Ginzelnummer 10 Pfennige.
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Dezember 2.18 Reichsmarl und 22 Pfennig
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Frankfurt a. M. 1304
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geftattet.
Nummer 341
192. Jahrgang
Montag, den 9. Dezember 1929.
27 mm breiie Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Reklamezelle (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichepfg.
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Relieme=
zelle 300 Reſchsmark. Alle preiſe in Reichsmart
(1 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltrelbung fäll jeher
Rabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Kriſenluft in London?
tere Revolke. — Die Konſervakiven als Rekker.
Die Niederlage im Oberhaus.
* London, 8. Dez. (Priv.=Tel.)
fährend der abgelaufenen Woche hat die zweite
arbeiter=
liche Regierung zweimal eine deutliche Warnung erhalten,
e als Minderheitsregierung nicht ohne Gefahr über ge=
Brenzen hinausgehen kann. Die eine Warnung kam aus
genen Reihen, die andere vom Oberhaus. Von den
bei=
die innere Revolte die weitaus bedeutſamere. Während
rsſprache über die Arbeitsloſenverſicherungsvorlage haben
ſe bis zu 30 Abgeordneten der arbeiterparteilichen
Frak=
egen die Regierung geſtimmt, von denen allerdings nur
inerer Teil zur Oppoſition unter allen Umſtänden und
jadet der Folgen entſchloſſen war. Immerhin verblieben
er unentwegten Oppoſitionellen und die ſogenannten
ders, die ſich allem Zureden als unzugänglich erwieſen
ne Einladung zum Frühſtück beim „Miniſterpräſidenten
riald ablehnten. Sie haben in allem zu erkennen gegeben,
eine Spaltung innerhalb der Partei nur noch als eine
giſchen Schlußſtein unüberwindlicher
Meinungsverſchie=
en mit der Mehrheitsgruppe der arbeiterparteilichen
ausfraktion betrachten.
r zwei Tagen iſt allerdings der innere Frieden wieder=
Ut worden, und bezeichnenderweiſe war es Snowden,
Rebellen zur Vernunft brachte. Der Vorgang hat zu=
* zwar keine praktiſchen Auswirkungen für die innere
der Regierung, aber doch ſymptomatiſche Bedeutung.
rald iſt als Führer einer Minderheitsregierung mit
Rück=
f Konſervative und Liberale gezwungen, das offizielle
rogramm, die Durchführung des Sozialismus, in der
1ide zu laſſen. Er und ein großer Teil ſeiner Frakt:
3, ohne daß es ſie ſonderliche Ueberwindung koſtet, ja,
* ſogar mit einer leiſen inneren Dankbarkeit für die
r der Mehrheitsverhältniſſe im Unterhaus, die peinliche
rente verbieten.
er was Führer und Parteimehrheit aus innerem Trieb
Itiger Erkenntnis der gegebenen Bindungen tun oder
unterlaſſen, findet noch lange nicht die Billigung des
n Flügels. Dieſer beſteht vielmehr darauf, daß eine
rufs Exempel gemacht würde, auch wenn klar genug iſt,
mit der Niederlage und dem Rücktritt der Regierung
Früßte. Dieſe Radikalen wollen 100prozentigen
Sozialis=
ud er gar keinen.
woden hat ſie zwar beruhigt, aber ſicherlich nicht über=
Und ſie werden bei ſpäterer Gelegenheit erneut ihre For=
„r anmelden, dann vielleicht mit peinlicherer Wirkung für
Yierung, wenn ſich die Konſervativen nicht wieder, wie
S1 emal, durch Abweſenheit der Hälfte aller Mitglieder als
Aa der Not erweiſen. Macdonald als Regierungschef und
io hrer iſt überdies nicht der geeignete Mann für die Be=
1x dieſer Radikalen. Seine ſachliche Ueberlegenheit iſt
Ur Ungeduld gepaart, die ſich während des letzten Kon=
Is Hindernis erwies und die für jede neue Kriſe eine
parſtellt.
Revolte im eigenen Lager zwingt die Regierung
jeden=
einer Art Bereitſchaftsdienſt nach zwei Fronten, gegen
en bürgerlichen Parteien und den eigenen linken Flügel.
eſen Umſtänden wird die weitere Entwicklung weſentlich
Mohängen, wie die Lage auf dem Arbeitsmarkt ſich
ent=
b die Bergbaukriſe gelöſt wird, und vor allem, wie ſich
erung zu etwaigen Empfehlungen des nun eingeſetzten
1Sausſchuſſes für eine Wahlreform ſtellen wird. Die
— ung in der letzten Frage wird die weitere Haltung der
I ſchließlich beeinfluſſen, und eine Ablehnung jeder
* rm würde ſie wahrſcheinlich veranlaſſen, die erſte
paſ=
legenheit für den Sturz der Regierung zu benutzen.
3weite Warnung, die durch die Annahme des Antrages
kenheads im Oberhauſe erfolgte, der ſich gegen die
Wie=
lung der Beziehungen zu Sowjetrußland ausgeſprochen
rd ſachlich einfach übergangen. Er iſt auch für den
( bedeutungslos, aber er wird im gleichen Moment
ge=
in dem tatſächlich eine neue kommuniſtiſche Propaganda
nd oder Indien verſpürbar werden ſollte. Lord
Birken=
ritt zwar nicht die Mehrheit der Konſervativen, und ein
für engliſche Verhältniſſe beſonders häßlicher
perſön=
griff auf Maccdonald und Snowden, denen er die
rtion für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts der City
don abgeſprochen hatte, hat ihm auch aus den eigenen
Härfſte Zurückweiſung eingetragen; aber auf der anderem
ſicher, daß die ruſſiſche Frage noch immer ein heikles
11, ſobald die indiſche Frage anſangs nächſten Jahres
utte Stadium tritt. Die beiden Warnungen der letzten
12 jedenfalls als Symptome außerordentlich beachtens=
Ogüllige kſchechoflowakiſche
Konzenkrakions=
kabinelk.
Präſident der Republik hat heute das bürgerlich=
ſozial=
ſche Konzentrationskabinett ernannt. Mit Ausnahme
Aenderungen, die auf die Rivalität der tſchechiſchen
ei zurückzuführen ſind, hat die Regierung die ſchon ge=
Dcſammenſetzung. Das Innenminiſterium übernimmt
urſprünglich hierfür genannten früheren Unterrichts=
Dr. Stefanek der frühere Landwirtſchaftsminiſter Dr.
Sldw. Agrarier), das Landwirtſchaftsminiſterium ſtatt
Aligen Landwirtſchaftsminiſters Stanek der hervorra=
Zechiſche Agrarierführer Bohumir Bratae, beide tſche=
(karier. Von den 16 neuen Miniſtern hatten nur vier
* Portefeuille inne, und zwar der Miniſter für ſoziale
Dk. Czech, Vorſitzender der deutſchen Sozialdemokra=
Artei in der Tſchechoflowakei und Mitglied des Exeku=
Ies der Internationale in Zürich, Landwirtſchafts=
Oiatae, Miniſter für öffentliche Arbeiten Doſtalek (Ka=
Sp), bisher Vizepräſident des Abgeordnetenhauſes,
Delsminiſter Dr. Matouſchek, Vationaldemokrat.
Vom Tage.
Bei Braunſchweig wurde ein Eiſenbahnattentat
vereitelt. Bei der Verfolgung der Täter wurde ein
Bahnſchutz=
bedienſteter verletzt.
Ein Dock von 11000 Tonnen, das von Hamburg nach Rotterdam
geſchleppt werden ſollte, brach nördlich der Inſel Terſchelling infolge
des heftigen Sturmes in zwei Stücke. Zwei Mann der Beſatzung
ertranken; die übrigen acht konnten gerettet werden.
Aus Redange in Lothringen wird ein
Grubenun=
glück gemeldet. Ein Grubenſchacht ſtürzte in dem Augenblick ein, als
eine Kolonne Arbeiter denſelben paſſierte. Zwei Arbeiter wurden
auf der Stelle getötet und zwei weitere ſchwer verletzt.
Der Sturm längs der franzöſiſchen atlantiſchen
und Mittelmmerküſte iſt einer der andauerndſten und
hef=
tigſten, die je erlebt wurden. Aus allen atlantiſchen Häfen
Frank=
reichs laufen Nachrichten über in Not geratene Schiffe ein.
Nach einer jetzt bekanntgewordenen Statiſtik ſind im
ver=
gangenen Steuerjahr, das mit dem 30. Juni abſchloß, durch
die Prohibitionspolizei 66 195 Perſonen wegen Vergehens
gegen das Volſtead=Geſetz verhaftet worden.
Außer=
dem hat die ſtaatliche Polizei der verſchiedenen amerikaniſchen Staaten
bei 11 155 Verhaftungen aktiv Beiſtand geleiſtet.
Tagung des Deukſchngkionalen
Arbeikerbundes.
Aufhebung der Bindung an die deutſchnakionale
Volksparkei.
Berlin, 8. Dezember.
Vom Deutſchnationalen Arbeiterbund wird über die heute
hier abgehaltene Sitzung des Verwaltungsausſchuſſes ein Bericht
ausgegeben, in dem es u. a. heißt:
Der Ausſchuß erhebt in aller Oeffentlichkeit ſchärfſten Proteſt
gegen den vom Parteivorſitzenden Hugenberg ausgeübten
Ge=
wiſſenszwang und gegen ſein diktatoriſches Vorgehen, welches den
Bundesvorſitzenden Abg. Hartwig und mit ihm weitere
Arbeit=
nehmerabgeordnete gezwungen hat, aus der D.N. V.P. bzw. aus
der Fraktion auszutreten. Der Bundesausſchuß hält in Treue
zu ſeinem Vorſitzenden. Um das zu bekräftigen, wird auf Grund
der von der Kaſſeler Reichstagung des Deutſchnationalen
Arbei=
terbundes dem Vorſtand erteilten Vollmachten beſchloſſen, durch
Aenderung der Bundesſatzungen die bisherige abſolute Bindung
an die D.N. V.P. aufzuheben. Damit erhält der Deutſchnationale
Arbeiterbund ſeine organiſatoriſche Freiheit und Selbſtändigkeit
im politiſchen Handeln, wobei es dem freien Willen der einzelnen
Bundesmitglieder anheimgeſtellt bleibt, weiterhin der D.N. V.
P=
anzugehören. Die ſofort in Kraft geſetzten Satzungsänderungem
werden der nächſten ordentlichen Delegiertentagung zur
nachträg=
lichen Genehmigung vorgelegt.
Die Landkagswahlen in Thüringen.
Weimar, 8. Dezember.
Die Wahlen zum Landtag von Thüringen ſind, ſoweit
bis=
her Nachrichten vorliegen, im ganzen Lande vollkommen ruhig
verlaufen. In Altenburg, wo es in den letztem Tagen
verſchie=
dentlich zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten zu
ſchwe=
ren Zuſammenſtößen gekommen war, herrſchte vollkommene
Ruhe. In Hildburghauſen war Polizeibereitſchaft eingeſetzt
wor=
den, doch kam es auch hier zu keinerlei Störungen. Die
Wahl=
beteiligung war im allgemeinen rege. Sie betrug in Eiſenach
zwiſchen 70 und 75 Prozent. Aus der ländlichen Umgebung von
Weimar wird ein ſtarkes Anwachſen der nationalſozialiſtiſchen
Stimmen gemeldet.
Nach dem vorläufigen amtlichen Geſamtergebnis der
thü=
ringiſchen Landtagswahlen ergibt ſich folgendes Bild:
Die Kommuniſtiſche Oppoſition, das Zentrum und die
Haus=
beſitzer werden ebenſo wie die Volksrechtpartei im neuen
thü=
ringiſchen Landtag nicht vertreten ſein. Die Wahlbeteiligung
be=
trug 80 Prozent.
Die Gemeindewahlen in Bayern.
München, 8. Dezember.
Die heutigen Neuwahlen zu den Gemeindevertvetungen und
Stadträten ſind in München und, ſoweit die bisher vorliegenden
Meldungen erkennen laſſen, auch im ganzew Lande ruhig
ver=
laufen. In der Landeshauptſtadt ſetzte der übliche Wahlbetrieb
ſchon in den Vormittagsſtunden ein. Die einzelnen Parteien
— in München im ganzen 14 — entfaltetem auch in letzter Stunde
noch rege Propaganda in Wort und Bild. Uniformähnliche
Klei=
dung war polizeilich verboten. Die Wahlbeteiligung dürfte im
Durchſchnitt mit etwa 70 Prozent angenommen werden, alſo die
von 1924 mit rund 80 Prozent nicht ganz erreichen.
Der neue Münchener Stadtrat wird ſich wie folgt
zuſam=
menſetzen: Sozialdemokraten 17 (16), Deuſchnationale 3 (6),
Kommuniſten 3 (2), Baheriſche Volkspartei 12 (14),
National=
ſozialiſten 8 (4), Grund= und Hausbeſitzer 2 (1), Freie
Bürger=
liche Mittelſtandspartei, die aus Demokraten, Deutſche
Volks=
partei und Reichspartei des deutſchen Mittelſtandes gebilder
wurde, verlor trotz des Zuſammenſchluſſes einen Sitz und m
3 Mandate halten. Bayeriſche Mittelſtandspartei und der
werkſchaftsring ſind mit je einem Sitz nunmehr vertreten.
*
Was bereikek ſich in Angarn vor?
Schleichende Kriſenſymptome. — Die Nöte der Landwirtſchaft.
Die Oſtreparationen. — Die Möglichkeit einer Rechtsdiktatur,
Von
Dr. Guſtav Erenyi.
Budapeſt, Anfang Dezember.
Graf Bethlen iſt im derzeitigen Ungarn der älteſte
Miniſter=
präſident, älter ſelbſt als Muſſolini, mit dem ihn nicht bloß eim
Freundſchaftsvertrag von Land zu Land, ſondern auch verwandte
Züge in der politiſchen Taktik verbinden. Immerhin iſt der
ungariſche Miniſterpräſident kein Freund flammender Reden und
auch keine Machtnatur, die die Maſſen durch einen Wink ihrer
Augenlider mit ſich fortzureißen vermag. Doch ohne es jemals
auf ein diktatoriſches Gebaren im allgemein gebräuchlichen Sinne
des Wortes abgeſehen zu haben, verſtand er, ſeinem Willen und
ſeinen politiſchen Abſichten im Laufe ſeiner nunmehr faſt
neun=
jährigen Regierungszeit unter allen Umſtänden Geltung zu
ver=
ſchaffen und von dem Karl=Putſch über die
Frankfälſchungs=
affäre bis zu allerhand Parlamentsſkandalen neueren Urſprungs
ſich über die gefahrvollſten Klippen durchzuwinden. Es kam ihm
hierbei eine noch von ſeinem großen ſiebenbürgiſchen Ahnen, dem
Fürſten Gabriel Bethlen, geerbte Schlauheit zuſtatten, die ihn
in heiklen Situationen immer wieder zu geſchickten frontalen
Teilumgruppierungen befähigte und ihm ſelbſt unter
bedräng=
teſten Umſtänden die Möglichkeit offen ließ, um den Preis einer
geringfügigen Rekonſtruktion ſeines Kabinetts durchzukommen.
Doch während der letzten Wochen haben ſich die Dinge
weſentlich anders geſtaltet. Es macht ſich im Regierungsmilieu
eine Amtsmüdigkeit bemerkbar, die bereits von
verſchie=
denſten, zum Teil auch von gouvernemental geſinnten Kreiſen
zu der Bedeutung einer ſich allmählich vorbereitenden
Regie=
rungskriſe fortgeſponnen wird. Indes fahndet man bei der
Deu=
tung dieſer Symptome vergeblich nach Ereigniſſen oder
Strö=
mungen, die die Stellung des Grafen Bethlen unwiderruflich
erſchüttert hätten. Erſt vor wenigen Wochen zeigte es ſich aus
Anlaß der Munizipalwahlen in den Komitaten, die zwar nach
der Maßgabe des neuen Verwaltungsſtatutes, doch immerhin —
im Gegenſatze zu den parlamentariſchen Wahlen — auf Grund
einer geheimen Abſtimmung zuſtandegekommen ſind, daß es der
Regierung nach wie vor nicht an einem breiten und zuverläſſigen
Anhang gebricht. Wodurch ſich der ungariſche Premier
anſchei=
nend trotz der ihm treu gebliebenen Gefolgſchaft entmutigt fühlt,
das ſind einerſeits immer augenfälliger werdende
außen=
politiſche Schwierigkeiten und andererſeits recht
unerfreu=
liche ſoziale und wirtſchaftliche Erſcheinungen im Innern, die
den Eindruck wachrufen müſſen, daß das Konſolidierungswerk
der Regierung nicht den erhofften Vollerfolg gezeitigt hat.
Ueber die allgemeine Wirtſchäftslage tat dieſer Tage der
gegenwärtig an der Spitze der Ungariſchen Nationalbank ſtehende
frühere Gouverneur der öſterreichiſch=ungariſchen Bank,
Alexan=
der Popovics, eine bemerkenswerte Aeußerung, aus der
gewiſſermaßen hervorgeht, daß die Sanierung des
Staatshaus=
haltes mit draſtiſcheren Mitteln vorgenommen worden ſei, als
es die Volkswirtſchaft ohne ernſte Erſchütterungen ertragen
konnte. Eine die mittleren Erwerbsſtände bedrückende
über=
mäßige Steuerlaſt verhindert im Verein mit den Schwierigkeiten
in der Kreditbeſchaffung den Prozeß einer normalen
Kapitalbil=
dung, unterbindet in fortſchreitendem Maße den geſamten
wirt=
ſchaftlichen Wechſellauf und führt zu einer Allgemeinkriſe aus
der es nur vermittels einer Senkung der Steuern und der
verbundenen Reſtringierung des Staatsbudgets einen rett
Ausweg gibt. Solche Gedankengänge weiſen recht deutlz
den unerträglichen Etatismus als den Hauptgrund derg
riſchen Wirtſchaftsſtauung hin — auf ein Uebel, auf deſſe
beſtehen immerhin in entſcheidendem Maße die Sicherh
derzeitigen Regierungskurſus beruht. In einem Lande,
ſonſt nur eine ganz kleine Geſellſchaftsausleſe der drin
Exiſtenzſorgen enthoben iſt und in dem die Unzufriedenhe
teſter Erwerbsſchichten mit den beſtehenden Verhältniſſen
an und für ſich als ein latenter Kriſengrund angeſehen /
muß, ſchart ſich ein übergroßer und verzärtelter Beamte
als Schutzwall hinter die Regierung.
Inmitten einer allgemeinen Wirtſchaftsnot, die die
verſchie=
denſten Berufskategorien mit der gleichen Wucht erfaßt,
begeg=
net man den drohenden Anzeichen einer beſonderen
Agrar=
kriſe. Man fragt unwillkürlich, wieſo ein Staat von
ausneh=
mend günſtigen landwirtſchaftlichen Produktionsbedingungen
von den Fährniſſen einer ſolchen Kriſe heimgeſucht werden kann.
