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ch 7maligem Erſcheinen vom 1. Dezember
nber 2.48 Reichsmarf und 22 Pfennig
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Franfüurt a. M. 43041
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit t verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geffattet.
Nummer 338
192. Jahrgang
Freitag, den 6. Dezember 1929.
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Neklamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichepfg.
FinanzeAnzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar — 420 Makkl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigene
auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchticher Beltreibung fälli” ſeder
Rabatt weg. Banffonto Deutſche Bank und
Darm=
ſfädter und Nationalbank.
Eſchrift des Reichsbankpräfidenken. — Die Abſichken des Young=Planes verſchoben. — Die
Voraus=
dafür nach der Anſicht Dr. Schachts von den ausländiſchen Regierungen und der Reichsregierung
außer acht gelaſſen. — Die Erfolgsausſichken in Gefahr.
Beſorgniſſe Dr. Schachts.
anung des Reichsbankpräfidenken vor
Selbſttäuſchung.
Berlin, 5. Dez.
eichsbankpräſident Dr. Schacht hat den
Stellen eine zwölfſeitige Denkſchrift zum
slan überreicht. Sie wird damit begründet, daß
aftſetzung und Durchführung des
Pla=
cheidungen getroffen worden ſeien, die es
öglich machten, weiter zuzuſehen, wie
hten des Young=Planes verſchoben und
rfolgausſichten gefährdet werden. Die
etzungen, unter denen er (Dr. Schacht) die An=
Ybung=Planes durch ſeine Unterſchrift empfohlen
i erſtens, daß die darin enthaltenen
ge=
en Empfehlungen und Vorſchriften
nd von allen beteiligten Mächten
an=
en und geachtet würden. Die zweite
Vor=
ng war, daß die deutſche Finanz= und
ftspolitik geordnet und auf
erleich=
rgung der Laſten des Youngplanes
ab=
wurde. Obwohl ſeit der Unterzeichnung des
S ſechs Monate verſtrichen ſind, ſehe ich nicht, daß die
n Regierungen oder die Reichsregierung dieſen bei=
Jſetzungen Rechnung getragen haben. Vielmehr er=
7 as, was inzwiſchen geſchehen iſt oder angeſtrebt zu
1 nt. mit der allergrößten Beſorgnis”. Dr. Schacht
ſeine Bedenken in allen Einzelheiten geltend und
folgender Feſtſtellung: „Ich habe mit allem Nachdruck
in gegen den Youngplan bekämpft. Ich halte das
rete Volksbegehren, das dieſer Agitation
inen ſchweren Fehler, weil es eine ſinn= und
e Verteidigung unſerer Intereſſen
Im Youngplan untergräbt. Aber gerade
rich für die Annahme des Youngplanes
wünſche ich nicht teilzuhaben an ſeiner
ung. Es wäre eine Selbſttäuſchung der
glauben, wir könnten über die
Young=
n hinaus noch weitere beliebige
Mil=
der Milliarden zahlen oder auf
Eigen=
te verzichten. Es wäre eine
Selbſttäu=
s eigenen Volkes, zu glauben, daß es
leutigen oder ſpäter womöglich noch
ge=
n Wirtſchaftsbelaſtung die
Young=
n und womöglich noch zuſätzliche
Be=
fzubringen in der Lage iſt. Ich will und
dazu beitragen, daß eine ſolche Täuſchung platz=
Ferhalfen der Gläubiger=Regierungen.
Denkſchrift erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Der
Dentſchrift Dr. Schachts befaßt ſich mit denjenigen
Maß=
das Verhalten der Gläubigerregierungen betreffen. Dr.
2iſt darauf, daß der Betrag der Geſamtjahreszahlungen
deutſchen Sachverſtändigen, ſondern nur von den
Gläu=
ndigen als tragbar bezeichnet werde, und daß, wie der
Elich feſtſtelle, die deutſchen Sachverſtändigen lediglich durch
ten Sicherheitsmaßnahmen veranlaßt worden ſind, die
An=
dungplanes als Ganzes zu empfehlen. Dieſer Umſtand lege
lie Größe der Verantwortung der Gläubiger=Sachverſtän=
Senn in den Vevhandlungen mit den auswärtigen
Regie=
ehr von Deutſchland über den Youngplan hinaus weitere
verlangt werden, nämlich Verzicht auf berechtigte Eigen=
* wie auch Zahlung zuſätzlicher Beträge, ſo iſt von
vorn=
aß die Tragbarkeit der Ziffern des Youngplanes noch viel
ge geſtellt, und die Verantwortung der
Gläubigerfachver=
den ausländiſchen Regierungen noch ſtärker belaſtet wird.
an fordert die Zuſammenarbeit aller Beteiligten.
8t nahezu jede einzelne Gläubigerregierung ver=
Ur den Youngplan hinaus weitere finanzielle und
iche Leiſtungen aus Deutſchland herauszupreſſen,
Fen die ausländiſchen Regierungen gegen die
aus=
im Aoungplan ihnen zur Pflicht gemachte
Zu=
rbeit. Die Verringerung der Haushaltsbelaſtun=
Dem Ypungplan gegenüber dem Dawesplan wird
Verſtändigenbericht als weſentlichſtes Moment
be=
ür die weitere Entwicklung Deutſchlands,
insbe=
ür die Bildung von neuem Kapital. Dieſe finan=
A tüaſtung wird durch die zuſätzliche Belaſtung
H2s außerhalb des Planes illuſoriſch gemacht. Die
Ttattik, im finanziell ſchwächſten Augenblick wei=
—I von Deutſchland zu verlangen, verſtür” gegen
Sbungplan vorgeſehene ſofortige Erleichterung
gegenüber dem Dawesplan.
Streitfragen über den Umfang der früheren
Veupflichtun=
en Auslegungsſchiedsgericht unterbreitet werden. Dieſe
bon Deutſchland reſtlos in Anſpruch genommen werden.
Stei Veranlaſſung vor, ohne gleichwertige Gegenleiſtung
die Geltendmachung dieſer Klaufel zu berzichten.
Slung der deutſchen Zahlungen iſt eine Empfhlung, die
Sackberſtändigen nickt mit unterſchrieben haben. Wenn
bereit erklärt, ſolche einſeitigen Empfehlungen zu be=
45 Jagegen verlangt werden, daß die Empfehlungen der
deutſchen Sachverſtändigen, die im Youngplan enthalten ſind, ebenfalls
verfolgt oder andere Gegenleiſtungen geboten werden. Teil II zahlt
die neuen finanziellen Zumutungen an Deutſchland ſeit
der Unterzeichnung des Youngplanes
auf. Es ſind dies laut Haager Protokoll der bekannte Uebergangsſatz
von 400 Millionen RM., die Erhöhung der ungeſchützten Jahresrate,
die im erſten Jahre 40,5 Millionen RM. beträgt, laut Erklärung des
britiſchen Schatzkanzlers, rund 300 Millionen RM. Verzicht auf
liqui=
diertes deutſches Eigentum, laut deutſch=polniſchem Vertragsentwurf
Verzicht auf außerordentlich hohe Anſprüche gegen Polen, laut
Vor=
ſchlag des Pariſer Unterausſchuſſes über die Liquidierung der
Vergan=
genheit Verzicht auf eine ganze Reihe von finanziellen Rechten. In
die=
ſer Aufſtellung ſind die im Mark=Abkommen mit Velgien für 37 Jahre
uns auferlegten Laſten von jährlich 19,5 Millionen noch nicht enthalten.
Weitere Verzichte oder Verpflichtungen bei der Saarregelung ſind
zur=
zeit noch nicht zu überfehen. Die vorſtehenden Verpflichtungen, die
zuſammen in die Milliarden gehen, ſollen ohne nennenswerte
Gegen=
leiſtungen erfolgen.
Teil III unterſucht demgegenüber im einzelnen
die Rechtslage, wie ſie ſich aus dem Yongplan ergibt.
Aus Ziffer 141 ergibt ſich auf das deutlichſte, daß jeder deutſchen
Kon=
zeſſion eine Konzeſſion von der anderen Seite gegenüberſtehen muß.
Aus Ziffer 142 (baldmöglichſte Schließung der Konten zwiſchen der
Reparationskommiſſion und Deutſchland über die vor dem Dawes=Plan
liegenden Vorgänge „nach obigen Grundſätzen”) ergibt ſich, daß
Deutſch=
land alle bis dahin noch nicht auf Reparationskonto gutgeſchriebenen
Eigentumsanſprüche zuſtehen, da mit dem Dawes=Abkommen die „all
Inolusive amounts”=Klauſel in Kraft getreten iſt. Dieſe betrifft
insbe=
ſondere das in England liquidierte deutſche Eigentum. Aus Ziffer 142
und 147 ergibt ſich, daß alle Gutſchriften, ſoweit ſie früheres deutſches
Staatseigentum betreffen, Deutſchland zuſtehen. Ziffer 143 ſpricht als
einſeitige Erwartung der Gläubigerſachverſtändigen aus, daß
Deutſch=
land auf Anſprüche wegen früherer Vorgänge verzichten werde. Die
deutſchen Sachverſtändigen haben dieſer Erwartung durchaus
wider=
ſprochen, da ſie ſchon die Ziffern des Young=Planes nicht für tragbar
gehalten haben. Wenn die deutſche Regierung trotzdem jetzt auf ſolche
Anſprüche verzichten ſollte, ſo geht ſie damit über den klar erfüllbaren
Willen der deutſchen Sachverſtändigen hinaus und übernimmt eine
Ver=
antwortung, die ihre Sachverſtändigen ausdrücklich abgelehnt haben.
Teil IV behandelt
die weitere unerläßliche Vorausſetzung
für die deutſchen Sachverſtändigen, daß die Reichsregierung entſchlofſen
ſei, im finanziellen Gebaren von Reich, Ländern und Gemeinden eine
dauernde Ordnung zu ſchaffen und die Tragung der
ſchweren Laſten des Young=Planes durch eine
in=
nerwirtſchaftliche Erleichterung der deutſchen
Prodnktion zu ermöglichen. In weiter Hinſicht iſt
ſeit der Unterzeichnung des Young=Plans nicht das
geringſte geſchehen. Die Reichsfinanzverwaltung hat trotz allen
Dringens immer wieder erklärt, daß an die Ordnung des Haushalts
und an eine Laſtenerleichterung nicht herangegangen werden könne,
be=
vor nicht der Young=Plan angenommen ſei. Es iſt ſchon heute mit
Sicherheit zu erſehen, daß die Einſparung aus dem Young=Plan nicht
nur nicht zur Laſtenverminderung führen, ſondern nicht einmal zur
Deckung der jetzt bereits überſehbaren Fehlbeträge ausreichen wird.
Be=
ſonders bedrohlich iſt, daß die ſtändig ſteigenden Fehlbeträge zu einer
ſtändig ſteigenden kurzfriſtigen Verſchuldung der öffentlichen Hand
ge=
führt hat, für deren Koſolidierung geraume Zeit benötigt werden wird.
Die Laſtenerleichterung der Wirtſchaft iſt nur möglich, wenn die
Aus=
gabenſeite von Reich, Ländern und Gemeinden gekürzt wird. Nun aber
iſt über die Einſparung des Young=Plans längſt verfügt, und die
deut=
ſche Wirtſchaft ſteht nicht vor einer Laſtenſenkung, ſondern vor einer
Laſtenerhöhung.
Schacht forderk Rückkehr zu den Sachverfkändigen=
Empfehlungen.
Teil V umreißt noch einmal die Geſamtlage. Dr. Schacht lehnt es
für ſeinen Teil auf das beſtimmteſte ab, für die Inkraftſetzung des
Youngplanes verantwortlich gemacht zu werden, wenn deſſen Abſichten
und Vorausſetzungen derart mißachtet werben. Das deutſche Volk muß
erwarten, daß die ausländiſchen Regierungen endgültig ihre Verſuche
aufgeben, über den Youngplan hinaus Sonderleiſtungen und
Sonder=
verpflichtungen herauszupreſſen. Sie müſſen wiſſen, daß ſie durch eine
ſolche falſche Politik die Verantwortung auf ſich laden, wenn der
Young=
plan von vornherein mit ſchweren Störungen zu rechnen hat und die
Mobiliſierung der Annuitäten gefährdet wird. Von der deutſchen
Re=
gierung muß verlangt werden, daß ſie keinerlei Zuſatzbelaſtungen
be=
willigt. Es muß ferner verlangt werden, daß ſie, bevor der Youngplan
von ihr endgültig angenommen wird, Ordnung in den Haushalt von
Reich, Ländern und Gemeinden brinat und die Zurückführung der
Be=
laſtung des deutſchen Volkes auf ein Maß vorſieht, das mit der
Ertrags=
fähigkeit der deutſchen Wirtſchaft vereinbar iſt.
* Die Denkſchrift des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht hat an den
Berliner amtlichen Stellen das denkbar größte Aufſehen erregt. Kein
Menſch war auf eine Kritik Dr. Schachts vorbereitet, am allerwenigſten
auf Anklagen von derartiger Schärfe, die nicht nur gegen die
Erpreſſer=
politik der Gläubigerſtaaten, ſondern auch gegen die Reichsregierung,
vornehmlich aber auf den Finanzimniſter Dr. Hilferding zugeſchnitten
iſt. Dr. Schacht, der auf das beſte über die zahlreichen
Kommiſſions=
verhandlungen, wie ſie auf Grund des Haager Abkommens notwendig
waren, informiert iſt, und der auch den Polenvertrag weſentlich anders
als die Regierung einſchätzt, hat ſich jetzt gezwungen geſehen. Dr.
Vög=
lers Spuren zu folgen, der ſchon am Schluſſe der Pariſer
Sachverſtän=
digen=Beratungen ausbrach und weitere Belaſtungen Deutſchlands über
die Sätze des Younaplanes hinaus nicht für tragbar hielt. Dr. Schacht,
der ein beſonnener Mann iſt, ſcheint unſere finanzielle und wirtſchaftliche
Situatien, in die wir in dem letzten halben Jahr hineinmanövriert
wor=
den ſind. bzw. uns durch Herrn Dr. Hilferding haben
hineinmanöv=
rieren laſſen, für äußerſt bedrohlich zu halten, denn ſonſt hätte er
un=
möglich wenige Wochen vor der Schlußkonferenz im Haaa in dieſer
Form Alarm geſchlagen und unmißverſtändlich gedroht, ſich ſelbſt an
die
einer gegen den Haager Txibutplan gerichtete Bewegung
zu ſtellen.
* Ein einheikliches
Wirkſchafts=
programm kak nol!
* Ueberblickt man, von der Jahreswende des Jahres 1929
zu 1930 ſtehend, die wirtſchaftliche Entwicklung, ſo ſieht man, daß
das Jahr 1929 auf wirtſchaftlichem Gebiete mit gleichermaßen
ſchweren Sorgen erfüllt war wie auf politiſchem. Alle
Erwerbs=
zweige des wirtſchaftlichen Lebens ſind von den kriſenhaften
Störungen des Wirtſchaftsprozeſſes in ſeiner Geſamtheit erfaßt
worden, und leider hat dieſe Entwicklung zu dem Untergang
wertvoller, alter deutſcher Unternehmen geführt und damit in
den Kreis der Arbeitsplätze und Arbeitsmöglichkeiten ein großes
Loch geriſſen. Dieſe Entwicklung, die letzten Endes das
Ergeb=
nis des Kampfes gegen die Wirtſchaft oder gegen den
Kapi=
talismus iſt, hat aber auch ein Gutes gehabt; ſie hat nämlich zu
einer Verbreiterung der Erkenntnis geführt, daß die deutſche
Wirtſchaft, auf kapitaliſtiſcher Grundlage in einem kapitaliſtiſchen
Staate aufgebaut, nur nach kapitaliſtiſchen Grundſätzen leben
kann und daß infolgedeſſen der Kampf gegen das Kapital als
dem Hauptelement der modernen Wirtſchaft ſchließlich zum
Kampf gegen das Blühen und Gedeihen der Wirtſchaft ſelbſt
ge=
worden iſt und in letzter Konſequenz ihren Niedergang bringen
muß. Dieſe Erkenntnis beginnt nach und nach auch in die Kreiſe
einzuziehen, die nicht zu den kapitaliſtiſch unmittelbar
inter=
efſierten zu rechnen ſind, weil auch dieſe Kreiſe an ihrem eigenen
Körper es zu ſpüren bekommen haben, daß der Kampf gegen das
Kapital auch die übrigen Faktoren der Wirtſchaft in
Mitleiden=
ſchaft gezogen hat.
Angeſichts dieſer Entwicklung, die die Dinge genommen
haben, und erfüllt von der Sorge um den Einzelnen und um
das Ganze, ſind nun die berufenen Vertreter der Wirtſchaft, die
leitenden Spitzenorganiſationen, die in ſich den Willen einer
Mehrheit vereinigen und die Auffaſſung dieſer Mehrheit der
Oeffentlichkeit kundtun, auf den Plan getreten, um ihre
war=
nende Stimme zu erheben und um ihre Reformwünſche zur
Wirtſchaftspolitik vorzubringen. Dieſe Kundgebungen ſind —
wenn ſie auch, ins Einzelne gehend, Zielſetzungen von
Inter=
eſſenſtandpunkten vertreten, ohne dabei allerdings die allgemeine
Linie zu verlaſſen — doch ein Beweis dafür, daß der Wille
zu einer umſaſſenden Reform der Finanzen, des Steuerweſens
und der Verwaltung heute in Deutſchland vorhanden iſt. Dieſer
Wille iſt aber zunächſt einmal das Entſcheidende, und es wird
auch einen Weg geben, um ihn durchzuſetzen und zu praktiſchen
Erfolgen zu führen. Jeder Wirtſchaftsverband von Ruf gibt
heute dieſem Willen Ausdruck, indem er ſeine Stimme erhebt,
Wirtſchaftstheoretiker, Parlamentarier und Regierungsvertreter
vertiefen dieſe Reformwünſche, und man muß es den Männern,
die mit einem Programm zur Finanzreform an die
Oeffentlich=
keit als erſte getreten ſind, hoch anrechnen, daß ſie dieſes getan
haben, wenn es ſich auch bei ihren Reſormprogrammen wie bei
denen Stolpers und des ehemaligen Reichsfinanzminiſters Dr.
Reinhold nur um Teilreformen handelt. Aus der ſtattlichen
Reihe der Einzelvorſchläge, die Politik und Wirtſchaft gemacht
haben, ragen beſonders die des Reichsverbandes der Deutſchen
Induſtrie und des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages
her=
vor, die in ihren Leitſätzen eine weitgehende Uebereinſtimmung
zeigen, eine Tatſache, die um ſo erfreulicher iſt, als es ſich bei
ihnen um die beiden größten Organiſationen der deutſchen
Wirt=
ſchaft handelt. Auch die Programme des Hanſabundes und des
Centralverbandes des Deutſchen Bank= und Bankiergewerbes als
derjenigen Organiſation, deren Mitglieder die finanziellen
Sor=
gen ſowohl der privaten Wirtſchaft in allen ihren Zweigen und
Gruppen als auch die der großen öffentlichen Korporationen,
ein=
ſchließlich des Reiches ſelbſt, genau kennen und mitzutragen
haben, verdienen weitgehende Beachtung, weil ſie ſich nicht auf
eine Steuerreform beſchränken, ſondern in einer
Richtungsände=
rung unſerer geſamten Wirtſchaftspolitik die große Hilfe ſehen,
die die deutſche Wirtſchaft haben muß, um aus dem
gegenwär=
tigen Zuſtand der Letargie, der Arbeitsverdroſſenheit wieder
herauszukommen und zu neuen Taten zu ſchreiten.
Alle dieſe Vorſchläge haben, abgeſehen von Einzelheiten, die
in ihrer Bedeutung durchaus nicht unterſchätzt und darum in
einem nächſten Artikel von uns behandelt werden ſollen, eine
ge=
meinſame Erkenntnis und ein gemeinſames Ziel, nämlich die
Erkenntnis, daß die zu erſtrebende Finanzveform bei ihrer
ent=
ſcheidenden Bedeutung für das Schickſal der Wirtſchaft und
da=
mit für das Schickſal Deutſchlands keine halbe ſein, keine
ſo=
genannten Zwiſchenlöſungen für eine begrenzte Zeit bringen
darf, und das Ziel, durch Wiederherſtellung der Rentabilität in
den Betrieben und durch Förderung der Kapitalbildung die
deutſche Wirtſchaftskraft zu ſtärken und damit neue Arbeitsplätze
und neue Arbeitsmöglichkeiten in poſiridem Kampfe gegen die
große Arbeitsloſigkeit zu ſchaffen. Der Gemeinſamkeit der
Auf=
faſſungen entſpricht es auch, daß die Arbeiten auf dem Gebiete
der Finanzreform, der Steuerreform, der Verwaltungsreform
ſofort in Angriff genommen werden müſſen, weil alle dieſe
Re=
formen auch ohne Reparationslaſten, ohne Young=Plan notwendig
wären. Denn das Bild der deutſchen Wirtſchaft hat ſich ſeit dem
Kriege grundlegend geändert, und die Umwälzungen in
finan=
zieller, techniſcher und organiſatoriſcher Hinſicht haben ganz
an=
dere Bedingungen geſchaffen, neue Wirtſchaftsformen und
Ar=
beitsmethoden gebracht, im ganzen eine Aenderung des
wirt=
ſchaftlichen Schaffens und Geſchehens, der die Wirtſchaftspolitik
nicht nur da, wo ſich unmittelbare Notwendigkeiten ergeben,
ſon=
dern auch in grundſätzlicher Beziehung angepaßt werden
muß=
um die Fühlung mit der wirklichen Entwicklung nicht zu
berlie=
ren. Wohin dieſe wirkliche Entwicklung durch wirtſchaftspolitiſche
Fehlmaßnahmen, insbeſondere finanzpolitiſcher und
ſteuerrechl=
licher Art, geführt hat, zeigt uns mit erſchreckender Deutlichkeit
Das Tahr 1929, und alle, die in einer frei ſich entwickelnden, den
Einflüſſen der Staatspolitik nur in dem notwendigen Maße
unterliegenden Wirtſchaft die Gewähr für Proſperität ſehen,
zu=
mal in der deutſchen Reichsverfaſſung der Grundſatz der
Ge=
werbefreiheit verbürat iſt, müſſen dafür eintreten, daß nicht nur
eine finanzpolitiſche Tat geſchieht, um die finanzpolitiſchen
Zu=
ſtände, die weſentlich zu der kriſenhaften Entwicklung beigetragen
haben, zu ändern, ſondern daß durch eine umfaſſende und be=
Seite 2
Freitag, den 6. Dezember 1929
ſchleunigte Reform unſerer geſamten Wirtſchaftspolitik die
Wirt=
ſchaft von den weitgehenden Einflüſſen der Staatspolitik
frei=
gemacht wird. Denn nur ſo kann die Wirtſchaft ungehindert
ihren Aufgaben der Erhaltung der beſtehenden Arbeitsplätze
und der Schaffung neuer nachkommen, das beſte Mittel, um die
Arbeitsloſigkeit, das Grundübel ſo vieler wirtſchaftlicher und
ſozialpolitiſcher Gegenſätze, zu beſeitigen, und zwar in poſitivem
Sinne. Die genannten Vorſchläge ſehen in der Förderung der
Kapitalbildung den oder einen der wichtigſten Ausgangspunkte
für alle Maßnahmen der Wirtſchafts=, Finanz= und Sozialpolitik;
allerdings gehen die Auffaſſungen, wo dieſes der Produktion und
der Stärkung der Wirtſchaftskraft zur Verfügung zu ſtellende
eigene deutſche Kapital gebildet werden ſoll, auseinander. Der
Reichsverband der deutſchen Induſtrie als die Organiſation der
Unternehmer und auch der Deutſche Induſtrie= und Handelstag
ſind der Meinung, daß nur aus der Produktion produktiv
wer=
bendes Kapital gebildet werden ſollte, mit anderen Worten, daß
den Unternehmern neben der Wiederherſtellung der Rentabilität
zuſätzlich vermehrte Kapitalbildung ermöglicht wird, da nur
Kapital von dieſer Seite wieder unmittelbar der Produktion
zu=
gute komme, d. h. alſo, Selbſtfinanzierung im höchſten Maße, die
zwar allgemein nationalpolitiſch geſehen durchaus berechtigt ſein
mag, aber in Einzelfällen, wie die Erfahrung zeigt, zu
Span=
nungen und Schädigungen der Unternehmen ſelbſt führen kann.
Hierüber wird noch ein Wort zu reden ſein.
Gerade der Zeitpunkt des Ueberganges vom Dawes=Plan
zum Young=Plan erſcheint für die Neugeſtaltung der deutſchen
Wirtſchaftspolitik als der richtige. Man hätte ſogar gewünſcht,
daß die Arbeiten ſchon viel früher in Angriff genommen worden
wären, gerade wegen der Haager Konferenz, um die deutſche
Delegation nicht wieder, wie bei der Pariſer
Reparationsſachver=
ſtändigenzuſammenkunft, zum Schaden ihrer
Verhandlungs=
führung dem Einfluß der ungeſunden finanziellen Verhältniſſe
des Reiches ausgeſetzt zu ſehen. Eins aber tut vor allem not,
daß ſich alle Kreiſe der Wirtſchaft auf ein Wirtſchafts= und
Finanzprogramm einigen. Und daß darüber hinaus durch die
Aufſtellung eines ſolchen Einheitsprogrammes alle die Kräfte
geſammelt werden, die in einer geſunden Wirtſchaft die
Grund=
lage für eine ſelbſtändige und aufbauende Politik ſehen. Je
mehr Kreiſe aber ein ſolches, jenſeits der Parteizugehörigkeit
und einzelner wirtſchaftlicher Intereſſen liegendes
Gemeinſchafts=
programm umfaßt, um ſo eher und beſſer werden ſeine
For=
derungen durchgeſetzt werden können. Es muß eine
Einheits=
front der Wirtſchaft hergeſtellt werden, um die berechtigten
For=
derungen durchzuſetzen. Eine Prüfung der bisher von der
Wirtſchaft gemachten Vorſchläge ergibt aber auf jeden Fall. die
beſtimmte Möglichkeit für die Aufſtellung eines
Einheitspro=
grammes. Gerade der Vorſchlag des Reichsverbandes der
Deutſchen Induſtrie mit ſeinen weitgehenden und vielſeitigen
Reformwünſchen, in der Weitmaſchigkeit ſeines Aufbaues und
ſeiner Einzelheiten ſollte eine geeignete Grundlage für die
Sammlung aller aufbauenden Kräfte abgeben, die ja auch der
Reichsverband erſtrebt.
* Berlin, 5. Dez. (Priv.=Tel.)
Genau wie am Mittwoch, ſo ſpielt auch am Donnerstag der
Berliner Oberbürgermeiſter Böß vor dem
Sklarekunterſuchungs=
ausſchuß eine überaus klägliche Rolle. Viele Dutzend Fragen
wurden an ihn gerichtet, immer ertönt ein „Ich weiß von nichts”
oder „Das gehört nicht zu meiner Zuſtändigkeit und geht mich
nichts an!” Seine Vernehmung iſt zunächſt abgeſchloſſen. Die
Pelzaffäre konnte nicht reſtlos aufgeklärt werden. Er blieb
da=
bei, daß ſeine Frau von einem früheren Angebot Gebrauch
ge=
macht habe, daß er aber zur Aufhebung der Differenz 1000 RM.
für wohltätige Zwecke ausgegeben habe. Beſſer ſchnitt Herr
Böß dagegen Novarra gegenüber ab, der behauptet hatte, er
habe Herrn Böß Kleiderſtoff zu 1 RM. den Meter anſtatt zu
5 RM. verkauft. Aus dem Kleiderſtoff wurde ſchließlich
Hemden=
ſtoff, und Novarra mußte den Rückzug antreten, ebenſo wie im
Falle Leinert. Hier hatte er den hannoverſchen
Oberbürger=
meiſter und Landtagsabgeordneten Leinert belaſtet und
behaup=
tet, daß er dieſem auch vorgeſtellt worden ſei. Obwohl Novarra
dreimal die Reihen der Abgeordneten abſchritt, konnte er Leinert
nicht bezeichnen und deutete ſchließlich auf einen ganz anderen
Mann, ſo daß bei der Urteilsbildung die Bekundungen Novarras
kritiſch gewürdigt werden müſſen. Am Freitag ſollen die
Ver=
nehmungen und Gegenüberſtellungen fortgeſetzt werden. Auch die
Brüder Sklarek mit ihrem Geheimbuchhalter Lehmann ſollen
ſchon erſcheinen. Es wird alſo eine recht intereſſante Sitzung
bevorſtehen.
Der ſtellvertretende Vorſitzende des Reichsverbandes der Deutſchen
Induſtrie Abraham Froweins=Elberfeld iſt aus der
Deutſch=
nationalen Volkspartei ausgetreten.
Die Feſtlegung der Genfer Ratstagung iſt nunmehr auf Beſchluß
des amtierenden Ratspräſidenten Fourughi=Khan doch auf den 13. Jan.
nach Genf erfolgt, nachdem ſich die engliſche Regierung nicht bereit
ge=
funden hat, die Londoner Seeabrüſtungskonferenz um eiwige Tage zu
verſchieben.
Das italieniſche Königspaar begab ſich, geſtern in
Begleitung des Außenminiſters Grandi nach der Sadt des
Vati=
kans, um dem Papſt einen Beſuch abzuſtatten.
Die durch ihre außenpolitiſchen Hetzartikel bekannte
erzfas=
ciſtiſche Tageszeitung „Impero” hat ihr Erſcheinen
auf höhere Weiſung hin eingeſtellt. Das Eingehen des
Blattes ſteht mit einer Neorganiſation der fasciſtiſchen Preſſe im
Zu=
ſammenhang, die Parteiſekretär Turati im Auftrag Muſſolinis
allmäh=
lich durchführt.
Wie der „Oſſervatore Romano” beſtätigt, wird Monſ. Pacelli
als apoſtoliſcher Nuntius in Berlin abberufen und im
bevorſtehenden Konſiſtorium zum Kardinal ernannt werden. Von
ſeiner jüngſten Reiſe iſt er nur nach Berlin zurückgekehrt, um ſich von
den Regierungsbehörden zu verabſchieden, um auf das Konſiſtorium
von Mitte Dezember nach Rom zurückzukehren.
Die portugieſiſche Regierung hat, die
diplomati=
ſchen Beziehungen mit Mexiko, die ſeit mehreren Jahren
unterbrochen waren, wieder aufgenommen.
Die amerikaniſche Delegation für die Londoner
Seeabrüſtungskonferenz, die 40 Perſonen umfaßt, darunter
ſieben Delegierte und zahlreiche Sachverſtändige, wird ſich unter
Füh=
rung von Staatsſekretär Stimſon am 10. Januar an Bord der
„Bremen” nach London einſchiffen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 5. Dez.
Das franzöſiſche Budget wird aller Wahrſcheinlichkeit nach
bis zum Jahresende nicht erledigt. Es wird alſo ein „douzieme
provisoire’geben, wenigſtens muß man mit dieſer Möglichkeit
rechnen. Das wird überall als äußerſt unangenehm empfunden
werden, und für das Preſtige der Regierung kann das nur
ſchädlich ſein. Bekanntlich hat Poincaré mit dem Syſtem der
Proviſorien gebrochen, nach ſeiner Meinung haben ſie nämlich
am meiſten zu der Zerrüttung der franzöſiſchen Finanzen
bei=
getragen. Es iſt alſo ſehr peinlich für die Regierung, wenn das
Budget nicht zur vechten Zeit votiert werden kann, wenn auch
bei der jetzigen Lage — das ſei einmal feſtgeſtellt — ein
Provi=
ſorium keine beſonderen finanzpolitiſchen Auswirkungen haben
kann.
In Regierungskreiſen macht man für die Verſpätung die
außergewöhnlich lange Miniſterkriſe und die Tätigkeit der
Oppo=
ſition verantwortlich. In der Tat gibt es ſehr viele
Inter=
pellationen, die Kammer will ſich ſelbſt mit den unbedeutendſten
Teilen des Budgetentwurfes auseinanderſetzen.
Selbſtverſtänd=
lich ſind dabei meiſtens politiſche Gründe ausſchlaggebend; die
Oppſition erweiſt, ſich durchaus aktiv, und die Lage der
Regie=
rung bleibt trotz ſtarker Vertrauensvoten ungewiß.
Man erwähnt unter den Gründen der Verſpätung die
un=
gewöhnlich langen Kammerferien nicht. Es war dies ein Fehler,
die politiſche Lage erforderte noch lange vor dem Sturz der
Briandregierung eine Auseinanderſetzung
Es gibt ein Problem, welches der Regierung noch mehr
Sor=
gen macht als das Budget. Das iſt das Problem der
Sozial=
verſicherung. Mit dieſer Sozialverſicherung iſt es eine eigene
Sache. Niemand will ſie, die Induſtrie fürchtet die
Verminde=
rung ihrer Konkurrenzfähigkeit, die Arbeiter fürchten wieder die
Laſten. Die Rechte weiſt auf die Schattenſeiten der
Sozialver=
ſicherung im Auslande hin — man erwähnt dabei meiſtens
Deutſchland und England —, die Linke wieder behauptet, daß die
Geſetzvorlage nicht genügend ausgearbeitet ſei. All das iſt wahr,
alle Schattenſeiten der ſtaatlichen Unfall=, Alters= und
Kranken=
verſicherung ſind bekannt und nicht wegzuleugnen, wobei
aller=
dings zu beachten iſt, daß in Frankreich die
Arbeitsloſenverſiche=
rung wahrſcheinlich bei weitem keine ſo hervorragende Rolle
ſpielen würde wie in England. Es iſt auch wahr, daß die
„Mutualités” — Organe der privaten Altersverſicherung — ſehr
gut funktionieren. Trotzdem handelt es ſich bei der
Sozial=
verſicherung um etwas prizipiell Wichtiges, ſie würde einen
Schritt zu der geſellſchaftlichen und finanzpolitiſchen
Umorgani=
ſierung Frankreichs bedeuten. In dieſem Sinne paßt alſo die
Sozialverſicherung gut in das Programm Tardieus, welches
Proſperität und Moderniſierung bedeutet, alſo die wirtſchaftliche
Umorganiſierung Frankreichs. Das bedeutet freilich noch nicht,
daß die Vorlage, welche der Kammer vorgelegt wird, auch zur
Verwirklichung gelangen wird . . .
