Einzelnummer 10 Pfennige
Braticheln
SHeltich
Zonſian 12
Godbarſch
ſa blüte
nic eche
but, Rot. 1
Bezugspreis.
ich 7maligem Erſcheinen vom 1. Dezember
mmber 2.48 Reichsmarl und 22 Pfennig
br. abgeholt 2.25 Reichemarl, durch die
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dme Beſtellgeid monatlich 2.45 Reichemari.
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zeiner Nummern infolge höherer Gewal
n Bezieher, nch1 zur Klnung de
8. Beſtellungen und Abbeſſellungen durch
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Franfurt a. M 1304
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche inftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Origlnal-Aufſätze und eigenen Nachrichten mur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 345
192. Jahrgang
Freitag, den 13. Dezember 1929.
Anzeigenpreis:
2 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
FinanzAlnzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
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FinanzAnzeigen 60 Reſchspig. 92 mm breite
Relleme=
zeile 300 Reſchemari. Alle Preiſe in Reſchsmart
4 Doſlar — 420 Markl. — Im Falle höhenrer
Gewolt, we Kieg. Aüſtuin. Sineiſt uw. enſcht
ede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerſchtiſcher Beſteſung fäll ſer
Nabatt weg. Banſklonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natſonabank
Die Regterung
Tordelt Tetaden.
Aungsloſe Offenheit der Regierung. — Trofkloſe Binanzlage. — Zahlen ſprechen: 4,75 Milliarden Mark Kaſſendeſizik.
9ierung will Ordnung in den Reichshaushalt beingen. — Appell an das Verankworkungsbewußkſein der Parkeien.
aber ſie ſcheuen ſich doch wohl, ihren eigenen Kanzler zu ſtürzen, vorgeſehen ſind, beſtimmen Ziffer 83 und 84 des Young=Planz
Zentrum und Demokraten wollen unter gewiſſen Vorbehalten und Ziffer 192 der Anlagen, daß ſie als erforderlich zur
Befrie=
ie Stunde der Enkſcheidung.
mitgehen. Möglichkeiten einer Einigung ſind alſo theoretiſch vor=
ein erl
beſagen Seſt
Sachmann weicht
Launger Bat. Len 194 Berankworkung liegt bei den Parkeien.
richtige Auskunſt 1
Rich. Kauſchmant
Jaß zhale Folgen, wenn der Reichskag verſagk.
„9alt im Deutſchen Reichstag wohl kaum dageweſen, daß
Aasr einer zahlenmäßig großen Mehrheitsfraktion in einer
bie 2 ündigen Rede nicht ein einziges Mal durch
Beifalls=
rochen wird und daß er abgehen muß, ohne ein Wort
Umung zu finden. Sogar die Sozialdemokraten ver=
Blutfriſche Grün W
Sratſchelfiche
rauf ihrem Kanzler den ſonſt üblichen demonſtrativen
Fenſter ſicher 6i0
auf den Weg zu geben. Man hat Herrn Müller
ohne Kopf
angehört, nur die Flügelparteien unterbrachen ihn
FBrdierluflant igen
durch mehr oder minder glücklich ironiſche Zwiſchen=
Feinſter Goldbaricht
Regierungsparteien dagegen ſtellten ſich als die un=
Feinſter Nordſieit
Zuſchauer. An dieſem äußeren Mißerfolg trägt Herr
Schnt
ers ſt viel Schuld. Es wirkt nun einmal nicht, wenn ein
Aerfenſter
ſper!, zu ängſtlich an das Manuſkript klammert und eigent=
Rrke
für Wort ablieſt. Gewiß iſt zuzugeben, daß das
Werfeinſer S3uf
htyraterial, das der Kanzler dem Reichstag an den
Schn
Alerfenſer Aec ff tu) ſchwer verdaulich iſt und nicht einfach aus den
Abfall
ger klamiert werden kann, aber es gibt doch Nuancen,
Werfenſer R eirt alter Parlamentarier, wie Herr Müller ſollte gewiegt
und
um wenigſtens den wichtigſten Teil freiſprechend vor=
Lebe
Tags! So wirkte alles, was er zu ſagen hatte, merkwürdig
mitte
bältzl d unüberzeugend, obwohl er aus begreiflichen Grün=
Aller
Soürz in Schwarz malte.
R
Sac y konnte der Kanzler nach den Mitteilungen der letzten
ſame fril Al fe r. Neues bringen. Das Programm iſt ja bekannt. Neu
daß die Erhöhung der Beiträge zur
Erwerbsloſen=
cheA, zunächſt auf 2/. Jahre feſtgeſetzt werden ſoll. Auch
Eiße md ſant
Makrelſen echte iuZakl1 mit denen Herr Müller ſeine peſſimiſtiſche Auffaſſung
rüuchene la ” künk) ſind eigentlich ſchon längſt öffentliches Geheimnis.
ſich A furchtbars Bild, daß das Reich eine kurzfriſtige
rſol dung von über 1½ Milliarden Reichs=
und von dem Januarbedarf höchſtens 1 400 Millionen
ſrinn kann, ſo daß es wegen der letzten 330 Millionen rich=
7 gehen muß. Aber auch der Regierung war bekannt,
ommen mußte. Sie iſt oft genug gewarnt worden,
7s politiſchen Gründen den Kopf in den Sand ge=
(ß, der Kanzler hat Recht: ſein Kabinett trägt nicht
3 Zerantwortung dafür, frühere Finanzminiſter halfen
39rde mit ſchaffen. Aber auch der Reichstag trägt ein
ſt.M Taß Schuld, weil er die letzten Steuerforderungen des
Miet) urch unehrliche Sparſamkeitspolitik umgehen wollte.
der SSilferding iſt es doch eigentlich, der den Krug zum
berlag) brachte und deshalb richtet ſich ja auch die ganze
ntriſte= gegen ihn. Die ganze Lage wäre weſentlich erleich=
Bel er freiwillig den Entſchluß zum Rücktritt gefunden
ſt wohl anch faſt dazu bereit geweſen: der Schacht=
* moll es aber den Sozialdemokraten zu einer Preſtigefrage,
derz nanzminiſter nicht fallen zu laſſen.
Derl nzler hat ſich auch mit Dr. Schacht in ſeiner
Er=
uüng einander geſetzt. Er iſt dabei nicht in allen Paſſagen
ſclich 4 Zir unterſchreiben nicht alles, was der
Reichsbank=
ſöſden! ſagt hat, können auch zugeben, daß er in einzelnen
Nulter3 er das Ziel hinausgegangen iſt; aber die ganze
iolemickt Kanzlers richtet ſich doch mehr gegen die
Neben=
ichke! Daß Dr. Schacht in ſeiner Aufforderung den Nagel
den 1 f getroffen hat, zeigt eben die troſtloſe Finanz=
Dafn
ſelbſt die Regierung zwingt, ſo ſchonungslos
fen ein, wie nahe wir am Abgrund ſtehen. Die
Noger. iferenz ernſtlich in Frage geſtellt, ſchwere
Erſchütte=
a de2 nanzen mit ſtarken Rückwirkungen auf die Wirtſchaft
ale) ile der Bevölkerung, Fortführung der Sozialpolitik
dies turellen Errungenſchaften des Volkes in Frage ge=
E alls, ſieht der Kanzler als unvermeidliche
ges,wenn der Reichstag nicht bereit iſt,
Einett zu folgen. Herr Müller verſucht nun
r. dr3 inen Fauſtſchlag auf den Tiſch des Hauſes eine not=
AS iſtiſche Wirkung zu erreichen, er verſucht vielmehr,
ens er Parteien gut zuzureden. Der Mut, den das Vor=
S Regierung geſtern noch zu haben ſchien, hat heute
Don ſe Grenzen. Herr Müller iſt ſchon zufrieden, wenn
2 Vertrauensvotum, die Parteien ſich zu den
Grund=
en dc inanzprogramms bekennen, wobei über Einzelheiten
u ſein wird. Er will alſo wieder mit ſich handeln
ſt ja auch gar nicht der ſtarke Mann, ſondern würde
nden würde, die
ſochen Afel de Fäücnn. rmdal ch.
die große Frage, die in den nächſten Tagen
ent=
den muß. In parlamentariſchen Kreiſen werden die
ach wie vor ſehr verſchieden beurteilt. Die
Fraktio=
m Donnerstag ſchon geſeſſen, ſind aber zu endgültiger
ung noch nicht gekommen, weil ja auch viel dävon
2 ein ſolches Vertrauensvotum formuliert wird. Die
ben wegen der Bierſteuererhöhung bei ihrem Wider=
Volkspartei iſt grundſätzlich bereit, mitzumachen,
T an der neuen Beitragserhöhung für die Erwerbs=
Den Spzialdemokraten paßt die ganze Linie nicht,
handen. Ob ſie ſich praktiſch regliſieren laſſen, davon haben ſelbſt
die Parteiführer im Augenblick noch keine klare Vorſtellung,
ob=
wohl natürlich die finanziellen und wirtſchaftlichen Folgen aus
einer Nichteinigung ein wichtiges Bindeglied innerhalb der
Koalition ſind.
Die Regierungserklärung.
Auseinanderſehung mit den Vorwürfen Dr. Schachls.
Auf der Tagesordnung des Reichstags am Donnerstag ſteht
als einziger Punkt die Entgegennahme einer Erklärung der
Reichsregierung. Reichskanzler Müller weiſt zunachſt darauf
hin, daß der ordnungsmäß ge Termin der Vorlegung des Etats
nicht eingehalten werden tonnte. Die Regierung bedauert das,
aber es ließ ſich nicht vermeiden, weil der Etat für 1930
aufs engſte mit der Frage zuſammenhängt, ob
der Young=Plan von den beteiligten Mächten
angenommen wird. Als ſich herausſtellte, daß die
Er=
ledigung des Young=Plans ſich länger hinauszögern würde, hat
die Reichsregierung ſchon vor Wochen angeregt, am 13. Dezember
die Fragen der Finanzreform im Reichstag zu erörtern. Wir
behandeln dieſe Frage um einen Tag früher. Den erſten
An=
ſtoß dazu gab das belannte Memorandum des
Reichsbantprä=
ſidenten Dr. Schacht. Bei der Erörterung dieſes
Mempran=
dums wollen wir dem Umſtand Rechnung tragen, daß Dr. Schacht
den Reichstagsverhandlungen nicht beiwohnt. In der
Kri=
tik ſeines Vorgehens ſoll auch keine
Beeinträch=
tigung der geſchichtlichen Verdienſte liegen, die Dr.
Schacht ſich als deutſcher Delegierter bei den Pariſer
Verhand=
lungen erworben hat. Andererſeits muß ich aber wiederholen,
was die Reichsregierung bereits in ihrer amtlichen Erklärung
vom 6. Dezember 1929 bebanntgegeben hat, daß ſie nämlich der
Veröffentlichung des Herrn Reichsbantpräſidenten mit
Befrem=
den gegenüberſteht. In dieſer amtlichen Erklärung hat die
Reichs=
regierung eine Auseinanderſetzung mit dem Memorandum
abge=
lehnt, aber gleichzeitig darauf hingewieſen, daß ſie beabſichtige,
dem Reichstag, dem ſie allein verantwortlich ſei, Rede und
Ant=
wort zu ſtehen. Aus Gründen, die in Anbetracht der
Vorberei=
tungen für die Haager, Schlußkonferenz maßgebend ſind, werde
ich mich bei der Erörterung einzelner Punkte einer gewiſſen
Zurück=
haltung befleißigen müſſen. Es wird aber das nur geſchehen, ſoreit
es die Intereſſen des Landes dringend erſorderlich ma zen.
Zu=
nächſt ein allgemeines Wort: In dem Memorandum des Herrn Dr.
Schacht handelt es ſich im weſentlichen um Punkte, die unſere
Sachverſtändigen ſchon bei den Pariſer Verhandlungen beſchäftigt
haben, bei denen es aber auch ihnen nicht gelungen iſt, den
Er=
folg zu erzielen, der am meiſten der deutſchen Sache entſprochen
hätte und den wir ſelbſt gewünſcht hätten. In einer Reihe
ſol=
cher Punkte iſt es nicht einmal möglich geweſen, die deutſchen
Gegengründe der ausführlich dargelegten Auffaſſung der anderen
Seite gegenüberzuſtellen. Die deutſche Reichsregierung hat dies,
ebenſo wie die deutſchen Sachverſtändigen, ſeinerzeit bedauert,
hat aber hieraus keinerlei Vorwürfe gegen die deutſchen
Sach=
verſtändigen hergeleitet, da dieſe ſich gewiß mit allen ihren
Kräf=
ten bemüht haben, günſtigere Faſſungen durchzuſetzen.
Auf reparakionspolikiſchem Gebiel werden Vorwürfe
beſonders nach zwei Richkungen erhoben.
Es wird behauptet, die Reichsregierung habe auf der erſten
Haager Konferenz und in der darauf folgenden Zeit auf Rechte
verzichtet, die uns nach dem Young=Plan zuſtanden, und habe über
die Laſten des Young=Plans hinausgehende Konzeſſionen
ge=
macht. Der Sachverſtändigenbericht hat in einer Reihe von
Fra=
gen die Entſcheidung den Regierungen überlaſſen. Der Grund
hierfür lag darin, daß es den Sachverſtändigen nicht gelungen
iſt, in dieſen Punkten die deutſche Theſe durchzuſetzen. Die
For=
mulierungen, mit denen dies geſchehen iſt, ſind z. T. mehrdeutig,
z. T. enthalten ſie klare Entſcheidungen zugunſten Deutſchlands.
Auf der Baſis dieſer Formulierungen war der deutſche
Stand=
punkt im Haag und ſpäter ebenſowenig durchzuſetzen, wie dies
während der Pariſer Sachverſtändigenkonferenz möglich geweſen
war. Auch
die Reichsregierung bedauert, daß bei den Verhandlungen
der letzten Monate die Gegenſeite nicht das Entgegenkom=
men und das Verſtändnis für unſere ſchwierige Lage
ge=
zeigt hat,
das wir erwarten durften. Sie erinnern ſich der ſchweren
Kämpfe, die der verſtorbene Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann
und ſeine Miniſterkollegen im Haag zu führen gezwungen waren.
Auch auf der Haager Konferenz ſoll Deutſchland auf einen
fünf=
momatigen Ueberſchuß von 400 Millionen Reichsmark verzichtet,
die ungeſchützten Annuitäten erhöht und mit dem Abſchluß des
deutſch=belgiſchen Markabkommens eine zuſätzliche Belaſtung von
195 Millionen auf ſich genommen haben. Bezüglich des
Ueber=
ſchuſſes von 400 Millionen Reichsmark, der ſich daraus ergab,
daß die Zahlungsperiode des Young=Plans bereits am 1. April
d. J. einſetzt, die Daweszahlungen jedoch bis Ende Auguſt 1929
digung der Bedürfniſſe der Gläubigerländer während dieſes
Uebergangszeitraumes behandelt werden ſollen. Und, ſo heißt
es in Ziffer 84 weiter, verbleibt nach Befriedigung dieſer
Bedürfniſſe ein Ueberſchuß, ſo ſoll die Frage
ſei=
ner Verwendung von den Regierungen geregelt
werden. Nach dem Wortlaut des Young=Plans
kann alſo Deutſchland nicht ohne weiteres
die=
ſen ueberſchuß für ſich beanſpruchen.
Die Reichsregierung teilt das Schickſal der
Sachverſtän=
digen, denen es nicht gelungen iſt, in der Frage der
Ueber=
ſchüſſe eine für Deutſchland günſtigere Regelung erzielt
zu haben.
Es ergab ſich dies als eine zwangsläufige Folge der
im Haag erhobenen engliſchen
Mehrforderun=
gen, zu deren Befriedigung auch ſeitens einer Reihe von
Gläu=
bigerregierungen Opfer gebracht werden mußten.
Ohne eine ſolche Löſung war, wie noch in aller Gedächtnis
ſein wird, die Gefahr eines Scheiterns der Haager Konferenz
gegeben. Gegenüber der Behauptung, daß durch Erhöhung des
ungeſchützten Annuitätenanteils die Entlaſtung Deutſchlands
während der erſten Jahre vermindert wird, muß betont werden,
daß tatſächlich die jährliche Belaſtung völlig gleich bleibt. Nur
im Falle eines Transfermoratoriums wäre der zu übertragende
Betrag um eine verhältnismäßig geringe Summe höher. In
einem ſolchen Falle kommt es aber nicht entſcheidend darauf an,
ob 660 oder 700 Millionzu jährlich übertragen werden müſſen,
ſondern es handelt ſich in dieſem Falle um die Uebertragung
oder Nichtübertragung der viel größeren Ziffer der
Geſamt=
leiſtung. Ueber
die deutſch=belgiſche Markfrage
hat Deutſchland mit verſchiedenen Unterbrechungen ſchon ſeit
1919 verhandelt. Die belgiſche Regierung hat ihre Annahme
des Young=Planes von der Vereinbarung abhängig gemacht.
Von einer nachträglichen zuſätzlichen Belaſtung über den Young=
Plan hinaus kann alſo nicht gut geſprochen werden. Bei den
neuen Zumutungen, denen Deutſchland nach der Haager
Konfe=
renz entſprochen haben ſoll, handelt es ſich beſonders um die
Anſprüche gegen den polniſchen Stagt und endlich um evtl.
Zah=
lungen, die aus einem ſpäteren Abkommen zwiſchen
Deutſch=
land und Frankreich über die Saarfrage herrühren.
Das deutſch=polniſche Abkommen
fußt auf den Empfehlungen des Kapitels 9 des Young=Planes
und bildet gleichzeitig die Fortſetzung früherer Verhandlungen
mit der polniſchen Regierung über Liquidationen und
finan=
ziellen Ausgleich. In dem Abkommen wird ſowohl
deutſcherſeits wie volniſcherſeits auf eine
Reihe von finanziellen Anſprüchen verzichtet.
Deutſchland hat die Zugeſtändniſſe gegenüber Polen
aber nur gegen wertvolle Gegenleiſtungen
ge=
macht. Polen verzichtet auf das Recht zu weiteren Liquidationen
und auf das Wiederkaufsrecht, das es für Rentengüter für ſich
in Anſpruch nahm. Wenn Deutſchland alſo in den rein
finan=
ziellen Teilen der Abrechnungen gewiſſe Leiſtungen
übernom=
men hat, ſo werden dieſe durch wichtige Zugeſtändniſſe Polens
auf anderen Gebieten kompenſiert. — Eine beſonder
Beeurtei=
lung müſſen die Saarfragen finden, über die zurzeit ein
deutſch=franzöſiſches Einvernehmen geſucht wird. Dieſe
Erör=
terungen ſind nicht auf dem Young=Plan
begrün=
det, ſondern auf dem Beſtreben nach einer
Ge=
ſamtliquidation aller ſchwebenden
politi=
ſchen Fragen eingeleitet worden. Ueber ihre Ergebniſſe
läßt ſich zurzeit noch nichts ſagen. Zur Finanzfrage übergehend
erklärte Reichskanzler Müller:
Das finanzielle Geſamkprogramm der Reichs=,
das ich heute in ſeinen Grundzügen unterbreite, umfaßt
Maß=
nahmen zur Sanierung der deutſchen Finanzen
und zur Entlaſtung der Kaſſenlage, insbeſondere
auch durch Verſtärkung der Einnahmen der
Arbeitloſenverſiche=
rung und durch umfaſſende Steuerreform. Wenn ich Ihnen
heute nur die Grundzüge darlege, nicht aber auch die
weit über ein Dutzend Geſetzentwürfe vorlege, aus denen
ſich dieſes Reformwerk zuſammenſetzen wird, ſo liegt eben der
Grund hierfür in der Notwendigkeit der Reichsregierung, bis
zum Abſchluß der Verhandlungen über den
Young=Plan die erforderliche Verhandlungs=
und Entſchlußfähigkeit zu wahren. Denn gerade eine
der Vorausſetzungen für die Annahme des Young=Planes, auf
die ja auch der Herr Reichsbankpräſident in ſeinem
Memoran=
dum hingewieſen hat, war, daß die im Young=Plan enthaltenen
gemeinſamen Empfehlungen reſtlos von allen beteiligten
Mäch=
ten angenommen und beachtet werden. Dies legt der
Reichs=
regierung die Pflicht auf, bis zur Erreichung dieſes Zieles den
außenpolitiſchen Rückſichten vor den innerpolitiſchen Gründen,
Seite 2
Freitag, den 13. Dezember 1929
aus denen auch der Reichsregierung die ſofortige Vorlage der
Geſetzentwürfe durchaus erwünſcht wäre, den Vorrang
einzu=
räumen. Die Reichsregierung iſt ſich ihrer Verantwortung voll
bewußt, wenn ſie dies erklärt und trotz aller Mißdeutungen
daran feſthält.
Eine der Vorausſetzungen für die Annahme des Young=
Planes iſt die Ordnung der deutſchen Finanz= und
Wirt=
ſchaftspolitik
mit dem Ziele, die Wirtſchaft an den Erleichterungen des Young=
Planes teilnehmen zu laſſen. So umfaßt auch das
Reformpro=
gramm der Reichsregierung zur Sanierung der Reichsfinanzen
zwei große Aufgaben: die Schaffung eines wirklichen, nicht auf
dem Papier ſtehenden Gleichgewichts des Reichshaushalts auch
für die kommenden Jahre und ferner die Bereinigung des
un=
gedeckten Extraordinariums zur Entlaſtung der Kaſſenlage des
Reiches. Trotz aller ſcharfen Droſſelung der Ausgaben wird das
laufende Haushaltsjahr mit einem Fehlbetrag abſchließen, der
mehr als das Doppelte des Fehlbetrages 1928 ausmachen wird,
der rund 150 Millionen betragen hat. Wenn nun aber der
Young=Plan angenommen ſein wird, ſo wird die für das
Haus=
haltsjahr 1929 mit rückwirkender Kraft eintretende
Haushalts=
entlaſtung gerade ausreichen, um die Fehlbeträge aus 1928 und
1929 abzudecken. Es wird notwendig ſein, auch für 1930
einen erheblichen Teil der aus dem Young=Plan ſich
ergeben=
den Entlaſtung zur Balancierung des Haushalts zu verwenden.
Denn
alle noch ſo berechtigten und lauten Rufe nach Entlaſtung
der Wirtſchaft und Verringerung der Steuerlaſten der
minderbemittelten Volksgenoſſen ſind zwecklos, wenn nicht
zuvor das oberſte Ziel einer Finanzreform, der Ausgleich
des Haushalts völlig geſichert iſt.
So wird es für 1930 notwendig werden, für die
wertſchaf=
fende Arbeitsloſenfürſorge hohe Beträge einzuſetzen, die
Kriſen=
fürſorge den tatſächlichen Ausgaben entſprechend zu erhöhen, das
landwirtſchaftliche Notprogramm auf den ſeinerzeit in Ausſicht
genommenen Stand zu bringen, die Koſten für ein
Grenzpro=
gramm im Weſten und Oſten und für ein Abrechnungsgeſetz mit
den Ländern wegen ihrer Forderungen gegen das Reich aus der
Uebernahme von Eiſenbahn, Waſſerſtraßen, Poſt uſw.
einzuſtel=
len und auch bei einer Reihe von anderen Ausgaben einen
end=
gültigen Ausgleich vorzunehmen.
Eine ſtarke und dauernde Ausgabenſenkung wird nur
möglich ſein durch eine zweckmäßige
Verwaltungs=
organiſation.
Die Reichsregierung hofft, daß gerade auch die von ihr
be=
abſichtigte Steuerreform eine weſentliche Entlaſtung wenigſtens
ſchon der Abgabenverwaltungen von Reich, Ländern und
Ge=
meinden und erhebliche Ausgabenminderungen bringen wird.
Für das Haushaltsjahr 1930 werden aus dem Young=Plan noch
350 Millionen
zur Enklaſtung aller Teile der Wirkſchaft
zur Verfügung ſtehen.
Zur Erleichterung der deutſchen Wirtſchaft glaubt die
Reichs=
regierung außer dieſen 350 Millionen einen weiteren Betrag
von rund 400 Millionen zu benötigen. Dieſer Betrag ſoll durch
die Erhöhung von zwei Steuern, nämlich der Bierſteuer um 180
Millionen und der Tabakſteuer um 220 Millionen, erzielt
wer=
den. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß es durchaus
miß=
lich iſt, zu dieſer Steuererhöhung zwei Steuern auszuwählen,
die den Konſum belaſten. Wenn die Reichsregierung trotzdem
zu anderen Vorſchlägen nicht gekommen iſt, ſo liegen hierfür
trif=
tige Gründe vor. Wenn bei Gelegenheit der Erledigung des
Youngplanes auch das deutſche Steuerweſen auf eine geſunde
Baſis geſtellt werden ſoll, kann an Bier und Tabak nicht
vorbei=
gegangen werden, deren Beſteuerung gegenüber der Erfaſſung
anderer Steuerquellen zugegebenermaßen außerordentlich
zurückgeblieben war. Ein Vergleich mit den Steuern des
Aus=
landes zeigt ferner, daß faſt nirgendwo Bier und Tabak einer
ſo geringen Belaſtung ausgeſetzt ſind, wie gerade in
Deutſch=
land. Unter Hinzurechnung dieſer beiden neuen
Steuererhöhun=
gen ſtehen ſomit zur Entlaſtung der Wirtſchaft 750 Millionen
zur Verfügung. Wie die Reichsregierung ſich auf dieſer
Grund=
lage die Steuerſenkung denkt, iſt in ſeinen Einzelheiten bekannt
geworden. Die Reichsregierung hat ſich das Ziel geſetzt, der
notleidenden deutſchen Wirtſchaft die notwendigen neuen und
ſtarken Impulſe zu geben.
Die Finanzreform foll vor allem die erforderliche
Kapikalneubildung fördern.
Bei der Einkommenſteuer ſoll der ſteuerfreie Einkommenteil
heraufgeſetzt, die Kinderermäßigung ſoll verbeſſert und die
Ta=
rife teils herabgeſetzt, teils auseindergezogen werden. Die
Ein=
kommenſteuerreform ſoll insbeſondere auch der minderbemittelten
Europäiſche und amerikaniſche
Ailterſichteit.
Von Oscar A. H. Schmitz.
Mauche Europäer, die das Schwinden der Ritterlichkeit in
Europa beklagen, preiſen oft die Sitten der Amerikaner, bei
denen die Unverletzlichkeit der Frau als oberſtes Gebot gilt.
Dabei wird vergeſſen, daß es ſich in beiden Erdteilen um
grund=
verſchiedene Dinge handelt. Ein kurzer Rückblick möge zunächſt
daran erinnern, wie die europäiſche Ritterlichkeit entſtanden
iſt. Der Antike war ſie durchaus fremd und ebenſo dem
ur=
ſprünglichen Chriſtentum, das in ſeiner Unterſchätzung der Frau
noch der Antike angehört. Erſt die mittelalterliche Uebertragung
der Formen des Marienkultes auf die Minne zu weltlichen
Frauen iſt der Ausdruck der Erkenntnis, daß die Frau etwas
anderes iſt als ein Menſch, dem viele männliche Tugenden fehlen
ſondern ein Menſch anderer Art als der Mann mit ſeinen eigenen
Tugenden. Dieſe Entdeckung hat die Männer, und unter ihnen
zunächſt die Dichter, derart ergriffen, daß ſie geneigt waren, in
der Frau nicht nur ein gleichwertiges, ſondern ſogar ein höheres
Weſen zu erblicken. Hier iſt indeſſen eine Einſchränkung zu
mahen: nicht die Frau als ſolche, ſondern die Frau als
Ver=
körperung eines beſtimmten Ideals, genoß die Verehrung des
Ritters. Dieſes Ideal war ſeeliſcher Natur. Was es verkörperte,
war die höhere Sitte. Sitte hatte nur mittelbar etwas mit
Sitt=
lichkeit zu tun. Dieſe iſt ein das Leben regelndes geiſtiges
Prin=
zip und ſtammt wie alles weſenhaft Geiſtige vom Mann, aber
jeder weiß, daß ſich ſtrengſte Sittlichkeit mit ausgemachter
ſeeli=
ſcher Härte, ja Roheit vereinen kann. Die „Tugend” die die
Sitte verlangt, iſt daher etwas anderes als die ſittliche Tugend
Sie betrifft mehr das Wie als das Was des Verhaltens. Der
Ritter pries die tugendhafte Frau, aber damit war nicht ein
ſittenſtrenges, ſondern ein beſeeltes Verhalten der Frau
ge=
meint, welches das, was zwiſchen Mann und Frau geſchah,
durch ſeeliſche eVrtiefung und anmutige Form über die rohe
Natur erhob. Haben auch Männer die Forderung ſolcher Sitte
zuerſt in ihren Liedern ausgeſprochen, ſo ſind es doch die Frauen,
die ſie ihnen eingegeben haben, denn die Natur des Mannes iſt
roh, findet von ſich aus keine Beſeelung. Sie wird von ſeiner
Geiſtigkeit unmittelbar nicht berührt, kann neben hochentwickelter
Geiſtigkeit primitii bleiben und erſcheint dieſer dann leicht als
Hemmnis. Darum bringen es rein männliche Kulturen nicht
Bevölkerung zugute kommen. Bei der Neuordnung ſollen alle
Vermögen bis 20 000 Reichsmark ſteuerfrei ſein. Die Zuckerſteuer
ſoll völlig beſeitigt werden. Es iſt vorgeſehen, die
Gewerbe=
ſteuer um 20 Prozent und die Grundſteuer um 10 Prozent zu
ſenken, deren weitere Senkung nach Inkrafttreten des
Steuerver=
einheitlichungsgeſetzes folgen ſoll. Die Aufbringungslaſten für
die Induſtrieobligationen ſollen im Laufe von einigen Jahren
durch allmählichen Abbau völlig aufgehoben werden. Ebenſo
ſollen die Rentenbankzinſen aufgehoben werden. Rechnen wir
ſchließlich noch die Senkung der Geſellſchaftsſteuer und der
Wertpapierſteuer um die Hälfte und der Börſenumſatzſteuer um
ein Drittel hinzu, ſo habe ich damit ein
Steuerſenkungspro=
gramm von genau 915 Millionen für 1930 in großen Zügen
um=
riſſen. Da hiervon die Streichung der Rentenbankzinſen mit
25 Millionen und ein Teil der Senkungen der
Induſtriebelaſtun=
gen mit 80 Millionen nicht zu Laſten des Reiches gehen, iſt dies
geſamte Steuerſenkungsprogramm mit den vorher von mir
er=
wähnten 750 Millionen durchzuführen. Daß eine ſolche
Finanz=
reform eine große Anzahl von Aenderungen des
Finanzaus=
gleichsgeſetzes zur Folge haben wird, iſt ſelbſtverſtändlich.
Ein=
zelheiten hierüber, insbeſondere über die beabſichtigte
Einfüh=
rung der Bierſteuer in die Ueberweiſungsſteuer unter
beſonde=
rer Berückſichtigung Baherns als des Landes mit der größten
Biererzeugung, ſowie insbeſondere über die Uebernahme von
Reichsgarantien für die Steuerausfälle der Länder und
Ge=
meinden und andere Dinge, wird ihnen der Reichsminiſter der
Finanzen vortragen. Weiter iſt nach der einſtimmigen
Auffaſ=
ſung der Reichsregierung der
Einbau eines beweglichen Fakkors in das Gemeinde
ſteuerſyſtem.
durch den unter Berückſichtigung ſozialer Notwendigkeiten alle
Gemeindebürger zu den Laſten der Gemeinden herangezogen
werden, ein dringendes Gebot dieſer Finanzreform. Es iſt
be=
kannt, daß einige ſolcher Vorſchläge von einem Teil des Hohen
Hauſes ſcharf abgelehnt, von einem anderen Teil ebenſo ſtark
gefordert werden, und umgekehrt.
Wie der bewegliche Faktor endgültig geſtaltet werden ſoll,
wird daher noch Gegenſtand ſorgfältiger Prüfungen auch in
dieſem Hauſe ſein. Ein ſolcher beweglicher Faktor muß aber
geſchaffen werden, da auch die Finanzlage vieler Gemeinden ernſt
iſt. Durch die Novelle zum
Arbeitsloſenverſiche=
rungsgeſetz iſt es nicht möglich geweſen, den
jährlichen Fehlbetrag der Reichsanſtalt auch nur
zum größten Teil zu decken. Der durch die Reform erzielten
Erſparnis von rund 100 Millionen ſteht ein weiterer
jähr=
licher Fehlbetrag von etwa 180 Millionen
gegen=
über. Da bei der ſozialen Not der Arbeitsloſen weitere
Er=
ſparniſſe nicht zu erzielen ſind, hat die Reichsregierung einmütig
beſchloſſen, im Zuſammenhang mit der Finanzreform eine
Er=
höhung der Beiträge um ½ Prozent vorzuſchlagen.
Da ſich die Entwicklung des Arbeitsmarktes in den kommenden
Jahren aber noch nicht überſehen läßt, ſo ſoll die neue
Rege=
lungnur bis zum 31. März 1931 gelten. Der wichtigſte
Teil meiner heutigen Darlegungen betrifft
die Behebung der Schwierigkeiten beim Kaſſenbedarf.
Es ſcheint mir, daß nur völlige Offenheit uns über
die augenblickliche ſchwierige Situation
hin=
weghilft. Ultimo Dezember müſſen wir mit einem
Kaſſen=
defizit von einer Milliarde und ſiebenhundert
Millionen rechnen. (Hört! Hört! Zuruf: Das iſt die Pleite!)
Dieſem Defizit ſtehen Deckungsmittel im
Be=
trage von 1 370 Millionen gegenüber, die ſich aus
Reichsſchatzwechſeln, Betriebskredit der Reichsbank, einem
Aus=
landskredit von 210 Millionen, Krediten der Reichsbahn und der
Reichspoſt, und Schatzanweiſungen bei Banken und beim
Gene=
ralagenten zuſammenſe .
Die Reichskaſſe benötigt zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen
Ultimo Dezember einen Kredit von 330 Millionen. Wir
kön=
nen aber unmöglich eine ſolche Kaſſenbelaſtung von Monat
zu Monat durchſchleppen.
Die gegenwärtige Regierung hat ſchon bei ihrem Amtsantritt ein
beträchtliches Kaſſendefizit übernommen. Es war eben in den
letzten Jahren nicht möglich, den außerordentlichen Haushalt
auf Anleihen zu übernehmen. Unter den Reformgeſetzen befindet
ſich ein Entwurf für die allmähliche Abdeckung des noch
un=
gedeckten Teiles des Extrgordinariums, Künftig ſoll für jede
neue außerordentliche Ausgabe ein Sondergeſetz Umfang, Tempo
und Deckung regeln.
Die Reichsregierung hat den energiſchen Willen, Ordnung in
den Reichshaushalt zu bringen.
