Einzelnummer 15 Pfennige
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aa September 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
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Franfurt a. 1
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 249
Sonntag, den 8. September 1929. 192. Jahrgang
27 mm breiie Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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breit/2 Reſchsmark Anzelgen von auswärte 40 Reſchspfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
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(4 Dollar — 420 Marfl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr, Sireil uſw., erltiſcht
jede Verpſlichtung auf Erfällung der Anzelgen
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beltrelbung fäll ſeder
Rabat weg. Banklonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbanl.
Der ſeierliche Akk.
M Anweſenheit der Verkreker von 53 Skagken.
* Genf, 7. Sept. (Priv.=Tel.)
Die Grundſteinlegung für den künftigen Völkerbundspalaſt
ailgte heute nachmittag in Anweſenheit der Vertreter der 53
ſiaren, die an der zehnten Vollverſammlung des Völkerbundes
beiiehmen, im Ariang=Park in Genf mit einer kurzen Feier.
ſoe Präſident der Vollverſammlung, Guerrero, der amtierende
Imspräſident, Forughi Khan, und der Generalſekretär des
Völ=
herundes, Sir Erie Drummond, hielten kurze Anſprachen, in
en ſie der Entwicklung des Völkerbundes in den letzten zehn
ſaren und derjenigen Männer gedachten, die ſich wie der
japa=
ie Graf Iſhii, der Präſident Wilſon, Léon Bourgeois und
Nfour, um das geſamte Völkerbundswerk, oder wie der
japa=
liſhe Baron Adatſchi, um die Errichtung des Völkerbundspalaſtes
einders verdient gemacht haben. Von dem Generalſekretär des
öerbundes, Drummond, wurde die übliche Kaſſette verſiegelt,
iein den Grundſtein verſenkt wurde. Die Kaſſette enthält in
a zwei offiziellen Völkerbundsſprachen und in Ueberſetzung
itlicher Sprachen der am Völkerbund beteiligten Staaten
Per=
ſuent=Dokumente, in denen das Datum der Zeremonie, die
Be=
ſiumung des Gebäudes und eine Abſchrift des
Völkerbundspak=
a niedergelegt iſt. Außerdem enthält die Kaſſette Geldſtücke
ihr Mitgliedſtaaten des Völkerbundes. Nach der Verſchließung
Grundſteines, und nachdem Guerrero mit einem ſilbernen
ſommer die ſymboliſchen drei Schläge ausgeführt hatte,
er=
uerte der Bundespräſident der Schweiz, Dr. Haab, das
Ge=
ſis, daß die Schweiz ihre Ehre und Treue darein ſetzen
rde, dem Völkerbund auch in Zukunft wie bisher ihren vollen
Autz und ihre Unterſtützung angedeihen zu laſſen, und ihm
ſo=
ſt als möglich alle Mittel zur Verfügung zu ſtellen, um ſeine
ſſion zu erfüllen.
Indien wird die Haager Schiedsgerichtsklauſel
unkerzeichnen.
* Genf, 7. Sept. (Priv.=Tel.)
Die Schauluſt des Publikums in der 10. Vollverſammlung
Völkerbundes wurde heute vormittag durch eine orientaliſche
5ur auf der Rednertribüne befriedigt. Es war Sir Moham=
In Habibullah, ein geborener Inder, mit weißſeidenem, ſchwer
hobeſticktem Turban über dem braunen Geſicht, der als erſter
ener ſprach. Die Führung der indiſchen Delegation, die ſonſt
ts in den Händen engliſcher Kolonialbeamter lag, iſt dieſes
er zum erſten Male einem geborenen Inder anvertraut wor=
Mit dieſer Aenderung hat ſich auch der Ton geändert, in
hn die indiſche Delegation in der Vollverſammlung ſpricht.
lSuſt übte ſie ſtets die allerſchärfſte Kritik an der
Intereſſen=
ugkeit des Völkerbundes gegenüber den Staaten des Fernen
Dens. In dieſem Jahr ſprach Habibullah dem Völkerbund ein
aßes Lob aus, vor allem wegen der Herſtellung direkter
Be=
löhungen zwiſchen dem Völkerbund und Indien auf dem Gebiet
* Hygienearbeit, der Malaria=Unterſuchung und der
Bekämp=
ſig der Kinderſterblichkeit. Das ſchaffe, ſo meinte Habibullah,
en Völkerbund in Indien mehr Anhänger, als die ſchönſten
Pzeduren und die beſte Propaganda. Tatſächlich habe auch in
ien, ſeitdem man das Gefühl habe, der Völkerbund kümmere
lit auch um ſeine Mitglieder, die weit von Genf entfernt ſind,
lge ſtarke Maſſenbewegung zu Gunſten des Völkerbundes
ein=
ſetzt. Habibullah kündigte die Unterzeichnung der obligatori=
* Länder nehmen müſſe.
Doldemaras für Löfung der Minderheikenfragen.
Aeri, beſonders nachdem geſtern ſpät abends in Genf die Atten=
BAbſichten Pletſchkaitis gegen Woldemaras bekannt geworden
daß der Völkerbund ſich jetzt, nachdem im Haag die Weſt=
Um den Minderheitenfragen, zuwenden müſſe. Wenn man an
Schaffung der Vereinigten Staaten von Europa denke,
müß=
dieſe Probleme gelöſt ſein. Außerdem nahm er das geiſtige ihrer Wirtſchaft gewiſſe Ausnahmen zugeſtanden werden, ſo daß
Md Spakt für ſich in Anſpruch. Tatſächlich hat er auch im vori=
1 9 Jahre als allererſter auf die Widerſprüche zwiſchen den bei=
N Pakten und die Notwendigkeit, ſie miteinander in Einklang aufweiſen würde. Auf deutſcher Seite legt man ſich bei den
gegen=
bringen, hingewieſen.
Liechenland wird ebenfalls die Generalakke
unker=
zeichnen.
Das Auftreten Venizelos”, das wegen der hiſtoriſchen Be=
Atung dieſes Mannes mit einiger Spannung erwartet wurde,
ſgraus gerechtfertigt iſt. In einer ſehr gewundenen Formel entſcheidenden Beſchlüſſe nicht zu erwarten ſind. Man wird ſich
Nxte er ſich bereit, im griechiſchen Miniſterrat dafür zu wirken, vielmehr aller Vorausſicht nach damit begnügen, den franzöſiſchen
Griechenland die Schiedsgerichts=Generalakte unterzeichnet.
übrigen beſchränkte er ſich darauf, dem Völkerbund den
e für ſeine Hilfe auszuſprechen, die Griechenland in vielen
en zuteil geworden iſt.
Zum Schluß der Sitzung gab es doch noch eine
Ueber=
hrnittag eingetragenen Redner Graham und Streſemann auf
Wort verzichtet hätten und er ſelber ſprechen werde. Unter
dieſen Umſtänden wird die Generaldiskuſſion nicht vor Mittwoch
beendet ſein und ſich dementſprechend auch die ganzen
Kommiſ=
ſionsarbeiten auf ſpäter verſchieben. Die Fortſetzung der
General=
diskuſſion wurde auf Montag vormittag 10 Uhr vertagt.
Die Unkerzeichnung der obligakoriſchen
Schieds=
gerichtsklauſel durch England
wird noch vor Ende der Vollverſammlung erwartet. Sie ſoll,
wie in engliſchen Kreiſen beabſichtigt iſt, für 15 Jahre unter dem
Vorbehalt erfolgen, daß Streitigkeiten unter den Mitgliedſtaaten
des engliſchen Reiches nicht der Schiedsgerichtsbarkeit
unterwor=
fen ſind. Die engliſchen Dominions, wie Auſtralien und
Neu=
ſeeland, beabſichtigen, Reſerven hinſichtlich der Nichteinmiſchung
des Schiedsgerichtes in Einwanderungsfragen zu machen,
wäh=
rend Kanada ohne Vorbehalt unterzeichnen dürfte. Irland und
Afrika dagegen ſind bereit, ebenfalls ohne Vorbehalte zu
unter=
zeichnen, jedoch die Schiedsgerichtsbarkeitsverpflichtung auch
zwi=
ſchen den engliſchen Staaten ſelbſt gelten zu laſſen, da ſie ſich als
vollkommen ſelbſtändige Staaten fühlen.
Briands Vereinigke Staaken von Europa
Beginn der Beſprechungen am Monkag. — Der erſte
Vorſtoß.
Die erſte Erörterung des Briandſchen Planes der
Vereinig=
ten Staaten von Europa wird am Montag anläßlich eines
Früh=
ſtücks ſtattfinden, das Briand den Führern der europäiſchen
Ab=
ordnungen zur Vollverſammlung gibt. Briand hat dieſe Form
gewählt, um außerhalb der Sitzungen der
Völkerbundsverſamm=
lung zunächſt in halbofſizieller Form ſeine Gedanken, die bisher
nur in ſehr allgemeiner Natur und unbeſtimmter Form
bekannt=
geworden ſind, den europäiſchen Mächten bekannt zu geben. Auf
franzöſiſcher Seite will man dann abwarten, welche Wirkungen
dieſer erſte Vorſtoß haben wird. Briand wird vorausſichtlich
an=
regen, daß die europäiſchen Regierungen die Vorſchläge näher
prüfen und auf der nächſten Vollverſammlung des Völkerbundes
ihren Vertretern Anweiſungen für eine ſachliche Erörterung des
Planes geben ſollen. Es ſcheint, daß der Plan Briands zunächſt
nur in der Richtung einer engeren wirtſchaftlichen
Zuſammen=
arbeit der europäiſchen Mächte liegt, ohne daß politiſche Fragen
berührt werden ſollen.
Der Gedanke der Vereinigten Staaten von Europa in der
Briandſchen Faſſung iſt hier zunächſt auf eine recht geteilte
Auf=
nahme geſtoßen. Gerade in Kreiſen der kleinen Mächte ſieht man
darin nur einen neuen Verſuch Briands, den franzöſiſchen
Ein=
fluß und die Vormachtſtellung in Europa in einer neuen Form
ſicher zu ſtellen. Die Briandſchen Pläne liegen, wie man
viel=
fach jetzt hört, in der Richtung, die in dem letzten Jahrzehnt durch
die Etappen des Verſailler Vertrages, Völkerbundspakt,
Balkan=
politik, Kleine Entente, gekennzeichnet iſt.
Ein zweijähriges Morakorium für die europäiſche
Zollpolikik?
Die bisher von Briand nur in allgemeinen Umriſſen
gekenn=
zeichneten Gedanken über die Vereinigten Staaten von Europa
bilden zurzeit Gegenſtand zahlreicher einzelner Beſprechungen, an
denen auch Mitglieder der deutſchen Abordnung teilgenommen
ien Schiedsgerichtsklauſel noch vor dem Ende der Vollverſamm= haben. Auf franzöſiſcher Seite beſteht die Abſicht, den übrigen
1ag an und ſprach ſich im übrigen für eine allgemeine Abrüſtung, europäiſchen Mächten einen Staatsvertrag vorzuſchlagen, in dem
½ die jedoch Rückſicht auf die beſonderen Bedingungen bedroh= die unterzeichneten Mächte ſich verpflichten, zunächſt für einen
Zeitraum von zwei Jahren keine Zollerhöhungen mehr
vorzu=
nehmen. Innerhalb dieſes Zeitraumes von zwei Jahren ſoll
ſo=
dann eine neue Weltwirtſchaftskonferenz unter Hinzuziehung von
Vertretern der Vereinigten Staaten von Amerika einberufen
wer=
ſuch Woldemaras war heute auffallend zahm. Man erwar= den, auf der dann entſcheidende Schritte für eine allgemeine und
als er die Tribüne betrat, eine ſcharfe Abrechnung mit weitgehende Herabſetzung der Zollmauern ergriffen werden ſollen.
Dieſer allgemeine franzöſiſche Vorſchlag hat jedoch bereits ſtarke
Einſchränkung gefunden. So erklärt man auf franzöſiſcher Seite,
men. Aber Woldemaras tat nichts dergleichen. Er erklärte daß gewiſſe Ausnahmen für die franzöſiſchen Getreidezölle
ge=
macht werden müſſen, da die franzöſiſche Wirtſchaft im weſent=
Meme gelöſt ſeien, mit erneuter Kraft den Oſtproblemen, vor lichen auf Landwirtſchaft beruhe. Es wird erwartet, daß auch die
übrigen Mächte ihre grundſätzliche Zuſtimmung an die
Beſtim=
mung knüpfen werden, daß ihnen für die beſonderen Bedürfniſſe
eberrecht für die Angleichung von Kolleogg= und Völker= die urſprünglich vorgeſehene gemeinſame Verpflichtung der
europäiſchen Mächte, zwei Jahre lang keine neuen
Zoll=
erhöhungen vorzunehmen, bereits von Anfang an ſtarke Lücken
vertritt die Auffaſſung, daß die franzöſiſchen Vorſchläge an ſich
nicht abgelehnt werden können, daß jedoch unter allen Umſtänden
Rückſichtnahme auf die amerikaniſche Regierung genommen
wer=
den müſſe. Es müſſe der Eindruck vermieden werden, als ob es
ſich bei dieſen Vorſchlägen um ein gemeinſames Vorgehen der
europäiſchen Mächte in der Richtung eines Schutzes gegen die
amerikaniſche Einfuhr handeln könnte. Die bisherigen
Vorbe=
wes nur, daß ſein Ruf, mit viel Worten nichts zu ſagen, ſprechungen, zeigen jedenfalls, daß im Augenblick irgendwelche
Gedanken eines zweijährigen Moratoriums für die Zollpolitik in
allgemeiner Weiſe zu erörtern, ohne jedoch irgendwelche
Bin=
zelnen Mächte in den zollpolitiſchen Fragen noch ſo ſtark im
Vordergrund, daß kein geſchloſſenes Vorgehen der europäiſchen reitſchaft zu einer derartigen Politik nicht nur in ſchönen Worten,
ſch ung, als Präſident Guerrero mitteilte, daß die für heute. Mächte für eine zweijährige Einſtellung hinſichtlich der Erhöhung
der Zollmauern, geſchweige denn gemeinſamer und einheitlicher
Abbau der Zollmauern erwartet werden kann.
Die Woche.
„Stehen wir an einem Wendepunkt der europäiſchen
Ge=
ſchichte, ſind die Völker reif dafür, der ganz neuen Lage Rechnung
zu tragen, die durch die furchtbare Schwächung der europäiſchen
Staaten und das Erſtarken der großen Völker jenſeits der Ozeane
geſchaffen wurde?” Wir haben dieſe grundſätzliche Frage vor
wenigen Wochen zu Beginn der Haager Konferenz geſtellt, und
wenn man damals von eir „Liquidation des Weltkrieges”.
ſprach, haben wir vor übertriebenem Optimismus gewarnt.
Liquidation des Weltkrieges? Die nun abgeſchloſſene Haager
Konferenz hat ſie uns ſicher noch nicht gebracht. Aben
ebenſo=
wenig wie zu Triumphgeſängen haben wir zu Klageliedern
Ver=
anlaſſung. Trotz aller Unerfreulichkeiten bedeutet eben doch das
Ergebnis der Haager Konferenz einen gewaltigen Schritt
vor=
wärts.
Young=Plan und Rheinland=Räumung waren die beiden
Probleme, die auf der Tagesordnung ſtanden. Beide in
unver=
kennbarem Zuſammenhang, auch wenn die deutſche Politik mit
dollem Recht den Standpunkt ſchon ſeit geraumer Zeit vertrat,
daß wir ein unbedingtes Recht auf die Rheinland=Räumung
hät=
ten, nachdem die Vorausſetzungen des Verſailler Diktats für die
Beſetzung in Wegfall gekommen waren. Wir wußten, daß wir
die Rheinland=Räumung nur durchſetzen würden nach
endgül=
tiger Regelung des Reparationsproblems. Das Proviſorium
des Dawes=Abkommens ſollte erſetzt werden durch den
endgül=
tigen Young=Plan, über den im Frühjahr ds. Js. monatelang
die Wirtſchaftsſachverſtändigen der Welt berieten. Bedenken, die
deutſcherſeits gegen den Young=Plan mit Recht vorgebracht
wor=
den ſind, ſind ſchon früher zur Genüge erörtert. Trotz dieſer
Bedenken hat ſich die deutſche Regierung, ebenfalls mit Recht,
zur Annahme des Young=Planes entſchloſſen. Die Vorausſetzung
aber für die Uebernahme der gewaltigen Opfer, die uns der
neue Tributplan auferlegt, war die Räumung des Rheinlandes.
Dieſes Hauptziel iſt erreicht worden. Späteſtens am 30. Juni
1930 wird der letzte fremde Soldat das deutſche Rheinland
ver=
laſſen haben. Derſelbe Briand, der im Jahre 1917 unter
Bezug=
nahme auf die großen franzöſiſchen Staatsmänner des 17.
Jahr=
hunderts die Loslöſung der linksrheiniſchen Gebiete vom
deut=
ſchen Reich als das wichtigſte Kriegsziel Frankreichs hinſtellte,
hat jetzt ſeinen Namen unter das Abkommen geſetzt, das letzten
Endes doch nicht mehr und nicht weniger bedeutet als einen
Verzicht Frankreichs auf dieſes Kriegsziel. Gewiß haben ſich ſeit
damals die Zeiten geändert. Die harten Jahre der
Nachkriegs=
zeit haben erwieſen, daß die Befriedung Europas auch ein
Le=
bensintereſſe Frankreichs iſt. Trotzdem iſt es von
weltgeſchicht=
licher Bedeutung, daß der Erkenntnis nunmehr endlich auch die
Tat gefolgt iſt. Daran ändern auch die höchſt unerfreulichen
Begleitumſtände nichts, das wochenlange Feilſchen um die
Ver=
teilung der Beute und das Gerede der reichſten Völker Europas
über die gewaltigen Opfer, die ſie hätten bringen müſſen. Die
einzigen, die ein wirkliches Opfer gebracht haben, ſind wir, indem
wir zugaben, daß die ungeſchützte Jahreszahlung des Young=
Planes um rund 40 Millionen erhöht wurde, um die ſich dann
allerdings die geſchützte Annuität verringert. Das iſt ſehr
uner=
freulich und kann ſich unter Umſtänden in finanziellen
Kriſen=
zeiten ſehr unangenehm auswirken, war aber doch ganz gewiß
nicht von ſo ausſchlaggebender Bedeutung, daß man daran die
ganze Konferenz hätte ſcheitern laſſen können. Ebenſowenig wie
an den anderen Schönheitsfehlern finanzieller Art, die ſich im
Haag ergeben haben. Das iſt eben das Entſcheidende für die
Beurteilung des Haager Ergebniſſes, daß in ihm ebenſo wie in
dem Ergebnis der Pariſer Sachverſtändigenkonferenz die
gegen=
wärtigen Machtverhältniſſe in Europa zu klarem
Aus=
druck kommen, daß es weder materiell noch pſychologiſch die
„Liquidation des Weltkrieges” darſtellt, ſondern lediglich einen
machtpolitiſchen Ausgleich.
Konnten wir etwas anderes erwarten und bedeutet alſo
Haag einen Mißerfolg der deutſchen Außenpolitik? Dieſe Frage
iſt ganz gewiß zu verneinen. Wir mußten von vornherein mit
den gegebenen Tatſachen rechnen und unſere Erwartungen auf
das Erreichbare einſtellen. Die Geſchichte kennt keine „
endgül=
tigen” Löſungen, und die Haager Konferenz bedeutet eben auch
nur einen, wenn auch erheblichen, Schritt vorwärts auf dem
Wege, den wir ſeit einigen Jahren verfolgen. Noch ſind die
Einzelheiten zu wenig bekannt, da ſich ja die Genfer
Völkerbunds=
tagung unmittelbar an die Haager Konferenz anſchloß. Aber
das eine kann jedenfalls doch wohl jetzt ſchon feſtgeſtellt werden,
daß eine andere Taktik der deutſchen Delegation das Ergebnis
jedenfalls nicht verbeſſert hätte. Es iſt viel davon geredet
wor=
den, daß man die zutage getretenen engliſch=franzöſiſchen
Gegen=
ſätze beſſer hätte ausnutzen ſollen, daß insbeſondere eine
weit=
gehende Verſtändigung mit den Engländern unſere Lage
ver=
beſſert haben würde. Dieſe Argumentation bedeutet aber eine
ganz erhebliche Unterſchätzung gerade der gegenwärtigen
eng=
liſchen Regierung, die robuſter noch wie alle ihre Vorgängerinnen
der letzten Jahre, frei von aller Sentimentalität, lediglich
eng=
liſche Intereſſen verfolgt. Ein Verſuch der deutſchen
Dele=
gation, Engländer und Franzoſen gegeneinander auszuſpielen,
würde unter dieſen Umſtänden zu einem kataſtrophalen
Miß=
wärtigen Beſprechungen eine gewiſſe Zurückhaltung auf. Man erfolg geführt haben. Eine weitgehende deutſch=franzöſiſche
Ver=
ſtändigung liegt nun einmal nicht im Intereſſe Englands, und
auch die engliſche Labour=Regierung würde ſich die günſtige
Ge=
legenheit, alle Verſtändigungsverſuche im Keim zu erſticken, nicht
haben entgehen laſſen.
Es iſt eine intereſſante Erſcheinung, daß in Paris jetzt häufig
die Frage nach der zukünftigen deutſchen Außenpolitik
aufgewor=
fen wird. Man kann das vielleicht als ein Zeichen dafür
an=
ſehen, daß man Fehler der Vergangenheit zu erkennen beginnt.
Wir ſind nach wie vor der Meinung, daß eine deutſch=franzöſiſche
Verſtändigung die beſte Gewähr für die Zukunft Europas bietet.
Und die deutſche Regierung dürfte nach wie vor bereit ſein, an
dungen einzugehen. Zunächſt ſtehen die Sonderwünſche der ein= einer ſolchen Verſtändigung mitzuarbeiten. Die Vorausſetzung
dafür iſt nur die, daß nunmehr endlich auch Frankreich ſeine
Be=
ſondern auch durch die Tat dokumentiert. Daß man einſieht,
daß eine deutſch=franzöſiſche Verſtändigung mindeſtens ebenſo wie
im deutſchen, auch im franzöſiſchen Intereſſe liegt, und daß man
Seite 2
ſich nicht mehr wie bisher jeden weiteren Schritt auf dieſem
Wege als großmütiges „Zugeſtändnis”, abkaufen läßt. Herr
Briand hat im Haag auf ſeine ſtändige Kontrollkommiſſion
ver=
zichtet, da die Vergleichskommiſſionen des Locarno=Vertrages
ge=
nügend Möglichkeiten böten, etwaige Streitigkeiten zu beſeitigen.
Es iſt ziemlich müßig über die formale Bedeutung dieſer
Vergleichskommiſſionen jetzt in Deutſchland zu debattieren.
Aus=
ſchlaggebend wird vielmehr ſein, welche Bedeutung ſie in der
politiſchen Praxis bekommen werden, und das hängt ganz
allein von der weiteren Entwicklung der deutſch=franzöſiſchen
Be=
ziehungen ab. Dieſe wird aber nicht allein durch die Weſtfragen
beſtimmt werden, und wenn die Franzoſen ernſthaft eine Politik
der deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung wollen, wird dies auch
in ihrer Oſtpolitik zum Ausdruck kommen müſſen. Man
könnte es möglicherweiſe als ein Zeichen der Entwicklung
wer=
ten, daß es dem polniſchen Außenminiſter, der mit einer
umfang=
reichen Delegation im Haag erſchienen, nicht gelungen iſt, die
Rölle des Quertreibers mit Erfolg zu ſpielen. Wir wollen uns
aber vor Illuſionen hüten. Young=Plan und Haager Konferenz
haben die wirtſchaftliche und politiſche Souveränität des
deut=
ſchen Reiches wieder hergeſtellt. Das bleibt trotz aller Opfer,
die wir dafür gebracht, ein Erfolg. Ein Schritt bergauf, heraus
aus dem Abgrund, in den uns der Zuſammenbruch von 1918
ge=
ſtürzt. Mit dem Abzug der fremden Truppen aus dem
Rhein=
land beginnt eine neue Epoche deutſcher Politik. Wenn ſie uns
zurückführen ſoll auf den „Platz an der Sonne” den wir
ver=
loren, wird es ſtraffſter Zuſammenfaſſung aller unſerer politiſchen
und wirtſchaſtlichen Kräfte bedürfen. Nachdem die brennendſten
außenpolitiſchen Fragen nunmehr eine gewiſſe Klärung erfahren
haben, wird es die nächſte Aufgabe des deutſchen Volkes ſein,
durch die dringend notwendigen politiſchen und insbeſondere
finanziellen Reformen eine geſunde Grundlage zu ſchaffen für
die Zukunft.
M.
Die ſtärkſte Bombe.
* Lüneburg, 7. Sept. (Priv.=Tel.)
In Lüneburg iſt eine Unterſuchungskommiſſion an der
Ar=
beit, die ſich der Mitarbeit von Sachverſtändigen für Sprengſtoffe
und Chemie verſichert hat. Gemeinſam werden alle Spuren
geſammelt, um der Attentäter habhaft zu werden. Nach der
Unterſuchung der Pulverreſte ſind die Sachverſtändigen zu dem
Ergebnis gekommen, daß es ſich hier um die ſtärkſte bisher
be=
nutzte Bombe handelt. Auch der benutzte Sprengſtoff zeigt eine
andere Zuſammenſetzung als in den bisher beobachteten Fällen.
Bei dem benutzten Uhrwerk handelt es ſich wahrſcheinlich um ein
Erzeugnis der deutſchen Uhreninduſtrie im württembergiſchen
Schwarzwald in der Gegend von Furtwangen. Ob es allerdings
bei der dortigen Maſſenproduktion möglich ſein wird, feſtzuſtellen,
an welche Händler die Wecker geliefert wurden, ſteht noch dahin
Auch das Rätſel des geheimnisvollen Motorradfahrers von
Sol=
tau hat ſich geklärt. Der Mann hat ſich bei der Polizei gemeldet
und eindeutige Auskunft über ſeine Reiſe gegeben. Sein Alibi
wird aber nochmals nachgeprüft. Auch in Berlin hat ſich ein
Mann gemeldet, der behauptet, der Attentäter vom Reichstag zu
ſein. Man nimmt ſeine Ausſagen noch nicht recht ernſt,
immer=
hin, weil ſeine Angaben ziemlich beſtimmt ſind, hat man ihn in
Haft behalten. Er weigert ſich unter allen Umſtänden, ſeinen
Namen anzugeben.
der Attentate, wie ſie ſeit dem November des vorigen Jahres
verübt worden ſind und die wahrſcheinlich in direktem
Zuſam=
menhang ſtehen, iſt folgende:
1. in der Nacht vom 26./27. November 1928 ein Attentat auf
das Haus des Amts= und Gemeindevorſtehers in Hohnſtedt;
2. am 28. November 1928 Dynamit=Attentat auf das Auto
des Amtsvorſtehers in Lunden;
3. am 28. November 1928 Bombenfund in Beidenfleth vor
dem Hauſe des Amtsvorſtehers;
4. am 5./6. April 1929 Anſchlag mit Handgranaten in
Weſſel=
burn;
5. am 22./23. Mai Exploſion im Landratsamt in Itzhoe;
6. am 29./30. Mai Pulverexploſion in der Garage des
Lan=
desſchulrates von Hohenweſtſtedt;
7. am 9. Juni Attentat auf das Wohnhaus des Landrates
in Nibüll;
8. am 1. Auguſt Attentat in Lüneburg auf die Villa des
Rechtsanwaltes Dr. Strauß;
9. in der Nacht zum 29. Auguſt Bombenanſchlag auf das
Wohnhaus des Regierungspräſidenten Grimpe in Schleswig;
10. am 1. September Bombenattentat auf das
Reichstags=
gebäude in Berlin und
11. in der Nacht des 6. September Attentat auf das
Wohn=
haus des Regierungspräſidenten Dr. Herbſt in Lüneburg.
Ein Ratzelgedenkblatt zum 9. Auguſt.
Von Dr. Siegfried Mauermann.
Ein zweiter Humboldt, und zwar ein zweiter Alexander von
Humboldt, war Friedrich Ratzel. Wir leben im Humboldtjahre;
denn Alexander war 1769 geboren und 1859 geſtorben, wie Ernſt
Moritz Arndt. Beſinnen wir uns ferner, daß Friedrich Ratzel,
der große Erforſcher der Erde und der Völkerſitten, am 9. Auguſt
1904 geſtorben iſt, ſo haben wir auch ihn, und zwar an ſeinem
25. Todestage, zu würdigen.
Schon die Ueberſchriſten ſeiner Hauptwerke „Völkerkunde‟
dann „Die Erde und das Leben” und „Das Meer als Quelle der
Volksgröße” laſſen uns von der ungeheuren Arbeits= und
Schaf=
fenskraft Ratzels etwas ahnen; auch von ſeinem Weitblick. Das
große Kernwort heutiger Erd= und Völkerbetrachtung „
Geopoli=
tik” mußte ganz organiſch auf Ratzels große Vorarbeiten hin
Sinn und Bedeutung gewinnen. Die Wichtigkeit des Meeres, der
Zuſammenhang zwiſchen Raſſe und Klima, das alles hat er
ein=
dringlich dargetan. Mit welchem Eifer haben wir als Knaben
ſeine Völkerkunde” verſchlungen; ähnlich unſern Vätern, als ſie
über Humboldts „Kosmos” ſaßen. Alſo mit Recht ein zweiter
Humboldt. Und heute lieſt man noch immer gern von fernen,
fremden Ländern, obwohl das Reiſen immer leichter geworden
iſt. Man verſteht die Heimat inniger, je weiter man
hinaus=
gekommen iſt. Max Dauthendy, der Weitgereiſte unſerer Tage,
hat doch in der Ferne und in der Fremde des Heimwehs tiefſte
Berechtigung empfunden und gerade dort die Heimat am tiefſten
geliebt. Ein Hahnenſchrei am Pariſer Geflügelſtand, läßt den
Mann ſich zurückſehnen in ſeine Jugend in der Gegend von
Würzburg.
So iſt auch Ratzel immer an ſeine deutſche Heimat im
lieb=
lichen Lande Baden erinnert worden; und gerade unſerer Jugend
hat er nicht allein durch ſeine großen, gern geleſenen Werke,
ſon=
dern auch durch ſeine ſonnige und ſinnige Kindheit und durch
ſeinen Lebensgang überhaupt viel zu ſagen. Am 30. Auguſt
1844 wurde Friedrich Ratzel als der Sohn eines Kammerdieners
in Karlsruhe geboren. In einem großen Park wächſt Friedrich
auf. Damit erſchließt ſich ihm Baum und Strauch, Getier und
Gewürm, Geſtein und Geſtrüpp. Dadurch umhegt er ſich gegen
die Außenwelt, die man Kultur nennen mag, und unberührt
liegt die andere Welt vor ihm, die man als Natur preiſt. So iſt
die Jugend für ſein Naturſtudium beſtimmend. Freilich kommt
er nicht ſofort auf die Univerſität Heidelberg. Aehnlich wie bei
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann wird erſt im Laufe
des Montags ſeine große Rede halten. Er wird Genf
am Mittwoch oder Donnerstag verlaſſen.
In franzöſiſchen Kreiſen wird jetzt zu der in der letzten Zeit vielfach
erörterten Frage, inwieweit die Räumung des Rheingebietes zu der
Zurückziehung der franzöſiſchen Truppen aus dem Kehler Brückenkopf
führen wird, erklärt, daß allerdings die Kehler Befatzungstruppen nicht
dem Oberkommando der Beſatzungsarmee, ſondern dem
Generalgouver=
neur von Straßburg unterſtehen, daß jedoch die Räumung der dritten
Zone bis zum 30. Juni auch gleichzeitig eine Zurückziehung der
franzöſi=
ſiſchen Truppen aus dem Kehler Brückenkopf zur Folge haben wird.
Eine neue Zuſammenkunft zwiſchen dem
eng=
liſchen Premierminiſter Maedonald und General
Dawes wird anfangs nächſter Woche ſtattfinden. Dieſer Konferenz
wird beſondere Bedeutung beigemeſſen, da, wie in London verlautet,
Präſident Hopver eine neue Note in der Frage der Seeabrüſtung geſtern
nach London abgeſandt hat.
Der ſpaniſche Miniſterrat hat den Ankauf von 160
franzöſiſchen Flugzeugen beſchloſſen.
Nach Meldungen der türkiſchen Preſſe hat ſich der frühere König
von Afghaniſtan Aman Ullah mit ſeiner Familie für den Mona=
Oktober zu längerem Aufenthalt in Konſtantinopel
ange=
kündigt.
Eine Abordnung amerikaniſcher Araber ſprach be
dem britiſchen Botſchafter in Waſhington, Howard,
und dem Staatsſekretär Stimſon vor. Beiden wurde die Forderung
unterbreitet, eine Verpflichtung einzugehen, daß der Plan auf Schaffung
eines jüdiſchen Nationalheims in Paläſtina aufgegeben und
Groß=
britannien ſeine Verpflichtung auf Errichtung eines
arabi=
ſchen Nationalſtaates durchführen ſollte.
Akkenkak auf den ungariſchen Prefſechef in Wien.
EP. Wien, 7. September.
Heute mittag 12 Uhr wurde im Gebäude der ungariſchen
Heſandtſchaft in der Bankgaſſe ein aufſehenerregendes politiſches
Attentat verübt. Der ungariſche Emigrant Adalbert Chalupny
ſchlich ſich in das Palais ein und ſuchte das im zweiten Stockwerk
gelegene Amtszimmer des Preſſechefs der Geſandſchaft, Wilhelm
v. Ziegler, auf. Als Herr v. Ziegler nach dem Begehren des
Fremden fragte, zog Chalupny einen Revolver und gab zwei
Schüſſe auf den Preſſechef ab, die dieſen verletzten. Der
Atten=
täter wurde verhaftet. Den Polizeiorganen gegenüber gab er
an, er habe auf Ziegler geſchoſſen, weil er ſich politiſch verfolgt
fühle und in dem Preſſechef die Urſache der gegen ihn gerichteten
Quertreibereien erblicke.
Die Verletzung, die der Preſſechef bei der ungariſchen
Ge=
ſandtſchaft, v. Ziegler, heute bei dem auf ihn verübten
Revolver=
anſchlag erlitten hat, iſt leichterer Art, als es zuerſt den Anſchein
hatte. Ziegler wurde ſogleich nach der Verwundung in eine
Klinik gebracht, wo die in der Hüfte ſteckende Kugel entfernt
wurde. Er konnte die Klinik zu Fuß verlaſſen und erſchien
nach=
mittags wieder in ſeinem Büro.
Ueber den Anſchlag wird mitgeteilt, daß der Täter, deſſen
Perſönlichkeit noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt iſt, — nach einer
Verſion ſoll es ſich nicht um den Emigranten Chalupny, ſondern
um einen Advokaten Koloman Buday aus Fünfkirchen handeln
—, bereits geſtern verſucht hatte, bei Ziegler vorzuſprechen.
Heute mittag erſchien er wieder und verlangte den Preſſeattaché
zu ſprechen. Der Sekretär führte ihn in das Büro, wo der
Täter ſein Anliegen vortrug. Herr v. Ziegler wies ihn mit der
Begründung ab, daß es ſich um eine Angelegenheit handele, die
nicht ihn, ſondern die Konſulatsabteilung betreffe. Der Täter,
der einen wirren Eindruck machte, verließ die Geſandtſchaft,
kehrte aber bald zurück und ließ ſich neuerdings zu Ziegler
füh=
ren. Einige Minuten ſpäter hörte der Sekretär drei Schüſſe
fal=
ſen. Er eilte in das Zimmer und ſah. wie Ziegler den Täter
feſthielt. Von den Schüſſen hatte nur einer getroffen. Die
ur=
ſprüngliche Annahme, der Täter hätte aus politiſchen Gründen
gehandelt, ſcheint ſich nicht zu bewahrheiten; es liegen vermutlich
perſönliche Differenzen vor. Nach einer anderen Annahme ſoll
der Täter geiſtesgeſtört ſein.
Koblenz, 7. Sept.
Wie verlautet, wird außer dem franzöſiſchen Infanterie=
Regiment 151, das am 18. September von hier nach Metz in
ſeine neue Garniſon abrückt, auch das 23. Infanterie=Regiment
etwa zur gleichen Zeit Koblenz für immer verlaſſen. Zwei
Ba=
taillone dieſes Regiments kommen nach Hagenau und ein
Ba=
taillon nach Weißenburg i. E. Das hier liegende Feldartillerie=
Negiment 39 wird aufgelöſt, und die Mannſchaften werden
eben=
falls in den nächſten Wochen in die Heimat entlaſſen. Damit
dürfte ein großer Teil der franzöſiſchen Garniſon in Koblen;
ſchon in wenigen Tagen zurückgezogen ſein.
Ibſen, Fontane, Sudermann liegt bei ihm eine längere
Apotheker=
zeit vor ſeinem eigentlichen Wirken. Dann aber geht es mit ihm
ſchnell bergauf. Er hat Altertumskunde, Zoologie, Geologie und
Anatomie ſtudiert und erwirbt im Jahre 1868 den Doktorgrad
Als Kriegsfreiwilliger nimmt er am deutſch=franzöſiſchen Kriege
im 5. Badiſchen Infanterie=Regiment Nr. 113 teil, zeichnet ſich
aus, wird zweimal verwundet, kehrt innerlich bereichert heim
und ſchreibt bald gut bezahlte Reiſeberichte für die Kölniſche
Zeitung. In den „Grenzboten” veröffentlicht er fein geſchriebene
Jugenderinnerungen. Seine Reiſen haben ihn hauptſächlich
nach Südfrankreich und durch Amerika geführt; mit vielen neuen
Kenntniſſen kehrt er heim. Zunächſt iſt er Dozent an der
Poly=
techniſchen Schule in München und ſeit 1886 Univerſitätsprofeſſor
in Leipzig. Hier reifen ſeine umfaſſenden Werke.