Die Bedeutung der „Carnegie” für die Wiſſenſchaft. — Ein
nicht=
magnetiſches Schiff. — Die Erfolge der Carnegie. —
Karto=
graphierung des erdmagnetiſchen Feldes.
Das nichtmagnetiſche Forſchungsſchiff „Carnegie‟
iſt bei Apia explodiert und verbrannt.
1vf. Das Forſchungsſchiff „Carnegie”, das im Jahre 1909
für das Carnegie=Inſtitut in Waſhington zur Durchführung
wiſſenſchaftlicher Zwecke erbaut wurde, iſt auf einer
ozeonogra=
phiſchen Expedition bei Apia explodiert und verbrannt, wobei
auch der verdienſtvolle Kapitän J. P. Ault ums Leben kam. Das
Forſchungsſchiff „Carnegie” war einzig in ſeiner Art, denn es
war ein ſogenanntes nichtmagnetiſches Schiff, da es hauptſächlich
die Aufgabe hatte, die Rätſel der Kompaß=Abweichungen zu
ſtu=
dieren. Aus dieſem Grunde war das Schiff, das eine Länge
von 60 Metern und eine Breite von 12 Metern hatte, völlig aus
unmagnetiſchen Stoffen hergeſtellt, um die Einwirkungen von
Eiſen und Stahl auf die Magnet=Nadel zu verhüten. So war
ſogar der Motor, mit dem dieſes Segelſchiff hilfsweiſe
aus=
gerüſtet war, in der Hauptſache aus Bronze, gleicherweiſe wie
der Anker und die Beſchlagteile ſowie die geſamten Metallteile
der Takelage. Die Ankerketten ſelbſt waren nicht aus Eiſen,
ſondern beſtanden aus Tauen. Die Oefen waren aus Kupfer,
die Kochtöpfe aus Aluminium, ja ſogar die Knöpfe der
Unifor=
men der Beſatzungsmannſchaften waren nicht aus magnetiſchen
Metallen hergeſtellt, ſondern aus Horn. Wo ſonſt noch
Metall=
teile erforderlich waren, da wurde Silber oder Neuſilber oder
Kupfer verwendet. Auf dieſe Weiſe hat man es ermöglicht, daß
die magnetiſchen Erſcheinungen der Erde möglichſt einwandfrei
erforſcht werden konnten. Die „Carnegie” hatte aber noch andere
Aufgaben, die der Unterſuchung der Meere dienten. Mit Hilfe
einer Plankton=Pumpe wurde die mikroſkopiſche Lebewelt des
Meeres in den verſchiedenen Tiefen unterſucht und ein „
Verdun=
ſtungsmeſſer”, der ſich auf dem Schiffe befand, diente der
Erfor=
ſchung der meteorologiſchen Verhältniſſe, da mit der
Verdun=
ſtung über den Ozeanen die Wetterbildung auf den Kontinenten
eng zuſammenhängt. Auch Tiefenmeſſungen gehörten zu den
Aufgaben des Forſchungsſchiffes, das bereits mehrfach Gelegen=
heit gehabt hat, die bisherigen Anſchauungen über die
unter=
ſeeiſchen Gebirgsbildungen zu verbeſſern. Nicht ſelten wurden
an Stellen, wo bisher Untiefen vermutet wurden, Meerestiefen
bis zu 3000 Metern feſtgeſtellt. Die Hauptaufgabe beſtand aber
in der Kartographierung des erdmagnetiſchen Feldes, die das
Carnegie=Inſtitut zu Waſhington ſeit Jahren durchführt. Und
zwar nicht nur zu Waſſer mit Hilfe des Schiffes, ſondern auch
zu Lande. Selbſtverſtändlich wurde auch der Einfluß der
Son=
nenflecken und der vielfach beobachteten magnetiſchen Störungen,
die offenbar mit der Tätigkeit der Sonne zuſammenhängen,
durch das Forſchungsſchiff unterſucht, ſoweit dieſe Erſcheinungen
ſich über dem Meere bemerkbar machen. Es gelang durch eine
große Anzahl umfangreicher Unternehmungen, das erdmagnetiſche
Feld bereits in großem Umfange zu kartographieren und
da=
durch der Erforſchung des Erdmagnetismus große Dienſte zu
leiſten. Die Fahrt, auf der die Carnegie zugrundeging, war das
ſiebente große Unternehmen, das im Auftrage des Carnegie=
In=
ſtitutes zu wiſſenſchaftlichen Zwecken unternommen wurde. Es
war mit den beſten Inſtrumenten ausgerüſtet, die zum großen
Teil deutſche Fabrikate waren, da ſich die wiſſenſchaftlichen
Hilfs=
mittel deutſcher Arbeit wegen des hervorragenden Standes der
deutſchen Feinmechanik überall der größten Beliebtheit erfreuen.
Insgeſamt ſollte die Expedition drei Jahre dauern. Das Schiff
ſollte in dieſer Zeit auf den Ozeanen mehr als 100 000 Meilen
zum Zwecke der Erforſchung zurücklegen. Durch vielgeſtaltige
Kreuz= und Querfahrten ſollte verhütet werden, daß nur ganz
beſtimmte Routen unterſucht werden. Die Fahrt begann am
1. Mai 1928, ſo daß insgeſamt mehr als 1½ Jahre
Forſchungs=
arbeit von der „Carnegie” geleiſtet waren, als es von der
Kata=
ſtrophe zerſtört wurde. Sieben Gelehrte der verſchiedenen
Wiſ=
ſenszweige, insbeſondere Erforſcher der atmoſphäriſchen
Elek=
trizität, ſowie Tiefſeeforſcher befanden ſich an Bard des Schiffes,
um die Unterſuchungen überall an Ort und Stelle durchführen
zu können. Die „Carnegie” konnte alle ihre Aufgaben ohne
Rück=
ſicht auf die großen Koſten durchführen, da das „Carnegie=
In=
ſtitut” von ſeinem Begründer ſehr reich ausgeſtattet iſt. Um ſo
bemerkenswerter iſt es, daß ein deutſches Forſchungsſchiff
„Meteor” trotz der Armut Deutſchlands ähnliche Aufgaben wie
die „Carnegie” mehrfach in hervorragender Weiſe löſen konnte.
Die „Carnegie” und der „Meteor” haben gemeinſchaftlich das
Verdienſt, durch ihre mühſelige und ſorgfältige Arbeit die
Wiſſen=
ſchaft auf einem bisher ziemlich wenig bearbeiteten Felde
un=
gemein gefördert zu haben. Das Unglück der „Carnegie” wird
man darum auch im Intereſſe der Wiſſenſchaft beklagen:
Numnt=
Einzelbeſprechungen zwiſchen den Führe
EP. Paris, 5.
Ueber den Gang der deutſch=franzöſiſchen Sagu
gen iſt bisher ſehr wenig an die Oeffentlichkeit gedr.
wohl auf deutſcher als auch auf franzöſiſcher e
mit Mitteilungen äußerſt zurück und beſchränkt ſich
auf, trockene Kommuniques über gewiſſe Sitzunger
kette auszugeben. So hat der Vorſitzende der franzi
gation, der Miniſter für öffentliche Arbeiten, Per
vormittag die deutſche Delegation zu einem Früh
Räumen des Miniſteriums für öffentliche Arbeiter
bei dem natürlich auch die Mitglieder der franzöſiſ
tion zugegen waren. In einer kurzen Anſprache k
Pernot die deutſchen Unterhändler willkommen 1
Hoffnung Ausdruck, daß die in Gang befindlichen an,
gen zum Beſten der Intereſſen beider Länder ause
Der Führer der deutſchem Delegation, Staatsſetretä
dankte dem Miniſter für den freundlichen Empfon /s
ſich deſſen Wünſchen zu einem erfolgreichen Abſchl ſ,e
handlungen an.
Ob dieſes Frühſtück zu neuen gemeinſamen
Sitz=
allernächſten Tagen angeregt hat, wiſſen wir nicht
hat ſeit der letzten Woche keinerlei gemeinſome
ſtattgefunden und bisher ſcheint eine ſolche auch nio
zu ſein. In der Zwiſchenzeit iſt natürlich die
nahme, zwiſchen den Delegationen, n
gut unterrichteter Seite verſichert wird, niema n
brochen worden. Es hat den Anſchein, als ſuch g=
Einzelbeſprechungen, zwiſchen den i.
der beiden Delegationen ſowie dennh.
der Kommiſſionen den Weg, auf dem, wie ni aide
erwarten war, viele Steine einen ungehinderten g.
Verhandlungen hemmen, für die weiteren Beratu1
Kommiſſionen freizumachen.
Briand zu den Saarverhandlunge
EP. Paris, 5. hen
Der Vorſitzende der Außenkommiſſion der Kam kei
Mittwoch einen Brief Briands mit, in dem dieſer
dene Fragen wegen der Saarverhandlungen eingeh in
klärt, daß die derzeitigen Saarverhandl pe
Paris ausſchließlich die wirtſchaftlen
finanziellen Fragen zu löſen hätten
ſich im Haag immer geweigert, die
Seite dieſes Problems mit den jetzi
handlungen zu verbinden. Darauf entſt
längere Debatte. Der Sozialiſt Grumbach erklär Sa
Löſung der wirtſchaftlichen und fimanziellen Frag fan
regime notwendig ſei, der Völkerbund hätte ſich C
politiſchen Fragen auszuſprechen.
Die Forderungen der Saarbevöllert.
EP. Saarbrücken, 5 Be
Vor dem Eintritt in die Tagesordnung der geſt kaé
des Landesrats des Saargebietes gab Abgeordnete Kach
Namen der bürgerlichen Parteien und der Soziald frr
Erklärung ab, in der die Hauptforderungen der Be
Saargebietes anläßlich der jetzigen Pariſer Saart F
wie folgt zum Ausdruck gebracht werden:
1. Das ganze Saargebiet muß ohne jede Schmä mu
zum Deutſchen Reich.
2. Alle Gruben und Kohlenvorkommen müſſen de Ed
und bayeriſchen Staat zurückgegeben werden.
3. Eine Beteiligung inländiſchen oder ausländi
kapitals an den Gruben des Saargebietes muß Be
bleiben.
4. Die Stichbahnen der ehemaligen Reichsbahn (
F=
gens müſſen zurück in den Beſitz des Deutſche Feich
Der Landesrat begrüßt es weiter, daß die 1
ſ=
bayeriſche und die Reichsregierung ſich entſchiede 1
Wiedervereinigung des Saargebiete
Reich im Sinne der Forderungen der Bevölkeru /el
gebietes ausgeſprochen haben.
Vertreter der Saarbevölkerung ſind am Donne A
in Paris eingetroffen und haben mit der deutſd S
gation Fühlung und Rückſprache über die derzei
franzöſiſchen Saarverhandlungen genommen. Si Lag
Freitag wieder in das Saargebiet zurückkehren.
* Aphorismen von Anſelm Zeuerbe
Kunſtausſtellungen. Alles menſchliche Sehe
en und Empfinden hat ſeine Grenzen. Jedermann häl
zu, wenn zehn Drehorgeln zuſammenſpielen, jede ihr eige —
jeſte in der Kunſt kann nur für ſich allein genoſſen ₈ ie
Ausſtellungen ſind Erankhafte Beruhigungsanſtalten, in ſw.
ität für die fehlende Qualität entſchädigen ſoll. Bei C*
roßer Kunſyärkte bemächtigt ſich meiner ſtets ein. Gew
Niedergeſchlagenheit, ein Mitleid mit all dieſen, we
littelmäßigen Werken, die doch in ſtiller Liebe erzeugt.
inverſtändlichen, liebloſen Scheuluſt zu fllichtiger Unte:
füſſen. In den großen Ausſtellungen feiert die techn
raft ihres Verblüffungsvermögens den glänzendſten E
eben dauerndes Zeugnis von dem Geiſte unſeres Jahr
ürden Maffael, Tizian, Rubens und van Dyck geſagt 9
ynen zugemutet hätte, ihre Werke einer mit Verloſu!
Bewerbeausſtellung zu übergeben!
Künſtlerheirat. Die Kunſt iſt eine ſtrenge 9.
e ſtehr der irdiſchen immer im Wege. Welches We
uldet dies? Es gibt wenige Frauen, welche fähig
ſind=
es Genius wvillen zu lieben. Es iſt die Perſon und .
e begehren. Das große Ganze mit ſeiner Fülle an Kra
üte, ohne wwelche Eein Genie denbbar iſt, erkennen ſie ſc
cken und Mängeln ſcheitert das Verſtändmis, und wenl
ocke fehlt, das überſehen ſie nicht. Zu einer Künſtlerhe
ſebe, viel Verſtändnis, viel Geduld und ſehr viel
orgen ſind der Tod des künſtleriſchen
Schaffens=
lippe im Leben des Künſtlers iſt die Heirat, am meiſten
ickliche Heirat, wo man ſich ineinander ſchickt und 20
ohnheit den leiſen Druck der Feſſeln vergeſſen mäche”
enius allmählich die Flügelfedern ausfallen, eine nach
aß er es merkt, bis er kahl daſteht. Die alten groß
eiſtens ehelos geblieben. Nur Rubens hat es zwe.
s war aber auch ein Held. Hoch oben über dem II..
jglicher Sorgen ein wahrhaftiges Künſtlerleben in. Sie
Reichtum — und das alles auf ein liebes, ſchönes M”
48 ließe ich mir gerne gefallen; ſonſt lieber allein Dei.
agen und mit verbrannten Flügeln in Macht beiſiſt
nders ſein ſoll.
Göttliche Hilfe. So viel iſt freilich wahr:
n raſches Eingreifen der Gottheit tauſendfältiges
innte, berſteckt ſie ſich und iſt nicht zu finden. Und ſce
ch unſagbaren Kämpfen ſich ſelbſt geholfen hat, dal”
hen: das hat Gott getan, das kommt von Gott. Se
ichts begehren, als ſie ſelber, würde wwohl das Richl g.
welcher Form ſie auftritt, bleibt das ideale Bedurli
eshalb ihre unauflösliche Verwandtſchaft mit
de=
un Menſchen höher, der ihrer im Glücke bedarh N"e
im Ungliick von ihr tröſten läßt.
Freitag, den 6. Dezember 1929
Kuftt 2
er 338
Zeukiesestsohae zeſfton.
un bergs Druck auf die „Unzuverläſſigen”.
Berzicht auf den Bolksenkſcheid?
* Berlin, 5. Dezember. (Priv.=Tel.)
chstag iſt am Donnerstag wieder einmal zu einer
Se zuſammengetreten. Als Grund dienten diesmal
„m in Thüringen und Bayern. Nach den Tumulten der
„i vom Mittwoch war es ohnehin vielleicht gut, wenn
in=uine Unterbrechung einſchob. Auch den
Deutſchnatio=
je Pauſe willkommen ſein, weil ſie ihnen Gelegen=
7 Schlachtfeld zu ſäubern. Parteioffiziös wird zwar
tſchiedenheit verſichert, daß die Austrittsbewegung
ſo iſt. Das ſcheint auch, trotz der Unruhe, die bei den
m=lialen noch herrſcht, im weſentlichen richtig zu ſein,
ow ig der Kriſtalliſationspunkt außerhalb der Partei
ausgeſchiedenen Abgeordneten haben ſich in drei
gelöſt. Es werden zwar Verſuche gemacht, ſie
unter=
fammeln. Die Chriſtlich=Sozialen haben ja auch
geſtellung geſchaffen, aber das iſt doch offenbar nicht
anderen wollen. Das Häuflein, das im Augenblick
iß, wo es hingehört, ſteht mit einem Bein in der
dem anderen außerhalb. Einige von ihnen haben
gspräſidenten gebeten, ihnen andere Plätze
anzu=
uuch ſo ihr Ausſcheiden aus der Fraktion zu zeigen.
ſten haben ſich auch das noch vorbehalten. Man hat
ge-deutſchnationalen Vereinigung” geſprochen, die ſich
ſen echte” konſtituieren wollte, und die auch eine ge=
In. ingskraft auf die übrigen Mitglieder der
Minder=
ew würde. Vorläufig ſind aber noch keine Anzeichen
daß eine ſolche Gründung wirklich gelingt.
n Seiten wird kurzgetreten. Ein Teil der
Ausge=
a die Verbindung mit der Partei aufrecht erhalten
ſuchen, ſich in den Wahlkreisorganiſationen einen
haffen. Das wird am Sonntag geſchehn, während
ſtis err Hngenberg den ganzen Parteiapparat mobil
ſ. Abtrünnigen völlig kaltzuſtellen, und dadurch vor
tacs nung zu warnen. Er hat die Parteiinſtanzen nach
bearbeitet aber inzwiſchen ſchon von Berlin aus
hegl organiſationen, um auf dieſe Weiſe einen
mittel=
auf die „Unzuverläſſigen” auszuüben.
anm atürlich ab von der Entſcheidung des Grafen
des früheren Reichsernährungsminiſters Schiele.
gur nſtliche Bemühungen, den Grafen Weſtarp dazu zu
er den Fraktionsvorſitz von neuem übernimmt und
ausſtellen ſeiner Perſönlichkeit eine weitere
Fahnen=
ert. Man wird in dieſer Richtung umſomehr
en, da die Fraktionsſitzung am Donnerstag die
Fraktionsvorſitzenden nicht vorgenommen und ſich
zraf Weſtarp ſcheint aber dieſen Bemühungen, ihm
führung mit ausdrücklicher Zuſtimmung
Hugen=
zu übertragen und ſo zu dokumentieren, daß der
s der Reichstagsfraktion beibehalten bleibt,
vor=
kühl gegenüberzuſtehen. Er läßt in der „
Kreuz=
einmal die Bedeutung ſeiner Amtsniederlegung
eichen, daß eben die Divergenz zwiſchen dem
augen=
s der Parteiführung und der konſervativen Linie
nicht wegzuleugnen ſei. Die „Kreuzzeitung” ſtellt
ig feſt, daß der Gärungsprozeß innerhalb
tionalen ſich nicht auf die Ausgeſchiedenen
be=
ern innerhalb von Partei und
Frak=
atent bleibe. Daß auch Herr Schiele zuſammen
en Weſtarp in der Fraktion bleiben wird, iſt wohl
en. Die „Kreuzzeitung” deutet an, daß ſie beide
Linie weiter verfolgen werden, „wenn auch unter
aber noch immer nicht endgültig geklärten
Ver=
n das dahin, daß der Preis für ihr Verbleiben in
in der Zurückdrängung des Einfluſſes
Hugen=
ſoll, und daß ſie dieſes Ziel zu erreichen hoffen,
nindeſtens den Ausgang des Volksentſcheides
ab=
wenn es dazu überhaupt noch kommt. Die
len haben eingeſehen, daß der Volksentſcheid
Imſtänden eine noch ausſichtsloſere Sache iſt. Sie
rgendeiner Form, um ihn abblaſen zu können,
daß ihnen daraus von den Nationalſozialiſten
seht werden könnte. Deshalb haben ſie ihre
Hoff=
rbgeſtellt, daß Hitler den Kampf als ausſichtslos
e Parole zur Stimmenthaltung am 22. Dezember
würden wenigſtens peinliche
Auseinanderſetzun=
des Reichsausſchuſſes vermieden. Die politiſche
eines ſolchen freiwilligen Verzichtes freilich
he.
Afrika nackk und angezogen”
Edſchmids neues Buch, das ſoeben, reich
illu=
tographien und den feinen Zeichnungen von Erna
auskam. (Frankfurter Societätsdruckerei, G. m.
rt.) Wie der Titel verrät, iſt es wiederum ein
iſt aber wie immer bei Kaſimir Edſchmid unge=
2 iſt ein Erleben, nicht nur des Landes und
die Edſchmid ohnehin viel mehr ſagt und
offen=
en Reiſeſchriftſtellern, es iſt ein Erleben auch der
mit denen der Dichter auf ſeinen Weltreiſen
ge=
ammenkommt, und der Menſchen, deren Stätten
5 iſt ein Erleben aber auch, gerade in dieſem Buch,
ſchreiben iſt im Grunde und in den letzten Aus=
Sache des im Sehen trainierten Auges, iſt Sache
ne verarbeitenden Geiſtes und der Sinne, und iſt
Temperaments. „Temperament” hier abſichtlich
geſetzt. In Edſchmids neuem Afrikabuch treffen
e zuſammen. Sie werden großzügig ergänzt durch
wurdig reichen Beziehungen baſierende Kenntnis
und auch des wirtſchaftlichen Lebens, aus dem
wechſelwirkend Beziehungen herauskriſtalliſiert
in den geſchilderten Ländern und Völkern, die
Dwann vorher ſtudierte, und dem eigenen. Ge=
Te Afrikabuch — von dem wir Leſeproben bereits
feſſelt beſonders durch den Grad des
Tem=
dem die Schilderungen geſchrieben ſind, die bei
als dozierend wirken, denen aber vielleicht gerade
Im ſo ſtärkeres Maß von eindringlichem
Haften=
en iſt. Das macht das ſeltene Gemiſch von
ariſto=
clag (im Erleben und Schildern) mit modernen
cen und wirtſchaftlichen Anſchauungen. Das
Sonderintereſſe, das Edſchmid immer und überall
iner Umgebung widmet. —
ſicht ſagen, daß Edſchmids Reiſe= und Land
Ven ein Lobpreiſen ſind deſſen, was er ſieht und
LI keinem, auch an den geringfügigſten Dingen nicht
Nr oder weniger kritiſche Stellungnahme. Daß
Stellungnahme oft in eine von der Sicherheit der
3 und von der Sicherheit der Beherrſchung der
Zene humoriſtiſche, hin und wieder ſatiriſche Note
*” Reiz der temperamentvollen Schilderungen, die
Heintiee Poinn.
Dem Heſſiſchen Landtag ging folgende Kleine Anfrage
des Abg. Dr. Niepoth (D.V.P.) zu: „Gerüchtweiſe verlautet, daß
der Reichsfinanzminiſter die
Aufhebung des Finanzamtes Homberg in Oberheſſen
plant. Die Verwirklichung dieſer Abſicht bedeutet eine ſchwere
Schadigung der Gemeinde Homberg und kann jetzt, bevor ſich
überſehen läßt, welche Rückwirkungen andere
Regierungsmaßnah=
men gerade für Homberg im Gefolge haben, nicht verantwortet
werden. Da nach den Vorſchriften der Reichsabgabenordnung
mindeſtens praktiſch die Zuſtimmung des heſſiſchen Finanzminiſters
zu der Aufhebung nötig iſt, frage ich an: Iſt das Gerücht über die
Aufhebung des Finanzamtes Homberg begründet? Wenn ja, iſt
der Herr Finanzminiſter bereit, ſeine Zuſtimmung zu verſagen?
Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei ſtellt im Heſſiſchen
Landtag folgenden Antrag:
Belaſſung des Verſorgungsamtes in Mainz.
Wir beantragen, der Landtag wolle die Regierung erſuchen,
dahin zu wirken, daß das Verſorgungsamt Mainz weiter beſtehen
möge. — Wie wir hören, iſt beabſichtigt, das Verſorgungsamt
Mainz, das einzige in Rheinheſſen, aufzulöſen und mit dem
Ver=
ſorgungsamt Wiesbaden zu vereinigen. In den Reihen der
Kriegsbeſchädigten hat dieſes die größte Erregung hervorgerufen
Wenn das Verſorgungsamt Mainz für die Provinz Rheinheſſen
in der Zeit wirtſchaftlicher Not aufgehoben wird, ſo bedeutet dieſes
eine ſchwere Schädigung der Kriegsbeſchädigten unſerer Provinz
Die Sparmaßnahmen des Reichswirtſchaftsminiſters dürfen nicht
dazu führen, daß die Kriegsbeſchädigten materiell geſchädigt
wer=
den. Der Reichskanzler hat in einer Erklärung am 28. Juni d. J.
ſich dahin bekannt und darauf hingewieſen, daß es nicht dem
Empfinden des Volkes entſpreche, das ſchwere Los der
Kriegs=
beſchädigten noch zu erſchweren. Mainz iſt die größte Stadt
Rhein=
heſſens: Mainz iſt der Mittelpunkt des wirtſchaftlichen Lebens
und des Verkehrs der Provinz Rheinheſſen. In Mainz haben
ſämtliche heſſiſchen Behörden, die bei der Entſcheidung von
Kriegs=
fürſorgeangelegenheiten ausſchlaggebend mitzuwirken haben, ihren
Sitz. Die Kriegsbeſchädigten erleiden durch die Verlegung des
Verſorgungsamtes Mainz nach Wiesbaden einen beträchtlichen
Zeitverluſt, indem ſie in Mainz umſteigen müſſen, um nach
Wies=
baden weiterzufahren. Den Kriegsbeſchädigten können vermehrte
Koſten nicht zugemutet werden. Die Intereſſen der
Kriegsbeſchädig=
ten der Provinz Starkenburg ſind durch das Verſorgungsamt
Darm=
ſtadt und diejenigen der oberheſſiſchen Kriegsbeſchädigten durch
das Verſorgungsamt Gießen geſichert. Es liegt kein Grund vor,
der rheinheſſiſchen Provinz das Verſorgungsamt zu nehmen.
Weiter beantragt die Fraktion der Deutſchen Volkspartei: Der
Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen, die Leitung
der Landeshypothekenbank zu veranlaſſen, eine der Höhe
der Teilungsmaſſe entſprechende
Ausſchüttung von Liguidations=Goldpfandbriefen und
Gold=Kommunalobligationen
unverzüglich vorzunehmen. — In der Begründung heißt es: Nach
den Veröffentlichungen der Direktion der Landeshypothekenbani
würde die Teilungsmaſſe der Pfandbriefe eine Ausſchüttung von
ca. 20 Prozent, die Teilungsmaſſe der Kommunalobligationen eine
ſolche von ca. 16 Prozent möglich machen. Trotzdem ſind erſt 10
Prozent an Liquidationspfandbriefen zur Ausgabe gekommen,
während die Eigentümer der Papiermark=Kommunalobligationen
überhaupt noch nichts erhalten haben. Dieſe Verſchleppung
be=
deutet eine Schädigung gerade der Kreiſe, die ihres Alters und
ihrer Vermögenslage wegen auf den Zinsgenuß der
Liquidations=
papiere unbedingt angewieſen ſind. Ein eventueller Einwand die
Verhandlungen mit den Gemeinden ſeien noch nicht abgeſchloſſen,
iſt nicht ſtichhaltig, da ſchon nach den bisherigen
Verhandlungs=
ergebniſſen mindeſtens 15 Prozent an Liquidationsobligationen
zur Verteilung kommen könnten. Der Reſt könnte in bar
ausge=
zahlt werden, da ſchon jetzt flüſſige Mittel von mehr wie einer
Million zur Verfügung ſtehen.
Berſchärfung der Geſchäftsordnung int Reichskag.
Die unerfreulichen Szenen, die ſich am Mittwoch im
Reichs=
tag abſpielten, haben unter Führung der Sozialdemokraten die
Parteien veranlaßt, eine Verſchärfung der
Geſchäfts=
ordnung mit deutlicher Spitze gegen die Kommuniſten
anzu=
regen. Der Geſchäftsordnungsausſchuß hat am Donnerstag
ge=
tagt und folgende Verſchärfungen beſchloſſen:
Iſt ein Redner dreimal in derſelben Rede zur Sache oder
zur Ordnung gerufen, und beim zweitenmal auf die Folgen
eines dritten Ordnungsrufes hingewieſen worden, ſo kann ihm
der Präſident das Wort entziehen, oder die im § 91 angeordneten
Maßnahmen über ihn verhängen.
§ 91 (Ausſchluß von Abgeordneten): 1. Wegen gröblicher
Verletzung der Ordnung kann der Präſident ein Mitglied bis zu
30 Sitzungstagen von der Teilnahme an den Verhandlungen
ausſchließen. Für die Zeit bis zum Ablauf der Ausſchlußfriſt
ruht die Berechtigung zum Bezuge der Diäten und zur Benutzung
der Fahrkarten. Das Mitglied hat den Sitzungsſaal ſofort zu
verlaſſen. Tut er das trotz der Aufforderung des Präſidenten
nicht, ſo wird die Sitzung unterbrochen oder aufgehoben und das
Mitglied zieht ſich dadurch ohne weiteres den Ausſchluß von 30
Sitzungstagen mit den in Abſatz 1 bezeichneten Folgen zu.
3. Der Präſident ſtellt dieſe Folgen bei Wiedereröffnung
der Sitzung oder bei Beginn der nächſten Sitzung feſt.
Verfaſſungskempromiß in gefterreich.
Die Verhandlungen abgeſchloſſen. — Der Rakionalrat
für Samskag einberufen.
EP. Wien, 5. Dezember.
Die Verhandlungen in der Verfaſſungsreformfrage, die ſeit
Wochen die ganze Oeffentlichkeit Oeſterreichs in Atem hält, ſind
in einer bis in die frühen Morgenſtunden andauernden Sitzung
des parlamentariſchen Unterausſchuſſes zu Ende geführt worden.
Der Nationalrat iſt für Samstag 1 Uhr zu einer
Sitzung einberufen worden. Obwohl die Tagesordnung nur
zwei unbedeutende Geſetzesvorlagen aufweiſt, läßt der Zuſatz
„Ergänzungen vorbehalten” erkennen, daß die Abſicht beſteht, auch
die Verfaſſungsvorlage in Behandlung zu ziehen. Damit
er=
ſcheint der große Kampf um die öſterreichiſche Verfaſſungsreform
beendet und die geſetzliche Durchführung der Reform auf
ver=
faſſungsmäßigem und parlamentariſchem Wege geſichert.
Das Kompromiß in der Frage der öſterreichiſchen
Ver=
faſſungsreform läßt nur noch einzelne unbedeutende Punkte, die
im Laufe des heutigen Tages noch Gegenſtand der
Parteibera=
tungen ſein werden, offen. Vor allem wurde eine endgültige
Formulierung der Kompetenzen des
Bundes=
präſidenten, des Notverordnungsrechts und
der Schulfrage gefunden. In der Schulfrage gibt das
Kom=
promiß dem Unterrichtsminiſterium ein begrenztes Inſpektions=
und Weiſungsrecht, läßt aber den Landes= und
Staatsſchulbe=
hörden weſentliche Kompetenzen. In dem ſtrittigen Punkt der
Dolksabſtimmung konnte gleichfalls im Wege des
Kom=
promiſſes eine Löſung gefunden werden, und zwar auf der
Grundlage, daß die Beſtimmungen über das Volksbegehren, die
in die Regierungsvorlage aufgenommen wurden, eine
Erweite=
rung erfahren haben, der die Sozialdemokraten zuſtimmten. Auf
Grund der neuen Formulierung kann das Volk durch die
Auf=
bringung von 300 000 Unterſchriften die Schaffung oder
Auf=
hebung eines beſchloſſenen Geſetzes begehren. Falls der
Natio=
nalrat dieſem Volksbegehren keine Rechnung trägt, d. h. wenn
er ein evtl. verlangtes Geſetz nicht beſchließt, oder ein vom Volk
beanſtandetes Geſetz nochmals wiederholt, ſo muß binnen ſechs
Monaten eine Volksabſtimmung über das Geſetz zuſtandekommen.
Was die Stellung Wiens betrifft, ſo wird es im
Ple=
num zu einer formellen Abſtimmung kommen. Die
Mehrheits=
parteien werden den Antrag ſtellen, daß Wien künftig „
Bundes=
hauptſtadt” heißen ſoll. Dieſer Antrag wird aber keine
Zwei=
drittelmehrheit erhalten; Wien wird alſo weiter Land bleiben.
Auch eine andere Beſtimmung der urſprünglichen Vorlage, über
die ein Kompromiß nicht zuſtandegekommen iſt, wird im Wege
der Abſtimmung erledigt werden, und zwar iſt dies der Punkt
über die Auflaſſung der Schwurgerichte. Das
Ver=
langen nach einer Umwandlung der Schwurgerichte in
Erwei=
terte Schöffenſenate nach deutſchem Muſter wird wohl zur
Ab=
ſtimmung geſtellt werden. Da aber auch dieſer Punkt die
Zwei=
drittelmehrheit nicht erlangen wird, kann auch er nicht Geſetz
werden.
Einzelne Uebergangsfragen, insbeſondere die Frage des
Amtsentrittes des neuen Bundespräſidenten, wurden offen
ge=
laſſen, weil die Sozialdemokraten ſich unintereſſiert erklärt haben
an der Frage, ob Bundespräſident Niklas nach den
Beſtimmun=
gen der Verfaſſungsnovelle drei Monate nach Kundmachung des
neuen Geſetzes von ſeinem Amt zurücktritt, oder ob es ihm
er=
möglich wird, ſein Amt bis zum Ablauf der Amtsperiode weiter
zu behalten. Sie überlaſſen es den Mehrheitsparteien, einen
Ausweg zu finden".
Sollte der Donnerstag nicht ausreichen, um das
Verfaſſungs=
werk endgültig unter Dach und Fach zu bringen, ſo dürfte der
Nationalrat auch am Sonntag noch zu einer Sitzung
zuſammen=
treten.
* Berlin, 5. Dezember. (Priv.=Tel.)
Die Zentrumsfraktion des Reichstages hat die bisher
ver=
tagte Neuwahl des Fraktionsvorſitzenden geſtern vorgenommen.
Anſtelle des zum Reichsverkehrsminiſter ernannten
ſeitheri=
gen erſten Fraktionsvorſitzenden Dr. Stegerwalds tritt
Dr. Brüning, der Finanzſachverſtändige der Partei. Die
bis=
herigen ſtellvertretenden Fraktionsvorſitzenden Eſſer und Dr.
Ferlitius bleiben im Amt. Aus dem Vorſtand iſt
noch Dr. Wirth ausgeſchieden, für ihn wurde der
badiſche Abg. Erſing gewählt.
