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z z0 November 2.48 Reichsmark und 22 Pfennig
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Mergenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 310
192. Jahrgang
Freitag, den 8. November 1929.
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ede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fälli jeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und
Darm=
fädier und Nationalbank
Man biogtiiiint vei kiemelung kardien.
Begierung Tardieu gibt der franzöſiſchen Kammer ihre Privilegien zurück. — Der Blick in die Zukunft:
Durch Mißkrauen zur Unſicherheik. — Der Feſtungsgürkel gegen Deukſchland wird enger gezogen.
Außenpolikiſche Zugeſtändniſſe an die Maginoks und Marins.
Rechtskurs in Frankreich.
Tardieu macht ſich die Theſe Maginoks zu eigen.
EP. Paris, 7. November.
Als Miniſterpräſident Tardieu heute die Kammertribüne
ſtieg, um ſeine Regierungserklärung zu verleſen, herrſchte im
mſe eine Atmoſphäre höchſter Spannung. Die Abgeordneten
ien vollzählig erſchienen. Die ganze 28 Mann ſtarke
Regie=
ng außer dem Juſtizminiſter Lucien Hubert, der im Senat zu
ſicher Zeit die Regierungserklärung abgab, befand ſich auf ihren
inken. Die Publikums= ſowie die Preſſetvibünen waren zum
echen voll. Vor der Kammer ſtanden die Neugierigen Schlange
d hofften vergebens, Einlaß zu finden.
Einleitend erklärte Tardieu, die Regierung werde
m Parlament ſeine wichtigſten Privilegien,
mlich das Recht zur Diskuſſion, zur Kontrolle,
r Beſtimmung und zur Beſchlußfaſſung
zu=
ckgeben. In den letzten zehn Jahren ſeien die
Hauptpro=
me, die der Krieg hinterlaſſen habe, gelöſt worden: der
Wieder=
fbau der zerſtörten Gebiete, die Wiederherſtellung des
Gleich=
wichts im Budget, die Sanierung des Schatzamtes die
Konſo=
ierung der kurzfriſtigen Schulden, die Orgamiſierung der
nortiſation, die Stabiliſierung der Währung und die Regelung
räußeren Schuld. Die Regierung beabſichtige nicht, in die
Ver=
ngenheit zurückzublicken, ſondern ſich der Zukunft zuzuwenden.
9 der Liquidierung müſſe man an den Aufbau herangehen.
P Außenpolikik Tardieus=Briands. — Der Schakken
Poincarés.
Zunächſt handle es ſich auf internationalem Gebiet
rum, die Regelung ernſter Probleme zu vollenden,
ren Löſung durch frühere Akte der Regierungen und die
ederholten Abſtimmnungen des Parlaments beſtimmt würden
d die bereits durch Etappen gekennzeichnet ſeien, auf die man
ht zurückzukommen brauche. Die Regierung werde ſich darüber
der Debatte, die durch die Interpellationen eröffnet werde,
khaltlos ausſprechen. In der Regierungserklärung genüge
die Leitſätze herauszuſtellen, die den Bemühungen zur
Or=
niſation des Weltfriedens und der äußeren Sicherheit die
Rich=
ng güben. Zunächſt ſolle in keiner Form irgend etwas binden=
3 abgeſchloſſen werden, wodurch der freien Prüfung und der
„veränen Ratifizierung durch die Kammer Eintrag getan
wer=
könnte. Ferner werde dem Parlament nichts vorgelegt
wer=
n, was in irgendeiner Weiſe die Garantien der materiellen
d morgliſchen Unabhängigkeit Frankreichs beeinträchtigen
inte.
Unter dieſen Vorbehalten werde jedoch die Regierung kein
kommen ablehnen, durch das die Hinterlaſſenſchaft der
Ver=
ngenheit erleichtert, die Grundlagen des Friedens in der Welt
rſtärkt und das Vertrauen entwickelt werden könnten.
Auf der Haager Konferenz ſei von den franzöſiſchen
Unter=
ndlern kein Vertragsentwurf gebilligt worden, der auch nur im
eingſten mit dieſen Grundſätzen im Widerſpruch ſtehe. Ob es
um den Yvungplan handele, der tatſächlich mit der vom
Par=
nent im Juli gebilligten Schuldenregelung verbunden ſei, um
Räumung der dritten Rheinlandzone, die abhängig gemacht
rde von der Verwirklichung aller zur Inkraftſetzung des
ſungplanes erforderlichen Maßnahmen, um das
Wirtſchafts=
zime des Saargebietes, wo es ſich, ohne an die politiſchen
ichte der Bevölkerung zu rühren, darum handele, die
Möglich=
t einer für die vertragſchließenden Partner dauernd
vorteil=
ſſten Tansaktion zu prüfen: die drei angeführten Regeln
wür=
ſt weiterhin die Außenpolitik Frankreichs inſpirieren.
2a5 Defenſivprogramm: Räſtangen zu Waſſer
und zu Lande.
Um an dieſen Verhandlungen mit der geiſtigen Freiheit
teil=
nehmen, die die Sicherheit ſchaffe, werde die Regierung aktiv
e Defenſivorganiſation der franzöſiſchen
renzen fortſetzen. Sie werde nicht weniger ſorgfältig
er die Freiheit der Verbindungen zwiſchen Frankreich und
ſei=
n Kolonialreich wachen. Nur die ſtarken und ruhigen Völker
inten nützlich für den Frieden arbeiten. In dieſem Geiſte
Ide die Regierung treu der Haltung, die alle ihre
Vorgänge=
nen in der Abrüſtung zu Waſſer und zu Lande in Genf
ein=
kommen hätten, im nächſten Jahre an der Londoner Konferenz
Inehmen. Es ſei überflüſſig, hinzuzufügen, daß die Regierung
dem Wunſche, ſich allen Völkern anzunähern, weiterhin in
er Freundſchaft denjenigen einen bevorzugten Platz
ein=
zen werde, die Frankreichs Verbündete geweſen ſeien und
wie Frankreich ſelbſt im Einverſtändnis mit dem
Völker=
nd ſich um die Feſtigung des Friedens der Menſchheit be=
iht hätten.
n Aroßzügiges Sinanz= und Wirkſchaftsprogramm.
Die Reichsregierung geht dann zum
wirtſchafts=
litiſchen Programm des Kabinetts über.
Glück=
ſerweiſe ſtänden für die wirtſchaftliche Ausrüſtung der Nation
Reſerven des Schatzamtes zur Verfügung, ſo daß man an
Loſung der ſchon allzulange aufgeſchobenen Probleme nun=
Mr herangehen könne. Das Hauptaugenmerk der Regierung
deren Entwicklung ein Kredit von 1750
Mil=
lionen Franken ausgeworfen ſei. 1450
Mil=
lionen Franken würden ferner für das
Raſſenpro=
blem, das ein ſoziales und moraliſches Problem darſtellt, zur
Verfügung ſtehen. Induſtrie und Handel, die ſeit dem
Kriege ſchwere Prüfungen durchgemacht hätten, müßten
ge=
fördert werden, wozu 1797 Millionen Franken
nialbeſitzes beabſichtige die Regierung, die bereits von ihrer zigen ſollte.
Vorgängerin geplante Anleihe von drei Milliarden Franken auf
3,6 Milliarden Franken zu erhöhen. — Ausführlich
äußert ſich die Regierung zur Steuerpolitik. Sie kündigt weitere
Steuerermäßigungen an, ſo daß die Entlaſtung der
Steuerzahler insgeſamt auf 2339 Millionen anſteige.
Außerdem ſei beabſichtigt, zunächſt im Jahre 1930 nur neun
Zehntel der Steuern einzuziehen und den Finanzminiſter zu
er=
mächtigen, im letzten Steuervierteljahr das letzte Zehntel den
Steuerzahlern zu erlaſſen.
Zum Schluß kündigte die Regierung weitere Maßnahmen
an, die ſie jedoch nicht in ihr Programm aufgenommen habe, da
ſie zunächſt das bereits dargelegte ſoziale, wirtſchaftliche, fiskale
und außenpolitiſch= Programm durchführen wolle. Das wichtigſte
ſei, daß das Budget noch vor Ende des Jahres angenommen
werde.
menfaſſung all dieſer Punkte.
Die Ausführungen Tardieus, insbeſondere ſoweit ſie das
Finanzprogramm der Regierung betrafen, wurden auf der
Rech=
ten wiederholt von Beifall unterbrochen, der ſich allmählich bis
zur radikalen Linben ausdehnte. Die Linke dagegen bewahrte
eiſiges Schweigen, ſoweit ſie nicht den Miniſterpräſidenten mit
ironiſchen Zurufen unterbrach.
Tardieu beant agt nach Schluß ſeiner Rede, die
Interpel=
lationen über die allgemeine Regierungspolitik ſofort zu beraten,
den Interpellatio en über die Landwirtſchaftspolitik eine
halb=
tägige Sitzung der Kammer zu reſervieren und die anderen
In=
terpellationen zurückzuſtellen.
Darenne für Kammerauflöſung und Neuwahlen.
Der erſte Interpellationsredner, der frühere Sozialiſt und
jetzige Linksungbhängige Varenne, bezeichnete die
Regie=
rungserklärung als ein reines Wahlprogramm. Er kritiſierte die
Zuſammenſetzung des Kabinetts, in dem Männer mit
grundver=
ſchiedenen Meinungen zuſammengefaßt ſeien, und prophezeite
dem Miniſterpräſidenten, daß Teile ſeiner eigenen Mehrheit ſich
gegen ihn wenden würden. Die Linke ſei bereit, gegen
pellieren. Er richtete darauf an den
Miniſterprä=
ſidenten die Frage, ob er ſich auf
außenpoliti=
ſchem Gebiet die Theſe Briands oder diejenige
Maginots zu eigen mache, worauf Tardieu
ant=
wortete, dieſe Politik ſei die gleiche.
Franklin=Bouillon benuhk einen Vorſtoß gegen die
Regierung zu Ausfällen gegen Deutſchland.
Der Abgeordnete Franklin=Bouillon unternahm einen ſchar= rung ſeiner außenpolitiſchen Pläne günſtig ſein wird.
fen Vorſtoß gegen die Regierung und insbeſondere gegen
Außen=
miniſter Briand. Zu dieſem Zwecke ſuchte er Deutſchland als
revanchelüſtern und kriegsluſtig hinzuſtellen. Für den Redner
haben ſämtliche Verkehrsmittel im Rheinland, Straßen,
Eiſen=
militäriſchen Vorbereitungen treffe Deutſchland an der Oſtarenze, ſcheinen darauf weniger Gewicht zu legen.
wo es jeden Augenblick gegen Polen losſchlagen könne.
Frank=
lands getan, und vor allem habe der franzöſiſche Kommiſſar bei meine Wirtſchaftskriſe und die ſteigende Arbeitsloſigkeit in
Eng=
der Reichsbahn ſich niemals um die Verwendung der Ausgaben
gekümmert. Jetzt habe Frankreich die Pflicht, ſich zur Wehr zu
den, bis die Zerſtörung der Anlagen im Rheinland, die zur
Vorbereitung der Mobiliſierung dienen, in genügender Weiſe
durchgeführt ſei. Die Verhandlungen über das Saargebiet
dürften nicht beginnen, bevor nicht der Youngplan angenommen
ſei, und Deutſchland ſeinen guten Willen bewieſen habe, den
Plan auch wirklich auszuführen. — Franklin=Bouillon kritiſierte die Außenpolitik, ſowohl was die Seeabrüſtungskonferenz, als
geſtandene Maß zu rüſten. Zum Schluß zitierte der Redner
Stel=
v. Seeckt, der nach ſeiner Anſicht die Außenpolitik Deutſchlands
inſpiriere, um zu beweiſen, daß das einzige Ziel der deutſchen
lands ſei.
Die Rede Franklin=Bouillons wurde auf
der Rechten und von einem großen Teil der Mitte;
mit begeiſtertem Beifall aufgenommen, wäh= in einer Sackgaſſe befindet und die Kriſe doch nicht ewig dauern
rend die Linke lärmend ihre Mißbilligung aus= kann.
drückte. Briand gab von ſeinem Platz aus wiederholt durch
Geſten zu erkennen, daß er die vom Redner gemachten Angaben
für unrichtig oder übertrieben halte. Die Sitzung wurde dann nichts grundlegend Neues erwartet werden. Die Kriſe wurde
unterbrochen. (Siehe auch Seite 2.)
*
Berkagke Auseinanderſekzung.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 6. November.
Die Kriſe in Frankreich hat zu einer Rechtsregierung geführt.
Bis es ſo weit kam, wvar der Kreis geſchloſſen. Man hat bei den
Sozialiſten angefangen, und von Paul Boncour über alle
Schat=
tierungen der bürgerlichen Linken ſchließlich nach rechts den Weg
gefunden. Viele Möglichkeiten wurden erwogen und manche auch
verſucht; die gemäßigten Kombinationen konnten aber zu keinem
richte ſich auf die franzöſiſche Landwirtſchaft, für Erfolg führen. Die Linke hat vollkommen verſagt. Daran iſt ſie
ſelbſt ſchuld. Aber ſie hat den mildernden Umſtand für ſich, daß
alle Verſuche, eine Linksregierung oder eine gemäßigtere
Regie=
rung zu bilden, ſehr ungeſchickt und naiv unternommen wurden
und auf ſehr geſchickte und ſchlaue Intrigen geſtoßen ſind.
Nichts=
deſtoweniger iſt die Uneinigkeit und das Verſagen der
franzöſi=
ſchen Linken und in erſter Linie die negative Haltung der
fran=
vorgeſehen ſeien. Zur Entwicklung des Kolo= zöſiſchen Sozialiſten eine Lektion, die man mancherorts beher=
Die Regierung Tardieu iſt ein Notbehelf — nichts weiter.
Die Kriſe brach aus, um einer Linksregierung Platz zu machen.
Denn man war mit der Union nationale und mit der
Außen=
politik Briands unzufrieden. Und es blieb nach vielen Irrungen
und Wirrungen kein anderer Ausweg, als eine Regierung der
Union nationale mit weſentlich dunklerer Färbung und mit
Briand zu bilden. Dieſelben Sorgen um die Mehrheit bleiben,
nur noch in verſchärfterer Auflage. Denn Painlevé befindet ſich
nicht mehr im Kriegsminiſterium. Er wurde durch den ſcharf
rechts orientierten Maginot erſetzt und, was die rechtsſtehende
Gruppe Louis Marin betrifft, ſo herrſcht dieſelbe Unſicherheit.
Wie in der früheren, ſo iſt auch in dieſer Regierung die Gruppe
Marin bertreten. Aber das hat wenig zu ſagen. Marin hat die
Briandregierung ſtürzen helfen, und es kann ſein, daß er in den
nächſten Tagen auch die Regierung Tardieus ſtürzen hilft.
Die Erklärung endet mit einer kurz wiederholten Zuſam= Man hat aber in Frankreich ſchon eine gewaltige Angſt vor
Kriſen bekommen. Und die Preſſe, die faſt ausnahmslos die
Union nationale in irgendeiner Form wünſcht, betont, daß eine
nochmalige Kriſe keinen anderen Ausweg ließe, als die
Auf=
löſung der Kammer. Darüber kann man allerdings
verſchie=
dener Meinung ſein; denn die Auflöſung der Kammer iſt in
Frankreich keine einfache, leicht durchführbare Angelegenheit, und
alle Kombinationen wurden während der letzten Kriſe nicht
er=
ſchöpft. Eine gewiſſe Kriſenmüdigkeit läßt ſich aber nicht
abſtrei=
ten, und dieſe Müdigkeit iſt die beſte Stütze der Regierung
Tar=
dieus. Das kommt auch in dem Bilde zum Ausdruck, das die
Freunde der Regierung von der Mehrheit machen. Etwa zwanzig
Stimmen, bei Stimmenthaltungen und günſtigen perſönlichen
Konſtellationen, nicht mehr. Die alte Mehrheit Poincarés alſo,
gealterer zwar, aber bis auf einige Seitenſprünge doch im großen
Der Kampf um die franzöſiſche Außenpolitik. und ganzen ein getreues Abbild Poincareſcher Mehrheiten.
Zu einer ſolchen Mehrheit denkt man ſich eigentlich einen
Staatsmann von anderen Qualitäten als Tardieu. Aber Tardieu
iſt keineswegs der gefährliche Reaktionär, als den ihn ſeine
Gegner und Feinde hinſtellen. Er iſt ein durchaus aktiver Mann,
der keine Hinderniſſe und keine Kämpfe ſcheut, kein Anhänger des
Lavierens und der Paſſivität. Er iſt ein Feind der veralteten
franzöſiſchen Parteirahmen; am liebſten würde er ſie alle
zer=
ſchlagen. In der Adminiſtration iſt er auf Reformen bedacht,
und ein durch und durch modern denkender Politiker, was in
eine reaktionäre Mehrheit an das Land zu ap= der franzöſiſchen Politik eine Seltenheit iſt. Faſt möchte, man
meinen, daß ſein Aufenthalt in Amerika nicht ohne Wirkung auf
ihn blieb. Im Gegenſatz zu Poincaré und Briand, für deren
Nachfolger er ſich auf allen Gebieten hält, iſt er auf Reformen
bedacht auf Reformen, die eine ſtarke Mehrheit benötigen. Sein
ſcharfes Auftreten gegen die Kommuniſten würde auch beſſer zu
einer feſten Regierung paſſen, und wenn man ſeine Laufbahn
unterſucht, ſo ſcheint es ausgeſchloſſen, daß er ſich für die
Außen=
politik ganz desintereſſiert und alles Briand überläßt. Briand hat
aber nicht wenig zur Bildung der Regierung Tardieus
beigetra=
gen, was darauf ſchließen läßt, daß dieſe auch für die Durchfüh=
Wie ſehr das Kabinett Briand über ſeine Außenpolitik
ge=
ſtürzt wurde, das erſehen wir daraus, daß jetzt die Oppoſition ſich
weitaus am ſtärkſten auf dem Gebiete der Außenpolitik regt.
bahnen, Autobuslinien, Automobilſtraßen, Brücken uſw. keinen „Die Zuſammenarbeit mit dem demokratiſchen England” gehört
wirtſchaftlichen, ſondern lediglich ſtrategiſchen Wert. Die gleichen zu dem Reimſer Programm der Radikalen. Die Sozialiſten
Man ſpricht hier neuerdings in den rechtsſtehenden Kreiſen
reich habe nichts gegen dieſe kriegeriſchen Maßnahmen Deutſch= viel von dem Verſagen der Regierung Macdonalds. Die
allge=
land ſoll die Lage der engliſchen Arbeiterregierung ſehr
er=
ſchweren und die Popularität der Arbeiterregierung gefährden.
ſetzen. Die Rheinlandräumung dürfe nicht eher zugeſtanden wer= Immerhin ſcheint die engliſche Linke im ſchlimmſten Falle erſt
in der Regierung zu verſagen, während die franzöſiſche Linke
ſchon bei der Regierungsbildung verſagt hat.
Maginot im Kriegsminiſterium und Tardieu als
Miniſter=
präſident ſollen dafür ſorgen, daß die Rechte ſich in bezug auf
weiterhin das deutſche Militärbudget. Die darin vorgeſehenen auch was die Verhandlungen mit Deutſchland betrifft, etwas be=
Ausgaben reichten aus, um über das im Verſailler Vertrag zu= rühigt. Die Lage iſt aber ſo, daß die franzöſiſche Rechte ſich
unmöglich beruhigen kann. Sie propagiert in ihren Zeitungen
len aus einem Buch des ehemaligen Chefs der Heeresleitung eine Außenkolitik, welche überhaupt nicht durchzuführen iſt, da
ſie von falſchen Vorausſetzungen ausgeht. Eine ſehr weſentliche
Aenderung iſt alſo nicht zu erwarten, und es wäre auch falſch,
Regierung die Wiederherſtellung der Militärmacht Deutſch= die Rechte in dieſem Punkte beruhigen zu wollen. Die
Oppo=
ſition hat zwei Kampfparolen, die eine iſt die Außenpolitik, die
andere iſt das Budget. Beide ſind gleich gefährlich. Und die
Re=
gierung kann ſich nur darauf ſtützen, daß man ſich innenpolitiſch
Unter ſolchen Umſtänden kann alſo, trotz der energiſchen
Per=
ſönlichkeit Tardieus, in der Außenpolitik und in der Finanzpolitik
nicht gelöſt, man hat nur die Auseinanderſetzung vertagt.
Seite 2
Freitag, den 8. November 1929
Nummer :
Das Programm der Regierung Tardien.
Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Froſſard überſchüttete das
neue Kabinett, das er als die „größte” Regierung Frankreichs
bezeichnete, weil ſie 28 Köpfe zählt, mit ſarkaſtiſchem Spott.
Tar=
dieu habe ein Linksminiſterium bilden wollen, habe aber
ledig=
lich eine Rechtsregierung zuſtande gebracht. Für die Linke ſei die
Tatſache, daß zahlreiche Reaktionäre in der neuen Regierung
ſeien, in inner= und außenpolitiſcher Hinſicht höchſt beunruhigend.
Insbeſondere richte er an den Außenminiſter Briand die Frage,
ob er die Politik von Locarno oder die von Bar=le=Duc, alſo die
Maginots, der mit ſeiner dortigen Rede den Sturz der
vorher=
gehenden Regierung verurſacht habe, betreiben wolle. Er
ver=
lange Aufklärung darüber, ob es Briand gelungen ſei, Maginot
und Marin zu ſeiner Politik zu bekehren, und ob auch Tardieu
ſelbſt gegen dieſe Politik, die er früher als die des „verrückten
Hundes” bezeichnet habe, keinen Widerſpruch mehr erhebe. — Von
ſeinem Platze aus antwortete Marin, Briand habe vor der
Haa=
ger Konferenz ausdrücklich erklärt, er werde die Mobiliſierung
der deutſchen Schuld mit nach Hauſe bringen; alſo beſtehe kein
Gegenſatz zwiſchen den Auffaſſungen des Außenminiſters und
Maginots. — Froſſard ſchloß unter lebhaftem Beifall der Linken
ſeine Rede mit einer energiſchen Kampfanſage gegen die
reak=
tionäre Regierung, die allein durch ihre Exiſtenz dafür ſorge, daß
die Linke ihre Einigkeit wiederfinde.
Der nächſte Redner, der Kommuniſt Cachin, ſprach unter
Hin=
weis auf zweifelhafte Kolonialgeſchäfte Tardieus und unter
Be=
rufung auf verächtliche Aeußerungen Poincarés dem
Miniſter=
präſidenten die moraliſche Qualität ab, um gegen ehrenhafte
Arbeiter mit Unterdrückungsmaßnahmen vorzugehen.
Darauf wurde die Sitzung auf morgen nachmittag 3 Uhr
vertagt. In der Diplomatenloge wohnte der deutſche Botſchafter
v. Hoeſch den ganzen Nachmittag über den Verhandlungen bei.
Die Enkſcheidung liegt bei Briand.
Die Regierung Tardieu, die ſich am Donnerstag in einer mit
höchſter Elektrizität geladenen Atmoſphäre unter den Augen von
Hunderten von Zuſchauern und Journaliſten aller Länder
vor=
ſtellte, iſt aus dieſem erſten Kontakt ziemlich unbeſchädigt — nach
Anſicht eines großen Teiles der Oeffentlichkeit ſogar geſtärkt—
hervorgegangen. Sie hat es nicht zuletzt ihrer
Regierungs=
erklärung zu verdanken, die ſich beſonders in bezug auf die
wich=
tige Frage der Außenpolitik, um die ſich der ganze Kampf dreht,
nach vielen Seiten hin biegen läßt und allen möglichen
Inter=
pretationen Tür und Tor öffnet.
Ueber die materiellen und möraliſchen Garantien, die Herr
Tardieu von Deutſchland verlangt, wird ſein jetziger
Außenmini=
ſter Briand nähere Aufklärungen geben müſſen. Er wird vor
allem zu ſagen haben — und damit auf die Frage der ganzen
franzöſiſchen Linken antworten müſſen — welche Politik er in
dieſem Kabinett zu verfolgen gedenkt: ſeine eigene Locarnopoiltik
oder die Maginots. Er wird damit auch ſeinem Chef, Herrn
Tardieu, klar zu verſtehen geben müſſen, ob die von ihm und von
Maginot verfolgte außenpolitiſche Richtung wirklich ein und
dieſelbe iſt, wie Tardieu in einem Zwiſchenruf behauptet hat.
Briand hat während der Rede Franclin=Bouillons, die den
weit=
aus größten Eindruck aus der Fülle der Interpellationsreden
hinterließ und die allein der Regierung einen harten Schlag zu
verſetzen vermochte, manchmal unwillig mit dem Kopf geſchüttelt
als wollte er damit kennzeichnen, daß er mit den Erklärungen
nicht einverſtanden ſei. Welchen Eindruck wird jedoch der
Außen=
miniſter Briand empfangen haben, als zum Schluß der
Erklärun=
gen Franclin=Bouillons dieſem ein Beifallsorkan zuteil wurbe.
wie ihn die Kammer ſelten erlebte und baß dieſer Beifallsorkan
ausgerechnet ausging von der Seite der Kammer, die in ihrer
großen Mehrheit der heutigen Regierung Tardieu Treue
ge=
ſchworen und ſie ermöglicht hat? Hier zeigt ſich wieder die
ganze paradoxe Lage, in der ſich die franzöſiſche Kammer ſeit
Jahr und Tag befindet, und die in ihrer ganzen Schärfe an dem
Dage zum Ausdruck kam, an dem Poincaré in ſeiner
unbeſchränk=
ten Autorität nicht mehr das Stagtsſchiff lenkte. Außenminiſter
Briand wird alſo morgen manche Erklärungen abzugeben haben,
und vno ihm allein wird es abhängen, ob die Regierung eine
Mehrheit behalten wird oder nicht.
Die Tagespreſſe als Erlebnis.
Die „Literariſche Welt” veröffentlicht unter dieſer Ueberſchrift
die Antworten auf eine Umfrage, die ſie bei einer Anzahl
deut=
ſcher Dichter, namentlich Erzähler gehalten hat, um ſo
experimen=
tell den Wert der Tageszeitung feſtzuſtellen. Die Veranſtalter
gingen dabei von dem Gedanken aus, daß zwar die Nützlichkeit
und Notwendigkeit der politiſchen Information außer Frage
ſtehe, daß aber darüber hinaus die koloſſale Aufmachung heutiger
Zeitungen nur gerechtfertigt ſei, wenn ſie ihren Leſern einen
Erlebniswert vermittle. Natürlich ſind die
Verſuchs=
bedingungen einſeitig, da die Probe nur an Menſchen gemacht
wurde, denen Leſen und Schreiben im Mittelpunkt ihres Lebens
ſtehen; andererſeits kann man mit Recht darauf hinweifen, daß
der Dichter durch Feinfühligkeit und Eindrucksfähigkeit beſonders
geeignet iſt, die Zeitgenoſſen und Zeitungsleſer zu vertreten.
Das Ergebnis iſt, wenn man das Fazit aus den
vorliegen=
den, natürlich von einander oft recht verſchiedenen Aeußerungen
zieht, poſitiv. Es lohnt ſich, dies feſtzuſtellen und des näheren zit
betrachten. Einmal nämlich gehört es zum regelmäßigen
Ver=
halten des Zeitungsleſers, über jede wirkliche oder vermeintliche
Schtväche ſeiner Zeitung ſehr ungehalten zu ſein, desſelben Leſers,
der täglich ſeine Zeitung verlangt und ihrer Lektüre oft einen
beträchtlichen Teil ſeiner freien Zeit widmet. Ein Zeichen, daß
er ſich davon doch etwas Poſitives verſpricht. Worin nun aber
das Poſitive zu ſehen iſt und welchen wirtlichen Gewinn, man
aus der verwirrenden Fülle des Zeitungsmaterials zieht, das
iſt auch bei einigem Nachdenken gar nicht ſo leicht zu ermitteln,
ſo daß es intereſſant und lehrreich iſt, hierüber einmal die
Mei=
nungen anderer Menſchen zu hören. Endlich können dieſe
Mei=
nungen einen gewiſſen Hinweis enthalten, wie man Zeitungen
mit Gewinn leſen kann.
Wir wollen mit den negativen Urteilen beginnen. Ziemlich
übeneinſtimmend ſchreiben Alfred Mombert Guido
Kolbenheher, Herbert Eulenberg und Frank
Thieß;, daß ſie niemals durch Zeitungsmitteilungen künſtleriſch
angeregt oder beeinflußt worden ſeien. Bei Mombert, dem
Dichter zeitloſer, ewiger Themen, bei dem Romantiker
Eulen=
berg und Kolbenheher, der ſeinen Stoff vorwiegend in der
Ver=
gangenheit findet (Parazelſus=Trilogie) nimmt das nicht wunder.
Die Welt, in der dieſe Dichter innerlich leben, liegt über oder
außerhalb des Tages. Davon abgeſehen nennt Mombert die
Tagespreſſe das Inſtrument, das einem die Mit=Welt, die Mit=
Zeit ſchnell und umfaſſend vorführt, und Eulenberg geſteht, zu
ſeifiem Bedauern immer wenig Muße zur Zeitungslektüre
gefun=
den zu haben. Eine beachtliche Mahnung fügt der ſicher
unvor=
eingenoiſiniene Kolbenheyer ſeiner Autwort bei, indem er
feſt=
ſtellt, daß der literariſche und kulturelle Teil der Tageszeitungen
heute zu ſehr vom parteibolitiſchen Standpunkt beherrſcht werde
In einer gemeinſamen Konferenz der Rektoren
fämt=
licher Wiener Hochſchulen und der Univerſität wurde
beſchlofſen, alle Hochſchulen wegen der fortgeſetzten
Stu=
dentenunruhen bis auf weiteres zu fchließen.
Zum engliſchen Botſchafter in Moskau foll nach
In=
formationen des diplomatiſchen Korreſpondenten des „Daily Telegraph”
Sir Robert Hodgſon vom Premierminiſter Macdonald
aus=
erſehen worden ſein. — Hodgfon war bis zum Abbruch der
diplo=
matiſchen Beziehungen zwiſchen England und Rußland im Jahre 1924
Geſchäftsträger in Moskau. Er wurde im vergangenen Jahre zum
eng=
liſchen Gefandten und Generalkonſul für Albanien ernannt.
Der amerikaniſche Staatsſekretär Stimſon erklärte, der Beſchluß
der engliſchen Regierung, die diplomatiſchen Beziehungen mit
Sowjet=
rußland wieder aufzunehmen, könne die Haltung der Ver
cinigten Staaten gegenüber der Moskauer Regie
uung nicht im geringſten beeinfluſſen.
Zſiſchen dem amerikaniſchen Präſidenten Hoover, dem
Staatsſekretär Stimſon und dem General Dawes fanden
neue Beſprechungen über die bevorſtehende
Flot=
tenabrüſtungskonferenz ſtatt.
Zahlreiche Verhaftungen von chineſiſchen
Kom=
muniſten ſind in Charbin während der letzten Tage
vorgenom=
men worden. Es handelt ſich bei dieſen Verhaftungen um eine
Vorſichts=
maßnahme der Behörden, die befürchten, daß der Jahrestag der
ruſſi=
ſchen Revolution den kommuniſtiſchen Elementen Anlaß zu
Gewalt=
akten bieten könnte.
Die gegenwärtige Lage in der Provinz Honan, wo nacl
übereinſtimmenden Meldungen Kämpfe zwiſchen
Regierungs=
truppen und den Kuomintſchun im Gange ſein ſollen, iſt
infolge der äußerſt ſtreng durchgeführten Zenſur der Nankingregierung
völlig unklar.
* Koblenz, 7. November. (Priv.=Tel.)
