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 Mergenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 310 
192. Jahrgang 
Freitag, den 8. November 1929.
 27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg. 
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(41 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle, höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht 
ede Verpflichtung auf Erfüllung der 
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fälli jeder 
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und 
            Darm=
fädier und Nationalbank
 Man biogtiiiint vei kiemelung kardien. 
Begierung Tardieu gibt der franzöſiſchen Kammer ihre Privilegien zurück. — Der Blick in die Zukunft: 
Durch Mißkrauen zur Unſicherheik. — Der Feſtungsgürkel gegen Deukſchland wird enger gezogen. 
Außenpolikiſche Zugeſtändniſſe an die Maginoks und Marins.
 Rechtskurs in Frankreich. 
Tardieu macht ſich die Theſe Maginoks zu eigen. 
EP. Paris, 7. November. 
Als Miniſterpräſident Tardieu heute die Kammertribüne 
ſtieg, um ſeine Regierungserklärung zu verleſen, herrſchte im 
mſe eine Atmoſphäre höchſter Spannung. Die Abgeordneten 
ien vollzählig erſchienen. Die ganze 28 Mann ſtarke 
            Regie=
ng außer dem Juſtizminiſter Lucien Hubert, der im Senat zu 
ſicher Zeit die Regierungserklärung abgab, befand ſich auf ihren 
inken. Die Publikums= ſowie die Preſſetvibünen waren zum 
echen voll. Vor der Kammer ſtanden die Neugierigen Schlange 
d hofften vergebens, Einlaß zu finden. 
Einleitend erklärte Tardieu, die Regierung werde 
m Parlament ſeine wichtigſten Privilegien, 
mlich das Recht zur Diskuſſion, zur Kontrolle, 
r Beſtimmung und zur Beſchlußfaſſung 
            zu=
ckgeben. In den letzten zehn Jahren ſeien die 
            Hauptpro=
me, die der Krieg hinterlaſſen habe, gelöſt worden: der 
            Wieder=
fbau der zerſtörten Gebiete, die Wiederherſtellung des 
            Gleich=
wichts im Budget, die Sanierung des Schatzamtes die 
            Konſo=
ierung der kurzfriſtigen Schulden, die Orgamiſierung der 
nortiſation, die Stabiliſierung der Währung und die Regelung 
räußeren Schuld. Die Regierung beabſichtige nicht, in die 
            Ver=
ngenheit zurückzublicken, ſondern ſich der Zukunft zuzuwenden. 
9 der Liquidierung müſſe man an den Aufbau herangehen. 
P Außenpolikik Tardieus=Briands. — Der Schakken 
Poincarés. 
Zunächſt handle es ſich auf internationalem Gebiet 
rum, die Regelung ernſter Probleme zu vollenden, 
ren Löſung durch frühere Akte der Regierungen und die 
ederholten Abſtimmnungen des Parlaments beſtimmt würden 
d die bereits durch Etappen gekennzeichnet ſeien, auf die man 
ht zurückzukommen brauche. Die Regierung werde ſich darüber 
der Debatte, die durch die Interpellationen eröffnet werde, 
khaltlos ausſprechen. In der Regierungserklärung genüge 
die Leitſätze herauszuſtellen, die den Bemühungen zur 
            Or=
niſation des Weltfriedens und der äußeren Sicherheit die 
            Rich=
ng güben. Zunächſt ſolle in keiner Form irgend etwas binden= 
3 abgeſchloſſen werden, wodurch der freien Prüfung und der 
„veränen Ratifizierung durch die Kammer Eintrag getan 
            wer=
könnte. Ferner werde dem Parlament nichts vorgelegt 
            wer=
n, was in irgendeiner Weiſe die Garantien der materiellen 
d morgliſchen Unabhängigkeit Frankreichs beeinträchtigen 
inte. 
Unter dieſen Vorbehalten werde jedoch die Regierung kein 
kommen ablehnen, durch das die Hinterlaſſenſchaft der 
            Ver=
ngenheit erleichtert, die Grundlagen des Friedens in der Welt 
rſtärkt und das Vertrauen entwickelt werden könnten. 
Auf der Haager Konferenz ſei von den franzöſiſchen 
            Unter=
ndlern kein Vertragsentwurf gebilligt worden, der auch nur im 
eingſten mit dieſen Grundſätzen im Widerſpruch ſtehe. Ob es 
um den Yvungplan handele, der tatſächlich mit der vom 
            Par=
nent im Juli gebilligten Schuldenregelung verbunden ſei, um 
Räumung der dritten Rheinlandzone, die abhängig gemacht 
rde von der Verwirklichung aller zur Inkraftſetzung des 
ſungplanes erforderlichen Maßnahmen, um das 
            Wirtſchafts=
zime des Saargebietes, wo es ſich, ohne an die politiſchen 
ichte der Bevölkerung zu rühren, darum handele, die 
            Möglich=
t einer für die vertragſchließenden Partner dauernd 
            vorteil=
ſſten Tansaktion zu prüfen: die drei angeführten Regeln 
            wür=
ſt weiterhin die Außenpolitik Frankreichs inſpirieren. 
2a5 Defenſivprogramm: Räſtangen zu Waſſer 
 
und zu Lande. 
Um an dieſen Verhandlungen mit der geiſtigen Freiheit 
            teil=
nehmen, die die Sicherheit ſchaffe, werde die Regierung aktiv 
e Defenſivorganiſation der franzöſiſchen 
renzen fortſetzen. Sie werde nicht weniger ſorgfältig 
er die Freiheit der Verbindungen zwiſchen Frankreich und 
            ſei=
n Kolonialreich wachen. Nur die ſtarken und ruhigen Völker 
inten nützlich für den Frieden arbeiten. In dieſem Geiſte 
Ide die Regierung treu der Haltung, die alle ihre 
            Vorgänge=
nen in der Abrüſtung zu Waſſer und zu Lande in Genf 
            ein=
kommen hätten, im nächſten Jahre an der Londoner Konferenz 
Inehmen. Es ſei überflüſſig, hinzuzufügen, daß die Regierung 
dem Wunſche, ſich allen Völkern anzunähern, weiterhin in 
er Freundſchaft denjenigen einen bevorzugten Platz 
            ein=
zen werde, die Frankreichs Verbündete geweſen ſeien und 
wie Frankreich ſelbſt im Einverſtändnis mit dem 
            Völker=
nd ſich um die Feſtigung des Friedens der Menſchheit be= 
 
iht hätten. 
n Aroßzügiges Sinanz= und Wirkſchaftsprogramm. 
Die Reichsregierung geht dann zum 
            wirtſchafts=
litiſchen Programm des Kabinetts über. 
            Glück=
ſerweiſe ſtänden für die wirtſchaftliche Ausrüſtung der Nation 
Reſerven des Schatzamtes zur Verfügung, ſo daß man an 
Loſung der ſchon allzulange aufgeſchobenen Probleme nun= 
Mr herangehen könne. Das Hauptaugenmerk der Regierung
 deren Entwicklung ein Kredit von 1750 
            Mil=
lionen Franken ausgeworfen ſei. 1450 
            Mil=
lionen Franken würden ferner für das 
            Raſſenpro=
blem, das ein ſoziales und moraliſches Problem darſtellt, zur 
Verfügung ſtehen. Induſtrie und Handel, die ſeit dem 
Kriege ſchwere Prüfungen durchgemacht hätten, müßten 
            ge=
fördert werden, wozu 1797 Millionen Franken 
nialbeſitzes beabſichtige die Regierung, die bereits von ihrer zigen ſollte. 
Vorgängerin geplante Anleihe von drei Milliarden Franken auf 
3,6 Milliarden Franken zu erhöhen. — Ausführlich 
äußert ſich die Regierung zur Steuerpolitik. Sie kündigt weitere 
Steuerermäßigungen an, ſo daß die Entlaſtung der 
Steuerzahler insgeſamt auf 2339 Millionen anſteige. 
Außerdem ſei beabſichtigt, zunächſt im Jahre 1930 nur neun 
Zehntel der Steuern einzuziehen und den Finanzminiſter zu 
            er=
mächtigen, im letzten Steuervierteljahr das letzte Zehntel den 
Steuerzahlern zu erlaſſen. 
Zum Schluß kündigte die Regierung weitere Maßnahmen 
an, die ſie jedoch nicht in ihr Programm aufgenommen habe, da 
ſie zunächſt das bereits dargelegte ſoziale, wirtſchaftliche, fiskale 
und außenpolitiſch= Programm durchführen wolle. Das wichtigſte 
ſei, daß das Budget noch vor Ende des Jahres angenommen 
werde. 
menfaſſung all dieſer Punkte. 
Die Ausführungen Tardieus, insbeſondere ſoweit ſie das 
Finanzprogramm der Regierung betrafen, wurden auf der 
            Rech=
ten wiederholt von Beifall unterbrochen, der ſich allmählich bis 
zur radikalen Linben ausdehnte. Die Linke dagegen bewahrte 
eiſiges Schweigen, ſoweit ſie nicht den Miniſterpräſidenten mit 
ironiſchen Zurufen unterbrach. 
Tardieu beant agt nach Schluß ſeiner Rede, die 
            Interpel=
lationen über die allgemeine Regierungspolitik ſofort zu beraten, 
den Interpellatio en über die Landwirtſchaftspolitik eine 
            halb=
tägige Sitzung der Kammer zu reſervieren und die anderen 
            In=
terpellationen zurückzuſtellen. 
Darenne für Kammerauflöſung und Neuwahlen. 
Der erſte Interpellationsredner, der frühere Sozialiſt und 
jetzige Linksungbhängige Varenne, bezeichnete die 
            Regie=
rungserklärung als ein reines Wahlprogramm. Er kritiſierte die 
Zuſammenſetzung des Kabinetts, in dem Männer mit 
            grundver=
ſchiedenen Meinungen zuſammengefaßt ſeien, und prophezeite 
dem Miniſterpräſidenten, daß Teile ſeiner eigenen Mehrheit ſich 
gegen ihn wenden würden. Die Linke ſei bereit, gegen 
pellieren. Er richtete darauf an den 
            Miniſterprä=
ſidenten die Frage, ob er ſich auf 
            außenpoliti=
ſchem Gebiet die Theſe Briands oder diejenige 
Maginots zu eigen mache, worauf Tardieu 
            ant=
wortete, dieſe Politik ſei die gleiche. 
Franklin=Bouillon benuhk einen Vorſtoß gegen die 
Regierung zu Ausfällen gegen Deutſchland. 
Der Abgeordnete Franklin=Bouillon unternahm einen ſchar= rung ſeiner außenpolitiſchen Pläne günſtig ſein wird. 
fen Vorſtoß gegen die Regierung und insbeſondere gegen 
            Außen=
miniſter Briand. Zu dieſem Zwecke ſuchte er Deutſchland als 
revanchelüſtern und kriegsluſtig hinzuſtellen. Für den Redner 
haben ſämtliche Verkehrsmittel im Rheinland, Straßen, 
            Eiſen=
militäriſchen Vorbereitungen treffe Deutſchland an der Oſtarenze, ſcheinen darauf weniger Gewicht zu legen. 
wo es jeden Augenblick gegen Polen losſchlagen könne. 
            Frank=
lands getan, und vor allem habe der franzöſiſche Kommiſſar bei meine Wirtſchaftskriſe und die ſteigende Arbeitsloſigkeit in 
            Eng=
der Reichsbahn ſich niemals um die Verwendung der Ausgaben 
gekümmert. Jetzt habe Frankreich die Pflicht, ſich zur Wehr zu 
den, bis die Zerſtörung der Anlagen im Rheinland, die zur 
Vorbereitung der Mobiliſierung dienen, in genügender Weiſe 
durchgeführt ſei. Die Verhandlungen über das Saargebiet 
dürften nicht beginnen, bevor nicht der Youngplan angenommen 
ſei, und Deutſchland ſeinen guten Willen bewieſen habe, den 
Plan auch wirklich auszuführen. — Franklin=Bouillon kritiſierte die Außenpolitik, ſowohl was die Seeabrüſtungskonferenz, als 
geſtandene Maß zu rüſten. Zum Schluß zitierte der Redner 
            Stel=
v. Seeckt, der nach ſeiner Anſicht die Außenpolitik Deutſchlands 
inſpiriere, um zu beweiſen, daß das einzige Ziel der deutſchen 
 
lands ſei. 
Die Rede Franklin=Bouillons wurde auf 
der Rechten und von einem großen Teil der Mitte; 
mit begeiſtertem Beifall aufgenommen, wäh= in einer Sackgaſſe befindet und die Kriſe doch nicht ewig dauern 
rend die Linke lärmend ihre Mißbilligung aus= kann. 
drückte. Briand gab von ſeinem Platz aus wiederholt durch 
Geſten zu erkennen, daß er die vom Redner gemachten Angaben 
für unrichtig oder übertrieben halte. Die Sitzung wurde dann nichts grundlegend Neues erwartet werden. Die Kriſe wurde 
unterbrochen. (Siehe auch Seite 2.)
*
 Berkagke Auseinanderſekzung. 
Von unſerem A=Korreſpondenten.
 Paris, 6. November. 
Die Kriſe in Frankreich hat zu einer Rechtsregierung geführt. 
Bis es ſo weit kam, wvar der Kreis geſchloſſen. Man hat bei den 
Sozialiſten angefangen, und von Paul Boncour über alle 
            Schat=
tierungen der bürgerlichen Linken ſchließlich nach rechts den Weg 
gefunden. Viele Möglichkeiten wurden erwogen und manche auch 
verſucht; die gemäßigten Kombinationen konnten aber zu keinem 
richte ſich auf die franzöſiſche Landwirtſchaft, für Erfolg führen. Die Linke hat vollkommen verſagt. Daran iſt ſie 
ſelbſt ſchuld. Aber ſie hat den mildernden Umſtand für ſich, daß 
alle Verſuche, eine Linksregierung oder eine gemäßigtere 
            Regie=
rung zu bilden, ſehr ungeſchickt und naiv unternommen wurden 
und auf ſehr geſchickte und ſchlaue Intrigen geſtoßen ſind. 
            Nichts=
deſtoweniger iſt die Uneinigkeit und das Verſagen der 
            franzöſi=
ſchen Linken und in erſter Linie die negative Haltung der 
            fran=
vorgeſehen ſeien. Zur Entwicklung des Kolo= zöſiſchen Sozialiſten eine Lektion, die man mancherorts beher= 
Die Regierung Tardieu iſt ein Notbehelf — nichts weiter. 
Die Kriſe brach aus, um einer Linksregierung Platz zu machen. 
Denn man war mit der Union nationale und mit der 
            Außen=
politik Briands unzufrieden. Und es blieb nach vielen Irrungen 
und Wirrungen kein anderer Ausweg, als eine Regierung der 
Union nationale mit weſentlich dunklerer Färbung und mit 
Briand zu bilden. Dieſelben Sorgen um die Mehrheit bleiben, 
nur noch in verſchärfterer Auflage. Denn Painlevé befindet ſich 
nicht mehr im Kriegsminiſterium. Er wurde durch den ſcharf 
rechts orientierten Maginot erſetzt und, was die rechtsſtehende 
Gruppe Louis Marin betrifft, ſo herrſcht dieſelbe Unſicherheit. 
Wie in der früheren, ſo iſt auch in dieſer Regierung die Gruppe 
Marin bertreten. Aber das hat wenig zu ſagen. Marin hat die 
Briandregierung ſtürzen helfen, und es kann ſein, daß er in den 
nächſten Tagen auch die Regierung Tardieus ſtürzen hilft. 
Die Erklärung endet mit einer kurz wiederholten Zuſam= Man hat aber in Frankreich ſchon eine gewaltige Angſt vor 
Kriſen bekommen. Und die Preſſe, die faſt ausnahmslos die 
Union nationale in irgendeiner Form wünſcht, betont, daß eine 
nochmalige Kriſe keinen anderen Ausweg ließe, als die 
            Auf=
löſung der Kammer. Darüber kann man allerdings 
            verſchie=
dener Meinung ſein; denn die Auflöſung der Kammer iſt in 
Frankreich keine einfache, leicht durchführbare Angelegenheit, und 
alle Kombinationen wurden während der letzten Kriſe nicht 
            er=
ſchöpft. Eine gewiſſe Kriſenmüdigkeit läßt ſich aber nicht 
            abſtrei=
ten, und dieſe Müdigkeit iſt die beſte Stütze der Regierung 
            Tar=
dieus. Das kommt auch in dem Bilde zum Ausdruck, das die 
Freunde der Regierung von der Mehrheit machen. Etwa zwanzig 
Stimmen, bei Stimmenthaltungen und günſtigen perſönlichen 
Konſtellationen, nicht mehr. Die alte Mehrheit Poincarés alſo, 
gealterer zwar, aber bis auf einige Seitenſprünge doch im großen 
Der Kampf um die franzöſiſche Außenpolitik. und ganzen ein getreues Abbild Poincareſcher Mehrheiten. 
Zu einer ſolchen Mehrheit denkt man ſich eigentlich einen 
Staatsmann von anderen Qualitäten als Tardieu. Aber Tardieu 
iſt keineswegs der gefährliche Reaktionär, als den ihn ſeine 
Gegner und Feinde hinſtellen. Er iſt ein durchaus aktiver Mann, 
der keine Hinderniſſe und keine Kämpfe ſcheut, kein Anhänger des 
Lavierens und der Paſſivität. Er iſt ein Feind der veralteten 
franzöſiſchen Parteirahmen; am liebſten würde er ſie alle 
            zer=
ſchlagen. In der Adminiſtration iſt er auf Reformen bedacht, 
und ein durch und durch modern denkender Politiker, was in 
eine reaktionäre Mehrheit an das Land zu ap= der franzöſiſchen Politik eine Seltenheit iſt. Faſt möchte, man 
meinen, daß ſein Aufenthalt in Amerika nicht ohne Wirkung auf 
ihn blieb. Im Gegenſatz zu Poincaré und Briand, für deren 
Nachfolger er ſich auf allen Gebieten hält, iſt er auf Reformen 
bedacht auf Reformen, die eine ſtarke Mehrheit benötigen. Sein 
ſcharfes Auftreten gegen die Kommuniſten würde auch beſſer zu 
einer feſten Regierung paſſen, und wenn man ſeine Laufbahn 
unterſucht, ſo ſcheint es ausgeſchloſſen, daß er ſich für die 
            Außen=
politik ganz desintereſſiert und alles Briand überläßt. Briand hat 
aber nicht wenig zur Bildung der Regierung Tardieus 
            beigetra=
gen, was darauf ſchließen läßt, daß dieſe auch für die Durchfüh= 
Wie ſehr das Kabinett Briand über ſeine Außenpolitik 
            ge=
ſtürzt wurde, das erſehen wir daraus, daß jetzt die Oppoſition ſich 
weitaus am ſtärkſten auf dem Gebiete der Außenpolitik regt. 
bahnen, Autobuslinien, Automobilſtraßen, Brücken uſw. keinen „Die Zuſammenarbeit mit dem demokratiſchen England” gehört 
wirtſchaftlichen, ſondern lediglich ſtrategiſchen Wert. Die gleichen zu dem Reimſer Programm der Radikalen. Die Sozialiſten 
Man ſpricht hier neuerdings in den rechtsſtehenden Kreiſen 
reich habe nichts gegen dieſe kriegeriſchen Maßnahmen Deutſch= viel von dem Verſagen der Regierung Macdonalds. Die 
            allge=
land ſoll die Lage der engliſchen Arbeiterregierung ſehr 
            er=
ſchweren und die Popularität der Arbeiterregierung gefährden. 
ſetzen. Die Rheinlandräumung dürfe nicht eher zugeſtanden wer= Immerhin ſcheint die engliſche Linke im ſchlimmſten Falle erſt 
in der Regierung zu verſagen, während die franzöſiſche Linke 
ſchon bei der Regierungsbildung verſagt hat. 
Maginot im Kriegsminiſterium und Tardieu als 
            Miniſter=
präſident ſollen dafür ſorgen, daß die Rechte ſich in bezug auf 
weiterhin das deutſche Militärbudget. Die darin vorgeſehenen auch was die Verhandlungen mit Deutſchland betrifft, etwas be= 
Ausgaben reichten aus, um über das im Verſailler Vertrag zu= rühigt. Die Lage iſt aber ſo, daß die franzöſiſche Rechte ſich 
unmöglich beruhigen kann. Sie propagiert in ihren Zeitungen 
len aus einem Buch des ehemaligen Chefs der Heeresleitung eine Außenkolitik, welche überhaupt nicht durchzuführen iſt, da 
ſie von falſchen Vorausſetzungen ausgeht. Eine ſehr weſentliche 
Aenderung iſt alſo nicht zu erwarten, und es wäre auch falſch, 
Regierung die Wiederherſtellung der Militärmacht Deutſch= die Rechte in dieſem Punkte beruhigen zu wollen. Die 
            Oppo=
ſition hat zwei Kampfparolen, die eine iſt die Außenpolitik, die 
andere iſt das Budget. Beide ſind gleich gefährlich. Und die 
            Re=
gierung kann ſich nur darauf ſtützen, daß man ſich innenpolitiſch 
Unter ſolchen Umſtänden kann alſo, trotz der energiſchen 
            Per=
ſönlichkeit Tardieus, in der Außenpolitik und in der Finanzpolitik 
nicht gelöſt, man hat nur die Auseinanderſetzung vertagt.
Seite 2
Freitag, den 8. November 1929
Nummer :
Das Programm der Regierung Tardien.
 Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Froſſard überſchüttete das 
neue Kabinett, das er als die „größte” Regierung Frankreichs 
bezeichnete, weil ſie 28 Köpfe zählt, mit ſarkaſtiſchem Spott. 
            Tar=
dieu habe ein Linksminiſterium bilden wollen, habe aber 
            ledig=
lich eine Rechtsregierung zuſtande gebracht. Für die Linke ſei die 
Tatſache, daß zahlreiche Reaktionäre in der neuen Regierung 
ſeien, in inner= und außenpolitiſcher Hinſicht höchſt beunruhigend. 
Insbeſondere richte er an den Außenminiſter Briand die Frage, 
ob er die Politik von Locarno oder die von Bar=le=Duc, alſo die 
Maginots, der mit ſeiner dortigen Rede den Sturz der 
            vorher=
gehenden Regierung verurſacht habe, betreiben wolle. Er 
            ver=
lange Aufklärung darüber, ob es Briand gelungen ſei, Maginot 
und Marin zu ſeiner Politik zu bekehren, und ob auch Tardieu 
ſelbſt gegen dieſe Politik, die er früher als die des „verrückten 
Hundes” bezeichnet habe, keinen Widerſpruch mehr erhebe. — Von 
ſeinem Platze aus antwortete Marin, Briand habe vor der 
            Haa=
ger Konferenz ausdrücklich erklärt, er werde die Mobiliſierung 
der deutſchen Schuld mit nach Hauſe bringen; alſo beſtehe kein 
Gegenſatz zwiſchen den Auffaſſungen des Außenminiſters und 
Maginots. — Froſſard ſchloß unter lebhaftem Beifall der Linken 
ſeine Rede mit einer energiſchen Kampfanſage gegen die 
            reak=
tionäre Regierung, die allein durch ihre Exiſtenz dafür ſorge, daß 
die Linke ihre Einigkeit wiederfinde. 
Der nächſte Redner, der Kommuniſt Cachin, ſprach unter 
            Hin=
weis auf zweifelhafte Kolonialgeſchäfte Tardieus und unter 
            Be=
rufung auf verächtliche Aeußerungen Poincarés dem 
            Miniſter=
präſidenten die moraliſche Qualität ab, um gegen ehrenhafte 
Arbeiter mit Unterdrückungsmaßnahmen vorzugehen. 
Darauf wurde die Sitzung auf morgen nachmittag 3 Uhr 
vertagt. In der Diplomatenloge wohnte der deutſche Botſchafter 
v. Hoeſch den ganzen Nachmittag über den Verhandlungen bei. 
Die Enkſcheidung liegt bei Briand. 
Die Regierung Tardieu, die ſich am Donnerstag in einer mit 
höchſter Elektrizität geladenen Atmoſphäre unter den Augen von 
Hunderten von Zuſchauern und Journaliſten aller Länder 
            vor=
ſtellte, iſt aus dieſem erſten Kontakt ziemlich unbeſchädigt — nach 
Anſicht eines großen Teiles der Oeffentlichkeit ſogar geſtärkt— 
hervorgegangen. Sie hat es nicht zuletzt ihrer 
            Regierungs=
erklärung zu verdanken, die ſich beſonders in bezug auf die 
            wich=
tige Frage der Außenpolitik, um die ſich der ganze Kampf dreht, 
nach vielen Seiten hin biegen läßt und allen möglichen 
            Inter=
pretationen Tür und Tor öffnet. 
Ueber die materiellen und möraliſchen Garantien, die Herr 
Tardieu von Deutſchland verlangt, wird ſein jetziger 
            Außenmini=
ſter Briand nähere Aufklärungen geben müſſen. Er wird vor 
allem zu ſagen haben — und damit auf die Frage der ganzen 
franzöſiſchen Linken antworten müſſen — welche Politik er in 
dieſem Kabinett zu verfolgen gedenkt: ſeine eigene Locarnopoiltik 
oder die Maginots. Er wird damit auch ſeinem Chef, Herrn 
Tardieu, klar zu verſtehen geben müſſen, ob die von ihm und von 
Maginot verfolgte außenpolitiſche Richtung wirklich ein und 
dieſelbe iſt, wie Tardieu in einem Zwiſchenruf behauptet hat. 
Briand hat während der Rede Franclin=Bouillons, die den 
            weit=
aus größten Eindruck aus der Fülle der Interpellationsreden 
hinterließ und die allein der Regierung einen harten Schlag zu 
verſetzen vermochte, manchmal unwillig mit dem Kopf geſchüttelt 
als wollte er damit kennzeichnen, daß er mit den Erklärungen 
nicht einverſtanden ſei. Welchen Eindruck wird jedoch der 
            Außen=
miniſter Briand empfangen haben, als zum Schluß der 
            Erklärun=
gen Franclin=Bouillons dieſem ein Beifallsorkan zuteil wurbe. 
wie ihn die Kammer ſelten erlebte und baß dieſer Beifallsorkan 
ausgerechnet ausging von der Seite der Kammer, die in ihrer 
großen Mehrheit der heutigen Regierung Tardieu Treue 
            ge=
ſchworen und ſie ermöglicht hat? Hier zeigt ſich wieder die 
ganze paradoxe Lage, in der ſich die franzöſiſche Kammer ſeit 
Jahr und Tag befindet, und die in ihrer ganzen Schärfe an dem 
Dage zum Ausdruck kam, an dem Poincaré in ſeiner 
            unbeſchränk=
ten Autorität nicht mehr das Stagtsſchiff lenkte. Außenminiſter 
Briand wird alſo morgen manche Erklärungen abzugeben haben, 
und vno ihm allein wird es abhängen, ob die Regierung eine 
Mehrheit behalten wird oder nicht.
 Die Tagespreſſe als Erlebnis. 
Die „Literariſche Welt” veröffentlicht unter dieſer Ueberſchrift 
die Antworten auf eine Umfrage, die ſie bei einer Anzahl 
            deut=
ſcher Dichter, namentlich Erzähler gehalten hat, um ſo 
            experimen=
tell den Wert der Tageszeitung feſtzuſtellen. Die Veranſtalter 
gingen dabei von dem Gedanken aus, daß zwar die Nützlichkeit 
und Notwendigkeit der politiſchen Information außer Frage 
ſtehe, daß aber darüber hinaus die koloſſale Aufmachung heutiger 
Zeitungen nur gerechtfertigt ſei, wenn ſie ihren Leſern einen 
Erlebniswert vermittle. Natürlich ſind die 
            Verſuchs=
bedingungen einſeitig, da die Probe nur an Menſchen gemacht 
wurde, denen Leſen und Schreiben im Mittelpunkt ihres Lebens 
ſtehen; andererſeits kann man mit Recht darauf hinweifen, daß 
der Dichter durch Feinfühligkeit und Eindrucksfähigkeit beſonders 
geeignet iſt, die Zeitgenoſſen und Zeitungsleſer zu vertreten. 
Das Ergebnis iſt, wenn man das Fazit aus den 
            vorliegen=
den, natürlich von einander oft recht verſchiedenen Aeußerungen 
zieht, poſitiv. Es lohnt ſich, dies feſtzuſtellen und des näheren zit 
betrachten. Einmal nämlich gehört es zum regelmäßigen 
            Ver=
halten des Zeitungsleſers, über jede wirkliche oder vermeintliche 
Schtväche ſeiner Zeitung ſehr ungehalten zu ſein, desſelben Leſers, 
der täglich ſeine Zeitung verlangt und ihrer Lektüre oft einen 
beträchtlichen Teil ſeiner freien Zeit widmet. Ein Zeichen, daß 
er ſich davon doch etwas Poſitives verſpricht. Worin nun aber 
das Poſitive zu ſehen iſt und welchen wirtlichen Gewinn, man 
aus der verwirrenden Fülle des Zeitungsmaterials zieht, das 
iſt auch bei einigem Nachdenken gar nicht ſo leicht zu ermitteln, 
ſo daß es intereſſant und lehrreich iſt, hierüber einmal die 
            Mei=
nungen anderer Menſchen zu hören. Endlich können dieſe 
            Mei=
nungen einen gewiſſen Hinweis enthalten, wie man Zeitungen 
mit Gewinn leſen kann. 
Wir wollen mit den negativen Urteilen beginnen. Ziemlich 
übeneinſtimmend ſchreiben Alfred Mombert Guido 
Kolbenheher, Herbert Eulenberg und Frank 
Thieß;, daß ſie niemals durch Zeitungsmitteilungen künſtleriſch 
angeregt oder beeinflußt worden ſeien. Bei Mombert, dem 
Dichter zeitloſer, ewiger Themen, bei dem Romantiker 
            Eulen=
berg und Kolbenheher, der ſeinen Stoff vorwiegend in der 
            Ver=
gangenheit findet (Parazelſus=Trilogie) nimmt das nicht wunder. 
Die Welt, in der dieſe Dichter innerlich leben, liegt über oder 
außerhalb des Tages. Davon abgeſehen nennt Mombert die 
Tagespreſſe das Inſtrument, das einem die Mit=Welt, die Mit= 
Zeit ſchnell und umfaſſend vorführt, und Eulenberg geſteht, zu 
ſeifiem Bedauern immer wenig Muße zur Zeitungslektüre 
            gefun=
den zu haben. Eine beachtliche Mahnung fügt der ſicher 
            unvor=
eingenoiſiniene Kolbenheyer ſeiner Autwort bei, indem er 
            feſt=
ſtellt, daß der literariſche und kulturelle Teil der Tageszeitungen 
heute zu ſehr vom parteibolitiſchen Standpunkt beherrſcht werde
 In einer gemeinſamen Konferenz der Rektoren 
            fämt=
licher Wiener Hochſchulen und der Univerſität wurde 
beſchlofſen, alle Hochſchulen wegen der fortgeſetzten 
            Stu=
dentenunruhen bis auf weiteres zu fchließen. 
Zum engliſchen Botſchafter in Moskau foll nach 
            In=
formationen des diplomatiſchen Korreſpondenten des „Daily Telegraph” 
Sir Robert Hodgſon vom Premierminiſter Macdonald 
            aus=
erſehen worden ſein. — Hodgfon war bis zum Abbruch der 
            diplo=
matiſchen Beziehungen zwiſchen England und Rußland im Jahre 1924 
Geſchäftsträger in Moskau. Er wurde im vergangenen Jahre zum 
            eng=
liſchen Gefandten und Generalkonſul für Albanien ernannt. 
Der amerikaniſche Staatsſekretär Stimſon erklärte, der Beſchluß 
der engliſchen Regierung, die diplomatiſchen Beziehungen mit 
            Sowjet=
rußland wieder aufzunehmen, könne die Haltung der Ver 
cinigten Staaten gegenüber der Moskauer Regie 
uung nicht im geringſten beeinfluſſen. 
Zſiſchen dem amerikaniſchen Präſidenten Hoover, dem 
Staatsſekretär Stimſon und dem General Dawes fanden 
neue Beſprechungen über die bevorſtehende 
            Flot=
tenabrüſtungskonferenz ſtatt. 
Zahlreiche Verhaftungen von chineſiſchen 
            Kom=
muniſten ſind in Charbin während der letzten Tage 
            vorgenom=
men worden. Es handelt ſich bei dieſen Verhaftungen um eine 
            Vorſichts=
maßnahme der Behörden, die befürchten, daß der Jahrestag der 
            ruſſi=
ſchen Revolution den kommuniſtiſchen Elementen Anlaß zu 
            Gewalt=
akten bieten könnte. 
Die gegenwärtige Lage in der Provinz Honan, wo nacl 
übereinſtimmenden Meldungen Kämpfe zwiſchen 
            Regierungs=
truppen und den Kuomintſchun im Gange ſein ſollen, iſt 
infolge der äußerſt ſtreng durchgeführten Zenſur der Nankingregierung 
völlig unklar.
 * Koblenz, 7. November. (Priv.=Tel.) 