ſich im übrigen durch eine ſo unglaubliche Vielſeitigkeit
auszeich=
nen, daß Edſchmids Buch kaum anderen Reiſebüchern
vergleich=
bar iſt. In nicht weniger als 50 Kapiteln plaudert er, erzählt
und geſtaltet oft mit ſtarken Spannungsmomenten, von
Hai=
fiſchen und Paſſagieren, von Freunden und Bekannten, von
Politik und Walfiſchen, von Diamanten, Albatroſſen und
Papa=
geien, von Majeſtäten und Sturmerlebniſſen, von Kaffern,
Rob=
ben und Pinguinen, von Generälen und Zulus, von Negern,
Buren, Gold und Kindern, von Ladys und Sklaven, von
Kroko=
dilen, Alkohol und Leoparden, von Säbeltänzern, von
Buſch=
männern und Affen u. v. a. Und dieſes Gewirr von
Schil=
derungen, das nur ſcheinbar ein ſolches iſt, wird gebändigt zu
einem geſchloſſenen, umfaſſenden Werk von ſtarker Kraft. * *
„Tageszeiken”.
Zur Erſtaufführung im Mozart=Verein.
Das im Konzert des Mozart=Vereins am 9. ds. Mts. zur
Aufführung gelangende Werk von Richard Strauß wurde für
das Deutſche Sängerbundesfeſt in Wien geſchrieben und erlebte
auch dort ſeine Uraufführung. Strauß hat wundervolle Verſe
Eichendorffs zu vier Sätzen gruppiert — Der Morgen, die
Mittagsruh, der Abend, die Nacht — und dieſe unter dem Titel
„Die Tageszeiten” zuſammengefaßt. Der unübertroffene
Klaug=
koloriſt miſcht die Farben des Chors, deſſen Satz ſehr große, aber
nicht unüberwindliche Schwierigkeiten aufteiſt, mit dem
Or=
cheſterklang auf ganz neuartige Weiſe, andererſeits rückt er
romantiſche Naturſtimmungen in unmittelbare
Gegenwartsper=
ſpektive. Jeder der vier Sätze hat einen zauberhaft feinen
Stim=
mungsgehalt und iſt von größter Innigkeit. Der Meiſter
drama=
tiſcher Leidenſchaften iſt auch der maßvolle Beherrſcher
roman=
tiſcher Gefühlsſeligkeit. Das völlige Umwandeln des
Gefühls=
ſtoffes in muſikaliſche Form hebt auch dieſe Chorkompoſition
hoch empor. Nach dem Urteil von Paul Schwers in der
allge=
meinen Muſikzeitung bei Gelegenheit der Aufführung in Berlin
ſeitens der Liedertafel mit Philharmonikern iſt dieſe Kompoſition
das Beſte, was bisher Richard Strauz der Männerchor=Literatur
zugeführt hat; kein Prunk= und Paradeſtück, ſondern nur eine
aufs feinſte erfühlte muſikaliſche Nachdichtung. Alle Feinheiten
und Schönheiten der Partitur hier aufzuzählen, iſt nicht gut
möglich. Der aufmerkſame Hörer wird an der Hand des Textes
unſchwer den Abſichten des Komponiſten folgen können.
* Frankfurker Opernhaus.
Erſtaufführung: Lehär, „Land des Lächelns”,
Für das deutſche Publikum iſt eine Operette von Lehär eine
zeitlich abſtrakte Sache. Dieſer Lehär hat das beneidenswerte
Monopol, mit denſelben Mitteln und mit demſelben Erfolg wie
vor 30 Jahren zu komponieren. Immer ein bißchen
Sentimen=
talität, für die der Deutſche zu den Zeiten Hermanns des
Che=
ruskers und Albrechts des Bären beſtimmt ein tiefgehendes
Ver=
ſtändnis bereits hatte, immer ein bißchen exotiſches Milieu —
diesmal iſt es China —, das aber nur ungeſchickt die eigentliche
wieneriſche Art der Perſonen dieſes Milieus verdeckt, immer ein
Ausflug in idealiſtiſche, höhere Sphären oder in ſolche, die es
zu ſein ſcheinen, und dann halt immer dieſe herrliche,
wieneriſch=
ſchmalzige Muſik, die den reichsdeutſchen Tränendrüſen ſo
zu=
träglich iſt. „Und wie’s da drinn ausſieht, geht niemand was
an” — ſo lautet das in Harfenklängen und ſchwindelhaft hohen
Violinlagen verblutende Schlußwort, das ſich offenbar auch auf
das Publikum beziehen ſoll. — Die Handlung zu erzählen,
ver=
lohnt ſich nicht. Sie iſt nach Operettenformular gezimmert. Die
Muſik iſt nicht immer originell. Viele bekannte Melodien und
Harmonien tauchen auf. Aber ſie iſt ſehr geſchickt gemacht und iſt
auch durchaus nicht erfindungsarm. Der Muſikant Lehär
ver=
ſteht ſehr, ſehr viel von Muſik — und Publikum.
Die Aufführung, die die erſte außerhalb Berlins iſt, brachte
den Mitwirkenden und der Kaſſe einen vollen Erfolg. Das Haus
war faſt ausverkauft, eine für ein kummergewohntes Opernhaus
von heute ſeltene Erſcheinung. Franz Völker, deſſen beſondere
Begabung für Operettenpartien von ſeinen Geſangsplatten her
bekannt iſt, ſang mit wahrer Inbrunſt und unter Einſatz ſeiner
ſtrahlenden Stimmittel den Prinzen. Darſtelleriſch iſt eine
wei=
tere Gelöſtheit zu verzeichnen. V. Urſulege gibt mit dem i9r
eigenen fraulichen Charme die Liſa. Die innerlich mitgehende
Stimme iſt ihr hierbei ein wertvoller Helfer. E. Friedrich, die
die Partie ebenfalls ſingt, nimmt ſie operettenhafter und dcchi.
wohl mehr den Intentionen des nicht allzuſehr in die Sieſſe
gehenden Komponiſten entſprechend. Mit viel Grazie berkorperte
C. Ebers eine chineſiſch=wieneriſche Prinzeſſin. In kleineren
Par=
tien bewieſen H. Schramm, W. Schneider, E. Weill und E.
Stau=
denmeher ihre künſtleriſchen Qualitäten. Die Bilder L. Sieverts
waren entzückend; die muſikaliſche Leitung Seidelmanns aus=
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gezeichnet, der Beifall ſommerlich warm.
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[ ← ][ ][ → ]ammer 338
Seite 5
Darmſiadt, 6 Dezember.
**
Sanitäksral Dr. Karl geil f.
ide
Höh-
birt
ſega-
berEt
Igsst
Kife
e felten große Trauerverſammlung legte in der Mittagsſtunde
Dezember im Krematorium unſeres Waldfriedhofes Zeugnis ab
allgemeine Teilnahme, die das am erſten Advent erfolgte
Hin=
eines hochgeſchätzten Arztes in allen Kreiſen der Bevölkerung
zatte. Neben den Angehörigen des Verſtorbenen, neben einem
Kreis von Freunden und Patienten, die dem ſtets hilfsreichen
ur Dankbarkeit verpflichtet waren, hatten ſich die Aerzte der
Darmſtadt und Umgebung in großer Anzahl eingefunden, um
erehrten Kollegen die letzte Ehre zu erweiſen.
rrer Vogel, dem Sanitätsrat Dr. Karl Heil perſönlich
anden hatte, hielt die ergreifende Trauerrede und würdigte die
Vorzüge des hochbegabten Arztes. Im Namen der Heſſiſchen
mmer legte Sanitätsrat Dr. Brüning mit warm empfun=
Vorten einen Kranz am Sarge nieder; der Vorſitzende des
ſen Kreisvereins Darmſtadt, Dr. K. Schlippe, ferner im
dieſes Vereins und als Vertreter der Mittelrheiniſchen Geſell=
Geburtshilfe und Gynäkologie der Direktor der Heſſiſchen
jen=Lehranſtalt in Mainz Frauenarzt Dr. Puppel. Die
rger Burſchenſchaft, der der Verſtorbene während ſeiner
Stu=
e angehörte, hatte eine große Abordnung zur Trauerfeier
hier=
ndt.
itätsrat Dr. Karl Heil war geboren am 7. März 1868 auf
„sheimer Hof; er beſuchte von 1878 bis Oſtern 1886 in Darm=
Realſchule 1. Ordnung (Realgymncſium), dann bis Herbſt 1887
wig=Georgs=Gymnaſium, ſtudierte dann, mit Unterbrechung
Würzburg zugebrachten Militärſemeſters (1889/90) in
Heidel=
loß im Frühjahr 1893 durch Staatsexamen und
Doktorpromo=
mediziniſches Studium ab, diente 1893/94 als Einjähriger=Arzt
ſtadt, war dann zur weiteren Ausbildung in Wien und von
37 Afſiſtenzarzt an der Univerſitäts=Frauenklinik in Heidelberg
rofeſſor Kehrer. Im Juni 1897 ließ er ſich in Darmſtadt als
est nieder und wurde 1917 zum Sanitätsrat ernannt.
Wäh=
letzten Weltkrieges war er behandelnder Abteilungsarzt in dem
Darmſtädter Exerzierplatz etablierten Reſervelazarett.
reichem Wiſſen, großer Erfahrung, operativem Geſchick und
Verſtand ausgeſtattet, war Dr. Karl Heil ein in weiten
hochgeſchätzter Frauenarzt, der nicht allein bei ſeinen Patienten,
5 auch bei ſeinen Kollegen, die ihn in ſchwierigen
Krankheits=
älle- it Vorliebe zu Rate zogen, in hohem Anſehen ſtand. Ihnen
er r er ein zuverläſſiger, gewiſſenhafter Berater, der ſich ſeinen
bra-” ob arm oder reich, ſtets mit gleicher Hingabe und Aufopferung
Er war ein Arzt von guter alter Art, und ſein reiner
vor=
ſehm Charakter niemals angekränkelt von irgend welchen
ge=
in Regungen. Aegroti salus suprema lex war ſein Wahlſpruch,
er lebte und handelte.
das hieſige Alicehoſpital mit ſeinem neuerbauten
Entbindungs=
dem er ſeine Kranken wohlgeborgen wußte, hatte er das
Intereſſe, und der Ausbildung der dort tätigen Schweſtern
Eer ſich mit großem Geſchick und nie ermüdendem Eifer.
n ſeiner anſtrengenden praktiſchen Tätigkeit trat Dr. Heil
ſch zahlreichen literariſchen Arbeiten aus dem Gebiete der Gynäko=
Geburtshilfe an die Oeffentlichkeit, und die große
Wertſchät=
er auch in weiteren Fachkreiſen genoß, führte im vorigen
ſeiner Wahl zum Vorſitzenden der Mittelrheiniſchen Geſell=
Geburtshilfe und Gynäkologie.
Aerztlichen Kreisverein Darmſtadt war er ein überaus tätiges
und hatte ein warmes Herz für die in der jetzigen materiellen
hwer bedrohten Intereſſen des ärztlichen Standes, den
hochzu=
lty in eifriges Bemühen war. Redneriſch war er hervorragend
nd dank ſeines ſcharfen Verſtandes und ſeiner raſchen
Auf=
ſir) abe von beſonderer Schlagfertigkeit. Ein weſentliches Verdienſt
9 durch die ſelbſtloſe Schriftleitung der Jahrgänge 1901—1921
eſpondenzblattes der ärztlichen Vereine des Großherzogtums
Nid ſpäter des Heſſiſchen Aerzteblatts erworben, deſſen
Schrift=
vom Beginn ſeines Erſcheinens im Jahre 1926 war.
Sache der Feuerbeſtattung war Dr. Heil ein unermüdlicher
in Wort und Schrift: in früheren Jahren als Schriftleiter
chrift „Die Flamne” und in letzter Zeit als Vorſitzender des
Landesvereins für Toteneinäſcherung. Er iſt Verfaſſer einer
die neueſte Zeit ergänzten Bibliographie der Veröffentlichun=
Toteneinäſcherung und hat der Heſſiſchen Landesbibliothek in
1r eine reichhaltige, nahezu lückenloſe Sammlung von Schriften
m Gebiete als Geſchenk überwieſen.
iIle ſeiner großen beruflichen Inanſpruchnahme hat es des
Ver=
bewundernswerte Arbeitskraft doch möglich gemacht, auch
en Intereſſen Rechnung zu tragen. Hier war es ganz
beſon=
ſerss hichte, Literatur und Heimatkunde, die ihn anzogen. Eine
Liebe und Verſtändnis angelegte Sammlung von Bildern und
aus Darmſtadts und ſeiner engeren heſſiſchen Heimat Ver=
Atbrachte ihm in den ſpärlichen Mußeſtunden Freude und
Er=
arbeitsreiches Leben iſt mit dem Tode von Sanitätsrat Heil
ſen. Nicht nur ſeine Angehörigen trauern ſchmerzerfüllt ob
tſtes des treuen Gatten und Vaters. Viele, die ihm Leben
ndheit verdanken, gedenken ſeiner in herzlicher Dankbarkeit
4. II.
Trauer. Multis ille bonus Flebilis oceidit.
hr.4
Hart
iſt 1
EI,
H.
ewerbemuſeum. Am Donnerstag, den 12. Dezember, um 8½
ct im Gewerbemuſeum in der Vortragsreihe „Wege zum
erk” Herr Walter Schönwandt über den
Werkſtät=
erricht in dem Landſchulheim auf Burg Nordeck bei
Herr Schönwandt iſt Mechaniker und Metallarbeiter und er=
Handfertigkeitsunterricht in der von ihm geleiteten Werkſtätte.
citt zu dem Vortrag iſt frei.
ſſiſches Landestheater Darmſtadt. „Der Poſtillon von
neau” komiſche Oper von Adam, wird heute Freitag um
im Kleinen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Carl
Bam=
jederholt. In den Hauptrollen Stadelmaier, Walter, Kuhn,
9. (Zuſatzmiete VII, Miete T, Gruppe 6, 7. 8, Nr. 251—450.)
erchens Mondfahrt”, Weihnachtsmärchen von Gerd
witz, gelangt morgen Samstag um 15 Uhr im Großen Haus
ihrung. Die Inſzenierung beſorgt Günter Haenel, die
Ein=
der Tänze Hans Macke, die Bühnenausſtattung Elli
Büttner=
he Leitung: Erwin Palm. — Die erſte Wiederholung von
1s Mondfahrt” findet am Sonntag um 14 Uhr im Großen
t.
Walzertraum” von Oskar Straus, der große
Operet=
kommt morgen Samstag um 20 Uhr für den
Bühnenvolks=
ete II), und übermorgen Sonntag um 20 Uhr für den Büh=
und (Miete K) mit der bekannten Beſetzung zur
Wieder=
andere Seite” die erſchütternde Kriegsdichtung des
*8 R. C. Sherriff, gelangt in der eindringlichen Inſzenierung
daenels morgen Samstag um 20 Uhr im Kleinen Haus zur
ig. Als Stanhope gaſtiert Raimund Bucher vom Oldenbur=
=Stheater. In den übrigen Hauptrollen: Weſtermann, Hinz,
Wemper, Jürgas, Baumeiſter, Maletzki, Pfaudler,
Schind=
mſtädter Volksbühne Gemeinde G, Gruppe 1 und 2.)
rtha‟ Oper von Flotow wird übermorgen Sonntag um
im Kleinen Haus für die Heſſenlandmiete 2 in Szene gehen.
Tshochſchule. Wegen Erkrankung der Frau Dr. Neumann=
9. muß die Vorleſung am Freitag, den 6. Dezember,
len.
Die(inweihung der StadtkirchezuDarmſtadt
In Ergänzung des Berichtes über die Einweihung der Stadtkirche
wird uns das Nachfolgende geſchrieben:
Die Wiederherſtellung der Stadtkirche iſt ein Ereignis von
Bedeu=
tung nicht nur für die evangeliſche Stadtgemeinde zu Darmſtadt, ſondern
für weitere Kreiſe der Oeffentlichkeit. Dies kam darin zum Ausdruck,
daß an dem Einweihungsgottesdienſt und der Einweihungsfeier die
Vertreter des Staates und der Stadt, der oberſten Kirchenbehörde aller
evangeliſchen Gemeinden der Stadt und ihrer Kirchenvorſtände
teilnah=
men. Auch das Großherzogspaar war zu der Feierlichkeit in der mit
ihrem Hauſe ſo eng verbundenen Kirche erſchienen. Die Gemeinde ſelbſt
hatte ſich ſo zahlreich eingefunden, daß noch Hunderte ſich mit Stehplätzen
begnügen mußten. Im Mittelſchiff hatten Platz genommen als
Ver=
treter des Staatspräſidenten und der Staatsregierung der Miniſter für
Arbeit und Wirtſchaft Korell, ferner Miniſterialrat Wagner,
Provin=
zialdirektor Gebhardt, Oberbürgermeiſter Mueller, ferner die geſamte
Kirchenregierung, an ihrer Spitze Prälat D. Dr. Diehl und
Vizepräſi=
dent Dr. Dahlem der Präſident des Landeskirchentages Archiprat D.
Herrmann, der Superintendent von Starkenburg Oberkirchenrat Dr.
Müller und die übrigen Mitglieder des Landeskirchenamtes. Vertreten
waren ferner Dekan Zimmermann, Kirchenmuſikmeiſter Mendelsſohn,
Kirchenbaumeiſter Geheimer Baurat Prof. Dr. Walbe, der
Denkmals=
pfleger Prof. Meißner und andere mehr.
Nach feſtlichem Glockengeläute und Poſaunenklängen erfolgte der
feierliche Einzug in die Kirche. Drei Kirchenvorſteher der Lukas=,
Mar=
kus= und Reformationsgemeinde brachten als Symbole des
Gottesdien=
ſtes Hoſtienteller, Abendmahlskelch und Bibel. Ihnen folgten Prälat,
Superintendent und Dekan. Dann folgten die Stadtpfarrer Kleberger,
Vogel und Lautenſchläger, als die Pfarrer der Gemeinden, die zur
Stadtkirche gehören, dann die übrigen Mitglieder der Kirchenvorſtände
der genannten drei Gemeinden. In den liturgiſchen Teil des
Gottes=
dienſtes hatten ſich die drei Pfarrer der Stadtkirche in der Weiſe
ge=
teilt, daß Pfarrer Vogel die Eingangsliturgie hielt, Pfarrer Kleberger
die Feſtpredigt und Pfarrer Lautenſchläger die Schlußliturgie. Die
eigentliche Weiherede und =Handlung hielt nach dem Eingangsdienſt am
Altar Oberkirchenrat Dr. Müller im Anſchluß an die Worte Hebr. 13
V. 8 „Jeſus Chriſtus geſtern und heute und derſelbe auch in Ewigkeit”.
Er erwähnte, daß die Stadtkirche ein Zeugnis der Vergangenheit,
zu=
gleich Künder der Glaubens= und Lebenshoffnung der Gemeinde ſei.
Er ſchloß mit den Worten: „Das wird allezeit ihr ſchönſter Schmuck
und ihre rechte Zierde ſein, wenn ſich hier eine lebendige Gemeinde
ſammelt, die in Gebet und Flehen aufſchaut zu den ewigen Bergen,
und von daher Kraft und Friede, Leben und Hoffnung empfängt. Und
ſo übergeben wir denn dieſe Stätte aufs Neue ihrer Beſtimmung mit
dem Adventsgebet über dieſe Gemeinde, über unſer Volk, ja über die
Menſchheit: „Komm Herr Jeſu! Amen.” Unter Glockengeläute erfolgte
die Uebergabe der Kirche zu ihrer Beſtimmung: „daß ſie allezeit der
Gemeinde diene als eine Stätte evangeliſchen Gottesdienſtes‟. Die
eigentliche Weihe vollzog ſich mit den Worten „Friede ſei mit dieſem
Hauſe von Gott, unſerem Vater! Friede ſei mit dieſem Hauſe von
ſeinem Sohn, welcher iſt unſer Friede! Friede ſei mit dieſem Hauſe
von dem heiligen Geiſt, unſerem Beiſtand und Tröſter!‟ Die Feſtpredigt
hielt darauf Stadtpfarrer Kleberger über Matth. 21 V. 1—9, das
Evan=
gelium vom Einzug in Jeruſalem. Nachdem die Freude vor Gott und
der Dank gegen den Höchſten zum Ausdruck gekommen war, brachte die
Predigt Weſen und Wert ebangeliſchen Gottesdienſtes und evangeliſcher
Glaubeusgemeinſchaft zur Darſtellung: „Dieſes Gotteshaus ſoll die
Betbok einer nakionaliozialiftiſchen Berſammlung.
Auf Grund des 8 1 Abſ. 2 des Reichsvereinsgeſetzes hat das
Polizei=
amt Darmſtadt die für Freitag, den 6. Dezember, abends, in der
Woogsturnhalle Darmſtadt anberaumte öffentliche Verſammlung der
Nationalſozialiſtiſchen deutſchen Arbeiterpartei verboten. Zur
Begrün=
dung des Verbots wird auf die ſtarke Erregung hingewieſen, die infolge
der Zwiſchenfälle anläßlich der Stahlhelmtagung in einem großen Teil
der Bevölkerung Darmſtadts beſteht. Es ſei zu befürchten, daß es unter
dieſen Umſtänden in der Verſammlung zu ſchweren Zuſammenſtößen
kommt, zumal die Einladungsplakate ſtark aufreizend wirken. Zur
Ab=
wendung dieſer unmittelbaren Gefahr für Leben und Geſundheit der
Teilnehmer an der Verſammlung iſt deshalb das Verbot ergangen.
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Man ſchreibt uns: Vor einigen Monaten tagte in Breslau der
Bund deutſcher Architekten, der B. D.A.
Am 23. und 24. d. M. tagte in Nürnberg die Wirtſchaftliche
Ver=
einigung deutſcher Architekten, die W. D. A. e. V. Dieſe Vereinigung hat
ſich erſt vor zirka drei Jahren gebildet und hat heute ſchon eine
außer=
ordentlich große Mitgliederzahl aufzuweiſen.
Beide Bundestage ſollen die deutſche Architektenſchaft zuſammenfaſſen
und ihre Intereſſen fördern. Die W.D.A. will kein
Konkurrenzunter=
nehmen gegenüber der B. D. A. oder ſonſtigen Verbänden ſein, ſondern
iſt nur beſtrebt, möglichſt viele Architekten zuſammenzufaſſen, damit die
Architektenvereinigungen ſich die Hand reichen und zur Erlangung der
nötigen Stoßkraft gemeinſam vorgehen können.
Die Wirtſchaftliche Vereinigung ruft ſomit die Architekten
Deutſch=
lands auf, ſich zu organiſieren und ihr beizutreten. Ihr Name ſagt
be=
reits ſchon, daß ſie die wirtſchaftlichen Belange in erſter Linie pflegt
und keinen Beſtrebungen der Kunſt abhold iſt. Sie will ſonſt das
gleiche, was alle übrigen Verbände wollen.
Nähere Auskunft erteilt die Hauptgeſchäftsſtelle in Leipzig,
Pren=
delſtraße 17, oder Auguſt Fröhner, Architekt, W.D.A., Darmſtadt,
Oſannſtraße 14.
frohe Botſchaft von der großen und gnädigen Tat Gottes den Seelen
zum Halt, zur Kraft und zum Licht verkündigen, dazu iſt es einſt durch
die Reformation in neuer, klarer Entſchiedenheit ausdrücklich beſtimmt
worden.” Nach der Aufführung der Bachſchen Kantate „Nun komm,
der Heiden Heiland”, die die Klangfülle der neuen Orgel recht in
Er=
ſcheinung treten ließ und die in dieſem Blatt bereits ausführlich
ge=
würdigt wurde, ſprach als Präſident der Kirchenregierung und des
Landeskirchenamtes und als erſter Geiſtlicher des Landes Prälat D. Dr.
Diehl zur Gemeinde. Unter Bezug auf 1. Moſe 32 V. 31 ließ er die
alten Zeugen der Stadtkirche, Landgraf Georg I., und ſeinen
Super=
intendent Johannes Angelus lebendig werden. Ihr Geiſt weckt auch
heute in der Gemeinde Ergebung in Gott und Wille zu ſozialer
Gerech=
tigkeit. Das wundervolle Epitaphium für die Landgräfin Magdalene
im Chor der Stadtkirche mit ſeinen beiden Bildern iſt ein Mahner zu
demütiger Beugung vor Kreuz und Ewigkeit. Zum Ausgang des
Got=
tesdienſtes ſprach Dekan Zimmermann den Segen.
Im Anſchluß an den Weihegottesdienſt fand eine akademiſche Feier
ſtatt. Der Vorſitzende des Kirchenvorſtandes der Stadtgemeinde
Stadt=
pfarrer Kleberger, begrüßte die anweſenden obengenannten Vertreter
von Staat, Stadt und Kirche und ſprach all denen den Dank aus, die
ſich um die Wiederherſtellung der Kirche verdient gemacht hatten. Neben
dem Kirchenbaumeiſter und ſeinem Aſſiſtenten Diplom=Ingenieur
Simony, die die Hauptarbeit geleiſtet hatten, gebührt beſonderer Dank
dem Kirchenmaler Wilhelm Velte=Nieder=Ramſtadt für die innere
Aus=
malung. Der Kirchenmuſikmeiſter Mendelsſohn hat wertvolle
Anregun=
gen bei der Verſetzung bzw. Neuaufſtellung der Orgeln gegeben. Der
Orgelbaumeiſter Link aus Giengen hat ein in jeder Weiſe feines Werk
geſchaffen. Etwa 20 Firmen waren bei der Wiederherſtellung beteiligt,
die alle zur Zufriedenheit gearbeitet haben. Den Vertretern der
Mon=
teure und der Arbeiterſchaft dieſer Firmen wurde noch beſonders
ge=
dankt. Die Stadt Darmſtadt gab 20 000 Mark zur Wiederherſtellung
des Kirchturmes. Außerdem ſchenkte ſie eine alte Glocke, die in ihrem
Beſitz war. Der Staat gab einen Zuſchuß aus den Mitteln der
Denk=
malspflege in der Höhe von 3250 Mark. Die Landeskirche ſtiftete die
neue kleine Orgel im Chor, die zum großen Teil Zwecken der
Landes=
kirche (Ausbildung der Organiſten) dienen ſoll, Geheimrat Walbe ein
künſtleriſch wertvolles Leſepult, Kirchenmaler Velte eine bedeutſame
ſym=
boliſche Figur als Kanzeldeckel. Auch ſonſt gingen eine Reihe
wert=
voller Geſchenke, teils für die Kirche, teils für die Sakriſtei, ein, für die
alle gedankt wurde. Darnach legte Geh. Baurat Prof. Dr. Walbe in
halbſtündigem Vortrag die Gedanken dar, die ihn bei den Bauarbeiten
leiteten. Miniſter Korell überbrachte die Grüße des Staates und
ge=
dachte der Zeit, da er ſelbſt vor 30 Jahren auf der Kanzel der
Stadt=
kirche ſtand. Der Vizepräſident des Landeskirchenamtes und der
Landes=
kirchenregierung, Dr. Dahlem, ſprach die hohe Anerkennung der
Kirchen=
leitung für die geleiſteten Arbeiten aus. Oberbürgermeiſter Mueller
betonte, nach dem er für die Stadt grüßte, die Bedeutung der
kirch=
lichen Wohltätigkeit. Dekan Zimmermann wies darauf hin, daß die
Stadtkirche nicht nur für die Stadtgemeinde Bedeutung habe. Er hob
ihre zentrale Bedeutung für Stadt, Dekanat und Land hervor.
Landes=
kirchenrat D. Waitz grüßte namens des Kirchenvorſtandes der
Geſamt=
gemeinde. Endlich ſprach Dr. med. Happich namens des
Kirchenvor=
ſtandes der Stadtgemeinde dem verdienſtvollen Anzeger, Förderer und
Leiter der geſamten Wiederherſtellung der Stadtkirche, Herrn
Stadt=
pfarrer Kleberger, den aufrichtigſten Dank aus, der wohl weit über den
Berg
Kreis der Anweſenden Widerhall finden wird.
zui Beften des Hefſ. Roken Krenzes in Darmſtadt.
Das über Erwarten ſtarke Intereſſe, das der Nikolausmarkt am
Dezember in ſämtlichen Räumen des Städtiſchen Saalbaus auch in
dieſem Jahr in allen Kreiſen der Bevölkerung wieder findet, wird
dokumentiert durch den Kartenvorverkauf. Schon jetzt ſind faſt alle
Karten im Vorverkauf gelöſt worden. Wer noch eine Eintrittskarte
haben will, dem iſt dringend zu raten, ſie alsbald im Vorverkauf zu
erſtehen, da an der Nachmittagskaſſe im Saalbau vorausſichtlich keine
Karten mehr zur Verfügung ſein werden. Eine ganz geringe Anzahl
kann vielleicht zurückgehalten werden für auswärtige Beſucher.
Im Mittelpunkt des ſtarken Intereſſes der Beſucher ſteht wohl,
neben der Aufführung des hübſchen Märchenſpiels „König Nußknacker”,
durch über hundert Darmſtädter Kinder, die große
Tom=
bola, die ſo reich und mit ſo wertvollen Gewinnen beſchickt iſt, wie
kaum eine ähnliche Verloſung geweſen ſein dürfte. Jedes dritte
Los gewinnt! Unter den Gewinnen ſind Fahrräder, Gasherde,
ſeidene und Strickkleider, ſilberne Gegenſtände, elektriſche
Kaffeemaſchi=
nen, Bügeleiſen, Toaſtröſter, Bücher, Porzellane und ſonſtige Kunſt=
und Gebrauchsgegenſtände. Die Darmſtädter Geſchäftswelt war
außer=
ordentlich entgegenkommend und hat für den guten Zweck der
Veran=
ſtaltung Opfer gebracht, für die wärmſter Dank angebracht iſt. Das
Landestheater hat die Gewinne der Tombola durch Gutſcheine über eine
Reihe von Theater=Abonnements weſentlich bereichert. Die
General=
direktion hat drei Schecks zur Verfügung geſtellt, wie ſie alljährlich vor
Weihnachten auch zum Verkauf herausgegeben werden. Die Gewinner
dürfen ſich die Vorſtellungen nach Wahl ausſuchen. So winken alſo
Gewinne im Werte bis zu vielen hundert Mark, und es iſt anzunehmen,
daß die Tombolaloſe regen Abſatz finden werden.
Zu der großen Märchenaufführung werden in dieſen Tagen noch
die letzten Proben abgehalten. Schon jetzt aber kann geſagt werden,
daß die hübſche Aufführung eine Reihe von Bildern bringen wird, die
von ſtärkſtem Eindruck auf die kleinen Beſucher ſein dürften. Aber
auch die Erwachſenen werden an der Aufführung ihre Freude haben.
Die Vorſtellung beginnt pünktlich um 4 Uhr nachmittags.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß während der
Vorſtellung die Türen des großen Saales geſchloſſen bleiben.
Es iſt alſo dringend zu empfehlen, rechtzeitig Sitzplätze einzunehmen.
Unmittelbar nach der Vorſtellung und für die Beſucher, die im großen
Saal keinen Platz finden, auch ſchon während der Vorſtellung, iſt im
Gartenſaal und in den oberen Räumen Gelegenheit zur Reſtaurierung
in mannigfaltiger Form gegeben.
Das Heſſiſche Rote Kreuz hat dankenswerter Weiſe für
Klein=
rentner eine beſchränkte Anzahl von Karten zum Nikolausmarkt zu
bedeutend ermäßigten Preiſen zur Verfügung geſtellt. Dieſe
Karten können Freitag und Samstag von 10—12 Uhr vormittags gegen
Vorzeigung des entſprechenden Ausweiſes auf dem Geſchäftszimmer,
Paradeplatz 4, in Empfang genommen werden.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. 4. Abend: René Schickele über
das Thema: „Erlebnis der Landſchaft” Montag, den 9. d. M., 8½ Uhr,
im kleinen Saal des Saalbaus. Schickele, der im vorigen Jahre
anläß=
lich der Rheiniſchen Dichtertagung im Schauſpielhaus in Frankfurt vor
einem großen Publikum ſprach, geht der Ruf als glänzender Redner
voraus. Die Bekanntſchaft mit der Perſönlichkeit des Dichters wird
für das literariſche Publikum Darmſtadts eine wertvolle Ergänzung des
aus ſeinen Werken gewonnenen Eindrucks ſein. Karten bei der
Bücher=
ſtube Bodenheimer.
— Der Darmſtädter Journaliſten und Schriftſtellerverein empfiehlt
ſeinen Mitgliedern den Beſuch des Vortrags von René Schickele
über das Thema „Erlebnis der Landſchaft” am Montag, den 9. Dez.,
abends 8½ Uhr, im Kleinen Saale des Saalbaues.
reis:
OP
In den ersten 10 Jahren
sollte jede Mutter ihr Kind aus-
schließlich mit der reinen, milden
MAVA
KINDERSEIEE
waschen und baden. Dem
Kind wird dadurch später
manche Sorge um die
Er-
haltung seines guten Teints
erspart bleiben Nivea-
Kinderseife ist überfettet
und nach ärztlicher
Vor-
schrift besonders für die
empfindliche Haut der
Kinder hergestellt. 2
A.
Bei Regen, Wind und Schnee
NAAOLLTIA
Wind und Wetter, Kälte und Beuchtigkeit entziehen
V Ihrer Heut ständig lebenswichtige Stoffe und
be-
günstigen dadurch vorzeitige Faltenbildung. Ihre
Haut braucht aber frische Luft. Da schützt Nivea-
Creme sie vor den ungünstigen Einflüssen der
Witte-
rug. Nur Nivea-Creme enthält Eucerit: sie bewahrt
die zarten Hautgevrebe vor dem Austrocknen und
beugt der Bildung von Falten und Runzeln vor.
Dosen RM1.0.20- 1.20, reine Zinntuben 0.60 u. 1.-
Nivea-Creme dringt
ein und hinterläßt
keinen Glenz!
