Hnzelnummer 10 Pfemnige
7a.
Oi,
Au4
A
4
(4
A
Bezugspreis.
Anzeigenpreis:
Hefſiſche Neueſte Nachrichten
Ta.N
nir
mallgem Erſcheinen vom 1. Dezemb
SDneaitk 4.35
r 2.18 Reichemark und 22 Pfenni
tragegeis abgeholt 225 Reichsmark, durch die
Mtep h
nturen —
Teichsmart frei Haus. Poſibezugspreis
Dezbr
Seſtellgeld monatlich 2.25 Reichemarf
*
Maſite
für Aufnahme von Anzeigen a
Ei Hites Zu fimmten n en wird nicht übernommen. Ncht=
RAbei Nd Heinen
er Nummern infolge höherer Gewa
echtigt
Bezieher nicht zur Kürzung des
zugspres
ſeſtellungen und Abbeſtellungen durt
SGkelamut oG erbindichkeit für uns. Poſiſcheckonto
rankfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher wit / verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmft. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 358
192. Jahrgang
Freitag, den 22. Dezember 1929.
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspig.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Refiamezeile (92
breit 2 Reichsmarl. Anzelgen von auswärts 40 Reſchepfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Relieme=
zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
im Falle höherer
(1 Dollar — 4.20 Mark).
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erſiſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
ig fälli ſoher
Konkurs oder gerichtilicher Beſtreil
ſant und Darme
Rabatt weg. Banllonto Deutſche
ſtädter und Nationalbank.
Oideie
D iy
A außenpolikiſche Ausſprache
Beieri,
der franzöſiſchen Kammer.
EP. Paris, 26. Dezember.
und. Bei 2/ Weiterberatung des Budgets des Außenminiſteriums
Luhrte hel, die Kammer die große Ausſprache über die
Außen=
litik 2 Regierung fort.
mit
In Vormittagsſitzung ſetzte ſich zunächſt der ehemalige
iniſter— ident
Herriot
D7 Autz ; einer r grüßten Teil des Hauſes mit Beifall
aufgenomme=
n ReSir die Vereinigten Staaten von Europa ein.
Feirin,
Dar unternahm der ehemalige Vorſitzende der
„ſbrte meſ bary onskommiſſion,
Wäiede n
Louis Dubois,
md Ge
(ume? inen ſch) n Vorſtoß gegen Briand und insbeſondere gegen
*: Rliy en Youy Blan, durch den die Schuld Deutſchlands, die von
— Seinrer Repcl konskommiſſion auf 132 Milliarden Goldmark
feſt=
eſetzt wa ri ſei, um über zwei Drittel auf 38 Milliarden
Gold=
e2 Gide Jark reig rt werde. Die Ausführungen des Redners
wur=
en wieKy olt vom Miniſterpräſidenten berichtigt. So erklärte
Tardieu
e Beho/ ang für falſch, daß die Räumung der dritten Zone
Behſälereits b2 nen habe. Ebenſo falſch ſei auch, daß die Räumung
ſyer ztveitü Rheinland=Zone mit dem Young=Plan irgend etwas
t tun hd
Was die Regierung unter der Kommerzialiſierung
ſer deuttr Schuld verſtehe, habe er ſchon am 8. November
irgelegttg Erſt nach der Erfüllung der damals von ihm
auf=
ſtelltenm rbedingungen weide das Rheinland vollſtändig
ge=
uten ſumt irn 7.
In 2 Nachmittagsſitzung der Kammer rollte der
republi=
niſche S: aliſt Bibié das Mittelmeer=Problem auf.
dief Die Tatte erreichte mit einer
Rede des Außenminiſters Briand.
ren Höäſenkt. Briand bedauerte zunächſt, daß er fortgeſetzt
zwungey erde, die gleichen Ausführungen über ſeine Politik
macher? Er antwortete dann auf die Angriffe, die im Ver=
Keuf der Tatte gegen ihn und ſeine Politik erhoben worden
nd. WeA der Abgeordnete Mandel, der verlange, daß man
ne unniwiebige Politik machen müſſe, ihm ſeine
Verzichts=
olitik voo rfe, ſo müſſe er ſich wundern, daß Mandel für die
kegierun= ſtimmt habe, trotzdem ihr ein Außenminiſter
an=
ehöre, dd ine für Frankreich ſo gefährliche Politik betreibe.
Elmm übrign ſei er für keinen der Verzichte, die man ihm zur
„koniPaſt leges rantwortlich. Der Verſailler Vertrag ſei unter
chwierigſtn Verhältniſſen zuſtande gekommen. Er, Briand, habe
ich bemüü Sie Lücken dieſes Vertrages auszufüllen.
Frank=
ſeich hab d im Abſchluß des Loarno=Paktes Polen nicht im
zr 24 Stich gelcl" ſondern die polniſchen Intereſſen bis zur äußer=
„ü ſten Gremu es Möglichen verteidigt. Aber auch der Verſailler
Vertrag e2 IIte keine Garantie für Polen. — Die von Franklin=
Bouillon / Teſtellte Behauptung, daß
Vom Tage.
als unrichb
Beſprechuru
geboren mi en.
daß nunmit
Pakt für 2
ſen habe
hervorger.!
Spöttereiesi
ſalls als P
man de
können. Zre
und beſſer=
Franklin 2
agung
Vehrhe=
Locarno
fauf eine tſche Idee zurückzuführen ſei, bezeichnete Briand
Locarno ſei im Jahre 1922 in Cannes bei den
mit engliſchen und amerikaniſchen Staatsmännern
Bei 1 =zeichnung des Locarno=Pakts habe Beneſch erklärt,
der Friede auf Jahre hinaus gefeſtigt ſei, und
Zalſki haby e Sicherheit Polens als garantiert bezeichnet.
Ge=
genüber d2 Zehauptung Franklin=Bouillons, daß der
Locarno=
ſchland die Möglichkeit der Reviſion des Verſailler
Vertragess te, zitierte der Außenminiſter einen Ausſpruch des
Reichskan;m; Müller, die Locarnopolitik bedeute der Verzicht
Deutſchlarp auf die gewaltſame Wiedereroberung Elſaß=
Loth=
kingens. 2 2s ſei eine Anerkennung des Verſailler Vertrages.
Wenn der kerbundspakt im Artikel 19 die Möglichkeit für eine
Aenderungy + Grenzen durch den Völkerbundsrat offen
gelaſ=
dadurch die Kampagnen in der Minderheitsfrage
worden ſeien, ſo ſei eben der Vertrag, nicht aber
* (Brianm afür verantwortlich. Dank Locarno hätten bereits
diele Deu=u und Franzoſen ihre Anſichten über die ihre
Län=
der interesl enden Probleme austauſchen können, wodurch die
riegsgefoſ vermindert wurde. Trotz aller Beleidigungen und
verde er ſein Friedenswerk fortſetzen und nötigen=
* durch die Lande ziehen, um für die Friedensidee
z0 wirken; enn man den Frieden wolle, müſſe
rieden vorbereiten.
Er wel auch in London und auf der bevorſtehenden Haager
Tonferenz z re Arbeiten für den Frieden weiterführen. Dann
wiederholt! r Außenminiſter gegenüber den Angriffen Frank=
UE=Bouillx) ſeine bekannten Argumente für die Rheinlandräu=
Mung. Frri eich habe in Uebereinſtimmung mit ſeinen Verbün=
Oeten voreym müſſen und nicht allein im Rheinland bleiben
Schluß forderte Briand ſeine Gegner auf, eine neue
olitik an die Stelle ſeiner Annäherungs= und Ver=
Lynungsp k zu ſetzen; ſie ſollten ſagen, was ſie wollten und
ſich nicht rI. iner leichten Kritik begnügen.
Brian=” rließ unter einem ungeheuren Beifallsſturm, der
IS zur äu) ken Rechten ging, die Rednertribüne. Louis Marin,
llon und etwa ein Dutzend ihrer Freunde beteilig=
I ſich ni en der Ovation für den Außenminiſter.
Am SS 3 der heutigen Kammerſitzung kam es zu einer Ab=
Limmung ᛋ— die Feſtſetzung der Diskuſſionsdaten für die von
DeA Abgeool ten Moutet (Soz.) und Cachin (Kom.) eingebrachte
vcterpella u betreffend die Beguadigung des Rohaliſten=
Rers Dr4 4 und die allgemeine Amneſtie. Die Regierung
be=
thgte d4 ertagung der Interpellation auf unbeſtimmte Zeit.
SMie, C2 r, Herriot und Daladier verlangten, daß alle poli=
9 Verurn en begnadigt werden ſollen. Die Regierung
eilte b Vertrauensfrage, worauf die Ver=
303 gegen 266, alſo mit 37 Stimmen
peſchloſſen wurde.
Die Reichsbahndirektion Stuttgart teilt mit: Am B. Dezember, um
6,12 Uhr, iſt der Perſonenzug 729 bei der Einfahrt in den
Bahn=
hof Aldingen bei Spaſchingen infolge vorzeitiger Weichenumſtellung mit
Lokomotive und einem Eilgutwagen entgleiſt. Verletzt wurde
nie=
mand. Die Strecke war bis 17 Uhr geſperrt. — Am gleichen Tage, um
8,15 Uhr, iſt in Maulbronn=Stadt der Zug 8 bei der Einfahrt entgleiſt.
Reiſende kamen nicht zu Schaden.
Ein Kraftwagen mit 5 Inſaſſen, der ſich anſcheinend
verirrt hatte, wurde auf einem ſchrankenloſen, wenig benutzten
Ueber=
gang der Strecke Paderborn=Nord-Lippſpringe von einem von
Lipp=
ſpringe kommenden Güterzug erfaßt, etwa 55 Meter mitgeſchleift, gegen
eine Brücke gedrückt und völlig zertrümmert. Der
Mühlen=
beſitzer Winkler aus Niedergebra und der Kraftwagenführer Dörfler
aus Bleicherode waren ſofort tot. Die Ehefrau Winkler und der 14
jäh=
rige Sohn wurden ſchwer verletzt. Bei letzterem wird am Aufkommen
gezweifelt. Die 12jährige Tochter erlitt eine Gehirnerſchütterung.
Die franzöſiſchen Flieger Laſalle, Rebart und
Faltot, die von Le Beurget aus einen Flug nach Indochina
ange=
treten hatten und ſeit etwa zehn Tagen an der nordafrikaniſchen Küſte
verſchollen waren, ſind in der libyſchen Küſte bei Syrte neben ihrem
zertrümmerten Flugzeug als Leichen aufgefunden worden.
Die italieniſchen Behörden haben die Leichen und die Poſtſäcke bergen
laſſen.
Der belgiſche Kolonialminiſter Tſchoffen hat dem
Premierminiſter Jaſpar ſeine Demiſſion überreicht, die von
Jaſpar angenommen wurde. — Man bringt den Rücktritt des
Kolonial=
miniſters in Zuſammenhang mit dem Zuſammenbruch der Lütticher
Bank Chaudoir, deren Aufſichtsrat Tſchoffen angehörte.
Der norwegiſche Dampfer „Aslaug” iſt auf der Höhe
von Vigo geſunken. Die 24köpfige Beſatzung dürfte
er=
trunken ſein. Bisher wurde nur eine Leiche gefunden.
Ein Zug der Linie Xanthi-Drama überfuhr bei Okehilar
einen mit achtzehn Perſonen beſetzten Auto=
Omni=
bus. Von den Inſaſſen des Autobus wurden zwölf getötet und ſechs
ſchwer verletzt.
Lehzke deuſſche Vorbereikungen für den Haag.
* Berlin, 27. Dezember. (Priv.=Tel.)
Der Reichsregierung ſtehen für die letzten Vorbereitungen
zur Haager Konferenz nur noch vier Tage zur Verfügung, und
zwar die beiden letzten Tage dieſer Woche und die beiden erſten
Tage der nächſten Woche. Am Mittwoch wird der erſte Teil der
deutſchen Delegation nach dem Hagg abreiſen, ſpäteſtens am
Donnerstag früh der Reſt, ſo daß am Freitag nachmittag 5 Uhr
die Haager Schlußkonferenz eröffnet werden kann. Wie ſich
die deutſche Delegation zuſammenſetzen wird, ſteht noch nicht
feſt. Man darf wohl annehmen, daß neben dem
Reichsaußen=
miniſter Dr. Curtius auch der neue Reichsfinanzminiſter Dr.
Moldenhquer mitfahren wird, der ja eigentlich nur aus
repara=
tionspolitiſchen Gründen die Leitung des
Reichsfinanzminiſte=
riums übernommen hat. Es iſt möglich, daß auch Herr Dr.
Wirth ſich der Delegation anſchließen wird. Die Führung liegt
in den Händen des Reichskanzlers Hermann Müller, der ſchon
deswegen mitfahren muß, weil die Franzoſen ihren
Miniſter=
präſidenten Tardieu entſenden und auch die Engländer Herrn
Macdonald nach dem Haag ſchicken wollen. Im übrigen wird
natürlich eine ganze Reihe von Finanz= und
Reparationsſach=
verſtändigen der Delegation angehören. Ob ſich ihr Dr. Schacht
anſchließen wird, iſt im Augenblick noch ungewiß. Man verſucht
ſich gegenwärtig darüber Klarheit zu verſchaffen, ob er unter
Umſtänden geneigt ſein würde, ſeine Kenntnis der Materie und
ſeinen Einfluß der Reichsregierung bei den Haager
Verhand=
lungen zur Verfügung zu ſtellen und ſelbſt als Hauptdelegierter
mitzufahren. Ein offizielles Erſuchen iſt jedoch an ihn noch
nicht gerichtet worden.
Zeuer im Beißen Haus. — Das Berwalkungsgebände
zum Teil zerſtört.
EP. Waſhington, 26. Dezember.
Am Heiligen Abend brach im Weißen Haus ein
verheeren=
des Feuer aus, das erſt nach zweiſtündigen Bemühungen der
Feuerwehren gelöſcht werden konnte. Infolge Kurzſchluſſes
ge=
riet gegen 8 Uhr der geſamte Verwaltungsblock des Weißen
Hauſes in Brand. Auf den ausgegebenen Alarm hin eilten alle
Feuerlöſchzüge der Stadt an die Brandſtätte. Präſident Hoover
verließ die Abendgeſellſchaft, in der er ſich gerade befand, und
begab ſich mit ſeinem Sohn Allen vor das brennende Palais, um
die Löſcharbeiten der Feuerwehr zu beobachten. Mit ihm hatte
ſich eine rieſige Menſchenmenge eingefunden, die zum Teil
eben=
falls aus den Abendfeſtlichkeiten herbeigeeilt war. Das Feuer
hatte ſich inzwiſchen ſtark ausgebreitet und konnte erſt gegen
10 Uhr eingedämmt werden. Nur mit Mühe war es gelungen,
den Regierungsblock vor dem Feuer zu bewahren. Trotzdem iſt
der angerichtete Schaden ſehr groß. Faſt der geſamte
Verwal=
tungsblock iſt ausgebrannt; eine große Anzahl Dokumente wurde
vernichtet, während es rechtzeitig gelang, die Papiere des
Prä=
ſidenten ſelbſt in Sicherheit zu bringen.
Es iſt dies das erſte Feuer, von dem das Weiße Haus ſeit
über hundert Jahren heimgeſucht wurde, als es von den
Eng=
ländern in Brand geſteckt worden war.
Ni8
Anenigk auf den argenliniſchen Präfidenken.
EP. Buenos=Aires, 26. Dezember.
Auf den Präſidenten von Argentinien, Irigoyen, iſt am
Dienstag nachmittag, ein Revolveranſchlag verübt worden. Der
Präſident befand ſich auf der Fahrt nach dem
Regierungsge=
bäude, begleitet von einem Polizeikommiſſar, als aus
unmittel=
barer Nähe plötzlich drei Revolverſchüſſe abgegeben wurden.
Ein Schuß traf den Chauffeur tödlich, während durch einen
zweiten Skuß der Polizeikommiſſar ſchwer verletzt wurde. Der
dritte Schuß ging um wenige Zentimeter am Präſidenten
vor=
bei. Bevor der Attentäter erneut feuern konnte, wurde er von
einem der zum Schutze Irigoyens beſtimmten Leute
niederge=
ſchoſſen. — Die Stadt befindet ſich in großer Aufregung über
das Attentat, zumal ſich der Präſident großer Beliebtheit erfreut.
*
Schachts Radikalkur.
— Als der Reichsbankpräſident Dr. Schacht vor 14 Tagen
ſein bekauntes Memorandum veröffentlichte, welches die
Unter=
ſtützung weiter Kreiſe der Wirtſchaft und des deutſchen Volkes
fand, war man ſich in der deutſchen Oeffentlichkeit über die
be=
drohliche Kaſſenlage des Reiches wohl nicht ganz im klaren. Nur
eingeweihte Kreiſe und die zuſtändigen Stellen der Regierung
haben bereits ſeit der Beendigung der erſten Haager Konferenz
die leider bis zu einem gewiſſen Grade unter den ungünſtigen
Einfluß der Kaſſenmiſere geraten war, gewußt, daß im
Finanz=
miniſterium des Reiches energiſch gehandelt werden mußte, um
die drohende Kaſſenmiſere, die ſich vom Ultimo eines jeden
Monats aus verſtärkte, zu beſeitigen. Es iſt aber ſeitens des
Reichsfinanzminiſteriums und ſeines bisherigen verantwortlichen
Leiters, Dr. Hilferding, nichts geſchehen, ſondern Entſcheidungen
in den wichtigen finanzpolitiſchen Fragen, die tief in die geſamte
Volkswirtſchaft eingreifen, ſind immer wieder hinausgeſchoben und
hinausgezögert worden, bis in der Oeffentlichkeit ſchließlich
alles Vertrauen zu dem in dem Reichsfinanzminiſter Dr.
Hilfer=
ding und ſeinem Staatsſekretär Dr. Popitz verkörperten
Finanz=
ſyſtem verſchwunden war. Der Staatsſekretär Dr. Popitz, der
ſeit dem Jahre 1917 ohne Unterbrechung im Reichsſchatzamt bzw.
im Reichsfinanzamt gearbeitet und ſeit 1925 das Amt des
Staatsſekretärs verwaltet hat und als einer der erſten
Sachver=
ſtändigen auf dem Gebiete des geſamten Steuerweſens und
Steuerrechts auf Grund ſeiner hervorragenden und
ungewöhn=
lichen Sachkenntnis gilt, hat zuerſt die Konſequenzen gezogen,
als er ſah, daß er mit ſeinem Syſtem nicht mehr durchkommen
konnte. Der Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding, der
tatſäch=
lich ſchon längſt geſtürzt war, hat dann ebenfalls ſein Amt zur
Verfügung geſtellt, wie man es bereits erwartet hatte. Dr.
Hil=
ferding iſt zieifellos einer der beſten Kenner der internationalen
Finanz= und Kreditwirtſchaft, aber er iſt eine von den
Perſönlich=
keiten, die trotz ihrer hervorragenden Sachkenntnis nicht oder nur
in ſtark beſchränktem Maße den Weg der Tat finden und gehen
und Mut genug haben, grundlegende Entſcheidungen raſch und
den Erforderniſſen der Zeit entſprechend zu treffen. Es muß
zugegeben werden, daß die finanziellen Umſtände, unter denen
Dr. Hilferding das Finanzminiſterium im Juni 1928 als
Mit=
glied des Kabinetts Müller übernahm, recht ſchwierigs waren.
Aber Dr. Hilferding, dem es an praktiſcher Erfahrung und an
taktiſchen Fähigkeiten mangelte, der ſeiner ganzen Veranlagung
nach ein Fabius Cunctator iſt, war nicht der Mann, der den
ſchwierigen finanziellen Verhältniſſen gewachſen, ſchon damals
mit allen Mitteln verſuchen mußte, ein weiteres Anwachſen der
ſchwebenden Schulden, zu verhindern. Gewiß iſt vieles, was in
der Zeit ſeiner Amtsperiode verſäumt worden iſt, nicht auf ihn,
ſondern auf das Parlament und andere verantwortliche Stellen
zurückzuführen. Aber einem Reichsfinanzminiſter gegenüber, dem
der energiſche Wille zur Tat fehlte, der zudem in den Reihen
ſeiner eigenen Parteigenoſſen eine immer ſtärbere Oppoſition
fand, konnte das Palament ſo handeln. Wenn Dr. Hilferding
ſchließlich ſein Amt zur Verfügung ſtellen mußte, obwohl er
einen Finanzplan ausgearbeitet hat, zu deſſen Durchführung ſich
der Reichstag entſchloſſen hat, ſo liegt es eben daran, daß es
ihm nicht gelungen war, das bedrohliche Anwachſen der
ſchweben=
den Schulden aufzuhalten, und daß er dadurch ſeinen Mangel an
Energie und Tatkraft, durch das ſtete Hinauszögern drängender
Entſcheidungen das Vertrauen in ſeine Finanzführung
unter=
graben und damit ſogar das Geſamtkabinett gefährdet hat.
Den letzten und entſcheidenden Anlaß zu dem Rücktritt Dr.
Hilferdings und ſeines Staatsſekretärs Dr. Popitz hat das
Schei=
tern der Anleihetransaktion mit dem amerikaniſchen Bankhaus
Dillon, Read u. Co gegeben, und dieſe Angelegenheit war eine
Kraftprobe, in der Reichsbankpräſident Dr. Schacht den Sieg
da=
vongetragen hat. Man wird hierbei unmittelbar an die von
der Stadt Berlin geplante Kreditaktion mit Amerika erinnert,
die auch an dem Wiederſpruch des Reichsbankpräſidenten zerſchellt
iſt. Sowohl beim Reich wie bei der Stadt Berlin ſind die
ent=
ſcheidenden Schwierigkeiten durch das Anwachſen der
ſchweben=
den Schulden entſtanden, deren Konſolidierung nicht möglich war,
es ſei denn, daß man, ein einfaches Mittel, den Weg der
Aus=
landsanleihe beſchritten hätte. Durch den beſonderen Bedarf
für den Jahresultimo mußten ſich die ſchwierigen
Kaſſenverhält=
niſſe des Reiches und der Stadt Berlin ſtark zuſpitzen und man
ſah auf beiden Seiten keine andere Möglichkeit, als durch
Auf=
nahme eines ausländiſchen Ueberbrückungskredites, der ſpäter
in eine langfriſtige Anleihe umgewandelt werden ſollte, der
Schwierigkeiten Herr zu werden. Der Reichsbankpräſident hat
nunmehr das Reich und die Stadt Berlin gezwungen, ihre
ſchwe=
benden Schulden auf dem Steuerwege abzutragen. Bei der
Stadt Berlin geſchieht dies in der Form einer Erhöhung der
Verkehrstarife und der Preiſe für Gas, Elektrizität und Waſſer,
deren Einnahme in einen beſonderen, zur raſchen Tilgung des
benötigten Inlandskredits beſtimmten Fonds fließt, beim Reich
durch die Schaffung eines Schuldentilgungfonds, der aus
Aus=
gabeſenkungen oder Steuererhöhungen geſpeiſt werden ſoll.
Zwi=
ſchen dieſen beiden Formen beſteht aber ein ſehr weſentlicher
Unterſchied. Während bei der Stadt Berlin die Erhöhung der
Tarife eine Steigerung der Verbrauchsbeſteuerung bedeutet, die
jeden, auch den Aermſten trifft, während man alſo hier das
be=
ſteuert, was die breite Maſſe der Bevölkerung unbedingt
ver=
brauchen bzw. in Anſpruch nehmen muß, ſollen wenigſtens, da
ja Ausgabebeſchränkungen beim Reich vorerſt nicht möglich ſind,
zuſätzliche Steuereinnahmen des Reiches durch Steuererhöhung
für Bier und Tabak, die immerhin zum entbehrlichen Verbrauch
zu rechnen ſind, geſchaffen werden. Es zeigen ſich alſo mit aller
Deutlichkeit die Auswirkungen einer Krankheit, die in gleicher
Weiſe die Reichsfinanzen und die kommunalen Finanzen
erarif=
fen hat und beweiſt, daß beide verfehlte Wege gegangen ſind.
