Und für Köln
uum Beiſpiel würden neue Konzeſſionen erſt dann erteilt werden,
verin die Stadt eine Million Einwohner erreicht hat. Ob inzwiſchen
ie beſtehenden Lokale ausreichen oder nicht, iſt den Herren Politikern
Berlin höchſt gleichgültig.
Wie wenig Verſtändnis die Leute, die der Vorlage des
volkswirt=
ſchaftlichen Ausſchuſſes zuſtimmten, für allgemein wirtſchaftliche
Inter=
eſſen haben, zeigt die folgende, ſehr einfache Berechnung, die wir
zu=
ſammen mit dem Abgeordneten Otto Strauß angeſtellt haben:
70 000 Lokale werden in ganz Deutſchland verſchwinden müſſen,
damit würden etwa 210 000 Angeſtellte arbeitslos, was einen Ausfall
von 2,4 Millionen RM. allein an Einkommenſteuer pro Monat
bedeu=
ten würde! Mindeſtens 100 000 Kellner und Köchinnen würden neue
Stellung in den übrigbleibenden Lokalen nicht finden, ſie würden alſo
Arbeitsloſenunterſtützung beziehen, die das Reich neben dem
Lohn=
ſteuerausfall zu tragen hat. Sie dürfte mit 1600 000 RM. nicht zu
hoch angenommen werden. Der Ausfall an Vergnügungsſteuer (der
nicht nur das Reich, ſondern vornehmlich die Gemeinden trifft!) läßt
ſich im Augenblick gar nicht errechnen, ebenſo wenig die Steuern, die
die Unternehmer bisher zahlten, und ſchließlich der Schaden, der den
Brauereien und Schnapsdeſtillationen entſtehen wird. Der
Geſamtver=
luſt für Reich und Kommunen wird von Eingeweihten auf etwa zehn
Millionen Reichsmark monatlich oder 120 Millionen RM. jährlich
ge=
ſchätzt! Eine runde, ruhige Summe, die einfach zum Fenſter
hinaus=
geworfen wird, weil man „Politik mit Hintergedanken” zu machen
beliebt, nicht aber Wirtſchaftspolitik —
Die Erregung in Gaſtwirtskreiſen (die eines der wichtigſten
Ge=
werbe des Deutſchen Reiches bilden) iſt angeſichts dieſer Tatſachen
natürlich außerordentlich groß! Man befürchtet durchaus mit Recht,
daß zur Schließung nur die kleinen Lokale kommen werden, was
ganz das Gegenteil von dem zur Folge haben würde, als das, was die
Sozialdemokraten anſtrebten. Nicht Kommunaliſierung wird
das Ergebnis der Relation ſein, ſondern Verproletariſierung des kleinen
Unternehmers und Konzernierung oder Vertruſtung des ganzen
Gewerbes, das dann langſam, aber ſicher in die Hände des
Groß=
unternehmers übergehen wird.
Ob man ſich eigentlich über dieſe Folgen des Beſchluſſes im
Volks=
wirtſchaftsausſchuß des Reichstages klar geworden iſt, wiſſen wir nicht.
Gbenſo wenig wiſſen wir, welche politiſchen Hintergründe das
Zu=
ſtandekommen des Beſchluſſes zur Folge hatten. Das aber wiſſen wir,
daß dieſer Beſchluß nicht nur in den Kreiſen des Gaſtwirtsgewerbes,
ſondern in der ganzen deutſchen Oeffentlichkeit Aufſehen und Unwillen
erregen wird. Hier handelt es ſich nicht um parteipolitiſche Erfolge,
ſondern hier handelt es ſich um Millionen bares Geld, die dem Reich
verloren gehen, und die der Steuerzahler an anderer Stelle wieder
aufbringen muß! Deutſchland hat nichts zu verſchenken,
nicht einen Pfennig! Und Deutſchland hat ſo ſchon mehr als genug
Arbeitsloſe, ſo daß es ganz untragbar erſcheint, wenn das Heer der
Unterſtützungsempfänger künſtlich noch erhöht wird.
Wie wir erfahren, werden die Gaſtwirte mit einer Denkſchrift an
die einzelnen Fraktionen herantreten, in der ſie darauf hinweiſen,
wollen, daß der Kampf gegen den Alkoholmißbrauch ſicherer und
erfolg=
reicher mit anderen Mitteln geführt werden kann, daß er aber unter
keinen Umſtänden auf Koſten von 70 000 ſelbſtändigen Exiſtenzen gehen
darf. Wir hoffen, daß auch die Gemeinden von ſich aus den
Volkswirt=
ſchaftsrat auf die Gefahren aufmerkſam machen werden, die ihnen und
ihren Kämmereikaſſen aus der Durchführung eines Relationsgeſetzes
drohen. Wie ſich der Ausſchuß dann bei der zweiten Leſung zu der
Vorlage ſtellen wird, läßt ſich noch nicht überſehen. Es erſcheint jedoch
fraglich, daß das Zentrum ſich den Vorſtellungen der Gaſtwirte und
den Kommunen verſchließen wird. Bleibt es jedoch bei der Stange
und ſtimmt auch im Reichstagsplenum für die Vorlage, dann werden
alle Bemühungen der Wirtſchaftler erfolglos bleiben, und ein Geſetz
wird zur Durchführung gelangen, das ſehr ernſte Folgen für die ganze
deutſche Wirtſchaft haben muß.
Die heſſiſchen Pflegegeldſähe.
Die im Sofortprogramm der Heſſiſchen Regierung vorgeſehene
erhöhung der Pflegegeldſätze in den Landes=Heil= und Pflegeanſtalten
befſens wirkt, ſich für die größeren Städte folgendermaßen aus:
Nach dem bisher geltenden Tages=Satz von 3,45 NM. betrug die
Ausgabe der Stadt Darmſtadt für Pflegegeld 309 775,50 RM.
Künf=
ighin werden nach der Erhöhung um 60 Pfennige auf bringen ſein
63 649,50 RM. Mithin beläuft ſich die Erhöhung für Darmſtadt auf
3874.— RM.
Offfenbach bezahlte bisher 219 109,50 RM., jetzt 257 215,50 RM.,
nithin ein Mehr von 38 106.— RM.
Gießen bezahlte bisher 118 369,50 RM., jetzt 138955,50 RM.,
nithin ein Mehr von 20 586,— RM.
Main; bezahlte bisher 428 145.— RM., jetzt 502 605.— RM.,
nithin ein Mehr von 74 460,— RM.
Worms bezahlte bisher 180 072,75 RMM., jetzt 211 389,75 RM.,
nithin ein Mehr von 31317.— RM.
Wie ein Vergleich mit den Pflegeldſätzen in den Anſtalten der
Nach=
ſargebiete zeigt, wird mit der jetzt vorgenommenen
Er=
öhung in Heſſen auf 405 RM. nur eine Anpaſſung
an das allgemeine Niveau der Pflegegeldſätze in
benachbarten Anſtalten vorgenommen. Während man
in den anderen Ländern ſchon laufend eine Erhöhung der Pflegegeldſätze
entſprechend der Erhöhung der ſachlichen und perſönlichen Ausgaben für
die Anſtalten vorgenommen hat, ſind in Heſſen die Pflegegeldſätze
trotz aller Ausgabeſteigerungen ſeit 1. Januar 1924 nicht mehr
verändert worden. Der Pflegegeldſatz beträgt in den
thüringi=
ſchen Anſtalten 4,50 RM.; in der Landes=Heil=Anſtalt Herborn
(Heſſen=Naſſau) beträgt er für Fürſorgeverbände 4,30 RM., für
Krankenkaſſen 5.— RM. Aehnlich liegt es in der Landes=Heil=Anſtalt
Eichberg (Heſſen=Naſſau), wo die Fürſorgeverbände 4,10 RM., die
Krankenkaſſen 5.— RM. zu zahlen haben. In den Rheiniſchen
Provinzial=Heil= und Pflegeanſtalten (Düſſeldorf,
Gra=
fenberg, Bedburg=Hau und Bonn ſowie Andernach) zahlen die
öffent=
lichen Verbände 4.— RM. In der Pfälziſchen Landes=Heil= und
Pflege=
anſtalt Klingenmünſter beträgt der Pflegegeldſatz 4.— RM., für
Reichsverſicherungsträger 4,50 RMM. Auch in Baden ſind die
Pflege=
geldſätze keineswegs niedriger. Die badiſchen Anſtalten verlangen zwar
für badiſche Staatsangehörige 3,50 RM. bis 4,80 RM. Da aber
hierzu noch ein Zuſchuß des Staates zu den geſamten Ausgaben in
Höhe von 21 Prozent (im Jahre 1928) kommt, — in Heſſen nur 7.,47
Prozent — liegen tatſächlich auch die badiſchen Pflegegeldſätze nicht
unter den heſſiſchen.
Die Abernheit der Schönhelswelbeverbe.
EPHI. Ein außerordentlich viel geleſenes Berliner Blatt
brachte es in den letzten Wochen fertig, nacheinander die Bilder
der preisgekrönten Schönheitsköniginnen der verſchiedenen
Län=
der zu veröffentlichen. Da ſah man die „fünf ſchönſten
Pa=
riſerinnen”, ein andermal „Miß Jugoſlavia”, dann wieder
„New Yorks ſchönſtes Chorgirl” auch „Miß Germany” (warum
deutſch, wenn es engliſch geht?) erſchien inmitten der
auslän=
diſchen Konkurrenz. Wenn irgendwo, ſo wäre der Albernheit
dieſer Schönheitswettbewerbe gegenüber, die epidemiſch durch
die Welt geht, eine kritiſche Stellungnahme vom Standpunkt
ernſter Volkserziehung am Platze. Statt deſſen wird durch
Streich=
lung der Eitelkeit dieſer Albernheit Vorſchub geleiſtet. Der
hin=
gebende Dienſt der deutſchen Zeitung am „öffentlichen Intereſſe‟
wird mit ſolchen Nichtigkeiten auf das ſchwerſte diskreditiert.
Man kann das um der ernſten Preſſe willen nur bedauern.
Was aber mit dieſen Schönheitswettbewerben und ihrer
propa=
gandiſtiſchen Hochpäppelung erreicht werden kann, zeigt der
fol=
gende Vorfall: Ein junges Mädchen in Polen, das bei dem
Schönheitswettbewerb in Warſchau durchfiel, tötete ſich nach
Blättermeldungen durch einen Revolverſchuß. Die
Selbſtmör=
derin ſoll unter 5 000 Kandidaten zur engeren Wahl geſtellt,
jedoch durch die Jury mit keinem Preis bedacht worden ſein.
34. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlokkerie.
3. Tag, 5. Klafſe. In der Vormittags=Ziehung am 11. Februar
fielen: 2 Gewinne zu 50 000 Mk. auf Nr. 244 709; 2 Gewinne zu 10 000
Mk. auf Nr. 170 866; 4 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 118 468, 177 643;
14 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 85 561, 149 601, 211 039, 244 071, 253 304
395 719, 396 203; 20 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 45 754, 69 964, 76 446,
98 422, 147 932, 243 211, 254 483, 265 500, 333 095, 384 805; 32 Gewinne
zu 1000 Mk. auf Nr. 5 501, 120 549, 124 583, 150 084, 150 951, 158 634,
180 915, 193 354, 197 088, 198 116, B7987, 318 810, 331 0837, 370 940,
376 197, 395 630. Ferner 86 Gewinne zu 500 Mk. und 198 Gewinne zu
300 Mk. — In der Nachmittags=Ziehung fielen: 4 Gewinne zu
10 000 Mk. auf Nr. 284 073, 387 249; 2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr.
984 663; 10 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 1557, 143 214, 224 452,
259 524, 377 684: 10 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 54 000, 109 310,
282959, 301 074, 306 135; 34 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 29 766,
75 468, 83 164, 117 458, 144 672, 148 370, 201 049, 203 707, 214 055, 258 456,
262 702, 279 326, 294 266, 329 148, 350 950, 364 275, 398 923. Ferner
74 Gewinne zu 500 Mk. und 194 Gewinne zu 300 Mk.
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mk.,
2 Gewinne zu je 500 000 Mk., 2 Gewinne zu je 300 000 Mk., 2 Gewinne
zu je 200 000 Mk., 4 Gewinne zu je 75 000 Mk., 2 Gewinne zu je
50 000 Mk., 12 Gewinne zu je 25 000 Mk., 74 Gewinne zu je 10 000 Mk.,
152 Gewinne zu je 5000 Mk., 408 Gewinne zu je 3000 Mk. 730 Gewinne
zu je 2000 Mk., 1902 Gewinne zu je 1000 Mk., 4128 Gewinne zu je
500 Mk., 10 798 Gewinne zu je 300 Mk.
(Ohne Gewähr.)
Geſchäftliches.
Von Mund zu Mund, von Straße zu Straße
wandert die gute Botſchaft von Rehfelds Weißen Wochen. Nur weil
ich Außergewöhnliches biete, nur weil ich imer wieder ſo
ſtaunens=
wirt billig bin, nur weil ich immer nur muſterhafte Qualitäten bringe
und Urteile über Vorteile: Nur deshalb iſt meine Weiße Woche
jedes=
mal Stadtgeſſpräch. Mag die Entfernung noch ſo (ß ſein, den klugen,
ſparſamen Hausfrauen iſt kein Weg zu weit zu wir. Benutzen Sie auch
noch die billige Kaufgelegenheit im Geſchäftshaus J. Rehfeld,
Ludwig=
ſtraße 15.
„Das Ereignis des Monats” lautet die Dewiſe einer
Reklamever=
anſtaltung, die von der bekannten Schuhfirma Conrad Tack u. Cie. A.=G.,
Burg b. M., die ja auch hier in Darmſtadt, Ludwigſtraße 17, eine
Ver=
kaufsſtelle beſitzt, veranſtaltet wird.
Das in der heutigen Nummer erſcheinende Inſerat bietet Qualitäts=
Artikel zu ſenſationell billigen Preiſen an, ſo daß tatſächlich das
ge=
halten, was verſprochen wird. Es haben jedenfalls weite Kreiſe
Ge=
legenheit, in der jetzigen ſchweren wirtſchaftlichen Zeit ſich auch für
wenig Geld mit guten Qualitätsſchuhwären zu verſehen. Man verſäume
nicht, die Schaufenſter=Dekorgtionen der Firma zu oeſichtigen.
Wetterbericht.
Die weitere Ausbreitung der ozeaniſchen Luft hat in den geſtrigen
Nachmittagsſtunden bereits Temperaturanſtieg und ſtärkere Bewölkung
gebracht. Auch hat ſich dabei der hohe Druck langſam abgeſchwächt,
weiſt jedoch immer noch Barometerſtände von über 775 Millimeter auf.
Mit dem weiteren Vorüberzug der Störungen im Norden iſt der
Her=
antransport maritimer Luft gegeben, ſo daß der hohe Druck langſam
weiter zurückgehen dürfte und die Temperaturen ſpäter allmählich
etwas anſteigen werden.
Ausſichten für Donnerstag, den 13 Februar: Wolkiges, ſtellenweiſe auch
nebliges Wetter mit Aufheiterung, Temperaturen nachts etwas
un=
ter Null, meiſt trocken.
Ausſichten für Freitag, den 14. Februar: Bewölkt, Temperaturen um
Null, noch vorwiegend trocken".
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Donnerstag, den 13. Februar 1930
Nummer 24
Reich und Ausland.