Dem Sozialdemokratiſchen Preſſedienſt iſt zu Ohren
gekom=
men, daß für einige franzöſiſche Truppenteile in Mainz und
Kreuznach Abmarſchbefehle ausgeſtellt waren, aber nicht
durch=
geführt worden ſind. Das iſt richtig. Aus Mainz ſollte eine
Tankkompagnie und aus Kreuznach ſollte ein Jägerbataillon
ab=
rücken. Dazu iſt es nicht gekommen. Der Vorwärts” verſucht
in einem Kommentar an dieſe Notiz, der ſich auf Aeußerungen
des Pariſer „Populaire” ſtützte, den Anſchein zu erwecken, als ob
es ſich hier um abgeſtoppte Räumungsmaßnahmen handelt, und
als ob das Verbleiben der Regimenter mit innerpolitiſchen
Vor=
gängen in Deutſchland in Zuſammenhang zu bringen ſei.
Da=
von kann natürlich keine Rede ſein. Mainz und Kreuznach
lie=
gen in der 3. Zone, und die Franzoſen haben mit der Räumung
bis zum 30. Juni nächſten Jahres völlig freie Hand. Sie haben
nach der Haager Konferenz Truppen auch aus der 3. Zone
her=
ausgezogen und haben auch Umgruppierungen vorgenommen.
Kein Menſch bei uns weiß bis jetzt, aus welchem Grunde der
Abmarſch der Tankkompagnie aus Mainz und des
Jägerbatail=
lons aus Kreuznach unterblieb. Ebenſo iſt es noch unbekannt,
ob ſie das beſetzte Gebiet überhaupt verlaſſen oder ob ſie nur
ihren Garniſonsort innerhalb der 3. Zone wechſeln ſolltem. Mit
dem Volksbegehren aber hat dieſer Vorgang nichts zu tun. Wenn
man im Auslande den innenpolitiſchen Vorgängen in
Deutſch=
land eine beſondere Bedeutung beigemeſſen hätte, dann hätte
die deutſche Linkspreſſe beſtimmt nicht gezögert, entſprechende
ausländiſche Preſſeſtimmen zu veröffentlichen. Das iſt bisher
aber unterblieben, und daraus kann man wohl am beſten
ſchlie=
ßen, daß ſelbſt die Franzoſen das Volksbegehren nicht ernſt
nehmen, daß alſo dieſe Frage keine Rückwirkungen auf das
be=
ſetzte Gebiet ausgeübt haben kann.
Der franzöſiſche Kriegsminiſter Maginot hat zu der Preſſe
meldung Stellung genommen, in der von der plötzlichen
Ein=
ſtellung der Rheinlandräumung die Rede war. Er erklärt: dieſe
Nachricht iſt entſchieden zu dementieren. Sie kann ſich nicht auf
die Einſtellung der Räumung der 3. Rheinlandzone beziehen, aus
dem einfachen Grunde, weil dieſe Räumung noch nicht begonnen
hat und auch nicht in Frage kommen kann, ſolange der Young=
Plan nicht angenoninen iſt und ſolange das Parlament darüber
nicht beraten hat. Was die gemeldeten Truppenbewegungen
an=
langt, ſo iſt zu ſagen, daß ſie durch Gründe der Hygiene und
durch Umgruppierung der Einheiten verurſacht worden ſind. Was
die 2. Zoue anlangt, ſo haben, wie vereinbart, die
Militärbehör=
den es für nützlich erachtet, die Verteilung der noch
verbleiben=
den Beſatzungstruppen zu ändern.
und dadurch ſtark an Objektivität verloren habe. Bei dem
vierten in dieſer Reihe, dem Dichter Frank Thieß, iſt die Abſage
an die Zeitung nicht ohne weiteres begreiflich. Thieß hat ſelber
jahrelang an einer großen Berliner Zeitung als Redakteur
gear=
beitet, er hat nachträglich dieſe Tätigkeit als gute Schule für einen
Schriftſteller bezeichnet, man kann beſtimmte Vorzüge des
Jour=
naliſten auch heute noch in ſeinem Stil erkennen, und er behandelt
in faſt all ſeinen Romanen die heutige Zeit und ihre aktuellen
Probleme. Vielleicht kann man zur Erklärung ſeiner
ablehnen=
den Haltung annehmen, daß er in ſich ſelber genug vom
Jour=
naliſten und ſeiner Art, die Gegenwart zu erfaſſen hat und
ſo=
mehr nicht noch der Zeitung bedarf. Vielleicht auch iſt ſeine
An=
ſchauung durch ähnliches bedingt wie die Joſeph Roths
dem ja gleichfalls der Zeitungsbetrieb nicht fremd iſt, Roth
nennt die Realität, wie ſie von der Zeitung geboten wird, eine
unzuverläſſig geſiebte, mangelhaft geformte, private und deshalb
im letzten Sinn gefälſchte Realität. Nur die künſtleriſche
Dar=
ſtellung ſei objektiv und wahrheitsgemäß, ihren einzigen Wert
alſo erhalte die Zeitung durch die Mitarbeit guter Schriftſteller
Eine vollkommene Verneinung der Frage nach dem
Erlebnis=
wert, den die Zeitung vermittelt, gibt Arthur Kuhnert
aber ſeine Begründung iſt zu perſönlich, als daß man ſie als
repräfentatib für eine größere Leſerſchicht werten könnte. Nur
wer zu eigenem Erlebnis, ſchreibt Kuhnert, zu unbeweglich, zu
gehemmt und zu unlebendig ſei, könne das Starre und Tote von
Zeitungsnotizen für wertboll halten. — In dieſem Sinne iſt
jedes Wort, beſtimmt jedes geſchriebene ſtarr und tot und auch
ein Kunſtwerk nur Erſatz für wirkliches Leben. Aber wem fließt
das heute und je ſo reich und ununterbrochen zu, daß er auf die
Ergänzung durch Geſchriebenes verzichten könnte?
Zum Schluß ſei die nicht eindeutige Antwort von Oskar
A. H. Schmitz erwähnt. Sie erzählt von dem ſtarken und
an=
bauernden Eindruck, den der trägiſche Untergang eines
befreun=
deten Dichters auf ihn machte, ſo wie er ihn vor 30 Jahren in
einem neapolititaniſchen Abendblatt berichtet fand. Ein
Jahr=
zehnt ſpäter begegnete er dem Totgeglaubten in einer
Geſell=
ſchaft und erfuhr, das die Nachricht auf dem Paßſchwindel eines
flüchtigen Bankbeamiten beruhte. Etwas ironiſch ſchließt Schmitz
„Dieſes Erlebnis, das mich gewiß einmal ſtark in Atem hielt,
verdanke ich der Zeitung, und zwar ihr allein, denn ohne ihr
Vorhandenſein wäre es unmöglich entſtanden.”
Sehen wir uns nun kurz an, was für diejenigen unter den
be=
fragten Schriftſtellern, die ſich poſitiv geäußert haben, den Wert
der Tageszeitung ausmtacht, worin alſo für ſie die
Rechtfer=
tigung für die vielen taufend Stunden liegt, die man im Lauf
ſeines Lebens der Zeitungslektüre widmet. Am nächſten liegt
s, den Grund in der einfachen Stoff= und Tatſachenbereicherung
zu ſehen, die zuän auch bei flüchtigſter Lextüre täglich erfährt.
Für den Dichter iſt die Nützlichteit ſtofflicher Anregung ohne
weiteres gegeben, aber auch ber Leſer im allgemeinen braucht
EP. London, 7. Nove er.
Die Debatte über die durch die kürzlichen Erklärung Kord
Irvins in den Vordergrund gerückte Politik Englands in /Hien
wurde am Donnerstag im Unterhaus mit einigen perſ ſichen
Erklärungen Baldwins eröffnet. Dieſer rechtfertigte ſic ſarin
gegenüber den von einem Londoner Blatte aufgeſtellten
Tſaub=
tungen, daß er anfänglich den Erklärungen Irvins ſei
Zu=
ſtimmnug erteilt, dieſe aber ſpäter unter dem Druck ſeiner (
xtei=
genoſſen zurückgezogen habe. Die Unterredung, die er na
SNit=
teilung des betreffenden Blattes mit Lord Irvin gehab ſhen.
ſolle, habe niemals ſtattgefunden. Nach Abgabe dieſer Er kung
richtete Baldwin an den Miniſter für Indien die Aage
ob die Regierungserklärungen von 1917 und 1919 weiter
/Hol=
lem Umfange in Kraft blieben, oder ob mit den Erkli ngen
Irvins eine Aenderung der engliſchen Politik gegenüber dien
verbunden ſei. Weiter erſuchte Baldwin um Einzelheit ſiher
die in den Erklärungen Irvins angekündigte. Delegierte ſaff
renz und ihre Aufgaben.
Lloyd George erklärte im Verlauf der Indiendebatte, / di
beiden Oppoſitionsparteien ſich gegen die Veröffentlichun ſiuer
Regierungserklärung in bezug auf die zukünftige Indie Aäur
Englands in dieſem Augenblick ausſprechen.
In Beantortung der von Baldwin geſtellten Fra/
klärte der Miniſter für Indien, Wedgewood Benn, daß 1(Me,
gierung nicht beabſichtige, eine Aenderung ihrer bis ſgen
Indienpolitik vorzunehmen. Er gebe dieſe Erklärung a
Oly=
raten von Lord Irvins ab, der darauf hingewieſen habe, k ing
Indien im Laufe der letzten Jahre immer größere Zwe / an
der Aufrichtigkeit der engliſchen Politik Indien gegenübe
auf=
getaucht ſeien. Zum Schluſſe nahm noch der Vorſitzen /Her
Simon=Kommiſſion ſelbſt das Wort und erklärte, daß die
bw=
miſſion die Verantwortung für die Erklärungen Lord Irvi ſer
engliſchen Regierung allein überlaſſen habe. Er hoffe, da ſach
den Zwiſchenfällen der letzten Tage jeder Mann erkenne, 4 Die
Frage der Verfaſſungsänderung in Indien nicht nur äußer
dr=
pliziert, ſondern auch eine der wichtigſten Fragen der W ſſei
Auf Antrag des Premierminiſters Macdonald wurde d
B=
ſprechung dann beendet.
Der Arbeitskonflikt im engliſchen Kohlenbergl).
Infolge der Weigerung der Bergwerksbeſitzer, an de
Be=
ſprechungen über die Lohnfragen zwiſchen dem Kohlenau auß
des Kabinetts und Vertretern der Bergarbeiter teilzunehm iſt
eine unerwartete und folgenſchwere Wendung in den Bem eru
gen der Regierung zur Reorganiſierung der Kohleninduſtr
im=
getreten. — Die Grubenbeſitzer haben ſich am Mittwoch in em
Schreiben an den Handelsminiſter Graham, in dem ſie
dike=
gierungseinladung zur Teilnahme an einer gemeinſamen
im=
ferenz mit den Bergarbeitern ablehnten, offen gegen eine
§G=
ſetzung des Achtſtundenarbeitstages ausgeſprochen, die nac
m=
ſicht der Grubenbeſitzer eine unheilvolle Wirkung auf die
liſche Kohleninduſtrie haben würde. Die Bergwerksbeſitzer
den ſtets und ſtändig gegen Vorſchläge der Regierung in
Richtung ſchärfſten Wiederſtand geltend machen. Zu Ver
lungen über Lohnfragen könne ſich die Vereinigung der
werksbeſitzer gleichfalls nicht bereitfinden, da dies eine
legenheit der einzelnen Diſtriktsorganiſationen ſei.
Angeſichts dieſer neuen Entwicklung fand noch am Mit
abend eine faft zwei Stunden dauernde Sitzung des Kab
ſtatt, an die ſich eine längere Konferenz zwiſchen Handelsm=
Graham, Bergbauminiſter Ben Turner und Vertretern der
arbeiter anſchloß. Wie es heißt, ſollen die Führer der Be
beiter die Regierung nochmals um eine Erklärung erſucht h.
daß eine Verkürzung der Arbeitszeit in den Gruben nich
einer Lohnherabſetzung verbunden ſein würde.
Auf der Schlußſitzung der Delegiertenkonferenz der
arbeitergewerkſchaften wurde durch die ablehnende Haltun=
Grubenbeſitzer gegenüber dem Abſchluß eines nationalen 9
abkommens geſchaffene Lage ausführlich beſprochen. Wi
heißt, ſoll ein Regierungsvertreter den Bergarbeitern ange
der Haltung der Grubenbeſitzer erklärt haben, daß die R
rung ſich nicht dafür verbürgen könne, daß keine Herabſetzun
Löhne als Folge einer Verkürzung der Arbeitszeit
vorge=
men würde. Man beſchloß ſchließlich, die Regierungsvorfd
mit einer Empfehlung der allgemeinen Grundſätze den Dif
gewerkſchaften zu überweiſen. Eine neue Delegiertenkonf
wurde auf den 20. Nobember anberaumt.
nicht nur aus müßiger Neugier ſtoffhungrig zu ſein, denn
Zuwachs an Wiſſen, an Erfahrung und Erlebnis iſt ein
für ſich und für jeden ſelbſtändig denkenden Menſchen uner
lich. Walther Harich unterſcheidet beſonders zwiſchen
durchgeformten Stoff, alſo Artikeln und Aufſätzen, und
bloßen formloſen Mitteilung von Tatſachen und Vorgän
Er ſchreibt, Artikel ſind wichtig, nicht ſo wichtig wie Bü
Die kurzen Notizen ſind weit wichtiger, wenn auch wiede
nicht ſo wichtig wie ſelbſterlebte Eindrücke”, — was niem
beſtreiten wird. Das Bekenntnis, die größten Anregungen ſe
Schaffens durch die Tagespreſſe erhalten, macht Oskar !
ria Graf. Beiſpiele, wie der Stoff aus Zeitungen Vern
dung im eigenen Schaffen, in Theaterſtück, Roman und
K=
geſchichte gefunden hat, geben Walter von Molo, W.
helm von Scholz, Martin Beradt, Georg von ?
Vring und Hans Leip. Wieviel Material zur Geſchi
in den Zeitungen ſteckt, ganz abgeſehen vom pobitiſchen Teil 1
bis in die Anzeigen hinein, verdeutlicht die Erwähnung Le
daß er zu einer gegenwärtigen Arbeit über den wenig bekann
Aufenthalt Nelſons und der Hamilton in Hamburg die wichl
ſtem Hilfsmittel hierzu und für den zeitlichen Hintergrund &.
den Zeitungen jener Zeit erhalte, in denen ſich beiſpielswe
ein Inſerat über einen von Nelſon auf dem Neuenwall in Ha
burg verlorenen Diamanten befinde. Mancher wird finden, d.
ſeien Bagatellen, aber in Kleinigkeiten verrät ſich eine 3
deutlicher und ſagt mehr über ſich aus als in den Haupt= 1
Staatsaktionen, die für den aufmerkſamen Zuſchauer nur
oft durch belangloſe Nichtigkeiten höchſt merkwürdig erläute
ironiſiert oder berichtigt werden. Wer kleine Tatſachen in gr!
Zuſammenhänge einzuordnen verſteht, für den fällt der Unt
ſchied zwiſchen groß und klein leicht weg zugunſten des höhe!
Wirklichkeitsanſpruches, den ein Vorgang hat. In dieſem i
iſt die knappe Antwort Lion Feuchtwangers bemerket
wert: „Vor die Frage geſtellt, ob ich auf die geſamte Literau
zur Zeitgeſchichte oder auf die Zeitung verzichten ſoll, wur
ich die Zeitung beibehalten. Oft hat eine Zeitungsnotiz b.
wenigen Zeilen mir ſoziale und kulturelle Zuſammenhane
plaſtiſcher gemacht, als dicke abſtrakte Wälzer”. Man iſt hier
verſucht, eine Abhandluug über die Kunſt des Zeitungsleſe.
zu geben, deren Beherrſchung vorausſetzt, daß man, wie 2
Arzt bei einer geſchickten Diagnoſe, fähig ſei, aus kleinſt
äußeren Anzeichen weſentliche, zentrale Vorgänge und Zuſtän
zu erſchließen.
Dieſen Blick durch die Außenſeite auf den Kern der Din
meint auch Robert Neumann, ſvenn er für ſeine B.
inühung um Darſtellung der Realität und ihres gefpenſtiſch=ſin.
bildlichen Hintergrundes gerade dem Lokal= und Gerichtsteil b.
onderen Wert zuſchreibt.
Auf die Anregung durch Bilder im der Zeitung kommt nr
Bruno Frank zu ſprechen; ſicher hätte man mehr diesbezült
Zammer 310
Freitag, den 8. November 1929
Seite 3
10000 deutſche Bauern verlaſſen
mitkellos das Sowjekparadies.
Hie wollen nach Kanada. — Warum ſiedelk man ſie
nicht im deutſchen Often an?
* Hamburg, 7. November. (Priv.=Tel.)
währeid in Moskau große Feſtlichkeiten anläßlich des
zwölf=
brigen Beſtehens der Sowjetrepubliken ſtattfinden, ſtrömen
gernd neue Maſſen deutſcher Bauern vor den Toren der
zuptſtadt zuſammen — man ſchätzt ihre Zahl jetzt ſchon auf
000 — um Rußland zu verlaſſen. Mehrere hundert Anſiedler
ben inzwiſchen die Erlaubnis erhalten, ruſſiſchen Boden zu
rlaſſen; allerdings dürfen ſie keinen Pfennig Bargeld
mit=
hmen. Sie liegen jetzt in Hamburg feſt, weil die kanadiſche
gierung noch zögert, ihnen die Einreiſegenehmigung zu ertei=
Wie verlautet, ſollen die kanadiſchen Mennoniten die
Ga=
itie übernehmen, ihre deutſchen Glaubensgenoſſen aus
Ruß=
id den Wiüter über durchzuhalten. Von ſeiten der
Reichs=
ſierung wird inzwiſchen elles getan, um das Los der
Un=
icklichen, ſoweit ſie deutſches Gebiet erreicht haben,
einiger=
ßen zu lindern. Es ſieht auch ſo aus, als ob man ſich mit
itergehenden Plänen trägt und ähnlich wie das die Schweden
ihren zurückkehreuden Koloniſten getan haben, die Bauern
deutſchem Boden anſiedeln will. Angeſichts des Mangels
jerlicher Elemente in den Oſtprovinzen ſollte man nicht
zö=
u, den geflüchtete: deutſchen Bauern Grund und Boden zu
ſen, um ſie im Oſten anzuſiedeln, und damit der Polenflut
en wvirkſamen Wall entgegenzuſetzen. Man darf die dringende
ffuung ausſprechen, daß ſich die Pläne raſcheſtens zu einem
greifen der Reichsregierung verdichten.
Die deukſch=polniſchen
Handelsverktags-
verhandlungen.
Warſchau, 7. November.
Wie von volniſcher Seite verlautet, ſind die deutſch=polniſchen
ndelsvertragsverhandlungen unter Hinzuziehung von
Sachver=
idigen bereits im vollen Gange. Im Vordergrunde der
Be=
ſchungen ſteht die Frage der polniſchen Schweineausfuhr nach
tſchland.
Wie von Sachverſtändigenſeite verlautet, ſcheint die Frage
z nicht geklärt zu ſein, ob auch die polniſche
Grenzſchutzverord=
g durch das deutſch=polniſche Abkommen, außer Kraft geſetzt
d. Dieſe Grenzſchutzverordnung ermächtigt die örtlichen
Ver=
ſtungsbehörden, ſtaatsfeindliche bzw. mißliebige politiſche
Ele=
ite aus der 30 bis 36 Kilometer breiten Grenzzone in den
vol=
hen Weſtmarken auszuweiſen. Auf deutſcher Seite ſtellt man
auf den Standpunkt, daß ein zwiſchenſtaatlicher Vertrag
iniſtrative Verordnungen, ſofern ſie dieſem Geiſte
wider=
ſchen, aufheben müſſe.
Was das polniſche Wiederkaufsrecht, in bezug auf deutſche
itenſiedlungen anlangt, ſo ſcheinen von dem Verzicht auf dieſes
ht diejenigen Fälle ausgenommen worden zu ſein, wo ſchlechte
pirtſchaftung oder eine Straftat vorliegt. Den bereits
abge=
iderten deutſchen Optanten ſoll die Rückkehrmöglichkeit von
niſcher Seite verweigert worden ſein.
Daß die deutſchen finanziellen Verzichtleiſtungen auf Grund
Abkommens keineswegs unerheblich ſind, wird auch von
pol=
ſer Seite zugegeben. Um nur einige Zahlen zu nennen, ſo
ſagen die geſtrichenen Prozeßforderungen der vertriebenen
tſchen Domänenvächter 120 bis 130 Millionen Mark, während
Anſprüche der zu Unrecht enteigneten deutſchen Grundbeſitzer
t über 100 Millionen gehen. Die Entſchädigung für die jetzt
richenen privaten Forderungen deutſcher Reichsangehöriger
den in einem Betrage von 100 bis 200 Millionen Mark von
tſchland übernommen.
Fuliſch=amerikaniſche Reparakionsverhandlungen.
* Berlin, 7. November. (Priv.=Tel.)
In Berlin haben zwiſchen dem erſten Sekretär der
ameri=
iſchen Botſchaft in Paris, Herrn Wilſon, und dem
Miniſterial=
im Auswärtigen Amt, Ritter, Verhandlungen über die
Re=
ung der an Amerika zu leiſtenden Reparationszahlungen, wie
im Rahmen des Youngplanes feſtgelegt worden ſind, begon=
Amerika hatte vor einigen Wochen um eine Regelung
erhalb des Youngplanes gebeten, da es Tradition der ameri=
e Antworten erhalten, wenn dieſer beſonders intereſſante
ſikt in der Umfrage erwähnt worden wäre. Frank ſchreibt:
d erinnere ich mich, daß ich im Jahre 1926 im „Acht=
Uhr=
et und grenzenlos unelegant ſtand er inmitten einer Gruppe
ſſt korrekter ſpaniſcher und engliſcher Herren. In dieſem
zenblick entſtand meine „Politiſche Novelle‟. Denſelben
Vor=
g plötzlicher, entſcheidender Anregung erlebt A. M. Frey, in
eine Zeitungsnotiz den inneren Ruck zur Viſion eines
rkes auslöſen kann.
Auf eine andersgeartete Auswirkung der Zeitung macht
ef Winkler aufmerkſam, auf die Geſamtſtimmung, die alles
eſene hinterläßt. Wer aus bloßer Neugier lieſt, wird mehr
hat durch ſeine Zeitung teil am täglichen Weltfluidum.
ch ſtärker drückt das Arnold Ulitz aus, wenn er von der
Pöbferiſchen Erregung” durch die Zeitung ſpricht. Zugleich
Ner in ihr das, was ſie für jeden Leſer ſein kann, eine Er=
Nung ſämtlicher Verſuche, Leben zu ergreifen und zu be=
Dr. N.
jefſiſches Landeskhegter.
Großes Haus. — Donnerstag, den 7. November.
Toska.
Muſikdrama von G. Puccini.
Das Mißbehagen, das bei dieſem Werke, hervorgerufen durch
blutrüſtigen Stoff und ſeine veräußerlichte Behandlung,
jedes=
empfunden werden muß, wird in etwas vermindert durch die
e der Melodik, den bezaubernden Orcheſterklang, die der
Par=
entſtrömen, und die für Singſtimmen überaus, dankbaren
en, die ſie enthält.
R. M. Zwißler der die Oper dirigierte, hat die Gabe, dieſe
nheiten in einfühlendſter Weiſe enthüllen zu können. Ihm
dem unter ihm herrlich ſpielenden Orcheſter gebührt ein
ptanteil am heutigen Erfolg.
In der Uebernahme des Cavaradoſſi beweiſt Otto Stadel=
Ter ſeine Vielſeitigkeit und Muſikalität. Die kraftvolle
Durch=
ung der anſpruchsvollen Aufgabe beſtätigt mein vorjähriges
il, daß ſeine Begabung zum Heldenfach drängt. Seine vom
2 glänzenden Töne haben heldiſchen Klang und dramatiſche
kraft. Die draufgängeriſche Friſche ſeines Auftretens, ſein
Indtes Spiel ſchufen eine packende Geſtaltung voll perſönlichen
IS. Dieſe Vorzüge entſprechen gut dem Heldentypus der
ita=
ſchen Oper, zumal Puccinis. So kam die heutige erfolgreiche
ung zuſtande, die gern anerkannt werden ſoll. Wenn es
ge=
die ſtimmlichen Mängel der Mittellage zu beſeitigen,
wür=
wir an den Darbietungen des ſtrebſamen Künſtlers
zu=
nende Freude erleben.
Vir begrüßten Roſe Landwehr nach überſtandener
ſkheit in einer ihrer hinreißendſten Rollen. Obwohl noch
kaniſchen Poliük ſei, ſich nicht an europäiſchen
Reparationsver=
trägen zu beteiligen. Auf Anfrage der Reichsregierung haben
die anderen Gläubiger keinen Widerſpruch erhoben. Eine
Er=
höhung der deutſchen Jahreszahlungen kommt natürlich nicht in
Frage, weil auch für Amerika die Summen waßgebend ſind, die
auf der Haager Konferenz feſtgeſetzt worden ſind.
Deukſchland enlſchuldigk ſich bei Benezuela.
* Berlin, 7. November. (Priv.=Tel.)
Die Unterſuchung im Falle des deutſchen Dampfers „Falke‟.
der vor einigen Monaten venezuelaniſche Revolutionäre und
Kriegsmaterial für die Aufſtändiſchen nach Venezuela beförderte,
haben einen gewiſſen Abſchluß erreicht, ſo daß ſich die Gerichte
mit der Sache befaſſen können. Der Reichsregierung war damals
zu Ohren gekommen, daß die Abſicht beſtehe, Revolutionäre nach
Venezuela zu befördern, doch befand ſich damals der Dampfer
be=
reits auf hoher See. Die Reichsregierung hat aber ſofort die
Regierung von Venezuela in Kenntnis geſetzt, ſo daß ſie zu
ent=
ſprechenden Abwehrmaßnahmen ſchreiten konnte. Die Unterſuchung
hat ergeben, daß lediglich der Inhaber des Dampfers „Falke‟,
ein Reeder Prenzlau in Hamburg, und der Kapitän über die
ge=
plante Unternehmung im Bilde waren. Als die Mannſchaft auf
hoher See erfuhr, was bevorſtehe, wollte ſie einen anderen Hafen
anlaufen, wurde aber durch den Kapitän und die Revolutionäre
mit vorgehaltenen Waffen gezwungen, die Aktion mitzumachen.
Die Reichsregierung hat ſich wegen dieſes Vorfalles, der zu einer
Trübung des bisher ausgezeichneten Verhältniſſes zwiſchen beiden
Staaten geführt hatte, bei der Regierung in Venezuela entſchuldigt.
ſtelfk ſeine Zahlungen ein.
Hannover, 7. November.
Der Beamtenwirtſchaftsbund, dem eine Bankabteilung
auge=
gliedert iſt, hat am Mittwochabend ſeinen Geſchäftsbetrieb völlig
eingeſtellt. Der Bankabteilung des Wirtſchaftsbundes wurden
ähnlich wie das in Berlin bei der Bank für Deutſche Beamte der
ende die Gehälter ihrer Beamten, die bei der Bank ein Konto
hatten, überwieſen. Obwohl der Braunſchweiger
Beamtenwirt=
ſchaftsbund und ſeine Bambabteilung mit der Berliner Bank im
leinem irgendwie gearteten Zuſammenhang ſteht, ſo hat ſich die
Berliner Kataſtrophe auf den Wirtſchaftsbund inſoſern
ausge=
wirkt, als die Beamten durch die Berliner Vorgänge mißtrauiſch
geworden, nicht nur das am Monal=ende überwieſene Gehalt,
ſondern auch ihre ſonſtigen Guthaben von der Bank abhoben.
Durch die ſtarke Inanſpruchnahme in den letzten vier Tagen
waren die flüſſigen Mittel der Band völlig erſchöpft, und da der
Anſturur ſich von Tag zu Tag verſtärkte, ſah ſich der
Braun=
ſchweiger Wirtſchaftsbund am Mittwochabend gezwungen, ſeinen
Geſchäftsbetvieb vollſtändig zu ſchließen, da ihm die Mittel
aus=
gegangen waren. Die Bank hofft allerdings, in den nächſten
Tagen wieder flüſſig zu werden — In unterrichteten
Finanz=
kreiſen wird jedoch der Status der Bank weſentlich ungünſtiger
dem Konkurs baum wird entgehen können.
Neae Tumzulke an der Wiener Aniverſikäf.
Das Anatomiſche Inſtitut der Wiener Univerſität war heute
vormittag der Schauplatz wüſter Tumultſzenen. Völkiſche und
Heimwehrſtudenten ſprengten die Vorleſung des
Anatomiepro=
feſſors Dr. Bandler, der ſozialiſtiſcher Stadtrat von Wien iſt. Die
jüdiſchen, demokratiſchen und ſozialdemokratiſchen Hörer, die ſich
zur Wehr ſetzten, wurden nach erbittertem Handgemenge aus
behelfe zertrümmerten. Ein Amerikaner wurde ſchwer verprügelt.
Ein großes Polizeiaufgebot nahm vor dem Gebäude Stellung,
durfte aber laut Geſetz auf akademiſchem Boden nicht eingreifen.
Heute nachmittag wurde an der Univerſität und
angeſchlagen, in der der Rektor ſeine ſchärfſte
Mißbilli=
gugn ausdrückt und mitteilt, daß das Anatomiſche Inſtitut bis
nahme auch auf die Univerſität angewendet werden. Inzwiſchen
werden ſämtliche Hochſchulen und die Univerſität bis auf
wei=
teres geſchloſſen.
Volksentſcheid noch vor Weihnachken?
Ein ausſichksloſer Kampf. — Die Hugenberg=Fronk
wird ſich vergeblich nach Bundesgenoſſen umſehen.
* Berlin, 5. November. (Priv.=Tel.)
Der Reichskanzler hat ſich mit den Regierungsparteien dahin
verſtändigt, daß der Volksentſcheid über das ſogenannte
„Freiheitsgeſetz” ſobald wie möglich, wenn es geht noch vor
Weihnachten, durchgeführt werden ſoll. Die Begründung iſt
einleuchtend, weil eine Möglichkeit, die innenpolitiſche
Entwick=
lung auf vernünftige Weiſe weiter zu treiben, erſt beſteht, wenn
der Kampf um das Volksbegehren endgültig ausgefochten iſt.
Merkwürdigerweiſe meldet ſich von deutſchnationaler Seite her,
die bisher auf möglichſte Beſchleunigung drängte, Widerſpruch
dagegen, daß der Volksentſcheid auf einen Sonntag vor oder
nach Weihnachten anberaumt werde, weil das für die Agitation
ungünſtige Termine ſeien. Vielleicht ergibt ſich aber noch die
Möglichkeit, die Abſtimmung mehr in die Mitte des Dezember zu
verlegen oder den erſten Sonntag im Januar zu nehmen. Das
wird ganz von den Prüfungen des Reichswahlleiters abhängen,
die vor dem 20. November nicht beendet ſein können.
Inzwiſchen iſt unter den Anhängern des
Volks=
begehrens die Begeiſterung für die Fortſetzung des
Kampfes auf der bisherigen Linie ſtark im Schwinden,
weil die Ausſichtsloſigkeit zu groß iſt. Die Deutſchnationalen
fechten zwar die verfaſſungsmäßigen Vorausſetzungen für die
Notwendigkeit einer Beteiligung der Hälfte aller Wähler an,
werden ſich aber damit kaum durchſetzen, zumal da der § 4
wahrſcheinlich eine Verfaſſungsänderung in ſich ſchließt und
Der Beamkenwiekſchaftsbund in Braunſchweig dann ſogar nicht nur die Beteiligung, ſondern die Zuſtimmung
der Hälfte aller Wahlberechtigten erforderlich iſt. Das eine wie
das andere iſt nach den Erfahrungen des Volksbegehrens
ausge=
ſchloſſen. Ein Abblaſen der Aktion iſt nicht mehr möglich.