Worin liegt nun der entſcheidende Fehler? Man hat bisher
immer den Grundſatz verfolgt, daß die Ausgaben ſich in der
Staatswirtſchaft nach den Einnahmen zu richten haben, der
fe=
doch nur beſchränkte Geltung hat. Vorausſetzung für ſeine
An=
wendung muß in erſter Linie eine Beſchränkung der Ausgaben
für alle Fälle auf ein Minimum ſein, und wenn dieſe
Voraus=
ſetzung erfüllt iſt, dann darf dieſer Grundſatz, nur für den ordent=
Seite 2
lichen Haushalt, hinter dem für die Einnahmen die Steuergewalt
des Staates ſteht, angewandt werden. Der Fehler der
Ver=
gangenheit liegt aber darin, daß man dieſen, wie geſagt, nur
bedingten Grundſatz der Staatswirtſchaft auch auf den
außer=
ordentlichen Haushalt übertragen hat, um ſo mehr als im
außer=
ordentlichen Haushalt ſich Ausgabenbewilligungen bei der ihm
eigenen Elaſtizität leichter durchführen und verwirklichen laſſen.
Beſtimmend für die Einnahme ſeitens des außerordentlichen
Haushalts ſind, aber die Anleihemöglichkeiten, die ſich in der
gegenwärtigen Lage des deutſchen Kapitalmarktes erſchöpfen. Der
eutſcheidende Fehler liegt alſo darin, daß man die Verhältniſſe
des deutſchen Kapitalmarktes von vornherein nicht genügend in
Betracht zog, ehe man Ausgabenbewilligungen vornahm, und
daß man, unberückſichtigt der Lage des deutſchen Kapitalmarktes,
Ausgaben des außerordentlichen Haushaltes durch
Auslands=
kredite finanzierte und weiter finanzieren wollte. Der
Reichs=
bankpräſident hat ſich dagegen gewandt, in erſter Linie aus
Währungspolitiſchen Gründen, weil die Aufnahme dieſer
erheb=
lichen neuen Auslandskredite zu einer entſprechenden
Auswei=
tung des an ſich bei der beſtehenden Konjunkturdepreſſion ſchon
zu großen Zahlungsmittelumlaufs geführt hätte. Ihm kam
es darauf an, dieſe Kredite vom Auslandsmarkte abzulenken, weil
die Ausweitung des Notenumlaufs unerwünſcht und
währungs=
ſchädlich iſt, und weil im Falle der Aufnahme der vom Reich
und der Stadt Berlin nachgeſuchten Auslandskredite die
Rück=
gängigmachung des durch ſie ausgeweiteten Notenumlaufs dem
Einfluß der Reichsbank entzogen geweſen wäre. Gewiß muß der
Weg, der auf Veranlaſſung des Reichsbankpräſidenten jetzt durch
die Hergabe von Inlandsanleihen beſchritten wird, zumal ſich
die deutſchen Banken die Mittel z. T. auf ausländiſchen
Kapital=
märkten beſchaffen müſſen, auch zu einer Vergrößerung des
Noten=
umlaufs führen, aber mit dem weſentlichen Unterſchied, daß ein
etappenweiſer Abbau der Ausweitung durch die monatliche
Rück=
zahlung der Kredite ſeitens des Reiches und der Stadt Berlin
aus einem nur zu dieſem Zwecke geſchaffenen Tilgungsfonds
bis zu einem beſtimmten Termin in kürzeſter Zeit vorgenommen
werden kann. Es handelt ſich alſo um eine einmälige, zeitlich
befriſtete Transaktion, die der Kontrolle der Reichsbank
unter=
ſteht und ſich automatiſch abwickelt. Pſychologiſch geſehen, iſt die
Aktion der Reichsbank von allergrößter Bedeutung und Wirkung.
Die Reichsbank verſucht noch einmal, und hoffentlich das letzte
Mal, in dem allerdings beſchränkten Rahmen der Möglichkeiten
die Folgen der Fehlleitung der öffentlichen Finanzwirtſchaft von
der allgemeinen Wirtſchaft durch ihr Einſchalten fernzuhalten, ſo
daß, wenn auch der Kredit der öffentlichen Hand im Auslande
erſchüttert iſt, doch, worauf es ankommt, der Kredit der
Privat=
wirtſchaft erhalten bleibt. Zugleich aber iſt damit die ſtarke
Stel=
lung der Reichsbank bewieſen, durch die es möglich iſt, daß wir
aus eigener Kraft der finanziellen Schwierigkeiten der öffentlichen
Hand Herr zu werden verſuchen und auch können.
Durch die Radikalkur Dr. Schachts wird die Kaſſenlage des
Reiches ſaniert und die deutſche Delegation kann im Januar nach
dem Haag gehen, ohne außenpolitiſche Preſſionen infolge der
Kaſſenmiſere befürchten zu müſſen. Man hat Dr. Schacht
vor=
geworfen, daß ihm nur an einer Sanierung der öffentlichen
Kaſ=
ſen gelegen ſei, während er an der Finanzreform nicht das
In=
tereſſe habe, welches dieſer ſo ungeheuer wichtigen Frage von der
Wirtſchaft und in der Oeffentlichkeit entgegengebracht wird. Nichts
iſt falſcher als dieſer Vorwurf. Die Verantwortung des
Reichs=
bankpräſidenten um die Stabilität der Währung kann ſich
über=
haupt nicht in der Sorge um eine ſanierte Kaſſe erſchöpfen,
ab=
geſehen davon, daß ſchon die Art und Weiſe, in der die
Kaſſen=
ſanierung jetzt vorgenommen wird, ein weiteres Anſchwellen der
ſchwebenden Schuld und damit weitere Ausgabebewilligungen
verhindert. Hinter der Währung eines Landes ſteht doch neben
den ſozuſagen geſetzlich feſtgelegten Bilanz= bzw.
rechnungsmäßi=
gen Grundlagen ſeines Noteninſtituts die Geſamtwirtſchaft in
ihrer Entwicklung, mit ihrer Kreditfähigkeit, ihrem Kapital und
ihrer Arbeitskraft. Ein Land, welches durch eine überſteigerte
Steuerpolitik ſeine Kapitalien über die Grenze treibt, damit zur
Verminderung der Produktivität ſeiner Wirtſchaft beiträgt, bringt
auch ſeine Währung in Gefahr. Es iſt alſo ganz abwegig,
anzu=
nehmen, daß der Reichsbankpräſident die Finanzreform nicht für
genau ſo wichtig und dringend hält, wie die vollzogene
Sa=
nierung der Kaſſenlage. Es iſt an dieſer Stelle bereits
wieder=
holt darauf hingewieſen worden; wie innig Young=Plan und
Finanzreform miteinander verbunden ſind. Vorausſetzung für
die Durchführbarkeit des Young=Planes iſt nicht nur die
Sanie=
rung der Kaſſenlage, ſondern vor allem die Löſung und
Durch=
führung der Reform der deutſchen Finanzen, über die u. E.
Klarheit geſchaffen werden muß, ehe überhaupt der Young=Plan
angenommen wird. Die zweite Haager Konferenz über die
end=
gültige Annahme des Young=Planes ſteht dicht bevor, nur noch
drei Wochen trennen uns von ihrem Beginn. Man ſollte
wün=
ſchen, daß es in dieſer allerdings kurzen Zeit noch gelingen möge,
wenigſtens über den Weg der Finanzreform, ihre Grundzüge,
Klarheit zu ſchaffen.
Freitag, den 27. Dezember 1929
Aus der Handeshkngrktadt.
Darmſtadt, 22. Oezember.
ſind vorüber. Der äußere Rahmen der Feſttage war merbwürdig und
nicht ſehr ſchön. Es regnete und war unfreundlich, frühlingshaft warm.
Kein Schnee, kein Eis! Keine Sportfreude. Ein Witzbold führt die
„warme”, tauende Weihnacht auf die alljährlich zunehmenden —
Verlo=
bungen zurück, und die dadurch bedingte Heißglut ſo vieler Herzen. —
In den Familien ſpielte ſich wohl das Feſt ab, wie immer, als
des Feſtes, an dem Schenken und Freude bereiten im Vorder= und
Mittelpunkt ſteht. Beſonders natürlich, wo Kinder ſich um den
lichter=
glänzenden Chriſtbaum ſcharen. Da hat das Weihnachtsfeſt noch ſeinen
Romantik überhauchten Schimmer, ſeine naive Herzlichkeit und auch
wohl Frömmigkeit. Die Großen aber ſind zu zermürbt vom ſchweren
harten Kampf ums Daſein. —
Die Geſchäftswelt, die am Heiligabend zum erſten Male um 5 Uhr
ſchloß, hatte viel Zeit, die Einnahmen der letzten Verkaufstage zu
bün=
deln und zu rollen. Mehr Zeit, wie man hört, als nötig war. Die
Wirtſchaftskriſe iſt noch lange nicht überwunden.
Die Hoffnung aber bleibt! Es muß doch einmal beſſer werden.
Und dann wollen und können wir wieder Weihnacht feiern. In
herz=
licher Freude! —
„Drunter und Drüber” — die Revue von Weltruf.
Das Gaſtſpiel der Haller=Kollo=Revue brachte dem Orpheum
glän=
zenden Erfolg. Hermann Haller hat — wenn auch zu 90 Prozent
eingeſtellt auf den Geſchmack des Publikums der Metropole der
Intelli=
genz — in dieſer neuen Revue wieder ſehr Wirkſames geſchaffen. Er
hat er vor allem verſtanden, trotz der mieſen Zeit eine Fülle köſtlichen
Humors aufzutreiben, der ſeine Blüten treibt in unzähligen Witzen
und Kalauern, unter denen ſogar hin und wieder neue ſind. Und die
alten ſind ſo alt, daß ſie wieder neu wirken. Und köſtliche Satire dann
und wann. Und eine Kompagnie Girls, die das beſte ſind — in
diſziplinierter Ghmnaſtik=Tanz=Kunſt — das man je hier ſah. Hübſche
friſche Madeln ſind das, nicht mehr Haut und Knochen. Vollſchlank!
Wenigſtens beginnende Vollſchlankheit. Man kann wieder von
„Formenſchönheit” reden. Und Temperament haben die Mädeln und
ein luſtiges, fröhliches Lachen. Singen können ſie ſogar! Engliſche
Songs und auch Berliner Couplets. Und fabelhaft echt ſind ſie, die
Original=Walker=Girls!
Dann hat der Direktor ſich einen Tenor in Italien irgendwo in
einer Kneipe entdeckt. Einen Tenor mit fabelhaftem Stimmaterial, das
er ſo wirkſam zu gebrauchen vermag — in köſtlichen Arien und Liedern,
italieniſch und im Sonny Boy deutſch — daß die bekannten
Beifalls=
ſrürme das Orpheum durchbrauſen, und eine Zugabe nach der anderen
erpreßt wird. Und bildſchöne — Zähne hat er und — Glutaugen, der
Guiſeppe Moretti! — Was ſonſt das Rieſenprogramm noch
bringt? In 50 flott aufeinander folgenden Bildern rollt’s ab: Tanz,
Gefang, Couplets, Witze, Kalauer, glänzende vompöſe
Ausſtattungs=
nummern, Geſang und wieder Tanz und wieder Ausſtattung. Wie
immer in der Revue. Unmöglich, alles hier einzeln unter die Lupe
zu nehmen. Iſt bei einer Revue auch nicht angebracht. Aber das
Zeugnis kann man ihr in der Geſamtheit ausſtellen, daß ſie für
Auge und Ohr durch Stunden in flotter, temperamentvoller Folge
Vieles und Köſtliches bringt. Szenen und Einzelbilder ſind in den
50 enthalten, die einen ſatiriſchen Zeitſpiegel geben. Luſtig iſt, und
eine köſtliche Satire „Theater im Theater”, ein Blick hinter die Kuliſſen
einer Revue, Frech und frei „Großſtadtnächte” (London, Paris, Neapel,
Wien, Berlin), maleriſch eindrucksvoll „Die Frauen von heute‟
eine
vompöſe Koſtüm=Revue: Zartheit, Eſprit, Grazie, Schönheit, Erotik,
Charme, Eleganz, Koketterie. Dann „Das deutſche Lied” in Bild und
Geſang verkörpert, Kinderlied, Studentenlied, Volkslied, Liebeslied
uſw. Sehr hübſch, ſehr wirkſam. Rauſchend aber und ſtrahlend im
tauſendfach ſprühender. Glanz das Schlußbild „Berühmte
Edel=
ſteine‟. —
Eine der beſten Nummern ſoll noch hervorgehoben werden:
das akrobatiſche Tanzpaar Karinska und Rilber, die das
Pro=
gramm als das beſte Tanzpaar der Welt, als die „Senſation aller
Welt=
teile” ankündigt. — Das mag übertrieben ſein. Sicher aber iſt, daß es
ſich hier um ein Tanzpaar von einzigartiger Qualität handelt. Tanz
allerdings in akrobatiſchem Sinne zu verſtehen. Es iſt ſenſationell,
was dieſe beiden Künſtler bringen und einzig in ſeiner Art. —
Als Ganzes ein Programm, das ſich ſehen und hören laſſen
kann.
— Orpheum. Heute, Freitag, 27. Dezember, nachmittags 3.45 Uhr,
gelangt die von den Darmſtädter Kindern mit großer Spannung
er=
wartete Märchen=Revue „Frau Holle” in 30 Bildern mit
großem Orcheſter unter Mitwirkung des geſamten Enſembles der
Haller=Revue erſtmalig zur Aufführung. Die Märchen=Revue wurde
zuletzt bei täglich ausverkauften Häuſern in der Schweiz gegeben und
and jubelnden Beifall. Wiederholungen ſind am Samstag und
Mon=
tag. Heute und folgende Tage, abends 8 Uhr, wird die Revue „Drunter
und Drüber”, die hier wie allerwärts einen vollen Erfolg erzielte,
wiederholt. Das Gaſtſpiel der Haller=Revue währt nur noch wenige
Tage bis einſchl. 30. Dezember. (Siehe Anzeige.)
Bahern=Verein Darmſtadt e. V. Die Weihnachtsfeier des Bayern=
Vereins Darmſtadt findet wie alljährlich am 1. Januar, nachmittags
3 30 Uhr, im Konkordiaſaal ſtatt.
Kleines Haus. — Donnerstag, den 26. Dezember 1929.
Uraufführung:
Ich kanze um die Belt mit dir.
Poſſe mit Geſang und Tanz von M. Schiffer;.
Muſik von F. Hollaender.
Warum kommen die Berliner mit der Uraufführung einer
Berliner Geſangspoſſe in die beſcheidene Provinz? Vielleicht, um
eine Vorprobe für eine ſpätere Berliner Aufführung zu machen?
Vielleicht, um demnächſt im Wallner=Theater den alten Wein der
Geſangspoſſe in neue Schläuche zu füllen? Wenn ja, dann können
ſie aus der hieſigen Aufführung mancherlei lernen.
„Ich tanze um die Welt mit dir.” Schön, ich tanze gern mit!
Aber will ich den Erdball umkreiſen (— oder auch nur die
Thea=
ter gewinnen), dann muß der Tanz Tempo haben. Dann darf
ich nicht auf dem Bahnhof in Kykybühl ſitzen bleiben!
Mit der Feier von Lillis Geburtstag ſetzt der „Tanz” ein.
Ton: Berliner Rüdigkeit! Wird in Berlin gefallen!
Folgen ſieben weitere Bilder: Lilli und Willi wollen im
Dienſt einer Zeitung um die Welt tanzen. Der Gedanke iſt nicht
ſchlecht. Aber die Aufführung hält ſich zu ſehr in der gleichen
Fläche. Es fehlen Hebung und Senkung. Die Szenen gleichen
im Grunde einander, der Muſik fehlt es an ſtärker betonter
Ab=
wechſlung und an Fülle der Erfindung.
Auf der wäſſerigen Suppe ſchwimmen einzelne Fettaugen.
Fettauge: Die höchſt amüſante muſikaliſche Parodie auf
Mondſchein=Sentimentalität in dem Zwiſchenſpiel „Stürmiſch
die Nacht und die See geht hoch”
Fettauge: Das Lied von Tante Roſa „Ich nehme übel”,
in ſeinem ſcharfen, ſchneidenden Rhythmus ſchon faſt Kurt Weill;
oder ſoll es eine Parodie auf Weill ſein?
Fettäugelchen: Der Neger=Kraal und auch das Kuß=Duett,
das Sonja Karzau recht beweglich mit W. Hinz tanzte.
Für einen. Theater=Abend iſt die Ausbeute zu durftig. Eine
gefällige Inſzenierung von Rabenalt Eckſtein
Rein=
ing ſuchte über die Längen hinwegzuhelfen. Ihre Stütze hatte
ſie in der Drehbühne, die einige nette Einfälle ermöglichte, wie
das ſentimentale Mondſchein=Schiff und die luſtige Eiſenbahn.
Dem Aufenthalt in Kyckybühl wußte auch die Regie nur wenig
Reize zu geben.
Die Darſteller: Schauſpieler, die ſingen ſollen! Grundſätzlich
eine ſchwierige Sache!
Am beſten zog ſich Werner Hinz als „Willi, der
Welt=
utmtänzer” us der Affäre: beweglich, friſch und verſtändlich.
Schwieriger hatte es ſeine Partnerin Beſſie Hoffart: im
Spiel ſehr amüſant, aber geſanglich nicht ſicher und oft nicht zu
verſtehen.
Auf der Rundreiſe Darmſtadt—Düſſeldorf—Frankfurt kam
Lilli Kann als Gaſt wieder nach Darmſtadt und ſetzte der böſen
Tante Roſa ſtark=groteske Lichter auf.
Günter Haenel übervaſchte als ſchwerhöriger Großpapa
mehr durch ſein Alter als durch ſeine netten Einfälle, welch
letztere man von ihm gewohnt iſt. Ich nenne noch anerkennend
Käthe Gothe, R. Jürgas und B. Minetti.
Die Tanzgruppe war tüchtig auf dem Plan und wirkte als
belebende Rettungswache. Den Taktſtock ſchwang Erwin Palm
dazu.
Mit dieſer Geſangspoſſe fand die erſte Hälfte einer
Spiel=
zeit, die an künſtleriſchen Ergebniſſen im Schauſpiel bis jetzt
recht dürftig ausgefallen iſt, ihren Abſchluß.
Z.
Am Mittwoch abend, um 6 Uhr, veranſtaltete der
Kirchen=
geſangverein der Martinskirche eine Weihnachtsfeier unter
Mit=
wirkung der Madrigalvereinigung. Der Kirchengeſangverein
war neben der Orgel poſtiert, die Madrigalvereinigung ſtand
um den tannengeſchmückten Altar. Ein B=Dur=Präludium von
S. Bach (Organiſt Landzettel) eröffnete die Vortragsfolge,
und dann erklangen wechſelſeitig in achtunggebietender
Wieder=
gabe Lieder und Motetten. Der Kirchengeſangverein
ſpen=
dete die Motette „Mach’ er die Tore weit” von Albert
Becker, Weihnachtskantate von 1677 von J. W. Briegel, einen
reizend klingenden Chor von A. Mendelsſohn „Fröhlich ſoll
mein Herze ſpringen”, und der Madrigalchor ſang neben ſechs
kleineren Weihnachtsliedern die Motette „Hodie Ghristus natus
ost” von Sweelinck und von J. S. Bach die Motette „Lobet den
Herrn alle Heiden”, zwei Stücke, die vollendete Vortragskunſt
verlangen und die nur dann ihre Wirkung tun können, wenn
eder einzelne der Vortragenden Soliſt iſt. Dies trifft bei Prof.
Noacks Madrigalchor im reichen Maße zu, und ſo erlebten
die die Martinskirche füllenden Zuhörer eine Stunde feierlicher
Weihnachtsandacht.
O.
Numn
Aus den
In den beiden. Darmſtädter Lichtſpieltheatern — z
den Feſttagen auch das dritte wieder aufgetan —
wird=
haltendes Programm geboten, in dem wohl abſichtlich a
iſt, was irgendwie „weihnachtlich” anmutet.
Helia
bringt eine ſehr gute Verfilmung von Karl Zuckmahers
Knie”, die Tochter des Seiltänzers. Eine ſo gute Verf
geworden, daß ſie ſſogar die Schwächen des Bühnenſtüie
macht. Es iſt keine ſehr wirkſame, oder auch nur ſehr n
von der „Zirkusprinzeſſin”
Sie iſt nur etwas neu auf
daß es ſich um die Tochter einer armen Seiltänzerfamili
von dem reichen Gutsbeſitzer geliebt wird und geheirate
Die aber als echtes „Kind des Wagens” (des Theſpiskarr
verzichtet, was ihr das vornehme bürgerliche Leben biet
da der Vater ſtarb, die „Direktion” über die kleine Tru
nehmen: Los! Aufgepackt! Wir ziehen weiter. — Ein
chlanken Körper ſtrafft, eine Träne, die im Augenwinbel
Glück — im bürgerlichen Sinne — und Liebe ſind
W
Der Film gibt eine Milieuſchilderung des Schauft
Bühne ſie nicht geben kann. Wenn nicht ein findiger
Re.
Der Film kann das und tut das Er bringt ſogar Euge
der den Direktor und Vater Knie mit ſehr feiner Char
lebe
Auch die übrigen Darſteller geben gute Typen: Adeſe
Wladimir Sokoloff. — Karl Grunes Regie iſt gut,
für ausgezeichnete Szenenbilder.
„Kamerad Slag”, ein recht guter Amerikanerfil
Maſon Hoppers Regie ſehr wirkſame Ausſchnitte aus
der amerikaniſchen Kadettenerziehung gibt. Ein Nachkrieg
„Staffage” (wie ſo vieles andere ſchon!) wiederum ze
ehemalige Feindbund, deſſen Kriegsziele eines bekanntlich d.
des den Weltfrieden bedrohenden „preußiſchen Militarism
eben dieſem Militarismus gelernt hat und noch lernt.
jut, wenn man das abzieht, was den Amerikanern imm
Junior Coghlan und Louis Wolheim ſpielen ausgez
Im u. 2.
iſt das Programm durchweg auf Humor abgeſtimmt.
zeigt! Und Karl Laemmle zeigt wieder einen ſehr netten, in
ken Wirkung köſtlichen Trichſilm von Oswald, dem ver
nickel. Wenn man daneben die recht blöden amerikaniſchen A.
wie „Jim und Jeff”, „Geng und ſein Doppe
ſieht, — Reſpekt!
Aber Henny Porren gibt in dem ſehr luſtigen, wen
mehr ganz neuen Film „Liebe im Kuhſtall” wieder
lichen Beweis ihrer immer noch ausgezeichneten Darſtellungs
ſpielt die derbe ungariſche Kuhmagd mit der gleichen ſouver
lichkeitsbeherrſchung — Kühe melkend, Stall miſtend, n
und den Fingern eſſend uſw. —, wie die charmante Gräſin
Eugen Neufeld iſt ihr ein ſympathiſcher Partner,
Horde der Kameraden=Paraſiten wverfen — hin und wieder
Uebertreibung — Wolf Beneckendorf, Hadrian N
wal=Samborſki Karlweis und vor allem Ott.
burg recht gute Typen auf die Leinwand.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. „Ein Walze
von Oskar Straus, der große volkstümliche Operettenſchlag
heute Freitag, um 20 Uhr, im Großen Haus unter muſika
tung von Carl Bamberger mit der erfolgreichen Beſezun
Harre, Philips, Ney, Maletzki, Tibaldi, Liebel, Vogt, ſeß
Saggau) zur Aufführung. (Darmſtädter Volksbühne, G.