Einzelne Sätze daraus laſſen ſich ſchwer ohne den völligen
Zuſammenhang wiedergeben; wir möchten aber gerade um
unſerer Jugend willen aus ſeinen Jugenderinnerungen etwas
beſonders Bezeichnendes hier anführen. Er, der die Wirklichkeit
nahm, wie ſie ſich ihm als Wirklichkeit bot, hat neben dem
Er=
ſchließen und logiſchen Schließen doch auch das Erahnen und
gefühlsmäßige Ahnen gekannt. „Nur im Gewand der Dichtung
griff mir damals die Geſchichte ans Herz”, ſchrieb, er daher über
ſeine Schulzeit, „in der Proſa des Lehrbuches war ſie abſolut
gleichgültig. Iſt das erſtaunlich? War denn nicht Homer der
erſte Geſchichtsſchreiber der Griechen. Und ſo bringen jedem
Jugendgemüt nicht die Gelehrten, ſondern die Dichter die
Ge=
ſchichte nahe” Und das Heimweh, von dem bereits die Rede
war, hat Ratzel ebenfalls in ſeiner ganzen poetiſchen Zartheit
empfunden, ſchyn als er Apotheker war und Vater und Mutter
nicht mehr täglick) um ſich hatte. „Der erſte Abend in einem
fremden Hauſe gehört für ein junges Gemüt zu den
geheimnis=
reichſt:n Erlebniſſen” ſchreibt er, und wie ein echter Dichter fährt
r fort, ganz im Sinne Humboldts: „Wenn dieſes junge Gemüt
wund iſt, gibt es nichts Linderndes als den Schleier, in den ſich
abends die ſremde Wellt hüllt, denn er legt eine Wand um das
Gemüt; die Fremde bleibt draußen, ſie berührt mich nicht mehr,
ſie läßt mich endlich, endlich allein mit mir. — Ich bin nie
trä=
nenreich geweſen, aber weiß der Himmel, wie es kam, ich hatte
damals trockenen Auges beſtändig das Gefühl zu weinen, doch
ging dieſes Weinen nach innen, und mein ganzes Weſen wurde
vertränt."
Nach dieſen wenigen Zeugniſſen von ihm ſelbſt über ſich
vvollen wir zum Schluß Worte ſeines großen Amtsgenoſſen Karl
Lamprecht über ihn anführen; nichts iſt wertvoller als die
An=
erkennung ſolcher Männer. Nachdem Ratzel am 9. Auguſt 1904
geſtorben war, widmet ihm Karl Lamprecht, der Leipziger
Ge=
ſchichtsforſcher, einen würdigenden Nachruf. Er zeigt uns Ratzels
* Das Zenkrum in Koblenz.
Young=Plan und Arbeitsloſenverſicherung.
Die Reichstagsfraktion des Zentrums hat ihre bereits a
kündigte Fortſetzung ihrer Beratungen auf den 14./15. Sep
ber nach Koblenz angeſetzt. Das in Freiburg ausgefallene T
Dr. Wirth — Dr. Kaas wird alſo nachgeholt werden. Dr. s
iſt zurzeit in Genf, wo er ſich über die Vorgänge im Haag ge
informieren will.
In der gleichen Sitzung will ſich die Fraktion auch
ihre Stellung zur Arbeitsloſenverſicherung ſchlüſſig werden.
dem Zwecke werden wohl auch die preußiſchen Zentrumsmin
zugezogen werden. Wenn die Beratungen in Koblenz beginn
muß die Entſcheidung im Reichsrat gefallen ſein, muß auck
Sozialpolitiſchen Ausſchuß des Reichstages das Vakuum irg
wie ausgefüllt ſein, das nach der erſten Leſung entſtanden
Zurzeit beſteht nach den Beſchlüſſen der erſten Leſung ein De
von mindeſtens einer viertel Milliarde, das durch den Ab
der Sonderregelung für die Saiſonarbeiter noch um weitere
Millionen erhöht wird. So kann es nicht bleiben. Die 7
tionen müſſen ſich alſo jetzt endgültig feſtlegen. Auch das
trum hat bisher wohl immer noch geglaubt, daß die Volkspa
für die Beitragserhöhung zu haben ſein würde, und
man ſich dann auf der mittleren Linie einigen kör
140 Millionen, aus der Beitragserhöhung und 140 Million
aus der Beſeitigung der Mißſtände. Nach den letzten Erklär
gen der Deutſchen Volkspartei iſt damit aber nicht mehr zu
nen, während andererſeits das Zentrum ebenſo wie die
V=
partei der Meinung iſt, daß eine ſchleunige Verabſchiedung
Geſetzes notwendig iſt. Inzwifchen hat auch der Reichsausſt
der Deutſchen Wirtſchaftspartei ſich gegen eine Beitragserhöh
ausgeſprochen. Die Hoffnung, hier eine Mehrheit durch Ue
ſtimmen der Volkspartei zu bekommen, iſt alſo wieder gerin
geworden. Sie würde auch ſowieſo nicht viel nützen, da ja
Deutſchnationalen erklärt haben, daß ſie ſich einer Verabſchied
der Vorlage mit wechſelnden Mehrheiten entſchieden widerſe
würden. Die Regierungsparteien müſſen alſo irgendwie
werden. Dieſe Erziehungsmaßregel iſt notwendig, weil
überhaupt nicht zu ſehen iſt, wie man mit der Frage der Fin
reform fertig werden ſoll.
Die Wirkſchaftsparkei zum Young=Plan.
Der Reichsausſchuß der Deutſchen Wirtſchaftspartei hat ü
die Stellung der Partei zum Young=Plan beraten und iſt da
zu einem merkwürdigen, hauptſächlich parteipolitiſch verſtä
lichen Ergebnis gekommen. Er geht davon aus, daß die Reit
regierung im Haag ſich zu ſehr weitgehenden Zugeſtändn
habe drängen laſſen, veranlaßt durch die ſchwierige innenpoliti
Lage, wofür die Regierungsparteien die Verantwortung trügt
wobei beſonders unterſtrichen wird, daß die Erleichterung
500 Millionen kaum ausreiche, um das vorläufige Deſizit
decken. Ihre Kampffront aber richtet die Wirtſchaftspartei de
gegen die Artikel 429 und 430 des Verfailler Vertrages, die n
nur die Beſatzungsfriſten regeln, ſondern auch den Siegerſtag
die Möglichkeit geben, die geräumten Zonen wieder zu beſe
ſobald ſich Deutſchland irgendwelche Verfehlungen zuſchul
kommen läßt. Die Wirtſchaftspartei verlangt daher, daß ſich
Reichstag eine Mehrheit finden ſolle, um zunächſt die Aufhebe
dieſer beiden Artikel durchzuſetzen und die Rückgabe des S
gebietes zur Vorbedingung für eine Behandlung des You
Planes zu machen. Bis zur reſtloſen Klärung dieſer Fraß
nimmt die Wirtſchaftspartei eine ablehnende Haltung ein.
Das iſt nicht gehauen und nicht geſtochen. Wenn ſchon
die Aufhebung einzelner Artikel des Verſailler Vertrages
gangen werden ſoll, dann ſcheint uns, gibt es andere, die erh
lich drückender ſind. Mag auch Herr Briand mit den Fol
us dieſen beiden Artikeln gedroht haben: darüber beſteht
kein Streit, daß bei der europäiſchen Konſtellation ſelbſt
Frankreich eine Wiederbeſetzung der verſchiedenen Zonen
nöglich wird, ſobald die Räumung einmal vollzogen iſt.
moraliſchen Entrüſtungsſturm, der in der ganzen Welt daril
losbrechen würde, könnte ſelbſt ein Poincaré nicht aushall
eshalb iſt der Vorſtoß der Wirtſchaftspartei wohl auch in e=
Linie eine Demonſtration, hinter der ſich ihre Uneinigkeit
ſteckt, denn ſie behält ſich ausdrücklich vor, ihre Stellung
Young=Plan erſt nach reſtloſer Klärung dieſer Vorfragen feſtzulegt
und da ſie gleichzeitig den Beitritt zum von den Deutſchnation g
und dem Stahlhelm organiſierten Volksbegehren gegen den Youn
Plan ablehnt, dafür aber die Möglichkeit einer Reichstagsauflöſu
mit folgenden Neuwahlen in den Vordergrund ſchiebt, iſt
zweifellos der Grund für die Einſtellung der Wirtſchaftspa
zu finden, die glaubt, aus der allgemeinen Unzufriedenheit
etwas erben zu können, um mit verſtärkter Mandatszahl in
Reichstag zurückzukehren.
großes Wollen und Vollbringen. „Sein Ideal wäre wohl
weſen” heißt es da, „den Gedankengehalt des Humboldtf
„Kosmos” und der Herderſchen „Ideen”, geläutert durch
unendlich fortgeſchrittenen Erfahrungen der einzelnen moder
Geiſtes= und Naturwiſſenſchaften, in einer höheren Einheit
ſannnenzufaſſen, wie dieſe durch ein ſtarkes Syſtem neuer Gran
begriff= von Raum, Zeit und Leben hergeſtellt und verbR
wwerden mochte.”
Eduard Mörike.
Zum 125. Geburtstage des Dichters
am 8. September.
Ein Träumer, der aus dem kleinſten alltäglichen Geſchehen
tiefes Erlebnis geſtaltet, ſo ſteht Mörike mit ſeinen feinen, klein
Geſchichten, ſeinen Märchen und ſeinen ſchelmiſchen, gemütvo
Erzählungen vor uns. Alles, was man von ihm lieſt, ertn
den Eindruck, als habe ſich ſein Leben wie eine ruhige, heig
Idylle abgeſpielt und als ſei ſein Weſen ſtets gleichmäßig u!
trübt und heiter geweſen. Aber das Leben hat gerade ihn
ſonders hart angefaßt.
Wenige nur wiſſen, daß der Dichter eigentlich ein et
geliſcher Pfarrer war. Sind auch ſeine Gedichte durchweg
einem religiöſen Grundton durchzogen und zeugen von ſe
inneren Herzensſtellung zu Gott, ſo hat er ſich doch nie der C
geſprochen geiſtlichen Dichtung zugewendet. Schon von Jue
auf kränkelte er und war mit ſeiner weichen Seele dem Lebi
kampf, der nach dem frühen Tode des Vaters ſchon für den 2
zehnjährigen begann, durchaus nicht gewachſen. Obwohl
träumeriſche, empfindſame und ſtets nach einſamer Beſchaulict
verlangende Knabe nicht für eine Wirkſamkeit an Menſchen
ſchäffen ſchien, wurde er doch für die theologiſche Laufbahn
ſtimmt. Vollends ließen ihn ſeine Dichtungen vollkommen
Wirklichkeit vergeſſen. Aber als Pfarrer in Cleverſulsbach, r
weit von ſeinem treuen Freunde Juſtinus Kerner in Weinsb!
waren ihm trotz zunehmender Kränklichkeit doch einige glück!
Jahre beſchieden, in denen er auch mit ſeiner Bauerngemen
herzlich zuſammenlebte. Mit 39 Jahren mußte er allerdr
wegen beſtärdiger Kränklichkeit aus dem Amte ſcheiden.
übernahm eine Stellung als Literaturlehrer an einer Sr
garter Mädchenſchule, in welcher Tätigkeit er ſeinen Leſern m
nicht weniger bekannt iſt, wie als Pfarrer. Trotz ſe
ſchwachen Geſundheit erreichte der Dichter ein hohes Lebensa1=
Er ſtarb am 4. Juni 1875. Dichterlorbeeren ſind ihm zu 2
zeiten kaum gewunden worden, fiel doch dem unpraktiſchen 2.
ter die Veröffentlichung ſeiner Werke nicht leicht. Erſt
Seite 3
umer 249
KmansnSähten Wenvoerſchleſlen.
niſche Gewalkpolikik gegen das Deukſchkum.
* Berlin, 7. Sept. (Priv.=Tel.)
Oſtoberſchleſien ſtehen demnächſt
Kommunal=
ew bevor, die, abgeſehen von ihrer innenpolitiſchen
Wir=
auch deswegen von großer Bedeutung ſind, weil ſie die
c keit der Stimmzählung und eines Vergleiches der
Natio=
ſitenſtärken bringen. Die Polen haben offenbar die Abſicht,
ieſen Zahlen in Genf beſonders zu arbeiten und ſie im
Schul=
gegen uns zu mißbrauchen. Deswegen machen ſie
ver=
ſiite Anſtrengungen, möglichſt günſtig abzuſchneiden. Der
witzer Wojewode Graſinſki, der bis vor kurzem den
Wahl=
ganz auf den Sieg der polniſchen Regierung eingeſtellt
und gegen die von Korfanty geführte Oppoſition genau
den Mittel anwandte, wie ſie ſonſt nur gegen die Deutſchen
ſind, iſt ganz plötzlich umgefallen. Er hat, zweifellos
Farſchauer Anordnung hin, ſeinem Todfeind Korfanty ein
mns angeboten, und ſtrebt eine polniſche Einheitsliſte an,
eichzeitig, ſelbſtverſtändlich mit Regierungsgeld, eine
ver=
polniſche nominell deutſche Korruptionspartei aufzieht,
durch Verwirrung in das deutſche Lager zu tragen. Aber
das wird ihm kaum etwas helfen. Die Deutſchen wiſſen,
uf dem Spiele ſteht. Sie werden aller polniſchen
Gewalt=
zum Trotz den letzten Mann an die Urne bringen.
e deutſche Beſchwerde gegen den Schulkerror
in Oſtoberſchleſien.
Nach einer Meldung aus Kattowitz hat Senator Dr. Paul=
3hütte im Namen der deutſchen Abgeordneten Polens im
ſinienhang mit den Beſchwerden über die Berechtigung der
Adungen zu den Minderheitenſchulen in Oſtoberſchleſien an
Völkerbundsſekretariat in Genf eine Beſchwerde gerichtet.
ſeſchwerde hat folgenden Inhalt: Von 75 deutſchen
Minder=
hichulen in Polniſch=Oberſchleſien liegen bis heute aus 15
ſn die Ergebniſſe der Zulaſſung der Kinder zur Schule am
ſunfang vor. Für dieſe 15 Schulen waren 618 Kinder neu
Greldet. Nicht zugelaſſen wurden 242, an manchen Orten
90 v. H. der angemeldeten Kinder. Als Hauptgrund der
ulaſſung wird von den Behörden angegeben, daß die Eltern
hof /9 Erklärung über die Minderheiten= und
Sprachenzuge=
zweit abgegeben hatten. Nach Angabe der Eltern iſt dies
un=
end. Wir erheben eindringlich Beſchwerde wegen der
aren Mißbräuche, welche bei der Beurkundung der von den
ſungsberechtigten abgegebenen Erklärungen vorgekommen
Wir bitten um Entſcheidung der ſeit dem 1. Juli 1928
Völkerbund ſchwebenden Beſchwerden betreffend
Unzuläſſig=
r Forderung des perſönlichen Erſcheinens der Eltern zur
ſnmeldung, ferner darum, Vorſorge zu treffen, daß Ver=
Aingen mit der polniſchen Regierung geführt werden zur
ſaltung der verſchiedenen Formalliſten, mit denen den
ihre Rechte auf die Schule nach dem Genfer Vertrag
be=
ſten werden, ferner zu veranlaſſen, daß die Kinder bis zur
ung der Beſchwerde zunächſt in die Minderheitenſchule
zu=
in werden. Vorſtellungen bei der Wojewodſchaft verliefen
islos.
Eine überflüfſige Erinnerung.
* Berlin, 7. Sept. (Priv.=Tel.)
Wie aus Moskau gemeldet wird, überreichte der ſtellvertre=
Außenkommiſſar der Deutſchen Botſchaft in Moskau am
g eine Note; in der es u. a. heißt: Die Regierung der
tunion habe die deutſche Botſchaft mehrmals gebeten, die
hen Generalkonſulate in der Nordmandſchurei zu
veran=
die Rechtslage der ſowjetruſſiſchen Bürger in der
Nord=
ſſchurei zu verbeſſern. Die Rechtslage der Ruſſen in China
ich aber ſo ſtark verſchlechtert, daß die Sowjetregierung
ge=
en ſei, die deutſche Botſchaft zu bitten, weitere
Maßnah=
darih um Schutz des Lebens und Eigentums der Sowjetbürger
ſina zu treffen. Die Sowjetregierung habe erfahren, daß
in (hineſiſchen Behörden tauſend ruſſiſche Bürger verhaftet
hät=
ſigkeit m Die Ruſſen hätten nicht die Möglichkeit, das Deutſche
lung Mſtalkonſutat in Charbin aufzuſuchen und um Schutz zu bit=
Ka ſie beim Betreten des deutſchen Generalkonſulats
ver=
würden. Die Sowjetregierung bitte daher die deutſche
MWaft, an die deutſchen Generalkonſuln in der
Nordmand=
i weitere Inſtruktionen zum Schutze der ſowjetruſſiſchen
ſt Insangehörigen zu erteilen. Die Sowjetregierung habe
bis=
cihon den deutſchen Generalkonſulaten in der Nordmandſchurei
Teinerlei Nachrichten über die Maßnahmen der chineſiſchen
ſ iſiden gegen die ſowjetruſſiſchen Bürger erhalten und hoffe,
ßie deutſche Botſchaft alles daranſetze, um die Rechtslage der
ruſſiſchen Staatsangehörigen in China zu beſſern.
beſonders ſeit Hugo Wolffs meiſterhafter Vertonung der
belieder, wurde der Dichter eine Zeitlang ſogar „Mode‟.
Mverſtehen wir die Worte, die ſein Freund Friedrich
Theo=
zbliſcher ihm nachrief und die den ganzen Adel ſeines Weſens
ie Bedeutung ſeiner reinen Kunſt erſchöpfend zuſammen=
M. „Das Leben, das wirkliche Leben braucht ja noch andere
ſie, nüchterne, eiſerne; auch das Reich der Muſe verlangt anders
mte Kräfte noch als die deinen, verlangt Kräfte mit Adlerſehnen,
nit breiterem Schwunge der Fittiche. Aber darum möchten
icht und könnten wir nicht miſſen die Geiſter mit weicher,
eriſcher, mit ſanfter Bewegung der Schwingen, die Geiſter,
Träume aber darum keine hohlen Träume ſind, ſondern
Träume, die zurückgehen zu den alten Völkerträumen, den
An Phantaſien, womit ahnende Völker ſich das Rätſel der
zu deuten geſucht. Wir können ſie nicht entbehren, damit nicht
Eſei der Drang, der Qualm, der Lärm, der Dunſt, die Hitze und
eſchrei des Marktes, des Tages, damit noch ſei eine Stille,
riede, eine Betrachtung, eine Sammlung und eine Einkehr
eigene Bruſt.”
Franz=Hein=Ausſtellung
im Kunſtverein — September 1929.
8er iſt Franz Hein? So wird gar mancher fragen, der
die=
anien jetzt hört. Die Antwort wäre wohl: „Ein guter deut=
MMeiſter, den viele kennen, den jeder kennen ſollte‟. Man
We ihn auch den „Maler des deutſchen Waldes und des
hen Märchens‟. Dazu war er einer der beſten deutſchen
ellmaler, der mit dieſer Technik ganz neue Wege gegangen.
What die Waſſerfarben nicht nur — wie allgemein üblich —
andſchaften kleinen Formates benützt, er malte auch figür=
Berke großen Formates, ſowie Bildniſſe meiſterhaft in
ſarben. Seine Lebensarbeit, von der wir zurzeit einen
Yuierheblichen Teil in der Kunſthalle am Rheintor ſehen
keunzeichnet ſich klar durch die Titel ſeiner Bilder. Das
nreiche Aquarell „Der Geiger von Gmünd” „Macbeth und
eien”, „Die Viſion des Mönchs” — ein Mönch ſteht in der
ner Zelle und ſtarrt auf die Erſcheinung eines gefeſſelten
hen Mädchens, das er als Hexenrichter verurteilt hat —
Awregung aus Victor Hugos „Notre=Dame de Paris”
unter dem Apfelbaum”, die „Teufelsliebſchaft” und „Aſchen=
” haben ihn zuerſt bekannt gemacht. Es folgten dann viele
ordentlich poetiſche und reizvolle Märchenbilder wie
(Sierzen”, „Die Fee und der Schiran” „Kinder der Tieſe‟
ewitichen im Sarg” und „Schncewittchens Hochzeit”, „Au
„Der Befrcier”, „Die Prinzeſſin vom goldenen Haus”,
Tonntag, den 8 Te tember 1920
Die Moskauer Regierung hat unſeren Botſchafter darauf
aufmerkſam gemacht, daß nach den ihr zugeſtandenen
Informa=
tionen in der Mandſchurei zahlreiche Ruſſen verhaftet worden
ſein ſollen, die ſehr ſchlecht untergebracht und zum Teil auch
ge=
tötet worden ſind. Wir nehmen an, daß derartige Angaben
unſerem Botſchafter von der ruſſiſchen Regierung fortlaufend
übermittelt wurden, weil Deutſchland die Intereſſen der Ruſſen
in China vertritt. Eigenartig iſt es dagegen, daß die
Oeffent=
lichkeit von derartigen internen Vorgängen zwiſchen der
Regie=
rung und der Botſchaft in Kenntnis geſetzt wird. Das ſieht beinahe
ſo aus, als ob Moskau mit der Arbeit unſerer Beamten im
Fernen Oſten nicht zufrieden iſt und ſich deswegen gezwungen
ſieht, uns vor aller Oeffentlichkeit daran zu erinnern, daß viele
tauſend Ruſſen auf unſere Unterſtützung warten. Wir halten
dieſes Vorgehen nicht nur für überflüſſig, ſondern auch
des=
wvegen für unangebracht, weil dadurch bei unſeren
Konſulats=
beamten eine berechtigte Verſtimmung entſtehen muß. Gerade
Rußland weiß am beſten, unter welchen ſchwierigen Verhältniſſen
unſere Beamten in der fernöſtlichen Gefahrenzone zu arbeiten
haben.
Der geplanke Zeppelin=Transozeandienſt.
New York, 7. September.
„Herald Tribune” berichtet, daß Präſident Litchfield von der
Good Year Tire and Rubber Company, die der Good Year
Zeppe=
lin Company naheſteht, erklärte, daß der Plan einer
Arbeits=
gemeinſchaft zwiſchen den deutſchen Zeppelinwerken und der Good
Year Zeppelin Company bereits ausgearbeitet ſei und eine
Be=
teiligung amerikaniſcher und deutſcher Banken vorſehe. Dr. Eckener
werde die Verhandlungen mit den deutſchen Banken bald nach
ſeiner Rückkehr nach Deutſchland, die Mitte September erfolgen
werde, aufnehmen. Der Zeppelindienſt über den Atlantiſchen
Ozean werde vorausſichtlich ein gemiſcht deutſch=amerikaniſches, der
Zeppelindienſt über den Stillen Ozean ein rein amerikaniſches
Unternehmen ſein. Die Luftſchifflinie über den Atlantik werde
jedenfalls unter Mitwirkung der New Yorker Banken Lehmann
& Co. und Murphy & Co finanziert werden. Die Einrichtung
eines regelmäßigen Luftſchiffverkehrs über den Stillen Ozean
hänge im weſentlichen davon ab, ob der Bundeskongreß ſich dazu
verſtehen werde, die Linie durch Poſtkontrakte zu unterſtützen.
Hin=
ſichtlich der Möglichkeit, daß in abſehbarer Zeit auch eine
Zeppelin=
linie von Europa nach Südamerika eingerichtet werde, erklärte
Litchfield, daß ein ſolcher Zeppelindienſt gegenüber den anderen
Linien durchaus konkurrenzfähig ſei.
Ein Schildbürgerſtreich.
* Berlin, 7. Sep. (Priv.=Tel.)
Gewiß iſt es eine ſchöne Sache um die Sparſamkeit, aber ſie
muß bei der richtigen Stelle anfangen, ſonſt wird ſie gefährlich,
und in der Staatsverwaltung gibt es ſicher ungeahnte
Möglich=
keiten, dem Steuerzahler Millionen zu erſparen. Was der
Reichsſparkommiſſar bisher geleiſtet hat, iſt bei allem guten
Willen noch Anfängerarbeit. Nun hat aber der preußiſche
Finanzminiſter ein Machtwort geſprochen. Er will mit ſeiner
Sparſamkeit ernſt machen und greift natürlich prompt bei der
falſchen Stelle ein. Das Berliner Polizeipräſidium keilt jetzt
mit, daß ihm auf Befehl von oben ſein Telephonetat auf die
Hälfte zuſammengeſtrichen worden iſt, und daß infolgedeſſen die
Telephonapparate der Kriminalbeamten in ihren
Privatwpoh=
nungen, wie im Dienſtverkehr ganz oder zum Teil beſeitigt
wer=
den müßten. Ausgenommen davon ſoll nur die Mordkommiſſion
bleiben. Ein Telephonetat von 40000 RM, für eine einzige
Be=
hörde, ſelbſt wenn es das Berliner Polizeipräſidium iſt, ſcheint
uns auch übertrieben viel. Zugegeben alſo, daß hier geſpart
wer=
den kann, aber doch nicht auf Koſten der öffentlichen Sicherheit
Die Berliner Polizei hat keine glückliche Hand gehabt bei der
Aufdeckung von Verbrechen, die außer dem Rahmen des
Ge=
wöhnlichen liegen. Gerade die ſchweren Verbrechen ſind in der
letzten Zeit unaufgeklärt geblieben. Wo Spuren gefunden oder
verfolgt werden konnten, war vielfach die Mitarbeit des
Publi=
kums dazu nötig. Das Publikum will ſich aber doch nicht auf
den langweiligen Weg des ſchriftlichen Antrags einlaſſen,
ſon=
dern raſch telephoniſch den betreffenden Beamten informieren,
ſonſt wird es lieber verzichten, und die Spuren werden
ent=
weder verwiſcht oder überhaupt unbrauchbar, ſo daß eigentlich
nur die Verbrecherwelt für dieſe Art Sparſamkeit Urſache zu
Dank hat. Der Gedanke, gerade hier mit Einſparungen zu
be=
ginnen, iſt ſo abſonderlich, daß er entweder ein ausgeſprochener
Schildbürgerſtreich iſt oder gerade am unmöglichſten Objekt
an=
geſetzt wurde, um dadurch andere Reſſorts zu ſchützen, bei denen
der Rotſtift wirklich verdienſtvolle Arbeit leiſten könnte. Wie
wäre es beiſpielsweiſe, wenn man einmal den Verbrauch an
Autokoſten bei den Zentralbehörden des Reiches und Preußens
nachprüfte?
Von unſerem /D=Korreſpondenten.
C. P. London, 7. September.
Große Beluſtigung hat in England eine Bekanntmachung der
Kommuniſtiſchen Partei Großbritanniens hervorgerufen, in
welcher dieſe in ärgerlichem Tone ihre Genoſſen auffordert,
end=
lich die fälligen Mitgliedsbeiträge einzuſenden, und welche
wört=
lich mit folgendem Satz ſchließt: „Wir brauchen keine Genoſſen,
die in Worten bereit ſind, für die Weltrevolution zu ſterben, in
der Praxis aber nicht einmal bereit ſind, ihre beſcheidenen
Mit=
gliedsbeiträge zu zahlen!“ Dieſer ſtrenge Ukas wurde nach Schluß
der kommuniſtiſchen Parteikonferenz herausgegeben, die vorige
Woche in Shoreditch ſtattgefunden hat. Der Parteitag hatte
außerdem noch vieles andere Betrübliche feſtgeſtellt, vor allem
aber die unbeſtreitbare Tatſache, daß die britiſche Kommuniſtiſche
Partei im Stadium eines rapiden und kaum mehr
aufzuhalten=
den Niederganges begriffen iſt. Die Zahl der Mitglieder
ſchrumpft faſt mit jedem Tag zuſammen. Und alle bisherigen,
von Moskau erteilten „Kampfmethoden” haben ſich für die
ſpezi=
fiſch engliſchen Verhältniſſe als völlig falſch berechnet und
wir=
kungslos erwieſen.
Der Konferenz wohnten, anſtatt der erwarteten 700, nur
knappe 350 Delegierte bei. Die Stimmung war durchaus keine
roſige, und, wie ein Londoner Blatt berichtet, es war „nicht mal
eine einzige rote Krawatte zu ſehen geweſen”. Den Vorſitz führte
der engliſche Kommuniſten=Leader Tom Mann, der durch ſeine
„roten” Extravaganzen bekannt iſt. Unter dem Vorwand, daß
die Hitze zu drückend wäre, zog der Präſident ſeinen Rock aus,
knöpfte die Manſchettenknöpfe auf und krempelte ſich die
Hemds=
ärmel hoch. Hierauf gings friſch ans Reden. Zuerſt wurde
ſchärfſte Kritik an der Labour=Regierung geübt, die Tom Mann
eine „reformiſtiſche Bürokratie”, „kapitaliſtiſche Nachläufer”,
„Verräter des Proletariats” uſw. nannte, Mit frenetiſchem
Ju=
bel wurde dann ein „Genoſſe Zichon” begrüßt, der direkt aus
Moskau kam und zwei geſchlagene Stunden ruſſiſch ſprach. Nach
Ueberſetzen der Rede ins Engliſche, ſtellte es ſich heraus, daß
Ge=
noſſe Zichon vor allem geſagt habe, daß das Weltproletariat
„große Dinge” als Reſultat des fünfjährigen Wirtſchaftsplanes
der U. S. S. R. zu erwarten habe, und daß Ramſay Macdonald,
nach Anſicht der Genoſſen in Moskau, „nicht um einen Deut
beſſer als Lord Curzon und Sir Auſten Chamberlain” wäre.
Die Reſolutionen, die gefaßt wurden, rieten den Genoſſen an,
überall in England die Bildung kommuniſtiſcher Fabrikkomitees
und unabhängiger kommuniſtiſcher Gewerkſchaften zu verſuchen.
und vor allem in die Organiſationen der Arbeitsloſen
einzu=
dringen, um dieſe unzufriedenen Elemente leichter beeinfluſſen
zu können. Jede Form der vom Melchett-Turner=Komitee
empfohlenen Zuſammenarbeit mit dem Unternehmertum iſt
un=
bedingt und unter allen Umſtänden abzulehnen. Aufs heftigſte
verdammt wurden noch zum Schluß der „Britiſche
Imperialis=
mus in Indien”, die „chineſiſchen Kriegslords” und „die
Ent=
ſendung britiſcher Kriegsſchiffe nach Paläſtina”. Nach Abſingen
der „Internationale” ging die Verſammlung, der zum Schluß
kaum noch 200 Mann beiwohnten, recht trübe Ausblicke bezüglich
der Zukunft hegend, auseinander.
Zur Abrundung dieſes Bildes über den gegenwärtigen
Stand der engliſchen Kommuniſten ſei noch darauf hingewieſen,
daß die einflußreichſte Organiſation der britiſchen Trade Unions,
die noch vor kaum vier Jahren ſtark unter dem Einfluß
Mos=
kaus ſtand, jetzt, während ihres ſoeben in Belfaſt abgehaltenen
Kongreſſes, die engliſche Arbeiterſchaft erneut vor den „Intriguen
und zerſetzenden Taktiken der Moskauer Führer” gewarnt hatte,
und daß der faſt die geſamte engliſche Arbeiterſchaft vertretende
Rat der Trade Unions heute in England als ein offener und
überaus mächtiger Feind des Kommunismus zu betrachten iſt.
Beginn der deutſch=franzöſiſchen Saarverhandlungen
Mitke Okklober.
Der Sonderberichterſtatter des „Intranſigeant” meldet aus
Genf, daß nach Mitteilungen, die er aber immerhin unter
Vor=
behalt wiedergebe, die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen über
die Saarfrage Mitte Oktober, und zwar zwiſchen dem 15. und
20., in Paris beginnen werden. Dieſe Verhandlungen ſind im
Haager Abkommen vorgeſehen. Ueber die Richtlinien, nach denen
die Verhandlungen geführt werden ſollen, meldet der
Korreſpon=
dent: Was die Ausbeutung der ſtaatlichen Saargruben betrifft,
ſo wolle man eine gemiſchte deutſch=franzöſiſche Geſellſchaft
grün=
den, deren Präſident nach den Statuten auf jeden Fall ein
Fran=
zoſe ſein werde. Dieſe Geſellſchaft werde die Ausbeutung der
Gruben fortführen. Die Gruben würden an und für ſich dem
Reich oder Preußen als Eigentum zurückgegeben. Frankreich
würde dafür eine Sach= oder Geldentſchädigung erhalten.
„Ritter und Waldelſe‟ „Der Zauberſpiegel”, „Hexenſalbe” u. a.
Daneben gingen ſtets zahlreiche Bildniſſe, Illuſtrationen und
Landſchaften von ausgeſprochener Eigenart und maleriſchem
Reiz. Auch als Schöpfer vieler farbiger Steinzeichnungen und
Holzſchnitte hat Franz Hein ſich einen bekannten Namen gemacht.
Aus dem Lebensgang des Malers wäre nachſtehendes zu
erwähnen. 1863 als Sohn eines Kaufmanns in Altona geboren,
wuar Franz Hein zuerſt als Theatermaler tätig. Mit 19 Jahren
bezog er dann die Kunſtſchule in Karlsruhe, die er ganz
abſol=
vierte, dann ſchuf er als Meiſterſchüler von Prof. Ferdinand
Keller ſeine erſten Bilder. Stets nur mit ganz geringen Mitteln
ausgeſtattet, oft mit kraſſer Not kämpfend und jedem Verdienſt
nachgehend er hat einige Zeit für einen Dekorationsmaler
Wirtshausbilder, dann in Villingen Meßbudenbilder gemalt —
brachte er ſich mit zähem Fleiß doch ſtets vorwärts, bis es ihm
durch ausgezeichnete Leiſtungen gelang, ſich in Karlsruhe
durch=
zuſetzen. Er wurde Preisträger der Bielſchen Frescoſtiftung,
Lehrer an der Karlsruher Malerinnenſchule und erhielt 1905
den Ruf als Profeſſor der Akademie in Leipzig, wo er bis zum
Vorjahre als ausgezeichneter Lehrer wirkte.
Die anregende, wertvolle Ausſtellung ſei Kunſtfreunden
Profeſſor Adolf Beyer.
warm empfohlen.
Frankfurker Opernhaus.
Erſtaufführung von „Schwanda, der Dudelſackpfeifer”.
Oper von Jaromir Weinberger.
Die Oper hat ihre Pforten mit der Schwanda eröffnet. Dieſe
ſtaufführung iſt gleichzeitig das Dübet der neuen Aera Prof.
urnau und Dr. Graf, die ſich bereits in Breslau für Schwanda
lit Erfolg eingeſetzt hatten. Die Propaganda für das Werk iſt
rechtigt, und dieſe erſte Vorſtellung mag verheißungsvoll für
niſer Inſtitut ſein. — J. Weinberger iſt als Komponiſt in
eutſchland bisher wenig bekannt. Der Schwanda hat ſeine
raufführung 1927 am Nationaltheater in Prag erlebt.
Seit=
m iſt die Oper von faſt 70 Bühnen angenommen worden. Es
udelt ſich um eine „Volksoper” — im Mittelpunkt ſtehen der
äuberhauptmann Babinſky, der tatſächlich gelebt hat, eine Art
hinderhannes oder Karl Moor, einer, der ſein Handwerk nach
zialen Geſichtspunkten ausübte, ein Beſchützer der Armen, und
chwanda, deſſen Dudelſack ungefähr dieſelben magiſchen
Wir=
ugen ausübt wie das Inſtrument des Rattenfängers.
Babin=
führt Schwanda von ſeinem einſamen Bauernhaus in die
ße Welk, an den Hof einer Königin und ſogar in die Hölle.
hließlich endet alles wieder in Schwandas Hof, wo Dorota,
ſeine Eheliebſte, ein höchſt rührendes Wiederſehen mit ihm feiert.
— Der Ton der „Volksoper” iſt in der Handlung glücklich
ge=
troffen. Die Muſik bemüht ſich in derſelben Richtung.
Wein=
berger ſchöpft nicht aus eigner Quelle. Eine eigentümliche
Stil=
miſchung, iſt ſeine Muſik etwa wie die Tiefland=Muſik, aber man
hat trotz allem ein Gefühl der Einheitlichkeit. Maßgebend ſind
in erſter Linie Einflüſſe Smetanas, deſſen „Verkaufte Braut”
zuwveilen faſt im Original aus der Partitur hervorſchaut. Aber
auch Schreker, Puccini, R. Strauß und Reger haben ihren
An=
teil zugeſteuert. Trotz dieſer mangelnden Originalität wirkt die
Oper, in der das Klangliche ſtark betont iſt, ſympathiſch. Dies
um ſo mehr, als die Qualität der Aufführung über manches
hinwegtäuſchen konnte. Zuerſt iſt hier der neue Oberregiſſeur
Dr. Graf zu nennen, deſſen Leiſtung einen vorzüglichen Eindruck
hinterließ. Er vereinigt in ſich die Labilität Mutzenbechers und
das Diktatoriſche Dr. Wallerſteins. Das Gefühl der dreſſierten
Maſſen, das man allzuoft bei der Regie Dr. Wallerſteins hatte,
iſt nicht mehr vorhanden. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn man
dieſe Feſtſtellung auch künftig aufrechterhalten könnte. — An den
Dirigenten ſtellt die Oper keine allzugroßen Anforderungen.
W. Steinberg war ihnen, wie zu erwarten war, gewachſen.
Soli=
ſtiſch ſind der geſanglich prachtvolle Babinſky John Gläſers, der
auch darſtelleriſch ausgezeichnet war, der naive Schwanda
A. Permanns, die warmblütige Dorota V. Urſuleges und der
witzige Teufel R. vom Schencks zu nennen. Die Bühnenbilder
L. Sieverts wurden dem Weſen der Volksoper durchaus gerecht.
Dr. W. Kn.