Seite 6
Freitag, den 6 Dezember 1929
Nummer!
Enkeignung von Gelände zur Ber=
Weſſerang des Bariakadter Hragplähes.
Lokalkommiſſion.
p. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt hat am 17. Oktober
1929 auf Grund des § 15 des Luftverkehrgeſetzes vom 1. Auguſt 1922
den Antrag auf Einleitung des Enteignungsverfahrens wegen einer
Reihe von Grundſtücken geſtellt, die der Verbeſſerung des Flugplatzes
dienen ſollen. Es ſind Grundſtücke, die verſchiedenen Perſonen gehören
und eine Geſamtfläche von 29 344 Quadratmeter darſtellen.
Das Verfahren regelt ſich nach dem Heſſiſchen Enteignungsgeſetze
vom 26. Juli 1884 in der Faſſung vom 17. Juli 1899. Als Vertreter
ſämtlicher Intereſſenten tritt Rechtsanwalt Dr. Vallbrecht auf. Für die
Stadt ſind Direktor Bohländer und Aſſeſſor Holzmann anweſend.
Der Vertreter der Eigentümer betont, ein Beſchluß der
Stadtver=
ordnetenverſammlung wegen Finanzierung des Unternehmens liege
nicht vor.
Die Eigentümer haben teils die Hergabe des Eigentums rundweg
abgelehnt, teils den von der Stadt gebotenen Preis, weil zu niedrig,
beanſtandet. Sie verweiſen insbeſondere darauf, daß die Stadt am
4. Mai 1928 Gelände am Erlenweg (in der Nähe des zu enteignenden
Territoriums) von den Erben Friedrich zum Preiſe von 5 Mark pro
Quadratmeter käuflich erworben hat, während in den
Vorverhandlun=
gen die Stadt den zu Enteignenden 1 Mark pro Qm. geboten hat.
Der Vertreter der Stadt betont, daß ein Stadtratsbeſchluß
aus dem Auguſt 1929 wegen Enteignung vorliege.
Der Vertreter der Intereſſenten beſtreitet, daß die Vorausſetzungen
für ein öffentliches Bedürfnis beſtehen; das Gelände ſei auch techniſch
nicht geeignet. Eine Beſchränkung des Eigentums wollen ſich die
In=
tereſſenten gegebenenfalls gefallen laſſen, und wären zu einer
Verpach=
tung auf zehn Jahre bereit. Der Preis von 1 Mark ſei nicht
ange=
meſſen; teilweiſe ſeien die Grundſtücke auch zu höherem Preis erworben.
Der Flughafen bilde nur den Deckmantel, um das Gelände billig zu
erwerben und nachher bebauen zu können. Bei einer eventuellen
Ent=
eignung müſſe ein Heimfallsrecht an die zu enteignenden
Grundſtückseigentümer gewahrt werden. Ein Gutachten des Ortsgerichts,
einer ſtädtiſchen Behörde, können nicht als völlig unparteiiſch betrachtet
werden.
Direktor Bohländer betont auch das wiſſenſchaftliche Intereſſe am
Flugverkehr; das Reichsverkehrsminiſterium habe der Stadt bezügliche
Auflage gemacht. Als Sachverſtändiger könne nur eine mit dem
Flug=
weſen vertraute Perſon in Betracht kommen. Das zu enteignende
ſump=
fige Wieſengelände bedeute eine Gefahr für den Flugverkehr, für
Lan=
dung und Start. Die Stadt verweiſt darauf, daß auch die
Reichs=
luftwetterſtelle auf dem Flugplatze in Betracht komme. Aſſeſſor
Holzmann betont, eine Verpachtung des total ſumpfigen Geländes
komme nicht in Frage: die Koſten, es in braucbbaren Zuſtand zu
brin=
gen, würden für die Stadt zu hoch werden. Das Gelände Friedrich
liege an einer fertigen Straße. Der Staat habe ſich bereit erklärt, ſein
Gelände (früheres Familieneigentum des Großherzöglichen Hauſes) zu
1 Mark abzutreten. Für ein Heimfallsrecht (richtiger Rückkaufsrecht)
biete das Geſetz keine Handhabe. Die Stadt müſſe große
Be=
träge in das Gelände hineinſtecken; ein Rückkaufsrecht
wüirde ſolche Inveſtition gefährden. Die Stadt werde ſich nach der hier
in Betracht kommenden Seite niemals ausdehnen. Die Stadt habe nicht
die Abſicht, das zu enteignende Gelände fe zu bebauen.
Der Termin wird auf den 16. Dezember, nachmittags 3 Uhr
zur Angenſcheinseinnahme an Ort und Stelle vertagt.
Spitbergen-=Film.
*t. Geſtern abend wurde in der Turnhalle am Woogsplatz durch
den Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten ein
hochinter=
eſſanter Film=Vortrag über die deutſche Spitzbergen=
Expe=
dition 1925 veranſtaltet. Hierbei ſprach der Leiter der Expedition,
Herr Dr. Max Grotewahl, perſönlich. Das Thema hatte ſehr viele
Zuhörer und Zuſchauer angezogen.
Die Leſer des Darmſtädter Tagblatts werden ſich noch an den
feſ=
ſelnden Beitrag des Herrn Dr. Grotewahl erinnern, den dieſer als
erſten Bericht über die erſte Durchquerung Spitzbergens im September
1925 im Darmſtädter Tagblatt veröffentlicht hatte. Schon aus dieſem
knappen Aufſatz war zu erfehen, daß die deutſche Expedition mit ihrer
Inlandsdurchquerung zur Nordküſte Spitzbergens, fernab von jeder
menſchlichen Kultur, eine ebenſo mühſame wie fruchtbringende
For=
ſchungstätigkeit begonnen hatte.
Herr Dr. Grotewahl, der herzlich begrüßt wurde, ſprach zunächſt
in einleitenden Worten über die Polarforſchung überhaupt und ſtreifte
auch kurz die mannigfaltigen wiſſenſchaftlichen Aufgaben der
Expedition=
ihre Zuſammenſetzung und Ausrüſtung. Der Film, zu dem der Redner
die erforderlichen Erläuterungen gab, ſchilderte zunächſt die Seereiſe,
Island mit ſeinen heißen Quellen und Seilbrücken! Nach der Landung
auf Spitzbergen wurde zunächſt das beſonders konſtruierte Polarzelt
aufgeſchlagen, die Nadioſtation zum Empfang des Nauener Zeitzeichens
errichtet, und die Klepperboote wurden zuſammengeſetzt. Wunderſchöne
Aufnahmen zeigte der Film von den Fahrten. Glitzernde Eisberge
ſpiegeln ſich in der ſamtſchwarzen Flut. Neben den wiſſenſchaftlichen
Arbeiten an ſich wurde, auch zu wiſſenſchaftlichen Zwecken, der Jagd
eifrig gehuldigt, und die überrafchend reichhaltige Tierwelt Spitzbergens
hat der Film in lebendigen Abſchnitten feſtgehalten. Mitten in all
dem Forſchen und Treiben fühlte ſich offenbar ſehr wohl die einzige
Dame der Expedition, die junge Kätzin „Lenchen”! — Im zweiten
Teil des Films und des Vortrags wurde die Forſchungsreiſe in das
Innere behandelt. Auch hier vermittelte der Film wie das geſprochene
Wort ſtärkſte Eindrücke von der großartigen Geſtaltung der Natur, der
bizarren Formung des Geſteins und der drohenden Eismaſſen, die ſelbſt
unter den Mooren in ganz geringer Tiefe lagen. — Auch über die
neuen Polarexpeditions=Pläne und über die Grönlandexpedition
(Krüger=Darmſtadt) ſprach der Vortragende.
Dem ſympathiſchen Redner und erfolgreichen Forſcher dankte
herz=
lichſter Beifall.
Ein kurzes Nachwort. Heute findet der Filchner=Vortrag ſtatt.
Kann nicht hier eine Ausgleichsſtelle (Städt. Verkehrsamt?) eingerichtet
werden, die verhindert, daß zwei Vorträge mit ſo ähnlichen Themen
einander unmittelbar folgen? Die Veranſtalter und die Vortragenden
hätten den Erfolg hiervon und der Beſuch der einzelnen Abende wäre
noch beſſer.
Pfand Naßwäset
— Die Piscatorbühne in Darmſtadt. In dem Credéſchen Stück
„8 2 18‟ (Gequälte Menſchen), das Sonntag abend im Orpheum in der
Inſzenierung Erwin Piscators (Bühnenbild von Traugott Müller)
zur Erſtaufführung gelangt, ſind folgende Mitglieder der Piscatorbühne
(Berlin) beſchaftigt: Die Damen Ellen Widmann, Edit Angold, Ilva
Günthen, Emilia Unda, Bertel Eiſenberg, Marie Weſt, Lotto Löbinger;
die Herren Walter Jung, Albert Venohr, Rudolph Aicher, Heinrich
Oberländer, Robert Müller, Peter Ihle, Karl Simon, Paul Herm und
Heinz Greif. — Die Aufführung dürfte zu einem künſtleriſchen Ereignis
im Kunſtleben unſerer Stadt werden. (Siehe Anzeige.)
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Am kommenden Sonntag, den
8. Dezember, findet die letzte Wanderung des Wanderjahres 1929
ſtatt. Wir bitten daher die Anhänger der Wander=Abteilung, ſich recht
zahlreich an der Schlußwanderung am nächſten Sonntag zu beteiligen.
Der Abmarſch iſt um 2 Uhr am Theaterplatz, und führt die
Halbtags=
wanderung auf dem D=Weg zur Ludwigshöhe, wo bei unſerem
Mit=
glied Wenz Einkehr gehalten wird.
— Stenographen=Vereinigung. Der Beſuch der am Freitag um 7
und 8 Uhr in der Handwerkerſchule Ecke Karl= und Nieder=
Namſtädter Straße beginnenden Anfängerkurſe kann
angelegent=
lichſt empfohlen werden. (Siehe heutige Anzeige.)
— Geflügelausſtellung. Am 7. und 8. Dezember findet im
Mathil=
denhöheſaal (Turnhalle), Dieburger Straße 26, eine Ausſtellung
an Geflügel aller Art ſtatt. Hühner, Zwerghühner, Tauben,
Puten, Gänſe und Enten aller Raſſen und Farbenſchläge werden dort
vorhanden ſein. Was Züchterfleiß in dieſem der Zucht nicht gerade
günſtigen Jahr zuſtandegebracht hat, was ſtädtiſche und ländliche
Hal=
tung und Pflege zu erzielen vermag, das wird man auf kleinem Raum
überſichtlich geordnet, an Hand des Katalogs vorfinden. Auch die
In=
duſtrie iſt in einer Reihe von Ausſtellern vertreten. Beſonders
inter=
eſſieren dürfte auch ein lebender Hahn mit drei Beinen, ſowie ein
moderner, elektriſch betriebener Brutſchrank. Der billige Eintrittspreis
von 50 Pfg. ermöglicht es auch dem Wenigerbemittelten, ſeine
Kennt=
nifſe in der Geflügelzucht zu erweitern. Schließlich ſorgt eine Tombola
mit reichlichen Gewinnen für Unterhaltung.
Beachten Sie meine
Schaufenster!
(16461 a
J. GLÜCKERT
Möbelfabrik, Bleichstr. 31
— Volksbühne. René Schickele ſpricht Montag, den 9. Dezbr.,
im Saalbau über „Erlebnis der Landſchaft‟. Die Mitglieder der
Volks=
bühne erhalten in der Bücherſtube Alfred Bodenheimer gegen
Vor=
zeigen ihrer Mitgliedskarte Eintrittskarten zum Vorzugspreiſe von
1 Mark.
— Der Vortrag von Dr. Filchner über ſeine letzte Tibet=
Expe=
dition findet heute, 20 Uhr, im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Wir
machen noch beſonders darauf aufmerkſam, daß der Vortragende ſeine
Ausführungen durch farbige Lichtbilder nach Originalaufnahmen
illu=
ſtrieren wird. Karten ſind noch an der Abendkaſſe zu haben.
d. Aindemte Honyert.
Städt. Saalbau. — Donnerstag, 5. Dezember.
Muſik des 18. Jahrhunderts erfreute in den beiden Konzerten
eine zahlreiche Hörerſchaft durch den ſtarken Ausdruckswillen, der
ihr innewohnt, und die ſchlichte Gelöſtheit ihrer Formen. Das
Orcheſter begann mit einer von Felix Mottl zuſammengeſtellten
und den Orcheſterſatz beſonders reizvoll aufputzenden Suite aus
dem Ballett Céphale und Procris von Grétry. Wie ſo viele
Meiſter der franzöſiſchen Oper iſt Grétry kein geborener
Fran=
zoſe, ſondern Belgier, jedoch war er gegen Ende des 18.
Jahr=
hunderts ſtilbeſtimmend und richtunggebend für das franzöſiſche
Singſpiel, ein Wegbereiter der romantiſchen und hiſtoriſchen
Oper, einer der Komponiſten der Revolutionsoper, beſonders
be=
gabt für ſchöne Melodik und charaktervolle Tonmalerei und
Klangfärbung. Von dieſer Eigenſchaft des Komponiſten gaben
die 3 Stücke wertvollſte Eindrücke, fein, graziös, geiſtvoll
plau=
dernd das erſte „Tambourin” zart paſtoral das Menuett mit
dem poetiſchen Trio „Les nymphes de Diane” eine Vorahnung
ſo mancher romantiſchen Mondſcheinmuſik, in ſeinem Schluß
auf=
fallend an die Stimmung der Suſannenarie in Mozarts Figaro
„O ſäume länger nicht” erinnernd. Und dann die breit
an=
gelegte, faſt ſinfoniſch durchgeführte Gigue, die ſich faſt derb
dann in den öfters nach Moll hinneigenden Zwiſchenſätzen
wie=
der elegiſch äußert.
Nicht riel früher iſt die B=Dur=Sinfonie von Joh. Chriſtian
Bach. dem Mailänder und Londoner Bach, entſtanden, dem
jüng=
ſten Sohn Sebaſtians, der ſich ſo entſchieden italieniſchen
Ein=
flüſſen hingab, und der in ſeiner cantabilen Thematik und wei
chen Klangfreudigkeit auf Mozart einen ſo bedeutenden und
be=
ſtimmenden Einfluß ausübte. So wird die hübſche, in dem
Mittelſatz durch die Holzbläſerſoli geradezu bedeutende Sinfonie,
nach Art der Italiener dreiſätzig ohne Menuett, ſtets intereſſieren
als Wegebereiterin Mozartſcher Heiterkeit und Innigkeit. Mit
viel Temperament wurde ſie durch den Inſtrumental=Verein
(Orcheſter der Städt. Akademie für Tonkunſt), ergänzt durch
Mitglieder des Stadtorcheſters, zu Gehör gebracht, beſonders
ſchön klang der Mittelſatz, wie auch die Grétry=Suite Anlaß zu
beſonders feiner Dynamik, guter Klangabwägung und
hingeben=
ei Vortrag bot. Muſikdirektor Wilhelm Schnnitt führte wieder
ſein erfolgreiches Orcheſter zu hervorragendem Gelingen und
begleitete mit kleinerem Klangkörper ebenſo fein die erſtauf
eführte Alt=Solo=Kantate von Benedetto Marcello.
Hier zeigte ſich einer der innigſten italieniſchen Zeitgenoſſen
von Bach und Händel als ebenbürtiger Mitarbeiter an barocker
Ausdruckskunſt. Die wie ſo viele kurze italieniſche Solokantaten
— unſere Landesbibliothek birgt viele in noch ganz unbe utzten
Handſchriften— aus 2 Arien und eingeſchloſſenem Rezitativ
be=
ſtehende Kantate iſt aufgebaut wie eine große lyriſch=dramatiſche
Soloſzene in der damaligen Oper. In den Arien äußert ſich die
Sprache des Herzens und der Leidenſchaften, im Rezitativ wird
die nähere Verbindung mit der Handlung hergeſtellt.
Zweifel=
los iſt die tiefe Alt=Lage urſprünglich für einen Kaſtraten
be=
ſtimmt, und es wird wenig Altiſtinnen geben, die mit ſo ſonorem
Organ, ſo ſattem, breiten und doch wunderbar edlen Ton dieſer
Kompoſition gerecht werden können, wie Paula Lindberg=Berlin.
Ihre hervorragende Geſangskunſt läßt ſie den bel eanto des
Italieners in herrlichem Fluß und klaſſiſcher Abgeklärtheit
wie=
dergeben und ſichert ihr ſtärkſten Erfolg. Auch die Art ihres
Rezitativ=Vortrags — zugleich vollendete Geſangskunſt und
lebendigſter Ausdruck — iſt vorbildlich.
Die Künſtlerin ſang im zweiten Teil einige Geſänge von
Carl Philipp Emanuel Bach und Johann Sebaſtian Bach. Des
erſteren 93. Pſalm zeigt zwar noch eine gewiſſe
Ausdrucksver=
wandtſchaft mit den Werken des Vaters in der Kraft und
über=
zeugten Frömmigkeit der muſikaliſchen Wiedergabe der Dichtung,
wirkt aber andererſeits doch ein wenig gekünſtelt durch den faſt
übertriebenen Gebrauch großer Intervalle in der
Geſangs=
melodie, ein Mittel des Phil. Emanuel für den Ausdruck des
Pathetiſchen und Erhabenen benutzt, ſo wie es die Komponiſten
der neapolitaniſchen Oper für hochdramatiſche Arien tun. Noch
Mozart benutzt im Don Giovanni bei der Rachearie der Anna
das gleiche Mittel. Demgegenüber zeigt die Vertonung der Chr.
Sturmſchen, an Claudius erinnernden Dichtung „Der Mond iſt
aufgegangen” den empfindſamen Liedſtil des Meiſters. Dann
hörten wir von Johan Sebaſtian das herrliche „Biſt du bei mir”
mit deſſen Wiederholung die Künſtlerin ſpäter ihre Vorträge
ab=
ſchloß, das frohe, helle „Die güldne Sonne” und das
Lieblings=
lied Bachs, das er ſeiner Frau in deren Notenbuch ſchrieb „Willſt
Du Dein Herz mir ſchenken”, die Kompoſition des in Dresden
zu Bachs Zeit wirkenden Italieners Giovannini, eines
Aus=
länders, der dem deutſchen Lied mehrere vorzügliche Beiträge
geſchenkt hat. — Bei den zahlloſen Vertonungen italieniſcher
Texte durch Deutſche eine immer ſeltene Erſcheinung, daß ein
Italiener auch einmal Lieder deutſcher Dichtung komponiert
Auch dieſes wundervoll geſungene Lied mußte Paula Lindberg
wviederholen, und ſie ſpendete außerdem eine reizend vorgetragene
Arietta von Pergoleſe als Zugabe. Als beſondere,
hochkünſt=
leriſche Eigenſchaft der Sängerin ſei noch hervorgehoben, daß ſie
ihr außergewöhnlich ſchönes Organ ſehr verſchieden zu färben
verſteht und außer der ihr ſehr gut liegenden dunklen, paſtoſen
außerordentlich billig
(15683a
bei der ſich ſeit 72 Jahren immer bewährten Großwäſcherei
Jahnstraße 4
MeFIHAy Teleph. 2949
15 Pfund weiße Wäſche nur 3 Mark
Keine Extraberechnung für Seife; auch Hohlen und Bringen
unent=
geitlich. Wer wird ſich da noch weiter quälen u d ſelbſt waſchen?
— Wegen Ueberfüllung des letzten Vortrags von Frl. Hellwig „Die
elektriſche Zubereitung von Weihnachtsgebäck” im Heaghaus am 22. 11.
wird derſelbe heute Freitag, abends 8 Uhr, im Heaghaus wiederholt.
Die Beſucher des letzten Vortrags waren überraſcht, von der
vielſeiti=
gen Verwendbarkeit der elektriſchen Backgeräte für dieſe Zwecke. Es
war Gelegenheit geboten, die Zubereitung des Gebäcks im elektriſchen
Backgerät zu verfolgen, und das fertige Gebäck zu koſten. Sind es doch
gerade die elektriſchen Geräte, die auch für dieſen Zweck
außerordent=
liche Vorzüge gegenüber anderen Beheizungsarten bieten. Auch die
einzelnen neuzeitlichen und ſchönen Geräte, wirklich praktiſche
Weih=
nachtsgeſchenke, deren Kauf jetzt vor Weihnachten beſonders günſtig iſt,
da die Heag Freiloſe für eine Weihnachtslotterie ausgibt, wobei jedes
zehnte Los gewinnt. — Der Beſuch des Vortrags iſt ſehr zu empfehlen,
und wird geraten, ſich rechtzeitig einen guten Platz zu ſichern.
— Baſler Miſſionsverkauf. Man ſchreibt uns: Sie iſt m
die heimelige, ahnungsvolle Vorweihnachtszeit, mit all ihrem
Einanderhelfen, gar vielerlei, von mannigfachſter Art ſind de
nachtsfreuden, die wir bereiten wollen. Darf ich noch an eine
Wahre Weihnachtsfreude ſoll auch draußen in den nichtchriſtlie
dern der Weg bereitet werden; wirkliche Chriſtfreude ſoll in
Herzen, bei denen, die da ſitzen im Schatten des Todes, nor
Heiland haben, Licht, Liebe, Freude bringen. „Friede auf Erd
zu wollen wir mithelfen, indem der Hilfsbund für die Baſſer
miſſion in dieſer Stadt ſeinen Miſſionsverkauf hält: Unfe A.
ſchweſtern draußen ſoll die frohe Botſchaft gebracht werden.
langen begierig danach, die Tür iſt weit offen. Müſſen wir
mit Freuden Handlangerdienſte tun? Es iſt allerhöchſte Zeit
der Miſſion iſt nah. Bitte, helfen auch Sie uns, füllen S
Hände mit Gaben der Liebe. Beſuchen Sie unſeren
Miſſio=
zum Beſten der Baſler Frauenmiſſion morgen Donnerstag.
im Gemeindehaus Kiesſtraße 17. Wir bitten herzlich und
darum. Schon zum voraus herzlichen Dank und frohen W.
eine ſchöne, reichgeſegnete Advents= und Weihnachtszeit in e
Land!
— Das Mitteldorfſche Anweſen in der Feldbergſtraße gi
Tage in käuflichen Beſitz der kathol. Fidelisgemeinde
werden demnächſt in dem Vorderhauſe die die Krankenpflege
den Franziskaner=Schweſtern Wohnung nehmen, während di
gebäude dieſes umfangreichen Anweſens zur Einrichtung einer
ſchule für Frauen auserſehen ſind.
— Kurzſchrift=Anfängerkurſe in der Ballonſchule und
Knabenſchule. Der Gabelsberger Stenographenverein, gegr. 1
macht nochmals darauf aufmerkſam, daß ſeine neuen Anfänge
Reichskurzſchrift heute Freitag, den 6. Dez., und Dienstag, den
in den Unterrichtsräumen Ballonſchule (Ballonplatz) und
Knabenſchule (Ludwigshöhſtraße) beginnen. Die Leitung
liegt in Händen von erfahrenen Stenographielehrern, und
gute Ausbildung zugeſichert. Die Teilnehmergebühren ſind ſe
und können in Raten bezahlt werden. Der Maſchinenſchreib
— der jederzeit begonnen werden kann — wird in eigener Sd 5
lonplatz 7, von ebenfalls erfahrenen Lehrkräften erteilt.
heutige Anzeige.)
p. Der Fall des Regierungsrats Fuchs hat immer noch
Erledigung gefunden, oblvohl ſich die Verhandlung vor den
ſchöffengericht jetzt jährt. Am 7. d. M. ſteht im
Disziplina=
gegen ihn die nichtöffentliche Verhandlung vor dem Vevwaltun
hofe an. Die Mehrheit des Gerichts muß aus Mitglieder
landesgerichts gebüldet werden.
—Feſtnahmen. Am 2. Dezember wurde der Gelegenhe
Adam Reiß wegen Sittlichkeitsvergehens, begangen an kleit 723)
chen, feſtgenommen und dem zuſtändigen Richter vorgeführt.
in Unterſuchungshaft gebracht. — Auf Grund eines Ausſchr
Heſſiſchen Fahndungsblatt wurde hier durch die
Kriminalp=
genommen der Bäcker Philipp Wingerter aus Lindenbe
Pfalz. — Am 4. Dezember wurde ein Kaufmann Heinrich —
höfer aus Frankfurt a. M. wegen verſchiedener
Betrüge=
wegen Fahrraddiebſtahls von der Kriminalpolizei feſtgenom
wird auch von der Gerichtsbehörde in Frankfurt a. M. geſuch es
gen eines Ausſchreibens vom Amtsgericht Wiesloch wurde der
R. H. aus St. Leon hier feſtgenommen und dem zuſtändige
vorgeführt. — Ein Jugendlicher hatte eine Anzahl Lichtmaſe
Fahrrädern geſtohlen. Er wurde vorläufig feſtgenommen
Diebſtahls überführt.
Diebſtähle. Am 3. Dezember nach 10 Uhr abends
einem am Landestheater aufgeſtellten Auto ein Anlaſſer geſ
Am 29. Nov. am Städtiſchen Schwimmbad eine elektriſche Licl
— Am 3. Dez. vor dem Hauſe Alexanderſtraße 5 von einem r
kraftwagen der Sucher. — Am 2. Dez. aus dem Hofe der Amu
ſchule eine elektriſche Fahrradbeleuchtung. — Am 3. Dezembe
Hauſe Waldſtraße 14 ein Herrenfahrrad (Marke Opel); ſchwa (
men, gelbe Holzfelgen, elektriſche Beleuchtung. — Sachdienliche
punkte zu den vorſtehenden Fällen ſind bei der Kriminalt
Polizeiamts, Zimmer 3, erbeten.
Sichergeſtellte Fahrräder: Herxenfahrrad Marke
Fabrik=Nr. 122319; Herrenfahrrad Marke Kaiſer, Fabri f7
232 162; neues Herrenfahrrad Marke Haſſia, Fabri
1241 444; Herrenfahrrad Marke Greif, Fabrik=Numme
Eigentumsberechtigte wollen ſich auf dem Polizeiamt, Hügelſt: ſ
Zimmer 26, einfinden.
Aufgefundene Fahrräder. Vor einiger Zeit wurde S
nördlich der Straße Griesheim-Darmſtadt kurz vor dem Ein
dem Waldfriedhof ein noch gut erhaltenes Herrenfahrrad
Mota, Fabrik=Nummer 173 742) herrenlos aufgefunden. —
wurde im Walde nordweſtlich der ehemal. neuen Trainkaſern
erhaltener blauer Rahmenbau mit der Aufſchrift „Mr ſE
aufgefunden. — Eigentumsberechtigte werden gebeten, auf 2
des Polizeiamts, Hügelſtraße 31/33, vorzuſprechen.
Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht vom 2. zum 3. Ei
wurde in dem Verkaufshäuschen am Nordbahnhof ein Einbruc
verübt und in der Hauptſache Schokolade, Keks, Rauchwaren !
geſtohlen. Zweckdienliche Anhaltspunkte bittet man bei der Fä
polizei, Hügelſtraße, Zimmer 3, zur Sprache zu bringen.
Tageskalender für Freitag, den 6. Dezember 198
Heſſ. Landestheater Großes Haus: Keine Vorſt
Kleines Haus, 19.30 Uhr, Zuſatzmiete VII: „Der Poſtillon
jumeau” — Orpheum: Geſchloſſen. — Konzert
kaffee, Schloßkeller, Rheingauer Weinſtube, Reſtaurant
Städt. Saalbau, 20 Uhr: Tibetforſcher Dr. Filchner
Feierabendſaal, Stiftsſtr. 51, 20 Uhr: Orplid=Vort
Kinovorſtellungen:
und Freikörperkultur”.
Thcater, Helia.
Klangfarbe auch ſehr hellen, liebenswürdigen Klang
verſteht, ſehr zum Vorteil mancher der vorgetragene=
Den ihr ſtets zuteil werdenden begeiſterten Beifall teilt
mit Paul Ottenheimer, der ihr am Flügel ein
pianiſ=
gezeichneter, hochkünſtleriſch empfindender Begleiter wa
Gaſtſpiel der Habima: „der Schaß”
Eine Tragifarce nach Scholem Aleichem von J. D. Ber!
Bei ihrem zweiten Gaſtſpiel zeigte ſich die Habime
heiteren Seite.
Die Tragifarce. Der Schatz” ſpielt in einem art /
ſchen Ort mit Anſiedlungsgebiet. Die Träume und Ged
Bewohner ſind, wie das Programmheft mitteilt, auf der
gerichtet. Sie ſehen im Traume die verſtorbenen Vorſ”
ſie tröſten und ihnen von einem künftigen Glück im De
zählen. Sie ſuchen Troſt in dem alten Aberglauben, da
Friedhof ſeit der Zeit von Napoleons Zug gegen Me
Schatz von Gold vergraben liege. Sie glauben daran, Oe
Vorſchein kommen und die ganze Stadt beglücken werde=
Aus dieſer Grundlage erwächſt ein luſtiges Spiel,
Jzik hat auf dem Friedhof einen Napoleondor gefund.
glaubt, der Schatz tauche auf. Die Stadt gerät in Laume.
haft gräbt jedermann auf dem Friedhof. Während
rauſches kehrt ein Amerikaner in den Ort zurück und
wahren Schatz, die junge Eſther, die er durch Geiſtererſa
dem alten Geldwechſler ausſpannt. Der Goldſchatz bleid.
vor verborgen.
Es mag ſein, daß manche Geſpräche und Nuancen
den Charakter einer „Tragifarce” geben. Da man die
doch nicht verſteht, iſt man auf die äußere Handlung.""
und ſie ſtellt ſich als ein grotesker Schwank dar.
Ihren Reiz bekam die Aufführung vor allem dutd
luſtige Regie=Einfälle; der amüſante Bühneha.
Streiche des Lausbuben Jzik, die grotesken Geiſterel)”
Sie ſind dem Spielleiter A. Dicky gutzuſchreiben.
In dem flotten Zuſammenſpiel traten A. Hendl””
ſanter, beweglicher Jzik und F. Lubitſch als leichtſß
hervor; neben ihnen B. Tſchemerinſky als reice.
E. Bertonoff als Geldwechſler und S. Bruck 0
Das Haus war wiederum kataſtrophal /9.
ſucht. Neben den Leuten vom Bau, die ſelbſtverſic.
Spiel ihrer auswärtigen Kollegen lebhaftes Interelſe
bringen, ſah man nur wenige zahlende Beſucher.
rung zieht erklärlicherweiſe Aufführungen, deren SNle”
ſteht, vor, und andererſeits iſt die Kunſt der Häbl
überragend, daß ſie wie andere fremde Gaſtſpiele —2"
Tairoff=Truppe — die Schwierigkeit des Verſtänol,
Es zeigt ſich hieraus, daß die hieſige Bevölkerung. *
was „die Welt”, d. h. einſeitig zuſammengeſtellte 2.
ſchnitte ſagen, die Freiheit eigenen Urteils nach wie.
behält
na
338
Um ein Haar.
Naur
Jauz:
fr u
7
E=
Gr3
Star
zeites
„eiht uns: Eine Warnung vor dem unſinnigen
in der Stadt war geſtern morgen ein aufregender
Beſſunger Straße, der ſicher den Tod oder die
lebens=
letzung eines jungen Menſchen verurſacht hätte, wenn
nagen ſo anſtändig gefahren wäre. — Ich komme gerade
junges Mädchen, das ich oft dort in der Morgenfrühe
Milchkanne hin= und hergehen ſehe, vor einem lang=
„den Pferdewagen noch die Straße überqueren will. Es
„icht, daß in dem gleichen Augenblick dahinter ein
Auto=
dekutſcher zu überholen vorhat. Ich ſpringe entſetzt
nädel zurückzureißen. Aber ſchon iſt das Unglück
ge=
in Ball wird das Kind mitſamt ſeiner großen Kanne
Die Milch ſpritzt in dickem Strahl hoch, und das
Mäd=
ächtigem Schwung ſeitwärts zur Erde und iſt, als wir
tenblaß und, an allen Gliedern bebend, wieder auf den
ſucht ſein Spängchen, das ihm bei dem furchtbaren
Haar gefallen war.
ann ſchimpft, weil der andere nicht getutet habe. Der
s geſchehen ſei, und ich ſchweige, weil ich in der
Auf=
micht auf das Tuten oder Nichttuten geachtet habe. Und
bei dieſem ſtändigen Straßengetute und Gehupe
wahr=
er, woher es gekommen iſt.
ſt durch das bedächtige Ueberholen des anderen Wagens
glück verhütet worden.
Farnung vor dem unſinnigen Hin= und Herraſen inner=
W. S.
Heſtern nachmittag halb 2 Uhr iſt ein auf dem Rad
fah=
m im Rhönring durch den Ball ſpielender Jungen zu
Er zog ſich einen Schlüſſelbeinbruch zu. Ein in der
Arzt leiſtete die erſte Hilfe. Der Verletzte wurde durch
ttungswache in das Krankenhaus verbracht
oeditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. (
Aende=
ohry rherige Anzeige vorbehalten.) Nach New York ab
javen: D. Dresden 7. 12. D. Columbus 14. 12. D.
Ber=
jnchen 2. 1. D. Bremen 3. 1. D. Stuttgart 9. 1. D. Co=
Berlin 16. 1. D. Bremen 22. 1. D. Dresden 23. 1.
1. D. Stuttgart 6. 2. D. Bremen 12. 2. D. Berlin
n 2. 2. D. München 27. 2. D. Bremen 5. 3. D.
Stutt=
in 13. 3. D. Europa 19. 3. D. Dresden 20. 3. D. Mün=
Bremen 2. 4., D. Stuttgart 3. 4. D. Berlin 10, 4.
4. Nach New York via Halifax ab Bremen=
Dresden 7. 12. D. Berlin 16. 1. Nach Kanada
Dresden 7. 12. D. Köln 22. 12. Nach
Phila=
ltimore-Norfolk ab Bremen: D. Holger 8. 12.