Gruppe I—TV.)
Zum letzten Male „Die andere Seite”, be
indet um 2 Uhr im Kleinen Haus die letzte Aufführung
ternden Kriegsdichtung „Die andere Seite von R. C
in Szene geſetzt von Günter Haenel, mit der hervorragend
renbeſetzung (Minetti, Weſtermann, Hinz, Gallinger, Wempt
Baumeiſter, Haenel, Pfaudler, Schindler) ſtatt.
„Peterchens Mondfahrt”, das beliebte Weihnad
wird morge Samstag, um 16,30 Uhr, ſowie übermorgen S=
14 Uhr, im Großen Haus wiederholt.
„Lady Fanny und die Dienſtbotenfrage,
gut mögliche Geſchichte von Jerome K. Jerome, gelangt wor
tag, um 20 Uhr, im Großen Haus zur Aufführung. La
Beſſie Hoffart. In den übrigen Hauptrollen: Jürgas, 2
Carlſen, Gothe, Maletzki, Keßler, Wigandt, Conradi, Mosha
ler. (Darmſtädter Volksbühne, Gemeinde F, Gruppe 1—1
Volksvorſtellung Der Waffenſchmiede
beliebte komiſche Oper „Der Waffenſchmied” wird mor
tag, um 19,30 Uhr, im Kleinen Haus eimmalig als Volls
ung bei kleinen Preiſen (1—3 Mark) mit der bewährten
(Kienzl, Hermann, Gerlach, Vogt, Ney, Jacobs Debus) mie
ſcher Leitung von Carl Bamberger in Szene gehen.
Roſſinis „Angelina” wird Sonntag, den 29. Dezemb
Uhr, im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von ſe
Zwißler wiederholt. Angelina: Käthe Walter. In den urig
rollen: Stadelmaier, Stralendorf, Kuhn, Harre, Relä=
(Miete B.,
„Ich tanze um die Welt mit Dir”. Poſſe mit O
Tanz von Marcellus Schiffer, Muſik von Friedrich Holgend.
Sonntag, den 29. Dezember, um 19,30 Uhr, im Kleinen Mile
zur Wiederholung. (Zuſatzmiete I.)
Frankfurker Schauſpielhaus.
Von Alexei Tolſtoi, einem Neffen Leo Tolſios
das Frankfurter Schauſpielhaus die deuneh
führung der „Komödie der Verjüngung=
Von Verjüngung iſt weder in der Handlung, vock
künſtleriſchen Geſtaltung allzu viel zu ſpüren. Es II.!t
lichen eine recht luſtige Verſpottung der Zuſtände de
Sowjet=Rußlands, Typiſche Erſcheinungen des Tehlen”
Staates treten auf: das Hausmädchen, das außerhſt..
lichen Arbeitszeit dramatiſchen Studien nachjaße .
ſtudent, der theoretiſierende Volkswirtſchaftler, de. bo4
Erfinder, der Schieber, der Filmſtar, die Geſolle
kehrerin. Aus alle dem und einigem anderen wird."
Neick
ſielloſe 1
Merr
unn,
ihie
ter Coctail ruſſiſchen Einſchlages gemirt. Daß Nel”
verlaſſene Frau durch die „Komödie der Verjuſſchlad
des Gatten wieder erwirbt, gibt dem Spiel den Nchte.
Die flotte Aufführung unter Eugen Felber”
führte aus dem Miethaus der kleinen Leute durch Ae.
Straßen Moskaus in die Werkſtätte des Erſinders ſt
lich in das Film=Atelier mit lebensechter Aufhälle
von Ludwig Sievert amüſant aufgebaut. Lohſie
prächtig als „Mädchen für alles‟ Ellen Qaub,bh.
die ſich verjüngende Frau, Robert Taube, dei. N
Erfinder und Walter Klam, der Arbeiter=Studell.
Vordergrund der Darſtellung.
Ap. A. Ch. Dupuy, Intrige um Joſephine. Romal.
Müller, München. Preis geb. 5 Mark.)
Spielt in Wien zur Zeit Kaiſer Nazoleons, behd.
Friſche und Anmut das Liebesſpiel zweier junger Ne
Oeſterreichers und einer Franzöſin. Vir erleben Ad.
vörung, den Marſch Napoleons auf Wien, und Hit.
Wirwarrs der Ereigniſſe, die wir heute, nch i9. D
ebendig, als wiren ſe erſt geſtem geweſen, a ud goche.
eine unerhörte Intrige. Die Darſtellung, die als Dola
und Herzenshoffen” in ein ſüßes Liebesabenteuer zſche. .
iſt zart und poetiſch. Die Unruhe der Zeitläaſte di ce
gegen den Korſen, Begeiſterung für die belden von de.
offene Auflehnung des Volkes gegen alls, mts frolzel. .
überaus feſſind geſchildert., Freunde finden ſch in Ne.
der, jüahrelang getreunt, ſehen ſch im Ungliſt niöckh. Se
ſchaft, aber auch ſchnödeſter Verat treiſten, ie Bechede.
Merſchen. Man glaufbt, einen Bernneniden. Sich it wot. t
texten ſich abrollen zu ſehen.
4
Nm ter 333
Freitag, den 27. Dezember 1929
Seite 3
Dir
7
de
ſGchicde
Bem nich
Aurtete A
Erbain,
* Mitſ
2.
It
der Au
R3
ſehr n.
rungh
R ate
nu.
zukt land Endſpielſieger in Bargelong
Nam en Bingle 4:0 (2:0) geſchlagen. — Die
der ge Hockey=Elf gewinnt den Golspskal.
Barcelona, 27. Dez. (Eigener Drahtbericht.)
Deu and hat Holland im Endſpiel mit 4:0 (2:0) geſchla=
Grnar Ur
Da hat das internationale Weihnachtshockeyturnier, das
DDer eng
Bara ca während der Weihnachtswoche aus Anlaß der
en OspAt=Au) lung veranſtaltet wurde, den erwarteten Ausgang
Haim
iommm Denn nach den ausgezeichneten Leiſtungen, die un=
1gun)ſene Vern r in den letzten Spielen gezeigt haben, mußte dieſer
folg k7 ren. Er bedeutet eine glänzende Revanche des
deut=
arſmnen Haſ ſportes Holland gegenüber, denn ſeit den Olympi=
2 X1ſiuſen Srür in Amſterdam haben unſere Vertreter gerade gegen
kih
HollYx mit einer beſonders großen Doſis Pech geſpielt.
m it dieſf Endſieg hat ſich Deutſchland den von dem König von
Danienry tifteten Goldpokal errungen.
Am 1Dezember war es der deutſchen Mannſchaft gelungen,
erbh cher Ermüdungserſcheinungen, die naturgemäß an
hohe eiperatur (20 Grad) beſſer gewöhnten Spanier knapp
zu ſii ren. Mit dieſem Sieg hatte ſich Deutſchland an die
Fmm) ſitze da Bruppe A geſetzt und ſich für das Endſpiel gegen
n Spi=5 üührer der Gruppe B, Holland, qualifiziert. Holland
gritsſt. nd miin =Igien punktgleich. Es wurde auf Grund des beſſeren
rverhög ſſes zum Gruppenſieger erklärt.
u!
Die deutſche Mannſchaft.
M
. Mann kte für dieſe wichtigſte Begegnung folgende Elf auf
sten D2 hlands aufgeſtellt:
Lincke.
andere Ei
Hehmann,
Zander,
MeRE
Ueberle,
Haag,
dere Eein
Schäfer,
rehlitz, Müller,
Weiß, Scherbarth. Wollner.
Der Kampf um den Sieg.
Bei 1r. Spielen in Spanien verdienen die Spielfelder eine
ſonderey erückſichtigung. Man hatte dieſes Spiel auf dem
„7ſ./ latz dee Weltausftellung austragen laſſen, aber ſelbſt dieſer
ß nochh annigfache Wünſche offen. Auch das Wetter hatte
ngeſchlall — Statt des ſeitherigen Sonnenſcheins gab es
dies=
al einesn rüben, regneriſchen Himmel. Für Deutſchland war
rſpielr) . Feiertag eine ausgezeichnete Gelegenheit, ſich von
in Strau en der drei anſtrengenden Spiele der Vortage zu
holen.
Die
halbe Stunde der Begegnung verlief zunächſt
völ=
ausg g Hen. Man verzichtete auf ungeſtüme Vorſtöße,
ondern i darauf bedacht, die Schwächen des Gegners kennen
lernern berhaupt befanden ſich zu Beginn des Spieles beide
Nannſcheär nicht in ihrer Hochform. Außerdem waren alle
Spielers lich nervös und aufgeregt, ſo daß der Kampf
hin=
ind hertt e, ohne eine Partei zu einem Vorteil kommen zu
„Faſſen. D inzelnen gefährlichen Angriffe der Holländer in
die=
er Spiellz e kamen nie über die deutſche Verteidigung hinaus
nitei die allenm tuationen gewachſen war. Dann aber ſetzte die
deutſche abinationsmaſchine ein. Der Ball wanderte von
Mann zuf ann. Die deutſche Ueberlegenheit war jetzt
unver=
ſennbar. D bald gelang es auch „Kutti” Weiß, dem erfolg=
Dt
chen Sturmier bei dieſem Turnier, den
Führungs=
treffer zun kelen. Bereits zwei Minuten ſpäter paßte Weiß in
uneigennm =er Weiſe den Ball zu dem linken Läufer Schäfer,
der auf
erhöhte. Trotzdem Heymann verletzt ausſcheiden
mußte unu ſt nach 10 Minuten wieder eintreten konnte, gelang
ſhü es den 2 indern nicht, wenigſtens einen Treffer aufzuholen
eiſ Deutſchlael ag mit 2:0 in Führung und behauptete dieſen
Vor=
ute ſprung a0 His zur Pauſe.
Mit 1pletter Mannſchaft und mit dem ſicheren Gefühl der
leberlegoget ſetzte Deutſchlands Nationalmannſchaft den
Kampf fri. Wieder war es Weiß, der in famoſer Manier auf
3:0 erhöri konnte. Und noch immer hielt die deutſche Ueber=
Uegenheit v. Es gab eine ganze Anzahl von Strafecken, die
je=
doch nich=A nbrachten. Schließlich war es der Halbrechte
Mül=
er, der n einem unhaltbaren Schuß einen vierten Treffer er=
Zielte unsy rnit das Endergebnis von 4:0 herſtellte. Zwar kam
Holland er letzten Viertelſtunde in einem energievollen
End=
ſpurt ver: Dentlich gut auf, kann auch einzelne
verheißungs=
voue Ch=/ i herausarbeiten, doch die deutſche Verteidigung,
Nicht zule) 2incke im Tor, laſſen keinen Erfolg des Gegners zu.
29s Spix par zu Gunſten Deutſchlands entſchieden.
Kritiſches.
K., Der ſche Sieg war, ſelbſt in dieſer Höhe, vollauf
ver=
wierlt. Dd eſamte Mannſchaft hatte keinen einzigen Verſager
lin=Fſtwei 1 Tand ſpielte wie aus einem Guß, nachdem ſie
ein=
mun fihrea fängliche Nervoſität überwunden hatte. Man ſah
deten den ſchen Spielern techniſche Glanzleiſtungen, man ſah
lönner fomy tionsſpiel von einer Exaktheit, daß die Holländer
und beemNer kapitulieren mußten. Bei den einzelnen deutſchen
löhnur ſn. I Ft zeigte ſich, daß die eintägige Ruhepauſe nicht ohne
einer k.e tvirkungen geblieben war, ſie befanden ſich alle in
unſere r.7 ch ausgezeichneten Verfaſſung. Wenn man einzelne
mann, 5 2. beſonders auszeichnen muß, dann ſind dies Hey=
läufer u4 +re und Müller. Aber auch Theo Haag als
Mittel=
erneut i K, urt Weiß als fineſſenreicher Sturmführer bewieſen
unüber X ervorragende Klaſſe. Und daß Lincke im Tor ſchier
Beiſer) ch iſt, zeigte ſich auch in dieſem Spiel.
and verſtand es der Sturm nicht, ſich gegen die
ſtabile
und zu d:‟ ge Verteidigung durchzuſetzen. Man ſah zwar ab
Tornahek vielverſprechende Aktionen, die aber ſtets in der
bei Hollary kungslos verpufften. Der einzige Mannſchaftsteil
Lintermam der wirklich ſeiner Aufgabe gewachſen war, war die
Haft, die an der Höhe der Niederlage ſchuldlos iſt.
Nach dem Spiel
überreichte
Vannſche er ſpaniſche Gouverneur der ſiegreichen deutſchen
en vom König von Spanien geſtifteten Goldpokal,
wobei er unſeren Spielern zu dem ausgezeichneten Erfolg
gra=
tulierte und ihnen gleichzeitig für ihre faire und ritterliche
Spiel=
weiſe dankte.
Um die Plätze.
Frankreich — Schweiz 0:0 n. Verl.
Frankreich und die Schweiz mußten ihr Spiel um den
fünf=
ten und ſechſten Platz auf dem 25 Kilometer von Barcelona
ent=
fernten Platz von Tarraſa auf grasloſem Boden austragen. Die
Franzoſen waren öfters drückend überlegen und hatten zahlreiche
Torchancen, die jedoch alle unverwertet blieben. Auch die
Ver=
längerung brachte in dieſem torloſen Spiel keine Entſcheidung,
und da die beiden Teams völlig übermüdet waren, wurde auf
eine weitere Verlängerung verzichtet.
Belgien — Spanien 1:1.
Im Kampf um den dritten und vierten Platz ſtanden ſich
Belgien und Spanien gegenüber. Wenn man auch mit einem
glatten Sieg der Spanier auf dem harten Spielfeld von F.=C.
Barcelona gerechnet hatte, ſo wurde man um ſo mehr von der
ausgezeichneten Partie überraſcht, die Belgien in dieſem
Tref=
fen lieferte. Es entſprcht den beiderſeitigen Leiſtungen, daß das
Spiel mit 1:1 unentſchieden endete.
Fußhe
Sagout.
Süddeutſche Endſpiel=Termine.
Runde der Meiſter.
Der Süddeutſche Fußball= und Leichtathletik=Verband hat
in der Runde der Meiſter folgende Endſpiel=Termine feſtgeſetzt;
29. Dezember: Wormatia Worms — S.V. Waldhof.
5. Januar: F.C. Pirmaſens — Bayern München.
Baden — Eintracht Frankfurt.
Sp. Vg. Fürth — V. f. B. Stuttgart.
12. Januar: „V. f. B. Stuttgart — Baden.
Eintracht Frankfurt — Sp.Vg. Fürth.
Bayern München —
Wormatia Worms.
S. V. Waldhof — F.K. Pirmaſens.
19. Januar: Baden — S.V. Waldhof.
Sp. Vg. Fürth — Wormatia Worms.
F.K. Pirmaſens — Eintracht Frankfurt.
V. f. B. Stuttgart — Bayern München.
Wormatia Worms
Baden.
26. Januar:
S. V. Waldhof — Sp.Vg. Fürth.
Bayern München — Eintracht Frankfurt.
F.K. Pirmaſens — V. f. B. Stuttgart.
2. Februar: Baden — F.K. Pirmaſens.
Sp. Vg. Fürth — Bayern München.
V. f. B. Stuttgart — S. V. Waldhof.
Eintracht Frankfurt — Wormatia Worms.
9. Februar: Bayern München — Baden.
F.K. Pirmaſens — Sp.Vg. Fürth.
S. V. Waldhof — Eintracht Frankfurt.
Wormatia Worms — V. f. B. Stuttgart.
16. Februar:
Baden — Sp.Vg. Fürth.
Bayern München — S.V. Waldhof.
Eintracht Frankfurt — V. f. B. Stuttgart.
Wormatia Worms — F.K. Pirmaſens.
Der deutſche Meiſter im Weſten geſchlagen.
Sp. Vg. Köln=Sülz —Sp.Vg. Fürth 2:1 (0:1).
Köln, 26. Dez. (Eig. Drahtb.)
10000 Zuſchauer ſahen ein ſehr ſchönes Spiel, das
beſon=
ders die Gaſtgeber in der zweiten Halbzeit in einer fabelhaften
Form ſah. Die Süddeutſchen glänzten durch den typiſchen
ſüd=
deutſchen Flachpaß und konnten bei der Pquſe durch einem von
Franz verwandelten Strafſtoß in Führung liegen. Nach der
Pauſe raffte ſich Sülz zu ganz beſonderen Leiſtungen auf, wurde
drückend überlegen und konnte in der 21. Minute aus einem
Gedränge heraus den Ausgleich ſchaffen. Etwa 10 Minuten
ſpäter erzielte der Mittelſtürmer Swatoſch den Siegestreffer.
Einkracht Frankfurk ſchlägt Frankreichs Pokalmeiſter.
Olympique Marſeille — Eintracht Frankfurt 2:4 (2:1).
Marſeille, 26. Dez. (Eig. Drahtb.)
Die Frankfurter Eintracht verſteht es, deutſchen Fußball
auf ihrer Frankreichreiſe würdig zu vertreten. Nach einem
un=
glücklichen Start in Paris, wobei ſie durch einen parteiiſchen
Schiedsrichter um die Siegeschance gebracht wurde, ſiegte ſie in
einem ſchweren Kampf in Cannes 2:1 am erſten Feiertag und
bezwang am zweiten Weihnachtsfeiertag Frankreichs
Pokalmei=
ſter unter Aufwand einer fabelhaften Energieleiſtung mit 4:2.
Dabei muß berückſichtigt werden, daß ſich nach dem erbitterten
Treffen des Vortages in Cannes nur noch vier unverletzte Leute
in der Mannſchaft befanden. Nach Ueberwindung anfänglicher
Ermüdungserſcheinungen, in der erſten Spielhälfte riß ſich die
Mannſchaft nach dem Wechſel gewaltig zuſammen und lief zu
einer blendenden Form auf. Sie überſpielte die Südfranzoſen
vollkommen und riß die 5000 Zuſchauer, unter denen ſich
zahl=
reiche Deutſche, darunter auch der deutſche Konſul, befanden, zu
ſtürmiſchen Beifallskundgebungen hin. — Die beſten Leute der
Eintracht waren die Verteidiger Pfeiffer, der Läufer Gramlich
ſowie die Stürmer Ehmer und Kron. Beſonders Pfeiffer tat
ſich rühmend hervor, im Sturm ſpielte Ehmer „wie einſt im
Mai”. Vor Beginn des Kampfes überreichte Marſeille einen
Silberpokal, Eintracht widmete den Gaſtgebern durch Graf
Be=
roldingen einen ſeidenen Wimpel. Der Kampf war im der erſten
Halbzeit ausgeglichen, blitzſchnell wechſelten die Kampfbilder,
beide Tore waren ſtändig in Gefahr. In der 22. Minute
erziel=
ten die Franzoſen durch den Halbrechten den Führungstreffer
und erhöhten vier Minuten ſpäter durch einen Eckball, den der
Mittelſtürmer unhaltbar einköpfte, auf 2:0. In der 86. Minute
konnte Ehmer nach ſchönem Zuſammenſpiel der linken
Sturm=
ſeite mit wuchtigem Schuß ein Tor aufholen. In der zweiten
Halbzeit liefen die Süddeutſchen zu einer beſttechniſchen Form
auf und diktierten dem Gegner die Geſchehniſſe auf dem
Spiel=
felde. Eine fabelhafte Einzelleiſtung Krons ergab den
Gleich=
ſtand, eine Minute ſpäter erhöhte Trumpler nach Flanke von
Schaller auf 3:2 und in der 40. Minute war es Ehmer, der
drei Gegner überſpielte und mit Bombenſchuß den vierten
Treffer erzielte. Sehr gut war der Unparteiiſche Jacu.
Fußball=-Ergebniſſe.
1. Feiertag.
Süddeutſchland.
Geſellſchaftsſpiele: F. S.V. Frankfurt — Wormatia Worms 2:3.
Kickers Offenbach — B.V. 04 Düſſeldorf 1:0. Alemannia
Worms — A. S.S. Straßburg 1:1. S.V. Darmſtadt 98 —
V. f. R. Mannheim 1:9. Boruſſia Neunkirchen — Vienna
Wien 4:2. S.V. Wiesbaden — S.V. 92 Berlin 2:4.
Bo=
ruſſia Fulda — Germania Bieber 3:3. Mainz 05 — V. f. L.
Neckaran 1:1. 1. F.C. Langen — T.V. Fechenheim 62 4:1.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen. A.S. Cannes — Eintracht
Frankfurt 1:2. F.C. Altona — S.C. München 1860 1:4. Guts
Muts Dresden — V. f. R. Heilbronn 3:2. Horſt=Emſcher —
V. f. R. Fürth 3:6
Berliner Geſellſchaftsſpiele: Hertha=B.S.C. — Tennis Boruſſia
5:3. 1. F.C. Neukölln — Union Oberſchöneweide 0:5. Berl.
Verk.=Geſ. — Blücher Stettin 3:0.
2. Feiertag.
Geſellſchaftsſpiele: F. S.V. Frankfurt — F.V. Würzburg 04 0:4.
V. f. R. Mannheim — A. S. Straßburg 4:1. F. C. Pforzheim
— Sp.Vg. Uhrfahr=Linz 4:2. Mainz 05 — S.V .92 Berlin
3:1. Kickers Offenbach — Olympia Frankfurt 1:1.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen: Olympique Marſeille —
Ein=
tracht Frankfurt 2:4. Racing Club Straßburg — F.V.
Ra=
ſtatt 04 1:2. Holſtein Kiel — S.V. München 1860 2:8. Sp.=
Vg. Sülz 07 — Sp.Vg. Fürth 2:1. Hüſten 09 — V.
R.
Fürth 4:4. B.C. Chemnitz — V. f. R. Heilbronn 3:2. B.V.
Kaſſel — V. f. L. Neckarau 1:1.
Repräſentative Kreisſpiele: Nord — Oſt 5:5. Süd — Weſt 2:2.
Sporkverein Darmſtadt 1898 — V. f. R. Mannheim
1:9 11:3).
Die zahlreichen Zuſchauer, die dieſes erſte Privatſpiel des
Sportvereins Darmſtadt am erſten Weihnachtsfeiertage zum
Be=
ſuch des Sportplatzes am Böllenfalltor veranlaßt hatte, erlebten
eine große Uebervaſchung und Enttäuſchung. Die Ueberraſchung
bot ſich dar in dem großen Spiel, das die junge Mannſchaft der
Mannheimer Raſenſpieler lieferte. Enttäuſchung bereitete die
in dieſem Spiel von allen guten Geiſtern verlaſſene
Sportver=
einsmannſchaft, die von den Mannheimern eine nachhaltige
Lek=
tion über richtiges Fußballſpiel erhielt. Es iſt lange her, daß
man eine Mannſchaft von ſo hohen ſpieleriſchen Qualitäten hier
ſpielen ſah, wie ſie die junge Raſenſpieler=Elf ofſenbarte, in der
nicht weniger wie ſieben Spieler unter zwanzig Jahren ſtehen.