Beſſere Ausſichten lägen nur in einer Verbreiterung der
Front, die ſich für das Volksbegehren einſetzt. Dazu wäre aber
eine Umgeſtaltung des Geſetzesvorſchlages erforderlich, die im
Reichstag vielleicht zu erreichen wäre. Die Landvolkpartei
ver=
öffentlicht ſoeben eine Erklärung, worin ſie ſich zur Sammlung
Fall war, von den Reichs= und Staatsbehörden am Monats= aller uationalen Kräfte bekennt und daran den vieldeutigen
Schlußſatz knüpft, daß ſie einen Erfolg der Bewegung nur dann
für erreichbar hält, ivenn die Vorausſetzungen für eine
Erwei=
terung der Front geſchaffen werden. Das könnte als eine
An=
kündigung des Abrückens der Chriſtlichen Bauern aus dem
Reichsausſchuß gedeutet werden, iſt auch vielleicht als eine
Drohung in dieſer Richtung gedacht, aber doch wohl nur zu dem
Zweck, den Reichsausſchuß für die Pläne zu gewinnen, die
in=
nerhalb der Landvolkpartei erwogen werden. Sie gehen, ſoweit
wir wiſſen, in der Richtung, im Reichstag eine einfache
Ableh=
nung des vorliegenden Geſetzentwurfs zu verhindern und einen
Gegenentwurf einzubringen, der den Bedenken gegen den
bis=
herigen Wortlaut weitgehend Rechnung trägt, womit ſie ſich die
Zuſtimmung der Wirtſchaftspartei, dann auch der Bayeriſchen
Volkspartei und vielleicht ſogar eines Teiles des Zentrums und
der Volkspartei verſpricht. Das würde natürlich eine völlige
beurteilt, und man befürchtet, daß der Beamtenwirtſchaftsbund Verſchiebung der gauzen taktiſchen Lage bedeuten. Das
Volks=
begehren würde ſich nicht mehr auf ein reines „Ja” oder „Nein”
gegenüber dem jetzt vorliegenden Geſetzentwurf ausſprechen.
Weun wirklich eine Mehrheit einſchließlich der Deutſchnationalen
im Reichstag für eine Form des Antrages gefunden werden
EP. Wien, 7. November. könnte, die nur den nationalpolitiſchen Widerſtand
herausarbei=
ten ſollte, dann hätte das Volk im Volksentſcheid zwviſchen der
urſprünglichen Faſſung und dem Reichstagsbeſchluß zu
entſchei=
den, die ganz” Abſtimmung wäre alſo ſehr kompliziert, ſelbſt
wenn der Reichsausſchuß dann ſeine Anhänger auffordern ſollte,
für den Kompromißantrag der Reichstagsmehrheit zu ſtimmen.
Für einen derartigen Umbau ſehen wir aber greifbare
Mög=
dem Hörſal gedrängt. Die völkiſchen und Heimwehrleute ſtürmten lichkeiten nicht. Die Nationalſozialiſten, die Deutſchnationalen
auch den Sezierſaal, wo ſie ſämtliche Inſtrumente und Studien= und auch der Stahlhelm haben ſich auf ihre Formulierung ſo
feſtgelegt, daß ſie davon kaum mehr loskommen. Sie haben
zu=
dem allen anderen Parteien, um deren Mitwirkung ſie jetzt
wer=
ben wollen, derartig vor den Kopf geſtoßen, daß eine
Verſtän=
digung in dieſer Frage überhaupt nicht mehr zu finden iſt. Nach
am Amatomiſchen Inſtitut eine Bekanntmachung der ganzen Art, wie der Kampf geführt worden iſt, kann es
hier kein Kompromiß geben. Es iſt verſtändlich, daß
die Parteien des Reichsausſchuſſes aus ihrer hoffnungsloſen
auf weiteres geſchloſſen bleibt. Nötigenfalls würde dieſe Maß= Iſolierung heraus möchten. Durch die Methoden ihrer Agitation
haben ſie aber alle Brücken, die an das andere Ufer führen
könnten, zerſchlagen und ſie werden ſich daher
ver=
geblich nach Bundesgenoſſen umſehen.
nicht ganz wieder im Vollbeſitz ihrer Mittel, traten alle Vorzüge
ihrer äußeren Erſcheinung, inneren Beſeelung und
temperament=
vollen Geſtaltung in die wirkſamſte Erſcheinung.
Hans Komregg hat ſeinen Scarpia, ausgeſtattet mit dem
ndblatt” ein Bild von Ariſtide Briand ſah: alt, krank, über= Wohlklang ſeines prachtvollen Materials, aktiver geſtaltet als
frü=
her und gewinnt damit manche treffenden Züge hinzu. Der Satan,
der er iſt, leuchtet indes immer noch nicht genügend hindurch.
Heinrich Kuhn verſtand aus dem Mesner eine feine
Cha=
rakterſtudie zu machen. In kleinen Rollen bewährten ſich Eugen
Vogt und Rudi Wünzer.
Die Inſzenierung von Schlembach und Pilartz iſt immer
noch gut.
F,H.
*
— In der Liedermatinee von Pauline Jack im Kleinen Haus
des Heſſiſchen Landestheaters werden wir Paul Meher aus
Frank=
wirrt als vertieft werden, der zur Verarbeitung fähige Leſer furt a. M. am Flügel ſehen. Der Künſtler iſt ein Begleiter von
inter=
nationalem Ruf.
* Felik Timmermans.
(Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft.)
Letzte Wirkung der Kunſt iſt Wirkung der Perſönlichkeit.
Als Felix Timmermans — eingeladen von der Freien
Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft — am Vortragspult erſchien,
ſtand der Bruder des „Pallieter” vor den Hörern. Eine
kräf=
tige Geſtalt, gütiges, ausdrucksvolles Geſicht, lebendig
leuch=
tende Augen, volles, lockiges Flamen=Haar.
Sein Weſen beſtätigte das Weſen ſeiner Kunſt: ſinnend und
doch takräftig, gütig, lebensbejahend und voll herrlichen
Humors.
Er erzählte von ſeinem Leben. Das flämiſche Städtchen
Lier tauchte auf mit ſeinen Spitzen und ſeinen
Spitzenknüpfe=
rinnen, der Vater, von dem der Sohn die Luſt zum Fabulieren
übernommen hat, die Mutter, die der täglichen Sorge für die
vierzehn Kinder zugewandt war. Wie den Flamen
eigentüm=
lich, zeigte ſich auch bei dem jungen Felix eine zwieſpältige
Na=
tur: ein Zug zur Realität, zum Sinnlichen, und eine Neigung
zur Myſtik. Nach ſchwerer Krankheit ſiegte die glühende
Be=
gierde, zu leben. Aus neu gewonnener Lebensfreude
er=
wuchs der „Pallieter”. Ihm folgten ſchöne Erzählungen
und die köſtliche Biographie von Pieter Bruegel.
Aus den Worten des Dichters entſtand ein lebendiges Bild
ſeines Lebens. Es wurde im zweiten Teil des Abends ergänzt
durch den Vortrag aus ſeinen Werken. Er las aus dem
„Pfarrer vom blühenden Weinberg” den Gang
des Pfarrers durch ſeinen Weinkeller, den er liebt wie ein weiſer
Mann ſeine Bücher. Er las ein ſchönes Kapitel aus dem
„Triptychdn von den Heiligen drei Königen”
und er gab zum Schluß die luſtige Schöpfungsgeſchichte vom
„Schweinchen”, eine köſtliche Legende, in der der innige Humor
des Flamen in allen Lichtern ſtrahlt.
Menſch und Dichter vereinigen ſich in Timmermans zu
einer Perſönlichkeit, die man nicht nur verehren, die man
lie=
ben muß. Das beſtätigten die ungemein herzlichen Huldigungen
I.
der großen Hörerſchar.
* Darmſtädter Ausſtellungen.
Maria von Eichel=Darmſtadt ſtellt in der Bücherſtube
Bodenheimer eine ziemlich umfangreiche Kollektion von
Zeichnungen, Lithographien und Aquarellen aus. Die
Ausſtel=
lung iſt auf jeden Fall ſehenswert. Maria von Eichel iſt eine
Künſtlerin merkwürdig eigener Prägung. Sie zeichnet und malt
faſt ausſchließlich Natur; Landſchaftsausſchnitte Waldinneres, mit
beſonderer Vorliebe Bäume. Die Künſtlerin ſieht die Dinge mit
eigenen Augen. Bäume vor allem ſcheinen ihr bewegt. Bewegt
in dem Sinne zu verſtehen, daß nicht windgezeugtes Schwanken
dieſe Bewegung iſt. Ein eigenartiger Rhythmus, zeichneriſch in
der ſonſt ganz ſachlichen Darſtellung feſtgehalten, erweckt vielmehr
den Eindruck von Schlangenhaftem. Das heißt, eine Bewegung
ihnen einen beſonderen Reiz, der erhöht wird in den Aguarellen.
Auch die Farbengebung, das Kolorit zeigt einen merkwürdigen
Rhythmus der Bewegung in der farbigen Auflöſung der
Land=
ſchaft, die wiederum ganz eigen auch in der Farbe geſehen iſt.
Matt und zart, zurückhaltend, faſt wie Paſtell anmutend,
anderer=
ſeits aber doch von ſtarkem kraftvollem Ausdruck.
Auch in der Wahl des Bildausſchnittes und des Bildinhaltes
geht die Künſtlerin ganz eigene Wege. Das in Verbindung mit
der eigenartigen Formbewegung gibt vielen beſonders den
Schwarz=Weiß=Blättern, einen faſt fanatiſchen Einſchlag.
— Das „Elektrolg=Arbektsprogramm” für die Winterſaiſon 1929/30.
Es gehört ein großes Geſchick dazu, im Bewußtſein der heute ſo
wich=
tigen kulturellen Aufgabe der Elektrola=Muſikplatten die
mannigfaltig=
ſten Wünſche des Publikums nach Möglichkeit zu berückſichtigen. Die
Elektrola=Geſellſchaft verſucht, dieſer ſchwierigen Aufgabe gerecht zu
werden, zunächſt durch Ausbau des großen Reperwwires der Orcheſter=
Werke. Neben den bekannten Meiſterdirigenten Blech, Kleiber,
Klem=
verer, Stokowski konnte Toskanini gewonnen werden, der mit dem
Neiu Yorker Philharmoniſchen Sinfonie=Orcheſter die Haydn=Sinfonie
Nr. 4 in D=Dur zu Gehö= bringen wird. Die Reihe der großen
inter=
uationalen Künſtler, wie Gigli, Pertile, Volpi u. a., werden ebenſo
wie die populären deutſchen Künſtler durch Melchior, Schorr,
Ols=
zeſvska, Onegin, Schoene, Leider, Ljunberg, Bockelmann, Wittriſch,
Lorenz, Eliſabeth van Endert vertreten ſein. Die mit großer
Begei=
ſterung beim Publikum aufgenommenen Serienalben kompletter Opon
wverden weiter ergänzt. In Vorbereitung befinden ſich Carmen und La
Tradjata in allerterſter Beſetzung. Daß die leichte Muſe trotz dieſer
großen Aufgaben nicht vernachläſſigt wird, belweiſen die Engagements
von Käthe Dorſch, Trude Lieske, Trude Heſterberg. Auch Marek Weber
wuird uns mit ſeinem Orcheſter ein großes Programm beſcheren, um den
Lielen Wlinſ hen gereelt zu wuerden, die ſich gerade aus allen Kreiſen
der Elektrolg=Freunde auf ihn konzentrieren.
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17591
Seite 4
Freitag, den 8. November 1929
Nummer
der 3un Miätet.
Zu den Borwürfen gegen Berliner Magiftraksbeamte.
Berlin, 7. Nobember.
Eine hieſige Korreſpondenz teilt heute zu den Vorwürfen,
die gegen Oberbürgermeiſter Böß und gegen Stadtrat Benecke
erhoben werden, u. a. mit: Bei der bevorſtehenden zweiten
Ver=
nehmung durch den Unterſuchungsrichter ſoll Oberbürgermeiſter
Böß wegen der Angelegenheit mit der Pelzjacke eidlich
vernom=
men werden, weil in den Geſchäftsbüchern der Brüder Sklarek
kein Kaſſenbeleg über den Eingang des Gegenwertes in Höhe
von 375 Mark vorgefunden worden ſei. Mit dem Abſchluß der
Vorunterſuchung kann, wie weiter feſtgeſtellt wird, nicht vor
Ende Januar oder Februar 1930 gerechnet werden.
Zur 1000=Mark=Stiftung des Oberbürgermeiſters bringt die
Korreſpondenz eine Berichtigung des bei dieſer Angelegenheit
genannten Malers Max Oppenheimer (Mopp), wonach niemals
ein Betrag von 800 Mark für eins ſeiner von der Stadt Berlin
angekauften Bilder gezahlt worden ſei. Die Korreſpondenz teilt
hierzu berichtigend mit, der Maler habe vor einiger Zeit ein
Porträt des Oberbürgermeiſters mit der Großſtadt Berlin im
Hintergrunde gemalt. Dieſes Bild habe jedoch weder der
Kunſt=
deputation noch dem Oberbürgermeiſter gefallen, ſei auch von
Stadtverordneten draſtiſch kritiſiert worden, ſo daß der Ankauf
unterblieb und das Bild ſchließlich zum Preiſe von 800 Mark
für den Ratskeller erworben worden ſei, wo es noch heute hänge.
Zur vorläufigen Amtsenthebung des Stadtrates Benecke und
zur Einleitung eines Diſziplinarverfahrens gegen ihn teilt die
Korreſpondenz ſchließlich mit, ihm werde in der Hauptſache zur
Laſt gelegt, für die Leiſtung ſeiner Unterſchrift unter den
Ver=
trag, durch den das Lieferungsmonopol der Brüder Sklarek
ver=
längert wurde, gewiſſe Gegenleiſtngen und zum Bau einer
Villa die finanzielle Hilfe der Inhaber der K. V.G. erhalten zu
haben. Hierzu erkläre Benecke, nicht er, ſondern ſein Sohn, der
eine Autoreparaturwerkſtatt beſitze, habe bei Vermittlung eines
Autoverkaufes an die Sklareks die handelsübliche Proviſion
er=
halten, und auch im übrigen ſeien alle Vorwürfe gegen ihn
un=
berechtigt.
In der heutigen Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung
kam der Fall Böß zur Verhandlung. Bürgermeiſter Scholz
be=
autwortete zunächſt eine demokratiſche Anfrage nach den Koſten
der letzten Amerikafahrt des Magiſtrats dahin, daß dieſe
Ausgaben insgeſamt rund 58 500 Mark betragen.
Bür=
germeiſter Scholz teilte hierauf im Namen des Magiſtrats mit,
daß der Oberpräſident der Provinz Brandenburg beſchloſſen
habe, nach der Vernehmung des Oberbürgermeiſters Böß gegen
dieſen, ſeinem eigenen Antrag entſprechend, ein
Diſzipli=
narverfahren mit dem Zwecke der
Amtsenthe=
bung einzuleiten und dem Oberbürgermeiſter vier Wochen
Ur=
laub erteilt habe. Der Magiſtrat werde zu dem heute zur
Ver=
handlung konmenden Antrag Schwenke, betreffend
Amtsenthe=
bung des Oberbürgermeiſters ohne Penſionsgewährung, ſich der
Aeußerung enthalten. Nach Eröffnung des Diſziplinarverfahrens
wolle der Magiſtrat nicht in ein ſchwebendes Verfahren
ein=
geifen. Bei dieſen Worten erhob ſich ein großer Tumult bei der
kommuniſtiſchen Fraktion. Zwiſchenrufe, wie „Schiebung”, „Das
war nicht anders zu erwarten” wurden laut.
Den kommuniſtiſchen Mißtrauensantrag begründete
Stadt=
verordneter Lange. Wenn Oberbürgermeiſter Böß erkläre, er
habe nichts von dem Monopolvertrag mit den Sklareks
gewußt, ſo ſei dies angeſichts der eidlichen Ausſage
des Stadtverordneten Schalldach eine infame Lüge. Auf
einen Zuruf erklärt Lange, daß die Kommuniſtiſche Partei es
begrüß wenn die beiden Banditen Gaebel und Degener
hin=
ter Schloß und Riegel ſäßen. Es ſei aber bedauerlich, daß deren
Helfer noch frei herumliefen. Zum Schluß ſeiner Ausführungen
verlas Lange dann eine eingehende Erklärung, in der gegen alle
Parteien der Vorwurf der Korruption erhoben wurde.
Für die Deutſchnationalen, ſprach der Fraktionsvorſitzende
Stadtverordneter Lüdicke. Zu dem Artikel „Sklareks
Schſveige=
gelder an Deutſchnationale” in dem Wochenblatt „Die
Wahr=
heit” verlas Lüdicke eine Erklärung ſeiner Fraktion, in der
der=
artige Unterſt llungen mit Enirüſtung zurückgewieſen werden.
Sollte ein Mitglied der Fraktion ſich vergangen haben, ſo werde
gegen dieſes Mitglied rückſichtslos vorgegangen werden. Dem
kommuniſtiſchen Mißtrauensantrag gegen Böß ſtimme die
Frak=
tion zu, mit Ausnahme des Teiles, der die Entlaſſung ohne
Penſion verlange, da dies nur das Diſziplinargericht beſchließen
könne. Der Fall Sklarek bedeutet
Zuſammen=
bruch der Berliner Stadtverwaltung.
Oberbür=
germeiſter Böß trage die Verantwortung hierfür.
Curkius und Moldenhauer.
* Berlin, 7. November. (Priv.=Tel.)
Der Reichskanzler hat ſich nach der Parteiführerbeſprechung
ſofort beim Reichspräſidenten anmelden (aſſen, und iſt guch
ſo=
fort am Donnerstag mittag zum Vortrag empfangen worden
Da Herr v. Hindenburg am Freitag Berlin auf einige Tage
ver=
laſſen will, darf angenommen werden, daß bei dieſer
Unterhal=
tung die Entſcheidung über die Neubeſetzung im Kabinett
end=
gültig gefallen iſt.
Soweit das Außenminiſterium in Frage kommt, war ſie ja
ſchon ſeit längerer Zeit nicht mehr zweifelhaft. Aber auch für
das Wirtſchaftsminiſterium darf der Widerſtand des
Zentrums als beſeitigt gelten. Die Perſonenfrage ſteht
hier freilich noch nicht ganz feſt. Die Frakrion der Volkspartei
hat drei Kandidaten vorgeſchlagen: Herrn Dauch, für den die
Wirtſchaftskreiſe ſich ſehr ſtark einſetzen, Herrn Albrecht, den
Dr. Curtius unterſtützt, und Herrn Moldenhauer. Wir glauben
annehmen zu dürfen, daß der Kanzler ſich für Herrn Profeſſor
Moldenhauer entſchieden hat. Die Schwierigkeit liegt nur darin,
daß Herr Moldenhauer im Augenblick noch verreiſt iſt. Er kehrt
von ſeine mehrwöchigen Amerikafahrt erſt am Freitag
zu=
rück, ſo daß er früheſtens am Samstag in Berlin ſein kann. Vor
einer Unterredung zwiſchen ihm und dem Kanzler aber iſt eine
Ernennung zum Wirtſchaftsminiſter nicht möglich, weil niemand
weiß, wie er ſich zu der Uebernahme des Miniſteriums ſtellt. Es
wäre immerhin denkbar, daß er Bedenken hat, aus dem
Arbeits=
kris herauszugehen, den er ſich geſchaffen hat und infolgedeſſen
die Uebernahme des Portefeuilles ablehnt. Erſt dann dürfte der
Kanzler auf Herrn Albrecht zurückgreifen, während ſonſt die
Er=
nennung Moldenhauers ziemlich ſicher iſt.
Phankaſien aus dem Bremer Ralskeller.
Auf dem Umweg über Düſſeldorf erhält das „Berliner
Tage=
blatt” einen ausführlichen Bericht über einen angeblichen
Kon=
flikt innerhalb der Deutſchen Volkspartei, der ſich an die Tagung
des Handels= und Induſtrie=Ausſchuſſes dieſer Partei in
Bre=
men anknüpft. Eine ſehr ſenſationelle Angelegenheit, die durch
Fettdruck entſprechend hervorgehoben iſt. Eine richtige „
Ver=
ſchwörung” an der die Abgeordneten Hugo, Dauch, Köngeter und
Hintzmann beteiligt ſein ſollen. Es wird ihnen auch nachgeſagt,
daß ſie ein regelrechtes Ultimatum an die Partei gerichtet hätten
mit der Forderung, daß unter Ablehnung aller anderen Kandi=
daturen Herr Dauch Wirtſchaftsminiſter werden müßt
bisherige Fraktionsvorſitzende Dr. Scholz habe, wenn er
vorſitzender werde, die Leitung der Reichstagsfrakuon ab
und an ſeine Stelle ſolle der frühere Wirtſchaftsmini
Becker=Heſſen treten. Aber als Parteivorſitzende
man Herrn Scholz noch einige „zuverläſſige Berater”,
ſtellen, wobei an Kardorff, Huck und Wunderlich gedacht
Für den Fall der Ablehnung dieſes Ultimatums dr
ſchwerinduſtrielle Flügel mit dem Austritt aus der Pc.
dem Anſchluß an die Deutſchnationalen. — Das Ganze
ein wirres Durcheinander, das eine recht geringe Kennt
ganzen Parteikonſtruktion verrät und vermutlich ſehr v.
ſches mit ſehr wewig Richtigem vermengt. Es wird rich
daß der wirtſchaftlich eingeſtellte Flügel der Partei am
Herrn Dauch als Wirtſchaftsminiſter geſehen hätte und
mit dem Ausgang der Fraktionsſitzung, die dem
Reich=
die Auswahl zwiſchen Herrn Dauch, Albrecht und Mold
ließ, nicht ganz einverſtanden iſt. Aber das dürfte auch 4
zig Greifbare an der ganzen Meldung ſein, die ofſenbar a
Wunſch heraus etnſtanden iſt, die Deutſche Volkspartei
ſetzen.
Abſtrukkion unker Regierungsparkefen iſt ei
Im Reichstag ſpielen ſich die Parteien wieder einmal
ſeitig Theater vor, um nachher ſtolz behaupten zu könne
ſie ihren Willen durchgeſetzt haben. Das Zentrum arbeit
bewußt daraufhin, die Eheſcheidungsreform zu ſabotiere
hat deswegen ſogar Obſtruktion getrieben. Es iſt zwar
reumütig in den Rechtsausſchuß zurückgekehrt. In der
möchte es aber doch recht behalten, wird natürlich auch re
halten. Der Rechtsausſchuß wird daher am Freitag ſeine
unterbrechen zu einer feierlichen Beratung zwiſchen den
führern und den juriſtiſchen Sachverſtändigen, worin da
Beſchluß gefaßt wird, die Eheſcheidungsreform im Unterru
ablagern zu laſſen, ſo daß die Reform wenigſtens in den n
Monaten vom politiſchen Kampffeld verſchwindet. Dagee
auch kaum etwas zu ſagen, denn wir haben im Augenblic
gendere Sorgen, als daß wir uns den Luxus vermeidbarer
tigkeiten leiſten könnten. Das Zentrum hätte aber dieſes
erreichen können, ohne ſo ſchweres Geſchütz aufzufahren. (
dafür auch jetzt ſelbſt offenbar das Gefühl aufgebracht un
teidigt ſich ſehr lebhaft gegen den Vorwurf eines Theater.
mit der Begründung, es handle ſich hier um eine weltan
liche Frage, in der es kein Kompromiß gebe. Das
Ze=
überſieht, daß es da gerade bei den Sozialdemokraten ſel
lehrige Schüler finden könnte, und daß ſpäter die Sozial
kraten bei der Finanzreform genau dasſelbe tun könnten
das Zentrum bei der Eheſcheidungsreform getan hat. Ol
tion unter Regierungsparteien iſt eine gefährliche Waffem
kann ſich ſehr leicht gegen den wenden, der ſie führt.
der Geſehgebungsausſchuß des Hefſiſchen Land B
lehnte am Donnerstag zunächſt gegen drei Stimmen eine
gierungsvorlage ab, in der um Aufhebung der Immunität
Abgeordneten erſucht wurde. — Der ſozialdemokratiſche Ark
die D=Straßen im Odenwald bis zur Landesgren h
verlängern, wird der Regierung als Material überwieſen K
dem Erſuchen, ſich wit der badiſchen Regierung ins Bene n
zu ſetzen, um die Fortführung der Strecke bis zur Haupt
Eberbach entſprechend zu ſichern. — Eine ganze Anzahl von
gaben wird abgelehnt bzw. durch die Antwort der Regierun
erledigt erklärt. — Wegen Erkrankung des Berichterſte
mußte die Beratung der vorliegenden Anträge zu den Auf)
tungsgeſetzen erneut zurückgeſtellt werden. — Der Aus
wird erſt am 19. 11. wieder zuſammentreten.
KOMMTDEM
AIILA.
Lolon!
Marktplatz
Darmstadt
Marktstraße
[ ← ][ ][ → ]Nammer 310
Darmſiadt, 8. November.
In zweieinvietkel Stunden von Darmſtadt
Aus der Lapdeshauptftadt.
nach Berlin!
Das Flugzeug D 18, der freitragende Doppeldecker der
rademiſchen Fliegergruppe Darmſtadt, iſt geſtern mittag 12.08
hr in Darmſtadt geſtartet und um 14.25 Uhr, nach einer
Flug=
it von 2 Stunden 17 Minuten, in Berlin=Tempelhof
elandet. Die Entfernung beträgt 434 Kilometer Luftlinie.
s wurde ſomit eine Reiſegeſchwindigkeit von 190
Kilo=
eter pro Stunde bei ſchlechtem Wetter und tiefhängenden
folken erreicht. Die Maſchine wurde von dem bekannten
Pilo=
n J. Nehring geſteuert, der mit dieſem Flug wieder eine
llanzleiſtung vollbracht hat.
Ernannt wurde am 5. November der Profeſſor Dr. Hans Buſch
us Berlin mit Wirkung vom 1. Januar 1930 an zum ordentlichen
Pro=
ſſor für Elektrotechnik (Lehrſtuhl II) an der Techniſchen Hochſchule
ſarmſtadt.
— Erledigt, iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an
er Volksſchule in Klein=Krotzenburg (Kreis Offenbach);
ge=
jumige Dienſtwohnung iſt vorhanden und ſofort beziehbar.
— Heſſiſches Landestheater. „Der fliegende Holländer”
umt heute Freitag um 19.30 Uhr im Großen Haus zur Aufführung.
ſie Titelpartie ſingt Hans Komregg. Als Senta gaſtiert Grete Pohl
Zera). In den übrigen Hauptrollen: Grahl (Erik), Herrmann (
Da=
ind), Bunſel (Steuermann), Liebel (Mary). Die heutige Aufführung
der Miete D zugeteilt.
Beethovens „Fidelio” wird morgen Samstag im Großen Haus
nter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm wiederholt. Die
Vor=
ellung beginnt um 19.30 Uhr und findet als Volks= und
Schü=
ervorſtellun= zu halben Preiſen ſtatt; gleichzeitig iſt die
Auf=
ihrung der Miete T (Gruppe 4 und 5) zugeteilt.
Morgen Samstag wird Siegfried Geyers unterhaltſame
Geſell=
haftskomödie „Aufgang nur für Herrſchaften” einmalig
s Nachmittagsvorſtellung mit Nürnberger, Hinz,
Mos=
icher, Flemming in den Hauptrollen im Kleinen Haus in Szene
ehen. (Heſſenlandmiete I.)
Für die am Sonntag, den 10. November im Großen Haus
ſtatt=
ndende erſte Operetten=Aufführung dieſer Spielzeit, für die „Ein
Falzertraum” von Oskar Straus in neuer Inſzenierung und
inſtudierung vorbereitet wurde, hat der Vorverkauf äußerſt rege
ein=
eſetzt.
Auf Verlangen der Darmſtädter Volksbühne findet für deren
remdengemeinde P (Gruppe 1—4) am Sonntag, 10. November, um
Uhr, eine Nachmittagsvorſtellung der „
Dreigro=
henoper” mit der erfolgreichen Premierenbeſetzung ſtatt.
Allgemei=
er Vorverkauf an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes zu ermäßigten
reiſen (0,80—4,00 Mk.).
Die nächſte Wiederholung des vom Darmſtädter Publikum mit
tief=
er Erſchütterung aufgenommenen Kriegsſtückes „Die andere
zeite” des engliſchen Dichters R. C. Sherriff findet am Sonntag,
in 10. November, 19.30 Uhr, im Kleinen Haus ſtatt.
Beethovens „Paſtorale” gelangt im zweiten Sinfoniekonzert am
ſontag, den 11. November, unter muſikaliſcher Leitung von
General=
uſikdirektor Dr. Karl Böhm zur Wiederaufführung. Die im Jahre
128 entſtandene „Ländliche Sinfonie” beanſprucht eine Sonderſtellung
nter den ſinfoniſchen Werken Beethovens, da der große Meiſter in
ieſem Werk von ſeinem innigen, allen genialen Menſchen eigenen
aturgefühl Zeugnis ablegt.
— Das Schnurrbuſch=Quartett gibt heute, Freitag, 20 Uhr, im
leinen Haus einen Kammermuſikabend, bei dem das Klavierquintett
mn Robert Schumann ſowie Beethovens op. 127 Es=Dur und Schuberts
uartettſatz C=Moll zur Aufführung gelangen. Beim Klavierquintett
irkt der durch ſeine großen Erfolge im Auslande bekannte Pianiſt
uſtav Beck mit.
Vom Muſikverein wird uns geſchrieben: Die Aufführung der
Jahreszeiten” am 5. November, als des erſten diesjährigen Konzerts,
allen Zuhörern hohen künſtleriſchen Genuß gebracht und auch in
en Fachkreiſen verdiente Anerkennung gefunden. Sie zeigte, wie
ankbar doch noch empfunden wird, daß man in Darmſtadt trotz der
üirtſchaftlichen Schwierigkeiten immer noch in den Konzerten des
Kuſikvereins ſich der alten, lieb gewordenen Werke erfreuen, wie auch
euere Chorwverke kennen lernen kann. Dieſe Konzerte laſſen ſich aber
uf die Dauer nur aufrecht erhalten bei genügenden künſtleriſchen
Kräf=
n und finanziellen Mitteln. Es wurde in der Fachbeſprechung mit
ſecht beklagt, daß der aktive Chor trotz anerkannten Geſangsleiſtungen
für eine Stadt wie Darmſtadt zu ſchwach” iſt, und daß es „beſonders
n Männerſtimmen fehlt‟. Es wird geſagt: „Sollten ſich nicht noch
i Dutzend guter Tenöre und Bäſſe finden laſſen? Jeder Leſer dieſer
ſeilen laſſe einmal ſein muſikaliſches Gewiſſen ſprechen!”
Stimm=
egabte und ſangesfreudige Herren und Damen ſind daher eingeladen,
iden Chor als aktiv mitwirkend einzutreten. Es gilt wirklich,
Darm=
adt ein altes Kulturgut erhalten zu helfen! Die Proben finden im
ſereinshaus, Wilhelm=Gläſſingſtraße (Steinſtraße) Nr. 24, regelmäßig
bends 8 Uhr am Freitag für Herren, am Montag für Damen ſtatt.
das erſte Jahr aktiver Mitgliedſchaft iſt beitragsfrei. Freitag, den
November beginnen wieder die Proben für das nächſte Konzert,
dem der Muſikverein als Ehrenpflicht ein jüngſtes Kind Darmſtädter
Nuſe aus der Taufe heben möchte, die neue Meſſe unſeres
einheimi=
hen Komponiſten Peterſen. Ein ſtarker, glanzvoller Chor iſt für
ieſe Uraufführung, die Anfang Februar 1930 ſtattfindet, Ehrenſache!
delft ihn bilden! — Die Zahl der Inaktiven aber gleichzeitig wieder
uf den Vorkriegsſtand zu bringen, iſt dringend nötig, um die enorm
eſtiegenen Koſten der großen Chorkonzerte ſichern zu helfen (5—6000
Nark je Konzert!); Jahresbeitrag je nach Platz 15—30 Mark, bei
als=
ann freiem Beſuch der Konzerte und Hauptproben. (Für die drei
eſtlichen Konzerte noch dreiviertel des Jahresbeitrags.) Melden Sie
ch bei der Platzordnerin (Frau Ella Arnold, Aeußere Ringſtraße,
el. 3316), oder bei Konzert=Arnold (Tel. 2457).
