Ginzelnummer 10 Pfenvige
ch7malgem Erſcheinen vom 4. Dezember
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geffattet.
Nummer 343
192. Jahrgang
Mittwoch, den 11. Oezember 1929.
Anzeigenpreis:
Amm breiie Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
FſnanzAlnzeiſgen 6o Reſchebfg. 92mm breſte
Relleme=
zeile 300 Reiſchsmark. Alle Preiſe in Reſchsmask
ſ4 Doſlar — 420 Marll. — Im Falle höhenr
Gewali, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erſiſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beltreibung fällt jeher
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Sinanzprogramm der Reichsregierung
w= ge Kafſenlage. — Die Nok des Reiches geſtakkei keine Sonderrückſichten mehr. — Erhöhung der
N— d Tabakſtener und der Arbeitsloſenbeikräge — Neuregelung der Skenererhebung und des Finanz=
115. — Die Kopfſteuer komml. — Wegfall der Zuckerſteuer. — Aufhebung der Induſtriebelaſtung.
Beſeitigung der Renkenbankzinſen der Landwirkſchaft.
Weisheit am Ende iſt. Er kann vorläufig die Beamten=
AüsſPräme mi den Reglerungs- gehälter am Ultimo nicht zahlen. Kredite aber wird er nur be=
Bügelandt
twäschere
„Schnee
I5 Kahlert=
Sar jen über das Finanzprogramm.
IBerung ſteht und fällt mit dieſem Programm.
* Berlin, 10. Dez. (Priv.=Tel.)
WlAr=l ienstag vormittag um 11 Uhr empfingen Reichskanzler
RIfinanzminiſter die Vorſitzenden der Fraktionen ſowie
Et* erenten der fünf Regierungsparteien, um ihnen das
7 stabinett vereinbarte Finanzprogramm vorzulegen.
Mrr /Diei eſchläge, die der Reichskanzler zu Beginn der Ausſprache
Freir” gliedern ſich in 14 Punkte.
Puu! ſieht die Senkung der Einkommenſteuer vor durch
Er=
ung u. ſteuerfreien Beträge, durch Ausbau der Kinderermäßigung
du verabſetzung und andere Staffelung des Steuertarifs. Die
ſak= ſoll in 3 Abſchnitten erfolgen: am 1. Juni 1930,
1932 und am 1. Juni 1933. In dieſen Zeitabſchnitten
bei 5. Lohnſteuer das ſteuerfreie Exiſtenzminimum für
Arbeit=
mer 7 1200 auf 1440, 1560 und zuletzt auf 1800 Mark erhöht wer=
22 zenkung des Tarifs bei den veranlagten Einkommenſteuern
in E leichen Zeitabſchnitten durchgeführt werden und durchſchnitt=
2 ind 25 Prozent betragen. Der Höchſtfatz der
Einkommen=
ſt7 on bisher 40 Prozent auf 33½½ Prozent ermäßigt werben.
empfiehlt Ni
inten
Sper
Kak: rtragsſteuer foll in Fortfall kommen, und zwar für Zinſen
feſtz) nslichen öffentlichen Anleihen, die nach dem 31. Dezember
gelegg rden. Für Verſicherungsprämien ſoll die
Abzugsmöglich=
vomu. Einkommenſteuer erhöht werden.
Puru, ſieht die Senkung der Vermögensſteuer bei den Vermögen
d Tichwäche i M ku 2/ ) RM. vor.
Pur), will bei den Realſteuern die Gewerbeſteuer um 20 Prozent
die 3 ndvermögensſteuer um 10 Prozent ſenken, wobei eine wei=
Sers x beabſichtiat iſt, fobald eine Steuervereinheitlichung
durch=
ührt 1 . Gleichzeitig wird für Länder und Gemeinden für die
ſten 1 ahre ein Sperrgeſetz gegen die Erhöhung der Realſteuern
geſeh
Purz behandelt die Aufhebung der Induſtriebelaſtung in
tapprt eginnend am 1. Januar 1930 mit 130 Millkonen, und dann
gſanry allend, ſo daß die Belaſtung bis 1935 reſtlos beſeitigt iſt.
„abei w m in den letzten 3 Jahren aus der Induſtriebank 100 Mil=
unen 8 Zerfügung geſtellt, um dadurch praktiſch die Belaſtung noch
iter 8
Punu
Punu
nken.
beſeitigt die Nentenbankzinſen der Landwirtſchaft.
ſenkt die Geſellſchaftsſteuer und die Wertpapierſteuer um
Hälf! je Börſenumfatzſteuer um ein Drittel.
Bei3 ikt 7 ſoll die Zuckerſteuer vollſtändia in Wegfall kommen.
Nachl inkt 8 wird die Bierſteuer um 50 Prozent vom 1. April
000 ab A ht.
Purn) regelt die Erhöhung der Tabakſteuer in der Form, daß für
ſitaretät! je Banderolenſteuer von 30 auf 35 Prozent heraufgeſetzt
bird, füü ehtabak und Materialſteuer von 400 auf 500 RM. für den
Lopbelzsl x, außerdem die Steuer für Rauchtabake von 45 auf 60
ſiozent 11. Pfeifentabak von 20 auf 35 RM. für den Dopelzentner.
dieſe E ungen ſollen ſchon am 1. Januar 1930 in Kraft treten.
Meichzers wird eine Kontingentierung der Zigarettenerzeugung
ge=
lant urs u Betrag von 5 Millionen zur Förderung des heimiſchen
ſohakbay in den künftigen Etat eingeſtellt.
Punzl) trifft in 5 Unterpunkten Beſtimmungen über die Neu=
Fgelung Finanzausgleiches. Die Bierſteuer ſoll den Bayern da=
Nrch ſchh haft gemacht werden, daß ſie als Ueberweiſungsſteuer unter
Weichzeiti Kürzung ider Anteile von Ländern und Gemeinden aus der
Einkomrrl euer und Umſatzſteuer aufgezogen wird, wobei Bahern noch
eelonder t wegkommen foll. Außerdem garantiert das Reich den
jeufo-Mell Ländermn • bisherigen Anteile an den Ueberweiſungen entſprechend
n letz4 Stat. Die Ausfälle bei den Realſteuern ſollen von reichs=
Noen 42 Jahre übernommen werden, und zwar zunächſt vollſtändig,
wochn bo d ig um ein Fünftel gekürzt, ſo daß nach 5 Jahren die Länder
den Au=1 vollkommen zu tragen hätten. Das Steuervereinheit=
PABgungs=A, das nun ſchon folange im Reichstag lagert, ſoll ſchleunigſt
Fernggef3 werden. Endlich iſt als Ausgleich für die Senkung der
Wegſten 2 die Erhebung einer Kopfſtener geplant, eines beweglichen
Mors— dem jeder Gemei debürger herangezogen werden ſoll. Die=
Ee bebr” e Faktor wird Lieder in eine beſtimmte Relation zu den
Mealſteuzl reſetzt.
Zunu, verſtärkt die Aufſicht über die Finanzpolitik der
Gemein=
der bei Um Anleihen und bei ihrer Etatpolitik durch Einführung
einer un” ngigen Kontrollinſtanz.
Zun) regelt die künftige innere Liquidation durch Ankündigung
Reunes Gr0 2 über die Abrechnung zwiſchen Reich und Ländern.
Zurz5 behandelt die Erhöhung der Beiträge zur
Arbeitsloſen=
beſcher um ½ Prozent ab 1. Januar 1930.
Lur), bringt dann Beſtimmungen über die Tilgung der Reichs=
Huld.
* Montags=Kabinettſitzung hat 10 Stunden gedauert —
B
, daß es doch nicht ganz einfach geweſen, die mitt=
* S-Nzu finden. Immerhin hatten ſelbſt Optimiſten mit
SS rſchen Arbeiten des Kabinetts, nicht gerechnet, weil
De=ditze greifbar werden mußten in dem Augenblick, wo
Pa-3 iniſter aus den Allgemeinheiten zu klaren Formulie=
„ichen 2 men wollten. Zwiſchen Zentrum und Deutſcher
Sasp=”, war ſchon in den letzten Tagen eine ziemlich weit=
R ndes vereinſtimmung zuſtande gekommen, da ihre Finanz=
T Sſcru ſchon ſeit etwa 14 Tagen untereinander ſich über die
bi xe Kaffenlage unterhalten hatten. Aber die
„nichieh Eraten gingen ihre eigenen Wege. Begreiflich genug,
DS er Kabinettsſitzung mehr als einmal zu kritiſchen
icken kam, wo man dicht vor dem Abbruch
ſtand.
dar aber ſo ſtark, daß durch
kommen, wenn er den Nachweis bringt, daß die Reichsfinanzen
in Ordnung kommen.
Das Finanzprogramm iſt daher auch in zwei Teile
zerlegt. Die Erhöhung der Tabakſteuer ab 1. Januar
1930 bringt immerhin 200 Millionen, deckt alſo ein gewaltiges
Loch, und die Erhöhung der Arbeitsloſenbeiträge
zuſammen mit einigen neuen Vorſchlägen des
Reichswirtſchafts=
miniſters Moldenhauer wird auch den Millionenverbrauch, der
hier an der Reichskaſſe zehrt, im weſentlichen abſtoppen, ſo daß
Herr Hilferding wohl damit rechnen kann, daß er mit dieſen
bei=
den Steuern in der Taſche von den Banken die Geldmittel
be=
kommt, die ihm über den Jahreswechſel, hinüberhelfen und
lang=
ſam in eine vernünftige Finanzgebarung überleiten können.
Der Kampf um die Mehrheik.
Das iſt aber einſtweilen noch ein ſchöner Traum. Es genügt
ja nicht, daß das Reichskabinett zuſtimmt, ſondern es muß im
Reichstag eine Mehrheit zuſammenkommen, und zwar
wahr=
ſcheinlich eine qualifizierte Mehrheit, weil der Reichsrat mit der
Schmälerung der Anteile von Ländern und
Ge=
meinden nicht einverſtanden ſein wird, der Widerſtand der
Länder alſo nur gebrochen werden kann, wenn eine
verfaſſungs=
ändernde Mehrheit zur Verfügung ſteht. Vorläufig allerdings
geht der Kampf erſt eininal um die einfache Mehrheit.
Dabei ſtehen drei Punkte im Vordergrund: Für die Bayeriſche
Volkspartei iſt die Bierſteuer vorher tabu geweſen, und
ſie hat jedesmal erklärt, daß ſie ihren ſofortigen Rücktritt aus
der Regierung vollziehen würde. Ihr Vertreter im Kabinett,
der Reichspoſtminiſter Schätzel, hat ſich auch alle Mühe gegeben,
die Erhöhung der Bierſteuer zu vermeiden. Er iſt aber
nach=
drücklich — am nachdrücklichſten ſogar von den
Zentrumsmini=
ſtern — darauf hingewieſen worden, daß die Notlage des
Reiches Rückſichten auf Sonderwünſche der
Län=
der in dieſem Umfang nicht mehr geſtattet. Er
hat ſich ſchließlich auch gefügt. Fragt ſich nur, wieweit ihm ſeine
Partei folgt. — Für die Volkspartei iſt auf der anderen Seite
die Erhöhung der Beiträge für die Arbeitsloſenverſicherung ein
ſchwieriges Kapitel, weil ſie bisher allen Beſtrebungen nach
die=
ſer Richtung Widerſtand geleiſtet hat. Sie hat aber immer
er=
klärt, daß ſich im Rahmen einer allgemeinen Finanzreform
dar=
über reden laſſe. Wenn wir nun zu einer Steuerſenkung
zu=
gunſten der Wirtſchaft kommen, die im erſten Jahre bereits 750
Millionen ausmacht und allmählich auf über 900 Millionen
ſtei=
gen ſoll, dann wird man vermutlich auf Arbeitgeberſeite die
70 Millionen, die auf ſie aus der Beitragserhöhung entfallen,
auf ſich nehmen. — Bedenklicher iſt ſchon, daß die Kopfſteuer
in einer ſehr verwaſchenen Formulierung aufgenommen worden
iſt. Die ſozialdemokratiſchen Miniſter haben aber erklärt, daß ſie
weiter nicht gehen können, und die Miniſter der bürgerlichen
Parteien haben ſich damit zufrieden gegeben, da ja vor der
An=
nahme des Young=Planes auch dieſe Lücke noch endgültig
aus=
gefüllt würde.
Das große Fragezeichen
iſt aber die Sozialdemokratie, die ſich jetzt gezwungen ſieht, eine
Steuerpolitik auf der Grundlage der Kapitalbildung
mitzu=
machen. Die Neuregelung der Einkommenſteuer,
die Senkung der Realſteuern, die Beſeitigung
der Induſtriebelaſtung, das alles ſind Vorſchläge, die
unmittelbar der „Kapitalsbildung” zugute kommen, alſo der
bis=
herigen Steuerpolitik der Sozialdemokraten entgegengeſetzt iſt.
Dafür handeln die Sozialdemokraten eigentlich nur die
Be=
ſeitigung der Zuckerſteuer ein, während ſie ſich bei der
Belaſtung von Bier und Tabak auch mit neuen
indirek=
ten Steuern einverſtanden erklären und außerdem die
Kopf=
ſteuer jetzt ſchon grundſätzlich annehmen. Kein Wunder, wenn
es dem „Vorwärts” unter dem erſten Eindruck dieſer Nachrichten
bereits den Atem verſchlägt. Er will ſich zwar mit der
Beſteue=
rung von Bier und Tabak einverſtanden erklären. Er erhebt
aber gegen die Verminderung der Einnahmen
durch Steuerſenkungen ſchwere Bedenken techniſcher
Art. Dagegen lehnt er die Kopfſteuer, die man harmloſer Weiſe
als „Verwaltungsgebühr” aufzieht, als unſozial rundweg ab und
kommt ſchließlich zu dem Ergebnis, daß die augenblickliche
innerpolitiſche Lage „nicht als gefahrlos”
bezeich=
net werden könne.
Die Frakkionen bergken.
Der Reichskanzler hat die Fraktionen gebeten, ihm bis zum
Mittwoch mittag die Stellungnahme der Fraktionen zugehen zu
laſſen. Vorher ſollen bereits dieSachverſtändigen der Fraktionen
zu=
ſammentreten. Der Kanzler hat keinen Zweifel darüber gelaſſen,
daß das Kabinett mit dieſem Programm ſteht und
fällt. Er hat ſich und ſeine übrigen Parteifreunde im Kabinett
damit ſeiner Fraktion gegenüber ſchon feſtgelegt. Am Dienstag
nachmittag traten dann die Fraktionen zu eingehenden
Beratun=
gen zuſammen. Entſcheidend iſt die Haltung der
Sozialdemo=
kraten, die ſich darüber klar werden müſſen, daß ſie bei einer
Ablehnung des Programms nicht nur ihne eigenen Miniſt
desavouieren, ſondern auch das Kabinett ſprengen und das Reich
in den finanziellen Bankrott hineintreiben.
Hoovers Zollfiasko.
Die Sondertagung des Kongreſſes iſt zu Ende gegangen, ohne
dem Präſidenten ein neues Zollgeſetz zu geben. — Nachwirkungen
dieſes Verſagers und des Börſenkrachs. — Hoovers Programm
zur Verhütung einer allgemeinen Geſchäftsdepreſſion.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
A.G.A. New York, Ende November 1929.
Lang erwartete Ereigniſſe verlieren bei ihrem Eintreffen viel
von ihrer Bedeutung. Dies trifft auch auf das klägliche Ende
der Sondertagung des Kongreſſes zu. Seit Wochen hatte man
vorausgeſehen, daß der Senat die Zollvorlage, zu deren
Geſtal=
tung und Annahme er einberufen worden war, in dem Zuſtande
geiſtiger Lähmung, in den er verfallen war, nicht rechtzeitig
würde erledigen können. Die Bill war von ihren wärmſten
Be=
fürwortern vor Wochen für abgetan und tot erklärt worden. Das
Land hatte ſich an den Gedanken gewöhnt, daß die
Sonder=
tagung des Kongreſſes zu Ende gehen würde wie das
Hornber=
ger Schießen. Wohl ſprach Präſident Hoover davon, wie
beſchä=
mend es ſei, einen „zur Geſetzgebung unfähigen Senat” zu
haben, wohl drang er auf Beſchleunigung der Arbeit, aber die
Tretmühle drehte ſich ſtumpfſinnig im gleichen Tempo weiter.
Und als ſie ſchließlich ſtill ſtand, vernahm man durch das ganze
Land einen tiefen Seufzer der Erleichterung.
Dies negative Ergebnis, der von Hoober zur Erledigung
eines kleinen aber äußerſt wichtigen Programms einberufenen
Sondertagung des Kongreſſes hat aber tiefe politiſche
Bedeu=
tung. Die republikaniſche Partei hat einen ſchweren Schlag
ab=
bekommen, das Preſtige der Hoover=Regierung
hat empfindlich gelitten. Es wird Hoovers Freunden
und wahrſcheinlich auch ihm ſelbſt bitter leid tun, daß er ſich in
der Wahlſchlacht zu dem Verſprechen verleiten ließ, ſofort nach
ſeinem Amtsantritt den Kongreß zu einer Extraſeſſion
einzu=
berufen.
Der Präſident muß es ſich gefallen laſſen, daß ſelbſt von
denen, die als ſeine Freunde mit ihm in die Regierung
ein=
gerückt ſind, das Fiasko der Sommertagung des Kongreſſes ihm
zur Laſt gelegt wird. Man könne, ſo argumentieren ſie, von
rechtswegen keine der Senatsfraktionen dafür verantwortlich
machen, daß die Politik Herrn Hoovers, ſich nicht durchgeſetzt
habe, denn kein Menſch habe gewußt, oder wiſſe,
worin die Politik Herrn Hoovers eigentlich
be=
ſtehe. Er hätte ſchon während der Durchberatung der
Zollvor=
lage im Hauſe ſeine Meinung äußern können, dann wäre die
Bill vielleicht doch in einer Faſſung an den Senat
weitergegan=
gen, die eine etwas promptere Erledigung ermöglicht haben
würde. Aber er hat ſich nicht geäußert, als die Vorlage in einem
Tempo durch das Repräſentantenhaus gejagt wurde, daß kaum
jemand Gelegenheit hatte, auch nur ein Wort zu einem der
etlichen 21 000 darin angeführten Poſten zu ſagen.
Schließlich war der Kongreß nicht den Sommer über nach
Waſhington gekommen, weil es ihm Vergnügen macht, ſondern
weil der Präſident ihn einberufen und ihm gewiſſe Geſetzgebung
empfohlen hatte. Wenn ein Präſident wirklich Führer ſeiner
Partei iſt, dann muß er auch imſtande ſein, ſeine Parteigenoſſen
auf den Kurs zu verpflichten, den er vorgezeichnet hat. Der
lautete, was die Reviſion des Zollgeſetzes anbetrifft, auf
Neu=
formulierung der landwirtſchaftlichen Zölle, der Induſtriezölle
aber nur dort, wo die heimiſche Erzeugung unter dem Druck der
Einfuhr leidet. Und das Finanzkomitee des
Repräſentanten=
hauſes hat ſich den Teufel um dieſes Hoover=Programm einer
„beſchränkten Zolltarifreviſion” gekümmert. Trotzdem hat
Hoo=
ver geſchwiegen. Nur einmal hat er den Mund aufgemacht, um
gegen die Streichung der „Dehnbarkeits=Beſtimmung” aus dem
Zollgeſetz Verwahrung einzulegen. Hier wäre die Gelegenheit
gegeben geweſen, auch ein paar Worte über den Tarif im
all=
gemeinen zu äußern. Aber es geſchah nichts, und das Land
mußte annehmen, daß Hoover mit irgendeiner Hochzollvorlage
einverſtanden ſei, ſolange man ihm das Recht auf weitere
Er=
höhung — natürlich auch Erniedrigung — der Zölle nicht
entziehe.
Vorläufig hat Hoover bei dem neuen Kongreß weniger
er=
reicht als jeder ſeiner republikaniſchen Vorgänger. Und ſeine
Partei hat mehr an Anſehen verloren denn je. Nicht allein
durch ihre im Senat bewieſene Unfähigkeit, ſondern auch und
vielleicht mehr noch in der Lobby=Unterſuchung. Der
demokra=
tiſche Senator Caraway aus Arkanſas, der Vorſitzer dieſes
Unter=
ſuchungsausſchuſſes, bemerkte hierzu treffend: „Wenn wir ſoweit
ſind, daß unſere Intelligenz, die Leute, in deren Händen der
Reichtum liegt, der ehrlichen Ueberzeugung ſind, daß die
geſetz=
gebenden Körperſchaften ihre Geſchäfte ruinieren werden, wenn
ſie nicht zum Unterhalt geheimer Lobbies beitragen, dann iſt das
Ende unſerer Republik in Sicht.‟ Er erwähnte in dieſem
Zu=
ſammenhang, daß einer dieſer Lobbyſten, der es verſtanden
hatte, einigen Eiſenbahnpräſidenten innerhalb drei Monaten
etliche 160 000 Dollar Beiträge zur „Beeinfluſſung” eines
Kon=
greßausſchuſſes zu entlocken, nicht ein einziges Mitglied dieſes
von ihm zu „beeinfluſſenden”, d. h. zu beſtechenden Ausſchuſſes
kannte, mit nicht einem einzigen je ein Wort geſprochen hatte.
Wenn Eiſenbahnpräſidenten, Beſitzer großer Reedereien und
andere Großinduſtrielle Leuten vom Schlage eines Shearer,
Arnold uſw. ſo bereitwillig auf den Leim gehen, dann fängt
allmählich auch das allgemeine Publikum an, den Glauben an
die Super=Intelligenz der Dollar=Halbgötter zu verlieren.
Herbert Hoover ſtände entſchieden anders da, wenn er ſich
im Kongreß durchzuſetzen gewußt hätte. Mit ſeinem
Ein=
treten für Flotten=Abrüſtung hat er daheim nur
Freunde gewonnen, im Auslande hat er zumindeſt ein
freuno=
liches Echo wachgerufen, das allerdings merklich abflaute,
nach=
dem er in ſeiner Rede am Waffenſtillſtandstage für „kele
Meere für Lebensmittelſchiffe im Kriege”,
ein=
getreten war. Seine Bemühungen, die Folgen des
Zdr=
enkraches vom Geſchäft abzuwenden, der Erwerbsloſigkeit
durch Inangriffnahme weitreichender Expanſionsprogramme auf
allen Gebieten vorzubeugen, erinnert zwar ſtark an den
Land=
mann, der ſeinen Brunnen erſt zudeckt, wenn das Kind
er=
trunken iſt, und wird den Milltonen, die fich in die
Seite 2
Mittwoch, den 11. Dezember 1929
unſinnigſte Spekulation eingelaſſen haben, ihr
Geld nicht wiederbringen, das ſich jetzt in
Hän=
den der Großbankiers befindet, die bei der größten,
je dageweſenen Schafſchur die Wolle um ein Butterbrot
einge=
handelt haben. Aber der Präſident iſt in dieſer Kalamität ſo
energiſch, ſo zielſicher, dabei klug und vorſichtig vorgegangen, daß
niemand ihm ernſtlich vorzuwerfen wagt, es ſei ihm nicht ſo ſehr
um die Stabiliſierung des ganzen Geſchäftslebens als um eine
neue Proſperitäts=Hochkonjunktur zu tun. Das iſt natürlich barer
Unſinn. Das Privatkapital, das Hoover zum Mittun an der
landweiten Stabiliſierungsaktion auffordert, die großen
Kon=
zerne, die er darauf aufmerkſam macht, daß die Zeit zur
Durch=
führung lang hintangehaltener Pläne hintangehalten dadurch,
daß alles flüſſige Geld zur Spekulation nach Wall Street
ſtrömte — dieſe Konzerne gehen mit ihren Neu= und
Erweite=
rungsbauten, mit ihren Materialergänzungen und dem Kauf
von Vorräten nicht ſehr weit über die Anforderungen der
näch=
ſten Zukunft hinaus, ſchon deshalb nicht, weil jetziger
Ueber=
anſpannung ſpäter eine Erſchlaffung folgen müßte, und weil
die rege Bautätigkeit regelmäßig ein Anziehen der Preiſe aller
Bauſtoffe im Gefolge hat.
Wenn die jetzt in Waſhington ſtattfindenden Konferenzen
des Präſidenten mit den Führern der Finanz, des Handels, der
Iduſtrie, des Ackerbaues, der organiſierten Arbeiterſchaft uſw.
den erhofften Erfolg haben und eine allgemeine Depreſſion
ver=
hüten, und wenn die im Januar beginnende Londoner
Flotten=
konferenz mit einem Vollerfolge endet, dann wird Herbert
Hoo=
vers Beliebtheit bei der großen Maſſe derart ſteigen, daß ſie das
Zolltarif=Fiasko und den Börſenkrach total
vergeſſen wird. Den Zolltarif am erſten, denn im Grunde
genommen hat das allgemeine Publikum hierfür ebenſo wenig
Intereſſe wie Verſtändnis, und bei einer
Meinungsverſchieden=
heit zwiſchen dem Präſidenten und dem Senat ſtellt es ſich immer
auf die Seite des Landesoberhauptes. Der Perſon, die
zu=
fällig an der Spitze der Regierung ſteht, hat damit
verhältnis=
mäßig wenig zu tun, es iſt das Amt, nicht ſein Inhaber, vor
dem der amerikaniſche Durchſchnittsbürger ſo
großen Reſpekt hat.
Ein Präſident, der ſo ſtark an die Gefühlsſeite der
amerika=
niſchen Oeffentlichkeit zu appellieren verſteht, wie Hoover es mit
ſeiner Anregung, den Hunger als Kriegswaffe auszuſchalten,
getan hat, ſchlägt einen Akkord an, deſſen Nachhall alles Gezänk
im Kongreſſe lang übertönt. Lebensmittelſchiffe ſind etwas,
was das Publikum viel ſchneller begreift als Zölle auf
Chemi=
kalien mit den unglaublichſten Namen, die der „Mann der
Straße” nicht auszuſbrechen vermag. Der Erfolg dieſer Rede
könnte Hoover und ſeinen Kreis von Ratgebern zum
hoffnungs=
vollſten Ausblick auf die Zukunft ermutigen, läge nicht die
Ge=
fahr vor, daß der bisherige Optimismus des Landes infolge
der Börſenſituation und ihrer Nachwirkungen ſich in das
Gegen=
teil wandelt. Waſhington macht heroiſche Anſtrengungen, dieſe
Gefahr zu beſeitigen. Ob ſie einen durchſchlagenden Erfolg
haben werden, wird die Zukunft lehren. Jedenfalls iſt aber nicht
zu verkennen, daß ſie auch eine unbeabſichtigte negative Wirkung
haben müſſen, denn logiſcherweiſe werden die Leute, die den
Glauben an die unwandelbare „Proſperität” in den letzten
Jah=
ren wie ein Evangelium in ſich aufgenommen und danach
ge=
handelt haben, ſich ſagen, daß ſolche gewaltigen Anſtrengungen
kaum gemacht werden würden, wenn nicht am Geſchäftshimmel
eine unheildrohende, ſchwarze Wolke aufzutauchen begonnen
hätte, die aber vorerſt nur den hoch oben Stehenden ſichtbar iſt.
Die Frakkiansbergkungen ergebnislos abgebrochen.
Die Bayern gegen die Bierfteuererhöhung.
* Berlin, 10. Dez. (Priv.=Tel.)
Wie vorauszuſehen war, ſind die Fraktionen am Dienstag
zu keinem Ergebnis mehr gekommen. Die Sozialdemokraten
ver=
tagten ſich gegen 9 Uhr. Auch die Volkspartei hat ihre Beſchluß=
Faſſung auf Mittwoch vormittag verſchoben. Wie unter dieſen
Umſtänden am Donnerstag die Verhandlungen im Reichstag
progpammgemäß ſteigen ſollen, weiß noch niemand. Man
rech=
net mit einer neuen Hinausſchiebung. Allerdings wird der
Reichsbankpräſident Dr. Schacht am Donnerstag vormittag vor
dem Induſtrietag ſprechen, und die Regierung hätte ſehr gerne
das Einigungswerk vor dieſer Rede vollzogen, was ihr aber
kaum gelingen wird, da Bedenken bereits bei allen Fraktionen
geltend gemächt worden ſind. Die Bayern haben ſchon
beſchloſ=
ſen, daß für ſie die Zuſtimmung zu dem Programm der
Regie=
rung nicht möglich ſei. Sie lehnen alſo die Bierſteuererhöhung
ab, wenn das vielleicht auch noch nicht ihr letztes Wort iſt.