Der oberſte Leiter der Heilsarmee, General
E. J. Higgins in Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M. Hier traf der oberſte Leiter
der Heilsa mee, Gen ral Edward J. Higgins mit
ſeiner Gattin ein, wo ihnen durch die hieſige
Heits=
armee und der Bevölkerung ein herzlicher Empfang
zuteil wurde. Ebenſo herzlich geſtaltete ſich der
Empfang durch die Stadt in der Geſchlechterſtube, zu
dem ſich neben führenden Vertretern der Behörden
auch eine Reihe Frankfurter Perſönlichkeiten
einge=
funden hatten. Abends ſprach dann der General im
Palmengarten vor überfülltem Saale über das
Wer=
den und die Ziele der Heilsarmee. Edward J.
Hig=
gins wird von hier aus über Stuttgart, Paris nach
London zurückkehren.
Ein Verbrecher unſchädlich gemacht.
Bad Kreuznach. Der Verbrecher, der in
der letzten Zeit in Kreuznach und der näheren
Um=
gebung immer wieder Naubüüberfälle verübte und
beſonders in der Frauenwelt große Beunruhigung
verurſacht hatte, konnte in der Perſon des am 7. Mai
1905 in Wallhauſen geborenen Wilhelm Stumm
feſt=
genommen werden. Bei dem letzten Ueberfall konnte
die überfallene Frau einen in der Nähe beſchäftigten
Arbeiter ſofort benachrichtigen, der den Täter ſtellen
und ihn nach heftiger Gegenwehr der Polizei
über=
geben konnte. Hier geſtand er ſämtliche Ueberfälle
der letzten Zeit ein.
Ein 102=Jähriger
Baumbach (Weſterwald). Am Dienstag wurde
der älteſte Weſterwälder, Peter Schupp, 102 Jahre
alt. Der alte Herr, der in Deutſchland kaum noch
Alterskonkurrenz hat, erfreut ſich noch einer
ver=
hältnismäßig guten Geſundheit. Gern erzählt er aus
ſeiner Jugendzeit, als er zu Fuß und mit dem
Poſtwagen Deutſchland und Oeſterreich durchſtreifte.
Er iſt das älteſte Mitglied der Deutſcher Turnerſchaft.
Kohlenſtaubexploſion.
Leipzig. Wie die „N. L. 3.” aus Regis=
Brei=
ingen bei Altenburg meldet, entſtand dort am
Diens=
tag nachmittag auf dem der Deutſchen Erdöl A.=G.
gehörigen Kohlenwerk eine ſtarke
Kohlenſtaubexplo=
ſion, wodurch 11 Trockenöfen ausbrannten. Das
Feuer, das in einem dieſer Oefen aufgekommen war,
pflanzte ſich auf die übrigen durch die
Verbindungs=
kanäle fort. Die Gaſe nahmen mit donnerähnlichem
Krachen ihren Weg durch die rieſigen Schornſteine.
Ungeheure Stichflammen ſchlugen aus dieſen empor.
Teilweiſe ſuchten ſich die Gaſe auch einen Ausweg
durch die Ofenklappen in das Ofenhaus. Dabei wurde
eine Anzahl Fenſterſcheiben zertrümmert. Vier
Ar=
beiter wurden durch Stichflammen verletzt, zwei von
ihnen ſchver, während die beiden anderen nach
An=
legung von Notverbänden in ihre Wohnung geſchafft
werden konnten. Die Feuevwehr aus Altenburg
konnte nach mehrſtündiger Arbeit den in den Oefen
brennenden Kohlenſtaub ablöſchen.
Oeffentliche Kundgebung des Reichsverbandes
des deutſchen Handwerks.
Für die öffentliche Kundgebung des
Reichsver=
bandes des deutſchen Handwerks am 19. Februar
d. J., vormittags 10 Uhr, im Plenarſitzungsſaal des
vorläufigen Reichswirtſchaftsrats zu Berlin ſteht
nunmehr die Tagesordnung feſt. Nach einer kurzen
Begrüßungsanſprache und den Erwiderungen der
Gäſte wird der Vorſitzende des Reichsverbandes des
deutſchen Handwerks, Friedrich Dorlien, Hannover,
Bericht erſtatten über „10 Jahre Reichsverband des
deutſchen Handwerks”. Univerſitätsprofeſſor Dr. H.
v. Beckerath, Bonn, wird ſodann über das Thema
ſprechen „Das Handwerk als Träger deutſcher
Wirt=
ſchaft und deutſcher Kultur”. Es folgt ein weiteres
Referat über „Handwerk und Sozialpolitik” durch
den Vorſitzenden des Weſtf.=Lippiſchen
Handwerker=
bundes, Drechſlerobermeiſter Feuerbaum, Dortmund.
Tragiſches Ende des Generalleutnants a. D.
Philipp Wolff.
Berlin. Wie die „N.=A.” meldet, iſt in der
Nähe des Bahnhofs Witzleben am Königsweg in
Charlottenburg am Mittwoch nachmittag kurz vor
drei Uhr der Generalleutnant a. D. Philipp Wolff,
der ſeit einigen Jahren Geſchäftsführer ein s
Mühlen=
verbandes war, aus dem Fenſter ſeiner im 4. Stock
gelegenen Wohnung auf die Straße geſtürzt und
den ſchweren Verletzungen erlegen. Generalleutnant
a. D. Wolff war ſchon einige Zeit leidend. Er konnte
nicht allein gehen und mußte ſtändig von einem ſeiner
Angehörigen begleitet werden. Es iſt möglich, daß
er zu nahe an das offene Fenſter herankam und dann,
von einem plötzlichen Schwindelanfall befallen, in die
Tiefe ſtürzte.
Haftbefehle in der Mordſache Zimmer.
Berlin. In der Ermittlungsſache wegen
Tö=
tung der Klavierlehrerin Zimmer hat der
Ver=
nehmungsrichter im Polizeipräſidium am Dienstag
Haftbefehl gegen den Arbeiter Wartin Opitz und den
Kellner Alfred Ganski wegen des Verdachtes des
ge=
meinſamen Ranbmordes und gegen den
Werkzeug=
macher Richard Ptock wegen des Verdachtes der
ge=
werbsmäßigen Hehlerei erlaſſen. Ptock hat die
blut=
befleckten Sachen von den Tätern angekauft.
Der Frankfurker Archäologe Drerel
verſchwunden.
Profeſſor Dr. Friedrich Drexel.
Zolgenſchweres Bauunglück in Weißenſee.
Drei Toke, ſechs Schwerverlekke. — Decken=Einſturz auf dem Kahrſtadk=Neubau.
Berlin, 12. Februar.
Durch einen Deckencinſturz auf dem Kahrſtadt=
Neubau in der Charlottenburgerſtraße in Weißenſee
kam es kurz nach neun Uhr zu einem folgenſchweren
Bauunglück, wobei drei Arbeiter getötet und ſechs
ſchwver verletzt wurden. Die Dicke in einem der
Häuſer war anſcheinend mit Zementſäcken
über=
laſtet worden und ſtürzte während der Frühſtückspauſe
plötzlich ein, wobei die Arbeiter, die im
darunter=
liegenden Kellerraum ſaßen, begraben wurden. Der
ſofort glarmierten Feuerwehr gelang es, die
Ver=
unglückten in kurzer Zeit zu bergen und die
Ver=
letzten in das Krankenhaus Weißenſee zu überführen.
Das Unglück ereignete ſich auf einem Bauplatz der
Rudolf Kahrſtadt A.=G., die an dieſer Stelle vier
Wohnhäuſerblocks für die Angeſtellten der
Kahrſtadt=
betriebe errichtet. Der Neubau iſt im Rohbau
be=
reits vollendet und überdacht. Die Arbeiten wurden
von der Bauhlitte G. m. b. H. ausgeführt. Die
Po=
lizei hat eingehende Ermittlungen über die Urſachen
des Bauunglücks eingeleitet.
Die Unterſuchung über die Urſache
d.s Deckeneinſturzes in Weißenſee hat ergeben, daß
die Decke an einer Stelle zu ſchwer durch Zementſäcke
belaſtet war. Die endgültigen Berechnungen über die
Belaſtungsfähigkeit der Decke dürften an dem
Er=
gebnis der vorläufigen Feſtſtellungen kaum etwas
ändern. Die weiteren Erhebungen liegen in der
Hand der Kriminalpolizei bzw. der
Staatsanwalt=
ſchaft. Ob es zu einem Nachweiſe einer einwandfreien
Schuld des betreffenden Poliers kommen wird, iſt
zweifelhaft. Der Polier hat den Arbeitern nicht
ge=
ſagt, daß die Säcke an einer Stelle zu lagern wären.
Eine Schuld trifft ihn alſo nur inſofern, als ſeine
Anwciſungen nicht genau genug waren.
Zu dem Unglück wird noch gemeldet, daß die
drei Toten und alle Verletzten aus Berlin ſtammen
bis auf Paul Baeriſch aus Eſſen, der mit einer
Ge=
hirnerſchütterung und einer großen Kopfwunde im
Krankenhaus Weißenſee liegt.
Verhaftung wegen des Bauunglücks
in Weißenſee.
Im Zuſammenhang mit dem ſchweren Bauunglück
in Weißenſce, bei dem, wie gemeldet, drei Arbeiter
ums Leben kamen, iſt der Polier Kracht von der
Polizei vorläufig feſtgenommen worden. Wie
wi=
weiter erfahren, hatte er Amveiſung gegeben, in den
Parterreraum des Naubaues, in welchem bereits 75
Zentner Zement lagerten, von denen erſt wenige
beubraucht waren, eine neue Ladung Zement von
abermals 75 Sack hinzuſtapeln. Somit war der
Fuß=
boden mit etwa 130 Zentner Zement belaſtet. Kracht
gibt zu, es verabſäumt zu haben, ſich über die noch
vorhandene Menge Zement hinreichend zu
unter=
richten, bevor er die Anweiſung gab, die neue
Sendung zu der alten zu packen.
Funkbild von der ſchweren Flugzeug=Kakaſtrophe in England
Blick auf die Tribünen des Madrider Stadion=Baues,
in dem nach Fertigſtellung 22 000 Zuſchauer Platz haben werden.
(Funkbild der „New York Times”.)
Die Trümmer des abgeſtürzten Flugzeugs bei Marden (Südengland).
Ein franzöſiſches Verkehrsflugzeug der Linie Paris—London mußte in der Nähe von Marden
not=
landen, überſchlug ſich und ging in Flammen auf. Zwei Paſſagiere kamen in dem brennenden
Flug=
zeug um, drei weitere erlitten ſchwere Verletzungen. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Tardieu
wollte urſprünglich das Flugzeug benutzen, um zur Londoner Flottenkonferenz zurückzufahren,
war aber dann durch eine Kabinettsſitzung aufgehalten worden.
Madrid bauk ein Rieſenſtadion.
Fauſtrecht im Berliner Chauffeurſtreik.
Dienstag abend zu ſchweren Ausſchreitungen zwiſchen
Kraftwagenführern. Die Polizei mußte mehrmals 3200 Kraftdroſchkenchauffeure ausgeſperrt.
eingreifen, um die Ruhe und Ordnung
wiederherzu=
ſtellen. Am Schluß einer Verſammlung der Streiken= Vier Bergleute von Geſteinsmaſſen verſchüttet.
den forderten laut „B. T.” kommuniſtiſche
Funk=
tionäre die Streikenden auf, in geſchloſſenen Zügen
zu drängen. Am Schleſiſchen Bahnhof, am Küſſtriner
Platz und am Prenzlauer Tor kam es dann zu
Zu=
ſammenſtößen, bei denen mehrere Kraftwagen
be=
ſchädigt wurden. Gegen 9 Uhr abends kam es zu
Streikenden angehalten, die Fahrgäſte mit Gewait
aus den Wagen herausgeriſſen und die Chauffeure
blutig geſchlagen. Insgeſamt wurden vier Perſonen / haftet.
feſtgenommen, die ſich als Rädelsführer an den
Aus=
ſchreitungen beteiligt haben. Außer den Großbetrie=
An verſchiedenen Stellen der Stadt kam es am ben des Berliner Kraftdroſchkengewerbes haben
nun=
mehr auch einige Innungsbetriebe
Kraftdroſchken=
ſtreitenden Droſchkenchauffeuren und arbeitswilligen chauffeure ausgeſperrt. Insgeſamt ſind jetzt etwa
Kartowitz. Auf der Maxgrube in Michalkowitz
durch die Straßen zu ziehen, Autodroſchken anzuhalten wurden vier Bergarbeiter von herabſtürzenden Ge=
und die arbeitswilligen Chauffeure von den Wagen ſteinsmaſſen verſchüttet und ſchwer verletzt. Sie
fanden im Knappſchaftslazarett Aufnahme.
Mord auf dem Markt.
Sofia. In der hieſigen Zentralmarkthalle kam
rnſteren Zwiſchenfällen in der Neuen König= und es während der Zeit des ſtärkſten Beſuches zu einer
Weberſtraße. Allein in der Weberſtraße wurden zehn aufregenden Szene. Zwei Kaufleute gerieten in
Droſchken durch Steinwürfe ſchwer beſchädigt. Auch ; Wortwechſel, der in Tätlichkeiten ausartete. Plötzlich
in der Neuen Königſtraße wurden vier Droſchken von zog einer der Streitenden einen Revolver und ſtreckte
ſeinen Gegner durch vier Schüſſe nieder, ſo daß dieſer
ſchwerverletzt zuſammenbrach. Der Täter wurde ver=
Zum Unkergang der München
NewYork. Das Feuer an Bord des Dampferz
„Mnchen” griff ſo ſchnell um ſich, daß alle
Be=
mühungen der zahlreichen Feuerwehren nutzlos
waren. Dies iſt zum Teil darauf zurückzuführen,
daß ſich ſofort nach Ausbruch des Brandes in den
Keſſel= und Laderäumen mehrere Exploſionen
er=
eigneten. Dabei wurden drei Heizer veuletzt. Mehrere
Mitglieder der Beſatzung konnten ſich nur durch
Ueberbordſpringen retten. — Um das Uebergreifen
der Flammen auf die Quais zu verhindern, wurde
das Schiff aus dem Hafen herausgeſchleppt. Es ſank
kurz darauf in der Nähe des Hafendammes. Da dort
das Waſſer ziemlich ſeicht iſt, ragen etwa zwei
Drit=
tel des Schiffskörpers aus den Fluten hervor.
Die „München” hatte 260 Paſſagiere an Bord
und war infolge des auf dem Atlantiſchen Ozean
heriſchenden Sturmes mit 36 Stunden Verſpätung
eingelaufen. Das Wrack des Dampfers hat ungefähr
45 Grad Schlagſeite. Die Sachſchäden konnten noch
nicht genau feſtgeſtellt werden; man ſchätzt ſie
gegen=
wärtig auf 3 bis 3½ Millionen Dollar.
Nach den Erzählungen der Beſatzung iſt ein
Elek=
triker des Schiffes ums Leben gekommen, als er
ver=
geblich verſuchte, den elektriſchen Strom zu
unter=
brechen, um eine Exploſion im Keſſelraum zu
verhin=
dern. — Der Lotſe Jon Harey iſt den ſchweren
Ver=
letzungen erlegen, die er bei dem Brand erlitten hat.
Es iſt trotz größter Bemühungen bisher nicht
gelungen, das Ausmaß des durch den Brand auf der
„München” entſtandenen Schadens feſtzuſtellen, da
der Dampfer, der nur teilweiſe unter Waſſer liegt,
immer noch brennt. Der Schaden dürfte
ſchätzungs=
weiſe zehn Millionen Mark betragen, ſoll aber durch
Verſicherung gedeckt ſein.
Die rauchenden Trümmer der „München”.