Als die Hauptanläſſe für die lahmgelegten Energien der
Land=
wirtſchaft führte der Miniſterpräſident kürzlich die niedrigen
Getreidepreiſe und die unerquicklichen Kreditverhältniſſe ins
Treffen und hielt dafür, daß beide mehr oder weniger
inter=
nationale Symptome ſeien, für die die ungariſche Regierung
keine unmittelbare Verantwortung treffen könne. Die Lage
ge=
ſtaltet ſich indes für den Landwirt noch inſofern beſonders
un=
günſtig, als den niedrigen Getreidepreiſen ungerechtfertigt h09e
Anſchaffungspreiſe gegenüberſtehen, die durch eine gewalttatige
amtliche Schutzzollpolitik bedingt ſcheinen.
Selbſtverſtändlich ſieht ſich die Regierung durch die in
brel=
teſten Agrarkreiſen herrſchende Verlegenheit, die allmählich auch
auf den Großgrundbeſitz überzugreifen und die Produktibität zu
hemmen droht, vor nicht geringe Sorgen geſtellt. Zu dieſer
latenten Kriſe geſellt ſich nun als eine akute Verwicklung von
recht peinlichem Charakter die durch die jüngſten Pariſer
Ver=
handlungen friſch aufgerollte Frage der Oſtreparationen,
durch die ſich vor allem Ungarn und Bulgarien getroffen, fühlen.
Seite 2
Während es in Sofia infolge der an den bulgariſchen Staat
ge=
ſtellten neuen Forderungen bereits, zu ſtürmiſchen
Straßen=
demonſtrationen kam, beſchränkte man ſich in Budapeſt einſtweilen
noch auf eine publiziſtiſche Abwehr, obſchon auch hier bereits
eine geſellſchaftliche Proteſtaktion größeren
Maß=
ſtabes vorbereitet wird. Die ungariſchen Unterhändler in
Paris ließen mit recht unzweideutigem Nachdruck erkennen, daß
ſie weder auf eine Erhöhung der bis zum Jahre 1943
feſtgeſetz=
ten Jahresraten von zehn Millionen Goldkronen, noch auf die
Verquickung der Reparationsfrage mit den
Schadenerſatzanſprü=
chen der ungariſchen Optanten einzugehen gewillt ſind. Infolge
ihres verneinenden Standpunktes in dieſer Frage müſſen ſich
nun Ungarn und Bulgaren nicht nur von ſeiten der unmittelbar
intereſſierten ſüdöſtlichen Nachfolgeſtaaten, ſondern auch von
ſeiten des ihnen tunlich ſekundierenden Frankreichs die
ſchärf=
ſten Angriffe gefallen laſſen. Sie werden von dem
überwiegen=
den Teil der Pariſer Preſſe als die „böſen Buben” im europäiſchen
Staatenverband hingeſtellt, die durch ihr ſtarres Verhalten
unter Umſtänden auch noch das Zuſtandekomen der zweiten
Haager Konferenz verhindern könnten. Dem Kabinett Bethlen
läuft dieſe offenſive Stellungnahme des offiziellen Frankreichs
ſehr wider den Strich, zumal ungariſcherſeits während der
jüng=
ſten Monaie alles geſchehen iſt, um die als unzulänglich erkannte
italieniſche Orientierung nun auch durch einvernehmliche
Be=
ziehungen mit Frankreich zu ergänzen. Die Reparationskriſe
beleuchtet aufs deutlichſte die iſolierte Lage des Landes und ſtellt
ſich als ein nicht gut wegzuleugnendes Fiasko der
amt=
lichen Außenpolitik dar.
Ein endgültiges Scheitern, der ungariſchen Anſprüche auf
dem Gebiete der Reparationen und in dem nunmehr ſeit vier
Jahren über allerhand gewagte Situationen fortlaufenden
Optantenprozeß dürfte das Kabinett Bethlen ſchwerlich über ſich
ergehen laſſen, ohne aus ihm die äußerſten Folgen zu ziehen.
Aber ſchon die gegenwärtige Spannung verleitet die
Oeffentlich=
keit zu den verſchiedenſten Kombinationen. Auf alle Fälle glaubt
man mit ziemlicher Sicherheit feſtſtellen zu müſſen, daß eine
Ver=
ſchiebung nach links von der gegenwärtigen Regierung kaum
zugelaſſen würde und daß für eine ſolche auch keine tatſächlichen
parlamentariſchen Unterlagen vorhanden ſind. Durch ſein nur
zum geringen Teil geheimes und verſchiedentlich verklauſuliertes
Wahlſyſtem ſorgte Graf Bethlen, für abſehbare Zeiten, für die
Ausſchaltung der Oppoſition, die ihm und ſeinem Kurs
gefähr=
lich werden könnte. Die Sozialdemokraten entbehren in Ungarn
von jeher jeglicher Regierungseignung, haben ſeit ihrer Rolle
während des Kommunismus womöglich noch mehr an Einfluß
verloren, und daran ändert auch der Umſtand wenig, daß die
Heimkehr ihrer in der Verbannung lebenden Führer Gerami und
Buchinger kürzlich (offenbar als eine Art Konzeſſion an die
eng=
liſche Labour=Regierung) geſtattet wurde. Die kleine
demokra=
tiſche Gruppe iſt geſpalten und ziemlich belanglos; Verſuche zu
neuen Parteibildungen wie derjenigen des ſtreitbaren
Kalviner=
biſchofs Balthazar dürfen nicht allzu ernſt genommen werden.
Anders ſteht es um die Aktionsfähigkeit des äußerſt rechten,
ſogenannten „raſſenſchützleriſchen” Flügels, dem der
Miniſter=
präſident innerhalb ſeiner Partei ſtets einen gewiſſen Spielraum
offen ließ. Ihr Haupt, Julius Gömbös, rückt ſeit einiger Zeit
unter den Fittichen der Regierung wieder merklich in den
Mit=
telpunkt der Ereigniſſe. Dieſer Hauptmann in der früheren
öſter=
reichiſch=ungariſchen Armee, der während des Karl=Putſches als
Führer der anti=habsburgiſchen Truppen und ſpäter infolge
ſeiner Verbindungen mit den Ludendorff=Leuten und auch im
Zuſammenhang mit der Beherbergung der Erzberger=Mörder
biel von ſich ſprechen machte, wurde etwa vor Jahre 3friſt
Staats=
ſektretär, vor zwei Monaten Landwehrminiſter und trat in
letz=
terer Eigenſchaft mit einem Geſetzentwurf für die Reform der
militäriſchen Strafgerichtsbarkeit hervor, der auf einen Preſtige=
und Kompetenzgewinn des Militärapparates, ſcharf Bedacht
nimmt. Es herrſcht der allgemeine Eindruck vor, daß ſich die
Folgen einer Regierungskriſe zwangsläufig nach rechts
aus=
wirken müßten, daß hierbei die Perſon Gömbös’ ſchwerlich
um=
gangen werden könnte und daß Gömbös als Regierungschef,
ſelbſt wenn er anders wollte, ohne ausgeſprochene Diktatur kaum
ſein Auskommen fände. Man beachtet ein ſolches Regime als
einen nicht gut zu vermeidenden Uebergang von den
gegenwär=
tigen Zuſtänden zu einer freizügigerigen ſozialen und
wirtſchaft=
lichen Umſchichtung. Nach den langen Jahren politiſcher Lethargie,
die Ungarn unter der Vormundſchaft des Grafen Bethlen
be=
ſchieden waren, ſcheint nun auf alle Fälle ein bewegter Zeit=
abſchnitt im Anbrechen.
Auf Einladung des Richard=Wagner=Verbandes deutſcher
Frauen hielt Prof. Dr. Noack geſtern im Hauſe von Selzam
in der Neckarſtraße einen Vortrag über die deutſche romantiſche
Oper von Weber bis Wagner, und ſeine Gedankengänge wurden
praktiſch illuſtriert durch Arien von Weber und Wagner, welche
der gefeierte Heldentenor unſerer Landesbühne Hans Grahl
zum Erklingen brachte. Prof. Noack führte ungefähr folgendes
aus: Die Folgen des 30jährigen Krieges machten das
Ent=
ſtehen einer nationalen Oper in Deutſchland unmöglich. Nicht
ſo ſehr die deutſchen Muſiker zu dieſer Zeit haben verſagt, als
die deutſche Dichtung; dazu ein gewaltiger Sängerimport aus
Ital—; um 1750 gab es in Deutſchland keine deutſche Oper.
rmſchwung brachte die Gründung einer deutſchen Sing=
Ine in Wien im Jahre 1777, auf welcher dann Mozarts
amatiſche Großtat erklang: die Entführung. Die
Befrei=
ge weckten dann immer mehr den ſtürmiſchen Drang in
ion nach einer Nationaloper. Die Sehnſucht fand ihre
g in Webers „Freiſchütz” (1821). Die Forderung nach
Nällee irchkomponierten” Oper erfüllte dann die „Euryanthe‟
Eblöffe niale Muſik der weniger geniale Text ſtark beeinträch=
Eßgabsehnlich erging es dem „Oberon‟. Dann kamen Marſch=
Eßmed Spohr; auch ihr Schaffen wertvoll und mit be=
Küen Zielſetzung für Schaffung eines nationalen Kunſtwerkes.
wie Schumann und der Darmſtädter Mangold kämpfen
in Alls t und Schrift, bis die Erfüllung all dieſer Sehnſucht kam:
Nichalege Vagner. In ſeinem Werden und Wachſen naturgemäß
och au ingig vom damals herrſchenden Zeitgeiſt („
Liebes=
trank” und Die Feen”), dann aber, beginnend mit dem
„Rienzi” erfüllend ſchon im „Holländer” krönend in ſeinem
ſpä=
teren Schaffen, dr Schöpfer des deutſchen nationalen
Muſik=
dramas. — Dieſe=Darlegungen aus berufenem Munde wurden
vom Publikum mir ſtärkſtem Beifall angehört.
Zwei Arien von Weber: „Eurhanthe” (Arie des Adolar)
und Hüons Gebet aus „Oberon” wurden dann von Grahl zu
prächtiger Wirkung gebracht. Ganz wundervoll gelang der Schluß
des Gebetes aus „Oberon‟. Die Arie des Arindal aus „Die
Feen” dem Jugendwerke Wagners, iſt durch ihre hohe Lage
ſehr anſtrengend für den Sänger, ihr Schluß erinnert lebhaft
an die Arie des Max aus „Freiſchütz” und klingt aus in eine
Vorahnung der „Holländer”=Arie. Glänzend erklang dann
Rienzis Gebet und brachte dem Sänger, deſſen herrliche
Stimm=
mittel ihm die große Theaterkarriere ſichern, begeiſterten Beifall,
an dem mit Fug und Recht der am Klavier vorzüglich
beglei=
tende Hans Simon teilnehmen durfte.
O.
Gaſtſpiel „8 218” im Orpheum.
Eine Senſation für Darmſtadt, dieſes Gaſtſpiel der
Pis=
cator=Bühne. Sowohl dieſerhalb, was heißen ſoll Piscators
wegen, der perſönlich für bemerkenswerte Ovation danken konnte,
Montag, den 9. Dezember 1929
Darmſtadt, 9. Dezember.
* der Reichselternkag.
Der Reichsbund der Kinderreichen Deutſchlands zum Schutze der
Familie hatte beſchloſſen, am geſtrigen 8. Dezember in ſämtlichen
Städ=
ten, in denen Ortsgruppen des Reichsbundes beſtehen, einen
Reichs=
elterntag abzuhalten. In über 800 Ortsgruppen wurde der Beſchluß
durchgeführt. In Darmſtadt hatte die hieſige Ortsgruppe zu einem
Vortragsnachmittag in den Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaues
ein=
geladen. Nach einer Begrüßung des Vorſitzenden und
Verſammlungs=
leiters Herrn Nübling, der insbeſondere die Geiſtlichen, die
ver=
ſchiedenen Stadtratsmitglieder, die Vertreter der Behörden und die
Eltern und Mitglieder willkommen hieß, ſprach Herr Pfarrer Heß
über die glückliche Ehe als Grundlage für ein geſundes und
lebens=
fähiges Volk. Er beleuchtete ſcharf die Kriſen im Eheleben und
unter=
ſuchte die Gründe, die oft zu Zerrüttungen im Familienleben führten.
Er behandelte die Frage der Geburtenabnahme in Deutſchland, durch
die der Beſtand des deutſchen Volkes gefährdet werde und den in
wei=
ten Kreiſen verbreiteten Glauben, eine Ehe ohne Kinder oder mit wenig
Kindern ſei erſtrebenswert. Zu einer glücklichen und rechten Ehe
ge=
hören aber Kinder. Gewiß werde durch Erwerbsloſigkeit,
Wohnungs=
not uſw. der Wille zum Kinde vielfach erſtickt, aber man müſſe Mittel
und Wege finden, die volksſchädlichen Hinderniſſe zu beſeitigen. Der
Redner behandelte weiter die Einwirkung der Kirche, die Frage der
Kinderbeihilfen für Beamte und Angeſtellte, die Forderung der Arbeiter
nach Sozialzulagen und die Stärkung der Wirtſchaft als Folge der
Kin=
derbeihilfen. Ferner wurde über die Kinderbeihilfen und Eugenik von
dem Referenten geſprochen.
An die Ausführungen, die lebhaften Beifall fanden, ſchloß ſich eine
kurze Ausſprache. Es wurde folgende
Entſchließung
angenommen, die anläßlich des Elterntages be: ſämtlichen Ortsgruppen
gefaßt wurde:
Die Verſammlung fordert die Einführung von ſtaatlichen
Erzie=
hungsbeihilfen (Elternſchaftsverſicherung) für alle Stände und Berufe
auf geſetzlicher Grundlage (Art. 119 RV.). Die Begründung lautet
wie=
folgt: Die Geburtenabnahme gefährdet den Beſtand des deutſchen
Vol=
kes. Sie iſt zum großen Teil zurückzuführen auf Erwerbsloſigkeit und
Wohnungsnot. Dieſe erſticken den Willen zum Kinde und begünſtigen
die falſche Lehre von der Notwendigkeit der Kleinfamilie. Unter allen
Familien leiden die kinderreichen am empfindlichſten unter der
wirt=
ſchaftlichen Not. Die Wirtſchaftslage muß daher ſo abgeändert
wer=
den, daß die Arbeitskraft jedes ſchaffensfreudigen Menſchen
Verwen=
dung finden kann. Wohnungen müſſen in dem Maße errichtet werden,
daß jeder deutſchen Familie, insbeſondere der kinderreichen Familie,
eine geſunde Wohnung geſichert iſt (Art. 155 RV.). Staatliche
Erzie=
hungsbeihilfen, gezahlt an alle Familien (Arbeiter, freie Berufe,
Ge=
werbetreibende, Beamte uſw.), wären ein geeignetes Mittel, die
Er=
zeugung von Luxusgütern einzuſchränken, dagegen die Produktion der
lebenswichtigen Güter zu vermehren, die Kaufkraft der breiten Maſſen
zu ſtärken und den Familienſtand und =ſinn zu heben. Die
verhängnis=
volle Landflucht kann eingedämmt werden durch Erziehungsbeihilfen,
durch Beſſerſtellung der ländlichen Arbeiter und Stärkung der
länd=
hchen Märkte. Vermehren ſich, wie es heute geſchieht, die
Verantwor=
tungsloſen ſtark, die eugeniſch Denkenden ſchwach, ſo iſt die Verpöbelung
des Volkes die Folge. Die hier geforderten Erziehungsbeihilfen ſollen
die kinderfrohen, fortpflanzungstüchtigen Familien im Willen zum
Kinde ſtärken und die vorhandenen kinderreichen Familien vor
Ver=
elendung ſchützen.
Mit Worten des Dankes ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung.
Das Orpheum iſt heute Montag geſchlofſen. Morgen
Dienstag ſowie Mittwoch und Donnerstag wird das Gaſtſpiel der
Pis=
cator=Bühne (Berlin) mit dem aufſehenerregenden Schauſpiel
in 5 Akten „Paragraph 218” von Carl Credé wiederholt. Karten
im Verkehrsbüro und bei de Waal, Rheinſtraße 14. Bei dieſem
Gaſt=
ſpiel ſind ſämtliche Preisvergünſtigungen aufgehoben. Freikarten
wer=
den nicht verabfolgt. (Vgl. Anzeige.)
Tagesordnung zur Sitzung des Stadtrats auf Donnerstag,
den 12. Dezember, um 17 Uhr im Rathaus: 1. Umſtellung der
Müll=
abfuhr auf Autobetrieb (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied Wedel).
2. Errichtung weiterer Anſchlagſäulen (Stadtratsmitglied Berndt).
3. Die Rechnungen der Viktoriaſchule und der Eleonorenſchule für 1927
(Stadtratsmitglied Friedrich). 4. Die Erhebung einer allgemeinen
Wertzuwachsſteuer (Stadtratsmitglied Schneider). 5. Das
Stadt=
orcheſter. 6. Abſchluß der Stadtkaſſe und der ſtädtiſchen Nebenkaſſen
für das Rechnungsjahr 1927 (Stadtratsmitglied Aßmuth)., 6a. Das
Verfahren bei der Umlegung des ſeit 1. Auguſt 1929 erhöhten
Waffer=
zinſes auf die Verbraucher. 6b. Beleihung von Erbbaurechten. 6e.
Auf=
hebung der Polizeiverordnung betr. die Sperrung der Eſchollbrücker
Straße zwiſchen Hindenburg= und Artillerieſtraße und zwiſchen
Artil=
lerie= und Heidelberger Straße für den geſamten Kraftfahrzeug=
Durch=
gangsverkehr. (Stadtratsmitglied Altendorf). 7. Mitteilungen.
wie wegen der Wahl des Stückes, in dem Dr. Carl Credé,
ähn=
lich wie in ſeinem Buche „Volk in Not” in ſchärfſt
unterſtrei=
chender Tendenz gegen den § 218 ſtreitet.
Sache der Kritik iſt es nicht, ſich mit dem Thema ſelbſt
aus=
einanderzuſetzen, wozu die ganz ſeltſame Art der Aufführung
ſtark verführt, Aufgabe der Kritik iſt vielmehr nur, ſich mit dem
Stück als Kunſtwerk und mit der Aufführung zu befaſſen. Da
darf trotz des ſenſationellen Erfolges feſtgeſtellt werden, daß
„8 218” kein Kunſtwerk iſt. Sofern man nicht kraß=realiſtiſche
Wirklichkeitsſchilderung in Form ſehr wirkſam aufgebauter
Re=
portage mit ſcharf herausgearbeiteter Tendenz als Kunſt
be=
zeichnen will. Einer Reportage, die ſehr einſeitig gegen den
§ 218 Stellung nimmt, ohne irgendwie in Betracht zu ziehen,
welchen Gründen der berüchtigte § ſeine Entſtehung verdankt,
oder was auch heute noch etwa für den 8 ins Feld zu führen
tſt, etwa vom Standpunkte der Kirche aus u. dgl. (Womit
übri=
gens keine Stellung für oder gegen genommen ſein ſoll!) Und
auch die Begründung gegen den § 218 iſt einſeitig und nicht
erſchöpfend. Sie beſchränkt ſich faſt ausſchließlich auf das
ſo=
ziale Element und zieht nur das Proletariat zum Beweiſe
der notwendigen Abſchaffung des 8 in Betracht, die FFF
Bour=
geoiſie nur ſoweit, als eben gezeigt werden ſoll, daß den „
Be=
ſitzenden” alles leicht gemacht wird. In dieſem Zuſammenhang
ein ſchwerer Angriff gegen Aerzteſchaft und Richter!
