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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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lich 7 maligem Erſcheinen vom 4. November
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 318
Samstag, den 16. November 1929. 192. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ede Verpfliſchtung au Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Beil
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fälll jeder
Nabatt weg. Banſtonto Deutſche Bani und Darm=
Kädter und Nationalban!
lilfe für die deutſchen Koloniſten!
üicſal der 13 000. — Zurchkbare Noklage der vor den Toren Moskaus liegenden deutſch=ruſſiſchen
Epidemien unker den Auswanderern in Kiel. — Die private Hilfskäkigkeik ſetzk ein. — Reichshilfe
in Ausſichk geſtellk. — Die Verankworkung für ihr Schickſal ruht auf unſeren Schulkern.
Rußlandſiedler zurückzugreifen, die vermöge ihrer beſonderen
Mieir die Wottabeatſchen Bauern Eignung zur Siedlung und ihrer Zähigkeit und ihrer
Anſpruchs=
loſigkeit am eheſten geeignet erſcheinen, das Siedlungsproblem
im deutſchen Oſten löſen zu helfen. Dieſe Rußlanddeutſchen
dem Deutſchkum!
ſind durch die großen Natur= und Volkskataſtrophen in ihrem
ſiſchen Oſten iſt ausreichend ſiedlungsferkiges
Land vorhanden.
Berlin, 15. November.
ſichts der furchtbaren Notlage der vor Moskau
liegen=
ſch=ruſſiſchen Bauern, mit deren Schickſal ſich geſtern
skanzler und die Parteiführer eingehend beſchäftigten,
h auch private Kreiſe zuſammengefunden, die neben
ichen Hilfsaktion des Reiches eine großzügige Aktion
chen Volkes propagieren, um die Anſiedlung der
deutſch=
n Bauern im deutſchen Oſten zu ermöglichen.
Au Ausſchuß, in dem die Profeſſoren Brand und Aerebo
Landwirtſchaftlichen Hochſchule in Berlin, der Präſi=
Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe, Klepper,
Uni=
rofeſſor Sering und andere vertreten ſind,
veröffent=
n Aufruf, in dem es heißt:
edlungsfertiges Land iſt in Oſtpreußen,
nark, Pommern und Schleſien in den Hän=
Siedlungsgeſellſchaften und des Staates ausrei=
55vorhanden. Es handele ſich um etwa 2000 bis
enc nilien, deren Unterhaltung bis zum Frühjahr bei der
Sloſigkeit dieſer Leute mit zwei bis drei Millionen
„Aſk zu beſtreiten ſei. Es müſſe erreicht
wer=
nBauern Arbeitsmöglichkeit für den
erzuſichern und ſie im Laufe der nächſten
endgültig im Oſten anzuſiedeln.
uch die Beſprechung der Parteiführer beim
Reichskanz=
ie Hilfsaktion zugunſten der deutſch=ruſſiſchen Siedler
kurbelt worden. Was das Reich an Mitteln
rfügung ſtellen kann, iſt nicht allzuviel.
ue s vielleicht drei Millionen zur Linderung
ten Not wird der Reichsfinanzminiſter kaum flüſſig
können. Die private Hilfsbereitſchaft
ſher einſpringen. Es hat ſich auch bereits ein
gebildet, der durch Annahme von Spenden die erſte
ern helfen will. Es handelt ſich zunächſt darum, die
Deutſchland eingetroffenen Rückwanderer zu
überwin=
darüber hinaus auch für die Unglücklichen zu
die vor den Toren Moskaus liegen, und
Abtransport zu organiſieren. Dazu werden
oriſche Maßnahmen zur Unterbringung
Bereitſtellung der erforderlichen
Ver=
ng getroffen werden müſſen, die dringlich ſind,
nit dem Fortſchreiten des Winters die
rigkeiten ſich immer mehr erhöhen. Da
ntnächſt um etwa 2000 bis 2500 Familien
han=
das keine unlösbare Aufgabe ſein. Es gilt aber auch,
=Vorſorge zu treffen, was mit den unglücklichen Opfern
chewismus geſchehen ſoll. Sie ſelbſt denken offenbar an
rt nach Kanada oder Südamerika. Ob ſie aufgenommen
muß abgewartet werden. Vor allem aber hat das
he Reich die moraliſche Verantwortung
* Schickſal, wenigſtens inſoweit, als daß ſie nicht
de hinein geſchickt werden dürfen. Es liegt alſo nahe,
ſuch zu machen, ob die Kräfte, die hier brach liegen, nicht
deutſchem Boden durch Anſiedlung ausgenutzt werden
Iim Reichsernährungsminiſterium wird auch die Frage
Müft, ob man die einzelnen Familien nicht zunächſt auf
Nde unterbringen kann, in Notquartieren, mit der
Aus=
fbätere Anſiedlung. Das iſt zum Teil eine Geldfrage,
müßte ſich löſen laſſen, und gerade für den
men=
imen deutſchen Oſten wäre der Gewinn
Ledlern, die für Deutſchland bereits auf
ſſten geſtanden haben, von hohem Wert.
De Siedlungsmöglichkeiten im Oſten.
Pommern fand am Freitag eine Grenzlandreiſe ihren
die in acht Tagen durch die großen Gebiete von Schle=
Mdenburg, Grenzmark und Pommern führte. Den Ver=
Er Preſſe wurde damit Gelegenheit gegeben, ſich von den
Grenzlandes zu überzeugen und feſtzuſtellen, welche
B in wirtſchaftlicher und bevölkerungsmäßiger Beziehung
Lödiehungsdiktat von Verſailles im deutſchen Oſten her=
I hat. Es iſt notwendig, daß hier ein Hilfs= und
Auf=
dichgeführt wird, das ebenſo volkswirtſchafliche wie
Auitiſche G=ſichtspunkte verfolgt. Neben Maßnahmen
Lebiete der Wirtſchafts= und Verkehrspolitik muß vor
zweckmäßige und ſyſtematiſche zur Durchführung
kom=
iedlungspolitik betrieben werden.
tücſchtslos von ihrer Scholle in Rußland vertriebenen
Kwmigen Siedler ſehen nur eine Möglichkeit, dem Hun=
Glendstode zu entgehen, wenn ihnen Hilfe von ihren
Drüdern kommt. Die geſtrige Parteiführerbeſprechung
Reigstanzlei hatte die Durchführung von Hilfsmaßnah=
„e ertriebenen rußland=deutſchen Bauern zum Gegen=
2A Der Beratung über die Möglichkeit der Unterbringung
Lepenen Rußlanddeutſchen hat auch die Frage eine Rolle
Wisweit eine Anſiedlung wenigſtens eines Teiles dieſer
La pmigen Tauern innerhalb des Deutſchen Reiches in
Dr N. Der Gedanke iſt naheliegend, für das große Sied=
SI I den deutſchen Oſtgrenzgebieten auf dieſe deutſche
Kampf um die eigene Scholle hart geworden und bieten die beſte
Gewähr dafür, die von der Reichsregierung geforderte, aber durch
teilweiſe falſche Beſetzung ſchon jetzt ſtark gefährdete Oſtſiedlung
zu ſtützen.
Inzwiſchen hat ſich, wie bereits gemeldet, auch ein Ausſchuß
für die Siedlung der flüchtigen Rußlanddeutſchen gebildet, der
in einem öffentlichen Aufruf die deutſche Regierung zur
Beſied=
lung auffordert. In dem Aufruf werden auch Anregungen für
die vorläufige Anſiedlung der deutſch=ruſſiſchen Flüchtlinge
ge=
geben, und zwar wird auf das Lager der Flüchtlingsſiedler
Schneidemühl und andere Orte im Oſten, auf die im Winter
leer=
ſtehenden Unterkunftsräume der Saiſonarbeiter und im Notfall
auf die noch nicht verkauften leerſtehenden Gehöfte der
Sied=
lungsgeſellſchaften verwieſen. Der Ausſchuß iſt der Auffaſſung,
daß dieſe Unterbringungsmöglichkeiten ausreichen. Die hier
ge=
zeigten Wege müſſen jedenfalls vorab geprüft werden. Es iſt
einleuchtend, daß dieſe prüfungsmäßigen Siedler mit ihrer
An=
ſiedlung im deutſchen Oſten eine doppelte Aufgabe erfüllen, eine
ſiedlungspolitiſche und eine nationalpolitiſche.
Scharlach= und Maſern=Epidemie unker den rufſiſchen
Auswanderern.
Unter den mehr als dreihundert deutſch=ruſſiſchen
Auswan=
derern, die in der Nähe von Kiel in einer Waldſchule
unterge=
bracht wurden, iſt eine Scharlach= und Maſernepidemie
ausge=
brochen, die namentlich Frauen und Kinder erfaßt hat.
Infolge=
deſſen iſt nur ein Drittel der ganzen Flüchtlingsſchar heute mit
der Bahn nach Hamburg transportiert worden, und zwar auf
Koſten des Reiches. Sie werden hier in dem weiträumigen
Hapaghaus auf der Elbinſel Veddel, das ſchon von Albert
Bal=
lin, für die Auswanderer als Uebergangsſtation eingerichtet
worden war, untergebracht und verpflegt. Als die Leute heute
vormittag auf dem Hamburger Hauptbahnhof eintrafen,
äußer=
ten ſie ſich ſehr dankbar und anerkennend über die Aufnahme
und Gaſtfreundſchaft, die man ihnen in Deutſchland gewährte.
Das deutſche Eigenkum in England.
Snowden gegen bedingungsloſe Rückgabe.
Die deutſche Regierung hatte vor kurzem den Botſchafter in
London beauftragt, erneut wegen der Rückgabe, des noch nicht
liquidierten deutſchen Eigentums in England vorſtellig zu
wer=
den. Darauf iſt jetzt von dem engliſchen Schatzkanzler Snowden
dem Botſchafter offiziell geantwortet worden, daß eine
bedingungs=
loſe Rückgabe des noch nicht liquidierten deutſchen Eigentums nicht
in Erwägung gezogen werden könne und daß der Ueberſchuß der
Liquidationen nicht dem Deutſchen Reich ausgehändigt werden
ſolle. Snowden weiſt dann noch in dem Brief darauf hin, daß
zurzeit zwiſchen engliſchen und deutſchen Sachverſtändigen dieſe
Angelegenheit behandelt werde und man bereits daran arbeite,
ein brauchbares Verfahren ausfindig zu machen. In Berlinés
amtlichen Kreiſen hofft man, daß es vielleicht doch noch gelingen
werde, die engliſche Regierung zu einer Aenderung ihres
Stand=
punktes zu bringen. Allzu optimiſtiſch iſt man jedoch nicht und
will auch abwarten, wie die in England ſelbſt entfachte Bewegung
zugunſten der Freigabe des deutſchen Eigentums ſich auswirken
wird.
Die Enkeignung deutſcher Bauern in Polen
gehl weiker — kroß Polenverkrag.
Unſere ſchon gleich nach dem Abſchluß des Liquidationsvertrages
mit Polen geäußerte Befürchtung, daß Polen doch Mittel und Wege
finden werde, den Ver rag zu umgehen und vielleicht in Form der
Durchführung der Agrarreformgeſetze, der Zonengeſetze oder zum
Schutze des Staates, die Enteignungen deutſcher Bauern
und Gutsbeſitzer fortzuſetzen, ſcheint ſich zu beſtätigen. Aus
Poſen liegen ſehr ernſt klingende Nachrichten vor, aus denen
hervor=
geht, daß neue Liquidationsbeſchlüſſe durchgeführt werden ſollen. Dieſe
Mitteilungen haben in Berliner politiſchen Kreiſen peinlichſtes
Befrem=
den hervorgerufen, da man ſich hier der Annahme hingab, daß Polen
im Augenblick der Paraphierung des Liquidationsvertrages den
Land=
raub einſtellen würde. Andere Staaten haben ſich bisher ſtets an die
getroffenen Vereinbarungen gehalten, auch wenn dieſe noch nicht in
Form internationaler Abmachungen oder zwiſchenſtaatlicher Binduugen
vorlagen. Polen will offenbar verſuchen, ſich noch in 12. Stunde,
alſo bis zur Annahme des Young=Planes und der mit ihm verbundenen
Sonderabmachungen das zu holen, was ſich auf Grund der
Zwangs=
enteignungen holen läßt. Es wäre natürlich möglich, daß die
War=
ſchauer Zentrale ihre Unterorgane von dem Inhalt des Vertrages noch
nicht unterrichtet und die Einſtellung der Enteignungsverfahren noch
nicht angeordnet hat, ſo daß alſo die laufenden Verfahren weitergehen
würden. Wir haben aber mit Polen ſchon ſo viele trübe Erfahrungen
machen müſſen, daß wir mehr zu der Annahme neigen, daß Warſchau
wieder einmal doppeltes Spiel treibt.
Ausweiſung ruſſiſcher Emigranken aus Danzig.
Der Senat hat einige in Danzig von ehemaligen ruſſiſchen
Offizieren und Militärperſonen begründete Organiſation, die ſich
ausdrücklich als Vereinigungen ſolcher militäriſcher Kreiſe,
be=
zeichneten, verboten, weil ihre Vereinstätigkeit den Danziger
In=
tereſſen ſchädlich ſein könnte. Der Polizeipräſident hat ferner
die Ausweiſung der ehemals ruſſiſchen Generale Glaſenapp,
Lebedew und Djakoff angeordnet.
Reform der Krankenverſicherung.
Krikiſches zum Referenken=Enkwurf.
Von
Dr. Wilhelm Luley.
Ueber die Vorſchläge des Reichsarbeitsminiſteriums für
Aenderungen im 2. Buch der Reichsverſicherungsordnung, die
nunmehr Gegenſtand von Beſprechungen der Sozialminiſterien
der Länder und der Spitzenverbände der Arbeitgeber und
Ar=
beitnehmer waren, iſt in der Preſſe ſchon auszugsweiſe berichtet
worden. Die Aeußerungen beziehen ſich jedoch nur auf einzelne
Teile des Entwurfs. Angeſichts der Tatſachen, daß der
Ver=
ſichertenkreis der reichsgeſetzlichen Krankenverſicherung heute rund
22 Millionen arbeitstätige Perſonen, d. h. mehr als ½½ der
Ge=
ſamtbevölkerung umfaßt, und durch Einführung der
Familien=
krankenpflege bei der großen Mehrzahl der Kaſſen weitere 15
Millionen Perſonen an den Leiſtungen der geſetzlichen
Kranken=
verſicherung teilnehmen, daß alſo über die Hälfte der
Reichsbe=
völkerung ſich im Schutz der öffentlich=rechtlichen
Krankenverſiche=
rung befindet, kommt den Vorſchlägen und ihrer Geſtaltung im
weiteren Verlauf der Beratungen eine Bedeutung von
weitgehen=
dem öffentlichen Intereſſe zu.
Die Vorſchläge des Referentenentwurfs wollen den Kreis der
verſicherten Perſonen, die Leiſtungen, die beſonderen
Voraus=
ſetzungen für die Errichtung und den weiteren Beſtand von
Kran=
kenkaſſen, die Beiträge und die Einrichtungen für die
Gemein=
ſchaftsarbeit neu regeln.
Der Kreis der verſicherten Perſonen erſtreckt ſich
ſeit 1. Oktober 1927 für die nicht dem Arbeiterſtand angehörigen
Arbeitnehmer auf ſolche mit einem regelmäßigen
Jahresarbeits=
verdienſt von 3600,— RM. Dieſer Betrag ſoll, da er der
Vor=
kriegsverdienſtgrenze von 2500 Mk. nicht mehr entſpreche, im
Ver=
hältnis der Minderung der Kaufkraft der Reichsmark erhöht
wer=
den. Innerhalb dieſer Grenze ſollen auch höhere und leitende
Angeſtellte in die Verſicherungspflicht einbezogen werden, da ihre
wirtſchaftliche Lage im allgemeinen von der der übrigen
Angeſtell=
ten nicht abweiche. Für die Erweiterung des Verſichertenkreiſes
beſteht m. E. weder nach der einen oder anderen Nichtung eine
Veranlaſſung. Angeſtellte mit einem zwiſchen 3600,— und 4000,—
RM. liegenden Jahreseinkommen können, wenn ſie das
Bedürf=
nis zu einer Verſicherung gegen Krankheit haben, ſchon nach den
heute geltenden Beſtimmungen ſich und ihre Familienmitglieder
in hinreichendem Maße ſchützen. Wie eine Reihe von
Kund=
gebungen der durch die vorgeſchlagene Erweiterung des
Ver=
ſichertenkreiſes betroffenen Angeſtelltenkreiſe dartun, lehnen auch
ſie aus durchaus begreiflichen Gründen ihre Einbeziehung in den
Verſicherungs z wang ab, weil ſie an der Zahlung des
Kranken=
geldes kein Intereſſe haben und weil die
Mittelſtandskranken=
kaſſen bedeutend billiger ſind. Der Vorſchlag läuft im Endeffekt
darauf hinaus, das Riſiko der geſetzlichen Krankenkafſen auf
zah=
lungsfähigere Kreiſe immer mehr abzuwälzen. Ueber die
Er=
ſtreckung der freiwilligen Weiterverſicherung auf
Familienmitglie=
der wäre zu diskutieren, wenn der Kreis der Pflichtverſicherten
unverändert bleibt. Zuſtimmung verdient die Beſchränkung der
freiwilligen Weiterverſicherung auf ein beſtimmtes Einkommen.
Bis Ende 1918 erloſch die Verſicherungsberechtigung, wenn das
jährliche Geſamteinkommen 4000.— Mk. überſtieg. Dieſe
Begren=
zung wurde durch eine Verordnung der Volksbeauftragten
be=
ſeitigt. Für ihre Wiedereinführung ſpricht die Begründung des
Vorſchlags, da bei höherem Einkommen ein ſoziales
Schutzbe=
dürfnis nicht mehr vorliegt.
Die Vorſchläge über die Leiſtungen der Kaſſen kann man
gruppieren in ſolche zur Einſchränkung der Begehrlichkeit der
Verſicherten bzw. zum Schutz der Kaſſen vor unangebrachter
Aus=
nutzung und ſolche zur Erweiterung der Regelleiſtungen der
Kaſ=
ſen beſonders im Hinblick auf den Familienſchutz. Der
vorge=
ſchlagene Ausbau des Familienſchutzes wird den Kaſſen neue
Koſten verurſachen. Deshalb kann man den Vorſchlägen
zugun=
ſten der Familienmitglieder der Verſicherten, — abgeſehen von
der Prüfung auf ihre‟ Durchführungsmöglichkeit — nur inſoweit
nähertreten, wenn die hier zu erwartende Mehrbelaſtung der
Kaſſen durch Einſparungen ausgeglichen wird. Dieſer
Stand=
punkt rechtfertigt ſich durch die Forderung auf eine Senkung
der Ausgaben der Kaſſen aus allgemeinen
Wirtſchaftlichkeits=
gründen. Es iſt eine Gefahr für die ganze Sozialverſicherung,
inſonderheit die Krankenverſicherung, wenn die ſeit 1924
an=
dauernde Ausgabenſteigerung auch weiterhin ſich fortſetzen
würde. Zu begrüßen iſt deshalb der Vorſchlag, wonach das
Krankengeld nur noch für Arbeitstage, nicht mehr für
Kalender=
tage gewährt werden ſoll. Das Abgehen von der bis 1927,
be=
währten Einrichtung hat vielfach dazu geführt, daß eine an ſich
mögliche Aufnahme der Arbeit vor Sonn= und Feiertagen erſt
an dem auf ſie folgenden Werktag erfolgt iſt. Hier muß aus
arbeitsmoraliſchen Gründen Wandel geſchaffen werden. Man
will ferner, abgeſehen in Krankheitsfällen, die auf
Betriebsun=
fällen beruhen, das Krankengeld grundſätzlich erſt vom 4. Tage
der Arbeitsunfähigkeit an gewähren. Seither ſchrieb das Geſetz
dispoſitiv eine Wartezeit von 3 Tagen vor. Auch dieſer Vorſchlag
dürfte, wenn bei der Prüfung der auf Betriebsunfälle
zurückzu=
führenden Krankheiten, die im Intereſſe der Kaſſen gebotene
genaue Kontrolle geübt, und dieſe Aenderung, ſobald ſie Geſetz
wäre, auch genau innegehalten wird, dazu führen, die Kaſſen vor
Inanſpruchnahme wegen verhältnismäßig geringfügigen Leiden
zu bewahren. Zu den Vorſchlägen, die erzieheriſch wirken und
eine vom Geſetzgeber nicht gewollte, in der Praxis jedoch
beobach=
tete oder verſuchte Ausnutzung der Verſicherungseinrichtungen
verhüten ſollen, iſt noch die Einführung einer in ihrer Höhe noch
nicht vorgeſchlagenen Gebühr für die Ausſtellung des
Kranken=
ſcheins zu rechnen. Dieſer Vorſchlag iſt an ſich nicht neu. Er iſt
wiederholt von Sachverſtändigen gemacht worden. Ob es aber
richtig iſt, die vom Referentenentwurf an die Einführung einer
Gebühr für die Ausſtellung des Krankenſcheins geknüpfte
Folge=
rung des Wegfalls jeglicher Beteiligung an den Koſten füur
Arznei, Heil= und Stärkungsmitteln zu ziehen, muß ſtark
bezwei=
felt werden. Eine finanzielle Intereſſierung der Verſicherten an
den Leiſtungen der Kaſſen wurde in den Lehmannſchen Vor=
Seite 2
Samstag, den 16. November 1929
ſchlägen des Jahres 1928 gefordert, iſt aber ſpäter fallen gelaſſen
worden. Man ſollte dieſe Anregung unbedingt aufgreifen und
darüber hinaus prüfen, ob nicht auch an eine Beteiligung der
Verſicherten an den Koſten für ärztliche Sachleiſtungen in
ge=
wiſſem Umfang gedacht werden kann. Gerade hier könnte manch
unnötige Ausgabe vermieden werden. Sympathiſch kann man
dem weiteren Vorſchlag gegenüberſtehen, das Kranken= und
Haus=
geld — dieſe Geldkoſten ſollen etwas beſchränkt werden — in den
Fällen ruhen zu laſſen, in denen der Verſicherte Anſpruch auf
Arbeitsentgelt hat. Soweit als möglich, ſoll die Satzung für
dieſe Fälle eine entſprechende Ermäßigung der Beiträge vorſehen.
Dem Ausbau des Familienſchutzes ſollen neben der Abſtufung
des Kranken= und Hausgelds nach dem Familienſtand der
Vor=
ſchlag des Erwerbs des Anſpruchs auf freie Krankenpflege
für Familienmitglieder durch ſolche Verſicherten dienen, die einer
Kaſſe mindeſtens 3 Monate angehören, wobei die Kaſſen nur die
Hälfte der Koſten für Arznei und Heilmittel tragen. Die
Fami=
lienkrankenpflege als Regelleiſtung ſoll 13 Wochen dauern und
durch die Satzung verlängert werden können. Ferner ſoll
Kran=
kenhauspflege Pflichtleiſtung werden, wenn nach der Natur der
Krankheit oder nach den häuslichen Umſtänden ausreichende
ärzt=
liche Hilfe nur in einem Krankenhaus möglich iſt. Bei beiden
Vorſchlägen wäre zu prüfen, ob. nicht etwa für die Kaſſen zu
große finanzielle Belaſtungen entſtehen, ſelbſt wenn man
berück=
ſichtigt, daß die meiſten Kaſſen ſchon heute ſatzungsmäßige
Mehr=
leiſtung zugunſten Familienangehöriger kennen.
Die Höhe der Beiträge ſoll „entſprechend der Reichsmark”
herabgeſetzt werden. Was hiermit gemeint ſein ſoll, iſt nicht recht
klar. Daß eine Minderung der Beitragshöhe notwendig iſt, ſollte
vernünftiger Weiſe im Iutereſſe der wirtſchaftlichen Tragbarkeit
des Verſicherungsaufwands nicht beſtritten werden. Die
Erfah=
rung zeigte, daß mit der Erhöhung der Beiträge der
Verſiche=
rungsaufwand geſtiegen iſt. Der Beitrag pro Kopf der
Verſicher=
ten hat von Jahr zu Jahr erheblich zugenommen. Er iſt mit
102.— RM. ſicher nicht zu hoch gegriffen. 1924 war er noch 55.—
Mk., 1913 — 33,40 Mk. Das iſt in wirtſchaftlicher und ſozialer
Beziehung ein Unding.
Ueber die bisher beſprochenen Vorſchläge ſollte wenigſtens
in grundſätzlicher Beziehung alsbald eine Verſtändigung der
be=
teiligten Kreiſe ſich ermöglichen laſſen. Undurchſichtig und un= mit den Sklareks abſtreitet, hat Lehmann ſeinem
Ver=
befriedigend ſind jedoch Vorſchläge, ſoweit ſie die Organiſation
des Kaſſenweſens betreffen.
ſollen erſchwert werden, wobei die Orts= und Landkrankenkaſſen Rechtsanwalt Dr. Puppe hat daraufhin bei der
Staatsanwalt=
in ihrem Beſtand ganz beſonders geſchützt werden. Neue Kaſſen ſchaft die Vernehmung des Oberbürgermeiſters und des
Stadt=
ſollen nur dann errichtet werden dürfen, wenn die beteiligten Ar= rats Neuendorf vom Bezirksamt Mitte beantragt, die Ausſagen
beitgeber und Arbeitnehmer je in ihrer Mehrheit zuſtimmen, machen ſollen über den Kauf der Pelzjacke und den geplanten
Vorausſetzung ſoll ferner ſein, die Sicherſtellung der Leiſtungen Verkauf des Grundſtücks Kommandantenſtraße 80/81 an die
Skla=
der neuen Kaſſe, insbeſondere durch eine beſtimmte Mindeſtmit= reks, für das Stadtratz Neuendorf als zuſtändiger Dezernent
gliederzahl. Schließlich darf die zu errichtende Kaſſe die
Allge=
meine Orts= oder Landkrankenkaſſe in ihrem Beſtande oder ihren
Einrichtungen nicht gefährden. Die Gefährdung ſoll nicht
dadurch ausgeſchloſſen ſein, daß den Ortskrankenkaſſen eine
be=
ſtimmte Mitgliederzahl verbleibt. Dieſe Erſchwerungen ſind
der=
art, daß es kaum zu der Neuerrichtung einer Kaſſe kommen wird, Rechtsanwalts Dr. Puppe von dem Grundſtückgeſchäft. Der
Ver=
da eine Gefährdung eines Eigenbetriebs eine Kaſſe — die meiſten kauf kam jedoch nicht zuſtande, da Stadtrat Neuendorf wegen
Ortskrankenkaſſen haben ſolche im Betrieb — ein Hinderungs= alter Mietsdifferenzen den Sklareks die Auflaſſung verſagte.
grund darſtellt — und andere Gründe in hinreichendem Maße
immer gefunden werden.
Liegt hier ſchon das Beſtreben klar zu Tage, die
Ortskran=
kenkaſſe und ihren Einfluß auf das geſamte Krankenkaſſenweſen
zu ſtärken, ſo kommt dies erſt recht zum Ausdruck in den
Vor=
ſchlägen zum Ausbau der Einrichtungen für die
Ge=
meinſchaftsarbeit. Dem ſollen dienen die Schaffung eines
Hauptausſchuſſes für Krankenverſicherung beim Reichsarbeits= Schwenk im Ausſchuß eine Unterſuchung „in eigener Sache‟
miniſterium, deſſen Aufgabe in Erſtattung von Gutachten in führe, da er ſelbſt Mitglied des Kreditausſchuſſes geweſen und
Krankenverſicherungsangelegenheiten, Aufſtellung von Grund= für die Gewährung der Kredite von 10 Millionen an die
Skla=
ſätzen und Nichtlinien für die praktiſche Handhabung der Kran= reks geſtimmt habe. Der „Vorwärts” bringt jetzt eine
hoch=
kenverſicherung, für Errichtung und Betrieb von Krankenanſtalten intereſſante Mitteilung darüber, daß der Landtagsabgeordnete
und dal, für Verwaltungsangelegenheiten beſtehen, die Ver= Schwenk nicht nur für die Sklareks, ſondern auch
leihung öffentlich=rechtlicher Eigenſchaft an die Spitzenverbände für ſich ſelbſt geſorgt habe. Er beſitzt in einem Vorort
der verſchiedenen Kaſſen und ihrer Verbände lediglich zur Stär= des Kreditausſchuſſes ſich ebenfalls über die beſtehenden
Vor=
kung des Hauptverbandes der deutſchen Krankenkaſſen aufheben, ſchriften im Fall Schwenk hinweggeſetzt haben.
Vom Tage.
Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hat ſich geſtern
abend der ausländiſchen Preſſe vorgeſtellt, die er um
vertrauensvolle Mitarbeit wie mit ſeinem Amtsvorgänger Dr. Streſe= Die Vorgänge im Freikorps Oberland.
mann bat.
Das 1926 im Verlag von Dietrich, Jena erſchienene Buch „
Po=
litik aus dem Glauben” von Ernſt Michael, iſt auf den
Index der für die Katholiken verbotenen Bücher
geſetzt worden.
Igpolniſchen Gefängniſſen befinden ſich noch immer ger und von Bollwitz, haben eine genaue Darſtellun
vier Deutſche, denen bisher keine Anklageſchrift überreicht wurde.
Die Arbeiten des Abung=Komitees für die Oſt= ben, die zur Erſchießung des Köhler führten. Dang
reparationen ſind noch in vollem Fluß.
Meldungen aus China beſagen, daß die Armee Fengs auf
Hankau vorrücke und die Stadt bedrohe. Die Nankingregierung als ein Akt der Notwehr dar, vorausgeſetzt, da
habe zahlreiche Truppen zur Verteidigung der Stadt dorthin beordert.
damit alſo der Sozialiſierung des Krankenverſicherungsweſens
außerordentlichen Vorſchub leiſten. Dieſe unverkennbare Tendenz
kann nicht genug bekämpft werden. Der Einfluß des Hauptver= niſcher Spion zu ſein, doch hat man keine Handhabe ſ
bandes auf das Krankenkaſſenweſen iſt ohnehin infolge
Ueber=
gewichts der freien Gewerkſchaften in ſeinen Organen und ſeinen, worden und die Spionageabwehrſtelle hat dieſen Ve
Unterverbänden ſehr bedeutend. Angeſichts der die jetzige
Wirt=
ſchaftsordnung mit allen Mitteln und auf allen Gebieten
be=
kämpfenden Beſtrebungen der freien Gewerkſchaften iſt wirklich kationslinie zurückgezogen wurde, ausdrücklich Weiſu ſo
kein Anlaß gegeben, dieſer Tendenz noch bewußt Vorſchub zu
leiſten.
Die Sklarek-Affäre.
Neue Verdächkigung des Oberbürgermeiſters Böß.
Berlin, 15. November.
Da die drei Brüder Sklarek nach wie vor die Kenntnis der
von ihrem Buchhalter Lehmann eingeſtandenen Fälſchungen
ab=
leugnen und Oberbürgermeiſter Böß eine nähere Bekanntſchaft
teidiger Dr. Puppe weiteres Material zur
Klar=
ſtellung der Beziehungen zwiſchen dem Ober=
Die Vorausſetzungen für die Neuerrichtung von Kaſſen bürgermeiſter und den Sklareks übergeben.
14 000 Mark pro Quadratrute verlangt hatte, während
Ober=
bürgermeiſter Böß nach einer Beſprechung mit Bürgermeiſter
Schneider und Stadtrat Benecke ohne Zuziehung Neuendorffs
in der Magiſtratsſitzung den Preis auf 10 300 Mark pro
Quadratrute herabſetzte. Stadtrat Neuendorf beſtätigte einer
Berliner Lokalkorreſpondenz gegenüber die Darſtellung des Unterſuchungsrichter im Falle Lampel mit: Lampel hie
Aus dem Sklarek=Ankerſuchungsausſchuß.
Im Sklarek=Ausſchuß des Preußiſchen Landtags kam es be= gegeben. Lediglich in einer ſchriftlichen Erklärung /s
reits wiederholt zu heftigen Auseinanderſetzungen zwiſchen den
Sozialdemokraten und dem kommuniſtiſchen
Ausſchußvorſitzen=
den Schwenk. Die Sozialdemokraten hatten behauptet, daß eigentliche Täter ſei und die anderen nur in ganz geng
und die Bildung örtlicher oder bezirklicher Kaſſenzwangsver= Berlins ein Landhaus, das aber an einer nicht regulären Straße den. Obduktion der aufgefundenen Leiche deſei
bände. Mit dieſem Vorſchlag kommt das Reichsarbeitsmini= liegt. Nach den beſtehenden Vorſchriften dürfen für derartige nen Köhler iſt nicht mehr möglich, da ſe
ſterium den Forderungen des unter gewerkſchaftlicher bzw. ſozig= Häuſer oder Grundſtücke Hypothekarkredite durch die Stadtbanr weſung zu weit fortgeſchritten iſt; dageg wird
liſtiſcher Führung ſtehenden Hauptverbandes außerordentlich Berlin nicht gegeben werden. Herr Schwenk habe trotzdem durch= Schädeldecke des Skeletts unterſucht werden. Der 1chN
weit, nach Anſicht des Geſchäftsführers des Hauptverbandes geſetzt, daß ihm ein größerer Kredit eingeräumt wurde. Er war funk vom Unterſuchungsrichter geladene Zeuge, der ſie us M
aber noch nicht weit genug entgegen. Aber dieſe Vorſchläge dür= aber ſchlau genug, an der entſcheidenden Abſtimmung des Kre= chen gemeldet hat, iſt vernommen worden. Auf tzele
ten nicht diskutabel ſein, da ſie einerſeits das Selbſtverwaltungs= ditausſchuſſes nicht teilzunehmen, ſondern erſt 10 Minuten ſpä= konnte er ſich nicht mehr beſinnen. Er erklärte abe ben
recht der Kaſſen weitgehend beſeitigen, und andererſeits das ter zu kommen, als bereits abgeſtimmt war. Aus dieſer Ver= druck gehabt zu haben, daß man ihn abgeholt habe, d ſitel
gleichmäßige Nebeneinanderbeſtehen und nützliche Konkurrieren öffentlichung geht aber auch hervor, daß die übrigen Mitglieder, der beabſichtigten Tötung Köhlers nichts erfahre. D drei4
Numme
Lampels Geſtändnis.
des Köhler.
Berlin, 15. N
Peter Martin Lampel und ſeine des Fememordes
mitbeſchuldigten Kameraden vom Freikorps Oberland,
gäuge innerhalb des Freikorps Oberland Ende Juli g
die Tat ſelbſt nicht als ein vorbedachter Mord, ſonder
als eine Tötung im Affekt, möglicherwei
Dauſti llung der drei Angeſchuldigten folgt. Ueber d
des Köhler wird von den Angeſchuldigten und
veruommenen Zeugen übereinſtimmend folgendes bek.
ler war ein Hüne von Geſtalt und an Brutalität ein
Typ. Köhler hat ſchon längere Zeit im Verdacht geſt ſe
gehabt. Es ſind verſchiedene Waffenlager an Pole be,
zugeſchoben und ihn entſprechend dem Korps, gek ize
General Hoefler hat, als das Korps Oberland über
daß Oberlmnd ſeine Waffen behalten ſollte. In ein ſe
bei Wackenau wurde ein Stollen angelegt, in den Waf beiſt
wurden. Der Eingang zum Stollen ging von einer S ſn
v. Bollwitz, Lampel und Schweninger erhielten de Auf
für die Sicherheit der Waffen Sorge zu tragen. Ei
Ende Juli 1921, ſoll nun von Bollwitz Köhler da er
haben, wie er ſich in der Scheune an dem Stollen gan
ſchaffen machte. Dabei ſoll es zu einem Zuſammenſt ſzh
Bollivitz und Köhler gekommen ſein, bei dem Leſel
Schweninger zugegen waren. Köhler hat ſich auf B bitz
zen wollen. Dieſer habe ſeinen Revolver gezogen
im letzten Augenblick durch einen Schuß getötet.
Ganz abweichend davon iſt die Aus ß
Hauptbelaſtungszeugen Rehmsdorf, en
Liegnitzer unterſuchungsrichter durck Ru
funk ausfindig machte. Rehmsdorf bekundete ſcht 9
witz, ſondern Lampel habe den tödlichen Schuß auf ſhler
gegeben. Er habe dann das Grab für Köhler in /Sch
ausgehoben, dort, wo man am Mittwoch abend aue ſie
des Getöteten fand. Ueber Köhler verlautet noch, daß in A.
ein minderjähriges Mädchen vergewaltigt und ſich au mehl
anderer Verbrechen ſchuldig gemacht haben ſoll. Kölf
fach vorbeſteift geweſer.
Die Juſtizprefſeſtelle teilt zur Richtigſtellung eir in
wärtigen Blättern wiedergegebenen Darſtellung de Sach
haltes bei den Vernehmungen der Angeſchuldigte por
als eine Notwehrhandlung nicht unterſtützt, im Geg eil!
dabei ſtehen geblieben, die Tat auf Befehl ausgeführ du .0
Die Namen von Vorgeſetzten, die für dieſen Befehm 7
kommen, hat er jedoch nicht genannt. Auch die üb in
ſchuldigten haben bei ihren Vernehmungen dieſe Dar Aung
Tat als eine Notwehrhandlung nicht oder doch nicht Kdrid
ſchuldigten von Bollwitz ſind Andeutungen in dieſer ſich
handen. v Bollwitz ſtellt es überhaupt ſo hin, als b
Weiſe an der Tat beteiligt waren.
Die Beſchuldigken werden nach Reiße g4 (adl1
Der am heutigen Freitag in Wackenau bei Ne (dt
ſichtigte Lokaltermin in der Mordſache Köhler iſt al ſetzt
hafteten, Lampel, Schweninger und v. Bollwitz wen
nach Neiße übergeführt.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Freitag, 15. November.
Oper von G. Verdi.
Heute ſang Franz Tibaldi den Grafen Luna. Durch
dieſe Beſetzung war der Gegenſatz des lyriſchen Lung und heldiſchen
Manrico ſtärker betont, auch durch die äußere Unähnlichkeit beſſer
gewahrt. Denn die Regie=Abſicht, von Anfang an zu zeigen, daß
ſie Brüder ſind, iſt abwegig, weil dies ja doch die Spannung,
auf der die ganze Handlung beruht, aufheben muß.
Die geſaugliche Leiſtung Tibaldis wurde weſentlich geſtützt
durch den eigenartigen Reiz eines wundervollen und techniſch
volleidet behandelten Materials. Der italieniſch ausgebildete
Sänger ſteht in der italieniſchen Oper von vorneherein auf ſeinem
richtigen Platz. Der Stil iſt ihm eingeboren. Er weiß rein
ge=
fühlsmäßig aus dieſer Muſik das, worauf es ankommt,
heraus=
zuholen, den beleanto, die innerlich bewegte warme Melodik
mit ſchwebender Stimme und eigentümlich betonter Rhythmik.
Tibaldi hat alle beglückende Eigenſchaften, hierin einmal ein
Meiſter zu werden. Es war ein Genuß, ihn zu hören,
bewun=
deritswert auch ſeine muſikaliſche Reife und die vornehme Art
ſeines Singens. Darüber hinaus überraſchte er durch die
Sicher=
heit ſeines Auftretens, das dreiſte Anpacken und die
temperament=
volle Durchführung ſeiner dramatiſchen Aufgabe. Er ſchien über
alle Heumungen Herr zu ſein, und bewies eine Geſtaltungsgabe
von nicht gewöhnlicher Ausdruckskraft. Das alles iſt um ſo
an=
erkennenswerter, als Kräfte zweiter Beſetzung ohne
Orcheſter=
probe eingeſetzt werden. Eine vortreffliche Leiſtung von Format
und großem Erfolg.
Gleichzeitig gab es zwei weitere Neubeſetzungen. Grete
Saggau als Ines und RudiWünzer als Ferrando
beſtan=
den nicht nur mit gutem Gelingen, ſondern mit verdienter
An=
erkennung. Frl. Saggau ging frei aus ſich heraus, zeigte
Muſika=
lität und Sicherheit in den ſehr heiklen Einſätzen und ließ eine
nette Stimme erklingen. Für Herrn Wünzer liegt die Partie
anfaugs etwas tief und wird im erſten Bild durch Regie=
An=
ordnungen, die für den Sänger ungünſtig ſind, behindert.
Trotz=
dem cin ſchöner Erfolg.
Kazellmeiſter Zwißler, ein Dirigent von packender
Inten=
ſität, deckte in temperamentvollem Draufgehen öfter die Stimmen
„II.
allzu, ſtark zu.
*
romiore
geinder MemwelEh.
Die Staatsoper wartete wieder einmal mit Einaktern
auf. Das Ballett des Jungfranzoſen Darius Milhaud
„Schöpfung” ſtellte leider eine Schöpfung ohne ſchöpferiſche Er=
findungsgabe dar; ſympathiſcher fiel die Muſik des luſtigen
Tanz=
ſpiels „Salat” aus. Trotz (oder wegen) der ſtark fühlbaren
An=
lehnung an Strawinſky. Die beiden Werke umtanzten die
Fabel=
oper von Umberto Giordano in drei bunten Bildern. „Der
König” mit ſeinen beinahe vollstümlich anmutenden Melodien
im altbewährten italieniſchen Opernſtile (Puccini) iſt eine
reſt=
los unproblematiſche Bühnenangelegenheit, die man ohne
Kopf=
zerbrechen über ſich ergehen laſſen, aber auch ebenſogut vermiſſen
kann. Muſikaliſche Gewinne brachte der Abend ebenſowenig wie
die beiden Premieren in den Staatstheatern literariſche. Die
aufs Politiſche abgetönte und Fritz Kortners Willen
heraus=
gebrachte Neuinſzenierung von „Don Carlos” durch Jeßner
ließ ebenfalls kalt, und die Militärkomödie aus dem Nachlaß
von Hermann Eſſig „Des Kaiſers Soldaten” hätte
ge=
troſt unaufgeführt bleiben können.