Das Achterſchiff der „München” iſt jetzt
voll=
ſtändig ausgebrannt. Der Dampfer iſt geſunken und
der Schiffskörper ruht auf dem Boden des Hudſon=
Rivers, der am Pier 14 Meter tief iſt. Der Oberbau
des Schiffes ragt über das Waſſer empor. Der
Brand wütet weiter. Die Pumpen ſchleudern das
Waſſer tonnenweiſe in den Brandherd. Ein
Ueber=
greifen der Flammen auf den Pier und die
Nach=
barſchiffe konnte verhindert werden. Die Exploſionen
im Laderaum waren ſo heftig, daß der Boden des
Hudſon=Rivers erſchüttert wurde. Im nahegelegenen
Hudſon=Tunnel wurde der Verkehr vorübergehend
ſtillgelegt, weil man weitere Exploſionen befürchtete,
Ein Feuerwehrmann wird noch vermißt. Er ſoll
durch die Exploſionen über Bord geſchleudert
wor=
den ſein.
Wiederaufnahme des Untergrundverkehrs
unter dem Hudſon.
Der Untergrundbahnverkehr von New York nach
Hoboken und New Jerſey, der Dienstag abend
ein=
geſtellt wurde, weil das Wrack der „München” direlt
über dem Bahntunnel war, iſt Mittwoch früh wieder
aufgenommen worden. Die leitenden Ingenieure ſind
nach einer genauen Unterſuchung zu der Anſicht
ge=
ommen, daß der auf dem Tunnel laſtende Druck
nicht ſo groß ſei, um einen Bruch der Decke
herbei=
zuführen. Das Heck der „München” das ſich an
einer von dem Tunnel entfernten Stelle auf den
Flußgrund aufſtützt, nimmt nach Anſicht der
Fach=
leute den größten Teil der geſamten „Laſt des
ge=
ſunkenen Schiffs auf.
Eine Leiche des verunglückten franzöſiſchen
Waſſerflugzeuges geborgen.
Paris. Wie Havas aus Perpignan meldet, iſt
einer der Inſaſſen des untergegangenen
Waſſerflug=
zeuges der Strecke Algier—Marſeille als Leiche
ge=
vorgen worden. Es handelt ſich um den
Flugzeug=
führer. Desgleichen wurden zwei Poſtſäcke und zwei
Fliegeranzüge am Strand aufgefunden.
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Darunter
Hugo Vogel,
der bekannte Hiſtorienmaler, feiert am 15.
Fe=
bruar ſeinen 75 Geburtstag. „Neben den
Bil=
dern rein hiſtoriſchen Inhalts ſind ſein
Koloſſal=
gemälde „Prometheus bringt den Menſchen das
Feuer”, ſein Gruppenbild „Der Hamburger
Senat” und ſeine zahlreichen Porträts des
Reichspräſidenten am bekannteſten geworden.
Neuer Höhenweltrekord für Kleinflugzeuge.
Der deutſche Rekord gebrochen.
Paris. Der franzöſiſche Flieger Albert hat mit
einem einſitzigen Flugzeug von 350 Kilogramm
Eigen=
gewicht eine Höhe von rund 8000 Meter erreicht und
damit in dieſer Kategorie den bisher von dem
deut=
ſchen Flieger Paul Bäumer gehaltenen Rekord von
6782 Meter überboten. Es ſteht noch nicht feſt, ob
der Rekord Alberts offiziell anerkannt werden wird.
Ein Sanitätsflugzeug abgeſtürzt.
Paris. Bei Choiſh=le=Roi ſtürzte am Dienstag
nachmittag ein Sanitätsflugzeug ab, das in Le
Bourget aufgeſtiegen war. Der Pilot fand dabei
den Tod.
Ein Fiſcherboot geſunken.
25 Mann ertrunken.
Madrid. Nach einer Meldung aus Vigo iſt
ein Fiſcherfahrzeug während eines heftigen Sturmes
imgeſchlagen, wobei 25 Mann der Beſatzung
er=
trunken ſind.
Zum 75. Geburkskag des Malers
Hug0 Vogel.
Nummer 44
Donnerstag, den 13. Februar 1930
Seite 9
In Sienſte dei Tonsgefanoheil.
Was wird in Deukſchland für Geſund=
Heitse und Aorpersſiege kasgegeork!
Von
Dr. Thevdor Grumbt, Dresden.
In einigen Monaten wird in Dresden die Uebergabe eines
ſer volks= und menſchheitsfreundlichſten Werke an die
Oeffent=
ſichkeit erfolgen, das jemals aus dem Geiſte ſelbſtloſer
Hilfs=
freudigkeit entſtanden iſt. Es handelt ſich um das Deutſche
bygiene=Muſeum. Nahezu zwei Jahrzehnte mußte um ſeine
Exiſtenz und Geſtaltung hart gekämpft werden. Nun iſt es trotz
illen Unbilden der Zeiten in glänzender Vollendung
fertig=
ſeſtellt worden. Aufgabe dieſer ganzen Schöpfung ſoll es nach
ſem Willen ihres in der ganzen Welt bekannten Gründers, des
1916 verſtorbenen Dresdner Großinduſtriellen Auguſt Lingner,
ſein, allen Deutſchen eine Bildungsſtätte zur Bereicherung ihres
Viſſens über den Menſchen und die menſchlichen
Lebensbedin=
ſungen zu werden und ſo zur Förderung des koſtbarſten Gutes
ſer Nation der Volksgeſundheit, beizutragen. Auch die
gleich=
ſeitig ihre Pforten öffnende Internationale Hygiene=Ausſtellung
wird auf breiterer zwiſchenſtaatlicher Baſis demſelben Zwecke
ſienen. „Wir müſſen die Schädlichkeiten, die die
Geſamtentwick=
ſung der modernen Zeit mit ſich gebracht hat, durch eine
vernunft=
ſemäße Lebensweiſe auszugleichen ſuchen. Dazu eine Anregung
zu geben, iſt der Zweck des Deutſchen Hygiene=Muſeums und
wird auch der Zweck der Internationalen Hygiene=Ausſtellung
dresden 1930 ſein”, ſo charakteriſierte im Verlaufe einer
Preſſe=
ſorbeſichtigung der zweite Präſident der Internationalen Hygiene=
Ausſtellung, Regierungsrat Dr. med. h. c. Georg Seiring die
be=
ſeutſamen Ziele hes Dienſtes am Menſchen, die ſich Muſeum und
Ausſtellung geſteckt haben. Die Größe und Wichtigkeit dieſer
Auf=
faben verlangt von der Geſamtheit wie vom Einzelnen nicht nur
ſin hohes Maß von Aufmerkſamkeit, ſondern auch wirtſchaftliche
Opfer. Aber gerade wenn man das ſeit der Internationalen
bygiene=Ausſtellung von 1911 auffallend geſtiegene allgemeine
Intereſſe an den Problemen der Hygiene und der praktiſchen
Gtärkung der Volksgeſundheit, den Drang der Maſſen, durch
Eport und Spiel zu erhöhter Widerſtandskraft zu gelangen, ſich
tor Augen hält, ſo erſcheinen die wirtſchaftlichen Opfer, die der
Innäherung an die Verwirklichung des Ideals vom geſunden
körper, in dem ein geſunder Geiſt wohnt, nicht übermäßig hoch.
zwar gehört Deutſchland unter den europäiſchen Staaten
unbe=
fritten zu denjenigen, in denen für Geſundheitspflege und
ver=
dandte Gebiete das Meiſte getan wird. Es ſtellte ſich in
Deutſch=
lnd, in der Kaufkraft der Reichsmark von 1925 berechnet, die
leiſtung der Gemeinden und Gemeindeverbände für Aufgaben
der Geſundheitspflege, Leibesübungen und Jugendwohlfahrt pro
kopf der Bevölkerung auf 9,7 Reichsmark gegenüber 8,2 in Eng=
und und Wales, 5,5 in Belgien, 2.0 in Polen und wenn man
u8 einzigen außereuropäiſchen Staat, für den entſprechende
Erhebungen vorliegen, die Vereinigten Staaten von Amerika
ſennen darf, gegenüber 8,4 Reichsmark in dieſen. Aber das
Zeiſpiel Schwedens, das mit 17,6 Reichsmark an Ausgaben für
(efundheitspflege und die übrigen genannten Gebiete auf den
tipf der Bevölkerung einen großen Vorſprung inne hat, iſt
ſeweiskräftig genug, daß gerade in Deutſchland für die Pflege
*s Geſundheitsweſens durch die öffentliche Hand noch mancher=
41 zu tun bleibt und hoffentlich bei ſich beſſernden
Wirtſchafts=
ethältniſſen auch getan werden wird. Das gilt beſonders für
ſie direkten Reichsleiſtungen im Dienſte des Geſundheitsweſens,
aſo die Ausgaben, die der Reichshaushalt hierfür ausweiſt. Sie
ſtehen dort unter den Einzeltiteln „Geſundheitliche Hebung des
lolkes” „Bekämpfung des Alkoholismus” „Verbilligung des in
ffentlichen Krankenanſtalten verwandten Alkohols”, „
För=
drung des Turn= und Sportweſens”, „Förderung von Anſtalten
ud Einrichtungen des Geſundheitsweſens” und verſchiedenes,
drunter „Deutſches Medizinalweſen im Ausland”. Für alle dieſe
Obliegenheiten gab das Reich im Jahre 1925 bei Geſamtausgaben
aller Hoheitsverwaltungen in Höhe von 4,5 Milliarden und bei
Geſamtausgaben für Fürſorge= und Geſundheitsweſen in Höhe
von 297,9 Millionen 8,8 Millionen Reichsmark aus. Die
Ge=
ſamtausgaben der Reichshaushalte wie diejenigen für Fürſorge
und Geſundheitsweſen ſteigen in den folgenden Etatjahren von
6,8 Milliarden beztl. 527,2 Millionen Reichsmark an, dagegen
ſinken im gleichen Zeitraum die direkten Ausgaben des
Reichs=
haushalts für die obenbezeichneten Gebiete des
Geſundheits=
weſens auf 5,3 Millionen herab. Für den Titel „Geſundheitliche
Hebung des Volkes”, der im Jahre 1925 mit 2,4 Millionen
ange=
ſetzt iſt, findet ſich in den folgenden kein Betrag mehr. Auch
die Förderung des Turn= und Sportweſens, in deren Dienſt
das Reich im Jahre 1925 800 000 Mk. ſtellte, wird 1929 nur noch
mit 500 000 Mk. betätigt. In den Zwiſchenjahren ſind hierfür
allerdings 1,6, 1,7 und 1,2 Millionen Mark ausgegeben worden.
Die gleiche rückläufige Bewegung zeigen die Reichsausgaben
für Anſtalten und Einrichtungen des Geſundheitsweſens, für die
1929 1,2 Millionen, 1925 3,1 Millionen Mark gegeben wurden.
Freilich muß man hier eins bedenken, daß die Hebung und
Pflege des Geſundheitsweſens nach Maßgabe der deutſchen
Ge=
ſetzgebung keine eigentliche Reichsaufgabe darſtellt. Die
Haupt=
laſt hierbei fällt vielmehr im Rahmen der öffentlichen Fürſonge
nach der Reichsverordnung über die Fürſorgepflicht vom 13.
Fe=
bruar 1924 und der 3. Steuernotverordnung vom Tage darauf,
jenen Verordnungen, die die Kodifikation des Fürſorgerechts mit
ſich brachten, den Bezirks= und Landesfürſorgeverbänden zu. Je
nachdem, ob den Notleidenden und Gefährdeten Vollpflege bei
Tag und Nacht, Teilpflege während eines Teils des Tages oder
der Nacht oder die Möglichkeit gewährt wird, ſich gelegentlich
Rat und Hilfe an beſtimmten Stellen zu holen, wird von einer
ge=
ſchloſſenen, halboffenen und offenen Fürſorge geſprochen. In der
geſchloſſenen Fürſorge gaben die Bezirksfürſorgeverbände und
Jugendämter während des Rechnungsjahres 1927/28 im Reiche
112 132 600 Mk. aus, in der offenen 33 049 400 Mk. Die
Landes=
fürſorgeverbände und Landesjugendämter zahlten im gleichen
Zeitraum 22 141 400 Mk. im Dienſte derſelben Aufgaben. Hierzu
treten allerdings noch hohe Leiſtungen, die von den
Bezirks=
fürſong verbänden und Jugendämtern für ebenfalls der
Geſund=
heit und der Hygiene dienende Aufgaben und Gebiete getätigt
wurden. So floſſen aus den Kaſſen derſelben Fürſorgeträger
1927/28 15 711 000 Mk. für Jugendpflege und Leibesübungen,
60 938 100 Mk. für Krankenhäuſer, Entbindungsheime und andere
Einrichtungen der Geſundheitspflege, 13 144 600 Mk. für
Be=
ratungsſtellen für Tuberkulöſe, Geſchlechtskranke uſw., 16 916 500
Mk. für Säuglings= und Kinderfürſorgeſtellen, für Krippen,
Kindergärten uſw. Alles das ſind natürlich Leiſtungen, die, wenn
ſie auch einen nach Millionen zählenden Kreis von Bedürftigen
zugute kommen, als Dienſt an der Geſundheit des Volkes mit
Rückſicht auf die ſchwere wirtſchaftliche Notlage, in der
Deutſch=
land ſeit einem Jahrzehnt ſein Daſein friſtet, hohe Anerkennung
verdienen. Daß ſie gleichwohl bei weitem noch nicht ſämtliche
geſundheitsfördernde Maßnahmen im deutſchen Reichsgebiet
um=
ſpannen, darf weiterhin als beſonders erfreulich bezeichnet werden.
Eine intenſive Geſundheitsfürſonge vollbringt u. a. auch die
In=
validenverſicherung als freiwillige Leiſtung an den von ihr
ver=
ſicherten Perſonenkreis. 1928 waren es 223 136 Männer und
148 708 Frauen, die durch die Invalidenverſicherung
Heilbehand=
lung zugeſprochen erhielten. Bei 788,5 Millionen Reichsmark
Einnahmen aus Invalidenverſicherungsbeiträgen während, der
erſten 9 Monate des in Betracht ſtehenden Jahres wurden 72,1
Millionen Mark oder 111,3 Prozent mehr als im letzten
Vor=
kriegsjahre von der Verſicherung für die geſundheitliche Förderung
ihrer Verſicherten ausgegeben. Auch die private Fürſorge, alſo
die in ſieben Spitzenverbänden zuſammengefaßten Oraaniſationen
der freien deutſchen Wohlfahrtspflege leiſtete beſtändig für
Ge=
ſundheit und Leben großer Volkskreiſe außerordentlich
Beacht=
liches. Im ganzen ſind es an 2 000
Gemeindekrankenpflege=
ſtationen, die das deutſche Rote Kreuz den entſprechenden
Auf=
gaben zur Verfügung ſtellt. Außerdem gibt es noch gegen 1000
Fürſorge= und Beratungsſtellen der freien deutſchen Wohlfahrts=
pflege, 2226 Sanitätskolonnen, Pflegerſchaften und
Samariter=
vereine, 11000 Rettungswachen und Unfallhalteſtellen mit 700
Krankentransportwagen, 18 200 Krankenbeförderungseinrichtungen
und Geräte, über 1400 Verleihanſtalten und =Stellen von
Kran=
kenpflegeartikeln, 402 Desinfektionseinrichtungen u. a. m.
