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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche ilnſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 262 Samstag, den 21. September 1929. 192. Jahrgang
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Im Falle höherer
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hr. Strell nſw., erliſcht
ede Verpſlſchtung auf Erfäl
ung der Anzeſgen=
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ſcher Beſtreibung fänl ſeder
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Nobalt wect 730
dier und Nalſonabanl.
Abſage an die Kakaſtrophenpolikik Hugenbergs. — Wirkſchaftsdemokraliſche Tendenzen für die Induſtrie! Der Sowjetſtaat als Arbeitgeber. — Die neue Arbeiterpolitik
unkragbar. — Das freie Spiel der Kräfte unerſeklich. — Deutſchlands Wirkſchaft
mit der Weltwirkſchaft eng verknüpft.
Beine Grorierang des Noung=Plänes. Zuſtimmung, weil ſie nur ſelten Augenblickserfolge aufzuweiſen planes der Sowjetwirtſchaft, überraſcht das Zentralkomitee der
habe. Ihr Ziel muß weit geſteckt ſein. Sie ſei aber in unſerer herrſchenden Partei das Land, und vor allem das Proletariat
die Skellungnahme des Induſtriellen=Parlamenkes Reichsverband auch in den kommenden Jahren unentwegt feſt= deutung nicht verkannt, werden darf. Die Verordnung über
halten.”
is zur endäliſfen Gnäſelung der roeſchen
Geheimrat Dr. Duisberg bezeichnete dann als ungeheuer
wichtig, daß die deutſche Wirtſchaft erkenne, daß ſich der welt=
Zaltoren zurückgeſtellk.
Düſſeldorf, 20. September.
Der eindrucksvollen Kundgebung der deutſchen
Landwirt=
ſchaft in Münſter folgte heute der nicht winder bedeutſame
Zu=
ſammentritt des Parlaments, der deutſchen Induſtriellen, die
Mitgliederverſammlung des Reichsverbands der Deutſchen
Ju=
duſtrie, in Düſſeldorf, der repräſentativſten Stadt des
rheiniſch=
veſtfäliſchen Induſtriegebiets. Entſprechend der Bedeutung der
Tagung wohnten ihr außer zahlreichen Mitgliedern des
Ver=
oundes viel Angehörige anderer Berufsſtände der
Handelskam=
nern, Parlamente und der verſchiedenen befreundeten
Spitzen=
erbände, ferner auch der Regierung, Landes= und
Stadtbehör=
den bei.
In der Begrüßungsanſprache hob der Vorſitzende
m Präſidium des Reichsverbandes, Geheimrat, Dr.
Duis=
derg, hervor, daß aus dem Gefühl der ſchweren Verantwortung
heraus von einer Erörterung der Neuregelung der
Neparations=
ſrage durch den Young=Plan und der ſich daraus ergebenden
wirtſchaftspolitiſchen Forderungen Abſtand genommen wird, da
der endgültigen Entſcheidung der politiſchen Faktoren (Reichstag
uſw.) durch eine Stellungnahme in der Oeffentlichkeit nicht
vor=
gegriffen werden foll. Dieſe Stellungnahme des Reichsverbandes
werde in Form einer Denkſchrift auf einer im November oder
Bezember nach Berlin einzuberufenden außerordentlichen
Mit=
gliederverſammlung erfolgen. Dann ging Geheimrat Dr.
Duis=
ſerg zu ſeinem Vortrage
110 Jahre Reichsverband der Deutſchen Induſtrie‟
über, wobei er feſtſtellte, daß das Beiſpiel des
Reichs=
verbandes, die Tagungen einzuſchränken und
weniger koſtſpielig zu führen, leider im
Wirt=
ſchaftsleben keine Nachahmung gefunden hätte.
Man feiere vielmehr verſtärkt jedes Jubiläum. Der
Reichsver=
band ſei deshalb ſtolz, ſein zehnjähriges Beſtehen nur im
Nah=
men dieſer Arbeitstagung bekanntzugeben. Er gab einen
Ueber=
blick über die Entwicklung der Jahre 1919 bis 1929, ging dabei
auff die Schwierigleiten der Gründung ein und erörterte die
Auf=
gaben, die den neugegründeten Verband erwartet hätten. Er
wies auf die Auseinanderſetzung mit den damaligen
planwirt=
ſchaftlichen Beſtrebungen hin, ging auf die Schwierigkeiten der
Demobilmachung und der Durchführung des Verſailler Diktates
ein, weiter auf den Nuhrkampf und die Inflation, auf das
Kre=
ditangebot an die damalige Regierung, auf die Vorausſetzungen
für den Dawes=Plan, die Schaffung einer neuen Währung und
die Schaffung des Reichswirtſchaftsrates. Er hob dabei hervor.
daß Fernhaltung von der Politik keineswegs eine ſachliche Kritik
an den Maßnahmen der Regierung, die die Wirtſchaft betreffen,
ausſchließen dürfe. Das ſei auch der Sinn der Stellung der
Wirtſchaft im neuen Staatsſyſtem.
Als Präſident des Reichsverbandes erörterte Geheimrat Dr.
Quisberg ſodann die Beziehungen des Reichsverbandes zu den
übrigen Ständen und Organiſationen der Wirtſchaft, betonte
da=
bei beſonders, daß der Geiſt der Verantwortlichkeit und des
Aus=
gleichs zwiſchen Unternehmern und Arbeitnehmern wieder
er=
ſtarken möge, damit eine vertrauensvolle Zuſammenarbeit aller
Wirtſchaftskreiſe recht bald gefunden werde.
Nachdem der Vortragende dankbar der Männer gedacht hatte
Röttger, Friedrichs, Dr. Sorge Dr. Simons — des ſpäteren
Reichsgerichtspräſidenten —, Geheimrat Bücher, Geheimrat Kaſtl
und Dr. Herle), die in dieſer zehnjährigen Tätigkeit des
Reichs=
derbandes an ſeiner Spitze als Führer der Wirtſchaft gewirkt
hätten bzw. noch wirken, ging er ſodann auf Grundfragen
un=
ſeres heutigen Wirtſchaftslebens ein. Die endgültige
Stellung=
nahme des Reichsverbandes zum Young=Plan werde zwar erſt
auf einer ao. Mitgliederverſammlung in Berlin erfolgen,
inzwi=
ſchen aber müſſe, man ſich über, die innerwirtſchaftliche Lage
Leutſchlands klar werden. Mit beſonderer Betonung wandte ſich
boi
gisherg gegan 2io Kgkaßtraphen-
Geheimrgl 2
wirtſchaftliche Schwerpunkt vom Atlantik in den Pazifik verlagere.
Als Abſchluß ſeiner Ausführungen ging der Redner auf die
neuerdings ſtark propagierten wirtſchaftsdemokratiſchen
Tenden=
ſchaft durch nichts erſetzen ließe, und daß der
ge=
forderte bürokratiſche Apparat einer
Wirt=
ſchaftsdemokratie für unſere Wirtſchaft nicht
gen mit der Forderung nach Einigkeit im Sinne des
Bismarck=
ſchen Ausſpruches, daß er uns daran gewöhnen müßten, in
jedem Deutſchen zunächſt den Landsmann und nicht den Gegner
zu ſehen.
Ange
Geheimrak Kaſtl über internakionale Wirkſchafts=
ſundem er ausführte:
„Wer die Verflechtung unſerer hochinduſtrie!” enten deutſchen
Wirtſchaft kenne, der wiſſe, daß ſofort ſchwerſte Kriſen die Folge
eien. Es müſſe auf das entſchiedendſte geſagt werden, daß der
keichsverband der Deutſchen Induſtrie eine ſolche
Kataſtrophen=
bolitik mit aller Schärfe ablehne und nicht mitmache. Deutſchland
i kein Rohſtoffland wie Rußland mit ſchier endloſen Räumen,
denen ſich vielleicht Erperimente auslaufen könnten, ohne einen
ſchen Schaden anzurichten, der das Land dem Ruin
entgegen=
ihre. Deutſchland ſei kein Erdraum wie Auſtralien, mit dem
utterland im Rücken, als Garant für alle wirtſchaftlichen
Irr=
iner und Kataſtrophen, Deutſchland habe darauf Rückſicht zu
ehmen, daß ſeine Induſtrie, die unmittelbar 41 Prozent der
Be=
ölkerung ernährt, keine Erſchütterungen ertragen kann. Danach
zuß die Entſcheidung fallen. Sie kann nur lauten auf die
Aus=
vertung aller gegebenen Möglichkeiten und ſchärfſten Widerſtand
gen alle Erverimente und verfehlten wirtſchaftspolitiſchen
Maß=
ahmen. Zerſetzende Kritik ſei leicht, ſachliche Aufbauarbeit aber
Dann ergriff das geſchäftsführende Präſidialmitglied des
Reichsverbandes, Geheimrat Kaſtl, der bekanntlich Mitglied
der deutſchen Delegation bei der Haager Konferenz geweſen iſt,
das Wort zu ſeinem Votrrag über „Fragen der
inter=
nationalen Wirtſchaftspolitik”. Zunächſt, ſetzte er
ſich in einigen grundſätzlichen und hiſtoriſchen Ausführungen mit
der Frage auseinander: Gibt es überhaupt eine internationale
Wirtſchaftspolitik und iſt Deutſchland an ihr intereſſiert oder
nicht?, die er bejahte. Deutſchland ſei ſowohl als Objekt wie als
Subjekt an der internationalen Wirtſchaftspolitik auf das ſtärkſte
intereſſiert gerade wegen der Notwendigkeit, alles zu tun, was
dem Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft und der Abwehr
hemmender Einflüſſe von außen dienen könne. Mit beſonderer
Ausführlichteit behandelte der Vortragende dann die
mannig=
fachen neuen Erſcheinungsformen und Arbeitsgebiete der
inter=
nationalen Wirtſchaftspolitik, wie ſie ſeit dem Kriege entſtanden
ſind, durch die Sorgen die in der Nachkriegszeit dauernd auf
der Weltwirtſchaft gelaſtet haben und noch laſten. Deutſchland
müſſe ſich mit den neuen Erſcheinungsformen und
Arbeitsgebie=
ten auseinanderſetzen, um ſich im richtigen Augenblick an der
rich=
tigen Stelle einzuſchalten.
Der Redner gab in dieſem Zuſammenhang einen
umfaſſen=
den Ueberblick und eine Würdigung der Organe der
internatio=
nalen Wirtſchaftspolitik unter beſonderer Hervorhebung der
Nolle des Völkerbundes und der Internationalen
Handelskam=
mer und der Bedeutung der internationalen kommerziellen
Or=
ganiſationen, und wies auf die Arbeiten der großen
internatio=
nalen Wirtſchaftskonferenzen, insbeſondere auch der Genfer
Welt=
wirtſchaftskonferenz vom Jahre 1927 und der Genfer Tagung
des Beratenden Wirtſchaftsausſchuſſes vom Mai 1928 hin. Es
ſei allerdings nicht zu leugnen, daß ein großes Mißverhältnis
zwiſchen den Theorien und Empfehlungen der internationalen
Wirtſchaftspolitik und dem praktiſchen Vorgehen der einzelnen
Staaten beſteht. Trotzdem wäre es aber verfehlt, den großen
internationalen Wirtſchaftskonferenzen ihren Wert abzuſprechen.
Ein Rückblick auf die Entwicklung, den Einfluß und die
Aus=
breitung geiſtiger und politiſcher Strömungen in der
Weltge=
ſchichte beweiſe, daß gewiſſe internationale Bewegungen im Laufe
der Zeit trotz aller Oppoſition die Kraft gewinnen können, ſich
über traditionsmäßige Gedankenwelten hinwegzuſetzen.
Geheim=
rat Kaſtl erinnerte in dieſem Zuſammenhang an die Geſchichte
der klaſſiſchen Freihandelstheorie und die Geſchichte des
deut=
ſchen Zollvereins. Schließlich ging der Vortragende noch kurz
auf die Reparationsfrage als einen beſonderen
Anwendungs=
ſall der internationalen Wirtſchaftspolitik ein. Er betonte den
grundſätzlichen Charakter des Reparationsproblmes als eines
weltwirtſchaftlichen Problems und wies darauf hin, daß es ſich,
vom Standpunkt der Weltwirtſchaft aus betrachtet, vor allem in
dreifacher Geſtalt auswirke: einmal als Export=Problem,
dann als Konſum=Problem und ſchließlich als Kapital=
Problem. Geheimrat Kaſtl ſchloß ſeine Ausführungen mit
der Feſtſtellung, daß die Beobachtung der gegenwärtigen
Ver=
hältniſſe in der Welt zu dem Urteil führen müſſen, daß der
in=
ternationalen Weltwirtſchaftspolitik gegenwärtig und künftig
größere Aufgaben als je geſtellt ſind.
Aus der engen Verknüpfung Deutſchlands mit der
Weltwirt=
ſchaft ergebe ſich die Forderung, daß ſich Deutſchland,
ſelbſtver=
ſtändlich im Rahmen und gerade auch zwecks Wahrung ſeiner
nationalen Intereſſen, aktiv in die internationale
Wirtſchafts=
politik einſchalten müſſe, da es ſonſt nur Obiekt und Spielball
bleibe. Im Gegenſatz zu der ganz abwegigen Auffaſſung, daß der
Zuſammenbruch eines Landes einem anderen Lande Nutzen
brin=
gen könnte, ſei als leitendes Brinziy für die internationale
Wirt=
ſchaftspolitik zu betonen, daß eine niederbrechende Wirtſchaft kein
Gewinn für die anderen Länder, ſondern ein Verluſt ſei. Dieſe
Erkenntnis ſei auch der Hintergrund für die auf ein
wirtſchaft=
liches Pan=Eurova gerichteten Beſtrebungen, die durch die Reden
von Briand und Streſemann vor dem Völkerbund einen neuen
Anſtoß erhalten haben. Deutſchland dürfe ſich bei der Diskuſſion
ſolcher Pläne nicht ausſchalten. Allerdings hänge Deutſchlands
Einfluß in erſter Linie von einer Ordnung in ſeinem eigenen
Hauſe ab
(Fortſetzung Seite 2. erſte Spalte.)
Die „einheitliche Befehlsgewalt”
in den Sowjekfabriken.
der Sowjetregierung.
Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter.
Moskau, im September 1929.
Wenige Wochen vor Beginn des neuen Wirtſchaftsjahres
ſchwer und entſagungsvoll. Sie finde nicht immer die allgemeine 1929/30, des zweiten „entſcheidenden” Jahres des Fünfjahres=
Lage unentbehrlich. An dieſer ſachlichen Aufbauarbeit wolle der durch eine Verordnung, deren überaus große grundſätzliche Be=
„Maßnahmen zur Verbeſſerung der Produktionsleitung und
Ein=
führung der einheitlichen Befehlsgewalt” in den Sowjetfabriken
ſtellt einen entſchiedenen Bruch mit der Ideologie
des erſten Jahrzehnts des bolſchewiſtiſchen
Re=
gimes dar. Der Fünfjahresplan der Sowjetwirtſchaft iſt —
auch auf dem Gebiete der Landwirtſchaft — ein
Induſtrialiſie=
zen ein. Er betonte, daß ſich das freie Spielder Kräfte, rungsprogramm. Als Arbeitgaber iſt dem Sowjetſtaat ſeine
Auf=
das Auswirken der Perſönlichkeit in der Wirt= gabe klar: Durchpeitſchung des ungeheuren Bau= und
Ausbau=
programms, eine Aufgabe, die, wenn man von allen anderen
Schwierigkeiten abſieht, nur dann gelöſt werden kann, wenn die
ruſſiſche Arbeiterſchaft, wenn jeder einzelne ruſſiſche Arbeiter
ratbar ſei. Geheimrat Dr. Duisberg ſchloß ſeine Ausführun= eine weitaus höhere Arbeitsleiſtung und Arbeitsdiſziplin als
bis=
her aufweiſt. Man weiß aus den vielen Oppoſitionskämpfen in
der Partei, daß ſchon die bisherigen Verſuche, dieſes Ziel zu
er=
reichen, ſtarke Unzufriedenheit in der Arbeiterſchaft, der es an
Lebensmitteln und Maſſenbedarfsartikeln mangelt, hervorgerufen
haben. Bekanntlich war es eines der wirkſamſten Argumente
der Trotzki=Oppoſition, breite Schichten der Sowjetarbeiterſchaſt
fühlten ſich genau ſo ausgebeutet, wie in einem beliebigen
kapi=
taliſtiſchen Staat des Weſtens.
Wenn ſich die Sowjetregierung und die Partei doch zu
dieſer Verordnung entſchloſſen haben, wenn mit einem Federſtrich
Arbeiterrechte, die von der Arbeiterſchaft als wichtigſte
Errungen=
ſchaften der Oktoberrevolution betrachtet werden, außer Kraſt
geſetzt werden und eine ganze einflußreiche Partei= und
Arbeiter=
ſchicht ihrer weitgehenden Machtbefugniſſe entkleidet wird, ſo
be=
deutet dies, daß die nach den eigenen Aeußerungen der
Sovjet=
preſſe „himmelſchreienden‟ Zuſtäcde in den Sowjetfabriken ein
ſofortiges energiſches Vorgehen arheiſchen, wenn mit dem
Judu=
ſtrigliſierungsprogramm auch das Regime gerettet werden ſoll.
Der tragiſche Widerſpruch zwiſchen dem Sowjetſtaat, als dem
Lande der proletariſchen Diktatur auf der einen und dem
Arbeit=
geber für Millionen von Induſtriearbeitern auf der anderen
Seite hat eine weſentlich ſtärkere Betonung nach der Seite des
letzteren erhalten.
Der Fabrikdirektor, gleichviel, ob „roter Direktor” oder „
bür=
gerlicher Spezialiſt”, ſoll jetzt „Heyr im Hauſe” werden. Er iſt
nicht mehr nur der Träger der alleinigen Verantwortung,
ſon=
dern auch der der alleinigen Befehlsgewalt in ſeinem Betriebe.
Alle Anweiſungen des Direktors ſind für die Arbeiter unbedingt
bindend, unabhängig von ihrer Stellung in den Partei= und
Ge=
werkſchaſtsorganiſationen. Der Fabrikdirektor ernennt das
ge=
ſamte adminiſtrative und techniſche Perſonal ſeines
Unterneh=
mens. Die Partei= und Gewerkſchaftsorganiſationen haben bei
Ernennungen und Entlaſſungen lediglich, das Recht der
Be=
ſchwerde hei den vorgeſetzten Partei= und Wirtſchaftsorcanen,
ohne daß dadurch die Durchführung des Beſchluſſes des
Fabril=
direktors aufgehalten wird. Die Betrſiebsräte ſind nicht nur ihrer
bisherigen Machtbefugniſſe beraubt worden, ſie ſind ſogar
ver=
pflichtet, ihrerſeits zur Feſtigung der „einheitlichen Befehlssewalt”
in den Sowjetfgbriken beizutragen.
In der Verordnung des Zentralkomitees wird das Wort
Lenins zitiert: „Man muß lernen, daß ſtürmiſche Hochwaſſer der
Volksverſammlungsdemokratie der Warktätigen mit der eiſernen
Arbeitsdiſziplin und der bedingungshoſen Unterwerſung unter
den Willen einer Perſon — des Arbeitsleiters — zu
vereini=
gen.‟ Dieſe Worte ſprach Lenin in ſeiner berühmten Rede, durch
die der Nep, die neue Wirtſchaftspolitik im März 1921
angekün=
digt wurde. Dieſe Reminiſzenz iſt durchaus aktuell: die
Ver=
ordnung des Zentralkomitees kündigt eine neue Arbeiterpolitik an.
An dem ernſten Willen der Sowjetregierung und der Partei,
die Richtlinien dieſer neuen Arbeiterpohitik durchzuführen, kann
nicht gezweifelt werden. Doch damit allein iſt der Erfolg noch
keinesweas geſichert. Der bisherige latente Widerſtand der
Ar=
beitermaſſen gegen jede Verſchärfung des Druckes auf die
Arbeiterſchaft wird nunmehr durch die neue Verordnung
zweifel=
los erheblich geſtärkt und aktiviert werden. Die trotz der
Aus=
wveiſung Trotzkis und des organiſatoriſchen Zuſammenbruchs der
Trotzkiſten noch immer vorhandenen Linksſtimmungen in der
Sowjetarbeiterſchaft erhalten durch die Einführung der „
einheit=
lichen Befehlsgewalt” in den Sowjetfahriken neue Nahrung. Es
iſt ſehr bezeichnend, daß von allen Sowjetbehörden gerade das
Arbeitskommiſſariat die neue Arbeiterpolitik mit ſehr gemiſchten
Gefühlen betrachtet. Der Arbeitskommiſſar der Sowjetznion,
Uglanow, hat in den betreffenden Regierungskommiſſionen
ſowohl gegen die Einführung der ſogenannten „ununterbrochenen
Produktionswoche”, als auch gegen jedes Anziehen der Schraube
gegenüber der Arbeiterſchaft ſchwere Bedenken geäußert. Er
be=
fürchtet, daß alle dieſe Maßuahmen nicht nur keine Steigerung
der Arbeitsleiſtung und Stärkung, der Arbeitsdiſzivlin
herbei=
führen werden, ſondern daß ſie einen weiteren Niedergang auf
dieſen Gebieten zur Folge haben dürften. Anderſeits ſind die
unheilvollen Nachklänge des Schachty=Prozeſſes, die eine
Nervoſi=
tät ohnegleichen unter den Ingenieuren und Fabrikdirektoren
geſchaffen haben, noch keineswegs beſeitigt. In dieſer Atmoſphire
des gegenſeitigen Mißtrauens und des florierenden
Denunzian=
tentums wird es für einen ſowjetruſſiſchen Fabrikdirektor ſelbſt
nach der neuen Verordnung überaus ſchwer ſein, ſich
durchzu=
ſetzen. Somit erſcheint die neue Fabrikordnung keineswegs als
eine Löſung, ſondern ſie trägt ſowohl in politiſcher als auch in
wirtſchaftiicher Hinſicht neue ſchwere Probleme in ſich.
Die Induſtrie im Leben der Rakion.
Den dritten Vortrag hielt Dr. Kalle in Wiesbaden,
Mit=
glied des Verwaltungsrats der J. G. Farbeninduſtrie, A.=G.,
über „Die Aufgaben der Induſtrie im
öffent=
lichen und kulturellen Leben der Nation . Nach
der Feſtſtellung der beſonderen Rolle der Induſtrie innerhalb
der Wirtſchaft und im Geſamtleben der Nation, ging er zum
eigentlichen Thema über. Das Emporſteigen Deutſchlands nach
ſeiner Einigung, wie auch die Kraftprobe des Weltkrieges zeigten
die Bedeutung der Induſtrie als Kraftwelle der Nation. Der
Zuſammenbruch Deutſchlands traf am ſchwerſten die Induſtrie
Ihre Aufgabe war es nun, für die vielen Millionen Deutſchen,
deren Lebensraum durch die Kriegsfolgen zu klein geworden
war, Arbeitsgelegenheiten zu beſchaffen. Dazu kam die
Notwen=
digkeit, ſich von einem ſich feindlich verhaltenden Ausland
mög=
lichſt unabhängig zu machen und weiterhin die Wiedereroberung
verlorener Märkte, ſowie nicht zuletzt die Abgeltung der
uner=
hörten Tributleiſtungen. Das Haupterfordernis, das die
Indu=
ſtrie der Nation gegenüber zu erfüllen hatte, war die Bildung
neuen Kapitals zwecks kraftvoller Arbeit.
Die Induſtrie erkannte ſehr bald nach dem Kriege die
Not=
wendigkeit der Qualitätsarbeit an als Mittel, um
Deutſch=
lands beſondere Fähigkeiten in der Weltwirtſchaft zum Ausdruck
kommen zu laſſen. Dieſe Erkenntnis wurde in weiteſte
Volks=
kreiſe getragen. Dazu trat der Hinweis auf rationelle
Arbeits=
weiſe und Lebensführung. Die Induſtrie hat ferner durch
an=
feuernde Spitzenleiſtungen den Lebensmut des Volkes geſtärkt.
Im Zuſammenhang mit der Beunruhigung der Induſtrie
durch ſich zeigende Anſätze zum Staatsſozialismus und
Aus=
breitung marxiſtiſcher Gedankengänge ging der Vortragende
näher auf die Fragen des Steuerſyſtems, der Lohnregelung uſw.
in ihren Auswirkungen auf die Wirtſchaft ein. Er hob beſonders
hervor, daß der Arbeitswille dadurch gelähmt und ein neuer
Stand von Rentennutznießern großgezogen werde. Nur eine
grundlegende Reform der Finanzwirtſchaft Deutſchlands könne
hier vor ſchweren Gefahren bewahren. Eingehend wurde dann
die Stellung des Unternehmers zum Kapital behandelt. Der
Induſtrielle ſtehe dem Kapital nicht ohne Kritik gegenüber und
verſtehe es durchaus, wenn die Oeffentlichkeit gewiſſe
Erſchei=
nungen der kapitaliſtiſchen Entwicklung kritiſch erörtere.
Abzu=
lehnen ſei aber der konſtruierte Gegenſatz „Kapital und Arbeit”
d. h. das Gleichſetzen von Kapital und Unternehmer. Gerade in
der Induſtrie ſei der Urſprung jeder wirklichen Leiſtung „die
intenſive Arbeit”, des Unternehmers. Dieſer ſei gewiſſermaßen
der Vorarbeiter ſeiner Arbeitnehmer. Stelle alſo die
Volks=
meinung an die Induſtrie die Forderung nach Höchſtleiſtungen,
ſo müſſe ſie ſich deſſen bewußt ſein, daß ſie perſönliche
Lei=
ſtungen höchſter Potenz von den Führern der Wirtſchaft, den
Unternehmern, fordere. Der Demokratiſierung der Wirtſchaft, der
Einführung der Allgewalt von Ausſchüſſen und Kommiſſionen,
wie ſie im politiſchen Leben Mode ſind, ſeien daher im
Exiſtenz=
kampf der Induſtrie unüberſteigbare Grenzen geſetzt.
Die deutſche Induſtrie ſuche keine Sonderſtellung, die ſie
politiſch ja auch gar nicht habe, ſondern enge Fühlung mit allen
Schichten des Volkes. Die ſtärkſte Stütze dieſer Beſtrebungen ſei
die Tätigkeit des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie, der
in taktvoller Arbeit Fühlung mit der weiteren Oeffentlichkeit
halte. Dr. Kalle ſchloß mit der Theſe, daß das Emporwachſen
der Induſtrie auch den Stand des induſtriellen Menſchen
wach=
ſen laſſe, der gerade in ſeiner Praxis am ſtärkſten die
gegen=
ſeitigen Wechſelbeziehungen zwiſchen dem Einzelnen und der
Geſamtheit fühle und zum Ausdruck bringe.
Ueber den Tagungsort des Komitees für die
Welt=
bank wird von unterrichteter Seite unitgetcilt, daß ber Ort von den
Rotenbankpräſidenten beſtimmt wird. Beratungen über dieſe Fragen ſind
im Gange. Eine Entſcheidung iſt für Mitte der nächſten
Woche zu erwarten. Voransſichtlich fällt die Wahl auf
Wies=
baden.
Nach einem Beſchluß des Aelteſtenrats wird der Reichstag
um 30. September nachmittags 3 Uhr, einberufen.
Auf der Tagesordnung ſtehen nur die Haupt= und die Sondervorlage
zur Neform der Arbeitsloſenverſicherung.
Der ſchweizeriſche Bundespräſident Haab hat ſeine
Kollegen und ſeine politiſchen Freunde von ſeinem Entſchluß in
Kenntnis geſetzt, mit Ende 1929 als Bundespräſident
zurückzutreten. Bundespräſident Haab, der in das 65.
Lebens=
jahr eingetreten iſt, kann auf 40 Jahre beruflicher Tätigkeit
zurück=
blicken, wovon 30 Jahre ausſchließlich dem Staatsdienſt gewidme:
waren.
In der Hauptausſchußſitzung des Reichsverbandes der
deut=
ſchen Induſtrie, die heute unter dem Vorſitz Geheimrats
Duis=
berg, bzw. Abraham Froweins im Ständehaus tagte, ſtellte u. a
Direktor Dr. Haußmann in ſeinem Referat „Grundſätzliches über
die Umgeſtaltung der Steuerpolitik” an Hand der ſoeben vom
Reichsverband veröffentlichten Arbeit über Beſteuerung, Ertrag
und Arbeitslohn induſtrieller Unternehmungen im Jahre 1927
feſt, daß ſelbſt in dem verhältnismäßig noch günſtigen Jahre
1927 die durchſchnittlichen Ausſchüttungen der induſtriellen
Ge=
ſellſchaften, auf das Nominalkapital berechnet, 5,7 Prozent
be=
tragen haben. In dieſen Zahlen ſei aber die weitere ſtarke
Steuerbelaſtung nicht mitenthalten, die von den Geſellſchaftern
auf die ausgeſchütteten Gewinne zu entrichten ſeien. Hiernad
ergebe ſich zwiſchen dem Ertrage der
Unterneh=
mungen und der Höhe ihrer Beſteuerung ein
ſtarkes Mißverhältnis, auf welches die Stagnation der
Wirtſchaft zum weſentlichen Teil zurückzuführen ſei. Die
er=
wähnte Arbeit des Reichsverbands ergebe weiterhin, daß die
Arbeiterſchaft durchſchnittlich nur noch 2,5 Proz ihres Lohnes
Zwiſchen den Vertretern der fasciſtiſchen Arbeitgeber= und
Arbeit=
nehmerverbände ſind die Ausführungsbeſtimmungen über den Beſchluß
zur Abſchaffung der Betriebsräte in den Fabriken
Italiens vereinbart worden. Das gemeinſame Uebereinkommen
wurde dem Korporationenminiſterium überwieſen.
Die britiſche Regierung hat der Frak=Regierung
mitge=
teilt, daß ſie den Antrag des Irak auf Zulaſſung zum
Völkerbund im Jahre 1932 unterſtützen werde.
Die Ratifizierung der engliſch=ägyptiſchen
Ver=
tragsentwürfe dürfte durch den hartnäckigen Widerſtand
der Wafd=Partei um beträchtliche Zeit verzögert werden.
Bei den am nächſten Montag beginnenden Vorverhanölun
en über die Wiederaufnahme der diplomatiſchen
Beziehungen Sowjetrußlands mit England, wird
Rußland durch Karachan vertreten ſein.
Der amerikaniſche Senat ratifizierte den
inter=
nationalen Vertrag zwiſchen den meiſten Nationen
der Welt zur Beſeitigung gewiſſer Beſchränkunge
der Ein= und Ausfuhr. Der Beitritt Amerikas zu dieſem
Vertrage wird hauptſächlich die Folgen haben, daß Einfuhrverbote für
amerikaniſche Waren vermieden werden.
an Lohnſteuer zahle. Der durch die Senkung der
Umſatzſteuer=
ſätze verurſachte Einnahmeausfall in den Reichseinnahmen in
Verbindung mit dem Stand der Ausgaben der öffentlichen
Kör=
perſchaften habe den Steuerdruck auf die produktive
Wirtſchaft, insbeſondere durch weitere
Anſpan=
nung der Gewerbebeſteuerung noch verſchärft.
Es ſei daher Hauptaufgabe einer kommenden
Steuerreform, der produktiven Wirtſchaft eine
durchgreifende Steuererleichterung z
währen. In erſter Linie ſei der völlige und ſofortige
Weg=
fall der Induſtrieaufbringung notwendig. Ein nur allmählicher
Abbau der Induſtrieaufbringung ſei abzulehnen. Zu fordern ſei
ferner eine durchgreifende Senkung der Gewerbebeſteuerung, die
aber in einer Form geſchehen müſſe, daß den legitimen
Be=
dürfniſſen der Kommunen durch eine andere Ausgabenverteilung
und andere Steuerüberweiſungen Rechnung getragen werde.
