Einzelnummer 1.5 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuſirierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * berſehenen Orlginal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 347
Sonntag, den 15. Dezember 1929. 192. Jahrgang
Anzeigenpreis:
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Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
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(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höheser
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlſcher Beltreibung fällt ſeher
Rabatt weg. Bankionto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nallonalbant.
Demanenseuinit iat die kiegierung.
S Verkrauenspokum mik 222 gegen 156 Skimmen bei 22 Stimmenkhallungen angenommen.
Dadurch find die Mißkrauensankräge erledigl. — Das Kredikermächkigungsgeſeh
dem Haushalkungsausſchuß überwieſen.
lung Deutſchlands maßgebend werden wird. Was diesmal
der Wechſel auf die Zukunfſt.
geſchah,, war weſentlich beeinflußt durch die Angſt vor dem
Wird man ihn einlöſen?
Keichskanzler hat es alſo doch noch geſchafft: Mit
17 timmen, bei 22 Enthaltungen, hat der Reichstag dem
bins das Vertrauen ausgeſprochen, allerdings nicht in dem
hfars wie die Regierung es urſprünglich verlangt hatte.
ſich Mehrheit entſpricht keineswegs dem Stärkeverhältnis
ien, da die Bayeriſche Volkspartei als Ganzes
ſimn) Haltung übte, während von der Deutſchen
Volks=
ſrtei 1 Mitglieder mit Nein ſtimmten und drei andere ſich
SS te enthielten. Ein glänzender Ausgang iſt das alſo
reicht gerade aus, um der Regierung das
Weiter=
u ermöglichen. Es hätte anders werden können,
Kanzler ſeine Drohung wahrgemacht und mit der
den Tiſch geſchlagen hätte. Zuletzt aber bekam er
gſt vor der eigenen Courage und begnügte ſich, um
mit ſeiner Partei zu vermeiden, mit einer ver=
Formulierung, die zwar das Vertrauen enthält, in
ng an das Steuerprogramm aber noch den wider=
Parteien allerlei Hintertüren öffnet.
ieſe Löſung war noch ſchwer genug zu erreichen. Der
19dent mußte ſelbſt eingreifen und die Parteien
bit=
iü im Augenblick eine Kriſe zu vermeiden. Im Laufe
Nal ſah es noch ſo aus, als wenn dem Kabinett kaum
ers übrig bleiben würde, als von ſich aus das
Rück=
zu überreichen. Es machte doch einen mehr als
Senden Eindruck, wie am Freitag abend die
Reichs=
vertagt werden mußte, nur weil die
Regierungs=
rucht einig werden konnten; wie dann am Samstag
ſtr” als die Rednerliſte tatſächlich erſchöpft war, eine
zwei Stunden eintreten mußte, nur damit fünf
inw vor Beginn der Abſtimmung ein An=
2. Regierungsparteien vorlag, der wenigſtens
hwe.3 inen gangbaren Ausweg bot. Er läuft darauf hin=
8, dol ie Erklärung der Regierung gebilligt wird und die
rteiesi iter ſtarker Einſchränkung auf die Durchführung der
wanz 3 ze vertrauen. Das iſt wenig genug, und es iſt
ſrchgu) erſtändlich, wenn ein großer Teil der Volkspartei
dieBoden nicht treten wollte, weil er es ablehnte, einem
hanz=3 ſter, der ſo kläglich verſagt hat, das Vertrauen zu
willie) weil er es darüber hinaus ablehnte, mit der
Er=
hung gr Verſicherungsbeiträge eine Vorleiſtung zu
ge=
ähren u nach der bisherigen Haltung der Fraktion ſchwer
bercl orten war, während die Gegenleiſtung der
Sozial=
mokra in der Luft hängen blieb. Obwohl dazu zu ſagen
are, O ja die Erhöhung der Verſicherungsbeiträge zeitlich
iung friſtet iſt, und daß außerdem die
Sozialdemo=
käter! nicht nur die Miniſter, ſondern auch die
Partei=
trrete=9 — ſich protokollariſch auf die Durchführung
* S uerſenkungs=Programmes feſtgelegt
aben
Dery rſuch alſo, die Verantwortung allein auf die Regie=
9 zu) ieben und ſich ſelbſt vollkommen freie Hand zu
laſ=
iſt Sozialdemokraten mißlungen; ſie ſind zum
min=
ſten E liſch für die Durchführung des Finanzprogramms,
wie Dr. Hilferding ausgearbeitet hat, haftbar. Weiter
gen i das Entſcheidende dieſes Tages darin, daß die
ziald d ratie gezwungen worden iſt, von ihrem eigenen
Mieipr amm, das ſie ſeit Jahrzehnten verfolgt hat,
abzu=
aen, E ſie den Bankrott der Steuergeſetzgebung anerkennen
ſche kapitaliſtiſchen Steuergeſetzgebung bekennen mußte.
S iſt Fortſchritt von nicht zu unterſchätzender Bedeutung,
” we er auch vorläufig nur theoretiſch iſt, eine grund=
Rende idung unſerer Innenpolitik einleiten kann. Wenn
wirck; tlich orientierten Kreiſe der Deutſchen
Volks=
tker ſes Plus nicht allzu hoch anſchlagen — der
Zen=
atbcland, der am Samstag nachmittag tagte, hat
Vorte
ſtarker Kritik gegen die Haltung der
IhSysfraktion laut werden laſſen —, ſo iſt das
in=
in bo flich, weil ſie zunächſt nur die neue Belaſtung aus
Ve 3 rungsbeiträgen, aber nicht die kommenden
Ent=
unger? s der Finanzreform ſehen wollen und an den Ernſt
313 mokratiſchen Wandlung nicht glauben. Schließlich
DasIs die volksparteiliche Fraktion trennte, eine Frage
* Obt mus oder des Peſſimismus, und wenn wir gerade
den ) arakter des gegenwärtigen Finanzminiſters heraus
eih) lehr zum Peſſimismus bekennen, dann wollen wir
Lasl litiſche Aktivum, das in dieſer Schwenkung der
aides ratie liegt, nicht unter den Tiſch fallen laſſen.
Gtelu, die Art, wie aus zermürbenden und unwürdigen
eenn s ganze Kompromiß zuſtande kam, läßt allzuviel
De unft nicht erwarten. Die Kriſe iſt nicht be=
189 Der Kanzler und die Mitglieder des Kabinetts
Wen eul t, daß ſie ihre Fraktionen wieder feſter an ſich ge=
Sigen n und nun wenigſtens über Ultimo ihre
Regie=
atelt fortſetzen können. Mehr aber iſt nicht gewonnen.
Iten Gelegenheit muß der Kampf ausgetragen
wer=
iſe kann vielleicht ſchon in der kommenden Woche
ein der Reichstag um den Zolltarif im Plenum
rnn aber auch bis nach der Haager Konferenz
ver=
jaldes/ en. Dann aber iſt ſie unvermeidlich, weil dann die
aten vor der Entſcheidung ſtehen, ob ſie den
ellten Wechſel einlöſen und damit den Beweis
er=
en, daß es ihnen ernſt iſt mit ihrem Vekenntnis
altenden Politik. Dann erſt wird die Schickſals=
Die für die ganze künftige innerpolitiſche Entwick=
Nichts, zum Teil auch bedingt dadurch, daß den bürgerlichen
Parteien durch Hugenbergs ſinnloſe Politik der
deutſchnatio=
nale Gegenſpieler fehlte. Die Einbringung der
Steuerſen=
ſungsvorlage aber wird keine Möglichkeit für weiteres
Ver=
ſteckſpielen mehr geben.
Niederlage der Oppofikion.
Der Reichstag ſpricht der Reichsregierung für ihre
Geſainkpolilik das Verirauen aus.
* Berlin, 14. Dezember. (Priv.=Tel.)
Der Reichstag beſchäftigte ſich am Samstag in zwei Sitzungen mit
der Erklärung der Reichsregierung und dem von ihr geforderten
Ver=
trauensvotum, um das die beiden ketzten Tage über erbittert gerungen
wurde.
Abg. Dr. Oberfohren (Ontl.) führte aus, die Erklärung
ver=
ſchiedener Regierungsparteien bedeute eine knappe Abſage und ein
Mißtrauensvotum gegen die Regierung. Praktiſch ſei der
Zuſammen=
bruch des Kabinetts Hermann Müller da. Selbſt wenn jetzt ein
kümmer=
licher Ausweg gefunden werde, ſei das Kabinet moraliſch erledigt. Hier
gelte das Wort des Abg. Quaatz: Sie ſind längſt tot, Sie wiſſen es nur
nicht. Die offene Feldſchlacht, in der die Regierung ſiegen wollte, iſt
von der Regierung verloren worden. Der einzige Finanzminiſter der
eine vorſorgliche Finanzgebarung übte, war der deutſchnationale
Mini=
ſter v. Schlieben. Der von ihm angehäuſte Schatz iſt von ſeinen
Nach=
folgern vertan worden, vor allem durch den Miniſter Reinhold. Die
Ultimoſchwierigkeiten haben ſich zu einem Kriſenmoment der deutſchen
Politik überhaupt entwickelt. Wir haben jetzt keine Staatsführung,
ſon=
dern eine Methode, die das Volk mit verbundenen Augen in den Abgrund
führt. Wir haben einen unehrlichen Etat. Von einer umfaſſenden
Finanz= und Steuerreform iſt keine Rede. Den von der Regierung
vor=
gelegten kümmerlichen Vorſchlägen fehlt jeder ſchöpferiſche Gedanke.
Die deutſchnationale Fraktion lehnt die Verautwortung für jede
Neu=
belaſtung der deutſchen Wirtſchaft ab. Wenn dieſe Regierung die
Voll=
macht für die Haager Konferenz erhält, ſo wäre das ein Verrat
natio=
nalev Intereſſen, für die das Volk die Quittung geben wird.
Hilferding begründet das Kaſſendefizit. — Für die Zukunft
keine Ausgabe mehr ohne Deckung.
Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding, der dann das Wort
ergriff, führte u. a. aus: Ich bin einigermaßen erſtaunt, wenn hier
manche Redner die Darlegungen über das Defizit als eine überraſchende
Offenbarung bezeichnet haben. Ich ſelbſt habe doch unter früheren
Regierungen wiederholt auf die bedenkliche Kaſſenlage hingewieſen.
Als die jetzige Regierung ihr Amt antrat, mußte ſie ein Kaffendefizit
von mehr als einer Milliarde übernehmen. In den Jahren 1926 und
1927 wurden alle früheren Reſerven aufgezehrt. Wenn die Kreuger=
Anleihe eingegangen iſt, wird das Kaſſendefizit am 1. April noch 900
Millionen betragen, denen 400 Millionen an Deckungsmitteln
gegen=
überſtehen. Um das Defizit zu beſeitigen, brauchen wir die ſchleunige
Durchführung der Beitragserhöhung zur Arbeitsloſenverſicherung. Von
einer kataſtrophalen Finanzlage Deutfchlands kann man nicht ſprechen.
Wer das tut, erſchüttert den deutſchen Kredit in der Welt. Wir
arbei=
ten daran, für die Zukunft das Finanzweſen dadurch zur Geſundung
zu bringen, daß keine Ausgabe mehr ohne Deckung beſchloſſen werden
kann. Ich habe für den letzten Etat Steuererhöhungen vorgeſchlagen.
Der Reichstag war dagegen. Er hat die Einnahmen zu hoch, die
Aus=
gaben zu niedrig angeſetzt. Was der Reichstag damals von meinen
Forderungen abgeſtrichen hat, das iſt der Betrag des Defizits, vor dem
wir jetzt ſtehen. Ich hätte damals die Konſequenz des Rücktritts ziehen
ſollen, aber bei der ſchwierigen politiſchen Lage hielten wir es damals
für unſere Pflicht, dem Reich eine ſtabile Regierung zu erhalten. Die
Deutſchnationalen haben durch ihre Forderungen die Ausgaben
weſent=
lich erhöht. Bei der Aufſtellung des nächſten Etats
müſſen wir mit aller Sparſamkeit, aber auch mit aller
Sorgfalt vorgehen. Wir erwarten von der Steuerſenkung einen
Auftrieb der Wirtſchaft, eine Verminderung der Arbeitsloſigkeit und
dadurch weitere Erſparniſſe. Die Steuerſenkung wird uns auch eine
Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung ermöglichen. Die
Beſeitigung der in der Kommunalverwaltung vorhandenen Schäden
muß im Einverſtändnis mit den Kommunen möglich ſein. Die
Finan=
zen der Länder und des Reiches werden von unabhängigen Inſtanzen
geprüft. Das muß ſich auch für die Städte erreichen laſſen. Der
Mini=
ſter ging dann auf die einzelnen Punkte des Finanzprogramms ein.
Dieſes Programm ſei wirtſchaftlich und ſozial tragbar. Es werde
ſeinen Zweck erreichen, wenn der Reichstag die Regierung unterſtützt.
Die Wirtſchaftspartei fordert Reichstagsauflöſung.
Abg. Drewitz (W.P.) betonte, die Wirtſchaftspartei ſtehe nicht
in grundſätzlicher Oppoſition der Regierung gegenüber, ſondern mache
ihre Haltung von Taten der Regierung abhängig. Die jetzige
Finanz=
kataſtrophe wäre vermieden worden, wenn die Regierungsparteien auch
die Ratſchläge derjenigen Parteien beachten würden, die nicht in der
Regierung ſitzen. Wir haben ſchon vor Jahren immer wieder gewarnt
vor der Steigerung der Ausgaben ohne Deckungen. Dieſe Warnungen
ſind in den Wind geſchlagen worden. Das Ende war ein immer
größeres Defizit. Dem Miniſter iſt daraus kein Vorwurf zu machen.
der verantwortliche Chauffeur unſerer Finanzpolitik iſt immer der
Staatsſekretär Popitz, wie auch der Miniſter heißen mag. Jeder
Mini=
ſter hat den Grundfatz verkündet: „Keine Ausgaben ohne Deckung”,
aber jede Regierung hat dieſem Grundſatz zuwidergehandelt. Die
Wirtſchaftspartei hat ſich niemals vor der Verantwortung gedrückt.
Die größte Steigerung der Ausgaben hatten wir 1927, als die
Deutſch=
nationalen in der Regierung waren. Das vorliegende Programm wird
nicht ausreichen, um die Finanznot zu überwinden. Neue Schulden
dürfen nicht mehr gemacht werden. Schicken Sie dieſen Reichstag nich
Hauſe und laſſen Sie das Volk über die Steuerpolitik entſcheiden.
Inzwiſchen war von den Chriſtlich=Nationalen Bauern und von
der Deutſchnationalen Arbeitsgemeinſchaft gemeinſam ein
Mißtrauens=
antrag gegen die Regierung eingegangen.
Abg. Dr. Beſt (Volksrechtpartei) ſprach ſich in einer kurzen
Erklä=
rung gegen das Finanzprogramm aus.
(Fortſetzung anf Seite 2)
Die Woche.
Es iſt in den letzten Jahren faſt ſchon zu einem allerdings
recht unerfreulichen Gebrauch geworden, daß unſere
innerpoli=
tiſchen Verhältniſſe ſich kurz vor Weihnachten kriſenhaft zuſpitzen,
und ſo erſcheint die ſchwere Kriſis, die wir in dieſen erſten
Dezemberwochen durchlebten, faſt programmäßig. Finanzkriſis,
Regierungskriſis und darüber hinaus eine Kriſis unſeres
geſam=
ten politiſchen Syſtems und das alles mittelbar vor den
ent=
ſcheidenden außenpolitiſchen Auseinanderſetzungen auf der
Haa=
ger Schlußkonferenz im Januar des nächſten Jahres! Schon
ſeit langem kennen wir die kataſtrophale Finanzlage des Reichs,
ſchon ſeit langem verlangen alle Einſichtigen eine durchgreifende
Finanzreform, die auf der einen Seite dem Reich die nötigen
Mittel zur Ausbalancierung ſeines Etats gewährt, auf der
ande=
ren Seite aber den Bedürfniſſen der deutſchen Wirtſchaft
Rech=
nung trägt. Seit Monaten iſt ſich auch der ſozialdemokratiſche
Reichsfinanzminiſter über die dringende Notwendigkeit
einſchnei=
dender Reformen durchaus im klaren geweſen. Wenn trotzdem
nichts geſchah, wenn trotzdem eine Entſcheidung immer wieder
hinausgezögert wurde, ſo trifft daran Herrn Hilferding gewiß
ein gerüttelt Maß von Schuld, aber es wäre doch verfehlt und
ungerecht, wenn man die tieferliegenden Urſachen der
gegenwär=
tigen Kriſis, das Verſagen unſeres geſamten politiſchen Syſtems,
dabei überſehen wollte. Das verzweiflungsvolle Hin und Her
der letzten Tage beleuchtet am beſten die gewaltigen
Schwierig=
keiten, denen ſich eine deutſche Regierung gegenüber geſtellt
ſieht, in dem Augenblick, in dem ſie ſich zu wirklichem Handeln
entſchließt.
Man hat über den Vorſtoß des Reichsbankpräſidenten Dr.
Schacht im In= und Ausland unendlich viel geſprochen und
ge=
ſchrieben, man hat ſein Memorandum auf der einen Seite als
die rettende Tat begrüßt, man hat ſogar verſucht, es für die
Propaganda des Hugenberg’ſchen Volksentſcheids auszuwerten,
und man hat es auf der anderen Seite ſowohl in ſachlicher wie
auch perſönlicher Hinſicht auf das ſchärfſte abgelehnt. Weder
das eine noch das andere iſt richtig. Dabei iſt es müßig, ſich
lange bei der Frage aufzuhalten, ob die Form des Schacht’ſchen
Vorgehens korrekt und lohal geweſen. Ein Fauſtſchlag auf den
Tiſch iſt nun einmal meiſtens nicht unbedingt korrekt.
Ent=
ſcheidend für die Beurteilung bleibt in einem ſolchen Fall, in
dem es ſich um Lebensfragen handelt, letzten Endes doch allein
die ſachliche Berechtigung des Vorgehens.
Der Reichsbankpräſident hat als Führer der deutſchen
Dele=
gation auf der Pariſer Sachverſtändigenkonferenz im
vergange=
uen Frühjahr am ſchwerſten die verhängnisvolle Bindung
empfunden, die ſich für die deutſche Verhandlungsführung aus
unſerer ungeregelten Finanzlage ergab. Wenn er alſo aus ſeiner
genauen Kenntnis der Dinge heraus jetzt eine endliche
Inan=
griffnahme der deutſchen Finanzreform, eine Ausbalancierung
des Reichsetats, verlangte, ſo kann ihm das deutſche Volk dafür
eigentlich nur dankbar ſein. Darüber hinaus aber — ganz
ab=
geſehen von allem anderen — hat Dr. Schacht ſchließlich doch
nur ſeine Pflicht als Präſident der deutſchen Reichsbank getan,
wenn er, der die Kreditnöte des Reichs genau kennt, mit allem
Nachdruck dafür eintritt, daß die Vorausſetzungen für die
Behe=
bung dieſer Nöte ſchleunigſt geſchaffen werden. Grundſätzlich
alſo iſt einem energiſchen Vorgehen des Reichsbankpräſidenten
in einem ſolchen Augenblick die Berechtigung ſicherlich nicht
abzu=
ſprechen, und der Erfolg ſpricht ja auch inſofern für ihn, als
ſein Memorandum unſtreitig die Verhandlungen über die
Finanz=
reform endlich in Gang gebracht hat. Ob allerdings die
außen=
politiſchen Auswirkungen des Schacht’ſchen Vorgehens die deutſche
Sache weſentlich gefördert haben, iſt eine ganz andere Frage.
Wir kennen zur Genüge die Verſuche unſerer Kriegsgegner,
ins=
beſondere Frankreichs, ihre Forderungen damit zu begründen,
daß lediglich eine fehlerhafte deutſche Finanz= und
Wirtſchafts=
politik die deutſche Zahlungsfähigkeit herabſetze. Es dient
zweifel=
los nicht zur Stärkung der deutſchen Stellung, wenn derartige
Behauptungen jetzt durch das Vorgehen eines Mannes von dem
internationalen Anſehen Dr. Schachts, wenn auch nur
ſchein=
bar, unterſtützt werden. Es iſt alſo begreiflich, wenn die
ver=
antwortlichen Träger der deutſchen Außenpolitik das Vorgehen
Dr. Schachts anders beurteilen wie die Kreiſe, die in der
Haupt=
ſache auf die innerpolitiſchen und wirtſchaftspolitiſchen
Auswir=
kungen ſehen, und eine gewiſſe Verſtimmung iſt umſo
begreif=
licher, als in dem Schacht’ſchen Memorandum die Behandlung
wichtiger Dinge, insbeſondere des polniſchen Vertrages, gewiſſe
Einſeitigkeiten aufweiſt, die mit der genauen Sachkenntnis des
Reichsbankpräſidenten eigentlich kaum in Einklang zu bringen
ſind. Man darf aber bei der Beurteilung des Schacht’ſchen
Vor=
gehens auch nicht überſehen, daß das monatelange
Hinaus=
zögern der unbedingt notwendigen Aktion ihn ſchließlich
offen=
bar auch perſönlich derart verbittert hat, daß der jetzige exploſive
Ausbruch pſychologiſch verſtändlich wird.
Es ſteht feſt und kann von niemandem beſtritten werden,
daß das Vorgehen des Reichsbankpräſidenten dem monatelangen
Zögern der deutſchen Reichsregierung ein jähes Ende bereitet
hat, und wenn man jetzt miterlebt hat, wie nun mit einem Male
der Reichskanzler ſich gewiſſermaßen über Nacht entſchloß, das
Finanzprogramm Herrn Hilferdings der deutſchen
Oeffentlich=
keit zu unterbreiten und den Reichstag zu klarer
Stellung=
nahme zu nötigen, wird man nur bedauern können, daß das
nicht ohne einen derartigen Preſtigeverluſt möglich war. Wir
wieſen ſchon weiter oben darauf hin, daß die genaue Kenntnis
der gewaltigen Schwierigkeiten, die der parlamentariſchen
Er=
ledigung einer ſo durchgreifenden Reform entgegenſtehen, die
Entſchlußkraft der Regierung zweifellos ſehr erheblich geſchwächt
hat. Aber nichts deſto weniger bleibt ſie doch die Trägerin der
Verantwortung, und auch eine parlamentariſche Regierung muß
den Mut haben, notwendige Maßnahmen vom Parlament zu
erzwingen. Dabei braucht man kein Wort darüber zu
ver=
lieren, daß eine Regierung, die ſich auf eine Koalition
verſchie=
dener Parteien ſtützt, in einem ſolchen Falle beſonderen
Schwie=
rigkeiten gegenüberſteht. Daß die Sozialdemokratie über eine
Finanzreform anders denkt wie die Deutſche Volkspartei, dürfte
zur Genüge bekannt ſein. Umſo wichtiger war es, daß ſich ein
Seite 2
in ſeiner Zuſammenſetzung ſo vielfarbiges Kabinett auf ein
Reformprogramm einigen konnte, das den beſtehenden
Notwen=
digkeiten im großen ganzen Rechnung trägt, umſo wichtiger
und entſcheidender, daß insbeſondere die ſozialdemokratiſchen
Miniſter ein derartiges Programm ſich zu eigen machten. Daß
keine der Regierungsparteien dieſem Programm reſtlos
zuzu-
ſtimmen vermag, leuchtet ohne weiteres ein. Das
Finanzpro=
gramm der Regierung Müller iſt eben nicht das Programm
einer Partei, ſondern das Programm einer Parteikoalition,
bei dem alle Beteiligten dem Kompromiß zu Liebe ein Opfer
bringen müſſen. Es iſt durchaus verſtändlich, daß der Deutſchen
Volkspartei die Zuſtimmung zu der geforderten
Beitragser=
höhung zur Arbeitsloſenverſicherung außerordentlich ſchwer
fällt, es iſt auch verſtändlich, daß die ſozialdemokratiſche Partei
ein Finanzprogramm nicht gerade mit Begeiſterung begrüßt,
das für ſie in mehr wie einer Hinſicht eine grundſätzliche
Schwen=
kung bedeutet. Das Programm Herrn Hilferdings, das der
Reichskanzler am vergangenen Donnerstag dem deutſchen
Reichstag vorlegte, iſt ein Ganzes und kann ſelbſtverſtändlich
nur als Ganzes gewertet werden. Es war daher allein richtig,
daß der Reichskanzler das Geſamtprogramm in das verlangte
Vertrauensvotum einbezog, und die Verſuche, insbeſondere der
ſozialdemokratiſchen Partei, ſich um eine generelle Feſtlegung
herumzudrücken, waren außerordentlich wenig erhebend. Sie
waren ſogar außerordentlich gefährlich, da das ſogenannte
So=
fort=Programm mit der Sanierung der Arbeitsloſenverſicherung
ein ſchweres Opfer der Deutſchen Volkspartei gewiſſermaßen
als Vorleiſtung verlangt, was ſelbſtverſtändlich für ſie nur
trag=
bar iſt, wenn die Gewißheit beſteht, daß dem Sofort=Programm
alsbald auch die Geſamtreform in dem vorgezeichneten Rahmen
folgt. Um wirtſchaftliche und finanzielle Lebensfragen handelt
es ſich, und nicht nur die Regierung, ſondern auch die Parteien
hatten den Beweis zu erbringen, daß ſie der ungeheuren
Ver=
antwortung, die ſie zu tragen haben, gewachſen ſind.
I.
Die Abſkimmung im Reichskag.
Das Berirauensvokum für die Regierung.
Abg. Torgler (Komm.) meinte, die Sozialdemokraten wollten
nur den falſchen Eindruck bei den Arbeitern erwecken, als ob ſie
inner=
lich Gegner des unſozialen Finanzprogramms von Hilferding wären.
v. Lindeiner ſtehe ſchon in Reſerveſtellung, um einzuſpringen, wenn
die Bayeriſche Volkspartei aus der Regierung ausbrechen will.
Nach einigen perſönlichen Bemerkungen der Abg. Quaatz (Dntl.)
und Gerlach (Soz.) wurde um 13.15 Uhr die Weiterberatung auf 15 Uhr
vertagt.
Um 15 Uhr wurde die Sitzung wieder eröffnet. Die
Regierungs=
parteien mit Ausnahme der Bayeriſchen Volkspartei hatten inzwiſchen
folgendes
Vertrauensvotum
eingebracht:
Der Reichstag billigt die Erklärung der Reichsregierung und
ver=
kraut darauf, daß das Finanzprogramm vorbehaltlich der endgültigeren
Geſtaltung der Geſetze im einzelnen in Wahrung der von der
Reichs=
regierung bekanntgegebenen Grundzüge dieſer Finanzreform
durch=
geführt wird. Der Reichstag ſpricht der Reichsregierung für ihre
Geſamtpolitik das Vertrauen aus.
Die namentliche Abſtimmung über das Vertrauensvotum ergab die
Annahme mit 222 gegen 156 Stimmen bei 22
Stimment=
haltungen.
Dadurch waren die Mißtrauensanträge erledigt. Das
Kreditermäch=
tigungsgeſetz wurde dem Haushaltungsausſchuß überwieſen. Um 15.30
Uhr vertagte ſich das Haus auf Montag 13 Uhr. Auf der
Tagesord=
gung ſteht neben kleineren Vorlagen die Zolltarifnovelle,
Die Abſtimmung über das Berkrauensvokum.
Berlin, 14. Dezember.
Bei der am Samstag im Reichstag vorgenommenen
Abſtim=
mung haben für das Vertrauensvotum die drei
Regierungspar=
teien, die Sozialdemokraten, Zentrum und Demokraten, geſchloſſen
geſtimmt, ſowie von der Deutſchen Volkspartei 24 Mitglieder.
Dagegen haben geſtimmt: die Parteien der Deutſchnationalen, der
Kommnniſten, der Wirtſchaftspartei, der Deutſchnationalen
Ar=
beitsgemeinſchaft, der Chriſtlich=Nationalen Bauernpartei, der
Nationalſozialiſten und von der Deutſchen Volkspartei 14
Mit=
glieder, von den vier Deutſch=Hannoveraner drei Mitglieder,
fer=
ner die beiden Mitglieder der Volksrechtspartei, Dr. Beſt und
Globe und die keiner Partei angehörenden Abgeordneten Bruhn
und Fröhlich=Leipzig.
Die Gegenſtimmen aus der Deutſchen Volkspartei wurden
abgegeben: Becker=Heſſen, Cramm, Dauch, v. Gilſa,
Havemann, Hintzmann, Hueck, Dr. Hugo,
Jahn=
ſon, Köngeter, Dr. Pfeffer, Dr. Schnee, Schmid=
Düſſeldorf und Winnefeld.
Die 22 Stimmen der Enthaltung wurden abgegeben von
der Bayeriſchen Volkspartei 12 Stimmen, von drei Mitgliedern
der Deutſchen Volkspartei (Albrecht, Cremer und Leutheußer),
ſechs Mitglieder der Deutſchen Bauernpartei und von den deutſch=
Der Schmerz ein Warner, kein Wegweiſer
Die Fortſchritte der Medizin unſerer Zeit ſind ſicherlich im
Weſentlichen durch die exakte naturwiſſenſchaftliche Forſchung und
die Vervollkommnung durch neue techniſche Errungenſchaften erſt
ermöglicht worden. Aber wir dürfen nicht überheblich ſein.
Vieles, was wir heute wiſſen, war auch ſchon den Aerzten des
Altertums bekannt. Sie ſchöpften ihre Erkenntniſſe ohne
Labo=
ratorien, Mikroſkope und Röntgenſtrahlen aus dem Schatz ihrer
Beobachtungen und Erfahrungen am Kranken und kamen damit
trotz mancher Irrtümer doch erſtaunlich weit. Da hat z. B. ein
alter römiſcher Arzt, der im erſten Jahrhundert nach Chriſti
Geburt lebte, und uns ein großes ärztliches Sammelwerk
hin=
terlaſſen hat, Soranus von Epheſus, eine außerordentlich
wich=
tige Feſtſtellung gemacht, die von der modernen Wiſſenſchaft voll
beſtätigt werden konnte, den Laien aber recht unverſtändlich
er=
ſcheint und immer wieder zu großen Mißverſtändniſſen zwiſchen
Arzt und Patient führt. Soranus unterſcheidet nämlich genau
zwiſchen Krankheitsbeſchwerden (signa passionis) und
Krank=
heitserſcheinungen (smmptoma). Die erſteren ſpürt der Kranke
an ſich ſelbſt, z. B. Schmerzen, die zweite ſtellt der Arzt durch
Unterſuchung feſt, z. B. Ausſehen des Kranken,
Pulsveränderun=
gen, Geräuſche im Bauch und in der Bruſt. Dieſe Symptome
können charakteriſtiſch für eine Krankheit ſein, während die
Be=
ſchwerden leicht irreführend und unſicher ſind.
Soranus hat auch ſchon feſtgeſtellt, daß der Sitz des
Schmer=
zes keineswegs immer mit dem Sitz der Krankheit übereinſtimmt.
Das weiß heute jeder Arzt, aber der Patient will es gewöhnlich
nicht recht glauben. Der Kranke klagt über Schmerzen in der
Bruſt. Er weiß, oberhalb der linken Weſtentaſche klopft das
Herz, da hat er ſeine Schmerzen. Alſo, ſo denkt er, ſind dies
Herzſchmerzen, das Herz muß krank ſein. Nun weiß zwar der
Arzt, daß es ſolche Herzſchmerzen nicht gibt, aber er unterſucht
doch Herz und Puls ſowie die übrigen Organe und erklärt dann,
das Herz iſt geſund, aber die Schmerzen können von einer
Blähung der Baucheingeweide herrühren, durch Empordrängen
des Zwerchfells, durch Bruſtfellreizung, durch rheumatiſche
Er=
ſcheinungen oder überhaupt nur rein nervöſer Natur ſein. Oder
der Schmerz ſitzt in der Gegend rechts unter dem Rippenbogen
und veranlaßt die Frage: „Herr Doktor, was ſitzt da, iſt das
nicht die Galle?”
Ein anderes Beiſpiel; das bekannte Seitenſtechen. Man ſieht
Sonntag, den 15. Dezember 1929
Vom Tage.
In Neuendorf am Berge im Kreiſe Wreſchen wurde die aus.
Bromberg ſtammende deutſche Wanderlehrerin
Fraß unter dem Vorwand, geheimen Schulunterricht erteilt zu haben,
verhaftet. Es wird behauptet, Hedwig Fraß ſei von der
Schul=
abteilung der deutſchen Vereinigung im Seim und Senat ausgeſandt
worden, um ſchulpflichtigen Kindern die deutſche Sprache zu lehren.
Die bulgariſchen Miniſter Buroff und Moloff,
die dieſer Tage in Paris erwartet werden, werden mit
Miniſter=
präſident Tardieu und Außenminiſter Briand Beſprechungen
über die Frage der Oſtreparationen haben, nachdem ihnen
bei ihrem Aufenthalt in Rom von Muſſolini und Grandi weitgehende
Unterſtützung zugeſichert wurde.
Der amerikaniſche Senat hat den Geſetzentwurf auf Verminderung
der Einkommen und Körperſchaftsſteuer um 1 Prozent, was einer
Summe von 160 Millionen Dollar entſpricht, mit 60 gegen 15 Stimmen
angenommen. Das Geſetz iſt damit rechtskräftig a en.
Der Mukdener diplomatiſche Kommiſſar Tſai iſt in Nikolſk=
Uffuriiſk mit dem Agenten des Außenkommiſſariats der Sowfetunion
Simanowſki zuſammengetroffen und hat ſich mit ihm zuſammen nach
Chabarowſk begeben.
hannoverſchen Abgeordneten Alpers. Von der Deutſchen
Volks=
partei fehlen entſchuldigt die Abgeordneten Dr. Scholz, Beythien
nud Günther. Von der Kommuniſtiſchen Partei ſind zurzeit noch
aus dem Reichstag ausgeſchloſſen die Abgeordneten Koenen,
Jadaſch, Papke und Beutling.
Die Vorbereikungen für die zweite
haage• Konſerenz.
Beendigung der Arbeiten des Juriſten=Komikees.
Die Vorbereitungen für die zweite Haager Konferenz
wer=
den nicht nur unter Berückſichtigung der zwiſchen den Gläubiger=
und Schuldnerſtaaten zu löſenden Fragen, ſondern auch, was
die Differenzen unter den Gläubigerſtaaten ſelbſt anlangt, mit
großer Aktivität betrieben. Dieſe Differenzen traten zu
verſchie=
denen Malen während der erſten Haager Konferenz offen zutage,
und haben zwiſchen den alliierten Staaten eine gewiſſe Animoſität
aufkommen laſſen, die aus der Welt zu ſchaffen ſich ſeit Monaten
die Sachverſtändigen bemühen. Im nächſten Monat wird hier
eine Konferenz der Finanzſachverſtändigen der 5 Gläubigermächte
Frankreich, England, Italien, Japan und Belgien ſtattfinden.
Vertreter der Schatzämter dieſer Staaten werden ſich hier
zu=
ſammenſetzen, um die noch beſtehenden Differenzen, ſowie gewiſſe
Meinungsverſchiedenheiten hinſichtlich der Internationalen
Zah=
lungsbank zu beſeitigen.
Das ſeit Dienstag in Brüſſel tagende Juriſtenkomitee hat
ſeine Arbeiten überraſchend ſchnell heute beendet. Die Aufgabe
der Juriſten wurde durch die verſöhnliche und freundſchaftliche
Haltung, mit der ſich beſonders die Vertreter Deutſchlands,
Frankreichs, Englands und Italiens an die Arbeit machten, ſehr
erleichtert. Der Protokoll=Entwurf iſt bereits dem Präſidenten
der Haager Konferenz, Jaſpar, zugeſchickt worden. Die
Schmnellig=
keit, mit der die Juriſten gearbeitet haben, erklärt ſich zum großen
Teil daraus, daß ſie ſich über die noch ſchwebenden Fragen, wie
z. B. die Regelung der Oſtreparationen und einige Punkte
be=
treffend die Liquidation der Vergangenheit, nicht ausgeſprochen
haben. Das Protokoll weiſt daher noch manche unbeſchriebenen
Seiten auf, die auszufüllen, Aufgabe der zweiten Haager
Kon=
ferenz ſein wird.
Japans Haltung auf der Seeabräftungskonferenz.
Der Führer der japaniſchen Delegation für die Londoner
Seeabrüſtungskonferenz, Wakatſuki, legte nach ſeiner Ankunft in
Seattle die Haltung Japans in der Frage der Abrüſtung zur
See in einer Erklärung ausführlich dar.
Die japaniſchen Forderungen, die bereits offiziell
bekanntgegeben worden ſind, ſtellen nach den Ausführungen
Wakatſukis das Mindeſtmaß deſſen dar, was Japan
zur Verteidigung ſeines Landes unbedingt
be=
nötigt. Japan ſei, wie Wakatſuki weiter erklärte, aus dem
Grunde für die Beibehaltung der Unterſeeboote,
weil die U=Boote eine äußerſt wirkſame Verteidigungswaffe
dar=
ſtellten. Japan denke nicht daran, ſich für irgendeinen Angriff
auf eine Nation zu rüſten, was nach den Erklärungen des
japa=
niſchen Delegationsführers eindeutig aus der Tatſache
hervor=
gehe, daß Japan keine numeriſche Flottenparität mit Amerika
und England verlange. Der japaniſche Marineminiſter Takarabe
beſchränkte ſich in ſeiner Erklärung auf den Hinweis auf die
freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Japan, Amerika und
England und gab ſeiner Hoffnung Ausdruck, daß die kommende
Konferenz in London mit einem befriedigenden Ergebnis abge=
ſchloſſen werde.
nach oder erkundigt ſich, was da ſitzt und entdeckt: „Aha, es iſt die
Milz, das muß ja eine böſe Krankheit ſein!” Nun, der Kranke
kann recht haben, es kann die Galle ſein, es könnte ſogar die
Milz ſein. Wahrſcheinlich iſt es aber eine Verdauungsſtörung,
oder gar eine Muskelzerrung. Nun ein entgegengeſetztes
Bei=
ſpiel: Schmerzen in der rechten Schulter, und zwar ausſtrahlende
Schmerzen, die von der Bruſt auszugehen ſcheinen. Der Arzt
unterſucht genau den ganzen Körper, ſchlägt eine
Röntgendurch=
leuchtung vor und ſtellt ſchließlich eine Erweiterung der
Bruſt=
ſchlagader feſt. Kurz geſagt, der Schmerz kann ein Warner ſein
er iſt aber kein zuverläſſiger Wegweiſer.
Die gefährlichſte Krankheit, der Krebs, macht zunächſt
über=
haupt keine beſonderen Schmerzen. Die Stärke des Schmerzes
iſt abſolut kein Maßſtab für die Schwere der Krankheit. Ein
kranker Zahn, an dem äußerlich nichts zu ſehen iſt, kann
wahn=
ſinnige Schmerzen machen. Am ſchwerſten ſind Kopfſchmerzen
zu deuten. Die ſchwerſten Gehirnkrankheiten können ohne
Schmerzen im Kopf verlaufen, aber jede fieberhafte
Allgemein=
krankheit, viele Augenleiden, Erkrankungen der Naſenhöhlen
rufen ſtarke Kopfſchmerzen hervor. „Hier an dieſer Stelle bohrt
und brennt es” ſagt der Kranke und drückt mit
ſchmerzverzerr=
tem Geſicht auf die Stelle. Der Kranke meint, eine
Röntgen=
aufnahme müſſe doch die Urſache und den Sitz der Erkrankung
aufdecken. Die Röntgenröhre iſt aber ſo ungefähr der letzte
Unterſuchungsapparat, der in Betracht kommt. Zunächſt gibt
die Allgemeinunterſuchung, das Fieberthermometer, Augen= und
Naſenſpiegel mehr Ausſicht für die Krankheitserkennung. Ein
eingewachſener Nagel, ein böſer Finger, ein Knochenbruch oder
ein rheumatiſcher Muskel ſchmerzen allerdings am Sitz der
Er=
krankung. Ein Plattfuß kann dagegen auch im Oberſchenkel
Schmerzen verurſachen, und die bekannten Schmerzen im Rücken
oder Kreuz können von krankhaften Vorgängen in den Nieven,
den Beckenorganen oder Därmen ebenſowohl ausgehen wie von
den Rückenmuskeln.
Die Lokaliſation des Schmerzes muß alſo ſehr genau mit
den anderen Krankheitsſymptomen und den objektiven
Unter=
ſuchungsbefunden verglichen werden, um Irrtümer
auszuſchlie=
ßen. Der Grund hierfür liegt in der Verſchiedenartigkeit der
Schmerzempfindung. Die eigentlichen Empfindungsnerven
ver=
breiten ſich in der Haut, den Muskeln, der Knochenhaut und in
den die inneren Körperhöhlen auskleidenden Häuten, z. B.
Bruſtfell, Bauchfell, Hirnhäute. Erſt wenn Zerrungen oder
Druckerſchei ungen indirekt auf die empfindlichen Häute ſeir=
Num
Die „Links=Oppoſikion” in Gt
Macdonald in der Zwickmühl
Von unſerem (D=Korreſpond/
London, 14
Die erſte Woche des Dezember 1929 wird in
des engliſchen Sozialismus wahrſcheinlich für in
dig bleiben. In dieſer Woche ſtellte es ſich hs
linke Gruppe der parlamentariſchen Labour=9
nicht, wie bisher angenommen, aus nur 5 oder
beſteht, ſondern daß ihre Zahl faſt ganze mi
der umfaßt. Hierdurch iſt die Situation zu
donald ſo kritiſch geworden, wie ſie es ſeit d
Amtsantritts noch nie geweſen iſt. Die Män,
Flügel oder, wie man ſie hier nennt, die „El Ke
langen ſtürmiſch: „Ausführung aller während
die Arbeiterſchaft gegebenen Verſprechen‟! Di.
bringt Maedonald in eine Zwickmühle: lehnt Gi
rungen der Linken ab, ſo treten ſie aus der Fr m00
ſprengen ſeine Partei; ſchreitet aber Macdona n
eine Verwirklichung des ſozialiſtiſchen Progran
ihn unweigerlich die vereinten bürgerlichen Par.
und all ſeine Führertalente aufbieten, um ein e
für Labour kataſtrophalen Ausgang des
lichſt zu vermeiden.
Links= Eil
Daher iſt die praktiſche Frage, die heute Aad
ſteht, die folgende: wie mit der Linksoppoſition
Das Nächſtliegende wäre: Ergreifen entſpreche
plinariſcher Maßnahmen — nicht ä
nach der in England üblichen Sitte, d. h. die 2 exſ
das Aus=der=Reihe=Tanzen der betreffenden Kiege
merkſam zu machen. Dieſe Maßnahme verſuchte nn
nald auch an einem der Rabiateſten, am Abge nei
wood anzuwenden. Er machte jenem Gewerk EStn
dem Kirkwood angehört, der „Amalgamatel Enn
Union”, Mitteilung von der Rebellion des Vert ri
Doch das Ergebnis war ein völlig entgegengeſ s
werkſchaftsverband erklärte ſich mit der von Hlou
nommenen Poſition vollkommen einverſtander UZe0d
ſtellte es ſich bald mit großer Klarheit heraus 8
anderen Rebellen (Maxton, Wheatley, Buchanat fr.
wett, Stephen, Brockway und über 30 mehr) v kxim
ihren Wählern gedeckt und von dieſen geradezu Sellt
trachtet werden. Aus allen Teilen Englands er Emſ
ſende von Briefen, in denen ihre Haltung ge gt
denen offen erklärt wird, daß „die Labour=Regi gM
der Arbeiterſchaft bei den Wahlen erhaltene Ve kreicht
ſchnöde verraten” habe.