Die Aufführung iſt ungemein wirkſam. Mit Routine und
rückſichtslos in den Dienſt der Tendenz geſtellt. Ein nicht
unerheblicher Teil der drei Akte ſpielt im Zuſchauerraum. Im
Publikum, das durch verſpäteten Anfang ungeduldig gemacht
wird, ſetzt eine Auseinanderſetzung ein über den 8, über das
Stück Credés, über Moral und Geſellſchaft uſw. Und die
Aus=
einanderſetzung greift hinüber auf die Bühne, bis ſich aus ihr
dann in jedem Akt eine Szene der Handlung rein bühnenmäßig
heraushebt. Ein Amtsgerichtsrat, ein beamteter Medizinalrat,
ein Gerichtsreferendar und ein Kaſſenarzt, ein Pfarrer und ein
Fabrikbeſitzer=Ehepaar führen die Auseinanderſetzung für und
wider im Publikum. Auf der Bühne gehts weiter in
zu grauenhafter Realiſtik geſteigerten Szenen, bis zu unter
gräß=
lichſten Schreien erfolgendem „Eingriff” der „Frau
Leh=
mann” (!) Weiter gehts wirklich nimmer! — Auch nicht in der
Kraßheit der Milieuſchilderung und =malerei in Traugott
Müllers Bühnenbildern.
Die Darſteller von der Souveränität in der Verkörperung
ihrer Rollen, die Routine, zahlloſe Wiederholungen verleihen.
Jede Nuance iſt hier ſtudiert, jede Bewegung, jede Miene, jede
Geſte. So natürlich wirkt das, daß von „Spiel” kaum noch
geſprochen werden kann. Vor allem Ellen Widmann, die
„Nolten‟ Eine Leiſtung höchſter Potenz. Aber auch alle
an=
deren fanden ſich glänzend in das Milieu: Walter Jung
(Nolte), Rud. Aicher (Dr. Hanſen), Robert Müller (
Unter=
ſuchungsrichter), Peter Ihle (Medizinalrat), Carl Simon
(Paſtor), Paul Herm und Maria Weſt, das Ehepaar
Klee=
berg, Albert Venohr und Edit. Angold (die Schmidts).
Auch Ilva Günten, Lotte Löbinger und Bertel
Eiſen=
berg als Liſe, Mieze und Anna Nolte ſind fabelhaft „echt”,
Numm
„Alk=Darmſtadt”
Vereinigung für Orisgeſchichke und Hein
290. Veranſtaltung.
Zur Eröffnung des Abends gedachte der Vorſitzen
ganges von Herrn, Sanitätsrat Dr. Karl Heil, d
Heimatfreund ein warmer Förderer und ein reges Mit=
Darmſtadt”=Gemeinde war. Zum ehrenden Gedächtnis
gegangenen Heimatfreund erhob ſich die Verſammlun
Sitzen.
Einer von den beſinnlichen und dabei einer von
alles, was ſie ſchreiben, ihre ganze Seele hineinlegen, e
beſten Sinne iſt Nikolaus Schwarzkopf, und w
freuen, daß er Darmſtadt zur Werkſtätte ſeines Schaffe
hat. Aus der Schulſtube vom Lehrerberuf kam er zur
ſeine Bücher wuchſen in ſeinem Kopf, ſie wollten geſchr
„ſie begehrten in ihm auf”, ſie ließen ihn nicht mehr ſchla
vom Herzen herunter, und ſo wurde er Dichter, nicht
dieſen Beruf ſucht, ſondern einer, der in ihn hineingebore
die Luſt zum „fabulieren” von einer gütigen Fee mit
gelegt wurde. So kam er von Rheinheſſen herüber zu
er frei war von den Laſten des Alltagsberufes, da flutete
in ihm, es begann ein fröhliches, aber auch ein fruchtbares
fränkiſcher Landsmann, der deutſche Maler, der große
Kunſt, „der leider bei uns Deutſchen ſo lange vergeſſen
thias Grünewald, einer unſerer größten Meiſter,
beſonders angetan. Von ihm hat er das Kraftvolle, das
Mit den kraftvollen Bildern Grünewalds, deſſen Iſen
mit den viel verſtreuten Bildern, in der Münchener
der Baſeler Kunſtſamml—I, im Hiſtoriſchen Muſeum in
all den vielen Meiſterwerten landauf und =ab, führte der
Zuhörer zunächſt ein, und zeigte an Hand dieſer Bilde=
Spuren dieſes Meiſters liebevoll nachgegangen iſt und ih
gemeiſtert und in ſeinem Roman „Der Barbar”,
thias=Grünewald=Roman” feſtgehalten hat.
Stück deutſcher Kulturgeſchichte, die Zeit deutſcher Nöte,
gens und deutſchen Schaffens zog an der Seele der Zul
die in den Bann des Romans geſchlagen waren; mit verh
lauſchten und immer mehr zu hören begehrten. Amorba
Städtchen, Nöte und Kämpfe im Elternhaus des Helden,
das in der Seele trägt, was einſt wird ſteigen aus der
herauf. Aſchaffenburg, Mainz, Würzburg mit ihren
Welt und Zeit der Kurfürſten, der Päpſte werden leben
Reichstag, Kaiſerwahl und Kaiſerkrönung; inzwiſchen
kleinen Mannes, Bundſchuh und Bauernkrieg, Perſön
Luther, Ulrich von Hutten, Johan Caſpar Sturm, der de
herold, mit allen Großen aus jener bewegten Zeit zieht
an dem Leſer vorüber, und immer wieder im Mittelpur
thias Grünewald, der erregteſte deutſche Maler, der relig
der Chriſtenheit; dabei iſt das Werk eine überſchwene
gegen falſches Kirchentum und gegen Welt, geſchaut dur
riſche Temperament eines deutſchen Genies. Wuchtig n
Guß, ſtand das ſchöpferiſche Werk des Dichters, trotzdem
ſtücke waren, die er wegen der Kürze der Zeit bieten ko
Zuhörern.
Von dem ſchaffensfrohen Dichter ſeien noch genannt:
Greta Kunkel”, ein Lied auf den Odenwald mit deſſ
licher Schönheit und ſeinen Menſchen; „Amorsbrunn”
Mutterſehnſucht und Not: „Der ſchwarze Nikolaus”, e
rheiniſchem Humor und rheiniſcher Frömmigkeit; ferner
aus dem Erbſeneck”; ſeine allerliebſren rheiniſchen Geſchk
„Judas Iſchariot” ſowie „Rieſele”, die Geſchichte eines Pf
vieler Liebe geſchrieben iſt. Das gleiche gilt von „Flickdich”,
ſchen Spatzengeſchichte. Das letztere allein iſt ein Natur.
immerfrohen Farben ſchillert und dem Leſer die Natur ur
zuſammenhängt, liebmacht.
Der Abend zeigte, daß hier ein Dichter geſprochen,
und hellſehend iſt, der in blutnaher Verbindung mit
Hei=
ſteht und der zu ſchauen und z” geſtalten verſteht.
Reicher Beifall der zahlre.” n Verſammlung folgte
tungen, und an ſeine Dankesworte ſchloß der Vorſitzende,
Weber, die Mahnung, daß der beſte Dank an den Dicht
bleibt, ſeine Werke zu kaufen und als Kulturgüter hinei
unſere Volksgemeinſchaft.
Zum Liederabend von Profeſſor Albert Fiſcher, Berl
tag, den 16. Dezember, 20 Uhr, im Städtiſchen Saalbau ha
verkauf bei Konzert=Arnold heute begonnen. Die aktiven
der des Muſikvereins werden gebeten, ihre Eintrittska
heutigen Probe in Empfang zu nehmen. (Vgl. auch Anze
Einbruchsverſuch. In der Taunusſtraße wurde in
mittelgeſchäft der Firma Schade u. Füllgrabe ein Einbrud
übt. Die Täter waren durch den Keller eingedrungen, wur abe
Bewohnern des Hauſes geſtört und ſuchten unter Zurück
Werkzeuge das Weite. Man iſt den Tätern auf der Spu
den
bü
a.
rift
en
Tuch
Fra
Und auch Emilia Unda, die Knoblochen. Auch d Ei
Rollen treffend beſetzt.
Piscator wurde oft gerufen.
der berühmte Film Fritz Langs, der nach dem
Thea von Harbou entſtand und die Fahrt des
ſchiffs zum Mond „vorausahnt” d. h. ſie vorausahne
werden läßt, iſt nun — reichlich ſpät — auch nach
gekommen. Er läuft ſeit Samstag im „Helia” und d
rikaniſch aufgezogene Reklame bewirkt ſtändig a
Häuſer.
Das iſt allerdings kein Beweis für unbedingte
Wenngleich „Frau im Mond” natürlich zu den weni!
zählt, die man geſehen haben muß, weil die W.
ſprach und noch ſpricht. Und es iſt im Grunde
beda=
eine ſo fabelhafte Idee, geſtaltet mit einem ſo gigant
wand an Material, vor allem an techniſchen Bauten
die Weltraumſchiff=Rakete wiſſenſchaftlich ernſthaft
wurde, nicht einen Regiſſeur fand, der wirklich Groß
hätte geſtalten können. Wie wir bereits nach der B.
aufführung feſtſtellten, war Fritz Lang der Größe
gabe nicht gewachſen. Es iſt keine einheitliche große, II.
geleiſtet worden. Neben techniſchen Filmleiſtungen
hörter Kraft und überwältigenden Eindrücken ſtel
ſchwache, ſtark an Kitſch grenzende Szenen der ban
um das Weltraumſchiff und ſeine Mondfahrt geran!
Und dieſe Handlung wird noch dazu recht maßit
Keiner der Schauſpieler ſtellt einen Menſchen, den ma‟
ſo weltbewegenden Tat in Verbindung bringen Moe
genommen vielleicht Klaus Pohl, der den halb
Profeſſor mimt. Selbſt Willy Fritſch, als Helius
perſon des Films, bleibt viel ſchuldig. Hin und
v. Wangenheim ſtarke Momente. Gerda ”
ſchön, aber viel zu weich und farblos. —
Wundervoll, wie geſagt, die Bauten, beſondels
niſchen. Bewundernswert auch die Filmtechnik in ."
und eindrucksvollen Löſung der wichtigen Fragen. L
lung und Bewegung der Geſtirne um das Raum)e
dieſem heraus gefehen.
Trotz aller Kritik und trotz teilweiſer Ablehhuſt
dingt durch die überſtark geſpannte Erwartung—"
Mond” eine Tat, iſt ein Film, der dereinſt ein bedehlle.
dokument ſein dürfte.
Ein neuer Jack London: „Siwaſh” Erzählun
der Goldgräber, eröffnete die Reihe der diesjährigen Ve.
des Univerſitas=Verlags. Es folgten: Gunnar Gunnar5ſol.
Okz
des Lebens” ein neues Werk des bei uns raſch zu Aneke.
ten jungen Isländers, und ein neuer Roman von D0‟
Herz mit einem Traum genährt”, der als faſt progn
zu Gefühl und Leidenſchaft Aufſehen erregt. Balder
ringen immer größere Erfolge; ſein Kriegsroman /0
ſchien in amerikaniſcher Ueberſetzung.
Nummer 341
R R ih
ezember auf 14 Dage zur Anſicht im Leſeſaal aufgeſtellt:
Abhand=
ken aus Ethik und Moral, Bd. 10: Koenig, Das Ethos der Jugend=
Igung in Deutſchland; Duſſeldorf 1929. — Franz Behounek: Sieben
Esen auf der Eisſcholle, 2. Aufl., Leipzig 1929. — Woltpolitiſche
„wei. Bd. 11: Vogel, Die Entſtehung des modernen
Weltſtaaten=
eus;, Bd. 12: Herre, Spanien und Portugal; Bd. 13: Uhden
eß of Nuſſia, London 1989. — Cantinellt u. Daeier: Les Treſors
wihliothéques de France, T. 2, Paris 1929. — Gg. Ellinger:
Ge=
es der neulateiniſchen Literatur Deutſchlands im 16. Jahrhundert,
Berlin 1929. — Geſchichte der Philoſophie
Montag, den 9. Dezember 1929
Seite 3
He=Rathenau=Bibliographie, Berlin 1929. — Adolf Gottſtein: Die
won den Epidemien, Berlin 1929. — M. J. Gurmann: Die
Pollen=
re. München 1929. — Handbuch der Gynakologie, Bd. 5, 1: Die
„ und ihre Erkrankungen, München 1929. — R. T. Herford: Die
füäer, Leipzig 1828. — Hermann Heſſe: Eine Bibliothek der
Welt=
ch tur. Leipzig 1929. — Kortum u. Meewwald: Schrifttum des gelten=
Zeufaſſungsrechts des Reichs und der Länder, Berlin 1929. — Das
ter Kunſthandwerk, Erfurt 1929. — Häuptling Langſpcer: Eine
Hazſtellung des letzten Indianers, Leipzig 1929. — Hanns Lilje:
techniſche Zeitalter, Berlin 1929. — Peter Lippert: Aus dem
m in, Briefe; München 1929. — Italieniſche Märchen; geſammelt
Balter Keller; Jena 1929. — G. d. Maupaſſant: Lettres inédites
mbert publ. par P. Borel; Paris 1929. — Moſes Mendelsſohn,
melte Schriften, Bd. 1: Schriften zur Philoſophie und Aeſthetik;
5: Hebräiſche Schriften; Berlin 1929. — W. Mitſcherlich: Nationa=
3. 2. Aufl., Leipzig 1929. — M. Paléologue: Drei Diplomaten,
rand, Metternich, Chateaubriand; Berlin 1929. — Spezielle Patho=
und Therapie innerer Krankheiten, 3. Erg.=Bd., Verlin 1929. —
Ben: Diagnoſe der beginnenden Knochen= und Gelenktuberkuloſe,
zen 1929. — Propyläen=Kunſtgeſchichte, Bd. 6: M. Hauttmann:
uinſt des frühen Mittelalters, Berlin 1929; Otto Rühle: Karl
Leben und Werk, Hellerau 1928. — M. G. Sarfatti: Muſſolini,
geſchichte, Leibzig 1929. — P. W. Schmidt: Der Urſprung der
idee, Bd. 2, Abſ. 2: Die Religion der Urvölker, Münſter i. W.
Heinr. Schneider: Joachim Morſius und ſein Kreis, Lüübeck 1929.
griech. chriſtl. Schriftſteller der erſten drei Jahrhunderte, Hippo=
Werke Bd. 4: Die Chronik, hergeſt. v. Ad. Bauer, Leipzig 1919. —
und Motivgeſchichte der deutſchen Literatur, Bd. 1: Grenzmann,
rngfrau von Orleans, Berlin 1929. — Valentin u. Neubecker: Die
en Farben, Leipzig 1929. — Frdr. Wolters: Stefan George u. d.
f. d. Kunſt, Berlin 1929. — Zeitſchriften: Mathematiſche
n. Bd. 101, Berlin 1929. — Archiv für experimentelle Pathologie
harmakologie, Bd. 141, 142, Leipzig 1929. — Archib für die geſamte
Hgie, Bd. 69, Leipzig 1929. — Eichendorff=Kalender 1929/30,
her=
eben v. W. Koſch, Bd. 19, Graz 1929. — Entſcheidungen des
beitsgerichts und der Landesarbeitsgerichte, Bd. 5, Mannheim
Hamburgiſche Geſchichts= und Heimatblätter, Bd. 1, Jg. 1.3.
„Kalender auf das Jahr 1930, Leipzig 1929. — Gelbe Hefte. Hiſt.
t. Zeitſchrift f. d. kath. Deutſchland. Jg. 5, Mnchen 1929 —
ch der angewandten Naturwiſſenſchaften, Jg. 35, Freiburg i. B.
16. Jahrbuch der Schopenhauer=Geſellſchaft f. d. Jahr 1929,
erg 1929. — Reichshandbuch 1929, Berlin 1929. —
Shakeſpeare=
ch, herausgegeben von Wolfg. Keller, Bd. 65 (n. F. Bd. 6), Leipz.
Deutſche Zeitſchrift für Chirurgie, Bd. 219, Leipzig 1929.
ift für Geburtshilfe und Gynäkologie, Bd. 95, Stuttgart 1929.
ſchrift für franzöſiſche Sprache und Literatur, Bd. 52, Jena
Zeitſchrift des Vereins für Hamburgiſche Geſchichte, Bd. 27, 28,
g 1926/27. — Zentralblatt für Gynäkologie, Jg. 53, Nr. 18 bis
ig 1929. — Vom 23. Dezember an verleihbar. Vor=
* gen werden im Leſeſaal entgegengenommen.
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Der heute im Rahmen der
altungen der Bücherſtube Bodenheimer ſtattfindende 4. Abend
um 8.15 Uhr im kleinen Saal des Saalbaues. René Schickele
über das Thema: „Erlebnis der Landſchaft”. Karten bei der
Wrube.
lägerei. In der Nacht zum Sonntag wurden in der Altſtadt
en in den Der Jahren ſtehenden Bernbard Frickel 3 Perſonen
) verletzt, von denen ein Mann in das Krankenhaus verbracht
mußte. Frickel demolierte hierauf in der Wirtſchaft Kreh in der
ſſe die Einrichtung. Er wurde von der Polizei feſt enommen
amtsärztlich unterſucht werden. — In derſelben Nacht
ent=
n Schloßkeller in der Alexanderſtraße zwiſchen jungen Leuten
ylägerei, die aber durch Verſtändigung der Polizei ſeitens des
res raſch geſchlichtet werden konnte. Die Beteiligten erlitten
gige Verletzungen.
Rauſch. In der Nacht zum Sonntag verſuchte der Arbeiter
aft im Treppenhaus zu ſeiner Wohnung Karlsſtraße 3 Feuer
. K. wurde gegen 24 Uhr betrunken im Treppenhaus neben
atem Pavier gefunden. Die Ehefrau gab an, daß die Tat wohl
Differenzen mit dem S usherrn entſtanden ſei.” K. wurde in
ü ſau des Krankenhauſes verbracht.
Motorrad gefunden. In der Seeſtraße wurde ein herrenloſes
id gefunden. Der Eigentümer, Ph. Heil in Groß=Bieberau,
M Isbald ermittelt und ihm die Maſchine wieder zugeſtellt.
rageskalender für Montag, den 9. Dezember 1929.
Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr: Feſtkonzert des
rwvereins. — Kleines Haus: Keine=Vorſtellung. — Orpheum:
loſſen. — Konzerte: Schloßkaffee, Schloßkeller, Rheingauer
ſtube. — Städt. Saalbau, 2.15 Uhr: Vortrag René
ele „Erlebnis der Landſchaft”. — Kinovorſtellungen:
r=Theater, Helia.
Der Sland der 2.5. 5. und die Möglichkeit
der Zuſammenatbeit mit den Gemeinden.