Was dieſe Mannſchaft beſonders in der zweiten Spielzeit zeigte,
war Fußball in Vollendung. Zwar hatten die Mannheimer in
dieſem Spiel einen Gegner vor ſich, der in denkbar ſchlechteſter
Verfaſſung war, einen rabenſchwarzen Tag und ihrem Können
nur wenig entgegenzuſetzen hatte. „Aber wenn ſie auch aus
die=
ſem Grunde ſämtliche Regiſter ihrer Spielkunſt ziehen konnten,
ſo merkte man doch, daß ſie auch mit einem weit beſſeven Gegner
fertig geworden wären. Man weiß nicht, ſoll man die enorme
Schnelligkeit, Wendigkeit, Entſchloſſenheit, Ballſicherheit und
Spielauffaſſung eines jeden einzelnen Mannheimer Spielers
oder das glänzende Sichverſtehen, Zuſammenſpiel und Zuſpiel
der ganzen Mannſchaft ſtärker hervorheben. Da klappte es in
allen Linien, da ſah man keine Schablone, raſantes Flügelſpiel
wechſelte mit ſteilem Durchſpiel des Innentrios, geſchoſſen wurde
aus allen Lagen, und hinter der Stürmerreihe ſtanden eine
fehlerlos arbeitende Läuferreihe und Hintermannſchaft. Die
Platz=Elf, die wohl Rupp und Peth erſetzen ſowie die
Außen=
läuferpoſten mit Erſatzleuten beſetzen mußten, hielt zwar das
Spiel offen, aber das vollſtändige Verſagen der Läuferreihe und
eines Teiles der Hintermännſchaft, maugelnde Schnelligkeit,
Wendigkeit, Ballbeher=ſchung, Zuſpiel, Schußſicherheit und vor
allem ſchwerſte Deckungsfehler ließen es zu dieſem Debacle
kommen. Es war typiſch, daß die meiſten Tore durch ſchnelle
Flügelangriffe eingeleitet wurden und die Flankenbälle von den
meiſt vollkommen oder ganz ungenügend gedeckten
Innenſtür=
mern aufgenommen und eingeſchoſſen wurden oder daß die in
einer Linie ſtehende Verteidigung von den ſchnellen Mannheimer
Stürmern glatt überlaufen wurde. Imerhin waren drei bis
vier Tore haltbar. Mit den Fehlern der Läuferreihe ſoll jedoch
nicht das gleichfalls mangelhafte Spiel der Stürmer
entſchul=
digt werden, die zwar recht zahlreiche Torchancen
herausarbei=
teten, dieſe aber nicht zu verwerten verſtanden. Trotz alledem
iſt das Reſultat recht ſchmeichelhaft für den Sieger ausgefallen.
Erklärlich iſt dieſe Niederlage nur dadurch, daß die
unter=
legene Sportvereins=Elf durch die ſeit Auguſt 1928 bis zum
15. Dezember dieſes Jahres in faſt ununterbrochener Folge
aus=
getragenen Verbandsſpiele, die beſonders am Schluſſe alle
phy=
ſiſchen und ſeeliſchen Kräfte der 98er in Anſpruch nahmen,
voll=
ſtändig abgekämpft iſt. Die Mannſchaft bedarf zunächſt einer
Ruhepauſe, um ſich zu ſammeln und zu erholen. Unter dieſem
Geſichtswinkel betrachtet, erſcheint dieſe Weihnachtsbeſcherung in
einem weſentlich milderen Lichte. Es iſt daher kein Anlaß
ge=
geben, den Kopf hängen zu laſſen und die Mannſchaft mit
Vor=
würfen zu überhäufen. Auf jeden Fall hat dieſes Spiel in
be=
lehrendem Sinne gewirkt, und das iſt gut ſo für die Zukunft.
Nicht vergeſſen ſei, noch zu erwähnen, daß das Spiel einen
überaus fairen Verlauf nahm und von Herrn Humpfner (
Aſchaf=
fenburg) tadellos geleitet wurde.
Seite 6
Freitag, den 27. Dezember 1929
Sporkvereinigung Arheilgen — Anion Wichauſen 2:2.
Imm
Im letzten Augenblick hatte ſich die Sportvereinigung für
den 1. Weihnachtsfeiertag Union Wixhauſen verpflichtet.
Ent=
gegen früheren Jahren, wo derartige Zuſammentreffen beider
Vereine zu Lokalderbys zählten und eine große
Anziehungs=
kraft beſaſſen, waren bei dieſem Spiel verhältmismäßig wenig
Zuſchauer anweſend.
Auf einem in ſchlechter Verfaſſung befindlichen, mit
Waſſer=
pfützen bedeckten Platz zeigten beide Mannſchaften, die Unioner
mit 2 Mann Erſatz, Arheilgen hatte die verſtärkte
Liggerſatzmann=
ſchaft zur Stelle, ein äußerſt ſchnelles, richtiges
Freundſchafts=
ſpiel. Man hatte die Lage auf beiden Seiten bald richtig
er=
kannt, bediente die Flügel mit weiteren Vorlagen, die dann
den Ball zur Mitte in die Pfützen flankte, und die Mittelſtürmer
ſollten mit wuchtigen Schüſſen aus dem Schmutz Tore ſchießen
doch der Ball klebte wie eine eiſerne Kugel. Einmal glückte es
doch bei Wixhauſen, doch bald darauf holte ſich Arheilgen
Aus=
gleich und Führung. Kurz nach Halbzeit kann Wixhauſen durch
Strafſtoß den Ausgleich wieder herſtellen. Arheilgen wird gegen
Schluß drückend überlegen, aber der Siegestreffer blieb aus.
Beide Mannſchaften bemühten ſich ſo gut es eben ging, dem
Publikum möglichſt das Beſte zu zeigen. — 2. Mannſchaften 6:2.
(uK
Gf.
n8
porlvereiiga.g Rheilgen — Zußball-Berein
Sprendliugen.
Endlich wieder einmal ein Spiel am Arheilger Mühlchen.
Sprendlingen heißt der Gegner, der ſich zum fälligen
Verbands=
ſpiel den Arheilgern ſtellt. Die Sprendlinger, die man erſt als
Favorit für die Meiſterſchaft meldete, konnten ſich dieſes Jahr
noch nicht richtig finden, allerdings hat die ſechswöchige
Platz=
ſperre viel dazu beigetragen. Ganz überraſchend haben ſie ſich
nun vom 5. zum 10. Platz, und damit zur Mittelgruppe,
heran=
gemacht. — Arheilgen, das neben Sprendlingen als Favorit
genannt wurde, geht es nicht beſſer, obwohl keine Platzſperre
vorlag, doch mag hier zur Entſchuldigung ſprechen, daß bis jetzt
zwei Drittel der Spiele auswärts ausgetragen wurden. Beide
Mannſchaften haben jetzt gleiche Punktzahl. Wer am nächſten
Sonntag gewinnt, den kann man getroſt zu den
Meiſterſchafts=
anwärtern rechnen, der Unterlegene dagegem kommt endgültig
für die Meiſterſchaft nicht mehr in Frage. Es ſteht deshalb ein
inſtereſſanter Kampf bevor, dem recht viel Zuſchauer und ein
ſicherer Schiedsrichter zu wünſchen iſt. — Soweit wir
unter=
richtet, bringt Sprendlingen ſeine komplette Mannſchaft. Bei
Arheilgen fehlen zwei der Beſten durch Disqualifikation.
Spielbeginn 2 Uhr; vorher Liggerſatzmannſchaften.
Freie Tgde. Darmſtadt 1. — Arheilgen 1. 1:1 (0:0).
Die Tarmſtädter hatten ſich zu einem Feiertagsſpiel die
ſpielſtarken Arheilger verpflichtet. Beide Mannſchaften mußten
mit Erſatz antreten, der ſich aber gut in den Geſamtrahmen
ein=
fügte. Beſonders der Erſatzhüter bei Darmſtadt erzielte einige
ſehr ſchöne Paraden. Das Spiel ſelbſt litt ſehr unter der Glätte
des Bodens. Bei den Darmſtädtern hat die Durchſchlagskraft
des Sturmes bedenklich nachgelaſſen, was aber nicht allein auf
die durch den Erſatz nötig gewordene Umſtellung zurückzuführen
ſein dürfte. Mittelſtürmer und Rechtsaußen ſind weit von ihrer
ſonſtigen Form entfernt. Das Reſultat entſpricht dem
Stärke=
verhältnis und wird dem Spielverlauf am eheſten gerecht.
Sp. Bgg. Arheilgen — T. 5. 5. Langen 1:2.
Dieſes ſeinerzeit ausgefallene Verbandsſpiel wurde am
zwei=
ten Feiertag nachgeholt. Nach gleichwertigen Leiſtungen führte
Langen ſchon bei der Pauſe mit 2:1. Beide Tore wurden durch
Nonnenmacher aus Strafwürfen erzielt, während Arheilgen durch
Weſp nach gutem Zuſammenſpiel nur einen Treffer erzielte. Nach
dem Wechſel zeigte Arheilgen trotz des Ausſcheidens des
Mit=
telläufers Lindenlaut, der kurz vor Halbzeit verletzt worden war,
die beſſeren Leiſtungen. Die Schußunſicherheit der Stürmer
ver=
hinderte jedoch den verdienten Ausgleich. Schiedsrichter Müller,
Wiesbaden, leitete das harte aber flotte Spiel hervorragend.
Privakſpiele.
In einem Werbeſpiel in Höchſt unterlag der V. f. R.
Schwan=
heim überraſchenderweiſe gegen eine A=klaſſige Kombination der
beiden Höchſter Vereine Sportgemeinde 01 und V. f. B. 1912. Die
Höchſter ſicherten ſich durch flottes und techniſch gutes Spiel
ſchnell einen Vorſprung von 4:0. Dann erſt wurde Schwanheim
ſich der drohenden Gefahr bewußt. Trotz Ueberlegenheit der
Li=
giſten langte es aber nur zu einem 3:4=Ergebnis. Einen ſchönen
Erfolg errang die Wiesbadener Polizei, die den F.=C. 02
Kreuz=
nach, den Tabellenführer ſeines Bezirkes, mit 6:5 knapp ſchlagen
konnte. Erfolgreicher war noch der Sp.=V. Wiesbaden, der Rot=
Weiß Frankfurt mit 8:1 eine vernichtende Niederlage beibrachte,
nachdem die Gäſte ſich während der erſten Hälfte tadellos (1:0)
gehalten hatten. Die Damen des Sp.=V. Wiesbaden hatten die
des 1. F.=C. Nürnberg zu Gaſt und mußten die Ueberlegenheit
der Bayerinnen anerkennen, die nach ſchönem Spiel mit 3:0
ſieg=
reich blieben.
Hol=Weiß, V. ſ. H. — Sporiverein 98.
Am kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr,
findet auf dm Rot=Weiß=Platz an der Rheinallee
wie=
der ein Lokaltreffene ſtatt, das im Kreiſe der Darmſtädter
Hand=
ballfreunde beſondere Beachtung finden wird. Die
Begegnun=
gen zwiſchen den Ligamannſchaften des Sportvereins 98 und
des Rot=Weiß, V. f. R., haben ſchon immer ihre Reize auf die
Zuſchauer ausgeübt, und beſonders die Spiele auf dem Rot=
Weiß=Platz haben ſtets ihre Anziehungskraft gefunden. Es iſt
eine bekannte Tatfache, daß die Rot=Weißen auf dem eigenen
Platze gegen große Gegner ſich ſelbſt übertreffen und oftmals
alle Vorausſagen Lügen ſtrafen, die auf Grund von ſchlechten
Reſultaten gegen ſchwächere Gegner aufgeſtellt werden. Es iſt
dies eine Eigenſchaft, die ſonderbar allen Rot=Weiß=
Mannſchaf=
ten anhaftet. Erinnert ſei nur an den vorjährigen knappen
Handballſieg des Sportvereins (3:2) gegen Rot=Weiß, V. f. R.
Wir rechnen auch dieſes Mal wieder mit einem ſicheren Siege
des mutmaßlichen Bezirksmeiſters.
Rot=Weiß, V. f. R., tritt vorausſichtlich am kommenden
Sonntag verſtärkt an, und zwar mit drei neuen Leuten im
Sturm: Rettig, dem bekannten früheren Rechtsaußen,
Ar=
nold aus der 1. Jugend, einem ſehr talentierten Stürmer, und
einem neuen Halbſtürmer, der früher der D. T. angehörte. Es
wäre zu hoffen, daß die Spielgenehmigung dieſer Leute, die ohne
Zweifel für Rot=Weiß, V. f. R., eine ganz bedeutende
Verſtär=
kung darſtellen, nicht durch die Feiertage verzögert wird. Was
die Spiele zwiſchen Sportverein 98 und Rot=Weiß, V. f. R.,
be=
ſonders auszeichnen und von jeher gekennzeichnet haben, iſt die
abſolute Fairneß des Wettkampfes. Zwiſchen den beiden
Mannſchaften und Vereinen hat ſich im Laufe der Zeit, angeregt
durch die Vernunftpolitik der beiderſeitigen Vorſtände, ein gutes
Freundſchaftsverhältnis angebahnt, wie es eigentlich unter allen
Sportkameraden Sitte ſein ſoll, aber leider nachgerade zu einer
Seltenheit geworden iſt. — Wir erwarten am kommenden
Sonn=
dag wieder einen fairen und ſchönen Handballkampf, auf den
wir an dieſer Stelle nochmals zurückkommen werden.
Tgde. Darmftadt 1. — Heppenheim 1.
7:1 (5:0).
Die Darmſtädter, haben für die im Vorſpiel erlittene
Nie=
derlage eine ziemlich kräftige Revanche geübt. Die Gäſte, die
körperlich kräftiger waren, konnten gegen die techniſch beſſeren
Darmſtädter nichts ausrichten. Erſt in der zweiten Halbzeit
kamen ſie mehr zu Wort. Die Hieſigen lieferten ein ſehr gutes
Spiel, wohl eines der beſten in letzter Zeit.
Darmſtadt 1. Jugend — Seppenheim 1. Jugend 1:1 (0:0).
Handoae ioer Beurichen karderſchaft.
Odenwald=Gau.
Ter 22. Dezember 1929 brachte folgende Ergebniſſe:
1. Pflichtſpiele:
Meiſterklaſſe: König 1. — Groß=Zimmern 1. 1:4.
B=Nord: Langſtadt — Klein=Umſtadt (Kl.=Umſtadt
nicht angetreten),
2. Freundſchaftsſpiele:
Michelſtadt 1. — Erbach 1. 3:7.
Michelſtadt 2. — Höchſt 2. 4:1.
Jgd. Groß=Umſtadt — Jgd. König 0:0.
Tabelle der Meiſterklaſſe nach Schluß der Rückrunde:
Einigung zwiſchen Turnern
19
*
und Suiiierk.
Zum Abſchluß eines Gemeinſchafts=Berkrages.
8 1. Aufgaben:
1. Die gemeinſame Vertretung der ſchwimmeriſchen Belange beider
Verbände nach außen.
a) Was zunächſt den internationalen ſportlichen Verkehr anbelangt,
ſo ſind beide Verbände damit einverſtanden, daß die D.T. ſich vorbehält.
in dieſen internationalen Verkehr hineinzuwachſen und zunächſt keinen
Anſpruch auf Beteiligung bei der ſogenannten „diplomatiſchen”
Vertre=
tung erhebt, daß die D.T. aber andererſeits beanſprucht, ſobald ſie in
der Lage iſt, geeignete Fachleute dafür zu benennen, dieſe Fachleute mit
Unterſtützung des D. S.V. in die Fachausſchüſſe der F. J.N.A. entſenden
zu können. Erſtrebenswert iſt die einheitliche Vertretung der
Gemein=
ſchaft von D.S.V. und D.T. in der F. J. N. A.
b) Die gemeinſamen ſchwimmeriſchen Belange beider Verbänbe
ſollen innerhalb des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, der
Landes=Provinzialausſchüſſe für Leibesübungen und dergleichen bei
wich=
tigen Fragen einheitlich vertreten werden, ebenſo auch den Behörden
gegenüber.
2. Die Förderung der Arbeit beider Verbände nach innen. Zu
die=
ſem Zwecke wird verabredet:
a) Wer von einem Verband zum anderen hinüberwechſeln
will, wird nicht eher aufgenommen, als bis er ſeinen Verpflichtungen
in dem erſten Verband ordnungsmäßig Genüge geleiſtet hat. Er darf
ferner zu keinem Wettkampf zugelaſſen werden, bevor nicht von dem
Tage der ſchriftlichen Abmeldung aus ſeinem erſten Verband eine
Sperrfriſt von einem Jahr abgelaufen iſt.
b) Das Ziehen aus den Vereinen eines Verbandes zu denen des
anderen wird von beiden Verbänden mißbilligt und bekämpft.
() Es ſoll ein freundſchaftliches Verhältnis der Vereine beider
Ver=
bände an demſelben Ort geſchaffen werden, z. B. durch gemeinſame
Re=
gelung der Uebungszeiten, gemeinſame Feſtlegung der
Wettkampf=
termine.
4) Beide Verbände erkennen an, daß es nötig iſt, zu
gemein=
ſamen deutſchen Meiſterſchaften unter Wahrung der
Ama=
teurbeſtimmungen zu gelangen, die im Ideal offen für jeden Deutſchen
ſein ſollen, der den diesbezüglichen Beſtimmungen Genüge leiſtet.
Einſt=
weilen aber bleibt es auf dieſem Gebiete bei den beſtehenden
Verhält=
niſſen.
e) Die Wettkampfbeſtimmungen beider Verbände ſind einander
an=
zugleichen.
k) Erſtrebenswert iſt ein gewiſſer örtlicher Wettkampfverkehr unter
gemeinſamer Genehmigung und Leitung der Verbände.
8 2. Organiſationsform.
1. Zur Regelung aller Fragen, die ſich bei der Durchführung dieſes
Uebereinkommens ergeben, beſtellen beide Verbände einen
gemein=
ſamen Ausſchuß. Er beſteht aus je drei Vertreten und tritt
mindeſtens einmal im Jahr zuſammen. Er gibt ſich ſeine
Geſchäfts=
ordnung ſelbſt.
2. Sinngemäß ſind die Verhältniſſe in Kreiſen, Gauen und einzelnen
Orten zu regeln.
3. Im übrigen bleibt bis zu einem engeren Zuſammenſchluß beider
Verbände die Doppelmitgliedſchaft von Einzelnen geſtattet,
die von Abteilungen und Vereinen aber verboten. Die Beteiligung an
Wettkämpfen des anderen Verbandes iſt nur mit Genehmigung des
eigenen Verbandes zuläfſig.
§ 3. Inkrafttreten.
Dieſes Uebereinkommen bedarf noch der Zuſtimmung des
Verbands=
tages des D.S.V., der Oſtern 1930 zuſammentritt. Bis dahin ſollen
die Ausführungsbeſtimmungen geſchaffen werden.”
Das Sporkprogramm des Sonn
Die ſüddeutſchen Endſpiele begiun=
Die Weihnachtsfeiertage ſind vorüber, jetzt begi
ſportlichen Leben wieder das „Programm des A0 Recht zu kommen. All die Kämpfe um die
Meiſterſchaften, die durch Weihnachten eine
willkmm=
brechung erhielten, ſetzen erneut ein. In ganz beſon”
gilt dies vom Fußball, wo mit dem nächſten Sonnt
ſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft beginnen. 2.
dieſem Tag verhältmismäßig wenig Spiele angeſetz
ſie dafür von größerer Bedeutung. In den anderen
iſt das ſonntägliche Programm nicht überragend
daß bei günſtiger Wetterlage der Winterſport ſtark
kommt.
Au
aie
Fußball.
Die ſüddeutſchen Endſpiele.
Das Treffen König—Groß=Zimmern beginnt mit Tempo.
Groß=Zimmern zeigt zunächſt das produktivere Spiel. Durch
einen 13=Meter=Wurf geht es in Führung. Nach einem ſchönen
Durchbruch kann es das 2. Tor ſchießen. König iſt in der
Ab=
wehr gut, im Sturm iſt ſein Spiel zu ſehr auf einen Mann
zu=
geſchnitten, was bei der körperlich kräftigen Hintermannſchaft
des Gegners ein Fehler iſt. Die zweite Halbzeit ſieht König
mehr im Vorteil, Groß=Zimmern ſucht das Ergebnis zu halten.
Immerhin gelingen ihm mehrere Durchbrüche und dabei fällt
ein 4. Tor. Durch einen Strafwurf kann König ein verdientes
Tor buchen. Reichliches Schußpech verhindert eine höhere
Aus=
beute. Im großen und ganzen iſt der Sieg Groß=Zimmerns
ge=
recht. — Mit dieſem Spiel hat Groß=Zimmern ſeine Vor= und
Rückrunde ungeſchlagen beendet und hat ſich ſomit den Titel
des „Gaumeiſters” geſichert. Wir wünſchen und hoffen, daß es
bei den neuen Aufgaben, die ſeiner harren, dem Odenwaldgau
ſo vertreten wird, daß endlich Schluß gemacht wird mit der
Be=
hauptung, der Odenwaldgau ſei in ſeinen Spitzenvereinen
ſpiel=
ſchwächer als andere Gaue.
Von den anderen Spielen iſt wenig zu ſagen. Michelſtadt 1.
Erbach 1. führten einen Kampf durch, der als Propaganda
etwas reichlich hart war.
In der Runde der Meiſter iſt nur das
zwiſchem Wormatia Worms und SV. Waldhof an
gendwelche Vorausſagen über dieſes Spiel, zu me
müßig. Denn gerade bei dieſen Meiſterſchaftsſpielen
die Feſtſtellung zu machen, daß erhöhter Energieaußw
Ueberraſchung herbeiführen. In der Nunde der
und Drittem machte das Städteſpiel München—
Umänderung der bereits feſtgeſetzten Termine nott
ſpielen jetzt in der Gruppe Südoſt 1. 5
V.f. R. Heilbronn und Union Böckingen gegen AsR
Vom „Club” erwartet man nach dem ausgezeichne
gegen Hungaria Budapeſt auch einen glatten Sieg
bronn, wie überhaupt der 1. FC. Nürnberg als heir
dieſer Troſtrunde gilt. Ob AS. Nürnberg ſich in
gegen die dortige Union erfolgreich durchſetzen
kan=
erſt noch beweiſen, es iſt nicht ausgeſchloſſen. Drei e
auch die Gruppe Nordoſt auf. V.f.L. Neckarqu
Neu=Iſenburg zu Gaſt. Zwar haben ſich die Iſenburge
Zeit ſpieleriſch wieder etwas verbeſſert, aber viel Gen
kann man ihnen in dieſem Treffen bei allem Optimie
einräumen. Dagegen iſt in der Begegnung Phöni,
hafen — Sportfreunde Saarbrücken kein ſpieleriſcher
der beidem Mannſchaften, wenigſtens nach der
Pgbi=
konſtatieren. Die Saarleute haben ſich im Finale der
ſpiele ſo dapfer geſchlagen, daß ſie ſich auch in Ludwig
haupten werden können. Vor einer ſchwerem Aufgab
SV. Wiesbaden, der im Saarbrücken gegen den FV.
zu ſpielen hat. Bringt Wiesbaden die Form auf, 1
vor kurzem Wormatia Worms in Grund und Bod
dann ſollte es auch in Saarbrücken zu einem Siege
Ausklang in den Verbandsſpielen.
Zwar beginnen am nächſten Sonntag ſchon die
doch ſind in Süddeutſchland noch nicht alle Entſcheid
O.
(Ne*
Wr
Der eiſte Sportverband, der die vom Deutſchen Turntage gegebene
Anregung einer engen Zuſammenarbeit zwiſchen der D.T. und den
Sportverbänden aufgriff, war der Deutſche Schwimmverband. Nachdem
die D.T. ſowohl als auch der D.S.V. die nötigen Vorarbeiten im
eige=
men Kreiſe erledigt hatten, traten am Samstag und Sonntag in
Ber=
lin die Vorſtände der beiden Organiſationen zu einer gemeinſamen
Be=
ſprechung zuſammen. In dieſer waren vertreten die D.T. durch ihren
Vorſitzenden Dominieus und die Vorſtandsmitglieder Dr. Thiemer,
Steding und Bitſch, die Schwimmer durch ihren Vorſitzenden Dr.