In Kürze — Macdonald ſieht ein, daß er 1/oh
teres 40 Mitglieder ſeiner Partei „diſziplinari Faaſ
kann, ohne dabei die ganze Partei zu vernichten. ſr uach
ihm nichts anderes übrig, als den berühmten S ldenfur
Mittelweg” zu beſchreiten. Dieſer lieg teichd ider
und vorläufigen Zugeſtändniſſen an die Rebeller iM
ratung der Bill über die Arbeitsloſenverſicheru gspill
die Regierung bedingungslos vor verſchiedenen / mei A00swielſcha
derungen der „Clydeſiders‟ Dieſes war natü n
erſte Kraftprobe! Denn Maxton, Wheatley und d Seut /M „Witkſch
den das Syſtem der teilweiſen Zugeſtändniſſe, i
lismus in Teilzahlungen”, nicht befriedigend. FüMl
ſo voller Zuverſicht, daß ſie bereits offen die A.
— den Kampf gegen die „Tatenloſigkeit” der Lal En0
Mnit
nun auch unter die Wählermaſſe, aufs Land zu Tai.
Land werde ich gehen”, drohte beiſpielsweiſe W. /2)
im Parlament, „und offen dieſe Leute verdam
halten, was ſie während der Wahlen verſproche ſhe
Aus all dieſen Tatſachen und Aeußerungen iſ
in der ſich die Dinge innerhalb der Labour=Par Sind
lich weiter entwickeln werden, klar erſichtlich:
nach Links! Die Frage iſt nur, wie weit es die Eele
Clyde treiben werden? Es beſteht ohne Zweife ſ 700l
die gegenwärtigen Reibereien innerhalb der P
Abſplitterung einer regelrechten bi
tei, einer parlamentariſch=ſelbſtändigen „Una /—i0
beiter=Partei” abſchließen könnten? Das würde a.
Ende des Labour=Regimes in England gleichkom
Macdonald weiß das genau. Er wird daher al *
ken, treten Schmerzen auf, die aber nicht am O1
lichen Erkrankung empfunden zu werden brauch
von Empfindungsnerven nicht verſorgten int
enthalten natürlich Nerven. Dieſe Nerven leiten
Schmerzempfindung, ſondern dienen anderen
werden zu dem ſogenannten unbewußten Nerbe
pathicus) gerechnet. Die unbewußten Nerven ſte.
den ins Rückenmark tretenden Gefühlsnerven in
direkten Verbindung. Dadurch ſchwingen die Empl!
bei gewiſſen Reizen der unbewußten Nerven gewi
Es treten ſo unter Umſtänden Schmerzempfindn!
underen Stellen auf, die man etwa mit dem Ind.
gen des elektriſchen Stromes vergleichen kann. 2
Einzelnen abſpielt, iſt nur teilweiſe erforſcht und
oberflächlich angedeutet werden. Für den Kranle
wichtig, zu wiſſen und zu bedenken, daß die ſchm
nicht mit dem Sitz der Krankheit übereinſtimmer
Dr. med. Georg
Karl Preiſendan=: „Akephalos, der kopfloſe Gott”
„Alten Orient”.) Verlag J. C. Hinrichs, Leipzich,
bildungen im Text und auf 3 Tafeln. Preis 3—9=
Die kleine religionswiſſenſchaftliche Studie iſt. Eit
der vom Verfaſſer vorbereiteten Ausgabe der enni.”
In dieſen begegnet mehrfach der kopfloſe Gott, keiſe.
ziellen Theologie, ſondern eine Schöpfung des Z94
dem dunklen Reiche der Zauberei und der Geſpenſte.
gehende Spukerſcheinungen kennt das Volk im Nord."
und faſt überall, wo wir ihre Entſtehung noch erkenſ..
es ſich um die Geiſter Gerichteter. Dieſe Sputgeſtht.
ſätzlich zu trennen von den weisſagenden Köpfen ”od.
(Mimir, Gorgo u. a.), ſie führen in die Welt des Snt
Kopfes beraubte Körper noch wirkſam iſt. Der BEile
ſtellung der kopfloſen Geiſter auf die ägyptiſche Legee.
Feinde enthaupteten Totengottes Oſiris zurück, deſſe.*
in
im Kult eine eigene Rolle ſpielte. Von hier aus iicd
Erſcheinung in die antike Magie gekommen ſein. M
s
kopfloſen Dämons der antiken Zauberliteratur iſt.
ſtellung, die ſich im Süden in vereinzelten Spur”.
G=
neueſte Zeit hinein erhalten konnte. Die kopſihle
ffe
ſich im Altertum auf Gemmen und bleiernen 2
heſi4
beliebtes Mittel antiker Zauberei waren und aus I.
im Rheinlande gefunden ſind. Die größte Anza9.
Pircheriano in Rom, deſſen Beſtände auch zuerl g
Ausbentung dieſer ausgiebigen Quelle antiken
Prof. Dr.
J=
gegeben haben.
met 347
* Lagung des Zentralvorſtandes der OPP.
2 Neuwahl des Parkeiführers.
1. Dr. Scholz, Streſemanns Nachfolger.
Berlin, 14. Dezember.
entralvorſtand der Deutſchen Volkspartei wählte am
oen Abgeordneten Dr. Scholz zum Parteivorſitzenden
Des verſtorbenen Parteiführers Dr. Streſemann. Die
Igte bei gänzlicher Abweſenheit der durch die
politi=
hältniſſe im Reichstag feſtgehaltenen Mitglieder der
Fraktion mit 153 von 181 abgegebenen Stimmen.
onete enthielten ſich der Stimme, 3 Stimmen waren
Der Zentralvorſtand wählte ſodann noch Reichs=
D. Dr. Luther zum Mitglied des Zentralvorſtandes.
Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei hat am
er Partei einen neuen Führer gegeben und dazu den
n der Reichstagsfraktion, Dr. Scholz, gewählt. Er iſt
mmig gewählt worden. /w des Zentralvorſtandes
Stimme enthalten, ein Beweis, daß nach ſeiner Auf=
Löſung, die zur Nachfolge Dr. Streſemanns gefunden
D/t reſtlos geglückt iſt. Dabei müſſen verſchiedene
tgeſpielt haben. Dr. Scholz gilt als ein Vertreter
Flügels der D.V.P., weil er wiederholt in Oppo=
nanus mehr as ein Wechſel des Parteiſihrers ſt.
nann gab ihr das politiſche Geſicht, und ſein
Nach=
vor der ſchweren Pflicht, nicht nur ſein Erbe zu
—ondern auch der Partei ne: Ziele zu ſetzen.
Invie=
cholz dieſer Aufgabe gewaihſen iſt, konn erſt die
Zu=
ſen. Dr. Scholz gehört derſelben Generation an wie
rann, iſt ebenſo wie Dr. Curtius erſt nach der
Revo=
ie aktive Politik eingetreten. Er war Oberbürger=
Taſſel, als er nach Charlottenburg geholt wurde, wo
demokratiſches Reichstagsmandat ablehnte und ſich
drrtei anſchloß, die ihm, kaum, daß er in
Charlotten=
geworden war, das Reichswirtſchaftsminiſterium im
ehrenbach übertrug. Erſt ſpäter wurde er in den
ewählt und übernahm, als Dr. Streſemann Kanzler
Fraktionsvorſitz, den er auch weiter beibehalten ſoll.
ſtatut kennt die Stellung eines ſtellvertretenden
Frak=
ſonden nicht. Es iſt aber ſchon vor einem Jahre
ge=
aſen, die Satzungen zu ändern und einen ſolchen
haffen. Durch den Tod Dr. Streſemanns mußte der
ſtol ſer allein für Statutenänderungen zuſtändig iſt,
ver=
den. Er wird nun im Frühjahr in Mannheim
zu=
eny n. Mit der Wahl des ſtellvertretenden
Fraktions=
fs 4, den Wünſchen der jüngeren Generation, die ſich
ü: angen fühlt, entſprochen werden. Es ſoll ein
ſtell=
te:3) Fraktionsführer gewählt werden, der jung genug iſt,
ichhir den Neuaufbau der Partei im Innern zu
unter=
füern auch durch ſeine Perſönlichkeit gerade die Jugend
aue Partei heranziehen zu können.
RA Swirkſchaftsminiſter Dr. Moldenhauer
1 „Wirkſchaftstok und Sinanzreform”.
in. I Nachmittagsſitzung des Zentralvorſtandes der Deut=
V9jartei ſprach als erſter Redner
Reichswirt=
ftiiniſter Dr. Moldenhauer über „
Wirt=
ft.! tund Finanzreform‟. Der Miniſter betonte
dier ſich im Kabinett dafür eingeſetzt habe, die Frage
fimu eform möglichſt umgehend zu erledigen, um der
ntlMit zu zeigen, daß die Reichsregierung ernſtlich
ent=
ſeny die Steuern in ſtarkem Maße zu ſenken. Das
Kabi=
haEb raufhin beſchloſſen, im Zuſammenhang mit der
Be=
lunm r Zollnovelle im Reichstag, über ihr Programm
heittt ſchaffen. In dieſe Zeit falle die Denkſchrift des
sbo) cäſidenten Dr. Schacht, der Beſprechungen zwiſchen
Kaytt und Dr. Schacht vorausgegangen ſeien, in denen
Ultü hwierigkeiten eine große Rolle geſpielt hätten. Dr.
cht 1= verlangt, daß die Quellen des Kaſſenfehlbetrages
ppftz/ o neue Steuerquellen erſchloſſen würden. Der
Sbo) räſident, ſo erklärte der Miniſter weiter, verlangte
ſofod eue Steuern in Höhe von 400 Millionen und ſpäter
5000 Ulionen Mark, ferner die Zuſage, daß weiteren
Zu=
ſen Arbeitsloſenverſicherung vorgebeugt werde.
Jeden=
mel r die Kaſſenſchwierigkeiten behoben werden, ſonſt
dieil ichskaſſe am 1. Januar nicht zahlen können und die
Sonntag, den 15. Dezember 1929
Seite 3
geſamte Wirtſchaft hätte einen ſchweren Stoß erhalten. Bei der
geſpannten politiſchen Lage hätte niemand wiſſen können, was
dann in Deutſchland ſich ereignen würde. Im nächſten Haushalt
müßten Mittel frei werden, um die Einkommenſteuer um 25 v. H.,
die Grundſteuer um 10 v. H., die Realſteuern ſofort um 20 v. H.
zu ermäßigen und weiter die Kapitalverkehrsſteuer zu ſenken,
die Vermögensſteuer zu erleichtern und die Rentenbankzinſen,
die mit 86 Millionen die Landwirtſchaft belaſten, ſofort zu
be=
ſeitigen. Man dürfe im übrigen nicht überſehen, daß es leicht
ſei, ein ſchönes Finanzprogramm aufzuſtellen,
aber bei weitem nicht ſo leicht, eine Mehrheit dafür
zu erhalten. Vielleicht wäre unſer Standpunkt gegenüber
den Sozialdemokraten beſſer geweſen, wenn wir ihnen hätten
ſagen können, wenn ihr euch weigert, hätten wir morgen eine
große bürgerliche Regierung. Daß wir das nicht tun konnten,
verdanken wir Herrn Hugenberg. (Lebh. Zuſtimmung.) Von den
ſozialdemokratiſchen Miniſtern aber muß ich ſagen, ſo ſagte der
Miniſter, daß ſie Verſtändnis für die Schwierigkeiten der
Wirt=
ſchaft zeigen. Wir haben die Sozialdemokrten
ver=
pflichtet, das Steuerſenkungsprogramm
mit=
zumachen. Sollten wir darin getäuſcht werden,
dann iſt noch immer Zeit, die Folgen zu ziehen.
Der neue Vorſihzende der Deutſchen Volksparkei.
Abgeordneter Dr. Ernſt Scholz,
bisher Fraktionsführer der Deutſchen Volkspartei im Reichstag,
wurde Nachfolger Dr. Streſemanns in der Führung der Deutſchen
Volkspartei.
Die Ausſprache im Zenkralvorſtand der 9. B. P.
An der Ausſprache nach der Rede des
Reichswirtſchafts=
miniſters beteiligte ſich auch Reichsaußenminiſter Dr.
Curtius, der erklärte, daß er für die Laſtenſenkungen
ge=
ſtimmt habe, damit wir im Haag anders daſtehen. Wenn wir
in die Ultimoſchwierigkeiten hineingeraten wären, wären uns
alle Grundlagen für jegliche Laſtenſenkung vollkommen
zerſchla=
gen worden. Ich bedauere, erklärte er, daß Mitglieder der
Fraktion rote Karten abgegeben haben, erkenne aber die dieſer
Kartenabgabe zugrundeliegende Anſchauung an. Es
han=
delt ſich hier nicht um Fragen der
Weltanſchau=
ung, ſondern um eine Frage der Beurteilung
deſſen, was nachher kommt. Es braucht deshalb kein
Riß durch die Partei zu gehen.
Reichstagsabgeordneter Dr. Hugo legte den Standpunkt
der „Nein”=Sager dar, deren Haltung kein
Miß=
trauen gegen die Fraktionskollegen im
Kabi=
nett bedeute und auch noch nicht einmal beſonders gegen den
Reichskanzler gerichtet ſei. Die Haltung der „Nein”=Sager
werde geeignet ſein, die Stellung der Volkspartei gegenüber der
Sozialdemokratie zu feſtigen und das Vertrauen des
Bürger=
tums in die Führung der D. V. P. zu erhöhen. An der
Aus=
ſprache beteiligten ſich noch die Reichstagsabgeordneten von
Kardorf, Dr. Cremer und Thiel, ſowie der
Landtagsabgeord=
nete v. Kanitz. Es kam zum Ausdruck, daß ein Sturz der
Re=
gierung im gegenwärtigen Augenblick verhängnisvoll geweſen
wäre. Es könne aber eine neue Kriſe entſtehen, wenn die
Sozialdemokraten ihr Verſprechen
hinſicht=
lich der Steuerſenkung nicht einhalten werde.
Nie=
mand denke an eine Spaltung der Partei. Reichstagsabg. Thiel
bezeichnete beſonders die Gerüchte als unwahr, wonach er zu
der Deutſchnationalen Volkspartei übergehen oder eine neue
Partei gründen wolle.
Am Schluß der Tagung wurde einmütig folgende
Enkſchließung
angenommen:
„Der Zentralvorſtand ſtellt feſt, daß das Vertrauen
zur Geſchäftsführung des
Reichsfinanzmini=
ſteriums, im Lande auf das ſchwerſte erſchüttert
iſt. Er hat daher, bei aller Anerkennung gewiſſer Gründe, die
für eine Vermeidung der Kriſe zum gegenwärtigen Zeitpunkt
ſprechen, Verſtändnis für die Bedenken, die verſchiedene
Mit=
glieder der Reichstagsfraktion veranlaßt haben, dem Programm
der Regierung ihre Zuſtimmung zu verſagen. Der
Zentralvor=
ſtand iſt nach eingehender Beratung zu der einmütigen
Auf=
faſſung gelangt, daß die heute der
Reichsregie=
rung ausgeſprochene Billigkeit von der
Par=
tei nur dann verantwortet werden kann, wenn
die vollſtändige Durchführung des
Finanz=
programms nicht nur verſprochen, ſondern
mit jedem parlamentarifchen Mittel verfolgt
wird. Der Zentralvorſtand hält an der Forderung einer
ſach=
lichen Umgeſtaltung der Arbetisloſenverſicherung feſt. Im
Kampf um dieſe Ziele verſichert er die Fraktion ſeiner vollen
Zuſtimmung und Unterſtützung.”
„Chriſtlich=Nakionale Arbeitsgemeinſchaft”.
Berlin, 14. Dezember.
Die Deutſchnationale Arbeitsgemeinſchaft und die
Chriſt=
lich=Nationale Bauernpartei haben ſich unter voller Wahrung
ihrer Selbſtändigkeit zu einer Fraktionsgemeinſchaft im Sinne
der Geſchäftsordnung des Reichstages zur Ausnutzung der
par=
lamentariſchen Arbeitsmöglichkeiten zuſammengeſchloſſen. Die
Fraktion führt den Namen „Chriſtlich=Nationale
Arbeits=
gemeinſchaft”.
Der Skreit um den Mikkellandkanal.
Berlin, 14. Dezember.
Bekanntlich hat der Reichstag Mittel für Bauarbeiten am
Südflügel des Mittellandkanals bislang abgelehnt, weil er bei
der ſich von Jahr zu Jahr ungünſtiger geſtaltenden Finanzlage
des Reiches die Inangriffnahme dieſes Teiles des
Unterneh=
mens nicht verantworten zu können glaubte. Der wiederholte
Hinweis auf die vertraglichen Bindungen, nach denen eine
gleich=
mäßige Inangriffnahme der einzelnen Strecken (Hauptkanal und
Südflügel) erfolgen ſollte, war demgegenüber erfolglos. Bei
dieſer Sachlage hat der Reichsverkehrsminiſter es für angezeigt
gehalten, mit den am Mittellandkanal beteiligten Ländern
Preu=
ßen, Sachſen, Thüringen, Braunſchweig und Anhalt wegen einer
Ergänzung des über die Vollendung des Mittellandkanals im
Jahre 1926 abgeſchloſſenen Staatsvertrages zu verhandeln.
Reichsſeitig wurde den Ländern vorgeſchlagen, die Bauarbeiten
am Südflügel grundſätzlich bis nach Vollendung des Hauptkanals
zurückzuſtellen und vorher nur dann damit zu beginnen, wenn
es möglich ſein ſollte, die erforderlichen Geldmittel auf dem
privaten Kapitalmarkt durch Anleihen zu angemeſſenen
Bedin=
gungen aufzubringen.
Die beteiligten Länder erklärten, ſich auf dieſen Vorſchlag
nicht einlaſſen zu können, da er einmal eine Verſchlechterung
ihrer gegenwärtigen Rechtsſtellung bedeute und ſodann keinerlei
Sicherungen dagegen biete, daß nicht ſpäter einmal der
Süd=
flügel vollſtändig fallen gelaſſen werde. Die Regierungen der
Südflügelländer forderten, deshalb die Aufrechterhaltung des
Staatsvertrages wegen Vollendung des Mittellandkanals vom
14. Juli 1926 ohne jede Aenderung. Eine Einigung konnte
bis=
her nicht erzielt werden.
Umgruppierungen unker den deutſch =ruſſiſchen
Flüchklingen.
Berlin, 14. Dez.
Wie der Reichskommiſſar für die Deutſchruſſenhilfe mitteilt ſind
jetzt alle Flüchtlinge, die eine Ausreiſeerlaubnis vom Rat der
Volks=
kommiſſare in Moskau erhalten haben, in Deutſchland eingetroffen.
Weitere Flüchtlinge ſind nicht zu erwarten. Das Lagerlazarett
Eydt=
kuhnen iſt aufgelöſt worden. Die Inſaſſen wurden nach Hammerſtein
abtransportiert. Im ganzen befinden ſich jetzt etwa 5700
Deutſch=
ruſſen in Deutſchland, davon 323 Perſonen in Hamburg, 54 Perſonen
in Swinemünde, der Reſt teils in Hammerſtein, teils in Prenzlau. Am
Samstag ging abermals ein Transport von 500 Perſonen von
Ham=
merſtein nach Prenzlau. Inzwiſchen iſt die ehemalige
Unteroffiziers=
ſchule Mölln in Holſtein, die bisher leer ſtand, für die Aufnahme von
Flüchtlingen eingerichtet worden. Da die Schule Zentralheizung
be=
ſitzt, iſt die Unterbringung in Mölln bedeutend günſtiger als in
Ham=
merſtein. Zu Beginn der kommenden Woche werden 900 bis 1000
Per=
ſonen von Hammerſtein nach Mölln verlegt. Ebenfalls nach Mölln
verlegt werden die im Auswandererlager der Hapag in Hamburg
be=
findlichen 323 Perſonen. Es werden dann in Mölln etwa 1200
Per=
ſonen, in Prenzlau 1500 und in Hammerſtein 3000 untergebracht ſein.
Das Raum- und Aekherproblem.
rag Einſteins in der Kaiſer=Wilhelm=
Geſellſchaft.
2 Raumproblem ſpielt in der Philoſophie der Völker
her Aagende Rolle und hat bereits mehrfach umwälzende
haur!m erfahren. In jüngſter Zeit hat die
Relativitäts=
ke A intlich Raum und Zeit vereinigt und den Raum zu
die) renſionalen Größe erhoben, durch die alles Geſchehen
ng.. Es war darum erfreulich, daß vor kurzer Zeit Pro=
F EFln, der Schöpfer der Relativitätstheorie, im Harnack=
Ne E Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft zu Berlin=Dahlem
zu=
menf! nd das große Raumproblem behandelte, mit dem
dasl oblem der Zeit, des Aethers und des Feldbegriffes
Mmel nat. Die Vorſtellung vom Raum iſt nach Einſtein
bor9 her geiſtiger Beſitz der Menſchen geweſen, ſondern
Rau) purde erſt dann ein Erlebnisinhalt, als der Menſch
Gah At hatte, ſich von der Außenwelt und von den
Kör=
einM orſtellung zu machen. Das erſte Unterſcheidungsver=
Een E Menſchen in dieſer Beziehung ging dahin, die ver=
„ehesl agerungen der einzelnen Körper zueinander feſtzu=
Ee u. 2s iſt darum anzunehmen, daß die erſte Vorſtellung
Insl kaum nicht der Naum als Geſamtheit war, ſondern
Zwr traum, der ſich zwiſchen den einzelnen Körpern be=
U gewiſſermaßen ihre Lagerung zueinander beſtimmt.
2: eines räumlichen Kontinuums, alſo von einem un=
Dicher1 ſammenhängenden Raum, der uns heute als der
erAck und die wichtigſte Vorſtellung von allem Sein
eint. )— in der griechiſchen Mathematik überhaupt noch nicht
Nand:” ondern wurde erſt durch Descartes in die
Mathe=
i eir) ihrt. Dazu ſei bemerkt, daß Descartes und Spinoza
r9 den Raum als Grundeigenſchaft der Materie an=
Dieſer Einführung dieſes Raumbegriffes durch Des=
Wiſſenſchaft ungemein gefördert worden, denn die
des Raumproblems hat durchaus nicht nur rein
Charakter, der allein die Fragen des Raumes be=
* hängt aufs innigſte zuſammen mit der Erforſchung
7gsgeſetze der Geſtirne, d. h. der ganzen ſichtbaren
2 auch die Geſetze von Newton erſt durch die Theorie
s möglich geworden, denn der Raum erſcheint
nun=
all n reales phyſikaliſches Gebilde. Er wird zu dem
E Mittel allen Geſchehens. Noch war der Raum ein
unbeeinflußbarer und unveränderlicher Begriff. Als die
Auf=
faſſung von der Wellennatur des Lichtes durchdrang, mußte man
annehmen, daß ein Mittel vorhanden ſei, in dem ſich die
Wellen=
natur des Lichtes betätigen könnte, und ſo bildete ſich die
Vor=
ſtellung von dem Aether. Man nahm an, daß der Aether das
ganze Weltall erfülle und dadurch die Verbreitung der
Licht=
wellen ermögliche. Erſt als infolge der elektromagnetiſchen
Er=
ſcheinungen der Begriff der elektromagnetiſchen Felder zur
Ein=
führung gelangte, erfuhr die alte Vorſtellung vom Raum eine
umwälzende Umänderung. Es ſcheint ſich allmählich eine große
Einheit durchzuſetzen, die nicht nur den Raum und die Zeit
um=
faßt, wie es bereits durch die ſpezielle Relativitätstheorie
er=
folgt iſt, ſondern auch den Aether und den Feldbegriff. Der
Raum hat damit ſeinen unveränderlichen Charakter verloren,
und er wird zu den Vorgängen in engſte Beziehung gebracht.
Das materielle Geſchehen verändert und beeinflußt den Raum.
Mit dieſer neuen Auffaſſung iſt eine große Fülle von
Problemen, die bisher das Weltgeſchehen als rätſelhaft erſcheinen
ließen, ihrer Löſung nähergebracht worden. Carl Anders.
Wirkungen.
Die engliſche Wochenſchrift „The New Statesman”, mit
ſtar=
ken Sympathien für die Arbeiterregierung, aber ohne
irgend=
welche Parteibindung, beſpricht in ihrer letzten Nummer 862
(vom 2. November 1929; S. 125/26) Emil Ludwigs
Juli 14, deſſen engliſche Ausgabe, überſetzt von C. A.
Macart=
ney, ſoeben erſchienen iſt. Ludwigs Buch wird warm empfohlen,
weil es ſo überzeugend die tragiſche Dummheit und Unfähigkeit
jener Tage darſtelle und geradezu Weisheit in einer Nußſchale
biete. Das Buch könne garnicht genug geleſen werden!
Der Kritiker meint zur Begründung ſeiner Empfehlung:
der allgemeine Eindruck dieſer bewunderungswürdigen
drama=
tiſchen Ueberſicht, wie ſie Ludwig meiſterhaft geſtaltet habe, ſei,
die Theſe von Deutſchlands „Kriegsſchuld” gegen
jeden ernſten Zweifel zu beſtätigen. Der Autor habe
das nicht gewollt. Vielmehr habe er „die friedliche
Ge=
ſinnung der Maſſen aller Völker im Juni 14 beweiſen” wollen,
was an ſich nicht ſchwer war. Aber jedes Volk habe die
Re=
gierung, die es verdient, und da werde aus Emil Ludwigs Buch
völlig klar, daß die Hauptverantwortung am Krieg auf
Deutſch=
land falle und noch heute beſtehe, beſonders für den Kaiſer ſelbſt.
Gewiß, der Kaiſer ſelbſt habe keinen Krieg gewollt, aber daß er
der Militärpartei, die den Krieg wollte, nachgab und Oeſterreich
am 5. Juli Blankovollmacht erteilte, das ſei ſeine Schuld!
Ludwigs „Leben Jeſu” lehnt derſelbe Kritiker gleichzeitig
als „ein Stück von unwiſſender und gefühlloſer Unverſchämtheit,
voller Mängel an Kenntniſſen und Verſtändnis” ab, umſomehr
wird man über ſeine Anerkennung des „Juli 14” erſtaunt ſein.
Wird ſich die Wirkung von Buch und Kritik aufhalten laſſen?
Kaum. Aber wie muß dieſer „Juli 14” gegen uns ſprechen, wenn
das zuſtimmende Urteil im New Statesman ſtehen kann,
gerade in derjenigen engliſchen Zeitſchrift ſteht, die im
Krieg (am 14. November 1914) als Sonderheft G. B. Shaws
„Common Sense about the War” (32 Seiten in 22)
veröffent=
lichte, alſo Mut zur Wahrheit hatte und bemüht war, die
Situa=
tion unvoreingenommen zu ſehen. „Wenn wir einen Kongreß
einberufen würden, der die Demokratiſierung der deutſchen
Ver=
faſſung erreichen ſollte, dann müſſen wir erſt der
Demokratiſie=
rung der eignen Verfaſſung zuſtimmen. Wenn wir den Kaiſer
nach St. Helena oder wo immer hinſchicken, dann müſſen wir Sir
Edward Grey auch dahinſchicken”, ſchrieb damals Shaw in New
Statesman, um nur eine Stelle der noch heute gültigen und
glän=
zend geſchriebenen Broſchüre anzuführen!
Und jetzt, 15 Jahre ſpäter, macht das Buch eines
Deut=
ſchen auf den wohlmeinenden engliſchen Kritiker einen ſolchen
Eindruck, daß er — faſt wie unter verſpäteter Kriegspſychoſe —
von Deutſchlands „Kriegsſchuld” und der
Haupt=
ſchuldderdeutſchen Regierungüberzeugtiſt! Ihn
ficht das „Urteil” nicht an; es kommen ihm auch keine Bedenken
gegen die Objektivität des Buches, wiewohl ſie hätten laut
wer=
den ſollen. Denn eingangs ſeiner Beſprechung über „Juli 14”
urteilt er Ludwigs „Leben Jeſu” (ſ. o.!) geradezu vernichtend
ab, weil er deutlich das Falſche, die Unwiſſenheit, die „gefühlloſe
Unverſchämtheit” des Autors nicht nur ſpürt, ſondern ſich wohl
ſelbſt beweiſen konnte. Wäre da nicht „Juli 14” gegenüber
Vor=
ſicht am Platze geweſen; denn die Unrichtigkeiten und
Entſtel=
lungen in dieſem Buch (worüber in dieſer Zeitung ſchon 9
e=
ſchrieben wurde) vernichten es im Spiegel ſachlich=ernſter Kritik.
Oder ſollte auch die engliſche Ueberſetzung mit an dem Eindruck
des engliſchen Kritikers ſchuld ſein? Das wäre nachzuprufen.
Sicher iſt aber, daß hier das Buch eines Deutſchen Wirkungen
heraufbeſchwört, unter denen wir als Volk zu leiden haben.
Man ſieht alſo auch hier wieder, wohin Darſtellungen führen,
unter deren Schutzumſchlag „Objektivität” (vielleicht kaum
Objek=
tivität im Bild?) mangelnde Sachkenntnis hervorguckt. Dr. B.
Leite 4
Ganataß, 3.r, 13. Dnagaſr 35,5
[ ← ][ ][ → ]Sonntag, den 15 wezember 1929
Seite 3
mer 347
Aus der Landeshaupkſtag
Darmſiadt, 15. Dezember.
vei rk i. R. Geheimrak Dr. K. Wakz f.
ri. R. Geheimrat Dr. Karl Walz iſt am 13. d. M., abends,
gz.ensjahr einem Herzſchlag erlegen. Damit iſt eine in Heſſen
ſthirz annte evangeliſche Perſönlichkeit von hervorragenden Eigen=
„fter o nachhaltiger Wirkſamkeit aus dem Leben gegangen. Neben
be en Landeskirche, deren Oberkonſiſtorialrat, Superintendent
Wt er geweſen iſt, werden weite Kreiſe unſeres Landes das
„ſch—, dieſes klugen und liebenswürdigen Mannes betrauern.
Dwrl Walz iſt geboren am 17. März 1847 in Lich. Er war ſeit
rſſiſtent in Lich und Gießen, ſeit 1871 Dirigent der Höheren
rgern e zu Groß=Gerau, ſeit 1873 Hofkaplan in Schönberg, ſeit
—71 Religionslehrer am Gmnaſium zu Darmſtadt, ſeit 1. No=
) Pfarrer in Bad=Nauheim, ſeit 1. Juli 1892
Oberkonſiſtorial=
rperintendent von Rheinheſſen, ſeit Oktober 1907 im
Ruhe=
er in Darmſtadt verlebt hat.
ner literariſchen Tätigkeit iſt zu erwähnen, daß er durch die
eines „Katechismus für die evang.=unierten Gemeinden in
eines Handbuches dazu der in dieſem Jahre wieder
aufge=
nme—; brennenden Fragen der Katechismus=Vereinheitlichung große
mnſte= iſtet hat. Durch ſein Buch iſt dem lutheriſchen Katechismus
Rhe—; ſen wieder Eingang verſchafft worden. Eine Reihe von
grö=
en m kleineren Aufſätzen theologiſchen und geſchichtlichen Inhalts
auu iner Feder in verſchiedenen Zeitſchriften und Blättern
er=
enenn eſonders aber wurde er bekannt, ſeitdem er 1907, kurz vor
fer ionierung, die Weltumſchau des Heſſiſchen Evangeliſchen
nnta attes übernahm, die er bis zuletzt Woche für Woche
durchge=
rt Mit der ihm eigenen klaren und entſchiedenen konſervativen
ſtun ut er in überzeugender aber doch taktvoller und jedem
An=
ßdem n gerecht werdender Weiſe eine innere religiöſe Wärme zu
—wußt. Seine Umſchau laſen ſowohl die Einfachſten auf dem
Bebildete, da er es verſtand, das Weſen der großen weltge=
Ereigniſſe klar zu erfaſſen und die Zeitereigniſſe unter den
des Chriſtentums zu rücken. Seine Umſchau iſt mit ihrer
ſchier : Haltung, namentlich auch in der Beſetzungszeit, wo keine
ſerens tungen in das beſetzte Gebiet kommen durften, vielen im
be=
fen et ein ſtarker Halt geweſen.
Als klat hat er die evangeliſche Landeskirche lange Jahre in
klu=
un2 chickter Weiſe in der Erſten Kammer vertreten. Auch ſeine
den er Landesſynode haben immer überzeugend gewirkt. Wäh=
G ſer; Bad=Nauheimer Tätigkeit iſt er zuſammen mit Dr. Abé
Be=
mnder Kinderhoſpitals geweſen.
Sex tigen Jahren quälte ihn Atemnot als Folge zunehmender
kkalk- die auch die Urſache ſeines raſchen, aber ſanften Todes war.
Be ung findet auf ſeinen Wunſch ohne beſondere Anſprache am
mtach a. 16. Dezember, nachmittags ½3 Uhr, von der Kapelle des
R F3 ſofs aus ſtatt.
Seir irken wird über das Grab hinaus unvergeſſen bleiben.
—T =ſſor Carl Beines, der hervorragende Geſangspädagoge und
ſangst ter an der Städt. Akademie für Tonkunſt, feiert heute ſeinen
Gelk= tag. Dem allſeits verehrten Meiſter wird es an ſeinem
rentol bei ſeiner großen Beliebtheit ſicher nicht an zahlreichen
weiſesl erzlicher Verehrung fehlen.
— — 8 Alter. Am Dienstag, den 17. Dezember, feiert in
körper=
her ur geiſtiger Friſche Frau Anna Schneider Witwe, geb.
zriſtiar einheimerſtraße 96, ihren 80. Geburtstag.
— 2 nachtsſpiel im Realgymaſium. Schüler des Realgymaſiums
hren er kommenden Woche ein Weihnachtsfeſtſpiel mit Chor und
ſcheſte r Feſtſaal der Anſtalt auf. Eine Weihwachtsſinfomie für
ſines eſter von Manfredini wird die nötige Weihnachtsſtimmung
worzas n. Die neubeſchaffte Bühneneinrichtung der Schule wird
der 2 fführung erſtmalig Benutzung finden. Die Aufführungen
den Stag, den 17. Dezember, Donnerstag, den 19. Dezember,
Focl, den 2. Dezember, jeweils von 5 bis 7 Uhr nachmittags
O ittskarten zum Preiſe von 50 Pfg. für Erwachſene, zu
Pfg.-7. Schüler bei der Direktion der Schule.
— 4 nachtsmiete für die Akademie=Konzerte. Das Auflegen einer
ſeihnaru jete für die reſtlichen fünf Akademie=Konzerte wurde
all=
mein wißt. Das beweiſen die außerordentlich zahlreichen
Mel=
mgen, 1 ſeit der erſten Veröffentlichung auf dem Sekvetariat der
tädt. emie für Tonkunſt erfolgt ſind. Es ſei deshalb allen, die
ren V hörigen mit dieſer Miete eine Weihnachtsfreude bereiten
ollen, ohlen, ſich alsbald Plätze zu ſichern. Da für jedes der fünf
onzert ch eine Anzahl Karten zum freien Verkauf zur Verfügung
eiben . iſt bei anhaltender Nachfrage damit zu rechnen, daß keine
ſeitereng itze für die Sondermiete mehr abgegeben werden können.
Be=
mntlick5l 5 folgende Soliſten für die fünf Konzerte verpflichtet:
ilhei Backhaus (Klavier), Hans Beltz (Klavier), Adolf
juſcha, Rudolf Serkin (Sonatenabend), Carl Fleſch
Biolinen, öſta Andreaſſon (ioline). Die Mietkarten werden
Sekä iat der Städtiſchen Akadewie für Tonkunſt,
Eliſabethen=
aße B ernſprecher 3500, ausgegeben.
—2 insgemeinde. Wir erinnern an die in unſerer Kirche
ſtatt=
ndended ſtliche Abendmuſik am Montag, 16. Dezember, abends.
ſeben; mts= und Weihnachtsgeſängen von Cornelius, Lemacher,
Zilcher den von Joh. S. Bach aus dem Weihnachtsoratorium die
Alt=Arien ereite dich Zion” und aus der Weihnachtskantate „Süßer
oſt m.. Jeſus” die Alt=Arie (letztere mit Violinbegleitung) „In
feſu D.” geſungen. Die Violine bringt u. a. ein Violinkonzert mit
rgelbest ung von Vivaldi=Nachéz zu Gehör. Vivaldi, ein berühmter
Biolinſt) und Komponiſt, ſtand einige Zeit im Dienſte des
Kur=
fürſten ipp von Heſſen. Die Geſänge und Violinſtücke werden von
Orgelvool gen umrahmt. Den Beſchluß bildet ein Ricercar von Joh.
Steigleß; einem Stuttgarter Organiſten. Die dreiteilige Kompoſition
wird var” ceiten, wuchtigen Themen beherrſcht, die ſich im Schlußſatz
Mächtig y vern. Der mittlere, ruhigere Teil durchbricht die Motive
des erſthſ ind letzten Satzes und gliedert ſich dem Ganzen doch ein=
Blumenfreunde. Vor kurzem iſt der erſte Band des
U. uchs im Buchhandel erſchienen, das von Rudolf Koch
Fri Kredel in Verbindung mit Chriſtian Kleukens
hergeſtels .. Aus dieſem Anlaß findet am Dienstag, den 17. d. M.,
um 6 UI., im Gewerbemuſeum ein Bücherabend ſtatt, an dem
alte uniy re Blumenbücher aus dem Beſitz des Gewerbemuſeums und
der Larc ibliothek zur Vorlage gelangen. Der Eintritt zu der
Ver=
anſtalturd ſt frei. Eingang im 2. Stock, Zimmer 41.
Eig
Es e jehlt sich:
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Schulstraße 10
Ofo Carlus
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Waldemar-Pekerſen=Haus und Liegehalle
der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt (Hirſchegg, Kl. Walſertal
die am heutigen Tage eingeweiht werden. Dieſe Bauten dienen im Winter als Schihütte, im Sommer als Erholungsheim.
(Phot. K. M. Keßler, Riezlern.)
Höhenlage 1220 Meter über N. N.
— Volkshochſchule. Wir weiſen noch einmal darauf hin, daß zu
unſerer Weihnachtsfeier, in der Herr Dr. E. Zeh in einem
Lichtbilder=
vortrage über „Das Iſenheimer Weihnachtswunder, deutſches.
Weih=
nachten in Bild und Lied” ſprechen wird, die Darmſtädter
Madrigal=
vereinigung unter Leitung des Herrn Prof. Dr. Noack in
liebenswür=
diger Weiſe den muſikaliſchen Teil übernommen hat. Die Feier beginnt
um 11,30 Uhr im Feſtſaal der Höheren Landesbauſchule, Neckarſtr. 3.
Eintritt für unſere Mitglieder 50 Pf., für Nichtmitglieder 75 Pf.
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— Muſikverein. Ein muſikaliſches Ereignis darf es genannt
wer=
den, wenn ein Sänger vom Rang Prof. Albert Fiſchers als Soliſt
im Konzertſaal erſcheimt, wie dies am Montag, den 16. Dezember, im
Städtiſchen Saalbau, der Fall iſt. Albert Fiſcher, eim ſtändiger Gaſt
bei den erſten Konzerwveranſtaltungen des In= und Auslandes, ſingt
hier, der Weihnachtszeit entſppechend, die Arie „Großer Gott und
ſtar=
ker König” aus Bachs Weihnachtsovatorium, ferner mehrere
Weihnachts=
lieder von Cornelius, daneben Lieder und Geſänge von Schumann,
Löwe und Hugo Wolf. Daß Fiſcher ſeine reife Kunſt ſchließlich auch
für werwvolles Schaffen eines Zeitgenoſſen, mit eimer Liedergruppe des
hier wohlbekannten Bodo Wolf einſetzt, iſt erfreulich. — Am Flügel
waltet Generalmuſikdirektor Dr. Böhm, der ſich mit ſeiner Begleitung
ſchon wiederholt als Ausdeuter feinſter Liedkunſt bewährt hat. (
Kar=
ten bei Konzert=Arnold, Eliſabethenſtraße.)
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Fest zurückgestellt.
— Anthropoſophiſche Geſellſchaft. Der Menſch als moraliſche,
Schickſal bildende und Schickſal erlebende Weſenheit in ſeinem
Verhält=
nis zur Geiſtes= und Sinnenwelt bildete den Gegenſtand der
Vortrags=
reihe, die am Dienstag, den 18. Dezember, mit dem 6. Vortrag ihren
Abſchluß findet. Die dargelegten Tatſachen überſinnlicher Art ſollen
nun noch in einen anderen kosmiſchen Zuſammenhang geſtellt werden,
der durch das Thema „Erdenjahr und Weltenjahr: Seelenumkehr und
Weltenwende” angedeutet iſt. Daraus wird ſich erweiſen laſſen, daß
eine Zeit, die mehr und mehr die Signatur der Sinnloſigkeit annimmt,
in ihrem Schoße doch das gottgewollte, vom Menſchen in Freiheit zu
ergreifende Ziel in ſich wirkſam hat. Siehe heutige Anzeige.
Zu Weihnachten!
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— Heſſiſches Landestheater. „Peterchens Mondfahrt”
ge=
langt heute Sonntag, um 14 Uhr, im Gvoßen Haus zur Wiederholung;
auch heute findet die große Verteilung von Lebkuchen und Zeppelinen
an alle Kinder ſtatt.
„Ein Walzertraum”, die zugkräftige Operette von Oskar
Straus, kann heute Sonntag, um 20 Uhr, im Großen Haus bereits
zum zehnten Male unter muſikaliſcher Leitung von Carl
Bam=
berger mit der bewährten Beſetzung (Bunſel, Harre, Philips, Ney,
Ma=
letzki, Tibaldi, Liebel, Vogt, Keßler, Gothe, Saggau) in Szene gehen.
(Heſſenlandmiete III.)
Lortzings komiſche Oper „Der Waffenſchmied” gelangt als
Nachmittagsvorſtellung heute Sonntag, um 15 Uhr, im Kleinen Haus
unter muſikaliſcher Leitung von Carl Bamberger mit Kienzl,
Herr=
mann, Stralendorf, Vogt, Kuhn, Jacobs, Debus zur Aufführung.
(Darmſtädter Volksbühne, Jugendgemeinde U, Gruppe I bis IV.)
„Die andere Seite”, die berühmte Kriegsdichtung von R. C.
Sheriff, kommt heute Sonntag, um 20 Uhr, im Kleinen Haus in der
eindringlichen Inſzenierung Günter Haenels mit der hervorragenden
Premierenbeſetzung (Minetti, Weſtermann, Hinz, Gallinger, Wemper,
Jürgas, Baumeiſter, Haenel, Pfaudler, Schindler) zur Wiederholung
(Darmſtädter Volksbühne, Gemeinde R, Gruppe 1 bis U.)
Roſſinis „Angelina” gelangt Dienstag, den 17. Dezember, um
1930 Uhr, im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Kark
Maria Zwißler, in der Inſzenierung von Renato Mordo (
Bühnen=
bilder: Lothar Schenck von Trapp) zur ſüdweſtdeutſchen Uraufführung.