Nicht viel beſſer ſchnitt das neu eröffnete Deutſche
Volks=
theater mit ſeiner dritten Novität ab. Wieder ein Fehlgriff der
Direktion. Das Volksſchauſſpiel „Menſchen wie Du und
ich” von Alfred H. Unger führt wieder einmal das Leben einer
Großſtadtmietskaſerne vor Augen. Dieſer Querſchnitt iſt ſeit
den „Verbrechern” überholt: guch hatte der Verfaſſer nichts Neues
zu ſagen.
Auch der Verſuch des Herrn Eugene O:Neill, der Bühne
neue Gebiete zuzuführen, in dieſem Falle ausgerechnet die
Pſycho=
angulyſe, ſcheiterte im „Seltſamen Zwiſchenſpiel”, das
im Deutſchen Künſtlertheater die reichlich verſpätete Berliner
Erſtaufführung erlebte. Dieſen verlorenen Abend rettete
wenig=
ſtens die Darſtellung mit Bergner an der Spitze
Das November=Studio im Theater am Schifferbauerdamm
brachte „Schlafſtelle” von Hans Minnich.
Neunaturalis=
mus: Vorbild „Stempelbrüder” bei Hartung. Sehr gute
Auf=
führung verhalſ dem gutgezimmerten „naturaliſtiſchen
Lebens=
bild” trotz alledem zum Erfolg.
Das nennt ſich nun „große Saiſon”.
Berlinet Filmpremieren.
ark. Lupu Pick, ein Regiſſeur, der ſchon immer eigene Wege
ging, verſuchte mit beſtem Gelingen, Napolen in den Mittelpunkt
eines Kammerſpiels zu ſtellen; nicht den großen Imperator,
ſon=
dern den empfindlichen, alternden, kränkelnden, ſterbenden
Men=
ſchen. Das Werk heißt „St. Helena”, und den Gefangenen
der weltfernen Ozeaninſel ſpielt Werner Krauß. Auch dieſer
Künſtler hat bei der Auffaſſung der Rolle alles auf das
Menſch=
liche abgetönt, und auf jegliche Heldenpoſe verzichtet. Es
ge=
lingt ihm denn auch an ſo manchen Stellen, die erſchütternde
menſchliche Tragödie des geſtürzten Kaiſers pſychologiſch fühlbar
zu machen. Leider bleibt aber die Leiſtung unausgeglichen,
be=
ziehungsweiſe ungeſteigert; über die ſtark betonte Schlichtheit
hinaus hätte man gern die zweifelsfrei vorhandene Genialität
Napoleons gern empfunden. Der Korſe mag ja (dies das
Grund=
motiv von Krauß und Lupu Pick) von denſelben Empfindungen
bewegt worden ſein wie alle anderen Menſchen aller kten,
befremdet doch, ihn lediglich als einen launiſchen und ehnun
bedürftigen „alten Herrn” hingeſtellt zu ſehen. Abel anee,
auch zu dieſem Streifen den Entwurf lieferte, mach ſeinet
in ſeinem großangelegten Napoleon=Film den generen. V
einen pathetiſchen Helden bildlich zu ſchildern ohne ſenſchl
Züge; Lupu Pick übertreibt hingegen bei vollkom ſer
ſchaltung des Heroiſchen die menſchliche Schwäche, ſe
heit liegt auch hier in der Mitte: zwiſchen „ire
Verfall. Bis auf dieſen einen konſtruktiven Fehlgr und
geſehen von ſehr vereinzelten ſtörenden Momenten in F ?
graphie handelt es ſich aber um ein ſehr beachtenswer feh
aufgebautes und ausgezeichnet geſpieltes Filmwerk, 18. 1
Herſtellern und Mitwirkenden (vor allem wären Baff fant
Hanna Ralph zu nennen) alle Ehre macht.
Der Ufa=Großfilm „Hochverrat”, nach einem ſam
Wenzel Goldbaum unter der Regie von Johannes M
iſt weiter nichts als ſympathiſch gezimmerte Kolpol ſe
ſiſches Vorkriegsmilieu mit ſchon tauſendfach dageweſ Rr 2u
Sehr gut Guſtav Fröhlich, der ſich gleich Fritſch vom ſabl
liebhaber zum Charakterſpieler entwickelt, ſtark überty eng
Hardt als Intrigant, und beſtenfalls guter Durchſe 4t
Maurus, von der man nach dem Debut im Lang=Fil/
eine ganz anders geartete Entwicklungskurve ern ſet
Der Streifen wird Publikumserfolg haben.
Von den zahlreichen Tonfilmen, mit denen wir ſue
überſchüttet werden, wäre „Atlantic” zu erwäl fi,
Regie (Dupont), gute Ausnützung der Tonmöglichke
gewiſſer Fortſchritt in der techniſchen Wiedergabe ſint frn !
nicht abzuſprechen; es wurde denn auch ſehr bAſd
genommen.
von Zeutſchlands Hohen Schulen
Aachen: Im Alter von 60 Jahren verſchied der
Meteorologiſchen Obſervatoriums und Leiter der Oeffent! 5
dienſtſtelle außerordentlicher Profeſſor für Meteorologie
niſchen Hochſchule Dr. phil. Peter Polis.
Berlin: In der philoſophiſchen Fakultät der Unibe
Privtdozent der Meteprologie Dr. Karl Kähler, O.*
Meteorologiſch=Magnetiſchen Obſervatorium in Potsdam
beamteten außerordentlichen Profeſſor ernannt worden.
liche Honorarprofeſſor, für Chemie Geh. Regierungsr
Dr.=Ing. h. 6. Willy Marckwald iſt auf ſeinen Antrag
1930 von den amtlichen Verdflichtungen enthunden worde
mediziniſchen Fakultät iſt der Privatdozent für Hygiet
teriologie Dr. Julius Hirſch zum nichtbeamteten auß
Profeſſor ernannt worden. — Der Privatdozent Dr. 4
faller hat einen Ruf auf den Lehrſtuhl der mittleren
Geſchichte in Breslau als Nachfolger des verſtorbenen Gehe
Kampers erhalten.
Leihzig: Dem Dr. phil. Hermann ullrich iſt die Lek
für das Fach der Botanik in der philoſobhiſchen Fakultät e
imer 318
Samstag, den 16. November 1929
ei Kampf un das Saargebiet.
Aadt Aaus warn.
frumsführer gegen eine Sorkſekung des
Saat=
ieriments. — 20s Zenkrum macht ſeine
Zuſtimmung zum Yoragplan von der
Löſung der Saarfrage abhängig.
* Saarbrücken, 15. Nov. (Priv.=Tel.)
garbrücken hat ſich in einer
Zentrumswählerverſamm=
älat Kags erneut zu Worte gemeldet und ſehr
ein=
vor einer Ueberſpannung der deutſchen
lungsbereitſchaft gewarnt. Er hat
ſicher=
ohne Abſicht auf die Bedeutung der Löſung des
Saar=
für die Mehrheitsbildung im Reichstag hingewieſen.
jgt ſich Herr Kaas bei früherer Gelegenheit
ausgeſpro=
nn er jetzt ſeine Mahnung wiederhole, ſo iſt das
abar ein Wink an die franzöſiſche Adreſſe. Die
Fran=
ſen ganz genau, daß ſie ſelbſt die größten Nutznießer
g=Planes ſind, ſie haben aber durch diplomatiſche
Ge=
t verſtanden, daß ſie genügend Trümpfe in der Hand
z unſere Zuſtimmung zu erzwingen, ohne ſich in der
feſtzulegen. Herr Tardieu hat ſich immer noch um die
herumgedrückt, wann eigentlich die Verhandlungen
be=
llen, auf die wir ſeit zwei Monaten warten. Er wird
jede des Zentrumsführers erſehen, daß keine
Aus=
jeſteht, den Young=Plan im Reichstag
briingen, wenn wir nicht vorher wiſſen,
Zugeſtändniſſe die Franzoſen uns in der
age zu machen bereit ſind.
der Rede Kaas' iſt im einzelnen hervorzuheben, daß er
ſätzlich zur bisherigen Außenpolitik bekennt, da er und
um Freunde einer ehrlichen Verſtändigung mit Frank=
Jedoch habe er mehr als einmal den Eindruck gehabt,
eutſchland in ſeiner Konzeſſionsbereitſchaft, und zwar
änumerandobereitſchaft, weitergegangen, als dies
not=
ar. Es gäbe eine Grenze des deutſchen
enkommens. Sie ſei jetzt mindeſtens er=
Er halte es auch für einen großen Fehler, von einer
in des Krieges zu ſprechen. Dieſes Wort habe man
eilig gebracht. Wenn die Haager Abkommen ſchon die
m des Krieges bedeuteten, dann habe man kein Recht
zu verlangen.
Rhein ſei auch nach der Räumung noch
freit, beſtehe doch nach dem Verſailler Vertrag für
Ferfehlungen immer noch das Reokkupationsrecht.
id habe kein Intereſſe daran, den Rhein eher als
be=
klären, als dies völkerrechtlich richtig iſt. Man nehme
Befreiungsproklamation dem Volke den Elan zum
pfen und zerſtöre die Grundlage für eine neue
poli=
nſive. Der Redner verwies auf die kleinlichen
Sicher=
ahmen im Rheinland. Er ſehe zwar keine andere
keit zur Stabiliſierung des Friedens
cheine deutſch=franzöſiſche
Verſtändi=
ber der Weg zu dieſer Verſtändigung ſei
Vertrauens und nicht der Zerſtörung.
rdieu für Frankreich in Anſpruch
genom=
be, daß nur ein ſtarkes und ruhiges Volk für den
nbeiten könne, gelte auch für Deutſchland.
kam dann auf die Rückwirkungen zu ſprechen, die
tten kealiſiert ſein müſſen. Die Räumung der
ſei kein Entgegenkommen, ſondern ganz
rſtändlich. Was die Saar anlange, ſo hätte man
lage, an dem Deutſchland in Genf eingezogen ſei, man
Saargebiet ausziehen müſſen. „Das wäre”, erklärte
er, „lobenswert, völkerrechtlich, gradlinig,
ſtaatsmän=
e gehandelt, europäiſch ſchöpferiſch geweſen, und wenn
beiden Nachbarvölker ſich an einen Tiſch geſetzt
hät=
wäre dies ſicher in einem anderen Geiſt geſchehen, als
ſeiſt kleinlicher oder — verzeihen Sie den Ausdruck —
ntereſſen.”
Sicherlich habe niemand in Frankreich den Mut zur
Fort=
ſetzung des Saarexperiments, aber weil man vorübergehend
Hoffnungen genährt habe, trenne man ſich ungern von dem
Ge=
biet. Es ſei leichter, etwas zu ſchlucken, als es wieder von ſich
zu geben. Durch die Verzögerung der Saarverhandlungen
habe man ſich ein tragbares Arrangement erſchwert.
Als Führer der Zentrumspartei erkläre er, daß die
Lö=
ſung der Saarfrage und die Ausſichten, die
der Partner zu machen habe, entſcheidend ſeien
für ihr „Ja” oder „Nein” zum Young=Plan. Ein
verfrühtes „Ja” das die Verhandlungen zu Deutſchlands
Un=
gunſten beeinfluſſen könne, komme nicht in Frage. Das Zentrum
kenne hier nur den Weg ſachlicher Prüfung. Das könne
ge=
ſchehen, wenn das Verhandlungsergebnis vorgelegt werde.
Wenn man eine zuſtimmende Entſcheidung erlange, dann wolle
man ſehen, und zwar zuverläſſig ſehen, nach welcher Richtung
hin ſich das Schickſal der deutſchen Saar entwickelt, und unter
welchen Vorausſetzungen die Gegenſeite bereit ſei, die Saar zum
Vaterhauſe zurückkehren zu laſſen.
Innenpolitiſch beklagte Kaas die große Parteizerriſſenheit.
Das werde auch nicht beſſer werden, bis die ſuchende deutſche
Jugend ,das ganze verkalkte und überlebte
klein=
liche deutſche Parteiſyſtem über den Haufen gerannt
habe und die ewig Geſtrigen zu ſeiner Neuſtruktur zwinge.
Das franzöſiſche Inkereſſe an der Saar.
In den von der „Agence Econowique et Financiére”
herausgegebe=
nen „Actualités” befaßt ſich der Chefredakteur des „Matin”, Stéphane
Lauzanne, mit dem Saarproblem. Der Artikel zeigt, daß auch in
Frankreich einſichtige Elemente die Dinge im Saargebiet nicht durch die
verzerrende Brille der politiſchen Leidenſchaften, ſondern in ihrer
wirt=
ſchaftlichen Realität anſehen und daraus Schlüſſe ziehen, die zwar den
Vorteil Frankreichs in den Vordergrund ſchieben, aber für Deutſchland
keineswegs ungünſtig ſind.
Zu der politiſchen Seite des Problems ſchreibt Stéphane Lauzanne,
es ſei mit tauſend gegen eins anzunehmen, daß die Volksabſtimmung
im Jahre 1935 gegen Frankreich ausfallen werde. Ebenſo ſei mit
hun=
dert gegen eins zu wetten, daß die Saarbevölkerung ſich nicht für den
Völkerbund ausſprechen werde. Die Saarländer ſeien, durch Gefühl
und Tradition Preußen geblieben und würden es weiter bleiben. —
Komplizierter liege die halb juriſtiſche, halb wirtſchaftliche Frage des
Verkaufs der Kohlengruben, denn Frankreich habe weniger Geld als
Kohlenlieferungen nötig, und da Preis und Menge dieſer Lieferungen
vom Völkerbundsrat feſtgeſetzt werden ſollen, habe man
Preisſchwan=
kungen, fortgeſetzte Streitigkeiten mit den Lieferanten uſw. zu
befürch=
ten. Die größten Schwierigkeiten aber bereite die Frage der
Wirt=
ſchaftsbeziehungen zwiſchen dem Saargebiet und einem Teil
Frank=
reichs, weil davon der Wohlſtand und faſt die Exiſtenzmöglichkeiten von
etwa zehn franzöſiſchen Departements abhingen. „Wird Deutſchland”,
ſo fragt Lauzanne, „mit der politiſchen Souveränität über das
Saar=
gebiet nicht auch die wirtſchaftliche Souveränität wieder erlangen? Kann
man ſich ein Gebiet vorſtellen, das in die Verwaltungsgrenze eines
Landes eingegliedert iſt, aber in den Zollgrenzen eines anderen
Lan=
des bleibt?”
Der Artikel ſchließt mit folgenden Ausführungen: Das franzöſiſche
Intereſſe erſcheint klar: Man darf ſich nicht im Nebel politiſcher Träume
verlieren, ſondern muß ſich auf dem Boden wirtſchaftlicher
Wirklich=
keiten halten. Es iſt von geringer Bedeutung, ob das Saargebiet, das
im Jahre 1935 ganz ſicher wieder deutſch wird, es ſchon im Jahre 1930
wird. Von Bedeutung iſt, daß die Saarkohle weiterhin in genügender
Menge und zu vernünftigem Preiſe nach Frankreich kommt. Vor allem
aber iſt wichtig, daß die franzöſiſchen Erzeugniſſe weiter in großen
Mengen nach dem Saargebiet gehen können. Damit iſt der Weg der
Verhandlungen durch Richtlinien gekennzeichnet, die ſich aus dem
ge=
ſunden Menſchenverſtand ergeben: die im Verſailler Vertrag für die
Volksabſtimmung feſtgeſetzten Daten und Formulierungen fallen
laſſen; die auf Kohle bezüglichen Beſtimmungen dieſes Vertrags durch
ein gegenſeitiges Abkommen klären und ſicherſtellen; eine
Vorzugs=
behandlung für die wichtigſten franzöſiſchen Ausfuhrartikel im
Saar=
gebiet erlangen.
Bolſchafter v. Hoeſch erinnerk Briand an die Sgar=
Seite 3
Haager, Konſerenz. Wie wir von gut unterrichteter
Seite noch erfahren, bildeten auch die
Saarverhand=
lungen Gegenſtand der Freitags=Beſprechung. Ob ein
Da=
tum für den Beginn dieſer Verhandlungen ſchon feſtgeſetzt
wor=
den iſt, konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen.
Reichsbahn und Pgungplan.
Auch der Reichsbahn=Ausſchuß ferkig. — Rut noch
„einige Nachverhandlengen”. — Anverſtänd=
Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch hatte am Freitag
mit=
tag erneut eine Unterredung mit demfranzöſiſchen
Außenminiſter Briand, die ebenſo wie die in den
letz=
ten Tagen ſowohl mit Briand, als auch mit Tardieu gehabten
Unterhaltungen auch heute wieder der Vorbereitung für
die diplomatiſchen Beſprechungen der Zukunft
galt. Die beiden Staatsmänner unterhielten ſich ſehr eingehend
über das Datum, ſowie das Programm der zweiten
* Berlin, 15. Nov. (Prio.=Tel.)
Wie wir bereits mitgeteilt haben, hat auch der Ausſchuß zur
Angleichung der Reichsbahngeſetze an den Young=Plan ſeine
Arbeiten in Paris beendet. Das wird jetzt auch an amtlicher
Stelle beſtätigt, mit dem Zuſatz, daß eigentlich dieſe Tatſache
geheimgehalten werden ſollte. Was dieſe Geheimniskrämerei für
einen Zweck haben ſoll, verſteht man nicht. Dieſes
Organiſations=
komitee hat in ſehr viel größerem Maße als etwa der
Bank=
ausſchuß die Einzelheiten ſeiner Beratungen zu vernebeln
ge=
wußt; abgeſehen von gelegentlichen Indiskretionen durch die
Franzoſen iſt nichts bekannt geworden, und das ſcheint auch
weiter ſo bleiben zu ſollen. Als Begründung wird dafür
ange=
geben, daß noch einige Nachverhandlungen in
Ber=
lin notwendig ſeien. Dabei kann es ſich doch aber höchſtens
noch um Formalitäten handeln. Die deutſche Oeffentlichkeit hat
aber ein dringendes Intereſſe daran, zu erfahren, wie ſich die
Reichsbahn unter dem Young=Plan in unſer
Staats=
gefüge einpaßt. Die vorſichtige Zurückhaltung der
amtlichen Stellen kann eigentlich nur den Eindruck
er=
wecken, als wenn wir auch hier wieder Zugeſtändniſſe
haben machen müſſen, die im entſcheidenden Augenblick, wenn
erſt einmal das große Füllhorn aller Kommiſſionsberichte ſich
über uns ergießt, leichter übergangen werden können. Bei der
ſtarken Teilnahme aber, das gerade das Schickſal der
Reichsbahn in der geſamten Oeffentlichkeit findet, wird
dieſe Berechnung trügen, zumal da anzunehmen iſt, daß auf dem
Umwege über das Ausland bruchſtückweiſe und gefärbt die
nötigen Mitteilungen ſchon kommen werden.
Zum Abſchluß der Baden=Badener Konferenz.
FP. Paris, 15. November
Die franzöſiſchen Vertreter im Organiſationskomitee der
Inter=
nationalen Zahlungsbank. Moret und Quesnay, ſind am Freitag
mit den am 13. November in Baden=Baden unterzeichneten
Doku=
menten nach Paris zurückgekehrt. Dieſe Dokumente ſind 1. die
Statuten der Internationalen Zahlungsbank. 2. der Truſtee=
Vertrag zwiſchen der Bank und den an den deutſchen
Repara=
tionen intereſſierten Regierungen und 3. die von der
ſchweize=
riſchen Regierung verliehene konſtituierende Urkunde der
Inter=
nationalen Bank. Der Text des erſten Schriftſtückes iſt bereits
veröffentlicht worden. Das zweite Dokument, durch das die auf
der Haager Konferenz vertretenen Regierungen die Internationale
Zahlungsbank mit der treuhänderiſchen Entgegennahme
Verwal=
tung und Verteilung der deutſchen Youngplan=Annuitäten ſowie
mit der Kommerzialiſierung und Mobiliſierung des ungeſchützten
Annuitätenteiles betrauen werden, ſoll erſt nach der
Unterzeich=
nung durch die Regierungen und die Banken bekanntgegeben
werden. In dem dritten Dokument ſchließlich werden die
Steuer=
befreiung für die Internationale
Zahlungs=
bank feſtgelegt ſowie die Bankſtatuten beſtätigt. Die
ſchweize=
riſche Regierung verpflichtet ſich, die konſtituierende Urkunde nicht
ohne vorherige Verſtändigung mit den Signatarmachten des
Haa=
ger Protokolls aufzuheben, abzuändern oder durch Zuſätze zu
er=
weitern.
Die Schriftſtücke ſind nach dem „Temps” in deutſcher,
eng=
liſcher, franzöſiſcher, italieniſcher und japaniſcher Sprache abgefaßt,
jedoch wird nur der franzöſiſche Text maßgebend ſein.
Großer ikalieniſcher Liplomakenſchub.
EP. Rom, 15. Nov.
Die Regierung gibt jetzt einen umfaſſenden Diplomatenſchub
be=
kannt. So wird der italieniſche Geſandte in Prag, Graf Luigi
Van=
nutelli, ins Miniſterium des Aeußeren berufen und durch den
fasciſti=
ſchen früheren Abgeordneten Orazio Pedrazzi erſetzt. Der Geſandte in
Liſſabon, Baſtinnini, geht nach Athen und Mario Arlotta von Athen
nach Budapeſt. Zum Geſandten von Liſſabon wurde der frühere
Preſſe=
chef Baron di Valentino ernannt, während der Geſandte in
Helſing=
fors, Graf Pagliano, zum Generaldirektor der politiſchen
Angelegen=
heiten für Amerika, Aſien und Auſtralien ernannt wurde.
I9 Briedrich Händel: Acis und Galathea.
zweiten Mal iſt der Volkschor Darmſtadt ſo kühn an
hrung eines Werkes größeren Stils zu gehen, an ein
es Oratorium diesmal, um damit zu zeigen, daß er ſich
der Bewegung fühlt, die es ſich zur Aufgabe macht,
inſt auch den weiteſten Kreiſen allmählich zu erſchließen,
;ſ nicht dadurch, daß nur etwa Konzerte zu
volkstüm=
eiſen veranſtaltet werden, ſondern dadurch, daß er ſich
Werk nachſchaffend zu erobern ſucht. Wenige ahnen
Arbeit einer ſolchen Aufführung vorangeht bei einem
m, dem richtiges Vomblattſingen noch nicht möglich iſt,
die Noten nur ungefähre Wegweiſer ſind, und der faſt
Swendig zu lernen genötigt iſt. Aber ſo ſchwer dieſe
ſo ſtark fühlt ſich dann doch der Chor in das Kunſt=
und verſucht, das techniſch Unzulängliche durch ſtarke
And Muſizierfreudigkeit zu erſetzen. Gerade ein ſo herr=
*S und natürliches Werk wie Händels Acis und Galathea
gich dazu geeignet, die Mitwirkenden zu begeiſtern.
Emte den Stoff als 23jähriger in Neapel kennen und
08 dort eine kleine Kantate für drei Soloſtimmen
Kceg e Polifemo” die ſchon die gleiche Handlung ent=
Eie alte ſizilianiſche Sage zu Grunde liegt. Acis, der
2 Galathea, die Nymphe, vertreten in ihrer idylliſchen
Ni9 Daſeinsfreude das ſizilianiſche Volk, das ſeit
Jahr=
beſentlich aus Hirten und Landleuten beſteht,
der Rieſe, iſt die Perſonifikation der großen Natur=
7 9e immer wieder das Idyll ſtören, alſo vor allem des
2 händel gibt ihm Züge, die deutlich auf den
Zuſam=
mit Vulkanausbruch und Erdbeben hinweiſen.
Dat Händel ſein Werk, wie es uns heute vorliegt, ge=
S2 wurde zuerſt privat in Cannons aufgeführt, erſt 1732
London vor das große Publikum. Eine friſche ein=
Ikture beginnt, aus dem Orcheſter treten Soli von
2‟ Nerbor, die ſich wie das fröhliche Lachen der Nymphen
S und von ſchweren Baßmotiven, die den Polyphem
üiterbrochen werden, und dieſe Fröhlichkeit, die den
Sülich beherrſcht, wird fortgeſetzt in dem großen Einlei=
Eier herrlichen Tauz= und Freudeſzene, die eine
deut=
iberung an in Italien Erlebtes bei Händel zu ſein
SE Chor iſt eines der großartigſten Genrebilder, die
Sſchten Chorliteratur vorkommen. Nun folgt das Lie=
Sute9theg ſingt ihre allerliebſte Arie, in die hinein die
Lochern, Aeis ſchwärmt in einer Arie, die wie die gauze
L 2 Jugewöhnlich hoch liegt. Galathea ſingt dent Ge=
L2 Begrüßung die Arie „ſo wie die Taube in einſamer
Eia Stück von ſolcher Zartheit und Jüuigkeit, daß ſie
Lehört hat, undergeßlich bleibt. Ein jubelndes
Lie=
a öerieitet durch ein der Volksmuſik entuommenes
Ju=
ustdehic, leitet in einen kurzen Chor gleichen Textes über
eß dieſen erſten idhliſchen Akt.
Der Hiſtoriker Hermann Oucken 60 Jahre.
Geheimrat Prof. Dr. Hermann Oncken,
Ordinarius für neuere Geſchichte an der Univerſität Berlin,
be=
geht am 16. November ſeinen 60 Gebuxtstag. Oncken, der in
Oldenburg geboren wurde, erhielt ſeine erſte Profeſſur in Chicago
und hatte dann die Lehrſtühle in Gießen, Heidelberg. München
und ſeit 1928 in Berlin inne. Oncken, der eine ſtattliche Anzahl
von Werken zur neueren deutſchen Geſchichte herausgab,
ver=
öffentlichte daneben viele Reden und Vorträge zu politiſchen und
vaterländiſchen Gedenk= und Feſttagen und iſt Mitherausgeber der
„Klaſſiker der Politik” und der „Allgemeinen Staatengeſchichte‟
Nun erſcheint Polyphem, und ſein Nahen wird zuerſt vom
Chor bemerkt, der die düſteren Wolken, die ſich über dem
Liebes=
paar erheben, erkennt, die Liebenden beklagt, und in
kontraſtrei=
chem plaſtiſchen Tonſatz die Verwirrung ſchildert, die nun
herein=
bricht. Die Steigerung iſt von größter Wucht, der Höhepunkt das
völlige Nahen des Unholds, deſſen ſchweres Tappen vom ganzen
Chor wiedergegeben wird. Das Erſchallen ſeines Donnerrufes
iſt geradezu eine Erdbeben= oder Gewittermalerei. Nun hören
wir ſein Liebeswerben, eine humorvoll haſtige, bei aller
gewoll=
ten Grazie wunderbar tölpelhaften Liebesarie folgt die
Abwei=
ſung durch Galathea, und ein kurzer Sologeſang, der ſeiner Wut
Ausdruck gibt. Acis will den Kampf aufnehmen, Galathea
ſucht ihn zurückzuhalten, beide ſingen ein herrliches Duett, in
das immer wieder das Wutſchnauben des Po upvem hineinklingt,
und an deſſen Ende der Unhold Acis mit einem Felsblock
er=
ſchlägt. Ein wundervolles ganz kurzes Adagio bringt die
Todes=
ſeufzer des Acis. Daran ſchließt ſich eine groß angelegte und
muſikaliſch hochbedeutende Klageſzene an. Erſt ein prachtvoller
Chor, dem eine chromatiſch abwärtsſteigende Tonfolge der
Ju=
ſtrumente zu Grunde liegt, dann eine rührende Klage der
Gala=
thea, in die Troſtworte des Chores hineinklingen und ſchließlich
der Rat, Acis in einen Silberquell zu verwandeln. Die
Ver=
wandlung geſchieht und ſowohl in der letzten Arie der Galathea,
wie im Schlußchor wird das Bild des murmelnden Baches in
herrlicher Tonmalerei ausgenutzt.
Das herrliche Werk wurde vor einer Reihe von Jahren ſchon
einmal unter Willem de Haan vom Muſikverein aufgeführt. Will
ſich auch die Aufführung des Volkschores in keiner Weiſe mit
jener Darbietung meſſen, ſo gibt ſie doch vielleicht auch manchen
von den damaligen Hörern Gelegenheit, das damals lieb
ge=
wonnene Meiſterwerk wieder mitzuerleben. Die Mitwirkung des
Inſtrumentalvereins bürgt dafür, wie auch die namhaften
Soliſten, daß Händel in nicht unwürdiger Weiſe zu Gehör kommt.
Friedrich Noack.
* Otto Horre, Dr. jur., Oberkirchenrat beim Landeskirchenamt zu
Darmſtadt: Einzelne Gebiete des Poutwaltumgs= und Liuchenvochts im
Volksſtaat Heſſen. Ein Leitfaden. 56 Seiten in 8‟, broſch. 3,60 RM.
Die Jahre nach der Staatsumwälzung brachten mancherlei
Ver=
änderungen im Bereich des heſſiſchen Verwaltungsrechts: frühere
Vor=
ſchriften wurden geändert oder aufgehoben, neue traten hinzu.
Infol=
ge deſſen iſt die Ueberſicht über das geltende Recht
er=
ſchwert. Hinzu kommt, daß es für den Laien nicht immer leicht iſt,
ſich in den Geſetzen zurechtzufinden. Eine allgemeine Kenntnis
wich=
tiger Geſetze in großen Zugen muß aber von jedem Staatsbürger
ver=
langt werden.
Dem Referendar, dem Verwaltungsbeamten, dem Staatsbürger will
Horres Leitfaden dienen, wenn darin der Verſuch gemacht wird, „
Ge=
ſetzeskunde in faßlicher Form zu vermitteln und die Gedanken aus den
Paragraphen zu löſen‟. Das Buch ſtellt kurz gefaßt die heute gültigen
Beſtimmungen auf einigen Gebieten des Verwaltungs= und
Kirchen=
rechts in Heſſen zuſammen und führt in kurzen Grundzügen
anf den fraglichen Rechtsgebieten in die
weſent=
lichen Geſetze ein und erleichtert ſo die Ueberſicht
über die derzeitigen wichtigeren Beſtimmungen. Die
empfehlenswerte Schrift behandelt die folgenden Gebiete: 1. Die
Organi=
ſation der Landgemeinden und Städte, der Kreiſe und Provinzen.
(8 1: Allgemeines. 8 2: Die Landgemeinden. 8 3: Die Städte. 84:
Die Kreiſe. 8 5: Die Provinzen.) 2. Die Verwaltungsgerichtsbarkeit
( 6). 3. Das Fürſorgeweſen. (8 7: Allgemeine Wohlfahrtspflege;
Fürſorgeverordnung. § 8: Die Jugendwohlfahrtspflege.) 4. Das
Kir=
chenweſen. (8 9: Allgemeines. 8 10: Die evangeliſche Landeskirche.
8 11: Die katholiſche Kirche in Heſſen. § 12: Gemeinſame
Beſtim=
uungen für die evangeliſche und katholiſche Kirche in Heſſen) Bei den
bevorſtehenden Wahlen wird beſonders die anſchauliche
Dar=
ſtellung der Organiſation und der Aufgaben der Selbſtverwaltung von
weiten Kreiſen als ein willkommenes Hilfsmittel begrüßt werden, ſich
über die einſchlägigen Fragen beſtens vertraut zu machen,
Seite 4
A
Statt Karten
Uhre am 17 Nouember, nachmittags ½3 Uhr
in derJohanneskirche stattfindende Trauung
zeigen an
Willy Dickelmann
und Frau Johanna, geb. Löffer
Eamstag, den 16. November 1929
November 1929.
Papenhagen
(Kreis Grimmen)
Darmstadt
Bleichstr. 36 11.
Uhre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Oarl Steinmann
MNeta Steinmann
Pankratlusstr. 4
geb. Sommer
Liebfrauenstr. 97
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 17. November, ½3 Uhr
nachmittags, in der Martinskirche.
Slatt Karten
Uhre Vermählung geben bekannt
Wilhelm Volk
Margarethe Volk, geb. Becker
Darmstadt
Feldbergstraße 93
Geistberg 6
Klrchliche Trauung: Sonntag, den 17. November 1929,
nachmittags 3 Uhr, in der Johanneskirche
Heute entſchlief janft nach kurzem, ſchwerem Leiden im
53. Lebensjahr mein geliebter Mann, unſer guter Vater.
Bruder, Schwiegerſohn, Schwager und Onkel
Hert Karl Präunig
Fürſtl. Iſenburgiſcher Kammerdirektor i. R.
Ritter hoher Orden.
In tieter Trauer:
Magdalene Bräunig, geb. Steinhäuſer
Annemarie Bräunig
Ludwig Bräunig
Hermann Bräunig
Lilli Oetken, geb. Bräunig
Emmt Nowotny, geb. Bräunig.
Darmſtadt, Homburg v. d. H., Braunau / Böhmen,
den 15 November 1929
(18056
Am 14. d. Mts. verſchied nach kurzer
Krankheit unſer
Werkmeiſter
Herr Georg Bickharfk.
In ſeinem arbeitsreichen Leben hat de
gegangene ſich große Verdienſte um unſer
erworben. 35 Jahre war er in treueſter
ſlicht=
erfüllung — allen ein Vorbild — bei ur
Wir werden ihm in allen Zeiten ein
Andenken bewahren.
Goebel A.).
Dr. Köhle
Die Beerdigung ſindet Dienstag, den 19. November, um 10½ Uhr,
auf dem Friedhof in Offenbach a. M ſiatt.
Man bittet von Beileidsbeſuchen abſehen zu wollen.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen, meine liebe Frau, unſere
herzensgute, treuſorgende Mutter,
Ichwiegermutter, Großmutter,
Schweſter und Tante
Frau Dorothea Würtge
geb. Roßler
nach kurzem, ſchweren Leiden im
81. Lebensjahre heute früh zu ſich
in die Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbllebenen:
Heinrich Wörtge, Zugführer i. Ruhe
Georg Wörtge u. Frau, geb. Frantz
Kätchen Wörtge
Wilhelm Wörtge u. Frau, geb. Stutz
Friedr. Wörtge u. Frau, geb. Knauer
ſowie 2 Enkelkinder.
Reichelsheim i o., den 15. Nov. 1929.
Ueberau, Darmſtadt u. Karlsruhe (*
Die Beerdigung findet Sonntag,
den 17. November, nachmittags
4 Uhr, in Reichelsheim ſtatt.
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Dankfagung.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme bei dem ſchweren
Verluſte unſerer lieben
Entſchlafe=
nen ſagen wir auf dieſem Wege
innigſten Dank. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Scriba für die
troſtreichen Worte am Grabe, und
dem Geſangverein „Harmonie” für
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ſeine letzte Ehre.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
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Samstag, den 16. November 1929
Seite 5
Aus der Landeskauptf
Darmſiadt, 16. November.
Die Heſſen Amerikas
reiſen 1930 nach der alten Heimak.
ven=Darmſtädter Volksfeſt=Verein wird an dem 600jährigen
Jubiläum Darmſtadts teilnehmen.
bezu ein Jahr hatten die Heſſen=Darmſtädter ihren lang=
7 Schatzmeiſter, Herrn William L. Strauß, der erſt vor
von ſeinem in Deutſchland verlebten Erholungsaufenthalt
=kehrt iſt nicht mehr in der Runde geſehen. Deſto
herz=
ſor die Begrüßung, die dem alten Getreuen in der letzten
mlung zuteil wurde, als er gleichzeitig mit den
perſön=
brüßen des Darmſtädter Oberbürgermeiſters Mueller die
ing der Stadt zu der im Juli nächſten Jahres
ſtattfin=
c 600=Jahrfeier überbrachte. Die Folge war der noch am
Abend gefaßte Beſchluß, für das kommende Jahr unter
ſpizien des Heſſen=Darmſtädter Volksfeſt=Vereins eine
landreiſe zu arrangieren, deren Vorbereitung und
Durch=
f die bekannte Reiſeagentur William Strauß und Son
amt.
m Heſſen=Darmſtädter Volksfeſtverein wurde durch die
rwaltung telegraphiert, daß ſie dem Beſuch in der Zeit
23. Juli 1930 entgegenſieht.
Aufeuf für den Krankenhaus=Neubau
des Elugbekhenſtifts in darmſtadk.
werden gebeten, bekanntzugeben, daß Spenden nicht, wie es
uf heißt, an das Poſtſcheckkonto des Eliſabethenſtifts, ſondern
Scheck konto des Eliſabethenſtifts 3050 „Krankenhaus=Neubau”
Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt (Poſtſcheckonto der Sparkaſſe
mfurt a. M) oder auf das Poſtſcheckkonto des Eliſabethenſtifts
infurt a. M. erbeten werden.
Zum Rektor der Techn’ſchen Hochſchule iſt der ordentliche
Pro=
ibl. Ing. Karl Roth für den Reſt des Studienjahres 1989 130
Auguſt 1930) gewählt und vom Geſamtminiſterium beſtätigt
genannt wurde: Am 13. November: Ludwig Hofmann aus
zum Pfleger bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt bei Alzey,
kung vom 1. November 1999 an.
srledigt ſind: Eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
Zolksſchule in Nieder=Erlenbach, Kreis Friedbera; die
hnug wird demnächſt frei. — Die Förſterei Oberes König=
Forſthaus des Forſtamts Mönchbruch. Meldefriſt: 98. Novem=
Holdene Hochzeit. Heute feiert Herr Leonhard Schäfer
au, geb. Höhl, Ploenniesſtraße 2, in geiſtiger und körperlicher
ſas Feſt der Goldenen Hochzeit.
beſſiſches Landestheater. Heute Samstag gelangt im Großen
e erfolgreiche Operette „Ein Walzertraum” von Oskar
zur Wiederholung. Miete L, Beginn 19.30 Uhr.)
Kleinen Haus findet heute die Wiederholung des Schauſpiels
ndere Seite” von Sheriff in der Beſetzung der
Erſtauf=
ſtatt. (iete K. Zuſatzmiete Xl, Anfang 19,30 Uhr.) Die
Viederholung dieſes Stückes iſt morgen Sonntag, den 17. No=
„Meiſterſinger von Nürnberg” gelangen, morgen
zum erſten Male in dieſer Spielzeit zur Auführung. In den
len: Stoſch, Jacobs, Grahl, Biſchoff, Herrmann, Kuhn, Vogt.
ſche Leitung: Dr. Karl Böhm. (Heſſenlandmiet III, Beginn:
lturfilmbühne im Kleinen Haus. In Abänderung
zünglich angekündigten Programms iſt es gelungen, für die
filmſerie von Montag, den 18., bis Mittwoch, den 20. November,
igeeichnetn Film „Der gelbe Paß” (Regie: Ozet), mit
ſten und W. Samborſky in den Hauptrollen, zu erwerben. Als
e laufen: „Bremen, die alte Hanſeſtadt” und „An den Pforten
ent
Zücherſtube Alfreb Bodenheimer. Die Nachfrage nach Karten für
rtrag von Kurt Tucholſky über „Juſtiz und Sittlichkeit” iſt
be=
z ſo ſtark, daß ſich die Bücherſtube Bodenheimer veranlaßt
ge=
it, den Vortrag in den großen Saal des Sualbaus zu verlegen.
igen wird auf die in der heutigen Ausgabe befindliche Anzeige
ſen. Kartenvorverkauf ab Montag, den 18. November.
Zedächtnisausſtellung Profeſſor Albert Hartmann. Auf
verſchie=
ſwviſchen weiter eingegangene Anfragen, ob es nicht möglich ſei,
ichtnisſchau noch eine 5. Woche offen zu halten, möchte der
Vor=
s Kunſtvereins mitteilen, daß das aus den bereits bekannt
gege=
ſründen leider nicht möglich iſt. Er bedauert das ſelbſt, um ſo
ſeil auch eine Verlängerung der Ausſtellung ſicher noch ſtarken
und gute Verkäufe gebracht hätte. Gerade in letzterer Hinſicht
e ietzige Veranſtaltung einen beſonders großen Erfolg; es
wur=
ihr nicht weniger wie 30 Aquarelle, 29 Radierungen und W
mdrucke verkauft, ein Reſultat, wie es die Kunſthalle lange nicht
(ſzuweiſen hatte. Der letzte Tag der Gedächtnisausſtellung muß
kommende Sonntag ſein, an dem ſich vorausſichtlich wieder ſehr
ſe Freunde der Kunſt Profeſſor Albert Hartmanns einfinden
Drhhenm. Die Cſardasfürſtin. Für die zweite Hälfte
Er ind Operettenaufführungen in den Spielplan aufgenommen.
e Samstag und morgen Sonntag und die folgenden Tage wird
s erolgſicheres und vielaufgeführtes Werk. Die Cſardasfürſtin”
Der reiche Melodienſtrauß dieſes muſikaliſch ſtark
hervor=
n Verkes brachte dem Komponiſten einen Welterfolg. Die
ſe ſingt die Operettendiva Friedl Gierga. — Es finden nur
(hungen der „Cſardasfürſtin” ſtatt. — Anſchließend hieran
ſie Roſe von Stambul” auf dem Spielplan. — Anfang 8.15 Uhr.