Gei=
ſoſv und die Vorſtandsmitglieder Hax, Dr. Binner, Höflmayr und Irmer
Am Samstag wurden die Grundlinien für das Abkommen vereinbart,
am Sonntag das Abkommen ſelbſt in allen Details ausgearbeitet. Die
Verhandlungen wurden von beiden Seiten in ſo freundſchaftlicher,
ent=
gegenkommender Weiſe geführt, daß die Beratungen raſch zu dem
bei=
derſeits gewünſchten Ziele führten. Das ſchließlich feſtgelegte
Ueber=
einkommen zwiſchen D.T. und D.S.V. hat folgenden Wortlaut:
„Beide Verbände erſtreben im Gedanken der deutſchen
Volksgemein=
ſchaft die engſte Zuſammenarbeit der Turn= und Sportverbände und
ſehen als das Endziel ihrer Verhandlungen den Zuſammenſchluß
der deutſchen Turn= und Sportverbände an, die auf der
gleichen Grundlage arbeiten. Zu dieſem Zwecke ſchließen beide Vereine
auf freundſchaftlicher Grundlage zunächſt eine Arbeitsgemeinſchaft.
fallen. So iſt in der Gruppe Baden der Meiſt
mitteln. Das Entſcheidungsſpiel, das in Offenburg
gen wird, ſieht den Karlsruher FV. und den Freiby
als Gegner. Zu einem Fußballſpiel gehört neben de
riſchen Können immerhin auch etwas Glück. Und Gl
launiſch, vor allem in einem Entſcheidungsſpiel.
lächelt es diesmal den Karlsruhern zu. In der
Main ſind ſogar noch zwei Plätze zu vergeben. FS‟
furt und Rot=Weiß Frankfurt ſtanden ſich bereits ſchr
gegenüber und trennten ſich nach Verlängerung mit e
entſchiedenem Reſultat. Bei beiden Mannſchaften hat
zum Sonntag, an dem das Wiederholungsſpiel ſtattfin!
geändert, ſo daß wir unter Umſtänden nochmals ein u
denes Ergebnis erleben können. Die Gruppe Süd
wird wahrſcheinlich ihre an den Weihnachtstagen d
ſchlechten Wetterverhältniſſe ausgefallenen Spiele
Bayern München und Schwaben Augsburg ſowie zwiſch.
München und Jahn Regensburg nachholen.
Naturgemäß kommen jetzt auch die Geſellſchaft?
etwas mehr zur Geltung. Intereſſe verdient vor al
Städteſpiel zwiſchen Berlin und München, das in Mür
Durchführung gelangt. Man kann der Münchener Stad
ſoviel zutrauen, daß ſie ſich auch gegen Berlin ehrenholl
ten wird. Kickers Stuttgart hat den M. T.K. Budabeſt
Boruſſia Neunkirchen hat ſich die Offenbacher Kickers be!
während Eintracht Frankfurt auf ihrer Südfrankreichte!
S.O. Montpellier antreten wird.
Handball.
Bei den Handballſpielern nehmen die Verbandsſie
weiteren Fortgang. Es ſind folgende Spiele angeſehi=
Gruppe Württemberg: Stuttgarter Kickers — Spor.
Eßlingen, Sppg. Tübingen — K. S. V. Zuffenhauſen, Ne.
05 — S.=C. Stuttgart, V. f. B. Stuttgart — Shhr
Tübingen.
Bezirk Main/Heſſen, Gruppe 4: S.=V. Laugen
Darmſtadt, Kickers Offenbach — Arheilgen, Rot=Weiß
F. S. V. Frankfurt. — Gruppe B: S.=V. Wiesd
Pol. Wiesbaden, Mainz 05 — Hakoah Wieshaden, M.
Worms — Reichsbahn Wiesbaden.
Unt
Muer!!
huf
midüunr
die Neul
Biterit Ef.
zud Lmppftra
M48 Raſzeiweſer
uf9
Mitt ind der ſo=
Hend die C
i Rulten und d.
Mchule
vie di
Aiſche
uinrhau
in wie
auc
Der
Eisſport.
In Davos werden die Spiele um den Spengletze‟
geſetzt, an denen auch deutſche Mannſchaften beteilichl Nie.
aufſchlußreiche und auch intereſſante Begegnung 9il. *
Moritz, wo St. Moritz gegen das Team von Engl0ſſ.
antritt.
Winterſport.
Die Freunde des Winterſports haben am kommend.
tag im Allgäu, und zwar in Neſſelwang, Staffellaule:.
Märgen bringt Langläufe und Sprungläufe zur DMkchl
Tennis.
An der ſonnigen Riviera nehmen die internatioſct.
nis=Turniere ihren Anfang, die diesmal mit der Lcio
in Hyeres beginnen.
Radſport.
Radſportliche Ereigniſſe ſind an dieſem Tage ſeh. ”
ſät. Zu erwähnen iſt nur das Brüſſeler Sechstagerehe.
auch Buſchenhagen van Kempen engagiert wukd.”
Boxen.
Die Amateurboxer veranſtalten in Mannheim ei
ſentativkampf zwiſchen Württemberg und Bädleie
Moforipott.
Skarkenburger Aukomobil Cläb.
Wir kommen der Bitte des Starkenburger Nüchl
nachſtehende Notiz zu bringen, gerne Na=
„Der Starkenburger Automobl= Elub hat i Jebse Ii.
ao. Hauptverſammlung, nachden ſein bisheigt. e.
1. Vorſitzender, Herr Georg Schubtegel, ſein Ant d. nl.
ſtellte, durch Neuwahl einſtimmig herrn Polzest.
geſchäft.
Schröder zum 1. Vorſitzenden gewählt. D
nach wie vor Grafenſtraße 12.
Von der Disqualiffkation des Meiſters der. Lrwe.
temberg. V.f.B. Stuttaart, und von der des Roch Zil
wurden jetzt von dem Süd. Fußbal= und Lechle.
1 Monat bzw. 14 Tage auf dem Gnaderm.”
Freitag, den 27. Dezember 1929
Seite 3
Ni9 Der 358
Aibrecht Ohly zum Gedächtnis.
Von Oberbürgermeiſter Mueller.
24 Zstnſche der berehrlichen Schriftleitung, am 27. De= iſt. Es fehlte nicht viel, und man hätte ihn kalt geſtellt. Unter
in Rich.
Prodtch
die
Sindche zn
M ein, a Amber / 29, dem hundertſten Geburtstag des erſten
Berufs=
it dem he ſüirgers Eers unſerer Stadt, ein Gedenkwort zu ſprechen, bin
eiſterſch.
z umm keber gefolgt, als die Erinnerung an dieſen
ungewöhn=
beuig
chen
n weit mehr als ein hiſtoriſches Intereſſe beanſpruchen
Mtung
arſ.
hat für die gegenwärtige Generation, die zu einem
Din Nie
heblisl. Teil an der öffentlichen Verwaltung einen faſt
leiden=
der 9i.
aftli, Anteil nimmt, geradezu eine aktuelle Bedeutung
inſo=
hrn, c ke einen feſſelnden Vergleichsmaßſtab gegenüber den
erhälsi en von heute bietet. Ich denke dabei an Ohly, den
Fpalt ber =germeiſter, als welcher vorzugsweiſe er in der
en Endc rinnes g ſeiner Zeitgenoſſen noch lebendig und unter den
Neine,
achfa—1 bekannt und hochgeſchätzt iſt. Eine Betrachtung ſeines
und en debens=
Wirkens würde aber unvollſtändig ſein, wenn ſie die
E
A=
atſach) norierte, daß Ohly — mindeſtens zu Beginn feiner
fentli
Laufbahn — viel mehr Politiker und Proteſtant war,
znn ermeiſter, und zwar in ausgeſprochener Kampfſtellung,
ozu i5 Veranlagung und Neigung drängten. Als Mitglied
Dr Rüyder Na alliberalen Partei, die er ſpäter (ſeit 1885) auch im
Sweſha Rifſiſches andtag vertrat, richtete er ſeine Tätigkeit gegen das
ebien Zn rſicht- bwägende preußenfeindliche Kabinett Dalwigk. Zur jeden Beſucher das Gefühl überkam: „es weihnachtet” Sin=
Adof Auſtris g mag die nachſtehende intereſſante Epiſode erwähnt
W etin:
en g
An—. Juli 1870 kam Ohly mit mehreren bekannten Darm=
Sinen dch idter
önlichkeiten, darunter Hermann Ludwig Welcker,
Ar=
unhn old B=/räßer und K. J. Hoffmann, überein, am 17. Juli auf
ſuz achdrun en Anſchluß Heſſens an Preußen in dem
bevorſtehen=
n Krit fordern ſollte. Die Regierung Dalwigk aber verbot
14
Ver tilung mit der Begründung, daß die Franzoſen bereits
Freill”, ſtänden und in wenigen Tagen ganz Süddeutſchland
miheſin g, zerſchtr/ Tien würden; eine franzoſenfeindliche Demonſtration
rſien hig.. Darru dr könne daher für Stadt und Land
Unannehmlich=
der Aum iſten zu/ olge haben (!).
den gegebenen Umſtänden hatte es Ohly ohne Zweifel leichter
als etwa Adenauer. Im Gegenſatz zu dieſem hatte er das große
Glück, ſein Wirken allgemein anerkannt zu ſehen. Und das
erhebende Bewußtſein, das uneingeſchränkte Vertrauen der
ge=
ſamten Bürgerſchaft zu beſitzen, gab ihm immer von neuem die
Kraft und die Freude, ſein Beſtes für die ihm anvertrauten
öffentlichen Intereſſen einzuſetzen.
Braucht auch der Bürgermeiſter Anerkennung und
Ver=
trauen, um leiſtungsfähig zu ſein, wie es beiſpielsweiſe beim
Künſtler der Fall iſt? Die Leiſtungen Adenauers ſcheinen nicht
dafür zu ſprechen. Sicher aber iſt die Arbeitsfreude und auch
das Maß und der Wert der Arbeitsleiſtung von ſeeliſchen
Ein=
flüſſen abhängig. Daraus folgt, daß zum Führertum von heute
mehr gehört als vor 50 Jahren: Zu der amtlichen Eignung muß
der Beſitz vortrefflicher Nerven, eine gewiſſe Kaltblütigkeit, ein
beſonders hoher Grad von Idealismus und die Kraft und die
Unverdroſſenheit hinzukommen, auch ſolche Widerſtände zu
über=
winden, die ſich fern von aller Sachlichkeit erheben. Ob Ohly
auch dieſe Vorausſetzungen erfüllt hätte? Ich bin deſſen ſicher,
Denn er war aus dem Holz geſchnitzt, aus dem die wirklich
be=
deutenden Männer gemacht werden.
Weihnachtsfeiern.
rüden kn
Alssihender Anhänger ſeines evangeliſchen Glaubens
ſtins nz gündetét Iy den ſogenannten Proteſtantenverein, in dem er ſich
ſchm=frig ſü) e Einführung der Synodalverfaſſung einſetzte. Auch
wwuer dem ſt geſchaffenen Landesſynode gehörte er (ab 1884)
(s prorn rites Mitglied an.
Seix; Feſtlegung auf beſtimmte politiſche und kirchliche
ndisrdeale r en die Urſache dafür geweſen ſein, daß der auch in
grn ſinem otberuf als Hofgerichtsadvokat äußerſt rührige und
ochanges rie, ſeit 1871 in den Gemeinderat berufene Mann
igen dr/ hm an Qualitäten kaum vergleichbare Mitbewerber
En Laihens it nur vr Stimme Mehrheit zum erſten Berufsbürgermeiſter
Hin Emm ewählt
de, als im Jahre 1874 die heſſiſche Städteordnung
uaöd ni Yur Einff! ing gelangte. Die folgenden zwölf Jahre genügten
lerdingg Ulauf, um der Bürgerſchaft und ihrer Vertretung den
ppe Sdat
eweis
rbringen, daß die Wahl von 1874 auf eine
geeig=
ſtid, W 1
etere P2) nilichkeit gar nicht hatte fallen können. Am 12. Okto=
F9.m
„inul aff r 1886 dlgte ſeine Wiederwahl einſtimmig und auf
Lebens=
w3 g3 1t: Eir5 anzenderer Vertrauensbeweis konnte ihm nicht
aus=
ſproches erden. Was hatte ihm aber auch die Sſtadt zu ver=
Enjhrt
uuken?!! hly iſt es geweſen, der die ſtille Reſidenz von damals
Swea 2 berhaugüu ſt zur „Stadt” gemacht hat. Ich erwähne nur die
rrichtunn es Waſſerwerks, des Schlachthofs und des Lager=
%zuſes, B Einführung der Kanaliſation und der Straßenreini=
5h Na.
ung, diei uherſtellung der Bürgerſteige, die Uebernahme des
m—ither o Aktiengeſellſchaft betriebenen Gaswerks auf die
ela”, jellbram Etrichtung des Elekttizitätstverks und der, zunächſt
urch Do’ kraft betriebenen, Straßenbahn. Die Neuordnung
A0iſles Polix) =ſens und die Begründung der Schutzmannſchaft iſt
uf Ohly=A ritiative zurückzuführen. Die Förderung des
Schul=
ſeſens m ber ſozialen Fürſorge lag ihm ganz beſonders am
erzen.
Einführung der obligatoriſchen Fortbildungsſchule
ir Knabll uand die Anerkennung der höheren Mädchenſchule
G Viktoriaffu 2), als höhere Bildungsanſtalt „im Sinne der
fealſchulell owie die Umwandlung der Konfeſſionsſchulen in
gemeinſchi iche Schulen” waren Ohlys Werk. Unvergeſſen iſt
ine Grün nig des Ohlyſtifts in Gräfenhauſen, das im dem
jalbjahrhe ert ſeines Beſtehens Tauſende von verwahrloſten
ſindern X er auf den rechten Weg geführt hat. Unter Ohly
purde
au=
e Vereinigung von Beſſungen mit Darmſtadt
voll=
un ” ogen. 22 raſtlos ſchaffende Mann griff aber immer neue
Zetätigunm biete auf, deren Bedeutung für das allgemeine
Bohl er nu charfem Blick erkannte: Von den genoſſenſchaftlichen
A ſdeen Sch5=Delitzſchs angeregt und begeiſtert, wandelte er den
ſamaligenn orſchußverein” in die noch heute blühende „
Darm=
ſtädter Voly rnk” um, zu deren erſtem Direktor er beſtellt wurde.
Die Darmfn er Turngemeinde, der er als eifriges Mitglied
an=
gehörte, bei, ihn zu ihrem Erſten Sprecher. Eine hervorragende
Stellung I n Ohly in der Bewegung zur Bekämpfung des
nißbräuchlä r Alkoholgenuſſes und im Deutſchen Verein für
Armenpflel uind Wohltätigkeit ein. Als langjähriger
Vor=
tbender d8 Hauptausſchuſſes des Odenwaldklubs hat er für
die touriſtry, und wirtſchaftlich= Erſchließung unſeres
heimat=
ſchen Gebo. s und für die Verſtändigung zwiſchen Stadt und
Land vorbdſi ch gewirkt.
Vorbillu; war auch Ohlys Verhältnis zur ſtädtiſchen
Be=
mten= uny rbeiterſchaft und weiterhin zur Bürgerſchaft der
Siadt. MAindender Beredtſamkeit wußte er für alles Schöne
d Gute vegeiſtern und für alles Nützliche überzeugend zu
werben.
e Schlichtheit im äußeren Auftreten bei aller
Pahrung repräſentativen Pflichten und der Würde ſeiner
Stelung a 1berhaupt der Stadt und geborener Führer ſowie
che uubess te Rechtlichkeit verſchafften ihm eine ganz einzig=
Nige Pops ität, zumal er inzwiſchen jene (oben angedeutete)
Sinſeitigk-1 und eine gewiſſe Schroffheit” wie es in einer
beſebeme 2 g jener Zeit heißt, abgelegt hatte.
Aes i5 lem war Ohly ein Schaffer und ein Kämpfer, der
e Waffe) benſo ſcharf wie rein und fleckenlos gehalten, der
die Lis ſeiner Freunde und die Achtung ſeiner Gegner
geſichert ha-u
N2 Or” kaum 62 Jahre all, einem Herzleiden erlag, kam
Ne Agemer: Erauer und Verehrung in der ganzen Bevölkerung
ergreifetz! Weiſe zum Ausdruck.
SAys je kommunalpolitiſche Bedeutung ergibt ſich ohne
peteres auu er Fülle ſeiner oben — übrigens nur lückenhaft
Aigefün r Leiſtungen. Denn es handelte ſich dabei um
ie für die-) maligen Verhältniſſe ganz umwälzende originale
elormarbes” Und man wird kaum in der Annahme fehlgehen,
2 er au richt unerhebliche Widerſtände hat überwinden
S en. A-Verſeits fiel ſein Wirken in eine für Deutſchland
reicher Krieg lag gerade
Aücklich=
euid ges mnen. Die Steuerzahler konten alle die n
Hiltrschtung 1 nd Maßnahmen bezahlen, ohne ſich wehe zu tun.
SEetSbſig, war ein unhekannter Begriff. Die politiſchen
Stil pie ſpie”, ſich in verhältnismäßig harmloſen Formen ab.
S Sch Jod inen Autorititsglauben, noch Bopularität, noch
eichndhnis manches, das man heute kaum noch begreiſt
S Rad hit mehr ganz die ſogen, gute alte Zeit, aber
Senlichen rd zute — doch ſo eiwas Aehnliches.— Heute erleben
L S hafs um nur ein Beiſbiel unter vielen zu nennen
Sie Derionan zit bon unbeſtrittenem Naug und hohen geiſtigen
esthicßt, Wirß erbürgermeiſter Adenauer, dem Köln ſeine jetzige
euschendsl Ulung verdankt, nach Ablauf ſeiner Wahlzeit mit
St ihoepenzu) hrheit bon zwei Stimmen wiedergewählt worden
Weihnachken in „Alk=Darmſtadt”
„Alt=Darmſtadt”, die Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde,
hatte ſich, gemäß ihrer alten Sitte, wie alljährlich, zu einer trauten
Weihnachtsfeier zuſammengefunden. Von Damen des
Ver=
eins waren die Räume der Eintracht ſtimmungsvoll geſchmückt, ſo daß
geleitet wurde die Feier mit alten Weihnachtsweiſen, von Herrn Carlie
Voltz (Violine) und Herrn Haas (am Klavier) begleitet. Ein
Vorſpruch „vumm Philipp”, Weihnachtsgruß an Alt=Darmſtadt,
ſinnig geſprochen von Fräulein Elſe Schopp, gab zur Feier die
Leitlinie, die ſich dann in den Weihnachtsgedanken des Vorſitzenden
mih zm 9 blatz eine Volksverſammlung abzuhalten, die mit Philipp Weber fortſetzte, der, anknüpfend an Vergangenes, einen
Vergleich mit dem Gegenwärtigen zog und über das ſchlichte
Märchen=
wort aus Kindheitstagen; „es war einmal”, und über das große,
in=
haltsſchwere Wort: „es begab ſich” ſprach. Er wies darauf hin, daß
wir wohl hoch gekommen ſeien, aber viel an Gemütstiefe eingebüßt
hätten und heute mehr Schein als Sein beſitzen. Sein Appell klang
aus: die deutſche Volksſeele nicht verkümmern zu laſſen; die
Weih=
nachtsſonne, die Licht, Liebe und Leben in ſich birgt, vermöge uns den
Weg zum Vätererbe zu zeigen.
Mit vielem Beifall wurde eine von Schauſpieler Eduard Göbel
verleſene Weihnachtsgeſchichte: „Das vertauſchte Weihnachtskind”, von
Viktor Blüthgen, aufgenommen. Allerlei alte Darmſtädter ſtiegen aus
der Verſenkung herauf, ſo unſer allverehrter Gelegenheitsdichter
Hein=
rich Hohmann, der in launigen Verſen „den alten Fais”
ſchilderte und der Senior, Louis Geiſt, der in feiner poetiſcher
Form Weihnachten in der alten Zeit und heute ſchilderte. Ebenſo der
allen bekannte „Heini Schäfer”, der Jugenderinnerungen „vom
Schockelgaul” und „vom Anisgebacknes” zum Beſten gab, und als
Jüngſter am Aſt des „Altdarmſtädter Vereinsbaumes” Georg
Ka=
minsky, ein Enkel unſeres Heimatdichters Wilhelm Kaminsky,
brachte zwei allerliebſte Weihnachtsgedichte, verfaßt von ſeinem
Groß=
vater. Aus der Vergangenheit kamen zwei Alt=Darmſtädter Geſtalten:
„Briehinkel” (Stieſy der Jüngere) und „Hannebambe!”
(R. Anton), und machten ihre Gloſſen über die heutige Zeit.
Dazwi=
ſchen kam Frau Muſika zu ihrem Recht. In fein künſtleriſcher Weiſe
brachten die Herren Voltz und Haas das „Ave Marie” von Dach,
Wiegenlied von Reger, ſowie allerlei weihnachtliche Weiſen zu Gehör,
die immer wieder mit dankbarem Beifall aufgenommen wurden, ebenſo
die von Fritz Kugler geſungenen Weihnachtslieder, die ihn wie
immer als Meiſter des Geſanges zeigten. Daß der „Nikelos” nicht
fehlen durfte, der manchem ſein Sündenregiſter vom vergangenen Jahr
vorhielt, und die Guten belohnte, iſt in „Alt=Darmſtadt”
ſelbſt=
verſtändlich.
Dazwiſchen wechſelten Weihnachtslieder, alte liebe Weiſen, die von
der großen Vereinsfamilie gemeinſchaftlich geſungen wurden, die
da=
bei rechte Weihnachtsſtimmung aufkommen ließen. Den Abſchluß machte
eine Gabenverteilung mit allerlei ſinnigen und ſcherzhaften
gegenſeiti=
gen Geſchenken. Mit dem Wunſche, allen eine fröhliche und geſegnete
Weihnacht, und Dankesworten des Vorſitzenden fand die auf
Weih=
nachtston geſtimmte Familienfeier in vorgerückter Stunde ihren Ab=
Nächſte Veranſtaltung am 9. Januar.
ſchluß.
Weihnachten bei der Schuhpolizei.
Seit Beſtehen der Schutzpolizei iſt es Brauch, daß von ihr um die
Weihnachtszeit für die Kinder der „Aermſten unſerer Stadt eine
Be=
ſcherung ſtattfindet. Auch in dieſem Jahre fand eine ſolche
Beſche=
rung im Speiſeſaal der Polizeiunterkunft in der Holzhofallee ſtatt.
Polizeioberſt Schröder, der ja der geiſtige Vater dieſes
lobenswer=
ten Brauches iſt, richtete zur Einleitung, der Feier der Bedeutung des
Abends entſprechende Worte an die Kleinen. Geſpannt und in voller
Erwartung der Dinge, die da kommen werden, harrten ſie auf die
Be=
ſcherung. Welche Freude und welches Glück ſpiegelte ſich in den Augen
derer, für die unter dem ſtrahlenden Weihnachtsbaum ein mit allerlei
nitzlichen Sachen belegter Gabentiſch bereit ſtand, und an den ſie dann,
als das ſchöne Weihnachtslied „Stille Nacht” verklungen war,
heran=
treten durften und ihre Geſchenke in Empfang nahmen. Die Feier
wurde durch mit Klavierbegleitung geſungene Weihnachtslieder, die der
ganzen Feier das Gepräge gaben, verſchönt. Bei allen Beſcherten,
denen die Schutzpolizei durch ihre Opferwilligkeit eine Weihnachtsfreude
bereitet hat, wird ſie ſich ein ſchönes Denkmal des Dankes geſetzt haben.