Hinzu=
kommen die 7000 Ortsgruppen des Evangeliſchen Frauenbundes
beim Zentralausſchuß für Innere Miſſion, 632 Ortsgruppen des
Deutſchen Hauptvereins vom Blauen Kreuz, 162 kirchliche
Blau=
kreuzvereine, 245 Ortsgruppen des Deutſchen Vereins gegen den
Alkoholismus, die alle letzten Endes im Dienſte der deutſchen
Volksgeſundheit wirken. Wenn man ſich dieſe großen öffentlichen
und privaten Inſtitutionen in ihrer Geſamtwirkſamkeit für
Volks=
hygiene vergegenwärtigt, ſo drängt ſich unmittelbar die Frage auf,
was denn der einzelne im Volke für die wichtigen Bedürfniſſe
der Erhaltung des eigenen Lebens durch Geſundheitspflege aus
freien Stücken leiſtet. Die Ermittlungen hierüber ſind natürlich
außerordentlich ſchwierig und in ihren Ergebniſſen lückenhaft.
Aber einige bezeichnende Rückſchlüſſe, die, wie man ſagen muß,
nicht unbedingt zugunſten eines ſtarken Geſundheitswillens des
Volksgenoſſen ſprechen, laſſen ſich doch aus Ueberſichten herleiten,
die über die Summe und Verteilung der Ausgaben von
Haué=
haltungen der Arbeiterſchaft und der Angeſtelltenſchaft in
Deutſch=
land kürzlich vom Statiſtiſchen Reichsamt veröffentlicht worden
ſind. Es ſind da in 896 Fällen Arbeiterhaushaltungen von
ver=
ſchiedener Kopfſtärke und verſchiedenem Einkommen nach ihren
Haushaltrechnungen auf freiwillige Meldung hin regiſtriert
wor=
den, und dabei wurde feſtgeſtellt, daß bei einer durchſchnittlichen
Haushaltsftärke von 4,2 Köpfen und einer Jahresgeſamtausgabe
von 3325,12 Mark für Körperpflege 25,51 oder 0,8 Prozent der
Geſamtausgaben und für Geſundheitspflege 21 Mark oder 0,6
Prozent der Geſamtausgaben im Wirtſchaftsjahr 1927/28
aus=
gegeben wurden. Selbſtverſtändlich umfaßten die Rubriken
Kör=
perpflege und Geſundheitspflege nicht ausſchließlich die
Hygiene=
ausgaben der Arbeiterhaushaltung, vielmehr ſtecken ſolche auch
in den Ausgabentiteln „Wohnungsmiete” „Bekleidung und
Wäſche” ſowie „Erholung”, die mit 10 Prozent, 12,7 Prozent und
1,1 Prozeut der Geſamtausgaben auftreten. Indeſſen fällt auf,
daß im Durchſchnitt dieſer 896 Arbeiterhaushaltungen für
Kör=
verpflege, alſo Beſchaffung von Toilettenſeife, Bäder,
Raſier=
bedarf und anderes und für Geſundheitspflege, nämlich den über
Krankenkaſſenleiſtungen hinausgehenden Bedarf an
Medika=
menten, mit 0,8 und 0,6 Prozent der Geſamtausgaben weniger
ausgegeben worden iſt, als wie für Verbands= und
Vereinsbei=
träge und für Genußmittel, für die 2,3 Prozent und 3,9 Prozent
der geſamten Jahreshaushaltausgaben geopfert wurden. Bei
den Angeſtelltenhaushaltungen, die in 546 Fällen nachgeprüft
wurden, iſt das Verhältnis der unmittelbaren Ausgaben für
Körperpflege und Geſundheitspflege zu Ausgaben anderer Art
zwar ein wenig beſſer. In den 546 Berichtsfällen mit 3,6 Köpfen
Haushaltſtärke und einer Durchſchnittsjahresgeſamtausgabe von
4712,32 Mark wurden nämlich für Körperpflege 45,80 Mark oder
1 Prozent und für Geſundheitspflege 44,79 Mark, alſo ein
wei=
teres Prozent, ausgegeben. Die Prozentſätze, mit denen
Woh=
nungsmiete, Bekleidung und Wäſche und Erholung im Falle der
Angeſtelltenhaushaltung an den Geſamtausgaben beteiligt ſind,
ſtellen ſich nicht weſentlich anders als die bei der
Arbeiterhaus=
haltung. Nur der Anteil der Verbands= und Vereinsbeiträge iſt
mit 1,3 Prozent gegenüber 2,3 Prozent bei der
Arbeiterhaus=
haltung etwas niedriger. Wenn man annimmt, daß von den
rund 36 Millionen Einkommenſteuerpflichtigen, die es im Reiche
gibt, von denen 18 Millionen ein Jahreseinkommen unter 2000
Mark haben, die Hälfte in Hinſicht auf ihre Geſundheitsausgaben
nach Maßgabe der Arbeiterhaushaltung, die andere nach der der
Angeſtelltenhaushaltung, zu bewerten wäre, ſo würde jährlich
von dieſem erheblichſten Teil des verdienenden und
ſteuerzahlen=
den deutſchen Volkes rund ¼ Milliarden Mark für Körper= und
Geſundheitspflege ausgegeben werden. Gegenüber einer
Aus=
gabe von über 3 Milliarden Mark für Tabak und Alkohol erſcheint
dieſer Betrag freilich recht gering. Immerhin wird man ſeine
Bedeutung, zuſammen mit den Leiſtungen der öffentlichen Hand,
über die einiges oben geſogt wurde, nicht zu unterſchätzen
brau=
chen. Mit den erheblichen Wirkungen von Hygienemuſeum und
Hygieneausſtellung verbindet ſich indeſſen die Hoffnung, daß der
Wille des Individuums wie der Geſamtheit zu Opfern für
Geſundheit und Leben zum Wohle der deutſchen Nation ſich in
Zukunft fortgeſetzt beſtärkt.
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Seite 10
Donnerstag, den 13. Februar 1930
Nummer 2
Spotg Ohtef und Tarnen.
Handball.
Züddeutſchland - Darmſkädker Städkemannſchaft.
Der Verbandsſpielausſchuß hat ſich nun doch entſchloſſen, für das
Probeſpiel am 23. Februar der Süddeutſchen Auswahlelf die
Darm=
ſtädter Städtemannſchaft entgegenzuſtellen, von dem richtigen Gedanken
ausgehend, daß nur ein gleichwertiger Gegner zum Prüfſtein für die
Repräſentativen werden kann. Der Kreisſpielwart hat die Darmſtädter
Mannſchaft wie folgt aufgeſtellt:
Bordt (1. Halbzeit)
Henß (2. Halbzeit)
Walter
Rothenburger
(Polizei)
P.
Jäger,
Schmitt
Delp
(98)
(98)
(Polizei)
Fuchs Feick Hennemann
Huber
(98)
(Polizei)
Die ſüddeukſche Handball=Pokalelf probk.
Für das am 23. Februar in Darmſtadt zum Austrag kommende
Probeſpiel der ſüddeutſchen Handball=Pokalelf gegen eine Main/Heſſen=
Mannſchaft iſt die folgende ſüddeutſche Mannſchaft aufgeſtellt worden:
Bender (VfR. Schwanheim); Dänzer (Sp.Vg. Fürth); Reutter (SV. 98
Darmſtadt); Otto (Pol. Darmſtadt); Gebhardt, Henninger (Sp.Vg.
Fürth); Träg (Sp.Vg. Fürth), Werner (SV. 98 Darmſtadt), Jans (Pol.
Darmſtadt); Zacherl (Sp.Vg. Fürth); Holzwarth (1. FC. Nürnberg).
Erſatz: Freund (SV. 98 Darmſtadt).
Am die ſüddentſche Handball=Meiſterſchaft.
Die Terminliſten.
Für die Endſpiele um die ſüddeutſche Handball=Meiſterſchaft ſind
die folgenden Termine feſtgeſetzt worden.
Herren: 2. März: Gruppe Oſt: Stuttgarter Kickers—Sp. Vg.
Fürth; Gruppe Weſt: Meiſter Rhein/Saar—Meiſter Main/Heſſen. —
16. März: Gruppe Oſt: Sp.Vg. Fürth—Stuttgarter Kickers; Gruppe
Weſt: Meiſter Main/Heſſen—Meiſter Rhein/Saar. — 6. April:
Ent=
ſcheidungsſpiel der Gruppenſieger an einem neutralen Platz.
Damen: 30. März: Meiſter Rhein/Saar—Meiſter Main/Heſſen:
6. April: Meiſter Main/Heſſen—Meiſter Rhein/Saar.
Weſtdeutſche Handball=Hochſchulmeiſterſchaft.
Um die weſtdeutſche Handballhochſchulmeiſterſchaft ſtanden ſich am
Donnerstag in Münſter die Univerſitätsmannſchaften von Bonn und
Münſter im zweiten Vorrundenſpiel gegenüber. Nachdem die erſte
Begegnung unentſchieden 4:4 verlaufen war, ſiegten diesmal die
Bon=
ner Studenten glücklich mit 4:3 (2:1) Treffern.
In Aachen trafen ſich im Vorrundenkampf die Techniſche
Hoch=
ſchule Aachen und die Univerſität Köln. Die techniſch und
taktiſch beſſer ſpielenden Kölner ſiegten verdient mit 6:1 Toren,
nach=
dem das ſpannende Spiel bei der Pauſe noch unentſchieden 1:1 ſtand.
Handball in der deutſchen Turnerſchaft.
Handball im Odenwaldgau.
Der 9. Februar 1930 brachte folgende Ergebniſſe:
Tv. Erbach 1.—Tgſ. Offenbach 1. 0:1,
Nieder Klingen 1.—Groß=Bieberau 1. 2:4,
Schaafheim 1.—Sickenhofen 1. 0:1,
Heubach-Klein=Umſtadt 2. 3:5,
König 2.—Kirch=Brombach 2. 7:1.
In Erbach gab es ein flottes Spiel zu ſehen, das unter dem ſtarken
Oſtwind zu leiden hatte. Obwohl Nieder=Klingen zeitweiſe überlegen
ſpielte, konnte Groß=Bieberau doch gewinnen, weil es einen
ſchußfreu=
digen Sturm und einen ſicheren Tormann ins Treffen führen konnte.
Das Ergebnis in Schaafheim entſpricht nicht ganz dem Spielverlauf.
Sickenhofen hatte dort immer die Führung und war tonangebend, aber
Schaafheims Torhüter bewachte ſein Heiligtum glänzend. Der
aufge=
taute Boden beeinträchtigte in Heubach den raſchen Spielverlauf,
König 2. zeigte vor allem im Sturm eine beſſere Leiſtung und konnte
dadurch ſo hoch gewinnen.
Kommenden Sonntag ſpielen:
Groß=Umſtadt 1.—Tgſ. Darmſtadt 1., 3 Uhr,
Steinbuch—Erbach, 2 Uhr,
Hergershauſen 1.—Groß=Umſtadt 2., 3 Uhr,
Hergershauſen 2.—Groß=Umſtadt Jgd., 2 Uhr,
Mümling=Grumbach-Heubach, 1,30 Uhr,
Sickenhofen—Altheim, 3 Uhr,
Richen 1.—Kirch=Brombach 1. 3 Uhr,
Richen 2.—Kirchbrombach 2., 2 Uhr,
Langſtadt 1.—Klein=Umſtadt 1., 3 Uhr,
Langſtadt 2.—Klein=Umſtadt 2., 1,45 Uhr,
NiederKlingen 1.—Habitzheim 1., 3 Uhr.
Als wichtigſtes Gauſpiel iſt das Entſcheidungsſpiel um den
Beſten der B=Klaſſe anzuſehen, Momart 1 (Gruppe Süd)-Groß=
Bieberau 1 (Gruppe Nord). Das Spiel findet auf einem neutralen
Platze ſtatt, und zwar auf Wunſch der beiden Mannſchaften im
Spork=
park zu Erbach, um 3,15 Uhr. Wenn auch Momart bis jetzt ohne
Verluſtpunkte aus der Pflichtſpielreihe hervorgegangen iſt und Groß=
Bieberau nicht, ſo iſt, wenn man die Leiſtungen beider Vereine
be=
trachtet, der Ausgang des Treffens ein vollkommen offener. Sicher gibt
es einen intereſſanten Kampf zu ſehen.
Fechken.
Jungmannen-Bezirksweltfechken in Offenbach a. M.
95 Teilnehmer, Schreher, Tgde. 46, geht mit 24 Punkten in
die Schlußrunde und wird 9. Sieger. — Die Kämpfe wickelten ſich unter
der Leitung des Gaufechtwarts Bruckner reibungslos ab. Gefochten
wurde auf ſechs Bahnen.
Endrunde: 1. Krönung, Bornheim, 8. Siege; 2. Stein, Tv.
Offen=
bach, 6 Siege; 3. Kunkel, Bürgel, 6 Siege; 4. Stork, Tv. Offenbach,
6 Siege; 5. Jucht, Bürgel, 5 Siege; 6. Grünewald, Tv., Offenbach,
5 Siege; 7. Sutor, Bürgel, 3 Siege; 8. Tauber, Tv. 60 Frankfurt,
2 Siege; 9. Schreher, Tv. 56 Darmſtadt, 2 Siege; 10. Hammer, Tg.
Höchſt, 2 Siege. — Von der Tgde. 46 errangen weitere Preiſe: Getroſt,
Brand und Raidl. Getroſt hatte zum dritten Male Glück, mit je vier
Siegen nicht in die Endrunde zu kommen.
Kraftſpork.
Darmſtadt 1910 —1888 Mainz 15:6.
Dieſer Sieg der Darmſtädter gegen 1888 Mainz hat wohl manchen
ihrer Anhänger mit den mäßigen Leiſtungen verſöhnt, die ſie in
die=
ſer Saiſon ſo oft gezeigt haben. Leider traten die Mainzer nur mit
fünf Mann an, aber auch der Platzverein mußte das Schwergewicht
un=
beſetzt laſſen. Was den Kampfverlauf anbetrifft, kann geſagt werden,
daß die ausgetragenen Kämpfe zwar äußerſt hart, aber durchaus fair
zu Ende geführt wurden. Nur das Leichtgewicht machte eine Ausnahme,
und nur dem umſichtigen und korrekten Zugreifen des Kampfleiters
iſt es zu verdanken, daß dieſes Treffen nicht mit einem Mißton endete.
Verantwortlich zeichnete für dieſes Amt Herr Hubler=Neu=Iſenburg.
Der Beſuch war diesmal ſehr mäßig.
Im Bantam= und Federgewicht kamen Borowſki und Schwarz
kampflos in den Beſitz der Punkte, da Mainz dieſe Gewichtsklaſſen
un=
beſetzt ließ. 6:0.
Leichtgewicht: Siegriſt (D.)Schunk (M.). Ein knappes Punktplus
brachte nach Ablauf von 20 Minuten dem Mainzer den Sieg. 6:2.
Weltergewicht: Keitel (D.)Nehren (M.). Der Mainzer muß in der
7. Minute durch einen unglücklichen Fall aufgeben. 9:2.
Mittelgewicht: Zapf (D.)—Flick (.). Durch Abfangen einer
Schleu=
der kann der Darmſtädter in der 6. Minute über ſeinen ebenbürtigen
Gegner triumphieren. 12:2.
Halbſchwer: Veith (D.)Lazare (.). Ein überraſchender Armzug
bringt den Mainzer in die Bodenlage, und mit nachfolgendem
Auf=
reißer ſtellt er die Partie auf 15:2.
Die Punkte im Schwergewicht fielen Börner (ainz) kampflos zu.
Mit dieſem Treffen haben nun die Darmſtädter die
Verbandskampf=
ſaiſon 1929/30 beendet. Wenn ſie auch mit dem drittletzten
Tabellen=
platz vorlieb nehmen müſſen, ſo haben ſie aber gezeigt, daß ſie würdig
find, der Oberliga auch weiterhin anzugehören. Von 14 ausgetragenen
Mannſchaftskämpfen wurden 8 verloren, 1 endete unentſchieden und 5
wurden gewonnen. Das Siegpunktverhältnis ergibr 128:144 Punkten.