Weiterhin müſſe an eine Senkung der überſpannten
Einkommenſteuertarife herangegangen werden. So
weit hierzu nicht ausreichende Mittel zur Verfügung ſtehen,
müſſe der Ausgleich in einer entſprechenden indirelten
Beſteue=
rung gefunden werden. Wenn hierbei auch die Frage einer
Aus=
geſtaltung der Beſteuerung von Bier, Tabak und Alkohol
ernſt=
lich zu erwägen ſei, dürfe man doch von einer derartigen
Maß=
nahme keine allzu großen Mehreinnahmen erwarten. Der
Red=
ner verlangte dann Erſparniſſe auf allen Gebieten
der öffentlichen Wirtſchaft. Vor allem müſſe in der
Arbeitsloſenſrage an durchgreifende
Einſchrän=
kungen der Ausgaben herangegangen werden. Es ſeien
aber Vorkehrungen etatsrechtlicher Art notwendig. Die
öf=
fentlichen Betriebe müßten ſo wie alle
Pri=
vatbetriebe beſteuert werden.
Rtophengeſeh.
Der Jungdeutſche Orden, der ſich etwas in den Hintergrund
gedrängt ſah, hat ſehr raſch die wunden Punkte in dem
Volks=
begehren Hugenbergs entdeckt, und benutzt die Gelegenheit, ſich
kräftig zu Worte zu melden. Er hat ſein Hochkapitel
zuſammen=
berufen, das jetzt mit einer geharniſchten Entſchließung
hervor=
tritt. Es ſtellt einſtimmige Empörung feſt, daß eine Anzahl
Führer der Rechten mit einer verblüffenden Leichtfertigkeit
im Begriffe iſt, die nationale Oppoſition in eine
nie dageweſene Niederlage zu führen wozu
noch die Beleidigung des Reichspräſidenten
v. Hindenburg komme. Die Entſchließung
for=
dert dazu auf, ſchon in der nationalen
Oppoſi=
tion das Kataſtrophengeſetz zu Fall zu bringen.
Genf, 20. Sept. (Priv.=Tel.)
Ein kleiner Ueberrumpelungsverſuch, dem Deutſchland in r
Abrüſtungskommiſſion des Völkerbundes ausgeſetzt war, iſt vn
Graf Bernſtorff ſehr geſchickt, abgewehrt worden. Es hande
ſich darum, daß die Vollverſammlung auf franzöſiſchen Antru
hin ſtillſchweigend gewiſſe Regeln annehmen ſollte, die die inta
nationale Luftſahrtkommiſſion für den Flugverkehr des Völke
bundes in Kriſenzeiten feſtgeſetzt hat. Dieſe Kommiſſion hat ge
wiſſe Freizonen beſtimmt, über die ſich die Nachrichten und Au
klärungs=Flugzeuge des Völkerbundes in Kriſenzeiten bewege
können, ohne daß ihnen die Gefahr droht, abgeſchoſſen zu we
den. Dieſer Regelung ſollte auch Deutſchland zuſtimmen, obwo
es bisher in die Internationale Luftfahrt=Kommiſſion nicht au
genommen worden iſt und ſomit die Regelung über ſeinen Ko
hinweg hätte erfolgen ſollen. Das iſt durch den Widerſtand de
Grafen Bernſtorff verhindert worden, der eine Reſolution ei
brachte, in der nunmehr die Entſcheidungen der Internationale
Luftfahrt=Kommiſſion erſt von dem Völkerbundsrat im Beiſe
des deutſchen Vertreters diskutiert werden müſſen.
Für und gegen den engliſchen Reviſionsankrag
In der anſchließenden Ausſprache über den engliſchen Antr
zur Abrüſtungsfrage ſprach ſich Sokal=Polen unter wiederholt,
Stellungnahme gegen die geſtrigen Ausführungen des Graf,
Bernſtorff im Sinne der franzöſiſch=italieniſchen Stellungnahr
gegen den engliſchen Antrag aus. Die ſüdſlawiſche Delegativ
nahm die gleiche Haltung ein. Vorbehaltlos für den engliſch
Antrag ſprachen ſich dagegen die Vertreter von Norwegen, Dän
mark und Schweden, Ungarn und Oeſterreich aus.
Auch der Vertreter Kanadas richtete einen ernſten Appe
an die Kommiſſion. Die 150 Millionen Amerikaner, in der
Namen er glaube ſprechen zu können, würden es für eine Leich
ertigkeit halten, wenn ſich die Kommiſſion vollkommen den Ta
ſachen entziehen wolle, daß durch den Kelloggpakt und die
En=
wicklung des Schiedsgerichtsgedankens in letzter Zeit doch eine
vollkommen neue Atmoſphäre geſchaffen worden ſei, die auf di
Abrüſtung ihren Einfluß haben müſſe. Wenn die Kommiſſio
das wagen wolle, könne man vorausſehen, daß die ganze ame
rikaniſche Oeffentlichkeit empört ſein werde.
Graf Bernſtorff gegen die polniſche Abrüfkungs
Graf Bernſtorff griff ebenfalls noch einmal in die Debat
ein, in der Hauptſache, um auf einige Ausführungen des po
niſchen Vertreters Sokal zu antworten. Es ſei unverſtändlich
ſich dagegen wenden zu wollen, daß hier auch die Staaten ihr
Meinung äußerten, die nicht in der Abrüſtungsvorkommiſſio
vertreten ſeien. Er ſei bereit mit Sokal eine Reiſe um die We
zu machen, um die angebliche Zuſtimmung der öffentlichen Me
nungen zu dem Werk der Abrüſtungsvorkommiſſion zu entdecken
r glaube aber, daß man bis auf den Mond gehen müſſe, bev.
man jemand finden könne, der mit den bisherigen Arbeiten zu
frieden ſei.
Flaues Ende in der Abrüſtungsdebakte.
Die Abrüſtungsdebatte in der Völkerbundsvollverſammlun
wird ein ziemlich ſang= und klangloſes Ende finden. Lord Robe
Cecil hat angeſichts der Unmöglichkeit, in der Kommiſſion eite
Mehrheit auf ſeinen Vorſchlag zu vereinigen, die Abſicht, dieſe
Vorſchlag zurückzuziehen und ſeine Zuſtimmung zu einer Vermit
lungsreſolution zu geben, welche heute vormittag von dem gri
chiſchen Delegierten Politis ausgearbeitet worden iſt. In di
Reſolution wird in der ſchon ſeit Jahren üblichen Form die
E=
wartung ausgeſprochen, daß die Arbeiten der Abrüſtungsvorkome
miſſion beſchleunigt werden und daß die Verhandlungen unte
den Seemächten ein entſprechendes Echo in den Verhandlunge
über die geſamte Abrüſtung finden ſollen. Lord Robert Cec
beabſichtigt, dieſer Reſolution zuzuſtimmen, jedoch unter dem Vo
behalt, daß er die von ihm in ſeiner Entſchließung aufgeworfene
ragen auf Anwendung der gleichen Prinzipien für die
Abrüſtur=
er See=, Land= und Luftſtreitkräfte bei der nächſten Tagung de
Abrüſtungsvorkommiſſion wieder zur Diskuſſion ſtellt. Bei dieſ=
Behandlung iſt der Zweck des engliſchen Vorſtoßes, der offenbe
der Einſchüchterung hauptſächlich der Franzoſen und Italiener fi
die kommenden Flottenverhandlungen gilt, erreicht, und alle Mög
lichkeiten für die kommenden Verhandlungen in der
Abrüſtung=
vorkommiſſion, aber auch bei der Flottenkonferenz offengehalte:
*
Zeihnie und Moue.
Von Ziv.=Ing. Karl Buderus, Frankfurt.
Iſt die Technik Einflüſſen der Mode unterworfen und darf
ſie dies ſein? Hat Mode — im weiteſten Sinne verſtanden
überhaupt eine Berechtigung? Müßig iſt es, dieſe letzte Frage
zu erörtern, ſolange es ſich um Modeerſcheinungen handelt, die
dem Bedürfniſſe nach einem wirklichen Fortſchritt entſpringen
oder der maßvollen Befriedigung des geſunden, auf Abwechſlung
gerichteten Geſchmackbedürfniſſes des Menſchen, der an neuen
Erſcheinungsformen ſich erfreuen will, und nicht um das
ſchwäch=
liche Unterliegen gegenüber gezwungenen und erzwungenen
Ge=
ſtaltungsformen, wie wir es insbeſondere in Fragen der Kleidung
finden
Wenn wir nun von der Technik ein Doppeltes fordern,
erſtens, daß ſie ihre Aufgaben ſachlich richtig löſe, zweitens, daß
ſie dies in erfreulichen Erſcheinungsformen tue, ſo werden wir
einem Einfluſſe der künſtleriſchen Auffaſſung, des Geſchmackes,
der Mode nur bei dem zweiten Teile der Aufgabe eine gewiſſe
Bevechtigung zugeſtehen dürfen. Zugleich aber müſſen wir
er=
kennen, daß es eine ſcharfe Trennung beider Aufgaben nicht geben
kann, und uns der nachgerade Gemeingut gewordenen
Wahr=
heit erinnern, daß nur die zweckdienlich richtige Form wirklich
ſchön ſein kann. Technik heißt Kunſt, und in der Tat ſind
Ingenieurtechnik und bildende Kunſt in ihrem Urſprung das
gleiche. Die Geiſteskräfte, die beim Baue der Pyramiden und
Königsgräber Aegyptens, der Tempel und Paläſte des klaſſiſchen
Alterrums, der Aquadukte Roms, der Burgen, Dome und Städte
des Mittelalters ſchöpferiſch tätig waren, welche die Schiffe der
Phsenizier, Griechen und Nömer, der Normannen und Wikinger
ſchuſen, die zum Streitwagen, zum Ochſenkarren, zum
Opfer=
wagen auf griechiſcher Straße das Rad erſannen, die Waffen
ſchmiedeten und dem Pflug ſeine Form gaben, ſie ſind die des
Künſ’lers und des Ingenieurs zugleich. Und heute? Wer
ver=
möchte et’a im Architekten und Bauingenieur den Künſtler vom
Techniker zu trennen! Und in den anderen Zweigen der
Tech=
nik, dem Maſchmenbau, der Elektrotechnik, der Metallurgie?
Hier gibt es zweifellos Gebiete, auf welchen der Ingenieur vom
bildenden Künſtler ſich weit entfernt hat, wenn man unter
letz=
terem denjenigen verſtehen will, der ſeiner Schöpfung nach
eigenem Gefallen Ausſehen geben darf. Meiſt aber und ſtets
dort, wo es ſich darum handelt, dem Stoffe zum beſtimmten
Zwvecke ſeine Form zu geben und eben zu dieſem Zwecke den
beſtgeeignete-
Stoif zu tihlen, dem eigentlichen, urſprünglichen
Gebiete der 2. chnik alſo, oder wo es gilt, Einzelteile einer Anlage
zum harmsm,ſ hen, organiſchen Ganzen zu vereinen oder einer
Erfindung Geſtalt zu geben, darf nicht nur, muß der Ingenieur
auch bildender Künſtler ſein, ob er auch mit anderem Rüſtzeug,
als dieſer es tut und er es einſt ſelbſt getan, an ſeine Aufgabe
herantreten muß. Und worin beſteht ſeine künſtleriſche Aufgabe?
Wenn letzten Endes die Geſtalt eines Gegenſtandes durch den
Zweck, dem er dienen ſoll, und in zweiter Linie auch durch
Rück=
ichtnahme auf rationelle, einfache Herſtellung ſchon bedingt iſt
ſo kann es heute in den Tagen des viel gebrauchten und noch mehr
mißbrauchten Schlagwortes der neuen Sachlichkeit nicht Aufgabe
des Konſtrukteurs ſein, die durch exakte Berechnung, ſicheres
Gefühl oder Erfahrung gegebene Abmeſſung und Geſtalt des zu
entwerfenden Gegenſtandes willkürlich zu andern oder zu
ver=
bergen. Mag es ſich nun um ein Bauwerk, um einen
Maſchinen=
teil, die Pleuelſtange einer Lokomotive, das Lagerſchild eines
Dynamos, den Fuß einer Drehbank, mag es ſich um eine ganze
Maſchine oder eine Maſchinengruppe handeln, die künſtleriſche
Aufgabe des Konſtrukteurs kann es nur ſein, ſich nicht nur
ver=
tandes=, ſondern auch gefühlsmäßig in ſein Werk zu vertiefen,
ſein Weſen zu erfaſſen, um dort, wo ihm innerhalb der
zweck=
gegebenen Grenzen noch die Möglichkeit eines Gewährenlaſſens
des eigenen Geſchmackes verbleibt, ſeiner Schöpfung den
Linien=
fluß, die Anordnung, die Farbwerte zu geben, die er als deſſen
Weſen gemäß empfindet. Die Empfindung eben dieſes
Weſen=
haften, Organiſchen einer Maſchine, eines Bauwerkes iſt
Wand=
lungen unterworfen. Wie mannigfaltig iſt z. B. vom rein
Maſchinentechniſchen ganz abgeſehen, je nach Zeit und Land
da=
äußere Bild der Lokomotiven und wie typiſch in jedem einzelner
Fall! Nicht zu erwarten und noch weniger zu hoffen iſt, daß
die Beſtrebungen früherer Jahrzehnte, welche der Seele des
Bauwerkes und mehr noch der Maſchine ohne Verſtändnis
gegen=
überſtanden, die den wahren, Kern der techniſchen Schöpfung
durch weſensfremde Form und Zierart beſchönigen zu müſſer
glaubten, wiederkehren werden. Wohl aber wird und ſoll der
Konſtrukteur im Rahmen der erlaubten Grenzen, die ihm durch
die ſachliche Löſung ſeiner Aufgabe gezogen ſind, ſeinem
zeit=
gebundenen Geſchmacke, ſeinem Verlangen nach neuer Form
nach=
geben und durchdrungen vom Verſtändnis für das Weſen des
Gegenſtandes, den es zu entwerfen gilt, ſeinem Werke die
Geſtal=
tung geben dürfen, die ihm ſinngemäß erſcheint, die ihm gefällt.
So wird der Linienfluß der Erzeugniſſe, wie es vielleicht in den
letzten Jahren am augenfälligſten bei der Entwicklung der
Auf=
bauten der Kraftwagen in Erſcheinung trat, nicht unveränderlich
bleiben. Welcher Einfluß auf das Ausſehen kommt ſchon der
Ausbildung einer Abrundung, einer Hohlkehle zu! Auch die
Wandlungsmöglichkeiten, die durch die Verwendung anderer
neuer Konſtruktionsmaterialien oder durch neue
Herſtellungs=
verfahren gegeben ſind, müſſen in Betracht gezogen werden. Selbſt
ein ſchlichter Schmuck, wozu ſchon Profilierungen, Zierleiſten
Zierlinien und vor allen Dingen auch die Farbengebung zu zähle
ſind, hat ſeine Berechtigung und Anſpruch auf der jeweilige
Geſchmacksempfindung angemeſſene Verwendung.
Hält ſich der Einfluß der Geſchmacksentwicklung, ſagen wi
ruhig der Mode, der Befriedigung des ſchöpferiſch=ſpieleriſche
Betätigungsdranges des Menſchen in dieſen Grenzen, ſo
verſtöß=
dies nicht gegen den Sinn der Technik, ſo iſt hiergegen auch vor
Standpunkte des ſtrengen Ingenieurs, der in ſich den Künſtle
dem. Ingenieur verantwortlich weiß, nichts einzuwenden.
Anders aber, wenn aus Gründen, die natürlicher Bereck)
tigung entbehren, Modeeinflüſſe weiter reichen und bis zur Seek
der techniſchen Schöpfungen gehen! Die konſtruktive Entwicklun
iſt heute weniger denn je nur durch die Belange eines
einwand=
freien Erzeugniſſes beſtimmt. Einerſeits reichen die Rückſichten
nuf einen gewinnbringenden Verkauf des Erzeugniſſes, anderer
ſeits die oft ungerechtfertigten Forderungen einer nur weni
ſachkundigen Käuferſchicht bis in die Konſtruktionsbüros.
Unaus=
gereifte Neuerungen, die vorzeitig und durch eine den Neuheits
durſt des Publikums ſtillende Reklame der Konkurrenz zun
Schlagwort wurden, müſſen angewandt oder ihnen durch
anderweitige Neuerungzweifelhaften Wertes zu begegnen verſuche
werden. Dies führt zu einer nervöſen Sucht nach Neuerungel.
um jeden Preis, zu einem Mißbrauch des Schöpfungsdranges
während es andererſeits zur Einführung wirklich wertvoulel
grundlegender Neuerungen an Mut und an Geld fehlt. ES
prüfe doch einmal jeder Ingenieur gewiſſenhaft die Neuerungel
die in den letzten Jahren auf ſeinem Sondergebiete auf del
Markt kamen, an denen er vielleicht gar ſelbſt mitgearbeitet hal.
auf ihren inneren Wert, daraufhin, ob ſie wirklich eine
Vel=
beſſerung bedeutet haben. Es prüfe auch einmal jeder Käufe‟
eines techniſchen Erzeugniſſes, mag es ſich nun um eine Werzeulg
maſchine, um einen Kraftwagen, um eine Haushaltmaſchine ode
irgend etwas anderes handeln, ob ihn nicht beim Kaufe Neutel
ungen beſtachen, deren Wert für ihn eigentlich zweifelhaft hatt.
ſein müſſen, und ob er nicht auch derartige Neuerungen bos
ſeinen Lieferauten verlangte. Möchten aber einmal auch alle
ob Fabrikant, Konſtrukteur oder Käufer, ſich darüber Rechen
ſchaft geben, an wieviel neuen Vorſchlägen, die vielleicht
All=
waren, ſie zum eigenen Schaden vorübergegangen ſein mögele
weil es bequemer als ein eigenes Urteil, als eine eigene Ver
antwortung war, andere das Ausprobieren auf ſich nehmer
zu laſſen!
Auf dieſe Weiſe gelangen wir nicht zu einer modernen
Tech=
nik, ſondern zu techniſchen Moden, gewähren wir
Modeerſchei=
nungen Einlaß dort, wo ſie ſchädlich ſind, und laſſen uns durch.
Schlagworte führen.
Nummer 262
Samstag, den 21. September 1929
Seite 3
Der Kampf um die künftige Sozialpolikik.
D21 Reichslag hal das Work. — Die Sozialdemokratie
weicht aus.
Berlin, 20. September. (Priv.=Tel.)
Der Aelteſtenrat des Reichstages iſt dem Wunſch der
Reichs=
regierung nachgekommen und hat das Plenum auf den 30.
Sep=
tember zuſammenberufen zu einer Sondertagung, die lediglich der
Reform der Arbeitsloſenverſicherung dienen ſoll. Zu mehr bleibt
keine Zeit, weil am 3. Oktober der Demokratiſche
Par=
teitag beginnt und logiſch wieder eine Vertagung eintreten
muß, die ſich auch über den volksparteilichen
Partei=
tag bis Ende Oktober erſtrecken wird. Soweit als möglich
iſt alſo dafür geſorgt, daß Seitenſprünge auf außenpolitiſches
Ge=
biet oder intereſſante Gegenden der Innenpolitik vermieden
wer=
den. Die Verſicherungsreform ſelbſt iſt auch noch ſchwierig genug.
Einſtweilen ſieht auch von den Parteiführern noch niemand, wie
eine Mehrheitsbildung bei den Gegenſätzen zwiſchen
Sozialdemokraten und Volksparteilern
zuſtande=
kommen ſoll.
Die telegraphiſch für den Freitag zuſammenberufene
ſozial=
demokratiſche Reichstagsfraktion hat ihre Beratungen mit einer
Entſchließung beendet, die ſo formuliert iſt, daß jeder ſich alles
Mögliche herausleſen kann, was er will. Die ganze Sitzung hat
offenbar nur taktiſchen Charakter gehabt. Es lag nahe, zu
ver=
muten, daß der linke Flügel der Fraktion die Gelegenheit
be=
nutzen würde, die Partei feſtzulegen, bevor der Kanzler nach
Ber=
lin zurückkehrt und neue Verſtändigungsverſuche unternimmt. Die
Radikalen haben ſich indeſſen davon überzeugt, daß es unklug wäre,
wenn die Sozialdemokratie ſchon jetzt „Nein” ſpricht, weil ſie dann
die Verantwortung für ein Scheitern der Verhandlungen auf ſich
nehmen würde. Deshalb bleibt die Entſchließung weit hinter den
ſcharfen Formulierungen zurück, wie ſie beiſpielsweiſe Herr
Auf=
häuſer auch gegenüber dem Reichsrats=Entwurf geäußert hat. Da
iſt nichts von einem „Unannehmbar” enthalten. Sie geht ſogar
nicht einmal ſo weit wie die Entſchließung der Chriſtlichen
Ge=
werkſchaften. Aber gerade dieſe Zurückhaltung halten wir daher
für Berechnung. Sie ſoll dazu dienen, der Sozialdemokratie ein
Alibi zu ſchaffen. Scheitern die Verhandlungen, dann kann die
Sozialdemokratie ſich darauf berufen, daß ſie den beſten Willen
gehabt habe, daß alſo die Schuld bei anderer Seite liegen müſſe.
Das Manöver iſt aber doch zu durchſichtig, eben weil die
Ent=
ſchließung ſo dehnbar iſt, daß auch der chriſtlich=gewerkſchaftliche
Radikalismus ſie in ſeinem Sinne ausbeuten kann. Ein
Fort=
ſchritt iſt ſie jedenfalls nicht, höchſtens daß ſie das endgültige
Scheitern der Verhandlungen hinauszögert. Es ſcheint, daß nun
wieder eine Kunſtpauſe eintreten ſoll, denn der Sozialpolitiſche
Ausſchuß des Reichstages hat ſich auf unbeſtimmte Zeit vertagt
Die Zentrumsfraktion iſt für Sonntag zuſammenberufen. Erſt
dann wird vermutlich der Endkampf über die künftige
Sozial=
politik wirklich beginnen.
Der Landwirkſchafksrak für Herausnahme der
land=
wirkſchafklichen Arbeitsloſenverſicherung aus der
allgemeinen Berſicherung.
Auch der zweite Verhandlungstag des Deutſchen
Landwirt=
ſchaftsrats in Münſter i. W. brachte einige bemerkenswerte
Reſe=
rate. Proſeſſor Münzinger=Hohenheim ſprach zu dem
außer=
ordentlich wichtigen Thema der „Auswirkungder
Agrar=
kriſe auf den kleinbäuerlichen Betrieb‟. Er wies
darauf hin, daß unter dem harten Druck der Not der Bauer
immer mehr der Gefahr der Proletariſierung
erliege, indem insbeſondere die jüngeren Kinder ſich der
Fabrikarbeit zuwendeten, wodurch das Problemder
Land=
flucht noch immer in ſeinem vollen Umfang akut bleibe. — Von
Bedeutung war ein Referat des Grafen von Baudiſſin=Berlin
über „Die Landwirtſchaft und die Reform der
Ar=
beitsloſenverſicherung”, in dem grundſätzlich die
Herausnahme der lamdwirtſchaftlichen
Arbeits=
loſenverſicherung aus der allgemeinen
Ver=
ſicherung gefordert wurde, da es nicht angehe, ganz
ver=
ſchiedene Berufsarten in eine gleiche Arbeitsloſenverſicherung
einzuzwängen. In dieſem Sinne wurde eine Entſchließung
ge=
faßt. Ueber die Stellungnahme zum Reichsmilchgeſetz
ſprach Oekonomierat Dr. Keiſer von der Preußiſchen
Hauptland=
wirtſchaftskammer. In dieſem Referat wurde hervorgehoben,
daß angeſichts des erfreulich ſteigenden Milchkonſums eine
Rege=
lung der deutſchen Milchwirtſchaft erforderlich ſei. Es ſei eine
Mitarbeit der geſetzlichen Körperſchaften zwar
unbedingt notwendig, aber es gehe nicht an, die Anforderungen
derart hochzuſchrauben, daß dadurch die
Wirtſchaftlich=
keit der Milchbetriebe gefährdet werde. Es ſeien
aber ſelbſtverſtändlich Richtlinien für Markenmilch zu ſchaffen.
Auch dieſes Referat wurde durch eine dementſprechende
Entſchlie=
ßung ergänzt. Profeſſor Dr. Gerland=Münſter berichtete über
die weſtfäliſche Landwirtſchaft. Zum Schluß der Tagung ſprach
Freiherr v. Maltzahn=Mecklenburg dem Präſidenten und den Be=
amten des Landwirtſchaftsrates den Dak der Verſammelten
aus. Präſident Brandes beſchloß die Tagung.
* Was am erſten Tage mehr in großen Linien aufgezeigt
worden iſt, wurde am zweiten Tag ins Einzelne unterſucht.
Wenn auch dem Referat des erſten Redners entgegengehalten
werden muß, daß — wie der Geſchäftsbericht der
Rentenbankkre=
ditanſtalt und andere Veröffentlichungen erweiſen — der mittel=
und kleinbäuerliche Betrieb weniger ſtark belaſtet iſt als der
Groß=
grundbeſitz, ſo iſt doch auch ſeine Not groß genug, um ernſthafte
Beſſerungsmaßnahmen dringlich erſcheinen z u laſſen. Von
grundſätzlicher Bedeutung erſcheint uns die Stellungnahme zur
Arbeitsloſenverſicherung, weil hier darauf mit Recht hingewieſen
wird, daß es gegen den Sinn jeglicher Verſicherung —
Zuſam=
menfaſſung gleichartiger Riſiken — verſtößt, wenn man
Landarbeiter und Induſtriearbeiter in eine Verſicherung
zuſam=
menpackt. Dieſe Anregung ſollte auch innerhalb der
Arbeits=
loſenverſicherung der Induſtriearbeiter weiter beachtet werden.
Bei dem Referat über das Reichsmilchgeſetz wurde der Satz
aus=
geſprochen: daß es für die Bevölkerung durchaus unerwünſcht
ſei, wenn die von vielen Seiten geforderte Paſteuriſierung der
geſamten Milch durchgeführt würde. Ein Satz, der — von
fach=
kundiger Seite ausgeſprochen — für die rückſchauende
Beurtei=
lung der Darmſtädter Milchhoffrage von Intereſſe iſt. Daß auſ
die Markenmilch ein beſonderes Gewicht gelegt wird, beweiſt
wie=
derum — wie ſchon geſtern dargelegt wurde —, daß man der
Notwendigkeit der ſtandardiſierten Erzeugwiſſe klar erkannt hat.
Daß die Landwirtſchaft heute gegenüber der Induſtrie im
Nach=
teil iſt, wird allgemein anerkannt. Auch auf der Tagung des
Reichsverbandes, der deutſchen Induſtrie in Düſſeldorf hat
Ge=
heimrat Duisberg darauf hingewieſen und zugleich die
Notwen=
digkeit der Kaufkraftſteigerung der landwirtſchaftlichen
Bevöl=
kerung betont, die für den inneren Markt der Induſtrie von
größter Bedeutung ſei. Die Notlage der Landwirtſchaft, die ſich
in letzter Linie aus den allgemeinweltwirtſchaftlichen
Umwäl=
zungen der 70er und 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts
er=
klärt, hat lange Zeit nicht die nötige Beachtung gefunden. Lange
hat man es mit den Methoden des Kurpfuſchens verſucht.
Eben=
ſo begrüßenswert iſt es, daß man — beſonders nach dem Krieg
und nach der Stabiliſierung — eine wiſſenſchaftliche
Durcharbei=
tung der Probleme und eine gründliche praktiſche
Inangriff=
nahme verſucht. In dieſem Zuſammenhang iſt die diesjährige
Tagung des Landwirtſchaftsrats von beſonderer Bedeutung.
der Großhandel zur Reform der
Arbeitsloſen=
verſicherung.
Berlin. 20. September,
Die Vereinigung der Arbeitgeberverbände des deutſchen
Groß=
handels hat ſich in einer Entſchließung an die Reichsregierung
ge=
wandt, in der erklärt wird, daß es dem Groß= und Ueberſeehandel
unmöglich erſcheine, die dringend notwendigen
Sanierungsmaß=
nahmen der Arbeitsloſenverſicherung mit einer weiteren Belaſtung
der Wirtſchaft durchzuführen.
Was geht in Oeſterreich vor?
Die Heimwehr demenkierk.
Rahigere Beurkeilung der Lage durch den Präſidenken
der öſterreichiſchen Rakionalbank.
Wien, 20. September.
Die für morgen angeſetzte Heimwehrverſammlung hat
ledig=
lich den Zweck, das Programm der Heimwehren in der Frage
der Verfaſſungsänderung zu verkünden. Die Teilnehmer werden
zur Verſammlung weder in geſchloſſenen Zügen erſcheinen, noch
in ſolchen abmarſchieren. Bezüglich der für den 29. September
in vier niederöſterreichiſchen Provinzſtädten geplanten
Auf=
märſche wird das lächerliche Gerücht zurückgewieſen, daß ein
Marſch nach Wien geplant ſei; die Teilnehmer der
Kund=
gebung werden vielmehr lediglich den üblichen Umzug abhalten.
Nach dem geſtrigen Tag der wilden und unkontrollierbaren
Gerüchte hat die Beurteilung der innerpolitiſchen Lage in
Oeſter=
reich eine Wendung zum Beſſeren erfahren. Dies kommt
nament=
lich in einem Artikel des Präſidenten der Oeſterreichiſchen
Na=
tionalbank, Dr. Reiſch, zum Ausdruck, den die „Neue Freie Preſſe‟
an leitender Stelle veröffentlicht. Reiſch gibt ſeinem Erſtaunen
und ſeiner Entrüſtung über die Gerüchtemacherei
hinſicht=
lich der politiſchen Lage in Oeſterreich Ausdruck. Es habe
auch anderwärts politiſche Parteikämpfe
gege=
ben, ohne daß man deshalb ſo alarmierende
Ge=
rüchte indie Welt geſetzthätte. Es werde keinen
Ver=
ſuch zu gewalttätigem Umſturz geben, und wenn es je zu einem
ſolchen kommen ſollte, würden ſich auch in Oeſterreich die
beſtehenden ſtaatlichen Einrichtungen als
aus=
reichend erweiſen, um jede Gewalttat zum
Schei=
tern zubringen. Die Gerüchtemacherei greife leider in der
letzten Zeit auch auf das Wirtſchaftsgebiet über. Alle Gerüchte
von drohenden Bankzuſammenbrüchen und Gefährdung der
Wäh=
rung ſeien völlig unhaltbar und entbehrten jeder Begründung.
Polizeipräfidenk Schober über die angebliche
Putſch=
gefahr.
Polizeipräſident Schober erklärte am Freitag im Hinblick
auf die einzelnen Auslandsſtimmen und Gerüchte über einen
angeblich bevorſtehenden Putſch in Oeſterreich, er könne ſchon
früher Geſagtes nur wiederholen, wenn er feſtſtelle, daß die
ſtaatlichen Machtmittel in Oeſterreich ihrer Zahl und ihrer Aus=
rüſtung nach jeder Eventualität gewachſen ſind. Jeder Verſuch,
die öffentliche Ordnung zu ſtören, von welcher Seite immer ein
ſolcher Verſuch unternommen werden ſollte, werde energiſch
zu=
rückgewieſen werden. Es liege demnach kein Anlaß zu
irgend=
einer Beunruhigung vor, und man möge doch endlich den
Ver=
ſicherungen verantwortungsbewußter Männer Glauben ſchenken
und ſich nicht durch bramarbaſierende Reden und Zeitungsartikel
beeinfluſſen laſſen.
Der Kampf um die Berfaſſung. — Gerüchte über eine
Kabinektskriſe.