Von der D.B.S. wird uns geſchrieben: Im Rathausſaal ſprach am
Freitag abend Direktor Philipp von der Deutſchen Bau= und
Sied=
lungsgemeinſchaft e. G. m. b. H. in Darmſtadt zu den Vertretern der
Stadtverwaltung und den Stadtratsmitgliedern über den heutigen
Stand der D.B.S. und die Möglichkeiten der Zuſammenarbeit mit
Ge=
meinden. Das Weſentliche iſt nicht ſo ſehr die Beſchaffung
öffent=
licher Mittel, als vielmehr die, den individuellen Sparbetrieb weiter
Maſſen der Bevölkerung zu beleben. Die endliche Wirkung kann bei
dieſem Syſtem größer ſein, als es durch unmittelbare Beihilfen der
Gemeinden möglich wäre.
Die Ausführung über Aufbau und Sparplan der Genoſſenſchaft,
Geſchäftsführung und Sicherheiten der Spargelder waren durchaus klar
und überzeugend und ſtellten den Entwicklungsgang dieſes bedeutenden
und im wahrſten, innerſten Sinne ſozialen Unternehmens, der größten
deutſchen Bauſparkaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage in ein
ſach=
lich einwandfreies, günſtiges Licht. Bis Ende des Jahres werden rund
1600 Darlehen vergeben ſein im Werte von rund 20 Millionen RM.
Es ſind dies alles eigene Gelder der Genoſſenſchaft. Es haftet daran
kein Zinſendienſt. Die Reſerven betragen bereits 700 000 RM. Die
ausgeliehenen Gelder ſind als erſtſtellige Hypotheken geſichert. Da ſtatt
der Zinszahlung nur Abtragung erfolgt, werden die Hypotheken für
die Genoſſenſchaft ſtets wertvoller und für den Genoſſen ſtets leichter.
Bürgermeiſter Buxbaum, der in Vertretung des
Oberbürger=
meiſters die Beſprechung leitete, gab ſeine Stellungnahme durch ein
ein hendes Referat kund, und zwar in zuſtimmendem Sinne.
Unter=
ſtrichen und ergänzt wurden die Ausführungen beider Nedner durch das
Vorſtandsmitglied der D.B.S. Lehmann, der insbeſondere die Vorteile
des Cigenheims in volkswirtſchaftlichem Sinne unterſtrich und die
Vor=
züge der ſchnellen und trotzdem leichten Tilgung des zinsfreien
Baudar=
lehens hervorhob.
Der Verlauf des Abends gab ein durchaus klares Bild von der
Möglichkeit einer Zuſammenarbeit zum Vorteil der Stadt und zum
Nutzen der Bürger.
Am Samstag nachmittag ſchloß ſich eine Beſichtigung der
Hauptver=
waltung und einer ganzen Reihe von bereits in Darmſtadt mit Hilfe
der zinsfreien Darlehen erſtellter Häuſer an. Alle Teilnehmer waren,
wie das in einer folgenden Ausſprache kund wurde, vollauf befriedigt.
Bezirksſchöffengerichl.
p. 1. Wir haben vor etwa zwei Wochen über die Strafſache gegen
Gg. B. von H. berichtet. Die Verhandlung wurde damals vertagt,
weil Angeklagter behauptete, die Eltern hätten ihn verſtoßen.
Die=
ſer Umſtand iſt für das an die Taten anzulegende Strafmaß nicht
un=
wichtig. Unter Reuetränen bekennt Angeklagter ſeine Schuld. Der
Vertreter der Staatsanwaltſchaft betont das Ueberhandnehmen von
Diebſtählen von Fahrrädern auf der Straße, andererſeits den
Um=
ſtand, daß der Angeklagte einen haltloſen Charakter zeigt und noch im
jugendlichen Alter ſteht. Der Strafantrag geht auf 16 Monate
Ge=
fängnis unter Anrechnung von drei Wochen der Unterſuchungshaft.
Das Urteil erkennt dem Antrag entſprechend.
2. Lützelbach gegen Winterkaſten. Angeklagt der gefährlichen
Kör=
perverletzung ſind eine Anzahl junger Burſchen aus Lützelbach, zwei
ſind von Winterkaſten. Eine eigenartige Waffe bildete auch eine kleine
Zinkbadewanne. Der eine der Verletzten (Winterkaſtener) mußte ſich
nach vier Tagen nach Darmſtadt ins Krankenhaus begeben, wo eine
Schädeloperation vorgenommen und Patient Ende Oktober entlaſſen
wurde. Das Leben des Verletzten war gefährdet. Die Verletzung
konnte nicht mit einem Holzprügel beigebracht ſein. Der
hauptſäch=
lichſte Teil der Schlägerei vollzog ſich, wie die Beweisaufnahme ergibt,
im Hofe der Wirtſchaft und dem der Hofreite des Polizeidieners. Der
Polizeidiener ſuchte das Hoftor zuzuhalten, die Winterkaſtener drangen
ein und die Lützelbacher nach. Der Polizeidiener beeilte ſich dann, ſeine
Uniform anzuziehen und ſtellte ſich ins Tor und ſuchte Ruhe zu
ſtif=
ten, indem er mit der Feuerſpritze drohte. Der Polizeidiener verſichert,
alle hatten Prügel, alle hatten blutige Köpp; es waren alle aneinander
und alle furchtbar aufgeregt. Wenn er nicht dageweſen wäre, hätte es
Tote gegeben. — Die Beweisaufnahme wurde am Nachmittag
fort=
geſetzt und zu Ende geführt, öhne indes noch ein weſentliches Ergebnis
zu zeitigen. — Das um 6 Uhr abends verkündete Urteil erkennt
gegen fünf Angeklagte aus Lützelbach auf je zwei Monate Gefängnis;
gegen drei weitere Angeklagte werden ausgeſprochen: Haftſtrafen von
ſechs und drei Wochen, zwei Monate Gefängnis und drei Wochen Haft.
Bt. Auerbach, 7. Dez. Gemeinderatsbericht. Vom
Lan=
desverband Heſſen für das Jugendherbergsweſen lag ein Antrag vor,
um das Herrenhaus im Fürſtenlager als Jugendherberge benutzen zu
dürfen. Die Gemeinde ſtellt ſich auf einen ablehnenden Standpunkt;
ſie will dieſe Räume für verkehrswerbende Zwecke günſtiger verwendet
wiſſen, z. B. als Leſehalle. Auch das Hochbauamt und das Forſtamt
Bensheim haben ſich gegen die Benutzung als Jugendherberge
ausge=
ſprochen. Die Stellungnahme zu dem Baugeſuch des Metzgermeiſters
Wilh. Metzger in der Darmſtädter Straße führte zu einer längeren
Ausſprache. Die Provinzialdirektion hat im Zuſammenhang mit
die=
ſem Geſuch den Antrag geſtellt wegen der Verbreiterung der
Darm=
ſrädter Straße in einem Ausmaß von 15,10 Meter, den beabſichtigten
Anbau an das beſtehende Metzgerſche Anweſen um 4 Meter
zurückzu=
drücken. Die Gemeinde lehnt den Antrag der Provinzialdirektion ab
und genehmigt das vorliegende Geſuch. Das Einbürgerungsgeſuch des
Herrn Duffra Farradſch als deutſcher Staatsbürger wird genehmigt.
Der Vorſchlag der Reichsbahndirektion auf Anbringung bzw. Benutzung
eines Drehkreuzes während der Schließungszeiten des Bahnübergangs
im Brückweg wird wegen der damit verbundenen Gefahrmomente
ab=
gelehnt. Die Schließungszeiten des Uebergangs waren geplant für die
ne Zigarette für Nichtraucher
Keine Angst, meine Herren! Es sind weder nikotinfreie noch
Schokolade-Zigaretten, sondern richtige Zigaretten. „Kolibris-
Zigaretten. — — Also Zigaretten wie jede andere auch? Nein —
zKolibric-Zigaretten. — 2 2 2
Warum rauchen Sie nicht? Die Zigaretten, die Sie bisher versucht.
haben, schmeckten zu scharf für Ihre empfindliche Zunge? zKolibrie
ist zart und mild und duftig. Sie scheuen die Kosten? „Kolibris
kostet ganze fünf Reichspfennige!
MKolibris braucht man nicht in der Kette zu rauchen, um auf ihren
Geschmack zu kommen — von Zeit zu Zeit eine „Kolibrie, das ist
wahrer Genuß!
robieren Sie’s ruhig einmal -— Kolibrie wird Ihnen schmecken
Zeit vom 1. Nobember bis 31. März von 8 Uhr abends bis 6 Uhr
mor=
gens, und vom 1. April bis 31. Oktober von 10 Uhr abends bis 5 Uhr
morgens. Von Herrn Immobilienagent Rudolf Ebert lag ein Antrag
auf Genehmigung zur Aufſtellung von zwei Neklameſchildern vor.
Dieſelben ſollen auf dem Anweſen der Witwe Krell, in dem er zurzeit
in Miete wohnt, in einer Entfernung von 3 Metern hinter der
Stra=
ßenflucht aufgeſtellt werden. Dem Antrag wird entſprochen. Der
Zu=
ſchuß zu dem automatiſchen Selbſtanſchlußbetrieb im Freiſprechnetz
Bensheim wird abgelehnt. Die Aufſtellunge einer Werbetafel wird
dem Antrag des Ortsgewerbevereins entſprechend für die Bahnſtraße
genehmigt.
W. Heppenheim a. d. B., 7. Dez. Das planmäßige
Um=
pfropfen im Kreiſe Heppenheim im Jahre 1929. Auch
in dieſem Jahre ſind im Kreiſe Heppenheim mit dem im
landwirtſchaft=
lichen Notprogramm vorgeſehenen Reichsmitteln wieder recht
umfang=
reiche Umpfropfungen vorgenommen worden. Im Jahre 1929 waren
für den Kreis Heppenheim 3000 Mark vorgeſehen. Im ganzen wurden
1213 Obſtbäume mit 24 410 Köpfen gepfropft. Die Pfropfarbeiten
wer=
den kolonnenweiſe von geübten Baumwärtern im Stücklohn ausgeführt.
So wurden in Wimpfen a. Berg, Wimpfen im Tal und Hohenſtadt 83
Bäume mit 2204 Köpfen, in Oberabtſteinach, Tröſel, Unter=Flockenbach,
Unter=Abtſteinach, Gorxheim, Löhrbach uſw. 130 Bäume mit 2625
Köp=
fen, in Hambach und Ober=Hambach 34 Bäume mit 611 Köpfen, in
Rimbach, Münchbach uſw. 69 Bäume mit 1303 Köpfen, in Kirſchhauſen,
Sonderbach uſw. 47 Bäume mit 788 Köpfen, in Heppenheim,
Mitters=
hauſen, Hirſchhorn uſw. 132 Bäume mit 5103 Köpfen, in Vöckelsbach,
Weiher, Kreidach uſw. 41 Bäume mit 818 Köpfen, in
Unterſchönmatten=
wag, Waldmichelbach uſw. 44 Bäume mit 705 Köpfen, in Lörzenbach,
Fahrenbach, Steinbach, Lautenweſchnitz uſw. 375 Bäume mit 5890
Köp=
fen, in Birkenau, Nieder=Liebersbach, Reiſen uſw. 140 Bäume mit 2904
Köpfen und in Zotzenbach, Mörlenbach und Bonsweiher 30 Bäume mit
403 Köpfen, 18 Bäume mit 185 Köpfen und 30 Bäume mit 444 Köpfen
umgepfropft. Außerdem ließ die Gemeinde Viernheim 28 Birnbäume
mit 250 Köpfen umpfropfen; und in Erbach wurden 12 Bäume mit 117
Köpfen veredelt. Getrennt nach Obſtarten wurden umgepfropft: 927.
Apfelbäume, 266 Birnbäume, 13 Kirſchbäume und 7 Zwetſchenbäume,
Die Reichszuſchüſſe ſind ſo berechnet, daß nach dem Umpfropfen eine
zweimalige unentgeltliche Nachbehandlung der umgepfropften Bäume
er=
folgt. Die Geſamtunkoſten betragen 6102,50 Mark, hiervon 2410 Mark
Reichszuſchuß, ſo daß den Baumbeſitzern 3661,50 Mark verblieben. An
Baumwachs und Baſt wurden für 336,80 Mark verarbeitet. Die
Reichs=
zuſchüſſe werden den Kolonnenführen ausbezahlt, und zwar teilweiſe
in Baſt und Baumwachs.
— Hirſchhorn, 7. Dez. Vom Konſumverein. Der
Konſum=
verein Rothenberg=Hirſchhorn, der am Sonntag ſeine diesjährige 19.
Generalverſammlung in Rothenberg abgehalten hat, der eine
reichhal=
tige Tagesordnung zugrunde lag, hat ſich auch in dem abgelaufenen
Geſchäftsjahr 1929 ſehr günſtig entwickelt. Aus dem Geſchäftsbericht
des ſehr rührigen Geſchäftsführers, Herrn Heinrich Mergenthaler zu
Rothenberg, iſt der Umſatz von 110 000 RM. im Vorjahre auf 122800
RM. geſtiegen. Auch die Spareinlagen, das Vertrauen der
Genoſſen=
ſchaft, haben ſich im vergangenen Geſchäftsjahr wieder ſehr gut
ent=
wickelt. Daß ſich der Konſumverein Hirſchhorn=Rothenberg, der nach
der Inflation auch vor einem Nichts ſtand, im Laufe der kurzen Zeit
wieder auf eine ſolche Höhe emporgearbeitet hat, iſt nicht zuletzt ein
Verdienſt des ſehr umſichtigen und rührigen Geſchäftsführers, Herrn
Heinrich Mergenthaler, der ſich durch ſeine unermüdliche Tätigkeit im
Intereſſe der Genoſſenſchaft das Vertrauen der Mitglieder erworben hat.
Bm. Hofheim (Ried), 7. Dez. In einer kurzen Nachmittagsſitzung
verhandelte der Gemeinderat nochmals über den Ankauf von
Straßen=
gelände in der Hindenburgſtraße, doch konnte auch diesmal die
Ver=
handlung nicht vollſtändig zum Abſchluß gebracht werden. — Eine
Sta=
tutenänderung des Halbmaß= und Langengrabenverbandes wurde, wie
ſchon bei einer früheren Sitzung, auch heute wieder abgelehnt. — Die
Gemeinde=Hundeſteuer wurde beim alten Satz (pro Hund 8 Mk.)
be=
laſſen. — Die hieſige evangeliſche Krankenſchweſter Katharina feierte
geſtern ihren 60. Geburtstag. Der braven und pflichttreuen Diakoniſſin,
welche ſchon lange Jahre ihren ſchweren Dienſt zum Wohle der
Ein=
wohner verſieht, wurden allſeits Glückwünſche und Ehrungen zuteil,
a. Neu=Iſenburg, 7. Dez. Bahnhofsverbeſſerungen.
Nachdem die Unterführung an unſerem Main=Neckar=Bahnhofe im
letz=
ten Sommer fertig wurden, iſt man eben damit beſchäftigt, die neuen
Bahnſteige entſprechend herzurichten und zu befeſtigen. Die
Unterfüh=
rungen ſind wenig mehr, als ihre Länge beträgt, mit einem
Träger=
dach verſehen, ſo daß die wartenden Reiſenden immer noch gegen
Re=
genwetter geſchützt ſind. Die Gefährdung der Reifenden beim Ein= und
Ausſteigen iſt durch Unterführungen endlich beſeitigt, dagegen iſt es
immer noch ein Uebelſtand, daß unmittelbar neben dem
Bahnhofsge=
bäude die vielbenutzte Provinzialſtraße Neu=Iſenburg—Geheſpitz
vor=
überführt. Aller Verkehr auf ihr ſtockt, ſo lange ein Zug auf den
Bahn=
ſteigen hält. Es war geplant, fie etwa 300 Meter nördlich zu verlegen
und dort, wo der Bahnkörper in einem Geländeeinſchnitt liegt, eine
Straßenüberführung zu bauen. An den hohen Koſten iſt der Plan
vor=
läufig geſcheitert, da neben der Ueberführung auch ein gutes Stück
Straße hätte neu gebaut werden müſſen. So hemmen die Züge auch
fernerhin, ſo lange ſie zum Ein= und Ausſteigen halten, die
Ueber=
querung des Bahnkörpers mit Fahrzeugen, und was ehemals als
Vor=
zug empfunden wurde, Bahnhof und Zufahrtsſtraße unmittelbar
neben=
einander, bleibt kein wünſchenswerter Zuſtand, der auch baldiger
Ab=
hilfe bedarf. Von den großen Orten an der Bahn Frankfurt—
Darm=
ſtadt (Langen, Sprendlingen und Neu=Iſenburg) hat unſere Stadt
zu=
letzt die Bahnſteigunterführungen erhalten, und von den drei
Bahn=
höfen, die unſere Stadt im Süden, Norden und Weſten hat, liegt der
der Stadt zunächſt gelegene auf preußiſchem Gebiet. Es iſt der
End=
punkt der Elektriſchen nach Frankfurt.
Briefkaſten.
Nr. 100. Die Frage iſt zu verneinen.
[ ← ][ ][ → ] Werr gcht
WolFcAnc MARKEN
Urheber=Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
66)
Nachdruck verboten
Montag, den 9. Dezember 1929
Numme
Mr. Towler ſchien ſehr erſtaunt.
„Da ſind Sie dahintergekommen? Alle Achtung! So hat
Mr. George den Fall doch verfolgt?”
„Jawohl, und Mackenzie, der Buchmacher, hat uns heiß
ge=
macht. Jetzt iſt es nun ſo weit, daß dieſer Carabas, oder wie
der Junge heißt, morgen mit dem Dampfer davon will. Möchten
ihn gerne aber dabehalten. Will drum mit Mr. George ſprechen,
vielleicht liegen hier in Chicago irgendwelche Sachen gegen ihn
vor. Wir haben noch keine rechte Handhabe, eine Verhaftung
auszuſtrechen."
„Ja, da kann Ihnen nur Mr. George oder das Präſidium
Auskunft geben. Haben Sie ſich dort ſchon erkundigt?”
„Nein. Will mit Mr. George reden. War nämlich gerade in
Chicago auf einer Fährte, aber es ſcheint nichts zu ſein . . ."
und da haben ſie mich von New York angerufen.”
„Das iſt intereſſant. Nun, haben Sie ein wenig Geduld,
Mr. Torne.”
Mit freundlichem Lächeln, das aber über eine gewiſſe Leere
ſeines kalten Geſichts nicht hinwegtäuſchen konnte, entfernte er
ſich.
Inſpektor Torne wartete eine Stunde und ſchien ſich um
aichts zu kümmern. Aber er ſah doch, wie die Hausherrin mit
den Boxern kokettierte, wie ihre Augen immer wieder Prakſys
zwar ſehr hübſches, aber doch etwas brutales Geſicht ſuchten.
Merkte es Prakſy, dann glitt ein ungeſchicktes, befriedigtes
Lächeln über ſeine Züge, und er erwiderte die Blicke.
Das alles ſah. Inſpektor Torne.
Heliane ſchien ihn überhaupt beſonders zu intereſſieren. Er
verfolgte ſie unmerklich mit ſeinen Blicken und ſah, wie das
ſchöne Geſicht einen ſinnlichen Ausdruck bekam, wenn ſie auf
ge=
wagte Scherze einging.
Nach einer guten Stunde erhob ſich Inſpektor Torne und
verab=
ſchiedete ſich, denn es war ein Anruf vom Polizeipräſidium
ge=
kommen, daß er kommen ſollte. Der Präſident erwarte ihn.