Kulturfilmbühne Kleines Haus. Der erſte
original=
japaniſche Großfilm „Im Schatten des Yoſhiwara”, eine der
hochrangigſten internationalen Filmſchöpfungen, läuft von Montag, den
16., bis einſchließlich Donnerstag, den 19. Dezember, jeweils um 16 und
20 Uhr, im Kleinen Haus.
Die Generaldirektion des Landestheaters legt auch in dieſem Jahre
eine Weihnachtsmiete auf, die für 6 Vorſtellungen nach freier
Wahl in der Zeit vom B. Dezember bis 31. März berechnet iſt. Die
Preiſe für dieſe Miete betragen von 16 bis 40 Mark und können auch
ratenweiſe gezahlt werden. Das Landestheater hat ferner die im
Vor=
jahve erfolgreich eingeführte Einrichtung der Weihnachtsſchecks
(in Höhe von 5 bis 50 Mark) wieder aufgenommen, die gegenüber dem
Tagespreis eine Ermäßigung von 10 Prozent gewähren. Die
Aus=
gabe der Weihnachtsmiete erfolgt bei der Mietabteilung die
Weih=
nachtsſchecks ſind ſowohl an den Tageskaſſen wie bei der Mietabteilung
erhältlich.
— Morbo — Generalintenbant in Chemnitz? Die Stadt
Chem=
nitz verhandelt, wie uns mitgeteilt wird, mit Renato Mordo wegen
Uebernahme des Generalintendantenpoſtens. Eine Entſcheidung erfolgt
in den nächſten Tagen.
— Chriſtlicher Verein junger Männer e. V., Darmſtadt. Für den
Vortrag „Die chriſtliche Kunſt”, der leider infolge Verhinderung des
Redners ausfallen muß, hält Sekretär Bähr einen Lichtbildervortrag
über „China, Land und Leute‟. Herr Bähr iſt ſelbſt in China geboren
und hat dort ſeine Jugendjahre verbracht, ſo daß er einen Einblick in
die Verhältniſſe des 400=Millionenvolkes bekommen hat. Alle
Miſſions=
freunde und Förderer unſerer Sache ſind herzlich dazu eingeladen. Der
Wochenplan der kommenden Woche lautet: Montag: Familienbibelſtunde,
Mittwoch: Jungmänner=Bibelbeſprechſtunde. Donnerstag: Jung=C.
Vor=
trag: „Die heilige Adventszeit und wir” Freitag: Frauenabend und
Turnen der Mitglieder in der Luoturnhalle, Samstag: Jungſchar
(3—5 Uhr).
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S
Ladwigstraßa 43
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Sonntag, den 15. Dezember 1929
und um die Welt mit Graf Zeppelin.
Das Zeſt der Technik.
Der Feſtausſchuß der techniſch=wiſſenſchaftlichen Vereine zu Darm=
(adt hatte wiederum zum Feſt der Technik geladen, und alles, was
hierbei nicht fehlen durfte, war geſtern abend im Saalbau verſammelt,
um die fröhliche Fahrt mit dem „Graf Zeppelin” rund um die Welt
mitzumachen, wenn nicht als Paſſagier, ſo doch als Zuſchauer.
Es war eine ebenſo feſtlich wie erwartungsvoll geſtimmte
Ver=
ſammlung, die der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes. Herr Miniſterialrat
Wagner, begrüßen konnte. Sein herzlicher Gruß und Dank galt
in erſter Linie Herrn Oberbürgermeiſter Mueller, ferner den
Herren Fachgenoſſen, den Herren Studierenden der Hochſchule, der
Preſſe und vor allem den Damen! Ein Feſt der Technik in ſo ernſter
Zeit zu feiern, bedarf der Begründung. Die ſchweren Entſcheidungen,
vor die Deutſchland geſtellt iſt, ſind zwar in erſter Linie finanzieller
und wirtſchaftlicher Art, ſie betreffen aber ſehr einſchneidend auch die
Technik. Denn die notwendigen finanziellen Beſchneidungen können
zum mindeſten zur Folge haben, daß das Tempo der techniſchen
Ent=
wickelungen gehemmt wird und Deutſchland vielleicht hinter den
ande=
ren Nationen zurückbleibt. Wer aber während des ganzen Jahres
ernſt und emſig arbeitet, dem gebühren auch ein paar Stunden frohen
Feſtes, aus denen er Kraft zu neuem Schaffen ſchöpfen kann. Darum
das Feſt der Technik, das heute abend die Techniker mit Freunden, auch
von auswärts, vereint. Die Veranſtaltung ſtellt diesmal die
Luft=
technik in den Mittelpunkt und will ſie von der heiteren Seite zeigen.
Mit dem Dank an die Mitwirkenden und an die Schöpfer der heiteren
Zeppelin=Revue ſchloß der Redner und — die Zeppelinfahrt begann.
Es war eine luſtige, temperamentvolle und ſchöne Reiſe, die die
Feſtbeſucher dann miterleben durften. „Ein lebendes Bildbuch
mit Geſang und Tanz, Laut= und Leiſeſprechern
und ſonſtigem Gefunke”. In Friedrichshafen gings los. Eine
temperamentvolle Sache war dieſer Start, und das Temperament hielt
die ganze Fahrt durch an, erhielt nur die verſchiedenen nationalen
Färbungen. Lebhaft begrüßt erſchienen Eckener und ſein Stab, und
er hatte eine ganz reizende Haltemannſchaft, die nicht nur den Start
glänzend „erledigte”, ſondern auch der allgemeinen Feſtfreude durch
einen charakteriſtiſchen Tanz Ausdruck gab. Und dann die
Paſſa=
giere: Miſter Brown aus Kanada (Herr stud. grch. Sturmfels),
Don Joſé aus Granada (Herr stud, arch. Bäcker), Meier,
Kinoope=
rateur (Herr cand. arch. Köthner), Jwan, Ruſſe (Herr cand. arch.
Heuſer), Tſchang, Japaner (Herr P. T. Shen), Karl Heinrich
Hannemax (Herr Stud. Poppendiec) Lord Spleen (cand, arch.
Petzold), Lady Hay (Fräulein Vera Wagner), der blinde
Paſſa=
gier (Herr Dipl.=Ing. Herldt), der Luftkoch (Herr H. Ney vom
Lan=
destheater), der Luftboh, Prolog (Fräulein Lotte Baltz).
Endlich ſtieg das Luftſchiff. Radio=Uebertragung ließ dann
neben den köſtlichen lebenden Bildern die ganze Fahrt mitgenießen,
ſo=
wohl im Zepp wie an den jeweiligen Landeplätzen. Die Phantaſie des
Textdichters hatte köſtliche Einfälle geboren zu den Erlebniſſen der
Paſſagiere, den jeweiligen Empfangsfeierlichkeiten uſw. Die Paſſagiere
ſelbſt waren ihrer Nationalität nach fabelhaft echt. Vom ſchnoddrigen
Berliner bis zum echten — Japaner.
14 Bilder belebten die Fahrt und die — Revue. In ſchnellen und
großen Sprüngen gings von bekannten Gegenden (Darmſtadt,
Frank=
furt, Schwarzwald) nach Wien, wo eine hübſche Praterizene geboten
wurde. Dann im vierten Bild nach Moskau. Im Gegenſatz
zum wirklichen, landete der Darmſtädter Eckener, und die
— Orpheum. Heute Sonntag, 15. Dezember, abends 8 Uhr, findet
die letzte Aufführung von „Wiener Blut”, Operette in 3 Akten, Muſik
von Johann Strauß, ſtatt. Der Sonntagskartenverkauf findet ſtatt:
Verkehrsbüro, Ernſt=Ludwigsplatz, von 10 bis 12 Uhr, de Waal,
Rhein=
ſtraße 14, bis 6 Uhr, Zeitungskiosk gegenüber dem Verkehrsbüro bis
1 Uhr, Orpheumskaſſe ab 3 Uhr, (S. Anz.)
Märchentheater. Heute Sonntag, den 15. Dezember,
nach=
mittags 3,30 Uhr, findet die Erſtaufführung „Das Aſchenbrödel”, ein
Märchen von Gebrüder Grimm, unter Benutzung bekannter Volkslieder
in 3 Akten für die Bühne bearbeitet von Maria Clara Keller, ſtatt.
Dieſes Märchen wird wieder die Herzen der kleinen und großen
Zu=
ſchauer gefangen nehmen. Wie werden ſie betrübt ſein, wenn
Aſchen=
brödel ſo ſchlecht behandelt wird, wie werden ſie dann ſtrahlen, wenn
es ſein Glück findet! Das Märchen, das in anderen Städten von der
Jugend mit großem Beifall aufgenommen wurde, wird auch ſicher den
hieſigen Kindern eine große Freude bereiten. Den Beſuch von
Aſchen=
brödel können wir deshalb wärmſtens empfehlen. Jedes Kind, welches
die Aufführung beſucht, erhält von Knecht Rupprecht ein Geſchenk. Der
Kartenverkauf iſt heute Sonntag bis um 12 Uhr im Verkehrsbüro und
von 12 bis 1 Uhr im Kiosk. Die Orpheumskaſſe iſt ab 2 Uhr
ge=
öffnet. (Siehe Anzeige.)
Evangeliſche Markusgemeinde. „Im Advent” hieß die Loſung des
Familienabends im Gemeindeverein. Die Veranſtaltung fand
bei ſehr zahlreichem Beſuch aus allen Kreiſen unſerer großen Gemeinde
in ihrer ſchlichten, vornehmen Form großen Beifall; die Eingangs= und
Schlußworte unſeres Herrn Pfarrers Vogel bevonten den Anlaß der
gegenwärtigen Wochen in würdigſter und eindringlicher Weiſe mit einer
dichteriſchen Darſtellung (Heinicke) vom Advent am Jovdan. Herr
Studienrat Prof. E. E. Becker gab in ſeinem anvegenden Vortrag
nicht ohne Humor eine geſchichtliche Darſtellung, wie es zu Advent und
Weihnachten und zum Kirchenjahr in den Formen gekommen, in denen
unſere Gegenwart ſie kennt. Der Redner erinnerte an einſtige
Weih=
nachten auf fernem Kriegsſchauplatze in den Lazaretten und das „Gute
Weihnachten”, das ſich damals, deren Inſaſſen wünſchten, weil ſie an
„Fröhliche Weihnachten” verzagten, möchte manchem in all den Nöten
unſerer Jetztzeit wieder angebracht erſcheinen. All die kenntnisreiche
Information des Vortrags über Weihnachten und Advent und ihre
Bräuche in früheſten und ſpäteren Jahrhunderten wurde mit beifälligem
Dank aufgenommen. Im zweiten Teile des Abends brachte Fräulein
v. Selzam Kompoſitionen von Brahms, Wagner und Schubert in
höchſt anſprechender, feinſinniger Auffaſſung mit ihrer gut geſchulten
Sopranſtimme zu Gehör und ſei der jungen Dame auch an dieſer Stelle
für ihre hingebende Geſangskunſt und den künſtleriſchen, Genuß, nicht
minder wie der trefflichen Begleitung ihrer Frau Mutter am
Inſtru=
ment aufs beſte gedankt. Sehr erfreulich und belebend wirkte ferner an
dieſem Abend die aktive Beteiligung der zahlreichen weiblichen Jugend
des Markus=Frauenvereins, ſei es mit Gedichtvorträgen, ſei es mit
Be=
tätigung bei der Teebewirtung in der Pauſe. Auch den freundlichen
Händen, die für die Lichterreihen im Tannengrün auf den Tiſchen, für
Gedeck und Gebäck, und damit für Behaglichkeit Sorge getragen, hier
ein herzliches Dankeswort. Der gemeinſame Liedergeſang dürfte durch
zeitige Bekanntgabe der ausgewählten Strophen an die ſangeskundigen
Damen gewinnen können. Im ganzen wird der wohlgelungene Abend
hoffentlich zur Wiederholung im Laufe des Winters anregen, wo dann
arh die mit guter Laune eingeſchaltete Guſtav Adolf=Säkularſammlung
Sch.
ihre ſtilgemäße Fortſetzung fände.
Vom Wochenmarkt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom 14. Dezember
für ein Pfund bzw. Stück in Reichspf.: 1. Gemüſe: Kohlrabi 5—7,
Erdbohlraben 10—15, gelbe Rüben 6—10, rote Rüben 10—15, weiße
Rüben 10—15, Schwarzwurzeln 35—50, Spinat 18—25, Römiſchkohl 12
bis 15, Rotkraut 10—15, Weißkraut 5—8, Wirſing 10—12, Roſenkohl 25
bis 30, Zwiebeln 10—15, Knoblauch 80, Tomaten 70—80, Kaſtanien 30,
Feldſalat 80—100, Endivienſalat 8—15, Kopfſalat 10—30, Blumenkohl
20—120, Rettich 5—10, Meerrettich 100. — 2. Kartoffeln:
Spät=
kartoffeln 5—7. — 3. Obſt: Tafeläpfel 15—20, Wirtſchaftsäpfel 8—12,
Tafelbirnen 12—20, Wirtſchaftsbirnen 8—15, Nüſſe 50—60, Apfelſinen
15—20, Zitronen 10—15, Bananen 55. — 4. Eßwaren:
Süßrahm=
butter 230—240, Landbutter 200—220, Weichkäſe 30—35, Handkäſe 5—15,
Eier, friſche 18—20. — 5. Wild und Geflügel: Gänſe 140—150,
Hühner 130—170, Tauben 80—90, Haſen 120—160. — 6. Fleiſch=
und Wurſtwaren: Rindfleiſch, friſch 90—110, Kalbfleiſch 120,
Schweinefleiſch 120—140, Dörrfleiſch 180, Wurſt 80—160, Wurſtfett 60,
Schmalz, ausgelaſſen 120.
Paſſagiere erlebten eine buntbewegte Szene in einer ruſſiſchen
Schänke mit echten Nationaltänzen und =geſängen. Poeſie= und
ſtimmungsvollen Stunden in Nacht und Einſamkeit folgte eine
bunt=
bewegter Markt in Bagdad, erfüllt mit dem geheimnisvollen Zauber
orientalen Lebens. — In der Kabine ſpannen ſich dann langſam, aber
ſicher Liebesfäden zu der einzigen Paſſagierin (Frl. Vera Wagner),
die dieſe zu köſtlichen Geſängen aus elegiſcher Stimmung heraus Anlaß
gaben. Der Morgenſtimmung in Pyjana folgte eine
japa=
niſche Viſion, die ſehr geſchickt das poeſie= und blumenduftende,
aber auch das moderne Japan charakteriſierte.
Wild und phantaſtiſch waren Szenen und Tänze bei den Südſee=
Inſulanern, dann kamen die entzückenden braunen Mädels von Java
und dann kam Amerika in Sicht. Der letzte Alkohol wurde vertilgt,
Neyz ſang vom Mayer am Himalaya” und ähnliche ſchöne Sachen.
Und es gab ein Erwachen mit furchtbarem Haarweh, dann aber gings
nach Los Angeles. Das war ein Empfang mit Geknall und
Ge=
johle, mit Tanz und Sang!
Und endlich: Ankunft in New York! All den begeiſterten
Jubel erlebten wir mit, da Eckener im Auto durch die Straßen gefahren
wurde. Ney, der Koch aber, der ſeine Liebe zu Lady Hay ſchnell
verwunden, drängte zum Aufbruch, zur Rückfahrt nach
Darm=
ſtadt, wo die Fahrt mit einem glanzvollen Aufmarſch und
rauſchen=
dem Schlußbild ihr Ende fand.
Beſonders rühmlich hervorzuheben iſt die ausgezeichnete „
Bühnen=
bild=Geſtaltung”, die Kabine des Graf Zeppelim, durch Herrm Architekt
Pfuhl (B. D. A.), und die ganz ausgezeichneten Tänze, die die Reiſe
ſo wundervoll belebten.
Der ſchwierige muſikaliſche Teil lag in den Händen des Herrn
Ka=
pellmeiſters Willy Schlupp und ſeines Stadtorcheſters.
Der Revue folgte Ball. Im Gartenſaal vereinigten ſich an feſtlicher
Tafel die „Prominenten” bei — nun bei dem, das ſchließlich immer
der=
artige ſchöne Veranſtaltungen belebt: ein gutes Glas Wein und
geiſt=
volle Unterhaltung, aus der heraus oftmals allgemeine Anerkennung
klang ob des trefflichen Gelingens dieſes wirklich originellen und ſchönen
Feſtes der Technik.
Neben Herrn Studienrat Röhrich (Textbuch und Regie) und
Herrn Architekt B. D. A. Pfuhl hat Fräulein Aenne Reiß das
Hauptverdienſt, die im Mittelpunkt des Ganzen ſtehenden Tänze erdacht
und einſtudiert zu haben. Neben den Damen der techniſchen Verbände
ſtellten ſich Schülerinnen von Frl. Reiß in den Dienſt der Sache. (
Wie=
ner Polka, Japaniſche Viſion, Javabild!) Ohne ihre eifrige Mitarbeit
wäre es nicht möglich geweſen, in verhältnismäßig kurzer Zeit die
Auf=
führung zuſtande zu bringen.
Um die technifche Durchführung machten ſich verdient Herr
Ober=
ingenieur Herzog von der Heag und die bekannte Firma Nora=Radio
Büro, Frankfurt a. M., vertreten durch Herrn Dr.=Ing. Schmidt,
ſpwie Herr Kand. Ing. Rud. Schad, der auch das (bei 80
Mitwirken=
den!) nicht leichte Amt des Spielwarts übernahm, ferner die Herren
Dipl.=Ing. Herldt und Stud. Arch. Lerchen.
Der inſtrumentale Teil lag in den Händen des Städt. Orcheſters,
unter Leitung von Herrn Schlupp. Die Klavierbegleitung hatte Frl.
Felgner freundlichſt übernommen.
Als Soliſten wirkten, wie ſchon erwähnt, Herr Ney und mit
ſtärk=
ſtem künſtleriſchem Erfolg Frl. Aenne und Milly Reiß.
Der dichteriſche Erfolg des Herrn Studienrats Röhrich aber
**
war die Krönung des Feſtes.
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Feuer in der Darmſtädter Schupo=Kaſerne. Geſtern nachmittag
bracht in einem Keſſelhaus in der Schupo=Kaſerne ein Brand aus. Aus
noch unaufgeklärter Urſache waren lagerndes Holz und ein Teil der
Einrichtung in Flammen geraten. Den Bemühungen der Feuerwehr
gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken, ſo daß der
an=
gerichtete Schaden nicht ſehr erheblich iſt.
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— Liebestragödie. Ein Student aus Darmſtadt und ein ebenfalls
von hier ſtammendes Mädchen hatten ſich am Donnerstag nacht in
Aſchaffenburg in einem Hotel eingemietet und als Ehepaar ins
Fremden=
buch eingetragen. Als die beiden bis Freitag mittag nichts von ſich
hören ließen, ſah man in ihrem Zimmer nach und fand ſie in ihrem
Blute liegend auf. Sie hatten ſich mit Glasſcherben die Pulsadern
ge=
öffnet, um ſo aus dem Leben zu ſcheiden. Nach Anlegung eines
Not=
verbandes wurden ſie ins Krankenhaus geſchafft. Lebensgefahr beſteht
nicht wehr.
Das dankbarste
estgeschenk!
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Kulkurgeſchichkliches vom „Silbernen
„Goldenen”.
Die beiden wichtigſten Sonntage der Geſchäſt
„Silberne” und „Goldene” in früheren Zeiten. — B
der Sonntagsruhe. — Wieſo die Dezemberſonntage
geſchäftliche Bedeutung erlangten,
1. Die beiden letzten Sonntage vor Weihnachten.
men „Silberne” und „Goldene” Sonntage erhalten ha
nicht nur von den Kaufleuten, ſondern auch von den 8
lichſt erwartet, denn ſie ſind vor allen anderen Son
Geſchäftstagen des Jahres ganz beſonders ausgezeichn
ſind volkswirtſchaftliche Vorgänge ſo poeſieumhaucht
mungsverklärt, wie an dieſen beiden Tagen, denn gl
die ſonſt im gewöhnlichen Leben einen nüuchternen V
ſtellen, werden an dieſen beiden Sonntagen zu eine
freude und vorfeſtlichen Stimmung. Es ſind die Tage
an denen man die Berechtigung des Wortes erkennt
ſeliger als Nehmen iſt. Schon in früheren Jahrhundert
man von amtlicher Sonntagsruhe noch nichts oder
wußte, waren die Sonntage vor Weihnachten in geſche
ziehung von großer Bedeutung. Damals waren die
höherem Grade als heute die Verſorgungsſtellen des
des. Am Sonntag hatte der Bauer Zeit, denn er rI
ſchweren Arbeit der Woche aus und fuhr auf ſeinem
ſeinem Schlitten in die Stadt, um hier ſeine Einkäuf
nachten zu beſorgen. Noch heute kann man Nachklänge
Sitte in vielen kleinen Städten erkennen, denn auck
Tagen ſind die Städte am Sonntag die Anziehung
viele Landbewohner, wenn es auch an gewöhnlichen
nur an einigen Stunden etwas zu kaufen gibt. An der
vor Weihnachten entwickelte ſich darum in den Städ
haftes Geſchäftstreiben wie an den großen
Jahrmar=
durch die weihevolle Stimmung verklärt, die die Anw
Chriſtbäumen und die beſondere ſeeliſche Verfaſſung
mit ſich bringt. Wir finden darum die Ausdrücke
„Silbernen” und „Goldenen” Sonntag ſchon im 17. ur
hundert in alten Kalendern und Erzählungen. Darat
vor, daß ſchon in vergangenen Jahrhunderten die S
Weihnachten im Volke eine beſondere Bedeutung, auck
licher Beziehung, hatten. Sie waren gewiſſermaßer
punkte der ſogenannten Weihnachtsmärkte, von den
große Berühmtheit im Laufe der Jahrhunderte erl
Auch die Städter ſelbſt haben ſchon damals vielfach d
zu ihren Einkäufen benutzt, da auch ſie am Wochente
Kontors oder Amtsſtuben feſtgehalten wurden. Eine
Bedeutung erhielten die Sonntage noch, als durch
faltigſten Arbeiterſchutzgeſetze und Novellen zur Gew
die allgemeine Sonntagsruhe in Deutſchland eingefi
Dadurch wurden die Sonntage vor Weihnachten zu
tagen erhoben, denn ſie waren durch die Sonderbeſtim
für eine Anzahl von Stunden die Sonntagsruhe an d
aufhoben, zu Geſchäftstagen erſter Ordnung erhoben 1
Stadt und Land rüſtet ſich alles zu Einkäufen an di
Schon der „Silberne” bringt erfahrungsgemäß eine un
Belebung des Geſchäftes. Aber der „Goldene” iſt ta
Tag, der für die Kaufleute Goldeswert hat. Denn,
noch ſeine Einkäufe zurückgeſtellt hat, muß ſich jetzt e
letzter Stunde die Geſchenke zu beſorgen. Seltſam iſt d
daß überall dieſe beiden Tage eine eigenartige Mi
R
Werktags= und Feiertagsſtimmung aufweiſen. Es geht
Genüge hervor, daß dieſe „Silbernen” und „Goldenen
vom Volk mehr als Feſtlichkeit empfunden werden, den
Kauftage. Nur die Angeſtellten der Geſchäfte haber
Tagen doppelte und dreifache Arbeit zu leiſten, denn je
Umſatz und der Verdienſt iſt, deſto größer ſind die Anf
die an ſie in dieſen Tagen geſtellt werden. Aber auch
meiſtens nicht umſonſt, denn bekanntlich ſind in vielet
Weihnachtsgeſchenke üblich, die um ſo größer ausfal
je reicher der Verdienſt an dem Weihnachtsgeſchäft i
bernen und goldenen Sonntage haben auch in den v
Gegenden Deutſchlands ihren beſonderen Charakter un
dadurch wie die Weihnachtsmärkte Beiträge zur Kul
der einzelnen deutſchen Stämme. Exwähnt ſei noch,
Sonntage auch der Landbevölkerung Gelegenheit geb
kirchlichen Veranſtaltungen der naheliegenden Städte
men. Darum beginnt der Strom der Kaufluſtigen vom
der Stadt an den beiden Vorweihnachtsſonntagen ſd
früheſten Stunden.
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Sonntag geöffuet!
— Kaufmänniſche Berufsſchule. Die Weihnachtsferien d
niſchen Berufsſchule beginnen ſchon Montag, den 16. Dee
ausfallende Unterrichtswoche wird in die erſte Woche der
alſo auf die Zeit vom 7. bis 12. April, verlegt. Die ande
ſchulen ſchließen Freitag, den 21. Dezember.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erlra
liche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag, T
zember 1929, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit
Draudt, Heinrichſtraße 17, Telephon 2520; Dr. med. Gr.
dörferſtraße 20, Telephon 1419; Dr. med. H. Hofmar
ſchlägerſtraße 16, Telephon 3069.
Lokale Veranſtallungen.
— Adventsfeier im A.W.A. Wir erinnern noch
die im Fürſtenſaal bei Chriſt, Grafenſtraße 18, ſtattfindend
feier mit reichhaltigem Programm. Durch Mitglieder eingef!
willkommen.
— Orthſcher Männerchor. Die diesjährige
nachtsfeier findet am 2. Feiertag, nachmittags, im dr
der Beſſunger Turnhalle ſtatt. Das reichhaltig zuſammenge!
gramm, aus dem wir heute nur andeuten wollen; neu einſtudt
3 Theateraufführungen, Tombola und Tanz, wird auch Dies1
ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen.
On L
Globen und Atlanten Darmſtadt, Kirchſtraße 2
Aus den Parkeien.
— Deutſchnationale Frauengruppe. Wie‟
unſeren Mitgliedern und Freunden mitgeteilt, daß nagl.
nerstag, den 19. Dezember, abends 7 Uhr, uſer. *
feier bei Sitte ſein wird. Sie wird gleichzeitig mit eine.
für die Kinder unſerer deutſchnationalen Arbeiter verbüſh.
Landtagsabgeordnete Heräus wird ſprechen, künſtleriſch.
Darbietungen uns erfreuen. Wir hoffen auf volzählige
aller unſerer Frauen.
St
Kirchliche Nachrichten
Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44), Sonntag, vokh.
an: Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühneſe m.
der hl. Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Generglicht.
Jungfrauenkongregation. Um 140 Uhr: Hochaml.
Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachn. um 14cT
Um 15 Uhr: kirchliche Verſammlung der Jungfrauel. L
7 Uhr Rorate=Amt.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchweſeoſt..
Um
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Prehnſe=
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austiüh.
munion.
i
[ ← ][ ][ → ]mmer 347
* Verwaltungsgerichtshof.
ſtehen nur Vorentſcheidungen gemäß Art. 77 des Heſſiſchen
Aus=
geſetzes zum BGB. an:
rnächſt handelt es ſich um die Vorentſcheidung in einer Privat=
Zeit
die Graf Schwerin hier gegen den Oberbürgermeiſter der
armſtadt erhoben hat. Im Hintergrund der Sache ſpielt der
erlon Umſſl mit, daß die Ehe des Grafen aus Verſchulden der Ehefrau
iſt und letztere bis zum 1. Oktober d. J. Lehrerin an der
dor Weiſ, Stäss im Akademie für Tonkunſt war. Es ſollen Aeußerungen
ge=
ſe—r, die der Herr Oberbürgermeiſter als Vorſitzender des
Kura=
gegenüber Mitgliedern des Kuratoriums getan haben ſoll. Es
Teihe von Zeugen anweſend.
dom Privatkläger geſtellten Antrag auf Vertagung wird
ſtatt=
ind ein neuer Termin auf den 4. Januar 1930, vormittags
im nberaumt. Eine Reihe von Zeugen werden zu dieſem
Ter=
en. Das perſönliche Erſcheinen des Herrn Oberbürgermeiſters
Hnet.
rentſcheidung gegen Polizeiwachtmeiſter Bärmann von
Offen=
m Transportgefährdung.
2. Dezember 1928 fand in Offenbach ein Zuſammenſtoß
zwi=
ar Laſtauto und der elektriſchen Straßenbahn ſtatt, wodurch
aden von 2 Mark 65 Pfennigen erwuchs. Für
fſige Transportgefährdung wird der den Verkehr damals
Polizeiwachtmeiſter Bärmann verantwortlich gemacht. Als
ndiger iſt Gewerberat Specht erſchienen, daneben noch Zeu=
Zorfalls. Die Stelle wird als gefährlicher Punkt bezeichnet,
Verkehr herrſche. Urſprünglich war ein Verfahren gegen
ahrer beabſichtigt. Nach der neuen Kraftfahrzeugordnung hat
ſche Straßenbahn keine Ausnahmeſtellung.
Fertreter des Staatsintereſſes verneint ein Verſchulden des
In dieſem Sinne erkennt das Gericht.
bereitendes Verfahren gegen die Polizeihauptwachtmeiſter
Grünewald in Bingen wegen Körperverletzung. Techniker
kums Bingen verübten in der Nacht vom 11./12. Auguſt 1928,
45 Uhr, ruheſtörenden Lärm und wurden zwecks
Perſonal=
zur Wache gebracht, mit anderen, die die Lärmmacher
ermun=
af der Wache ſollen die Beamten ſich der Körperverletzung
Staatsgewalt in Bingen eine mäßige Geldſtrafe erhalten,
trig hat die Kleine Strafkammer in Mainz auf Freiſprechung
Der Vorfall vom 11./12. Auguſt 1928 war der Nachklang
Technikum ſtattgehabten Stiftungsfeſtes. Ein Recht der Be=
Siſtierung der angeblichen Ruheſtörer wird in dem
verleſe=
er Urteil verneint; Ruſt habe ſich nicht in rechtmäßiger Aus=
Amtes befunden, ein Anlaß zur Mitnahme auf die Wache
beſtanden, denn die Techniker hätten ja Perſonalausweiſe
abt. Den Angaben der beiden Beamten hat das Gericht kei=
Goen geſchenkt. Die Staatsanwaltſchaft will nun gegen letztere
perverletzung im Amt und Freiheitsberaubung vorgehen;
niniſter ſucht um Vorentſcheidung nach.
Di arſtellungen ſind widerſprechend. Der Zeuge Ingenieur Fey
Sſnburg bekundet, er ſei „Lausbub” genannt und mit einer
yaktiert worden, an Ruheſtörung habe er ſich nicht beteiligt,
Df der Wache etwa eine Stunde auf der Pritſche zugebracht,
entlaſſen worde; er bleibt dabei, er ſei „Bittel”, genannt
Zelle verhauen worden; angetrunken ſei er nicht geweſen.
ibeamter in Bingen, der ſeit 1920 daſelbſt iſt, ſchildert Ruſt
n, pflichteifrigen Beamten, ebenſo auch Grünewald. Forſche
müſſe man in Bingen haben, denn die
Ver=
tri e ſeien hanebüchen; man habe es mit Schifferzunft
Tal ern zu tun.
desl twalt der beiden Beamten rügt, daß vor Gericht dieſe gegen
Ge4 nicht beeidigt worden ſeien, hierdurch ſei die Sache auf ein
chess eiſe geſchoben worden; auch der Amtsrichter in Bingen
d ſeamten unbeeidigt gelaſſen. Die Verhältniſſe in Bingen
ie Polizeibeamten ſehr ſchwierig. Jeder Vorfall erzeuge
Auflauf, und die Polizei habe es ſchwer, die Perſonalien
Die Beamten ſeien verhöhnt worden und deshalb ſeien
itten. Der Polizeibeamte müſſe ſcharf auftreten und auf
ſein. Die Techniker ſeien keine Studenten.
rtreter des Staatsintereſſes hält die Siſtierung der Techniker
gt. zum mindeſten habe ein entſchuldbarer Irrtum der
bei=
n vorgelegen. Das Schlagen ſei geſchehen, um den
Wider=
echen. Ein Schlagen in der Zelle ſei trotz Feys Zeugnis
en. Ein ſchlüfſiger Beweis für eine Pflichtwidrigkeit der
k nicht geführt.
=teil bejaht ein Verſchulden der Beamten,
tdergewerbeſcheine und Legitimationskarten. Die
Wander=
rbod ne und Legitimationskarten gelten jeweils nur bis 31.
De=
er 75. Zu Beginn des neuen Jahres häufen ſich meiſtens die
rägey =art, daß die Ausfertigung der neuen Ausweiſe
Verzöge=
den muß. Es erſcheint daher unerläßlich, ſchon jetzt die
F Neuerteilung der Scheine bei den zuſtändigen
Bürger=
oder Polizeibezirken zu ſtellen. Nur bei rechtzeitiger
An=
kann Gewähr dafür übernommen werden, daß die Reiſe=
Gebrauch zur Verfügung ſtehen.
tner! Man ſchreibt uns: Das Rentnerverſorgungsgeſetz,
und Anſtandspflicht der Reichsregierung, läßt immer noch
A ten. Das Verhalten der Fürſorge in letzter Zeit hat
Be=
min größte Mißſtimmung ausgelöſt. Das Beweismaterial, das
en Händen befindet, iſt geradezu erdrückend für alle, die im
„iche mitzureden haben. Der Rentnerbund hält es deshalb
deß e für ſeine Pflicht, für diejenigen mit allem Nachdruck
ein=
a. am Abend ihres Lebens ihrer Altersverſorgung beraubt,
rtörniſſen des Alltags gegenüberſtehen. Wir bitten deshalb
glieder und Freunde unſerer Bewegung, zahlreich zu
er=
iehe Anzeige.)
Sonntag, den 15. Dezember 1929
Seite 7
Ein Aufruf an die Käuſerſchaft.
Das Geſetz über die Durchführung des Frühſchluſſes am Heiligen
Abend iſt vom Reichstage am 10. Dezember beſchloſſen worden. Damit
iſt der unermüdlichen Arbeit des VWA. (Verband der weiblichen
Han=
dels= und Büroangeſtellten) ein voller Erfolg geworden. Wie bei den
Verhandlungen im Reichstag von allen Seiten betont wurde, iſt erſt
durch den VWA. die breiteſte Oeffentlichkeit aufmerkſam geworden auf
den Mißſtand, den der bisherige ſpäte Geſchäftsſchluß am Heiligen
Abend für einen großen Teil deutſcher Menſchen darſtellte. Durch
um=
faſſende Materialſammlung gelang es dem VWA., zu beweiſen, daß
eine bedeutende Mehrheit des deutſchen Volkes den Fünf=Uhr=
Laden=
ſchluß am Heiligen Abend dringend wünſcht und ihn auch durchaus für
durchführbar hält. Ihre Anerkennung über die intenſive VWA.=Arbeit
haben die ſich für den Frühſchluß am Heiligen Abend einſetzenden
Neichstagsmitglieder im Plenum des Reichstags deutlich zum Ausdruck
gebracht. Es liegt nun an der großen Käuferſchar, zu beweiſen, daß
der Fünf=Uhr=Ladenfchluß reibungslos durchgeführt wird. Die
Käufer=
ſchaft hat bereits im Vorjahr und in dieſem Jahre erneut bekundet, daß
ſie willens iſt, ihre Weihnachtskäufe ſo rechtzeitig zu tätigen, daß reſtloſe
Durchführung des Fünf=Uhr=Ladenſchluſſes am Heiligen Abend möglich
iſt. Sie hat ſich auf den Fünf=Uhr=Ladenſchluß am Heiligen Abend ſeit
langem eingeſtellt und jeder an ſeinem Teil wird dafür ſorgen, daß der
frühe Schluß leicht zur Durchführung kommen kann, damit allen
Men=
ſchen, die in den Ladengeſchäften beſchäftigt ſind, ein ſchöner, feierlicher
Weihnachtsheiligabend beſchieden iſt.
DeutſcherPferdeſport=Kalender
Pferdefreunde
verwenden als Weihnachtsgabe
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Abreiß=Kalender 1930
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Dieſer Kunſikalender erſcheint ſeit vielen Jahren und gibt
in ausgewählten Bildern und von bekannten Fachleuten
geſchriebenen Texten einen Ueberblick über den derzeitigen
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Zu haben in allen Buchhandlungen, beim Verlag Ed. Zinſel,
Darmſtadt, Riedeſelſtr. 39 und in der Geſchäftsſielle des
(19848
Darmſtädter Tagblattes.
Tageskalender für Sonntag, den 15. Dezember 1929.
Heſf. Landestheater, Großes Haus, nachmittags 14 Uhr:
„Peterchens Mondfahrt” — 20 Uhr, Heſſenlandmiete III: „Ein
Walzertraum”. — Kleines Haus, nachm. 15 Uhr, U 1: „Der
Waffen=
ſchmied. — 20 Uhr, R 5: „Die andere Seite‟. — Orpheum
nach=
mittags 15½ Uhr: „Aſchenbrödel”; abends 20.15 Uhr: „Wiener
Blut”. — Konzerte: Schloßkaffee, Schloßkeller, Rheingauer
Weinſtube, Reichshof, Alte Poſt, Rummelbräu, Kaffee Jöſt,
Darm=
ſtädter Hof, Kaffee Monopol, Sportplatz=Reſtaurant, Bismarckeck,
Weinſtube Stolzenfels, Stadt Malaga, Hotel Prinz Heinrich, Reſt.
Dintelmann, Spaniſche Bodega, Zur Kanone, Hotel Prinz Karl
Waldſchlößchen. — Ludwigshöhe, 18.30 Uhr: Konzert.
Petruskirche, nachm. 17.30 Uhr: Weihnachts=Weiheſpiel.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia.
Aus Heſſen.
An. Arheilgen, 14. Dez. Sparen. Wieder iſt Weihnachten
heran=
gekommen und zahlen gegenwärtig die zahlreichen Sparvereine ganz
er=
hebliche Beträge aus. Zahlreichen Familien wird dadurch die
Beſchaf=
fung von Weihnachtsgeſchenken ſehr erleichtert, und auch die
Geſchäfts=
welt hat davon ohne Zweifel einen recht bemerkenswerten Vorteil. Sicher
aber iſt der Erfolg ein Anſporn für viele, auf dieſem Wege
weiterzu=
fahren; denn die kleinen Wochenſparbeiträge fallen meiſt nicht ſchwer,
wenn nur der feſte Wille dazu vorhanden iſt. — Umbau der
Turn=
halle. Die Umgeſtaltung bzw. Vergrößerung der Turnhalle des
hie=
ſigen Turnvereins 1876 geht ihrem Ende entgegen. Die Hauptarbeiten
ſind erledigt, und ſei beſonders der Errichtung einer Bühne mit
neu=
zeitlicher Einrichtung Erwähnung getan. Alle theatraliſchen
Darbietun=
gen bzw. turneriſchen Aufführungen können durch techniſch vollendete
Beleuchtungsmöglichkeiten erſt richtig zur Geltung gebracht werden. Die
Einführung einer modernen Heizungs= und Lüftungsanlage ſorgt für
angenehme Aufenthaltsmöglichkeiten, auch die verſchiedenen Nebenräume
und hygieniſchen Einrichtungem werden, einer zeitgemäßen Umänderung
unterworfen. Zur Neueröffnung des Umbaus, ſoll am kommenden
Samstag eine kleine Feier ſtattfinden und ſeien Intereſſenten jetzt ſchon
hierauf aufmerkſam gemacht. — Die Rechnung der Gemeinde für
1928 nebſt Rechenſchaftsbericht des Bürgermeiſters liegt gemäß Art. 173
der LGO. gegenwärtig während der Dienſtſtunden auf der
Bürger=
meiſterei zu jedermanns Einſicht offen und können Einwendungen
da=
ſelbſt angebracht werden.
* Griesheim, 14. Dez. Jubiläum. Nach vorheriger Tätigkeit
bei der Gemeindeverwaltung (1900—1903) iſt Herr Oberſekretär
Hof=
mann am 15. Dezember 1904 wiederum bei der hieſigen Bürgermeiſterei
eingetreten, ſo daß er am 15. Dezember d. J. auf eine ununterbrochene
25jährige Tätigkeit im Dienſte der Gemeinde Griesheim zurückblicken
kann. Herr Hofmann hat während ſeiner Tätigkeit unter 4
Bürger=
meiſtern (Maſſing, Zöller, Kunz, Schüler) und 2 ſtellvertretenden
Bür=
germeiſtern (früherer Beigeordneter Feldmann und jetziger
Beigeord=
neter Feldmann) Dienſt getan und nach dem Rücktritt des früheren
Beigeordneten Feldmann im Jahre 1919 das Bürgermeiſteramt ein
halbes Jahr in Stellvertretung ſelbſt verwaltet. Hofmann verfügt über
umfaſſende Kenntniſſe auf dem geſamten Gebiete der
Gemeindeverwal=
tung und hat ſich als Verwaltungsbeamter jederzeit auf das Beſte
be=
währt. Er iſt mit den Verhältniſſen der hieſigen Bewohnerſchaft vertraut
und in jeder Hinſicht urteilsfähig. Dieſe Eigenſchaften gaben ihm die
Möglichkeit, ſeinen ſämtlichen Vorgeſetzten jederzeit ein befähigter und
berufener Mitarbeiter und Berater zu ſein. Im Verkehr mit dem
Publikum zeigte er jederzeit volles Verſtändnis für deſſen Belange,
wo=
bei ihm weitgehendes Entgegenkommen und Beſcheidenheit leitender
Grundſatz waren. Herr Hofmann iſt ſeit Gründung der hieſigen
Orts=
gruppe der Gemeindebeamten deren Vorſitzender und ſeit Juni 1928
ſtellvertretendes Mitglied des Bildungsausſchuſſes der heſſiſchen
Ge=
meindebeamten=Gewerkſchaft.
Cp. Pfungſtadt, 14. Dez. Der Evang.
Kirchengeſang=
verein hält am Sonntag abend (15. Dezember) einen Familienabend
ab, der im „Rheiniſchen Hof” bei Valentin Koch ſtartfindet. Im
Mittel=
punkt der Vortragsfolge ſtehen Theater, Chöre und Duette. — Ihren
90. Geburtstag begeht am Samstag die Witwe Eliſe Böttiger
(Ecke Kaplaneigaſſe und Mühlſtraße). Außerdem hat am Sonntag die
Witwe A. Kiſſſel (Zieglerſtraße 37) ihren 84. Geburtstag.