Das Abendblatt der „Neuen Freien Preſſe” verzeichnet die in
par=
lamentariſchen Kreiſen umlaufenden Gerüchte, die von einer
bevor=
ſtehenden Kriſe des Kabinetts Streeruwitz wiſſen wollen. Die
Chriſt=
lich=ſoziale Partei ſcheint alſo den Bundeskanzler Streeruwitz fallen zu
laſſen. Die über die parlamentariſchen Vorgänge ſtets gut
unterrich=
tete Korreſpondenz Herzog verſendet am Freitag abend ein
Kommu=
niqué, in dem es heißt, man halte es in parlamentariſchen Kreiſen nicht
für ausgeſchloſſen, daß Bundes anzler Streeruwitz ſich
entſchließen wird, die Führung der
Regierungsge=
ſchäfte in andere Hände zu legen, da er ſich den großen
Anforderungen, die die Herbſtſeſſion jedenfalls an den Kabinettschef
ſtellen wird, nicht gewachſen glaubt, und ſeine Stellung auch im
Schoße der Chriſtlich=ſozialen Partei nicht unbeſtritten iſt. Ob außer
dem Bundeskanzler im Falle ſeines Rücktritts auch in der ſonſtigen
Zuſammenſetzung des Kabinetts eine Aenderung eintritt oder nicht,
wird von den Beſchlüſſen der Mehrheitsparteien abhängen.
Jeden=
falls ſind bis zum Wiederzuſammentritt des Nationalrates
Ueber=
raſchungen nicht ausgeſchloſſen.
Für die Entwickelung der inngrpolitiſchen Kriſe in Oeſterreich, die
ſich immer deutlicher zu einem Kampf um die Verfaſſung zuſpitzt, iſt ein
Leitartikel des heutigen „Neuen Wiener Journals” charakteriſtiſch, in
dem Bundeskanzler Streeruwitz wegen ſeiner zaudernden Taktik
gegen=
über den Sozialdemokraten kritiſiert wird. Das Blatt ſchreibt, die
Zeit des Paktierens ſei vorüber. Es wäre die Pflicht des
Bundeskanz=
lers, die Sozialdemokraten vor ein Ultimatum zu ſtellen und ihren
Führern zu erklären, daß ſie ſich entweder für den parlamentariſchen
Ausweg der Verfaſſungsreform, wie ihn die Mehrheit wünſche, oder
aber für die Folgen, die ihnen aus einer Verweigerung der vom Volke
gewünſchten unerläßlichen Geſetze erwachſen würden, entſcheiden
müß=
ten. „Will Bundeskanzler Streeruwitz”, ſo ſchreibt das Blatt, „in
die=
ſer ernſten Stunde die energiſche Sprache, die nottut, nicht führen, und
meint er immer noch, daß der Ausweg in einem Kompromiß gefunden
werden könne, dann übergebe er die Leitung der Regierungsgeſchäfte
ſtärkeren Händen.‟ Das „Neue Wiener Journal” bezeichnet zwei
Män=
ner als diejenigen, die für die Nachfolge des Bundeskanzlers
Streeru=
witz in Frage kommen, nämlich den Polizeipräſidenten Schober und dem
Heeresminiſter Vaugoin, weil dieſe „über die bewaffneten Machtmittel
der Staatsexekutive verfügen‟. — Die für ein Regierungsblatt recht
ungewöhnliche Sprache des „Neuen Wiener Journals” erhält ein
be=
ſonderes Gewicht, wenn man weiß, daß der politiſche Inſpirator des
Blattes der Abgeordnete Dr. Mataja, der ehemalige Außenminiſter
Dr. Seipels und maßgebende Führer des heimwehrfreundlichen rechten
Flügels der Chriſtlichſozialen Partei, iſt.
Kleines Haus. — Freitag, den 20. September 1922.
„Die Hochzeilt des Sigaro”
Komiſche Oper von da Ponte, Muſik von W. A. Mozart.
In der vorjährigen Neu=Einſtudierung und Neu=
Inſzenie=
rung unter der überlegen geführten Regie Karl Eberts, mit
den entzückenden Bühnenbildern v. Schencks, wurde das
klaſ=
ſiſche Werk der komiſchen Oper im Kleinen Haus wieder
aufge=
nommen. Das geiſtreiche Intriquenſtück Beaumarchais, das da
Ponte vorbildlich bearbeitet hat, iſt eine Schachpartie, in der der
Graf und Figaro als Partner jeder für ſeine Königin kämpft
und bei jedem Zug auf die Deckung des anderen ſtößt. Im
Hin=
tergrund ſtehen die Gegenſätze der damaligen Stände. Die
mor=
ſchen Zuſtände eines veralteten Adelsregimes liegen im Kampf
mit revolutionierenden Elementen des ſein Recht verlangenden
Bürgertums. Dieſer Hintergrund wird von der Regie in den
Vordergrund gerückt, beſonders ſcharf in dem immer
aufbegeh=
renden Figaro, dem Theo Herrmann, in dieſem Sinne ganz
ſeiner Begabung gemäß höchſt temperamentvoll mitwirkend, den
prägnanteſten Ausdruck gab — eine darſtelleriſch und muſikaliſch
hervorragende Leiſtung. Sein Gegner iſt der Graf, der ſein altes
Herrenrecht ſchließlich erfolglos verteidigt, während Suſanne,
ohne ihre Pflicht als Dienerin zu verletzen, jeden, der ihn
be=
trügt, unterſtützt. Die Gräfin beteiligt ſich aus anderen Motiven
an dem ihr aufgedrungenen Intriguenſpiel gegen ihren Mann.
Ihr liegt der Rechtsſtreit fern; ſie will nur ſeine Liebe.
Die mancherlei verderbten Zeitzuſtände illuſtrierend, ſtehen
dazwiſchen die Figuren der durchtriebenen Marzelline, des
Groß=
mauls Bartolo, des heimtückiſchen Baſilio, des flatterhaften
Cherubin, des Trunkenbolds Antonio, des leichtlebigen
Bärb=
chens, des beſtechlichen Curzio. Wir haben für alle dieſe Typen
vortreffliche Vertreter in Anna Jacobs, Heinrich Kuhn,
Engen Vogt, Regina Harre, Hans Ney. Maria Kienzl,
Chriſtoph Möbus, die ſich alle, im Vorjahre ſchon bewährt,
heute beſonders gut geſtimmt und bei Stimme zeigten, zu denen
ſich als reizende Suſanne Käte Walter geſellte, in
Beherr=
ſchung und Ausarbeitung ihrer Aufgabe ſichtlich gewachſen.
Das Grafenpaar aber war heute durch Anny v. Stoſch
und Franz Tibaldi neu beſetzt. Mir ſcheint daß durch den
Perſönlichkeitswert dieſer Beiden der Gegenſatz von höfiſcher
und bürgerlicher Sphäre eine ganz beſonders dentliche
Verkör=
berung gefunden habe. Ich glaube auch, daß der Regiegedanke
Eberts hierdurch geſtärkt wurde.
Anny v. Stoſch iſt eine Gräfin, die einem anſpruchsvollen
Wunſchbild entſpricht. Da iſt alles von Mozartiſchem Geiſt
er=
füllt: äußere Erſcheinung, natürlicher Liebreiz, vornehme Würde,
zarte Innigkeit. Sichere geſangliche Beherrſchung, voll Wärme
und ſeltenen Nuancen. Eine beglückende Leiſtung, um ſo
be=
wundernswerter, als die Künſtlerin die Rolle zum erſten Male
ſingt.
Zum erſtenmal auch, und gleich in die ſchwere tragende
Gra=
fenrolle geſtellt, erwies ſich Franz Tibaldi ebenſo glänzend in
äußerer Geſtalt und vornehmem Auftreten wie ſicher in
Beherr=
ſchung ſeiner muſikaliſchen Aufgabe, die er auf Grund
vorzüg=
lichen techniſchen Könnens mit großem Geſchmack behandelte.
Stimmkultur und Stilgefühl erfreuten das Ohr. Mochten auch
noch begreifliche Hemmungen das freie Spiel der Kräfte
behin=
dern, ſo daß die perſönliche Note fehlte, ſo war das, was der
junge Sänger heute ſchon mit wachſendem Temperament zu
ge=
ben wußte, beachtenswert genug und ſo ſympathiſch gedacht, daß
große Erwartungen berechtigt ſcheinen. Tibaldi hat damit ſein
Geſellenſtück gemacht, das durch großen verdienten Erfolg
be=
lohnt wurde.
Ueber die muſikaliſche Leitung Dr. Böhms die feine
Orcheſterleiſtung, die ſchöne Mitwirkung des Chors
und des kleinen Duetts durch die Damen Philips und
Loewen können nur Worte größten Lobes geſagt werden.
v. HI.
Unſere Figaro=Aufführungen ſind vorbildlich.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
„Helia”.
Der Programmwechſel bringt zwei ſehr intereſſante Filme
„Das Grabmal einer großen Liebe”, eine Legende aus
der Geſchichte Alt=Indiens, wird nicht nur durch die gute Regie
von Franz Oſten zu einem intereſſanten Film geſtaltet, ſondern
auch durch die Tatſache, daß ſämtliche Darſteller in dieſem Film
Inder ſind, daß ſämtliche Aufnahmen in Indien hergeſtellt
wur=
den und daß auch alle Koſtüme und Requiſiten echt ſind. Nach
dem Programm wurden dieſe von indiſchen Fürſten aus ihren
Schatzkammern zur Verfügung geſtellt, woraus geſchloſſen
wer=
den darf, daß ſogar die Fülle der Juwelen und Perlengeſchmeide
echt iſt. Darin allerdings liegt nicht das Hauptintereſſe. Was
dieſen Film über den Durchſchnitt einer reinen Schauſtellung,
einer reinen Ausſtattungsmache erhebt, iſt das Spiel der indiſchen
Filmkünſtler. Es iſt grundverſchieden von der ſonſtigen
Film=
darſtellungskunſt. Faſt temperamentlos, abgeklärt ruhig alle
Be=
wegungen, eindringlich nur das lebendige Spiel der Augen und
üiberhaupt des Geſichts. Eine Gleichheit ſo des Spiels, der
Menſchen, wie der Tiere, vor allem der rieſigen Elefanten, dann
aber auch der großen Kamele — und Pferdeſcharen, die die
Filmlegende beleben. Die Legende ſelbſt iſt, nebenbei bemerkt,
auch ein ſehr ſchönes Märchen. — Ein Film, den ſich recht Viele
anſehen ſollten, iſt „Großfeuer‟. Ein Film aus dem Leben
der Feuerwehr. Es handelt ſich hier darum, einen Abriß zu
geben aus dem täglichen Leben einer Berufsfeuerwehr, die Tag
und Nacht auf dem Poſten ſein muß, bereit, mit allen
Vernich=
tungselementen gegen Leben und Gut der Mitmenſchen zu
kämpfen. Mit bildlichen Darſtellungen vom Mittelalter her
be=
ginnt dieſer Film, um aus dieſem Geſchichtlichen ſehr bald
über=
zugehen in die Organiſation und Tätigkeit der modernen
Be=
rufsfeuerwehr einer Großſtadt. Alle möglichen Arten der
Feuer=
bekämpfung im Kleinen und im Großen werden gezeigt, durch
eine fortlaufende Handlung zu einem Filmganzen verbunden.
Idee und Anregung zu dieſem guten Kultur= und Lehrfilm gab
Branddirektor Ortloph, der in Otto Meiſter und Kurt
Engel gute Regiſſeure fand. Die Dresdener Feuerwehr und
Polizei ſind die Hauptakteure des Films.
Im Beiprogramm zeigen die „Drei Muſical=Arnoldi’s”, dem
Anſchein nach Vater, Sohn und Tochter, muſikaliſch artiſtiſche
Spielereien, bei denen vor allem das techniſch phyſikaliſche
Zu=
ſtandekommen der Töne und Melodien auf einer einſaitigen
Violine, auf Eau de Cologne=Flaſche, Glasſtäbe uſw., intereſſiert.
Daneben kann man der großen Geſchicklichkeit und Fingerfertigkeit
der Vorführenden ſeine Anerkennung nicht verſagen. Dies gilt
insbeſondere für den Xylophon=Vortrag und den das Programm
abſchließenden Marſch.
Der Don=Koſaken=Chor,
unter ſeinem Dirigenten Serge Jaroff, gab wieder ein
Kon=
zert. Längſt hat dieſer ausgezeichnete Männerchor in Darmſtadt
ſein Publikum. Mit Recht. Immer wieder muß man das
wun=
dervolle Stimmaterial dieſer Sänger ebenſo bewundern wie die
glänzende Schulung, die vorbildliche Diſziplin und die unerhört
künſtleriſche Art, in der ſie den Textgehalt ihrer Geſänge
ſeeliſch erſchöpfen, ſowohl der Kirchengeſänge wie auch der
weltlichen Lieder. Die Kunſt des Don=Koſaken=Chors in dieſer
Richtung geht ſo weit, daß ſie den Gehalt ihrer Geſänge bis zum
gewiſſen Grade auch denen vermitteln, die die Sprache nicht
ver=
ſtehen, ſo wundervoll und ſo eindringlich klingt der Geſang der
Don=Koſaken. Aus dem Chorgeſang heben ſich wie immer, aus
höchſten und tiefſten Stimmlagen, Soliſten heraus, und immer
wieder hört man voll Bewunderung die faſt inſtrumentale Ton=
Lildung dieſer Soliſten.
Serge Jaroff brachte diesmal auch eigene Kompoſitionen=
Der mehr als herzliche Beifall erpreßte vielfach Zugaben. **
Seite 4
Samstag, den 21. September 1929
Nummer 262
Woldemaras” Skurz.
Kabineitskriſe in Litauen.— Unüberbrückbare Gegen
ſähe innerhalb des Kabineffs. — Skaakspräfidenk
Smetona verfügk die Ambildung des Kabinekts.
Kowno, 20. September.
Die amtliche litquiſche Telegraphen=Agentur gibt bekannt,
daß durch einen beſonderen Akt des Staatspräſidenten Smetona
die Umbildung des Kabinetts verfügt worden iſt. Daraufhin ſind
ſämtliche Miniſter zurückgetreten. Mit der Neubildung des
Kabinetts iſt der bisherige Finanzminiſter Tubelis beauftragt
worden. Der Staatspräſident hat die Miniſter erſucht, ihre
Aemter bis zur Neubildung des Kabinetts weiter wahrzunehmen.
Die Nachricht hat hier größtes Aufſehen hervorgerufen.
Niemand hat es bis heute für möglich gehalten, daß bei dem
überragenden Einfluß des Miniſterpräſidenten Woldemaras, der
bisher in keiner Weiſe beeinträchtigt ſchien, eine ſo grundlegende
Umbildung des Kabinetts Platz greifen könnte. Die Gründe für
die Umbildung müſſen demnach ſehr ernſter Natur ſein und ſind
wahrſcheinlich in den tiefgehenden Meinungsverſchiedenheiten
innerhalb des Kabinetts zu ſuchen. Die Tatſache, daß der
Staats=
präſident nicht den bisherigen Miniſterpräſidenten mit der
Neu=
bildung des Kabinetts beauftragt hat, läßt die Vermutung zu,
daß der Einfluß Woldemaras ſtark geſchwächt iſt. Tubelis gehört
der gemäßigten Richtung innerhab der Tautininkai an, als deren
geiſtiger Führer Staatspräſident Smetona gilt.
* Auch den deutſchen amtlichen Kreiſen, ſcheint der Sturz
von Woldemaras ganz überraſchend gekommen zu ſein. Wie die
Lage in Kowno ſich weiter entwickelt, iſt deshalb ſo ſchwer zu
beurteilen, weil die Nachrichten nur ſehr dürftig fließen.
Offen=
bar wird die Zenſur ſehr ſtreng gehandhabt. Für die ganze
Be=
urteilung muß maßgebend bleiben, daß der Staatspräſident
Smetona die gemäßigtere Richtung vertritt, ebenſo wie der von
ihm in Ausſicht genommene neue Miniſterpräſident Tubelis, der
ebenfalls noch zu den Gründern des Staates gehört, aber kaum
der Mann iſt, um die Macht gegen ſtarke Erſchütterungen zu
halten. Es wird ſich daher fragen, inwieweit Woldemaras noch
die Militärs hinter ſich hat, die ihn nach oben brachten, ob ſie
bereit ſind, ſich mit ſeinem Sturz abzufinden, oder ob ſie zu ſeinen
Gunſten nochmals putſchen werden, was allerdings ziemlich
un=
wahrſcheinlich iſt. Smetona will den Ausgleich er
will zum mindeſten die Verſtändigung mit dem
politi=
ſchen Katholizismus, und dazu iſt Woldemaras, dieſer
Muſſolini en miniature, nicht der richtige Mann. Die
Außen=
politik Litauens wird ſich allerdings auch unter dem neuen Kurs
nicht ändern. Die Spannung mit Polen bleibt
be=
ſtehen, ſolange Wilna in polniſchem Beſitz iſt, und die Ausſicht,
daß etwa die neue Regierung in Memel vernünftigere Saiten
aufziehen wird, um ſich wenigſtens die Flanke gegen Deutſchland
zu ſichern, iſt recht gering.
Weltbankkonferenz in Wiesbaden?
Berlin, 20. Sept. (Priv.=Tel.)
Die Franzoſen haben ſehr rach eingeſehen, daß ſie mit
ihren unberechtigten Vorwürfen, Deutſchland ſabotiere die
Ein=
berufung des Organiſationskomitees für die Internationale
Zahlungsbank, unrecht haben. Sie erkennen nun an, daß die
Einwände Dr. Schachts gegen die Einladung
nach Brüſſel durchaus berechtigt ſind. Nach dem
Pariſer Plan war die Zuſammenberufung der Kommiſſion
Sache der Gouverneure der Notenbanken, und es iſt wohl nur
ein Mißverſtändnis geweſen, wenn der belgiſche
Miniſterpräſi=
dent die ihm aus dem Haager Schlußprotokoll zuſtehende
Er=
mächtigung zur Einladung aller Kommiſſionen auch auf die
Kommiſſion über die Bank für Internationale Zahlungen
aus=
dehnte. Daß er damit weitergehende Zwecke verfolgte, kann wohl
nicht beſtritten werden. Die Belgier haben den dringenden
Wunſch, daß die künftige Weltbank ihren Sitz
in Brüſſel aufſchlägt, weil ſie unmittelbar eine
Ver=
ſtärkung ihres Einfluſſes auf die Geldpolitik der Welt erhoffen
Deutſchland aber hat wieder ein Intereſſe daran, die Bank, di
doch auch für Deutſchland arbeiten ſoll, in einem Lande zu ſeher
das mit ſeinen Sympathien nicht gegen uns iſt. Mit Brüſſe
können wir uns unter keinen Umſtänden einverſtanden erklären
Dr. Schacht hat daher in ſeinem Schreiben an Herrn Morreau
dieſem anheimgeſtellt, die Einladung beliebig ergehen zu laſſen,
mit der Einſchränkung, daß durch den Ort der Tagung des
Komitees keinerlei Vorentſcheidung für den Sitz der Bank ſelbſ.
falle. Er hat dem aber gleich hinzugefügt, daß Deutſchland
eigentlich den berechtigten Wunſch haben könne, von den vieler
Komiſſionen eine auch einmal in Deutſchland tagen zu ſehen. Es
ſcheint, daß bei den Präſidenten der anderen Banken Neigung
beſteht, dieſer Anregung entgegenzukommen, und da
Wies=
baden auch im Herbſt kein unangenehmer Aufenthalt iſt, wird
man vielleicht darauf abkommen, das Komitee nach Wiesbader
einzuladen. Wie verlautet, wird vorausſichtlich Mitte nächſter
Woche das Ergebnis der zwiſchen den Direktoren der Emiſſions
banken geführten Verhandlungen über die Einberufung des
Or=
ganiſationskomitees der Internationalen Zahlungsbank
bekannr=
gegeben
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 262
Samstag, den 21. September 1929
Seite 5
M
Rtich
4732
90
R
Darmſiadt, 21. September.
Zur Schulgelderhöhung an den Höheren Schulen.
Nachdem ſchon vor einiger Zeit die Landtagsfraktion der
eutſchen Volkspartei, einen Antrag eingebracht hat, nach dem
der Landtag die Regierung erſuchen ſoll, die Verfügung des
heſſiſchen Kultusminiſters vom 26. Auguſt zurückzuziehen, hat ſich
minmehr auch die Demokratiſche Partei, allerdinggs zunächſt erſt
die Ortsgruppe Darmſtadt, zu dieſer Frage geäußert und ihr
Be=
ſiemden über die Schulgelderhöhung ausgedrückt.
Die
Orts=
gruppe Darmſtadt der Demokratiſchen Partei erſucht die
zuſtän=
vigen Parteiſtellen, alles zu tun, um dieſe Maßnahme rückgängig
dren dir machen, da durch dieſe unſoziale Einſtellung der Behörde
Vildung immer mehr ein Privileg der wohlhabenden Schichten
zu werden drohe. Wir können dieſe Stellungnahme nur
begrü=
ßen. Wir ſelbſt hatten uns ja ſchon vor einiger Zeit mit der
glei=
hen Begründung gegen die geplante Erhöhung des Schulgeldes
ur den Höheren Schulen gewanot, und das Echo, das dieſe
Stel=
ſungnahme in unſerem Leſerkreiſe fand, hat uns bewieſen, daß
elen vie Verfügung des Heſſiſchen Kultusminiſteriums eine nicht
un=
ehebliche Erregung hervorgerufen hat. Wir haben alles
Ver=
ſtändnis für die finanziellen Schwierigkeiten des Heſſiſchen
Staa=
tes und teilen durchaus die Meinung des heſſiſchen
Finanzmini=
ſters, daß zwiſchen Staatseinnahmen und =Ausgaben unbedingt
ein Ausgleich geſchaffen werden muß, halten aber trotzdem den
ſeingeſchlagenen Weg für völlig indiskutabel. Wir halten die
Bildung, welche die Höheren Schulen vermitteln, für die
Grund=
nge der deutſchen Kultur und halten es beſonders unter den
heu=
ſhnt ügen Umſtänden für völlig untragbar, daß man verſuchen will,
die höhere Schulbildung zu einem Privileg der wohlhabenderen
Schichten unſeres Volkes zu machen. Daran ändern auch die
Aus=
führungen des Oberſchulrats Friedrich in der geſtrigen
Stadt=
verordnetenverſammlung nichts, der offenbar die Auffaſſung der
Sozialdemokratiſchen Partei zum Ausdruck brachte. Es kann
durchaus zugegeben werden, daß der Andrang zu den Höheren
Schulen erhebliche Bedenken hat, und es iſt ſelbſtverſtändlich ein
höchſt ungeſunder Zuſtand, wenn allmählich für alle möglichen
Berufe mit ganz anderen Vorausſetzungen das
Abiturienten=
examen verlangt wird. Gegen dieſe Mißſtände aber mit einer
Verteuerung des Schulbeſuchs angehen zu wollen, muß doch
völlig verfehlt erſcheinen. Nicht nur, daß es fraglich iſt, ob durch
leinie derartige Maßnahme der übermäßige Andrang zu den
Höheren Schulen wirklich eingedämmt wird, die ſichere und
un=
lautsbleibliche Folge iſt eine außerordentliche Erſchwerung des
ozialen Aufſtiegs. Schon längſt ſind unſere Höheren Schulen
n Deutſchland — wie jede Eltern=Statiſtik beweiſt — keine
„Standesſchulen” mehr, und gerade die ſtändige Ergänzung der
ſogenannten gebildeten Oberſchicht durch aufſtrebende Elemente
hat die deutſche Kultur mehr wie alles Andere vor Erſtarrung
oeſchützt. Es iſt einfach unverſtändlich, wenn man dem
ſtreb=
ſamen Arbeiter oder Angeſtellten jetzt praktiſch die Möglichkeit
ehmen will, ſeinem Kind, das vielleicht die nötige Begabung
ſbeſitzt, durch höhere Schulbildung den ſojzialen Aufſtieg zu
er=
leichtern. Daran ändert auch eine Erhöhung der Freiſtellen
nichts. Ihre Zahl bleibt immer begrenzt und muß begrenzt
blei=
ben, und abgeſehen davon, daß es nicht Sache jedes Vaters oder
bieder Mutter iſt, um eine Freiſtelle nachzuſuchen, wird eine
wirk=
liche Gewähr für eine zweckmäßige Verteilung dieſer
Frei=
ſtellen niemals gegeben ſein. Es iſt eine ſonderbare Erſcheinung,
daß es gerade der Sozialdemokratiſchen Partei, die doch angeblich
ſtets für ſozialen Fortſchritt und Aufſtieg eingetreten iſt,
vorbehal=
ien blieb, eine ſo offenſichtlich unſoziale und einſchneidende
Maß=
hahme zu vertreten. Im übrigen erſcheint auch die vorgeſehene
veitere Belaſtung der Höheren Schulen in einem beſonders
eigen=
atigen Licht, wenn man berückſichtigt, daß der Heſſiſche Staat
ir ſeine Höheren Schulen einſchließlich der
Pädagogi=
ſchen Seminare jährlich 2 365 529 Mark zuſchießt, bei einer
Ernahme von 3965 636 Mark, während er für die Volksſchulen
alljährlich 20 684 574 Mark zuſchießt, denen eine Einnahme von
100 Mark gegenüberſteht. Wie man unter dieſen Umſtänden auf
den Gedanken kommen konnte, die Eltern, die ihre Kinder in heſſ.
Höhere Schulen ſchicken, nochmals mit weiteren rund 800000
M.
Mark zu belaſten, bleibt völlig unverſtändlich.
— In den Ruheſtand verfetzt wurde: Am 16. September: der
Ober=
ſtudienrak an dem Nealgymnaſium zu Mainz Siegfried Upken auf
ſein Nachſuchon, mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 an.
— Erledigt iſt: Die Fürſterei Feldkrücken des Forſtamts Ulrichſtein.
Meldefriſt: 30. September 1929. Auf Grund des 8 1 des Geſetzes über
die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 bzw. 19.
Dezem=
ber 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl.
S. 249) tritt am 1. Oktober 1929 in den Nuheſtand: der Oberlehrer
an der Oberrealſchule in Gießen Dr. Richard Trapp.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. „Neues vom Tage‟.
die erfolgreiche luſtige Oper in 3 Teilen von Hindenuth, kommt heute
Samstag, 20 Uhr, im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von
2r. Karl Böhm zur Aufführung. In den Hauptrollen: Roſe
Land=
wehr, Carl Stralendorf, Otto Stadelmaier, Ines Loewen, Eugen Vogt.
Miete L.)
Der Herr ſeines Herzens”, Schauſpiel in 3 Akten von
Pauil Naynal, wird heute Samstag, 20 Uhr, im Kleinen Haus zum
erſten Male wiederholt. Die Beſetzung iſt die der Erſtaufführung
Mürnberger, Hinz, Flemming, Mosbacher). Zuſatzmiete III.
Zum erſten Male in dieſer Spielzeit wird morgen Sonntag, 20 Uhr,
im Großen Haus „Intermezzo” von Richard Strauß in Szene
gehen. Inſzenierung: „Renato Mordo; Bühnenbild: Lothar Schenck
von Trapp; muſikaliſche Leitung: Carl Bamberger. In dieſer
Auffüh=
rung ſingt Haus Shlveſter Bunſel, die Partie des Baron Lummer. Feſtfolge einige Aenderungen vorzunehmen. Der Bunte Abend
In den übrigen Hauptrollen ſind Rofe. Landwehr, Hans Komrogg,
Ne=
gina Harre. Eugen Vgt, Thco Herrmann, Hans Ney, Franz Tibaldi
und Rudi Wünzer beſchäftigt.
„Der heſſiſche Landbote” ein Büchner=Drama von
Wal=
ter Gruber, in Szene geſetzt von Günter Haenel und Wilhelm
Rein=
ing, wird morgen Sonntag, 20 Uhr, im Kleinen Haus wiederholt.
Bichner: Bernhard Minetti. Die übrige Beſetzung iſt die der
Urauf=
ſührung. (Zuſatzmiete II.)
Sonntag, dem 29. September, findet im Großen Haus die Erſtauffüh=
Brecht und Weill ſtatt. Inſzenierung: Renato Mordo; Bühnenbild: dennoch ein gemeinſames Feiern mit der Schule zu ermöglichen, wird
Lothar Schenck von Trapp. Renato Mordo und Lothar Schenck von
Trapp haben, wie bekannt, bereits die ſehr erfolgreiche Frankfurter ebenfalls im Saalbau, um 7 Uhr abends wiederholt werden. Karten
Aufführung der „Dreigroſchenoper” beſorgt, die in der vorigen
Spiel=
ſeit 6omal angeſetzt werden konnte und auch in der neuen Saiſon
wie=
dr in den Spielplan des Neuen Theaters aufgenommen werden wird, anſtaltungen zu je 1 Mk. zu haben.
— Franz Tibaldi, der in der geſtrigen Vorſtellung des „Figaro”
im Landestheater mit Erfolg die Partie des Grafen Almaviva
geſun=
gen hat, veranſtaltet am Montag, dem B. September, im Kleinen hundertfeier findet am Mittwoch, dem 25. September, um 10 Uhr, in
Gaus einen eigenen Arien=Abend, Karten und Programme ſind an der
gbethenſtraße, erhältlich.
— Orpheum. „Das Abſteige=Quartier” dieſer tolle frane rinnen ſind recht herzlich dazu eingeladen.
föſiſche Schwank in der glänzenden Darſtellung des Hamburger Karl=
Schmultze=Theaters erzielte hier wie anderwärts einen geradezu ſenſatio= unſerer Gäſte gerüſtet haben, bitten wir dieſe, ſich nicht durch etwaigen
nellen Lacherfolg bei ſtarkem, ſich täglich ſteigerndem Beſuch. Die künſt= Negen abhalten zu laſſen, mit uns in den Odenwald zu kommen, da
eriſche Beſetzung darf als erſtklaſſig angeſprochen werden, insbeſondere
ſt es Lilly Flohr, die charmante Berliner Bühnen= und Filmdarſtellerin, kann ja auch noch ein ſpäterer Zug benutzt werden: Darmſtadt Hptbh.:
welche beſonderes Intereſſe erweckt. Im ganzen genommen, eine äußerſt 10,56 oder ab Oſtbh. 11.12.
räzvoller Abend. Lange wurde nich” ſo viel gelacht und gekichert, wie
i zeit im Orpheum. Die Preiſe ſind nicht erhöht. (S. Anz.)
Fußgänger ſeid vorſichtig! — Beachtet die Verkehrsvorſchriften!
Das Düſſeldorfer Schöffengeriht verhandelte über ein Autounglück, das
Echutzinſel fuhr. Die Verhandlung ergab, daß der Chauffeur mit genü= merkſam. Abfahrt vom Hauptbahnhof um 7.47 Uhr, vom Oſtbahnhof
ſeunder Vorſiſcht gefahren war und daß er keine Schuld an dem Unfall 802 Uhr, mit Sonntagskarte nach Groß=Umſtadt. Die Hinfahrt geht
ſorte. Degeuen wurde der Fußgänger, der im letzten Augenblick und
ehrze ſich umzuſehen, den Fahrdamm überqueren wollte, zu einem ſtadt über Otzberg uſw. zurück nach Groß=Umſtadt. Zahlreiche Vetei=
Monat Gefäugnis verurteilt. Der Vorſitzende betonte, der Erfolg die= ligung erwvünſcht. (Siehe auch Anzeige.)
Strafe möge ſein, daß da3 Publikum einſieht, wie es andere
go=
ſchrdet, wernn es nicht die Verkehrsvorſchriften beachtet.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakers.
Großes Hau s.