Dem Sozialdemokratiſchen Preſſedienſt iſt zu Ohren 
            gekom=
men, daß für einige franzöſiſche Truppenteile in Mainz und 
Kreuznach Abmarſchbefehle ausgeſtellt waren, aber nicht 
            durch=
geführt worden ſind. Das iſt richtig. Aus Mainz ſollte eine 
Tankkompagnie und aus Kreuznach ſollte ein Jägerbataillon 
            ab=
rücken. Dazu iſt es nicht gekommen. Der Vorwärts” verſucht 
in einem Kommentar an dieſe Notiz, der ſich auf Aeußerungen 
des Pariſer „Populaire” ſtützte, den Anſchein zu erwecken, als ob 
es ſich hier um abgeſtoppte Räumungsmaßnahmen handelt, und 
als ob das Verbleiben der Regimenter mit innerpolitiſchen 
            Vor=
gängen in Deutſchland in Zuſammenhang zu bringen ſei. 
            Da=
von kann natürlich keine Rede ſein. Mainz und Kreuznach 
            lie=
gen in der 3. Zone, und die Franzoſen haben mit der Räumung 
bis zum 30. Juni nächſten Jahres völlig freie Hand. Sie haben 
nach der Haager Konferenz Truppen auch aus der 3. Zone 
            her=
ausgezogen und haben auch Umgruppierungen vorgenommen. 
Kein Menſch bei uns weiß bis jetzt, aus welchem Grunde der 
Abmarſch der Tankkompagnie aus Mainz und des 
            Jägerbatail=
lons aus Kreuznach unterblieb. Ebenſo iſt es noch unbekannt, 
ob ſie das beſetzte Gebiet überhaupt verlaſſen oder ob ſie nur 
ihren Garniſonsort innerhalb der 3. Zone wechſeln ſolltem. Mit 
dem Volksbegehren aber hat dieſer Vorgang nichts zu tun. Wenn 
man im Auslande den innenpolitiſchen Vorgängen in 
            Deutſch=
land eine beſondere Bedeutung beigemeſſen hätte, dann hätte 
die deutſche Linkspreſſe beſtimmt nicht gezögert, entſprechende 
ausländiſche Preſſeſtimmen zu veröffentlichen. Das iſt bisher 
aber unterblieben, und daraus kann man wohl am beſten 
            ſchlie=
ßen, daß ſelbſt die Franzoſen das Volksbegehren nicht ernſt 
nehmen, daß alſo dieſe Frage keine Rückwirkungen auf das 
            be=
ſetzte Gebiet ausgeübt haben kann. 
Der franzöſiſche Kriegsminiſter Maginot hat zu der Preſſe 
meldung Stellung genommen, in der von der plötzlichen 
            Ein=
ſtellung der Rheinlandräumung die Rede war. Er erklärt: dieſe 
Nachricht iſt entſchieden zu dementieren. Sie kann ſich nicht auf 
die Einſtellung der Räumung der 3. Rheinlandzone beziehen, aus 
dem einfachen Grunde, weil dieſe Räumung noch nicht begonnen 
hat und auch nicht in Frage kommen kann, ſolange der Young= 
Plan nicht angenoninen iſt und ſolange das Parlament darüber 
nicht beraten hat. Was die gemeldeten Truppenbewegungen 
            an=
langt, ſo iſt zu ſagen, daß ſie durch Gründe der Hygiene und 
durch Umgruppierung der Einheiten verurſacht worden ſind. Was 
die 2. Zoue anlangt, ſo haben, wie vereinbart, die 
            Militärbehör=
den es für nützlich erachtet, die Verteilung der noch 
            verbleiben=
den Beſatzungstruppen zu ändern.
 und dadurch ſtark an Objektivität verloren habe. Bei dem 
vierten in dieſer Reihe, dem Dichter Frank Thieß, iſt die Abſage 
an die Zeitung nicht ohne weiteres begreiflich. Thieß hat ſelber 
jahrelang an einer großen Berliner Zeitung als Redakteur 
            gear=
beitet, er hat nachträglich dieſe Tätigkeit als gute Schule für einen 
Schriftſteller bezeichnet, man kann beſtimmte Vorzüge des 
            Jour=
naliſten auch heute noch in ſeinem Stil erkennen, und er behandelt 
in faſt all ſeinen Romanen die heutige Zeit und ihre aktuellen 
Probleme. Vielleicht kann man zur Erklärung ſeiner 
            ablehnen=
den Haltung annehmen, daß er in ſich ſelber genug vom 
            Jour=
naliſten und ſeiner Art, die Gegenwart zu erfaſſen hat und 
            ſo=
mehr nicht noch der Zeitung bedarf. Vielleicht auch iſt ſeine 
            An=
ſchauung durch ähnliches bedingt wie die Joſeph Roths 
dem ja gleichfalls der Zeitungsbetrieb nicht fremd iſt, Roth 
nennt die Realität, wie ſie von der Zeitung geboten wird, eine 
unzuverläſſig geſiebte, mangelhaft geformte, private und deshalb 
im letzten Sinn gefälſchte Realität. Nur die künſtleriſche 
            Dar=
ſtellung ſei objektiv und wahrheitsgemäß, ihren einzigen Wert 
alſo erhalte die Zeitung durch die Mitarbeit guter Schriftſteller 
Eine vollkommene Verneinung der Frage nach dem 
            Erlebnis=
wert, den die Zeitung vermittelt, gibt Arthur Kuhnert 
aber ſeine Begründung iſt zu perſönlich, als daß man ſie als 
repräfentatib für eine größere Leſerſchicht werten könnte. Nur 
wer zu eigenem Erlebnis, ſchreibt Kuhnert, zu unbeweglich, zu 
gehemmt und zu unlebendig ſei, könne das Starre und Tote von 
Zeitungsnotizen für wertboll halten. — In dieſem Sinne iſt 
jedes Wort, beſtimmt jedes geſchriebene ſtarr und tot und auch 
ein Kunſtwerk nur Erſatz für wirkliches Leben. Aber wem fließt 
das heute und je ſo reich und ununterbrochen zu, daß er auf die 
Ergänzung durch Geſchriebenes verzichten könnte? 
Zum Schluß ſei die nicht eindeutige Antwort von Oskar 
A. H. Schmitz erwähnt. Sie erzählt von dem ſtarken und 
            an=
bauernden Eindruck, den der trägiſche Untergang eines 
            befreun=
deten Dichters auf ihn machte, ſo wie er ihn vor 30 Jahren in 
einem neapolititaniſchen Abendblatt berichtet fand. Ein 
            Jahr=
zehnt ſpäter begegnete er dem Totgeglaubten in einer 
            Geſell=
ſchaft und erfuhr, das die Nachricht auf dem Paßſchwindel eines 
flüchtigen Bankbeamiten beruhte. Etwas ironiſch ſchließt Schmitz 
„Dieſes Erlebnis, das mich gewiß einmal ſtark in Atem hielt, 
verdanke ich der Zeitung, und zwar ihr allein, denn ohne ihr 
Vorhandenſein wäre es unmöglich entſtanden.” 
Sehen wir uns nun kurz an, was für diejenigen unter den 
            be=
fragten Schriftſtellern, die ſich poſitiv geäußert haben, den Wert 
der Tageszeitung ausmtacht, worin alſo für ſie die 
            Rechtfer=
tigung für die vielen taufend Stunden liegt, die man im Lauf 
ſeines Lebens der Zeitungslektüre widmet. Am nächſten liegt 
s, den Grund in der einfachen Stoff= und Tatſachenbereicherung 
zu ſehen, die zuän auch bei flüchtigſter Lextüre täglich erfährt. 
Für den Dichter iſt die Nützlichteit ſtofflicher Anregung ohne 
weiteres gegeben, aber auch ber Leſer im allgemeinen braucht
 EP. London, 7. Nove er. 
Die Debatte über die durch die kürzlichen Erklärung Kord 
Irvins in den Vordergrund gerückte Politik Englands in /Hien 
wurde am Donnerstag im Unterhaus mit einigen perſ ſichen 
Erklärungen Baldwins eröffnet. Dieſer rechtfertigte ſic ſarin 
gegenüber den von einem Londoner Blatte aufgeſtellten 
            Tſaub=
tungen, daß er anfänglich den Erklärungen Irvins ſei 
            Zu=
ſtimmnug erteilt, dieſe aber ſpäter unter dem Druck ſeiner (
            xtei=
genoſſen zurückgezogen habe. Die Unterredung, die er na 
            SNit=
teilung des betreffenden Blattes mit Lord Irvin gehab ſhen. 
ſolle, habe niemals ſtattgefunden. Nach Abgabe dieſer Er kung 
richtete Baldwin an den Miniſter für Indien die Aage 
ob die Regierungserklärungen von 1917 und 1919 weiter 
            /Hol=
lem Umfange in Kraft blieben, oder ob mit den Erkli ngen 
Irvins eine Aenderung der engliſchen Politik gegenüber dien 
verbunden ſei. Weiter erſuchte Baldwin um Einzelheit ſiher 
die in den Erklärungen Irvins angekündigte. Delegierte ſaff 
renz und ihre Aufgaben. 
Lloyd George erklärte im Verlauf der Indiendebatte, / di 
beiden Oppoſitionsparteien ſich gegen die Veröffentlichun ſiuer 
Regierungserklärung in bezug auf die zukünftige Indie Aäur 
Englands in dieſem Augenblick ausſprechen. 
In Beantortung der von Baldwin geſtellten Fra/ 
klärte der Miniſter für Indien, Wedgewood Benn, daß 1(Me, 
gierung nicht beabſichtige, eine Aenderung ihrer bis ſgen 
Indienpolitik vorzunehmen. Er gebe dieſe Erklärung a 
            Oly=
raten von Lord Irvins ab, der darauf hingewieſen habe, k ing 
Indien im Laufe der letzten Jahre immer größere Zwe / an 
der Aufrichtigkeit der engliſchen Politik Indien gegenübe 
            auf=
getaucht ſeien. Zum Schluſſe nahm noch der Vorſitzen /Her 
Simon=Kommiſſion ſelbſt das Wort und erklärte, daß die 
            bw=
miſſion die Verantwortung für die Erklärungen Lord Irvi ſer 
engliſchen Regierung allein überlaſſen habe. Er hoffe, da ſach 
den Zwiſchenfällen der letzten Tage jeder Mann erkenne, 4 Die 
Frage der Verfaſſungsänderung in Indien nicht nur äußer 
            dr=
pliziert, ſondern auch eine der wichtigſten Fragen der W ſſei 
Auf Antrag des Premierminiſters Macdonald wurde d 
            B=
ſprechung dann beendet. 
Der Arbeitskonflikt im engliſchen Kohlenbergl). 
Infolge der Weigerung der Bergwerksbeſitzer, an de 
            Be=
ſprechungen über die Lohnfragen zwiſchen dem Kohlenau auß 
des Kabinetts und Vertretern der Bergarbeiter teilzunehm iſt 
eine unerwartete und folgenſchwere Wendung in den Bem eru 
gen der Regierung zur Reorganiſierung der Kohleninduſtr 
            im=
getreten. — Die Grubenbeſitzer haben ſich am Mittwoch in em 
Schreiben an den Handelsminiſter Graham, in dem ſie 
            dike=
gierungseinladung zur Teilnahme an einer gemeinſamen 
            im=
ferenz mit den Bergarbeitern ablehnten, offen gegen eine 
            §G=
ſetzung des Achtſtundenarbeitstages ausgeſprochen, die nac 
            m=
ſicht der Grubenbeſitzer eine unheilvolle Wirkung auf die 
liſche Kohleninduſtrie haben würde. Die Bergwerksbeſitzer 
den ſtets und ſtändig gegen Vorſchläge der Regierung in 
Richtung ſchärfſten Wiederſtand geltend machen. Zu Ver 
lungen über Lohnfragen könne ſich die Vereinigung der 
werksbeſitzer gleichfalls nicht bereitfinden, da dies eine 
legenheit der einzelnen Diſtriktsorganiſationen ſei.
 Angeſichts dieſer neuen Entwicklung fand noch am Mit 
abend eine faft zwei Stunden dauernde Sitzung des Kab 
ſtatt, an die ſich eine längere Konferenz zwiſchen Handelsm= 
Graham, Bergbauminiſter Ben Turner und Vertretern der 
arbeiter anſchloß. Wie es heißt, ſollen die Führer der Be 
beiter die Regierung nochmals um eine Erklärung erſucht h. 
daß eine Verkürzung der Arbeitszeit in den Gruben nich 
einer Lohnherabſetzung verbunden ſein würde. 
Auf der Schlußſitzung der Delegiertenkonferenz der 
arbeitergewerkſchaften wurde durch die ablehnende Haltun= 
Grubenbeſitzer gegenüber dem Abſchluß eines nationalen 9 
abkommens geſchaffene Lage ausführlich beſprochen. Wi 
heißt, ſoll ein Regierungsvertreter den Bergarbeitern ange 
der Haltung der Grubenbeſitzer erklärt haben, daß die R 
rung ſich nicht dafür verbürgen könne, daß keine Herabſetzun 
Löhne als Folge einer Verkürzung der Arbeitszeit 
            vorge=
men würde. Man beſchloß ſchließlich, die Regierungsvorfd 
mit einer Empfehlung der allgemeinen Grundſätze den Dif 
gewerkſchaften zu überweiſen. Eine neue Delegiertenkonf 
wurde auf den 20. Nobember anberaumt.
 nicht nur aus müßiger Neugier ſtoffhungrig zu ſein, denn 
Zuwachs an Wiſſen, an Erfahrung und Erlebnis iſt ein 
für ſich und für jeden ſelbſtändig denkenden Menſchen uner 
lich. Walther Harich unterſcheidet beſonders zwiſchen 
durchgeformten Stoff, alſo Artikeln und Aufſätzen, und 
bloßen formloſen Mitteilung von Tatſachen und Vorgän 
Er ſchreibt, Artikel ſind wichtig, nicht ſo wichtig wie Bü 
Die kurzen Notizen ſind weit wichtiger, wenn auch wiede 
nicht ſo wichtig wie ſelbſterlebte Eindrücke”, — was niem 
beſtreiten wird. Das Bekenntnis, die größten Anregungen ſe 
Schaffens durch die Tagespreſſe erhalten, macht Oskar ! 
ria Graf. Beiſpiele, wie der Stoff aus Zeitungen Vern 
dung im eigenen Schaffen, in Theaterſtück, Roman und 
            K=
geſchichte gefunden hat, geben Walter von Molo, W. 
helm von Scholz, Martin Beradt, Georg von ? 
Vring und Hans Leip. Wieviel Material zur Geſchi 
in den Zeitungen ſteckt, ganz abgeſehen vom pobitiſchen Teil 1 
bis in die Anzeigen hinein, verdeutlicht die Erwähnung Le 
daß er zu einer gegenwärtigen Arbeit über den wenig bekann 
Aufenthalt Nelſons und der Hamilton in Hamburg die wichl 
ſtem Hilfsmittel hierzu und für den zeitlichen Hintergrund &. 
den Zeitungen jener Zeit erhalte, in denen ſich beiſpielswe 
ein Inſerat über einen von Nelſon auf dem Neuenwall in Ha 
burg verlorenen Diamanten befinde. Mancher wird finden, d. 
ſeien Bagatellen, aber in Kleinigkeiten verrät ſich eine 3 
deutlicher und ſagt mehr über ſich aus als in den Haupt= 1 
Staatsaktionen, die für den aufmerkſamen Zuſchauer nur 
oft durch belangloſe Nichtigkeiten höchſt merkwürdig erläute 
ironiſiert oder berichtigt werden. Wer kleine Tatſachen in gr! 
Zuſammenhänge einzuordnen verſteht, für den fällt der Unt 
ſchied zwiſchen groß und klein leicht weg zugunſten des höhe! 
Wirklichkeitsanſpruches, den ein Vorgang hat. In dieſem i 
iſt die knappe Antwort Lion Feuchtwangers bemerket 
wert: „Vor die Frage geſtellt, ob ich auf die geſamte Literau 
zur Zeitgeſchichte oder auf die Zeitung verzichten ſoll, wur 
ich die Zeitung beibehalten. Oft hat eine Zeitungsnotiz b. 
wenigen Zeilen mir ſoziale und kulturelle Zuſammenhane 
plaſtiſcher gemacht, als dicke abſtrakte Wälzer”. Man iſt hier 
verſucht, eine Abhandluug über die Kunſt des Zeitungsleſe. 
zu geben, deren Beherrſchung vorausſetzt, daß man, wie 2 
Arzt bei einer geſchickten Diagnoſe, fähig ſei, aus kleinſt 
äußeren Anzeichen weſentliche, zentrale Vorgänge und Zuſtän 
zu erſchließen. 
Dieſen Blick durch die Außenſeite auf den Kern der Din 
meint auch Robert Neumann, ſvenn er für ſeine B. 
inühung um Darſtellung der Realität und ihres gefpenſtiſch=ſin. 
bildlichen Hintergrundes gerade dem Lokal= und Gerichtsteil b. 
onderen Wert zuſchreibt. 
Auf die Anregung durch Bilder im der Zeitung kommt nr 
Bruno Frank zu ſprechen; ſicher hätte man mehr diesbezült
Zammer 310
Freitag, den 8. November 1929
Seite 3
 10000 deutſche Bauern verlaſſen 
mitkellos das Sowjekparadies. 
Hie wollen nach Kanada. — Warum ſiedelk man ſie 
nicht im deutſchen Often an? 
* Hamburg, 7. November. (Priv.=Tel.) 
währeid in Moskau große Feſtlichkeiten anläßlich des 
            zwölf=
brigen Beſtehens der Sowjetrepubliken ſtattfinden, ſtrömen 
gernd neue Maſſen deutſcher Bauern vor den Toren der 
zuptſtadt zuſammen — man ſchätzt ihre Zahl jetzt ſchon auf 
000 — um Rußland zu verlaſſen. Mehrere hundert Anſiedler 
ben inzwiſchen die Erlaubnis erhalten, ruſſiſchen Boden zu 
rlaſſen; allerdings dürfen ſie keinen Pfennig Bargeld 
            mit=
hmen. Sie liegen jetzt in Hamburg feſt, weil die kanadiſche 
gierung noch zögert, ihnen die Einreiſegenehmigung zu ertei= 
Wie verlautet, ſollen die kanadiſchen Mennoniten die 
            Ga=
itie übernehmen, ihre deutſchen Glaubensgenoſſen aus 
            Ruß=
id den Wiüter über durchzuhalten. Von ſeiten der 
            Reichs=
ſierung wird inzwiſchen elles getan, um das Los der 
            Un=
icklichen, ſoweit ſie deutſches Gebiet erreicht haben, 
            einiger=
ßen zu lindern. Es ſieht auch ſo aus, als ob man ſich mit 
itergehenden Plänen trägt und ähnlich wie das die Schweden 
ihren zurückkehreuden Koloniſten getan haben, die Bauern 
deutſchem Boden anſiedeln will. Angeſichts des Mangels 
jerlicher Elemente in den Oſtprovinzen ſollte man nicht 
            zö=
u, den geflüchtete: deutſchen Bauern Grund und Boden zu 
ſen, um ſie im Oſten anzuſiedeln, und damit der Polenflut 
en wvirkſamen Wall entgegenzuſetzen. Man darf die dringende 
ffuung ausſprechen, daß ſich die Pläne raſcheſtens zu einem 
greifen der Reichsregierung verdichten.
 Die deukſch=polniſchen 
            Handelsverktags-
verhandlungen. 
Warſchau, 7. November. 
Wie von volniſcher Seite verlautet, ſind die deutſch=polniſchen 
ndelsvertragsverhandlungen unter Hinzuziehung von 
            Sachver=
idigen bereits im vollen Gange. Im Vordergrunde der 
            Be=
ſchungen ſteht die Frage der polniſchen Schweineausfuhr nach 
tſchland. 
Wie von Sachverſtändigenſeite verlautet, ſcheint die Frage 
z nicht geklärt zu ſein, ob auch die polniſche 
            Grenzſchutzverord=
g durch das deutſch=polniſche Abkommen, außer Kraft geſetzt 
d. Dieſe Grenzſchutzverordnung ermächtigt die örtlichen 
            Ver=
ſtungsbehörden, ſtaatsfeindliche bzw. mißliebige politiſche 
            Ele=
ite aus der 30 bis 36 Kilometer breiten Grenzzone in den 
            vol=
hen Weſtmarken auszuweiſen. Auf deutſcher Seite ſtellt man 
auf den Standpunkt, daß ein zwiſchenſtaatlicher Vertrag 
iniſtrative Verordnungen, ſofern ſie dieſem Geiſte 
            wider=
ſchen, aufheben müſſe. 
Was das polniſche Wiederkaufsrecht, in bezug auf deutſche 
itenſiedlungen anlangt, ſo ſcheinen von dem Verzicht auf dieſes 
ht diejenigen Fälle ausgenommen worden zu ſein, wo ſchlechte 
pirtſchaftung oder eine Straftat vorliegt. Den bereits 
            abge=
iderten deutſchen Optanten ſoll die Rückkehrmöglichkeit von 
niſcher Seite verweigert worden ſein. 
Daß die deutſchen finanziellen Verzichtleiſtungen auf Grund 
Abkommens keineswegs unerheblich ſind, wird auch von 
            pol=
ſer Seite zugegeben. Um nur einige Zahlen zu nennen, ſo 
ſagen die geſtrichenen Prozeßforderungen der vertriebenen 
tſchen Domänenvächter 120 bis 130 Millionen Mark, während 
Anſprüche der zu Unrecht enteigneten deutſchen Grundbeſitzer 
t über 100 Millionen gehen. Die Entſchädigung für die jetzt 
richenen privaten Forderungen deutſcher Reichsangehöriger 
den in einem Betrage von 100 bis 200 Millionen Mark von 
tſchland übernommen.
 Fuliſch=amerikaniſche Reparakionsverhandlungen. 
* Berlin, 7. November. (Priv.=Tel.) 
In Berlin haben zwiſchen dem erſten Sekretär der 
            ameri=
iſchen Botſchaft in Paris, Herrn Wilſon, und dem 
            Miniſterial=
im Auswärtigen Amt, Ritter, Verhandlungen über die 
            Re=
ung der an Amerika zu leiſtenden Reparationszahlungen, wie 
im Rahmen des Youngplanes feſtgelegt worden ſind, begon= 
Amerika hatte vor einigen Wochen um eine Regelung 
erhalb des Youngplanes gebeten, da es Tradition der ameri=
 e Antworten erhalten, wenn dieſer beſonders intereſſante 
ſikt in der Umfrage erwähnt worden wäre. Frank ſchreibt: 
d erinnere ich mich, daß ich im Jahre 1926 im „Acht=
            Uhr=
et und grenzenlos unelegant ſtand er inmitten einer Gruppe 
ſſt korrekter ſpaniſcher und engliſcher Herren. In dieſem 
zenblick entſtand meine „Politiſche Novelle‟. Denſelben 
            Vor=
g plötzlicher, entſcheidender Anregung erlebt A. M. Frey, in 
eine Zeitungsnotiz den inneren Ruck zur Viſion eines 
rkes auslöſen kann. 
Auf eine andersgeartete Auswirkung der Zeitung macht 
ef Winkler aufmerkſam, auf die Geſamtſtimmung, die alles 
eſene hinterläßt. Wer aus bloßer Neugier lieſt, wird mehr 
hat durch ſeine Zeitung teil am täglichen Weltfluidum. 
ch ſtärker drückt das Arnold Ulitz aus, wenn er von der 
Pöbferiſchen Erregung” durch die Zeitung ſpricht. Zugleich 
Ner in ihr das, was ſie für jeden Leſer ſein kann, eine Er= 
Nung ſämtlicher Verſuche, Leben zu ergreifen und zu be= 
Dr. N.
 jefſiſches Landeskhegter. 
Großes Haus. — Donnerstag, den 7. November. 
Toska. 
Muſikdrama von G. Puccini. 
Das Mißbehagen, das bei dieſem Werke, hervorgerufen durch 
blutrüſtigen Stoff und ſeine veräußerlichte Behandlung, 
            jedes=
empfunden werden muß, wird in etwas vermindert durch die 
e der Melodik, den bezaubernden Orcheſterklang, die der 
            Par=
entſtrömen, und die für Singſtimmen überaus, dankbaren 
en, die ſie enthält. 
R. M. Zwißler der die Oper dirigierte, hat die Gabe, dieſe 
nheiten in einfühlendſter Weiſe enthüllen zu können. Ihm 
dem unter ihm herrlich ſpielenden Orcheſter gebührt ein 
ptanteil am heutigen Erfolg. 
In der Uebernahme des Cavaradoſſi beweiſt Otto Stadel= 
Ter ſeine Vielſeitigkeit und Muſikalität. Die kraftvolle 
            Durch=
ung der anſpruchsvollen Aufgabe beſtätigt mein vorjähriges 
il, daß ſeine Begabung zum Heldenfach drängt. Seine vom 
2 glänzenden Töne haben heldiſchen Klang und dramatiſche 
kraft. Die draufgängeriſche Friſche ſeines Auftretens, ſein 
Indtes Spiel ſchufen eine packende Geſtaltung voll perſönlichen 
IS. Dieſe Vorzüge entſprechen gut dem Heldentypus der 
            ita=
ſchen Oper, zumal Puccinis. So kam die heutige erfolgreiche 
ung zuſtande, die gern anerkannt werden ſoll. Wenn es 
            ge=
die ſtimmlichen Mängel der Mittellage zu beſeitigen, 
            wür=
wir an den Darbietungen des ſtrebſamen Künſtlers 
            zu=
nende Freude erleben. 
Vir begrüßten Roſe Landwehr nach überſtandener 
ſkheit in einer ihrer hinreißendſten Rollen. Obwohl noch
 kaniſchen Poliük ſei, ſich nicht an europäiſchen 
            Reparationsver=
trägen zu beteiligen. Auf Anfrage der Reichsregierung haben 
die anderen Gläubiger keinen Widerſpruch erhoben. Eine 
            Er=
höhung der deutſchen Jahreszahlungen kommt natürlich nicht in 
Frage, weil auch für Amerika die Summen waßgebend ſind, die 
auf der Haager Konferenz feſtgeſetzt worden ſind. 
Deukſchland enlſchuldigk ſich bei Benezuela. 
* Berlin, 7. November. (Priv.=Tel.) 
Die Unterſuchung im Falle des deutſchen Dampfers „Falke‟. 
der vor einigen Monaten venezuelaniſche Revolutionäre und 
Kriegsmaterial für die Aufſtändiſchen nach Venezuela beförderte, 
haben einen gewiſſen Abſchluß erreicht, ſo daß ſich die Gerichte 
mit der Sache befaſſen können. Der Reichsregierung war damals 
zu Ohren gekommen, daß die Abſicht beſtehe, Revolutionäre nach 
Venezuela zu befördern, doch befand ſich damals der Dampfer 
            be=
reits auf hoher See. Die Reichsregierung hat aber ſofort die 
Regierung von Venezuela in Kenntnis geſetzt, ſo daß ſie zu 
            ent=
ſprechenden Abwehrmaßnahmen ſchreiten konnte. Die Unterſuchung 
hat ergeben, daß lediglich der Inhaber des Dampfers „Falke‟, 
ein Reeder Prenzlau in Hamburg, und der Kapitän über die 
            ge=
plante Unternehmung im Bilde waren. Als die Mannſchaft auf 
hoher See erfuhr, was bevorſtehe, wollte ſie einen anderen Hafen 
anlaufen, wurde aber durch den Kapitän und die Revolutionäre 
mit vorgehaltenen Waffen gezwungen, die Aktion mitzumachen. 
Die Reichsregierung hat ſich wegen dieſes Vorfalles, der zu einer 
Trübung des bisher ausgezeichneten Verhältniſſes zwiſchen beiden 
Staaten geführt hatte, bei der Regierung in Venezuela entſchuldigt. 
ſtelfk ſeine Zahlungen ein. 
Hannover, 7. November. 
Der Beamtenwirtſchaftsbund, dem eine Bankabteilung 
            auge=
gliedert iſt, hat am Mittwochabend ſeinen Geſchäftsbetrieb völlig 
eingeſtellt. Der Bankabteilung des Wirtſchaftsbundes wurden 
ähnlich wie das in Berlin bei der Bank für Deutſche Beamte der 
ende die Gehälter ihrer Beamten, die bei der Bank ein Konto 
hatten, überwieſen. Obwohl der Braunſchweiger 
            Beamtenwirt=
ſchaftsbund und ſeine Bambabteilung mit der Berliner Bank im 
leinem irgendwie gearteten Zuſammenhang ſteht, ſo hat ſich die 
Berliner Kataſtrophe auf den Wirtſchaftsbund inſoſern 
            ausge=
wirkt, als die Beamten durch die Berliner Vorgänge mißtrauiſch 
geworden, nicht nur das am Monal=ende überwieſene Gehalt, 
ſondern auch ihre ſonſtigen Guthaben von der Bank abhoben. 
Durch die ſtarke Inanſpruchnahme in den letzten vier Tagen 
waren die flüſſigen Mittel der Band völlig erſchöpft, und da der 
Anſturur ſich von Tag zu Tag verſtärkte, ſah ſich der 
            Braun=
ſchweiger Wirtſchaftsbund am Mittwochabend gezwungen, ſeinen 
Geſchäftsbetvieb vollſtändig zu ſchließen, da ihm die Mittel 
            aus=
gegangen waren. Die Bank hofft allerdings, in den nächſten 
Tagen wieder flüſſig zu werden — In unterrichteten 
            Finanz=
kreiſen wird jedoch der Status der Bank weſentlich ungünſtiger 
dem Konkurs baum wird entgehen können. 
Neae Tumzulke an der Wiener Aniverſikäf. 
Das Anatomiſche Inſtitut der Wiener Univerſität war heute 
vormittag der Schauplatz wüſter Tumultſzenen. Völkiſche und 
Heimwehrſtudenten ſprengten die Vorleſung des 
            Anatomiepro=
feſſors Dr. Bandler, der ſozialiſtiſcher Stadtrat von Wien iſt. Die 
jüdiſchen, demokratiſchen und ſozialdemokratiſchen Hörer, die ſich 
zur Wehr ſetzten, wurden nach erbittertem Handgemenge aus 
behelfe zertrümmerten. Ein Amerikaner wurde ſchwer verprügelt. 
Ein großes Polizeiaufgebot nahm vor dem Gebäude Stellung, 
durfte aber laut Geſetz auf akademiſchem Boden nicht eingreifen. 
Heute nachmittag wurde an der Univerſität und 
angeſchlagen, in der der Rektor ſeine ſchärfſte 
            Mißbilli=
gugn ausdrückt und mitteilt, daß das Anatomiſche Inſtitut bis 
nahme auch auf die Univerſität angewendet werden. Inzwiſchen 
werden ſämtliche Hochſchulen und die Univerſität bis auf 
            wei=
teres geſchloſſen.
 Volksentſcheid noch vor Weihnachken? 
Ein ausſichksloſer Kampf. — Die Hugenberg=Fronk 
wird ſich vergeblich nach Bundesgenoſſen umſehen. 
* Berlin, 5. November. (Priv.=Tel.) 
Der Reichskanzler hat ſich mit den Regierungsparteien dahin 
verſtändigt, daß der Volksentſcheid über das ſogenannte 
„Freiheitsgeſetz” ſobald wie möglich, wenn es geht noch vor 
Weihnachten, durchgeführt werden ſoll. Die Begründung iſt 
einleuchtend, weil eine Möglichkeit, die innenpolitiſche 
            Entwick=
lung auf vernünftige Weiſe weiter zu treiben, erſt beſteht, wenn 
der Kampf um das Volksbegehren endgültig ausgefochten iſt. 
Merkwürdigerweiſe meldet ſich von deutſchnationaler Seite her, 
die bisher auf möglichſte Beſchleunigung drängte, Widerſpruch 
dagegen, daß der Volksentſcheid auf einen Sonntag vor oder 
nach Weihnachten anberaumt werde, weil das für die Agitation 
ungünſtige Termine ſeien. Vielleicht ergibt ſich aber noch die 
Möglichkeit, die Abſtimmung mehr in die Mitte des Dezember zu 
verlegen oder den erſten Sonntag im Januar zu nehmen. Das 
wird ganz von den Prüfungen des Reichswahlleiters abhängen, 
die vor dem 20. November nicht beendet ſein können. 
Inzwiſchen iſt unter den Anhängern des 
            Volks=
begehrens die Begeiſterung für die Fortſetzung des 
Kampfes auf der bisherigen Linie ſtark im Schwinden, 
weil die Ausſichtsloſigkeit zu groß iſt. Die Deutſchnationalen 
fechten zwar die verfaſſungsmäßigen Vorausſetzungen für die 
Notwendigkeit einer Beteiligung der Hälfte aller Wähler an, 
werden ſich aber damit kaum durchſetzen, zumal da der § 4 
wahrſcheinlich eine Verfaſſungsänderung in ſich ſchließt und 
Der Beamkenwiekſchaftsbund in Braunſchweig dann ſogar nicht nur die Beteiligung, ſondern die Zuſtimmung 
der Hälfte aller Wahlberechtigten erforderlich iſt. Das eine wie 
das andere iſt nach den Erfahrungen des Volksbegehrens 
            ausge=
ſchloſſen. Ein Abblaſen der Aktion iſt nicht mehr möglich. 