Die Zentrumsfraktion beſchäftigte ſich am Dienstag nach der
Plenarſitzung ebenfalls mit der Finanzreform. Der neue
Vor=
ſitzende, Dr. Brüning, berichtete eingehend über die
Verhand=
lungen mit der Reichsregierung und betonte die politiſche
und finanzielle Tragweite der Regierungsvor=
Günkher Schickſale in der Weltliterakur.
Von Prof. Dr. phil. h. c. Karl Berger.
Aus der deutſchen Literaturgeſchichte iſt das Schickſal Johann
Chriſtian Günthers bekannt, jenes Frühverſtorbenen, der es
in ſeinem achtundzwanzigjährigen Leben (1695—1723) niemals
ſeiter als zum verbummelten Studenten gebracht hat und doch
als unſer urſprünglichſter, genialſter Liederdichter vom Ausgang
des Mittelalters bis zur Zeit der Klaſſiker gilt. Goethe hat recht
mit ſeinem Worte, daß dem Leidenſchaftlichen, der ſich nicht zu
zähmen wußte, ſein Leben zerronnen ſei; doch, entgegen Goethes
Urteil, nicht auch ſein Dichten, das das reiche Empſindungsleben
des Menſchen Günther zu allſeitigem, vollem Ausdruck bringt.
Der unglückliche Schleſier hat zahlreiche Schickſalsgenoſſen in der
Weltliteratur, wenn ſie auch nicht alle gleich früh in den Hades
hinab mußten. Anakreo z. B., der griechiſche Stammvater
aller abendländiſchen Verherrlicher der Liebe und des Weins, ſoll
85 Jahre alt geworden ſein und auch noch mit grauen Haaren
von Eros und Bacchos nicht gelaſſen haben, getreu dem
alt=
griechiſchen Trinkſpruch: „Lebe, liebe, trink und ſchwärme!” Und
auf 64 Jahre brachte es mehr als ein Jahrtauſend ſpäter der
Chineſe Li Tai Po ein Saufgenie und vagabundierender
Poet, „der mit kräftigem Ergo bibamus die leiſen Stimmen
wehmütiger Reſignation übertäubte” nach der Ueberlieferung ſoll
er in elendem Waſſer umgekommen ſein, als er, wie üblich
ange=
zecht, vom Boot aus nach dem Spiegelbild des Mondes greifen
wollte. Wein und Liebe haben auch das Saitenſpiel des
Archi=
lochos des Schöpfers der griechiſchen Lyrik (um 650 v. Chr.)
in Bewegung geſetzt, aber mächtiger als der Hang zum
Lebens=
genuß beherrſchte dieſen leidenſchaftlichen Haſſer die Luſt am
Kämpfen mit Worten und Waffen: als Jüngling ſchon in ein
abenteuerreiches Landsknechtsleben ſich ſtürzend, fand er, bis
zu=
letzt „dienſtbar dem Kriegsgott”, im Kampfe einen frühen Tod.
Im Orient wieder tauchte um 500 n. Chr. ein arabiſcher
Königs=
ſohn auf, Imrulquais (auch Amrilkais) genannt, der, wie
Günther, wegen ſeines lockeren und abenteuerreichen
Lebenswan=
dels von ſeinem Vater verſtoßen ward. Ewig in Liebeswirren
verſtrickt, ein waghalſiger Jäger und Spieler, unſtet
umherwan=
dernd, hielt er ſein Erleben in prachtvoll kecken Liedern feſt, bis
an ſein frühes Ende der eignen Mahnung folgend:
„O weil du ſo vergänglich biſt, genieße du der Welt,
Was dir von frohem Rauſche und ſchönen Frau’n gefällt.”
Ein kurzes, raſches und doch reiches Leben (87—54) war auch
dem erſten und größten der römiſchen Lyriker, dem C. Valerius
Bom Tage.
Der Parteitag der Deutſchnationalen Volkspartei des
Landesverban=
des Düfſeldorf=Oſt beſchäftigte ſich mit den Austritten aus der Fraktion
und der Partei und erklärte, er ſtehe feſt zu den Abgeordneten ſeines
Wahlkreiſes. Die beiden Abgeordneten, denen der Parteivorſtand ſein
Vertrauen ausſprach, ſind Miniſter a. D. Dr. Koch und Dr. Reichert,
die aus der Fraktion austraten.
Das Auswärtige Amt hat dem Reichstag den
deutſch=
ſchweizeriſchen Vertrag über die Regulierung des
Rheins zwiſchen Straßburg=Kehl und Iſtein zur Ratifizierung
zu=
geleitet.
Der Reichstagsabgeordnete Behrens, der vor
eini=
gen Tagen gemeinſam mit dem Abgeordneten D. Mumm aus der
Deutſchnationalen Reichstagsfraktion ausgeſchieden war, teilt mit, daß
er jetzt auch ſeinen Austritt aus der
Deutſchnatio=
nalen Volkspartei erklärt hat.
Der Sächſiſche Landtag hat die Feiertagsvorlage, durch die
der 9. November als geſetzlicher Feiertag abgeſchafft
wird, in dritter Leſung mit 49 gegen 44 Stimmen angenommen.
Der Oeſterreichiſche Bundesrat hat am Dienstag nach
Erklärungen des Bundeskanzlers Schober die
Verfaſſungs=
novelle in der vom Nationalrat am Samstag beſchloſſenen Faſſung
ohne Debatte angenommen.
Die Verhandlungen, die zwiſchen franzöſiſchen und
ſchwei=
zeriſchen Delegierten über den Genfer Zonenſtreit geführt
wurden, ſind heute, nachdem beide Parteien von ihrem urſprünglichen
Standpunkt glaubten nicht abgehen zu können, ergebnislos
ab=
gebrochen worden. Die Angelegenheit geht nunmehr an den
In=
ternationalen Gerichtshof im Haag.
MMiniſterpräſident Jaſpar hat geſtern vor der belgiſchen Kammer
die Regierungserklärung verleſen. Da die neue
Re=
gierung genau der letzten entſpricht, hat ſich natürlich in den großen
Linien ihrer Außen= und Innenpolitik nicht viel geändert.
Der engliſche Premierminiſter Macdonald erklärte im
Unterhaus, daß das Parlament vorausſichtlich am 20.
Dezem=
ber in die Weihnachtsferien gehen und ſich am 21.
Ja=
nuar nächſten Jahres wieder berſammeln werde.
Der Präſident der griechiſchen Republik, Admiral
Konduriotis, iſt aus Geſundheitsrückſichten zurückgetreten.
Infolge des Eingreifens der amerikaniſchen Marinetruppen iſt die
Ruhe auf Haiti nunmehr wiederhergeſtellt worden.
Eine Reihe von Verhaftungen wurde auch geſtern wieder vorgenommen.
Drei Oppoſitionsblätter wurden von der Regierung von Haiti
unter=
drückt.
ſchläge. Nach ihm ſprachen die Miniſter v. Gusrard und Dr.
Stegerwald, die ihrerſeits die Notwendigkeit finanzieller
Refor=
men unterſtrichen. Wenn auch die Zentrumsfraktion gegenüber
Einzelheiten der Vorſchläge mancherlei Bedenken habe, ſo könne
man auf Grund der Ausſprache feſtſtellen, daß die
Zentrums=
fraktion gerade von der Notwendigkeit einer durchgreifenden
Reichsfinanzreform überzeugt iſt.
Auch in der demokratiſchen Reichstagsfraktion wurden die
Vorſchläge eingehend beſprochen, wobei grundſätzliche
Zuſtim=
mung zu den Finanzreformen der Regierung zum Ausdruck kam.
Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt.
Der Reichs=Slädkebund zur Reichsfipanzreform.
Berlin, 10. Dezember.
Der Geſamtvorſtand des Reichs=Städtebundes nahm in ſeiner
Sitzung vom 10. Dezember einſtimmig eine Entſchließung an, in
der auf die dauernde Verſchlechterung der Finanzlage der
mitt=
eren und kleinen Städte durch Steigerung ihrer Pflichtausgaben
und Aushöhlung ihrer Einnahmen hingewieſen und eine
ange=
meſſene Berückſichtigung dieſer Tatſache bei der
Reichsfinanz=
reform gefordert wird. Der Anteil der Städte und Gemeinden
an der Einkommenſteuer muß, ſo heißt es in der Entſchließung,
mindeſtens in bisheriger Höhe aufrecht erhalten bleiben. Die
gemeindliche Getränkeſteuer iſt wie die Vergnügungsſteuer in
beſtimmter Mindeſthöhe den Gemeinden reichsgeſetzlich zur Pflicht
zu machen unter Bewilligung eines freien Zuſchlagsrechtes. Ein
Laſtenausgleich für Volksſchulen, mittlere und höhere Schulen
iſt für die mittleren und kleinen Städte unaufſchiebbar.
EP. Brüſſel, 10. Dezember.
Das im Young=Plan vorgeſehene Juriſtenkomitee hielt
heute vormittag 11 Uhr ſeine erſte Sitzung ab. Miniſterpräſident
Jaſpar, als Präſident der Haager Konferenz, richtete einige
Begrüßungsworte an die Delegierten und legte das Ziel ihrer
Arbeiten dar. Ihre Hauptaufgabe ſei, den juriſtiſchen Rahmen
vorzubereiten, in den dann die Beſchlüſſe der zweiten Haager
Konferenz hineingelegt werden ſollen. Zum Präſidenten des
Komitees wurde der belgiſche Delegierte Marx gewählt.
Darauf begannen die Juriſten ſofort mit ihren Arbeiten,
die ungefähr 15 Tage in Anſpruch nehmen dürften.
Catullus beſchieden. Der Ruf zu heiterem Genuß, das „Laß
uns leben, Geliebte, laß uns lieben!” ertönt aus den
heißblüti=
gen Verſen, des Veroneſers, der über die Schranken der Sitte
und die Linie des Maßes ſich kecken Fußes hinwegſetzte, in Liebe
und Haß ſich rückſichtslos verzehrte und ſo, immer ein Jüngling
geblieben, den frühen Tod der allzu Leidenſchaftlichen ſtarb.
Früh dahingerafft wurden auch andere römiſche Dichter, ſo
Terenz, der Verfaſſer eleganter Konverſationsluſtſpiele,
Dibull, der idylliſch ſanfte Dichter ſchwärmeriſcher
Liebes=
elegien, Lukan, der Epiker des Bürgerkrieges zwiſchen Cgeſar
und Pompejus, aber weniger von ihnen als von Properz,
dem ſtürmiſchen Liebhaber und heißblütigen Erleber ſeiner
trun=
kenen erotiſchen Dichtungen, und von Petronius dem
raffi=
nierten Lebemann und kennerhaften Verfaſſer des erſten
Sitten=
romans der Weltliteratur, dürfen wir annehmen, daß ihr Schickſal, in
der Blüte der Jahre dahinfahren zu müſſen, irgendwie auch durch
ihre Kräfte vergeudende Lebensgier verſchuldet ward.
Geniale Poeſie im Bunde mit genialer Liederlichkeit finden wir
in höchſter Blüte bei jenen Vaganten des lateiniſchen
Mittel=
alters, die in Scharen unſtet durch das Land, von einer Schule
zur anderen, ſtreiften und bei ihren Gelagen von Wein und
Liebe, von Weltfreude und vom „himmliſchen Behagen” fröhlicher
Zecher ſangen. Aus der Maſſe dieſer namenloſen Sänger hebt
ſich ein deutſcher Dichter heraus, der Archipoeta, der
Erz=
poet, der wahrſcheinlich Walther hieß und 1162—65 im Gefolge
des großen Erzkanzlers Rainald von Daſſel den Zug Barbaroſſas
nach Italien mitmachte, um das Lob ſeiner Herren zu ſingen
und in den Ernſt ihres Lebens die unbekümmerte Heiterkeit
ſeiner Liederſcherze zu miſchen. Die ganze Bewunderung der
deutſchen Nation für ihren großen Kaiſer, und die Begeiſterung
des patriotiſchen Sängers kommt in den prachtvollen Strophen
„Salve mundi domine, Caesar noster ave” zum Ausdruck, die
volle Sorgloſigkeit des Bruders Liederlich aber in der
unverwüſt=
lichen Goliardenbeichte „Meum est propositu in taberna mori”
in Paul von Winterfelds glänzender Uebertragung: „Mein
Be=
gehr und Willen iſt: in der Kneipe ſterben, Wo mir Wein die
Lippen netzt, bis ſie ſich entfärben.‟ Dieſer Dichter erinnert in
ſeinem heißen Drange nach Leben und Lebensgenuß an die
ſtar=
ken Menſchen der Renaiſſance. Hier ſtellen die Franzoſen in
Frangois Villon (1431—62), einer Art Nachzügler der
fahrenden Schüler des Mittelalters, die ſtärkſte dichteriſche
Indi=
vidualität der damaligen Zeit und zugleich den Befreier ihrer
Dichtung von herkömmlichen Feſſeln. Aus den Tiefen des Volkes
ſtammend, ward er, ein verbummelter Student, Genoſſe von
Dieben und Wegelagerern, wegen einer Meſſergeſchichte zum
Galgen verurteilt und zur Verbannung begnadigt, Landſtreicher,
Der Zünf=Uhr=Ladenſchlu
am Weihnachtsabend Reichsge
Der Reichskag genehmigt die Borlae
mik 283 gegen 194 Skimmen.
* Berlin, 10. Dez. (P
Der Reichstag hat ſich am Dienstag eingehend
5=Uhr= bzw. 6=Uhr=Ladenſchluß, am
Abend unterhalten. Die Mittelſtandso
mmer
iniſte
Mif eice e
der die
Mill
lieben um
9 zurück
aller Parteien ſind dagegeg, weil ſie eine
1943.
des Einzelhandels darin erblicken. Sie wollen die
grundſätzlich im Rahmen des Arbeitsſchutzgeſetzes
Sie bleiben aber bei der namentlichen Abſtimmung m
Stimmen in der Minderheit. Die Wirtſchaf
verſucht noch einen letzten techniſchen
indem ſie die Verkündung des Geſetzes auf 2 Mongte
beantragt. Das muß geſchehen, wenn ein Drittel de
ten vorgeſehe
der
Gend=
owit
zlagern
die Anlegu
illiarde
Frankreich
der Abgeordnete Treviranus außerhalb der
Tagesor=
ziell Mitteilung machte von der
Bildung der Deutſchngkionglen Arbeitsgem
Dieſe Erklärung war den Deutſchnationalen natürlick
lich. Die Arbeitsgemeinſchaft ſoll bereits am Mittwo
werden, da die Deutſchnationalen ſelbſt darauf dräng
Ausgetretenen zwiſchen den Reihen der „Rechtsgläu
ſchwinden und „keinen weiteren Schaden anrichten k:
Zu Beginn der heutigen Reichstagsſitzung, die um 3 Uk ſmn Huk uunen Beſtimmung
fang nahm, gab zunächſt Abg. Treviranus (Deutſchn ſ.
beitsgemeinſchaft) bei Abweſenheit der Abgeordneten der
nalen Volkspartei folgende Erklärung ab: „Im Namen
nationalen Arbeitsgemeinſchaft habe ich zu erklären: Wir
Deutſchnationalen Reichstagsfraktion ausgetreten, weil wir
des augenblicklichen Führers der Deutſchnationalen Volkspart /
und weil uns die Freiheit des Handelns nach unſerem
wie es die verfaſſungsmäßige Verantwortung vor unſeren
ſ=
dert, in der Deutſchnationalen Reichstagsfraktion verwe
(Hört! Hört!) Wir fühlen uns als Träger des Gedankens,
deutſchnationalen Parteiprogramm gekennzeichnet iſt. Wir 1
haft konſervative Gedankengänge in praktiſche Politik umſe
dem Vaterlande dienen. Unſer großes Ziel iſt die Errie
echten Volksgemeinſchaft, die ſich die Aufgabe ſtellt, unter 8
parteipolitiſcher Gedanken das Vaterland aus dem Elend —13u9 uſige Einſtellung de
ühren.” (Beifall bei der Deutſchnationalen Arbeitsgemein
Haus beriet dann
die Borlage über den Zänſ=Uhr=Laden
an 24. Dezember.
Im Namen der Sozialdemokraten erklärte Abg. Sollnſ— Mmehr desintere
Antrag ſeiner Fraktion auf früheren Ladenſchluß habe inz
in Arbeitgeberkreiſen Zuſtimmung gefunden. Der Redne
dann das Verhalten der Deutſchnationalen im Ausſchuß. Z
die Deutſchnationale Reichstagsfraktion, als Dr. Mumm ne
glied geweſen ſei, einen ähnlichen Antrag eingebracht wie ſei krus) Fhehr für die pra.
Jetzt aber habe ſich Dr. Mumm von Hugenberg weg hilfeſu
Seite der Sozialdemokraten flüchten müſſen, weil die 2
nalen ihn im Ausſchuß im Stich gelaſſen hätten.
Abg. Rieſeberg (Dntl.) wandte ſich gegen die Vo
Abg. Eſſer (Ztr.) erklärte das grundſätzliche Einver
ner Fraktion mit dem früheren Ladenſchluß. Bedenklich ſe
Gelegenheitsgeſetzgebung, mit der ein Teil der Arbeitsſchutz
vorweg genommen werde. Aus dieſem Grunde könne ein
Fraktion der Vorlage nicht zuſtimmen.
Abg. Torgler (Komm.) brachte einen Antrag ein, de
Ladenſchluß an allen Wochentagen und bei allen Feſt= und
durchzuführen.
Auch Abg. Dr. Pfeffer (D.V.P.) erblickt in der jer
lung eine Gelegenheitslöſung, mit welcher eine ſolche Fra
entſcheiden ſei. Prinzipiell könne man für den
Fünfuhr=
ſein, aber eine ſolche Regelung müiſſe ſorgfältig vorbereitet
Im Namen der Wirtſchaftspartei ſprach ſich Abg
gegen die Vorlage aus und verlangte die Vertagung
legenheit bis nach der Erledigung des Arbeitsſchutzgeſetzes,
Die Vorlage wurde dann in zweiter und dritter Bero
nommen, in der namentlichen Schlußabſtimmung war das
hältnis 283 gegen 104 bei einer Stimmenthaltung.
Sonach beſteht ab 24. Dezember für offene Verkaufsſtellet
überwiegend Lebensmittel oder Blumen verkauft werden, der
für alle übrigen der Fünfuhr=Ladenſchluß. Ausgenommen ſ!
ken, der Marktverkehr und der Handel mit Weihnachtsbäum
Abg. Drewitz (W.P.) beantragte, die Verkündigung
ſetzes auszuſetzen. Da die Auszählung ergab, daß 73 Abge
für und 278 dagegen ſtimmten, war dieſer Ausſetzungsantrag
Gegen ½6 Uhr vertagte ſich der Reichstag auf morgen mi.
häufiger Gefängnisgaſt, kurz ein Lumpenkerl, aber ein
ſeinem überquellenden Innern, allen ſeinen Stimmet
mittelbaren, eigenartigen Ausdruck zu geben wußte, ſe!
Jargon der Gaſſe oder der Sprache der Gauner. Sel
hat er auch in tiefſter Not nicht verloren, wie ſeine Balg.
beiden „Teſtamente” und die Verſe für ſeine Grabſchriſt
„Ich bin der Franz, ſo leid mir’s tut,
Dazu ein echt Pariſer Blut.
Am hanfnen Seil, das knapp zwei Meter miß
Weiß bald mein Hals, wie ſchwer mein Hinter!
Etwa 100 Jahre nach Villons Tod kamen in England
lich Naturen zur Welt: der Dramen= und Novellendicht!
Greene deſſen kurzes, von ausſchweifendem Kneipen.
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mürbtes Daſein in Elend und Reue endete, und 908 2
Chriſtopher Marlowe, Student, Soldat, Schaüſe.
Schauſpieldichter, der, noch nicht 30 Jahre alt, nach eile"
überſchäumenden Leben durch den Dolchſtoß eines Neb.
in der Liebe zu einer Dirne dahingerafft ward. Sde
größter Vorläufer war mit dieſem Dolchſtoß in der 94
Wel
Kraft und ſeines Schaffens beſeitigt. Marlowe iſt äu"
erſte einer ganzen Reihe von „dunklen Nachtgeiſtern.0.
Der däniſchen
de ſein Lehe
Sſchweifunge
r „Weingott
Getränke und
* Krugnymt
Genrebi.
die unverwi
ines Volkes
für die engliſche Literatur charakteriſtiſch ſind: De. S
Nathangel Lee und Thomas Otwoy, die beide, le
kurzen zügelloſen Leben eines erbärmlichen Todes I
eine 1692 im Irrenhauſe, der andere 1685 in einer Ni.
der 1752 geborene „Wunderknabe von Briſtoll Thohcs
ton, der ſeine eigenen Dichtungen dem mittelalterto.
Rowley unterſchob und ſich mit achtzehn Jahren,"
gelungene Fälſchung ans Licht kam, im äußerſte. L.
ſelbſt dem größten unter Englands Lyrikerh.. L
Robert Burns, der durch Unmittelbarkeit, Tempekll.
tümliche Friſche und Kraft ſich den bedeutendſten. ”.
aller Zeiten anreiht, ſelbſt dieſem Gottbegnadetoh...
lichen, haben Ausſchweifungen in Baccho und. .
ein beklagenswert frühes Ende bereitet. Wie Hutge.
dreißigjährig, iſt Lord Byron Englands intereſſh.
Sch
perſönlichkeit, ſechsunddreißig Jahre alt da3 Opfer S.
und Braus, in Abenteuern und Wüſtheit, in Aoed.
und ungezähmten Leidenſchaften hingebrachten Lel.
K.
Eine Byron=Natur und ein Byron=Jünge..
urde
Dichter Joſé de Eſpronceda (1810—184), Del.
Schaffen durch die gleichen Eigenſchaften beſtil
wilde, ungezügelte Einbildungskraft, trotige Aul.
Geſetz und Regel. So ſchuf er eigenartige evic.
Dichtungen, ſich ſelbſt aber durch ſeine Teilgchle. .
Dit
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EP. Paris, 10. Dezember.
inzöſiſche Kammer begann ſpät nachts mit dem Bud=
Kriegsminiſteriums. Die Beratung darüber
eleitet mit einer Rede des Berichterſtatters
Bouilloux=
rd. Linke) der die Geſamtausgaben dieſes
it 6394 Millionen angab und erklärte, dieſe
Ffern blieben um 5 Millionen gegenüber dem Heeres=
Fahre 1929 zurück und ſeien auch niedriger als die
vom Jahre 1913. Allerdings ſei eine Reihe von
editen vorgeſehen, und zwar fürdie
Unter=
a der Gendarmerie und der
Berufs=
iziere, ſowie für die Errichtung von
ungslagern, im ganzen etwa 2 Milliarden;
ür die Anlegung von Befeſtigungswer=
3 Milliarden. Der Berichterſtatter vertrat den
daß Frankreich ſeine Militärausgaben um 10 Proz.
abe. Es gebe 63 Millionen weniger aus als 1913,
roßbritannien 3680 Millionen Franes und die
Ver=
gaten 13 400 Millionen Francs für ihren Heeresetat
ben. Man müſſe die Heeresausgaben als eine
Ver=
ämie für die Sicherheit des Volkes anſehen.
loux=Lafont, der ein Anhänger der Fraktion
hat ſeinem Bericht über das Heeresbudget einen
ericht über denchemiſchen Krieg angefügt.
derbericht iſt in der Hauptſache auf
Deutſch=
eſtimmt, und er begnügt ſich nicht mit einer
ob=
ſtellung deſſen, was angeblich geſchieht, ſondern er
lenweiſe auch polemiſch. Nach einer Schil=
Deutſchland vorgeſchriebenen, oder von ihm ſelbſt
nen Beſtimmungen über den chemiſchen Krieg heißt
a.: Das iſt die rechtliche internationale Lage. Die
Lage in Deutſchland iſt aber weſentlich verſchieden
as man auf Grund des Vorangegangenen annehmen
nerſeits ſcheint das deutſche Oberkommando dem
erieg ein ganz beſonderes Intereſſe
entgegenzubrin=
gar bis zu gewiſſen Ausführungsmaßnahmen geht,
fabrizieren und verkaufen die deutſchen Induſtrien,
bindung mit dem Heere arbeiten, chemiſche giftige
and Material, das für den chemiſchen Krieg beſtimmt
ndelt ſich offenbar nicht um eine Fabrikation in
3maße, aber immerhin iſt ſie ſo wie ſie betrieben
erleglicher Beweis für die Tätigkeit der Laboratorien
tige Einſtellung der zivilen und militäriſchen
Chemi=
genieure. Iſt dieſe Aktivität der
Laborato=
dieſe Orientierung der Forſchung nicht
kundige Symptom einer Vorbereitung
eventuellen chemiſchen Krieg? Das iſt
che Ausſicht für die Nachbarn Deutſchlands, wenn man
uiktive Kraft der betreffenden Induſtrien denkt. Die
hr desintereſſiert ſich nicht an dieſen
n Verſuchen. Der Berichterſtatter ſucht dann im
iter Hinweis auf das Budget der Reichswehr und
n der Reichswehr mit „Nebelzügen” das Intereſſe
dehr für die praktiſche Verwertung der chemiſchen
rzutun. Er behanptet, daß auch die induſtrielle
Tätig=
blick auf den chemiſchen Krieg nicht weniger als
Beſonders kämen" hierbei die beiden deutſchen
iimax in Berlin und Stolzenberg in Hamburg in
denen Bouilloux=Lafont ſich dann näher beſchäftigt.
von unterrichteter deutſcher Seite erfahren, beſtehen in
rgendwelche Vorbereitungen für einen chemiſchen Krieg
n dem Berichterſtatter Bouilloux=Lafont angeführte
Ver=
künſtlichem Mebel iſt nach dem Verſailler Vertrag nicht
Helzüge beſtehen bei der Reichsſwehr onganiſatoriſch
über=
ie werden nur für befondere Verſuche zuſammengeſtellt.
oßen nicht gegen den Verſailler Vertrag. Der bei dieſen
wendete Nebelſtoff iſt wiederholt in aller Oeffentlichkeit
orden und als völlig harmlos nachgewieſen. Zu den
Be=
des franzöſiſchen Abgeordneten über Beziehungen des
viſteriums mit chemiſchen Fabriken erfahren wir weiter,
bindung zwiſchen der Firma Stolzenberg und der Reichs=
Die Firma Stolzenberg hat in Deutſchland überhaupt
Mit der Firma Minimax ſtehr das
Reichswehrminiſte=
ofern in Verbindung, als es von ihr Feuerlöſchapparate
Ite bezogen hat. Auch die Behauptung, daß die Firma
skampfſtoffe an die Reichswehr geliefert habe, iſt völlig
er gegen die hohen Milikärausgaben.
richterſtatter folgte auf der Tribüne der Führer der
artei, Daladier, der die Behauptung des Vorredners,
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Revolutionen ein unſtetes Daſein, das wie das ſeines
u früh im Exil auf fremder Erde zu Ende ging. Auch
* Literaturen neuerer Zeit haben um ein paar durch
zu früh Verſtorbene zu klagen: Johannes Ewald,
der däniſchen Lyrik und der däniſchen
National=
eudete ſein Leben (1743—81) in kriegeriſchen Aben=
Eern u Ausſchweifungen, und der Schwede Karl Michael
der „Weingott des Nordens”, der Sänger der
n Getränke und der allzu leichten Liebſchaften”, der
der Krugnymphen und Saufbrüder, brachte in
ſei=
tiſchen Genrebildern und derb übermütigen
Lied=
ten die unverwüſtliche, überſchäumende Lebenskraft
2 Leb Auſt ſeines Volkes zum Ausdruck, zerſtörte aber auch
Zechen ſeine eigene Lebens= und Finanzkraft; er
i 1792½; Schuldgefängnis und ſtarb ein Jahr ſpäter an der
tragiſche Schickſal des Deutſchen Chriſtian Dietrich
aucht hier nur kurz hingewieſen werden: auch er iſt,
e andere Schickſalsgenoſſen Günthers, nicht an der
Scechtir-1, der Welt und nicht an der Unzulänglichkeit von
wiit ux Zublikum geſcheitert: er iſt in ſeinem Schaffen nicht
ind erfolgreich geweſen, wie er gehofft, weil ſein
ie 111 in Wollen und Planen nicht ausreichte; in ſeinem
jat er Schiffbruch gelitten, weil ſein unſtetes Weſen
leinN unkſucht ſein äußeres Glück vernichteten. Nicht „das
tung iſt ein Kainsſtempel”, wie Freiligrath gemeint
auch in der „Bruſt” des Dichters ſind ſeines „Schick=
Auf Grabbe weit mehr als auf Günther treffen
ke zu: „Er wußte ſich nicht zu zähmen, und ſo zer=
R Leben und ſein Dichten.”