Cp. Pfungſtadt, 14. Dez. Die Weihnachtslotterie des
Pfungſtädter Einzelhandels hat begonnen. Bei einem Bareinkauf von
5 Mark wird ein Freilos geſchenkt. Alle Geſchäfte, die Freiloſe
ver=
ſchenken, ſind durch Plakataushang erkenntlich. Der 1. Gewinn beſteht
in 300 Mark in bar; ferner ſind die erſten Gewinne eine Hausuhr, ein
Sofa, ein Fahrrad, ein Eßſervice, ein Beſteckkaſten, eine Garnitur
Korb=
möbel, ein Tafelaufſatz, ein großes gerahmtes Bild, und ein
Kaffee=
ſervice. Außerdem werden noch 440 wertvolle Gewinne im Geſamtwert
von 3500 RM. ausgeloſt.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 14. Dez. Der Gemeinderar hat
beſchloſſen, die Hundeſteuer für 1930 in der ſeitherigen Höhe beſtehen
zu laſſen. — Der Anteil von 35 Prozent zur Winterbeihilfe iſt
geneh=
migt worden. Mit den näheren Ausführungen iſt die Finanz= und
Für=
ſorgekommiſſion beauftragt worden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. Dez. Gemeinderatsbericht. Die
Nachprüfungen nach Trinkwaſſer haben jetzt zu einem greifbaren
Reſul=
tat geführt. Die weitere Arbeitsausführung zur Faſſung der fraglichen
Quelle muß nunmehr durch einen ſachverſtändigen Unternehmer
erfol=
gen. Nach den eingelaufenen Angeboten wird der Zuſchlag dem
Unter=
nehmer Weber aus Hummetroth erteilt. — Die Verkaufspreiſe für die
erſtmals erbauten, inzwiſchen verkauften Häuſer in der Hochſtraße
wer=
den nach dem Vorſchlag der Verwaltung feſtgeſetzt. Hiernach ſtellt ſich
ein Einfamilienhaus einſchließlich Bauplatz auf etwas über 8200 Mk.,
ein halbes Doppelhaus auf etwa 6500 Mk. — Der Antrag des J. Heinz
auf Gewährung eines Zuſchuſſes zur Inſtandſetzung einer Wohnung
wird in der vorliegenden Form abſchläglich beſchieden, die Verwaltung
jedoch beauftragt, den Antragſteller zu bedeuten, daß er ſich die
erfor=
derlichen Mittel auf andere Art beſchafft. — Der erforderlich werdende
Kredit (35. Prozent des Geſamtaufwands) für eine an Klein=
Sozialrent=
ner, verheiratete bedürftige Erwerbsloſe ſowie an eine beſchränkte
An=
zahl Ortsarme auszuzahlende Winterbeihilfe wird genehmigt. —
Hin=
ſichtlich der vorzunehmenden Verſtärkung der Stromzuleitung nach dem
Villenviertel „Trautheim” wird beſchloſſen, die bereits beſtehende
Zu=
leitung nach dem Frauenerholungsheim durch eine ſtärkere zu erſetzen
und von da aus eine entſprechende Zweigleitung zu verlegen. — Einer
Erhöhung der Gebühren der Feldgeſchworenen ſteht der Gemeinderat
wohlwollend gegenüber. — Das Anſinnen einiger Grundſtücksbeſitzer im
Bauquartier der Genoſſenſchaft „Wildnis” auf Erhöhung des
Verkaufs=
preiſes für an die Gemeinde abgetretenes Straßengelände wird
ab=
ſchäglich beſchieden, es verbleibt bei dem früheren Beſchluß mit
30 Pfg. pro Quadratmeter.
Seſte 8
Sonntag den 15 Dezember 1929
1. Von der Bergſtraße, 14. Dez. Großobſtmarkt und
Ab=
ſatzgenoſſenſchaft. Die Markthalle des Weinheimer
Großobſt=
marktes iſt bekanntlich abgebrannt, ohne daß ſich bis heute die
Brand=
urſache ermitteln ließ. Die Weiterführung des Großobſtmarktes in
Weinheim iſt geſichert; allerdings wird die Abſatzzentrale für Obſt und
Gemüſe für die Bergſtraße und den Odenwald mit dem
Sitze in Weinheim nicht mehr durch die Stadt Weinheim, ſondern durch
eine Obſtabſatzgenoſſenſchaft Bergſtraße (Sitz Weinheim) geleitet und
durchgeführt werden. In der Zeit vom 10. Juni bis heute betrug der
Umſatz des Großobſtmarktes Weinheim 82 000 Zentner Obſt im Werte
von 472 000 Mark. Davon mußten zwei Drittel nach den norddeutſchen
Märkten in 600 Waggonladungen verſchickt werden. Daraus ergibt ſich
die Bedeutung des Weinheimer Großobſtmarktes als Abſatzzentrale für
Bergſtraße und Odenwald und zugleich die Notwendigkeit für die
Weiter=
führung. Es iſt die Gewähr geſchaffen, daß das von der Stadt
Wein=
heim begonnene Werk durch die in der Gründung begriffene
Abſatz=
genoſſenſchaft, welcher bereits die meiſten Obſt= und Gemüſebau
treiben=
den Gemeinden des Bezirkes beigetreten ſind, zum Segen der
Land=
wirtſchaft ausgebaut und weitergeführt wird.
C. Viernheim, 14. Dez. Milchkrieg. Endlich hat ſich die
Spannung zwiſchen Produzenten und Milchhandel gelöſt, die dadurch
entſtand, daß die Viernheimer Milchhändler noch auswärtige Milch
ein=
führten, während am Ort eine Ueberproduktion vorhanden war, die nicht
abgeſetzt werden konnte. Nachdem in mehreren Verhandlungen eine
Einigu=ig nicht zuſtande kam beſchloſſen die Bauern, einen eigenen
Händ=
ler anzuſtellen, der ihre Milch billiger als die der Händler abſetzen
ſollte. Dieſe Abſicht beantworteten die Händler wieder gleichfalls mit
einem Abſchlag. „Wenn das ſo weitergeht”, ſo dachten beide Parteien
und einigten ſich nunmehr unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters. Der
Milchverkaufspreis bleibt wie ſeither auf 32 Pfg. pro Liter beſtehen und
die Viernheimer Milch wird von den Händlern reſtlos abgenommen. —
Erwerbsloſigkeit. Die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen iſt
hier auf über 600 geſtiegen. Es wurde bereits ein Erwerbsloſenausſchuß
gebildet, der ein Büro unterhält und zurzeit die Erlangung einer
Winter=
beihilfe betreibt. Vorgeſtern fand eine große Proteſtverſammlung wegen
der begrenzten Gewährung der Beihilfe ſtatt.
a. Offenbach, 14. Dez. Geſtern, am 13. Dezember, waren ſeit der
Eröffnung des Offenbacher Krematoriums, des erſten in Heſſen, 30 Jahre
verfloſſen. Der Verein für Feuerbeſtattung veranſtaltete
aus dieſem Anlaß eine Gedenkfeier. Der Vorſitzende, Dr. med. Groſch,
gedachte in ſeiner Begrüßungsrede des unermüdlichen Vorkämpfers des
Feuerbeſtattungsgedankens in unſerer Stadt, des verſtorbenen
Oberbür=
germeiſters Brink, deſſen Aſche bekanntlich auf dem Gipfel des Altkönigs
nach ſeinem Willen in alle Winde verſtreut wurde, und deſſen Bild
geſtern, mit Lorbeer umrahmt, die Wand des Saales ſchmückte. Ihm
ſei es zu danken, daß nach achtjährigem Kampfe das bereits erbaute
Krematorium in Benutzung genommen werden konnte und die
Feuer=
beſtattung überhaupt in Heſſen geſetzlich geregelt und zugelaſſen wurde.
Pfarrer Taesler=Frankfurt ſetzte ſich dann in fünfviertelſtündigem
Vor=
trage „Die Feuerbeſtattung, ein Kulturfortſchritt” für den Gedanken
der Glutvernichtung des menſchlichen Leibes, wie er es treffender zu
nennen meinte, ein. Nach ſeiner Meinung verſtößt die Feuerbeſtattung
nicht gegen die Lehren des Chriſtentums, die evangeliſche Kirche habe
ſich auch längſt damit abgefunden, und es ſei zu hoffen, daß ſich auch
die katholiſche Kirche in abſehbarer Zeit nicht mehr ablehnend
verhal=
ten werde. Die Gedenkfeier wurde von Chören und den Klängen eines
Harmoniums ſtimmungsvoll umrahmt. Der Volksfeuerbeſtattungsverein,
der beim Erwerb ſeiner Mitgliedſchaft den Austritt aus der Kirche
ver=
langt, hielt am Vorabend des Gedenktages eine Feier für ſich ab.
Numn
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 14. Dez. Generalverſammlung der
In=
duſtrievereinigung. Unter dem Vorſitz des Herrn D. Dr.
Frhr, von Heyl hielt die Induſtrie=Vereinigung in Nebenſaale des
Feſt=
hauſes ihre diesjährige Hauptverſammlung ab, bei welcher der
Vor=
ſitzende des 10jährigen Gründungstages gedachte und ſich dann
ausführ=
lich über die augenblickliche wirtſchaftliche Lage äußerte. Nach dem
Geſchäftsberichte des Syndikus Dr. Keilmann und der Rechnungsablage
erfolgte die einſtimmige Wiederwahl der ſatzungsgemäß ausſcheidenden
Vorſtandsmitglieder Dir. Conrad, Frhr. von Heyl, Dir. Horn, Dir.
Radtke und N. L. Reinhart. Nach Beendigung der Regularien hielt
Herr Oberregierungsrat Dr. Friſch=Neuſtadt, Geſchäftsführer des
Ver=
bandes Pfälziſcher Induſtrieller, einen längeren, ſehr lehrreichen
Vor=
trag über das Thema: „Die Rückgliederung des Saargebietes unter
beſonderer Berückſichtigung der Intereſſen der Grenzgebiete.‟ Nach
einer kurzen Ausſprache, in der verſchiedene Wünſche zu dieſer Frage
geäußert wurden, wurde die Verſammlung geſchloſſen. —
Polizei=
bericht. Aus einem auf dem Marktplatze ſtehenden Perſonenauto
wurden am Mittwoch abend gegen 10 Uhr drei Koffer mit
Damenklei=
dern und Wäſche im Werte von etwa 3000 Mark geſtohlen. Von den
Dieben fehlt jede Spur. — An der Ecke der Karolingerſtraße und
Stern=
gaſſe ſind gegen 5 Uhr ein Perſonenauto und ein Laſtauto
zuſammen=
geſtoßen, wobei die beiden Fahrzeuge ſo ſtark beſchäbigt wurden, daß ſie
abgeſchleppt werden mußten. Perſonen ſind dabei nicht zu Schaden
gekommen.
— Waſſerſtands=Nachrichten vom 14. Dezember. Rhein:
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— Gernsheim, 14. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
13. Dezember —0,35 Meter, am 14. Dezember —0,18 Meter.
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TWiore deſſen Jafammenhang miit den Beſttronngenber zuuf
Von Provinzialdirektor a. D. Dr. Fey in Darmſtadt.
Vor jetzt drei Jahren wurde der Verein „Hafraba” zur
Vorbereitung der Autoſtraße Hanſeſtädte—
Frank=
furt-Baſel gegründet. An dieſem Verein nimmt man, auch in
Heſſen, das größte Intereſſe; iſt er doch beſtrebt, gerade auch das
heſſi=
ſche Gebiet an den großen Verkehr anzuſchließen, ſogar in erſter Linie.
Die „Hafraba” hat in vorbereitender Tätigkeit fleißig und tüchtig
ge=
arbeitet und ein Vorprojekt ausgearbeitet, das in 53 Bänden die
Linienführung von Hamburg bis Baſel enthält. Die Vorarbeiten
waren im Jahre 1928 auch hier in Darmſtadt in einer ſtark beſuchten
Ausſtellung zur Schau geſtellt.
Die „Hafraba” will mit der praktiſchen Durchführung ihrer
Grund=
ſätze zunächſt im Rhein=Main=Gebiet, und zwar in Heſſen, beginnen.
(Vgl. hierüber Mitteilungsblatt der „Hafraba‟ Nr. 3 vom 1. März 1929,
Seite 9.) Sie beabſichtigt, das Stück Frankfurt-Darmſtadt—
Mannheim, evtl. mit einer Variante durch eine S=Kurve gegen
Heidelberg zu, auszubauen. Den Ausbau dieſer Strecke denkt
man ſich, nach den Ausführungen von Geheimrat Prof. Otzen
in Hannover, des verdienſtvollen Förderers des „Hafraba”=
Gedan=
kens, als eine Verſuchsſtrecke, mit deren Frequenz man Anhaltspunkte
finanzieller und wirtſchaftlicher Art für das ganze Unternehmen und
deſſen Amortiſation gewinnen möchte. Man will alſo das, was
theo=
retiſch berechnet und feſtgeſtellt iſt, zunächſt einmal praktiſch erproben.
Und das mit Recht. Ohne Zweifel hat gerade das Stück der „Hafraba”=
Linie, das zunächſt in Ausſicht genommen iſt, einen typiſchen, ſehr
be=
deutenden und dichten Verkehr, insbeſondere einen ſehr regen
Auto=
verkehr, aufzuweiſen. Von Frankfurt bis Bensheim entfallen auf dieſe
Strecke allein jetzt acht Ortsdurchfahrten, oder 44 Prozent der
Geſamt=
ſtrecke. Zehnmal wird im rechten oder nahezu rechten Winkel
abge=
bogen, ſieben Straßenbahnſtrecken werden gekreuzt, von den Fahrbahnen
ſind vier in Ortsdurchfahrten gelegen, die durch große und volkreiche
Städtchen führen. Städtiſches und ländliches Fuhrwerk und
Kraft=
wagen aller Art ſind auf dieſelbe Fahrbahn angewieſen. Die Strecke
von Bensheim bis Mannheim weiſt ebenfalls eine größere Anzahl
wei=
terer Ortsdurchfahrten auf. Dieſer, die ſogen. Bergſtraße bildende
Straßenzug iſt als Verſuchsſtrecke beſonders geeignet, und auch, was
ſeine Finanzierung anlangt, nach den Berechnungen nicht zu ſchwer
durchzuführen. Der größte Teil dieſer Straße liegt in Heſſen, befahren
wird ſie aber von dem weitaus größeren Teil der Kraftwagen, deren
Beſitzer nicht in Heſſen wohnen. Das liefert in letzter Hinſicht ſchon
finanzielle Anhaltspunkte. Daß den Kraftwagenbeſitzern, darunter auch
viele Laſt= und Lieferwagen, ſehr viel daran gelegen ſein wird, aus
dem durch die gegenwärtigen Verhältniſſe hervorgerufenen Zuſtande,
dem Gemiſch von Fuhrwerken aller Art und dem
Riſiko der zahlreichen, zum Teil engen und kurvenreichen
Orts=
durchfahrten herauszukommen, bedarf keines Beweiſes. Auch die
finan=
zielle Frage iſt ſo, daß die Koſten der Straße vom Rhein=Main=
Bezirk im weſentlichen zu beſtreiten ſein werden. Heſſen, das liegt auf
der Hand, kann nicht zugemutet werden, die Koſten der Straße als
„Hafraba”=Straße aufzubringen; vielmehr müſſen die benachbarten
preußiſchen und badiſchen Landesteile hierzu weſentlich beiſteuern.
Vorausgeſetzt wird hierbei, daß 8 13 des Reichsfinanzausgleichgeſetzes,
der bislang die Erhebung von Pflaſtergeld ausſchließt, geändert wird,
und daß das Reich genehmigt, daß das Unternehmen eine Gebühr für
das Befahren der Straße erheben darf. Es würden die Zuſchüſſe,
welche die betreffenden Länder und Provinzen aufzubringen hätten,
nicht allzu hoch ſein, ſondern in Anbetracht der Bedeutung der Straße
für den Verkehr tragbar erſcheinen. Friedrich Grünwald in
Frankfurt a. M. hat auf mein Erſuchen vor kurzem die Frage
unter=
ſucht, ob man nicht die vorhandenen Straßen in Heſſen und in der
Fluchtlinie der zukünftigen Hafrabaſtraße unter Ausbau der
Ortsdurch=
fahrten als Umführungsſtraßen und unter Anlage von Seitenwegen
für den Fuhrwerks=, Radfahrer= und Fußgängerverkehr als
Automobil=
ſtraße herrichten könnte. Die äußerſt intereſſante Unterſuchung iſt in
Nummer 4 laufenden Jahrgangs der von mir ſchriftgeleiteten „
Zeit=
ſchrift für Staats= und Gemeindeverwaltung in
Heſſen” veröffentlicht. Ich werde den Plan der
Entlaſtungs=
ſtraße der Provinz Starkenburg zugänglich machen. Ich neige jedoch
auf Grund der Unterſuchung der Anſicht zu, daß die ganze
Entlaſtungs=
angelegenheit mehr lokaler Natur und in gegenwärtiger Zeit zu
koſt=
ſpielig iſt, und daß ſie insbeſondere dem
Hafrabapro=
jekt, das einen anderen Zweck verfolgt, keinen
Ab=
trag tunkann und ſoll. Durch die Hafrabaſtraße ſollen
im großen Verkehr Zeit und Geld, dieſe für die Wirtſchaft des
Einzelnen ſo wichtigen Faktoren, geſpart werden. Das wird ſchon
durch das projektierte Erſtlingsſtück der Hafraba (Frankfurt—
Darm=
ſtadt—Mannheim) an ſeinem Teil erreicht werden; dadurch wird der
Einzelne, zumal auf der Straße auch das Riſiko des
Zuſammen=
ſtoßes, die Gefahr des Verunglückens, ſich außerordentlich vermindern
wird, die Neigung lebhaft empfinden, die Hafrabaſtraße einzuſchlagen
und ſie jeder weiteren Straße mit gemiſchtem Verkehr vorzuziehen. Zu
berüickſichtigen dürfte dabei auch ſein, daß der Hafrabaſtraße Frankfurt—
Darmſtadt—Mannheim ein erheblicher Verkehr von Oſten, von der
Main=Linie (mit Offenbach, Hanau, Aſchaffenburg, Würzburg uſw.)
zu=
geführt werden würde. Die Hafraba hat zunächſt nur die Nord—
Süd=
linie ins Auge gefaßt. Ebenſo wie die Weſtlinie, für die als
Ver=
bindungsſtraße Mainz—Wiesbaden in Betracht kommt, dürfte aber
auch die Oſtverbindung von beſonderer Wichtigkeit erſcheinen. Was
nun den Ausbau der Straße „Frankfurt—Darmſtadt—Mannheim” als
Autofernſtraße anlangt, ſo ſcheint es mir nützlich, jetzt ſchon deren
Be=
ginn nördlich, Frankfurt bis Bad Nauheim zu
ver=
legen im Hinblick auf die Bedeutung dieſes
Welt=
bades und deſſen Verbindungen mit Frankfurt und
Süd=, Oſt= und Weſtdeutſchland.
Aus Anlaß des dreijährigen Beſtehens der „Hafraba” ſind in
dem Mitteilungsblatt des Vereins (herausgegeben von der
Geſchäfts=
ſtelle Frankfurt a. M., Savignyſtraße) eine Reihe von Aufſätzen über
die Entwicklung der Hafraba, darunter auch eine Abhandlung von mir
erſchienen. Ich habe darin u. a. angeführt, daß die Techniker für das
„Hafraba”=Projekt eine ſehr anerkennenswerte umfangreiche Vorarbeit
geſchaffen haben, daß aber die Juriſten und insbeſondere die Verwal=
tungsbeamten ſich noch nicht ausreichend mit der Fra
haben, in welche verwaltungsrechtliche For;
jert gekleidet werden ſolle. Hier macht ſich
ſtand bemerklich, daß es in den Ländern und im Reich
Vorſchriften, zum Teil ſogar weſentlich, mangelt, die den
danken zum leichten und zweckmäßigen Durchbruch verh
Es fehlt zur Durchführung in der Praxis noch an ausre
ſchriften. In einzelnen Ländern fehlt der hierzu nötige
Landeszweckverbänden, z. B. in Heſſen,
Landeszweckverbände zwar für Landgemeinden, aber nich
Kreiſe und Provinzen geſetzlich ermöglicht werden könne
gilt für das Reich. Es fehlt an einer Geſetzgebung für 9
verbände vollſtändig. Eine ſolche Geſetzgebung iſt
Durchführung des Hafraba=Projektes dringend nötig. Hier
noch einige Preſſeſtimmen anführen. In Nr. 20 der Ri
1928 verbreitete ſich Max Menzel=Berlin über d
tung durchgehender Autvmobilſtraßen
und insbeſondere über die Autoſtraße He
—Baſel, mit Anſchluß an die Hafrabaſtraß
anſchließen den außerdeutſchen Autoſtr
ſchilderte dabei, welche außerordentlichen Bemühungen i
eingeſetzt haben, (alſo bereits dor faſt zwei Jahren
überſeeiſchen, von franzöſiſchen Häfen ausgehenden
Frankreich zu lenken, und welche energiſchen Bemühunge
greifen, um dieſes Ziel zu erreichen. Er ſchilderte in i
Weiſe die auch von den Franzoſen nicht unterſchätzten
deutſchen, insbeſondere von der Hafraba geförderten Pro
am Schluß des Artikels bemerkt Menzel: „Mir erſch
Haupthindernis, für die Durchführung
zügigen deutſchen Pläne der leider noch
verbreitete Kantönli=Geiſt und die Uebe
bei der Durchführung zuſtändigen Behö
Auch Dr. Cuno, Direktor der Hamburg—Amerika=d
Hafraba=Mitteilungsblatt Nr. 4 vom 1. April 1929 die A
Anſchluſſes von modernen Nur=Autoſtraßen an die
Schiffahrtslinien in einem Artikel „Die Hafraba und
denverkehr von Ueberſee” hingewieſen. Direk
ſchreibt u. a.: „Die Chauſſeen in Deutſchland erweiſen ſich
den Fernverkehr anlangt, als zu eng, zu unüberſichtlich und E
wie in ihrem Unterbau nicht haltbar, wenn der Kraftwag
in der eintretenden Intenſität beanſprucht. Der „Hafre
birgt eine Idee von hoher Bedeutung. Außerordentlich
ziehungskraft derartiger Anlagen auf das autompbil=begeift
diſche Reiſepublikum, insbeſondere den Touriſten aus U
iſt eine bekannte Tatſache, daß Europa alljährlich von Ta
amerikaniſchen Touriſten aufgeſucht wird; in den letzten
mehr als früher. Leider aber ſpielt Deutſchland als Re
Fremden noch nicht die Rolle wie beiſpielsweiſe England 6
oder Italien. Forſcht man den Urſachen hierfür genauer
det man ſie zuletzt in der Tatſache gelegen, daß die deutſche
F=
verhältniſſe nur unvollkommen der Gewohnheit der Ameri beuemn
irgend möglich im Automobil zu reiſen, entſprechen. Der fru
nimmt ſeinen Wagen häufig auf ſeinen Europa=Trip mi ſuch
dann auf dem Kontinent vornehmlich diejenigen Länder un
auf, die ſich im Kraftwagen am bequemſten bereiſen laſſe
aber kommt D utſchland mit ſeinen für den Autoverkehr g
weniger geeigneten Straßenverhältniſſen häufig zu kurz. 2
gehender wirtſchaftlicher Unterſuchungen und umſichtiger P
Finanzierung wird es ſein, den Gedanken der Hafraba,
wüinſchenswerten Verwirklichung entgegenzuführen. Aller
Ding will Weile haben. Anlagen wie die Hafraba, die viel
beanſpruchen, können nicht von heute auf morgen, ſondern 1
lich, aus befonders wirtſchaftlich erſcheinenden Teilſtrecken 1
ſtehen.”
Auch Staatspräſident Dr. Adelung hat de
Gedanken durchaus begrüßt (val. Heft 8 der Hafraha=M
1929).
„Ich finde nun das Hauptziel bei dem Aufbau, der Hafraba in
gliederung in das öffentliche wirtſchaftliche Leben als „Rei
ſchaftsverband‟. Deshalb bin ich auch dafür, die 2
„Nur=Autoſtraße”, die neuerdings gebräuchlich geworden iſt.
Ausdruck Reichs=Autofernſtraße zu erſetzen, um
ſchon den Zweck der Straße bereits annähernd zu kennzeie
habe an den Vorſtand der Hafraba die Bitt
tet, bei der Reichsregierung ſich für den Er
Gefetzes über „Reichswirtſchaftsverbände‟
ſetzen. Auf Grund langjähriger, im Straßenbau in ve
rechtlicher Hinſicht gewonnenen Erfahrungen als Krelsdi=
Provinzialdirektor, wobei ich durch den jetzigen Leiter des
weſens der Provinz Starkenburg, Oberbaurat Baltz, ſowie
ren Leiter dieſes Straßenweſens und jetzigen oberſten Straße
ten in Heſſen, Miniſterialrat Profeſſor Knapp, in wirkſan
unterſtützt wurde, glaube ich perſönlich, daß die erwähnte
Reichswirtſchaftsverbandes praktiſch die richtigſte und beſte h.
gen einer anderen wichtigen Wirtſchaftsfrage, der „Gasfernbe
und wegen zahlreicher weiterer damit im Zuſammenhang
Fragen iſt dieſe Angelegenheit in Rückſicht auf die Selbſ.
keit und Selbſtverwaltung dieſer neuen Verwaltu:
überdies auch in Heſſen gerade gegenwärtig von gr
deutung.
Das Reich iſt auf dieſem Gebiet im Rückſtand u.
in wirtſchaftlicher Hinſicht den Bedürfniſſen zu k
gegen, welche die Neuzeit dringend verlangt. Hier ſcheint mir
von mir an ſich begrüßte Reichsreform, indem ſie zur
dem ſtaatsrechtlich für notwendig Erachteten zugewe
der wirtſchaftlichen Notwendigkeit aber noch nicht näs
iſt und das wirtſchaftlich dringend Erforderliche durch die Ge.
noch nicht in Betracht gezogen hat, bis jetzt verſagt zu habe
gerade die Hafraba geht dieſe wirtſchaftlihs
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Sonntag, den 15. Dezember 1929
Die glückliche Geburt unſerer
Tochter Urſula zeigen in dank=
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darer Freude an
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Frau Lina, geb. Schreiner
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Für die anläßlich ur
mählung uns ſo
wieſenen Aufmerkſam
herzlichſt
K. Rau
Mathilde,
meſſerloſe Behdlg.
ſpez. f. Nagelbehdlg
Ref erſter Häuſer
Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern Abend rief Gott der Herr ſeinen treuen Diener,
unſern innig geliebten Vater, unſern treuen, liebevollen
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Heinr.-Fuchsstr. 81
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15. Dezember 1929.
Prälat i. R.
im 83. Jahre ſeines arbeitsreichen, geſegneten Lebens zu ſich
in ſein himmliſches Reich.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Eliſabeth von Pſiſter, geb. Walz
Dr. Karl Walz, Rechtsanwalt und Notar
Otto von Pfiſter, Landgerichtsdirektor
Emma Walz, geb. Fiſcher
Kath. Walz. geb. Hartmann
und 6 Enkel.
(19879
Darmſiadt, den 14. Oezember 1929.
Die Beiſetzung findet von der Kapelle auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße am Montag, den 16. Dezember, nachmittags 2½ Uhr,
aus ſiatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten
ſagen innigſten Dank.
danken wir Herrn Pf.
für ſeine troſtreichen W
Bräbern.
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Klein=Bieberau, den 14.
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15. Dezember 1229.
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Elisebeth Zehl
Wilhelminenst
Für die herzliche Anteilnahme bei dem
ſchweren Verluſi, der uns durch den ſo
un=
erwarteten Heimgang unſerer geliebten Mutter
betroffen hat, ſage ich im Namen meiner Geſchwiſter
und aller Verwandten unſeren innigen Dank.
Todes=Anzeige.
Am Freitag morgen entſchlief nach langem,
mit Geduld getragenem Leiden unſer
herzens=
guter, treuſorgender Mann und Vater
Eberstadt, Luisenstraße 21
14. Dezember 1929.
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mitteilt l—.9
eR
Darmſtadt, 13 Dezember 192c
Heidenreichſtraße 37.
Steueraſſiſtent
im 49. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Margarete Hartmann, geb. Vetter
Heinrich Hartmann.
Darmſiadt, den 14. Dezember 1929.
Müllerſtraße 5.
Die Beerdigung findet Montag; den 16. Dezember,
nachmittags 2 Uhr, auf dem alten Friedhof ſiatt.
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Neue Auko=Rennformel in Ausſichk.
Die aus je einem Vertreter des Automobilelubs von Deutſchland,
Frankreich, England und Italien beſtehende Unterkommiſſion hielt in
Paris eine vorbereitende Sitzung für die am 14. Januar ſtattfindende
Tagung der internationalen Sportkommiſſion ab. Die Hauptfrage
war die Aufſtellung einer neuen, vom Jahre 1931 ab gültigen
inter=
nationalen Rennformel, nach der die „Grand Prix”=Rennen ausgefahren
werden ſollen. Die bisher gebräuchliche 1½=Liter=Formel iſt bekanntlich
nur noch bis 1930 in Kraft. Man iſt nicht abgeneigt, die neue
Renn=
formel der Indianapolis=Rennen auch international einzuführen. Die
Konſtrukteure werden erſucht, vergleichende Verſuche mit Zwei= und
Viertaktmotoren gleichen Zylinderinhalts anzuſtellen und über die
Ergebniſſe der Kommiſſion Bericht zu erſtatten. Die hierbei gemachten
Erfahrungen ſollen dann die Grundlage für das neue Reglement
bil=
den, das allerdings erſt im Oktober von der Hauptverſammlung des
Internationalen Automobil=Clubs genehmigt werden kann. Der
ſeiner=
zeit von der Schweiz gemachte Vorſchlag auf Einführung einer
Berg=
meiſterſchaft von Europa wurde definitiv an die
Internatio=
nale Sportkommiſſion weitergeleitet. Die in Frage kommenden
Län=
der ſind aufgefordert worden, dasfenige ihrer Rennen zu bezeichnen,
das für dieſen Wettbewerb gewertet werden ſoll. Von deutſchen
Ver=
anſtaltungen kommt hierfür wohl nur der Freiburger Bergrekord in
Betracht, die Schweiz dürfte das Klauſen=Rennen und Oeſterreich das
Semmering=Rennen nominieren. Die Weltmeiſterſchaft 1930
wird nur vergeben, wenn mindeſtens zwei Rennen nach der
inter=
nationalen 1½=Liter=Formel ſtattfinden und wenn der eventuelle
Preis=
träger mindeſtens dieſe beiden Rennen abſolviert hat. Ein anderer
Antrag für die Sitzung der Internationalen Sportkommiſſion ſieht
vor, die 50=Kilometer= und 50=Meilenrekorde zu ſtreichen und nur noch
Rekorde über eine Diſtanz von mindeſtens 100 Kilometer, gleich ob mit
ſtehendem oder fliegendem Start, zu führen. Nach der Abſage
Oeſter=
reichs und der Schweiz ſoll die Alpenfahrt im nächſten Jahr nur noch
über franzöſiſches und italieniſches Gebiet führen. Neben Deutſchland
und Italien bekunden auch England und Frankreich lebhaftes
Inter=
eſſe für dieſe Veranſtaltung.
Der Langſtrecken=Weltrekordflug anerkannk.
Der Internationale Luftfahrtverband hat die Leiſtung der beiden
franzöſiſchen Flieger Coſtes und Bellonte die mit einem
Bréguet=Spezialflugzeug (600=PS=Hiſpano=Suiza=Motor) in der Zeit
vom 27.—29. September d8. Js. die 7905,140 Kilometer lange Strecke
don Le Bourget (Paris) nach Moularet in China zurücklegten, als
neuen Dauerflug=Weltrekord auf gerader Strecke anerkannt.
Der Pilot Coſtes bereitet inzwiſchen mit ſeinem Landsmann Paul
Codos in Südfrankreich einen Angriff auf den Dauerflug=Weltrekord
auf geſchloſſener Bahn vor, der von den Junkers=Piloten
Riſties und Zimmermann mit 5065,900 Kilometer gehalten wird.
Ausländiſche Blätter berichten von dem Abſchluß eines
Leicht=
athletik=Länderkampfes zwiſchen Deutſchland und Italien für das Jahr
1931 nach Turin. Wie uns die Deutſche Sportbehörde auf Anfrage
mitteilt, iſt ſie mit ihren repräſentativen Veranſtaltungen
wirtſchaft=
lich und terminlich ſo ſtark belaſtet, daß eine Erweiterung des
Pro=
gramms nach dieſer Hinſicht vorläufig nicht in Frage kommt.
Aus der Frankfurter Turnerſchaft. Der Turngau Frankfurt a. M.
hat den ungariſchen Diplom=Fechtmeiſter Franz Cſomor von der Wien=
Neuſtädter Fechtſchule als Fechtlehrer verpflichtet. Cſomor vertritt die
ungariſche Schule.
und Tatnen.
Darmftädter Sporkkalender.
Fußball.
11.00 Uhr: F.=C. Eintracht — Spp. Seeheim.
2.00 Uhr: Sportverein 98 — V. f. L. Neu=Iſenburg.
Handball.
2.00 Uhr: Pol.Sp.=V. — Rot=Weiß, V. f. L., Darmſtadt.
3.00 Uhr: Tgeſ. Darmſtadt — Bickenbach.
Fechten.
10.00 Uhr: Techniſche Hochſchule Darmſtadt — Tgde, 46.
Reichsbahn-Turn= und Sporkverein Darmſtadk
(Schwimmabteilung)
Am kommenden Montag, den 16. ds. Mts., 2 Uhr, findet im
Städtiſchen Schwimmbad (Große Halle) ein Waſſerballſpiel zwiſchen
dem Reichsbahn=Turn= und Sportverein Frankfurt a. M. und dem
Reichsbahn=Turn= und Sportverein Darmſtadt ſtatt als fälliges
Rück=
ſpiel. Das Vorſpiel, das in Frankfurt a. M. ausgetragen wurde,
endete unentſchieden. Der Beſuch des Spieles dürfte ſich lohnen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktagsprogramm. 6.30: Wetter, Zeit.
Gym=
naſtik. O 12: Zeit, Wetter Wirtſchaftsmeld., Waſſerſtand. O 12.55:
Nauene: Zeit. O 15, 15.35: Zeit, Wirrſchaftsm. O 16.10: Ind.,
Handelsk. (Di. u. Fr.). O 16.25: Gießener Wetter, Wirtſchaftsm.,
während des Nachm.=Konzerts: Vereinsnachr. O 18.05, 19.15 oder
19.30: Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 15. Dez. 7: Hamburg: Hafenkonzert. O 9:
Morgen=
ſeier der Evangel. Landeskirche Frankfurt a. M. Anſpr.: Pfarrer
D. Förſter. Mitw.: Frankfurter Soloquartett für Kirchengeſang,
F. Becker (Orgel). o 10.30: Peter Flamm lieſt aus eigenen
Wer=
ken O 11: Dr. A. Kießling: Moderne Pſychologie und moderne
Pädagogik. S 11.30: Elternſtunde. Zwiegeſpräch zwiſchen Frau
Olga Kitze und Rektor Wehrhan über den Nikolaus und
Weih=
nachtsmann. 12: Konzert des Geſangvereins Sängerluſt. O 13:
Dienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden. Auswahl der
Han=
delsfuttermittel für die Winterfütterung. — Düngung der Reben
mi. Phosphorſäure. — Froſtſchutz der Obſtbäume. o 13.10: Gang
durch den Fritzlarer Dom. o 13.30: Jugendſtunde: Tannenmärchen.
O 14.30: Dr. Horny: Standardiſierung zur Verbeſſerung unſeres
landw. Abſatzes. — Oberförſter Staſſen: Wirtſchaftliche
Aus=
nutzung der Eichenſchälwälder. o 15.30: Einweihung der neuen
Domorgel in Fritzlar durch Benediktinerpater Anſelm Maria=Laach.
O 16: Stuttgart: Konzert des Funkorch. Sol.: R. Waldmann
(Violoncell). 6 17: Heidelberg: Konzert des Bach=Vereins. Mitw.:
Ria Ginſter, Chor des Bach=Vereins, des Akademiſchen
Geſang=
vereins. O 18: Dr. Kranz: Lagarde klagt, daß der deutſchen
Ju=
gend der Idealismus fehlt. 18.30: Bücherſtunde. O 20: W.
Benjamin und W. Speyer: Rezepte für Komödienſchreiber. O 20.30:
Sechs Marienlieder für Singſtimme mit Klavier, von Max
Ko=
walski. Ausf.: Beatrice Sutter=Kottlar (Sopran), der Komponiſt
(Klavier). S 21: Konzert vom Petzko=Schubert=Quartett. Mozart:
Streichquartett in D=dur Nr. K 575. — Verdi: Streichquartett
in E=moll. 6 22: Joſef Gareis: Luſtige Lieder zur Laute. O 22.30:
Konzert. S 23.30: Tanzmuſik. Kapelle Blue Players Filippini.
Königswuſterbauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktags=Pro
Wetter für den Landwirt. O 7: Gymnaſtik. O 12.25,
Landwit (So. 12.50). O 12.55: Nauener Zeit. 0 14:
platten. O 15.30: Wetter, Börſe.
Deutſche Welle. Sonntag, 15. Dez. 7: Funk=G.
Mitteilungen für den Landwirt. O 8.15: Marktlage.
Rat Dr. Engel: Welche landwirtſchaftlichen Produf
aus? e 8.55: Glockenſpiel der Potsdamer Garniſ,
Morgenfeier. O Anſchl.: Geläut des Berliner Doms.
tagwetter. O 10.50: Bildfunk: Zeichnung zu Dr.
teuer. O 11: Elternſtunde. Bücher für Jugendliche. o
und Perſonen der nachfolgenden Uebertragung. o
Volksbühne. Berlin: Aufführung (Matinée der
Sternſchen Konſervatoriums. Dir.: Prof. v. Fielitz,
Gretel”. Märchenſpiel in drei Bildern. Muſik
14: Dr. Dolittles Abenteuer. Der Tiere Weihn
Schallplatten. 16: „Der Weihnachtsabend‟ Eine
von Charles Dickens. (Mit Schallplatten.) 17: Au
Adventsmuſik. Mitw.: G. Sbach (Orgel), Joh. Ban
Margarete Popofsky (Alt), M. Simon (Tenor), E.
Orcheſterverein. Chor: 600 Schüler und Schülerinnen
Lehranſtalten Magdeburgs. 18: O. Brues: Ge
Weihnachtsbaum. 18.45: Prof. Wappenſchmitt:
Max Reger. O 19.10: Hygiene=Funk. „Das alte Sy
manns Ohr”, (angewandtes Hörſpiel von San.=Rat
0 20: Klaviervorträge. Prof. Schubert (Flügel). R
tionen über ein Thema von Franz Schubert.
Phantasmagorie; Paſſacaglia. O 20.30: Aus B
ſpricht, Bände‟. Ein Querſchnitt durch Nelſon=Rep=
Blandine Ebinger, Käte Erlholz, Mary Loſſeff. Rud
Joſeph. Funk=Kapelle. Danach: Tanzmuſik. Ben B
TäulN
Geräte
Darmstadt
Rheinelektya Lrnst-Ludwiget
Wetterbericht.
Ausſichten für Sonntag, den 15. Dezember: Neblig=w
teilweiſe auch aufheiternd, vereinzelte Niederſchläge m
Ausſichten für Montag, den 16. Dezember: Temperatu
ſonſt wenig Aenderung.
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Taunus Waſſ.
Kuppe Feld=
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Cchwarz
wald Zug=
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Veranwworttich für Pontiſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Fei
Aeusland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eu
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andri Imu
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Nummern Faß= und Flaſchenweine der Jahrgänge 1928,
1925, 1921 und 1920 aus den Gütern der Heſſiſchen
Wein=
in Bodenheim, an der Bergſtraße, in Nierſtein, Oppenheim=
Nackenheim und Bingen. Zurückgezogen wurden 27
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anderen gingen glatt ab. Es wurden erlöſt: Weinguk
ße: 1 Halbſtück 1928er Schönberger Herrnwingert Ries=
7k. Weingut Nierſtein: 2 Halbſtück 1928er
Nier=
genbaum Riesling 620, 670, zuſammen 1290, durchſchnittlich
Zeingut Oppenheim: 3 Halbſtück 1928er Dienheimer
sling 950, Oppenheimer Goldberg 860, 900, zuſammen
chnittlich 904 Mk. Weingut Bodenheim: 2 Halb=
Bodenheimer Hoch Riesling 550, Braunloch Riesling 560 Mk.
Bingen: 5 Halbſtück 1927er Binger Schnakenberg 660,
Steinkautsweg 760, Scharlachberg 860, Scharlachberg
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crſammen 3900, durchſchnittlich 780 Mk. Weingut Op=
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930, Opvenheimer Steig 810, Herrnberg 860, 1 Viertelſtück
Reiſekahr Ausleſe 1200, zuſammen 4510, durchſchnittlich
c 1000 Mk. Weingut Nackenheim: 3 Halbſtück
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erg Spätleſe 940, zuſammen 2280, durchſchnittlich 775 Mk.
Nierſtein: 7 Halbſtück 1927er Nierſteiner
Heiligen=
ing 610, Glöck Riesling 960, desgl. Spätleſe 1000,
Kranz=
ettenthal 830, Auflangen Spätleſe 1040, Rehbach Spätleſe
ien 6500, durchſchnittlich 930 Mk. Weingut Berg=
Halbſtück 1926er Schönberger Herrnwingert Riesling 640,
r Steinkopf Riesling 850, Bensheimer Hohberg Riesling
reichling 680, 850, 870, Kalkgaſſe Riesling 910, zuſammen
hnittlich 760 Mk. Weingut Bodenheim: 4 Halb=
Bodenheimer Hoch Riesling 610, St. Alban Riesling 640,
710, desgl. Spätleſe 810, zuſammen 2770, durchſchnittlich
eingut Bingen: 3 Halbſtück 1926er Binger
Rochus=
ſel 750, Scharlachberg Riesling 860, zuſammen 2220, durch=
O Mk. Weingut Oppenheim: 14 Halbſtück 1926er
Goldberg 790, 860, desgl. Spätleſe 950, Herrnberg 810,
eſe 1090, 1120, Steig 810, Krötenbrunnen Spätleſe 1110,
Spätleſe 1100, 1100, 1240, Kreuz Spätleſe 1310, Reiſekahr
10, Dienheimer Krötenbrunnen Spätleſe 1100, zuſammen
ſchnittlich 1160 Mk. Weingut Nierſtein: 5 Halb=
Nierſteiner Kleine Steig 750, Streng 900, Rehbach
Ries=
e 1290, Glöck Riesling Spätleſe 1280, Rehbach Spätleſe
nen 5630, durchſchnittlich 1130 Mk. Weingut Nacken=
Halbſtück 1926er Nackenheimer Rumpel Riesling 660, Brei=
+ 790. Stiel Riesling 810, Rotenberg Spätleſe 1160, 1540,
960, durchſchnittlich 992 Mk. Weingut Nierſtein:
E 1925er Glöck Ausleſe 1930 Mk. Weingut Nacken=
) Flaſchen 1921er Nackenheimer Fenchelberg Spätleſe je
ten 2240 Mk., 400 Flaſchen 1921er Nackenheimer
Engels=
ſe je 6,00, zuſammen 2400, durchſchnittlich die Flaſche
Feingut Oppenheim: 20 Flaſchen 193der
Oppen=
enbrunnen Ausleſe je 10,10, zuſammen 2020 Mk.
Wein=
nheim: 100 Flaſchen 1921er Nackenheimer
g Trockenbeer=Ausleſe je 46,00, zuſammen
Für die zurückgezogenen 1928er wurden 600—700, 1927er
26er 600—1000 Mk. das Halbſtück, die Flaſche 1921er
Oppen=
träger Spätleſe 7.40, 1920er Oppenheimer Goldberg
Aus=
geboten. Das Geſamtergebnis bezifferte ſich auf 73 250
Fäſſer und mit Flaſchen.
liche Großhandelsindexziffer. Die auf den Stichtag des 11.
rechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamte
gegenüber der Vorwoche (134,6) leicht zurückgegangen. Von
ruppen iſt die Indexziffer, für induſtrielle Rohſtoffe und
Im 0,3 Prozent auf 129,3 (129,7) geſunken. Die
Indexzif=
nfüri arſtoffe und für induſtrielle Fertigwaren ſtellten ſich unver=
76,5 und 156,2.
eke vorm. Heinrich Kleyer A.=G., Frankfurt a. M. Die
Internehmens genießen ſeit einiger Zeit infolge der
Sanie=
rmtliche Notiz mehr an den Börſen Berlin und Frankfurt
verden aber im Freiverkehr umgeſetzt, obwohl kein
offiziel=
and Genehmigung bei der nach gewiſſen Normen
arbeiten=
on für Freiverkehrswerte vorliegt. Wenn dem Handel
ſtill=
ſweige 2 icht widerſprochen wird, ſo iſt es wohl ausnahmsweiſe, wie
ährt, darauf zurückzuführen, daß bald wieder die offizielle
ktien an den Börſen beantragt werden ſoll. Es iſt
anzu=
die Jahresbilanz 1928/29 (31. Oktober) für die
Antragſtel=
irtet wird. Dieſe Bilanz iſt, früherer Ankündigung
ent=
rechen:m ihrem finanziellen Ergebnis als günſtig zu erwarten. Ob
de bereits unmittelbar nach der Sanierung verteilt wird,
Reingewinn zur weiteren Stärkung der Betriebsmittel ein=
O, ſteht noch offen.