Er verabſchiedete ſich ſehr freundlich und bedankte ſich
mehr=
mals bei Heliane.
Der Diener begleitete ihn bis zum Portal.
Am Portal drehte er ſich um und ſagte plötzlich in ganz
ver=
ändertem Tone zu dem Diener, während er ihm eine Zehndollar=
note reichte: „Sagen Sie Mr. Towler, daß er die Wette, die er
mit Mr. George abgeſchloſſen, verloren hat.”
Sein Gang war plötzlich leichtfüßig geworden.
Er eilte die Treppe hinab und pfiff ein Auto heran.
Beſtürzt betrat der Diener den Saal, in dem die Geſellſchaft
zuſammenſaß, und trat zu Mr. Towler.
„Was gibt es?"
„Mr. Torne, der Herr, der eben gegangen iſt, hat mir etwas
an Sie aufgetragen, Mr. Towler.”
„Und? So reden Sie doch!"
„Er ſagte: Sagen Sie Mr. Towler, daß er die Wette, die
er mit Mr. George eingegangen iſt, verloren hat.”
Mr. Towler wurde blaß bei dieſen Worten. Er ſtarrte zu
Heliane hin, die ſich am Seſſel feſthalten mußte, ſo entſetzt
war ſie.
Un
„Was? Das hat Ihnen . . . ?. Dann war Mr. Torne .. .
ja George!”
Mr. Henderſon ſchlug die Hände vor Staunen zuſammen
und ſagte: „Das ... war . . . Mr. George! Dann iſt der
Mann ein Genie und wird alles ſchaffen!“
Heliane aber ſtieß einen entſetzten Schrei aus und brach
dann plötzlich zuſammen.
Prakſy, der nebtn ihr ſtand, hielt ſie mit ſeinen ſtarken
Armen auf.
Als ſie nach wenigen Augenblicken die Augen aufſchlug und
in Prakſys Geſicht ſah, ſchrie ſie laut auf: „Wie ... ich dich
haſſe!"
Henderſon hörte den Aufſchrei und hatte ſofort begriffen,
was in des Weibes Seele vorging.
Er verabſchiedete ſich kurz darnach.
Am nächſten Tag.
Nicht nur ganz Chicago war beim Leſen der Nachrichten
über die neueſte Tat Robert Georges überwältigt, ſondern vor
allen auch die ganze Polizeibeamtenſchaft.
Sie fühlten mit einem Male, daß Robert George doch ein
Gigant ohnegleichen war, ein Mann, dem wohl keiner der
Krimi=
naliſten das Waſſer reichen konnte.
Wie ſchaffte er es nur, daß er immer erfuhr, wenn etwas
los war?
Er ſchien überall zu ſein. Man ſah ihn Tag f1
Polizeipräſidium, und doch mußte er unter den Verbr
da er immer zur rechten Zeit zupackte.
Bewunderung vor ſeinen großen Fähigkeiten r.
letzten Reſt von Widerſtreben gegen den Mann aus
Als George am nächſten Morgen die Inſpektoren
port hatte, merkte er ſofort, daß ein anderer Wind
begann.
Plötzlich waren ſie alle dienſteifrig und gingen au
Eins aber ſtellten ſie feſt: Das harte Geſicht Robe
ſchien noch härter geworden zu ſein. Wie aus Stein
ſchien es. Er ſprach noch kürzer, knapper und prägn
Aber trotzdem war ſein Ton nicht unfreundlich.
und wieder ſchien es ſogar, als ob er ganz milde wä=
Gegen zehn Uhr rief Heliane an.
Jörns meldete: „Mrs. Heliane Millans”.
Ich bin für Miſtreß Millans nicht zu ſprechen,
morgen nicht. Bitte, ſagen Sie das Mrs. Millans.”
Jörns erſchrak.
Aber er fragte nicht und ſagte es Heliane.
Jörns ſagte, daß der Präſident bedaure.
„Ich muß ihn unbedingt ſprechen!” beharrte Hel
„Der Herr Präſident hat mir befolen, Ihnen n
Lady Millans, daß er überhaupt nicht mehr fü
ſprechen iſt.”
Von der anderen Seite kam keine Antwort mehr
Um die Mittagsſtunde empfing der Präſident der
Henderſon, der mit Mr. Woodland kam, um ſich
ſchieden.
Der Miniſter ſchien von der Begeiſterung des kl.
Woodland angeſteckt zu ſein.
Er machte einen friſcheren, menſchlicheren Eindr
Bigotte in ſeinem Weſen war völlig gewichen.
„Wir kommen als Gratulanten, Mr. George‟
Woodland. „Sie ſind ja ein ganz verteufelter Kerl
haftig, wenn ich jetzt zur edlen Zunft der Diebe un
gehörte, ich würde ein wenig Dampf vor Ihnen kriege
George wehrte ab.
„Man tut ſeine Pflicht, Herr Gouverneur.”
„Das iſt ſchon ein bißchen mehr, lieber George.
Henderſon iſt genau ſo begeiſtert von Ihnen. Ihre V
als Inſpektor Torne muß fabelhaft geweſen ſein.”
Henderſon ſtimmte bei. „Unglaublich, Mr. Woodl
habe nie eine ſo vorzügliche Maske geſehen. Mr. To
Sie doch wahrhaftig genau kennt, iſt darauf here=
Zehntauſend Dollar. Die Heilsarmee wird Sie näe
ihrem Ehrengeneral ernennen.”
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Müller
[ ← ][ ][ → ]Montag, den 9. Dezember 1929
Seite 3
imer 341
jeluaßballkämpfe in Süddeutſchland.
2S von achk Gruppenmeiſtern ſind ermikkell.
bi itſcheidungen in den ſüddeutſchen Gruppen ſind nun
färh gefallen. Von den acht Gruppenmeiſtern ſteht nur
tei aus. Die ſieben neuen Meiſter heißen: Sppg. Fürth
db n), Bayern München (Südbayern), V. f. B. Stutt=
(Btemberg), S.=V. Waldhof (Rhein), F.=K. Pirmaſens
ſr). Jormatia Worms (Heſſen), Eintracht Frankfurt
upbi ain). Dieſe ſieben Gruppenmeiſter werden nun vom
De er ab in einer Doppelrunde nach Punktwertung um
ſche Meiſterſchaft kämpfen. Zu ihnen geſellt ſich aber
eiſter der Gruppe Baden, der aber wahrſcheinlich erſt
mem ntſcheidungsſpiel ermittelt werden dürfte. Denn nach
derlage des Freiburger F.=C. gegen Phönix Karls=
Freiburger F.=C. und Karlsruher F.=V. wieder
punkt=
ſa er Spitze der Tgbelle. Beide Mannſchaften haben
Verbandsſpiel auf eigenem Platz auszutragen
Frei=
ge Villingen und Karlsruhe gegen Schramberg. Für
Fal aß beide Spiele von den Tabellenführern gewonnen
t es alſo am 22. Dezember ein Entſcheidungstreffen.
Von den Abſtiegskandidaten
den Ergebniſſen des 8. Dezember fünf feſt: Sppg.
ahern), Sppg. Freiburg (Baden), F.=G. Rohrbach
.f. R. Kaiſerslautern (Saar) und Griesheim 02
ain). Mit Ausnahme von Freiburg handelt es ſich
len illen um Bezirksliga=Neulinge. Die
Abſtiegskandi=
ruppen Südbahyern, Württemberg und Heſſen ſtehen
ſt. In Südbayern kommen in erſter Linie DSV.
d Ulm 94 in Frage, aber auch Wacker München und
lugsburg ſowie auch Teutonia München ſind noch
In Württemberg werden wohl die Sportfreunde
wie diesmal gegen die an vorletzter Stelle placierten
pielten, den Weg in die Kreisliga antreten müſſen.
burde Haſſia Bingen durch ſeine Niederlage gegen
Jorms erneut ſtärker gefährdet. Langen und
Darm=
aber trotz ihrer geſtrigen Siege Abſtiegskandidaten.
Auch die Troſtrundenteilnehmer
ßten Teil ermittelt. In Nordbayern iſt der 1. F.=C.
weiter, während der ASV. Nürnberg durch die
on Würzburg gegen den „Club” endgültig Dritter
ie „Platzinhaber” der Gruppe Südbayern heißen
3burg und München 1860. Jahn Regensburg brachte
einer :2 den Münchener Bayern die erſte Niederlage in
i bei. — In Württemberg hat ſich Union
inger irch ſeinen 3:0=Sieg über Brötzingen den zweiten
geſst. Brötzingen und Heilbronn kämpfen nun noch um
dritt 1Jlatz. — Badens Plätze ſind noch nicht vergeben.
o. der Unterliegende im wahrſcheinlichen
Entſchei=
sſpis! FV. gegen FFC. werden. Für den dritten Platz
n— Villingen, Schramberg und neuerdings auch wieder
S Sruhe in Frage. — Zweiter der Gruppe Rhein
—2. Neckarau, der im entſcheidenden Spiel um den
ertig egen Waldhof 1:3 unterlag. Phönix Ludwigshafen
Dr:. In der Gruppe Saar haben die Sportfreunde
rüc den zweiten Platz ſicher. Um den dritten Platz
Auss dungsſpiele zwiſchen Boruſſia Neunkirchen, F.=V.
rüc und V. f. R. Pirmaſens notwendig. — Die
Troſt=
ſtei1 mer der Gruppe Heſſen heißen Iſenburg und
Wiy iden, in der Gruppe Main ſteht dagegen die Ent=
Ih aus. Rot=Weiß, Fußballſportverein und Union
eiben weiter Kandidaten für die Plätze, die
Offen=
ſind durch eine 1:3=Niederlage gegen Hanau 93 als
ausgeſchaltet worden.
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
bayern: 1. F.C. Nürnberg — F.V. 04 Würzburg
C. Bayreuth — Sp.Vg. Fürth. 1:6.
dayern: Schwaben Augsburg — Wacker München
Regensburg — Bayern München 3:2. München
eutonia München 5:1.
temberg: Kickers Stuttgart — Sportfreunde Stutt=
F.C. Birkenſeld — V. f. B. Stuttgart 1:3. Union
— Germania Brötzingen 3:0.
n: S.C. Freiburg — Karlsruher F.V. 2:5. Phönix
Freiburger F.C. 2:1. F.C. Villingen — F.C.
n: Phönix Ludwigshafen — Sp.Vg. Sandhofen
L. Neckarau — S.V. Waldhof 1:3. F.G.
Rohr=
f. R. Mannheim 2:2.
V. f. R. Kaiſerslautern — F. V. Saarbrücken 0:2.
Neunkirchen — Sportfreunde Saarbrücken 1:3.
Lirmaſens — 1. F.C. Idar 2:1. Saar 05 — F.C.
3:2.
Rot=Weiß Frankfurt — Eintracht Frankfurt 1:1.
— Offenbacher Kickers 3:1. F. S. V. Frankfurt —
derrad 4:3. Griesheim 02 — Germ. Bieber 2:4.
t: 1. F.C. Langen — S. V. Wiesbaden 1:0. Haſſia
Wormatia Worms 0:1. Darmſtadt 98 — Alem.
2. V. f. R. Heilbronn — V. f. R. Fürth 3:3.
Berlin.
Hertha/B. S. C. — B. V. Luckenwalde 6:0.
Polizei=
erliner S.V. 92 3:4. S. V. Spandau — Norden=
1:1. Südſtern — 1. F.C. Neukölln 1:3. Halley=
— Berliner Kickers 3:3.
Tennis/Boruſſia — Union Potsdam 6:0. Vik=
Minerva 93 1:1. Wedding — Adlershofer B.C.
er 04 — B.F.C. Preußen 4:2.
Baltenverband.
Eiſterſchaft (2. Endſpiel): Sp.Vg. Memel — V.f.B.
g 2:0.
Die Berbandsfpiele in der Grappe
Heſſen.
Wer ſteigk ab?
Nachdem in der Gruppe Heſſen die Entſcheidungen um die
drei erſten Plätze bereits gefallen ſind, konzentriert ſich dort alles
auf die Frage nach dem Abſtiegskandidaten. Dieſe Frage iſt durch
die heutigen Ergebniſſe noch verwickelter geworden, als ſie ſchon
vorher war. So beendete Langen ſein letztes Spiel gegen S.=V.
Wiesbaden mit einem verdienten 1:0=Sieg und muß jetzt
ab=
warten, wie die letzten Spiele von Haſſia Bingen und Darmſtadt
98 ausgehen. Denn auch Darmſtadt 98 hatte gegen Alemannia
Worms einen eindeutigen Sieg zu verbuchen, und zwar von 2:0.
Dagegen zog Haſſia Bingen mit viel Pech gegen Wormatia
Worms den kürzeren und mußte eine 1:0=Niederlage einſtecken,
die dem Spielverlauf in keiner Weiſe entſpricht.
Sporkverein darmſtadt 1898 — Alemannia Borms
2:0 (0:0).
Wer erwartet hatte, daß die Wormſer Gäſte in Anbetracht
des Umſtandes, daß eine Placierung für die Troſtrunde auf
keinen Fall mehr erreicht werden konnte, das Spiel nicht allzu
ernſt nehmen würden, ſah ſeine Hoffnungen getäuſcht. Die
Ale=
mannen ſpielten in jeder Phaſe auf Sieg und kämpften mit einer
reſtloſen Aufopferung und Härte, ſo daß man unſchwer erkennen
konnte, daß ſie die Sicherung wenigſtens des 4. Tabellenplatzes
erſtrebten. So mußten ſich die 98er, die ja den Sieg unbedingt
brauchten, außerordentlich anſtrengen, um den doppelten
Punkt=
gewinn zu ſichern. Die ſich glänzend ſchlagende
Hintermann=
ſchaft der Wormſer hätte beinahe den Sieg der Einheimiſchen
vereitelt. Bis zur 77. Minute ſtand der Kampf 0:0. Die
weit=
aus größte Zahl der Zuſchauer hatte ſich bis dahin ſchon mit
dem Gedanken abgefunden, daß die Lilienträger nicht zu einem
glücklichen Spielende kommen würden. Zuviel gute, ja
glän=
zende Torchancen waren auf ſeiten der Darmſtädter ausgelaſſen
worden, ausgelaſſen teils durch eine auffallende
Schußunſicher=
heit und Nervoſität, teils durch ausgeſprochenes Schußpech. Die
Nerven der Zuſchauer waren auf eine harte Probe geſtellt. Es
ſchien, daß der Sportverein das ſeiner Verbandsſpiele,
das er in überlegenſter Weiſe durchführte, nicht für ſich
aus=
nutzen konnte. Um ſo befreiender wirkte der Torſchuß von Frey,
13 Minuten vor Spielende erzielt und von der Zuſchauermenge
mit größter Begeiſterung aufgenommen. Damit konnte ja
Darm=
ſtadt wieder Hoffnung faſſen, ſich die Bzirksliga zu erhalten.
Das Spiel ſtand unter der aufmerkſamen und techniſch guten
Leitung von Selzam=Heidelberg, dem allerdings zwei ſchwere
Fehler zu Ungunſten der 98er unterliefen. So verhängte er für
eine unfaire Handlung im Wormſer Strafraum ſtatt Elfmeter
einen Strafſtoß auf der Strafraumlinie, und dann pfiff er einen
frei vor dem Tore ſtehenden Darmſtädter Stürmer abſeits,
ob=
wohl der Ball offenſichtlich zuletzt vom Gegner geſpielt war. Die
Unerbittlichkeit und Energie des Schiedsrichters, der das harte
Spiel jederzeit in der Hand hatte, ließ jedoch durch die
geſchil=
derten Fehler ſeine gute Geſamtleiſtung nicht ſchmälern.
Bei dem ſtarken Wind hatten die Wormſer, die in der erſten
Hälfte mit dem Wind ſpielten, einen großen Vorteil. Die Gäſte
konnten jedoch dieſes Plus nicht auswerten, da das Spiel in
dieſer Zeit zumindeſt voll ausgeglichen war. Vorübergehend
war Worms überlegen, ohne jedoch außer einem Schuß an die
Querlatte wirklich gute Torgelegenheiten herausſpielen zu
können, zumal auch die Darmſtädter Hintermannſchaft geſtern
voll auf der Höhe war. Insbeſondere hatte Bärenz im Tor
einen ſehr guten Tag. Gegen Ende der Spielhälfte kamen die
98er gut auf, es fehlte auch nicht an Erfolgsmöglichkeiten, die
jedoch ſamt und ſonders nicht verwirklicht werden konnten.
Die zweite Hälfte ſah Darmſtadt nahezu dauernd überlegen.
Nur ſelten kommen die Gäſte zu geſchloſſenen Angriffen; die
nicht allzu ſchwere Aufgabe, die der Darmſtädter Deckung jetzt
geſtellt war, wurde verhältnismäßig leicht gelöſt. Darmſtadts
Läufer können es ſich erlauben, in erſter Linie die Stürmer zu
unterſtützen. Und doch fallen lange Zeit keine Tore. Unzählige
Bälle werden verſchoſſen, bis endlich Frey eine Steilvorlage von
Müllmerſtadt geſchickt aufnimmt, den Tormann der Gäſte gut
täuſcht und flach einſchießt. Noch einmal flammt der
Kampf=
geiſt der Wormſer auf; ſie ſtellen ihren guten Verteidiger
Bienel in den Sturm, ohne jedoch damit eine Wendung des
Spieles erreichen zu können. Ganz kurz vor Schluß wurde dann
das Spiel endgültig entſchieden, als der Wormſer Torhüter
einem Ball allzu weit entgegengelaufen war und ſo Frey, der
die Lage blitzſchnell überblickte, die freie Schußbahn erfolgreich
verwertete. Das happy=end war geglückt!
3.-C. Langen — 5.-B. Wiesbaden 1:0 (1:0).
Von Langen iſt man im Verlaufe der Verbandsſpielſaiſon
an mancherlei Ueberraſchungen gewöhnt worden. So kam es auch
nicht ganz unerwartet, daß diesmal Wiesbaden daran glauben
mußte. Dasſelbe Langen, von dem faſt die ganze urſprüngliche
erſte Garnitur geſperrt iſt, konnte eine Mannſchaft ſtellen, die
einen verdienten Sieg ſicherſtellte. War Wiesbaden ſeinem
Gegner auch techniſch ſtark überlegen, ſo glichen dies die Langener
durch eine erhöhte Energieleiſtung aus. Der entſcheidende
Tref=
fer fiel bereits in der 4. Minute. Jäckel hatte eine präziſe
Vor=
lage von Irion aufnehmen und unhaltbar verwandeln können.
Schneider=Offenburg leitete das Spiel vor 1500 Zuſchauern zur
allgemeinen Zufriedenheit.
Haſſia Bingen — Wormalia Worms 9:1 (0:1).
Der Heſſenmeiſter hat in Bingen ſtark enttäuſcht. Man
er=
wartete von ihm eine überzeugende Leiſtung und ſah dafür, daß
Bingen faſt ſtändig den Ton angab und nur durch übergroßes
Pech und durch das kataſtrophale Verſagen ſeines Sturmes vor
dem gegneriſchen Tor verlor. Zunächſt war zwar Wormatig,
vom ſtarken Rückenwind begünſtigt, im Vorteil, dann aber kam
Bingen in Fahrt. Vor allem in der zweiten Halbzeit wurde der
Meiſter faſt völlig in die Defenſive gedrückt und konnte nur durch
die aufopferungsvolle Arbeit ſeines Verteidigungstrios ſich des
Anſturmes der Gegner erwehren. Bingen erzwang ſich eine Ecke
nach der andern, bald ſtand das Eckenverhältnis 9:4 für Bingen,
und trotzdem blieb der mehr als verdiente Erfolg aus.