„Die Bauern”, Schauſpiel von Auguſt Stramm.
lauten und grellen Schauſtück macht der in den
Rokitno=
ene Wortführer des Sturmkreiſes den Verſuch, das
Deichael Kohlhaas in der Art von Hauptmanns „Webern”
Zumunzen. Er hält ſich dabei ziemlich eng an das große
* aber ſeinen Helden zu einem Führer der Bundſchuh=
EBt ihn ſchließlich im Widerſtreit mit ſeinen eigenen
Ge=
rer ſterben. Von des Kraft des Vorbildes iſt dabei wenig
I, denn was bei Kleiſt lebendig und natürlich aus dem
marterten Seele herauswächſt, das iſt hier rein äußerliche
auch die plattdeutſche Sprache gibt dem hilfloſen Stück
ren Nachdruck, da es ſich im Grunde um landläufiges
Riedevdeutſchem Sprachgewand handelt. — das Olden=
Skheater hatte unter der Spielleitung von Hellmuth Götze,
Een, wiel Sorgfalt aufgewendet. „Die Bauern” wurden
Mittwoch, den 11. Dezember 1929
die Ausgaben des Kriegsminiſteriums ſeien in ſtändigem
Rück=
ſchritt begriffen, mit deutlich ſprechenden Zahlen widerlegte. Statt
eines Budgets von ſieben Milliarden Franken komme man zu
der ungeheuren Zahl von 8,5 Milliarden, wenn man alle Kredite
zuſammenzähle. Das franzöſiſche Budget ſeit ſeit dem Jahre
1923 ſtändig im Steigen begriffen, und zwar jährlich um
unge=
fähr je 600 Millionen Franken. Der Redner verglich dann die
Ausgaben für Armee und Kriegszwecke mit denjenigen für den
inneren Dienſt des Landes. Die Militärausgaben erreichten mit
allen Zuſatzkrediten die Höhe von 14 Milliarden Franken, die
Ausgaben für den inneren Ausbau des Landes kaum 12
Milliar=
den. „Wo gibt es noch ein Land” rief Daladier aus, „das für
das Werk des Krieges mehr ausgibt als für das Werk des
Friedens, und dabei kündigt man uns noch an, daß die
Kriegs=
ausgaben ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hätten.‟ Daladier
ſtreifte dann kurz die politiſche Lage in Europa: „Ich glaube an
die Entwicklung des deutſchen Volkes zur Demokratie und zum
Frieden. Ich glaube, daß Europa auf dem Wege iſt zur
Föde=
ration der Völker, die allein es retten kann.‟ Daladier ſetzte
ſich zum Schluß ſcharf für die rechtzeitige Anwendung der
ein=
jährigen Dienſtzeit ein. Man müſſe die Ausgaben für den
Kriegsdienſt herabſetzen und ebenſo die Armee von 20 auf 12
Diviſionen herabſetzen.
Die Sitzung wurde daraufhin auf Dienstag vormittag
vertagt.
Angſtpſychoſe in der franzöſiſchen Kammer.
Die franzöſiſche Kammer hat am Dienstag morgen die
Be=
ratungen des Budgets des Kriegsminiſteriums fortgeſetzt. Der
größte Teil der Debatte drehte ſich um die Inkraftſetzung der
einjährigen Dienſtzeit. Einige Redner hielten die
Vorbedin=
gungen dafür nicht für gegeben, während andere wiederum, u.
a. auch der Berichterſtatter, die Verſicherung abgaben, daß die
Vorbedingungen im nächſten Jahre erfüllt ſeien.
Seite 3
Der Rechtsabgeordnete Dezet verlangte als
wirk=
ſamſtes Mittel, um den Frieden zu ſichern, die
Bewaffnung des Völkerbundes. Lebhaft wurde die
Debatte erſt wieder, als der Sozialiſt Chouſſet erklärte, in der
Regierung ſäßen zwei Männer, die einander feindlich
gegen=
überſtünden: Briand, der Mann von Locarno, und Maginot, der
Nationaliſt. Er gloſſierte daraufhin ſcharf die ewigen
Alarmrufe Franklin=Bouillons, was dieſen
wie=
derum veranlaßte, von der „deutſchen Gefahr” zu
ſprechen. Es gebe in Deutſchland zwei Regierungen: Die eine,
die rechtmäßige, die ohne Macht ſei, und die andere, die
Reichs=
wehr, welche alles könne. (!)
Die nächſten Redner verloren ſich in techniſchen
Ein=
zelheiten über die Verteidigung der
Landesgren=
zen uſw. Alle waren aber mehr oder weniger für die
Sicherheit Frankreichs beſorgt, und der Name
Deutſchland, fiel in dieſem Zuſammenhange
alle fünf Minuten.
Der am Dienstag vormittag im Elyſée unter dem Vorſitz
des Präſidenten der Republik abgehaltene Miniſterrat ſtimmte
einem Vorſchlag des Präſidenten Tardieu zu, den Schluß des
Budgetjahres auf den 31. März 1930 zu verlegen. Mit anderen
Worten beſagt dieſer Beſchluß, daß Tardieu auf alle Fälle
ver=
meiden will, zu der Einführung von Budget=Zwölfteln zu
grei=
fen und zum anderen, daß er es kaum noch für möglich hält, daß
das Budget bis zum 31. Dezember angenommen wird, wie er es
bisher noch von der Kammer verlangt hat. Die Abſtimmung
des letzten Sonnvags, die ſich praktiſch für die Regierung in eine
Niederlage verwandelte, dürfte ein gut Teil zu dieſem Beſchluß
beigetragen haben.
In der Sitzung wurden weiterhin die laufenden Geſchäfte
beraten. Außenminiſter Briand gab dabei den Diplomatenſchub
bebannt.
Die geſtrige Landtagsſitzung, die im Verlaufe des Vormittags bei
gut beſetztem Hauſe ſtattfand, wurde mehrmals unterbrochen, um den
einzelnen Ausſchüſſen Gelegenheit zu geben, ſich über ſtrittige Fragen
nochmals zu beraten. Da die Regierungsvorlage über das
Ueberein=
kommen der evangeliſchen Landeskirche mit dem Heſſiſchen Staat in
der Vormittagsſitzung nicht mehr beraten werden ſollte, wurde eine
Abendſitzung auf 18 Uhr beſchloſſen.
Die Vormittagsſitzung wurde von Präſident Delp um 10 Uhr
30 Minuten eröffnet. Der Erlaß eines zweiten Geſetzes zur Ergänzung
des Geſetzes über die Wahlen für Gemeinden und Gemeindeverbände
(Kreiſe und Provinzen) vom 7. Oktober 1925, betreffend die
Verlänge=
rung der Amtsdauer der 1925 gewählten Beigeordneten auf weitere
9 Jahre, wird debattelos genehmigt. Ohne Ausſprache werden die
fol=
genden Regierungsvorlagen und Anträge gemäß den Ausſchußbeſchlüſſen
erledigt, und zwar die Regierungsvorlage, Beſchaffung von
Bade=
wäſche und bauliche Ausführungen in Bad Nauheim und Bad
Salz=
hauſen”, der Antrag des Abg. Glaſer: „Stundung von Pachtgeldern
für fiskaliſche Grundſtücke”, die Regierungsvorlage: „Entwurf eines
Geſetzes zur Aenderung des Urkundenſtempelgeſetzes” (in zweiter
Le=
ſung angenommen). Der Regierungsvorlage: „Entwurf eines Geſetzes,
den Zuſammenſchluß der Kommunalen Landesbank und der Heſſiſchen
Girozentrale betr.” wird ebenfalls in zweiter Leſung zugeſtimmt. Den
Antrag der Abg. Glaſer und Genoſſen: „Einſchleppung von
Vieh=
ſeuchen durch außerheſſiſche Viehherden, über den Abg. Dr. Keller=
Büdingen berichtet, begründet Abg. Glaſer (Ldbd.)
Der Antrag der Abg. Blank und Gen. (Zentr.), betr. die
Ver=
meſſungskoſten bei Feldbereinigungsberfahren im Weinberggelände
wird, ebenſo wie der von der gleichen Fraktion eingebrachte Antrag
auf Koſtendeckung der Befeſtigungen von Gewannwegabfahrten an den
Provinzialſtraßen durch die Regierungsantwort für erledigt enklärt.
Zuſatzanträge der Kommuniſten werden abgelehnt. Die Eingabe des
Strafgefangenen F. Michel aus Hahn, der ſich über Uebergriffe von
Polizeibeamten beſchwerte, wird nochmals geprüft und dem Landtag
dann Bericht erſtattet.
In der weiteren Ausſprache wird die Große Anfrage der
Abge=
ordneten v. Helmolt und Gen. behondelt. Während Miniſter Korell
nach eigener Inaugenſcheinnahme der Mißſtände, die durch die Ver=
unreinigung der Horloff durch Abwäſſer beſtehen, die Darlegungen als
übertrieben bezeichnet, zumal die Zuſtände ſich bereits durch die
ange=
ordneten Maßnahmen bedeutend gebeſſert hätten und ſich in abſehbarer
Zeit weiter beſſern wüirden, erklärten die Abg. Fenchel (Ldb.) und
Dr. Werner, daß nach ihrer Anſicht die Zuſtände ſich nicht geänderr
hätten und dringend der Abhilfe bedürften. Miniſter Korell wird
wei=
ter die gerügten Zuſtände genau kontrollieren und, ſoweit es ſich ohne
Schädigung für die Induſtrie und die in ihr beſchäftigten Arbeiter
er=
möglichen läßt, Abhilfe und Beſſerung ſchaffen.
Nach einer Pauſe, in der der Finanzausſchuß tagte, wird in erſter
und zweiter Leſung das Steuervorauszahlungsgeſetz angenommen.
Ueber die Vorlage der Eingemeindung von Biſchofsheim, Ginsheim,
Guſtavsburg, Bretzenheim und Weiſenau nach Mainz entſpinnt ſich eine
längere Debatte, in der Abg. Dr. Müller (Lbd.) für ſeine Fraktion die
zwangsweiſen Eingemeindungen ſchärfſtens ablehnte.
Abg. Donat (Dem.) wünſcht die Selbſtändigerhaltung der
Ge=
meinden Langenau, Jakobsbergerau, Rauchenau und Hohenau, ferner
wünſcht er eine angemeſſene Entſchädigung für fünf Jahre an den
Kreis Groß=Gerau für den durch die abgetretenen Gemeinden
Gins=
heim, Guſtavsburg und Biſchofsheim entſtandenen Steuerausfall. Den
Gerüchten über eine Aufteilung des Kreiſes Groß=Gerau möge wan
mit aller Entſchiedenheit entgegentreten.
Abg. Schreiber (Dem.) unterſtreicht die Ausführungen ſeines
Vorredners. Er tritt für die Vorlage der Regierung ein. Eim akutes
Wahlrecht der Gemeinden ſei abzulehnen.
Abg. Reuter (Soz.) weiſt darauf hin, daß die Bewohner der
eingemeindeten Orte für eine Eingemeindung waren. Bei einer
Ent=
ſchädigung an Groß=Gerau müßten die der Stadt Mainz durch die
Ein=
gemeindung entſtandenen hohen Koſten berüchſichtigt werden.
Abg. Heinſtadt (Zentr.) betont, daß das Zentrum im Ausſchuß
keine Bedenken gehegt habe, da die Entſchließungen der Gemeinden
an=
zuerkennen ſeien. Der Ausſchuß müſſe aber nochmals die Fragen der
Rheinauen und der Uebernahme des Pumpwerkes behandeln.
Nach einer längeren Geſchäftsordnungsdebatte wird eine neue
Ple=
narſitzung auf 18 Uhr anberaumt.
Eine Regierungsvorlage über Aenderung der Gebührenordnung
für die heſſiſchen Notare und das heſſüſche Gerichtskoſtengeſetz wird nach
von Mitgliedern der Niederdeutſchen Bühne, Oldenburg, dem
Olln=
borger Kring, mit bemerkenswerter Geſtaltungskraft durchgeführt und
zeigten ſich den hochdeutſchen Berufsſpielern, die allerdings faſt nur
Stichwortbringer ſind, teilweiſe weſentlich überlegen. Beſonders tat
ſich Agnes Diers hervor. Die Aufnahme war ſehr herzlich, offenbar
mit Rückſicht auf die Laienſpieler, und dieſe hatten ihn auch verdient.
Bremen. „St. Helena” Schauſpiel von Heinz
Stegu=
weit. Das Antlitz eines Menſchen zu zeigen, einen Blick in ſeine
Seele tun zu laſſen, iſt nach dem alten Plutarch das eigentliche Ziel
einer jeglichen Lebensbeſchreibung eines Helden, erſt recht einer
Dich=
tung, die Höheres erſtrebt, als bloße Unterhaltung. Die Seele
Napo=
leons zu enthüllen, von dem der einzige ebenbürtige Zeitgenoſſe, Goethe,
bekannte, daß er ein Kompendium der Welt geweſen wäre, ein
Halb=
gott ſogar, das haben bisher vierzigtauſend Biographen meiſt
ver=
geblich verſucht, und auch ein Dichter ſteht vor einer unlösbaren
Auf=
gabe. Und gar im Rahmen von „St. Helena‟ Heinz Steguweit, der
junge rheiniſche Erzähler, hat den edlen Mut gehabt, erneut das
Außer=
ordentliche zu wagen, bekennt aber ſogleich, daß es nur der Verſuch
einer dramatiſchen Schilderung ſein ſoll. Er hat dabei überſehen, daß
man einem Geiſt von der Weite eines Napoleon mit den Mitteln
be=
ſchreibender Dramatik nicht eigentlich beikommen und gewiß nicht ganz
gerecht werden kann. Dabei hat er ſich verleiten laſſen, aus der
be=
rechtigten Empörung wider Englands kleinliche Ränke, ſein Werk
nega=
tiv zu begründen. Nicht die Liebe zu Napoleon hat ihn beflügelt,
ſon=
dern der Haß gegen die Engländer. Er wollte eingeſtandenermaßen
„eine Mißbilligzing” äußern. Nun, das wäre nicht neu und hätte wohl
auch keinen rechten Sinn mehr, nachdem Lord Byron und andere
ge=
wichtige Zeitgenoſſen Napoleons ihm damit zuvorgekommen ſind. Es
wäre auch belanglos, wenn durch dieſe Betrachtung nicht das
drama=
tiſche Gleichgewicht verſchoben würde. Es kommt nicht zu einer
Ausein=
anderſetzung zwiſchen dem Kaiſer und ſeinem Kerkermeiſter, der in
Wahrheit ſtändig vorhanden und mitunter unmittelbar dramatiſch war,
es bleibt bei niedrigen Bosheiten, abſcheulichen Quälereien, deren Opfer
eigentlich nicht der Korſe, ſondern ein armer kranker Mann iſt, von
dem wir nur hören und wiſſen, daß er einmal Napoleon geweſen iſt.
Das bis zum Wahnſinn geſteigerte Uebermaß peinlicher Langeweile, die
Napoleon zum Teil ſelbſt verſchuldete, der im ewigen Beieinander bis
zur Siedehitze entfeſſelte Haß, den die ſtreng bewahrte Hofetikette nur
mühſam zu bändigen vermochte, die Eiferſüchteleien der Hofdamen, die
gar nicht erwähnt werden, die ſteten Nervenzuſtände des Kaiſers, alles
das bleibt zugunſten der Haßtheorie unbeachtet und entkleidet das
ein=
malige große Geſchehnis nicht nur der geſchichtlichen Wahrheit — die
könnte das ertragen —, ſie nimmt ihm auch die Tragik und die
Steige=
rung ins eigentlich Dramatiſche. Und ſo ſehr iſt der Dichter in
ſei=
nem holden Wahn befangen, daß er das Stück deshalb mit an ſich
rei=
zenden, aber den Anlauf hemmenden Szenen überlädt, die dazu noch
überflüſſig ſind und der Geduld des Zuſchauers Erhebliches zumuten.
— Mit ein paar Strichen hätte das Bremer Stadttheater ſicherlich viel
mehr herausholen können, aber ſonſt war die von Adol Rampelmann
geleitete Aufführung mit Herbert Böhmes ſcharf ausgeprägtem
Napo=
leon ein ſtarker Erfolg. Der Beifall rief den Dichter ſchon nach dem
dritten Aufzug wiederholt an die Rampe, und zum Schluß gab es einen
mit allen Zeichen der Anrkennung beglaubigten Hervorruf
Dr. Karl Neurath.
Roſtock: Profeſſor Dr. Ernſt Frey hat den Ruf auf den
Lehr=
ſtuhl der Pharmakologie in Göttingen als Nachfolger von Profeſſor W.
Heubner angenommen.
Greifswald: Amtlich wird die Ernennung des Privatdozenten Dr.
Gerhard Leibholz zum ordentlichen Profeſſor für Staatsrecht an
der hieſigen Univerſität als Nachfolger von Profeſſor G. Holſtein
be=
ſtätigt.
Verlag, Berlin SW 19, erſcheint ſoeben die eyweiterte Ausgabe des
„Handbuchs für Luftfahrt und Luftfahrtinduſtrie”, Herausgeber Dr. Erich
Mehne. Dieſes Werk gibt allen, die beruflich oder ſportlich mit der
Luftfahrt verbunden ſind, oder ſich ſtudienhalber mit Luftfahrtproblemen
befaſſen, ein Nachſchlagewerk zur Hand, das wir nur angelegentlichſt
emp=
fehlen können. Das Werk iſt in ſechs Regiſterabſchnitte geteilt:
Organi=
ſation, Luftpolitik, Wirtzſchaft und Technik des Lufvverkehrs,
Luftfahrt=
induſtrie, Flugſport und Sondergebiete der Luftfahrt Induſtrie und
Verkehr im Dienſte der Luftfahrt. Dem Leſer dieſes Nachſchlagewerkes
wird nicht nur eine Darſtellung der Tatſachen vermittelt, ſondern er
be=
kommt auch einen Ueberblick über die politiſchen und wirtſchaftlichen
Zu=
ſammenhänge der Luftfahrt, ſowie über die wichtigſten Strömungen der
deutſchen Luftfahrtpolitik.
— „Richt ges Deutſch”. In dem bekannten Verlag Friedrich
Brand=
ſtetter, Leipzig C 1, erſcheint das hervorragende Werk „Richtiges
Deutſch” volkstümliche Sprachlehre zum Selbſtunterricht im
Richtig=
ſprechen und =ſchreiben. Der Verfaſſer iſt Ernſt Lüttge. Der Umfang
des Buches beträgt 262 Oktavſeiten und koſtet mit Schlüſſel nur 4,50
Mark. Dieſes Lehrbuch iſt für ſeine Zweckbeſtimmung beſonders
geeig=
net, weil es nur das Wichtigſte herausnimmt und den Sprachgebrauch
durch guten Uebungsſtoff, reiche Anwendung des als richtig Erkannten
und damit durch ſtetige Fehlerbekämpfung fördert, alles das als
Selbſt=
finden gedacht. — Im gleichen Verlage erſcheint der „Ratgeber
für den geſamten Schriftverkehr” von P. F. L.
Hoff=
mann und Ernſt Lüttge. Dieſe Muſterſammlung von Schriftſätzen
verſchiedenſter Art hilft dank der vorausgeſchickten allgemeinen und
be=
ſonderen Ratſchläge, Regeln und Winke dem Leſer bei rechtem
Ge=
brauch zu einem guten, ſelbſtändigen und perſönlichen Stil. Von
Un=
geübten können die allen Lebenslagen entnommenen Briefe, Eingabe‟
und Verträge geradezu als Vorlage benutzt werden. Deshalb yt Da=
Werk auch in 2 Teilen erhältlich: 1. Schriftverkehr im Familiens ui*
geſelligen Leben, 172 Oktavſeiten, nur 2,20 Mk.; 2. Schriftverkehr. La
Geſchäftsleben und mit Behörden, 168 Oktavſeiten, nur 2,30 Mcku Zibe
Teile in einem Band gebunden 4,40 Mk.
— Kunſt und Wiſſenſchaft des Eſſens. Das unter dieſem Titel
an=
gezeigte Werk des bekannten Arztes und Ernährungsforſchers Dr.
Dans Balzli iſt in den Verlag von Otto Reichl
inDarm=
ſtadt übergegangen. Der erſte Band: „Unſere natürliche Nahrung
und ihre Bedeutung für Geſundheit, Leiſtungsfähigkeit, Fortpflanzung,
Volkswirtſchaft” iſt erſchienen. Der zweite Band: „
Nahrungsmittel=
lehre, Ernährungstherapie, Küchentechnik und Speiſenhersitung” wird
im Herbſt dieſes Jahres erſcheinen.
Seite 4
Mittwoch, den 11. Dezember 1929
Numm
kurzer Ausſprache, an der ſich die Abgeordneten Werner, Weckler (Ztr.)
und von der Schmitt (Kom.) beteiligen, mit verſchiedenen
Ausſchuß=
änderungen verabſchiedet. Eine weitere Regierungsvorlage, wonach
Gebührenfreiheit für Eintragung von Sicherheitshypotheken des
Stag=
tes bei der Umſtellung der Landwirtſchaft im Hohen Vogelsberg
ge=
währt werden ſoll, wird ohne Debatte genehmigt.
Auf zwei kleine Anfragen erklärt die Regierung, daß ihr der
deutſch=polniſche Handelsvertrag noch nicht vorliege. Die Abſichten der
Reichsregierung in bezug auf den deutſchpolniſchen Getreidehandel
ſeien ihr bekannt. Auch die heſſiſche Regierung werde ſich gegen eine
weitere Herabdrückung der Lebenshaltung des arbeitenden Volkes
wenden.
Wegen der Aufhebung des Finanzamts Homberg (Obepheſſen)
er=
klärt die Regierung, in dieſer Angelegenheit ſet ſeit 1½ Jahren vom
Reichsfinanzminiſter nichts mehr geſchehen, und es dürfe angenommen
werden, daß ſie aufgeſchoben worden iſt und erſt im Anſchluß an die
kommende Neuverteilung der Landesbehörden erörtert werden wird.
Welche Stellung dann im Zuſammenhang mit dieſer Neuverteilung
hinſichtlich des Finanzamts Homberg einzunehmen ſein werde, könne
unmöglich ſchon jetzt mit Beſtimmtheit feſtgelegt werden.
Der Arbeitsminiſter erklärt, ihm ſei von Abſichten der
Reichs=
regierung auf Erhöhung der Mieten für Altwohnungen über 120
Pro=
zont hinaus nichts bekannt.
Wegen der Reform der Krankenverſicherung will die Regierung die
Vorlage der Reichsregierung abwarten.
Auf eine kommuniſtiſche Vorſtellung wegen Ueberſchreitung des
Züchtigungsrechts durch Lehrer Born=Darmſtadt erklärt die Regierung.
die Darſtellung des Sachverhalts ſei unrichtig und waßlos übertrieben.
Der Fall ſei pflichtgemäß unterſucht worden.
Das Haus dertagt ſich gegen 2 Uhr auf heute abend 6 Uhr: Erle=
digung der reſtlichen Punkte der Tagesordnung.
Die Mainzer Eingemeindungsvorlage in der Abend
ſikung verabſchiedet.
In der um 6 Uhr begonnenen Abendſitzung wurde zunächſt die
Debatte über die Mainzer Eingemeindungsvorlage fortgeſetzt.
Abg. Hardt (Soz.) unterſtützte die Forderungen des Abg. Donath
(Dem.)
Abg. Dr. Niepoth (DVP.) ſpricht die grundſützliche Zuſtimmung
ſeiner Fraktion für die Vorlage aus. Für den erſten Teil des Antrages
Donath könne man Verſtändnis haben, der im zweiten Teil geforderte
Laſtenausgleich ſei jedoch unzweckmäßig. Der Antrag Sturmfels werde
von ſeiner Partei abgelehnt.
Abg. Wolff (VRP.) erklärt die Zuſtimmung ſeiner Fraktion.
Gegen Zwangseingemeindungen werde er jedoch ſtets Stellung nehmen.
Miniſter des Innern, Leuſchner, erklärt, die Debatte
gebe ſchon einen Vorgeſchmack von den bei dem
Sparpro=
gramm der Regierung zu erwartenden
Auseinan=
derſetzungen bei der geplanten Zuſammenlegung
von Kreiſen, der Aufhebung von Forſtämtern und
Amtsgerichten. Von einem Städte=Imperialismus könne nicht
die Rede ſein. Die Stadt Mainz benötige Siedlungsgelände. Die
Ginsheimer Au komme als Steuerobjekt nicht in Frage. Auch für
In=
duſtriegelände ſcheide ſie als Ueberſchwemmungsgebiet aus. Berechtigte
Anſprüche der Gemeinden könnten auch nach Verabſchiedung des Ge=
ſetzes noch berückſichtigt werden. Der Kreis Groß=Gerau ſei
auch nach der Ausgemeindung noch lebensfähig.
Das Geſetz wird dann in erſter und zweiter Leſung gegen
Kommu=
niſten und Landbund verabſchiedet. Der Antrag Donath betr.
Laſten=
ausgleich wird angenommen. Auch der folgende Antrag Sturmfels wird
angenommen: „Der Landtag ſpricht den Wunſch aus, daß bei einer
Auf=
hebung der ſelbſtändigen Gemarkung „Ginsheimer Rhein=Auen” der
ſüdliche Teil, und zwar etwa bis zur Südſpitze des der M.A.N.
ge=
hörigen Geländes der Gemarkung Treburer Auen zugeteilt wird.”
Neuregelung des Verhältniſſes zwiſchen Stagk
und Landeskirche.
Zu der Regierungsvorlage „Vereinbarung mit der
Evan=
geliſchen Landeskirche” erſtattet Abg. Dr. Keller (D.V.P.)
zunächſt Bericht über die Ausſchußverhandlungen. Hierauf ſpricht er
im Namen ſeiner Fraktion dem Kultusminiſter den Dank dafür aus,
daß das Verhältnis zwiſchen Staat und Kirche der Löſung nahe gebracht
werde. Wenn auch die Evangeliſche Landeskirche im Augenblick als die
bedrängtere gelten müſſe, ſo werde man mit dem gleichen Wohlwollen
die demnächſt zu erwartende Vorlage über die Auseinanderſetzung mit
der katholiſchen Kirche behandeln. Seither habe die Kirche unter der
Halbheit der beſtehenden Beſtimmungen gelitten. Sie mußte dutrch
Anleihen und Zuſchüſſe ſich erhalten. In anderen deutſchen Ländern
ſei bedeutend mehr geleiſtet worden als in Heſſen. Man habe in den
vergangenen Jahren eigentlich kein beſonderes Wohlwollen der
heſſi=
ſchen Regierung geſpürt. Für die jetzige entgegenkommende Haltung
ſeien wohl vealpolitiſche Gründe maßgebend, wahrſcheinlich auch gewiſſe
Sympathien des Finanzminiſters ausſchlaggebend geweſen. Die Vorlage
ſei das Ergebnis von Verhandlungen im beiderſeitigen guten Willen,
weshalb ſeine Fraktion der Vorlage zuſtimme, obwohl ſie bei einzelnen
Punkten gewiſſe Bedenken nicht unterdrücken könne. Dieſes Jahr
läu=
teten die Weihnachtsglocken auf der Verſtändigung zwiſchen Staat und
Kirche.
Staatspräſident Adelung erklärt, die Regierung habe ſich bei
der Vorlage nur von rein realpolitiſchen Geſichstpunkten leiten laſſen.