Anzeige)
Eine Maſſenverſammlung der Deutſchen Volkspartei.
Im überfüllten Saal der Turnhalle hielt am vergangenen
Donners=
tag die Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Volkspartei ihre
Wahl=
verſammlung ab. Zum Thema „Young=Plan,
Wirtſchafts=
kriſe, Kommunalpolitik” ſprachen Reichstagsabgeordneter
Dingeldey und die Stadtratskandidaten Altendorf, Haury
und Dr. Moeßner.
Eingangs wandte ſich der Verſammlungsleiter,
Generalſekretär Welkow,
gegen eine in der Darmſtädter Preſſe veröffentlichte Erklärung der
Vereinigten Bezirksvereine. Nach dieſer ſollen nur die
Sozialdemokraten, die Deutſchnationalen, die Demokraten und die
Zen=
trumspartei die Kandidaten=Wünſche der Bezirksvereine „vollſtändig”
erfüllt haben. Demgegenüber ſtellt der Verſammlungsleiter feſt, daß
die Bezirksvereine der D.V.P. 5 Kandidaten vorgeſchlagen haben, von
denen drei an ausſichtsreicher Stelle des volksparteilichen
Wahlvor=
ſchlages erſcheinen; die Wünſche der Bezirksvereine ſind daher zu über
50 Prozent erfüllt worden. Es wird bezweifelt, daß etwa auf dem
ſozialdemokratiſchen Wahlvorſchlag in dieſem Umfang die Wünſche der
bürgerlichen Bezirksvereine, berückſichtigt worden ſind. Da dem
Vorſitzenden der Vereinigten Bezirksvereine bekannt war, in welchem
Umfang die D.V.P., deren Wünſchen nachgekommen iſt, bedauert
General=
ſekretär Welkow, die Mitteilung der Bezirksbereine als einen bewußt
unfreundlichen Akt in aller Oeffentlichkeit anprangern zu müſſen.
Von herzlichem Beifall begrüßt, ergriff darauf
Reichstagsabgeordneter Dingeldey
das Wort. Seine etwa fünfviertelſtündigen Ausführungen fanden vom
erſten bis zum letzten Wort die geſpannteſte Aufmerkſamkeit des Hauſes,
waren wiederholt von ſtürmiſcher Zuſtimmung unterbrochen und zeigten
in ihrer vorbildlichen Klarheit, muſterhaftem Aufbau und zwingender
Einprägſamkeit den Redner auf der Höhe ſeines rhetoriſchen Könnens.
Da ſie über den Rahmen einer Wahlrede beträchtlich hinausgingen, ſeien
ſie in großen Umriſſen wiedergegeben:
Zwiſchen Volksbegehren und Volksentſcheid befinden wir uns
zwi=
ſchen zwei Etappen eines unſer Volk bewegenden, ſchwveren Kampfes,
Wir lehnen es ab, in dieſem zu unterſcheiden zwiſchen Gutwilligen und
Böswilligen, zwiſchen Nationalen und Nicht=Nationalen. Wir bedauern,
daß in dieſem Kampf die preußiſche Staatsregierung ſich zu Mißgriffen
gegenüber den Beamten hat hinreißen laſſen und damit Waſſer auf die
Mühlen des Volksbegehrens leitete. Die Deutſche Volkspartei iſt immer
energiſch für die Freiheit der Beamten eingetreten, kann es allerdings
nicht billigen, wenn Beamte aktiv in die Agitation für ein
Volksbegeh=
ven eintreten, deſſen unglückſeliger Paragraph 4 eine Verunglimpfung
und ungeheure Beleidigung, der verantwortlichen Miniſter darſtellt.
Sel=
ten iſt ein Kampf in Deutſchland mit ſolch unſauberen Mitteln geführt
worden, als dieſes Volksbegehren. Glaubt etwa irgendein vernünftiger
Menſch, daß diejenigen, die für den Young=Plan ſind, eine beſondere
Freude an unſeren Zahlungsverpflichtungen hätten? Aber wir ändern
die Tatſachen nicht durch unſere Wünſche, durch laute Reden und
dro=
hende Gebärden, ſondern nur durch harte und ernſte Arbeit, indem wir
die Dinge ſo ſehen, wie ſie ſind und nicht wie wir ſie gern haben
möch=
ten. Von ſolcher Einſtellung aus muß man auch Stellung nehmen zum
Young=Plan und allem, was damit zuſammenhängt. — Das
Volksbe=
gehren befaſſe ſich in dem erſten Paragraphen mit der Kriegsſchuldlüge.
Schon hier zeigt ſich die ganze Verderblichkeit; denn während ganz
Deutſchland ſich darin einig iſt, daß wir nicht die Alleinſchuld am Kriege
haben, daß vielmehr die Hauptſchuldigen unſere Gegner ſind, wird durch
dieſen Paragraphen der Eindruck im Ausland hervorgerufen, als ob
ſich Deutſchland in der Frage der Ablehnung der Kriegsſchuldlüge nicht
einig ſei und als ob unſere Regierungen es verabſäumt hätten, das
ihrige in der Zurückweiſung zu tun. Wiſſen die Macher des
Volksbe=
gehrens nicht, daß alle nach der Revolution amtierenden Regierungen
die Kriegsſchulblüge zurückgewieſen haben, daß insgeſamt 27 Mal ein
feierlicher Widerruf erfolgte? Aber man gebe ſich doch nicht der Illuſion
hin, als ob durch Proteſte oder Notenwechſel die Kriegsſchuldlüge
ver=
ſchwände und daß, falls wirklich es gelänge, durch ein Uebereinkommen
ſämtlicher Mächte, die im Kriege gegen uns geſtanden, den
Kriegsſchuld=
paragraphen aus dem Verſailler Vertrag herauszubringen, unſere
Zah=
lungsverpflichtungen von uns genommen würden. Wir müſſen zahlen
weil wir den Krieg verloren haben und nicht, weil ein Paragraph des
Verſailler Vertrages uns die Kriegsſchuld aufbürdet! Wie ſteht es um
die wirtſchaftliche Seite des Young=Plans? Niemals hat irgendein
deut=
ſcher Staatsmann erklärt, daß er die uns auferlegten Tributlaſten als
erfüllbar anſieht. Aber was kann getan werden, um ſie zu vermindern?
Es gibt hierzu zwei Wege. Der eine iſt von der Außenpolitik
Deutſch=
lands in den letzten Jahren gegangen worden, nämlich unter
Berückſich=
tigung der fortſchreitenden Entwicklung der Weltmeinung von einer
Konferenz zur anderen eine Verminderung unſerer
Zahlungsverpflich=
tungen zu erreichen. Der andere Weg iſt der des Herrn Hugenberg:
die Zahlungen einſtellen und es „darauf ankommen laſſen‟. Was wäre
die Folge? Gewiß nicht die Freiheit, ſondern neue Beſatzung, neue
Laſtenaufbürdung, unverminderte und ewige Kontrollen,
Kreditkündi=
gungen aus der ganzen Welt und damit der Zuſammenbruch unſerer
geſamten Wirtſchaft, eine Kataſtrophe, die ſich bis in den kleinſten
Be=
trieb auswirken würde. Wer den Young=Plan ablehnt, will den Dawes=
Vertrag wieder in Kraft geſetzt wiſſen. Das kann nur der wollen, der
den Dawes=Plan für beſſer hält; daß das ausgerechnet Herr Hugenberg
und die Seinen ſind, die bislang den Dawes=Plan aufs heftigſte
be=
kämpften, iſt eine der Unbegreiflichkeiten ſogenannter „nationaler”
Po=
litik. Gegenüber der Lüge, daß im Verſailler Vertrag eine Endſumme
von 115 oder 150 Milliarden deutſcher Tributpflicht feſtgeſetzt worden
wäre und daß der Young=Plan wiederum eine Zahlungsverpflichtung
in dieſer Höhe brächte, muß feſtgeſtellt werden, daß im Verſailler
Ver=
trag die Höhe unſerer Zahlungen nicht feſtgeſetzt war, und daß der
Ge=
genwartswert des Young=Plans 35 Milliarden und nicht mehr beträgt.
Gewiß iſt auch das eine ungeheure Summe. Aber wir wiſſen aus der
Geſchichte dieſer letzten zehn Jahre, daß auch dieſer Young=Plan nicht
für die Ewigkeit Geltung haben wird. Es iſt töricht, von einer
Ver=
frlapung auf zwei Generationen zu ſprechen. Es könnte uns in unſerer
Notzeit nichts beſſeres geſchehen, als wenn unſere Jahreszahlungen auf
recht lange Sicht verteilt würden und dadurch wir in der Gegenwart
entlaſtet werden könnten. England hat mit Amerika ein Schuldenab=
kommen auf 68 Jahre abgeſchloſſen; kein Engländer aber, iſt ſo dumm,
von einer Verſklavung auf Generationen zu ſprechen. Auch das iſt
nicht wahr, daß der Young=Plan keine Reviſionsmöglichkeit gäbe. Der
Reparationsagent, verſchwindet mit ihm und damit hat die deutſche
Re=
gierung das Recht, von ſich aus ggeebenenfalls zu erklären, daß ſie für
zwei Jahre, im Falle unſerer Zahlungsunfähigkeit die Zahlungen
einſtellt. Dann muß automatiſch, nicht nach langen diplomatiſchen
Veu=
handlungen, wie es bisher üblich war, der Sachverſtändigenausſchuß
zu=
ſammentreten und über neue Vorſchläge beraten. Das iſt eine
Revi=
ſionsmöglichkeit, die entſchieden der bisher geltenden vorzuziehen iſt.
Entſcheidend iſt, daß der Young=Plan uns für die nächſten 10 Jahre
eine Zahlungserleichterung von jährlich 500—700 Millionen bringt,
Be=
träge, die reſtlos der notleidenden deutſchen Wirtſchaft zugute kommen
ſollen. Es iſt unverſtändlich, daß gegenüber dieſen Tatſachen
Hugen=
berg als rettenden Ausweg eine „Reinigungskriſe” empfiehlt, in der das
deutſche Volk den Mut haben müſſe, als Proletarier zu leben. Bei der
heutigen Geiſtesverfaſſung des deutſchen Volkes iſt dieſes gewiß nicht in
der Lage, derartige Belaſtungsproben, wie wir ſie in der Inflationszeit
ſchaudernd erlebten, erneut zu ertragen. Diejenigen, die eine ſofortige
Kataſtrophe einer allmählichen Beſſerung vorziehen, die nicht abwarten
können, haben keine Nerven, keine Zähigkeit, keinen Mut! Entſcheidend
aber auch iſt das große nationale und hiſtoriſche Faktum, daß im
näch=
ſten Jahre das Rheinland frei wird! Wer hiſtoriſch denken kann, weiß,
daß noch im Jahre 1917 Briand den Rhein als Grenze zwiſchen
Deutſch=
land und Frankreich forderte, daß noch in ſpäteren Jahren Clémenceau
und Poincaré dieſelbe Auffaſſung vertraten, daß ſeit tauſend Jahren
die franzöſiſche Kriegspolitik zum Rhein zielt. Zehn Jahre nach dem
Verſailler Vertrag wird das Jahrtauſende alte Raubziel der Franzoſen
zunichte gemacht! Iſt das nichts? Gegenüber allen dieſen
Tat=
ſachen bedroht nun das Volksbegehren und der kommende Volksentſcheid
die Staatsmänner, die das Größtmöglichſte für Deutſchland erreichten,
als Landesverräter mit Zuchthaus. Niemals hat die Weltgeſchichte
der=
gleichen erlebt. Das zeigt uns, wie krank Deutſchland iſt, zeigt uns
aber auch, welch ungeheure Aufgaben noch zu erfüllen ſind, bis
Deutſch=
land zu der ſtaatlichen Einheit und nationalen Einheitlichkeit kommt,
die es zu ſeinem Wiederaufſtieg benötigt. Hierzu in harter und
ent=
ſagungsvoller, verantwortungsbereiter Arbeit die Wege zu ebnen, wird
immer vornehmſte Aufgabe der Deutſchen Volkspartei ſein.
Die formvollendeten Ausführungen, die häufig von temperament=
und humorvollen Auseinanderſetzungen mit geiſtreichen” Zwiſchenrufern
unterbrochen waren, fanden einen in ſeiner Stärke einzigartigen Beifall
der Rieſenverſammlung.
Als nächſter Redner ſprach
Stadtratsmitglied Oberlandesgerichtsrat Altendorf,
der Vorſitzende der Ortsgruppe Darmſtadt der D.V.P. Er wandte ſich
gegen die heute in den Kommunen beliebte Ausgabenwirtſchaft, die auch
in Darmſtadt dazu geführt habe, daß in ſteigendem Maße ſtädtiſche
Zu=
ſchußbetriebe errichtet wurden. Zu allem, was auf dieſem Gebiete
be=
reits geleiſtet ſei, verlange die Sozialdemokratie jetzt auch noch die
Er=
richtung einer ſtädtiſchen Markthalle. So begrüßenswert alle
derartige Projekte ſeien, ſo unmöglich ſei ihre Ausführung angeſichts
der üblen Lage der Stadt und ihrer Steuerzahler. Die D.V.P. werde
künftig alle derartigen Ausgaben, die nicht unbedingt notwendig ſeien,
ablehnen, ſie ſei auch nicht gewillt, etwa für das künftige Stadtjubliläum
nennenswerte Beträge für Feſtlichkeiten uſw. zu bewilligen. Der
Deut=
ſchen Volkspartei allein ſei es zu verdanken, daß der diesjährige Etat
ohne nennenswerte Steuererhöhungen verabſchiedet worden ſei; ſie habe
in 52 Etatspoſitionen 640 000 Mk. eingeſpart. Obwohl ſonſt Demokraten
und Zentrum faſt immer mit den Sozialdemokraten ſtimmten, haben
ſie hierbei nicht den Mut gehabt. Anſonſten ſind ſie aber ſo eng
mit=
einander verbunden, daß das Zentrum ſogar einen Beitrag zur
ſozia=
liſtiſchen Kulturtagung bewiligt habe. Es iſt daher nicht ganz logiſch,
wenn jetzt das Zentrum ſich gegen ſolche Blüten ſozialiſtiſcher Kultur,
wie ſie das Landestheater neuerdings bringt, wendet. Am deutlichſten
zeigte ſich die Abhängigkeit des Zentrums und der Demokraten bei der
Oberbürgermeiſterwahl. Es iſt offenſichtlich, daß wenn in ein oder
zwei Jahren die Bürgermeiſter Buxbaum und Ritzert abgehen, dane
die Weimarer Koglition die Bürgermeiſterſtellen unter ſich verteilen
wird und damit das liberale und rechtseingeſtellte Bürgertum aus der
Verwaltung auszuſchalten beſtrebt ſein wird. Die Sozialdemokratie hat
ihre weitgehenden Ziele in ihrem Wahlflugblatt offenbart: ſie erſtuebt
noch drei Mandate, um damit die abſolute Mehrheit auf dem Rathaus
zu haben und nach Gutdünken ſchalten und walten zu können. Daß das
ein vollkommen ſozialiſtiſch eingeſtellter Beamtenkörper auf dem
Rat=
haus bedeutet weiß jeder, der ſozialdemokratiſche Kommunglpolitik
kennt. Das Bürgertum hat alle Veranlaſſung, auf der Hut zu ſein und
am Sonntag zur Wahl zu gehen. Sehr lehrreich für den Steuerzahler
ſind die Ausführungen des „Volksfreund” vom 12. November: „Es iſt
ein verhängnisvoller Irrtum zu glauben, die Not der Gemeinden könne
behoben werden durch Steuerabbau und Sparmaßnahmen; das
Gegen=
teil wird eintreten. Als erſte Forderung muß daher die Nachprüfung
der Leiſtungsmöglichkeit der wirtſchaftlichen Kreiſe erhoben werden.”
Dieſe ſozialdemokratiſche Forderung beweiſt, daß neue Steuerbelaſtung
das Ziel ſozialdemokratiſcher Kommunalpolitik iſt. Wenn der
Steuer=
zahler das erkennt, kann er am Sonntag nur die Partei wählen, die
durch Taten bewieſen hat, daß ſie gegenüber den überſpannten
For=
derungen der Linken die wirtſchaftliche und ſteuerliche Vernunft zur
Geltung zu bringen verſteht. Dieſe Partei iſt nicht irgendeine der
klei=
nen Splittergruppen, ſondern nur die Deutſche Volkspartei.
Als nächſter Redner ſprach
Stadtratsmitglied Zimmermeiſter Haury, M. d. L.,
vom Verſammlungsleiter als der Vertreter des Darmſtädter
Hand=
werks vorgeſtellt. Er bezeichnete es als einen nicht geſunden Zuſtand,
daß heutzutage diejenigen die Mehrheit in den Parlamenten haben und
die Steuern bewilligen, die ſie ſelbſt nicht bezahlen. Die Herrſchaften
handelten nach dem Prinzip des Kochbuchs: „Man nehme . .‟.
Wo=
her ſie aber nehmen, iſt ihnen gleichgültig. Der Redner behandelte in
ſeinen weiteren Ausführungen Fragen der Gewerbe= und Grundſteuer
und legte dar, wie ungeheuer heute die Steuerbelaſtung des
gewerb=
lichen Mittelſtandes und der Hausbeſitzer ſei. Als Nationalſozialiſten
mit Zwiſchenrufen eine Herabſetzung der Beamtengehäl=
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über Mercedes-Benz Lyp„Stuttgart”.
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Seite 6
ter verlangten, nagelte er dieſe Forderung feſt und wies darauf hin,
daß die Nationalſozialiſten ja ſogar Beamte auf ihrem Wahlvorſchlag
hätten, die ſicherlich über dieſe frommen Wünſche ihrer Parteifreunde
ſehr erbaut ſein würden; Herr Haury nahm die Gelegenheit wahr, um
allen denjenigen, die davon faſeln, daß er beamtenfeindlich eingeſtellt
ſei, das Notwendige zu ſagen.
Als letzter der offiziellen Redner kam der Syndikus des
Einzel=
handels,
Stadtratsmitglied Dr. Moeßner
zu Wort. Mit ihm wurde der Verſammlung ein Vertreter der jüngeren
Generation vorgeſtellt, der an ausſichtsreicher Stelle des
volkspartei=
lichen Wahlvorſchlags kandidiert. In ſehr klaren und kenntnisreichen
Ausführungen ſprach er zu dem Thema: „Der Kaufmann in der
Politik” Er forderte für die Kommunen Sparſamkeit und
wirt=
ſchaftliche Betriebsführung und eine Geſetzgebung, die die
Kapitalbil=
dung in Deutſchland wieder ermöglicht; nur dadurch ſei es möglich,
die Ueberfremdung Deutſchlands mit ausländiſchem Kapital zu
ver=
meiden. An beſonderen Wünſchen der Kaufmannſchaft brachte er vor,
daß die zuſtändigen Inſtanzen mehr Verſtändnis gegenüber den
Anträ=
gen auf Steuerſtundung oder Steuererlaß aufbringen ſollten, daß keine
Aufträge der Stadt ohne zwingenden Grund nach auswärts vergeben
werden. Es ſei das beſondere Verdienſt der Deutſchen Volkspartei, daß
ſie für die Beſteuerung der Konſumvereine immer wieder eingetreten
ſei und ſich dagegen gewandt habe, daß ſtädtiſche Behörden Mitglieder
des Konſumvereins ſeien; ſehr zu begrüßen ſei auch der Antrag der
D.V. P. auf Aufhebung des ſtädtiſchen Weinkellers. Der Redner wandte
ſich des weiteren gegen die übermäßige Betätigung der öffentlichen Hand
in den Betrieben der Privatwirtſchaft und ſetzte ſich für eine
groß=
zügige und geſunde Verkehrswerbung in Darmſtadt ein.
Nach Ausführungen eines deutſchnationalen und eines
national=
ſozialiſtiſchen Redners ſprach noch
Rechtsanwalt Dr. Mattern.
Auch er gehört der jüngeren Generation an und kandidiert an
aus=
ſichtsreicher Stelle auf dem volksparteilichen Wahlvorſchlag. In ſehr
eindringlicher und überzeugender Weiſe zeigte er die klare Linie auf,
die die D.V.V. in der Wirtſchaftspolitik eingenommen habe, indem ihre
Vertreter überall die Sparaktion der volksparteilichen
Reichstagsfrak=
tion aufgenommen und weitergeführt hätten. Er ſetzte ſich
temperament=
voll mit den jungen Leuten auseinander, die außenpolitiſche Probleme,
die an den Lebensnerv der Nation rührten, mit unklaren und wenig
kenntnisreichen Argumenten zu behandeln pflegen. Auch dieſer Redner
bewies, daß die Deutſche Volkspartei mit den neu in Erſcheinung
tre=
tenden Kandidaten einen glücklichen Griff getan hat.
Nach einem kurzen Schlußwort des Abg. Dingeldey, dem aber die
Nationalſozialiſten durch ihren Auszug aus dem Saal entgingen, fand
gegen Mitternacht dieſe Verſammlung ihr Erde, von der alle
Teil=
nehmer den Eindruck gewinnen mußten, daß ſie beſonders anregend
und lehrreich war.
Der Evangeliſche Preßverband für Heſſen ſchreibt uns:
„Wählt keine Diſſidenten!“
Bei den bevorſtehenden Kommunalwahlen wird man auch den
kultur=
politiſchen Geſichtspunkt nicht außer acht laſſen dürfen, da ja
bekannt=
lich die Parlamente in Stadt und Land, Dorf, Kreis und Provinz eine
große Bedeutung gerade für kulturelle und ſoziale Angelegenheiten
haben. Bevor man ſeine Stimme abgibt, wird man ſich darüber zu
vergewiſſern haben, welcher Kirche die Kandidaten angehören, oder ob
ſie überhaupt einer chriſtlichen Kirche nicht mehr zugehören. Die
Par=
teien verfahren hierin ſehr verſchieden. In Zweifelsfällen über die
Frage der Kirchenzugehörigkeit der verſchiedenen Kandidaten vermögen
die chriſtlichen Stellen Auskunft zu geben. Es iſt notwendig, daß die
Wahlen am 17. November eine klare Mehrheit gegen
chriſtentumfeind=
liche Kulturpolitik ergeben.
Zur religiöſen Lage in Rußland. Der Hungerzug
deutſch=
ruſſiſcher Bauern nach Moskau und nach Weſten zu hat erneut die
Auf=
merkſamkeit weiter Kreife wieder auf die ruſſiſchen Zuſtände gelenkt.
In wirtſchaftlicher und geiſtiger Hinſicht iſt Rußland in völliger
Gä=
rung begriffen. Eines der verheißungsvollſten Zeichen kommender
innerer Neugeburt des Volkes iſt die Evangeliumsbewegung, die ſich
trotz aller Gegenmaßnahmen im ganzen Reiche verbreitet. In allen
größeren Städten und Dörfern befinden ſich „Evangeliumsgemeinden”,
in Leningrad 7 in Moskau 6. Sämtliche im großen Reich vorhandenen
Gemeinden haben ſich zum allruſſiſchen Bund zuſammengeſchloſſen,
deſſen Wunſch es iſt, die werdende Reformationskirche des Oſtens mit
der im Weſten in Beziehung zu bringen. Die Bewegung der
ſogenann=
ten Stundiſten ſcheint in Rußland die Zukunft zu haben. Seit 6
Jah=
ren beſteht eine Bibelſchule, aus der alljährlich etwa 70 Prediger
ent=
laſſen werden. Unter der Arbeiterſchaft, bei den Bauern und ſelbit
bei der griechiſch=katholiſchen Geiſtlichkeit findet die Verkündigung der
bibliſchen Wahrheit Anklang. Ueber alle dieſe hochintereſſanten
Be=
wegungen, die eine ganz weite Perſpektive eröffnen, wird am Sonntag
abend 8 Uhr in der Stadtkapelle Profeſfbr Prochanoff (Petersburg)
einen Vortrag halten; da er nur der ruſſiſchen Sprache mächtig iſt,
werden ſeine Worte ſofort von Paſtor Jack (Wernigerode) überſetzt
werden. Alle Evangeliſchen werden zu dem Vortragsabend freundlichſt
eingeladen.
— Der Richard=Wagner=Verband deutſcher Frauen veranſtaltet am
Samstag, dem 23. November, nachmittags 5 Uhr, im Hauſe der Frau
von Selzam, Neckarſtraße 19, wieder eine Feier zum Beſten der
Richard=Wagner=Stipendienſtiftung, zu der in uneigennützigſter Weiſe
Herr Prof. Dr. Friedrich Noack und Herr Hans Grahl ihre
Mitwirkung zugeſagt haben. Herr Noack wird über „Die deutſche
roman=
tiſche Oper von Weber bis Wagner” ſprechen, Herr Grahl die Arien
des Adolar aus Eurhanthe und Arindal aus der Jugendoper „Die Feen”
von R. Wagner, ſowie das Gebete des Hüon aus Oberon und das
Rienzi=Gebet zu Gehör bringen. (Siehe Anzeige.)
— Schiedsſpruch. Der D. H. V. teilt mit: In ſeiner heutigen
Sitzung fällte der Schlichtungsausſchuß einen Schiedsſpruch, durch
den die Gehälter der Angeſtellten in der Darmſtädter Induſtrie,
Großhandel und Kleinhandel, mit Wirkung ab 1. Dezember um
3 Prozent erhöht werden.
Aus den Parkeien.
Ueber die Wählerverſammlung der
Volksrecht=
partei im Saalbau wird uns geſchrieben: Prof. Axt eröffnete
die Verſammlung, indem er die Erſchienenen begrüßte und auf die
Wahlmüdigkeit hinwies, die auf das Konto der alten erſtarrten
Par=
teien zu buchen ſei und nur befeitigt werden könne, wenn Treu und
Glauben wieder hergeſtellt werde und man wieder zur Ehrlichkeit
zurück=
lehre. Der Redner des Abends, Rechtsanwalt Hagel=Stuttgart, ging
von der gegen die Gerichte beſtehenden Vertrauenskriſe aus, für die
aber einzig und allein der Geſetzgeber die Schuld trage, und behandelte
unter lebhaftem Beifall die auf allen Gebieten herrſchenden
Miß=
ſtände. Nicht die Wirtſchaft, ſondenn die Eerechſtigkeit müſſe die
Grundlage des Staates bilden; darum folle ſich die Geſetzgebung nicht
nach dem Geldſack, ſondern nach den 10 Geboten Gottes richten. An
einer Verbeſſerung der Geſetzgebung mitzuhelfen, müſſe nicht nur die
Aufgabe aller Richter ſein, die durch die herrſchenden Geſetze in
Kon=
flikt mit ihrem Gewiſſen gerieten, ſondern auch der Geiſtlichen aller
Konfeſſionen, zumal ja die Vernichtung der Kabitalien der milden
Stiftungen zur Erhöhung der Kirchenſteuer geführt hätte, was wieder
Kirchenaustritte verurſacht habe und noch verurfache. Man fordere
heute zum Sparen auf, dergeſſe aber, im Reich, in den Ländern und
in den Gemeinden mit dem Sparen zu beginnen. Nachdem der Redner
noch auf die verſchiedenen Skandale in Berlin und anderwärts
einge=
gangen war, ſchloß er mit einem warmen Appell zur Werbearbeit für
die bevorſtehenden Wahlen. Seinen Ausführungen folgte ein ſelten
gehörter Beifall.
Juſtizrat Lindt zeigte in recht intereſſanter Weiſe, mit welchen
Auf=
gaben ſich der Stadtrat, der Kreis= und der Provinzialausſchuß in
nächſter Zukunft zu befaſſen haben, und wie nötig es daher ſei, daß
Leute gewählt würden, die für Sauberkeit, Ehrlichkeit und
Gerechtig=
keit eintreten.
Präſident Dr. Beſt ſtellte noch einzelne Behauptungen über
Auf=
wertung in einem Flugblatt der Sozialdemokratie richtig und erbrachte
insbeſondere den Nachweis dafür, daß die betrogenen Sparer den
ſozialdemokratiſchen Abgeordneten im Reichstag und der heſſiſchen
Volks=
kammer, obwohl ihm ſeinerzeit von den Sozialdemokraten ein Sitz im
Geſetzgebungsausſchuß im Reichstag abgetreten ſvorden ſei, nichts zu
verdanken hätten, wie auch nichts dem Innenminiſter Leuſchner.
Mit Worten des Dankes ſchloß der Voyſitzende die äußerſt
an=
regend verlaufene Verſammlung.
Heut= Abend öffentliche Maſſenverſammlung der
Natio=
nalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei in der Woogsturnhalle.
Redner; Gottfried Feder, M. d. R. (Näh. ſiehe heut. Anzeige.)
Samstag, den 16. bovember 1929
Rummei
Ralionutfehalnten inder Aratls.
Es wird uns geſchrieben:
Die „Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei”, — die ihre
Qualifikation als Arbeiterpartei dadurch erweiſt, daß z. B ihr
Darm=
ſtädter Stadtratswahlvorſchlag, von einem Kaufmann, einem Zahnarzt,
einem Handlungsgehilfen und einem Handelsvertreter geführt wird! —
hat bei allen Wahlen ein leichtes Spiel. Ihre Politik beſteht darin,
alles, was eine Regierung tut oder läßt, herunterzureißen und zu
ver=
dammen, ohne ſelbſt aber Beſſerungsvorſchläge machen zu können. Mit
dem Hinweis auf die „glorreiche Sendung” des von ihnen erſtrebten
nationalſozialiſtiſchen Staates, des „dritten Reichs”, glauben ſie, allen
Einwänden entgegentreten zu können, und finden, da die Schar
der=
jenigen, die nicht alle werden, immer noh zu groß iſt, auch überall
eini=
gen Anhang.
Es gibt aber in Deutſchland einige Plätze, wo die Nationalſozialiſten
bewveiſen mußten, was ſie konnten. Was zeigte ſich?
Wir vvollen ſehen!
Da iſt Coburg. Dort erhielten die Nationalſozialiſten bei einer
im April ds. Js. ſtattgefundenen Stadtratswahl eine Mehrheit, indem
ſie 13 von 25 Mandaten eroberten. Da ſie nun vor der Wahl
Steuer=
ſenkung auf der einen als auch Erhöhung der ſozialen Leiſtungen auf
der anderen Seite verſprochen hatten, verſuchten ſie, ihre Verſprcchungen
wahr zu machen. Was kam dabei heraus?
Als im September der Haushaltsplan verabfchiedet wurde, ſtellte ſich
heraus, daß dank der Regierungskunſt der Nationalſozialiſten das
De=
fizit von 292 000 Mark auf 955 000 Mark geſtiegen war!
Einen ſolchen Etat konnte natürlich die bayeriſche Regierung nicht
gutheißen. Sie hat daher ſämtliche Steuerſenkungen aufgehoben,
darüber hinaus aber die Einführung einer Kopfſteuer verfügt, die die
breiten Maffen des Volkes trifft, ferner die Grundſteuer von 400
Pro=
zent auf 600 Prozent heraufgeſetzt und alle Gebühren, wie Waſſergeld
Gastarif, Müllabfuhr uſw. erhöht. Zwangsetat war alſo das Ende!
Mit Recht konnte daher das deutſchnationale Wochenblatt „Kompaß”
in Coburg zu folgendem Ergebnis kommen: daß die Nationalſozialiſten
„bei ihrem Mangel an erfahrenen und über genügenden Ernſt
ver=
fügenden Männern die Löſung all der velen beſtehenden ſchweren
Probleme in Maßnahmen erblist, die den völligen Umſturz und
unaus=
bleiblichen Untergang unſerer Wirtſchaft zur Folge haben müßten”.
Ein anderes Muſterbeiſpiel nationalſozialiſtiſcher praktiſcher
Arbeit iſt aus Kaſſel zu melden: Dort zogen im Jahre 1925 vier
Nationalſozialiſten ins Rathaus ein, von denen allerdings einer ſie bald
wieder verließ und zu den Deutſchnationalen zurückkehrte.
Von Anfang an zeigte es ſich, daß die Nationalſozialiſten
weit=
gehendſt mit Sozialiſten, zumeiſt ſogar Kommuniſten, in
wirtſchafts=
politiſcher Hinſicht und in ſozialen Fragen zuſammengingen.
Kürzlich ſtellten dort die Nationalſozialiſten in trautem Verein mit
den Kommnniſten den Antrag, die Richtſätze von 53 auf 80 Mark zu
er=
höhen; ſie gingen mit dieſem Antrag weit über die Forderung ſelbſt
der Sozialdemokraten hinaus, die nur 60 Mark verlangt hatten.
Dieſe Erhöhung hätte eine Mehrbelaſtung von 1½ Millionen bedeutet!
Als der Fraktionsführer der Nationalſozialiſten gefragt wurde,
warum er nicht in den Kommiſſionen, in denen die Vorapbeiten geleiſtet
werden, mitarbeitete, erklärte er, „daß er dann mit ſeinen Forderungen
keine freie Hand mehr habe und auf Grund der im Ausſchuß erhaltenen
Aufklärung ſich anders einſtellen müſſe‟.
Dieſe Aeußerung dürfte ein Muſterbeiſpiel von politiſcher
Leicht=
fertigkeit ſein.
Aus dem Vorſtehenden ergibt ſich, daß die Nationalſozialiſten, wo
ſie Einfluß haben, ihn in unverantwortlicher Weiſe mißbrauchen. Sie
treiben bewußt Kataſtrophenpolitik, getreu der Aeußerung ihres
Abge=
ordneten Straſſer im Juniheft der „Nationalſozialiſtiſchen Briefe‟.
„Wir treiben Kataſtrophenpolitik — weil nur die Kataſtrophe, d. i.
der Zufammenbruch des liberalen Syſtems, die Bahn frei macht für
jenen Neuaufbau, den wir Nationalſozialismus nennen.”
Ihre Politik iſt aber auch bewußt ſozialiſriſch.
Alle Bürger, die ſo unüberlegt ſind, nationalſozialiſtiſch zu wählen,
ſollen das „ſozialiſtiſch” in dieſer Firmenbezeichnung nicht überſehen.
Punkt 17 des nationalſozialiſtiſchen Programms nämlich fordert:
„Schaffung eines Geſetzes zur unentgeltlichen Enteignung von
Boden für gemeinnützige Zwecke‟.
Und ſvas ſteht im „Völkiſchen Beobachter” vom 26. September 1929,
Nr. 2232
„Wir Nationalſozialiſten wollen dem Sozialismus den Weg frei
brechen!“
Und alſo verkündet der nationalſozialiſtiſche Reichstagsabgeordnete
Dr. Goebbels:
Dieſen Kampf muß der Arbeiter führen, nicht aus
nationalſozia=
liſtiſchen, ſondern aus ſozialiſtiſchen Gründen, und keine Partei iſt
dazu berufen, wie wir. Wir haben nie Zweifel darüber gelaſſen, daß
wir uns zum Vaterland bekennen, aber wir bekennen uns auch zum
Sozialismus
*
Nach allem: Kann ein bürgerlich und wirklich national empfindender
Wähler nationalſozialiſtiſch wählen?
Jeder Einſichtige ſagt: Nein!
Auszahlung der Weihnachksgrakifikakionen.
Die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels hat an die
Spitzenderbände der Induſtrie, des Großhandels, der Banken, der
Ver=
ſicherungsunternehmen und der Kommunalbetriebe die Bitte gerichtet,
zur Förderung einer beſſeren Verteilung des Weihnachtsgeſchäfts eine
möglichſt frühzeitige Auszahlung der
Weihnachts=
gratifikationen an die Arbeitnehmer zu veranlaſſen. Nicht nur
der Einzelhandel, ſondern die geſamte Wirtſchaft und Konſumentenſchaft
iſt an einer reibungsloſen Abwickelung des Weihnachtsgeſchäfts
inter=
eſſiert. Eine rechtzeitige Auszahlung der Weihnachtsgratifikationen
würde der großen Zahl der Arbeitnehmerkäufer Gelegenheit geben, ihre
Weihnachtseinkäufe ohne Haſt zu betätigen. Dadurch wird eine
Zu=
ſammmendrängung des Weihnachtsgeſchäfts auf wenige Tage vermieden,
die eine Ueberlaſtung des Einzelhandelsbetriebs und ſeiner Angeſtellten
und vielfach eine ungenügend pflegliche Bedienung der Käuferſchaft zur
Folge haben muß. Die Verteilung des Weihnachtsgeſchäfts auf eine
längere Zeitſpanne durch Schaffung, der finanziellen
Voraus=
ſetzungen frühzeitigen Einkaufs dürfte beſonders für den Abſatz
von Qualitätswaren vorteilhaft ſein, der ausreichende
Einkaufs=
zeiten und pflegliche Bedienung des Kunden erfordert.
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— Orpheum — Märchentheater. Morgen Sonntag, den 17.
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vember, nachmittags 3.30 Uhr, findet die erſte Aufführung des
neu=
einſtudierten Märchenſpiels „Schneeweißchen und Roſenrot”
ſtatt. Die Hauptrollen ſind diesmal an zwei neue bewährte
Dar=
ſtellerinnen verteilt, weiche dem kindlichen Begriffsvermögen beſonders
nahe kommen. Fräulein Anni Born (Schneeweißchen) und Fräulein
Eife Volz (Roſenrot); auch die weiteren Rollen ſind in beſten Händen.
Regie: Alois Ausfelder. Beſonders hervorzuheben iſt der fahrende
Geſell, dargeſtellt von Karl Stadi, welcher die Aufgabe hat, den
Kon=
takt zwiſchen Bühne und Zuſchauerraum durch humorvolle Unterhaltung
herzuſtellen. Das Stück ſelbſt iſt ein echtes Kinderſtück mit Gemüt und
Humor, welches einen wirklich künftleriſchen, dauernden Wert hat.
Die Spieldauer iſt 2½ Stunden. Der Vorverkauf hat bereits
begon=
uen in den bekannten Verkaufsſtellen: Verkehrsbüro und Hugo de Waal,
Rheinſtraße 14. Telephoniſche Beſtellungen 389. Preiſe 40 Pfg. bis
1,50 Mk. (Siehe Anzeige.)
Huielbagrgeiten, Ailsahrgei
Herr Bürgermeiſter Buxbaum ſchreibt uns:
In der zurzeit im Gange befindlichen Agitation für die
wahlen beſchäftigt ſich ein hieſiges Blatt andauernd mit mei
Die dabei übliche Methode, mit Halbwahrheiten und Unw
arbeiten, veranlaßt mich, aus der Reſerve zu treten, die
meinen derartigen Preſſeäußerungen gegenüber ſeither zu
gebracht habe. Auch Halbwahrheiten wirken wie Unwahrhe
ber der Wahl. Ich ſehe mich daher genötigt, einige Be
öffentlich bekannt zu geben:
1. Jch bin nicht Mitglied der Deutſchen Volkspartei
auch noch nie politiſch betätigt. Nach meiner Meinung ge
nicht ins Rathaus.
2. Jch habe noch nie Geld für luxuriöſe Villen und der
pulvert. Die Stadt hat ſeit Kriegsende vergeben 376 verl
darlehen mit zuſamen 1282700 Mark Kapital. Auf ein
entfällt demnach ein Betrag von rund 3000 Mark.
hat damit erreicht, daß in Darmſtadt ſehr viele Einfamili
baut worden ſind, vom allerkleinſten bis zum größten Ty
auch damit zahlreichen Arbeitern Verdienſt verſchafft.
3. Die Stadt hat außerdem Sparkaſſedarleher
zent vermittelt, die zurzeit in Hypotheken umgewandelt n
zwar in 122 Fällen insgeſamt 2 748 246 Mark. Auf eins
kaſſedarlehen entfällt ſomit der durchſchnittliche Betrag von
Mark. Die Stadt trägt hierbei 1½ Prozent Verluſt bis z
lung in Hypotheken, das iſt pro Wohnung bzw. Haus dr
300 Mark jährlich. Damit ſind etwa 150 Wohnungen erb
Dieſe Methode der Bauförderung iſt von der ſozialdemokra
tion mitbeſchloſſen worden. Danach iſt es unwahr, daß die
zuſchüſſe verpulvert hat. Die meiſten Kleinwohnungen erf
mehr jährliche Einbuße wie dieſe „Villen und luxuriöſen 2
4. Es iſt unwahr, daß die Stadt teuerer baut wie an
bzw. wie Private. Der Kubikmeter umbaute Raum koſte.
Durchſchnitt 33 Mark. Die „Gewobag” baut auch nicht
baut genau ſo wie die Stadt im Grundriß und Aufbau. 9
die Stadt beſſer baut wie die meiſten anderen Städte. 2
Zukunft erſt recht erweiſen.
5. Es wird behaupter, daß die Stadt im dem Baublock
hof keine Mieter fände und daß die Mieter von auswär herg
worden ſeien. Wahr iſt, daß alle Wohnungen vermietet ſ und
von dieſen Wohnungen noch viele vermietet werden kön
genügend da wären, und es wären genügend da, wenn meTA
genehmigt worden wären. Die Ablehnung geſchah auf an
der ſozialdemokratiſchen Fraktion.
6. Es wird behauptet, daß die Räume in den Häuſer er
ſchen Kolonien und Neubauten Puppenſtübchen ſeien, in ſer
kein Bert aufſtellen könnte.
Wahr iſt, daß die Räume in unſeren Bauten überall:ſlich
ſind.
7. Es wird behauptet, daß die ſozialdemokratiſche Frakt den
werb und den Umbau der Traube abgelehnt habe. Wahr
dafür geſtimmt hat.