Skifkung einer „Henn=Denkmünze” der Deutſchen
Geſeliſchaft für Mekallkunde.
Düſſeldorf. In der Hauptverſammlung der Deutſchen
Geſellſchaft für Metallkunde teilte der Vorſitzende Prof. Dr. Bauer
mit, daß die Geſellſchaft beſchloß, eine goldene Denkmünze zu
ſtif=
ten, die zur Erinnerung an den unvergeßlichen Mitbegründer und
erſtmaligen Vorſitzenden der Geſellſchaft die Bezeichnung „Heyn=
Denkmünze” trägt. Die Münze wird verliehen für hervorragende
Leiſtungen auf dem Gebiete der Metallkunde, durch die
weſent=
liche Fortſchritte in der Entwicklung der Nichteiſenmetalle in
wiſſenſchaftlicher praktiſcher oder wirtſchaftlicher Hinſicht erreicht
worden ſind. Jährlich gelangt nur eine Medaille zur Verteilung.
Die erſte Verleihung erfolgte an Geh. Rat Prof. Dr. Tammann=
Göttingen, deſſen Forſchungen es in erſter Linie zu danken iſt, daß
wir heute in der deutſchen Metallkunde eine hochentwickelte
Fach=
wiſſenſchaft beſitzen. Der Vorſitzende verkündete ferner, die Deutſche
Geſellſchaft für Metallkunde habe ein Preisausſchreiben über das
Weſen der metalliſchen Verbindungen und der Miſchkriſtalle
er=
laſſen.
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Nummer 249
Sonntag, den 8. September 1929
Seite 5
Aus der Landeshanptſtast.
Darmſtadt, 8. September.
i Darmſtadt ſeine alken Chor= und
Orakorien=
auteſehdlen ehel.
dieſe Frage ſtellt der Muſikverein Darmſtadt erneut in
PProgrammheft, das er für ſein 9. Vereinsjahr 1929/30 in dieſen
ter an ſoine Mitglieder und Freunde verſendet. Die Frage muß auch
Eiſer Oeffentlichkeit und Eindringlichkeit wieder an alle diejenigen
ſchket werden, denen, ſei es aus muſikaliſchem Intereſſe, ſei es aus
meinem Bürgerſinn das künſtleriſche und damit das geiſtige und
ſrelle Leben ihrer Heimatſtadt nicht gleichgültig iſt; das aber ſollte
die ganze Bürgerſchaft Darmſtadts. Sie wird auch
ſtghin und auf die Dauer eine „Schöpfung”, eine „Miſſa” oder
„Paſſion” in Darmſtadt nicht vermiſſen wollen. Soll aber dieſes
Kulturgut nicht untergehen, das der Muſikverein den Bewohnern
imſtadts demnächſt 100 Jahre lang vermittelt hat, ſo hilft nur
ſseres und tatkräftiges Intereſſe ſeiner Bür=
Es iſt ihnen ſchon früher an dieſer Stelle geſagt worden, daß die
er eines größeren Chorkonzerts (Soliſten, Orcheſter, Theaterraum
ksate, Plakate uſw.) heute auf durchſchnittlich 6000 Mark geſtiegen
Nur mit den nötigen finanziellen Mitteln und
irleriſchen Kräften aber können dieſe Konzerte in
Darm=
auf die Dauer erhalten bleiben. Für 1929/30 iſt es trotz der
un=
euren wirtſchaftlichen Schwierigkeiten noch gelungen, vier große
zerte mit anerkannt vorzüglichen Soliſten unter Leitung von
eralmuſikdirektor Dr. Böhm ohne Erhöhung der
Mit=
jederbeiträge zu ſichern. Beſonders erfreulich iſt, daß wohl
Aehrzahl der Konzertliebhaber einen langjährigen und berechtigten
ich befriedigt ſieht: nach Verſetzung der Orgel können die
Kon=
die mehr für die Kirche geeignet ſind und eine gute Orgel
er=
ern, wie früher wieder in der Stadtkirche abgehalten werden
itz dies die Matthäus=Paſſion (Karfreitaa) und als
Urauf=
heung ein neues prachtvolles Werr unſeres einheimiſchen
inponiſten Peterſen Anfana Februar 1930). Als erſtes
zert werden wir die „Jahreszeiten” von Haydn am 12. Nobembes
Landestheater (Großes Haus) hören. Auch ein anderer Wunſch
„Nonzertliebhaber wird erfüllt, anſtelle eines der üblichen
Ora=
ein Konzert mit rein ſoliſtiſchen Darbietungen zu ſehen, wofür
öekannte Berliner Baſſiſt Hermann Schey gewonnen iſt (12.
De=
aber im Städt Saalbau). Aus der Zahl der Soliſten ſeien
ge=
ſne: Martha Heinemann. Erna v. Hoeßlin, Prof. Albert Fiſcher=
Eturr Singer, Hans Hoefflin und von geſchätzten hieſigen Kr.ften Theg
m=Lienhard, Martha Liebel, Suſanne Horn=Stoll, Hans Grahl,
Herrmann.
Für dieſe Konzerte und ihre dauernde Erhaltung aber braucht der
liöcverein vor allem einen ſtarken glanzvollen Chor und daher neue
(ikaliſche Kräfte. Sangeskundige Damen und Herren müſſen
aktive Mitglieder eintreten und mögen zu dieſem Zweck
ſch der Proben im Vereinshaus, Wilhelm=Gläſſig=Straße 24, beſuchen
ſtemäßig Montag für Damen, Freitag für Herren).
Beitragsfrei=
für das 1. Jahr. Finanzielle Mittel aber müſſen weiter
Muſibverein neue inaktive Mitglieder bringen. Sie
er=
e gegen den Jahresbeitrag ihren feſten Platz in den Konzerten
Hauptppoben. Auf den Mitgliedsbeiträgen ruht die
regel=
ßige Einnahme, und nur auf dieſer die Möglichkeit, wie
ſeit=
künſtleriſch hockwertige Konzerte zu veranſtalten, die Darmſtadts
bohner und Fachleute von jeher von ihrem Muſikverein gewohnt
und erwarten. Sollen aber dieſe Konzerte erhalten bleiben, ſo
5 die frühere Zahl der Inaktiben von 6—700, die in der Kriegs= und
ökriegszeit erheblich zurüchging, unbedingt wieder erreicht werden.
Jahresbeiträge für Inaktive ſind, je nach dem gewünſchten Platz,
k30 Mark für die 4 Konzerte und Hauptproben, 11— 24 Mark für die
zerte allein, alſo gewiß nicht übermäßig hoch (auf Wunſch in Raten).
ſchon bald 98 Jahre alte Verknüpfung der Darmſtädter
Bevöl=
ung mit ihrem Muſibverein iſt befeſtigt durch einen Anſchluß an den
. Sängerbund bei dem diesjährigen großen Bundesfeſt in Darm=
Die dem Bund angehörigen Sängervereinigungen Darmſtadts
en daher in erſter Linie ihre ſangeskundigen Frauen und Mädchen
Muſibverein als aktibe Mitglieder zuführien. Aber an alle Bür=
Darmſtadts, ergeht erneut und immer wieder die ernſte
Mah=
g: Es lieat an Euch, foll es nicht künftighin gelten,
Ver=
nes zu beklagen, wollt Ihr unſere älten Chor= und
latorienkonzerte erhalten ſehen, ſo, tretet als aktihe
inaktige Mitglieder dem Muſikverein bei. Anmeldung
Aushunft bei der Platzordnerin des Muſiwvereins, Frau Ella Ar=
Aeußere Ringſtraße 118 (Telebhon 3316), oder bei
Konzert=
fold, Elifgbethenſtraße 28 Celebhon 2457).
Haupkverſammlung der Licht-u
Landesvereins=Hauptverſammlung.
*Am. Unter lebhafter Teilnahme aus dem ganzen Bezirk des
Lan=
desbereins Weſt hat die dieſes Jahr in Darmſtadt ſtattfindende
Haupt=
verſammlung des Verbandes deutſcher Licht= und
Waſſer=
fachbeamten e. V., Landesverein Weſt, begonnen. Nach einer
arbeitsreichen Vorſtandsſitzung begann die eigentliche
Hauptverſamm=
lung am Samstag nachmittag im Gartenſaal der Städtiſchen
Saal=
baues. Den intereſſanten Jahresbericht erſtattete der Vorſitzende des
Landesvereins Weſt, Herr Brix=Köln. Nach dem Kaſſenbericht, den
Herr Nitſchke=Frankfurt a. M.=Griesheim, vortrug, wurde die
er=
betene Entlaſtung erteilt. Bei dem folgenden Punkt der Tagesordnung,
„Erledigung von Anträgen”, wurden u. a. Satzungsänderungen der
Sterbekaſſe beſprochen. Der alte Vorſtand fand lebhafte Anerkennung
und wurde wiedergemählt. Der Ort der nächſten Tagung wurde noch
nicht feſt beſtimmt, doch foll die nächſte Hauptverſammlung am
Mittel=
rhein ſtattfinden. Eine beſondere Ehrung ſeitens des Landesvereins
wurde dem verdienten Mitglied Herrn Oberingenieur Schneider=
Bonn in Geſtalt einer künſtleriſch ausgeführten Ehrenurkunde zuteil.
(Herr Schneider hat 30 Jahre lang verdienſtvoll in einer Firma
ge=
wirkt.) Kurz nach 8 Uhr begann, im Anſchluß an die
Hauptverſamm=
lung, im großen Saale des Saalbaues der
Begrüßungsabend.
der unter Mitwirkung dey „Liedertafel‟ Darmſtadt (Leitung:
Herr K. Grim), der Turngemeindg 1846 Darmſtadt, des
Stadtorcheſters Darmſtadt (Leitung: Herr Kavellmeiſter W.
Schlupp) und des Herrn Eduard Göbel vom Heſſiſchen
Landes=
theater einen fröhlichen und animierten Verlauf nahm. Zunächſt ſpielte
das Stadtorcheſter mehrere mit lebhaftem Beifall aufgenommene
Muſik=
ſtücke dann ſang die Liedertafel den „Feſtgeſang”, Männerchor, mit
Orcheſterbegleitung von Arnold Mendelsſohn, begeiſtert und
ſchwung=
voll., Herr H. Landzettel=Darmſtadt hatte einen der Eigenart
der Tagung ſinnreich angepaßten Prolog verfaßt und trug ihn ſelbſt
eindringlich vor. Der Männerchor „Frühling am Rhein” von K. Grim
und das Niederländiſche Dankgebet (mit Orcheſterbegleitung) wurden
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Feſtkonzert im
Lan=
destheater. Anläßlich der Spielzeiteröffnung findet heute
Sonn=
tag, vormittags 11.30 Uhr, im Großen Haus eim Feſtkonzert des
Landes=
theaterorcheſters unter muſikaliſcher Leitung von Generalmuſikdirektor
Dr. Larl Böhm ſtatt. Es gelangen die 1. Sinfonie. CMoll von
Brahms und die fünfte Sinfonie CMoll von Beethoven zur
Auffüh=
rung. Preiſe 0,50, 1.00, 1,50 und 2,00 Mark. Ende des Konzerts
gegen 13 Uhr.
Eröffnungsvorſtellung „Maß für Maß”. „Maß für
Maß” von Shakeſpeare gelangt heuts Sonntag, 19.30 Uhr, im Großen
Haus als Eröffnungsvorſtellung der neuen Spielzeit zur Aufführung.
Maß für Maß” wurde füir die Bühne neu eingerichtet von Renato
Mordo; die Muſik ſchuf Carl Maria Zwißler, Inſzenierung: Renato
Mordo, Bihnenbild: Lothar Schenck don Trapp. In den Hauptrollen:
Carl Gbert, Inge Conradi, Bernhard Minetti, Werner Hinz, Lotte
Mosbacher, Siegfried Nürnberger. Eilſe Knott, Käthe Gothe, Paul
Ma=
letzki, Franz Pfaudler, Hermann Gallinger, Richard Jürgas, Hans
Bau=
meiſter, Kurt Weſtermann, Hugo Keßler. Die Vorſtellung iſt der
Miete C zugeteilt und endet gegen 28 Uhr.
Die erſte Wiederholung iſt für morgen Montag, 19.30 Uhr,
ange=
ſetzt und iſt ausnahmsweiſe der Miete 4 als erſte Vorſtellung zugeteilt.
— Die Blätter des Heſſiſchen Landestheaters eröffnen mit
Spielzeit=
beginn ihren Jahrgang 1929/30. Das heute Sonntag erſcheinende
Heft 1 enthält u. a. einführende Sätze in Shakeſpeares „Maß für
Maß” von Guſtav Landauer, einen Artikel „Neues in Neues
bom Tage” von Verthold Goldſchmidt und einen Dialog „
Inter=
mezzo in Darmſtadt” von Renato Mordo. Dem Heft iſt, wie in der
vorigen Spielzeit, eine vierſeitige Kunſtdruckbeilage beigefügt. Eine
vom Pühlikum ſicherlich freudig begrüßte Neuerung geht dahin, daß
künftig auf der Wüickſeite jedes Theatzerzettels eine Inhaltsangabe des
an dem betreffenden Abend geſtbielten Stückes abgedruckt iſt.
Landesverein
io Bafferſacvenmien Beſt.
von der Liedertafel ſo prächtig geſungen, daß nach dem Niederländiſchen
Dankgebet, das wiederholt werden mußte, der Beifall nicht enden wollte,
hatte doch der Schluß der Lieder für die dielen anweſenden
Rhein=
länder eine beſondere Bedeutung!
Namens der Stadtverwaltung Darmſtadt und der ſtädtiſchen Werke
begrüßte Herr Direktor Nuß den tagenden Verband, der in der
kur=
zen Zeit ſeit ſeiner vor 23 Jahren erfolgten Gründung ſo viele
tech=
niſche und wirtſchaftliche Leiſtungen aufzuweiſen habe, daß er mit Stolz
auf ſeine Gründung blicken dürfe. Guter Beamtengeiſt, treue
Pſlicht=
erfüllung, Freude an Arbeit und Beruf ſeien Kennzeichen des
Ver=
bandes, in dem ſich Gas und Elektrizität, Technik und Kaufmannſchaft
harmoniſch vereinten. Der Redner wünſchte der Tagung einen frohen
und ſachlichen Verlauf und daß alle Teilnehmer an ihr einen guten
Eindruck aus der Beamtenſtadt Darmſtadt mit nach Hauſe, nehmen
möchten! — Für den erkrankten Vorſitzenden der Bezirksgruppe Heſſen
ſprach der ſtellv. Vorſitzende, Herr Paul Preuß=Wiesbaden, recht
herzliche Begrüßungsworte. Dann kam Herr Eduard Göbel und
trun ganz köſtliche Mundartdichtungen vor, darunter eine launige
Ge=
ſchichte von. Darmſtadt im beſten Licht”. Mit einem Orcheſtervortrag
ſchloß der erſte Teil der Vortragsfolge ab.
Nach einer kurzen Pauſe eröffnete das Stadtorcheſter den zweiten
Teil der Vortragsfolge mit einem flotten Muſikſtück, dann erfreute
Herr Edurard Göhel mit weiteren heiteren Dichtungen in Darmſtädter
Mundart, zum großen Teil von Nohert Schneider. Die nun
ein=
ſetzenden turneriſchen Vorführungen der Turngemeinde Darmſtadt 1848
fanden beſonderen Beifall. Acht ſchmucke Turnerinnen (Leitung:
Ober=
turnwart Biſchoff) tanzten einen roizenden Volkstanz (heinländer)
und den Tanz der Bettel=Leute, zu dem die luſtigen Mädels ſogar
ſangen, acht gewandte Turner (Leitung: Turnwart Haber) zeigten ihre
Küinſte am Meck.
Weitere Muſikſtücke, von dem Stadtorcheſter unermüdlich
vorgetra=
gen, leiteten zum Feſtball über, der dem Vernehmen nach (wenn
der gemütliche Teil anhebt, muß der geplagte Preſſemann ja gehen!) noch
recht lange gedauert und recht ſchön verlaufen ſein ſell.
So hat die Hauptverſammlung mit dem arbeitsreichen Nachmittag
und dem ſchön verlaufenen Vegrüßungsabend einen verheißungsvollen
Anfang genommen. Nicht unerwähnt wollen wir übrigens laſſen, daß
Herr Bris den Dank an die Mitwirkenden in humorvoller und ſchr
geſchickter Weiſe alſtatete.
— Inſtrumendalverein (Orcheſter der Städtiſchen Akademie für Ton=
Af). Anſchließend an die Vorbereitungen zur Dreihundertjahrfeier
deres Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, deren muſikaliſchen Teil der
Veu=
üibernommen hatte, haben nunmehr die Proben für die Konzerte
kommenden Winters begonnen. Lohnende Aufgaben hat ſich der
Tan, der bekanntlich den orcheſtralen Teil der Akademiekonzerte be=
Ritet, auch in dieſem Winter wieder geſtellt, und namhafte Soliſten
es zu begleiten! Die ſteigende Zahl der Abonnenten iſt der beſte
Aveis dafür, daß die Leiſtungen des Vereins immer mehr anerkannt
aden. Deshalb follte jeder, der ein Orcheſterinſtrument beherrſcht
Freude am Orcheſterſpiel hat, ſich ſchlennigſt anmelden beim
Vor=
linden des Inſtrumentalvereins, Herrn Fabrikant Ferd. Schmidt,
Aeſtraße 5. (Siehe Anzeige.),
— Hohes Alter. Frau Eliſe Gündner Wwe., Mutter der bei=
Inhaber der „Emylis”=Korſettleibhinden=Fabrik. Gündner=Lang
Far Emma Lang und Ernſt Otto Gündner) begecht heute ihren
Geburtstag.
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vereinigung ins Siegerland und zum Ruhrgebiet vom 18. bis 20.
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tember 1929. Erfreulicherweiſe begegnet unſere Sonderfahrt, über die
in der Freitags= und Samstags=Nummer d. Al. näheres berichtet
wurde, in den Kreiſen unſerer Mitglieder größtem Intereſſe.
Zahl=
reiche Anmeldungen ſind bereits erfolgt, und wir bitton im Intereſſe
einer rechtzeitigen und gründlichen Vorbereitung der Fahrt, die
wei=
teren Anmeldungen möglichſt ſofort in unſerer Geſchäftsſtelle,
Wil=
helminenſtraße 21 1, Fernruf 4338, erfolgen zu laſſen. Die Anzahlung
beträgt bekanntlich nur 18 NM.
Umleikung der Kraftpoſt Darmſtadt-Oppenheim.
Wegen Sperrung der Ortsdurchfahrt Griesheim im Zuge der
Provinzialſtraße Darmſtadt — Griesheim — Wolfskehlen wird die
Kraftpoſt Darmſtadt—Oppenheim vom 9 September ab über Groß=
Gerau-—Wolfskehlen umgeleitet. Die Abfahrt der Kraftpoſt in
Darmſtadt erfolgt während der Dauer der Umleitung 30 Minuten
früher, die Rückkunft 30 Minuten ſpäter als fahrplanmäßig.
— Feſtkonzert im Saalbau. Heute abend findet um 20 Uhr im
Städtiſchen Saalbau ein Feſtkonzert mit anſchließendem Tanz ſtatt. Die
muſikaliſche Ausführung hat das Stadtorcheſter unter Leitung von
Herrn Kapellmeiſter Schlupp übernommen. Wie bereits darauf
hin=
gewieſen wurde, trägt das Feſtkonzert einen äußerſt volkstümlichen
Charakter und kann daher nur jedermann zum Beſuch empfohlen
wer=
den. Ein großer Teil der am Feſt teilnehmenden Gäſte ſtammt aus
dem Rheinland. Dieſe Tatſache durfte die Darmſtädter Bevölterung
veranlaſſen, der Veranſtaltung recht zahlreich beizuwohnen. Gilt es
doch, an dem Abend unſeren Brüdern und Schweſtern vom Rhein zu
zeigen, daß wir mit ihnen in ernſter Stunde auf das innigſte vereint
ſind, daß wir uns aber auch gerade deshalb freuen, eine Feierſtunde
in ungetrübter Freude mit ihnen verleben zu können. Der Landesverein
Weſt des Verbandes der Deutſchen Licht= und Waſſerfachbeamten hat an
ſeinen anderen Tagungsorten ſtets einen äußerſt zahlreichen Zuſpruch
gehabt. Auch Darmſtadt wird hierin nicht zurückſtehen wollen, zumal
der Beſuch bei dem Eintrittspreis von nur 50 Pf. wohl jedermann
möglich gemacht wurde.
— Deutſcher Abend im Heſſiſchen Hof. Aus Anlaß der Zeppelin=
Weltreiſe 1929 gab=Matthias Weber ein Feſtkonzert. Ein in allen
Teilen wohlgelungenes Programm kam tonſchön zur Aufführung.
Wäh=
rend der erſte Teil ganz der deutſchen Muſik gewidmet war, brachte
Weber im zweiten Teil die muſikaliſche Zeppelin=Weltfahrt, eine
eigen=
artige Zuſammenſtellung von Muſk aller größezen, vom Zeppelin
über=
flogenen Länder. Das Orcheſter ehemaliger Militärmuſiker führte uns
über Rußland. Japan, Amerika, Spanien, Frankreich und die Schweiz.
Die glückliche Ankunft in Friedichshafen wurde von den überaus
zahl=
reich erſchienenen Gäſten ſtehend durch Anhören des Niederländiſchen
Dankgebets und durch Geſana des Deutſchlandliedes gefeiert. Der dem
Grafen Zeppelin gewidmete Marſch wurde von dem anweſenden
Kompo=
niſten, Herrn Siegfried May, perſönlich dirigiert und erntete
ſpon=
tanen Applans. Unter Zuſtimmung aller Teilnehmer wurde an den
Zeppelin=Luftſchiffbau ein Telegramn mit folgendem Inhalt abgeſandt:
„Allen Zeppelinern die beſten Dankesgrüße vom Feſtkonzert im
Heſſi=
ſchen Hof, Darmſtadt. Die Heinerinnen und Heiner.” Herr Weber hatte
mit dieſem Arrangement einen erneuten durchſchlagenden Erfolg.
— Hiſtoriſcher Verein. Der nächſte Ausflug führt als
Nachmittags=
ausflug am Samstag, dem 14. Soptember, nach zwei im allgemeinen
wenie bekannten Stätten, Heuſenſtamm mit ſeiner prächtigen, von
Balthaſar Neumann erbauten Kirche, und nach dem alten Kloſter, jetzt
Gutshof Padershauſen. Abfahrt mit Kraftwagen um 14 Uhr vom
Schloß ab. Anmeldung und Entrichtung des Fahrpreiſes (2,50 Mk.)
im Staatsarchit bis Mittwoch, den 11. d. M., unbedingt erforderlich.
Rückkehr 19 Uhr.
MOTLII
Der erfolgreichste Wagen der leizten Jahre
weil er sich das Vertrauen des
Publikums erwarb und es durch
seine Zuverlässigkeit rechtfertigte
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Seite 6
Zur Boigeſchichte des Sporkplahes der
Turngeſell=
ſchaft an der Kranichſteiner Skraße.
Viele von uns haben das Turnen, auf dem kleinen Platze
hinter unſerer Turnhalle mit erlebt. Es dauerte bis zum Jahre
1913/14, und man war auf der Suche nach einem geraumigeren
Uebungsplatz. Die Gelegenheit bot ſich, auf dem Gelande der
ehe=
maligen Aktienziegelei (an der Kranichſteiner Straße) einen Platz
gegen geringe Pacht zu erſtehen und ab Juni 1914 in Beſitz zu
nehmen. Nach dem Kriege wurde der alte Turnplatz — das
Ge=
lände war mittlerweile in den Beſitz der Stadt übergegangen —
bezogen. Der aufſtrebende Sport ſtellte jedoch größere
Anforde=
rungen und ließ dann den Platz als unzulänglich erſcheinen. Nach
perſönlicher Rückſprache mit dem A. f. L. wurden zwei geeignete
Platze in Vorſchlag gebracht. Zunächſt war es das Gelände hinter
unſerem alten Platze, alſo dort, wo jetzt der neue Sportplatz
ent=
ſtanden iſt. Ein weiteres geeignetes Gelände bot ſich an dem
Faſanerieweg (ſogen, ſchwarzer Weg), der gegenüber der jetzigen
Reſtauration „Zum Karlshof” nach der Odenwaldbahn zu von der
Kranichſteiner Straße rechts abbiegt. Nach langen Verhandlungen
teilte das A. f. L. mit, daß dem Verein der alte Platz, leider ohne
Vergrößerung, zur Weiterbenutzung zur Verfügung ſtände. — Die
hinter dem alten Platze liegende ausgedehnte Lehmgrube, welche
als Kehrrichtabladeplatz diente, füllte ſich mehr und mehr, und der
Gedanke, dort die Sportplatzanlage erſtehen zu laſſen, verdichtete
ſich immer mehr. So kam der Monat Mai 1923, und das
Tief=
bauamt, welches erneut auf eine Eingabe hin eine
Platzbeſichti=
gung vornahm, beſtätigte auch die herrliche Lage des neu zu
ſchaf=
fenden Platzes Jahrelang wurde nun an der Auffüllung des
Platzes mit Schlacken uſw. gearbeitet. Im Februar 1925 verfügte
das Tiefbauamt das Anfahren von ſogen. Mutterboden, der durch
Errichtung des Hauſerblocks am Rhönring anfiel.
Es erfolgte durch das A. f. L. im März eine nochmalige
Ein=
gabe, und hierauf wurden im Mai nach einem ausgearbeiteten
Plan die Grenzen des Platzes feſtgelegt. Doch an eine
Inangriff=
nahme der Planierungsarbeiten war noch nicht zu denken. Erſt
im März 1926 war es ſo weit gediehen, daß die
Stadtverordneten=
ſitzung einen Kredit zur Herſtellung — unter Hinzuziehung der
Erwerbsloſenfürſorge — bewilligte, und war es wieder Herr
Bürgermeiſter Buxbaum, der für die Ausarbeitung des
Sport=
platzes ſich einſetzte. Im Mai wurden dann erſtmals
Planierungs=
arbeiten in Angriff genommen, nachdem bereits im Jahre 1925
eine gewaltige Arbeitsleiſtung in der Planierung durch die
Mit=
glieder des Vereins vorgenommen wurde. Doch ſchon im Juni
wurden die Arbeiten von ſeiten der Stadt wieder eingeſtellt.
Tat=
kräftig ſetzten dann im Frühjahr 1927 die Arbeiten ein, ſo daß
man ſich in der Hoffnung wähnte, für 1928 im Beſitze des Platzes
zu ſein. Indes trügten auch dieſe Hoffnungen. Doch war Mitte
1927 die Planierung ſo weit gediehen, daß man ſogar auf dem
Platze einige Handballſpiele austragen konnte. Ab Frühjahr 1928
wurde ſodann der Platz geſperrt, die Rundbahnanlage begonnen
und der Ausbau weiter gefördert. Im Winter 1928 ruhten
zeit=
weilig die Arbeiten, und im Laufe des Frühjahres 1929 wurde
die Einſäung des Platzes ſowie der Ausbau vorgenommen
wäh=
rend auch ein Teil der Einzäunung erſtand. Der Platz ſelbſt iſt
nach ſeiner Herſtellung dem A. f. L. durch die Stadt zur
Ver=
waltung übergeben worden und konnte genanntes Amt am 8. d. M.
den Platz, nachdem es ſelbſt nach hartem Kampfe für die Stadt
eine neue Sportſtätte ſchaffen konnte, zur Benutzung übergeben.
Zweck dieſer Zeilen ſoll es ſein, ſchreibt Herr Matthes der
Preſſewart, die geſamte Mitgliederſchaft auf den außerordentlichen
Kampf, der um die Entſtehung des Platzes geführt werden mußte,
aufmerkſam zu machen, und daß es nicht allzu leicht geweſen iſt,
dürfte, ſich aus den Schilderungen, die allerdings nur knapp
ge=
halten ſind, ergeben. Mit der Uebernahme des Platzes erwachſen
aber auch Pflichten. Und die erſte iſt es, auch den Platz ausgiebig
zu benutzen. Deshalb ergeht der Ruf an die Turner und
Turne=
rinnen: „Kommt zahlreich heraus und betätigt euch!‟ Daß aber
der Platz ſchonend behandelt werden muß, das dürfte keinem
Zwei=
fel unterliegen. Für alle Schäden hat der Verein jetzt
aufzukom=
men, und es muß jeder Einzelne auf Ordnung und Sauberkeit des
Platzes bedacht ſein. Hütet daher den Platz und behandelt ihn. als
ſei es ſein Eigentum, wofür er allein verantwortlich ſei. Eine
andere Pflicht iſt die Werbung neuer Mitglieder. Der Wille hat
das Werk geſchaffen, das Gebäude errichtet, das aber noch der
Vollendung harrt. Alle werdet ihr jetzt auf den Plan gerufen.
— Turngeſellſchaft Darmſtabt 1875. Der Werbezug anläßlich der
Sportplatzweihe geht ab 2,15 Uhr vom Turnhaus Dieburger Straße
durch die Heinheimerſtraße—-Kranickſſteinerſtraße nach dem Sportplatz.
Nach Schluß der Veranſtaltung Rückmarſch nach dem Vereinshaus und
hier gemütliches Zuſammenſein im Garten.
Turngemeinde 1846 Darmſtadt.
Die Arbeiten am neuen Turn=, Spiel= und Sportplatz haben in
der verfloſſenen Woche begonnen, nachdem der Vertrag mit der Stadt
geſchloſſen iſt. Das wird allen Freunden der Turngemeinde und der
Leibesübungen im Bereiche dieſes Blattes willkommene Kunde ſein. In
der Turngemeinde ſelbſt wird man das Werk mit dem nötigen Eifer
fördern. — Vom 15. bis 22. September ſoll im Freien und in der
Halle eine große Werbewoche ſtattfinden. Alle Abteilungen der
Turn=
gemeinde werden Einblick in ihren Uebungsbetrieb gewähren. Der
Eintritt iſt koſtenlos. Es ſollen ja alle Freunde der Leibesübungen,
und vor allem auch diejenigen, die für ihr eigenes Wohlbefinden etwas
tun wollen, ſehen können, wie der Betrieb wirklich vor ſich geht. Jeder
ſoll erkennen, daß für alle und jeden etvas geboten wird, daß von der
Jugend an bis zum Alter für jeden Betätigungsmöglichkeit im Turnen
vorhanden iſt, und daß ſich alle Ausübenden, jung und alt, bei ihren
Uebungen wohl fühlen. Daß das Gebotene auch ſchön ſein und
unter=
halten wird, wird wohl ein Anreiz mehr zum Beſuche ſein.
Die Turngemeinde 1846 beteiligt ſich heute, am 8. September, an
der Platzweihe der Turngeſellſchaft 1875. Sie will vor allen Dingen
auch im Schmuck ihrer ehrwürdigen Fahnen den Feſtzug, der 14,15 Uhr
vom Vereinshaus der Turngeſellſchaft in der Dieburger Straße
ab=
geht, verſchönern und tergrößern helfen. Deshalb muß jeder
Turn=
gemeindler (Turnanzug!) rechtzeitig am Platze ſein, damit der Zug auch
wird, was er werden ſoll, ein Werbezug.
— Die Freunde der Darmſtädter Realanſtalten feiern in dieſem
Jahre ihr 4. Stiftungsfeſt am 21. und 22. September im Saalbau und
bei Sitte
— Ganz Darmſtadt trifft ſich heute abend 9 Uhr in der „
Braſi=
lianiſchen Revue‟. Das ſtarke Intereſſe, das dieſes Gaſtſpiel
bei allen Schichten Darmſtadts findet, hält unverwindert an, indeſſen
währt dieſer Spielplan nur noch wenige Tage. — Der
Karten=
verkauf iſt heute von 10—12 Uhr im Verkehrsbüro und ab 3 Uhr
an der Orpheumskaſſe. (Siehe Anzeige.)
— Alt=Darmſtadt, Verein für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Näch=
ſter Vereinsabend: Donnerstag, abends 8,30 Uhr, im Eintrachtſaal,
Eliſabethenſtraße 12. Vortrag von Herrn Wilhelm Kaminſky über:
Burgen und ihre Geſchächte in der Umgebung
Darm=
ſtadts.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt zunächſt der Hausarzt zu rufen. Wenn
dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag, dem 8. September
1929, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med.
Buch=
hold 2., Aliceſtraße 19½, Telephon 3208, Dr. med. Leydhecker
Heinvichſtraße B, Telephon 1975, Frl. Dr. med. Stieler,
Riedeſel=
ſtraße 2, Telephon 2721.
— Raſenbrand. Geſtern nachmittag gegen 4 Uhr entſtand auf dem
Gelände vor dem alten ſtädtiſchen Lagerhaus in der Blumenthaſſtraße
ein Naſenbrand urch ſpielende Kinder. Die Berufsfeuerwehr löſchte
den Brand, der etwa 400 Quadratmeter umfaßte, mit einer C=Leitung
vom Hyranten aus ab.
— Motorradunfall. Geſtern abend 19 Uhr ſtießen am Schloß ein
Motorradfahrer und ein Radfahrer zuſammen, die beide leichtere
Ver=
letzungen am Kopf und an den Beinen davontrugen. Sie wurden durch
die Stä tiſche Rettungswache nach dem Krankenhauſe transportiert.
Die bevorftehenden Kommunalwahlen und die
evangeliſchen Belange.
Auf einſtimmigen Beſchluß des evangeliſchen Zweckverbandes
für Heſſen, der ſämtliche (43) evangeliſch=kirchliche
Landesvereini=
gungen umfaßt, iſt kürzlich ein Kommunalpolitiſcher
Landesaus=
ſchuß gebildet worden, dem evangeliſche Männer und Frauen der
verſchiedenen politiſchen Parteien angehören. Ebenſo werden
zur=
zeit allenthalben in Stadt und Land Ortsausſchüſſe gebildet, die
in gleicher Weiſe zuſammengeſetzt ſind. Unter Betonung ihrer
parteipolitiſchen Neutralität ſollen ſie mit evangeliſchen
Mitglie=
dern der verſchiedenen politiſchen Parteien oder gegebenenfalls
mit den örtlichen Wahlkommiſſionen dieſer Parteien Fühlung
nehmen; damit in die Wahlvorſchläge an ausſichtsreichen Stellen
Verſönlichkeiten aufgenommen werden, die willens und in der
Lage ſind, die evangeliſchen Belange in den zu wählenden
Körper=
ſchaften und in den zu bildenden Ausſchüſſen und Devutationen
wirkſam zu vertreten. Dabei handelt es ſich um die
Aufrechterhal=
tung der herkömmlichen und geſetzlichen Rechte der evangeliſchen
Kirche und den beſtehenden Ordnungen hinſichtlich der
Sonntags=
ruhe und =heiligung, ſowie der gottesdienſtlichen Feiern und
Handlungen, ferner um eine wirklich varitätiſche Behandlung der
evangeliſchen Belange in Angelegenheiten des Schul= und
Volks=
bildungsweſens der Wohlfahrts= und Jugendpflege ſomfe in allen
Fragen der Perſonalpolitik bei der Bildung von Ausſchüſſen und
zu beſetzenden Stellen, endlich aber auch und nicht zuletzt die
Be=
kämpfung der wirtſchaftlichen, ſozialen und ſittlichen Notſtände
unſerer Zeit, insbeſondere auf dem Gebiete des Wohnungsweſens
der Alkoholfragen und in den Fragen der öffentlichen Sittlichkeit
im Geiſte des evangeliſchen Chriſtentums. Es darf wohl erwartet
werden, daß dieſe Wünſche bis in die verſchiedenen politiſchen
Parteien Berückſichtigung finden.
— Milchpreiserhöhung. Man ſchreibt uns: Infolge der
außer=
ordentlichen Trockenheit iſt die Landwirtſchaft nicht mehr in der Lage,
die Milch zu den ſeitherigen Preiſen zu liefern. Um der Gefahr einer
weiteren Milchknappheit vorzubeugen, iſt in den Verhandlungen
zwi=
ſchen der Milchliefervereinigung der Provinz Starkenburg und dem
Milchhändlerverein Darmſtadt und Umgebung vom 6. September
be=
ſchloſſen worden, den Milchpreis um 2 Pf. pro Liter zu erhöhen.
Dienstag
den 10. September 1929, vormittags 10 Uhr
eröffne ich meine neuen GeschAftsräume
Karlstr. 20
M. ENOCH
Wäsche und Ausstattungen
(14098
Lofde Beranſiallungen.
Ed Zeiuen iind ausdiedich alt Hamcik auf2
in lrinem Jade irgendwie als Deirechung oder Krik.
— Reichsbund der Zivildienſtberechtigten,
Ver=
ein Darmſtadt. Montag, den 9. September, Monatsverſammlung
in der Stadt Coburg.
— 1. Landſt.=Inf.Erſ.=Batl. 18/35 Darmſtadt. Auf
die am Sonntag, dem 15. September d. J., ſtattfindende
Wiederſehens=
feier der Angehörigen des ehem. 1. Landſt.=Inf.=Erſ.=Batls. 18/35,
Darmſtadt, wird auch hiermit nochmals aufmerkſam gemacht. (Siehe
auch heutige Anzeige.)
— Orangeriehaus. Heute Sonntag, ab 8 Uhr abends,
Künſtlerkonzert des Stadtorcheſters bei freiem Eintritt. (Siehe heutige
Anzeige.)
— Heute findet im Hotel zur Poſt am Hauptbohnhof ab 19,30
Uhr Konzert der beliebten Hauskapalle ſtatt.