Beſſere Ausſichten lägen nur in einer Verbreiterung der 
Front, die ſich für das Volksbegehren einſetzt. Dazu wäre aber 
eine Umgeſtaltung des Geſetzesvorſchlages erforderlich, die im 
Reichstag vielleicht zu erreichen wäre. Die Landvolkpartei 
            ver=
öffentlicht ſoeben eine Erklärung, worin ſie ſich zur Sammlung 
Fall war, von den Reichs= und Staatsbehörden am Monats= aller uationalen Kräfte bekennt und daran den vieldeutigen 
Schlußſatz knüpft, daß ſie einen Erfolg der Bewegung nur dann 
für erreichbar hält, ivenn die Vorausſetzungen für eine 
            Erwei=
terung der Front geſchaffen werden. Das könnte als eine 
            An=
kündigung des Abrückens der Chriſtlichen Bauern aus dem 
Reichsausſchuß gedeutet werden, iſt auch vielleicht als eine 
Drohung in dieſer Richtung gedacht, aber doch wohl nur zu dem 
Zweck, den Reichsausſchuß für die Pläne zu gewinnen, die 
            in=
nerhalb der Landvolkpartei erwogen werden. Sie gehen, ſoweit 
wir wiſſen, in der Richtung, im Reichstag eine einfache 
            Ableh=
nung des vorliegenden Geſetzentwurfs zu verhindern und einen 
Gegenentwurf einzubringen, der den Bedenken gegen den 
            bis=
herigen Wortlaut weitgehend Rechnung trägt, womit ſie ſich die 
Zuſtimmung der Wirtſchaftspartei, dann auch der Bayeriſchen 
Volkspartei und vielleicht ſogar eines Teiles des Zentrums und 
der Volkspartei verſpricht. Das würde natürlich eine völlige 
beurteilt, und man befürchtet, daß der Beamtenwirtſchaftsbund Verſchiebung der gauzen taktiſchen Lage bedeuten. Das 
            Volks=
begehren würde ſich nicht mehr auf ein reines „Ja” oder „Nein” 
gegenüber dem jetzt vorliegenden Geſetzentwurf ausſprechen. 
Weun wirklich eine Mehrheit einſchließlich der Deutſchnationalen 
im Reichstag für eine Form des Antrages gefunden werden 
EP. Wien, 7. November. könnte, die nur den nationalpolitiſchen Widerſtand 
            herausarbei=
ten ſollte, dann hätte das Volk im Volksentſcheid zwviſchen der 
urſprünglichen Faſſung und dem Reichstagsbeſchluß zu 
            entſchei=
den, die ganz” Abſtimmung wäre alſo ſehr kompliziert, ſelbſt 
wenn der Reichsausſchuß dann ſeine Anhänger auffordern ſollte, 
für den Kompromißantrag der Reichstagsmehrheit zu ſtimmen. 
Für einen derartigen Umbau ſehen wir aber greifbare 
            Mög=
dem Hörſal gedrängt. Die völkiſchen und Heimwehrleute ſtürmten lichkeiten nicht. Die Nationalſozialiſten, die Deutſchnationalen 
auch den Sezierſaal, wo ſie ſämtliche Inſtrumente und Studien= und auch der Stahlhelm haben ſich auf ihre Formulierung ſo 
feſtgelegt, daß ſie davon kaum mehr loskommen. Sie haben 
            zu=
dem allen anderen Parteien, um deren Mitwirkung ſie jetzt 
            wer=
ben wollen, derartig vor den Kopf geſtoßen, daß eine 
            Verſtän=
digung in dieſer Frage überhaupt nicht mehr zu finden iſt. Nach 
am Amatomiſchen Inſtitut eine Bekanntmachung der ganzen Art, wie der Kampf geführt worden iſt, kann es 
hier kein Kompromiß geben. Es iſt verſtändlich, daß 
die Parteien des Reichsausſchuſſes aus ihrer hoffnungsloſen 
auf weiteres geſchloſſen bleibt. Nötigenfalls würde dieſe Maß= Iſolierung heraus möchten. Durch die Methoden ihrer Agitation 
haben ſie aber alle Brücken, die an das andere Ufer führen 
könnten, zerſchlagen und ſie werden ſich daher 
            ver=
geblich nach Bundesgenoſſen umſehen.
 nicht ganz wieder im Vollbeſitz ihrer Mittel, traten alle Vorzüge 
ihrer äußeren Erſcheinung, inneren Beſeelung und 
            temperament=
vollen Geſtaltung in die wirkſamſte Erſcheinung. 
Hans Komregg hat ſeinen Scarpia, ausgeſtattet mit dem 
ndblatt” ein Bild von Ariſtide Briand ſah: alt, krank, über= Wohlklang ſeines prachtvollen Materials, aktiver geſtaltet als 
            frü=
her und gewinnt damit manche treffenden Züge hinzu. Der Satan, 
der er iſt, leuchtet indes immer noch nicht genügend hindurch. 
Heinrich Kuhn verſtand aus dem Mesner eine feine 
            Cha=
rakterſtudie zu machen. In kleinen Rollen bewährten ſich Eugen 
Vogt und Rudi Wünzer. 
Die Inſzenierung von Schlembach und Pilartz iſt immer 
noch gut. 
F,H. 
* 
— In der Liedermatinee von Pauline Jack im Kleinen Haus 
des Heſſiſchen Landestheaters werden wir Paul Meher aus 
            Frank=
wirrt als vertieft werden, der zur Verarbeitung fähige Leſer furt a. M. am Flügel ſehen. Der Künſtler iſt ein Begleiter von 
            inter=
nationalem Ruf. 
* Felik Timmermans. 
(Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft.) 
Letzte Wirkung der Kunſt iſt Wirkung der Perſönlichkeit. 
Als Felix Timmermans — eingeladen von der Freien 
Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft — am Vortragspult erſchien, 
ſtand der Bruder des „Pallieter” vor den Hörern. Eine 
            kräf=
tige Geſtalt, gütiges, ausdrucksvolles Geſicht, lebendig 
            leuch=
tende Augen, volles, lockiges Flamen=Haar. 
Sein Weſen beſtätigte das Weſen ſeiner Kunſt: ſinnend und 
doch takräftig, gütig, lebensbejahend und voll herrlichen 
Humors. 
Er erzählte von ſeinem Leben. Das flämiſche Städtchen 
Lier tauchte auf mit ſeinen Spitzen und ſeinen 
            Spitzenknüpfe=
rinnen, der Vater, von dem der Sohn die Luſt zum Fabulieren 
übernommen hat, die Mutter, die der täglichen Sorge für die 
vierzehn Kinder zugewandt war. Wie den Flamen 
            eigentüm=
lich, zeigte ſich auch bei dem jungen Felix eine zwieſpältige 
            Na=
tur: ein Zug zur Realität, zum Sinnlichen, und eine Neigung 
zur Myſtik. Nach ſchwerer Krankheit ſiegte die glühende 
            Be=
gierde, zu leben. Aus neu gewonnener Lebensfreude 
            er=
wuchs der „Pallieter”. Ihm folgten ſchöne Erzählungen 
und die köſtliche Biographie von Pieter Bruegel. 
Aus den Worten des Dichters entſtand ein lebendiges Bild 
ſeines Lebens. Es wurde im zweiten Teil des Abends ergänzt 
durch den Vortrag aus ſeinen Werken. Er las aus dem 
„Pfarrer vom blühenden Weinberg” den Gang 
des Pfarrers durch ſeinen Weinkeller, den er liebt wie ein weiſer 
Mann ſeine Bücher. Er las ein ſchönes Kapitel aus dem 
„Triptychdn von den Heiligen drei Königen” 
und er gab zum Schluß die luſtige Schöpfungsgeſchichte vom 
„Schweinchen”, eine köſtliche Legende, in der der innige Humor 
des Flamen in allen Lichtern ſtrahlt.
 Menſch und Dichter vereinigen ſich in Timmermans zu 
einer Perſönlichkeit, die man nicht nur verehren, die man 
            lie=
ben muß. Das beſtätigten die ungemein herzlichen Huldigungen 
I. 
der großen Hörerſchar. 
* Darmſtädter Ausſtellungen. 
Maria von Eichel=Darmſtadt ſtellt in der Bücherſtube 
Bodenheimer eine ziemlich umfangreiche Kollektion von 
Zeichnungen, Lithographien und Aquarellen aus. Die 
            Ausſtel=
lung iſt auf jeden Fall ſehenswert. Maria von Eichel iſt eine 
Künſtlerin merkwürdig eigener Prägung. Sie zeichnet und malt 
faſt ausſchließlich Natur; Landſchaftsausſchnitte Waldinneres, mit 
beſonderer Vorliebe Bäume. Die Künſtlerin ſieht die Dinge mit 
eigenen Augen. Bäume vor allem ſcheinen ihr bewegt. Bewegt 
in dem Sinne zu verſtehen, daß nicht windgezeugtes Schwanken 
dieſe Bewegung iſt. Ein eigenartiger Rhythmus, zeichneriſch in 
der ſonſt ganz ſachlichen Darſtellung feſtgehalten, erweckt vielmehr 
den Eindruck von Schlangenhaftem. Das heißt, eine Bewegung
 ihnen einen beſonderen Reiz, der erhöht wird in den Aguarellen. 
Auch die Farbengebung, das Kolorit zeigt einen merkwürdigen 
Rhythmus der Bewegung in der farbigen Auflöſung der 
            Land=
ſchaft, die wiederum ganz eigen auch in der Farbe geſehen iſt. 
Matt und zart, zurückhaltend, faſt wie Paſtell anmutend, 
            anderer=
ſeits aber doch von ſtarkem kraftvollem Ausdruck. 
Auch in der Wahl des Bildausſchnittes und des Bildinhaltes 
geht die Künſtlerin ganz eigene Wege. Das in Verbindung mit 
der eigenartigen Formbewegung gibt vielen beſonders den 
Schwarz=Weiß=Blättern, einen faſt fanatiſchen Einſchlag.
 — Das „Elektrolg=Arbektsprogramm” für die Winterſaiſon 1929/30. 
Es gehört ein großes Geſchick dazu, im Bewußtſein der heute ſo 
            wich=
tigen kulturellen Aufgabe der Elektrola=Muſikplatten die 
            mannigfaltig=
ſten Wünſche des Publikums nach Möglichkeit zu berückſichtigen. Die 
Elektrola=Geſellſchaft verſucht, dieſer ſchwierigen Aufgabe gerecht zu 
werden, zunächſt durch Ausbau des großen Reperwwires der Orcheſter= 
Werke. Neben den bekannten Meiſterdirigenten Blech, Kleiber, 
            Klem=
verer, Stokowski konnte Toskanini gewonnen werden, der mit dem 
Neiu Yorker Philharmoniſchen Sinfonie=Orcheſter die Haydn=Sinfonie 
Nr. 4 in D=Dur zu Gehö= bringen wird. Die Reihe der großen 
            inter=
uationalen Künſtler, wie Gigli, Pertile, Volpi u. a., werden ebenſo 
wie die populären deutſchen Künſtler durch Melchior, Schorr, 
            Ols=
zeſvska, Onegin, Schoene, Leider, Ljunberg, Bockelmann, Wittriſch, 
Lorenz, Eliſabeth van Endert vertreten ſein. Die mit großer 
            Begei=
ſterung beim Publikum aufgenommenen Serienalben kompletter Opon 
wverden weiter ergänzt. In Vorbereitung befinden ſich Carmen und La 
Tradjata in allerterſter Beſetzung. Daß die leichte Muſe trotz dieſer 
großen Aufgaben nicht vernachläſſigt wird, belweiſen die Engagements 
von Käthe Dorſch, Trude Lieske, Trude Heſterberg. Auch Marek Weber 
wuird uns mit ſeinem Orcheſter ein großes Programm beſcheren, um den 
Lielen Wlinſ hen gereelt zu wuerden, die ſich gerade aus allen Kreiſen 
der Elektrolg=Freunde auf ihn konzentrieren.
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17591
Seite 4
Freitag, den 8. November 1929
Nummer
 der 3un Miätet. 
Zu den Borwürfen gegen Berliner Magiftraksbeamte. 
Berlin, 7. Nobember. 
Eine hieſige Korreſpondenz teilt heute zu den Vorwürfen, 
die gegen Oberbürgermeiſter Böß und gegen Stadtrat Benecke 
erhoben werden, u. a. mit: Bei der bevorſtehenden zweiten 
            Ver=
nehmung durch den Unterſuchungsrichter ſoll Oberbürgermeiſter 
Böß wegen der Angelegenheit mit der Pelzjacke eidlich 
            vernom=
men werden, weil in den Geſchäftsbüchern der Brüder Sklarek 
kein Kaſſenbeleg über den Eingang des Gegenwertes in Höhe 
von 375 Mark vorgefunden worden ſei. Mit dem Abſchluß der 
Vorunterſuchung kann, wie weiter feſtgeſtellt wird, nicht vor 
Ende Januar oder Februar 1930 gerechnet werden. 
Zur 1000=Mark=Stiftung des Oberbürgermeiſters bringt die 
Korreſpondenz eine Berichtigung des bei dieſer Angelegenheit 
genannten Malers Max Oppenheimer (Mopp), wonach niemals 
ein Betrag von 800 Mark für eins ſeiner von der Stadt Berlin 
angekauften Bilder gezahlt worden ſei. Die Korreſpondenz teilt 
hierzu berichtigend mit, der Maler habe vor einiger Zeit ein 
Porträt des Oberbürgermeiſters mit der Großſtadt Berlin im 
Hintergrunde gemalt. Dieſes Bild habe jedoch weder der 
            Kunſt=
deputation noch dem Oberbürgermeiſter gefallen, ſei auch von 
Stadtverordneten draſtiſch kritiſiert worden, ſo daß der Ankauf 
unterblieb und das Bild ſchließlich zum Preiſe von 800 Mark 
für den Ratskeller erworben worden ſei, wo es noch heute hänge. 
Zur vorläufigen Amtsenthebung des Stadtrates Benecke und 
zur Einleitung eines Diſziplinarverfahrens gegen ihn teilt die 
Korreſpondenz ſchließlich mit, ihm werde in der Hauptſache zur 
Laſt gelegt, für die Leiſtung ſeiner Unterſchrift unter den 
            Ver=
trag, durch den das Lieferungsmonopol der Brüder Sklarek 
            ver=
längert wurde, gewiſſe Gegenleiſtngen und zum Bau einer 
Villa die finanzielle Hilfe der Inhaber der K. V.G. erhalten zu 
haben. Hierzu erkläre Benecke, nicht er, ſondern ſein Sohn, der 
eine Autoreparaturwerkſtatt beſitze, habe bei Vermittlung eines 
Autoverkaufes an die Sklareks die handelsübliche Proviſion 
            er=
halten, und auch im übrigen ſeien alle Vorwürfe gegen ihn 
            un=
berechtigt.
 In der heutigen Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung 
kam der Fall Böß zur Verhandlung. Bürgermeiſter Scholz 
            be=
autwortete zunächſt eine demokratiſche Anfrage nach den Koſten 
der letzten Amerikafahrt des Magiſtrats dahin, daß dieſe 
Ausgaben insgeſamt rund 58 500 Mark betragen. 
            Bür=
germeiſter Scholz teilte hierauf im Namen des Magiſtrats mit, 
daß der Oberpräſident der Provinz Brandenburg beſchloſſen 
habe, nach der Vernehmung des Oberbürgermeiſters Böß gegen 
dieſen, ſeinem eigenen Antrag entſprechend, ein 
            Diſzipli=
narverfahren mit dem Zwecke der 
            Amtsenthe=
bung einzuleiten und dem Oberbürgermeiſter vier Wochen 
            Ur=
laub erteilt habe. Der Magiſtrat werde zu dem heute zur 
            Ver=
handlung konmenden Antrag Schwenke, betreffend 
            Amtsenthe=
bung des Oberbürgermeiſters ohne Penſionsgewährung, ſich der 
Aeußerung enthalten. Nach Eröffnung des Diſziplinarverfahrens 
wolle der Magiſtrat nicht in ein ſchwebendes Verfahren 
            ein=
geifen. Bei dieſen Worten erhob ſich ein großer Tumult bei der 
kommuniſtiſchen Fraktion. Zwiſchenrufe, wie „Schiebung”, „Das 
war nicht anders zu erwarten” wurden laut. 
Den kommuniſtiſchen Mißtrauensantrag begründete 
            Stadt=
verordneter Lange. Wenn Oberbürgermeiſter Böß erkläre, er 
habe nichts von dem Monopolvertrag mit den Sklareks 
gewußt, ſo ſei dies angeſichts der eidlichen Ausſage
 des Stadtverordneten Schalldach eine infame Lüge. Auf 
einen Zuruf erklärt Lange, daß die Kommuniſtiſche Partei es 
begrüß wenn die beiden Banditen Gaebel und Degener 
            hin=
ter Schloß und Riegel ſäßen. Es ſei aber bedauerlich, daß deren 
Helfer noch frei herumliefen. Zum Schluß ſeiner Ausführungen 
verlas Lange dann eine eingehende Erklärung, in der gegen alle 
Parteien der Vorwurf der Korruption erhoben wurde. 
Für die Deutſchnationalen, ſprach der Fraktionsvorſitzende 
Stadtverordneter Lüdicke. Zu dem Artikel „Sklareks 
            Schſveige=
gelder an Deutſchnationale” in dem Wochenblatt „Die 
            Wahr=
heit” verlas Lüdicke eine Erklärung ſeiner Fraktion, in der 
            der=
artige Unterſt llungen mit Enirüſtung zurückgewieſen werden. 
Sollte ein Mitglied der Fraktion ſich vergangen haben, ſo werde 
gegen dieſes Mitglied rückſichtslos vorgegangen werden. Dem 
kommuniſtiſchen Mißtrauensantrag gegen Böß ſtimme die 
            Frak=
tion zu, mit Ausnahme des Teiles, der die Entlaſſung ohne 
Penſion verlange, da dies nur das Diſziplinargericht beſchließen 
könne. Der Fall Sklarek bedeutet 
            Zuſammen=
bruch der Berliner Stadtverwaltung. 
            Oberbür=
germeiſter Böß trage die Verantwortung hierfür.
 Curkius und Moldenhauer. 
* Berlin, 7. November. (Priv.=Tel.) 
Der Reichskanzler hat ſich nach der Parteiführerbeſprechung 
ſofort beim Reichspräſidenten anmelden (aſſen, und iſt guch 
            ſo=
fort am Donnerstag mittag zum Vortrag empfangen worden 
Da Herr v. Hindenburg am Freitag Berlin auf einige Tage 
            ver=
laſſen will, darf angenommen werden, daß bei dieſer 
            Unterhal=
tung die Entſcheidung über die Neubeſetzung im Kabinett 
            end=
gültig gefallen iſt. 
Soweit das Außenminiſterium in Frage kommt, war ſie ja 
ſchon ſeit längerer Zeit nicht mehr zweifelhaft. Aber auch für 
das Wirtſchaftsminiſterium darf der Widerſtand des 
Zentrums als beſeitigt gelten. Die Perſonenfrage ſteht 
hier freilich noch nicht ganz feſt. Die Frakrion der Volkspartei 
hat drei Kandidaten vorgeſchlagen: Herrn Dauch, für den die 
Wirtſchaftskreiſe ſich ſehr ſtark einſetzen, Herrn Albrecht, den 
Dr. Curtius unterſtützt, und Herrn Moldenhauer. Wir glauben 
annehmen zu dürfen, daß der Kanzler ſich für Herrn Profeſſor 
Moldenhauer entſchieden hat. Die Schwierigkeit liegt nur darin, 
daß Herr Moldenhauer im Augenblick noch verreiſt iſt. Er kehrt 
von ſeine mehrwöchigen Amerikafahrt erſt am Freitag 
            zu=
rück, ſo daß er früheſtens am Samstag in Berlin ſein kann. Vor 
einer Unterredung zwiſchen ihm und dem Kanzler aber iſt eine 
Ernennung zum Wirtſchaftsminiſter nicht möglich, weil niemand 
weiß, wie er ſich zu der Uebernahme des Miniſteriums ſtellt. Es 
wäre immerhin denkbar, daß er Bedenken hat, aus dem 
            Arbeits=
kris herauszugehen, den er ſich geſchaffen hat und infolgedeſſen 
die Uebernahme des Portefeuilles ablehnt. Erſt dann dürfte der 
Kanzler auf Herrn Albrecht zurückgreifen, während ſonſt die 
            Er=
nennung Moldenhauers ziemlich ſicher iſt. 
Phankaſien aus dem Bremer Ralskeller. 
Auf dem Umweg über Düſſeldorf erhält das „Berliner 
            Tage=
blatt” einen ausführlichen Bericht über einen angeblichen 
            Kon=
flikt innerhalb der Deutſchen Volkspartei, der ſich an die Tagung 
des Handels= und Induſtrie=Ausſchuſſes dieſer Partei in 
            Bre=
men anknüpft. Eine ſehr ſenſationelle Angelegenheit, die durch 
Fettdruck entſprechend hervorgehoben iſt. Eine richtige „
            Ver=
ſchwörung” an der die Abgeordneten Hugo, Dauch, Köngeter und 
Hintzmann beteiligt ſein ſollen. Es wird ihnen auch nachgeſagt, 
daß ſie ein regelrechtes Ultimatum an die Partei gerichtet hätten 
mit der Forderung, daß unter Ablehnung aller anderen Kandi=
 daturen Herr Dauch Wirtſchaftsminiſter werden müßt 
bisherige Fraktionsvorſitzende Dr. Scholz habe, wenn er 
vorſitzender werde, die Leitung der Reichstagsfrakuon ab 
und an ſeine Stelle ſolle der frühere Wirtſchaftsmini 
Becker=Heſſen treten. Aber als Parteivorſitzende 
man Herrn Scholz noch einige „zuverläſſige Berater”, 
ſtellen, wobei an Kardorff, Huck und Wunderlich gedacht 
Für den Fall der Ablehnung dieſes Ultimatums dr 
ſchwerinduſtrielle Flügel mit dem Austritt aus der Pc. 
dem Anſchluß an die Deutſchnationalen. — Das Ganze 
ein wirres Durcheinander, das eine recht geringe Kennt 
ganzen Parteikonſtruktion verrät und vermutlich ſehr v. 
ſches mit ſehr wewig Richtigem vermengt. Es wird rich 
daß der wirtſchaftlich eingeſtellte Flügel der Partei am 
Herrn Dauch als Wirtſchaftsminiſter geſehen hätte und 
mit dem Ausgang der Fraktionsſitzung, die dem 
            Reich=
die Auswahl zwiſchen Herrn Dauch, Albrecht und Mold 
ließ, nicht ganz einverſtanden iſt. Aber das dürfte auch 4 
zig Greifbare an der ganzen Meldung ſein, die ofſenbar a 
Wunſch heraus etnſtanden iſt, die Deutſche Volkspartei 
ſetzen. 
Abſtrukkion unker Regierungsparkefen iſt ei
 Im Reichstag ſpielen ſich die Parteien wieder einmal 
ſeitig Theater vor, um nachher ſtolz behaupten zu könne 
ſie ihren Willen durchgeſetzt haben. Das Zentrum arbeit 
bewußt daraufhin, die Eheſcheidungsreform zu ſabotiere 
hat deswegen ſogar Obſtruktion getrieben. Es iſt zwar 
reumütig in den Rechtsausſchuß zurückgekehrt. In der 
möchte es aber doch recht behalten, wird natürlich auch re 
halten. Der Rechtsausſchuß wird daher am Freitag ſeine 
unterbrechen zu einer feierlichen Beratung zwiſchen den 
führern und den juriſtiſchen Sachverſtändigen, worin da 
Beſchluß gefaßt wird, die Eheſcheidungsreform im Unterru 
ablagern zu laſſen, ſo daß die Reform wenigſtens in den n 
Monaten vom politiſchen Kampffeld verſchwindet. Dagee 
auch kaum etwas zu ſagen, denn wir haben im Augenblic 
gendere Sorgen, als daß wir uns den Luxus vermeidbarer 
tigkeiten leiſten könnten. Das Zentrum hätte aber dieſes 
erreichen können, ohne ſo ſchweres Geſchütz aufzufahren. ( 
dafür auch jetzt ſelbſt offenbar das Gefühl aufgebracht un 
teidigt ſich ſehr lebhaft gegen den Vorwurf eines Theater. 
mit der Begründung, es handle ſich hier um eine weltan 
liche Frage, in der es kein Kompromiß gebe. Das 
            Ze=
überſieht, daß es da gerade bei den Sozialdemokraten ſel 
lehrige Schüler finden könnte, und daß ſpäter die Sozial 
kraten bei der Finanzreform genau dasſelbe tun könnten 
das Zentrum bei der Eheſcheidungsreform getan hat. Ol 
tion unter Regierungsparteien iſt eine gefährliche Waffem 
kann ſich ſehr leicht gegen den wenden, der ſie führt.
 der Geſehgebungsausſchuß des Hefſiſchen Land B 
lehnte am Donnerstag zunächſt gegen drei Stimmen eine 
gierungsvorlage ab, in der um Aufhebung der Immunität 
Abgeordneten erſucht wurde. — Der ſozialdemokratiſche Ark 
die D=Straßen im Odenwald bis zur Landesgren h 
verlängern, wird der Regierung als Material überwieſen K 
dem Erſuchen, ſich wit der badiſchen Regierung ins Bene n 
zu ſetzen, um die Fortführung der Strecke bis zur Haupt 
Eberbach entſprechend zu ſichern. — Eine ganze Anzahl von 
gaben wird abgelehnt bzw. durch die Antwort der Regierun 
erledigt erklärt. — Wegen Erkrankung des Berichterſte 
mußte die Beratung der vorliegenden Anträge zu den Auf) 
tungsgeſetzen erneut zurückgeſtellt werden. — Der Aus 
wird erſt am 19. 11. wieder zuſammentreten.
 KOMMTDEM 
AIILA. 
Lolon!
Marktplatz
Darmstadt
Marktstraße
[ ← ][ ][ → ]Nammer 310
Darmſiadt, 8. November.
In zweieinvietkel Stunden von Darmſtadt
 Aus der Lapdeshauptftadt. 
nach Berlin! 
Das Flugzeug D 18, der freitragende Doppeldecker der 
rademiſchen Fliegergruppe Darmſtadt, iſt geſtern mittag 12.08 
hr in Darmſtadt geſtartet und um 14.25 Uhr, nach einer 
            Flug=
it von 2 Stunden 17 Minuten, in Berlin=Tempelhof 
elandet. Die Entfernung beträgt 434 Kilometer Luftlinie. 
s wurde ſomit eine Reiſegeſchwindigkeit von 190 
            Kilo=
eter pro Stunde bei ſchlechtem Wetter und tiefhängenden 
folken erreicht. Die Maſchine wurde von dem bekannten 
            Pilo=
n J. Nehring geſteuert, der mit dieſem Flug wieder eine 
llanzleiſtung vollbracht hat. 
Ernannt wurde am 5. November der Profeſſor Dr. Hans Buſch 
us Berlin mit Wirkung vom 1. Januar 1930 an zum ordentlichen 
            Pro=
ſſor für Elektrotechnik (Lehrſtuhl II) an der Techniſchen Hochſchule 
ſarmſtadt. 
— Erledigt, iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an 
er Volksſchule in Klein=Krotzenburg (Kreis Offenbach); 
            ge=
jumige Dienſtwohnung iſt vorhanden und ſofort beziehbar. 
— Heſſiſches Landestheater. „Der fliegende Holländer” 
umt heute Freitag um 19.30 Uhr im Großen Haus zur Aufführung. 
ſie Titelpartie ſingt Hans Komregg. Als Senta gaſtiert Grete Pohl 
Zera). In den übrigen Hauptrollen: Grahl (Erik), Herrmann (
            Da=
ind), Bunſel (Steuermann), Liebel (Mary). Die heutige Aufführung 
der Miete D zugeteilt. 
Beethovens „Fidelio” wird morgen Samstag im Großen Haus 
nter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm wiederholt. Die 
            Vor=
ellung beginnt um 19.30 Uhr und findet als Volks= und 
            Schü=
ervorſtellun= zu halben Preiſen ſtatt; gleichzeitig iſt die 
            Auf=
ihrung der Miete T (Gruppe 4 und 5) zugeteilt. 
Morgen Samstag wird Siegfried Geyers unterhaltſame 
            Geſell=
haftskomödie „Aufgang nur für Herrſchaften” einmalig 
s Nachmittagsvorſtellung mit Nürnberger, Hinz, 
            Mos=
icher, Flemming in den Hauptrollen im Kleinen Haus in Szene 
ehen. (Heſſenlandmiete I.) 
Für die am Sonntag, den 10. November im Großen Haus 
            ſtatt=
ndende erſte Operetten=Aufführung dieſer Spielzeit, für die „Ein 
Falzertraum” von Oskar Straus in neuer Inſzenierung und 
inſtudierung vorbereitet wurde, hat der Vorverkauf äußerſt rege 
            ein=
eſetzt. 
Auf Verlangen der Darmſtädter Volksbühne findet für deren 
remdengemeinde P (Gruppe 1—4) am Sonntag, 10. November, um 
Uhr, eine Nachmittagsvorſtellung der „
            Dreigro=
henoper” mit der erfolgreichen Premierenbeſetzung ſtatt. 
            Allgemei=
er Vorverkauf an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes zu ermäßigten 
reiſen (0,80—4,00 Mk.). 
Die nächſte Wiederholung des vom Darmſtädter Publikum mit 
            tief=
er Erſchütterung aufgenommenen Kriegsſtückes „Die andere 
zeite” des engliſchen Dichters R. C. Sherriff findet am Sonntag, 
in 10. November, 19.30 Uhr, im Kleinen Haus ſtatt. 
Beethovens „Paſtorale” gelangt im zweiten Sinfoniekonzert am 
ſontag, den 11. November, unter muſikaliſcher Leitung von 
            General=
uſikdirektor Dr. Karl Böhm zur Wiederaufführung. Die im Jahre 
128 entſtandene „Ländliche Sinfonie” beanſprucht eine Sonderſtellung 
nter den ſinfoniſchen Werken Beethovens, da der große Meiſter in 
ieſem Werk von ſeinem innigen, allen genialen Menſchen eigenen 
aturgefühl Zeugnis ablegt. 
— Das Schnurrbuſch=Quartett gibt heute, Freitag, 20 Uhr, im 
leinen Haus einen Kammermuſikabend, bei dem das Klavierquintett 
mn Robert Schumann ſowie Beethovens op. 127 Es=Dur und Schuberts 
uartettſatz C=Moll zur Aufführung gelangen. Beim Klavierquintett 
irkt der durch ſeine großen Erfolge im Auslande bekannte Pianiſt 
uſtav Beck mit. 
Vom Muſikverein wird uns geſchrieben: Die Aufführung der 
Jahreszeiten” am 5. November, als des erſten diesjährigen Konzerts, 
allen Zuhörern hohen künſtleriſchen Genuß gebracht und auch in 
en Fachkreiſen verdiente Anerkennung gefunden. Sie zeigte, wie 
ankbar doch noch empfunden wird, daß man in Darmſtadt trotz der 
üirtſchaftlichen Schwierigkeiten immer noch in den Konzerten des 
Kuſikvereins ſich der alten, lieb gewordenen Werke erfreuen, wie auch 
euere Chorwverke kennen lernen kann. Dieſe Konzerte laſſen ſich aber 
uf die Dauer nur aufrecht erhalten bei genügenden künſtleriſchen 
            Kräf=
n und finanziellen Mitteln. Es wurde in der Fachbeſprechung mit 
ſecht beklagt, daß der aktive Chor trotz anerkannten Geſangsleiſtungen 
für eine Stadt wie Darmſtadt zu ſchwach” iſt, und daß es „beſonders 
n Männerſtimmen fehlt‟. Es wird geſagt: „Sollten ſich nicht noch 
i Dutzend guter Tenöre und Bäſſe finden laſſen? Jeder Leſer dieſer 
ſeilen laſſe einmal ſein muſikaliſches Gewiſſen ſprechen!” 
            Stimm=
egabte und ſangesfreudige Herren und Damen ſind daher eingeladen, 
iden Chor als aktiv mitwirkend einzutreten. Es gilt wirklich, 
            Darm=
adt ein altes Kulturgut erhalten zu helfen! Die Proben finden im 
ſereinshaus, Wilhelm=Gläſſingſtraße (Steinſtraße) Nr. 24, regelmäßig 
bends 8 Uhr am Freitag für Herren, am Montag für Damen ſtatt. 
das erſte Jahr aktiver Mitgliedſchaft iſt beitragsfrei. Freitag, den 
November beginnen wieder die Proben für das nächſte Konzert, 
dem der Muſikverein als Ehrenpflicht ein jüngſtes Kind Darmſtädter 
Nuſe aus der Taufe heben möchte, die neue Meſſe unſeres 
            einheimi=
hen Komponiſten Peterſen. Ein ſtarker, glanzvoller Chor iſt für 
ieſe Uraufführung, die Anfang Februar 1930 ſtattfindet, Ehrenſache! 
delft ihn bilden! — Die Zahl der Inaktiven aber gleichzeitig wieder 
uf den Vorkriegsſtand zu bringen, iſt dringend nötig, um die enorm 
eſtiegenen Koſten der großen Chorkonzerte ſichern zu helfen (5—6000 
Nark je Konzert!); Jahresbeitrag je nach Platz 15—30 Mark, bei 
            als=
ann freiem Beſuch der Konzerte und Hauptproben. (Für die drei 
eſtlichen Konzerte noch dreiviertel des Jahresbeitrags.) Melden Sie 
ch bei der Platzordnerin (Frau Ella Arnold, Aeußere Ringſtraße, 
el. 3316), oder bei Konzert=Arnold (Tel. 2457). 