Nach Nord=Amerika, Weſtküſte, ab
Bre=
el 7. 12. MS. Saale 21. 12. D. Donau 11. 1. Nach
alveſton ab Bremen=Bremerhaven: D. Yorck 10. 12.
Nach Cuba-NewOrleans ab Bremen: D. Riol
Mittelbraſilien und dem La Plata
c) ab Bremerhaven: D. Sierra Morena 9. 12. D.
Sierra Cordoba 6. 1. D. Madrid 13. 1. D. Sierra
9. Werra 3. 2. Nach Mittelbraſilien (
Fracht=
men: D. Aegina 4. 12. D. Porta 21. 12. D. Immo 1. 1.
Nach dem La Plata (Frachtdampfer) ab Bremen:
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Panamakanal ab Bremen: D. Targis 7. 12. D. Ansgir
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Weſtküſte, Zentral= und Mittelamerika
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Bremen 28. 12., ab Hamburg 1. 1. D. Main ab
Bre=
mburg 8. 1. D. Chemnitz ab Bremen 11. 1., ab
Ham=
ch Auſtralien ab Bremen: D. Moſel ab Hamburg
9. 12. D. Oder ab Hamburg 8. 1., ab Bremen 11. 1.
nburg 8. 2., ab Bremen 10. 2. Nach der Levante
3 Abfahrten im Monat. Nach Finnland ab
Bre=
ſt nach allen Haupthäfen. Nach Reval ab Bremen:
—10 Tage. Nach Leningrad ab Bremen: je nach
England ab Bremen-London: 3—4 Abfahrten in
emen—Hull: 2 Abfahrten in der Woche.
Bre=
sborough-Newcaſtle: 10täg. Bremen—
rankreich: Abf. Montags von Bremen, Freitags
Afrika=Linien: Gabun=Linie: D. Wigbert ab
eſellſchaftsreiſen: 1. Orientfahrt: D. Lützow
2. Opientfahrt: D. Lützow ab Venedig 9. 4.
Mittel=
itzow ab Genua 24. 5. 1. Nordkapfahrt: D. Lützow ab
7. Polarfahrt: D. Sierra Cordoba ab Bremerhaven
apfahrt: D. Lützow ab Bremerhaven 22. 7. 3.
Nord=
rra Cordoba ab Bremerhaven 8. 8. — Mitgeteilt von
iſche ertveter des Norddeutſchen Lloyd, Telephon 186, Darm=
Straße 12—14.
dienſt der iſrxelitiſchen keligionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße
6. Dez.: Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 Min
n 7. Dezember: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min
g. 5 Uhr 15 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen
hr 15 Min. — Abends 6 Uhr 00 Min.
der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
in 7. Dez.: Vorabend 4 Uhr 00 Min — Morgens
4 Uhr — Sabbatausgang 5 Uhr 15 Min.
Morgens 7 Uhr 10 Min. — Nachm. 4 Uhr 00 Min.
den 6 De ember 1929
Seite 7
An. Arheilgen, 5. Dez. Ehrung. Von der Heſſiſchen
Handwerks=
kammer wurde aus Anlaß ſeiner 50jährigen Berufsrärigkeit dem
Schnei=
dermeiſter Peter Beiſel von hier der Ehrenmeiſterbrief verliehen. —
„Biederzweig‟. Das vom Gefangverein „Liederzweig” zur
Auf=
führung gebrachte Schauſpiel in drei Akten von Karl Siber „Der
Ju=
gend Schuld gefühnt” ſah einen vollbeſetzten Saal und wurde das Stück
in jeder Beziehung gut durchgeführt. Einzelne Darſteller beſonders
hervorzuheben erübrigt ſich, da alle an ihrem Platze nur Gutes boten. —
Beſtanden. Muſiklehrer Karl Geiß hat in der verfloſſenen Woche in
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt zu Darmſtadt ſein Examen als
ſtaatlich anerkannter Muſiklehrer beſtanden. Er wird in dem am
kom=
menden Sonntag in der hieſigen Kirche ſtattfindenden Kirchenkonzert
unter anderem als eigene Kompoſition die kontrapunktiſche Bearbeitung
des Adventschorals „Macht hoch die Tür” für Orgel und Violine (Herr
Kleinberg=Darmſtadt) zum Vortrag byingen. — Offenhaltung der
Geſchäfte. An den kommenden drei Adventsſonntagen können auf
Grund § 1050 Abſatz 2 der Gewerbeordnung die Verkaufsſtellen
offen=
gehalten und Gehilfen und Lehrlinge in der Zeit von 13—18 Uhr
be=
ſchäftigt werden. Die Beſchäftigung bei der Herſtellung von Back= und
Konditoreiwaren iſt jedoch verboten. — Ausſtellung. Dieſen
Sams=
tag und Sonntag hält der Kaninchen= und Geflügelzuchtverein im Saal
„Zum weißen Schwanen” eine Ausſtellung ab. Damit verbunden iſt eine
Tombola, wobei Zweidrittel der Gewinne in lebenden Tieren beſteht. —
Theateraufführung. Am Montag abend führt der
Geſang=
verein „Frohſinn” im Löwenſaal das dreiaktige Drama „Hedwig” von
Theodor Körner auf.
J. Griesheim, 5. Dez. Die Arbeiter=Wohlfahrt veranſtaltet am
Freitag abend, in den Lichtſpielen „Zur Straßenbahn” unter
Mitwir=
kung eines 10 Mann ſtarken Streichorcheſters des Philharmoniſchen
Orcheſters eine intereſſante Filmvorführung. Da die Geſamteinnahmen
zu wohltätigen Zwecken verwendet werden ſollen, iſt der Veranſtaltung
ein recht zahlreicher Beſuch zu wünſchen, um ſo mehr, da das
Eintritts=
geld ſehr niedrig gehalten iſt. — Das Advents= und Weihnachtskonzert
der Madrigalvereinigung in der hieſigen Kirche war eine große Freude
für die Beſucher. Es war eine feine Einführung in die Gedanken und
Gefühle der Advents= und Weihnachtszeit. Die hohe Kunſt der
Sänge=
rinnen und Sänger und ihres begeiſternden Leiters, Herrn Profeſſor
Dr. Noack, war in den Dienſt der heiligen Chriſtbotſchaft geſtellt. Das
Singen war Dienſt im Heiligtum und deshalb war es ſo fein und ſchön
und erhebend. Ein ſolch innerlich erlebtes Singen ſteht auch muſikaliſch
auf bedeutender Höhe. Beſonders hervorgehoben ſeien die Chöre:
„Hodie Chriſtus natus eſt”. Wie helle Fanfarentöne klang immer
wie=
der das Hodie (Heut) und wundervoll der Weihnachtsjubelruf Noe
und Alleluja. Mit einem Höhepunkt ſchloß die religiöſe Feierſtunde,
mit der prachtvoll geſungenen achtſtimmigen Motette: „Lobet den Herrn
aller Heiden” von J. S. Bach.
F. Eberſtadt, 5. Dez. Hauptverſammlung des
Ver=
ſchönerungs= und Verkehrsvereins. Geſtern abend fand
die Hauptverſammlung des Verſchönerungs= und Verkehrsvereins ſtatt,
die gut beſucht war. Der Vorſitzende, Kaufmann Philipp Eyſenbach,
erſtattete den Jahresbericht, aus dem zu erſehen war, daß der Verein im
abgelaufenen Vereinsjahr auf ſeinem ureigenſten Gebiete recht
anerken=
nenswerte Arbeit geleiſtet hat. Das bereits im Vorſtand erörterte
Projekt, die idhlliſche Kronesruhe im Mühltal durch eine
Springbrunnen=
anlage weiter auszugeſtalten, fand die ungeteilte Zuſtimmung der
Ver=
ſammlung Der Mitgliederſtand des Vereins betrug am Ende des
Ver=
einsjahres 139 In der Verſammlung konnten weitere 12 Mitglieder
gewonnen werden. Das Andenken drei verſtorbener Mitglieder (
Bahn=
hofsvorſteher Sehring, Gemeinderat Kaltwaſſer und Kaufmann Heinrich
Veith) wurden durch Erheben von den Sitzen geehrt. Der Rechner
Ihrig erſtattete den Kaſſenbericht. Der bisherige Vorſtand wurde
wie=
der=, Direcktor Bickel als Beiſitzer neu gewählt. Ein zweites Beiſitzeramt
wurde für einen weiteren Vertreter der Villenkolonie reſerviert.
Bür=
germeiſter Dr. Uecker, der wiederholt das Wort ergriff, wünſchte, daß
es gelingen möge, Bewohner dieſes wichtigen Ortsteiles zur Mitarbeit
an den Beſtrebungen des Vereins zu gewinnen. Nur im Geſamtrahmen
der Gemeinde ließen ſich die vielfach dort laut gewordenen Wünſche
und Fragen des Verkehrs und der Verbeſſerung gewiſſer Verhältniſſe
erfüllen und hervorgetretene Mißſtände beſeitigen. Sehr intereſſant
waren die Bemerkungen des Lehrers Burhenne, der mit ſeinem Kollegen
Dr. Weſp im Gemeinde= und Kirchenarchib hiſtoriſche Fundgruben
auf=
deckte und wertvolles, der Erforſchung der Heimatgeſchichte zugute
kom=
mendes Material zutage förderte.
Aa. Eberſtadt, 5. Dez. Der Turnverein 1876 unternimmt am
kommenden Sonntag, den 8. Dezember, ſeine 12. Wanderung, die über
Malchen nach Nieder=Beerbach führt. Es iſt eine
Nachmittagswande=
rung. — Die erſten Chriſtbäume ſind bereits hier eingetroffen und
ſtehen bei mehreren Händlern zum Verkauf. — Ein Liturgiſcher
Jugendgottesdienſt wird am kommenden Sonntagabend in der
Evangeliſchen Kirche abgehalten. — Der hieſige Baſtlerbund „
Sen=
dung” veranſtaltet vom 7. bis 9. Dezember in ſeinem Vereinslokal
„Zur Linde” eine kleine Radioſchau. — Der hieſige
Kaninchen=
zuchtverein konnte auf der Griesheimer Provinzialausſtellung 17
Verbands= und Ehrenpreiſe, 9 erſte, 9 zweite und 14 dritte Preiſe in
der Alttierklaſſe und 4 erſte, 6 zweite und 2 dritte Preiſe in der
Jung=
tierklaſſe erzielen. Auch der neugegründete Farbenzüchterklub für
Farbenkaninchen konnte einige Preiſe erzielen. Die Bürgermeiſterei
mahnt das 3. und 4. Ziel der Gemeindeſteuer 1929 bis 10. Dezember.
F. Eberſtadt, 4. Dez. Jugendgottesdienſt. Am nächſten
Sonntag, abends 8 Uhr, findet in der evangeliſchen Kirche ein
Jugend=
gottesdienſt ſtatt. Dieſer Gottesdienſt ſoll Zeugnis ablegen von
dem Zuſammenſchluß der verſchiedenen evangeliſchen Jugendgruppen zu
einer großen evangeliſchen Jugendvereinigung, der ſich unter der
Füh=
rung unſeres neuen Pfarrers Weißgerber nunmehr vollzogen hat. Es
iſt in Ausſicht genommen, künftig regelmäßig Jugendgottesdienſte an
Sonntagabenden abzuhalten, ein Gedanke, der von der evangeliſchen
Jugend Eberſtadts lebhaft begrüßt worden iſ.
Sturz mit dem Auko aus 14 Meter Höhe. — Der Ber=
Ah. Alzey, 5. Dez. Der Papierreiſende Heinrich Veith aus Ohligs
bei Köln geriet mit ſeinem Wagen auf dem Wartberg vor der Brücke
uns Schleudern und ſtreifte das Geländer auf der linken Seite. Schnell
riß er das Steuer herum, raſte jedoch auf die gegenüberliegende Seite
und durchbrach, nachdem er einen Prellſtein abgeriſſen hatte, die dicken
Eiſenſtäbe auf einer Breite von 4 Metern. Senkrecht ſtürzte der Wagen
dann in die Tiefe auf die Geleife, überſchlug ſich mehrmals und rollte
weiter den 7 Meter hohen Abhang hinab auf die Wormſer Strecke, wo
er völlig zertrümmert im Waſſergraben liegen blieb. Der Führer wurde
aus dem Wagen geſchleudert und erlitt einen doppelten Schädelbruch,
einen Armbruch und ſchwere Schnittwunden im Geſicht. Das Perſonal
eines Güterzuges benachrichtigte von einem nahen Fernſprecher aus eine
Behörde. Erſt eine halbe Stunde ſpäter erſchien der Arzt und die
Poli=
zei, und um fünf Uhr, alſo eine weitere halbe Stunde ſpäter, dachte
man erſt daran, den Schwerverletzten aus dem ſtrömenden Regen ins
Krankenhaus zu bringen. Hier ſtarb er kurz nach ſeiner Einlieferung.
Cp. Pfungſtadt, 5. Dez. Bei der Viehzählung zu Beginn
die=
ſes Monats wurde hier folgender Viehbeſtand feſtgeſtellt: 299 Pferde
gegen 232 im Vorjahre); 762 (766) Stück Rindvieh; 1399 (1562)
Schweine; 447 (524) Ziegen, 12 068 Stück Federvieh, darunter 257 Gänſe
und 152 Enten (Vorjahr 10 720) und 75 (47) Bienenvölker. — Im
Nach=
barort Hahn ſind nach der Dezemberzählung gegen das Vorjahr alle
Vieharten zurückgegangen. Gezählt wurden: 102 Pferde, 285 Stück
Rindvieh, 627 Schweine, 340 Ziegen, 2559 Federvieh und 23
Bienen=
völker.
— Pfungſtadt, 5. Dez. Auf der Süddeutſchen Geflügelausſkellung in
Würzburg erhielt Frl. Lisbeth Kraft (Hof Gräbenbruch) die
nachſtehen=
den Auszeichnungen für Dorking: 0,1 28 sgI. E., 0,1 sgIII., 0,1 sgII.,
0,1 29 sgI., 0,1 sgII., 0,1 sgIII., 10 sgl. z. E. Auch bei der
Jubiläums=
ausſtellung in Worms wurden dieſe Tiere mit faſt denſelben Preiſen
bedacht.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 5. Dez. Viehzählung am 1. d. M. Die
in Klammer angegebenen Zahlen bedeuten die nach dem Stande vom
1. 12. 1928. Die Zählung ergab: Pferde 86 (91), Rindvieh 221 (229),
Schweine 394 (413), darunter Zuchtſchweine 43 (40), Ziegen 270 (331),
Gänſe 62 (143), Enten 156 (124), Hühner 4802 (4045), Bienenſtöcke 37
(20). Auffallend iſt der fortgeſetzte Rückgang der Ziegen, die von über
500 in der Nachkriegszeit auf jetzt faſt die Hälfte verringert wurden,
während die Zahl der Hühner um ein ganz beträchtliches geſtiegen iſt,
offenbar auf die fortwährend neu entſtehenden Hühnerfarmen
zurückzu=
führen.
— Nieder=Ramſtadt, 5. Dez. Jedem, der ſich mit der Weltwirtſchaft
befaßt hat, iſt es klar, daß ein Induſtrievolk wie das deutſche, nur dann
vor wirtſchaftlicher Abhängigkeit und vor Verarmung und
Arbeits=
loſigkeit bewahrt bleibt, wenn es im Beſitze großer Gebiete iſt, aus denen
es die Nohſtoffe für ſeine Induſtrien beziehen kann und die ſelbſt einen
großen Teil ſeiner Erzeugniſſe abnehmen können. Um hierüber
aufzu=
klären, hat die Ortsgruppe des D.H.V. den bekannten Kolonialredner,
Herrn Gouv.=Sekretär L. Dietz, zu einem Vortrag gewonnen. Der alte
Oſtafrikaner, in ſeinen Kolonialjahren der älteſte in Heſſen, welcher
be=
reits ſeit 1895, alſo zu Wißmanns Zeiten, bis 1919 in Deutſchoſtafrika
anſäſſig war, hatte, wie wenige, Gelegenheit, den Gang der großartigen
Entwicklung der Kolonie aus eigener Anſchauung kennen zu lernen,
Sein im Juni hier gehaltener Vortrag iſt noch in aller Erinnerung.
Herr Dietz wird uns am Samstag, den 7. Dezember, in Nieder=
Ram=
ſtadt im Gartenſaal des „Löwen” einen Lichtbildervortrag über das
Leben der Deutſchen und Eingeborenen und die Entwicklung der Kolonie
halten.
G. Ober=Ramſtadt, 5. Dez. Volkskirchenkonzert. Es ſei
nochmals auf das am Sonntag, den 8. Dezember (2. Advent),
nachmit=
tags, in unſerer Kirche ſtattfindende Volkskonzert hingewieſen.
Veran=
ſtalter ſind der Geſangverein „Germania” in Gemeinſchaft mit dem
Kirchengeſangverein. Der Ertrag kommt der hieſigen Schweſternſtation
und Kleinkinderſchule zugute,
b. Erbach i. O., 5. Dez. Glenz=Ausſtellung im
Darm=
ſtädter Gewerbemuſeum. Der Erbacher Bildſchnitzer Otto
Glenz veranſtaltet gegenwärtig im Darmſtädter Gewerbemuſeum eine
Ausſtellung äußerſt ſehenswerter und künſtleriſcher Elfenbeinarbeiten.
Unter den Ausſtellungsſtücken ſieht man beſonders ſchöne Jagdſzenen.
Erfreulicherweiſe konnten bereits einige Verkäufe vorgenommen werden.
— Ernennung. Am 13. November wurde der proviſoriſche
Ge=
werbelehrer an der gewerblichen Abteilung der Fortbildungsſchule zu
Erbach und Umgegend, Herr Otto Uhrig, zum Gewerbelehrer an dieſer
Schule mit Wirkung vom 1. Dezember 1929 an ernannt.
* Wald=Amorbach, 5. Dez. Der Gemeindeeinnehmer hieſiger
Ge=
meinde, Wilhelm Wehrich, begeht am 16. d. M. ſein 40jähriges
Dienſt=
jubiläum. W. hat in dieſer langen Zeit ſeinen Dienſt zur vollen
Zu=
friedenheit ſeiner Vorgeſetzten ſowie ſeiner Mitbürger geführt. Auch
ſind es 40 Jahre, daß er Mitglied des Geſangvereins iſt, deſſen
Mit=
begründer und langjähriger Präſident er war.
Waſſerſtandsnachrichten vom 5. Dezember. Rhein: Hüningen
0,50, Kehl 1,74, Maxau 3,59, Mannheim 2,18, Mainz 0,13, Bingen 1,35,
Kaub 1,46; Köln 2,12 Meter. — Main: Schweinfurt 0,83, Würzburg
0,78, Lohr 1,19; Groß=Steinheim 2,35; Frankfurt 2,51= Koſtheim
Staats=
pegel —0,24; dito Waſſertiefe 1,76; dito Fahrtiefe 1,46 Meter.
— Hirſchhorn, 5. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
4. Dezember: 0,70 Meter; am 5. Dezember: 0,73 Meter.
— Gernsheim, 5. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
4. Dezember: —0,88 Meter; am 5. Dezember: —0,79 Meter.
Seite 8
Freſtag, den 6. Dezember 1929
Körbe voll Eier
beibilligerFüfterngnurmit
Muskator
Zur Geflügelschau am 7. u. 8. Dezember in Darmstadt, Mathildenhöhsaa
Bur
Sonder-Aus
Der neuzeitlichen
ell
Geflügelkatter und Lucht
Der neue Motorbrutapparat „Hessenland‟ D.R.P. in Bett
Wilhelm Uibrich, Barmstadekinpec
Fabrlklager von Muskator-, Spratt’s- und Olubfutter
Statt Karten
Karl Guschel
Käthe Guschel, geb. Schneider
Vermählte
Darmstadt, den 6. Dezember 1928.
Heldelbergerstr. 6.
Die kirchliche Trauung findet Samstag, 3 Uhr nacſ
mittags, in der Stadtkapelle statt.
Statt Karten.
Uhre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Karl Rau und Frau
Mathilde, geb. Bach.
Darmstadt, den 7. Dezember 1928.
Kahlertstr. 32.
Klrchl. Trauung: Samstag, den 7. Dezember, 2½ Uhr
nachmittags, in der Johanneskirche.
Ludwig Herwig und Frau
Ann), geb. Sammeth
Vermählte
Darmstadt, den 7. Dezember 1928.
Schuhknechtstr. 58.
Die Krchl. Trauung iindet Samstag, den 7. Dezember,
nachmittags 3 Uhr, in der Martinsklrche statt.
Am 1. Dezember iſt mein lieber Sohn, unſer Bruder, Schwager
und Onkel
Ludwig F. Berger
im 42. Lebensjahr nach kurzem, ſchwerem Krankenlager in
Barcelona ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Hermann Berger Wwe.
Darmſtadt, Ernſt=Ludwigſtr. 10, Freiburg i. Br., Berlin=Charlottenburg,
den 4. Dezember 1929.
Die Beerdigung fand in Barcelona ſtatt.
Kondolenzbeſuche dankend verbeten.
(192a5
Nachruf.
Am 8. Dezember ds. Js. verſchied n c
Leiden unſer Kollege, Herr
Karl Heie
Architekt und Gewerbele‟
Seit nahezu 30 Jahren wirkte er a phur
den hieſigen gewerblichen Schulen. H”,
ſein Wiſſen und ſeine Befähigung iun
der Jugenderziehung geſtellt hatte, wo na
reicher Lehrer, Viele der heute Beruft wen
danken ihm die Grundlagen ihrer 8 bic.
Wir verlieren in Herrn Heim eine elſellon
Kollegen, deſſen Andenken wir in (x
werden.
Das Lehrerkollegiu
der Gewerblichen Berufsſchule 1 4 pzſil
Nach ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden wurde heute meine liebe Frau und
gute Mutter, unſere liebe Schweſter,
Schwä=
gerin und Tante
Anna Kraft
geb. Luft
im Alter von 47 Jahren in die Ewigkeit
ab=
berufen.
In tiefer Trauer:
Philipp Kraft und Sohn Walter
Dr. Adolf Kraft und Frau
Dr. Ferdinand Kraft und Fran
Adam Luſt. und Familie.
Darmſitadt, den 3. Dezember 1929. (ugubs
Hügelſtraße 25.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 7. Dezember,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten hierdurch die
ſchmerzliche Nachricht, daß meine liebe Frau, unſre
liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und
Jate.
Frau Eliſabeth Kappes
geb. Brunner
heute Nacht nach einem kurzen, ſchweren Leiden Im
Alter von nahe 63 Jahren ſanft entſchlaten iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Adam Kappes
Stationsmeiſier i. W.
Reinheim, den 3. Dezember 1929.
ſugeio
Die Beerdigung ſindet Samstag, den 7. Dezember,
nachmittags 2 Uhr, vom Trauerhauſe, Wilhelmſtr. 4
aus ſiatt.
Todes-Anzeige.
Heute ſtarb, nach ſchwerem
Leiden unſer geliebter u. guter
Vater, Großvater u.
Schwieger=
vater
Herr
Mendel Karbowik
im vollendeten 70. Lebensjahre.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Schloßgaſſe 33.
Die Beerdigung findet ſtatt:
Freitag, 6. Dezember 1929,
vor=
mittags 11½ vom Portale des
iſrael. Friedhofes aus. (19227
Am Samstag, den 7. Dezember 1929,
feiern die Eheleute Philipp Kroll
und Fran Katharine, geb. Wenz,
das Feſt der
Goldenen Hochzeit.
II
Darmſtadt, Beſſungerſtraße 88.
Für die us anläßlich unſerer goldnen
Hochzeſt erwieſenen Aufmerkſamkeiten
ſagen wir Allen herzlichen Dank.
Reinhold Eckeri
und Frau, geb. Lenz.
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Freitag den 6 Dezember 1929
Seite 14
ner 338
eich und Ausland.
Mord oder Selbſtmord?
„rg CLahn). In der Ortſchaft
Wolfs=
eis Kirchhain hat ſich vor einigen Tagen
ereignet, der noch nicht aufgeklärt iſt.
ne Konrad Siebert aus Wolfskaute kaufte
gauſen einige Brieftauben, die einen Tag
einend ihren Schlag verloren hatten. In
e, daß die Tauben zu ihrem alten Schlag
ſeien, begab ſich Siebert nach
Albshau=
urde ihm der Zutritt zu dem Schlag ver=
S er den Verſuch machte, ſich ſelbſt von
Henſein der Tauben dort zu überzeugen,
on einigen Leuten dabei betroffen und
Helt, ſowie in ein Backhaus eingeſperrt.
ne fand man den jungen Mann vor
Shaus in Wolfskaute an einem Baum er=
Ob Selbſtmord oder ein Verbrechen vor=
+ die Staatsanwaltſchaft feſtzuſtellen.
auf ein Mädchen bei Mettmann.
Der Täter verhaftet.
borf. Kaum hat ſich die allgemeine
er die Frauenmorde in Düſſeldorf etwas
uch ſchon wieder ein neuer Fall die Ge=
5 greifliche Erregung verſetzt. Am
Mitt=
ha tag gegen 6 Uhr wurde in den
Waldun=
enberg bei Mettmann ein Mädchen von
„ den es vorher in einer Wirtſchaft in
d— nnengelernt hatte, überfallen, gewürgt
en geworfen. Auf die Hilferufe des
lte ein Förſter herbei, dem es jedoch
den Täter zu faſſen. Erſt die ſpäter
e Kriminalpolizei konnte nach einigem
Täter verhaften. Die in Gang
befind=
mungen haben bisher keinen
Zuſammen=
n früheren Mordtaten ergeben.
Schweres Betriebsunglück.
rnd. Am Donnerstag ereignete ſich
munder Union der Vereinigten Stahl=
Hweres Gießereiunglück. Beim Füllen
m platzte dieſe, und das flüſſige Eiſen
allen Seiten umher. Sieben Arbeiter
r verletzt dem Krankenhaus zugeführt.
Nark Spargelder unterſchlagen
id nach Holland geflohen.
urg. Am Mittoch iſt die Kaſſiererin
sparvereins „Gleichheit”, die 40 Jahre
eiratete Frau Rudolf, unter Mitnahme
)0 Mark betragenden Sparguthaben der
eder, die, wie alljährlich zu
Weihnach=
rhlung gelangen ſollten, flüchtig
gewor=
einem an die Vorſitzende des Vereins
Schreiben hervorgeht, iſt Frau Rudolf
nilie nach Holland geflohen. Sie
ver=
r Brief, das Geld am Mittwoch zur
ſtellen. Als die Mitglieder des Ver=
) in beſcheidenen Verhältniſſen lebende
Mittwoch zur feſtgeſetzten Zeit in dem
Alokal erſchienen und von ihrem Verluſt
elten, kam es zu erregten Szenen. Die
eingreifen. Ein Beſuch in der
Rudolf=
g. war erfolglos. Die Möbel waren in
nen Wohnung zurückgelaſſen worden.
en Ermittlungen ſind im Gange.
cherungsbetrüger Tetzner geſteht
die Mordtat ein.
Zu der Mordſache Tetzner teilt die
ninalpolizei folgendes mit: Tetzner iſt
ange geſtändig, den Mord am 27.
No=
zu haben, ebenſo den Mordverſuch am
an einem Handwerksburſchen. Er be=
Fran der Anſtiftung. Tetzner wurde
sgefängnis Straßburg eingeliefert, von
rführung nach Regensburg angeordnet
randkataſtrophe bei Mühlhauſen.
uſen (Thüringen). Das ſchon im
von ſchweren Bränden heimgeſuchte
bei Mühlhauſen wurde in der Nacht
rg von einer ſchweren Brandkataſtrophe
der 12 Gebäude bis auf die Mauern
Das Feuer kam in einer Scheune
eitete ſich infolge des ſtarken Windes
Schnelligkeit, ſo daß bald die
angren=
en ſechs anderer Einwohner in Flam=
Sei der Ineinanderſchachtelung der
Ge=
ch die Feuerwehr auf die Rettung der
ſchränken, die teilweiſe großen Waſſer=
Außer den 12 Gebäuden ſind große
Und viel Kleinvieh dem Brande zum
Es wird Brandſtiftung vermutet.
ngen ſind bereits erfolgt.
nke Giftforſcher Louis Lewin
geſtorben.
Die größte Brücke Deukſchlands dem Verkehr übergeben.
Profeſſor Louis Lewin,
Erforſcher der Gifte, iſt im Alter
geſtorben. Er war Profeſſor an
Aniverſität und galt als Autorität
Zen der Toxikologie. Auch als
ge=
achverſtändiger hatte Prof. Lewin
eit, ſein gefährliches Wiſſen in den
der Rechtsfindung zu ſtellen.
Oben: Die Einweihungsfeier vor dem Fährgaſthaus der Warthebrücke.
Unten: Die neue Brücke.
Vor einer großen Menſchenmenge wurde die größte Brücke Deutſchlands, die neue Straßenbrücke
über die untere Warthe bei Fichtwerder, von den Vertretern der Behörden feierlich dem Verkehr
übergeben. Die Brücke, deren Bau 3 Millionen koſtete, hat eine Länge von über 700 Metern.
Das größke Braunkohlen=Kraftwerk der Welk vollendek.
Das Rieſenkraftwerk Golpa Zſchornewitz bei Bitterfeld,
das größte Kraftwerk Europas und größte Braunkohlenwerk der Welt, iſt in dieſen Tagen vollendet
worden. Mit ſeinen 440 000 Kilowatt Geſamtleiſtung wird es ganz Oſt= und Mitteldeutſchland
mit Braunkohlenſtrom beliefern. Die zwei größten Turbogeneratoren, die bisher in Europa zur
Aufſtellung gelangten, ſind in dem deutſchen Kraftwerk in Betrieb genommen. Unſer Bild zeigt
einen Blick auf die 15 faſt rauchloſen Schornſteine des Rieſenwerkes.
Ein Opfer der engliſchen Herbſtſtürme.
Der an der Felsküſte bei Aberdeen zerſchellte Dampfer „White Roſe”.
en Stürme über England, die überall die ſchwerſten Ueberſchwemmungen
verurſach=
ſonders heftig die Küſte heimgeſucht. Bei Aberdeen (Schottland) wurde der Dampfer
auf die Felsküſte geworfen und zerſchellte. Die Beſatzung konnte in dem dichten Nebel
nur mit größter Mühe gerettet werden.
Die Herſtellung ſynthetiſchen Gummis gelungen.
London. Einer Meldung aus New York
zu=
folge wurde offiziell von dem Ediſon=Laboratorium
in Weſtorange bekanntgegeben, daß es nach den
jahre=
langen Verſuchen nunmehr gelungen ſei, ſynthetiſchen
Gummi aus Goldrute zu machen, einer in großen
Mengen vorkommenden Unkrautart. Die Pflänze
ent=
hält ſo viel Gummi, daß deſſen Produktion zu einem
Preiſe von 65 Pfennige das Pfund möglich iſt.
Neue Hauseinſtürze in Frankreich.
Paris. Die Reihe der Hauseinſtürze in
Frank=
reich ſetzt ſich in alarmierender Weiſe fort. In
Sainte Sigolene im Departement Häute=Loire ſtürzte
ein Neubau zuſammen, gerade als die Maurer ſich
an die Arbeit begeben wollten. Zwei Tote und drei
Schlververletzte wurden aus den Trümmern geborgen
Der Unfall wird auf den ſtarken Sturm zurückgeführt,
der in der Gegend wütete.
Der Präſidenk des Genſer
Roken=Kreuz Komikees in Berlin.
Profeſſor Max Huber (Mitte),
der Präſident des internationalen Roten=Kreuz=
Komitees in Genf, iſt in Berlin eingetroffen,
um gemeinſam mit den Führern des deutſchen
Roten Kreuzes die Aufgaben und Ziele der
gro=
ßen internationalen Sanitatsgemeinſchaft zu
be=
ſprechen. Auch Reichspräſident von Hindenburg
hat Präſident Huber empfangen. — Unſer Bild
zeigt von links nach rechts: Oberleutn. Draudt,
Vizepräſident des deutſchen Roten Kreuzes,
Prä=
ſident Profeſſor Max Huber=Genf,
Landgerichts=
direktor v. Winterfeldt. Präſident des deutſchen
Roten Kreuzes.
Das Ende der Tragödie des „Marquis
de Champaubert”.
Paris. Der Epilog zu dem ſenſationellen
Er=
ſtickungstod des falſchen Marquis de Champaubert,
der als Reklame für ſeine demnächſt erſcheinenden
Memoiren ſich lebendig in einem Sarg begraben
ließ, um als Märtyrer der „Ritter der Themis” eine
gerichtliche Auferſtehung zu feiern, dabei aber den
elendigſten Erſtickungstod ſtarb, ſpielte ſich vor dem
Strafgericht in Verſailles ab. Der „Totengräber”
des (Marquis ſowie ein in die Angelegenheit
einge=
weihter Geſchäftsmann hatten ſich wegen Totſchlags
bzw. Beamtenbeleidigung zu verantworten. Das
Ge=
richt ließ Milde walten und verurteilte erſteren zu
drei Monaten Gefängnis, den Geſchäftsmann zu 100
Franken Geldſtrafe.
Große Heuſchreckenplage in Marokko.
Paris. Eine außergewöhnliche Heuſchreckenplage
wird aus Marokko gemeldet. Acht Kilometer
nord=
weſtlich der Stadt Marakeſch iſt ein ungeheurer
Heu=
ſchreckenſchwarm von 24 Quadratkilometer
Ausdeh=
nung niedergegangen. Südlich von Mogador hält ſich
ſchon ſeit dem 28. November ein Schwarm dieſer
Inſekten auf, der 100 Quadratkilometer bedeckt. Am
Mittwoch wurden nördlich dieſer Stadt ſowie in der
Gegend von Tamana zwei auf der Wanderſchaft
be=
findliche Schwärme von gleicher Größe feſtgeſtellt. Die
von den Schwärmen heimgeſuchten Gebiete ſind
völlig kahl gefreſſen. Die Eingeborenen ſuchen ſich der
gefräßigen Tiere zu erwehren, indem ſie ſie in Säcke
ſammeln und verbrennen. Bisher wurden auf dieſe
Art etwa 4000 Säcke mit Heuſchrecken vernichtet.