— Heute findet im Herrngarten=Kaffee vormittags
11 Uhr Frühkonzert ſtatt. Nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr
Künſtlerkonzerte, ausgeführt von einemf Enſemble des Stadtorcheſters.
(Siehe Anzeige.)
— Konzert mit Tanz findet heute Sonntag abend im Hotel
Prinz Heinrich ſtatt.
Massen-Versammlung
am Dienstag, den 10. Sept., abends 8 Uhr, in der Turnhalle
am Woogsplatz: Studentkewsky, Leipzig, spricht über:
Das wahre Gesicht des Foungplanes
„Henschenexport u. ewige Versklavung”
Saalöffnung Mat.-Soz. Deutsche Arbeiterpartel
7 Uhr.
(Hittlerbewegung) Ortsgruppe Darmstadt (*
Aus den Parkeien.
— Deutſche Demokratiſche Partei, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, Organiſationsausſchuß. Am Dienstag, dem 10. d. M., abends
8,30 Uhr, im Parteibüro, Eſchollbrückerſtraße 5, Zuſammenkunft des
Organiſationsausſchuſſes. Tagesordnung wird in der Sitzung
bekannt=
gegeben. Um zahlreiches Erſcheinen wird gebeten.
— Deutſche Volkspartei Frauengruppe. Die erſte
Zuſammenkunft der Frauen der D.V.P. nach den Ferien iſt am
Mitt=
woch, den 11. September, um 4 Uhr nachm., auf dem Heiligen Kreuz.
Eine Parteifreundin wird über einen ſehr intereſſanten Platz unſerer
Heimat berichten. Es wird herzlich gebeten, daß recht viele alte und
neue Freundinnen erſcheinen.
— Deutſchnationaler Frauen=Ausſchuß. Nächſten
Mittwoch den 11. September, nachmittags 4 Uhr, ſoll unſere erſte
geſellige Zuſammenkunft nach den Ferien ſein. Wir bitten unſere
Mit=
glieder und Freunde, ſchon heute ſich den Nachmittag frei zu halten
und vollzählig zu kommen. Es ſind wichtige Fragen zu beſprechen.
— Dienstag, den 10. September, Maſſenverſammlung der Nat=
Soz. Deutſchen Arbeiterpartei in der Turnhalle am Woogsplatz.
Red=
ner: Studentkolvſky, Leipzig. (Näh heutige Anzeige.)
Rusranke
(14105
an Lichtleitung anzuschließen
Ernst-Ludwigstraße 10
Ahiuslaltre
Telephon 3449
Tageskalender für Sonntag, den 8. September 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, vormittags 11½ Uhr:
Feſtkonzert. — Abends 19½ Uhr, Ende 22 Uhr, C 1: „Maß für
Maß”. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. — Orpheum, abds.
20.15 Uhr: Braſilianiſche Revue. — Konzerte: Schloßkaffee,
Kaffee Oper, Hotel Schmitz, Sportplatz=Reſtaurant, Spaniſche Bodega,
Alte Poſt, Bismarckeck, Hotel Prinz Heinrich, Waldſchlößchen, Kaffee
Jöſt, Hotel zur Poſt, Wiener Kronenbräukeller, —
Herrngar=
tenkaffee 16 und 20 Uhr: Konzert. — Brauerei Schul,
20 Uhr: Konzert. — Ludwigshöhe, 16 Uhr: Konzert. —
Orangeriehaus 20 Uhr: Konzert. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=Theater, Helia. — Mathildenhöhe, 10 bis
18 Uhr: Ausſtellung „Der ſchöne Menſch”
J. Griesheim, 7. Sept. Am Montag, den 9. September 3.
abends 8 Uhr, findet auf dem Rathaus eine Gemeinderatsſitzung
— Die hieſige Ortsdurchfahrt im Zuge der Provinzialſrraße Darzn
—Griesheim—Wolfskehlen iſt wegen Vornahme von Straßenbauar
vom 9. bis 28. September d. J., für Kraftfahrzeuge und Fuhre
jeder Art geſperrt. Der Umweg für den Durchgangsverkehr geht
Groß=Gerau—Wolfskehlen. — Gegen die Ortsſatzung, betr. Anſtel
eines Berufsbürgermeiſters für die Gemeinde Griesheim, iſt vo=
Ortsgruppen Griesheim der Deutſchen Volkspartei und des Heſſ/
Landbundes Einſpruch erhoben worden. Im übrigen ſollen auch de
auf die Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters beziehenden. Gem
ratsbeſchlüſſe vom 12. und 16. Auguſt d. J. durch Klage im Ve
tungsſtreitverfahren angefochten werden.
— Nieder=Ramſtadt, 7. Sept. Es wird darauf hingewieſen, daß
Ehrenpreiſe für den Gautag anläßlich des Wettſchreibens im S
haus Caſtritius ab Freitag ausgeſtellt ſind.
G. Ober=Ramſtadt, 6. Sept. Brückenherſtellung.
Vernehmen nach wird mit den Arbeiten zur Erneuerung und der M
vorgeſehenen Verbreiterung der Modaubrücke in der Ernſt=Ludwigi
etwa Mitte nächſter Woche begonnen und die Ernſt=Ludwigſtraße
dann vorausſichtlich für mehrere Wochen für jeden Fuhrwerksvo
geſperrt werden. — Die lang anhaltende Trockenheit hat beſonderz
Grummet= und Kleeheuernte derart geſchadet, daß ſelbſt von gr
Wieſen bzw. Grundſtücken nur ſehr kleine Futtermengen heimg
werden können. Die Landwirte werden infolgedeſſen gezwungen
einen weſentlichen Teil des Stroh=Ertrages zu verfüttern,wodurch
derum die Vorräte an Streumitteln ſtark in Mitleidenſchaft ge
werden. — Einen ſehr lebhaften Betrieb hat in den letzten Wochen
der das hieſige Schwimmbad aufzuweiſen. Tagtäglich ſuchen und fi
Hunderte in ſeinem klaren Waſſer Erfriſchung.
G. Ober=Ramſtadt, 7. Sept. Gemeinderatsſitzung. D
tag, den 10. September, abends 8 Uhr, findet im Rathausſaal
Gemeinderatsſitzung ſtatt, der eine umfangreiche Tagesordnung
Grunde liegt. — Schweinezählung. Nach der am 2. d. M. ſ
gefundenen Zählung wurden hier 821 Schweine gehalten.
(k) Roßdorf, 6. Sept. Gemeinderatsſitzung. Die vo
rige Gemeinderatsſitzung mußte infolge Beſchlußunfähigkeit ausf
— Kirchweihe. Das diesjährige Kirchweihfeſt wird am 6. un
Oktober gefeiert. — Standesamtliches. Im Monat Af
d. J. wurden regiſtriert: 4 Geburten, 1 Eheſchließung und 4 Sterbe
— Schweinezwiſchenzählung. Das Ergebnis der Zähl
am 2. d. M. waren 769 Schweine. Darunter befinden ſich 1 Eber
Zuchtſauen und 88 Ferkel. — Verhütung von Pilzver/
tungen. Beim Sammeln und beim Genuß von Pilzen ſind /
ſichtsmaßregeln zu beachten. Es wurde daher für die Gemeinde
Pilzſachverſtändiger Förſter Kirſchner beſtellt, an den ſich Pilzſam
um Rat wenden können. — Gemeinderatswahlen. Bei
am 17. November ſtattfindenden Gemeinderatswahl ſind 15 Geme
ratsmitglieder zu wählen; Endtermin für die Einreichung der W
vorſchläge iſt der 18. Oktober. — Radfahrſport. Der Arbe
Radfahrerverein „Friſch auf” hält am Sonntag, 8. September, naddlt,
ein Saalſportfeſt ab.
Groß=Umſtadt, 7. Sept. Wie alljährlich findet auch in die
Jahre am 19. September wieder ein großer Zuchtviehman
hier ſtatt. Aufgetrieben werden Pferde, Rinder, Schweine und Zie
Groß=Umſtadt iſt ja weithin als Hochzuchtgebiet für Simmentaler
bekannt. Allen Landwirten und Züchtervereinigungen iſt daher
legenheit geboten, beſtes männliches und weibliches Zuchtmaterial !
dieſem Markte zu erwerben. Weiterhin iſt es Gemeinden und Ein
züchtern an dieſem möglich, beſtes männliches und weibliches Mat/
der bekannten Starkenburger Edelziege zu kaufen, worauf beſonders
jenigen Gemeinden hingewieſen werden, die Bedarf an Böcken
Starkenburger Edelziege haben. Verbunden mit dem Markte iſt Pr
ierung von Pferden, Rindern und Schweinen, wozu von verſchiede
Seiten namhafte Geldbeträge zur Verfügung geſtellt ſind. Auch auf
Marktlotterie ſei hingewieſen, bei der außer Tieren auch viele praku
Gegenſtände zur Verloſung kommen. Landwirtſchaftliche Maſchinen
Erzeugniſſe des heimiſchen Handwerks ſind ausgeſtellt.
W. Klein=Umſtadt, 7. Sept. Vorführung moder
Pflüge. Anläßlich des 75jährigen Jubiläums der Pflugfahrik G
Eberhardt=Ulm a. d. Donau wurden durch den Fabrikbeſitzer, Hd
Seippel=Groß=Umſtadt, vorgeſtern nachmittag den hieſigen. Landw
die neueſten Pflugtypen gezeigt und ausprobiert. Auf einem gr
Stoppelacker in der Nähe des Bahnhofes waren in langer Reihe,
geſtellt: Stelz=, Hack=, Häufelpflüge, Univerſal=Beetpflüge, Tiefku
Ein= und Mehrſchar=Rahmenpflüge; Wechſelſtelz= und Wechſel=Vor
geſtellpflüge und Wechſel=Brabanterpflüge. Eine ſtattliche Anzahl
ſiger Landwirte und auch ſolche aus der Nachbarſchaft überzeugten
von der Gebrauchswertigkeit dieſer modernſten Pflüge.
Cg. Reinheim, 7. Sept. Die Bezirks=Lehrer=Vereine Reinhe
Fränkiſch=Crumbach, Lichtenberg und Modautal veranſtalteten an
September eine geologiſche Wanderung, die von Groß=Bieberau
Niedernhauſen, Lichtenberg nach Lützelbach führte. Der Leiter derſelne
Herr Oberbergrat Klemm aus Darmſtadt, wußte dieſelbe zu einer ſe
den Unterricht auf heimatlicher Grundlage überaus anregenden
fruchtbaren zu geſtalten. Nach einem allgemeinen Einführungsvor
über die Erdgeſchichte unſeres vorderen Odenwaldes zeigte er an
verſchiedenſten Aufſchlüſſen die geologiſchen Eigenarten, dabei auch
intereſſante Ausblicke nach der volkswirtſchaftlichen Seite eröffnend. *
tropiſcher Hitze hielten die mehr als 30 Teilnehmer unter ihrem 72
rigen Führer tapfer aus und gönnten ſich nur in Lichtenberg bei Sc
haas eine kurze Erfriſchungsraſt. Das Endziel Lützelbach gab dem
treter des Kreisſchulamtes Dieburg, Herrn Schulrat Jäger, der
auch hier als eifrigen Förderer der heimatkundlichen Beſtrebungen ze
Gelegenheit, für die außerordentlich lehrreiche Führung dem Ho
Oberbergrat Klemm den Dank der Teilnehmer auszufprechen. —
Kreislehrerverein Dieburg hält am 18. d. M. ſeine diesjährige
Ka=
verſammlung im Darmſtädter Hof zu Reinheim ab, auf der das
gemäße Thema „Wirtſchaft und Volksſchule” behandelt wird. Außer
wird der Entwurf der neuen Satzung des Heſſiſchen Landes=Lehrer
eins, der in einer demnächſtigen Vertreterverſammlung des Geſamt
eins zur Verhandlung ſteht, beraten.
— Brensbach i. O., 7. Sept. Hohes Alter. Nächſten Mon!
den 9. September, begeht unſer älteſter Ortseinwohner, Johann Ge
Eutenmüller, ſeinen 90. Geburtstag. Eutenmüller lebt mit ſeiz
unverheirateten Sohn Johannes, der auch Mitte der 60. Jahre iſt
ſich im vorigen Jahre im Stadtkrankenhaus in Darmſtadt einer ſchwe
Operation unterziehen mußte und ſeit dieſer Zeit arbeitsunfähig
in beſcheidenen Verhältniſſen in einem alten kleinen Häuschen auf 1
Römerberg, und war noch niemals krank. Er erzählt gern von den 20
Jahren, wo ein hieſiger Landwirt, der ſpäter ſein Schwiegervater wu 90
ſeinen Schimmel (Pferd) im Gemeindewald verſteckt hatte, damit 7n
ſelben die Preußen bei ihrem Einzug in Brensbach nicht requirier A
Die Inflation brachte ihn auch um ſeine ſauer verdienten Groſel?
die er für ſein Alter zurücklegte.
Ap. König i. O. (Stahlbad), 7. Sept. Veranlaßt durch den
hieſigen Bade noch vorherrſchenden lebhaften Fremdenverkehr ſah
die Kurverwaltung genötigt, entgegen ihrer urſprünglichen Abſicht,
Sommerprogramm der Kurkonzerte vorläufig weiter aufrecht zu ern
ten, ſo daß auch wochentags wieder die beliebten Konzerte ſtattfine
— Am Sonntag, den 8. September, findet die weitbekannte, vielbeſu
Königer Kirchweihe ſtatt. — Am vergangenen Sonntag fand in dem 7u
nicht ganz vollendeten Neubau der hieſigen katholiſchen Kirche der e
Gottesdienſt ſtatt. — Die Vorarbeiten zu dem am 22. d. M. hier ſt”
findenden Gautag des Odenwaldgaues Gabelsberger Stenographen,
mit einem großen Wettſchreiben verbunden iſt, ſind nunmehr ſoweit
diehen, daß dieſe Tagung ein voller Erfolg zu werden verſpricht, zut.
der hieſige Verein als einer der älteſten Pioniere der Kurzſchriff
Odenwald alles aufbieten wird, um ſeine Gäſte würdig zu empfann!
und ihren Aufenthalt ſo angenehm als möglich zu geſtalten. Den S
gern im Wettſchreiben winkt eine große Anzahl von Ehrenpreiſen.
Die Herſtellungsarbeiten an der Provinzialſtraße König—Etzen=Ge
ſind beender, ſo daß dieſelbe für den öffentlichen Verkehr wieder I
iſt. — Die evangeliſchen Kirchengeſangvereine treffen ſich am Sonnk.”
den 15. d. M., hier zu größeren geſanglichen Veranſtaltungen.
Gute Sachen pokulieren innerhalb der Grenzen der
persönlichen Bekömmlichkeit schließt geistige Höchstleistungen
nicht aus, Es gab noch keinen Abstinenzler, den man mit Plato, Kant,
Goethe oder Bismorck in eine Reihe stellen könnte.
Nammer 249
Sonntog, den 8. September 1929
Seite 7
Schvere Waldſchäden durch Zuſeklenfrah.
Tw. Wie in den letzten Jahren leider nur zu häufig, iſt auch
dieſem Jahre die deutſche Forſtwirtſchaft in größerem Umfange
ſich Inſektenkalamitäten heimgeſucht. In Mecklenburg iſt
Kiefernwaldgebret in Größe von annähernd 20 000 Hektar
ach den Kiefernſpanner befallen, ſo daß dort mit erheblichem
örden gerechnet werden muß. Daß die Kalamität einen ver=
Käiddie unefich aich de dechäduif eifeis
ei=
fliger Mittel durch Flugzeuge aus der Luft infolge Feh=
Uuns der erforderlichen Geldmittel nur
unzu=
glich durchgeführt werden konnten. Man rechnet
da=
daß etwa 150 000 Feſtmeter Kiefernholz eingeſchlagen und
narbeitet werden müſſen. Es handelt ſich um einen ganz
erheb=
den volkswirtſchaftlichen Schaden, da zum großen Teil noch nicht
bFähige Beſtände befallen ſind, deren Zuwachs alſo der
Volks=
feiſchaft verloren geht.
Aus den böhmiſchen Wäldern in der Tſchechoſlowakei
nied verſtärktes Auftreten der Nonne gemeldet. Dieſer
eſtſchädling hat dort bereits recht beträchtlichen Schaden ange=
Edtet. Aus den reichsdeutſchen Grenzgebieten, aus Sachſen, kommt
der die erfreuliche Nachricht, daß dort nur vereinzelt kleine
Fraß=
de aufgetreten ſind. Soweit man bisher zu überſehen vermag,
in den ſächſiſchen Revieren nicht mit ſtärkerem Nonnenfraß zu
ren.
Se. Jugenheim, 7. Sepi. Singtreffen. Wie im Vorjahre
ſtet am Sonntag hier auf dem Heiligenberg ein Singtreffen für die
urkenburger Vereine des Heſſenbundes und des weiblichen Verbandes
t. Lieder, Kanons, Reigen und Volkstänze werden die Jugend von
0 Uhr ab erfreuen. Um 5 Uhr iſt in der hieſigen Kirche die Schlußfeier.
Bt. Auerbach, 7. Sept. Gemeinderatsbericht. Aus der
en Gemeinderatsſitzung ſind nachſtehende Punkte erwähnenswert. Die
Aſteigerungsgenehmigungen erſtreckten ſich auf den Erlös für Obſt mit
RM., für Grummetgras für 287 RM. und für Weiden für 14.,10
M. Der Erlös für das Grummetgras ſtellt gegenüber dem in den
Aeſahren (1928 125 RM.) eine Rekordeinnahme dar Seine Urſache
dies in dem diesjährigen Futtermangel. Für die Schuldſummen für
ynmetgrasſteigerer iſt Ziel bis Martini geſetzt. Obſt= und Weiden
„ gleich zu bezahlen. — Im Anſchluß an die hierüber erteilte
Ge=
zumigung wurde durch Gemeinderatsmitglied Trahſer darauf hinge=
Uierſen, daß die Gemeindeverwaltung den Obſtbaumpflanzungen mehr
Wrgfalt zuwenden ſoll, zumal die Obſtverwertungsgenoſſenſchaft, in
ier Hinſicht ſtets dazu aneifert. Es wurde beſchloſſen, daß die Wirt=
Mhuftskommiſſion durch einen Rundgang feſtſtellen ſoll, welche Bäume
im geringwertigeren Sorten umzupfropfen ſind und inwieweit
Neu=
bflanzungen ſtattfinden müſſen. — Sodann erfolgte die Genehmigung
uger Waſſerleitungsanſchlüſſe: Wilh. Kienz im Bangert, Phil. Jung,
Dik Hahn für ihre Gärten in der Ludwigſtraße, Karl Pfeifer im
Abzeitsweg. Dieſe Anſchlüſſe erfolgen gelegentlich der Neulegung des
Aſſerleitungsſtranges. Die Genehmigung weiterer Anſchlüſſe bei
Vor=
hme dieſer Umbauarbeiten wird befürwortet. Von Herrn Albert
Amn und Robert Goebel lag gleichzeitig ein Geſuch um Genehmigung
eites Waſſerleitungsanſchluſſes an den Strang in der Heidelbergerſtraße
iu, der auf dem weſtlichen Fußſteig liegt. Zu dem Durchbruch unter
Kleinpflaſterung der Fahrbahn, um auf die Oſtſeite der Straße nach
Grundſtücken zu kommen, muß erſt die Genehmigung bei der
Pro=
ſaſ zialdirektion eingeholt werden. — Sodann lag eine Beſchwerde des
drn Moritz vor, in der er von der Gemeinde verlangt, daß für den
Mfluß aus ſeinem Hofe eine Abflußmöglichkeit geſchaffen wird. Bei
Neuregulierung des Bachbettes wurde bereits die Pflaſterung des
dies durch die Gemeinde höher gelegt und ein Abflußrohr für das ſich
ſammelnde Negenwaſſer eingelegt. Um Abhilfe zu ſchaffen, und um
Maeck Eingabe zu entſprechen, ſoll das Abflußrohr in einer anderen
Rich=
g verlegt werden. — Sodann wurde die Garteneinfriedigung an dem
Aweſen des Herrn Lenz in der Karlſtraße genehmigt. Da die Namens=
Aceichnung dieſer Straße, in der ſein im vergangenen Jahre erbautes
„ndhaus das erſte Gebäude iſt, noch nicht bekannt iſt, bittet er um
Ufſtellung eines Straßenſchildes an der Ecke der Martinſtraße. —
So=
han wurde das Baugeſuch des Herrn Hartz genehmigt, jedoch mit dem
Webehalt, daß das Kulturbauamt erſt noch ſeine Entſcheidung über den
luf des Waſſergrabens, der Gemeindeeigentum iſt und das Grundſtück
achſchneidet, zu treffen hat. Herr Hartz beabſichtigt an der Ecke der
Bdelberger= und Fehlheimerſtraße, gegenüber dem Neubau Schwöbel,
größeres Anweſen zu errichten, worin eine Reſtauration eingerichtet
Mb. Die Genehmigung zum Betrieb derſelben wurde bereits erteilt.
Ach wurde anſchließend das Baugeſuch des Herrn Chriſtian Suhl im
ſdweg genehmigt: es handelt ſich dabei um die Erweiterung ſeines
ſchiſes nach der Südſeite, um einen Wirtſchaftsraum zum Betrieb einer
häſtwirtſchaft zu gewinnen. Die Genehmigung wurde auch ihm bereits
ſeilt. Mit dieſen Punkten war die feſtgelegte Tagesordnung erledigt.
R Anſchluß hieran wird noch über 2 Punkte verhandelt. Zunächſt
ſachte das Gemeinderatsmitglied Herr Poſtaſſiſtent Strößinger den
An=
ſichz ein, in Zukunft über die Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuche in nichtöffent=
Eer Sitzung mit geheimer Abſtimmung zu verhandeln. Dieſem Antrag
Aſtd künftig inſofern entſprochen, als darüber in der nichtöffentlichen
ezung verhandelt wird, jedoch könne die Abſtimmung nicht geheim
Uier. Es wurde im Zuſammenhang damit darauf hingewieſen, daß von
Fiüt Gaſtwirteinnung des Kreiſes Bensheim eine Eingabe an das
Kreis=
hſoſt vorläge, worin um Einſchränkung der Konzeſſionserteilung nach=
„gucht wird — Herr Gemeinderat Trayzſer ſtellt ſodann den Antrag,
ſih an die Stadtverwaltung in Bensheim die Anfrage gerichtet werden
., ob von dort die bereits beſchloſſene gemeinſame Errichtung eines
Fmilienbades zwiſchen Bensheim und Auerbach fallen gelaſſen worden
e. Bisher ſei die Durchführung angeblich aus finanziellen Gründen
Nausgeſchoben worden. Durch eine Veröffentlichung im Bergſträßer
zeigeblatt ſei bekannt geworden, daß der Verkehrsverein und der
verbeverein Bensheim die Errichtung eines Minerglhades in der
Ane des Kunpldſchen Anweſens betreiben. Die Stadtverwaltung Bens=
Un ſoll zu einer karen Stellungnahme veranlaßt werden.
Ta. Lorſch, 6. Sept. In körperlicher und geiſtiger Friſche beging am
Untwoch Herr Veter Jakob dahier ſein Bjähriges Jubiläum als
Eutzmann der Gemeinde Lorſch. Durch ſein biederes Weſen allgemein
liebt, verſtand er es aber auch, durch ſein unverſetzliches Pflichtgefühl
btung und Anſehen ſich zu verſchaffen. Wir hoffen und wünſchen,
er noch recht, lange in ſeinem Amt wirken möge zum Nutzen der
(meinde Lorſch.
— Hirſchhorn, 7. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
September: 0,54 Meter; am 7. September: 0,58 Meter.
Gernsheim, 7 „Sept. Waſſerſtand des Rheins am
September: 0.19 Meter; am 7. September: 0.94 Meter.
Landwirrſchaft und Tartſeryögung.
Die Hoffnung daß die Verhandlungen über die Tribut=
Neuregelung im Haag u. a. auch der Reichsbahn eine merkliche
Entlaſtung von ihren Reparationsverpflichtungen bringen und ſie
in die Lage ſetzen würde, von einer Erhöhung ihrer Tarife
abzuſehen, erſcheint trügeriſch. Die gar nicht ſchwer genug zu
ſchätzende Gefahr einer weiteren Verteuerung unſeres Verkehrs
und namentlich der Frachten ſcheint nunmehr in ſehr greifbare
Nähe gerückt zu ſein. Es iſt deshalb notwendig, ſchon jetzt mit
allem Nachdruck darauf hinzuweiſen, daß die Landwirtſchaft bei
aller Anerkennung der ſchwierigen Finanzlage der Reichsbahn
nicht in der Lage iſt, ohne ſchwere Gefahren die Folgen einer
Tariferhöhung erneut auf ſich zu nehmen. Vor allem würde ſich
eine abermalige Verteuerung der Betriebsmittel für die
Land=
wirtſchaft verhängnisvoll auswirken. Bei der letzten
Tarif=
erhöhung vom 1. Oktober 1928 blieben nämlich mit Rückſicht auf
die Verbraucher die Frachten für Lebensmittel, die zurzeit nach
dem Nottarif für Lebensmittel befördert werden, von der
Er=
höhung ausgeſchloſſen. Gleichzeitig wurden die Milchfrachten einer
Neuordnung unterzogen, die zwar beachtliche Erhöhungen mit ſich
brachte, aber andererſeits eine weitere Ausdehnung der
allgemei=
nen Tariferhöhung auf Milch verhinderte. Sämtliche
landwirt=
ſchaftlichen Betriebsmittel, die Erzeugniſſe des Zuckerrübenbaues
und der geſamte Tiertarif hatten aber die Tariferhöhung voll zu
tragen. Dies iſt um ſo bedauerlicher, als die Tarifreform von
1927 den landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen und Betriebsmitteln
nur in wenigen Fällen Vorteil gebracht hat, wo dieſe Güter in
den oberen Tarifklaſſen befördert wurden, in erſter Linie die
Nah=
entfernungen ausnutzen konnten oder für die Nebenklaſſe in Frage
kommen. Es iſt deshalb dringend zu wünſchen, daß die Teilaktion
der Reichshahnverwaltung vom Oktober vorigen Jahres, die
ledig=
lich eine Anzahl landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe, nicht aber die
Betriebsmittel von der Frachtverteuerung freiließ, jetzt dahin
er=
gänzt wird, daß auch die letzteren auf jeden Fall von einer
Tarif=
erhöhung befreit bleiben.
A-t. Godbelau, 5. Sept. Bezirkstierſchau. Am 21. und 22.
September findet auf dem hieſigen Sportplatze eine landwirtſchaftliche
Bezirkstierſchau, verbunden mit Geflügel= Obſt= und Gemüſeausſtellung
ſtatt. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen verſpricht die
Ausſtel=
lung gut beſchickt zu werden. Sämtliche leeren Stallungen ſind bereits
vermietet. Die Wirtſchaft hat Wirt Karl Sturm von hier übernommen.
Die Konzerte am Samstag und Sonntag werden von der Darmſtädter
Kapelle unter Leitung von Herrn M. Weber ausgeführt. —
Schul=
hausneubau. Seit Anfang dieſes Jahres finden zwiſchen
Ge=
meinderat und Kreisbauamt wegen eines Schulhausneubaues mit vier
Sälen und Kochküche Verhandlungen ſtatt. Es haben bereits mehrere
Pläne, auch von Privatunternehmern, vorgelegen. Zuletzt hat das
Kreisbauamt einen Plan ausgearbeitet, deſſen Ausführung nach
Vor=
anſchlag 80 000 Mark koſten ſoll. Der Gemeinderat war bereit, 60 000
Mark für den Neubau auszugeben, konnte ſich aber zur Mehrausgabe
von 20 000 Mark nicht entſchließen. Es wird alſo Sache des im
Novem=
ber zu wählenden neuen Gemeinderats ſein, ſich weiter mit dem
Bau=
dlan zu beſchäftigen. Dringend nötig iſt hier ein Neubau, da ſämtliche
Schulſäle auch an den ſonſt freien Nachmittagen vollbeſetzt ſind, und die
Kochküche für vier Kochſchulklaſſen zum Notbehelf mit Schränken,
Tiſchen, Stühlen und zwei Kochherden in dem Schulſaale der erſten
Klaſſe untergebracht iſt, ſo daß dieſe Klaſſe an mehreren Tagen ſonſtwvo
untergebracht werden muß. Und es iſt wahrlich bei dieſer Hitze kein
Vergnügen für die Schüler, dort im Unterricht zu ſein, wo vorher auf
zwei großen Herden gekocht worden iſt. Außerdem befindet ſich der
Schulſaal der hieſigen Bezirksgewerbeſchule mit fünf Klaſſen in einem
früheren, ziemlich niederen Tanzſaale, der den ganzen Vormittag an der
Fenſterſeite von der Sonne unerträglich heiß wird. — Kreisſtraße
Goddelau—Volfskehlen. Radfahrer und Autoführer klagten
lange Zeit über den ſchlechten Zuſtand der Kreisſtraße. In letzter Zeit
waren ſogar für die Autos Warnungstafeln „Achtung! Schlaglöcher!
Langſam fahren!” angebracht. Endlich begann man vor etwa zwei
Mo=
naten mit der Kleinpflaſterung der Straße, die jetzt endlich fertig iſt.
Sie iſt tadellos ausgeführt. Nur ſchade, daß durch die furchtbare
Trocken=
heit der aufgelegte trockene Sand von Antos ſo aufgewirbelt wird, daß
die Straße von Fußgängern und Nadfahrern kaum benützt werden kann.
Durchgehende Regen hätten den Sand längſt in die Steinfugen
hinab=
geführt, und die Straße wäre herrlich zu gehen und zu fahren.
Gk. Groß=Gerau, 6. Sept. Die Kreisgruppe Groß=Gerau bes
Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegshinterbliebenen und
Kriegs=
teilnehmer hat zu einer Kreiskonferenz am Sonntag, den 23.
September, nachmittags 2 Uhr, in Aſtheim, Lokal Gg. Wenzel,
einge=
laden. Auf der Tagesordnung ſtehen: 1. Die Lage der Hinterbliebenen
der gefallenen Kameraden und deren Forderungen innerhalb des
Neichs=
bundes der Kriegsbeſchädigten; Referentin Frau Dörſam=Darmſtadt;
2. Anträge und Verſchiedenes. Der Kreisvorſtand hat u. a. beantragt,
zur Beſchickung des Reichsbundestages 1930 in Mainz pro Mitglied 50
Pfennig zu erheben. — Eierverweytungsgenoſſenſchaft.
In Groß=Gerau und Umgebung hat ſich eine
Eierverwertungsgenoſſen=
ſchaft e. G. m. b. H. „Gerauer Land” gebildet, die vorgeſtern ihre
Tätigkeit aufnahm. Die Genoſſenſchaft gibt wöchentlich friſch
geſam=
melte Eier aus den Beſtänden ihrer Mitglieder ab. Die Geſchäftsſtelle
der Genoſſenſchaft befindet ſich in Groß=Gerau, Gernsheimerſtraße 17. —
Kirchweih. Sonntag und Montag finden hier die Kirchweihtage
ſtatt. — Der Niedentwäſſerungsverband, hielt in Groß=
Gerau eine Sitzung ab, in der zu den hohen Koſten, die durch das
Riedentwäſſerungswerk den Gemeinden und den einzelnen
Gemeinde=
gliedern entſtanden ſind, Stellung genommen wurde.
P. Rüfſelsheim, 7. Sept. Selbſtmordverſuch. In einem
Hauſe der großen Ramſeeſtraße bemerkten Hausbewohner ſtarken
Gas=
geruch, der aus einer von innen verriegelten Küche herausſtrömte.
Man brach die Türe mit Gewalt auf, und fand den Inhaber der
Woh=
nung bewußtlos auf dem Boden liegend vor. Es handelt ſich um einen
erſt ſeit kurzer Zeit hier wohnenden verheirateten Arbeiter, der in
ſelbſt=
mörderiſcher Abſicht einen Gashahn geöffnet hatte. Einem ſofort
her=
beigerufenen Arzt gelangen nach längerer Arbeit die
Wiederbelebungs=
verſuche.
By. Langen, 7. Sept. Bei dem vorgeſtrigen Gewitter ſchlug der
Blitz hier zweimal ein, und zwar in die Hochſpannungsleitung in der
Nähe der Rummelſchen Geflügelfarm, ſo daß im Wohnhaus alle
Siche=
rungen herausflogen, und in die Telephonleitung des Herrn H. Bambach
in der Gartenſtraße, wo gerade die Telephonarbeiter damit beſchäftigt
waren, den Selbſtanſchluß zu legen. Glücklicherweiſe wurde niemand
verletzt.
— Malrefälten, i. Sct. Meiſerſtiechere.
abend kam es zu einer wüſten Meſſerſtecherei in der Nähe des
Rhein=
felder=Hofes. Die tiefere Urſache dürfte in einem Liebesverhältnis
lie=
gen, das ein hieſiger junger Mann, der auf dem Hofe Rheinfelden
arbeitet, mit der Tochter eines ebenfalls dort Tätigen unterhält, und
die Eiferſucht der Schweizer des Hofes erregte. In der Dunkelheit fand
eine Auseinanderſetzung ſtatt, wobei ein Schweizer einen Stich in den
Kopf und ſein Freund einen gefährlichen Stich in die Magenſeite erhielt.
Auch Schüſſe ſollen abgegeben worden ſein. Es dürfte ſich aber nur um
Schreckſchüſſe gehandelt haben. Spät in der Nacht wurde der eine
Ver=
letzte in das Krankenhaus Groß=Gerau eingeliefert.
Kirchliche Nachrichken
Evang. Kirche zu Erzhauſen. Sonntag, 8. Sept., vorm. 10 Uhrt
Gottesdienſt (zum Beginn des Konfirmandenunterrichts). — Mittwoch:
Jungmannſchaft. — Donnerstag: Kirchenchor. — Freitag:
Mädchenver=
einigung (Bibelkreis). — Samstag: Jungmannſchaft.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt
Gleichbleibendes Werktagsprogramm. 6.30; Gymnaſtik. Wetter,
Zeit. o 12: Zeit, Wetter, Wirtſchaftsm., Waſſerſtand. O 12.55:
Nauener Zeit. O. 15, 15.35: Zeit, Wirtſchaftsm. O 16.10: Ind.,
Handelsk. (Di. u. Fr.l. 0 1625: Gießener Wetter, Wirtſchaftsm=
Währ. d. Nachm=Konz.: Vereinsnachr. 0 18,05, 19.15 oder 19.301
Wirtſchaftsm.
Sonntag, 8. Sept. 7: Hamburg: Die Glocken vom „Großen
Michel”. — 1.05: Hamburger Morgenruf. — Anichl.: Hafenkonzert
auf dem Motorſchiſt „Monte Cervantes” 0 8.15: Katholiſche
Morgenfeter. Predigt: Pater Drüding, S. J. Mitw.: Luti
Serva=
tus (Orgel), Eva Serpatus (Sopran). 0 10.30: Von Hersield=
Einweihung des Friedrich=Ebert=Denkmals. Anſprache: Oberpräſident
Dr. Schwander, O 11.30: Elternſtunde. Frau Henni Pleimes: Die
Jugend im Dienſte des Auslandsdeutſchtums. O 12: Kaſſel: Konzert
des Funkorch. o 13: Landwirtſchaftskammer Wiesbaden:
Emp=
pfehlenswerte Roggen= und Weizenzüchtungen. — Die Abſtiche der
Weine. — Die prattiſche Ausführung der Obſtverpakung. O 13.10:
Frauenchor Sprendlingen. Leitung: Muſi dir. Höhnen. O 14:
Jugendſtunde. Hanna Lüngen: Das Märchen vom Zwerglein. 6 15:
Barcelona: Funkrevortage: Stierge echte in Barcelong. Sprecher:
Dr. Laven, 8. 16: Stuttgart: Konzert des Funkorch. Mitw. Johanna
Orth, H. Hviele, W. Hahn (Klavier). 9 18: „Stadt und Land”,
Betrachtung von Landwirt Willy Seipel aus Faue bach. O 18.350:
Stunde des Landes. Henni Pleimes: Erziehungsſorgen auf dem
Lande. 0 19: H. Meißnner: Not und Geſundung des deutſchen
Theaters, 2 20: Berlin: Uraufführung: Nzue. Rundfunkmufk.
Künnecke: Tänzeriſche Suite für Jatzbaud und großes Orcheſter.
2 20.30: Dialoge und Duette aus der Donauſtadt. Vorſpruch. —
Schack: O Hochzeitstag. — Mozart: Nun liebes Weibchen. —
Mozart=Plauderei. Nach Carola Groag Benmonte. — Glgeſer:
Hat kein, andre dir ge allen? —Müller: Wis ſchön blüht der
Früh=
ling. — Janetſchek: Schubert und Reſerl. — Jul. Hopp: Nach
Döbling, nach Pötzelsdorf. — Proch: Es iſt um d: Lieb ein eigne
Sach, — Zwei Dialoge aus „Das Mädel aus der Vorſtadt”, von
Joh. Neſtroy. — Müller: Haſenduett: Schneeweiß=Täuberl. —
Anzengruber: Vroni und Franz. — Fall: Und der Himmel hängt
voller Geigen. — Forſchneritſch: Der Herr Major und das
Fräu=
lein. — Ziehrer: Das Donauweibchen — Eierner Mann. — Reſſel:
Begegnung auf dem Heimweg. — Reſl: Wiener Zwiegeſpräche. —
Strauß: Duett aus „Indigo”. —Mitw.: Dr. Fortner und Alice
Lau Gezitation), Anita Franz Sopran). Th. Herrmann (Baß),
E. J. Kahn (Klavier). o Anſchl.: Tanzmuſik. Kapelle Pinkus Langer,
Königswuſterhauſen
Deutſche Welle. Gl i bl.ib ndes Werktags=Programm. 5.50:
Wetter für den Landwirt. O 7: Gymnaſtik. O 12.25: Wetter für
den Landwirt (So. 12.50). O 12.55: Nauener Zeit. 0 15.30: Wetter,
Börſe. o 19.55: Wetter für den Landwirt,
Deutſche Welle. Sonntag, 8. Sept. 6.30: Frühkonzert. Arth.