— Vortrag. Dr. Rittelmeher, ſpricht heute Freitag im 
Zartenſaal des Städtiſchen Saalbaues über: „Was kann geſchehen 
ſegen die innere Nor der Zeit”. Am Samstag hält er im Saal der 
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, einen religiöſen 
Vortrag über das Johannes=Evangelium.
Freitag, den 8. November 1929
 — Viertes Akademie=Konzert. In dem vierten Akademie=Konzert, 
das am Montag, dem 18. November, 20 Uhr, im großen Saal des 
Saalbaues ſtattfindet, ſtellt ſich dem Darmſtädter Publikum eine 
            Sopra=
niſtin von außergewöhnlicher Qualität und Kultur vor: Alice von 
Schrötter=Coroſa (Wien), die ſich als Pfitzner=Interpretin mit 
dem Komponiſten am Flügel, in den verſchiedenſten Muſikzentren 
            be=
reits einen Namen gemacht hat, wird anläßlich ihres hieſigen 
            Arien=
ind Lieder=Abends Arien von Händel und Gluck zum Vortrag 
            brin=
gen. Das Programm umfaßt weiterhin drei Schubert=Lieder, vier 
            Lie=
der von Guſtav Mahler und vier Lieder von Hans Pfitzner. Den 
            Ab=
fchluß des Abends bildet: „Minneleides Abſchied” aus „Die Roſe vom 
Liebesgarten”. Am Flügel wird die Künſtlerin unterſtützt von Hofrat 
Paul Ottenheimer. Karten im Sekretariat der Städtiſchen 
            Aka=
demie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36 (Tel. 3500). 
— Kriegerverein Darmſtadt. Bei der am Samstag, den 9. Nov., 
abends 8.15 Uhr, im Vereinslokal „Bürgerhof”, Elifabethenſtraße 2, 
ſtattfindenden Monatsverſammlung erfolgt die Aushändigung 
            zuer=
kannter Haſſia=Ehrenkreuze ſowie Auszeichnungen für langjährige 
            Mit=
gliedſchaft; anſchließend Vortrag des Herrn Major Krauße d’Avis; 
„Vormarſch der deutſchen Truppen in Rußland”, (mit Lichtbildern), 
Umrahmt wird die Veranſtaltung durch Muſikvorträge. In anbetracht 
der Tagesordnung wollen es die Kameraden als eine Ehrenpflicht 
            an=
ſehen, nebſt Familienangehörigen recht zahlreich zu 
            er=
ſcheinen.
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als Geschenk praktischen Wert
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17586
 — Hans Grahl, der Heldentenor des Heſſiſchen Landestheaters, gibt 
unter Mitwirkung des in Weimar außerordentlich beliebten 
            Helden=
baritons, Karl Heerdegen, am 14. November im Kleinen Haus einen 
Lieder= und Arien=Abend. Zum Vortrag gelangen Werke von 
            Schu=
mann, Schubert, Tſchaikowſky, Puccini, Verdi und Wagner. Am Flügel 
begleitet der Chordirektor des Landestheaters, Emil Kaſelitz. Der 
            Vor=
verkauf hat an der Tageskaſſe bereits rege eingeſetzt. Es empfiehlt ſich, 
beizeiten Eintrittskarten zu ſichern. 
— Sektion Darmſtadt des Deutſchen und Oeſterreichiſchen 
            Alpen=
vereins. Mitglieder und Freunde der Sektion werden nochmals auf 
den Vortrag des Herrn Schriftſtellers C. B. Schwerla aus 
München: „Mit Faltboot und Eispickel durch Kanadas Berge und 
            Ur=
wälder” aufmerkſam gemacht. Derſelbe findet heute Freitag, abends 
um 20 Uhr, in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums ſtatt.
 chgematet Guigeln 
iſt von onößter Wichtigkeik!
 Dorum leicntes Durchziehen 
des Selbstbindlers 
und alle Karuen geglältel.
 Dieschönsten ralgen 
u. OßerHamdten. 
„iminier wieder vie neu"" 
Großwäſcherei u. Bügelanſtalk 
Luceig Hering
Jederkragen1e m. Jahnchrt Darmstact ſet3844
 — Mozart=Verein. Die neue Egelaſa=Revue „Drinnen und 
draußen” begegnet ſtarkem Intereſſe, das noch geſteigert wird durch die 
Gaſtſpiele von Inge van Heer und Hans Sylveſter Bunſel. 
Da werden echte Operettenſterne leuchten. Die Revue beginnt pünktlich 
um 8 Uhr und wird ohne Pauſe durchgeſpielt. Ein Kartenverkauf 
an der Saalbaukaſſe findet nicht ſtatt. S. Anzeige.
 Warme Schlüpfer in jeder Preislage 
1.60, 3.—, 3.75, 4.—, 4.50, 5.25, 5.75, 7.50 bis 12.— 
Ludwigs- 
Heinrich Bauerig. plats1 
17587)
 Die Möbel=Ausſtellung im den ſtädtiſchen Häuſern am Ph. Röth= 
Weg iſt auf vielfachen Wunſch verlängert ſvorden bis Sonntag, den 
10. Nobember, einſchließlich.
Seite 5
 Schwerer Skraßenbahnunfall. 
— In der Nacht zum Donnerstag um 12 Uhr 45 Minuten fuhr 
ein Wagen der Linie 2 vom Schloß nach dem Hauptbahnhof, um die 
letzten Fahrgäſte der ankommenden Staatsbahnzüge abzuholen. Als der 
Wagen an der Kurve, Ecke Rheinallee und Otto=Wolfskehlſtraße, 
            an=
kam, war es dem Wagenführer nicht möglich, die Kurbe zu erkennen, 
weil dichter Nebel die Sicht verhinderte. Im Augenblick des 
            Erken=
nens bremſte der Wagenführer den Wagen ab, doch ſprang derſelbe 
aus den Schienen und rannte gegen die Bordſteine des ſüdlichen 
            Fuß=
ſteiges, wo er umkippte. Die drei Inſaſſen erhielten geringfügige 
            Ver=
letzungen, ebenſo der Schaffner. Der Wagen wurde, nachdem die 
            poli=
zeilichen Aufnahmen frühmorgens nach halb 10 Uhr ſtattgefunden 
            hat=
ten, wieder aufgeſtellt und abtransportiert. Das an der Rheinallee= 
Ecke Otto, Wolfskehlſtraße befindliche Erfriſchungshäuschen wurde 
durch den Wagen um zirka einen halben Meter von ſeinem Stand 
            ab=
gedrückt. An Materialſchaden werden aller Vorausſicht nach geringe 
Koſten entſtehen. — Leider iſt bei ſolchen Witterungsverhältniſſen 
            ge=
rade dieſe Straßenecke auch ſehr gering beleuchtet, und es würde ſich 
empfehlen, daß vielleicht ſeitens der Stadt bei Nebelwetter, wenn nicht 
allgemei, die beiden Ecklampen eingeſchaltet bleiben. 
Soweit die amtliche Darſtellung des Unfalles. Die im letzten Satz 
ausgeſprochene Forderung iſt allerdings dringend zu unterſtützen. 
            Jeder=
mann weiß, daß die Kurve Ecke Stirnweg von erheblicher 
            verkehrs=
techniſcher Bedeutung iſt, ſo daß eine ſtändige Beleuchtung, nicht nur 
bei Nebel, eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit ſein ſollte. Der 
            Schaff=
ner des verunglückten Wagens hat, nachdem er infolge des Nebels zu 
ſpät erkannte, daß ſein Wagen ſich fchon in der Kurve befand, die 
Bremſen gezogen. Die Anſichten darüber gehen auseinander, ob das 
ſtarke Bremſen das Unglück verſchuldet, oder aber in ſeinem Umfang 
erheblich herabgemindert hat. Jedenfalls iſt an den Spuren, die kurze 
Zeit nach dem Unfall, auch von Herrn Direktor Bohnenberger 
unterſucht wurden, feſtzuſtellen, daß der Wagen, nachdem er die Kurve 
halb genommen, in der Fahrbewegung alſo ſchon quer zur Rheinſtraße 
ſich befand, aus den Schienen ſprang, verhältnismäßig langſam bis 
zum Randſtein vor dem an der Ecke ſtehenden Verkaufshäuschen 
            weiter=
rollte, und ſich dann ſeitlich überſchlug. Beim Umfallen drückte der 
Wagen das Verkaufshäuschen zur Seite, ohne es allzu ſchwer zu 
            be=
ſchädigen. Allerdings mußte das Häuschen im Laufe des Tages 
            abge=
tragen werden. 
Der für Darmſtadt Gott ſei Dank ungewohnte Anblick, den der 
            um=
geſtürzte Wagen bot, hatte bei Hellwerden viele Zuſchauer angelockt, 
ebenſo auch die intereſſanten Arbeiten, die erforderlich waren, den 
Wagen abzuſchleppen. Die Polizei ſorgte für Abſperrung bzw. 
            Verkehrs=
regelung, ſoweit eine Umleitung notwendig war, was allerdings gegen 
Schluß der Arbeiten notwendig wurde. Obwohl für Arbeiten dieſer 
Art erfreulicherweiſe in Darmſtadt alle Erfahrungen fehlen, gingen die 
Arbeiten unter der ruhigen und ſachgemäßen Leitung des Werkmeiſters 
Kiſon, ausgeführt durch eigenes Perſonal der Heag, verhältnismäßig 
ſchnell, vor allem aber ſehr ruhig und ſachlich voran. Es war 
            notwen=
dig, zunächſt das ſchwere eiſerne Untergeſtell (Fahrgeſtell) von dem 
eigentlichen Wagen abzumontieren und bei Seite zu ſchieben, da der 
Wagen ſelbſt mit dem Fahrgeſtell nicht aufgerichtet werden konnte. 
Der durch Hebelböcke aufgerichtete und in ſeine normale Lage gebrachte 
Wagen wurde dann hochgewunden, das Fahrgeſtell wieder darunter 
            ge=
fahren und der Wagen behelfsmäßig aufmontiert, d. h., in den Federn 
eingehängt. Ein Triebwagen zog dann den Wagen vermittels ſtarker 
Ketten wieder in die Schienen, ſo daß er abgeſchleppt werden konnte, 
was gegen 342 Uhr geſchah. 
Die Beſchädigungen ſind nicht ſo erheblich, als es zunächſt den 
Anſchein hatte. Das Fahrgeſtell iſt faſt garnicht beſchädigt und die 
Neparaturen des Wagens können in der eigenen Werkſtätte vorgenommen 
werden.
 — Volkshochſchule. Vom Vorſtand des Heſſiſchen Jagdklubs erhalten 
wir folgende Mitteilung: Für Mittwoch, den 13. November, haben wir 
den als Kapazität in der Ornithologie bekannten Forſtrat 
            Hae=
nel=Bamberg zu einem außerordentlich intereſſanten und lehrreichen 
Vortrag mit Lichtbildern gewonnen. Herr Forſtrat Haenel ſpricht 
über das Thema „Weidwerk und Vogelſchutz”. Der Vortrag, 
der im Muſikzimmer des Städtiſchen Saalbaues gehalten wird, und 
zu dem auch die Damen unſerer Mitglieder und Gäſte herzlich 
            will=
kommen ſind, beginnt pünktlich um 8.30 Uhr. Eintritt frei. — Der 
Vortrag wird in ausgiebiger Weiſe all das behandeln, was von uns 
über die Beſchaffung von Niſtgelegenheiten und Winterfütterung 
            mit=
zuteilen beabſichtigt war. Deshalb ſagen wir unſere Vorträge zunächſt 
ab und verweiſen unſere Mitglieder auf den Vortrag von Forſtrat 
Haenel. 
— Privilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt (gegr. 1533). Die 
Geſellſchaft hat ihre diesjährige erfolgreiche Schießtätigkeit auf den 
langen Ständen (300 und 157 Meter) im letzten Monat beendet und 
nimmt die Tätigkeit im Saalſchießen, Kleinkaliberſchießen auf 15 Meter, 
nunmehr wieder auf. Die Schießabende finden jeden Montag, der 
erſte am 11. November, im Saale des Rummelbräu, Rheinſtraße 101, 
ſtatt und beginnen pünktlich um 8 Uhr abends. Mögen auch hier die 
Erfolge der Kleinkaliberſchützen ſo hervorragend ſein, wie ſie es im 
Laufe des Sommers geweſen ſind. 
— Orpheum. Märchen=Theater. Morgen Samstag, den 
9. Nov., und Sonntag, den 10. Nov., nachmittags halb 4 Uhr, finden 
die beiden letzten Wiederholungen von „Schneewittchen und die ſieben 
Zwerge” ſtatt. Die Hauptrollen liegen in beſten Händen: Frl. Elſe 
Federlin, die reizende Kinderdarſtellerin, (Schneewittchen). Irene Senger 
(Königin), Ernſt Federlin (Märchenprinz) und Hans Ausfelder (Jäger 
Berthold). Wer ſeinen Kindern eine große Freude machen will, 
            ver=
ſäume nicht, ſie in die beiden letzten Aufführungen von „
            Schneewitt=
chen” zu ſchicken. Da am Sonntag nachmittag mit einem großen 
            Zu=
ſpruch zu rechnen iſt, empfiehlt es ſich ſehr, die Samstag=Nachmittags= 
Vorſtellung zu beſuchen. Der Vorverkauf hat bereits bei Hugo de 
Wacl und Verkehrsbureau ſehr lebhaft eingeſetzt, und es iſt ſehr 
            rat=
ſam, ſich im Vorverkauf mit Karten zu verſehen. Um einem jeden 
Kinde Gelegenheit zu geben, die Märchenvorſtellungen beſuchen zu 
können, ſind die Preiſe ſehr klein gehalten, von 49 Pfg. bis 1,50 Mk. 
Siehe Anzeige. 
Heute Freitag, 8. November, einzige 
            Volksvor=
ſtellung bei ermäßigtem Preiſe (80 Pfg. bis 2,50 Mk.): „Fräulein! 
pardon —”, die reizende Schlager=Operette, erzielt mit ihrer 
            ſchmiſſi=
gen künſtleriſchen Beſetzung im Orpheum täglich viel Beifall. — Der 
Spielplan, welcher außerdem noch eine Reihe artiſtiſcher 
            Glanzleiſtun=
gen aufweiſt, erfüllt auch hochgeſpannte Erwartungen. Sehr beachtlich 
ſind die heutigen billigen Eintrittspreiſe! Das Programm bleibt nur 
noch bis einſchließlich Sonntag, den 10. November, auf dem Spielplan. 
Karten bei H. de Waal, Rheinſtraße 14, und Verkehrsbureau, Ernſt= 
Ludwigsplatz; telephoniſche Beſtellung 389. (S. Anzeige.)
Seite 6
 Landesbibliothek. 
Neue Erwerbungen (Auswahl). 
vomn 11. November an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaale aufgeſtellt: 
Beiträge zur Kulturgeſchichte des Mittelalters und der 
            Re=
naiſſance. Bd. 34: Richard Wallach: Das abendländiſche 
            Gemeinſchafts=
bewußtſein im Mittelalter. Leipzig 1928; Berendſohn, Walter: 
Knut Hamſun. Das unbändige Ich und die menſchliche Gemeinſchaft. 
München 1929; Boroviczény, A. v.: Graf von Brühl. Zürich 
1929; Brockhaus, Heinrich Ed.: Stunden mit Bismarck. 1871 bis 
1878. Leipzig 1929; Bühler, Joh.: Bauern, Bürger und Hanſa. 
Leipzig 1929; Chreſtien de Troyes: Perceval oder die Geſchichte 
vom Gral. Stuttgart 1929; Fay, Bernard: Panorama de la 
            littéra=
ture contemporaine. Paris 1929: Gerhardt, Martin: Johann 
Hinrich Wichern. Ein Lebensbild. II. Höhe des Schaffens. 1846—1857. 
Hamburg 1928; Görres=Geſellſchaft, zur Pflege der 
            Wiſſen=
ſchaft im katholiſchen Deutſchland. H. 47—51. Paderborn 1927—29: 
Grundriß, ſlaviſcher. Stefan Mladenow: Geſchichte der 
            bulgari=
ſchen Sprache. Berlin 1929; Halban und Seitz: Biologie und 
Pathologie des Weibes. Bd. 8. Teil 3. Berlin 1929; Handbuch der 
Finanzwirtſchaft. Bd. 3: Der Staatshaushalt und das Finanzſyſtem 
der wichtigſten Kulturſtaaten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis 
zur Gegenwart. Tübingen 1929; Handbuch der normalen und 
pathologiſchen Phyſiologie. . . Bd. 4: Reſorption und Exkretion. 
            Ber=
lin 1929; Hilpiſch, Stephanus: Geſchichte des benediktiniſchen 
Mönchtums. Freiburg 1929; Larſons, M. J.: Als Expert im 
Sowietdienſt. Berlin 1929; Monographien zur Erdkunde. Nr. 
40: Karl Toth. Wien und der Wiener Wald. Leipzig 1929: Pinnow, 
Hermann: Deutſche Geſchichte. Volk und Staat in tauſend Jahren. 
Berlin 1929; Rathenau, Walter: Politiſche Briefe. Dresden 1929; 
Rilke, Rainer Maria: Briefe aus den Jahren 1902 bis 1906. 
            Leip=
zig 1929; Terry, Carles S.: Johann Sebaſtian Bach. Eine 
            Bio=
graphie. Leibzig 1929. 
Zeitſchriften: 
Antologia nuoba. Riviſta di Lettere, Scienze ed Arti. III. 
Serie. 265. 1929; Archiv für das Studium der neueren Sprachen 
und Literaturen. 154, 155. 1928/29; Bücherei und Bildungspflege. 
8. 1928: Entſcheidungen, eiſenbahn= und verkehrsrechtliche, und 
Abhandlungen. 47. 1928/29; Gerichtsſaal der. 98. Stuttgart 1929; 
Jahrbuch, Schmollers, für Geſetzgebung, Verwaltung und 
            Volks=
wirtſchaft im Deutſchen Reiche. Jg. 55. 1. Halbband. 1929; 
            Jahr=
bücher für wiſſenſchaftliche Botanik. 70. Leipzig 1929; 
            Litera=
tur=Archiv, das. Bd. 2: Die Briefe Barthold Georg Niebuhrs. 
Berlin 1929; Soil. Science. Vol. 27. Jan.—June. 1929; 
            Zeit=
ſchrift für Aſſyriologie und verwandte Gebiete. 37. 3. N. F. 3. 4. 
1927—1929; Zeitſchrift für phyſikaliſche Chemie. Abt. 4: 
            Che=
miſche Thermodynamik, Kinetik, Elektrochemie, Eigenſchaftslehre. 142. 
1929; Zeitſchrift deutſche, für die geſamte gerichtliche Medizin. 
13. 1929; Zeitſchrift für kliniſche Medizin. 110. 1929: 
            Zeit=
ſchrift für romaniſche Philologie. 48. 1928; Zeitſchrift für 
            an=
gewandte Pſhchologie, 33. 1929; Zeitſchrift für die 
            altteſtament=
liche Wiſſenſchaft und die Kunde des nachbibliſchen Judentums. N. F. 5. 
1928; Zeitſchrift für deutſchen Zivilprozeß. 54. 1929. 
Vom 25. November an verleihbar. Vormerkungen werden im 
Leſeſaale entgegengenommen. 
— Verein ehem. Eleonoren= und Frauenſchülerinnen. Der für heute 
abend angekündigte Teeabend fällt aus. 
— Turngemeinde Befſungen 1865. Die neugegründete 
            Schützen=
riege hielt am 6. November ihr erſtes Uebungs= und 
            Eröffnungs=
ſchießen im Kneipſaal ab. Die Beteiligung; an dieſem edlen 
            Schieß=
ſport war eine recht gute. 
* Tom Jack und die Darmſtädter Polizei. Tom Jack, der „
            Eis=
könig”, erregt bekanntlich bei ſeinem hieſigen Gaſtſpiel im Orpheum 
berechtigtes Aufſehen. Seine Entfeſſelungskünſte ſind unerreicht, und 
es iſt noch keinem Entfeſſelungskünſtier gelungen, mit gleicher 
            ſtaunens=
werter Leichtigkeit aus Zwangsjacke, Strickfeſſeln, angeſchloſſenen 
            Ket=
ten und ſelbſt aus der berüchtigten ruſſiſchen Todesfeſſel ſich zu 
            be=
freien. Tom Jack ſetzt ſich in jeder Stadt, in der er gaſtiert, mit der 
örtlichen Polizeibehörde ins Benehmen, um vor Sachverſtändigen ſeine 
Künſte vorzuführen und in erläuternden Worten wertvolle Anregungen 
für die Polizeibeamten zu geben. Auch hier in Darmſtadt zeigte er 
ſeine Gefchicklichkeit vor der Polizei. Regierungsrat Dr. Kayſer, der 
perſönlich an den „Vorführungen” teilnahm, ſprach kurze einleitende 
Worte über den Zweck des Auftretens Tom Jacks vor der Polizei. Die 
vorgeführten Kunſtſtücke waren tatſächlich erſtaunlich. Dem 
            Entfeſſungs=
künſtler gelang es, aus jeder noch ſo komplizierten Feſſelung ſich 
            mühe=
los zu befreien. Wertvoll waren die Aufklärungen über die 
            Befrei=
ungsmethode, die natürlich im Intereſſe von eventuellen „Weiterungen 
für Intereſſierte” nicht näher beſchrieben werden ſollen, ebenſowenig 
wvie die Methoden, nach denen es Tom Jack gelingt, jeden am Boden 
Liegenden durch eigenen Doppelhanddruck aufzuheben, oder jede 
            ver=
ſchloſſene Sicherheitskaſſette mit und ohne Inſtrument zu öffnen. Die 
Vorführungen des Entfeſſelungskünſtlers fanden bei dem 
            Sachverſtändi=
genkreis, vor dem ſie ausgeführt wurden, beſondere Beachtung, und 
mögen manche Anregung gegeben haben, die bei praktiſcher Ausnutzung 
Verbrechern gegenüber von Nutzen ſein können. In dieſem Sinne iſt 
Tom Jack mehr als Varietékünſtler; er dient durch ſeine inſtruktiven, 
mit Erläuterungen verbundenen Vorführungen, die auch in anderen 
Städten von der Polizei anerkannt wurden, der Allgemeinheit. 
Eine Wette um 200 RM. Tom Jack, welcher zur Zeit in dem 
Varieté=Programm des Orpheums auftritt, wurde von Herrn Jung, 
Schloſſerei, Wienersſtr. 61, herausgefordert, ihn mit eigens 
            hier=
zu mitgebrachten Drahtſchlingen feſſeln zu dürfen, ſo daß er unmöglich 
ſich befreien könne. Herr Tom Jack hat die Wette ehrenhalber 
            ange=
nommen, und kommt dieſelbe am Samstag, den 9. Nov., während der 
Abendvorſtellung zum Austrag. 
— Elſaß=Lothringer=Vereinigung. Vor einigen Tagen hielt die 
Darmſtädter Vereinigung der Elſaß=Lothringer (Ortsgruppe Darmſtadt 
des Hilfsbundes für die Elſaß=Lothringer im Reich) im Fürſtenſaal ihre 
erſte Winterverſammlung ab. Nach Begrüßung der Erſchienenen durch 
den Vorſitzenden, Herrn Thomas, ſprachen die Mitglieder Dr. Liſt 
und Engelmann über unſeren Landsmann, den Dichter Chriſtian 
Schmitt, den „Sänger des Elſaß” Beide Redner ſtanden dem 
            verſtor=
benen Dichter perſönlich nahe und waren daher beſonders berufen, ſein 
Leben als Dichter und Menſch zu ſchildern. Ihre Ausführungen 
            er=
gänzten ſie durch den Vortrag mehrerer Gedichte, in denen ſich Chriſtian 
Schmitts Liebe zu Gott, ſeinen Mitmenſchen, zu ſeinem engeren und 
weiteren Vaterlande ergreifend äußert. Der Vorſitzende, Herr Fabrikant 
Thomas, dankte den Rednern herzlich im Namen der Verſammlung 
und berichtete dann über den Verlauf des Vertretertages des 
            Hilfs=
bundes, der vom 2.—22. September in Kaſſel ſtattgefunden, und an 
dem der Vorſitzende als Vertreter der Ortsgruppe Darmſtadt 
            teilgenom=
men hatte. Die auf dem Vertretertag gefaßten Entſchließungen wurden 
verleſen. Anſchließend hieran fand die Wahl der diesjährigen 
            Kaſſen=
prüfer ſtatt, es wurden hierzu die Mitglieder Berdolt und Otto 
            be=
ſtimmt. Zum Schluſſe wurde eine Ergänzung des Vorſtandes 
            vorge=
ſchlagen und einſtimmig angenommen. Herr H. W. Wohmann, 
            Ge=
richtsreferendar a. D. und Tagesſchriftſteller, der ſich ſchon wiederholt 
um den Verein verdient gemacht hat, hatte ſich bereit erklärt, dem 
            Vor=
ſtande beizutreten. Mit der Aufforderung zum treuen Feſthalten am 
Hilfsbund und an ſeinem Bundesorgan, den „Elſaß=Lothringiſchen 
            Mit=
teilungen” wurde die Verſammlung geſchloſſen. Vom Vorſitzenden 
wurde noch bekannt gegeben, daß dem Chriſtian Schmitt=Abend 
            dem=
nächſt ein „Friedrich Lienhard”=Abend folge, an dem Vertonungen 
Lienhardſcher Dichtungen durch Mitglieder des Vereins vorgetragen 
 
werden.
Freitag, den 8. Jovember 1929
Nummer 3)
 Kunftpädagogiſche Tagung und =Ausſtellung 
in Mainz. 
In den Tagen vom 24. November bis 5. Dezember 1929 wird in 
Mainz in der Stadthalle auf Einladung des Herrn Reichsminiſters der 
beſetzten Gebiete, des Heſſiſchen Kultusminiſteriums in Darmſtadt und 
der Stadt Mainz durch das Inſtitut: „Schule der Volkſchaft für 
            Volks=
kunde und Erziehungsweſen” eine 
Ausſtellung „Vom Willen deutſcher Kunſterziehung” 
gezeigt, in welcher zum erſten Male in dieſem ſtarken Ausmaß die neuen 
Bewegungen der Kunſterziehung, Bildſchöpfungen von Kindern und 
Jugendlichen aufgezeigt werden. Es handelt ſich um eine Ausſtellung, 
die aus ganz Deutſchland, Oeſterreich und der Schweiz durch den Leiter 
der Schule der Volkſchaft: Dr. Leo Weismantel für den 
            pädagogi=
ſchen Weltkongreß des Weltbundes für Erneuerung der Erziehung in 
Helſingör in Dänemark zuſammengebracht worden war. Dieſe 
            Aus=
ſtellung ließ auf dieſem Weltkongreß erkennen, daß Deutſchland an der 
Spitze dieſer Bewegung der ganzen Welt marſchiert. Große deutſche 
Tageszeitungen nannten die Ausſtellung dort wohl das größte 
            päda=
gogiſche Erlebnis der Tagung. 
Durch Unterſtützung des Herrn Reichsminiſters für die beſetzten 
Gebiete, des Heſſiſchen Kultusminiſteriums und der Stadt Mainz iſt es 
nun möglich, dieſe Ausſtellung in den vorgenannten Tagen der 
            heſſi=
ſchen Lehrerſchaft und der Oeffentlichkeit von Mainz und Umgebung 
zu zeigen. Gleichzeitig mit der Ausſtellung wird eine Tagung für 
Kunſterziehung ſtattfinden, an welcher eine der bedeutendſten 
            Führer=
perſönlichkeiten auf dieſem Gebiete: Egon Kornmann vom Guſtaf= 
Britſch=Inſtitut für Kunſtwiſſenſchaft in Starnberg in die vieldiskutierte 
Theorie von Guſtaf Britſch einführen wird; dieſe Theorie Britſch geht 
von dem Gedanken aus, daß die biologiſche Entwicklung der 
            Bildvor=
ſtellung im Kinde parallel verläuft mit der Bildentwicklung der Völker. 
Außer den Vorträgen und Arbeitsgemeinſchaften, die Herr 
            Korn=
mann halten wird, wird der Leiter der Schule der Volkſchaft: Dr. Leo 
Weismantel in öffentlichen Vorträgen wie in geſchloſſenen 
            Ar=
beitsgemeinſchaften den geiſtigen Gehalt der Ausſtellung dartun, und 
die Grundlage eines neuen biologiſch fundierten Unterrichts aufzeigen. 
Er wird dabei über die Bildgeſtaltung hinaus auch über die Kinder= und 
Jugendlichen=Büchereien ſprechen. Eine geſonderte Parallelausſtellung 
wird das bedeutſamſte Leſegut der Kinder und Jugendlichen zeigen. 
Dieſe zweite Ausſtellung war im letzten Jahr auf Veranlaſſung des 
Internationalen Erziehungsbüros in Genf von Dr. Leo Weismantel 
zuſammengeſtellt worden und wird hier der Elternſchaft, wie der 
            Lehrer=
ſchaft dargeboten werden. 
Eine dritte Unterabteilung des Unternehmens wird eine 
            Einfüh=
rung in das Laienſpiel der Gegenwart ſein. Dieſe dritte Abteilung der 
geſamten Kunſterziehungswoche wird gleichfalls durch Dr. Leo 
            Weis=
mantel, Marktbreit, geleitet. 
Teilnehmer werden ſowohl aus Heſſen, wie aus dem ganzen Reich 
erwartet. Das genaue Programm mit dem Wochenplan wird in den 
nächſten Tagen veröffentlicht werden. Anfragen über die 
            Teil=
nahme ſind zu richten an den Oberbürgermeiſter 
der Stadt Mainz.
 Schuld hat das Wasser! 
Unser Wasser ist kalkhaltig und hart. Und daß 
solches Wasser keinen guten Kaffee geben kann, ist 
unschwer einzusehen. Eins aber hilft den Kaffee 
besser machen: „Weber’s Carlsbader”! Es macht 
das Wasser zum Kochen tauglich und wertet die 
Bohnen besser aus. So ein Kaffee schmeckt ganz 
anders. Viel besser! Das ist Kaffeel Das merkt 
man beim ersten Schluck. 
(11Dr17112
 —Freude am Kochen durch clektriſchen Herd und elektriſchen 
Heißwaſſerſpeicher” lautet das Thema eines Vortrages, den Fräulein 
Hellwig heute abend 8 Uhr im Heaghaus halten wird. Allgemein 
iſt bekannt, daß das Waſſer bei 100 Grad zu ſieden anfängt und auch 
bei weiterer Wärmezuführung keine Temperaturerhöhung bei offenen 
Töpfen eintritt. Die ganze Wärme wird dazu aufgebraucht, das Waſſer 
in Dampf zu verwandeln, und dieſer entweicht in den Raum. Genau 
dasſelbe vollzieht ſich beim Fett, nur daß das Fett bei höherer 
            Tem=
peratur ſiede, und zwar gerade bei denjenigen Temperaturen, bei 
denen Gebratenes gut gelingt. Deswegen ſind die Hausfrauen 
            ge=
wöhnt, bei jedem Bratvorgang als Temperaturbegrenzer Fett 
            zuzu=
ſetzen, unter Umſtänden Fett und Waſſer. Bei der elektriſchen Küche 
iſt dies jedoch nicht oder nur in viel geringerem Maße erforderlich. 
Da die elektriſchen Kochgeräte zwar auch die nötige Wärmemenge, aber 
dieſe bei viel niedrigeren Temperaturen, liefern als die offene Flamme, 
tritt die Notwendigkeit der verſchwenderiſchen Temperaturregelung 
durch Waſſer= oder Fettzuſatz nicht ein, ſondern es beſteht ſchon bei 
geringer Uebung praktiſch kaum mehr die Möglichkeit, ſei es mit Strom, 
ſei es mit Fett, verſchwenderiſch umzugehen. Die Hauptvorteile der 
elektriſchen Küche ſind daher folgende: 1. Die Temperaturen ſind ſo 
gehalten, daß das gefürchtete Anbrennen und Ueberkochen vermieden 
wird; 2. geringe Wärmeverluſte an den umgebenden Raum; 3. 
            in=
folge der niedrigen und leicht regelbaren Temperaturen Fett= und 
Stromerſparnis; 4. der geringe Waſſer= und Fettzuſatz macht die 
Speiſen ſchmackhafter und bekömmlicher. Der Beſuch dieſes 
            intereſſan=
ten Vortrages dürfte für die Hausfrauen von größtem Intereſſe ſein. 