Für eine kurze Uebergangszeit wird freilich noch die
Notwendig=
keit von Uebergangskrediten beſtehen bleiben. Neben dem
allge=
meinen Finanzprogramm iſt eine Sondermaßnahme dringend
weiter als zur gewaltſamen Ordnung, ja zeitweiſe zur
Unter=
drückung der Natur. Die Frau aber, die, weil ungeiſtiger, ſelbſt
ganz Natur iſt, vermag aus ihrer Natur die Blüte der
Beſee=
lung hervorzutreiben, und das iſt es, was den Mann eines
Tages den weiblichen Wert entzückt erkennen, ja ihn im
Zu=
ſtand erſter Verliebtheit als etwas Göttliches überſchätzen läßt.
Darauf beruht die europäiſche Ritterlichkeit. Sie iſt
natür=
lich nicht immer an mittelalterliche Formen gebunden. Wir
werden daher in teils intellektuelle, teils naturaliſtiſche Barbarei
verfallen, wenn jene ſeeliſche Zone, deren Hüterin die Frau iſt,
brach liegen gelaſſen wird. Wenn der Mann nicht mehr durch
Mutter und Schweſter, durch das Verhalten ſeiner erſten
Gelieb=
ten und ſchließlich ſeiner Gattin immer wieder an dieſe ſeeliſche
Zone gefeſſelt und dadurch ſelbſt beſeelt wird, dann kann aus ihm
nichts anderes werden, als ein entwickeltes Tier, deſſen primitiver
Triebkaftigkeit ein raffinierter Intellekt zur Verfügung ſteht.
Dieſe Vereirigung macht den Mann furchtbarer als Giftſchlangen
und Hyänen, wie der Weltkrieg bewieſen hat, dieſes notwendige
Ergebnis einer entſeelten Welt. Das ſo oft feſtgeſtellte Schwinden
der Ritterlichkeit in Europa beruht nun darauf, daß die moderne
Frau dem männlichen Vorbild immer mehr erliegt und es dem
Mann ſowohl an primitiver Triebhaftigkeit als an zugeſpitzter
Intellektualität gleichtun will, ſtatt die ſeeliſchen Werte zu
ver=
körpern, durch die allein ſie ihm überlegen iſt.
Kann dieſem Zuſtand gegenüber nun wirklich der
amerika=
niſche Hochkultus der Frau als Heilmittel geprieſen werden?
Wie iſt die ſogenannte amerikaniſche Ritterlichkeit entſtanden?
Die Amerikaner ſind ein Pioniervolk. Beherzte Männer ſind
ohne Frauen über die See gefahren und haben dort einen neuen
Kontinent gerodet. Als dann die erſten Frauen kamen, wurde
ihr Mut, ſich dem Leben in einem rauhen Lande anzuvertrauen
hochgeprieſen, und die ererbte enropäiſche Ritterlichkeit machte
es jedem Mann zur Pflicht, ſo einer tapferen Frau dadurch zu
danken, daß er ihr das Leben tunlichſt erleichterte. Trotzdem
haben dieſe erſten Frauen noch ein rauhes Leben teilen müſſen
und ſich dabei vortrefflich bewährt. Mit dem wachſenden
Wohl=
ſtand aber ſtieg der „Komfort‟ Das Leben der Frau wurde
immer müheloſer. So iſt allmählich der Mann zur
Dollar=
maſchine geworden und hat Gott täglich zu danken, daß ein höhe
res, das iſt weibliches Weſen gewillt iſt, ſein Leben zu teilen
Dieſes höhere Weſen beanſprucht ein Piedeſtal, tunlichſt aus
Edelmetall. Da das Leben ſelbſt der Frau immer weniger
Pflichten aufdrängte, der Mann aber nicht wagte, einer Göttin
von Pflichten zu ſprechen, konnte ſich jene typiſch amerikaniſche
Weiblichkeit entwickeln, die nur Rechte kennt. Selbſt wenn ſie
gemordet hat, wird an ihr, weil ſie eine Frau iſt, die Todes=
Nummer
notwendig, nämlich die Inkraftſetzung der Beitrag
ſür die Arbeitsloſenverſicherung und der Tabakſteue
ſchon am 1. Januar 1930. Durch dieſes Sofort=
Prog=
ßen der Reichskaſſe 360 Millionen jährlich zu. Die
hofft zuverſichtlich, daß es ihr auf Grund dieſer Maßn
lingen wird, den für Ultimo Dezember 1929 noch erf
Kaſſenkredit zu erreichen.
Die Reichsregierung erwartet vom Reichstag, daß
mit großer Mehrheit zu den Grundzügen ihres Proo
bekennen wird.
Anfang Januar ſoll die Schluſzlonferenz im Ha
mentreten. Sollte die Reichsregierung nicht im Beſitz ei
Vertrauensvotums des Reichstags ſein, ſo wäre der
tritt der Schlußkonferenz ernſtlich in Frage geſtellt.
in kürzeſter Friſt die Reichsregierung neu gebildet mi
die Ultimoſchwierigkeiten im Dezember nicht überwund
könnten, ſo würde eine ſolche ſchwere Erſchütterung d.
ſinanzen ſtarke Nückwirkungen auf die private Wirtfe
und alle Teile der Bevölkerung in Mitleidenſchaft
würden auch Gefahren für die Fortſührung der Spzial
unfere kulturellen Errungenſchaften und für den n
Gang gebrachten Wiederaufbau der Wirtſchaft entſte
Stunde iſt ernſt, ſie fordert ſchnelle Entſchlüſſe. Wenn
Einzelheiten des Finanzprogramms noch zu reden ſei
muß die Regierung doch verlangen, daß ſich die Me
Reichstags zu den dargelegten Grundſätzen ihres
Fin=
programms bekennt. Ich richte an Sie den dringend
angeſichts der Finanzſchwierigkeiten die Bedenken zuri
Auch die Reichsregierung hat ſich unter Zurückſtellu
ſätzlicher Auffaſſungen einmütig auf ein Geſamtprog
einigt. Die Parteien ſollten ſich in dieſer ernſten Stun
ſein, daß es gemeinſame Intereſſen des deutſchen V
deren Vertretung unter Zurückſtellung aller Einzelinte
mals dringender geboten war als jetzt. (Beifall bei
rungsparteien, Schmährufe der Kommuniſten, natio
ſtiſche Rufe: „Treten Sie ab, Herr Müller!”
Nach 4 Uhr wird die Ausſprache über die Regier
rung auf Freitag, 1 Uhr, vertagt.
* Unmittelbar nach dem Schluß der Reichstagsſitzung
bereits die Fraktionsberatungen und die
der Fraktionsvorſitzenden, miteinand
die Formulierung des Vertrauensvot
Fühlung zu kommen. Hier die mittlere Linie
iſt allerdings nicht ganz einfach. Die Demokraten m
Vorſchlag, das Vertrauensvotum auf den einen Satz
Vertrauenskundgebung zu beſchränken, während die S
kraten den Zuſatz machen wollten, daß der Reichstag
von dem Finanzprogramm der Regierung Kenntnis ni
Volkspartei dagegen verlangte, daß in dem Vertrauensv
geſprochen ſei, daß die Mehrheit mit den Grundzügen
gramms einverſtanden ſei und ſich zur Durchführung
Alle drei Formulierungen werden aus den verſchieden
den von den einzelnen Fraktionen abgelehnt, ſo daß mar
Abendſtunde eigentlich keinen Schritt weitergekommen
Amerikaniſche Skühungsakkion? — 9r. 50
ſchalket ſich ein.
Die Frage wurde auch dadurch etwas unaktuell,
Reichsbankpräſident ſich wieder einge
hat und dem Kanzler zu verſtehen gegeben hat, daß 1
Sofort=Programm in Ausſicht geſtellten neuen
quellen ihm nicht genügten. Herr Schacht iſt de
tigt, weil das amerikaniſche Bankhaus Dillon Read
iſt, dem Deutſchen Reich einen Kredit von 400 Millio
räumen, aber nur dann, wenn der Reichsbankpräſid
Kredit befürwortet. Seine Befürwortung hat wieder He
davon abhängig gemacht, daß ſofort mindeſtens 400
Steuern erſchloſſen werden. Die Erhöhung der Bei
Arbeitsloſenverſicherung erkennt er — mit Recht — als
Steuerquelle nicht an. Die Erhöhung der Tabakſteuer b
wie die Intereſſenten behaupten, nicht auf 220 Millione
bringt nur 156 Millionen. Die Fraktionsſitzungen wu
halb in den Abendſtunden unterbrochen, um zunächſt de
die Möglichkeit zu geben, mit dem Reichswirtſchaftsmi
Reichsbankpräſidenten davon zu überzeugen, daß aus
Gründen höhere Steuern im Augenblick nicht zu bekom
Bis das Ergebnis dieſer Verhandlungen vorliegt, haben
tionen ihre Sitzungen unterbrochen, halten ſich aber
ſpäter Abendſtunde erneut zuſammenzutreten.
Nach der Beſprechung des Reichskanzl
dem Reichsbankpräſidenten, an der übrigens
Reichsfinanzminiſter und der Reichswirtſchaftsminiſter
men und die längere Zeit andauerten, empfingder
kanzler erneut die Fraktionsführer zu eit
Ausſprache, die in den ſpäten Nachtſtunden noch andar
Fraktionen, die noch eine Zeit in Bereitſchaft waren,
inzwiſchen auf Freitag vormittag vertagt. Doch will die
Volkspartei u. U. noch eine Nachtſitzung abhalten.
ſtrafe nicht vollſtreckt, obwohl eine Mörderin doch nE
Ungeheuerlicheres iſt als ein Mörder. Kurzum, der ame
Frauenkult bezieht ſich nicht auf die Frau, inſofern ſie el
Ideal erfüllt, ſondern auf die Frau ſchlechthin. Fer
beſondere Pflichten zu haben, braucht ſie nicht einmal
lichen Eigenſchaften der Frau zu beſitzen, deren Vor9
noch gar kein Ideal vorſtellt. Immer mehr wächſt
der Amerikanerinnen, die zwar nicht auf die Vornele
verzichten wollen, aber die Mutterſchaft, ja das eheliche
verweigern. Muß ſie ein Kind gebären, ſo wird das
zahlloſe amerikaniſche Romane berichten davon 9009
als ein ungeheures Opfer der Frau geprieſen, und 2.
ſteht als Sünder daneben, der durch ſeine rohe Liet
Frau ſo viel Leiden aufgebürdet hat. Dafür ha."
der Erziehung wenig oder nichts mitzureden.
Vor allem der Puritanismus hat zu dem Truge!
tragen, daß die Frau an ſich ein reineres, begierdente
ſei, das aufs ſorgfältigſte vor dem männlichen Liſ.
werden müſſe. Spaziert etwa ſolch ein reines Welee
an einem Badeplatz umher, dann kann es ſich den Sbe
falls ihm ein Männerblick etwas zu heftig erſcheinl.”
ziſten darauf aufmerkſam zu machen, und der Beih.”
unfehlbar eingeſperrt. Natürlich gibt es ſchon ein 90
von Schutzmaßnahmen ſeitens der Männer. Jede. *
einen einſamen Spaziergang zu machen,
tigen, daß ſie plötzlich ſchreiend davon läuft und Lie
habe ihre Ehre gekränkt. Falls er nicht Zeugen 90.
Zahlung eines Teiles ſeines Vermögens verurte
ſo weit, daß kein Arzt Frauen in der Sprechſtuh.
kann, ohne hinter einer Glastür eine Pflegerin 04 2.
zu haben. Dieſe Tatſachen, die nichts mit ſuhietihe.
zu tun haben, werden allgemein zugegeben.
So ſteht es mit der „Unverletzlichkeit” der A.
Frau. Manche mißbilligen nun zwar dieſe Zuſtöhd.
aber, bei uns ſei es in der entgegengeſetzten Rcht.
ſchlimm. Wir wollen gewiß nicht den bei uns Nilt.
Mangel an männlicher Nitterlichkeit rühmen, ol D.
Beläſtigungen der Frau auf der Straße. Aber ).
ſtehen mag, unſere Zuſtände ſind teilweiſe roh e
in der Linie menſchlicher Natur, während die cle.
ſetze jede Frau ohne ausgeſprochenen inneren.
wenn ihre Lage unſicher iſt, geradezu zu bertred.
nahmen wie Erpreſſungen ermutigen. Ein Yc.
mir, die öffentliche Meinung ſehe darin eine”
gleich für die allzu ungleiche Güterverteilwih=
2W ce
er eingefunt
utſchen Ind
die Vertt
z und Reie
ferner den
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Reichsbant
ſich ein B
hs= und Lät
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letzten Hauptver)
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ten Jahre. Wir I
kanzler, Miniſter
aufgefordert; i
den Kurs der 2
iſt gingen wir mit
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ſut uns geholfen.
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Stgl 1 4 deutſchen
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punde Feuer iſt, ſo
Nich halten wir eine
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Münmert darum
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ſter
[ ← ][ ][ → ]Nw ter 345
Freitag, den 13. Dezember 1929
Seite 3
eTagung der Deutſchen Induſtrie
leg 19 jeder Kakaftrophenpolikik. — Gegen Mukla ſigkeit und Verdroſſenheit. — Noch lebt die Wirkſchaff,
n-Ih in harkem Kampf ums Daſein. — Wechſelwirkung zwiſchen Wirkſchaffs- und Sozialpolikik ſowie
an- nd Skeuerpolikik. — Ordnung in der Wirkſchaft und den Finanzen Deutſchlands aus eigener Krafl.
ten Initiative und ihrem Gewinnſtreben zu danken ſei. Das
öffentlichen Mitgliederverſammlung des
Reichsver=
i Nailt eil
deutſchen Induſtrie am Donnerstag hatten ſich mehr
Beudßanns zu
300=0 eilnehmer eingefunden. Der Präſident des Reichs=
Derangen, daß ſa wud= der deutſchen Induſtrie, Geheimrat Duisberg, be=
Den Grundſätzen ſiy zte B ſondere die Vertreter des Reichs, Reichsaußenmini=
Eichie an Sie den . Dr. rtius und Reichswirtſchaftsminiſter Profeſſor Dr.
Verickeiten die Adc, ldw auer, ferner den preußiſchen Handelsminiſter Dr.
Mar ſich unter res r, den Generaldirektor der Reichsbahn Dr. Dorp=
mmätig auf ein Gia kle nd den Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht, bei
n ſich in dieſer ente zm Sihnung ſich ein Beifallsſturm erhob, ſowie weitere
Intereſſen des douſt trete r Reichs= und Länderbehörden und der Kommunen.
rückſtellung alle ge Vo nde des Reichsverbandes, Geheimrat Duisberg,
war als jetzt.
*e der Komm
), Gerr Müllee”, ſcha=Z en Verhältniſſe nicht beſſer, eher ſchlechter geworden.
Ausſprache über
zd ſche Unternehmertum lehnt aber jeden
vertagt.
eck-ſſimismus ebenſo wie jede Kata=
Schluß der Ne
eratungen
itzenden,
2Wietſchafk am Scheideweg.
Axinach Reform der Wirtſchafts= und
Finanz=
polikik.
Berlin, 12. Dezember.
te im ner Begrüßungsrede u. a. aus:
Seirzr letzten Hauptverſammlung in Düſſeldorf ſind die
)olitik ab. Wir bemühen uns, ſo betonte er, den
*
under otimismus zu behalten und zu verteidigen. Wenn
de nternehmertum aus dem Gefühl ſeines
Verantwor=
gsbem ſeins ſeine Stimme erneut erhebt, ſo geſchieht das
des Vert;, ge S Wirkungen der verfehlten Wirtſchafts= und
Finanz=
ük de tten Jahre. Wir haben, ſo betonte der Redner
wei=
hskanzler, Miniſter und Parlamentarier immer und
er mraufgefordert; ich ſelbſt habe ſie ſogar wiederholt
den Kurs der Wirtſchafts= und Finanzpolitik zu
t gingen wir mit Sicherheit dem Untergang
ent=
nand hat uns geglaubt, niemand hat uns gehört,
uns geholfen. Erſt jetzt, wo das Haus der
ha—hon anfängt zu brennen, wo überall ſich ſchon
o keit und Verdroſſenheit in allen
lem sdeutſchen Reiches bemerkbar machen, jetzt
umte Einſicht. Hoffentlich iſt es noch nicht zu ſpät!
ſchsinde Feuer iſt, ſo glauben wir auch heute noch, zu
h halten wir eine Umkehr für ausſichtsreich; noch
gsaflianl
tdi Zirtſchaft, wenn auch in allerſchärfſtem
Aſtel ich A. noß as Daſein. Eine ſofortige Reform der
rtſo ts= und Finanzpolitik muß erfolgen,
hekr mert darum, ob der Youngplan
ange=
wird oder nicht. Wir haben immer wieder die
1es Planes der ſo nötigen Finanzreform gefordert.
ſteay ig wird heute im Reichstage Finanzvorſchläge
vor=
ül! die man ſich geſtern im Kabinett geeinigt haben ſoll.
igſtens etwas, wenn wir auch die große
wirtſchafts=
tiſches tie einer Finanzreform in den bekannt gewordenen
ſöc vermiſſen. Kommt die Hilfe erſt in Etappen,
wo=
in drei oder fünf Jahren, ſo kommt ſie zu ſpät.
Kom=
fen nicht mehr. Es geht ums Prinzip, ums ganze
zt darf nicht mehr geliſpelt, jetzt muß klar und
deut=
ganzen Volke geſagt werden: Die Wirtſchaft iſt am
Kraft! (Lebhafte Zuſtimmung!)
h5B ſchaftsminiſter Moldenhauer bekonk die
Iwer” gkeit des kapikaliſtiſchen Wirkſchaftsſyſtems
d des uſammenſchluß aller aufbauenden Kräfte.
Nachrt en Begrüßungsworten des Geheimrats Duisberg
erbrack) der Reichswirtſchaftsminiſter Profeſ=
Or.Toldenhauer die Grüße der Reichsregierung. In
ſer län) n Rede nahm der Miniſter alsdann zu den Themen
Tagu; nämlich Wirtſchafts= und Sozialpolitik
Frinz= und Steuerpolitik Stellung. Er gab
er UIrNzeugung Ausdruck, daß der große und ungeahnte
ſchwu” der deutſchen und europäiſchen Wirtſchaft im
ver=
geuen! ihrhundert der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft, der priva=
2rlei um Alexander Damgs,
den Vaker.
Von Dr. Philipp Krämer.
Heute1o die Schriftſteller als einzige und, wie ſie glauben,
ſcher! Rechtfertigung ihres Werkes angeben, daß es „
zeit=
ſei, es „aus dem Geiſte der Gegenwart geboren” ſei,
e urZ iſſig loben, wo ſie keinen brennenderen Ehrgeiz
be=
als em Jetzt verhaftet” zu ſein, heute iſt es eine Erho=
G einA, ins Geſtern zurückzukehren, und zwar in jene
Be=
in en die Schriftſteller keinen anderen Ehrgeiz hatten,
zu ur 1 alten und den Leſer zu ſpannen.
G.S „Die drei Musketiere” und den „Grafen von Monte
der einmal geleſen und gebe davon Kenntnis. Ich
enlos geleſen und feſtgeſtellt, daß Edgar Wallace
angty ger Skribent iſt, und Phantaſtik mit Phantaſie
ver=
bielt.
2 ich liebe und bewundere Sie, weil Sie eine
Natur=
ſindd
kapitaliſtiſche Wirtſchaftsſyſtem neige nicht dem Untergang zu,
um einem anderen Syſtem Platz zu machen, ſondern gerade dieſes
kapitaliſtiſche Syſtem ſei es, durch welches man nicht nur die
Schwierigkeiten in Deutſchland, ſondern auch in den anderen
Ländern bekämpfen und beſeitigen könne.
Dieſen Eindruck habe er, der Wirtſchaftsminiſter, beſonders
auf ſeiner Reiſe nach den Vereinigten Staaten gewonnen. Die
äußeren Erſcheinungsformen des kapitaliſtiſchen
Wirtſchafts=
ſyſtems unterliegen jedoch Wandlungen, und das ſoziale Element
habe heute eine andere Bedeutung gewonnen. Die
kapita=
liſtiſche Wirtſchaftsordnung könne ſich nur
hal=
ten, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſich die
Hände reichten. Dagegen würde eine
Wirt=
ſchaftspolitik, die das ſoziale Element
über=
ſehe, zerſchellen. Andererſeits müſſe die
Sozial=
politik die Geſetze der Wirtſchaft achten.
Zur Finanz= und Steuerpolitik übergehend, dankte der
Reichswirtſchaftsminiſter dem Reichsverband der deutſchen
In=
duſtrie für die in ſeiner Denkſchrift „Aufſtieg oder Niedergang”
geleiſtete wertvolle Arbeit. Die Arbeiten des Reichsverbandes
der deutſchen Induſtrie ſeien für die Arbeiten der
Reichsregie=
rung ſehr wertvoll, da mit ihnen der Verſuch gemacht werde,
am Wiederaufbau leidenſchaftslos mitzuarbeiten. Die
Wirt=
ſchaft müſſe jedoch die Schwierigkeiten der Durchführung einer
Reichsfinanzreform berückſichtigen. „Dicht beieinander
wohnen die Reformgedanken, jedoch hart im
politiſchen Raum ſtoßen ſich die Tatſachen!“ Das
Reformprogramm der Regierung werde auf heftigen
Widerſtand ſtoßen; aber es dürfe nicht durch die Kritik
getötet werden, ſo daß die in ihm enthaltenen
Beſtrebungen reſtlos erſticken. Er, der Miniſter, ſei
ſich der Mängel der Vorlage bewußt. Das Programm möge im
einzelnen Fehler haben, aber es ſei für die Wirtſchaft beſſer,
wenn in dieſem Programm wenigſtens die Tendenz enthalten
ſei, die der Wirtſchaft entſpreche. Das gelte beſonders für die
Anerkennung der Notwendigkeit der
Kapital=
bildung. Es ſei der ernſte Wille der
Reichs=
regierung, die große Reform nicht nur durch ein
Sofort=Programm, ſondern ganz und gar
durch=
zuführen. Zum Schluß ſeiner Ausführungen gab der
Reichs=
wirtſchaftsminiſter der Hoffnung einer
vertrauens=
vollen Zuſammenarbeit Ausdruck, da nur durch
eine auf gegenſeitiges Vertrauen aufgebaute
Zuſammenarbeit der Aufſtieg möglich ſei.
Geheimrat Duisberg dankte für die mit ſtarkem Beifall
auf=
genommenen Ausführungen des Reichswirtſchaftsminiſters, die
er als eine programmatiſche Erklärung betrachte. Er betonte,
daß der Miniſter an die Spitze ſeiner Ausführungen die
Not=
wendigkeit des kapitaliſtiſchen
Wirtſchafts=
ſyſtems geſtellt habe und daß er ſich für den
Zuſammen=
ſchluß aller aufbauenden Kräfte eingeſetzt habe.
Namens des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie erklärte
er, daß dieſer ſtets hinter dem Reichsaußenminiſter Dr. Curtius
und dem Reichswirtſchaftsminiſter Profeſſor Dr. Moldenhauer
ſtehen werde. Aber er rufe den beiden Miniſtern zu: Landgraf
werde und bleibe hart gegenüber anderen Syſtemen!
„Verſorgungsftaak” oder geſunde Sozialpolikik?
In der außerordentlichen Mitgliederverſammlung des
Reichsverbandes der Deutſchen Induſtvie wies im weiteren
Verlauf der Tagung Georg Müller=Oeringhauſen in einem
Vortrag „Wirtſchaft und Sozialpolitik” darauf hin, daß das
deutſche Volk gegenüber den Anforderungen, welche ihm durch die
Annahme des Dawesplanes geſtellt wurden, verſagt habe. Die
Entwicklung Deutſchlands zum „
Verſorgungs=
ſtaat” hätte innerpolitiſch zu einer leichtſinnigen
Geſchäftsführung geführt. Bei einem
Durch=
ſchnittslohn von 2000 Mark ſeien jährlich drei
Millionen arbeitender Menſchen lediglich für
die Durchführung der Sozialpolitik tätig. Die
Induſtrie bejahe den Gedanken geſunder
Für=
ſorge, müſſe es aber ablehnen, dieſen
Gedan=
ken durch eine Verkehrung, wie ſie ſich heute zeige, zu
Tode hetzen zu laſſen. Die Induſtrie als ſolche könne
nur die wirtſchaftlichen Faktoren möglichſt rein herausſchälen,
ohne ſich um die politiſchen Möglichkeiten, welche die klare
wirt=
ſchaftliche Löſung behindern, zu kümmern.
Forderungen und Sparvorſchläge der Indnſtrie.
Dr. Paul Silverberg, Köln, ging in ſeinem Referat
„Steuer= und Finanzpolitik” davon aus, daß die
Privatwirt=
ſchaft, die individualiſtiſche, kapitaliſtiſche Wirtſchaft nicht mit
Erfolg betrieben werden könne, wenn der Staat eine
kollektivi=
ſtiſche Wirtſchaft, und insbeſondere eine ſozialiſtiſch=
kollektivi=
ſtiſche Steuer= und Finanzwirtſchaft treibe. Der Young=Plan
werde der Ausgangspunkt zur Selbſttäuſchung über die wirkliche
Lage Deutſchlands ſein, wenn, auf ihn geſtützt, Etatkunſtſtücke
dieſe Lage verſchleierten. Dr. Silverberg forderte
Förde=
rung der privaten Kapitalbildung durch
ſpar=
ſamſte Ausgabenwirtſchaft der öffentlichen
Hand, Steuerumlegung nach
volkswirtſchaft=
lichen und finanzpolitiſchen Geſichtspunkten.
Für Reich, Länder, Kommunen uſw. ſei eine
Ver=
minderung der Ausgaben um fünf Prozent zu
fordern, die eine Erſparnis von 800 Millionen
Reichsmark im Jahre ausmacht. Angeſichts der
Ueberſpannung der direkten Steuern forderte der Vortragende
ſodann eine weit ſtärkere Heranziehung des
Kon=
ſums entbehrlicher Genußmittel. Hier ſchlug der
Redner einen durchſchnittlichen Tabakzoll von 15 RM.
vor, der einen Mehrertrag von 400 Millionen RM.
bringen werde. Aus der Beſteuerung des Alkohols
könnten 600 Millionen RM. mehr erlöſt werden, als
heute. An Stelle des bisherigen Syſtems der
Einkom=
menſteueranteilüberweiſung ſollten die Länder
und Gemeinden begrenzte Zuſchläge zur
Reichs=
einkommenſtener erheben. Die Landwirtſchaft ſei
durch Ermäßigung der Grundſteuer, das Gewerbe
durch Herabſetzung oder Beſeitigung der
Nealſteuern bis auf eine Lohnſummenſteuer in begrenztem
Umfang zu entlaſten. Eine eigene kommunale
Finanz=
wirtſchaft unter ausſchließlicher
Verantwor=
tung der Kommunen ſei notwendig, weil die
Be=
aufſichtigung durch die Länder verſagt habe. Schließlich forderte
Dr. Silverberg die Beſeitigung der Lohnſteuer und
die Erhebung der Perſonalſteuern bei den
kyeinen Zenſiten. Zur Kontxolle der
öffent=
lichen Finanzwirtſchaft ſei eine beſondere Abteilung
beim Reichsfinanzminiſterium zu ſchaffen. Sodann
machte Dr. Silverberg den Vorſchlag, die
Induſtrieab=
gaben, ſtatt ſie in der Ausgabewirtſchaft des Etats
ver=
ſchwinden zu laſſen, zur Finanzierung der
Land=
wirtſchaft in Höhe von 200 Millionen RM. für fünf Jahre
bei den Unternehmen mit mehr als fünf Millionen RM.
Be=
triebsvermögen weiter zu erheben. Neben dieſem Fonds
in Höhe von 1½ Milliarden RM. ſolle zur Finanzierung
der Reichsbahn aus den 300 Millionen
Jahresaufkom=
men der Verkehrsſteuer ein Sonderfonds von dreimal 300
Mil=
lionen Reichsmark gebildet werden. Nach drei Jahren müſſe
die Verkehrsſteuer wegfallen, ebenſo wie die Induſtrieabgaben
nach Ablauf der fünfjährigen Weitererhebung. Zur
Konſoli=
dierung, der beſtehenden Schulden und Deckung
des kommenden Finanzbedarfs ſei eine grundſätzliche Aufteilung
der Kapitalmärkte in der Weiſe erforderlich, daß die
ausländi=
ſchen Kapitalmärkte einſtweilen der Reichsbahn und der
Pri=
datwirtſchaft vorbehalten bleiben müßten. Für die
Sicherſtel=
lung des Kapitalbedarfs des Reiches machte Dr. Silverberg den
Vorſchlag, eine beſondere Reichstreuhandgeſellſchaft zu ſchaffen.
Dr. Silverberg ſchloß mit dem Ausdruck ſeiner Ueberzeugung.
daß bei energiſchem Willen, aus den Irrtümern zu lernen und
ſofort zu handeln, in der Wirtſchaft und den Finanzen
Deutſch=
lands aus eigener Kraft Ordnung geſchaffen werden könne.
Der Ernſt der Lage erforderk ſchleunige und
durch=
greifende Reformen.
Vor Beginn der allgemeinen Ausſprache im Reichsverband
der deutſchen Induſtrie ergriff Geh.=Rat Duisberg das Wort,
um den beiden Referenten der Tagung, Georg Müller=
Oering=
haufen und Dr. Paul Silverbreg, ſeinen Dank auszuſprechen.
Geh.=Rat Duisberg griff aus den beiden Reden einige Punkte
heraus, die von dem Programm des Reichsverbands
ab=
weichen. Bezüglich der Verlagerung des Schwergewichts der
Beſteuerung von den direkten auf die indirekten Steuern habe,
wie Geh.=Rat Duisberg ſagte, der Reichsverband den Verſuch
gemacht, einen Weg zu finden, den alle Induſtriezweige gehen
könnten. Es gebe aber weite Kreiſe in der Induſtrie, die in
iner gewiſſen Erhöhung der Umſatzſteuer den Weg zur
durch=
greifenden Steuererleichterung ſähen und daher keine Nachteile
für unſer ganzes Wirtſchaftsleben vorausſehen könnten. Auch
prozeſſierte dann mit ihnen. Er gewann imer, ſelbſt gegen
Maquet, den Kenner franzöſiſcher Geſchichte, der Dumas, dem
Ungebildeten, die Stoffe lieferte. Ja, er hatte „Mitarbeiter”
aber nur in dem Sinne wie Napoleon Generale hatte. Die
Literatur iſt eine induſtrielle Veranſtaltung, warum nicht Dumas
u. Co.? Wie wohl tut ſolche Ehrlichkeit, die nur das ſcheinen
will, was ſie iſt. Bei einem Prozeß fragt ihn der Richter nach
ſeinem Beruf. Er antwortet: „Eigentlich möchte ich mich
Drama=
tiker nennen, wenn ich nicht im Lande Corneilles lebte. Es gibt
Gradunterſchiede entſprechend den Jahrhunderten”.
Balzac geſteht Frau Hanska, daß er den ganzen Tag die
„Musketiere” las und nicht aufhören konnte. Balzac! Wir
be=
finden uns in guter Geſellſchaft. Dumas arbeitete mit leichter
Hand. Seine rechte Hand iſt die Goldmine, aus der er ſeine
Reichtümer ſchöpft. Als er, noch ein Junge, nach Paris kam,
hatte er keinen Pfennig Geld, keine Bildung, aber eine
vielbe=
wvunderte Handſchrift. Er verdiente Millionen und verlor ſie ſo
ſchnell, wie er ſie gewonnen hatte. Er baut das Théätre
Hiſto=
rique mit zweitauſend Sitzplätzen, ein Senſation der damaligen
Zeit, in zwei Jahren iſt der Gewinn des Monte Chriſto aufge=
Dum iſt Kitſch, aber ganz echter und darum erträglich, zehrt, das Theater macht Pleite. Er fängt von neuem an. Er
jün. Biograpb widmet ſein Buch einem Schiffskapitän, kann in dem Luxusbett ſeiner märchenhaften Villa, aber ſofort
ufſſx zahlreichen Kreuzfahrten im pazifiſchen Ozean die danach wieder auf dem Strohſack ſchlafen in irgendeiner Miet=
Mi=uiere” auswendig lernte. Und das Wort Michelets wohnung. Die Produktion ſtoppt nicht. Er iſt beim Schreiben
unss I, daß dieſer in einem Brief an Dumas prägte; unabhängig von der Umgebung. Das Schreiben iſt ihm eine
Eine 3
ffen,
turkraft! Das heißt doch wohl: unreflektiertes
Strom ſein, der nichts von ſeiner Quelle,
en
Aeide kritler ſeines Vaters: „Mein Vater iſt ein
S ur hinein‟. Er meinte damit dasſelbe, was Miche=
Meint! Dreihundert Bände Proſa hat Dumas gefüllt, die
keiume nſch ſämtlich geleſen hat und die heute kaum noch
Eiche gänglich ſind. 30 000 Perſonen bevölkern dieſe
DSr S2, ſchauerlich, aber grotesk naturhaft. Und nur zwei
Da haben den Weg um die Welt gemacht. Dreißig
„e) ren ſich daneben kümmerlich aus, es iſt ungefähr das
NeS akeſpeare. Und nur drei davon haben die Welt in
N2 R: Heinrich III. und ſein Hof, Antony, der
theater=
end
rm von Nesle, von dem man nicht mehr genau
* vieviel Dumas ſelkſt, wieviel Gaillardet daran
ge=
ben
denn Dumas ſtahl, er las den Leuten ihre Ein=
Ms2 Unterhaltung ab, verwendete ſie unbekümmert und
fröhliche Wiſſenſchaft. „Was iſt eine Kunſt, die nicht heiter
mnacht?” So nahe ſteht er bei der Gartenlaube. Er iſt Optimiſt
und ſchickt Garibaldi ſeine letzten 50 000 Franken, damit er
Waf=
fen und Pulver dafür kaufen kann.
Im Jahre 1760 war Alexanders Großvater, Alexander Davy
de la Pailleterie, abenteuerluſtig nach San Domingo
ausgewan=
dert. Schwarze Sklaven und Sklavinnen, die billig zu haben
ſvaren, verſehen ihm das Haus. Mit einer von ihnen, Louiſe=
Céſette Dumas, hat er einen Sohn, einen ſchwarz=weißen
Mulatten, der nur von Jagd und Krieg träumt, und ins Heer
Napoleons eintritt. Dieſer Mulatte iſt des großen Schriftſtellers
Vater. 1793 iſt er ſchon Diviſionsgeneral, kämpft in den
Pyre=
näen, in den Alpen, verteidigt den Klauſenpaß gegen die
Oeſter=
reicher, er folgte Bonaparte nach Aegypten, kämpft bei den
Pyra=
miden. Aber er iſt überzeugter Republikaner, er wühlt gegen
Napoleon, als er ſeine wahren Pläne durchſchaut hatte. Er
ver=
läßt den Nil, auf der Heimreiſe wird er von den Engländern
abgefaßt und zwei Jahre gefongen gehalten. Zweimal verſucht
man, ihn zu vergiften. Arm und krank kommt er endlich wieder
nach Frankreich zurück und läßt ſich in Villers=Cotterets nieder,
wo er heiratet: der Schwarze eine Weiße. Alexander, ſein Sohn,
wird ſchwarz! Ein Neger, wie ſeine Feinde übertreibend ſagten.