Wor=
matia jedoch konnte in der 36. Minute durch L. Müller den
ein=
zigen und ſiegbringenden Treffer erzielen. Die Leiftungen des
Unparteiiſchen Götzel=Kaiſerslautern fanden den Beifall der
3000 Zuſchauer.
Bezirk Main=Heſſen.
Gruppe Heſſen:
. * 14 21:43 10:18 Haſſia Bingen
* * . 13 15:27 9:17 Sportv. Darmſtadt 98 . * * 13 21:32 9:17 uppe Main: Eintracht Frankfurt .. 13 31:3 23:3 Rot=Weiß Frankfurt 14 26:17 16:12 Kickers Offenbach .. 14 30:26 15:13 Union Niederrad . .; 13 32:24 14:12 F. S. V. Frankfurt 13 26:20 14:12 Germania Bieber 14 23:25 13:15 Hanau 93 13 25:43 9:17 Griesheim 02
.. * - 14 20:55 4:24 Kreisliga Skarkenburg.
Germania Oberroden — Viktoria Urberach 1:2 (0:0).
Viktoria Walldorf — S.=V. Münſter 0:0.
Pol.=S.=V. Darmſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt 0:0.
Germania Pfungſtadt — Sppgg. 04 Arheilgen 4:3 (2:1).
Immer wieder muß man feſtſtellen, daß die einzelnen
Kreis=
ligavereine in Starkenburg einander faſt gleichſtark ſind, und daß
in den meiſten Spielen mehr das Glück wie die größere
Spiel=
ſtärke den Ausſchlag gibt. So gab es auch am geſtrigen
Sonn=
tag auf der ganzen Linie wieder nur ſehr knappe Ergebniſſe, die
zudem in drei Spielen nicht ganz den Erwartungen entſprechen.
Der bedeutungsvolle Rivalenkampf in Oberroden endete mit
einem knappen, aber verdienten 2:1=Sieg Urberachs, das nun als
ernſteſter Anwärter zu betrachten iſt. Das entſcheidende Tor fiel
erſt kurz vor Schluß. Münſter bewies erneut, daß die Mannſchaft
auswärts zu kämpfen verſteht. Jedenfalls iſt das 0:0 als ein
Erfolg der Gäſte zu werten. Die größte Ueberraſchung iſt das
Darmſtädter 0:0. Rot=Weiß iſt unbedingt wieder im Kommen
und hat bei anhaltender Form noch Ausſicht, dem Abſtieg zu
entrinnen. Die Polizei hingegen ſcheint unberechenbarer zu ſein
denn je! Arheilgen dürfte in Pfungſtadt ſeine letzten Hoffnungen
zu Grabe getragen haben. Die Elf wird ſich auf nächſtes Jahr
vertröſten müſſen! Pfungſtadt gewann übrigens verdient;
aller=
dings hatte Arheilgen Erſatz eingeſtellt.
In der Tabelle haben ſich jetzt drei Gruppen gebildet, die
durch klare Punktdifferenz von einander geſchieden ſind: Die vier
Spitzenreiter ſind verluſtpunktgleich; es folgt ein Mittelfeld von
fünf Vereinen, zu denen die Polizei hinzugezählt werden darf.
Die drei Schlußvereine haben ſich gegen den Abſtieg zu wehren:
Es war ein richtiges Lokaltreffen mit all ſeinen unſchönen
Begleiterſcheinungen, was man da auf dem Polizeiſportplatz
ſehen konnte. Das 0:0 iſt inſoweit gerecht, als keine der beiden
Parteien etwas zeigte, was ein Tor verdient hätte. Dabei hatte
der Platzbeſitzer die weitaus beſten Chancen. Die äußerſt
ſchwache Leiſtung des erſchienenen Schiedsrichters war nicht
dazu angetan, das Niveau des Spieles zu heben.
Weitere Reſultate:
Polizei 1. Schüler—Sp. V. 98 komb. Jugend 5:3.
Polizei 2. Schüler—Sp. V. 98 2. Schüler 0:3.
Sportverein 98, Jugend.
Junioren — Griesheim, dort, 6:0;
2. Jugend — 2. Jugend Iſenburg, dort, 3:0;
komb. Jgd. — Würzburg 04 2:1.
3a=Jugend — 1. Jugend Roßdorf, hier, 1:0:
3b=Jugend — 2. Jugend Eintracht, dort, 0:2;
4. Jugend: ſpielfrei;
5. u. 6. Jugend komb. — 1. Schüler Polizei, dort, 3:5
1. Schüler — 1. Schüler Griesheim, hier, 3:0;
2. Schüler — 2. Schüler Polizei, dort, 3:0;
3. Schüler: ſpielfrei.
Im Fußball=Länderkampf gegen Belgien ſiegte, am Sonntag in
Amſterdam Holland mit 1:0 (1:0). Der entſcheidende Treffer fiel bereits
in der vierten Minute durch den Mittelſtürmer Tap.
Der Hockey=Länderkampf England — Belgien in Brüſſel wurde von
den Engländern mit 7:0 (Halbzeit 6:0) Treffern gewonnen.
Die Hockey=Elf des SC. 80 Frankfurt beſiegte in Leipzig den
Leip=
ziger Sportclub 1:0 (1:0).
Seſfe 6
Mannheim, 8. Dez. (Eig. Drahtbericht.)
Der vorbereitende Ausſchuß der Notgemeinſchaft der
Be=
zirksliga der Gruppe Rhein hatte am Samstag eine Sitzung
nach Mannheim einberufen, bei der die endgültige Gründung
der Notgemeinſchaft vollzogen werden ſollte. Zunächſt berichtete
der Bezirksvorſitzende Herzog über die Stellungnahme des
Ver=
handsvorſtandes zu den Wünſchen der Notgemeinſchaft. Wenn
auch dieſe Wünſche nicht alle erfüllt werden konnten, ſo hat der
Verbandsvorſtand doch die Notgemeinſchaft anerkannt und wird
ſich bei den von ihr zu veranſtaltenden Spielen mit einer
Ab=
gabe von 15 Prozent begnügen. Auch der Forderung eines
derbandsſchlußſpielfreien Sonntags in jedem Monat ſoll, ſoweit
techniſch möglich, Rechnung getragen werden. Es entſpann ſich
dann eine längere Debatte über die Bedingungen des Beitritts
zur Notgemeinſchaft, wobei es zu dem Beſchluß kam, von einer
prozentualen Beteiligung des Abſtiegskandidaten Rohrbach an
den Ausgaben und Einnahmen der Notgemeinſchaft abzuſehen.
Die Bedingungen ſehen weiter vor, daß ſich alle Vereine der
Notgemeinſchaft für die verbandsſchlußſpielfreien Sonntage
be=
dingungslos zur Verfügung ſtellen, daß aber bereits beſtehende
Verträge und feſt abgeſchloſſene Wettſpiele der Vereine
berück=
ſichtigt werden müſſen. Riſiko und Einnahmen werden von
allen Vereinen der Notgemeinſchaft zu gleichen Teilen getragen.
Die drei dlacierten Vereine werden erſt nach Beendigung der
Schlußſpiele am Ertrag der Notgemeinſchaft beteiligt. Nachdem
ſich die Vereine auf dieſe Bindungen geeinigt hatten — nur ein
Vereinsvertreter mußte ſich noch die endgültige Zuſtimmung
ſei=
nes Vereinsvorſtandes vorbehalten —, konnte die
Notgemein=
ſchaft als gegründet gelten. Es wurde ſofort ein
Arbeitsaus=
ſchuß gebildet, beſtehend aus vier Herren, und zwar:
Bezirks=
vorſitzender Herzog, Pförſch=VfR. Manuheim, Chriſtian
Krä=
mer=Sp. Vg. Mundenheim und Röhner=Mannheim 08. —
So=
bald die Terminliſte der Verbandsſchlußſpiele vorliegt, wird
der Arbeitsausſchuß den Spielplan der Notgemeinſchaft
aus=
arbeiten.
Gruppenmeiſter FK. Piraſens disqualifiziert. — Einen
Monat Sperre und 1000 Mark Geldſtrafe.
Der „Sportdienſt für Süddeutſchland” erfährt, daß es ſich
bei dem zweiten Gruppenmeiſter, der einer ſchweren
Disquali=
fikation derfallen iſt, um den neuen Meiſter der Gruppe Saar,
FK. Pirmaſens handelt. Pirmaſens iſt mit einer
Dis=
qialifikation auf einen Monät und mit 1000 Mark Geldſtrafe
belegt worden. Im Gegenſatz zum VfB. Stuttgart ſoll es ſich
hier aber bei dem Vergehen des Vereins nicht um einen
Ver=
ſtoß gegen die Amateurbeſtimmungen, ſondern um eine
ver=
fuchte Beſtechung von Kreuznach 02 bei den vorjährigen
Ver=
bandsſpielen hendeln. — Das Urteil des Verbandsgerichts
dürfte den beiden beſtraften Gruppenmeiſtern in den erſten
Tagen der neuen Woche zugeſtellt werden. Von dieſem Moment
ab tritt dann die Disſualifikation in Kraft, vorausgeſetzt, daß
ſie nicht in eine Geldſtrafe umgewandelt wird.
Nachdem bereits die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik
nach der Münchener Tagung die Liſte der dreißig Beſten
Deutſch=
lands veröffentlichte, hat nunmehr auch der Leichtathletik=
Aus=
ſchuß des Süddeutſchen Verbandes nach der Tagung in Ettlingen
die Liſte der zehn Beſten von Süddeutſchland herausgegeben. Es
würde zu weit führen, hier ſämtliche Diſziplinen und die in
die=
ſem Jahr von den leichtathletik=begeiſterten Frauen und
Män=
nern erzielten Leiſtungen im einzelnen zu beſprechen. Von
be=
ſonderem Intereſſe iſt für uns jedoch das Abſchneiden der
Darm=
ſtädter Vereine. Betrachten wir nach dieſem Geſichtspunkt die
Liſte, ſo finden wir darin zwei Vereine, den Abademiſchen
Sport=
klub und den Sportverein Darmſtadt 1898! Der Arademiſche
Sportklub iſt viermal vertreten, der Sportverein Darmſtadt 1898
iſt ſogar fünfmal in der Liſte eingetragen! Intereſſant dabei iſt,
daß der A.S.C. dreimal allein infolge der ausgezeichneten
Lei=
ftungen von Fritz Schilgen über 800, 1500 und 5000 Meter und
durch Alimeiſter Ernſt Söllinger im Kugelſtoßen) insgeſamt alſo
viermal, vertreten iſt. Der Sportverein Darmſtadt 1898 konnte
ſich durch Richard Engelhard über 5000 Meter, durch Heinz
Lind=
ner über 1000 Meter, durch Karl Allwohn im Diskuswerfen
und Zehnkampf und durch ſeine 4 mal 1500=Meter=Staffel
ins=
geſamt fünfmal in dieſe Liſte der jeweils zehn beſten Leiſtungen
eintragen.
Wir ſind erfreut über dieſe ſchönen Erfolge, beweiſen ſie doch,
daß die beiden Darmſtädter Vereine in der deutſchen
Leichtath=
letik einen guten Namen haben.
Beratungen der deutſchen Verbände.
Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen hatte
ge=
mäß den Beſchlüſſen der kürzlich ſtattgefundenen
Mitgliederver=
ſammlung die Vertreter der ihm angeſchloſſenen Verbände für
Samstag nach Berlin zu einer Sitzung geladen, um
einheit=
liche Beſtimmungen über den Amateurbegriff aufzuſtellen. Eine
große Zahl von Verbandsvertreten war erſchienen, ſo daß eine
ſtattliche Verſammlung unter Leitung von Exzellenz Lewald
tagte. Die abweſenden Verbände hatten ihre Stellungnahme
zur Amateurfrage ſchriftlich bekannt gegeben. Der
Verſamm=
lung wurde als Grundlage für die Debatte ein von Dr. Diem
ausgearbeiteter Entwurf vorgelegt. Die Erörterungen
geſtalte=
ten ſich ſehr eingehend, zeitigten aber eine ſo große
Verſchieden=
heit der Anſichten, daß es ſich als unmöglich erwies, zu
einheit=
lichen Geſichtspunkten zu kommen. Die erſchienenen
Verbands=
vertreter waren ſich jedoch darin einig, daß der Amateurismus
die Grundlage aller Leibesübungen ſei, und daß der DRA.
un=
erſchütterlich an dem Begriff Amateur feſthalten müſſe, da
die=
ſer Grundlage und Weſen des Reichsausſchuſſes darſtellt. Es
wurde beſchloſſen, ein deutſches Grundgeſetz für, den
Amateurbegriff aufzuſtellen, das die Verbände zu dem ihren
machen und bei den internationalen Verbänden durchzuſetzen
verſuchen ſollen. Die erörterte ſtrenge Regelung verbietet unter
anderem dem Sportsmann, von einem Veranſtalter
unmittel=
bar Erfatz für Reiſekoſten anzunehmen. Er kann dies nur durch
Vermittlung ſeines Vereins tun. Sein Verband iſt verpflichtet,
den Koſtenſatz ſo zu überwachen, daß daraus kein Gewinn
ent=
ſpringen kann, und die Zahl der Reiſen ſo zu begrenzen, daß
dadurch kein Lebensunterhalt für längere Zeit entſteht. Die
Erſtattung des Ausfalls von Tage= und Wochenlohn wurde
abgelehnt. Der wiſſenſchaftlich gebildete Sportehrer ſoll nach
näherer Regelung durch die Verbüde als Amateur anerkannt
werden. Den Wortlaut dieſer Beſtimmungen wird ein
beſon=
derer Ausſchuß, beſtehend aus Dr. Bergmann=DSB.,
Mos=
hagen=BDR., Braungart=DT., Ewers=DHB. und Dr. Diem,
aus=
arbeiten. Dieſer Ausſchuß tritt erſtmalig am 13. Dezember
zu=
ſammen.
Die DSB. tagt im Januar. Die für den 14. und 15.
De=
zember vorgeſehene Sitzung des Hauptausſchuſſes der
Deut=
ſchen Sportbehörde für Leichtathletik iſt auf den 11. und 12.
Januar verlegt worden. Sie findet nicht, wie
urſprüng=
lich vorgeſehen, in Frankfurt a. M., ſondern in Berlin ſtatt.
Veranlaſſung für dieſe Verlegung iſt die Abſicht der DSB., die
Vorſchläge der DT., die bis dahin von den zuſtändigen
Inſtan=
zen beraten ſein werden, dem Hauptausſchuß zur
Stellung=
nahme vorzulegen und dann ſofort die Verhandlungen mit dem
Vorſtand der DT. aufzunehmen.
Montag den 9. Dezember 1929
Die Tabellen.
Gruppe A:
Spv. 98 Darmſtadt . .
Polizei Darmſtadt
F. S. V. Frankfurt ..
V. f. R. Schwanheim
Rot=Weiß Darmſtadt
T. S. V. Langen...
Rot=Weiß Frankfurt
Kickers Offenbach
Sppg. Arheilgen .
Gruppe B:
Hakoah Wiesbaden
Mainz 05
S.=V. Wiesbaden
Polizei Worms
Wormatia Worms".
Polizei Wiesbaden
Alemannia Worms
Reichsbahn Wiesbaden
Die Spiele in
der Gruppe A.
Man hatte in Arheilgen erwartet, daß Arheilgen beſſer
ab=
ſchneiden würde. Doch die Ueberlegenheit der Darmſtädter, die
ſich geſtern nicht einmal ganz ausgaben, war zu groß.
Darm=
ſtadt hatte ſeine komplette Mannſchaft zur Stelle. Arheilgen
mußte für ſeinen dienſtlich verhinderten Verteidiger Mahr, den
man ſehr vermißte, Erſatz in Melk einſtellen.
Das Spiel begann verheißungsvoll für die Mühlchesleute,
ſchon die erſte Minute brachte den erſten und einzigen Erfolg.
Poſtwendend vom Anſtoß weg gleicht Darmſtadt aus, um ſchon
eine Minute ſpäter die Führung zu übernehmen. Bis zur
Halbzeit iſt Sportverein noch viermal im Vorteil. Alle Tore gut
placierte Würfe; 2 davon hätte Anthes, der nicht auf der
ge=
wohnten Höhe war, halten müſſen.
Die zweite Spielhälfte ſpielte Arheilgen energiſcher, trug
ſchöne Angriffe vor, aber alle Würfe waren zu unplaciert und
nicht kräftig genug, das übrige hielt Henß, der ſein Gegenüber
weit weitem übertraf, glänzend. Noch 5 Tore erzielte
Darm=
ſtadt im vorbildlichen Spiel. Darmſtadt iſt, wie in der
Vor=
ſchau ſchon bemerkt, entſchieden beſſer wie im letzten Jahre.
Fiedler vielleicht nicht mehr ganz der Alte. Arheilgen war
ge=
ſtern wieder einmal in beſſerer Form wie je. Alle Spieler taten
ihr Möglichſtes, um einer allzuhohen Niederlage zu entgehen.
Das Spiel war jederzeit fair; die nicht allzu zahlreich erſchiene
nen Zuſchauer nahmen lebhaften, aber anſtändigen Anteil. Der
Schiedsrichter hatte ein leichtes Amt.
Rol=Beiß, V. ſ. R. — Rol-Weiß Frankfurk 4:0.
Die Darmſtädter haben endlich mit der Tvadition gebrochen
und ihrem Namensvetter aus Frankfurt die erſte Niederlage
bei=
gebracht und gleich eine recht deutliche. Rot=Weiß, V. f. R., hat
damit ſeine Tabellenpoſition weiterhin verbeſſert, wozu man die
Mannſchaft beglückwünſchen kann. Nach der unvergleichlichen
Pechſerie der erſten Spiele iſt dieſer Erfolg um ſo mehr
beacht=
lich. — Das Spiel ſelbſt war unſchön. Es lag dies in erſter Linie
in dem Syſtem der beiden Mannſchaften begründet, die beide mit
fünf Mann in der Verteidigung und mit fünf Mann im Sturm
ſpielten. So konzentrierten ſich vor den Toren zehn und mehr
Spieler, und die Mitte hing vollkommen in der Luft. Auf das
Auge eines jeden Handballfreundes wirkt das entſetzlich, für die
kämpfenden Mannſchaften mag es die richtige Daktik geweſen
ſein. — Rot=Weiß, V. f. R., begann das Spiel mit einer
Ner=
voſität, die nichts Gutes ahnen ließ. Dieſe legte ſich erſt,
nach=
dem der Sieg durch das zweite Tor einigermaßen geſichert war.
Alle vier Tore ſchoß Roſenau, drei davon waren direkt
verwan=
delte Strafwürfe. Die übrigen Stürmer verſtanden ſich ſchlecht,
lediglich Sailer und Benz konnten geſallen. Die Außen müßten
unbedingt beſſer abgeben.