Wahr iſt, daß ich ſeinerzeit den Verkauf der Tſuhe
einen tüchtigen Fachmann vorgeſchlagen habe, und ich zit
genden meinen damaligen Antrag wörtlich:
„Ich beantrage, das Hotel nicht in eigener Regie zu ſrei
dern zu verpachten oder noch beſſer mit einem entſprechen
zu beräußern. Wenn dieſer Vertrag die Erhaltung eines ſtklaſſ
Hotels unter einem namhaften Hotelier gewährleiſtet,
ſofortige Verkauf die beſte Löſung. Die Anforderungen
ſi=
werden bei einer Verpachtung weſentlich größer ſein.
Wenn es ſich um eine Sache handelte, die weniger auf
tar, auf die dauernde Güte aller Einrichtungen aufgebaut
es ſich um einen weniger kompkizierten Apparat handelte,
man mit gutem Gewiſſen die Verpachtung als das
ein=
halten. Bei einem Hotelbetrieb aber würde ich den Ve
zugen.”
Daß dieſer Verkauf nicht ſtattfand, iſt nicht meine Eſ*
Wahr iſt, daß bei dem Umbau der Traube erhebliche
ſtanden ſind und daß bei einem ſolchen Umbau ein verbin He
anſchlag gar nicht gemacht werden kann. Da, wo für ſtädt
ein verbindlicher Voranſchlag vorgelegen hat, iſt dieſer auch
worden.
8. Es iſt nicht ganz wahr, daß die Sozialdemokratie 18
Feſthalle abgelehnt habe.
Wahr iſt, daß ſie den Bau auf dem Sportplatz an der
ſtädter Straße in Verbindung mit einem ſpäteren ſtädtiſe
aufgeſtellt wiſſen wollte. Nur gegen den Platz hat die ſe
tiſche Fraktion geſtimmt, den Bau ſelbſt wollte ſie auch
be=
die geſamten dafür verwendeten Mittel.
Es iſt nicht richtig, daß die Feſthalle nicht heizbar iſt P
richtung der Heizung hätte mindeſtens 60 000 Mark
hieraus erwachſenen Zinſen und Betriebskoſten in Höhe vo f0
pro Jahr hätten verteilt werden müſſen auf vielleicht 10 2 mſte
gen. Die Heizung hätte demnach für jeden Tag mindeſten D0
gekoſtet. Kein Verein iſt imſtande, eine derartige Ausgabe
Deshalb habe ich die Heizung nicht beantragt und in der K
plätze eingerichtet, die einzige Sportbetätigung, die im Wir fin
ungeheizten Halle möglich iſt. — Die geſamten Ausgabe ſer
halle an Unterhaltung, Verzinſung uſw. betragen nach a
anſchlag für das Jahr 1929 — 36 132 Mark. Dieſen Aus i
ebenfalls nach dem Voranſchlag für das Jahr 1929 Einnahr ſi
von 29 863 Mark gegenüber.
9. Es wird behauptet, daß die Stadt ſehr teuere / enbe
in großem Ausmaße zu einer Zeit ausgeführt habe, als 1 PPlg
ſyndikat eine Preisſteigerung von 33 Prozent eintreten I
Wahr iſt, daß der Verband der Plattenfabriken, der
mit 10 000 Arbeitern umfaßt, am 29. Mai 1929 eine Pr Fl
für ſogenannte Induſtrieplatten beſchloſſen hat von 20 P Frh
angeblich die Erhöhung der Bahnfrachten, der Löhne
dies erforderte. Seitdem haben wir die Verwendung von ſe.
geſchränkt, und zwar aus eigener Initiative. Nicht die
ſind es, die ihre Verwendung verteuern, ſondern die Vöhne. Pi
ſtoffindex beträgt heute nach amtlicher Feſtſtellung 156,9 9
Lohnindex in Darmſtadt 247 Prozent.
10. Es wird behauptet, daß die ſozialdemokratiſche Fr
ſeit Jahren gegen die eigenmächtige Art des Bürgermeiſter
Sturm gekaufen ſei und kleine Wohnungen gefordert habe,
Wahr iſt, daß alle Beſchlüſſe über den Wohnungsbau
mung aller Parteien gefaßt worden ſind und daß von Eie
nicht geſprochen werden kann angeſichts der Tatſache, daß je
ſo geringfügige Beſchlußfaſſung der Zuſtimmung des Stadt
Die Notwendigkeit, kleinere Wohnungen zu bauen, iſt von
mit mehr Nachdruck betont worden als von mir. Meine
A=
vorgelegen, daß ſie nicht angenommen worden ſind, iſt
Schuld. Ich ſtehe aber auf dem Standpunkt, daß man z.
ſo teueren Bauplatz wie am Oſtbahnhof keine Zweizimme
bauen follte, und habe gegen dieſen Vorſchlag Bedenken erhl
an dem Baublock am Hauptbahnhof. Dagegen habe ich da
daß am Südbahnhof Gelände in großem Umfange für
Klei=
angekauft worden iſt, das auch dem genoſſenſchaftlichen
kommen ſoll. Es iſt richtig, daß ich mich außerſtande erklär
Wohnung zu bauen, deren Miete erträglich iſt für Leute
Einkommen bis zu 2000 Mark. Die erträgliche Miete bei
kommen iſt ein Fünftel — 400 Mark pro Jahr. Bei einem
lichen Zinſen= und Betriebskoſtenſatz von 10 Prozent dürfte
nung 4000 Mark zu bauen koſten. Dazu iſt niemand imſt
jetzt noch in Zukunft. Wahr iſt, daß ich für neuzeitliche
wohnung in mehrgeſchoſſigen Bauten 9000 bis 9600 Mar
habe einſchließlick, Gelände und Aufſchließungskoſten und
dazu gehört. Dieſe Wohnung koſtet uns 950 Mark pro Jah
vermietet für 516 bis 636 Mark.
Die Stadt beſitzt zurzeit etwa 1000 Neubauwohnungen,
193 Wohnungen mit 1 Zinnner und Küche — 19 Prozen!
nungen mit 2 Zimmern und Küche — 37 Prozent, 275 W09
3 Zimmern und Küche — 28 Prozent, 150 Wohnungen uie
und Küche — 15 Prozent, 9 Wohnungen mit 5 Zimmerne
— 0,9 Prozent, 22 Läden, Ateliers uſw. — 2 Prozent.
Es ſind Kräfte, auf die ich keinen Einfluß habe, die
führung des Wohnungsbaues unmöglich gemacht haben, Rrg.
der Stadtrat nicht meiſtern kann.
— Authropoſophiſche Geſellſchaft. An dem 2. und 3. Bd
legte Herr von Gleich=Eſſen dar, wie jedem Menſchenlede!
zu Grunde liegt, der in dem Leben zwiſchen Tod uud
angelegt wird. Die Bedingungen dazu ſchafft der Menſa
indem er, ein Ringender und Irrender, zwiſchen ziuei. Bult
geſetzten Abiryungsmöglichkeiten ſeinen Wcg ſucht, Hier Ia
Frage nach Notwendigkeit und Freiheit von neuem auf
das Thema des 4. Vortrages am nächſten Dienstag, den
(Siehe heutige Anzeige.)
ter 318
Samstag, den 16. November 1929
Seite 7
ſcen Mumssnains, karus.!
am 16. November 1929.
„ſche Automobilelub (A.c. D.) kann am 16. November d8. J3.
„e8 Yjährigen Beſtehens begehen, ein Tag, gewiß wert der
und Erwähnung.
te Autoſportsleute ſchloſſen ſich am 20. November 1909
zu=
gründeten in Darmſtadt den „Heſſiſchen Automobilelub”.
„en mögen es geweſen ſein, die unter Führung des Herrn
ner damals vor 20 Jahren die erſte automobiliſtiſche Ver=
Heſſen ins Leben riefen. Es iſt für die heutige Zeit ſchwer,
rligen Verhältniſſe zu vergegenwärtigen und die vielen
en, die es zu überwinden galt in einer Sache, einer
Ver=
ſich die Förderung des neu aufgekommenen
Verkehrsmit=
anier geſchrieben hatte, muten uns heute eigenartig an.
ja bald, feſten Fuß zu faſſen und den Kreis der Mitglieder
vergrößern; 1912 konnte das Mitgliederverzeichnis bereits
ufweiſen.
en und Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung
enommen und fanden frendigen Widerhall bei den
Mitglie=
ven H.A.C. Doch es dauerte nicht lange, da regte ſich
ſport=
rang und der Wunſch, größere Leiſtungsprüfungen für
fahrer zu veranſtalten. So konnte der Heſſiſche
Automobil=
größeren Zuverläſſigkeitsfahrten an die Oeffentlichkeit
uch anregend und fördernd, für das deutſche
Kraftfahr=
d. Schon 1912 ſtartete man zu einer ausgedehnten
Non=
je durch die Gebiete des Schwarzwalds führte. 1913 und
die große „Südweſtdeutſche Zuverläſſigkeitsfahrt”, die die
eils ins Elſaß und bis nach Luxemburg hinein, teils durch
tſchland führte und für damalige Verhältniſſe
außerordent=
war. Regſten Intereſſes und großer Beteiligung erfreuten
gals dieſe Dauerfahrten, die von Fahrern aus dem ganzen
ken wurden.
u wurden jährlich regelmäßig eine größere Anzahl von
gefahren, die eine ſtarke Beteiligung ſtets aufzuweiſen
gsjahre brachten eine längere Unterbrechung, die meiſten
anden im Felde. Viele von ihnen ſtarben den Heldentod,
dieſer Stelle dankbar und treu gedacht.
jre 1921 ab trat der Heſſiſche Automobilelub als
Organi=
oßen Opelbahnrennen auf. Dies waren Veranſtaltungen
nats, und ihre Organiſation erforderte eine rieſige,
pein=
männiſche Arbeit. 1925 wurde das Rennen in Verbindung
eten Nachbarclubs veranſtaltet. Bei enormem Beſuche von
kenſchen bildeten die gebotenen Kämpfe auf der Rüſſels=
Höhepunkte im motorſportlichen Leben Süddeutſchlands.
auf vom Club ins Leben gerufenen „Krähbergrennen” auf
gelegenen Beraſtrecke bei Erbach i. O. ſind wohl noch in
einnerung. 1922, 1923, 1924, 1926 und 1927 brauſten die
über die Krähbergſtrecke. Die Tage des Krähbergrennens
die ſtets im Herbſt von ſtatten gingen, hatten ihren ganz
teiz, und die rieſigen Zuſchauermaſſen von nah und fern
den nötigen Rahmen zu dem ſportlich friſchen Bild dieſes
ſordenen Bergrennens. Blättert man in der Geſchichte
rennen, ſo findet man faſt alle deutſchen Fahrer von Ruf
iet: Häußer, Kimpel, Caracciola, Walb, Ernes und Wit=
Roſenberger, Kappler, Momberger, Fritz von Opel, Kauf=
Stumbf, Gräfin Einſiedel, von Halle und viele andere
rgeßlich ſind, die atemraubenden Rekordfahrten des leider
igegangenen Huldreich Häuſſer! Bleibend die Erinnerung
Todesverachtung fahrenden, ſympathiſchen Stehr=Fahrer.
altehrwürdigen Schloßhof zu Erbach ſtets anſchließend die
na an die glücklichen Sieger. Ehrentage des H.A.C.! Am
Krähbergrennens verſammelten Stern= und Strahlenfahrten
zeit her beim AHC., wobei oft ganz hervorragende
Spitzen=
ſeigt wurden.
ſt nur die Krähberarennen übten eine ſo ſtarke Anziehung
ſportwelt aus, auch die „Berg= und Flachrennen” auf der
Vickenbacher Chauſſee an der Bergſtraße, die der H.A.C. mehrfach nach
dem Kriege veranſtaltete, waren ſtark beſchickt und konnten als vorzüglich
organ’ſierte Wettbewerbe verbucht werden.
Neben den reinen Geſchwindi kei srennen widmete aber der H.A. C.
ſeine Aufmerkſamkeit auch vornehmlich ſportlichen Wettbewerben, die
jedes Mitglied mit ſeinem Tourenwagen gleich ausſichtsreich beſtreiten
konnte. Hier ſei nur an die vielen Fuchs agden erinnert, die bei
Eul=
bach, an der Bergſtraße, bei Lichtenberg uſw. abgehalten wurden.
Fin=
digkeit der Fahrer und Zuverläſſigkeit der Wagen auch auf ſchlechteſten
Wegen zu erproben und den ſportlichen Geiſt ſeiner Mitglieder zu
för=
dern, das war hier die Aufgabe, die ſich der Club geſetzt hatte. Viel
zur Unterhaltung und Prüfung der Geſchicklichkeit der Clubfahrer trugen
die Geſchicklichkeitskonkurrenzen des H.A.C. bei, die mehrfach in den
letzten Jahren in Darmſtadt im Orangerie=Garten abgehalten wurden.
Weiter fanden Ballonverfolgungen und neuerdings Staffetten=Fahrten
ſtatt. Auch bei vielen großen Wettbewerben, wie „Deutſche
Dauer=
prüfungsfahrt”, „Süddeutſche Tourenfahrt” „Kartellfahrt” uſw., trat
der Club als Mitveranſtalter auf und trug durch ſeine Organiſation
zum Gelingen dieſer Veranſtaltung bei. In großen Wettbewerben im
Ju= und Ausland war der H.A.C. beſonders gut und ſiegreich oft
ver=
treten durch feine Mitglieder, die Herren Wilhelm Merck, R. Wittich,
Prinz zu Leiningen, H. Stumpf und Erbgraf zu Erbach.
Geſellſchaftlich bot der Club ſeinen Mitgliedern in den behaglichen
Räumen ſeines Clubheims im Laufe der Jahre vielſeitigſte Abwechſlung
angefangen von in jeder Woche ſtattfindenden Clubabenden bis zu den
Herren Eſſen, Tanztees, Bierabenden und Ausflügen. Durch intereſſante
Vorträge gemeinwiſſenſchaftlicher und techniſcher Art, durch feſſelnde
Erzählungen von Reiſeeindrücken war den Mitgliedern vielfach
Gelegen=
heit geboten zu angenehmer Zerſtreuung und ernſter Belehrung.
Den Verkehrsangelegenheiten brachte der H.A.C. von Anfang ſeines
Beſtehens an ganz beſonderes Intereſſe entgegen und hat in engſtem
Zuſammenarbeiten mit den Behörden, die meiſtens in wohlwollendſter
Weiſe ſeinen Eingaben Gehör ſchenkten, viel Segensreiches für den
Verkehr und ſeine Sicherheit geleiſtet. Bereits in den erſten drei
Jah=
ren ſeines Beſtehens hat der Klub über 200 Warnungstafeln an den
Staatsſtraßen angebracht. Mehrere Polizeifahrten, ſogar ſchon 1910,
waren von faſt allen ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden Heſſens
be=
ſucht und fanden ſtets den ungeteilten Beifall aller Teilnehmer. Die ſich
hieran anſchließenden Diskuſſionen trugen ganz weſentlich zu einem
engeren und verſtändnisvolleren Zuſammenarbeiten zwiſchen den
Behör=
den und dem Automobilelub bei. 1925 wurde die „Heſſiſche
Verkehrs=
wacht” ins Leben gerufen, die vom Club aus geleitet wird.
Neben einem eigenen beſtens geleiteten Sekretariat iſt der H.A. C.
auch mit der Führung der Geſckäfte des Verwaltungsbezirks 4 des „
Auto=
mobilelubs von Deutſchland” betraut, welcher die Gebiete Heſſen und
Heſſen=Naſſau einſchließlich Frankfurt a. M. umfaßt.
1925 ſchloß ſich der „Heſſiſche Automob’lelub Rhein=Heſſen” dem
H.A. C. an und wurde auf Vorſchlag des H.A.C. 1928 in das Kartell
Deutſcher Automobilelubs aufgenommen. Der Heſſiſche Automobilelub
ſtand bis 1929 im Kartellverhältnis zum Av.D. und iſt ſeitdem
körper=
ſchaftliches Mitglied desſelben, mit dem er die allerbeſten und
freund=
ſihaftlichſten Beziehungen unterhält. Im Vertreterausſchuß ſowie in
der Sportkommiſſion der Automobilelubs von Deutſchland iſt der H.A. C.
durch ſeinen Präſidenten vertreten. Der derzeitige Präſident des Klubs
iſt Erbgraf Alexander zu Erbach Erbach, 2. Präſident Herr Direktor
Hermann Kahlert.
So kann denn der Heſſiſche Automobilelub bei ſeinem 20jährigen
Beſtehen mit B=friedigung auf eine reiche und erſprießliche Tätigkeit
zurückblicken in dem Bewußtſein, an der Entwicklung und Förderung
des Kraftwagenverkehrs und =Sports tatkräftig und gewiſſenhaft
mit=
gearbeitet zu haben. Möge eine ſonn’ge Zukunft dem H.A.C. beſchieden
ſein und er ſeine ihm geſtellten Aufgaben zum Wohle unſeres Deutſchen
Kraftfahrweſens und ſomit unſeres teuren Vaterlandes mit glücklicher
Hand auch weiterhin erfüllen.
h.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakets.
Großes Haus.
Sonntag, den 17. November, Anfang 17 Uhr, Ende 22 Uhr,
Heſ=
ſenlandmiete III (2): „Die Meiſterſinger”, Oper von
Richard Wagner. Preiſe 1.20—12 RM
Montag, den 18. November: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 19. November, Anfang 19½Uhr, Ende nach 22 Uhr,
A 8. „Ein Walzertraum”. Operette von Oskar Straus.
Preiſe 1 bis 10 RM.
Mittwoch, den 20. November, Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr,
B 9. Neu inſzeniert: „Weh dem, der lügt”. Luſtſpiel
von Grillparzer. Preiſe 1—10 RM.
Donnerstag, den 21. November, Anfang 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr,
E 8. T Gruppe 6, 7, 8 (Nr. 251—450). „Der fliegende
Holländer” Oper von R. Wagner. Preiſe 1—10 RM.
Freitag, den 22. November, Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr,
L 9—S 3 Darmſtädter Volksbühne (Gr. L—TV) T Gruppe
4 und 5 (Nr. 151—250). „Weh dem, der lügt”. Luſtſpiel
von Grillparzer. Preiſe 1—10 RM.
Samstag, den 23. November, Anſang 15 Uhr, Ende 17½ Uhr,
Heſſenlandmiete I (3). „Weh dem, der lügt”. Luſtſpiel
von Grillparzer. Preiſe 1—6 RM.
— Anfang 20 Uhr, Ende 22½ Uhr, K 4 Bühnenvolksbund.
„Ein Walzertraum”, Operette von Oskar Straus.
Preiſe 1—10 RM.
Sonntag, den 24. November, Anfang 19 Uhr, Ende 22½ Uhr,
C 8. „Othello”. Oper von Verdi. Preiſe 1,20—12 RM.
Kleines Haus.
Sonntag, den 17. November, Anfang 19½ Uhr, Ende 21½4 Uhr,
K 3, Zuſatzmiete XII (Bühnenvolksbund): „Die andere
Seite‟, Schauſpiel von R. C. Sheriff, Deutſch von H.
Rei=
ſiger. Preiſe 1.20—6.00 RM.
Montag, den 18. November. Anfang 16 und 20 Uhr.
Kultur=
ſilmbühne: „Der gelbe Paß”, mit Beifilmen: „Bremen,
die alte Hanſeſtadt”, und „An den Pforten des
Orients”
Dienstag, den 19. November, Anfang 16 und 20 Uhr.
Kultur=
filmbühne: „Der gelbe Paß” mit Beifilmen: „Bremen,
die alte Hanſeſtadt”, und „An den Pforten des
Orients”.
Mittwoch, den 20. November, Anfang 16 und 20 Uhr.
Kultur=
filmbühne: „Der gelbe Paß”, mit Beifilmen: „Bremen,
die alte Hanſeſtadt” und „An den Pforten des
Orients”.
Donnerstag, den 21. November, Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr,
Zuſatzmiete III (3). Zum erſten Male: „Lady Fanny
und die Dienſtbotenfrage”, Komödie von Jerome
K Jerome. Preiſe 1,50—7,50 RM.
Freitag, den 22. Rovember, Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr.
Zu=
ſatzmiete IV (3). T Gruppe 1 und 2 (Nr. 1—100). „Der
Poſtillon von Lonjumeau”. Oper von Adam. Preiſe
1,50—7,50 RM.
Samstag, den 23. November, Anfang 19½ Uhr, Ende 21¾4 Uhr.
H 3 Bühnenvolksbund. „Die andere Seite” Schauſpiel
von R. C. Sheriff, Deutſch von H. Reiſiger. Preiſe 1.20 bis
6 RM.
Sonntag, den 24. November, Anfang 16 Uhr.
Vortragsnach=
mittag: Dr. Ludwig Wüllner. Preiſe 1—5 RM.
Anfang 19½ Uhr, Ende 21¾ Uhr. Heſſenlandmiete III (3).
„Die andere Seite”, Schauſpiel von R. C. Sheriff,
Deutſch von H. Reiſiger. Preiſe 1.20—6 RM.
9
*
hgewinne fallen weg. —
üiktleren Gewinne erhöhf
Dafür ſollen die
ußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie trägt ſich ſchon lange mit
n. Aus dem Kreiſe der Spieler iſt oft angeregt worden,
(z großen Gewinne abzuſchaffen und zur Vermehrung der
ie zu benutzen; andere wollen die Zahl der Gewinne
über=
hrt haben, um die Gewinnchancen zu vermehren. Die
ion hat aus all den Anregungen jetzt einen Plan
auf=
om 1. April des kommenden Jahres ab eintreten ſoll.
Aller=
vorher der Staatenausſchuß ſeine Zuſtimmung noch geben
nächſt iſt die Erhöhung des Lospreiſes auf 200 RM. für
os vorgeſehen. Da die meiſten Loſe in Achteln geſpielt
bürde alſo in Zukunft das Achtellos 5 RM. für jede Klaſſe
ſatzgewinne werden fortan nicht mehr
aus=
dafür ſollen die mittleren Gewinne erhöht und ihre Zahl
n.
liengeſchichtliche Vereinigung. In der nächſten Monats=
Zienstag, 19. November, abends 8,30 Uhr, ſpricht im
Herr Lehrer Hering aus Griesheim über „
Familien=
ſotwendiger Beſtandteil einer lebensvollen Geſtaltung der
Gäſte können eingeführt werden.
— Evang. Jugendvereinigung der Petrusgemeinde. Wir weiſen
unſere Mitglieder nochmals darauf hin, daß morgen (Sonntag),
nach=
mittags 2 Uhr, im Gemeindehaus ein Singenachmittag ſtattfindet, zu
dem wir jeden erwarten. Liederbücher und Inſtrumente nicht
ver=
geſſen! Zu Kaffee, der gereicht wird, bringe ſich jeder Zubrot mit.
Anſtelle des Vereinsabends werden Gruppenabende gehalten.
— Kaufmänniſche Stenog=aphen=Geſellſchaft E. V. Darmſtadt Die
Verteilung der Divlom= und (hrentrei'e ihres letzten
Vereinswett=
ſchreibens nimmt die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft heute
Samstag abend im „Fürſtenſaal” (Grafenſtraße) vor. An die
Veran=
ſtaltung ſchließt ſich eine Tanz=Unterhaltung. Wir verweiſen auf die
ves V
Anzeige in der b
Pfund
außerordentlich billig
(15683a
bei der ſich ſeit 72 Jahren immer bewährten Großwäſcherei
Jahnstraße 4
HerIHGy Teleph. 3949
25 Pfund weiße Wäſche nur 3 Mark
Keine Extraberechpung für Seife; auch Hohlen und Bringen
unent=
geltlich. Wer wird ſich da noch weiter quflen ud ſelbſt waſchen?
Erweiterung des Perſonenkreiſes in der Arbeitsloſenverſicherung.
Durch die Novelle zum Geſetz über Arbeitsvermittlung und
Arbeits=
loſenverſicherung vom 12. Oktober 1929 iſt der
arbeitsloſenverſicherungs=
pflichtige Perſonenkreis auf die leitenden oder höheren
An=
geſtellten ausgedehnt worden. Es ſind nunmehr alle Angeſtellten
arbeitsloſenverſicherungspflichtig, die kranken= oder
angeſtelltenver=
ſicherungspflichtig ſind. Wir verweiſen im übrigen auf die heutige
Anzeige des Arbeitsamtes.
Lokale Beranſtalkungen.
— Hiſtoriſcher Verein. Den zweiten Vortrag dieſes
Win=
ters hält am Montag, den 18. November, abends 6 Uhr, im
Realgym=
naſium Prälat D. Dr. Diehl über: „Das Marburg
Religions=
geſpräch von 1529‟
— Hotel=Reſtaurant Poſt am Hauptbahnhof. Heute
Schlachtfeſt, Sonntag ab 19 Uhr Konzert.
Tageskalender für Samstag, den 16. November 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 1930 Uhr, L. 7: „Ein
Walzertraum”. — Kleines Haus, 19.30 Uhr, K 3: „Die andere Seite‟.
— Konzerte: Schloßkaffee, Alte Poſt, Hotel Prinz Heinrich,
Kaffee Jöſt, Reichshof. Darmſtädter Hof, Sportplatz=Reſtaurant,
Kaffe Monopol, Stadt Malaga, Weinhaus Stolzenfels, Zum
Heſſi=
ſchen Haus, Beſſunger Turnhall: Stadt Nüenberg, Hotel zur Poſt.
— Woogsturnhalle 20 Uhr: Maſſenverſammlung der Nat.=
Soz. Deutſch. Arb.=Partei. — Kinovorſtellungen: Union=
Theater, Helia.
ganz trilch und lehr
wohl-
chmeckend. — Die Zi6a-
rette
iIt 8P
rozent längen
ls bisher, daher Iparlam
Im Verbrauch. Die
zweck-
mälige und
gelchmack-
volle Packuns bewahrt
die Feinheit des Aromas
unlerer /Kolibris zu 5Pf.
Seite 8
Cametag, den 16. Tovember 1929
Numt
* Weiterſtadt, 15. Nov. Gemeinderatsbericht. In der
geſtrigen Sitzung wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Die Abänderung
der Vaufluchtlinie im Gebiet der Hochſpannungsleitung an der
Arheil=
ger Straße wird zwecks näherer Prüfung der Baukommiſſion
überwie=
fen. — Der Gemeinderat genehmigt die Abtretung von 166
Quadrat=
metern Gemeindegelände Fl. I Nr. 346 an Adam Deußer,
Wingert=
ſtraße, als Baugelände zum Preiſe von 2 Mk. pro Quadratmeter. Das
Baugeſuch des K. Hofmann wird genehmigt unter Verzicht auf Waſſer
und Licht und der örtlichen Obligationen. — Die vom Hochbauamt
Darmſtadt angefertigen Pläne für den Neuhau der Schulküche prüft
der Gemeinderat näher. Wegen des Erwerbs eines Teils des
Pfarr=
gartens ſoll am Samstag, den 23. November, eine Gemeinderatsſitzung
unter Hinzuziehung des Herrn Pfr. Uhl ſtattfinden. Anſchließend ſoll
die Baukommiſſion über die vorliegenden Pläne beraten. — Der
Ge=
meinderat erteilt ſeine Zuſtimmung zur Uebernahme der Bürgſchaft für
das dem Val. Becker von der Heſſ. Landesbank bewilligte verbilligte
Baudarlehen. — Betr. Geſuch des M. Hahn 3. um Zuweiſung eines
Kellers im Gemeindehaus wird die Baukommiſſion beauftragt, die
Kel=
ler einmal zu beſichtigen. — Das Geſuch des Ph. Bretſch wegen
Errich=
tung eines Grabdenkmals wird unter der Bedingung genehmigt, daß es
nicht höher wird als die Mauer. — Geheim: Armenſachen.
Aa. Eberſtadt, 15. Nov. Die Fahrbahn der Neuen
Darm=
ſtädteu Straße wird gegenwärtig durch Kopfſteinpflaſter verbreitert. Die
Arbeiten ſind am Ortsausgang von Eberſtadt in Anariff genommen
worden.
(. Ober=Ramſtadt, 15. Nov. Gemeinderatsſitzung. Zur
Beratung ſteht nochmals das Grundſtücksangebot des Simon Bendorf.
Der Gemeinderat verharrt in dieſer Sache auf ſeinem Beſchluß und
Angebot vom 8. Oktober. Zu einem anderen Preiſe kommt ein Ankauf
der Grundſtücke durch die Gemeinde nicht in Frage. Wegen der
teil=
weiſen Pflaſterung der Hammergaſſe führt der Anwohner derſelben,
Karl Ewald 1., hier, Beſchwerde. Dieſe wird der Baukommiſſion zur
Vornahme einer Ortsbeſichtigung überwieſen. Bewohner des
Gemeinde=
anweſens Lichtenbergſtraße 20 haben die Herrichtung von Vorplätzen
zu ihren Wohnungen beantragt, um während der Wintermonate eine
beſſere Durchwärmung der Wohnungen zu erzielen. Der Antrag wird
an die Baukommiſſion zur Vornahme einer Beſichtigung verwieſen.
Der Arbeiterſportverein „Vorwärts” Ober=Ramſtadt beantragt die
Ab=
gabe von Gelände zur Errichtung eines Sportplatzes in der Aue. Der
Antrag wird zur Vorberatung an die Kommiſſionen unter
Hinzu=
ziehung einer Vertretung des geſuchſtellenden Vereins verwieſen. Wilh.
Rodeuhäuſer 6. ſucht um Herſtellung eines Weges zu ſeinem Grundſtück,
Fl. 44 Nr. 113, nach. Unter der Vorausſetzung, daß Geſuchſteller die
entſtehenden Vermeſſungs= uſw. =Koſten trägt, ſoll dem Antrage
ſtatt=
gegeben werden. Von der demnächſt ſtattfindenden Verloſung der
All=
mendgrundſtücke wird dem Gemeinderat Kenntnis gegeben, ebenſo von
den der Verloſung zugrunde liegenden Bedingungen. Für die Prüfung
der Gemeinde= und Waſſerwerksrechnung für das Rechnungsjahr 1928
wird eine Kommiſſion, beſtehend aus den Gemeinderatsmitgliedern
Burger und Ehrhardt, gewählt. Anſchließend daran wurden in
nicht=
öffentlicher Sitzung Stundungs= und Wohlfahrtsſachen behandelt.
für die Woche vom 17. bis 23. November 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Groß=Rohrheim-Biblis (Km. 26,0—29,1) vom 28. 10. bis 28. 11.
geſperrt. Umleitung: Jägersburg—Groß=Hauſen-Lorſch.
Darmſtadt—Roßdorf (vom Botaniſchen Garten bis zum Glasberg,
Alter Roßdörfer Weg) vom 14. bis 23. 11. geſperrt. Umleitung:
Er=
bacher Straße—Meierei—Glasberg.
Nieder=Wöllſtadt—Okarben wegen Ausführung von
Kleinpflaſterver=
breiterung mit Vorſicht und mäßiger Geſchwindigkeit zu befahren.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Kolmbach-Fürth (Ortsdurchfahrt Schlierbach) vom 14. 10. bis 18.
11. geſperrt. Umleitung: Lindenfels.
Neuſchloß—Hüttenfeld (Km. 7,2—9,0) vom 14. bis 4. 12. geſperrt.
Umleitung: Lampertheim-Bürſtadt-Lorſch.
Viernheim-Lorſch (Ortsdurchfahrt Viernheim, Lorſcher Straße)
Km. 0,0—0,7 vom 12. 11. bis 23. 11. geſperrt. Umleitungen auf
Orts=
ſtraßen.
Ortsdurchfahrt Wallertheim (Neuſtraße zwviſchen Schimbsheimer=
und Bahnhofſtraße) vom 30. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Schimbsheimer=, Geſellchen= und Bahnhofſtraße.
Genſingen—Gau=Bickelheim (Km. 8,3—13,0) vom 7. 10. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Planig-Boſenheim-Pfaffen=
Schwaben=
heim.
Vom Bahnhof Großen=Linden-Leihgeſtern vom 2. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Gießen bzw. Lang=Göns.
Nieder=Ohmen-Bernsfeld vom 1. 10. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Atzenhain.
Grebenau—Wallewsdorf vom 18. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Bieben—Reimenrod.
meinſame Lieder gaben die freudige Antwort auf das
dem Deutſchlandlied und einer Anſprache des Ortspfa
erhebende Feier. Sie hat der evangeliſchen Sache zu
Freunde gebracht. Der Evangeliſche Bund erhielt vier
und die Sammlung erbrachte 16 Mark.
Bb. Bensheim, 15. Nov. Der erſte Schnee. 7
rieſeln die zarten Flocken heute herab vom grauen Himn
ein Zeichen dafür, daß auch hier an der Bergſtraße des
ment ſeinen Anfang nimmt. — Zwei neue Parteien hal
gründet, die in dem Wahlkampf um die Sitze um Vertr
parlament auf den Plan getreten ſind. Es iſt die
Pa=
der Kinderreichen und die „Fortſchrittliche Arbeitsgeme
bürgerliche Mitte).
Rheinheſſen.
mit Menthol
gegen
Husten, Heiserkeit
— Roßdorf, 14. Nov. Luthers Geburtstag vereinigte am Sonntag
abend eine große Schar unſerer evangeliſchen Gemeindeglieder im
Saale des Darmſtädter Hofes zu einer vortrefflich verlaufenen Feier,
Veranſtalter war der Evangeliſche Bund. Mitwirkende waren der
Poſaunenchor und die Jugendvcreine. Ihre Weiſen und Gedichte
durch=
zogen den Abend ſehr fein. Im Mittelpunkt ſtand der Vortrag, den
Stadtpfarrer Heß=Darmſtadt hielt über „Luther in ſeinem
Katechis=
mus zur ſozialen Frage‟ Wie lebendig wurde uns da der große
deutſche Mann mit ſeinem ſozialen, vom Evangelium erfüllten Herzen!
Schon ſeine Erklärungen der 10 Gebote ſind eine wahre Fundgrube
ſozialer Weisheit und Gerechtigkeit gerade auch für unſere Zeit. So
führte uns der Vortrag mitten hinein in die großen Nöte unſerer Tage
und hinauf zu der Kraft, die allein zu helfen und zu heilen vermag.
Zu aller Freude war auch unſer cbangeliſcher Arbeiterſekretär Laufer
erſchienen, der namentlich von den Mitgliedern des Evangeliſchen
Arbei=
terbereins freudig begrüßt wurde, und der in einer herzhaften Anſprache
über das, was unſerer Zeit aus dem Epangelium beſonders nottut an
ſozialer Geſinnung und Tat, alle Herzen anzufaſſen verſtand. Ge=
* Mainz, 15. Nov. Chronik. Nachmittags wurd
nung an der Frauenlobſtraße eingebrochen und ein
betrag geſtohlen. Etwas ſpäter wurde unter ähnlicher
der Schulſtraße ein Einbruch verübt. In beiden Fäl
gleichen Täter in Betracht zu kommen. — Zur Nachtze
Magazin eines Auktionators eingebrochen und eine
eine Aktenmappe und zwei Uhren geſtohlen. — Am Don
November, beginnen die Proben zur Verſteigeru
turweine der heſſiſchen Weinbaudomän
am Freitag, den 13. Dezember, in der Schloßſtraße zu 9
tionsgebäude ſtattfindet. Es kommen 92 Halbſtück, ein
ſechs Nummern in Loſen zum Ausgebot. — Vor dem E
Provinz Rheinheſſen hatte ſich in den Tagen vom 5. u
der 23jährige Arbeiter Konrad Seibert aus Hamm, K
verantworten, der am 5. Mai d. J. bei Guntersblum ſ
Braut, die Schneiderin Barbara Breunig aus Heßloch
warf und ſo ihren Tod verurſachte, wegen Mordes z
Das Schwurgericht verurteilte damals den Angeklagten
Verhandlung wegen Totſchlags, unter Annahme milde
zu 5 Jahren Gefängnis. Gegen das Urteil hat nun di
ſchaft Reviſion beim Reichsgericht eingelegt.
— Wafſerſtandsnachrichten vom 15. November. Rh
0,56, Kehl 1,74, Maxau 3,46, Mannheim 2,05, Mainz
107, Kaub 1,18, Küln 0,80 Meter. Main: Schweinf
burg 0,61, Lohr 0,90, Groß=Steinheim 2,31, Frankfurt
—0,47, dto. Waſſertiefe 1,50, dto. Fahrtiefe 1,20 Meter.
— Gernsheim, 15. Nov. Waſſerſtand des
4. November —0,95 Meter, am 15. November —0,96
— Hirſchhorn, 15. Nov. Waſſerſtand des ſeckal
14. November 0,58 Meter, am 15. November 0,60 Mete=
Café, Cabaret
und
Casino"
Frankfurt a. M.
Gastspie
Brich Brauer, El1 Heudt
und das übrige PF
Eintritt II
Tägl. nachm von ½
Gesellschafts anz
Kleine Preise.
Geſtorbene. Am 8. November: Beſt, Sofie Wilhelmine, geb.
Wei=
gandt, 78 J., zuletzt Witwe des Maurers, Fuhrmannsſtr. 9; Weis,
Luiſe, geb. Höhn, 50 J., Gardiſtenſtr. 11; Batz, Katharina, geb.
Schnei=
der, 79 J., Witwe des Modellſchreiners, Aliceſtr. 11. Am 9. November:
Schmidt, Lorenz, Förſter i. R., 85 J., Magdalenenſtr. 13; Strack,
Karo=
line Eliſabeth Friederike Selma Ottilie, geb. Strack, 82 J., Witwe des
Stationsvorſtehers i. R., Roquetteweg 31; Pritſch, Margarete, 1 Tag,
Sandbergſtr. 28. Am 10. November: Büttner, Wilhelmine, geb.
Hohen=
adel, 75 J., Witwe des Fuhrunternehmers, Ruthsſtr. 14. Am 9.
No=
vember: Schulz, Johanna, geb. Naab, 66 J., Ehefrau des Kaufmanns,
Ohlyſtr. 70: Metzger, Luiſe, geb. Storck, 73 J., Witwe des
Spengler=
meiſters, Kiesſtr. 35; Berbenich, Anna, geb. Linß, 75 J., Witwe des
Kaufmanns, Georgenſtr. 4. Am 10. November: Roßmann, Katharina,
geb. Knell, 24 J., Ehefrau des Schuhmachers in Beedenkirchen, hier
Grafenſtr. 9; Hartmann, Johann Philipp, Landwirt, 41 J., Hetzbach,
hier Erbacherſtr. 25. Am 11. November: Petri, Eliſabethe, geb. Roth),
74 J., Ehefrau des Stellwverksmeiſters i. R., Wenckſtr. 18; Roth, Karl
Georg, Hilfsarbeiter, 63 J., Schleiermacherſtr. 18; Hottes, Heinrich
Friedrich, 7 Mon., Schloßgaſſe 12. Am 12. November: Gremm,
Leon=
hard, Monteur, 70 J., Moosbergſtr. 48: Stofft, Jakob,
Straßenbahn=
ſchaffner i. R., 70 J., Nundeturmſtr. 15; Plößer, Eliſabeth, geb. Stein,
44 J., Witwe des Schuhmachers, Alsbach, hier Grafenſtr. 9. Am 13.
November: Hellermann, Katharina, geb. Schneider, 80 J., Ehefrau des
Milchhändlers, Wienerſtu. 13: Weigand. Martha, geb. Breitenbach, 24
J., Ehefrau des Friſeurs, Stiftſtr. 56; Chriſtoffel, Annelieſe Meta Lilli,
Krankenſchweſter, ledig, Emilſtr. 17: Donges, Anna Dorothea, geb.
Friedrich, 77 J., Ehefrau des Schloſſermeiſters, Grafenſtr. 26.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
25. Sonntag nach Trinitatis (17. November).
Stadtkirche. Wegen Bauarbeiten geſchloſſen.
Stadtkapelle. Samstag, 16. November, abends 8.30 Uhr: Andacht.
— Sonntag, 17. November, vorm. 8.45 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Heß. — Vorm. 10.15 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. — Pfarver Lautenſchläger. — Vorm. 11.45 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfaurer Wagner. — Abends 8 Uhr: Vortrag von Profeſſor Prochenow
aus Leningrad über: „Gottes Wirken in Sowjetrußland” verdolmetſcht
durch Pfarrer Jack aus Wernigerode. (Kollekte.)
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan
Zimmer=
mann. Vorm. 1115 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 19. November, abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 20. Nov.,
und Samstag, 23. November, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadigemeinde. — Samstag, 23. Nodember, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Montag, 18. November, nachm. 4.15
Uhr: Sitzung des Frauenvereins der Markusgemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 17. November, vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkirche. Pfarrer Lautenſchläger,
— Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag,
18. November, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ält.
Abteilung). — Dienstag, 19. November, abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Mädchenver=
einigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). — Mittwoch,
20. November, nachm. 5 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abends
6 Uhr: Bibelſtunde (1. Petrusbrief). Dekan Zimmermann. — 8 Uhr:
Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der
Mar=
kusgemeinde (ältere Abteilung). — Mädchenvereinigung der
Refor=
mationsgemeinde (ältere Abteilung). — Donnerstag, 21. November,
abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. — Frauenverein der
Lukas=
gemeinde, Nothilfe=Kreis. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abteilung). — Freitag, 22.