— Vortrag. Dr. Rittelmeher, ſpricht heute Freitag im
Zartenſaal des Städtiſchen Saalbaues über: „Was kann geſchehen
ſegen die innere Nor der Zeit”. Am Samstag hält er im Saal der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, einen religiöſen
Vortrag über das Johannes=Evangelium.
Freitag, den 8. November 1929
— Viertes Akademie=Konzert. In dem vierten Akademie=Konzert,
das am Montag, dem 18. November, 20 Uhr, im großen Saal des
Saalbaues ſtattfindet, ſtellt ſich dem Darmſtädter Publikum eine
Sopra=
niſtin von außergewöhnlicher Qualität und Kultur vor: Alice von
Schrötter=Coroſa (Wien), die ſich als Pfitzner=Interpretin mit
dem Komponiſten am Flügel, in den verſchiedenſten Muſikzentren
be=
reits einen Namen gemacht hat, wird anläßlich ihres hieſigen
Arien=
ind Lieder=Abends Arien von Händel und Gluck zum Vortrag
brin=
gen. Das Programm umfaßt weiterhin drei Schubert=Lieder, vier
Lie=
der von Guſtav Mahler und vier Lieder von Hans Pfitzner. Den
Ab=
fchluß des Abends bildet: „Minneleides Abſchied” aus „Die Roſe vom
Liebesgarten”. Am Flügel wird die Künſtlerin unterſtützt von Hofrat
Paul Ottenheimer. Karten im Sekretariat der Städtiſchen
Aka=
demie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36 (Tel. 3500).
— Kriegerverein Darmſtadt. Bei der am Samstag, den 9. Nov.,
abends 8.15 Uhr, im Vereinslokal „Bürgerhof”, Elifabethenſtraße 2,
ſtattfindenden Monatsverſammlung erfolgt die Aushändigung
zuer=
kannter Haſſia=Ehrenkreuze ſowie Auszeichnungen für langjährige
Mit=
gliedſchaft; anſchließend Vortrag des Herrn Major Krauße d’Avis;
„Vormarſch der deutſchen Truppen in Rußland”, (mit Lichtbildern),
Umrahmt wird die Veranſtaltung durch Muſikvorträge. In anbetracht
der Tagesordnung wollen es die Kameraden als eine Ehrenpflicht
an=
ſehen, nebſt Familienangehörigen recht zahlreich zu
er=
ſcheinen.
BOAPEAEVERKAUR mit
10b RABATT
dauert nur noch einige Tage. Benutzen
Sie diese günstige Gelegenheit, jetzt
schon Ihre Weihnachts-Einkäufe
zu machen.
Wir haben die meisten Neuheiten
schon im Hause und Sie Iinden sehr
viele wunderbare Artikel, welche auch
als Geschenk praktischen Wert
besitzen. H.ROSENTHAL
Ludwigsplafz
17586
— Hans Grahl, der Heldentenor des Heſſiſchen Landestheaters, gibt
unter Mitwirkung des in Weimar außerordentlich beliebten
Helden=
baritons, Karl Heerdegen, am 14. November im Kleinen Haus einen
Lieder= und Arien=Abend. Zum Vortrag gelangen Werke von
Schu=
mann, Schubert, Tſchaikowſky, Puccini, Verdi und Wagner. Am Flügel
begleitet der Chordirektor des Landestheaters, Emil Kaſelitz. Der
Vor=
verkauf hat an der Tageskaſſe bereits rege eingeſetzt. Es empfiehlt ſich,
beizeiten Eintrittskarten zu ſichern.
— Sektion Darmſtadt des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpen=
vereins. Mitglieder und Freunde der Sektion werden nochmals auf
den Vortrag des Herrn Schriftſtellers C. B. Schwerla aus
München: „Mit Faltboot und Eispickel durch Kanadas Berge und
Ur=
wälder” aufmerkſam gemacht. Derſelbe findet heute Freitag, abends
um 20 Uhr, in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums ſtatt.
chgematet Guigeln
iſt von onößter Wichtigkeik!
Dorum leicntes Durchziehen
des Selbstbindlers
und alle Karuen geglältel.
Dieschönsten ralgen
u. OßerHamdten.
„iminier wieder vie neu""
Großwäſcherei u. Bügelanſtalk
Luceig Hering
Jederkragen1e m. Jahnchrt Darmstact ſet3844
— Mozart=Verein. Die neue Egelaſa=Revue „Drinnen und
draußen” begegnet ſtarkem Intereſſe, das noch geſteigert wird durch die
Gaſtſpiele von Inge van Heer und Hans Sylveſter Bunſel.
Da werden echte Operettenſterne leuchten. Die Revue beginnt pünktlich
um 8 Uhr und wird ohne Pauſe durchgeſpielt. Ein Kartenverkauf
an der Saalbaukaſſe findet nicht ſtatt. S. Anzeige.
Warme Schlüpfer in jeder Preislage
1.60, 3.—, 3.75, 4.—, 4.50, 5.25, 5.75, 7.50 bis 12.—
Ludwigs-
Heinrich Bauerig. plats1
17587)
Die Möbel=Ausſtellung im den ſtädtiſchen Häuſern am Ph. Röth=
Weg iſt auf vielfachen Wunſch verlängert ſvorden bis Sonntag, den
10. Nobember, einſchließlich.
Seite 5
Schwerer Skraßenbahnunfall.
— In der Nacht zum Donnerstag um 12 Uhr 45 Minuten fuhr
ein Wagen der Linie 2 vom Schloß nach dem Hauptbahnhof, um die
letzten Fahrgäſte der ankommenden Staatsbahnzüge abzuholen. Als der
Wagen an der Kurve, Ecke Rheinallee und Otto=Wolfskehlſtraße,
an=
kam, war es dem Wagenführer nicht möglich, die Kurbe zu erkennen,
weil dichter Nebel die Sicht verhinderte. Im Augenblick des
Erken=
nens bremſte der Wagenführer den Wagen ab, doch ſprang derſelbe
aus den Schienen und rannte gegen die Bordſteine des ſüdlichen
Fuß=
ſteiges, wo er umkippte. Die drei Inſaſſen erhielten geringfügige
Ver=
letzungen, ebenſo der Schaffner. Der Wagen wurde, nachdem die
poli=
zeilichen Aufnahmen frühmorgens nach halb 10 Uhr ſtattgefunden
hat=
ten, wieder aufgeſtellt und abtransportiert. Das an der Rheinallee=
Ecke Otto, Wolfskehlſtraße befindliche Erfriſchungshäuschen wurde
durch den Wagen um zirka einen halben Meter von ſeinem Stand
ab=
gedrückt. An Materialſchaden werden aller Vorausſicht nach geringe
Koſten entſtehen. — Leider iſt bei ſolchen Witterungsverhältniſſen
ge=
rade dieſe Straßenecke auch ſehr gering beleuchtet, und es würde ſich
empfehlen, daß vielleicht ſeitens der Stadt bei Nebelwetter, wenn nicht
allgemei, die beiden Ecklampen eingeſchaltet bleiben.
Soweit die amtliche Darſtellung des Unfalles. Die im letzten Satz
ausgeſprochene Forderung iſt allerdings dringend zu unterſtützen.
Jeder=
mann weiß, daß die Kurve Ecke Stirnweg von erheblicher
verkehrs=
techniſcher Bedeutung iſt, ſo daß eine ſtändige Beleuchtung, nicht nur
bei Nebel, eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit ſein ſollte. Der
Schaff=
ner des verunglückten Wagens hat, nachdem er infolge des Nebels zu
ſpät erkannte, daß ſein Wagen ſich fchon in der Kurve befand, die
Bremſen gezogen. Die Anſichten darüber gehen auseinander, ob das
ſtarke Bremſen das Unglück verſchuldet, oder aber in ſeinem Umfang
erheblich herabgemindert hat. Jedenfalls iſt an den Spuren, die kurze
Zeit nach dem Unfall, auch von Herrn Direktor Bohnenberger
unterſucht wurden, feſtzuſtellen, daß der Wagen, nachdem er die Kurve
halb genommen, in der Fahrbewegung alſo ſchon quer zur Rheinſtraße
ſich befand, aus den Schienen ſprang, verhältnismäßig langſam bis
zum Randſtein vor dem an der Ecke ſtehenden Verkaufshäuschen
weiter=
rollte, und ſich dann ſeitlich überſchlug. Beim Umfallen drückte der
Wagen das Verkaufshäuschen zur Seite, ohne es allzu ſchwer zu
be=
ſchädigen. Allerdings mußte das Häuschen im Laufe des Tages
abge=
tragen werden.
Der für Darmſtadt Gott ſei Dank ungewohnte Anblick, den der
um=
geſtürzte Wagen bot, hatte bei Hellwerden viele Zuſchauer angelockt,
ebenſo auch die intereſſanten Arbeiten, die erforderlich waren, den
Wagen abzuſchleppen. Die Polizei ſorgte für Abſperrung bzw.
Verkehrs=
regelung, ſoweit eine Umleitung notwendig war, was allerdings gegen
Schluß der Arbeiten notwendig wurde. Obwohl für Arbeiten dieſer
Art erfreulicherweiſe in Darmſtadt alle Erfahrungen fehlen, gingen die
Arbeiten unter der ruhigen und ſachgemäßen Leitung des Werkmeiſters
Kiſon, ausgeführt durch eigenes Perſonal der Heag, verhältnismäßig
ſchnell, vor allem aber ſehr ruhig und ſachlich voran. Es war
notwen=
dig, zunächſt das ſchwere eiſerne Untergeſtell (Fahrgeſtell) von dem
eigentlichen Wagen abzumontieren und bei Seite zu ſchieben, da der
Wagen ſelbſt mit dem Fahrgeſtell nicht aufgerichtet werden konnte.
Der durch Hebelböcke aufgerichtete und in ſeine normale Lage gebrachte
Wagen wurde dann hochgewunden, das Fahrgeſtell wieder darunter
ge=
fahren und der Wagen behelfsmäßig aufmontiert, d. h., in den Federn
eingehängt. Ein Triebwagen zog dann den Wagen vermittels ſtarker
Ketten wieder in die Schienen, ſo daß er abgeſchleppt werden konnte,
was gegen 342 Uhr geſchah.
Die Beſchädigungen ſind nicht ſo erheblich, als es zunächſt den
Anſchein hatte. Das Fahrgeſtell iſt faſt garnicht beſchädigt und die
Neparaturen des Wagens können in der eigenen Werkſtätte vorgenommen
werden.
— Volkshochſchule. Vom Vorſtand des Heſſiſchen Jagdklubs erhalten
wir folgende Mitteilung: Für Mittwoch, den 13. November, haben wir
den als Kapazität in der Ornithologie bekannten Forſtrat
Hae=
nel=Bamberg zu einem außerordentlich intereſſanten und lehrreichen
Vortrag mit Lichtbildern gewonnen. Herr Forſtrat Haenel ſpricht
über das Thema „Weidwerk und Vogelſchutz”. Der Vortrag,
der im Muſikzimmer des Städtiſchen Saalbaues gehalten wird, und
zu dem auch die Damen unſerer Mitglieder und Gäſte herzlich
will=
kommen ſind, beginnt pünktlich um 8.30 Uhr. Eintritt frei. — Der
Vortrag wird in ausgiebiger Weiſe all das behandeln, was von uns
über die Beſchaffung von Niſtgelegenheiten und Winterfütterung
mit=
zuteilen beabſichtigt war. Deshalb ſagen wir unſere Vorträge zunächſt
ab und verweiſen unſere Mitglieder auf den Vortrag von Forſtrat
Haenel.
— Privilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt (gegr. 1533). Die
Geſellſchaft hat ihre diesjährige erfolgreiche Schießtätigkeit auf den
langen Ständen (300 und 157 Meter) im letzten Monat beendet und
nimmt die Tätigkeit im Saalſchießen, Kleinkaliberſchießen auf 15 Meter,
nunmehr wieder auf. Die Schießabende finden jeden Montag, der
erſte am 11. November, im Saale des Rummelbräu, Rheinſtraße 101,
ſtatt und beginnen pünktlich um 8 Uhr abends. Mögen auch hier die
Erfolge der Kleinkaliberſchützen ſo hervorragend ſein, wie ſie es im
Laufe des Sommers geweſen ſind.
— Orpheum. Märchen=Theater. Morgen Samstag, den
9. Nov., und Sonntag, den 10. Nov., nachmittags halb 4 Uhr, finden
die beiden letzten Wiederholungen von „Schneewittchen und die ſieben
Zwerge” ſtatt. Die Hauptrollen liegen in beſten Händen: Frl. Elſe
Federlin, die reizende Kinderdarſtellerin, (Schneewittchen). Irene Senger
(Königin), Ernſt Federlin (Märchenprinz) und Hans Ausfelder (Jäger
Berthold). Wer ſeinen Kindern eine große Freude machen will,
ver=
ſäume nicht, ſie in die beiden letzten Aufführungen von „
Schneewitt=
chen” zu ſchicken. Da am Sonntag nachmittag mit einem großen
Zu=
ſpruch zu rechnen iſt, empfiehlt es ſich ſehr, die Samstag=Nachmittags=
Vorſtellung zu beſuchen. Der Vorverkauf hat bereits bei Hugo de
Wacl und Verkehrsbureau ſehr lebhaft eingeſetzt, und es iſt ſehr
rat=
ſam, ſich im Vorverkauf mit Karten zu verſehen. Um einem jeden
Kinde Gelegenheit zu geben, die Märchenvorſtellungen beſuchen zu
können, ſind die Preiſe ſehr klein gehalten, von 49 Pfg. bis 1,50 Mk.
Siehe Anzeige.
Heute Freitag, 8. November, einzige
Volksvor=
ſtellung bei ermäßigtem Preiſe (80 Pfg. bis 2,50 Mk.): „Fräulein!
pardon —”, die reizende Schlager=Operette, erzielt mit ihrer
ſchmiſſi=
gen künſtleriſchen Beſetzung im Orpheum täglich viel Beifall. — Der
Spielplan, welcher außerdem noch eine Reihe artiſtiſcher
Glanzleiſtun=
gen aufweiſt, erfüllt auch hochgeſpannte Erwartungen. Sehr beachtlich
ſind die heutigen billigen Eintrittspreiſe! Das Programm bleibt nur
noch bis einſchließlich Sonntag, den 10. November, auf dem Spielplan.
Karten bei H. de Waal, Rheinſtraße 14, und Verkehrsbureau, Ernſt=
Ludwigsplatz; telephoniſche Beſtellung 389. (S. Anzeige.)
Seite 6
Landesbibliothek.
Neue Erwerbungen (Auswahl).
vomn 11. November an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaale aufgeſtellt:
Beiträge zur Kulturgeſchichte des Mittelalters und der
Re=
naiſſance. Bd. 34: Richard Wallach: Das abendländiſche
Gemeinſchafts=
bewußtſein im Mittelalter. Leipzig 1928; Berendſohn, Walter:
Knut Hamſun. Das unbändige Ich und die menſchliche Gemeinſchaft.
München 1929; Boroviczény, A. v.: Graf von Brühl. Zürich
1929; Brockhaus, Heinrich Ed.: Stunden mit Bismarck. 1871 bis
1878. Leipzig 1929; Bühler, Joh.: Bauern, Bürger und Hanſa.
Leipzig 1929; Chreſtien de Troyes: Perceval oder die Geſchichte
vom Gral. Stuttgart 1929; Fay, Bernard: Panorama de la
littéra=
ture contemporaine. Paris 1929: Gerhardt, Martin: Johann
Hinrich Wichern. Ein Lebensbild. II. Höhe des Schaffens. 1846—1857.
Hamburg 1928; Görres=Geſellſchaft, zur Pflege der
Wiſſen=
ſchaft im katholiſchen Deutſchland. H. 47—51. Paderborn 1927—29:
Grundriß, ſlaviſcher. Stefan Mladenow: Geſchichte der
bulgari=
ſchen Sprache. Berlin 1929; Halban und Seitz: Biologie und
Pathologie des Weibes. Bd. 8. Teil 3. Berlin 1929; Handbuch der
Finanzwirtſchaft. Bd. 3: Der Staatshaushalt und das Finanzſyſtem
der wichtigſten Kulturſtaaten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis
zur Gegenwart. Tübingen 1929; Handbuch der normalen und
pathologiſchen Phyſiologie. . . Bd. 4: Reſorption und Exkretion.
Ber=
lin 1929; Hilpiſch, Stephanus: Geſchichte des benediktiniſchen
Mönchtums. Freiburg 1929; Larſons, M. J.: Als Expert im
Sowietdienſt. Berlin 1929; Monographien zur Erdkunde. Nr.
40: Karl Toth. Wien und der Wiener Wald. Leipzig 1929: Pinnow,
Hermann: Deutſche Geſchichte. Volk und Staat in tauſend Jahren.
Berlin 1929; Rathenau, Walter: Politiſche Briefe. Dresden 1929;
Rilke, Rainer Maria: Briefe aus den Jahren 1902 bis 1906.
Leip=
zig 1929; Terry, Carles S.: Johann Sebaſtian Bach. Eine
Bio=
graphie. Leibzig 1929.
Zeitſchriften:
Antologia nuoba. Riviſta di Lettere, Scienze ed Arti. III.
Serie. 265. 1929; Archiv für das Studium der neueren Sprachen
und Literaturen. 154, 155. 1928/29; Bücherei und Bildungspflege.
8. 1928: Entſcheidungen, eiſenbahn= und verkehrsrechtliche, und
Abhandlungen. 47. 1928/29; Gerichtsſaal der. 98. Stuttgart 1929;
Jahrbuch, Schmollers, für Geſetzgebung, Verwaltung und
Volks=
wirtſchaft im Deutſchen Reiche. Jg. 55. 1. Halbband. 1929;
Jahr=
bücher für wiſſenſchaftliche Botanik. 70. Leipzig 1929;
Litera=
tur=Archiv, das. Bd. 2: Die Briefe Barthold Georg Niebuhrs.
Berlin 1929; Soil. Science. Vol. 27. Jan.—June. 1929;
Zeit=
ſchrift für Aſſyriologie und verwandte Gebiete. 37. 3. N. F. 3. 4.
1927—1929; Zeitſchrift für phyſikaliſche Chemie. Abt. 4:
Che=
miſche Thermodynamik, Kinetik, Elektrochemie, Eigenſchaftslehre. 142.
1929; Zeitſchrift deutſche, für die geſamte gerichtliche Medizin.
13. 1929; Zeitſchrift für kliniſche Medizin. 110. 1929:
Zeit=
ſchrift für romaniſche Philologie. 48. 1928; Zeitſchrift für
an=
gewandte Pſhchologie, 33. 1929; Zeitſchrift für die
altteſtament=
liche Wiſſenſchaft und die Kunde des nachbibliſchen Judentums. N. F. 5.
1928; Zeitſchrift für deutſchen Zivilprozeß. 54. 1929.
Vom 25. November an verleihbar. Vormerkungen werden im
Leſeſaale entgegengenommen.
— Verein ehem. Eleonoren= und Frauenſchülerinnen. Der für heute
abend angekündigte Teeabend fällt aus.
— Turngemeinde Befſungen 1865. Die neugegründete
Schützen=
riege hielt am 6. November ihr erſtes Uebungs= und
Eröffnungs=
ſchießen im Kneipſaal ab. Die Beteiligung; an dieſem edlen
Schieß=
ſport war eine recht gute.
* Tom Jack und die Darmſtädter Polizei. Tom Jack, der „
Eis=
könig”, erregt bekanntlich bei ſeinem hieſigen Gaſtſpiel im Orpheum
berechtigtes Aufſehen. Seine Entfeſſelungskünſte ſind unerreicht, und
es iſt noch keinem Entfeſſelungskünſtier gelungen, mit gleicher
ſtaunens=
werter Leichtigkeit aus Zwangsjacke, Strickfeſſeln, angeſchloſſenen
Ket=
ten und ſelbſt aus der berüchtigten ruſſiſchen Todesfeſſel ſich zu
be=
freien. Tom Jack ſetzt ſich in jeder Stadt, in der er gaſtiert, mit der
örtlichen Polizeibehörde ins Benehmen, um vor Sachverſtändigen ſeine
Künſte vorzuführen und in erläuternden Worten wertvolle Anregungen
für die Polizeibeamten zu geben. Auch hier in Darmſtadt zeigte er
ſeine Gefchicklichkeit vor der Polizei. Regierungsrat Dr. Kayſer, der
perſönlich an den „Vorführungen” teilnahm, ſprach kurze einleitende
Worte über den Zweck des Auftretens Tom Jacks vor der Polizei. Die
vorgeführten Kunſtſtücke waren tatſächlich erſtaunlich. Dem
Entfeſſungs=
künſtler gelang es, aus jeder noch ſo komplizierten Feſſelung ſich
mühe=
los zu befreien. Wertvoll waren die Aufklärungen über die
Befrei=
ungsmethode, die natürlich im Intereſſe von eventuellen „Weiterungen
für Intereſſierte” nicht näher beſchrieben werden ſollen, ebenſowenig
wvie die Methoden, nach denen es Tom Jack gelingt, jeden am Boden
Liegenden durch eigenen Doppelhanddruck aufzuheben, oder jede
ver=
ſchloſſene Sicherheitskaſſette mit und ohne Inſtrument zu öffnen. Die
Vorführungen des Entfeſſelungskünſtlers fanden bei dem
Sachverſtändi=
genkreis, vor dem ſie ausgeführt wurden, beſondere Beachtung, und
mögen manche Anregung gegeben haben, die bei praktiſcher Ausnutzung
Verbrechern gegenüber von Nutzen ſein können. In dieſem Sinne iſt
Tom Jack mehr als Varietékünſtler; er dient durch ſeine inſtruktiven,
mit Erläuterungen verbundenen Vorführungen, die auch in anderen
Städten von der Polizei anerkannt wurden, der Allgemeinheit.
Eine Wette um 200 RM. Tom Jack, welcher zur Zeit in dem
Varieté=Programm des Orpheums auftritt, wurde von Herrn Jung,
Schloſſerei, Wienersſtr. 61, herausgefordert, ihn mit eigens
hier=
zu mitgebrachten Drahtſchlingen feſſeln zu dürfen, ſo daß er unmöglich
ſich befreien könne. Herr Tom Jack hat die Wette ehrenhalber
ange=
nommen, und kommt dieſelbe am Samstag, den 9. Nov., während der
Abendvorſtellung zum Austrag.
— Elſaß=Lothringer=Vereinigung. Vor einigen Tagen hielt die
Darmſtädter Vereinigung der Elſaß=Lothringer (Ortsgruppe Darmſtadt
des Hilfsbundes für die Elſaß=Lothringer im Reich) im Fürſtenſaal ihre
erſte Winterverſammlung ab. Nach Begrüßung der Erſchienenen durch
den Vorſitzenden, Herrn Thomas, ſprachen die Mitglieder Dr. Liſt
und Engelmann über unſeren Landsmann, den Dichter Chriſtian
Schmitt, den „Sänger des Elſaß” Beide Redner ſtanden dem
verſtor=
benen Dichter perſönlich nahe und waren daher beſonders berufen, ſein
Leben als Dichter und Menſch zu ſchildern. Ihre Ausführungen
er=
gänzten ſie durch den Vortrag mehrerer Gedichte, in denen ſich Chriſtian
Schmitts Liebe zu Gott, ſeinen Mitmenſchen, zu ſeinem engeren und
weiteren Vaterlande ergreifend äußert. Der Vorſitzende, Herr Fabrikant
Thomas, dankte den Rednern herzlich im Namen der Verſammlung
und berichtete dann über den Verlauf des Vertretertages des
Hilfs=
bundes, der vom 2.—22. September in Kaſſel ſtattgefunden, und an
dem der Vorſitzende als Vertreter der Ortsgruppe Darmſtadt
teilgenom=
men hatte. Die auf dem Vertretertag gefaßten Entſchließungen wurden
verleſen. Anſchließend hieran fand die Wahl der diesjährigen
Kaſſen=
prüfer ſtatt, es wurden hierzu die Mitglieder Berdolt und Otto
be=
ſtimmt. Zum Schluſſe wurde eine Ergänzung des Vorſtandes
vorge=
ſchlagen und einſtimmig angenommen. Herr H. W. Wohmann,
Ge=
richtsreferendar a. D. und Tagesſchriftſteller, der ſich ſchon wiederholt
um den Verein verdient gemacht hat, hatte ſich bereit erklärt, dem
Vor=
ſtande beizutreten. Mit der Aufforderung zum treuen Feſthalten am
Hilfsbund und an ſeinem Bundesorgan, den „Elſaß=Lothringiſchen
Mit=
teilungen” wurde die Verſammlung geſchloſſen. Vom Vorſitzenden
wurde noch bekannt gegeben, daß dem Chriſtian Schmitt=Abend
dem=
nächſt ein „Friedrich Lienhard”=Abend folge, an dem Vertonungen
Lienhardſcher Dichtungen durch Mitglieder des Vereins vorgetragen
werden.
Freitag, den 8. Jovember 1929
Nummer 3)
Kunftpädagogiſche Tagung und =Ausſtellung
in Mainz.
In den Tagen vom 24. November bis 5. Dezember 1929 wird in
Mainz in der Stadthalle auf Einladung des Herrn Reichsminiſters der
beſetzten Gebiete, des Heſſiſchen Kultusminiſteriums in Darmſtadt und
der Stadt Mainz durch das Inſtitut: „Schule der Volkſchaft für
Volks=
kunde und Erziehungsweſen” eine
Ausſtellung „Vom Willen deutſcher Kunſterziehung”
gezeigt, in welcher zum erſten Male in dieſem ſtarken Ausmaß die neuen
Bewegungen der Kunſterziehung, Bildſchöpfungen von Kindern und
Jugendlichen aufgezeigt werden. Es handelt ſich um eine Ausſtellung,
die aus ganz Deutſchland, Oeſterreich und der Schweiz durch den Leiter
der Schule der Volkſchaft: Dr. Leo Weismantel für den
pädagogi=
ſchen Weltkongreß des Weltbundes für Erneuerung der Erziehung in
Helſingör in Dänemark zuſammengebracht worden war. Dieſe
Aus=
ſtellung ließ auf dieſem Weltkongreß erkennen, daß Deutſchland an der
Spitze dieſer Bewegung der ganzen Welt marſchiert. Große deutſche
Tageszeitungen nannten die Ausſtellung dort wohl das größte
päda=
gogiſche Erlebnis der Tagung.
Durch Unterſtützung des Herrn Reichsminiſters für die beſetzten
Gebiete, des Heſſiſchen Kultusminiſteriums und der Stadt Mainz iſt es
nun möglich, dieſe Ausſtellung in den vorgenannten Tagen der
heſſi=
ſchen Lehrerſchaft und der Oeffentlichkeit von Mainz und Umgebung
zu zeigen. Gleichzeitig mit der Ausſtellung wird eine Tagung für
Kunſterziehung ſtattfinden, an welcher eine der bedeutendſten
Führer=
perſönlichkeiten auf dieſem Gebiete: Egon Kornmann vom Guſtaf=
Britſch=Inſtitut für Kunſtwiſſenſchaft in Starnberg in die vieldiskutierte
Theorie von Guſtaf Britſch einführen wird; dieſe Theorie Britſch geht
von dem Gedanken aus, daß die biologiſche Entwicklung der
Bildvor=
ſtellung im Kinde parallel verläuft mit der Bildentwicklung der Völker.
Außer den Vorträgen und Arbeitsgemeinſchaften, die Herr
Korn=
mann halten wird, wird der Leiter der Schule der Volkſchaft: Dr. Leo
Weismantel in öffentlichen Vorträgen wie in geſchloſſenen
Ar=
beitsgemeinſchaften den geiſtigen Gehalt der Ausſtellung dartun, und
die Grundlage eines neuen biologiſch fundierten Unterrichts aufzeigen.
Er wird dabei über die Bildgeſtaltung hinaus auch über die Kinder= und
Jugendlichen=Büchereien ſprechen. Eine geſonderte Parallelausſtellung
wird das bedeutſamſte Leſegut der Kinder und Jugendlichen zeigen.
Dieſe zweite Ausſtellung war im letzten Jahr auf Veranlaſſung des
Internationalen Erziehungsbüros in Genf von Dr. Leo Weismantel
zuſammengeſtellt worden und wird hier der Elternſchaft, wie der
Lehrer=
ſchaft dargeboten werden.
Eine dritte Unterabteilung des Unternehmens wird eine
Einfüh=
rung in das Laienſpiel der Gegenwart ſein. Dieſe dritte Abteilung der
geſamten Kunſterziehungswoche wird gleichfalls durch Dr. Leo
Weis=
mantel, Marktbreit, geleitet.
Teilnehmer werden ſowohl aus Heſſen, wie aus dem ganzen Reich
erwartet. Das genaue Programm mit dem Wochenplan wird in den
nächſten Tagen veröffentlicht werden. Anfragen über die
Teil=
nahme ſind zu richten an den Oberbürgermeiſter
der Stadt Mainz.
Schuld hat das Wasser!
Unser Wasser ist kalkhaltig und hart. Und daß
solches Wasser keinen guten Kaffee geben kann, ist
unschwer einzusehen. Eins aber hilft den Kaffee
besser machen: „Weber’s Carlsbader”! Es macht
das Wasser zum Kochen tauglich und wertet die
Bohnen besser aus. So ein Kaffee schmeckt ganz
anders. Viel besser! Das ist Kaffeel Das merkt
man beim ersten Schluck.
(11Dr17112
—Freude am Kochen durch clektriſchen Herd und elektriſchen
Heißwaſſerſpeicher” lautet das Thema eines Vortrages, den Fräulein
Hellwig heute abend 8 Uhr im Heaghaus halten wird. Allgemein
iſt bekannt, daß das Waſſer bei 100 Grad zu ſieden anfängt und auch
bei weiterer Wärmezuführung keine Temperaturerhöhung bei offenen
Töpfen eintritt. Die ganze Wärme wird dazu aufgebraucht, das Waſſer
in Dampf zu verwandeln, und dieſer entweicht in den Raum. Genau
dasſelbe vollzieht ſich beim Fett, nur daß das Fett bei höherer
Tem=
peratur ſiede, und zwar gerade bei denjenigen Temperaturen, bei
denen Gebratenes gut gelingt. Deswegen ſind die Hausfrauen
ge=
wöhnt, bei jedem Bratvorgang als Temperaturbegrenzer Fett
zuzu=
ſetzen, unter Umſtänden Fett und Waſſer. Bei der elektriſchen Küche
iſt dies jedoch nicht oder nur in viel geringerem Maße erforderlich.
Da die elektriſchen Kochgeräte zwar auch die nötige Wärmemenge, aber
dieſe bei viel niedrigeren Temperaturen, liefern als die offene Flamme,
tritt die Notwendigkeit der verſchwenderiſchen Temperaturregelung
durch Waſſer= oder Fettzuſatz nicht ein, ſondern es beſteht ſchon bei
geringer Uebung praktiſch kaum mehr die Möglichkeit, ſei es mit Strom,
ſei es mit Fett, verſchwenderiſch umzugehen. Die Hauptvorteile der
elektriſchen Küche ſind daher folgende: 1. Die Temperaturen ſind ſo
gehalten, daß das gefürchtete Anbrennen und Ueberkochen vermieden
wird; 2. geringe Wärmeverluſte an den umgebenden Raum; 3.
in=
folge der niedrigen und leicht regelbaren Temperaturen Fett= und
Stromerſparnis; 4. der geringe Waſſer= und Fettzuſatz macht die
Speiſen ſchmackhafter und bekömmlicher. Der Beſuch dieſes
intereſſan=
ten Vortrages dürfte für die Hausfrauen von größtem Intereſſe ſein.
Auch die zum Schluß zur Verteilung kommenden Koſtproben werden
das oben Geſagte voll und ganz beſtätigen.