Auch die zum Schluß zur Verteilung kommenden Koſtproben werden 
das oben Geſagte voll und ganz beſtätigen. 
— Petrusgemeinde. Unſere Gemeinde ſteht vor einem empfindlichen 
Verluſt, indem Herr Pfarraſſiſtent Lie zur Nieden durch 
            Ent=
ſchließung der Kirchen=Regierung zur Verwaltung einer Pfarrſtelle 
nach Offenbach verſetzt worden iſt. Es iſt den Bemühungen des 
            Kir=
chenvorſtandes leider nicht gelungen, dieſe Maßnahme zu verhindern; 
das Bedauern hierüber iſt in der Gemeinde allgemein. Lic. zur Nieden 
hat ſeit November 1926 —abgeſehen von einer viermonatigen 
            Unter=
brechung, während welcher er in Bad=Nauheim wirkte, in unſerer 
            Ge=
meinde mit ſichtbarem Segen und Erfolge gearbeitet, beſonders in dem 
ihm zugewieſenen Weſtbezirk mit ſeinen ſchwierigen ſozialen und 
            kirch=
lichen Verhältniſſen. Lic. zur Nieden wird dieſen Sonntag, den 10. 
November, im Vormittags=Gottesdienſt zum letzten Male vor ſeinem 
Weggange nach Offenbach in der Beſſunger Kirche predigen. 
— Stenographie. Auf die heute abend im Unterrichtslokal der 
Stenographen=Vereinigung Gabelsberger, Handwerkerſchule Ecke Karl= 
und Nieder=Ramſtädter Straße, beginnenden neuen Kurſe in 
Reichskurzſchrift wird an dieſer Stelle nochmals ganz beſonders 
            auf=
merkſam gemacht.
 Beachten Sie meine 
Schaufenster!
16641a)
 J. GLÜCKERT 
Möbelfabrik, Bleichstr. 31
 * Schwurgerichk. 
p. Der Maurer= und Tünchermeiſter Mich. Sudheime 
Lampertheim, ſeine Ehefrau, der Metzgerlehrling Gg. 
            Schm=
da und der Gelegenheitsarbeiter Jakob Grünewald in 
heim ſtehen wegen Verletzung der Eidespflicht unter Anklage 
Jakob Grünewald ſoll am 13. Dezember 1927 vor dem Am= 
Lampertheim in einem Alimentationsprozeſſe Egger gegen Schn 
Zeuge der Wahrheit zuwider unter Eid ausgeſagt haben, die 
mutter Egger ſei öfters mit G. fortgeweſen. Dieſer (G.) hab 
erzählt, er wolle ſie heiraten, ſie bekäme ein Kind von ihm. 
ihm einmal im März 1926 erzählt, er könne die Kindesmutte 
Abend haben. 
Sudheimer Ehemann und Schmidt ſind angeklagt, den G 
durch Geſchenke, Verſprechen und andere Mittel zur Leiſtung 
            de=
eids beſtimmt zu haben; weiter es unternommen zu haben, den 
wald zur Begehung des Meineides zu verleiten, indem ſie ihn 
anlaſſen ſuchten, als Zeuge auszuſagen, er habe mit der 
            Kinde=
in der Empfängniszeit verkehrt. 
Mich. Sudheimer II., deſſen Ehefrau und Gg. Schmidt ſolle 
ter es unternommen haben, den Arbeiter G. zur Begehung eines 
eides zu verleiten, indem ſie ihn zu veranlaſſen ſuchten, in 
wähnten Alimentationsprozeſſe unter Eid der Wahrheit zuwider 
ſagen, er habe mit der Kindesmutter in der Empfängniszeit v 
Mich. Sudheimer II. allein iſt angeklagt, es unternomn 
haben, den Taglöhner L. zur Begehung eines Meineides zu ve 
indem er ihn zu veranlaſſen ſuchte, als Zeuge der 
            Wahrheit=
auszuſagen , er habe mit der Kindesmutter in der Empfängnisze 
kehrt. 
Schließlich wird dem Mich. Sudheimer II. ein Vergehen 
Anſchuldigung zur Laſt gelegt: er ſoll am 5. März 1929 bei der 
zeiamt Lampertheim eine Anzeige gemacht haben, durch welche 
Dienſtmädchen E. der Begehung eines Meineides beſchuldigte 
er angab, die E. habe in dem erwähnten Alimentationsproze 
Eid falſch ausgeſagt, ſie habe in der Empfängniszeit nur mit 
verkehrt, während ihm der Arbeiter G. erzählt habe, er habe 
fraglichen Zeit (23. März 1926) mit der E. ebenfalls Verkehr ſabt 
— welches letztere nicht der Wahrheit entſprach. 
Bei Aufruf der Zeugen wird feſtgeſtellt, daß die erwähnte 
folge ihrer Niederkunft nicht erſchienen iſt. 
Mich. Sudheimer II. iſt ſeit 30. Juli 1929 in Unterſuchun 
Grünewald hat ſolche vom 30. Juli bis 1. Oktober verbüßt. 
Der Angeklagte Grünewald, der den Mich. Sudheimer II. 
belaſtet, wird als erſter eingehend vernommen. — Sudheimer E ſau 
hat 1919 geheiratet und den Gg. Schmidt in die Ehe mitgebracht ſus 
der zweiten Ehe Sudheimers ſind Kinder nicht hervorgegangen. Die 
Egger war Dienſtmädchen bei Sudheimer. Wegen Krankheit gi fi 
weg nach Hauſe (Rimbach i. Odw.). Auf Wunſch kam ſie nach (ſt 
nacht 1926 wieder in den früheren Dienſt zurück, aber nur auf Eze 
Zeit. Am 6. Dezember 1926 gebar die Egger ein Kind; ſie war d ils 
18 Jahre alt. Gegen Schmidt wurde eine Unterhaltsklage erhobe hid 
Schmidt als Vater bezeichnet. Das am 2. Dezember 1927 in Eſen 
Cager gegen Schmidt ergangene amtsgerichtliche Urteil, erkannt en 
Schmidt ſchuldig zur Unterhaltsleiſtung und be 
rechtskräftig. Die Verurteilung gründete ſich auf das bee ſte 
Zeuanis der Kindsmutter Egger. 
Die Anzeige beim Polizeiamt Lampertheim vom 5. März R‟ 
will Sudheimer im Glauben an die Richtigkeit der Ausſage des 
ters G. gemacht haben. 
Der Angeklagte Schmidt beſtreitet jeglichen Verkehr mit der E 
er behauptet alſo, die habe einen Meineid geleiſtet, indem ſie ih /s 
Kindsvater bezeichnete. Als es zum Unterhaltsprozeſſe kam, wr mn 
Zeugen geſucht. Zu dieſem Zweck fuhr man auch nach dem Tmr 
Sandhofen. Ein gewiſſer G. gab an, er habe mit der Egger Ve 
gehabt. 
Die zuletzt vernommene Ehefrau Sudheimer bekundet, dis ( 
ſei über ein Jahr bei ihnen geweſen; einen einwandfreien Lebens 
del habe ſie nicht geführt, auch mit Männern Beziehungen gehabt. 
Führung habe ſie auch bei dem kurzen Wiedereintritt nach Faſt 
1926 beibehalten. Dieſe Angeklagte beſtreitet jegliche Schuld. 
Am Nachmittag — nach der Pauſe — wird in die Beweisaufne 
eingetreten. 
Der Unterſuchungsrichter berichtet über ſeine Ermittlungen; 
habe ſchließlich geſtanden, er ſei vom Ehemann Sudheimer 
            beſt=
worden, wie auch Grünewald bekannt habe, daß er gekauft worden 
Die Egger beſtreitet als Zeugin die von der Ehefrau Sudhe 
gemachte Darſtellung über ihren Lebenswandel; im übrigen wiede 
je die im Unterhaltsprozeſſe eidlich gemachte, Ausſage. Auch die 
ſage des G. iſt für Sudheimer ſtark belaſtend. 
In gleicher Weiſe belaſtend iſt die Ausſage einer vor dem A 
gericht Hagen vernommenen Zengin. 
Die Plädoyers finden heute vormittag 9.30 Uhr ſtatt.
 — Markusgemeinde. Der nächſte Vortragsabend der Geme 
findet Montag, 11. Nov., 8 Uhr, im Gemeindehaus, Kiesſtraße 
ſtatt. Pfarrer Vogel wird auf Grund der neueſten Forſchungen ſpre 
über die Reiſe Zwinglis nach Marburg zum 
            Religi=
geſpräch mit Luther im Herbſt 1529, und wird darzulegen verſuc 
worauf eigentlich der Gegenſatz der beiden großen Männer beruht, 
worin das Erbe des Marburger Geſprächs für uns beſteht. 
Gemeindeglieder werden zu zahlreichem Beſuch herzlich eingeladen. C 
aus anderen Gemeinden ſind, wie immer, freundlich willkommen. 
Eintritt iſt frei. Freiwillige Gaben kommen der Gemeinde=Noth 
zugute.
Aus den Parkeien.
 — Morgen Samstag, abends 8 Uhr: Maſſenverſammlung 
Nat.=Soz. Deutſchen Arbeiterpartei in der Woogstu 
halle. Redner: Landtagsabg. Lenz, Baden. (Näh. ſiehe heutige Ar
 IHRE GESUNDHEIT 
ist dle Vorbedingung zu Leistungsfähigkelt und Lebensglück 
Das interessante Buch „Guter Rat” gibt Ihnen wichtige 
            Hin-
weise für den Menschen an gesunden und kranken Tagen. 
Sie erhalten es in ihrer Drogerie umsonst. Wo nicht erhältlich, 
durch Ofto Reichel, Berlin-Neukölln, Elbestrasse 26/29.
 Tageskalender für Freitag, den 8. November 1929. 
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19,30 Uhr, Ende 2 
Uhr, D 8: „Der fliegende Holländer”. — Kleines Haus, 20 Uh 
Zweiter Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=Quartetts. — O= 
Kongerte 
pheum, 20,15 Uhr: „Fräulein Pardon. 
Schloßkaffee. — Städt. Saalbau 20,15 Uhr: Chriſtengemeit 
ſchaft, öffentlicher Vortrag Dr. Rittelmeher. — Kinovorſtel 
lungen: Umon=Theater, Helia.
 Gottesdienft der iſrrelitiſchen Teligionsgemeinde. 
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 
Freitag, den 8. Nov.: Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 45 Min 
Samstag, den 9. Nov.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. Schrift 
erklärung, — Sabbatausgang 5 Uhr 40 Min. 
Gottesdienſt an den Wochentagen: 
Morgens 7 Uhr 15 Min. — Abends 6 Uhr 00 Min. 
Gebetszeiten in der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft 
Samstag, den 9. Nov.: Vorabend 4 Uhr 25 Min — Morgen 
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 5 Uhr 40 Min. 
Wochentags: Morgens 6 Uhr 45 Min. — Nachm. 4 Uhr 30 Min
D
 Preis: 
70 Pfg
 In den ersten 10 Jahren 
sollte jede Mutter ihr Kind 
            aus-
schließlich mit der reinen, milden 
NIVEA 
KINDERSEIFE 
waschen und baden. Dem 
Kind wird dadurch später 
manche Sorge um die 
            Er-
haltung seines guten Teints 
erspart bleiben. Nivea- 
Kinderseife ist überfettet 
und nach ärztlicher 
            Vor-
schrift besonders für die 
empfindliche Haut der 
Kinder hergestellt. 2
 Bei Regen, Wind und Schnee 
AATAETIA
 Wind und Wetter, Kälte und Feuchtigkeit entziehen 
Ihrer Haut ständig lebenswichtige Stoffe und 
            be=
günstigen dadurch vorzeitige Faltenbildung. Ihre 
Haut braucht aber frische Luft. Da schützt Nivea- 
Creme sie vor den ungünstigen Einflüssen der 
            Witte-
rung. Nur Niveg-Creme enthält Eucerit; sie bewahrt 
die zarten Hautgewebe vor dem Austrocknen und 
beugt der Bildung von Falten und Runzeln vor. 
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 Mivea-Creme dringt 
ein und hinterläßt 
keinen Glanz!
Zummer
310
Freitag, den 8. November 1929
Seite 7
45
 ametikaniſchen Stachelbeernehltages 
Kurch einen Beſchluß des Bundes Deutſcher Baumſhulenbeſitzer 
            er=
t worden. Der Bund hat auf Anregung der Biologiſchen 
            Reichs=
aſt für Land= und Forſtwirtſchaft ſeinen Mitgliedern zur Pflicht 
acht, in Zukunft alle zum Verſand kommenden Stachelbeerſträucher 
ben Triebenden um eta ein Drittel zu kürzen. Mit dieſer 
            Maß=
me wird die Beſeitigung aller möglicherweiſe vorhandenen 
            Winter=
ſtförper des Mehltaupilzes bezweckr und vor allem dem mitunter die 
je Beerenernte vernichtenden frühen Befall der Beerenobſtkulturen 
ſebeugt. Sie wirkt ſich aber auch auf den Spätbefall aus, da dieſer 
irgemäß um ſo weniger zu befurchten iſt, je mehr Sorgfalt auf die 
irdrückung des Frühbefalls gelegt wird. Die in dem Bunde 
            zuſam=
geſchloſſenen deutſchen Baumſchulenbeſitzer dürfen deshalb nur noch 
e Stachelbeerpflanzen als 1. Qualität verkaufen, bei denen die 
ſnahme des Abſchneidens der Triebenden ſorgfältig durchgeführt 
Die Nichtdurchführung der Triebkirzung kann als ein 
            Reklama=
ßarund aufgefaßt werden. Die Bundesleitung hat mit dieſem 
            Vor=
n erneut bewieſen, wie ernſt es ihr darum zu tun iſt, ſich alle 
            Fort=
ſte der wiſſenſchaftlichen Forſchung zunutze zu machen und in engem 
immenwirken mit dem Deutſchen Pflanzenſchutzdienſt dafür zu 
            ſor=
daß nur geſunde und in jeder Beziehung einwandfreie 
            Baumſchul=
jgniſſe auf den Markt gebracht werden.
 Arheilgen, 7. Nov. Am Donnerstag feierte der Schmied Job. 
(kſtein der Firma Carl Schenck, Werk Arheilgen, ſein 40jähriges 
ſtszjubiläum. Zur Feier waren erſhienen Herr Dr. Schenck, einige 
begmte, alle Jubilare, die 40 Jahre bei der Firma Schenck, und 
biefenigen, die 25 Jahre im Werk Arheilgen beſchäftigt waren, ſowie 
reter der Beamten und der Arbeiter — eine recht ſtattliche Zahl. 
Feier fand in dem reichgeſchmückten Aufenthaltsraum des Werkes 
und wurde eröffnet von der Hauskapelle (itglieder der 
            Oreheſter=
migung) mit dem „Marſch der Prieſter” aus der „Zauberflöte” von 
nt. Den Reigen der Anſprachen eröffnete Herr Dr. Schenck im 
en der Direktion und als Präſident der Handelskammer mit herz= 
und hochgeſtimmten Worten. Er überreichte dem Jubilar ein 
enk der Firma und eine Urkunde der Handelskammer. Herr Be= 
Aleiter Goebel brachte im Namen des Werkes Arheilgen Dank= und 
wünſche, erinnerte daran, wie ſehr der Jubilar mit dem Arheilger 
verbunden iſt und wie die Feier dadurch zu einem Familienfeſt 
lrheilger Werkes geworden ſei. Nachdem noch Meiſter Becker für 
deamten und Arbeiterrat Benz für die Arbeiter gratuliert und 
            Ge=
ſe überreicht hatten, ſchloß — nach Worten des Dankes von ſeiten 
zubilars — die Hauskapelle mit einer Paraphraſe über das Lied 
ſugend, wie biſt du ſo ſchön” von Abt. Die zu Herzen gehende 
wird jedem, der daran teilnehmen konnte, noch lange in 
            Erinne=
bleiben. 
n. Arheilgen, 7. Mov. Junglandbund. Die vier 
            Reiter=
ie des Kreiſes Darmſtadt veranſtalten am kommenden Sonntag, 
ittags 2 Uhr. eine Schleppjagd mit Hunden. Die Zuſammenkunft 
nter der Merckſchen Fabrik am früheren Viadukt der Main—
            Neckar=
bahn. Das Ziel iſt an der Kreuzung Sensfelderweg=Weiterſtädter= 
—Vereinszuſammenſchluß. Die beiden Vereine, 
n der „Hundefreunde 1913” und Dreſſurverein 1938 Arheilgen” 
chigen ihren Zuſammenſchluß. Aus dieſem Anlaß findet am 
tag, abends 8,30 Uhr, im Gaſthaus „Zum Darmſtädter Hof” eine 
zalverſammlung mit der Tagesordnung: Vereinigung beider Ver= 
und Vorſtandswahl ſtatt. 
a. Eberſtadt, 7. Nov. Geflügelausſtellung. Anläßlich 
Bjährigen Beſtehens hält der Geflügelzuchtverein Eberſtadt vom 
3 10. November im Schwanenſaal eine Allgemeine 
            Geflügelaus=
ag größerer Aufmachung ab. Die Geflügelſchau iſt auch von 
            aus=
gen Züchtern beſchickt. Sie wird am Samstag nachmittag (um 
r) in Gegenwart von Vertretern der Gemeinde=Verwaltung er= 
Der Turnverein (D. 2.) veranſtaltet am Samstag 
Ehrenabend, der im Vereinslokal „Zur Eiſenbahn” ſtattfindet. 
dieſer Gelegenheit werden Ehrenurkunden an Turner, 
            Ehrenmit=
r und langjährige verdienſtvolle ſonſtigen Vereinsangehörige aus=
 42. Eberſtabt, 7. Nob. Laubſtreuverſteigerung. Die 
Laubſtreu auf Wegen und Schneiſen zur Selbſternte in den Forſtorten 
„Klingsackertanne” und „Prömſter” des Gemeindewaldes wird am 
            kom=
menden Montag, den 11. November, öffentlich auf dem Rathaus 
            meiſt=
bietend verſteigert. — Der Milchpreis hat hier eine Senkung von 
36 Pfg. auf 34 Plg. pro Liter erfahren. 
4a. Eberſtadt, 7. Nov. Hilfe für die Arbeitsloſen. Das 
Gewerbſchaftskartell Eberſtadt hat zur Linderung der Not der 
            Arbeits=
loſen und Unterſtützungsempfänger beſondere Anträge (ſieben an der 
Zahl) an die Gemeinde geſtellt, in denen u. a. Beſchaffung ausreichender 
Arbeitsgelegenheit, Mittel zur Durchführung einer geovdneten 
            Wohl=
fahrtsunterſtützung, in bedürftigen Fällen Abgabe von Naturalien uſw. 
gefordert werden. Bei Durchführung der Anträge ſoll eine dreiköpfige 
Kommiſſion der Erwerbsloſen beratend gehört werden. 
Cp. Pfungſtadt, 7. Nov. Die Wahlvorſchläge zur 
            bevor=
ſtehenden Kommunalwahl ſind ſoeben von dem 
            Gemeindewahlkom=
miſſar bekanntgegeben worden. Insgeſamt ſind ſieben Wahlvorſchläge 
eingereicht worden, und zwar ein Wahlvorſchlag von der 
            Sozialdemo=
kratiſchen Partei (Spitzenkandidat: Fabrikant Hechler), ein 
            Wahlvor=
ſchlag mit dem Kennwort Steinmetz, Martin, eine Liſte des Heſſiſchen 
Landbundes (Spitzenkandidat Ludwig Böttiger), Wahlvorſchlag der 
Handwerks= und Gewerbevereinigung (Spitzenkandidat Adam Büttel 5., 
Schloſſermeiſter), eine Liſte der Deutſchen Volkspartei (beginnend mit 
dem Bauunternehmer Jakob Brauer), Liſte der Nationalen und 
            Sozia=
len Deutſchen Arbeiter= und Angeſtelltenvertretung (Schloſſer Wilhelm 
Gräf) und die Liſte der Kommuniſtiſchen Pcrtei (beginnend mit 
            Hilfs=
arbeiter Heinrich Huxhorn 2.). Die Wahlvorſchläge Steinmetz=Martin, 
Heſſiſcher Landbund, Handwerk und Gewerbe, Deutſche Volkspartei und 
Nationale und Soziale Deutſche Arbeiter= und Angeſtelltenvertretung 
ſind einfach miteinander verbunden. Jede Gruppe verbundener 
            Wahl=
vorſchläge wird als ein Wahlvorſchlag angeſehen. Die auf ſie 
            abge=
gebenen Stimmen werden bei Feſtſtellung des Wahlergebniſſes 
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mengezählt. —
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 Ak. Nieder=Ramſtadt, 6. Nov. Tödlicher Unglücksfall 
im Betrieb der Odenwälder Hartſteininduſtrie. Der 
im 59. Lebensjahre ſtehende Steinbruchaubeiter Johann Reinig von 
hier verunglückte geſtern vormittag im Steinbruch der Odenwälder 
            Hart=
ſteininduſtrie dadurch, daß er unter herabſtürzende Geröllmaſſen geriet, 
wodurch er ſich erhebliche innerliche und äußerliche Verletzungen zuzog. 
Trotzdem ſofort ärztliche Hilfe zur Verfügung ſtand und auch die 
            Ueber=
führung in das Stadtkrankenhaus Darmſtadt unmittelbar nach dem 
Unfall erfolgte, iſt der Verunglückte heute früh ſeinen ſchweren 
            Ver=
letzungen erlegen. — Freiwillige Feuerwehr. Am Samstag, 
dem 9. d. M., findet im Saale „Zum guldenen Anker” der Jahresball 
der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Die Tatſache, daß ſich die Feuerwehr 
reſtlos in den Dienſt der Allgemeinheit ſtellt und unter Aufbringung 
großer Opfer ihren verantwortungsvollen Dienſt verſieht, dürfte 
            man=
chen beſtimmen, ſich an der Feier zu beteiligen. — Odenwaldklub. 
Die diesjährige Dekorierungsfeier findet am kommenden Samstag im 
Saale „Zur Poſt” ſtatt. Das reichhaltige Programm verſpricht einen 
ſchönen, gemütlichen Abend im Kreiſe froher Wanderen. Zur 
            Ver=
ſchönerung der Feier hat wiederum das Klampforcheſter des 
            Wander=
klubs „Falke” ſeine Mitwirkung zugeſagt.
 C. Ober=Ramſtadt, 7. Nob. Turnverein 1877 (2. T.). Der 
urſprünglich für nächſten Sonntag, den 10. November, geplante 
            Theater=
abend mußte verſchiedener Umſtände wegen verlegt werden, und zwar 
auf Sonntag, den 8. Dezember, während der für dieſen Tag in 
            Aus=
ſicht genommene Tanz= und Gymnaſtikabend erſt am 12. Januar n. J. 
ſtattfindet. Für beide Veranſtaltungen iſt der Schützenhof=Saal gewählt, 
Der Verein wird dann am 8. Dezember das Schauſpiel „Alt=Heidelberg” 
aufführen. 
— Ober=Ramſtadt, 6. Nov. Nächſten Sonntag, den 10. November, 
nachmittags, findet im Gaſthaus „Zum Schützenhof” ein Liedertag unter 
Mitwirkung der Kapelle Sauerwein Roßdorf, ſowie ſämtlicher hieſiger 
Geſangvereine ſtatt. Der Liedertag iſt dieſes Jahr dem Doppelquartett 
Konkordia übertragen. 
G. Ober=Ramſtadt, 7. Nov. Wandererehrungsfeſt des 
Odenwaldklubs, Die Ortsgruppe Ober=Ramſtadt des 
            Odenwald=
klubs hält ihr diesjähriges Wandererehrungsfeſt am Samstag, den 16. 
November, im Saale „Zum Eliſenbad” (Suppes) ab. Auch der 
            dies=
jährigen Veranſtaltung liegt ein ſehr abwechſelungsreiches Programm zu 
Grunde. Einzelheiten hierüber folgen noch. 
(k) Roßdorf 7. Nov. Veubrennungstod. Das 7 Monate 
alte Kind der Eheleute Heinrich Stelzer befand ſich in der Küche der 
elterlichen Wohnung im Kinderwagen. Während die Mutter einen 
Augenblick die Küche verlaſſen hatte, fiel das Kind offenbar infolge 
            Um=
kippens des Wagens in eine mit heißem Waſſer gefüllte Waſchbütte. Die 
zu Hilfe eilende Mutter verbrannte ſich dabei an beiden Händen. Unter 
ſtarken Schmerzen iſt das Kind eineinhalb Stunden nach dem Vorfall 
geſtorben. 
— König i. O., 7. Nov. Frau Marie Vogt Witwe, hier, feiert am 
13. November ihren 86. Geburtstag. 
b. Erbach i. Odw., 7. Nob. Gemeinderatsſitzung. Am 
Freitag, den 8. Nov. findet im Rathausſaale eine öffentliche 
            Gemeinde=
ralsſitzung ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. wichtigen Punkten 
auch die Voranſchlagsberatung für das Rechnungsjahr 1929/30. Obwohl 
das Rechnungsjahr bereits über die Hälfte verfloſſen iſt, dürften die 
zu erwartenden Erörterungen, beſonders in Anſehung der vor der Tür 
ſtehenden Kommunalwahlen ſehr intereſſant werden. 
z. Gras=Ellenhach, 6. Nov. 50jähriges Dienſtjubiläum. 
Der hieſigen Handarbeitslehrerin war es vergönnt, in dieſen Tagen ihr 
50jähriges Dienſtjubiläum zu feiern. Aus dieſem Grunde wurde im 
Schulſal eine beſondere Feier veranſtaltet, an der ſowohl der 
            Schul=
wie Kirchen= und Gemeindevorſtand teilnahmen und der Jubilarin ihre 
beſondere Anerkennung ausſprachen. Auch die Schulmädchen ließen es 
ſich nicht nehmen, ihrer Handarbeitslehrerin ganz beſonderen Dank 
            aus=
zudrücken. 
By. Langen, 6. Nov. Für die Kreistagswahl wurden folgende 
Herrn aus Langen als Kandidaten aufgeſtellt. Wahlvorſchlag „
            Srzial=
demokratiſche Partei”; Zimmer, Gg., Bürgermeiſter, Stroh, Hrch., 
Gärtner. Wahlvorſchlag „Zentrum”: Troſchke, Gewerbelehrer, 
            Wahl=
vorſchlag „Deutſche Volkspartei”: Werner V., Joh. Maurermeiſter, 
Gehlert, Joh. Bezirksſchornſteinfegermeiſter. Wahlvorſchlag „
            Wirt=
ſchaftspartei”: Barth, K. W., Architekt, Sehring, Val. Fr., 
            Bauunter=
nehmer. Wahlvorſchlag „Deutſche demokratiſche Partei”: Heiſer, Fr., 
Bürgermeiſter i. R. Wahlvorſchlag „Kommun. Partei”: Werner, Peter, 
Schloſſer. 
— Wafſerſtands=Nachrichten vom 7. November. Rhein: 
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6. November: —0,55 Meter; am 7. November: —0,63 Meter. 
— Hirſchhorn, 7. Nov. Waſſerſtand des Neckars am 
6. November: 0,66 Meter; am 7. November: 0,62 Meter.
Briefkaffen.
 Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugéquittung beizufügen. Anontme Anfragen werden 
nicht brantwortet. Dle Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindſichkeit. 
Unlegung des Waffergeldes auf die Mieter. Die Ortsſatzung iſt am 
1. Auguſt 1929 in Kraft getreten. Wenn wegen der Berechnung Zweifel 
auftauchen, ſo iſt u. E. diejenige Behörde, die das Statut 
            geneh=
migt hat, veranlaßt, anzugeben, welche Berechnung als die richtige 
von ihr erachtet wird und die zugrunde zu legen iſt. Dieſe Behörde 
iſt das Heſſiſche Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8
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tag, den 4. November 1929 meine 
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geliebte Frau 
Anna=Marie Jaeger 
geb. Müller 
im 30. Lebensjahre. 
In aller Stille wurde ſie zur letzien Ruhe 
geleitet. 
Möchten Alle, die die Entſchlafene im Leben 
kennen und ſchätzen gelernt haben, ihr ein 
treues Andenken bewahren. 
Von Condolenzbeſuchen bitte ich abſehen zu 
wollen. 
In namenloſem Schmerz: 
W. Jaeger 
Heidelbergerſtraße 74. 
Darmſiadt, den 7. November 1929.
 Todes=Anzeige. 
(Statt Karten.) 
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſer 
liebes Kind, Bruder, Enkel und Neffen 
Kurt Schnellbächer 
im Alter von nahezu 6 Jahren zu ſich zu 
nehmen. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Hermann Schnellbächer.
 Darmſtadt, den 6. November 1929. 
Eckhardtſtraße 5.
 Die Beerdigung findet Samstag, den 9. November 1929, 
vormittags 10 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
 Sehr ſchön. 
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Am Montag früh, den 4. ds. Mis verſchied 
nach langem ſchweren Leiden meine liebe, 
gute Frau, unſere Schwägerin und Tante 
Frau 
Eliſe Sauerwein 
geb. Eichhorn. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Georg Sauerwein 
Landwehrſtraße 7. 
Auf Wunſch der Verſtiorbenen fand die Beerdigung in 
aller Stille ſiatt. 
Gleichzeitig Allen innigen Dank für die herzliche 
            Teil=
nahme und Beileidsbezeugungen bei dem Heimgange 
meiner unvergeßiichen Frau. 
D. O.
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe liebevoller Anteilnahme, 
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden bei 
dem Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen 
Ernſt Henkel 
danken wir herzlichſt. Beſonderen Dank ſagen 
wir Herrn Pfarrer Wagner, für die tröſienden 
Worte bei der Trauerteier, ſowie den Schweſtern 
vom Städt. Krankenhaus für die aufopfernde 
und liebevolle Pfiege während des Krankſeins. 
Am Namen der Angehörigen: 
Heinrich Henkel. 
Darmſiadt, den 7. November 1929
 Statt Karten. 
Dankſagung. 
Fürdie herzliche Anteilnahme 
bei dem Heimgang unſerer 
lieben Entſchlafenen danke 
ich im Namen meinerFamilie 
(17584 
von Herzen. 
Albrecht Helmer. 
Darmſiadt, November 1929.
 Für die vielen Beweiſe herzlich 
nahme, ſowie die reichen Kranz 
beim Heimgang unſeres liebe 
ſchlafenen ſagen wir Allen 
unſeren herzlichſten Dank. Vo 
danken wir Herrn Pfarrer Vo 
die troſtreichen Worte am Gra 
allen denen, die ihn zur letzten 
begleitet haben.
 Ei 
Frit 
Ee 
1F 
zur
 Die trauernden Hinterblie enn 
Marie Böhm, geb. T. 
Familie Joſ. Friedr. 7 m 
Darmſtadt, den T. Nob. 1929.
 1 neu. Herr.=Mant. 
17. N. Br. D.=Sp.= 
Schuhe (Gr. 37) 6.N 
z. verk. Krauſe, 
            Eli=
ſabethenſtr. 35, pt.*
 Dankſagung. 
Allen, die uns bei der Leidenszeit und dem 
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen 
Franz Friedrich Müger 
ſo herzlich und tröſtend zur Seite ſtanden, ſowie 
durch ihre Teilnahme an der Beiſetzung und 
            zahl=
reicher Blumenſpenden ihr Gedenken in ſo herzlicher 
Weiſe erwieſen, ſagen wir hiermit unſeren 
            aufrich=
tigſten Dank. 
Im Namen 
der trauernden Hinterbliebenen: 
Chriſtine Müger Ww. 
geb. Eichner. 
Darmſtadt, den 7. November 1929.
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[ ← ][ ][ → ]Freitag den 8 Lovember 1929
Seite 11
Nvmmer 310
Reich und Ausland.
 Zeppelin=Landung in Frankfurt? 
Frankfurt a. M. Die Frage, ob das 
            Luſt=
hiff „Graf Zeppelin” am Sonntag nach Frankfurt 
e immt und auf dem Flugplatz eine Landung 
            vor=
z mmt, iſt nach wie vor offen. Eine beſtimmte Zu=
 e Dr. Eckeners wird erſt für Samstag nachmittag 
Fnhr erwartet. Selbſwerſtändlich ſind die 
            Vorbe=
ſitungen für eine etwaige Landung in vollem Gange, 
Fdaß die Luftſchiffleitung, falls ſie ſich zu einer 
ſndung entſchließen ſollte, was wiederum von der 
ſetterlage abhängig iſt, alle Vorbedingungen für 
g ge Landung vorfinden wird. Als 
            Landungsmann=
ſaft iſt ein 150 Mann ſtarkes Kommando der 
            Frank=
ter Schutzpolizei vorgeſehen. Am Freitag abend 
Kapitän von Schiller in Frankfurt eintreffen, 
n die Mannſchaft zu inſtruieren. Nach der 
            Lan=
ina wird ſich die Beſatzung des Luftſchiffes mit Dr. 
gener an der Spitze und den Frankfurter 
            Teil=
hmern zu dem Zeppelin=Gedenkſtein begeben, der 
ſt einer kurzen Feierlichkeit ſeine Weihe erhält. Im 
nſchluß daran findet ein Frühſtück im 
            Flughafen=
ſſtaurant ſtatt, das von der Stadt Frankfurt 
            ge=
ben wird. Der Aufenthalt des Luftſchiffes, der 
h auf die Mittagszeit beſchränkt, wird wur von 
zer Dauer ſein. Die Abſperrung wird ſo 
            ge=
ndhabt werden, daß das Publikum bis auf 100 
eter an das Luftſchiff herankommen kann.