Exploſion in einem Irrenhaus.
Paris. Durch die Exploſion eines
Preßluftbe=
hälters wurden in einem Irrenhaus in der Nähe von
Cherbourg ein Kranker getötet und fünf andere
ſchwer verletzt.
Durch die brennende Zigarette im Bett
verbrannt.
Waſhington. Der Vorſitzende der
Vereinf=
gung der Elektrizitätsarbeiter, James Noonan, iſt in
ſeinem Bett verbrannt. Man vermutet, daß er
abends im Bett eine Zigarette rauchte und dabei
ein=
geſchlafen ſein muß.
6 Todesopfer einer Brandkataſtrophe.
Toronto. In Port Alfred (Ontario) brannte
ein Farmhaus nieder. Der Farmer, ein franzöſiſcher
Kanadier, und fünf ſeiner Kinder im Alter von 2 bis
10 Jahren ſind in den Flammen umgekommen. Die
Mutter und drei weitere Kinder konnten gerettet
werden.
Ein berühmker engliſcher Dekekkiv
ſucht den Düſſeldorfer Maſſenmörder.
William C. Gough,
einer der angeſehenſten engliſchen Detektive,
frü=
herer Generalinſpektor am Scotland Yard, iſt
in Düſſeldorf eingetroffen, um ſich privat an der
Suche nach dem geheimnisvollen Mörder zu
be=
teiligen; ein Zeichen, wie die ſchreckliche
Mord=
affäre auch im Ausland weiteſtes Intereſſe erregt.
Seite 12
Freitag, den 6. Dezember 1929
Numm
Deutſche Tage in London.
Von George Popoff.
London, im Dezember
Im Laufe des nun zu Ende gehenden Jahres hat ſich in
England das Iutereſſe für Deutſchland faſt verdoppelt. Zum
Teil erklärt ſich das durch die allgemeine Weltentwicklung,
welche ohnedies „Feinde von ehemals” mit jedem Jahre wieder
näher zuſammenbringt. Doch, auf Grund von hier gemachten
Beobachtungen, glaube ich auch noch eine andere, einfachere
Er=
klärung für dieſe in England plötzlich ſo ſtark gewordene „deutſche
Sympathiewelle” geben zu können.
Englands Bewunderung für deutſche Leiſtungen.
Es iſt dieſes, meiner Anſicht nach, die augenfällige Tatſache,
daß ſich im Laufe des Jahres 1929 in Deutſchland ganz
außer=
ordentlich viel Epochemachendes ereignet hat — Dinge,
die ganz aus dem Rahmen des Gewöhnlichen traten und in
Eugland (wie überhaupt in der geſamten Kulturwelt) nicht
anders als eine große Bewunderung hervorrufen konnten. Ich
rechne hierzu folgende Ereigniſſe: die Weltumſegelung des
„Graf Zeppelin” den Bau des Dornier=Wunderflugzeuges,
den Schnelligkeitsrekord der „Bremen”, den Welterfolg einer
gan=
zen Reihe von deutſchen pazifiſtiſchen Werken uſw., dann aber
auch — die wiederholten, im Laufe des Jahres 1929 gegebenen
Beweiſe der unerſchütterlichen deutſchen Friedenspolitik, das
Lebenswerk Dr. Guſtav Streſemanns und die endgültige
Räu=
mung des Rheinlandes von britiſchen Truppen. Aufſehen
er=
regende deutſche Erfindungen auf dem Gebiete der Technik (der
Raketenmotor) und der Medizin (die Heilung der Schwindſucht
durch Diät) und außerordentliche deutſche Leiſtungen in Kunſt
und Architektur (die Vollendung vieler moderner
Monumental=
bauten) wurden hier gleichfalls ſchnell bekannt und ehrlich
ge=
prieſen. Die Dinge häuften ſich förmlich. Im Ergebnis
in=
tereſſiert ſich die engliſche Preſſe und die engliſche Oeffentlichkeit
zur Zeit für kaum ein anderes Land ſo intenſiv und anhaltend,
wie für Deutſchland und alles Deutſche.
Die Ehrung General von Lettow=Vorbeck’s”)
Als deutlichſter und jüngſter Ausdruck dieſer Stimmung muß
natürlich die, dieſe Woche in London ſtattgehabte gemeinſame
Ehrung der Generäle Smuts und von Lettow=Vorbeck
bezeich=
net werden, die einſt in Afrika gegeneinander fochten, ſich aber
erſt jetzt und erſt hier perſönlich kennen lernten. General von
Lettow=Vorbeck hat durch die vornehme und tapfere Art, wie er
in Oſtafrika jahrelang gegen die Uebermacht der Engländer
ſtand=
hielt, ſich längſt größte Sympathie und Verehrung ſeitens
aller Briten zugezogen. (Es gab eben in dieſem Kriege,
trotz aller Greuel, auch viel Nobles und Ritterliches.) Faſt
täg=
lich bringen die engliſchen Blätter jetzt Zuſchriften von engliſchen
Offizieren, die ſo oder anders mit dem deutſchen General während
des Krieges zuſammengekommen waren. Der eine ſchildert, wie
er ſich gerade am Tage des Kriegsausbruches bei Lettow=
Vorbeck zu Gaſt befunden hatte, wie er dann bei ſeiner Flucht
vom General bemerkt wurde und wie dieſer ihm lachend
nach=
gerufen hätte: „Eile, Eile — junger Mann! Nur fünf Minuten
gebe ich Ihnen. Keine Sekunde mehr . . .‟ Ein anderer ſchreibt,
er wäre von den Deutſchen gefangen genommen worden; doch
der General und deſſen Offiziere hätten ihn „wie einen Bruder”
behandelt. Ein Dritter endlich erzählt, daß es im ganzen briti=
*) Vergl. die geſtrige kurze Meldung.
ſchen Heere abgemachte Sache geweſen wäre: im Falle, daß man
den General gefangen nehmen ſollte — ihm dann eine beſondere
militäriſche Ehrung zu erweiſen . . . Nun, zu Letzterem iſt es
bekanntlich nicht gekommen, weil der General eben — nicht
ge=
fangen genommen wurde. Aber jetzt haben ſie ihn im Frieden
herübergeholt. Jetzt hat der deutſche General ſich ſelbſt
frei=
willig in die Gefangenſchaft der engliſchen Gaſtfreundſchaft
be=
geben. Und der Empfang, den ſie ihm auf dem Eaſt=Africa=Dinner
bereitet hatten, war in der Tat eine der eindrucksvollſten Feiern
dieſer Art, die ich je in England erlebt habe. Es war dieſes
das erſte Mal nach dem Kriege, daß in England ein deutſcher
Heerführer öffentlich gefeiert wurde. Als eine Geſte der
Ver=
ſtändigung und Verbrüderung zwiſchen den beiden großen
ger=
maniſchen Nationen Eurppas hat dieſe Feier ohne Zweifel
Ge=
ſchichte gemacht und wird gute Friedensſaat tragen.
Die Berliner Philharmoniker als Botſchafter deutſcher Kultur.
Die Lettow=Vorbeck=Ehrung war (wenn man dieſen
Aus=
druck hier gebrauchen kann) flankiert von zwei
Furtwäng=
ler=Triumphen: einen Tag vor und einen anderen Tag
nach dem hiſtoriſchen Eaſt=Africa=Dinner brachten die Londoner
Herrn Furtwängler und den Berliner Philharmonikern wahre
Ovationen dar. Die Engländer haben bereits ſeit Jahrhunderten
eine ehrliche Schwärmerei für deutſche Muſik. Die Triumphe,
die Haydn vor mehr als 150 Jahren in London feierte, klingen
hier noch heute nach. (Ich ſah hier kürzlich gar einen engliſchen
Haydn=Film.) Und als Furtwängler ſein erſtes Konzert mit
Haydns in London komponierter 11. Symphonie eröffnete da
ging mir unwillkürlich der Gedanke durch den Kopf, daß dieſer
deutſche Rokoko=Muſikus im Grunde ſchon damals das getan
hat, was wir heute als deutſch=engliſche kulturelle Verſtändigung
bezeichnen würden. Er hat den Boden gut vorbereitet.
Jedes=
mal, wenn eine der deutſchen Muſikgrößen London mit ſeinem
Beſuche beehrt, iſt die rieſige, viele Tauſende faſſende Albert
Hall buchſtäblich bis auf den letzten Platz gefüllt. (Dieſes bitte
zu merken: nicht nur Boxkämpfe ergeben hier ausverkaufte
Häuſer.) Vor einer erleſenen Zuhörerſchaft, einſchließlich vieler
Prinzen und Prinzeſſinnen des engliſchen Königshauſes, der
Königin von Spanien, des geſamten diplomatiſchen Korps und
6000 ehrlicher Verehrer deutſcher Muſik, zeigten die Berliner
Philharmoniker ihre bewundernswerte Kunſt. Hahdn folgte
Beethovens III. Leonore=Ouvertüre. Die Aufführung war eine
künſtleriſche Tat und für engliſche Muſiker völlig unerreichbar.
Die kühlen Engländer werden ſeurig und wild, wenn
Furtwäng=
ler den Dirigentenſtab führt. Er iſt der beſte Botſchafter
deut=
ſcher Kultur, den man ſich denken kann, und das kulturelle
Ver=
ſtändigungswerk, das er hier während ſeiner alljährlichen Beſuche
ausführt, iſt gleichbedeutend einer klugen diplomatiſchen Aktion.
Deutſche Studenten in London, Oxford und Cambridge.
Furtwängler iſt natürlich nicht der einzige, der durch ſeine
Perſönlichkeit und ſeine Kunſt die Miſſion der deutſch=engliſchen
Verſtändigung von Jahr zu Jahr mit ſo viel Erfolg fördert.
Auch Namen wie Mengelberg, Klingler, Schenker, Klemperer,
Scherchen und andere mehr, ſind den Londonern jetzt beſtens
vertraut. Die Zahl der deutſchen Kulturträger iſt zudem mit
der Künſtlerſchaft keineswegs erſchöpft. Im Laufe des nun zu
Ende gehenden Jahres iſt England von einer
Rekord=
zahl Deutſcher beſucht worden. Dieſer Umſtand hat
ſich bereits in mancher Hinſicht ausgewirkt. Es gibt jetzt in Lon=
don bereits ſo und ſo viele deutſche Hotels, es gib
Reihe deutſcher Reſtaurants, und deutſcher Läden, esg
Serie neugegründeter deutſcher Vereine uſw. Ja, es
Univerſitäten von London, Oxford und Cambrid
deutſchen Studentenklub, denen auch ſehr viele engli k
ten angehören und die das überaus wichtige Ver
werk unter der engliſchen Jugend beſorgen.
Der Brief einer engliſchen Mutter.
Der Krieg iſt nicht mehr geweſen. Als kürzli
deutſche U=Boot=Kommandant Kapi
hagen weilte und von ſeinem ehemaligen Gefa
engliſchen Kapitän Norman Lewis, einer tauſendk
ſammlung und von Millionen von engliſchen Rad
jubelt wurde, da ſchrieb eine engliſche Mutter (derer
während des rieges mit einem, von einem deut
torpedierten Schiffe untergingen) einen ſehr ſchöne
liche Gehäſſigkeit gehaltenen offenen Brief, der n
Frage endete: „Wenn nun nach Beendigung des Kr
von ehemals zuſammenkommen, öffentlich gefeiert
umarmen und ſich wie wirkliche Freunde die Hälf
iſt es da nicht naheliegend zu fragen: wozu war de
nötig geweſen, weshalb iſt denn dieſer ſchreckliche
haupt geführt worden ..."
Die engliſche Mutter möge vielleicht einigen Tr.
Verſicherung finden, daß wir es ebenſo wenig wiſſe
Die neue Papſtadreſſe.
(h) Rom. Bisher hatte ſich dieſe Frage no
worfen. Erſt als eine Brüderſchaft in Südfrankre
gramm aufgab mit der Adreſſe „Cardinal Gaſpari,
wurde dieſes Problem der neuen Papſtadreſſe aku
beamte wünſchte daß das Wort „Rom” zugefügt wür
geber weigerte ſich. Die Reklamation nahm ihren
ſchließlich an das internationale Büro für Telegrau
Dieſe maßgebende Stelle verkündete obligatoriſch,
druck „Vatikan City” für den internationalen Gebra g
men ſei".
Die Zolgen des Erdbebens.
(p)Bukareſt. Als 1633 der Hofaſtronom der Für
und Ferdinand II. in Florenz, ein gewiſſer Galileo
ſeinen Eifer für das Kopernikaniſche Weltſyſtem mit der 6
geraten, gezwungen wurde, dasſelbe als ketzeriſch abzuſe
er ſeine berühmt gewordenen Worte: „Eppur si muove
ſich alſo doch, die Erde nämlich?. Heute würde kein Men
zweifeln. Selbſt die Univerſitätsprofeſſoren des Königre
glauben daran. Und verſuchen die Bewegung, ja ſogar
tourliche Bewegung der Mutter Erde für Groß=Rumänie
Für Alt=Rumänien und gleichzeitig gegen die Intereſſ
niens, worunter Siebenbürgen zu verſtehen iſt. Vor
Tagen wurde nämlich in der Umgebung von Bukareſte
des Erdbeben feſtgeſtellt. Am nächſten Tage erſchien ſode
Regierung nahſtehenden Tageszeitung „Ultima Ora”
des Generalſekretärs Profeſſor Dimitrescu vom Aſtronon
der Hauptſtadt, in dem der Gelehrte ſein Leid klagte:
des Inſtituts taugen nicht viel und ſind ausnahmslos ve
klar hervorgeht, daß man nicht etwa neue Apparate kauf
hat die Regierung beileibe kein Geld übrig), ſondern da
graph der Techniſchen Hochſchule von Klauſenburg ſchleu
kareſt geſchafft werden ſolle. Es geht nämlich keinesfal
Bürger von Klauſenburg über ein wertvolleres wiſſen; Eich
ſtrument verfügen als die Hauptſtadt ſelbſt. Daß der
Erdbebenanzeiger anno 1918 noch von der ungariſchen
geſchafft worden iſt, tut natürlich nichts zur Sache. Wen
ſchon bewegt, ſoll Bukareſt auch etwas davon haben, u
Dimitrescu, und ſeine vorgeſetzte Behörde ſcheint derſe
zu ſein. Seine Anregung wird derzeit „erwogen” und
das Erdbeben von Bukareſt gar bald die eigentümlic
haben, die jemals nur eine Bewegung der Erde zeitigte.
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40000 km über seinen Wagen sagt:
„Heute vor einem Jahre übernahm ich den von Ihnen
gekauften Essex Super Six und bin mit dem Wagen
inzwischen 40567 km, z. T. auf schlechtesten Straßen
gefahren, ohne daß mich der Wagen auch nur ein
einziges Mal im Stich gelassen hat; dabei läuft der
Wagen heute noch wie zu Anfang und braucht,
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genommen von ganz besonders steilen Bergen,
über-
haupt nicht umgeschaltet zu werden. Die Fahr- und
Bedienungsweise ist spielend leicht und angenehm, was
Alle Feser-Modelle haben sich im Stadtgetriebe besonders vorteilhatt bemerkbar
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nach dem Super Six-Prinzip, macht. — Keparaturen kenne ich nicht. Allerdings
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Freitag, den 6 Dezember 1929
Vom Sucaatit
2Am. Der junge Fritz (Friedrichs des Großen Weg zum Thron) von
Willy Norbert Verlag Neufeld u. Henius, Berbin, 1929.
307 Seiten.
Dieſes neueſte Werk des bekannten Verfaſſers iſt wieder ein
hiſtori=
ſcher Roman, aber mit einer ſolchen Spannung geſchvieben, daß man
das Buch bis zur letzten Seite mit ſtärkſtem Intereſſe lieſt. Gewiß ſind
die Ereigniſſe in den Hauptzügen wohl den meiſten Leſern bekannt,
aber die dramatiſchen Kämpfe zwiſchen Vater und Sohn, zwiſchen dem
harten Friedrich Wilhelm I. und dem jungen Kronprinzen, ſind mit
einer Kunſt der Geſtaltung wiedergegeben, daß der packende Roman
gegenüber dem hiſtoriſchen Hintergrund mit kräftigen Farben
hervor=
tritt. Der Roman, dem offenbar gründliche Quellenſtudien zugrunde
liegen, gibt außerdem eine lebenswahre Darſtellung von den
Kultur=
zuſtänden im Preußen der erſten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts.
Die Denkwürdigkeiten des Freiherrn Friedrich von der Trenck.
Heraus=
gegeben von E. M. Lorebach, mit zahlreichen Stichen. Verlag
Leipziger Graphiſche Werke, Leipzig 1929, 480 Seiten.
*Am. Bismarck ſchreibt im 3. Teil ſeiner „Gedanken und
Erinne=
rungen” in dem Kapitel über Wilhelm II., daß bei Friedrich dem
Großen Geiſt und Mut ſo groß waren, daß ſie durch keine
Selbſt=
überſchätzung entwerte: werden konnten, und daß man Uebertreibungen
ſeines Selbſtvertrauens, wie bei der Mißhandlung Trencks ohne
Scha=
den für das Geſamturteil in den Kauf nimmt. Das hiſtoriſche Schickſal
Trencks iſt in großen Zügen bekannt, ſein Verhältnis zu der Schweſter
Friedrichs des Großen nicht unbeſtritten und nicht ganz geklärt, er
ſelbſt war Abenteurer und politiſcher Agent größten Stils.
Seine Memoiren, die an ſich ein lebhaftes Bild der damaligen
Zeit des ſogenannten aufgeklärten Deſpotismus widerſpiegeln, würden
an Wert verlieren, da Trenck ſich durch Wahrhaftigkeit nicht gerade
auszeichnet; um ſo größer iſt das Verdienſt des Herausgebers, der mittels
Fußnoten die Unrichtigkeiten in der Faſſung Trencks berichtigt oder die
von ihm beliebten Uebertreibungen auf ein richtiges Maß herabführt. Die
Denkwürdigkeiten enthalten ferner die Geſchichte des bekannten
kaiſer=
lichen Pandurenoberſten Franz Freiherrn von der Trenck, eines Vetters
des Verfaſſers der Memoiren, des Führers jener Panduren, die im 17.
und vornehmlich im 18. Jahrhundert einen berüchtigten Truppenteil der
bſterreichiſchen Armee bildeten. Weiterhin hat der Herausgeber die
bei=
den in einem Bande zuſammengefaßten Teile der Denkwürdigkeiten
durch ein letztes Kapitel Trencks ergänzt, das die letzten Lebensjahre
Friedrich v. d. Trencks beſchreibt. Als angeblicher politiſcher Agent
fremder Mächte endete der Abenteurer in Paris im März 1794 unter
der Guillotine, bei ſeinem Ende wenigſtens in würdiger, männlicher
Größe, ungebeugt vor dem Revolutionsgericht und dem Henker.
Wie ein roter Faden zieht ſich durch die Denkwürdigkeiten Trencks
der Haß gegen Friedrich den Großen, deſſen in ſeinem Fall beſonders
begründete Menſchenverachtung der Abenteurer im Vollgefühl ſeiner
verletzten Eitelkeit nicht ertragen konnte. Alles in allem genommen.
bedeuten dieſe beiden Bände einen wertvollen Beitrag zu der politiſchen
und Kulturgeſchichte jener Jahrzehnte. Der Verlag hat das Werk ſehr
gut ausgeſtattet, zahlreiche zeitgenöſſiſche Stiche und ein Fakſimile des
Haftbefehls Friedrichs des Großen ſind dem ſtattlichen Bande
bei=
gegeben.
*Am. Erzherzog Franz Ferdinand von Viktor Eiſenmenger.
Amalthea=Verlag, Zürich, Leipzig, Wien 1930. 20 Seiten, mit 65
Ab=
bildungen.
Der Verfaſſer, Hofrat und lange Jahre Leibarzt des ermordeten
Erzherzogs, hat ſeine gewiß nicht leichte Aufgabe taktvoll gelöſt. Das
Buch iſt von dem Verfaſſer dem Andenken des Erzherzogs gewidmet
und ſtellt ſich als ein Niederſchlag aus 20 Jahren dar, in denen der
Verfaſſer in mehr oder weniger nahen Beziehungen zu Franz
Fer=
dinand ſtand. Wer das Werk aufmerkſam lieſt, wird in ihm eine Fülle
von noch unbekannten politiſchen Einzelzügen entdecken, die das bisher
vermutete Bild beſtätigen, ergänzen und abrunden. Franz Ferdinand
war der Mann, von dem die Kreiſe, die ein Neu=Oeſterreich erſtrebten,
Großes und Entſcheidendes erwarteten. Er war aber auch der Mann,
um diefe Pläne durchzuführen. Es iſt müßig, Betrachtungen darüber
anzuſtellen, was geſchehen wäre, wenn Franz Ferdinand am Leben
ge=
blieben wäre! Wir haben in ihm jedenfalls eine charaktervölle
Perſön=
lichkeit vor uns, die ſchwere Krankheiten, düſtere Erlebniſſe und nicht
unbegründeter Menſchenhaß zu dem Menſchen formten, wie er in den
Schilderungen des Verfaſſers vor unſeren Augen lebt und wird. Das
Buch führt auch hinein in die Enge des Familienlebens und des
häus=
lichen Kreiſes, in dem Franz Ferdinand viele ſympathiſche Züge
auf=
weiſt. Man muß dem Verfaſſer zugeſtehen, daß er ſein im Vorwort
ge=
gebenes Verſprechen, sine jra et studio, objektiv zu berichten,
anſchei=
nend im großen und ganzen gehalten hat. Darum verliert das Buch
aber nicht an Intereſſe, im Gegenteil, an den vielen kleinen
Einzel=
heiten, an den Plaudereien von Reiſen und Wiener Erlebniſſen wächſt
das Intereſſe bis zu den politiſch eingeſtreuten Stellen, Briefen oder
Ausſprüchen, die ſicher einmal für den Hiſtoriker eine Fundgrube
be=
deuten werden.
Zahlreiche, gute Bilder ſind mit der bei dem Verlag gewohnten
Sorgſamkeit ausgewählt und in den Text eingeſchaltet. Das Werk
ver=
dient einen großen Leſerkreis, nicht zuletzt, weil es zugleich ſchlicht und
feſſelnd geſchrieben iſt.
Ottokar Janetſchek: Der Herzog von Reichſtadt, Napoleons Sohn. Ein
hiſtoriſcher Roman. 312 Seiten Text und 8 Abbildungen. Geheftet
5 RM., Leinen 7 RM. Amalthea=Verlag, Zürich, Leipzig.Wien.
Die hiſtoriſchen Romane von Ottokar Janetſchek tragen eine ihrem
Verfaſſer perſönlich eigentü he Kunſtform, die neben gewandter
Er=
zählungskunſt noch die Beſonderheit für ſich hat, daß ſie, die phantaſtiſche
Dichtung verſchmähend, dichteriſch aus der Wirklichkeit ſchöpft. Als
neueſtes Werk Janetſcheks erſchien ſoeben der hiſtoriſche Roman „Der
Herzog von Reichſtadt, Napoleons Sohn”. Auch hier hält ſich der
Ver=
faſſer wie in allen ſeinen früheren Romanwerken, ſoweit dies die
künſt=
leriſche Zweckmäßigkeit erlaubt, an die geſchich Wirklichkeit.
Ge=
ſchic” und klarblickend hat Janetſchek Ränke entwirrt und die Figur
ſeines Helden aus der nackten Wirklichkeit künſtleriſch lebendig und
pla=
ſtiſch erſtehen laſſen,
Ap. Anſelm Feuerbach: Ein Vermächtnis. Vollſtändige Ausgabe mit
acht Bildniſſen. Herausgegeben von Henriette Feuerbach,
(Verlag von Th. Knaur Nachf., Berlin W. 50. Preis in Leinen
2,50 RM.)
Das vorliegende Buch ſtellt ein eigenes Bekenntnis dar; es
ent=
ſtand ſchon zu Lebzeiten des Künſtlers, der dieſe Autobiographie nicht
vollenden konnte, da ihm der Tod die Vollendung aus der Hand nahm.
Henriette Feuerbach, ſeine Stiefmutter, hat dieſe hinterlaſſenen Papiere
geordet, ausgewählt und die Lücken durch Briefſtellen ausgefüllt und
die verſchiedenen Perioden durch ſelbſtändige Briefauszüge abgeſchloſſen.
Es ſteht in dieſem Buche nichts, was Anſelm Feuerbach in den guten
Stunden ſeiner letzten Jahre nicht ſelbſt geſchrieben, diktiert oder
ge=
ſprochen hat, und weil ſich der Künſtler in ihm ſelbſt offenbart, iſt dies
Buch ſo wertvoll. „Alle meine Werke”, ſagt er, „ſind aus der
Ver=
ſchmelzung irgend einer ſeeliſchen Veraulaſſung mit einer zufälligen
Anſchauung entſtanden. Nicht meine Schuld iſt es, wenn die Blüte
meiner Kunſt nicht voll und freudig in das Daſein getreten iſt. Was
die gütige Natur mir in die Seele legte, das hat die Härte und das
Unverſtändnis meiner Zeitgenoſſen in ſeinem Wachstum aufgehalten
und verkümmert”. So ſchrieb er im Jahre 1879. Einen intereſſanten
Beitrag zur Beurteilung Feuerbachs als Künſtleer und Menſch geben
die als Anhang beigefügten geiſtreichen „Apyorismen”.
Ap. Meditation. Zwölf Briefe über Selbſterziehung. Von Friedrich
Rittelmeyer (Verlag der Chriſtengemeinſchaft Stuttgart).
Die Menſchheit von heute wird überflutet von allen möglichen
Ratſchlägen zur Meditation von Weſten, Oſten und Süden her. Darin
drückt ſich die elementare Empfindung aus, daß die Innenkraft des
Menſchen geſtärkt werden muß, wenn ſie nicht der Außenwelt
unter=
liegen ſoll. Das Motiv zu der Ausgabe dieſes Buches iſt die
Ueberzeu=
gung, daß die Menſchheit der Gegenwart in allergrößter Gefahr ſteht,
nämlich auf dem Wege iſt, den Menſchen ſelbſt zu verlieren, indem er
zur Maſchine wird. Viele Menſchen fühlen heute, daß eine neue
Geiſtigkeit kommen muß, wenn der Menſch aus der Gegenwart heraus
die Welt verſtehen und zu den Rätſeln des Daſeins vordringen ſoll.
Man ſuchte dieſe Geiſtigkeit bald hier, bald dort, nur ſelten dort, wo
ſie wirklich zu finden iſt. In dieſem Buche wird der Weg gezeigt zu
einer Selbſterziehung, die dem Geiſte der Zeit entſpricht; es ſtrebt
nach dem Chriſtusgeiſt, der den „Himmel” in ſich hat, aber die Erde
ſucht. Die Betrachtungen, denen das Johannes=Evangelium zu
Grunde gelegt iſt, ſind als Briefe erſchienen für Menſchen, die Hilfe
in dem angedeuteten Sinne ſuchen; es iſt ein Buch zur Erbauung und
Stärkung für die, welche nach Vervollkommnung ihres inneren
Men=
ſchen ſtreben und ſtillen Stunden innerer Einkehr geweiht.
Nun
Beher, Rudolf v.: Mgine Begegnung wit Goethe und
Zeitgenoſſen. Bearbeitet von ſeinem Enkel Rudolf
genöſſiſchen Abbildungen. Preis broſch. 3,50 Mk., in
Brunnen=Verlag (Karl Winckler), Berlin SW 48.
Eine Fundgrube für den geiſtigen Menſchen, eine
barkeit iſt dieſes Buch, das ganzlich unbekanntes Ma=
weiten Kreis führender Männer der Oeffentlichkeit üb
von Beyer, ſeinen Zeitgenoſſen wohlbekannt als Die
ungariſcher Freiheitskämpfer, hat ein bedeutſames Tag
das ſein Enkel Rudolf Schade jetzt herausgibt.
Schilderungen der Jugendzeit, die Erziehung im
C=
unter dem Einfluß von Jahn und Zelter, der Kamere
Mendelsſohn=Bartholdy u. v. a.
Erich Auguſt Mayer: „Gottfried ſucht ſeinen Weg‟
lag, Wien, Berlin, Leipzig. Ladenpreis 9,00 RM.
Der hervorſtechendſte Eindruck dieſes Buches iſt der
Geſundheit und ſonniger Friſche. Wer Freude an
logiſchen Problemen hat, wird zu kurz kommen. We
o wie ſie lieben und leben, in ihrem natürlichen Ver
e=
will, der wird an dieſem Buche reſtloſes Entzücken
das Buch an Problemen unendlich reich.
Die Stadt der Wunder. Ein tolldreiſter Roman vor
Lefévre. Autoriſierte Ueberfetzung aus dem
Gert Frank. Oeſterheld u. Co., Verlag, Berlin W
In einer feuchtfröhlichen Nacht beſchließen drei
ſich ein Vierter zugeſelll, eine Pilgerfahrt zu Fuß
unternehmen, um die Reliquien der heiligen Thereſie
anzubeten. Unterwegs leben ſie von Almoſen. Sie
mildtätigen Menſchen ein Nachtlager, und trotz des
das ſie auf ihrer Pilgerfahrt führen, tun ſie
Wund=
ziehen ungeahnte andere Abenteuer nach ſich; aus
Ernſt, und die Vier finden ſich halb erſtaunt, halb
punkt einer ungeheuren religiöſen Bewegung wieder.
Suomi=Finnland, das Land der tauſend Seen. In
Johannes Oehquiſt und mit Unterſtützung
Finnlandkunde der Univerſität Greifswald herausge
Thierfelder. 255 Seiten. Mit 169 Bildern
karte im Anhang. 11.—12. Tauſend. Verlag von (
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Das Werk Franz Thierfelders, 1925 zum erſten
ſchaft mit dem Vorkämpfer für deutſch=finniſche Zu g
hannes Oehquiſt und mit Unterſtützung des Greifswe
Finnlandkunde herausgegeben, iſt im 11.—12. Tauſe
Die zuſtimmende Aufnahme, die es in der deutſcher
Preſſe gefunden hat, verdankt es ebenſoſehr ſeiner
ſtellung, wie ſeiner knappen und doch erſchöpfenden
Weſentlichen aus finniſcher Vergangenheit und Ge
Kapiteln wird ein Ueberblick über die Bodenbeſchaff
Pflanzen= und Tierwelt, Bevölkerung und Volksleb
ligions= und Bildungsweſen, Literatur und Kunſt,
Politik gegeben; daran ſchließen ſich ſtatiſtiſche Angabe 5e
Bevölkerung, Bevölkerungsbewegung, landwirtſchat
Handel, Schiff= und Luftfahrt, die die wichtigſten Zah bi=
1929 enthalten. Ein ungewöhnlich ausführliches Sc w
geſtattet dem Leſer, ſich ohne Mühe über alle wiſſ ber
heiten zu unterrichten. Die neue Auflage iſt innKtlich
heiten ergänzt worden und bringt im Anhang ein —
wahl aus dem reichen deutſch=finniſchen Schwifttum,
tieferes Eindringen in Einzelfragen und die reizvolle
zu erleichtern.
Pflanzen der Heimat (Schmeils naturwiſſenſchaftliche
Band. Herausgegeben von Profeſſor Dr. O. Sch
Tafeln mit Text von Profeſſor Dr. E. Leick. J inenban
RM. Verlag von Quelle u. Meher in Leipzig.
Die begeiſterte Zuſtimmung und der ungeheur Efolg
erſte Band von Schmeils „Pflanzen der Heimat” bei ar Nan
den gefunden hat, gab Veranlaſſung, im vorliegend tye
die Zahl der behandelten Pflanzen beträchtlich zu Aveit
ſchmucke Band gibt jedem Naturfreund Gelegenheit, ſ rrit den
zen näher bekannt zu machen, denen er auf ſeinem Fzier
Ferienausflügen uſw. begegnet.: Nahezu 80 Tafeln,
gemalt, führen dem Leſer die Pflanzen in wunde
und Plaſtik vor Augen.
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nack
ſummer 338
Freitag, den 6. Dezember 1929
Heftet 3,50 RM., Ganzleinen 5,50 NM.
dieſen ſind Deutſche, die unter anderen Leidensgenoſſen eine den Gemeinde.
Hins cieh i der Sicher: Normar. Weria Shrerl, Verin), ſo entetlt man Hinter dem Schalt den Meltwneiſer, der einen Verl.
hin Führer ſein kann, in dieſem Bande mit ſeinen vielen nachdenklichen
r Verſaller., Der lange Zeit in Sichizien unter den Baſchkiren Betrachtungen noch mehr als früher, und — den unbeſtechlichen
Hiſto=
hat, Erhiet, dort von den Bewohnern den Namen bairedin, riker. Der 1999er Numpelſtilzchen=Band „Ja, hättſte ... iſt wieder
igener Anſchaung lernte 7r das Schickſal der Verbannten kennen, einmal der ſchönſte, ſagen die entzückten Leſer aus der ſtändig wachſen=
Hriſit. nit iren Mern reiten. Deſe eintige deutiſche Frau im Meria Veronfka Nubafſcher: „Aanes”. Eine gotiſche Geſchicte von
ven Karagaiſteppe verurſacht bei den Männern ihrer Umgebung
einer Domkirchen und einem Elendhaus, von einem Mesner, einem
ue Eertschind usd Seienicherftiche Näindfe. Mie weite Stehne Goldſchneh und zwen güldenen Jungfrauen, 4 Seiten mit 13
Lef=
rem Grauen und ihrer ſeltſamen Anziehungskraft wird lebendig druckbildern. 160 Mk., 260 Schilling, 2 Franken. Verlag „Ars ſoere
ſchmilzt mit den Menſchen des Romans zu einer überzeugenden München 23.
Sonnlechner: Die vorletzte Liebe der ſchönen Frau Erzſébet.