Der 5. Thermidor des Jahres X (24. Juli 1802) iſt ſein
Ge=
burtstag.
Der Neger! Mademoiſelle Mars, die berühmte Schauſpielerin
vom Théätre Frangais, macht alle Raſſeninſtinkte gegen ihn
mobil. Sie will ihn nicht ſpielen, ſie verhindert die Uraufführung
ſeines Erſtlings, weil ſie ihn nicht riechen kann. „Er verbreitet
den Geruch der Neger um ſich”, ſagte ſie, als er ſie eines Tages
beſuchte, um für ſein Drama bei ihr Verſtändnis zu wecken.
„Seine Haare riechen nach Neger! Schnell alle Fenſter auf, weit
auf.‟ Ein vornehmer Adliger wirft ihm einmal ſeine Herkunft
vor: „Nicht wahr, ihr Vater war ein Neger?‟ Duwas antwortet
ſchlagfertig: „Und mein Großvater ein Affe. Sie ſehen, mein
Stammbaum hört da auf, wo der Ihre anfängt”. Mehrmals
hat Dumas verſucht, in die Politik durch Zeitungsgründungen
einzugreifen. Der „Mousketier” iſt die Tribüne, von der er
unter dem Beifall Tauſender von Leſern zu Frankreich ſpricht.
Literatur iſt politiſcher Aktivismus. Er propagiert die
Präſident=
ſchaft Larmartines. Aber keine ſeiner Zeitungen konnte längere
Zeit beſtehen. Seine Redakteure, er war ein Kind in der
ge=
ſchäftlichen Verwaltung einer Zeitung, wirtſchafteten die Blätter
herunter, deren Leſerkreis ſehr groß war. Seine Politik hatte
keinen Charakter, es war die Politik des Abenteurers. „Welche
politiſche Linie ſollen wir einhalten? Keine! Bitte keine Fahne!
Alle Fahnen! — Wie iſt das möglich? Das iſt mir einerlei,
wenn es nur amüſant iſt.” In der Vendée läßt er ſich als
repu=
blikaniſcher Abgeordneter aufſtellen. Er erhält eine lächerlich
kleine Zahl von Stimmen. Er geht auf Reiſen. Nach Rußland,
nach Deutſchland, nach Italien.
Ganz allmählich kam er aus der Mode. Einzigartiger Fall!
Sein Sohn tritt ſein Erbe an. Man verwechſelt ſie beide dauernd.
Vater und Sohn bilden eine Einheit. Als die Deutſchen Paris
belagern, iſt der Vater ein alter Mann. Er iſt auch verarmt.
Aber der Sohn ſorgt für ihn, kindlich freundlich. Den
Zuſam=
menbruch ſeines Volkes hat er nicht mehr erlebt. Er ſtarb am
4. September 1870. Der gefangene Kaiſer las auf Schloß
Wil=
helmshöhe die „Drei Musketiere”. Von 1870 bis 1894 werden
drei Millionen Bände Dumas in der Welt verbreitet. Sein
letzter Bewunderer iſt Stevenſon geweſen, der ſagte: „ch
Ver=
ehre Shakeſpeare und Dumas, aber der Vicomte de Bragelone
iſt mir lieber als Richard III., er iſt beſſer gemacht — in ſemer
Art.”
„In ſeiner Art” — darauf kommt es letzten Endes an, bei
jedem Schriftſteller.
Seite 4
Freitag, den 13. Dezember 1929
bezllich der Höhe der Verbrauchsſteuern, 1. B. auf Bier und
Tabak, gingen die Anſichten auseinander. In der Ablehnung
des Tabakmonopols ſei der Reichsverband mit Dr. Silverberg
einig. In der Frage der Aufhebung der Induſtrieaufbringung
ſehe der Reichsverband eine der dringendſten Aufgaben, die
ſo=
fort gelöſt werden müſſe. Auch hier ſei Dr. Silverberg in
einem gewiſſen Umfang vom Standpunkt des Reichsverbandes
abgewichen. Der Ernſt der Lage erfordere ſchleunigſte und
durchgreifende Reformen, die, wie nicht zu vermeiden, auf allen
Seiten gewiſſe Opfer notwendig machten. Es komme darauf
an, daß im Wege der verſtärkten Kapitalbildung und der
be=
ſchleunigten Zuführung des Kapitals in den Kreislauf der
Wirtſchaft die deutſche Produktion vermehrt und vor allem auch
verbilligt werde, um ſo den Abſatz innen und außen zu erhöhen
und die Maſſenkaufkraft zu ſtärken.
In der danach einſetzenden Ausſprache kamen verſchiedene
Vertreter der Wirtſchaft zu Worte, u. a. Direktor Wittke,
Prä=
ſidialmitglied des Verbands ſächſiſcher Induſtrieller, Geheimer
Reg.=Rat Kuhlo vom Bayeriſchen Induſtriellenverband, ein
Vertreter des Verbands ſchleſiſcher Induſtrieller, Direktor Eugen
Schnags von der Berliner Pgketfahrt=A.=G. Die Redner
ſtell=
ten ſich alle einmütig zu dem Wirtſchaftsprogramm des
Reichs=
verbands der deutſchen Induſtrie.
Geh.=Rat Duisberg fragte ſodann die Verſammlung, ob ſie
mit der Denkſchrift des Reichsverbands einverſtanden ſei. Es
ergab ſich einſtimmige Annahme. Er betonte, daß die
Aus=
ſprache gezeigt habe, wie weit ſich die Folgen der verfehlten
Wirtſchaftspolitik in den verſchiedenen Induſtriezweigen
be=
merkbar machen. Gegenüber den Vorwürfen der
Gewerkſchafts=
preſſe, daß das Programm des Reichsverbands einſeitig auf
Vertretung der Produktionsintereſſen abgeſtellt ſei, erklärte er,
daß die Produktion der Angelpunkt unſerer zukünftigen
Ent=
wicklung ſei, und daß man nur auf der Grundlage einer
geſun=
den Produktion eine geſunde Sozialpolitik betreiben könne. Es
gelte jetzt, eine Phalanx der aufbauenden Kräfte zu ſchaffen,
die ausſichtsloſen Ideologien gegenüber geſunder
Wirtſchafts=
vernunft zum Durchbruch verhelfe.
Vom Tage.
Das deukſche Bankgewerbe zum Young
In der Generalverſammlung des Zentralverbandes des
Deut=
ſchen Bank= und Bankiergewerbes (E. V.), die heute unter Vorſitz
von Geb. Rat Dr. Rießer tagte, wurde nach einem Referat von
Georg Solmſſen, Vorſtandsmitglied der Deutſchen Bank und Dis=
In ber zweiten Novemberhälfte iſt die Zahl der
Hauptunter=
ſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung um rund 185 000
oder 18 v. H. geſtiegen. Sie beläuft ſich nunmehr auf 1,2 Millionen
Perſonen, darunter rund 960 000 Männer und 240 000 Frauen. In der
Kriſenunterſtützung befanden ſich am 30. November 187 000 Perſonen,
alſo 8000 mehr als in der Mitte des gleichen Monats.
Die Deutſchnationale Arbeitsgemeinſchaft nahm
am Donnerstag ihre vorläufige Konſtituierung vor. Mit der
Wahr=
nehmung der Geſchäfte des Vorſitzenden wurde einſtimmig der
Abgeordnete Treviranus betraut.
Die Deutſchnationale Neichstagsfraktion nahm in
der Sitzung am Donnerstag die Neuwahl des
Fraktions=
vorſtandes vor. Durch Zurf wurde einſtimmig der Abgeordnete
Dr. Oberfohren zum erſten Fraktionsvorſitzenden
gewählt. Ebenfalls durch Zuruf wurden einſtimmig die
Abgeord=
neten Berndt und Koch=Düſſeldorf zu Vertretern der ſtellvertretenden
Vorſitzenden ernannt.
Die neue öſterreichiſche Verfaſſung iſt am Mittwoch
in Kraft getreten. Der Bundespräſident hat das Kabinett
Schober auch auf Grund der neuen Verfaſſung im Amt beſtätigt.
Die Bildung des polniſchen Kabinetts wird, wegen
einer Erkrankung Pilſudſkis wahrſcheinlich bis nach Weihnachten
ver=
tagt werden.
Der ruſſiſche ſtellvertretende Außenminiſter
Karachan iſt in Begleitung einiger hoher Funktionäre des
Mos=
kauer Außenminiſteriums am Donnerstag an Bord des
Torpedoboot=
zerſtörers „Derdſchinſki” in Konſtantinopel angekommen. Karachan
wird ſich nur wenige Stunden dort aufhalten und dann nach
Angora weiterfahren.
Die internationale Konferenz, die das Abkommen
über die Beſeitigung der Ein= und
Ausfuhr=
beſchränkungen in Kraft ſetzen ſollte, wird heute ihre
Bera=
tungen auf acht Tage unterbrechen. Dieſe Unterbrechung iſt
darauf zurückzuführen, daß man in den nächſten Tagen keine
Entſchei=
dung der beiden Staaten, von deren Haltung die Durchführung des
Abkommens abhängt, erwarten kann.
conto=Geſellſchaft eine Entſchließung einſtimmig angenommen, in
der u. a. der Young=Plan mit der in ihm vorgeſehenen Ueber=
prüfungsmöglichkeit im Falle ſeiner Annahme als die Grundlage
der weiteren Zukunft der deutſchen Wirtſchaft in all ihren Ver=
zweigungen bezeichnet wird. Ferner wird in der Entſchließung
geſagt, es müſſe ſichere Gewähr für die alsbaldige Verwirklichung
eines Finanzprogrammes geſchaffen werden, unter dem die Wirt=
ſchaft rentabel arbeiten könne. Dazu gehöre nicht bloß
kung der Einkommenſteuer und der Realſteuern, ſon
freiung der Kapitalaufnahme und des Kapitalverkehr
hibitiven Belaſtungen. Mit dem bisherigen Verfahren
der öffentlichen Haushalte von der Ausgabenſeite her
müſſe gebrochen werden. In welchem Umfange es
werde, die aufkommenden Einnahmen ins Ausland
rieren, das hänge in erſter Linie von der Bereitwilli
Auslandes zur Aufnahme deutſcher Erzeugniſſe ab. D
des deutſchen Exportes in der Stellungnahme unſe,
länder ihre Grenze findet, müſſe verſucht werden, unſe
Inport herabzuſetzen.
Neben der Schaffung der inneren Vorausſetzung
Durchführung des Young=Planes innerhalb der Grenz
ſchaftlich Möglichen erwarte, das Bankgewerbe, daß
neue Zugeſtändniſſe die unſerem Lande obliegenden
über den Rahmen des Young=Planes hinaus erweitert
uich beit
etze!
Ue eſch eiche
den heu
Rf
üirtſe
Schacht gibt nach.
* Berlin, 13. Dez. (
o
n und Landie
den.
Bis in die zwölfte Stunde hinein ſaßen die Part
Reichstag zuſammen, um ſchließlich doch die Sitzung
abzubrechen. Es wird zwar behauptet, daß die Be
nur rein theoretiſchen Charakter gehabt hätten, und d.
Hauptſache erſt in der folgenden Beſprechung am heu
tag früh übergehen würde. Immerhin ſcheint es ng
teilungen aus politiſchen Kreiſen gelungen zu
Schwierigkeit aus dem Wege zu räu
durch die Forderung des Reichsbanrp
ten Dr. Schacht nach weiteren Steuererh
entſtanden war, um den Ueberbrückungskredt
Reichskaſſe zu ſichern. Es wird behauptet, mit 91
ſeieinuebereinkommen getroffenworde,
ihm die reſtloſe Bindung der Parteielſ.
Finayzprogramm der Regierung
würde, um die von den Geldgebern verlangte Be
des Kreditwunſches des Reiches abzugeben. An ein
terung des Sofortprogramms durch Hinzu E
derer Steuererhebungen iſt aus durchſichtigen politi/
den nun einmal nicht zu denken. Ob ſich die
auf Kommando einigen werden, erſcheint allerdings nſe
ungewiß. Zu dem angeſtrebten Uebereinkommen
Parteiführer in ihrer heutigen Freitagsſitzung noch
ſagen haben.
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O
[ ← ][ ][ → ]umer 345
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, 13. Oezember.
fttsbeſuch beim heſſiſchen Staatspräſidenten. Der neu=
Befehlshaber im Wehrkreis V, Generalleutnant
Frei=
zutter v. Loetzen, Kommandeur der 5. Diviſion in
hat geſtern vormittag dem heſſiſchen Staatspräſidenten
ung und den heſſiſchen Miniſtern ſeinen Antrittsbeſuch
ni
Dr. Roeßler, Miniſterialdirektor im heſſiſchen
Mini=
eriucx ir Arbeit und Wirtſchaft. Die durch den Tod des
bis=
mhabers freigewordene Stelle eines Miniſterialdirektors
gen Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft, Abteilung
ihrung und Landwirtſchaft, iſt durch Profeſſor Dr.
Verlin
jeu beſetzt worden. Prof. Dr. Roeßler wurde in der
Bahl mit einem anderen ausſichtsreichen Bewerber um
ſch 91
ſten der Vorzug gegeben, weil ſeine Beförderung die
it gibt, die von ihm bisher innegehabte Stelle eines
der Landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation in Darmſtadt
n.
it wurden am 5. Dezember die Forſtreferendare Gerhard
e in Gießen und Hans Puchert zu Sickendorf zu
Forſt=
liſch=kirchliche Dienſtnachrichten. Durch die Kirchenregierung
Präſentation des Pfarraſſiſtenten Walter Anthes zu
y auf die evangeliſche Pfarrſtelle zu Rimbach, Dekanat
Er=
eſtätigung erteilt. — Durch das Landesbirchenamt ernannt
Liſſionar Nikolaus Fuchs zu Elberfeld zum Pfarrverwalter
mliſchen Pfarrſtelle zu Heidelbach, Dekanat Alsfeld; Pfarrber=
=drich Kempf zu Rüſſelsheim zum Pfarvaſſiſtenten in der
n Gemeinde Rüſſelsheim, Dekanat Groß=Gerau;
Pfarrver=
ſt Hotz zu Beerfelden zum Pfarraſſiſtenten in der
evange=
oßkirchengemeinde zu Offenbach, Dekanat Offenbach;
Pfarr=
at Theodor Knodt zu Oberklingen zum Pfarwerwalter der
angeliſchen Pfarrſtelle zu Beerfelden, Dekanat Erbach;
andidat Walter Vollweber zu Heppenheim a. d. B.
iſſiſtenten in der evangeliſchen Petrusgemeinde zu Beſſungen,
rrmſtadt. — Geſtorben iſt Pfarrer Heinrich Koller zu
am 26. September 1929.
iſches Landestheater. „Lady Fannyund die
Dienſt=
ſterrge”, der zugkräftige Schauſpielerfolg des Kleinen Hauſes,
mmt e, Freitag, um 20 Uhr, zur Wiederholung. Lady Fanny:
art. In den übrigen Hauptrollen: Jürgas, Nürnberger,
faſer— othe Maletzki, Keßler, Wigandt, Conradi, Mosbacher,
hindr.) (Zuſatzmiete VI und Miete T, Gruppe 6, 7 und 8.)
Die r heute, Freitag, urſprünglich angekündigte Vorſtellung
ſchelEl ruß, wie bereits mitgeteilt, infolge mehrfacher Erkrankungen
„wfalle Das Große Haus bleibt heute geſchloſſen; es findet eine
oſſinis Oper „Angelina”, die am 17. Dezember erſtmalig zur
KMühs gelangen wird, ſtatt.
Die 1 hſten Aufführungen des begeiſtert aufgenommenen
Weih=
ſtsn ens Peterchens Mondfahrt” finden morgen,
Sams=
g. ur) .30 Uhr nachmittags und um 20 Uhr abends, ſowie
über=
rgeru nntag um 14 Uhr nachmittags, ſtatt. Die morgige
Abend=
ſtelky des Weihnachtsmärchens ſoll in erſter Linie denjenigen be=
Theaterfreunden zugute kommen, die gemeinſam mit ihren
eterchens Mondfahrt” beſuchen wollen. Für alle drei
Vor=
t wiederum eine Verteilung von Lebkuchen und Zeppelinen
e Kinder vorgeſehen.
„Waffenſchmied” kommt unter muſikaliſcher
Lei=
arl Bamberger morgen, Samstag, um 19.30 Uhr, im Kleinen
Aufführung. In den Hauptrollen: Gerlach, Kuhn,
Herr=
e, Liebel, Vogt. (Darmſtädter Volksbühne, Gemeinde P,
und W.) — Eine Nachmittagsvorſtellung des
stied” findet übermorgen, Sonntag, um 15 Uhr, im Kleinen
er gleichen Beſetzung ſtatt. (Darmſtädter Volksbühne,
Ju=
e U. Gruppe 1 bis IV.)
De= kstümliche Operettenfchlager „Ein Walzertraum” von
ar 2, 1s wird übermorgen, Sonntag, um 20 Uhr, im Großen Haus
derr lgreichen Beſetzung (Bunſel, Harre, Philips, Ney, Maletzki,
ſaldtzt bel, Vogt, Keßler, Gothe, Saggau) unter muſikaliſcher
Lei=
ig vau arl Bamberger in Szene gehen. (Heſſenlandmiete III.)
DOrndere Seite” die wirkungsſtarke Kriegsdichtung des
ſchlänn. R. C. Sheriff, wird, übermorgen, Sonntag, um 20 Uhr,
Rlsl. Haus mit der bekannten Premierenbeſetzung wiederholt.
ſühne2 Sbund Miete B, Gruppe I—IV.)
Kw rfilmbühne Kleines Haus. Der erſte
Original=
baniſo Froßfilm, der nach Deutſchland gekommen iſt, Im
Schat=
ndriſoſhiwara” wird vom Montag, den 16., bis einſchließ=
Docl stag, den 19. Dezember, im Kleinen Haus zur Vorführung
merk dieſer rein javaniſche Spielfilm zeigt ungeahnte
Möglichkei=
un:1 ertrifft an Originalität und Urſprünglichkeit beinahe die
S nfilme. Die Vorführung des Films in Darmſtadt bedeutet
St, das von vornherein der allgemeinen Aufmerkſamkeit ſicher
ei desl
Hchalz
oler!
der Technik. Der Feſtausſchußbittet die
Teil=
die beſtellten Eintrittskarten alsbald
if der Einladungskarte vermerkten Stelle, nämlich
6 im Heaghaus, Luiſenſtraße 10,
ab=
rd einlöſen zu wollen, damit am Feſtabend ſelbſt
ein Aufenthalt durch Kartenlöſen entſteht.
Freitag, den 13. Dezember 1929
Seite 5
Abſchiedsſitzung des alten Stadtrats.
Der Dank des Oberbürgermeiſters für die Arbeik zum Wohle der Stadi. — Erwerbsloſendemonſtrakionen
vor dem Rakhaus. — Einſehung des Ueberfallkommandos. — Räumung der Galerien.
Die geſtrige Abſchiedsſitzung des alten Stadtrats trug in ihrem
Verlauf keine beſonderen Merkmale, wenn man von der allgemeinen
Abſchiedsſtimmung, die offenſichtlich im Hauſe herrſchte, abſieht. Die
Stadtverwaltung war vollzählig erſchienen, ebenſo die
Stadtratsmit=
glieder. Im Gegenſatz zu den Beratungen im Stadtrat, die ziemlich
ſchnell und ruhig Erledigung fanden, herrſchte vor dem Rathaus
ſtar=
kes „Leben‟. Die Erwerbsloſen demonſtrierten wegen ihrer am
Vor=
mittag beim Herrn Oberbürgermeiſter geſtellten und nicht erfüllten
For=
derungen. Schnell hatten ſich mit den unvermeidlichen „Zuſchauern”
und Neugierigen 5—600 Menſchen angeſammelt, die aber durch das
glarmierte Ueberfallkommando der Schupo zerſtreut werden konnten.
Die Galerie, die überfüllt war, mußte wegen ungebührlicher
Zwiſchen=
rufe einiger Erwerbsloſer gegen Schluß der öffentlichen Sitzung
ge=
räumt werden. Nach Erledigung der Tagesordnung hielt
Oberbürger=
meiſter Mueller eine Abſchiedsanſprache, in der er den Stadträten für
ihre Arbeit dankte, Der ſcheidende Stadtrat Dr. Noellner, deſſen Platz
mit einem großen Fliederſtrauß geſchmückt war, richtete
an=
ſchließend einige Worte an die Stadtratsmitglieder. Wir verweiſen auf
den folgenden Bericht über den
Sitzungsverlauf:
Um 17.15 Uhr eröffnet Oberbürgermeiſter Mueller die letzte
Sitzung des alten Stadtrats. Die Umſtellung der Müllabfuhr auf
Auto=
betrieb wurde debattelos genehmigt, ebenſo die Errichtung weiterer An,
ſchlagsſäulen.
Debattelos werden die Rechnungen der Viktoriaſchule und der
Eleonorenſchule für 1929 genehmigt. Der Punkt 4, die Erhebung einer
allgemeinen Wertzuwachsſteuer betreffend, wird zurückgeſtellt.
Der Weiterbeſtand des Stadtorcheſters.
Der mit dem Stadtorcheſter abgeſchloſſene Subventionsvertrag läuft
ab 1. April 1930 um ein Jahr weiter, wenn er nicht bis Ende 1929
ge=
kündigt wird. Nach den wirtſchaftlichen Ergebniſſen in der Zeit, in der
das Orcheſter ſelbſtändig als Teilorcheſter arbeitet, ſteht feſt, daß ein
derartiges ſtändiges Berufsorcheſter hier nicht exiſtieren und ſich
künſt=
leriſch auf beſtimmter Höhe halten kann, wenn nicht öffentliche Mittel
unterſtützend eingreifen. Die Stadt feiert im nächſten Jahre ihr 600=
Jahr=Jubiläum. Es iſt nach Anſicht der Verwaltung erforderlich, daß
für die vielen Veranſtaltungen, die aus dieſem Anlaß nach Darmſtadt
gezogen worden ſind (Kongreſſe, Tagungen, große ſportliche
Veranſtal=
tungen uſw.) auch dem Muſikbedürfnis in genügender und würdiger
Weiſe Rechnung getragen werden ſollte und daß dazu das Stadtorcheſter
nicht entbehrt werden kann. Sie beantragt daher, dem Staddorcheſter
die ſeitherige Subventionsſumme von 20 000 Mark auf ein weiteres
Jahr zu belaſſen. — Dem Antrag wird gegen die Stimmen der
Deutſch=
nationalen Fraktion zugeſtimmt.
Debatteloſe Genehmigung findet der Abſchluß der Stadtkaſſe und
der ſtädtiſchen Nebenkaſſen für das Rechnungsjahr 1927. — Der nächſte
Punkt, das Verfahren bei der Umlegung des ſeit 1. Auguſt 1929
er=
höhten Waſſerzinſes auf die Verbraucher betreffend, wird abgelehnt.
Dem Antrag über die Beleihung von Erbbaurechten wird zugeſtimmt.
Der Antrag auf Aufhebung der Polizeiverordnung, betreffend die
Sperrung der Eſchollbrücker Straße zwiſchen Hindenburg= und
Artil=
lerieſtraße und zwiſchen Artillerieſtraße und Heidelberger Straße für
den geſamten Kraftfahrzeugdurchgangsverkehr, über den Stadtrat
Altendorf (DV.P.) Bericht erſtattet, ruft eine kurze Ausſprache
hervor. Schließlich wird beſchloſſen, die Verhältniſſe in Verbindung
mit dem Verkehrsausſchuß nochmals genau zu prüfen. Die
Beſchluß=
faſſung wird ausgeſetzt.
Betreffend Preiserhöhung der Innenverkehrs= und
Stadtnetzkar=
ten der Heag von 12 auf 16,50 Mark bzw. von 15 auf 19,50 Mark wird
beſchloſſen, zunächſt auf ein Vierteljahr die alte Preisgeſtaltung
beizu=
behalten. — Die von Stadtrat Goſenheimer verleſenen, von der Stadt
zu beſtimmenden Hausbeſitzer= und Mieterbeiſitzer zum
Mieteinigungs=
amt werden mit Ausnahme einer Perſon, über die in nichtöffentlicher
Sitzung verhandelt wird, genehmigt.
Nach Erledigung einiger unweſentlicher Fragen nimmt Stadtrat
Karcher (Soz.) als Mitglied des A.=Rats der Hekoga Stellung zu
den Hekogaverträgen und unterſtreicht, daß er für ſeine Perſon im
Intereſſe der Stadt den Verträgen nicht zuſtimmen könne, da er nach
— Orpheum. Heute, Freitag, geſchloſſen. — Morgen Samstag, den
14. Dezember, ſowie Sonntag, den 15 Dezember abends 8. 15 Uhr,
finden noch zwei Wiederholungen der Operette „Wiener Blut”, in drei
Akten, Muſik von Johann Strauß, letzmalig ſtatt. — Wohl keine
Ope=
rette dürfte ſich einer größeren Zugkraft erfreuen, wie dieſe Haſſiſche
Opevette, zumal wenn ſolche in einer prickelnden und flotten
Darſtel=
lung mit Friedel Gierga, diesmal als Gräfin, zur Aufführung gelangt.
— Alle weiteren Hauptpartien ſingen die bekannten Darſteller, die ſich
in Darmſtadt beſtens eingeführt haben. (Siehe Anzeige.)
5 Uhr Ladenschluß am heiligen Abend!
Wer deld hat kaufe schon Jetzt.
Beſonders groß iſt der Andrang in den letzten Tagen ſowie
am heiligen Abend in der Parfümerie Müller in der
Rheinſtraße. Decken Sie Ihren Bedarf deshalb
recht=
zeitig. Sie kaufen nirgends beſſer und billiger wie in dieſem
19642b
guten Spezialgeſchäft. Schaufenſter beachten.
dem jetzigen Stand der Angelegenheit eine Verſorgung des Rhein=
Mai=
niſchen Wirtſchaftsgebietes mit Gas auf rein kommunaler Grundlage
für beſſer halte. Er begründet im einzelnen ſeine Bedenken gegen die
Hekogaverträge. Eine Diskuſſion wolle er mit ſeiner Stellungnahme
nicht hervorrufen.
Stadtrat Krug (D.V.P.) fragt, wieweit die Angelegenheit
betref=
fend Einſtufung der Lehrerinnen an der Eleonoren=Aliceſchule
ge=
diehen ſei, und erhält von Oberbürgermeiſter Mueller die Antwort,
daß bei reſtloſer Erfüllung der Forderungen eine dreifache Erhöhung
des ausgeworfenen Betrags nötig ſei. Man werde aber die Sache
beſt=
möglichſt mit Rückſicht auf die Finanzlage erledigen
Stadtrat Walbe (D.V.P.) wendet ſich gegen die Verſchandelung
der Umgebung Darmſtadts durch Reklameſchilder, z. B. an einem Zaun
des Sportplatzes an der Ziegelhütte. Weiter bittet er, in Anbetracht der
derzeitigen guten Qualität des Waſſers von unnötiger Ausgabe durch
Enteiſenung abzuſehen; ferner bittet er, den Pglaisgarten nicht zu
ver=
geſſen.
Bürgermeiſter Ritzert erklärte, man wolle ja vorerſt nur durch
Inſtandſetzung der Rohre die Waſſerverſorgung ſicherſtellen; im übrigen
müſſe man ſich nach den Finanzen richten.
Damit war die Tagesordnung erſchöpft.
Die Erwerbsloſendemonſtration.
Oberbürgermeiſter Mueller gibt noch bekannt, daß am
Vor=
mittag einige Erwerbsloſe bei ihm vorſprachen, die ihm zur Kenntnis
brachten, daß ihre Intereſſen nunmehr durch eine eigene
Erwerbsloſen=
kommiſſion, nicht mehr durch die Gewerkſchaften vertreten würden. Für
ihre Arbeiten wünſche ſie ein Zimmer im Rathaus. Mit der
genehmig=
ten Winterbeihilfe ſeien ſie nicht einverſtanden. Oberbürgermeiſter
Mueller gab zur Antwort, eine eigene Kommiſſion komme wegen des
Wechſels der Erwerbsloſen nicht in Frage, andere Beihilfen könnten
bei der jetzigen Finnaznot nicht bewilligt werden.
Mit dieſer Antwort erklärte ſich der Stadtrat einverſtanden.
Der Oberbürgermeiſter hielt nun eine warme Abſchiedsanſprache,
in der er dem ſcheidenden Stadtrat herzlich für die hingebende Arbeit
dankte. Er gedachte beſonders derjenigen Damen und Herren, die mit
Ablauf des Jahres endgültig aus der Verſammlung ausſcheiden, und
zwar folgender Stadtratsmitglieder:
2) Aus der Sozialdemokratiſchen Partei: 1. Frl.
Becker (Mitglied ſeit 1. 3. 1928), 2. Herr Ernſt (7. 1. 1926), 3. Herr Hütſch
(21. 6. 1919), 4. Herr Karcher (7. 1. 1926), 5. Herr Kircher (10. 6. 1926),
6. Herr Nover (26. 5. 1926), 7. Herr Parnicke (30. 1. 1923), 8. Herr Reeſe
(21. 6. 1918), 9. Herr Reibold (7. 1. 1926); b) aus der Deutſchen
Volkspartei: 1. Herr Hummel (Mitglied ſeit 26. 8. 1926), 2, Herr
Kolb (30. 1 1923), 3. Herr Ludwig (7. 1. 1926), 4. Herr Dr. Noellner
(1902), 5. Herr Scior (21. 10. 1920), 6. Herr Stemmer (30. 1, 1923),
7. Herr Walbe (30. 1. 1923), 8. Herr Finger (8. 12. 1927); c) aus
der Deutſchnationalen Partei: 1. Herr Bauer Mitglied
ſeit 13. 12. 1923), 2. Frau Nick (7. 1. 1926).
Beſonders warmen Dank ſprach er Herrn Stadtrat. Dr. Noellner
aus. Dann gab er einen kurzen Rückblick über die Tätigkeit des
Stadt=
rats. Zur Bewältigung der Arbeit waren zahlreiche öffentliche und
un=
zählige andere Sitzungen nötig. Die Tätigkeit eines Stadtrats,
nament=
lich in der heutigen Zeit, ſei eine ſchwere und verantwortliche, denn
unter glücklichen Verhältniſſen ſehe man die Dinge anders an als in
Zeiten ſchwerer wirtſchaftlicher Not und innerpolitiſcher Zerriſſenheit.
Im Bewußtſein, in uneigennütziger Weiſe zum Nutzen der
Allgemein=
heit zu handeln, habe jeder einzelne ſein Beſtes eingeſetzt. Ob der neue
Stadtrat beſſer arbeite wie der alte, bleibe abzuwarten. Er werde nach
ſeinen Taten zu beurteilen ſein. Mit einem herzlichen Lebewohl und
beſten Wünſchen für Weihnachten und Neujahr ſchloß Oberbürgermeiſter
Mueller ſeine Anſprache.
Da von der Galerie ungebührliche Zurufe von Erwerbsloſen laut
wurden, wurde dieſe auf Anordnung des Oberbürgermeiſters geräumt.
Stadtrat Dr. Noellner richtete noch einige herzliche
Abſchieds=
worte an die Verſammlung. Mit bewegter Stimme dankte er dem
Herrn Oberbürgermeiſter für ſeine ehrende Anerkennung ſeiner
Tätig=
keit. Aus ſeiner langjährigen Arbeit im Stadtrat erwähnte er einige
Erinnerungen und ſchloß mit dem Wunſche, auch der neue Stadtrat
möge ſtets zum Segen der Stadt arbeiten.
— Männerquartett „Loreley‟ Darmſtadt. Am Sonntag, den 15.
Dezember, nachmittags, veranſtaltet das Männerquartett „Loreley” im
Perkeo, Alexanderſtraße, eine Weihnachtsfeier mit Theateu und Tanz=
Nach den bereits getroffenen Vorbereitungen zu ſchließen, iſt jedem
Be=
ſucher die Gewähr geboten, einige ſchöne Stunden zu verleben. Außer
Theater und Tanz bringt der Chor unter Leitung ſeines Chormeiſters
Herrn Paul Bäniſch verſchiedene neueinſtudierte Chöre zu Gehör. Der
Eintrittspreis iſt ſo gering bemeſſen, daß es jedermann möglich iſt, die
Veranſtaltung zu beſuchen. (Siehe Anzeige am Sonntag.)
( Poſtſchalter. Die neuzeitlich umgebauten Schalter des
Poſt=
amts 1 (Rheinſtraße) für den Markenverkauf, die Annahme von Brief=
und Geldſendungen, Telegrammen und Fernſprechgebühren ſolvie die
Ausgabe von Briefſendungen und Zeitungen werden vom 15. ab in
Benutzung genommen. Die Briefſchalter werden vom gleichen Zeitpunkt
ab werktags von 8 bis 19 Uhr, die Geldſchalter von 8 bis 18 Uhr ohne
Unterbrechung geöffnet ſein; die übrigen Schalter wie bisher. Die
Paketſchalter kommen wieder an ihren früheren Platz.
Ceite 6
Freitag den 13 Dezember 1929
Numme
Monalskalender des Bereins für Aquarien= und
Terrarienfreunde „Hottonia”.
Der Monat Dezember iſt dieſe Jahreszeit, in welcher die Tätigkeit
bes Pflegers einheimiſcher Tiere auf das geringſte Maß zurückgeht.
Die vollſte Aufmerkſamkeit iſt der Heizung und Durchlüftung” zu
widmen. Extremente, Pflanzenabfälle und vor allem Futterreſte ſind
möglichſt bald aus den Behältern zu entfernen, da eine natürliche
Aus=
gleichung ihrer ſchädlichen Wirkungen in der ſonnenarmen Zeit meiſt
gar nicht oder doch nur unter den allergünſtigſten Vorausſetzungen vor
ſich zu gehen pflegt. Nicht genug kann vor Ueberheizung der Aquarien
gewarnt werden, denn nichts rächt ſich bitterer, als eine übermäßige
Verzärtelung der exotiſchen Zierfiſche, da mit Eintritt natürlicher
Ver=
hältniſſe im Frühjahr und Sommer Temperaturſchwankungen, denen
dann verweichlichte Fiſche leicht zum Opfer fallen, ſich kaum vermeiden
laſſen. Eigebärende Fiſche ſind von evtl. Fortpflanzungsgelüſten
ab=
zuhalten, weil ſich kleinſte lebende Futtertiere, ohne die eine Aufzucht
der Jungbrut nicht gut möglich iſt, nur in den ſeltenſten
Ausnahme=
fällen dauernd beſchaffen laſſen. Lebendgebärende Arten hingegen ſind
im Laichgeſchäft nicht zu behindern, denn die in der Entwicklung
ziem=
lich fortgeſchrittene Brut läßt ſich zur Not mit Schabefleiſch uſw. ſo
lange erhalten, bis die Beſchaffung lebenden Futters keine
nennens=
werten Schwierigkeiten mehr bereitet.