— Petrusgemeinde. Unſere Gemeinde ſteht vor einem empfindlichen
Verluſt, indem Herr Pfarraſſiſtent Lie zur Nieden durch
Ent=
ſchließung der Kirchen=Regierung zur Verwaltung einer Pfarrſtelle
nach Offenbach verſetzt worden iſt. Es iſt den Bemühungen des
Kir=
chenvorſtandes leider nicht gelungen, dieſe Maßnahme zu verhindern;
das Bedauern hierüber iſt in der Gemeinde allgemein. Lic. zur Nieden
hat ſeit November 1926 —abgeſehen von einer viermonatigen
Unter=
brechung, während welcher er in Bad=Nauheim wirkte, in unſerer
Ge=
meinde mit ſichtbarem Segen und Erfolge gearbeitet, beſonders in dem
ihm zugewieſenen Weſtbezirk mit ſeinen ſchwierigen ſozialen und
kirch=
lichen Verhältniſſen. Lic. zur Nieden wird dieſen Sonntag, den 10.
November, im Vormittags=Gottesdienſt zum letzten Male vor ſeinem
Weggange nach Offenbach in der Beſſunger Kirche predigen.
— Stenographie. Auf die heute abend im Unterrichtslokal der
Stenographen=Vereinigung Gabelsberger, Handwerkerſchule Ecke Karl=
und Nieder=Ramſtädter Straße, beginnenden neuen Kurſe in
Reichskurzſchrift wird an dieſer Stelle nochmals ganz beſonders
auf=
merkſam gemacht.
Beachten Sie meine
Schaufenster!
16641a)
J. GLÜCKERT
Möbelfabrik, Bleichstr. 31
* Schwurgerichk.
p. Der Maurer= und Tünchermeiſter Mich. Sudheime
Lampertheim, ſeine Ehefrau, der Metzgerlehrling Gg.
Schm=
da und der Gelegenheitsarbeiter Jakob Grünewald in
heim ſtehen wegen Verletzung der Eidespflicht unter Anklage
Jakob Grünewald ſoll am 13. Dezember 1927 vor dem Am=
Lampertheim in einem Alimentationsprozeſſe Egger gegen Schn
Zeuge der Wahrheit zuwider unter Eid ausgeſagt haben, die
mutter Egger ſei öfters mit G. fortgeweſen. Dieſer (G.) hab
erzählt, er wolle ſie heiraten, ſie bekäme ein Kind von ihm.
ihm einmal im März 1926 erzählt, er könne die Kindesmutte
Abend haben.
Sudheimer Ehemann und Schmidt ſind angeklagt, den G
durch Geſchenke, Verſprechen und andere Mittel zur Leiſtung
de=
eids beſtimmt zu haben; weiter es unternommen zu haben, den
wald zur Begehung des Meineides zu verleiten, indem ſie ihn
anlaſſen ſuchten, als Zeuge auszuſagen, er habe mit der
Kinde=
in der Empfängniszeit verkehrt.
Mich. Sudheimer II., deſſen Ehefrau und Gg. Schmidt ſolle
ter es unternommen haben, den Arbeiter G. zur Begehung eines
eides zu verleiten, indem ſie ihn zu veranlaſſen ſuchten, in
wähnten Alimentationsprozeſſe unter Eid der Wahrheit zuwider
ſagen, er habe mit der Kindesmutter in der Empfängniszeit v
Mich. Sudheimer II. allein iſt angeklagt, es unternomn
haben, den Taglöhner L. zur Begehung eines Meineides zu ve
indem er ihn zu veranlaſſen ſuchte, als Zeuge der
Wahrheit=
auszuſagen , er habe mit der Kindesmutter in der Empfängnisze
kehrt.
Schließlich wird dem Mich. Sudheimer II. ein Vergehen
Anſchuldigung zur Laſt gelegt: er ſoll am 5. März 1929 bei der
zeiamt Lampertheim eine Anzeige gemacht haben, durch welche
Dienſtmädchen E. der Begehung eines Meineides beſchuldigte
er angab, die E. habe in dem erwähnten Alimentationsproze
Eid falſch ausgeſagt, ſie habe in der Empfängniszeit nur mit
verkehrt, während ihm der Arbeiter G. erzählt habe, er habe
fraglichen Zeit (23. März 1926) mit der E. ebenfalls Verkehr ſabt
— welches letztere nicht der Wahrheit entſprach.
Bei Aufruf der Zeugen wird feſtgeſtellt, daß die erwähnte
folge ihrer Niederkunft nicht erſchienen iſt.
Mich. Sudheimer II. iſt ſeit 30. Juli 1929 in Unterſuchun
Grünewald hat ſolche vom 30. Juli bis 1. Oktober verbüßt.
Der Angeklagte Grünewald, der den Mich. Sudheimer II.
belaſtet, wird als erſter eingehend vernommen. — Sudheimer E ſau
hat 1919 geheiratet und den Gg. Schmidt in die Ehe mitgebracht ſus
der zweiten Ehe Sudheimers ſind Kinder nicht hervorgegangen. Die
Egger war Dienſtmädchen bei Sudheimer. Wegen Krankheit gi fi
weg nach Hauſe (Rimbach i. Odw.). Auf Wunſch kam ſie nach (ſt
nacht 1926 wieder in den früheren Dienſt zurück, aber nur auf Eze
Zeit. Am 6. Dezember 1926 gebar die Egger ein Kind; ſie war d ils
18 Jahre alt. Gegen Schmidt wurde eine Unterhaltsklage erhobe hid
Schmidt als Vater bezeichnet. Das am 2. Dezember 1927 in Eſen
Cager gegen Schmidt ergangene amtsgerichtliche Urteil, erkannt en
Schmidt ſchuldig zur Unterhaltsleiſtung und be
rechtskräftig. Die Verurteilung gründete ſich auf das bee ſte
Zeuanis der Kindsmutter Egger.
Die Anzeige beim Polizeiamt Lampertheim vom 5. März R‟
will Sudheimer im Glauben an die Richtigkeit der Ausſage des
ters G. gemacht haben.
Der Angeklagte Schmidt beſtreitet jeglichen Verkehr mit der E
er behauptet alſo, die habe einen Meineid geleiſtet, indem ſie ih /s
Kindsvater bezeichnete. Als es zum Unterhaltsprozeſſe kam, wr mn
Zeugen geſucht. Zu dieſem Zweck fuhr man auch nach dem Tmr
Sandhofen. Ein gewiſſer G. gab an, er habe mit der Egger Ve
gehabt.
Die zuletzt vernommene Ehefrau Sudheimer bekundet, dis (
ſei über ein Jahr bei ihnen geweſen; einen einwandfreien Lebens
del habe ſie nicht geführt, auch mit Männern Beziehungen gehabt.
Führung habe ſie auch bei dem kurzen Wiedereintritt nach Faſt
1926 beibehalten. Dieſe Angeklagte beſtreitet jegliche Schuld.
Am Nachmittag — nach der Pauſe — wird in die Beweisaufne
eingetreten.
Der Unterſuchungsrichter berichtet über ſeine Ermittlungen;
habe ſchließlich geſtanden, er ſei vom Ehemann Sudheimer
beſt=
worden, wie auch Grünewald bekannt habe, daß er gekauft worden
Die Egger beſtreitet als Zeugin die von der Ehefrau Sudhe
gemachte Darſtellung über ihren Lebenswandel; im übrigen wiede
je die im Unterhaltsprozeſſe eidlich gemachte, Ausſage. Auch die
ſage des G. iſt für Sudheimer ſtark belaſtend.
In gleicher Weiſe belaſtend iſt die Ausſage einer vor dem A
gericht Hagen vernommenen Zengin.
Die Plädoyers finden heute vormittag 9.30 Uhr ſtatt.
— Markusgemeinde. Der nächſte Vortragsabend der Geme
findet Montag, 11. Nov., 8 Uhr, im Gemeindehaus, Kiesſtraße
ſtatt. Pfarrer Vogel wird auf Grund der neueſten Forſchungen ſpre
über die Reiſe Zwinglis nach Marburg zum
Religi=
geſpräch mit Luther im Herbſt 1529, und wird darzulegen verſuc
worauf eigentlich der Gegenſatz der beiden großen Männer beruht,
worin das Erbe des Marburger Geſprächs für uns beſteht.
Gemeindeglieder werden zu zahlreichem Beſuch herzlich eingeladen. C
aus anderen Gemeinden ſind, wie immer, freundlich willkommen.
Eintritt iſt frei. Freiwillige Gaben kommen der Gemeinde=Noth
zugute.
Aus den Parkeien.
— Morgen Samstag, abends 8 Uhr: Maſſenverſammlung
Nat.=Soz. Deutſchen Arbeiterpartei in der Woogstu
halle. Redner: Landtagsabg. Lenz, Baden. (Näh. ſiehe heutige Ar
IHRE GESUNDHEIT
ist dle Vorbedingung zu Leistungsfähigkelt und Lebensglück
Das interessante Buch „Guter Rat” gibt Ihnen wichtige
Hin-
weise für den Menschen an gesunden und kranken Tagen.
Sie erhalten es in ihrer Drogerie umsonst. Wo nicht erhältlich,
durch Ofto Reichel, Berlin-Neukölln, Elbestrasse 26/29.
Tageskalender für Freitag, den 8. November 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19,30 Uhr, Ende 2
Uhr, D 8: „Der fliegende Holländer”. — Kleines Haus, 20 Uh
Zweiter Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=Quartetts. — O=
Kongerte
pheum, 20,15 Uhr: „Fräulein Pardon.
Schloßkaffee. — Städt. Saalbau 20,15 Uhr: Chriſtengemeit
ſchaft, öffentlicher Vortrag Dr. Rittelmeher. — Kinovorſtel
lungen: Umon=Theater, Helia.
Gottesdienft der iſrrelitiſchen Teligionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße
Freitag, den 8. Nov.: Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 45 Min
Samstag, den 9. Nov.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. Schrift
erklärung, — Sabbatausgang 5 Uhr 40 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr 15 Min. — Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft
Samstag, den 9. Nov.: Vorabend 4 Uhr 25 Min — Morgen
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 5 Uhr 40 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr 45 Min. — Nachm. 4 Uhr 30 Min
D
Preis:
70 Pfg
In den ersten 10 Jahren
sollte jede Mutter ihr Kind
aus-
schließlich mit der reinen, milden
NIVEA
KINDERSEIFE
waschen und baden. Dem
Kind wird dadurch später
manche Sorge um die
Er-
haltung seines guten Teints
erspart bleiben. Nivea-
Kinderseife ist überfettet
und nach ärztlicher
Vor-
schrift besonders für die
empfindliche Haut der
Kinder hergestellt. 2
Bei Regen, Wind und Schnee
AATAETIA
Wind und Wetter, Kälte und Feuchtigkeit entziehen
Ihrer Haut ständig lebenswichtige Stoffe und
be=
günstigen dadurch vorzeitige Faltenbildung. Ihre
Haut braucht aber frische Luft. Da schützt Nivea-
Creme sie vor den ungünstigen Einflüssen der
Witte-
rung. Nur Niveg-Creme enthält Eucerit; sie bewahrt
die zarten Hautgewebe vor dem Austrocknen und
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310
Freitag, den 8. November 1929
Seite 7
45
ametikaniſchen Stachelbeernehltages
Kurch einen Beſchluß des Bundes Deutſcher Baumſhulenbeſitzer
er=
t worden. Der Bund hat auf Anregung der Biologiſchen
Reichs=
aſt für Land= und Forſtwirtſchaft ſeinen Mitgliedern zur Pflicht
acht, in Zukunft alle zum Verſand kommenden Stachelbeerſträucher
ben Triebenden um eta ein Drittel zu kürzen. Mit dieſer
Maß=
me wird die Beſeitigung aller möglicherweiſe vorhandenen
Winter=
ſtförper des Mehltaupilzes bezweckr und vor allem dem mitunter die
je Beerenernte vernichtenden frühen Befall der Beerenobſtkulturen
ſebeugt. Sie wirkt ſich aber auch auf den Spätbefall aus, da dieſer
irgemäß um ſo weniger zu befurchten iſt, je mehr Sorgfalt auf die
irdrückung des Frühbefalls gelegt wird. Die in dem Bunde
zuſam=
geſchloſſenen deutſchen Baumſchulenbeſitzer dürfen deshalb nur noch
e Stachelbeerpflanzen als 1. Qualität verkaufen, bei denen die
ſnahme des Abſchneidens der Triebenden ſorgfältig durchgeführt
Die Nichtdurchführung der Triebkirzung kann als ein
Reklama=
ßarund aufgefaßt werden. Die Bundesleitung hat mit dieſem
Vor=
n erneut bewieſen, wie ernſt es ihr darum zu tun iſt, ſich alle
Fort=
ſte der wiſſenſchaftlichen Forſchung zunutze zu machen und in engem
immenwirken mit dem Deutſchen Pflanzenſchutzdienſt dafür zu
ſor=
daß nur geſunde und in jeder Beziehung einwandfreie
Baumſchul=
jgniſſe auf den Markt gebracht werden.
Arheilgen, 7. Nov. Am Donnerstag feierte der Schmied Job.
(kſtein der Firma Carl Schenck, Werk Arheilgen, ſein 40jähriges
ſtszjubiläum. Zur Feier waren erſhienen Herr Dr. Schenck, einige
begmte, alle Jubilare, die 40 Jahre bei der Firma Schenck, und
biefenigen, die 25 Jahre im Werk Arheilgen beſchäftigt waren, ſowie
reter der Beamten und der Arbeiter — eine recht ſtattliche Zahl.
Feier fand in dem reichgeſchmückten Aufenthaltsraum des Werkes
und wurde eröffnet von der Hauskapelle (itglieder der
Oreheſter=
migung) mit dem „Marſch der Prieſter” aus der „Zauberflöte” von
nt. Den Reigen der Anſprachen eröffnete Herr Dr. Schenck im
en der Direktion und als Präſident der Handelskammer mit herz=
und hochgeſtimmten Worten. Er überreichte dem Jubilar ein
enk der Firma und eine Urkunde der Handelskammer. Herr Be=
Aleiter Goebel brachte im Namen des Werkes Arheilgen Dank= und
wünſche, erinnerte daran, wie ſehr der Jubilar mit dem Arheilger
verbunden iſt und wie die Feier dadurch zu einem Familienfeſt
lrheilger Werkes geworden ſei. Nachdem noch Meiſter Becker für
deamten und Arbeiterrat Benz für die Arbeiter gratuliert und
Ge=
ſe überreicht hatten, ſchloß — nach Worten des Dankes von ſeiten
zubilars — die Hauskapelle mit einer Paraphraſe über das Lied
ſugend, wie biſt du ſo ſchön” von Abt. Die zu Herzen gehende
wird jedem, der daran teilnehmen konnte, noch lange in
Erinne=
bleiben.
n. Arheilgen, 7. Mov. Junglandbund. Die vier
Reiter=
ie des Kreiſes Darmſtadt veranſtalten am kommenden Sonntag,
ittags 2 Uhr. eine Schleppjagd mit Hunden. Die Zuſammenkunft
nter der Merckſchen Fabrik am früheren Viadukt der Main—
Neckar=
bahn. Das Ziel iſt an der Kreuzung Sensfelderweg=Weiterſtädter=
—Vereinszuſammenſchluß. Die beiden Vereine,
n der „Hundefreunde 1913” und Dreſſurverein 1938 Arheilgen”
chigen ihren Zuſammenſchluß. Aus dieſem Anlaß findet am
tag, abends 8,30 Uhr, im Gaſthaus „Zum Darmſtädter Hof” eine
zalverſammlung mit der Tagesordnung: Vereinigung beider Ver=
und Vorſtandswahl ſtatt.
a. Eberſtadt, 7. Nov. Geflügelausſtellung. Anläßlich
Bjährigen Beſtehens hält der Geflügelzuchtverein Eberſtadt vom
3 10. November im Schwanenſaal eine Allgemeine
Geflügelaus=
ag größerer Aufmachung ab. Die Geflügelſchau iſt auch von
aus=
gen Züchtern beſchickt. Sie wird am Samstag nachmittag (um
r) in Gegenwart von Vertretern der Gemeinde=Verwaltung er=
Der Turnverein (D. 2.) veranſtaltet am Samstag
Ehrenabend, der im Vereinslokal „Zur Eiſenbahn” ſtattfindet.
dieſer Gelegenheit werden Ehrenurkunden an Turner,
Ehrenmit=
r und langjährige verdienſtvolle ſonſtigen Vereinsangehörige aus=
42. Eberſtabt, 7. Nob. Laubſtreuverſteigerung. Die
Laubſtreu auf Wegen und Schneiſen zur Selbſternte in den Forſtorten
„Klingsackertanne” und „Prömſter” des Gemeindewaldes wird am
kom=
menden Montag, den 11. November, öffentlich auf dem Rathaus
meiſt=
bietend verſteigert. — Der Milchpreis hat hier eine Senkung von
36 Pfg. auf 34 Plg. pro Liter erfahren.
4a. Eberſtadt, 7. Nov. Hilfe für die Arbeitsloſen. Das
Gewerbſchaftskartell Eberſtadt hat zur Linderung der Not der
Arbeits=
loſen und Unterſtützungsempfänger beſondere Anträge (ſieben an der
Zahl) an die Gemeinde geſtellt, in denen u. a. Beſchaffung ausreichender
Arbeitsgelegenheit, Mittel zur Durchführung einer geovdneten
Wohl=
fahrtsunterſtützung, in bedürftigen Fällen Abgabe von Naturalien uſw.
gefordert werden. Bei Durchführung der Anträge ſoll eine dreiköpfige
Kommiſſion der Erwerbsloſen beratend gehört werden.
Cp. Pfungſtadt, 7. Nov. Die Wahlvorſchläge zur
bevor=
ſtehenden Kommunalwahl ſind ſoeben von dem
Gemeindewahlkom=
miſſar bekanntgegeben worden. Insgeſamt ſind ſieben Wahlvorſchläge
eingereicht worden, und zwar ein Wahlvorſchlag von der
Sozialdemo=
kratiſchen Partei (Spitzenkandidat: Fabrikant Hechler), ein
Wahlvor=
ſchlag mit dem Kennwort Steinmetz, Martin, eine Liſte des Heſſiſchen
Landbundes (Spitzenkandidat Ludwig Böttiger), Wahlvorſchlag der
Handwerks= und Gewerbevereinigung (Spitzenkandidat Adam Büttel 5.,
Schloſſermeiſter), eine Liſte der Deutſchen Volkspartei (beginnend mit
dem Bauunternehmer Jakob Brauer), Liſte der Nationalen und
Sozia=
len Deutſchen Arbeiter= und Angeſtelltenvertretung (Schloſſer Wilhelm
Gräf) und die Liſte der Kommuniſtiſchen Pcrtei (beginnend mit
Hilfs=
arbeiter Heinrich Huxhorn 2.). Die Wahlvorſchläge Steinmetz=Martin,
Heſſiſcher Landbund, Handwerk und Gewerbe, Deutſche Volkspartei und
Nationale und Soziale Deutſche Arbeiter= und Angeſtelltenvertretung
ſind einfach miteinander verbunden. Jede Gruppe verbundener
Wahl=
vorſchläge wird als ein Wahlvorſchlag angeſehen. Die auf ſie
abge=
gebenen Stimmen werden bei Feſtſtellung des Wahlergebniſſes
zuſam=
mengezählt. —
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Woche einmal waschen
mit dem bewährten
Ak. Nieder=Ramſtadt, 6. Nov. Tödlicher Unglücksfall
im Betrieb der Odenwälder Hartſteininduſtrie. Der
im 59. Lebensjahre ſtehende Steinbruchaubeiter Johann Reinig von
hier verunglückte geſtern vormittag im Steinbruch der Odenwälder
Hart=
ſteininduſtrie dadurch, daß er unter herabſtürzende Geröllmaſſen geriet,
wodurch er ſich erhebliche innerliche und äußerliche Verletzungen zuzog.
Trotzdem ſofort ärztliche Hilfe zur Verfügung ſtand und auch die
Ueber=
führung in das Stadtkrankenhaus Darmſtadt unmittelbar nach dem
Unfall erfolgte, iſt der Verunglückte heute früh ſeinen ſchweren
Ver=
letzungen erlegen. — Freiwillige Feuerwehr. Am Samstag,
dem 9. d. M., findet im Saale „Zum guldenen Anker” der Jahresball
der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Die Tatſache, daß ſich die Feuerwehr
reſtlos in den Dienſt der Allgemeinheit ſtellt und unter Aufbringung
großer Opfer ihren verantwortungsvollen Dienſt verſieht, dürfte
man=
chen beſtimmen, ſich an der Feier zu beteiligen. — Odenwaldklub.
Die diesjährige Dekorierungsfeier findet am kommenden Samstag im
Saale „Zur Poſt” ſtatt. Das reichhaltige Programm verſpricht einen
ſchönen, gemütlichen Abend im Kreiſe froher Wanderen. Zur
Ver=
ſchönerung der Feier hat wiederum das Klampforcheſter des
Wander=
klubs „Falke” ſeine Mitwirkung zugeſagt.
C. Ober=Ramſtadt, 7. Nob. Turnverein 1877 (2. T.). Der
urſprünglich für nächſten Sonntag, den 10. November, geplante
Theater=
abend mußte verſchiedener Umſtände wegen verlegt werden, und zwar
auf Sonntag, den 8. Dezember, während der für dieſen Tag in
Aus=
ſicht genommene Tanz= und Gymnaſtikabend erſt am 12. Januar n. J.
ſtattfindet. Für beide Veranſtaltungen iſt der Schützenhof=Saal gewählt,
Der Verein wird dann am 8. Dezember das Schauſpiel „Alt=Heidelberg”
aufführen.
— Ober=Ramſtadt, 6. Nov. Nächſten Sonntag, den 10. November,
nachmittags, findet im Gaſthaus „Zum Schützenhof” ein Liedertag unter
Mitwirkung der Kapelle Sauerwein Roßdorf, ſowie ſämtlicher hieſiger
Geſangvereine ſtatt. Der Liedertag iſt dieſes Jahr dem Doppelquartett
Konkordia übertragen.
G. Ober=Ramſtadt, 7. Nov. Wandererehrungsfeſt des
Odenwaldklubs, Die Ortsgruppe Ober=Ramſtadt des
Odenwald=
klubs hält ihr diesjähriges Wandererehrungsfeſt am Samstag, den 16.
November, im Saale „Zum Eliſenbad” (Suppes) ab. Auch der
dies=
jährigen Veranſtaltung liegt ein ſehr abwechſelungsreiches Programm zu
Grunde. Einzelheiten hierüber folgen noch.
(k) Roßdorf 7. Nov. Veubrennungstod. Das 7 Monate
alte Kind der Eheleute Heinrich Stelzer befand ſich in der Küche der
elterlichen Wohnung im Kinderwagen. Während die Mutter einen
Augenblick die Küche verlaſſen hatte, fiel das Kind offenbar infolge
Um=
kippens des Wagens in eine mit heißem Waſſer gefüllte Waſchbütte. Die
zu Hilfe eilende Mutter verbrannte ſich dabei an beiden Händen. Unter
ſtarken Schmerzen iſt das Kind eineinhalb Stunden nach dem Vorfall
geſtorben.
— König i. O., 7. Nov. Frau Marie Vogt Witwe, hier, feiert am
13. November ihren 86. Geburtstag.
b. Erbach i. Odw., 7. Nob. Gemeinderatsſitzung. Am
Freitag, den 8. Nov. findet im Rathausſaale eine öffentliche
Gemeinde=
ralsſitzung ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. wichtigen Punkten
auch die Voranſchlagsberatung für das Rechnungsjahr 1929/30. Obwohl
das Rechnungsjahr bereits über die Hälfte verfloſſen iſt, dürften die
zu erwartenden Erörterungen, beſonders in Anſehung der vor der Tür
ſtehenden Kommunalwahlen ſehr intereſſant werden.
z. Gras=Ellenhach, 6. Nov. 50jähriges Dienſtjubiläum.
Der hieſigen Handarbeitslehrerin war es vergönnt, in dieſen Tagen ihr
50jähriges Dienſtjubiläum zu feiern. Aus dieſem Grunde wurde im
Schulſal eine beſondere Feier veranſtaltet, an der ſowohl der
Schul=
wie Kirchen= und Gemeindevorſtand teilnahmen und der Jubilarin ihre
beſondere Anerkennung ausſprachen. Auch die Schulmädchen ließen es
ſich nicht nehmen, ihrer Handarbeitslehrerin ganz beſonderen Dank
aus=
zudrücken.
By. Langen, 6. Nov. Für die Kreistagswahl wurden folgende
Herrn aus Langen als Kandidaten aufgeſtellt. Wahlvorſchlag „
Srzial=
demokratiſche Partei”; Zimmer, Gg., Bürgermeiſter, Stroh, Hrch.,
Gärtner. Wahlvorſchlag „Zentrum”: Troſchke, Gewerbelehrer,
Wahl=
vorſchlag „Deutſche Volkspartei”: Werner V., Joh. Maurermeiſter,
Gehlert, Joh. Bezirksſchornſteinfegermeiſter. Wahlvorſchlag „
Wirt=
ſchaftspartei”: Barth, K. W., Architekt, Sehring, Val. Fr.,
Bauunter=
nehmer. Wahlvorſchlag „Deutſche demokratiſche Partei”: Heiſer, Fr.,
Bürgermeiſter i. R. Wahlvorſchlag „Kommun. Partei”: Werner, Peter,
Schloſſer.
— Wafſerſtands=Nachrichten vom 7. November. Rhein:
Hunnn=
gen 0,75, Kehl. 1,93, Maxau 3,65, Mannheim 2,34. Mainz 0.13, Bingen
1,31, Caub 1.40; Köln 1,10 Meter. — Main: Schweinfurt 0,66;
Würz=
burg 0,68; Lohr 0,94: Groß=Steinheim 2,22; Frankfurt 2,38; Koſtheim
—026; dito Waſſertiefe 1,70, dito Fahrtiefe 1,40 Meter.
— Gernsheim, 7. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
6. November: —0,55 Meter; am 7. November: —0,63 Meter.
— Hirſchhorn, 7. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
6. November: 0,66 Meter; am 7. November: 0,62 Meter.
Briefkaffen.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugéquittung beizufügen. Anontme Anfragen werden
nicht brantwortet. Dle Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindſichkeit.
Unlegung des Waffergeldes auf die Mieter. Die Ortsſatzung iſt am
1. Auguſt 1929 in Kraft getreten. Wenn wegen der Berechnung Zweifel
auftauchen, ſo iſt u. E. diejenige Behörde, die das Statut
geneh=
migt hat, veranlaßt, anzugeben, welche Berechnung als die richtige
von ihr erachtet wird und die zugrunde zu legen iſt. Dieſe Behörde
iſt das Heſſiſche Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8
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tag, den 4. November 1929 meine
innigſi=
geliebte Frau
Anna=Marie Jaeger
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im 30. Lebensjahre.
In aller Stille wurde ſie zur letzien Ruhe
geleitet.
Möchten Alle, die die Entſchlafene im Leben
kennen und ſchätzen gelernt haben, ihr ein
treues Andenken bewahren.
Von Condolenzbeſuchen bitte ich abſehen zu
wollen.
In namenloſem Schmerz:
W. Jaeger
Heidelbergerſtraße 74.
Darmſiadt, den 7. November 1929.
Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſer
liebes Kind, Bruder, Enkel und Neffen
Kurt Schnellbächer
im Alter von nahezu 6 Jahren zu ſich zu
nehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Schnellbächer.
Darmſtadt, den 6. November 1929.
Eckhardtſtraße 5.
Die Beerdigung findet Samstag, den 9. November 1929,
vormittags 10 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am Montag früh, den 4. ds. Mis verſchied
nach langem ſchweren Leiden meine liebe,
gute Frau, unſere Schwägerin und Tante
Frau
Eliſe Sauerwein
geb. Eichhorn.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Sauerwein
Landwehrſtraße 7.
Auf Wunſch der Verſtiorbenen fand die Beerdigung in
aller Stille ſiatt.
Gleichzeitig Allen innigen Dank für die herzliche
Teil=
nahme und Beileidsbezeugungen bei dem Heimgange
meiner unvergeßiichen Frau.
D. O.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Anteilnahme,
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden bei
dem Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
Ernſt Henkel
danken wir herzlichſt. Beſonderen Dank ſagen
wir Herrn Pfarrer Wagner, für die tröſienden
Worte bei der Trauerteier, ſowie den Schweſtern
vom Städt. Krankenhaus für die aufopfernde
und liebevolle Pfiege während des Krankſeins.
Am Namen der Angehörigen:
Heinrich Henkel.
Darmſiadt, den 7. November 1929
Statt Karten.
Dankſagung.
Fürdie herzliche Anteilnahme
bei dem Heimgang unſerer
lieben Entſchlafenen danke
ich im Namen meinerFamilie
(17584
von Herzen.
Albrecht Helmer.
Darmſiadt, November 1929.
Für die vielen Beweiſe herzlich
nahme, ſowie die reichen Kranz
beim Heimgang unſeres liebe
ſchlafenen ſagen wir Allen
unſeren herzlichſten Dank. Vo
danken wir Herrn Pfarrer Vo
die troſtreichen Worte am Gra
allen denen, die ihn zur letzten
begleitet haben.
Ei
Frit
Ee
1F
zur
Die trauernden Hinterblie enn
Marie Böhm, geb. T.
Familie Joſ. Friedr. 7 m
Darmſtadt, den T. Nob. 1929.
1 neu. Herr.=Mant.
17. N. Br. D.=Sp.=
Schuhe (Gr. 37) 6.N
z. verk. Krauſe,
Eli=
ſabethenſtr. 35, pt.*
Dankſagung.
Allen, die uns bei der Leidenszeit und dem
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen
Franz Friedrich Müger
ſo herzlich und tröſtend zur Seite ſtanden, ſowie
durch ihre Teilnahme an der Beiſetzung und
zahl=
reicher Blumenſpenden ihr Gedenken in ſo herzlicher
Weiſe erwieſen, ſagen wir hiermit unſeren
aufrich=
tigſten Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
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[ ← ][ ][ → ]Freitag den 8 Lovember 1929
Seite 11
Nvmmer 310
Reich und Ausland.
Zeppelin=Landung in Frankfurt?
Frankfurt a. M. Die Frage, ob das
Luſt=
hiff „Graf Zeppelin” am Sonntag nach Frankfurt
e immt und auf dem Flugplatz eine Landung
vor=
z mmt, iſt nach wie vor offen. Eine beſtimmte Zu=
e Dr. Eckeners wird erſt für Samstag nachmittag
Fnhr erwartet. Selbſwerſtändlich ſind die
Vorbe=
ſitungen für eine etwaige Landung in vollem Gange,
Fdaß die Luftſchiffleitung, falls ſie ſich zu einer
ſndung entſchließen ſollte, was wiederum von der
ſetterlage abhängig iſt, alle Vorbedingungen für
g ge Landung vorfinden wird. Als
Landungsmann=
ſaft iſt ein 150 Mann ſtarkes Kommando der
Frank=
ter Schutzpolizei vorgeſehen. Am Freitag abend
Kapitän von Schiller in Frankfurt eintreffen,
n die Mannſchaft zu inſtruieren. Nach der
Lan=
ina wird ſich die Beſatzung des Luftſchiffes mit Dr.
gener an der Spitze und den Frankfurter
Teil=
hmern zu dem Zeppelin=Gedenkſtein begeben, der
ſt einer kurzen Feierlichkeit ſeine Weihe erhält. Im
nſchluß daran findet ein Frühſtück im
Flughafen=
ſſtaurant ſtatt, das von der Stadt Frankfurt
ge=
ben wird. Der Aufenthalt des Luftſchiffes, der
h auf die Mittagszeit beſchränkt, wird wur von
zer Dauer ſein. Die Abſperrung wird ſo
ge=
ndhabt werden, daß das Publikum bis auf 100
eter an das Luftſchiff herankommen kann.
Wieder einige Brandſtifter gefaßt.