 Wieder einige Brandſtifter gefaßt. 
Kaſſel. Die zur Zeit wieder ſtank wachſende 
ihl von Bränden, insbeſondere auf dem Lande, 
n denen ein nicht unerheblicher Teil auf vorſätzliche 
randſtiftung zurüchzuführen iſt, veranlaſſen die 
            zu=
mdigen Stellen in Anerkenntnis der mit den 
            Brän=
n verbundenen ſchweren volkswirtſchaftlichen 
            Schä=
n (mehr als 400 Millionen Mark an 
            Volksver=
ögen gehen alljährlich in Deutſchland durch Brände 
rloren), beſonderes Augenmerk auf den Kampf 
gen die Brandſtifter zu richten. So konnten, 
            nach=
m erſt kürzlich vor dem Schwurgericht i Kaſſel 
Brandſtifter aus dem Kreiſe Rotenburg a. F. 
einem Jahr Zuchthaus rechtskräftig verurteilt 
urde, inzwiſchen wieder einige Brandſtifter zum 
il überführt, zum Teil wegen dringenden 
            Täter=
aftsverdachts dem zuſtändigen Unterſuchungsrichter 
rgeführt werden. Beſonders ſchlau glaubte es ein 
indmann angeſtellt zu haben, als er in ſeiner 
            Ab=
eſenheit ſeine Ladeneinrichrung in Flammen 
            auf=
hen ließ mit dem Ziel, auch das Wohnhaus 
            ab=
ennen zu laſſen. Dem unterſuchenden 
            Brand=
mittlungskommando mußte er nach langem 
            Leug=
n das Geſtändnis ablegen, den Brand vorſätzlich 
runſacht zu haben. Aehnlich erging es einem 
mdwirt, der ſein Anweſen unter Zuhilfenahme 
n Petroleum in Brand ſteckte. Nach langem Leug= 
Angeſtand auch er angeſichts des reichhaltigen 
            Ueber=
hrungsmaterials des unterſuchenden 
            Brandkom=
andos, den Brand vorſätzlich angelegt zu haben. 
nter dem dringenden Verdacht der vorſätzlichen 
randſtiftung wurden des weiteren zwei Männer 
ſtgenommen, denen die Entſtehung des Brandes auf 
nem Gute zur Laſt gelegt wird. Gegen beide iſt 
aftbefehl erlaſſen. Daneben ſind im Bezirk einige 
n Zuſammenhang mit zum Teil geklärten, zum 
eil noch ungeklärten Bränden ſtehende Verfahren 
iegen Verſicherungsbetrugs anhängig. 
Fünf Familienmitglieder wegen Totſchlags 
verurteilt. 
Valdshut. Das Schwurgericht verurteilte 
ach zweitägiger Verhandlung den 25 Jahre alten 
rbeiter Johann Mutter wegen Totſchlags zu zehn 
ahren Zuchthaus. Seine beiden Schwägerinnen, 
ie Ajährige Frieda Henzler und die 20jährige Gmilie 
enzler, wurden zu ſechs bzw. vier Jahren 
            Zucht=
aus, ſeine Schwiegermutter, die Witwe Henzler, zu 
er Jahren Zuchthaus, und ſein Schwager Gotthelf 
enzler, der zur Zeit der Tat 16 Jahre alt war, zu 
vei Jahren Gefängnis verurteilt. Mutter hatte am 
1. März ſeinen Schwiegervater, den 57 Jahre alten 
andwirt Adam Henzler, einen allgemein geachteten 
Nann im Schlafe durch vier Rebolverſchüiſſe getotet. 
die Frau des Henzler und ſeine drei mitverurteilten 
inder hatten Mutter zu der Tat angeſtiftet und ihm 
abei gehofen. Henzler hatte ſeine Kinder und ſeine 
rau außerordentlich ſtreng gehalten und ſich ſo den 
ſaß der leichtſinnig veranlagten weiblichen 
            Mitglie=
er der Familie zugezogen. 
Förderkorbunglück in einem ſüdafrikaniſchen 
Bergwerk. 
Johannesburg. In einem Bergwerk ſtürzte 
1folge des Ueberdrehens der Windevorrichtung der 
förderkorb ab. Acht Bergleute wurden getötet und 
chr verletzt. 
Der Ekhnologe Brof. v. d. Skeinen F.
 Profeſſor Karl v. d. Steinen, der ehemalige 
Leiter des Berliner Völkerkunde=Muſeums, 
* im 75. Lebensjahre in Cronberg im Taunus 
ſeſtorben. Karl v. d Steinen wurde vor allem 
Urch ſeine ſüdamerikaniſche Expedition von 1888 
lekannt, auf der er im Innern Braſiliens uralte, 
Audianerſtämme entdeckte, die noch unter den 
Trimitiven Verhältniſſen des Steinzeitalters leb= 
„En. Die Ergebniſſe dieſer Expedition wurden zu 
Eiher Grundlage der modernen Ethnographie.
Ein deutſches Flugzeug brennend über England abgeftürzk.
 Oben: Das deutſche Verkehrsflugzeug D 903, das ſüdlich des Londoner Flugplatzes Croydon 
            bren=
nend abſtürzte. — Unten links: Der ſchwerverletzte Kunſtflieger Prinz Schaumburg, der inzwiſchen 
an den erlittenen Brandwunden geſtorben iſt. — Rechts: Der getötete Flugzeugführer Rodſchinka 
betritt ſein Flugzeug.
Rieſenfabeikbrand in Berlin.
 Das Ablöſchen der ausgebrannten Autogaragen. 
In Berlin=Moabit geriet aus ungeklärter Urſache ein Fabrikgebäude in Brand, in dem neben 
Automobilwerkſtätten und Garagen eine Konſervenfabrik untergebracht war. Obwohl zehn 
            Löſch=
züge und ein Löſchboot an der Brandſtelle erſchienen brannten die Hallen völlig aus. 40 Autos 
wurden völlig vernichtet. Der Sachſchaden iſt ſehr groß.
Der Zufammenſtoß des Orienk Expreß bei Zagreb.
 Die in die Save geſtürzte Lokomotive. 
Der Simplon=Orient=Expreß fuhr auf der jugoſlawiſchen Strecke Zagreb-Zidani Moſt auf einen 
Güterzug, deſſen Lokomotive in die Save ſtürzte. Die Geiſtesgegenwart des Führers des Orient= 
Expreß der ſofort Gegendampf gab, verhütete ein größeres Ausmaß der Kataſtrophe, bei der drei 
Eiſenbahner ſchwer verletzt wurden, während der ſchuldige Beamte Selbſtmord verübte.
 Die Nichtigkeitsbeſchwerde im Halsmannprozeß. 
Wien. Wie aus Innsbruck gemeldet wird, iſt 
am Mittwoch dem Gericht die Nichtigkeitsbeſchwerde 
in Sachen Halsmann überreicht worden. Nach 
            Dar=
legung der Nichtigkeitsgründe wird in der Beſchwerde 
der Antrag auf Verlegung des Prozeſſes an ein 
            an=
deres öſterreichiſches Gericht für den Fall, daß das 
Urteil aufgehoben wird, geſtellt. Vor der 
            Schluß=
redigierung der Nichtigkeitsbeſchwerde haben die 
            Ver=
teidiger ſtundenlange Beſprechungen mit dem 
            Ver=
urteilten gepflogen. Dieſe Beſprechungen ſollen von 
grundſätzlicher Bedeutung für den Fall ſein.
 Der Zuſammenſtoß der Dampfer „Indra‟ 
und „Eſtella”. 
Antwerpen. Das See=Unterſuchungsamt gab 
folgende Erklärung in der Angelegenheit des 
            Zu=
ſammenſtoßes des belgiſchen Dampfers „Eſtella” mit 
dem deutſchen Dampfer „Indra” ab: Die „Indra‟ 
hat zu ſpät manövriert. Nach dem Zeugnis der 
Offiziere arbeitete das Steuer nicht leicht genug; es 
wurde eine köſtbare Minute verloren. Das Seeamt 
iſt jedoch der Meinung, daß der Zuſammenſtoß auf 
„die in dem fraglichen Augenblick herrſchende 
            Strö=
mung zurückzuführen iſt.
 Die Flugzeugkakaſtrophe von 
Marden Park. 
London. Der Amtliche britiſche Funkdienſt 
            ver=
öffentlicht einen ausführlichen Bericht über die 
            be=
reits gemeldete Kataſtrophe eines deutſchen 
            Verkehrs=
flugzeuges bei Marden Park in Surrey. Der 
            Be=
richt gibt der auch bereits von anderen Stellen 
            ge=
äußerten Vermutung Ausdruck, daß der 
            Flugzeug=
führer infolge des trüben dunſtigen Wetters ſich in 
der Höhe des baumbeſtandenen Höhenzugs von Foſter 
Down getäuſcht und mit voller Geſchwindigkeit in 
die Bäume hineingeraten ſei. Die Tragflächen 
            wur=
den, ſo fährt die Schilderung fort, von den 
            Baum=
kronen feſtgehalten, dagegen brach die Karoſſerie 
des Flugzeuges aus ihren Verbänden und ſtürzte zu 
Boden. Man hörte eine laute Exploſion, und der 
Flugzeugkörper, der die Paſſagierkabine endhielt, 
ſtand ſofort in hellen Flammen. Der Prinz von 
Schaumburg=Lippe kroch aus dem Trümmerhaufen 
heraus und lief blutüberſtrömt zur nächſten 
            Sprech=
ſtelle, um ſich mit dem Flughafen Croydon in 
            Ver=
bindung zu ſetzen. Auch Leutnant Commander 
            Kid=
ſvon hatte ſich im Augenblick, als das Flugzeug in die 
Bäume praſſelte, durch einen kühnen Sprung über 
Bord zu retten vermocht.. Er mußte nach dem 
            Cot=
tage Hoſpital in Caterham überführt werden, 
            be=
ſtand aber trotz ſeines Zuſtandes zunächſt darauf, ſich 
telephoniſch mit dem Flugplatz Croydon in 
            Verbin=
dung zu ſetzen. Wie der Amtliche britiſche Funkdienſt 
weiter meldet, hat der Staatsſekvetär für Luftfahrt 
an den deutſchen Reichsverkehrsminiſter folgendes 
Telegramm gerichtet: „Der Luftrat hat mit tiefſtem 
Bedauern von der Kataſtvophe des 
            Verkehrsflug=
zeuges der Lufthanſa D. 903 auf dem Weg von 
            Croy=
don nach Amſterdam und von den damit berbundenen 
Opfern an Menſchenleben gehört.” 
Ueber die erſten Augenblicke nach der Kataſtrophe 
des Flugzeuges D. 903 wird aus Caterham noch 
            ge=
meldet: Polizei, unterſtützt von Feuerwehr, und 
            frei=
willige Helfer, die alsbald zur Stelle waren, 
            ver=
ſuchten, die Inſaſſen aus den Trümmern des 
            bren=
nenden Flugzeuges zu befreien. Dies war jedoch 
            un=
möglich, bevor die Flammen erloſchen waren. Die 
Leichen waren völlig verkohlt. Der eine der beiden 
Ueberlebenden, Kidſton, teilte über die Kataſtrophe 
mit: Das Flugzeug D. 903 ſtartete gut in Croydon 
und verfolgte die übliche Route Caterhamtal in einer 
Höhe von etwa 300 Metern. Wir flogen erſt einige 
Minuten, als die Wolkendecke ſehr tief herunterkam, 
und ich bemerkte, daß wir kaum 30 Meter hoch 
flogen. Obwohl die Erde ſo nahe war, konnte ich 
ſie infolge des Nebels nicht ſehen. Zweimal mußte 
der Flugzeugführer das Flugzeug energiſch 
            hoch=
reißen, und einmal gelang es uns, gerade noch über 
die Baumſpitze hinüberzukommen. Ich hatte 
            plötz=
lich das Gefühl, daß wir drehten und glaubte, daß der 
Flugzeugführer beſchloſſen hatte, wegen der 
            Wetter=
bedingungen nach Croydon zurückzukehren. Faſt 
            un=
mittelbar darauf erfolgte ein furchtbares Krachen — 
wir waren gegen die Spitze eines Hügels gerannt. 
Als ich den Boden erreichte, entdeckte ich, daß mein 
Mantel brannte. Ich wälzte mich auf dem Boden, 
um die Flammen zu löſchen. In wenigen Sekunden 
brannte das Flugzeug lichterloh, die Flammen 
            züm=
gelten bis zu den Baumſpitzen. 
Die Tänzerin Lena Amſel im Auto bei 
Fontainebleau verbrannt. 
Die Tänzerin Lena Amſel begab ſich am 
            Mitt=
woch i Begleitung einer Freundin zu dem 70 
            Kilo=
meter ſüdlich bon Paris gelegenen Landſitz des 
            Ma=
lers Derain, der den Wunſch ausgeſprochen hatte, die 
Tänzerin zu porträtieren. Im Walde von 
            Fontaine=
bleau geriet das Auto nach einer Benzinexploſion in 
Brand, wobei Lena Amſel und ihre Begleiterin bei 
„ebendigem Leibe verbrannten. Derain, der in einem 
Auto vorausgefahren war, verſuchte, die beiden 
Frauen, die unter dem brennenden Wagen begraben 
waren, zu retten. Hierbei trug er ſelbſt ſchwere 
Brandwunden davon, ohne daß ihm die Rettung 
            ge=
lang. Erſt nach Stunden, nachdem die glühenden 
Trümmerhaufen ſich abgekühlt hatten, konnten die 
völlig verkohlten Leichen der beiden Frauen 
            hervor=
gezogen werden. 
Die Polarfahrt des „Graf Zeppelin”. 
New York. Nach einer Meldung der Aſſociated 
Preß aus Waſhington hat ſich dort Walter 
            Bleich=
ſtein, der Schatzmeiſter der Internationalen Aero= 
Arktis=Geſellſchaft, über den Fortgang der 
            Vorbe=
reitungen zur Polarfahrt des „Graf Zeppelin” 
            ge=
äußert. Er erklärte u. a., „Graf Zeppelin” werde 
drei amerikaniſche und neun andere Wiſſenſchaftler 
mitnehmen. Er würde auf unerforſchtem Gebiet im 
Polarmeer landen, damit die Paſſagiere in aller 
Ruhe Beobachtungen anſtellen könnten. Der 
            Polar=
flug werde durch Gefahrloſigkeit und re atie 
            Be=
quemlichkeit gekennzeichnet. Das Luftſchiff werde 
friſche Lebensmittel für fünf Tage mitführen. Dies 
ſei die längſte Zeit, die man von der Baſis in 
            Trom=
ſoe oder in Fairbanks (Alaska) fortzubleiben gedenke. 
Außerdem würden Notproviant für 90 Tage, eine 
volle Ausrüſtung für Reiſen auf dem Eis und 
23 Eskimohunde an Bord ſein. 
Das Urteil im Eiſenbahnbeſtechungsprozeß. 
Berlin. In dem ſeit mehreren Wochen 
            ber=
handelten Eiſenbahnbeſtechungsprozeß wurden am 
Donnerstag Direktor Recke von der 
            Metallwaren=
firma F. F. A. Schultze, die ſich Einſicht in die 
            An=
gebote von Konkurrenzfirmen verſchafft hatte und 
ihre Offerten an die Eiſenbahn entſprechend 
            ab=
ändern konnte, wegen aktiver Beſtechung zu 2000 
Marr Geldſtrafe oder 20 Tagen Gefängnis, der 
            Pro=
kuriſt Dittrich zu 200 Mark Geldſtrafe und drei 
            An=
geſtellte wegen Beihilfe und Begünſtigung zu 
            Geld=
ſtrafen von 50 bis 500 Mark verurteilt. Die 
            ange=
klagten drei Reichsbahnbeamten wurden 
            freige=
ſprochen, da ihnen eine Beſtechung nicht nachgewieſen 
werden konnte. 
Verkehrstunnels auch in Paris. 
Auch Paris ſchickt ſich an, zur Bewältigung des 
ins Rieſephafte geſtiegenen Straßenverkehrs zu dem 
Mittel unterirdiſcher Straßen ſeine Zuflucht zu 
            neh=
men. Auf Grund eines Berichts von 
            Verkehrs=
ingenieuren hat der Präfekt des Seine=Departements, 
Renard, ein Programm für die Ausgeſtaltung der 
Pariſer Verkehrswege aufgeſtellt, das folgende Punkte 
vorſieht: Umgeſtaltung ſämtlicher Straßenbahnen in 
den Hauptverkehrszentren zu Untergrundbahnen, 
            Er=
breiterung der Seinebrücken und Straßen in den alten 
Stadtvierteln, und ſchließlich Erbauung von 
            Unter=
grundſtraßen für den Durchgangsverkehr zur 
            Ent=
laſtung der inneren Stadtteile.
 Herren-Mäntel, Ulster, Anzüge 
Dam.-Mäntel, Kleider, Kostüme 
Wäsche aller Art 
Herren-, Damenschuhe 
Beduemste Ratentilgung
Elisabethenstr. 6
Seite 12
Freitag, den 8. November 1929
 Die Wahrheit über „R. 101” und —uns! 
Von Korvettenkapitän a. D. Beelitz, Berlin. 
Seit einigen Wochen werden in der deutſchen Preſſe mit 
            un=
verhohlener Schadenfreude die Unvollkommenheiten beſprochen, 
die den jetzt fertiggeſtellten engliſchen 
            Großluftſchif=
fen zweifellos noch anhaften. Man macht ſich die von den 
            Aus=
landskorreſpondenten herübergekabelten, abſprechenden Urteile 
einiger engliſcher Zeitungen ohne viel Bedenken ſelbſt zu eigen, 
ergänzt ſie durch Uebertreibungen und Verallgemeinerungen und 
gibt ihnen kurzerhand hämiſche Ueberſchriften wie „Fiasko des 
engliſchen Luftſchiffbaues, „Britiſche Verſager”. Albions 
Schlappe” und dergleichen. Demgegenüber darf nicht 
            verſchwie=
gen werden, daß die Wahrheit doch erheblich anders ausſieht, 
Wer es überſieht, in welchem Mißverhältnis gerade auf dem 
Gebiet des Luftſchiffweſens die deutſche Forſchungsunterſtützung 
und Forſchungsarbeit im Vergleiche zu der engliſchen und 
            ame=
rikaniſchen Tätigkeit auf dieſen Gebieten ſteht, wer ferner weiß, 
daß von den 40 Millionen Mark, die für den engliſchen 
            Luft=
ſchiffbau vermeintlich unnütz ausgegeben wurden, mindeſtens die 
Hälfte auf planmäßige Organiſation und Bauforſchung entfiel, 
und wer dann erkennt, auf welchen Einzelgebieten ſolcher 
            Reich=
tum an Mitteln ſchon jetzt einen ſchwer einholbaren Vorſprung 
Englands vor der übrigen Welt herbeigeführt hat, der vermag, 
auch wenn er ein noch ſo großer Verehrer deutſcher Tüchtigkeit 
und Technik iſt, in die allzu leicht genommene Minderſchätzung 
der engliſchen Luftſchifftechnik nicht einzuſtimmen. Eher erſcheint 
es angebracht, die deutſche Oeffentlichkeit hinſichtlich einer 
            deut=
ſchen Luftſchiff=„Ueberlegenheit” vor Selbſtüberſchätzung zu 
warnen. Muß es doch auch dem Laien auffallen, daß von 
            ſei=
ten der Fachleute in Deutſchland noch keine 
überheblichen und geringſchätzigen 
            Aeußerun=
gen über die engliſchen Neubauten gefallen ſind. 
Es iſt abwegig, dem Luftſchiff=Bauprogramm Englands als 
Beweggrund lediglich die Ueberbietung Deutſchlands zu 
            unter=
ſtellen. Die Baumotive Englands, die in der Hauptſache 
            kolonial=
politiſcher Natur ſind und in der engeren Zuſammenfaſſung der 
angelſächſiſchen Dominien und Kolonien gipfeln, ergaben von 
vornherein auch techniſch andere Bedürfniſſe, als ſie der deutſche 
Luftſchiffbau beſaß, und ſchloſſen dabei auch konſtruktive Ziele 
ein, die auf deutſcher Seite noch kaum im Brennpunkt der 
            Be=
ſtrebungen geſtanden haben. Auf der anderen Seite konnten 
Luftſchiffeigenſchaften, an deren höchſter Steigerung der deutſche
 Luftſchiffbau ein natürliches Intereſſe hat, in England zugunſten 
anderer Geſichtspunkte unbeſorgt in zweite Linie gerückt werden. 
Das betonte Herausarbeiten eines großen Aktionsradius z. B. 
wie es zur Ermöglichung von Werbefahrten in die ferne Welt 
zum Zwecke der Beſchaffung von Kapitalien für den 
            Weiterbe=
ſtand der Bauwerft gewiß ein zweckmäßiges Rettungsmittel für 
den deutſchen, in der Heimat notleidenden Schiffbau war, kam 
für das engliſche Luftfahrtminiſterium, das als Auftraggeber 
hinter den beiden dortigen Neubauten ſtand, gar nicht in Frage. 
Auf Verbefahrten ins Ausland zur Erhaltung ihres 
Beſtandes waren engliſche Luftſchiffe nicht 
            ange=
wieſen! Auch in anderen Betrachtungsarten, z. B. 
            hinſicht=
lich der Baufeſtigkeit und Sicherheit der Schiffe in tropiſchen 
Verhältniſſen oder hinſichtlich ihrer Entwicklung zu auch 
            militä=
riſcher Brauchbarkeit, bot der deutſche Luftſchiffbau, wenigſtens 
im letzten Jahrhzehnt, nicht gerade diejenigen Erfahrungen und 
Ziele, die dem engliſchen Sonderbedürfnis entſprachen. In 
            die=
ſer Hinſicht mußten vielmehr die engliſchen Konſtrukteure neue 
und eigene Wege beſchreiten, die in der Hauptſache von 
geopolitiſchen Geſichtspunkten im britiſchen 
Geſamtreich beſtimmt waren. 
Für England galt es, vor Aufnahme des Serienbaues einen 
Schiffstyp zu finden, der zunächſt den Tropenanforderungen 
voll entſprach, alſo anormale Böenbeanſpruchungen, ſtärkſte 
            Tem=
peraturſchwankungen und erhebliche Roſt= und Korroſionsgefahren 
in Rechnung zog, der ferner einen grundſätzlichen Fortſchritt in 
der Brandſicherheit bedeutete, indem das in abſehbarer Zeit aus 
Kanada erwartete, unbrennbare Heliumgas möglichſt nur noch 
mit den gleichfalls gefahrloſen Dieſelmotoren gepaart ſein ſollte, 
und der drittens den langgehegten Wunſch nach Wirtſchaftlichkeit 
erfüllte, indem der geſamte Betriebsſtoff möglichſt unmittelbar 
aus den Rohölquellen Meſopotamiens zu entnehmen war. 
Schließlich ſollte die Verankerung an Ankertürmen, die erſt nach 
dem Kriege von England eingeführt wurde, weiter 
            vervollkomm=
net und auch das Starten und Landen von Flugzeugen auf 
            fah=
renden Luftſchiffen techniſch durchentwickelt werden. 
Dieſe langfriſtig geſteckten Ziele, an deren Verfolgung die 
Engländer ſchon ſeit einem Jahrzehnt tätig ſind, wobei ſie 
beiſipelsweiſe ganze Luftſchiffe zerſchnitten oder der 
            Zerreiß=
probe ausgeſetzt haben, wurden mit der Fertigſtellung von 
„R. 101” in weſentlichen Punkten erreicht. Zum erſten Male in 
der Geſchichte des Luftſchiffbaues iſt mit „R. 101” ein 
            Großluft=
ſchiff ohne Verſpannungsdrähte und nach reinem Seeſchiffprinzip 
mit eigenſteifen Spanten entſtanden, zum erſten Male gelangte
Nummer 3b
 als Baumaterial auch roſtfreier Stahl zur Anwendung, u zun 
erſten Male ſehen wir bei dieſem Luftſchiff als Antriebsm ſinen 
Rohölmotoren, wie ſolche bekanntlich der geſamten Luftfe 
Antriebmittel der Zukunft vorſchweben. Ohne Zweifel 
vorgenannten Fortſchritte grundſätzliche 
höher zu bewerten als die Unvollkomme 
ten, die ſich bei dieſem erſten Schritt auf einem neuer Gege 
begreiflicherweiſe noch einſtellten. Die noch unbefriedigen Ge, 
ſchwindigkeit von „R. 101” und ſein allzu hohes Baugewi das 
nur eine geringe Nutzlaſt übrig läßt, ſind gewiß beda Fi 
Mängel dieſes Erſtlingsſchiffes. Deshalb aber dieſen 2ſbau 
der immerhin das größte bisher gebaute Luftſchiff darſte und 
deſſen Maſchinen mit einer Koſtenerſparnis von 80 Proz / 
            ge=
genüber bisherigen Benzinmotoren arbeiten, in Bauſch und ogen 
als „wertlos” zu bezeichnen, hieße einen großen Verſte 
            ſmis=
mangel für Luftſchiffdinge bekunden, den ſich wenigſte die 
deutſche Fachwelt ungern möchte nachſagen laſſen. 
Glaubt tatſächlich jemand in Deutſchland, das engliſch Folr 
das mehrfach den Geſchwindigkeitsſieg bei Flugzeugrenn 
rang, wäre nicht auch imſtande geweſen, ein ſchnelleres 
            ſuſt=
ſchiff herauszubringen, wenn es ihm wirklich und allein n /auf 
die Ueberflügelung Deutſchlands angekommen wäre? Ein. Gez 
Ziel hätte England leicht erringen können, wenn es wei bei 
den erprobten und ſieggewohnten Benzinmotoren geblieber äre. 
Uns Deutſchen ſollte, mögen wir von vergangenen", ſren 
her gegen unſere ehemaligen Gegner gelegentlich noch 
            Veſtte=
rung verſpüren, eine innerlich freie, ruhige 
            unſſn=
befangene Denkweiſe am eheſten gerade auf ſolche 
            GGe=
biet wieder möglich werden, auf dem uns das Ausland ſuch 
heute noch größte Maßgeblichkeit und Hochachtung einräum Kur 
Unſachlichkeit in Luftſchiffdingen brauchen wir Deutſche un ſoch 
am allerwenigſten hinreißen zu laſſen. 
Deshalb ſei uns allen für die Zukunft in den Frage des 
Luftſchiffwettbewerbs zwiſchen den Nationen ein ritterl ſer 
Sportgeiſt wärmſtens anempfohlen. Vor allem aber iſen 
die im Auslande lebenden deutſchen Berichterſtatter unſere 
            ſei=
tungen freundlicherweiſe beachten, daß ſie mit höhni ſer 
Behandlung ausländiſcher Erzeugniſſe niemande in 
Deutſchland einen Gefallen tun, am 
            alleiſe=
nigſten dem deutſchen Luftſchiffbau. 
Das Luftſchiff als kulturverbindendes Inſtrument zw en 
den Nationen iſt viel zu gut dazu, als daß auf ſeinem Ren 
und mit ſeiner Duldung chauviniſtiſche Attacken ge en 
werden dürften.
 Da ich nur einen geringen Teil meiner zur Versteigerung 
            über-
nommenen Gegenstände ausstellen und anbieten konnte, so 
veranstalte ich nochmals eine Sonder-Schau von über 
2 UU OerrreVGe 
Mtüttutuutufutuntututututfuntuntuntutunfunfuf 
und zwar am: 
Samstag, den 9. November, durchgehend 
Sonntag, den 10. November ab 11 Uhr vorm. mit Besichtigung 
Monkag, den 11. November, durchgehend wieder in sämtl: 
Räumen des Bürger-Vereins, Saalbaustraße 67, 
            gegen-
über der Saalbau-Gaststätte. 
Es belinden sich darunter erstklassige Meister des XVl. bis 
XX. Jahrhunderts und stehen alle im Freiverkauf ausgezeichnet 
mit Preis. 
Ferner sind noch hinzugekommen einige sehr hübsche 
Ofserlepoiche
 in verschiedenen Größen, welche ich mit den Restbeständen 
nochmals zum freihändigen Verkauf auslege. 
Einige Möbelstücke sind auch noch vorhanden 
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            Gesichts-
pflege empfeblen kann, ist Palmolive, weil 
sie keine scharfen, die Haut reizenden Sub. 
stanzen, sondern reine Oliuen- und Palmöle 
enthält, die schon im Altertum die 
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terten Schönbeitsmittel waren." 
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2mal täglich aus Palmolive Seife und warmem 
Wasserreichen Schaum entwickeln, ihn mit 
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massieren und dann mit warmem, allmählich 
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Nummer 310
 die Geheimniſſe des „Gran Chaco”. 
zu dem Verſchwinden der deukſchen 
            Forſchungs=
expedikion Dr. Ado Baeßler. 
in ungeheures Gebiet der Schrecken. — Ein Gebiet, größer als 
eutſchland. — Forſchungsexpeditivnen, die hier geheimnisvoll 
verſchwanden. — Lebt Dr. Baeßler noch? 
Der „Gran Chaco” oder „das große Jagdgebiet”, das 
die grüne Hölle” genannt wird war das Ziel der 
            Film=
ſc Forſchungsexpedition des bekannten Südamerikaforſchers 
A. W. Ado Baeßler, der im Mai dieſes Jahres nach 
            Süd=
nerika reiſte und im „Gran Chaco” angekommen iſt, ohne zur 
rabredeten Zeit wieder zurückzukehren. Der „Gran Chaco” iſt 
uugeheures Gebiet, das mit ſeinem Umfang von 537 000 
ugdratkilometern die Fläche des Deutſchen Reiches noch um 
ſgefähr 60 000 Quadratkilometer übertrifft. Es iſt ein 
            unge=
ures Land der Einſamkeit, das zum größten Teil aus dürrem 
ſd ſandigem Boden, zum Teil ſogar aus Wüſtenland beſteht. 
ſr das Flußgebiet, insbeſondere das Ueberſchwemmungsland 
ſiſchen den Flüſſen Vermejo und Pilcomayo iſt ſehr fruchtbar 
6d zeichnet ſich durch eine reiche Vegetation aus. Allerdings 
ird das Land wenig zum Ackerbau benutzt, denn es wird 
uptſächlich von zum Teil noch wilden Indianerſtämmen 
            be=
ohnt, die hier in den ungeheuren Gefilden ein Leben mit 
ſprünglichſten Sitten führen. In dem argentiniſchen Teil in 
Gegend von Quiaca haben ſich ſeit Jahren europäiſche 
            An=
öler niedergelaſſen, die es verſtanden haben, das von ihnen 
wohnte Land zu einem Getreideland mit Ackerboden 
            umzu=
beiten. In früheren Jahren wurden dieſe Anſiedler recht 
ufig von den kriegeriſchen Indianern beunruhigt, ſo daß z. B. 
argentiniſche Regierung ſich veranlaßt geſehen hat, zum 
hutze der Anſiedlungen mehrere Forts zu errichten, die aller=
 Zwangsverſteigerung. 
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der 
ntragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des 
chitekten Georg Kugel und ſeiner Ehefrau Regine, geb. 
ſenz in Darmſtadt, zu je ½ im Grundbuch eingetragen 
ren, ſollen 
enstag, den 21. Januar 1930, nachmittags 3½, Uhr, 
rch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219 
ſteigert werden. 
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der 
            Zwangsvoll=
eckung. 
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 21. September 1929 
das Grundbuch eingetragen worden. 
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des 
            Verſteige=
ngsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, 
d ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der 
            Auf=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten 
richt anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, 
jubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung 
z geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der 
            Ver=
lung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des 
            Gläu=
zers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. 
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung 
            entgegenſtehen=
s Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des 
iſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des 
rfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der 
rſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten 
            Gegen=
undes tritt. 
(175504 
Darmſtadt, den 1. November 1929. 
Heſſiſches Amtsgericht I. 
Bezeichnung der Grundſtücke: 
hrundbuch für Darmſtadt, Bezirk V, Band IX, Blatt 634. 
Betrag der 
r. Flur Nr. Kulturart u Gewann am Schätzung 
592 Hofreite Nr. 4 
            Witt=
mannſtraße 
206 17000RM. 
593 Grasgarten daſelbſt. 45 1000RM.
 Mobiliar=Verſteigerung. 
m Samstag, den 9. November 1929, vorm. 10 Uhr, 
rſteigere ich im Auftrage des Herrn Dr. S. ſowie der 
Excellenz K. und anderer, gediegenes 
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Büroſchreibtiſche 
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Schreibm.=Tiſche 
1Piano
 wie: Damenſchreibtiſch, Vitrine, Kleiderſchrank, Spiel=, 
            Zier=
immertiſche, Betten, Garderobenſtänder, Hocker, Vorhänge, 
Ite Filet, Stors (Handarbeit), Schreibpult, Ofenſchirme, ſpan. 