ßenſeiter mehr im ſübbeutſchen Zementſyndikat. Die Aktien=
* Portland=Zement= und Kalkwerke Wülzburg A.=G.
Weißen=
ern, iſt nach Informationen des Fwd. von der Portland=
Sachſen=Anhalt A.=G., die ab 1. Januar dem Norddeut=
Efyndikat beitreten will, an die Hauptwerke des
Süddeut=
ſe” rverbandes (Dyckerhoff Söhne, Wiesbaden, und Portland=
Heidelberg, Mannheim, Stuttgart A.=G.) übergegangen.
ill. RM.). Damit gleichzeitig erfolgte eine Preis= und
Men=
r0 rit den Werken des Süddeutſchen Verbandes. Auf Grund
ing beſteht künftig kein Außenſeiter im ſüddeutſchen Zement=
. Das Weißenburger Unternehmen iſt aber offiziell nicht
Jand aufgenommen worden. Die Portland=Zementwerke
Mannheim, Stuttgart A.=G. benötigten jedoch zu dieſer
nicht einen Teil ihrer im Vorjahre vorſorglich beſchloſſenen
ung um 5 Mill. RM. Dieſe iſt noch nicht durchgeführt,
bt in weiterer Reſerve für evtl. Transaktionen innerhalb
engemeinſchaft Dyckerhoff Söhne — Zementwerke
Heidel=
leſiſche Zementgruppe.
Viehmärkke.
Auff=
R
M.
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774
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rſchickt
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werke 2
Daren,
De-39
annteſrit
3 Jalp
m.
An=
deren 2
dieſer 2
Schweinemarkt in Weinheim a. b. B. am Samstag, den
durden 219 Schweine zugeführt. Verkauft wurden 204, und
Eweine das Stück von 15—25 Mk., Läufer das Stück von
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Eſche Rohzinkproduktion einſchließlich Zinkſtaub betrug, wie
usſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen
Metall=
erlin, auf Grund der Berechnungen des ſtatiſtiſchen Büros
eſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M., mitteilt, im November
S 8359 Tonnen gegen 9011 Tonnen im September 1929.
Hend der ſtark rückgängigen Baukonjunktur ſank der
nd im November auf 499 000 Tonnen gegenüber 556 000
gleichen Monat des Vorjahres und 677 000 Tonnen im
rſchel u. Sohn A.=G. in Kaſſel hat, wie der W. T. B.=
Han=
fährt, von der Reichsbahnverwaltung einen Auftrag auf
omotiven, darunter 9 mit Tender, erhalten. Die Lieferzeit
bis Juli/Auguſt 1930. Der Auftrag ſtellt einen Wert von
Mark dar.
des ſchwachen Dollarkurſes gegenüber der Reichsmark wird
ernational Accaptancebank ein Betrag von 1,28 Mill. Dol=
E Hamburg für Rechnung des Bankhauſes Warburg u.
Co=
erordentliche Generalverſammlung der Luxſchen Induſtrie=
Ludwigshafen, in der 756 200 RM. Aktien vertreten
Toß die Liquidation der Geſellſchaft.
Eſident der Equitable Truſt Cy., A. Auſtin, einer der be=
Tinanzfachleute der Welt, iſt in New York im Alter von
Olötzlich geſtorben. Auſtin iſt im September dieſes Jahres
3 an den Zuſammenſchluß der Seaborg National Bank,
dent er war, mit der Equitable Truſt CA. zum Präſidenten
vereinigung gewählt worden.
Sonntag, den 15. Dez.
Deſfleuefte
Lokomokiv-Bergebung der Reichsbahn.
Wie die Reichsbahnverwaltung mitteilt, muß die Reichsbahn wegen
der angeſpannten finanziellen Lage auch in der nächſten Zeit mit
Loko=
motivbeſtellungen ſtark zurückhalten, ſo daß nur die notwendigſten
Be=
ſtellungen gemacht werden. Zu den für das erſte Halbjahr 1930
vorge=
ſehenen 50 Lokomotiven ſollten für das zweite Halbjahr nochmals 50
treten. Wegen der finanziellen Lage können aber nur 20 bis 30 für das
zweite Halbjahr vergeben werden, ſo daß die Vergebung insgeſamt 70
bis 80 beträgt. Der für die Vergebung der 50 Stück für das erſte
Halb=
jahr beſchrittene Weg der Ausſchreibung führte nicht zum Ziele, weil
die Lokomotivfabriken ſich über die Preiſe verſtändigt hatten. Deshalb
mußte die freihändige Vergebung durch die Reichsbahn erfolgen. Auf
Berlin entfallen 16 Lokomotiven, größtenteils an die Firma
Schwartz=
kopff, und drei an Borſig. 18 Schnellzugslokomotiven bayeriſcher
Bau=
art erhielt Henſchel u. Sohn in Kaſſel wegen ihrer Verbindung mit
Maffei, München. 12 ſchwere Schnellzugslokomotiven wurdem an Krupp
in Eſſen vergeben und 10 Güterzug=Tenderlokomotiven an die Hanomag
in Hannover. Die Maſchinenfabrik Eßlingen übernimmt an Stelle von
Lokomotiven die Lieferung von Perſonenwagen. Ueber die
Lokomotiv=
vergebung an Schichau in Elbing und die Union=Gießerei in Contienen,
deren Zahl für das ganze Jahr auf 19 erhöht wird, ſind ebenſo wie für
Maffei und Krauß in München endgültige Beſchlüſſe noch nicht gefaßt.
Frankfurker und Berliner Effektenhörſe.
Frankfurt a. M., 14. Dezember.
Die heutige Wochenſchlußbörſe eröffnete in freundlicher Haltung,
nachdem bereits vorbörslich Anzeichen einer zuverſichtlicheren Stimmung
vorhanden waren. In Erwartung einer Einigung der Fraktionen
hin=
ſichtlich des Finanzprogramms nahm die Spekulation einige
Deckungs=
käufe vor, ſo daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe Erholungen bis
zu 2 Prozent eintraten. Das Geſchäft war jedoch ſehr klein, da auf
der anderen Seite die uneinheitliche New Yorker Börſe von geſtern
ge=
ſchäftshemmend wirkte. Nur in Spezialwerten war das Geſchäft
zeit=
weiſe etwas lebhafter. Reger gefragt waren Deutſche Linoleum, die auf
die Nachricht, daß man entgegen anderslautenden Gerüchten mit
min=
deſtens der Vorjahrsdividende rechnen könne, gegen den ſchwachen
Abend=
börſenkurs 6 Prozent anziehen konnten. Auch Reichsbank lagen auf
einige kleine Käufe von Auslandsſeite weiter gefragt und bis 5 Prozent
höher. An den übrigen Märkten war die Umſatztätigkeit ſehr minimal,
doch konnten auch hier überwiegend Kursbeſſerungen eintreten.
Lebhaf=
ter gehandelt wurden noch am Elektromarkt Schuckert mit plus 3¾
Prozent und Siemens mit plus 2½ Prozent. A. E.G. konnten 2 Prozent
gewinnen. Am Chemiemarkt lagen J. G. Farben zur Erſtnotiz W/g
Proz. höher. Scheideanſtalt ca. 2 Proz. gebeſſert. Am Montanmarkt
kamen zunächſt nur Rheinſtahl bei leicht erhöhtem Kurs zur Notierung.
Auch im Verlaufe war das Geſchäft ſehr gering. Nur für
Spezial=
werte wie Siemens, J. G. Farben und Schuckert erhielt ſich das
In=
tereſſe bei gut behaupteten Kurſen. Zum Schluß der Börſe gaben die
Kurſe auf die anhaltende Geſchäftsloſigkeit allgemein etwas nach.
Er=
wähnenswert iſt der weitere Kursrückgang von A. K.U., die gegen
An=
fang zirka 4 Prozent ſchwächer lagen. Am Geldmarkt war Tagesgeld
trotz des nahen Medios leichter, als es der Satz von 6½ Prozent
er=
ſcheinen läßt. Am Deviſenmarkt war die Mark etwas feſter. Mark
gegen Dollar zirka 4,1755, gegen Pfunde zirka 20,38. Sonſt nannte man
London=Kabel 4,8810, Paris 123,93, Mailand 93,22, Madrid mit 35,30
etwas ſchwächer, Holland 12,09½.
Berlin, den 14. Dezember.
Nachdem man geſtern abend auf ungünſtige politiſche Ausſichten
niedrigere Kurſe nannte, und die Verſteifung am Geldmarkt, die ſich
auch durch eine Erhöhung des Privatdiskonts bemerkbar gemacht hat
und ſpäter doch eine leichte Verſtimmung ausgelöſt hatte, kündigte ſich
ſchon heute vormittag und an der Vorbörſe eine feſtere Tendenz an.
Die Nachricht von der in letzter Stunde auf den Nachtſitzungen der
Par=
teiführer gefundenen Einigungsformel wirkte anregend, da man
hier=
durch die befürchtete Weihnachtskriſe für überwunden und vor allem
den Reichskredit zur Finanzierung des Jahres=Ultimos für geſichert
hält. So kam es zu den erſten Kurſen auf faſt allen Märkten zu
Ge=
winnen von eins bis zwei Prozent. Das Geſchäft allerdings war
wie=
der äußerſt gering, von einer Publikumsbeteiligung kann wohl kaum
geſprochen werden, und es war wieder die Börſe, die Umſätze durch
kleine Deckungskäufe beſtritt. Im Verlaufe trat die auf der Börſe
laſtende Geſchäftsloſigkeit wieder ſtärker hervor, ſo daß es zu Abbröcke=
lungen bis zu 1 Prozent kam.
Schwierigkeiten bei der Hausrat G. m. b. H.
WSN. Frankfurt a. M. Wie uns von ſeiten des Magiſtrats
mit=
geteilt wird, ſind bei der Hausrat G. m. b. H., Frankfurt a. M., ſo
große Schwierigkeiten entſtanden, daß mit einem Konkurs der
Geſell=
ſchaft gerechnet werden muß. Die Stadt Frankfurt, die an dem
Geſell=
ſchaftskapital in Höhe von 350 000 Mark mit 200 000 Mark beteiligt iſt,
iſt bemüht, eine langſame Abwicklung der Geſchäfte herbeizuführen. Die
von einem Blatt gebrachte Meldung, daß die Stadt Frankfurt einen
Verluſt von 560 000 Mark erleiden würde, iſt nicht zutreffend. Ein
Verluſt in einer ſolchen Höhe könnte höchſtens der Geſellſchaft ſelbſt
ent=
ſtehen. Man hofft jedoch, falls eine langſame Liquidation doch noch
möglich ſein ſollte, mit einem weſentlich geringeren Verluſt
wegzu=
kommen.
Die Schwierigkeiten bei der Hausrat G. m. b. H. dürften wohl
dar=
auf zurückzuführen ſein, daß das Kapital der Geſellſchaft in keinem
Verhältnis zum Umfange des Betriebes ſtand. Die Geſellſchaft betrieb
das Abzahlungsgeſchäft in Möbeln und Hausrat in großem Umfange
und gewährte ein= bis zweijährige Kredite, während ſie ſelbſt ihre
Liefe=
ranten, meiſt kleine Frankfurter Handwerker und Gewerbetreibende, mit
Drei= oder Sechsmonatsakzepten bezahlte. Ein raſcher Konkurs der
Ge=
ſellſchaft würde daher von letzteren wohl am ſchmerzlichſten empfunden
werden.
Wie uns noch mitgeteilt wird, hat es der Stadtkämmerer abgelehnt,
am Samstag und Montag fällig gewordene Wechſel in Höhe von 28000
Mark einzulöſen. Der Magiſtrat wird ſich am Montag mit der
Ange=
legenheit beſchäftigen.
Produkkenberichke.
— Mainzer Produktenbörſe. Großhandelspreiſe per 100 Kilo loco
Mainz am Freitag, den 13. Dezember 1929: Weizen 26, Roggen 18,50,
Hafer 17,50, Braugerſte 19—20,50, Futtergerſte 16,50—17, ſüddeutſches
Weizenmehl (Spez. 0) 39—40, Roggenmehl 01 28,50—28,75, Weizenkleie
fein 10,70, dto. grob 11,75, Roggenkleie 10,70, Weizenfuttermehl 11,25,
Plata=Mais 18,25, Cing.=Mais 21,50, Malzkeime mit Sack 16—16,50,
Biertreber 16—16,50, Erdnußkuchen 20,50—21,50, Kokoskuchen 18,75 bis
24, Palmkuchen 18—19, Rapskuchen 18,75—19,50, Kleeheu loſe 12,50—13,
dto. geb. 13,50—14, Wieſenheu 11,50—12, Maſchinenſtroh 5—5,50,
Draht=
preßſtroh 5,50—6, Weiße Bohnen 50. Tendenz: abwartend.
Frankfurter Butternotierungen. Tendenz: ſchwach. Abfatz:
unbe=
friedigend. Es koſtete das Pfund im Großhandelsverkehr: holländiſche
Butter 1 Faß (50 Kilo) 2,02, ½ Faß 2,04, in Halbpfundſtücken 2,05,
deutſche Butter 1,95.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Marktlage: Die ſchlechte
Wirt=
ſchaftslage und das anhaltend milde Wetter ließen den hieſigen Markt
in weiter ſehr ruhiger Haltung verkehren. Bei ſchwachem Abſatz gaben
die Preiſe weiter nach. Preiſe in Pfg. per Stück: italieniſche nicht am
Markt, bulgariſche 13—13,50, holländiſche 11,50—18, jugoſlawiſche 14
bis 14,50, polniſche nicht am Markt, ruſſiſche nicht am Markt, chineſiſche
11—12, däniſche 12—18, belgiſche, flandriſche 15,50—15,75, rumäniſche
12,25—12,50, franzöſiſche, norddeutſche, ſchleſiſche und bayeriſche Eier
nicht am Markt. Tendenz: abgeſchwächt.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14, Dez.:
Getreide. Weizen: Dezember 118, März 125, Mai 129½,
Juli 129½; Mais: Dezember 89½, März 93½, Mai 95½, Juli
96½; Hafer: Dezember 44½, März 47½, Mai 488; Roggen:
Dezember 102, März 103, Mai 100½.
Schmalz: Dezember 10,10, Januar 10,40, März 10,60, Mai
10,82½.
Fleiſch. Rippen —: Speck, loko 10,50; leichte Schweine 9,00
bis 9,35, ſchwere Schweine 9,00 bis 9,40: Schweinezufuhren:
in Chicago 12000, im Weſten 44000.
Baumwolle: Januar 17,10.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 14. Dez.:
Schmalz: Prima Weſtern 10,85; Talg, extra, loſe 73.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 136½, Hartwinter
n. Ernte 127½; Mais 103½; Mehl 5,90—6,30; Getreidefracht:
nach England 1,6 bis 2,0 Schilling, nach dem Kontinent 8 bis
9 Cents.
Berliner Kursbericht
vom 14. Dezember 1929
Deviſenmarkt
vom 14. Dezember 1929
Mee
Danatbank
Teutſche Bank u
1
Disconto=Geſ.
Tresdner Bank
Kapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Berl Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Ga
Deutſche Erdöl
Jrre
231.r0
146.50
145.50
95.50
142.50
94.625
156.50
82.—
154.50
199.*0
60.75
143.50
151.55
91.875
Mie Hee
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elettr. Untern.
Karpener Bergbau
Soeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klödnerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Ludw. Loewe
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Cberſchleſ. Koksw
Orenſtein & Koppe
Ja
178.—
123.50
152.25
134.—
108.25
80.25
181.25
91.50
107.875
153.—
92.25
40.—
91.—
93.875
67.—
Mae
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal‟
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal
Algsb.=Nrnb. Maſich.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Ve
69.—
312.50
47.—
169.75
103.25
189.—
78.50
29.50
117,50
82
152.
22.75
66.50
44.—
Helſingfors
Wae
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Lslo
kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yort
Belgien
Italien
Paris
Währune
100 finn. Ml
100 Schillingl
100 Tſch. Kr
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 E.Stg.
Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belge
100 Lire
00 Franes
Ra
10.484
8.72
12.382
73.03
3.01
169.21
111.81
111.96
112.49
20.35
1.723
4.1705
59.38
21.83
16.42
Briei
0.504
12.40
73.17
168.6.
12.0.
112.14
20.396/Kairo
4.1785
58.50
21.8
16-46
Schweiz
58.84 Spanien
Danzig
Japan
3. C23/Rio de Janeir=
Jugoſlawien
Portugal
Athen
112.71/Konſtantmope
1.7241Kanada
Uruguay
F8land
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Frankfurter Kursbericht vom 14. Dezember 1929.
6% Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27 ....
6% Baden
Frei=
ſtaat v. 27 ....
6% Bayhern
Frei=
ſtaat v. 27
8% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28 ....
v. 2
Beio
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28 .... ."
6‟ Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 .....
7%Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27 ..."
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. X:/.
Ab=
löſungsanl. . .
Otſche. Anl. Ablö
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ...
880 Bab.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24 ..
80 Darmſtadt v. 26
.24
Frkf. a. M. b. 26.
8% Mainz v. 26
8% Mannh. v. 26.
8% Nürnbergv. 26.
80 Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr..
3% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig
4½% Heſſ. Lds.
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
89 Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt.
Gold=
pfbr.
8% Preuß. Lbs.
Pfbr.=Anſt.
Gold=
vbl. . .
DGß
Rr
89.25
91.4
uf
3.10
83
84
82
85.25
8% Darmſt. Komm
Landesbk. Goldobl
8
½KaſſelerLandes=
kredit Goldpfbr.
8% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . .
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
*Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½%„Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk..
41/,% Lig. Pfbr.
86 „ Pfbr.Bk..
41/,% — Lig. Pfrb.
8% Mein. Hyp.Bk.
„ Lig. Pfbr.
41/.
% Pfälz. Hyp. Bk.
½%0 „ Lig. Pfbr.
8% Preuß
Boden=
cred.=Bank.
„ Lig. Pfb.
4½
8% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bk.
„ Lia. Pfb
4½
%o Rhein. Hyp. Bk.
„% „ Lig. Pfbr.
Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.. . . .
8% Sübb. Bod.-
Cred.=Ban1..
8% Württ, Hyp.=B
6% Daimler Benz
von 27 ......."
8% Dt. Linol. Werke
v. 26 ..
.
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26 ..
70 Mainkrw. v,26.
7% Mitteld.
Stahl=
werke v. 27 ...
AR
17.75
u
96.5
75.25
96.5
79.75
76.5
78.75
97
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75.75
9‟
79.5
95
97.5
97.25
81
82,Salzmannu. Co.
v. 26
79 Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26 ..
8% VoigtckHäffner
von 26 .. . . ...."
F. G. Farben Bonds
v. 28. ........"
5% Bosn. L.E.B.
v. 1914
4:.% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914...
4% Oſt. Goldrente
5”/vereinh. Rumän.
4½%
42 Türl. Admin.
1. Bagdad
49
4% „ Zollanl
4:),0 ungarn 191=
1914
4),%
„ Goldr.
4%
Aktien
Accum=Berlin
Adlerw. (v. Kleher).
AEG. Stamm ..
AndregeNoris Zah
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke.
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen
ſemen: Heidelberg
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Chade ...........
Contin. Gummiw.
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr. . ..
„Eiſenh. Berlin.
„ Erdöl ........
„ Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt.
Linoleumwerk
Dhckerhoff u.
Wid=
mann .......
157.2.
114
17
140.25
233.75
80
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwert..
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
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Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Fabrikanten Max Walbinger und ſeiner Ehefrau Maria,
geb. Uebelacker, beide in Darmſtadt, zu je ½ im
Grund=
buch eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 14. Januar 1930, nachm. 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt zum Zweck der Aufhebung
der Gemeinſchaft.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 3. Oktober 1929 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Aufbor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes den übrigen Rechten
nach=
geſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
(17133a
Darmſtadt, den 28. Oktober 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk II, Band IV, Blatt 282.
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ſtaru d den Bekanntmachungen des
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Sonntag, den 15 Dezember 1929
Seite 17.
er 347
Spur des Düſſeldorfer
Raubmörders?
mlachtsmomenke mehren ſich.
—Die ganze Stadt war den vorgeſtrigen
Aufregung. Bis 11 Uhr abends
dauer=
öne des verhafteten Joſeph Mayer an,
gelang, ihn zu überführen. Sicher iſt
Egerer Staatspolizei ein
Schwerver=
e Hände gefallen iſt, und zwar durch
der Egerer Bovölkerung, welche die
Hen Verdächtigen aufmerkſam machte.
Zeigen hin erſchienen vier Detektive im
im goldenen Hirſch”, in der Judengaſſe,
en Mayer in dem Augenblick, als er
ſter des zweiten Stocks flüchten wollte.
ier Verhaftung wurde die Kunde ruch=
Transport des Verhafteten war von
7. Menſchenmenge begleitet. Mayer
r Zwangsarbeitsanſtalt in Prag
ſeiner=
er in die Prager Landesbewahranſtalt
*, von wo er im April 1927 flüchtete.
Zeit hat er eine Reihe von Einbrüchen
ſen begangen, zu denen er ſich auch
be=
ug Papiere ſeines Bruders Georg bei
nnte ſeine Identität mit Hilfe einer
S bald ermittelt werden. Die Familie
it aus Eger und iſt vor 20 Jahren nach
ſergeſiedelt, wo die Mutter des
angeb=
rs noch heute lebt, während der Vater
ben iſt. Joſeph Mayer wohnte zuletzt
utter in Düſſeldorf, Eichelſtraße 91, und
dort am 22. November nach Eger
ge=
ein. Eine ganze Reihe von Diebſtählen
biet gehen während ſeines Egerer
auf ſein Konto.
der Mayers, Georg, der in
Maffers=
er lebt und unter dem Spitznamen
kannt iſt, erfreut ſich ebenfalls nicht des
Maher trug bei der Verhaftung keine
i einem Egerer Trödler wurde eine
von Sachen beſchlagnahmt, die von
ählen herrühren.
izeiamt in Eger teilt mit, daß ſich die
nente gegen den verhafteten Mayer
verdichten, doch könne noch nichts
Be=
rgt werden. Maher leugnet bisher jede
an den Düſſeldorfer Morden. Ein
Düſ=
minalbeamter befindet ſich bereits auf
nach Eger. Das wichtigſte
Verdachts=
n Mayer iſt, wie bereits gemeldet, eine
undene Skizze, die den Mord an der
ſermann darſtellt.
lauf der Unterſuchung gegen den in
eten Joſef Mayer wurde feſtgeſtellt, daß
te auf einem Fahrrad von Düſſeldorf
kommen und hier ſeit dem 22. November
Er ſoll während dieſer Zeit ein ſehr
en geführt und Reiſen bis nach Oeſter=
Italien unternommen haben. Die
oben, die mit dem Verhafteten
vor=
nmy urden, zeigen unerkennbare
Aehn=
inen
nit den Schriftzügen in den
1.3 mutmaßlichen Mörders.
ſest, daß er bei dem weiblichen Vornamen
rtrudct ſelben orthographiſchen Fehler — beide
e mr eichem „d” in der Mitte — beging.
Men — I Mauer der Maſſenmärder
von Düſſeldorf?
Fedrun
Die 1 zei hat das Material nach Düſſeldorf
eſandt ach Mitteilung der Polizei befindet
ch Mal auf der Liſte der 120
Verbre=
von der Düſſeldorfer Kriminalpolizei
Verdacht des Maſſenmor=
Auues wit werden. Als Soldat war Mayer
Bell= und Frankreich der deutſchen Armee
ugeteii! nd wurde mit dem Eiſernen Kreuz
ausgezid et. Er iſt dadurch verdächtig, daß er
hartnäh leugnet, in letzter Zeit in
Düſ=
eldcſreweſen zu ſein, obwohl dies
feſt=
ſteht.+; wurde ferner ein an ſeinen Bruder
Albert : Düſſeldorf adreſſierter Brief
gefun=
den, ary eſſen Innenſeite die von dem
Düſſel=
dorfer yrder gezeichnete Skizze wiedergegeben
iſt, naru elcher die Leiche der kleinen Gertrud
Albernn gefunden werden konnte. Gegen
einelhuld ſpricht aber der Umſtand, daß
er bis er 21. April in der Prager
Zwangs=
arbeite) alt interniert war und die erſten fünf
Düſſeläl r Morde vor dieſes Datum fielen.
Seine Itlichen Alibi=Verſuche haben ſich als
erloger; rausgeſtellt.
Zwei Perſonen verbrannt.
zhofen (Unterfranken). In dem An=
Schreinermeiſters Adam Kuhn brach
r aus. Der Brand entſtand im Dach, wo
21 ammer der Sohn und ein Lehrling des
*en. Als die beiden den Brand
bemerk=
das Zimmer ſchon im hellen Flammen.
en Brandwunden ſprangen beide in den
eiaM abei brach ſich der junge Kuhn das Bein
bewußtlos liegen. Sie mußten in das
S gebracht werden, wo die beiden jungen
Verletzungen bald darauf erlagen. Die
de iſt bis jetzt nicht bekannt.
ſerverbrecher aus dem Krankenhaus
entflohen.
nach. Zur Unterſuchung auf ſeinen
tid wurde der 32jährige Karl Velten in
Oeil= und Pflegeanſtalt eingeliefert. Wäh=
Beobachtung ſtellte ſich eine
Blinddarm=
ein, und mit Genehmigung der
Staats=
wurde in einem hieſigen Krankenhaus
Elon ausgeführt. Velten lag mit mehreren
änkes rf einem Zimmer. Nachts unternahm er
uieh — ngenen Fluchwverſuch. Nach Mitternacht
Jnd wei Bettlacken, eine Unterlage und Bett=
Tage rmmen und befeſtigte ſie an einem Bett,
wugmn, ſich an ihnen aus der erſten Etage zur
E rließ. Vorher drehte er die clektriſchen
Ate 3 löſte den Klingelknopf und verkeilte die
Dr 8 Bimmer. Die in dem Zimmer liegenden
Nehnse vollen von dem Vorfall nichts bemerkt
Dendrf der Flucht ſtahl ſich Velten in einer
Inen Anzug. Gegen ihn liegen über
vier=
zig
ehle vor. Bisher waren die Ermittlungen
nach
Entflohenen ohne Erfolg=
100 Jahre Blindenſchrift
Einer blinden Typiſtin wird ein Text zur Uebertragung in die Blindenſchrift diktiert.
Vor hundert Jahren, Ende des Jahres 1829, erfand Louis Braille, Lehrer an der Pariſer
Blinden=
anſtalt, die heute an allen Blindenanſtalten der Welt gebräuchliche Blindenſchrift. Der ſelbſt blinde
Erfinder war, als er ſein taſtbares ſechspunktiges Schriftſyſtem erdachte, 20 Jahre alt.
Ein neuer Rieſenlaftwagen mit Vorderradankrieb.
Das neue Rumpler=Laſtwagenchaſſis,
das der bekannte Konſtrukteur Dr. Edmund Rumpler zum erſten Male der Oeffentlichkeit vorführte.
Die Verlegung des Antriebs auf die Vorderräder geſtattet einen leichteren Achſenausbau; in
Ver=
bindung mit den Schwingachſen der Räderpaare wird ſo das Gewicht der ungefederten Maſſen
verkleinert und der Herſtellungspreis verbilligt.
Täglich 1000 Diagnoſen.
Wegen gemeinſchaftlichen Betrugs hatten ſich
der frühere Mitinhaber einer chemiſch=
pharmazeuti=
ſchen Fabrik in Berlin Max Krug, der Generalarzt
a. D. Dr. Lauff als Geſchäftsführer und der
Spe=
zialarzt Dr. Joh. Heiſterkamp als ärztlicher
Begut=
achter der Firma Max Krug vor dem Erweiterten
Schöffengericht Berlin=Schöneberg zu verantworten.
Die Firma ließ durch eine große Zahl von
Reiſen=
den überall, namentlich bei der ländlichen
Bevölke=
rung, Proſpekte verteilen, in denen Kräutertees und
andere Mittel angeprieſen wurden. Auf einem
Fragebogen mußten die Leute die Symptome ihrer
Krankheit angeben. Da viele Kunden ſich geſchädigt
fühlten, hatte der Staatsanwalt Strafantrag wegen
gemeinſchaftlichen Betrugs geſtellt. Nach längeren
Verhandlungen erſtattete Prof. Dr. Fränkel als
gerichtlicher Sachverſtändiger ſein Gutachten
dahin=
gehend, daß es mit einer gewiſſenhaften Auffaſſung
des ärztlichen Berufs unvereinbar ſei, die Kranken,
ohne eine perſönliche Kenntnis von ihnen zu haben,
zu behandeln. Die Fernbehandlung ſei nicht
ge=
eignet, die Krankheit ſicher zu erkennen. Das Urteil
lautete gegen den ſchon vorbeſtraften Max Krug auf
drei Monate Gefängnis, während Dr. Lauff mit
500 Reichsmark und Heiſterkampf mit 1500
Reichs=
mark Geldſtrafe davonbam. In der
Urteilsbegrün=
dung heißt es u. a.: In der Art dieſes
Maſſen=
betriebes, wie ihn die Angeklagten aufgemacht haben,
liege „eine unerhörte Auffaſſung des ärztlichen
Be=
rufs und der Diagnoſeſtellung”. Etwa 300 000 Fälle
ſeien im Jahre behandelt worden, und es ſei „eine
unerhörte Zumutung der Angeklagten”, wenn ſie
das Gericht glauben machen wollen, daß bei dieſem
Maſſenbetrieb irgendeine erhebliche Zahl richtiger
Diagnoſen erreicht werden könne.
Die ſtürmiſche Ueberfahrt der „Bremen”.
New York. Der Schnelldampfer „Bremen”
der hier mit einer Verſpätung von zwei Tagen und
zehn Stunden eingetroffen iſt, hatte eine
außeror=
dentlich ſchwierige Ueberfahrt. Das Schiff legte am
7. d. M. nur 120 Meilen, am 12. dagegen 678
Mei=
len zurück. Der Kapitän erklärte, es ſei die
ſchwerſte Sturmreiſe geweſen, dio er je erlebt habe.
Gegenüber Gerüchten, wonach die „Bremen”, durch
den Sturm beſchädigt worden ſei, erfährt der
Ver=
treter des W. T. B., daß dieſe Behauptung völlig
unbegründet iſt. Kein Paſſagier wurde ſchwer
ver=
letzt, einer erlitt einen Armbruch und einige
wur=
den unbedeutend verletzt. Ein Paſſagier der „
Bre=
men”, der Marinearchitekt Gibbs, ſagte, die „
Bre=
men” habe ſich bei der ſchweren See außerordentlich
gut gehalten.
Erſte Ausreiſe des „Columbus” nach der
Aenderung.
Bremen. Der Schnelldampfer „Columbus”
des Norddeutſchen Lloyd trat geſtern, nach Einbau
der neuen Maſchinenanlage, ſeine erſte Reiſe nach
New York an
Ueberſchwemmungsunglück im Aſtrachan=
Gebiet.
Kowmo. Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt
die Wolga im Bezirk Aſtrachan über die Ufer
ge=
treten und hat weite Strecken überſchwemmt. Nach
einer amtlichen Mitteilung ſind bisher ſieben Dörfer
vollſtändig üüberflutet und die Häuſer vernichtet
worden. Die Zahl der Perſonen, die den Fluten
zum Opfer gefallen ſind, ſteht noch nicht feſt. Zwei
Fabriken ſind ebenfalls durch das Hochwaſſer ſo ſtark
beſchädigt worden, daß ſie nicht wieder in Betrieb
genommen werden können.
Das Dampferunglück auf der Donau.
Sofia. Auf dem bulgariſchen Dampfer „
Chri=
ſtoph Boteff”, der am Freitag bei Turtucaia auf der
Donau geſunken iſt, befanden ſich acht Perſonen, von
denen ſechs ertrunken ſind. Der Kapitän und der
Heizer konnten ſpäter von einem rumäniſchen
Damp=
fer gerettet werden. Die Urſache der Kataſtrophe
iſt noch nicht bebannt.
Schweres Exploſionsunglück in Bulgarien.
Sofia. In Popovo, einer kleinen Ortſchaft
im Departement Schumla, ereignete ſich in einem
Laden eine Exploſion, die auf die Entzündung von
Pulver zurückzuführen war, das von dem Geſchäft
unerlaubterweiſe im Kleinhandel verkauft wurde.
Die Exploſion verurſachte eine Feuersbrunſt, die das
dreiſtöckige Gebäude vollſtändig zerſtörte. Zwei
Per=
ſonen erlitten ſchwere Brandwunden. Eine von
ihnen ſtarb auf dem Wege zum Krankenhaus.
Mehrere Schüler wurden von einer einſtürzenden
Mauer ſchwer verletzt. Der Schaden wird auf
mehrere Millionen Leya geſchätzt.
Rauſchgiftſchmuggler gefaßt.
Baſel. In Baſel hat man einen
Rauſchgift=
ſchmuggel aufgedeckt. Die Baſeler Polizei kam der
Sache dadurch auf die Spur, daß vor etwa 14 Tagen
ein Beamter der ägyptiſchen Zollverwaltung die
Baſeler Behörden darauf aufmerhſam machte, daß
verbotenerweiſe mit Betäubungsmitteln gehandelt
würde. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß in Baſel,
in der St. Johann=Vorſtadt, ſich ein chemiſches
La=
boratorium befand, das einem Deutſchen gehörte. Die
Betäubungsmittel wurden in großen Mengen
her=
geſtellt. Die Fäden führten die Polizei nach Zürich,
Lugano und Genf und nach dem Auslande. Es
ge=
ang, einige Zwiſchenglieder feſtzunehmen,
nament=
lich in Frankreich und Italien. Als der Schmuggler
von einer Reiſe nach Baſel zurückkehrte, wurde er
ſamt ſeiner, Frau am Bahnhof feſtgenommen. Die
Frau wurde ſpäter wieder freigelaſſen, dafür aber
der Buchhalter des Chemikers in Haft geſetzt. Der
Baſeler Unterſuchungsrichter hat ſich für einige Tage
nach Genf begeben, um auch hier Feſtſtellungen zu
machen. Der Wert der geſchmuggelten Chemikalien
wird auf etwa eine Million Schweizer Franken
be=
ziffert.
Der Prozeß gegen die Szolnoker
Gift=
mörderinnen.
Budapeſt. In Szolnok wurde am Freitag gegen
die erſte Gruppe der Giftmiſcherinnen verhandelt.
Auf der Anklagebank ſitzen die 44jährige Frau Holyba,
die 70jährige Frau Seb ſtyen, die 60jährige Frau
Lipka und die 50jährige Frau Köteles. Alle vier ſind
Bauersfrauen. Frau Holyba, die angeklagt iſt, ihren
Mann auf Anraten der Frau Sebeſtyen, ihrer
Nach=
barin, mit Arſen vergiftet zu haben, leugnet und gibt
an, eine Hebamme habe einmal eine Arznei in die
Suppe getan. Sie gibt zu, daß es Gift geweſen ſei,
da ihr Mann einen Tag darauf ſtarb, bleibt aber
dabei, dies vorher nicht gewußt zu haben. Frau
Sebeſtyen leugnet, Frau Holyba zum Morde
ange=
ſtiftet zu haben. Die dritte Angeklagte, Frau Lipka,
hat der Anklage zufolge eine ihrer Obhut anvertraute
alte Frau, dann ihren Stiefbruder und ſchließlich
ihre Schwägerin mit aus Flicgenpapier gewonnenem
Arſen aus der Welt geſchafft. Sie hat alle drei
be=
erbt. Auch ſie leugnet alles. Ebnſo leugnet die vierte
Angeklagte, Frau Köteles, gewußt zu haben, daß das
ihres Mdannes erhielt, Gift geweſen ſei. Sie bleibt
Mittel, das ſie von Frau Lipka gegen die Trunkſucht
bei ihrem Leugnen, auch als ihr der Präſident
vor=
hält, daß ſie die Giftflaſche in den Sarg ihres
Man=
nes gelegt habe, um die Spur ihres Verbrechens zu
verwiſchen. — Im Verlaufe der Zeugenverhöre
wurden auch die Gemeindeärzte vernommen, die
an=
geben, während der Behandlung keine
Vergiftungs=
ſymptome wahrgenommen zu haben. Der eine Arzt
gab der Anſicht Ausdruck, daß wahrſcheinlich bei der
erſten Gelegenheit nur eine ganz kleie Doſis Gift
verabreicht worden ſei und daher der zu dem Opfer
gerufene Arzt die Vergiftung nicht feſtſtellen konnte.
Nach dem ärztlichen Beſuch wurde dann dem Kranken
eine große Doſis Gift verabreicht. Dieſes Verfahren
dürften die Verbrecherinnen gewählt haben, um
dar=
auf hinweiſen zu können, daß ſie zu dem Kranken
einen Arzt gerufen haben. Under den übrigen
Zeu=
genausſagen ſind beſonders die Mitteilungen eines
Gendarmeriewachtmeiſters von Intereſſe, der erzählt,
er habe die Frauen Holyba und Sebeſtyen, die
an=
fänglich alles leugneten, in ein gemeinſames
Zim=
mer ſperren laſſen, in dem er ſich vorher unter dem
Bett verſteckt hatte. Die allein gebliebenen Weiber
berieten nun, ob ſie ein Geſtändnis ablegen ſollten
oder nicht. Darauf war er hervorgekrochen und
hatte die beiden darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie
nun nicht mehr leugnen könnten. Frau Sebeſtyen
be=
ſtätigte die Angaben des Gendarmeriewachtmeiſters.
Am Samstag vormittag wurde, wieder unter
ſtarkem Andrang, der Prozeß gegen die
Giftmiſche=
rinnen fortgeſetzt. Der Verteidiger, Dr. Viragh,
be=
antragte die Ergänzung des Beweisverfahrens durch
die Vernehmung zahlreicher Entlaſtungszeugen.
Das Urteil im Szolnoker Giftmordprozeß.
„EP. Szolnok. Um 183/ Uhr verkündete das
Gericht das Urteil über die erſten vier
Ange=
klagten im Giftmordprozeß. Frau Lipka
wurde zum Tode durch den Strang verurteilt,
die drei anderen angeklagten Frauen: Helyba,
Sebeſtyen und Köteles zu
lebens=
länglichem Zuchthaus. Die Verurteilten
nahmen, mit Ausnahme der zum Tode
verurteil=
ten Frau Lipka, das Urteil gleichmütig auf.
Frau Lipka ſchrie, als ſie das Wort „Tod”
ver=
nahm, entſetzt auf und brach zuſammen.
Mit 40 000 Liter Sprit geſtrandet.
Reval. In der Nacht zum Freitag ſtrandete
an der Nordküſte Eſtlands, auf der Höhe von Lokſa,
der Dreimaſter=Motorſegler „Irene‟ Das Schiff
fuhr unter dem Befehl eines eſtländiſchen Kapitäns
und führte die tſchechoſlowakiſche Flagge. Es gehört
der großen Reihe der Alkoholſchmuggelſchiffe an. Die
eſtländiſchen Behörden ſtellten auf dem Schiff 40000
Liter Alkohol und mehrere hundert Kiſten Kognak
und Wein feſt. Da ſich das Schiff in Seenot befand,
konnte eine Beſchlagnahme der großen Vorräte nicht
erfolgen. Die Alkoholladung wurde von den
Be=
hörden nur verſiegelt. Aus den benachbarten
Fiſcher=
dörfern trafen bald nach der Strandung eine Reihe
von Motorbooten ein, die den Verſuch machten, das
geſtrandete Schmuggelſchiff wieder flott zu machen.
Zwanzig mexikaniſche Banditen ſtandrechtlich
erſchoſſen.
New York. Nach einer Meldung der „
Aſſo=
ciated Preß” aus Nogales (Arizona) gerieten
mexi=
kaniſche Bundestruppen bei Sahuahripa im Staate
Sonora mit einer etwa 200 Mann zählenden
Räu=
berbande in ein Gefecht, aus dem die
Regierungs=
truppen als Sieger hervorgingen. Drei Banditen,
darunter der Führer, wurden im Kampf getötet.
Zwanzig Banditen wurden ſtandrechtlich erſchoſſen.
Hochwaſſerkataſtrophe auf Sylk.
Karte der Inſel Sylt.
Die Stürme, die ſeit einer Woche über der
Nordſee toben, ſind beſonders der Inſel Sylt
gefährlich geworden. An der ganzen Weſtküſte
wurde Land ins Meer geſpült, der Südteil der
Inſel bis zum Eiſenbahndamm ſteht größtenteils
unter Waſſer, und an der ſchmalſten Stelle bei
Kampen drohen die Fluten die Inſel in zwei
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43:
[ ← ][ ][ → ]nei 347
Sonntag, den 15. De ember 1929
Seite 19
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Dem Bächert
Geſchichte und Likerakargeſchichke.
tſche Geſchichte (Volk und Staat in Tauſend Jahren) von
Vinnow. Frankfurter Verlagsanſtalt A.=G., 1929. 420
it 32 Abbildungen.
el, das ſich der Verfaſſer mit dem vorliegenden Werk
ge=
t in anerkennenswertem Maß erreicht worden. Vor dem
eine Geſchichte der deutſchen Volkes von den Zeiten des
Großreiches an über das Reich der Kaiſer, der Bürger und
bis zum Einheitsſtaat, vor deſſen umſtrittener Pforte wir
haben. Angelegt und durchgeführt unter dem Motto:
Held jeder Geſchichtsdarſtellung iſt das deutſche Volk”,
die lebendige, nie weitſchweifende Darſtellung an weiteſte
rr Problemen vergangener Jahrhunderte bis zum
Young=
gradlinige, klare, feſſelnde Darſtellung. Gute Bilder er=
Werk, verſchiedene Regiſter erleichtern ſeine Benutzung.
Linden: Geſichter der Zeit. Carl Reißner Verlag, Dresden.
ch der Reportage und der Tatſachen aus der Feder eines
r Fenilletoniſten, der auch unſeren Leſern nicht unbekannt
uch führt durch bürgerliche Milieus und obſkure Räume,
und Grandhotels, Bars und Fabriken, durch die Luft und
Neer. Es zeigt Menſchen und Vorfälle der Großſtadt,
Revueperſonal, Hochſtapler, Verbrecher, Tiere und
Gegen=
dokumentariſcher Beitrag, ein Spiegelbild unſerer Zeit.
Faldo Trine: So zwingen wir das Leben! Ein Geſpräch
Henry Ford und R. W. Trine, aufgezeichnet von Trine.
1929, in der Sammlung „Engelhorns Lebensbücher”. In
— RM.