Wenn Dichter aus einer Schule” kämen und nicht jeder „vom
an. Ausſtattung von Walter Tiemann. Geheftet 2,80 Mark, in Himmel gefallen” wäre, müßte M. V. Rubatſcher für eine Schülerin
En=
gleinen gebunden 4,50 Mark. Verlag Philipp Reclam jun, in rieas von Handel=Mazzetti gelten. Es iſt kein Zweifel: mit dieſer Ge=
Fig.
ſchichte, die im „gotiſchen Mittelalter” ſpielt, ſteigt Maria Veronika
Nubatſcher in den erſten Rang der katholiſchen Künſtlerinnen auf.
uſtalandſchaft mit ſchier endloſen Kornfeldern und Weideflächen Die beutſchen Jugendbünde, ein Handbuch ihrer Organiſation und ihrer
„zwiſchen verſtaubte Akazienalleen, die auf kaſtellartige Gehöfte
Seite 15
. Dieſe typiſch madjariſche Stimmung bildet die Begleitmuſik
Erlebnis eines jungen, nach Oeſterreich verſchlagenen
Oeſter=
der die Freundſchaft eines Magnaten gewinnt, aber den
um einer von beiden geliebten Frau willen im Duell tötet.
ein leidenſchaftlicher Kampf, der um die viel bewunderte ſchöne
rzſöbet entbrennt, von dem Oeſterreicher als
Schickſalsnotwendig=
rgenommen und von dem Ungarn mit dem wilden Feuer ſeiner
is zum unheilvollen Ende geführt.
ich von Hildebrand: Die Ehe. Oktav. Text zweifarbig.
=iten und 13 Kupfertiefdruckbilder. Büttenumſchl. 1,60 Mark —
Schill. — 2 Franken. (Verlag „Ars ſacra” Joſef Müller,
hen 23.
iſt beglückend, an etwas ſo Großes als eine Wirklichkeit glauben
„en, wie Hildebrand es hier von der Ehe darlegt und begründet.
Y und Karikaturenzeichner haben bekanntlich hier ein ergiebiges
ad die menſchliche Schwachheit liefert immer neuen Stoff. Der
— rechnet durchaus damit; aber durch Philoſophie und Religion
— über das Menſchliche, Allzumenſchliche hinaus: in ſchlichter,
greifender Darlegung des wahren Weſens der ehelichen Liebe.
Arnau: „Der geſchloffene Ring”, Roman. 384 Seiten. Broſch.
rM., in Ganzleinen geb. 4,80 RM. Baden=Baden 1929.
Merlin=
g G.m.b.H.
ank Arnau hat in dieſem problematiſchen Roman einen
geſchick=
ſicheren Griff in die aktuellſte Gegenwart getan. Die
Halt=
des Indizienbeweiſes iſt in dieſem abenteuerlichen Buch mit
Eindringlichkeit dargelegt. Der Mut Frank Arnaus dort, wo
muß, auch unliterariſch zu ſein, ſteigert ſogar die Prägnanz
Zerſonen und Handlungsmomente.
Reitz: „Die heilige Hüterin”. 316 Seiten. Geh. 5 RM., Leinen
N. Amalthea=Verlag, Zürich, Leipzig, Wien.
große Sehnſucht, die heute in vielen Menſchen brennt und ſich
ielfältigen Geſtalt unruhigen Suchens und Unerfülltſeins äußert
ſeeliſche Not in ihrem tiefſten Weſen zu deuten, ſie entſprechend
chten, die das Leben beherrſchen, bewußt zu machen und ihr die
ichtung zu geben, das iſt Sinn und Ziel dieſes rein dichteriſchen
rkes.
tilzchen, Ja, hätt’ſte . . . (Jahrgang 19281/29.) Broſch. 5 Mk.,
7,50 Mk. Brunnen=Verlag (Karl Winckler) Berlin SW 48.
dem ſoeben erſchienenen neueſten Bande „Ja, hätt’ſte
m=Verlag, Karl Winckler, Berlin), den man wieder faſt
durch=
behaglichem Schmunzeln, manchmal mit innerer Erhebung oder
ichem Zorn lieſt, ſtehen bisweilen Geſchichtchen und Berliner
ſe, bei denen man hell auflachen muß. Sieht man aber näher zu,
Romain Rolland: Das Leben des Ramakriſhna. In dieſem neuen Werk
Romain Rollands, eben im Rotapfel=Verlag, Leipzig, erſchienen (geb.
8,50 Mk.), vermutet man zunächſt eine bloße Fortſetzung des mit dem
„Gandhi” Begonnenen, aber es iſt ſeine großartigſte Steigerung, ſeine
Erfüllung. Während jene erſte Studie meiſterhaft in engem Rahmen
ein politiſch=ſoziales Wirken umriß, wird hier in wundervoll
beherr=
ſchender Fülle eine von niemandem geahnte Welt geſchildert; nicht mehr
ein Randgebiet, ſondern des heutigen wie des ewigen Indſen
eigent=
lichſtes Schöpfertum: ſeine Metaphyſik, ſeine religiöſe Erfahrung und
Tat. Dieſes Bildnis des Namakriſhna krönt Romain Rollands
epi=
ſches Lebenswerk in mehr als einer Hinſicht.
Schwarzwald=Sagen. Herausgegeben von Johannes Künzig. Mit 69
Abbüldungen, alter Kupfer= und Holzſchnitte. Geh. 8 Mk., geb.
10 Mk. (Alemanniſche Stammeskunde 1, „Deutſcher Sagenſchatz” im
Verlag von Eugen Diederichs in Jena.)
Zum erſten Male erſcheint hier eine Zuſammenfaſſung der Sagen
des ganzen Schwarzwaldgebietes auf wiſſenſchaftlich volkskundlicher
Grundlage. Keine Sage ſteht mehr vereinzelt für ſich. Denn es gibt
hier kein Sammlerprinzip nach Varianten mehr, ſondern einen
zuſam=
menhängenden Text, der in ſchlichtem Chroniſtenſtil oder mit dem
Volksmunde erzählt. Die Sagenmotive ſind klar herausgeſtellt, ſpätere
Zutaten weggelaſſen. Das Gebiet umfaßt nicht nur den ganzen zu
Baden und Württemberg gehörigen Schwarzwald, ſondern auch die
Rheinebene bis Karlsruhe als Vorlande.
Hefnrich Scharrelmann: So hab’ ich’s gemacht. Gelegentliche
Unter=
redung mit Kindern über religiöſe Fragen. 8. 112 Seiten. In
Ganzleinen 3 Mk., broſch. 2,10 Mk. Verlag Georg, Weſtermann,
Braunſchweig, Berlin W 10, Hamburg.
Durch Beiſpiele verſucht der Verfaſſer auf Grund jahrelanger
Be=
obachtungen zu zeigen, wie Ausgangspunkte für die Vertiefung der
religiöſen Erbenntnis des Kindes gefunden werden. Es läßt ſich
natür=
lich gerade für einen derartigen Unterricht kein methodiſches Schema
aufſtellen, die Perſönlichkeit des Lehrers iſt hier der vor allem
beſtim=
mende Faktor. Die Proben ſollen auch kein Muſter ſein, wie der
Ver=
faſſer im Vorwort ſagt, ſondern mit zur Anregung dienen.
Heinrich Scharrelmann: Der Kindergarten. Ein Buch für Mütter und
Erzieherinnen 4—7jähriger Kinder. 82. 120 Seiten. Preis in
Ganz=
leinen 3,80 Mk., broſch. 2,60 Mk. Verlag Georg Weſtermann,
Braun=
ſchweig, Berlin W 10, Hamburg.
Die Zahl der guten Bücher für 4—7jährige Kinder iſt auffallend
klein. Was der Verfaſſer hier den Eltern, Erzieherinnen und
Kinder=
gärtnerinnen bietet, ſind ganz anſpruchsloſe Geſchichten, aber ſie ſind
alle ohne Ausnahme auf ihre Wirkung ausprobiert. Nur wer ſelbſt
ſchon verſucht hat, in ganz einfaches Geſchehen mit den denkbar ein=
fachſten Ausdrücken und Mitteln des Stils Uleineren Kimdern
wirkungs=
voll darzuſtellen, vermag den „künſtleriſchen” Wert der nachfolgenden
Geſchichtlein richtrig zu beurteilen.
* Armolb Zweig: Pont und Anna. Kiepenheuer Verlag, Potsdam.
Baumeiſter Pont kehrt aus dem Kriege zurück und hat alles
Er=
innern verloren an das, was davor lag. Er kettet ſein Herz an eine
Tänzerin, der aber die ungelenke Schwere ſeines Weſens fremd iſt, und
die ihn nur als einen Kameraden unter vielen hat. Ein unbedachtes
Wort der Eiferſucht von Pont zerbricht das Verhältnis. Pont reiſt,
ſucht ſich zu entſpannen nach den ſchweren Jahren, doch ſeine Träume
verſchaffen ähm Tag und Nacht Annas Gegenwart, ſo daß er faſt der
Wirklichkeit entfremdet wird. Aber ſchließlich iſt Anna immer ſeltener
um ihn, langſam kehrt die verlorene Erinnerung an die Jugend wieder,
und als die Nachricht von Annas Tod ihn faſt niederwirft, da werden
die entſchwundenen Bilder immer klarer, und Pont ſteht wieder feſt
mitten in der hanten Welt der Realitäten. Das Buch zeigt wieder
Zweigs hervorragendes dichteriſches Vermögen und ein tiefes Erfaſſen
G.
der leiſeſten und verworrenſten Seelenvegungen.
Rudolf Lothar und P. G. Wobehouſe: Kikeriki. Luſtſpiel in drei
Auf=
zügen. Reclams Univerſal=Bibliothek Nr. 6998. Geheftet 40 Pfg.
Dieſem entzückenden Luſtſpiel liegt der gleichfalls in der Univerſal=
Bibliothek erſchienene Roman „Da lachen die Hühner” von P. G.
Wode=
houſe (Nr. 6878—80) zugrunde. Der Dichter, der auch in Deutſchland
bereits durch eine Reihe ſeiner humoriſtiſchen Romane bekannt
gewor=
den iſt, verſteht es wie kaum ein anderer, die Komik der Dinge und
die Tücke des Objektes in zwerchfellerſchütternder Weiſe darzuſtellen.
„Der große Hornlöffel”, Tiger / Hindus / Vagabunden / Fahrten und
Abenteuer eines Ausreißers. Von Eugen Reith. In
Ganz=
leinen gebunden 4,80 RM. Franckhſche Verlagshandlung, Stuttgart.
Ein Abenteurerbuch, das von der erſten Zeile an gefangen nimmt,
das mitreißt durch flammende Abenteuer, durch Erlebniſſe von
uner=
ſchöpflicher Schönheit. Das iſt keine Literatur, das iſt Leben ſelbſt,
das Leben voller Not, Gefahr, Freude und Sehnſucht. Das Erleben
erfährt hier auf dem Wege zum Wort keine Abſchwächung; es verblaßt
nicht, es iſt alles ſo lebendig, ſprühend dargeſtellt, daß man ſich mitten
hineinverſetzt fühlt in den Strom des Geſchehens, daß man alles mit
erſtaunlicher Friſche und Unmittelbarkeit miterlebt. Welche treffenden
Beobachtungen, welche Lebenserfahrung und Lebensklugheit ſind in
die=
ſem Buche niedergelegt.
Jack London: „Nur Fleiſch”, Broſch. 3 Mk., Leinen 4,80 Mk.
Uni=
verſitas, Deutſche Verlags=A.=G., Berlin.
Muß man wirklich jeden neuen Jack London=Band leſen? Ja,
man muß! Sehen Sie ſich doch einmal dieſen neuen Band an. Es iſt
ein Sammlung kleiner Erzählungen, wieder ganz anders als die
frühe=
ren, und wieder packend, ſpannend, ausgezeichnet, kurz: Jack London.
Peter Purzelbaum: Landſer und Muſchkoten (Kaezmarek IV). Preis
broſch. 2,80 RM. in Leinen 4,00 RM. Brunnen=Verlag, Karl
Winckler, Berlin SW. 48.
Ein neuer Kaczmarek, eine neue Quelle der Erheiterung für
alle Freunde des Humors! Von Freud’ und Leid des Soldatenſtandes,
von Kaſerne, Exerzierplatz, Manövergelände und Feldzug wird ſo
derb=friſch, ſo überzeugend wahr erzählt, daß man aus dem Lachen nicht
herauskommt.
Häuslicher Ratgeber, bearbeitet und herausgegeben von Dr jur. Martin
Rieckenberg. 434 Seiten. Preis 4,20 RM. Beſtellungen ſind
an den Wirtſchaftsverlag Arthur Sudau G.m.b.H., Berlin SW. 61,
Blücherſtraße 3, zu richten.
Mit dieſem Werke iſt ein Buch erſchienen, das auf ſeinem Gebiete
einzig daſteht. Auf alle Fragen, für alle Sorgen in großen und kleinen
Dingen, die im Privatleben, im Haushalt und in der Familie
auftau=
chen, hält der „Häusliche Ratgeber” eine Antwort oder einen Rat
bereit.
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Aufgabe darin, ihrer Kundschaft — gefeierte
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erhalten. Gesunde Haut ist die
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Täglich müssen die Poren von Staub und
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Seite 16
Freitag ten 6 Dezember 1929
Sport. Spiel und Zurnen.
Der Spork des Sonnkags.
Die Raſenſports im Vordergrund.
Auch am zweiten Dezemberſonntag füllen die Raſenſports den
größ=
ten Teil des Programms aus. Für den Winterſport bietet ſich bei der
milden Witterung vorerſt noch wenig Gelegenheit, und die
Hallenver=
anſtaltungen ſind diesmal ziemlich ſpärlich. Um ſo intereſſanter geht es
in den Raſenſports zu, wo es ſowohl im Fußball, Handball, Rugby und
Hockey entſcheidende Meiſterſchaftskämpfe und bedeutſame Privatſpiele
gibt. Im
Fußball
ſtehen die ſüddeutſchen Gruppen=Meiſterſchaftsſpiele
dicht vor dem Abſchluß. Vier von acht Meiſtern ſind bereits ermittelt,
einige weitere dürften an dieſem Sonntag hinzukommen. Auch im Kampf
um die Plätze und im Kampf um den Verbleib in der Bezirksliga
wer=
den weitere Gntſcheidungen reifen. Von beſonderer Bedeutung ſind die
Spieke Neckarau—Waldhof, Birkenfeld—VfB. Stuttgart, Phönix
Karls=
ruhe—Freiburger FC., FC. Bahreuth—Sp.Vg. Fürth, Rot=Weiß
Frank=
furt—Eintracht und FSV. Frankfurt—Union Niederrad. Der
Spiel=
plan hat im einzelnen folgendes Ausſehen: Nordbayern: 1. FC.
Nürnberg—FV. 04 Würzburg, Sp.Vg. Hof—VfR. Fürth FC.
Bah=
reuth—Sp.Vg. Fürth; Südbayern: Schwaben Augsburg—Wacker
München, Jahn Regensbuvg-Bayern München, München 1860—
Teu=
tonia München; Württemberg; Stuttgarter Kickers—
Sport=
freunde Stuttgart, FC. Birkenfeld—VfB. Sturtgart, Union Böckingen—
Germania Brötzingen; Baden: SC. Freiburg-Karlsruher FV.,
Phönix Karlsruhe—Freburger FC., FV. Villingen—FV. Raſtatt;
Gruppe Nhein: VfL. Neckarau—SV. Waldhof, FG. Rohrbach—
VfN. MannheimgC. 08 Mannheim—Sp.Vg. Mundenheim: Gruppe
Saar: VfR. Kaiſerslautern—FV. Saarbrücken, Boruſſia
Neunkir=
chen—Sportfreunde Saarbrücken, VfR. Pirmaſens—FC. Idar, Saar 05
Saarbrücken—FK. Pirmaſens; Gruppe Main: Rot=Weiß
Frank=
furt—Eintracht Frankfurt, FC. 93 Hanau-Kickers Offenbach, FSV.
Frankfurt—Union Niederrad, Griesheim 02—Germania Beber;
Gruppe Heſſen: FC. Langen—SV. Wiesbaden, Haſſia Bingen—
Wormatia Worms, SV. 98 Darmſtadt—Alemannia Worms. — Auch in
den anderen Landesverbänden des DFB. nehmen, die
Meiſter=
ſchaftsſpiele allmählich einen ſteigend intereſſanten Charakter an. Von
den Ereigniſſen im Ausland verdient in erſter Linie das in
Amſter=
dam ſtattfindende Länderſpiel Holland-Belgien Erwähnung,
Handball.
Die Kämpfe um die Süddeutſche Handballmeiſterſchaft werden in
den Gruppen am 8. Dezember mit den folgenden Spielen fortgeſetzt:
Nordbayern: Pol. Nürnberg-Bamberg, Pfeil Schweinau-Bar
Kochba Nürnberg, Sp.Vg. Fürth—FC. Bayreuth, Franken Nürnberg—
SC. Nürnberg, ASV. Nürnberg—1. FC. Nürnberg; Südbayern:
SSV. Ulm—Ulm 94, ASV. München—DSV. München;
Württem=
berg: Stuttgarter SC.—Kickers Stuttgart, VfB. Stuttgart—
Sport=
freunde Eßlingen, Sportfreunde Tübingen—KSV. Zuffenhauſen, SV. 05
Reutlingen—Sp.Vg. 03 Tübingen; Bezirk Main / Heſſen:
Ab=
teilung 4: Pol. SV. Darmſtadt-VFR. Schwanheim, SV. 9
Darm=
ſtadt—Arheilgen, Kickers Offenbach-Langen, Rot=Weiß Frankfurt—Rot=
Weiß Darmſtadt; Gruppe B: Mainz 05—SV. Wiesbaden, Hakoah
Wies=
baden-Pol.SV. Wiesbaden, Alemannia Worms-Pol.SV. Worms,
Wormatia Worms—Reichsbahn Wiesbaden.
Hockey.
Die zahlreichen größeren Hockey=Privatſpiele des Sonntags werden
den beſonderen Charakter haben, daß man bei ihnen die für die
Ver=
tretung beim Länderturnier in Barcelona in Ausſicht genommenen
Re=
präſentativen auf ihre gegenwärtige Form kontrolliert.
Rugby.
Auch im Rugby fallen jetzt in den Kreiſen die Entſcheidungen. In
Süddeutſchland hatte Bayern bereits ſeinen Meiſter, die Spiele ſind
aber annulliert worden und müſſen wiederholt werden. In den
übri=
gen Kreiſen gibt es am Sonntag die folgenden Spiele: Mainkreis:
TV. 60 Frankfurt—SC. 80 Frankfurt; Südkreis; VfB. Stuttgart—
RK. Pforzheim; Kreis Heidelberg: SC. Neuenheim—-RK,
Heidelberg, BC. Heidelberg—R.=Geſ. Heidelberg.
Boxſport.
Der deutſche Schwergewichtler Ernſt Gühring iſt für den
Sonn=
tag nach Mailand verpflichtet worden, wo er auf den Italiener
Ro=
berto Roberti treffen ſoll.
Fechten.
In Offenbach iſt das größte Turnier der Sportfechter
des Jahres im Gang. Die beſten Fechter Europas von zehn
Na=
tionen ſtehen im Kampf. Unſere deutſchen Vertreter werden es nicht
leicht haben, ſich zu behaupten.
Schwerathletik.
Der urſprünglich für den 8. Dezember vorgeſehene Länderkampf
der Amateurringer Deutſchland—Frankreich iſt auf einen noch nicht
näher beſtimmten Termin im Frühjahr verlegt worden. Dafür giübt
es im Ausland zwei Länderkämpfe, und zwar in Helſingfors zwiſchen
Schweden—Finnland und in Oslo zwiſchen Norwegen—
Dänemark.
Tennis.
In Leipzig treffen ſich mitteldeutſche und Berliner Tennislehrer
zu einem Hallenturnier. — In den übrigen deutſchen Tenmishallen
herrſcht, abgeſehen von kleineren Klubkämpfen und vom
Trainings=
betrieb, Ruhe.
Schwimmen.
Auch im Schwimmſport gibt es am 8. Dezember keine größeren
Ereigniſſe. Von verſchiedenen Klubkämpfen verdient der zwiſchen
SV. 99 München und Bayern 07 Nürnberg Erwähnung.
Leächtathletik.
Unſer Mittelſtreckenrekordmann Dr. Peltzer will am Samstag
im Fernen Oſten bei einem Sportfeſt in Manila an den Start gehen.
Kraftſpork.
Akhl.=Berein Vorwäeks 65 Groß=Zimmern gegen
Kraffſporkverein Mainz 1888 11:8.
Am Sonntag hatten beide oben angeführten Vereine in Mainz
(Schöfferhof) um 10 Uhr einen Mannſchaftskampf im Ringen (Oberliga)
auszutragen, welcher mit dem Reſultat 11:8 zugunſten der Vorwärts=
Mannſchaft endete. Mainz wollte auf heimiſchem Boden keine Punkte
verlieren, was ihnen jedoch durch das Stärkeverhältnis der techniſchen
Vorwärts=Mannſchaft nicht gelang. Der unparteiiſche Schiedsrichter,
Herr Lotz aus Dieburg, konnte in ſeinen Entſcheidungen gefallen und
hatte jederzeit die Kämpfer feſt in der Hand.
Bocen.
Rol-Weiß, V.ſ.R. Darmſtadi.
Am Samstag, den 7. d. M., ſteigen in Nüſſelsheim a. M. die
natio=
nalen Meiſterſchaften des D.A. S.V. von 1891. Von der Boxabteilung
des Rot=Weiß=VfR. werden acht Kämpfer ſtarten.
Der erſt 13jährige Fritz Staudt, der ſchon einige ſchöne Kämpfe
be=
ſtritten hat und Gaumeiſter 1929 iſt, wird ſein ganzes Können entfalten
müſſen, um einen der erſten Plätze im Papiergewicht zu belegen.
Kreis=
jugendmeiſter Alfred Kuhn, der in derſelben Klaſſe ſtartet, hat wohl
mehr Ringerfahrung als Staudt, aber kein leichtes Spiel, die
Meiſter=
ſchaft zu erringen. Im Fliegengewicht wird Heinrich Blum, der mit
Ausnahme eines Schaukampfes noch nicht im Ring kämpfte, gute
Aus=
ſichten haben. Von Erwin Eiſenberg wird erwartet, daß er im
Ban=
tamgewicht den Verein würdig vertritt. Auch der erſtmalig im Ning
ſtehende Hans Jährling, der im Federgewicht ſtartet, wird ſich ſchon
einen guten Platz erkämpfen können. Der Leichtgewichtler Karl Bork,
der Gaumeiſter iſt, hat mit dem Siege über Altmeiſter Boek vom Ath.=
Sp.V. 1895 Darmſtadt den Beweis erbracht, daß er ſeinen Mann zu
ſtellen vermag. Karl Hofmann, der nun im Weltergewicht kämpfen muß,
hat durch den k. v. Sieg über den ringerfahrenen Rohde=Rüſſelsheim
bewieſen, daß er zu kämpfen verſteht. Im Mittelgewicht ſtartet der
Gaumeiſter Heinrich Köhler. Er hat mit Bork und Kuhn die beſten
Ausſichten auf Erfolg.
Hoffen wir, daß die Kämpfer Darmſtadts Farben würdig vertreten.
Als Sekundanten fahren Guſtav Heß und Georg Weckbach mit. Willi
Weckbach wird als Punktrichter mitarbeiten.
Nummei
Germania 03 Pfungſtadt — Sp. Bag. 04 Arheilgen.
Germania Pfungſtadt trägt am kommenden Sonntag ſein letztes
Spiel der Vorrunde gegen den langjährigen, alten Rivalen Sp.Vgg. 04
Arheilgen aus. Der Reiz der Begegnung wird dadurch erhöht, daß
beide Mannſchaften ſeit über 2 Jahren ſich nicht mehr gegenüberſtanden.
Erinnert ſei an die intereſſanten Kämpfe im Spieljahr 26/27, in denen
Arheilgen ſich den Aufſtieg zur Bezirksliga ſicherte. Zu Beginn der
diesjährigen Verbandsſpiele war Arheilgen nicht ganz auf der Höhe;
inzwiſchen hat ſich die Elf gefeſtigt und Erfolg auf Erfolg errungen.
Man hat am „Arheilger Mühlchen” die Hoffnung auf die Meiſterſchaft
keineswegs aufgegeben, und wird deshalb bemüht ſein, geſtützt auf die
altbewährten Kräfte Benz, Barnewald, Becker, Murmann und den
Tor=
ſchützen Rückerich, in Pfungſtadt zum Erfolg zu kommen. Ob dies
ge=
lingt, hängt natürlich auch vom Platzbeſitzer ab, deſſen gutes Abſchneiden
in den Verbandsſpielen den Beweis für ſein berechtigtes Verbleiben in
der Kreisliga brachte. Erſt am vergangenen Sonntag ſtellte Germania
Pfungſtadt ihr Können erneut unter Beweis in einem Privatſpiel. Der
Tabellenführer des Rhein=Main=Kreiſes Opel=Rüſſelsheim
mußte ſich auf eigenem Platze mit einem Unentſchieden, 3:3, begnügen.
Alles in allem darf mit einem ſpannenden Kampf gerechnet werden,
der, was die Hauptſache iſt, ruhig und fair verlaufen möge.
Handkall
„ne
Rol-Weiß, V.ſ.R. Darmſtadt — Rol-Weiß Frankfurk.
Am kommenden Sonntag, vorm. 11 Uhr, trifft die Handball=Liga
des Rot=Weiß=VfR. Darmſtadt auf ihren Namensvetter aus Frankfurt.
Dieſes Spiel iſt für die Darmſtädter inſofern von beſonderer
Bedeu=
tung, als es die Vorentſcheidung darüber iſt, ob Rot=Weiß=VfR.
weiter=
hin der erſten Spielklaſſe angehören wird, oder ob die Mannſchaft den
Abſtieg antreten muß. Die Darmſtädter Rot=Weißen ſind dieſes Jahr
durch zahlreiche Spielerausfälle und ſonſtige Umſtände erſt ſehr ſpät
in Fahrt gekommen; aber nachdem ſie einmal ihre Kriſe überwunden
hatten, haben ſie mit einer beiſpielloſen Energie und Tatkraft das
Ver=
ſäumte nachzuholen verſucht. Die Mannſchaft hat in den letzten ſechs
Wochen kein Spiel mehr verloren und die erzielten Ergebniſſe (gegen
Arheilgen 6:1, gegen Schwanheim 3:0, gegen Fußballſportv. Frankfurt
3:3) beſagen nur zu deutlich, daß der alte Kampfgeiſt wieder eingezogen
iſt. Immerbin muß ſich die Mannſchaft noch mindeſtens 5 Punkte aus
den noch ausſtehenden Spielen erkämpfen, wenn ſie ſich mit eigener Kraft
ſichern und ihre vorjährige günſtige Poſition wieder erringen will.
Wenn wir gerade das Spiel gegen Rot=Weiß Frankfurt mit
be=
ſonderem Intereſſe betrachten, ſo wegen der Tatſache, daß die
Darm=
ſtädter bis jetzt noch nie gegen dieſe Frankfurter Mannſchaft gewonnen
haben. Es ſei hier nur an die vorjährigen Verbandsſpiele und an die
Ligaaufſtiegſpiele erinnert. Es mag hier ein zufälliges Verhängnis
vor=
liegen. Jedenfalls iſt den Darmſtädtern äußerſte Vorſicht anzuraten.
Falſche Vorſtellungen über angebliche Schwächeverioden des Gegners
können leicht zur Fortſetzung der Tradition führen.
Rot=Weiß=VfR. ſtellt dieſes Jahr eine vollkommen neue
Mann=
ſchaft, die mit ebenſo vollkommener Unvoreingenommenheit dem
Geg=
ner gegenübertreten ſollte. Dazu kommt, daß die Hintermannſchaft der
Darmſtädter dieſes Jahr ſtärker als je (trotz Erſatz für den leider noch
immer nicht geneſenden Hanſen) iſt und dem Gegner eine harte Nuß zu
knacken geben ſollte. Wird der Sturm ebenſo produktiv wirken wie
gegen Schwanheim und den Fußballſportverein, dann dürften die
Er=
folge alſo nicht ausbleiben. Unter dieſen Vorausſetzungen tippen wir
auf einen knappen Sieg der Darmſtädter. — Das Spiel, das morgens
um 11 Uhr durch keine Konkurrenztreffen zu leiden hat, ſollte ſicherlich
zahlreiche Handballintereſſenten auf den Rot=Weiß=Platz an der
Rhein=
allee locken.
Doukſch
Handball in der LeL.nden Turnerſchaft.
Odenwaldgau.
Der 1. Dezember 1929 brachte folgende Ergebniſſe:
1. Pflichtſpiele:
Kreis=Klaſſe Oſt: Klein=Wallſtadt—Erbach 1:3.
Walldorf—Groß=Umſtadt 1:2.
Meiſter=Klaſſe: Groß=Umſtadt—König I 0:3.
B=Nord: Sickenhofen—Richen 3:5 (abgebrochen).
B=Süd: König II—Momart I 1:2.
C=Klaſſe: Momart—Groß=Zimmern 2:0.
2. Freundſchaftsſpiele:
Reinheim—Heubach 7: 2.
Kirch=Brombach I—Michelſtadt I 3: 4.
Habitzheim—Altheim 0: 4.
Wald=Amorbach-Mümling=Grumbach 2: 1.
Langſtadt I—Schaafheim 4: 1.
Michelſtadt II—Klein=Umſtadt II 4: 1.
In Groß=Umſtadt tritt König I mit neun Mann
gege=
geſchwächte dortige Zweite an. Es entwickelt ſich ein hartes
König gewinnt. Das Treffen Sickenhofen—Nichen iſt in
Halbzeit ſportlich ſehr ſchön, in der zweiten nimmt es ſol
an, daß es der Schiri 5 Minuten vor Schluß abbrechen muß
lann erneut einen Sieg buchen; von ſeinem Platz als Kla
B=Süd iſt es nun nicht mehr zu verdrängen. Das Spie
offen. Hätte König II nicht allzu viel Erſatz einſtellen müf
gebnis hätte leicht umgekehrt lauten können. Groß=Zimm
ſeinen Siegeszug fort. Hergershauſen — Langſtadt
liefer=
ausgeglichenen Kampf, den Hergershauſen infolge körperl
legenheit für ſich entſcheidet. Der hohe Sieg Reinheims ließ
Das Treffen in Kirch=Brombach verlief erwartungsgemäß,
Nuhe von ſeiten einzelner Spieler wäre dem Ganzen
ſeh=
geweſen. Mümling=Grumbach hielt ſich gegen Wald=Amorb.
fer und erzielte ein ehrenvolles 2: 1. Langſtadt war tech
heim überlegen. Der Sieg Michelſtadts, das mit 10 Mann
verdient. — Kommenden Sonntag ſpielen:
Pflichtſpiele.
Meiſter=Klaſſe: Groß=Umſtadt-Nieder=Klingen,
König—Michelſtadt.
A=Klaſſe: Höchſt—Hergershauſen,
Erbach II—Lützel=Wiebelsbach.
B=Nord: Groß=Bieberau-Langſtadt,
B=Süd: Momart—Steinbuch,
C=Klaſſe: Groß=Zimmern—Altheim.
Der Kampf Diener—Carnera, der in London ausger
wurde um zwei Tage, auf den 17. Dezember verlegt.
Die Meiſterſchaftskämpfe des Siidweſtdeutſchen Amg Horg
bandes werden am 5. und 6. April 1930 in Frankfurt aus g
Der Weſtgau im DSV. hat ſeinen Austritt aus dem
Schwimmkreis erklärt und beantragt, ihn zum ſelbſtändig
erheben.
Geſchäftliches.
Reſtaurant „Zwölf Apoſtel!” Wie bereits bebannt hat
Gebhart am 15. Oktober ds. Js. das Reſtaurant „Zun,
falltor” Ecke Nieder=Ramſtädter= und Teichhausſtraß
Roßdörferſtraße) übernommen. — Die Biere, die dort Emn
ſchank gelangen, kommen aus der Apoſtelbrauerei Worm end
daher das Lokal fortan den Namen Reſtaurant „Zwölwoſ
führen. — Die Taufe findet heute abend in den feſtlid /Eorf
Räumen ſtatt. Näheres ſiehe Anzeige.
Muß man es riechen?
Sie und Ihre Familienmitglieder kennen zur Genüge
Geruch, dieſe unliebſame Nebenerſcheinung des Bohnerns oaf
aber vermieden werden. Nehmen Sie anſtatt des gewöhnli
wachſes, das oft des Preiſes wegen vorgezogen wird, ei ttes.
reinen ausgeſuchten Edelhartwachſen und gutem,
amerikani=
tinöl hergeſtelltes Wachs — das iſt „Wichsmädel”. „Wichsm
einen ganz ſchwachen, milden Geruch, der gern geduldet wir
zielen Sie mit geringer Mühe dauerhaften Hochglanz. —
braucht nur hauchdünn aufgetragen werden. Darum reicht archn
als doppelt ſo weit — es iſt alſo in Wirklichkeit billiger, Erwe
Sie für Ihr Heim nur noch „Wichsmädel”
Reiſegutſcheine des Norddeutſchen Lloyd.