Das Seewaſſer=Aquarium erfordert wie das Süßwaſſer=Aquarium
eine kräftige Durchlüftung. Futter wird den Tieren je nach Bedarf
gereicht, aber eher etwas knapp als zu reichlich, da ſonſt das Waſſer leicht
verderben würde. Je kälter der Raum iſt, in dem das Seewaſſerbecken
ſteht, deſto weniger Futter iſt notwendig. Bei Froſtwetter empfehlen
wir nicht, Seewaſſertiere zu beziehen.
Die Terrarientiere ruhen wohl zum größten Teil in den
Ueber=
winterungskäſten. Bei dieſen iſt nur eine regelmäßige Beobachtung
ſowie die nötige Befeuchtung erforderlich, auch muß ſich der Liebhaber
von Zeit zu Zeit davon überzeugen, daß keine toten Tiere liegen bleiben.
In den geheizten Terrarien iſt durch öfteres Lüften für reine Luft zu
ſorgen und deſſen Bewohnern das nötige Futter zu reichen,
andern=
falls für genügende und gleichmäßige Erwärmung Sorge zu tragen.
(Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde
„Hottonia‟ Darmſtadt. Sitzungen jeden erſten und dritten Samstag
im Monat im Vereinslokal „Heſſiſcher Hof” abends 8 Uhr. Eigene
Freilandanlage, Fiſcherei und Pachtung von Teichen. Reichhaltige
Bib=
liothek und Präparatenſammlung. Gäſte ſtets willkommen.)
Vom Bayreuther Bund Darmſtadt wird uns geſchrieben: Die
Verwaltung der Bühnenfeſtſpiele Bayreuth verſandte kürzlich ihre
ge=
ſchmackvolle Werbedruckſache für die Feſtſpiele im nächſten Jahre. Außer
„Parſifal” und dem „Ming des Nibelungen”, die in jedem Feſtſpieljahr
zur Aufführung gebracht werden, weil Nichard Wagner, in der
Er=
kenntnis der ungeheuven Schwierigkeiten, gerade dieſe Werke an einem
Repertoire=Theater zu einer würdigen Darſtellung zu bringen, ſein
Bayreuther Feſtſpielhaus für ſie erbaute, wird der im Jahre 1927/28
nen inſzenierte „Triſtan” auf Wunſch vieler Beſucher noch einmal
wiederholt werden, da der Eindruck dieſes Werkes in den beiden letzten.
Feſtſpieljahren ſo ungeheuer gewaltig war. Außerdem wird der „
Tann=
häuſer” in vollkommener Neuinſzenierung nach 24jähriger Pauſe
er=
ſtehen. Die Dekorationen ſind unter Zuhilfenahme aller modernen
Er=
rungenſchaften der Bühnentechnik, ſoweit ſie ſich mit dem Geiſte Richard
Wagners vereinbaren laſſen, entſtanden. Die Beſetzung der
Solo=
partien wurde auf das ſorgfältigſte mit dem beſtvorhandenen
Mate=
rial vorgenommen. Sigismund Pilinſky, ein temperamentvoller Ungar.
mit einem herrlichen Tenor begabt, übernimmt die Titelrolle. Maria
Müller wird mit ihrer idealen Stimme und Geſtalt die Eliſabeth
ſin=
gen, Frau Ruth Joſt=Arden, eine vielverſprechende junge Künſtlerin,
die Venus, Jvar Andreſen mit ſeinem wundervollen Baß geſtaltet den
Landgrafen. Die Chöre werden von dem in langjähriger Tätigkeit
hochverdienten Profeſſor Hugo Nüdel, Direktor des Berliner Staats=
und Domchors, geleitet. Herr Rudolf von Laban hat die choreographiſche
Inſzenierung des Baechanals übernommen; es wird von Mitgliedern
ſeiner Tanzgruppe ausgeführt werden. Der Tannhäuſer kommt
natür=
lich in der ſogenannten Pariſer Bearbeitung zur Aufführung.
Fälſch=
licherweiſe glaubt man immer, daß dieſe Bearbeitung ausdrücklich für
Paris gemacht worden ſei, während dieſe Bezeichnung dadurch
ent=
ſtanden iſt, daß das Werk in dieſer überarbeiteten Form dort zum
erſten Male aufgeführt wurde. Richard Wagner ſchuf aus dem Gefühl
heraus, daß er damals, als er den Tannhäuſer komponierte, für eine
Szene wie die des Venusbergs techniſch noch nicht reif war, dieſe neue
Geſtaltung. Um die große Antike zu wirklichem Leben heraufzuzaubern,
bedurfte es einer muſikaliſchen Farbenpracht, die er ſich erſt durch die
Triſtan=Technik erworben hatte. Die Orcheſterleitung liegt in den
Hän=
den des langjährigen Parſifal=Dirigenten Dr. Muck, Arturo
Toscani=
nis, des italieniſchen Dirigenten von Weltruf, des bewährten
Staats=
kapellmeiſters Elmendorff und Siegfried Wagners. Die Regie führt
Siegfried Wagner. Eine Eintrittskarte zu den Bayreuther Feſtſpielen
iſt das denkbar idealſte Weihnachtsgeſchenk. Nähere Auskunft erteilen
das Verkehrsbüro und die durch Plakataushang kenntlichen Buch= und
Muſikalienhandlungen.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber die Neuinſzenierung des
„Glöckchens des Eremiten” am Badiſchen Landestheater Karlsruhe durch
Friedrich Ammermann, früher Hilſsregiſſeur der Oper am Heſſiſchen
Landestheater, äußert ſich die Karlsruher Preſſe wie folgt: „Badiſche
Preſſe: „. . . Das Bühnengeſchehen ordnete Friedrich Ammermann und
ſorgte für Fluß und frohe Laune — „Volksfreund‟: Die
Regie, für die Friedrich Ammermann zeichnete, bediente ſich in geſchick=
— „Reſidenzanzeiger”: „. . . Die
ter Weiſe des Spielopernſtils
Regie führte ein neuer Mann, Friedrich Ammermann. Er ſtellte ſich
als geſchickter und gewiſſenhafter Negiſſeur vor, der dem Sinn der
Handlung und dem gefälligen Bild in gleicher Weiſe gerecht wurde
— „Neue Badiſche Landeszeitung” (Mannheim): Nicht die
Tat=
fache allein, daß Maiklarts „Glöckchen des Eremiten” in Karlsruhe
wie=
der einmal neueinſtudiert wurde, gibt Anlaß zu einer kurzen
Beſpre=
ihung, ſondern der Umſtand, daß ſich dabei einige junge Opernkräfte
ſehr gut bewährten. So eroberte gleich mit der Ouvertüre J. Keilberth
bedeutſames muſikaliſches Terrain und ſicherte auch der autoritativ und
ſchvungvoll geleiteten Aufführung ſelbſt ein bemerkenswertes Niveau.
Nicht minder ſcheint in Friedrich Ammermann ein verheißungsreicher
zweiter Regiſſeur gelvonnen
— Privatdozent Lic. Dr. Schmibt=Japing aus Bonn, der heute,
Frei=
tag, abends 8 Uhr, in der Aula des Gymnaſiums über „Der Staat und
die religiöſen Mächte”, eingeladen vom Evangeliſchen Bund Darmſtadt,
ſprechen wird, iſt Univerſitätsſeelſorger in Bonn. Er iſt einer der erſten
evangeliſchen Theologen, die einen ſolchen Poſten übertragen erhielten.
Aus dieſem Grunde werden auch die Studenten unſerer Hochſchule
be=
ſonderes Intereſſe an dieſem Vortrag nehmen. Für ſie gilt ein mäßiger
Eintrittspreis. Im übrigen iſt zu hoffen, daß der Vortrag, der für
Ge=
bildete gedacht iſt, ein zahlreiches Publikum findet, namentlich auch für
ſolche, die ſich über Vorgänge im neuen Proteſtantismus orientieren
„vollen.
Ohne Umſchlag verſandte gebruckte einfache Weihnachts= und
Neu=
jahrskarten, die hinſichtlich der Größe, Form und Papierſtärke den
Be=
ſtimmungen für Poſtkarten entſprechen müſſen, koſten ſowohl im
Orts=
bereich des Aufgabeorts als auch im Fernverkehr 3 Rpf. Es dürfen in
dieſen Karten außer den ſogenannten Abſenderangaben (Abſendungstag,
Name Stand und Wohnort nebſt Wohnung des Abſenders) noch weitere
fünf Worte, die mit dem gedruckten Wortlaut im Zuſammenhang ſtehen
müſſen, handſchriftlich hinzugefügt werden. Als ſolche zuläſſige
Nach=
tragungen gelten z. B. die üblichen Zuſätze „ſendet” „Ihre‟. Dein
Freund”, „ſendet Dir”, „ſendet mit beſten Grüßen Ihre” uſw. Werden
ſolche Karten im offenen Umſchlag verſandt, ſo koſten ſie ſowohl im
Ortsbereich des Aufgabeorts als auch nach außerhalb 5 Rpf.
Gegen den 5-Uhr=Ladenſchluß am 24. Dezember.
Die Hauptgemeinſchaft des Einzelhandels hat ſich mit einer
Ein=
gabe an den Reichsrat gewandt, damit dieſer dem vom Reichstag
be=
ſchloſſenen Geſetz des früheren Ladenſchluſſes ſeine Zuſtimmung verſage.
Begründet wird dieſe Forderung mit der Tatſache, daß der
Markt=
handel in das Geſetz nur inſofern einbezogen iſt, als den
Landesregie=
rungen empfohlen wird, im Markthandel den gleichen Ladenſchluß am
Heiligen Abend durchzuführen.
Die Hauptgemeinſchaft nimmt den Standpunkt ein, daß dieſe
Rege=
lung für den Marktverkehr praktiſch bis zum Heiligen Abend überhaupt
nicht mehr durchzuführen iſt. Dadurch würden die Ladengeſchäfte, die
früher ſchließen müßten, gegenüber dem Markthandel ſtark benachteiligt
werden.
Gewerbliche Legitimationen. Das Polizeiamt teilt mit: Mit
Ab=
lauf des Jahres verlieren die für das Jahr 1929 erteilten gewerblichen
Legitimationen (Vegitimationskarten 88 44, 44a
Gewerbeord=
nung, Wandergewerbeſcheine 8 55 Gewerbeordnung,
Vegi=
timationsſcheine zum Handel mit Druckſchriften nach 8 43
Ge=
werbeordnung, Erlaubnisſcheine zum ambulanten
Gewerbe=
betrieb — Hauſiererlaubnisſcheine — nach § 42b
Gewerbe=
ordnung) ihre Gültigkeit. Es wird den in Betracht kommenden
Ge=
werbetreibenden empfohlen, baldigſt die Erneuerung dieſer Scheine für
das Jahr 1930 bei dem für ihre Wohnung zuſtändigen Polizeibezirk zu
beantragen, da bei der Häufung der Anträge um die Wende des Jahres
Verzögerungen in der Erledigung der Geſuche unvermeidlich ſind. Bei
dieſer Gelegenheit wird nochmals ausdrücklich darauf aufmerkſam
ge=
macht, daß nach der Bekanntmachung des Kreisamts Darmſtadt vom
31. Mai 1919 auch derjenige, der in Darmſtadt wohnt yder ſeine
ge=
werbliche Niederlaſſung hat, eines Erlaubnisſcheins bedarf, wenn er
in=
nerhalb der Stadt Darmſtadt nach Maßgabe der geſetzlichen
Beſtimmun=
gen einen Hauſierhandel betreiben will.
— Muſikverein. Prof. Albert Fiſcher, der berühmte Berliner
Baſſiſt, zurzeit wohl der erſte Vertreter ſeine Stimmgattung in Konzert
und Oratorium, wird im zweiten ordentlichen Konzert des Muſikvereins
am kommenden Montag, dem 16. Dezember, abends 8 Uhr, im Saalbau
Gelegenheit haben, ſeine herrliche Stimme und ſeine überlegene
Vor=
tragskunſt in vielſeitigem Lichte zu zeigen. Er wird der weihnachtlichen
Stimmung der Hörer zunächſt mit einer Arie aus Bachs
Weihnachts=
oratorium Rechnung tragen. Ganz beſonders aber werden die „
Weih=
nachtslieder” von Cornelius anſprechen, die, ſonſt allzu oft von
Dilettan=
ten geſungen, hier eine hochkünſtleriſche Wiedergabe erfahren dürften.
Das übrige Programm weiſt ernſte und heitere Geſänge bekannter
Meiſter wie Schumann, Löwe und Hugo Wolf auf. Mehrere Geſänge
des zeitgenöſſiſchen Komponiſten Bodo Wolf vervollſtändigen die Reihe
der vornehmen und doch echt volkstümlichen Vortragsfolge. Es empfiehlt
ſich, alsbald (bei Konzert=Arnold) Eintrittskarten zu erwerben, da nur
eine kleine Anzahl zur Verfügung ſteht.
der Ausſtellung „Kind und Buch
Die Jugendſchriften
bei Buchhändler Ludwig Saeng, Kirchſtriße 20. (19666
— Orpheum. — Märchentheater. Am kommendon Sonntag, den
15. Dezember, nachmittags 3.30 Uhr, findet die Erſtaufführung des
Märchens „Das Aſchenbrödel”, in drei Akten für die Bühne bearbeitet
von Maria Clara Keller, ſtatt. Das Märchen, das in allen Städten
von der Jugend wit großem Beifall aufgenommen ſurde wird auch
ſicher den hieſigen Kindern eine große Freude bereiten. Jedes Kind,
welches die Aufführung beſuchr, erhält von Knecht Rupprecht ein
Ge=
ſchenk. Der Kartenverkauf hat bereits im Verkehrsbüro und bei Hugo
de Waal, Rheinſtraße 14, ſehr lebhaft eingeſetzt, und iſt es ratſam, ſich
im Vorverkauf mit Karten zu verſehen. Die Preiſe ſind ſehr klein
ge=
halten, von 40 Pfg. bis 1.50 RM. (Siehe Anzeige.)
— Eine gebratene und gefüllte Gans wird heute Freitag abend im
Anſchluß an den letzten diesjährigen Vortrag im Heaghaus verloſt. Der
Vortrag ſelbſt betitelt ſich „Die Zubereitung des Feſttagsbratens im
elektriſchen Herd” und dürfte ſich ebenſo wie die vorangegangenen
Vor=
träge eines guten Beſuches erfreuen. Frl. Hellwig wird zeigen, wie
man den Weihnachtsbraten, ſowohl im elektriſchen Herd als auch in der
elektriſchen Bratröhre, der Stromküche und im Oekonom zubereiten
kann. Die intereſſierten Hausfrauen werden erſtaunt ſein über die
her=
vorragenden Gigenſchaften der Elektrowärme, die nach dem heutigen
Stande der Technik die ſauberſte und hygieniſchſte Wärmeerzeugung iſt.
Der elektriſche Bratofen eignet ſich wie kein anderer zur Zubereitung
von Braten hoher Qualität. Die gleichmäßig verteilte wilde und doch
nachdrückliche Wärmezufuhr wird bei allen elektriſch zubereiteten
Spei=
ſen auch hier einen beſonderen Wohlgeſchmack erzeugen, ſowie eine
be=
ſonders ſchöne Farbe der Soßen und eine gleichmäßige Bräunung des
Bratgutes gewährleiſten. Die zur Verteilung kommenden Koſtproben
werden dieſe Vorzüge in jeder Hinſicht voll und ganz beſtätigen. —
Ferner ſei auch noch auf die Weihnachtsausſtellung, elektriſcher Geräte
im Heaghaus hingewieſen, die wirklich praktiſche Geſchenke ſind, ihren
Wert behalten und immer wieder Freude bereiten. Die Ausſtellung iſt
auch an den beiden Adventsſonntagen nachmittags von 1—6 Uhr
ge=
öffnet und ein Beſuch ſehr zu empfehlen. Bei Einkauf elektriſcher
Haus=
haltungsapparate bis 21. Dezember erhält jeder Käufer noch ein
Frei=
los für die Weihnachtslotterie, wobei jedes zehnte Los im Werte des
gekauften Apparates gewinnt.
Nur in
„Blumen u. Kunst”
dies Woche 2111108 COTNOIUOMihelminenstr. 33
(19411a0
— Der Kanarienzucht= und Vogelſchutz=Verein, gegr. 1897 in
Darm=
ſtadt, hält am Sonntag, dem 15. Dezember 1929, in den Räumen des
Hanauer Hofes. Heinheimerſtraße 8, eine Kanarienausſtellung,
derbun=
den mit einer Ausſtellung für praktiſchen Vogelſchutz ab. Der Verein
hat dieſes Jahr ſein Hauptaugenmerk auf den praktiſchen Vogelſchutz
gelegt, um zu zeigen was Vogelſchutz treiben heißt und was hierzu
alles benötigt wwird. Wir erinnern nur an den letzten ſchweren Winter,
in dem biele Vögel Hungers ſterben mußten. Den Vogelſchutz weiter
auszubauen, ſind die Vogelſchutz=Vereine allein nicht in der Lage. Jeder
muß helfen. — Was die Kanarien=Ausſtellung anbetrifft, findet die
Prämlierung von Kanarienhähnen am Freitag und Samstag durch zwei
bewährte Preisrichter aus Hanau a. M. und Darmſtadt ſtatt. Auch hier
iſt Gelegenheit gegeben, für billiges Geld einen guten Kanarienhahn
zu erhalten, welcher als ein ſchönes Weihnachtsgeſchenk ſehr
willkom=
men ſein dürfte. Für eine reichhaltige Tombola iſt ebenfalls geſorgt,
— Lichtbildervortrag der Schulgruppe für Bogelſchutz in der
Lud=
wigs=Oberrealſchule. Bei ſehr guter Beteiligung fand in der Aula der
Oberrealſchule der Lichtbildervortrag des Oberſekundaners Reinicke ſtatt.
Der jugendliche Redner entwickelte ein ausgezeichnetes Talent, und ſeiner
friſchen Darſtellungsweiſe wurde reicher Beifall gezollt. Er wollte den
Hörern ein wahrheitsgetreues Bild von dem Wirken und Schaffen der
Gruppe geben, die ihre ganze Kraft daran ſetzt, unſere kleinen
gefieder=
ten Sänger zu ſchützen, und die ihr Beſtes hergibt, die heimatliche
Scholle vor völliger Verödung und Ausbeutung zu bewahren. Der
Leiter der Schulgruppe, Unterſekundaner Jung, leitete in taktvollen
Worten den Vortrag ein und dankte den Beſuchern für ihr reges
Inter=
eſſe. Friſch vorgetragene Gedichte trugen dazu bei, den Geiſt, der in
der Gruppe herrſcht, zum Ausdruck zu bringen. Herr Prof. Völſing
vom hieſigen Tierſchutzverein gab dann noch in kurzen, aber herzlichen
Worten ſeiner Freude Ausdruck über den wohlgelungenen Verlauf des
Abends.
— Märchennachmittag im G. D.A.=Heim. Der letzte vor
Weihnach=
ten findet am 14. Dezember, nachmittags 16 Uhr, ſtatt. Neue Märchen
ſind wieder da, mit vielen ſchönen Lichtbildern.
Start der Japaner in darmſtadi.
Im nächſten Jahre, anläßlich der „IV. Inte
Meiſterſchaften der Studenten” vom 1.—10. Auguſt
wir in Darmſtadt Gelegenheit, die vorzüglichen
Sportſtudenten, ſowohl in Leichtathletik wie auch im
bewundern zu können. Japan kommt beſtimmt mit
ßeren Aufgebot an Läufern, Werfern, Springern un
mern nach Darmſtadt. Ebenſo liegt die Voranme
ungariſchen Sportsſtudenten vor. Ungarn wird mit
dition von rund 80 Mann in Darmſtadt antreten.
— Deutſche=Turnerſchaft=Lotterie. Geſtern fanden
a. M. die drei Ziehungen der D.=T.=Wevbe=Vereins=Lotter
der erſten Ziehung fielen die vier Haupttreffer auf die L.
Serie B 30000 RM., 116 210 Serie C 8000 YM., 155
5000 RM., 29 595 Serie B 2000 RM. In der zweiten
die vier Haupttreffer auf die Loſe Nr. 11097 Serie G
80 996 Serie F 10000 RM., 178135 Serie A 6000
Serie B 3000 RM. In der letzten Ziehung fiellen die
treffer auf die Loſe Nr. 7342 Serie E 50000 RM., 67
20 000 RM., 105 255 Serie D 7000 RM., 53 155 Serie
Die Nummer 7342. aber Serie B, wurde in der 2
Darmſtadt 1846 geſpielt.
— Turngemeinde Darmſtabt 1840. Die Turngemeinde
Werbewart für die D.T.=Werbe=Vereinslotterie vorgeſtern
Ziehungen nach Frankfurt a. M. geſandt. Die Gewinn=Num
dieſelben für unſere Mitglieder gezogen wurden, ſind im
zeigenteil erſichtlich. Nach den Beſtimmungen werden die C
durch die Vereine ausgegeben. Dieſerhalb werden die Gewit
ihre Loſe gegen Beſcheinigung beim Hausmeiſter und Ho
beim Werbewart, Mollerſtraße 21, abzugeben. Die
Abhol=
winne wird in dieſer Zeitung bekanntgegeben und erfolg
Rückgabe der oben genannten Beſcheinigung.
— Veranſtaltung der Volkshochſchule. Für Sonnte
Dezember, 11,30 Uhr, lädt die Volkshochſchule Darmſtadt
Weihnachtsfeier im Feſtſaal der Höheren Lan
Meckarſtraße 3, ein. Verſchwunden ſind zum gröften Teil
mungsvollen öffentlichen Weihnachtsgebräuche; aber in w F.
Helle leuchtet noch immer wie vor Jahrhunderten der S.6
chriſtlichen deutſchen Kunſt in Bild und Lied. Ueber alle n
ihrem Licht= und Farbenzauber die Weihnachtstafel des n
Altars. Eine Stunde beglückender Verſenkung in ihre H
wird den Beſuchern zuteil werden. Der Meiſter des Iſenhe
hat auf ſeiner Weihnachtstafel, deren irdiſche und himmli/
unermeßlicher Weihnachtsfreude auffubelt, chriſtlichen Geiſt
ſolut deutſche Form geprägt, die uns tiefer zum
Grund=
waſſer unſeres Volkstums hinabführt als alle Pergamente —
chive. Das Iſenheimer Weihnachtsbild iſt mehr als nur m
gende, mehr als nur maleriſche Poeſie, mehr als nur ergötz Eu
weide, es iſt von Gott inſpiriertes Menſchenwerk, bildlich ſtr.9
eines Urwiſſens um die Menſchenſeele. Und wie alles auf
nachtstafel jubelt und frohlockt, geigt und ſingt, ſo wird die
Malwerk wunderſam hervorquellende Tönen ſein Echo find
nachtsliedern, die in Wort und Ton auf das Bild einge *=
Bild und Lied werden ſich in ſolcher Zuſammenſtimmung /—n
weihnachtlicher Erhebung des chriſtlichen Menſchen. Die
Zeh zuſammengeſtellten und von ihm gedeuteten Lichtbilt ſrz0
photographiſchen Werkſtätte von Profeſſor Fr. Goetz=Leir —
zum Beſten deutſcher Lichtſpielkunſt. Wir verweiſen auf 7—
in der Samstagsnummer dieſes Blattes
— Das Weihnachtsſpiel der Kleinkinberſchule ber B in
Schweſtern, Darmſtadt, Nieber=Ramſtädter Straße 30, find —
Sonntag, den 15. Dezember, nachmittags ½4 Uhr für die El ſr
18 Uhr und Dienstag, den 17. Dezember, nachmittags 5
Wohltäter des Hauſes. Es kommen zur Aufführung: 1. C
derhold (ein Weihnachtsmärchen in drei Aufzügen mit Reiger
nacht (Feſtſpiel mit Reigen); 3. Wir plaudern aus der S
piel). Alle Wohltäter, Freunde und Gönner des Hauſet
zu dieſer Veranſtaltung herzlichſt ein. Wir benützen gerne
heit, unſern verehrten Wohltätern, die uns in dieſem
Jah=
in ſo liebevoller Weiſe ihre Beihilfe gewährten, unſern ſt
Dank auszuſprechen. Ganz beſonders drängt es uns, ein in S
gelts=Gott zu ſagen für die edlen Spenden, die uns zu ur
rigen Jubiläum zuteil wurden. Den Worten des Dankes f1
ergebenſte Bitte bei, das uns bisher bewieſene Wohlwollen
hin bewahren zu wollen. Die Beſcherung der Kinder findet
den 20. Dezember, nachmittags 3 Uhr, ſtatt. Die Ferien Fle
kinderſchule beginnen am 20. Dezember, mittags 12 Uhr,
Dat
halfen.
uſch führten
auf die lichten Höhe=
Mendelsſohn u
glänzender
bis Montag, den 6. Januar 1930.
— Wanderklub „Falke‟ 1916, Darmſtabt. Am C
15. d. M., hält der Wanderklub „Falke” auf dem Heiligen
Weihnachtsfeier ab, verbunden mit der alljährlichen Ausze ſm
Wanderer. Da diesmal die Höchſtzahl aller Wanderer a
wird, verſpricht die Feier recht ſtimmungsvoll zu werden, z hrut
dem Klampf=Orcheſter und den ſonſtigen bewährten Kräf
Ueberraſchungen durch den Nikolaus in Ausſicht ſtehen.
Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg—Amerika=Li FEin
Deutſch=Auſtral= und Kosmos=Linie). Abgeſchloſſen am 6 E
1929. Ohne Verbindlichkeit; Aenderungen vorbehalten. AbHſ.
Nach New York: M.=S. Milwaubee 19. 12. (ab Cuxhat
D. Weſtpholia 27. 12., D. Clebeland 2. 1. 1930 (ab Cuxhabe
D. Dhuringia 9. 1. 30, MM.=S. St. Louis 16. 1. 30. (ab Cux
30), M.=S. Milwaukee 26. 1. 30 (ab Cuphaven 24. 1. 30), D.
30 1. 30, D. Cleveland 6. 2. 30 (ab Cuxhaven 7. 2. 30).
nni
en und
Aus
delphia, New York: D. Hagen 17. 12., M.=S. Leberkuſen Al.
Friesland 14. 1. 1930, D. Hagen 28. 1. 1930. — Mach Boſton,
Norfolk: D. Harburg 20. 12., D. Sebara 8. 1. 1930, D. La
1930, D. Alltmark 5. 2. 1930 — Mach der Weſtbiiſte Nordame
Los Angeles 28. 12., M.=S. Ooakland 18. 1. 1930 M. 1. 2. 1930, M.=S. Seattle 22. 2. 1930. — Nach Kanade
County 13. 12., DD. Emden 7. 1. 1930, D. Thuringia 9
Gent County 20. 1. 1930. — Nach Weſtündien, Weſtküſte Ben
D. Gruncwald 14. 12., M.=S. Frida Horn 21. 12., M.=e
12., D. Feodoſia 4. 1. 1930, D. Rugia 11. 1. 1930, M.*S,
18. 1. 1930, M.=S. MMagdalena 25. 1. 1930. — Nach den
Inſeln: M.=S. Thereſe Horn 17. 12., D. Adalia 91. 12., 2
Houn 14. 1. 1980 — Mach Cuba: D Weſterwvald 11. 12, M.
3. 1. 1930, D. Artemiſia 1. 2. 1930, D. Patricia 1. 3.
Mesiko: D. Weſterwald 11. 12., M.=S. Nio Bravo A.
Schleswig 4. 1. 1930, M.=S. Phoenicia 16. 1. 1930, M.*e
28. 1. 1930, D. Nord=Friesland 8. 2. 1920. — Nach der
amerika: D. Idarwold 11. 12., D. Albingia 14. 12.,
17. 12., D. Granadſa 24. 12. D. Bayern B. 12., D. PGe
1930, D. Eifel 9. 1. 1930, M.=S. General Oſorio 15.
der Weſtküſte Südamerika: M.=S. Odenwald 11. 12.
12., D. Poſeidon 28. 12., M.=S. Spreelvalbd 1. 1. 1330,
1930, D. Sachſen 11. 1. 1930. — Nach Auſtralien: O.
D. Caſſel 28. 12., D. Oder 8. 1. 1930, D. Aſphalion
Nach Südafrika: D. Eſſen 21. 12., D. Altona 18. 1. 140,
15. 2. 1930. — Mach Oſtaſien: D. Preußen 16. 12., A
93. 12., D. Scheer 28. 12., M.=S. Ramſes 4. 1. 1930, A
land 11. 1. 1930, M.=S. Duisburg 18. 1. 1930, D. Ludel
M.=S. Sauerland 1. 2. 1930, M.=S. Rheinland 8. 2.
merland 15. 2. 1930. — Nach Niederländiſch=Indien:
D. Jaſon 1. 1. 1930, M.=S. Heidelberg 15. 1. 1930,
31. 1. 1930; ab Rotterdam: D. Dortmund 7.
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Puder verhindert; sie läßt aber den Puder haften und später
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ver 345
Freitag, den 13. De ember 1929
Seite 7
Auliche
Kescke
des
Tſammlung des Hefſ. Lande=
Fämpfung der Tuberkuloſe (Heilfkäkkenverein) in Darmſtadt
fitzende, Herr Präſident Dr. Neumann, hieß die
Er=
rzlich willkommen. Zunächſt wurde des durch Tod aus
prſtand ausgeſchiedenen Herrn Geh. San.=Rat Dr. Habicht
Worten gedacht. Die Verſammlung erhob ſich von den
inn wurde in die Tagesordnung eingetreten. In ſeinem
ht für das Jahr 1928 und dem Bericht über den
gegen=
nd des Landesverbandes und ſeiner Heilſtätten machte der
rrauf aufmerkſam, daß das Tätigkeitsgebiet des
Landesver=
edeutend erweitert habe, indem nicht nur der Betrieb der
Heilſtätten ſeine Aufgabe ſei, ſondern auch die Bewilligung
n zu zahlreichen Kuren. Der Aufwand allein für dieſen
re im laufenden Geſchäfts
MNt 1846
Verei
eigene Mitel, aus Mkaliederbeirdertenigen
Geweſden=
räge an den Landesverband zahlten, von den Kurzuſchüſſen
Auch für die Fürſorgeſtellen für Tuberkulöſe mache der
5 Aufwendungen, die allerdings zum größten Teil aus
herrührten.
purden die Betriebsverhältniſſe der verſchiedenen
Heil=
torenheilſtätte, Kinderheilſtätte, Almfrieden,
Lupusheil=
hen. Zu dem Bericht über den
Bauarbeiten an der Heilſtätte Seltersberg (Heilſtätte für
Tuberkuloſe der oberen Luftwege) in Gießen
ent Dr. Neumann eingehend Mitteilung über den Stand
n. Anfang Apriln. J. könne mit der
Betriebs=
gerechnet werden. Die neue Heilſtätte faſſe über 100
und werde der oberen Leitung des Herrn Prof. Dr.
den Direktor der Hals=, Naſen= und Ohrenklinik, unter=
Die Koſtenfrage ſei geregelt; aus Reichsmitteln ſeien
und vom Heſſiſchen Staat 210 000 Mark bewilligt
wor=
ſt werde durch die Landesverſicherungsanſtalt Heſſen auf
auder
enwege beſchafft werden. Es werde ſtreng darauf geſehen,
eſehene Betrag von einer Million Mark nicht überzogen
Der M
deren
dann der Bericht über den Stand der
Vorarbei=
prichtung einer Kinderabteilung an der
ſtätte in Gießen. Der Vorſitzende erklärte, daß
„ſchiedentlich hätten umgearbeitet werden müſſen, daß ſie
ſtändig einwandfrei vorlägen. Herr Min.=Rat
Klingel=
itarbeiter des Vorſtandes, habe die Pläne eingehend
ge=
eſamtkoſten der in Ausſicht genommenen Kinderabteilung
3) mit innerer Einrichtung und allen Nebenausgaben auf
Wenn auch eine beſtimmte Verpflichtung zur Hergabe
en Baukapitals noch nicht gegeben worden ſei, ſo könne
großer Wahrſcheinlichkeit damit rechnen, daß die Mittel
Zeit zur Verfügung geſtellt würden. Die Zuſage ſei
gegeben, aber wamn ſie in die Tat umgeſetzt werden könne, das ſei
zur=
zeit noch nicht beſtimmt. Es ſeien auch noch Geländefragen zu klären,
da der Staat ſein in der Nähe der Heilſtätten gelegenes Gelände wohl
abtreten, aber von der Stadt Gießen anderes Gelände dafür in Tauſch
haben wolle. Die Verhandlungen ſeien aber jetzt ſoweit gediehen, daß
mit Erledigung dieſer Frage in Bälde gerechnet werden könne.
Während die beiden erſten Berichte ohne Debatte zur Kenntnis
ge=
nommen wurden, entſpann ſich nun eine kurze Ausſprache über die
Notwendigkeit der Errichtung einer Kinderabteilung an der
Lupusheil=
ſtätte Gießen. Die Notwendigkeit wurde anerkannt.
Der Vorſitzende gab dann den Rechnungsſtand bekannt, der
Kaſſen=
beſtand betrage 59 383 Mark (Einnahmen 711 296 Mark. Ausgaben
651 913 Mark). Der Vermögensſtand (einſchließlich Gebäuden, totem und
lebendem Inventar) wurde als günſtig bezeichnet. Die Rechnungen
wurden von Frau Reg.=Rat Keller und Herrn Min.=Rat Mangold
ge=
prüft und keine Anſtände gefunden. Enklaſtung wurde erteilt.
Man ſchritt alsdann zur Vorſtandswahl. Der Vorſtand wurde in
ſeiner alten Zuſammenſetzung wiedergewählt. Lediglich für den aus
dem Vorſtand ausgeſchiedenen Min.=Direktor Spamer wurde Min.=
Rat Dr. Schrohe gewählt, für den verſtorbenen Geh. San.=Rat Dr.
Habicht wurde beſchloſſen, einen noch zu nennenden Vertreter der
Aerztekammer in den Vorſtand zu wählen, und für den ausgeſchiedenen
Kreisdirektor Wolff einen noch zu nennenden Vertreter der Kreiſe und
Provinzen. Dieſer Wahl wurde einſtimmig zugeſtimmt. Bekanntlich
treten gemäß Beſchluß des Landtags zu dem Vorſtand noch 5
Landtags=
abgeordnete.
Der Vorſitzende ſtellte nun die Frage einer Satzungsänderung zum
Zwecke der
Errichtung eines Mittelſtandsſanatoriums.