Guttmanns Sinſonifer. o Während der Pauſe gegen 7.10: Funk=
Gymnaſtik. O 8: Mitteilungen und praitiſche Winte für den
Land=
wirt. 8.30: Saatzuchtdir, Dr. Laube: Die ſachgemäße
Saalbeitt=
herſtellung zum Wintergetreide. 2 8.55: Glockenſpiel der Potsdamer
Garniſonkirche o 9: Morgenſeier, Anſprache: Kaplan Müller.
o Anſchl.: Geläut des Berliner Doms. o 10: Sonntag=Wetter,
S 11: Elternſtunde, Lehrer ſagt, das Lind iſt faull Zwiegeſpräch:
Schulrat Wolft und Dr. Klopfer, 0 11.30: Großes Schauſpielhaus:
Orcheſterkonzert. Dirig.: Generalmuſidir Dr. Kunwald. Mitw.:
Mafalda Salvatini (Sopranl. Berliner Sinfonie=Orcheſter. 0 13.15:
Heiteres. Am Mikrophon: O. Karlweiß, o 13.45: Konzrt.
Hans=
heinrich Dransmann mit ſeinem Orcheſter. o 15.30: Klaviervorträge.
Käthe Heinemann. o 16: Dr. Dolittles Abenteuer: Der Tierzirkus.
O 17: Aus dem Haus der Funkinduſtrie: Blasorcheſter=Konzert,
Koslealſcher Bläſerbund. o 18.30: H. Marſchall: Das Brot im
Volksglauben. 19: Prof. Dr. v. Hauff: Die Eleuſiniſchen
Myſterien. S 20.15: Aus dem Haus der Funkinduſtrie:
Urauf=
führung: „Tänzeriſche Suſte”. Rundfunkmuſik in fünf Sätzen für
Jazzband und großes Orcheſter von Ed. Künneke. Mitw.: Berliner
Funkorcheſter und Kapelle Daſos Bela. Dirig.: Der Kompouiſt.
O 21: Populäres Orcheſterkonzert. Funkorch. Nicolaf: Oup. zu „Die
luſtigen Weiber von Windſor”. — Brüll: „Wie anders war es”,
Arie aus „Das goldene Kreuz”. — Gounod: „Scheinſt zu ſchlafen”
Ständchen des Mephiſto aus „Margarethe‟ — Huban: Variationen
über ein ungariſches Thema. — Liſzt: Rhapſodie Nr. 7 Peſther
Karnevall. — Wagner: Wotans Abſchied und Feuerzauber aus
Die Walküre‟: Oup. zu „Der fliegende Holländer”. Mitw.:
C. Bronsgeeſt Bariton), Konzertm. Maurits van den Berg
(Biolne, O. Danach: Tanzmuſik. Kapelle Robert Gaden. 6 Pauſe:
Bildfunk.
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Richard Wagner
Darmſiadt, den 8. September 1929.
Gardiſtenſtr. 20 Beſſungerſtr. 88
Fred Orosse
U. FrauGustel
geb. Engel
geben ihre
Vermählung
bekannt
Darmstadt, den 7. September 1929
Kahlertstr. 12I. Gervinusstr. 49
Am 6. September wurde mein
herzensguter Mann, unſer guter
Vater, Sohn, Bruder, Schwager
und Onkel
Jaug Diome
Uhre Verlobung beehren sich anzuzeigen
Ria Heinlein
Fritz Lang
Kaupstraße 32
Sandstraße 40
Darmstadt, den 8. September 1929. (
Elfriede Becker
Ludwig Hölzel
Verlobte
Weiterstadt
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Darmstadt
Waldstr. 50
Adolf Sulzmann und Frau
Hilde, geb. Müller
geben ihre Vermählung bekannt.
Darmſiadt, den 7. September 1929.
Frauung: Sonntag, 8. Sept. 1929, nachm. 3 Uhr, in der Schloßkirche zu Darmſtadt.
Ernſt=Ludwigſtr.
wird v. 9. Sept.
7. Okt. vertreten
die Herren Dr. S
fer, Theaterpla
Dr. Weyell, Höl
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Str., Dr. Wißmo
Stiftſtraße 7.
Statt Karten.
Karl Doerr, Gerichtsassessor
Elsa Doerr geb. Brunner
Vermählte
Alfred Messel-Weg 41
Sooss artring 14
von ſeinem ſchweren Leiden erlöſt
In tiefer Trauer:
Eliſabeth Blome
geb. Zitzmann
und Kinder=
Kirchliche Trauung: Darmstadt, den 11. September 1929,
nachmittags 3 Uhr, in der Johanneskirche. (*
Dankſagung.
Für die von innigſtem Mitfühlen getragene reiche Anteilnahme
anläßlich des Hinſcheidens unſerer geliebten Tochter, Schweſter,
Enkelin und Nichte
Heide
reichen wir allen teuren Verwandten und Freunden in
Dank=
barkeit die Hände.
Worte innigſten Dankes ſagen wir auch Herrn Stadtpfarrer
Wilh. Vogel, der allen Leidtragenden, als tiefempfindender Mittler
zwiſchen dem „Dies=und Jenſeits”, ſegnenden Troſt und
glaubens=
ſtarken Halt ſchenkte. — Gleichgefühlten Dank auch dem
Männer=
chor „Liederzweig”, ſeinem vortrefflichen Führer, Herrn Wilh.
Etzold, ſowie auch Herrn Muſikdirektor A. Simmermacher, deren
gegenſeitiges künſtleriſches Wirken die Trauer=Andacht zu einer
Feier der Weihe” erhob.
Dem Gotteswillen in ſtiller Duldſamkeit ergeben
Familie Prof. Carl Kittel, Bagreuth, und
Familie Adolf und Karl Schneider, Darmſiadt.
Darmſtadt, den 6. September 1929.
Facharzt für inn
Krankheiten
Rheinſtraße
Sprechſt.:11½—
u. 3—5 Uhr. D
woch nachmitt. k
Sprechſtunde.
Fußpfle
meſſerloſe Behd
pez. f. NagelberA
Ref., erſter Häu
Aug. Dreſch
Spez. f. Fußpfl
4 ismarckſtr. 4:
Teleph. 1882. (13.-
4 geſpielte /B11
dar 2 erſte Mau
Piano-Be
Heidelbergerſtraß
IA
NNAt
Darmſtadt, Inſelſtraße 28,
Frank=
furt a. M., König i. Odw.
Die Beerdigung findet Montag,
den 9. September 1929, nachm.
4 Uhr, vom Portale des alten
Friedhofs, Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße aus, ſtatt.
Oür die mir anläßlich meines 25jährigen
) Geſchäfts=Jubiläums vonſeiten
meiner Kunden und Freunde
zuge=
gangenen Glückwünſche bitte ich auf dieſem
Wege meinen herzlichſien Dank
entgegen=
zunehmen.
Darmſiadt Johann Walther
Wienersſiraße 69
Feinkoſt
„.
7
Freitag Nachmittag 2 Uhr
ent=
ſchlief nach kurzem, ſchwerem
Lei=
den unſerinni ſtgeliebtes, ſonniges
Kind, Nichtchen und Enkelchen
Dankſagung.
Ingeborg
im Alter von 7 Monaten.
In tiefer Trauer:
Familie Heinrich Rothhaupt
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, Barkhausſtraße 6, II.
Einſegnung Montag, den 9.
Sep=
tember um 11 Uhr vormittags im
Städt. Krankenhauſe Beerdigung
um 12 Uhr mittags auf dem
Wald=
friedhof
Im Grab iſt Ruh,
im Leben bitt’rer Schmerz
Drum ſchlafe ſanft,
Du treu geliebtes Herz.
Allen, die unſerer bei dem unerſetzlicheu Verluſte,
der uns betroffen, aufrichtig gedachten, ſowie für
die zahlreichen Blumenſpenden und die rege
Be=
teiligung bei der Beiſetzung unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen danken wir von Herzen. Beſonderen Dank
Herrn Pfarrer Beringer für ſeine troſtreichen Worte
und dem Vorſtand des Eiſenbahn=Werkſtätten=Vereins
für den warmen Nachruf und die Kranzniederlegung
am Grabe unſerer lieben Toten; auch den Aerzten
und Krankenſchweſtern des Samariterhauſes in
Heidel=
berg ſei nochmals für die liebevolle Pflege und
Be=
handlung von dieſer Stelle aus dankbar gedacht.
Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Schmidt und Kinder.
Darmſtadt, den 6. September 1929.
9r. Reohel
Hals
Hasen, Ohren-Facharzt
zurück!
Dr. Klöß
Zahnarzt
hat seine Tätigkeit wieder aufgenommen
Telefon 551 (13862b) Wilhelminenstr. 2
(Fettleibigkeit) wird beseitigt durch
„Tonnola-Zehrkun
in kurz. Zeit oft erheblich. Gewichtsabnahme
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unschädlich, ärztlich empfohlen. Keine
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ettzehrend. Viele Dankschr. Seit 30Jahren
bewährt. Preisgekrönt m. gold. Medaille u.
Ehrendiplom. Preis per Paket Mk. 3.—
De pot für Darmstadt: Medizinaldrogerie
Friedr. Beckenha ub, EckeSchul-u. Kirchstr.
H. S. Na. S. Rad. ligu to. Sen. (IV.538
seidenwelchesVTAAt
Liebfrauenſtraße 110.
Heute abend entſchlief
ſanft=
meine liebe Frau, unſere gute
Mutter, Großmutter und
Schwie=
germutter, Frau
Dankſagung.
Volles
uppiges
ist das Ergebnis eintacher
Kopfwasch-
ungen mit Glesels füssiger
Kräu-
ker-Fichtennadel-Seife beseitigt
Schuppen, Schinnen und
Haaraus=
fall. Eine große Flasche 2 Mk.,
aus-
reichend für ca. 25 Koptwaschungen.,
In allen bess. Friseur- u.
Partümerie-
geschätten erhältlich. Alleiniger
Her-
steller: dust. Glesel, Frankfurt a. M.,
(I.6859
Gr. Gallusstr. 15.
geb. Arzt
im 55. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Leonhard Kleinſchmidt.
Darmſtadt, 6. September 1929.
Stiftsſtr. 20.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen
ſagen wir hiermit unſeren herzlichſien Dank.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer Marx
ür die tröſienden Worte am Grabe, ſowie die
zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden.
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Saalbau Liederabend Herm. Schey 3. Konzert am 4. Februar 1930 in
der Stadtkirche Messe von Wilh. Petersen • 4. Konzert am Karfreitag
1930 in der Stadtkirche Matthäuspassion von J. S. Bach
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Trachmann=Darmſtadt;
3. „Neuzeitliche Brunnenbohrung”” von Ing. Heck von der
Firma Jakob Nohl, Darmſtadt;
4. „Städte und Gemeinde=Kläranlagen” von Oberingenieur
Preuß von der Deutſchen Abwäſſerreinig.=Geſellſchaft, Wiesbaden.
Zu dieſen Vorträgen, die die neueſten Errungenſchaften auf dem Gebiete
der Gas= und Waſſertechnik bringen werden, ſind Intereſſenten hiermit
aufs herzlichſte eingeladen. (Eintritt zu den Vorträgen iſt frei.)
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Die abgelaufene Berichtswoche brachte keine neuen Momente, die
die Getreidemärkte nach oben oder unten weſentlich beeinflußten. In
Inlandsweizen haben ſich die Mühlen, nachdem ſie Anfangs dieſer
Woche kleinere Partien aus dem Markte genommen hatten, wieder
vollkommen zurückgezogen. Es liegen Offerten vor in 77/78 Kilo
ſchwerem mitteldeutſchen und Wetterauer Weizen per prompte Abladung
zu 25,90 RM. franko Mannheim. Auch badiſcher, württembergiſcher
und baheriſcher Weizen iſt zu dieſen Preiſen käuflich. — Roggen
hatte ebenfalls ruhigen Markt. Für Auslandsroggen beſteht keinerlei
Intereſſe, da Inlandsware reichlich angeboten iſt. Für Roggen aus
der hieſigen Gegend verlangt man heute 20,25—20,50 RM. waggonfrei
Mannheim. — Gerſte iſt nach wie vor vollkommen vernachläſſigt
und die Preiſe ſind weiter abbröckelnd. Badiſche, württembergiſche und
fränkiſche Braugerſte iſt zu 22—23 RM. und vorderpfälziſche und
rhein=
heſſiſche Braugerſte zu 23—24 RM. käuflich. Futtergerſte liegt bei
einer Notiz von 18—19 RM. unverändert. — In Hafer drückt das
ſtarke Angebot auf den Markt. Inlandshafer aus alter Ernte notierte
20—21, aus neuer Ernte 19,50—20,25 RM., und für greifbaren
Aus=
landshafer werden 20—21 RM. waggonfrei Mannheim gefordert. —
Mais war nur wenig Schwankungen unterworfen, und die heutigen
Forderungen bewegten ſich zwiſchen 20,90—21 RM. einſchließlich Säcken
waggonfrei Mannheim.
Futtermittel haben ſeit unſerem letzten Bericht, infolge der
anhaltenden Trockenheit, eine Befeſtigung erfahren. Die
Geſchäfts=
tätigkeit blieb aber ziemlich unverändert. Feine Weizenkleie nannte
man mit 10,75—11 RM., grobe 11,50—11,75 RM., Sohaſchrot 20—20,25,
Biertreber 17,50—18,50, Trockenſchnitzel 12,25, Hafenſchalenmelaſſe 11,00
bis 11,25, Torfmelaſſe 10,25—10,50, Malzkeime 16,25—17,50 RM. franko
Mannheim.
Mehl hatte auch in dieſer Woche wieder ruhigen Markt. Die
Mühlen hatten den Großmühlenpreis für ſüddeutſches Weizenmehl
(Spezial Null) anfangs der Woche auf 39 RM. erhöht, dann aber
wie=
der auf 38,50—38,75 RM. herabgeſetzt. Für ſüddeutſches
Weizen=
mehl (Spezial Null, 2. Sorte) ſtellte ſich die heutige Notiz auf 36,50 bis
36,75 RM., und für ſüddeutſches Roggenmehl auf 29—33 RM., je nach
Ausmahlung, waggonfrei Mühle.
Hopfen=verkehrten auch in dieſer Woche wieder in ſehr ruhiger
Haltung. Die Preiſe, die für diesjährigen Hopfen von den Aufkäufern
bis jetzt geboten werden und ſich je nach Qualität zwiſchen 40—70—95
RM. pro Zentner bewegen, ſind ſo nieder, daß die Erzeuger mit dem
Verkauf zurückhalten. Auch am Nürnberger Haupthopfenmarkte blieb
der Verkehr klein; bezahlt wurden daſelbſt für prima Hallertauer 100
bis 145, für mittleren Hallertauer 75—85, für prima Württemberger
85—100 und für mittleren Württemberger Hopfen 80—85 RM.
Tabak. Durch das warme und trockene Wetter hat die
Tabak=
reife raſche Fortſchritte gemacht, und die Erntezeit iſt im Vergleich zum
Vorjahre um etwa drei Wochen früher. In den meiſten Gegenden iſt
man mit der Einbringung der neuen Ernte beſchäftigt. Mit dem
Er=
gebnis iſt man ſowohl hinſichtlich der Qualität als auch der Quantität
zufrieden. Im Handelsgeſchäft iſt es aber noch ſehr ruhig. Für prima
Schneidegut=Tabake wurden bis jetzt Preiſe von 109—115 und für
mit=
telgute Ware ſolche von 85—95 RM. per Zentner angelegt.
Wirtſchaftliche Rundſchan.
Der Zuſammenſchluß in der Offenbacher Lederinduſtrie. Die G.V.
der Mühlheimer Lederinduſtrie A.=G., Offenhach a. M., beſchloß die
vorgeſchlagene Fuſion mit der Firma J. Mayer u. Sohn, Lederfabrik
in Offenbach a. M., mit Rückwirkung ab 1. Juli 1929,
Firmenände=
rung in J. Maher u. Sohn, Lederfabrik, A.=G., und Erhöhung des
Aktienkapitals um 9,5 auf 10 Mill. RM. In einer anſchließenden
Auf=
ſichrsratsſitzung wurde der Zufammenſchluß mit der Firma J.
Feiſt=
mann u. Söhne, Offenbach a. M., genehmigt. — In einer Bilanz der
J. Maher u. Sohn, A.=G., per 1. Juli 1929, in der der
Zuſammen=
ſchluß mit Feiſtmann noch nicht berückſichtigt iſt, ſtehen 10 Mill. RM.
A.=K. und 7,41 Kreditoren, 5,51 Debitoren, 8,55 Waren und 0,93 Mill.
RM. fliſſige Mittel gegenüber. Anlagen ſind mit 2,42 Mill. RM.
bewertet.
Kugellagerfuſion. Nachdem geſtern die a.o. G.V. der Fries &
Höpflinger A. G. den Fuſionsvertrag mit der S. K. F. Norma A. G.
genehmigt hat hat die heutige G.V. der S. K. F. Norma A. G.
ebenfalls den Vorſtand ermächtigt, den Fuſionsvertrag
abzuſchlie=
ßen. Im Zuſammenhang mit dieſer Transaktion iſt in der G.V.
beſchloſſen worden, daß die S. K. F. Norma ihren Namen in
Vereinigte Kugellagerfabriken A.G.” ändert. Danach wurde der
Einbringungsvertrag für die Walzlagerabteilung der Fichtel &
Sachs A.G. genehmigt, ſo daß die neue Firma die drei größten
Kugellagerwerke in ſich vereinigt. Das Kapital der Vereinigten
Kugellagerfabriken iſt auf 40 Mill. RM. erhöht worden. Die
ebenfalls dem Konzern angegliederten Firmen Maſchinenfabrik
Rheinland A.G. und Reibewerke A. G. ſind als Beteiligungen
auf=
genommen. Den Aufſichtsrat bilden: Geh. Kommerzienrat Dr.
Ernſt Sachs=Schweinfurt (Vorſitzender), Geh. Juſtizrat Dr. J.
Schmitt=Bamberg (ſtellvertr. Vorſitzender), Dr. Paul Kempner
(Mendelsſohn & Co., Berlin), Dr. Fritz Thyſſen, Geh.
Kommer=
zienrat Peter Klöckner, Kommerzienrat William Buſch, Konſul
Dr. Heinrich Arnhold, Dr. Erhard Junghans=Stuttgart, Dr. Karl
Wendt=Eſſen, Bjoern Prytz=Gothenburg und Uno Forsberg=
Gothen=
burg. Der Vorſtand beſteht aus den Herren Generaldirektor Carl
F Boeninger, Dr.=Ing. Karl Eurich, bisher Fichtel & Sachs, und
N. E. Ekberg=Göteborg. Sitz und Hauptverwaltung des neuen
Konzerns werden in Berlin bleiben. Es beſteht die Abſicht, die
Fabrikation allmählich nach Schweinfurt und Cannſtatt zu
kon=
zentrieren. Infolge der dort beabſichtigten Rationaliſierung und
Typenverminderung wird mit Beſtimmtheit mit einer weiteren
Steigerung des Abſatzes gerechnet. Man beabſichtigt nicht,
wenig=
ſtens in der nächſten Zukunft, die Aktien der neuen Geſellſchaft
an der Börſe zur Einführung zu bringen.
Die amtliche Großhandelsindexziffer. Die auf den Stichtag des
4. September berechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen
Reichs=
amts iſt mit 137.9 gegenüber der Vorwoche unerändert. Von den
Hauptgruppen hat die Indexziffer für Agrarſtoffe um 0,2 Prozent auf
131.7 (132.0) nachgegeben. Die Indexziffer für induſtrielle Nohſtoffe und
Halbwaren iſt um 0,3 Prozent auf 131.8 (131.4) geſtiegen, während
die=
jenige für induſtrielle Fertigwaren leicht auf 157.4 (157.5) nachgegeben
hat. Im Monatsdurchſchnitt Auguſt iſt die Geſamtindexziffer um 0,2
Prozent auf 138.1 (137.8) geſtiegen. Die Indexziffern für die
Haupt=
gruppen ſtellten ſich für Agrarſtoffe auf 132.6 (132.4), für Kolvnialwaren
auf 129.5 (128.2), für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren auf 131.5
(131.3) und für induſtrielle Fertigwaren auf 157.5 (157.3).
Garantiegemeinſchaft von Kreditgenofſenſchaften. Der in der
näch=
ſten Woche in Stuttgart ſtattfindende 66. Genoſſenſchaftstag der im
Deutſchen Genoſſenſchaftsverband vereinigten ſtädtiſchen
Kreditgenoſſen=
ſchaften Schulze=Delitzſcher Richtung ſoll auch wieder das vor einigen
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Garantiegemein=
ſchaft von Kreditgenoſſenſchaften bek andeln. Angeſichts der Vorgänge
bei der Frankfurter Allgemeinen und der Vaterländiſchen, deren
Ver=
luſte zum Teil aus Kreditverſicherung und Abſatzfinanzierung
her=
rühren, erſcheint der Hinweis angebracht, daß die Tagesordnung des
Genoſſenſchafstages ſchon veröffentlicht war, ehe von dieſen Vorgängen
etwas bekannt war.
Produkkenberichke.
— Mainzer Produktenbörſe vom 6. September. (
Großhandelsein=
ſtandspreiſe per 100 Kilo, loko Mainz.) Weizen 25.00, Roggen 19.50 bis
20.00, Hafer 19.50—20.00, Braugerſte 21.25—21.50, Futtergerſte —, ſüdd.
Weizenmehl Sp=z. 0, Mühlenforderung. 39.15, zweithändig 38,40,
Rog=
genmehl 0 1 28.50—29.50, Weizenkleie, fein 11.40—11.60, grob 12.00,
Roggenkleie 11.00—12.00, Weizenfuttermehl 13.00, La=Plata=Mais 20.85,
Biertreber 17.50—18.00, Erdnußkuchen 22.00—22.50, Kokoskuchen 20.25
bis 26.00, Palmkuchen 19.50—20.75, Rapsbuchen 19.00—20.00, Kleeheu,
loſe 11.75—12.00, geb. 12.50—13.00, Wieſenheu 11.00, Maſchinenſtroh
4.50—5.00, Drahtpreßſtroh 5.00—5.50. Tendinz: träge.
Frankfurter Eiernotierungen vom 7. September. Das Geſchäft
am Frankfurter Eiermarkt war auch in dieſer Woche ſehr ruhig und die
Preiſe unverändert. Es notierten in Pfennigen per Stück: (
Auslands=
eier underzollt ab Grenzſtation, Inlandseier ab Station): Italiener
11—11½, Bulgariſche 9½—10, Holländiſche 11—12¾, Südſlawiſche 9½
bis 9½, Polniſche 8½—8½, Ruſſiſche 10—11, Däniſche 10½—13. Bel
(flandr.) 11½—11½, Rumäniſche 9½—9½, Schleſiſche 11½—11½,
Baheriſche 11½—11½, Norddeutſche 11—12. Tendenz: ruhig.
Frankfurker und Berliner Effekkenbericht.
Frankfurt a. M., 7. Sept.
Die erſte Samstagsbörſe nach der Unterbrechung durch die
Som=
mermonate eröffnete in luſtloſer Haltung. Die Grundſtimmung war
jedoch etwas zuverſichtlicher, da die geſtern umlaufenden
Inſolvenz=
gerüchte nicht den Tatſachen entſprachen. Aber auch die feſtere geſtrige
New Yorker Börſe ſowie die beſſeren Geldmarktverhältniſſe am
dor=
tigen Platze machten einen guten Eindruck. Das Geſchäft blieb aber
äußerſt minimal, da Orders faſt kaum vorgelegen haben dürften. Es
kamen vielmehr Verkaufsorders in Nachwirkung der geſtern
umlaufen=
den Gerüichte, wodurch in erſter Linis wieder das Publikum
eingeſchüch=
tert wurde. Zur erſten Kursfeſtſetzung kamen nur ſehr wenig Papiere
zur amtlichen Notiz. Stärker gedrückt eröffneten wieder Glanzſtoff
mit minus 4 Prozent. J. G. Farben lagen kaum verändert. Ctwas
Intereſſe beſtand für Buderus mit plus 1 Prozent und für
Gelſen=
kirchen mit plus ¼ Prozent. Am Elektromarkt kamen Umſätze nur in
AEG. mit minus ½ Prozent und in Siemens mit plus 1 Prozent
zuſtande. Sonſt waren nennenswerte Umſätze nicht zu verzeichnen,
über=
haupt konnte man die Tendenz bei dieſem troſtloſen Geſchäft nur ſchwer
erkennen. Renten geſchäftslos. Im Verlaufe war die Umſatztätigkeit
weiter klein. Die Tendenz neigte zur Schwäche, da die Kuliſſe
ver=
ſchiedentlich zu Abgaben ſchritt. Es ergaben ſich Rückgänge bis zu
1 Prozent. Glanzſtoff gaben ernent 3 Prozent nach. Am Geldmarkt
war Tagesgeld 7½ Prozent. Am Deviſenmarkt nannte man Mark
gegen Pfunde 2,362, London=Kabel 4,8470, Paris 123,90, Mailand
92,71, Madrid 32,90, Holland 12,08¾.
Berlin, 7. Sept.
Nachdem man noch vorbörslich auf Grund der leichteren
Tages=
geldſätze und der feſteren Börſe geſtern in New York auch für Berlin
mit einer Beruhigung gerechnet hatte, konnte ſich dieſe freundlichere
Stimmung ſpäter doch nicht auswirken. Es fehlten Orders, die
Um=
ſatztätigkeit war minimal und man hatte den Eindruck, als wenn
über=
haupt noch nicht allgemein bekannt iſt, daß Samstags wieder Börſen
ſtattfinden. Eine ſtärkere Unſicherheit ging außerdem von einer
Mel=
dung aus, nach der der Generaldirektor Dr. Homann bei der Germania=
Stettin ausgeſchieden ſei. Bei der Nervoſität, die augenblicklich an der
Börſe herrſcht, brachte man hieraufhin natürlich ſofort wieder Gerüchte
in Umlauf daß auch bei dieſer Verſicherungsgeſellſchaft Verfehlungen
von Direktoren entdeckt worden ſeien. Die Verwaltung der Germania
bemerkt hierzu, daß die Geſellſchaft keine Verluſte erlitten hat und
verſicherungsfremde Geſchäfte von ihr niemals getätigt worden ſind.
Wie ſchon geſagt, brachten die erſten offiziellen Notierungen nicht die
er=
warteten Erholungen, ſondern lagen ganz uneinheitlich. Die
Geld=
ſätze blieben unverändert, nur Tagesgeld 8—10½, Monatsgeld 9½ bis
101 Warenwechſel 758 Prozent ca. Auch zu Beginn der zweiten
Börſenſtunde fielen die Kunſtſeidewerte durch ſchwache Veranlagung auf.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* New York, 7. Sept. (Eig. Meld.)
Baumwolle: Der Baumwollmarkt nahm heute einen ſtetigen
Ver=
lauf. In Erwartung des Büroberichts beſtand nur wenig
Unterneh=
mungsluſt. Zu Beginn konnten die Preiſe leicht anziehen, da der
Han=
del Käufe durchführte und die Spekulation zu Deckungen ſchritt, wozu
die ſtetigen Kabelmeldungen aus dem Auslande Veranlaſſung boten. Die
erzielten Preisſteigerungen gingen jedoch ſpäter wieder verloren und das
Preisniveau ſank unter Vortagsſchluß, da Liquidationen, die angeſichts
des am Montag zur Veröffentlichung gelangenden Büroberichts
vorge=
nommen wurden, einen Druck auf die Marktlage ausübten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 7. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 133½, Dez. 142½, März 147½8, Mai
151½; Mais: Sept. 103½, Dez. 101½, März 105, Mai 107¾4;
Hafer: Sept. 51½, Dez. 54½, März 58; Roggen: Sept. 10338,
Dez. 111½, März 117½4.
Schmalz: Sept. 11,75, Okt. 11,80, Dez. 11,95, Jan. 12,22½.
Fleiſch. Rippen: Sept. 13,15, Okt. 12,80; Speck, loko 13,00;
leichte Schweine 10,25 bis 11,15, ſchwere Schweine 9,50 bis 10,50;
Schweinezufuhren: Chicago 5000, im Weſten 25 000.
Baumwolle: Dezember 19,25.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 7. Sept.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 141½, Hartwinter 1377;
Mais 115½; Mehl 6,10 bis 6,50; Fracht: nach England 1,6 bis
2,3 Schilling, nach dem Kontinent 7 bis 8 Cents.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die ſeit 1873 in Frankfurt a. M. beſtehende Herrenkleiderfabrik
Bew=
der u. Gattmann, G. m b. H., iſt in eine Aktiengeſellſchaft mit einem=
Kapital von 3 Mill. RM. umgewandelt worden.
In Baden=Baden findet zurzeit eine Beſprechung der Stichſtoffprodu= verſchiedener Länder ſtatt zur Vorbereitung einer dritten inter
nationalen Stickſtoffkonferenz im nächſten Frühjahr. Zweck und Ziel
dieſer Konferenz ſind die gleichen wie diejenigen der ſeinerzeit in.
Biarritz und auf der Adria abgehaltenen Konferenzen. Es handelt ſich,
alſo in erſter Linie um die Abhaltung wiſſenſchaftlicher Vorträge
und=
die Beſprechung von Propagandaangelegenheiten.
Entgegen der allgemeinen Depreſſion in den Diamantſchleifinduſtriem
in Hanau, Oberſtein und Idar verzeichnet die Diamantſchleifinduſtrie im
der Nordgeſtpfalz (Waldmohr, Brücken, Altenbirchen) eine durchaus
gün=
ſtige Entwicklung bei zufriedenſtellendem Auftragsbeſtand. Die
Betriebs=
ſind zurzeit noch voll beſchäftigt.
Wie verlautet, ſoll der Karſtadtkonzern nunmehr größeres
finan=
zielles Intereſſe an dem Barmer Bankverein, A.=G., genommen haben, kuMt
Bekanntlich iſt kürzlich Kommerziemrat Schöndorff in das Präſidium des
Inſtirutes gewählt worden.
Im Monat Juli ergab ſich, wie wir der Zeitſchrift „Stahl un
Eiſen” entnehmen, im deutſchen Außenhandel in Eiſen und Stahl
(Walzerzeugnifſe und Eiſenwaren) ein Ausfuhrüberſchuß von 36800
Tonnen. Die Ausfuhr belief ſich auf 546 000 Tonnen, die Einfuhr auf
178 000 Tonnen. Im Juni war der Ausfuhrüberſchuß mit 345 000 Tonner
geringer.
Der Danziger Seeverkehr hat im Auguſt wieder etwas zugenommen.
Es wurden im Eingang 570 Schiffe mit 395 198 NRT. (Juli 558 Sch fir
mit 372 059 MRT.) gezahlt, im Ausgang 585 Schiffe mit 406 218 N.R. T— uohellen
ſort g
(561 Schiffe mit 372 185 NRT.). Die deutſche Flagge ſteht wieder ar
erſter Stelle. Die Kohlenausfuhr iſt gegenüber dem Vorjahre um 26 00 ns & 4
auf 528 173 Tonnen geſtiegen (Juli 515 000 Tonnen). Nach acht Monater
weiſt Danzigs Seeverkehr gegenüber dem Vorjahre immer noch einer
Rückgang auf.
Die Zinkerzförderung in Polniſch=Oberſchleſien ſtieg im Juli au
89 809 Tonnen, gegen 77 659 Tonnen im Jumi, d. i. um 15,6 Prozent-
Die Rohzinkerzeugung (einſchl. Elektrolytzinkerzeugung) betrug 12664
Tonnen, gegen 12 021 Tonnen im Juni. Die Zunahme iſt nur dargu
zurückzuführen, daß der Juli drei Arbeitstage mehr hatte, als der
Vor=
monat. Die Erzeugung von Schwefelſäure erfuhr nur einen geringer
Zuwachs und betrug 25 999 Tonnen (24833 Tonnen). Die
Zinkblech=
erzeugung ging ziemlich ſtark zurück und fiel auf 820 (1259) Tonnen, d. 1.
um 34,9 Prozent trotz der vermehrten Zahl der Arbeitstage. Auch die
Bleiproduktion ging zurück. Sie betrug 2694 (2844) Tonnen. Hingegen,
ſtieg die Silbergewinnung auf 1434 (385) Tonnen.
Der Wochenausweis der Bank von Frankreich per 30. Auguſt 1922
ſeigte eine neue Zunahme des Goldbeſtandes von 38804 Mill. au
38 930 Mill. Fr. Der Wechſebeſtand iſt zum Monatsultimo um 1115
Mill. auf 9415 Mill. Fr. angewachſen. Andererſeits hat ſich auch der
Notenumlauf von 64 354 Mill. Fr. auf 66 468 Mill. Fr. erhöht. Die
Sichtve bindlichkeiten betragen zuſammen 86 087 (84 625) Mill. Fr. Die
Golddeckung iſt von 45,85 auf 45,22 Prozent zurückgegangen.
Me.
dor
Die Exporte von Kunſtſeidengarnen Italiens beliefen ſich in der
erſten vier Monaten des laufenden Jahres auf 5 655 067 Kilogramm
gegen 4 677 179 Kilogramm in der entſprechenden Vorjahresperiode=
Dieſe ſtarke Vermehrung iſt hauptſächlich auf die erhöhte Einfuhr nach
China zurückzuführen, das 2042 166 Kilogramm, gegen 1 114876 Kilo
gramm in der entſprechenden Vorjahreszeit importierte. Ueber die er
zielten Preiſe werden keine Angaben gemacht.
Die Zahl der während der erſten ſechs Monate d. J. ausgeführter
italieniſchen Automobile beträgt 14930, was einen Geſamtwert vor
201,15 Mill. Lire darſtellt. In derſelben Zeit des Jahres 1928 betrug
30,
die Ausfuhr 13 066 Wagen mit einem Wert von 181,51 Mill. Vire. Ein
geführt wurden 3829 im Werte von 53.17 Mill. Lire, gegen 2486 bzw
40.71 Mill. Lire.
Auf dem Schweinemarkte in Weinheim a. d. B. am Samstag, dem
7. d. M., waren 413 Schweine zugeführt worden. Verkauft wurden
234, davon die Milchſchweine zu je 22 bis 28 Mk. das Stück, und die
läufer zu je 5 bis 70 Mark das Stück.
Deviſenmarkt
vom 7. September 1929
0.*5 Danatbank 268. F. G. Farben 218.50 Rütgerswerke 81.25 Buenos=Aires 1 Pap. Peſt Rit 1.78. Helſingfors 100 finn. Mk. 10.538 Deutſche Ban
165.— Gelſenk. Bergw. 1143.50 Salzdetfurth Kali 389.— Canada 1 canad. 2o 4. 169 4.17 Italien 100 Lire 21.925 21.57 Disconto=Geſ. 151.— Geſ. f.elektr. Untern. 210.— Leonh. Tietz 194.—
Japan 1 Yen 1.962 1.966 Jugoſlawien 100 Dina: 7.371 1.:65 Dresdner Ban! 155.50 lHarpener Bergbau 147.— Verein. Glanzſtoff 324.— Cairo
1ägypt. 4 20.86 20.90 Kopenhagen 1100 Kronen 111.84 11.8 Hapag 115.— boeſch Eiſen 131.— Berein. Stahlwerke 117.— Konſtantmopel 1 türk. 2 2.C2 2.032 Liſſabon 1100 Escudos 18.77 18.01
f1I.9-
Eh
12.434 Hanſa Dampfſch. 155.50 Phil. Holzmann 103.— Weſteregeln Alkal 235.— London 1 L=Stg. 20.335 20.371
Lslo 100 Kronen Hr1.E8 Nordd. Lloyd 110.— Kali Aſchersleben 230.— Agsb.=Nrnb. Maſch 84.75 New York 1 Dollar 4.1925 4.203: Paris 100 Francs 116.405 A. E. G. 192.50 Klöcknerwerke 116.25 Baſalt Linz 45.— Rio be Janeiro/1 Milreis 10.397 0.499 Prag 1100 Tſch. Ar 12.418 Bahr. Motorenw. 97.125 Köln=Neueſſ. Bgw. 127.50 Berl. Karlsr. Ind. 75.— Uruguah 1 Goldpeſo 4.088 4.054 Riga 100 Lats 80.68 80.2a. Eiſter alt J. P. Bemberg 252.50 Ludw. Loewe 203.— Hirſch Kupfer 139.— Amſterdam 100 Gulden 168.0 168.4 Schweiz 1100 Fran ken 80.7 s.23 Bergmann Elektr. 224.— Mannesm. Röhr. 115.25 Hohenlohe=Werte Athen 100 Drachn 5.421 5. 435/Sofia 100 Leva 3.034 2,(K.
6I.6S Berl. Maſch.=Bau 78.25 Maſch.=Bau=Untn 54.25 Lindes Eismaſch. Brüſſet 1100 Belga 158.29 58.41 Spanien 100 Peſetas 1.77 Conti. Gummi 161.25 Nordd. Wolle 131.— Herm. Poege 40.75 Bukareſt 1100 Lei 2.489 2.493 Stockholm 100 Kronen 12.32 112.5-
111.8
5e.19- Deutſche Cont. Gas 192.— Oberſchleſ. Koksw. 104.— Vogel Telegr. Draht 75.125 Budapeſ 1100 Pengö 73.20 73.34 Tallinn (EſtI. 100 eſtl. Kr. 111.66 Deutſche Erdöl 113.— /Orenſtein & Koppe 88.— Wanderer=Werke Danzig
* 100 Gulden 81.32 81.48 Wien 100 Schillinel59.07
Frankfurter Kursbericht vom 7. September 1929.
6% Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27 ......"
6% Baden
Frei=
ſtaat v. 27 ....
6% Bayern
Frei=
ſtaat v. 27 .....
8% Heſſen
Volks=
ſtaat. . . . . . v. 2‟
v. 24
8".
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28 .... ..
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
7% Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27 .....
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + 1/.=
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ....
8% Bad.=Bad.v.26
6% Berlin v. 24 ..
8% Darmſtadt v. 2
8‟
v. 24
%o Frkf. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26
8% Mannh. v. 26.
6% Rürnbergv. 26.
8‟). Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr..
8‟), Heſſ. Landesbl.
Goldoblig.
4ſ.‟. Heſſ. 2bs.
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . ......"
21. Preuß. Lds.
Pfbr.=Anſt.
Gold=
vfhr.
I. Preuß. Lb8.-
Pfbr.=Anſt. Cold
pbl. . .
871.
76
77.75
87.5
91.5
91.4
79
53.6
10.35
4‟l.
87.25
At
88.5
96.9
99
44
8‟/ Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldob
z/,
KaſſelerLandes=
kredit Goldpfbr.
82). Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . .
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
+ Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
ſ.2 „Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk..
4:/,% „ Lig. Pfbr.
% „ Pfbr. Bk.
4:/,% „ Lig. Pfrb.
Mein. Hyp. Bk.
4½,% „ Lig. Pfbr.
o Pfälz. Hyp.Bl.
41/.J. „Lig. Pfbr
8‟). Preuß.
Boden=
ered.=Bk..
4/.2
Lig. Pfl
3‟), Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bk.
41/.. Lia. Pfbr.
82/,Rhein. Hyp.=Bk.
4/.-. „Lia. Pfb.
Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.. . . .
Südd. Bod.
Cred.=Ban 1. . . .
8% Württ. Hyp..B.
6% Daimler Benz
von 27 .......
8‟/, Dt. Linol. Werke
b. 26
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26.
— Mainkrw. v,26.
Mitteld.
Stahl=
verke v. 27 ..
93.5
92
52.25
68
21
Z.
78.5
73.5
73.5
95.5
75.25
94.25
78.3
96.5
97.5
97.25
.Salzmann u. Co.
v. 26..
7%0 Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtckHäffner
von 26 .... ...
J. G. FarbenBonds
v. 28 ......"
% Bosn. L.E.B.
v. 1914
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Schatz=
anw. v. 1914..
40 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän.
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a Türk. Admin..
„ 1. Bagdad
„ Zollan!
4½% Ungarn 1913)
1914
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Aktien
Accum.=Berlin..
Adlerw. (v. Kleyer)
AEG. Stamm .
AndregeRoris Zahr
Baſt Nürnberg . . . .
Berqm. El. Werke.
Brown BoverickCi
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen ..
Semen Heidelbere
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Chade ...........
Contin. Eummiw.
Daimler=Benz..."
Dt. Atl. Telegr. . .
Eiſenh. Berlin.
„Erdöl ........
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
Lineleumwerk
Dyckerhoff u. Wid
mann .. . .. . . . .
83.5
M.
123.1
33.5
28.9
9
7.40
22.5
39.5
191.75
117.5
137
101
130
185
62.25
446
62.5
49.5
114
113
151.5
305
A
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwerk".
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnereil=
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .......
„ Hof ...
Geiling E Cie..
Gelſenk. Bergwerk
Gef. elektr.
Unter=
nehmungen
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchin
Grün & Bilfiinge
Hafenmühle Frkft..
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbr
Hinderichs=Auffern
Hirſch Kupfer ... ..
Hochtief Eſſen".
Holzmann, Phil...
Holzverk.=Induſtri
Jlſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghaus Stamm
Kali Aſchersleben
„ Salzdetfurth ..
„Weſterege
Kammgarn ſp
Karſtadt, R
Klein, Schar
Klödnerwerke".
Lahmeyer & Co...
Lech, Augsbun
Löwenbr. Münch ./2E5
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . . .
Mannesm. Röhren
210
200
37.5
15
218,
83
118
69
143
78.9
60
173
130
169
112.5
89.5
139
97.5
102
81.5
212
122.75
63.25
183
233
17
28
17.
106
15
106
222
115.5
Mansfeld Bergb...
MarswerkeNürnbg.
Metallgef. Frankf.
Miag. Mühlenbau
Montecatini Maild
Motorenfb. Darmſt
Neckarwerke Eßling.
Nicolay, Hofbr.
Oberbedarf. . .
Otavi Minen
Phönix Bergbau".
Reiniger, Eebb...
Rh. Braunkohlen.
„Elektr. Stamm.
„ Stahlwerke. . . .
Riebeck Montan ..
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerte.
Sachtleben A. G. ..
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel
Schucker: Elektr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtrie
Siemens & Kalste
Strohſtofſ. Ver.. . .
Südd. Immol
. Zucker=A. G...
Svensta Tändſtids
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ..
Tucher=Brauerei ..
Interfr. Hrs.=
Elei=
tr.=Verſ. .
ſeithwerke.
Ver. j. Chem. Ind.
Frank
„ Laurahütte..
„ Stahlwerke .
„ Ultramarin. . .
„ Beklſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin
Boigt & Haeffner.
Ve
123.5
57.75
54
146
26
109
105
81
124
132
110
215
280
261
119.5
228.5
162
216
158
381
116
103
Af 6
10
82.5
65
49.8
107.5
81
222
Bayß & Freyta
Wegelin Rußſabr.
Werger Brauerei..
Zellſtoff. Aſchaffbg.
„ Memel ...."
„ Waldhof .....
112.5
111.5
155,5
We
Allg. Dt. Ereditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatbf.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank....
„Eff.-u.
Wechſel=
bank
..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank.
Frankf. Bank
Eyp. Bank..
„ Pfdbr.=Bk. .
Gotha. Grundkr. Bk.
Mein. Shp.=Bank..
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Syp.=Bank..
Reichsbank=Ant. /.
Rhein. Creditbl.
„ Hyp.=Banf.. ..
Südd. Bod.=Cr. B!
Wiener Banlverein
Aeee
160
176
268
164.5
123
150.5
155
103.5
138.7E
139
A.=G.f. Vertehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftn
7% Dt. Reichsbahn
Borzge.
Caxag.
Nordd. Llond ...."
Schantung=Eiſenb
Südd. Ciſenb.=G‟
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung
Frlft. Allg. Verf.=G/123
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . .
Mannh. Verſich. .
Deokbetten mit echt tarbigem Inlett, fertig getüllt,
Federfüllung, 19.50 23.— 32.—
Halbdaunen: 35.— 41.— 45.—
Daunen: 47.— 59.— bis 81.—
Kissen, gut gefüllt, 8.— 8.— 10.— 12.50 bis 24.—
et dusch te tele lie lechete.
„lg
Hae
nekretseh, diel, Mt el, Rte Na. S
Huesn n
ete e et
so-Ms !22
Eehet.
Husne
Geringe Oualitäten, die ihren Zweck nicht
er-
füllen, werden nicht getührt-
Steppdeoken, prachtvolle Qualitäten, 85.— 59.—
52.— 45.— 39.— 33.— 25.— 21.50 bis 14.50
Daunensteppdecken: 120.— 110.— 100,— 78.—
bis 63.—
14107
SätlläANTZ
Betten-Spezial-Haus
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ſummmer 249
Sonntag, den 8 Eeptember 1929
Seite 13
zwtverſammlung des Verbands ehemaliger
eal= und Oberrealſchüler Deutſchlands.
eit über 30 Vereine aus allen Gauen
Deutſch=
waren zum Teil mit einer erheblichen Zahl
MMitgliedern in Nürnberg vertreten. Zuvor
Her Verbandsvorſtand, dann verſammelten ſich
ſiei ilnehmer mit ihren Damen zu einem
Feſtkom=
im großen Saale des Künſtlerhauſes. Die
iſche Landesregierung und die Regierung
Mit=
inkens hatten Glüchwünſche überſandt. Im
Na=
nhu der Stadt begrüßte Herr Oberſtudienrat Dr.
hauann von der Handelshochſchule die
Verſamm=
m Der erſte Vorſitzende des Verbands, Herr
tau ann Otto Schlag aus Leipzig, dankte.
Ge=
fü3 ührer Prof. Dr. König aus Leipzig wies auf
gln ämpfe hin, die der Verband um den Beſtand der
ſiechulen und ihrer Berechtigungen erfolgreich
ge=
me hat. Der Vertreterverſammlung wurde der
kat=ß= und Kaſſenbericht vorgelegt. Sie beſchloß,
nharhin für die Berechtigungen der Real= und
Ober=
mbachulen tatkräftig einzutreten. Studienaſſeſſor
BHanns Kraft, Darmſtadt, wurde in den
Ver=
uorſtand gewählt und beauftragt, in
Süd=
ehland für den Beitritt zum Verband zu werben.
zn die Vertreterſitzung ſchloß ſich der mit ſtarkem
/ll aufgenommene Vortrag Dr. Königs über:
8i gegenwärtige Lage der Realſchulen” an.
Die Herbſttagung der D. L. G.
die Deutſche Landwirtſchaft=Geſellſchaft wird ihre
1ehrige Herbſttagung in der Zeit vom 6. bis
Iitober in Dresden abhalten. Zur
Abwick=
y der bedeutungsvollen Tagung werden Räume
4= Ausſtellungspalaſtes, des Künſtlerhauſes, der
hurbekammer und der Landwirtſchaftlichen
Ver=
cinſtalt beanſprucht. Die Geſchäftsräume der
ütſchaft werden im Städtiſchen Ausſtellungspalaſt
Teneſtraße, Ecke Stübelallee) eingerichtet. Nähere
mft erteilt die Hauptſtelle der D. L. G., Ber=
FeW 11. Deſſauer Straße 14.
ZaErfinder der elektriſchen Glühlampe — ein
Deutſcher.
Zurzeit werden in den Vereinigten Staaten von
hueimerika große Feiern veranſtaltet, die die
Oef=
huichkeit daran erinnern ſollen, daß Ediſon vor
Jahren die elektriſche Glühlampe erfunden hat.
zuJahre 1923 wies Dr. H. Beckmann in einem
hüttz in der elektrotechniſchen Zeitſchrift „Die erſte
itiſche Glühlampe” darauf hin, daß bereits
fünf=
fövanzig Jahre vor Ediſon der Deutſche Heinrich
hobel aus Springe bei Hannover eine elektriſche
füampe, und zwar eine Lampe mit Kohlenfaden,
r einem hochvakuierten Glaskolben brannte baute
öffentlich im Betrieb vorführte. Der Elektro=
Inſche Verein Hannover hat es in dankenswerter
ſeiſt unternommen, zur Erinnerung an Heinrich
eel am 14. September d. J. in ſeinem
Geburts=
ine Feier zu veranſtalten, bei der am Geburts=
Au eine Gedenktafel enthüllt wird. An der Tafel
y eine elektriſche Glühlampe angebracht, die Tag
u Tacht leuchten ſoll.
X” ſoll nach der Nordſee gebracht werden.
Kriedrichshafen. „Do X” ſoll ſchon in
ächſten Tagen nach der Nordſee übergeführt
ſan. In der Werft ſind zwei neue Flugſchiffe in
aff genommen. Die Abſicht, dem Flugſchiff einen
hoderen Namen. zu geben, wurde fallen gelaſſen,
hüder Name „Do X” in allen Kreiſen lebhaften
ung gefunden hat.
Rtandung des Kleinluftſchiffes „R. K. 27‟.
(leipzig. Das Kleinluftſchiff „R. K. 77” das
zu früh zu einem Probeflug nach Magdeburg
Krutet war, mußte infolge des Ausfallens eines der
„Rd. Motoren in Leipzig notlanden. Da nicht
ge=
ſund Haltemannſchaften am Platze waren, zog der
fihr Raab die Reißleine. Das Luftſchiff hat außer
ſiüg Propellerbruch keine Beſchädigung erlitten.
Schwere Unfälle bei einem Nundflug.
frag. Der vorgeſtrige erſte Tag des Flugwett=
Aros „Rund um die Staaten der Kleinen Entente
Jolen” (Etappe Bukareſt-Prag) war durch das
häuſtige Wetter ſehr erſchwert, ſo daß zahlreiche
AAſe zu verzeichnen waren. Einer der beſten
tſche=
ebüſvakiſchen Militärflieger, Kapitän Soukop,
btü, als er bei Hohenmauth eine Notlandung
ver=
ſutty von einer Windhoſe erfaßt und zu Boden
ge=
brät Sein Apparat ging in Trümmer. Soukop
b43 tödlich verletzt. Auch mehrere andere
tſchecho=
ſliniſche und zwei ſüdſlawiſche Teilnehmer am
W W tewerb mußten notlanden, wobei zwei Flugzeuge
Giwie erlitten, während die Flieger ſelbſt
unver=
ſeVuzlieben. Ein rumäniſcher Flieger, der bei Kolin
Rocſdete, wurde verletzt, ſein Flugzeug ging in
Fünner.
12 heines bekannten engliſchen Kriegsfliegers.
ſondon. Der bekannte engliſche Kriegsflieger
Komn Woudbridge, der im Weltkrieg den
deut=
lieger Baron v. Richthofen abgeſchoſſen hat,
einem Flugunfall in Jaſt in Perſien ums
Sogekommen. Woudbridge war der Führer eines
Ve Arsflugzeuges, das den Flugplatz von Croydon
mit leſtimmung nach Indien am letzten Samstag
beshen hatte. Das von Woudbridge geführte Flug=
Bürzte über dem Flugplatz von Jaſc ab und ging
mmen auf. Woudbridge wurde ſofort getötet.
EidW Paſſagiere wurden leicht verletzt.
7r Unfall des Flugzeuges „City of San
Francisco.”
dewv York. Die Meldung der „Central News”,
das vermißte Verkhrsflugzeug „City of San
BDSco” vollſtändig zerſtört in Neu=Mexiko aufge=
N” tvorden ſein ſollte, hat ſich nicht beſtätigt.
Mreilot eines an der Suche nach den Vermißten
Oyten Flugzeuges meldet nämlich, daß er vier
hiere der „City of San Franeisco” in unbe=
Dehm Gebict von Arizona, ungefähr 230
Kilo=
e Rnördlich von Winslow, geſehen habe. Oberſt
eArah beabſichtigt gleichfalls, ſich an der Suche
laeYer vermißten achtköpfigen Beſatzung des
Flug=
zehM zuu beteiligen.
DisNörder des Ehepaares Hummel verhaftet.
insbruck. Als Täter des Mordüberfalles
s Ehepaar des Schuldirektors Ludwig Hum=
24 am 19. Juli in der Nähe von Brandenburg
Let aufgefunden wurde, kommt nunmehr ein
hurſche aus dem Unter=Inntal namens
Stern in Frage. Der Mörder befindet ſich
ſegen einer anderen Straftat in Haft.
Beginn der
Schach=
in Wiesbaden.
Aljechin (links) und Bogoljubow vor Beginn des Weltmeiſterſchaftskampfes.
In Wiesbaden begann der Kampf um die Weltmeiſterſchaft im Schach, der zwiſchen Weltmeiſter
Dr. Aljechin und ſeinem Herausforderer Bogoljubow ausgetragen wird.
Zum Boml
enkak in Lüneburg.
Rathaus und Regierungsgebäude (X) von Lüneburg.
Die Serie der noch völlig unaufgeklärten Bombenattentate in Norddeutſchland iſt um einen neuen
Fall vermehrt worden. Im Keller des Regierungs gebaudes gelangte eine Höllenmaſchine zur Explo=
ſion, die großen Schaden anrichtete und alle Fenſterſcheiben der Umgebung zerſpringen ließ. Auch
das gegenüberliegende Rathaus weiſt Beſchädigungen auf. Perſonen ſind nicht verletzt.
Tauſendjahrfeier der Stadt Brandenburg.
Brandenburg. Am Samstag vormittag
um 11 Uhr fand im Dom zu Brandenburg eine Feier
anläßlich des tauſendjährigen Beſtehens der Stadt
Brandenburg an der Havel ſtatt. Die Stadt prangte
in reichem Feſtesſchmuck, mit dem auch das Innere
des Domes ausgeſtattet war. Unter den Anweſenden
bemerkte man als Vertreter der Rcichs= und
Preußi=
ſchen Negierung den Preußiſchen Juſtizminiſter Dr.
Schmidt, den Präſidenten des Deutſchen und
Preußi=
ſchen Städtetages Dr. Mulert, ferner Vertreter der
Provinzialverwaltungen, die hohen Würdenträger der
ebangeliſchen und katholiſchen Kirche, der Wehrmacht
und der Schutzpolizei. Eingeleitet wurde die Feier
mit der Ouvertüre „Egmont” von Beethoven, vom
Sinfonieorcheſter der Schutzpolizei Berlin zu Gehör
gebracht. Darauf nahm Oberbürgermeiſter Dr.
Fres=
dorf das Wort. Er gab in längerer Rede einen
ge=
ſchichtlichen Rücklick über das Werden der nun
tau=
ſendjährigen Stadt, die von den Ackerbürgern und
Kaufleuten der ſklaviſchen Herrſchaft entriſſen worden
ſei und unter den Markgrafen und Kurfürſten einen
blühenden Aufſchwung genommen habe. Dr.
Neu=
mann=Brandenburg endwarf in ſeiner Feſtrede ein
Bild des harmoniſchen Wachſens der beiden
Stadt=
teile, der Alt= und Neuſtadt. Schon 1521 wurde der
Doppelſtadt der Vorrang vor allen märkiſchen Städten
zugeſprochen. Dann fielen jedoch die Schatten der
Glaubenskämpfe auf das leuchtende Bild. Die Stadt
verſank allmählich in einen Dornröschenſchlaf, aus
dem ſie durch die induſtrielle Entwicklung der
modernen Zeit wieder erweckt wurde.
Oberbürger=
meiſter Dr. Fresdorf dankte in einer Schlußanſprache
für die vielen Glüchwünſche, die der Stadt von allen
Seiten ausgeſprochen worden ſeien. Die Feier ſchloß
mit dem Aufzug der Zünfte aus den „Meiſterſingern”.
Wer wagt es, Rittersmann oder ...."
Ort der Handlung: Stuttgart, am
Stutt=
garter Marktbrunnen. Eine rieſige Menſchenmenge
drängt ſich darum. In der Tiefe des Brunnens
fun=
kelt das Wappen eines Dreimarkſtückes. Einer aus
dem Publikum geht kopfüber hinein. Kommt wieder
heraus, zieht das triefende Hemd aus und ſpringt von
allem Kleiderballaſt befreit wieder hinein. Inzwiſchen
naht das Auge des Geſetzes und ſchaut den aus der
Tiefe Steigenden mit ſtrengem Blick an. Das
Publi=
kum iſt noch nicht zufrieden. Ein Schlauer ermuntert
ſeinen Freund: „Kalle, du hoſcht lange Fenger, dir
longſt nonter”. Karle aber kneift mit den Worten:
„Mir hent Geld zum freſſa‟. Der Taucher wagt alſo
nochmal den Sprung in den Schlund und bringt —
ein Zweihundertmarkſtück aus Aluminium zum
Vor=
ſchein. Das Glockenſpiel mit ſeinem „Dronte em
Unterland, do iſch halt fei” gibt das Finale.
Dr. Maybach
Ehrenbürger von Friedrichshafen.
Dr.=Ing. h. c. Karl Maybach.
der Konſtrukteur der Motoren des „Graf
Zeppe=
lin”, die ſich auf der Weltfahrt ſo glänzend
be=
währten, wurde von der Stadt Friedrichshafen
mit dem Ehrenbürgerrecht ausgezeichnet.
Schloßbeſichtigung bei Nacht.
Berlin. In der Nacht zum Freitag ſtieß ein
Wächter in den Räumen des ehemaligen
Kaiſer=
ſchloſſes auf einen Mann, der dort umhevſpazierte. Er
wurde der Polizei übergeben. Dieſe ſtellte feſt,, daß
es ſich um einen 33jährigen Arbeiter handelte, der
ſich offenbar ein Extravergnügen hatte leiſten wollen.
Er war an der Faſſade emporgeklettert, hatte eine
Fenſterſcheibe zertrümmert und war ſo eingeſtiegen.
Nach den Gründen für dieſe nächtliche Kletterfahrt
befragt, erklärte er, am Tage könne jeder das Schloß
beſehen. Er habe mal wiſſen wollen, wie es bei der
Nacht drinnen ausſehe. Der Mann, der vielleicht
etwas geiſtig geſtört iſt, wurde von ſeiner Ehefrau
wieder abgeholt. Eine Diebſtahlsabſicht kommt bei
ihm nicht in Frage.
Zuſammenbruch eines Bankhauſes in Lüttich.
Brüſſel. Das Bankhaus Remard et Beland
in Lüttich hat ſeine Zahlungen eingeſtellt. Die
bei=
den Geſchäftsinhaber ſind verhäftet worden. Die
Paſſiben betragen nach den erſten Schätzungen über
2 Millionen Franken.
Dampfer=Unkergang
vor Tammerſots.
150 Menſchen erkrunken.
EU. London. In der Nähe des Hafens von
Tammerfors auf dem See Naeſijaervi iſt
Frei=
tag nachmittag der Dampfer „Kuru” geſunken.
150 Menſchen ſind dabei ertrunken. 50
Fahr=
gäſte und ein Teil der Beſatzung wurden
ge=
rettet. Unter den Ertrunkenen ſind zahlreiche
Schulkinder, die ſich für Sonntag auf dem Weg
nach Hauſe befanden. Das Dampfer=Unglück iſt
das ſchlimmſte dieſer Art, das ſich in Finnland
je ereignet hat.
Untergang eines däniſchen Dampfers?
Danzig. Der 3500 Tonnen große däniſche
Dampfer „Dan”, der geſtern nachmittag mit 25
Mann Beſatzung und 3200 Tonnen Kohlen den
Danziger Hafen verlaſſen hat, um nach
Helſing=
fors zu dampfen, ſoll geſunken ſein. Heute früh
gegen 4 Uhr trafen kurz hintereinander drei
S.O. S.=Rufe von der „Dan” ein, die darauf
ſchließen ließen, daß ſich das Schiff in höchſter
Seenot befand. Auf die Funkſprüche um Angabe
der näheren Poſition hat der Dampfer nicht
mehr geantwortet, ſo daß angenommen werden
muß, daß er geſunken iſt. Wie wir weiter
er=
fahren, hat die Marineſtation Pillau ſofort ein
Torpedoboot mit der Suche nach dem vermißten
Dampfer betraut, das aber ebenſowenig wie das
von Warnemünde aus aufgeſtiegene Flugzeug
bisher eine Spur des vermißten Schiffes finden
konnte. Es wird auch die Vermutung
ausge=
ſprochen, daß der Dampfer bei Gotland auf
eine Mine aufgelaufen iſt.
Zuſammenſtoß zweier Fiſchdampfer.
Elf Tote.
San Sebaſtian. Bei einem Zuſammenſtoß
der beiden ſpaniſchen Fiſchdampfer „Robertina
Te=
reſa” und „Pepe”, beide aus Vigo, ſind 11 Mann
der Beſatzungen ums Leben gekommen. Von den
ins=
geſamt 18 Köpfe zählenden Beſatzungen der Dampfer,
die beide ſanken, konnten 10 Mann nach
vierzehn=
ſtündigem Kampf mit den Fluten durch einen aus
San Sebaſtian ſtammenden Fiſchdampfer gerettet
werden. Drei von ihnen ſtarben aber an Erſchöpfung.
Sechs Wohnhäuſer niedergebrannt.
Harburg=Wilhelmsburg. In der
vor=
vergangenen Nacht entſtand in dem an der Ober=Elbe
gelegenen Over ein Großfeuer, durch das insgeſamt
ſechs Wohnhäuſer, darunter vier Bauerngehöfte,
ein=
geäſchert wurden. Gegen 2 Uhr nachts war die
Harburger Feuerwehr des Brandes Herr geworden.
Die Entſtehungsurſache iſt noch unbekannt.
Großfeuer in den franzöſiſchen
Automobil=
werken Saurer.
Paris. In den Automobilwerken Saurer in
Suresnes bei Paris brach aus unbekannter Urſache
Großfeuer aus, das für über vier Millionen Franken
Schaden verurſachte.
Gattenmord im Amtsgericht.
Dorſten. Eine blutige Ehetragödie ſpielte ſich
im Amtsgericht Dorſten ab. Nach einem Sühnetermin
verſetzte im Treppenhaus des Amtsgerichts ein
ge=
wiſſer Weidebrandt ſeiner 21jährigen Frau mit einem
Meſſer zwei Stiche. Die Ueberfallene flüchtete in das
Gerichtsdienerzimmer, aber noch in der Tür verſetzte
ihr der erbitterte Mann einen dritten Stich, der die
Frau tötete. Ein Wachtmeiſter verfolgte den Täter
und verletzte ihn durch einen Schuß ſchwer, als der
Mörder ihn angriff.
Eiſenbahnunglück bei Wloclawek.
Warſchau. In der Nacht von Freitag auf
Samstag ereignete ſich bei Wloclawek, auf der Strecke
Warſchau-Danzig, ein ſchweres Eiſenbahnunglück.
Kurz nach 24 Uhr ſtieß der nach Danzig fahrende
Per=
ſonenzug Nr. 413 beim Kreuzungspunkt
Warza=
ſchewka, 9 Kilometer von Wloclawek, in voller Fahrt
mit einem ihm entgegenkommenden Güterzug
zuſam=
men, der aus noch ungeklärten Gründen das
Halte=
ſignal überfahren hatte. Vier Wagen des Güterzuges
und mehrere Kohlenlohren ſprangen aus den
Schienen, während zwei Perſonenwagen, der
Gepäck=
wagen und der Poſtwagen des Perſonenzuges ſchwer
beſchädigt wurden. Die Lokomotiven fuhren
inein=
ander und ſtürzten vom Bahndamm hinab. Sieben
Fahrgäſte wurden verletzt. — In derſelben Nacht
entgleiſte ein Perſonenzug auf der Strecke Pilck—
Kronkovo, wobei die Lokomotive und mehrere
Eiſen=
bahnwagen eine hohe Böſchung hinabſtürzten.
Sechs Kinder ins Meer geſpült.
Paris. Am Freitag hat ſich in dem
franzöſi=
ſchen Küſtenort Merlimont ein Drama abgeſpielt, das
die ganze Gegend in Aufregung verſetzte. Sechs
Kin=
der, Mitglieder einer Ferienkolonie, wurden plötzlich
von den Wellen in das Meer hinausgetragen. Der
Leiter der Ferienkolonie, der ſich ſofort in das Mcer
ſtürzte, um die Kinder zu retten, ertrank bei einem
Rettungsverſuch. Unter den größten Anſtrengungen
gelang es, die Kinder an das Land zu bringen. Dank
der ſofort aufgenommenen Wiederbelebungsverſuche
konnten vier Kinder wieder zum Bewußtſein
ge=
bracht werden, während bei den beiden anderen
Kin=
dern die Bemühungen ergebnislos blieben.
Ein ausgepeitſchter Ehemann.
Paris. Eine faſt mittelalterliche Art der
Züch=
tigung führte in St. Brieux eine Frau unter
Mit=
hilfe mehrerer Verwandten an ihrem Manne aus, mit
dem ſie einen heftigen Streit gehabt hatte. Der
Mann wurde entkleidet, gefeſſelt, eine Stunde lang
mit Stöcken bearbeitet und blutüberſtrömt
bewußt=
los liegen gelaſſen. Außerdem entwendeten die
Hen=
ker eine Geldſumme von 2000 Franken und entflohen.
Unwetter in Sizilien.
Palermo. In der ſizilianiſchen Provinz
Chiaramonte hat ein Wolkenbruch große
Verhee=
rungen angerichtet. Viele Häuſer wurden abgedeckt,
zahlrciche Bäume wurden durch den Sturm
entwur=
zelt. Den größten Schaden hat aber die Ernte
er=
litten, da der Hagelſchlag die Weinberge und
Obſt=
gärten verwüſtete. Ganze Gebiete ſtehen unter Waſſer.
Große Wolkenbrüche über ganz Griechenland.
Athen. Ueber ganz Griechenland gingen
Wol=
kenbrüche von rieſigen Ausmaßen nieder, die die
ſchwerſten Schäden an Kulturen und große
Ueber=
ſchwemmungen anrichteten. Athen iſt in ein zweites
Venedig verwandelt. Der Verkehr im Zentrum der
Stadt iſt für längere Zeit lahmgelegt worden. Am
meiſten hat durch die großen Waſſeſchäden das
Flüchtlingslager gelitten. Der Sachſchaden iſt überall.
außerordentlich groß.
Seite 14
Sonntag, den 8. Leptember 1929
Nummer 249
* Aſienforſchung unker Polizeigufſichk.
Von Walther Stötzner.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten!)
Der bekannte deutſche Aſienforſcher war im
An=
ſchluß an die im vorigen Jahre zuſammen mit dem
Berliner Journaliſten Frithjof Melzer durchgeführte.
Deutſche Heilungkiang=Expedition in
der Nordmandſchurei von den japaniſchen Behörden
zur Fortſetzung ſeiner Studien in Korea
einge=
laden worden. Nach einem offiziellen Empfang
durch die japaniſche Univerſität in der Hauptſtadt
Kejo konnte Stötzner auf dem koreawiſchen Feſtland
ſchöne wiſſenſchaftliche Erfolge erzielen. Er hatte
ſich dann nach den koreaniſchen Inſeln begeben. Von
dort iſt der nachſtehende Brief geſchrieben, der allem
Anſchein nach vor der Weiterbeförderung durch die
japaniſche Zenſur aufgehalten iſt.
Inſel Sai ſhuto, im Juni 1929.
Ich bin nun ſchon einige Zeit auf der ſchönen Inſel, habe
aber noh nicht viel machen können, da beinahe bei jedem
Ver=
ſuche, zu photographieren, von einigen Poliziſten, die mich
ſtän=
dig begleiten, Einſpruch erhoben wird. Obwohl dem japaniſchen
Generalgouverneur von Korea bekannt iſt, daß ich im Auftrage
deutſcher Behörden, Muſeen und der Notgemeinſchaft der
deut=
ſchen Wiſſenſchaft reiſe, und obwohl auch die japaniſchen
Behör=
den mir jede Unterſtützung zugeſagt haben, bin ich unter eine
ſtändige Polizeiaufſicht geſtellt. Auf der Fahrt
von der Hauptſtadt Kejo an die Küſte waren insgeſamt vier
Poliziſten aufgeboten worden, von denen jeder eine beſtimmte
Wegſtrecke im Zuge neben mir ſaß. An der Küſte wurde ich
wie=
der von zwei Poliziſten empfangen, die mich zum Dampfer
be=
gleiteten, und auf dieſem fuhr wieder ein dritter mit mir bis
zur Inſel Sai ſhuto. Wir kamen nach einer ſchlimmen
Ueber=
fahrt nachts um halb 3 Uhr an und — auch um dieſe
ungewöhn=
liche Stunde empfingen mich wieder zwei „Geheime‟. Ich machte
am erſten Tage dem Gouverneur der Inſel meinen Beſuch,
ſelbſt=
verſtändlich im Reiſeanzug und ohne Zylinderhut; aber als ich
eintrat, blieb der Herr feſt auf ſeinem Stuhle ſitzen und begann
eine Art Verhör. Als ich ihn dann gegen Abend auf der Straße
ſah und meinen Hut abnahm, behielt er ſeinen auf dem Kopfe
und nickte leicht.
Obwohl die Inſel keinerlei Befeſtigungen hat und obwohl
es keine Verordnung gibt, die das Photographieren verbietet —
außer an militäriſchen wichtigen Orten —, muß ich hier vor
jeder gewöhnlichen Aufnahme einen Poliziſten
um Erlaubnis fragen. So iſt es natürlich ausgeſchloſſen,
ſchnelle Augenblicksaufnahmen zu machen. Aber nicht nur das.
Meine Poliziſten verbieten mir willkürlich die harmloſeſten Auf
nahmen. So wollte ich neulich, als mich nicht weniger als ſechs
Poliziſten begleiteten, einen Dorfweg aufnehmen, alſo nichts
als einen Fußweg, von den hier üblichen Steinmauern umgeben,
mit einigen Hauseingängen, ohne Landſchaft im Hintergrunde;
aber es wurde mir glatt unterſagt. Die große Inſel iſt aus einem
einzigen, nach allen Seiten platt verlaufenden Bergrücken
ge=
bildet. Nach dem Berge zu darf ich überhaupt nicht
photo=
graphieren; nur immer in der Richtung nach dem Meer. Warum,
wiſſen wahrſcheinlich auch meine Poliziſten nicht. Einer der
Begleitpoliziſten iſt ſelbſt Koreaner, aber einer von den neuen,
die ſich der alten und ehrwürdigen Kultur ihres Volkes ſchämen.
Da gibt es uralte ganz primitive Steingötterbilder bis zu fünf
Metern Höhe, die denen auf der Oſterinſel etwas ähneln. Ich
fragte um Erlaubnis, ob ich einen der alten Koreaner bei der
Verrichtung ſeiner Andacht vor ſo einem Götterbilde filmen
dürfe. Die Antwort war ein glattes Verbot. So gehtes mir
hier bei den Japanern! Nicht einmal einen normalen
alten Mann aus dem Volke darf ich filmen, weil es einem
Poli=
ziſten von niedrigſtem Beamtenrange nicht in ſeine Anſichten
paßt. Alles, was ich photographiere, muß ich zur Prüfung
vor=
legen. Auch Architekturen zu photographieren, iſt mir verboten
worden. Es gibt hier einen alten, herrlich von hohen Kiefern
umgebenen Palaſt, in welchem einſt der koreaniſche Inſelreſident
wohnte, bevor die koreaniſche Kaiſerin auf Veranlaſſung einer
fremden Macht ermordet wurde. Ich wollte dieſes alte Bauwerk
aufnehmen, aber mein Poliziſt verbot es. Erſt nach langen
Ver=
handlungen gab er die Erlaubnis mit dem Bemerken, daß ja das
Bild ſpäter geprüft und konfisziert werden könne. Aber die
Poli=
ziſten ſelbſt wollen „zur Erinnerung” aufgenommen ſein!
Natür=
lich habe ich dieſem Wunſch zunächſt einmal nachkommen müſſen.
Aber nicht nur, daß ich allein in Begleitung von Poliziſten
zum Photographieren ausgehen darf; dieſe Herren ſind auch ſonſt
ſtändig tagsüber und in der Herberge ſogar
nachts bei mir. Eben liegt einer gegenüber meiner offenen
Zimmertür, iſt aber dort auf dem Boden eingeſchlafen, ſo daß
er ausnahmsweiſe nicht notieren kann, daß ich einen Brief
ſchreibe. Alles, was ich mache, kommt ſofort in das Notizbuch.
Beſonders die wenigen erlaubten Aufnahmen werden
umſtänd=
lich eingeſchrieben, wobei der Poliziſt immer wieder zur
Kon=
trolle fragt, der wievielte Filmpack und welche Nummer der
Filme dran iſt.
So machen es die Japaner, die in Europa vor
Liebens=
würdigkeit und Freundlichkeit ſich nicht genug tun können und
die alljährlich rund 1000 Studenten nach Deutſchland ſchicken,
wo ſie jede nur denkbare Unterſtützung genießen. Der japaniſche
Generalgouverneur von Korea iſt ſelbſt viele Jahre in
Deutſch=
land als Lernoffizier geweſen! Damit iſt es glücklich ſoweit, daß
ich meine Arbeiten vorläufig habe einſtellen
müſſen. Ich warte nun, ob die über den deutſchen Konſul in
Kejo an den japaniſchen Gouverneur gerichtete Beſchwerde Er=
folg hat. — Die Dinge liegen ſo, daß ich mich bemüht habe,
all=
japaniſchen Wünſche zu erfüllen. Ich habe deshalb auf den Beſi
anderer Gebiete ſofort verzichtet, als ich erfuhr, daß ſich do
Befeſtigungen befinden. Ich habe dann im ausdrückliche
Einvernehmen mit dem Gouvernement als
Reiß=
ziel Sai ſhuto gewählt. Als Gegenleiſtung dafür wird mir eine
Ausnahmebehandlung zuteil, die anderen ausländiſchen Re
ſenden gegenüber nicht üblich iſt. Soll das die bereitwillige Hile
ſein, die mir von den japaniſchen Behörden zugeſagt iſt? Un
wenn es ſich auch nur um Geheimpoliziſten in Zivil handelt,
ſind ſie doch in den kleinen Orten der Inſel der Bevölkerung He
kannt. Ich errege deshalb das größte Aufſehen; denn ein Auz
länder, der nicht ohne Poliziſt ausgehen darf und auch in ſeinen
Zimmer überwacht wird, muß doch in den Augen der
Bevöly=
rung ein höchſt gefährlicher Menſch ſein. So habe ich me
einen ganzen Schwarm von Neugierigen hinter mir. Wie mm
auf den Gedanken kommen mag, daß ich eine unerwünſchte poſlsiei
tiſche Propaganda treiben will, iſt mir nach allem unerfindlio
Aber das wäre der einzige ſtichhaltige Grund für die mir zut
werdende herabwürdigende Ueberwachung.