Eine Klaſſe für ſich war die geſamte Hintermannſchaft der
Darmſtädter. Mayer im Tor hatte nur zwei gefährliche Bälle
zu meiſtern. Alle übrigen, mitunter recht gefährliche Angriffe
der Frankfurter wurden bereits von der Verteidigung abgewehrt.
Das Spiel ſelbſt war einigermaßen fair. Es war dies in erſter
Linie das Verdienſt des Schiedsrichters, eines Herrn Schmidt
aus Mainz. Wir enthalten uns ſonſt aus brinzipiellen Gründen
einer Kritik des Schiedsrichters. Aber hier ſei feſtgeſtellt, daß die
vornehme und ſichere Art, ſeines Auftretens imponierte. Wir
wünſchen den Herrn noch öfters in Darmſtadt zu ſehen. Das
Publikum hatte ſich zahlreicher als ſonſt eingefunden, ein Beweis
dafür, daß beſſere Leiſtungen die Zuſchauer anziehen. Auf das
Abſchneiden der Rot=Weißen gegen den Polizeiſportverein darf
man geſpannt ſein. Das Treffen findet am kommenden Sonntag
auf dem Polizeiſportplatz ſtatt.
3:2 (2:2).
Die Polizei hat in Schwanheim, wie ſchon manch anderer
Verein, die Punkte laſſen müſſen. Wenn auch unter den denkbar
ungünſtigſten Umſtänden, aber leider ſind die Lorbeeren in
Schwanheim geblieben. Maßgebend für die Niederlage iſt
ein=
mal die Kriſis bei der Polizei, die allem Anſchein nach doch noch
nicht überſtanden iſt, und zweitens der Umſtand, Schwanheim in
ganz großer Form zu treffen. Ueber die Spielweiſe der
Schwan=
heimer, zumal noch auf ihrem Platze, braucht man nicht viel zu
erwähnen. Daß dadurch ein anſtändiges Spiel nicht aufkommen
hann, iſt ſelbſtverſtändlich. Trotz der Niederlage dürfen die
Poli=
ziſten nicht den Mut ſinken laſſen. Jede Mannſchaft muß auch
einmal verlieren können. Vielleicht gibt das Spiel Anlaß, ſich
vergangener Zeiten zu erinnern, um in Zukunft wieder beſſer
und ſchöner zu ſpielen.
T. 5.J. Langen —Kickers Offenbach 2:2.
Dieſes Treffen zeigte beiderſeits ſehr ſchwache Leiſtungen.
Offenbach lag zunächſt mit 2 Toren in Führung, während
Langen noch vor der Pauſe ein Treffer durch Verwandlung eines
Strafwurfes gelang. Nach dem Wechſel waren die Langener
leicht überlegen, konnten es jedoch nur bis zum Ausgleich
bringen.
Die Spiele in der Gruppe B.
In der Gruppe B konnte der bis jetzt führende F. S. V.
Mainz 05 gegen S.=V. Wiesbaden nur unentſchieden 2:2 ſpielen,
wodurch Hakoah Wiesbaden, die ſelbſt gegen Polizei Wiesbaden
5:3 gewann, an die Spitze der Tabelle kam. Polizei Worms
leiſtete ſich wieder in einem mäßigen Spiel gegen Alemannia
eine neue Niederlage. Die Alemannen ſiegten mit 2:3, wodurch
nun auch der zweite Tabellenplatz für die Polizei verloren ſein
dürfte. Dagegen iſt Alemannia nun endgültig vor dem Abſtieg
gerettet. Dieſen bitteren Weg muß die Mannſchaft des
Reichs=
bahn=T. S. V. Wiesbaden antreten, der es ſo nur eine Saiſon
lang vergönnt war, in der erſten Klaſſe zu ſpielen. Sie unterlag
am Sonntag der Wormatia Worms mit 2:5, nachdem ſie ſich bis
zur Pauſe höchſt ehrenvoll geſchlagen hatte.
Numt
Süddeutſchland.
Gruppe Nordbayern: Pfeil Schweinau — Bar.
berg 5:5. Sp.Vg. Fürth — F.C. Bayreuth
— B.C. Nürnberg 4:4. A. S.V. Nürnberg
berg 2:18.
Gruppe Südbayern: S.S. Ulm — Ulm 94 7:3.
chen — D.S. V. München 2:5.
Gruppe Württemberg: S.C. — Kickers Stuttgart
freunde Tübingen — K.S.V. Zuffenhauſen
Reutlingen — Sp,Vg. 03 Tübingen 2:1.
Gruppe Baden: Sp.Vg. Freiburg — Konſtanz 6:4.
Gruppe Rhein: Mannheim 08 — Mannheim 07
Gruppe Saar: Polizei Trier — Saarlouis 3:4.
brücken — Roden 4:1. Sportfreunde Saarbrüc
05 3: 4.
Gruppe Main Heſſen A: Polizei Darmſtadt — Scht=
Darmſtadt 98 — Arheilgen 11:1. Kickers Offenl
Langen 2:2. Rot=Weiß Darmſtadt —
Rot=
furt 4:0.
Gruppe Main=Heſſen B: Mainz 05 — S.V. Wie
Hakoah — Polizei Wiesbaden 5:3. Alemannig
Worms 6:5. Wormatia — Reichsbahn Wiesbad
Berlin.
Abteilung A: 1. Spandauer P.H.C. — B. S.V.
S.V. Siemens 3:7. Brandenburg — Frankfurt
Polizei=S.V. 3:15. Deutſcher S.V. — Märkiſch
Abteilung B: Deutſcher H.C. — B. T. S.V. 1859
dorf — V. f., L. Brandenburg=Havel 6:5.
Damen: Osram — S.C. Charlottenburg 1:
Deutſcher Frauen S.C. 1:1.
Reſultate der Handballjugend des Sportvereins Dar e=
1. Jugend — 1. Jugend Rot=Weiß 8:0;
2. Jugend — 1. Jugend Tgſ. Dietzenbach 8:0;
3. Jugend — 1. Jugend Griesheim 8:2;
4. Jugend — 1. Jugend Babenhauſen 2:8.
Liga=Erſatz — 1. Mannſchaft Babenhauſen 7:4
3. Mannſchaft — 1. Mannſchaft Dietzenbach:
Sondermannſchaft — 2. Mannſchaft Arheilger
Damen.
Die Arheilger Damen, die zurzeit in voller
haben auch geſtern wieder, genau wie am letzten
Mainz, gewonnen. Das Spiel war ſchnell und fair.
immer die überlegenere Partie. Groß=Gerau hatt
Torwächterin die beſte Stütze.
Kreisklaſſe:
Pfungſtadt — Obernburg 3:3 (2:1).
Walldorf — Klein=Wallſtadt 4:3 (3:2).
Groß=Umſtadt — Erbach 2:1 (1:1) Freundſch.=2
Obernburg hatte ſehr viele Zuſchauer mitgebrad f
ſtadt mußte ſeinen Torwächter erſetzen. Sehr vielt E
begann das Spiel für den Platzverein, denn der er
ſe=
führte ſofort zum Tor. Dann kam die körperlich
Gäſtemannſchaft ſehr gut in Schwung, und es
entwick=
ausgeglichenes Spiel, das in jeder Beziehung auf der
Ein unheimliches Tempo führte die Angriffe gegen I
wo biel verſchoſſen wurde. Blitzſchnell wechſelten
phaſen. Obernburg glich aus auf 2:2. Vom Angriff
Pſungſtadt abermals in Führung und behielt ſie bi
Schluß, wo die Gäſte durch ein wunderbares Tor den
erzielten, der dem Spielverlauf auch gerecht wurde.
die Frage des Abſtieges immer noch nicht entſchieden.
dorf begann das Spiel ebenfalls vielverſprechend für
verein. Bereits nach 6 Minuten lag er 3:0 in Führun
ertartet wie dies kam dann auch die Wendung, da n Ia
gesgewiß geworden war. Jeder Spieler wurſtelte (
Fauſt los, ſogar Mittelläufer und Verteidiger von
übten ſich im Torſchuß, ohne aber erfolgreich zu ſein.
ten die Gäſte zwei gute Durchbrüche, und ſchon hieß es
der Pauſe taute Klein=Wallſtadt dermaßen auf, daß
bedingt ausgeglichenem Spiele den Ausgleich auf 3:
Doch dann nahm ſich Walldorf wieder zuſammen 1
wenigſtens noch ein Tor zum verdienten Siege. In
ſtadt war kein Schiedsrichter erſchienen. Trotzdem ein
ſich auf ein Freundſchaftsſpiel, das der Platzverein
gewann.
A=Klaſſe:
Pfungſtadt 2. — Seeheim 1. 3:5 (0:4),
Die Gäſte überraſchten mit ſehr ſchönen Kombinatik
und lagen bald mit 3:0 in Führung. Dann kam Pfungſ
auf und verſchoß 2 totſichere Chancen. Nach der Pau)
ſich das Bild. Pfungſtadt kam immer mehr auf, doch z!
reichte es nicht.
Egelsbach —Heppenheim 2:1 (1:).
Die Gäſte gingen 1:0 in Führung. Bei ausgeglichene
ſtand bei Halbzeit die Partie 1:1. Ein Fehler der Hebk
Verteidigung nutzt Egelsbach geſchickt aus und konnte
Sieg an ſich reißen.
B=Klaſſe:
Zwingenberg 1. — Heppenheim 2. 4:1 (0:0).
Erſelden 2.— Tgde. Darmſtadt 3. 3:7 (2:4),
C=Klaſſe:
Reichsbahn 2.— Walldorf 2. 2:1.
Hahn—Lorſch 1:2 (1:1).
Main=Rheingau, Meiſterklaſſe
Nauheim— Tgde. Darmſtadt 4:4 (2:3).
Worfelden — Groß=Gerau 6:2 (4:1).
Beſſungen — Sprendlingen 5:4 (1:2).
Drei große Ueberraſchungen, davon eine ſchmerzlich.
war das Beſſunger Spiel. — Die Darmſtädter Lukltz!
fuhr mit voller Beſetzung nach Nauheim, knöpfte dem ais
einen Punkt ab und veranlaßte, daß dadurch ein Enhſche
ſpiel zwiſchen Nauheim und Büttelborn notwendig Wit”
lich waren die Büttelborner in großer Zahl erſchienen."
men Partei für die Darmſtdter Ihr Jubel lannte iei
zen, als die Geduldig=Mannſchaft mit 3:0 () in Fühlet.
Der Grund lag allerdings daran, daß Nauheim viel 5."
gerückt war. Nun hieß es, ſich zuſammennehmen. Ol K
geleiteten Angriffen holte dann Nauheim bis zu. D
Tore auf und lag nach Halbzeit ſogar mit 43 in Gohlt.
Darmſtadt das vierte Tor zum verdienten Ausgleich ſe
Karl Kahns Pefſimismus zum Worfelder Spiel we.
rechtigt. Die drei Worfelder Erſatzleute paßten ſich D
Rahmen der übrigen Mannſchaft, ſo daß Groß=ceil.
alleir
zu beſtellen hatte. Der Worfelder Halblinke 19e)
Las
Tore. Die beiden Treffer der Gäſte waren halthe
ſunger Spiel nahm einen unerwarteten Verlauf. 10 ..
nenheit des Platzvereins iſt es zu danken, daß dis O
geſührt werden konnte. Wie es immer iſt, wehl. .
usblei
Einzelſpieler in der Mannſchaft ſtehen; der
Kampf Mann gegen Mann führt zu Hürten. As M..
eer 341
IS
ſemn
*a
ten zwei Sprendlinger den Platz verlaſſen. Erſt recht
*h wird dieſe Unſportlichkeit dadurch, daß
Sprend=
aauernd im Vorteil lag. In Zuſpiel und Technik
midt und Kreiſel öfters bewundernswerte Sachen.
ner Pauſe lagen die Gäſte mit 3:1 in Führung. Dann
„ingen einen 13=Meter, der auf den Mann geſchoſſen
ver!), Dann hieß es 4:2 für Sprendlingen. Nun ging
„ein zu produktiven Angriffen über, wobei der alte
(Fmann ſehr gut gefiel. Auch Kaltenbach konnte ſein
2 Täuſchen öfters erfolgreich anbringen, ſo daß die
zt ausbleiben konnten. Wenn Geyer, der große Spie=
Schüſſe mehr angewandt hätte, anſtatt zu umſpielen,
anderes Torverhältnis gegeben. Zehn Minuten vor
(d die Partie für Beſſungen auf Sieg. Trotzdem
en nur noch 8 Spieler auf dem Felde hatte, mußte
ſehr auf der Hut ſein, und einmal hatte ſogar der
ewinkt, wenn er nicht durch Abſeits verdorben wor=
2meinde Beſſungen 1. — Turngemeinde
Sprendlingen 1. 5:4 (2:3).
zte Spiel der Meiſterſchaftsrunde, große Erwartung,
wachen. Wenn auch diesmal nicht wehr der Meiſter
war, ſo ging’s doch um den bevorzugten Platz in der
ſſungen iſt zweiter. Aber ſchön war das Spiel nicht.
entlich die Gäſte ſo hart kämpften, iſt unverſtändlich,
muß ein Turner immer noch wiſſen, daß er Turner
tand ſollte auch im Spiel oberſtes Gebot ſein. Drei
Sprendlingen durften ſich das Spiel von außen
an=
c mußte der Schiedsrichter Platzverweis verhängen.
te keinen Einſpruch erhoben, werden ſie wohl
einge=
daß die Entſcheidung zu Recht erfolgt iſt. Den Zwi=
Drama verurſachten wieder dieſe Rausgeſtellten, in
wird wohl der Gauſpiel=Ausſchuß das letzte Wort
ch die Schlachtenbummler ſollte ſich Sprendlingen erſt
en, ehe ſie dieſe in einem ſo ſchönen Omnibus mit nach
— immt und ſich von denen dann das Renommee ver=
Ein Teil davon hat ſich jedenfalls die größte Mühe
dieſer Beziehung.
Kraftſpork.
ſel verein Darmſtadk 1910 — Athlekik-Sportv.
Bingen 98 14:6.
ſem Reſultat trennten ſich am Sonntag beide Mann=
19 einem ſportlich ſehr, hochſtehenden Kampfe. Es
dieſ wirklich ein Lichtblick im Kampfe um die ſo heiß
ſbtS Zunkte. Man glaubte, eher einem
Freundſchafts=
einem Kampf von zwei Gegnern beizuwohnen,
„ywar auch der Unparteiiſche, Herr Hubler=Neu=
Iſen=
g. Situationen gewachſen und ein ſehr aufmerkſamer
r. yr Eröffnung des Kampfes trugen einige
Jugend=
unn chüler der Zehner Kämpfe aus, welche bei den
Zu=
rnr haften Beifall auslöſten. Nach Erledigung dieſer
s=aten die beiden Mannſchaften, mit lebhaftem Bei=
.die Matte. Bingen, in kompletter Aufſtellung,
n ſehr guten Eindruck. Beſonders in körperlicher
ſry war die M. unſchaft den Einheimiſchen überlegen.
llici beſſere Technik gab bei den Zehnern für den Sieg
us ag. Obwohl ſie auch komplett antraten, muß in
Be=
agen werden, daß infolge Verletzung der
Schwer=
hil.Y ur als Statiſt mitwirken konnte.
im yntamgewicht eröffneten der Rheinlandmeiſter Erbel=
und Boropſki=Darmſtadt die Kämpfe. In der
ſiu gelang Borobſki eine Schleuder, womit er ſeinen
kt auf beide Schultern warf. 3:0.
im vſergewicht rang Schwarz=D. gegen Spenlein=B. Der
imſtE errang einen hohen Punktſieg. 5:0.
ychtgewicht ſiegte in der 11. Minute Siegriſt=D. durch
nerlclit Ueberſtürzen. 8:0.
das eltergewicht war eine ſichere Sache für die Zehner.
Ser ſiegte bereits in einer Minute durch ſeitlichen
wuri 11:0.
Ittelgewicht ſtanden ſich Heß=D. und Heinz=B. gegen=
S in der 14. Minute gelang Heinz ein Schultergriff,
n Darmſtädter in die Brücke brachte, welche er dann
111:3.
bſchwergewicht errang Zapf in 45 Sekunden einen
yr den Mann aus der Naheſtadt. 14:3.
wergewicht wurde aus dem eingangs erwähnten
Vertreter von Bingen, Hofmann, Sieger, nachdem
Anfang des Kampfes der Niederlage ſehr nahe
Nitzi ſem Kampf iſt die Vorrunde erledigt, und es ſteigt
nächr Samstag der erſte Kampf der Rückrunde, und
den vorjährigen Meiſter, Vorwärts Groß=Zimmern.
S Arb.-Aihl. Sporkverein 1891 Darmſtadt.
g9
Shi
eisi
jies
5
ſa
nnſchaft weilte am Samstag abend in Bieber zur
des fälligen Serienkampfes. Bieber hatte
einge=
der: :2=Niederlage, welche es in Darmſtadt einſtecken
I Mannſchaft umgeſtellt und gedachte ein
Unentſchie=
wos lich gar den Sieg herauszuholen. Aber an dem
von Darmſtadt ſcheiterte auch dieſe gutgemeinte
* Fliegengewicht blieb Ad. Götz kampflos Sieger,
nſtadt. Bantam: Reuter=Bieber — Gg.
Schnauber=
a 1 Dieſer Kampf blieb nach 10 Minuten unentſchieden.
ſe dergewicht ſtanden ſich W. Gödde=B. und J.
Bauer=
a2genüber. B. konnte einen Ausheber mit Halbnelſon
ASd ſo den Sieg in der 8. Minute für ſich buchen. 5:1.
wicht betraten Haas=B. und K. Scharf die Matte.
kang es Scharf ſchon nach 3,50 Minuten, ſeinen Geg=
Dſen. 7:1. Im Leichtgewicht trafen ſich Göbig=B. und
Nach ſchönen beiderſeitigen Angriffen konnte Zapf
er durch Eindrücken der Brücke auf beide Schultern
Im Schwermittel, A. Gödde=B. gegen Kratz=D., ge=
Hammerlock anzubringen. Kratz konnte ſich aber
arbeiten und durch eine gut gezogene Parade ſeinen
beide Schultern ziehen. 11:1. Im Schwergewicht
ruf durch Doppelnelſon Möller=B. beſiegen (Zeit:
ind ſo das Geſamtreſultat auf 13:9 für Darmſtadt
ach dem Ringen blieben beide Vereine noch einige
ch beiſammen.
intag, den 15. Dez., hat Darmſtadt den Verein von
Dier als Gaſt und acht Tage ſpäter, am 22. Dez.,
en Gegner, Neu=Iſenburg.
garter Eisarena wurde mit einem Eishockeyſpiel einer
Stadtmannſchaft gegen den SC. Charlottenburg eröffnet.
ſiegten ſicher 4:0.
immklubkampf in München ſah München 99 über Bahern
mit 3:1 Punkten erfolgreich.
tſſau und Baden/Pfalz lieferten ſich in Pirmaſens einen
kampf der Amateurringer, der mit 9:9 Punkten einen
en Verlauf nahm.
/ niſche Rieſenboxer Carnera wurde beim Revanchekampf
dem beträchtlich leichteren Amerikaner Young Stribbling
Punkten abgefertigt.
ihring, der Stuttgarter Schwergewichtsboxer, erzielte in
I Kampf gegen den italieniſchen Rieſen Roberto Roberti
3 Unentſchieden,
Montag, den 9. Dezember 1929
Zeclen.