Die Frage der jährlich den Kirchen zugeführten Darlehen und
Zu=
ſchüſſe habe dringend einmal der Nachprüfung bedurft. Seither habe
der Staatszuſchuß an die evangeliſche Landeskirche 483 720 Mark, die
Staatsdarlehen jährlich 388 970 Mark betragen. Der Staat glaube,
da=
mit allen Anſprüchen der Kirche gerecht geworden zu ſein, die aus dem
Artikel 173 der Reichsverfaſſung geſtellt werden konnten. Die
Evan=
geliſche Landeskirche glaube jedoch, höhere Anſprüche ſtellen zu dürfen
und die ordentlichen Gerichte anrufen zu können. Man habe ſich jedoch
auf eine vorläufig ſchiedsgerichtliche Behandlung geeinigt, da man die
weitere Hinausſchiebung der Auseinanderſetzung nicht habe
verantwor=
ten wollen, Staatspräſident Adelung gibt dann einen Ueberblick über
den Gang der Verhandlungen und die rechtliche Seite der
Abmachun=
gen. Man wolle bis zur Vorlage der noch ausſtehenden reichsgeſetzlichen
Regelung eine zwiſchenzeitliche Löſung verſuchen.
Abg. Schreiber (Dem.) ſtimmt der Vorlage zu, wenn er auch
zu einzelnen Punkten lebhafte Bedenken äußert. Er bedauert vor allen
Dingen das Verſagen der juriſtiſchen Fakultät der Landesuniverſität
Gießen bei der Erſtattung des angeforderten Rechtsgutachtens über die
Begründung der Rechtsanſprüche der Kirche. Der Redner begründet
im übrigen ſeine im Ausſchuß abgelehnten Abänderungsanträge.
Miniſterialrat Dr. Heſſe weiſt die Angriffe ſeine
gegen die juriſtiſche Fakultät zurück. Sie ſeien in kein
rechtigt.
Abg. Dr. Müller (Ldb.) ſtimmt der Vorlage zu.
daß es nicht möglich war, die Auseinanderſetzung der kath
gleichzeitig zu behandeln.
Abg. Axt (VRP.) ſtimmt der Vorlage zu.
Abg. von der Schmitt (Komm.) bringt die ab
tung ſeiner Fraktion zum Ausdruck.
Frau Abg. Heraeus (Dntl.) begrüßt die Vorlage
Abg. Kaul (Soz.) erklärt, daß die Mehrheit ſeiner
für den Vertragsentwurf entſchieden habe. Maßgebend
zeugung geweſen, daß eine Entſcheidung des Schiedsgeri
als ein Urteil des Reichsgerichts.
Zu den polemiſchen Aeußerungen des Abg. Dr. A
Abg. Reiber (Dem.), daß er als Proteſtant ſich die
ſeines Fraktionskollegen Schreiber voll und ganz zu eigen
Abg. Heinſtadt (Ztr.) betont, es ſei ſelbſtverſtän.
Zentrum auch für die Rechte der evangeliſchen Kirche e
bemüht ſei, die konfeſſionelle Parität zu wahren. In de
Dr. Werner ſei das jedoch nicht immer der Fall geweſen
Die Vorlage wird unter Ablehnung der Abänderung
mit den Stimmen der noch anweſenden Sozialdemokraten
Annahme findet auch ein Antrag Schreiber, daß anfalle
koſten zu Laſten der Parteien gehen ſollen.
Präſident Delp ſchließt gegen ½9 Uhr die Sitzung
Abgeordneten, dem Landtagsbüro und der Preſſe vere
und ein geſegnetes neues Jahr. Er teilt mit, daß der L
ſichtlich in der zweiten Hälfte des Januar für mehrere Ta
treten wird.
Das Urkeil des Staaksgerichtshofe
* Berlin, 10. Dezember.
Die Entſcheidung des Staatsgerichtshofes, won
leihung von Titeln zur Auszeichnung einzelner B
nichtbeamteter Perſonen mit Artikel 109 der Reie
unvereinbar iſt, hat in Berlin einige Ueberraſchun S
Infolgedeſſen darf wan geſpannt ſein, was diejen ISi
im Reich und in Preußen unternehmen werden, di
verleihungen durchaus nicht ablehnend, gegenüberſte au
zertraum
ihnen ein gutes Werbemittel für die Republik ſehen.
ring läßt allerdings ſchon jetzt die Feſtſtellung ins ſt!
ausgehen, daß es ihm lediglich darauf angekommen ſo i
gefällte Entſcheidung des Staatsgerichtshofes her fFü
inder
Das mag richtig ſein. Die Entſcheidung hat namen Für
Bahern eine unangenehme Situation geſchaffen. i
ja eigentlich die bisherigen Titelverleihungen zurüc en
für beſteht aber in München keine große Neigung.
daher mit der Einſchaltung der Bayeriſchen Volks
ſie eine Aenderung des Artikels 109 der Reichsve F—
Hruppe III und II
Sinne der bayeriſchen Auslegung verlangen wird.
gor=Bühne im Orphe
tiger Antrag würde ſicherlich auch von den Kreiſen iſ
Dezember, fin
Preußen und einigen anderen Ländern begrüßt wer ſoie
veltollektivs „8 218
15 Uhr feſtgeſe
eine andere Entſcheidung in Leipzig gehofft hatten
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Es gelangt diesm
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nitbe
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beiden
Schan
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſiadt, 11. Dezember.
rnnt wurde: Am 2. Dezember: der Lehrer Jofef Winter
Fviel, Kreis Offenbach. zum Lehrer an der Volksſchule zu
„eim, Kreis Groß=Gerau, mit Wirkung vom 1. Dezember
Hen Ruheſtand tritt: Am 1. Januar 1930: der Förſter Jo=
Im Klipſtein zu Lißberg auf Grund des § 1 des Ge=
Hie Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19.
923 in Verbindung mit Artikel 2 des Geſetzes über die Ein=
Perſonalabbaues in Heſſen und zur Aenderung des
hefſi=
nalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925. — Auf Grund des
des Polizeibeamtengeſetzes vom 31. März 1928 wurde in
ind verſetzt: der Gendarmeriekommiſſar Konrad Schmitt
n. mit Wirkung vom 1. Januar 1930 an.
dem Staatsdienſt entlaffen wurde: Am 5. Dezember: die
ntin Margarete Pieper bei dem Miniſterium des
ihr Nachſuchen, mit Wirkung vom 1. Dezember 1929 an.
ifches Landestheater. „Peterchens Mondfahrt”,
xmiſchem Jubel begrüßte Weihnachtsmärchen, wird heute
imn 15 Uhr, im Großen Haus in Szene gehen. Auch für
Vorſtellung iſt eine große Verteilung von Lebkuchen und
ir alle Kinder vorgeſehen. — Die nächſten Wiederholungen
chtsmärchens „Peterchens Mondfahrt” finden am Samstag,
zember, um 16,30 und um 20 Uhr, Sonntag, dem 15. De=
14 Uhr, Mittwoch, dem 18. Dezember, um 14,30 Uhr, Don=
19. Dezember, um 16,30 und 20 Uhr, ſtatt.
ens „Fidelio” gelangt heute Mittwoch, um 19,30 Uhr,
Haus unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm zur
Die Titelpartie ſingt Elſa Varena, die übrigen
Haupt=
mit Grahl, Stumpf (Prag) als Gaſt, Vogt, Herrmann,
erlack beſetzt. (Miete B.)
Fanny und die Dienſtbotenfrage”, eine ganz
Geſchichte von Jerome K. Jerome, wird heute Mittwoch,
im Kleinen Haus mit der außerordentlich erfolgreichen
ſetzung (Hoffart, Jürgas, Nürnberger, Carlſen, Gothe,
Kler, Wigandt, Conradi, Mosbacher, Schindler) wiederholt.
V und Miete T, Gruppe II und III.)
Walzertraum” von Oskar Straus, der zugkräftige
olg, kommt morgen Donnerstag, um 20 Uhr, im Großen
Viederholung. Muſikaliſche Leitung: Carl Bamberger. In
llen: Bunſel, Harre, Philips, Ney, Maletzki, Tibaldi, Lie=, Gothe, Saggau. (Miete C.)
ndere Seite”, die grandioſe Kriegsdichtung des Eng=
L. Sheriff, eines der ſtärkſten Theaterereigniſſe dieſer Spiel=
5 orgen Donnerstag, um 20 Uhr, im Kleinen Haus zur
Auf=
tmen. Hauptmann Stanhope: Bernhard Minetti; in den
tptrollen: Weſtermann, Hinz, Gallinger, Wemper, Jürgas,
Maletzki, Pfaudler, Schindler. (Darmſtädter Volksbühne,
Gruppe III und TV.)
ator=Bühne im Orpheum. Heute Mittwoch, 11., morgen
12. Dezember, finden die zwei letzten Wiederholungen
ScE ielkollektivs „8 218” ſtatt. Der Anfang der Vorſtellung iſt
f 8,15 Uhr feſtgeſetzt. Die Preiſe ſind mäßig, von 1,25
— ſeum — Märchentheater. Am kommenden Sonntag, dem
Dezs r, nachmittags 3,30 Uhr, gelangt abermals ein neues
Mär=
zur) fführung. Ein Märchen von Gebrüder Grimm, unter
Be=
nnter Volkslieder in 3 Akten für die Bühne bearbeitet von
ria 1 a Keller, nennt ſich „Das Aſchenbrödel‟. Dieſes
Kinder=
d wieder die Herzen der kleinen und großen Zuſchauer
ge=
gen nen. Wie werden ſie betrübt ſein, wenn Aſchenbrödel ſo
ſcht indelt wird, wie werden ſie dann ſtrahlen, wenn es ſein
ſch 57 I Es gelangt diesmal an alle Kinder, welche die
Auffüh=
n, ein Geſchenk durch Knecht Rupprecht zur Verteilung. Der
ſtenkky af beginnt heute im Verkehrsbüro und bei Hugo de Waal.
Preiſe von 40 Pf. an.
Staat und die religiöſen Mächte der Gegenwart. Ueber
2awird, wie ſchon angekündigt, am kommenden Freitag abend
X des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums Privatdozent Lic. Dr.
d eing aus Bonn ſprechen. Es iſt die erſte
wiſſenſchaft=
tragsveranſtaltung des Evangeliſchen Bundes in
rer. Das Thema iſt beſonders zeitgemäß. Die Kommunal=
N 17. November haben zum erſten Male den deutſchen
Prote=
in größerem Maße politiſch aktiv gezeigt. Je mehr der
ſaat ſ7 religiöſe Unintereſſiertheit zeigt, deſto größer wird die
Ver=
ſtwor=; für evangeliſche Chriſten, ihr Verhältnis zum Staat nen
jest en. Je geſchloſſener die katholiſche Kirche auch in ihrer
Fertretung daſteht und politiſche Erfolge, wie das
Preußen=
rzielt, und je klarer die Sozialiſtiſchen ſich dem
Freidenker=
ve iben, deſto notwendiger wird es, zu einer Neuorientierung
ußiſchen Proteſtantismus zu kommen. Der wiſſenſchaftlich
dner wird ſicherlich grundſätzlich Wertvolles zu ſagen haben.
Dery mer iſt in Heſſen kein Unbekannter. Vor 3 Jahren hat er
ßener Landesverſammlung des Heſſiſchen Hauptvereins des
dangesſ m Bundes in dem überfüllten Feſtſaal der Landesuniverſität
er C2 ntum und Wiſſenſchaft geſprochen, ſo daß ein anweſender
eer u berzeugter Gewerkſchaftler in der Ausſprache bekannte, ſo
was T gie gehört zu haben, und von da ab überzeugter Anhänger
* En) liſchen Bundes wurde. Wir können hoffen, auch diesmal
dem Redner Gutes zu hören.
— liſten. Soeben iſt Autoliſte Nr. 28 erſchienen. Dieſe
ver=
e Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kraftfahr=
eugeſder Art in den 18 Kreiſen des Volksſtaates
ſe Lennzeichen VS, VR, VO) für die Zeit vom 16. bis
N mber 1929. Die Autoliſten enthalten die Angaben in
=ibenfolge wie die Hauptausgabe: Name, Beruf, Wohnort des
gbeſitzers, Type, Motornummer, Hubraum in cem (evtl. PS),
de8) yrzeugs. Fabrikneue Wagen ſind durch † kenntlich gemacht.
MeA gen ſind geordnet nach den drei Provinzen (VS, VR, V0)
e und innerhalb dieſer nach Polizeierkennungsnummern.
Emen Wagen werden beſonders geführt. — Die Autoliſten ſind
ige Ergänzung des Autoadreßbuches (Adreßbuch der
aſfahl rgbeſitzer im Volksſtaat Heſſen), Ausgabe 1929, und
un=
ich, weil ſie laufend neueſtes
Adreſſenmate=
n. Sie erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich zwei
ſen. I am 10. eines Monats ausgegebene Liſte enthält die Mel=
Zungenm 16. bis 30. (31.) des voraufgegangenen Monats, und die
M 30. 4 s Monats ausgegebene Liſte die Meldungen vom. 1. bis 15.
De giel Monats. Wegen des Bezugspreiſes vgl. Anzeige!
Aichte man an den zuſtändigen Verlag, L. C. Wittich in
—ktekturausſtellung im Landesmuſeum. Die Ausſtellung der
itekten K. W. Ochs und Walter Schwagenſcheidt iſt noch
De ein1 ßlich Sonntag, den 15. Dezember, geöffnet. Da die Ab=
Juung9 zwagenſcheidt nach Aachen weitergehen ſoll, mußte der
Shuß:9 rüher geſetzt werden, als urſprünglich beabſichtigt war. —
NFder Weihnachtszeit wird das Kupferſtichkabinett keine
Ausſtel=
zi8 94 Dagegen iſt für Januar eine Ausſtellung von Japan=
Ten vorgeſehen, welche der Sammlung Wilh. Rothſchild
M Mae im entſtammen.
Mittwoch, den 11. Dezember 1929
Seite 5
* Der Umbau des Kaufhauſes Rotſchild iſt ſoweit
vorge=
ſchritten, daß die neuen großen Erweiterungsräume, die durch
Hinzunahme des Schwab’ſchen Hauſes entſtanden ſind, bereits
dem Betrieb übergeben werden konnten. Dadurch iſt nun
weit=
gehendſte Erleichterung im Verkaufe und im Bedienen der Käufer
eingetreten. Durch den Einbau eines zweiten impoſanten
Por=
tals auf dem Ernſt=Ludwigs=Platz iſt ein leichter
Durchgangs=
verkehr erreicht. Wir werden nach der demnächſtigen endgültigen
Fertigſtellung auf die Einzelheiten des Umbaues zurückkommen.
Akademiſche Welt=Meiſterſchaften. Aus Anlaß der „TV.
Inter=
nationalen Meiſterſchaften für Studenten” vom 1.—10. Auguſt
1930” hat ſich Herr Außenminiſter Dr. Curtius bereit erklärt,
den Vorſitz im Ehrenpräſidium zu übernehmen. Hiermit findet
das Intereſſe des Auswärtigen Amtes an dieſer
Weltveran=
ſtaltung ſichtbaren Ausdruck. Die „TV. Internationale
Meiſter=
ſchaften für Studenten” wird beſchickt von den Hochſchulen aller
Länder und ſind neben ihrer ſportlichen Auswirkung von nicht
geringer kulturpropagandiſtiſcher Bedeutung. Es wird mit einem
Start von ungefähr 4—500 ausländiſchen Sportſtudenten und
einer erheblich größeren Zahl deutſcher Studenten gerechnet.
Beachten Sie meine
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p. Konkurſe in Darmſtadt. Mit dem am 6. ds. eröffneten
Kon=
kurſe ſind bei dem hieſigen Amtsgericht im laufenden Jahre zuſammen
48 Konkurſe zur Anmeldung gelangt.
— Martinsgemeinde. Am Montag, dem 16. Dezember, abends,
findet in unſerer Martinskirche eine geiſtliche Abendmuſik ſtatt. Frau
Aga Zeh (Alt) und Herr Willi Hannewald (Violine) haben ihre
Mit=
wirkung gütigſt zugeſagt. Die Vortragsfolge iſt dem Charakter der
Advents= und Weihnachtszeit angepaßt. Der Eintritt iſt frei.
„Die goldene Brücke"" Volkskinderlieder.
herausg, v. Josef Wenz, kart. 1.50, geb. 2.80 bei (19529
Buchhändter Ludwig Saeng, Kirchstraße 20.
— Chriftlicher Verein Junger Männer e. V., Darmſtadt. „Der
kommende König” (Matth. 21, Vers 1—11), ſo lautet das nächſte Thema,
das zur Betrachtung des Lebens Jeſu herausgegeben worden iſt. Das
vorletzte Heft dieſer Betrachtung heißt: Kampf und Gemeinſchaft!
Hieraus kann man erkennen, daß es jetzt zum Höhepunkt im Leben Jeſu
kommt. Sein Kampf mit der Welt in Gemeinſchaft mit Gottvater. —
Jeden Mittwoch abend um 8,30 Uhr finden in unſerem Heime,
Alexan=
derſtraße 22, dieſe Bibelbeſprechſtunden für junge Männer ſtatt. Am
Schluſſe eines jeden Abends iſt Gelegenheit zur Ausſprache gegeben.
Eintritt frei.
Nur in
dies Woche DilllgeGemalde
„Blumen u. Kunst”
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(19411a(
Aus den Darmſtädker Lichtſpielkheakern.
Im „Helia” läuft der größte engliſche Flottenkriegsfilm „Die
Seeſchlachten bei Coronel und den
Falklands=
inſeln‟. Ein hiſtoriſches Dokument von Sieg und Unrergang des
deutſchen Kreuzergeſchwaders. Dieſer Film, hergeſtellt mit
Unter=
ſtützung der britiſhen Admiralität und unter Mitarbeit engliſcher und
deutſcher Sachverſtändiger, iſt im weſentlichen hiſtoriſch — ſoweit dies
in der Rebonſtruktion möglich iſt —, treu, und ſachlich ſchildernd
her=
geſtellt und darf in dieſer Richtung als ein bedeutſames Dokument des
Krieges bezeichnet werden.
Die Ehrlichkeit und Sachlichkeit der Schilderung und der
Geſtal=
tung der großen Ereigniſſe (die gerade für England von unfaßbarer
Bedeutung waren) durch die Engländer iſt unbedingt anzuerkennen.
Nicht alle Feinde waren ſo ritterlich. — Deſſen ungeachtet hat auch
dieſer Film in Richtung auf ſachliche Darſtellung Mängel.
Einer der wenigen Ueberlebenden der „Leipzig”, der Geſchützführer
G. Dexle, der das große Drama miterlebte, leitet die
Filmvorfüh=
rung mit einem vecht guten Vortrag ein. Gibt einige Ergänzungen,
mit denen der Film wirklich erſchöpfend ſei. Das iſt vor allem die
im Film ſehr kurz gehaltene Schilderung des Kampfes und
Unter=
ganges der „Leipzig‟. Dieſer kleine Kreuzer hatte die ganze Rache der
Engländer für die Falklands=Niederlage zu ertragen. Er wurde im
wahren Sinne des Wortes „abgeſchlachtet”. Nach faſt 6ſtündigem Kampfe
gegen zehnfache Uebermacht in den Grund gebohrt. Faſt zwei Stunden
überlegten ſich die „Sieger” die Rettung der Ueberlebenden, es waren
nur noch 18 — von 780! —
Techniſch iſt dieſer Film gut. Das Furchtbare der Seeſchlacht wird
*
eindringlich geſtaltet.
Die elektrische
Chrillbaum=Salustann
verhütet Weihnachtsbaumbrände.
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Ernst-Ludwigstraße 10 (19578b) Teleton 3449
Preſſebeſprechung über die Heloga-Berkräge.
* Bürgermeiſter Ritzert hatte die Vertreter der Preſſe für geſtern
nachmittag zu einer Beſprechung über die Vertragsentwürfe der Hekoga
(ingeladen. In mehrſtündiger Auseinanderſetzung behandelte er
zu=
nächſt die Motive, die zu der Abſicht, mit der Ruhrgas=A. G. Verträge
abzuſchließen, geführt haben, er zeichnete die Entwickelung der
Verhand=
lungen und erläuterte ſchließlich die eingehend von uns geſtern bereits
veröffentlichten Vertragsentwürfe der Hekoga. Man habe als oberſten
Grundſatz ſtets die möglichſt günſtigſte Löſung der Raum= und
In=
duſtriegasheizungsfrage angeſehen, da das bedeutungsvolle Gebiet der
Gasheizrechnik heute mit den ſeitherigen Produktionsleiſtungen nicht
mehr durchgeführt werden könnte. Man ſtrebe die Beſeitigung des
feſten Brennſtoffes an, den man durch Gas erſetzen wolle, und zwar aus
Gründen der Erleichterung, Verbilligung und Verbeſſerung für die
Haus= und Kommunalwirtſchaft. Auch eine Induſtrieförderung
er=
ſtrebe man dadurch, daß man fern von dem Produktionszentrum der
Kohle einen möglichſt vollwertigen Erſatz liefern wolle. Schon vor 5
bis 6 Jahren habe man an der Verbilligung der Produktion durch
Zuſammenfaſſung mehrerer Werke gearbeitet, man habe auch ſchon
greifbare Reſultate erzielt, die aber nicht ausgewertet werden konnten.
Man habe die Gründung der Kohlenverwertungs=A.G. mit veranlaßt,
Projekte mit der „Hibernia” ſcheiterten leider. Man habe aber durch die
langen Verhandlungen mit der Ruhrgas A.G. dieſe zur Einſicht
ge=
bracht, daß man ernſthaft verhandeln müſſe, um zu einem greifbaren
Reſultat zu gelangen. Nach der Gründung der Hekoga, mit den Städten
Darmſtadt, Mainz, Worms, Gießen, den drei heſſiſchen Provinzen und
dem Volksſtaat Heſſen als Gründer, ſei man bei den Arbeiten zunächſt
innerhalb und außerhalb auf ſchweres Mißtrauen geſtoßen, das aber
ſpäter beſeitigt wurde. Man habe ja keinerlei Rivalität oder
Kon=
kurrenz gegen andere Kommunen treiben wollen, ſondern, wie anfangs
bemerkt, lediglich das Problem der Induſtrie= und Haushaltsgasheizung
löſen wollen, wobei man ſtets den Gedanken habe, daß ein
Zuſammen=
gehen in der Gasverſorgung des Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebietes
zwangsläufig kommen müſſe. Eingehend wurden nun der Aufbau der
Hekoga und die Kompetenzen der einzelnen Organe, des Vorſtandes,
des Aufſichtsrats und der Generalverſammlung, behandelt, wobei die
Unterſchiede zur normalen A.G unterſtrichen wurden. Am Montag
finde, die Fortſetzung der Aufſichtsratsſitzung zur weiteren Beratung
über die Hekogaverträge ſtatt. Die Generalverſammlung habe man auf
den 2. Januar 1930 berufen, nicht etwa wegen beſtehender innerer
Schwierigkeiten bei der Hekoga, ſondern um den mit Jahresbeginn
wechſelnden kommunalen Körperſchaften Gelegenheit zur Beſchlußfaſſung
zu geben. Herr Bürgermeiſter Ritzert behandelte dann eingehend das
bekannte Vertragswerk der Hekoga, das aus 5 Einzelverträgen beſteht,
wobei insbeſondere eingehend über die Tarifgeſtaltung und die
Vor=
teile für die anzuſchließenden Gebiete ſprach. Der Staffeltarif bedeute
eine gleichmäßige Behandlung aller angeſchloſſenen Kommunen. Man
habe bei den Verhandlungen alle nur möglichen günſtigen Faktoren
beſprochen und eingeſetzt, wie den Vorteil uneingeſchränkter
Gasent=
nahme uſw. Alle rechtlichen Geſichtspunkte für Leitungslegung, für
Qualitätsgaslieferung und ſonſtige Fragen, die mit der Gasbelieferung
zuſammenhängen, ſeien in der Kalkulation berückſichtigt, auch für „
Re=
ſerve” in der Verſorgung ſei genügend geſorgt und der Einfluß der
Hekoga der Ruhr= und Saargas=A. G. gegenüber geſichert.
Zum Schluſſe wurden noch die befürchteten Gaskoksnachteile
be=
ſprochen. Er glaube, daß nach Auffaſſung des zurzeit beſtehenden
Gas=
kokswonopols genügend Gaskoksangebote an die Städte kämen, ſo daß
eher eine Verbilligung des Gaskokſes möglich ſei. Außerdem würde
heute ſchon viel Zechenkoks vom Ausland (z. B. Holland) bezogen, und
endlich werden nach Abſchluß der Verträge in Mainz zwei Drittel
der heute verbrauchten Gaskoksmengen erzeugt. Im übrigen ſei man
ja — und nach ſeiner Anſicht wohl mit Erfolg — bemüht, die feſten
Brennſtoffe durch Gas zu erſetzen. — Mit dem Leitungsbau werde man
nach Abſchluß der Verträge beginnen.
Große Skrafkammer.
p. 1. Eine Urkundenfälſchung, bezüglich deren durch Rechtsirrtum
Geldſtrafe unter Anwendung des Geldſtrafengeſetzes ausgeſprochen
wurde, beſchäftigt auf Berufung der Staatsanwaltſchaft nochmals das
Gericht.
Der Angeklagte hat in einer Steuerkarte zur Benutzung von Krafte
fahrzeugen das Datum geändert; er iſt nur wegen Verſuchs der
Ur=
kundenfälſchung beſtraft, da er bei der Probefahrt mit dem Auto nicht
angehalten wurde.
Das Urteil erkennt wegen Verſuchs der Urkundenfälſchung auf eine
Gefängnisſtrafe von 23 Tagen. Das Gericht wird ein Gnadengeſuch
befürworten, da es ſich um einen unüberlegten Streich handelt.
2. Eine Anzahl junger Leute von Groß=Gerau — fünf an der Zahl
— hatten am Karfreitag (29. März 1929) einen Ausflug nach
Oppenheim und Nierſtein gemacht. Unter Einfluß des
Alko=
hols haben ſie auf dem Kornſand gegen Duſterwerden Unfug getrieben,
Laternen der Waſſerbauverwaltung verhängt, eine ſolche in den Rhein
geſvorfen und dann den Beamten der Verwaltung Widerſtand geleiſtet.
Das Bezirksſchöffengericht hat am 14. Oktober einen Angeklagten
frei=
geſprochen, im übrigen auf Gefängnisſtrafen von 4 und 6 Wochen
er=
kannt. Einer der Angeklagten hat neben der Staatsanwaltſchaft
Be=
rufung verfolgt.
Das angefochtene Urteil hat ſtraferſchwerend berückſichtigt,
daß die ſtrafbaren Handlungen am Karfreitag
ver=
übt ſind.
Die Vorfälle haben ſich an der Rheinfähre abgeſpielt. Einer der
Beamten erhielt einen Tritt gegen das Bein. Die Abfahrt der Fähre
nach der rheinheſſiſchen Seite wurde von den Beamten beſchleunigt, um
weiteres Unglück zu verhüten.
Die Angeklagten haben bereits rechtskräftige Strafbefehle wegen
groben Unfugs und ruheſtörenden Lärms erhalten. Die Tat iſt aber
mit der jetzt zur Verhandlung ſtehenden Anklage nicht identiſch. Der
Staatsanwalt nimmt die Berufung gegen den freigeſprochenen
Ange=
klagten zurück und beantragt auch die Freiſprechung eines weiteren
Angeklagten Im Schlußwort nimmt der Staatsanwalt die Berufung
gegen drei Angeklagte mit deren Zuſtimmung zurück.
Das Urteil ſpricht einen Angeklagten frei und erkennt im übrigen
auf eine Geldſtrafe von 50 und 30 Mark. Die in den Strafbefehlen
erkannten und noch nicht bezahlten Geldſtrafen kommen in Wegfall.
— Volkshochſchule. Der Chemiekurſus von Herrn Dr. Seidel fällt
am Donnerstag, dem 12. Dezember, wegen Verhinderung des
Dozen=
ten aus.
Briefkaften.
Ider Aafage M iir ſette Demgsguittung beizufügen. Haermms Anfrogen werte
nicht beantwortet. Die Beantwvortung erfolgt ehne Rechtsverbindllcteit.
Stammtiſch Alice=Ecke. Zur Frage 1: 66242, 2: 41589 3: 930,
: Nach den Beſtimmungen über die Verhältniswahl, 5: Weil gegen
die letzte Stadtratswahl weit beſſer gewählt wurde, und zwar: 1925
33 908 Abſtimmende, 1929 41 589 Abſtimmende, trotzdem erhielt Liſte 1
1929 nur die gleiche Stimmenzahl wie in 1925. 1929: 13 230, 1925:
13 236 Stimmen.