Kaſſel. Die zur Zeit wieder ſtank wachſende
ihl von Bränden, insbeſondere auf dem Lande,
n denen ein nicht unerheblicher Teil auf vorſätzliche
randſtiftung zurüchzuführen iſt, veranlaſſen die
zu=
mdigen Stellen in Anerkenntnis der mit den
Brän=
n verbundenen ſchweren volkswirtſchaftlichen
Schä=
n (mehr als 400 Millionen Mark an
Volksver=
ögen gehen alljährlich in Deutſchland durch Brände
rloren), beſonderes Augenmerk auf den Kampf
gen die Brandſtifter zu richten. So konnten,
nach=
m erſt kürzlich vor dem Schwurgericht i Kaſſel
Brandſtifter aus dem Kreiſe Rotenburg a. F.
einem Jahr Zuchthaus rechtskräftig verurteilt
urde, inzwiſchen wieder einige Brandſtifter zum
il überführt, zum Teil wegen dringenden
Täter=
aftsverdachts dem zuſtändigen Unterſuchungsrichter
rgeführt werden. Beſonders ſchlau glaubte es ein
indmann angeſtellt zu haben, als er in ſeiner
Ab=
eſenheit ſeine Ladeneinrichrung in Flammen
auf=
hen ließ mit dem Ziel, auch das Wohnhaus
ab=
ennen zu laſſen. Dem unterſuchenden
Brand=
mittlungskommando mußte er nach langem
Leug=
n das Geſtändnis ablegen, den Brand vorſätzlich
runſacht zu haben. Aehnlich erging es einem
mdwirt, der ſein Anweſen unter Zuhilfenahme
n Petroleum in Brand ſteckte. Nach langem Leug=
Angeſtand auch er angeſichts des reichhaltigen
Ueber=
hrungsmaterials des unterſuchenden
Brandkom=
andos, den Brand vorſätzlich angelegt zu haben.
nter dem dringenden Verdacht der vorſätzlichen
randſtiftung wurden des weiteren zwei Männer
ſtgenommen, denen die Entſtehung des Brandes auf
nem Gute zur Laſt gelegt wird. Gegen beide iſt
aftbefehl erlaſſen. Daneben ſind im Bezirk einige
n Zuſammenhang mit zum Teil geklärten, zum
eil noch ungeklärten Bränden ſtehende Verfahren
iegen Verſicherungsbetrugs anhängig.
Fünf Familienmitglieder wegen Totſchlags
verurteilt.
Valdshut. Das Schwurgericht verurteilte
ach zweitägiger Verhandlung den 25 Jahre alten
rbeiter Johann Mutter wegen Totſchlags zu zehn
ahren Zuchthaus. Seine beiden Schwägerinnen,
ie Ajährige Frieda Henzler und die 20jährige Gmilie
enzler, wurden zu ſechs bzw. vier Jahren
Zucht=
aus, ſeine Schwiegermutter, die Witwe Henzler, zu
er Jahren Zuchthaus, und ſein Schwager Gotthelf
enzler, der zur Zeit der Tat 16 Jahre alt war, zu
vei Jahren Gefängnis verurteilt. Mutter hatte am
1. März ſeinen Schwiegervater, den 57 Jahre alten
andwirt Adam Henzler, einen allgemein geachteten
Nann im Schlafe durch vier Rebolverſchüiſſe getotet.
die Frau des Henzler und ſeine drei mitverurteilten
inder hatten Mutter zu der Tat angeſtiftet und ihm
abei gehofen. Henzler hatte ſeine Kinder und ſeine
rau außerordentlich ſtreng gehalten und ſich ſo den
ſaß der leichtſinnig veranlagten weiblichen
Mitglie=
er der Familie zugezogen.
Förderkorbunglück in einem ſüdafrikaniſchen
Bergwerk.
Johannesburg. In einem Bergwerk ſtürzte
1folge des Ueberdrehens der Windevorrichtung der
förderkorb ab. Acht Bergleute wurden getötet und
chr verletzt.
Der Ekhnologe Brof. v. d. Skeinen F.
Profeſſor Karl v. d. Steinen, der ehemalige
Leiter des Berliner Völkerkunde=Muſeums,
* im 75. Lebensjahre in Cronberg im Taunus
ſeſtorben. Karl v. d Steinen wurde vor allem
Urch ſeine ſüdamerikaniſche Expedition von 1888
lekannt, auf der er im Innern Braſiliens uralte,
Audianerſtämme entdeckte, die noch unter den
Trimitiven Verhältniſſen des Steinzeitalters leb=
„En. Die Ergebniſſe dieſer Expedition wurden zu
Eiher Grundlage der modernen Ethnographie.
Ein deutſches Flugzeug brennend über England abgeftürzk.
Oben: Das deutſche Verkehrsflugzeug D 903, das ſüdlich des Londoner Flugplatzes Croydon
bren=
nend abſtürzte. — Unten links: Der ſchwerverletzte Kunſtflieger Prinz Schaumburg, der inzwiſchen
an den erlittenen Brandwunden geſtorben iſt. — Rechts: Der getötete Flugzeugführer Rodſchinka
betritt ſein Flugzeug.
Rieſenfabeikbrand in Berlin.
Das Ablöſchen der ausgebrannten Autogaragen.
In Berlin=Moabit geriet aus ungeklärter Urſache ein Fabrikgebäude in Brand, in dem neben
Automobilwerkſtätten und Garagen eine Konſervenfabrik untergebracht war. Obwohl zehn
Löſch=
züge und ein Löſchboot an der Brandſtelle erſchienen brannten die Hallen völlig aus. 40 Autos
wurden völlig vernichtet. Der Sachſchaden iſt ſehr groß.
Der Zufammenſtoß des Orienk Expreß bei Zagreb.
Die in die Save geſtürzte Lokomotive.
Der Simplon=Orient=Expreß fuhr auf der jugoſlawiſchen Strecke Zagreb-Zidani Moſt auf einen
Güterzug, deſſen Lokomotive in die Save ſtürzte. Die Geiſtesgegenwart des Führers des Orient=
Expreß der ſofort Gegendampf gab, verhütete ein größeres Ausmaß der Kataſtrophe, bei der drei
Eiſenbahner ſchwer verletzt wurden, während der ſchuldige Beamte Selbſtmord verübte.
Die Nichtigkeitsbeſchwerde im Halsmannprozeß.
Wien. Wie aus Innsbruck gemeldet wird, iſt
am Mittwoch dem Gericht die Nichtigkeitsbeſchwerde
in Sachen Halsmann überreicht worden. Nach
Dar=
legung der Nichtigkeitsgründe wird in der Beſchwerde
der Antrag auf Verlegung des Prozeſſes an ein
an=
deres öſterreichiſches Gericht für den Fall, daß das
Urteil aufgehoben wird, geſtellt. Vor der
Schluß=
redigierung der Nichtigkeitsbeſchwerde haben die
Ver=
teidiger ſtundenlange Beſprechungen mit dem
Ver=
urteilten gepflogen. Dieſe Beſprechungen ſollen von
grundſätzlicher Bedeutung für den Fall ſein.
Der Zuſammenſtoß der Dampfer „Indra‟
und „Eſtella”.
Antwerpen. Das See=Unterſuchungsamt gab
folgende Erklärung in der Angelegenheit des
Zu=
ſammenſtoßes des belgiſchen Dampfers „Eſtella” mit
dem deutſchen Dampfer „Indra” ab: Die „Indra‟
hat zu ſpät manövriert. Nach dem Zeugnis der
Offiziere arbeitete das Steuer nicht leicht genug; es
wurde eine köſtbare Minute verloren. Das Seeamt
iſt jedoch der Meinung, daß der Zuſammenſtoß auf
„die in dem fraglichen Augenblick herrſchende
Strö=
mung zurückzuführen iſt.
Die Flugzeugkakaſtrophe von
Marden Park.
London. Der Amtliche britiſche Funkdienſt
ver=
öffentlicht einen ausführlichen Bericht über die
be=
reits gemeldete Kataſtrophe eines deutſchen
Verkehrs=
flugzeuges bei Marden Park in Surrey. Der
Be=
richt gibt der auch bereits von anderen Stellen
ge=
äußerten Vermutung Ausdruck, daß der
Flugzeug=
führer infolge des trüben dunſtigen Wetters ſich in
der Höhe des baumbeſtandenen Höhenzugs von Foſter
Down getäuſcht und mit voller Geſchwindigkeit in
die Bäume hineingeraten ſei. Die Tragflächen
wur=
den, ſo fährt die Schilderung fort, von den
Baum=
kronen feſtgehalten, dagegen brach die Karoſſerie
des Flugzeuges aus ihren Verbänden und ſtürzte zu
Boden. Man hörte eine laute Exploſion, und der
Flugzeugkörper, der die Paſſagierkabine endhielt,
ſtand ſofort in hellen Flammen. Der Prinz von
Schaumburg=Lippe kroch aus dem Trümmerhaufen
heraus und lief blutüberſtrömt zur nächſten
Sprech=
ſtelle, um ſich mit dem Flughafen Croydon in
Ver=
bindung zu ſetzen. Auch Leutnant Commander
Kid=
ſvon hatte ſich im Augenblick, als das Flugzeug in die
Bäume praſſelte, durch einen kühnen Sprung über
Bord zu retten vermocht.. Er mußte nach dem
Cot=
tage Hoſpital in Caterham überführt werden,
be=
ſtand aber trotz ſeines Zuſtandes zunächſt darauf, ſich
telephoniſch mit dem Flugplatz Croydon in
Verbin=
dung zu ſetzen. Wie der Amtliche britiſche Funkdienſt
weiter meldet, hat der Staatsſekvetär für Luftfahrt
an den deutſchen Reichsverkehrsminiſter folgendes
Telegramm gerichtet: „Der Luftrat hat mit tiefſtem
Bedauern von der Kataſtvophe des
Verkehrsflug=
zeuges der Lufthanſa D. 903 auf dem Weg von
Croy=
don nach Amſterdam und von den damit berbundenen
Opfern an Menſchenleben gehört.”
Ueber die erſten Augenblicke nach der Kataſtrophe
des Flugzeuges D. 903 wird aus Caterham noch
ge=
meldet: Polizei, unterſtützt von Feuerwehr, und
frei=
willige Helfer, die alsbald zur Stelle waren,
ver=
ſuchten, die Inſaſſen aus den Trümmern des
bren=
nenden Flugzeuges zu befreien. Dies war jedoch
un=
möglich, bevor die Flammen erloſchen waren. Die
Leichen waren völlig verkohlt. Der eine der beiden
Ueberlebenden, Kidſton, teilte über die Kataſtrophe
mit: Das Flugzeug D. 903 ſtartete gut in Croydon
und verfolgte die übliche Route Caterhamtal in einer
Höhe von etwa 300 Metern. Wir flogen erſt einige
Minuten, als die Wolkendecke ſehr tief herunterkam,
und ich bemerkte, daß wir kaum 30 Meter hoch
flogen. Obwohl die Erde ſo nahe war, konnte ich
ſie infolge des Nebels nicht ſehen. Zweimal mußte
der Flugzeugführer das Flugzeug energiſch
hoch=
reißen, und einmal gelang es uns, gerade noch über
die Baumſpitze hinüberzukommen. Ich hatte
plötz=
lich das Gefühl, daß wir drehten und glaubte, daß der
Flugzeugführer beſchloſſen hatte, wegen der
Wetter=
bedingungen nach Croydon zurückzukehren. Faſt
un=
mittelbar darauf erfolgte ein furchtbares Krachen —
wir waren gegen die Spitze eines Hügels gerannt.
Als ich den Boden erreichte, entdeckte ich, daß mein
Mantel brannte. Ich wälzte mich auf dem Boden,
um die Flammen zu löſchen. In wenigen Sekunden
brannte das Flugzeug lichterloh, die Flammen
züm=
gelten bis zu den Baumſpitzen.
Die Tänzerin Lena Amſel im Auto bei
Fontainebleau verbrannt.
Die Tänzerin Lena Amſel begab ſich am
Mitt=
woch i Begleitung einer Freundin zu dem 70
Kilo=
meter ſüdlich bon Paris gelegenen Landſitz des
Ma=
lers Derain, der den Wunſch ausgeſprochen hatte, die
Tänzerin zu porträtieren. Im Walde von
Fontaine=
bleau geriet das Auto nach einer Benzinexploſion in
Brand, wobei Lena Amſel und ihre Begleiterin bei
„ebendigem Leibe verbrannten. Derain, der in einem
Auto vorausgefahren war, verſuchte, die beiden
Frauen, die unter dem brennenden Wagen begraben
waren, zu retten. Hierbei trug er ſelbſt ſchwere
Brandwunden davon, ohne daß ihm die Rettung
ge=
lang. Erſt nach Stunden, nachdem die glühenden
Trümmerhaufen ſich abgekühlt hatten, konnten die
völlig verkohlten Leichen der beiden Frauen
hervor=
gezogen werden.
Die Polarfahrt des „Graf Zeppelin”.
New York. Nach einer Meldung der Aſſociated
Preß aus Waſhington hat ſich dort Walter
Bleich=
ſtein, der Schatzmeiſter der Internationalen Aero=
Arktis=Geſellſchaft, über den Fortgang der
Vorbe=
reitungen zur Polarfahrt des „Graf Zeppelin”
ge=
äußert. Er erklärte u. a., „Graf Zeppelin” werde
drei amerikaniſche und neun andere Wiſſenſchaftler
mitnehmen. Er würde auf unerforſchtem Gebiet im
Polarmeer landen, damit die Paſſagiere in aller
Ruhe Beobachtungen anſtellen könnten. Der
Polar=
flug werde durch Gefahrloſigkeit und re atie
Be=
quemlichkeit gekennzeichnet. Das Luftſchiff werde
friſche Lebensmittel für fünf Tage mitführen. Dies
ſei die längſte Zeit, die man von der Baſis in
Trom=
ſoe oder in Fairbanks (Alaska) fortzubleiben gedenke.
Außerdem würden Notproviant für 90 Tage, eine
volle Ausrüſtung für Reiſen auf dem Eis und
23 Eskimohunde an Bord ſein.
Das Urteil im Eiſenbahnbeſtechungsprozeß.
Berlin. In dem ſeit mehreren Wochen
ber=
handelten Eiſenbahnbeſtechungsprozeß wurden am
Donnerstag Direktor Recke von der
Metallwaren=
firma F. F. A. Schultze, die ſich Einſicht in die
An=
gebote von Konkurrenzfirmen verſchafft hatte und
ihre Offerten an die Eiſenbahn entſprechend
ab=
ändern konnte, wegen aktiver Beſtechung zu 2000
Marr Geldſtrafe oder 20 Tagen Gefängnis, der
Pro=
kuriſt Dittrich zu 200 Mark Geldſtrafe und drei
An=
geſtellte wegen Beihilfe und Begünſtigung zu
Geld=
ſtrafen von 50 bis 500 Mark verurteilt. Die
ange=
klagten drei Reichsbahnbeamten wurden
freige=
ſprochen, da ihnen eine Beſtechung nicht nachgewieſen
werden konnte.
Verkehrstunnels auch in Paris.
Auch Paris ſchickt ſich an, zur Bewältigung des
ins Rieſephafte geſtiegenen Straßenverkehrs zu dem
Mittel unterirdiſcher Straßen ſeine Zuflucht zu
neh=
men. Auf Grund eines Berichts von
Verkehrs=
ingenieuren hat der Präfekt des Seine=Departements,
Renard, ein Programm für die Ausgeſtaltung der
Pariſer Verkehrswege aufgeſtellt, das folgende Punkte
vorſieht: Umgeſtaltung ſämtlicher Straßenbahnen in
den Hauptverkehrszentren zu Untergrundbahnen,
Er=
breiterung der Seinebrücken und Straßen in den alten
Stadtvierteln, und ſchließlich Erbauung von
Unter=
grundſtraßen für den Durchgangsverkehr zur
Ent=
laſtung der inneren Stadtteile.
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Seite 12
Freitag, den 8. November 1929
Die Wahrheit über „R. 101” und —uns!
Von Korvettenkapitän a. D. Beelitz, Berlin.
Seit einigen Wochen werden in der deutſchen Preſſe mit
un=
verhohlener Schadenfreude die Unvollkommenheiten beſprochen,
die den jetzt fertiggeſtellten engliſchen
Großluftſchif=
fen zweifellos noch anhaften. Man macht ſich die von den
Aus=
landskorreſpondenten herübergekabelten, abſprechenden Urteile
einiger engliſcher Zeitungen ohne viel Bedenken ſelbſt zu eigen,
ergänzt ſie durch Uebertreibungen und Verallgemeinerungen und
gibt ihnen kurzerhand hämiſche Ueberſchriften wie „Fiasko des
engliſchen Luftſchiffbaues, „Britiſche Verſager”. Albions
Schlappe” und dergleichen. Demgegenüber darf nicht
verſchwie=
gen werden, daß die Wahrheit doch erheblich anders ausſieht,
Wer es überſieht, in welchem Mißverhältnis gerade auf dem
Gebiet des Luftſchiffweſens die deutſche Forſchungsunterſtützung
und Forſchungsarbeit im Vergleiche zu der engliſchen und
ame=
rikaniſchen Tätigkeit auf dieſen Gebieten ſteht, wer ferner weiß,
daß von den 40 Millionen Mark, die für den engliſchen
Luft=
ſchiffbau vermeintlich unnütz ausgegeben wurden, mindeſtens die
Hälfte auf planmäßige Organiſation und Bauforſchung entfiel,
und wer dann erkennt, auf welchen Einzelgebieten ſolcher
Reich=
tum an Mitteln ſchon jetzt einen ſchwer einholbaren Vorſprung
Englands vor der übrigen Welt herbeigeführt hat, der vermag,
auch wenn er ein noch ſo großer Verehrer deutſcher Tüchtigkeit
und Technik iſt, in die allzu leicht genommene Minderſchätzung
der engliſchen Luftſchifftechnik nicht einzuſtimmen. Eher erſcheint
es angebracht, die deutſche Oeffentlichkeit hinſichtlich einer
deut=
ſchen Luftſchiff=„Ueberlegenheit” vor Selbſtüberſchätzung zu
warnen. Muß es doch auch dem Laien auffallen, daß von
ſei=
ten der Fachleute in Deutſchland noch keine
überheblichen und geringſchätzigen
Aeußerun=
gen über die engliſchen Neubauten gefallen ſind.
Es iſt abwegig, dem Luftſchiff=Bauprogramm Englands als
Beweggrund lediglich die Ueberbietung Deutſchlands zu
unter=
ſtellen. Die Baumotive Englands, die in der Hauptſache
kolonial=
politiſcher Natur ſind und in der engeren Zuſammenfaſſung der
angelſächſiſchen Dominien und Kolonien gipfeln, ergaben von
vornherein auch techniſch andere Bedürfniſſe, als ſie der deutſche
Luftſchiffbau beſaß, und ſchloſſen dabei auch konſtruktive Ziele
ein, die auf deutſcher Seite noch kaum im Brennpunkt der
Be=
ſtrebungen geſtanden haben. Auf der anderen Seite konnten
Luftſchiffeigenſchaften, an deren höchſter Steigerung der deutſche
Luftſchiffbau ein natürliches Intereſſe hat, in England zugunſten
anderer Geſichtspunkte unbeſorgt in zweite Linie gerückt werden.
Das betonte Herausarbeiten eines großen Aktionsradius z. B.
wie es zur Ermöglichung von Werbefahrten in die ferne Welt
zum Zwecke der Beſchaffung von Kapitalien für den
Weiterbe=
ſtand der Bauwerft gewiß ein zweckmäßiges Rettungsmittel für
den deutſchen, in der Heimat notleidenden Schiffbau war, kam
für das engliſche Luftfahrtminiſterium, das als Auftraggeber
hinter den beiden dortigen Neubauten ſtand, gar nicht in Frage.
Auf Verbefahrten ins Ausland zur Erhaltung ihres
Beſtandes waren engliſche Luftſchiffe nicht
ange=
wieſen! Auch in anderen Betrachtungsarten, z. B.
hinſicht=
lich der Baufeſtigkeit und Sicherheit der Schiffe in tropiſchen
Verhältniſſen oder hinſichtlich ihrer Entwicklung zu auch
militä=
riſcher Brauchbarkeit, bot der deutſche Luftſchiffbau, wenigſtens
im letzten Jahrhzehnt, nicht gerade diejenigen Erfahrungen und
Ziele, die dem engliſchen Sonderbedürfnis entſprachen. In
die=
ſer Hinſicht mußten vielmehr die engliſchen Konſtrukteure neue
und eigene Wege beſchreiten, die in der Hauptſache von
geopolitiſchen Geſichtspunkten im britiſchen
Geſamtreich beſtimmt waren.
Für England galt es, vor Aufnahme des Serienbaues einen
Schiffstyp zu finden, der zunächſt den Tropenanforderungen
voll entſprach, alſo anormale Böenbeanſpruchungen, ſtärkſte
Tem=
peraturſchwankungen und erhebliche Roſt= und Korroſionsgefahren
in Rechnung zog, der ferner einen grundſätzlichen Fortſchritt in
der Brandſicherheit bedeutete, indem das in abſehbarer Zeit aus
Kanada erwartete, unbrennbare Heliumgas möglichſt nur noch
mit den gleichfalls gefahrloſen Dieſelmotoren gepaart ſein ſollte,
und der drittens den langgehegten Wunſch nach Wirtſchaftlichkeit
erfüllte, indem der geſamte Betriebsſtoff möglichſt unmittelbar
aus den Rohölquellen Meſopotamiens zu entnehmen war.
Schließlich ſollte die Verankerung an Ankertürmen, die erſt nach
dem Kriege von England eingeführt wurde, weiter
vervollkomm=
net und auch das Starten und Landen von Flugzeugen auf
fah=
renden Luftſchiffen techniſch durchentwickelt werden.
Dieſe langfriſtig geſteckten Ziele, an deren Verfolgung die
Engländer ſchon ſeit einem Jahrzehnt tätig ſind, wobei ſie
beiſipelsweiſe ganze Luftſchiffe zerſchnitten oder der
Zerreiß=
probe ausgeſetzt haben, wurden mit der Fertigſtellung von
„R. 101” in weſentlichen Punkten erreicht. Zum erſten Male in
der Geſchichte des Luftſchiffbaues iſt mit „R. 101” ein
Großluft=
ſchiff ohne Verſpannungsdrähte und nach reinem Seeſchiffprinzip
mit eigenſteifen Spanten entſtanden, zum erſten Male gelangte
Nummer 3b
als Baumaterial auch roſtfreier Stahl zur Anwendung, u zun
erſten Male ſehen wir bei dieſem Luftſchiff als Antriebsm ſinen
Rohölmotoren, wie ſolche bekanntlich der geſamten Luftfe
Antriebmittel der Zukunft vorſchweben. Ohne Zweifel
vorgenannten Fortſchritte grundſätzliche
höher zu bewerten als die Unvollkomme
ten, die ſich bei dieſem erſten Schritt auf einem neuer Gege
begreiflicherweiſe noch einſtellten. Die noch unbefriedigen Ge,
ſchwindigkeit von „R. 101” und ſein allzu hohes Baugewi das
nur eine geringe Nutzlaſt übrig läßt, ſind gewiß beda Fi
Mängel dieſes Erſtlingsſchiffes. Deshalb aber dieſen 2ſbau
der immerhin das größte bisher gebaute Luftſchiff darſte und
deſſen Maſchinen mit einer Koſtenerſparnis von 80 Proz /
ge=
genüber bisherigen Benzinmotoren arbeiten, in Bauſch und ogen
als „wertlos” zu bezeichnen, hieße einen großen Verſte
ſmis=
mangel für Luftſchiffdinge bekunden, den ſich wenigſte die
deutſche Fachwelt ungern möchte nachſagen laſſen.
Glaubt tatſächlich jemand in Deutſchland, das engliſch Folr
das mehrfach den Geſchwindigkeitsſieg bei Flugzeugrenn
rang, wäre nicht auch imſtande geweſen, ein ſchnelleres
ſuſt=
ſchiff herauszubringen, wenn es ihm wirklich und allein n /auf
die Ueberflügelung Deutſchlands angekommen wäre? Ein. Gez
Ziel hätte England leicht erringen können, wenn es wei bei
den erprobten und ſieggewohnten Benzinmotoren geblieber äre.
Uns Deutſchen ſollte, mögen wir von vergangenen", ſren
her gegen unſere ehemaligen Gegner gelegentlich noch
Veſtte=
rung verſpüren, eine innerlich freie, ruhige
unſſn=
befangene Denkweiſe am eheſten gerade auf ſolche
GGe=
biet wieder möglich werden, auf dem uns das Ausland ſuch
heute noch größte Maßgeblichkeit und Hochachtung einräum Kur
Unſachlichkeit in Luftſchiffdingen brauchen wir Deutſche un ſoch
am allerwenigſten hinreißen zu laſſen.
Deshalb ſei uns allen für die Zukunft in den Frage des
Luftſchiffwettbewerbs zwiſchen den Nationen ein ritterl ſer
Sportgeiſt wärmſtens anempfohlen. Vor allem aber iſen
die im Auslande lebenden deutſchen Berichterſtatter unſere
ſei=
tungen freundlicherweiſe beachten, daß ſie mit höhni ſer
Behandlung ausländiſcher Erzeugniſſe niemande in
Deutſchland einen Gefallen tun, am
alleiſe=
nigſten dem deutſchen Luftſchiffbau.
Das Luftſchiff als kulturverbindendes Inſtrument zw en
den Nationen iſt viel zu gut dazu, als daß auf ſeinem Ren
und mit ſeiner Duldung chauviniſtiſche Attacken ge en
werden dürften.
Da ich nur einen geringen Teil meiner zur Versteigerung
über-
nommenen Gegenstände ausstellen und anbieten konnte, so
veranstalte ich nochmals eine Sonder-Schau von über
2 UU OerrreVGe
Mtüttutuutufutuntututututfuntuntuntutunfunfuf
und zwar am:
Samstag, den 9. November, durchgehend
Sonntag, den 10. November ab 11 Uhr vorm. mit Besichtigung
Monkag, den 11. November, durchgehend wieder in sämtl:
Räumen des Bürger-Vereins, Saalbaustraße 67,
gegen-
über der Saalbau-Gaststätte.
Es belinden sich darunter erstklassige Meister des XVl. bis
XX. Jahrhunderts und stehen alle im Freiverkauf ausgezeichnet
mit Preis.
Ferner sind noch hinzugekommen einige sehr hübsche
Ofserlepoiche
in verschiedenen Größen, welche ich mit den Restbeständen
nochmals zum freihändigen Verkauf auslege.
Einige Möbelstücke sind auch noch vorhanden
(17586
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Linken-
beil bei der Promenade oder
in dem weltberühmten Hotel
Stepbanie nacb den neuesten
Metboden der modernen
Schön-
beitspllege behandeln.
„Die beste Seife, die icb für tägliche
Gesichts-
pflege empfeblen kann, ist Palmolive, weil
sie keine scharfen, die Haut reizenden Sub.
stanzen, sondern reine Oliuen- und Palmöle
enthält, die schon im Altertum die
begehr-
terten Schönbeitsmittel waren."
Uheschetet.
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gibt keinen. .. Nirgends in der Welt sieht man
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behütete Schönheit vereinigen. Diese Frauen
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Sagt Herr Linkenheil, „reagiert vorzüglich auf
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Haut nicht nur gründlich reinigt, sondern auch
belebt.‟ Die häusliche Teintpfege mit
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olive, auf die fortschrittliche Schönheits-
Spezia-
listen so viel Gewichtlegen, ist denkbareinfach:
2mal täglich aus Palmolive Seife und warmem
Wasserreichen Schaum entwickeln, ihn mit
bei-
den Händen sanft zwei Minuten langin die Haut
massieren und dann mit warmem, allmählich
kälter werdendem Wasser abspülen.
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Nummer 310
die Geheimniſſe des „Gran Chaco”.
zu dem Verſchwinden der deukſchen
Forſchungs=
expedikion Dr. Ado Baeßler.
in ungeheures Gebiet der Schrecken. — Ein Gebiet, größer als
eutſchland. — Forſchungsexpeditivnen, die hier geheimnisvoll
verſchwanden. — Lebt Dr. Baeßler noch?
Der „Gran Chaco” oder „das große Jagdgebiet”, das
die grüne Hölle” genannt wird war das Ziel der
Film=
ſc Forſchungsexpedition des bekannten Südamerikaforſchers
A. W. Ado Baeßler, der im Mai dieſes Jahres nach
Süd=
nerika reiſte und im „Gran Chaco” angekommen iſt, ohne zur
rabredeten Zeit wieder zurückzukehren. Der „Gran Chaco” iſt
uugeheures Gebiet, das mit ſeinem Umfang von 537 000
ugdratkilometern die Fläche des Deutſchen Reiches noch um
ſgefähr 60 000 Quadratkilometer übertrifft. Es iſt ein
unge=
ures Land der Einſamkeit, das zum größten Teil aus dürrem
ſd ſandigem Boden, zum Teil ſogar aus Wüſtenland beſteht.
ſr das Flußgebiet, insbeſondere das Ueberſchwemmungsland
ſiſchen den Flüſſen Vermejo und Pilcomayo iſt ſehr fruchtbar
6d zeichnet ſich durch eine reiche Vegetation aus. Allerdings
ird das Land wenig zum Ackerbau benutzt, denn es wird
uptſächlich von zum Teil noch wilden Indianerſtämmen
be=
ohnt, die hier in den ungeheuren Gefilden ein Leben mit
ſprünglichſten Sitten führen. In dem argentiniſchen Teil in
Gegend von Quiaca haben ſich ſeit Jahren europäiſche
An=
öler niedergelaſſen, die es verſtanden haben, das von ihnen
wohnte Land zu einem Getreideland mit Ackerboden
umzu=
beiten. In früheren Jahren wurden dieſe Anſiedler recht
ufig von den kriegeriſchen Indianern beunruhigt, ſo daß z. B.
argentiniſche Regierung ſich veranlaßt geſehen hat, zum
hutze der Anſiedlungen mehrere Forts zu errichten, die aller=
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
ntragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
chitekten Georg Kugel und ſeiner Ehefrau Regine, geb.
ſenz in Darmſtadt, zu je ½ im Grundbuch eingetragen
ren, ſollen
enstag, den 21. Januar 1930, nachmittags 3½, Uhr,
rch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219
ſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
eckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 21. September 1929
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
ngsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
d ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
richt anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
jubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
z geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
lung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
zers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
s Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
iſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
rfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
rſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
undes tritt.
(175504
Darmſtadt, den 1. November 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
hrundbuch für Darmſtadt, Bezirk V, Band IX, Blatt 634.
Betrag der
r. Flur Nr. Kulturart u Gewann am Schätzung
592 Hofreite Nr. 4
Witt=
mannſtraße
206 17000RM.
593 Grasgarten daſelbſt. 45 1000RM.
Mobiliar=Verſteigerung.
m Samstag, den 9. November 1929, vorm. 10 Uhr,
rſteigere ich im Auftrage des Herrn Dr. S. ſowie der
Excellenz K. und anderer, gediegenes
Herrſchafts=Mobiliar
Schlafzimmer 1 Speiſezimmer 1Küche
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Land, Serviertiſch, Säulen, Ablaufbrett, Büſtenſtänder, echte
Saſen (Galle), wertvolle Bronzen, verſchiedene Bilder;
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Lücher; Schreibmaſchine, Gasofen, Gobelins, franz. Bronzen,
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Felty, Gerichtsvollzieher in Darinſtadt.
Keet
ſich anengl
Konver=
ſationszirkel f.
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geſchr. zu beteiligen.
Ang. unt. 0. 98 an
die Geſchäftsſt.
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deutſch u. lateiniſch.