Land, Serviertiſch, Säulen, Ablaufbrett, Büſtenſtänder, echte 
Saſen (Galle), wertvolle Bronzen, verſchiedene Bilder; 
            kunſt=
olle Spiegel, Trumeauxſpiegel, Kaffeeſervice. Eßſervice. Truhe, 
Lücher; Schreibmaſchine, Gasofen, Gobelins, franz. Bronzen, 
Asherd, Einmachtöpfe, Vorratsſchränke, Beleuchtungen, Meiße= 
* Aufſtellſachen, 2 Sofas mit Polſterſtühlen, Matratzen, 
            Sofa=
ſen, Bücherſchrank, Vertikow u. v. u. 
(17557 
Verſteigerung: 
Beſichtigung: 
eute Freitag, 8. ds, bis 7 Uhr Samstag, 9. d8. ab 10Uhr. 
ährend der Be= S 
Ntigung großer Freihand=Verkauf. 
Kunſt=, Außtions= und Möbelhaus 
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Hügelſtraße 27 Darmſtadt Telefon 4576 
Jayme von Verſteigerungen aller Art. Kulanteſte Bedienung. 
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 Samstag, den 9. November 1329, 
2rmittags 11 Uhr, verſteigere ich in 
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9 zwangsweiſe gegen Barzahlung 
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nde Gegenſtände: 
(17555 
1 Schrotmühle mit Motor undTrans=, 1 Schreibtiſch, 1 Pferd und 
verſchiedene andere Gegenſtände. 
Fr. Noſtadt 
Felty, Gerichtsvollzieher in Darinſtadt.
 Keet 
ſich anengl 
            Konver=
ſationszirkel f. 
            Fort=
geſchr. zu beteiligen. 
Ang. unt. 0. 98 an 
die Geſchäftsſt.
 Schönſchreiben 
deutſch u. lateiniſch. 
Kurſ. beginnt. Ang. 
u. O. 58 Geſchſt. (* 
Wer nimmt noch a. 
ein Lackſchrift=Kurſ. 
teil? Angeb unter 
O. 59 a: d. Geſch.(*
Freitag, den 8. November 1929
 dings in den letzten Jahren wenig Gelegenheit zu bewaffnetem 
Vorgehen gegen die Indianer hatten. Die Indianer haben in 
den zahlreichen Kämpfen, die ſie mit den argentiniſchen Truppen 
führten, ſtets den kürzeren gezogen und ſind dadurch eines 
            beſ=
ſeren belehrt worden, ſo daß ſie ſich in den geſchützten Gebieten 
ruhig verhalten und in großem Umfange Viehzucht treiben. Man 
ſchätzt die Anzahl der Indianer, die in dieſen ungeheuren 
            Ge=
bieten leben, auf ungefähr 25—30 000. Wenn man bedenkt, daß 
in dem viel kleineren Gebiet von Deutſchland 63 Millionen 
Menſchen leben, dann kann man ſich ungefähr eine Vorſtellung Umſtänden die Lagerplätze der Forſcher erkannt werden konnen. 
davon machen, wie ſchwer ein Schutz von Miſſionen und 
            For=
ſchungsexpeditionen iſt, die ſich in das Innere des „Gran 
Chaco” vorwagen. Dr. Ado Baeßler mußte aber gerade die 
            ent=
legenſten Wohngebiete der Indianer aufſuchen, da er nach ſeinen 
Mitteilungen die Abſicht hatte, eine Filmexpedition zur Erfor= daß die deutſchen Forſcher nur durch die Schwierigkeiten des 
niſchen Stämme ſind hier noch meiſtens im Urzuſtand ihrer 
            Kul=
tur, denn ſie bedienen ſich meiſt noch des Bogens als Waffe. 
Sie verfügen über ein berüchtigtes Pfeilgift, das ihre Ueber= bewahrt hat. 
fälle beſonders gefährlich geſtaltet, denn von den Wunden, die 
ihre Pfeile hervorrufen, iſt noch keiner geneſen. Bei dieſen 
            Ver=
hältniſſen geographiſcher und kultureller Art iſt es kein 
            Wun=
der, daß manche Expeditionen, die zur Erforſchung des „Grau 
Chaco” und ſeiner Bewohner ausgezogen ſind, verſchwunden 
ſind, als ob ſie der Erdboden derſchlungen hätte. In den letzten 
Jahren ſind mehrere franzöſiſche und italieniſche Forſchungs= Druckes wieder einen Temperaturrückgang bis zu dem Gefrierpunkt und 
reiſende, die ſich hier aufgehalten haben, nicht zurückgekehrt, und elwas darunter verurſacht. Die Luftdruckverteilung geſtaltet ſich 
            zur=
es iſt anzunehmen, daß ſie hier ihren Tod gefunden haben. Vor 
„Gran Chaco”, aber weder er noch ſeine Begleiter wurden je= eine neue Störung herausbilden, die nach der gegenwärtigen 
            Druckver=
mals wiedergeſehen. Das gleiche Schickſal hatte das Unter= teilung mehr Einfluß auf die Witterung von Nord= und 
            Mitteldeutſch=
nehmen des Profeſſors Bogiani und des Dr. Ibareta, der 
gleichfalls einen Film von den Indianern des Gran Chaco 
            her=
ſtellen wollte. Der Chaco iſt zum größten Teil noch ein 
            unweg=
ſames Gebiet, und es mag ſein, daß ein Teil der Tragödien, 
von denen die Forſchungsexpeditionen betroffen wurden, auch 
auf dieſe Bodenbeſchaffenheit zurückzuführen iſt. Es kommt dazu,
Seite 13
 daß weite Stellen des Bodens ſumpfig ſind und für ſchwere 
Fahrzeuge, wie die Automobile, gefährliche Fallen darſtellen. 
Man hat ſchon mehrfach verſucht, die vermißten Gelehrten durch 
Flugzeuge in früheren Jahren ſuchen zu laſſen. Aber bei der 
            ge=
waltigen Ausdehnung des Gebietes waren dieſe Beſtrebungen 
ergebnislos, da ſie nur durch einen glücklichen Zufall hätten 
            ge=
lingen können. Die Unüberſichtlichkeit des teilweiſe von 
            Wal=
dungen, teilweiſe mit hohem Gras bedeckten Landes tat ein 
            üb=
riges, denn nur in den Wüſtengebieten des Chaco hätten uüter 
Andererſeits läßt die gewaltige Ausdehnung des Landes, in das 
ſich Dr. Baeßler mit ſeiner Expedition begab, die Hoffnung zu, 
daß er und ſeine Leute vielleicht noch am Leben ſind, denn hier 
ſpielt die Zeit keine Rolle, und es kann ſehr wohl möglich ſein, 
ſchung der dort lebenden Indianer zu unternehmen. Die india= Geländes an der Durchführung ihrer Aufgabe länger aufgehalten 
worden ſind, als es in ihrem Plan lag. Hoffen wir alſo, daß 
ſie ein gütiges Geſchick vor dem geheimnisvollen Tode im Chaco
 Melſerbeicl. 
Obwohl das nördliche Fallgebiet mit ſeinem Ausläufer ſich bis über 
Deutſchland erſtreckte, ſo hat ſich der Witterungscharakter im allgemeinen 
nur wenig verändert, und in Süddeutſchland ſogar der Einfluß hohen 
zeit ſo, daß im Nordweſten das Barometer wieder fallende Tendenz 
einigen Jahren zog der franzöſiſche Forſcher Crébaux nach dem zeigt und warme Luft Irland und den Weſten von England überflutet 
und erneute Niederſchläge dort verurſacht. Wahrſcheinlich wird ſich 
land gewinnen dürfte. 
Ausſichten für Freitag, den 8. November: Vorwiegend wolkiges Wetter, 
milder, zeitweiſe Niederſchläge. 
Ausſichten für Samstag, den 9. November: Wechſelnde Bewölkung mit 
Aufheiterung, Temperaturen ſchwankend, noch ſ.richweiſe geringe 
Niederſchläge wahrſcheinlich.
Seite 14
Freitag, den 8 November 1929
 S 
Re 
jerrtat! 
Mannn At 
Urheber=Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa. 
39) 
Nachdruck verboten 
Am nächſten Morgen. 
Benn fuhr mit Mady Hooge nach Mac Millans 
            Fleiſch=
werken. 
„Wen bringen Sie denn da?” fragte der Betriebsleiter Willy 
Kramer verwundert. „Donnerwetter, haben Sie wieder 
            jeman=
den engagiert?" 
„Und wenns ſo wäre, Mr. Kramer, Sind Sie mit dem erſten 
Engagement, mit Miß Lindquſti, unzufrieden?” 
„Kommt nicht in Frage, aber ich habe mir gleich geſagt: Die 
erſte ausgezeichnet, dann kommen lauter Nieten.” 
„Abwarten!” ſagte Benn fröhlich. „Wir wollen einmal 
ſehen, was wird. Miß Hooge wird im Büro beſchäftigt.” 
„Was kann ſie denn?” 
„Was ſoll eine Dame können, die bisher noch nicht 
            gearbei=
tet hat!“ 
„Noch nicht gearbeitet? Warum ſoll ſie es denn jetzt tun?” 
Nun ergriff Benn eine Zeitung und ſuchte darin. 
„Soll das in der Zeitng ſtehen?" 
„Jawohl!” 
„Da bin ich geſpannt, wirklich, da bin ich geſpannt. Was 
war den Miß Hooge früher?” 
„Die verwöhnte Tochter Mr. Hooges, des bekannten 
            Chica=
goer Millionärs.” 
Der Betriebsleiter ſtutzte. 
„Mr. Tuller, ich habe heute früh was lauten hören. In der 
Tram ſagte einer, daß Miß Hooge Verlobung mit dem alten 
Conger feiern ſollte. Iſt das nicht paſſiert?” 
„Nein, Miß Hooge hat es vorgezogen, ſich nicht an den alten 
Schnapsmann zu verkaufen. Sie iſt durchgebrannt und will nun 
verſuchen, zu arbeiten." 
Willy Kramer machte nicht gerade ein geiſtreiches Geſicht. 
Dann lachte er hell auf, und ſeine kleinen Aeuglein kullerten 
nach rechts und links, als er ſich klatſchend auf den Schenkel 
ſchlug. 
„Well, das ſoll ſie! Geht mich ja auch nichts an. Iſt ja 
Ihre Sache, das Büro. Aber einen guten Rat: Wenn ſie es nicht 
lernt, dann ſetzen Sie das Mädel rechtzeitig an die friſche Luft. 
Sie können ſich unter Umſtänden das ganze Perſonal verderben.” 
„Keine Sorge! Es heißt entweder — oder.”
 Als George im Polizeipräſidium ankam, überfielen ihn die 
Reporter. Sie baten um Aufklärung über den Fall Hooge. Mr. 
Hooge hatte eine wütende Notiz an die Preſſe gegeben. 
George las ſie und ſagte dann: „Bitte, wollen Sie notieren, 
meine Herren!‟ Er diktierte ihnen den wahren Sachverhalt in 
klarer, eindeutiger Weiſe. 
Die Herren von der Preſſe bedankten ſich. 
Um die Mittagszeit wußte ganz Chicago, was ſich ereignet 
hatte, und zum weitaus größten Teile war Georges 
            Handlungs=
weiſe als fair und anſtändig bezeichnet worden. 
Mr. Hooge kam in den Nachmittagsſtnden. 
Aber er kam nicht vor. 
Jörn komplimentierte ihn hinaus. 
Am gleichen Tag machte der Gouverneur den Senatoren der 
Stadt Chicago einen Vorſchlag, der darauf hinzielte, die 
            Prohi=
bitionspolizei aufzuheben und ihre Obliegenheiten der regulären 
Polizei zu übertragen. 
Sein Vorſchlag wirkte ſenſationell, und eine hitzige Debatte 
ſchloß ſich an. 
Mr. Woodland aber hatte ſchon vorgearbeitet und durch 
            per=
ſönliche Beſprechungen einen guten Teil der Senatoren auf 
ſeine Seite gezogen. 
Mr. Woodland griff ſelbſt in die Debatte ein. Er begründete 
ſeinen Antrag genau, verſchwieg auch nicht, daß die Anregung 
von George ſtammte, rechnete der Stadt voraus, was ſie ſpare. 
Letzteres Argument wirkte. 
Die ſanatiſchen Alkoholgegner witterten in dem Antrag zwar 
eine Falle, fragten Mr. Woodland auf Herz und Nieren, 
            ver=
langten Beſprechungen, wollten die Sache verzögern. Aber der 
vereinten Energie von Mr. Woodland und Mr. Eaſtmann gelang 
es, am gleichen Tage den Antrag durchzubringen, ſo daß er nicht 
erſt durch die Stufenleiter der Ausſchüfſe zu gehen brauchte. 
Am Abend wurde die Bevölkerung mit der Tatſache 
            über=
raſcht, daß die Prohibitionspolizei aufgelöſt werde. Die 
            Beam=
ten würden von Robert George in die anderen Polizeigruppen 
mit eingereiht.
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 Die Wirkung der Bekanntmachung war verſchieden. 
Daß die Stadt ſo und ſo viel ſpare, das gefiel allgemein, 
aber man befürchtete doch in den Kreiſen der Alkoholgegner, 
daß eine Lockerung des Geſetzes eintreten könne. 
Auch Miß Woodland, die Schweſter des Gouverneurs, die 
nunundneunzig Ehrenämter inne hatte, unter anderem auch 
            Vor=
ſitzende eines großen Frauenvereins war, kniete ihrem Bruder 
am Abend aufs Leder. 
Mr. Woodland ſtand ihr Rede und Antvort, verſuchte ihre 
Bedenken zu zerſtreuen, aber ganz gelang es ihm doch nicht.
 „Ach, sehen Sie aber gut auf 
„So fühle ich mich auch! lch trinke seit eir ſen 
Wochen nur noch Kaffee Hag. Meine Mig ine 
und Abgespanntheit sind verschwunde 
Wache ich morgens auf, so fühle ich ſh 
springlobendig. — Der coffeinfreie gibt 
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sächlich mehr Genuß uind gute Gesundt ſe."
 „Ich bleibe dabei, daß du eine Lockerung des Geſe 
ſtrebſt!” ſagte ſie energiſch. 
„Bewahre, Annie,” ſagte Mr. Woodland ruhig. „JC ſrinke 
meinen Whisky heute genau ſo wie früher. Du kennſ ſieine 
Einſtellung. Ich kann nichts gegen das Geſetz untern 
Man achtet es nicht. Und die Mißachtung des einen 
ſchafft eine allgemeine Geſetzesmißachtung. Iſt dir das no 
zum Bewußtſein gekommen? Alſo, ſei ohne Sorge: Das 
beſteht weiter. Ich ſehe nur nicht ein, daß wir jedes Jal 
lionen dafür ausgeben ſollen, damit das Geſetz auch durch 
wird. Es wird ſowieſo nicht eingehalten. Wir müßt 
zehnmal ſo ſtarke Polizei haben, und dann würde es au 
gehalten. Ergo, mag die reguläre Polizei die Sache mit 
Hand nehmen.” 
„Mr. George hat andere Sachen im Kopfe, als den 
leggers nachzuſpüren.” 
Der Gouverneur ſagte nichts dazu. War doch ein 
Weib, ſeine Schweſter. „Haſt ſchon recht!” dachte er, 
ſchwieg natürlich als vorſichtiger Mann.
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Welt. Und ihr Geheimnis: Wie hat sie 
diese Fülle von Anmut und Schönheit, diesen 
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reicht? Sie nimmt täglich ihr Kruschen, 
das wirkt bei ihr Wunder, Sie kennt keine 
Verdauungsbeschwerden, keine Müdigkeit 
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Nummer 310
Freitag, den 8. November 1929
Seite 15
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[ ← ][ ][ → ]Selte 16
Freitag, den 8. Noveiber 1920
Numier 31
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jehuteit Stnrthetrien, aheu ins Eanuergeiwictit liegt huch bei den 
Hiet fnllen, hei bei Meiſterſaaftstämpfeit im Fußhnft 
feüft 
jafte uud Munctt zuur Feil fihint feilu wwircttine Wareitfcheibange 
v giht es nhev alth beiterkensiuerte Würeitfcheibungen. Fu 
Fufttall 
die Meiſterfchuftefbiele im Porberarnng bes Juterefſes. 
jpdentfihtauh neigen füh die Munrterätmufe deir Aufthuſt 
Faft ſehes Eſiel int jetzt dei Ghnrafteu einer Wnrentfcheidang, 
Huhrt wwirh befauders uerihaft, 
Zugesartunng für Eanntan 
Grudhe Murdhnuerwigü. Aittzauigesſg. Füirth 41), Pheen 
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ung- Der Mumif der diev Dauerfahrer aufüter, AMlttrauwier, AMiätel 
Waich Zurnetti ftent iir Mitteinnnrt des Wrogramis, „u Etrunnuig 
Famitelt hie Euraptweisterschafteit ti Aweien =
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fürt teif. 
Paguwaen 
Fu Leitzia tritt her Deutſche Schiimm=Aerhaun zu 
einen Aturſtunsſikung zufawiter- Gentin iſt Xnaungsnit hes Futer= 
Fatinuaten Fuübärl-Wezhandes. Die Fift wrd eine 
Meine Hant intereſfauter Dingen behandelu, ſo u. d. die Frngei her 
FußhnfteRdeftweiſterſthaft
 Wterdeftart. 
Die beutſthe Gnlaswrenufaifan, hie eilie Fülle unn interefſanten 
Ereiguiſfen, aber audt fü beheurlichs 
die Zcießuug ein 
Fradinähndten uuh bei Ansfalt zchtveſther Meuuen batiite, geht ihrei 
Gude eutgehelf- Mun Sanutag gict es nach einmat Gnfahrennen 
Strausherg und Dartmnnd 
Aixfüppt. 
Der Eiitweftheutfche Augtenn-Bukser 
Ma 
esterſauakang
 Gauturitag des Abelu-Malu- Gaues 2. T. 
Zunuiag, 
M 
veient bie Zunerführer des Aunin= 
Mhein-Whies (D,7,) 
damielhach i. O. im Gaftliaus „Zum 
griitteir Manm”, uinchuittags Uhr, zu einei auherarhenttichen (
            Dau=
türutag zufniier. Puril die Werfaämelzung des eheminligen Oheu= 
Janid=Fahuanues (führiiher uud fühüiftlicher Feil hes befftftihen 
            Ohen=
junlhes) muit dei Main-Mhein-Wan iſt hie Hahf her deit Uan 
            ange=
hütigeit Wereine auf Ar auneiugelſen, die zufauien uahezu Mi 
            Mu=
geuthiete zu bieſer Zurntaannn zu eitfenhen Haben- Eingeleitet iwrh 
der Zurutan iit einen Gieheukfeier au die Werſtarhenen bes abgelaufenlen 
fallres. Die Tagesurdnnng uufaßt sehen der Weriihterſtattnng bes 
Gnnwertreters falie Aufttähite neitev Wereine, die Weftimaung heu 
            Feſt=
nite für bie einzeineit Wnnherauftaftunger für das Jahr 197/0), suie 
Aünlbinuf, Gaufhurtfeſt, Wan-aünher muh -Frauenturner. 
            Minbertien=
treffeit Gnrfeädtwafeft uud Rugensfeätiwwteft, Weiter ſteit dns ien 
gefihuffelie Gianaranngeſetz, tueliches die Weuarganifalinit hes Gialns 
            her=
nukeit, zur Weratung. Mi Warnheuh des Gantientages, Enmstng, hei 
9. Mateiber, dernuſtaltet der Turnderein Gnmwelhnd ginen 
auitkungs- unh Wberbeturunhenh, Hei tuelihient die befanute 
            Hunſtturi=
riege des Zurndereins Müiſfelscelu a. AN, iittirkeit iwirh. Zchan 
            lier=
hurich iirh der Werbefemnit ein befanderes Geurige verkiehen wer 
derein Beſuch nur zu empfellent i 
Handball in der Deutſchen Tuxverſchaft. 
Odemwaldaau. 
Der 3. Moheiher Hratlte folgenhe Ergebuiſſe: 
Pflichtſpiele: 
Meiſterrlaſfer Wiederklingen — Münig 2:4: Groß=Atmierne= 
Graß-Umſtaht 2:1, 
ArMlaſfer Frhnth 2. — Hühſt 719: Hirchhramſath — Hergershauſen 
410) Pükel-Wiehelshnih — Wnih-Mmarhach 1011, 
N=Mtuuht Wiein-lmſtadt — Graß-Wieberau 1:0z Sittenhufeit — 
            Laug=
ſtadt Ai1. 
I=Sühr aänking-Grumbach — Müuig 2. 2:9; Zell — Stelnhuch 5:5, 
Fainſtadt zieht ſeine Aauufehaft zuriſk. 
U=Mlaſfer Lanaſtaht 2. — Graß-Zimieri 2. 215; Altheim 1. 
Auf Aitart !. 
2. Freuuhſchaftsſpieler 
Heuhnch — Michen 0:5; Hütlſt Jad. — Schufhelmt Jad. 6:1. 
Dus Eulef Miederwingen — Münia zeigt in der erſteit Hallzelt ſeinte 
ſchülte Eeite, MMfit 9:0 fütr Wieberklingent iuirh deivettſelt, Mäuig hat 
fich inäutfttett iuiit deit Plak angefunhen und zielt liaih gleich. Das 
Enhe iſt ein Hamuf uiu die Puurte, der weuig ſpartliche Mamente 
iiehr ſehett 1äft Much der zutfaüfge Madeit trug dief Hierzi bei. In 
(ruß=ümiern kammt Ps zu eineitt hartei, aitshealicheiten Treffeit, das 
Graß-;imieri iit deit letzter Minutert uar Schluß iufolge Straftuurf 
zu ſeitten Gnnſter eutfcheihet. Die Zufünuer heiher Aümufe Hätten 
inehr Diſziwlin beiunhrert Hüirfent, Kirchäramnach erringt ſeine Xau 
in der erſteit Hulüzeit. üthft führt mit T aanu uach Erhae), das 
            da=
hurch fampflas ivt heir Peſitz her 2 Munfte Fammt. Mit Uiterſtükzung 
(rlnilier Ehielen uurh ein Freuunftnftsſpiel ansgetrngen. Piikel= 
Wütebelstach erzielt ſeinteit Haleir Eieg geger die wicht uaftzüihkige Eif 
af Aütih-Mmarhach durih autes Aufpiel. Eikenhafeit iſt zunärſt ſtarf 
für Warteil, Langſtaht ſpieit zeifahren. Mach der Pauſe tritt hie 
            Wel=
hung ein. Dus Eſtef iuirh uffeit, Lanaſtaht fnielt eile Heilte 
            Ueher=
feuenheit Herans, uud muit vier (fiük veitet Sikenhufen die Munkte, 
ühraß-Wteberan fürik viit zueitmnfiliges Suiek unr, es iſt der iiherlegeiie 
Feil. Der Hiein-lmftähter Farianit iſt ait der Haheir Mieberkage ſeinen 
Eif uitat gauz fahutaras, Affmting-Gramhach führt, erſt in der zlueltein 
Gufüzeit kaun Fünig ausafeicheit und ben Siegestreffer ſühleßen. Aau 
Puhtirum aitt dns auer Giefagte. Steinkuch liegt ſofart im Auariff 
und geht miit 974 in die Halnzeit: aucch wach beirt Wüethſer behält es 
nmtü bie Führung- Zeft haft dafb auf, das (Fuhe verfäuft tarfas. 
            Alt=
heim ſtent iiberieget. Die Fürheriich ſtarke Manuſchaft hun Wraß-
            Rüm=
iertt hint die grüßere Dunufäfagskraft. Die Freunnfäuftsftiele 
            iber=
beit aüue Autftherfalt Aureiigeführt. Das Favergehufs eitſuriiht dei 
Verkauf: — Mit Sanltng, der 10. Maueiber, fpieten: 
Mreisswlafſer Leibeu — Erhach; Dautit — Wroh-Mmftaßt. 
Mteiſterrkaſſer autchelſtadt — Graß-Mmſtaht 9.; Graß=Rtumerlt 
MieberHiigen. 
4=Mkaffer Kühft — HiräkrauHaccz Aüafh-MiarHach — Grhiah 9. 
U1=Muup: Micet — Graß=-Pieberau; niein-Muſtaht — Eikenhafen 
U=Hlaſſer Mamart 2.-Hergersüaiſeit 2.3 Altheim. 1.—Langſtadt 
Reichsbaheu-Turute Mnd Sporlvereln Daruuſtadt. 
Mit Sonniag, der 10. Mahezher, finhet auf heu Spartpkatz au 
Durnheimeriueg has vereinhnite Mitrfpier des Meichstahn=Furif- und 
Sünttvereins 1. Mauuſtäuft gegei die dei zuftmitengeſteilte 2. 
            Mauu=
fahaft hes Pafizei-Shartvereins Dariſtaht-Pahenhaufei ſtatt. Ds 
Epief beainnt uu 15 1für und finn jebem Anhänder unſerer 
            Ae=
suegung zum Biefacc empfahfen iverbei, 
Fur Auſpiek gefang es uinſerer jungen Mannſihaft, wacht Faf 
Shtel eitten 519 Eieg bernnszuhofen, fa daß mar mun auf das 
            Miük=
feier geftannt ſein darf, Wiieftnzeitig indriiteit iuin wicht verfänien, deut 
Malizei=-Shartverein Buriſtadt-Pahenhauſei füir Ms Futgegenkautiten 
zu daukeit, Auuch das dieſe beihen Sptele erinügficht tuurdei,
 Das 22. Verliuer Gechstagerenuen wurhe var dem Paar 
DoxM—Mfcezthfri geinatlſteii, Alheile zuurbeit (hier-Kroſchel, 
Dritie Mliethe-Hürtgert. Dus Siegernaar leate 9454,2 Kiſalteler 
zurück. 
Der Wrnteft fmr Fürafts-Mandfiun, der gegen bei Ziueiter und 
            Duit=
teit nan italieniſiher Seite eingehrcriat iwarhert iſt, uurhe zuritkgeiieſeit.
 * Fuſtball imt Krels Starkenburg. 
Das Wrogewimt bes 10. Muueiber. 
Das Kreisligaprpgrgmm des 10. Mouemhe 
haſt beſetzt, fonherit uar alleint auch ein reiht dielverfu 
veiſpreihend deshalt, mueik es durchiaus möglich iſt, daß das 
fein deu Tahelle au Sanningahend nach biichter zu den Führ 
fterfükt iſt, ſo haff iuin müglicherweiſe eine „Zpitzengrughe 
oder aur ſechs Weveinen reaiftriereit iuerhen Fännen. WBei 
inteueſſaut deshalh weil bie heiben Xabeflenletzteir aufeil 
unh mant hier erfahren kaun, iuer muſt eigentlich am Tekten
 Rolgenbe Zuiele ſind ungeſegt. 
Germaltig Oherraden — Bollzeiſportverein Darmſtadt; 
Wiktoria Wüaliharf 
„ 07) Egelsbach) 
GBerinanic u7 Pfungſtaht — Zuartverein Müuſter; 
Ehnrtvereinigung 04 Arheflgen. — Unſon Darmſtadt: 
Rußhnliverein Eprenblingen — Zhurtverein Mürfelden; 
Mot-WBeih-WfMt. Daruftadt — Wiktoria Griesheim, 
Ohmahk Olerrahen in dieſenr Jallre hahelu nnch wicht 
ſunrbe, ift der (nug der Woliaiftei nicht ganz ausfictslas, 
deir Epielausgaug für ußlig uffen, ja ſogar eineit Erfolg der 
füin unüiglicht.- Adalldorf tuirß fich dahefir beftimtik heibe Punkte 
(Fgelshinch ftiheri und ſo ficher zur Spitzengrunpe auffchließte 
Pfungſtaht heißt die Frage: Hleiht Münſter hei der Shike uder 
Pfungſtaht feine Wofitian verbeffern? Die Autwart iſt ſehn 
und hängt in der Hauutſaihe van her Beſetzung der Pfungſtädte 
die uutev Verlekzungen zu leihen unt, ab. Mau tut aut, mit 
kunuhen Sieg der Giüfte zu veenerf. Ju Arhellaeir Hätte Unton 
ſtant Gielegenheit gehaht, tweiter ihre Wofitian zu verheſſern, ab 
Weſfunger tuerhen au dei uätttſteir Ennntagen ihre liehe Mot I 
Das Ueteil in Znihen Oberroden hat den Beſfungern vier Wb 
Platzfuerve geuracht, ieiter flun brei der bieſten Spieler fü 
Feit tnir ziuel his viev Matrn Faltgeſtellt. Ju Wfüngſtadt ning es 
Müicklich, beui dier sunver bieſe nach dahei, aber im Mrleilgen zuerde 
fehlen. Der Sieder iurß muahl aiſa Arheilgen heiſen. Shrendli 
Häitte hei Tetteir- Eanntag ſeinter ſeilstwMehlgen Platzſperre uar ſieh. 
hürt aber daß dieſer Zunntag auf dem Gunhenene int eine Geid 
Uargetürnhert wuorden iſt, ſo daß die Gpreuhlinger daheim gegen 
felden autreteit uud muahl nudhy geiufnnent iuerden. Das Sptel der 
Fahelleilekteit. in Darmſtaht iſt affeir im Ausgang. 
Ju ber A=Rluſſe 
ziehei ſich hie Ztlele ſo hin. Die Gruppe Dretelch ſteht au & 
tag uun has Treffen Eu, Offeuthaf — EV. 1011 Meu=Iſenhurg, has 
(äſte ficher geitnneir iuerden. Rſenhura hiat jihrihens am lekten Orty 
fanutag gegeir Epwerishauſen ainen Wunrt algeheir unüiſſen, zundurch 2 
haufeit luieden muit dei gletchen Uhaneen haſteht. — Ju der Grut 
Odenmakh ſteigt uur das Treffen Spurtnerein Büchſt — Gerie 
Diebura, has hie Diehurger erfalgrelich ſehet fallte. Hler ſcheint 
MMeiſterſcchaft ſchan jekzt eutſihleben, uachhem Haſfia Dieburg auch iin 
Hach mit 4:2 geininnei Fannte und Diehurg uun inik erhenlichent A 
imrung führt. — Die Gruppe Bergſtraße=Mien beginnt Ver 
init deit Müürfüieter. Am unntag tretent an: Gerianin Guerſtade 
FSV, Beellefuf; Suf, Geiushelüt — SW. Groſſ=Geran; Chattia Afe 
Feuleit — Woruſſia Daruhelm. Eherſtadt uud Walfskehlen ſiud in 
zuf erſugtten, in (einsheim dagenent iſt jedes Ergelnis mdalich. 
Ju der U=Alaffe uichts neies!
 Ein iuternatlannles Feiſitturuter flnhet bam 5. hi8 9. Dezeiher 
Offenhach aur Main ſtatt, in dem faſt alle eitroptiſchen Lütuder 
treten ſtud. 
Deu beutfihe Alleiſter und Merardſchtnfiiter Gruſt Kätwers errlt 
daß er uach tuie dinr in Wierſen Heihen tuerhe und hie iiher ſeinen Al 
Haug kurſierenden Meihungen nicht zubeffen,
 Rundfunk=Prograuime. 
Fraukfurt a. M.
Minuten Zubereitungszeit
uincl in dler Schiule bessere Resultate
 Ein leckerer 
Friihs küicksvorschlag. 
Veiner Kaplilflockenhrelt 100 g 
Onäker Kaplilllocken werden In 
½Liter Wasser mit einer geriebenen, 
bitteren MIandel, 1 Teelöftel Vaniller 
ziieler, tlem Saft eiher Apfelsine, 
etwas Salz und Zucler 5-5 Ntinuten 
geltocht — in Tassen geilrilelt, 
            ge=
stütrzt, warin odler kalt mit Obstsaft 
serviert.
 nacht cliesem ärztlich 
empfollenen Friihstiick
 Eine Fülle wichtiger Nährsubstanzen — Kohlehvelrate, 
Protein, Witamine — notwenclis zum Gecleihen Ihres 
Kindles. Nahirhiaft, nicht sliekmachenel, Hlabei mühelos 
unel schinell bereitet — Uuäker Rapielflocken brauchen 
nuie 5—5 Nfinuten Kochzeit undl sparen dalter Zeit und Gas, 
Pakete mit dlem Gufachein füir schwerversilbertes Vesteek 
in jeilem Lebensmittelgeschäft erhältlich.
 Wreitag, 1. Mov. 12.15: Schallplatten: Paſtorale 
19,1h7 Berufsheraterin Cntiia Pgeiue: Sozialg Frauenheruf 
19: Naſſel: Kanzert hes Funkarch. Leitung: Gugen Wahart. a. 17 
Mrieffaſten. — 19.10; Wanderratſchläge des Taunnskluhs, w 19.20 
Farticritte in Auilſeuſchaft uud Zechnik. 19./0; Film-Wßachen 
ſchaf. — 19.60; SStenograuhiſcher Farthilhungskurſus (60 Silhe 
aufwärts), — 19.10: Schachſtunde: Erläuterungen uan Partien 
o 10.30: Feſtſaal der Dieberhalle Stuttgart: Sinfonte-Kaizert, 
Mozart; (Siufanlg int Dehur. 