November, abends 8 Uhr: Miitterabend der Stadtgemeinde. —
Jugend=
bund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund der
Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: „Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
Vorder=
haus, 1 Treppe. Sprechſtunden vormittags von 10—12 Uhr.
Fern=
ſprecher 4584. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale
Gerichts=
hilfe, Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangele=
genheiten), Beratung in Wohnungsangelegenheiten, Eheberatung,
Trin=
kerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Hinterhaus. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und
nachm von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379. (Dienstags und Freitags
nachmittags geſchloſſen.)
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
— Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt.
Pfarrer Köhler. — Abends 6 Uhr: Landeskirchenrat D. Waitz.
Montag, 18. November, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung im Klein=
Mittwoch, 20. November,
kinderſchulgebäude, Liebfrauenſtraße 6.
Auferſtanden
abends 8 Uhr: Bihelſtunde im M.
von den Toten.) — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus.
1. Petri 1, 22—25.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, den 18. November,
im Gemeindehaus: Vorführung des Lutherfilms. Nachm. 5 Uhr für
Jugendliche; abends 8 Uhr für Erwachſene.— Dienstag, den 19. Nov.,
abends 8 Uhr im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus:
Jugend=
vereinigung. — Donnerstag, den 21. November, abends 8 Uhr im
Mar=
tinsſtift: „Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus:
Mädchenvereini=
gung Weſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag, 22. November,
abends 8 Uhr im Martinsſtift: „Mütterabend Oſt; im Gemeindehaus:
Mütterabend Weſt; Jugendverinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr:
Unter=
haltungsabend der Gruppe Judith der Evang. Jugendgemeinſchaft im
Gemeindehaus. — Montag, den 18. November, nachm. 5.30 Uhr:
Hel=
ferſitzung der beiden Bezirke Nord und Süd im Gemeindehaus.
Abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend im Gemeindehaus.
Mittwoch, 20. November, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Vorm 11.15 Uhr:
Kin=
dergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Abendmuſik. (Werke alter Meiſter,
vorgetragen von Mitgliedern der Jugendbünde.) Programm zu 40 Pfg.
— Dienstag, 19. November, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. —
Donners=
tag, 21. Nobember, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Weiß. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Veranſtaltungen: Sonntag, 17. Nov., abends 8.15 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 18. Nov., abends 8.15 Uhr:
Mädchen=
vereinigung. — Dienstag, 19. Nov., abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. —
Mittwoch, 20. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk im
Gemeindehaus über: „Perſon und Briefe des Petrus”, Pfarrer
Weiß. — Donnerstag, 21. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend. —
Frei=
tag, 22. Nov., abends 8 Uhr: Mädchencho:. — Abends 8.15 Uhr:
Kir=
chenchor. — Abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk im Saal
der neuen Trainkaſerne über: „Die Propheten” Pfarraſſiſtent Georgi.
Samstag, 23. Nov., abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller. — Nachm.
2.30 Uhr in der Kirche: Einweihungsfeier des Volkskindergartens.
Veranſtaltungen: Sonntag, den 17. Nov., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung: „Stiftungsfeſt. Gemeindeabend für Freunde der
Jugend. — Montag, 18. Nov., abends 8 Uhr: Jugendbund. —
Diens=
tag, 19. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 20. November,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Müller, (1. Bitte.) —
Donners=
tag, 21. Nov abends 8 Uhr: Mütterabend. — Samstag, 23. Nov.,
abends 8 Uhr: Turnen der J. P. D.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein:
Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, den 21. November,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Luth. Gottesdienſt (Selbſtändige evang.=luth. Kirche) am 17. Nov.
im „Feierabend”, Stiftsſtraße 51: 9.30 Uhr Beichte. 10 Uhr Predigt=
und Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrverwalter Lucius.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Voru. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr:
Bibelſtunde. Herr Hammer. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſions=
arbeitsſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Kriegerdankbund. — Dienstag,
nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=
Bibelſtunde. Prediger Semmel. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gem.
Chor. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel.
— Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule,
Beſſun=
gerſtraße 80. Prediger Menne. — Samstag, abends 8.15 Uhr:
Po=
ſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — 4.45 Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für funge Mädchen. — Dienstag, abends 830 Uhr:
Mädchen=
kreis. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für funge Männer.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 17. Nov., abends 8 Uhr:
Miſ=
ſionsvortrag. — Montag, 18. Nov., abends 8.30 Uhr:
Familienbibel=
ſtunde. — Mittwoch, 20. Nov., abends 8.30 Uhr: Junamännerkreis.
(Bibelſtunde.) — Donnerstag, 21. Nov., abends 8.30 Uhr: Jung=C.=
Singabend. — Freitag, 22. Nov., abends 8 Uhr: Turnen (
Ludwigs=
oberrealſchule). — Frauenkreis im Heim. — Samstag. 23. Nov., nachm.
3 Uhr: Jungſcharſtunde. — Tvtenſonntag, abends 8 Uhr: Gedenkfeier.
Herr Pfarrer Köhler.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22. Infanterie=
Kaſerne, Hof links). Samstaa, 16. Nob., nachm. 4.30—5.30 Uhr:
Spie=
len; anſchl. Bibelſtunde. — Mittwoch, den 20. November, abends 8 Uhr:
Heimabend für Aoltere. — Donnerstag, den 21. Nov., abends 8.15 Uhr:
Vudenabend für Jüngere.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſaßethenſtraße). Sonntaa, den 17. November, vormittags 10 Uhr:
Menſchenwveihehandlung. Vorm. 11.20 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
18 Uhr: Kultiſche Abend=Predigt „Der Menſch vor dem Abgrund”,
(Arnold Goebel=Frankfurt a. M.)
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich wifſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Soctety)
desbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittwoch im
8.15 Uhr.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgru
Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal). Jeden Dienstag abend
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willk.
tags vormittags 10 Uhr Kinderverſammlung,
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonnta
Uhr: Sonntagsſchule Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündi
lvoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends
betrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße
17 November, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 4 Uh Er
verkündigung. Abends 8 Uhr: Jugendbundſtunde. — A
8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingelader
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten),
Sonntag, den 17. November, vorm. 10 Uhr: Gottesdiet
Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr Predigt. Abend im 8
Jugendſtunde. — Mittwoch, den 20. November, abends / FUhr
ſtunde. Zu allen Verſammlungen iſt jedermann freund
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 18. Nol
8.30 Uhr im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft. Schulſtraße 9. Sonntag,
Predigt, 11 Uhr: Sonntagsſchule, abends 8 Uhr: Pred
abends 8.15 Uhr: Jugendverein. — Dienstag, abends
ſtunde. — Mittwoch, nachmittags 3 Uhr: Frauenmiſſil
chetiſcher Unterricht und Mädchenbund. — Donnerstag, a
Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlich eingeladen. P. S
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, früh 8 Uhr
Vorm. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. Vorm. 11.30
gottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Wegweiſer=Unterricht. Gm.
Kinderverſammlung. Abends 8 Uhr: Oeffentliche Ve
Jedermann. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendliga.
abends 8 Uhr: Mitglieder=Verſammlung. — Mittwoch,
Kinder=Verſammlung. Abends 8 Uhr: Heils=Verſamm
mann. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund für Fr
chen. — Freitag, abends 8 Uhr: Heiligungs=Verſammlu
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtraße 38. Son
abends 7.30 Uhr: Predigt: „Beim großen Arzt” Prel
— Mittwoch, 20. November, abends 8 Uhr: Bibel= un
Prediger E. Bültge. Zu allen Verſammlungen iſt jed
willkommen.
Neuap ſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I.. Hindenburgſ
Sonntag, den 17. November, vormittags 930 Uhr, nach
Mittwoch, den 20. November, abends 8.30 Uhr: Gottes
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II.
Sonntag, den 17. Nobember, vormittags 930 Uhr, nach
Mittwoch, den 20. November, abends 8.30 Uhr: Gottes F
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde zu Eberſtadt. Sonntag, den
vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. (Kindergottesdienſt
Montag: Wartburgverein. — Dienstag: Frauenverein
Kirchenchor. — Donnerstag: Mädchenvereinigung. —
ſaunenchor.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, den 17
½2 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonnta/
vorm. 10 Uhr: Hauptaottesdienſt. Prediger Pfarrer
Stettin=Finkenwalde Kollekte für das evang. Mädchen
in Oberheſſen. Abends 8 Uhr: Evangeliſationsvor=
Fabianke. — Montag, abends 8 Uhr: Letzter Evangel
— Dienstog: Kirchenchor und Jugendvereinigung. — M
mädchenverein. — Donnerstag: Frauenverein.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 17. Nove
Gottesdienſt. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. 1
gottesdienſt der Kleinen. — Donnerstag, 20 Uhr: Frau
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 1
dienſt. Abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung: „Die Selia
ſeres Herrn (Matth. 5, 3—12) für unſere Zeit”. — Ml
verein. — Dienstag: Kirchengeſanaverein und Poſaunet /
woch: Jugendbund Wartburg. — Donnerstag: Jungmal
Auswärtige Gemeinſchaften
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger St
Sonntag, den 17. November, nachmittags 4 Uhr, und 2
21. November, abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhof
Sonntag, den 17. November, nachmittags 4 Uhr, und 2
21. November, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt / (Weingartenft:
Sonntag, den 17. November, nachmittags 4 Uhr, und 2
21. November, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerau
Sonntag, den 17. November, nachmittags 4 Uhr, und 2
21. November, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte=Darmil
Sonntag, den 17. November, nachmittags 4 Uhr, und 2
21. November, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapyſtoliſch= Giemeinhe Nieder=Ramſtadt, Ball
Donnerstag, den 21. November, abends 8.30 Uhr: Goike
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
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mmer 318
Samstag, den 16. November 1929
Seite 9
Knan Onz
mechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
Verbrecher griff hinein und holte ſich fünf Stück heraus.
ſind immer unverſchämt, Feete! Denken Sie, zu mir
nicht noch andere arme Teufels?”
er. Herr Hotelier, wer ein vielfacher Millionär iſt, der ſoll
Zigarren nicht knauſern. Werden Sie ſo nett ſein, mir
e in die Zelle zu ſchicken, wenn ich endlich ſitze?”
ſeicht!” ſagte George und empfand plötzlich Mitleid mit
nne. Er ſah an den ergrauten Schläfen, daß Feete alt
gen Sie, Feete: Wiſſen Sie, was Sie diesmal kriegen
Verbrecher zuckte gleichmütig die Achſeln. „Weiß nicht.
o die unangenehmen Schattenſeiten unſeres Berufes.”
Geſicht wurde härter.
es Berufes! So! Hören Sie, Feete: Wie alt ſind Sie?”
iundfünfzig.”
nn werden Sie das Gefängnis nie wieder verlaſſen, ich
gen, das Zuchthaus, denn die mildeſten Richter werden
ideſtens zu zwölf Jahren verurteilen. Und .. zwölf
eete, die halten Sie mit Ihrer kranken Lunge nicht mehr
Verbrecher zuckte zuſammen und ſah zu Boden. Mit
lale brach alles Trotzige in dem Verbrecher zuſammen.
förmlich in ſich und wurde klein.
e ſagte lange kein Wort.
ge brannt ein Streichholz an und reichte es dem Ver=
Der brannte ſich die Zigarre an und paffte mächtige
lken.
ge begann wieder: „Feete, war es ſo ſchwer, ein an=
Menſch zu bleiben?”
ob ich kein anſtändiger Menſch geweſen bin!” ſtieß Feete
Neine Leute haben nicht gehungert, und . . . und ..
jemanden ermordet? Ich habe nicht einer Fliege was
nicht, Feete, aber Sie haben gefälſcht. Sie haben ſich
eeignet, das Ihnen nicht zukommt.”
lachte kurz und hart auf. „Geld . .. was mir nicht
Mr. George, der Staat druckt doch auch Geld!
macht er es denn? Warum hat er denn ein Recht und
armer Teufel?‟
„Reden wir nicht drum herum, Feetel” ſagte George
ener=
giſch. „Das hat keinen Zweck. Ich weiß: Sie können es doch
nicht laſſen, denn es iſt keiner da, der Sie, den enwurzelten
Baum, umpflanzt in ein Erdreich, in dem er gedeihen kann.
Aber vielleicht werde ich wir die Mühe nehmen und Feete, der
eigentlich keine Gnade verdiente, umpflanzen wie einen Baum,
werde mich dafür verwenden, daß Feete Gnade vor Recht findet.
Vielleicht..
Feete hatte ſich erhoben. Seine Knochenfinger umſpannten
die Schreibtiſchplatte.
„Was ... was ... wollen Sie von mir?” fragte er
ſeind=
ſelig.
„Einen Dienſt, eine Auskunft. Bleiben Sie ſitzen, Feete.
Hören Sie mich an. Ich denke viel menſchlicher gerade für Ihr
Vergehen, als Sie glauben. Sie ſind im Grunde genommen ein
armer, dummer Teufel, der mit ſeinem Leben und ſeinen
Fähig=
leiten nichts anzufangen weiß. Aber das hilft ja alles nichts.
Der Staat hat ein Geſetz geſchaffen, und es geht nicht an, daß
jeder nach ſeinem Willen macht, was er will. Feete, mein
Haupt=
kampf gilt dem Mörder, dem Räuber, der das Erbarmen
ver=
lernt hat, dem Berufsverbrecher. Sie, Feete, ſind mit vielen
an=
deren in Chicago unter die Fuchtel eines Mannes geraten, der
ſie ausſaugt und zu ſeinen Zwecken mißbraucht.”
Ein entſetzlicher Schreck war auf dem Geſicht des alten
Ver=
brechers, als er auf George zuwankte.
„Nicht!” ſtammelte er. „Schweigen Sie! Nicht den Namen!”
Doch Georges Geſicht verſprach in dem Augenblick alles
andere denn Erbarmen.
Hart fuhr er fort: „Sie fürchten ihn wohl, den
erbarmungs=
loſen Silver, den Mann, der allen beſiehlt, der erbarmungslos
vernichtet, was ſich gegen ihn wehrt, der mit euch erbärmlichem,
feigem Geſindel ſpielt, ganz nach Gefallen ſpielt. Warum
fürch=
ten Sie den Mann?”
Feete ſchwieg und ſah George böſe an.
„Ich weiß nicht, was Sie meinen, Mr. George. Ich lenne
keinen Silver.”
„Sie kennen ihn nicht? Das weiß ich! Keiner von den
Narren, die an ſeinem Narrenſeit tanzen, kennt ihn und weiß,
wer hinter ihm ſteckt. Aber ich werde ihn finden und der
Gerech=
tigkeit ausliefern, ihn, dem die Flüche von Tauſenden gelten, der
kein Herz, kein Erbarmen kennt. Und Sie ſollen mir einen
Finger=
zeig geben, wie ich zu ihm komme.”
„Nein, nein!” ſchrie Feete auf.
Die ſtarken Augen Georges lagen auf dem Geſicht des alten
Banknotenfälſchers, der am ganzen Leibe zitterte.
„Sie werden mir berichten, was Sie über ihn wiſſen. Ich
weiß, daß es nicht viel iſt, aber oft genügt das Wenige. Nennen
Sie mir einen Menſchen, über den der Weg zu Silver führt.”
Doch dem Verbrecher war kein Wort zu entlocken.
George wartete eine Weile, dann begann er aufs Neue:
„Warum ſind Sie in Sorge, Feete? Hier kann Ihnen nichts
ge=
ſchehen. Ich werde mich dafür einſetzen, daß Sie nach einem
C.Hbg. 14989
„Wie machen Sie das nur!
Den ganzen Tag arbeiten Sie so intensiv im
Beruf, und trotzdem sind Sie das blühende
Leben seibst.‟ — „Sehr einfach: erstens eine
Stunde Sport, zweitens acht Stunden tiefen
Schlaf — und natürlich den soffeinfreien
Kaffee Hag. — Sie wissen ja: Mehr Genuß
und gute Gesundheit durch Kaffee Hag."
anderen Lande, vielleicht nach Ihrer Heimat Irland,
zurückge=
bracht werden und will Ihnen zehntauſend Dollar mitgeben,
wenn Sie mir einen Weg weiſen, der zu Silver führt.”
Aber Feete regte ſich nicht.
George ſah nach der Uhr.
„Ich gebe Ihnen zehn Minuten Zeit, Feete”, fagte er feſt.
„Nicht eine Minute länger. Wenn Sie nicht bis dahin geſprochen
haben, dann ziehe ich mein Angebot zurück.”
Die zehn Minuten vergingen.
„Nun!” Finſter blickte George auf den Verbrecher.
Feete zitterte am ganzen Leibe, dann ſank er vor Schwäche
auf dem Stuhl zuſammen. Seine Lippen ſchienen etwas zu
murmeln.
George beugte ſich nieder zu ihm.
„Reden Sie!”
„Nur .. nur Weißkopf . . . kennt ihn. Er .. . nur
er weiß, wer Silver iſt.”
(Fortſetzung folgt.)
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Gelbe Erbſen 35 8 handſchuhe, 1 Rolle Krepp=Papier, rotes
10 Pfund billiger. Einkaufsnetz, Briefumſchläge und weiße
Gardinen.
Wir machen wiederholt darauf auf
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände Es ſind nunmehr alle An
vorhanden ſind, die in früheren Bekannt; beitsloſenverſicherungspflich
machungen verzeichnet ſind. Intereſſenten ken=oder angeſtelltenverſiche
können die Fundgegenſtände während der
Büroſtunden auf Zimmer 1 beſichtigen. ſind. Die verſicherungspfli
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Kaufmanns Jakob Zeller in Darmſtadt im Grund=) Der monatliche Beitral
buch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 19. November 1929, nachm. 3/, Uhr, Arbeitgeber oder Arbeitne
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 29. Auguſt 1929 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind, ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten vaten Kranfenverſicherung
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der F.ſtſtellung träge an die Krankenkaſſ
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen= rungspflichtige Verdienſtgr
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des geſtellte jedoch an die Reid
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=/Angeſtellte beſchäftigen, ſie
ſtandes tritt.
(15009a
Darmſtadt, den 19. September 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 1, Band Xl, Blatt 536.
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann an Schätzung /8 261 a. a. O.).
1 I 206 Hofreite Nr. 15
Schloß=
gaſſe
8 1000 RM.!
Der auf Grund Verfügu bes
Der Oberbürgerm E
Arbeitsvermittlung und Ar Bloſ
oder höheren Angeſte K
dehnt worden, ſoweit ſie a
Angeſtelltenverſicherungsgeſ
verſichert ſind 8 69, Nr. 3
— arbeitsverdienſtgrenze beträ
RM. Bei der Berechnung
dienſtgrenze bleiben Zuſchl
Rückſicht auf, den Familier
werden (ſoziale Zulagen),
Arbeitsloſenverſicherung bet
Monatsgehalt von über 30
hiervon je die Hälfte.
Die Beiträge ſind an
kaſſe zu entrichten, bei der
ten gegen Krankheit verſich
ſatzkaſſenmitgliedern hat de
ſeinen Beitragsteil zur A.
die Erſatzkaſſe auszuhändig
Iſt der Angeſtellte nicht
heit verſichert, oder gehört
laſſenen Erſatzlaſſe) an, ſo
bei der er für den Fall der Kra
verſichert wäre, wenn ſein J F
verdienſt, nicht über die kr
ginge; für knappſchaftlich v.
Arbeitgeber, die höhere
a. a. O. verpflichtet, dieſe
der hiernach zuſtändigen Ein
zu eilen. Für die An=,
Um=
dungen gelten die Vorſchrift
kenverſicherung. Arbeitgek
Meldepflicht nach 885 nicht
können vom Verſicherungsa
Betrag der Ordnungsſtrafe in Geld b=
Darmſtadt, den 14. Nov.
Der Vorſitzende des Ar
318
Samstag, den 16 November 1929
einderechner bringt falſche
Hundert=
narkſcheine in den Verkehr.
u (Lahn). Im Laufe des Donnerstag
erhaftete man hier den Gemeinderechner
n aus Gemmerich, als er in zwei
Ge=
be Hundertmarkſcheine in Zahlung gab.
ine Hausſuchung abgehalten und dabei
„6 der Gemeinderechner 15 bis 20 ſolcher
einem Handwerksburſchen für einen
n Preis aufgekauft hatte. Dieſe Scheine
Teil verausgabt, zum Teil verbrannt,
Scheine wurden noch bei ihm
vorgefun=
rde nach Limburg gebracht und in das
ignis eingeliefert. Die Unterſuchung in
wird weiter fortgeſetzt. Hofmann galt
abeſcholtener Mann.
dbachdurchſtich durch Hochwaſſer
überſchwemmt.
ed. Nachts iſt der kurz vor der
Voll=
ade Wi dbachdurchſtich durch das
Hoch=
jed überſchwemmt worden. Das Waſſer
en zwiſchen dem alten und dem neuen
ütteten Damm und drang in den
Durch=
in dem ſich das Waſſer zu einer recht
Höhe hob, da der Durchſtich auch an der
gung mit der Wied durch einen
Stau=
mmt war. Das Waſſer ſtieg ſogar ſo
über den unteren Staudamm wieder
durch den großen Waſſerdruck wurde
je=
damm am Ende des Kanals eingedrückt.
ergoß ſich mit aller Kraft in die Wied,
wellen und anderes Material mit ſich
t ſofort mit den Aufräumungsarbeiten
die beſchädigten Dämme notdürftig
Das Waſſer, das nicht abfließen konnte,
er Pumpe ausgepumpt.
Achtet auf eure Kinder!
fünfjähriges Kind verbrüht.
ern. Der fünfjährige Sohn eines
i benachbarten Wippenroth verbrühte
n Kaffe. Trotzdem ſofort ärztliche Hilfe
ar und das Kind einem Krankenhaus
den war, ſtarb es an den ſchweren
Ver=
nach der Einlieferung ins
Kranken=
rch eine Riemenſcheibe ſchwer verletzt.
rn. In Unzenberg ereignete ſich ein
lücksfall. Das Söhnchen eines
Land=
in die Riemenſcheibe einer Maſchine.
Vater den Vorfall ſofort bemerkte,
nicht, mehr verhüften, daß das Kind
wurde.
merkwürdiger Selbſtmord.
Ein grauenhafter Vorfall ſpielte ſich in
Straße ab. Eine Paſſantin hörte einen
n ihr vorübergegangen war, laut
auf=
gleichen Augenblick ſtand der Mann in
en. Die Inſaſſen eines
vorüberfahren=
ens, die die =Feuerſäule bemerkten,
eil=
och war der Mann ſchon verbrannt.
irmierte Feuerwehr fand nur die
ver=
vor. Wie verlautet, ſoll der Mann ſich
bbergoſſen und dann ſelbſt angezündet
Opfer des Düſſeldorfer Mörders.
dorf. Die Grabungen beim Gute
die Kriminalpolizei auf die Briefe
hin vornahm, ſind von Erfolg geweſen.
nachmittag wurde die Leiche der ſeit
uſt vermißten Maria Hahn nahe der
n, die der Täter in ſeinen Briefen an
Preſſe angekreuzt hatte.
Der Tod im Walzwerk.
Im Röhrenwalzwerk des Bochumer
jete ſich, nach einer Meldung des „Ber=
S” ein gräßliches Unglück. Beim Ab=
Pfanne wurden zwei Arbeiter mit
f überſchüttet. Einer wurde ſofort
ge=
ere mußte in hoffnungsloſem Zuſtand
nkenhaus überführt werden".
Geldſchrankeinbruch.
Immer. In das Verwaltungsgebäude
sankenkaſſe der Mitteldeutſchen
Stahl=
geſtern früh eing brochen. Die
Ver=
ſten mit einer ſtarken Dynamitladung
ak auf. Ob und wieviel Geld ſie
erbeu=
rzeit noch nicht feſt, da durch die
Ge=
loſion im ganzen Gebäude erheblicher
ſichtet wurde. Die Verbrecher ſind
un=
mmen, nachdem ſie ſämtliche Behälter
der in den Büroräumen durchſucht
leichskommiſſar der Deutſchen
de Handels=Geſellſchaft.
Dr. Fritz Baade.
* Leiter der Reichsforſchungsſtelle
caftliches Marktweſen, wurde zum
ſar bei der Deutſchen Getreide=
Eetſchaft ernannt. Die Geſellſchaft iſt
Loden um eine einheitliche Geſtal=
Der Getreidepreiſe zu erzielen
Umwälzende Enkdeckung
Gebief der Hormonforſchung
Profeſſor A. Windaus (Göttingen)
Profeſſor Bernhard Zondek (Berlin)
werden auf der demnächſt ſtattfindenden norddeutſchen Chemikertagung mit einer epochemachenden
Entdeckung vor die Oeffentlichkeit treten. Es iſt ihnen gelungen, das weibliche Hormon (Sekret
der Sexualdrüſen) kriſtalliniſch darzuſtellen. Damit iſt die Möglichkeit einer chemiſchen Analyſe
gegeben, die beſonders für therapeutiſche Zwecke äußerſt wichtig iſt.
„Zilberkondor über Ze
rland”.
Plüſchows Flugzeug „Silberkondor” in der Feuerlandbucht Agoſtino=Fjord.
Günther von Plüſchow, der Flieger von Tſingtau, hat ſoeben ſeinen neueſten Expeditionsfilm
„Silberkondor über Feuerland” der Oeffentlichkeit vorgeführt. In herrlichen Bildern ziehen die
unerforſchten Gebiete Patagoniens vorbei. Ueber vieltauſend Meter hohe Gipfel und Grate, die
noch nie eines Menſchen Fuß betrat, ſchwingt Plüſchows, Silberkondor” ſeine Flügel, während tief
unten das Expeditionsſchiff „Feuerland” durch die ſtillen Fjorde zieht, an deren Ufer ſich zwiſchen
grünen Wäldern rieſige Gletſchertore wölben.
Schwere Unterſchlagungen zweier Bank=
Direktoren in Koburg.
Koburg. Nach einer Mitteilung des
Auf=
ſichtsrats der Vereinsbank in Koburg, G. m. b. H.,
haben ſich die beiden Direktoren Kramß und Mayer
Unregelmäßigkeiten zuſchulden kommen laſſen. Sie
wurden am Donnerstag abend ihres Amtes enthoben.
Ueber die endgültige Entlaſſung entſcheidet die in
Kürze ſtattfindende Generalverſammlung. Wie
mit=
geteilt wird, ſind die Depots unangetaſtet, auch ſind
die Einlagen nicht gefährdet, da entſprechende
Ak=
tiva vorhanden ſind. Es ſollen mehr als 150 000 RM.
veruntreut ſein.
Raubmord an einem Kraftdroſchkenführer.
Leipzig In Schöngu bei Leipzig wurde
geſtern Nacht auf einem Verbindungsweg der 39jähr.
Kraftdroſchkenführer Ernſt Maeding ermordet und
beraubt aufgefunden. Der Körper wies einen Stich
auf, der die Halsſchlagader getroffen hatte. Ueber
den Täter und den Verbleib des geraubten Gutes
iſt noch nichts bekannt. Maeding war vorgeſtern
mittag mit einem Unbekannten vom Hauptbahnhof
fortgefahren. Der Unbekannte hatte ſich anderen
Kraftwagenführern gegenüber verdächtig gemacht. Er
wollte ſeinen Mantel und ſeine Aktentaſche
ver=
äußern, da er kein Geld beſaß, aber nach Zeitz und
Gera fahren wollte. Einem Kraftwagenführer
ge=
genüber gab er ſich als einen aus der
Tſchechoſlo=
wakei ſtammenden Chauffeur aus, deſſen Ziel Halle
ſei.
Ein rätſelhafter Tod.
Berlin. Wie die „Voſſiſche Zeitung” berichtet,
iſt die Kriminalpolizei augenblicklich mit der
Aufklä=
rung eines Todesfalles beſchäftigt, der unter
rätſel=
haften Umſtänden erfolgt iſt. Ein 63 Jahre alter
Kaufmann beſtieg am Donnerstag abend in
Beglei=
tung einer Dame an der Heerſtraße eine Droſchke,
um nach dem Reichskanzlerplatz zu fahren.
Unter=
wegs ſtieg die Dame aus, gab dem Kutſcher als
Fahrtziel nochmals den Reichskanzlerplatz an und
verſchwand. Als der Kutſcher angelangt war, ſtellte
er zu ſeinem Entſetzen feſt, daß ſein Fahrgaſt tot im
Wagen lag. Die Todesurſache konnte noch nicht
feſt=
geſtellt werden.
Schwerer Unfall bei einer Feuerwehrübung.
Oſtſeebad Grömitz. Bei einer hier in
größerem Verbande durchgeführten Feuerwehrübung
ſtürzte ein Gerätewagen um, wobei acht
Feuerwehr=
leute verletzt wurden, darunter zwei ſchwer.
Verurteilung eines ungetreuen Sparkaſſen=
Verwalters.
Nürnberg. Das Schöffengericht verurteilte
den verheirateten Sparkaſſenverwalter Regnet aus
Neumarkt in der Oberpfalz wegen zweier Vergehen
der Untreue und zweier Vergehen der
Amtsunter=
ſchlagung zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis, unter
Anrechnung der ſeit Juli erlittenen
Unterſuchungs=
haft. Regnet hatte vom Juli 1926 bis Juli 1929
durch Spekulationen in ausländiſchen Werten die
Sparkaſſe Ncumarkt um etwa 200 000 RM. geſchädigt.
Zwei Perſonen von einem Irrſinnigen durch
Schüſſe ſchwer verletzt.
Aalen (Württemberg). In Unterrombach hat
der 30jährige Landwirtsſohn Adolf Streicher,
offen=
bar in einem Anfall von Irrſinn, nachdem er ſeine
Mutter und ſeine Schweſter mit Erſchießen bedroht
hatte, von ſeinem Zimmer aus den Schutzmann
Oſter=
tag durch einen Schuß in die Schulter und den
Metzger Georg Streicher durch einen Schuß in den
Unterleib ſchwer verlitzt. Hierauf ſchoß er ſich in
den Kopf und ſtürzte ſich aus dem Fenſter. Er iſt
ſchwer verletzt.
Der Mord in Naab aufgeklärt.
Budapeſt. Wie aus Raab gemeldet wird,
hat die dortige Polizei, nachdem feſtgeſtellt wurde,
daß der Unteroffizier Konoz zurzeit der Ermordung
ſeiner Frau die Kaſerne nicht verlaſſen hatte, die des
Mordes verdächtige Näherin Mohrer einem
neuer=
lichen Verhör unterzogen, das mit ihrem vollen
Ge=
ſtändnis endete. Sie zog ihre Beſchuldigungen gegen
den Gatten der Ermordeten zurück und gab zu, den
Mord unter dem Einfluß eines ſeeliſchen Zwanges
allein begangen zu haben. Nach dem Mord nahm
ſie das in der Wohnung vorhandene Bargeld zu ſich.
um den Anſchein eines Raubmordes zu erwecken.
Das Geld hatte ſie in ihrem Nachttiſch verſteckt, wo
es auch gefunden wurde.
Schlagwetterexploſion in einem türkiſchen
Bergwerk.
Elf Tote, vier Schwerverletzte.
Konſtantinopel. Im Bergit
dak ereignete ſich eine ſchir
wobei elf Arbeiter g.
wurden. Me
Seite 11
Ein Kilogramm Brennholz
zur Heichen Häurwerl
wie ein Kilo Hafer.
Prof. Bergius über die Bedeukung der
Holzhydrolyſe für die Forſtwirtſchaft.
Berlin. Auf der Tagung des
Reichsforſt=
wirtſchaftsrates ſprach Prof. Dr. Bergius=
Eiſelberg über die Rückwirkung des
Holz=
hydrolyſe (Verzuckerungs)=Verfahrens auf die
man die Umwandlung des Holzes in einen Stoff
für die tieriſche oder menſchliche Ernährung
Nach einer kurzen Darſtellung der Chemie und
Gerſte im Schweinefutter erſetzen können. Neben
den Kohlenhydrat=Futtermitteln gewinne man
aber ebenſo viel Eſſigſäure wie bei der bisher
üblichen Holzverkohlung. Zurück bleibe nur das
unlösliche Legnin, das ſich zu Briketts preſſen
laſſe und den gleichen Heizwert wie
Braun=
kohlenbriketts beſitze. Für die Holzhydrolyſe
wür=
den nicht etwa die teuren Holzſorten, ſondern
einfach Reiſig und andere Arten verwendet. Die
der jetzt beſtehenden Anlage in Stettin weitere
Anlagen in Deutſchland folgen würden. Die
Anlage in Stettin könne jährlich etwa 10= bis
20 000 Tonnen Kohlehydrat=Futtermittel durch
Verarbeitung von Abfallholz herſtellen. Der
Markt für Kohlehydrat=Futtermittel in
Deutſch=
land ſei außerordentlich groß, wenn man
be=
denke, daß wir jährlich nicht weniger als 3 bis
4 Millionen Tonnen Gerſte und Mais einführen
müßten. Der Erſatz eines Viertels hiervon
ent=
ſpreche einer Erzeugung von 34 bis 1 Million
Tonnen Holzhydrolyſe=Erzeugnis. Die dazu
nö=
tigen Fabriken hätten dann nicht weniger als
3 bis 5 Millionen Raummeter Holz zu
verar=
beiten. Der Erſatz von Brennholz durch Kohle
ſei in dem Augenblick volkswirtſchaftlich
not=
wendig, in dem man hochwertige
Ernährungs=
ſtoffe aus dem Holz herſtellen konne, das heute
verbrannt werde. Die Forſtwirtſchaft habe bei
Durchführung des Verfahrens in großem
Maß=
ſtabe bedeutſame Chancen, höhere Holzpreiſe zu
erhalten und ſich gegen den Ruckgang des
Brenn=
holzverbrauches zu ſichern. Das Holzhydrolyſe=
Erzeugnis werde keine Konkurrenz der
Kartof=
fel, ſondern eher ein Verbündeter der Kartoffel
ſein. Im Kartoffelbau ſowohl wie der
Forſt=
wirtſchaft im Oſten könnte durch die
Entwick=
lung der Holzhydrolyſe neue Belebung geſchaffen
werden. Profeſſor Bergius ſchloß, es ſei ſeit
Jahren ſein Beſtreben geweſen, dieſe neue
che=
miſche Holzveredelungsinduſtrie in Deutſchland
anſaſſig zu machen. Er bitte die Mitglieder des
Reichsforſtwirtſchaftsrates, ihm bei dieſen
Be=
mühungen behilflich zu ſein. Er demonſtrierte
dann an Hand der Erzeugniſſe aus dem
Hydro=
lyſeverfahren nochmals die volks= und
ernäh=
rungswirtſchaftliche Bedeutung, wobei er
be=
tonte, daß der Nährwert eines Kilos Brennholz
ebenſo groß ſei wie der Nährwert eines Kilos
Hafer.
Hotelbrand in Brüſſel.
Brüſſel. In dem im Zentrum der „Stadt,
gegenüber der Börſe, gelegenen Grand Hotel brach
am Donnerstag abend, um 11½ Uhr, Großfeuer
aus. Alle Brüſſeler Feuerwachen entſandten ſtarke
Löſchzüge zur Brandſtelle. Rettungsmannſchaften
machten ſich ſofort ans Werk, die Gäſte aus dem
Hotel zu bringen. Um 12½ Uhr war es den
Be=
mühungen der Feuerwehr gelungen, den Brand auf
ſeinen Herd zu beſchränken, ſo daß zur angegebenen
Zeit jede Gefahr für beſeitigt galt. Glücklicherweiſe
brach der Brand erſt nach Schluß des Theaters aus,
das neben dem Hotel ſich befindet. Die Entſtehungs=
Urſache des Brandes, des dritten in Brüſſel in den
letzten 10 Tagen, ſowie der Umfang des Schadens
ſtehen noch nicht feſt.
Zwei Todesopfer giftiger Gaſe an Bord
eines amerikaniſchen Schlachtſchiffes.
Norfolk (Virginia). Durch giftige Gaſe, die
ſich in einem in dem Schlachtſchiff „New York”
kürz=
lich eingebauten Todepedoſchutzraum entwickelt
hat=
ten, wurden, als der Raum gelüftet wurde, ein
Leut=
nant und ein Deckoffizier getötet. Sieben Matroſen,
die die beiden zu retten verſuchten, erlitten ſtarke
Gasvergiftungen, konnten jedoch wieder ins Leben
zurückgerufen werden.
Alexander Zubkoff auf der Fahrk
zur Beiſehung ſeiner Frau verhafkel.
Alexander Zubkoff,
der noch nicht geſchiedene Gatte der verſtorbenen
Schweſter des Ex=Kaiſers, wurde in Bonn in
dem Augenblick verhaftet, als er den Zug nach
Frankfurt a. M. beſteigen wollte, um an den
Beiſetzungsfeierlichkeiten in Cronberg
teilzu=
nehmen.
Seite 12
Samstag, den 16. November 1929
Numm
Geſchichten aus aller Welt.
Die Zenſur förderk den Fremdenverkehr.
(r) Amſterdam. Die holländiſchen Filmverleiher beſchloſſen
vor kurzem, die Provinz Nordbrabant nicht mehr mit Material zu
beliefern, da die dortigen Behörden die Entſchließungen der
ſtaat=
lichen Filmprüfſtelle boykottieren und eine eigene Zenſur
einge=
führt haben, die unbeſchreiblich ſtreng ſchaltet und durchſchnittlich
jeden zweiten Großfilm, der in allen anderen Teilen des Landes
unangetaſtet laufen kann, aus nichtigen Gründen verbietet. Dieſe
eigenmächtige Maßregelung der dortigen Kinos fördert den
Fremdenverkehr nach Deutſchland! Geſchickte Unternehmer haben
Autobusſonderfahrten eingerichtet: bequeme Ausflugswagen
be=
fördern die Bevölkerung der in der Nähe der Grenze liegenden
Ortſchaften turnusweiſe nach den deutſchen Grenzſtädtchen, in deren
Lichtſpieltheatern alle verbotenen Filme für billiges Geld gezeigt
werden. Da die holländiſche Valuta bekanntlich höher, als die
deutſche iſt, kommt ein Kinobeſuch in Deutſchland dem holländiſchen
Filmfreund ſelbſt inkluſive Autobusfahrt kaum teuerer als zu
Hauſe, wo er nur langweilige Filme wiſſenſchaftlicher Art ſehen
kanu und kein einziges Liebesdrama mit nervenaufpeitſchenden
Konflikten. Der Magiſtrat von Kerkrade beantragte jetzt den
ſo=
fortigen Abbau der provinzialen Nachzenſur, um dieſem Unfug ein
Ende zu machen. Die deutſchen Kinobeſitzer nahe der Grenze
brauchen aber deshalb keine Angſt zu haben: bis in Holland eine
beſtehende Einrichtung abgeſchafft wird, vergehen lange Jahre.
Bernichkung der Wale in Sichk?
(r) Stockholm. Die Koloſſe der Weltmeere, die Wale,
hatten in dieſem Frühjahr Schonzeit. Das Eis hielt ſich zu lange
in dieſem Jahr, die Freiwaſſerzone, in der man ſonſt auf die
koſt=
baren Tiere ſtieß, war kleiner als ſonſt. Unter dieſen Umſtänden
hatte es keinen Zweck, mit den Expeditionen auszufahren, denn
ein Walfängertrupp muß mindeſtens für fünf Millionen Dollar
Tran einbringen, wenn die Fahrt ſich lohnen ſoll. Nach dieſer
Ruhepauſe will man aber jetzt mit verſtärkten Kräften „zur Jagd‟
ausziehen. In Chalmers auf Neuſeeland richten 30 Faktoreiſchiffe
ihre Betriebe ein. 23 norwegiſche und eine britiſche Expedition
ſind bereit, zum Fang auszurücken. Mit Flugzeugen und
modern=
ſten Maſchinen wird die Auswertung der Rieſentiere betrieben
werden. Man hat in zoologiſchen Kreiſen, aber auch in den
nor=
wegiſchen Regierungskreiſen die Befürchtung, daß die Wale zu
ſtark dezimiert werden könnten, ſo daß mit ihrem Ausſterben
ge=
rechnet werden muß. Es werden deshalb ganz beſondere
Vor=
ſchriften erlaſſen, welche Wale gejagt werden dürfen und welchen
Tieren eine noch unbefriſtete Schonzeit zugebilligt werden muß.
Es wird ſcheinbar Zeit, daß wir uns ein paar Wale in den
zoolo=
giſchen Gärten halten, damit nicht eines Tages der Wal nur noch
der Naturgeſchichte angehört. Das dürfte allerdings auf
Schwie=
rigkeiten ſtoßen, und man müßte wohl die Spree umleiten, um
z. B. dem Berliner Zoo ein ſolches Tier zuzumuten.
Die gute alte Zeit!
T. Athen. Gott .. . ja ... wenn man ſo bedenkt, wie teuer
heute mancher Stadt ein ſimpler Miniſterbeſuch oft zu ſtehen
kommt — von exotiſchen Königen ganz zu ſchweigen — dann
ſträuben ſich die Haare: Dabei wird nicht mal beſonders
ver=
ſchwendet: kleines Fruhſtück, Schampus, bißchen Muſik, Blumen ..
und ſchon ſind wieder ein paar tauſend Mark weg.