Sonntag, den 22. September. D 2. Anfang 20 Uhr, Ende
22 Uhr. „Intermezzo”. Oper von Richard Strauß.
Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Montag, den 23. September. Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 24. September. A 3. Anfang 20 Uhr, Ende nach
22 Uhr. „Neues vom Tage”. Luſtige Oper von Paul
Hindemith. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Mittwoch, den 25. September. B 3. Anfang 20 Uhr, Ende 22
Uhr. „Aufgang nur für Herrſchaften” Kleine
Komödie von Siegfried Geyer. Preiſe 0,80 bis 8 Mk.
Donnerstag, den 26. September. Außer Miete. Anfang 19.30
Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. „Der fliegende
Hollän=
der”. Oper von Richard Wagner. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 27. September. D 3. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr.
„Der Heſſiſche Landbote”, Schauſpiel von Walter
Gruber. Preiſe 0,80 bis 8 Mk.
Samstag, den 28. September. I 3. Anfang 19.30 Uhr, Ende
22.30 Uhr. „Der fliegende Holläuder”. Oper von
Richard Wagner. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, den 29. September. C 3. Anfang 19.30 Uhr, Ende
22 Uhr. Zum erſten Male: „Die Dreigroſchenoper”
von Bert. Brecht, Muſik von K. Weill. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Kleine 8 Hau s.
Sonntag, den 22. September. Anfang 11.30 Uhr. Volkshochſchule
Darmſtadt: Gymnaſtiſche Körperbildung und
Bewegungsſchule. (Gretel Pfuhl und Schülerinnen.)
Preiſe 1 und 2 Mk.
Zuſatzmiete III. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. „Der
Heſſiſche Landbote”. Schauſpiel von Walter Gruber.
Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
Montag, den 23. Scptember. Anfang 20 Uhr. Arien=Abend
Franz Tibaldi. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Dienstag, den 24. September. 16 und 20 Uhr. Kulturfilmbühne:
„Kampf um Paris”. Preiſe 0,80 bis 2 Mk.
Mittwoch, den 25. September. 16 und 20 Uhr. Kulturfilmbühne:
„Kampf um Paris”, Preiſe 0,80 bis 2 Mk.
Donnerstag, den 26. September. 16 und 20 Uhr.
Kulturfilm=
bühne: Kampf um Paris”, Preiſe 0,80 bis 2 Mk.
Freitag, den 27. September. 16 und 20 Uhr. Kulturfilmbühne:
„Kampf um Paris”. Preiſe 0,80 bis 2 Mk.
Samstag, den 28. September. Zuſatzmiete Va. Anfang 20 Uhr,
Ende 22 Uhr. „Der Heſſiſche Landbote”, Schauſpiel
von Walter Gruber. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Sonntag, den 29. September. 11.30 Uhr. Morgenfeier der
Volksbühne. Mitwirkende: Franz Tibaldi, Theo
Herr=
mann, Maria Kienzl. — K 1 Zuſatzmiete XI.
Bühnenvolks=
bund. Anfang 19 Uhr, Ende 22.30 Uhr. „Figaros
Hoch=
zeit”. Oper von Mozart. Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
Für die
Herbst- und
Winter=daison
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— Jahrhundertfeier der Studienanſtalt (Viktoriaſchule). Beſondere
Umſtände haben es nötig gemacht, an der urſprünglich vorgeſehenen
mußte auf Mittwoch, den 25. September, verlegt werden. Er findet
abends 8 Uhr im Saalbau ſtatt. Die Theaterfeſtvorſtellung
fällt mit der Othello=Aufführung am Donnerstag, dem
26. September, zuſammen. Das Schulfeſt wickelt ſich am Freitag,
dem 27. September, auf dem Sportplatz 98 am Böllenfalltor ab und
beginnt 9,30 Uhr. Zu allen Veranſtaltungen iſt eine ſtarke Beteiligung
zu erwarten. Es liegen bereits etwa 1000 Anmeldungen von
ehemali=
gen Schülerinnen vor. Dieſer Umſtand erlaubt es der Schule zu ihrem
Zum erſten Male „Die Dreigroſchenoper”. Am großen Bedauern nicht, daß die Eltern und ſonſtige Angehörige
un=
ſerer jetzigen Schülerinnen an dem Bunten Abend und dem Feſtakt
rung des Volksſtücks mit Muſik „Die Dreigroſchenoper” von keilnehmen können. Um ihnen und unſeren jetzigen Schülerinnen
die Feſtfolge des Bunten Abends am Samstag, dem 28. September,
dazu, ſowie zum Schulfeſt auf dem Sportplatz ſind im voraus zu je
50 Pf. durch die Schilerinnen bzw. an der Kaſſe vor Beginn der Ver=
— Studienanſtalt (Viktoriaſchule) Darmſtadt. Der
Feſtgottes=
dienſt für die katholiſchen Schülerinnen anläßlich der
Jahr=
der St. Ludwigskirche ſtatt. Das Hochamt feiert der ehemlige Religions=
Tageskaſfe des Kleinen Hauſes und in der Konzertdirektion Heß, Eli= lehrer der Anſtalt, Herr Geiſtl. Rat Dekan Kaſtell, die Predigt
hält Herr Studienrat Dr. Gottron. Auch die ehemaligen Schüle=
Jugendbünde der Johannesgemeinde. Da wir alles zum Empfang
es auch bei naſſem Weter in unſerem Heim ſehr gemütlich iſt. Ebentuell
Vereinigung früherer Leibgardiſten Darm=
Juni dieſes Jahres am Woringer Platz drei Todesopfer forderte, ſtadt. Wir machen hiermit unſere Mitglieder auf den Herrenausflug
ie ein Benzintankwagen beim Ausweichen eines Paſſanten auf eine am Sonntag, dem 22. September, nach Groß=Umſtadt nochmals
auf=
nur bis Lengfeld, von hier aus Führung der Ortsgruppe Groß=Um=
Konzert mit Tanz findet Samstag und Sonntag abend im=Hotel
Prinz Heinrich ſtatt. Der B=ſuch iſt beſtens zu empfehlen.
Heſiſcher Sraßenbericht
für die Woche vom 22. bis 28. September 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Neu=Iſenburg—Sprendlinger Straße Klm. 3,63—5,44 vom 6. Sept.
bis 28. Sept. geſperrt. Umleitung über Sprendlinger Landſtraße—
Göt=
zenhainer Straße.
Goddelau—Stockſtadt, Km. 12,86—13,56, vom 14. 9. bis 28. 9.
ge=
ſperrt. Umleitung: Hofheim—Crumſtadt-Bruchmühle.
Höchſt i. O.—Mümling=Grumbach, Km. 34,6—37,8, vom 18. 9. bis
15. 10 geſperrt. Umleitung: für Kraftwagen unter 3 Tonnen
Trag=
fähigkeit von Höchſt über Forſtel nach Mümling=Grumbach und für
Kraftwagen über 3 Tonnen Tragfähigkeit von Höchſt über Hummetroth
—Ober= und Mittel=Kinzig—Kirch=Brombach nach Zell i. O.
Dieburg—Groß=Umſtadt, Km. 16,68—23,4, vom 7. 8. bis 5. 10. ger
ſperrt. Umleitung: Klein=Zimmern-Habitzheim.
Altheim-Babenhauſen, Km. 20,8—22,2, vom 16. bis 28. 9.
ge=
ſperrt. Umleitung: Münſter—Eppertshauſen—Hergershauſen.
Bürſtadt-—Lampertheim, Km. 35,06—39,64, vom 23. 9. bis 1. 11.
geſperrt. Umleitung: Lampertheim—Worms,
Friedberg—Bad=Nauheim um die Burg bei Friedberg vom 19. 8.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung wird in Friedberg örtlich gevegelt.
Romrod—Alsfeld vom 26. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Nenzendorf-Vadenrod—Strebendorf oder Angenrod=Zell.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Ortsdurchfahrt Griesheim im Zuge der Provinzialſtraße Darmſtadt—
Griesheim—Wolfskehlen vom 9. Sept. bis 28. Sept. geſperrt.
Umlei=
tung: Groß=Gerau—Wolfskehlen.
Mühlheim—Lämmerſpiel, Ortsdurchfahrt Mühlheim (
Bahnhofs=
ſtraße von Dietesheimerſtraße bis zum Bahnhof Mühlheim), vom 23. 9.
bis 5. 10. geſperrt. Umleitung: Offenbach-Bieber.
Freiweinheimer Straße (Mainz) Km. 17,0—18,2 vom 2. 9. bis 30, 9.
geſperrt. Umleitung erfolgt über Gemeindewege.
Wendelsheim—Wonsheim (Km. 36,3—38,9) von Abzweig nach
Eckels=
heim bis Wonsheim vom 19. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Eckelsheim—Wöllſtein—Siefersheim.
St. Johann—Partenheim bis zur Bingerſtraße vom 19. 8. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Ober=Hilbersheim.
Rheinſtraße—Eich—Gernsheimerfahrt wegen Umbaus der Brücke am
Weſteingang von Eich vom 9. Sept. bis 19. Okt. geſperrt. Umleitung
in der Richtung nach Mainz über Gimbsheim, in der Richtung nach
Worms über Hamm.
Mombach-Budenheim vom 16. 9. bis 19. 10. geſperrt. Umleitung:
Gonſenheim-Lenneberg.
Ortsdurchfahrt Heidesheim vom 17. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung über Binger Straße.
Ortsdurchfahrt Undenheim vom 25. 9. bis 3. 10. geſperrt.
Umlei=
tung über Neugaſſe und Weidenweg.
Berſtadt—Wölfersheim vom 21. 6. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Wohnbach.
Selters—Stockheim (Ortsdurchfahrt Selters) vom 25. 6. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Bleichenbach—Stockheim.
Staden—Nieder=Mockſtadt vom 25. 6. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Leidhecken—Blofeld—Ober=Mockſtadt.
Friedberg—Staden—Ranſtadt (Ortsdurchfahrt Fauerbach) vom 7. 8.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Friedberg—Nieder=Wöllſtadt.
Angersbach-Rudlos (Ortsdurchfahrt Angersbach) vom 19. 8. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Stockhauſen—Müs.
Daubringen—Mainzlar vom 19. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Staufenberg.
Grüningen—Holzheim vom 23. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: über das Straßenkreuz in Richtung Langgöns reſp. Dorf=Güll.
Nieder=Mockſtadt—Ober=Mockſtadt in Fortſetzung der Straße Staben
—Nieder=Mockſtadt bis auf weiteres geſperrt. Umleitung wie ſeither
über Staden-Leidhecken—Blofeld-Dauernheim-Ober=Mockſtadt und
umgekehrt.
Vom Bahnhof Großen=Linden-Leihgeſtern vom 2. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Gießen bzw. Lang=Göns.
Ortsdurchfahrt Echzell in Richtung Biſſes vom 29. 8. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Grundſchwalheim.
Ortsdurchfahrt Bindſachſen in Nichtung Gelnhaar und Büdingen
vom 2. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Kefenrod bzw.
Wenings.
Gießen—Rodheim zwiſchen Krofdorfer Straße und Hardtalallee vom
5. Juli bis auf weiteres geſperrt. Umleitung bis 9 To. Geſamtgewicht
über Klein=Linden—Heuchelheim, über 9 To. Geſamtgewicht über
Krof=
dorf.
Ermenrod—Schellenhauſen vom 3. Sept. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Hainbach—Elpenrod.
Mainzler—Treis vom 2. Sept. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung Daubringen—Alten=Buſeck bzw. Allendorf=Beuern.
Nieder=Wöllſtadt—Chauſſeehaus—Ilbenſtadt vom 2. Sept. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung nach Ilbenſtadt erfolgt über Kloppenheim—
Groß=Karben, desgleichen nach Aſſenheim über Bruchenbrücken.
Abzweig Butzbach-Griedel einſchl. Ortsdurchfahrt Griedel vom 9.9.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Münzenberg—Rockenberg oder,
ſoweit möglich, über den Abzweig Gambach—Griedel.
Heldenbergen=Bahnhof vom 4. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung erfolgt über eine Notbrücke auf eigene Gefahr.
Lauter-Laubach vom 13. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Wetterfeld.
Neudorf—Meſpelbrunn für Kraftfahrzeuge aller Art geſperrt.
Um=
leitung: Der Weg zum Schloß Meſpelbrunn muß alſo von Neudorf aus
zu Fuß zurückgelegt werden.
— Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt am Sonntag
vor=
mittag um 11 und 11.30 Uhr und an Wochentagen um 11 und 11,30
Uhr vormittags, ſowie 3 und 3,30 Uhr nachmittags.
— Im Kaffeehaus „Zur Oper” findet heute Abſchiedskonzert der
be=
kannten Künſtlerkapelle „Geſawiſter Hegedüs” ſtatt.
Aus den Parkeien.
— Die Deutſche Demokratiſche Partei,
Orts=
gruppe Darmſtadt, faßte in ihrer Mitgliederverſammlung vom
18. September folgende Reſolutionen:
„Die heutige Verſammlung der Demokratiſchen Partei
befür=
wortet aufs wärmſte den Bau von Kleinwohnungen in
Darm=
ſtadt während der nächſten Jahre, bis das Wohnungselend behoben iſt.
Die Wohnungen müſſen in ſolideſter Weiſe ohne jeden Luxus zu
dem möglichſt billigen Preiſe hergeſtellt werden.
Die Verſammlung fordert, wie dieſes die demokratiſche Fraktion des
Stadtrats ſtets getan, daß zum Bau dieſer Wohnungen Private,
gemein=
nützige Bauvereine, Baugenoſſenſchaften und Bauſparkaſſen und
ähn=
liche Organiſationen in größerem Maße als bisher herangezogen werden.
Um letzteres zu ermöglichen, iſt es notwendig, daß die Stadt die
Bürgſchaften für die 2. Hypothek über 80 Prozent der
Herſtellungs=
koſten hinaus bis etwa 85—90 Prozeut übernimmt, ſo daß die Erbauer
nur 15—10 Prozent Eigengeld benötigen.
Wenn durch Gewährung von 5000 Mk. pro Wohnung bei einem
Zinsſatz bis zu 4 Prozent die Erbauung von Kleinwohnungen durch
Private, Bauvereine uſw. zu ermöglichen iſt, ſo hat die Stadt aus
Hauszinsſteuer und Vermögen den betreffenden Betrag zu gewähren.”
b) „Die ſtark beſuchte Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe
Darmſtadt hat mit Befremden von der für den 1. Oktober
angeord=
neten Schulgelderhöhung Keuntnis genommen. Sie erſucht
die zuſtändigen Parteiſtellen, alles zu tun, um dieſe Maßnahme
rück=
gängig zu machen, da durch dieſe unſoziale Einſtellung der Behörden
„Bildung” immer mehr ein Privileg der wohlhabenden Schichten zu
werden dreht.”
— Deutſchnationale Volkspartei Darmſtadt. Am
Montag, 23. d. M., abends 8.15 Uhr, kommen unſere Mitglieder im
Kneipſaal bei Chriſt, Grafenſtraße, zuſammen. Die Tagesordnung
be=
faßt ſich mit den Stadtverordnetenwahlen. Vollzähliges Erſcheinen wird
den Mitgliedern zur Pflicht gemacht. Gleichzeitig teilen wir unſeren
Mitgliedern und den Freunden der Partei mit, daß nächſten Dienstag,
abends 8.15 Uhr, im Auftrage des Landesausſchuſſes gegen den Young=
Plan Herr Oberfinanzrat Du. Bang, M. d. R., in der Turnhalle am
Woogsplatz ſprechen wird. Auch dieſe Veranſtaltung bitten wir,
zahl=
reich zu beſuchen.
Tageskalender für Samstag, den 21. September 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, E 2: „Neues vom
Tage‟. — Kleines Haus, 20 Uhr, Zuſatzmiete Vll: „Der Herr ſeines
Herzens”. — Orpheum, 20.50 Uhr: „Das galante Quartier”. —
Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Oper, Sportplatzkaffee, Hotel
Prinz Heinrich, Alte Poſt, Waldſchlößchen, Kaffee Jöſt, Bismarckeck.
— Städt. Saalbau, 20 Uhr: Konzert der Ludwigs=
Oberreal=
ſchule. — Brauerei Schul, 20 Uhr: Konzert. —
Oberwald=
haus, 20.30 Uhr: Tanz. — Mathildenhöhſaal, 20 Uhr:
Wohltätigkeitsabend der Samariter=Kolonne.
Kinovorſteky
lungen: Union=Theater, Helia.
Sette 6
Aus Heſſen.
Starkenburg.
J. Griesheim, 20. Sept. Die Wählerliſte für die Wahl der
Gemeinderatsmitglieder der Gemeinde Griesheim ſowie der Kreistags=
und der Provinzialtagsmitglieder liegt vom 23. bis 29. September ds.
Js., Werktags vormittags von 8—12 Uhr und nachmittags 2—6 Uhr
und Sonntags vormittags von 8—12 Uhr auf der Bürgermeiſterei
(Zimmer 1) offen. Während der Offenlegungsfriſt kann jeder
Ange=
hörige der Gemeinde, der zur Zeit der Wahl, alſo am 17. November
1929, 20 Jahre alt iſt, die Wählerliſte einſehen und Einwendungen
dagegen vorbringen. — Bei der Wahl eines zweiten
Vorſtandsmit=
gliedes für die iſraelitiſche Religionsgemeinde
Gries=
heim wurde Herr Moritz Dahlerbruch mit 8 Stimmen gewählt.
Bei dem am Sonntag in Groß=Gerau ſtattgefundenen Reit= und
Fahr=
turnier beteiligten ſich auch zwei Mitglieder der Reitabteilung des
hieſigen Junglandbundes. Hans Feldmann erhielt im 1000=Meter=
Trabreiten den 1. Preis und Willi Becker im Hindernisſpringen den
4. Preis und im Gewandtheitsreiten den 2. Preis. — Am Samstag,
den 21. September, beteiligt ſich die Turnerſchaft Griesheim an
einem Geräte=Mannſchaftskampf in Form der Städtewettkämpfe in
Mannheim.
F. Eberſtadt, 20. Sept. Gemeinderatsſitzung. In der
geſtrigen von Bürgermeiſter Dr. Uecker geleiteten Gemeinderatsſitzung
wurden zunächſt die örtliche Wahlkommiſſion und die Vorſteher und
Schriftführer der Abſtimmungskommiſſionen für die am 17. November
ſtattfindenden Wahlen der Gemeinderats=, Kreistags= und
Provinzial=
tagsmitglieder gewählt. Hiernach ſetzt ſich die örtliche Wahlkommiſſion
wie folgt zuſammen: Bürgermeiſter Dr. Uecker, Vorſitzender;
Beigeord=
neter Flick Stellvertreter: Beiſitzer: die Gemeinderäte Böhme, Gärtner,
Dächert; Stellvertreter: die Gemeinderäte Heißt, Hindermeher und
Mahr. In die Abſtimmungskommiſſionen wurden gewählt: 1.
Wahl=
bezirk: Gemeinderat Meidinger, Vorſteher; Gemeinderat Fölſing,
Stell=
vertreter; Gemeinderat Becker, Schriftführer; 2. Wahlbezirk:
Gemeinde=
rat Dieter, Vorſteher; Gemeinderat Gärtner, Stellvertreter;
Bürger=
meiſtereiſekretär Hill, Schriftführer; 3. Wahlbezirk: Gemeinderat Heißt,
Vorſteher; Gemeinderat Böhme, Stellvertreter; Bürgermeiſtereiaſſiſtent
Wilch, Schriftführer; 4. Wahlbezirk: Gemeinderat Dächert, Vorſteher;
Gmeinderat Quari, Stellvertreter; Bürgermeiſtereiaſſiſtent Müller,
Schriftführer; 5. Wahlbezirk: Gemeinderat Hindermeher, Vorſteher:
Ge=
meinderat Schäfer, Stellvertreter; Verwaltungs=Oberſekretär Fien,
Schriftführer. Die Neufeſtſetzung der ortsüblichen Taglöhne, zu der die
Gemeinde höheren Orts aufgefordert worden iſt, ergab folgendes
Reſul=
tat: männliche Arbeitskräfte von über 21 Jahren: 7 RM., weibliche
6 RM., männliche von 16—21 Jahren: 5,50 RM., weibliche 4,50 RM.;
männliche bis zu 16 Jahren: 3,80 RM., weibliche 3 RM. Folgende
Baugeſuche wurden genehmigt: H. Langer, H. Friedrich, Wendelin
Dächert, Friedrich Carl (Wohnhausneubauten); Louis Schuhmann
(Autohalle); Hugo Müller (Umbau); Ludwig Pritſch 2. (Nebengebäude);
Eich und Ihl (Einfriedigungen). Die Weißbinderarbeiten, durch die die
Gutenbergſchule ein neues äußeres Gewand erhalten wird, ſchlägt man
nach vorausgegangener Submiſſion der hieſigen Weißbindervereinigung
zum Angebotspreiſe zu. Die Errichtung einer Stützmauer an dem
Zu=
gange zur Modau in der Heidelbergerſtraße, durch die ein recht
unan=
ſehnlicher Züſtand beſeitigt werden könnte, rief den Hausbeſitzerverein,
den Landbund und den Ortsgewerbeverein wiederholt auf den Plan. In
einer Eingabe wurde gegen die Ausführung der Mauer lebhaft proteſtiert
und verſucht, die Unzweckmäßigkeit der Mauer nachzuweiſen; auch führte
man Sparſämkeitsrückſichten ins Feld. Ein Beſchluß kam nicht zuſtande
und es ſcheint, als ſei der Plan, der in ſeiner Behandlung der
Behand=
lung des Palaisgartenprojektes ähnelt, wieder einmal begraben, um bei
Gelegenheit eine neue Auferſtehung zu erleben. Bei der Vergebung der
Kohlen= und Kokslieferung erhielten den Zuſchlag: für 100 Zentner
Eier=
briketts und 150 Zentner Nuhrnuß Adam Mink; für 100 Zentner
An=
trazytkohlen Wilhelm Fiſcher; für 3000 Zentner Gaskoks Guſtav Weiſe.
Zur Förderung des Vogelſchutzes folgt der Gemeinderat einer Anregung
des Heſſiſchen Forſtamtes Eberſtadt und des Tierſchutzvereins und
be=
ſchließt, eine größere Zahl Niſthöhlen für unſere gefiederten Sänger auf
dem Gemeindefriedhof und den Gemeindemühlwieſen anzuſchaffen und
aufzuhängen. Das Geſuch des Fußballvereins „Germania” um
Ueber=
laſſung des Schulhofes zu Uebungszwecken wurde abgelehnt. Der
Ver=
ein ſoll auf die Sportplätze verwieſen werden. Hierauf geheime Sitzung.
G. Obex=Ramſtadt, 20. Sept. Gemeinderatsſitzung. Für
die Neufeſtſetzung der Ortslöhne ſchlägt der Gemeinderat eine 50
pro=
zentige Erhöhung der derzeitigen Sätze vor. Georg Roth ſucht um
Be=
willigung des dem Georg Kehr 6. urſprünglich zugeſprochenen
verbillig=
ten Baudarlehens, das dieſer wegen Erwerbs eines Hauſes nun nicht
er=
hält, nach. Das Geſuch wird abgelehnt, da noch dringlichere Fälle, die
bei der erſten Verteilung nicht berückſichtigt werden konnten, vorhanden
ſind, aus dieſem Geſichtspunkte heraus ſoll es dem Georg Paulus
zu=
gebilligt werden. Die bei der Herſtellung der Fußſteige in der Wehr=
und Ernſt=Luwigſtraße vorkommenden Maurerarbeiten werden dem
Wilhelm Schulz 1., die erforderlichen Pflaſterarbeiten dem Joh. Hrch.
Fiſcher 4., Ober=Ramſtadt, zum Angebotspreiſe übertragen. Zum 3.
Punkt der Tagesordnung wird dem Gemeinderat von der
Wohnungs=
ſache Meckes Kenntnis gegeben und der hierzu gefaßte
Kommiſſions=
ratsbeſchluß vom 10. September fand inzwiſchen eine Sitzung ſtatt, die
ſich mit den Einſprüchen gegen das Umlegungsverfahren und die
Flucht=
linienfeſtlegung in dem Gebiet zwiſchen Nieder=Ramſtädterſtraße,
Noß=
dörferſtraße und Odenwaldbahn, am Schachenmühlenweg befaßte. An
dieſer nahm das Hochbauamt, Vermeſſungsamt, die Beſchwerdeführer
und Mitglieder des Gemeinderates teil. Das Ergebnis dieſer
Verhand=
lung wird bekanntgegeben und beſchloſſen, das Gelände zwiſchen
Roß=
dörferſtraße und Bahnkörper aus der Umlegung und
Fluchtlinienfeſt=
ſetzung auszuſcheiden mit Ausnahme der Grundſtücke Fl. 36 Nr. 47 bis
51. Dadurch erledigen ſich die Einſprüche der Firma Breitwieſer und
Keller, des Jakob Müller 2. und der Reichsbahndirektion Mainz, ſoweit
ſie ſich auf vorgenanntes Gelände beziehen. Für das aus der Umlegung
auszuſcheidende Gelände wird, ſoweit es zur Verbreiterung des
Bahn=
dammes in Anſpruch genommen werden ſoll, die Reichsbahndirektion
einen beſonderen Plan einreichen. Die weiteren Einſprüche des Georg
Keller 11. und Georg Mink 1. werden an die Umlegungskommiſſion
ver=
wieſen, da ſie die Fluchtlinienfeſtlegung nicht betreffen. Der Einſpruch
der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G. Darmſtadt kann nicht erledigt werden, und
wird daher dem Hochbauamt zur Entſcheidung überwieſen. Der
Ge=
meinderatsbeſchluß vom 10. Januar 1929 wird aufgehoben. Leonhard
Müller ſucht um die Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwitrſchaft im
Gauſe Neuſweg 6, Gottlob Dietrich zum Betrieb einer ſolchen im Hauſe nachmittags 3 Uhr, im Zuſammenhang mit der Bezirkstierſchau in
Adlergaſſe 25 nach. Die Geſuche werden genehmigt und an das
Kreis=
amt weitergeleitet. Peter Rodenhäuſer 23, wird erneut wegen Regelung
der Umlegung des Baugeländes am Nieder=Modauerweg (Verlängerung
der Brückengaſſe) vorſtellig. Es wird beſchloſſen, daß das
Umlegungs=
verfahren insgeſamt, alſo auch bezüglich des Hammerteiches, beantragt
und durchgeführt wird. Nachdem der Gemeinde ein verbilligtes
Dar=
lehen aus dem Baufonds zur Bekämpfung der Tuberkuloſe zugebilligt
worden iſt, wird die Erſtellung von 3 Doppelhäuſern nach den vorge= Einwohner und Kurgäſte. In allen Bevöllerungskreiſen ſpricht man
legten Plänen genehmigt und die erforderliche Kapitalaufnahme
be=
ſchloſſen.
Lé. Groß=Umſtadt, 20. Sept. Zuchtviehmarkt. Nach einem
erfriſchenden Gewitterregen fand bei ſchönſtem Sonnenſchein der dies= Weiterentwicklung unſeres heſſiſchen Staatsbades ein bedeutſamer
Fak=
jährige Pferde=, Fohlen= und Zuchtviehmarkt ſtatt. Da mit demſelben
auch eine Körung verbunden war, ſo war der Auftrieb von Pferden,
Kühen, Bullen, Schwveinen und Ziegen ein recht guter. Viel ſchönes
Material kam zur Vorführung, und der Ankauf von Pferden, Faſeln,
Ziegen und Ferkeln, war zufriebenſtellend. Der Beſuch von auswvärtigen
ntereſſenten übertraf alles Dageweſene, und die in großer Bahl er= Beſtimmung übergeben werden ſoll, wird ſchon in nächſter Zeit
begon=
ſchienenen Budenbeſitzer, Schokoladenautos, „Jakobs” u. dgl. m.,
mach=
ten gute Geſchäfte. Nach der Preisverteilung fand ein gemeinſames iſt bereits abgeſteckt. Frau Kerckhoff, die hochherzige Spenderin, iſt
Eſſen in dem altrenommierten Gaſthaus „Zum Lamm” ſtatt. Auch in
verſchiedenen anderen Gaſtſtätten herrſchte bei Muſik und Geſang frohe noch Verwandte.
Geſelligkeit. Bei der Verloſung kamen anſehnliche Gewinne zur
Ver=
teilung; der Abſatz der Loſe war recht rege.
wurden die Einwohner durch das Heulen der Feuerſirene erſchreckt. In
Neuſchloß war ein Brand ausgebrochen, dem das ganze Werk, ſamt
einem größeren Teil der Vorräte zum Opfer fiel. Durch den herrſchen= ländiſche Aerzte nahmen daran teil. Sanitätsrat Dr. Hahn, der
Vor=
den Wind war das in unmittelbarer Nähe ſtehende Gemeindegaswerk
fehr gefährdet, da die Funken direkt auf dasſelbe zugetragen wurden.
Ueber die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch nichts bekannt. Die Anweſenheit die Bedeutung des Lehrganges bekundeten. Das heſſiſche
Firma erleidet einen großen Schaden, da ſie vollauf beſchäftigt war.
19. September —0,59 Meter, am 20. September —0,64 Meter.
a. Offenbach, 20. Sept. Die Lage des Wohlfahrtsamtes.
Bei der Beratung des ſtädtiſchen Haushalts wurden die Mittel für das gen‟. Es findet in 20 Einzelreferaten bedeutender Autoritäten ein=
Wohlfahrtsamt mit Zuſtimmung der Stadwerwaltung etwas gekürzt, gehende Behandlung. Von den Dozenten ſeien u. a. genannt: Prof.
Das Stadtoberhaupt ſieht auch ſtreng darauf, daß alle Voranſchläge
ſo daß Sachleiſtungn nicht mehr gewährt werden können. Es müſſen tung geben wie üblich dem mehrtägigen Lehrgang den unterhaltenden
erſt neue Mittel bewilligt werden.
Gamstag, den 21. September 1929
Seung Jahre goheres scandefen Wolsg Amſtast.
Die mit der Einweihung des ſtattlichen Erweiterungsbaues
verbun=
dene Feier des 60jährigen Beſtehens der hieſigen Oberrealſchule und
des 40jährigen unſerer höheren Landwirtſchaftsſchule lenkt den Blick
zurück auf die Anfänge des höheren Schulweſens in Groß=Umſtadt
überhaupt. Es iſt hervorgegangen aus der im Jahre 1868
beſchloſſe=
nen, am 5. April 1869 im Rathauſe eröffneten und zunächſt im
Curti=
ſchloß untergebrachten höheren Privatlehranſtalt. Dieſe diente dem
Zwecke, Schüler auf die höheren Klaſſen einer ſtaatlich höheren
Lehr=
anſtalt — damals Gymnaſium und Realſchule 1. Ordnung —
vorzu=
bereiten. Das Bedürfnis nach einer ſolchen Schule war damals in
Gr.=Umſtadt und Umgebung recht groß, denn es meldeten ſich ſtatt der
er=
warteten etwa 50 Schüler gleich etwa 100. Dieſe ſtarke Schülerzahl
ermöglichte es von vornherein, das begonnene Werk weiter
auszu=
bauen. Zu dieſem Zwecke wurden zwei Schritte unternommen.
Ein=
mal wurde nach viel Arbeit des damaligen Direktors Soldan, des
ſpäteren Leiters des geſamten heſſiſchen Schulweſens, und nach
Be=
reitſtellung vermehrter Geldmittel durch die Stadtverwaltung von dem
Reichskanzleramt in Berlin unter dem 23. März 1874 die Genehmigung
zur Ausſtellung des Berechtigungsſcheines für den Einjährig=
Frei=
willigen Dienſt erteilt, und zum anderen nach einigem Widerſtand der
Erſten Kammer der Stände in Darmſtadt an Oſtern 1877 die
Ver=
ſtaatlichung erreicht. Die höhere Privatlehranſtalt war damit
über=
gegangen in eine ſtaatliche Realſchule 2. Ordnung, was einer heutigen,
mit Unterſekunda abſchließenden und das Zeugnis der mittleren
Reife ausſtellenden Realſchule entſpricht.