Die knappe Differenz von 16 Minuspunkten beweiſt, daß die
Kraft=
ſportvereinler als Neuling in bezug auf Kampfkraft den „alten
Gar=
diſten” von der Oberliga nicht viel nachgeſtanden haben, und darauf
können ſie ſtolz ſein.
Segelflug.
„Ring der Segeiflieger”.
Von einer Anzahl namhafter deutſcher Segelflieger und
Segelflug=
intereſſenten wurde in Frankfurt a. M. ein Segelflieger=Ring ms
Leben gerufen. Dieſe Gründung war eine Notwendigkeit angeſichts
des gewaltigen Aufſchwungs, den das deutſche Segelflugweſen in den
letzten Jahren genommen hat. Der Ring hat es ſich zur beſonderen
Aufgabe gemacht, die Intereſſen der deutſchen Segelflieger nach jeder
Richtung hin zu vertreten und ſeinen Mitgliedern Beratungs= und
Vermittlerſtelle zu ſein. Mitglied kann jeder werden, der der deutſchen
Segelflugbewegung Intereſſe entgegenbringt, ſtimmberechtigt jedoch ſind
nur ſolche Mitglieder, die mindeſtens die A=Prüfung für Gleitflieger
erfüllt haben. Den Vorſtand bilden Civ.=Ing. Oscar Urſinus.
Dipl.=Ing. Martens und Rechtsanwalt Dr. H. Stern (ſämtl. Frankfurt
. M.). Der Ring beſchloß auf ſeiner Gründungsverſammlung, dem
Deutſchen Modell= und Segelflugverband korporativ beizutreten.
Muteripoer.
Eisrennen auf dem Eibſee.
Flugzeug gegen Motorrad und Auto. Udet Sieger.
Der Sonntag brachte als letzte Veranſtaltung das Eibſeerennen,
Dichter Yebel lag über dem See und den Bergen. Das Thermometer
zeigte 12 Grad Kälte an. Zuerſt erfolgte der Start der Motorräde
der 175 Kubikzentimeter=Klaſſe. Der Münchner Winkler auf D.K.V,
erlitt während des Rennens einen Defekt, den er ſchnell reparierte. Er
nahm das Rennen wieder auf und konnte noch einen guten dritten Plaz
belegen. Sieger wurde Fiſcher=Dachau auf Zündapp in 7,28,4 Min. Di
Nennen der 250 Kubikzentimeter=Klaſſe und der 350 Kubikzentimeten
Klaſſe fuhr Winkler ſehr ſchneidig und beendete ſie als Sieger. In der
350 Kubikzentimeter=Klaſſe erzielte er einen Stundendurchſchnitt von 9
Kilometer. Dieſen hohen Durchſchnitt erreichte von den übrigen Fahrern
nur noch der Beifahrer Möritz auf Viktoria. Der Schnellſte der Sport
wagenklafſe war Freiherr von Michel=Raulino auf Auſtro=Daimler mit
78,5 Stundenkilometer. In der Klaſſe der Rennwagen erzielte Rudolf
Steinweg auf N. S.U. einen Stundendurchſchnitt von 72 Kilometern.
Um 1 Uhr mittags wurde dann das Vergleichsrennen zwiſchen Flugzeug
unter Führung von Udet, Motorrad mit Beiwagen und Kraftwagen
ausgetragen, wobei der Pilot 12 Runden, die beiden anderen Fahrer
je 8 Runden zurückzulegen hatten. Udet konnte mit ſeiner ſchnellen
Maſchine die Vorgaben bald einholen und das Rennen noch als
über=
legener Sieger beenden. Er erreichte eine Stundengeſchwindigkeit von
154 Kilometern vor Gſchwilm auf Motorrad mit 93 Kilometern, dem
Beifahrerfahrer Möritz mit 92 Kilometern und dem A ofahrer Hans
von Stuck mit 91 Kilometern.
Carl Diem heiratet. Die Hochzeit des Generalſekretärs des
Deut=
ſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, Dr. Carl Diem, mit Frl.
Lieſelotte Bail, Tochter des Miniſterialdirektors Bail und Vorſteherin
des Annaheims im Sportforum, findet am Mittwoch im engſten
Fami=
lienkreiſe ſtatt. Obwohl Dr. Diem und ſeine junge Frau die Hochzeit in
aller Stille begehen wollen, werden die unzähligen Freunde der beiden
es ſich ſicher nicht nehmen laſſen, ihre herzlichſten Glückwünſche
darzu=
bringen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 13. Febr. 12.30: Schallplatten. 15.15:
Jugend=
ſtunde: Frau Dr. Joſephine Rumpf=Fleck: Frau Rat Goethe fährt
zu Hofe. O 16: Stuttgart: Konzert des Funkorch. Mitw.: Lieſel (.
Olmesdahl (Alt). O 18.05: Prof. Salomon:Frankreich: Die
Par=
teien — der Abgeordnete und der Wähler. O 18.35: Dr. Glogau,
Berlin: Das menſchliche Gehirn — ein Empfänger, Transformator
und Sender der Weltenenergie. O 19.05: Franzöſiſch. O 19.30:
Unterhaltungskonzert. Lemaire: Florentiniſche Serenade. — Pierné:
Einen neuen k.o.=Sieg hatte Teddy Sandwina gegen Knute Hanſen
zu buchen, den er bereits nach 109 Sekunden für die Zeit zu Boden
brachte.
Mit 6,2 Sekunden für 50 Yards ſtellte bei einem Hallenſportfeſt im
New Yorker Madiſon Square Garden Stella Walſh einen neuen
Hallen=Weltrekord für Frauen auf.
in Liſſabon”. Barcarole für Violine und Harfe. — Blaſſer: „Aufblick
Sternen” Nocturne. — Gounod: Andante religioſo. —
zu
Saint=Saens: „Der Schwan” — Ganne: „Extaſe‟, Reverie. —
Zamare: Capricietto für Flöte und Harfe. — Händel: Largo für
Violoncell und Harfe. — Tedeſchi: Walzer aus dem Trio für
Violin= und Violoncell. Ausf.: Roſe Stein (Harfe), W. Caſpar
(Violine). A. Stübgen (Violoncell), W. Zimmermann (Flöte).
O 20.30: Nora oder ein Puppenheim. Schauſviel von Henrik Ibſen,
O 22.25: Tanzmuſit der Kapelle Berndt Buchbinder.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle. Donnerstag, 13. Febr. 9: Wie ſah Berli
aus, als Goethe es beſuchte? O 9.30: Breslau: Reportage aus
einem oberſchleſiſchen Bergwerk. O 10: Dr. Noelle: Der filmende
Botaniker. O 10.35: Mitteil. des Verb. der Peuß.
Landgemein=
den. O 14.30: Dr. Laven: Ein rheiniſcher Weberjunge erzählt.
O 15: Erziehung zum freien Sprechen der Schüler. O 15.45:
ranzska Jordan: Frau und Perſönlichkeit. 16: Dr. Agnes
Molthan: Die Mädchenbildung der ländlichen Volksſchule und
die gehobenen Berufe. O 16.30: Berlin: Konzert. O 17.30: Otto
Frhr. von Taube lieſt eigene Dichtungen. O 17.55: Bücherſtunde.
S 18.20: Dr. Bacharach: Fragen der Kapitalsanlage O 18 40:
Spaniſch für Fortgeſchr. O 19.05: Geh. Juſtizrat Prof. Dr.
Heilfron: Rechtsfragen des Tages. O 19.35: Dresden: Richard
Wagner=Abend. Ouv. zu „Tannhäuſer”. — Gebet der Eliſabeth
aus „Tannhäuſer” — Karfreitagszauber aus Parſifal”, — Drei
Geſänge nach Worten von Mathilde Weſendonk. — Trauermarſch
aus „Götterdämmerung(. — „Starke Scheite”, Schlußſzene aus
„Götterdämmerung” Dresdener Philharmonie. D 21: Leipzig:
„Bar”. Dichtung für den Rundfunk von O. H. Jahn. O 21 45:
Dresden: Beethoven: Streichquartett C=dur. Ausf.: Dresdner
Streich=
quartett. O Anſchl.: Zeit, Wetter. 22.30: Tanzunterricht. O
Da=
nach: Tanzmuſik.
Hauptſchriftlettung: Rudelf Mauve
Verantworfſich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Manve: für Feulſleton, Reich und
Ausland und Sefſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpſegel in Bild und Wori Dr. Herberi Netie;
für den Inſeratentenl und geſchäftliche Mitteilungen: Willv Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — jämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſſtripte wird Garantte der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
Höhere Bürgerſchule
zu Groß=Bieberau.
Anmeldungen neu eintretender Schüler un
Schülerinnen für das Schulſahr 1930/3 Mittwoch, den 19. Februar und
Freitag, den 21. Februar, nachm. von 1—2
Uhr im Schulgebäude entgegengenommen.
Vorzulegen ſind Geburtsſchein, Impfſchein
und Zeugnis der zuletzt beſuchten Schule.
In Ausnahmelällen können die Anmeldungen
auch ſchriftlich an die Schulleitung (möglichſt
bis 21. 2. 30) eingereicht werden. Die
Auf=
nahmeprüfungen finden Montag, 28. April,
vormittags 8½ Uhr ſiatt. Der
lehrplan=
mäßige Unterricht beginnt Dienstag den
(2663
29. April, vormittags 8 Uhr.
Der Leiter:
Saal, Studienrat.
Am Freitag, den 14. Febr. 1930,
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokale Luiſenſtraße 32 34
folgende Pfänder zwangsweiſe gegen
Barzahlung verſteigert werden, insbe
ſondere:
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14 Karton Keks., 10 Karton
Perſiban=
ſtangen, 58 Karton Schokolade, ein
Schreibtiſch, 1 Schaukaſten, 1 Gasherd
(Emaille) 1 Schreibmaſchine, eine
Boſtonpreſſe, 1 Herrenrad (Rekord)
2 Motorräder (N S.U.), ein
Schrank=
apparat, 1 Nähmaſchine, 1
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apparat, Möbel aller Art u. and. m.
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11 Uhr an Ort und Stelle im Lokal
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Schreibmaſchine (Kappel).
Darmſtadt, den 12. Febr. 1930.
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Darmſtadt, Hügelſtraße 16. (2695b
Samstag, den 22. Februar 1930,
nachmittags 2 Uhr, wird die Jagd
der Gemeinde Balkhauſen auf 9 Jahre
verpachtet. Das ganze Jagdgebiet
um=
faßt zirka 1200 Morgen Wald, Feld und
Wieſen. Bemerkt wird, daß das
Jagd=
jebiet ½ Stunde von Bahnhof
Jugen=
ſeim a. d. Bergſtr. entfernt iſt. (2681b
Balkhauſen, den 11. Febr. 1930.
Heſſ. Bürgermeiſterei Balkhauſen.
Jährling.
Am Freitag, den 14. Febr. 1930,
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich
im Lokale Ludwigsplatz 6 (Böttingers
Brauerei) öffentlich zwangsweiſe gegen
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und Herrenſchuhe, 1 Nähmaſchine.
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1930, nachmittags 1 Uhr, findet ir
dem hieſigen Rathausſaale die
Verpach=
tung der Lengfelder Gemeindejag?
auf die Dauer von 6 Jahren ſtatt. Di
Jagd wird in zwei Teilen verpachtet
Das Geſamtgebiet der Jagd beträgt 3600
Morgen. Bemerkt wird noch, daß der
Bahnhof Lengfeld (Odenwald) mitten im
Jagdgebiet liegt.
(2704
Lengfeld (Odenw.), den 11. Febr. 1930.
Heſſ. Bürgermeiſterei Lengfeld.
Grünewald.
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nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale, hier, Hügelſtr. 27
verſchiedene Gegenſtände öffentlich
zwangsweiſe gegen Barzahlung. (2701
Vorausſichtlich beſtimmt
ver=
ſteigert wird an Ort und Stelle:
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Büfett, 1 Kredenz.
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gekoſtet 125 ℳ, für 35 ℳ, 6 noch gut er
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nußb. poſ. Kommode zu 32 u. 38ℳ, ein
neu hergerichteter Sücheuſchrank 85K,
1 ſchwerer, maſſiver eichener Ausziehtiſch
55 ℳ, 1 nußb. ältere Kredenz (Halbbüfet!
75 ℳ, 1 älterer, nußb= pol. Bücherfchrank
125 ℳ, 1 Trittbrett, Größe 1,60/1,30, für
15 ℳ, 1 kleiner Schrank, lackiert, bisher
Jagdſchrank für 22 ℳ, 1nußb pol.
Schreib=
tiſch 65 ℳ, 1 Pitſchpine=Eckregal, Ia Arbeit,
mit Schubladen und Regaleinteilung, gek.
300 ℳ, für 85 ℳ uſw.
Eugen Wagner
Taxator
Karlſtraße 41: — Telephon 2943
Annahme von Verſteigerungen u. Taxationen.
90
Aelt. Klav.=Lehrerin
kinderlieb, erfahr im
Unterr. „wünſcht Schüler.
Hügelſtr. 37, II. /*md
Klavier=Unterricht
rteilt
Fr. Elſe König,
Landwehrſtr. 35, II.
Lehrer (in)
für engl. Unterricht
geſucht. Ang. unter
V. 28 a. d. Geſch.(*
Klavier= u.
Violin=
unterricht erteilt
Georg Göbel (*df
Eliſabethenſtr. 35, II.
Kyffhäuler Techrikum
Ingenieur- u
Frankenhausen Werkm.-Abt.
Schwach-u. Starkstromt. Alt. für Masch.-u.
Sonderadt. f. Landm. u. Flugt. Automobilb.
Seite 12
Donnerstag, den 13. Februar 1930
Nummer 44
Die Verlobung ihrer Tochter Hedwig
mit Herrn Oberförſter Heinrich Lorbacher
beehren ſich anzuzeigen
Jacob Chriſtoffel und Frau
Gertrud, geb. Morit
Trier a. d. Moſel
Chriſiophſtr. 22
Meine Verlobung mit Fräulein
Hedwig Chriſtoffel gebe ich bekannt
Heinrich Lorbacher
Heſſ. Forſiaſſeſſor
z. Zt. Preuß. Kommungloberförſier
Im Februar 1930.
Trier
Lindenſtr. 3
Für die anläßlich unſeres 40 Hochzeitstages
er=
wieſenen Aufmerkſamkeiten
dan=
ken wir hiermit allen Bekannten,
Freunden und Gäſien herzlichſt
Jakob Hermann und Fran
2719) Sportkafé am Schwimmbad.
Für die vielen freundlichen
Glück=
wünſche, Geſchenke und
Blumen=
ſpenden anläßlich meines
25jährigen Dienſt=Jubiläums
ſage ich hiermit allen meinen
herz=
lichen Dank.
Heinrich Gerſtenſchläger
Rheinſiraße 19
Gott dem Allmächtigen hat es
ge=
tallen, unſeren Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Bruder, Schwager
und Onkel
Herrn
Ludwig Balzer
Straßenreiniger i. A.
nach langem Leiden im 76,
Lebens=
jahre zu ſich zu rufen.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 12. Febr. 1930. (*
Die Beerdigung findet Samstag,
den 15. Februar, nachm. 3 Uhr,
anf dem Waldtriedhof ſiatt.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht,
unſere Alten Herren, Philiſter und inaktiven
Burſchen von dem Ableben unſeres lieben
Alten Herrn
Direktor
Oskar Renner4s
(aktiv 1899— 1900)
geziemend in Kenntnis zu ſetzen. Er verſtarb
am 8. Februar in München.