Abſchluß des Offenbacher Fechtturniers.
Ehrenvolles Abſchneiden der Deutſchen.
Aus den beiden Säbel=Zwiſchenrunden, die bis in die ſpäten
Abend=
ſtunden des Samstags ausgetragen wurden, qualifizierten ſich die
Italiener Marzi, Gaudini, Ragno, Pignotti, die 3 Deutſchen
Thom=
ſon, Heim und Moos, der Amerikaner Dr. Huffmann, der Pole Papee
und der Holländer Dribergen. Die Zwiſchenrunden ſelbſt verliefen
zum Teil ſehr Tannend. So konnte Heim ſich nur dadurch für den
Endkampf qualifizieren, daß er den Italiener Pignotti knapp ſchlug.
Die Polen Laskowſki und Segda, der Holländer Haegens und der
Oeſterreicher Dr. Ettinger ſchieden in den Zwiſchenrunden aus. — Die
Endrunde geſtaltete ſich zu einer überragenden Demonſtration für die
Schönheit des Säbelfechtens und zugleich zu einem recht erfreulichen
Erfolg fuür die deutſchen Vertreter, die in jeder Beziehung ehrenvoll
abſchneiden konnten. Man erwartete allgemein, daß die Italiener in
dieſer ihrer Soialwaffe wie in den beiden anderen Konkurrenzen drei,
wenn nicht vier erſte Plätze belegen würden, und war angenehm
über=
raſcht, daß nicht nur der wegen ſeiner Stärke gefürchtete Amerikaner
Dr. Huffmann, ſondern auch die Deutſchen Thomſon und Moos
ver=
diente Siege erſtritten. Insbeſondere iſt zu erwähnen, daß Thomſon
den Italiener Pignotti und den Holländer Dribergen ſchlagen konnte
und daß Moos ſeinerſeits über Thomſon ſiegte und auf der anderen
Seite gegen Gaudini und Dribergen erfolgreich blieb. Der
Off=
bacher Nachwuchsfechter Heim ſchien etwas ermüdet, konnte aber
trotz=
dem einen reich beklatſchten Sieg über den Amerikner Dr. Huffmann
landen. Unerreicht unter allen Fechtern ſtand der Sieger Marzi=
Italien da. Er erlitt keine einzige Niederlage, mußte aber ſowohl von
dem Deutſchen Moos als auch von ſeinem Landsmann Pignotti je 4
Treffer einſtecken. Durch ſein temperamentvolles und gefährliches
Fech=
ten fiel der Pole Papee auf, der beſonders gegen Marzi gut abſchnitt.
Als ſympatiſchſte Fechterfigur des geſamten Meetings war ſicherlich der
Amerikaner Dr. Huffmann zu bezeichnen, der gegen Pignotti bereits
mit 4:2 führte und dieſes Gefecht nur mit Pech verlor, ſich aber
trotz=
dem im Geſamtergebnis unmittelbar hinter den beiden Italienern
Marzi und Gaudini placierte. Die Organiſation klappte ausgezeichnet.
Im Kampfgericht machten ſich außer dem deutſchen Meiſterfechter Erwin
Casmir der ungariſche Oberſt Lichtenecker, die Italiener Canova und
Allochio ſowie der Ehrenvorſitzende des veranſtaltenden Fechtelubs 1868
Offenbach, Erkrath de Bary, verdient. Das Geſamtergebnis:
Säbel: 1. Marzi=Italien, 9 Siege, 0 Niederlagen, 22 Treffer
2. Gaudini=Italien, 6 Siege, 3 Niederlagen, 29 Treffer: 3. Dr.
Huff=
mann=Vereinigte Staaten von Amerika, 5 Siege, 4 Niederlagen, 29
Tref=
fer; 4. Ragno=Italien, 5 Siege, 4 Niederlagen, 31 Treffer; 5. Thomſon=
Offenbach, 4 Siege, 5 Niederlagen, 35 Treffer; 6. Moos=Frankfurt,
4 Siege, 5 Niederlagen, 37 Treffer; 7. Pignotti=Itlien, 4 Siege, 5
Nie=
derlagen, 39 Treffer; 8. Dribergen=Holland, 3 Siege, 6. Niederlagen,
38 Treffer; 9. Heim=Offenbach, 3 Siege, 6 Niederlagen, 39 Treffer;
10. Papee=Polen, 3 Siege, 6 Niederlagen, 41 Treffer.
Wiederum Helene Mayer.
Das Damen=Florettfechten beim Offenbacher Turnier.
Die Olympiaſiegerin Helene Mayer iſt beim Offenbacher
Fecht=
turnier in den ſpäten Abendſtunden des Samstags zu einem Sieg
ge=
kommen, der vielleicht noch höher einzuſchätzen iſt als ihr großer Erfolg
bei den Olympiſchen Spielen in Amſterdam. Noch nie war die noch
nicht 18jährige Weltmeiſterin in einer ſo guten Form, aber auch noch
nie iſt ihr der Sieg ſo erſchwert worden. Beſonders hart hatte ſie
mit Frau Oelkers=Offenbach zu kämpfen, bis ihr ſchließlich ein knapper
5:3=Sieg gelang. Dagegen gelang der Weltmeiſterin die Revanche gegen
die Italienerin Schwaiger, gegen die ſie im Vorjahre in Neapel die
einzige Niederlage während der letzten zwei Jahre einſtecken mußte, mit
5:1 Treffern ſehr glatt. Mit 10 Siegen bei 10 Gefechten brachte die
junge Weltmeiſterin ſchließlich den Endſieg in dieſem für ſie auf Grund
beſonderer Umſtände beſonders ſchweren Turnier an ſich.
Das Endergebnis lautete:
10 Siege, 10 Treffer
1. Helene Mayer=Offenbach
2. Frau O. Oelkers=Offenbach
24
3. Frl. German Schwaiger=Italien.
31
30
4. Frl. Munk=Dänemark
37
5. Frl. Chaluzowa=Polen”.
6. Frl. H. Elek=Ungarn . .."
33
38
7. Frl. Friedmann=Oeſterreich . 4
43
8. Frl. M. Elek=Ungarn . . . . 3
9. Frl. Muſſo Dalien
44
47
10. Frl. Ahlmann=Ohlſen=Dänemark . 2
48
11. Frau Sontheim=München
Boxen.
Rot-Weiß, V. f. R. Darmſtadi. — Drei nakionale
deutſche Meiſterſchaften.
Vor ſehr gut beſuchtem Hauſee nahmen am Samstag, den
7. Dezember 1929, die nationalen Meiſterſchaften des D.A. S.V.
von 1891 in Rüſſelsheim ihren Anfang. Auch die
Zwiſchenrun=
den= und Entſcheidungskämpfe am Sonntag waren gut beſucht.
Fritz Staudt, im Papiergewicht, zwang ſeinen Gegner in der
1. Minute zur Aufgabe. Da auch Alfred Kuhn den Sieg errang,
mußten die beiden Rot=Weißen um die Entſcheidung kämpfen.
Die Meiſterſchaft errang nach ſchönem Kampf Alfred Kuhn.
Hein=
rich Blum erhielt im Fliegengewicht den Preis. Nach mehreren
Kämpfen errang Heinrich Köhler im Mittelgewicht den 2. Platz.
Am meiſten enttäuſchte Erwin Eiſenberg nach der angenehmen
Seite, indem er ſich auf den 1. Platz placierte. Hans Jährling
wurde trotz heftiger Wehr auf den 5. Platz gedrängt, es iſt dies
ihm als 1. Kampf hoch anzurechnen. Nach ſchönen Kämpfen
er=
rang Karl Hoffmann die 2. Meiſterſchaft.
Das Geſamtergebnis iſt 3 erſte, 3 zweite und 1 fünfte deutſche
nationale Meiſterſchaft. Das Kampfgericht war gerecht, und
ge=
bührt ihm hierfür beſondere Ehre. Im Schwergewicht ſiegte
Heinrich Seubert=Kreuznach durch k.o. über Pfeifer=
Aſchaffen=
burg. Der Revanchekampf wird im Januar in Darmſtadt
erfol=
gen, worauf jetzt ſchon hingewieſen ſei.
Regeln.
Ausſcheidungskämpfe der Kegler=Bereinigung
Darmſtadt.
Im Konkordiaſaale wurde geſtern ein Zwiſchenſtart
einge=
ſchoben. Der Klub „K.K. 23” war am erſten Starttage durch
einen Freundſchaftskampf in Mainz verhindert. Die Kegelbrüder
dieſes Klubs, welche ſich am Ausſcheidungskegeln beteiligen,
haben geſtern nachgeworfen. Die von ihnen erzielten Reſultate
ſind folgende:
1. Mees 546, 2. Gebhardt 530, 3. Chriſt 509, 4. Mohr 483,
Rößler 481, 6., Wenger 477.
Berichtigung: Die Reſultate vom 1. Dezember d. J.
erfahren infolge Rechenfehlers folgende Aenderung:
Konkordiaſaal: Reichert ſtatt 482 — 502; Schinnerl ſtatt 469 — 479.
Bürgerverein: Kaiſer=Eberſtadt ſtatt 497 — 507.
Die Fortſetzung des Ausſcheidungskegelns findet am 15.
De=
gember 1929 auf allen Bahnen ſtatt,
Geite 7
Uebertritt zu den Turnerſchwimmern. Die erſte
Waſſerballmann=
caft der Waſſerfreunde Hannover hat durch den Austritt von Karl
Bähre und Atmer einen ſchweren Verluſt erlitten. Wie verlautet, foll
auch Richard Bähre und noch einige weitere Spieler der Waſſerfreunde
hrem Verein untreu werden. Es ſcheinen alſo recht ſchwere
Zer=
würfniſſe bei den Waſſerfreunden vorgekommen zu ſein. Karl Bähre
und Atmer haben ſich dem Turnklub Hannover angeſchloſſen, für den
ſie bereits am Sonntag erſtmalig ſpielten. Der Turnklub hatte die
Hamburger Turnerſchaft von 1816 zu Gaſt, an der die Hannoveraner
mit verſtärkter Mannſchaft glänzende Revanche für die letzte Niederlage
nehmen konnten. Mit 10:2 wurden die Hamburger abgefertigt.
Pferdeſpork.
Sihung der Oberſten Rennbehörde.
Am Tage vor der Vertreterverſammlung der Rennvereins
hielt die Oberſte Rennbehörde für Vollblutzucht und Rennen
wie übliche eine Sitzung ab. Hier gelangten zunächſt die
An=
träge der Vereine auf Bewilligung der
nächſtjähri=
gen Renntage zur Vorlage. Im ganzen hatten 42
Ver=
eine die Abhaltung von großen Vollblutrennen und 26 Vereine
die Abhaltung von Vollblutrennen der Klaſſe B beantragt. Von
den großen Vereinen hat lediglich Königsberg eine Vermehrung
ſeiner Renntage von 12 auf 14 beantragt und genehmigt
er=
halten. Den übrigen Vereinen wurden auf ihre Anträge
zahlen=
mäßig die gleichen Renntage wie im verfloſſenen Jahre
bewil=
ligt. Eine verringerte Zahl von Tagen hatten beantragt:
Breslau (6 ſtatt 11), Frankfurt a. M. (10 ſtatt 11), Köln (8 ſtatt
10), Mannheim (6 ſtatt 7), München (11 ſtatt 15), Stettin
(4 ſtatt 6). Die Oberſte Rennbehörde beſchäftigte ſich weiterhin
mit den zahlreichen Anträgen, die zur Aenderung der
Rennordnung geſtellt wurden. Die meiſten Anträge
wur=
den, wenn auch mit gewiſſen Abänderungen, angenommen. Nicht
angenommen wurde mangels ausreichender qualifizierter
Mehr=
heit der Antrag auf Verringerung der Züchterprämien. Ferner
wurde beſchloſſen, die Beſtimmungen für die Wettannahmen
dahingehend zu erweitern, daß auch ſogenannte Rittwetten
und Wetten ohne Bezeichnung des Rennens zuläſſig ſind.
Die Delegiertenverſammlung.
Am Samstag vormittag fanden ſich die Delegierten der
deutſchen Rennvereine in den Räumen des Union=Klubs
zuſam=
men, um den Terminkalender für das Jahr 1930 feſtzulegen.
Vorher gab Freiherr S. A. v. Oppenheim bekannt, daß die
Oberſte Rennbehörde beſchloſſen habe, neue Einſatz= und
Reugeldtermine einzuführen, wie ſie in anderen
Län=
dern längſt üblich ſind. Dieſe Maßnahme hat ſich als
erforder=
lich erwieſen, um dem wettenden Publikum eine möglichſt
ge=
naue Ueberſicht der ſtartenden Pferde zu geben und das
Inter=
eſſe an den deutſchen Rennen zu heben. Man wird den
Reu=
geldtermin, bei dem alle Pferde automatiſch ausſcheiden, für
die nicht ein letzter Einſatz gezahlt wird, möglichſt kurzfriſtig
anſetzen, in Berlin 48 Stunden, im Reiche vorausſichtlich drei
Tage vor dem betreffenden Renntage. Die Feſtlegung der
Renntermine ging ziemlich glatt vonſtatten. Dortmund
hatte ſich für den 23. März die Saiſoneröffnung
vor=
behalten, den Kehraus Horſt=Emſcher für den 23. November.
Strausberg eröffnet am 30. März die Berliner Saiſon,
Karls=
horſt folgt am 5. April, die Grunewaldpremiere iſt für den
27. April vorgemerkt, und Hoppegarten beginnt wie üblich am
1. Mai. Die Internationale Berliner Rennwoche
umfaßt diesmal nur 3 Tage. Sie bringt am 13. Juli in
Hoppe=
garten, das Internationale Fliegerrennen, an 17. Juli in
Karlshorſt das Internationale Berliner Jagdre nen und am
20. Juli auf der Grunewaldbahn den Großen Preis von
Ber=
lin und das Internationale Hürdenrennen. Die
Internatio=
nale Meile fällt aus, ebenſo das St.=Simon=Rennen, dafür
wird der „Große Preis” jetzt auch ausländiſche Pferde
zu=
laſſen. Die Hamburger Derby=Woche findet vom 20. bis
29. Juni, die Internationale Woche zu Baden=Baden in
der Zeit vom 22. bis 31. Auguſt ſtatt.
Winterkur für
Mervenkranke
und Nervös-Erschöpfte. Spezialkuranstalt Hotheim
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Geſchäftliches.
Nach ſonnigen Geſtaden und heiligen Ländern.
Während die Hamburg=Süd durch ihre modernen Motorſchiffe in
den letzten beiden Jahren je vier Mittelmeerreiſen ausführen ließ, die
ſich beſter Beteiligung erfreuten, mußte ſie ſich infolge der ſtarken
Nach=
frage nunmehr entſchließen, ihren Fahrplan im kommenden Jahre auf
insgeſamt ſechs Mittelmeerreiſen zu erweitern. (Siehe heutige Anzeige.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 9. Dez. 12.15: Sa ullplatten. O 13.15: Schallplatten.
0 15.15: Lehrer Fr. Voigt: Mit Arabern auf der Gazellenjagd in
Algerin. e 16: Hausfrauen=Nachmi ag. O 16.50: Dir. Ella Schwarz:
Das Kleinkind in der Familie zwiſchen Eltern und Geſchwiſtern.
0 17.20: G. Pohl: Was das Volk dichtet. 18.35: Engliſcher
Sprachunterricht o 19.05: Stuttgart: Dr. Paumgartner: Mozarts
Tod. e 19.30: Kaſſel: Unterhaltungskonzert des Funkorch. O 20.30:
Köln: Divertimento von W. Braunfels. 6 21: Michael Kohlhaas.
Von Heinr. v. Kleiſt. Bearbeitet von A. Bronnen. O 22.45:
Violoncell=Konzert. Alex. Bariansky (Violonecll), Heinr. Simon
(Klavier),
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 9. Dez. 9: Land.=Rat Killer: Die
Behandlung des Stallmiſtes und ſeine Anwendung. o 10:
Dichter=
ſtunde. Hans Friedrich Blunck und Robert Walter leſen aus ihren
Werken. O 12: Engliſch für Schüler. O 12.30: Schallplatten. o 14:
Spaniſch (literariſche Stunde). O 14.30: Kinderſtunde. Märchen
und Geſchichten, erzählt von Felicitas Goos. 15: Elſa Paulſen:
Wie beſchenken wir die Kinder zu Weihnachten? O 15.45:
Frauen=
ſtunde. Dr. Elſe Hildebrandt: Das Recht der Ehefrau auf Arbeit.
D 16: Franzöſiſch (literariſche Stunde). o 16.30: Berlin: Konzert.
Kapelle Eugen Sonntag. 6 17.30: Prof. Moſer: Kultmuſik.
o 18: Prof. Baſchin: Neues aus der Geographie. o 18.30:
Engliſch für Anfänger. o 18.55: Landesrat Beck: Warum muß
ſich der Landwirt gegen Haftpflicht verſichern? o 19.20: Ober=Stud.=
Rat Prof. Klinck: Neuzeitliche Holzbauweiſen. O 20: Prof. Fridjof
Nanſen, Oslo: Die Möglichkeit der Erforſchung der Arktis mittels
Luftſchiffes O 20.30: Internationaler Programmaustauſch. Von
der Polskie Radſo (Warſchau). (Bekanntgabe des Programms
er=
folgt von ſeiten der Funk=Stunde Berlin jeweils um 20.30:.
Wäh=
rend der Sendung ſelbſt werden die Programmnummern nur in
polniſcher und franzöſiſcher Sprache bekanntgegeben). S. Anſchl.:
Orcheſterkonzert. Dirigent: Bronislas Wolfstal. Philharmoniſches
Orcheſter Rozycki: Stanczyk, Scherzo ſymphonique. — Karlowicz:
Serenade. — St. Moniuszko: Fragmente aus der Oper „Halka”.
22.30: Funk=Tanz=Unterricht. Walter Carlos. O Danach:
Tanz=
muſik. Kapelle Gerhard Hoffmann.
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Ernst-Ludwigstr 14
Tel. 2140 18354
Weiterbericht.
Ausſichten für Montag, den 9. Dezember: Wechſelhaftes Wetter,
teils wolkig, teils aufheiternd, Temperaturen wenig verändert,
vereinzelt etwas Niederſchlag.
Ausſichten für Diensta den 10. Dezember: Immer noch
unbeſtän=
diges Wetter.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Veranzworilich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleien, Meid Nie
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen DüNim La
Me. den Handel: Dr. C. H. Que tſch, für den Schlußdienſ: Andreas Baueri ſüe
„Die Gegenwart‟, Dr. Herberi Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuble: Druck
und Verlag: C. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Kückiendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8
Montag, den 9. Dezember 1929
Heut
„Beeschlachlen bei Coronel und den Falklands-Insein”
Mit Begleitvortrag des Herrn G. Oexle Ueberlingen, überlebender
Geschützführer des Kreuzers „Leipzig‟
(1V.19472
Das Beiprogramm bringt 1 Lustspiel und 1 Kulturfilm.
Des starken Andranges wegen spielen wir bis auf Weiteres
„Frau im Nond
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