Anſchließend an dieſe ſchlichte Feier füllten die Mitglieder des
Polizeiſportvereins Darmſtadt den geräumigen Saal. Der
Vorſtand des Vereins hat es ſich auch in dieſem Jahre nicht nehmen
laſſen, ſeinen jugendlichen Mitgliedern eine Weihnachtsfreude zu
be=
reiten. Dank hochherziger Stiftungen von Freunden, Gönnern und
Mitgliedern des Vereins war es ihm möglich, eine ſo reichhaltige
Be=
ſcherung zu veranſtalten. Allen Spendern ſei an dieſer Stelle der
Dank des Vereins ausgeſprochen. Die Feier wurde eingeleitet durch
einen Film, der die Lachmuskeln aller Anweſenden in Bewegung ſetzte,
und an den ſich anſchließend ein Sportfilm reihte. Der Präſident des
Vereins Polizeioberſt Schröder, hielt eine kleine Anſprache. Als
Knecht Ruprecht mit ſeinem Sack den Saal betrat, erreichte die Feier
für die Jugend ihren Höhepunkt, da der Nikolaus nun ſeine Gaben
auspackte und unter allerlei mahnenden und auch lobenden Worten
austeilte. Die Eltern der Jugendlichen, die zahlreich erſchienen waren,
nahmen innigen Anteil an der Feier und an den Freuden ihrer
Schüitz=
linge. Sie werden ſicherlich mit dem Bewußtſein nach Hauſe gegangen
ſein, daß ihre Jugend bei dem Polizeiſportverein in guten Händen
iſt. Mancher der Erwachſenen wird bei der Feier an ſeine eigene
Kind=
heit gedacht haben und ſich mit den Kindern gefreut haben. Wohl dem,
aus deſſen Herzen der ſchwere Exiſtenzkampf die kindliche Freude noch
nicht genommen hat. Mit den Worten des Dichters kann er dann
ſagen: „O ſelig, o ſelig, ein Kind noch zu ſein”. Glückſtrahlend traten
die Jungens nach Beendigung der eindrucksvollen Feier mit ihren
Gaben den Heimweg an, um dem Sandmännchen ſeinen Tribut zu
geben. Für die erwachſenen Mitglieder fand anſchließend eine ſchlichte
Weihnachtsfeier ſtatt. Unter den Klängen der Kapelle Zernikow
ent=
wickelte ſich bald ein gemütliches und frohes Beiſammenſein, bei dem
das Tanzbein fleißig geſchwungen wurde.
Beide Feiern waren dazu angetan, dem Namen Polizei einen
ehrenden Klang zu geben. Wenn die erſte Feier bewies, daß das Wort
Volkspolizei kein leerer Schall iſt, ſo bewies die Feier des
Polizeiſport=
vereins, daß er nicht ein in ſich abgeſchloſſener Polizeiſportverein iſt,
ſondern auf dem beſten Weg ſich befindet, ein Volkspolizeiſportverein
zu werden.
Weihnachtsfeier des G.D.A. Im Heim ſtand ein großer
Tannen=
baum, mit vielen Lichtern und Sternen geſchmückt. Staunend ſah die
Schar der Kleinen zum Baume hin, wartend der Dinge, die da
kom=
men ſollten. Dann kam die Märchentante und erzählte viele ſchöne
Dinge über Weihnachten, die das Herz der Kleinen höher ſchlagen
ließen. Dazwiſchen klangen die alten Weihnachtslieder, die von allen
mit Andacht mitgeſungen wurden. Schöne Bilder vom Chriſtkind,
vom kalten Winter mit all ſeiner Pracht, vom Weihnachtsbaum uſw.
zogen an den hellen Augen vorüber. Dann wurde unter der alten
Weiſe „Es iſt ein Ros entſprungen” der Weihnachtsbaum angezündet.
Da ſtand plötzlich der große Nikolaus vor der Kleinen Schar mit einem
Sack. Manches Herz hat ſchneller geſchlagen, als dieſer große Nikolaus
in höchſteigener Perſon plötzlich da war. Dann aber wurden von den
Kleinen all die lieben und ſchönen Weihnachtsgedichte aufgeſagt, wofür
dann der Nikolaus ſeine Gaben ſpendete. Und er war wirklich nicht
knauſerig; ein Zeichen, daß die Jugend brav war. Die Alten, die
ringsum ſaßen, hatten ihre helle Freude an dem Treiben, doch a.
viele Geſichter ſah man, die nachdenklich blickten, denn der Anblick hat
ſicher die eigene Jugend vor den Augen auferſtehen laſſen=
Die Liedertafel verſteht, Programme zu machen; nicht nur
Konzert=
programme; auch die Vortragsfolge ihrer diesjährigen Weihnachtsfeier
war in ihrer Art ganz vorzüglich; auf einen ernſt=muſikaliſchen Teil
folgte ein liebes kleines Weihnachtsſpiel und dann ein „Bunter Abend”,
der in ſpäter Nachtſtunde überleitete zu Tombola und Tanz. Im
Mittelpunkt des erſten Teiles ſtand die Uraufführung einer Kantate
„Salutatio et Precatio ad Beatam Virginem” für gemiſchten Chor,
Soloſtimmen, Streichorcheſter und Orgelbegleitung aus der Feder des
Liedertafeldirigenten K. Grim. Um es gleich vorweg zu nehmen: die
Kompoſition gefiel, und zwar mit Recht, ſo, daß ſie wiederholt werdem
mußte, und es war nicht etwa Vereinslokalpatriotismus, der den
Bei=
fall entſtehen ließ, ſondern wirkliche Ergriffenheit. Drei Soloſtimmen,
Sopran, Alt, Tenor vereinigten ſich ſchließlich mit dem Chorgeſang zum
Preiſe der „ſeligen Jungfrau‟. Grim findet herrliche Töne für dies
Gebet und weiß den Chor ſo geſchickt zu ſetzen, daß das in klangvoller
Weihe ausklingende Stück unmittelbar ergreift. Der verdiente
Kom=
poniſt hat für ſich und ſein Werk einen wohlverdienten Erfolg errungen,
und wir hören zu unſerer Freude, daß der katholiſche Kirchenchor
St. Ludwig die Abſicht hat, das Werk bei ſeinem demnächſt
ſtattfinden=
den Familienabend aufzuführen. Der Erfolg wird auch dort nicht
aus=
bleiben. Die Uraufführung war natürlich ausgezeichnet vorbereitet,
die ſchönen wohlgepflegten Stimmen von Frau Suſanne Horn=Stoll
und Clara Herber taten ihre volle Wirkung, und im Terzett hielt ſich
der Baritoniſt Matheis in anſprechendſter Weiſe. Eine Ueberraſchung
bildete aber außerdem der gemiſchte Chor des Vereins, der hier
erſt=
malig die Feuerprobe beſtand, und zwar hervorragend. Aus ungefähr
50 jugendlichen Damenbehlen klangen die verſchiedenen Chöre des Abends
ſo friſch und tonrein, daß man ſich über die in kurzer Beit erzielten Er,
folge nur freuen kann und wünſcht, daß auf dieſem Wege
weitergeſchrit=
ten werde; daß der Herrenchor ſo auf der Höhe war, verſteht ſich bei
der Liedertafel von ſelbſt. — Außer dieſer Kantate brachte die
Vor=
tragsfolge noch eine zweite Kantate „Advent” für gemifchten Chor, Soli,
Streichorcheſter und Orgelbegleitung des Züricher Kirchenkomponiſten
Bruno Leipold, wo die Damen Köppler und Weinmann und die Herren
Matheis und Heiligenthal ſich als Soliſten zu bewähren Gelegenheit
hatten. Von dieſer Gelegenheit machte auch die längſt anerkannte
Konzertſängerin Clara Herber reichlichſten Gebrauch im Vortrag einer
ſehr reizvollen Arie „Ein kleines Kindelein” von Franz Tunder (1642),
Zwei gemiſchte a capella=Chöre, „Der Weihnachtsſtern” von Arnold und
das „Altböhmiſche Hirtenlied”, achtſtimmg bearbeitet von C. Hirſch,
brachte dann noch der erſte Teil, und nachdem dann der 1. Vorſitzende,
err Wilhelm Mitze, die Auszeichnungen an verdiente Mitglieder
ſes Vereins verteilt hatte, begann nach einer Pauſe ein recht nettes
zeihnachtsſpiel in zwei Bildern von Felis Renker, das von Friedel
Hofmann ſo gut einſtudiert war, daß die mitwirkenden „Damen und
Herren”, von denen aber niemand älter war als höchſtens zwölf Jahre,
für Leiſtung das Prädikat Ia mit Auszeichnung verdienen und alle hier
genannt ſein ſollen: Weihnachtsengel (er war der einzige, der das 12.
Lebensjahr wohl hinter ſich gehabt hat): Frl. Dreſte, und außerdem
Heinz, Willi, Lieſel Glatt, Willi Hofmann, Giſela Göbel und Erika
Lied; und ebenſo aut wie dieſe machten ihre Sache als Gnomen Rudi
Glatt, Annelieſe Kaltenbach, Hans Lang, Herbert Springmann und
A. Müller. Im dritten Teil ging’s dann luſtig her; der
temperament=
volle Matthias Weber, der von dem Anſager Hans Ney als „ſchönſter
Mann Darmſtadts” bezeichnet wurde (was wir aber ſtark übertrieben
finden), verſtand mit ſeinem Orcheſter die richtige Stimmung
herzu=
ſtellen, und dann kamen im bunten Reigen Duette, geſungen von Frau
Horn=Stoll und Frl. Herber, Quartett „Das Lied vom Rittersmann”
von Seifert, das den Ausführenden, Herren Heiligenthal, Erb. Friedel
Hofmann und Matheis, ſehr gut gelang, und ein ſehr begabter und
ſympathiſcher junger Geiger, P. Palutſchak (Schüler von Andreaſſon),
zeigte im Vortrag zweier kleiner Beethovenſtücke, daß er wert iſt,
Schü=
ler eines ſolchen Lehrers zu ſein. Irene Scheinpflug vom Heſſiſchen
Landestheater und Herr Macke von ebendaher ertanzien ſich ſtürmiſchen
Beifall, und Herr Kurt Etzold verdient für ſeine Leiſtungen am Klavier
ganz beſonders lobende Erwähnung. Alſo: Eine ſchöne
Weihnachts=
feier war es, an die Mitwirkende und Zuhöver gewiß gerne
zurück=
denken werden.
— Weihnachtsfeſer in der Kriegerkameradſchaft „Haſſia‟. Die
Kriegsbeſchädigten, Kriegshinterbliebenen, Kriegerweiſen uſw. hatten ſich
zahlreich eingefunden. Bezirksvorſitzender Eidenmüller, ſowie der
Landesvorſitzende der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen,
Lehrer Ihrig, und der 1. Voyſitzende der Vereinigten Kriegsbeſchädigten
und Kriegerhinterbliebenen=Gruppen der Kriegerkameradſchaft im
Darm=
ſtadt, Kamerad Studienrat Dr. Heldmann, wohnten der Feier bei. Ein
Muſibſtück leitete die Feier ein, dem ein Prolog folgte, der vom Kindern
in ſinnreicher Weiſe geſprochen wurde. Der Voyſitzende der Ortsgruppe,
Kamerad Poſtſekretär Ihrig, Darmſtadt. Schwanenſtr, 38, begrüßte
auf’s herzlichſte die Erſchienenen, Mitglieder und Gäſte. Er gab ſeiner
ganz beſonderen Freude Ausdruck, daß der Wunſch des Vereins, die
Kriegsbeſchädigten zu Weihnachtem zu beſchenken, trotz mancher
Schwie=
rigkeiten im die Tat umgeſetzt werden konnte. Den Dank aller
Mit=
glieder, auch im Namen des Landesvorſitzenden, ſprach der
Bezirksvor=
ſitzende Eidenmüller aus. Die Feſtanſprache hielt Kamerad Studienrat
Dr. Heldmamn. In tiefempfundener und erg eifender Weiſe ſchilderte
er die Weihnachtszeit der Kriegsjahre im Felde und in Lazaretten. Seine
weihnachtlich herzlichen Worte wurden durch herrliche Weihnachtsliedev
umrahmt und begleitet, die vom Angehörigen des Zitherblubs
Darm=
ſtadt=Beſſungen, in meiſterhafter Weiſe zu Gehör gebracht wurden. Der
Vorſitzende, Poſtiekretär Ihrig, dankte allen Mitwinkenden. Im bei
ſonderen gedachte er auch der Haſſiajugend — Ortsgruppe Darmſtadt —,
die in müheboller Vovbereitung zahlreiche und wertvolle Geſchenke für
die Kinder unſerer Kriegsbeſchädigten uſw. als Weihnachtsgabe darges
boten hatte. Es mß als eine ganz beſonders herzliche
Weihnachts=
freude angeſehen werden, daß die Jugend ſich hier in den Dienſt
der=
jemigen geſtellt hat, die für das Vaterland einſt gelitten und gehämpft
haben. Die Feier bewies, daß der Fürſorgegeiſt in der Haſſia ein
überaus reger iſt, und daß es keine danbbarere Aufgabe gibt,
uneigen=
nützig da zu helfen, wo die Zeit der Not es dringend erfordert,
*
— Weihnachtsfeier der Elſaß=Lothringer. Am Sonntagnachmitta.
und =abend veranſtaltete die Elſaß=Lothringer=Vereini,
gung (Ortsgruppe Darmſtadt des Hilfsbundes für die Elſaß=Loth
ringer im Reich) im „Perkeo” ihre diesjährige Weihnachtsfeier, die i.
den Reihen der Vertriebenen eine rege Anteilnahme fand, wozu nich
wenig das ſehr gut zuſammengeſtellte und abwechſlungsreiche
Pro=
gramm beitrug. Der Verlauf der harmoniſchen Feier war wieder
ein=
mal ein Beweis dafür, daß unter den Elſaß=Lothringern auch in der
neuen Heimat über alle materiellen Intereſſen, die zum großen Teil
gelöſt ſind, hinweg auch ſo der Zuſammenhalt unter den Ausgewieſenen
ein enger, herzlicher und dauernder iſt. Die Jugend wird auch hier
die Tradition hochhalten und fortführen. Die Vortragsfolge brachte
mancherlei muſikgliſche und deklamatoriſche Darbietungen, darunter
auch Zithervorträge. Der erſte Vorſitzende, Herr Thomas, hielt eine
kurze und herzliche Anſprache, in der er das Kommen des heimatlichen
Nikolaus ankündigte, der dann auch wirklich erſchien, und unter dem
Lichterbaum, deſſen Heimat ja im deutſchen Elſaß zu ſuchen iſt, den
vielen Kindern beſcherte und Feſtesvorfreude in die Augen der Kleinen
zauberte. Das war das Schönſte am Abend. — Die Spielſchar der
Elſaß=Lothringer brachte ein elſäſſiſches Luſtſpiel von Julius Greber:
EHochzitter im Kleiderkaſchte‟. Alle — ungenannten
Darſteller trugen zum Gelingen des luſtigen Dialektſtückes bei. Auch
die übrigen Mitwirkenden des Abends, deren Nennung im einzelnen
zu weit führen würde, haben ihren wohlverdienten Anteil an der ſchön
verlaufenen Weihnachtsfeier. Die Tombola hatte eine ganze Neihe
hübſcher, praktiſcher und wertvoller Gewinne aufzuweiſen, und am
Wend tanzte die Sugend — ud die bielen, die ſich m ihr zählten.
Seite 4
Freitag den 22 Oezember 1929
Die Mitglieder des Starkenburger Automobil=Clubs (Ortsgruppe
des A
AAC.) hatten ſich zu einer glanzend gelungenen Weihnachtsfeier
im Clublokal Reichshof zuſammengefunden. Faſt alle waren erſchienen
und es herrſchte vom Anfang an eine frohe Feſtſtimmung. Fräulein
Suſi Schmidt eröffnete das Programm mit einem am „Klavier
vorgetragenen Weihnachtspotpourri. Gegen ½10 Uhr erſchien zur
gro=
ßen Freude der Kinder der Weihnachtsmann (Herr Hermann
Schmidt), der ſich durch ſeine Gaben im Nu die Herzen der Kleinen
eroberte. Ein kleines Theaterſtückchen „Der Bauer und ſein Knecht”,
das von vier Söhnen von Clubmitliedern (Walter Jacobi, Heinz
und Fritz Schmidt, Kurt Schirmacher) ganz vorzüglich geſpielt
wurde, löſte ſtarken Beifall aus. Drei Damen des Clubs (Frl. Späth,
Schmidt und Boſch) überreichten dem Clubpräſidenten, Herrn
Mi=
niſterialrat Dr. Siegert, ein ſchön geſticktes Clubbanner mit einem
von Herrn Piel verfaßten Prolog, der ſehr ſinnreich von Frl. Späth
vorgetragen wurde. Anſchließend brachte Herr Guſtav Schiel zwei
Lieder zu Gehör, die ungeteilten Beifall fanden. Den Abſchluß und
Höhepunkt des zweiten Programmteils bildete Herr Ernſt Overlack,
Mitglied des Heſſiſchen Landestheaters, der als Gaſt des Clubs
an=
weſend war. Der Künſtler geſtaltete durch Darbietung verſchiedener
Lieder den Abend zu einem beſonderen Erlebnis. Die Begleitung der
Geſänge hatte in liebenswürdiger Weiſe Frau Trudel Bunſel
über=
nommen. — Sehr viel Freude und Spannung löſten die Gewinne der
gut beſchickten Tombola aus. — Das Gelingen der Veranſtaltung iſt
als ein gutes Omen für die demnächſtige Hauptveranſtaltung des Clubs,
das Winterfeſt am 8. Februar 1930 in der Vereinigten Geſellſchaft,
an=
zuſehen.
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Die allgemeine Weihnachtsfeier
am 1. Feiertag war ſehr gut beſucht und verlief ſehr ſchön. Herr Albert
mit ſeinem Vergnügungsausſchuß hatte eine vortreffliche Vortragsfolge
zuſtande gebracht. An fröhlicher Gemütlichkeit hat es darum unter
dem Weihnachtsglanze des mächtigen Lichterbaumes nicht gefehlt. Die
Turnerſingmannſchaft, das Quartett des Wanderorcheſters,
Vortrags=
künſtler, Herr Bingenheimer, Trompetenvirtuoſe, Herr Kümmel und
der Xylophonkünſtler Herr Bäniſch (der Jüngere), beide vom
Stadt=
orcheſter, dazu die 1. Turnerriege mit Turnwart Haber, der Baſſiſt Herr
Rudi Wünzer vom Heſſ. Landestheater, und nicht zuletzt die
Theater=
truppe verdienten höchſtes Lob und fanden rauſchenden Beifall.
Ganz beſonders gefiel die Singmannſchaft mit ihren ſchlichten und doch
ſo friſchen Volksweilen. Ebenſo trefflich hatte Herr Wünzer Lieder
von Curſchmann, Schumann und Schubert gewählt. Seine prächtige,
klare und reine Stimme, die natürliche, einfache Art ſeines
Vor=
trages, die den Gehalt der Lieder reſtlos ausſchöpfte, gewannen ihm
raſch alle Herzen.
— Und das Theaterſtückchen?
Ja, „Der
Garandieſchei”” eine Mundartpoſſe von Dr. Georg Büchner, erwies
ſich 30 Jahre nach der Entſtehung als ewig neu und unvermindert
zugkräftig. Der Darmſtädter Mundartdichter, das echt Darmſtädtiſche,
das die ganze Poſſe lebenswahr und lebenswarm durchzieht, die echten
Heinerinnen und Heiner als Darſteller, griffen wunderbar ineinander,
und erzielten bei den Zuſchauern — echten Darmſtädtern — tiefſte
Wirkung, herrlichſten Erfolg. Was der Dichter gewollt — er war ſelbſt
mit ſeiner Familie anweſend —, das brachten die Damen, M. Lamp,
L. Schieferdecker, M. Hofmann, Ria Schwinn, und die Herren Hrch.
Becker, Wilhelm Dieter, Hans Reichert und Auguſt Geduldig zu
aller=
beſter Darſtellung. Alles war hingeriſſen. Man kam aus dem Lachen
gar nicht heraus. — Hoffentlich ſchreitet die Turngemeinde auf dieſem
Wege weiter. Am Erfolg kann es nicht fehlen! — So verlief der
Abend äußerſt vergnügt und ſtimmungsvoll. Gar viel wurde geboten,
und reich war Anerkennung und Dank.
*
Weihnachtsfeier der Jugendabteilung des Sportvereins 1898
Darmſtadt.
Wie alljährlich, ſo wies auch die diesjährige
Jugendweihnachts=
feier einen ſtarken Beſuch auf: über 300 Jugendliche füllten in
Be=
gleitung ihrer Eltern am 21. Dezember den ſchön geſchmückten
Konkor=
diaſaal. Ein reichhaltiges Programm und noch reichhaltigere
Gaben=
tiſche ſorgten für weihnachtsfreudige Stimmung. Den gebefreudigen
Spendern, der rührigen Hauskapelle, dem zweigeſtaltigen Nikolaus mit
ſeinen humorvollen Straf= und Lobespredigten in Versform, den
Dar=
ſtellern des Hörſpiels und ſeinem Verfaſſer, auch all denen, die zur
Verſchönerung des Abends beigetragen haben, iſt der Dank der
Sport=
vereinsjugend gewiß. Wenn auch Feſte. zu feiern nicht zum Weſen
eines Sportvereins gehört, wenn vielmehr ſein Vereinsleben ſich
drau=
ßen auf dem grünen Raſen abwickelt, ſo zeigte doch die
Jugendweih=
nachtsfeier in treffender Weiſe, welch ſtarkes Leben in der
Jugend=
abteilung des Sportvereins 98 pulſiert und wie eng der Zuſammenhalt
zwiſchen der Leitung und jedem einzelnen Jugendlichen iſt.
*
— Der Invaliden=Bund der Stadt Darmſtadt hielt ſeine
Weih=
nachtsfeier ab. Nach Begrüßung der Feſtverſammlung durch den
erſten Vorſitzenden Koch, ſprach Frl. Tilly Kaiſer einen zu Herzen
gehenden Prolog. Es folgten einige gut vorgetragene Chöre des
Ge=
fangvereins „Arion”, geleitet von ſeinem Dirigenten, Herrn Bernd
Zeh, Zithervorträge unter Leitung des Herrn H. Vonderſchmidt,
ein von 4 jungen Damen des Bundes getanzter Reigen, ſowie ein
The=
aterſtückchen „Der Weg ins Weihnachtsland” geſpielt von
Freun=
dinnen des Bundes. An den zufriedenen Geſichtern konnte man ſehen,
daß das übliche Weihnachtsgeſchenk an die Mitglieder des Bundes den
Wünſchen entſprach. Umrahmt wurde das Ganze von gut geſpielter
Muſik zweier Herren. Vergeſſen ſollen nicht werden drei Gedichtchen,
vorgetragen von zwei Kindern und einem Fräulein.
*
— Weihnachten in der Volksküche, Waldſtraße 18. Eine
Ueber=
raſchung iſt es geweſen für die in der Frühe die Volksküche
aufſuchen=
den Gäſte. Schon ſtrahlte ihnen beim Betreten des neuhergerichteten
und gut geheizten Speiſeſaals der Chriſtbaum entgegen, und gedeckte
Tiſche luden zu Kaffee und Kuchen ein. Dankbare Blicke nach dem
Lichterbaum und von da zurück zum Perſonal der Küche ſagten genug.