Es erhebt ſich an dieſer Stelle die Frage, warum der damalige
Stadtrat ſolche Koſten auf die Stadtkaſſe übernahm. Sicherlich nicht
deshalb, weil er nicht wußte, wohin mit den Geldern der Stadt. Der
Grund liegt tiefer, liegt in dem allgemeinen Zuge der Zeit nach einer
erweiterten und vertieften Schulbildung. Handwerker, Landwirte,
Kaufleute, Beamte und Lehrer brauchten eine viel weitgehendere
ſchul=
mäßige Vorbildung, um den erhöhten Anforderungen gerecht zu
wer=
den, die der ſpätere Beruf an ſie ſtellte. Viele Berufe verlangten den
Nachweis der wiſſenſchaftlichen Befähigung für den Einjährig=
Freiwil=
ligen Dienſt. Die Möglichkeit derErwerbung der dazu erforderlichen
Kennt=
niſſe durfte nicht den Söhnen der größeren Städte vorbehalten bleiben.
Auch die kleinen Städte müſſen ihren Kindern dieſe Möglichkeit geben,
damit ſie nicht von vornherein von dem Konkurrenzkampf ausgeſchloſſen
waren. Dadurch ſind ſie zu Bildungszentren auf dem flachen Land
geworden, ſie haben ſich zum geiſtigen Mittelpunkt ihrer Umgebung
erhoben und dem öffentlichen Leben Deutſchlands Männer gegeben,
die tätigen Anteil hatten an dem geiſtigen und wirtſchaftlichen
Auf=
ſchwung unſeres deutſchen Vaterlandes. Gar mancher Vater, dem es
vorher ſeine Geldmittel nicht erlaubt hätten, ſeinen begabten. Sohn
in einer größeren Stadt einer wiſſenſchaftlichen Schulausbildung
zu=
zuführen, konnte das jetzt mit geringeren Mitteln von zu Hauſe aus tun.
Wenn die Zahl derer, die auf dieſe Weiſe vom Lande aus ſich zu mehr
oder weniger bedeutenden Führern im Kulturleben unſerer Zeit empor=
gearbeitet haben, ſtatiſtiſch zu erfaſſen wäre, dann würde man jeder
falls finden, daß ſie einen nicht geringen Prozentſatz ausmachen.
Ehre und Dank gebührt deshalb den Bürgermeiſtern und Stad.;
räten Groß=Umſtadts der ſechziger und ſiebziger Jahre, daß ſie di
Zeichen der Zeit damals richtig verſtanden und gedeutet haben, urd
nicht minder beachtenswert iſt es, daß ſie bis jetzt immer ihrer würdig
Nachfolger gefunden haben. Die hohen Bürgertugenden von Opfen
und Gemeinſinn haben allzeit eine Stätte im ſchönen Umſtädter
Ra-
hauſe am Markt gefunden. Denn im Winter 1888/89 wurde mit d.
Realſchule eine höhere Landwirtſchaftsſchule verbunden, und ſeit Oſter:
1923 iſt die Umwandlung der Realſchule in eine Oberrealſchule beende!
Bereits 1905 waren Beſtrebungen für dieſe Umwandlung, zunäch
allerdings ohne Erfolg, im Gange geweſen. 1907 hätten ſie zum Zie
geführt, wenn Umſtadt damals nicht für das zu errichtende 4. heſſiſche
Lehrerſeminar in engere Wahl gekommen wäre. Dann ſcheinen die
Beſtrebungen eingeſchlafen und durch den Krieg ganz in den Hinte
grund getreten zu ſein. Als aber nach dem Kriege faſt alle Berufs
ſtände von ihren Anwärtern eine weit höhere Schulausbildung ve
langten als früher, als Primareife und Maturum Mindeſtforderung
wurden für Berufe, die früher vielleicht noch nicht einmal das Ein
jährige verlangten, da klopften die Forderungen nach Vollanſtalte
auf dem Lande allenthalben an die Türen der Nathäuſer kleineren
Städte, und bereitwilligſt ward ihnen aufgetan. Sicherlich war e
dieſesmal wieder nicht die Sorge, weil man nicht gewußt hätte, wohi
mit den ſtädtiſchen Geldern, die zur Umwandlung beſtehender Negt
ſchulen in Oberrealſchulen führte. Im Gegenteil: Die Sorge beſtek
darin, Quellen zu erſchließen, aus denen das nötige Geld fließt. Wem;
trotzdem dieſe Umwandlungen ſtattgefunden haben, dann war es des
halb, weil auch jetzt wieder der Zug der Zeit die kleinen Städte zwvang
ihren Töchtern und Söhnen die Möglichkeit zur Erlangung der erfos
derlichen Kenntniſſe zu geben.
Und auch dieſe Zeit hat auf dem Umſtädter Rathauſe eine Stad
vertretung gefunden, die ihren Forderungen gerecht wurde. Opfer
willig und opferfreudig hat die Stadt die Aufbringung der Mittel au
ſich genommen für den Ausbau einer Oberrealſchule. Seit 1920 wur
den Verhandlungen mit dem heſſiſchen Kultusminiſterium aufgenon
men, durch die die Bedingungen für den Ausbau feſtgeſtellt wurden
und daraufhin konnte an Oſtern 1922 die Unterprima und Oſtern 193
die Oberprima aufgeſetzt werden.
Durch zwei Menſchenalter hindurch haben wir den Weg von dei
höheren Privatlehranſtalt über die ſtaatliche Realſchule 2. Ordnun
zur heutigen Oberrealſchule verfolgt. Aeußerlich ging es vom Eu
ſchloß über die 1891 eingeweihte Realſchule zum jetzt eingeweih
Neubau. Jeder Schritt, der auf dieſem Wege gemacht wurde, beden
eine gewaltige Arbeit für die jeweilige Leiſtung der Schule, iſt a
auch zugleich ein Ruhmesblatt für den hohen Bürgerſinn der jeweili
gen Stadtvertretungen Umſtadts.
Beizung des Saakgefreides.
Wie uns die Ackerbau= und Grünlandabteilung der Landwir
ſchaftskammer für Heſſen mitteilt, dringt die Erkenntnis der
Not=
wendigkeit der Beizung des Saatgetreides zum Schutze gegen
Brand=
krankheiten, Schneeſchimmel, Streifenkrankheit uſw. immer mehr durch.
Unſere chemiſche Induſtrie hat uns hierfür Mittel in die Hand
ge=
geben, die bei richtiger Anwendung eine völlige Vernichtung der
Krank=
heitskeime ermöglichen. In dankenswerter Weiſe haben auch jetzt die
heſſiſchen Scatbauſtellen den Abnehmern von anerkanntem Saatgut
die Möglichkeit geboten, ſaatfertig gebeiztes Getreide zu beziehen. Sie
bieten den Landwirten hierdurch nicht nur die Erleichterung, die in der
Uebernahme der Beizarbeit liegt, ſondern auch noch die beſondere
Ge=
währ, daß die Beizung vorſchriftsmäßig erfolgt. Als Zuſchlag wird
hierfür im allgemeinen je Zentner ein Betrag von 1.— RM. berechnet.
Wie neuerdings vielfach laut wird, wird von den Saatgutkäufern dieſer
Betrag als zu hoch beanſtandet. Demgegenüber muß jedoch darauf
hingewieſen werden, daß bei dem meiſt zur Anwendung kommenden
Trockenbeizverfahren hiermit kaum die Koſten für das Beizmittel
ge=
deckt werden können. Selbſt bei dem Naßbeizverfahren, das
lang=
wierige Nachtrocknung erforderlich macht, koſtet das Beizmitel allein
je nach der Getreideart und dem verwendeten Beizmittel 0,40—0,80
RM. je Zentner. Es bleibt für die Mehrarbeit alſo dem Lieferanten
des Saatgutes nur ein ganz geringer Betrag, für den der
Saatgut=
beſitzer in den ſeltenſten Fällen die Beizung in ſeinem Betrieb
vor=
nehmen kann. Es kann daher allen Landwirten nur empfohlen
werden, gebeiztes, anerkanntes Saatgut zu beziehen. Ueber
Bezugs=
quellen gibt die Saatſtelle der Landwirtſchaftskammer nähere Auskunft.
Ck. Groß=Gerau, 20. Sept. Stadtratsſitzung. Im alten
Rathausſitzungsſaal fand geſtern abend eine Sitzung des Stadtrates
ſtatt, der eine ziemlich umfangreiche Tagesordnung vorlag. Zu Beginn
der Sitzung wurde der Nachfolger des tödlich verunglückten
Gemeinde=
beſchluß vom 17. Sebtember genehmigt. Entſprechend dem Gemeinde= rats Ph. Diehl, Landwirt Heinrich Sperling 5., in ſein Amt eingeführt
und von Bürgermeiſter Dr. Lüdecke verpflichtet. Darauf wurde der
Waldwirtſchaftsplan für das Jahr 1930 von der Tagesordnung
abge=
ſetzt, da der Gemeinderat zuvor eine Waldbeſichtigung vornehmen möchte.
Weiter berichtete Dr. Lüdecke über die Einwendungen des heſſiſchen
Ar=
beitsminiſteriums gegen die Errichtung eines Anbaues an die
Gäſſel=
ſchule, in dem der Arbeitsnachweis untergebracht werden ſollte.
Bür=
germeiſter Dr. Lüdecke befürwortete den Entwurf des Hochbauamts, auf
dem Platz an der Volksbank ein Gemeindehaus zu errichten, in dem der
Arbeitsnachweis untergebracht werden könnte. Die Angelegenheit wurde,
der Finanzkommiſſion überwieſen. Nach der Erledigung weiterer
An=
gelegenheiten von geringerer Bedeutung berichtete der Vorſitzende noch
über die Inangriffnahme der Gasrohrlegungsarbeiten. Die weiteren
Fragen der Gasverſorgung ſollen in der Betriebsdeputation beraten
werden. Zum Schluß der Sitzung wurde noch Klage geführt über den
ſchlechten Zuſtand der Straßen in Groß=Gerau. Anſchließend fand noch
eine nichtöffentliche Sitzung ſtatt. — Obſtverſteigerung. Am
Montag, den 23. September, wird das Gemeindeobſt gegen bare
Zah=
lung an Ort und Stelle verſteigert. Zuſammenkunft vormittags 7 Uhr
an der Pferdeſchwvemme und nachmittags 2 Uhr am Ende der
Wald=
ſtraße. — Eine Vertrauensmännerſitzung des Heſſiſchen
Land=
bundes im Kreis Groß=Gerau findet am Samstag, den 21. September,
Goddelau, Hotel Claudius, ſtatt.
Rheinheſſen.
* Mainz, 20. Sept. Chronik. Ein ſchwerer Autounf
ereignete ſich Donnerstag abend auf der Fintherſtraße. Der Lenke
eines Perſonenautos aus Budenheim wurde durch die Lichter eines end
gegenkommenden Autos geblendet und fuhr in den Straßengraben.
im Auto ſitzende 72jährige Landwirt Peter Schmitt aus
Budenheit=
geriet unter das umſtürzende Auto und erlitt ſchwere Bruſtquetſchungen
Kopfverletzungen und einen Kieferbruch. In lebensgefährlich verletztem
Zuſtand wurde der Sch. ins Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. De
Lenker des Autos kam mit dem Schrecken davon. — Durch eine
Spe=
ditionsfirma wurden für ein hieſiges Schuhwarengeſchäft mehrere Paket
angefahren, die vorübergehend im Hausflur abgeſtellt wurden. Als di
Sendung in den Laden verbracht werden ſollte, fehlten zwei kleiner
Pakete, die acht Paar Damen= und neun Paar Herrenſchuhe enthielten
Von den Dieben fehlt bis jetzt jede Spur. — Feſtgenommen wurde.
40jähriger Schuhmacher, der beſchuldigt wird, an einem 5jährigen M
chen unſittliche Handlungen vorgenommen zu haben. — Eine Dien
herrſchaft vermißte Silberſachen und Wäſcheſtücke. Verdacht fiel auf
Dienſtmädchen. Bei einer Durchſicht von deſſen Koffer fand die Krin
nalpolizei nicht nur die zur Anzeige gebrachten Sachen, ſondern a
Gegenſtände, von deren Fehlen die Dienſtherrſchaft bisher noch kein
Kenntnis hatte. — In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ren
ten zwei franzöſiſche Soldaten ohne erſichtlichen Grund Paſſanten an
Einen Schloſſer aus der Neutorſtraße warfen die beiden Naufbolde zu
Boden, verſetzten ihm Schläge ins Geſicht und verletzten ihn dadurch.
Die von dem Ueberfallenen benachrichtigte Polizei begab ſich in die Neu
torkaſerne, wo die Soldaten verſchwunden waren, und ſtellte ihre
Per=
fonalien feſt.
Oberheſſen.
Bab=Nauheim, 20. Sept. Die Millionenfpende für
bas Herzforſchungsinſtitut. Die Millionenſpende für das
hier zu errichtende Herzforſchungsinſtitut bildet das Tagesgeſpräch der
von der menſchenfreundlichen Stifterin mit Hochachtung und
tiefemp=
fundener Dankbarkeit. Man iſt ſich bewußt, daß die neue
Forſchungs=
ſtätte neben dem neuen Mediziniſchen Inſtitut des Staates für die
tor werden wird. Dankbar iſt man aber nicht nur der edlen
Stif=
terin, ſondern auch den Männern, denen bei den Verhandlungen zur
Errichtung der Stiftung beſondere Verdienſte zukommen; das ſind in
erſter Linie Prof, Dr. Groedel und Bürgermeiſter Dr. Ahl. Mit dem
Bau der Forſchungsſtätte, die möglichſt ſchon im nächſten Jahr ihrer
nen. Das Baugelände am rechten Uſaufer, gegenüber dem Badehaus 8,
2 Jahre alt. Sie iſt Deutſch=Amerikanerin und hat in Deutſchland
v. Bab=Nauheim, 20 Sept. Aerztlicher
Fortbildungs=
lehrgang. Seit einer Reihe von Jahren veranſtaltet die Vereinigung
8. Lampertheim, 19. Sept. Brand. Heute nacht kurz nach 11 Uhr der Bad=Nauheimer Aerzte Fortbildungslehrgänge für Aerzte, um in
ſpezielle Themen der Herzkrankheitenforſchung tiefer einzuführen. Der
dem Sägewerr der Firma Heß und Röhrig am Bahnübergang nach ſechſte derartige Lehrgang wurde im Mediziniſchen Inſtitut in
An=
weſenheit von Behördenvertretern eröffnet. Etwa 220 deutſche und
aus=
ſitzende der hieſigen Aerztevereinigung, entbot den Teilnehmern herzliche
Grüße und hieß beſonders willkommen auch die Gäſte, die durch ihre
Miniſterium war durch Miniſterialrat Freſenius von der Abteilung für
Gernsheim, 20. Sept. Waſſerſtand des Rheins am öffentliche Geſundheitspflege vertreten; die Gießener mediziniſche
Fakul=
tät durch ihren Dekan Prof. Herzog. Das Thema des diesjährigen
Lehrganges lautet: „Pathologie und Therabie der
Zirkulationsſtörun=
v. Jaſchke=Gießen, Prof. Fraenkel und Prof. v. Weizſäcker, Heidelberg,
nicht überſchritten werden. Die 6000 Erwerbsloſen und die Pfleglinge Prof. Herxheimer=Wiesbaden, Prof. Goodahl=London, Dr.
Enthoven=
des Wohlfahrtsamtes haben die Mittel des Amtes bereits aufgebraucht, Amſterdam. Geſellſchaftliche Veranſtaltungen der Bad= und Kurverwal=
Nahmen.
Geſchäftliches.
Der Stolz jeder Hausfrau iſt ein mobernes Silberbeſteck
auf der gedeckten Tafel. Vor nicht allzulanger Zeit war dieſes ein
Vor=
necht beſonders Begüterter, heute bietet die Beſteckinduſtrie dieſe z
Preiſen, die jedermann die Anſchaffung ermöglichen. Wir verweiſe
auf die heutige Anzeige der Firma Karl Hölder, Pforzheim.,
Rundfunk-Programie.
Fraukfurt
Samstag, 21. Sept. 8: Bad Homburg: Konzert. 10.40:
Referendar A. Beil: Was ich von der deutſchen Gerichtspflege wiſ
ſen muß. 6 13.30: Schallplatten: Schlager aus Operetten und
Revuen. 6 15.15: Jugendſtunde: Liedervorträge der Fürſtenberger
Mittelſchule (Klaſſe 1). 0 16.15: Konzert des Funkorch. Mitw.:
Maria Noll=Boß (Sopran). o 18: Von der Peterskirche: 25.
Frank=
furter Motelle: Solokantate Nr. 52 „Falſche Welt, dir trau’ ich
nicht . — Solokantate Nr. 84 „Ich bin vergnügt in meinem Glücke‟.
Soliſtin: Ria Ginſter (Sopran). 0 18.50: Kaſſel: K. Walter: Die
Begeanung Goethes mit Harder in Straßburg. 6 19.10: Stunde
des Arbeiters. 6 19.30: Frau zur Hellen=Pfleiderer: Die ältere
und die jüngere Generation. O 20: Stuttgart: Neuere Lyrik aus
Schwaben. Reger: Erſtes Duo für zwei Violinen. — Vortrag von
Dr. Herm. Binder mit Gedichtproben von Iſolde Kurz, Auguſte
Supper, Anna Schieber, Herm. Heſſe, E. G. Kolbenheyer, Hans
garte Blasfuſt des Tronpeterlans der 2. Nachtichtengdbtiun
Moellendorf: Armeemarſch. — Landgr. Ernſt I.: Heſſiſcher Fahnen=
Schwediſcher
marſch. — Scherzer: Bayeriſcher Defiliermarſch.
Marſch. — Kavalleriemärſche im Trabe. —
„Navalleriemärſche im
Meißner:
Galopp.
P
„Zum Städtle hinat
Marſch
Parat
ratio regts”, Marſch. — Kavalleriemärſche im Trabe.
aufſtellung. — Paradepoſt. — Aufſtellungsmarſch. — Galoppmar
der 5. Nachr.=Abtlg. o 22: Freiburg: Unterhaltungsabend de
Kapella Snoda. Intermezo: Das Mädchen von Elizondo, Kym.
—
Oper in einem Akt von Offenbach. Perſonen: Vertigo, Gaſtwit
Brugger: Miquel ein junger Baske: H. Schulz; Manuelita
Erna Walter. Ort: Ein ſpaniſches Dorf. Muſikal. Leitung: Kapelle
meiſter Ueter. O 23.15: Berlin; Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen
Deutſche Welle. Sonnabend, 21. Sept. 12: Künſtleriſche
Dar=
bietungen für die Schule: Carl Loewe=Feier. Ausf.: Der
Jugendcho=
der ſtaatl. Akademie für Kirchen und Schulmuſik, unter Leitul
von Prot. Martens Prof. Dr. Moſer: Vortrag und Geſang.
gleitung: Dr. Fiſcher. o 14.30: Kinderbaſtelſtunde: Hanſi
Noſel Tüchtig. e 15: Ober=Reg.=Rat Dr. Schweckendieck: Zel
Jahre Lehrerunterbringung. 16: Dr. Boettcher: Die
geſtaltung des Privatmuſikunterrichts. o 16.30:
Oberſteuerſekre=
ſteuer
ſteuer=
tär von Frankenberg; Beamter und Induſtrieller — Der
liche Buchprüfer. 6 17: Hamburg: Was Großmutter ſang. Mitw.:
5. Ladendorf. Erwin Bolt, Norag Chor und =Orch. 0 18: Dr.
Bruno Broecker: Staatliches Schlichtungsweſen. 18.30:
Fran=
zöſiſe für Anfänger. o 18.55: Heimiſche Vogelſtimmen. Dr.
Hein=
roth (Mitw.; H. Klauenberg). o 20: Aus den „
Miniaturdra=
men” von Maurice Baring. o Danach: Tanzmuſik. Kapelle Hoffe
mann. — Pauſe: Bildfunk.
TADIO TNe LuewchI
Docer Gmhh.
Fachmännische Frnst-Lüdwigstr. 14
PMOTO Bedienung
Tel. 2140 (6617a
Nummer 262
Gamstag, den 21. Gextember 1929
Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
Geſtorbene. Am 13. Sept.: Koch, Jakob, 1 J., Pfungſtadt, hier
Grafenſtr. 9; Helene, Marie Erneſtine, geb. Jung, 22 Jahre, Pfungſtadt,
hier Niedeſelſtr. 52. Am 14. Sept.: Krebs, Philipp Adolf, Feldſchütz
R., 67 J., Klein=Umſtadt, hier Erbacherſtr. 25. Am 13. Sept.:
Gries=
hammer, Auguſt Alexander, Steinhauer, 57 J., Allertshofen,” hier
Grafenſtr. 9. Am 14. Sept.: Veith, Helene, 7 Tage, Forſtmeiſterſtr. 5.
Am 2. Nov. 1914: Pfannmüller, Karl Albert Wilhelm Caſimir, 21 J.,
ledig, Student der Maſchinenbaukunde, Leutnant d. R., Wittmannſtr. 5
bei Ghelnvelt in Flandern. Am 14. Sept.: Wrede, Karoline, geb.
Föl=
ler, 82 J., Witwe des Rechnungsrat i. R., Lukasweg 1; Wacker, Karl
Friedrich Wilhelm, Heizer, 48 J., Gräfenhäuſerſtr. 51. Am 16. Sept.:
Lutz, Johann Friedrich, Maſchinenmeiſter i. R., Roßdörferſtr. 27. Am
17. Sept.: Wehrauch, Georg Heinrich, Eiſenbahnarbeiter, 58 J.,
Feld=
bergſtr. 84. Am 18. Sept.: Hofmann, Anna, geb. Baum, 69 J., Witwe
des Glaſermeiſters, Saalbauſtr. 27; Fritz, Margarethe Katharine, geb.
Hallenberger, 60 J., Witwe des Zimmerpoliers, Pankratiusſtr. 53;
Härtel, Marie, 21 J., ledig, Ober=Ramſtadt, hier Grafenſtr. 9; Ehmich,
Balthaſar, 3., Schuhmachermeiſter, 70 J., Ober=Ramſtadt, hier
Her=
mannſtraße 6. Am 19. Sept.: Schlander, Philipp Hilfsarb., ledig,
Ober=Kinzig, hier, Grafenſtraße 9. Schaffnit, Hugo Albert, 2 Jahre,
Kaupſtraße 7.
Kirchliche Nachrichken
Evangeliſche Gemeinden.
17. Sonntag nach Trinitatis (22. September).
In allen Kirchen Kollekte für den Evangeliſchen Bund.
Stadtkirche. Wegen Bauarbeiten geſchloſſen.
Stadtkapelle. Vorm. 8¾ Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Vorm. 10¼ Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. — Vorm. 11½
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Nachm. 5 Uh:
Abend=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel. —
11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 24. September, abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 25., und
Samstag, 28. September, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde. — Samstag, 28. September, abends 8 Uhr:
Jugendvereini=
gung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 22. September, vorm.
9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgeminde (Schluß). Pfarrer
Kleber=
ger. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkirche. — Nachm.
1½ Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde, Abmarſch vom
Ge=
meindehaus nach Nieder=Ramſtadt zur Teilnahme an der Jahresfeier
der dortigen Anſtalten. — Montag, 23. September, abends 8 Uhr:
Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abtlg.). — Dienstag, 24.
Sep=
tember, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. —
Jugendvereini=
gung der Stadtgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Reformations=
gemeinde (jüngere Abtlg.). — Mittwoch, 25. September, nachm. 2—4
Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde
(ältere Abtlg.). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(ältere Abtlg.). — Donnerstag, 26. September, abends 8 Uhr:
Frauen=
verein der Lukasgemeinde, Nothilfe=Kreis. — Jugendvereinigung der
Stadtgemeinde. — Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abtlg.),
Freitag, 27. September, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Markus=
gemeinde (jüngere Abtlg.). — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Köhler.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 25. September, abends
8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
hauptſtation im Diakonenheim,
Krankenpflege durch Diakonen:
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 288‟
Ep. Wohlfahrtsbienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Fernſprecher
237c
Sprechſtunden vormittags von 10—12 Uhr: Jugendfürſorge,
Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Rechtsauskunftsſtelle (auel
ſür Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten), Beratung in
Woh=
nungsangelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und
Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus.
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
12 Uihr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2371
beiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechts
Eyangeliſches
auskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſpr. 2288
Martinskirche. Vorm. 7½ Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Köhler,
Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre (Schluß) für die Martinsgemeinde Oſt,
2. Abteilung, in der Kirche. Pfarrer Köhler. Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Bergér. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für
die Martinsgeminde Oſt. Pfarrer Köhle
Freitag, 27. September, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im
Martinsſtift.
Martinsgemeinde (Vexſammlungen). Dienstag, den 24. Sept.,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus:
Jugend=
vereinigung. — Donnerstag, den 26. Sept., abends 8 Uhr, im
Martins=
ſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung
Weſt; Mauerſtr. 5: Poſaunenchor. — Freitag, den 27. Sept., abends
8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung (ältere Abtlg.).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Goethe. — Vorm. 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag, den 23.
September, abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend im
Gemeinde=
haus. — Samstag, den 28. September, nachm. 3½ Uhr: Chorſchule im
Gemeindehaus.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. — Montag, 23. Sept., abends 8 Uhr: Helferſitzung.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Prof. Dr. E. E. Becker. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt
Prof. Dr. E. E. Becker.
Veranſtaltungen: Sonntag, 22. Sept., abends 8½ Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 23. Sept., abends 8½ Uhr:
Mädchen=
vereinigung. — Dienstag, 24. Sept., abends 8½ Uhr: Kirchenchor. —
Mittwoch, 25. Sept., abends 8½ Uhr: Mädchenvereinigung, Jüngſten=
Abtlg. — Freitag, 27. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenchor. — 8½ Uhr:
Kirchenchor. — Samstag, 28. Sept., abends 8 Uhr: Singekreis
Pauluskirche. (Kollekte für den Frauenverein der
Paulus=
gemeinde.) Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk. Pfarrer
Müller. — Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt aus Anlaß des 25jährigen
Beſtehens des Frauenvereins. Pfarrer Müller. — Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller. — Nachm. 3 Uhr: Feſtfeier des
Frauenvereins im Orangeriehaus. — Mittwoch, 25. Sept., vorm. 10 Uhr:
Feſtgottesdienſt anläßlich des 100jährigen Beſtehens der Viktoriaſchule.
Veranſtaltungen: Sonntag, 22. Sept., abends 8 Uhr:
Jugend=
bereinigung. — Montag, 23. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund. —
Dienstag, 24. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Freitag, 27. Sept.,
abends 8 Uhr: Singekreis. — Samstag, 28. Sept., abends 8 Uhr;
Turnen der J. P. D.
Der evang. Frauenverein der Paulusgemeinde zu
Darmſtadt feiert am Sonntag, den 22. September, das Feſt ſeines 25 Beſtehens durch einen Feſtgottesdienſt und eine Feſtfeier, die
nachmittags 3 Uhr im Orangeriehaus ſtattfindet. Eintrittskarten zu
1 Mark (Kaffee und Kuchen eingeſchloſſen) ſind bis zum 20. September
beim Kirchendiener abzuholen. Den Feſtvortrag hat Herr Prälat
D. Dr. Diehl übernommen.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein: Nachm.
— Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, den 26. September, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmifſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde
Vorm. 11¾ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde.
Herr Weiſe. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. —
Diens=
tag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8½ Uhr: Blaukreuz=
Bibelſtunde. Prediger Semmel. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Gem
Chor. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger
Sem=
mel. — Freitag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule,
Beſ=
ſungerſtraße 80. Prediger Kleinſchmidt. — Samstag, abends 8½ Uhr:
Poſaunenchor. — Am 21. und 22. Sept.: Rhein=Main=Bundeskonferenz
Nord=Oſt in Frankfurt a. M.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — 434 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für junge Mädchen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Mädchenkreis.
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge Männer. —
Don=
nerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer,
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 22. Sept.: Lichtbildervortrag:
Arabiſches Volksleben. — Montag, 23. Sept., abends 8½ Uhr:
Familien=
bibelſtunde. — Dienstag, 24. Sept., abends 8 Uhr: Sport und Turnen.
Mittwoch, 25. Sept., abends 8½ Uhr: Jungmännerbibelſtunde.
Donnerstag, 26. Sept., abends 8½ Uhr: Heimabend d. Jung=C. —
Freitag, 27. Sept., abends 8 Uhr: Frauenkreis. — Samstag, 28. Sept.,
nachm. 3 Uhr: Jungſcharſtunde. — Sonntag, 29. Sept., vorm. 9 Uhr:
Weißkreuzſtunde; abends 8 Uhr: Vortrag: Was ſind Sekten
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22, Inf.=Kaſerne,
Hof links). Samstag, 21. September, nachm. ½5—½6 Uhr:
Spiel=
ſtunde. — Abends ½6—½7 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag, 26.
Sep=
tember, abends 8 Uhr: Trenburg=Abend.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Elifabethenſtr.) Sonntag, den 22. September: vorm. 10 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung mit Predigt; vorm. 11,20 Uhr: Kinder=
Sonntags=
handlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich wiſſenſchaftliche Bereinigung (Chriſtian Science Society),
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vyrm. 10 Uhr, und jeden erſten Mithpoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung. —
Mitt=
voch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8.15 Uhr:
Wort=
betrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Bibelſtudium und Diskuſſion jeden Dienstag abend 8 Uhr im
Fürſten=
ſaal, Grafenſtraße 18.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
22. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Andacht. Nachm. 3 Uhr: Jugendbund; abends
Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr:
Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 22. September, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt. Abends 8½ Uhr:
Jugend=
ſtunde. — Mittwoch, den 25. September, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Zu allen Verſammlungen iſt jedermann freundlichſt eingeladen.
Gotenfühnlein Darmſtadt, Pfadfinder im Heſſenbund. Samstags,
3 Uhr nachm., Treffen der Volkerjungmannſchaft am Böllenfalltor
Sippe der Amaler treffen ſich, wie bekannt, Dienstags
Evangelifche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtr. 44. Sonntag, vormittags
10 Uhr: Predigt, W. Neuhaus, Frankfurt. 11 Uhr: Sonntagsſchule
abends 8 Uhr: Predigt, W. Neuhaus, Frankfurt. — Montag, abends
Seite 2
8,15 Uhr: Jugendverein. — Dienstag, abends 8,15 Uhr: Singſtunde. —
Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Frauenmiſſionsverein, katechetiſcher
Unter=
richt; 5 Uhr: Knabenbund. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr:
Bibel=
ſtunde, P. Schanz. Jedermann iſt recht freundlich eingeladen!