Kurſ. beginnt. Ang.
u. O. 58 Geſchſt. (*
Wer nimmt noch a.
ein Lackſchrift=Kurſ.
teil? Angeb unter
O. 59 a: d. Geſch.(*
Freitag, den 8. November 1929
dings in den letzten Jahren wenig Gelegenheit zu bewaffnetem
Vorgehen gegen die Indianer hatten. Die Indianer haben in
den zahlreichen Kämpfen, die ſie mit den argentiniſchen Truppen
führten, ſtets den kürzeren gezogen und ſind dadurch eines
beſ=
ſeren belehrt worden, ſo daß ſie ſich in den geſchützten Gebieten
ruhig verhalten und in großem Umfange Viehzucht treiben. Man
ſchätzt die Anzahl der Indianer, die in dieſen ungeheuren
Ge=
bieten leben, auf ungefähr 25—30 000. Wenn man bedenkt, daß
in dem viel kleineren Gebiet von Deutſchland 63 Millionen
Menſchen leben, dann kann man ſich ungefähr eine Vorſtellung Umſtänden die Lagerplätze der Forſcher erkannt werden konnen.
davon machen, wie ſchwer ein Schutz von Miſſionen und
For=
ſchungsexpeditionen iſt, die ſich in das Innere des „Gran
Chaco” vorwagen. Dr. Ado Baeßler mußte aber gerade die
ent=
legenſten Wohngebiete der Indianer aufſuchen, da er nach ſeinen
Mitteilungen die Abſicht hatte, eine Filmexpedition zur Erfor= daß die deutſchen Forſcher nur durch die Schwierigkeiten des
niſchen Stämme ſind hier noch meiſtens im Urzuſtand ihrer
Kul=
tur, denn ſie bedienen ſich meiſt noch des Bogens als Waffe.
Sie verfügen über ein berüchtigtes Pfeilgift, das ihre Ueber= bewahrt hat.
fälle beſonders gefährlich geſtaltet, denn von den Wunden, die
ihre Pfeile hervorrufen, iſt noch keiner geneſen. Bei dieſen
Ver=
hältniſſen geographiſcher und kultureller Art iſt es kein
Wun=
der, daß manche Expeditionen, die zur Erforſchung des „Grau
Chaco” und ſeiner Bewohner ausgezogen ſind, verſchwunden
ſind, als ob ſie der Erdboden derſchlungen hätte. In den letzten
Jahren ſind mehrere franzöſiſche und italieniſche Forſchungs= Druckes wieder einen Temperaturrückgang bis zu dem Gefrierpunkt und
reiſende, die ſich hier aufgehalten haben, nicht zurückgekehrt, und elwas darunter verurſacht. Die Luftdruckverteilung geſtaltet ſich
zur=
es iſt anzunehmen, daß ſie hier ihren Tod gefunden haben. Vor
„Gran Chaco”, aber weder er noch ſeine Begleiter wurden je= eine neue Störung herausbilden, die nach der gegenwärtigen
Druckver=
mals wiedergeſehen. Das gleiche Schickſal hatte das Unter= teilung mehr Einfluß auf die Witterung von Nord= und
Mitteldeutſch=
nehmen des Profeſſors Bogiani und des Dr. Ibareta, der
gleichfalls einen Film von den Indianern des Gran Chaco
her=
ſtellen wollte. Der Chaco iſt zum größten Teil noch ein
unweg=
ſames Gebiet, und es mag ſein, daß ein Teil der Tragödien,
von denen die Forſchungsexpeditionen betroffen wurden, auch
auf dieſe Bodenbeſchaffenheit zurückzuführen iſt. Es kommt dazu,
Seite 13
daß weite Stellen des Bodens ſumpfig ſind und für ſchwere
Fahrzeuge, wie die Automobile, gefährliche Fallen darſtellen.
Man hat ſchon mehrfach verſucht, die vermißten Gelehrten durch
Flugzeuge in früheren Jahren ſuchen zu laſſen. Aber bei der
ge=
waltigen Ausdehnung des Gebietes waren dieſe Beſtrebungen
ergebnislos, da ſie nur durch einen glücklichen Zufall hätten
ge=
lingen können. Die Unüberſichtlichkeit des teilweiſe von
Wal=
dungen, teilweiſe mit hohem Gras bedeckten Landes tat ein
üb=
riges, denn nur in den Wüſtengebieten des Chaco hätten uüter
Andererſeits läßt die gewaltige Ausdehnung des Landes, in das
ſich Dr. Baeßler mit ſeiner Expedition begab, die Hoffnung zu,
daß er und ſeine Leute vielleicht noch am Leben ſind, denn hier
ſpielt die Zeit keine Rolle, und es kann ſehr wohl möglich ſein,
ſchung der dort lebenden Indianer zu unternehmen. Die india= Geländes an der Durchführung ihrer Aufgabe länger aufgehalten
worden ſind, als es in ihrem Plan lag. Hoffen wir alſo, daß
ſie ein gütiges Geſchick vor dem geheimnisvollen Tode im Chaco
Melſerbeicl.
Obwohl das nördliche Fallgebiet mit ſeinem Ausläufer ſich bis über
Deutſchland erſtreckte, ſo hat ſich der Witterungscharakter im allgemeinen
nur wenig verändert, und in Süddeutſchland ſogar der Einfluß hohen
zeit ſo, daß im Nordweſten das Barometer wieder fallende Tendenz
einigen Jahren zog der franzöſiſche Forſcher Crébaux nach dem zeigt und warme Luft Irland und den Weſten von England überflutet
und erneute Niederſchläge dort verurſacht. Wahrſcheinlich wird ſich
land gewinnen dürfte.
Ausſichten für Freitag, den 8. November: Vorwiegend wolkiges Wetter,
milder, zeitweiſe Niederſchläge.
Ausſichten für Samstag, den 9. November: Wechſelnde Bewölkung mit
Aufheiterung, Temperaturen ſchwankend, noch ſ.richweiſe geringe
Niederſchläge wahrſcheinlich.
Seite 14
Freitag, den 8 November 1929
S
Re
jerrtat!
Mannn At
Urheber=Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
39)
Nachdruck verboten
Am nächſten Morgen.
Benn fuhr mit Mady Hooge nach Mac Millans
Fleiſch=
werken.
„Wen bringen Sie denn da?” fragte der Betriebsleiter Willy
Kramer verwundert. „Donnerwetter, haben Sie wieder
jeman=
den engagiert?"
„Und wenns ſo wäre, Mr. Kramer, Sind Sie mit dem erſten
Engagement, mit Miß Lindquſti, unzufrieden?”
„Kommt nicht in Frage, aber ich habe mir gleich geſagt: Die
erſte ausgezeichnet, dann kommen lauter Nieten.”
„Abwarten!” ſagte Benn fröhlich. „Wir wollen einmal
ſehen, was wird. Miß Hooge wird im Büro beſchäftigt.”
„Was kann ſie denn?”
„Was ſoll eine Dame können, die bisher noch nicht
gearbei=
tet hat!“
„Noch nicht gearbeitet? Warum ſoll ſie es denn jetzt tun?”
Nun ergriff Benn eine Zeitung und ſuchte darin.
„Soll das in der Zeitng ſtehen?"
„Jawohl!”
„Da bin ich geſpannt, wirklich, da bin ich geſpannt. Was
war den Miß Hooge früher?”
„Die verwöhnte Tochter Mr. Hooges, des bekannten
Chica=
goer Millionärs.”
Der Betriebsleiter ſtutzte.
„Mr. Tuller, ich habe heute früh was lauten hören. In der
Tram ſagte einer, daß Miß Hooge Verlobung mit dem alten
Conger feiern ſollte. Iſt das nicht paſſiert?”
„Nein, Miß Hooge hat es vorgezogen, ſich nicht an den alten
Schnapsmann zu verkaufen. Sie iſt durchgebrannt und will nun
verſuchen, zu arbeiten."
Willy Kramer machte nicht gerade ein geiſtreiches Geſicht.
Dann lachte er hell auf, und ſeine kleinen Aeuglein kullerten
nach rechts und links, als er ſich klatſchend auf den Schenkel
ſchlug.
„Well, das ſoll ſie! Geht mich ja auch nichts an. Iſt ja
Ihre Sache, das Büro. Aber einen guten Rat: Wenn ſie es nicht
lernt, dann ſetzen Sie das Mädel rechtzeitig an die friſche Luft.
Sie können ſich unter Umſtänden das ganze Perſonal verderben.”
„Keine Sorge! Es heißt entweder — oder.”
Als George im Polizeipräſidium ankam, überfielen ihn die
Reporter. Sie baten um Aufklärung über den Fall Hooge. Mr.
Hooge hatte eine wütende Notiz an die Preſſe gegeben.
George las ſie und ſagte dann: „Bitte, wollen Sie notieren,
meine Herren!‟ Er diktierte ihnen den wahren Sachverhalt in
klarer, eindeutiger Weiſe.
Die Herren von der Preſſe bedankten ſich.
Um die Mittagszeit wußte ganz Chicago, was ſich ereignet
hatte, und zum weitaus größten Teile war Georges
Handlungs=
weiſe als fair und anſtändig bezeichnet worden.
Mr. Hooge kam in den Nachmittagsſtnden.
Aber er kam nicht vor.
Jörn komplimentierte ihn hinaus.
Am gleichen Tag machte der Gouverneur den Senatoren der
Stadt Chicago einen Vorſchlag, der darauf hinzielte, die
Prohi=
bitionspolizei aufzuheben und ihre Obliegenheiten der regulären
Polizei zu übertragen.
Sein Vorſchlag wirkte ſenſationell, und eine hitzige Debatte
ſchloß ſich an.
Mr. Woodland aber hatte ſchon vorgearbeitet und durch
per=
ſönliche Beſprechungen einen guten Teil der Senatoren auf
ſeine Seite gezogen.
Mr. Woodland griff ſelbſt in die Debatte ein. Er begründete
ſeinen Antrag genau, verſchwieg auch nicht, daß die Anregung
von George ſtammte, rechnete der Stadt voraus, was ſie ſpare.
Letzteres Argument wirkte.
Die ſanatiſchen Alkoholgegner witterten in dem Antrag zwar
eine Falle, fragten Mr. Woodland auf Herz und Nieren,
ver=
langten Beſprechungen, wollten die Sache verzögern. Aber der
vereinten Energie von Mr. Woodland und Mr. Eaſtmann gelang
es, am gleichen Tage den Antrag durchzubringen, ſo daß er nicht
erſt durch die Stufenleiter der Ausſchüfſe zu gehen brauchte.
Am Abend wurde die Bevölkerung mit der Tatſache
über=
raſcht, daß die Prohibitionspolizei aufgelöſt werde. Die
Beam=
ten würden von Robert George in die anderen Polizeigruppen
mit eingereiht.
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Die Wirkung der Bekanntmachung war verſchieden.
Daß die Stadt ſo und ſo viel ſpare, das gefiel allgemein,
aber man befürchtete doch in den Kreiſen der Alkoholgegner,
daß eine Lockerung des Geſetzes eintreten könne.
Auch Miß Woodland, die Schweſter des Gouverneurs, die
nunundneunzig Ehrenämter inne hatte, unter anderem auch
Vor=
ſitzende eines großen Frauenvereins war, kniete ihrem Bruder
am Abend aufs Leder.
Mr. Woodland ſtand ihr Rede und Antvort, verſuchte ihre
Bedenken zu zerſtreuen, aber ganz gelang es ihm doch nicht.
„Ach, sehen Sie aber gut auf
„So fühle ich mich auch! lch trinke seit eir ſen
Wochen nur noch Kaffee Hag. Meine Mig ine
und Abgespanntheit sind verschwunde
Wache ich morgens auf, so fühle ich ſh
springlobendig. — Der coffeinfreie gibt
kt-
sächlich mehr Genuß uind gute Gesundt ſe."
„Ich bleibe dabei, daß du eine Lockerung des Geſe
ſtrebſt!” ſagte ſie energiſch.
„Bewahre, Annie,” ſagte Mr. Woodland ruhig. „JC ſrinke
meinen Whisky heute genau ſo wie früher. Du kennſ ſieine
Einſtellung. Ich kann nichts gegen das Geſetz untern
Man achtet es nicht. Und die Mißachtung des einen
ſchafft eine allgemeine Geſetzesmißachtung. Iſt dir das no
zum Bewußtſein gekommen? Alſo, ſei ohne Sorge: Das
beſteht weiter. Ich ſehe nur nicht ein, daß wir jedes Jal
lionen dafür ausgeben ſollen, damit das Geſetz auch durch
wird. Es wird ſowieſo nicht eingehalten. Wir müßt
zehnmal ſo ſtarke Polizei haben, und dann würde es au
gehalten. Ergo, mag die reguläre Polizei die Sache mit
Hand nehmen.”
„Mr. George hat andere Sachen im Kopfe, als den
leggers nachzuſpüren.”
Der Gouverneur ſagte nichts dazu. War doch ein
Weib, ſeine Schweſter. „Haſt ſchon recht!” dachte er,
ſchwieg natürlich als vorſichtiger Mann.
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sie fühlt sich frisch, ihre Augen sind klar,
sie ist gesund, schlank, ihre ganze
Erschei-
nung ist der Inbegriff des Edlen, Rassigen
und Schönen, mit einem Wort, sie
ver-
körpert den Typ der eleganten Dame von
Welt. Und ihr Geheimnis: Wie hat sie
diese Fülle von Anmut und Schönheit, diesen
herrlich zarten, sammetweichen Teint er:
reicht? Sie nimmt täglich ihr Kruschen,
das wirkt bei ihr Wunder, Sie kennt keine
Verdauungsbeschwerden, keine Müdigkeit
und Mattigkeit, keine Abgespanntheit und
Kopfschmerzen, sie ist keinen Stimmungen
und keinen Launen unterworfen, sie fühlt
sich immer frisch wie ein Fisch im Wasser,
sie ist die ideale Frau, die mit Recht stolz
ist auf ihre ranke, schlanke Figur.
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zur gefl. Kenntnis, daß ich die
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von Herrn Metzgermeiſter Gg. Böhm übernommen habe.
Mein eifrigſtes Beſtreben wird ſein, meine werte Kundſchaft
mit nur la Qualitäten, und ſtets mit äußerſter Sorgfalt zu
be=
dienen. — Indem ich bitte, das Herrn Böhm geſchenkte
Ver=
tiauen auch auf mich zu übertragen, zeichne ich mit vorzüglicher
Hochachtung
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Nummer 310
Freitag, den 8. November 1929
Seite 15
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[ ← ][ ][ → ]Selte 16
Freitag, den 8. Noveiber 1920
Numier 31
Sport, Spiel und Zurnen.
Der Sport des Sounkags.
Hütchletvieh in bei Mafenfwieten.
Eiutnl giht es zum Aümhenenhe zuau auch in
Hallen eine
jehuteit Stnrthetrien, aheu ins Eanuergeiwictit liegt huch bei den
Hiet fnllen, hei bei Meiſterſaaftstämpfeit im Fußhnft
feüft
jafte uud Munctt zuur Feil fihint feilu wwircttine Wareitfcheibange
v giht es nhev alth beiterkensiuerte Würeitfcheibungen. Fu
Fufttall
die Meiſterfchuftefbiele im Porberarnng bes Juterefſes.
jpdentfihtauh neigen füh die Munrterätmufe deir Aufthuſt
Faft ſehes Eſiel int jetzt dei Ghnrafteu einer Wnrentfcheidang,
Huhrt wwirh befauders uerihaft,
Zugesartunng für Eanntan
Grudhe Murdhnuerwigü. Aittzauigesſg. Füirth 41), Pheen
f-Mcd. Müruherg, Wfill. Fürih-FG. Matrenth, 1. R. Mürüherg-
*MWg. Huf. Eüühngern: Feittauin Autätwehen-MMrherw aufänchenl,
Micnckev Afjintehei— M 14 Aufticcheit, Faltir Weueltstttrg-ailtiihtcheit M10),
Mütuttemheug: Fü. Wfarzueitll-Wf1
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EMttanrt-ütermauft -urrükingen, nfant Mükingen-RG, Mrkeufeld.
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(rüstie attigr Fußhauftartterein-Fintraain Fruurfurt (I),
(Briesheimt-—stiikers Offeuhun, Mut-Weißt Fraurfttt-chermautig Wie
Haunif Hif-—Ifnjan Mieberind, Grnſhe Heffeny auailit Uf-— Mm=
Matic Aiwris, Eu, APiesbabeit-—suf, d8 Duraftadt, Aileitawtitig Augrills-
Paugelt.
Huubhall.
Mich im Kritkhalt gilit es hei hei Fartfekung der
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fpiete intereſſaute Wieueananger. Es fpielent: srihilie MuugüayevM:
War Hutin Mütrüiheih-EMüg Fürty, Wfeit Eeinan-Fraukeil
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H1e Fohur Attaekeifdrz4 Auf üihchert- Gtrwtne Wähew: Mhüttie
Nalfs=
üche-—Maftatt Wrnhen—ufurzheiw. Mzirt aainiHeffen:
M=
teitung 4: Maf-Weift urmftadt-Wfzll. E-inanttheitt, Kickers Offeil=
Ih-SW. M Darauftadt. Mot=-Mleiß Fraurfutt-tufiEat, Duriuftadt,
EW, Finurfürt—Fcuf. Laugen; Gtrünle M7 Mnainz Uh- Weithsttrlu
Mieshahent, MufEuf, Wieahnheit-Muuriualig Atwrins, Hfonh Adie
uadent—Vaf, Augrins, E-. Wiesunhen-Wteitatwtig Auurius,
HufteN
Iu her Weichshtuutſtaht Fauik es zumt trahitionelten
Eiüdte-
kampf Fuantfuut-steurin. Die Eühnentſchen, hie ſchau im
Marjahre einte feifationeil hahe Wieheringe erlitteif, iuerbeit tratz ihrer
auter Päuferreine nith iit bieſein Jahre twieher mnit einer Shlntlie
eimett Müffen, hr es ihner ait einev Aurihftifngstrüftigen Etirierveihe
Wawgeit- Zie dierliſter siewifentatiten ſind digegen zuheit in
Huh=
farüf. Wan ben Prinatfſtielen des Eunntags finß zit eriaääwen
EMt, Hri0 Fraurfüch-tFintwcckt Fraukfurt, Ed, W. Fraurfurt (DaMen)
gegen Fd. Diiſſeldarf (Ammenl)
MWaßy.
Der Heihelberger Muakh-Cfuh uiterwinntut eine Meiſe uach
Etryähurg zun bartigen Mughaelan,
Wei der Muguhnileifang
der Telinis-Büruffic Werlift iſt die Eianir Prag zu ft — P
meiſterschaftefviele in Sithbentſchiaup werben mit dei
folgenden diegegnunger farlgeſekt: Wreis heihelherat Heihel=
Herger Wtief-— w Heihelherg, Heihelherger Miff.—ct Weitenicheiw (*
znt üiukreigr Affuffenhuig-ntst, Offeltüttehl Afall-Weiß
Frauf=
fürt-Fintinet Frauffurt. Offenimlier A04.— Huffig Huttau, EC. W
Fraurfurt-Frauffurter XV. 00: Sührreig: Ma.‟ Cannſtalt-MC,
FFforzbeimt.
Beuufe.
Gefh-Weiß Beilin erüiffuet hie beutſche Ziſihtennis-
Sai=
fan mit eineitr Zurnier, ims eine Autzaht der beſten beutftiren Elleſer
beteiligt fieht. Fm Riai kamiut es zi eistei Afuherkamuf
Deutfwlanh-huttann der Perufsſwieler, hei deit die beutfehen
Teunislehrer muaht zu eiwene Erfolg Famieir iuerbeit,
Sihüfiien
Ju dei heutſthen Kalleubähern Herrſiht fmr Mateinher Hoclikietrieh.
Fint grußes Eanuimmfeſt reiht fih ai Mas nuhere. Diesmnt vierdienen
zibei Stüuimtafeſte befandere Eriwähnuingr aus E-Muimmfeſt hes WfUS
iinf jünchen und dns „Werhandsuffelle" haift Hilie Nüfog. Aeihe
Werauſtattungen find ſeiin aut hiſetzt. DDer Aatſtant des Deutfihen
E-Inwistit-üte hanßes häft in Beinzig eine Sikung ab. Aif eillein
Waffexhattturuier in Mmſterdac beteiligt ſih giah
SMrin Hüftf. Die Maumerkämife ſehen die Müiner Saniniter Pudig,
Perins uud Mtuttatis tur Auettibeiuerh,
deichtnthletir.
Am Famstag treffen die JahauFahver iuieher In Perfin ein,
Die Berlinen Eirlvereilte iuerden deit erfalgreihen deutfitten
Beian=
uthleteit eine feftliche Wenrüßung zufammei jaffen, und auh beim
Weichspräfttenten iſt ein Empfang durgeſeheit.
Fuvwei.
Die haueriſthe Lanbeshnuhtſtatt ift der Scnuhlatz eines Stüdte=
Fauufes imr Huuftttrttent zuuifthen Effen uud M finchen,
Madfwurt.
Jo deutſthen Masfhart iſt ea nun in den uüchſten Xngen ruhig
Pebigtich in Dautiunn gint es an hiefeir Eanntng eine
Werauftal=
ung- Der Mumif der diev Dauerfahrer aufüter, AMlttrauwier, AMiätel
Waich Zurnetti ftent iir Mitteinnnrt des Wrogramis, „u Etrunnuig
Famitelt hie Euraptweisterschafteit ti Aweien =
nd=
hafy zum Mistrag. Deutfeitanh iſt hier Aunh die wehrialigen
MMeiſter Giehr, Stulke (Erfurt) und Müptng=Hafft (Stettinget)
ausſthts=
veich vertreieft. Wuahrſtheintih Himfit auch nach Aunnderiuft
Frauf=
fürt teif.
Paguwaen
Fu Leitzia tritt her Deutſche Schiimm=Aerhaun zu
einen Aturſtunsſikung zufawiter- Gentin iſt Xnaungsnit hes Futer=
Fatinuaten Fuübärl-Wezhandes. Die Fift wrd eine
Meine Hant intereſfauter Dingen behandelu, ſo u. d. die Frngei her
FußhnfteRdeftweiſterſthaft
Wterdeftart.
Die beutſthe Gnlaswrenufaifan, hie eilie Fülle unn interefſanten
Ereiguiſfen, aber audt fü beheurlichs
die Zcießuug ein
Fradinähndten uuh bei Ansfalt zchtveſther Meuuen batiite, geht ihrei
Gude eutgehelf- Mun Sanutag gict es nach einmat Gnfahrennen
Strausherg und Dartmnnd
Aixfüppt.
Der Eiitweftheutfche Augtenn-Bukser
Ma
esterſauakang
Gauturitag des Abelu-Malu- Gaues 2. T.
Zunuiag,
M
veient bie Zunerführer des Aunin=
Mhein-Whies (D,7,)
damielhach i. O. im Gaftliaus „Zum
griitteir Manm”, uinchuittags Uhr, zu einei auherarhenttichen (
Dau=
türutag zufniier. Puril die Werfaämelzung des eheminligen Oheu=
Janid=Fahuanues (führiiher uud fühüiftlicher Feil hes befftftihen
Ohen=
junlhes) muit dei Main-Mhein-Wan iſt hie Hahf her deit Uan
ange=
hütigeit Wereine auf Ar auneiugelſen, die zufauien uahezu Mi
Mu=
geuthiete zu bieſer Zurntaannn zu eitfenhen Haben- Eingeleitet iwrh
der Zurutan iit einen Gieheukfeier au die Werſtarhenen bes abgelaufenlen
fallres. Die Tagesurdnnng uufaßt sehen der Weriihterſtattnng bes
Gnnwertreters falie Aufttähite neitev Wereine, die Weftimaung heu
Feſt=
nite für bie einzeineit Wnnherauftaftunger für das Jahr 197/0), suie
Aünlbinuf, Gaufhurtfeſt, Wan-aünher muh -Frauenturner.
Minbertien=
treffeit Gnrfeädtwafeft uud Rugensfeätiwwteft, Weiter ſteit dns ien
gefihuffelie Gianaranngeſetz, tueliches die Weuarganifalinit hes Gialns
her=
nukeit, zur Weratung. Mi Warnheuh des Gantientages, Enmstng, hei
9. Mateiber, dernuſtaltet der Turnderein Gnmwelhnd ginen
auitkungs- unh Wberbeturunhenh, Hei tuelihient die befanute
Hunſtturi=
riege des Zurndereins Müiſfelscelu a. AN, iittirkeit iwirh. Zchan
lier=
hurich iirh der Werbefemnit ein befanderes Geurige verkiehen wer
derein Beſuch nur zu empfellent i
Handball in der Deutſchen Tuxverſchaft.
Odemwaldaau.
Der 3. Moheiher Hratlte folgenhe Ergebuiſſe:
Pflichtſpiele:
Meiſterrlaſfer Wiederklingen — Münig 2:4: Groß=Atmierne=
Graß-Umſtaht 2:1,
ArMlaſfer Frhnth 2. — Hühſt 719: Hirchhramſath — Hergershauſen
410) Pükel-Wiehelshnih — Wnih-Mmarhach 1011,
N=Mtuuht Wiein-lmſtadt — Graß-Wieberau 1:0z Sittenhufeit —
Laug=
ſtadt Ai1.
I=Sühr aänking-Grumbach — Müuig 2. 2:9; Zell — Stelnhuch 5:5,
Fainſtadt zieht ſeine Aauufehaft zuriſk.
U=Mlaſfer Lanaſtaht 2. — Graß-Zimieri 2. 215; Altheim 1.
Auf Aitart !.
2. Freuuhſchaftsſpieler
Heuhnch — Michen 0:5; Hütlſt Jad. — Schufhelmt Jad. 6:1.
Dus Eulef Miederwingen — Münia zeigt in der erſteit Hallzelt ſeinte
ſchülte Eeite, MMfit 9:0 fütr Wieberklingent iuirh deivettſelt, Mäuig hat
fich inäutfttett iuiit deit Plak angefunhen und zielt liaih gleich. Das
Enhe iſt ein Hamuf uiu die Puurte, der weuig ſpartliche Mamente
iiehr ſehett 1äft Much der zutfaüfge Madeit trug dief Hierzi bei. In
(ruß=ümiern kammt Ps zu eineitt hartei, aitshealicheiten Treffeit, das
Graß-;imieri iit deit letzter Minutert uar Schluß iufolge Straftuurf
zu ſeitten Gnnſter eutfcheihet. Die Zufünuer heiher Aümufe Hätten
inehr Diſziwlin beiunhrert Hüirfent, Kirchäramnach erringt ſeine Xau
in der erſteit Hulüzeit. üthft führt mit T aanu uach Erhae), das
da=
hurch fampflas ivt heir Peſitz her 2 Munfte Fammt. Mit Uiterſtükzung
(rlnilier Ehielen uurh ein Freuunftnftsſpiel ansgetrngen. Piikel=
Wütebelstach erzielt ſeinteit Haleir Eieg geger die wicht uaftzüihkige Eif
af Aütih-Mmarhach durih autes Aufpiel. Eikenhafeit iſt zunärſt ſtarf
für Warteil, Langſtaht ſpieit zeifahren. Mach der Pauſe tritt hie
Wel=
hung ein. Dus Eſtef iuirh uffeit, Lanaſtaht fnielt eile Heilte
Ueher=
feuenheit Herans, uud muit vier (fiük veitet Sikenhufen die Munkte,
ühraß-Wteberan fürik viit zueitmnfiliges Suiek unr, es iſt der iiherlegeiie
Feil. Der Hiein-lmftähter Farianit iſt ait der Haheir Mieberkage ſeinen
Eif uitat gauz fahutaras, Affmting-Gramhach führt, erſt in der zlueltein
Gufüzeit kaun Fünig ausafeicheit und ben Siegestreffer ſühleßen. Aau
Puhtirum aitt dns auer Giefagte. Steinkuch liegt ſofart im Auariff
und geht miit 974 in die Halnzeit: aucch wach beirt Wüethſer behält es
nmtü bie Führung- Zeft haft dafb auf, das (Fuhe verfäuft tarfas.
Alt=
heim ſtent iiberieget. Die Fürheriich ſtarke Manuſchaft hun Wraß-
Rüm=
iertt hint die grüßere Dunufäfagskraft. Die Freunnfäuftsftiele
iber=
beit aüue Autftherfalt Aureiigeführt. Das Favergehufs eitſuriiht dei
Verkauf: — Mit Sanltng, der 10. Maueiber, fpieten:
Mreisswlafſer Leibeu — Erhach; Dautit — Wroh-Mmftaßt.
Mteiſterrkaſſer autchelſtadt — Graß-Mmſtaht 9.; Graß=Rtumerlt
MieberHiigen.
4=Mkaffer Kühft — HiräkrauHaccz Aüafh-MiarHach — Grhiah 9.
U1=Muup: Micet — Graß=-Pieberau; niein-Muſtaht — Eikenhafen
U=Hlaſſer Mamart 2.-Hergersüaiſeit 2.3 Altheim. 1.—Langſtadt
Reichsbaheu-Turute Mnd Sporlvereln Daruuſtadt.
Mit Sonniag, der 10. Mahezher, finhet auf heu Spartpkatz au
Durnheimeriueg has vereinhnite Mitrfpier des Meichstahn=Furif- und
Sünttvereins 1. Mauuſtäuft gegei die dei zuftmitengeſteilte 2.
Mauu=
fahaft hes Pafizei-Shartvereins Dariſtaht-Pahenhaufei ſtatt. Ds
Epief beainnt uu 15 1für und finn jebem Anhänder unſerer
Ae=
suegung zum Biefacc empfahfen iverbei,
Fur Auſpiek gefang es uinſerer jungen Mannſihaft, wacht Faf
Shtel eitten 519 Eieg bernnszuhofen, fa daß mar mun auf das
Miük=
feier geftannt ſein darf, Wiieftnzeitig indriiteit iuin wicht verfänien, deut
Malizei=-Shartverein Buriſtadt-Pahenhauſei füir Ms Futgegenkautiten
zu daukeit, Auuch das dieſe beihen Sptele erinügficht tuurdei,
Das 22. Verliuer Gechstagerenuen wurhe var dem Paar
DoxM—Mfcezthfri geinatlſteii, Alheile zuurbeit (hier-Kroſchel,
Dritie Mliethe-Hürtgert. Dus Siegernaar leate 9454,2 Kiſalteler
zurück.
Der Wrnteft fmr Fürafts-Mandfiun, der gegen bei Ziueiter und
Duit=
teit nan italieniſiher Seite eingehrcriat iwarhert iſt, uurhe zuritkgeiieſeit.
* Fuſtball imt Krels Starkenburg.
Das Wrogewimt bes 10. Muueiber.
Das Kreisligaprpgrgmm des 10. Mouemhe
haſt beſetzt, fonherit uar alleint auch ein reiht dielverfu
veiſpreihend deshalt, mueik es durchiaus möglich iſt, daß das
fein deu Tahelle au Sanningahend nach biichter zu den Führ
fterfükt iſt, ſo haff iuin müglicherweiſe eine „Zpitzengrughe
oder aur ſechs Weveinen reaiftriereit iuerhen Fännen. WBei
inteueſſaut deshalh weil bie heiben Xabeflenletzteir aufeil
unh mant hier erfahren kaun, iuer muſt eigentlich am Tekten
Rolgenbe Zuiele ſind ungeſegt.
Germaltig Oherraden — Bollzeiſportverein Darmſtadt;
Wiktoria Wüaliharf
„ 07) Egelsbach)
GBerinanic u7 Pfungſtaht — Zuartverein Müuſter;
Ehnrtvereinigung 04 Arheflgen. — Unſon Darmſtadt:
Rußhnliverein Eprenblingen — Zhurtverein Mürfelden;
Mot-WBeih-WfMt. Daruftadt — Wiktoria Griesheim,
Ohmahk Olerrahen in dieſenr Jallre hahelu nnch wicht
ſunrbe, ift der (nug der Woliaiftei nicht ganz ausfictslas,
deir Epielausgaug für ußlig uffen, ja ſogar eineit Erfolg der
füin unüiglicht.- Adalldorf tuirß fich dahefir beftimtik heibe Punkte
(Fgelshinch ftiheri und ſo ficher zur Spitzengrunpe auffchließte
Pfungſtaht heißt die Frage: Hleiht Münſter hei der Shike uder
Pfungſtaht feine Wofitian verbeffern? Die Autwart iſt ſehn
und hängt in der Hauutſaihe van her Beſetzung der Pfungſtädte
die uutev Verlekzungen zu leihen unt, ab. Mau tut aut, mit
kunuhen Sieg der Giüfte zu veenerf. Ju Arhellaeir Hätte Unton
ſtant Gielegenheit gehaht, tweiter ihre Wofitian zu verheſſern, ab
Weſfunger tuerhen au dei uätttſteir Ennntagen ihre liehe Mot I
Das Ueteil in Znihen Oberroden hat den Beſfungern vier Wb
Platzfuerve geuracht, ieiter flun brei der bieſten Spieler fü
Feit tnir ziuel his viev Matrn Faltgeſtellt. Ju Wfüngſtadt ning es
Müicklich, beui dier sunver bieſe nach dahei, aber im Mrleilgen zuerde
fehlen. Der Sieder iurß muahl aiſa Arheilgen heiſen. Shrendli
Häitte hei Tetteir- Eanntag ſeinter ſeilstwMehlgen Platzſperre uar ſieh.
hürt aber daß dieſer Zunntag auf dem Gunhenene int eine Geid
Uargetürnhert wuorden iſt, ſo daß die Gpreuhlinger daheim gegen
felden autreteit uud muahl nudhy geiufnnent iuerden. Das Sptel der
Fahelleilekteit. in Darmſtaht iſt affeir im Ausgang.