Dahingegen! In der guten alten Zeit! Nein, wie muß es
da zugegangen ſein! — So hat man ſoeben in den Archiven der
Stadt Syra, auf der gleichnamigen Inſel, die bis vor zwei
Men=
ſchenaltern infolge ihrer günſtigen Lage im Aegäiſchen Meere, an
der Strecke Konſtantinopel—Alexandrien, der eigentliche
Haupt=
hafen Griechenlands war, ein ſehr bezeichnendes Dokument
gefun=
den Und zwar eine Zuſammenſtellung der Ausgaben, die der
reichen Stadt Syra anläßlich des erſten Beſuches des Königs Otto
im Jahre 1840 entſtanden ſind. Deſſen beſonders feierlich und
feſt=
lich verlaufener Empfang iſt in der griechiſchen Geſchichte ein
be=
kanntes Ereignis, und aus den jetzt entdeckten Aufſtellungen gehen
die damals „tatſächlich entſtandenen Koſten” mit wünſchenswerter
Deutlichkeit hervor. Sie verteilen ſich auf diverſe Schlemmereſſen,
Blumen, Straßenausſchmückung, Straßenkehren Feuerwerk. Oel
für Illumination der Stadt, Pulver für die Mörſer, Trinkgelder,
Löhne ... ſogar der verbrauchte Bindfaden iſt notiert, auch die
Koſten für „zerſchlagenes Geſchirr und zertrümmerte Lampen”
ſcheinbar iſt es recht fidel zugegangen — ſind nicht vergeſſen.
Jedenfalls Summa Summarum wurde der Stadtſäckel mit —
in Worten: vierundfünfzig Mark und fünfundſechzig Pfennigen
„belaſtet”, 54 und eine halbe Mark!!! Für den Empfang eines
Konigs mit ſeiner Suite!!! Und dabei erzählt ein bekannter
„alter Herr”, der überall „dabei geweſen iſt”, „es ſei enorm
ge=
weſen”.
Gutes Lieschen! Heute koſtet beinahe das Billet nach Syra
ſo viel! Nicht von euch aus, nein, von hier, von Athen!
Spiele nicht mit Handfeſſeln, oder: Der Gefangene
wider Willen.
Paris. Als André Billat an ſeinem dienſtfreien
Mor=
gen im Walde von Vincennes ſpäzieren ging, bemerkte er im
Graſe einen glänzenden Gegenſtand. Es war eine Handfeſſel
Syſtem Maſſenote, die neue Art, die die franzöſiſche Polizei jetzt
eingeführt hat. Nie hatte André derartige Inſtrumente geſehen.
Als Techniker intereſſierte er ſich aber für ihren Mechanismus.
Und ſchließlich ging ſeine Intereſſiertheit ſo weit, daß er die
Feſ=
ſeln um ſeine Handgelenke legte. „Aber als er ſie geſchloſſen hatte
und wieder öffnen wollte, mußte er feſtſtellen, daß Handfeſſeln
wirklich kein Spielzeug ſind. Er war gefeſſelt. Mit beklommenem
Herzen ging er nach Vincennes zurück. Er wandte ſich an einen
Poliziſten mit der Bitte, die Feſſeln zu löſen. Aber der Hüter des
Geſetzes erkundigte ſich erſt einmal, wie er denn an die Feſſeln
komme. Mit einigem Mißtrauen hörte er die Erzählung des
bra=
ven André Billat an. Er nahm ihn mit auf die Wache und
meinte wenn man aus dem Polizeidepot entſprungen ſei, müſſe
man ſich nicht an die Polizei wenden .. Andrés Herz ſank in die
Hoſen. Zum Glück klärte ſich alles zugunſten des
Handfeſſelinter=
eſſenten auf. Und wenn jetzt in einem Jahr und einem Tag ſich
niemand meldet, der die Handfeſſeln verlor, dann gehören ſie ihm,
dem braven André aus Vincennes der in Zukunft andere Studien
machen will als ſolche an Handfeſſeln.
Schadenerſak für Lebensrekkung.
— Paris. Adrienne hat es ſatt. Das Leben kann ihr
weder etwas Neues noch Erſatz für die langſam, aber
unaufhalt=
ſam entſchwundenen Reize der Jugend bieten. Wozu alſo noch
eine Laſt weiterſchleppen, die einem beginnt, unerträglich zu
wer=
den? Ein kühner Entſchluß, eine Tat nur kann befreiend wirken.
— Und die Schauſpielerin Adrienne D. ſetzt ſich an ihren ſchönen
Schreibtiſch und nimmt Abſchied von ihren zahlreichen Freunden,
Abſchied für immer, nachdem ſie ſich zuvor eine ſtarke Doſis
Vero=
nal verſchafft hat. Dann kleidet ſie ſich in das Gewand ihrer
Glanzrolle, jener Rolle, die ſie zu einer der größten
Schauſpiele=
rinnen Frankreichs gemacht hat, nimmt das Veronal und erwartet
das Ende. — — Aber .." es kommt nicht, Adrienne liegt eine
Stunde und noch eine Stunde. Und verſpürt plötzlich ein ſeltſam
mahlendes und würgendes Gefühl in der Magengegend. Kein
Zweifel, ihr wird ſchlecht ſehr ſchlecht. Iſt das aber der Tod?
Nein, ſie bekommt nur Magenkrämpfe und unerhörte Schmerzen.
Sie windet ſich und ſchreit.. Aber der Tod, der erſehnte, er kommt
nicht. — Und am Morgen des dritten Tages eilt Adrienne zum
Apotheker. Er habe ihr Lebenbleiben verſchuldet, er ſolle
Auf=
llärung geben. Der arme Mann kann ſich entſinnen, ganz genau
kann er ſich entſinnen. Mit ſchlotternden Knien, geht er zum
Schrank — und erkennt ſeinen Irrtum. Er hat ihr nicht Veronal,
ſondern — Brechpulver gegeben. — Jetzt hat Adrienne D, ihn ver=
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aus ergiebige Quelle intereſſanten Stoffs für die Ta
geweſen. Der Umdieweltflug des „Graf Zeppelin” hat
benden Zeitgenoſſen an eine weiteren Kreiſen wahrſe
bekannte Epiſode aus den Knabenjahren des groß
erinnert. Tom war ſchon als ganz kleiner Knirps
mit dem großen Kopf” bekannt, als Baſtler und
Träumer. Als einer, der ſeine eigenen Wege ging
gen um ihn herum auf den Grund zu kommen ver
Spielgefährten, die er ſich — in ganz geringer Zah
Kreiſen weit älterer Jungen auswählte, hielten
geſchnappt. Um dem jungen Grübler über ſeine fünf,
jahre hinausgehende Bücher fernzuhalten, verboten di
das Leſen Tom ging hin und lernte das Alphabet an mn
ſchildern ſeines Geburtsortes Milan im Staate
Oh=
ihn ſchließlich in die Schule ſchickte, kümmerte er ſich
um Leſen, Schreiben und Rechnen, ſtellte dafür aber
ſeine Lehrer zur Verzweiflung trieben.
Als Zwölfjähriger, im Jahre 1859 bekam Tom
Buch oder eine Geſchichte über das Fliegen zu faſſ
die von Dädalus und Ikarus. Intenſiv, wie mit
aufgriff, beſchäftigte ſich Ediſon mit dieſer Kunſt. Ei
Problems Löſung in der Auftriebskraft von Gaſen,
die Anziehungskraft der Erde überwinden laſſe und
auch ſchwere Körper zu heben wären. Toms intimſter
der fünfzehnjährige Michael Oates der Papa Ediſon
Haus mit allerlei Handreichungen behilflich war. M
Tom als das geeignete Objekt zur Erprobung der Auf
er wußte ihn für ſeinen Plan zu gewinnen, überre
halbes Dutzend Seidlitzpulver zu ſchlucken und gehöri
auf zu trinken und wartete mit Spannung darauf,
engelgleich in die Baumkronen entſchweben werde.
Es geſchah natürlich nichts dergleichen. Michael,
Schmerzen am Boden; Tom Ediſon kriegte es
Angſt und zweitens, als der Vater nach Hauſe ka
tüchtigen Tracht Prügel, die ihm für alle. Zeiten
Experimentieren mit menſchlichen und anderen Luft IIlo
getrieben zu haben ſcheint. Wenigſtens hat er ſich ni
befaßt. Michael wurde ſelbſtredend ſterbenskrank, erl
wieder und die Umwandlung ſeines Magens in ei
hatte keine dauernd nachteiligen Folgen für ihn.
„Brandſtifter” im Staate Michiag
(aga) New York. Jeder Menſch im norda
Staate Michigan, der alt genug iſt, um ein Zündh
zu ſtecken, iſt ein Brandſtifter. Wenn er nicht im 3
ſo iſt das lediglich Glücksſache. Der Landtag von
vor zwei Jahren ein Geſetz angenommen, deſſen Ab
Titel trägt: „Eine Akte zur Beſtimmung und Beſtraf g
de=
brechens der Brandſtiftung”. Paragraph 4 lautet un ſähr:
abſichtlich oder böswillig irgendwelches ihm oera
ren Perſonen gehörige Eigentum anznde
der Brandſtiftung ſchuldig und iſt nach berf
mit 100 Dollar Geldbuße oder nicht mehr als 50
Ta=
beidem, nach Ermeſſen des Gerichts, zu beſtrafen, ſof
des in Brand geſetzten Eigentums 25 Dollar, nich über
Wer höher bewertete Sachen anſteckt, wird mit 000
oder zwei Jahren Zuchthaus oder beidem beſtraft.
Es blieb dem Detroiter Rechtsanwalt S. A. Err
ten, die Herren Geſetzgeber ſeines Staates auf das ſinnig
Wortlauts ihrer Verordnung aufmerkſam zu macher
das Geſetz zwei Jahre in Kraft war! Er ſchrieb den
Brief, in dem er ſich ſelbſt nach der für Michigan feſt
nition der Brandſtiftung in ungezählten Fallen beh
habe zu Hauſe ein Kohlenfeuer entzundet und damit g
Steinkohlen „abſichtlich zerſtört‟. Er habe ſich ſo und b
fen Tabak, Zigarren und Zigaretten angezündet. Hr
Auto verbrenne er Benzin. Er habe Beihilfe bei der fl
Zerſtörung von Eigentum geleiſtet, indem er auf ein
gefahren ſei, auf deſſen Lokomotive Kohlen verbr
Und ſo weiter. Sein Brief ſchließt mit der hämiſche I.
ſich auch ſeine Frau der Brandſtiftung dadurch ſchr
habe, daß ſie kürzlich das geröſtete Brot anbrennen
mißverſtändliche Geſetz nun einen vernünftigen Wortle
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1,1 ſch 2A
B
ſtell.=
20.
Ruths
Nummer 11
DARMSTADTER TAGBLAM — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
16. Movember 1929
ransport
von Sauerstoff.
Von
Dr. Ing. A. Sander, Berlin.
den zahlreichen verdichteten und verflüſſigten Gaſen,
in Gewerbe und Induſtrie Verwendung finden, ſteht
erſtoff weitaus an erſter Stelle; ſeine wichtigſte
An=
findet er bei der autogenen Metallbearbeitung, die
wenig mehr als 25 Jahre bekannt iſt, heute aber ein
unentbehrliches Hilfsmittel iſt, und zwar nicht nur für
m Maſchinenfabriken, Schiffswerften,
Eiſenbahnwerk=
ſw., ſondern in ebenſo hohem Maße für die kleinen
und Spenglerwerkſtätten.
Jahre 1902 hat der franzöſiſche Ingenieur Fouché den
renner für Azetylen erfunden, im gleichen Jahre ge=
Carl von Linde, Sauerſtoff von hoher Reinheit aus
Luft durch deren Rektifikauion zu gewinnen. Auf der
des Deutſchen Azetylen=Vereins in Eiſenach im Jahre
de zum erſten Male die autogene Schweißung mit
und Sauerſtoff einem größeren Kreiſe von Fachleuten
t. und von hier datiert die Entwicklung der
auto=
tallbearbeivng in Deutſchland. Anfangs ging es zwar
vorwärts, denn die beiden Gaſe waren noch ziemlich
b war das Umgehen mit dem Schweißbrenner nicht
efährlich und es bedurfte ausgedehnter Verſuche und
um die günſtigſten Arbeitsbedingungen zu ermitteln,
iwickler und Schweißbrenner in techniſcher und wirt=
Hinſicht zu vervollkommnen und namentlich auch
wirk=
znahmen zur Verhütung von Unfällen, die ſich in der
t recht häufig ereigneten, zu treffen. Dieſer Aufgabe
ine große Zahl von Spezialfirmen unterzogen, unter
frühere Chemiſche Fabrik Griesheim=Elektron, die in
Farbeninduſtrie, A.=G., aufgegangen iſt, und ihr
ver=
r Direktor Wiß, der Ehrendoktor der Darmſtädter
Tech=
ochſchule, an erſter Stelle gewannt werden müſſen.
r Schaffung zweckmäßiger und ſparſamer Geräte hat
auch die frühzeitige Einrichtung von Lehrwerkſtätten
Bild 1. Gasflaschen aus Leichtmetall.
usbildung von Schweißern ſehr weſentlich zur
Aus=
ſer qutogenen Metallbearbeitung beigetragen, die heute
Feuerſchweißung und Nietung im Apparatebau ganz
hat und in gleicher Weiſe im Schiff= und Brückenbau,
tomobil=, Flugzeug= und Fahrradinduſtrie, beim Bau
3, Gasbehältern und Rohrleitungen, wie bei der
Her=
von Emailgeſchirr, Aluminiumgeräten, Blechdoſen,
kannen uſw. als zeit= und arbeitſparendes Hilfsmittel
ce Dienſte leiſtet.
mmt es, daß in den letzten 20 Jahren der
Sauerſtoff=
in allen Ländern außerordentlich gewachſen iſt. Wie
tatſächliche Sauerſtoffverbrauch für Schweiß= und
ecke iſt, läßt ſich mit Sicherheit leider nicht feſtſtellen,
Ue großen und die die meiſten mittleren Betriebe über
lagen zur Sauerſtoffgewinnung verfügen und nur die
Werkſtätten das Gas aus den über ganz Deutſchland
Sauerſtofffabriken in Stahlflaſchen beziehen. Der
Ab=
erdichtetem Sauerſtoff, der allein ſich ſtatiſtiſch erfaſſen
wie die folgenden Zahlen zeigen, eine ſprunghafte
auf. Er betrug im Jahre
1908 rund 0,4 Kubikmeter
1910
10 „
1914
3,0
1920
1928
70
12,5
den kann man wohl beheupten, daß der
Sauerſtoff=
ſoch in weit höherem Maße zugenommen hätte, wenn
Dohen Frachten für die ſchweren Stahlflaſchen gerade
En Betrieben ein großes Hindernis für die Ein=
Eer autogenen Schweißung gebildet hätten. Eine Stahl=
F Rubikmeter (— rund 8 Kg.) Sauerſtoff faßt, wiegt
D Rg.; ſomit beträgt das Gewicht der Umhüllung
at ſo viel wie das Gewicht der Ware. Dieſes
Miß=
übaug auch die Sauerſtoffabriken, ihre Betriebe über
Schland zu verteilen, um die vom Verbraucher zu
Prachtkoſten in erträglichen Grenzen zu halten.
begreiflich, daß ſich die Technik ſchon frühzeitig be=
Ee Beſſerung dieſer Verhältniſſe durch Herſtellung
Stahlflaſchen herbeizuführen, doch war dieſe Aufgabe
Lict leicht, da im Intereſſe der Sicherheit für die
Gas=
auz beſtimmte Feſtigkeitseigenſchaſten vorgeſchrieben
4A keinen Fall unterſchritten werden dürfen. Dies
Salt, wenn mau ctwa durch Verkingerung der
As Gewicht der Gasflaſchen herabzudrücken ſuchte.
SDex aus dieſer ſchwierigen Lage ſtellt eine in Frank=
Luctie Tonſtruktion dar, bei der als Bauſtoff verhält=
Lihnes zähes Stahlblech benutzt wird, doch iſt zur
Er=
dr Ninreichenden Feſtigkeit die ganze Flaſche außen
Deß von Drähten aus ſehr widerſtandsfähigem Ma=
AeNr. Oß dieie Wlaichen ſich bewäkhast und Gteligaunfg 10
2 Remauden haben, eutzieht ſich unſerer Kenutnis.
„üderen Weg zur Löſung dieſer Aufgabe ging die
Naguiſtzie indem ſie zwar die Bauart der bisherigen
Leehieltz, aber als Bauſtoff an Stelle des Stahles
i4 prbeidete. Auf, dem Gebiete der leichten Legie=
Stblznium, Magieſium u. a.), die im Kraftwagen=
Zin Glugzeugbau eine hohe Bedeutung erlangt haben,
Ea Ißten Jahren außerordentliche Fortſchritte erzielt
Wenn, das Todte bildend zu beſeelen,
Mit dem Stoff ſich zu vermählen,
Tatenvoll der Genius entbrennt,
Da, da ſpanne ſich des Fleißes Herve,
Und beharrlich ringend uneerwerfe
Der Gedanke ſich das Element.
Pur dem Ernſt den keine Mühe bleichet,
Rauſcht der Wahrheit tief verſteckter Born;
Hur des Meißels ſchwerem Schlag erweichet
Sich des Marmers ſprödes Rorn.
Sr. v. Schiller (1759—1805).
O
worden, ſo daß es heute keine Schwnerigkeiten mehr bereitet,
leichte Legierungen herzuſtellen, die in bezug auf Feſtigkeit und
Dehnbarkeit dem Stahl kaum nachſtehen. So iſt es der
Rhei=
niſchen Metallwaren= und Maſchinenfabrik A.=G. in Düſſeldorf
nach längeren Verſuchen gelungen, aus dem „Lautal” genannten
Leichtmetall, das die Vereinigte Aluminiumwerke A.=G. in
Lauta=
werk (Lauſitz) herſtellt, nahtlos gepreßte und gezogene
Gas=
flaſchen herzuſtellen, die ſich bei eingehender Prüfung durch das
Bild2. Gasförmiger und füssiger Sauerstoff, In Stahlflaschen
(300 kg) unter 180 Aim. Druck. Im offenen Transportgetäß
(15 kg) Hüssig unter atmosph. Druck.
Staatliche Materialprüfungsamt in Berlin=Dahlem als
durch=
aus brauchbar für dieſen Zweck erwieſen haben. Die Lautal=
Gasflaſchen haben außer ihrem geringen Gewicht gegenüber den
Stahlflaſchen den weiteren Vorzug, daß ſie nicht roſten. Bisher
ſind allerdings nur kleine Flaſchen von 0,8 bis 2 Liter Inhalt
Bild 1) im Handel, doch wird es in kurzer Zeit gelingen, auch
die üblichen Flaſchengrößen bis zu 40 Liter Inhalt auf die gleiche
Weiſe aus Leichtmetall herzuſtellen. Die neuen Gasflaſchen
hal=
ten einen Prüfdruck von 300 Atmoſphären aus, ſie ſind alſo für
den Verſand aller verdichteten und verflüſſigten Gaſe, ſoweit
dieſe Auminium nicht angreifen, verwendbar. Bisher ſind die
Leichtmetallflaſchen von den Behörden nur für den Verſand von
Sauerſtoff zugelaſſen und ſie finden bereits bei Atmungsgeräten
und Rettungsapparaten für Bergbau und Feuerwehr praktiſche
Anwendung, da hier die gegenüber den Stahlflaſchen gleicher
Größe erzielte Gewichtserſparnis von 40 bis 50 Prozent ſich
be=
ſonders günſtig auswirkt.
Noch einen Schritt weiter iſt der behannte Fachmcm auf
dem Gebiete der Gasverflüſſigung, Dr.=Ing. eh. Heylandt
Bild 3. Transporttank mit 16 0 chm Sauerstoff, davor ein
Abtüllgetäß von 30 Inhalt, enisprechend 24 cbm Sauerstoff.
in Berliu, gegaugen, der ſich ſeit einer Reihe von Jahren mit
der wichtigen Aufgabe befaßt hat, verflüſſigten Sauerſtoff unter
gewöhnlichem Druck in offenen Tanls von geringem Gewicht
an die Verbrauchsſtellen des Gaſes zu befördern. Hierbei galt
es vor allem, die unvermeidlichen Verdampfungsverluſte des
verflüſſigten Gaſes durch gute Wärmeiſolierung der
Transport=
behälter auf ein Mindeſtmaß zu beſchränken, damit nicht die auf
der einen Seite erſparten Frachtkoſten auf der auderen Seite
durch Gasverluſte wieder aufgezehrt werden. Ferner mußte die
Möglichkeit vorhanden ſein, das Gas beim Verbraucher auf den
für Schweißzwecke oder ſonſtige Verwendungen notwendigen
Druck zu bringen, und zwar ohne Zuhilfenahme eines
Gas=
kompreſſors. Beide Aufgaben ſind heute einwandfrei gelöſt und
das Verfahren von Dr. Heylandt hat ſowohl bei uns wie
auch im Ausland bereits Eingang in die Prapis gefunden.
Welche wirtſchaftlichen Vorteile der Verſand von verflüſſigtem
Sauerſtoff gegenüber der bisherigen Art des Verſandes in
Spahlflaſchen bietet, geht ohne weiteres aus der
Gegenüberſtel=
lung der für 24 Kubikmeter Sauerſtoff erforderlichen Behälter
in Bild 2 hervor. Bei dem Verbraucher wird der Inhalt des
kleinen kugeligen Verſandgefäßes einfach in einen druckfeſten
Be=
hälter umgefüllt, in dem der verflüſſigte Sauerſtoff vergaſt und
ſelbſtändig den gewünſchten Gasdruck erzeugt. Zur Verſorgung
von Großverbrauchern mit Sauerſtoff ſind große Tanks bis zu
3000 Liter Inhalt (Bild 3) konſtruiert worden, die auf
Laſtkraft=
wagen montiert werden können, ſo daß auf dieſe Weiſe eine raſche
Verſorgung der Sauerſtoffverbraucher auch auf größere
Ent=
fernungen unabhängig von dem Eiſenbahnverſand und ohne
Um=
ladung der Behälter möglich iſt. Der Transport des verflüſſigten
Sauerſtoffs und ebenſo das Umfüllen aus dem Tank in die
klei=
neren Behälter der Verbraucher iſt völlig ungefährlich, während
bei dem Transport von Gaſen in Stahlflaſchen unter 150 at
be=
kanntlich mancherlei Vorſichtsmaßregeln zu beachten ſind. Die
wirtſchaftlichen Vorteile des neuen Verfahrens mögen folgende
Zahlen beleuchten: Der in Bild 3 dargeſtellte Tank hat ein
Leer=
gewicht von nur etwa 1000 Kg., er faßt rund 3400 Kg.
verflüſſig=
ten Sauerſtoff, die rund 2500 Kubihneter Sauerſtoffgas liefern.
Wenn man dieſelbe Gasmenge unter 150 Atmoſphären in
Stahl=
flaſchen preßt, ſo ſind hierfür 415 Stahlflaſchen im Geſamtgewicht
von etwa 33000 Kg. notwendig. Die Frachterſparnis iſt ſomit
namentlich bei größeren Entfernungen der Verbrauchsſtelle von
der Squerſtoffabrik ſehr erheblich, und es iſt wohl kaum zu viel
geſagt, wenn man behauptet, daß das Verfahren von Dr.
Hey=
landt eine Revolution im Transport von Sauerſtoff,
wahr=
ſcheinlich auch noch von anderen Gaſen, bedeutet.
Kraftfahrzeug-
Kosten-
bereohnunngen.
Von
W. E. Fauner-München und J. Starke-Düsseldort.
Die Summe aller dem Beſitzer oder Halter eines
Kraft=
wagens entſtehenden Koſten ſind als Geſamtkoſten oder
Hal=
tungskoſten zu bezeichnen. Vorweggenommen ſei, daß der
Be=
griff „Kraftwagen=Haltung” bei Koſtenberechnungen nicht
ſchlecht=
weg mit dem oft damit verwechſelten Begriff „Betrieb eines
Kraftwagens” identiſch gelten kann, da auch ein außer Betrieb
befindlicher Kraftwagen ſeinem Halter oder Beſitzer gewiſſe
Koſten verurſacht.
Die Geſamtkoſten zerfallen in ſtehende oder feſte Koſten und
laufende oder bewegliche Koſten.
Dieſe Unterteilung iſt bei Koſtenberechnungen aller mit
Kapitalauſwand geſchaffenen oder erworbenen
Produktionsmit=
tel im weiteſten Sinne des Wortes anwendbar und von Nutzen.
Der Anteil der ſtehenden Koſten an den Geſamtkoſten pro
Leiſt=
ungseinheit, als welche bei Fahrzeugen der Kilometer,
Perſonen=
kilometer oder Tonnen=Kilometer gelten kann, ſinkt
erfahrungs=
gemäß mit ſteigendem Benutzungsgrad des betreffenden
Produk=
tionsmittels. Die beweglichen Koſten können beim
Kraftfahr=
zeug als proportional dem Benutzungsgrad angenommen
wer=
den, während die ſtehenden Unkoſten — berechnet pro Zeiteinheit
— durch eine Aenderung des Benutzungsgrades nicht beeinflußt
werden. Bei Koſtenberechnungen für Kraftfahrzeuge legt man
zweckmäßigerweiſe als Zeiteinheit das Betriebsjahr zugrunde und
bepechnet aus den Geſamtkoſten im Betriebsjahr die Koſten pro
Kilometer.
Das Beſtreben, alle zum Konto der ſtehenden und der
beweg=
lichen Unkoſten zählenden Einzelkoſten möglichſt voneinander
ge=
trennt zu erfaſſen, führte in nachſtehender Abhandlung zur
Feſt=
legung von 14 Einzelkonten, und zwar von 7 ſolchen für jedes
der beiden genannten Sammelkonten der Geſamtkoſten. Auf dieſe
Weiſe kam eine Schema der Koſtenberechnung für Kraftfahrzeuge
zuſtande, das den im Normalfalle geltenden Verhältniſſen
prak=
tiſch hinreichend genau entſpricht Sonderfällen kann dieſes
Schema mit Leichtigkeit genügend genau angeglichen werden.
Die in der nachſtehenden Tabelle eingeſetzten bzw. den
beige=
fügten graphiſchen Darſtellungen zugrunde liegenden
Zahlen=
werte ſtellen zwar Erfahrungswerte dar, beſitzen aber trotzdem
keineswegs reſtloſe Allgemeingültigkeit. Es erſcheint überhaupt
unmöglich, allgemein gültige genaue Zahlenwerte oder ſogenannte
Normzahlen für Koſtenberechnungen dieſer Art aufzuſtellen, da
verſchiedene Einzelkonten beider Sammelkonten von lokalen und
imponderabilen Verhältniſſen abhängig ſind.
Die Berechnungen aller mit der Kraftwagenhaltung
verbun=
denen Koſten, die Kenntnis ihrer Abhängigkeit von beſtimmten
Verhältniſſen und die Veröffentlichung der Ergebniſſe von
Ko=
ſtenberchnungen iſt nicht nur von privatwirtſchaftlicher, ſondern
auch von volkswirtſchaftlicher Bedeutung. Die nachſtehend
ab=
ſichtlich ſehr eingehend erläuterte Tabelle und die Schaubilder
zeigen, daß die Aufſtellung genauer Koſtenbilanzen verſchiedener
Kraftfahrzeugarten erkennen läßt, wo Erſparniſſe möglich
erſchei=
nen und welche Maßnahmen zur Verbilligung der
Kraftwagen=
haltung hauptſächlich beitragen können. Beiſpielsweiſe iſt aus
den graphiſchen Darſtellungen die Auswirkung der ſtehenden
Un=
koſten auf die Geſamtkoſten bei geringem Benützungsgrad
deut=
lich zu erſehen. Es ſei hier nur kurz darauf verwieſen, daß die
ſtehenden Unkoſten heute noch die Wagenhaltung für viele Zwecke
unwirtſchaftlich machen. Ihre Abſenkung bzw. die Verwandlung
möglichſt vieler ihrer Einzelkonten in ſolche des Sammelkontos
der beweglichen Unkoſten iſt höchſt wichtig und geradezu als eine
Vorausſetzung für die Automobiliſierung weiter
Bevölkerungs=
ſchichten aller Kulturſtaaten, insbeſondere Deutſchlands, zu
be=
zeichnen.
Die Möglichkeit, insbeſondere im Konto der ſtehenden
Un=
koſten Erſparniſſe zu erkämpfen, beſteht. Die gegenwärtig in
An=
griff genommene Autpſteuerreform kann an Stelle der heutigen
reinen Pauſchalſteuer eine reine Verbraucherſteuer oder eine mit
einer Pauſchalſteuer kombinierte Verbrauchsſteuer bringen. Eine
reine Verbrauchsſteuer, ſei es eine reine Kraftſtoffſteuer oder
eine kombinierte Kraftſtoff= und Reifenſteuer, würde, weil in
Form von Preiszuſchlägen erhoben, ein beſonderes Steuerkonid
in der Koſtenbilanz erübrigen und die ſtehenden unkoſten
man=
ches Wagens fühlbar verringern. Eine ähnliche Abwandlung
der heutigen pauſchalen Verſicherung würde im Intereſſe des
Kraftfahrzeughalters liegen und ſtünde wohl nicht gänzlich
außer=
halb des Bereiches der praktiſchen Verwirklichung.
Samstag, 16. November 1929
Im Sammelkonto der beweglichen Unkoſten kann durch die
techniſche Weiterentwicklung des Kraftwagenbaues durch
Ver=
einſachung und Verminderung der heute noch immer zu hohe
Anſprüche ſtellenden Wagenwartung geſpart werden; ebenſo
durch den Ausbau unſeres noch ſehr im argen liegenden
Repa=
raturweſens. Der Uebergang auf Bauarten mit verbeſſertem
Fahrwerk kann an reinen Betriebsmitteln, wie Kraftſtoff und
Reifen, Erſparniſſe bringen. Einiges wird auch durch
Verbeſ=
ſerungen des Motors und Getriebes einzuſparen ſein. Alle
tech=
niſch konſtruktiven Verbeſſerungen erbringen jedoch nur dann
eine Verbilligung der Haltung mit ſich, wenn ſie nicht nur die
Betriebsſicherheit nicht vermindern, ſondern auch den
Wagenkauf=
preis nicht erhöhen, die Wartung nicht verteuern uſw. Die
nachhaltigſte Wirkung tritt infolge der dadurch bedingten
Beein=
fluſſung des Kapitaldienſtes durch die Abſenkung des
Wagen=
kaufpreiſes unter gleichzeitiger Wahrung der erreichten
Betriebs=
ſicherheit oder deren Verbeſſerung ein. Auch die Verbilbigung des
Kaufpreiſes iſt, wie alle tiefer wirkenden Verbeſſerungen,
vor=
nehmlich ein rein organiſatoriſche, viel weniger eine techniſche
Frage.
Die Ergebniſſe von Koſtenberechnungen geben aber auch
Fingerzeige für die Abſatzmöglichkeiten und
Entwicklungsaus=
ſichten beſtimmter Fahrzeugtypen. Wenn kürzlich in dem von
der Fach= und Tagespreſſe viel erörterten „ſtatement” des
größ=
ten amerikaniſchen Automobil=Konzerns zum erſten Male klar
ausgeſprochen war, daß auch die bisher billigſten amerikaniſchen
Wagen für weite Bevölkerungsſchichten Deutſchlands noch
uner=
ſchwinglich ſind, ſo iſt zu bedauern, daß man bei uns in
Deutſch=
land nicht ſchon längſt aus den Ergebniſſen von
Koſtenberech=
nungen für die Haltung ſolcher Wagen den gleichen Schluß und
auch die Folgerung gezogen hat.
Die nachſtehende Tabelle und die Schaubilder zeigen die
jährlichen Geſamtkoſten und die Kilometerkoſten eines
Perſonen=
wagens, der mit zu den billigſten Erzeugniſſen zählt.
Die nachfolgende Tabelle ſamt Bild 1 und 2 ergibt
die Koſtenberechnung für den nachfolgend näher gekennzeichneten
Wagen, und zwar lediglich für das erſte Jahr unter
Vor=
ausſetzung des hohen, jedoch bei einem Gebrauchswagen ſehr
wohl erreichbaren Benutzungsgrades von 45 000 Kilometer pro
Jahr.
Zu den einzelnen Punkten der Koſtenaufſtellung ſei noch
be=
merkt:
Das Einzelkonto a des Sammelkontos „Stehende Unkoſten”.
bedarf keiner beſonderen Erläuterung. Bei Einzelkonto b —
Amortiſation oder Abſchreibung — wurde nach dem Grundſatz
verfahren, daß auch ein nicht in Betrieb befindlicher Wagen
in=
folge der Veraltung des betreffenden Typs abgeſchrieben
wer=
den muß und ſein Wert nach einjährigem Beſitz nur noch mit
etwa 75 Prozent ſeines Neuwertes veranſchlagt werden kann. Aus
dieſer Ueberlegung heraus wurde ſowohl für das Sammelkonto
der ſtehenden Unkoſten als auch für dasjenige der beweglichen
Unkoſten je ein Einzelkonto für Amortiſation vorgeſehen.
Maßgebend für die Amortiſation iſt vielfach nicht die
Lebens=
dauer, ſondern die Beſitzdauer des Wagens. Der
Wagenhalter muß derart amortiſieren, daß er beim Verkauf
ſeines Wagens nach einer beſtimmten Zahl von Jahren,
gleich=
gültig aus welchen Gründen der Verkauf erfolgt, den
Beſchaf=
fungspreis eines gleichwertigen neuen Wagens durch den beim
Verkauf erzielten Erlös und die Abſchreibungen gedeckt findet.
Dabei iſt zu berückſichtigen, daß ein altes, wenn auch nur
vor=
letztes Modell einer Marke ſelten nach ſeinem Zuſtand bezahlt
wird, auch die heute beim Kauf eines neuen Gebrauchswagens
faſt allgemein übliche Erleichterung der Zahlung durch
Ein=
räumung der Ratenzahlung ſehr auf die Preiſe gebrauchter
Wagen drückt, insbeſondere dann, wenn der Verkäufer eines
gebrauchten Wogens keine Ratenzahlung gewährt. Die übrigen
Einzelkonten des Sammelkontos I — Stehende Unkoſten —
be=
dürfen keiner beſonderen Erläuterung.
Im Sammelkonto II — Bewegliche Unkoſten — iſt zunächſt
ein Cinzelkonto für Abſchreibungen vorgeſehen, wobei für 45 000
Kilometer zirka 25—30 Prozent des Kaufpreiſes (einer runden
Summe wegen 28,6 Prozent) veranſchlagt wurden. Die bei
dem genannten Benutzungsgrad insgeſamt angenommene
Ab=
ſchreibung in Höhe von 50—60 Prozent des Kaufpreiſes belaſtet
die Geſamtkoſten des erſten Jahres verhältnismäßig hoch, doch
erſcheint das angewandte Verfahren unter Berückſichtigung des
obenerwähnten Amortiſationsgrundſatzes als durchaus richtig.
Das Einzelkonto 3 für Reparaturen iſt unter Berückſichtigung
der Kasko=Verſicherung und der Neuheit des Wagens eingeſetzt.
Das Einzelkonto 2b enthält den halben Führerlohn, da bei
Hal=
tung eines Führers dieſer auch die Wartung des Wagens
über=
nehmen wird. Die Koſten für die Wartung wurden in
Einzel=
konto 2a dementſprechend mit der Hälfte des üblichen
Führer=
lohnes eingeſetzt, was bei dem zugrundegelegten
Benutzungs=
grad auch den tatſächlichen Verhältniſſen entſprechen kann. Bei
45 000 Km. Jahresleiſtung iſt der Führer voll ausgenützt. Bei
geringerem Benutzungsgrad des Fahrzeuges iſt es üblich, ihn
auch zu anderen Arbeiten heranzuziehen, derart, daß der
Führer=
lohn praktiſch im Verhältnis der Kilometerleiſtung der
Fahr=
zeughaltung zugeſchlagen werden kann.
Wie erſichtlich, ergibt ſich als Anteil der beweglichen
Un=
koſten pro 1 Kilometer ohne Führer rund 15 Pfennig bzw. mit
Führer rund 18 Pfennig.
Allgemeine Angaben:
13/40 PS. 4—5ſitzige, 4türige Innenſteuerlimouſine mit Stoß= als Rechteckfläche dargeſtellt, weil ihr Anteil für jeden
Einzel=
fängern.
Gewicht mit Oel und Waſſer, ohne Kraftſtoff und unbeſetzt,
ca. 1100 Kg.
Kraftſtoffbehälter=Inhalt ea. 38 Liter (für ca. 300 Km.
aus=
reichend).
Kraftſtoff: Handelsbenzin.
Verbrauch; voll beſetzt, ca. 12—15 Liter Kraftſtoff (3. 0,32 RM.), das Ableſen der Kilometerkoſten bei den zugehörigen Benutzungs=
und ca. ¼ Liter Oel (a 2,50 RM.) für 190 Km.
Bereifung: 5 Stück 30X4,5 Ballon S. S. (ca. 450 RM.).
Steuer: 476 RM. pro Jahr, Zulaſſungsgebühr 12 RM.
Beſchaffungskoſten (loco München)
RM 4695 —
180.— Fracht
100. — Stoßſtangen
12 — Zula un sgebühr
rund RM 5000.— einſchl. Bereifung
450.— für Bereifung
abzügl.
RM 4550.— ohne Bereifung
Koften=Aufſtellung für das 1.
etriebsjahr:
I. Stehende Unloſten
(Wagen betriebsbereit aber unbenutzt)
b) Amortiſation 88 ggaus NM 4550.—)
c) Steuer .."
d. Verſicherung (Hattpflicht= Unfall=u. Kasko)
e) Einſtellraum (12X30.— RM)
1) Wartung . . ..."
g) Bereiſungs=Entwertung durchAltern(50
Techmik der Gegenwart
II. Bewegliche Unkoſten (für 15 000 km):
1. Amort. inf. Abnutz. (ca. 30,8, aus
RM. 4550 —)
RM. 1400.
2a. Wartung (½X3000 RM.)
1500.
3. Reparaturkoſt. abzal Kaskovergüt. „ 500.-
2000
4. Kraftſtoffverbr. (450X11X0 32RM)
280.-
5. Ol (450X½X2.50 RM.)—
6. Fett, Putz=, Flickmaterial uſw.
220.-
7. Reifenverbrauch (2X150 RM.)
— 2.5.— — ..."
675.-
RM. 65/5.-
1 00. zuzügl. Koſten f. bezahlten Führer
AM. 30 75.
21.00
239.
(,6
30,4,
4,
3,3,
105
WD
17321,
18,6,
6,2,
24,8,
35,
2,7,
83,
18,6
100,0%
Anteil de: „Bewegl. Unkoſten”
6575 —
— 0,146 RM
pro 1 km — ohne Führer 45000
8075.—
mit Führer 450 0 — 0,179 RM
Bild 1 zeigt die graphiſche Darſtellung der
Jahres=
koſten geſtattet das Ableſen der Geſamtkoſten bei verſchiedenen
Benutzungsgraden, und gibt die auf die ſtehenden Unkoſten
einer=
ſeits, auf die beweglichen Unkoſten andererſeits entfallenden
An=
teile an.
Die ſtehenden Unkoſten ſind, weil vom Bemttzungsgrad nicht
beeinflußt, als Rechteäfläche dargeſtellt. Die beweglichen
Un=
koſten ſind, weil proportional dem Benutzungsgrad, als
Dreieck=
fläche dargeſtellt, wodurch ſich der bei geringem Benutzungsgrad
ſtark hervortretende Einfluß der ſtehenden Unkoſten auf die
Ge=
ſamtkoſten leicht erſehen läßt.
Bild 2 zeigt die graphiſche Darſtellung der
Kilometer=
koſten und läßt noch deutlicher wie Bild 1 erkennen, daß
bei geringen Benutzungsgraden der Einfluß der ſtehenden
Un=
koſten denjenigen der beweglichen Unkoſten bei weivem überſteigt.
Im Gegenſatz zu Bild 1 ſind in Bild 2 die beweglichen Unkoſten
kilometer praktiſch konſtant bleibt.
Der Anteil der ſtehenden Unkoſten für jeden einzelnen Kilometer
ſinkt, wie ſchon aus Bild 1 erſichtlich, mit ſteigendem
Be=
nutzungsgrad, und zwar anfangs ſehr ſtark, dann immer weniger.
Der Anteil der ſtehenden Unioſten iſt dementſprechend in Bild 2
durch eine Kurve hyperboliſchen Charakters begrenzt. Die
Darſtellung geſtattet durch Fällen eines Lotes auf die Abſziſſe
graden.
In gleicher Weiſe kann die Koſtenberechnung für das 2.
Be=
triebsjahr unter Berückſichtigung des im 1. Jahr aufgetretenen
Benutzungsgrades und der bei höheren Benutzungsgraden nach
Ende des 1. Jahres notwendigen Wagenüberholung aufgeſtellt
werden.
nteil der „Stehenden Unkoſten” pro l km=
NM 3825.—
Zahl der km Jahr
Starten im Winter.
Von
Oberingenieur Gerhard Wehr, Berlin.
Warum ſtartet eigentlich die Maſchine im Winter ſo ſchwer?