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 23. September, abends
3½ Uhr, im Feierabend, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag früh 8 Uhr:
Gebetsver=
ſammlung; 10 Uhr: Heiligungsverſammlung, geleitet von Kommandant
Flade: 11,30 Uhr: Kinderverſammlung; nachm. 3 Uhr:
Wegweiſer=
verſammlung f. Kinder; 5 Uhr: Kinderverſammlung; abends 7 Uhr:
Freiverſammlung am Paradeplatz; 8 Uhr: Großes Erntedankfeſt,
Schnitteraufführung. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendliga. —
Diens=
tag, abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Aufführung „Der verlorene Sohn
Donnerstag, abends 8 Uhr:
Heimbund. — Freitag, abends 8 Uhr: Aufführung „Der Säemann”,
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I., Hindenburgſtr. (ehem. Kaſino),
Sonntag, den 22. September, vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und
Mitt=
woch, den 25. September, abends 8,30 Uhr Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II., Bismarckſtraße 54,
Sonntag, den 22. September, vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und
Mitt=
woch, den 25. September, abends 8,30 Uhr Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Samstag, abends 7 Uhr:
Miſſions=
vortrag mit Lichtbildern für Kinder: „Mit dem Ochſenkarzen quer
durch China” (Miſſ.=Inſp. Pfr. Devaranne=Verlin). — Sonntag, vorm.
halb 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Predigt: Miſſionsinſpektor Pfarrer
Devaranne=Berlin. Kollekte für die Oſtaſien=Miſſion. Vorm. halb 11
Uhr: Chriſtenlehre. Abends 8 Uhr: Miſſionsvortrag mit Lichtbildern:
„Medizin und Miſſion in China” (Miſſ.=Inſp. Pfr. Devaranne=Berlin).
Dienstag: Poſaunenchor.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 22. September:
9,30 Uhr: Gottesdienſt; 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt; abends um 8,15
Uhr findet in der Kirche eine religiöſe Orgelandacht ſtatt. (Gehalten
von Herrn P. von der Au=Mainz. — Die Bibelſtunde fällt aus.)
Montag: Jugendverein. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag:
Po=
ſaunenchor. — Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein
Evangeliſche Kirche Nieder=Namſtadt. Sonntag, den 22. September:
Vormittags halb 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Im Anſchluß nn den
Gottesdienſt Feier des hl. Abendmahls. Anmeldungen im Pfarrhaus
oder beim Kirchendiener; vormittags 11 Uhr: Chriſtenlehre. — Montag:
Jugendvereinigung. — Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch;
Jung=
mädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Traifa. Sonntag, den 22. September,
vermittags halb 10 Uhr: Hauvtgottesdienſt; anſchließend:
Kindergottes=
dienſt der Großen; nachm. 1 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. (Der
Beſuch des Frauenvereins in den Nieder=Ramſtädter Anſtalten muß noch
einmal verſchoben werden.) — Mittwoch: E. J. G. Gemeinſamer Abend.
donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 22. September
8,45 Uhr: Chriſtenlehre der Knaben. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. 13 Uhr: Spaziergang des Kirchengeſangvereins nach
Nieder=Namſtadt. Abmarſch: Weinweg. — Dienstag, 19,30 Uhr:
Mäd=
chenvereinigung. — Mittwoch, 20 Uhr: Kirchengeſangverein. — Freitag,
19,30 Uhr: Wartburgverein. — Der Gottesdienſt in der Prod.=
Pflege=
anſtalt fällt aus.
Evangeliſche Kirche Erzhauſen. Sonntag, den 22. September, vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uh=
Chriſtenlehre. Nachm. 3 Uhr:
Kinder=
feier der Kinderſchule im Schulhofe. 8 Uhr: Mädchenvereinigung. —
Mittwoch: Jungmannſchaft.
Donnerstag: Kirchenchor. — Freitag:
Mädchenvereinigung (Bibelkreis)
Samstag: Jungmannſchaft
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße, Nr. 22),
Sonntag, den 22. Septem
nachm.
Uhr, und Donnerstag, den
Gottesdienſt
26. September, abends 8 1
Neuapoſtolifch= Gemeinde Nieder Ramſtadt, Bahnhofſtraße 25.
Sonnta
den 22. Se tembe
nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
26. Set
nber, abends 8½ Uhr, Gottesdienſt.
Nengpoſtoliſche Gemeinö
Eberſtadt (Weingartenſtraße Nr. 35):
Sonntag, den 22. September
nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
26. September, abends 8½ Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Straße 3
Sonntag, den 22. September, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
26. September, abends 8½ Uhr, Gortesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte=Darmſtädterſtraße 14.
Sonntag, den 22. September, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
26. September, abend=
½ Uhr, Gottesd
nſt.
Freunde und Gönner herzlich willkomn
Schloßkapelle Kranichſtein. 10 Uhr Gottesdienſt. Pfarrer Heß=
Darmſtadt.
Kathvliſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 22. September 1929.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Samstag, um 17 und um
20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag, vorm. von 6 Uhr an:
Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung
der hl. Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Um 9,30 Uhr: Hochamt
und Predigt. Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachm. um
14,30
hr: Andacht. — Werktags: hl. Meſſe um 6½ Uhr. — Montag
und Freitag, abends 8 Uhr: Jugend
ſammlung,
Her=
nannſtr. 43.
inskapelle (Ecke Herbweg und Bruchwieſenſtraße)
An allen
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt. Um 7.45 Uhr
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung
hl.
Kom=
munion. Während der Schulzeit Dienstags und Freitags hl. Meſſe,
Vorher Beichtgelegenheit.
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Dn
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Schützenſtr. 10½, II.*
Seite 8
Samstag det 21. Eeplember 1919
Reich und Ausland.
Kundgebung der Poſtbeamken.
Der rund 150 000 Mitglieder zählende
Reichs=
berband Deutſcher Poſt= und Telegraphenbeamten
veranſtaltete anläßlich ſeines in Berlin
ſtattfinden=
den Verbandstages am 17. September eine
Kund=
gebung gegen den Abbau des Berufsbeamtentums
bei der Reichspoſt. Verbandsvorſitzender Kugler
betonte, daß auch das Poſt= und
Telegraphenper=
ſonal zu ſeinem Teil die Laſten des Krieges
mit=
trage. Im Rechnungsjahr 1929 habe die Deutſche
Reichspoſt 271,5 Millionen an direkten und
indirek=
ten Reparationslaſten aufzubringen. Das zwinge zu
ſparſamſter Wirtſchaftsweiſe. Sparſambeit auf Koſten
der Erhaltung des Berufsbeamtentums zu üben, ſei
jedoch verfehlt. Für die größtenteils gegen ihren
Willen außer Dienſt geſetzten Beamten wären in
verſtärktem Umfange nichtbeamtete Kräfte
einge=
ſtellt worden. Redner wendete ſich dann gegen das
Gutachten des Reichsſparkommiſſars, das einer
wei=
teren Entbeamtung des Pevſonalkörpers der
Reichs=
poſt das Wort rede. Uebrigens würden auch für die
Arbeiter und Angeſtellten, die man künftig an
Stelle von Berufsbeamten beſchäftigen wolle, im
Laufe der Zeit die Soziallaſten ſteigen. Zur
Er=
füllung der wichtigen Aufgaben brauche die
Reichs=
poſt ein Perſonal, das ſich der Volksgeſamtheit in
beſonderer Vertrauensſtellung verbunden fühle. Das
allgemeine Arbeitsrecht, zu dem auch das
Streik=
recht gehöre, eione ſich nicht zur Geſtaltung des
Dienſtverhältnifſes von Perſonen, die Poſt= und
Telegraphendienſt auszuführen und das mit dieſer
Dienſtleiftung verbundene Amtsgeheimnis zu wahren
hätten. Das bisherige öffentlich=rechtliche
Beamten=
verhältnis, das im Gegenſatz zum freien
Arbeitsver=
trag auf einem einſeitigen Gewaltverhältnis der
Staatshoheit beruhe, ſchließe das Streikrecht aus.
Den Schluß der Kundgebung bildete die Annahme
einer Entſchließung, die ſich gegen die Entbeamtung
wendet und im Intereſſe der Wahrung des Poſt=
und Telegraphengeheimniſſes und der
Aufrecht=
erhaltung eines geordneten Dienſtbetriebes die
unge=
ſchmälerte Erhaltung des Berufsbeamtentums für
den Betriebsdienſt der Reichspoſt fordert.
Furchtbarer Verbrennungstod beim
Keſſel=
reinigen.
Gera. Bei einer Gerger Fabrik ereignete ſich
iſchwerer Unglücksfall, der zwei
Menſchen=
ein
rderte. In einem außer Betrieb geſetzten
rten zwei verheiratete Schloſſer
Reinigungs=
aus, als plötzlich durch die Unachtſamkeit
arbe
Arbeiters Dampf einſtrömte. Die
bei=
wurden ſo ſchwer verbrüht, daß ſie ins
Krankenhaus überführt werden mußten, wo ſie
als=
ſtarben.
Im Auto verbrannt.
Schönebeck (Elbe). Der Automobilhändler
inkler iſt vorgeſtern abend mit ſeinem Auto tödlich
Wagen geriet auf bisher ungeklärte
Weiſe in Brand, und Winkler, der ſich nicht mehr
aus dem Wagen retten konnte, verbrannte
endigem Leibe.
Ein Sportflugzeug abgeſtürzt.
Zwei Tote.
Berlin. Wie der „Lokalanzeiger” aus
Schnei=
demühl meldet, ſtürzte am Donnerstag nachmittag
dort ein Leichtflugzeug ab, das ſich auf einem
Propa=
gandaflug durch Deutſchland befand. Von den beiden
Inſaſſen war Hauptmann a. D. Hermann,
Schnei=
demühl, einer der älteſten deutſchen Flugzeugführer,
anf der Stelle tot. Der Pilot Dr. Liebig, der früher
Flugzeuglehrer in Schleisheim war, erlag ſeinen
ſchweren Verletzungen im Krankenhaus.
Immer noch Exploſionsgefahr in Klein=Noſſeln.
Metz. Aus der Grube „St. Charles” in Klein=
Roſſeln entſteigen immer noch dichte Rauchwolken.
Man befürchtet, daß noch eine dritte Exploſion
er=
folgen wird, und zwar in der Grube „St. Joſeph”,
die einige hundert Meter von der erſten Grube
ent=
fernt liegt. Falls die Exploſion ſich ereignen ſollte,
würde ſie noch heftiger ſein, als die vorhergehenden,
da die Grube „St. Joſeph” nicht ſo tief iſt wie die
anderen. Die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen
ſind ergriffen worden. Alle Häuſer, die ſich in einem
Umkreis von 200 bis 300 Meter von der Grube
be=
finden, ſind geräumt worden.
Gefährlicher Brand auf einem Hüttenwerk.
Dillingen (Saar). Vorgeſtern abend geriet
auf der Dillinger Hütte die Oelregulierung neben der
Benzolfabrik in Brand. Da größte Exploſionsgefahr
beſtand, mußte die ganze Straße, an der die Hochöfen
liegen, abgeſperrt werden. Glücklicherweiſe konnte der
Brand auf ſeinen Herd beſchränkt werden.
Zwei Deutſche in den Alpen tödlich abgeftürzt.
Mailand. Aus Cavaleſi wird gemeldet, daß
zwei Deutſche, der 23jährige Heinrich Radetzki und
der 22jährige Otto Monſteiner während einer
ge=
fährlichen Beſteigung der Latemergruppe in einen
tiefen Abgrund ſtürzten. Das Seil, mit dem ſie
an=
gebunden waren, verwickelte ſich an einer Felsſpitze,
die Bergſteiger rutſchten aus und ſchwebten 24
Stun=
den lang in der Luft. Den Bemühungen der Führer
und anderer Bergſteiger gelang es nicht, die beiden
zu befreien. Sie ſtürzten ab und blieben völlig
zer=
ſchmettert liegen. Die Leichen konnten noch nicht
geborgen werden.
Unwetter vernichtet die geſamte Obſternte.
Aus dem Hunsrück. Ueber die Fluren des
Hunsrückdorfes Kratzenburg ging ein Unwetter nieder,
wie es die Leute dort noch nicht erlebt haben. Eine
Viertelſtunde lang praſſelte ununterbrochen Hagel
nieder, der von einem ſchweren Gewitter und einem
wolkenbruchartigen Regen begleitet war. Die
Hagel=
körner hatten eine Dicke von drei Zentimetern. Der
Schaden iſt groß. Wie feſtgeſtellt wurde, iſt faſt die
ganze Obſternte dem Unwetter zum Opfer gefallen.
Zahlreiche Bäume wurden entlaubt und die Aeſte
ab=
gebrochen. Von den Feldern wurden große Erdmaſſen
abgeſchwemmt, die Kartoffeln und andere Pflanzen
ausgeriſſen.
Unwetter über Valencia.
Madrid. Ueber Valencia ging in der Nacht
zum Donnerstag ein ſchweres Gewitter hinweg, bei
dem zahlreiche Straßen unter Waſſer geſetzt wurden.
Der Blitz ſchlug in das Elektrizitätswerk, ſo daß die
Stadt die ganze Nacht über in Dunkel gehüllt war.
In Torrente wurden durch Blitzſchlag drei
Per=
ſonen, die in einer Scheune Zuflucht geſucht hatten,
getötet und acht verletzt.
Hamdarg feiert Hr. Eleier.
Im Hintergrund die Dresdener Akademie.
Das ausgetrocknete Elbebett bei Dresden
Die Reihe von mehr als 85 regenloſen Tagen wurde für die Fluß=Schiffahrt zur Kataſtrophe.
Selbſt das breite Elbebett iſt faſt ganz ausgetrocknet. In der ſchmalen Waſſerrinne drängen ſich
die Dampfer, für die jede Weiterfahrt unmöglich iſt. Die Frachtgüter mußten auf die Eiſenbahn
umgeladen werden, der Schaden, der durch die teuereren Frachttarife entſteht, geht in die Millionen.
Dr. Eckener fährt am Verwaltungsgebäude der Hapag vor.
Dem verdienſtvollen Führer des „Graf Zeppelin” wurden in Hamburg, wo er nach ſeiner Rückkehr
von Amerika Verhandlungen mit der Hapag über die Einrichtung eines regelmäßigen
Transatlantik=
verkehrs durch Luftſchiffe zu führen hatte, große Ehrungen zuteil. Er erhielt die goldene
Ehren=
denkmünze Hamburgs, die ſeit ihrer Stiftung im Jahre 1853 erſt 23 mal zur Verteilung kam.
Kakaſtrophaler Tiefſtand des Elbeſpiegels.
Eine neue Brandſtiftungs=Epidemie in Berlin?
Ein völlig niedergebrannter Dachſtuhl in Berlin=Alt=Moabit.
Feuerwehrmann Kaufmann aus der Haft
entlaſſen.
Berlin. Gegen den 25 Jahre alten
Feuerwehr=
mann Kaufmann von der Freiwilligen Feuerwehr
in Johannisthal, war, wie gemeldet, der Verdacht
ausgeſprochen wvorden, er habe bei einigen Bränden,
die in letzter Zeit dort ausbrachen, ſelbſt das Feuer
angelegt. Nach mehrſtündiger Vernehmung wurde
Kaufmann wvieder aus der Haft entlaſſen. Die
Ermitt=
lungen ſind noch nicht abgeſchloſſen.
Mord an einem italieniſchen Gaſtwirt
an der Riviera.
Nizza. In der Nacht zum Freitag wurde in
der Ortſchaft Cannet ein italieniſcher Gaſtwirt von
drei jungen Leuten mit fünf Revolverſchüſſen
ge=
tötet, als er ſein Lokal abſchließen wollte. Von den
Tätern fehlt jede Spur. Jeugen behaupten, den
Ausruf gehört zu haben: „Coch der Fascismus!”,
andere Zeugen dagegen wollen gchört laben: „
Nie=
der der Fascismus!”.
Ein anonymer Briefſchreiber bezichtigk
ſich der Mordkal.
Innsbruck, 20. September.
Im weiteren Verlauf des Halsmann=Prozeſſes
erklärte der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Peßlev.
er habe ſoeben einen anonymen Brief bekommen,
in dem der Briefſchreiber ſich als den Mörder
Hals=
manns bezeichnete und erklärte, er habe den alten
Halsmann, nachdem ſſein Sohn vorausgegangen ſei,
niedergeſchoſſen. Der Verteidiger ſtellte den Antrag,
den Brief auf Fingerſpuren unterſuchen zu Caſſen
und Schrifvvergleichungen borzunehmen mit
Per=
ſonen, die eventuell in Werdacht ſtehen könnten, den
Brief geſchrieben zu haben. Der Gerichtshof gab
dieſem Antrage Folge, forderte aber den Verteidigep
auf, genau anzugeben, mit welchen Perſonen
Ver=
gleiche angeſtellt werden ſollten. Der Verteidiger
er=
klärte, wenn bis zum Sonntag das von ihm
bean=
tragte Verfahren keinen Erfolg aufweiſe, ſo würde
er evtl. auf eine Vertagung der Werhandlungen
ver=
zichten und das Verfahren gegen Halsmann
durch=
führen laſſen.
Das mediziniſche Gukachten.
Man ging dann im Prozeßverlauf zur
Erſtat=
tung des gerichtlich=mediziniſchen Gutachtens über.
Das Gutachten erſtatteten Prof. Dr. Meixner aus
Innsbruck und Prof. Dr. Werkgartner vom
Gericht=
lich=Mediziniſchen Inſtitut in Wien. Sie führten u.
a. aus: Sämtliche Wunden wurden mur am Kopf
feſtgeſtellt. Der übrige Körper wies keinerlei
Ver=
letzungen auf. DDie Mindeſtzahl der einzelnen
Ge=
walteinwirkungen muß wenigſtens ſiebzehn betragen
haben. Es iſt ganz unmöglich, daß im Sturz ein
Menſch mit derſelben Stelle ſo oft und ſo wuchtig
auffällt, wie es für die zahlreichen, dicht gedrängten
Verletzungen vorausgeſetzt werden muß. Dieſe
Feſt=
ſtellungen ſtützen außerordentlich die Annahme, daß
die Verletzungen mit einem oder mehreren Steiner
zugefügt worden ſind. Es gibt keine andere
Erklä=
rung des Befundes. Die Gruppierung der Wunden
macht es aber nicht wahrſcheinlich, daß alle Wunden
mit demſelbem Stein zugefügt ſind. Durch die
Ver=
teilung der Wunden iſt anzunehmen, daß noch an
einer anderen Stelle, nicht mehr dort, wo
Blut=
ſpuren am Wege waren, mit einem anderen Steit
auf den Kopf Halsmanns losgeſchlagen wurde.
Steinſchlag kommt nach dem Ergebnis der
Lokal=
augenſcheine nicht in Betracht. Auch ein Sturz auf
dem Wege iſt als Urſache der Stirnwunde
auszu=
ſchließen. So bleibt auch für die Stirnwunde als
einzige, ungezwungene Erklärung die Einwirkung
eines gegen den Kopf Halsmanns im Schlag oder im
Wurf bewegten Steines.
Das Gutachten kommt zu folgenden Schlüſſen=
Es iſt ganz unwahrſcheinlich, daß Halsmann durch
Hinabrollen bis ins Waſſer in jene Lage gelang
iſt, in der er gefunden wurde. Falls Philipp
Hals=
mann ſeinen Vater erſchlagen hat, ſo war es ihm,
da er damals mit nacktem Oberkörper ging, ein
Leichtes, die Blutſpuren durch Eintauchen in den
Bach zu beſeitigen.
Der Halsmann=Prozeß
auf unbeſtimmke Zeit verkagt.
Die weiteren Verhandlungen im Halsmann=
Prozeß ſind am Freitag überraſchend auf
unbe=
ſtimmte Zeit vertagt worden. Der Verteidiger,
Rechtsanwalt Dr. Mahler, hatte den Antrag
ge=
ſtellt, das vorliegende Fakultätsgutachten nicht
zu=
zulaſſen, da es durch verſchiedene, im Laufe des
Prozeſſes zutage getretene Momente überholt ſei.
Der Staatsanwalt ſtellte den Zuſatzantrag, der
Fa=
kultät Gelegenheit zu geben, neuerdings zu den
neuen Beweismomenten Stellung zu nehmen und
evtl. ein neues Gutachten auszuarbeiten. Nach
zweiſtündiger Beratung verkündete der Vorſitzende
Dr. Ziegler unter tiefer Ergriffenheit den Beſchluß
des Gerichts, dem Antrag des Staatsanwalts
ſtatt=
zugeben und die Verhandlung auf unbeſtimmte Zeit
zu vertagen. Der Angeklagte bat, ihn nicht weiter
zu quälen und einen Ausweg aus dieſer Situation
zu ſuchen. Die Rechtsanwälte ſchlugen im Verein
mit dem Staatsanwalt Kompromiſſe vor. Das
Ge=
richt war jedoch durch die Strafprozeßordnung
ge=
bunden und konnte ſeinen Beſchluß nicht umwerfen.
Brand in einem Nachtklub in dekroif.
Siebzehn Tote.
New York. In einem ſtark beſuchten
Nacht=
klub in Detroit brach ein Brand aus, bei dem
ſieb=
zehn Menſchen den Tod in den Flammen fanden.
Es entſtand eine große Panik. Ein Teil der vom
Feuer Ueberraſchten verſuchte durch die Fenſter zu
ſpringen, da die Ausgänge bereits von den anderen
ins Freie dringenden Menſchen verſperrt waven.
Außer den 17 Toten haben viele lebensgefährliche
Brandwunden davongetragen. Die ärztliche
Hilfe=
leiſtung ſetzte kurz nach Bekanntwerden des
furche=
baren Unglücks ſofort ein.
New York. Wie aus Detroit ergänzend
ge=
meldet wird, ſind bei dem Klubbrand zehn Mämer
und ſieben Frauen ums Leben gekommen. Die
be=
ſtürzte Menge zertrümmerte ein Fenſter, den
ein=
zigen Ausweg, der ins Freie führte. Einige konnten
ſich aus dem Fenſter ſtürzen, während die immer mehr
nachdrückende Menge viele zu Boden riß und zertrat.
Viele Leute wurden von zum Ausgang drängenden
Perſonen, deren Kleider bereits Feuer gefangen
hak=
ten, ſchwer verletzt. Die Feuerwehr hielt
Sprung=
tüicher und Netze auf der Straße auf und rettete
da=
durch viele aus dem Wirrwarr der unbeſchreiblichen
Schreckensſzenen. Die Feſtſtellung der Perſonalien der
Opfer iſt äußerſt ſchwierig, da ſehr viele bis zur
Un=
kenntlichkeit verbrannt ſind. Nach Ausſagen der
Aerzte und Krankenſchweſtern werden von den ins
Krankenhaus eingelieferten Verletzten nicht viele am
Leben erhalten werden können. Die Feuerwehr und
Hilfsmannſchaften, die ſich mit Gewalt einen Zugang
zum Lokal verſchafft hatten, fanden in der
Garde=
robe des zweiten Stockwerks 25 Perſonen bewußtlos
vor, die dort Zuflucht geſucht hatten, weil alle
Trep=
penaufgänge durch Flammen verſperrt waren.
Rummer 262
Samstag, den 21. Eeptember 1929
Reichsbahn und Kraftwagen im Güterverkeht
die gegen 1913 geſtiegenen Verkehrsmengen und Einnahmen nichts
denen eine über 60 Prozent betragende Verteuerung der für die Reichs=
Tarifmaßnahmen im Wektbewerb.
bahn benötigten Stoffe und die gewaltige Steigerung der Perſonal=
Von der Reichsbahndirektion wird uns geſchrieben:
Für die deutſche Volkswirtſchaft bleibt die einheitlich betriebene
verwaltete Reichsbahn trotz Binnenſchiffahrt und Kraftwagen das
ſückgrat der Güterbewegung. Ihr auf volkswirtſchaftlicher Grudlage
ſufgebautes Tarifſyſtem iſt die Vorausſetzung für Beſtehen und
Ge=
eihen unzähliger Betriebe, Städte und Gemeinden. Die unter
Ueber=
uhme der Beförderungspflicht gegen jedermann veröffentlichten
Ta=
ſind je nach dem Werte der Ware verſchieden bemeſſen. Rohſtoffe
erden im allgemeinen am billigſten, Halbfabrikate teurer und
Fertig=
brikate am teuerſten gefahren, ohne Rückſicht auf die Selbſtboſten der
uzelnen Beförderung und die Wettbeverbslage.
Die Kunſt des Tazifaufbaues beſteht darin, daß die Reichsbahn
ganzen genommen auf ihre Koſten kommt, d. h. daß die Fracht für
e wertvollen Güter einen Ausgleich bildet für die niedrigen Sätze der
eringwertigen Güt
Neben den von und nach allen Bahnhöfen geltenden Normaltarifen
ſiehen Ausnahmetarife für einzelne unter beſonders günſtigen
Be=
ngungen arbeitende Gebiete und Wirtſchaftszweige.
Das volkszwirtſchaftliche Tariffyſtem der Reichsbahn ſetzt das Fehlen
gend eines nennenswerten Wettbewerbs voraus. Sobald ein
Beför=
uungsunternehmen mit privatwirtſchaftlichem „Gewimnſtreben
auf=
ucht, erſchüttert es dieſes Syſtem, da es ſich ſofort der von der
Eiſen=
uhn hochtarifierten Güiter bemächtigt und ihr damit die Möglichkeit
s Frachtausgleichs für die zu ſchonenden Güter nimmt. Die
Kraft=
agentransportunternehmer erbieten ſich z B. den Verkehrtreibenden
genüber zur Beförderung hochtarifierter Güter zu einem Satze, der
nr 10 Prozent niedriger iſt als die Eiſenbahufrachten. Der ſonſt von
er Eiſenbahn erhobene und der Allgemeinheit zugute kommende
Fracht=
ſtrag fließt hier nach Abzug von nur 10 Prozent in die Taſchen der
Enyll ribnten Transportunternehmer.
Für den Umfang der Gefahr ſprechen folgende Zahlen: Auf
Stück=
ut und die Wagenladungsklaſſen 4 und B mit ihren Nebenklaſſen
ntfallen etwa 50 Prozent der Einnahmen aus dem Normaltarif. Von
ſeſen hochwertigen Gütern werden 70 Prozent auf Entfernungen bis
00 Kilometer gefahren, ſind alſo dem Wettbewerb des Kraftwagens
unz beſonders ausgeſetzt. Die Folge des Auftretens des Kraftwagens
3 üffentliches Verkehrsmittel ſowvie der von den
Kraftwagentransport=
mternehmern getriebenen Tarifpolitik iſt die mit Recht beklagte, aber
flſchlich der Reichsbahn zur Laſt gelegte Durchlöcherung des alten
ver=
ihrspolitiſchen Prinzips der Gleichheit der Beförderungsbedingungen
nd ein Eingriff in die Wettbewerbslage innerhalb einzelner Branchen.
Nur erwähnt werden ſoll hier, daß die Reparationsbelaſtung der
euitſchen Reichsbahn auf der Veibehaltung der bisherigen
Verkehrs=
engen und ihres Tariffyſtems beruht. Außerdem werden die von der
ffentlichkeit und namentlich auch von den Regierungen an die Reichs=
kraubten,
logenen He. d dm e ei de Aoſſemene heits
nzgebiete. Dazu tritt immer ſtärker das Verlangen der
utſchen Induſtrie nach billigen Ausfuhrtarifen, um die früheren
atzzebiete zu halten, oder verlorene wiederzugewinnen. Hinzu
mnt, daß ein ſicheres Urteil über die Verkehrsentwickelung in der
kunft nicht möglich iſt. Nationaliſierungen, Gasfernverſorgung und
verlandzentralen verringern z. B. die Nachfrage, unüberſehbarer
b der Schiffahrt, des Kraftwagens und der Luftfahrt
ver=
ehren das Angebot,
Im Gegenſatz zu früher iſt die Reichsbahn in
Verteidigung gedrängt.
Es liegt daher nicht nur im Intereſſe der Deutſchen Reichsbahn,
ern gerade im Intereſſe der geſamten Vollswirtſchaft, daß ſich die
ſchsbahn mit allen zuläſſigen Mitteln gegen dieſe Entwicklung wehrt.
kann. d
anderen Verkehrsmittel weder begünſtigen, noch ihnen
ſe Wetthe
bsfreiheit gewähren, die bei den ungleichen Waffen
der größeren Beweglichkeit im Tarifſyſtem nur zum Unterliegen
Reichsbahn führen kann.
Es iſt eine bedauerliche Verkennung der bekannten Finanzlage der
tſchen Reichsbahn, wenn man die deutſche Oeffentlichkeit in den
(lauben zu ſetzen verſucht, daß eine Zwangslage, die wenigſtens eine
chologiſche Erklärung für die Abwehr, des Kraftwagenwettbewerbs
ichtfertige, für die Reichsbahn nicht gegeben ſei. Daran ändern auch
koſten gegenüberſtehen, die durch geſetzgeberiſche und politiſche
Maß=
nahmen der Reichsbahn auferlegt worden iſt. Auch der Hinweis auf
Nationaliſierungsmöglichkeiten bei der Reichsbahn iſt verfehlt, da die
Reichsbahn unwirtſchaftliche Strecken nicht ſtillegen darf, ſondern eine
Betriebspflicht auf dem übernommenen Netze hat. Der Hinweis auf die
um 18 Prozent gegen 1913 geſtiegene Beamtenzahl, die mit Rückſicht auf
den gleichen Geſamtperſonalbeſtand ohne große Bedeutung iſt, ſoll
offenbar zu einem erneuten Beamtenabbau ermuntern, und ſteht
da=
mit in merkwürdigem Gegenſatz zu der Klage, daß die
Reichsbahntariſ=
politik einzelne Exiſtenzen der Kraftransportunternehmer vernichte.
Da die Finanzen des Reiches auf abſehbare Zeit eine durchgreifende
finanzielle Entlaſtung der Neichsbahn nicht geſtatten, das
voltswirt=
ſchaftliche Tarifſyſtem aber im Intereſſe der Geſamtwirtſchaft nach
Mög=
lichkeit aufrecht erhalten bleiben muß, iſt die Abwehr des Wettbewerbs
das einzig Mögliche. Außer der ſeit langem von der Reichsbahn
be=
triebenen, ihr aber von Politik und Wiutſchaft bisher erſchwerten, auch
durch die Kapitalfrage gehemmten Eingliederung von
Kraftwagen=
betrieben in den Reichsbahnbetrieb kommen hierfür Verſtändigung und
Kampf mit dem Wettbewerber in Frage. Ihre Verſtänd
gumgsbereit=
ſchaft hat die Reichsbahn früher durch den Abſchluß des
Uebereinkom=
mens mit der Kraftverkehr Deutſchland G. m. b. H. und neuerdings
durch Vereinbarung mit dem größten Kraftwagenverkehrsunternehmen
nicht nur Deutſchlands, ſondern ganz Europas, mit der Deutſchen
Reichspyſt, bewieſen. Das Uebereinkommen mit der Kraftverkehr
Deutſchland G. m. b. H. hat ein vorzeitiges Ende gefunden, da es beiden
Teilen nicht genügend Spielraum gab und den wichtigſten Wettbewerber
beider, den unregelmäßigen, unkonzeſſionierten ſogenannten wilden
Kraftwagenverkehr ſich ungehemmt entfalten ließ. Mit dieſem iſt eine
Verſtändigung nicht möglich. Solange der Geſetzgeber der ſich ſtändig
vermehrenden Verkehrsverſchwendung untätig zuſieht, gibt es daher nur
ein Mittel zu ſeiner Abwehr, den Kampf durch Verbeſſerung der
betrieblichen und verkehrlichen Leiſtungen, durch Verkehrswerbung und
nicht zuletzt dunch tarifliche Maßnahmen
Die Reichsbahn würde durch eine allgemeine Tarifherabſetzung bei
dem heutigen. Umfange des Wettbewerbs nur finanzielle Verluſte
er=
leiden, die in keinem Verhältnis zu den Gewinnen ſtänden, die ſie durch
Wiedererlangung eines Teiles des an den Kraftwagen übergegangenen
Verkehrs erzielen könnte. Das gilt ſowohl hinſichtlich der Herabſetzung
der Fracht fün einzelne dem Wettbeſverb des Kraftwagens beſonders
ausgeſetzte Güter, als auch hinſichtlih der Ermäßigung oder Aufhebung
ganzer Klaſſen. Beiſpielsweiſe unterliegt Druckpapier, eine wegen ihrer
Menge, Schwere und ihres regelmäßigen Abſatzes vom Kraftwagen
be=
ſonders lebhaft umworbene Ware, zu deren Erhaltung und
Rückgewin=
nung auf den Schienenweg, die meiſten Einzelwettbewerbstarife gegen
den Kraftwagen eingeführt worden ſind, noch zu 80 Prozent nicht
die=
ſem Wettbewerk
Die dem Wettbewerb beſonders ausgeſetzten Güter
der höheren Wagenladungsklaſſen liegen noch in weit überwiegenden
Mengen auf der Eiſenbahn. Die Neichsbahn hat daher in der
Haupt=
ſache die Frachtermäßigungen auf diejenigen Einzelfälle beſchränkt, in
denen ein empfindlicher Wettbewerb des Kraftwagens vorlag oder
drohte. Da Verkeh=sumfang, Ware und Verkehrsverbindung offen
zutage lagen, konnte im Einzelfalle ohne die Gefahr unnötiger
Fracht=
ausfälle durch einen ermäßigten Einzeltarif, den ſogenannten K=Tarif,
dem Wettbewerb erfolgreich begeguet werden.