Und was die Zenſur der Film= und Photoaufnahmen a
betrifft, ſo glaube ich, daß ſich auch ein tüchtiger japaniſchen
Poliziſt nicht gerade zum wiſſenſchaftliche
Zenſor eignet. Dem „freundlichen” Inſelgouverneur g
nügt aber nicht einmal die Polizeiaufſicht. Ich muß auch nochk
die entwickelten Aufnahmen vorlegen. Von denen iſt denn arud
wieder ein großer Teil beſchlagnahmt worden, weil die Bild/
die Scham verletzen. D. h. bei der Aufnahme eines
Bauerſ=
hauſes iſt auch ein unbekleidetes dreijähriges Kind darauf. An
dere Aufnahmen zeigen die Tätigkeit der Fiſcherbevölkerung uud
koreaniſche Frauen beim Schneiden von Seetang, ſie ſind abe
nicht etwa nackend, ſondern mit dem hier üblichen vollſtändig en
Badeanzug bekleidet. Aus dem gleichen Grund ſind bis auf veu
Meter ſämtliche Filmſtreifen beſchlagnahmt, obwoiler
die Prüfung der winzigen Bildchen ohne Apparat überhaupt uiſe
möglich iſt. Ja, man hat ſogar daran Anſtoß genommen, daßl F9.2
ich Schwimmkürbiſſe mit den Sammelnetzen der im Meer tauſ ſurgig
chenden Koreanerinnen aufgenommen hatte; und man hat mu Ewb. be
verboten, Porträtaufnahmen von den Wirtsleuten meiner Hei yr Südh
berge zu machen.
on at
Das kann nichts anderes ſein als die kleinlichſte Sch ochin ?
kane. Denn im Ort werden als Anſichtspoſtkarten und gro feMlitter
Photos volle Nacktaufnahmen von Frauen öffentlich verkau ſtſwſſchals
Die verletzen alſo anſcheinend die Scham nicht. Und im übr
gen iſt es auch hier den Behörden bekannt, daß ich mich das
bereit erklärt habe, mein geſamtes Material vor der Abreiſe
der Hauptſtadt Kejo vorzulegen, wo man eher dazu in der Lageſpichſt h
ſein wird, ſachlich zu urteilen.
u zierel
Was würde man in Japan dazu ſagen, wenn die zahlreichermn Spielſt
Japaner in Deutſchland unter Polizeiaufſicht geſtellt würden’nug ein
U1.:d noch dazu unter eine ſo ſchikanöſe?!
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d. 50er J.. in guten
Verh., ſucht einfache
Dame geſ. Alters
kenn. z. lern. zwecks
Heirat. Zuſchr. und
V. 94 Geſchäftsſt.
Sol. Mädel, anf. 30er,
v. Lande, ang Erſch",
Bild, unt. P 114 an
die Geſchſt. erbet. (*
Obſtdörrhorden
Obſtgeſtelle
Obſtſchränke
Obſtbrecher
Obſtverſandkörbe
Obſtleitern
Bütten u. Fäſſer
Drahtſiebe
Haarſiebe
Bambusſtäbe
Rundſtangen.
Karl Brückn
Darmſtadt. Holzſtr
Weg. vorgerückt. Sa
ſon geben, wir einen
Poſten Damen= und
Herrenfahrräder,
Mädch.= u.
Knaben=
räder u. gebr. Räder
ſtaunend billig ab
auch auf Teilz. Bitte
beſicht Sie unſ. Lag.,
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Grafenſtr. 20/22. (14166a
Unereicht
Zuſchr. u. K. 51 Gſch. tät ſind meine hoch=
13293b) wertigen (14101
Arbeiter, Witwer i. Fahrräder
Nähmaſchinen
Sprechapparate
Stand=, Wand=,
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[ ← ][ ][ → ]Fammer 249
Sonntag, den 8. Ceptember 1929
Seite 15
Sport, Spiel und Turnen.
Am die füddeukſche Waſſerball=
Meiſterſchaft.
ung=Deutſchland Darmſtadt heuke im Endſpiel
gegen den S. V. Göppingen.
die wir bereits erwähnten, trifft Jung=Deutſchland heute nachmittag
w in Göppingen im Endſpiel der ſüddeutſchen Meiſterſchaft auf
=B. Göppingen, nachdem es dieſen beiden Vereinen am letzten
huag gelungen war, die beiden Nürnberger Vereine Bayern 07 und
8. Nürnberg, zu beſiegen. Das heutige Spiel, das unter Leitung
derrn Dr. Nußbaum=München, dem Verbandswaſſerballwart des
9s1. ſteht, ſollte die Darmſtädter Mannſchaft zu einem Siege
geſtal=
mnen, jedoch darf die Göppinger Mannſchaft, die in letzter Zeit
Fortſchritte machen konnte, keinewegs unterſchätzt werden. Wir
fun über das Spiel berichten.
Zußball.
* Kreisliga Südheſſen.
ter zweite Spielſonntag der diesjährigen Verbandsſerie bringt
ſrecht intereſſante Paarungen. Es ſpielen:
FV. Biblis — Olympia Worms; VfL. Lampertheim —
Starken=
burgia Heppenheim; VfR. Bürſtadt — Normannia Pfiffligheim;
Spv. Horchheim — Spv. Hochheim.
ter Südheſſenmeiſter iſt diesmal bei den Riedleuten zu Gaſt! Es
ſſaſchon am letzten Sonntag ſchwer, in Lorſch knapp zu gewinnen
ſb uch in Biblis wird ſicher nur mit Glück ein Sieg für die Wormſer
ſtlätter herauskommen. Die Bibliſer, waren in den ſeitherigen
ſterdſchaftsſpielen kein großer Gegner; aber jetzt, wo es gilt, iſt
hannſchaft recht ſpielſtark. Es iſt ſehr leicht möglich, daß der
Süd=
ſirneiſter hier die erſten Punkte verliert. Starkenburgia
Heppen=
ingreift zum erſtenmal in die Punkteteilung ein und wird wohl in
zwertheim nicht zu den allſeits „Begehrten” kommen. Die VfL. hat es ſich dieſes Jahr in den Kopf geſetzt, nicht wieder das
ſczu zieren, und das ſcheint auch nach der am letzten Sonntag
ge=
ſym Spielſtärke der Fall zu ſein. Die Bürſtädter haben am letzten
ſmag eine empfindliche Niederlage einſtecken müſſen. Gegen die
ſmnnen, die ebenfalls die erſten Punkte bereits verloren haben,
ſtüs mit etwas Selbſtvertrauen vielleicht diesmal langen. Die
links=
inſchen Nachbar=Rivalen werden ſich evtl. in die Punkte teilen.
ſcheim hat den eigenen Platz für ſich, dagegen haben die Hochheimer
it inem glatten 4:1 Sieg über Herrnsheim wohl ſchon das nötige
ſövertrauen, aber auch das nötige ſpieleriſche Können, um ſich nicht
eveiteres abfertigen zu laſſen.
Boxen.
P. Charles ſchlägt Franz Diener k. 0.
im Boxkampf um die Europameiſterſchaft im Schwergewicht
hnen ſich am Samstag abend in Berlin der Titelverteidiger
fae Charles=Belgien und Franz Diener=Berlin gegenüber.
Deutſche war der überlegenen Kampfführung des Belgiers
gewachſen und mußte in der 10. Runde bereits dreimal bis
Boden. Die 11. Runde begann er taumelnd, Charles ſetzte
und ſchlug Diener k. o.
Sporkkalender.
Handball.
3.00 Uhr: Städtemannſchaft Darmſtadt — Gau Main—Rhein
D. T. (T.=Geſ.).
4.00 Uhr: Rot=Weiß Darmſtadt — Kickers Offenbach.
4.00 Uhr: Tgde. Beſſungen — Tv. Büttelborn.
400 Uhr: Sp.=V. Arheilgen — Rot=Weiß Frankfurt.
Fußball.
3.00 Uhr: Sp.=Vg. Arheilgen — Viktoria Urberach.
4.00 Uhr: Sportverein Darmſtadt 1898 — Sp.=V. Wiesbaden.
5.00 Uhr: Rot=Weiß — Sp.=V. Münſter.
Turnen.
2.15 Uhr: Sportplatzweihe der Turngeſellſchaft Darmſtadt.
Die Engländer Sieger im Flugzeug=Rennen
um den Schneider=Pokal.
EP Calshof. Das am Samstag bei günſtigem Wetter, ruhiger
See, leichter Briſe und herrlichſtem Sonnenſchein ausgetragene Rennen
um den Schneider=Pokal, zu dem ſechs Flugzeuge ſtarteten, wurde von
dem engliſchen Piloten Waghoru mit einer Supermarine Rolls Royee
S. VI.=Maſchine, die ſich als das ſchnellſte Flugzeug des Tages
heraus=
ſtellte, bei einer Geſchwindigkeit von 528,80 Km. gewonnen. Dieſe
Ma=
ſchine beſitzt über 1000 Pferdeſtärken.
In Anweſenheit einer ungeheuren Menſchenmenge, die auf
unge=
fähr eine Million geſchätzt wurde und die die Ufer der Rennſtrecke dicht
umſäumte und das Nennen mit großer Aufmerkſamkeit verfolgte,
ſtar=
tete als Erſter kurz nach 2 Uhr der engliſche Fliegeroffizier Waohorn.
Waghorn, der gut vom Start wegkam, ſtellte für die Teilſtrecke von
50 Km. hintereinander drei neue Weltrekorde auf. Seine
Höchſt=
geſchwindigkeit betrug für die 150 Km.=Strecke 529,6 Km., die er
zwei=
mal, nämlich in der 3. und 7. Runde, erreichte.
Als zweite ſtartete die italieniſche Maſchine Machi 52 mit dem
Fliegeroffizier Dal Molin, der eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von
454,7 Km. erreichen bonnte.
Als dritte ſtartete die engliſche Maſchine Supermarine. Napier
S. V. mit dem Fliegeroffizier dArey Greig, der eine
Durchſchnitts=
geſchwindigkeit von 451 Km. erreichte. — Die zweite italieniſche
Ma=
ſchine M. 67 mit Leutnant Cadringher mußte nach Durchfliegen der
erſten Teilſtrecke eine Notlandung vornchmen. Maſchine und Pilot
blieben aber heil.
Als vierte Maſchine ſtartete wieder die engliſche Supermarine Rolls
Rohce S. Il mit Fliegeroffizier Atcherleh, der die höchſte
Geſchwindig=
keit des Tages mit 531 Km. ereichen konnte und die ganze Strecke mit
einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 520 Stundenkilometern durchflog.
Er wurde jedoch wegen inkorrekten Starts disqualifiziert.
Als letzter ſtartste der italieniſche Pilot Monti auf der Maſchine
M. 67, der ebenfalls in der zweiten Runde wegen Rohrbruchs
nieder=
gehen mußte. Seine Sportleiſtung wurde von der rieſigen
Menſchen=
menge mit großen Beifallskundgebungen begrüßt, die das Pech der
ita=
lieniſchen Mannſchaft, die das Nennen überhaupt möglich gemacht hatte,
tvotzdem ſie durch viele Umſtände behindert worden war, lebhabt
be=
dauerte. England hat damit zum vierten Male den Schneider=Pokal
gewonnen.
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1. Oktober beginnt das Winterhalbjahr. Der Unterricht findet on
fünf Vormittagen und drei Nachmittagen ſtatt. Die Schülerinnen ſind
nicht an einzelne Kurſe gebunden, ſondern haben das Recht, monatlicher
Kündigung. Proſpekte ſind bei der Leiterin erhältlich. Anmeldungen
erbeten an Emmy Lorenz, ſtaatlich geprüfte Handalbeitslehrerin und
Weißzeugmeiſterin. Auf Beſtellung werden einfache und elegante Wäſche,
Brautausſtattungen, Herrenhemden nach Maß, ſowie kunſtgewerbliche
Arbeit angefertigt. Vergleiche heutige Anzeige.
Die deutſche Porzellaninduſtrie kann in dieſem Jahr
ein ſeltenes Jubiläum feiern. Fünfzig Jahre ſind vergangen, ſeit
Geheimrat Dr.=Ing. e. h. Philipp Roſenthal, der anerkannte
Führer der Feinkeramik als ſelbſtändiger Porzellaninduſtrieller zu
wirken begann. Erſtaunlich iſt die Fülle deſſen, was er in Angriff
nahm und mit Energie und Tatkraft vollendete. Der Roſenthal=Konzern,
den er aus kleinſten Anfängen heraus entwickelte, ſteht heute mit neun
Werken und zirka 8000 Angeſtellten und Arbeitern an der Spitze der
Weltvorzellanproduktion. Aus Anlaß dieſes ſeltenen Feſtes hat die
Firma Ernſt Olitzſch in ihrer Verkaufsabteilung Ernſt=
Ludwigs=
ſtraße 12 ein Roſenthal=Schaufenſter dekoriert, auf das wir alle
Lieb=
haber ſchönen Porzellans aufmerkſam machen.
33. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlokkerie.
26. Tag der 5. Klaffe. In der Vormittags=Ziehung vom
6. September fielen: 2 Gewinne zu je 75 000 RM. auf Nr.
276 415; 2 Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 36 733: 4 Gewinne zu
je 3000 RM. auf Nr. 6882, 295 593; 6 Gewinne zu je 2000 RM. auf
Nr. 226 904, 244 812, 359 914; 48 Gewinne zu je 1000 RM. auf
Nr. 29 320, 41 697, 56 815, 84580, 86 407, 91 533, 99 334, 137 502,
155 988, 183 928, 185 541, 199 085, 199 134, 293 5B3, 225 820, 2 437,
257 040, 260 484, 299 770, 302 852, 306 886, 336 385, 349 991, 397 801;
ferner wurden gezogen 98 Gewinne zu je 500 RM. und 276 Gewinne
zu je 300 RM. — In der Nachmittags=Ziehung von 6.
Sep=
tember fielen: 4 Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 205 078, 279 908,
6 Gewinne zu je 3000 RM. auf Nr. 85 781, 173 855, 319 940; 4
Ge=
winne zu je 2000 RM. auf Nr. 212053, 300 591; 36 Gewinne zu je
1000 RM. auf Nr. 21 408, 40 756, 66 24, 79 526, 88 212, 105 177,
121334, 138 519, 145 393, 184 786, 206 745, 221 088, 20 122, 253 319,
298 194, 316 303, 342 048, 389 633; ferer wurden gezogen 72 Gewinne
zu je 500 RM. und 184 Gewinne zu je 300 RM. — Im
Gewinn=
rad verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 RM., 12 Gewinne
zu je 10 000 RM., 6 Gewinne zu je 5000 RM., 38 Gewinne zu je
3000 RM. 60 Gewinne zu je 2000 RM. 176 Gewinne zu je 1000 RM.,
514 Gewinne zu je 500 RM. und 942 Gewinne zu je 300 RM. — (Ohne
Gewähr.)
Weſiebeiſchl.
Der Kaltlufteinbruch an der Rückſeite der Baltikumſtörung
verur=
ſachte in ganz Deutſchland einen Temperaturrückgang. In unſerem
Be=
zirk lagen die Temperaturen heute morgen zirka 3—5 Grad tiefer als
vor 24 Stunden. Der hohe Druck über den britiſchen Inſeln hat ſich
bereits nach dem Feſtland ausgebreitet. Unter ſeinem Einfluß ſetzt
wie=
der mehr aufheiterndes Wetter ein, und die Neigung zu Niederſchlägen
geht dem Ende zu. Die Temperaturen ändern ihre Werte zunächſt
wenig, zeigen aber alsbald wieder ſteigende Tendenz.
Ausſichten für Sonntag, den 8. September: Wolkig mit Aufheiterung,
Temperaturen wenig verändert, jedoch tagsüber wieder etwas
wär=
mer, trocken.
Ausſichten für Montag, den 9. September: Fortdauer des meiſt
heite=
ren und trockenen Wetters.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maup=
Veranwortich für Polliſt und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feulleion, Reich und
Ausland mnd Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmanv;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; ſir
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble: Diudk
und Verlag: L. C. Wiitſch — ſämlich in Darmſtiadt
Für unverlangte Manuſteivte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 24 Geiten
Madtr lei Beodtgoltg
wenn ein POAD fün
BAA5.— Mark gleiche
Leistungen erzielt wie
geoße Sportwagen Tüg
38000,— Mark?
Die 5 siegenden Ford-Wagen stammen
aus den Scrien von 9000 Stück, die Ford
an einem Arbeitstage herstellt, sind also
wirklich normale Serienwagen, den Lagern
in Deutschland, Italien und der Schweiz.
entnommen.
Geite 16
Sonntag, den 8. September 1929
Warmarnt 1.
Richtiges Waschen vereinfacht die Arbeit und koster
weniger Geld.
1. Auf je 3 Eimer Wasser kommt 1 Paket Persilohne
jeden weiteren Zusatz.
2. Die Wäsche kommt in die kalte Persillauge und wird
einmal eine Viertelstunde gekocht.
3. Nach Abkühlen auf Handwärme wird gespült —
zu=
erst in gut warmem, danach in kaltem Wasser, bis
das Wasser ganz klar bleibt.
Ist die Aussicht,,so bequen zu waschen, nicht wenigstens
einen Versuch wert!
nur in Originaipackung.
Miemals lose-
8. Heptember 1929
Nummer 36
D. R. z. Beoig Bak von dre —60 Jahze adt!
Wenn ein bedeutender Sweig der Cechnik durch wichtige
Fortſchritte oder Neuanwendungen plötzlich weiten
Volks=
kreiſen nahegebracht wird, ſo knüpft ſich gewöhnlich an die
Löſung der neu entſtandenen Aufgaben, an die Bewältigung
der letzten Schwierigkeiten eine Neihe jüngerer Namen, die
in aller Munde ſind. Die alten Pioniere der Cechnik
da-
gegen geraten allzuleicht in Vergeſſenheit. Die neuzeitliche
Welt hat ein kurzes Gedächtnis und wenig Sinn für das
Hiſtoriſche; ſie möchte über eine flüchtige Auseinanderſetzung
der Grundlagen gleich „in medias res” gehen. Gar zu leicht
wird dann verkannt, was die Altmeiſter der Cechnik zu
ihrem neuen Aufſchwunge beigetragen haben.
So iſt es auch auf dem Nadiogebiet. Wieviel „
Nund=
funk”=Liebhaber denken wohl heute beim Einſtellen ihres
Empfängers daran, daß die Benutzung aufeinander
abge-
ſtimmter Sender und Empfangsſchaltungen vor über 25
Jahren durch Arbeiten begründet wurde, an denen die deut=
Einer der erſten von Arco und Slaby konſtruierten Sender
aus dem Jahre 1900.
ſchen Erfinder Prof. Braun, Prof. Slaby und Graf Arco
den hauptſächlichſten Anteil hatten, und daß damit ein
Suſtem geſchaffen war, welches der jungen Cechnik zu
welt=
umſpannender Bedeutung verhalf? Und wie wenige
mögen bedenken, daß der heutige Ausbau der
Nadio=
telephonie als ein kulturelles Hilfsmittel ohnegleichen
doch nur möglich werden konnte, auf der breiten
volkswirtſchaftlichen Grundlage, die der Radio=
Induſtrie und =Cechnik in früheren Jahren durch die
ſchöpferiſchen Leiſtungen ihrer Pioniere geſichert
wurde! Unter dieſen Pionieren müſſen wir in
vor=
derſter Neihe Dr. Georg Graf von Arco nennen,
deſſen Name mit dem Aufſchwung der deutſchen
Nadiotelegraphie, mit dem Gedeihen des von ihm
geleiteten Celefunkenkonzerns und mit dem Werden
und Wachſen der Großſtation Nauen ſo eng
ver=
knüpft iſt.
Dr. phil. h. c. Georg Graf von Arco, geboren
am 30. Auguſt 1869, zu Großorſchütz in Oberſchleſien,
beſuchte das humaniſtiſche Gymnaſium in Breslau,
erhielt 1889 das Veifezeugnis und wandte ſich nach
kurzem, mehr taſtendem Studium der Offiziers=
Lauf=
bahn zu, die ihn jedoch nicht befriedigte. Seine von
Kindheit an auf Gegenſtände der Cechnik gerichtete
Neigung trieb ihn zu dieſer zurück. Er arbeitete
zu=
nächſt unter Geh.=Nat Niedler in deſſen
Konſtruk=
tionsbüro an der Cechniſchen Hochſchule zu
Charlot=
tenburg und begann auf ſeinen Nat nach einem
glück=
lichen Auftakt im Jahre 1895 das
Maſchinenbau=
ſtudium. Bald aber lenkte die Bekanntſchaft mit
Prof. Slaby, der ſich damals gerade der drahtloſen
Celegraphie zuzuwenden begann, Arcos techniſche
Betätigung — faſt widerwillig — in diejenige
Nich=
tung, in welcher er ſpäter, auf der Grundlage der
mehrjährigen Suſammenarbeit mit Slabu
weiter=
bauend, ſo große Erfolge erzielt hat. Beziehungen
zur A. E. G. veranlaßten dann ſeinen Eintritt als
In=
genieur in deren Kabelwerk; jedoch fuhr er fort,
Slabu bei ſeinen funktelegraphiſchen Verſuchen zu
aſſiſtieren. So ergab es ſich, daß Arco auch in ſeiner
Betätigung bei der A. E. G. immer mehr zur Funkerei
gedrängt wurde. Hier erfolgte, etwa 1900, ſein erſtes
Zuſammentreffen mit Prof. Braun aus Straßburg.
Dieſer hatte 1898 den die Sendertechnik
umwälzen=
den Gedanken des geſchloſſenen Schwingungskreiſes
gefaßt; und es iſt bekannt, daß ziſchen dieſem
Syſtem, das von Siemens u. Halske vertreten wurde,
und dem Slaby=Arcoſchen Suſtem, der offenen abgeſtimmten
Kreiſe am Sender und Empfänger, wie es die A. C. G
aus=
führte, in den folgenden Jahren ein lebhafter Wettbewerb
entſtand. Den unausbleiblichen Patentſtreitigkeiten machte
ſchließlich, dank dem Einfluß des Kaiſers, der ſich für die
Sunkentelegraphie tätig intereſſierte, die Vereinigung beider
Gruppen ein Ende. So entſtand 1905 die Geſellſchaft für
Drahtloſe Celegraphie m. b. H. (Celefunken), als deren
durch Abhaltung gemeinverſtändlicher Vorträge über die
techniſchen Aufgaben und die wirtſchaftliche Bedeutung der
neuzeitlichen Nadiotelephonie. In einem dieſer Vorträge
hat er ſelbſt ſich kürzlich als „Veteran” der Nadiotechnik
bezeichnet. Das iſt aber nur in des Wortes übertragener
Bedeutung aufzufaſſen. Denn wer ihn heute in ſeiner
außer=
gewöhnlichen körperlichen Beweglichkeit, etwa als
be=
geiſterten Automobiliſten am Steuer ſeines Wagens
kennen-
lernt, oder wer erlebt hat, welche Fülle von Impuls und
bezwingender Willensſtärke in dieſem ſchmächtigen Körper
gebannt iſt, der wird nicht den Eindruck eines in ſeiner
„Lugendbildnis.
Chefingenieur und techniſcher Leiter Graf Arco vom Cage
der Gründung an bis heute die Fäden der Entwicklung in
der Hand gehalten hat.
Bei der Aufzählung der weltbewegenden Fortſchritte,
welche die drahtloſe Celegraphie ſeit jener Seit gemacht hat,
wird. Arcos Name immer einer der erſten ſein. Er. iſt
geſchichtlich ſo eng mit dem Emporblühen dieſes Gebietes
verknüpft, daß er aus der Chronik der deutſchen Cechnik
nie wieder ausgelöſcht werden kann.
Dr. h. c. Georg Graf von Arco.
Graf Arco ſteht heute im 60. Lebensjahre, in voller
Rüſtigkeit mitten in der Arbeit. Er widmet ſich der
Nadio=
technik nicht nur in der täglichen Erledigung ſeiner
Pflich=
ten als oberſter Leiter der Forſchungs= und
Entwicklungs=
arbeit ſeines Konzerns, ſondern auch in den Mußeſtunden
Profeſſor Slaby (F) hat in gemeinſamer Arbeit mit Arco
die drahtloſe Celegraphie zum weſentlichen Inſtrument des
Welt=Nachrichtendienſtes gemacht.
Lebensarbeit und Energieentfaltung Gealterten von ihm
erhalten, ſondern vielmehr den eines auf der Höhe der
Kampfkraft tätig im Getriebe ſtehenden. Sahlreiche
Anregungen und fruchtbare Erkenntniſſe ſind von
dieſem Manne auf ſeine langjährigen Mitarbeiter
übergeſtrömt, die ſelber zum Ceil — es ſei hier nur
an A. Meißner und Nendahl erinnert — in der
Nadiowelt berühmte Namen tragen. Dabei iſt die
Art ſeines Denkens und Schaffens höchſt
eigentüm=
lich: Ein bemerkenswertes phyſikaliſches
Anſchau=
ungsvermögen und eine klare Vorſtellung räumlicher
Beziehungen erſetzen ihm den freimütig
eingeſtan=
denen Mangel an mathematiſcher Vollkommenheit.
In ſeiner Art, Gedanken zu faſſen und wiederzugeben,
zeigen ſich, gleich ausgeprägt, alle Vorzüge und
Schwächen einer genialen und impulſiven
Perſönlich=
keit. Das äußert ſich im blitzſchnellen Ueberſehen
der phyſikaliſchen Bedingtheiten, der techniſchen
Ver=
wertungsmöglichkeiten einer neuen Erſcheinung,
ebenſo aber m raſchen Ermatten gegenüber
Vorſtel=
lungen, die ſeiner Denkart nicht entſprechen, in der
Sprunghaftigkeit und in dem telegraphiſchen Stil
ſeiner Nedeweiſe, in den Wallungen der Gemütstiefe
und Warmherzigkeit einerſeits, des Jähzorns
an=
dererſeits.
Su den Kennzeichen bedeutender Köpfe gehört
aber meiſtens auch die Vielſeitigkeit, und dieſe zeichnet
Arco in beſonderem Maße aus; Beleſenheit und
ſchlagfertiges Wiſſen außerhalb ſeines Fachgebiets in
Medizin, Phyſiologie, Biologie, eine lebendige
Ceil=
nahme an allen kulturfördernden und humanitären
Beſtrebungen, Freigeiſtigkeit mit überzeugtem
Be=
kennen zu den Lehren des Monismus, deſſen
poli=
tiſche Schlußfolgerung, wonach der Staat ſo
be=
ſchaffen ſein müſſe, daß jedes Individium ein
Höchſt=
maß von Glück erreichen kann, ihm zum Dogma
ge=
worden iſt. Es iſt bekannt, wie unter dem Eindruck
der Kataſtrophe des Weltkrieges Graf Arcos Sinn
für Menſchlichkeit ihn Kreiſen nahebrachte, deren
Weltfriedensſchwärmerei in einem ſeltſamen
Gegen=
ſatz zu ſeinem ausgeprägten Wirklichkeitsſinn ſtand.
Bei den vielſeitigen Berührungsmöglichkeiten eines
ſo veranlagten Kopfes mit der Welt der
intellek=
tuellen Größen, und bei ſeinen techniſchen Erfolgen
wäre es Arco leicht geweſen, in der Oeffentlichkeit
eine glänzende Nolle zu ſpielen. Doch ſeine beſcheidene
Art läßt das nicht zu. Seine Selbſtkritik und ſein
Drang zur Wahrhaftigkeit ſind es, die ihm die Grenze
ziehen. Die Welt der drahtloſen Cechnik aber weiß und
würdigt, was Dr. Georg von Arco ihr an bleibenden
Wer=
ten geſchenkt hat.
Endargn
[ ← ][ ][ → ]Engliſche Arbeiterſiedlungen.
Politik und Menſchlichkeit.
Von Carl Otto Windecker.
Das große Rätſel der moraliſchen Kraft des engliſchen
Volkes löſt auch ein kurzer Aufenthalt im Vereinigten
König=
reich nicht. Wie erlangt dieſes verhältnismäßig kleine Inſelvolk
dieſe ungeheure Kraft, die halbe Welt zu koloniſieren, immer und
überall ſeiner Umwelt ſeinen Stempel aufzudrücken, ſeine
ur=
eigenſte Lebensart in Deutſchland wie in Afrika, in Indien oder
in den U. S. A. zu bewahren? Das Problem iſt menſchlich
wi=
politiſch intereſſant.
Wer in Harwich oder in Dover zum erſten Male engliſchen
BBoden betritt, wehrt ſich vergeblich gegen dei Empfindung
Europa verlaſſen zu haben. Der Kontinent verſchwindet — und
jeder neue Eindruck verſtärkt nur dieſes ſonderbare Empfinden.
Nirgends wirken Grenzen ſo grell wie hier. In jeder Hinſicht.
Ueberall iſt der Uebergang allmählich, abgeſchwächt — die Grenze
iſt nur eine ideelle Linie — ſieht man von Stacheldrähten und
Sollbeamten ab. Hier iſt das anders. Stellen Sie in Dover am
Landungsſteg ruhig Ihren Koffer ab und nehmen Sie ihr Lunch
in einem entfernten Neſtaurant. Niemand wird Ihren Koffer
ſtehlen — das wäre nicht gentlemanlike. Das iſt England.
Betrachten Sie den Kellner, der Ihnen die Coaſts auf den
Ciſch ſtellt, er wird nie einen tiefen Bückling machen und mit
größter Selbſwerſtändlichkeit das Crinkgeld annehmen, das Sie
ihm bieten. Denn er iſt Gentleman, wie Sie, wie der
Caxi=
chauffeur, oder der Stiefelputzer es iſt.
Vielleicht liegt darin der Schlüſſel zu dem Geheimnis: jeder
Engländer fühlt ſich als gleichwertiger Untertan des King.
Neit=
peitſche und Brutalität gehören in die Kolonien — oder den
Kontinent. In England ſelbſt wird Sir Chamberlain dem letzten
Hilfsarbeiter die Hand ebenſo kräftig ſchütteln, wie er es in
Genf Herrn Dr. Streſemann tut.
Und — und das ſcheint mir wichtig — auch der Arbeiter, der
Proletarier, iſt zuerſt Engländer, zuerſt engliſcher Staatsbürger,
ehe er Sozialiſt iſt und Gewerkſchaftler. Während das
Prole=
tariat des Kontinents zum Internationalismus und zu einer
Gleichberechtigung und Gleichmachung auf der Baſis des
Prole=
tariats drängt, ſtrebt der engliſche Arbeiter zur Bürger und
Staatsbürger hin, was für ihn nicht ausſchließt, mit den übrigen
Nationen im Frieden zu leben. Hierin liegt ein weſentlicher
Unterſchied, und dieſer Unterſchied wird erſt dann immer mehr
ausgleichen, wenn auch der Kontinent anfängt, die Demokratie
des Bürgertums über die Internationalität des Proletariats zu
ſetzen, und aber auch anfängt, dieſe notwendige Entwicklung durch
eine Erziehung zu fördern, die Politik und Menſchlichkeit
zu-
gleich iſt.
Von dieſem Geſichtspunkt aus habe ich während eines kurzen
AAufenthalts auf der Inſel verſucht, das Problem: Engländer zu
erfaſſen. Und ich glaube, daß das, was ich ſehen konnte, meine
Auffaſſung nur beſtätigte. Und wenn ich jetzt den Beſuch der
engliſchen Arbeiterſiedlung Bournville bei Birmingham den
Die Erzählung.
Von Coon Nuygrok.
(Berechtigte Ueberſetzung von Willy Blochert.)
Im Wirtshaus. Das Viereck” war Jan Eenoog ein gern
geſehener Gaſt, und der Wirt berechnete ihm immer nur halben
Carif, weil er es verſtand, ſeine Kunden zu beſchäftigen und zu
unterhalten. Wenn Jan Eenoog zu erzählen anfing, dann hörten
ſie alle gern zu und man vergaß auf die Uhr zu ſehen, was für
den Wirt nicht unvorteilhaft war.
Was Jan zu erzählen hatte, ſtammte meiſtens aus ſeinem
eigenen reichen Erfahrungsſchatz, denn er hatte ſich Jahre und
Jahre herumgetrieben, ohne daß eigentlich jemand wußte, wo er
ſich aufhielt und wie er zu ſeinem Brot kam. In dieſer
Be=
ziehung hatte ſich Jan beim Erzählen ſtets reſerviert verhalten,
ſo daß es nicht vollkommen unbegreiflich war, wenn der oder
jener von den Gäſten der Schenke daran zweifelte, ob Jans Beruf
wohl auf der Berufsliſte des Arbeitsnachweiſes zu finden wäre.
Aber Anſpielungen dieſer Art durfte man ſich in ſeinem Beiſeir
nicht erlauben, denn dann konnte er ſehr ungemütlich werden.
So hatte einmal einer der Crinkkumpane, der ſich ein
unvor=
ſichtiges Wort entfallen ließ, in wenigen Sekunden auf der
Straße gelegen.
Heute ſchien Jan ſchlechter Stimmung zu ſein, denn was er
erzählte, war nun gerade nicht aufheiternd. Auch zeigte er ſich
reizbarer als gewöhnlich, und der Wirt, beſorgter um ſeine
Ein=
richtung als um das Heil ſeiner Gäſte, bemerkte mit zunehmender
Unruhe, wie Jan ſich erregte, weil ein fremder Beſucher es
wagte, ihm zu widerſprechen. Der neue Gaſt war allen
un=
bekannt und hatte es bisher auch unterlaſſen, ſeinen Namen und
Beruf zu nennen. Er hatte ſich unbemerkt unter die Suhörer
geſchart und anfangs hatte er die Cradition reſpektiert, die
wollte, daß jeder ſchwieg, wenn Jan das Wort hatte. Swar
hatte er ab und zu ein bißchen ungläubig gelächelt oder den
Kop=
geſchüttelt, aber zu offenem Widerſpruch ließ er ſich erſt verleiten,
ſtärkſten Eindruck meines Aufenthalts nenne, ſo tue ich das, weil
eben dieſe Siedlung auch den ſtärkſten Eindruck von dem
ver=
mittelt, was England tatſächlich iſt: menſchlich, aus Nüchternheit
Klarheit und kluger Ueberlegung heraus.
Die großzügigen Siedlungsbeſtrebungen, die wir
augenblick=
lich allenthalben auch in Deutſchland ſehen, insbeſondere die
welche unter gewiſſen ſozialen Vorausſetzungen ſeitens des
Ka=
pitals und Kommunen in den Induſtriebezirken unterſtützt und
gefördert werden, rechtfertigen es wohl, dieſe engliſche
Arbeiter=
ſiedlung Bournville näher z beſchreiben.
Mitten im grauen Induſtriegebiet Mittelenglands, mit der
Cramway kaum eine halbe Stunde vom ſchmutzigen, verruſten
Birmingham entfernt, liegt das Städtchen — eine Villenſiedlung
mit den Arbeitern Fühlung. Hier erkannte er, daß es in erß
Linie die ungeſunden und engen Wohnungsverhältniſſe ſind
einen ſo nachteiligen Einfluß auf die Lebensgeſtaltung der arb
tenden Bevölkerung ausüben. Cadbury ſah die Löſung darn
der arbeitenden Bevölkerung der Städte muß Gelegenheit Sel
boten werden, die übervölkerten Städte zu verlaſſen, um ſich
der geſunden, friſchen Atmoſphäre des Landes anzuſiedeln.
Sofort mit Uebernahme der väterlichen Schokoladenfab M.
begann er ſeine Pläne in die Cat umzuſetzen. Nach einem vSrd
her in allen Ceilen feſtgelegten Bebauungsplan verwandte er 2.
größten Ceil ſeines Bournvillebeſitzes zur Verwirklichung ſeirphn:
Anſichten. Prinzipiell feſtgelegte Nichtlinien wurden aufgeſte!d
das Land durfte nicht zu dicht mit Häuſern beſtellt werden. Jeden,
Haus mußte ſeinen eigenen Garten beſitzen. Kein Gebäude duri
mehr als ein Viertel des Grundſtückes einnehmen, und zwiſche
den Häuſern mußte genügend freier Naum belaſſen werden. A0
ſeſehen von Gärten und Straßen wurde der zehnte Ceil des gauf
zen Gebietes zur Anlage von Parks, Sport= und Erholunge
plätzen freigelaſſen. Eine weitere, ſehr wichtige Beſtimmun
lautet ferner dahin, daß Fabriken und gewerbliche Näume zü der
mehr als den fünfzehnten Ceil der Geſamtſiedlungsfläche eiſchieher
nehmen dürften.
vielmehr — deren Schönheit und Sweckmäßigkeit der Anlage
nanche Villenkolonie in der Umgebung Berlins oder anderer
Großſtädte in den Schatten ſtellf. Catſächlich hat man den
Ein=
druck, ſeinen Suß in das Buen retiro einiger nicht
unvermögen=
den Nentiers geſetzt zu haben, die hier mit genießeriſcher Nuhe
ihre Blumengärten und Sportplätze pflegen. Breite Straßen,
kleine Villen, typiſch engliſch mit ihren vielen Kaminen, blühende,
duftende Vorgärten — vielfach kleine Garagen für den
Klein=
wagen —, viel Naſen, viel Sportplätze, hin und wieder ein
leiner Park. Das iſt das Bild, das ſelbſt den ſchwachen
Ver=
ſuch eines Vergleichs zu kontinentalen Siedlungen im Keime
erſtickt.