Dücas; Der Zauherlehriing. 
ſinfoniſche Dichtung. — Dnnrak: Konzert für Mlaloncella in H-iall, 
Tſchaifamsky/; „Maitteg und Julia‟‟ Oun.-Fantaſie, Ahilhariutofl. 
Orcheſter, Stuttgart Dirigent: Kurtz Soliſt; Udm. Kurt (Gella). 
P1.301 Kaſſel; Mufikaliſch-literariſche Aeranſtaltung, Ticherenin: 
Dre Etüdke für Kammararcheſter, 
„Der Schatten”. Hörlzend 
nan H. J. Graitmatkt. Werſ.: Er — Sie — Der Schaften. 
Eptelleitung: Mlaufreh Marlo, — W0alter Braunfels: Der 
            aläi=
ſerſie Wera, Suite für kleines Orch, Mitw.; Funkarc. Leitunia: 
Mahari 5 92: Wuch der Träuite. Ciſe Senhefolge in 7 
            Här-
hilbert, Wearheitet von Ilſe Namnitzer und Exuſt Stackinger. MMit 
naft Kleiſt, Jean Paul, Schiller, Doſtoieinsfi 
            Hau=
ſuf. Hefſe, Hafinannsthal. Mllitm.; Ellen Weck. Ille Kamniher A. 
Haagei, u. Stockinger, o 23.15: Unterhaltungskonzert alls Frei= 
Gurg I. Pr. 
Küniaswuſterbauſen. 
Deurſchte WVelle, Freitag, 9. Mav. 9.30; Neuortage aus deir 
Zukus Muſc. 14.30; Finderſtunde, 15: San.-Mat Lamſt: 
Mäntgenſtrahlen als Heilmittel. 15.15: Zunt erſten Tadestage 
MMattſa Wattiſtinis, a 19: MMlü.-MNat Fadrlls: Aus deift Wlieuter 
Schulleben. o 10.30; Leiptig: Falzert. o 17.30: Dr. Maher: 
CHettie uirt täglichen Lehent. w. 19: Gelieiwrat Deiututh: Das 
            Zugalle-
weſelt. O 19,30; Engliſch für Fartgeſchrittelte, o 18,55: Gel. Meg.= 
Mat Hageiann: Das Textilgeweriie, 19.20; Nortrag für 
            Jallu-
dhte. 20: Aus der Aniiharmauie, Berlin: Konzeri. Drei 
            alt=
italieniſiche Geſäuge — Mimsky-Karifakam: „Sihluftitre haldes 
            Olell=
chen”, Died aus „MNafennacht‟. — Madhiartiuain: Frühzliuasſeluſucht: 
Sereſtade des Jungen Zigeuweis Arie alls „Mleka‟‟. — Werhl; Uris 
aufs „Migolettal‟ 
Dref engliſche Dieder. — Maſſentet: Oe Teie alls 
Mattan‟. — Mucrinf; Wrie aus „Das Mädcet alls beit gulheiten 
MWeſten”. Ausf.* Michard Eraafs (Tenar), Wlügel: M. Mauchellen. 
Anſchl.s Haterhaltungsmuſik. Kauelle Arkadt Flato, o Danac; 
            Tdln=
muſit. Orcheſter Wariiallas vont Geczu- 
Saupeſcheiftlelthnas Rudoif Maup= 
Weranttwerlilich für Pollttrk Mund Mlitriſtbafft: Rudaif Mauvei für Feutllletoft, Meik ur4 
Riintsktltich Huub Beittſiche Mauspriihtent afax Eireeſei für Bpurtt HIr Fügen Rudiitanet 
für deut Hattbelt, fir, C. H. Queitcht für deit G httuktieliftt Müdrea Bauert I 
„Plle Be zeitttt/‟/ Dir Burbert Weitei für deit Juferkateitteit / 7 1110 Kuhler Bund 
zutb Weklug! 4. d. M1f 1fflch — ſkentillich 1u1 4)urirntſtabt 
Für Mntwerkawafe Mfanafkeiite wird iwrafttie der Mückienonaa wiat äberwerceihe 
— 
Oie heutige Numiter hat 20 Gellen.
Freitag, den 8. November 1929
Seite 17
 R 
Ec 
„Btürme‟ 
Als „Fünstlerisch” anerkannt 
Dazu: 
MMitternachtswalzer 
nach der Operotte von 
Oosterreicher und Wülner 
W.175931 
Beginn 21 Uhr
 H 
Douglas Pairhanks 
„Die eiserne Mtaske‟
 nach AFBFANNAR BBNA8 
Auf der Fühne! 
Famille Hannes Schneider 
Baverlscher Gesang, Tanz, Humor. 
Beginn 3½4 Uhr.
Das große Breignis kommt am 11. Hol.
 SDNEU. 
Heute Ereitag 
November 
abends 81/ Uhr
 On 
 
Fräulein Pardon .... 
Die melodiöse Schlager-Operette v. Will Meisel—und der 
(17574 
prüchtige Varlei6-Vell
Karten; Verk.Büro und da Maal und Telephon 389
OBeNEUN ONATChen-TNSATOT
 Morg Samstag 
I. November 
14 Uhr
 R 
Rn 
Schneewit tchen und die 7 Zwerge 
in der Hauptrolle die reisende Kinder-Darstellerin: 
Else Federlln. — Regie: Alois Auskelder 
Karten; Verkehrs-Büro und de Waal. Preise 0.40—1.50
 R 
Blorge 
dann nur im 
Aachener Tuchhaug 
Karlſtr. 19 
17427a 
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m. Verkaufsräume 
verk. einige wenig 
geſpielte u. neue (*
Hossisches
andestheater
Freitag
B. Movember 1929
leinesHaus 2
D 8 Der fliegende Holländer
Romantische Oper von Rich. Wagner
Preise 1—10 Mk.
z 20 —21.30 Uhr *
2. Kammermusik-Abend
des Schnurrbusch-Ouartetts.
Preise 1, 2, 3 Mk.
. 18
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z.
 Gaſthaus 
Zum goldnen Hirſch” 
nals Georg 3mhof Inh: Ludw. Doerr 
den Freitag Mittag und Abend 
(17544 
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Wacher Schloßzberg”, natur, Glas 30 2
 Heute und morgen 
Schlachtfeſt! 
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Freitag und Samstag 
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Eliſabethenſtraße 2 
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Morgen Samstag and Sonntag Konzert
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[ ← ][ ][ → ]Nammer 310
Freitag, den 8. Nv e
 Die eiſte Gläubigerverſauemlung wegen der 
ſechs Sklarek=Konkurſe. 
Vor dem Amtsgericht Berlin=Mitte fand geſtern die erſte 
            Gläubi=
gerberſammlung wegen der ſechs Konkurſe der Gebrüder Sklarek ſtatt. 
Der Konkursverwalter berichtete über die ſechs Konkursbilanzen der 
R. V. G., der Textilgroßhandelsgeſellſchaft, der O.H.G. Willi Sklarek, 
ſowie der Privatvermögen der Brüder Willi, Max und Leo. Er teilte 
u. a. mit, daß die Bücher der ſechs Firmen nicht ordnungsmäßig geführt 
und daß die Bilanzen unrichtig und gefälſcht ſind. Für ihren 
            perſön=
lichen Gebrauch entnahmen die drei Brüder im Jahre 1926: 166000 
Mark, im Jahre 1927: 437000 Mark, im Jahre 1928: 407000 Mark, 
und im Jahre 1929 bis zum Zuſammenbruch 223000 Mk. Dazu kommen 
die Ausgaben für das Geſtüt, das von 1926 an bis zum 
            Zuſammen=
bruch 703000 Mark verſchlungen hat. Die Prüfung der Warenlager 
der K.V.G. hat ergeben, daß dieſe auf 571000 Mark geſchätzt werden, 
und daß man bei 30prozentiger Abſchreibung mit einem Reingeſvinn 
von 400000 Mark reihnen darf, wvozu 209 000 Mark Forderungen an 
ſtädtiſche Dienſtſtellen kommen, Gefälligkeitswechſel ſind ſtapelweiſe 
            ge=
funden worden, ihnen iſt jedoch nicht der geringſte Wert beizumeſſen. 
Zwei Wechſel auf den Namen Günther Degner in Höhe von insgeſamt 
1200 Mark ſind vor der Fälligkeit eingelöſt worden. Dem 
            Geſamt=
aktivpoſten von 760 700 Mark bei der K. V. G. ſteht ein Fehlbetrag von 
12,3 Millionen gegenüber, ſo daß der Konkurs eine Quote von 
5½ Prozent ergeben dürfte. — Bei der 
            Textilgroßhandels=
geſellſchaft, wo die Aktiva 786 000 Mark, die Paſſiva 11,4 Millionen 
Mark betragen, iſt mit einer Quote von 6,6 Prozent zu rechnen, bei 
der Firma Willi Sklarek mit 2,2 Prozent, bei Max Sklarek mit 2,6 
Prozent, der Konkurs Leo Sklarek wird mit 2,2 Prozent abſchließen. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Münzprägung im Oktober. Im Monat Oktober 1929 wurden in den 
beutſchen Münzſtätten an Reichsſilber= und Reichspfennigmünzen 
            ge=
prägt: 280 322520 RM. Fünfreichsmarkſtücke, 167 324 184 
            Dreireichs=
markſtücke, 200 Millionen Zweireichsmarkſtücke, 295 Millionen 
            Einreichs=
markſtücke in Silbermünzen, 63 953 387 RM. 50=Rpfg.=Stücke in 
            Nickel=
münzen, 109 859 100 RM. 50=Rofg.=Stücke, 61 182415 RM. 10=Rpfg.= 
Stücke, 27 682 960 RM. 5=Rpfg.=Stücke in Aluminiumbronzemünzen und 
5 000 800 RM „2=Rpfg.=Stücke ſowie 3 870 558 RM. 1=Rpfg.=Stücke in 
Kupfer. Es verbleibt ein Beſtand von 280 298 915 RM. 5 RM.=Stücken, 
166 366 401 RM. 3 RM.=Stücken, 199 969 680 RM. 2 RM.=Stücken, 
292 513 528 RM. 1 RM.=Stücken, 63 951 450 RM. 50 Rpfg.=Stücken, 
66 921 137 RM. 50 Rpfg.=Stücken (Aluminiumbronzemünzen), 61 174 584 
RM. 10 Rpfg.=Stücken, 27 680 281 RM. 5 Rpfg.=Stücken, 4 999 430 RM. 
2 Rpfg.=Stücken, 3 869 806 RM. 1 Rpfg.=Stücken. 
Stand der Hackfruchternte und der Winterſaaten im Deutſchen Reich 
Anfang November 1929. Durch die im Oktober eingetretenen Regenfälle 
iſt die Weiterführung der Feldarbeiten allgemein begünſtigt worden. Die 
Hackfruchternte iſt nahezu beendet; „nur ein Teil der Rüben iſt noch 
auf dem Felde. Die anfangs verzögerte Ausſaat von Wintergetreide 
hat gute Fortſchritte gemacht und iſt nunmehr bis auf Teile der 
            Hack=
fruchtſchläge durchgeführt. Die frühzeitig eingebrachten Saaten ſind 
allenthalben ſchon aufgelaufen; ihr Stand iſt zumeiſt befriedigend. 
            So=
weit jetzt bereits eine Beurteilung der Winterſaaten möglich iſt, ergibt 
ſich im Reichsdurchſchnitt unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 — 
gut, 3 — mittel, 4 — gering, folgende Begutachtung: Winterweizen 
2,7 (im Vorjahre 2.5), Winterſpelz 2,8 (2,5), Winterroggen 2,6 (2,6), 
Wintergerſte 2,6 (2,6). 
J. G. Farbeninduſtrie A. G. Zur Zeit befinden ſich mehrere Herren 
der J. G. Farbeninduſtrie A. G. unter Führung von Geheimrat Dr. 
Schmitz in New York. Da die Herren bis zum 9. November nicht zuruck 
ſein können, wurde die urſprünglich zu dieſem Tag angeſetzte 
            Aufſichts=
ratsſitzung auf den 23. Novemker verlegt, um dem Aufſichtsrat über die 
Reiſe zu berichten, die u. a. die formelle Erledigung des Vertrages mit 
der Standard Oil Co. of New Jerſey zum Gegenſtand hatte. 
Kleine Wirkſchaftsnachrichken. 
Die Bank für Deutſche Beamte gab abends in einer 
            Preſſebeſpre=
chung den inzwiſchen von ihr ſelbſt aufgeſtellten Status per 31. Okt, 
1929 bekannt. Danach wird ein Verluſt von rund 363000 RM. 
            aus=
gewieſen, der ſich um ungefähr 500 000 RM. erhöhen würde, wenn die 
Kreditzinſen für das Jahr 1929 berechnet werden. Den Debitoren 
von 10,1 Millionen RM. ſtehen Kreditoren von 11,37 Millionen RM. 
gegenüber. 
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung, Sitz Frankfurt a. M., 
hat ihre Preiſe mit Wirkung ab heute um zirka 3,5 Prozent ermäßigt, 
nachdem dieſe am 29. Oktober um 2 Prozent ermäßigt worden ſind. 
Die im Jahre 1919 zur Regulierung des Kriegsanleihemarktes 
gegrümndete Reichsanleihe A.G. Berlin konnte in dem am 31. Auguſt 
beendeten Geſchäftsjahr einen Gewinn von 196 942 (i. V. 537 526) RM., 
der ſich nach Abzug des Verluſtvortrages auf 88590 RM. verminderte, Danatbank 
erzielen. 
Die in den 1870er Jahren gegründete Strumpffabrik Albin Drechſel / Dresdner Ban: 
Söhne in Gornsdorf (Erzgebirge) befindet ſich in 
            Zahlungsſchwierig=
keiten. Die Verbindlichkeiten dürften kaum unter 2—3 Millionen RM. 
liegen, betragen aber vielleicht noch mehr. Die Firma, die mehrere 
hundert Arbeiter beſchäftigt und ein Zweigwerk in Rumänien beſitzt, 
erhält ihren Betrieb aufrecht. 
Die Damenkonfektions=Einzelhandelsfirma S. Kiefe in Frankfurt 
a. M., Kaiſerſtraße 9, hat mit etwa 300 000 RM. Verlindlichkeiten die 
Zahlungen eingeſtellt. Eine Gläubigerverſammlung findet am 
            Don=
nerstag, den 14. November, nachmittags 4 Uhr, im Hotel Briſtol in 
Berlin ſtatt. 
Zur Förderung des Abſatzes landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe hat der 
Deutſche Landwirtſchaftsrat gemeinfam, mit den am ſüdweſtdeutſchen 
Wirtſchaftsgebiet intereſſierten Landwirtſchaftskammern im 
            Einverneh=
men mit der Induſtrie= und Handelskainmer Frankfurt a. M.=Hanau 
eine Verbindungsſtelle in Frankfurt a. M. eingerichtet., 
Wie uns mitgeteilt wird, iſt bei der Frankfurter Bankfirma Paul 
Schleſinger=Trier u. Co. eine Zahlungsſtockung eingetreten. Der Status 
ſoll von einer Trenhandgeſellſchaft aufgeſtellt werden wegen eines 6½ Dtſche. Reichs= 
Arxangements mit den Gläubigern. 
Nach dem vorläufigen Ergebnis ſtellt ſich der Abſatz des Rheiniſch= 
Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats im Oktober auf 254 000 Tonn. arbeitstägl. 495 Bahern 
            Frei=
gegenüber 272000 Tonnen im Bormonat. Es iſt alſo ein weiterer 
Rückgang zu verzeichnen. 
Der Termin für die dritte Ulmer Wollaukvion, die infolge der Lage 
am Weltwollmarkt notwendig geworden war, iſt auf Ende November 6o5 Preuß, 
            Staats=
beſtimmt. 
Der deutſche Geſandte in Bukareſt überreichte geſtern im Außen= 6% Sachſen 
            Frei=
miniſterium einen von der deutſchen Regierung ausgearbeiteten Plan 
eines rumäniſch=deutſchen Handelsvertrages. Die rumäniſche Regierung 
wird nunmehr ein Gegenprojekt ausarbeiten, wörauf beiderſeitige 
            Dele=
gationen in direkte Verhandlungen eintreten werden. 
Der amerikaniſche Senat befchloß nach längerer Debatte, den Zoll 
für Roheiſen auf 75 Cents für die Tonne herabzuſetzen.
 Manuheimer Produktenbericht vom 7. November. Rückgängige 
            For=
derungen des Auslandes in Verbindung mit dem großen Angebot von 
Inlandsware beeinflußten den Markt in ungünſtiger Weiſe. Die Börſe 
verkehrte in ruhiger Haltung. Im nichtoffiziellen Verkehr nannte man 
gegen 12.30 Uhr in RM. waggonfrei Mannheim: Weizen inländiſcher 
mit 2,50—25,75, ausländiſcher mit 27—32, Roggen inländiſcher mit 19, 
Hafer inländ. mit 18—19, Braugerſte badiſche und württembergiſche 
und Taubergerſte mit 20,50—21,50, pfälziſche Gerſte mit 22—23, 
            Futter=
gerſte mit 18—19, Mais mit Sack mit 19,50—19,75, ſüddeutſches 
            Weizen=
mehl Spezial Null mit 37,75, desgl. zweite Sorte mit 36,25, 
            ſüddeut=
ſches Weizenauszugsmehl mit 41,75, ſüddeutſches Weizenbrotmehl mit 
27,75, ſüddeutſches Roggenmehl mit 27—31,50, Weizenkleie mit 9,75—10, 
Leinſaat mit 47,00. 
Berliner Produktenbericht vom 7. November. Trotz der erneut 
ſchwachen Auslandsmeldungen, insbeſondere vom Liverpooler Markt, 
eröffnete die Produktenbörſe heute in feſterer Haltung. Bei den gegen=
 getreide und, da die Mühlen ſowohl in Weizen, als auch in Roggen 
ziemlich ſchwach verſorgt ſind, mußten zur Deckung des anhaltenden 
Bedarfs für Weizen etwa 2 Mark, für Roggen etwa 1 Mark höhere
 Preiſe als geſtern bewilligt werden. Auch für Auslandsweizen, für 
den die Forderungen heute uneinheitlich lauteten, zeigt ſich in nahe 
fälligen Partien etwas beſſere Nachfrage. Die Lieferungspreiſe ſetzten 
auf Deckungen für Weizen in beiden Sichten 1,5 Mark höher ein. 
            Rog=
gen konnte ſeinen Preisſtand um 1—2 Mark beſſern. Mehl hat bei 
kleiner Konſumnachfrage ruhiges Geſchäft zu unveränderten Preiſen, 
wobei für Frühjahrslieferung Aufgelder kaum zu erzielen ſind. Hafer 
wird ebenſo wie Brotgetreide weniger ſtark angeboten und iſt im Preis 
behauptet; Gerſte ruhig. 
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe. 
Frankfurt a. M., 7. November. 
Die Börſe eröffnete zwar widerſtandsfähig aber uneinheitlich 
            ange=
ſichts der anhaltenden flauen Verfaſſung der internationalen 
            Börſen=
plätze. Der Schluß der New Yorker Börſe und vor allem der heutige 
ſchwache Beginn von Amſterdam brachte zwar in einigen 
            Arbitage=
werten Kursrückgänge, vermochte aber nicht mehr die Geſamtmärkte 
mitzuziehen. Die markttechniſche Verfaſſung der Börſe betrachtet man 
als ziemlich geſund, da wenig Hauſſeengagements beſtehen und man im 
allgemeinen für die deutſche Börſe doch etwvas zuverſichtlicher geſtimmt 
iſt. Dies iſt um ſo mehr zu beachten, als ſich die Inſolvenzfälle aus 
dem Reiche ſehr verſtärkt haben, beſonders aus dem Textil=, Eiſen= und 
vereinzelt auch Bankgeſchäft. Davon bleibt auch der Frankfurter Platz 
nicht ganz unberührt. Zu Beginn ſetzten Farben um 0,5 Prozent höher 
ein; bemerkenswert widerſtandsfähig und allgemein 0,5—1,5 Prozent 
freundlicher lagen Montanwerte. Der Elektromaukt zeigte ein 
            unein=
heitliches Bild. AEG. 0,25, Siemens 1 Prozent ſchwächer, dagegen 
Schuckert 1,25, Lieferungen 2,5, Geffürel 0,5 Prozent feſter. Auf die 
bekannten neuen Zufammenſchlußkombinationen in der 
            Automobilindu=
ſtrie, und vor allem auf das amerikaniſche Intereſſe für die 
            Aktien=
majorität der BMW. glaubt man, daß die Börſenkriſis am 
            Automobil=
markt bereinigt ſei, ſo daß Daimler erneut 2,5, Adlerwerke im 
            Frei=
verkehr 2 Prozent gewannen. Schiffahrtswerte gleichfalls uneinheitlich, 
Hapag 0,75 Prozent ſchwächer, Nordd. Lloyd 0,5 Prozent höher. Von 
Einzelwerten lagen ſchwächer, Goldſchmidt um 0,75, Metallgeſellſchaft 
0,75, Aſchaffenburger Zellſtoff 1,25, dagegen lagen höher Waldhof um 
1, Südd. Zucker um 0,5 Prozent. Der Dividendenausfall von Junghaus 
blieb auf die Kursgeſtaltung zunächſt ohne Einfluß, Junghans 
            unver=
ändert 52—53 Prozent taxiert. Der Rentenmarkt lag vollkommen ſtill. 
Der Börſenverlauf verzeichnete zwar mehrfache Schwankungen. Das 
Geſchäft blieb ſehr ſtill und widerſtandsfähig. Tagesgeld geſucht bei 7,5 
Prozent. London—New York 4,8777½, Pfunde—Mark 20,3890, Dollar 
—Mark 4,18. 
Die Abendbörſe ſetzte infolge der bekannten ſchwächeren 
            Er=
öffnung der Auslandsbörſen gleichfalls unſicher und eher ſchwächer 
ein. Eine Sonderbewegung war nicht zu verzeichnen. Die 
            Bankſchwie=
rigkeit am Frankfurter Platz war ziemlich eindruckslos, da die Firma 
für die Börſe in letzter Zeit keine weſentliche Bedeutung mehr hatte. 
Die Kursrückgänge zu Beginn betrugen etwa ½—1 Prozent. Renten 
ohne Umſatz. Im Verlauf wurde die Haltung etwas freundlicher und, 
als von New York feſtere Kürſe gemeldet wurden, war die Haltung 
durch Rückdeckungen der Spekulation ausgeſprochen feſt, 
Berlin, 7. November. 
Nachdem man heute vormittag noch ganz unter dem Eindruck der 
erneuten ſtarken Kursrückgänge in New York ſtand, und mit einer 
ſchwächeren Börſe rechnen zu müſſen glaubte, zumal hier keine 
            Baiſſe=
engagements beſtänden, die der rückläufigen Bewegung entgegenſtehen 
könnten, eröffnete der Verkehr in bemerkenswert widerſtandsfähiger 
Haltung. Die meiſten Papiere hatten allerdings noch 2—3prozentige 
Kursabſchläge aufzuweiſen. Der Grundton der Börſe war aber nicht 
einmal unfreundlich, und man ventilierte verſchiedentlich die Frage 
einer abermaligen Diskontſenkung in London und in New York, da die 
internationalen Geldmärkte eine weitere Erleichterung aufweiſen 
            könn=
ten. Die Anſichten über die Weiterentwicklung der Tendenz an der 
New Yorker Börſe waren geteilt, doch müßten, nach den ſtarken 
            Kurs=
rlickgängen der letzten Wochen zu urteilen, die Maklerdarlehen weiter 
abgenommen haben, ſo daß ſich die C=ldſituation weiter gebeſſert habe. 
Viel beſprochen wurde auch die Anweſenheit amerikaniſcher Bankiers 
in Berlin, die man mit Anleiheverhandlungen in Zuſammenhang 
            brin=
gen will. Ziemlich groß war das Intereſſe für Kakao=Anteile, die bei 
kleinen Umſätzen mit 100 Prozent gehandelt wurden. Im Verlaufe 
wurde es im Zuſammenhang mit den bereits erwähnten 
            Diskonthoff=
nungen 1—2 Prozent feſter. Als London keine Veränderung des 
            Dis=
konts vornahm, machte ſich auf den meiſten Märkten wieder Realiſa= 
 
tionsneigung bemerkbar.
 Neuer kurseinbruch an der New horter B 
An der New Yorker Wertpapierbörſe ſetzte am Mittn 
neue Baiſſe ein, die bei den meiſten Induſtriepapieren b 
Punkten betrug. Der geſamte Kursverluſt belief ſich a 
10 Milliarden Dollar. Die Transaktionen konnten 
            we=
fortgeſetzten Kursſchwankungen nur unter den größten Sc 
keiten vor ſich gehen. Trotzdem wechſelten in drei Stund 
weniger als 5 Millionen Titel ihren Beſitzer. 
Der neue Kurseinbruch an der Effektenbörſe hat eine 
Preisſenkung auf den amerikaniſchen Warenmärkten zu 
gehabt. So ſind die Baumwollpreiſe um ungefähr 4 Do 
Ballen geſunken. Ebenſo gingen die Getreidepreiſe wied 
zurück. Die Blätter erwarten jetzt eine längere Zeit der 
ſion des Wirtſchaftslebens in den Vereinigten Staaten, 
lich der Induſtrie= und Banktätigkeit.
Mekallnotierungen.
 Die Berliuer Metall=Termine vom 7. November ſtellten 
Kupfer: Januar 134,75 (135,50), Februar 134,75 (135,25 
135,25 (135,75), April 135 (1236), Mai 135,50 (136), Juni 135,75 
Juli 136 (136,25), Auguſt, September 136 (136,50). Oktober 
(136,50), November 133 (134), Dezember 134,50 (135). Tendenz: 
Blei: Januar, Februar; März 42,75 (43), April. Mai 42 
Juni, Juli, Auguſt 42,75 (43), September, Oktober 42,75 (43,25 
ber 42 (44), Dezember 42,75 (43). Tendenz: ſchwächer. Für 
Januar, Februar, März 40 (42), April 40,50 (42,50), Mai, Jur 
Auguſt, September 41 (43), Oktober 41,50 (43,25), Modember 
Dezember 40 (42). Tendenz: flau. — Die erſten Zahlen bedeut 
die in Klammern beigefügten Brief.
Viehmärkte.
 Darmſtädter Viehmarkt vom 7. November. Aufgetrieben 
8 Ochſen, 192 Kälber, 2 Schweine, 11 Schafe, 5 Ziegen. Die 
ſtellten ſich für Kälber: a) 77—82, b) 71—76, c) 65—70 Pfg. pro 
Marktverlauf: ſchleppend. 
Mannheimer Viehmarkt vom 7. November. Dem heutigen 
viehmarkt waren zugefahren: 137 Kälber, 66 Schafe, 92 Schwe 
Ferkel und Läufer, 2 Ziegen. Bezahlt wurden für Kälber 68— 
Schafe 53—57, Schweine nicht notiert, für Ferkel bis vier Wo 
bis 28, über vier Wochen 30—38, für Läufer 44—58. Marktt 
Kälber mittelmäßig, geräumt, Ferkel und Läufer ruhig. 
Frankfurter Viehmarkt vom 7. November. Aufgetrieben 
125 Rinder, 959 Kälber, 902 Schafe und 500 Schweine. Marktt 
Kälber und Schafe rege, ausverkauft, Schweine ruhig, geringer 
ſtand. Preiſe pro Zentner Lebendgewicht: Kälber: a) —, b. 
c) 76—80, d) 68—75, Schafe: a) 44—47 b) —, c) 40—43, d 
Schweine: a) — b) 84—87, c) und d) 85—88, e) 80—85. 
großhandelspreiſe: Ochſenfkeiſch 1. 90—97, dito 2. —, Bullenf! 
bis 90, Kuhfleiſch 1. 88—92, dito 2. —, dito 3. 65—75, Kalbfleiſ 
bis 65, dito 2. —, Hammelfleiſch 105—115, Schaffleiſch 95—105, Se 
fleiſch 1. —, dito 2. 108—112, dito holländiſches 100—106. Gefrie 
(Rindfleiſch) Vorderviertel 56, Hinterviertel 65, Geſchäftsgang ſchl 
Amerikaniſche Kabelnachrichken 
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 7. 
Getreide: Weizen, Dezember 123½, März 130½, Mai 
Juli 133½: Mais, Dezember 89½, März 95½, Mai 97½; 
Dezember 4734, März 507, Mai 5238: Roggen, Dezember 
März 110½, Mai 111½. 
Schmalz: Dezember 10,50, Januar 1930 10,90, März 
Mai 11,275. 
Fleiſch: Speck, loco 10,50; leichte Schweine 8,60—9,15, 
Schweine 8,60—9,20; Schweinezufuhren Chicago 3500 
Weſten 104 000. 
Chicagoer Baumwolle: Dezember 17,14, Januar 1930 1 
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 7. 
Schmalz: Prima Weſtern 11,25; Talg, extra loſe 8½. 
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 138,, Hartwin 
Ernte 133: Mais 102½: Mehl 5,90—6,25; Getr. Fracht 
England 1,6—2,3 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
 Berliner Kursbericht 
vom 7. November 1929
 Deviſenmar! 
vom 7. November
 Me 
Deutſche Bant 
Disconto=Geſ. 
Hapag 
Sanſa Dampfſch. 
Nordd. Lloyd 
A. E. G. 
 
Bahr. Motorenw. 
J. P. Bemberg 
Bergmann Elektr. 
Berl Maſch.=Bau 
C onti Gummi 
Deutſche Cont. Gas 
Deutſche Erdöl
246.25
156.50 Me Mee Mf
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw. 182.25
128. Polophonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt V
94.75
321.25 Helſingfors
Wien
Bährung
100 finn. Mk.
100 Schilling We
10.492
58.72 Ve
10.512
58.84 Schweiz
Spanien ſWährung
100 Fran ten
100 Peſetas Ge!
80.8:
59.4: 156.50 Geſ.f.elektr. Untern. 169.50 Leonh. Tietz 161.— Prag
K 100 Tſch. Kr. 12.365 12.38: Danzig 100 Gulden 81.4: 151.50 Harpener Bergbau 136.875 Verein. Glanzſtoff 185.— Budapeſt 100 Pengo 72.99 73. 13 Japan 1 Yen 2.0* 109.— Soeſch Eiſen 120.75 Verein. Stahlwerkel 106.125 Sofia. 100 Leva 3.012 3.01 Rio de Janerro 1 Milrei 0.49. 148.— Phil. Holzmann 87.50 Weſteregeln Alkali 208.—
Holland 100 Gulden 168.52 168.81 Jugoſlawien 100 Dinar 103.50 Kali Aſchersleben 260.— Agsb.=Nrnb. Maſch).
Baſalt Linz 81.— Oslo 100 Kronen 111.87 712.0. Portugal 100 Escubos 18.82 171.75 (Klöcknerwerke 98.625 34.875 Kopenhagen 100 Kronen 111.8: 112.0: Athen 100 Drachm. 5.4: 95.— Köln=Neueſſ. Bgw. 118.625 Berl. Karlsr. Ind. 58.875 Stockholm 100 Kronen 112.16 112.38 Konſtantmopel 1 türk. 2 1.97 208.— Ludw. Loewe 171.25 Hirſch Kupfer London 1 s.Stg. 0.37 20.41 Kairo rägypt. * 20.89 203.25 Mannesm. Nöhr. 100.— Hohenlohe=Werke 95. Buenos=Aires 1 Pap. Pe 1.71 1.719 Kanada 1 canad. Doll 4.1C 60.— Naſch.=Bau=Untn. A8.— Lindes Eismaſch. 157.50 New York 1 Dollar 4.175 4.183
Uruguat 1 Goldpeſo 4.03 124.25 Nordd. Wolle 404.25 Herm. Pvege 24. Belgien 100 Belgo 158.40 58.52
Fsland 100 eſtl. Kr. 92 168.25 Oberſchleſ. Koksw. 96.— Vogel Telegr. Draht 68.50 Italien
Paris
100 Lire 21.87 21.9 Tallinn (Eſtl.) I. 100 eſtl. Kr. u1.8 160.— Orenſtein & Koppel 76— Wanderer=Werke 53.25 100 Francs 16.445 16.485! Riga 1100 Lats 0.58
Frankfurter Kursbericht vom T. November 1929.
 anl. v. 27 ..... 
6O Baden 
            Frei=
ſtaat v. 27 .... 
ſtaat v. 27 ...." 
8% Heſſen 
            Volks=
ſtaat. . . . . v. 28 
v. 24 
8‟. 
anl. v. 28 ...... 
ſtaat v. 27 ...." 
7%Thüringer 
            Frei=
ſtaat v. 27. 
Dtſche. Anl. 
            Auslo=
fungsſch. + 1I. 
Ablöſung Sanl. . 
Dtſche. Anl. 
            Ablö=
ſungsſch. (Neub. 
Dtſche. 
            Schutzge=
bietsanleihe ... 
80 Bad.=Bad. v.2( 
GO Berlin v. 24 .. 
8% Darmſtadtv. 26 
v.28 
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