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[ ← ][ ][ → ]eite 6
Mittwoch den 11. Dezember 1929
Numn
Werkunterricht. Im letzten Jahrzehnt haben die Bemühungen
u.: Erteilung eines handwerklichen Unterrichts auf der Schule erhöhte
Leachtung gefunden. Auch in Heſſen hat man eine beſondere Stelle
zur Organiſation dieſes Unterrichts geſchaffen. Es iſt daher zu
erwar=
ten, daß der Vortrag, in dem Herr Schönwandt am Donnerstag,
dem 12. d. M., abends 8½ Uhr, im Gewerbemuſeum über den
hand=
werklichen Unterricht auf Burg Nordeck bei Gießen
ſprechen wird, beſonders in den Kreiſen der Lehrerſchaft Beachtung
findet. Herr Schönwandt iſt den Freunden des Gewerbemuſeums nicht
unbekannt. In Verbindung mit Profeſſor Koch hat er die Mehrzahl
der kirchlichen Geräte ausgeführt, die in der kirchlichen Abteilung des
Muſeums zu ſehen ſind. Der Vortrag wird durch eine Ausſtellung
von Arbeiten aus dem Werkunterricht in Nordeck erläutert.
Vorſicht mit Adventskränzen. Von Jahr zu Jahr mehren ſich zur
Adventszeit die Adventskränze in den Wohnungen, deren Lichter abends
angezündet werden. Es kann bei dieſer Gelegenheit nicht ausdrücklich
genug darauf hingewieſen werden, daß man bei der Anbringung und
Entzündung der Lichter von Adventskränzen mit größter Vorſicht
ver=
fahren muß. Nicht ſelten ſind ſchon ganze Zimmereinrichtungen
einem Wohnungsbrand zum Opfer gefallen. Man achte befonders darauf,
daß die Kerzen der Kränze nicht Gardinen oder Vorhänge gefährden.
Beim Abbrennen der Kerzen iſt aufzupaſſen, daß die brennenden
Stümpfe nicht die Bänder des Kranzes erfaſſen. Man ſchützt ſich vor
Schaden, wenn man die Kerzen beizeiten auslöſcht und ſie nicht ganz
herunterbrennen läßt.
— Geſangverein Olympia hielt ſeine Weihnachtsfeier ab. Auf den
Einleitungschor „Shmne an die Nacht” folgte ein Prolog, geſprochen
von Fräulein Dina Vogelmann. Herr Himmelheber als
Dirigent des Vereins gab ſich beſondere Mühe mit dem Frauenchor,
der die beiden Chöre „Es waren zwei Königskinder” und „Gebet” aus
Freiſchütz zu Gehör brachte. Frl. Dina Vogelmann erntete mit den
beiden Liedchen „Hab Sonne im Herzen” und „Der Jäger” großen
Beifall. Mit einem gut geſpielten Theaterſtück „Des alten Türmers
Weihnacht” war der erſte Teil des Programms zu Ende. Die Pauſe
wurde mit einer reichhaltigen Tombola ausgefüllt. Im zweiten Teil des
Programms hörte man neben guten Geſangsvorträgen noch
humori=
ſtiſche Vorträge, bei denen Frl. Kolmer, die Herren Scherer,
Schmitt und Löwenſtein beſonderes Lob verdienen. Mit einem
Luſtſpiel nahm die wohlgelungene Feier ihr Ende.
Aus den Parkeien.
Jugendgruppe der D. V. P. Heute 8 Uhr Vortrag
Ahl im „Gutenberg”, Grafenſtraße, Ecke Wieſenſtraße. Rechtzeitiges
und zahlreiches Erſcheinen erbeten.
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. An
unſere Adventsfeier heute nachmittag 4 Uhr im Saalbau (Muſikſaal,
Eingang Niedeſelſtraße) ſei nochmals erinnert und um recht zahlreichen
Beſuch gebeten. Bei den Kerzen des Weihnachtsbaumes, Muſik und
Geſang werden wir einige gemütliche Stunden genießen. Gäſte
will=
kommen.
Aus Heſſen.
An. Arheilgen, 9 Dez. Gemeinderatsbericht. Bei
Ver=
pachtung von Gemeindegrundſtücken wurden die ſeitherigen Pächter
bei=
behalten. Der Antrag der Kath. Volz Ww. um Bauerlaubnis
außer=
halb des Ortsbauplans wurde genehmigt, der des Ewald Reubold jedoch
abſchlägig beſchieden. Ferner wurde der Beſchluß gefaßt, Baugeſuche
zur Errichtung von Gebäuden außerhalb des beſtehenden Ortsbauplans
für die Folge keine Genehmigung mehr zu erteilen. — Die beantragten
Vorrangseinräumungen wurden genehmigt. — Die Lieferung von zwei
Pfaffnähmaſchinen durch die Firma Engel=Darmſtadt zum Preiſe von je
95 Mark fand Zuſtimmung. — Der Verkauf von Faſelvieh fand
Ge=
nehmigung und betrug der Erlös für den Faſelochſen 672 Mark, für
die Ziegenböcke 109 Mk. — In der anſchließenden geheimen Sitzung
fanden Stundungsgeſuche ihre Erledigung. — Der Vereinsball des
hie=
ſigen Turnvereins von 1876 findet am 8. Februar 1930 ſtatt.
Bei der am 2. d M vorgenommenen Viehzählung wurden hier
gezählt: Pferde 176. Nindvieh einſchließlich Kälber 594, Schafe 4,
Schweine 834, darunter 134 Ferkel unter 8 Wochen, Ziegen 942, darunter
107 unter 1 Jahr, Federvieh 11 357, Bienenſtöcke 58 Stück. — Die
Stimmkartei für den am 22. d. M. ſtattfindenden Volkzentſcheid
liegt gegenwärtig bis einſchließlich nächſten Sonntag bei der hieſigen
Bürgermeiſterei während der Dienſtſtunden offen. — Die im Jahre
1930 zu erhebende Hundeſteuer bekrägt wie im verfloſſenen Jahre
6 Mk, für das halbe Jahr 3 Mark für jeden Hund. — Die Hebeliſte
über die Beiträge der Viehbeſitzer zur Deckung der
gezahl=
ten Entſchädigungen auf Grund des Viehſeuchengeſetzes vom 25. Juni
1909 und der Geſetze über Entſchädigung für an Maul= und
Klauen=
ſeuche gefallene Rinder und Ziegen ſowie für an anſteckender Gehirn=
Rückenmarkentzündung gefallenen Pferde liegt für dieſe Woche während
der Dienſtſtunden auf dem Nathauſe offen und können Intereſſenten
Einſicht nehmen bzw. Einwendungen vorbringen.
Sportvereinigung und die Sportgemeinde 1929, haben
träge bei dem Gemeinderat um Unterſtützung zur H.
Sportplätze nachgeſucht. Schon verſchiedenemale war d
der Gemeinderatsſitzung auf der Tagesordnung und wu
der zurückgeſtellt. Wie es ſcheint, wird es erſt zur Beſchl
men, wenn das neue Ortsparlament nach Neujahr zuſg
— Nieder=Ramſtadt, 10. Dez. Der Vortrag des
Sekretärs Dietz war ein voller Erfolg für den D. H. V.
ter Aufmerkſamkeit folgte der vollbeſetzte Saal im „L3
führungen des alten Afrikaners, die uns intereſſante &
Werden unſerer Kolonie, in das Leben und Treiben
gaben. Auch der Schwarzen wurde gedacht. 70 prächti
bilder führten kreuz und quer durch unſer ſchönes Oſtafr
wir, was Deutſchland in der Kolonie für die Beſund
Seuchenbekämpfung, für die Erziehung und das Wo
borenen, für die wiſſenſchaftliche Erforſchung und Förl
lonie und für die Hebung des Verkehrs getan hat. He
dankte Herrn Dietz für dieſen feinen Abend. — Zwei
Herr Wehrauch und Herr Burkhardt, trugen durch
muſikaliſchen Darbietungen weſentlich zum Gelingen d
Für die
Gesundheit!
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7. Tel. 45
Aeder Werie, Künfkier oder künſſieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Grwähmung
geſchießt, brhält ſch die Redation ihr Urtell vor.
— Volksbühne. Die Volksbühne forderte vor einigen Tagen
durch die Tagespreſſe alle Freunde des guten Filmes auf, Mitglied
der Darmſtädter Volksbühne zu werden. Sie gab bekannt, ſich in den
von ihr neu errichteten Filmgemeinden angelegen ſein zu laſſen, den
nach jeder Richtung vertretbaren Spielfilm zu pflegen und nur
als Beifilm den Kultur= oder Lehrfilm zu zeigen. Als erſte
Darbie=
tung läuft im Kleinen Haus am 16. Dezember 1929 für die Mitglieder
der Filmgemeinden der japaniſche Großfilm „Im Schatten des
Yoſhi=
wara” Kinugaſa Produktion der Shochiku. Der japaniſche Film
er=
zählt uns eine Geſchichte, die ſich in jeder Stadt, unter jedem
Himmels=
ſtrich der Welt ereignen kann. Schweſter und Bruder ſtehen allein in
der Welt. Sie halten einträchtig zuſammen. Allem Anſcheine nach
aber ſteht der junge Mann mit der Arbeit auf dem Kriegsfuße und
verſchwendet ſeine Zeit damit, einer Geiſha den Hof zu machen. Um
das Mädchen mehr und mehr an ſich zu feſſeln, entwendet er ſeiner
Schweſter einen Kimono, der eigentlich für die Gattin des Hausherrn
beſtimmt iſt, und ſchenkt ihn der Geiſha. Dies ergrimmt einen um die
Gunſt der Hetäre werbenden, auf Geld und Adel pochenden Samurai.
Er reißt den prächtigen Kimono, die Frucht des Arbeitsſchweißes der
treuen Schweſter, in Fetzen und ſchlägt den jungen Mann brutal zu
Boden, nachdem er ihm vorher eine Handvoll Aſche in die Augen
ge=
ſtreut hat. Der Samurai wirft ſich zu Boden und ſtellt ſich tot, indes
der junge Mann in dem Glauben, einen Mord begangen zu haben,
entſetzt und von Gewiſſensbiſſen gefoltert, nach Hauſe taumelt.
Ge=
blendet mit verbundenen, ſchmerzenden Augen und vollkommen
zuſam=
mengebrochen unter der Wucht ſeiner vermeintlichen Untat, liegt er mit
Lumpen bedeckt, treu gepflegt von ſeiner Schweſter, in der armſeligen
Dachkammer. Draußen ſtrömt der Regen, durch die zerriſſenen
Oel=
papienſcheiben macht eiſige Luft den Atem wolkig, und in ein Schaff
tropft mit eintönigem Plätſchern der Regen durch das ſchadhafte Dach.
Und hinein in dieſe Elendsſtimmung läßt der Fuß des Erpreſſers die
Treppen knarren. Dieſe Verkörperung des Böſen lügt der Schweſter
bor, er ſei bei der Polizei angeſtellt. Und nun dringt es von allen
Seiten auf das unglückliche Mädchen ein: Geld, Geld, Geld. Der Arzt
will ſolches, um dem Bruder das Augenlicht wieder zu geben, der
Er=
preſſer verlangt es, dem Bruder das Gefängnis zu erſparen. Was
bleibt der Armen übrig, als die Alternative des Yoſhiwaras, den
Ver=
kauf des eigenen Körpers, in Erwägung zu ziehen um den Bruder
zu retten. Aber es kommt nicht ſo weit. In der Verteidigung ihrer
Ehre erſticht das Mädchen den Erpreſſer und beide Geſchwiſter flüchten
in die regenſchwangere Nacht hinaus. Der Bruder wird wieder ſehend,
reißt ſich los und eilt zu der Geiſha, vor deren Augen er Gift nimmt
und ſtirbt. Mit dieſem erſchütternden Akkord ſchließt der Film, der ein
hohes Lied auf treue Schweſterliebe, eine Hymne auf echte, hohe
Weib=
lichkeit darſtellt. Bezüglich der inzwiſchen geänderten Preiſe wird auf
das heutige Inſerat verwieſen.
— Eberſtadt, 9. Dez. Wie ein Reif in der Frühlingsnacht trifft die
katholiſche Gemeinde dahier die Nachricht, daß die Barmherzigen
Schwe=
ſtern, die ſeit 16 Jahren ſo überaus ſegensreich im Dienſte der
Nächſten=
liebe in Gberſtadt und Pfungſtadt wirken, demnächſt abberufen und die
Station derſelben aufgehoben werden ſoll. Ein aufrichtiges Bedauern
hierüber geht nicht nur durch die Reihen der Katholiken, ſondern durch
die Gemeinden Eberſtadt und Pfungſtadt überhaupt. Allerſeits erkennt
man die aufopferungsvolle Tätigkeit der Schweſtern im Dienſte der
Nächſtenliebe an. Wie man ihnen namentlich auch von ſeiten der
nicht=
katholiſchen Bevölkerung immer zugetan war, beweiſt die große
Ve=
teiligung ſtets an ihren Veranſtaltungen, wenn es galt, zu ihrem Wohle
und zur Förderung ihrer Tätigkeit auf dem Gebiete der Kranken=,
Ar=
men= und Kinderpflege beizutragen.
Aa. Eberſtadt, 10. Dez. Zu dem Einbruch im Hauſe der „
Natur=
freunde” am Riedberg im Mühltal verlautet, daß die Täter, die es wehl
in der Hauptſache auf Lebensmittel abgeſehen hatten, immer noch nicht
feſtgeſtellt ſind. Man nimmt aber an, daß die Täter mit den
Verhält=
niſſen ſehr vertraut geweſen ſein müſſen.
O. Erzhauſen, 10. Dez. Der Geſangverein Sängerbund, der ſchon
ſeit Jahren mit ſeinen theatraliſchen Aufführungen einen ſchönen
Er=
folg zu verzeichnen hat, führte unter Mitwirkung der Zivilkapelle das
Singſpiel „Die ſchöne Müllerin” auf. Es erübrigt ſich hier auf die
Leiſtungen der Spieler einzugehen. Alle Spieler haben ihre Rollen zur
vollen Anerkennung ausgeführt. — Die hieſige Sportgemeinde, die
G. Ober=Ramſtadt, 10. Dez. Hundeſteuer. N
d 09 Vo
ſchluß des Gemeinderats bleibt es bezüglich der Geme
1930 bei dem Satz für 1929, alſo 6.— RM. für jeden Hf
Hau
Der mehrfache Hundebeſitz (2. und 3. Hund uſw.) wird hi
beſteuert. — Waſſermeſſer. Bei Eintritt von
190M Mde
Mi.
den Hausbeſitzern bzw. deren Beauftragten in eigen
empfohlen, neben den Hauswaſſerleitungen auch die Waſſ 5
ein Auffrieren oder ſonſtige Beſchädigungen hinreichend
Obſt= und Gartenbau. Der Obſt= und Gartenh
den Kreis Darmſtadt veranſtaltet gemeinſam mit dem
L=
kammer=Ausſchuß für die Provinz Starkenburg durch 4
inſpektor Behne in Ober=Ramſtadt am Freitag, den
han
Gemarkungsrundgang mit anſchließendem Vortrag.
10M
— Weiterſtadt, 8. Dez. Turnabend der Tur giſt Moſzeſamts Darmſtadt.
Weiterſtadt e. V. Geſtern hielt die hieſige Turn
Nir C.KGuelſch. N
Dn. Herbert Neite,
ind Petſagt C. C. Dilt
Haue Nanufene wich 90t
Dr
Garn, 5 einzelne Han
vol Knabenmütze.
Aemlbomfſcſafiialts Benoffelfafefiswe EHin öiterverwaltung
den: 3 Portemonnaies
Turnabend ab, der überaus gut beſucht war und einen g
Luntg=Luftpumpe, 1 gold.
lauf nahm. Die neugegründete Turnerkapelle, beſtehend
z. 1 Stickereideckch
fern, 11 Tuommlern, Pauke und einer Lyra, zeigte, was
gem Fleiß und gutem Willen in kurzer Zeit erreichen kan.
turnwart Johannes Vetter war es gelungen, ein grof
Mui. 1 Damenhandtaſche,
aufzuſtellen, einzuſtudieren und vorzuführen, ohne lang”
nDmenhut, 1 Brieftaſct
den. Zu Beginn waren ſämtliche Mitwirkenden in ſch
— Zugelaufen: 1 Wolfs
rung auf der Bühne aufgeſtellt und ſangen gemeinſar
lied. Hierauf hielt der langjährige bewährte 1. Vorſitz joi nten wiederhalt dard
Hirſch die Begrüßungsanſprache, in der er auch alen Big 1 1n auh nach Kundges
dankte und zu treuer Mitarbeit ermahnte. Allerließt n f3,flſic die itfüheren
führungen der 20 kleinen Mädchen, von denen beſonde e g1 preichnet ſind.
Men die Fundgegenſtänd
ſtarken Beifall ernteten. Uneingeſchränkdes Lob verdi ſo
Darbietungen der Turnerinnen; ihre Stab=, Frei= und 1 Mtuden aut Derma.
waren exakt und einwandfrei, die Reigen entzückend. e
fallen fand der „Schneeflockenreigen” zu dem die Tur
Hamm einen entſprechenden Vorſpruch wirkungsvoll v.
die Zeit nicht zu kurz geweſen, ſo hätte dieſer Reigen eine Fe Ml GAbäaffn
verdient. Die Uebungen an den Geräten ſeitens der F, Aug den ſtädt, Förſtereie
linge und Turner vollzogen ſich in üblicher Weiſe, und n RNn Beſſ. Laubwald anf
freulich eine Aufwärtsbewegung der Geräteturnerei ge
ren Sportarten feſtſtellen. Sehr beifällig wurden auch E,A unmholz (a. 150 im
übungen der Turner aufgenommen, ſowie die Kugelübun, er Aunaa aufwärts) und B
athleten und Kraftübungen der Stemmabteilung. Einen FonAieholz I. Kl. (ea. 125
ſchluß fand die Veranſtaltung in der Aufſtellung von 1 Bu3 uus den ſtädt. Förſterei
bildern, die äußerſt wirkungsvoll „Freude‟, „Kraft” „L.
ü und Städt. Tanne anf
verſinnbildlichten. — Eine beſondere Ehrung wurde den Er Anzwellenholz I.Kl. ſeg
beteiligten Mitarbeitern Oberturnwart J. Vetter und
Dem Submiſſionswege
zuteil, die ſich beide unermüdlich und aufopfernd in de ir
2ie Verkaufsbedingunger
„guten Sache” ſtellten. — Die Eltern der mitturr
uh zur Verfügung.
merkten wohl, daß dieſe bei uns gut aufgehoben ſind, und
kamen auf ihre Rechnung.
Iyooie werden bis 18. d.
vrm, an uns (Sta
Aerbeten.
Lnfadt den 10. Dez. 1929.
Lelgle Berangalfangen.
Die Homter erfchehenden Nofzeen lind aus fMüirzich als Hinweife auf Krudten
in tssemn Falle Fgentwie ais Beſrchung oder Nrti.
m bert
— Bund „Saarverein” e. V., Ortsgruppe Darmſtadt.
Orts=
gewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt ladet unſere
Mitglieder, Freunde und Gönner zu ihrem am kommenden Donnerstag,
dem 12. Dezember, abends, im Fürſtenſaale bei Chriſt (Grafenſtraße)
ſtattfindenden Lichtbildervortrage freundlichſt ein. Herr Malermeiſter
Schmelzer aus Saarbrücken, Mitglied des Saarländiſchen Landesrats
und Vorſitzender der Handwerkskammer Saarbrücken — gegenwärtig
als Mitglied der deutſchen Saardelagation in Paris — ſpricht über
das Thema: „Das Saargebiet und ſeine kulturelle, wirtſchaftliche und
politiſche Bedeutung”.
— Schloß=Café. Auf die Sonderveranſtaltungen dieſer Woche ſei
hierdurch beſonders aufmerkſam gemacht. Während der
Konzertpro=
gramme iſt täglich zum Tanz Gelegenheit geboten. Auf ein kurzes
Gaſtſpiel wurde zum Anfang Januar 1930 der berühmte Geigenvirtuoſe
Lajos Rigo verpflichtet, deſſen Kunſt, wie überall, auch hier
Bewunde=
rung erwecken wird. Näheres darüber wird noch bekannt gegeben.
(Siehe heutige Anzeige.)
Vogelſchutz. Der bereits angekündigte Vortrag in der Ludwigs=
Oberrealſchule findet heute abend 8.15 Uhr ſtatt.
Zweiter Kurſus beim Landw. Inſtitut der Landesuniverſität Gießen.
R
fündigungen des K
en Betanntmachun
üerelizei
uergel
Tageskalender für Mittwoch, den 11. Dezember 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 15 Uhr: „Peterchens
Mondfahrt”; abends 20 Uhr B 10: „Fidelio”. — Kleines Haus,
20 Uhr, Zuſatzmiete V: „Lady Fanny und die Dienſtbotenfrage‟.
Orpheum, 20.15 Uhr: Gaſtſpiel der Piscatorbühne. —
Kon=
zerte: Schloßkaffee, Schloßkeller, Rheingauer Weinſtube,
Sport=
platz=Reſtaurant. — Ainovorſtellungen: Union=Theater,
Helia.
Weiße und geſunde Zähne. „Da ich ſchon ſeit Jahren meine Zähne
mit Ihrem hochgeſchätzten „Chlorodont” und Ihrer Chlorodont=
Zahn=
bürſte pflege, ſo will ich Ihnen meine Anerkennung für Ihre Präparate
entgegenbringen, denn meine Zähne ſind ſo weiß und geſund, daß mich
meine Freunde und Bekannten darum beneiden. Gez.: Karl Stein,
(FV 1015.
Elversberg/Sgar.
3. Tag.
Als erſter Redner des dritten Tages des diesjährigen
landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaftskurſus ſprach Herr Prof. Dr. Seſſons
über: „Die Vegutachtung landwirtſchaftlicher Sämereien‟. Er wies
einleitend auf die Bedeutung der Kenntniſſe der techniſchen Vorſchriften
hin, welche für gewiſſenhafte Probenahme durch den Empfänger einer
Samenſendung in Frage kommt. Vor allen Dingen iſt dabei auf die
Herſtellung eines dem Durchſchnitt der Ware entſprechenden Muſters
zu achten, ſodann ſpielt die Art der Verpackung je nach dem Zweck, den
die Unterſuchung erfüllen ſoll, ob auf Feuchtigkeit oder Keimfähigkeit
zu unterſuchen iſt, eine Rolle. An der Hand von Lichtbildern wurden
in einleuchtender Weiſe die einzelnen Unterſuchungsmethoden vorgeführt.
Hierbei erfuhren die Zuhörer, welche Bedeutung vor allem der
Keim=
ſchnelligkeit beizumeſſen iſt.
Der Vortragende zeigte, inwieweit es möglich iſt, am Samen
Her=
kunft und Sortenechtheit nachzuweiſen. Auch auf die nur bedingte
Be=
deutung für die Bewertung von Handelsgetreiden durch die Beſtimmung
des Volumens (Hektolitergewicht) wies Herr Prof. Dr. Seſſous hin.
Denn das Volumengewicht iſt außerordentlich abhängig von der
Korn=
form und vom Feuchtigkeitsgehalt. Im ganzen zeigten die ſehr
inter=
eſſanten Ausführungen des Vortragenden, wie wichtig es iſt, ſich
nament=
lich bei genoſſenſchaftlichem Bezug von Sämereien der amtlichen
Unter=
ſuchungsſtellen zu bedienen, um vor etwaigen Schäden bewahrt zu
bleiben.
Den „Genoſſenſchaftlichen Geldumlauf” ſchilderte als nächſter Redner
Prof. Dr. Hillringhaus=Berlin. Er zeigte, ausgehend von der
Gründung der Kreditgenoſſenſchaften in Stadt und Land, wie dieſe dem
genoſſenſchaftlichen Geldumlauf nutzbar gemacht, wie genoſſenſchaftliche
Zentralkaſſen in der Folgezeit gegründet wurden und wie als Krönung
gewiſſermaßen, die Preußiſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe in Berlin
ent=
ſtand, die heute das Geld= und Kreditinſtitut für das geſamte deutſche
Genoſſenſchaftsweſen iſt. Redner beſprach weiter das Zuſammenarbeiten
der Kreditgenoſſenſchaften mit den Waren= und Betriebsgenoſſenſchaften,
die auch zur Beſſerung des genoſſenſchaftlichen Geldumlaufs beitragen.
Insbeſondere wurde dargelegt, daß die Kreditgenoſſenſchaften die Pflege
des Spargedankens nicht erſt in neuerer Zeit aufgenommen haben,
ſon=
dern ſeit langen Jahrzehnten den Kleinſparverkehr in der
mannigfach=
ſten Weiſe angeregt und gefördert haben. Weiterhin wurden die
In=
ſtitute des Zweckſparens, beſonders die des Bauſparens, und die
Hyvo=
theken=Entſchuldungsinſtitute beſprochen. Das Eindringen der D=Di=
Bank, die in großem Maßſtabe Agenturen auf dem Lande errichten
wolle, um ſie mit abgebauten Bankbeamten zu beſetzen, bedeute eine
Gefahr für die Genoſſenſchaften. Hierdurch würde die ſegensreiche
ge=
noſſenſchaftliche Kleinarbeit und Spartätigkeit eine weſentliche Störung
zum Schaden der Landbevölkerung erleiden. Redner richtete zum Schluß
einen Appell an die Teilnehmer, an ihrem Teil alles zu tun, um die
durch den Kurſus empfangenen Anregungen in die Tat umzuſetzen, um
den genoſſenſchaftlichen Geldumlauf weiter auszubauen, um auch dadurch
mitzuwirken, die Kriſe der Landwirtſchaft mitlöſen zu helfen.
Als letzter Redner des Tages ſprach Herr Verbandsdirektor Berg=
Darmſtadt über das Thema: Anvaffung der landwirtſchaftlichen
Ge=
noſſenſchaften an die Erforderniſſe der Zeit”.
Eine der wichtigſten wirtſchaftlichen Umwälzungen der Jetztzeit iſt
das Erwachen des Bauernſtandes, wie ſich das in den Agrarreformen
uſw. der verſchiedenſten europäiſchen Länder zeigt. Bei der Stärkung
des Bauern ſpielt die Genoſſenſchaft eine große Rolle, zwar nicht durch
ihre Form, ſondern durch ihre Geſchmeidigkeit. Anpaſſungsfähigkeit und
ihre Zuſammenfaſſung kleiner und kleinſter Betriebe zu einer einzigen
großen wirtſchaftlichen Stoßkraft. Die Zuſammenfaſſun E
ganz durchgeführt werden: die einzelnen Genoſſenſch 7a4M A. Würſtliefernt
ihrerſeits reſtlos in Hauptverbänden und dieſe wieder in e
zuſammengeſchloſſen ſein. Redner beſprach ſodann die eit 1 Pxu4dal. M9 30. Zuni
dem 9
von Genoſſenſchaften, deren Tätigkeit und die Möglichke
tungen zu ſteigern. Bei allen Genoſſenſchaften muß mö lE
werden, daß ſie ſich aus eigener Kraft heraus Betriebsreſe
Reſiune
Dazu tritt noch das Erfordernis, den jungen Nachwuchs z
ſchaftlichen Gedanken zu erziehen aber auch eine Stär) /
noſſenſchaftlichen Treue bei den Alten zu erreichen. Zur Ef B. Mts., 9 Uhr vo
darf niemand gedrängt werden; genoſſenſchaftliche „Mitlä
unbedingt beſeitigt werden. Genoſſenſchaftliche Arbeit f
Männer und alte erfahrene Fachleute. Nicht Dezentraliſa=
Vereinheitlichung im Genoſſenſchaftsweſen iſt heute da
Stunde. Nach langen Kämpfen und Verhandlungen iſt de
dieſer Weg mit Erfolg beſchritten worden. Zum Schluß !
hingewieſen, daß das Haupterfordernis ſtets bleibe, daß a
Mann von dem genoſſenſchaftlichen Gedanken erfüllt werde.
Iiun
ja auch dieſer Kurſus beitragen.
An Stelle des erkrankten Präſidenten der Preuß. 3e
ſchaftskaſſe Berlin, Herrn Dr. Klepper, berichtete Herr Verl
Berg kurz über die Rationaliſierung im ländlichen Ge
wpefen. Er ſchilderte die Entwicklung der Vereinigung der
Genoſſenſchaftsverbände: des Reichsverbandes landwirtſch
438 15. Dezember 19
zur Abgabe de
WBiormulgre können
cenverwaltung der
eispoliei Darmſtl
Luwerstag, den
Mn 2 Uhr, p.
noſſenſchaften, des Raiffeiſenverbandes und der anderen 9.
lichen Vereinigungen, und zeigte, daß, bevor rationgliſſert
zuerſt eine gründliche Bereinigung im Genoſſenſchaftsweſe
müſſe. Er wies die einzelnen Strömungen nach, die gegen
Aise
heitlichung des Genoſſenſchaftsweſens gerichtet waren.