Beim Verſuch, den Motor von Hand oder durch den Starter
anzuwerfen, treten ganz erhebliche Widerſtände auf. Die
Bat=
terie wird durch die Entnahme ſtarker Ströme geſchwächt und
kann, was nicht gerade ſelten der Fall iſt, durch mehrmaligen
Verſuch ganz entladen werden. Hierdurch wird nicht nur der
Anlaſſer mehr und mehr wirkungslos, ſondern auch bei
Batte=
riezündung der Zündſtrom ſo ſchwach, daß er das ohnehin ſchwer
entzündbare kalte Gemiſch nicht mehr zur Verbrennung bringen
kann. Auch ein dünnflüſſiges Oel kann noch, unter ungünſtigen
Umſtänden, Schwierigkeiten bereiten. Kann man den Wagen
nicht in einer geheizten Garage unterbringen, was immer noch
das Beſte und Einfachſte iſt, dann muß man weitere
Vorbeu=
gungsmaßnahmen anwenden. In vielen Fällen leiſten einige
Tropfen Petroleum am Abend, beim Stillſetzen des Wagens
durch die Ziſchhähne in die Verdichtungsräume ein
Dienſte. (Nur wenige Tropfen einſpritzen, da ſon
einer Oelverdünnung eintritt!) Beſſer iſt es aber
ratur des Motors durch gewiſſe Einrichtungen,
Stillſtandes auf der notwendigen Höhe zu erhalt
reicht dies durch kleine Heizvorrichtungen, die in
Motors, unter der Haube untergebracht werden. 2
handliche Oefchen werden von der
Zubehörteil=
verſchiedenen Formen, nach verſchiedenen Syſtem
hergeſtellt. Es gibt Konſtruktionen, die auf dem
Katalyſe baſieren, andere, die durch Glühſtoff ge
und ſchließlich ſolche, die durch den eleltriſchen Sti
werden. Von allen drei Syſtemen gibt es brau ſa
werte Ausführungen. Unterſtützt wird die Heiz) Eu
Einhüllen von Kühler und Haube mit einer dicke
Verwendung der erwähnten Oefchen hat noch
Vorteil, daß das Kühlwaſſer vor dem Einfrieren. Ghu
An Stelle dieſer Vorrichtung kann man ſich au die
der Elektrizität zur Warmhaltung des Motors u
waſſers nutzbar machen. Eine Heizpatrone, die u den
neten Rohranſchlüſſen verſehen iſt, wird in die un
verbindung zwiſchen Kühler und Motor eingeſetzt
heizung notwendige Strom wird dem Elektrizität etz
men. Das in der Patrone erwärmte Waſſer ſteig ſatu
nach oben, kälteres Waſſer dringt nach, und es Int
dauernder Waſſerumlauf, der nicht nur den Küer,
auch die Zylinderräume und, durch die metalliſe
tung, das Kurbelgehäuſe mit Oelvorrat warm erh
Bis zur Durchwärmung des ganzen Motors ſ6
lauföles laſſe man den Motor nicht ſchnell laufer / Es
ſonſt die Gefahr, daß die Oelpumpe das kalte, de Oe
genügend fördern kann, das Oel nicht an die ein men
ſtellen gelangt und die Lager auslaufen.
Beim Starten des kaltgewordenen Motors könnn
tere Schwierigkeiten auftreten, und zwar bezügli der
gaſung. Das im Vergaſer entſtehende Gemiſ konde
teilweiſe an den kalten Wandungen der Ausgangle ing u
langt in einer Zuſammenſetzung in die Verbre ungsid.
die eine Entzündung durch den Zündfunken, nic ermä
Durch ausreichendes Heizen der Garage oder d
dung eines der vorerwähnten Haubenöfen wird
rigkeit behoben. Will trotzdem das Gemiſch nic
kann man noch einige weitere Kniffe anwenden. in land
kalte Waſſer aus dem Kühler und Motor heus u
ſetze es durch heißes, möglichſt kochendes, um d /Mol
zu erwärmen. Oder man ſchraubt die Zündkerzen rauz
gießt dieſe mit etwas Spiritus oder Benzin ur zünd
Flüſſigkeit an. (Natürlich im Freien, und nicht ſtwa
Garage!) Nach dem gänzlichen Abbrennen nach eſgen
ten, werden die ſehr heiß gewordenen Zündkerzen, ichden
noch etwas Benzin in die Verbrennungsräume ſſprit
recht ſchnell wieder eingeſchraubt, die Zündkabel ſgeſetzk
der Motor muß, wenn ſonſt keine anderen
Grü=
anſpringen.
Auch elektriſche Heizvorrichtung
Gasgemiſch, die von einer ſüddeutſchen Firma h ſeſtellt
den, haben ſich in manchen Fällen als vorteilhaft ſieſen
Heizkörper, zu deren Erhitzung der Strom aus d Start
terie, entnommen wird, werden zwiſchen Verga flanidt
Flanſch des Ausgangsrohres eingeſchaltet. Nach zem
fließen des Stromes durch die netzartig in den 2 ſgang
hineinragenden Heizdrähte iſt der Heizkörper, kügenl
wärmt, um Wärme an das Gasgemiſch und die ſSga
tungen abzugeben, wodurch das Starten außer ſentlic
leichtert wird.
Will der Motor nun, trotz aller Vorkehrung / und
ſichtsmaßregeln, noch nicht ſtarten — dann ſeher Sie
nach, ob Sie auch den Zündungsſchlüſſel eingeſtec Ha
KURZE MITTEILUI
* Eine Statiſtik der Landſtraßen der geſamten Welt
daß das Straßennetz der Erde zuſammen 10 623 000 Kil
Wirklich von der Statiſtik erfaßt konnten nur 61. Läm
9,5 Millionen Kilometer Landſtraßen beſitzen. In Eurot
Kilometer Landſtraßen vorhanden. Frankreich hat mi
metern das längſte Straßennetz, dann ſolgt Deutſchla
Kilometern und England mit 287 588 Kilometern. Son
wegen ſeiner weiten Ausdehnung auch ein ſehr groß
beſitzt, konnte von der Statiſtik nicht erfaßt werden.
Staaten von Amerika haben ein Straßennetz von 482,5
Länge.
* Das Einfrieren der Kühler in den Kraftwagen
dung gezeitigt, die auch, wenn keine Froſtgefahr vorhe
lich ſein kann, um das Anlaufen des Motors zu erle ſen
im Kühler wird ein kleiner elektriſcher Heizkörper eingel
außer Gebrauch, nicht ſtört, der aber, durch einen Steck
triſche Leitungsnetz angeſchloſſen, leicht den Kühler auf
Temperatur halten kann. Wenn die Erfindung ſich beortz
die vielen Schwierigkeiten, die durch die Heizung de Bar
ſtehen, behoben ſein.
* Der Linksverkehr iſt nur noch in wenigen Länl
darunter auch in Schweden, eingeführt. Neuerdings w
auch in Schweden zu dem Rechtsverkehr überzugehen. TK
Umſtellung, die bei öffentlichen Verkehrseinrichtungen, wi
wagen uſw., notwendig werden, ſind auf 5. bis 7 M1
geſchätzt worden.
G
ni
de
in
Eſpre
Be
*raß
Ten
NEUE BÜCHER UND ZEITSOTRFI
* Mitteilungen der Reichsforſchungsgeſellſchaft für Wirt Eli
Bau= und Wohnungsweſen e. V.
Heft Nr. 46: Die Entlüftung der Küche.
Mengeringshauſen. Die verſchiedenen Arten der Lüftur
lüftung, Schachtlüftung und Ventilatorprüfung, werder
kannten Fachmann eingehend behandelt. Schachtlüftung
ſind noch wenig im Gebrauch, ihr Vorbild, das chemiſche
wird immer mehr auf die Küche übertragen,
Heft Nr. 47: Maſſive Decken und Flachd
ſtruktion und Wirtſchaftlichkeit. Von Magiſtratsbaurat 9
furt a. M. — Die maſſiven Decken ſind ein Bauteil, 1
im Gebrauch iſt. Trotzdem hat ſich noch keine Konſtru
bildet, die alle anderen, beſonders auch bei Berückſichtie
ſchaftlichkeit, aus dem Felde ſchlagen konnte. Die in Fr
ten Unterſuchungen helfen mit, dieſe Fragen zu kläret
modernen Architektur dagegen, wenigſtens für unſere
eingeführten flachen Dächer haben bei den vorgenon
ſuchungen ſchon ein Ergebnis gezeitigt, das dahin führte Fi
mit Teeuta=Deckung den Vorzug zu geben.
Heft Nr. 48: Bauliche Anlage von Küch
Siedlungswohnungen. Von Frau Architekt Schütte=Liht
am Main. — Die einzelnen Baubeſtandteile, Bauſtoffe
tungsgegenſtände der Küche werden auf Grund der E.
Frankfurter Hochbauamtes in den gebräuchlichſten Fo
ihrer Eignung und ihrer Wirtſchaftlichkeit beſprochen. 1A
richtungsgegenſtände ſind ebenſo wie die Küchenherde
geblieben. Die klare Zuſammenfaſſung dürſte ſehr vie *
ton Wert ſein.
DERBONLICHES AU8 DER TI
Im 75. Lebensjahre verſtarb der durch ſeine Falzs!
Kreiſen bekannte Toninduſtrielle Geh. Kommerzienrat
Wilhelm Ludowici.
Oberbaudivektor, Dr.=Ing. e. h. Ludwig W
Hamburg, iſt im Alter von 70 Jahren geſtorben.
Die Chemical Society of London ernannte den 8e
Wilhelm Oſtwald zum Ehrenmitglied.
Samstag, den 16. November 1929
Seite 15
Für jeden Zweck
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Apparat von TELEFUNKEN!
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Die Stadt- und Land-Empfängor mit Feinregler
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Eiſenfäſſer,
ehl uſw.)
tladen.
u. R. 116
A
Mark
hl. u. Fleck
Mark
hl. u. Flee
gner
rſtraß 11
12a
wird
einge=
ſchnitten.
Bechtel,
aße 20, II.
wird
einge=
ſchnitten.
ſorr, Gervi=
Tel. 429. (
e, 20 J., aus
im., angen.
icht, da hier
nfach.mittl.
b. zu 26 J.
u lern. zw.
rat. Streng
1 onym verb.
ur m. Bild,
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Hebamme und Arzt gaben mir wenig Hoffnung, die
Kinder am Leben zu erhalten. 10 Wochen lang lagen
sie in Watte und zwischen Wärmkrügen. — lch habe
ihnen verschiedene Kräftigungsmittel gegeben, ohne
dass sie nennenswert zugenommen haben, bis mich
einer auf „Scott’s Emulsion” hinwies, die ich natürlich
auch versuchte. — Zu aller Erstaunen wurden die
Kinder zusehends kräftiger, wie das Bild zeigt. — Heute
sind die Kinder 13 Monate alt; der Junge läuft schon,
das Mädel ist auch bald so weit, und beide haben schon
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Seite 16
Samstag den 16 November 1929
Nummet
snt.
Mad und Tarann
der Spork des Sonnkags.
Ueberall Meiſterſchaftskämpfe.
Das Sportprogramm des Sonntags iſt charakteriſtiſch für die
Jahreszeit. Bis auf die Ballſpiele ſind alle Freiluftſports
verſchwun=
den, aber es iſt auch noch nicht winterlich genug zum Winterſport. Die
Raſenſpiele beherrſchen die Situation. Im Fußball, Handball, Rugby
und Hockey feſſeln allenthalben die Meiſterſchaftskämpfe, die hier und da
bereits entſcheidenden Charakter haben. Daneben gibt es dann auch noch
einige Hallenveranſtaltungen im Schwimmen, Tennis, Radſport und
Turnen. Im
Fußball.
ſind die Meiſterſchaftsſpiele in Süddeutſchland
be=
reits ſo weit gefördert, daß ſchon in wenigen Wochen die
Gruppen=
meiſter, Troſtrundenteilnehmer und Abſtiegskandidaten genannt wer=
Zußball.
5.C. Einfrachl 1919 — 5.V. Germ. 1911 Gberftadt.
Wer wird Meiſter? Dieſe Frage kann jeder Darmſtädter
Sportintereſſent am kommenden Sonntag ſelbſt löſen, wenn er zu
dem obigen Spiel kommt. Das Spiel findet auf dem Spoxtplatz
an der Schanz ſtatt und beginnt um 11 Uhr. Vor dieſem Spiele
treffen ſich die zweiten Mannſchaften der Vereine, während nach
dem Spiel der erſten Mannſchaft die Handball=Mannſchaft des
Vereins gegen T. Geſ. Dietzenbach ihr fälliges Verbandsſpiel
abſol=
viert. Die 1. Jugend ſpielt gegen die 3. Jugend des Sportvereins
1898 vormittags 11 Uhr auf dem Stadion, während die 2. Jugend
nachmittags 2 Uhr 30 auf dem Sportplatz Schanz ſpielt.
den können. Jeder Spieltag bringt jetzt wichtige Entſcheidungen. Auch Sprendlingen - Polizei=Sporkverein Darmſtadt.
von den Spielen des 17. November ſind weſentliche Klärungen zu er=
Handball.
Polizei=Sporkverein Darmſtadt — Kickers 9f
Am kommenden Sonntag, vormittags 11 Uhr, tritt
auf ihrem Platz gegen die Leute aus der Lederſtadt an
hier bekannt, daß die Offenbacher einen äußerſt ſpielſt
ner darſtellen. Sie haben namentlich auf ihrem Platz
chem Verein eine Enttäuſchung gebracht. Das Vorſpiel
Polizei in Offenbach mit 14:4 gewinnen.
2. Mannſch. Polizei — Babenhauſen, 2.30 Uhr nac
1. Jugend Sportv. 98 — 1. Jugend Polizei.
2. Jugend Polizei — 4. Jugend Sportv. 98, 11 Uh.
Die Damen fahren am Sonntag nach Offenthal, u
fälliges Verbandsſpiel auszutragen.
onn
vorn
dort
Lur Fef. Shc. Dof eige Nahrub. Sidvahernl. ch
München — Wacker München; Schwaben Augsburg — Ulmer FV. 94;
Jahn Regensburg — DSV. München; Württemberg: VfB.
Stuttgart — Stuttgarter Kickers; FC. Birkenfeld — FC. Pforzheim;
VfR. Heilbronn — Union Böckingen; Baden: Phönix Karlsruhe —
Karlsruher FV.; Sp.Vg. Schramberg — FC. Villingen; Sp.Vg.
Frei=
burg — Freiburger FC.; FV. Raſtatt — SC. Freiburg; Gruppe
Nhein: VfR. Mannheim — SV. Waldhof; Sp.Vg. Mundenheim —
Phönix Ludwigshafen; Sp.Vg. Sandhofen — VfL. Neckarau; FC. 08
Mannheim — F. G. Rohrbach; Gruppe Saar: Sportfreunde
Saar=
brücken — FV. Saarbrücken; „VfR. Pirmaſens — FK. Pirmaſens;
VfN. Kaiſerslautern — Boruſſia Neunkirchen: Saar 05 — FC. Idar;
Gruppe Main: Kickers Offenbach — FSV. Frankfurt; Eintracht
Frankfurt — Sp.Vg. 02 Griesheim; Union Niederrad — Rot=Weiß
Frankfurt; Germania Bieber — FC. 93 Hanau; Gruppe Heſſen:
Alemannia Worms — SV. Wiesbaden; VfL. Neu=Iſenburg — FSV.
05 Mainz; SV. 98 Darmſtadt — Haſſia Bingen; Wormatia Worms —
FC. Langen. — Auch in den anderen Landesverbänden werden die
Meiſterſchaftskämpfe fortgeſetzt. In Berlin tritt der
Geſamtvor=
ſtand des DFB. zu einer Tagung zuſammen, auf der auch die
Länder=
ſpieltermine feſtgeſetzt werden ſollen.
Handball.
Im Handball geht es jetzt ebenfalls allmählich den
Vorentſcheidun=
gen zu. In Süddeutſchland ſoll es am Sonntag die folgenden
Meiſterſchaftsſpiele geben: Nordbayern: ASV. Nürnberg — Pol.=
Nürnberg; Bar Kochba Nürnberg — FC. Bayreuth; 1. FC. Nürnberg
— Nürnberger SC.; Bamberg — Sp.Vg. Fürth; Franken Nürnberg
— Pfeil Schweinau; Südbayern: ASV. München — 1860
Mün=
chen; VfR. Heidenheim FV. 94 Ulm; SSV. Ulm — DSV. München;
Württemberg: KSV. Zuffenhauſen — Stuttgarter Kickers; VfB.
Stuttgart — SV. 05 Reutlingen; SC. Stuttgart — Sp.Vg. 03
Tübin=
gen; Sportfreunde Tübingen — Sportfreunde Eßlingen; Baden:
Pforzheim — Phönix Karlsruhe; Raſtatt — Graben; Gruppe
Rhein: ASV. Ludwigshafen — VfL. Neuſtadt; VfL. Neckarau —
77 Fraukenthal; FV. Speher — Poſt SV. Mannheim; Bezirk Main=
Heſſen: Abteilung 4: Rot=Weiß Darmſtadt — FSV. Frankfurt;
Pol. SV. Darmſtadt — Offenbacher Kickers; SV. 98 Darmſtadt — Not=
Weiß Frankfurt; Langen — VfR. Schwanheim; Abteilung B: Hakoah
Wiesbaden — SV. Wiesbaden; Alemannia Worms — Wormatia
Worms; Reichsbahn Wiesbaden — Polizei Worms.
Hockey.
Neben zahlreichen intereſſanten Freundſchaftsſpielen zwiſchen den
Vereinen gibt es auch diesmal ein Privatſpiel zwiſchen zwei
Verbän=
den; Nord= und Weſtdeutſchland meſſen ſich in Hamburg.
Rugby.
Auch im Rugby neigen ſich die Meiſterſchaftsſpiele in
den ſüddeutſchen Kreiſen dem Abſchluß zu. Zwei
Kreis=
meiſter ſind in DSV. München (Bayernkreis) und Pforzheimer R. E.
(Südkreis) bereits ermittelt. In den beiden anderen Kreiſen wird es
allerdings noch eine Reihe von Kämpfen geben, ehe der Meiſter
ge=
nannt werden kann. Am Sonntag ſpielen in dieſen Kreiſen:
Main=
kreis: Eintracht Frankfurt — BSC. Offenbach; Blau=Weiß
Frank=
furt — Aſchaffenburg; Offenbacher RV. 74 — SC. 80 Frankfurt;
Kreis Heidelberg: Heidelberger R.K. — TV. 46; SC.
Neuen=
heim — Rudergeſellſchaft Heidelberg. — In der Reichshauptſtadt
zei=
gen ſich die Rugbyklubs in der letzten Zeit ſehr unternehmungsluſtig,
diesmal gibt es rumäniſchen Beſuch: Der Berliner R.C. ſpielt
gegen Stade Club Roumain Bukareſt. — In Barcelona kommt es zum
Länderſpiel Spanien — Frankreich.
Schwimmen.
Unter den Hallen=Schwimmfeſten des Sonntags intereſſiert das von
Boruſſia Poſeidon Stettin am ſtärkſten, da hier Ete Rademacher
zum erſtenmale nach ſeiner ſchweren Erkrankung wieder am Start ſein
wird.
Tenniz.
Zu einem Zuſammentreffen deutſcher und franzöſiſcher
Spitzen=
ſpieler kommt es am Samstag und Sonntag bei dem vom Düſſeldorfer
Rochus=Club durchgeführten Hallen=Tenniskampf Berlin—
Paris. Die Franzoſen erſcheinen mit Borotra, Bouſſus, de Buzelet,
Glaſſer und Alain Gerbault, während auf deutſcher Seite wahrſcheinlich
Prenn, Moldenhauer, Froitzheim; von Kehrling und Kleinſchroth
an=
treten werden. Alſo ein Ereignis, das in der ganzen Tenniswelt
Auf=
merkſamkeit finden wird. — Dänemark und Schweden tragen
in Kopenhagen einen Hallentenniskampf aus.
Winterſport.
Im Berliner Sportpalaſt iſt ſofort nach Abſchluß des
Sechstage=
rennens die Radrennbahn abgebrochen worden. Dafür wurde die
Eis=
arena eingebaut. Ihre Saiſon=Eröffnung ſoll am
Sonntag=
abend mit einigen Eishockeh=Kämpfen vorgenommen werden.
Turnen.
In Mainz treffen ſich am Sonntag der Mainzer Tv. 1817 und der
Bürger Tv. 1819 Baſel zu einem Kampf im Kunſtturnen.
Radſport.
Auf den deutſchen Bahnen herrſcht am Sonntag Ruhe. Nur in
Breslau gibt es mit Amateurrennen einige Abwechſelung. Um ſo
leb=
hafter iſt der Betrieb auf den ausländiſchen Bahnen. U. a. intereſſiert
uns die Veranſtaltung der Pariſer Winterbahn, da hier in
Dauerrennen hinter kleinen Motoren auch der Deutſche Meiſter Walter
Sawall an den Start geht.
Pferdeſport.
Die deutſche Galopprenn=Saiſon ſteht vor dem Abſchluß. Am
Sonntag gibt es noch einmal Rennen in Düſſeldorf.
Boxken.
Rok-Weiß, V. ſ. R. Darmſtadt.
Einer Einladung des Kraftſportvereins 1929 Eberſtadt Folge
leiſtend, ſtarteten fünf Mitglieder der Boxabteilung von Rot=
Weiß, V. f. R. Im erſten Kampf ſtanden ſich Alfred Kuhn und
Heinrich Blum im Federgewicht gegenüber. Der Kampf endete,
den Leiſtungen der beiden entſprechend, unentſchieden. Albert Dürr
und Georg Weckbach kreuzten, nun im Federgewicht die
Hand=
ſchuhe. Die beiden Kämpfer zeigten ſchönen Sport und endete
dieſer Kampf mit Recht unentſchieden. — Den Hauptkampf des
Abends beſtritten Karl Bork von Rot=Weiß und Fritz Boek vom
etik=Sportverein 1895 Darmſtadt. Gleich in der erſten Runde
n allen Runden nicht nachließ. — Die Abteilung unter Führung
des Boxleiters Willi Weckbach kann mit dieſen Leiſtungen
zu=
frieden ſein;
Am kommenden Sonntag iſt die 1.Fußballmannſchaft des Rol=Weiß, V. ſ. R. — Zußballiporiverein 8
ſolizei=Sportvereins Gaſt beim Fußballverein Sprendlingen.
Sprendlingen, das im vorigen Jahre bis zuletzt ernſter Anwärter
Am Sonntag nachmittag 2 Uhr hat der Rot=Wei
auf die Meiſterſchaft war, ſpielt in dieſem Jahr eine beſcheidenere
Rolle. Zurzeit hat die Mannſchaft in der Tabelle einen guten
Mittelplatz inne. Für die Poliziſten bedeutet das Spiel in Spr.
trotzdem eine ziemlich ſchwere Leiſtungsprüfung, zumal ſie nicht
vergeſſen haben, daß von vier in den letzten zwei Jahren
ausge=
tragenen Spielen drei an den Gegner verloren gingen. Eines
da=
von war ſogar die höchſte Niederlage, die die Polizei je hinnehmen
mußte. Wenn man trotzdem der Polizei noch Ausſicht auf einen
eventuellen Punktgewinn einräumt, ſo geſchieht das unter der
Vorausſetzung, daß die Mannſchaft mit voller Hingabe ſpielt und
mindeſtens die Leiſtungen wie gegen Arheilgen erreicht.
Weiter ſpielen noch am Sonntag: „Polizei 1. Schüler
Sp. Vgg. Arheilgen 1. Schüler um 9 Uhr in A. und Polizei 2.
Schü=
ler — Viktoria Griesheim 1. Schüler vormittags 10 Uhr auf dem
Uebungsfeld des Polizei=Sportplatzes.
* Fußball im Kreis Skarkenburg.
A= und B=Klaſſe beginnen die Rückrunde.
Der Spielbetrieb der kommenden Sonntage wird wieder ein
leb=
hafterer werden, da neben der Kreisliga nun auch die A= und B=Klaſſe
wieder mit ihren Kämpfen einſetzen. Die Kreisliga bringt diesmal
nur fünf Spiele, und zwar treten gegeneinander an:
Viktoria Urberach — FC. 03 Egelsbach;
Fußballverein Sprendlingen — Polizei Darmſtadt;
Germania 03 Pfungſtadt — Sportverein Mörfelden;
Viktoria Griesheim — Union Darmſtadt.
Urberach ſollte auf eigenem Gelände gegen Egelsbach die Oberhand
behalten, allerdings kaum ſehr hoch. Von Bedeutung iſt auch das
Tref=
fen Sprendlingen — Polizei Darmſtadt. Für beide Mannſchaften gilt
es, Anſchluß nach oben zu gewinnen. Wer der Glücklichere ſein wird,
iſt eine offene Frage, wenn nicht gar das Spiel — wie ſchon am
Vor=
ſnnntag — wegen dienſtlicher Behinderung der Polizei (Wahlen!)
aus=
fällt. Offen iſt auch der Kampf in Pfungſtadt. Die Einheimiſchen
haben die beiden letzten Spiele mit nur einem Tor Unterſchied
der=
loren, wo ſie hätten — vor allem gegen Münſter — gewinnen müſſen.
Das zeugt von einem nicht durchſchlagskräftigen Sturm. Wird hier
keine Abhilfe geſchaffen, dann ſieht es bedenklich aus für die
Ger=
manen, denn Mörfelden verſteht zu kämpfen. Ebenſo offen erſcheint uns
das Spiel in Griesheim. Zwar hat die Union noch Spieler geſperrt
und Griesheim Platzvorteil, aber die Beſſunger haben das Zeug in ſich,
mindeſtens einen Punkt zu retten.
In der 4=Klaſſe geht es wieder etwas lebhafter zu. Zwar
weiſt die Gruppe Dreieich nur das Treffen FV. Eppertshauſen
— SV. Offenthal (wegen Platzſperre in Offenthal!) aus, da die neue
Terminliſte erſt mit dem 1. Dezember einſetzt, dafür iſt aber in den
beiden anderen Gruppen mehr los. Und zwar ſpielen in der
Gruppe Bergſtraße=Ried: Boruſſia Dornheim — Spv.
Geinsheim (offen); Chattia Wolfskehlen — Sportverein Weiterſtadt
(Wolfskehlen); Eintracht Darmſtadt — Germania Eherſtadt (Eberſtadt);
und FSV. Seeheim — SV. Groß=Gerau (Groß=Gerau). Spielbeginn
2,15 Uhr.
Gruppe Odenwald: VfL. Michelſtadt — SV. Lengfeld
(Michelſtadt); FSV. Groß=Zimmern — VfR. Erbach (offen); Haſſia
Dieburg — SV. Roßdorf (Dieburg); Sportverein Höchſt — VfR.
Beer=
felden (Höchſt). — Spielbeginn 2,30 Uhr.
B=Klaſſe: Germania Eſchollbrücken — Olympia Hahn (
Eſcholl=
brücken); Viktoria Schaafheim — SC. Ober=Ramſtadt (Ober=Namſtadt);
Kickers Hergershauſen — Viktoria Kleeſtadt (offen). — Spielbeginn
2,30 Uhr.
Kreisliga Südheſſen.
Es iſt etwas eigenartiges um die Verbandsſpiele in der ſüdheſſiſchen
Kreisliga, faſt allſonntäglich treffen prompt die mehr oder weniger
vorausgeſagten Senſationen ein. Dadurch verſchiebt ſich dann
ent=
ſprechend die Tabelle. — Allerdings, die Meiſterſchaftsfrage ſcheint
die=
ſes Jahr nicht ſo verzwickt, wie das ſonſt alljährlich üblich war.
Olympia Worms, Kreismeiſter von 1928/29, führt zurzeit ungeſchlagen
mit glattem Vorſprung; man darf gefpannt ſein, ob dies auch
weiter=
hin ſo „glatt” geht. Der kommende Sonntag kann ſchon manches
ändern; die vier Begegnungen ſind wirklich dazu angetan. Es treffen
ſich nämlich:
Sportverein Hochheim — Olympia Worms,
FV. Hofheim — Olympia Lampertheim,
FV. Biblis — V.f.R. Bürſtadt,
V.f.R. Lampertheim — Sportverein Herrnsheim.
Die Begegnung in Hochheim iſt äußerſt wichtig. Auf dem Hochheimer
Spielfeld war von jeher nicht leicht etwas zu holen, und auch die
Wormſer „Kleeblätter” können froh ſein, wenn ſie mit einem
knap=
pen Sieg, ſomit weiterhin ungeſchlagen, davonkommen. Man kann auf
alle Fälle mit einem großen Abwehrſpiel der Einheimiſchen, die ſich
gerne mit einem Punkt begnügen würden, rechnen. In Hofheim müſſen
die „geſchwärzten” Lampertheimer zum vierten auswärtigen
Verbands=
ſpiel nach ihrer Sperre antreten. Es wird hart halten, beim
Tabellen=
letzten etwas zu erzielen; die Mannſchaft iſt nämlich beſtimmt beſſer
als der Tabellenſtand beſagt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſich zu
den beiden Unentſchieden ein drittes Remis geſellt. Im Mittelpunkt
der Intereſſen ſteht die Paarung Biblis — Bürſtadt. Die Gäſte haben
ſich auch dieſes Jahr durch gute Leiſtungen zur Spitzengruppe
empor=
geſchraubt und werden unbedingt verſuchen, die Poſition weiterhin zu
feſtigen. Das wird aber in Biblis nicht ſo ohne weiteres gehen. Die
Niedleute haben es nach verſchiedenen unglücklichen Spielen ernſthaft
notwendig, ihr Punktekonto zu erhöhen. Das Können der Bibliſer
ſteht nicht in Frage; man kann alſo mit einem raſſigen Punktekampf
und einem knappen Sieg der Einheimiſchen rechnen. Für V.f.R.
Lam=
pertheim kommt nur ein Sieg in Frage. Die gute Spielweiſe in bezug
auf Verteidigung der Herrnsheimer Gäſte in Ehren, einem
einiger=
maßen gut aufgelegten V.f.R.=Sturm werden ſie kaum ſtandhalten.
Schießſpork.
Heſſen=Naſſauiſch. Schießſporkkarkell, Gau Darmſtadt
Am Sonntag, den 17. Nov., veranſtaltet der Gau die
Aus=
tragung der Darmſtädter Meiſterſchaften im Zimmerſchießſport. Es
werden Einzel= und Mannſchaftskämpfe zugelaſſen. Neben den
Meiſterſchaften läuft ein Sport= und Werbeſchießen. Das Schießen
beginnt am Samstag um 20 Uhr. Zu den Meiſterſchaften ſind nur
Darmſtädter Vereine zugelaſſen. Die übrigen Werbeſchießen ſind
frei für alle Schützen.
Nipper Pat Daly, der engliſche „Wunderknabe”, gewann in
Not=
tingham gegen Cullen in der dritten Runde durch Disqualiffkation
in=
folge Tiefſchlags.
die Handball=Liga des Fußballſportvereins Frankfurt
Nachdom es den Rot=Weißen, am letzten Sonntag g
V. f. R. Schwanheim überraſchenderweiſe 3:0 zu ſch!
man dem Treffen gegen den Fußballſportverein
Frank=
mit großem Intereſſe entgegen. Werden die Darmſ
dritten Male beſtätigen, daß ſie ihre Kriſe überwund
Voriges Jahr gelang es ihnen, die ſtark aufkommen)
furter 7:2 zu ſchlagen. Dieſem ſenſationellen Siege ver!
kanntlich die Darmſtädter Poliziſten ihre vorjährige M
die ſonſt nach Frankfurt gefallen wäre. Wir ſind übe
der Fußballſportverein ſich am Sonntag nicht wieder i
chen Höhe ſchlagen laſſen wird. Wir erwarten einen e
nen Kampf, den die Darmſtädter nur dann knapp gew
den, wenn ſie mit derſelben Begeiſterung ſich ins Zeug
am letzten Sonntag. Das iſt um ſo notwendiger, als
V. f. R. ohne den bewährten Verteidiger Hanſen ant
der ſich beim Spiel gegen Schwanheim eine unglü
letzung zuzog. Wenn ſich die Darmſtädter bewußt wer!
mit einem ſiegreichen Ergebnis — und wenn es noc
iſt — ſich vom Tabellenende faſt bis zur Tabellenm
arbeiten können, hoffen wir, ſie in höchſter Leiſtungsfe
zutreffen.
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dienung von Herrn Optiker Spgethe ſeloſt, erl ſte
Kunden dort den Einkauf.
Der Anfang der kalten Jahreszeit, die in
werdenden Abende, erwecken ſicher auch bei Jynen das
Ve=
einer guten Unterhaltung in Ihrem Heim. Sie können d
erreichen mit einem leiſtungsfähigen Radio=Appar=
Sie nicht länger, ſondern kommen Sie gleich zür Ahei
Ernſt=Ludwigsſtr. 10,, und laſſen ſie ſich koſten= und zivang! ſ
führender Fabrikate, wie Telefunken, Dr. S ibt uſſv., vorf
Rundfunf-Programne.
Frankfurt a. M.
Samstag, 16. Nov. 11.15: Schulfunk: Dr. Loch
deutſcher Jugend in den Sudetenländern. 13.30: Sch
Scherzo—Menuett. O 15.15: Jugendſtunde: Liedervorträ
furter Schulen, Mitw.: Knabenkapelle der Bethmann=!
0 16: Stuttgart: Operetten=Nachmittag. Mitw.: Hedel
pran), H. Hanus (Tenor), Funkorch. Flügel: W. Hah
Vortrag. O 18.20: Eſperanto. 18.40: Kaſſel: Ec
Staat. Zwiegeſpräch mit einem Jugendlichn und Bez
pfleger Völger. 8 19: Dr. Kahn: Die Verwertung ve
ſtoffen O 19.30: Stuttgart: Roda Roda. Schwäuke u
ren Satiren und Gleichniſſe aus eigenen Werken. 6 20.15
Sermann Reutter. Uraufführungen. Leitung: Kapelliſiſtr
Klavier: Der Komponiſt. O 21: Muſikaliſch=literariſche
tung. O 22: Volkstümliches Konzert. Arien aus der Oper
da, der Dudelſackpfeifer”, „Undine”, Fidelio”, Mitw.:
(T=zr). ,0. Anſchl.: Tanzmuſik Kavelle Pin”„Lange
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 16. Nov. 12: Schul
Lieder vom fremden Gaſt. o 14.30: Kinderbaſteiſtund
Dr. Reichwein: Ueber Pädagogiſche Akademien. 8 15.45:
Jur Pfyche der reifen Frau. e 16: Ob.=Stud.=Dir. D
Die Münchener Tagung der Geſellſchaft für deutſche,
O 16.30: Hamburg: Gerhard=Maaſz=Stunde. Leitung:
poniſt. Soliſt: H. Wurm (Flöte). O 17.30: Min.=Amtma
ſcheck: Als Verwaltungsbeamter rund um Afrika. 6 18:
Prof. Woldt und Beteiligte: Wie ſteht der Arbeiter zum 2
O 18.30: Franzöſiſch für Anfänger. 6 18.55: Ob.=Stud
Oſt: Die Bedeutung von Paris. 6 19.20: Prof. Dr. Sait
Sinn der Demokratie. 20: „Spannung”, Mitw.: Frän
Meinhart Maur (Rezitation), Kapelle Gebr. Steiner.
Sportpalaſt: Eishockeykampf London—Berlin. o Anſchl.:
Fred Bird=Tanzorcheſter.
Crößte Auswahl
R
Fachmännische
PAOTO Bedienung
B0SSte.
Ernst-Luz7
Tel. 2140
Wekterbericht.
Eine Störung über Dänemark und der Oſtſee ent
Einfluß auch über Deutſchland. Sie wird durch ihre Ri
Luft ſüdwärts bringen, ſo daß in Mittel= und Nordder
nächſt unbeſtändiges, ſich abkühlendes Wetter mit
herrſcht. Da jedoch von Südweſten her der Luftdruck
dürfte für unſer Ge iet zunächſt neben neblig=wolkie
auch Aufheiterung zu erwarten ſein. Ein Uebergang
digem Wetter ſteht jedoch noch nicht bevor, zumal im
über Irland eine neue Störung heranzieht.
Ausſichten für Samstag, den 16. November: Neblig=w
über auch aufheiternd. Nachtfroſtgefahr. meiſt trock
Ausſichten für Sonntag, den 17. November: Nach anf
nig Aenderung der Wetterlage wieder milder und &
zunahme.
Hauptſcheiftleitung: Rudolf Maupe
ei für Feuſge
zu=
Elbi
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Reis
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Fülr mpeklangte Manuſtivie wird Gargnte der Rückendung nicht
übe
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]
Haf
itä
M
„ir von zuſtändiger Seite erfahren, hat die Reichsbank am
reits zu dem Vorgehen New Yorks durch die weitere
Dis=
gung ſelbſt Stellung genommen. Es wrd uns erklärt, daß
jank nicht gezwungen ſei, abzuwarten, ob auch die Bank von
och eine weitere Ermäßigung ihrer Diskontrate vornimmt.
i ſie auf Grund ihrer eigenen Lage von ſich aus in der
Heutſche weitere D’skontermäßigung vorzunehmen. Offenbar
aber erſt den am Montag erſcheinenden Reichsbankausweis
und man kann unter Vorbehalt ſich der Hoffnung hingeben,
neuen Lage in den nächſten Tagen zu Beginn der neuen
h eine Diskontſenkung Rechnung trägt.
metarif für Viehausfuhr. Auf Anregung des
Reichsmini=
nährung und Landwirtſchaft hat die Deutſche
Reichsbahn=
einen Ausnahmetarif bewilligt, der die Ausfuhr deutſchen
die trockene Grenze mit 30 Prozent in ſolchen Fällen
be=
dieſe Ausfuhr zwecks Entlaſtung des deutſchen Viehmarktes
eſer Tarif kann nur beanſprucht werden, wenn das
Reichs=
für Ernährung und Landwirtſchaft auf dem Frachtbrief
en dieſer Vorausſetzung beſcheinigt. Der Tarif iſt bis zum
„gültig, und zwar für Rindvieh, Kälber, Schweine, Ferkel,
Schaflämmer.
erke vorm. Hch. Kleyer A.=G., Frankfurt a. M. Das am
abgelaufene
29 brachte nach
zuverläſſi=
tationen des Fwd. nach der Sanierung ein günſtiges Er=
Umſatzſteigerung beträgt über 30 Prozent gegen das
Vor=
rrechnet ſich ziffernmäßig auf 65—70 Mill. RM. Die bei
ung noch ſehr hohen Beſtände konnten in großem Umfange
erden, wodurch ſich die Liquidität des Unternehmens
gleich=
ßerte. Das Unternehmen konnte zum weiteren Ausbau der
einen Betrag von rund 4 Mill. RM. durch Abſtoßung der
rwerten, ohne daß damit eine beſondere finanzielle
Bean=
us anderen Quellen notwendig würds. Die Beſtände be=
Jahresſchluß nur noch etwa 20 Prozent des
Jahresumſatz=
ſe Bilanzarbeiten ſind im Gange. Infolge der
Umſatz=
ind der weſentlichen Verminderung der Beſtände und der
über rund 15,75 Mill. RM. neues Kapital aus der
Sanie=
aber die Bilanz ein gutes wirtſchaftliches Bild ergeben.
je Sanierung eingetretene Impuls des Aufſchwunges würde
uck kommen. Auch der Finanzſtatus habe ſich weſentlich
e Liquidität gehoben. Ob ſchon für das Sanierungsjahr
ttung einer Dividende erfolgt, ſteht noch offen und wird
weckmäßigkeitsgründen abhängen. Eine Dividendenzahlung
glich, wenn auch andererſeits das finanzielle Erträgnis zuu
ärkung der Betriebsmittel einbehalten werden kann. Zu
neuen Jahres iſt die Beſchäftigung noch gut. Man rechnet
ſte Zeit ſogar mit Neueinſtellung von Arbeitern. Wie der
erfährt, iſt Dr. Markmann aus Geſundheitsrückſichten
ber 1929 aus dem Vorſtande der Geſellſchaft ausgetreten.
rter Bankſchwierigkeit Paul Schleſinger, Trier u. Co. Die
vicklung beauftragte Treuhandgeſellſchaft erklärt, daß immer
Ukommener Status aufgeſtellt werden konnte, ſo daß auch
den über 1,5 Mill. RM. Paſſiven gegenüber 0,2 Mill. RM.
en, alſo einer zu erwartenden Gläubigerquote von 15
Pro=
roblematiſch ſeien. Man iſt beſtrebt, mit den Gläubigern,
Auslande, teils an deutſchen Provinzplätzen ſitzen, ein
zu treffen, das ſich aber infolge des noch nicht endgültigen
ögert. Anfang nächſter Woche glaubt man die
Gläubiger=
geinberufen zu können. Betont wird, daß die Depots der
vollkummen in Ordnung ſeien.
tenbruch einer mecklenburgiſchen Großſchlächterei. Gegen
Exportſchlächterei G.m.b.H., Neuſtadt in Mecklenburg, iſt
Tagen das Konkursverfahren eröffnet worden. Die
Unter=
ab, daß der Zuſammenbruch auf betrügeriſche Manipula=
Geſchäftsführer zurückzuführen iſt. Obgleich der Wert des
ſtückes höchſtens 180000 Mark beträgt, iſt eine Belaſtung
Mark feſtgeſtellt worden, ſo daß die Gläubiger mit einem
400—450 000 Mark zu rechnen haben. Die hohe Belaſtung
möglich, daß ein Sachverſtändiger das Unternehmen mit
k eingeſchätzt hatte, alſo viel zu hoch.