Auch zum diesjährigen Weihnachtsfeſt empfiehlt der
Lloyd die von ihm herausg gebenen Reiſegutſcheine. S Sr
nach Wunſch zu den verſchiedenſten Preiſen für Fahrten na Aen mö
lichen Zielen ausgeſtellt werden. Es kommen daher nicht e
fellſchafts= und Vergnügungsfahrten nach dem Süden
ſondern auch kurze und längere Erholungs= und Studi
Ueberſee in Frage. (Siehe auch heutige Anzeige.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag. 6. Dez. 12.15: Schallplatten: Geſang
O 15.15: Jugendſtunde. O 16: Konzert. Funkorch. O 18:
in Wiſſenſchaft und Technik. 6 18.20: Wochenſchau. 6 18.:
der
ie: Alexei Toiſtoi und ſeine „Komödie der Ve
— Aus Alexei Tolſtois Schriften. 19.05: Briefkaſten
O. E. Sutter. 19.30: Schallplatten: Opern=Abend.
Stuttgart: Querſch iitt durch die europäiſche Muſik ſei
Ausf.: Philharmon. Orch. Stuttgart. Hans Hofele
O 21.30: Stuttgart: Frauen vor Gericht. Bilder aus
palaſt, .. Beiträgen von Lagerlöf, Luxemburg, Sling
23: Stuttgart: Schlagerſtunde. Mitw.: Käte Mann,
C. Struve, Tanzkapelle des Funkorch. O 0.30: Nur
Nachtkonzert. Funkorcheſter.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Freitag, 5. Dez. 9: Landw. Rat K
Stallmiſt und ſeine Verluſte. O 9.30: Ober.=Reg.=Rat
Prof. Dr. Lampe: Von New York nach New Orleans:
ton, Virginia. 10: Haireddin und Dr. Würzburge
kurdiſtan. O 12: Schallplatten. 14.30: Kinderſtunde
bunt. O 15: Geh. Med.=Rat Prof. Dr. Fürbringer;
iſt. Ihr Blutdruck? 0 15.45: Dr. Elſe Hildebrandt:
der Eherrau auf Arbeit. 6 16: Ober.=Stud.,Dir. D
brunn: Die Stellung unſerer Jugend zur Literatur. o 16
zig: Koloraturen. Mitw.: Liſel Sturmfels (Geſang),
(Flöte). 6 17.30: Prof. Dr. Mersmann: Geſpräche üb
6 18: Präſ. Prof. Dr. Wagemann: Die Wirtſchaftsak
der Eheſchließungen. O 18.30: Engliſch für Fortgeſchrittene
Reg.= und Gewerbeſchulrat Prof. Stolzenburg: Spinnerei.
Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte. 20: Zur Unt
Original Tegernſeer Trio: Felix (Schoßgeige), Steffi
Karl (Gitarre). O 20.30: München: „Alkeſtis”. Ein G
Chöre: und Orcheſter von Hermann Wolfgang von
hauſen. Sprecher: Kurt Stieler. Mitw.: Funkorcheſter,
6 22.30: Nachtmuſik. Hansheinrich Dransmann mit dem
Orcheſter.
Rozar
9
un
Eait
Lunter=
Sch
Giuſt
ig
88.5
2.A0:
Eung
4her),
Tiers=
Echor,
Znie
Wekterbericht.
Ausſichten für Freitag, den 6. Dezember: Erneute Wettt )e
rung, meiſt wolkig und trübe, mild, vereinzelte Niede
hafte ſüdweſtliche Winde.
Ausſichten für Samstag, den 7. Dezember: Noch vielfach e
vereinzelten Schauern, mild, jedoch ſpäter etwas kühler.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maup:
Veranwpoeilich für pollik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiglt T.4
1m
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugek
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſf: Andrea‟ "
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
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Ee
1 Herrei
F
mittl. ſt
Herrei
mittl. ſe
M zu v.
ſtraße 14
50 un
zu ver
u. 3.
jeinnahmen und =Ausgaben im Okkober.
Veröffentlichungen des Reichsfinanzminiſteriums betrugen
RM.) im ordentlichen Haushalt die Einnahmen im
Okto=
agen 612,7 im September), die Ausgaben 995,9 (830,1), ſo
breinnahme von 76,4 (ehrausgabe von 187.4) verbleibt.
entlichen Haushalt ſtellten ſich im Oktober die Einnahmen
die Ausgaben auf 30,3 (32,2), ſo daß ſich eine
Mehraus=
s (Mehreinnahme von 49,3) ergibt. Für das laufende
— (von April bis Oktober 1929) betrugen die
entſprechen=
im ordentlichen Haushalt 5909,7 bzw. 5755,4, bei einer
e von 154,3, und im außerordentlichen Haushalt 325,2
; einer Mehreinnahme von 92,4. Unter Berückſichtigung
träge aus 1928 für beide Haushalte ſtellt ſich der
Fehl=
men auf 812,2. Der Kaſſenbeſtand der Reichsbank betrug
38 (Ende September 35). Die ſchwebende Schuld belief
her zuſammen auf 1219,6 (1152,7). Die Erhöhung iſt auf
der unverzinslichen Schatzanweiſungen um 53,7 und die
es Betriebskredites bei der Reichsbahn von 52,4
zurück=
en ein Rückgang der begebenen Reichswechſel um 23,9,
zfriſtigen Darlehen um 15,3 gegenüberſtehen.
Wirtſchafkliche Rundſchau.
e Preußiſche Schatzanweiſungen. Die Seehandlung bietet
ceußiſche Schatzanweiſungen an mit ſechsmonatiger Lauf=
Fälligkeit am 10. Juni 1930. Da die Zinſen im voraus
n. ſtellt ſich die Nettoverzinſung auf 8,3 Prozent. Der
übernommenen Nennbetrages iſt mit 9 Prozent
beleih=
m ſind Rediskontmöglichkeiten vorgeſehen.
ihr von Metallhalbzeug im Oktober. Die Ausfuhr von
aus Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Zink, Zinn und
gen ſtellte ſich im Okrober nach den in der „Metallwirt=
Itlichten Berechnungen des Zentralverbandes der deutſchen
verks= und Hütten=Induſtrie e. V., Berlin, auf 8785,3
O2 Mill. RM. im September 1929 und 5229,4 Tonnen im
12 Mill. RM. im September 1929 und 5229,4 Tonnen im
307 Mill. RM. im Oktober 1928. Die Geſamtziffer für
fuhr verteilt ſich auf die einzelnen Halbzeuggruppen wie
onnen Aluminiumhalbzeug, 837,3 Tonnen Bleihalbzeug,
Zinkhalbzeug, 35,5 Tonnen Zinnhalbzeug, 55,0 Tonnen
7281,1 Tonnen Halbzeug aus Kupfer und
Kupferlegie=
m erſten zehn Monaten 1929 ſtellte ſich die geſamte
Halb=
if 74587,5 Tonnen im Werte von 139 788 Mill. RM.
Tonnen im Werte von 112 959 Mill. RM. in der gleichen
gres.
Melallnotierungen.
er Metallnotierungen vom 5. Dezember ſtellten ſich für
N., Reinnickel 350 RMM., Antimon Regulus 65—69 RMM.,
7., Reinnickerl 350 RM., Antimon Rogulus 65—69 RM.,
—68,25 RM.
er Metall=Termine vom 5. Dezember ſtellten ſich für
nuar 133 (134), Februar 133,25 (134), März 133,50 (134),
4), Mai 133,75 (134,25) Juni, Juli, Auguſt 134 (134,50),
ober 134,25 (134,25), November 134,25 (134,25), Dezem=
Tendenz: ſtetig. Für Blei: Januar 40,75 (41,25), Fe=
) März 41,25 (41,75), April 41,50 (42), Mai 41,7 (42)
5 (42,25), Auguſt 41,50 (42,75), September 42,50 (42,75),
43), November 43 (43), Dezember 40,75 (41). Tendenz:
k: Januar 39,50 (40,25), Februar 40,25 (40,50), März
il 41,50 (41,50), Mai, Juni 41 (42), Juli 41 (42,50),
der 42,50 (43) Oktober 42,50 (43,50), November 42,50 (44),
1,50). Tendenz: ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten
zmmern beigefügten Brief.
* Produktenbericht vom 5. Dezember. Bei etwas redu=
Yngen des Auslandes verkehrte die Börſe in ruhiger
nichtoffiziellen Verkehr nannte man gegen halb 1 Uhr
2 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inländ. 27,25,
32, Roggen inländ. 2,25, Hafer inländ. 17,50—18,
iſche, württembergiſche und rheinheſſiſche) 2—21, pfäl=
5, Futtergerſte 17—18, Mais mit Sack 19,25, ſüddeut=
I Spezial Null 39,75, ſüdüd. Weizenauszugsmehl 43,75,
tmehl 29,75, ſüdd. Roggenmehl 29,25—32,25, Kleie 10,25
seber mit Sack 16—16,75.
pduktenbericht vom 5. Dezember. Infolge der
enttäu=
igen von Ueberſee vermochte die leichte Belebung, die
Broduktenmarkt geltend gemacht hatte, nicht anzuhalten.
kt reagierte ſtark auf die Preisrückgänge an den
über=
börſen, und ſowohl für prompte Ware als auch im
Roggengeſchäft beſtand nur zu etwa 2 Mark niedri=
Laufluſt. Die ſpäteren Sichten am Lieferungsmarkte
rhältnismäßig beſſer gehalten. Das Inlandsangebot
* iſt ausreichend, wenn auch nicht dringlich, und findet
gten Preisniveau Unterkunft. Der Ausweis der
In=
udelskammern in Berlin über die am 30. November
rräte läßt für Weizen kaum eine Veränderung
er=
genbeſtände haben ſich dagegen um 4000 Tonnen ver=
O von Hafer 1000 Tonnen mehr ausgewieſen werden.
D Roggenmehle ſind die Mühlen zu leichten Preiskon=
Abſchlüſſe beſchränkten ſich auf Deckung des laufenden
ſteht reichlich zur Verfügung und iſt eher ſchwächer.
Biehmärkke.
er Viehmarkt vom 5. Dezember. Aufgetrieben waren
Iber, 11 Schafe. Die Preife ſtellten ſich für a) 78—84,
—70 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf: lebhaft geräumt.
Rleinviehmarkt vom 5. Dezember. Dem heutigen
baren zugefahren: 147 Kälber, 1 Schaf, 42 Schweine,
Säufer und 8 Ziegen. Bezahlt wurden für Kälber 60
5—48, Schweine nicht notiert, Ferkel bis vier Wochen
rer Wochen 24—33, Läufer 36—50, Ziegen 12—24.
* kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Ferkeln und
Biehmarkt vom 5. Dezember. Aufgetrieben waren:
2 Kälber, 561 Schafe, 420 Schweine. Marktverlauf:
Iſe rege ausverkauft, Schweine mittelmäßig geräumt,
gen Auftriebes nicht notiert. Preiſe: Kälber b) 77
916—72, Schafe 43—46, b) bis c) 38—42, d) 30—37.
Spreiſe: Ochſenfleiſch 1. Qual. 90—35, 2. Qualität
rſch 85—90, Kuhfleiſch 2. Qual. 60—70, 3. Qual. 50
2 2. Qual. 100—110, Hammelfleiſch 85—30, Schweine=
Defrierfleiſch Vorderviertel 56, Hinterviertel 65,
Ge=
pend.
9
Merikaniſche Kabelnachrichten
nach Meldungen aus Chicago am 5. Dez.:
2Slzen, Dezember 1263, März 1338, Mai 137½,
s, Dezember 8934, März 95½, Mai 975, Juli
Söember 46½, März 50, Mai 51½; Roggen, De=
109, Mai 106½.
Sd 10/475, Jan. 10,875, März 11,10, Mai 11,275.
Eichte Schweine 8,75—9,25, ſchwere Schweine 8.85
Nezufuhren in Chicago 60 000 im Weſten 169000.
Aumwolle: Dezember 17,18. Januar 17,32.
Nach Meldungen aus NewYork am 5. Dez.
ing Weſtern 11,20; Talg, extra loſe 8.
ien, Rotwinter n. Ernte 144½, Hartwinter n.
Deals 1083; Mehl 6—6,50; Getr. Fracht nach
sh, nach dem Kontinent 8—9 L.
Ia ſtetig, Umſatz 189, Loco 9½, Dezember 9.23
3ruar 951, Marz 9,65, Mai 9.95, Juli 10.17,
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. Dezember.
Die Börſe konnte zum amtlichen Beginn die freundlichen, weiter
be=
feſtigten vorbörslichen Kurſe nicht ganz behaupten. Die erwarteten
Aus=
landskäufe fanden zunächſt keine Fortſetzung, ſo daß die Spekulation, wie
bereits zur geſtrigen Abendbörſe zu beobachten war, zu weiteren
Reali=
ſationen überging. Alle günſtigen Momente, wie erhöhte Dividende bei
Siemens, Schuckert, Farbeninduſtrie uſw., wurden nicht mehr beachtet,
im Gegenteil verwies man auf die Geldverknappung, die auch die
See=
handlung zu einer Erhöhung ihrer Zinsſätze veranlaßte. Die
Zahlungs=
einſtellung des weit über Frankfurt hinaus ſehr angeſehenen Bankhauſes
Heinrich Emden wird zwar für die Börſe keine ſehr bedeutenden
Rück=
wirkungen haben, wirkt aber um ſo ungünſtiger rein ſymtomatiſch und
pſhchologiſch. Sodann verſtimmt außerordentlich der fortgeſetzte
Kurs=
rückgang am Kunſtſeidemarkt, wo Aku erneut 5,25, Bemberg 7,5
Pro=
zent verloren. Die Verwaltungsäußerung von Aku wird nicht gut
auf=
genommen. Bei Bemberg wird beſtimmt mit einer ſtärkeren
Dividenden=
kürzung gerechnet. Immerhin lagen überwiegend die Eröffnungskurſe
noch über dem geſtrigen Abendſtand. Farben unverändert, Montanwerte
auf anhaltende rheiniſche Käufe und auf günſtige Aufnahme des
En=
queteberichts durchweg 0,5—1 Prozent bei größeren Umſätzen befeſtigt.
Kaliwerte etwas behauptet, Zellſtoffwerte konnten ſich bis 1 Prozent
befeſtigen. Weniger lebhaft lagen Elektroaktien, Siemens unverändert,
Heute findet eine vorbereitende Sitzung über die noch in dieſem Monat
vorzulegende Bilanz 1928/29 ſtatt. Man rechnet mit unverändert 14
Prozent Dividende. Auch die übrigen Elektrowerte zeigten keine
weſent=
liche Kursänderung. Chade 11 RM. feſter. Von Einzelwerten
ver=
loren Dt. Linoleum 3 Prozent. Metallgeſellſchaft waren unverändert,
ebenſo Scheideanſtalt, Südd. Zucker bröckelten mäßig ab.
Schiffahrts=
werte gut behauptet. Der Börſenverlauf wurde infolge der
Geſchäfts=
unluſt und unter dem Eindruck der neuen Bankinſolvenz ſchwächer und
verzeichnete, teilweiſe Rückgänge von 2—3 Prozent. Weiter gedrückt
waren Kunſtſeidewerte. Am Rentenmarkt ſetzten Mexikaner ihre
Auf=
wärtsbewegung um 0,5 Prozent fort. Tagesgeld iſt 7,5 Prozent.
Lon=
don—New York 4,8810, Reichsmark-Pfunde 20,385/s, Dollar 4,1767½.
Die Nachbörſe war leicht abgeſchwächt.
An der Abendbörſe war die Haltung ſchwächer, da auf einigen
Märkten Material herauskam, das bei der allgemein herrſchenden
Luſt=
loſigkeit und Zurückhaltung nur bei entſprechenden Kursrückgängen
auf=
genommen wurde. Das Geſchäft war nicht umfangreich. Angeboten
waren vor allem Scheideanſtalt, die 3,75 Prozent einbüßten, ferner J. G.
Farben, Metallgeſellſchaft, Siemens, Zellſtoff Aſchaffenburg und
Bem=
berg, die Kursverluſte von 1,5—3 Prozent verzeichneten. Chade=Aktien
waren dagegen weiter gefragt und erneut 3 Mark höher. Renten faſt
ohne Geſchäft.
Berlin, 5. Dezember.
Im Gegenſatz zu den letzten Tagen war das Geſchäft bei Beginn der
heutigen Börſe weſentlich ruhiger, da ſich bei den Banken Ordermangel
zeigte. Die Spekulation, die ſich von geſtern etwas Ware übrig
behal=
ten hatte, relaliſierte, da außerdem neue Anregungen fehlten, ſo daß
ſich die ſehr feſten Vormittagskurſe nicht voll behaupten konnten. Der
Grundton war jedoch auch heute nicht unfreundlich und im allgemeinen
blieben die Veränderungen gegen geſtern mittag klein. Es überwogen
1 bis 2prozentige Gewinne, während die Verluſte kaum über 1 Prozent
hinausgingen. Auch im Verlaufe nahm der Geſchäftsumfang nicht zu,
die Spekulation hielt ſich vor der heute fälligen Londoner
Diskontent=
ſcheidung ſichtlich zurück, und war eher zu Glattſtellungen bereit, ſo daß
die Hauptſpekulationspapiere, wie AEG., Siemens und Rheinſtahl,
etwas nachgaben, während ſonſt die Tendenz als uneinheitlich zu
be=
zeichnen war. Später wurde es aber allgemein ſchwächer. Es wurde
die Zahlungseinſtellung der alten und angeſehenen Berliner Bankfirma
Heinrich Emden u. Co. bekannt. Gegen 1 Uhr wurde bekannt, daß die
Bank von England ihren Diskont heute nicht verändert hat. Einen
ſichtbaren Eindruck auf die Tendenz übte dieſe Meldung aber nicht aus.
Meiſt bewegten ſich die Kurſe um dieſe Zeit auf Anfangsniveau, nur
Spritwerte hatten lebhafteres Geſchäft, und lagen, hauptſächlich wohl
angeregt durch die Dividendenerhöhungen im Rückforth=Konzern,
aus=
geſprochen feſt.
Kleine Wirkſchaftsnachrichker.
Wie in früheren Jahven ſtellt der Bankbeamtenverein bei den
Bör=
ſenvorſtänden den Antrag, den 24. Dezember börſenfrei zu machen,
Dem Antrag wird in Berlin ſowie an den Provinzbörſen, wie üblich,
entſprochen werden.
Die G.V. der Elektriſche Licht= und Kraftanlagen A.G., Berlin,
genehmigte den Abſchluß mit wieder 10 Prozen4 Dividende auf das
erhöhte Aktienkapital.
Die ſeit 1875 beſtehende Bankfirma Hch. Emden u. Co., Berlin=
Frankfurt a. M., hat ſich an ihre Gläubiger gewandt und ſtellt einen
Vergleichsantrag. Die Firma hat, wie ſie mitteilt, alle
Sanierungs=
möglichkeiten erſchöpft. Unregelmäßigkeiten ſind nicht vorgekommen und
Börſenengagements laufen nicht.
Die Inhaber des Bankgeſchäftes Gebrüder Hans und Paul
Her=
mann in Treyſa haben ſich nach verübten großen Depotunterſchlagungen
am 4. Dezember der Staatsanwaltſchaft in Marburg freiwillig geſtellt
und ſind, ihrem Wunſche entſprechend, in Haft behalten worden.
Die Neu=Emiſſion von Aktien und Participating Debentures der
A. B. Kreuger u. Toll, die in Stockholm bis 3. d. M. zur Zahlung
auf=
gelegt war, iſt voll gezeichnet worden. Die Garantie der Emiſſion, die
ein internationales Bankenkonſortium gegeben hatte, brauchte nicht in
Anſpruch genommen zu werden.
Im Oktober haben die luxemburgiſchen Erzgruben insgeſamt
668 808 Tonnen Erz gefördert gegen 647 780 Tonnen im Vormonat und
644 592 Tonnen im Oktober 1928.
Die Zeitſchrift der franzöſiſchen Schwerinduſtrie berichtet, daß auf
dem Kongreß zur Ausbreitung des franzöſiſchen Handels mitgeteilt
worden ſei, daß der Abſchluß einer internationalen Entente der
Eiſen=
bahnwaggonfabrikanten bevorſtehen ſolle. Frankreich würde folgendes
Ausfuhrkontingent zugewieſen erhalten: 20 Lokomotiven, 500
Per=
ſonenwagen, 4 500 Güterwagen.
Berliner Kursbericht
vom 5. Dezember 1929
Deviſenmarkt
vom 5. Dezember 1929
238.75 J. G. Farben
Gelſenk. Beron 183.— Rütgerswerke 7 Helſingfor” Seutſche Bank u. 148.75 127.375 Salzdetfurth Kalt 323.—
Wien Disconto=Geſ. Geſ. f.elektr. Untern. /1 Leonh. Tietz 15 Dresdner Banl 147.50 Harpener Berabau 125. Verein Glanzſtof 141. Budapei
Kapag G1..— Soeich Eiſen 111.25 Verein. Stahlwerke 104.875 Sofia Hanſa Dampfſch 145.75 Phil. Holzmann Weſteregeln Alkali 200.— Holland Nordd. Lloyd 99.62* Kali Aſchersleben 193.50 fAgsb.=Nrnb. Maſch. 75.50 Ssio
A. E. G.
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Berl Aaſch.=Bau / 57.25 152.50 ſLudw. Lvewe 182.— Hirſch Kupfer 119.— London 206.— Mannesm. Röhr 94.50 Hohenlohe=Werke 83.— Buenos=Aires Maſch.-2 au=Untn / 43.— /Lindes Ei maſch 1155
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Wä hrung 00 inn. Mf. 10.485 100 Schilling 1 58.72 58.84 100 ſch. Kr 12.377 100 zengo 73.06 10 Leva 3.074 100 Gulden 168.36 10c Kronen 1111.8 100 eronen 111.sc 100 ronen /112.43 1 2 Sta 20.364 1 Pap. Peſol 1.72 1 Dolla: 14.1725 100 elg: 158.385 100 Lire 21.84 100 Francs 116.425
GeldBrie
10.505/
12.397
73.20
3.C20
112.12
112.65
20. 404/Kairo
4.1805
58.50.
16.-4651
168. 70 Jugoſlawien
12.03/ Bortugal
Athen
Konſtantinope
1.731/Kanado
Uruguay
Fsland
21.88 Tallinn (Eſtl.
Riga
Brie
81.265
58.84
81.60
2.048
0.493
417
8.84
5.445
„C92
20.225
a. 144
4.024
92.32
771.91
A. .
Frankfurter Kursbericht vom 5. Dezember 1929.
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe v. 192‟
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927
6% Bay. Freiſtaat
von 1927
8% Heſſen
Bolks=
ſtaat von 1928
8% Heſſen
Volfs=
ſtaat von 1929.
6% Preuß. Staats
anleihe von1928
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927
dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl Ablö=
Otſche. Schutzge
bietsanleihe
8.
dfbr. . . . . .
Landesb!
uß. 2b8.
ſt. Goldpf
uß. Lds.
t. Goldobl
ſt. Komm.
Goldobl.
erLandes
Goldpfbr
Komm. Sam.
el=Ablöſ.=Anl.
Ausl Ser. I
Komm. Sam
el=Ablöf.-Anl.
Auslof. Ser I.
omm. Samm.
I. (Neubeſitz)
Beri. Hyp.=B1
Liqu. Pfbr.
Frkf Hyp.B1
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Mein Hnp.3
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Pfäl; Snp.B
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Frß. Boder.=B
„ Liqu. Pfbr
73 67.3 76 85.25 84.25 89.25 89I. 91.4 91.4 74.5 75 50.1 50 9.50 8.6 4.05 3.45 85.75
85
84.6
87 84
82 82‟l.
85.5 96.9 96.5 93.5 93.25 75 75 98 98 95 95 93.5 94.5 96
96 96
96 48
46.051
65
20 75.5
97
78.3
9
75.25
75.75
76.25 97
96.5
75.25
96.5
80½,
97
97
820 Prß. Ctrl. Bod.
Cred.=Bank.
4½% Prß. Ct. Bob.
Cred. Bk. Lig. Pf
18½Nhein. Hyp.=B1
4:/,0 Lig. Pfdbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bd. Credit
8% Südd Bod.=
Cred.=Bank
8% Württ Hyp.=B.
6% Daimler Benz
von 27
8% Deutſche Linol.
Werke v. 26
8 %Klöckner=Werke
Berlin v. 26.
7% Maintrw. v. 26
7% Mitteld.
Stahl=
werke v. 27.
8% Salzmann u. Co
p. 26
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8% Voigt & Häffner
v. 26.
J. G. Farben Bonds
v. 28
5% Bosn. L. E. B.v.
1914
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
½%
4%
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42I
1. Bagd
4
BZollanl.
4½¾ Ungarn 1718
1914
4½%
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Abtien
Accum. Berlin
dlerw. (v. Kleher)
AEG Stamm
AndreaeNoris Bahn
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke.
BrownBoverickCie.
Brünig & Sohn
Buderus Eiſen
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Chem. Werte Albert
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Contin. Gummiw.
Daimler=Benz
Dt. Atl.=Telegr.
Eiſenh. Berlin
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Gold. u. Silb.,
ſcheide=Anſtalt
Linolmeri Rerl
Dyckerhoff u.
Wid=
mann
65.5 92 92 88 86.5 80.5 83.5 80.5 84 80 78.5 91.25 90.25
1912 1081,
27.5 23 34.25 33 8s 14.05 14.25 7.15 7.5 7.25 24.25 31.35 21.15 172.: 161.5 10 113 114 114.5 38 85 120 117.5 18 164 42.2 142 146 43.: 38 104 100 95.9
142 15 250 8 84.75 7
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Liefer.=Geſ
Eſchw. Bergwerk
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Reinige: Gebb
Rh Braunkohlen
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Rütgerswerke
Sacht eben A.-G.
Schöfferhof=Bind.
112 16.75 69 67 25.75 19 128 65.5 48 12 172 169 145 164 166 133.75 102 9 126 117 74.5 0 84.25 79 80 206.5 ſeis 10 123.5 125.25 53 47 205 191 325 320 10 198 133.5 1 143.5 132 130.5 125 6 1 162 105.5 102.7 275 74 70 65 111.5 105.75 205.5 204.5 101.75 93 5o 45 118.5 113.25 10 122.5 123 189 55.25 53
128 12 1150 115 68 16: 61.5 56 6½ 104 103 98 145.75 142.5 107 107 7.20 10 103 74.5 71.5 17 168 zo l26s R
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Schucker: Elettr.
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Siemens & Halsfe
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Südd. Immobilien
Zucker=AG
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Zellus Bergbau
Thür Lief.=Gei.
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Unterfr. Krs.=
Elei=
tr.=Verſ.
Veitlwerte
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Frankfurt
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Ultramarin
Zellſt. Berlin
Vogtländ. Maſch.
Voigt &. Haeffner
Wayß & Freytag
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Werger, Brauere;
Zellſt. Aſchaftenb=
Memel
Waldhof
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Somm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=B
Deutſche Bank...
Dt. Eff.= u.
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Diskont.=Geſellſch.
Dresdener Ban!
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Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk
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Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant
Rhein Creditbank
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Wiener Bankverein
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114
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144
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1.39
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110
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5. 12.
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2.40
110
21.
51
146
84
Freitag den 6. Dezember 1929
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(191921
Arbeikaneg
im Weinweg ſollen öff
werden. Angebotsunter!
Gemeinde=Bauamt erhäl
gebote ſind ſpäteſtens Di
Dezember 1929, nachmitte
der Bürgermeiſterei Eberf.
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Freitag, den 6. Dezember 1929
Seite 19
U0n
voR
Andn Katz
echtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
Alte taumelte zur Tür.
arrte entſetzt über den furchtbaren Ausbruch auf George.
vergtmend lehnte er am Türpfoſten. Dann ſagte er
b..: ich kann dir ein anderes ſagen, George, was dir
len wird . .. wenn es dich auch erſchreckt.”
3 willſt du mir vorlügen?”
t..., nicht lügen! Ich ſchwöre dir, daß ich die reine
ſage.”
r Schwur!” höhnte George.
ſage die Wahrheit!” zitterte des alten Verbrechers
„ſch... ich .. . kann dir ſagen, wer dein Vater
ge war es, als erhalte er einen Schlag.
Vater!
arrte Eddu an, dann zerrte er ihn zum Stuchl und
5 zu ihm herunter. „Rede! Rede! Sprich! Wer.
mein Vater?"
Greis zitterte am ganzen Leib. Dann ſagte er leiſe
und eindringlich:
Millans!”
ges Geſicht verzerrte ſich zu einer Fratze.
wer war mein Vater?”
Millans! Bei .. Gott ja .. bei Gott.
er geraubte Sohn Mac Millans.”
ge ſah wie geiſtesabweſend vor ſich hin, dann lachte er
es Mady und Benn ſowie Bökkel und Miß Cavellyn
üche zuſammenfahren ließ, ſo grauenhaft klang das
Mac Millans geraubter Sohn? Ein feines Märchen
ir da zuſammengereimt!
Märchen!” ſagte der Alte mit zitternder Stimme. „Iſt
Reine Wahrheit! Habe das kleine Hemd und das
immer bei mir getragen. Hab’s jetzt noch. Hier.
g aus der Taſche einen ſchwarzen Leinwandfetzen und
s goldenes Medaillon.
.. hier . . . das haſt du damals getragen, als
dich zu uns brachte. Weiß es genau. Der Mann, der
te, der wollte . . . das Medaillon mitnehmen, aber ich
jab’s, ehe er es merkte, wegpraktiziert . . . und . .
hier . hier ſieh dir das Bild an .. da . . das war Mac
Millans erſte Frau.”
Robert Georges Finger zitterten. Er kannte Mac Millans
tote erſte Frau von verſchiedenen Bildern her, die in dem Palais
hingen.
Er öffnete das Medaillon und wurde blaß, zitterte am
gan=
zen Leibe. Es war das Bild von Mac Millans erſter Frau.
So wurde es doch zur unbarmherzigen Wahrheit, er war
Mac Millans Sohn.
George war lange keines Wortes mächtig.
Läßt sich Kaffeeduft
konservieren?
Das Beste am Kaffee — das Aroma — geht
gewöhn-
lich schon bei der Zubereitung verloren; es verfliegt.
Daran ist unser hartes Wasser schuld; es verträgt
sich schlecht mit dem Kaffee, Wir müssen dem
Wasser deshalb die Stoffe zuführen, die es braucht,
um den Kaffeeduft festzuhalten und zu konservieren.
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für den Kaffee tauglich, wertet die Bohnen aus und 8
bringt das ganze Aroma bis in die Tasse auf den Tisch.
Dann ſchritt er wie ein Trunkener zu ſeinem Schreibtiſch
und entnahm ihm zwei Tauſenddollarnoten.
Hier haſt du tauſend Dollar für deine Aufklärung. Und
dieſe tauſend ., die ſollſt du noch haben, wenn du mir ſagen
kannſt, wer war der unverſöhnliche Feind, der der Mac
Millans und ſein Haus ausrottete bis . . . bis auf mich?”
Eddu Pakker ſah zu Boden.
„Wenn., wenn ich es dir ſage, wirſt du dann ſchweigen?”
„Das weiß ich nicht. Aber wenn ich rede, wenn ich reden
muß, dann ſollſt du es vorher erfahren. Willſt du ſprechen?”
„Mae Millans unverſöhnlicher Feind war . . Peter
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ler. Er .. . hat mir auch das Kind gebracht.”
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„Der alte Towler!” ſchrie George auf.
„Ja, er war es. Ich ich habe ſein Bild ... wie auch
Mr. Millans Bild in der Zeitſchrift geſehen.”
„In der Zeitſchrift! Und und da biſt du nicht ſofort
gefahren und haſt mich zu meiner Mutter gebracht?”
„Ging nicht”, ſagte der Alte leiſe. „Das war damals, als
ſie erſchoſſen worden war.”
„Aber mein Vater lebte noch!”
Der alte Verbrecher ſah zu Boden.
„Geh!” ſchrie ihn George an. „Ihr habt ja alle mit einem
Stein in der Bruſt gelebt. Was galt euch der andere? Ihr
habt immer nur an euch, an das verfluchte Geld gedacht. Da,
uimm das Geld! Mach damit, was du willſt! Geh!”
Der Alte ſchlich hinaus.
Als Benn wieder ins Zimmer trat, fand er Robert George
mit verſteinertem Geſicht am Tiſche ſitzen. Seine Augen fraßen
ſich förmlich an dem winzigkleinen Medaillon, an dem
Hemden=
reſtchen feſt.
„Robert!” ſagte Benn herzlich. „Was iſt geſchehen?”
Robert George ſah den Freund lange an und fragte dann
leiſe: „Claubſt du, daß ich Mac Millans Sohn bin?”
„Weſſen Sohn?” fragte Benn erſchrocken.
„Mac Millans Sohn, Benn!”
Benn ſchüttelte den Kopf. „Um Himmelswillen, wie kommſt
du zu dieſer Annahme?”
„Mein Pflegevater .. der Teufel Eddu Pakker . . . er war
eben hier. Ja, der Mann war der böſe Geiſt meiner Kindheit
und Jugend. Er wollte erpreſſen. Ich habe ihn ausgelacht.
Dann dann hat er mir geſagt, daß ich Mac Millans Sohn
ſei. Hier das Medaillon ... er hat’s als findiger Taſchendieb
damals gleich geſtohlen, als man ihm das Kind brachte und
dieſe ſchmutzigen Reſte eines Kinderhemdchens, die hat er mir
als Beweisſtücke mitgebracht. Aber . kannſt du es glauben?”
Benn nahm das Medaillon und betrachtete das
Frauen=
bildnis.
„Mrs. Millans, die auf dem großen Gemälde im großen
Salon zu ſehen iſt ... das iſt ſie unbeſtreitbar . . . und .
und
„Was, Benn?”
„Es wäre Torheit, eine ganz gewaltige Aehnlichkeit zwiſchen
dir und Mac Millans erſter Frau zu leugnen!” antwortete Benn
aufgeregt.
Robert George nickte und ſagte plötzlich wieder ganz ruhig:
„Mir ſelber fiel dieſe Aehnlichkeit ſchon auf, Benn, aber es
erſcheint mir ſo unmöglich, und doch . . . es muß ſein. Wie doch
das Schickſal ſpielt! Das Leben iſt der unglaubwürdigſte
Ro=
man. Bei Gott, das iſt er! Wollte einer mein Schickſal
aufſchrei=
ben, dann würden ſie ihn auslachen und ſagen: Wir wollen nur
leſen, was im Leben vorkommt.”
Plötzlich ſchrillte die Glocke des kleinen Senders.
Die beiden Männer fuhren zuſammen und liefen eilends
nach der Senderſtelle, die im Traimingsraum angebracht war.
Der kleine Morſeapparat arbeitete, tippte Zeichen um Zeichen
auf die kleine ſchmale Rolle. Endlich war es beendet.
(Fortſetzung folgt.)
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