Es handele ſich hier um die Betreuung meiſt älterer Leute, die an
einem körperlichen Gebrechen leiden, die Mittel zu einer teuren Kur
nicht beſitzen und auch nicht verſichert ſind. Die Einnahmegrenze
ſol=
cher aufzunehmender Kranken dürfe höchſtens 500 Mark monatlich
be=
tragen, der Tagesſatz, einſchließlich Verpflegung und kliniſcher
Behand=
lung, könne etwa auf 10 Mark feſtgeſetzt werden. Präſident Dr.
Neu=
mann betonte, daß durch das profektierte Krankenheim für den nicht
verſicherten Mittelſtand dem Heilſtättenverein unter keinen Umſtänden
Sonderausgaben erwachſen dürften. Unter dieſem Geſichtspunkt ſei
dieſe Frage eingehend zu beſprechen.
In der Ausſprache wurde der Anſicht des Vorſitzenden beigeſtimmt,
man war grundſätzlich mit dem Gedanken der Errichtung eines
Mittel=
ſtandsſanatoriums einverſtanden, machte aber auf die
Finanzierungs=
ſchwierigkeiten aufmerkſam und hielt vor einer Satzungsänderung die
reſtloſe Klärung aller Fragen für unerläßlich. Die
Generalverſamm=
lung wird zu einem ſpäteren Zeitpunkt das Projekt nochmals erörtern.
Den Abſchluß der Mitgliederverſammlung bildete ein wiſſenſchaftlicher
Vortrag des Chefarztes Dr. Curſchmann (Winterkaſten).
9 gemeinde. Der zweite Teeabend hatte vollen Erfolg.
ben wrde durch einen Chor des Kirchengeſangvereins eingeleitet,
o und die Mitglieder der Gemeinde in echte
Advent=
ung 1 etzte. Daran knüpfte Herr Pfarrer Weiß in geſchickter
r Begrüßungsanſprache an. Die Adventszeit ſei
gleich=
lingszeit zu vergleichen, weil wir dem Licht entgegen
3 ie evangeliſche Chriſtenheit beſteht eine neue Hoffnung,
rru des Weltproteſtantismus. In dieſer Hoffnung begrüßte
„Weiß nochmals alle werten Gäſte und lieben
Gemeinde=
irri erheit aber die Damen und Herren, die uns dieſen
ndeas verſchönern halfen. Frau Schonnefeld=Walz
käuz) Dornbuſch führten uns mit ihren Geſangsvorträgen
li:31 s auf die lichten Höhen der Kunſt. Die Arie für Sopran
3” von Mendelsſohn und die drei Lieder für Sopran von
Epurden in glänzender Art dargeboten. Wie lieblich und
den höchſten Lagen, klangen die herrlichen Lieder in
ſicher, rein und gewandt wurden die Violinſolos durch
rbuſch zu Gehör gebracht. Herr Prof. D. Dr. Voll=
Slangen, ein früherer Pfarrer der Petrusgemeinde, führte
der höheren Kunſt der Töne zurück in das Reich der
2 rmvollendeter Weiſe ſprach er über „Chriſtentum und
n in Groß=Britannien‟. Er ſchilderte die Bewohner von
ritti en als Menſchen und Chriſten. Reicher Beifall lohnte den
iched edner für ſeine äußerſt anregenden und ſpannenden
* Pfarrer Weiß dankte Herrn Prof. D. Dr. Vollrath und
ichen Wunſche Ausdruck, daß die Petrusgemeinde den
füglichen Redner bald wieder als Gaſt begrüßen darf.
Scha/ „Id=Walz und Fräulein Dornbuſch verſetzten zum Schluſſe
81/ nweſenden durch ihre erhebende Kunſt in das Reich der
Ar) ier wurden die Künſtler durch reichen Beifall belohnt.
Pfarrer Weiß allen Mitwirkenden für ihre herrlichen
Derien Gelande Keien Dem eingden Wuefrnagschunfſch
hohe Feſt möge für alle Menſchen ſo voll Klingen und
je es der heutige Gemeinde=Abend für alle Anweſenden
Maße gebracht hatte.
tungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Samstag, den 14. Dezember 1929, vormittags 9 Uhr,
Vorentſcheidungen gemäß Art. 77 AG. z. BGB.
— Volkshochſchule. Durch anhaltende Krankheit iſt Frau Dr.
Neu=
mann=Bücking noch immer verhindert, ihre Vorlefung am
Frei=
tag fortzuführen. Die beiden ausgefallenen Abende werden im Januar
nachgehalten.
Kunſknokizen.
leder Werte, Künſtier oder künftieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachftehenden Krwchmung
geſchlebt, behäli ſich die Redaktion ibr Urtel vor
— „Im Schatten von Yoſhiwara”. Wie bereits an
die=
ſer Stelle bekannt gegeben, findet am kommenden Montag, dem 16.
De=
zember, für die Mitglieder der Volksbühne (Filmgemeinde) die
Erſtauf=
führung dieſes Filmes im Kleinen Haus ſtatt. „Yoſhiwara” iſt das
Luxus= und Amüſierviertel der japaniſchen Hauptſtadt. — Dieſer
japa=
niſche Großfilm wird allen jenen, die durch den üblichen Kino=Kitſch im
Courths=Mahler=Stil nicht rettungslos verdorben ſind und nicht
ver=
lernt haben, an die Kulturmiſſion des Films zu glauben, ein
inter=
eſſantes Filmerlebnis vermitteln. — Zur Reformation des deutſchen
Films ſetzt ſich die Darmſtädter Volksbühne zur großen Aufgabe, für
die Folge nur ſolche künſtleriſch bedeutſamen Filme zu pflegen und
er=
wartet von ſeiten des Publikums breiteſte Unterſtützung. —
Anmeldun=
gen zur Filmgemeinde bis Montag, den 16. Dezember, in der
Geſchäfts=
ſtelle der Volksbühne, Eliſabethenſtraße 34 (Haus Alter).
Das Urkeil im Opium=Prozeß.
p. Die Ehefrau B. wird freigeſprochen. Der Ehemann
B. wird unter Freiſprechung im Uebrigen wegen des
Verſuchs des Inverkehrbringens von Opium in einem Falle zu
einer Geldſtrafe von 1000 Mark verurteilt. Angeklagter war
Eigentümer des im Urteil vom 20. Februar 1924 nicht
einge=
zogenen Opiums geblieben. Im Vertrag wegen Ueberlaſſung
des Opiums an eine Firma in Andernach wird ein Kaufvertrag
gefunden. Aber ohne Erlaubnisſchein war die Veräußerung
unſtatthaft. Das Inverkehrbringen iſt im Verſuchsſtadium ſtecken
geblieben. Wegen eines weiteren Falles iſt eine Aufklärung nicht
erfolgt. Im Kopenhagener Fall liegt keine Ausfuhr aus
Deutſch=
land vor, auch kein Inverkehrbringen. Auch das däniſche Geſetz
ſpricht nur von Ein= und Ausfuhr, aber nicht von Durchfuhr.
Im Falle des Transports von Baſel nach Rotterdam liegt nur
Durchfuhr unter Zollverſchluß vor, was nicht ſtrafbar iſt. Die
Urkundenfälſchung ſchließlich iſt nicht erwieſen.
Bezirksſchöffengerichl.
p. 1. Ein in Bullenheim (Unterfranken) gebürtiger Ziegler ſteht
wegen Diebſtahls im Rückfall vor Gericht. Nachdem er auf dem
Ein=
ſiedel und in Bayerseich Beſchäftigung gefunden hatte, entwendete er in
der Grafenſtraße hier am 1. November 1929 ein daſtehendes Fahrrad.
Als Motiv gibt er an, er habe den vielen Nachfragen wegen
Wohlver=
haltens bei Arbeitgebern (der Angeklagte hat bedingt Bewährungsfriſt
erhalten) durch eine neue Straftat entgehen wollen. Urteil: 6 Monate
Gefängnis.
2. Ein jetzt über 30 Jahre alter, hier geborener Mann hat in
Nord=
frankreich und Rußland den Krieg als Kriegsfreiwilliger mitgemacht
und wurde verſchüttet. Von Beruf Bäcker, hat er dann Sanatorien
beſucht, wurde beim Roten Kreuz ausgebildet, war 3 Jahre bei der
Stadtkaſſe hier tätig, wollte ſpäter Miſſionar werden und ſuchte
ſchließ=
lich im Rauhen Hauſe in Hamburg Büroarbeiten zu verrichten; er
bezieht eine monatliche Militärrente von 23 Mark. Dann baute er in
Langen ein Haus und betrieb Wirtſchaft. Die Anklage legt ihm in
Egelsbach und hier verübte Geld= und Spirituoſendiebſtähle ſowie eine
Entwendung von Schokolade zur Laſt. Den Zugang bei dem hier
ver=
übten Diebſtahl verſchaffte ſich Angeklagter durch einen falſchen Schlüſſel,
den er ſich hatte anfertigen laſſen. Die Entwendungen in Egelsbach
beſtreitet der Angeklagte.
Der ärztliche Sachverſtändige betont, daß der Angeklagte eine
ſchwere Zwangsneuroſe hat, folgt dem Pfarrer bei
Beerdigun=
gen und ſucht ſeinen Talar zu berühren; er leidet an ſchweren
Träu=
men, in denen er gemordet wird, von Kindheit an hat er
Eigentums=
vergehen verübt, er hat der Mutter Wäſche geſtohlen. Ein beſonderes
Kapitel iſt ſeine religiöſe Einſtellung, er war im Kindergottesdienſt
tätig, hat auf der Kanzel geſtanden und ſich als Theologieſtudent bei
Pfarrern eingeführt. Sein Geltungsbedürfnis will er unter allen
Um=
ſtänden beweiſen. Eine längere Beobachtung des Angeklagten erſcheint
nötig. Auch das Stehlen trägt zwangsmäßigen Charakter, glaubt der
Arzt betonen zu ſollen; § 51 St. G.B. findet nach ſeimer Anſicht
An=
wendung. Hyſterie iſt zweifellos vorhanden, dafür ſprechen auch die
hyſteriſchen Anfälle. Die früher begutachtenden Aerzte haben nach
An=
ſicht des Sachverſtändigen die Zwangsneuroſe bei dem Angeklagten nicht
erkannt. Der Verteidiger glaubt nicht, daß das Material zu einer
Ver=
urteilung ausreiche, andererſeits begründeten die Darſtellungen des
Sachverſtändigen erhebliche Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit. Ein
Obergutachten ſei nicht beantragt worden. Selbſt der tüchtigſte
Pſych=
jater könne eine Fehlſicht begehen. Die früheren Gutachten lägen
weiter zurück. Der Sachverſtändige habe betont, daß er Spezialiſt in
Fragen der Zwangsneuroſe ſei. Man nöge von Amts wegen eine
weitere Begutachtung anordnen. Die Verteidigung beantragt die
Frei=
ſprechung. Der Staatsanwalt beantragt vorſorglich Einholung eines
Obergutachtens. Das Gericht beſchließt, die Akten zur weiteren
Auf=
klärung an die Staatsanwaltſchaft zurückzugeben.
Gottesdienſt der iſr ielitiſchen Teligionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße)
Freitag, den 13. Dez.: Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 Min
Samstag, den 14. Dezember: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min,
Schrifterklärung. — Sabbatausgang 5 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen
Morgens 7 Uhr 15 Min. — Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 14 Dez.: Vorabend 4 Uhr 00 Min — Morgens
8 Uhr — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 5 Uhr 15 Min.
Wochentags: Morgens 7 Uhr 15 Min. — Nachm. 4 Uhr 00 Min,
Tageskalender für Freitag, den 18. Dezember 1929.
Heſſ. Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung. —
Kleines Haus, 20 Uhr, Zuſatzmiete VI: „Lady Fanny und die
Dienſt=
botenfrage‟. — Orpheum: Keine Vorſtellung. — Konzerte:
Schloßkaffee, Schloßkeller, Rheingauer Weinſtube —
Kinovor=
ſtellungen: UnionTheater, Helia.
Ihre Weihnachtsliköre müſſen Sie ſchon jetzt anſetzen, dann haben
Sie an den Feſttagen die richtige Freude daran. Mit den echten
Reichel=Eſſenzen können Sie ſich Ihre Liköre und Branntweine
für billiges Geld zu Hauſe ſelbſt machen. Die Sache iſt doch ſo einfach.
Es gibt 135 Sorten. In Drogerien und Apotheken erhältlich, daſelbſt
auch umſonſt Dr. Reichels Rezeptbüchlein.
(TV.16809
Seite 6
Freitag den 13 Dezember 1928
Numn
Aus Heſſen.
— Weiterſtadt, 12. Dez. Die Sängervereinigung veranſtaltete ihr
Herbſtkonzert. Geſanglich brachte der Verein ſehr ſchöne Leiſtungen.
Unter der zielbewußten Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Muſikdixektor
Müller=Mainz, konnte man eine ſtarke Formverbeſſerung feſtſtellen. In
Frl. Lieſel Zimmer=Mainz hörte man einen Sopran, der auf hoher
Stufe ſtand. Der muſikaliſche Teil wurde von einem Quartett des
Stadtorcheſters Darmſtadt zu aller Zufriedenheit ausgeführt. Unter den
Zuhörern befand ſich auch eine Abordnung der Liedertafel Mainz=
Koſt=
heim, deſſen Sprecher in kernigen, echt=deutſchen Worten die Leiſtungen
des Abends, auch des Dirigenten, Herrn Muſikdirektor Müller, pries.
E. Wixhauſen, 12. Dez. Geflügelzucht=Ausſtellung.
Am kommenden Samstag und Sonntag hält der hieſige „Geflügelzucht=
Verein” im Gaſthaus „Zur Traube” (Phil. Bitter) eine Geflügelſchau
ab. Genannter Verein, der auf Ausſtellungen manchen anſehnlichen
Er=
folg buchen konnte, wird dieſe Ausſtellung mit erſtklaſſigen Tieren
be=
ſchicken. Für Geflügelbeſitzer dürfte ein Beſuch der Ausſtellung lohnend
ſein.
O. Erzhauſen, 12. Dez. Goldene Hochzeit. Am Samstag,
den 14. Dezember, begeht, unſer älteſter Ortsbürger, Joh. Pohl 2.,
mit ſeiner Ehefrau das Feſt der Goldenen Hochzeit. Das Jubelpaar
iſt noch rüſtig und geſund, die Frau ſteht im 75., der Mann im 84.
Lebensjahr. Er war langjähriger Gemeinderat, Kirchenvorſteher,
Feld=
geſchworener und treues Mitglied des Geſangvereins Germania.
J. Griesheim, 12. Dez. Am Sonntag, den 15. Dezember, wird der
Geſangverein „Liedertafel” in der hieſigen Kirche ein Konzert
veran=
ſtalten. Die Liederauswahl iſt ſelbſtverſtändlich dem Raume und der
Zeit angepaßt. Der Verein wird unter Leitung ſeines Dirigenten, Herrn
Merker, mehrere Chöre aus dem großen Gebiet des religiöſen Liedes
ſingen. Als Soliſt bei dem Konzert iſt der Orgelkünſtler P. von der Au
aus Mainz gewonnen worden. Dem Geſangverein „Liedertafel” gebührt
Dank, daß er der Bevölkerung damit Gelegenheit zu einem erleſenen
Kunſtgenuß und erhebenden Feierſtunde gibt. — Die am 2. Dezember
d. J. ſtattgefundene Viehzählung hat in hieſiger Gemeinde folgendes
Ergebnis gebracht: Pferde 357 (359), Rindvieh 307 (346), Schweine 636
(802), Ziegen 856 (1017), Federvieh 10 548 (10 545) Bienenvölker 32 (34),
Die in Klammern geſetzten Zahlen ſtellen das Ergebnis des
Vorjah=
res dar.
P. Eberſtadt, 12. Dez. Baulandumlegung. Der Vorſitzende
des Umlegungsausſchuſſes, Regierungsrat Dr. Probſt, weiſt in einer
öffentlichen Bekanntmachung darauf hin, daß der von dem
Umlegungs=
ausſchuß beſchloſſene Umlegungsplan nebſt Unterlagen in der Zeit vom
11. Dezember 1929 bis einſchließlich 7. Januar 1930 werktäglich von
8—12 Uhr auf der hieſigen Bürgermeiſterei zur Einſicht offen liegt.
Gegen den Plan können die Beteiligten innerhalb der Offenlegungsfriſt
ſchriftlich Erinnerung erheben.
Aa. Eberſtadt, 12. Dez. Baulandumlegung. Der vom
Um=
legungsausſhuß (Vorſitzender: Regierungsrat Dr. Probſt) beſchloſſene
Umlegungsplan an der Darmſtädter Straße der hieſigen Gemarkung
liegt nebſt Unterlagen in der Zeit vom 11. Dezember bis 7. Januar 1930
einſchließlich werktäglich vormittags auf der Bürgermeiſterei zur
Ein=
ſichtnahme auf. Gegen den Plan können die Beteiligten innerhalb der
Offenlegungsfriſt ſchriftlich Erinnerung bei dem Vorſitzenden des
Aus=
ſchuſſes erheben.
Cp. Pfungſtadt, 12. Dez. Schilfrohrverſteigerung. Bei
der Verſteigerung der Gemeinde=Schilfrohrernte wurden 1325 Mark
weniger als taxiert war, geboten. Insgeſamt erreichten die
abgegebe=
nen Gebote eine Summe von 4240 Mk. Ob die Verſteigerung
geneh=
migt wird, bleibt wegen des Unterangebots fraglich. — Im Nachbarort
Hahn konnte die Witwe Eliſabeth Schmitt ihren 81. Geburtstag
begehen."
Cp. Pfungſtadt, 12. Dez. Weihnachtslotterie. Die
Ein=
zelhandelsvereinigung Pfungſtadt veranſtaltet eine Weihnachtslotterie.
Die miniſterielle Genehmigung iſt bereits eingetroffen. Zur weiteren
Vorbereitung der Lotterie fand zu Beginn dieſer Woche eine beſondere
Verſammlung ſtatt.
Cp. Pfungſtadt, 12. Dez. Die
Milchverſorgungsgenoſ=
ſenſchaft Pfungſtadt hat bekanntlich in der Pfarrgaſſe ein Anweſen
für ihre Zwecke erworben, das gegenwärtig umgebaut wird. Im
Roh=
bau gehen die Arbeiten ihrer Beendigung entgegen. Das Anweſen
enthält zu ebener Erde einen Annahme= und Kühlraum, ferner einen
Maſchinenraum und einen Laden nach der Straße zu. Leitender
Archi=
tekt iſt Chr. May. Im erſten Stock wird eine Wohnung für den
Mol=
ker eingerichtet. Der Maſchinenraum wird Kältemaſchinen (
Soleküh=
lung) und Molkereimaſchinen enthalten. Für die Dampferzeugung wird
ein Niederdruckkeſſel aufgeſtellt. Als Molker wurde Heinrich
Hillgärt=
ner gewählt. Der Betrieb wird vorausſichtlich im Februar
aufgenom=
men werden.
— Traiſa, 12. Dez. Die Ortsgruppe des „Odenwaldklubs” hält am
kommenden Samstag abend bei Karl Scheerer ihre diesjährige
General=
verſammlung ab.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 12. Dez. Invalidenverſicherung.
Am 1. Nobember I. Js. ſind die neuen Ueberwachungsvorſchriften der
Landesverſicherungsanſtalt in Kraft getreten. Sie behandeln eingehend
die Pflichten der Arbeitgeber und der Verſicherten. Intereſſenten
kön=
nen die Beſtimmungen auf dem Büro der Bürgermeiſterei einſehen.
Die Landesverſicherungsanſtalt läßt in Anbetracht der Tatſache, daß die
Anträge auf Lungenheitſtättenkuren in der letzten Zeit weſentlich
nach=
gelaſſen haben, darauf hinweiſen, daß die Lungenheilſtätten das ganze
Jahr hindurch geöffnet ſind, und daß der Betrieb in den Windermonaten
in der gleichen Weiſe wie im Sommer geführt wird. Das
weitverbrei=
tete Vorurteil, daß Winterkuren für Lungenkranke weniger erfolgreich
ſeien als Sommerkuren, beruht auf irrigen Vorausſetzungen. Namhafte
Fachärzte erachten Winterkuren für beſonders zweckmäßig, da ſie
gegen=
über den Sommerkuren beſondere Vorteile bieten. —
Volksent=
ſcheid. Für die am 22. d. Mts. ſtattfindende Volksabſtimmung zume
2. Volksentſcheid wird die Geſamtgemeinde, abweichend von der
bisheri=
gen Gepflogenheit, nur in einen einzigen Abſtimmungsbezirk eingeteilt.
Abſtimmungslokal iſt wiederum das Schulhaus.
G. Ober=Ramſtadt, 12. Dez. Volkskirchenkonzert. Dem
an dieſer Stelle erſchienen Bericht über das am letzten Sonntag hier
von dem Geſangverein „Germania” Ober=Ramſtadt in Gemeinſchaſt mit
dem Kirchengeſangverein veranſtaltete Volkskirchenkonzert iſt noch
nach=
zutragen, daß als Reinertrag der Schweſternſtation und
Kleinkinder=
ſchule der anſehnliche Betrag von 80 RM. überwieſen worden iſt.
f. Roßdorf, 12. Dez. Anerkennung. Dem hieſigen
Faſel=
wärter, Herrn Friedrich Karl Emig, wurde für gute Haltung und
Pflege der Gemeindefaſeltiere vom Kreisamt Darmſtadt eine Prämie
von 20 Mark zuerkannt. — Theateraufführung. Der
Geſang=
vevein „Konkordia” tritt am Sonntag, den 15. ds. Mts., im Saale Zum
Darmſtädter Hof mit der Operette „Verliebte Leute” auf den Plan.
Al. Höchſt i. Odw., 12. Dez. Herr Apotheker Karl Haas feierte
vorgeſtern bei körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 80. Geburtstag.
Herr Haas wurde am 10. Dezember 1849 in Neuſtadt i. O. als Sohn des
dortigen Apothekenbeſitzers Auguſt Haas geboren. Im Jahre 1884
über=
nahm er die inzwiſchen nach Höchſt verlegte väterliche Apotheke. Als
ausgezeichneter Kenner beherrſcht er insbeſondere die heimiſche Flora
und darf in dieſer Hinſicht als einer der bedeutendſten Fachmänner
Heſſens angeſehen werden. Mit den Geſchicken und der Entwicklung
unſeres Heimatſtädtchens iſt das erfolgreiche Jubilarsleben aufs engſte
verknüpft. Aus allen Kreiſen der Bevölkerung wurden ihm deshalb
außergewöhnlich zahlreiche Ehrungen zuteil. Aus Anlaß ſeines 60jähr.
Apothekerjubiläums wurde der Jubilar zum Ehrenmitglied des Heſſ.
Apothekervereins ernannt. Der Männergeſangverein und der
Turn=
verein Höchſt ehrten ihr langjähriges treues Mitglied durch einen
an=
ſehnlichen Fackelzug. Der erſtgenannte Verein trug am Hauſe des
Jubi=
lars drei wohlgelungene Chöre vor. Die beiden Vorſitzenden der ehren=
den Vereine würdigten alsdann in trefflichen Worten
beliebten Jubilar und wünſchten ihm einen weitere,
Lebensabend.
Cd. Michelſtadt, 12. Dez. Weihnachts=Werb=
Sonntag, den 1. Dezember, finden hier, wie im Vorjahre
einigten Michelſtädter Handels= und Gewerbetreibenden 9
Auf dem Marktplatz, vor dem altehrwürdigen Rathaus
Zeit ein Rieſen=Weihnachtsbaum, der abends im Lichter
ebenſo ſtehen die Straßen Michelſtadts im Schmucke
Auch die Geſchäftswelt Michelſtadts iſt auf den Beinen
um ihre Kunden zufriedenzuſtellen. Eine Werbelotterie
ſtatt, und zwar erhält man beim Bareinkauf von je 3M.
Die Zahl der Gewinne dieſer Werbelotterie iſt gegenüber
ſtark erhöht, und beträgt der erſte Gewinn 500 Mk. in ha
dieſer Lotterie findet am 20. Dezember ſtatt, Schluß de
iſt am 18. Dezember. — Odenwälder Vereit
Kunſt und Wiſſenſchaft. An Stelle des erkran
Weiner ſpricht am Freitag, 13. Dezember, im Anker zu
Dr. Stiefenhofer=Darmſtadt über das Thema: „Bei bef
in Chile” (mit Lichtbildern). — Stelldichein der
Zuſammenkunft der Alten fand für den Monat Dezem
genen Sonntag bei Gaſtwirt Roßmann „Zum Weidmann
immer war wieder ein ſtattliche Anzahl verſammelt und
mit Geſang, Vorträgen und Zitherſpiel einige Stunden.
dichein, das jeden Monat in einem anderen Lofal ſtat
ſehr ſchöne und begrüßenswerte Einrichtung. Die a
Häupter kommen zuſammen, friſchen alte Jugenderi
ſingen alte Volkslieder und helfen ſich dadurch über die be
Tage hinweg. Die nächſte Zuſammenkunft ſoll im Janu
ſchen Saalbau” ſtattfinden.
i. Von der Bergſtraße, 12. Dez. Der bekannte Orien
pfarrer a. D. Alfred Kaufmann aus Weinheim a. d. B
„Ewiges Stromland”, hat an der Univerſität Gießen zu
promoviert und wird ſeine literariſchen und wiſſenſchaf
dort fortſetzen.
— Gernsheim, 12. Dez. Waſſerſtand des
11. Dezember —0,80 Meter, am 12. Dezember —0,66 Me
Lißberg, 12. Dez. Eine eindrucksvolle Abſchiedsfei
von hier ſcheidenden Förſter Klipſtein veranſtalte
Kriegerverein, deſſen 1. Vorſitzender Herr Klipſtein we
Geſangverein und der Muſikverein Eckartsborn. Ein
g=
mit Beteiligung faſt der geſamten Einwohner Lißberg
nach dem Hauſe des ſo ſehr beliebten Beamten. Die
licher Vereine und Herr Bürgermeiſter Seum gedachte
Worten der Verdienſte des Scheidenden und dankten ir
all ſein Tun. Herr Lehrer Jakobi ſchilderte ihn in eine
ſprache als pflichttreuen, ſtets entgegenkommenden Beam
Frau Förſter Klipſtein als allzeit hilfsbereite, gaſtfreun
und Herrn Klipſtein als ſelbſtloſen und gefälligen Kam
Ruhe verſetzte und nun zu ſeinem einzigen Kinde nach
ziehende Scheidende dankte tief ergriffen. Er verſprach
zu beſuchen; denn die Lißberger, ihren ſchönen Wald u
liches Tälchen könne er nie vergeſſen. Nach der Feier
ein recht gemütliches Beiſammenſein im geſchmückten 9
ſtatt. Zur Verſchönerung der Feier trugen hauptſächli
verein und der Muſikverein bei. Möge den beiden Sche
und Frau Förſter Klipſtein, noch ein recht langer und
herbſt beſchieden ſein.
WSN. Schotten, 12. Dez. Tödlicher unglü
Walde. Beim Holzfällen im Walde der Gemeinde Raiu
Polizeidiener Bechtold durch einen plötzlich niederſtürzer
unglücklich getroffen, daß der Tod auf. der Stelle eint:
unglückte ſtand im Alter von 54 Jahren und wurde allge
Maße geſchätzt.
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[ ← ][ ][ → ]Freitag den 13 Dezember 1920
Seite 11
HSatz-Hemd
Besonders bilig
Hemd-Ho
gramm von der Feſtſitzung im Stockholmer Konzerthaus, wo im Beiſein der königlichen
Familie die feierliche Uebergabe der Nobelpreiſe ſtattfand.
erpult: Prof. Böök, der die Feſtrede auf Thomas Mann hielt. In der unterſten Reihe die
sträger. Von links nach rechts: Prof. O. W. Richardſon=London, Herzog de
Broglie=
rof. A. Harden=London, Prof. Euler=Stockholm, Sir Frederic Hopkins=Cambridge,
nas Mann. Hinter Thomas Mann die große ſchwediſche Dichterin Selma Lagerlöf.
Dampfer „Aegir” verloren.
Der Hamburgr Dampfer „Aegir”, das frühere deutſche Küſtenpanzerſchiff, nach ſeinem Umbau zum
Autotransportſchiff.
Der Hamburger Dampfer „Aegir”, den der Sturm über der Oſtſee nahe der ſchwediſchen Inſel Gotland
zum Stranden brachte, gilt nun ſamt ſeiner Ladung von 250 Automobilen als verloren.
Der Sturm raſt weiter.
Hamburg. Das Wetter im Küſtengebiet
ſteht noch immer unter dem Einfluß ſtarker weſtlicher
Winde, vevbunden mit Regen= und Hagelſchauern
und vielerorts auch mit Gewittern. Am Donnerstag
melden die Küſtenſtationen der Nordſee und der
weſtlichen Oſtſee ſchwere Stürme. Da das
Sturm=
ſeld ſich bis zum Aermelkanal und weiter weſtwärts
bis zum Atlantik erſtreckt, iſt mit einer weſentlichen
Aenderung der Wetterlage nicht zu rechnen. Die auf
der Reede von Cuxhoven ankernden Schiffe haben
ihre Ausfahrt weiter verſchoben. Ueber Sylt wütet
weiter ſchwerer Sturm. Für die Steilküſte beſteht
weiter große Gefahr, da die neuen Buhnen zu kurz
zu ſein ſcheinen. Soweit der Blick reicht, ſieht man
nur ein einziges ſchäumendes Meer. Wie die
Strandvogtei mitteilt, dürfte eines der drei am
Mittwoch geſtrandeten Reparations=Tank=Schiffe
ver=
loren ſein.
Unter-Jacken
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..1.40, 1.20, 0f
eib-Hosen
und
Wwrans Ausland.
besausſchuß des Deutſchen Offizier=
Bundes
Kameraden der nunmehr von feindlicher
ſeräumten 2. Zone treudeutſche Wünſche
ung vom äußeren Joch fremder Be=
In Jahren ſchwerſter körperlicher und
„ſchwot haben die Bande deutſchen Blutes ſich
ſer z eſen, als alle fremländiſchen und
landes=
käts n Beſtribungen zur Entdeutſchung
herr=
triche unſeres Vaterlandes. Der Deutſche
tzie nd wird ſeine Bundestagung im kommen=
SSer in Koblenz, der Hauptſtadt des jetzt
ſeſſei Teiles rheiniſcher Lande, abhalten, um
a yn Jahren ſchwerer Prüfung mit den
dor=
en 2 raden wieder zu vereinigen.
U ſchlagungen im Kreis7 des Deutſchen
Schwimmverbandes.
Efurt a. M. Zu den Unterſchlagungen
1—des Deutſchen Schwimmverbandes teilt
rſitzende des Deutſchen Schwimm=
Verban=
dr. Geiſow mit, Herr Dr. Brunner habe
rcisheim über 600000 Mark mobil
ge=
das Kreisheim ſind verbeut worden
rk; an Bäderbaudarlehen ſind den
Ver=
reiſes 22000 Mark gegeben worden. Der
vi erſchlagen worden. Es ſind von einigen
r Bäderbaudarlehen von Herrn Dr.
Brun=
des Kreiſes von der Sächſiſchen
Wohl=
im Geſamtbetrage von 265 000 angefor=
, von denen die Vereine nur 22000 Mk.
1 haben. Von dieſen einigen 20 Vereinen
9 überhaupt nicht; die anderen haben nur
uichteile von der angeforderten Summe
Die Darlehnsanträge dieſer nicht be=
Azereine ſind auf extra zu dieſem Zweck
n Bogen hergeſtellt worden. Mit
fal=
rattlichen Verſicherungen ſind ſämtliche
Drisdens um Beträge von zuſammen
) Mark geſchädigt worden. Die Lage iſt
veil 25 000 Mark ungedeckte Wechſelſchul=
200 Mark kontokorrentmäßige
Lieferan=
vorhanden ſind, außer den Darlehen bei
r Schwimmkameraden. Dr. Brunner
im privaten Schreiben an Herrn
Mini=
keyer im ſächſiſchen Miniſterium ſowohl
glagungen wie die Urkundenfälſchungen
etrugsfälle zu, und daß er ſeit zwei
dieſem Gelde gelebt hat.
Großfeuer in Kottenheim.
nheim. In der Fabrik der Küpe=Bau=
Abteilung Holzverwertung, brach ein
us, dem die geſamten Fabrikanlagen zum
Ein Kind des Betriebsleiters bemerkte
und glarmierte die Feuerwehr. Die
nden in den zahlreichen Vorräten reiche
Der ſtarke Süd=Weſtwind ließ das Feuer
vollen Entwicklung kommen. In kurzer
die geſamten Fabrikanlagen ein einziges
er. Die herbeigeeilte Feuerwehr mußte
beſchränken, die Nachbargebäude und
von den gierig um ſich freſſenden
Flam=
hützen. Unter Aufbietung aller Kräfte
n Brand geratene Fabrikgebäude
nieder=
i den Löſcharbeiten machte ſich außerdem
mangel bemerkbar. Das Fabrikgebäude
wüſten Trümmerhaufen. Der Schaden
ächtlich. Die zerſtörte Fabrikanlage ſoll
eder aufgebaut werden.
desurteile im Mordprozeß Laſch.
demühl. Nach eineinviertelſtündiger
verkündete der Vorſitzende im Mord=
) am Mittwoch abend gegen ½11 Uhr
rteil: Die Angeklagten Baginſki und
en wegen gemeinſchaftlichen Raubmords
m Tode und zum Verluſt der
bürger=
rrechte verurteilt. Wegen
gemeinſchaft=
eſetzter, ſchweren Urkundenfälſchung in
nit verſuchtem Betrug wird der Ange=
Iki zu fünf Jahren Zuchthaus und zehn
verluſt und der Angeklagte Libuda zu
Zuchthaus und fünf Jahren Ehrver=
It. Die Koſten des Verfahrens fallen den
Zur Laſt. Die beſchlagnahmte Piſtole
gen=
Urkeilsverkündung im Stolberg=Prozeß.
Staatsanwalt
Dr. Felſch.
Mitte oben:
Mitte unten:
der Richtertiſch:
die Zeugenbank.
Oberſtaatsanwalt
Dr. Engel.
Von links nach rechts: Hauslehrerin Frl. Krauß. Herr v.
Ohne=
ſorge, der Schwager des Angeklagten, Antonie v. Ohneſorge, geb.
Gräfin Stolberg, ein jüngerer Bruder des Grafen Chriſtian.
Das erſte Originalbilt
bahn=Kakaſtrophe in Namur.
Wagen wurden vollſtändig zertrümmert. Bisher wurden 11 Tote und 75 Verletzte geborgen.
Die Trümmerſtätte kurz vor dem Bahnhof Namur (Belgien).