Ford, der Mann der Tat und Automobilkönig, unterhält
lph Waldo Trine, dem Verfaſſer von „In Harmonie mit
ichen” und Beglücker von vielen hunderttauſend Suchenden,
eben, ſeine Grundlagen, den Lebenskampf und den Sinn
s, und aus dieſem Geſpräch, das von Trine in der
leben=
n aufgezeichnet iſt, geht wieder hervor, wie einzigartig die
dieſen Menſchen des jungen Landes iſt: dieſe alles be=
Friſche und Kraft, dieſes kindliche Vertrauen in ſich und
pfung.
Fachlierakur.
: Einführung in die Pſychognalyſe für Pädagogen.
Hip=
erlag, Stuttgart
chlein hat zunächſt den Vorzug, daß es die Grundbegriffe
nalyſe aus einfachſten, jedermann geläuſigen Tatſachen im
Lindes entwickelt und auch für denjenigen faßlich und
an=
rcht, der ſich vielleicht durch die ſenſationell=pathologiſchen
dieſer Wiſſenſchaft bisher abſchrecken ließ. Insbeſondere
das Triebleben des erſten Kindesalter, die typiſche Ein=
Murter, Vater, Geſchwiſtern, die tiefgehenden Einwirkungen
ig, des Zwanges, und die Folgen der dadurch aufgenötigten
das ganze weitere Leben. Wichtig iſt die Hervorhebung
vder Ruheperiode, die ſich vom etwa 6. bis zum 12. oder
ihr zwiſchen die kindliche Triebhaftigkeit und die Pubertät
einſchiebt. Regeln werden nicht gegeben, nur eine
all=
ahnung vor einem Zuviel an Erziehung, das ſich in
Hemmungen ſchlimmer auswirkt als kleine Unarten. Zum
des Kindes gibt die Tochter Freuds wichtige Beiträge, die
vorurteilsfreien Eltern etwas angehen, aber auch die
Er=
jäteren Zeit, da die triebhaften Grundlagen des Charakters
rliches Gepräge und ihre Richtung in der Kindheit
er=
nur von hier aus verſtanden werden. Dies Verſtändnis
Zorbedingung vernünftiger Pädagogik.
Dr. N.
im Hotelbau”. 57 Bilder, eingeleitet und erläutert von
Amſtutz. Schaubücher 9. Herausgeber Dr. Emil Schaeffer=
Fr., 2,40 MM. Orell Füßli Verlag, Zürich und Leipzig.
Band wendet ſich nicht bloß an Hoteliers und Architekten,
el vielleicht vermuten läßt, ſondern an alle, denen jemals
über ein teures und gleichwohl unbehagliches Hotelzimmer,
eſchmackloſe Tapete, ein Sofa, auf dem man nicht liegen,
auf dem man nicht ſitzen kann, die Freude am Reiſen
* hat. Unſere 57 Bilder hier beweiſen, daß ein moderner
wohl all dieſe Uebelſtände beſeitigen kann, wenn er einen
wählt, der nicht pompöſe Zeichnungen „entwirft”, ſondern,
um Häuſer oder Küchenmöbel handeln, im Sinne ſeiner
konſtruieren verſteht.
Schönheit”, 64 Bilder, eingeleitet und erläutert von Hanns
Schaubücher 3. Herausgeber Dr. Emil Schaeffer. Geb.
1,40 RM. Orell Füßli Verlag, Zürich und Leipzig.
Aufnahmen hat man freilich ſchon oft geſehen, aber wie
werden ſie im ungeſtörten Nebeneinander prachtvoller
r, die ſchon als Reproduktion das Wort von der „Schönheit
wahr machen. Welch ein Eindruck, dieſe ſtrahlende Fon=
Stahlguſſes bei Nacht, der Glühofen, der in ſeinem
Feuer=
in mittelalterliches Höllentor ſchreckt und faſziniert, die be=
Deere des Kommandoraumes eines Großkraftwerkes, deſſen
ufgereihte Drücker und Schalter einen einzigen Menſchen
urer Verantwortung beladen, oder der myſtiſche Kanal=
Brücken= und Hafenkranen, deren doch ſo ſicher gefügte
ſen Beſchauer in lockende Fernen entrückt.
Polikik, Wieteescht, 50ziologie.
— Südtirol, ein Kampf um deutſche Volkheit. Von J. V. Mannhardt.
Eugen Diederichs Verlag, Jena.
Verfaſſer gibt mit dieſem Buch ein zuſammenfaſſendes Bild von
Tirol, angefangen mit der erſten Blütezeit unter Konrad II. bis zu
den Kämpfen um Selbſtbehauptung und Erhaltung deutſchen Erbgutes.
Ein Proteſt deutſcher natürlicher Würde, aus dem eindeutig
hervor=
geht: Südtirol war deutſch und bleibt deutſch!.
Aufbruch der Nation. Von Franz Schauwecker. In
Ganzleinen=
band 6.80 RM., kartoniert 5.80 RM. — Frundsberg=Verlag G.m.b.H.,
Berlin 1930
Franz Schauwecker gibt in ſeinem neuen Buch „Aufbruch der
Nation” die langerſehnte große künſtleriſche Geſtaltung des Krieges,
die zum erſten Male jenen deutſchen Frontſoldaten wiedererweckt, der
ohne Dank, ohne Lohn, ohne Pathos abſeits und drechig mit ſeinem
Leibe der Nation den Weg bereitete. Hier iſt weder der phraſenhafte
Patriotismus der Zuhauſegebliebenen noch der tendenziöſe Pazifismus
der Literatem — nichts davon! Hier geſtaltet ein Mann, der nichts zu
tun hat mit „Rechts” oder „Links”, ſondern ein Mann, der die
Er=
eigniſſe des Schickſals wahrhaftig und erbittert darſtellt. — Was
ge=
ſchieht? Ein junger Menſch wird aus den leeren und bunt
ange=
ſtrichenen Zeiten der Vorkriegsjahre in den Krieg hineingeſchleudert
und erwacht durch dies ungeheure Erlebnis zu der großen Hingabe an
die Nation. Nation und Schickſal, Glaube und Tat, Opfer und Blut
ſtehen im feurigen Zentrum des Geſchehens. Es wird nichts
abge=
leugnet, kaine Tatzſachen werden verſchwiegen, es wird alles zugegeben.
Denn es kommt nicht auf die Tatſachen an — der Glaube, die Haltung
allein iſt das Entſcheidende, das uns verloren gegangen und das einmal
dageweſen iſt; bei jenen unbekannten Soldaten der Front. Die
Dar=
ſtellung ſelbſt iſt erfüllt von dem ſchrecklichen Wirbel des Krieges aus
Grauen und Hohn, fürchterlicher Nüchternheit, wortloſer Hingabe und
zyniſcher Bitternis
Romane, Novellen, Erzählungen.
B. Traven: Die Brücke im Dſchungel. Büchergilde Gutenberg, Berlin.
Traden hat außer einem klaſſiſchen Buch über Südmexiko (Land des
Frühlings”), das hier bereits beſprochen wurde, bei der Büichergilde
eine Reihe von Erzählungen herausgegeben, deren Vorzug in einer
un=
erhört realiſtiſchen Erfaſſung von Menſchen, Vorgängen, Natur beſteht.
Ob er das Leben der Baumwollpflücker ſchildert oder erzählt, wie er
eine rieſige Rinderherde über Gebirge und Steppe führt oder in dieſem
Buch nur den kleinen Vorfall einer Tropennacht berichtet, in der
eigent=
lich nichts geſchieht, als daß ein kleiner Indianerjunge im Fluß
er=
trinkt und eine Mutter alle Wandlungen von Angſt, Schmerz und
Verzweiflung durchmacht — immer iſt man gepackt, weil man mit allen
Sinnen eine ſo intenſiv nahegebrachte Wirklichkeit aufnimmt, wie ſie
nicht am Schreibtiſch erfunden wird. Es gibt gewiß auch andere
Schrift=
ſteller, die reiſen, aber dieſer Traven lebt nicht nur ſeit Jahren ein
gefahrvolles und ſeltſames Schickſal in den unziviliſierteſten Gegenden
von Mexiko, ſondern er erlebt es auch in einer Weiſe, die es ihm
ver=
bietet, den Leſer zu bluffen; er ſchreibt nach dem Diktat der
Wirklich=
keit, er zeigt dem Leſer ſein ganzes Erſtaunen und läßt ihn aufs
Dr. N.
Lebendigſte daran teilnehmen.
Norbert Jgeques: Das Tigerſchiff. Drei Masken Verlag, München.
Dieſer Roman hat alle Requiſiten, die einem whantaſtiſchen Roman
zuſtehen: ein Segelſchiff, einen Kapitän, der unerlöſt wie weiland der
fliegende Holländer die Meere befährt, ein myſteriöſes Felſenviff im
Pazifiſchen Ozean ſucht und Tiger an Bord hält; einen dämoniſchen
buckligen Schriftſteller mit einem ominöſen Namen, der eine chineſiſche
Prinzeſſin mit ſich führt und auch ſonſt viel Exotiſches erlebt hat; einen
blquäugigen deutſchen Seekadetten, der auf der Suche nach der blauen
Blume iſt und ſie in der ebenſo verführeriſchen wie jungfräulichen
Tochter des Kapitäns findet; meuternde Matroſen, die gepeitſcht und
in furchtbare Verließe geworfen werdenz einen Koch von der
Heils=
armee und ſo fort, eine endloſe Reihe aufregender Figuren,
Situa=
tionen und Ereigniſſe. Aber das ganze bemüht ſich ſo aufdringlich,
phantaſtiſch zu ſein, daß es eigentlich von vornherein langweilt, auch
wenn es manchmal noch einen Abglanz von der Farbe und Fülle beſſerer
Jacques=Bücher hat. Es war die ausgeſprochene Abſicht, den Haß von
Menſchen zu beſchreiben, die lange auf engem Raum zuſammenleben,
aber das kann man heute nicht mehr in ſo overnhafter Ausſtattung
vorführen, da wir längſt eingeſehen haben, daß die Wirklichkeit viel
Dr. N.
phantaſtiſcher iſt.
Lawrence H. Desberry: „Im Schatten des elektriſchen Stuhls.” Roman.
252 Seiten. Broſchiert 3.50 RM., in Ganzleinen gebunden 4.80 RMM.
Baden=Baden 1929. Merlin=Verlag G. m. b. H.
Dies iſt kein Schauerroman im üblichen Sinne, vielmehr entflammt
ſich Desbeirry an den Vorgängen um Sacco und Vanzetti, die ja
ſeinerzeit alle Gemüter in Bewegung geſetzt haben, aber nun dem
Ver=
geſſen wieder anheimgefallen ſind. Das Buch iſt aus einer rein
menſch=
lichen Geſinnung heraus geboren, ſucht mutig alle Vertuſchungen und
Beſchönigungen aufzuhellen und zeigt mit unerbittlicher Strenge das
Grauen, das ſich an die Vorſtellung und die Tatſache des elektriſchen
Stuhls heftet.
Hedwig Haſſel: „Babs”. Roman einer Negertänzerin. 217 Seiten.
Broſchiert 3,50 RM., in Leinen gebunden 4,80 RM. Baden=Baden
1829. Merlin=Verlag G. m. b. H.
Hedwig Haſſel ſchildert in dieſem Roman nicht die flüchtigen,
auf=
flackernden Erlebniſſe, an die man denken könnte, wenn die Vorſtellung
der Joſephine Baker in uns auftaucht, ſondern ſie zeigt uns das im
Innerſten tiefbewegte ſeelenvolle und liebesreiche Leben einer
ſchwar=
zen” Tänzerin, ein Leben, das nach vielen wechſelreichen Schickſalen
in Sehnſucht nach den fremden Küſten erliſcht.
2is hich Wer die eiſe Tieſſe Eneliſint
der New Yorker Zoologiſchen Geſellſchaft.
Ein neuer William Beebe.
Soeben erſchien im Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, ein neues
Vuch des berühmten Naturforſchers William Bcebe: Das Areturus=
Abenteuer (mit 7 bunten Tafeln und 55 Abbildungen ſowie 2 Karten.
Geheftet 11.— RM., Ganzleinen 13.— RM.). Der Autor, deſſen frühere
Bücher „Galäpagos, das Ende der Welt” und „Dſchungelleben” ſeinen
Namen in den deutſchen Sprachgebieten zuerſt bekannt gemacht haben,
iſt eine der eigentümlichſten Geſtalten des Jahrhunderts. Eine Priſe
Darwin, etwas Edgar Allan Poe, ein wenig Jules Berne, je ein Stück
Linné, Robinſon Cruſoe und Mark Twain, dieſe Miſchung könnte
vielleicht William Beebe heißen. Aber beinahe unglaublich, die
wider=
ſtrebenden Geiſter in ihm erzeugen keinen regelloſen Wirrwaru,
ſon=
dern die ſchöpferiſche Dichterkraft William, Veebes ordnet das Chaos
zu einer wundervollen Harmonie.
William Beebe hat es in der Fähigkeit, dem Meere ſeine
Geheim=
niſſe abzulauſchen, zu vollendeter Meiſterſchaft gebracht. Der 150. Teil,
eines Oberflächennetzes von einem Meter Durchmeſſer gibt ihm
Ge=
legenheit, Plankton mit 27 080 (!) Lebew=ſen zu erkennen. Wenn der
Dampfer Areturus ruht, ſteigt der Raſtloſe trotz ſtändiger
Lebens=
gefahr — öfteres Reißen des Luftſchlauches und Untiere der Tiefe —
auf den Grund des Meeres hinab. Sein faſt unbegreifliches Wiſſen
um die Dinge dieſer naſſen Welt geſtattet ihm, die 325 Seiten ſeines
Buches mit den tollſten, unerhörteſten Wundern, mit einem das
menſch=
liche Selbſtbewußtſein niederſchlagenden Durch=, Neben=, Ueber= und
Untereinander von Fabelweſen, Märchenfeen und Kobolden des h”o
Elementes zu füllen.
Auch auf dem feſten Land geht Seltſames vor, wohin Beebe den
Schritt lenkt. Schauervolle Weltuntergangsſtimmung liegt über ſeinem
Bericht von der „ſenſationellſten Theatervorſtellung”, dem
grandios=
dämoniſchen Albemarle=Ausbruch, den er und ſeine Begleiter als
ein=
zige betrachten konnten. In einen glühenden Krater geraten, entweicht
der Forſcher, von Giftdämpfen bereits entkräftet, nur unter Aufbietung
des letzten Willens. Nach ſolch düſterem Höllenſpuk ſchließt ſich der
Mann, der in Amerika als einer der bedeutendſten ernſt zu nehmenden
Fachwiſſenſchaftler allgemeine Bewunderung genießt, dem graziöſen
Leben der friedlich=humorvollen Seelöwen und Albatroſſe an und
er=
ringt als eine Art Kindermädchen beſonders die Zuneigung der
Kleinen. Er ſchildert das in unübertrefflichen Kabinettsſtücken
rührend=
komiſcher Darſtellungskunſt, deren Stimmung der Ueberſetzer, Lothar
Tobias, glücklicherweiſe gut nachfühlt. Der Reichtum des Buches iſt
zwar noch lange nicht erſchöpft, aber laſſen ſich Reiſewerke wie Nomane
mit ein paar Sätzen erzählen? Der Laienleſer kann ſich jedenfalls
freuen, daß Profeſſor Beebe ſelbſt ſchwierige Fragen der Wiſſenſchaft
durch einfache Worte immer klar, verſtändlich und hochintereſſant
dar=
zulegen vermag — der ſchönſte Beweis ſeines beherrſchenden Geiſtes!
Die prächtigen, zum größten Teil noch nie geſehenen Bilder und die
buchkünſtleriſche Ausſtattung von Reinhold Geidel halten ſich auf der
ſeltenen Höhe des Ganzen.
Guſtav Schröer: Land Not. Ein Roman aus unſeren Tagen.
Han=
ſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg, Berlin, Leipzig. In Ganzleinem
gebunden 6.80 RMM.
Ein politiſcher Roman! Die Not des Landes findet ihren tiefſten
Ausdruck in der Not der Bauern. Wo es dem Menſchen nicht mehr
möglich iſt ſich aus der Muttererde zu ernähven, iſt das Vaterland in
Gefahr. Das iſt die Gefahr, die dem deutſchen Volke droht. Die
Bauernſchaft ſteht auf, um die Heimat zu retten. Seite an Seite mit
der Arbeiterſchaft die ſich wieder zurückfinden muß zum Glauben am
die Heimat. In das Leben unſerer Tage ſind dieſe Probleme geſtellt.
Iſabellas Weg. Roman bon Mary Lavater=Sloman. 250
Sei=
ten ſtark. In Ganzleinenband 5 RM. Alſter=Verlag, Hamburg 1.
Speersort 5—11.
Iſabellas Weg, eim Roman von den Mahlſteinen der Secle und der
Sinne, ſtellt die handelnden Perſonen außerhalb der Grenze bürgerlicher
Konverſationen. Mit überlegener Selbſtverſtändlichkeit greifen die
Liebenden, Iſabella und Johann=Beat, nach den höchſten Lebensfreuden.
Agnes, Johann=Beats Gattin, und Philip, Iſabellas ſelbſtloſer Freund,
nehmen die gegebenen Tatſachen voll wenſchlichem Verſtehen hin. Um
alles Geſchehen ſchlingen die Jahreszeiten in ihrem wechſelvollen Reiz
einen reichen, bunten Kranz. Ein Buch, in dem glühende Leidenſchaft
aufbricht, das erfüllt iſt vom ethiſchen Problem der Gegenwart und
das in glänzender Charakteriſtik Menſchen in ihrer eigenen ſeeliſchen
Struktur enthüllt.
Otto Rombach: „Es gärt in Deutſchland”, Roman. 444 Seiten.
Bro=
ſchiert 5.80 RM., in Ganzleinen gebunden 7.80 RM. Baden=Baden
1929. Merlin=Verlag.
Die Kriegsbücher haben die Urſache des Krieges und den Krieg
geſchildert. Hier erleben wir die Wirkung; das Deutſchland nach
dem Kriege. Beginnend mit den Hungerrevolten in dem Städten rollt
ſich das Schickſal dreier Menſchen ab, die durch die innere Berufung,
kulturelle Führer zu ſein, die Zuſtände doppelt ſtark erleben. So wird
das Werk ein Weckruf an das geiſtige Deutſchland dokumentariſch für
Zuſtände und ihre Menſchen. Die vergangenen zehn Jahre mit ihrem
verwirrenden Kaleidoſkop von Geſchehniſſen und Strömungen werden
bebendig. Spannend und dicht die Geſtaltung, kulturpolitiſch von
größ=
ter Bedeutung, und trotzdem ein Roman. Ein junger Dichter hat mit
dieſem Werk bewieſen, daß er ein Erzähler iſt. Man wird ihn und
ſein Werk in der zeitgenöſſiſchen Literatur nicht mehr überſehen können.
Eitl Temiäeltsrſätet
Die neue Kaffee Hag-Vakuumdose ist auf dem Wege Uber Amerika
zu uns gekommen. Vier Jahre lang wurde diese luftleer gemachte
Packung drüben ausprobiert. Es hat sich erwiesen, daß der Kaffee
in der Vakuumdose völlig unverändert bleibt; selbst nach vielen
Monaten schmeckt der Kaffee Hag
genau so, als ob er heute erst
ge-
röstet wäre. — Die Vakuumdose
De Gesites Ho
Wurde in Deutschland erfunden. MEFEER
Mischuns 2
Als Weihnachts-Uberraschung für
Desteh? We
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ht aus: acht
alle Kaffee Hag-Freunde kommtdie
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Hakuum.Geschenk- KOrremrneit
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Den dee jeara. Go
Den ugstein dh
Backung jetzt zu uns zurück.
der Erbe P Uhmten
ist diese Damel oas neuie Kaffee Hag-Wehnschtsplakst, das im
allen feinen Geschäften aushängt, birgt ein Rätsel in sich. Meister Heilemann hat eine Frau
gezeichnet — ohne Kopf —, weiche Kaffee Hag als Weihnachtsgabe darbringt. — Wer mag
Has sein? — Damit die Lösung nicht allzu schwer fällt, wollen wir einen engen Kreis ziehen:
Eshandelt sich um eine in der ganzen Welt bekannte und beliebte deutsche Filmschauspielerin.
in der Reihenfolge des Eingangs erhalten die Einsender der ersten hundert richtigen Lösungen:
Kaffee Hag-Service aus Feinstem Tettauer Porzellan
nach Künstler-Entwurf geschaffen, für zwei Personen.
Die Einsender der zweiten hundert richtigen Lösungen erhalten:
AKaffeeHag-Wappenmarken-Album mit farbigenMarken
Diase hervorragende Sammlung deutscher Städtewappen von dem bekannten Heraldiker
Professor Otto Hupp, München, ist ein einzigartiges Kulturdokument von bleibendem Wert.
Sämtliche Einsender weiterer richtiger Lösungen erhalten:
eine Sammelreihe farbiger Kaffee Hag-Wappenmarken
Die Preise werden spätestens bis zum 31. Januar 1930 verteilt.
Die Lösung ist auf einen weißen
Zettel von Postkartengröße in
Breit-
format zu schrelben, und zwar so,
daß der Name der
Fllmschausple-
lerin in die obere rechte, die gonaue
Adresse des Einsenders in dle
un=
tere IInke Ecke kommt.
Einsendun-
gen mit mehreren Lösungen und
welteren Zusätzen aind ungültlg-
Der franklorte Umschlag lst in der
oberon lInken Ecke mit dem Kenn
wort, Vakuum” zu versehen umd zu
adressloren an dle
Krnnndnn nane
Sremon-Hfolzhafen
Seite 20
Sonntag, den 15. Dezember 1929
Numn
Sinnen aus dem Leſerreſſ.
Die Baſler Verkehrsordnung, die am 1. Januar 1930 in
Kraft tritt, ſchreibt vor: Verboten ſind Beleuchtungsanlagen, die
es geſtatten, einen Scheinwerfer voll beleuchten zu laſſen, den
an=
deren aber abzuſchwächen oder auszulöſchen, und ſolche, die
ab=
geblendet eine Blendwirkung auf
Entgegen=
kommende ausüben, weil ſie den Lichtkegel nicht
gegen den Boden ſtreuen. Die Induſtrie empfiehlt
des=
halb Lucidus=Scheinwerfer für Luxuswagen und Pharintenß für
mittlere und kleinere Wagen. Empfohlen wird ferner ein
Schwei=
zer Fabrikat: Scintilla=Scheinwerfer, die dank ihrer maximalen
Präziſion garantieren: 1. ein weitreichendes homogenes Licht, mit
ſtarker Seitenſtreuung für Kurvenpaſſierung; 2. ein
Kreuzungs=
licht, das jede Blendung vermeidet, und zugleich als
Nebel=
licht, verwendet werden kann; 3. abſolute Zuverläſſigkeit der
Anlage. Die Scheinwerfer können auf allen europäiſchen und
amerikaniſchen Wagen montiert werden. Typen: „Durchmeſſer
160/190, 190/ 228, 230 270 innen mit patentiertem Reffelglas oder
durchſichtig glatter Scheibe.
34. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lokkerie.
1. Tag der 3. Klaffe. In der Vormittags=Ziehung vom
13. Dezember fielen: 2 Gewinne zu je 100 000 RM. auf Nr. 346 899;
6 Gewinne zu je 200 RM. auf Nr. 88846, 13806, 156 826; 4
Ge=
winne zu je 1000 RM. auf Nr. 62880, A8881; 4 Gewinne zu je
800 RM. auf Nr. 84 777, 255 623; 24 Gewinne zu je 500 RM. auf
Nr. 25 430, R 543, 38 453, 139 457 196 998, 298 587, 306 781, 308 72,
353 908, 356 429, 366 522, 380 993; ferner wurden gezogen 104 Gewinne
Geſchäfliches.
zu je 400 RM. und B6 Gewinne zu je 940 RM. — In der
Nach=
mittags ziehung fielen: 2 Gewinne zu je 3000 RM. auf Nr.
377 341; 6 Gewinne zu je 1000 RM. auf Nr. 88 B9, 142305, 199 391;
12 Gewinne zu je 800 RM. auf Nr. B 130, 60 20, 69888. R815,
161 550, 257 003; 28 Gewinne zu je 500 RM. auf Nr. 2063, 63 543,
85 377. 9 470, 113 716, 11689, B207, B2373, R1 679, 986385,
334 285, 345 451, 377B8 391 908; ferner wurden gezogen: 86
Ge=
winne zu je 400 RM. und 24 Gewinne zu je 240 RM. — Die in der
Vormittagsziehung vom 13. Dezember gezogenen beiden Hauptgewinne
von je 100 000 RMk. fielen auf Nr. 346 899 in Abteilung I nach Lingen
(Gms) und in Abteilung II nach Guben. — (Ohne Gewähr.)
In 34 Stunden eine ganze Oper
im eigenen Heim lebenswahr abrollen laſſen zu können
nicht verlockend und dennoch Mißtrauen erweckend?
Tat ſo! Der überwältigende Erfolg der jetzt hinterein
gekommenen Kurzopern der Deutſchen Grammophong
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Levolution der Herrenmode?!
In dieſem Jahre iſt, von Paris ausgehend,
erneut ein Verſuch unternommen worden, die
Herrenmode zu revolutionieren. Im
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lichen handelt es ſich ſtets um zwei Reformen,
die angeſtrebt werden: Kniehoſe, Escarpins
ſtatt der gewohnten langen Hoſe, und farbige
Stoffe auch für Herrentracht.
Eines ſchickt ſich nicht für alle.
Von Harry Pilcer, dem weltbekannten Cänzer.
Auf meinen Reiſen habe ich viele Staaten und Menſchen
inen gelernt. Mit Ausnahme der ſüdlichen Länder jedoch,
en mannliche Bewohner ebenſo wie die Frauen vielfach
Alluſtrierte Wochenbeilage
Toga und Strohhutzylinder wären auch ſehr kleidſam.
rte Farben bevorzugen, herrſcht überall eine wohltuende
ſämpfte Note in der Herrenkleidung. Meinerſeits
riſchte ich eine Beibehaltung des traditionellen Stils.
erdings kaun ich mir Ausnahmen ſehr wohl denken. So
r ich vor einiger Seit in Paris zu einem Feſt geladen,
Mitglieder der exkluſiven Geſellſchaftskreiſe veranſtalte=
. Sämtliche Herren erſchienen in roten Fräcken und
parzen Escarpins aus Seide. Dazu lange ſchwarze
=ümpfe aus dem gleichen Material und Schnallenſchuhe.
ch die Wäſche war der Kleidung angepaßt. Allerdings
6 bemerkt werden, daß die Cräger dieſer Anzüge
aus=
jeßlich jung und beſonders gut gewachſen waren.
Man ſtelle ſich jedoch einmal einen modernen businessman
s Wallſtreet oder Piccadilly vor, der mit langſchößigem,
bigen Samtfrack, weißen Seidenescarpins und
Spitzen=
nd zur Börſe geht, um Cransaktionen zu tätigen, die
lleicht in die Millionen gehen. Dann erſt wird man
ein=
en, daß es unmöglich iſt, die wohltuende Einförmigkeit
heutigen Herrenmode durch grelle Farben beleben zu
Ilen. Denn ſoviel ich weiß, iſt aus dem Auslande auch
Anregung gekommen, Kniehoſen zu buntfarbigen Nöcken
b für den ſommerlichen Straßenanzug einzuführen. Die=
* Vorſchlag ſtehe ich meinerſeits vollkommen ablehnend
jenüber. Für beſonders junge ſchöne Menſchen oder für
ihnenzwecke halte ich die farbige Abendkleidung für
chaus erwägenswert. Es gibt ein deutſches Sprichwort,
5 beſagt: eines ſchickt ſich nicht für alle! Was ganz
gen Leuten immerhin geſtattet iſt, kann für das reifere
ter lächerlich wirken. Jeder vernünftige Menſch wird
— beſtimmt recht geben, daß ſchließlich kein Grund
vor=
gt, an der Abendkleidung des ſeriöſen Herrn auch nur
S Geringſte zu ändern. Farben und luxuriöſe Aufmachung
d meiner Anſicht nach für die Frau beſtimmt, die dazu
Tdeſtiniert iſt, durch den Neiz ihrer Erſcheinung den All=
1 zu beleben und erfreulich zu unterbrechen.
Ich warte ab.
Von Bruno Kaſtner, dem Elegant des deutſchen
Films.
„Verſteht man es, ſich gut anzuziehen, dann gerät man
Iht in den Verdacht, überhaupt für nichts anderes Inter=
2 zu haben als für die Strömungen der Mode. Weil ich
iner „gut angezogen” war, wenden Sie ſich auch an mich
O wollen meine Stellungnahme zur „Nevolution der
renmode” wiſſen. Sind Sie mir böſe, wenn ich Ihnen
Elich eingeſtehe, daß ich mich für dieſes Chema gar nicht
aber auch gar nicht — intereſſiere? Sch weiß nicht
ein=
rl genau, um was es ſich bei dieſer Nevolution eigentlich
ndelt. Eine Revolution bricht doch nur aus, wenn
herr=
ende Suſtände untragbar, unerträglich werden. Ich aber
De — teils aus Intereſſeloſigkeit, teils aus Bequemlich=
HEI
keit, teils aber auch aus ehrlicher Zufriedenheit — die
augenblickliche Herrenmode ſo kleidſam, ſo gut, daß es mich
verblüfft hat, von Ihnen zu hören: Man plant eine
Nevo=
lution, einen Umſturz, ein Drunter und Drüber im „An und
Aus”. Iſt das Neue, was ſich durchringen will, was lich
Bahn brechen und durchſetzen ſoll, gut, dann wird es
Mode” werden auch ohne mich, ganz einfach: über meinen
Kopf hinweg.
Warum ſoll ich ihn mir vorher zerbrechen?
Handelt es ſich aber um Auswüchſe, um Ausgeburten
gelangweilter Schneidergehirne, wird es der Lächerlichkeit
anheimfallen und höchſtens von einigen Wenigen gewagt und
verſucht werden, zu denen ich nicht gern gehören möchte.
Eventuell mache ich mit.
So aber oder ſo ... in fünfzig Jahren iſt alles vorbei.
Die Frau beſtimmt die Herrenmode.
Von Kurt Prentzel, dem deutſchen Meiſterboxer.
Wenn von einer Nevolution der Herrenmode geſprochen
werden ſoll, ſo wäre es wahrſcheinlich am ratſamſten, nicht
den Mann, ſondern die Frau zu fragen, wie ſie darüber
denkt. Denn ſchließlich kommt es doch ausſchließlich darauf
an, welche Kleider das ſchöne Geſchlecht an uns liebt. Wir
ſind ja doch nichts weiter als der Nahmen zu einem
glanz=
vollen Bilde. Der Mann, der Frack oder Smoking erfand,
tat dies letzten Endes nur, um durch das Strenge, das
un=
bedingt von dieſer dunklen Cracht ausgeht, der Frau die
nötige Folie zu ſchaffen.
Ich meinerſeits bevorzuge die modiſche korrekte engliſche
Linie, ohne darüber zum Modenarr zu werden. Abirrungen,
wie beiſpielsweiſe Oxfordhoſen, halte ich für Launen, die
ſich lediglich gewiſſe Kreiſe allenfalls erlauben können. Der
ſeriöſe Geſchäftsmann indeſſen wird immer eine beſtimmte
Linie zu halten wiſſen. Aus dieſem Grunde lehne ich das
Bunte in der Männerkleidung, das allenfalls auf den
Sport=
platz gehört, für Beruf und Ballſaal ganz entſchieden ab.
Schafft auch den Mämern ein kleidſames Bewand”
Von Profeſſor Heinrich Sille, dem berühmten
Berliner Seichner.
Nevolution der Herrenmode — o, ich wär dafürl Vor
allem — die bunten Farben müßten auch die Männerwelt
beleben!
Wie hat ſich in den letzten Jahren die weibliche Kleidung
gewandelt! Farbenprächtig, kleidſam, Betonung der
For=
men. Dank der vernünftigen Kleidung ſind dergl. Frauen
und Mädchen elaſtiſch, geſchmeidig — ſchlank geworden.
Wenn ich auch nicht für die allzu ſchlanke Linie bin,
jeber mit dem Sirkel rundlich zeichne als gradlinig mit
Lineal, ſo freue ich mich doch, daß endlich eine Frauenklei=
Bernhard Shaw hält es für zweckmäßig, einen ganz
langen Bart zu tragen.
dung aufgekommen iſt, die das Auge erfreut — farbige
Slecken in den grauen Straßen.
Warum ſind die Modezeitungen alle für die Damen und
für die Männer ſind faſt keine dal?
Nun müſſen die Männer folgen, auch farbiger und
„formlicher” gekleidet gehen — zur Freude und Sierde
der holden Weiblichkeit.
Der Mann muß ſeinen Körperbau mehr ins Licht rücken,
mehr zur Geltung bringen, mehr das Männliche betonen,
damit die Frauenwelt ſich auch über die Konturen ihrer
Lieblinge, ihrer Herren, einig iſt.
Die „Herrenmode” braucht ja nicht ſo auszuſehen wie
vor langer Seit (1700), als der Hofprediger Abraham a
Sancta Clara gegen die Verderbnis der Kleidung ſeine
Aummer 5o
derben witzigen Satiren von der Hofkanzel in Wien loslleß
— oder als der Prediger der Berliner Nicolai=Kirche (auch
vor Jahrhunderten) ſeine gepfefferten Neden gegen die
Kleidung der gläubigen Menge ins Geſicht ſchleuderte.
Aber die Kleidung des nun mal „Frierenden” ſoll eine
kultivierte Hülle ſein, ſoll den Körper ſchützen, wärmen —
aber auch die Schönheit auch des männlichen Körpers zeigen
und ihn nicht entſtellen — wie es leider jetzt der Fall iſt.
Vielleicht wird von weiblichen Schneidern eine beſſere
männliche Kleidung erfunden als von — Männern; die
Gegenſätze berühren ſich!
Und wenn ich einer Badefrau, die ihr kleiner Junge, der
beim Aufhängen der Badekleidung am Strand zuſah, fragte:
Mutter, warum jeh’n denn die Leute nich’ nackend ins
Waſſer?” die Worte in den Mund legte: „Na, weil ſe lich
Adolphe Menjon iſt mehr für den kmiefreien Herrenrock.
ſo nich kenn ſehen laſſen!”, ſo ſage ich: ſchafft den Männern
ein kleidſames Gewand, damit ſie ſich können ſehen laſſen!
Kniehoſen bedenten einen Rückſchritt.
Von Alfred Braun, dem Millionen bekannten
Sprecher des Berliner Nundfunks.
Sie fragen mich, wie ich über die vorgeſchlagenen
Aen=
derungen der Herrenmode denke?
Ehrlich geſtanden, ich habe noch gar nicht darüber nach=; aber wenn Sie mich fragen
Daß die Sommerkleidung des Herrn heller und leichter
werden ſoll, iſt natürlich ſehr wünſchenswert.
Wenn Sie jemals im Hochſommer während einer
Sen=
dung im Senderaum der Funkſtunde geweſen wären, würden
Sie verſtehen, wie wir armen Männer die Damen um ihre
hellen leichten Kleider beneiden. Daß wir die Nöcke
ab=
legen und „in Hemdärmeln” werumlaufen, iſt ja bei uns noch
nicht ſalonfähig, und es ſieht auch wirklich nicht ſchön
aus. Da waren die hellen „Hemdbluſen”, die man im vorigen
Sommer ſah, ſchon beſſer. Man war wenigſtens „angezogen”.
Ich würde es alſo freudig begrüßen, wenn ſich die
Herren=
mode in dieſer Nichtung weiter entwickelte. — Aber den
bunten Frack und die Kniehoſen als Geſellſchaftskleidung
kann ich mir noch nicht ſo recht vorſtellen. Das ſcheint mir
kein Fortſchritt, ſondern ein Rückfall ins Nokoko zu ſein.
Und wie denken Sie ſich die Haartracht dazu? Sollen wir
uns Locken wachſen laſſen — oder gar wieder Perücken
tragen? Da gibt es doch noch allerhand zu bedenken! Sollte
dieſe Mode ſich aber wirklich durchſetzen, ſo würden wir uns
wahrſcheinlich gerade ſo daran gewöhnen, wie wir uns trotz
aller Proteſte an den „Bubikopf” unſerer Damen gewöhnt
haben.
Man verſchone uns mit Eskarpins tragenden Männern.
Von Jenny Golder, dem bekannten franzöſiſchen
Nevueſtar.
Ich kann nicht glauben, daß es Frauen geben ſoll, die
den Anblick eines bunt gekleideten Mannes als beſonders
reizvoll empfinden. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach
dürfte eine Nevolution der Herrenmode auf ſtarken
Wider=
ſtand unſererſeits ſtoßen. Man denke einmal über das
Widerſinnige nach: die Frau im ſtrengen Smokingkoſtüm auf
der Straße — der Herr Gemahl, buntbefrackt, beim rout
oder im Ballſaal. — Die großen Schneider, die den
Männern die Mode diktieren, haben doch wirklich genügend
Möglichkeiten, um die Herrenkleidung zu variieren. Gebt
ihr andere Schnitte, nur vorſchont uns mit dem Anblick
grell gekleideter, Eskarpins tragender Väter, Gatten,
Bru=
der und Söhnel Muß ein ſolcher Mummenſchanz ſchon
ein=
ſo bleibe er der Operettenbühne vorbehalten, dem einzigen
Nahmen, wo man ihm Berechtigung zuſprechen kann.
nHagHannnngnn
Anngn
Wannannannnnnnnnnnnnn
Die Ihr Leben verſüßen ..
Von Cart Otto Windecker.
Gang durch eine Schokoladenfabrik.
„Die braune Induſtrie” hat Höchkonjunktur. Jeder will ſich
die Weihnachtsfeiertage verſüßen. Ein Cannenbaum ohne
Scho=
koladekringel, ohne Schokoladeweihnachtsmänner iſt nicht
aus=
denkbar. Millionen Schokoladetafeln, Milliarden Pralinés,
„Napolitains”, Kringel, Weihnachtsmänner liegen in den
Schau=
fenſtern der Geſchäfte, liegen ſchon für den Weihnachtsbaum
ge=
richtet zu Hauſe, wohlverpackt und vor neugierigen Blicken
be=
wahrt, und immer noch verlaſſen alltäglich die hohen
Laſtauto=
mobile mit der ſüßen braunen Laſt die Jabriken, die ſich
wenigſtens jetzt — nicht über Arbeitsmangel beklagen können.
Schon in den Kontoren, in den Höfen und Gängen des
Fabrik=
gebäudes iſt dieſer ſüß=herbe Geruch der Kakaobohnen. Alle
Maſchinen, alle Gegenſtände, die Kleider der Arbeiter, bald auch
die Hände des Beſuchers ſind von einer dünnen, bräunlichen
Staubſchicht überzogen, deren Duft ſchon faſt genügt, Sahnweh
hervorzurufen. Mit Wehmut betrachtet man ſeinen neuen
Win=
terulſter, der nur dann für dieſe Viſite geeignet iſt, wenn er ſelbſt
von brauner Farbe iſt. — Mit „ſüßen” kleinen Händchen ſtehen
die kleinen, weißgekleideten Arbeiterinnen vor den Maſchinen
und Praktiſchen — braun wie die Marokkaner ſeligen
Ange=
denkens hantieren die Arbeiter an den Walzen und
Miſchma=
ſchinen. Ein irrſinniger Lärm der vielen, großen Maſchinen
betäubt.
Es iſt kein allzu komplizierter Produktionshergang, der ſich
nun unter den Angaben des Führers auftut. Eine große
Spe=
zialmaſchine entkernt die zunächſt geröſteten Kakaobohnen und
wirft die Schalen aus. Die Kerne laufen durch große, ſtarke
Preſſen, bis ſie breiig, nicht gerade ſehr appetitlich in großen
Bottichen geſammelt werden. Die nächſte Maſchine preßt die
braune Maſſe abermals zuſammen — übrig bleibt der ſogenannte
Kakaokuchen, eine trockene Maſſe, und das „Kakaoöl”, das für
die weitere Verarbeitung geſammelt wird. Hier trennt ſich der
Weg von Kakao und Schokolade. Nieſenguirle miſchen die für
die Schokoladeherſtellung beſtimmte Maſſe, die Milch und Sucker
und Kakaoöl wieder flüſſig macht und — abermals getrocknet —
wieder zwiſchen Nieſenwalzen gepreßt wird, ein oder mehrere
HIHmTTT
Hammmmmmmmmimf
Der letzte Brief.
Von Manfred Georg.
Bernhard ſaß an ſeinem Schreibtiſch. Es war tiefer Winter
über dem kleinen Dorf. Draußen ging kein Schritt, klang kein
Laut. Alles erſtickte in dem ſeit Cagen fallenden Schnee, der
leiſe und unermüdlich Flocke auf Slocke ſchichtete und die Fenſter
hinaufkroch, daß das Licht aus der Stube ſchwand. Aber jetzt
war das dumpfe Grau des Mittags dem Gelb des
Lampen=
ſcheins gewichen. Bernhard ſah das kleine ſchwarze
Crauer=
kuvert an, das die Abendpoſt gebracht hatte. Er wagte nicht, es
zu öffnen, obwohl er wußte, was der Brief enthielt. Langſam
ging er zum Fenſter, ſtieß es mühſam auf und ſah hinaus. Der
Himmel war beſternt, die Luft kam eiskalt über die Gügel, und
die Bauernhäuſer ſtanden, erfrorene Silhouetten, unförmig und
plump gegen die Nacht. Nicht einmal die Hunde bellten. Sie
lagen in ihren Hütten, eng an das Holz gepreßt, und ſo gut es
ging, unter die Cücher verkrochen.
Seit Nina geheiratet hatte, wohnte Bernhard hier. Er ſäte
und erntete wie ein Bauer. Die Dörfler hatten ihn, da ſie
ſeinen Ernſt zur Arbeit und ſeine raſch erworbene Sachkenntnis
ſchätzten, unter ſich aufgenommen. Freilich verkehrten ſie nicht
mit ihm. Aber, was wichtiger war, ſie ſchloſſen ihn weder von
der Dorfgemeinſchaft, wie ſie ſich in Feſtlichkeiten oder
Bera=
tungen kundgab, aus, noch betrachteten ſie ihn als einen
Kon=
kurrenten. Es war gerade der Friede der Gleichgültigkeit und
des Gewährenlaſſens, wie ihn ſich Bernhard gewünſcht hatte.
Er ſicherte ihm ein Alleinſein, ohne daß ihn dieſes Alleinſein
verdächtig machte und ihm Haß oder Spionage zuzog. Jetzt, da
die Cage kurz waren, das Cier in den Ställen und ſchon um
vier die wenige Arbeit getan, verſank er ganz wieder in ſeine
Bücher und Arbeiten, die er mitgebracht hatte, zu denen er
aber nur floh, wenn es unbedingt nötig war, ſich dem
Nach=
denken über ſich ſelbſt zu entziehen.
Der Wind kroch über das Fenſterbrett und atmete froſtig.
Er machte die Lampe flackern und ſchob die Blätter auf dem
Schreibtiſch durcheinander. Da ſchloß Bernhard wieder das
Fenſter. Er nahm das Kuvert und riß es raſch auf. Die Adreſſe
war von einer gleichgültigen Hand geſchrieben, flüchtig und mit
Abkürzungen, wie man ſie auf Geſchäftskuverte macht. Dann
las er die inliegende Crauerkarte. Sie unterſchied ſich nicht von
Male, je nach der ſpäteren Qualität und „Körnigkeit” des
Fertigfabrikats.