Einigung der Spitzenverbände im Reich heute faſt vollzogen
immer noch Korrekturen nötig ſein, die vor allem in eit
finanziellen Schwäche ihren Grund haben. Für die Zu
noch eine gründliche Rebiſion nicht nur der einzelnen Gen
notwendig ſein, die bekanntlich ja bisher ſchon gehandhabt
dern vor allem auch eine ſolche der Verbände und ſelbſt d
Nur dann werde man über die Schwächen hinwegkommen,
vollzogenen Vereinigung noch anhaften. Nicht bloß Sell
Selbſtverantwortung, ſondern auch Selbſtverwaltung ſi
bedingung für ein gedeihliches Beſtehen der Genoſſenſchaften.
alles vorhanden iſt, wird die Vereinheitlichung in Erfüllung
Zum Schluß der Tagung ergriff Herr Generalſekretär.
Frankfurt das Wort und betonte, daß durch weiteren Auscbat ſi
der Genoſſenſchaften ſowohl wie auch durch Förderung de
ſchaftsweſens durch die Wiſſenſchaft die Möglichkeit beſtene,
kriſen zum guten Teil zu lindern. Darum gebühre dem lan h
lichen Inſtitut ganz beſonderer Dank, daß es wieder zu eigen
ſchaftskurſus Gelegenheit geboten habe, bei welchem Theot
Praktiker in gleicher Weiſe zu Wort kamen. Namens der
bände Darmſtadt, Frankfurt und Wiesbaden ſprach er der
desuniverſität und insbeſondere dem Landwirtſchaftlichen I
die Veranſtaltung ſeinen Dank aus und gab der Hofſue,
daß alle Teilnehmer befriedigt von Gießen ſcheiden 1b,
ſegensreiche Anregungen mit hinaus in die Prazis ud he.
nehmen mögen.
Der außerordentlich zahlreiche Beſuch und das dieb
welches von ſeiten der Teilnehmer an den Tag geleſt
daß die Veranſtaltung derartiger Kurſe in der heutige
einzelnen Landwirt und ſeine Organiſation vor eine Relte
gender Fragen ſtellt, eine Notwendigkeit geworden iſt.
Sprechapparg
vierbänke
Dez
Auickelmann
die älteste rhein.
Sektmdrke:
mmer 343
Langen, 10. Dez. Tödlicher Unfall. Der von hier
ſtam=
achdeckergehilfe Bärenz ſtürzte auf einer Bauſtelle in Egelsbach
Flich vom Dach ins Treppenhaus, daß der Tod ſofort eintrat.
läßt eine Witwe und mehrere Kinder. — Die hieſige
Orts=
es Odenwaldklubs hält nächſten Samstag im Gaſthaus „Zum
H” einen Lichtbilderabend ab, bei dem Herr Ingenieur
Helf=
ene Aufnahmen über ſeine Sommerreiſe in die Schweiz zeigen
er Abend wird verſchönert durch Geſangsdarbietungen des
Id=Quartetts”.
vor ihm fahrenden Perſonenwagen aufgefahren, wobei letzterer
ädigt wurde. Perſonen ſind dabei gottlob nicht verunglückt.
he des Zuſammenſtoßes iſt noch nicht ganz aufgeklärt. — In
m ſigen Vergnügungslokale wurde in der Sonntagnacht einem
mu en Beſucher der Mantel geſtohlen. Als Täter wurde noch in
Rheinheſſen.
Worms, 10. Dez. Polizeibericht. Auf der Landſtraße
„ Bürſtadt iſt vorgeſtern mittag gegen 4 Uhr ein Laſtkraftwagen
Nacht ein 22jähriger Arbeiter von hier ermittelt, und ſo
7ch vor der Abreiſe des Geſchädigten dieſem ſein Eigentum
e rückgegeben werden.,
— ernsheim, 10. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
ſer —0,94 Meter, am 10. Dezember —0,93 Meter.
— irſchhorn, 10. Dez. Waſſerſtand des Neckars
er 0,59 Meter, am 10. Dezember 0,66 Meter.
ds=Nachrichten vom 10. Dezember. Rhein: Hünin=
Kehl 1,82, Maxau 3,60, Mannheim 2,16. Mainz 0,02, Bingen
z 129, Köln 193 Meter. Main: Schweinfurt 0,88, Würz=
Lohr 1,23, Groß=Steinheim 2,35, Frankfurt 2,39, Koſtheim
jel) 0,35 Waſſertiefe 1,64, Fahrtiefe 1,34 Meter.
Haupiſchriftleitung. Rudolf Maupe
nra ch für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und
Lungen 4
ar- Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
gungen hinrochu e w bei: Dr. C. H. Queiſch, für den Schſußdienſt: Andreas Bauer; für
Der Obſt= und Nu. S part”: Dr. Herbert Nette; ſür den Inſeratenteil: Willp Kuble; Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadi
Ste Werheimnſan mit in fart erlangte Manuſkeipte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
binz Starkenb
Mitaßt am 7
Aließendem
„mtsverkündigungen des Kreisamts F
Turnabend z
Mittwoch, den 11. Oesember 1929
Geſchäfkliches.
Damen, die eine Stickerei gern ſelbſt ausführen,
finden — und zwar koſtenlos — in den Singer=Läden bunte
Vor=
lagen. Dieſe Singer=Vorlagen ſind ſowohl in Farbenzuſammenſtellung
wie Linienführung unbedingt erſtklaſſig. Auch die praktiſche
Verwert=
barkeit der gebotenen Sachen läßt nichts zu wünſchen übrig. Die
Aus=
wahl iſt bereits rcht groß und wird dauernd vermehrt.
Büſſing liefert nach Argentinien. Vor einigen Tagen
wurden der Firma Büſſing, Braunſchweig wiederum 16 Fünf=Tonnen=
Laſtwagen=Chaſſis für Argentinien in Auftrag gegeben. Infolge
um=
fangreicher Auslandsaufträge wird das Unternehmen trotz der
all=
gemeinen ſchlechten Lage während des ganzen Winters unverkürzt
arbeiten laſſen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 11. Dez. 10.30: Schallplatten. 11.15: A. Neu=
Seite
mann: Nordiſch=heroiſche Balladen. o 11.45: Schallplatten. O 13.30:
Schallplatten. Heitere ruſſiſche Volksmuſik. O 15.15: Rektor Wehrhan:
Von Frau Holle und ihren Nixen. o 16: Stuttgart: Konzert des
Funkorch. Mitw.: Herm. Grotz (Bariton), W. Hahn (Flügel).
6 18.05: Mannheim: Frau Prof. Dr. Altmann=Gotheier: Die
Frau in der internationalen Arbeit. 18.30: Stuttgart: Wilhelm
Schuſſen lieſt aus eigenen Werken. o 19.05: Stuttgart: H. Kurtze:
Die Goldküſte in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
O 19.30: Konzert des Funkorch. O 20.15: Literariſche Veranſtaltung.
Mitw.: Kundry Siewert und Rob. Taube. O 21: Südweſtdeutſche
Komponiſten H. O. Hiege: Orgelſonate. Orgel: Kapellm. Merten.
— Bodo Wolf: Kammermuſik für Bläſer. Klavier: Der
Kom=
poniſt. — Julius Klaas: Drei Geſänge für Tenor mit
Streich=
quartett. Geſang: Aug. Jordan. — Joh. Fr. Hoff: Breugnon=
Suite. — H. Schröter: Drei Jazzſtücke für zwei Klaviere. Ausf.:
H. Schröter und Luiſe Specht. O 22.30: Schach. Prof. Dr.
Mann=
heimer: Schachaufgaben.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Mittwoch, 11 Dez. 9: Landw.=Rat Killer:
Der Gründünger. O 9.30: Hamburg: Fahrt durch den Hamburger
Hafen O 10.35: Mitteilungen des Reichsſtädtebundes. O 12:
Schall=
platten. 14.45: Kindertheater: „Struwelpeter”. e 15.45: Anna
Neumann: Weihnachtsvorbereitungen der Hausfrau. O 16: Stud.=
Direktorm Dr. Suſanne Engelmann: Die Erziehung des Mädchens
zur Staatsbürgerin durch die Schule. o 16.30: Hamburg: Konzert
für Harfe und Violine. Mitw.: Eleonore Sadowska (Geſang),
O 17.30: Flötenmuſik. Dr. Balet. o 18: Rechtsanwalt Dr.
Fried=
länder: Die Organe der Aktiengeſellſchaften. O 18.30: Spaniſch für
Anfänger. O 18.55: Prof. Dr. Mayer: Große Menſchen: „Karl
Marx‟ 20: Wovon man ſpricht. 20.30: München: „Jſar und
Spree”, Funkorch O 21.20: Geſelligkeit”. Feſtliche Klänge aus dem
13. Jahrhundert Mitw.: Willi Brandt (Sprecher), Mitglieder des
Collegium muſicum der Univerſität Erlangen (Orcheſter und Geſang),
W. Götz (Tenor), Toni Nebuſchka, Lotte Schön=Berger, Hannah
Zier=
lein, Alex. Starke, E. Gurey (Rezit.). O Danach: Dr. Pfeil: Trocen=
Skikurſus. O. Danach: Tanzmuſik. Egon Kaiſer mit dem Orcheſter der
Jazz=Union
Größte Auswahl
RAPIK
Fachmännische
DAOTO Bedenung
Bossler Gmbk.
Ernst-Ludwigstr. 14
Tel. 2140 (18354a
Betkerbericht.
Ausſichten für Mittwoch, den 11. Dezember: Kälter, nachts bis an
0 Grad, wechſelhafte Bewölkung mit Aufheiterung, vereinzelt leichte
Regen=, in höheren Lagen auch Schneeſchauer, um Weſt drehende
Winde.
Ausſichten für Donnerstag, den 12. Dezember: Ruhigeres Wetter mit
Nachtfroſtgefahr.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten
E und den Bekanntmachungen des
tern hielt die
Polizeiamts Darmſtadt.
gut beſucht war
ete Turnerkap
ei en: 3 Portemonnaies mit
In=
ind einer 2y
ito=Luftpumpe, 1 gold. Zwicker,
in kurzer Zeit ereiſent.r— pelz, 1 Stickereideckche
n. mit
r-
var es ge
7d borzuführen,
ſntliche Mitwir
telt und ſanger
die Reigen entzück
en”, zu den
Vorſpruch wirf
ſo hätte dieſer R
11
den Geräten
in üblich
verſität Gleßen
Garn, 6 einzelne Handſchuhe,
woll. Knabenmütze, 1 Zwicker
1 Damenhandtaſche, 1 grau=
h ſamenhut, 1 Brieftaſche 1 Her=
Zugelaufen: 1 Wolfshund.
rige behäßte 1 Anſir achen wiederholt darauf auf=
Ee i. der er auch Uſſci daß auch noch Fundgegenſtände
ir elmahnte. Aerſich h r, ſind, die in früheren Bekannt=
Agen, von denen hein ſum t verzeichnet ſind.
Intereſſen=
ungeſchränkts loh ſkEin die Fundgegenſtände
wäh=
ihre Stab=, Frei w12 Züroſtunden auf Zimmer 1 be=
e 18 den ſtädt. Förſtereien Heilig=
Beſſ. Laubwald anfallende
hs ammholz (ca. 150 fm v. III
iaan aufwärts) und
Buchen=
ſes holz I. Kl. (ca. 125 fm)
ſo=
de us den ſtädt. Förſtereien Beſſ.
biu und Städt. Tanne anfallende
re Ehrung mutz ſe ahwellenholz I. Kl. (ca. 25 fm)
hrri m Submiſſionswege verkauft
der: ie Verkaufsbedingungen ſtehen
AE)h zur Verfügung.
Aru ote werden bis 18. d. Mts.,
UE vorm. an uns (Stadthaus.
mm u 3) erbeten.
(st19545
au adt, den 10. Dez. 1929.
2lt. Güterverwaltung.
aft
Forer Küchenverwaltung der
Be=
ſhei olizei des Polizeiamts
Darm=
ſ7 ſergeben werden
F7 h=u. Wurſtlieferung für
Zel 1. Jan. bis 30. Juni 1930.
Diei dem Angebot anzuerkennenden
ſeren dedingungen liegen auf dem
ſhä5 mmer, Beſſungerſtraße 125,
Kraft herau=
RL1 :8 15. Dezember 1929 offen.
den unge 9i Fer) zur Abgabe der Angebote
der ds. Mts., 9 Uhr vorm.
An y ksformulare können empfangen
dem
(19560
Henverwaltung der
Ber3 haftspolizei Darmſtadt.
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P9,F m. 3 Uhr, verſteigere ich in
er11 ferſteigerungslokale Luiſen=
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Arzaßu g:
(19572
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Zoy! 1 Eßzimmer, 1 Korbgarnitur,
M5 cad, 1 Ladenkaſſe, 1
Schreib=
maſel 1 Sprechapparat, 1
Kaſſen=
ſchra 5 Fournierbänke, 1 Sarg, ein
Oper en, 1 Ladentheke, 1
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ſchra) owie Möbel aller Art.
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Da 9ndt, den 11. Dez. 1929.
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Heute verſchied unerwartet infolge eines
Schlaganfalles unſere liebe
geb. Rückert
Witwe des profeſſors Dr. Hermann Reutzel
im 73 Lebensjahr, ihrem geliebten Manne
im Tode bald nachfolgend.
Am ſtille Teilnahme bitten:
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 10. Oezember 1929.
Stiftsſtraße 21.
Die Einäſcherung findet Freitag, den 13. Dezember 1929,
vormittags 14½, Uhr, auf dem Waldfriedhofe ſtat. (*
Heute gegen morgen entſchlief ſanft nach
kurzer, ſchwerer Krankheit mein lieber, guter
Mann, unſer innigſtgeliebter, treuſorgender
Vater und Großvater
Heinrich Schultheis
Rektor i. R.
im 69, Lebensjahr.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme an unſerem ſchweren Verluſie ſagen
hiermit tiefgefühlten Dank
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Doloxes Herold
stud. phil. class.
Darmſiadt, den 10. Dezember 1929. (19588
In tiefem Schmerz:
Henriette Schultheis, geb. Lucan
Dr. Ernſt Schultheis, prakt. Arzt
Helene Schultheis, geb. Ooerfler
und 2 Enkelkinder.
Dankſagung.
Nieder=Ramſtadt, den 10. Oezember 1929.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 13. Dezember
1929, nachmittags 2 Uhr, vom Hauſe Karlſtr. 15 (Cohberg)
aus ſtat.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute früh verſchied plötzlich und unerwartet
mein lieber Mann, unſer guter Vater,
Schwie=
gervater, Schwiegerſohn und Onkel
dann Karl Maul
Steuerberater
im 62. Lebensjahre.
In tiefem Schmerz:
Kath. Maul, geb. Hartmann
Heinrich Maul
Phulips Maul
Katharina Maul
Marianne Maul
Elſe Maul, geb. Münch
Katharina Degen, geb. Carlé
Hch. Kiſſel und Familie.
Darmſtadt, Gernsheim, den 10. Oez. 1929.
Karlſir., 59.
Die Beerdigung ſindet am Donnerstag, den 12.
De=
zember 1929, nachmtitags 3½ Uhr, vom Portale des
Waldfriedhofes aus ſtatt.
(19531
Für die bielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, ſowie die
zahlreichen Kranzſpenden bei dem Hinſcheiden meiner lieben
Frau und meiner guten Mutter
Frau Anna Kraft
ſagen wir hiermit allen Bekannten, ſowie all denen, die
ihr das letzte Geleit gaben, unſern innigſten Dank.
Ins=
beſondere danken wir Herrn Pfarrer Lautenſchläger für
die troſtreichen Worte am Grabe.
philipp Kraft und Sohn Walter.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1929.
Hügelſtraße 75.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und Blumenſpenden beim
Heim=
gange unſeres lieben Entſchlafenen, ſagen wir
hierdurch unſeren innigſten Dank. Ganz
be=
ſonders danken wir Herrn Pfarrer Scriba und
Herrn Profeſſor Stroh für die ergreifenden
Worte am Grabe, ſowie dem Geſangverein
Germania für den letzten Sängergruß, dem
Turnverein, dem Kirchenvorſtand, dem
Oden=
waldklub und der Dreſchgeſellſchaft für die
Kranzniederlegungen. Außerdem danken wir den
Schweſtern vom Eliſabethenſift für die
ſorg=
fältige und liebevolle Pflege während ſeiner
Krankheit.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Hofmann, geb. Seeger.
Vielbrunn, den 10. Dezember 1929.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem ſchweren
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im blühenden Alter von 22 Jahren am Montag
Vormittag 107. Uhr ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Otto Noll und Frau
Willy Non
Georg Noll.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1929.
Gr. Ochſengaſſe 32.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 12. Dezember,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des Friedhofs
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Das Seelenamt findet Freitag, den 13. Dezember,
vormittags 834 Uhr, in der St. Ludwigskirche ſtatt.
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ſagen wir Allen innigſten Dank.
Beſonders danken wir für die
Blumenſpenden und die troſtreiche
Grabrede des Herrn Pfarrers
Kle=
berger, ſowie den Schweſtern des
Städtiſchen Krankenhauſes für ihre
liebevolle Pflege.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Für die uns anläßlich unſererVermählung
ſo zahlreich überwieſenen
Aufmerkſam=
keiten jeglicher Art ſprechen wir hiermit
unſeren herzlichſien Dank aus.
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Seite 10
Mittwoch, den 11.Dezember 1929
Der Prozeß gegen Graf Skolberg.
ungen in ganz Beſteuropa. — Die Zaßl der To
unbekannk. — Dampfer aller Aakionen in Seenok.
In der Montagnachmittagsverhandlung des
Pro=
zeſſes gegen den Grafen Chriſtian Friedrich wurde
als Zeuge u. a. Bernhard Graf zu Stolberg
ver=
nommen, der mit dem Angeklagten nicht verwandt
oder verſchwägert iſt, dieſen aber ſeit 20 Jahren
kennt. Der Zeuge gibt auf Fragen an, daß er dem
Angeklagten keinen Mord zutraue. Er halte es auch
für ausgeſchloſſen, daß der Angeklagte ſeiner Mutter
zuliebe einen Mord begehen könnte. Weiter erblärte
der Zeuge, daß der Ang=klagte gern mit Waffen
hantierte. Er ging durchaus ſorgſam und fachgemäß Menſchenverluſten infolge von Sturzſein. Der
Ka=
vor. Von Fahrläſſigkeit könne keine Rede ſein, er
ſei ein ſorgſamer, gewiffenhafter und ruhiger Menſch
geweſen. Es ſei möglich, daß er ſich in dieſem Falle
beim Repetieren ſo vertiefte, daß er ganz die
Um=
welt vergaß. Als dann die Mutter des Angeklagten
vernommen werden ſoll, beantragt die Verteidigung,
den Angeklagten abtreten zu laſſen, weil die Mut= ſchädigt wurden. Die Themſe ſteigt ſtark weiter. Die
ter ſonſt in ihrer Ausſage vielleicht zurückhalten
und der Angeklagte verläßt den Saal. Die Mutter,
Gräfin Erika, wird dann vom Vorſitzenden zunächſt
eingehend über ihr Verhältnis zum Grafen Karl dem Feſtland, hauptſächlich nach Frankreich und der
vernommen. Dann ſchildert die Zeugin den
Unglücks=
tag. Alsdann begann die Vernehmung der Gräfin
Erika. Vorſitzender: „Hat Ihr Sohn ſich in der
Unglücksnacht Ihnen anvertraut?” Gräfin: „Nein!”.
Vorſitzender: „Können Sie das mit gutem Gewiſſen
beſchwvören?” Gräfin: „Ja!” Vorſitzender: „Sie
haben aber einige Tage ſpäter ausgeſagt: „Graf
Chriſtian würde ſich mir anvertrauen, doch würde er
ſich dann das Leben nehmen. Wie erklären Sie das?‟
Gräfin: „Ich meinte, wenn Chriſtian wirklich das
Unglück gehabt hätte, ſeinen Vater zu töten, dann
würde er es nicht zugeben, oder ſich das Leben
neh=
men‟. Die Zeugin ſchildert dann weiter, wie ſie am
nächſten Morgen ihre Briefe verbrannt habe, weil
ſie verhindern wollte, daß bei der Hausſuchung
fremde Leute ihre Privatangelegenheiten
durchtrühl=
ten. Vorſitzender: „Stand etva in den Briefen
ſchon etwas über die Tat? Der Staatsanwalt geht
von der Vermutung aus.” Zcuyin: „Nein.”
Vor=
ſitzender: „Haben Sie ſich mit ihrem Sohne
verabredet?” Zeugin: „Nein”. Vorſitzender: „Es
iſt behauptet worden, Sie hätten vielleicht mit Ihren
Söhnen darüber geſprochen, es wäre beſſer, wenn der
Vater wegkäme.‟ Dies weiſt die Zeugin empört
zurück.
Damit war die Vernehmung der Gräfin Erika
beendet. Der Angeklauie wurde wieder in den
Ge=
richtsſaal hineingerufen und durch den Vorſitzenden
über das Ergebnis der Bekundungen ſeiner Mutter
unterrichtet. Während dieſes Vortrages des
Vor=
ſitzenden verlor die Gräfin ihre Faſſung und
ver=
ließ, von ihrem Schwiegerſohn geführt, den Saal.
Mit Rüchſicht auf die Erſchöpfung des Angeklagten
wurde die Weitevverhandlung auf Dienstag vertagt.
In der geſtrigen Dienstags=Sitzung des
Stol=
berg=Prozeſſes wurden die Polizei= und
Kriminal=
beamten vernommen, die die Ermittlungen über die
Todesurſache des Grafen Eberhard vorgenommen
haben. Der Jannowitzer Oberlandjäger Beier, der Wetters,
ſofort am Tatabend zu der Leiche gerufen wurde,
kam am nächſten Tage zu der Auffaſſung, daß nur
Graf Chriſtian die Hand im Spiel haben konnte. Er
habe nie etwas gemerkt, daß ein geſpanntes
Verhält=
nis zwiſchen Vater und Sohn beſtand. Der nächſte
Zeuge, Kriminalrat Hoppe=Berlin ſchilderte, wie der
Angeklagte zu dem Geſtändnis kam. Er habe endlich
auf die klare Frage, er ſolle doch nun endlich ſagen, lantiſchen Ozean mit ein oder zwei Tagen
Verſpä=
ob er den Schuß abgegeben hätte, offen erklärt:
„Ja!” Auf die Frage, warum er die Wahrheit nicht im New Yorker Hafen wird ſtatt am Dienstag erſt
ſchon längſt geſagt habe, erwiderte er: „Man hat
mich falſch behandelt.” Auf die Frage: „War es
nicht ein Mord?” antwortete er: „Das kommt nicht Eine ſchiffbrüchige Dampferbeſatzung gerettet.
in Frage‟ Erſt bei ſeiner zweiten Vernehmung
durch die Verliner Kriminalpoliziſten habe er ſeine
Ausſage ergänzt, und zwar im weſentlichen in der
Hoppe hatte nicht den Eindruck, daß der Angeklagte bei ſtürmiſcher See von ſeiner Mannſchaft im
Nord=
abſichtlich log, ſondern daß dieſe Abweichungen in aklantiſchen Ozean verlaſſen. Die Schiffbrüchigen
ſeiner Natur lagen.
ten, erklärte der Vorſitzende, daß für das Gericht ergänzend berichtet, daß der franzöſiſche Dampfer
zwei Fragen von beſonderer Bedeutung ſeien: „Iſle de France” die „Volumnia”, die bereits in
1. Kann es den Angaben des Angeklagten glauben? großer Seenot war, getroffen hat, aber wegen des
aus möglich, daß der Angeklagte den Schuß ſo gelöſt ſtand zu leiſten. Der franzöſiſche Dampfer „Iſle de
hat, wie er dem Gericht das vorgeführt hat?
erhielt, kam zu dem Schluß, daß der Angeklagte fahr= dampfern, die ihr jedoch auch keine Hilfe leiſten
läſſig gehandelt haben müſſe.
In der Nachmittagsſitzung wurden die pſychiatri= ſchiffe, die Beſatzung der „Volumnia” ſpäter an Bord
ſchen Sachverſtändigen gehört. Univerſitätsprofeſſor genommen hat
Dr. Schulze=Göttingen erklärt, er könne Motive für
die Tat nicht finden, und der Angeklagte ſcheine auch mittag S.O.S.=Rufe des italieniſchen Dampfers
nicht der Mann zu ſein, der ſeinen Vater abſichtlich „Hallmor” aufgefangen, der ſeine Poſition mit
tötete. Auch von einer Anwendbarkeit des § 51 könne / 54 Grod 22 Minuten nördlicher Breite und 7 Grad
keine Rede ſein. Ein ſo ſchwacher und infantiler 53 Minuden weſtlicher Länge angibt.
Menſch wie der Angeklagte mußte die Beſinnung
nach dieſer Tat verlieren. Sein ganzes eigenartiges
Verhalten ſei aus ſeiner Veranlagung zu erklären.
Sanitätsrat Dr. Colla iſt der Auffaſſung, daß das
lange Leugnen ſich als eine durch den Tod des Va= gebrochen. Die Schiffe haben ſich, ſoweit es ihnen
den Angeklagten nur als ſtreng wahrheitsliebend La Rochelle wird die Wettung von ſechs
ſchiffbrü=
kennen gelernt.
Plädoyers ſollen am Mittwoch vormittag beginnen.
Tragiſcher Tod eines Liebespaares.
Ba. Wiesbaden. Der 21 Jahre alte
Her=
mann Binſenhöfer, hier, Walramſtraße, wohnhaft,
und die 24 Jahre alte Katharina Boß aus Dotzheim,
Adolfſtraße, ließen ſich vorgeſtern in den erſten Morgen.
ſtunden von einem Zuge der Schwalbacher Bahn aus
noch unbekannter Urſache überfahren. Die unglück= nung zu finden. Ohne daß die Familie von deſſen
felige Tat geſchah in der Nähe der neuen
Siedlungs=
häuſer der Waldſtraße, nachdem der Zug den
Bahn=
hof Dotzheim paſſiert hatte. Das junge Paar wurde, ſich die wertvollſten Schmuckgegenſtände aus und
ver=
von einem Dotzheimer Einwohner gegen 8 Uhr tot ſchwand dann wieder. Der Wert der geſtohlenen
aufgefunden. Dem jungen Binſenhöfer wurde der Sachen beläuft ſich auf über 1000 Mark
Kopf buchſtäblich abgefahren, während er bei dem
Mädchen, deſſen Geſicht durch Quetſchungen
unkennt=
lich geworden war, noch teilweiſe am Rumpf hing.
Nahrungsſorgen ſcheinen nicht vorzuliegen, da
Her=
mann Binſenhöfer eine gute Stellung hatte und minalpolizei geſuchte Knecht Neſtroy wurde am
Katharina Boß bei ihrem Vater lebte.
Die bereits ſeit Tagen andauernden Stürme,
be=
gleitet von ſchweren Regenfällen, haben auch am
Dienstag noch in unverminderter Stärbe angehalten.
Eine Reihe weiterer Schiffe befindet ſich in Seenot,
ſo daß mehrere Dampfer zur Hilfeleiſtung
aus=
laufen mußten. Verſchiedene Dampfer berichten von
naldienſt konnte am Montag wieder aufgenommen
werden, die Dampfer treffen jedoch mit großen
Ver=
ſpätungen ein.
Auch innerhalb Englands richtet der Sturm
großen Schaden an. In Glasgow ſürzte ein
Kirch=
turm ein, während zwei andere Kirchen ſchwer be=
Bevölkerung des Themſetales iſt von den Behörden
würde. Das Gericht ſchließt ſich der Auffaſſung an aufgefordert worden, ſich rechtzeitig in Sicherheit zu
bringen. Innerhalb Londons ſind 13 000
Telephon=
leitungen beſchädigt, während 22 Leitungen nach
Schweiz, außer Betrieb geſetzt wurden. Nach
Mit=
teilungen der amtlichen Wetterſtationen beſtehen
zur=
zeit noch keine Ausſichten für eine Aenderung des
*
Der deutſche Dampfer „Ambria”, 1381
Tonnen groß, befindet ſich mit gebrochenem Ruder
in Seenot. Der holländiſche Schlepper „
Nieuwe=
diep” iſt zur Hilfeleiſtung ausgefahren. — Vierzehn
am Montag oder Dienstag hier fällige
Ozeandamp=
fer werden infolge des ſtürmiſchen Wetters im
At=
tung hier eintreffen. Die Ankunft der „Bremen”
am Mittwoch erfolgen.