Der Perſonenzug Brüſſel—Arlon entgleiſte infolge Verſagens der Bremſen vor der Einfahrt in
den Bahnhof Namur (Belgien) in raſender Fahrt. Die Lokomotive grub ſich in die Erde ein, drei
Die Strafanträge in dem Reichsbahn=
Beſtechungs=Prozeß.
Berlin. In dem großen
Reichsbahn=
beſtechungsprozeß gegen den Direktor bei der
Reichs=
bahn Wilhelm Neumann und den Ingenieur Dr.
David Kämpfer, der ſeit dem 25. November eine
Sonderabteilung beim Schöffengericht Berlin=Mitte
beſchäftigt, beantragte Staatsanwaltſchaftsrat Dr.
Herrmanns, beide Angeklagte wegen ſchwerer
Be=
ſtechung zu je zwei Monaten Gefängnis zu
verurtei=
len, aber gleichzeitig bedingte Begnadigung unter
Auferlegung einer Buße von je 3000 RM. zu
ge=
währen. Die empfangenen Zuwendungen in Höhe
von etwa 7000 RM. möge das Gericht als dem Staat
verfallen erklären. Nach einer Pauſe ſprechen für die
Angeklagten die Rechtsanwälte Dr. Perkſe und Dr.
v. Wyſicki. Das Urteil wird am Zamstag verkündet.
Ein berüchtigter Eiſenbahndieb feſtgenommen.
Graz. Ein berüchtigter Eiſenbahndieb der
zahlreichen Reiſenden des Graz=Budapeſter
Schnell=
zuges die Geldbörſen und das Handgepäck
entwen=
dete, konnte in Trübau verhaftet werden. Es
han=
delt ſich um den mehrfach vorbeſtraften Karl
Ce=
luſtka aus Pregau. Er hatte ſich überall als
Sekre=
tär des Eiſenbahnminiſters ausgegeben. Man fand
bei ihm eine gefälſchte Fahrkarte 1. Klaſſe der
tſche=
chiſchen Eiſenbahn und eine Brieftaſche mit einem
Paß, lautend auf den Namen eines hohen
amerika=
niſchen Beamten. Celuſtka geſtand, die Brieftaſche
einem Amerikaner im Budapeſter Schnellzug
entwen=
det zu haben. Die Räubereien verübte er
regel=
mäßig bei der Station Blontko, wo ſich zahlreiche
Tunnels befinden. Dieſe gaben ihm Gelegenheit, vor
der Einfahrt in den Tunnel, wenn die Züge langſam
fuhren, mit ſeiner Beute abzuſpringen.
Berufung des Grafen zu Stolberg=Wernigerode
Hirſchberg. Graf zu Stolberg=Wernigerode
hat gegen das Urteil, durch das gegen ihn auf neun
Monate Gefängnis erkannt wurde, Berufung
ein=
gelegt. Ueber die Bewährungsfriſt wird das Gericht
erſt entſcheiden, wenn das Urteil rechtskräftig
ge=
worden iſt.
Naubüberfall in Osnabrück.
Die Täter feſtgenommen.
Osnabrück. Am Mittwoch abend gegen
18.00 Uhr erſchienen in einem
Herrenbekleidungs=
geſchäft im Stadtinnern zwei Männer und
ver=
langten von dem Inhaber Anzüge. Als er ihnen die
Anzüge vorlegte, bekam er plötzlich mit einem
Tot=
ſchläger einen Schlag auf den Hinterkopf. Bevor er
das Bewußtſein verlor, konnte er aber noch laut um
Hilfe rufen, ſo daß die Leute auf der Straße ſofort
zu Hilfe eilen konnten. Im gleichen Augenblick
waren aber auch die Täter geflüchtet. Den
Paſſan=
ten gelang es jedoch, einen der Täter zu ſtellen und
bis zum Eintreffen der Polizei feſtzuhalten. Später
konnte auch die Kriminalpolizei den zweiten Täter
feſtnehmen. — Die Unterſuchung hat ergeben, daß es
ſich bei den beiden Männern um aus der Strafanſtalt
in Clarholz, Kreis Siebenbrück, entwichene
Straf=
gefangene handelt, die beide auch noch die
Anſtalts=
kleider trugen. Es liegt die Vermutung nahe, daß
ſich die beiden durch dieſen Ueberfall tieder
Zivil=
kleidung verſchaffen wollten. Der Geſchäftsinhaber
trug eine ſchwere Kopfverletzung davon, jedoch beſteht
keine Lebensgefahr.
Die Meuterei im Staatsgefängnis Auburn.
New York. Im Staatsgefängnis Aubuvn iſt
die Ordnung nunmehr vollſtändig wiederhergeſtellt.
Die Kämpfe haben etwa 6 Stunden gedquert. Etwa
2000 Mann an Truppen, Polizei und Hilfskräften
verſchiedener Art waren aufgeboten. Die Geſamtzahl
der Todesopfer beträgt nach den letzten
Feſtſtel=
lungen acht, davon ſieben Sträflinge. Außerdem
wer=
den noch drei Wärter vermißt. Man glaubt aber
annehmen zu können, daß ſie am Leben ſind und ſich
verborgen halten. Fünf Führer der Meuterei
wur=
den in der Ecke eines Zellenblocks erſchoſſen, nachdem
ſie ſich geweigert hatten, ſich zu ergeben. Die Bahl
der Verletzten iſt bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt
wor=
den. Bisher wurden ſieben Gefängniswärter mit
Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. In den
an=
der Staatsgefängniſſen hat man bei Bekanntwerden
der Meuterei umfangreiche Vorbeugungsmaßtegeln
getroffen. Die Sträflinge wurden jedoch nicht daran
gehindert, die durch Rundfunk verbreiteten
Nachrich=
ten über die Meuterei in Auburn mitanzuhören.
Nach nichtamtlichen Meldungen, ſind bei dem
Auf=
ſtand im Staatsgefängnis von Auburn 12 Perſonen
getstet kes
Seite 12
Freitag, den 13. Dezember 1929
Nummet
Die Kataſtrophe von „A 3‟.
Turm völlig abgetrennt, ſich tief unter Waſſer befand. Ihr Schickſal
ſchien nach dieſem mißlungenen Verſuch beſiegelt. Wäre die
Turm=
einte Biinnerung uns der Borttiegsgeit, beſatzung ausgeſtiegen, ſo hätten wenigſtens dieſe Drei ihr Leben in
Von Camillo Teltz.
Der nachſtehende Beitrag iſt ein Abſchnitt aus dem
ſoeben, rechtzeitig zu Weihnachten im Wilhelm
Köh=
ler Verlag, Minden i. W., erſchienenen Buche „Zur
See. Erlebniſſe eines Seeoffiziers auf Schiffen und
Meeren” von Camillo Teltz. (320 Seiten Text, Groß=
Oktav, mit 30 Tafelbildern, in Ganzleinen gebunden
6 RM.), Spannend und humorvoll geſchrieben, gibt es ein
Bild des Lebens in der alten kaiſerlichen Marine, wie wir
es bisher noch nicht beſitzen.
Eines Tages beſuchte mich der Wachoffizier von „U 3”, den ich
ſeiner=
zeit vertreten hatte. Es war mein Jahrgangskamerad K. Sein
Ge=
folge beſtand aus einem netten kleinen Pinſcherhund, der auf den Namen
„Stropp” hörte. Wir gefielen uns gegenſeitig, und K. bot ihn mir
zum Kaufe an. Wir ſchloſſen ab, und Ströppchen blieb bei mir. K. war
entgegen ſeiner ſonſtigen Gewohnheit merkwürdig gedrückt und trüber
Stimmung. Er fragte, ob ich nicht auch ſeine beiden Wellenſittiche
über=
nehmen wollte. Ueberraſcht fragte ich ihn, ob er denn ſeine Wohnung
aufgeben wolle. Er meinte: „Nein, aber ich kann für die Tiere nicht
mehr ſorgen.” Es war leichthin geſagt, und als K. gegangen war, blieb
mir dieſer Satz im Ohr hängen. Ja, warum konnte er denn nicht mehr
für ſeine Tiere ſorgen? Es lag kein Grund vor, und keine äußere Ver=
änderung zwang ihn, eine Aenderung ſeiner Lebensweiſe vorzunehmen,
noch dazu war K. ein ausgeſprochener Tierfreund. Ich weiß es ſelbſt
nicht, warum ich dieſe ſelbſtverſtändliche Frage nicht geſtellt habe,
kurzum, ſie unterblieb.
Am nächſten Vormittag ſtand ich auf dem Kaſernenhof, als der
Schreiber gelaufen kam:
„Herr Oberleutnant, U 3 iſt geſunken.”
Ich ſah ihn wohl recht faſſungslos an, denn mein erſter Gedanke
galt K. Darauf ſagte er:
„Es ſind aber alle am Leben, und Signalverbindung iſt hergeſtellt.”
Eine halbe Stunde ſpäter war ich in der Möltenorter Bucht auf
der Kieler Förde. „Vulcan” war ſchleunigſt aus der Werft geholt und
bemühte ſich, das Boot, das auf einer ganz geringen Waſſertiefe von
ungefähr 15 Metern lag, zu heben. Die Verbindung war bei
Dunkel=
werden hergeſtellt, und die Ketten, Takel und Stahlleinen kamen ſteif,
ganz langſam, Zoll um Zoll holten ſie durch, und langſam und
vor=
ſichtig wurde das Boot angehoben. Der erſte Abſchnitt der Hebearbeit,
das Loslöſen des Bootes vom Grunde, war gut vonſtatten gegangen,
ganz allmählich ging es weiter und weiter, Zoll um Zoll kam es höher.
Allmählich kamen die beiden Sehrohre zentimeterweiſe aus dem Waſſer,
und ſchließlich ſchob der Turm ganz langſam aus dem Waſſer heraus.
Nun ſind ſie gerettet, ging es uns allen durch den Kopf. Die
Hebe=
vorrichtungen ſtoppten, alle Maſchinen ſtanden ſtill, und wir Menſchen
wagten uns kaum zu bewegen. Die drei Turminſaſſen wurden
auf=
gefordert, das Turmluk zu öffnen; denn nun ſollte die ganze Beſatzung
durch den Turm ausſteigen. Aber der Kommandant gab zurück: „Erſt
Boot ſichern.‟ Er hatte ſich genau überlegt und wußte es: Wenn erſt
das Luk geöffnet war, ſo konnten zwar, ſelbſt wenn noch etwas
paſſie=
ren ſollte, die drei Turminſaſſen ſich in Sicherheit bringen, doch wäre
die ganze übrige Beſatzung durch das in Strömen eindringende
See=
waſſer beſtimmt umgekommen. Um der Aufforderung des U 3=
Kom=
mandanten nachzukommen, mußte das Boot noch etwa drei bis fünf
Zentimeter höher geheißt werden. Die beiden Hebemaſchinen fingen
gerade zu arbeiten an, als ſofort ein Takel brach. Leinen ſchlirrten,
ſchrapendes Eiſen kreiſchte, dann ſank das Boot wie ein Stein auf den
Grund zurück. Betroffen blickten wir uns an, das völlig
Unwahrſchein=
liche war hier Ereignis geworden.
Zum Glück lag das Boot auf ebenem Kiel, und durch ſogleich wieder
hergeſtellte Klopfverbindung wurde feſtgeſtellt, daß ſich zwar alle
Boots=
inſaſſen am Leben befanden, daß aber die geſamte Beſatzung, bis auf
die drei Turminſaſſen, im Bugtorpedoraum eingeſchloſſen und, vom
Sicherheit gebracht! Aber der Kommandant, Ludwig Fiſcher, war nicht
der Mann, der ſich als erſter retten ließ, und unter keinen Umſtänden
gab er ſeinen Platz im Turm auf, ſolange er dort, wo die
lebenswich=
tigen Elemente des Bootes zuſammenliefen, möglicherweiſe von Nutzen
ſein konnte.
Ein neuer Verſuch begann. Neue Verbindungen wurden
geſchlun=
gen, wieder hoben die Maſchinen an, und wiederum hob ſich das Boot
zentimeterweiſe im Licht der großen Scheinwerfer. Als gegen 10 Uhr
abends eben der Turm die Waſſeroberfläche durchbrach, riß wieder das
vordere Takel, und zu unſerem Entſetzen fiel das Boot erneut auf den
Grund. Es war uns ein völlig rätſelhafter Vorgang. Was ſollte man
tun, wenn der „Vulcan” verſagte, dem doch in fünfzig anderen Fällen
die Aufgabe gelungen war?. Allerdings handelte es ſich bisher nur
um Uebungsfälle, hier dagegen herrſchte unerprobte, rauheſte
Wirk=
lichkeit.
Jetzt wurde der große Einhundertfünfzig=Tons=Schwimmkran, der
ſchon zur Reſerbe bereit lag, mit der Bergung beauftragt. Diesmal
wurde beſchloſſen, das Boot nur dort zu heben, wo ſich die eingeſchloſſene
Mannſchaft befand, damit dieſer Gelegenheit gegeben würde, durch die
Torpedorohre die Freiheit zu gewinnen. Wenn alſo der große Kran
das geſunkene Boot nur an einer Stelle, nämlich am Vorſchiff, anheißen
und heben würde und nicht parallel an zwei Stellen, wie es bisher der
„Vulcan” getan hatte, ſo würde er ſeine Aufgabe erfüllt haben und
der Mannſchaft würde Gelegenheit gegeben ſein, das Boot durch die
Torpedorohre zu verlaſſen.
Aber Eile war geboten, die Nachrichten klengen immer dringender.
Achtzehn Mann ſaßen zuſammengepfercht im winzigen Torpedoraum.
Die Beleuchtung war ausgefallen, eine halb verbrauchte Taſchenlampe
war für dringendſte Zwecke minutenweiſe verfügbar. Um ſich herum
das ſtählerne Halbrund des Bootskörpers, jenſeits lauerte das Element,
das Waſſer, hinter ſich, jenſeits des Schotts, das tödliche Chlorgas der
ausgelaufenen Akkumulatorenbatterie. Wie ſchwer fiel das Atmen,
drang ſchon etwas Giftgas durch Ritzen und Undichtigkeiten? Man
durfte ſich nicht bewegen, jede Bewegung ſteigerte den Luftverbrauch,
und die ſchmerzenden Glieder verlangten ſtändige Druckverlagerung
des Körpers. Dauernd ſtieß man gegen den Nebenmann oder das
feuchtkalte Bootsmetall. Schon über 12 Stunden hockten die Braven
im Raum, gepfercht und durcheinandergeſchüttelt. Dem dort fiel ſchon
der Kopf vornüber, jener ſank ſchwer in ſich zuſammen. Man lebte
von der Preßluft des letzten Torpedos, war er nicht ſchon etwa leer?
Auf die Klopfſignale der Taucher von außen reagierte längſt kein Menſch
mehr, müde war man, matt, ſchlafen, ruhen —
In weiter Ferne durch Nebelwände und Roſenſchleier hörte man
wiederum das Raſſeln der Ketten, Schlirren der Stahlleinen, und
wieder ſtolperten dumpf die ſchweren Bleiſchuhe längs der Bordwand.
Das Boot torkelte hin und her, die Leute fielen durcheinander
Lang=
ſam hob ſich das Boot, nun zum dritten Male. Als die Vorſchiff=
Umriſſe ſich im Waſſer abzuzeichnen begannen trat der ſchwierigſte
Augenblick ein, der darin beſtand, das überlaſtete Vorſchiff aus dem
Waſſer herauszuheben, damit die Torpedorohre freikämen.
Ludwig Fiſcher beobachtete alle Vorgänge geſpannt durch das
Seh=
rohr, das ſuchend hin= und herdrehte. Er erkannte den kritiſchen
Augenblick ganz genau und wußte, daß jeder Zoll der aus dem Waſſer
gehobenen Schiffsmaſſe, des Auftriebs des Waſſers beraubt, von jetzt
ab faſt doppelt als Gewicht drücken mußte. Und beſonders ſchlimm
würde ſich das große Gewicht der zuſammengepferchten Beſatzung
aus=
wirken. Dort ſaßen ſeine Getveuen, für die er ſich verantwortlich fühlte.
Ludwig Fiſcher wußte auch, daß er noch 200 Liter Preßluft zu ſeiner
Verfügung hatte. Dieſe 200 Liter hätten den Drei im Turm für acht
Stunden das Leben verbürgt, ſolange, bis nach menſchlicher
Voraus=
ſicht auch ſie hätten gerettet werden können. Er blickte ſeinen
Wach=
offizier an und dann den Rudergänger — — — Hier ſtanden 18 gegen 3.
Jetzt riß er ohne Beſinnen das Preßluftventil auf, drückte auf die
Zähne des Tauchtanks XII, dumpf gurgelnd und brauſend, fuhr die
entfeſſelte Luft durch Rohrleitungen in die vorderen Tanks, dieſe aus=
blaſend und damit das Vorſchiff um rund 10 Tonnen ent
von den Eingeſchloſſenen im Torpedoraum merkte nieman
von dieſer Opfertat, durch die das Vorſchiff aus dem We
Von außen raſten Preßlufthämmer gegen das Boot
„Macht auf, macht auf!” Innen im Boot hörte man
und jener ſtieß den Nebenmann an: „Jan, mach auf!
glotzenden Augen weiter vor ſich hin.
„So, öffnet das Torpedorohr, Ihr ſeid gerettet!“
Niemand gab ſich Mühe, die Signale abzuhören,
ſtande, das Torpedorohr zu öffnen. Sollte die Mannſch
ſehenden Augen zugrunde gehen? Da knallten zwei S
legten die Mündungskappe frei. Nun noch den Boden
Rohr. „Deffnet, öffnet”, ſchnellte der Morſehammer
inſaſſen, „öffnet nur den einzigen Hebel, und Ihr ſeid
ſonſt, keine Hand rührte ſich; niemand konnte mehr dem
leiſten, keine Antwort, nichts regte ſich mehr im Boot.
Da kroch der Oberleutnant V., mit dem Kopf nach un
einem Hammer bewaffnet, von außen ins 45 Zentimeter
rohr. V. klopfte verzweifelt mit dem Hammer gegen
ſchluß, als ob er ihn zertrümmern wollte. Sollte alles
weil dieſer einzige Hebel nicht zu öffnen war? Wie von
fauſt getrieben, wuchteten die Schläge dumpf gegen das
Kellergelaß, daß es ſchaurig durch Mark und Bein drang
im Innern jemand aus dem Schlaf, aus dem es faſt
mehr gab. Einer war da, der mit äußerſter
Nervenanſpan=
um was es ſich handelte, ſtolperte taſtend über Körpe,
meraden hinweg zum Verſchluß, löſte mit wankenden Kni
rung und — ſo einfach der Griff ſonſt war — zerrte und
ter Willenskraft den Hebel zurück, der den Bodenverſchluf
ſer ging infolge der ſtarken Neigung des Bootes von ſell
und V. rutſchte in das im Kran hängende, leiſe hin= und
U=Boot hinein. Würden die Stroppen, dieſe proviſoriſchen
halten?. Wenn nicht, ſo war das Schickſal der Inſaſſen
alle verloren, und V. mit ihnen. Und der hatte ſich be
die Rettungsmedaille verdient. Forſch ging er ans Werk
Bewußtloſen eine Leine unter die Arme und ſchob ſie, ſoh
ins Rohr hinein. Dann wurden ſie, einer nach dem anderet
durch die enge Röhre gezogen. Alle achtzehn wurden
als letzter mußte V., dem in der furchtbaren Luft ſelbſ
ſchwanden, von anderen geborgen werden.
Nachdem nun das Boot vorn leichter geworden und
ſchaft geborgen war, konnte man nachts um 3 Uhr an die
im Turm eingeſchloſſenen Drei gehen. Vorläufig war der
unter Waſſer. Es beſtand keine Verbindung zwiſchen dem
und Turm. Schwaden von ſofort tödlichen Gaſen und W
im anderen Raum leaten ein unüberſteigliches Hindernis
Deshalb konnten die Turminſaſſen nicht mit der übrige
durch den Torpedoraum gerettet werden. Das Boot muſ
höher gehoben werden, bis der Turmeingang aus dem 9
Schnell ans Werk! Zeit wurde es, denn auch die Turmi
worten nicht mehr auf die Klopfanrufe von außen. Höchſte
es! Eile war geboten!
Immer weiter wurde der Bug angehoben, immer ſch
das Boot mit dem Heck auf dem Grund, der Bug wuchs ſt
Waſſer empor, bis endlich das Turmluk frei von den Waſſ
Zugriff offen lag. Wieder ſchnellte der Morſehammer: „O/
auf, Ihr ſeid gerettet!” Keine Antwort, ſie mochten wohl ebe
los wie jene vom Torpedoraum ſein. Wieder knallten zt
ſchüſſe in die kühle, dämmernde Morgenluft hinein, der L
ab, polterte dumpf auf den Bootskörper und verſank in
Waſſerfluten. Ein U Boots=Kommandant ſtieg ein —
ten — — blutrot tauchte die Sonne über der Kimm empo
Offizier erſchien wieder aus dem Innern, ſcharf riß ſich ſe
Geſtalt gegen den Morgenhimmel ab — — ſeine rechte 8
eine abweiſende Bewegung, die Achſeln zuckten. Arzt un
bargen die Drei in Hängematten:
Kommandant, Wachoffizier und Rudergänger — — tot!
Sie hatten ihr Leben für achtzehn Kameraden dahing
ein Beiſpiel höchſten Pflichtgefühls und Opfermuts gegel
dieſen Umſtänden war die Teilnahme Kiels und weit über
Grenzen hinaus ungeheuer und die Beerdigung von großer
und Weihe.
(Dem tapferen Kommandanten Fiſcher wurde in ſeier
Darmſtadt von Schulkameraden ein Denkmal geſetzt.)
er Infanterie” vor
d Stützendem
füller
ge Weſtfront”
Un autn
diejenigen, welche zum bevorstehenden Feste
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Braun, Im Schatten der Titanen
Burckhardt, Kuliur der Renaiſſance
Carlhle, Friedrich der Große
Dante, Göttliche Komödie
Doſtojewski, Brüder Karamaſow, 2 Bde.
Doſtiojewski. Der Idiot
Ooſtoſewski, Erniedrigte und Beleidigte
Ooſioſewski, Schuld und Sühne
Feuerbach. Ein Vermächtnis
Frehtag, Soll und Haben
Frehtag, Die verlorene Handſchrift
Frehtag, Die Ahnen, 2 Bde.
Freytag, Bilder aus deutſcher
Ver=
gangenheit, 2 Bde.
Galsworthy, Jenſeits
Ganghofer, Schloß Hubertus
Ganghofer, Martinsklauſe
Goethe, Fauſt IIII
Hamſun, Das letzte Kapitel
Kant. Kritik der reinen Vernunft
Keller, Der grüne Heinrich
Knaur’8 Weltatlas (411 S.)
Mereſchkowski, Leonardo da Vinci
Meher, C. F., Sämtliche Werke, 2 Bde.
Scherer, Geſch. der deutſchen Literatur
Herr H. G., Berlin NW 87. Waldstrale
schreibt wörtlich wie kolgt:
„Feile Ihnen ergebenst mit, daß 1
das „Neo-Kruschen-Salz” seit ea. in
Jahren nehme, und zwar aus folfé
den Gründen: Ich litt seit vielt
Jahren an unregelmäßigem Stuhlge!
und stetem Unbehagen. Auf ein au4
bezügliches Gesprüch mit einem m!
bekannten Herrn riet mir derseln
das „Neo-Kruschen-Salz” zu nehme
was ich auch tat. Seit Gebrauch d.
„Neo-Kruschen-Salz” ist das Fenann
Leiden gänzlich behoben und bein!!
mich stete wohl und frisch. leh hai
nie unterlassen, in meinen Bekannte
kreisen Ihr „Neo-Kruschen-Salz‟
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A. 110 a. Geſchſt.*fg
Außer dieſen Büchern finden Sie bei mir eine große Auswahl in
nur guter Geſchenk=Literatur und Jugendſchriften zu billigen Preiſen.
Beachten Sie bitte meine Schaufenster!
empfehlen . . . ."
(Originalschreiben kann eingesehen Wordel-)
Die meisten Menschen leiden heutzutese Ak
regelmäbigem Stuhlsaus, und (adureh verstopit 24
das ganze innere Spstem. Achten Sie reehlvele
auf Ihre gute Verdaunng, denn Verdauung bedtent
den Sohlussel zu Ihrer Gesundheit, Begiune S
noch heute mit
Sie werden sich frisch wie ein Fisch im Iie"
fühlen, Sie warden sagen: leh bin ein gaus 200e.
Da-
Mensch, geitdem leh „Kruschen” nchus.
Originalglas „Krusohen” kostet Vark /"
4potleken und Drogerien, gein lubalt reb 2.
hunlort Tage, Tehuen Sie Jachabmuuse ”b Lde.
Sie aut den Namen „NegKrughen Sls” w. L
gelbschnarre Packuns. Krugchen ict Wgeusch. *
nehmen, da ohne ieden Beigeschmack.
deorg Hagner
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Kriegslikeratur.
nn und Remarque mit ihren Kriegsbüchern einen ſo un=
„folg hatten nach den Jahren, in denen niemand vom Krieg
leien wollte, iſt eine Reihe von weiteren Veröffentlichungen
Weltkrieg herausgekommen, die, wenngleich ſie nicht den
mErfolg von Remarque hatten, doch außerordentlich
be=
ſind und wertvolle Beiträge zur Literatur über den Welt=
„ies „Im Weſten nichts Neues” ſteht immer noch im Kampf
gen. Dennoch bleibt dieſer Meinungen Urteil in weit über=
Maße pro Remarque. Was gegen ihn geſagt wurde, iſt
rng des Buches — die Perſönlichkeit des Verfaſſers
intereſ=
kaum von irgendwelcher Bedeutung. Die Unterſchiede
öffentlichungen der Kriegsteilnehmer baſieren im weſent=
„f, daß der eine einfache Schilderungen von Erlebtem und
ibt, der andere den mehr oder weniger gelungenen
Ver=
ein Kunſtwerk, eine Dichtung zu ſchaffen. Keines von dieſen
von einem ſo weiten Abſtand aus geſchrieben, daß dieſer
ligen müßte, den Weltkrieg irgendwie weltanſchaulich, oder
andioſen Idee, zu erfaſſen. Das Erleben des Krieges ſelbſt
ß, um von einem Menſchen ganz erfaßt, ganz gelebt zu
iele aber haben mit gutem Erfolg verſucht Erlebtes zu
d das ſo Geſtaltete durch Gehörtes zu ergänzen.
den angeführten Büchern am nächſten kommen „Infanteriſt
von Wilhelm Michael, (Rembrandt Verlag Berlin). Ein
htes und ehrliches Buch, geſchrieben nach dem Grundſatz,
nicht eure feldgrauen Helden ſein, dafür war das, was
doch recht oft ſehr wenig heldiſch. Wir wollen aber nicht
verzerrt durch die Geſchichte gehen, wir wollen Wahrheit.
ſind die Feldgrauen. Und was Infanteriſt Perhobſtler
in Wahrheit ein ehrliches Bekenntnisbuch, in dem die
ei
arz
hei-
mm
ſtII
beim;
D
auf-7
Fer-3
urzi
Biet
nanu
B9
ſerkfr
mmer
ſerdch
undit
ünſt-i
von erlebten und von gefühlten — das ſind die ſeeliſchen —
alles umfaßt, was ein Infanteriſt erleben und fühlen konnte.
ompagnie Soldaten in der Hölle von Verdun” nennt Hein
uch (Köhler Verlag, Minden i. Weſtf.), das ſich in
weit=
aße beſchränkt auf die Kämpfe um Verdun. Hein iſt ein
iſcher Geſtalter, aber auch ein Schilderer von ehrlicher,
heit. Ein Feldgrauer, der über einen ausgezeichneten Sril
der durchaus nicht kleinlich in dieſem Krieg gelebt hat,
nis auch für die Schwächen anderer zeigt, der aber
unbe=
eld war. Gerade in dieſem Buch iſt, was übrigens aus
n auch ſpricht, neben den eindringlichen Schilderungen es
Geiſt der Kameradſchaft, der immer wieder, auch das
ertragen half. Wie denn dieſer Kameradſchaftsgeiſt
über=
as Höchſte iſt, was der Krieg außer dem Schrecklichen an
und Stützendem erleben ließ.
Brir der Infanterie” von Friedrich Lehmann (J. F. Lehmanns
ichen) iſt in dieſem Blatt bereits beſprochen worden. Es
Reihe noch einmal kurz erwähnt werden, daß ſich Inhalt
eſes Buches nicht erſchöpfen in der Schilderung äußeren
Es wird vielmehr der Verſuch gemacht ein Erleben des
einem ganzen Umfang darzuſtellen. Eine Aufgabe
aller=
t erfüllen vorerſt noch unmöglich iſt.
Tage Weſtfront” ſchildert die Erlebniſſe eines einfachen
Franz Wallenborn — Heſſe u. Becker Verlag, Leipzig.)
—, der alle Schrecken des Krieges an der Weſtfront
mit=
erzählt mit großer Anſchaulichkeit ſeine Erlebniſſe. Die
etzt im Juni 1914 ein und reicht bis zum November 1918.
verſchweigt keineswegs, wie fürchterlich der Krieg geweſen
* auch nicht Greuel auf Greuel. Nicht um Stilkünſte
vor=
den Leſer zu blenden, hat er das Buch geſchrieben,
ſon=
m nachgeborenen Geſchlecht zu zeigen, wie es in dem
mkas) zuging, den Deutſchland um ſeine Exiſtenz führen mußte.
unabweisbaren Eindruck, daß er ſtets bei der Wahrheit
ahre” heißt der Frontbericht eines Reiters, von Eduard
Horen Verlag, Berlin). Eduard Lachmann iſt Darmſtädter.
var eines der erſten, das nach dem Kriege herauskam.
ſehr ausführlich in dieſem Blatt beſprochen worden. Daß
ne neue Ausgabe herausbrachte, dürfte mit der Konjunktion
gen. Das Buch aber verdient es, von neuem empfohlen
Es iſt eine ganz ſeltene Miſchung von durch
Wahrhaftig=
ue geformtem Schickſal, in ſachlichen Schilderungen und
her Geſtaltung.
Mehr ins Spezielle geht das ausgezeichnete Kriegsbuch von Richard
Euringer „Fliegerſchule 4” (Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg).
Euringer erzählt in knappem, ſehr oft lapidarem Stil nicht nur von den
wundervollen Taten der Flieger, ſondern auch von den Schwierigkeiten
kleinlichſter Art, aus denen heraus ſie ihre großen Leiſtungen geſtalten
mußten. Er ſchildert kein Einzelſchickſal, ſeine Schilderung erhebt ſich
zur Weltbildgeſtaltung. Rieſenflugzeug 4, eine unheimliche Laſt
gewalt=
tiger Gewichte, erhebt ſich vom Boden, beivegt vom Willen ſeiner
Be=
ſatzung. Doch an einem letzten Hindernis zerſchellt es. Die Probe iſt
geſcheitert; die Beſatzung aber hat ſich vollendet, iſt zum Vorbild
ge=
worden. Und aus den Trümmern, aus dem Geiſte der
Opferbereit=
ſchaft baut ſich Neues, Größeres auf: die Fliegerſchule 4. Der einzelne
tritt zurück hinter der Idee. Da ſind Offizier und Mann — als
Be=
ſatzung, als Belegſchaft, als Mannſchaft — Mannſchaft. Ein
Männer=
buch, aber keinesfalls für den Mann allein geſchrieben, ſondern für die
Gemeinſchaft, die getragen wird auch von der Frau. Die halbſatten
Säuglingsmütter, die Granaten drehen, die Hilfsdienſtdamen der
In=
ſpektion ſind eingereiht in die Belegſchaft der Männer.
Auch Franz Seldte, der erſte Bundesführer des Stahlhelm, nennt
ſein Buch nicht einfach ein Kriegsbuch, ſondern ſpezialiſierter „M. G.K.”
(Köhler u. Amelang, Leipzig). Er war Führer einer
Maſchinengelvehr=
kompagnie. Für ſie erfand er bei Kriegsausbruch den M. G.=
Schutz=
ſchild, mit ihr erlebt er Feuertaufe, erſte Verluſte, ſiegreiches
Vor=
wärtsdrängen, plötzlichen Rückmarſch und ſchwere Abwehrſchlacht. Seine
feſſelnd geſchriebenen Aufzeichnungen zeigen den mitten aus dem Beruf
herausgeriſſenen Reſerbe=Offizier, der ohne unwahre Begeiſterung und
unkünſtleriſche Uebertreibung die ſchweren Eindrücke des Krieges
ſchil=
dert, die nur mit geſundem Egoismus und Humor ertragen werden
konnten.
Zu den ſpezialiſierenden Kriegsbüchern zählt auch das
ausgezeich=
nete Werk „Freiwilliger Stenbock” von Graf Alexander Stenbock=
Fermor, dem bekannten Schilderer ſeiner Eelebniſſe als Bergarbeiter
(J. Engelborns Verlag, Stuttgart). Wir haben vor kurzem unſeren
Leſern einen Abſchnitt aus dieſem Buch gegeben. Es iſt ein auf
großem Nibeau ſtehender Bericht aus dem baltiſchen B=freiungskampf.
Die Schilderung einer freiwilligen Armee, aus eigenem, vielgeſtaltigem,
Erleben heraus. Erſchütternd oft die Schilderungen dieſes
Befreiungs=
kampfes, in dem halbreife Jünglinge von der Schulbank direkt in die
Front geriſſen ein Landsknechtleben leben und, ſich ſelbſt unbewußt,
zu Helden heranwachſen. —
Aehnlich dem Buch Heins ſchildert Hans Henning Freiherr von
Grote in „Die Höhle von Beauregard” (E. S. Mittler u. Sohn, Berlin)
furchtbarſtes und eindringlichſtes Erleben auf begrenztem Abſchnitt,
aber, bedingt durch das Nibeau der literariſchen Schilderung ein
Dicht=
werk bauend von Wucht und Kraft und tiefem Empfinden. Er ſelbſt
ſagt von ſeinem Werk, daß es dazu dienen ſoll Vergangenheit und
Gegenwart zu verbinden. Dieſes Buch iſt wirklich dazu geeignet. Es
iſt ein Denkmal des Krieges, errichtet, dem Frieden zu dienen.
Heinrich Brandt ſchreibt in „Trommelfeuer” eine ganz ins
Gedank=
liche tief gehende Symphonie der Kriegstoten (Fackelreiter Verlag,
Ham=
burg). Ein Buch, das nicht ohne Tendenz iſt, aber man muß zugeben,
daß dieſe Tendenz in einem menſchlich reinem Empfinden gründet.