Es iſt bezeichnend, daß ſämtliche Eiſenbahnen der Welt zu dem
gleichen Mittel gegriffen haben, und daß in England, wo die
Eiſen=
bahnen von jeher dem Wettbewerb eines anderen Verkehrsmittels, der
Schiffahrt, ausgeſetzt geiveſen ſind, die Einzeltarife eine ſehr große Nolle
ſpielen. Die Aufnahme des der Reichsbahn aufgezwungenen
Wett=
bewerbs durch Einzeltarife als einen Verſtoß gegen die guten Sitten zu
bezeichnen, ermangelt jeglicher Begründung. Derartige Einzeltarife,
auch wenn ſie nur einigen wenigen Großunternehmern zuſtatten
kom=
men und dies durch die Art des Gutes, die vorgeſchriebene
Mindeſt=
menge, die Verſand= und Empfangsſtationen deutlich erkennen laſſen,
widerſprechen nicht dem 8 6 der Ciſenbahn=Verkehrsordnung, der nur
vorſchreibt, daß die Tarife bei Erfüllung der darin angegebenen
Be=
dingungen für jedermann in derſelben Weiſe anzuwenden ſind. Die
von der Reichsbahn veröffentlichten K=Tarife ſind genau dieſer
Beſtim=
mung entſprechend gefaßt. Die Auslegung dieſes Paragraphen durch
die Reichsbahn iſt keine andere als die durch andere europäiſche Eiſen=
Seite 9
bahnen: England kennt eine derartige Beſtimmung überhaupt nicht.
Sie iſt bei uns zu einer Zeit eingeführt, in der ganz andere
Verhält=
niſſe beſtanden. Einzeltarife dienen nicht nur den Intereſſen Einzelner,
wenn die Reichsbahn einem einzelnen großen Werke, um es zu ſtützen,
einen Ausnahmetarif gewährt, ſo hat den Vorteil nicht nur der
Eigen=
tümer des Werks, ſondern die geſamte Arbeiterſchaft und ihre Familien,
die Gemeinde, die Hausbeſitzer und die Gewerbetreibenden.
Der jetzt zur Bekämpfung des Wettbewerbs des Kraftwagens
ein=
geführte Tarif für Sammelgut iſt ein Mittelding zwiſchen
Allgemein=
tarif und Einzeltarif. Bei ſeiner Aufſtellung haben ſich die
Schwierig=
keiten der Eingliederung eines allgemeinen Wettbewerbstarifs in das
volkswirtſchaftliche Tarifſyſtem beſonders gezeigt. Die in ihm gegebene
Ermäßigung beträgt gegenüber dem gewöhnlichen Sammelguttarif
üb=
rigens nur etwa 32 v. H. und bleibt damit durchaus unter dem
Höchſt=
maß der bisher gegebenen Ermäßigungen in K=Tarifen.
Unter völliger Verkennung der Sachlage iſt der Reichsbahn
vorge=
worfen worden, daß ſie zur Bekämpfung des Kraftwagens zu dem
klein=
lichen Mittel geriffen habe, die An= und Abfuhr von Gütern, die zum
K=Tarif befördert werden ſollen oder gefahren worden ſind, mit dem
Kraftwagen zu verbieten. Dabei lautet die bemängelte An= und
Ab=
fuhrklauſel ſo, daß „unmittelbar vorhergehende oder nachfolgende
Be=
fürderung mit der Eiſenbahn oder mit dem Kraftwagen nur zugelaſſen
iſt von oder nach einem im Bereich des Verſand= oder
Empfangsbahn=
hofes liegenden Wohn= oder Geſchäftsraum, Lagerplatz oder
Anſchluß=
werk‟. Der Wortlaut läßt alſo klar erkennen, daß die Heranſchaffung
der Güter zur Schiene und ihre Abholung mit dem Kraftwagen im
Be=
reiche der Verſand= oder Empfangsſtation ausdrücklich zugelaſſen iſt.
Es kann der Reichsbahn nur erwünſcht ſein, wenn der Kraftwagen in
der Erfüllung dieſer Aufgaben nützliche Verwendung findet und damit
vom Fernverkehr abgelenkt wird. Nur für den Fernverkehr wird
ver=
einzelt im K=Tarif der Kraftwagen ebenſo ausgeſchloſſen wie die
Eiſen=
bahn ſelbſt, um eine Weiterabfertigung der auf der Straße oder auf
der Schiene bereits rollenden Sendungen zum K=Tarif zu verhindern.
Man hat ferner behauptet, „es bedeute eine ſtändige Beunruhigung
und Bedrohung der Kraftwagenunternehmer, daß die Reichsbahn meiſt
nach erreichter Ablockung beſtimmter Kraftwagenkunden die K=Tarife
wieder beſeitige‟. Demgegenüber ſei feſtgeſtellt, daß die Reichsbahn noch
keinen K=Tarif aus dieſem Geſichtspunkte aufgehoben hat.
In dem Beſtreben, die Oeffentlichkeit gegen die Tarifpolitik der
Reichsbahn einzunehmen, wird die Sachlage ferner ſo dargeſtellt, als
ob die Oeffentlichkeit die Koſten der K=Tarife zu tragen habe. Auch dies
iſt falſch. Wenn die Reichsbahn durch die ermäßigten K=Tarife
Fracht=
ausfälle von über 3 Millionen RM. hat, ſo erhält ſie ſich immer noch
auf der Schiene einen Verkehr, der ihr den rund vierfachen Betrag an
Frachten bringt, ohne Berückſichtigung desjenigen Verkehrs, der bereits
von der Schiene abgewandert war und ſich nun mit Hilfe der K=Tarife
der Eiſenbahn wieder zuwendet. Dieſe der Schiene erhaltene Fracht iſt
natürlich genau kalkuliert und liegt in jedem Falle über den
Selbſt=
koſten. Der in ihr enthaltene Reingewinn würde reſtlos verloren gehen,
wenn die Ermäßigung von 3 Millionen RM., nicht gewährt worden
wäre. Die Oeffentlichkeit hat aber nicht infolge der Tarffpolitik der
Reichsbahn, ſondern durch den Kraftwagenwettbewerb die 3 Millionen
RM. verloren, die zum Ausgleich für die niedrig tarifierten Güter
fehlen.
Es iſt weiter falſch, wenn man die der Reichsbahn durch die
poli=
tiſchen Laſten und Lohnſchiedsſprüche aufgezwungenen Tariferhöhungen
mit den 3 Millionen RM. betragenden Ermäßigungen der K=Tarife zu
begründen verſucht und dabei verſchweigt, daß der Kraftwagen im
Per=
fonen= und Güterverkehr der Reichsbahn im Jahre 1928 Einnahmen in
Höhe von etwa 350 Millionen RM. entzogen bat. Ebenſo abwegig iſt
die Behauptung, die Reichsbahn habe einen Ausgleich zwiſchen
Ein=
nahmen und Ausgaben faſt nur durch Tariferhöhungen angeſtrebt und
dadurch erſt den Kraftwagenwettbewerb weſentlich gefördert. Dabei hat
ſie ſeit Beſtehen ihre Taxife allgemein nur einmal erhöht und es ſind
ganze Induſtrien zum Erliegen gekommen, weil die Reichsbahn ihre
Sachausgaben in unerhörter Weiſe droſſeln mußte.
Der girenlus ritiosus, in dem ſich nicht die Reichsbahn, ſondern die
deutſche Volkswirtſchaft bewegt, beſteht leider darin, daß zwar einzelne
Unternehmen und Güterarten von dem neuen Verkehrsmittel Nutzen
ziehen, die übrigen aber, insbefondere die von den Kanälen und den
großen Verkehrsſtrecken des Kraftwagens abgelegene Gebiete ſteigende
Tarife werden zahlen müſſen.
So kann dem Wettbewerb der anderen Verkehrswittel in erſter
Linie nur durch Einzeltgrife begegnet werden. So unerfreulich dies im
mancher Hinſicht iſt, die Vermehrung der Einzeltarife wird immer mehr.
zunehmen, ihr Tempo beſtimmen die neuen Wettbewerber. Sie iſt nicht
mehr aufzuhalten, wenn die Reichsbahn auch fernerhin nach Möglichkeit
volkswirtſchaftliche Tarife machen ſoll.
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Schreib=
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ſenbote, Bürodiener
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(14707
dieſes Blattes.
nicht unt. 17 Jahr.,
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Tannenſtraße 42, I.*
Damen geſucht zum Zuverläſſ., ehrlich.
Verkauf ein
konkur=
renzloſ., leichtverk.
Mdchen
Artikels geg. feſtes mit guten Zeugniſ
Geh. u. Prov.
Vor=
zuſtell. Samst., 21 zum 1. Okt. geſucht.
im Darmſtädt. Hof Steinackerſtr. 12, I.
(14709)
von 4—6 Uhr.
in Hausarb. gut er=
fahr., bei hoh. Lohn
geſ.Herdweg 56½ (3e äde
Oehrmaochkl
aus gut. Hauſe per
ſof. geſucht. (14657
Dürerhaus
Eliſabethenſtr. 25½ Tüchtiges, fleißiges
Alleinmädchen
zum 1. Okt. geſucht. Neckarſtraße 9, II.
vergendet nutzlos Geld. Die praktisch denkende
Hausfrau kennt den sichersten Weg zur Erlangung
guten Hauspersonals: die kleine Anzeige im
werbe-
starken Darmstädter Tagblatt!
Seite 10
Samstag, den 21. Eeptember 1929
Nummer 261
Sport, Spiel und Turnen.
Zurnen.
Werbewoche der Turngemeinde 1846 Darmſtadt.
R
Zunonn.
Der Berbandsvorſtand kagl.
Süddeutſchlands Marſchroute für den DFV.=Bundestag.
Am 21. und 22. September verſammelt ſich zum erſten Male nach
dem Verbandstag der geſamte Vorſtand des Süddeutſchen Fußball=
und Leichtahtletik=Verbandes in voller Beſetzung zu einer Sitzung in
Stuttgart. Aus der Tagesordnung intereſſiert in erſter Linie die
Be=
handlung der Anträge zum Bundestag, wobei auch Süddeutſchlands
Einſtellung zu den verſchiedenen Fragen im DFB. im Prinzip
feſt=
gelegt werden wird. Entſprechend der Anweiſung durch den
Verbands=
tag wird ſich die Sitzung auch ſchon zum erſten Male mit dem für
1930 geforderten neuen Spielſyſtem zu befaſſen haben.
Sporkderein Darmſtadt 1898 — 3. C. Langen.
Die Fußball=Ligamannſchaft der 98er hat am morgigen Sonntag
gegen den F.C. Langen anzutreten. Das Spiel, das nach dem
Hand=
ballverbandsſpiel gegen Fußballſportverein Frankfurt zum Austrag
ge=
langt, ſtellt den 98ern die Aufgabe, ſich 2 weitere Punkte zu erringen,
um ſo zu vermeiden, daß man von vornherein in der Serie der
Ver=
bandsſpiele ins Hintertreffen gerät. Man hat von dem Elan und
der Hartnäckigkeit der Mannſchaft der Gäſte ſchon zu viel gehört, um
wiſſen zu dürfen, daß den Einheimiſchen ihre Aufgabe äußerſt ſchwer
gemacht werden wird und die befriedigende Löſung nur glücken ann,
wenn die 98er ſich reſtlos einſetzen. Der Sportverein 1893 .d in
dem Spiel durch folgende Elf vertreten:
Bärenz
Rupp
Laumann
Ruppel
Geher
Kratz
Peth
Lehr Eßlinger
Frey
Hebe:”en
In der Mannſchaft fehlt Reick, der zurzeit nicht zur Verfügung
ſteht, doch dürfte durch die Aufſtellung von Kratz als Mittelläufer und
Geher als Außenläufer eine Schwächung der Mittelreihe vermieden
ſein. Wir wünſchen der Mannſchaft auch die nötige Doſis Glück, die
im Fußballeben faſt nie entbehrt werden kann, damit es gelingt, den
2. Sieg in der Bezirksliga unter Dach zu bringen.
Von den weiteren aktiven Mannſchaften tritt die Erſatzmannſchaft
gegen die Erſatzliga von FC. Langen an. (Spielbeginn 2 Uhr,
Uebungsplatz.) Die 3. Mannſchaft fährt zum Verbandsſpiel nach
Griesheim. Die 4. Mannſchaft (Junioren) ſpielt um 12,30 Uhr gegen
die Junioren von Mainz 05.
die Reihe der Wettſpiele der Jugendfußballabteilung iſt wie folgt
geſtaltet
Jugend—1. Jg. Kreuznach (11 Uhr).
. Jugend—1. Jg. Sprendlingen (dort).
3. Jugend—2. Jg. Kreuznach (10 Uhr).
4. Jugend—Meſſel (2 Uhr)
5. Jugend—Weiterſtadt (9 Uhr).
1. Schüler—1 Sch. Arheilgen (1 Uhr).
2. Schüler—2. Sch. Meſſel (3 Uhr).
5. C. Einkracht — Sp. B. Chaktia Wolfskehlen.
Am Sonntag trägt der F. C. Eintracht ſein fälliges Verbandsſpiel
gegen den Sp.V. Chattia Wolfskehlen aus. Das Spiel dürfte inſofern
intereſſieren, da Wolfskehlen dieſes Jahr zum erſten Male in der
A=Klaſſe mitwirkt. Eintrachts erſte Mannſchaft muß ſich gewaltig
an=
ſtrengen, um gegen ſeinen Gegner gut abzuſchneiden. Das Spiel findet
vorm. 11 Uhr auf dem neuen Sportplatz an der Schanz ſtatt. Vor
dieſem Spiele treffen ſich die zweiten Mannſchaften der Vereine. Die
Jugend fährt nach Langen, um gegen die gleiche des FC. zu ſpielen,
während die 2. Jugend gegen die 2. Jugend von Eberſtadt hier ſpielt.
Auch die Handballmannſchaft trägt am Sonntag ihr fälliges
Verbands=
ſpiel aus, und zwar gegen Eppertshauſen, dort.
Pol.-=Sporkv. Darmſtadt — Sp. Cl. Bikkoria Griesheim
5. Tag. Etwa 500 Zuſchauer verfolgten mit Spannung den Verlauf
der Uebungsſtunde der Turnerinnenabteilung Biſchoff. Zufällig ſite
es gerade 32 Jahre, daß dieſe Abteilung in der Turngemeinde beſteht.
Bei ihr haben Kunſt= und Volksturnen, Spiel und Tanz einen
wunder=
baren Bund geſchloſſen. Auf allen dieſen Gebieten hat dieſe Abteilung
all die Jahre daher bei großen und ganz großen Turnfeſten die
Turn=
gemeinde ehrenvoll vertreten. Sie zeigte Bewegungsſchule, Körperſchule,
Riegenturnen, Spiele und Tanz. Alles flott, zweckmäßig und
wunder=
bar aufgebaut. Es waren ſehr viele neue Uebungen zu ſehen, die ſchon
allerlei Anſprüche an die Leiſtungsfähigkeit ſtellten. Aber dieſe (etwa
50) Mädels machten das in ihrer Friſche ſpielend. Daß hier Mut,
Ent=
ſchloſſenheit und tadelloſe Selbſtbeherrſchung neben all den vielen
kör=
perlichen Vorzüigen gefördert werden, zeigten die ſchönen
Geräte=
übungen. Jedenfalls gelang es, zu zeigen, daß gerade jungen
Mäd=
chen in dieſem Alter — jeder Veranlagung, mit und ohne
Vorkennt=
niſſe — Turnen eine Quelle körperlicher und ſeeliſcher Friſche und
Ge=
ſundheit iſt. Die 500 Beſucher waren ſichtlich zufrieden. Sie geizten
nicht mit Beifall.
Am Freitag, dem 2. September (6. Tag) übte die
Turnmann=
ſchaft Heid und Haber im großen Saal der Woogsturnhalle. Hier
turnten nebeneinander Turner von 14 bis über 70 Jahre. Die Art,
wie das geſchah, war allein ſchon ein =refflicher Beweis dafür, daß alt
und jung, daß jeder, ſo wie es für ihn richtig iſt, mit Erfolg und
Vor=
teil mitturnen kann. Das ganze Turnen war ein Mahnruf: „
Vernach=
läſſige deinen Körper nicht! Leibesübungen ſtählen Leib und Seele und
ſind ein ſicherer Weg zu hoher und langer Leiſtungsfähigkeit!” Neben
dem Türnen an den Geräten: Reck, Barren, Pferd, Ringen und
Sproſſenwand, wurde neuzeitliche Körperſchule (Gymnaſtik) einzeln, zu
zweien, in Rotten und Linien, Allgemeinturnen, Bodenturnen und
Turnſdiele gezeigt. Hier war erſichtlich, wie die D.T. durch Turnſchule
und treffliche Lehrgänge muſtergültigen Lehr= und Uebungsſtoff raſch
und ſicher bis an den allerletzten Mann heranbringt. Man ſah, hier
iſt das Ziel die Erfaſſung und Ertüchtigung der Maſſe, des ganzen
Volkes. Daß dieſer Weg auch zu Höchſtleiſtungen führt, iſt ebenſo klar.
Die Turnwarte, die Vorturner und Turner hielten ſich tadellos. Nicht
ganz 500 Zuſchauer ſpendeten reichlich Beifall. Nun gab es reichlich
Leckerbiſſen: Fiedler und ſeine Gruppe an den Ringen, Tauziehen,
Gym=
naſtik, Geräteturnen! Es war alles ſchön. Deshalb Schluß! —
Am Samstag, 21. September, empfangen von 16—18 Uhr in der
Woogsturnhalle die Schülerabteilung und ihr Turnwart Schmitt Gäſte.
Wer dieſe luſtigen, lebhaften Buben jemals ſah, kommt ſicher!
Von 2,15 Uhr iſt dann Ticabend. Für gemütvolle und angenehnpe
Unterhaltung ſorgen die Tieſvarte, Lichtbilder und ein kleiner Film
ſind vorgeſehen. Eintritt frei!
Als erſten Gegner auf eigenem Platz empfängt P. Sp.V. am
kom=
menden Sonntag die Mannſchaft des Sp.Cl. „Viktoria” Griesheim. Die
Griesheimer ſind alte Bekannte des P. Sp.V. aus früheren Jahren. Sie
ſind in dieſem Jahre wieder in die Kreisliga aufgeſtiegen und zurzeit
in guter Form. Bekanntlich konnten ſie bei ihrem diesjährigen Debut
die ſehr ſpielſtarken Pfungſtädter mit 4:2 glatt bezwingen. Es heißt
alſo für die Poliziſten, den Gegner ſehr ernſt nehmen und die günſtige
Gelegenheit, auf eigenem Platz zu zwei Punkten zu kommen, nicht
ver=
paſſen.
„Sp. V. wird zu dieſem Spiel, das um 1 Uhr nachmittags beginnt,
folgende Mannſchaft ſtellen:
Hüppe
Matthes
Metſch
Stephan
Kaiſer
Corell
Enders.
Göbel II Kaſpar
Bönſel
Göbel I.
jinſſe
Hporkverein Müaſter — Sp.Bg9. Arheilgen.
Einen ebenſo ſchweren Gang, wie am letzten Sonntag nach
Ober=
roden, geht am nächſten Sonntag Arheilgen. Münſter iſt nach einem
ſchlechten Start jetzt mächtig im Kommen und wird im Spiel gegen
die Sp.Vgg. verſuchen, die Punkte daheim zu behalten. Gelingt dies,
dann wird Münſter mit in der Spitzengruppe zu ſuchen ſein. Der
Vor=
teil des eigenen Platzes wird der beſte Helfer werden, vorausgeſetzt,
daß Arheilgen ſich entſprechend dem kleinen Platz nicht anders einſtellt.
Die Leute vom Mühlchen, die im Spiel gegen Urberach eine
be=
ſtechende Form zeigten, hatten in Oberroden ſchon wieder alles
ver=
geſſen, beſonders der Sturm führte ein energieloſes und ganz
zerfah=
renes Spiel vor. Wird das am Sonntag in Münſter nicht beſſer, dann
muß ſich die Mannſchaft ſchon damit begnügen, wiederum 2 Punkte
ibzugeben, und, was nicht gerade ſchön iſt, bei den Letzten in der
Ta=
belle ſtehen. Es iſt ſchon wiederholt geſagt worden, am Können fehlt
es nicht, ein bißchen mehr Ueberlegung im Sturm, und das Schießen
nicht vergeſſen, dann wird es ſchon klappen. Wünſchen wir dem Spiel
denſelben fairen und anſtändigen Verlauf wie in Oberroden, und, was
die Hauptſache iſt, einen ſo vorzüglichen Schiedsrichter, dann wird der
Beſſere Sieger bleiben.
Sporkvereinigung Arheilgen — B. f. R. Schwanh4
Die Liga=Handballmannſchaft der Sp.Vgg. hat im 3. VerbanOy
am nächſten Sonntag Schwanheim zu Gaſt. Die Gäſteelf iſt eine
geſprochene Kampfmannſchaft, der leider die harte Spielweiſe anl=
In den diesjährigen Verbandsſpielen hat Schwanheim bis jetzt
gerade beſonders glücklich gekämpft; allerdings muß geſagt werden,
die Mannſchaft nur gegen ſchwerere Gegner, wie Polizei Darmſtad
Sportverein Darmſtadt, unterlegen iſt. Beide Mannſchaften ſ.
verſchiedene Art von Handball, Schwanheim hart, Arheilgen
aber ſehr ſchnell und auf eigenem Gelände. Leider muß Arhe
wviederum auf 4 ſeiner Beſten verzichten, Sperre und berufliche
auſpruchnahme halten dieſe Spieler noch ab. Doch auch ohne dieſe
die Mannſchaft alles hergeben, um Schwanheim einen möglichſt 90
wertigen Gegner labzugeben. Spielbeginn 3 Uhr.
Handball in der Deutſchen Turnerſche
Tade. Darmſtadt 1846-Tv. wolfskehlen 1. Manr
Turngemeinde Darmſtadt 1846, 3. M.—T.V. Erfelden, 2. Mannſch
Kommenden Sonntag ſtehen ſich obige Mannſchaften in den
gen Rückſpielen auf dem Sportplatz am Oſtbahnhof gegenüber.
Spiel der 3. Mannſchaft iſt ziemlich offen, jedoch iſt nach dem
Start der 1846er vorigen Sonntag in Urberach (7:7) zu hoffen,
dieſe 2 Punkte in Darmſtadt bleiben. — Das Spiel der 1. Manr
müßten die Darmſtädter, ihren letzten Spielen nach gerechnet, gewim
Aber Wolfskehlen verſteht zu kämpfen und werden die 1846er alle 9
ſter ihres Könnens aufziehen müſſen, um die beiden für ſie ſo
vollen Punkte erringen zu können. Darmſtadt tritt in ſeiner zu
ſtärkſten Aufſtellung mit
Steinmetz
Huhler
Joſt
Schnellbächer Meher Fiſcher
Reichert Stein Bachmann. Geduldig Foßhag
an und iſt zu hoffen, daß dieſe Mannſchaft ihren Willen und Eife
letzten Spiele beibehält und ihre Farben würdig vertritt. —
und Jugend=Mannſchaften begeben ſich nach Gernsheim und dürfte
auf den Ausgang der Spiele geſpannt ſein.
Die Spiele am
bahnhof beginnen um 2,15 Uhr die 3. Mannſchaft, um 3,30 Uhr
1. Mannſchaft, und wäre zu wünſchen, daß die Anhänger der 12/0 6fam
ebenſo zahlreich wie am letzten Sonntag erſcheinen.
Tade. Beſſungen 1865-Tu. Bensheim (Meiſterkla
Sporkv. Weikerſtadt 1. — Sporkv. Geinsheim 1. 0:1.
Auch ſein zweites Verbandsſpiel auf eigenem Platze verlor der
SV. Weiterſtadt. Das einzige Tor des Tages fiel in der dritten
Mi=
nute. Geinsheim ſtellt eine ausgeſprochene Kampfmannſchaft ins Feld,
bei der jeder Stürmer zu ſchießen verſteht. Auch im Kopfſpiel war
Geinsheim ſeinem Gegner überlegen, jedenfalls durch ſein hohes Spiel
bedingt. Während Geinsheim mit dem nötigen Ernſt bei der Sache
war, ſpielte Weiterſtadt luſt= und planlos. Das flache Zuſpiel von
Weiterſtadt ſieht man überhaupt nicht mehr. Ein glatter Verſager iſt
der Halblinke, ebenfalls iſt die Läuferreihe ſchwach.
Die
Geſcheh=
niſſe, die ſich in der zweiten Spielhälfte ereigneten, ſind keineswegs
dazu angetan, den Fußballſport zu fördern. Man muß auch
Nieder=
lagen hinnehmen können, zumal, wenn der Gegner das Spiel in
an=
ſtändiger Weiſe durchführt. Der Zuſammenprall des Halblinken von
Geinsheim mit dem Tormann von Weiterſtadt gab wohl den Anlaß zu
dieſen Vorkommniſſen, aber es iſt nicht erwieſen, daß dieſer Vorfall
mit Abſicht geſchehen iſt.
Handball.
Sporkverein 98 A.H. — Schiedsrichkervereinigung
Kreis Skarkenburg.
Die Verbandsſpiele in der Meiſterklaſſe nehmen am kommen
Sonntag, den 22. September, ihren Fortgang. Beſſungen und B
heim, zwei alte Rivalen, treffen ſich auf der Rennbahn. Wenn
die Ergebniſſe des letzten Sonntags betrachtet, ſo dürfte man
Gewißheit annehmen, daß die hieſigen einen klaren Sieg errin
müßten. Denn Beſſungens Start war bedeutend günſtiger als
Bensheims. Die Bergſträßer mußten auf eigenem Platze eine
findliche Niederlage einſtecken und verloren außerdem zwei
Kräfte. Hiermit ſoll aber nicht geſagt ſein, daß die Kampfkraft
Mannſchaft geſchwächt ſei; gerade jetzt werden ſie ſich anſtrengen,
nicht aus dem Rennen geworfen zu werden. Natürlich gilt auch
den Beſſungern, die äußerſte Kraft einzuſetzen und den Eifer vom
ten Sonntag wieder zu zeigen, dann erſt kann mit einem guten Er
gerechnet werden. Das ſehr ſpannend werdende Spiel findet um
Uhr auf dem Sportplatz an der Heidelberger Straße ſtatt.
Beſſungen ſpielen:
Kehmptzow
Schmitt
Jäger
Bauer I
Müller
Holletſcheck
Bauer II Geher
Hofmann .. Kaltenbach. Müg=
Die zweite Mannſchaft empfängt um 1.15 Uhr die gleiche des A
Worfelden ebenfalls im Verbandsſpiel. Vor der 1, Mannſchaft ſt
die Jugend gegen Pfungſtadt.
ebeſeiftr
Am heutigen Samstag, den 21. September, nachmittags 5 Uhr,
findet auf dem Stadion ein intereſſantes Handballſpiel zwiſchen den
Alten Herren vom Sportverein 98 und einer Schiedsrichtermannſchaft
vom Kreis Starkenburg ſtatt. Man darf geſpannt ſein, wie ſich die
Pfeifenmänner den gut durchtrainierten Alten Herren gegenüber aus
der Affäre ziehen. Die Aufſtellung der Mannſchaften lautet wie folgt:
Sp. V. 98 A.H.:
Trumpfheller
Ruckelshauſen
Fiſcher
Klein
Müllmerſtadt
Weber II
Weber I Wöbke Dr. Grünewald. Dang Zimmermann.
Reichsbahn-Turn= und Sporkverein Darmſtadt.
Am Sonntag, den 22. September 1929, ſpielen um 2.15 UhrX
dem Sportplatz Dornheimer Weg die Jugend der Turngeſellſck
Darmſtadt gegen die Jugend der Reichsbahn. Um 3,30 Uhr die ei
Mannſchaft Stockſtadts gegen die erſte Mannſchaft der Reichsbahn.
zweite Mannſchaft der Reichsbahn ſpielt gegen Turngeſellſchaft Da
ſtadt auf dem Sportplatz an der Kranichſteiner Straße.
Kraftſpork.
Weſp
Kolb
Niebling
Kadel
Schirimannſchaft:
Spiegel
Michel
Daniel
Germann
Förſter
Werner.
Schorke
Sporkverein Darmſtadt 1898 — Fußballſporiverein
Frankfurk.
Die morgige Doppelveranſtaltung auf dem Sportplatz am
Böllen=
falltor bringt für die Handball=Ligamannſchaft der 98er wohl das erſte
wirklich ſchwere Treffen in den diesjährigen Gruppenſpielen.
Verhält=
nismäßig leicht bezwangen die 98er in den bisherigen fünf
Verbands=
ſpielen ihre Gegner. Im Fußballſportverein Frankfurt tritt aber den
Einheimiſchen eine derart kampferprobte und talentierte Elf entgegen,
daß es zu einem harten Ringen um Sieg und Punkte kommen wird.
Das große Beſtreben der Gäſte wird ſein, den Sieg des Vorjahres zu
wiederholen. Die Darmſtädter ſind gewarnt: Irion im Tor des
Fuß=
ballſportvereins will bezwungen ſein. Kämen die Frankfurter zu einem
Torvorſprung, ſo könnte der Spielausgang leicht für die 98er
bedenk=
lich werden. Ein energiſches Zuſammenraffen vom Beginn des Spiels
an wird das beſte Mittel ſein, unliebſame Ueberraſchungen zu
ver=
meiden. Die Mannſchaft
Henß
Reuter
Rothenburger
Pabſt
Delp
Jäger
Fiedler
Werner
Hennemann .
Freund
Fuchs
Spielvereinigung e. V. Mannheim=Sandhofen — Kraftſportvereim
Darmſtadt 1910.
Einer Einladung folgend, begibt ſich heute abend die 1.
Ring=
mannſchaft der Hieſigen nach Sandhofen, um gegen die gleiche 1
Kraftſport=Abteilung der Sp.Vgg. Sandhofen einen Freundſchaftskan.
auszutragen. Auch hier zeigt es ſich wieder, wie populär die Mämf
ſchaft im 4.=Kreis iſt, hat ſie doch dieſes Jahr öfters Gelegenheit 4, ſich mit Mannſchaften, die genanntem Kreiſe angehören, in fri/
lichem Kampfe Mann gegen Mann zu meſſen. Die Mannheimer
Vu=
ſtädter werden den Darmſtädter Oberligiſten in ihrer Aufſtellung (v
ſtärkt durch ehemalige Ringer des VfR. Mannheim, wie Europameiſ
Rupp u. a.) eine harte Nuß zu knacken geben, doch erwarten wir v..
den Hieſigen, daß ſie, ungeachtet dieſes, ihren alten Kampfgeiſt
aufbri=
gen und die Farben ihrer Heimatſtadt, als deren Repräſentanten ſie nc
Mannheim fahren, mit Erfolg vertreten werden.