Der Untergang der „Polumnia”.
London. Der 5000 Tonnen größe britiſche
Form ſeiner jetzigen Darſtellung. Kriminalrat Dampfer „Volumnia” wurde in ſinkendem Zuſtand
wurden von einem zu Hilfe geeilten britiſchen
Damp=
fer an Bord genommen. — Zu dem Untergang des
Ehe dann die Sachverſtändigen das Wort erhiel= engliſchen Dampfers „Volumnia” im Atlantik wird
2. Iſt es überhaupt vom ſchießtechniſchen Standpunkt ſchlechten Wetters nicht in der Lage war, ihr Bei=
France” hat dann ſeine Reiſe nach New York fort=
Schießſachverſtändiger Preuß, der dann das Wort geſetzt und die ſinkende „Volumnia” mit zwei
Fracht=
konnten, zurückgelaſſen. Es iſt noch nicht bekannt, ob
die „Mancheſter Regiment”, eines der beiden Hilfs=
Die Funkſtation von Marſeille hat geſtern vor=
Untergang eines engliſchen Dampfers.
35 Todesopfer?
Die Gewalt des Sturmes iſt noch iwmer nicht
ders hervorgerufene Unbeſinnlichbeſt erklärt. Er habe, möglich war, in die nächſten Häfen geflüchtet. Aus
chigen Italienern vom Dampfer „Chieri” durch die
Damit iſt die Beweisaufnahme beendet. Die franzöſiſche Schaluppe „Gascogne” gemeldet. Die
Einbrecher=Frechheit.
Frankfurt a. M. Während der
Wohnungs=
inhaber ſamt Familie am 7. Dezember nachmittags in
ſeinem Wohnzimmer ſaß, gelang es einem
Ein=
brecher, mittels Nachſchlüſſels Eingang in die Woh=
Anweſenheit eine Ahnung hatte, kramte der
Ein=
brecher in den Schubladen und Käſten umher, ſuchte
Auf der Suche nach dem Düſſeldorfer
Maſſenmörder.
Nowawes. Der von der Düſſeldorfer Kri=
Dienstag von der Potsdamer Kriminalpolizei im
„Chieri” mit 41 Mann Beſatzung war von einem
ſpaniſchen Hafen nach Notterdam unterwegs. Das
Schiff hatte Phosphor und Mineralien geladen. Etwa
120 Kilometer von der franzöſiſchen Küſte entfernt
wurde es von haushohen Wellen buchſtäblich in zwei
Teile zerriſſen und ging ſofort unter. Die Beſatzung
hielt ſich verzweifelt an den Schiffstrümmern feſt.
Eine halbe Stunde nach dem Unglück fuhr die
„Gascogne” an der Unfallſtelle vorüber. Nach
größ=
ten Anſtrengungen gelang es, ſechs der
Schiffbrüchi=
gen zu retten. Die Schaluppe kreuzte dann noch
ſtun=
denlang an der Unfallſtelle, konnte aber niemand
mehr retten. Allem Anſchein nach hat der größte
Teil der Beſatzung in Stärke von 35 Mann den
Tod in den Wellen gefunden.
Der ſpaniſche Dampfer „Marojo” iſt fünf
See=
meilen vor Haſtings im Aermelkanal in Seenot
ge=
raten und gegen einen Felſen geworfen worden. Die
Maſchinen des Schiffes arbeiten nicht mehr.
Das Sturmwetter in Frankreich.
Paris. Das Sturmwetter hält mit
umvermin=
derter Heftigkeit über Frankreich und ſeinen
atlan=
tiſchen Küſtengebieten an. Gegen 80 Menſchen ſind
bisher im Kanal und in den Küſtengebieten ums
Leben gekommen. Stündlich werden neue
Verwü=
ſtungen, Havarien von Schiffen und Todesfälle
ge=
weldet. — In Cherbourg liegen Dutzende von
Damp=
fern aller Nationen im Hafen, um das Ende des
Sturmes abzuwarten. Auch im Innern Fronkreichs
hat der Sturm überall bedeutenden Schaden
ange=
richtet. In Boulogne ſtürzte ein Teil des
Glocken=
turmes einer Kirche zuſammen, als gerade ein
Hoch=
amt abgehalten wurde. Wie durch ein Wunder
wurde niemand verletzt. In Mons ſind zahlreiche
Häuſer überſchwemmt. — Sämtliche größeren Flüſſe
Frankreichs ſteigen in beunruhigendem Maße. Die
Telephon= und Telegraphenverbindungen nach dem
Weſten Frankreichs ſind zum Teil underbrochen.
Die Verheerungen in Berlin.. .
Der Sturm, der ſeit Tagen in ganz Nordeuropa
wütet, hat vorgeſtern nachmittag Berlin erreicht und
auch hier Verwüſtungen angerichtet. So ſtürzte um
9½ Uhr abends eine über dem Portal des
Waren=
hauſes A. Wertheim, in der Leipziger Straße,
an=
gebrachte rieſige Lichtreklame von 25 Quadratmetern
Umfang auf die Straße. Zwei Männer und eine
Frau wurden von dem niederſtürzenden Gerüſt
ge=
troffen und mußten von vorbeifahrenden Autos zur
nächſten Rettungswache geſchafft werden.
... und am Mittelrhein.
Koblenz. Im Laufe des Samstag und des
Sonntag ſind in Koblenz und Umgebung viele
Sturmſchäden entſtanden. Dachziegel, zertrümmerte
Fenſterſcheiben und Blumentöpfe gefährdeten den
Verbehr ſehr ſtark. In verſchiedenen Städten wurden
ganze Spiegelſcheiben aus den Umrahmungen
her=
ausgedrückt. In der Nähe des Hauptbahnhofs riß
der Sturm Bedachungen ſchwerer Laſtautos ab und
ſchleuderte ſie eine Streche weit fort. Auf dem
Ober=
ehrenbveitſtein wurde die Reichsflagge ſtark
beſchä=
digt. Auch aus der Umgebung kommen Meldungen
von ähnlichen Schäden. Verſchiedentlich wurden
klei=
nere, junge Bäume vom Sturm umgeknickt und
ab=
gebrochen.
Nowaweſer Obdachloſenaſyl feſtgenommen. Die
Pots=
damer Kriminalpolizei hat, um die Unterſuchungen
der Düſſeldorfer Mordkommiſſion nicht zu
beein=
trächtigen, von einer Vernehmung abgeſehen und
den Verhafteten ſofort nach Düſſeldorf transportiert.
Es handelt ſich um den Knecht Neſtroy von der
Stiner=Mühle, der ſeit der Ermordung der
Haus=
angeſtellten Maria Hahn aus Düſſeldorf,
ver=
ſchwunden iſt und von der Mordkommiſſion geſucht
wurde.
Bombenexploſion in Kolmar.
Paris. In einer Badeanſtalt in Kaiſersberg
bei Kolmar explodierte in dem Augenblick eine
Bombe, als der Nachtwächter auf ſeinem Rundgang
die Tür zur Badeanſtalt öffnete. Es wurde
bedeu=
tender Sachſchaden angerichtet. Man glaubt, den
Tätern auf der Spur zu ſein.
Das Bild zeigt den däniſchen Viermaſter „Hugen Koch” beim Scheitern. Die Beſatzung konnte durch
Rettungsſchiffe in Sicherheit gebracht werden.
Namm
Einbruch in die Jagdvilla d
Sklarek.
Die Jagdvilla der Brüder Sklarel
(Mecklenburg)
wurde von Einbrechern ausgeplünde
iſt ſeit der Verhaftung der Sklare
wachung. Die koſtbare Einrichtung
Konkursmaſſe und ſollte demnächſt z
rung gelangen.
Der ungetreue Sklarek=För
Die geſtohlenen Gegenſtände gef
Schwerin. Bei einer Durchſuch
nung des Sklarek=Förſters Ebner ſin.
Sklarek=Villa vermißten Sachen gefur
Der ungetreue Förſter hat allerding
wertvolle Gegenſtände entwendet, ſond
praktiſcher veranlagt und hat nur ſold
wählt, die er brauchen konnte, ſo eine
eine ſeidene Tiſchdecke und einige Se
elektriſche Tiſchlampe, ein Barometer
mehr. Dabei ſtellte ſich heraus, daß
vor dem Einbruch, als ſeine Arbeitgel
ſuchungshaft ſaßen, kleine Diebſtähle
ſich aus der Sklarekſchen Konkursmaſſe
genſtände genommen hatte, von dener
daß der Konkursverwalter ſie nicht ver
18 Tote. — 75 Verletzte
Bräſſſel. In Namur ereignete
tag vormittag ein ſchweres Eiſenbah:
der Einfahrt in den Bahnhof entgle
ſonenzug. Bisher ſind 10 Tote und 4
gezählt worden. Zu dem Eiſenbahnungl.
iſt zu melden, daß es ſich um den Brüſſe
delt, der um 5.42 Uhr die belgiſche He
laſſen hat. Die Aufräumungsarbeiten
Gange. — Bei den Aufräumungsaub
Unglücksſtelle, kurz vor der Einfahrt in
Namur, ſind bis jetzt 18 Tote, viele
ſtürmmelt, unter den Trümmern hervor
den. Die genaue Zahl der Verwundet
nicht feſt. Der entgleiſte Zug war ſe
Arbeitern beſetzt. In voller Geſchwind
die Maſchine, wohl infolge einer nicht
den Weiche, plötzlich aus dem Gleis um
Die Geſchwindigkeit des Zuges war
ſich die folgenden vier Wagen, die im
derartige Züge ſehr leicht gebaut ſind.
ſchoben. Drei Wagen wurden völlig
Zu dem ſchweren Eiſenbahnunglid
ergänzend berichtet, daß die wartenden 9
dem Bahnſteig Zeugen des furchtbar
waren. Perſonen, die in dem ankom
Verwandte erwarteten, gerieten natürl
heure Erregung, die ſich dem ganzen P
teilte. Die ,Bahnbeamten und die raſch h
Gendarmerie hatten alle Hände voll zu
Maſſen an dem Ueberſchreiten der Gleif
dern. Unter den Trümmern wurden bis
ſonen hervorgezogen, die ſämtlich in d.
häuſern Namurs Aufnahme gefunden
ihnen ſind 18 außerordentlich ſchwer ber
man außer den bereits gemeldeten 18 To
Tode einer ganzen Anzahl weiterer
Fahr=
muß. Unter den Toten befindet ſich aud
der umgeſtürzten Maſchine. Die Geſam
die Krankenhäuſer Eingelieferten beläuft
Augenblicklich weilt eine Gerichts= und e
Kommiſſion der Eiſenbahngeſellſchaft an
ſtelle. Das Lokomotivperſonal ſoll kein
an dem Unglück haben. Zu dem Ungul
mitzuteilen: Kurz vor Namur fällt die
lich ſteil ab. Der ankommende Zug mut
Einfahrt das Hauptgleis verlaſſen, um in
ſteig 1 einlaufen zu können. Aus noch
Gründen verſagte die ſelbſttätige Weiche,
Maſchine nach rechts aus den Schiene
wurde. Der Zug hatte noch immerheu
ſchwindigkeit von etwa 40 Kilometern.
wirkt das abfallende Gelände auf de
Wagengeſchwindigkeit verſtänkend, wooſr
prall auf die Lokomotive unerhört heſtie
Ein Grubenunglück in Lothrin
Zwanzig Mann verſchüttet.
traßburg. Im Schach „*
eutſch=Oth in Lothringen iſt eine
ift von 20 Mann im Stollen durch *
Sdecke verſchüttet worden. Der *
e ſich etwa eine halbe Stunde nach
gung, als die Arbeiter eben wiede
fgenommen hatten. Die meiſten De
ren Zug gedrückt, den ſie beladen.
nd. zwei Tote und ein Schwel
worden.
Exploſion in einem Filmateile
Sechzehn Tote?
ew York. In einem Filmal
ſtern
athé=Geſellſchaft kam es ge.
en Brand, zu einer heftigen.
un Perſonen getötet wurdel
t, daß noch weitere ſieben Pe
bzw. bei der Exploſion, ihr
Der Brand entſtand, währel
ilmrevue gemacht wurden
nut
alles a.
ugenblick wit
zuner auf der 2
En e
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gurten die Trebk
auf das Vorder.
unten hängt eint
ug ſchätzen Sie 1
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antwortet,
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hätte ihn gern heraufg
Oſtafrika gefochten he
hoe”, ſagt der Erſte ur
ſage Sſt=Afrika=Linie h.
uben, die ganze
Sa=
in auf „Volldampf vore
mit einem koloſſal
Mr den Ozean hinein. E
ſieuer ſteht am achten
Grad nach Walfiſchb
zhn Tage lang ſo
S/ud lach ins Meer ſie
ſunitän läßt der Sicherl
ſurte der Kapverdiſche
hund der Dampfer fähr
Mlihunzig Meter tief ſind
Mheiſelmagnet im Inne
Nagneten auf der Br
Ligt nun auf die vierte
Na
PN
Batreue elandz
hlenen
Be
a-
E
uem
hir-*
Sahrk nach Sidgfeika.
Von Kaſimir Edſchmid.
I.
Der Hai.
ubena” hat den Tag nur 329 Meilen gemacht. Der
rnd der Erſte Offizier ſtehen auf der Brücke. Plötzlich
ver Kapitän. Der Telegraph zu ſeinen Füßen zeigt an,
ſchraube eine Umdrehung weniger in der Minute macht,
rchen müßte.
k,” ſagt er, „ſie macht nur 85.”
iſch.”
Srſte Offizier nimmt das Telephon. Aber es iſt alles
ig. Nach fünf Minuten ruft der Kapitän den leitenden
noch einmal an.
ſer Maſchine alles all right!” ruft der zurück.
=ben Augenblick wird vom Bug her etwas gemeldet.
z : Männer auf der Brücke halten die Hände hinter die
beugen ſich herunter. Als der Kapitän ſich dann
auf=
cht er ein ungläubiges Geſicht. Langſam geht er durch
ntergarten die Treppe hinunter auf das
Promenade=
eigt auf das Vorderdeck hinab.
ug unten hängt ein Rieſenhai.
glang ſchätzen Sie ihn eigentlich?” fragte der Erſte
Dicht Meter. Gehn Sie mal rauf, Knock, und ſtellen Sie
rſte Offizier läuſt auf die Brücke, reißt den
Maſchinen=
ung geſnun Frsy r auf „Halt” und wartet. Es ſchellt. Der Zeiger
die andere Seite der Uhr zurück. Es ſchellt wieder.
ine hat geantwortet, daß ſie verſtanden hat.
—runzende tiefe Schreie ſtößt der 9500=Tonnen=Dampfer
zum erſtenmal ſeit acht Tagen auf ſeiner Fahrt durch
tik angehalten wird. Das Zeichen bedeutet: „Ich
ber das Zeichen hilft dem Hai nichts mehr. Das
ihm, während er ſchlief, den Nacken aufgeriſſen und
trecke vor ſich hergeſchleift und den Bug dabei immer
En Raubfiſch hineingerammt.
ſiw ſträubt ſich mit einemmal die fünf Meter breite
hi. Das Schiff geht in Rückwärtsdampf und zittert dabei
„le—zibern. Bei dem plötzlichen Ruck löſt ſich der Hai und
Sätte ihn gern heraufgeholt”, ſagt der Kapitän der vier
Oſtafrika gefochten hatte, naber das Bieſt iſt zu groß.”
Se”, ſagt der Erſte und ſchaut nach der grellen Flagge
h=Oſt=Afrika=Linie hinauf, „wird uns übrigens
nie=
tben, die ganze Sache.‟ Er ſtellt den Maſchinen=
1. auf „Volldampf voraus”.
), mit einem koloſſalen Atemzug geht die „Ubena‟
den Ozean hinein. Es iſt halb eins mittags.
teuer ſteht am achten Tag ſeit Southampton mit hun=
Grad nach Walfiſchbay. Es könnte ohne Gefahr für
3 zehn Tage lang ſo ſtehen, wenn die Weſtküſte nicht
id flach ins Meer fiele.
rpitän läßt der Sicherheit halber loten.
arte der Kapverdiſchen Inſeln, zwiſchen denen und
nd der Dampfer fährt, zeigt Hunderte von Punkten,
anzig Meter tief ſind.
reifelmagnet im Innern des Schiffes ſteht durch Kabel
ſagneten auf der Brücke in Verbindung. Der Erſte
gt nun auf die vierte Etage der „Ubena”, wo königlich
unter dem Himmel aufgebaut, der letzte Magnet ſteht, den nichts
beeinfluſſen kann.
Der Kapitän bückt ſich nieder. Der Kursanzeiger ſchreibe
links und rechts von der geraden Linie, welche die genaue
Rich=
tung darſtellt, eine ſanfte Wellenlinie.
„Haben Sie das geſehen?” fragt der Kapitän mit
zuſammen=
gekniffenen Brauen. Er ärgert ſich über den ſchlechten Kurs.
„Es müſſen Strömungen ſein”, ſagt der Erſte und feilt an
ſeinen Nägeln. Sie ſchauen backbord. Ueber die ſechzig Meilen
vom afrikaniſchen Feſtland kommen ſcheußliche Flutungen herüber.
„Loten”, telephoniert der Kapitän.
Sofort fällt eine maſſive Boje, die eine Glasröhre enthält,
ins Meer. Die Glasröhre hat einen chemiſchen Inhalt, der bei
einer gewiſſen Tiefe ſich ſtrichweiſe verdunkelt.
Das Glas wird aus der Boje herausgezogen und auf eine
Tabelle gelegt. Die Tiefe ſtimmt mit der Karte überein. Der
Kurs wird nur um ein geringes korrigiert. Der Erſte Offizier nimmt
dazu den Handgriff des Rudertelephons und ſtellt das Ruder ein
wenig mehr mach dem Ozean zu ein. Auf dem Uhrzifferblatt des
Telephons macht das nur ein Minimum aus.
Der Erſte Offizier ſtellt den zweiten Zeiger für das
Erſatz=
ruder noch nach, ſo daß er über dem erſten Zeiger ſteht. Für
alle Fälle.
Ein Blick auf den Himmel zeigt ihm eine leichte Roſa=
Färbung.
„Negen.”
Der Kapitän nickt. Auf der Karte ſteht eine ſchraffierte Linie,
ein Gürtel von tropiſcher Regenzone tut ſich auf.
Der Himmel iſt klar und ruhig.
Vom Ozean her kommen zwei kleine Herden Delphine und
ſpringen eine Weile wie Clowns in die Luft. Bald werden ſie
aber träg und rollen nur noch über die Oberfläche.
Die „Ubena” fährt nun auf dem zehnten Breitegrad. Sie
fährt erſt zum viertenmal nach Süd=Afrika. Der Kapitän muſtert
von oben her ſein ſüßes Schiff, das einen wundervollen Lauf
hat. Die maſſiven, breiten, aber nicht hohen Schornſteine gliedern
die Linie, die vom Bug zum Heck wie ein herrlicher Musbel ſich
ſtreckt.
Von der Küſte Portugieſiſch=Guineas kommt ein Schwarm
fliegender Fiſche. Sie furren wie Heuſchrecken. Wie auf ein
Signal hin ſpeit das Meer ſie jetzt überall aus. Manchmal ſind
es hundert, manchmal taſend, die vor dem Schtff losbrauſen
und flüchten. Sie kommen jedesmal zehn. dreißig, fünfzig Meter
weit. Das Meer iſt bewegt, mit weißen Kronen.
Die Fiſche fliegen etwas ſteif. Von oben geſehen wirken ſie dunkel,
wie ſture Lerchen. Wenn ſie in eine Kurve gehen, blitzen die
Bäuche weiß und kalt. Sie plumpſen ins Waſſer zurück, ohne
Uebergang wie Steine.
Um fünf Uhr kommt von Sierra Leone und Guinea ein
Regiment Möwen. Sie gehen gegen die fliegenden Fiſche ganz
ſtrategiſch vor. Zuerſt ſetzen ſie ſich nieder
— es ſieht
aus, als hockten ſie auf einem toten Wal. (Wale gibt es aber
nicht in dieſem warmen Waſſer.) Dann heben ſie ſich in einer
langen dreieckigen Kette und ſchneiden den Horizont von zwei
Seiten her ab. Nach einer Weile hocken ſie wieder nieder, um ſich
zu verbergen.
In der Zeit zwiſchen dem erſten und dem zweiten
Wellen=
reiten haben ſie einen großen Schwarm fliegender Fiſche
ab=
gefangen.
Um ſechs Uhr drehen ſich alle Möwen in zwei kunſtvollen
Kompanien mit einer großen Schraube in die Höhe. Sie ſind ſatt.
Nun ſie einen Teil des Himmels bedecken, wird der
Unter=
ſchied deutlich zwiſchen den bleiern unten flatternden, aber wie
Juwelen blitzenden Fiſchen und den in eleganten Rollings und
Serpentinen über ihnen ſchwebenden Vögeln.
Um ſechseinhalb pfeift der Erſte Offizter zweimal auf der
Brücke. Eine Minute ſpäter klettert ein junger Matroſe in den
Korb, der am Vordermaſt angebracht iſt. Er ſpäht in die Nacht
hinaus. Eine alte Sitte, die gänzlich zwecklos iſt — — aber ſie
iſt ſo hübſch in ihrer Hilfsbereitſchaft.
Zwei Minuten ſpäter geht die große rote Sonne unter.
„Was iſt das für ein Negerjunge?” fragte der Minenbeſitzer
Jupp den Kapitän, als dieſer in weißem Leinenanzug auf das
Promenadedeck hinunterkam. Der Kapitän kniff die Augen und
die gebuckelte Stirn zuſammen und ſtarrte nach dem Vorderdeck,
wvo es ſchon dämmrig war.
Dort lehnte ein Monroviajunge in hellen Hoſen und
Pul=
lover ohne Aermel am Bug, die nackten Arme über dem
Schiffs=
rand ausgebreitet, und ſchaute in den Himmel hinauf.
„Die Boys hatten einen Tiertransport von der Oſtküſte und
fahren nun zurück”, ſagte der Kapitän. „Sie wollten ſchon mit
der „Uſambara” fahren, fanden ſich dort aber nicht ſtandesgemäß
genug untergebracht.”
Der Minenbeſitzer, der wußte, daß Kruboys und veiſende
Schwarze auf dem Vorderdeck ein Zelt aufgeſchlagen bekommen,
ſtarrte in die opalfarbene Luft. Er ſah eine Weile nach der
Signal=
leine, die von der Brücke nach dem Vordermaſt läuft.
„Haben Sie die Leute im der dritten Klaſſe?”
„a.
„Die Ubena' iſt ein ſchönes Schiff”, ſagte der Minenbefitzer,
„aber, Kapitän, das tut mir doch leid.”
Die „Ubena” ging die Nacht auf der Höhe von Sierra Leone
vorbei. Das Kreuz des Südens ſtand prunkvoll am Himmel.
Der helbe Mond lag ſchräg ſteil über dem Schiff. Das Meer
leuchtete perlmuttern bis tief in den Horizont hinein. Dreißig
Grad auf dem Thermometer um Mitternacht. Viele
hummer=
rote Quallen und violette Meduſen trieben in dem
Waſſer=
leuchten vorbei.
Der Erſte Offizier hatte die Richtung nach Swakopmund
gepeilt, und der Kurs ging nun etwas öſtlicher. Er machte nun
am Lotungs=Telephon den Handgriff frei und ſtellte ihn auf
„Fier an”.
Nach einer Weile nahm er den Hörer und fragte:
„140 Meter?”
„Jawohl.”
Der Nordpaſſat, der von der Biskaya aus geweht hatte, der
Nachfolger des „Portugieſiſchen Norder” war eingeſchlafen.
Der Wind hatte gedreht. Das Meer glänzte zauberhaft weich
und duftete durch die warme Luft auf das Schiff hinauf.
Um fünf Uhr nachts weckten die Nacht=Stewards alle
Paſ=
ſogiere mit Außenkabimen. Die meiſten Paſſagiere ſchliefen, ein
paar Grad vor dem Aequator, bei offener Tür und ratterndem
Ventlator.
„Was gibt 8?”
„Haben Sie das Bullauge geſchloſſen. Darf ich Licht machen?
Es gibt ein Gewitter.”
Während die Meſſingſchrauben der runden Bordfenſter
zu=
geleiert werden, knallt es von Liberia herüber. Taghelles
Wet=
terleuchten flattert unaufhörlich über den Himmel. Gleich darauf
kommen lange ſchöne Donnerböen, die mit kraftvollem Schwung
an der Seite der „ubena” entlang lecken. Die „Ubena” fährt
wundervoll ſicher, nur innerlich vibrierend, durch den Tornado.
Es wird nicht lange währen. Wir fahren nur durch ein
Stück Regenzeit, das von Liberia herüberkommt.
Afrika iſt ein verrücktes Land. In Aegypten iſt jetzt
trocken=
ſter Sommer. Um den Aequator herum reguet es nicht nur von
oben, ſondern auch von unten. In Südafrika iſt Winter
nder- und Städtenappen aller Erdzeile in Gold- ung Silberdruck. Die,EREUDE AeSKURMARK-RAUCHERS
Deute gebet sich die Clue
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Rauchens
dussern.
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„Es ist leichter, Cigareften zu rauchen, als ein
Cigaret-
fenraucher zu sein. Man muss mit diesem kleinen
Aftribuf der Eleganz umzugehen versiehen und man
muss in persönlicher Eigenart seine Wahl treffen,
die immer wieder zu den Cigareften ausgeglichener
Geschmackswirkung führt.
So schafft. den, posiliven. Genuss
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ckagg für Geschenke
Kummer 343
Der Ausgeis der Reichsbank.
Weitere Entlaſtung.
Nach dem Auslveis der Reichsbank vom 7. Dezember hat ſich die
geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards
und Effekten in der erſten Dezember=Woche um 227,5 Millionen auf
2439,5 Millionen verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an
Reichsſchatzwechſeln um 15 Millionen auf 26,8 Millionen Reichsmark,
die Beſtände an ſonſtigen Wechſeln und Schecks um 104,9 Millionen auf
2263,0 Millionen Reichsmark und die Lombardbeſtände um 107,6
Mil=
lionen auf 57,1 Millionen Reichsmark abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 257,8
Millionen Reichsmark in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen. Der
Um=
lauf an Reichsbanknoten hat ſich um 232,4 Millionen auf 4684,0
Mil=
lionen Reichsmark, derjenige an Rentenbankſcheinen um 25,4 Millionen
auf 368,7 Millionen Reichsmark verringert. Dementſprechend haben
ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 41,5
Mil=
lionen Reichsmark erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 438,7
Mil=
lio nenReichsmark eine Abnahme um 6,6 Millionen Reichsmark.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um
5,9 Millionen auf 2643,4 Millionen Reichsmark erhöht. Im einzelnen
haben die Goldbeſtände um 4,3 Millionen auf 2244,6 Millionen
Reichs=
mark, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 1,6 Millionen auf
398,8 Millionen Reichsmark zugenommen. — Die Deckung der Noten
durch Gold allein beſſerte ſich von 45,6 Prozent in der Vorwoche auf
47,9 Prozent, diefenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 53,6
auf 56,4 Prozent.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Der mitteldeutſche Braunkohlenbergbau gegen die
Kanal=
bauten. Wie der Verein der Mitteldeutſchen Braunkohleninduſtrie
bekannt gibt, hat er dem Reichskanzler eine Denkſchrift überreicht,
in der er erſucht, durch Verſagen der Geldmittel die Fortführung
der Bauarbeiten des Mittellandkanals zu unterbinden und für
neue Kanalbauten vorläufig keine Mittel zur Verfügung zu
ſtel=
len. Die Denkſchrift beziffert den Betrag für den Ausbau des
Reſtſtückes des Mittellandkanals mit 320 Millionen Mark. Als
Begründung wird angegeben, daß der Ausbau des Kanals der
Ruhrkohle das Eindringen in das Abſatzgebiet des mitteldeutſchen
Braunkohlenbergbaues erleichtere, der das Fundament der mittel=
ſchreibungen und die Verzinſung ſichere Deckung finde. Auch gegen
den Hanſakanal und gegen die ſüddeutſchen Kanalprojekte nimmt
Höhe verlangt werden, daß neben den Betriebskoſten auch die
Ab=
die Denkſchrift Stellung.