Pfychologiſch geſtaltet Brandt einen Roman, der ſich unter 4—5
Freun=
den mit den furchtbarſten Geſchicken der Kriegsteilnehmer befaßt, mit
den ſchwerſten Verwundungen, die nicht ſofort, ſondern langſam durch
Wochen und furchtbare Monate hindurch, zum Tode führen. Mit den
Schilderungen dieſer grauſamen Geſchicke, die mehr auf das Seeliſche
ab=
geſtimmt ſind, verbindet der Verfaſſer davon abhängiges Schickſal der
Hinterbliebenen. Teilweiſe ins Religiöſe, auch ins Weltanſchauliche
gehend, iſt Brandts Buch, wie geſagt, tendenziös, aber von einer
Ten=
denz, die verſtändlich wird.
„Fronterinnerungen eines Pferdes” ſchildert Ernſt Johannſen
(Fackelreiter Verlag, Hamburg). In ſchlichter aber doch eindringlicher
Form läßt er einen alten vierbeinigen Kriegsveteran ſeine Erlebniſſe
erzählen, die er den 9 586 000 Pferden gewidmet hat, die dem Krieg zum
Opfer fielen. Ein gutes Büchlein, diktiert von Liebe und Verſtändnis
für die vierbeinigen Kriegskameraden.
Werner Beumelbergs „Sperrfeuer um Deutſchland” hat bereits
ebenfalls eine Sonderbeſprechung erfahren. Es iſt das Kriegsbuch des
Krieges überhaupt. Eigentlich ein Geſchichtswerk, das ganz großzügig
das Geſchehen an allen Fronten regiſtriert, und in der Darſtellung
dieſer Schilderung wirkt wie der Roman eines ganzen Volkes. (Gerhard
Stilling Verlag, Oldenburg.)
Wie es auf der anderen Seite war, verſucht zu ſchildern James
B. Wharton in „U. S.A. an der Front”, eine amerikaniſche
Korporal=
ſchaft im Kriege. (Montana Verlag, Leipzig.) Zehn Jahre nach dem
Krieg erzählen auch die amerikaniſchen Frontſoldaten ſich und ihren
Kameraden, wie es war. Das ganze Grauen, das Elend, der Dreck
und der ungeheure, unfaßbare Mut dieſer Jahre iſt auf einmal wieder
da: Angriff, Rückzug, Angſt, Wunden, Urlaub, Tod — alles. Es
berührt eigentümlich, dieſen letzten Abſchnitt Juni 1918 bis zum
Waffen=
ſtillſtand vom andern Ufer aus zu erleben. So haben wir uns noch
beim Rückzug 1918 gewehrt, wir abgekämpften deutſchen Soldaten!?
So haben unſere M. G.’s gewirkt?! Und hüben wie drüben die gleichen
Gefühle: Heimweh und Kameradſchaft bis zum Aeußerſten.
Zu den Kriegsbüchern gehören auch die der Gefangenen. Eine
ſchlichte, aber eindringliche Eelebnisſchilderung gibt aus Jahren der
Gefangenſchaft in Frankreich Karl Wilke in „Prifonnier Halm”, die
Geſchichte einer Gefangenſchaft. (Köhler u. Amelang Verlag, Leipzig.)
Es ſind Berichte über Gefangenſchaftserlebniſſe, die in der Schlichtheit
und Wahrheit ihrer Darſtellung oft erſchütternd wirken. Dieſes Buch
iſt kein Kunſtwerk, aber es iſt menſchlich außerordentlich eindrucksvoll,
weil in der ſachlich ſchlichten Wiedergabe von grauſamſtem Erleben
kaum zurückhaltender geſchrieben werden konnte.
Mehr ein Kunſtwerk geſtaltet Georg von der Pring, der ſeinen
Roman „Camp Lafayette”, (Carl Schünemann Verlag, Bremen) nennt.
Im Grunde iſt das kein Kriegsbuch, aber es hängt mit dem Krieg
ſehr eng zuſammen. — Wie in der Iſolierung die Menſchen ſich
ver=
ändern, zu komiſchen, lächerlichen oder traurigen Geſtalten werden,
wie dieſe ganze Gemeinſchaft entartet, wie ſie die üblichen
Geſellſchafts=
formen überſpitzt und neue von grotesker Zopfigkeit erfindet — das
alles iſt mit den Darſtellungsmitteln von der Vringſcher Kunſt, mit
einer ſeltenen Treue der Beobachtung und einer ſprachlichen Formung,
die immer das Weſentliche knapp und ſelbſtverſtändlich trifft,
feſtge=
halten. Auch in dieſem Roman iſt fenes deutſche Motiv führend: die
Sehnſucht, Sehnſucht nach Deutſchland, Sehnſucht nach der Mutter
und einem kleinen dummen Mädchen in der thüringiſchen Reſidenzſtadt.
Furchtbar auch ſind die Schilderungen, die Fritz Ibrügger in ſeinem
Buch „P. G. Feldgrauer in Frankreichs Zuchthäuſern” in der
Hanſeati=
ſchen Verlagsanſtalt, Hamburg, herausgab. Es iſt im weſentlichen die
Bearbeitung von Eigenberichten. Ein erſchütterndes Zeugnis der Leiden
deutſcher Feldgrauer, die in menſchenunwürdiger Weiſe jahrelang hinter
den Zuchthausmauern Frankreichs ſchmachten mußten. Aber auch ein
Hoheslied von ungebrochenem deutſchen Willen, deutſcher Treue und
deutſcher Kameradſchaft. Mit fieberhafter Spannung leſen wir die
Berichte einer Schickſalsgemeinſchaft von Offizieren und Mannſchaften,
die in franzöſiſche Kriegsgefangenſchaft geraten und deren ungeſtillter
ſen,
Freiheitsdrang ſie zwang, Leben und Geſundheit aufs Spiel
von
um die Flucht zu wagen. Wir vernehmen mit ſteigender
Empö=
der
den grauenhaften, dem Völkerrecht hohnſprechenden Quälere
armen Opfer, denen die Flucht mißlang. Skandalös iſt die Komödie
der franzöſiſchen Kriegsgerichte, die die kleinſten Vergehen, wie den
Diebſtahl eines Stück Brotes uſw., mit 5, 10 und mehr Jahren
Zucht=
haus beſtraften, ſelbſt Todesurteile und lebenslängliche Zwangsarbeit
verhängten. Unſchuldige deutſche Volksgenoſſen wurden der Beſtialität
verrohter Aufſeher ausgeliefert, der Willkür tieriſcher ſchwarzer
Sol=
daten preisgegeben. Die Zuchthäuſer von Avignon, St. Martin de Ré
und andere Strafkolonien franzöſiſcher Schwerverbrecher ſind die
Leidensſtationen taufender deutſcher Feldgrauer geweſen.
Auch noch zur Kriegsliteratur ſind zu rechnen „Soldatenmarieen”
Roman von Bernhard Wendler (E. P. Tal u. Co. Verlag, Leipzig).
Ein Buch, das mit Vorſicht aufzunehmen iſt, ein Buch aber, das ein
heikles, dennoch oft einſchneidendes Thema berührt, nämlich die
grau=
ſame und tragiſche Trennung der Geſchlechter im Krieg. Gerade dieſes
Thema hätte ein ſtärkeres Vertiefen, nach der ſeeliſchen Seite hin,
verdient.
Damit auch der Humor im Krieg, der ja über ſo viel furchtbares
hinweghalf, nicht zu kurz kommt, ſchrieb Heinrich Behne „Knoten”, der
Kompagnieſchlot. (Verlag Tradition, Wilh. Kolk, Berlin SW 48.) Das
Buch will dartun, daß größer als der Krieg und ſeine Schrecken der
unverwüiſtliche Humor des Feldgrauen war, daß das welterſchütternde
Drama neben den ernſten auch fröhliche Seiten hatte. Dieſe Seiten
zu erfaſſen, iſt dem Verfaſſer glänzend gelungen.
Auch die im Brunnen=Verlag Karl Winkler, Berlin, erſchienene Parodie
auf Remarques Kriegsbuch „Vor Troja nichts Neues” ſoll humoriſtiſch
ſein. Es iſt aber eine ſehr leichte Satire geworden auf Remarques,
auf jeden Fall ſehr ernſtes Buch. Selbſt leichte Satire iſt ſchon zu
weitgehend. Der anonyme Verfaſſer hat einfach gewiſſe Dinge, die
Remarque ſchildert, auf den trojaniſchen Feldzug zurückgreifend,
umge=
ſchrieben. Wie geſagt, eine leichte Arbeit, mit der man vorübergehend
Lacherfolg erzielen kann, die aber weder dem Ernſt des Krieges, noch
des Remarque=Buches entfpricht.
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[ ← ][ ][ → ]daß kaitenasfalgtte Tashsrenke
Freitag, den 13 Dezember 1929
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OM
Hans Ehrhardt
Eugenie Ehrhardt
geb. Sebillon
zeigen ihre am 13. Dezember
1929 stattfindende Vermählung
ergebenst an.
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Heute morgen entſchlief ſanft nach langem,
ſchwerem Leiden unſere liebe, bis zum letzten
Atemzug treu ſorgende Mutter und
Groß=
mutter
Minna Kling, geb. Kucke
Witwe des Stadtbaumeiſters Joh. Kling.
In tiefer Trauer:
Dr. Hans Kling
Lieſel Fuchs, geb. Kling
Dr. Willi Fuchs
Guſtel Kling, geb. Schneider
und drei Enkel.
Darmſtadt u. Bensheim, 12. Dez. 1929.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 14. Dezember,
nahmittags 3½ Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſiraße ſat.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herzlich=
ſter Teilnahme beim Heimgange
unſeres geliebten Vaters,
Groß=
paters und Schwiegervaters.
Herrn
ſagen wir hiermit unſeren
innig=
ſten Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Nabbiner Dr. Bienheim
für die troſtreichen Worte, ſowie
Herrnchauſerfür ſeine Bemühungen.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
19704)
Todes=Anzeige.
Unſer lieber Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Konrad Heß
wurde uns heute infolge eines Herzſchlages
plötzlich entriſſen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Preuſch
Familie Ludwig Heß
Mathilde Heß.
Darmſiadt, den 12. Oezember 1929. (19714
Die Beerdigung findet Samstag, den 14. Dezember 1929,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
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14. Dezember
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[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 13. Dezember 1929
Seite 17
und" Tatnen.
Densfeld — F.Sp.V. Groß=Zimmern 4:0 (3:0).
Verbandsrückſpiel ſtanden ſich obige Mannſchaften am
onntag in Lengfeld gegenüber.
verhältniſſe waren trotz der verhältnismäßig günſtigen
en letzten Tagen kataſtrophal. Trotzdem fanden ſich die
enden Einheimiſchen noch am beſten auf dem ihnen
ver=
en, glatten Platz zurecht und ſiegten verdient, wenn
viel=
in dieſer Höhe. Groß=Zimmern beſtritt dieſen Kampf
euten, die denn auch in keiner Weiſe ihrer Aufgabe
ge=
inten; auch die übrigen, mit Ausnahme des rechten
Ver=
m vorzügliches Spiel lieferte, und des Tormannes,
konn=
ugen. Die Einheimiſchen legten einen ungeheuren Eifer
en eine ſtabile, fchlagſichere Verteidigung und einen über=
Iſtürmer; auch der Mittelläufer zeigte anſprechendes
eite Mannſchaften 4:2 für Lengfeld.
uß in der Kreisliga. — In 4= und B=Klaſſe normaler
Spielbetrieb.
z
ember bringt in der Starkenburger Kreisliga den letzten
orrunde. Auf dem Programm ſtehen nur die beiden
Vecker
Drms
Ooodden
drößte Huns
on Kinder
an 120 31 bier
Künstler-hin
Sämtl. Noten.
oria Walldorf — Union Darmſtadt,
mania Oberroden — Polizei Darmſtadt,
gang entweder vier Mannſchaften punktgleich an die
der die Spitze der Tabelle ſo laſſen, während ſich dafür
e Lage verdichtet. Im allgemeinen darf man den
bei=
r die etwas beſſeren Chancen zubilligen, aber auch
um=
iſſe bzw. Unentſchieden dürfen nicht wunder nehmen.
m wie auch die Polizei haben das Zeug in ſich, zu
über=
er Vorrunde ſtehen nach Austrag dieſer beiden Spiele
nerzeit ausgefallene Treffen Mörfelden — Polizei ſowie
4:1 für die Polizei abgebrochene Spiel Union Darm=
Beide Begegnungen werden im Rahmen der am 22.
tenden Rückrunde ausgetragen.
piel wird noch gemeldet. Germania Pfungſtadt
emp=
adt die im Oſtmainkreis mit in der Spitzengruppe lie=
* von Kickers Aſchaffenburg. Man darf auf das
Er=
ſein.
In der 4= und B=Klaſſe
betrieb weiter. Hier iſt vom letzten Sonntag der glatte
ädter Germanen über den SV. Groß=Gerau zu regi=
Eberſtädtern die Meiſterſchaft geſichert haben dürfte.
Sonntag wird auch in der Gruppe Dreieich die
Vorent=
da in Wixhauſen die dortige Union und der SV. 1911
rfeinandertreffen. Der Sieger dieſes Spieles darf mit
heit als Gruppenmeiſter erwartet werden. Im übrigen
amm folgende Spiele aus:
egſtraße /Ried. Eintracht Darmſtadt — FSV. Seeheim,
eim — Sportverein Groß=Gerau, Sportverein Geins=
Wolfskehlen.
ieich. Union Wixhauſen — SV. 1911 Neu=Iſenburg,
Sprendlingen — FV. Eppertshauſen. SV. Offenthal —
2l, FC. 02 Dreieichenhain — SC. Dietzenbach.
nwalb. V. f. L. Michelſtadt — Sportverein Roßdorf,
— Sportverein Lengfeld, V. f. R. Beerfelden — Ger=
FSV. Groß=Zimmern — Sportverein Höchſt.
T. Ober=Ramſtadt — Germania Eſchollbrücken, Spielvgg.
Olympia Hahn, Kickers Hergershauſen — Viktoria
Ober=Ramſtadt dürfte ſich der einheimiſche Sportklub
über Eſchollbrücken die Meiſterſchaft ſichern.
* Kreisliga Südheſſen.
Die letzten fünf Spiele der Vorrunde.
Gaſthaus
Beo
Mühlstr. /hr lex Spielſonntag der Vorrunde bringt noch einmal fünf
ereſF) Begegnungen, die für die Placierung der einzelnen
hri usnahme von großer Wichtigkeit ſind. Damit wären
—iele, die ſoweit äußerſt ſenſationell verliefen, beendet.
V2 7, Südheſſenmeiſter von 1928/29, ſteht unangefochten an
E abelle und hat als einziger Ligaverein in
Süddeutſch=
nu ſem 11. Spiele noch keinen Punktverluſt erlitten. Auch
ge0 idat ſcheint in dem Kreisliga=Neuling Hofheim ſchon
von Mc. ½ beſtzuſte! Freilich, die Rückrunde kann noch vieles ändern. —
der let; Spielſonntag bringt folgende Paarungen:
Olkya Worms — VfR. Bürſtadt,
OEN a Lorſch — VfR. Lampertheim,
I tnia Pfiffligheim — Sportverein Horchheim,
iburgia Heppenheim — Sportverein Herrnsheim,
S erein Hochheim — FV. Biblis.
ö an ſehr geſpannt, ob die Wormſer „Kleeblätter” die
0 Punktverluſt beenden. Dieſe letzte Begegnung iſt nuſ
t ach angetan, als ob das ſo leicht ging. Die Bürſtädter
Srgut in Fahrt; es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſie mit
itermannſchaft den Wormſern wenigſtens einen Punkt
mpia hat gegen Hochheim am letzten Sonntag nicht
ten. Eine kleine Ueberraſchung iſt bei dieſem Spiel
e ſcher werden es mit den Lampertheimer VfR.=Leuten
ſiZ eicht haben. Zwar ſind hier die Einheimiſchen alter
drß und die Gäſte ſozuſagen noch „Neulinge”, aber man
chindern, wenn Eifer bei ſpieleriſch recht annehmbarem
gen Lampertheimer auch hier Punkt oder gar Punkte
S‟e beiden „Linksrheiner”, Pfiffligheim und Hochheim,
Enobeln werden, iſt ſehr ſchlecht vorherzuſagen;
jeden=
leler ein Sieg der Gäſtemannſchaft nicht ausgeſchloſſen.
—' allerdings werden die Gäſte aus Herrnsheim nicht viel
R. Die Bergſträßer ſind jetzt flott in Fahrt; am „
Gal=
tt etwas „abzuhängen‟. Dagegen iſt in Hochheim die
gelagert, daß, genau wie in den erſten drei Spielen, die
nice haben — — — wenn ſie ſich zu einer Prachtleiſtung
Die Hochheimer haben erſt am letzten Sonntag in
daß ſie unbedingt zur Mittelgrupve der ſüdheſſiſchen
z‟. Aber auch die Riedleute haben ſich in ihren letzten
—hform entwickelt. Mit einem Unentſchieden oder
knap=
die dort, kann man rechnen.
Aus der Deutſchen Turnerſchaft.
Handball im Odenwaldgau.
Der 8. Dezember brachte folgende Ergebniſſe:
1. Pflichtſpiele:
Meiſterkl.: König — Michelſtadt 6:2.
A=Klaſſe: Höchſt — Hergershauſen 4:2.
Erbach 2. — Lützelwiebelsbach 3:1.
B=Nond: Groß=Bieberau — Langſtadt 6:2.
P=Süft: Momart — Steinbuch 4:2.
C=Klafle: Groß=Zimmern — Altheim 2:0.
2. Freundſchaftsſpiele:
Groß)=Umſtadt 1. — Erbach 1. 2:1.
M.=Etrumbach — Wald=Amorbach 4:3.
Reinheim 1. — Nieder=Ramſtadt 1. 0:3.
Reinheim Jgd. — N.=Ramſtadt Jgd. 0:5.
König Jgd. — Momart 2. 3:2.
Kirchbrzmbach — Nichen 5:1.
In der 1. Halbzeit” findet ſich König ſchlecht zuſammen, ſo daß die
eifrigen Michelſtädter mit 2:1 in Führung liegen. Nach dem Wechſel
tritt die Wendung ein. König kommt in Fahrt und kann bei techniſch
beſſerem Spiel noch fünzmal einſenden. Höchſt — Hergershauſen zeigen
einen offenen, ſchönen Kampf, deſſen 1. Halbzeit Hergershauſen gehört,
deſſen 2. Hälfte Höchſt auisgleichen und gewinnen ſieht. Die Erbacher
Elf, die von der Tabellentpitze nicht mehr zu verdrängen iſt, führt das
beſſere Zuſammenſpiel vor: Groß=Bieberau, körperlich überlegen,e
er=
zielt das gute Ergebnis inſplge größerer Durchſchlagskraft in einem
an=
ſtändigen, offenen Treffen. Das Ringen in Momart war ſehr hart.
Steinbuchs Tormann ſchützt zeine Mannſchaft vor einer höheren
Nieder=
lage. Momart hat mit dieſem Spiel auch ſeine Rückrunde ungeſchlagen
beendet. Die Entſcheidung deß: C=Klaſſe iſt gefallen. Als Gaubeſter iſt
Groß=Zimmern 2 zu betrachten. Da der Verbandsſchiedsrichter in Groß=
Umſtadt ausblieb, konnte das ßällige Pflichtſpiel nicht ausgetragen
wer=
den, und man einigte ſich auf gin Freundſchaftsſpiel. Während in der
1. Halbzeit der Kampf durchau” offen war, gelang es Groß=Umſtadt
gegen Ende der 2. Halbzeit, eine leichte Ueberlegenheit herauszuſpielen.
Mümling=Grumbach verdankt ſeimn Sieg der guten Leiſtung ſeiner
Läu=
ferreihe. Obwohl., Reinheim 1. h’s jetzt wenig Spiele hinter ſich hat,
hält es den Kampf jederzeit offen uind unterliegt ehrenvoll der größeren
Spielerfahrung und beſſeren Schußkraft Nieder=Ramſtadts. Eifrig,
da=
bei ſehr ruhig, iſt das Treffen König Jgd. — Momart verlaufen.
Kirch=
brombach ſchlug erwartungsgemäß Richen. Das Torverhältnis iſt dem
Spielverlauf nach etwas hoch ausgefalllen. — In der Meiſterklaſſe wird
das Spiel Groß=Zimmern — König Arneut am 22. Dezember in Groß=
Umſtadt ausgetragen. Wenn der Gay=Spielausſchuß das Treffen nach
Groß=Umſtadt verlegte, ſo ließ er ſich hierzu durch das Verhalten der
Zuſchauer in König beſtimmen. Möge dieſe Warnung beachtet werden!
Kommenden Sonntag ſpielen:
Meiſterkl.: Groß=Umſtadt 2. —— Nieder=Klingen.
A=Klaſſe: Kirchbrombach — Erbach 2.
B=Nord: „Klein=Umſtadt — Aichen.
B=Süd: Mümling=Grumbachf—— Zell.
Steinbuch — König.”
C=Klaſſe: Groß=Zimmern — Gergershauſen.
T. u. Spp. Braunshardt 1. — „Union” Wixhauſen 1. 5:0.
Es bedurfte ſeitens der Platzmannſchaft iner allzu großen
An=
ſtrengung, obiges Refultat herauszuſpielen. Eſine ſtete leichte Ueber=
legenheit war unverkennbar. Der Sturm ſpielite produktiver wie im
Spiel gegen Griesheim, ſeine Beſtform erreichte er aber nicht. Wird
das Zuſammenſpiel noch ausgeprägter und placſerter geworfen, dann
können Erfolge nicht ausbleiben. Die geſamte Hintermannſchaft war
ganz auf dem Poſten. Unions Mannſchaft hat wohl ſeit Beginn der
Verbandsſpiele etwas nachgelaſſen, iſt aber immer mſch ein nicht zu
ver=
achtender Gegner. „Herr Würz=Darmſtadt leitete zur vollſten
Zufrieden=
heit. — Kommenden Sonntag muß Braunshardt zur 8lympia nach
Bie=
besheim. Es bedarf dort größter Anſtrengung, um zu einem
Punkt=
gewinn zu kommen. Biebesheim wird einen hartnäeß gen Gegner
ab=
geben. Seitens der Braunshardter Mannſchaft iſt reſtluſe Hingabe und
ein vollkommen uneiget nütziges Spiel der Stürmerreihe notwendig, um
ein günſtiges Ergebnis zu erzielen. Deſſen muß man, ſich dort
be=
wußt ſein.
Kraftſpork.
Polizei — Roßdorf (4=Klaſſe). — Polizei — Hörſtein (Rgaklaffe).
Beide obengenannten Polizeimannſchaften ſtehen ſich am Samstag,
den 14. d. M., abends um 7.30 Uhr, und Sonntag, den 15. d. M.,
vor=
mittags um 10.15 Uhr, nicht zu unterſchätzenden Gegnern g genüber.
Wie alle anderen Kämpfe, ſo finden auch diefe in der Polizeiſtorthalle,
Eſchollbrücker Straße 24, ſtatt. Die Halle iſt geheizt und der
Gintritts=
preis niedrig bemeſſen. Der Polizeiſportverein bittet deshalb um
zahl=
reichen Zuſpruch des ſportliebenden Publikums.
Segelflugſpork im Odenwald.
Rhön=Schulungswettbewerb 1929.
Geſamtergebniſſe der Jungfliegergruppe des Heſſenfliegervereuns
für Luftfahrt e. V., Darmſtadt.
Nach jahrelangem, ſelbſtloſen Mühen der Jungflieger der
erſte Wettbewerb in Sicht! Wie das erfreute! 24 Flugſchülen
harrten ihrer Ausbildung und folgten nur zu gern dem Rufe
der Flugleitung.
Da der Schulungswettbewerb 1929, wie bebannt, nicht auf
der Rhön, ſondern in allen anderen Teilen Deutſchlands
ausge=
tragen wurde, begab wan ſich am 17. Auguſt nach dem Forſtberge,
Gemarkung Ueberau bei Groß=Bieberqu im Odenwald, wo bis
1. September täglich, dann am 8., 15., 22. und 29. September
ge=
flogen wurde. Es kamen insgeſamt auf den Gleitflugzeugen
1. „Gewerberat” (Wettbewerbsnummer 65) 152 2. „Schulrat”
(Wettbewerbsnummer 66) 88, zuſammen 235 Starts zuſtande.
Auf „Gewerberat” wurden 6 A= und 3 B=, auf „Schulrat” 4 A=,
uſamen 10 A= und 3 B=Prüfungen abgelegt.
Das Preisgericht erkannte für das Flugzeug „Gewerberat”
auf 57, für das Flugzeug „Schulrat” auf 10, insgeſamt auf 67
wertbare Punkte, die der Gruppe den Barbetrag von 232,30 Mk.
brachten, und ſtellt der Gruppe „in Anerkennung ihres
großen Flugeifers”, wie es in dem Schreiben der Rhön=
Roſſitten=Geſellſchaft e. V. wörtlich heißt, das von der Firma
Adam Opel geſtiftete Fahrrad zur Verfügung.
Der Schwimmwettkampf der Kölner Univerſität gegen T.H.
Darm=
ſtadt, der auf Dienstag abend feſtgelegt war, mußte infolge Erkrankung
zweier Darmſtädter abgeſagt werden. Ein neuer Termin iſt noch nicht
feſtgeſetzt.
Phil Scott, der engliſche Schwergewichtsmeiſter, beabſichtigt, nach
ſeinem Siege über Otto von Porath in den allernächſten Tagen wieder
nach England zurückzukehren.
Franz Diener, der deutſche Schwergewichtsboxer, iſt bereits nach
London abgereiſt, um am 17. Dezember gegen den italieniſchen Rieſen
Primo Carnera anzutreten.
Der Frankfurter Sprinter Eldracher wird nach den Semeſterferien
ſeine Studien in Gießen fortſetzen. Ob Eldracher einem Gießener
Ver=
ein beitritt oder weiter für die Frankfurter „Eintracht” ſtartet, ſteht
noch nicht feſt.
Mögen die Zeiten auch noch ſo hart ſein, reicher beladen als je hält
der Weihnachtsmann diesmal Einzug. Nur klug müſſen die
Haus=
frauen ſein und ihre Feſtgaben da wählen, wo ſie wirklich viel mehr
erhalten für ihr Geld, als ſie es ſich träumen ließen, nämlich im Groß=
Weihnachtsmankt bei J. Rehfeld, Ludwigſtraße 15. Aber zögern
ſollten Sie nun nicht länger; alle Lager ſind nichlich ſortiert, und
vor allem die zuverläſſigen, guten Gebrauchsqualitäten.
Allen Schwerhörenden iſt Gelegenheit gegeben,
gelegent=
lich der am Sonntag, den 15. Dezember, in Darmſtadt, im Hanſa=Hotel,
Rheinſtraße, von 10 bis 1 Uhr ſtattfindenden Vorführung der neueſten
Modelle in Akuſtik=Hörapparaten dieſe kennen zu lernen
und eingehend auszuprobieren.
Einem Teil unſever heutigen StadtAuflage liegt ein Proſpekt der
Firma L. B. Müller, Darmſtadt, Schulſtraße 14, bei, worauf wir
19 706
unſere Leſer an dieſer Stelle aufmerkſam machen.
Frankfurt a. M.
Freitag, 13. Dez. 11: Schallplatten. O 12.15: Schallplatten:
Klavier=Konzerte. O 15.15: Jugendſtunde. Berufsberater Kleſper:
Der Lehrling in den kau männiſchen Berufen. o. 16: Konzert des
Funkorch. O 18.05: Brieſkaſten. 0 18.15: Bücherſtunde. O 18.35:
Stuttgart: Weſen und Bedeutung des ärztlichen Rezeptes. O 19.05:
Stuttgart: Reichsbahn=Vizepräſ. Honold: Die neuere Entwicklung
der Reichsbahn. O 19.30: Stuttgart: Violinſoli. Georg Beerwald.
O 20.15: Stuttgart: Land im Rücken. Kammerſpiel in drei Akten
von Herbert Scheffler. O 21.15: Stuttgart: Volkstümlicher
ſla=
wiſcher Abend des Philharm. Orch. Stuttgart. o 22.30:
Stutt=
gart: Unterhaltungskonzert.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Freitag, 13. Dez. 9: Landw.=Rat Killer:
Der Stickſtoffdünger 6 9.30: Leonore Wulff: Bei verſchollenen
Völkern. O 10: Ob.=Reg. Erich Hylla und Prof. Dr. Lampe:
Reiſeeindrücke aus den Vereinigten Staaten. Der Baumwollgürtel,
Florida. New Orleans. 0 12: Schallplatten O 14.30: Kinderſtunde.
9 15: Dr. Engel: Sportverletzungen. o 15.45: Frauenſtunde.
Dr. Ilſe Reicke: Weltverbeſſerung überall? e 16: Studienrat Monzel
und Dr. Räuſcher: Preſſeumſchau im Dienſte des ſtaatsbürgerlichen
Unterrichts 0 16.30: Leipzig: Kammermuſik. Striegler=Quartett
Dresden O 17.30: Min.=Rat Griesmeyer: Was tut das Reich für
die Kriegsbeſchädigten? 18: Dr. Zeitlin, M. d. L.: Die
volks=
wirtſchaftliche Bedeutung des Weihnachtsgeſchäftes. o 18.30: Engliſch
ür Fortgeſchrittene. O 18.55: Techn. Lehrgang: Prof. Dr. Gürtler:
Weberei O 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag für Zahnärzte. o 19.55:
Inhalt und Perſonen der nachfolg. Uebertragung. O 20:
Staats=
oper Unter den Linden, Berlin: „Der Baiazzo‟. Drama in zwei
Akten und einem Prolog von Leoncavallo. Dirig.: Generalmuſikdir.
Leo Blech. O Anſchl.: Der König”. Fabel in drei Bildern. Muſik
von U Giordano. Dirig.: Leo Blech. O 22.30: Abendunterhaltung.
El Turia, Walzer. — Amadei: Suite campeſtre. — Tſchaikowsky:
Chant ſans paroles. — Nicolai: „Als Büblein klein” aus Die
luſtigen Weiber von Windſor”, — Brüll: Lied aus „Das goldene
Kreuz” — Morena: Streiflichter, Potpourri. — Fresco: Die
launi=
ſche Spteluhr. — Manfred: Erinnerung an Franz Abt. — Simon:
In der Waldſchänke. — Mania: Im Rolandsbogen. — Walter:
In vino veritas. — Lindſay=Theimer: Fantaſie über „Alle Tage
iſt kein Sonntag”, — Dvorak: Humoreske. — Rieſenfeld=Benatzky:
Marſch aus „Drei Musketiere‟, Mitw.; Kapelle L. Löwenthal,
Th. Hieber (Baß).
Der neue Wirbel bewegt ſich oſtwärts nach Südſkandinavien weiter.
An ſeiner Südſeite herrſcht dem Lauf der Iſobaren entlang
verbrei=
veter Weſtſturm und wechſelhaftes Wetter mit Schauern. Auch treten
über den britiſchen Inſeln Gewitterbildungen in Erſcheinung. Der
un=
freundliche Witterungscharakter dauert zunächſt fort. Dabei gehen die
Temperaturen durch Luftzuſtrom aus höheren Breiten langſam zurück.
Die Bewölkung geſtaltet ſich ferner wechſelhaft, vorübergehend tritt
Auf=
heiterung ein. Gelegentliche Schauer, jedoch mehr vereinzelt, treten auf.
Für ſpäter ſteht eine Beruhigung der Wetterlage in Ausſicht, zumal
von Südweſten her ſtärkerer Druckanſtieg ſich bemerkbar macht.
Ausſichten für Freitag, den 13. Dezember: Immer noch unbeſtändiges,
wechſelnd wolkiges Wetter mit Aufheiterung, zunächſt ſehr windig,
ſpäter abflauend, etwas kühler, einzelne Regenſchauer.
Ausſichten für Samstag, den 14. Dezember: Uebergang zu ruhigerem
Wetter bei weiterem Temperaturrückgang wahrſcheinlich.
berg
Taunus Waff
Kuppe Feld=
berg
Echwarz=
wald Zug=
ſpitze Kahler
Aſten Fich=
ſtelber! Schnee=
koppe Wetter
wolkig wolkig wolkig wolkie wvolkig Schnee Zemperatur ("C) 4 3 —9 3 —3 Wind W. SW. Ws SW= W. WSV. Nieherſchlag imm 0,5 0,3 3 Schtneedecke (cm) 18
Hauptichrittlettung. Rudolf Maup:
Veranwe ſich für Pollttſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleion, Reich und
Ausland z1id Heſſiſche Nachrichten: Max Streefe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienft: Andreas Bauer; für
„Die Gegeuwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willv Kuhle: Druck
und Verlag: L C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unv rlangte Manuſkripte wird Garantte der Rückſendung nint übernommen
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Abteilung Ie Band 1-3, Nens Sahib (Volk in Folter — Maharni / Abteilung III: Band 11. Adda und Edda. Band 12. Anf Leite
Sonorz. Band 5. Zu den Quellen des Buenaventura.
Abteilug II: Band 6. Goldfieber (früher Puebla 3 Bände), Band 7. / Abteilung IV: Band 16. Die Vem mi Rom. Band 17. Magmtz
Die Wölfin von Skadar. Band8 Das Testament Peters des Grßen / und Solferino, Band 18 Capitan Masia- Bend 19. Die Donner
Band 9. Um das Schwarze Meer. Band 10. Sewastopol.
E Barthel-Winkler, Ein anfsehenerregendes Ereignis für die gesamte Literatarwelt! Der klassische Indien-Roman „Neng Sahih” zuum
allerersten Male mit den bisher stets fchlenden Schlußkapiteln! Vorwort und geschichtliche Einfährungen von Barthel-
Murgarethe — Ran Ram Mahadeo). Band 4 Die Abentwer der Erde Band 13. Die Eisprinzessin. Band 14 Arserinen, Band 15.
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Filmregisseur. Man liest ihn in aiemloser Spannung.” (Acht-Uhr-Abendblan). — Wir liefern die soeben in neuer
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Nummer 345
Freitag, de
HeFNeueſte Nac
Um die Erneuerung der deutſchen
Rohſtahl=
gemeinſchaft.