In tieter Trauer:
Die O. B. Markomannia
J. A.:
Kurt Wunderlich X
Darmſiadt, den 12. Februar 1930, (2684
Am 10. Februar entſchlief fanft nach kurzem
Krankenlager mein lieber Mann, unſer treubeſorgter
Vater, Schwiegervater und Großvater
Heinrich Engeroff
Schuhmachermeiſier
im Alter von 84 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Elifabeth Engeroff Wwe.
nebſt Kindern und Enkeln.
Todes=Anzeige.
Am 10. ds. Mts. ſchlief mein lieber, guter Mann
Dle Peihnit Arndit
im 55. Lebensjahr nach längerer Krankheit zur ewigen Ruhe ein.
Die Trauerfeier fand im engſten Familienkreis ſtatt.
Um ſtille Teilnahme wird gebeten; Beſuche, Schreiben
und Blumen dankend verbeten.
Darmſtadt, den 12. Februar 1930.
Antonie Arnold.
Vollfriſche
durm
Zeint
Gier
Stück v. 12 Pfg. an
Jak. Rathgeber
Markt 3.
Telephon 1018.
Schreib=
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Darmſtadt
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Kirchſtraße 10.
Samstags bis 5.50
Uhr geſchloſſ. (1451a
Darmſtadt, den 11. Februar 1930.
Nieder=Ramſtädterſtr. 9.
Die Beerdigung findet am 13. Februar, nachmittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Anläßlich des Heimgangs unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen ſind uns ſo außerordentlich viele
Be=
weiſe warmer Teilnahme an unſerem ſchweren
Teid zugegangen, daß es uns nicht möglich
iſt, jedem Einzelnen unſeren Dank auszuſprechen.
Wir ſagen deshalb hierdurch allen, die uns
durch ihre Teilnahme Troſi gaben, wärmſien
Dank.
Familie Karl Kröhle.
Darmſiadt, den 12. Februar 1930.
Todes-Anzeige.
Am Dienstag Abend 9 Uhr iſt
unſer lieber Vater, Schwiegervater,
Großvater und Onkel
Herr
Gewerbelehrer i. R.
plötzlich und unerwartet im faſt
vollendeten 79. Lebensjahre ſanft
entſchlafen.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Rndolf Göltmann
Anna Göttmann, geb. Hepp
Pankratiusſtr. 5
Die Beerdigung findet Freitag,
den 14. Februar, nachm. 2½ Uhr,
auf dem Wa dfriedhof ſtatt.
J. Herr, B8 J., ſucht
jg. Mädchen zw.
bal=
dig. Heirat kenn. zu
lernen, jg. Witwe n.
ausgeſchl. Zuſchr. u.
V. 19 Geſchäftsſt. (
Am 10. Februar 1930 verſchied nach ſchwerer Krankheit der Direktor der Heſſiſchen
Landes=Hhpothekenbank
Deit Dr. Reinnntv Mrnbie
Landesbankdirektor.
Der Verſiorbene ſiand ſeit dem 1. April 1904 im Dienſi unſerer Bank und gehörte
ſeit dem 1. Januar 1911 ihrem Vorſiand an. Vom Jahre 1925 an oblag ihm allein die
Leitung der Landes=Hypothekenbank. Er hat allzeit ſeine hervorragenden Fachkenniniſſe,
ſeinen unermüdlichen Dienſteifer und ſein liebenswürdiges, immer hilfsbereites Weſen in
ſelbſtloſer Weiſe zum Wohl der Allgemeinheit für unſere Bank und die von ihr verfolgten
gemeinnützigen Zwecke eingeſetzt.
Der Tod, der ſeinem ſchaffensfrohen Leben ein allzufrühes Ende ſetzte. bedeutet für uns einen
ſchweren Verluſi. In Dankbarkeit und Verehrung werden wir ſiets des Entſchlafenen gedenken.
Darmſtadi, den 12. Februar 1930.
Aufſichtsrat, Vorſtand und Beamtenſchaft
der Heſſiſchen Landes=Hypothekenbank.
2712)
Kurhausball
Wies=
baden 8. 2. 1930.
Dame, die im Auto
nach Darmſtadt fuhr,
wird v. d. Herrn, der
ſich am Bahnhof
ver=
abſchiedete, höfl. um
Lebenszeichen gebet.
u. E. 4676 an
Annon=
cenfrenz, Wiesbaden.
(fV 2675)
Zußpflege
meſſerloſe Behdlg.
ſpez. f. Nagelbehdlg.
Ref. erſter Häuſer.
Ang. Dreſcher
Spez. f. Fußpflege.
Bismarckſtr. 56, p.
Teleph. 1882. (293a
Heute begeht Herr Bernhard Lang,
Oktroierheber ſ. R., ebenfalls Veieran
von 1870/71, Liebfrauenſtr. 44, ſeinen
80. Geburtstag.
(2665
Trauergarderoben
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärb
Reingold
Eliſabethenſtr 4
Kranichſteinerſtr. 28
(Guthaus Titze)
Telephon 736
elephon 736
3079
Marktpaſſage
Bitte genau auf Firma und Straße zu achten
Achtung! Hausfraden?
Aufwiederholtes Anfragen von Seiten der Hausfrauen,obder
Waschapparat „Waschteufel"
auch aus Meſſing hergeſtellt wird, erkläre ich hiermit als
Generalvertreterdes obigen Apparates, daß der„Waſchteufel”
nicht ausMeſſing hergeſtellt wird;denn entſprechende Verſuche
haben gelehrt, daß dieſes Grünſpahn zieht und dadurch der
Wäſche ſchadet. Der „Waſchteufel” beſteht aus beſtem
Stahl=
blech und iſt im Vollbade extra ſtark verzinkt.
Probewaſchenindennächſten Tagen in Darmſtadt
) Telefon
Georg Staudt, Klein=Umſtadt (Heſſen) or-Umſtadtst
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Nummer 44
Donnerstag, den 13. Februar
Neueſte Nachrichten
Franzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 11. Februar.
Die Veröffentlichung der Handelsbilanz von 1929 hat eine
Enttäuſchung gebracht. Das Defizit iſt größer als man erwartet hat;
8212 Millionen gegenüber 261 Millionen in 1928. Das Anwachſen
die=
ſes Defizits iſt auf den Rückgang des Exports zurückzuführen.
Bei Betrachtung der Importziffern iſt eine intereſſante Tatſache zu
konſtatieren: der Import der Rohſtoffe iſt im Wachſen begriffen.
Die Politik der Banque de France wird viel kritiſiert.
Man anerkennt zwar die Nützlichkeit der mächtigen Geldvorräte — es
iſt bereits eine Deckung von 60 Prozent vorhanden, man beklagt jedoch,
daß die große Geldflüſſigkeit der Wirtſchaft nicht zum Vorteil gereicht
und daß trotz der Stabilität des Franken die Kaufkraft des Franken doch
nicht ſtabil ſei. Darauf deutet auch die unaufhörlich ſteigende Teuerung
und in der Folge die Abſatzkriſe, die ſich zu dem ſchwierigſten Problem
der Wirtſchaft auswächſt.
Die Effektenbörſe iſt wieder ganz geſchäftslos, man verſucht
dies verſchieden zu erklären, die wirkliche Urſache kennt man jedoch nicht.
Selbſt die Herabſetzung der Disconttaxe, ein Ereignis, welches ſchon
ſeit langem erwartet wurde, vermochte ſie nicht zu beleben.
Die Lage auf dem Kohlenmarkte iſt ziemlich dieſelbe.
Rückgang im Abſatz der häuslichen Kohle und Steigerung des
Koks=
verbrauches. Bei gewiſſen Induſtrie=Kohlenſorten iſt der Abſatz
eben=
falls weniger intenſiv, da die betreffenden Induſtriezweige ſchwach
be=
ſchäftigt ſind.
Der Stahlmarkt war in den letzten Tagen wieder etwas feſter,
der Abſatz iſt jedoch noch immer nicht befriedigend. Die Stahlvorräte
der verſchiedenen Betriebe ſollen aber ſehr gering ſein, ſo daß man in
der nahen Zukunft auf große Käufe rechnet.
Der Eiſenmarkt iſt etwas belebter und es gibt auch hie und
da Preiserhöhungen. Die Preiſe der Halbprodukte wurden nicht
ge=
ändert.
Auf dem Metallmarkte gab es wenig Aenderungen. Die Lage
des Kupfermarktes iſt nicht günſtig. Die Preiſe wurden zwar
noch nicht herabgeſetzt, aber der Abſatz geht in einem faſt kataſtrophalen
Tempo zurück. So gingen zum Beiſpiel die inländiſchen
Kupferliefe=
rungen in den Vereinigten Staaten im letzten Viertel des Vorjahres
um 48 000 Tonnen zurück, während in demſelben Zeitraum der Export
um 18000 Tonnen zurückging. Die Vorräte der Raffinerien ſollen
171 400 Tonnen ausmachen, beinahe das dreifache wie vor einem Jahre.
Die amerikaniſchen Minen verteidigen ihre Preiſe durch verſchiedene
Maßnahmen der Produktionseinſchränkung, in mehreren Minen wurde
ſogar der Betrieb vollkommen eingeſtellt, doch ſind zurzeit die
Wir=
kungen dieſer Maßnahmen noch nicht fühlbar. In Pariſer
Wirtſchafts=
kreiſen rechnet man auf eine Kupferbaiſſe, die im März eintreten ſoll.
Der Bleimarkt war etwas lebhafter. Doch ſind die Preiſe
noch immer niedrig und der Abſatz ungenügend.
Der Zinkmarkt lag ſchwach. Es ſind viele Gerüchte über die
Verhandlungen betreffs der Neorganiſierung des Marktes im Umlauf.
Ohne ein Kartell oder eine ähnliche Organiſation kann man nämlich
weder der Ueberproduktion einen Damm ſetzen, noch eine Hauſſe der
Preiſe erzielen. Die Bildung eines Kartells ſcheint auf große
Schwie=
rigkeiten zu ſtoßen. Ein anderes großes Uebel des Zinkmarktes bildet
das Vorhandenſein von rieſigen Vorräten, die ſich vorläufig noch täglich
erhöhen.
Der Zinnmarkt war feſt und eine fühlbare Hauſſe der Preiſe
konnte feſtgeſtellt werden. Die Urſache dieſer Hauſſe iſt teils die
er=
folgreiche Aktivität des Kartells, teils die Steuerherabſetzungen, die
beſonders in den engliſchen Kolonien großzügig waren. Das Kartell
kontrolliert bereits 80 Prozent der Weltproduktion, von den
Produzen=
ten, die dem Kartell fernſtehen, ſind nur die Holländiſchen bedeutend.
Dieſe werden ſchwerlich für das Kartell zu gewinnen ſein, da ſie ſich
darauf berufen, daß ſie die Produktion ihrer Minen nicht reduzieren
können. Dieſe Produktion iſt ſchon jahrelang ſtationär, während
die=
jenige der anderen, insbeſondere der boliviſchen Minen, in demſelben
Zeitraum ſich ſehr ſtark erhöht hat.
Der Kautſchukmarkt war feſt. Eine bedeutendere Hauſſe der
Preiſe iſt nicht erfolgt. Man betrachtet aber die Zukunft des
Kautſchuk=
marktes mit viel mehr Optimismus als früher. Der holländiſche
Ein=
ſchränkungsplan ſoll viele Anhänger haben. Auch beſtätigt ſich die
eng=
liſch=holländiſche Zuſammenarbeit immer mehr. Hier iſt die Meinung
verbreitet, daß die Reduzierungsmaßnahmen nur dann wirkſam ſein
kön=
nen, wenn die betreffenden Regierungen ſie obligatoriſch machen. Die
Zukunft des Kautſchukmarktes hängt aber vor allem von der
Konjunk=
tur im Jahre 1930 ab. Bei einer normalen Konjunktur könnte das
Gleichgewicht zwiſchen Angebot und Nachfrage ſchnell hergeſtellt werden,
allein die wenig günſtige Lage der Automobilinduſtrie läßt dies
vor=
läufig nicht erwarten.
Der Phosphatenmarkt war ſehr feſt. Die Preiſe ſteigen
zwar mäßig, doch darf man nicht vergeſſen, daß die Phisphatpreiſe
relativ hoch ſind und in den beiden letzten Jahren überhaupt keine Baiſſe
erfuhren. Die hohen Phosphatenpreiſe ſind aber nur relativ, da ſie in
Gold umgerechnet, nicht viel mehr als die Hälfte der Vorkriegspreiſe
darſtellen. Die Phosphatenproduktion des Vorjahres belief ſich auf
9,5 Millionen Tonnen gegenüber 12 Millionen Tonnen in 1913. Die
Urſache dieſes überraſchenden Rückganges liegt in der Tatſache, daß
einer der wichtigſten Käufer, Rußland, fehlt. Die Produktion iſt aber
im Steigen begriffen, insbeſondere in Algier und Marokko, und es iſt
nicht ausgeſchloſſen, daß die Vorkriegsziffern bald erreicht werden.
Eine Abſatzkriſe befürchtet man nicht, da die phosphathaltigen
Kunſt=
dünger heute ſehr geſucht ſind.
Einjährige Reichsſchatzanweiſungen ausverkauft. Die erſte Tranche
der neu begebenen Reichsſchatzanweiſungen, und zwar mit Fälligkeit
vom 15. Januar 1931, iſt ausverkauft worden. Es handelt ſich dabei
um einen Geſamtbetrag von etwa 50 Mill. MM. Der Weiterverkauf
an das Ausland, namentlich nach der Schweiz und nach Holland, ſcheint
nicht durchweg befriedigend geweſen zu ſein. Die Behebung einer
zwei=
ten Tranche mit Fälligkeit per 15. Februar 1931 gilt nicht als
aus=
geſchloſſen.
Unveränderte Gewinnziffern bei Krupp. Die Abſchlußarbeiten bei
der Friedr. Krupp A.G, die ihr Geſchäftsjahr Ende September
ab=
ſchließt, ſind beendet. Die Ertragsziffern werden ſich wenig
unterſchei=
den von den vorjährigen, die ohne Berückſichtigung des Vortrags ſechs
Millionen Reichsmark Reingewinn ergaben. Es verlautet mit
Be=
ſtimmtheit, daß, wie im Vorjahr, davon abgeſehen wird, eine Dividende
auszuſchütten. Der Reingewinn ſoll zur inneren Stärkung des
Unter=
nehmens dienen.
Der Generalverband der Deutſchen Raiffeiſengenofſenſchaften e. V.
hielt unter dem Vorſitz ſeines Vorſitzenden, Regierungspräſident z. D.
Freiherrn von Braun, am Mittwoch ſeine letzte Tagung vor der am
13. Februar ſtattfindenden Einigung des geſamten deutſchen ländlichen
Genoſſenſchaftsweſens ab. Alle genoſſenſchaftlichen Verbände treten
nunmehr zu dem „Reichsverband der deutſchen landwirtſchaftlichen
Ge=
noſſenſchaften — Raiffeiſen — e. V.” zuſammen. Gleichzeitig iſt jetzt
die Verſchmelzung der Provinzial= und Landesverbände der Waren=
und Geldanſtalten zum größten Teil durchgeführt. Den letzten
Ge=
ſchäftsbericht erſtattete Direktor Schmidt. Im Hinblick auf die am
Donnerstag erfolgende Gründung des Einheitsverbandes gab er dem
Gelöbnis Ausdruck, daß die Raiffeiſenleute auch gute Einheitsverbändler
ſein werden. Pfarrer Meyenſchein, der bekannte heſſiſche Naiffeiſen=
Pfarrer, hielt ſodann einen die Geſchichte des Namens Raiffeiſen
würdi=
genden Vortrag.