Nochmals erhitzt und verflüſſigt und wiederum durch eine
er=
wärmende Walzenbahn gepreßt, läuft dann die Maſſe durch eine
Spezialmaſchine, die in beſtimmten, kurzen Intervallen ein
ab=
gemeſſenes Quantum des Breis in die von Menſchenhand raſch
untergeſchobenen Cafelformen ſtreicht.
Automatiſch wirft die Maſchine die gefüllten Cafelformen
auf ein ſogenanntes dreifaches Nüttelband” durch welche
Pro=
zedur die Füllung ſich in den Formen richtig verteilt. Am Ende
des Bandes ſtehen zwei Arbeiterinnen, die die Formen auf ein
unendlich laufendes Band ſtellen, das die Cafeln nun langſam
über eine beſondere Kühlanlage führt, ſo daß die Schokolade
er=
kaltet und erſtarrt.
Arbeiterinnen ſtehen am anderen Ende der Kühlanlage und
ſchlagen die nun kühlen Schokoladetafeln aus den Blechformen.
Nackt, matt glänzend und neu liegen die Cafeln in Cragkiſten
aufgeſtapelt, um dann, nach den komplizierten, intereſſanten Pack=
HäfffmfnmfamafmmfkrammmTmTmmmmmTmmf
den üblichen dieſer Art und verkündete, daß Nina Cellmann in
52. Lebensjahre „plötzlich” verſchieden ſei. Darunter empf.ß
ſich tiefgebeugt als Gatte Erich Cellmann. Bernhard wußte, daß
dieſer Vermerk „plötzlich” eine Wahrheit und eine Lüge
zu=
gleich war. Eine Lüge für ihn, der ſeit Jahren wußte, daß eines
Cages dieſes Crauerkuvert mit demſelben Cext vom
Brief=
träger in den Kaſten geworfen werden würde, eine Wahrheit für
Erich, der ſicher ebenſo traurig verſtört wie ahnungslos an dem
Bett ſeiner Frau geſtanden hatte. Mit dieſem „plötzlich”
ver=
barg aber Erich auch das Geheimnis ſeiner Ehe.
Bernhard fühlte, daß jetzt, wo das Opfer gefallen, ſeine
Stunde gekommen war. Wie ein Hellſeher im Varieté drückte
er den Crauerbrief an ſeine Stirn und ſchloß die Augen. Und
wieder ſah er, was er zu ſehen lange gefürchtet und erwartet
hatte: ein Schlafzimmer, ein Bett, die Vorhänge zugezogen, in
den Kiſſen eine Frau, das Geſicht zur Seite gewandt, die Haars
vom Codesſchweiß kalt, wächſern die Wangen und in der
lin=
ken Seite ein kleines Loch, das kaum unter der darüber
ge=
fallenen Locke zu ſehen war, roſtrot und fahl am Nand, vom
Cupfen mit einem naſſen Cuch faſt ausgelaugt. Auch die Spur,
die von ihm bis zum Kinn ſich dünn herabzog, war ohne Farbe
und nur noch ganz leicht an den etwas dunkleren Nändern zu
erkennen. Ueber dem Seſſel lagen die Kleider, haſtig
hinge=
worfen, auf dem Ciſch ſtanden Reſte des Abendbrotes, und
Fliegen ſummten um die Krümel und die Butterdoſe und taſteten
haſtig über einen Schinkenreſt, weil niemand da war, ſie zu
verſcheuchen. Swiſchen Cod und Ciſch aber ſtand Erich, die
linke Schulter etwas hochgezogen, mit verwunderten Augen, und
die Erregung quälte ihn ſo, daß ſein altes, angeblich längſt
ver=
heiltes Leiden wieder aufzubrechen ſchien, und er huſtend
mehr=
fach auswarf. Obwohl er Arzt war, traute er ſich kaum mehr
als die erſten Handgriffe zu tun. Dann hatte er ſeinen Freund
angerufen und ihn gebeten, ſofort zu kommen. Er ſelbſt hatte
die Decke über das Geſicht der Coten gezogen, weil er deſſen
Anblick ſcheute. Er konnte dieſe ſchmale abgewandte Miene
nicht ſehen, dieſen leidenden Sug um den Mund, dieſe ängſtliche,
troſtloſe Abwehr der Lippen, all dies, das er nur zu gut kannte
und willentlich immer unbeachtet gelaſſen hatte. Furchtbar war
der Ausdruck der Einſamkeit in dieſem verfallenen Geſicht.
Nina hatte den Schritt von einer Einſamkeit zur anderen
ge=
macht, aber als ſie auf der Schwelle geſtanden hatte, mußte ſie
jorh einmal nach vorn und einmal nach rückwärts geblickt haben,
maſchinen kransportiert, ihr buntes, anſprechende,
erhalten.
In einem Cakt, dem man das Adjektiv mun
ſprechen kann, vollzieht ſich der Werdegang der
Schneller wie man es beſchreiben kann, ſchiebt
nachkte, braune Cafel in die Maſchine, der nächſte
Maſchine die Buntdruckumhüllung darum — die S
Stanniolpapier um ſie, die Pappunterlage folgt, d
iſt fertig. In großen Stapeln liegen die Cafeln a
tiſchen, wo ſie von flinken Händen in die Kartor
verſchloſſen werden.
Komplizierter iſt ſchon der Werdegang der
Weihnachtsmänner, der „Napolitains” und „Sans
vielerlei Schleckereien und Spielereien, der Weit
und Schokoladeengel. Hier ſitzen die kleinen Ark
weißen Uebermänteln und adretten Häubchen vor la
vor ſich einen Napf mit dem braunen Schokoladebr
die Gießform. Die Arbeiten erfordern Schnelligk
ſchicklichkeit. Ueber die noch weichen Pralinen
kleine Künſtlerinnen mit der Gießtüte und malen
Schwung die Arabesken und Verzierungen auf di
In großen Bottichen ſtehen Cremes in allen Farbe
der Schokoladeduft miſcht ſich angenehm mit den
Likörbohnen und Cremes, Nüſſen und dergleichen.
Viele große Fabriken haben eine eigene Karto
ung, in denen ſie die Packungen herſtellen. In gre
kommen die Kartons in den Packraum herüber,
Lan
Stanniol= oder Glanzpapier umwickelten Herrlichk
ſanften Unterlagen der Umpackung gebettet werden.
Ewiges Nätſel für den Beſucher, daß dieſe MfyM
hier tagaus, tagein vor dem Schokoladebrei ſitzen, ſte KDieſen
Rakaoduft leben — überhaupt noch Schokolade el /ESSmen.
Aber es iſt dennoch ſo; wie der Führer verſichert. — Serſal
von allen, liebenswürdig angebotenen Koſtproben —
weh nahe von dem Duft, der einen nicht mehr losläßt grsetänl
von dem unerhörten Spektakel der Maſchinen, tritt dm
endlich den Rückzug an.
Und während man dann, in der friſchen Luft wi
Hut und Mantel auf unwillkommene Nückſtände dieſe /ucg
—rſucht, hat man wohl das Empfinden, ein wenig Eh
Kakao gezogen” zu ſein.
Ein verkannter Beruf.
Vorderperron eines Leipziger Straßenbahnwage
Hamburger verlangt umſtändlich einen Fahrſchein
Auguſtusplatz. Der Sachſe verſteht den Hamburger
Schaffner fragt wohlwollend: „Sie ſchbrächn ſo e gon / ei
leggd, Sie ſin wohl Oßdbreiße (Oſtpreuße)?‟
Der Hamburger überlegt, was das wohl auf P
könne, was ihn da gefragt wird und gibt zur Antn Iet”
Uech bün Elektrotechniker.”
Sichere Kapitalanlage.
Ob das Geſchäft gut iſt? Das will ich meiten, da In
Ihr Geld ſo ſicher an, daß Sie es gar nicht wieder
HIImmmmmmff
und der Schreck vor der endloſen Oede auf beiden Se
unmittelbar den Daumen am Hahn des Nevolvers
drücken gebracht zu haben. Sie ſah aus, als ſei ſie Nanſ
Sternenflug an der Kälte und der Unendlichkeit des 2
ſtorben, das über ihr zuſammengeſchlagen war. M ſſ. i
unbeholfen und komiſch ſah Erich in dieſem Sterbeir / Mi
Seine nervöſen Hände ſpielten mit der Uhrkette. Er.
Augen. Das Geſicht der von ihrem Leben Ermordeter
eines zu Code gehetzten Cieres, das man nicht aus L..
gelaſſen hatte. Oft genug, beim Eſſen, auf einer Veiſſt Na
dieſer fürchterlichen Ehenächte ohne Verſtändnis und Te
auf beiden Seiten hatte er es geſehen und ſich in ſtumm "
in Rechthaberei und Hochmut der Bitte widetſetzt, 9i.0"
Augen geſchrien hätte.
Bernhard nahm die Photographie Ninas, 9ie
ſtand, umſtändlich aus dem Vahmen. Er wollte nicht.
dieſes geneigten Kopfes vor ſich haben, bei dem, pa.
tat. Sein Geſicht war eine Grimaſſe. Von der Sitki
Mund war ein Viſier von Schmerz und Wut daruger
daß es fromd und böſe ausſah. Langlam holte .
Schublade ein Bündel ſorgfältig zuſammengeſchnütie*
Sie hatten verſchiedenes Format. Oepeſchen war.
Eilbriefe, Briefe durch Boten beſtellt, Nadiotelegrolt
ſchreibbriefe, Paketadreſſen, Poſtſcheckabſchnitte, 4*
Biſitenkarten, und jedes dieſer Papiere trug ein Dut
Sorgfalt ſchrieb Bernhard auf ein leeres Kupert. L"
manns Adreſſe. Bei Or. med. machte er einel. L
Schnörkel. Dann ſtockto er einen der hervorgehoſte.
das Kuvort, frankierte es und ging ohne Mantel W. 2
den Schnee zum Briefkaſten der Poſtagenkur=
Die Hölle brach über Erich Cellmann hereiſt. 2o9le
mer andersfarbigen Umſchlägen, in ſolchen ohne L
einem belangloſen Firmenabſender, in hundertlel Dele.
Brief Ninas auf ſeinem Frühſtückstiſch. Ohr DoM
entfaltete ſich vor ihm mit einer Gründlichkeit, de. O.
war. Er erlebte ſeine Ehe im Spiegel des Grlehole".
Frau. Und er jah lich feſtgehalten mit jeder Arhde.
jeder Heftigkeit, mit jeder Aeußerung. Angſt 1h d
ihm dampften aus dieſen Briefen, Qual und Ghel. Sie
Ohnmacht der Abſenderin brachen daraus hervet.
Erich ſie nicht mehr loſen. Aber zu ſehr loczte i. D
ahnte Tieſe. Er Jah ſein Leben noch einmälz
Drei Ciergeſchichten.
Von Fritz Droop.
1. Peter.
„rdurchs Fenſter gekommen und hatte ſich ſtillſchweigend
ehne des Seſſels geſetzt. Vielleicht war es gar kein Er,
eine Sie, denn er ſchielte fortgeſetzt nach dem Spiegel
Wand. Aber da bei den Menſchen die Männer noch
als die Frauen, konnte der kleine Gaſt ebenſogut dem
im Geſchlechte angehören. Sudem war er wie ein Bär
und brummte wie ein Doppeldecker, wenn er das
Sim=
querte. Wir waren uns bald darin einig, daß er Peter
üſſe.
iber ſah man ihn nicht. Vielleicht betätigte er ſich im
(s Faſſadenkletterer wie Harry Piel. Warum ſollte
Ht auch im Silm geweſen ſein, um ſich Anregungen für
Keſtunden zu holen.
s war er ſtets zur Stelle. Wenn das Licht angedrehr
im er aus ſeinem Verſteck und ſauſte gleich auf ſeinen
Hviel ob jemand auf dem Seſſel ſaß oder nicht. Er
Kopf zwei=, dreimal in die Höhe. Das hieß ſo viel
wünſche guten Abend! DDann muſterte er die Um=
ſle:9
W3
eran n
kle-d
ekradlu
g deM
nick.
Dol
amili!
„G
„28.
ſchl
d hörte unſeren Geſprächen zu, ganz ruhig, wie ein
nes Kind.
man ein Buch zur Hand nahm, kroch er zutraulich
ſchaute mit großen Augen auf die Buchſtaben. Oder
einem auf die Hand und kratzte ſie leiſe mit den fein
Süßen, etwa als wolle er ſagen: „Lies bitte laut, oder
uch zur Seite; ich bin da!‟ Nur von Politik wollte
viſſen.
ing ſo tagelang. Peter gehörte als feſter Beſtand zur
Das wußte er auch.
mir lieber als ein Hund”, ſagte meine Frau.
auch,” ergänzte ich, „er bellt nicht und zerkaut keine
.. . Er ſoll leben!”
f tranken wir eine Flaſche Wachenheimer Ausleſe.
21.
Auh
liſchod
erreickhl
gekauf! Bare
Bitte
Aul
biswen!
ſterberz=
Ramer9
habe r
Coten u
innerurd
1 geſr!
neren
Selbſt=
vom 2
ihn 2.
um Bo
Herz.
Eut
von C3
mer mI
aus V
gegenifd
nähert?
mals
ertr!
Zwei
iner Nohrpoſtkarte nach dem Cage ihrer erſten Ge=
„— und uch ſtand wie unter Masken. Kein Blick
Trich. Er gab mich herum, wie eine vorteilhaft ein=
Efit2ttel, von wilden Sügen bedeckt: „—, aber ich fühlte
nichts,” daß ſein Atem nach Medizin und Bier roch. Ich
Deihtesl einte, weinte und dachte an dich, Geliebter. Warum
urfte 9 mit dir nicht glücklich werden
Daſ ye aus Kairo: „Nächſten Monat eintreffe Crieſt,
München zu ſein. Erich reiſt Wien, innigſt dir
ent=
gegen.-1 ina.”
inem ſechzehn Seiten langen Brief: „— ſo daß ich
nich bei dem Gedanken ertappe, daß er vielleicht bald
Ed. Aber was wird dann ſein? Ich fühle mich inner=
1 un) ußerlich beſchmutzt. Nie könnte ich dir Geliebte und
wieder ſein. Man hat meine Seele ausgeſchöpft wie
Ei S=1 und der letzte Dunſt meines Ochs iſt verflogen. Ich
loch Cränen —
Erl arbeitete nicht mehr. Er wartete nur jeden Morgen
W9 Brief. Jeden Morgen peitſchten ihn die Worte der
neuem, und täglich grub er ſich tiefer in die
Er=
rim ſie umzuformen und der Wahrheit entſprechend,
e ihrue 5t aus Bernhards unbarmherzigen Sendungen zuwuchs,
1. Doch eines Tages hielt er es nicht mehr aus. Die
Drief) en ihm Fetzen für Fetzen ſeine falſche Geſte, ſeine
in=
rindeleien, ſeine Einbildungen und ſeine ſeeliſchen
Hungen, mit denen er ſich vor Nina drapiert hatte
Er fühlte ſich entblößt, enthüllt. Cagtäglich hatte
Verzweiflung Bernhards Augen vorgeworfen. Brief
Seile um Seile zerriß in Folterqual ſein gedemütigtes
Gedanken zerflatterten. In den Nächten wurde er
Ten heimgeſucht. Er huſtete jetzt ununterbrochen.
Im=
r ſah er Ninas totenblaſſes Geſicht. Es begann ihn
angen und Capeten anzuſprechen, tauchte bei Ciſch ihm
auf, lag abends zwiſchen den Kiſſen des Bettes. Als
* me daß die Briefe auf die Neige gingen, das Datum
. Ninas Codestag, konnte er es nicht mehr aus=
Sitenna :kt mußten, unmittelbar vor der Kataſtrophe von
da=
e kommen, die an Wucht und Schwere alles bisherige
würden. Seine Nerven ſpannten ſich zum Serreißen.
2 vor dem vermutlicherweiſe letzten Brief ſetzte er ſich
Eines Abends kam meine Frau beſorgt in mein
Arbeitszim=
mer. „Ich glaube, der Peter iſt krank.”
Er ſah ganz melancholiſch aus und ſchaute mich vorwurfsvoll
an. Mir ſchlug das Herz. „Vielleicht hat er Hunger”, hauchte
ich ſchuldbewußt. „Gib ihm mal was Leckeres.”
„Was mag er eſſen?” ſeußzte meine Frau.
„Vielleicht etwas italieniſchen Salat?” ſchlug ich vor. „Oder
dicke Bohnen mit Speck?”
Bei dieſen Worten hob Peter die braunen Flügel. Man
merkte, wie er alle Kraft zuſammennahm. Dann ſauſte er, wie
es einem richtigen Nachfolger geziemt, in elegantem Bogen in
das Licht an der Decke. Dreimal wiederholte er den Angriff;
dann fiel er zitternd zur Erde.
Hatte ihn nun der Hunger oder die Sehnſucht beflügelt, als
er den Sturmflug in das Licht unternahm, das ſich ſo trügeriſch
erwies?
Wir ſetzten Peter auf die Fenſterbank, damit die echte
Sonne am Morgen ihn wieder belebe. Als wir aber ſpäter nach
ihm ſchauten, war er verſchwunden. Erſt nach Cagen fanden
wir ihn im Bücherſchrank, tot. Vielleicht war er ein
ver=
zauberter Prinz? oder ein Fürſt der ſchwarzen Kunſt.
Oder ein armer Poet, den ſeine Seit verhungern ließ ...
Wer weiß?..
2. Rolf.
Es war in einer Binnenhafenſtadt — vor vielen Jahren.
Auf einem Platz in der Nähe des Fluſſes waren allerlei Buden
aufgeſchlagen; die Schiffer feierten irgendein Feſt. Drei Cage
lang. Es war auch eine Schießbude da. Sie gehörte einem
kleinen verwachſenen Mann, deſſen Geſicht nur von Kummer
und Sorgen zu erzählen ſchien. Uns Kindern tat er furchtbar
leid, und wir überlegten heimlich, wie wir ihm eine Freude
be=
reiten könnten. Aber der Vater meines Freundes Karl ſagte,
der Mann hätte mehr Geld als wir alle.
An Geld hatten wir zwar nicht gedacht, ſondern an eing
neue Pfeife oder dergleichen. Der Stumpen, den er fortwährend
von einem Mundwinkel in den anderen ſchob, war immer ganz
zerkaut. Allerdings: wenn er genug Geld hatte, konnte er ſich
eine gute Pfeife kaufen.
So unterließen wir es. Aber es wäre doch beſſer geweſen,
wir hätten ihm eine Freude gemacht; vielleicht wäre dann alles
anders gekommen. Der Schießbudenmann hätte doch gewußt,
daß es noch Menſchen gab, die es gut mit ihm meinten.
Der Alte hatte nur einen Freund, das war Nolf, ein kleiner
ſtruppiger Vattenpintſcher. Er hatte ihn ſelbſt groß gezogen,
und wenn er einen Schoppen trinken ging, mußte Nolf mit in die
rauchige Schifferkneipe. Wenn der eine ſchlief, ſchlief auch der
anderel.
Das Feſt der Schiffer war vorüber. Wir wußten, daß die
Budenbeſitzer weiterziehen würden. Darum liefen wir am
an=
deren Cage noch einmal zum Hafenplatz, um den Abtransport zu
ſehen. Eben kam der Schießbudenmann mit dem Hunde an der
Leine hinter ſeinem Wagen hervor und trippelte dem nahen
Sluſſe zu. Am Ufer angekommen, ließ er die Leine länger und
warf ein Holzſcheit hinab. Das war das Badeſignal für Nolf.
Denn der Cag war heiß, und wir beneideten das Cier, das ſich
in den Wellen ſichtlich wohl fühlte. Wir konnten alle noch nicht
ſchwimmen und liefen auf die nahe eiſerne Brücke, um das
Schauſpiel von oben herab beſſer beobachten zu können.
Kl
HTmmmTHmTHTHmmTTmmTmTTmTkmf
auf die Bahn und fuhr in das Dorf, in dem Bernhard wohnte.
Er fand ihn dabei, wie er gerade ein Kuvert zuklebte.
Bern=
hard erhob ſich. Er ſtöhnte vor Genugtuung, als er die
ab=
gemagerte Geſtalt Erichs im Cürrahmen lehnen ſah. „O, Herr
Doktor, Sie bemühen ſich ſelbſt. Da kann ich das Porto ſparen.
Hier iſt der Brief. Es iſt der letzte.” Erich, der ſeinen Gegner
kannte und weder Verhandlungen noch ardon erwartete,
ſtreckte die Hand aus, aber plötzlich überfiel ihn eine ungeheure
Schwäche. Er drehte ſich einmal um ſich ſelbſt und fiel lang auf
den Boden. Bernhard konſtatierte ohne Mühe den Cod infolge
Herzſchlag. Dann nahm er den Brief aus den ſtarren Fingern.
Er ging zum Schreibtiſch, öffnete ihn wieder und las noch einmal
die letzten Seilen Ninas. Sie lauteten: — und wenn auch das,
was geſchehen wird, für mich unwiderruflich iſt, ſo will ich es
doch nicht tun, ohne deutlich und klar auszuſprechen, daß Erich
an all dieſem nicht ſchuldiger iſt, als ich ſelbſt, die immer zu
ſchwach war, ich ſelbſt zu ſein. Ich verzeihe ihm —
Der Kramladen
„Sum Weihnachtsbaum".
Lothringiſche Skizze von Lisbeth Dill.
Ich ſeh es noch vor mir, das triſte, dunkle lothringiſche
Läd=
chen in der öden, grauen Kloſtergaſſe, ſchlecht beleuchtet und wie
vergeſſen . . . Ich habe nie einen Menſchen hineingehen ſehen.
Eine alte Frau hockte in einer Ecke hinter den Heiligenbildchen,
den Perlſtauchen und Soldatenhandſchuhen, die ſie feilhielt, in
einer ſchwarzen, gehäkelten Wollpelerine und einer
ſchwarzſeide=
nen, wattierten Haube und ſtrickte.
Suweilen ſchlürfte ſie in ihren dicken Silzpantoffeln an das
eiſerne Oefchen und ſchürte es. „Gum Weinachtbaum”
ſtand in goldenen Lettern über der Cür ... Ich weiß eigentlich
nicht, warum? Die Auslagen ſtanden wohl in einer zarten
Ver=
bindung mit feierlichen Angelegenheiten, wozu Wachskerzen und
weiße, baumwollene Soldatenhandſchuhe, die zu Paraden
ge=
kauft wurden, gehörten, aber etwas Weihnachtliches konnte
man nicht darin entdecken..
Mich ſtörte nur, daß in dem „Weinachtbaum” das „h” und
„s” fehlte. Seit 1871 hing es da, das Schild, und der Negen
Der Mann ſchritt mterdeſſen langſam den Leinpfad an der
Hafenmauer entlang bis zu der kleinen Creppe, wo er den Hund
wieder zu ſich nahm. Dann machte er den gleichen Weg zurück.
Wir wollten unſeren Ausſichtspoſten verlaſſen, als ſich etwas
Furchtbares ereignete. Die lange Lederſchnur, an der Nolf
be=
feſtigt war, hatte ſich wohl um das Bein des Alten geſchlungen,
der ſich eben bückte, um die Leine zu ordnen. Der Hund aber
glaubte, ſein Herr bücke ſich nach einem neuen Holzſcheit. Er
ſprang mit einem weiten Satz ins Waſſer und riß den Mam
mit hinab.
Wir klammerten uns zitternd aneinander und ſchrien aus
Leibeskräften um Hilfe. Aber die Hitze der Mittagszeit hielt die
Leute in den Häuſern. Nur zwei Frauen kamen gelaufen; ſie
konnten ſo wenig helfen wie wir. Wir ſahen, wie der Mann
ſeine Arme an der glatten Hafenmauer emporreckte, um
irgend=
wo feſten Halt zu gewinnen. Dann tauchten noch einmal zwei
Hände über die Waſſerfläche empor, ein letztes ſtummes Gebet.
Ich glaubte den Ruf nach Nolf zu hören. Der Hund hatte
ſo verzweifelt an der Leine gezogen, daß das Leder geriſſen war.
Jetzt kam er triefend und lechzend zurück zu der Stelle, wo ſein
Herr zum letztenmal geſtanden hatte. Dann lief er winſelnd
hin und her, den Hals weit vorgereckt und den Blick
unaufhör=
lich auf das Waſſer gerichtet, das unheimliche Blaſen
auf=
ſteigen ließ. Aber ſein Herr hörte die Klage ſeines Cieres
nicht mehr.
Wir verſuchten Volk. zu beruhigen, indem wir ihm urter
Brot anboten. Er rührte nichts an und zeigte die Sähne.
Unterdeſſen war das Unglück bekannt geworden. Man ſuchte
nach der Leiche. Aber der Abend war ſchneller da, als die
Sanitätsmannſchaft wünſchte. So mußte man die Bergung des
Ertrunkenen auf den nächſten Cag verſchieben. Nur Nolf wich
nicht von der Stelle, und die Bewohner des Hafenviertels
hör=
ten noch bis ſpät in die Nacht hinein die ängſtlichen Klagetöne
des Hundes. Am anderen Morgen fand man ihn tot auf dem
Platze.
Wir haben ihn weinend begraben. Aber es war kein rechter
Croſt. . . Wir hätten dem Schießbudenmann doch eine Freude
bereiten ſollen.
3. Nikolaus.
Eines Mittags ſaß Mieze unangemeldet im Hausflur, vor
der unterſten Ereppenſtufe, als warte ſie auf uns. Der Stein
HTTTDHmHmmf
verwuſch ſeine goldenen Lettern allmählich, ſie glänzten nicht mehr.
Es ſah traurig aus, das Schild, das Lädchen und die Gaſſe...
Eine lothringiſche Garniſon. — — Die meiſten ahnen nicht,
was das heißt oder geheißen hat. Eine „kleine Garniſon” an
der Weſtgrenze. Es gab die Kaſernen und Kaſino, das war
alles. Und zuweilen gab es eine Senſation. Ein Duell. Aber
keines, wobei „der Herr Marquis am linken Unterarm leicht
verwundet ward”, ſondern ein Duell mit Feſttag und Cod ...
Es gab ſchöne Frauen hier, und tollkühne Männer und andere,
die aufpaßten . . . Heute wohnen in dieſen Kaſernen weder
Preu=
ßen, noch baueriſche Chevaulegers. Die neuen Soldaten tragen
franzöſiſche Uniformen, und man fährt heute noch dorthin, um
Schnecken zu eſſen oder gebackene Froſchſchenkel zum Chablis.
Dieſe kleinen lothringiſchen Garniſonen verändern niemals
ihr Geſicht. Sie haben etwas ſehr Konſervatives. Sie haben
ihre eigene Art, ihre Architektur, ihre Farbe, ihre Stimmung . . .
Man wird ſelten ein neues Haus, einen neuen Saun, ein neues
Dach vorfinden, wenn man wiederkommt. Nur die
Schilder=
häuschen vor den Kaſernen ſind jetzt anders angeſtrichen und
neue Sahnen flattern auf den Kaſernen und dem Bahnhof...
Die Straßen, die Auslagen der Epicerien und Boutiquen
haben ſich kaum geändert ... Auch mein Lädchen nicht. In
ſeinem Halbdunkel, unter der trübbrennenden Gaslampe lag es
da, mit ſeinem alten Muff, und hinter der Cheke ſah ich eine
ſchwarze Haube und eine ſchwarze Pelerine, das eiſerne Oefchen
brannte und in dem kleinen Schaufenſter ſtanden, aufgereiht wie
Orgelpfeifen, noch die alten, gelben Wachskerzen, vielleicht noch
dieſelben, die ich als Kind dort ſah, und darüber hingen, an
Swirnsfäden gebunden, dieſelben vergilbten bunten Heiligenbildchen
mit den Spitzenrändern aus Papier, die man ſich früher als
Leſezeichen in die Schulbücher legte, dieſelben perlgeſtickten
Hand=
warmer, die Orangenſträußchen für die premiere sommunion,
und die verſtaubten Cotenkränzchen aus weißem Wachs lagen
auf grünem Glanzpapier wirkungsvoll ausgebreitet, und über
der Ladentüre hing das alte Schild . . . Aber hier war eine
Ver=
änderung vorgegangen ... ich ſah es gleich, denn ſtaft dem
falſchen „Weihnachtsbaum” prangte in friſchen goldenen Leitern
„A Parbre de Noél..."
Das Schild hat die Wandlung des Landes mitgemacht.
Triumphierend ſah es mich an . . . Nun glänzt es wieder in ſeiuter
alten Inſchrift . . . Für immer? — — Das weiß man hier unten
an der Grenze nie ...
war kalt und Mieze zitterte, als werde ihr ſchwarz und grau
geſtreiftes Fell vom Schüttelfroſt hin= und hergezerrt. Deshalb
nahmen wir ſie mit hinauf in die Redaktion und da es gerade
der 6. Dezember war, erhielt ſie, ohne Rückſicht auf ihr
Ge=
ſchlecht, den Namen Nikolaus und eine roſa Schleife um
den ſtruppigen Schwanz, den ſie ſenkrecht, wie eine Fahnenſtange,
in die Luft ſtreckte, als wolle ſie ſagen: Ich bin auch „vom Bau”.
Nikolaus begann ſich ſogleich für die Manuſkripte zu
intereſ=
ſieren, die der Prüfung harrten, und es ſchien, als wolle er einen
Ceil der papiernen Berge mit den Pfoten beſeitigen, um etwas
Platz auf meinem Schreibtiſch zu ſchaffen. Da Nikolaus einen
hungrigen Eindruck machte, ließen wir ihm beim Bäcker nebenan
ein paar Schneckennudeln holen. Er würdigte das Backwerk
keines Blickes, verdrehte die Augen und ringelte den Schwanz,
als wolle er eine Leberwurſt illuſtrieren. Dann ſtürzte
Nikolaus=
chen ſich bis über die Ohren in die große Milchtaſſe, die er bis
auf die Nagelprobe leerte; wir hatten das beruhigende Gefühl,
daß die ſchlimmſten Folgen der langen Hungerkur, die unſer
neuer Mitarbeiter offenbar hinter ſich hatte, nun beſeitigt ſeien.
Nikolaus inſpizierte während der Arbeitsſtunden alle
Ne=
gale und Winkel unſeres Arbeitszimmers, ſaß bald dem einen,
bald dem anderen auf der Schulter, hing ſich an die
Fenſtervor=
hänge, ſchaukelte wie ein Faſſadenkletterer vor der
Sentral=
heizung hin und her oder menſendiekte um den Papierkorb
her=
um. Da er ſich ſonſt ganz manierlich benahm, hatten wir keinen
Grund, an Nikoläuschens guter Erziehung zu zweifeln. Es wäre
ein Mißtrauensvotum geweſen, das wir unſerem jüngſten
Mii=
arbeiter gegenüber nach ſeinem bisherigen Verhalten nicht
aus=
ſtellen durften. Wir ſetzten unſeren kleinen Freund alſo in einen
Papierkorb, wünſchten ihm „gute Nacht”, verſprachen ihm für
den anderen Morgen eine große Flaſche Milch, und ſchloſſen das
Simmer ab.
Nikolaus dachte gar nicht daran, ſich gleich mit einer Seitung
zuzudecken. (Er hätte doch ein Konkurrenzblatt nehmen können,
um ſchneller einzuſchlafen.) Aber es ſtand Neumond im
Ka=
lender. Um dieſe Seit hatton auch „Kater Murr” und „
Hiddi=
geigei” ihre nächtlichen Promenaden gemacht; und da ſollte
Ai=
kolaus in ſeinem Papierkorb bleiben. Er ſprang mit kühner
Kawupptrizität auf den Schreibtiſch, zerriß ein paar lyriſche
Herbſtgedanken von heimiſchen Dichtern und ſetzte lich mit
ge=
ſpreizten Beinen auf das Manuſkript eines Berliner
Mit=
arbeiters, das nach dieſer vernichtenden Kritik nur noch mit
einer Hange angefaßt, aber nicht mehr zurückgeſchickt werden
konnte.
Dann ſauſte Nikolaus über ſämtliche Stühle, wo er ſoviel
duftende Grüße hinterließ, daß die Etymologie des Wortes
Stuhlgang eine neue wiſſenſchaftliche Stütze erhielt. Der
Stieh=
lerſche Goethe ſah machtlos auf das reſpektloſe Beginnen des
Katers, der ſeinem geheiligten Namen ſo gar keine Ehre machte,
und Nembrandts Fauſt=Nadierung hing zum Glück höher an der
Wand als das Hermannsdenkmal, denn das drohende Schwert
des Cheruskers hatte es nicht verhindern können, daß Nikolaus
ihm Krallen und Sähne zeigte.
Als ich am anderen Morgen das Simmer betrat, ſchlug mir
ein hölliſcher Geſtank entgegen; und ein Dutzend Stellen des
Linoleums bewieſen, daß Nikolaus nicht nur die Blumen
be=
goſſen hatte. Jetzt ſaß der Sünder hinter dem Schreibtiſch; er
hatte ein ſchlechtes Gewiſſen, beruhigte ſich aber bald, als er
merkte, daß ich mich darauf beſchränkte, Cüren und Fenſter
auf=
zureißen und nach der Putzfrau zu ſchicken. Erſt als ich mich,
vorſichtig auf den Sehenſpitzen, das trockene Gelände nutzend,
dem Celephon näherte, ſpitzte Nikolaus die Ohren, und kaum
hatte er das Wort Cieraſyl vernommen, da ſauſte er, wie aus
einer Haubitze geſchoſſen, aus dem Simmer hinaus und die Creppe
hinab.
Als er eben im Begriff war, im gegenüberliegenden Hauſe
Quartier zu machen, erreichte ihn der Arm des
Cierſchutzver=
eins . .. Ob Nikoläuschen im Aſyl zu einem guten Mauſekater
erzogen worden iſt, oder ob die Diagnoſe auf chroniſches Magen=
und Darmleiden ſeine neuen Beſchützer zu radikalen Maßnahmen
gezwungen hat — ich weiß es nicht. Nikoläuschen ſelbſt ſchien
lich keine roſigen Olluſionen zu machen, denn als man ihn in den
kleinen Cransportkaſten ſteckte, wehrte er ſich mit allen Vieren.
Das roſa Schleifchen war auf Halbmaſt gehißt. . .
Der Seppelin aus Flaſchen und
die Gasanſtalt aus Milchdoſen.
Aus der Erziehungsarbeit der Peſtalozzi=Fröbel=Schulen.
Von Hans Brückner.
„Was tuſt du da, mein Junge?"
„Ich ſchmeiße das alte Seug in den Mülleimer, Cante Elſe.”
„Was für altes Seug denn?”
„Ach, ſo leere Flaſchen, Milchdoſen, Seitungen, Kleiderfetzen.”
„Und das willſt du fortwerfen?”
„Klar! Cante Lili ſagt, das brauchen wir doch nicht mehr.”
„So? Dann gib’s herl. Ich will dir etwas zeigen!”
Das junge Mädchen nimmt dem Kind die Sachen ab und
ruft verwundert aus: „Schau mal her, das ſind doch alles noch
feine Sachen! Milchdoſen, zwei Flaſchen, eine Sündholzſchachtel,
drei große Seitungen, Korken, Draht, eine feine Pappſchachtel
und bunte Lappen die Menge. Davon kann man ja noch alles
mögliche machen. Komm, mein Junge, ſieh mir mal zu!”
Man ſetzt ſich auf die kleinen Schemel und beginnt mit der
Arbeit. Das junge Mädchen nimmt die Seitungen, zerreißt ſie
in einzelne Blätter, rollt ſie zuſammen und legt ſie nebeneinander.
Sie zieht aus den Lappen einige Fäden heraus und umwickelt
die einzelnen Papierrollen damit. Sie dreht eine kleine und eine
große Kugel aus Papier. Alles wird mit den Fäden
zuſammen=
gebunden. Aber das iſt noch nichts. Sehn Minuten ſpäter ſteht
das Meiſterwerk da; und der Junge ſperrt Mund und Augen
auf. Es iſt eine alte Seitungsverkäuferin mit dem Cuch um den
Hals und der großen Caſche auf dem Leib. Sie hält ein Stück
Papier in der Hand und „Guck mal, mein Junge, es iſt eine
richtige Seitung mit richtig gedruckten Buchſtaben und einem
Bild in der Mitte.‟ Das alles hat dieſe nette Cante Elſe vor
den Augen des Kleinen ſozuſagen aus dem Nichts
hervorge=
zaubert; aus unbrauchbar gewordenem Material, aus
wegge=
worfenen Reſten.
Und das war ja nur ein kleiner Anfang. Denn es liegt noch
eine Menge von Abfällen da: Lappen, Papier, alte Knöpfe,
Slaſchen und leere Milchdoſen. „Nun, mein Junge, wilſt du
einen Chauffeur, einen Ceddybären, einen Straßenbahnſchaffner
oder ein Neitpferd haben?‟ Der Junge wünſcht ſich einen
Sep=
pelin. „Einen Seppelin? Nichts iſt leichter als das.” Cante
Elſe nimmt die beiden Flaſchen, legt ſie der Länge nach
anei=
ander, ſo daß die Hälſe nach außen ſtehen. Sie umwickelt ſie
mit Papier und Fäden. Das iſt ſchon beinahe ein Seppelin, aber
noch nicht ganz fertig. Es fehlen noch ein Steuer, ein
Pro=
peller und die große Gondel. Steuer und Propeller werden aus
Pappe ausgeſchnitten, die Gondel aus einigen
Streichholz=
ſchachteln. Es laſſen ſich darin auch ſehr leicht die Fenſter
aus=
brechen. Cante Elſe iſt ſo geſchickt! Die kann rein hexen.
Wenn man durch das Fenſter in die Gondel guckt, ſitzt
wahr=
haftig Eckener drin, und etwas weiter drin die Mannſchaft. Es
ſind nur verbrauchte Streichhölzer, die lie in die Schachtel
ge=
ſteckt hat und mit ein wenig Papier umwickelt hat. Aber man
möchte darauf ſchwören, daß das da die Leute vom „Graf
Sep=
pelin” ſind.
Man muß war mit dieſem Luftſchiff ſehr behutſam
um=
gehen; und wenn Cante Elſe es an einer Strippe aufhängt und
in der Luft herumſchwingt, muß man ſchon nach kurzer Seit
landen. Denn der Propeller hat ſich losgeriſſen, und der Körper
vom Luftſchiff ſcheint auch unter dem gewaltigen Sturm
ge=
litten zu haben. Wenn man ſich mit den Reparaturarbeiten nicht
eilt, kann es geſchehen, daß der Schiffskörper
Aber nach einer kleinen Ausbeſſerungsarbeit kann
wieder von neuem ſtarten zu einer Wiederholun
um die Welt.
Wer dieſer Arbeit zuſieht, muß davon entz
iſt die Arbeit im Peſtalozzi=Fröbel=Haus. Hund
gen Mädchen ſtudieren die neue Methode, mit k
umzugehen. Im Kind ſtecken zwei ſtarke Urtriebe:
Zerſtören und der Crieb zum Aufbauen. Wen
Spielzeug bekommen, zerbrechen ſie es aus Serſtör
Wißbegierde. In dieſem Haus der Volkserziehung
lich Hunderte von jungen Mädchen zur Erziehun
Generation herangebildet. Kindergärtnerinnen,
Wohlfahrtspflegerinnen aller Art lernen hier
da=
handeln, daß die Aufbautriebe ſich in ihm am
wickeln. Im theoretiſchen Unterricht lernen ſie.
unbrauchbarem Material brauchbare Dinge herzuſte
tiſchen führen ſie das ſo Gelernte vor den Kinder
Es ſteckt ein großer Gedanke in dieſer Sach=
Kind nimmt wahr, daß es eigentlich nichts Wertlo E
weggeworfenen Knöpfen und einigen Strohhalm
ein nettes Cürmchen aufbauen. Leere Milchdoſen
Draht ergeben die ſchönſte Gasanſtalt. Aus Papr
und Farbſtiften entſtehen die drolligſten Kaſperle=”
macht ihnen Hüte aus Silz, ſteckt darin eine
Hühnerfeder, klebt ihnen alte Dinſelhaare unter
zieht ihnen einen Nock aus Lappen an, und ſiehe
der Näuberhauptmann fir und fertig. Das heißt.
nicht. Er muß mit dem Kittel auf eine Flaſche g
und ſo ſteht er ſicher und frech auf ſeinen Beinen.
Aus alten Ballen und Korken werden die
fabriziert; aus Holzabfällen Häuſer, aus Arznoi=s
„Schachteln Straßenbahnen, Fabriken, Schornſtein
zeuge. Der Junge bringt ein Gemüſekörbchen von
halle mitz er hat es geſchenkt bekommen. Dare
hübſcher Wagen hergeſtellt. Auch Näder hat 1
Deichſel; und wenn man noch ein paar Groſchen fü
wendet, kann dieſes Jabrikat ſo bunt angeſtrichen
man’s nur wünſchen mag. Und all das wird mit g
hergeſtellt. Die Kleinen und die Großen haben
daranz und die Kleinen ſind die eifrigſten Mitarbei=
Werken.
Und wenn man einmal draußen iſt im Wald
Wieſe und verdorrte Aeſte, Vogelfedern, Eicheln u ſ
ſammelt und nach Hauſe bringt: O, welch herrlich F
ergibt dasl. Aus den knorrigen Aeſten macht man
Ungeheuer mit großen Augen aus Eicheln, Buckelr
nien und Mähnen aus Vogelfedern. Die kindliche 7
hier wirklich ein reiches Betätigungsfeld gefunden.
Aufgabe 489.
Nummer 341
M. Niemeyer und H. Weenink.
(1. und 2. Preis geteilt, Weſtern Morning News und Mereurh, 1923.)
n
d
e
b
a
Weiß zieht und ſeczt in drei Zügen mat.
Prüfſtellung: Weiß: Kel Db6 Lk1 g3 S8b4 d2 (6);
rz: Ke3 Th5 Lf8 h7 Ba6 (2 44 45 d6 f2 g7 (11), 34.
Aufgabe 490.
O. Kunetieky.
(Nach O. Nemo, 1896.)
(Narodni Liſty, 1901.)
Weiß: Ka2 Dd7 Lc3 Bb5 e2 18 (6)
Schwarz: Kd5 Be6 46 (3).
Matt in zwei Zügen.
Rätſel
Weihnachts=Rätſel.
An Stelle der * ſind Mitlaute, an Stelle der 0 Selbſtlaute zu
ſetzen. Die wagerechten Reihen enthalten Wörter von folgender
Be=
deutung: 1. Männername, 2. Fluß in Aegypten, 3. Nadelbaum,
4. Stadt in Tirol, 5. Wird oft ſchuldig geblieben. 6. Jagdtier. 7. Tag.
8. Deutſcher Dichter. 9. Iſt ſchwer. 10. Abſchiedswort — Die
Mittel=
buchſtaben nennen einen Wunſch zu Weihnachten. — Die zehn Wörter
ſind aus folgenden Silben zu bilden: a, al, an, ant, bo, de, der, fang,
frei, ga, le, le, ler, mann, ne, nil, o, ſu, tag, tan, wort, zel, zen.
Carl Deubel.
XOO
XOX
XOXXO
XOXO X
OXXXOXX
XOXOXXO
* X0OXOX
ROXOXXOXX
OXXOXOXXOXX
Kreuzworträtſel.