Ju ber A=Rluſſe
ziehei ſich hie Ztlele ſo hin. Die Gruppe Dretelch ſteht au &
tag uun has Treffen Eu, Offeuthaf — EV. 1011 Meu=Iſenhurg, has
(äſte ficher geitnneir iuerden. Rſenhura hiat jihrihens am lekten Orty
fanutag gegeir Epwerishauſen ainen Wunrt algeheir unüiſſen, zundurch 2
haufeit luieden muit dei gletchen Uhaneen haſteht. — Ju der Grut
Odenmakh ſteigt uur das Treffen Spurtnerein Büchſt — Gerie
Diebura, has hie Diehurger erfalgrelich ſehet fallte. Hler ſcheint
MMeiſterſcchaft ſchan jekzt eutſihleben, uachhem Haſfia Dieburg auch iin
Hach mit 4:2 geininnei Fannte und Diehurg uun inik erhenlichent A
imrung führt. — Die Gruppe Bergſtraße=Mien beginnt Ver
init deit Müürfüieter. Am unntag tretent an: Gerianin Guerſtade
FSV, Beellefuf; Suf, Geiushelüt — SW. Groſſ=Geran; Chattia Afe
Feuleit — Woruſſia Daruhelm. Eherſtadt uud Walfskehlen ſiud in
zuf erſugtten, in (einsheim dagenent iſt jedes Ergelnis mdalich.
Ju der U=Alaffe uichts neies!
Ein iuternatlannles Feiſitturuter flnhet bam 5. hi8 9. Dezeiher
Offenhach aur Main ſtatt, in dem faſt alle eitroptiſchen Lütuder
treten ſtud.
Deu beutfihe Alleiſter und Merardſchtnfiiter Gruſt Kätwers errlt
daß er uach tuie dinr in Wierſen Heihen tuerhe und hie iiher ſeinen Al
Haug kurſierenden Meihungen nicht zubeffen,
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19,1h7 Berufsheraterin Cntiia Pgeiue: Sozialg Frauenheruf
19: Naſſel: Kanzert hes Funkarch. Leitung: Gugen Wahart. a. 17
Mrieffaſten. — 19.10; Wanderratſchläge des Taunnskluhs, w 19.20
Farticritte in Auilſeuſchaft uud Zechnik. 19./0; Film-Wßachen
ſchaf. — 19.60; SStenograuhiſcher Farthilhungskurſus (60 Silhe
aufwärts), — 19.10: Schachſtunde: Erläuterungen uan Partien
o 10.30: Feſtſaal der Dieberhalle Stuttgart: Sinfonte-Kaizert,
Mozart; (Siufanlg int Dehur.
Dücas; Der Zauherlehriing.
ſinfoniſche Dichtung. — Dnnrak: Konzert für Mlaloncella in H-iall,
Tſchaifamsky/; „Maitteg und Julia‟‟ Oun.-Fantaſie, Ahilhariutofl.
Orcheſter, Stuttgart Dirigent: Kurtz Soliſt; Udm. Kurt (Gella).
P1.301 Kaſſel; Mufikaliſch-literariſche Aeranſtaltung, Ticherenin:
Dre Etüdke für Kammararcheſter,
„Der Schatten”. Hörlzend
nan H. J. Graitmatkt. Werſ.: Er — Sie — Der Schaften.
Eptelleitung: Mlaufreh Marlo, — W0alter Braunfels: Der
aläi=
ſerſie Wera, Suite für kleines Orch, Mitw.; Funkarc. Leitunia:
Mahari 5 92: Wuch der Träuite. Ciſe Senhefolge in 7
Här-
hilbert, Wearheitet von Ilſe Namnitzer und Exuſt Stackinger. MMit
naft Kleiſt, Jean Paul, Schiller, Doſtoieinsfi
Hau=
ſuf. Hefſe, Hafinannsthal. Mllitm.; Ellen Weck. Ille Kamniher A.
Haagei, u. Stockinger, o 23.15: Unterhaltungskonzert alls Frei=
Gurg I. Pr.
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Zukus Muſc. 14.30; Finderſtunde, 15: San.-Mat Lamſt:
Mäntgenſtrahlen als Heilmittel. 15.15: Zunt erſten Tadestage
MMattſa Wattiſtinis, a 19: MMlü.-MNat Fadrlls: Aus deift Wlieuter
Schulleben. o 10.30; Leiptig: Falzert. o 17.30: Dr. Maher:
CHettie uirt täglichen Lehent. w. 19: Gelieiwrat Deiututh: Das
Zugalle-
weſelt. O 19,30; Engliſch für Fartgeſchrittelte, o 18,55: Gel. Meg.=
Mat Hageiann: Das Textilgeweriie, 19.20; Nortrag für
Jallu-
dhte. 20: Aus der Aniiharmauie, Berlin: Konzeri. Drei
alt=
italieniſiche Geſäuge — Mimsky-Karifakam: „Sihluftitre haldes
Olell=
chen”, Died aus „MNafennacht‟. — Madhiartiuain: Frühzliuasſeluſucht:
Sereſtade des Jungen Zigeuweis Arie alls „Mleka‟‟. — Werhl; Uris
aufs „Migolettal‟
Dref engliſche Dieder. — Maſſentet: Oe Teie alls
Mattan‟. — Mucrinf; Wrie aus „Das Mädcet alls beit gulheiten
MWeſten”. Ausf.* Michard Eraafs (Tenar), Wlügel: M. Mauchellen.
Anſchl.s Haterhaltungsmuſik. Kauelle Arkadt Flato, o Danac;
Tdln=
muſit. Orcheſter Wariiallas vont Geczu-
Saupeſcheiftlelthnas Rudoif Maup=
Weranttwerlilich für Pollttrk Mund Mlitriſtbafft: Rudaif Mauvei für Feutllletoft, Meik ur4
Riintsktltich Huub Beittſiche Mauspriihtent afax Eireeſei für Bpurtt HIr Fügen Rudiitanet
für deut Hattbelt, fir, C. H. Queitcht für deit G httuktieliftt Müdrea Bauert I
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zutb Weklug! 4. d. M1f 1fflch — ſkentillich 1u1 4)urirntſtabt
Für Mntwerkawafe Mfanafkeiite wird iwrafttie der Mückienonaa wiat äberwerceihe
—
Oie heutige Numiter hat 20 Gellen.
Freitag, den 8. November 1929
Seite 17
R
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[ ← ][ ][ → ]Nammer 310
Freitag, den 8. Nv e
Die eiſte Gläubigerverſauemlung wegen der
ſechs Sklarek=Konkurſe.
Vor dem Amtsgericht Berlin=Mitte fand geſtern die erſte
Gläubi=
gerberſammlung wegen der ſechs Konkurſe der Gebrüder Sklarek ſtatt.
Der Konkursverwalter berichtete über die ſechs Konkursbilanzen der
R. V. G., der Textilgroßhandelsgeſellſchaft, der O.H.G. Willi Sklarek,
ſowie der Privatvermögen der Brüder Willi, Max und Leo. Er teilte
u. a. mit, daß die Bücher der ſechs Firmen nicht ordnungsmäßig geführt
und daß die Bilanzen unrichtig und gefälſcht ſind. Für ihren
perſön=
lichen Gebrauch entnahmen die drei Brüder im Jahre 1926: 166000
Mark, im Jahre 1927: 437000 Mark, im Jahre 1928: 407000 Mark,
und im Jahre 1929 bis zum Zuſammenbruch 223000 Mk. Dazu kommen
die Ausgaben für das Geſtüt, das von 1926 an bis zum
Zuſammen=
bruch 703000 Mark verſchlungen hat. Die Prüfung der Warenlager
der K.V.G. hat ergeben, daß dieſe auf 571000 Mark geſchätzt werden,
und daß man bei 30prozentiger Abſchreibung mit einem Reingeſvinn
von 400000 Mark reihnen darf, wvozu 209 000 Mark Forderungen an
ſtädtiſche Dienſtſtellen kommen, Gefälligkeitswechſel ſind ſtapelweiſe
ge=
funden worden, ihnen iſt jedoch nicht der geringſte Wert beizumeſſen.
Zwei Wechſel auf den Namen Günther Degner in Höhe von insgeſamt
1200 Mark ſind vor der Fälligkeit eingelöſt worden. Dem
Geſamt=
aktivpoſten von 760 700 Mark bei der K. V. G. ſteht ein Fehlbetrag von
12,3 Millionen gegenüber, ſo daß der Konkurs eine Quote von
5½ Prozent ergeben dürfte. — Bei der
Textilgroßhandels=
geſellſchaft, wo die Aktiva 786 000 Mark, die Paſſiva 11,4 Millionen
Mark betragen, iſt mit einer Quote von 6,6 Prozent zu rechnen, bei
der Firma Willi Sklarek mit 2,2 Prozent, bei Max Sklarek mit 2,6
Prozent, der Konkurs Leo Sklarek wird mit 2,2 Prozent abſchließen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Münzprägung im Oktober. Im Monat Oktober 1929 wurden in den
beutſchen Münzſtätten an Reichsſilber= und Reichspfennigmünzen
ge=
prägt: 280 322520 RM. Fünfreichsmarkſtücke, 167 324 184
Dreireichs=
markſtücke, 200 Millionen Zweireichsmarkſtücke, 295 Millionen
Einreichs=
markſtücke in Silbermünzen, 63 953 387 RM. 50=Rpfg.=Stücke in
Nickel=
münzen, 109 859 100 RM. 50=Rofg.=Stücke, 61 182415 RM. 10=Rpfg.=
Stücke, 27 682 960 RM. 5=Rpfg.=Stücke in Aluminiumbronzemünzen und
5 000 800 RM „2=Rpfg.=Stücke ſowie 3 870 558 RM. 1=Rpfg.=Stücke in
Kupfer. Es verbleibt ein Beſtand von 280 298 915 RM. 5 RM.=Stücken,
166 366 401 RM. 3 RM.=Stücken, 199 969 680 RM. 2 RM.=Stücken,
292 513 528 RM. 1 RM.=Stücken, 63 951 450 RM. 50 Rpfg.=Stücken,
66 921 137 RM. 50 Rpfg.=Stücken (Aluminiumbronzemünzen), 61 174 584
RM. 10 Rpfg.=Stücken, 27 680 281 RM. 5 Rpfg.=Stücken, 4 999 430 RM.
2 Rpfg.=Stücken, 3 869 806 RM. 1 Rpfg.=Stücken.
Stand der Hackfruchternte und der Winterſaaten im Deutſchen Reich
Anfang November 1929. Durch die im Oktober eingetretenen Regenfälle
iſt die Weiterführung der Feldarbeiten allgemein begünſtigt worden. Die
Hackfruchternte iſt nahezu beendet; „nur ein Teil der Rüben iſt noch
auf dem Felde. Die anfangs verzögerte Ausſaat von Wintergetreide
hat gute Fortſchritte gemacht und iſt nunmehr bis auf Teile der
Hack=
fruchtſchläge durchgeführt. Die frühzeitig eingebrachten Saaten ſind
allenthalben ſchon aufgelaufen; ihr Stand iſt zumeiſt befriedigend.
So=
weit jetzt bereits eine Beurteilung der Winterſaaten möglich iſt, ergibt
ſich im Reichsdurchſchnitt unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 —
gut, 3 — mittel, 4 — gering, folgende Begutachtung: Winterweizen
2,7 (im Vorjahre 2.5), Winterſpelz 2,8 (2,5), Winterroggen 2,6 (2,6),
Wintergerſte 2,6 (2,6).
J. G. Farbeninduſtrie A. G. Zur Zeit befinden ſich mehrere Herren
der J. G. Farbeninduſtrie A. G. unter Führung von Geheimrat Dr.
Schmitz in New York. Da die Herren bis zum 9. November nicht zuruck
ſein können, wurde die urſprünglich zu dieſem Tag angeſetzte
Aufſichts=
ratsſitzung auf den 23. Novemker verlegt, um dem Aufſichtsrat über die
Reiſe zu berichten, die u. a. die formelle Erledigung des Vertrages mit
der Standard Oil Co. of New Jerſey zum Gegenſtand hatte.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Bank für Deutſche Beamte gab abends in einer
Preſſebeſpre=
chung den inzwiſchen von ihr ſelbſt aufgeſtellten Status per 31. Okt,
1929 bekannt. Danach wird ein Verluſt von rund 363000 RM.
aus=
gewieſen, der ſich um ungefähr 500 000 RM. erhöhen würde, wenn die
Kreditzinſen für das Jahr 1929 berechnet werden. Den Debitoren
von 10,1 Millionen RM. ſtehen Kreditoren von 11,37 Millionen RM.
gegenüber.
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung, Sitz Frankfurt a. M.,
hat ihre Preiſe mit Wirkung ab heute um zirka 3,5 Prozent ermäßigt,
nachdem dieſe am 29. Oktober um 2 Prozent ermäßigt worden ſind.
Die im Jahre 1919 zur Regulierung des Kriegsanleihemarktes
gegrümndete Reichsanleihe A.G. Berlin konnte in dem am 31. Auguſt
beendeten Geſchäftsjahr einen Gewinn von 196 942 (i. V. 537 526) RM.,
der ſich nach Abzug des Verluſtvortrages auf 88590 RM. verminderte, Danatbank
erzielen.
Die in den 1870er Jahren gegründete Strumpffabrik Albin Drechſel / Dresdner Ban:
Söhne in Gornsdorf (Erzgebirge) befindet ſich in
Zahlungsſchwierig=
keiten. Die Verbindlichkeiten dürften kaum unter 2—3 Millionen RM.
liegen, betragen aber vielleicht noch mehr. Die Firma, die mehrere
hundert Arbeiter beſchäftigt und ein Zweigwerk in Rumänien beſitzt,
erhält ihren Betrieb aufrecht.
Die Damenkonfektions=Einzelhandelsfirma S. Kiefe in Frankfurt
a. M., Kaiſerſtraße 9, hat mit etwa 300 000 RM. Verlindlichkeiten die
Zahlungen eingeſtellt. Eine Gläubigerverſammlung findet am
Don=
nerstag, den 14. November, nachmittags 4 Uhr, im Hotel Briſtol in
Berlin ſtatt.
Zur Förderung des Abſatzes landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe hat der
Deutſche Landwirtſchaftsrat gemeinfam, mit den am ſüdweſtdeutſchen
Wirtſchaftsgebiet intereſſierten Landwirtſchaftskammern im
Einverneh=
men mit der Induſtrie= und Handelskainmer Frankfurt a. M.=Hanau
eine Verbindungsſtelle in Frankfurt a. M. eingerichtet.,
Wie uns mitgeteilt wird, iſt bei der Frankfurter Bankfirma Paul
Schleſinger=Trier u. Co. eine Zahlungsſtockung eingetreten. Der Status
ſoll von einer Trenhandgeſellſchaft aufgeſtellt werden wegen eines 6½ Dtſche. Reichs=
Arxangements mit den Gläubigern.
Nach dem vorläufigen Ergebnis ſtellt ſich der Abſatz des Rheiniſch=
Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats im Oktober auf 254 000 Tonn. arbeitstägl. 495 Bahern
Frei=
gegenüber 272000 Tonnen im Bormonat. Es iſt alſo ein weiterer
Rückgang zu verzeichnen.
Der Termin für die dritte Ulmer Wollaukvion, die infolge der Lage
am Weltwollmarkt notwendig geworden war, iſt auf Ende November 6o5 Preuß,
Staats=
beſtimmt.
Der deutſche Geſandte in Bukareſt überreichte geſtern im Außen= 6% Sachſen
Frei=
miniſterium einen von der deutſchen Regierung ausgearbeiteten Plan
eines rumäniſch=deutſchen Handelsvertrages. Die rumäniſche Regierung
wird nunmehr ein Gegenprojekt ausarbeiten, wörauf beiderſeitige
Dele=
gationen in direkte Verhandlungen eintreten werden.
Der amerikaniſche Senat befchloß nach längerer Debatte, den Zoll
für Roheiſen auf 75 Cents für die Tonne herabzuſetzen.
Manuheimer Produktenbericht vom 7. November. Rückgängige
For=
derungen des Auslandes in Verbindung mit dem großen Angebot von
Inlandsware beeinflußten den Markt in ungünſtiger Weiſe. Die Börſe
verkehrte in ruhiger Haltung. Im nichtoffiziellen Verkehr nannte man
gegen 12.30 Uhr in RM. waggonfrei Mannheim: Weizen inländiſcher
mit 2,50—25,75, ausländiſcher mit 27—32, Roggen inländiſcher mit 19,
Hafer inländ. mit 18—19, Braugerſte badiſche und württembergiſche
und Taubergerſte mit 20,50—21,50, pfälziſche Gerſte mit 22—23,
Futter=
gerſte mit 18—19, Mais mit Sack mit 19,50—19,75, ſüddeutſches
Weizen=
mehl Spezial Null mit 37,75, desgl. zweite Sorte mit 36,25,
ſüddeut=
ſches Weizenauszugsmehl mit 41,75, ſüddeutſches Weizenbrotmehl mit
27,75, ſüddeutſches Roggenmehl mit 27—31,50, Weizenkleie mit 9,75—10,
Leinſaat mit 47,00.
Berliner Produktenbericht vom 7. November. Trotz der erneut
ſchwachen Auslandsmeldungen, insbeſondere vom Liverpooler Markt,
eröffnete die Produktenbörſe heute in feſterer Haltung. Bei den gegen=
getreide und, da die Mühlen ſowohl in Weizen, als auch in Roggen
ziemlich ſchwach verſorgt ſind, mußten zur Deckung des anhaltenden
Bedarfs für Weizen etwa 2 Mark, für Roggen etwa 1 Mark höhere
Preiſe als geſtern bewilligt werden. Auch für Auslandsweizen, für
den die Forderungen heute uneinheitlich lauteten, zeigt ſich in nahe
fälligen Partien etwas beſſere Nachfrage. Die Lieferungspreiſe ſetzten
auf Deckungen für Weizen in beiden Sichten 1,5 Mark höher ein.
Rog=
gen konnte ſeinen Preisſtand um 1—2 Mark beſſern. Mehl hat bei
kleiner Konſumnachfrage ruhiges Geſchäft zu unveränderten Preiſen,
wobei für Frühjahrslieferung Aufgelder kaum zu erzielen ſind. Hafer
wird ebenſo wie Brotgetreide weniger ſtark angeboten und iſt im Preis
behauptet; Gerſte ruhig.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 7. November.
Die Börſe eröffnete zwar widerſtandsfähig aber uneinheitlich
ange=
ſichts der anhaltenden flauen Verfaſſung der internationalen
Börſen=
plätze. Der Schluß der New Yorker Börſe und vor allem der heutige
ſchwache Beginn von Amſterdam brachte zwar in einigen
Arbitage=
werten Kursrückgänge, vermochte aber nicht mehr die Geſamtmärkte
mitzuziehen. Die markttechniſche Verfaſſung der Börſe betrachtet man
als ziemlich geſund, da wenig Hauſſeengagements beſtehen und man im
allgemeinen für die deutſche Börſe doch etwvas zuverſichtlicher geſtimmt
iſt. Dies iſt um ſo mehr zu beachten, als ſich die Inſolvenzfälle aus
dem Reiche ſehr verſtärkt haben, beſonders aus dem Textil=, Eiſen= und
vereinzelt auch Bankgeſchäft. Davon bleibt auch der Frankfurter Platz
nicht ganz unberührt. Zu Beginn ſetzten Farben um 0,5 Prozent höher
ein; bemerkenswert widerſtandsfähig und allgemein 0,5—1,5 Prozent
freundlicher lagen Montanwerte. Der Elektromaukt zeigte ein
unein=
heitliches Bild. AEG. 0,25, Siemens 1 Prozent ſchwächer, dagegen
Schuckert 1,25, Lieferungen 2,5, Geffürel 0,5 Prozent feſter. Auf die
bekannten neuen Zufammenſchlußkombinationen in der
Automobilindu=
ſtrie, und vor allem auf das amerikaniſche Intereſſe für die
Aktien=
majorität der BMW. glaubt man, daß die Börſenkriſis am
Automobil=
markt bereinigt ſei, ſo daß Daimler erneut 2,5, Adlerwerke im
Frei=
verkehr 2 Prozent gewannen. Schiffahrtswerte gleichfalls uneinheitlich,
Hapag 0,75 Prozent ſchwächer, Nordd. Lloyd 0,5 Prozent höher. Von
Einzelwerten lagen ſchwächer, Goldſchmidt um 0,75, Metallgeſellſchaft
0,75, Aſchaffenburger Zellſtoff 1,25, dagegen lagen höher Waldhof um
1, Südd. Zucker um 0,5 Prozent. Der Dividendenausfall von Junghaus
blieb auf die Kursgeſtaltung zunächſt ohne Einfluß, Junghans
unver=
ändert 52—53 Prozent taxiert. Der Rentenmarkt lag vollkommen ſtill.
Der Börſenverlauf verzeichnete zwar mehrfache Schwankungen. Das
Geſchäft blieb ſehr ſtill und widerſtandsfähig. Tagesgeld geſucht bei 7,5
Prozent. London—New York 4,8777½, Pfunde—Mark 20,3890, Dollar
—Mark 4,18.
Die Abendbörſe ſetzte infolge der bekannten ſchwächeren
Er=
öffnung der Auslandsbörſen gleichfalls unſicher und eher ſchwächer
ein. Eine Sonderbewegung war nicht zu verzeichnen. Die
Bankſchwie=
rigkeit am Frankfurter Platz war ziemlich eindruckslos, da die Firma
für die Börſe in letzter Zeit keine weſentliche Bedeutung mehr hatte.
Die Kursrückgänge zu Beginn betrugen etwa ½—1 Prozent. Renten
ohne Umſatz. Im Verlauf wurde die Haltung etwas freundlicher und,
als von New York feſtere Kürſe gemeldet wurden, war die Haltung
durch Rückdeckungen der Spekulation ausgeſprochen feſt,
Berlin, 7. November.
Nachdem man heute vormittag noch ganz unter dem Eindruck der
erneuten ſtarken Kursrückgänge in New York ſtand, und mit einer
ſchwächeren Börſe rechnen zu müſſen glaubte, zumal hier keine
Baiſſe=
engagements beſtänden, die der rückläufigen Bewegung entgegenſtehen
könnten, eröffnete der Verkehr in bemerkenswert widerſtandsfähiger
Haltung. Die meiſten Papiere hatten allerdings noch 2—3prozentige
Kursabſchläge aufzuweiſen. Der Grundton der Börſe war aber nicht
einmal unfreundlich, und man ventilierte verſchiedentlich die Frage
einer abermaligen Diskontſenkung in London und in New York, da die
internationalen Geldmärkte eine weitere Erleichterung aufweiſen
könn=
ten. Die Anſichten über die Weiterentwicklung der Tendenz an der
New Yorker Börſe waren geteilt, doch müßten, nach den ſtarken
Kurs=
rlickgängen der letzten Wochen zu urteilen, die Maklerdarlehen weiter
abgenommen haben, ſo daß ſich die C=ldſituation weiter gebeſſert habe.
Viel beſprochen wurde auch die Anweſenheit amerikaniſcher Bankiers
in Berlin, die man mit Anleiheverhandlungen in Zuſammenhang
brin=
gen will. Ziemlich groß war das Intereſſe für Kakao=Anteile, die bei
kleinen Umſätzen mit 100 Prozent gehandelt wurden. Im Verlaufe
wurde es im Zuſammenhang mit den bereits erwähnten
Diskonthoff=
nungen 1—2 Prozent feſter. Als London keine Veränderung des
Dis=
konts vornahm, machte ſich auf den meiſten Märkten wieder Realiſa=
tionsneigung bemerkbar.
Neuer kurseinbruch an der New horter B
An der New Yorker Wertpapierbörſe ſetzte am Mittn
neue Baiſſe ein, die bei den meiſten Induſtriepapieren b
Punkten betrug. Der geſamte Kursverluſt belief ſich a
10 Milliarden Dollar. Die Transaktionen konnten
we=
fortgeſetzten Kursſchwankungen nur unter den größten Sc
keiten vor ſich gehen. Trotzdem wechſelten in drei Stund
weniger als 5 Millionen Titel ihren Beſitzer.
Der neue Kurseinbruch an der Effektenbörſe hat eine
Preisſenkung auf den amerikaniſchen Warenmärkten zu
gehabt. So ſind die Baumwollpreiſe um ungefähr 4 Do
Ballen geſunken. Ebenſo gingen die Getreidepreiſe wied
zurück. Die Blätter erwarten jetzt eine längere Zeit der
ſion des Wirtſchaftslebens in den Vereinigten Staaten,
lich der Induſtrie= und Banktätigkeit.
Mekallnotierungen.
Die Berliuer Metall=Termine vom 7. November ſtellten
Kupfer: Januar 134,75 (135,50), Februar 134,75 (135,25
135,25 (135,75), April 135 (1236), Mai 135,50 (136), Juni 135,75
Juli 136 (136,25), Auguſt, September 136 (136,50). Oktober
(136,50), November 133 (134), Dezember 134,50 (135). Tendenz:
Blei: Januar, Februar; März 42,75 (43), April. Mai 42
Juni, Juli, Auguſt 42,75 (43), September, Oktober 42,75 (43,25
ber 42 (44), Dezember 42,75 (43). Tendenz: ſchwächer. Für
Januar, Februar, März 40 (42), April 40,50 (42,50), Mai, Jur
Auguſt, September 41 (43), Oktober 41,50 (43,25), Modember
Dezember 40 (42). Tendenz: flau. — Die erſten Zahlen bedeut
die in Klammern beigefügten Brief.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 7. November. Aufgetrieben
8 Ochſen, 192 Kälber, 2 Schweine, 11 Schafe, 5 Ziegen. Die
ſtellten ſich für Kälber: a) 77—82, b) 71—76, c) 65—70 Pfg. pro
Marktverlauf: ſchleppend.
Mannheimer Viehmarkt vom 7. November. Dem heutigen
viehmarkt waren zugefahren: 137 Kälber, 66 Schafe, 92 Schwe
Ferkel und Läufer, 2 Ziegen. Bezahlt wurden für Kälber 68—
Schafe 53—57, Schweine nicht notiert, für Ferkel bis vier Wo
bis 28, über vier Wochen 30—38, für Läufer 44—58. Marktt
Kälber mittelmäßig, geräumt, Ferkel und Läufer ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 7. November. Aufgetrieben
125 Rinder, 959 Kälber, 902 Schafe und 500 Schweine. Marktt
Kälber und Schafe rege, ausverkauft, Schweine ruhig, geringer
ſtand. Preiſe pro Zentner Lebendgewicht: Kälber: a) —, b.
c) 76—80, d) 68—75, Schafe: a) 44—47 b) —, c) 40—43, d
Schweine: a) — b) 84—87, c) und d) 85—88, e) 80—85.
großhandelspreiſe: Ochſenfkeiſch 1. 90—97, dito 2. —, Bullenf!
bis 90, Kuhfleiſch 1. 88—92, dito 2. —, dito 3. 65—75, Kalbfleiſ
bis 65, dito 2. —, Hammelfleiſch 105—115, Schaffleiſch 95—105, Se
fleiſch 1. —, dito 2. 108—112, dito holländiſches 100—106. Gefrie
(Rindfleiſch) Vorderviertel 56, Hinterviertel 65, Geſchäftsgang ſchl
Amerikaniſche Kabelnachrichken
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 7.
Getreide: Weizen, Dezember 123½, März 130½, Mai
Juli 133½: Mais, Dezember 89½, März 95½, Mai 97½;
Dezember 4734, März 507, Mai 5238: Roggen, Dezember
März 110½, Mai 111½.
Schmalz: Dezember 10,50, Januar 1930 10,90, März
Mai 11,275.
Fleiſch: Speck, loco 10,50; leichte Schweine 8,60—9,15,
Schweine 8,60—9,20; Schweinezufuhren Chicago 3500
Weſten 104 000.
Chicagoer Baumwolle: Dezember 17,14, Januar 1930 1
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 7.
Schmalz: Prima Weſtern 11,25; Talg, extra loſe 8½.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 138,, Hartwin
Ernte 133: Mais 102½: Mehl 5,90—6,25; Getr. Fracht
England 1,6—2,3 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
Berliner Kursbericht
vom 7. November 1929
Deviſenmar!
vom 7. November
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Frankfurter Kursbericht vom T. November 1929.
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v. 24
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118
112
20
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ℳ 34.00 gegen Teilzahlung verkauft
wird, fleißige u. ſtrebſame (V 1.17534
Privat-Reisende
Sofortige Auszahlung. Einarbeitung
durch uns.
Waxer G.m.b.H., Frankfurt a. M.
Fellnerſtraße 15.
Gut eingeführte, ſeriöſe
Vertreten
aus der Manufakturwarenbranche zum
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ſuche von Privatkundſchaft, ſofort geſucht.
Angebote unter N 106 an die
Geſchäfls=
ſtelle dieſes Blattes
(1V.17417
Massen-Versammlung
Morgen Samstag, den 9. Nov., abends 8 Uhr, in der Woogsturnhalle:
Landtagsabg. Lenz, Baden
ſpricht über das Thema:
Warum ſind wir Gegner des heutigen Stſtem 8?
Nat.=Soz. Deutſche Arbeiterpartei
Saalöffnung
(Hitterbewegung) Ortsgruppe Darmſtadt.
7 Uhr
Der Saal iſt gut geheizt.
H. Nau & Sohn, Schustergasse 16.
Arthur Sittig, Luisenplatz 4.
L. Engelhard Nachf. (Inh. Rich. Scheuermann), Große Ochsengasse 21.
Peter Pfänder, Karlstraße 3.
(L. 175
Talzob Schtler, Rheinstraße.
Seite 20
Fieitag den 8. November 1929
Nummer
Sall AA
UlO
entt
Treppe oder Lift! Langsam und ermüdend Stufe um
Stufe — oder rasch und bequemer! Auch Sie sine
der Ansicht, daß es erfolgreicher ist, die Welt im
Fluge zu erobern! Schaffen Sie sich den Lift, dei
Sie nach oben bringt — schaffen Sie die
Voraus=
setzungen, die Ihren Erfolg sichern!
Beginnen Sie mit Ihrer Kleidung! Kleiden Sie
sich vornehm und unaufdringlich, modern
und zweckmäßig. Das heißt: Kleiden Sie sich
bei uns!
Unsere Preise sind gemacht für solche, die sporen
wollen, weil sie auch den kleinsten Betrag
nutz-
bringend verwerten!
In unserer Kleidung nach oben, dem Erfolg entgegen!
Tragen Sie unsere guten
einzig in Qualität
Uister ind Jefarbeltung
der immer
Paletots onehme
Regenmänte, ine ind SummeMſäntel
Lodenmäntel
wie Trench-Coats. Gabar-
alzelt
bequem, praktisch und wettelfect
Winterioppen Luiftsschen
Sportjacken
warm gefüttert, mit
Aber auch
unsere
Montag
11. Mov.
ist letzter Tag zur
Abgabe von
Ant-
worten auf unser
Preis-Ausschreiben
Dann beginnen die
Preis-Richter Ihr
Werk!
Vier Tage ist noch Zeit!“
liebten kurzen Form
Anzdde ind efolgiersprechend.
sie sind neben sehr guter
Paßform, erstklassig und preiswert,
Schöne Knabenkleidung
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