Produktenberichte.
Frankfurter Probuktenbericht vom 12. Februar. Die Tendenz an
der heutigen Frankfurter Getreidebörſe war luſtlos. Es notierten je
100 Kilo Weizen 26.30, Roggen 17.75—17.50, Sommergerſte 18—18.25,
Hafer 16—16,25, Mais 16—16.25, Weiizenmehl ſüdd. und niederrhein.
39.25—40, Roggenmehl 25.50—27, Weizenkleie 8, Roggenkleie 8,25—8,50.
Mekallnokierungen.
Die Arbeitsmarkklage im Reich.
2,5 Millionen Hauptunterſtützungsempfänger.
— Frankfurt a. M., 12. Febr. Aus Berlin wird gemeldet:
Die Arbeitsloſigkeit hat auch in der Berichtswoche ihren winterlichen
Höhepunkt noch nicht überſchritten. Die Kurve der
Hauptunterſtützungs=
empfänger in der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung, die
Ende Oktober ſchon mit rund 830 000 ſehr hoch einſetzte, dann von Woche
zu Woche ſchneller anſtieg, zwiſchen dem 15. und 31. Dezember, ihrer
ſteilſten Phaſe, allein um 340 000 emporſchnellte, dann ſeit Beginn des
Jahres immer weiter, wenn auch Woche um Woche langſamer,
an=
wuchs, iſt auch in der Berichtszeit vom 3.—8. Februar noch um 50 000
ngeſtiegen. Sie dürfte nach den Vormeldungen der
Landesarbeits=
imter am 6. Februar dicht an 2 260000 liegen. Zu dieſer Zahl
unter=
ſtützter Arbeitsloſen kommen noch rund 250 000 Kriſenunterſtützte, ſodaß
rd. 2,5 Millionen Hauptunterſtützungsempfänger in der erſten
Februar=
woche — unberechnet der Fluktuation innerhalb dieſes Maſſenandrangs
und der übrigen Arbeitſuchenden — den deutſchen Markt belaſteten.
An dieſer großen Arbeitsloſigkeit ſind die Außenberufe mit mehr
als der Hälfte beteiligt. Die Entlaſſungen ſind auch in der
Berichts=
woche noch nicht zum Stillſtand gekommen. Da die Bauarbeiten nicht
durch eine plötzliche, heftige und anhaltende Froſtperiode abgebrochen
wurden, folgten die Entlaſſungen mehr dem jeweiligen Abſchluß der
Bauvorhaben und laufen mit dem Abklingen der Reſtarbeiten jetzt noch
aus. Die Zurückhaltung in der Aufnahme neuer Bauprojekte und in
der Auftragserteilung an die Bauſtoffinduſtrie hielt an. Sie gibt zu
ernſteſten Beſorgniſſen über Zeitpunkt und Grad der
Frühjahrsſpan=
nung allen Anlaß, wenn es nicht ſchnell gelingt, die Finanzkräfte auf
dieſes Schlüſſelgebiet des Marktes ſoweit als möglich zu konzentrieren.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 12. Februar.
Im Vormittagsverkehr herrſchte weiter ſtarke Zurückhaltung
in=
folge der Annahme, daß auch heute wieder keine Aufträge eingehen
verden. Hinſichtlich der Beratungen im Reichstag über den
Young=
plan war man jedoch bernhigter, ſo daß im Grundton der Börſe eine
Widerſtandsfähigkeit zu erkennen war. Zu Beginn des offiziellen
Mark=
tes zeigte dann die Börſe ein wieder etwas zuverſichtlicheres Ausſehen
und die Spekulction war für einige günſtige Momente wieder
empfäng=
licher. Vor allem fanden die leichten Geldmarktverhältniſſe und weitere
Zuſammenſchlußbeſtrebungen bei den internationalen
Schwachſtrom=
unternehmungen einige Beachtung. Die Mehrzahl der Auslandsbörſen
waren geſtern wohl ſchwächer, wurden aber nicht mehr ſo deprimierend
empfunden, da auf der anderen Seite ſpäter einzelne kleine Aufträge
eingetroffen ſein ſollen. Aber nur Siemens konnten am Elektromarkt
hiervon profitieren und 2 Prozent feſter eröffnen. Sonſt waren von
dieſen Werten nur noch Geſfürel mit unverändertem Kurs notiert.
Am Farbenmarkt lagen J.G. Farben ein Prozent feſter. Im übrigen
war das Geſchäft weiter äußerſt minimal, da die Kuliſſe kaum Neigung
zeigte, irgend welche Deckungen vorzunehmen.
An der Abendbörſe herrſchte faſt vollkommene
Geſchäftsloſig=
keit. Unter dem Druck des anhaltenden Ordermangels war die
Hal=
tung teilweiſe abgeſchwächt, ohne daß größeres Angebot bemerkbar
ge=
weſen wäre. Am Elektromarkt lagen Siemens 4 Prozent ſchwächer.
J. G. Farben gaben im freien Markt zirka 1 Prozent nach; eine
amt=
liche Notiz kam nicht zuſtande. Am Nentenmarkt waren Türken auf
einige Deckungskäufe leicht erholt. Für Ungarn erhielt ſich das Intereſſe.
Berlin, 12. Februar.
Der heutige Vormittagsverkehr lag wieder völlig geſchäftslos und
an der Vorbörſe ſprach man infolge des anhaltenden Ordermangels die
Kurſe eher etwas herunter. Man unterhielt ſich über die wenig
erfreu=
liche innerpolitiſche Situation und befürchtete, daß der Verluſt des
Lloyddampfers „München” den Schiffahrtsmarkt und dadurch die übrige
Börſe ungünſtig beeinflußt werde. Die von uns bereits geſtern
er=
wähnten Betrachtungen wegen einer Dividendenkürzung bei der Adka
wirkten ſich am Bankenmarkt in relativ großen Kursrückgängen aus.
Da jedoch zu den Anfangsnotierungen etwas ſtärkere Nachfrage nach
Farben beſtand, konnte auch eine Reihe von Elektro= und
Montan=
verten in bemerkenswert widerſtandsfähiger Haltung eröffnen. Im
Verlaufe war die Tendenz zunächſt uneinheitlich, ſpäter ſtagnierte das
Geſchäft wieder völlig und dadurch gewann die Unſicherheit neuerlich
an Boden. Die leichten Geldverhältniſſe traten gegenüber der weiter
ſteigenden Arbeitsloſigkeit in den Hintergrund. Einige Spezialpapiere
lagen etwas freundlicher, und ein Teil der anfangs ſtärker gedrückten
Werte erholte ſich etwas.
Aonzemrutlen ilianienſchen
Verſchmelzung zweier Großbanken.
Gemäß den Richtlinien der fasciſtiſchen Regierung für eine
ſtraf=
fere Konzentration des Bankweſens iſt unter ihrer Obhut auch ein
Ab=
kommen abgeſchloſſen worden über die Verſchmelzung der Banca
Nazio=
nale di Credito (300 Mill. Lire) mit dem Credito Italiano (400 Mill.
Lire). Alle Bankgeſchäfte beider Inſtitute werden in Zukunft vom
Credito Italiano weitergeführt, während die Banca Nazionale di
Cre=
dito als Finanzgeſellſchaft zur Verwaltung der Induſtriebeteiligungen
beider Inſtitute weiter beſteht. Sie wird daher keine Depoſiten mehr
annehmen.
Mit dieſer Operation werden die bereits in anderen Ländern
durch=
geführten Rationaliſierungsbeſtrebungen auch auf das italieniſche
Großbankweſen ausgedehnt. Man verſpricht ſich davon eine
vorteil=
hafte Wirkung auf die Entwicklung des Geſchäftslebens und auf die
finanzielle Unterſtützung der Induſtrie.
Der Verwaltungsrat des Credito Italiano bleibt unverändert.
Sein Vizepräſident und Verwaltungsrat=Delegierter tritt auch in den
Verwaltungsrat der Banca Nazionale di Credito.
Muſſolini und Finanzminiſter Mosconi ließen ſich über den Verlauf
ber Verhandlungen genau unterrichten. Nach der erfolgten
Verſtän=
digung haben ſie die beiden Verwaltungspräſidenten zur Genehmigung
des Abkommens empfangen und ihre Ueberzeugung von der großen
Nützlichkeit dieſer Operation für das Land ausgedrückt. — Für die
Ver=
ſchmelzungsoperation gewährt die Regierung formelle Erleichterungen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 12. Febr.:
Leichte Schweine 10,65—11,25, ſchwere Schweine 10,15—10,90.
Die übrigen Märkte waren Feiertagshalber geſchloſſen.
Kleine wirtfchaftsnachrichken.
Nach der erſt am Dienstag vorgenommenen Ermäßigung des
Privat=
diskontſatzes um ¼ v. H. auf 5½ v. H. für beide Sichten erfolgte am
Donnerstag an der Berliner Börſe eine neuerliche Senkung des
Zins=
ſatzes, jedoch nur für kurzfriſtige Privatdiskonten um ¼ v. H. auf Grund
der immer noch ſtarken Nachfrage. Dieſe Sätze lauten alſo nunmehr
5½ v. H. für lange und 5¾ v. H. für kurze Sichten.
Die internationalen Zucherverhandlungen werden im April in
Brüſſel aufgenommen werden. Deutſcherſeits beurteilt man im
Gegen=
ſatz zum Auslande die Ausſichten dieſer neuen Verhandlungen nicht ſehr
günſtig.
Die Einkaufsgemeinſchaft Gebr. Karger, Engros Berlin W. 8, deu
u. a. die Warenhausfirma Baraſch=Breslau, Baraſch=Magdeburg, Karger=
Stettin angehören, und der Einkaufskonzern Textilia=Elberfeld, dem 15
weſtdeutſche Textilfirmen angeſchloſſen ſind, haben ſich zwecks
gemeinſchaft=
lichen Einkaufs verbunden. Die Muſterungen finden teils in Berlin;
teils in Elberfeld ſtatt.
Ueber den jetzigen Alleininhaber der inſolventen Bankfirma Heinr.
Emden u. Co., Frankfurt, Paul Emden, iſt Konkursverfahren eröffnet.
Im Konkurs der Bankfirma ergab ſich, wie gemeldet wird, bei 52500
RM. Aktiven und 1,35 Mill. RM. Paſſiven eine vorläufige Quote von
nur 3,88 Prozent (!)
Die Hermamn Lehmann A. G. Offenbach hat in ihrer GV. Mitteilung
gemäß § 240 HGB. (Verluſt von mehr als die Hälfte des AK. von 0,.20
Mill. RM.) gemacht und die Liquidation beſchloſſen. Wie weiter bekannt
wird, hat die Firma nunmehr die Zahlungen eingeſtellt und den
Gläu=
bigern mitgeteilt, daß ſie das gerichtliche Vergleichsverfahren beantragen
werde.
Eine der größten und bedeutendſten Weinhandlungen Württembergs,
die Firma S. Weil in Rottweil a. N., teilt in einem Rundſchreiben ihren
Gläubigern mit, daß ſie ſich gezwungen ſieht, ihre Zahlungen einzuſtellen.
Die Bayeriſche Eiſenbahnerbank I.G. in München hat geſtern ihre
Schalter geſchloſſen und ihre Zahlungen eingeſtellt. Sie ſtrengt die
Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens an. Antrag hierauf
iſt eingereicht.
Die Ungariſche Nationalbank hat den Diskont von 7 auf 6,5 Proz.
ermäßigt.
urf
Der
grichtet.
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Bolle
Berliner Kursbericht
vom 12. Februar 1930
Deviſenmarkt
vom 12. Februar 1930
Me Hu
Danatbank
Deutſche Banku.
Disconto=Geſ. 1
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
F. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Jerré
237.50
150.50
152.75
101.25
103.75
177.75
m.37
167.50
205.—
69.125
149.75
173.50
104.25
Meie Heu
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bow
Ludw. Loewe
Mannesm Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppell
Vef
65.12!
37.875
171.—
137.—
11.371
98.75
210.75
106.—
109.75
170.:0
108.125
46.25
87.75
101.25
75.—
Wane
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlör. Ind
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Drah
Wunderer=Werke
Re
78.—
360.—
163.—
173.—
103.375
216.—
78.—
40.50
65.25
116.—
94.875
165 —
19.75
73.—
45.—
100 Schillin 58.935/ 59.05‟ Spanien 100 Peſetas 53.30 Prag 100 Tſch. K 12.388 2.40 Danzig 100 Gulden 81.32 Budapeſt 100 Pengö /73.14 73. 28 Japan 11 Yen 2.05 Sofia
100 Leva 3.027 2.(3. Rio de Janetrolt Milreis 0.466 Holland 100 Gulden 167.77 168.1 Jugoſlawien 1100 Dinar 7.37 Oslo 1100 Kronen 1r1.74 111.96 Portuga 100 Escudos 19.78 Kopenhagen 100 Kronen vrI.s i12.2 Athen 1100 Drachm 5.41! Stockholm 100 Kronen 112.21 112.47 Konſtan tinrpe 1türk. 2 1.90: London 1 2=Stg. 20.35 20.39 Kairo Tägypt. 4 20.87 Buenos=Aires 1 Pap. Peſol 1.59‟ 1.80 Kanada canad. Doll. 4.15 New Yort 1 Dollar 4.186. 4.1945 Uruguay 1 Goldpeſo 3.64 Belgien 100 Belgo 58.31 58.43 Fsland 100 eſtl. Kr. 91.81 Italien 1100 Lire 21.91 21.95 Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr. 111.49 Paris 100 Francs 16.385 16.425 Riga 100 Lats 80.60
Brief
E0.91
53.40
41.48
2.058
C-4c8
1.384
17.62
5.425
1207
20.21
.160
3.c54
21.99
11.71
40.76
Tonalbant, Komnmanoirgereafcaf
Frankfurter Kursbericht vom 12. Februar 1930.
6%Dtſch. Reichsanl.
7%0
„
1% Baden ......"
8% Bayern ....."
62
8% Heſſen v. 2
v. 2
8%
6% Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . . . . .."
8% Sachſen ....."
.
7% Thüringen ...
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .. .
8% Baden=Baden
6% Berlin. . . . . ."
8% Darmſtabtv. 26
v. 24
8
70 Frankf. a. M.
8% Mainz..... .
8% Mannheim. .
8% Nürnberg ...
Die Berliner Metallnotierungen vom 12. Februar ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer 170,50 RM., Original Hüttenaluminium 190 RM.,
desgleichen 194 MM., Reinnickel 350 RM., Antimon Regulus 60—63
RM., Feinſilber 69,76—61,76 MM.
8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . .
„ Goldobl
8%
4½% Heſſ. Lds.
Hyp.=Bk.=Liguid.
Pfbr.. . . . . . . . .
8% Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . . . .
8% „ „ Goldob
8½ Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl
8½
KaſſelerLandes=
kedit Goldpfbr.
97.1
87.5
96.75
76.4
84.5
87.75
91.4
96.75
99.5
77.75
R.
8.6
2.7
84.75
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87.5
96.5
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77.5
345
94
95
3½ Naſi. Landesbk.
Goldpfbr. . .
4½%
„ Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser, I
„ Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=B1
„Liqu.=Pfbr.
41
3%0 Frkf. Hyp.Bkl.
4½% „ Lia. Pfbr.
80 „Pfbr. Bk..
4½% „ Lig. Pfbr..