Sind ſie doch überzeugt davon, daß alles, was von ſeiten des Vereins
Volksküche geboten wird, heute mit nicht geringen Opfern verbunden
iſt und dennoch in aller Herzlichkeit allein nur zu ihrem Wohl geſchieht.
Freude war ihnen aus den Augen zu leſen, dabei, auch beſondere
Rüh=
rung bei einigen im Ernſt des Lebens alt und grau gewordenen. Wie
ſtimmten ſie alle ein, als von der Küche her der kleine fleißige fröhliche
Schaltergeiſt ſein Weihnachtsliedchen „O du fröhliche, o du ſelige,
gna=
denbringende Weihnachtszeit”, hören ließ. Schön und ergreifend drang
der Geſang in den Morgen hinein, die richtige Weihnachtsſtimmung
erzeugend. Und tagsüber ſah man ſo manchen Gaſt die Volksküche
mit einem Päckchen unter dem Arm verlaſſen, zufrieden mit dem
In=
halt desſelben. Möge es doch immer ſo bleiben, — o möchten doch
dem Verein Volksküche, dieſer bewährten privaten Speiſe= und
Wohl=
tätigkeitsanſtalt, auch weiterhin die zur Aufrechterhaltung des Betriebes
notwendigen Mittel zur Verfügung ſtehen. Helfe darum am
Wohl=
rgehen ſeiner Mitmenſchen, wer hierzu in der Lage iſt. Die
Volks=
küche tut gern ihre Schuldigkeit; ſie iſt gerne bereit, auch in dieſem
Winter wieder ihren Gäſten eine Zufluchtsſtätte zu bieten, da ihnen
in gewärmten Räumen von morgens früh bis abends Aufenthalt,
ſo=
die warme Getränke und gute Mahlzeiten zu ſehr verbilligten Preiſen
geboten werden kann. Aufrichtigen Dank denen, die dieſe Beſtrebungen
bis dahin durch gütige Zuwendungen unterſtützt haben.
Die A.=H.=Vereinigung des Sp. 98 lädt ihre Mitglieder ſowie alle
Aktiven und Freunde des Vereins zu einigen gemütlichen Stunden
Seute (Freitag) abend 8 Uhr (pünktlich) in den Fürſten=
Pral (Grafenſtraße) ein. Durch die bereitwillige Mithilfe verſchiedener
alichtiger Kräfte, war es möglich, ein reichhaltiges Programm zuſtande
Ri bringen.
Tageskalender für Freitag, den 27. Dezember 1929.
te
Heſſ. Landestheater. Großes Haus: 20 Uhr. G 6. „Ein
Walzer=
g traum”. — Kleines Haus: 20 Uhr. Zuſatzmiete VI. „Die andere
Seite. — Orpheum. Nachmittags 15.45 Uhr: „Frau Holle”; abends
2 Uhr. Revue „Drunter und Drüber”. — Konzerte:
Schloß=
kaffee, Schloßkeller, Rheingauer Weinſtube, —
Kinovorſtellun=
gen: Union=Theater, Helia.
Gottesdienſt der iſr gelitiſchen Neligionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 27. Dezember: Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 Min
Chanukkafeier, Jugendgottesdienſt und Predigt
Samstag, den 28. Dezember: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min.
Predigt. — Sabbatausgang 5 Uhr 20 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr 15 Min. — Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 28. Dez.: Schabbos Chanuckoh. Vorabend
4 Uhr 05 Min. — Morgens 8 Uhr. — Nachm, 4 Uhr. —
Sabbataus=
gang 5 Uhr 20 Min.
Wochentags: Chanuckoh. Morgens 7 Uhr 15 Min. — Nachm.
4 Uhr 00 Min.
Wittwoch, den 1. Januar: Rauſch Chaudeſch Tewes,
Aus Heſſen.
Hefſ. landwirkſchaftl. Woche vom 8.—10. Jan. 1930.
Wie bereits in den Tageszeitungen bekanntgegeben, findet am
8., 9. und 10. Januar 1930 der Vortragskurſus der
Landwirtſchafts=
kammer und die heſſiſche landw. Woche ſtatt, welche mit Rückſicht auf
die derzeitigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe auf 3 Tage gekürzt
wor=
den iſt.
Am Nachmittag des erſten Vortragstages hält der Verband der
heſſ. landw. Genoſſenſchaften, Darmſtadt, um 2 Uhr
eine Bezirksverſammlung ab, und der Verein zur Förderung
der Grünlandwirtſchaft in Heſſen tagt um die gleiche
Zeit im Reſtaurant „Rummelbräu”. In der Hauptverſammlung des
Grünlandvereins wird Oberlandwirtſchaftsrat Meißner=
Karlsruhe einen Vortrag erſtatten über das Thema „Tagesfragen
aus dem Gebiet des Ackerfutterbaues.” An demſelben Nachmittag iſt
um 5 Uhr außerdem eine Verſammlung der Silo=Intereſſenten im
Reſtaurant „Rummelbräu” vorgeſehen.
Am Donnerstag nachmittag, 1.30 Uhr, findet im Städt. Saalbau,
Riedeſelſtraße 40, die Landesverſammlung des heſſiſchen
Land=
bundes ſtatt, in welcher vorausſichtlich Reichstagsabgeordneter von
Sybel, Mitglied des Reichswirtſchaftsrates und Direktor des
Reichs=
landbundes ſprechen wird. Am gleichen Nachmittag iſt um 2 Uhr eine
außerordentliche Hauptverſammlung des Landesverbandes der
Obſt= und Gartenbauvereine Darmſtadt im Reſtaurant
„Rummelbräu” mit einem Referat von Generalſekretär Dr.
Strub über „Aufgaben und Erfahrungen der genoſſenſchaftlichen
Obſterfaſſung und Verwertung.”
Am Freitag, dem letzten Tag der landw. Woche, folgt auf den
Vortrag von Geh. Oek.=Rat Prof. Dr. Dettweiler um 11.30 Uhr die
Hauptverſammlung des Landespferdezuchtvereins für
Heſſen im Reſtaurant „Rummelbräu”, in welcher Dr. Dencker
von der Landwirtſchafts=Kammer Darmſtadt über „Züchtung und
Ren=
tabilitätsfragen in der Pferdezucht” ſprechen wird. Am Nachmittag iſt
eine Vorführung des Landgeſtüts (Hengſtparade) und andere
pferde=
züchteriſche Veranſtaltungen vorgeſehen. Außerdem iſt um 1.30 Uhr
mittags die Tagung des Landesverbandes der heſſiſchen
Geflügelzuchtvereine im „Fürſtenſaal”, Grafenſtr. 18, in
Ausſicht genommen, mit einem Vortrag von Frl. Albrecht, Groß=
Bieberau, über „Maßnahmen zur Hebung der Rentabilität der landw.
Geflügelhaltung, unter beſonderer Berückſichtigung der heſſiſchen
Ver=
hältniſſe.” Frl. Albrecht war ſeither Aſſiſtentin an der Lehr= und
Ver=
ſuchsanſtalt für Geflügelzucht in Halle=Kröllwitz und iſt für das nächſte
Jahr an das Tierzucht=Inſtitut berufen worden.
Das Programm der Vortragswoche einſchließlich Vortragskurſus
iſt ſehr mannigfaltig und gibt trotz ſeiner Einſchränkung auf 3 Tage
immer noch die Möglichkeit, daß jeder Landwirt eine Reihe wichtiger
Vorträge hören kann. Es ſteht zu hoffen, daß auch der Beſuch der
kommenden Vortragswoche wie in früheren Jahren ein guter ſein
wird.
An. Arheilgen, 23. Dez. Spar= und Darlehnskaſſe.
Zur=
zeit werden in den Spareinlage= und Kontogegenbüchern die Zinſen
bei=
geſchrieben. Zwiſchen Weihnachten und Neujahr bleibt die Kaſſe
ge=
ſchloſſen. Die erſten Zahlſtunden im neuen Jahr finden Donnerstag,
den 2. Januar, von 14—17 Uhr ſtatt. Im übrigen werden die
Zahl=
ſtunden im neuen Jahr wie ſeither, Mittwochs von 14—17 Uhr,
abge=
halten, doch iſt die Kaſſe jeden Werktag von 8—12 Uhr und von 14—16
Uhr geöffnet. Samstags nachmittags bleibt ſie geſchloſſen. Gleichzeitig
ſei an die Zahlung der fälligen Ziele, Zinſen, Kreditüberſchreitungen
und Güterpacht erinnert. — Letzte Woche beſuchten etwa 400
Schulkin=
der das Märchenſtück „Peterchens Mondfahrt” im
Landes=
theater zu Darmſtadt. Aus dieſem Anlaß waren von ſeiten der Heſſ.
Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft zwei Extrazüge eingeſtellt worden, und
wurden die Kinder zu halben Preiſen befördert. — Das hieſige
Stan=
desamt gibt bekannt, daß Anmeldungen von Sterbefällen an den
Weihnachtsfeiertagen und an Neujahr jeweils vormittags von 9—10
Uhr erfolgen können. — Winterhilfsmaßnahmen. Wie im
borigen Jahre werden auch jetzt durch die Gemeinde Gutſcheine
ausge=
geben, die von den Geſchäftsleuten bis zum 15. Januar 1930 bei der
Gemeindekaſſe einzulöſen ſind. — Zur Bekämpfung der
Schna=
enplage müſſen Keller, Schuppen, Ställe uſw. ausgeräuchert bzw.
die Wände und Decken abgeflammt werden. — Am Samstag konnte
Peter Schleinkofer, ein Veteran vom Jahre 1866, ſein 89. Lebensjahr
vollenden.
O. Erzhauſen, 24. Dez. Ein reichhaltiges und abwechſlungsvolles
Programm hatte der hieſige Kirchengefangverein, verbunden mit ſeiner
Weihnachtsfeier am Sonntag in der Krone entfaltet. Die Aufführung
„Chriſti Geburt” in Schattenbildern, und die herrlichen Liedervorträge
unter der Leitung des Herrn Lehrers Kaut, verdienen beſonders
er=
wähnt zu werden.
F. Eberſtadt, 24. Dez. Stenographiſches. Der
Steno=
graphenverein „Gabelsberger” veranſtaltete ein Vereins=Wettſchreiben,
an dem ſich 48 Mitglieder beteiligten. Das Ergebnis wurde bei der
am Abend aus Anlaß des Wettſchreibens im Saale des Gaſthauſes
„Zur Roſe” (Hill) arrangierten Feier verkündet. Der Vorſitzende des
Vereins, Peter Heißt, richtete bei dieſer Gelegenheit an die
Wett=
ſchreibteilnehmer und die zahlreich erſchienenen Gäſte eine Anſprache,
in der er auf den Nutzen der Kurzſchrift hinwies und die Mitglieder
aneiferte, im Hinblick auf den im kommenden Jahre in Verbindung
mit dem Jubiläum des 25jährigen Beſtehens des Srenographenvereins
„Gabelsberger” hier ſtattfindenden 25. Bezirkstag des Kurzſchrift=
Be=
zirks Darmſtadt weiter fleißig zu üben, damit auch bei dem damit in
Ausſicht genommenen Bezirkswettſchreiben der Verein recht viele
Preis=
träger auf ſich vereinige. Im Lichterglanze des Tannenbaumes nahm
der Leiter des Wettſchreibens, Lang, die Preisverteilung vor. Es
konnten verliehen werden: 38 erſte Preiſe mit Ehrenpreiſen, 7 erſte
Preiſe, 1 zweiter Preis und 2 dritte Preiſe. Bei dem Geſang
ſtim=
mungsvoller Weihnachtslieder und einem flotten Tänzchen nahm die
Feier einen ſchönen Verlauf. Sänger Rudolf Fey erfreute die
An=
weſenden durch ſeinen herrlichen Geſang, wofür ihm lebhafter Beifall
gezollt wurde.
Cp. Pfungſtadt, 22. Dez. Poſtaliſches. Wie das Poſtamt
mitteilt, werden am Heiligen Abend die Poſtſchalter bereits um 16 Uhr
geſchloſſen. Am 1. Feiertag ſind die Poſtſchalter wie an gewöhnlichen
Sonntagen geöffnet. Am 2. Feiertag ruhen Orts= und
Landzuſtel=
lungen gänzlich, die Schalter ſind wie Sonntags geöffnet. Im
un=
unterbröchenen Fernſprechdienſt tritt keine Aenderung ein. — Die
Militärverſorgungsgebührniſſe für den kommenden
Januar werden am 28. Dezember, vormittags, am Poſtſchalter aus=
Im benachbarten Hahn fand am Sonntag nachmittag
gezahlt.
ein Gottesdienſt ſtatt, der mit der Weihnachtsfeier der Kinderſchule
verbunden war.
-dt. Traiſa, 23. Dez. Unſer evangel.=kirchl.
Frauen=
verein hatte am Sonntag einen großen Teil unſerer Dorfgemeinde
im geräumigen Kronenſaal zu einem Familienabend vereint.
Die evangeliſche Jugendgemeinde bot in bunter Folge Muſikſtücke,
Dich=
tungen und altdeutſche Lieder; mit der hübſch dargeſtellten „Deutſchen
Weihnacht” führte ſie in die alte Sachſenzeit. Unſere beiden
Männerge=
ſangvereine „Sängerluſt” und „Eintracht” ſangen in ihrer trefflichen
Art feine Lieder. Mit humorvollen und doch im Kern tiefernſten
Wor=
ten ließ Herr Pfarrer Paul die Herzen erglühen und die Augen
er=
ſtrahlen.
4i. Vielbrunn, 24. Dez. Unterhaltungsabend.
Ange=
nehme Stunden bereitete der evangeliſche Mädchenbund unter der
Lei=
tung des Herrn Pfarrers Seriba am Sonntag abend den Kopf an
Kopf gedrängten Beſuchern im Joachimſchen Saal, durch Darbieten
wohleingeübter Weihnachtsſpiele, =lieder und =gedichte, die den
Dar=
ſtellern reichen Beifall eintrugen und eine vorzügliche Schulung
er=
kennen ließen. Der Erlös iſt zur Stärkung des Baufonds für die
Kleinkinderſchule beſtimmt.
— Zell, 24. Dez. Bundesfeſt des Odenwälder
Rad=
ahrerbundes. Wie bereits gemeldet iſt das Bundesfeſt 1930 des
Odenwälder Radfahrerbundes dem Radfahrerverein „Germania Zell”
übertragen worden, der mit demſelben ſein 25jähriges Vereinsjubiläum
begeht. Laut Beſchluß der Generalverſammlung wurde als
Hauptfeſt=
tag der 1. Juni beſtimmt. Da unſer Ort als Perle des Mümlingtales
bekannt, und jährlich von vielen Kurgäſten aufgeſucht wird, und die
Einwohnerſchaft verſteht, Feſte zu feiern, verſpricht ſich der Verein an
den Feſttagen eine ſtarke Beteiligung ſeitens ſeiner Brudervereine. Die
Einwohner ſowie der feſtgebende Verein werden alles aufbieten, um
den Gäſten den Aufenthalt ſo ſchön wie möglich zu machen.
Cf. Birkenau, 24. Dez. Der Turnverein 1886 e. V. hielt
einen Theaterabend ab. Nach der Begrüßung durch den Vorſitzenden
und dem Vortrag eines Muſikſtückes ging die Odenwälder
Bauern=
kemödie „Schäfer Hannpäiter” von Gg. Löffler über die Bretter. Die
Rollen lagen durchweg in guten Händen. Die Pauſe war durch eine
Tombola=Verloſung ausgefüllt. Hierauf kam noch die Poſſe in 1 Akt
„Heini dreh noch mal” zur Aufführung, die bei dem Publikum ſtarfe
Seiterkeit auslöſte,
Aus dem Heſſiſchen Sängerbung.
Sängerehrungen.
Für 50jährige aktive Sangestätigkeit
beſſiſchen Sängerbund mit der Goldenen Ehrennadel
Hch. Pinſel (GV. Liederkranz) Düdelsheim, Oberh.; Eho
ſohn (GV. Eintracht) Södel. — Für 40jährige
ar=
gestätigkeit wurden mit der Silbernen Ehrenna
net: Herm. Pinſel (GV. Liederkranz) Düdelsheim. Ob
Nady (GV. Germania) Hösbach; Joh. Fuchs (GV.) Mai
tin Hofmann (GV. Germania) Dorheim; Joh. Schutt u
mania) Dorheim; „Konrad Schmidt (GV. Germanig) Frie
Schall (GV. Sängerkranz) Alzey; Heinrich Geher (69
Düidelsheim, Oberh.; Konrad Schmidt (GV. Männerch
Mockſtadt, Kr. Büdingen; Captan Steinmetz (GV. Sän
burg; Siegfried Oppenheimer (GV. Germania) Ober=Inge
Hübner (SVgg.) Ginsheim; Karl Hauf (GV.
Liederfra=
heim.
Beſtandserhebung für das Jahr 1930.
Am 18. Dezember gingen ſämtlichen Gauen des Heſſiſe
bundes die Beſtandserhebungsblätter für die dem Bund an
Vereine zu. Die Gauvorſitzenden geben dieſe Blätter an
weiter. Nach Ausfüllung dieſer Blätter gehen ſie an den (
den wieder zurück und dann nach Feſtſtellungen im Gau=Er
wieder an die Geſchäftsſtelle des Heſſiſchen Sängerbundes
ſtandserhebung bei den Vereinen muß bis ſpäteſtens 10.
%=
geführt ſein.
Aus dem Gau Darmſtadt.
Der Gau Darmſtadt des Heſſiſchen Sängerbundes hält
um 8 Uhr abends eine Vorſtands= und
Dirigent=
im „Prinz Carl” ab. In dieſer Sitzung werden die muſike
gen des Jahresprogramms 1930 behandelt. —
Am 6. 7
der große Gau=Sängertag (Generalverſammlu
ſtädter Sängerſchaft im neu erſtellten Saale „Zur Krone‟
Tagesordnung ſieht unter anderem vor: Die Beſprechung
programms, dabei auch Liedertag des Gaues, evtl. Beteilig
600=Jahrfeier der Stadt Darmſtadt, Beteiligung an einer
kundgebung im jetzt noch beſetzten Gebiet, Beſchlußfaſſung ü.
bei Vereinsjubiläen (50, 75, 100 Jahre), Ueberreichung
gewählten Chores.
75 Jahre Geſangverein Liederzweig Darmſtadt.
Der Geſangverein Liederzweig Darmſtadt begeht im
das Feſt ſeines 75jährigen Beſtehens. Vorgeſehen iſt für
ein Feſtkonzert, verbunden mit dem 25jährigen Dirigenteni=
Gauchormeiſters W. Etzold im Großen Hauſe des Landest
29. Juni vormittags Akademiſche Feier im Union= oder H=
und nachmittags Konzert im Städtiſchen Saalbau.
Gefangvereinsjubiläen.
Der Geſangverein Eintracht Södel feiert am 22
Geſangverein Liederkranz Reichelsheim i. d. W
13. Juli 1930 das 85jährige Beſtehen.
Verkehr mit der Geſchäftsſtelle des Bundes.
Die Geſchäftsſtelle des Bundes macht darauf aufmerkſg
Beſtellungen, wie Urkunden, Abzeichen, Ehrennadeln, C.
Geldbeträge gleich mit eingeſchickt werden müſſen, und zwa
marken oder auf Poſtſcheckkonto W. Bitter, 18 884, Franffu
Ncd
u
ritz
AGe
S0
zu
Mi.
Aul
Mnde
uw
Zeit
ud
jaſf
jatt
jeol
elene,
einen
Fr ek3
j. Von der Bergſtraße, 24. Dez. In einer im Rathauf
heim a. d. B. unter Vorſitz von Landwirt Dr. Pfaff ſoeber
wen Verſammlung von Intereſſenten wurde eine Obſt= ur
Abſatzgenoſſenſchaft für Bergſtraße und Odenwald ins Leb
Neben den Gemeinden der nördlichen und ſüdlichen Bergſtra
vorderen Odenwaldes traten die intereſſierten landwirtſchaft
eine, Körperſchaften und Einzelperſonen als Genoſſen bei.
der Stadt Weinheim, die bisher den Großobſtmarkt in eig
leitete, wird die neugegründete Genoſſenſchaft, die ihre Wirhſ
Darmſtadt und Mainz bis auf die Abſatzmärkte in Norddeut;
dehnt, in Zukunft die alleinige Trägerin des Obſt= und Ge
marktes Weinheim ſein. Das Unternehmen erblickt ſeine He
in der Förderung des Abſatzes von einwandfreier Handelswe
und Gemüſe und in der Förderung des Obſt=und
banesanderBergſtraßeundimOdenwald.
Cb. Bingen a. Rh., 23. Dez. Ringkampf zwiſchen
und Groß=Zimmern. Zu einem Oberliga=Ningkampf
am Sonntag hier in Bingen in der ſtädtiſchen Turnhalle
ſchaften des Athletik=Sportvereins (1890) Bingen und der E
„Vorwärts” (1905) aus Groß=Zimmern. Seit 1928 iſt Grof
Kreismeiſter und hatte heute dieſen Titel zu verteidigen.
hohen Punktzahl gelang es Zimmern auch, ſeine Würde
Der Kampf endete mit 14:5 für Groß=Zimmern. Die Bing
ſehaft gewann im Bantamgewicht und erhielt die übrigen Pa1
los durch Verzicht des Groß=Zimmerer Mittelgewichts. Im A.
ganzen kämpfte Bingen tapfer und machte ſeinem Gegner
ſchwer. Die einzelnen Kämpfe zeigten gute Technik der N.
wähnenswert iſt noch, daß Bingen mit zwei Erſatzleuten a!
DT
2
AunsTche Au=
OMfertigen n.d. Natur updsse
— FAd. Müller Sohne Wiesbe
Filiale Frankfurt am Mein, 9—4 Uhf.
Weserstraße 41. Ecke Taunustrall.
Sprechstunde jeden Bonnerstag
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag 27. Dez. 12.15: Schallplatten: Blasmuſil. P
Jugendſtunde. Berufsberaterin Taut: Wie die Käjehille
den: Konzert des
— Lehar: „Meine Liebe, dei
ag.
ts”. Mitw.: Käte Mann, H. Hazus, C. Strüge, 9
r Zwiſchenfall. Kleine Hörkomödie von Tilla Büſbie.
art: Schwäbiſche Komponiſtenſtunde. Herm. Reultle”:
n. Hymnus und Choral. — Paul Groß: Kaſtale.
chor und Kammerorcheſter. — Hugo Herkſlle
erkantate nach Chriſtian Morgenſtern „Galgenliee..
Madrigalvereinigung, Kammerorcheſter des Phlihctru.
Hedwig Cantz, Eliſa Keller, A. Knoll, Elſe Siole.
lied von Karl Haſſe. Ouvertüre: Fumg, der 2N4
tanz der Königin Tyro; Begräbnismuſik; Letzter Ole
Schickſal und Götter. Ausf.: Philharm. Orch. Sille g
Der Komponiſt. 21 45: Mannheim: Sardſſie
challplatten über kataloniſche Volksmuſik. 9 22 ci c
e Otto Geller.
Königswuſterhauſen.
eutſche Welle. Freitag, 27. Dez. 9: Landw.=Ral
eit Saattiefe, Säverfahren. 0 10: Wir ſpielen M.
achtes Weihnachtsſpiel. 6. Klaſſe der 60, Volsſlte
Veihnachtsmärchen, von dem man Appetit Neiollt.
. O 14 30: Kinderſtunde. Gertrud van Eyſeren: Run
Dr. Lincke: Dichtung und Wahrheit vol Del=
15: Dr. Edith von Lölhöffel: Körpererziehung.
16: Stud.=Rat Thiel: Uhr und Kalender, 2.Ic
Rilke, Rezit.: Käte Foerder. Einf.: Dr. K. M
Dr. v. d. Gablenz: Aktenbilanz ud Boſte.