ſtändigung in der internationalen Uhreninduſtrie. Zu den
zur Erzielung einer Verſtändigung in der europäiſchen
ie erfahren wir von unterrichteter Seite, daß dieſe ſeitens
Werke eine Zuſammenarbeit in der deutſchen Uhren=
Vorausſetzung haben, damit für die Ausfuhr in Höhe von
ozent der Geſamtproduktion klare Richtlinien aufgeſtellt
en. Neben dieſen Verhandlungen laufen Beſprechungen
ßgebenden Führern der ſchweizeriſchen, franzöſiſchen und
Uhreninduſtrie. Die Erzielung eines Uebereinkommens,
für ein ſolides Geſchäft in der Uhrenbranche auf dem
Markte bietet, dürfte nahe bevorſtehen. Von einem Ab=
Zeſprechungen kann aber, wie uns ausdrücklich verſichert
icht geſprochen werden; ſie befinden ſich vielmehr noch voll=
Anfangsſtadium.
Motors in Frankreich. Die „Chicago Tribune” wartete
ge=
ſenſationellen Nachricht auf, General Motors hätten die
öſiſche und europäiſhe Autofabrik Citroen, ſowie eine
an=
deutende Automobilfabrik, die Peugot=Werke, erworben.
ſich, gingen ſchon vor und nach dem Erwerb der Aktien=
Obel=Werke durch die General Motors Gerüchte von einem
Sitroén=Geſellſchaft um, die jedoch immer dementiert
wur=
uago Tribune” behauptet nun, der Verkauf ſei vollendete
vohl er von den zuſtändigen Stellen noch nicht offiziell zu=
Die Transaktion, die der General Motors die
Kon=
beiden franzöſiſchen Geſellſchaften ſichere, ſei im
Sep=
jahres durch das Bankhaus Lazard Freres für Citroén
ſaue de Paris et des Pays Bas für Peugot durchgeführt
erhin ſoll laut „Chicago Tribune” die Hauptleitung der
ſus auch ferner in London bleiben.
Unerikagiſche Kabeingchrichten
beten nach Meldungen aus Chicago am 15. Nov.:
F Peizen: Dez. 116½, März 123½, Mai 127½, Juli
Nz. 86½, März 91½4, Mai 93½: Hafer: Dez. 44¾4,
Nai 49½; Roggen: Dez. 97½, März 99½, Mai 10034.
: Dezember 10,25, Januar 10,50, März 10,97½,
Ribpen: — Speck, loko 10,00; leichte Schweine
ſowere Schweine 8,75—9,25; Schweinezufuhren:
00, im Weſten 106 000.
Due: Dezember 17,30, Januar 17,47.
„ekten nach Meldungen aus NewYork am 15. Nov.:
* Prima Weſtern 11,00; Talg, extra, loſe 8½.
* Veizen: Rotwinter n. Ernte 133½, Hartwinter
*4: Mais 99½: Mehl 5,80—6,20; Fracht: nach
20 Schilling, nach dem Kontinent 8—9 Cents.
Lendenz; kaum ſtetig; Umſatz 210; Loko: 928;
12 Dezember 8,98, Januar 9.10, Februar 9,17, März
29 Juli 9,74, September 9,89.
Deoduktenbericht vom 15. November. Die feſteren Aus=
” berfehlten hier ihren Eindruck nicht, da die Weizen=
„c mit jenen für Auslandsmaterialien kamen, wodurch
„ wieder in engeren Konvex mit den Auslandsmärkten
Sl8 inländiſche Angebot von Weizen iſt weiterhin ziem=
„ Mm Etwa 2 Mk. höheren Forderungen werden bewilligt,
* regere Nachfrage der rheiniſchen Mühlen zu
beob=
au9 Noggen iſt nur verhältnismäßig wenig angeboten,
2 Nachfrage für Küſtenware, die Mühlen ſind anſchei=
Wecltich knapp mit Rohmaterial verſorgt. Das
Preis=
gen liegt um etwa 1 Mk. höher als geſtern. Am
trächtlich feſter gehalten als Roggen,
beachtlich iſt vor allem die Feſtigkeit der Frühjahrsſichten, anſcheinend
in Erwartung neuer geſetzlicher Maßnahmen. Das Weizenmehlgeſchäft
zeigte eine leichte Belebung, Roggenmehl hat nur kleines
Bedarfs=
geſchäft. Hafer unter Bevorzugung feiner Qualitäten bei ziemlich
klei=
nem Geſchäft gut gehalten, Gerſte ſtill.
Frankfurt a. M., 15. Nov.
Die Diskontſenkung in New York um ½ Prozent machte einen
ſehr günſtigen Eindruck, ſo daß die heutige Börſe in feſter Haltung
eröffnete. Die Stimmung war zuverſichtlich, zumal auch die geſtrige
New Yorker Börſe eine allgemeine Erholung aufzuweiſen hatte.
Hier=
durch veranlaßt, zeigte die Kuliſſe Deckungsbedürfnis, und das Geſchäft
nahm in Spezialwerten einen etwas lebhafteren Charakter an, wobei
ſich beträchtliche Gewinne ergaben. Die übrigen Werte lagen dagegen
weiter vernachläſſigt, da der Ordermangel immer noch anhält. Es
ergaben ſich aber auch hier infolge der beſſeren Börſenverfaſſung
Ge=
winne, aber in bedeutend kleinerem Maße. Anklang fanden noch die
günſtigeren Geldmarktverhältniſſe, nachdem ſich geſtern ſchon eine
ge=
ringfügige Verſteifung eingeſtellt hatte. Dieſe wurde aber wieder
durch die Diskonſenkung in New York behoben. Beſonderes Intereſſe
beſtand heute am Kunſtſeidenmarkt für Aku=Aktien mit plus 7 Prozent
und für Bemberg mit plus 6½ Prozent. Auch Elektrowerte traten
mehr in den Vordergrund. Führend waren hier Siemens mit plus
5½ Prozent, Schuckert gewannen 3 Prozent, Gesfürel 3½ Prozent.
A. E. G. 1½ Prozent höher. Am Chemiemarkt eröffneten J. G.
Far=
ben 2¾ Prozent feſter. Montanaktien waren bis zu 1¾ Prozent
höher. Mansfelder leicht gedrückt. Hier dürfte die Abwärtsbewegung
der Kupferpreiſe eine gewiſſe Rolle ſpielen. Banken bis 2½ Prozent
feſter. Bevorzugt waren noch am Kalimarkt Weſteregeln mit plus
6 Prozent. Von Lokalpapieren lagen Frankfurter Maſchinen
vernach=
läſſigt, Metallgeſellſchaft konnten dagegen 1 Prozent gewinnen. Auch
Autoaktien etwas höher. Deutſche Linoleum plus 5½ Prozent. Renten
ſtill. Deutſche Anleihen etwas feſter, Türken lagen vernachläſſigt.
Im Verlaufe blieb die Stimmung freundlich, doch ergaben ſich
in=
folge des Ordermangels geringfügige Abſchläge, die aber ſelten 1
Pro=
zent erreichten. Auch Gewinnmitnahmen führten dazu. Am
Geld=
markt war Tagesgeld mit 7½ Prozent angeſpannter. Am
Deviſen=
markt lag der Dollar ſchwächer. Das Pfund und die Mark konnten ſich
international beſſern. Mauk gegen Dollar 4,1790, gegen Pfunde
20,402. London=Kabel 4,8795, Paris 123,86, Mailand 93,19, Madrid
34,80, Holland 12,082
Die Abendbörſe verlief ziemlich geſchäftlos und war allgemein
knapp behauptet, trotz der feſteren New Yorker Eröffnung. Die
Ber=
liner Schwierigkeit in Auswirkung der Londoner Inſolvenz verſtimmte
etwas und mahnte zur Zurückhaltung. Immerhin war die
Grund=
tendenz weiterhin freundlich, da man ſowohl in London wie in
Deutſch=
land mit einer erneuten Diskontſenkung rechnet. Im einzelnen waren
die Kursunterſchiede nicht über ½—½ Prozent nach unten verändert.
Renten vollkommen ohne Umſatz. Von ausländiſchen Kunſtſeidewerten
Enka auf holländiſche Käufe 3½ Dollar befeſtigt. Deutſche
Kunſtſeide=
werte unverändert. Die Nachbörſe blieb gut gehalten.
Berlin, 15. Nov.
Die New Yorker Bundesreſerve=Bank hat geſtern nicht ganz
uner=
wartet ihre Rediskontrate erneut um ½ Prozent auf 4½ Prozent
er=
mäßigt. Dieſe Nachricht zuſammen mit den übrigen Meldungen aus
New York (feſtere Börſe und weiterer Rückgang der Börſenkredite um
ca. 700 Millionen Dollar) genügte, um den hieſigen Maukt günftig zu
beeinftuſſen. Man weiß, daß dieſe Diskonſenkung im Moment noch keine
grundlegende Aenderung am interne ionalen Geldmarkt bringen kann,
vielleicht nur als pftchologiſches Moment gewertet werden darf und
wahrſcheinlich überhaupt nur als Bremſe gegen weitere Kursrückgänge
an der New Yorker Börſe gedacht iſt. Eine 1½prozentige Zinsſpanne
zwiſchen New York und den übrigen Reſervebanken bzw. London wird
aber auf die Dauer nicht aufrecht zu erhalten ſein, ſo daß ſich nach
Anſicht der Börſe doch früher oder ſpäter eine Auswirkung dieſer
jetzigen Maßnahme bei der Entwicklung der internationalen
Geldver=
hältniſſe zeigen muß. Während London wahrſcheinlich ſchon am
näch=
ſten Donnerstag mit einer Diskontermäßigung folgen dürfte, iſt für
Berlin eine ſolche vor dem Jahresultimo wohl kaum mehr zu erwarten.
Zu Beginn der heutigen Börſe hielt ſich das Geſchäft in auffallend
be=
ſcheidenen Grenzen. Einer kleinen Kaufneigung des Publikums ſtanden
noch verſchiedentlich Verkaufsaufträge gegenüber, ſo daß ſich die hohen
vorbörslichen Taxen nicht immer behaupteten. Gegen geſtern mittag
betrugen die Gewinne bis zu 3 Prozent im Durchſchnitt und bei
Spe=
zialwerten bis zu 6 Prozent.
Der Geſchäftsverlauf der abgelaufenen Berichtswoche zeigte
kein einheitliches Bild. Einerſeits war durch die ſchwächere
Ten=
denz an Rohhäutemarkt und durch die weitere herbſtliche
Entwick=
lung der Witterung ein Anreiz zu Neukäufen gegeben,
anderer=
ſeits aber zwingt die noch vollkommen ungeklärte Lage im
Lohn=
konflikt der Schuhinduſtrie, wo es verſchiedentlich ſchon zu
Teil=
ſtreiks gekommen iſt, zu einer vorſichtigeren Beurteilung der
Ge=
ſchäftslage in der nächſten Zeit. Das Angebot iſt in einzelnen
Lederarten recht knapp geworden. Die Preiſe halten ſich im
we=
ſentlichen auf der bisherigen Höhe. Es iſt unverkennbar ein
Nach=
laſſen der Preiserhöhungsforderungen feſtzuſtellen. Im einzelnen
konnte das Bodenledergeſchäft trotz der vorerwähnten Gründe noch
als befriedigend bezeichnet werden. Vor allem der
Ledereinzel=
handel hat ſich angeſichts der vorgerückten Jahreszeit am Umſatz
von kräftigen Sohl= und Waſchlederkroupons ſtärker beteiligt,
während die Schuhinduſtrie Zurückhaltung ausübte. In feineren
Schuhoberledern waren die Umſätze beſonders in kräftigen Sorten
gut, während leichte und feinfarbige weniger gefragt waren.
Be=
vorzugt waren Boxcalf in ſchwarzen und braunen Zurichtungen,
Rindbox und kräftige Rindlackleder. Sehr geſucht ſind auch
kräf=
tige Roßchevreaux in ſchwarz. Am übrigen Ledermarkt, beſonders
am Markt für Sattler= und Riemenleder hat ſich das Geſchäft
immer noch nicht den Erwartungen gemäß entwickeln können.
Einige Nachfrage beſtand lediglich für Blanklederhälſe. Die
Geld=
eingänge ſind in dieſer Berichtswoche etwas beſſer geworden,
konnten aber nicht befriedigen.
Die B.=liuer Metallnotierungen vom 15. November ſtellten ſich für
Elektrolhtkupfer auf 170.25, Originalhüttenaluminium 190, d. Sgl. 194,
ſteinnickel 350, Antimon Regulus 64—68, Feinſilber 66.75—68.50 RM.
(137.00), November 134.00 (135.00), Dezember 135.00 (135.50). Tendenz:
lebhaft und feſter. — Für Blei: Januar 42.25 (42.75). Februar und
März 42.50 (42.75), April 42.75 (43.00), Mai 43.00 (43.25), Juni und
Juli 43.25 (43.50), Auguſt 43.25 (43.75), September undd Oktober 43.50
(43.75), November 42.00 (44.00), Dezember 42.25 (42.50). Tendenz: feſt.
— Für Zink: Januar bis März 43.50 (46 50), April 44.00 (46.50),
Mai und Juni 44.50 (47.00), Juli 48.00 (47.00), Auauſt bis Oktober
46.50 (47.00), November 42.00 (45.00). Dezember 42.50 (45.00).
Ten=
denz: ſtramm — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
Brief.
Nachdem die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung ihre Preiſe
geſtern um 1½ Prozent erhöht hat, ließ ſie heute eine Erhöhung um
2½ Prozent folgen.
Zu dem indiſchen Lokomotivauftrag teilt AEG. mit: Nachdem die
AEG. bereits Dampflokomotiven für eine indiſche Privatbahn zur
voll=
ſten Zufriedenheit des Beſtellers gebaut hat, erhielt ſie nunmehr von
einer der bedeutendſten indiſchen Bahngeſellſchaften, der Bengal and
North=Weſtern Railway, einen Auftrag auf 22 meterſpurige
Güterzugs=
lokomotiven mit Tender.
Die Porzellanfabrik C. M. Hutſchenreuter A.G, Berlin,, ſchlägt die
Verteilung einer Dividende von wieder 6½ Prozent vor.
Die J. G. Farbeninduſtrie unternimmt zurzeit zwiſchen Rheinfelden
b’s Rheinheim Salzbohrungen und hat bei 230 Metern eine
Kochſalz=
ſchicht von 17 Metern Mächtigkeit angebohrt. Für die weiteren
Ver=
ſuchsbohrungen ſeien Grundſtücke angekauft.
Am 9. Dezember findet die Wahl zum Börſenvorſtand, Abteilung
Wertpapierbörſe, ſtatt, am 11. Dezember die Wahl zum Ausſchuß der
Börſenvertreter.
Der ſchon einmal vertagte und zum 15. d. M. in Frankfurt
ange=
ſetzte Termin in der Klage der holländiſchen Inkaſſobank wegen ihrer
fällig gewordenen Forderung von 12500 Pfund gegen die Frankfurter
Allgemeine Verſicherungs=A. G., iſt wiederum, und zwar auf den 28.
No=
vember, vertagt worden.
Mit Wirkung vom 16. Nobember wird die Notiz an der
Frankfur=
ter Börſe für die Aktien der Gebrüder Fahr A.G., Pirmaſens,
ein=
geſtellt.
Die Federal Reſerve=Banken haben beſchloſſen, den Diskontſatz um
½ Prozent, d. h. von 5 aiff 4½ Prozent, herabzuſetzen.
Berliner Kursbericht
vom 15. November 1929
Deviſenmarkt
vom 15. November 1929
239,25 3. G. Farben 181.75 Rütgerswerke 7. Hellungfors 100 finn. Mk. 10.497 10.51 Schweiz 100 Fran ien 80.*7 81.13 Deutſde Ban 152.25 Gielſenf. Beraw 126.— Salzdetfurtb Kal 25.
Wien 100 Schilling. 5e.71 58.83 Spanzen 100 Peſetas 58.40 58.52 Disconto=Gei 152.25 Geſ.f.elettr. Untern. 170.—
Leonh. Tietz 161.— Prag 100 Tſch. Kr. 12.374 12.39* Danzig
100 Gulden 81.44 41.60 Tresdner Van 156.— Harpener Bergbau 134.25 Verein Glanzſtoft 156.— Budapei 100 Pengo 73.02 73.76 Kapan 1 Yen 2.038 2.042 Capag 1C6.25 Kreich Eiſen
120.— Verein. Stahlwerke 105.— Sofia 100 Leva 3.014 2.(20 Nio de Juneirr 1 Milre: 0.491 C.493 Kanſa Dampfſch. 149.25 Phil. Kolzmann 87.— Weſteregeln Alkali 205.50 Holland
100 Gulden 168.58 168.92 JZugoſlawten 00 Dinar 7.388 .902 Nordd. Lloyd 101.— Kali Aſchersleben 200.— ſAgsb.=Nrnb Maſch. 81.— Cslo 100 Kronen 111.89 12.1 Portugal 1100 Escudo 18.78 C.62 A. E. G. 166.375 Klöcnerwerke gi.
Baſalt Linz 32.50 Kopenhagen 100 Kronen 111.s3/ 112.15
Athen. 100 Drachm 5.425 7.425 Bayr. Motorenn 89.75 Köln=Neueſſ Ban. 117.75 Berl. Karlsr Ind. Stockholm 100 Kronen 112.2 112.4- Konſtantinopell 1 türf. 2 1.277 „981 J. P Bemberg 2C2.50 Ludw. Loewe 169.— Hirſch Kupfer 120.50 London 1 2.Sta 0.37 20.411 Karro
äghpt 4 20.89 27.93 Bergmann Elektt 203.— Mannesm. Röhr 97.375 Hohenlohe-Werte 89.— Buenos-Aires 1 Pap. Pe 172 1.725 Kanade 1 canad Doll. 4.091 a. 099 Berl Aaſch.=Bau 60.— (Maſch.=Bau=Untn 46.375 Lindes Eismaſch 155.— New Yort 1 Dollau 4.176 4.184
UTruguat Goldpeſo / 4.046 4.054 Cont: Gummi 142.— Nordd. Wolle
C5.— Herm. Poege 23.— Belgien 100 Belg. 58.42 58.:4 Fäland f100 eſtl Kr. S2.1S 22.37 Deutſche Cont. Gas 169.— Tberſchlef, Kofsn 97.50 Vogel Telegr. Draht 68.— Italien 100 Lire 21.86 21.80 Tallinn (Eſtl.) 00 eſtl. Kr /ur1-86 112.08 Deutſche Erdb! 98.— Crenſtein & Koppel 74.— Wanderer=Werke 49.— Paris
100 Francs 16.44 1e.48 Riga
100 Laté 80.58 80.74
Frankfurter Kursbericht vom 15. November 1929.
600 Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27 .....
6% Baden
Frei=
ſtaat v. 27 ....."
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27 ....."
8% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28 ...."
8%
v. 2
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28 .."
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
7%Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. P/=
Ab=
löſungsanl.
Otſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Otſche.
Schutzge=
bietsanleihe .. ."
80 Bad.=Bad.v.2e
60 Berlin v. 24.
8O Darmſtadt v. 26
v. 28
78 Frkſ. a. M.v.26
3% Mainz v. 26
8‟ Mannh. v. 26.
8% Nürnbergv. 26
8% Heſſ. Landesbr.
Goldpfbr.
8% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
4½% Heſſ. Lbé.
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
8% Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt.
Gold=
pfbr.
8% Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Gold
obl.
Kw
73
76
84.75
89.5
91.4
Aat
8.8
3.8
81.2:
84.7
96.15
93.5
2 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl
8½KaſſelerLandes
kredit Goldpfbr.
80 Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser, I
* Ausl. Ser I.
Dt. Komm. Samm.=
Avl. (Neubeſitz)
% Berl. Hyp.=Bk.
4½% „Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk.
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8% Mein.Hyp. Bt.
4:/, %n Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.Bk.
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Preuß
Boden=
cred.=Bank
4½% Lig.Pfh.
8‟ Preußi. Centrl.
Bodencr.=Bk.
4½% „ Lig. Pfb
8% Rhein. Hyp. Bk.
4:/% „ Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bb.=Credit ....."
80 Südb. Bob.=
Cred.=Bank. . .
8% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler Benz
von 27
8% Dt. Linol. Werkel
v. 26
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26....
%o Mainkrw. v.2
Mitteld.
Stahl=
werke v. 27
93.5
96
96
46.75
65
18.5
97
96.5
76.5
96.5
80.3
77.25
76.5
97.5
741.
97
Mß
96.5
97.5
97.25
68
92
38.5
82.5
82,Salzmann u. Co.
v. 26
72Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26
8% VoigtcHäffner
von 26 .......
J. G. Farben Bonds
v. 28.
5% Bosn. L.E.B.
v. 1914
41/.%0 Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914..
4½ Oſt. Goldrente
5‟overeinh. Rumän.
½2%
4% Türk. Admin.
*0 „ 1. Bagbad
„ Zollanl
41,% Ungarn 1913
1914
20
Goldr.
Aktien
Accum=Berlin
Adlerw. (v. Kleher).
AEG. Stamm
AndreaeNoris Zahn
Baſt Nſirnberg...."
Bergm. El. Werke
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ...
Cemen: Heidelberg
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Thade ...."
Contin. Gummiw.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. . ..
Eiſenh Berlin.
„Erdöl .."
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt . 1139
Linnleumwerk /254
Dyckerhoff u.
Wid=
mann .. . . . ."
84
78.5
90.5
104.25
33.5
14.75
n30
8.4
8.4
166.5
112
202
125
64.75
120
159
344
140
41.5
103
ſElektr. Licl tu. Kraft
Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwert.
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Fetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ..... . . 115
„ Hof ......
Geiling E Cie.....!.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr.
Unter=
nehmungen".
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Safenmühle Frkft..
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbr)”
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer... . . 112:
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie
Flie Bergb. Stammſt
Genüſſe
Junghan• Stamm
Kali Aſchersleben .
Salzdetfurth ..
„ Weſteregeln ..
Kammgarnſpinn . . /128
Karſtadt, R.
Klein, Schanzl.
Klöcknerwerke
Lahmeyer & Co..
Lech. Angsburg..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheib Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt. 1
Mainz. Akt.=Br. . . . /?
Mannesm. Röhren
169
198.75
29
213
181.9
72
69
26
1257,
65.4
47
172
163.5
104
88.25
78.75
209
126
701
325
106
125.5
275
67
Mansfeld Bergb...
MarswerfeNürnbe
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild
Motoren fb. Darmſt.
Reckarwerke Eßling.
Nicolay, Hofbr. „
Oberbedarf. . .
Otavi Minen.
Phönix Bergbau
Reiniger. Gebb.
Rh. Braunkohlen.
„ Elektr. Stamm.
Stahlwerke
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt. /104
Rütgerswerke
Sachtleben A. G. 1172
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem Glasinduſtr.
Siemens & Halskel303
Strohſtofſ. Ver..
Südd. Im mobilien
Zucker=A. G.. .1155.5
Sbenska Tändſtias
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ. .1102.5
Tucher=Brauerei.
Unterfr. Krs.=
Elek=
tr.=Verſ.
Beithwerke.
Ver. f. Chem. Ind.
Frank
Laurahütte.
Stahlwerke
Ultramarin. /138
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.
108.5
50
15.25
122.5
54.5
28
51
57
98
74.5
2770
94
114.5
151
70.5
112
96
7.5
N.25
57.75
105.25
116.5
22
Bayß & Freytag
Wegelin Rußfabr.
Werger Brauerei..
Zellſtoff. Aſchaffbg..
Memel .. . . .."
Waldho
.
Allg. Dt. Creditan;
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nt.=Bf.
Deutſche Bank...."
Eff.-u.
Wechſel=
ban ..
Distonto=Geſellſe
Dresdener Ban!
Frankf Bant
„ Hyp. Ban1.."
„ Pfdbr.=Bk.
Gotha Grundlr. B.
Mein.Hyp.=Banf
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt ..
Pfälz. Hyp.=Ban1
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbk. . . .
„ Hhp.=Ban1....
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.G. I. Vertehrsw
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge... ...
Hapag... ... ....."
Nordb. Lloyd ....
Schantung=Eiſenb
Südd Eiſenb.=Geſ
Alltanz. u. Stuttg.
Verſicherung .. . 1219
Frkft. Allg. Verſ.=C
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . . 1148
Nannh. Verſich. .
82.75
107.5
180
42
12
196.5
116
140
Nn:6
239.25
152.5
116
152.5
149.5
100
126.5
128
120.5
145
30.3
129:1,
113.5
141
139
12.5
K
101.75
112
64.75
[ ← ][ ][ → ]Seite 18
Samstag, den 16. Lovember 1929
ANASt nach der bekannten Norelle von Stefan Zweig — und
Ein Grab am Nordpol
Das allseitig anerkannte Oualitätsprogramm.
Sonnlag, 17. Hovember, vormittags, Aufang 11 15 Uhr
Einlaß 10 30 Uhr
Ende 1 Uhr
Montag, 19. Aovember, nachmittags, Anfang 3.15 Uhr
Einlaß 2.30 Uhr
Ende 5 Uhr
Je einmallge Vorführung eines der bedeulendsten UEA-Kulturfilme
Kennst Du das Land?
AAILILS
Ein deutscher UFA-Kulturfilm von antiker
Bau-
kunst, von Land, Leuten u. Meerestieren in 5 Teil.
Bearbeit.: Dr. Ulrich K. T. Schulz, Dr. W. Berndt.
Dr. Hans Gürlis.
Ein Kulturfilm von hervorragendem
wissenschaft-
lichem Werte, der mit Politik nichts zu tun hat
u. von deutschen Wissenschattl. bearbeitet wurde
Mit besonderer Musikbearbeitung für den
Film unter Mitwirkug des vollen Orchesters
In den Dolomiten
Monte Givetta 3220 m Monte Cristallo 3199 m
Monte Pelmo 3169 m.
Garda-See Riva Torbole Desenzano Gardöne
Comer-See Como Cornobbio Cadenabia Bellagio
Riviera di Levante
Bapallo Santa Margherita Vervi Genua
ROm, die eMige Stadt
Die Engelsburg, das Wahrzeichen Roms. Säule
des Kaisers Marc Aurel, gekrönt von einer Statue
des Apostels Paulus. Pallazzo Venezia, eine
mittel-
alterliche Stadtburg. Pallazo Farnese. Das
Pan-
theon, Pyramide des Gestius. Das Kloster „San
Paolo fuori le mura‟. Das Capitol Forum Tro-
Janum. Der Tilus-Bogen Trümmerfeld des
Fo-
rum Romanum. Die Basilika Kaiser Konstantins.
Das Kolosseum, erb. 70—80 n. Chr. Die Via
Appia. Die Campagne.
Am Golf von Neapel.
Pompefi
79 n. Chr. durch einen furchtbaren Vesuvausbruch
zerstört. Ausgrabungen in neuester Zeit. Villa des
tanzenden Faunes. Eine Bäckerei. Torre del Geco.
Vulkanisches Erdreich bringt köstliche Trauben.
Heapel
Die Stadt bunt bewegten Lebens und stärkster
Kontraste. Vedi Napoli, e poi mori! Stolze
Paläste und Kirchen. Santa Lucia, das
altbe-
rühmte, vielbesungene Hafenviertel.
Der Vesev
Aufstieg zum Kraterschlunde, wo mit dumpfen
Getöse der Pulsschlag der Erde Dampfmassen und
Stoßwitbel glühenden Gesteins emporschleudert.
„Jetzt spricht er: Donner ist sein Sprechen, er
spricht und alle Felsen brechen, sein Atem ist
dem Feuer gleich‟. (Goethe.)
Die Tierweltdes Heeresgrundes
W17927
Sizilien
Tindar. Campobello Selfnunt
Girgenft Hessing
Palermo Taormina
Schwefelindustrie Die berühmt. Tempel-Ruinen
f Das alte Zaubereiland des Tiberius, das
UHAT1, schroft sich auttürmt aus den Fluten. Wir
umfahren die Küste — ein winziges Felstor zeigt sich.
nur kleinsten Booten Einfahrt geetattend, und wir
erblicken Capris größte Wunder: Die blaue Grotte.
Poxzuoli. Die Solfatara
Der tanzende Sand, eine seltsame Naturerscheinung.
das einzigartiee Denkmal versunkener
POlSantiker Kultur. Die gewaltigen Ruinen
der Arena der 25 000, das Amphitheater
Die Insel Brioni.
die Stadt im Meer auf 122
Henedis Inseln, die Königin der Adria
Mit dem Festlande verbunden durch eine 3601 m
lange Eisenbahnbrücke mit 222 Bogen. Venedig ist
von 175 Kanälen durchzogen Canale Grande 3650 m
lang und durchschnittl. 75 m breit. Von 350 Brücken
ist die Rialto-Brücke die prächtigste. Herrliche
Kirchen, alte vornehme Paläste. Der Dogenpalast.
Der Campanile der Turm des Markusdomes, das
Wahrzeichen von Venedig Die Seufzerbrücke
Taubenfätterung auf dem St. Markusplatz.
Preise der Plätzer Loge 3.— Rang 2.50, Sperreitz
2.—. 1.Parkett 1.80, 2.Perkett 1.50 3.Parkett 1 20 RM.
Vorverkauf ab 11. November Verkehrshäuschen am
Schloßplatz und an der Theaterkasse.
Schäler nur Montag nachmittag halbe Preise!
Bucherstube
Alfred Bodenheimer
Beachten Sie bitte:
daß heute unsere Räume
ab 5½½ Uhr geöffnet sind
daß KURT TUCHOLSKF
am Montag, den 25. November über
„Justiz und Sittlichkeit” spricht
(18054)
Nur nocn neute:
Mein Pappi — und
Soldatenleben — das heißt lustig sein
(TV.18054 M mit Amerikas bestem Lustspieldarstellern: Glenn Tryon und Laura la Plante.
Beginn 3½, Uhr. A Auf der Bühne ab heute: Beatrice Kaye und Etlenne a Artols, das
moderne Tanzpaar von Ziegfeld’s Mildnight Folies New Vork. Beginn 3½ Uhr.
Union-Theater
Deet
Fernruf 173 Darmstadt Fernruf 173
HEUTE=
Samstag, 16. Nov.
sowie
Sonntag, 17. Mor.
und folgende Tage!
ORPHEUM
2 Operelten-Gastspiel
guie osaft
4
Operette in 3 Akten — Musik von Emmerich Kdlman
In der Titelrolle:
Rheinſtra /35
Heute Samstag Abent bvu zu
morgen Sonntag von 6½
Konztkt.
Gut bürgerlicher Mitta ſund g
tiſch zu kleinen Feiſeu
Auserwählte Diners ſd
Nächſten Mit och
Schlachtſeſt,
ORPHEUM
Märchen-Theater
Morgen
Sonnlag, fI. NoT.
nachmittags ½4 Uhr
Preise von 0.40—1.50
Erstmalig
„Schneeweißchen und Rosenrot‟
Märchenspiel in 3 Bildern v. R. Bürkner, mit den reiz.
Darstellerinnen Anni Born und Erna Volz in den Hauptr.
Vorverkauf: Verkehrsbüro und de Waal.
(18032
Großes Haus
Hessisches
Landestheater
R
L. 8
Samstag
16. November 1929
Ein Walzertraum
Operette von Oskar Strauß
Preise 1—10 Mk.
Brauerei
Heute Auc
Mefzelsung
Samitag
K 3
Zus.-Miete Xl
Kleines Haus 19.30—21.45 Uhr
Die andere Seite
Drama von R. C. Sherriff.
Preise 1.20—6 Mk.
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Jeden Samstag, von 8-3 Uhrnachts
und Sonntag, von 4 Uhr nachm.
bis 3 Uhr nachts
Tanz-1. Unterhaltungsabende
Vorzugl. Mittagstisch, prima
Würz-
burger Hofbräu, vorzügl. Weine,
18017 Kaffee und Torten.
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vom Caféhaus „Zur Oper‟, Darmstadt
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Geöffnet bis 3 Uhr nachts. Eintritt frei.
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Samstag, den 16. November,
ab 8½ Uhr abds., Fürſtenſaal. Grafenſtr.
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W Heutek
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Kapelle Aſſorry=J(ſch
Verlängerte Polize E.
Zur gold.
Samstag und St
Ab 10 Uhr friſche Bratwurſt
Ab 12 Uhr alle Schlachwplatt
Freunde u. Gönnerlade 2
ein
Roe
Herrngarten
[ ← ][ ][ → ]Samstag, den 16. November 1929
Seite 19
ummer 318
AWahlvorschläs
e
elolt
DT
di Mdr Telt.
Micht der sozialdemokratische,
Wicht der national-sozialistische,
Micht der kommunistische,
Micht der demokratische,
Micht der des Zentrums.
Micht die der Splitterparteien,
das sind die Partelen des Klassenkampfes, der
wirtschaftlichen Unvernunft, der
unerfüll-
baren Versprechungen.
das sind die Parteien des politischen Kuhhandels,
die ihre Gepflogenheiten im Landtag auch in das
Stadthaus übertragen möchten.
die die Stoßkraft des Bürgertums schwächen und
einflußlos und ohnmächtig sind, wenn die großen
Parteien ihnen nicht ihre Unterstützung gewähren.
Der denlende Wähler wählt die Partei
des
Aussleichs-
der Volksgemeinschaft.
der Vernanft,
auf deren Wahlvorschlägen, der Arbeitnehmer neben dem Arbeitgeber,
der Handwerker neben dem Beamten,
der Mieter neben dem Hausbesitzer
und alle Stände und Berufsgruppen nebeneinander stehen und mit einander zu arbeiten gewillt sind.
di die
große Parteien nätzen dem Bürgertum! Hört !
Hersprechungen der Splittergruppen!
Stadtrat
A BLaLIIe TUILBUTSt. kreisteg
Provinzialtag
Liste B
Liste 4.
Liste 5
*
Deutſcensoſtsgitt
Wahlvorſchläge der
ſind die Liſten der wahren Volksgemeinſchaft:
Der Arbeitgeber neben dem Arbeitnehmer
Der Produzent neben dem Konſumenten
Stadt und Land, alle Stände und Intereſſengruppen miteinander vereint!
W
*
Stadtrat Darmſtadt
Liſte 3
4rh, Konrad, Zimmermeiſter.
endorf, Heinrich, Oberlandesgerichtsrat.
aner, Frau Minna, geb. Henneberg.
bfleiſch, Friedrich, Oberſtudienrat.
14, Heinrich, Steuerrat.
Nder, Hugo, Dr., Juſtizrat.
eIiner, Albert, Dr., Syndikus des Einzelhandels.
9e1, Jakob, Monteur.
u5, Georg, Dr., Direktor.
RNr, Eleonore, Lehrerin i. R.
mmel, Wilhelm, Bauunternehmer.
itern, Friedrich, Dr., Rechtsanwalt.
2wig, Leonhard, Bäckermeiſter.
2I, Georg, Juſtizoberwachtmeiſter.
Ib, Heinrich, Poſtinſpektor.
Ter, Auguſt, Dr. med., Arzt.
Teider, Gottfried, Buchdruckereiprokuriſt.
Apr. Heinrich, Studienrat und Architekt, B. D. A.
Tenbecher, Eliſabeth, Telegraphenſekretärin.
* Fritz, Stadtſekretär i. R.
Eler, Karl, Monteur.
341a, Berta, Kunſtgewerblerin.
6 Johs., Oberveterinärrat.
iſe, Elſe, Hausfrau.
Ter, Karl Uhrmacher.
ff Luiſe, Rentnerin.
arf, Hermann, Kaufmann.
2r, Elſa, ohne Beruf.
Ibe, Hei
Profeſſor.
Kreistag Darmſtadt
Liſte 4
1. Ritzert, Karl, Bürgermeiſter, Darmſtadt.
2. Nungeſſer IX., Ludwig, Landwirt und Ziegeleibeſitzer,
Pfungſtadt.
3. Bender, Dr. Hugo, Juſtizrat, Darmſtadt.
4. Hoffmann, Karl, Oberforſtmeiſter, Eberſtadt.
5. Nothnagel VI., Wilhelm, Schmiedemeiſter, Griesheim.
6. Hübner, Frau Anna, geb. Kurts, Bezirksfürſorgerin,
Darmſtadt.
7. Volz I., Peter, Landwirt, Wixhauſen.
8. Breitwieſer VII., Georg, Fabrikant, Ober=Ramſtadt.
9. Jährling III., Peter, Bürgermeiſter, Nieder=Ramſtadt.
10. Geibel III., Jakob, Landwirt und Bürgermeiſter, Hahn.
11. Hartmann, Karl, Reichsbahninſpektor, Traiſa.
12. Harth, Philipp, Direktor, Darmſtadt.
13. Trautmann, Valentin, Fabrikarbeiter, Traiſa.
14. Jäger, Georg Wilhelm, Schneidermeiſter, Roßdorf.
15. Hofmann, Julius, Lehrer, Pfungſtadt.
16. Fritſch II., Karl, Landwirt, Oekonomierat, Dilshofen.
17. Bickelhaupt, Fritz, Fabrikant, Eberſtadt.
18. Kling, Adolf, Inſtallateurmeiſter, Darmſtadt.
19. Hoppſtock, Friedrich, Schreinermeiſter, Griesheim.
Provinzialtag Starkenburg
Liſte 5.
1. Altendorf, Heinrich, Oberlandesgerichtsrat, Darmſtadt.
2. Fritſch, Karl, Oekonomierat, Dilshofen.
3. Joſt, Joh. Gg., Lehrer, Offenbach a. M.
4. Schmidt, Auguſt, Fabrikarbeiter, Hofheim i. Ried.
5. Müller, Hermann, Bürgermeiſter, Rüſſelsheim a. M.
6. Enfinger, Chriſtian, Autohändler, Michelſtadt i. O.
7. Nohl, Jakob, Otto, Inſtallateurmeiſter, Darmſtadt.
8. Weber VIII., Georg, Landwirt, Groß=Umſtadt.
9. Frick, Max, Salinendirektor, Wimpfen a. N.
10. Lorey, Adam, Schreinermeiſter, Neu=Iſenburg.
11. Stetter I., Wilh., Mützenfabrikant, Pfungſtadt.
12. Küchler, Peter Ernſt, Landwirt, Dudenhofen, Kr. Offenbach.
13. Groll, Wilhelm, Oberjuſtizinſpektor, Bensheim a. d.
Berg=
ſtraße.
14. Becher, Theodor, Dr. h. c. Oberingenieur, Direktor,
Guſtavsburg.
15. Breimer, Wilh. Hch., Geſchäftsführer, Beerfelden i. Odw.
16. Lehr III., Georg Michael, Verſicherungsbeamter, Dietzenbach,
R. tdch
17. Glaeſer, Hans, Amtsgerichtsrat, Groß=Gerau.
18. Reitz, Georg Konrad, Bauinſpektor, Groß=Steinheim.
19. Kurz, Wilhelm, Elektrizitätswerksbeſitzer, Hainſtadt, Kr.
Erbach i. O.
20. Lauteſchläger, Gg., Gärtnereibeſitzer, Griesheim b.
Darmſtadt.
21. Kammerer, Julius, Schloſſermeiſter, Rüſſelshem a. M.
Seite 20
Samstag, den 16. November 1929
Numm
NOM TOeredie
Mrimste
Zaustng
Hersn=Orsitef
Drikolagen
Belbstbinder
aparte Dessins, in enorm.
Auswahl . . . 0.95, 0.50,
Steh-Umlegekragen
in modernen Formen
0.85, 0.68,
Leflr-Homden
strapazierfähige Oualität.
3.95, 2.95,
Heiße Oberhenden
mit schönen Einsätzen u.
Manschetten . 4.95, 3.95,
Popeline-Hemden
durchgemustert, in neuen
Farbstellungen 6.90, 4.95,
Meiße Jaeguard-Hemden
in hübschen durchgemust.
Dessins . . . 8.80, 6.50,
Herren Nachthemden
in solid. Kret.-Oualit. u.
mod. Austühr. 5.70, 4.30,
Herren-Nachthenden
schöne Croisé-Qual., mit
waschecht. Bes 8.00, 6.50,
A.
10=
5
Kinder-Schlupfhosen
mit warmem Innenfutter,
in schön. Faub. 1.20, 0.70,
Damen-Hemdhosen
Windelform, weiß gewebte
Oualitäten . . . . 0.68,
Knaben-Leibhosen
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Damen-Schlupfhosen
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Damen-Schlupfhosen
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Herren-Hormalhosen
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Herren-Einsatzhemden
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Damen- Strämpfe
solide Mako-Oualität., in
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Damen-Strämpfe
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Damen Strämpfe
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hübschen Farben 2.65,
Daman-Strümpfe
künstl. Waschseide platt. in
vielen mod. Farben 3.25,
Damen-Strümpfe
Wolle mit künstl. Seide, in
großen Farbsortim. 3.25,
Herren-Bocken
Kunstseide plattiert, in
modernen Dessins . 1.45,
Herren-Bocken
reine Wolle, II. Wahl,
gewebt, schöne Gual. 1.95,
Herren- Bocken
nur gute Qualitäten, in
Seidenfor, mod. Must. 1.95,
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Damen Handschuhe
Lederimitat., mit hübsch.
Stulpe . . . . . . 1.25,
Damen-Handschahe
Lederimitat., mit buntem
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Damen-Handschahe
Lederimitat., mit warmem
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Damen-Handschahe
Nappa-Leder, II. Wahl. in
hübschen Ausführungen
Herran=Handschuhe
Trikot, innen gerauht
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Herran- Handschahe
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Herren Handschuhe
Krimmer mit Leder, in
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Herren-Handschuhe
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