8%Mein.Hyp.Bk.
4½% „Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp. B
4½% — Lig. Pfbr
8% Preuß.
Boden=
ered.=Bank ...."
4½% „ Lig. Pfbr.
80 Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bl. ..
4½% „ Lia. Pfbr
8‟ Rhein. Hyp.Bi.
4½% „Lig. Pfbr.
3% Rhein.=Beſtf.
Bd.=Credſt...."
8% Südd. Bod.
Cred.=Bank.
4½% n Lig. Pfbr.
8% Württ. Hyp.=B
—
6% Daimler Benz
8½ Dt. Linol. Werke
8% Klöchner=Werke
70 Mainkraftwerke
7% Mitteld.
Stahl=
werke
8% Solzmann u. Ce
7% Ver. Stahlwerke
88 BoigtcHäffner
V
78.7:
50.25
66
16.5
96.5
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96.5
81:.
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Rré
83.
81.
96
J. G. FarbenBonds
5% Bosn. L.E.B
L. Inveſt.
4½% Oſt. Schatz
anw. . . . . . . . . ..
4% Oſt. Goldrente
vereinh. Rumän.
4½%
O Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdad
4% „ Zollanl.
4½% Ungarn 1913
4½% „ 1914
„ Goldr.
4%0
*½ „ 1910
Aktien
26 Aig. Kunſtziide Uni
84:75 I AEG. Stamm ...
96.5 AndreaeNoris Zahn
Baſt Nürnberg ....
95.5 Bemberg J. P....
84 Bergmann. . .
Brown BoverickCi
96.5 Brüning & Sohn..
80.25 BuderusEiſen ...
96.5 Cement Heidelber/
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſe
94.5 „Chem.Werke Alber.
Chade ...........
97.5 Contin. Gummiw.
„ Linoleum
2aimler=BenzA. G.
Dt. Atl. Telegr. . ..
—
„Eiſenh. Berlin.
—
„ Erdöl .......!
90.7
Gold= u. Silb.=
93.5
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerk.
85
Dnckerhoff u.
Wid=
mann
85 Eichbaum=Werger
86.5 Elektr. Licht u. Kraft
93 „ Liefer-Beſ.
100.75
26
41
—
—
8.35
5.75
24‟.
27.5
25.25
117.5
179
111
166
127.5
118.5
135.5
187.75
50
149.5
38.2*
117.5
72.25
AA. J5
48.5
170
Eſchw. Bergwerk
Eßlingen Maſchinen
Ettlingen Spinnerei
J. G. Farbeninduſt
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frift. Gas ..
„ Hof.
Geiling & Cie ...."
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehmungen ...
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
dafenmühle Frkft.
Hammerſen .. . . ..
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
Hilpert Armaturfb=
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.....!
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil..
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm)
„ Genüſſe
Junghans. Stamm
Kali Chemie .... . .
„ Aſchersleben.
„ Salzbetfurth
„ Weſteregeln
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R. ....."
Klein, Schanzlin",
Klöcknerwerke
Lahmeyer & Co..
Lech, Augsburg. .
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal
81.25 Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.W. Höchſt. 1107
„Mainz.Akt.-Br. . . .4188
205
215
165*
79.5
115
63
27.5
136.75
51
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163
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115
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104
235
201.5
A
[ ← ][ ][ → ]Nummer 44
Donnerstag, den 13. Februar 1930
Seite 13
Oin Waan der
Aatsweitter Bäumer.
Roman von P. Wild.
Copyright by Marie Brügmann, München 19.
Nachdruck verboten.
„Schön, Sie ſind alſo bereit, die Gehilfenſtellung bei
Harm=
anzunehmen. Vernünftig”, lobte er.
Erich griff wieder nervös zur Krawatte, was dem anderen in
gevgiſchem Ton entlockte:
„Laſſen Sie dies, das dumme Ding ſitzt ja. Harmker legt
veniger Wert auf guten Sitz der Krawatte, als auf andere
Litalitäten. Na, er kann Sie gleich mitnehmen. Sie reiten
bch ?"
„Allerdings ...
„Sonſt hätten Sie’s eben lernen müſſen; das wäre bei dem
ferrain kein Vergnügen geweſen”, brach Leitner jeden etwaigen
ſiſtwurf ab.
Der verfügt über mich, als ſei ich einer der unglücklichen
ſaumwollſäcke; alles wird gerade gelegt, nach ſeinem Schema
erichtet. Wie kam Leitner dazu, ohne ein Wort von ihm
abzu=
tarten, von Annahme der Stellung zu ſprechen? Ein
unglaub=
ſcher Mann! Seine Oppoſition wurde wach.
Leitner paffte bebaglich ſchwarzblauen Dampf aus einer
Füimmelpfeife. Aus innerem Trotz zog Erich das ſilberne
Ziga=
ittenetui hervor, entnahm ihm eine Zigarette.
Da fuhr ihn der andere an.
„Solch Giftkraut rauchen Sie. Gut genug für hyſteriſch
ver=
hännlichte Weiber. Werfen Sie das Ding fort, zum Fenſter
hnaus; bei mir gibt’s keinen Zigarettenrauch, ne anſtändige
garre, die laß ich gelten. Am beſten die Pfeife, billig und
fäftig. Wenn Sie noch mehr davon haben, ſtecken Sie die an,
tenn Sie allein ſind. Laſſen Sie die Dinger Hamker nicht ſehen,
er haßt ſie wie ich, junger Mann.”
Erich war bei der Anrede zuſammengezuckt. Dann ratterte
us Telephon. Herr Leitner erteilte Befehle, gab Anweiſungen,
rledigte hunderterlei Dinge nebenher. Dabei ſpann er den Faden
e8 Geſprächs mit Erich ſachlich weiter.
„Zunächſt kaufen Sie ſich mal ine vernünftige Ausrüſtung.
Iir ſind hier nicht in Berlin=Kurfürſtendamm, dort macht ſich
hre Aufmachung ganz nett; hier gibt’s im Urwald viel
Dorn=
ebüſch. Unſere Arbeitsſtätte iſt keine Tanzbar. Auch das ſchöne
harfüm laſſen Sie ruhig fort; auf die Ochſen und Rinder macht
doch keinen Eindruck, wenigſtens keinen günſtigen”, fügte er
bhnend hinzu. „Ich will Ihnen einen guten Rat geben:
Ver=
fiuten Sie den ganzen Bettel ungezieferfeſt in einer Kiſte; fürs
rſte brauchen Sie’s doch nicht. Hier imponieren Sie keinem
heutfel damit — vieleicht ein paar Tagedieben, die glauben, ein
(reenhorn neppen zu können, beim Spiel oder ſo. Derbe Stiefel,
ſſte Gamaſchen, dicke Strümpfe, feſte Gewebe..
Hallo — ſelbſt am Telephon”, unterbrach er ſich. „Wolle —
zu, ich brauche nichts, abſolut nichts — liegt noch aufgeſtapelt —
tenn’s Ihnen Spaß macht, raus mit den Preiſen — Goddam,
ſchts zu machen — drehen Sie die Wolle zu den Preiſen doch
ihren Landsleuten an — die Engländer hier ſitzen ja alle in der
Falle, können mehr anlegen als wir armen Deutſchen. Wie
billiger? How much — dear me — unmöglich. Stop — was, für
die Hälfte — einverſtanden? Keinen Pfennig mehr — abgemacht
— ſtop.. ."
Ohne Pauſe fuhr er zu Erich gewandt fort:
„Am beſten iſt, ich gebe Ihnen einen meiner Leute mit, ſonſt
ſverden Sie doch übers Ohr gehauen. — Ströme”, donnerte ſeine
Stimme. Ein jüngerer Mann kam eilig aus dem Nebenzimmer.
„Ströme, wir werden den jungen Mann hier, Herrn
Bäu=
ier, einkleiden. Er kommt zu Harmker als Farmgehilfe; na, dann
toiſſen Sie ja Beſcheid. Liſte aufſetzen, nichts vergeſſen!“
„Jawoll, Herr Leitner.”
„Inſektenpulver, Nähzeug . . .. Sie können doch wohl nähen?”
Ehrlich überraſcht ſchüttelte Erich den Kopf; der andere
machte ſich ſcheinbar auf ſeine Koſten luſtig. Doch es klang ganz
ernſt, als er fortfuhr:
„Nein? Nun, dann müſſen Sie’s lernen. Nichts können die
jungen Leute mehr, gar nichts. Früher lernte man das beim
Militär. Vom Kartoffelſchälen, Fenſterputzen bis zum Nähen.
Famos war’s. Ich ſag’ Ihnen, wenn ich einen Knopf annähe —
abgehen, ausgeſchloſſen, da geht eher der ganze Anzug kaputt.
Hab’s bei meinem Unteroffizier früher gelernt, dank’s ihm heute
noch. War verdammt ſcharf hinter einem her. Gut war’s doch!
Dann können Sie wohl auch nicht Strümpfeſtopfen?”
Erich ſchüttelte den Kopf.
„Nein? Wie denken Sie ſich das eigentlich? Wer ſoll das
denn für Sie tun?”
Erichs Entſetzen wuchs. Wenn die folgende Frage dieſes
Allgewaltigen ſeiner Erfahrung in Kinderpflege gegolten hätte,
es hätte ihn nicht mehr gewundert.
„Die Sachen werden in meinem Auftrag gekauft. — Ströme,
iſt die Aufſtellung fertig?”
„Jawoll." Zu Erichs Erſtaunen ſah er, daß der junge Mann
dem Gewaltigen eine Aufſtellung überreichte. Ihm war es
rätſel=
haft, wie die ſo ſchnell zuſtande gekommen war.
„Gut, es fehlt nichts.”
Ehe Erich ein Wort des Dankes, der Zuſtimmung oder
Ab=
lehnung gefunden hatte, quetſchte Herr Leitner in der Erich
be=
kannten Weiſe ſeine Rechte, ſchüttelte ſie, daß ſie in allen
Gelen=
ken knackte, und entfernte ſich mit einem kurzen: „Bis morgen.
Vergeſſen Sie nicht, die ganze Eleganz können Sie getroſt
hier=
laſſen.”
Die zweite Ueberraſchung war der Ritt zur Farm an der
Seite Farmer Harmkers. Ein ſchlanker, ſehniger Mann, Anfang
der Vierziger, mit ſcharfen, klugen Zügen, kurzen Bewegungen,
herriſcher Stimme und Augen, in denen Energie und ein faſt
ſen=
timentaler Zug miteinander wechſelten. Träumende. Augen
eines Deutſchen.
Vor dem Abreiten hatte er folgende Anſprache an Erich
gehalten:
„Sie verpflichten ſich zu widerſpruchsloſem Gehorſam, zu
jeder Zeit. Eine Kolonie iſt kein Wohlfahrtsſtaat. Ackerbau und
Heimatsſcholle brauchen Liebe und Fleiß. Wir bezahlen hier
Leiſtung, nicht Anweſenheit oder Zeit. Organiſationen erkennen
wir nicht an. Wer damit kommt, mag einpacken. Wir richten uns
nach der Notwendigkeit, nicht nach Utopien. Unſere Saat heißt
Arbeit; je größer ſie iſt, deſto reicher die Ernte. Nur wer ſchafft,
verdient ſein Heim, ſeine Heimat. Ueberlegen Sie das wohl,
ehe Sie mitkommen. Ein Zurück gibt es dann nicht mehr.”
Nach dieſer für den Farmer ungewohnt langen Rede zögerte
Erich erſt; dann ſchlug er ein. Er konnte einfach nicht anders;
wo ſollte er ſonſt bleiben!
Harmker war wortkarg. Hin und wieder deutete er auf ein
Gehöft, auf Bäume, nannte Art und Namen. Sonſt ſchwieg er.
Fragen nach Erichs Vergangenheit, dem Warum ſeines
Her=
kommens ſtellte er auch nicht.
In der Farm fand er eine deutſche Frau. Frau Harmker
war die erſte im fremden Land, die ein freundliches Wort für ihn
hatte; das vergaß er ihr nie.
Eine harte Lehrzeit folgte. Manchmal zweifelte er, ob er
durchhalten werde. Durchhalten! Oft munterte Frau Harmker
ihn auf.
„Die erſte Zeit iſt die ſchlimmſte. Kopf hoch! Oder glauben
Sie vielleicht, für mich wäre der Anfang einfach geweſen?”
Welch ungeheures Arbeitsmaß, an den heimiſchen
Arbeits=
bedingungen gemeſſen, gab es hier für jeden, wieviel Wille zur
Arbeit!
Wohltuend empfand er die ſchlichte Güte der Frau. Wenn
er Zeit fand, half er ihr in Küche und Haus. In ihr lernte er
reines Frauentum kennen, achten und ehren.
Wer ihm das vor kurzem geſagt hätte! Er, Erich Bäumex,
trug Waſſereimer, ſpaltete Holz, reinigte auch die Ställe für
Frau Harmker, freute ſich über ihren Dank, ihre freundlichen
Worte.
In der erſten Zeit kam er wenig zum Nachdenken. Die
un=
geheuren körperlichen und ſeeliſchen Anforderungen nahmen ihn
voll und ganz in Anſpruch. Abends war er todmüde, ſchlief
ſo=
gleich ein, dachte nicht mehr an Schlafpulver und Rauſchmitel,
wie zu Hauſe, wo er die Nacht zum Tage gemacht hatte und
umgekehrt.
Hacke und Spaten machten ſeine weichen Hände hart, die
Sonne bräunte ſie. Seine Geſtalt ſtraffte ſich, ſein Gang wurde
elaſtiſch.
Vergnügungen waren ſelten. Kein Dorf, keine Stadt in der
Nähe; die nächſte Farm war fünf Reitſtunden entfernt. So gab
es kein Spiel, keine Gelegenheit, Geld auszugeben.
Ein Lied zur Laute von Frau Hamkers ſchlichtem,
an=
ſpruchsloſem warmen Alt wurde ihm zum Genuß. In den
ſchlichten Volksliedern lebte ihm die Heimat auf.
Dann wieder gab es Stunden, da er an ſich ſelbſt
verzwei=
felte. Sein Blut begehrte auf, tobte gegen die Feſſelung
ge=
wandelter Lebensführung. Unerträglich wurde ihm die Oede. Er
nahm Urlaub
Irgendwo gab es Menſchen, Spiel, Frauen. Er mußte fort
aus der Einſamkeit, die ihn bedrückte.
Tagelang blieb er fort. Als er heimkam, war Ekel in ihm
und Scham. Er ſcheute den traurigen Blick Frau Harmkers, die
ihn in leiſem Mitleid betrachtete. Keiner fragte, wo er geweſen
war. Er war mit ſich ſelbſt unzufrieden; ſein Weſen wurde
mürriſch, unfreundlich. Bis ihn eines Tages die kleine
Farmers=
frau energiſch zur Rede ſtellte, ihm recht unverblümt ihre
Mei=
nung ſagte.
Das nutzte für kurze Zeit. Dann überkam ihn die Unruhe
von neuem.
Die Kriſen wurden ſeltener. Seine ganze Lebensführung
paßte ſich immer mehr der der anderen an. Neue Intereſſen
er=
füllten ihn; er lernte den Segen geordneter Arbeit kennen und
ſchätzen, wie er auch die Wohltat eines geordneten, ſchlichten
Familienlebens dankbar empfand.
Er verehrte Frau Harmker. Vielleicht lag in dieſer
Per=
ehrung eine ſtille Liebe; doch hätte er niemals gewagt die
ge=
botenen Grenzen zu überſchreiten.
(Schluß folgt.)
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Donnerstag, den 13. Februar 1930
Nummer 22