Frankfurter Gasgeſellſchaft, Frankfurt a. M. Die
Generalver=
ſammlung, in der 10 Aktionäre mit 24 831 Stimmen vertreten waren,
genehmigte den bekannten Abſchluß (1,73 Mill. RM. Verluſt, der aus
der Reſerve gedeckt wird) gegen 8 Stimmen einer Oppoſition. Die
Ent=
laſtung des Aufſichtsrates erfolgte gegen 4 Stimmen. Die
Beſchluß=
faſſung über die Entlaſtung des Vorſtandes wurde ausgeſetzt, da noch
nicht feſtſtehe, ob gegen den Vorſtand Erſatzanſprüche geltend gemacht
werden können. Die Aufſichtsratswahlen wurden ebenfalls zurückgeſtellt
bis zu einer außerordentlichen Generalverſammlung, um den
öffentlich=
rechtlichen Organen Zeit zur Nominierung ihrer Vertreter zu laſſen.
MehlhandelsgroßfirmaJakob Dreyfuß, Frankfurt a. M.
Ent=
gegen dem Gläubigerverſammlungsbeſchluß, den Konkursantrag
uber die Mehlgroßhandlung Jakob Dreyfuß ſofort zu ſtellen,
ver=
ſuchten nochmals Freunde des Firmeninhabers die Möglichkeit
eines außergerichtlichen Vergleiches zu erreichen. Es fanden
Be=
ſprechungen mit der eher geneigten Mühlengruppe ſowie mit den
Bankengläubigern als den Hauptgläubigern ſtatt. Die Banken
halten jedoch, wie wir hören, ihren Standpunkt, daß der Konkurs
unvermeidlich ſei, aufrecht und ſtellen bis Mittwoch mittag dem
Firmeninhaber eine Friſt, den Konkurs zu beantragen
andern=
falls wird von Bankenſeite Antrag auf Eröffnung des Konkurſes
geſtellt.
Oſtwerke A.=G., Schultheiß=Patzenhofer Brauerei A.=G., Berlin.
In den Aufſichtsratsſitzungen der Oſtwerke A.=G und der
Schult=
heiß=Patzenhofer Brauerei A.=G. wurde beſchloſſen, der auf den
6. Januar einzuberufenden G.V. eine Dividende von wieder 15
Prozent auf die Schultheiß=Patzenhofer=Stammaktien ſowie wieder
12 Prozent auf die Oſtwerke=Stammaktien und die ſatzungsgemäße
Dividende von 6 Prozent auf die Vorzugsaktien vorzuſchlagen.
Der Geſchäftsgang der Brauereien in den erſten vier Monaten des
neuen Geſchäftsjahres wurde bei ſteigendem Bierabſatz als günſtig
bezeichnet. Auch bei den Unternehmungen, an denen die Oſtwerke
als Holding=Geſellſchaft beteiligt ſind, befriedigt der Geſchäftsgang
allgemein, und die Umſätze entwickeln ſich ſteigend.
Die Lage in der Schweizer Uhreninduſtrie. In der
Delegierten=
verſammlung der Schweizeriſchen Uhrenkammer in Neuenburg
er=
ſtattete Präſident Ed. Tiſſot den Jahresbericht und wies darauf
hin, daß die Zunahme der Uhrenausfuhr im Jahre 1929
haupt=
ſächlich dem Maſſenexport nach den Vereinigten Staaten von
Ame=
rika zuzuſchreiben iſt, die unter der drohenden Erhöhung der
Ein=
fuhrzolle erfolgte. Wenn dieſer Ausnahme=Export in Abzug
ge=
bracht werde, ſei für 1929 eher ein Rückgang der Ausfuhr
feſt=
zuſtellen.
Brodukkenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 10. Dezember. Am Produktenmarkt
war die Stimmung heute weiterhin ſehr ſchwach. Infolge der
bevor=
ſtehenden Dünger=Wechſelfälligkeiten und der Jahres=Ultimo=
Verbind=
lichkeiten beſteht bei der Landwirtſchaft ſtärkerer Geldbedarf und
in=
folgedeſſen iſt das Inlandsangebot von Brotgetreide reichlicher und tritt
noch beſonders ſtark in Erſcheinung, da das Mehlgeſchäft wieder faſt
zum Erliegen gekommen iſt und auch Exportnachfrage für Roggen,
eben=
ſo im übrigen auch für Hafer fehlt, ſo daß nur wenig Aufnahmeneigung
vorhanden iſt. Für Weizen waren etwa drei Mark, für Roggen drei
bis vier Mark niedrigere Preiſe als geſtern durchzuholen. Auch der
Lieferungsmarkt war für beide Brotgetreidearten ſchwach veranlagt.
Die weiter ſchwachen Meldungen von den Auslandsmärkten ſowie die
Unſicherheit bezüglich der geplanten Regierungsmaßnahmen drücken
ſich auch in der Marktſtimmung aus. Das Mehlgeſchäft iſt ſehr ſtill,
die Verkäufer, zeigen ſich gegenüber Untergeboten entgegenkommend.
Hafer reichlich offeriert, als Käufer iſt nur der Konſum im Markt, der
zögernb zu abgleitenden Preiſen Material aufnimmt. Gerſte ſehr ſtill.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 10. Dez.:
Getreide. Weizen: Dezember 122½, März 130½, Mai 134½,
Juli 134½; Mais: Dezember 89½8, März 94½, Mai 96½, Juli
97½: Hafer: Dez. 46½, März 49½, Mai 50½: Roggen: Dez.
106½, März 106½, Mai 105¾.
Schmalz: Dezember 10,65, Januar 10,80, März 11,05, Mai
11,25.
Fleiſch. Rippen: —: Speck, loko 10,50; leichte Schweine
9,00—9,50, ſchwere Schweine 9,00—9,55; Schweinezufuhren:
in Chicago 37000, im Weſten 139000.
Baumwolle: Dezember 17,12, Januar 17,28.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 10. Dez.:
Schmalz: Prima Weſtern 11,20; Talg, extra, loſe 8.
Getreide. Weizen: Rotwinter n Ernte 141½, Hartwinter
n. Ernte 132½; Mais 103½: Mehl 5,90—6,30; Getreidefracht:
nach England 1,6—2,0 Schilling, nach dem Kontinent 8—9
Cents.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz: 77: Loko: 9½: Dezember
9.10. Januar 9,24, Februar 9,39, März 9,55, Mai 9,87, Juli
10,08, September 10,32.
Rekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 10. Dezember 1929 ſtellten ſich
für Kupfer: Januar und Februar 134.00 (134.50), März 134.25
(134.50), April 134.25 (134.75), Mai 134.75 (135.00), Juni und Juli
135.00 (135.25), Auguſt 135.00 (135.50), September und Oktober 135.50
(135.75), November 135.75 (136.00) Dezember 135.50 (138.50).
Ten=
denz: ſtetig. — Für Blei: Januar 41.00 (42.00), Februar 41.50
(42.75), März und April 42.00 (42.50), Mai 42.50 (43.00), Juni bis
September 42.50 (43.50), Oktober und November 43.00 (43.50), Dezem=
ber 40.75 (41.75). Tendenz: ruhig. — Für Zink: Januar 39.00
(40.00), Februar 40.00 (41.00), März 40.75 (41.50), April 41.25 (42.00),
Mai bis Juli 41.50 (41.50), Auguſt 41,75 (42.50), September und
Okto=
ber 42.00 (42.75), November 42.25 (43.00), Dezember 39.50 (41.00).
Ten=
denz: ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
Brief.
Frankfurker und Berliner Effekfenbörſe
Frankfurt a. M., 10. Dezember.
Die Börſe eröffnete auch gegen die teilweiſe etwas gedrückte
Abend=
börſe ausgeſprochen ſchwach. Die erneute Verzögerung in der
Veröffent=
lichung des Finanzprogramms gibt zur größten Zurückhaltung Anlaß,
da die Börſe nicht weiß, ob das Finanzprogramm in dem
auszugs=
weiſe bekannt gewordenen Beſtandteile durchgeführt werden kann, auch
weiß man nicht, ob über das Programm der Reichsregierung
innen=
politiſche Schwierigkeiten einer Regierungskriſe entſtehen könnten. Unter
dieſem Geſichtspunkte wird das Memorandum von Schacht über den
Youngplan ſehr beachtet und weiter diskutiert. Die Geſchäftsloſigkeit,
denn Aufträge waren weder vom Publikum, noch vom Auslande
ein=
gelaufen, der unregelmäßige Verlauf der New Yorker Börſe erlaubten
der Baiſſepartei einen Vorſtoß, beſonders am Elektro=, Farben= und
erneut auch am Kunſtſeidemarkt, ſo daß die ganze Börſe ſchwächere
Kurſe zeigte. Es verloren Siemens 5, Schuckert 3, A. E.G. ½, Licht
und Kraft 1 Prozent. Der Farbenmarkt war um 2, Rheinſtahl 34
Pro=
zent gedrückt. Montanmerte verloren 1—2½ Prozent. Kaliwerte im
gleichen Ausmaße niedriger, auch Banken ſetzten durchſchnittlich 1
Pro=
zent ſchwächer ein. Man erwartet zum Jahresende für die Banken ein
ſchlechteres Geſchäftsergebnis als im Vorjahr. Am Kunſtſeidemarkt Aku
etwa behauptet, dagegen Bemberg 5 Prozent ſchwächer. Von
Trans=
portwerten verloren Schiffahrtsaktien ½, A.G. Verkehrsweſen 4
Pro=
zent. Im übrigen fielen Kursfeſtſetzungen infolge der Geſchäftsunluſt
in ſtärkerem Maße aus. Von Einzelwerten Scheideanſtalt 2½ Prozent
niedriger, da ſich die Börſe über den nur unverändert zu erwartenden
Dividendenvorſchlag von 9 Prozent enttäuſcht fühlt. Rütgers ½,
Me=
tallgeſellſchaft 1 Prozent ſchwächer. Auch der Anleihemarkt zeigt
durch=
weg rückläufige Kurſe, hier beſonders drückt andauernd Material zu
Geldbeſchaffungszwecken. Der Börſenverlauf brachte keinerlei
Geſchäfts=
belebung. Die Zurückhaltung und unſichere Tendenz blieben beſtehen.
Am Geldmarkt iſt Tagesgeld bei 6½ leichter.
An der Abendbörſe konnte ſich keine nennenswerte
Umſaß=
tätigkeit entwickeln, doch waren trotz des allgemein herrſchenden
Ordermangels die Kurſe gegen den Berliner Schluß meiſt
be=
hauptet. J. G. Farben und A.E.G. konnten bei kleinem Geſchäft
geringfügig anziehen Zellſtoff Aſchaffenburg lagen 1 Proz. höher.
Gelſenkirchen und Geſfürel gaben dagegen um Bruchteile eines
Prozentes nach. Renten ſtill. Neubeſitzanleihe 8, Barmer Bank
115½ Commerzbank 152½, Danatbank 232½, Deutſche und
Dis=
kont 148, Reichsbank 272, Gelſenkirchen 12234, Harpener 132½,
Aſchersleben 180. Mansfelder Bergbau 112, Rhein.Braunkohlen
240½, Stahlverein 101½ AKU 118. A. E.G. 158½4—157½,
Bem=
berg 145, Daimler 37½, Dt. Linoleum 235½, Licht und Kraft 155,
J.G. Farben 177½—176½, Geſfürel 156—156½, Siemens 281½/2,
Südd. Zucker 161½, Hapag 98.
Berlin, 10. Dezember.
An der Vorbörſe erſcheint die Stimmung nach einem abwartenden
und recht ruhigen Vormittagsverkehr noch ziemlich widerſtandsfähig.
Naturgemäß bildete auch heute wieder das Finanzprogramm der
Re=
gierung, über deſſen Ausmaß ein Teil der Tagespreſſe Kombinationen
veröffentlichte, das Hauptgeſprächsthema. Allerdings wurde in dieſem
Zuſammenhange auf eventuelle Schwierigkeiten bei der Beratung dieſer
Vorſchläge im Reichstage hingewieſen. Sonſt hielten ſice günſtige und
ungünſtige Momente etwa die Waage. Zu den erſten offiziellen Kurſen
bekamen dann die ungünſtigen Momente, zumal die wieder ſehr ſtarke
Orderloſigkeit auf die Stimmung drückte, die Oberhand, und es ergaben
ſich, angeblich auch auf Exekutionen, in den Hauptwerten Kursabſchläge
bis zu fünf Prozent. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe weiter ab,
wo=
bei wohl beſonders die Geſchäftsloſigkeit drückend wirkte. Später konnte
ſich das Niveau auf einige Sonderbewegungen in Siemens und
Reichs=
bank wieder auf den Anfangsſtand erholen.
Die Lage der deutſchen Maſchinenindn
im November.
Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau=Anſtalten, dem So
der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird geſchrieben: Im Ny
der Eingang von Anfragen aus dem In= und Ausland wei
Die Inlandsaufträge zeigten keine weſentlichen Veränderunge
dem niedrigen Vormonatsſtand. Die Auslandsaufträge nahr
wieder etwas zu. Der Beſchäftigungsgrad blieb etwa auf
höhe. Die durchſchnittliche Wochenarbeitszeit ſank etwas unt
den. — Von den einzelnen Maſchinenarten zeigten die Wer
nen und die Textilmaſchinen weiterhin ein flaues Inlandsg
rend das Auslandsgeſchäft ſich beſſer hielt. Bei den Landme
eine weitere Verſchlechterung der Inlands= und Auslande
feſtzuſtellen, ſo daß mit einer Fortſetzung der Betriebsein
gerechnet werden muß. Auch in Kraftmaſchinen, in Kältem
Ventilatoren und in Zerkleinerungs= und Aufbereitungsmo
das Geſchäft überwiegend ungünſtig. Die Inlandsbeſtellung
pen und Kompreſſoren entwickelten ſich verhältnismäßig
während die Auslandsbeſtellungen ungenügend waren.
für Hüitten=, Stahl= und Walzwerksanlagen meldeten ein
reichendes Geſchäft. Bei den mechaniſchen Fördermitteln
Meldungen über das Inlandsgeſchäft überwiegend ungünſt
ſich beim Auslandsgeſchäft die günſtigen und die ungünſtigen
etwa die Waage hielten. Verhältnismäßig befriedigend war
träge in Maſchinen für die Papierverarbeitung und das ar
werbe und, vorwiegend aus Saiſongründen, in
Nahrungs=
mittelmaſchinen. Im Apparatebau war das Auslandsgeſck
nismäßig günſtig, das Inlandsgeſchäft dagegen flau.
Diehmärkke.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 10. Dezember.
10 Ochſen, 9 Bullen, 557 Kühe oder Färſen, 164 Kälber,
950 Schweine. Marktverlauf: bei Großvieh mäßig vege,
bei Schweinen lebhaft, geräumt. Es wurden für 50 Kilogra
gewicht folgende Preiſe in RM. bezahlt: Ochſen 56—60, 45
40—48, Kühe 44—49, 32—40, 26—30, 18—22, Färſen 50-
70—82, 65—69, Schweine 74—76, 77—80, 78—81.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Börſenvorſtände in Berlin und Frankfurt
dem Antrage der Bankbeamtenverbände auf Ausfall der
24. bs. Mts. nicht entſprochen. Es findet vielmehr der
Samstagsbörſenverkehr ſtatt.
Von den ringfreien, der Konvention nicht angehörender
fabriken wurde ein Schutzverband gegründet, welcher m
Kampfmaßnahmen gegen die beabſichtigte Kontingentiery
Zigarettenfabrikation vorgehen will, da die Klein= und M
in der Zigaretteninduſtrie durch eine Kontingentierung au
gefährdet würden.
In der Gläubigerverſammlung der zuſammengebrock
Kredit A.=G. (Holſten=Bank) kam es zu heftigen Tumultſze
Konkursverwalter bekanntgab, daß bei einem Geſamtverluſt
RM., dem vielleicht einziehbare Außenſtände von 9000 RM
ſtehen, die nichtbevorrechtigten Forderungen der 800 kleiner
Höhe von 388000 RM. leer ausgehen werden.
Die Lage im Drahtziehereigewerbe hat ſich auch im
Monat noch nicht geändert. Die eingehenden Aufträge
hinter der Produktion zurück, ſo daß erhebliche Mengen
auf Lager genommen werden müſſen.
Aus einer Halbjahres=Aufſichtsratsſitzung der Rheiniſ
kohle= und Brikettwerke A.=G. in Köln erfahren wir, daß
Beſchäftigung bis Oktober 1929 durchaus befriedigend we
bei anhaltender guter Geſchäftslage auch im zweiten §
1929/30 wieder mit einem günſtigen Ergebnis zu rechnen i
„Im Prozeß der J. G. Farbeninduſtrie in Frankfurt
die Intereſſengemeinſchaft Deutſcher Seifenfabriken hat
gericht der Klage ſtattgegeben, daß nur die J. G. Farbe
das Recht hat, die Buchſtaben J. G. im Firmennamen zu
Der Aufſichtsrat der Frankenthaler Brauhaus A.=G.,
ſchlägt der Generalverſammlung für 1928/29 unverändert
Dividende vor.
grode He
ng 7I.
Große Dombe
Hin Hutzet 1.
W68 Ge
2 Prdwit
MA H. I, hea 25.
ſato md Lictr 30 Pſ
Berliner Kursbericht
vom 10. Dezember 1929
A
tum nit einer Eläckst
Deviſen
vom 10. Dezen
eniteltend / Mainzer.
tuto alt Listen
232.50 J. G. Farben
177.25 Rütgerswerke 69.— Helſingfors 100 finn. Ml 10.48 10.50. Schweiz 100 Franter Deutſche Bank u.
147.— Gelſenk. Bergw. 122.50 Salzbetfurth Kalt 314.— Wien 100 Schilling 58.705 58.82 Spanien 100 Peſetas Disconto=Geſ. Geſ. f.elektr. Untern 156.25 Leonh. Tietz 149.50 Prag 100 Tſch. Kr.) 12.377 12.39 Danzig 100 Gulden Dresdner Bank 145.50 Harpener Bergbau 132.50 Verein. Glanzſtoff 160.— Budapeſt 1100 Pengo 173.035 73.17. Japan 1 Yen Kapag 97.25 Soeſch Eiſen
zu 107.125 Verein. Stahlwerke 101.— Sofia 1100 Leva 3.077 2.C2 Mio de Janetro 1 Milreis Hanſa Dampfſch. 141.50 Phil. Holzmann 81.50 Weſteregeln Alkali 191.75 *
Holland 100 Gulder 168.421 168.76 Jugoſlawien 1100 Ding
Portugal 100 Escudo
100 Drachm=
1 türk. 2 Nordd. Lloyd B6.875 Kali Aſchersleben 185.— Agsb.=Nrnb. Maſch. 76.— Oslo 100 Kronen 111.85 112.0 A. E. G. 157.75 Klöcknerwerke 80.— Baſalt Linz 20.25 Kopenhagen 100 Kronen 111.99 112.2
Athen Bayr. Motorenw. 82.25 Köln=Neueſſ. Bgw./105.25 Berl. Karlsr. Ind. 68.— Stockholm 100 Kronen 112.51 112.73/Konſtantimopell J. P. Bemberg 145.— Ludw. Loewe 156.— Hirſch Kupfer 116.50
London. 1 2.Sta 20.368 20.408/Kairo 1 ägypt. 4
1 canad. Tol
1 Goldpeſo
100 eſtl. Kr.
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Mittwoch, den 11. Dezember 1929
Seite 15
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„isſchutz durch Verlag O3kar Meiſter. Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
Ich glaube darin Eddus Worten. Er ſagte, Peter
Vater des Senators, habe ihm das Kind gebracht,
Towler? Der Mann, den alle hochachten, den die
ſichz on den Kanzeln als das Muſter eines Chriſten
prie=
ind (h preiſen. Dieſer Mann?”
Fa Nit einem Greis habe ich abzurechnen! Eine bittre
ſeg.u it. Ich weiß nicht: Mein Vertrauen zu dem Sohne
ſcht. I wert. Ich halte auch den Senator Towler als
dellch n Konkurrenzkampf. Wirſt ja wiſſen, daß er jetzt
ülti= illingtons Fleiſchwerke aufgekauft hat. Waterbeacher
Siich im Sacke zu haben und dazu noch eine Anzahl
7 Mac Millans Werke noch nicht.”
Hux inſt, daß es Tatſache iſt, daß Towler Willingtons
ſchw. beſitzt?”
Be 1. nt! Ich habe einige Freunde in den
Willington=
en ging damals los, als der große Geldtransport, der
ſoh= der enthielt, überfallen wurde. Da kam der alte
wat- twas in Druck. Nicht ſchlimm. Aber Towler paßte
THST ſEn t anſcheinend ſeine Spione in dem Werke
Willing=
urn ls er mit der großen Propaganda einſetzte, wußte
cheid und durchkreuzte den wirklich ausgezeichnet
Alegt-3 Reklamefeldzug vollkommen. Willington warf auf
Wes gewiſſermaßen zweihunderttauſend Dollar zum
Fen=
hug Es iſt dann noch allerhand paſſiert in den Werken,
bei uns. Jedenfalls ſcheint Willington nicht weiter
ne
ötz rat ein.
Aſte mit wichtiger Miene eine Karte.
o-las John Willington.
Städtiſch
nm eichte er ſie Benn, der einen überraſchten Laut
aus=
prechen wir von ihm. Ausgezeichnet! Dieſem
Be=
me ich, daß es mit Towler doch noch nicht ſo weit
ielslt kann ich die Willington=Werke kaufen.”
eihnad
aäre glänzend und ein harter Schlag für Towler.”
für die reſtiz, Wils on, der Koloß, trat pruſtend ein.
Aßademie, su Ah 1= ah ..." ſtöhnte er, „das verdammte Laufen. Wird
hter. Das Wetter noch dazu, das . . . das)
ver=
tter!
half Willington beim Auskleiden und praktizierte
Seſſel, der dem Gewicht des Rieſen gewachſen war.
Aß ieber George, Sie werden ſich wundern, warum ich
hnes mme.”
Mr. Willington, Sie irren ſich. Ein Polizeipräſident
tr wundern. Was koſten die Willington=Fleiſchwerke?”
Der Rieſe ſah George verdutzt an, dann brach er in ein
Ge=
lächter aus, klatſchte ſich auf die fetten Schenkel und rief: „Alle
Achtung, lieber George! Wir kommen ins Geſchäft. Glatte
Summe . . ſieben Millionen Dollar. Ein Million bare
Anzah=
lung, die anderen ſechs Millionen arbeiten im Betriebe weiter
ohne Verzinſung, nur gegen einen Gewinnanteil . . . ſagen
wir fünfzehn Prozent.”
„Sie ſind verrückt, Mr. Willington!” ſagte George aus
ehr=
licher Ueberzeugung.
Willington zwinkerte vergnügt mit den kleinen Aeuglein
und nickte.
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Bin verrückt! Stimmt! Meine Werke ſind mehr wert,
wenigſtens wollte Towler neun Millionen bar zahlen. Neun
Millionen, mein lieber George! Ich muß nämlich verkaufen,
oder neues Kapital hereinnehmen. Sie wiſſen ja, was für
Ver=
luſte ich gehabt habe. Ein Pech in dieſem letzten Jahre! Ich
habe keine bares Betriebskapital mehr. Die Banken borgen
mir wohl, aber gegen wahnſinnige Zinſen, denn man hat ſo
allerhand. Nachrichten über die Willington=Fleiſchwerke
ver=
breitet. Sie wiſſen ja ſelber.”
„Ich weiß!”
„Meinen Werken iſt aber mit einem Kredit von einigen
hunderttauſend Dollars nicht geholfen. Einen Teilhaber
her=
einnehmen, der zwei bis drei Millionen einbringt, das möchte
ich nicht, es würde auch dem augenblicklichen geſchäftlichen Status
nicht gut ſein. Ich habe einen verdammt ungünſtigen Standort
zwiſchen den zwei größten Werken. Ich hab’s nun ſatt gekriegt.
Will mein letztes Jahrzehnt oder die letzten zwei mal an mich
denken. Drum verkaufe ich.”
„Warum wandeln Sie nicht in eine Aktiengeſellſchaft um?”
Willington machte ein ſehr wichtiges Geſicht und ſagte:
„Wegen Towler. Was glquben Sie, George, wie der meine
Aktien in Grund und Boden ſpekuliert hätte, er mit ſeinen
Rieſengeldern? Das hieße, es ihm leicht machen. Nein, da habe
ich mir lieber geſagt: Ehrenvolles Ende, Abſchlußſtrich.”
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„Auch verſtändlich! Aber warum wollen Sie Towlers
An=
gebot nicht annehmen? Neun Millionen! Das iſt nicht zu viel,
aber doch nicht ungünſtig.”
„Weil ich durch einen Zufall dahintergekommen bin, daß
Towler hinter den Schweinereien ſteckt, die in meinen Werken
paſſiert ſind. Natürlich nicht hinter dem Raub des
Geldtrans=
portes, aber hinter den anderen unſauberen Geſchichten. Vor
drei Stunden habe ich es erfahren, und da habe ich mir ge=
ſagt: Nie und nimmer Towler, und wenn ich meine Werke an
Robert George verſchenke.”
George lächelte vor ſich hin.
„Intereſſant, lieber Willington. Alſo bei Ihnen auch
Towler.”
Verſtändnislos blickte Willington auf George.
Dann fragte er haſtig: „Haben ... haben Sie auch
Tow=
lers Wirken verſpürt?”
„Und nicht zu knapp!” warf Benn ein. Dann erzählte er
ihm die einzelnen Fälle.
Willington kam förmlich in Wut und belegte den
ehren=
werten Senator mit allerlei Namen, die nicht gerade einen
liebenswürdigen Charakter hatten.
„Wollen Sie kaufen, Mr. George?”
„Ich kaufe.”
„Zu meinen Bedingungen?”
„Sie ſind verrückt. Ich will Sie nicht ſchädigen, oder beſſer
geſagt, Ihren Sohn.”
„Meinen Sohn nicht!” lacht Willington. „Hören Sie George,
gerade an den denken Sie nicht. Der leichtſinnige Strick gehört
einmal unter Kuratel. Ich will nur eine Million in bar.”
„Gut. Alſo ſagen wir acht Millionen. Eine Million davon
bar und die übrigen ſieben Millionen bleiben ſtehen bei einen
Gewinnbeteiligung von vierzig Prozent.”
„Ich akzeptiere alles. Nur Towler will ich es beweiſen.”
„Alſo Towler! Immer wieder Towler!” ſagte George zu
Benn, als Willington ſie wieder verlaſſen hatte. „Wir werden
doppelt auf der Hut ſein müſſen, lieber Benn. Er iſt ſehr
rückſichtslos.”
Plötzlich ſchraken beide zuſammen.
Schüſſe krachten draußen.
Sie ſahen, wie die Bogenlampen verlöſchten. Man hatte
ſie zerſchoſſen.
George ſtürzte zu dem Schaltbrett, drückte den dritten Knopf,
und im Augenblick war die Villa hermetiſch abgeriegelt.
Sie traten aus dem Zimmer heraus in die Diele, wo Bökkel
mit den vier Poliziſten beſtürzt ſtand.
„Raſch!” befahl George. „Verrammelt die Tür. Sie wollen
uns überfallen. Bökkel, die Küche ausräumen, den großen
Küchenſchrank vor und alles was geht. Sie rammeln die Tür
ein."
Während ſich die Poliziſten unter Bökhels Leitung damit
beſchäftigten, den Eingang zu verbarrikatieren, ſtürzte George
mit Benn empor in den erſten Stock. Ueberall wurden die
Rol=
laden heruntergelaſſen.
Dann verteilte Benn die Poliziſten und Bökkel im Hauſe,
denn er befürchtete, daß die Verbrecher verſuchen würden, durch
eines der Fenſter einzudringen.
Er ſelber ſtürzte erſt zum Telephon.
Keine Verbindung.
Dann trat er in die Sendezelle und ſchaltete den kleinen
Kurzwellenſender ein.
Im Lauſcherzimmer begann der kleine Morſeapparat zu
tichen, als Irving gerade im Zimmer ſtand.
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