18.30: Engliſch für Fortgeſchr. 2 1850: Gch. D
Gürtler: Weberei. 9 1920: Vortrag für Zeitc
ett: „Schule von Wuchsnach”. O Anſchl.: Beilt. S
nach: Tanz=Muſik. Kapelle Gerhard Hoffhchle.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maud‟
poit Ds C0
peluint und Witſchaſßt. Rubeil Maulet e. Schet.
„2
ſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für
Bliy KuK
Br. C. H. Que tich; für den Schlußdtermhi.
teit:
emn Juſereieh
Dr. Herberi Neite; K.
und Verlag: C. C. Wiitich — ſämſſich in Dial
ue Manufagde vie Gerate du auldendand eien et.
Sehr
Zurt er 358
Freitag, den 27. Dezember 1929
Seite 7
e Se
Aa
N S wereane nanten
Si 1A
*t
ſeber=— Sſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
„Sere Naturen gibt es. Als Menſch, als Privatmann
D Gu 0 KowlA Sſolut korrekt und als Geſchäftsmann ſkrupellos wie
zwe 2
DRN
Als) enſch korrekt . . . ja, gewiß. Wir wüßten nichts,
wire vorwerfen könnten. Aber warten wir ab.”
Am /Hmittag fuhr ein Auto durch die 11. Avenue, wo
tathan eaker ſeine Reparaturwerkſtatt hatte, und blieb
plötz=
unwe on dieſer ſtehen.
Seimu ſitzer, anſcheinend ein Schlächter vom Lande, ſtieg
unde te gotterbärmlich.
Paſſſſi ſahen ihn am Wagen erfolglos herumwürgen.
Sm 2mzu Man 2s ihn zu Jonathan Trgeker.
Michn ei
Der lächter begab ſich eilends zu Traeker, den er in der
n94 un0 zmkſtattz) raf.
Rund Bch/ Geor
er war der Fleiſcher — erkannte ihn, das
ein=
illene,7 iche Geſicht hatte tatſächlich eine große Ahnlichkeit
einerx) Stenkopf.
Er es Cte ihm von ſeinem Malheur.
Doch Traeter ſchien gar nicht ſo viel daran zu liegen. Er
nickte gleichmütig und rief ſeinem Gehilfen, einem verhungert
aus=
ſehenden jungen Menſchen, zu, er ſollte mit dem Herrn gehen.
Der Gehilfe gehorchte und begab ſich zum Wagen.
Er reparierte exakt und ſauber die künſtlich angebrachten
Fehler.
Als er fertig war, fragte ihn George nach dem Preiſe.
„Drei Dollar!” entgegenete der junge Menſch ſchläfrig
George gab ihm fünf.
Der junge Menſch bedankte ſich vielmals, aber bat, daß
George ihm doch die Dollars wechſele.
„Warum?”
„Die zwei Dollar läßt mir Traeker nicht. Der Boß iſt geizig
und verhungert. Kriegt kaum ſatt zu freſſen”, ſagte der junge Menſch
und ſah ängſtlich in der Richtung der Werkſtatt.
„Gefällt dir wohl nicht ſo recht hier?
„Gefallen!” lachte der junge Menſch auf. „Wie ein Hund
lebe ich. In der Anſtalt aber war es noch ſchlimmer.”
George ging ein Licht auf.
Der ſcheue, unſtäte Blick des jungen Menſchen, der ſonſt
keinen ſchlechten Eindruck machte, war ihm gleich aufgefallen.
„Jungchen,” ſagte er ruhig, „mit mir kannſt du geradeaus
reden. Ich verpfeife dich nicht. Warſt in Fürſorgeerziehung,
ſtimmt’s?”
„Ja!”
„Ausgekratzt?”
„Ja.”
„Und drum hat dich dein Boß unter der Fuchtel, und du
mußt pfeifen, wie er tanzt?
„Ja!” knirſchte der junge Menſch. Haß war in ſeinen Augen.
„Hör mal zu, Junge. Haſt du Luſt, was Anſtändiges zu
werden und Geld zu verdienen? Sollſt nicht wieder zurück in
die Anſtalt. Garantiere dafür.”
Der junge Menſch riß die Augen auf und ſagte raſch: „Alles
will ich. Halt’s hier nicht mehr aus. Was ſoll ich tun?
„Beſuche mich heute abend, wenn du Feierabend haſt. Komm
um acht Uhr nach Eden. Frage nach Maggens. Haſt du gehört?”
„Eden!” entgegnete der Junge verlegen. „Habe nichts
anzu=
ziehen, Sir
„Komme wie du biſt! Verſtanden?”
„Ja, Sir! Der Meiſter ...
Jonathan Traekers Geſicht wurde ſichtbar.
Der junge Gehilfe trollte ab. George ging hinter ihm her.
Er klopfte Traeker jovial auf die Achſeln und ſagte: „
Don=
ner und Doria, Euer junger Mann verſteht’s! Da, Mr. Traeker,
gebt ihm den Dollar. Hat’s verdient.”
Traeker nahm das Geld und ein unterwürfiger Ausdruck
er=
ſchien auf ſeinem abgezehrten Geſicht.
George fuhr weiter.
Er war nicht unzufrieden.
Am Abend kam der junge Gehilfe tatſächlich und wurde in
ein Zimmer im Eden geführt.
Bald ſaß ihm George gegenüber und fragte: „Zunächſt, wie
heißt du?"
„Tom Berry!”
„Gut! Alſo Tom Berry, du kannſt jetzt dein Glück machen.
Es kommt auf dich an.”
„Ich will alles, Sir! Ich will arbeiten
nur von dort
fort!
(Fortſetzung folgt.)
At
Aräder
Geschäftskalender
Taschenkalender
Kunstkalender.
in großer Auswahl
Feuerwerkskörper
Gießblei, Knallbonbons
Silvester - Scherzartikel.
deschäfsbächer
Lautz, Ecke Rhein-
eigene Anfertigung.
Sonder-Antertigung
in kurzer Zeit.
(20441
und Grafenstraße.
Statt Karten.
Diet rlobung ihrer Tochter
cl rnit Dipl.-ing. Herrn
veräiusnltüän
th Junge beehren
Eidlksich • zeigen
keicelsſein
chen.
Stsl schulrat Jocke
Betirt Rs ung -rau Katharine
mit h
geb. Lang
nin
Cun, iMWormi -Leipzig
Weihnachten 1929
Seine Verlobung mit Fräulein
cand med. Hilde Tockel,
Tochter des Herrn
Stadtschul-
rats Jockel und seiner Frau
Gemahlin Katharina, geb. Lang.
erlaubt sich bekannt zu geben
Hellmuth Junge
Dipl.-Ing.
Weißenfels a. d. Saale
Afrß
O
Uhd dermählung geben bekannt
med. E. Nahm
Tille Nahm
(
geb. Hausmann
zterit HeidelEil erstr. 83
Jrenestr. 12
Kirchlict
rauung: Samstag, den 28. Dezember 1929,
mittags 2 Uhr, in der Petruskirche.
Statt Karien.
Ihryl sermählung beehren ſich anzuzeigen
Richard Fiſcher
Alice Fiſcher
geb. Molter
Pankratiusſtraße 33.
Kireiſt — Trauung: Samstag, den 28. Dezember,
Hmittags 2 Uhr, in der Martinskirche.
Anl ften Weihnachtsfeiertag iſt unſere liebe,
gute W! 2r, Schwiegermutter, Großmutter,
Schwä=
gerin u. Tante
geb. Berck
im 798 ensjahre nach kurzem Leiden ſanft
ent=
ſchlafe
Die trauernden Hinterbliebenen.
Naumburg a. S., Dömitz a. E., Odenſe,
Darmſti=
(20456
den 26. Dezember 1929
Die B8 gung findet ſtatt: Samstag nachmittag
24 Uhr auf dem Waldfriedhof.
Milchgeſchäft
zu kaufen geſ. Ang.
u. E. 30 Geſchſt.
Todes=Anzeige.
Nach langem Leiden verſchied am 24. I. Mts. unſer
Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder
Ludwig Seeger
(20454
im 62. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Roſa Seeger, Frau Luiſe Münch, geb. Seeger
Karl Seeger.
Darmſtadt, Jahnſtr. 60.
Beſtattung am 27. Dezember 1929, nachm. 3 Uhr, auf
dem Waldfriedhof.
Todes=Anzeige.
Mein guter Mann, mein lieber Vater
9
Heinnia, Lut.
Sirefanſtalts=Oberwachtmeiſter i. R.
entſchliet ſanft in der Frühe des 25. Dezember
im faſt vollendeten 69. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Lutz, geb. Weber
Heinrich Lutz.
Darmſitadt, den 26. Dezember 1929.
Wendelſtadtſtr. 52
Afté
Die Beerdigung findet Samstag, 28. Dezember, nachm.
½4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen wolle man gütigſt abſehen.
gtt beſonderer Anzeige.
Am II eihnachtsfeiertag entſchlief ſanft nach
kurzeny rden meine liebe Mutter, Großmutter,
(20451
Schwijg mutter und Tante, Frau
Mi
NtHolu Maure, ged. Ou4
im 71I vensjahre.
trauernden Hinterbliebenen:
Greie Schleppi, geb Müller
Albert Schleppi
Lieſelotte Schleppi.
Offe uch a. M., den 25. Dezember 1929.
Am N park 49.
Die EHerung findet am Freitag, den 27. Dez.;
rnittags 3 Uhr, in Offenbach ſtatt.
Heute entſchlief nach längerem Teiden unſere
liebe Mutter, Schwiegermutter u. Großmutter
Frau Sdene Kein!
Witwe des Sieuereinnehmers i. R.
Heinrich Kempf
im Alter von 84 Jahren.
Familie Pfarrer Kempf
Zwingenberg (Heſſen)
Familie Oekonomierat Spieß
Friedberg (Oberheſſen).
Darmſtadt, den 26. Dezember 1929.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
28. Dezember, nachmittags 4 Uhr, vom Portal
des alten Friedhofes aus ſtatt.
20457
Heute früh nahm der liebe Gott meine liebe Nic te
Malgäteie Calfen
Mitglied des Heſſiſchen Landestheaters
nach kurzem Krankenlager zu ſich in die Ewigkeit.
In tiefer Trauer:
Beria Löwe.
Darmſtadt, den 25. Dezember 1929.
Aliceſtr. 2
Die Einäſcherung findet Samstag, den 28. Dezember,
nachmittags 15½ Uhr, im Krematorium Waldfriedhof
Darmſtadt ſtatt.
(20455
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſeben.
Ungemätlich
wirkt Ihre Wehnung
ohne Bilder. — Sie könnten das Uebel be
seitigen, wenn Sie bei mir
Bilder Kaufen
oder einrahmen lassen. — Billigste Preise,
größte Auswahl, beste Oualität.
Eine Besonderheit sind meine billigen
Oel-
gemälde guter Künstler.
(7790a
Franz Langheinz
Darmstadt, Karlstraße 25, Ecke Hölgesstraße
Größtes Spezialgeschäft am Platze
Werde meine ärztliche Tätigkeit einige Zeit
unterbrechen. — Die Herren
San.=Rat Dr. Barthel, Frankfurterſtr. 1e
San.=Rat Dr. Bodenheimer, Heidelbergerſtr. 6
Dr. Buchhold, Aliceſtr. 19½
Dr. Hof, Gervinusſtr. 46½
San.=Rat Dr. Orth, Bismarckſtr. 57
(20452
werden mich gütigſt vertreten.
San.-Rat Dr. Quetsch
Ihrenneuen Hat
kaufen Sie billig und gut in der Hut=
Centrale. Daſelbſt werden alte
Damen=
u. Herrenhüte billigſt umgearb. (18599a
Saalbau=
Huk=Cenkrale Wenzel, ſtraße 23.
Telephon 4130. — Eigene Fabrikation.
Verloren
junger Teckel, auf den
Namen „Jackie” hör.,
Kennzeich. gebrochen.
Halsband u.
Hunde=
marke. Geg. Belohng.
abzugeben
Riedeſel=
ſtraße 72, bei Zimmſchit
(20450)
Kt
Im Zentrum der
Stadt zwei ſchöne
Räume
geeignet für Büro.
Daſelbſt ein gut
möbliertes Zimmer
ſofort zu vermieten.
Näheres in der
Ge=
ſchäftsſtelle. (20445
A
At
2 Zimmer u. Küche,
Elektr., Gas, Waſſer
ab 1. Januar 1930
zu vermieten.
Griesheim b. D.,
Hofmannſtraße 93.
Oe
Viktoriaſtraße 42,
2. Stock, bei Kaiſer,
fein möbl.,
neuher=
ger. guthzb. Zimmer
zu vermiet. (20453a
O
Tintenviertel g. mbl.
3 Zimmerwohnung,
Bad, Kochgelegenh.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Oen
71
Suche nettes
möbl. Zim.
der 1. Febr.
Ange=
oote unter E 21 an
die Geſchäftsſt.
Felle
werden gegerbt und
gefärbt.
Tierausſtopferei
E. Schließmann
Schwanenſtraße 2.
K
Kge
Kff
ÜBERRASCHEND
SCANEIIE WRkUNc
OANE HERZKIODEE
VI. 16973
Bedeutende Konservenfabrik
und Importgeselischaft zucht
dertrete
in der Lebensmittelbranche, la
Ver-
käuter und gut eingeführt bei
Gros-
sisten, sowie Feinkosthäusern und
Konditoreien.
I. Bln. 20444
Angeb. unter P. F. L. 445 befördert
Rudolf Mosse, Berlin SW. 100.
Ihr Hausarzt
weiß ſchon, warum er als Stärkungsmittel
immer wieder „Köſtritzer Schwarzbier”
ver=
ordnet. Es gibt eben nichts Beſſeres, um
Re=
konvaleſzenten, Wöchnerinnen, Blutarmen uſw.,
Kraft und Lebensmut wiederzugeben. „Köſtritzer
Schwarzbier” ſchmeckt ausgezeichnet und iſt
nicht teuer. Wem zu herb, ſüße mit Zucker
nach. Vertretungen: Gg. Herth, Stiftſtr. 89,
Fernſprecher 1244, H. Oſtertag, Hügelſtr. 27,
Fernſprecher 2468.
(I. Mgd. 426
Ta ne
Rmstgs
vermittelt die kleine Anzeige im Darmstädter Tagblatt
in erfolgreicher Weise zwischen Angebot und Nachtrage.
Besonders bewährt haben sich die kleinen Anzeigen bei
Stellenangeboten, Stellengesuchen, An- und Verkäufen,
Tausch. Mietgesuchen, Vermietungen usw.
Freitag, den 27. Dezember 1929
Heute Freitag, 27. Dez., 2 Vorstellungen
Nachmittags 3.45 Uhr. — Zum 1. Male:
Die
groge Mälchen Herae
in 30 Bildern mit
großemOrchester
Eine Augenweide
Paufotfd für Groß und Klein!
FERNRUF 173
DARMSTADT
FERNRUF 173
(18537a)
Sonntag, 29. Dezember 1929,
Montag, 30. Dozember 1929,
varmittags, Anfang 11,15 Uhr
nachmittags, Anfang 3,15 Uhr
Einlaß 2,45 Uhr
Ende 1 Uhr
Ende 5 Uhr
Einlaß 10,45 Uhr
Mit besonderer Musikbearbeitung für den Film unter Mitwirkung des vollen Orchesters-
Fremdenzim
von Mk. 2.— g
Gaſthaus Schw
Bsggnſt, 3., 5.0 5a
Echte
Tiroler Latſchenkieſer:
Im Schwarzwald
Abends 8 Uhr
Der Sensations-
20412) Erfolg:
Ein Kulturfilm aus einem der schönsten Deutschen Mittelgebirge in 4 Teilen
Alleiniges Auffährungsrecht für ganz Deutschland: Deuische Heimat-Filme, Bad Schwarlau-Lübeck.
vorzüglich bewährt bei Huſt
keit u. Verſchleimung, ſind n
rätig und nur allein zu hab
Fr. Beckenhaub, Med.
in 50 Prachtbildern. Musik von Walter Kollo.
Verfallene Burgen und Klöster
Murgtal und Raumünzachtal
Die Hochburg bei Emmendingen (aus
dem 9. Jahrhundert) — Die
Staufen-
burg — Kloster Frauenalb — Kloster
St. Peter (gegr. 1093) — Kloster
Tennen-
baeh 41158— 180,
Gernsbach — Das Murgtalkraftwerk
Villingen
Glockengiesserel -
— Das Kinzigtal —
Karten tür alle Vorstellungen:
Verk-Büro u de Waal, Rheinstr. 14
HANNOVERSO
Freiburg I. Breisg.
Himmelreich
Der Hirsehsprung
Die Ravennaschlucht
Der Ravennaviadukt
Ttisee, Feldsee, Sehluehtsee
AAS
DasHOlenten
Schloß-Café
Wutachschlecht — Albtal — Bärental
Der Feldberg
1493 m d. d. M., höchster Berg des
Schwarzwaldes.
Die Schwarzwaldbahn — Der Rheinfall
bei Schaffhausen — Konstanz am
Boden-
see, Geburtsort eines großen Deutschen
des Grafen Zeppelin.
„Schloß-Gafé-Ensemble‟
Freitag, 27. Dezember 1929 (nachm. 4 Uhr)
DerWeihnachtsmann
im Schloß-Café -Ein Kinderfest
Der Weihnachtsmann: Herr Hey
vom Hessischen Landestheater
Kinder haben nur in Begleitung Erwachsener Zutritt
20446
Abends 8½ Uhr
Gesellschafts-Abend
Hanannnnannagngnannannnnnannnannnanag
Baden-Baden
St. Blasien
Vildbad
Bodenweiler It. ärgen Triberg Bornberg Freudenstadt
Die meistzelesene
breitete Morgenzeitugg der
stadt und Proriar Haam
Eingeffhrt im den lndusteie.
Schwärzwälder Trachten, Sitten und Gedräuche
Eine alte Strohflechterin — Holzfällen — Fastnachtsmasken aus Holz geschnltzt — Ein
Osterbrauch: Eierwerfen zu Pferd — Splnnstube — Ein alter Pfingstbrauch: Der
Latz-
mann — Schwarzwälder Hochzeit.
Dex Schwarzwald im Winterzauber
Das Herzogenhorn — Der Belchen — Der Feldberg — Turner — Welßtannenhöhe -
Kante
Handelskreisen, der Geschifts
Handelswelt, der Landwirtscha
dem Bürgertum / Für die Vei
in Nordwestdentschlane
Prelse der Plätze: Loge 3.00. Rang 2.50, Sperrsitz 2.00, 1. Parkett 1.80, 2. Parkett
1.50, 3. Parkett 1.20, Vorverkauf ab 21. Dezember: Verkehrshäuschen am Schloß-
(TT.20421
platz und an der Theaterkasse. — Schüler nur nachmittags halbe Preise.
bebrlich! Erscheint seit 77 I2
Fl. Mk. 3.80 1 Kleiderſchrank
½ Fl. Mk. 2.10 mit Wäſcheabt. zu
hf., Ludwigs= verkaufen. Nieder=
(B19325 Ramſtädterſtr. 5, I.
Großes Haus
Ein Walzertraum
Operette von Oskar Stra
Preise: 1—1
Hessisches
Landestheater
Freitag
27. Dezember 1929
Die andere Seite
Drama von R. C. Sherri
Preise 1.20—
Ztr. RM. 2.50 bei Abnahme von 5 Ztr.
RM 2.40 liefert frei Kaus
46(18333a
Ludwig Hinkel
Schloßgartenſtraße 49 Fernruf 2815
Zum halben Preis!
Gerahmte Bilder, Kunstbl4t
Radierungen, Künstlerpoftkar
Kleine Photo-Rahmen
Neujahrskarten mit 20‟ Rabatt
Schluß des Ausverkaufs
am 31. Dezember 1929
Kensthandleng W. Blöche
Wilhelminenstraße?
Reparaturen
Angebote unverb.
6n
H. M. Duuaan & Co.
Hock- und Tiefhau
Fernruf 1322 Süftsstr. 19
geht am 31. Dezember dieses Jahres
zu Ende. An diesem Tage
19414a
Theaterplatz, Großes
Haus, Mittel=Loge
Buchſt. A, u. Kleines
Haus, 1. Rang, Zu
ſatzmiete I, für den
Reſt der Spielzeit
abzug Näh. Beckſt. 63,
Erdgeſchoß.
in großer Auswah
nur im
Katharine Knie" 4y
Schuchardſtr. 9. (18787a
Viele Kunden werden dieses
außer-
ordentlich bedauern, da die von uns
geführten Artikel nicht nur fabelhaft
billig, sondern auch gut und schön sind.
Kamerad Slag
Wilhelminenstr. 9
Union
Rheinstraße 4
Liebe im Kuhstall‟
„Georg und sein Doppelgänger” Anfang 74
„Das Mädchen der Straße‟
Ein Millionenangebot‟
*
Licht-
alast spiele
Grafenstraße 18
Antang 3½
Sehr oft mußten wir hören,
wie kann man nur für s0
wenig Geld so
wunder-
volle Artikel bringen.
in 1 Stunde
billig und gut.
Schreib=
maſchine
vermietet
Carl Winkel
Darmſtadt
Rheinſtr. 28. (18355a
Mainz
Wriße Rtſſte 56 3
nur Bleichſtraße 9,
Teleph. 1912.(15574a
R.
u. Mützen
Wtn
0tto Ig
Achtang
Elisabethenstr. 4
114981a)
besonders billig
Auf sämtliche Einzel-Bettstellen,
Matratzen, einzelne Koltern!
Flanell, Wolle, Kamelhaar, Einzel
stücke in Bettwäsche und ange
stäubter Bettwäsche
einige Tage
Beginn meines
Violinunterrichts
nach den
Weihnachts=
ferien am 6. 1. 30
Anmeldungen vom
3. 1. ab tägl. von 11
bis 12. Uhr. 20447
Emily Beck,
Violinlehrerin,
Sandſtraße 32,
für Garagen,
Wäsche-
reien, Fabriken, in
güterAusführ. billigst
aplPrüg
Karteraofher
Darmstadt, Holzstr. (*
F4
(17110a1
in großer Auswahl.
Schall-
Platten
Benutzen Sie die paar Tage
noch, um gut und billig
einzukaufen.
und viele 100 andere
Neuaufnahmen
ſoeben eingetroffen.
Fr. Gütting
Schuchardſtraße 10.
(19569a)
beziehen Sie ſehr
(20437
billig.
Papiergroßhandlg.
Skurnik
Bleichſtraße 46
Telephon 1791.
ert, Frau Elſe König,
Landwehrſtr. 35, II. (*
aus für Bettel
Bettwaren
Der Eckladen in dem ſtädtiſchen Hauſe
Eliſabethenſtraße 36 (Ecke Zimmerſtraße
iſt alsbald anderweit zu vermieten.
Nähere Auskunft wird auf Zimmer 66
des Stadthauſes erteilt. Daſelbſt können
auch Bewerbungs=Geſuche abgegeben
(St 20448
werden.
Darmſtadt, den 24. De zember 1929.
Der Oberbürgermeiſter.
ausgekämmte u.
ab=
geſchnittene, kauft
laufend G. Kanzler
Friſeur, Schulſtr. 12.
(13928a)
Darmstadt
Heinr, Kahn
Einheitspreis-Laden
20386
Ludwigstr. 12.
Kanarienhähne vk.
Truffel, Bismarckſtr. 28
(17890a)
Ot
ROMERBADDARMSTADT
Telephon 3834
Zimmerstraße"
Al-LE MED, BADER
Massagen, Wannenbäder, Fußpflege
Aufmerksame Bedienung. (15778a Irfi