Henne=München erzielte in der Nähe von Schleisheim bei
Münch=
auf einer 750 ccm. BMMW.=Maſchine ein Stundenmittel von 215 Km
womit er einen neuen Motorrad=Weltrekord aufſtellte.
Wekterbericht.
Ausſichten für Samstag, den 21. September: Wechſelnde BewS
kung mit Aufheiterung, ſtrichweiſe Regenſchauer, im ganzen etw
kühler, um Weſt drehende Winde.
Ausſichten für Sonntag, den 22. September: Wieder ruhigeres We
ter und mehr aufheiternd, Nachlaſſen der Niederſchlagsneigung, mäß”
warm.
beſitzt wohl das Vertrauen, auch den bevorſtehenden Kampf erfolgreich
beſtehen zu können. Zu erwähnen iſt noch, daß eventuell für Fiedler der
Rechtsaußenpoſten von Allwohn verſehen wird. Spielbeginn 2.45 Uhr. —
Von den weiteren aktiven Mannſchaften iſt die 3. Mannſchaft ſpielfrei,
die Erſatzmannſchaft dagegen fährt zum Tv. Biebesheim, um das fällige
Verbandsſpiel der A=Runde auszutragen. Von den Jugendmannſchaften
tragen die 4. und 5. Jugend ein Trainingsſpiel aus, während die 1. Jg.
in Groß=Gerau, die 2. Jgd. hier gegen Dietzenbach und die 3. Jgd.
gegen Rot=Weiß Darmſtadt 1. Jgd. zu Verbandsſpielen antreten.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltfk und
rtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleten, Reicg
Audland und
ſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmenn
für den Handel=
. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andrea” Baucri
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Di
d Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
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Franzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, im September.
Herbſtausſichten der franzöſiſchen Wirtſchaft ſind ziemlich
aber wegen der noch ungelöſten politiſchen und finanzpolitiſchen
Probleme — wie zum Beiſpiel die Frage des Sitzes der Bank für
eine derartige Unſicherheit
vorhan=
internationale Regelungen
den, daß die Lage der Wirtſchaft, vor allem der Geldwirtſchaft, in
mancher Hinſicht dadurch erſchwert wird. Die Haager Konferenz
und die Genfer Verhandlungen haben zu keiner engliſch=
franzö=
ſiſchen Entſpannung geführt. Die engliſchen Sorgen um den
Pfund=
kurs dauern weiter. Eben deshalb verſucht die engliſche Politik
mit allen Mitteln, den Sitz der internationalen Bank nach
Lon=
don zu verlegen, was Paris jedoch unbedingt vereiteln möchte.
Man erwartet, daß die Außenhandelsbilanz, welche
gegen=
wärtig ziemlich ungünſtig ausſieht, im nächſten Jahre durch die
über Erwarten gute Ernte vorteilhaft beeinflußt wird.
Ueber=
haupt iſt die Lage der franzöſiſchen Landwirtſchaft durchſchnittlich
günſtig: die Weinernte ſoll ſogar ſo reichlich ſein, daß eine Baiſſe
der Weinpreiſe unvermeidlich erſcheint. Die Lage der Induſtrie
ausgenommen der chemiſchen und Schwerinduſtrie — iſt mäßig.
Die Lage des Handels iſt noch mäßiger. Verglichen mit den
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſen des Vorjahres, kann man getroſt von
einem Rückgang der Proſperität reden. Eine Kriſe des Handels,
wie ſie viele während des Sommers vorausſagten, iſt jedoch nicht
zu befürchten.
die Lage des Kohlenmarktes iſt gut. Man ſpricht viel von
der Reorganiſation und von den Ausbreitungsbeſtrebungen der
engliſchen Kohleninduſtrie. Aber der franzöſiſche Kohlenbergbau
verfügt über ſichere Abſatzgebiete: ſchon durch ſeine Verträge mit
der chemiſchen und der Schwerinduſtrie. Es iſt intereſſant, daß
während in den nordiſchen Bergwerken die Produktion ſeit der
— täglich
Vorkriegszeit ſtark geſtiegen iſt
288 Tonnen mehr
als vor dem Kriege — die mittel= und ſüdfranzöſiſchen Minen
von ihrer Bedeutung etwas einbüßten
Die Lage des Eiſen= und Stahlmarktes iſt günſtig. Vor allem
gilt dies für den franzöſiſchen Innenmarkt. Sämtliche Fabriken
ſind mit Beſtellungen reichlich verſehen. Der Ausbau neuer
hydro=
elektriſcher Anlagen ſowie der Aufſchwung der Maſchineninduſtrie
habe daran großen Anteil. Dagegen beklagt man, daß weder die
Bautätigkeit noch die Autoinduſtrie ſich ſo günſtig entwickeln, wie
man es in Schwerinduſtriekreiſen erwartet hat. Was den Export
betrifft, ſo iſt man jetzt etwas peſſimiſtiſcher geworden; die neuen
amerikaniſchen Zolltarife bedeuten einen fühlbaren Schlag für den
franzöſiſchen Stahlexport. Auch wegen der Erneuerung des
Stahl=
kartells iſt man unruhig; man befürchtet, daß die Verhandlungen
mit Deutſchland ſich ſchwierig geſtalten werden, und eine
Ver=
tagung ſoll im Bereiche der Möglichkeiten liegen.
Der Metallmarkt zeigt mittelmäßige Dispoſitionen. Der
Kupfermarkt iſt ruhig. Während in London angeblich eine große
Kupferbaiſſe vorbereitet wird, ſind die amerikaniſchen
Produzen=
ten weiter optimiſtiſch. Sie behaupten namlich, daß die Vorräte,
elche viel bedeutender ſein ſollen als im Frühjahre, bei der
jetzigen Nachfrage in zwei Monaten aufgebraucht werden können.
Der Bleimarkt iſt etwas feſter geworden. Angeblich auf
uner=
wartet große ruſſiſche Käufe hin. In Amerika iſt die Lage des
Marktes dagegen ziemlich ſtationär.
Die Zinkpreiſe lagen ſchwach. Die belgiſchen Vorräte ſollen
ganz beſonders groß ſein. Die Zinnpreiſe ſind gegenwärtig ganz
außerordentlich niedrig. Doch die Zukunft des Zinnmarktes wird
im allgemeinen optimiſtiſch beurteilt.
Die Ausſichten des Kautſchukmarktes ſollen ſehr günſtig ſein.
Die Preiſe ſind feſt, beſonders was die Dezember= und Januar=
Lieferungen, alſo den Terminmarkt betrifft. In amerikaniſchen
Wirtſchaftskreiſen wird auf eine erhebliche Kautſchukhauſſe in 1930
gerechnet. Der Verbrauch wächſt ſtändig, insbeſondere in Europa,
vor allem in Deutſchland, England und Frankreich. So zum
Bei=
ſpiel hat Deutſchland, in den erſten ſieben Monaten von 1929
26 900 Tonnen Kautſchuk importiert, gegenüber 17 600 während
der gleichen Zeitſpanne im Vorjahre.
ie Zukunft des Petroleummarktes wird hier ſehr
verſchieden=
artig beurteilt. Es gibt nämlich zwei ſchwerwiegende Momente,
von denen die Zukunft des Oelmarktes abhängt, nämlich das
Pro=
blem der amerikaniſchen Ueberproduktion und die Konkurrenz des
ſynthetiſchen Oels. Die Sorgen wegen der Ueberproduktion ſind
durchaus begründet. Theoretiſch müßte man annehmen, daß die
Einſchränkungsbeſtrebungen ſchließlich doch zu einem Erfolg führen
werden. In Kalifornien gelang es zum Beiſpiel, die Produktion
um täglich 250 000 Barils zu reduzieren. Aber die ganze Eigenart
dieſer Induſtrie ſoll — ſo behaupten viele
die Herabſetzung
er Produktion zu einer techniſchen Unmöglichkeit ſtempeln. Die
Tatſachen ſprechen Bände. Die Produktion in den Vereinigten
Staaten wächſt trotz der energiſchen und hie und da erfolgreichen
Verſuche, die Produktion zu beſchränken, täglich und ſyſtematiſch.
MNan rechnet damit daß die Tagesproduktion der Vereinigten
Staaten bald 3 Millionen Barils erreichen wird. Die
Konkurrenz=
fähigkeit des künſtlichen Petroleums, ſoll auch nicht unterſchätzt
werden. Sie wird immer größer und bedeutet bereits einen
ern=
ſten Faktor auf dem Markte. Man befaßt ſich in Frankreich mit
dieſer Frage beſonders viel, und man hält es vielfach für
wahr=
ſcheinlich, daß in wenigen Jahren dank des raviden Fortſchrittes
der Technik es dem natürlichen Petroleum ähnlich wie dem
Chile=
ſalpeter ergehen kann . . ."
Wirkſchaftliche Rundſchan.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Neue Verfahren: Mainz: Fa. Uhlig u. Co., Strumpfwarenhdlg.
Geſellſchafter: Kurt Albert Uhlig und Katharina Eliſabeth Seippel.
Af. 26. 9., GW. u. Prft. 3. 10. Bensheim: Kaffcewirt und Inſtallateur
Hans Hoehling. Af. 28. 9., GlV. u. Prft. 9. 10. Darmſtadt: Nachlaß
der Philipp Zöller Witwe Ottilie Luiſe, geb. König. Af. 30. 9., GlV.
30. 9., Prft. 4. 11. Worms: Emil Putſche, Weinkommiſſionär. Af.
12. 10., Prft. 13. 11. Offenbach a. M.: Fa. Lederwerke Martin
Zim=
mer A. G. A. 22. 10., Prft. 27. 11. Offenbach a. M.: Ludwig Schmetzer
AG. i. L., Zelluloidfabrik. Af. 23. 10., Prft. 4. 12. —
Beendet
Konkurſe: Grünberg: Kfm. Auguſt Henkel von Londorf. Mainz;
Kfm. Heinrich Lindauer, Juh. e. Schuhwarenhandlung. — Neue
Vergleichsverfahren: Darmſtadt: Fa. Reiner u. Chriſtmann.
VerglT. 7. 10. Worms: Kfm. Emil Pcaiß. VerglT. 2. 10. —
Auf=
gehobene Vergleichsverfahren: Mainz: Fa. Anton
Bern=
hart G. m. b. H., Schreinerei. Büdingen: Fa. Fritz Herſemeyer, Inh.
Uhrmacher Fritz Herſemeher, Offenbach: Möbelhandlung Peter Schilz=
Frankfurter Sparkaſſe von 1822. In Sparerkreiſen wird das
Ge=
rücht verbreitet, daß die Frankfurter Sparkaſſe von 1822 an den
Ver=
luſten der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs=A.=G. beteiligt ſei.
Die Frankfurter Sparkaſſe weiſt darauf hin, daß 1) die Frankfurter
Sparkaſſe von 1822 an keinen Verluſten der Frankfurter Allgemeinen
oder der Südweſtdeutſchen Bank, A.=G., beteiligt iſt, 2) die
Sicher=
heiten der Frankfurter Sparkaſſe laut einer Ende des vorigen Jahres
ſtattgefundenen Verbandsreviſion durchaus gute und klare ſind und
volle Gewähr für die Sicherheiten ſämtlicher Spareinlagen bieten,
3) die Frankfurter Sparkaſſe im übrigen durch einen beſonderen
Garantievertrag mit dem Deutſchen Sparkaſſen= und Giroverband
ge=
ſichert iſt.
Mefallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 20. September 1929 ſtellten
ſich für Elektrolytkupf.r auf 171 RM., Originalhüttenaluminium 190,
desgl. 194,
einnickel 350, Antimon Regulus 64—68, Feinſilber 69,75
bis 71.50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 20. September 1929 ſtellten ſich
für Kupfer: Januar 148.75 (149.50), Februar 149.25 (149.75), Mär,
und April 149.75 (150.00), Mai 150.00 (150.25), Juni und Juli 150.25
(150.50), Auguſt 150.50 (150.50), September 147.25 (149.00), Oktober
147.75 (148.25), November 147.00 (149.00), Dezember 148.50 (149.50).
Tendenz: kaum ſtetig. — Für Blei: Januar bis Juli 46.75 (47.00),
Auguſt 47.00 (47.25), September 46.75 (47.50), Oktober bis Dezember
46.75 (47.00). Tendenz:
luſtlos. — Für Zink: Januar 48.50 (49.25),
Februar 49.00 (49.50),
ärz bis Juni 49.00 (49.75), Juli 49.50 (49.75),
Auguſt 49.75 (49.75), September 47.50 (49.00), Oktober 47.00 (48.00),
November 47.50 (48.
). Dezember 48.75 (49.50). Tendenz: ſtetig.
Die erſten Z hlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Frankfurker und Berliner Effekienbericht.
Produkkenberichke.
Frankfurt a. M., 20. Sept.
Die Börſe eröffnete nach gut behaupteten Frühkurſen wieder in
recht nervöſer Stimmung. Es tauchten Gerüchte von erneuten
Zah=
lungsſchwierigkeiten auf. In Frankfurt beſonders wurde, allerdings
ohne jede Unterlage, auf Grund einer unklaren Preſſenotiz ein
öffent=
lich rechtliches Unternehmen diskutiert. Von der Baiſſepartei wurde
die unruhige Stimmung zu erneuten Vorſtößen ausgenutzt, die ſich auf
den bisher ſchon am meiſten angegriffenen Märkten zeigte. Die
Glanz=
ſtoffaktie unterlag einem neuen Druck von 6 Prozent. Farben gaben
2, Siemens 3½ Prozent nach. Die geſamte übrige Börſe eröffnete
dementſprechend abgeſchwächt, wobei die Rückgänge ſich im allgemeinen
im Umfange bis zu 1 Prozent hielten. Schiffahrtsaktien ruhiger und
ebenfalls ſchwächer. Im Verlaufe blieb die Stimmung nervös. Am
Deviſenmarkt waren die Notierungen ziemlich unverändert. Dollar—
Mark 4,2005, Pfunde—Mark 20,3570, London—New York 4,8465.
Tages=
geld blieb auf die Vorbereitungen zum Ultimo leicht, und 7.
Die Abendbörſe brachte den ruhigſten Tag der Woche. Die
Kurſe waren im Anfang auf Mittagsſchlußkurſe gehalten, gaben dann
aber eher eine Kleinigkeit nach. Umſätze wurden faſt garnicht getätigt.
Die Nachbörſe war geſchäftslos.
Berlin, 20. Sept.
Die heutige Börſe wurde mit Schwierigkeiten bei einer alten
Ber=
liner Bankfirma (Sigmund Sternheim) überraſcht. Im Freiverkehr,
d. h. im Handel von Büro zu Büro, geht ſo gut wie nichts um, ſo daß
es ein leichtes iſt, bei ſchon an und für ſich wenig widerſtandsfähiger
Tendenz die Kurſe einfach herunter zu ſprechen. Daß trotz der weiter
erhöhten Börſenkredite New York geſtern feſt war, und das Tagesgeld
ſich drüben auf 9 bis 8 Prozent ermäßigte, blieb ohne Einfluß. Zu
den erſten Kurſen trat dann eine gewiſſe Beruhigung ein auf eine
Erklärung der Liquidationskaſſe in Angelegenheit der Firma
Stern=
heim, nach der kein Grund vorliege, die bei dieſer Firma laufenden
Engagements glatt zu ſtellen, da ausreichende Deckung vorhanden ſei
Man wollte wiſſen, daß eine Einigung mit den Gläubigern in der
Form erzielt worden ſei, daß Beträge bis 4000 Mark voll, und über
4000 Mark zu 75 Prozent ausgezahlt würden. Die erſten Notierungen
wieſen gegen die niedrigen vorbörslichen Taxen kleine Erholungen
auf, die Tendenz blieb aber weiter ſehr unſicher. Im Verlaufe konnte
man auf einigen Gebieten Anſätze zu einer Erholung beobachten, doch
ergab ſich in der Kursgeſtaltung keine Einheitlichkeit. Die anfangs
ſtärker gedrückten Papiere zogen etwas an, doch war im allgemeinen
eine Unſicherheit auch ſpäter unverkennbar. Das Geſchäft blieb ſehr
klein, und das war auch der Hauptgrund für ein ſpäteres Abbröckeln
der Kurſe. Anleihen, Ausländer und Pfandbriefe eher ſchwächer,
Deviſen unverändert. Am Geldmarkt trat heute eine plötzliche
Ver=
ſteifung für Tagesgeld auf 7—9½ Prozent ein, deren Grund aber nicht
allein der Zahltag im Rheinlande ſein konnte. Monatsgeld 9—10½
Prozent, Warenwechſel ca. 7¾ Prozent.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 20. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 129½, Dez. 137½, März 14334,
Mai 147½: Mais: Sept. 101½, Dez. 98, März 102½, Mai 105;
Hafer: Sept. 50½, Dez. 53½, März 56½, Mai 57½; Roggen:
Sept. 101½, Dez. 108½, März 114.
Schmalz: Sept. 11.52½, Okt. 11.57½, Dez. 11.80, Jan.
12.21½.
Fleiſch. Rippen: Sept. 13, Okt. 12.50; Speck, loko 13; leichte
Schweine 10.00—11.05, ſchwere Schweine 9.75—10.76;
Schweine=
zufuhren: Chicago 14 000, im Weſten 64 000.
Baumwolle: Oktober 18.47, Dezember 18.80.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 20. Sept.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 140½, Hartwinter 137½;
Mais 113½; Mehl 6.00—6.46; Fracht: nach England 1,6—2,3
Schilling, nach dem Kontinent 8—9 Cents
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12.20; Talg, extra, loſe 734.
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſätze in Lots: 192; Loko: 11:
September 11.00, Oktober 10.85, November 10.48. Dezember
10.19, Januar 10.20, Februar 10.24, März 10.26, April —, Mai
10.44, Juli 10.64.
Berliner Produktenbericht vom 20. September 1329. Wräzen, mri
(Tend.: matt) 222—225, Sept. 240, Okt. 242. Dez. 255—253—-5
Roggen, märk. (Tend.: matt) 177—180, Sept. 192, Okt. 195, Dez.
bis 206; Braugerſte (Tend.: ruhig) 205—223, Futtergerſte (Ten
ruhig) 170—186; Hafer, märk. (Tendenz: matt) 166—175, Okt. 18/
bis 181½, Dez. 195—192½; Mais, La Plata (Tendenz: ruhig)
bis 211; Weizenmehl, (Tend.: ſtill) 2734—34; Roggenmehl (Zen
matt) 24—271; Weizenkleie (Tend.: ruhig) 11.60—12.25; Roggen1
(Tendenz: ruhig) 10.80—11.25.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Nach den neueſten Informationen haben die Verhandlungen,
in den letzten Tagen zwiſchen der Stadtverwaltung Worms und
Firma Michelin wegen Ankaufs eines größeren Fabrikgeländes
pflogen wurden, zu einem negativen Ergebnis geführt,
Die Firma Wilhelm Lehr, Möbel und Dekorationen, in Frankf.
a. M., iſt in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die Paſſiven betrag
165 000 RM., worunter zur Hälfte Lieferantenforderungen falle
Ein bisher aufgeſtellter Status ſpricht von etwa 19 Prozent, die
der Konkursmaſſe liegen.
Wie wir erfahren, hat die Großſchlächterei Gebr. Goldſchmidt
Frankfurt a. M. die Zahlungen eingeſtellt. Es ſollen 100—110 000 RM
Paſſiven keine nennenswerten Aktiven gegenüberſtehen. Soweit
ſteht, ſollen Grundbeſitz, Waren und Inventar zum größten Teil ze
pfändet ſein.
Die Kölner Herbſtmeſſe iſt am Mittwoch abend geſchloſſen worden. A
ſie in Anbetracht der geringen Erwartungen, die nach dem Ergebe
der Leipziger Meſſe und auf Grund der konjunkturellen Verhältme
auf ſie geſetzt worden ſind, ein überraſchender Erfolg, ſo bleibt au
ohne auf dieſe beſonderen Umſtände Bezug zu nehmen, ein befriedige
des Ergebnis. Das iſt umſo bemerkenswerter, als die Ausſteller ale
Grupepn mit dem Verlauf der Meſſe zufrieden ſind.
Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft vergab einen großen Auft
an die Deutſche Baſalt= und Steinſchlaginduſtrie, Wiſſen. In dieſn
Jahre liefert die Firma 600 000 Kbm. Baſalt, während im nächſt
Jahre die Zahl auf 12 Mill. Kbm. ſteigen wird. Der Auftrag ma
eine Summe von 11 Mill. RM. aus und bedeutet für die in Not
findliche Steinſchlaginduſtrie des Weſterwaldes eine weſentliche Hiſ
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 18. S
tember auf 125,2 gegen 125,4 am 11. September (Durchſchnitt 1909
100), fiel alſo um 0,2 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurd
nach dem Preisſtande vom 18. September folgende Einzelinderziffen
errechnet: Kupfer 128,1 (11. September 128,5), Blei 149,2 (148,4),
101,7 (102,7), Zinn 111,0 (110,8), Aluminium 132,0 (132,0), Nickel 10
(107,7, Antimon 98,7 (100,2).
Nachdem bereits im Juli die ſeit den Frühjahrsmonaten anhalten
Aufwärtsbewegung der Beſchäftigung zum Stillſtand gekommen nu
und teilweiſe ſogar einem Rückgang Platz gemacht hatte, iſt, wie 1
Inſtitut für Konjunkturforſchung mitteilt, im Auguſt in wichtigen I
duſtriezweigen eine weitere Senkung eingetreten.
Die Förderung des niederſchleſiſchen Steinkohlenreviers in
Woche vom 9.—15. September betrug insgeſamt 127 690 (122 696) D
die Rohförderung arbeitstäglich 21 282 (20 449) To. Die Kokserzeugu
belief ſich insgeſamt auf 19 596 (19 355) To., arbeitstäglich auf 2—0
(2 765) To.
Die Londoner City hat ihre große Senſation in dem Sturz
Aktien der Hatry=Gruppe, der auch die Photomaton=Geſellſchaft au
gehört. Die Aktien ſind von Montag bis Donnerstag um über
Mill. Pfund geſunken. Gegenüber dem einſtmaligen Höchtſtſtand
trägt der Verluſt ſogar 10 Millionen Pfund, gleich rund 230 Mill. M
Am Mittwoch iſt in Warſchau eine polniſch=ſüdſlawiſche Hande
kammer gegründet worden.
Die Kupferraffinade=Produktion in den Vereinigten Staaten
lief ſich im Auguſt auf nur 148 648 To. gegen 153 513 To. im
Die Ablieferung nach dem Innern ging auf 96 970 To. gegen 987
To. im Juli zurück, während die Exporte ſich auf 45 035 To. gegn
40 204 To. erhöht haben. Am Ende des Berichtsmonats waren B
ſtände von 104 372 To. gegen 97 729 To. vorhanden.
Berliner Kursbericht
vom 20. September 1929
Deviſenmarkt
vom 20. September 192
M
Danatban
Deutſche Bank
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Dresdner Bank
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Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
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Berl. Maſch.=Bau
Tontt Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
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113.75
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183.—
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Nordd. Wolle
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Lindes Eismaſch.
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100 Schilling
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10 Kronen
100 Kronen 1112.32
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Tallinn (Eſtl.)
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Frankfurter Kursbericht vom 20. September 1929.
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Berlin v. 24 ..
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Mainz v. 26.
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mel=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser. I
* Ausl. Ger. II
Dt. Komm. Samm.
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Nummer 262
Samstag, den 21. September 1929
Seite 13
1100
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worden
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ſtelle u
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im
Uſtrag
Samne Ramnlarg.
Die Lebensgeſchichte eines Silberfuchſes.
Von Erneſt Thompſon Seton.
(Berechtigte Ueberſetzung von Max Pannwitz.)
10
Nachdruck verboten
So ſuchte ſich das Mädchen ein Stückchen Kette, eine
zer=
drochene Pflugſchar und ein Hufeiſen und legte dieſe Sinnbilder
der Freundſchaft, der Arbeit und des Glücks um das Neſt. Nach
in paar Tagen kam Domino wieder, die Truthenne zu ergattern.
Ja, das tat er. Er hatte keine Ahnung davon, daß er etwas
gegen das Menſchending tue — es ging ja alles den gewöhnlichen,
natürlichen Weg — aber noch ehe die Truthenne Gefahr merkte,
Harnte ihn Naſe und Ohr vor den nach Eiſen riechenden
Gegen=
ſtänden. Er wich zurück und näherte ſich auf einer andern Seite.
Da war wieder eins von den Unglücksdingern, und die
Vor=
ſicht flüſterte ihm zu: „Geh zurück!‟ Er zog ſich alſo endgültig
zurück, und das Mädchen hätte nichts davon gewußt, aber
im nächſten Tage ſagte ihr Vater: „Töchterchen, ich habe heute
zwiſchen den Kartoffelſtauden friſche Fuchsſpuren geſehn.”
So kam Domino um die Truthenne, aber er fand einen
Erſatz: eine Henne auf ihrem Neſt, die er erſchnappte und mit
inem Biß ſtill machte. Er trug ſie fort; da fiel ihm ein, wie
dumm es ſei, nicht auch das Gelege mitzunehmen. So trug
er die Henne in den Wald und vergrub ſie unter Blättern, kam
urück, langte ſich die Eier, eins nach dem andern, und verſteckte
ie an einer andern Stelle, die er mit Moſchus aus ſeiner
Mo=
ſchusdrüſe zeichnete, daß er ſie ſpäter finden konnte und ein
anderer Fuchs wußte, daß es ſein, Dominos, Privateigentum ſei.
Dann buddelte er die Henne heraus und trug ſie heim.
Dieſe Eier hatten mehr als genügend Zeit, die ganze
Ton=
leiter zahlreicher und umſtürzender Aenderungen in ihrem
In=
nern abzuſpielen, ehe er ſie nötig hatte, aber dann waren ſie da,
und dann hatte er ſie ſo nötig, daß es auf ihre Beſchaffenheit
nicht ankam.
Das war nicht ſein einziger Hort, denn wenn auch manche
Füchſe keine Nahrungsmittel vergraben, vielleicht weil ſie ſchlechte
Jäger ſind und nie etwas übrig haben, ſo nimmt doch ein
wirk=
lich hochſtehender Fuchs bald die Gewohnheit an. Als Dominos
Augen einen Monat ſpäter — es war ſchon Herbſt — an den
lockenden Bündeln der Hagebutten hängen blieben, die in dieſem
Jahr beſonders gut geraten waren, kaute und ſchluckte er ein
paar, ohne ſie beſonders wohlſchmeckend zu finden, wahrſcheinlich
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weil er zurzeit fett und voll war. Jedoch, es machte ihm Spaß,
emporzuſpringen und die roten Bündel zu erſchnappen. Zuerſt
ließ er ſie achtlos fallen, dann auf einen Haufen. Aber der
Hamſterinſtinkt in ihm regte ſich; er vergrub den Haufen unter
Laub und hinterließ auf einem Stumpf in der Nähe ſein
Mo=
ſchuszeichen. Zur Zeit der Not konnte er dieſen Schatz finden,
ſelbſt unter tiefem Schnee.
X.
Dominos Erbe.
Lahm wie er war, hätte Domino in dieſem Sommer einen
ſchlechten Wettläufer abgegeben, aber glücklicherweiſe war ſein
Feind, der ſchnelle Hund, auch ein Krüppel. Domino hatte nur
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(IV.539)
für ſeine Brut zu jagen, und die Allmutter war gütig; es war
ein gutes Jagdjahr, und täglich brachte er lebendes Wild heim.
Manchmal war’s ein armſeliger Froſch, der die Jungen zu
manchem Wettſprung Hals über Kopf veranlaßte, oder nur eine
fette Feldmaus, die ſich unter Blätter verkroch, ſo daß die Jungen
oft die Mäulchen voll Sand und Gras bekamen, ehe der
Glück=
liche den Preis davontrug. Aber einmal gab es eine ſchwierige
Aufgabe, die für die Jungen ein großes Ereignis bedeutete.
Als Domino ſich einmal im Nebel am Fluß herumtrieb,
fah er eine mächtige Moſchusratte heranſchwimmen. Sie kam
in das ſeichte Randwaſſer und kroch auf einen Stamm, auf dem
ſie ein paar Muſcheln geſchickt öffnete und verzehrte. Mit ihren
ſtarken gelben Zähnen zerbiß ſie die Angeln der Muſchelſchalen
ebenſo erfolgreich wie geräuſchvoll. Von dem verſtohlen an=
ſchleichenden Jäger vernahm ſie nichts, bis auf einmal ein
ſchwarzes Fell durch die Luft flog und Domino ſie am Kragen
hatte. Vergebens war alles Quieken und Sträuben und
Stram=
peln und Zähneknirſchen . Sie kam jetzt ſchneller vorwärts als
je zuvor, und in zwanzig Minuten war ſie am Fuchsbau.
Das alte vertraute tſchur—tſchur—tſchur brachte die
über=
mütigen übereinanderpurzelnden Jungen herbei, und Domino
ließ ſeine Beute los. Sofort ſtürzten alle darauf, aber es war
eine lebende Moſchusratte, und die verkaufte ihr Leben teuer.
Nach dieſer und jener Seite machte ſie Ausfälle, und die
Füchs=
lein tanzten um ſie herum wie die Hunde um den Bären. Eins
nach dem andern lief heulend weg, wenn es die Meißelzähne
zu ſpüren bekam; nur eines dachte nicht an Flucht, auch als es
die Ratte dreimal gezwickt hatte. Es war ſelbſt nicht größer
als die Moſchusratte, auch nicht größer als die Geſchwiſter, aber
es war von feſterem Holz. Wieder trat es an, und die andern
ſtanden im Kreiſe herum. Es galt einen Zweikampf auf Leben
und Tod. Unwillkürlich ſuchte der unerſchrockene Kleine nach
einer tödlichen Stelle, und indem er bald hier, bald da anpackte,
kam er ihr immer näher und hatte ſchließlich ſeinen Gegner an
der Kehle. Da hielt er ſo lange feſt, bis der Sieg vollſtändig
er=
rungen war, und dann gab es ein Familienmahl.
Vater und Mutter hatten zugeſchaut. Was für ein Gefühl
bewog ſie, nicht einzugreifen? Warum töteten ſie nicht die
Mo=
ſchusratte, für ihre Brut? Vielleicht fällt ein Licht auf ihre
Beweggründe, wenn wir uns fragen, warum ein menſchlicher
Vater ſeinem Sohne eine Aufgabe ſtellt, die für ihn leicht, aber
für den Knaben ſchwer iſt.
Dieſes Junge war nicht das größte, aber das dunkelſte von
allen. Wie es älter wurde, artete es immer mehr ſeinem Vater
nach, und wer will, kann ſeine Geſchichte in den Annalen des
oberen Shawban nachleſen.
Langſam ging der Donnermond dahin, und die Kleinen
wuchſen heran. Einige waren jetzt ſo groß wie Schneekrauſe,
und ſchon begann die unvermeidliche Auflöſung der Familie.
Zuerſt wurde der große Bruder ſelbſtändiger, dann die
Schwe=
tern; ſie kamen tagelang nicht heim und ſorgten ſelbſt für ſich,
bis der ſcheidende herbſtliche Rotemond ſie alleſamt
auseinander=
geführt und zerſtreut hatte. Nur Domino und Schneekrauſe
blieben noch in der Nähe des Baus; auch ſie waren nicht immer
zuſammen und blieben manchmal tagelang weg; aber immer
kamen ſie zurück, immer waren ſie zu gegenſeitiger Hilfe bereit.
Die Jungen können vergeſſen, ſie müſſen vergeſſen; die Alten
ſcheidet nur der Tod.
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