Die Schwierigkeiten, die ſich bei der Frage der Erneuerung
der am 31. Januar 1930 ablaufenden Rohſtahlgemeinſchaft ſowie
anderer Verbände dadurch ergeben haben, daß einzelne
Konzern=
werke durch weſentliche Aenderungen ihres Gefüges und der
Pro=
duktionskapazitat ſich zu Sonderforderungen veranlaßt geſehen
haben, hat den Plan erſtehen laſſen, für die Ausarbeitung des
neuen Vertrages gewiſſe Kautelen zu ſchaffen, daß Veränderungen
größeren Ausmaßes
bekannten Gründe, die die Friedr. Krupp A.=G. zu dem Plan des
Baues eines eigenen Röhren=Walzwerkes geleitet haben (u. a. Bau
einer Hochofenanlage durch die Mannesmann=Röhrenwerke), ſind,
wie bereits mitgeteilt, bei den bisherigen Verhandlungen um die
Erneuerung der Verbände erſchwerend in Erſcheinung getreten,
obſchon es inzwiſchen gelungen iſt, eine grundſätzliche Annäherung
herbeizuführen. In Zukunft ſollen nun vermittels eines ſoge=
nannten „Gruppen=Schutzabkommens”, das in den neuen
Rohſtahl=
gemeinſchaftsvertrag hineingearbeitet werden ſoll, Sicherheiten
geſchaffen werden. Vorgänge dieſer Art zu verhindern. Man nimmt
an, daß dieſer Plan, der auf eine ſtraffere Organiſation der
Er=
zeugung innerhalb der deutſchen Rohſtahlgemeinſchaft hinaus=
laufen würde, in den bevorſtehenden Verhandlungen Zuſtimmung
findet, wenn Reviſionsmöglichkeiten für nachträgliche Quoten=
erhöhungen durch techniſche Verbeſſerungen innerhalb der ſchon
be=
ſtehenden Betriebe bei einzelnen Werken durchgeführt werden.
Man wird deshalb den in den nächſten Tagen ſtattfindenden
Ver=
handlungen ſchon aus dieſem Grunde mit beſonderem Intereſſe
entgegenſehen dürfen. Die Quotenrelation dürfte wohl im
weſent=
lichen unverändert bleiben, abgeſehen von kleineren Erhöhungen
für einzelne Werke, wie z. B. die Eiſenwerksgeſellſchaft
Maxi=
milianshütte. Wie der D.H.D. ſchon mitteilen konnte, dürften in
Auslandsverrechnung zu trennen, und zwar in der Form, daß die
Geſamtquoten feſtgeſetzt und innerhalb deren beſtimmte
Prozent=
ſätze für Inlandsabſatz (etwa 70 Prozent) bzw. für Auslandsabſatz
(etwa 30 Prozent) vorgeſehen werden. Die Entſcheidung über
dieſe Frage bleibt abzuwarten.
Wirkſchafkliche Rundſchau.
Kohlenförderung im Ruhrrevier. Nach vorläufigen Berechnungen
wurden in der Zeit vom 1. bis 7. Dezember im Ruhrrevier bei 6
Arbeitstagen insgeſamt 2550 927 Tonnen Kohle gegenüber 2 673 282
Tonnen bei ebenfalls 6 Arbeitstagen in der Woche vom 24. bis 30.
No=
vember gefördert. Arbeitstäglich betrug die Kohlenförderung demnach
425 125 Tonnen gegenüber 445 547 Tonnen in der Vorwoche. Die
Koks=
erzeugung ſtellte ſich auf 641 859 (661 312) Tonnen, täglich demnach au
91694 (94 473) Tonnen. Die Preßkohlenherſtellung betrug in der
Be=
richtswoche 85 811 (78 023) Tonnen, ſomit arbeitstäglich 14 302 (13 004,
Tonnen. Wegen Abſatzmangels wurden in der Berichtszeit 1514
Feier=
ſchichten gegenüber 6835 in der Woche vom 24. bis 30. November
ein=
gelegt.
Die deutſche Roheiſengewinnung im November 1929. Im
Novem=
ber ſtellten die deutſchen Hochofenwerke (ohne Saargebiet) 1090 968
Tonnen Roheiſen her, das heißt 65 902 Tonnen weniger als im Oktober=
Die durchſchnittliche arbeitstägliche Leiſtung des November iſt mit 36 366
Tonnen um 952 Tonnen oder rund 2,6 Prozent niedriger als die des
Oktober. Sie entſpricht 79,2 Prozent der durchſchnittlichen
arbeitstäg=
lichen Erzeugung des Jahres 1913 im Deutſchen Reich damaligen
Um=
fangs. Von 182 (Vormonat 182) vorhandenen Hochöfen waren 100
(102) in Betrieb und 20 (18) gedämpft.
Einigung in der Rheiniſchen Handelsbank A.=G. Der lange Streit
um die Haftbarmachung des alten Aufſichtsrates der Rheiniſchen
Han=
delsbank A.=G., Manheim, ſcheint nacht Mannheimer Blättermeldungen
nun durch Vergleich erledigt zu ſein. Der Aufſichtsrat bezahlt an die
Maſſe 100 000 RM. (70 000 RM. aus eigenen Mitteln und 30000 RM.
gibt die Verwertungsgeſellſchaft der Metzgergenoſſenſchaften). Die
Gläubiger verzichten auf die übrigen Mittel, die nötig wären, um eine
100prozentige Befriedigung zu erreichen. Dieſer Vergleich bedarf der
Genehmigung durch die auf den 17. Dezember einberufene
Generalver=
ſammlung.
Vertagung der Verhaudlungen des Kontinentalen Röhrenverbandes.
Die in den letzten Tagen in Düſſeldorf ſtattgefundenen Verhandlungen
über die Erneuerung bzw. Verlängerung des Kontinentalen
Röhrenver=
bandes ſind ergebnislos abgebrochen worden. Dies ſoll auf
über=
triebene ausländiſche Quotenforderungen, insbeſondere der
Bismarck=
hütte, die bekanntlich ein neues Röhrenwerk errichtet hat, ſowie der
tſchechoſlowakiſchen und ungariſchen Erzeuger zurückzuführen ſein.
Produktenberichke.
Mannheimer Produktenbericht vom 12. Dezember. Unter dem
Ein=
fluß der weiter ermäßigten Offerten des Auslandes und der
Zurück=
haltung des Konſums verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung. Im
nichtoffiziellen Verkehr nannte man gegen 12,30 Uhr in Reichsmark pro
100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 26,50—27,50, ausl. W bis
32, Roggen inl. 19,50, Hafer inl. 17,50—18, Braugerſte, badiſche,
würt=
tembergiſche und rheinheſſiſche 20—21,, pfälziſche Gerſte 2,75—21,75,
Futtergerſte mit Sack16,75—17,50, Mais mit Sack 19, ſüdd. Weizenmehl,
Futtergerſte mit Sack 16,75—17,50, Mais mit Sack 19, ſüdd. Weizenmehl,
28,25—32, feine Weizenkleie 10,25, Biertreber mit Sack 15,75—16,25.
Berliner Produktenbericht vom 12. Dezember. Das inländiſche
An=
gebot von Brotgetreide hat ſich gegenüber den Vortagen eher
verrm=
gert; da jedoch die Aufnahmeneigung angeſichts des ſehr ſchleppengen
Mehlgeſchäftes auch nur ſehr gering zu nennen iſt, macht ſich auch
wei=
terhin ein Druck fühlbar. Gebote für Weizen und Roggen ſind nur
auf etwa 10 Mark niedrigerem Niveau erhältlich. Die Cifforderungen
für Auslandsweizen lauteten im Anſchluß an den ſchwachen Verlauf
der geſtrigen überſeeiſchen Terminmärkte auch niedriger. Nachfrage iſt
jedoch auch kaum am Markte. Am Lieferungsmarkt lagen die Notie=
die Abzüge aus alten Schlüſſen noch an, Roggenmehle werden jedoch
nur recht ſchleppend abgenommen. Das Haferangebot iſt nichk ſehr
um=
fangreich, der Export übt weiter Zurückhaltung, der Konſum nimmt
nur zögernd zu weiter abgleitenden Preiſen Material auf. Das
Brau=
gerſtengeſchäft hat ſich in den letzten Tagen etwas beleben können, da
die Landwirtſchaft hierin zur Befriedigung des beſtehenden Geldbedarfes
etwas mehr Material herausbringt, abfallende Sorten jedoch nach wie
vor matt.
Viebmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 12. Dezember. Aufgetrieben waren
11 Ochſen, 143 Kälber, 6 Schafe, 1 Ziege. Die Preife ſtellten ſich für
Kälber a) 79—85, b) 72—78, c) 65—71 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf:
lebhaft, geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 12. Dezember. Dem heutigen
Klein=
viehmarkt waren zugefahren: 162 Kälber, 39 Schafe, 53 Schweine, 495
Ferkel und Läufer, 6 Ziegen. Bezahlt wurden für Kälber b) 84—86,
für Schafe b) 45—48, Schweine nicht notiert, Ferkel bis 4 Wochen 16
his A, über 4 Wochen 23—30, für Läufer 34—36. Marktverlauf: Mit
Kälbern lebhaft, ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 12. Dezember. Der Auftrieb des
heu=
tigen Nebenmarktes beſtand aus 114 Rindern, 930 Kälbern, 579 Schafen
und 550 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes
der vergangenen Woche, waren heute 2 Rinder, 132 Kälber, 18 Schafe
und 130 Schweine mehr aufgetrieben. Marktverlauf: Bei allen
Vieh=
gattungen rege, ausverkauft. Bezahlt wurde pro Zentner
Lebend=
gewicht: Kälber b) 83—86, c) 78—82, d) 70—77, Schafe al) 44—47, b) 38
bis 43, c) 32—37, Schweine b) 82—81, c) 83—84, d) 82—84, e) 80—82.
Im Vergleich mit den Notierungen des Hauptmarktes vom 9.
Dezem=
ger waren Kälber bis zu 5 Mark teurey, und Schweine zogen bis zu
2 Mark an. Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch 1 90—95, dto. 2 80—90,
Bullenfleiſch 85—90, Kuhfleiſch 2 60—72, dto. 3 50—60, Kalbfleiſch 2 105
bis 115, Hammelfleiſch 80—95, Schweinefleiſch inl. 105—112, ausl. 102
bis 108. Gefrierfleiſch: Rindfleiſch, Vorderviertel zollfrei 56 und
Hinter=
viertel 65.
Frankfurker und Berliner Efſekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 12. Dez.
Die Zuſpitzung der innerpolitiſchen Lage, die durch die ablehnende
Haltung der Parteien gegenüber dem Finanzproguamm geſchaffen
wurde, ließ die heutige Börſe unſicher eröffnen. Das Geſchäft war
gering, da die Spekulation in Erwartung der heutigen Finanzdebatte
im Reichstag große Zurückhaltung bekundete. Aufträge waren wieder
kaum eingetroffen, nur einige Spezialbewegungen machten eine
Aus=
nahme und konnten mit Gewinnen in kleinerem oder größerem
Um=
fange hervortreten. Das Gros der Papiere lag aber vernachläſſigt und
eher etwas ſchwächer. Da aber Material kaum an den Markt kam,
zeigte ſich im Grundton der Börſe jedoch eine gewiſſe
Widerſtandsfähig=
keit. Gleich nach Feſtſetzung der erſten Kurſe trat eine etwas regere
Unternehmungsluſt zutage, die aber durch Hervorkehrung einiger
un=
günſtiger Momente wieder eingedämmt wurde. Die ſtarke Zunahme
der Arbeitsloſigkeit im Reiche und die ſehr ſchwache geſtrige New
Yorker Börſe übten einen Druck auf die Geſamttendenz aus. Die
Stim=
mung blieb aber zuverſichtlich, da eine Sonderhewegung in
Reichsbank=
anteilen der Börſe eine beſondere Note gab. BBei recht lebhafter
Nach=
frage, und zwar in der Hauptſache von Auslandsſeite, obwohl ein
ſon=
ſtiges Spekulativmotiv nicht zu erkennen war, konnte dieſes Papier
zirka 12 Prozent feſter eröffnen. Am Elektromarkt lagen Schuckert und
im Zuſammenhang damit A. E.G. bis zu 2 Prozent gebeſſert. Licht u.
Kraft, Siemens und Gesfürel eröffneten dagegen von 1—2 Prozent
ſchwächer. Montanwerte hatten kaum Umfätze zu verzeichnen. Otavi
Minen büßten 1 Mark ein, während Rheinſtahl etwas anziehen
konn=
ten. Mannesmann lagen gut behauptet. Schiffahrtswerte gaben bis
2½ Prozent nach. Am Kunſtſeidenmarkt waren Aku 2 Prozent
nied=
riger. Von Chemiewerten waren J. G. Farben knapp gehalten,
Scheideanſtalt 1 Prozent ſchwächer. Remten ohne nennenswertes
Ge=
ſchäft. Deutſche Anleihen etwas feſter.
Im Verlaufe war das Geſchäft ſehr ſtill; die Kurſe blieben
durch=
weg gut behauptet. Als bekannt wurde, daß die Bank von England eine
Diskontermäßigung vorgenommen hat, wurde das Geſchäft lebhafter,
und das Kursniveau konnte ſich gegen Anfang um bis zu 3 Prozent
heben. Im Vordergrunde ſtanden J. G. Farben, Siemens und
Schuckert. Die Tendenz war freundlich. Am Geldmarkt war
Tages=
geld mit 7 Prozent etwas knapper. Am Deviſenmarkt nannte man
Mark gegen Dollar 4.1772, gegen Pfunde 20.386. London=Kabel 4.8800,
Paris 123.92, Mailand 93.22, Madrid 35.05, Holland 12.094/
An der Abendbörſe herxſchte in Erwartung der
Regierungs=
erklärung große Zurückhaltung, und die Geſchäftstätigkeit blieb
mini=
mal. Die wenigen Werte, in denen eine amtliche Notiz zunächſt zuſtande
kam, blieben meiſt etwa behaumtet. Einiges Intereſſe beſtand lediglich
für Aku, J. G. Farben und Gesfürel, die Kursbeſſerungen bis etwa
3 Prozent erzielten. Sonſt waren die Veränderungen gegen den
Ber=
liner Schluß gering.
Berlin, 12. Dez.
Verſtändlicherweiſe lag der heutige Vormittagsverkehr in
Erwar=
tung der zu löſenden Regierungs= und Finanzfragen äußerſt
zurückhal=
tend. Die konſequente Haſtung der Regierung, die man nicht überall
erwartet hatte, überraſchte, wenn ein Urteil über den Ausgang der
gan=
zen Angelegenheit natürlyh noch nicht möglich iſt. Auch an der
Vor=
hörſe nannte man meiſt ziemlich unveränderte Kurſe, doch kam es zu
den erſten Notierungen, überwiegend zu 1—2prozentigen Verluſten.
Gegen 1 Uhr wurde die überraſchende Ermäßigung des Londoner
Dis=
kontſatzes um ½ auf 5 Prozent bekannt, ein Moment, das die durch die
bptimiſtiſchen Aeußerungen zweier Wirtſchaftsführer (Geheimrat
Duis=
berg und Dr. Silberberg) auf der Sondertagung des Reichsverbandes
der Deutſchen Induſtrie herrſchende freundlichere Stimmung wirkſam
unterſtützte.
Amerikaniſche Kabelnachricht
Es notierten nach Meldungen aus Chica=
Getreide. Weizen: Dezember 122, März 1
Juli 133½: Mais: Dezember 90½, März 94:
98½; Hafer: Dezember 45½, März 48¾4, Mai
Dezember 103½, März 104½, Mai 103½.
Schmalz: Dezember 10,20, Januar 10,50,
Mai 10,90.
Fleiſch: Rippen —; Speck, loko 10,50; leicht
bis 9,50, ſchwere Schweine 9,10—9,50; Schwe
Chicago 53 000, im Weſten 133 000.
Baumwolle: Dezember 17,10, Januar 171
Es notierten nach Meldungen aus NewYo
Schmalz: Prima Weſtern 10,95; Talg, extt
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 19
n. Ernte 132: Mais 104½, Mehl 5,90—6,30:
nach England 1,6 bis 2,3 Schilling, nach dem
9 Cents.
Kleine Wirkſchaftsnachrichker
Da auch die letzten Monate eine befriedigen
wicklung gebracht haben, wird die Miag, Mühlen
ſtrie A.=G. Frankfurt, vorausſichtlich mindeſtens
Dividende verteilen können.
Die G.V. der Feiſt=Sektkellerei A.=G., Frank
nehmigte ohne Erörterung den wieder dividend
Von dem Reingewinn von 23 293 RM. werden
Reſerve überwieſen und die reſtlichen 21 293 R.
Vertreten waren 925 840 RM. Stamm= und 6000
aktien.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 12. Dezember 1923 ſtellten ſich
für Kupfer: Januar bis April 134.00 (134.50), Mai 134.00 (134.75),
Juni und Juli 184.25 (134.75), Auguſt und September 134.50 (134.75),
Oktober 134.50 (135.00), November 134.75 (135.00), Dezember 135.00
134.50). Tendeuz: ruhig. — Für Blei: Januar 41.50 (42.00),
Februar 41.50 (42.75), März 42.25 (42.75), April und Mai 42.25 (43.00,
Juni und Juli 42.50 (43.00), Auguſt 42.50 (43.25), September 43.00
(43.75), Oktober 43,75 (43.25), November 43.25 (43.50), Dezewber 41,75
(42,75). Tendeng: ruohig. — Für Zink: Januar 38.00 (39.75), Febr.
38,75 (40.75), März 39.50 (41.50), April uns Juni 4100 (42.00), Juli
41.50 (42.00), Auguſt 41.50 (42.50), September 41.75 (42.50), Oktober
und November 42.00 (42.50), Dezember 38.00 (40.50). Tendenz; ruhig
— Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Der öſterreichiſche Eiſenmarkt weiſt Anzeichen
Belebung auf. Das Baugewerbe und die eiſenvera
ſtrie beginnen bereits ihren Frühjahrsbedarf einz:
Alpine Montangeſellſchaft liegen größere Aufträge
lieferungen vor.
Die Schwediſche Reichsbank hat heute den Dis
auf 5 Prozent ermäßigt.
Die Bank von England hat ihren Diskontſatz
von 5½ auf 5 Prozent ermäßigt.
Die nach Ländern aufgeſtellte franzöſiſch
bilanz für die erſten zehn Monate dieſes Jahres
fuhr aus Deutſchland mit 5 363 777 000 Fr
3985 963 000 Fr.) und die Ausfuhr nach D
3 966 968 000 Fr. (im Vorjahre 4 673 365 000 Fr.)
Die luxemburgiſche Kammer genehmigte m
Stimmen die Regierungsvorlage über die Schaffu
ſierung der luxemburgiſchen Wahrung.
Wie die polniſche Preſſe berichtet, ſind im Ok
502 796 Wechſel in der Geſamthöhe von 108 Mill.
wvorden. Im Vergleich mit dem gleichen Zeitraum des
Zahl der Wechſelproteſte etwa um das Doppelte an
Warſchau allein entfielen 111 000 Proteſte im Geſamtbetr
Zloty.
Der Regierungsrat des Kantons Baſel=Stadt be
legung einer Anleihe im Betrage von 35 Mill. Schwe
Konverſion der 5prozentigen Anleihe von 2 Mill. E
vom Jahre 1914 und der 6prozentigen Anleihe von 10
Franes aus dem Jahre 1920, welche beiden Anleihen au
fällig werden. Die Auflegung der neuen Anleihe er
des nächſten Jahres.
Unter dem Namen „Manora Aktiengeſellſchaft”
Sitz in St. Moritz eine Aktiengeſellſchaft gebildet. „
Verwaltung von Beteiligungen und Wertpapieren. De
beträgt 1 Million Schweizer Franes. Dem
Verwaltun=
a. der norwegiſche Generalkonſul in Zürich an.
Der Auftragsbeſtand des amerikaniſchen Stahltru
November 1929 4 125000 Tonnen gegen 4 087000 Ton
1929, 3 673 000 Tonnen im November 1928, 3 454000 Ton
ber 1927, 3 807000 Tonnen im November 1926 und 4
im November 1925.
itwortet
„Noch nie
verden, wenn ſie e
ächeln, aber
noch nie gelieb
wohl nicht das re
Intereſſe deines
6 George leide
Nimm das Wort
habe, daß ich me
ja und es war
eruf die erbärmlick
kam mir. Erſt
Schönheit. Wa
ge war, das We
weiter, und mein
ESmAure genommen. Aber
ter, Robert. Ich
ſtand: „Ja! Es
hen ſoviel Bitternis
wenn ſich mir das
wird noch komme
ſächlte müde. „Ichk
ſen, denn morgen
ige am nächſten
kum vo
Berliner Kursbericht
vom 12. Dezember 1929
Re
I.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Kapag
Kanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
3
Bayr. Motorenw / 80.50
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Berl. Maſch.=Bau
Cont: Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Oevif
vom 12. Dez
146.50 Prag 100 Tſch. Kr. 12.381 12.40 Danzig Dresdner Bank 1145.— ſHarpener Bergbau /131.— Verein. Glanzſtoff
Budapeſt 100 Pengo 73.06 73.20 Japan 97.75 Hoeſch Eiſen
107.75 Verein. Stahlwerke 100.— Sofia 100 Leva 3.07 3.C23 Rio de Janerro) 142.25 Phil. Holzmann 81.75 Weſteregeln Alkali 188.— Holland 100 Gulden 168.4 168.7. Jugoſlawten 11 95.— /Kali Aſchersleben 179.— Agsb.=Nrnb. Maſch. 76.25 Sslo
100 Kronen 111.8 112.08 Portugal 156.— Klödnerwerke 20.50 Baſalt Linz 29.— Kopenhagen • /100 Kronen 112.01 112.23 Athen iu Köln=Neueſſ. Bgw. /105.125 Berl. Karlsr. Ind 69.— Stockholm 100 Kronen 112.5: 112.7 Konſtantinopel 152.75 KLudw. Loewe 151.—
dirſch Kupfer 114.— London 1 2.Sta 20.355 20.395 airo ſt 199.— Mannesm. Röhr. 91.— ſohenlohe=Werke 83.— Buenos=Aires /1 Pap. Peſo 1.719 1.7231 Kanado I1 59.50 Maſch.=Bau=Untn 40.75 Lindes Eismaſch 153.— New Yort 1 Dollar .1725 4.1805 Uruguay 142.50 Nordd. Wolle 89.50 Herm. Poege 23.— Belgien 100 Belge 8.395 58.515 Fsland I10 151.875 berſchleſ. Koksw. 93.75 ZogelTelegr. Draht
63.50 Italien 100 Lire 21.84 21.88 Tallinn (Eſtl. 91.75 Trenſtein & Koppell 66.75 . Wanderer=Werke 44.— Paris 100 Francs 16.42 16.46 Riga 1ia
Hohalbant, Kommanongefeafcaf
Frankfurter Kursbericht vom 12. Dezember 1929.
6% Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27 ....."
6% Baden
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
60 Bayern
Frei=
ſtaat v. 27
0 Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28 ....
v. 29
6% Preuß. Staats.
anl. v. 28 ......"
60 Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ....
7%Thüringer
Frei=
ſtaatv. 27 .....!
8%Darmſt. Komm.
Landesbk. Golbobl.
18
½KaſſelerLandes=
kredit Goldpfbr
8% Naſſ. Landesbk.
76.25 ) Goldpfbr.
84
89.25
82Salzmannu. Co.
TR.,6
72Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26 .
8% VoigtcHäffner
„
von 26
91.4
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
+ Ausl. Ser. T/ 46.1
*Ausl. Ser. III 64.5
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz) 17.75
75
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +:/.
Ab=
löſungsanl..
Otſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
D Bad.=Bad.v. 2e
0 Berlin v. 24
89 Darmſtadt v. 26
v.28
v Frkf.a. M. v. 26.)
80 Mainz v. 26 ..
8% Mannh. v. 26..
32 Nürnbergv. 26.
83
84.5
81.5
85.5
8‟ Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
8% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
10 Heſſ. Lds.
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
% Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt.
Gold=
pfbr.
8% Preuß. Lbs.,
Pfhr.=Anſt. Gold
pbl.
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½%„Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk..
4:/,70 „ Lig. Pfbr
„ Pfbr. Bk...
%a Lig. Pfrb.
6 Mein. Hyp. Bk..
41), %n Lig. Pfbr.
% Pfälz. Hyp.Bk.
4½% Lig. Pfbr.
8% Preuß
Boden=
cred.=Bank.
4½% „ Lig. Pfb.
80 Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bk.
Lia. Pfb.
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8% Rhein. Hyp. Bk.
4½% „ Lig. Pfbr..
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Bd.=Credit .. . ..
80 Südd. Bod.;
Cred.=Ban1... ..
8% Württ. Hyp.=B.
R5
96.5
75.5
96.5
80
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J. G. Farben Bonds
v. 28. ........."
5% Bosn. L.E.B.
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v. 1914
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anw. v. 1914..
4% Oſt. Goldrentel
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1. Bagdad
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7.1.
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v. 26 .
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Contin. Gummiw.
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. . . .
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Gold= u. Silb.
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155.7
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Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwerl..
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ......"
„ Hoi
Geiling E Cie.....
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr.
Unter=
nehmungen
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
bafenmühle Frkft..
ammerſen (Osn.)
arpener Bergbau
enninger, Kempf
ilpert Armaturfbr
nderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen 25.5
Holzmann, Phil..
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghan. Stamm
KaliAſchersleben
Salzdetfurth
Weſteregeln
Kammgarnſpinn, .1118
Karſtadt, R. .....
Klein, Schanzl.
Klöcknerwerke .. . .! 90.5
Lahmeher & Co.../160
Lech, Augsburg. ..
Löwenbr. Münch. 1272
Lüdenſcheid Metalll 65
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . . . /205
Mannesm. Röhren
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129
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Mansfeld Bergb.
MarswerfeNürnbe
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Mailt
Motoren fb. Darmſt.
Neckarwerke Eßling.
Nicolay, Hofbr.
Oberbedarf.
Otavi Minen".
Phönix Bergbau
Reiniger, Gebb..
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm.
Stahlwerke
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke
Sachtleben A. G.
Schöfferhof=Bind.,
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske/280.5
Strohſtoſ. Ver.. ..
Südd. Immobilien
„ Bucker=A. G.. .1161
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau".
Thür. Liefer.=Gef.
Tucher=Brauerei..
Unterfr. Krs.=Elek
tr.=Ver)..
Beithwerle.
Ver. Chem. Ind
Frankf.
Laurahütte.
Stahlwerke.
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Zellſt. Berlin
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.
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ſer 345
Freitag, den 13. Dezember 1929
Seite 19
A
MI0 Swarreane Maßken
tsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
alles aus, mein lieber Junge. Alles! Ich hatte,
Inſpektor Torne bei ihr war, meine Augen offen.
beſtimmt ein Verhältnis mit dem Boxer Prakſy,
George war mit einem Male zum Volkshelden avanciert.
Sein Wirken in den letzten Wochen hatte maßlos imponiert.
Papers und Jörns hatten an dieſem Tage alle Mühe, die
Menge der Berichterſtatter zu zügeln.
George war ſo klug, ſich interviewen zu laſſen.
In klarer, nüchterner Art diktierte er das Interview.
Dann ging es wieder an die Arbeit.
UIm ein Uhr wurde ehm Mrs. Millans gemeldet.
Robert George wollte ſich erſt verleugnen laſſen, doch dann
kam ein Trotz in ihm auf, keine Schwäche zu zeigen, und es wäre
eine Schwäche geweſen, wenn er ſich vor ihr verſteckt hätte.
Heliane kam, ſchön wie immer, aber bleich und mit
angſt=
vollen Zügen trat ſie ein.
c mehr, denn ſie kokettierte auch mit dem Gegner
* Dubois. Sie iſt abſolut anders, als ſie ſich uns
rimer gab. Sie verdient unſer Mitleid, unſere
An=
icht. Sie iſt auch mit Mr. Tooler ſehr befreundet.
Cerhand zu beſagen haben."
dich ſehr getroffen, George?"
fragſt du?"
Veſtern 10
Heliane geliebt?”
” ſagte George nachdenklich. „Ich weiß nicht.
Viel=
s ſtarke Gefühl in mir, daß mich zu ihr trieb, Liebe.
er ich weiß es nicht.”
noch nie geliebt, George?"
fragte antwortete nicht ſogleich, ſondern ſah vor
gte er: „Noch nie! Die anderen Männer, die meines
verden, wenn ſie es aus meinem Munde hören,
viel=
ig lächeln, aber . . . ich . . . bei Gott, ich bin ſtolz
ch noch nie geliebt habe.”
wohl nicht das rechte Wort, George. Du willſt ſagen,
i Intereſſe deines Berufes damit abgefunden haſt.”
ei ſtieß George leidenſchaftlich hervor. „Nein, ich bin
Nimm das Wort, wie es iſt: daß ich mich noch nie
wo habe, daß ich meine Sinne in der Gewalt hatte.
ja und es war nicht ganz ſo ſchwer, denn ich ſah
nezeruf die erbärmlichſte Seite der Liebe ſo, daß mich
ne kam mir. Erſt war Mitleid in mir. Dann gefiel
uchne Schönheit. Warum ſoll ich leugnen, daß ich auf
eſt Bege war, das Weib Heliane zu lieben? Noch ein
ſch weiter, und mein Schickſal hätte vielleicht eine ganz
9 genommen. Aber es war gut ſo.”
bestter, Robert. Ich kann beſſer in dir leſen, wie du
geſtand: „Ja! Es war bitter! Aber ich habe in
George verbeugte ſich ruhig und bat ſie, Platz zu nehmen.
Aber ſie ſchüttelte traurig den Kopf und ſagte: „Nein".
nicht eher, als Sie mir verziehen haben, Robert.”
„Ich habe nichts zu verzeihen”, entgegnete George ruhig
und bedacht. „Daß die Illuſion in mir, die ich eine kurze Weile
hatte, zerſtört wurde, iſt gut, denn ich liebe die Klarheit. Ich
habe auch nicht mit Ihnen zu rechten. Sie ſind Herrin Ihres
Willens.”
„Ich muß Ihnen eine Erklärung geben, Robert!” ſagte ſie
drängend.
„Warum wollen Sie uns beiden die Angelegenheit noch
unnütz erſchweren? Ich habe einen Abſchlußſtrich gemacht, Mrs.
Millans. Tun Sie bitte dasſelbe. Ich grolle Ihnen nicht.”
Das junge Weib ſah ihn mit zuckenden Lippen an, dann
brach es in ein heftiges Schluchzen aus.
George dachte in dieſem Augenblick nicht darüber nach, ob
es Komödie oder wahrer Schmerz war. Er wollte nicht darüber
nachdenken. Er wollte zu Ende damit ſein, denn — mochte ihm
Heliane ſagen was ſie wollte — er kam niemals darüber
hin=
weg. Er wußte es, und drum war ihm die Szene nur peinlich.
Heliane aber wartete auf ein Wort von ihm.
Endlich kam es, ruhig und ſachlich, ohne Schärfe.
„Beenden wir dieſe Szene, Mrs. Millans.”
n ſoviel Bitternis kennengelernt, daß es mich
über=
wenn ſich mir das Glück der Liebe zugeneigt hätte.”
wird noch kommen, Robert.”
ächlte müde. „Ich glaube es nicht. Es müßte ſich
ten, denn morgen, oder übermorgen, gehe ich dem
Kehle.”
rge am nächſten Tag ins Polizeipräſidium kam,
das Publikum vor dem Präſidium, und im
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imten eine Ovation über die andere.
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Sie zuckte zuſammen und ſah ihn voll Verzweiflung an.
„Ich liebe Sie, Robert, bei meinem Herrgott, ich habe nur immer
Sie im Herzen getragen." Ich will an Ihrer Seite ſein. Ich liebe
niemand außer Ihnen. Ich weiß, daß Sie ein Recht zum
Zweifeln hatten, aber es es war nur ein Scherz . . . ein
Spiel, wie. wie wir Frauen es alle,. . . alle tun, ohne
ohne daß wir uns dabei etwas denken.”
George trat dicht zu ihr hin.
Sie hob den Kopf und ſah in ſein hartes Geſicht.
„Mrs. Millans”, ſagte George ruhig, „das Leben hat meine
Augen geſchärft. Sie haben gelernt zu unterſcheiden. Aber
ich will Ihnen heute ein Wort ſagen, das Ihnen vielleicht den
Frieden wiedergibt: Ich werde nach einem Jahre wieder zu
Ihnen kommen, und dann wird Klarheit ſein, beſtimmt
Klar=
heit! Das können Sie mir glauben. Heute umgibt uns noch
ſo viel Ungeklärtes. Geheimniſſe laſten auf dem Hauſe Mac
Millans. Ich will reinen Tiſch machen. In einem Jahre".
„Dann haſt du mich vergeſſen!” weinte ſie auf.
„Das weiß ich nicht!” ſagte er ſchroff. „Das wird nicht an
inir liegen. Jetzt laſſen Sie mich weiterarbeiten an meiner
Aufgabe.”
Heliane ging ſtill und traurig hinaus.
Nach einer Weile kam Jörns.
Er war ſehr ernſt. Das Schluchzen des ſchönen jungen
Weibes lag noch in ſeinem Ohr.
Wenn man die beiden Männer nun zuſammenſah, konnte
man ſie in ihrer großen Aehnlichkeit für Zwillingsbrüder halten.
Jörns hatte es kaum noch nötig, große Maske zu machen. Nur
die Stimme mußte er entſprechend verſtellen, und das eben gelang
ihm ſo wunderbar.
Jörns ſah, wie hart und ſteinern Georges Züge waren. Litt
der Mann, oder ging er in brutaler Weiſe über des Weibes
Schmerz hinweg?
„Mr. Jörns” ſagte George ernſt, „ich bitte Sie, meine
Maske anzuiegen. Sie ſollen jetzt Ihr Meiſterſtück leiſten. Sie
werden mich vierzehn Tage lang vertreten und die Dispoſitionen
treffen, die jeweils nötig ſind. Sie haben viel, viel gelernt in
den Monaten, die Sie bei mir ſind. Bebberley und Papers
werden Sie unterſtützen. Ihre Wohnung iſt alſo die ganze
nächſte Zeit in meinem Hauſe in Mac Millans Werken. Von
morgen ab werde ich untertauchen.”
„Was haben Sie vor, Mr. George?”
„Ich will Silver ſuchen”, ſagte George ruhig, faſt
gleich=
gültig.
„Mr. George”, ſagte Jörns betroffen, „dann ſehe ich Sie
nicht wieder. Sie gehen in den Tod.”
„Ich habe nie Angſt vor ihm gehabt, Jörns. Machen Sie
Ihre Sache gut.”
Er wollte noch weiterſprechen, doch Mr. Towler dpurde ihm
gemeldet
Jörns verließ das Zimmer und ließ Mr. Towler eintreten.
Deſſen Geſicht war verändert. Tiefe Erregung belebte es.
Das erkannte George ſofort.
„Sie haben die Willington=Werke gekauft, Mr. George?”
„Ja”, entgegnete George kurz auf die formloſe Einleitung.
„Es iſt nicht fair, Mr. George, daß Sie mir
dazwiſchen=
kommen. Ich hatte mit Willington abgeſchloſſen.”
„Das kann nicht ſtimmen, Mr. Willington kam zu mir und
bot mir ſeine Werke an. Er wollte nicht an Sie verkaufen,
Mr. Towler.”
„Er ... wollte nicht an mich verkaufen? Ich verſtehe Mr.
Willington nicht.”
„Mr. Towler” begann George wieder und ſah den Senator
an, „begegnen wir uns jetzt einmal ohne Maske. Es war doch
immer Kampf zwiſchen Ihnen und uns anderen von der
Fleiſch=
induſtrie.”
(Fortſetzung folgt.)
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