Die Wörter bedeuten von links nach rechts: 1 Tel Ne
4 Fernruf ſinkender Schiffe, 6 Gotheit, 7 Größtes Bo *
ſchiffes, 9 Kommando beim Schiffswenden, 11 Teil d8 Aüce.
OXO
in Bahern, 14 Fiſch, 16 Kriegswaffe zur See, 20 Zierſtrſil. 2
vogel, 22 Teil des Schlüſſels. — Von oben nach untel”
2 Tonſtufe, 3 Pflanze, 4 Stadt in Belgien, 5 Tohſiſe
in Kurland, 7. Stadt in der Schweiz, 8 Nordiſches e 3 Mä
liſches Weſen, 12 Versfuß, 13 Perſönliches Fürwor, ußiſchen
Vorname, 16 Nachtvogel 17 Art Erde, 18 Stadt im Pr‟
rungsbezirk Kaſſel, 19 Teil des Hauſes.
Rr.*
De, jcher gem 1ich.
1—2 Tenor, 2—8 Raupe, 3—4 Eiſen, 4—5 Me
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rbeinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt, Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vo
Machet
[ ← ][ ][ → ]
Bin
zn
Ur
He Ordnung, ſäächensreiche”, hott emol ärchendwo der
kaſſicker Wolfgang vun Schiller geſogt. Dann der hott
Volksdichter in ſeine Dichſdunge nor Redensarde
be=
ſe im allgemeine Sprochgebrauch gang un gäwe ſin;
rue wixnutziche Schlagwörder, mit dene mer baan Hund
ſpe vorlocke kann, un hinner dene ſich in hunnerd vun
nu. 1 nzich Fäll weider nix verbircht, als wie e zimmlich
ammheit, un e ganz verloge Wichdichduerei, ſunſt nix.
geſagt, der verſtorwene Klaſſicker Schiller hatt däß net
y hinner ſo uffgedaggelte Schlagwörder zu verſteckele,
per as der zu ſage hatt, däß hott er ſo geſagt, daß mer
nass as hott drunner denke un vorſtelle kenne.
o aans vum Schiller ſeine gebraichlichſte Zidade, däß
väß, vun wääche de Ordnung, die wo er diräckt als
ſäächensreich bezeichnet hott. Un der Mann hatt
un wagrecht. Dann wo Ordnung is do is gud ſei.
e erſt Ordnung gemacht wärd, do gibt’s Soaab un
Bekriſch un Geſaires, un mer is vor=eme halde
Waſſer=
vor=eme naſſe Butzlumbe nie ganz ſicher.
Ft ſich awwer net ganz vermeide, wann mer richdich
chaffe will; mer waaß däß aus ſeim eichene klagne
um wieviel mehr, wann erſt emol in dem große
caushalt Ordnung enei gebracht ſoll wärrn".
ſemnooch gach zimmlich begreiflich, daß es net wenich
ewärwelt hott, wie kerzlich zimmlich unvermiddelt un
Herr Docktor Schacht, ſozuſage als Reichshausborſch
n gedräde is, mit Ahmer un Schrubber, un hott ver=
B
2
ndoro
ſt he
rſt emol Ordnung gemacht wärd, un zwar ſpeziell im
Deiwel aach, was ſin ſe do gehibbt, wie er mit
imbe un mit ſeine Wortzelbärſcht kumme is. — Un de
Schacht, der ſchenniert ſich net, mer waaß däß noch
min
t-1
eichsG.
m ae:
zweiff:
Jed.4
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nkung
ſie ſie
anze,
uin, ji
Stet
Nuntte 2
ſeſagt:
agt, meit
jaß mein
nemlich
ſcheintss
3, wo er uns des Sparn beigebrocht hott, indem er ge=
Frag braicht net alle Johr zwaa neie Hiet, s dhet
ron ſe alle zwaa Johr aan kreecht. — Ich perſeenlich
omals net bedroffe gefiehlt, dann ich drag mei
Ka=
aneherns zwanzich Johr, s wärd nor als vun Zeit
dder mol uffgedembt. — Awwer ob grad dem Herr
oräſendend Schacht ſei Fraa ſich die Johrn her mit
ge Dachreider beholfe hott, däß mecht ich einichermaße
un iwwrichens, däß geheert aach net doher.
ls hott beſagter Herr Schacht, ſeines Zeichens
Reichs=
dend un Fimanzpärrbendickel, der hott alſo ganz
ge=
iab uffgewärwelt, mit ſeine neie Art Ordnung zu
mer mag däß Verfahrn valleicht net ganz
eiwanz=
awwer — es hott gewirkt, un mer freecht ſich ganz
„Warum geht’s dann jetzt .....
P, unſer hoche Reichsreſchierung, die is de erſt
grind=
nabbt, un hott ſich gaſchdich vor de Bauch geſtoße
ge=
ſtper nix deſto drotz, ſie is doch bletzlich mit ihrm
broffezeite Finanzordnungsbrogramm aus de
Ver=
hiene, un hott in rund värrzeh Punkte klargeleecht,
die Sach kimfdich denkt, mit de Ordnung in de
Fi=
wo nadierlich genau ſo heilich un ſäächensreich ſei
2d anner gewehnlich Ordnung aach.
dhut mich allerdings bloß, daß es grad värrzeh
mit dene ſo vor’n Reichsdag hingedräde is un hott
er ſteh ich, ich kann net mehr annerſt‟. Dann wie
ge=
ſchun emol mit värrzeh Punkte ſo grindlich ei gange,
eit bees dva zu lecke hawwe. Däß is jo grad däß,
3 Pudels Kern; ſo värrzeh Punkte, die hawwe’s
ſich. Ich hab ſeit däre Zeit diräckt e Abneichung
gääche ſo värrzeh Punkte.
lowe.
Däßhalb, wann’s gut geht, will ich’s
No, was mich bedrifft, mich kann die värrzeh’pinktiſch
Finanz=
ſteierordnung zwar net aus de Ballans bringe, dann mei
Fi=
nanze ſin dermaße in Ordnung, daß rund Null vun Nix
uff=
geht. Un wann beiſpielsmeßich kimfdich die Zigarrette noch
deiever wärrn, ſo ſoll mich däß net dräffe, ich geheer net zu dene
Weibsbilder, die wo unſerm Hervgott die Zeit abſtähle un
Zigarrette dezu blottſche. Un was die Bierſteier bedrifft, däß
is de Bayern ihr Sach, do meeche die ſich wit abfinne, 18
aan=
ziche is valleicht die „Kobbſteier”, die wo ſe de Gemeinde zulieb
eifiehrn wolle, indem ſe a’nemme, daß jeder Gemeindebircher
aach en Kobb hott. No, do bin ich emol geſpannt, was debei
eraus kimmt, wann ſe owwe affange —. Ganz abgeſähe, daß
Verſchiedene iwwerhaubt net mehr wiſſe, wo=en de Kobb ſteht,
un wann die mit Gewald Bankrott mache wolle, ſo kimmt däß
nadierlich net do her, daß ſe e vaderlandsloſes Gemied hawwe,
un däßhalb iwwerhaubt kag Steiern mehr bezahle wolle, ſundern
däß kimmt aanzich un albagns doher, daß ſe net mehr draus
eraus kumme, aus dene verſchiedene Sorde vun Steiern, indem
mer jo bebanntlich jeden Dag äbbes annerſter lieſt, bedräffs, was
zu bezahle is.
Wie geſagt, wann aus dem Steierdorchenanner Verſchiedene
net mehr drauskumme, un däßwääche ihrn Kobb verliern, un
meechlicherweis in ihrm Unverſtand zimmlich zu wenich
ver=
ſteiern, un anſtatts Bankrott, aus Verſähe ſogar en ſcheene
Rew=
wach mache, ſo kann mer däß verſteh, un kamn’s aach verzeihe.
Ob dem awwer wit=ere Kobbſteier abgeholfe is, muß die Zeit
leern.
Im iwwriche, was mich bedrifft, ſo reech ich mich net wehr
groß driwwer uff, iwwer den Steierkram, dann ich kumm jetzt
langſam in däß Alter, wo mer ſo Sache leicht dorchenannerbringt.
Un eh ich mir deßwääche lang de Kobb verbräch, un mich
a=
ſtreng, um de Noochweis zu liwwern, daß ich iwwerhaubt en
Kobb hab, dann mach ich liewer lorze fuffzeh, ſchlag mei
Ver=
mechelche uff de Kobb, indem ich mir zwaa odder drei
ver=
gwiechte Däg mach, mit je eme warme Nachteſſe un ſo, dann is
däre Katz geſtraat, un die arm Seel hott Ruh, Halleluja — dann
kenne ſe ſähe, wie ſe ohne mich, mit ihre heiliche un
ſchächens=
reiche Steierordnung ganig wärrn.
Awwer weil wer grad emol an de „Ordnung” ſin. Aſo a‟
vun de komiſchſte Ordnunge, die wo ich im Läwe kenne gelärnt
hab, däß is die Geſchäftsordnung. Nemlich die Geſchäftsordnung
die hellt ſich weiſtens in Verſammlunge uff, wit Vorlieb im
Reichsdag, im Landag, und (wadierlich!) im Stadtrat. Un des
Unhoamliche is, daß ſich die Geſchäftsordnung zu jedem ſchlechte
Straach verwerte leßt. Zuerſt nadierlich verhellt ſe ſich ganz
mäuschesſtill; awwer wann dann en wichſdiche Adrag zur Debadde
ſteht, dann ſteicht ſe uff, rieſegroß, un frißt den wichdiche Adrag
rumb un ſtumb uff, un ſeet Zwiedracht unner de Leit, un dhut
ſo lang hetze, bis ſe, mit Reſchbäckt zu ſage, die Mauldiareeh
krieje, un hinnernanner kumme, un ſich gäächeſeidich for dumm
verkaafe, un ſich ewanner die ſcheenſte Grobheide ſage, un
ſtunde=
lang fortbabbele, daß des Waſſer an de Wend erunnerleeft. Un
wann dann endlich, nooch vieler Mieh, un meiſtens infolge vun
Erſchebfung, des Redefiewer noochleßt, un kagner mehr „Babb”
ſage kanm, un pun dem wichdiche Adrag kaa Spur mehr zu ſähe
is, — dann beruhicht ſich aach die Geſchäftsordnung; ſie hott
ihrn Zweck erreicht, un mehr wollt ſe jo net, als wie
Dorche=
nanner mache. Däß alſo is die Geſchäftsordnung, e Machwerk
vun de Juriſte; no un do waaß mer jo, was mer devo zu halte
hott —
Un ſo is aus däre Ordnung, die wo ſich ſchei heilich als
Ge=
ſchäftsordnung uffſpielt, wit de Zeit en Geſchäftsſchade worrn,
wo unſer ballamendariſch Errungenſchaft langſam um de letzte
Reſt vun ihrm Aſähe bringe dhut. Däßhalb is wer neierdings
uff die Idee kumme, un will ſe ſchleife loſſe, die Geſchäftsordnung,
daß ſe e bische „ſchärfer” wärd, — Frieher, unnerm
Milledariß=
muß, war däß e ganz afach Sach, do hott mer ſchleunichſt en
Leitnant mit zehe Mann kommandiert, die hatte glei Ordnung in
de Geſchäftsordnung. Heit is däß nadierlich net mehr meechlich,
dann heit hott die Milledeergewalt de Zifillgewalt nix mehr
eneizuredde. Uw die Feierwehr, däß Mädche for alles, die is ſich
dodefor zu gut. Däßhalb maan ich, wann mer dene
Maul=
diareehdicker beikumme will, es weer 8 glättſte, mer bringt am
Rednerpult a’ſach e Verſenkung a, un wann ſo=eme Redner ſei
Zeit erfillt is, odder wann=er ſich unballamendariſch ausdrickt,
dann drickt der Präſendend afach uffs Knebbche, un der gude
Mann verſchwind in der Diefe; äffennduäll kennt une noch e
Baſſing ſei, mit kalt Waſſer; ſich wett, do dhet ſich ſo e bollidiſcher
Raubautzer gleich beruhiche. — No, wie ich mer hab ſage loſſe,
wolle ſeis vorerſt emol mit de Endziehung vun de Diäde, un de
Freifahrtſchei browiern, 8 kennt ſei, daß däß nitzt, dann ſeitdem
aus de Bolledick e Geſchäft is worrn, miſſe die Herrn
Bolli=
dicker wit jedem Fennich rächne . . .
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Im Städtche war die Woch nix
weider los, was der Redd wärt weer. Soviel mer geheert hott,
hott ſich de Landag ſtill in die Weihnachtsferie geſchliche, un
uffm Rodhaus hawwe ſe noch emol e Ehrenrunde” laafe loſſe;
däß größte Gala=Elide=Ehren= un Abſchiedsredde war bereits
vor värrzeh Dag. Zu dem Zweck, nemlich um aſtandshallwer
noch emol zuſamme zu kumme, hott mer ſeidens der
Stadtverwal=
dung e Not=Tages=Ordnung uffgeſtellt, vun der nor ſehr ſpärlich
Gebrauch gemacht is worrn. Außer dene zwanzichdauſend Mack
for’s Stadtorchäſter wor’s de Sack de Bennel net wärt. Un des
Stadtorchäfter hett ſich wenichſtens in ſo Färn dankbar erweiſe
kenne, daß es die Abſchiedsſitzung mit e paar paſſende Piäſſe
beglidde hett, beiſpielsmeßich: „Wer wird denn weinen, wenn
man auseinandergeht . . . ." un ſo.
Nemlich am Schluß vun däre Abſchiedsſitzung hott de Herr
Owwerowwer a vun ſeine konnſillianſte Redde ſteiche loſſe, un
hott gemaant, es weer aach net annerſter gewäſe, wann ſtatt
48 Stadträt — 48 Engel die Arweit geſchafft hette. Un do
hott er net unrecht, däß mecht ich unnerſtreiche mit dem baſſende
Vers;
Wenn die Kridick das Lachen dir vergällt,
Dann laß in dir den Troſtgedanken wohnen;
Selbſt über Gottes Meiſterwerk, die Welt,
Lieſt man nicht immer gude Rezennſſionen.
Un wann unſer guder, alder Himmelsvadder ſeim gepräßte
Härze noch emol Luft gemacht hott, nachbohrend bis an’s Heft
den Stahl, ſo kann mer aach däß begreife, s is bidder, wann
mer’s ſo gemacht krickt. Awwer ſchließlich, wann er dra denkt,
wie’s em Bißmack gange is, wärd er ſich driwwer wäck ſetze
kewne; un wann er gar denkt, wie’s unſerm verſtorwene
Owwer=
owwer gemacht is worrn .
Zu=eme „Flannerts” is es leider net kume, Schad. Sunſt
hett unſer äwenfalls ſcheidender ſtadträtlicher „Poetalaureaduß”
noch=emol zum Abſchied in die Saite greife kenne. Awwwer ſelbſt
Er” kann ſich dreeſte, — denn gach Patroklus is geſtorwe
Schließlich wärrn ſe, an ſeiner ſtatt, als Erſatz, drei Kobb
hoch in de neie Stadtrat ziehe, un wärrn bei jeder baſſende um
unbaſſende Geläächenheit die Leyer ſchlage, unner giedicher
Mit=
wirkung vum Himmelsbacher ſeim Preisdirreſchent
Un ſo ſag ich zum Abſchied dene ſcheidende Herrn Stadträt
äwenfalls mein Dank for die Miehewaldung. Un wann ich en
mitunner mol uff die Fieß gedräde hab, verſehentlich, dann nemm
ich en däß net weiders iwwel, ich drag nix nooch, ich bin kaa
vun dene .. . .
In dieſem Sinne: Addigöh!
der zeitgemäße Haushalt.
ſchner
nachtshr!
Weihno!
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man n—1
Schere
ſonderr7.
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baum=
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wie: E
zapfen
für ſichb
ſtaubſic
verbrerd
dem A
gut bre!
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ſtiel für
einen o
nachts=Wäſche” mit Kerzenflecken auf
e Weiſe zu reinigen. Die während der
Weih=
n aufgelegene Tiſchwäſche bekommt meiſt Spuren vom
baum, d. h. Kerzenflecke, die durch das Abtropfen
ns überhängender Zweige entſtehen. Dieſe ſollte
wie es ſehr oft geſchieht, mit dem Meſſer oder der
atzen, da man dadurch das Gewebe beſchädigen würde
einfach herausbrühen. Dazu bereite man ſich
Bleichſoda=Lauge, wozu man auf 5 Liter
Eßlöffel Bleichſoda verwendet und gieße dieſe über
en Stellen, um ſie dann in klarem, warmem Waſſer
n. Nach dem Plätten in halbfeuchtem Zuſtande iſt
erzenſpuren nichts mehr zu ſehen und man kann ein
ſauberes Tiſchtuch auf dieſe Weiſe für weiteren
Ge=
erhalten, ohne es erſt in der „großen Wäſche”
reini=
ſſen.
man beim Entleeren des
Weihnachts=
berfahren ſollte. Wenn es an das Plündern
ichtsbaumes geht, ſollte man vor allem ſeinen Schmuck
Shaar, Lametta, Glas= und Silberkugeln,
Tannen=
vorſichtig abnehmen und erſteres in Strähnen jedes
Papier gewickelt, die letzteren dagegen in Kartons
verwahren. Dann ſäge man die größten Aeſte ab und
dieſe etappenweiſe entweder im Zimmerofen oder unter
keſſel, ebenſo auch die infolge Terpentingehaltes ſehr
nden und heizenden Tannennadeln. Den Hauptſtamm
von der Rinde befreit und gut geglättet, als Rühr=
S Waſchhaus verwenden, wenn man es nicht vorzieht
H.
enquirl daraus zu ſchnitzen.
Ery
R.t
geſchni= 1
deckt iſ7
ZitronN
Ugeſchh
die
S=
paſſier
paſſier-
gelaſſer2
gereichd
P
ſtücke=
etwas
O
Hälfte 4
hlenswerte Rezepte für den Weihnachts=Karpfen.
niſcher Karpfen. Der geſchuppte und in Stücke
Fiſch wird mit ſoviel Eſſigwaſſer, daß er davon
be=
rner mit ſeinem Blut, einer Peterſilienwurzel, etwas
Zwiebel und Salz bis zum Kochen gebracht. Dann
t, nach dem Grauwerden auf eine Schüſſel gelegt,
mit Pfefferkuchen und Zucker ſämig gekocht. Durch=
* geſondert weichgekochten Roſinen, 10 Minuten ziehen
Id über den Fiſch gegoſſen, der kalt zu Butterſemmeln
rd.
iſcher Karpfen. Der vorbereitete und in
Portions=
te Fiſch wird in Salzwaſſer mit obigem Gewürz und
irzelwerk weichgekocht und mit dem Schaumlöffel in
ſſel gehoben und heiß geſtellt. Nun fülle man die
durchgegoſſenen Fiſchwaſſers mit dunklem Bier zu
gleichen Teilen auf, laſſe darin dicken Honigkuchen verkochen
und) die Soße dickſämig werden. Darauf wit Zitronenſaft,
etwas Zucker und friſcher Butter abgeſchmeckt, gieße man ſie
über den Karpfen.
Geſpickter Karpfen. Der vorbereitete, unzerteilte
Karpfen wird in überſetzten Reihen mit feinen Speckſtreifchen
durchzogen, darauf innen mit Salz und Pfeffer beſtreut und mit
Zitronenſaft beträufelt. In heißer Pfanne von beiden Seiten
gedünſtet, auf heißer Platte ſchön garniert angerichtet. Die mit
etwas Krebsbutter verrührte Butter reiche man als Soße mit
Salzkartoffeln zum Karpfen.
Ananas=Reisſpeiſe als vorzüglicher
Weih=
nachts=Nachtiſch. ½ Pfund abgequirlten Reis laſſe man
in ½ Liter Milch mit 1 Teelöffel Salz dick ausquellen, verrühre
ihn dann mit 1 Löffel friſcher Butter, ½ Liter Schlagfahne, dem
Abgeriebenen 1 Zitrone, 1 Eßlöffel Süßſtofflöſung gut, doch darf
der Reis nicht mußig werden. Dann füge man ihm 1 Pfund
würfliggeſchnittenen, konſervierten Ananas bei, häufe ihn
berg=
artig auf einer Schüſſel auf und garnieve die Speiſe mit
Ananas=
ſtückchen und aufgeſpritzter Schlagſahne.
Gemüſe von jungen Kohlrabiblättern. Die
von den Rippen geſtreiften Blätter koche man einmal mit
Salz=
waſſer auf, tropfe ſie ab und wiege ſie fein. Fülle ſie mit
kochen=
dem Waſſer auf, füge eine Mehlſchwitze mit gedünſteter Zwiebel
auf, laſſe dicklich wie Spinat kochen, ſtäube etwas Musbatnuß
daran und ſerviere mit Bratwurft, Kotelett, gebratener Leber
oder Rouladen.
Gefüllter Spinat. Dazu verwende man großblättrigen
Spinat, den man mit kochendem Waſſer brüht, zum Abtrocknen
auf ein ſauberes Tuch gibt. Dann bereite man ſich von halb
Rind=, halb Schweinegehacktem, Salz, Zwiebel, Pfeffer und
Kümmel und 1 Ei eine würzige Fleiſchmaſſe, von der man je
1 Röllchen einen Eßlöffel gibt. Dieſe werden mit zerlaſſener
Butter und Fleiſchbrühe übergoſſen, 30 Minuten gedämpft und
mit einer Butterſoße zu Kartoffelmus ſerviert.
Weihnachts=Speiſezettel.
Sonntag: Madeiraſuppe, Kalbsroulade mit
Blumenkohl=
gemüſe, Vanilleäpfel. — Montag: Grünkohl mit Bratbartoffeln
und gebratenem Schweinskamm. — Dienstag (Heilig=Abend):
Milzſuppe, Gänſeklein mit Reis und eing. Spargel. Abend:
Heringſalat, bunte Käſeplatte. — Mittwoch: (1.
Weihnachts=
feiertag): Maronenſuppe, gefüllte Gans mit Rotkohl, Ananas=
Reisſpeiſe. — Donnerstag (2. Weihnachtsfeiertag):
Apfel=
ſuppe, Haſenkeulchen mit Roſenkohl, Haſelnußſpeiſe mit
Vanille=
ſoße. — Freitag: Gekochter Seelachs mit Sahnen=Meerrettich.
— Samstag: Iriſh=Stew.
Humor
„Ach Schorſchl, wie fühl ich mich inmittem dieſer Bergrieſen ſo
ſchwach, ſo winßig!"
(„Sat. Evening Poſt.”)
„Ich habe einen alten Angeſtellten, der iſt in meinen Dienſten grau
geworden.” „Und ich habe eine Stenotypiſtin, die iſt in meinem Büro
braun, rot und blond geworden.”
(Boſton Tranſcript.)
Mißverſtanden. „Fritz, wenn du heute in der Stadt biſt, bring”
mir doch zwei Karten für Charleys Tante mit!” „Was geht mich denn
Charleys Tante an?”
(Everybodys Weekly.)
Herr Neureich. „Jede Mark, die ich beſitze, wurde ehrlich
erwor=
ben!” „Von wem?”
(Life.)
Mutter: „Peter, ich werde es dem Vater heute abend ſagen, was
du für ein ungezogener Junge geweſen biſt!” Peter: „Der Papa hat
ſchon recht, wenn er ſagt, die Frauen können nichts für ſich behalten.”
(Nebelſpalter.)
In der Auto=Ausſtelung. „Ja, der Wagen könnte mir gefallen! Zu
ſchade, daß ich gerade heute mein Straßenbahn=Abonnement für dieſen
(Cqnard enchainé.)
Monat erneuert habe.”
Der Promenademantel für kalte Cage.
Die Frauen ſind, wenn man
es genau überdenkt, eigentlich
be=
dauernswerte Geſchöpfe, denn man
verlangt von ihnen, daß ſie der
letz=
ten Mode jeweils Rechnung tragen
und ihren Vorſchriften genau
nach=
kommen, andererſeits ſagt ihnen
aber niemand, wie die ſchmale
Brieftaſche hinreichen ſoll, um ſich
den Luxus eines neuen Stückes
leiſten zu können.
Wie man weiß, feiert die Mode
überdies heuer wahre Orgien der
Verſchwendung, denn das
Länger=
werden der Kleidungsſtücke, ihre
reiche, glockige Form und die
mit=
unter faſt übertriebene
Verbrä=
mung ſind Faktoren, die ſehr in
die Waagſchale fallen und das
Budget der Frau in ganz
erſchrek=
kendem Maße belaſten.
Darum muß jede Dame, will
ſie kein „Aſchenputtel” ſpielen, eine
wahre Künſtlerin in der billigen
Beſchaffung ihrer Garderobe ſein,
denn mit der Umhülle allein iſt
es ja auch nicht getan, weil doch
mit Vorſchreiten der Saiſon auch
das nachmittägliche und abendliche
Kleid dringend notwendig wird.
Allerdings iſt der neuen Mode,
wenn ſie der Frau auch viele
un=
ruhige Stunden verurſacht, eines
zuzugeſtehen: daß ſie von
vollen=
detem Schick und kultivierteſtem
Geſchmacke zeugt, der ſeinesgleichen
wohl ſuchen muß. Alle Schaffungen
ſind originell, wirklich neuartig und
kleidſam, ſo daß ein Modell dieſer
Saiſon ſicherlich Freude bereiten
wird.
Die Linien der neuen
um=
hüllen, die ja im Augenblicke das
Wichtigſte und dringlichſt
Notwen=
dige ſind, präſentieren ſich
durch=
aus verſchiedenartig: da gibt es
gerade Paletots, teils ganz lang,
teils halb kurz (die ſogenannten
„Vierfünftel=Mäntel”), dann die
prinzeßartig gearbeiteten Stücke,
deren Vorbilder in Amerika
hei=
miſch ſind, und über dem großen
Waſſer ſchon längſt getragen
wer=
den, ſchließlich die in ihrem
Ober=
teile enganliegenden, in der un=
K=
teren Partie glockigen, oft auch
zipfig geſchnittenen Modelle, dann
die lange Reihe der Raglans und
ihre verſchiedenen Varianten ...!"
man ſieht alſo, daß die neue Mode ungemein abwechſlungsreich
und daher eine Monotonie nicht zu befürchten iſt.
Mannigfaltig wie die Linien ſind auch die Farben: ganz
entſchieden dominiert Schwarz, doch geben Braun,
Flaſchen=
grün, Dunkelweinrot und ein ſattes Lila (d. i. die tiefe „Dahlien=
Farbe”, die heuer als ſehr mondän gilt) dem Modenbilde jenes
eigenartige Gepräge, deſſen es immer bedarf, um wirklich zu
intereſſieren. Die Stoffe ſind auch keineswegs gleichartig. Wenn
Die Ski=Ausrüſtung.
Der typiſche Norweger=Anzug iſt im Laufe der letzten Jahre
einigermaßen unpopulär geworden, denn man fand ihn letzten
Endes doch ein wenig monoton, zu wenig mit den
ununter=
brochenen Schwankungen und Schwebungen der Tagesmode
ver=
wachſen.
An ſeine Stelle trat die Ski=Dreß aus waſſerdichtem
Segel=
leinen, die ſich aus einer Hoſe in der herkömmlichen Form,
aber iſt ſeme
und hier wird kei, f
denn jede Dame
und gute Effekte
nierung zu holen
Natürlich kan
auch Felle verwert 6
früher her noch im ſo
man trägt ſowol Ern
als auch kurzes ſtae
tereſſant iſt die Te
auf ſchwarze Mänt ſy
Fell montiert, und 5
ſtücke Ton=in=Ton r
rend für elegante,
ſi=
farbe ausgeführt Br
umhüllen Kontraſte h
So zum Beiſ /;
in unſerem erſte ſ:*
ſchicken Gebrauchsm
kleingemuſterten (in ei
wirkung) braunen Eciſt
Farbe=in=Farbe alſ.
und zwar mit Fiſ tamtl
Kragen und an 2 Finſt
garniert wird. C geitem
Wirkung iſt hier 1
Materiale zu ho
ſchräge Streifen ein Sie n
ſchiedener Richtun 8
geſchnitten ſind u. Enn
ausgezeichneten Ef Echeim
Bild 2 iſt der Slul
Promenademantel 0n
tuch”, „Zibeline” o Känen
weichen, ſehr fein .,60
auch die flauſchigen Gewebe vorherrſchen, ſo kommt doch den
tuchartigeglänzenden Materialien eine ſehr große Bedeutung zu,
wie auch die verſchiedenen porös=warmen Modegewebe der
Saiſon ungeteilte Beachtung finden.
Für Trotteurzwecke hält man ſich ausſchließlich an
gemuſter=
tes Material, das aber in ſeiner Deſſinierung niemals
auf=
dringlich und ſchreiend ſein, ſondern in Ornament und Farbe
verſchwimmen ſoll. Das Wichtigſte an einem eleganten Mantel
ſtaunlich raſch durchgeſetzt hat, oder die geſtrickte, ſehr ſchicke
Mephiſto=Kappe) dann die Vollſocken, die die Hoſe
gegen den Schuh ſchneedicht abſchließen und endlich die
Sport=
fäuſtlinge, die niemals fehlen dürfen (Skizzen).
W.I.
Grober „Bienenwaben=Cüll”.
hat, wie man weiß, den bisher gebräuchlich geweſenen
Maline=
tüll vollkommen verdrängt, denn einerſeits iſt er bedeutend
prak=
tiſcher als das Malines=Gewebe, das bei der geringſten Strapaz
zerreißt, andererſeits auch viel dekorativer, da das grobe Netz
charakteriſtiſchere Effekte ſichert.
Oftmals wird dieſem Tüll durch eine mattſchimmernde
Wachsſchicht ein eigenartiger Glanz gegeben, ſo daß man die ſo
Er iſt oben loſe, ur 42ſch
kig, und imn ſehr app FaMeſl
Perſianer oder mit geue
ſetzt. Falls man ei Sl
in Schwarz arbeitet udt
Fell ſchwarz ſein, ren 1
auf Grün zum Beiſ. kem4
„ombrierten” (abſch ſttenf !
ſianer, auf Blau ak /F aud
rakül oder beigefar .M
wählt.
Was man imm. Euich
unter keinen Umſtär end
kann, iſt ein „All furmatl
es iſt dies keim Trer 4 00
ſommerlich wirkt um 410
oft geſehen wurde), wein
ihm ähnliche umhül Sut
dichtem, imprägniert Eiat4
mit Lederfutter, be Käig
bar, ſo daß ein ſ.
vielfach zu verwende auud
gut warm hält. Vo =
Das Eleganteſte für den Nachmittag iſt ein Somm
artiger Form, mit der glockigen, in der Rückenmitt, 5h0
unteren Partie. (Das letzte Bild führt ein ſolch ſ4ud
Augen, das an Kragen und Manſchetten mit Fuck 1*
anderen langhaarigen Felle zu garnieren wäre)
mäntel haben den Vorteil, außer für den Nachmi 70
lich auch für abendliche Gelegenheiten herangezoge ade!
Wr
können.
den Boden berühren und vorne nur etwas küre 00g
werden, die den größten Beifall finden, wobei
ſchmalen Seiden= oder Samtgürtel die höher gerückt
kant hervorzutreten pflegt (Skizze).
Der halbſportliche Schuh
alſo jenes Modell, das man gerne zu einem Promen”
mantel oder aber in Verbindung mit einem neumodi
trägt, das aber auch zu einem aparten Kleide aus
und einer geraden, mit Kamelhaar gefütterten Jacke
zuſammen=
ſetzt. Dazu aber braucht man natürlich noch eine Reihe ſchöner
Wollſachen, ohne die die Sportaufmachung geradezu un=
Lenkbar iſt, denn gerade dieſe Stücke ſind es, die der Dreß erſt
die farbig=friſche Note geben. Da iſt vor allen Dingen der meiſt
in zwei Farben gehaltene Sweater mit dem ſportlichen
Emblem des betreffenden Klubs oder Vereines, der Schal mit
dem Monogramm, die Wollmütze (und zwar die allerneu=ſte
Tam=O’Shanta=Form, die ſich — eine aparte Tellerkappe — er=
entſtehenden „Ciré=Tülle” zweifellos als beſonderen „Favorit”
der kommenden Tanzſaiſon betrachten darf. Da die Wirkung
des neuen Tülls an ſich ſchon eine recht markante iſt, dürfen die
Faſſons der daraus verfertigten Kleider ſehr einfach ſein. In
der Regel ſind es die ganz langen Schaffungen, die rückwärts
einem anderen Materiale dieſer Gattung ſehr Au. S
weder zu derb, noch auch zu ſehr auf Phmtaſiepche
ſein, weshalb man ſich immer wieder gerne M. ”e
hält.
Um nun auch in der Form eine kleine Lenderhlt
zu laſſen, erſcheinen die neueſten Modelle den Gheode
ſchuh=Typen nachempfunden, und da ja de Doe *
1bi
im allgemeinen an ältere Vorbilder anlehnt, ſüß Ruc
Schaffungen auf dem Gebiete der Fußbeleidylt.
Rahmen der kommenden Linie,
zmer 347
Druhl!
hie
voN
Knan Atz
Sonntag, den 15. Dezember 1929
Seite 29
kechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
r kann nicht ſprechen und ſtarrt auf den Fremden".
ge.
ergreift das Wort und ſagt mit heiſerer Stimme: „Ja,
ver verletzt. Aber es iſt noch Hoffnung vorhanden.”
gem Worte Hoffnung ſtrahlten ihre Augen auf wie zwei
Sterne.
* Ihnen das Geſchick Ihres Chefs ſo nahe, mein
nne ſenkt das Haupt, um es ſchnell wieder ſtolz zu
er=
ſagte ſie feſt. „Es geht mir ſehr, ſehr nahe.”
ſchreitet ſie langſam aus dem Zimmer.
ge ſieht Benn fragend an, dann ſagt er leiſe und ſchwer=
„Die Stunde iſt ſo unſäglich bitter. Stirbt er, ſo werde
dieder froh ſein können. Und doch, ich habe in dieſer
Stunde zweimal große Freude erfahren.”
z darauf verabſchiedet er ſich.
aber geht hinaus zu dem wartenden Perſonal und
Zuſtand Mr. Georges iſt ernſt, aber es iſt noch Hoffnung,
neſen wird. Hoffen Sie alle mit mir.”
Palais Mac Millans iſt große Aufregung.
ran Heliane die Nachricht gebracht hat, daß Mr. George
etzt niederliegt, bricht das junge Weib zuſammen.
ie wieder zu ſich kommt, ſchreit ſie auf in qualvollem
Sie raſt und iſt nicht zu beruhigen.
Towler kommt plötzlich.
nan ihn meldet, ſchreit ſie wie eine Wahnſinnige:
twill ihn nicht ſehen! Ich will ihn nicht ſehen!“
hundertmal ſchreit ſie es.
rſchrecken vor dem wahnſinnigen Haß, der aus den ſonſt
Augen Helianes bricht.
Towler geht.
Urzt kommt und kümmert ſich um die Kranke.
eſchwört ihn verzweifelt, daß er ſie zu George begleitet,
eigert ſich und ſagt ihr, daß ſie ſelber ſehr krank ſei.
r ſchluchzt ſie auf, und ihre Lippen ſtammeln einmal
andere Mal: „Ich... ich .. . hab .. . ihn ſo .
6.
Silver.
Fend Inſpektor Bebberley die Vertretung des Polizei=
38 übernimmt und Jörns im Krankenhaus mit dem Tode
mofl it ſich Robert George in das vielleicht letzte Abenteuer
nes gens geſtürzt.
Nk der beſte Freund, ja, wenn er verheiratet wäre, nicht
. Frau könnte Robert George erkennen, wie er als
tfloglr Mörder Polders Weißkopfs Keller aufſucht.
S Züge ſind von abſtoßender Häßlichkeit, das ſtruppige
tellt ihn vollſtändig.
e iſt ein Meiſter nicht nur der Maske, ſondern auch
Im Leben iſt er ernſt und er lacht ſelten. Aber wenn er
die Maske eines luſtigen Geſellen angelegt, dann iſt er damit
ein anderer geworden, dann verſchließt er ſein eigenes Ich.
George hat an der Maske, an ſeinem mimiſchen Ausdruck
tagelang gearbeitet. Kleine Retouſchen waren nötig. Das Haar
mußte er etwa mehr wachſen laſſen. Es iſt gefärbt. Strohrot iſt
es. Seine Sachen ſind von einer unwahrſcheinlichen Echtheit. Er
iſt der abſolute Verbrecher, ein Glied der Kaſte, die er bekämpft.
Er geht zu Weißkopf, ſteigt in den Keller und geht ruhig
und ſicher, als ob er wohl ſchon hundertmal den Keller betreten
hätte.
Er ſieht wohl, wie ihn Weißkopf muſtert, und als ihn dieſe
Augen treffen, iſt es ihm auf einmal, als habe er dieſe Augen
irgendwo ſchon geſehen.
George — nennen wir ihn jetzt Polders — ſetzt ſich und
be=
ſtellt ſich einen Whisky.
Becker
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Bitte Schaufenster beachten!
(19909 b
Weißkopf kommt ſelber und fährt ihn unwirſch an.
„Weißt wohl noch nicht, daß wir trocken ſind!“
„Hähä . . . Ihr trocken! Hähä . . . Ihr ſeid ebenſowenig
trocken wie ich ohne Geld. Mach fix, alter Herr! Hab Zaſter!”
Weißkopf ſtarrt den fremden Kerl wütend an.
„Halt’s Maul!” ſagte er derb. „Ich geb dir keinen Whisky!”
„Hähä ... warum willſt du mir keinen Whisky geben? Der
Bruder dort in der Ecke, der iſt wohl vom Selterswaſſer beſoffen?
Hähä!”
„Ich kenn dich nicht! Ich will dich nicht kennen!“
„Hähä .. warum willſt du mich nicht bennen? Eh
Weißkopf, iſt mir gerade dein Lobal empfohlen worden. Suche
Arbeit, verſtehſt du und da hat mir einer geſogt, der lange
Jonathan war’s, hat mir geſagt: Geh zu Weißkopf. Das hat
mir der lange Kerl mit den Pockennarben geſagt. Geh zu
Weiß=
kopf und . . . frage nach Silver.”
Die letzten Worte ſagte er ganz leiſe.
Weißkopf fährt wie von einer Tarantel geſtochen hoch.
Kinderwagen aller Art, nur im Spezialgeschätt !
1. Donges a wiest, Elisabethenstraße 25 2
„Du ...!” knirſcht er. „Was weißt du von ihm?”
Doch der Verbrecher blieb ganz ruhig. Er ſtreift Weißkopf
von ſich wie ein Kind, ſo daß ſeine Stärke dem Alten imponiert.
„Hähä . .. bin neu in eurer verfluchten Stadt. Ihr ſeid
mir Leute . . . den Polizeipräſidenten ... wie hieß der Kerl
. .. den knallt ihr weg. Feine Sache . .. feine Sache! Mir
ſympathiſch! Denn wenn der mich geſehen hätte, dann hätten
mir meine roten Haare verdammt wenig genützt, ſo ſagt
Jona=
than wenigſtens.”
„Ich will wiſſen, was du von Silver weißt!“
„Was ſoll ich wiſſen? Komme von Frisko. Luftveränderung
hat mir der Arzt geſagt . .. hähä . . und ſo bin ich hierher
gekommen. Haben mich gegriffen, hatte aber Glück. Fünf Tage
habe ich geſeſſen.”
Während er ſpricht, winkt Weißkopf ein paar Kumpanen mit
den Augen.
Polders ſieht ſich plötzlich von vier Kerlen umringt, die
durchaus keinen vertrauenswürdigen Ausdruck in ihren Zügen
haben.
Wie auf ein ſtummes Kommando packten ſie Polders, und
in=
nerhalb weniger Sekunden iſt er im geheimen Zimmer.
Er ſitzt auf dem Schemel, und die vier umdrängten ihn.
„Wer biſt du?” fährt ihn Weißkopf an.
„Polders aus Frisko.”
„Was haſt du hier zu ſuchen?”
bißchen Beſchäftigung. Habe in Frisko Pech gehabt.
Wollte nen alten Herren um eine kleine Anleihe bitten, und da
fiel er plötzlich vom Stuhle. Herzſchlag. Die Leute werden
es mir aber nicht glauben, habe ich gedacht, und da bin ich
los=
gefahren."
„Du lügſt, Burſche! Deine Haare ſind gefärbt.”
„Stimmt. Ihr ſeht beſſer als die Polizei. Hab es dir doch
ſchon geſagt, alter Herr. Sind gefärbt. Das verändert ſon
Geſicht. Das Zeug hält wie Gift.”
„Durchſucht ihn!” befiehlt Weißkopf.
Das geſchieht ſehr raſch. Sie drehen ſeine Kleider um und
um, aber ſie fanden nicht, was ihn irgendwie belaſtete, etwa
dreihundert Dollar, ein hartes Brötchen, eine Fahrkarte der
Tram und allerlei kleinen Kram.
Sie riechen ſeine Sachen an.
„Du riechſt nach Heu!” ſagte der eine.
„Stimmt. Habe geſtern im Heu geſchlafen, in dem einen
Speicher im Hafen.”
Die drei Männer ſahen zu Weißkopf hin.
Der Alte ſchien unſchlüſſig zu ſein.
Dann ſagt er: „Du bleibſt vorläufig hier! Ich komme dann
wieder.”
Well, Polders wartet!. Aber nicht trocken. Bring mir in
Whisky, alter Herr.”
„Gut, kriegſt ’n Whisky, ſtinkſt ja ſchon genug nach Schnaps.”
„Noch nicht genug, Boß!”
Und Polders bekommt tatſächlich ſeinen Whisky, der nicht
ſchlecht iſt.
Er trinkt ihn wirklich, merkt auch, daß er wirkt. Es ſchadet
nicht, wenn er etwas angetrunken iſt. Umſo weniger
Miß=
trauen werden ſie zu ihm haben.
Er ſitzt lange in dem unheimlichen Zimmer.
Die Mauern ſind ungetünſcht und feucht.
Eine Ratte läuft ihm über die Füße.
Ein Tiſch, eine Bank und zwei Stühle, ſind die einzige
Möbelierung.
Er ſondiert nicht weiter, denn er hatte das Gefühl, als ob
man ihn unausgeſetzt beobachtete.
Die Stunden vergehen.
Stockdunkel iſt es in dem Geheimzimmer.
Endlich erſcheint Weißkopf wieder.
„Komm!” ſagte er kurz.
Polders folgt ihm.
Sie verlaſſen das Lokal. Draußen wartet ein Auto, ein
ge=
wöhnlicher Fordwagen. Polders wird in das Auto gedrängt,
zwei Mann folgen ihm nach. Dann verbindet man ihm die
Augen.
Dreiviertelſtunde fahren ſie. Polders gibt ſich Mühe, die
Noute mitzugehen, aber es gelingt ihm nicht. Jedenfalls ſtellt
er feſt, daß ſie kreuz und quer fahren.
Endlich hält der Wagen.
Polders wird aus dem Wagen gezerrt. Dann geht es einige
Treppen empor in ein warmes Zimmer.
Eine Anzahl Leute ſind im Raume.
Das ſpürt er. Im Flüſterton ſchien man ſich über ihn zu
unterhalten. Bis ihm die Binde abgenommen wird.
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Seidenstoffe zum halben Preis im Total-Ausverkauf Lanz Ludwigplt