Bournville iſt in ſeinem Urſprung keineswegs — wie man
anzunehmen bereit iſt — das Werk einer Gemeinſchaft ſozial
denkender und empfindender Menſchen, die hier verſuchten, eine
Cheorie in die Wirklichkeit umzuſetzen. Es iſt das Werk eines
einzelnen, eines Induſtriellen, George Cadbury, der, in ſeinen
Abſichten durch ſeine religiöſen Anſchauungen als Quäker
ge=
ſtärkt, den Grundſtein zu dieſem großzügigen Werk legte, das
heute einigen tauſend Menſchen die allerbeſten
Lebensbedin=
gungen bietet. Als Leiter einer Adoult=Scool, einer
Sonntags=
ſchule, hatte Cadbury in den ärmſten Vierteln Birminghams
Bereits im Jahre 1879 wurden die erſten Häuſer nach die
Nichtlinien gebaut. Der größere Ceil der Siedlung ſtammt jedr
aus dem Jahre 1895. Im Jahre 1900 übergab Cadbury
Stadt einem Verwaltungsrat zur Fortführung des Werks un
verzichtete gleichzeitig für ſich, ſeine Samilie und Erben auf jend
lichen finanziellen Anteil. Durch dieſe Maßnahme war es mögk
lich, alle aus der Cätigkeit des Verwaltungsrates herrühren)/
Einnahmen zum Ausbau der Siedlung zu verwenden, oder 3
Unterſtützung ähnlicher Siedlungen in anderen Ceilen Englanzel”
Eine großere Anzahl Genoſſenſchaften hat inzwiſchen Cau
burus Werk fortgeſetzt, ſtreng den vom Gründer vorgeſchriebenn
Richtlinien gemäß. Ungefähr ſieben Häuſer kommen auf einn
Morgen Land. Dabei wird Sorge getragen, daß die Siedlun
eine hübſches Ausſehen behält, Waldbäume läßt man ſteh
ſoweit möglich, die Gärten werden bereits bei Erſtellung d
Häuſer angelegt, Obſtbäume gepflanzt. Alle dieſe Leiſtung
ſind in den Kauf= oder Pachtpreis bereits einbegriffen.
Die Häuschen ſind alle reizvoll und hübſch. Sie ſind kein
architektoniſchen Experimente, der Charakter des engliſcho
kleinen Landhauſes iſt beibehalten. Es ſind aber auch kei
Kaſernen und Neihenhäuſer, die das Entſtehen der Pſycho)
Maſſen unterſtützen. Die meiſten Häuſer haben mindeſtens ſern
Näume, und ſelbſtverſtändlich alle ein Bad. Auf kleinſtem Naun
iſt ein überraſchendes Maß an Komfort und Luxus geradezu zu
ſammengedrängt, von einem äußerſt praktiſchen Sinn beſtimm
Von den vielen Einwohnern, die ich während meines meh
tägigen Aufenthalts in Bourwille ſprechen konnte, war keing
unzufrieden.
ns he.
derer
Bournville iſt nicht die einzige Arbeiterſiedlung dieſer A4
in England. Und Cadbury war nicht der einzige Induſtrielle, dA
dieſen klugen und menſchlichen Weg beging, aus ſeinen Arbeiten
ſeine Mitarbeiter zu machen. Die großen Fabrikanlagen d4
Schokoladenfabrik Cadbury Brothers Ltd. ſind nicht wenig
ntereſſant wie die Wohnungen ihrer Angeſtellten.
als Jan einen nach ſeiner Meinung allzu kühnen Ausſpruch tat.
„Wir Menſchen wiſſen niemals, hatte Jan geſagt, „warum
dies oder das geſchieht. Wir können es höchſtens raten, ſeht
ihr. Das Leben iſt voller Elend, und es iſt vollkommen ſinnlos.
Warum ich nun hier meinen Schnaps trinke und nicht ſchon eher
wieder weiter gezogen bin — niemand weiß es. Und niemand
kann es auch kümmern. Heute Nacht habe ich nicht einmal ein
Obdach, aber niemand läßt ſich deshalb graue Haare wachſen,
Warum iſt das nun ſo? Morgen ziehe ich vielleicht wieder
wei=
ter, vielleicht . . . Niemand kann es ſagen. . . Morgen habe ſch
vielleicht wieder ein bißchen Geld . . . Niemand weiß es..."
In dieſem Augenblick wagte es der Fremdling, ihn zu
unter=
brechen, und zog damit aller Aufmerkſamkeit auf ſich.
„Jeder Menſch”, ſagte er, „iſt für ſeine Caten
verantwort=
lich, und ihre Folgen muß er tragen. Ein Menſch iſt kein
ſteuerloſes Schiff, das auf dem Lebensozean umhertreibt, denn
an Bord des Schiffes befindet ſich ein Kapitän, der
verantwort=
lich iſt für Kurs und Ladung. Der Kapitän iſt man ſelbſt, aber
über dem Kapitän ſteht die Geſellſchaft, in deren Dienſt man
ſteht. Die Geſellſchaft iſt befugt, Nechenſchaft von einem zu
fordern, und dem darf man ſich nicht dadurch entziehen, daß man
ſagt, daß man ſelbſt nicht wüßte, warum man etwas getan hätte.
Ich erinnere mich eines Vorfalles — es iſt noch nicht ſo ſehr
lange her, daß es paſſiert iſt — den will ich Ihnen mal erzählen.”
Und was noch niemals geſchehen war, ſoweit ſich der Wirt
und die Gäſte des Vierecks” erinnern konnten, geſchah nun:
Jan Eenoog ließ es ſich mit mühſam beherrſchter Wut gefallen,
daß jemand ihm das Wort entriß, und obwohl ſein lauernder
Blick dem Fremden nicht viel Gutes prophezeite, hörte er doch
der Geſchichte zu, die der fremde Mann noch ſo ſpät in der
Gaſtſtube erzählte.
„Wir wollen mal annehmen,” begann dieſer, „daß die
Ge=
ſchichte ſich geſtern abſpielte. Dann war es alſo geſtern, daß
nachmittags ein Mann auf einer Bank im Park ſaß, der nichts
anderes begehrte, als in Frieden gelaſſen zu werden. Dieſer
Mann, den ich Willem nennen will, hatte einſt vor langen Jahren
eine ſchwere Schuld auf ſich geladen, indem er ſich an einen
Menſchenleben vergriff. Ueber die volle Cragweite dieſer Schull
ließe ſich viel ſagen, denn unſer Willem war einmal ein fürſorg
licher Hausvater und ein nützliches Mitglied der menſchlichel
Geſellſchaft, der er zwei Söhne und eine Cochter geſchenkt hatt!
Er lebte lange Jahre glücklich und zufrieden, bis er mit de
Geſetzen der Geſellſchaft in Konflikt geriet. Seine Cochter, d2
er bis dahin nur als Kind angeſehen hatte, wurde das Opfel
eines Gewiſſenloſen, gegen den die Geſellſchaft leider nichts aus
richten konnte. Man kann ſich kaum vorſtellen, wie Willem vo
dieſem Ereignis vernichtet wurde. Er verlor das Steuer übe
ſein Schiff und beging in ſinnloſem Sorn einen Mord. In einer
ziviliſierten Land darf niemand ſein eigener Nichter ſein, aber i
dieſem Falle war vieles verſtändlich vielleicht ſogar verzeihlick
Die Geſellſchaft tat ihre Pflicht und verurteilte ihn zu zö!
Jahren Gefängnis. Volle zwölf Jahre verbrachte er in der
Hauſe der Stille. Als er herauskam, hatte ſich vieles veränder?
Seine Frau war geſtorben, ſeine Cochter war ihm entfremde
und ſeine Söhne ſahen in ihm nicht mehr den Vater. Und 13
jenem Haus der Buße war er zu einem Wrack geworden. Vor
hatte er wirkliche Verbrecher kennen gelernt, und obwohl er ſiack
anfangs von ihnen entfernt gehalten hatte, war ihm die
Einſam=
keit und die Stille ſchließlich zu mächtig geworden, und er hatt.*
ihren Umgang geſucht. Vermutlich mit großem inneren Ekel und
Widerſtand, aber dieſe überwand er, um dem drohenden Wahn—
ſinn zu entgehen, und nach einigen Jahren betrachteten ihn ſeinn
Genoſſen als ihresgleichen. Als — nem nach zwölf Jahren fre.
war, hätte er vernünftig daran getan, von den Möglichkeitel
Gebrauch zu machen, die ihm durch die Neklaſſierung geboter?
wurden, aber in ihm lebte noch etwas von ſeinem alten Stolz, une
er lehnte jede Hilfe ab, die ihm, dem ehemaligen Sträfling, ane
geboten wurde. Zu dieſem Zeitpunkt konnte er auch nicht willelz
welcher Gefahr er ſich ausſetzte.
Er ſuchte überall Arbeit, er fand ſie nirgends. Sobald
man=
von ſeiner Vergangenheit hörte, wurde er ſtehenden Sußes forte
gejagt, und dies erbitterte ihn maßlos. Aber lein Stolz wax nig
Was Cadbury aber noch mehr erreichte iſt das: den Wert
uigliſchen Sprichworts: „My home is my caſtle” erkennend,
er ſeinen Angeſtellten ihr eigenes Haus, ihre eigene „Burg”
ten, und ſo wurde aus dem unzufriedenen, ſich entrechtet
unden Proletarier ein Menſch, der ſich frei von einer
nieder=
arkenden Umgebung entwickeln kann, und ein Staatsbürger,
wüber ſein Haus, ſeinen Blumengarten — ein lebendiges
In=
uuſſe an ſeiner Nation und der Volksallgemeinheit nimmt.
Riger iſt, ohne jegliches repolutionäres Moment. Und nichts
ſant mir bezeichnender als die Antwort eines jungen
Eng=
ſers, auf die erſtaunte Frage ſeines ſchweizer Sreundes,
inrum ſie nie die „Note Sahne” oder die „Internationale”
ſin=
würden, dieſes einfache, lakoniſche: „Oh no, we do’nt like
Salonknacker.
Eine amerikaniſche Unſitte.
Von Maria Corenius.
Der Litel iſt ebenſo grotesk wie der Catſachenvorgang ſelbſt.
ſöher kannte man nur Nußknacker und Geldſchrankknacker.
könnte man annehmen, daß der Salonknacker
feſtver=
aſſene Salontüren mit Sauerſtoffgebläſe aufbricht. Ungefähr
ſot es auch, wenn man Sauerſtoffgebläſe ſymboliſch auffaßt.
In Amerika und England hat ſich eine ganz merkwürdige
(öte eingebürgert, die zu den peinlichſten Szenen und großer
fürlegenheit führte. — Wenn amerikaniſche Dollarmillionäre
ſuo der Höhe ihrer ſchier undurchdringlichen Wohlhabenheit
henb nach einer Einladungsliſte mehrere hundert Perſonen zu
lüm ebenſo umfangreichen wie üppigen Seſt einladen, iſt es für
e Gaſtgeber unmöglich, ſelbſt jeden einzelnen Gaſt nach
Aus=
behn und Namen zu kennen. Dieſe Tatſache hat ſich eine Klaſſe
is heruntergekommener männlicher und weiblicher, vor allem
jhr männlicher Cypen zunutze gemacht, indem ſie ſich in Kenntnis
iuns ſtattfindenden Feſtes, ſchön angetan und uneingeladen, mit
„nerſchämter Dreiſtigkeit unter die Gäſte miſchen. Sie kommen
u dieſe Weiſe zu einem vergnügten Abend, eventuell zu guten
Kubindungen und eſſen und trinken ausgezeichnet auf Koſten
Unſerer Leute. Selbſtverſtändlich kann dieſe Sitte oder beſſer
Nüſitte” für Gaſtgeber und Gäſte überaus peinlich werden. So
eichtet man z. B. von einer Geſellſchaft in New York, zu der
in ſehr exkluſiver Neicher 500 Perſonen, Männer und Frauen,
i ſich nicht entblödeten, den Schutzwall undurchdringlicher
Ex=
uivität gleich einem Geldſchrank aufzuknacken.
Man hat nun in Amerika folgende Maßnahme getroffen:
diſe reichen Leute, deren Geſellſchaften lediglich offizielle
An=
nicht aber ein Suſammenfaſſen freundſchaftlich geſinnter
ünſchen ſind, engagieren eine Dame, eine ſogenannte „ſocial
retarg”, die ſich am Eingang des Salons aufſtellt und unge=
betene Elemente hinauszubefördern hat. Meiſtens entſtammt ſie
den Schichten der „oberen Sehntauſend”, ſieht alſo gut aus und
unterſcheidet ſich in ihrem Benehmen keineswegs von den Gäſten.
Da ſie ſich aber nicht der Gefahr ausſetzen kann, geladene
Pro=
minenzen daraufhin zu prüfen, ob ſie wirklich eingeladen ſind,
bedingt dieſer Beruf eine außergewöhnlich umfaſſende Kenntnis
der rieſengroßen New Yorker Geſellſchaft, die aus vielen ſich
nicht einmal berührenden reiſen beſteht. Er bedingt ferner ein
ſchier unwahrſcheinliches Perſonengedächtnis. Die Dame muß
ſich jedes, auch nur einmal flüchtig geſehene Geſicht für immer
einprägen. Sie muß feinſtes Caktgefühl haben und in den
Finger=
ſpitzen fühlen, ob die Selbſtverſtändlichkeit eines Eintretenden auf
die Qualifizierbarkeit ſeiner Steuererklärung zurückzuführen iſt.
Man hat verſucht, dieſe bei unſeren geſellſchaftlichen
Verhält=
niſſen gänzlich unwahrſcheinlich anmutende Unſitte
folgender=
maßen zu erklären. Es gibt in der amerikaniſchen Geſellſchaft
ſehr viele Neureiche, deren Salons leer bleiben würden, wenn ſie
nicht zu ihren Seſten zum „Salonfüllen” wildfremde Leute, deren
Adreſſe ſie aus den verſchiedenſten Klubliſten nehmen, einladen
würden. Damit entzieht ſich das Ausſehen der Gäſte der
Kennt=
nis des Gaſtgebers. Die Erklärung hat man ferner in einem
Brauch geſucht, den merkwürdigerweiſe der Prinz of. Wales
eingeführt haben ſoll. — Wir kennen in Deutſchland aus guter
alter Seit die Sitte des Abklatſchwalzers. Ein Herr fordert
eine Dame zum Canz auf, ein anderer Herr möchte mit ihr
weitertanzen, ſtellt ſich neben das Paar, klatſcht in die Hände,
woraufhin der erſte Partner zurückzutreten und ſeine Dame den
Abklatſchenden zu überlaſſen hat. Wenn nun der Prinz of
lich feſtreichen Abend der Saiſon von vier verſchiedenen
Sa=
milien, die allerdings zu verſchiedenen Seiten eingeladen hatten,
engagiert worden war. Sie hat an dieſem Abend 16 jungen
Den Nichtgeladenen ſchmeckt es doppelt gut.
Die „ſocial ſecretaru” bewacht mit Argusaugen den Saaleingang.
Wales oder Herren aus ſeinem Gefolge den Wunſch äußerten,
mit einer Dame zu tanzen, ſo war das äußerſt ehrenvoll und
ſchmeichelhaft. Daraus formte ſich aber der Brauch, daß der
Grad des Umſchwärmt= und Gefeiertſeins einer Dame nach der
Häufigkeit ihres Partnerwechſels innerhalb — eines Canzes
gemeſſen wurde. Die Gaſtgeber großer Seſte wurden durch dieſe
Sitte vor die Notwendigkeit geſtellt, für einen großen
Ueber=
ſchuß an Herren bzw. Canzpartnern zu ſorgen, wenn ſie
wünſch=
ten daß die geladene weibliche Jugend befriedigt von dem Feſt
heimkehre. Die Gäſtgeber mußten alſo, war ihr eigener Kreis
erſchöpft, gutausſehende junge Leute anderer Kreiſe einladen.
Nur ſo iſt es zu erklären, daß es möglich war, daß Feſte von
dieſen Geſellſchaftsſchmarotzern auf derart ſchamloſe Weiſe
aus=
genützt werden konnten.
Die Konſequenzen, die ſich daraus ergeben haben, ſind
wirk=
lich erheiternd. New Yorker Detektive haben es ſich z. B.
zur Pflicht gemacht, alle großen Seſte zu beſuchen, um ſie nach
verdächtigen Elementen auszuſpionieren. Man ſtelle ſich die
Verlegenheit vor, wenn au feinem Feſt der Detektiv plötzlich
ver=
kündet, er habe ſoeben einen aus dem Suchthaus entſprungenen
Naubmörder unter den Gäſten feſtgeſtellt. Dieſer ſei von zwei
berüchtigten Caſchendieben flankiert, und ſämtliche Herren mögen
ihre Nevolver zücken, die Damen das Vorhandenſein ihres
Schmucks kontrollieren. Solche Vorkommniſſe ſind durchaus
möglich, für einen Gaſtgeber aber mehr als peinlich. — Das
Komiſche iſt nun, daß auch junge Leute der guten Geſellſchaft
an dieſer Unſitte teilgenommen haben und einfach Feſte
be=
ſuchten, auf denen ſie die Damen ihres Herzens zu treffen oder
aber ſich beſonders gut zu amüſieren hofften.
Man hat drüben, weil dieſe Unſitte außerordentlich von ſich
reden machte, einige der „ſocial ſecretary” über ihre Cätigkeit
befragt. Eine von ihnen erzählte, daß ſie an einem außerordent=
Detekäve lauern hinter einer Sänle.
Leuten die Cür weiſen müſſen. Auf dem Feſt einer anderen
wirk=
lich guten, alten Familie beobachtete ſie eine junge Dame, die
ganz fremd zu ſein ſchien. Schließlich miſchte ſie ſich in den Kreis
einiger junger Mädchen, die ſchüchtern und abgeſondert
zu=
ſammen im Wintergarten ſaßen. Es ſtellte ſich heraus, daß ein
junger Mann aus einer der beſten New Yorker Familien ſich
den Scherz gedacht hatte, für ſich und ſeine Freunde ungeladene
Cänzerinnen mitzubringen, um dieſen einen vergnügten Abend
in New Yorks beſter Geſellſchaft und ſich ſelbſt bekannt gute
Cänzerinnen zu verſchaffen.
Bauernanekdoten.
Auch ein Ueberfall.
Ein Bauer, der über Land ging, wurde überfallen: „Geld
oder Leben.” Ihm blieb nichts anderes übrig, als dem Näuber
ſeine Geldtaſche auszuhändigen. „Hier iſt das Geld, ſagte er,
„aber es gehört nicht mir, ſondern der Gemeinde. Da man mir
nicht glauben wird, daß ich überfallen wurde, mußt du mir den
Gefallen tun und einige Löcher in meinen Mantel ſchießen.”
Geſagt, getan. Noch einen Schuß, ſagte der Bauer. „Ich habe
keine Patronen mehr, antwortete der Näuber. „So?” ſagte der
Bauer und ſchon hieb er ihm mit ſeinem Knotenſtock eins über
den Schädel. „Gib mir mein Geld wieder, du Kanaille!” Im
Beſitz ſeines Geldes kehrte er ruhig in ſein Dorf zurück.
Gott ſchütz die Kuh.
Cierarzt: „Nun hat die Medizin bei der Kuh gewirkt?”
Huberbauer: „Vorſichtshalber habe ich von dem Ceufelszeug
erſt ſelber einen tüchtigen Schluck probiert und mir iſt darauf
hundsmiſerabel geworden. Ich bin nur froh, daß ichs nicht erſt
der Kuh gegeben habe!”
Erſt wägs, dann wags.
Bäckermeiſter Semmelknopf ſteht vor ſeiner Ladentür. Da
kommt der Unterleitner die Straße herauf. „He, Unterleitner,”
ruft Semmelknopf, „komm doch mal herein! An den ſechs Pfund
Butter, die ich geſtern von dir kaufte, fehlt ein ganzes Pfund!”
Die Butter wird gewogen. Es fehlt tatſächlich ein ganzes
Ofund. „Je, da kannſt nix machen,” ſagte der Unterleitner mit
verſchmitztem Lächeln „da kannſt nix machen, Semmelknopf. Ich
lege nämlich immer eins von deinen Sechspfundbroten auf die
Waagſchale, und dann ſoviel Butter auf die andere, bis die
Waage gleich iſt!‟ Da ſah Meiſter Semmelknopf ein, daß er
nichts machen konnte.
brechen. Er wurde Hauſierer und führte eine kümmerliche
büiſtenz, die ihn oft genug an den Nand der Verzweiflung brachte.
Geſtern abend alſo ſaß Willem niedergeſchlagen auf einer
Ank im Park, als ihm jemand auf die Schulter klopfte.
„Ein alter Bekannter, wenn ich nicht irre?"
Willem ſah auf. Alte Bekannte hatte er kaum noch, oder
hhſtens ſolche, denen er lieber nicht begegnete. Er erſchrak
ſttlich, denn gerade ein ſolcher Bekannter ſtand vor ihm.
„Du könnteſt ruhig etwas fröhlicher ausſehen,” ſagte der
Akannte, „denn ſo ſchlimm wird es nicht für dich ſein, daß ich
ſüh hier treffe. Ich habe Arbeit für dich.”
Willem ſah den andern ungläubig an. Der Mann ſah wirk=
! nicht aus wie jemand, der ihm Arbeit verſchaffen konnte.
„Laß mich lieber in Srieden”, ſagte er, „und ſuch nur ſelbſt
Unterkommen.”
„Ich würde mich auch am liebſten aus dem Staube machen,”
widerte der Mann, „denn ich glaube, daß die Polizei mir wie=
* auf den Ferſen iſt. Aber ich habe Geld nötig, und ich denke,
1 ich einen Weg gefunden habe. Und du ſollſt mir dabei
1Ufen. Wenn wir das Ding zuſammen drehen ..
„Niemals!” fiel Willem ihm ins Wort.
„Warte! Nicht ſo haſtig! Es iſt keine Gefahr dabei,
ver=
hſt du, wenn du mir nicht hilfſt, dann könnte es wohl mal
ſieren, daß ich hier und da erzähle, was für gute Freunde wir
ſmal geweſen ſind, dann . . .
„Was willſt du von mir?” fragte Willem.
„Nun wirſt du ſchon vernünftiger”, ſagte der andere. „Hör
zu ..."
„Cine langweilige Geſchichte,” unterbrach Jan Eenoog den
temden. „Ich gehe weg.”
„Aber es iſt noch nicht zu Ende”, antwortete der Unbekannte.
„Parten Sie noch einen Moment, denn gerade der Schluß iſt ſo
ereſſant.” Jan Eenoog ſchwieg, doch er ſetzte ſich wieder hin,
0 der andere erzählte weiter.
„Laſſen Sie mich wieder apnehmen, daß das, was ich jetzt
hüblen werde, geſtern Nacht paſſiert iſt.
In dieſer Nacht alſo befand ſich in einem großen Hauſe eine
junge Mutter allein mit ihrem Kinde. Der Vater war auf die
Reiſe gegangen und ſollte erſt übermorgen zurückkehren. In
dem einſamen Hauſe herrſchte tiefe Stille, aber die junge Frau
hatte keine Furcht. Spät am Abend hatte ſie noch einmal nach
ihrem Kinde geſehen, das in einem der unteren Simmer in ſeiner
Wiege lag und ſelig ſchlief.
In demſelben Hauſe erhielt eine Stunde ſpäter Willem von
ſeinem Kameraden die letzten Inſtruktionen.
„Du bleibſt hier unten”, ſagte er, „und ich gehe hinauf. Oben
iſt die Beute, und das werde ich ſchon allein deichſeln. Du haſt
nichts anderes zu tun, als aufzupaſſen und mich bei Gefahr ſofort
zu warnen. Aber es wird ſchon nichts paſſieren. Ich gehe.”
Willem blieb allein zurück und wartete. Däs Warten dauerte
lange und er lief umher. Er wagte eine Cür zu öffnen und ſah
das Kind. Im ſelben Moment ertönte ein gellender Schrei durch
das Haus, ſo durchdringend, daß Willem am liebſten auf und
davon gelaufen wäre. Er würde es auch getan haben, wenn
nicht das Kind zu weinen angefangen hätte. Im nächſten
Mo=
ment ſtürzte er die Creppe hinauf.
Oben an der Creppe rang eine junge Frau, die Mutter des
Kindes, mit Willems Genoſſen. Es wäre um ſie geſchehen
ge=
weſen, wenn Willem ſich nicht mit ſeiner ganzen Kraft auf den
Mann geworfen hätte. Dieſer fand Gelegenheit, ſein Meſſer zu
ziehen, und nun begann ein Kampf auf Leben und Cod. Die
junge Frau ſah händeringend den Kampf mit an, unten weinte
noch immer das Kind, und als eine halbe Stunde ſpäter die
Polizei und der Arzt erſchienen, hatte Willem das Leben der
Mutter gerettet, aber ſein eigenes dafür hingegeben.”
Der Fremdling ſchwieg einen Augenblick. War ſeine
Er=
zählung zu Ende? Es ſchien ſo.
„Eine intereſſante Erzählung, ſagte der Wirt, „aber
un=
heimlich, ſehr unheimlich. Nicht mein Geſchmack.”
„Und hat man den Genoſſen von Willem gefaßt?” fragte
einer der Suhörer. „Oder iſt die ganze Sache erfunden?”
„Nein, Willems Freund iſt noch nicht gefaßt,” meinte der
Fremde, „aber ich bin inſofern Jan Eenoogs Meinung, als man
niemals weiß, was noch geſchehen kann.”
„Es wird ein gewichſter Kerl ſein”, ſagte der Wirt. „So
einen kriegt man nicht ſo ſchnell. Vor allem iſt es unangenehm,
daß man Willem tot aufgefunden hat. Der kann nichts mehr
ausplaudern.”
„Nichtig” brummte Jan Eenoog. „Das iſt unangenehm.
Aber nun gehe ich.”
„Noch einen Moment” erſuchte der Fremde, „denn ganz iſt
meine Geſchichte doch noch nicht zu Ende. Ich ſagte vorhin,
daß Jan Eenoog Unrecht hätte mit ſeiner Behauptung, daß wir
nicht für unſere Caten verantwortlich ſeien, und daß wir darum
nie ermeſſen könnten, was die Folgen ſein würden. Manchmal
aber doch. Das geht gerade aus dem Schluß meiner in der Cat
etwas düſteren Erzählung hervor. Willem iſt geſtorben und hat
gebüßt, aber bevor er ſtarb, konnte er der Frau ein vollſtändiges
Geſtändnis ablegen, und ſo weiß man, wer ſein Genoſſe war.
Nun wird die Geſellſchaft von dem Mörder Nechenſchaft fordern
Jan Eenoog, glauben Sie jetzt noch, daß niemand weiß, wohin er
morgen gehen wird? Im Namen des Geſetzes verhafte ich Siel”
Jan Eenoog war aſchfahl.
„Nehmen Sie mich nur mit”, ſagte er ſo heiſer, daß faft
niemand es verſtand. „Ich bekenne. Ich tat es. Willem hat
mich verraten.”
Seit dieſem Abend muß der Wirt der Schenke. Das
Vier=
eck” ſeine Kundſchaft ſelbſt unterhalten, denn Jan Eenoog hat ein
noch wohlfeileres Obdach gefunden.
Am erſten Abend war das für den Wirt nicht ſehr ſchwierig,
denn die Mordaffäre ſtand ausführlich in der Seitung beſchrieben.
Der Wirt las ſie ſeinen Gäſten ſelbſt vor, langſam und feierlich.
„Es iſt eine düſtere Geſchichte”, ſagte er noch einmal, „aber
das beſte leſe ich doch erſt jetzt. Willem war ſofort tot, er konnte
nicht mehr erzählen. Das hat der Mam erfunden, um Jan
hin=
einſchlittern zu laſſen. Das iſt das einzig Spaßige an der Ges
ſchichte.”
Sollen Frauen Politik treiben?
Von Ifhbell Macdonald,
Cochter des britiſchen Miniſterpräſidenten.
(Copyright vu Intardi, Berlin.)
Vielleicht erwartet man von mir, daß ich die parlamentariſche
Laufbahn einſchlagen werde. Ich werde in der Cat häufig
ge=
fragt, ob ich beabſichtige, für das Parlament zu kandidieren.
Da ich jedoch meine Seit den Arbeiten in der
Gemeindeverwal=
tung widme und mich von dieſer Cätigkeit voll befriedigt fühle,
iſt es unwahrſcheinlich, daß ich mich je mit parlamentariſchen
Arbeiten abgeben werde.
Genau beſehen, erfordert die häusliche Cätigkeit ebenſoviel
perſönliche Catkraft wie irgendeine andere Laufbahn. Ich
glaube, daß eine Frau, die ihre Hausgehilfinnen tatkräftig
be-
aufſichtigen ſoll, eine perſönliche Kenntnis der
Haushaltsange=
legenheiten und praktiſche Erfahrung beſitzen muß. Erfahrung iſt
weſentlich. Meine eigene erhielt ich in einem Kurſus in
Haus=
halt und Sozialwiſſenſchaft im Kings College für Frauen. Der
Kurſus erſtreckte lich über eine ganze Reihe von Gegenſtänden,
zu denen auch Chemie gehörte, und ich hätte die dreijährige
Studienzeit abſolviert, wenn nicht die Berufung meines Vaters
zum Miniſterpräſidenten mich gezwungen hätte, das Studium
ab=
zubrechen. Verſchiedene Perſonen haben mich ſeitdem gefragt,
ob ich den Haushalt in Downing Street (Gebäude des
Miniſter=
präſidiums) nicht ſehr altmodiſch fände. Er iſt im Gegenteil
ziemlich modern. Allerdings iſt die Küche nach heutigen
Be=
griffen zu groß und erfordert von den Mädchen Extraarbeit, da
ſie die Schüſſeln hin= und hertragen müſſen. Aber die Küche iſt
gut mit Gasherden verſehen, auf denen man alles kochen kann.
Um auf die parlamentariſche Karriere zurückzukommen: Ich
unterſtütze den Eintritt der Frauen ins Parlament. Sie leben
ſchließlich in derſelben Welt wie die Männer, und wenn ſie zu
Hauſe ſich vertragen können, ſo ſollten ſie das auch in der
Politik können. Nach meiner Meinung geht die Politik die
Frauen ebenſoviel an wie die Männer. Die Frauen, die heute
im engliſchen Parlament ſitzen, ſind zwar nicht zahlreich, aber
niemand wird leugnen, daß ſie nützliche Arbeit vollbringen. Es
iſt wahr, daß ſie mit einer oder zwei Ausnahmen in
lebens=
wichtigen politiſchen Fragen keine bedeutende Volle ſpielen, und
daß ſie auch nicht durch leidenſchaftliche Neden und durch
Ceil=
nahme an Debätten über Dinge von internationaler Bedeutung
von ſich reden machen. Aber das iſt kein Seichen von mangelnder
Befähigung. Die Anweſenheit von Frauen im Parlament iſt
ſogar in England, im Lande der Frauenbewegung, ein
verhält=
nismäßig neues Phänomen. An einem Cag werden ſich —
ſo=
bald ſie die notwendige Erfahrung geſammelt haben — ſicherlich
Frauen finden, die in der parlamentariſchen Debatte eine ebenſo
wichtige Nolle ſpielen wie Männer. Inzwiſchen machen ſie ſich
in Nuhe mit der parlamentariſchen Geſchäftsführung bekannt
und bereiten den Weg für andere Frauen vor. Das iſt keine
leichte und beneidenswerte Aufgabe. Aber ſie iſt wertvoll und
prophezeit Gutes für die Sukunft.
Man darf hieraus nicht den Schluß ziehen, daß ich für die
Politik als eine Karriere für Frauen eintrete. Manche Frauen
ſind für das parlamentariſche Leben beſonders begabt und haben
dieſem vor einer anderen Cätigkeit den Vorzug gegeben. Aber
es ſchließt viel Arbeit und Mühe in ſich und iſt durchaus nicht
das Noſenbett, das man aus ihm macht.
Da die Frauen ihre Fähigkeit, erfolgreich in allen modernen
praktiſchen Lebenszweigen mit den Männern zu konkurrieren,
bewieſen haben, glaube ich, daß die junge Frau von heute, mag
ſie auch nur für die Ehe und das häusliche Leben beſtimmt ſein,
einen Beruf ergreifen ſollte. Die Welt kann keine Drohnen
brauchen, und gerade unter den heutigen Verhältniſſen darf man
lie nicht dulden. Auch von den Frauen, die eine Begabung für
die politiſche Arbeit haben, muß man erwarten, daß ſie die
häuslichen Pflichten, die ſie zu erfüllen haben, erkennen und
verſtehen.
Es iſt oft behauptet worden, daß der Eintritt der Frauen
in das praktiſche Leben geſchähe, um dem Mann Konkurrenz zu
machen. Das iſt eine müßige Behauptung. Die Frauen haben
nicht den Wunſch, mit den Männern zu konkurrieren, ſie wollen
im Gegenteil mit ihnen zuſammenarbeiten. Der Wert der
Frauenarbeit in dieſer Beziehung iſt oft ſchon bewielen worden.
Im Unterricht, im Cheater, in den bildenden Künſten, in der
Rechtswiſſenſchaft und in der Medizin haben ſie gut abgeſchnitten.
In der Induſtrie machen ſie ſchnelle Fortſchritte. Im
geſchäft=
lichen Leben gibt es viele Zweige, die beſonders für Frauen
ge=
eignet ſind. Unzählige Möglichkeiten beſtehen im Cextilhandel,
im Oekorationsweſen, im Lebensmittelgeſchäft und im
Kunſt=
handel.
Ein regulärer Beruf iſt ein guter Charakterbildner. Er
ver=
lciht Suverſicht, Selbſtbewußtſein, Objektivität, Vertrauen und
Gerechtigkeitsſinn. Er hilft, die Mitmenſchen kennenzulernen
und die menſchliche Natur beſſer zu verſtehen, er lehrt
gegen=
ſeitige Hilfe und gibt ein Bild des realen Lebens.
Wollen
Sie neue Kunden werben?
Was lehrt die moderne Handelspſychologie.
Von Prof. Dr. Siegfried Behn, Bonn.
Die experimentelle Pſuchologie iſt in letzter Seit ungemein
praktiſch geworden. Sie ermittelt mit allerhand Surüſtungen
und nicht unerheblichem Erfolg, ob jemand beſſer daran tut,
Flug=
zeugpilot zu werden oder Automobilchauffeur oder ſchlimmſten=
Eine ſolche Ware liefere ich ihm alsdam zu möglichſt bilic=
Preiſe und in möglichſt guter Qualität.
Dieſe einfache und einzig vernünftige Handelspluchologie
nicht hervor, was die deutſche Handelspſuchologie ganz ſiut
beſchwören wird, nämlich eine Pſuchologie der Abwehr ge4 0
unqualifizierte Handelsangriffe. Die deutſchen Kaufleute, /4
ſonders ſolche kleineren Stils, glauben noch allzuſehr, daß ae
im Grunde auf Cricks ankomme, kraft deren man die Kume
Der Verkäufer, wie er nicht ſein ſoll:
„Dieſer Hut macht ſie um 20 Jahre jünger, meine Gnädigſte.”
Der Vertreter, wie er nicht ſein ſoll:
„Nur unſer Staubſauger hält, was er verſpricht.
tangen nichts.”
Alle ande n.
falls Schrankenwärter. Dieſe Anwendungsmöglichkeit der
exakten Induſtriepluchologeie haben, was nicht verwundern wird,
die fortgeſchrittenen Männer des Handels nicht ſchlafen laſſen.
Und ſo beſitzen wir denn ſeit einiger Seit auch eine exakte
Handelspluchologie. Dieſe nützliche und
gewinnbrin=
gende Wiſſenſchaft wird heute ganz harmlos und öffentlich in
akademiſchen Kurſen, gelehrt.. Es. geſchiebt, bei, uns, was in
Amerika längſt geſchah. Nurzſtecken wir, ſcheint es, noch etwas
in den Kinderſchuhen.
Das wiſſenſchaftliche Grundproblem aller Handelspluchologie
lautet offenbar: Wie veranlalſe ich einen Kunden,
mir eine Ware abzukaufen, die zu erwerben,
er eigentlich keine Luſthat? Und die Quinteſſenz aller
Antworten auf dieſe Frage lautet bei uns noch meiſt: indem ich
ihn glauben mache, daß er dieſer Ware bedarf. Was wir guten
Deutſchen zu unſerem Nachteil meiſt noch nicht bemorkt haben,
iſt, daß der Amerikaner längſt eine andere Antwort gefunden
hat. Sie lautet etwa: Ich kann jederzeit am meiſten verdienen, wenn
ich ermittele, was der Kunde ernſtlich und dringend gebraucht.
überredet, wiſſenſchaftlich geſprochen luggeriert, deutlich geſadted mehr
beſchwatzt. Dieſe Pſychologie lehrt die Kunſtgriffe der liebert hie dü
würdigen Bedienung, hebt unaufdringlug die Schönheit Alltnge.
gnädigen Frau hervor, die jenen Hut zu ihrem Glück durchen um
beſitzen muß, ja muß. Darüber vergißt man gern, daß dchine let
nur wirklich ſchöne Hüte auf die Dauer das große Geſch=n”
machen werden. Die Cris geben zweifellos kurzfriſtige Erfol /10 gei
aber man vergeſſe doch nicht, daß der Rüchſchlag jedem droſtie 1ut
der auf die Dauer durch noch ſo feine Crichs verdienen willeie
Suggerieren lernen iſt ja am Ende nicht ſchwer Die unard
dringliche Gepflegtheit des Aeußeren, die ſtille Eindringlichs
jaun
geduldeter Höflichkeit, die nebenbei einfließenden geſellſchaftlicklſuchte u
Fragen, die Beweisrede für Unentbehrlichkeit, die Kunſt, 14auckent
micht abweiſen zu laſſen: das alles kann ein Menſch mit Durzifer laud
ſchnittsintelligenz ſich aneignen.
i dun d
Bis heute freilich ſcheint die Schulung der Herrenk Vertre züfläſe!
noch ihre große Mängel zu haben. Auf ein harmloles Bäuerl adraus
mag eine im lauten Bruſtton vorgetragene, mit der Begeiſteru
des Volksverſammlungsredners geſteigerte Nede mit zunehmel
der Länge Eindruck machen, mit zunehmender Stimmſtärke
ſchüttern. Auf einen gebildeten Menſchen wirkt ein derartie
Angriff nervenverletzend, und der Erfolg wird ſicher eine At
lehnung ſein. So weit ich ſehe, werden die meiſten moderru
Werber darauf dreſſiert, eine höfliche oder beſtimmte Ablehnug
einfach zu überhören, als ungeſchehen zu betrachten. Dem ſchlich
ten Manne mag dies als Charakterſtärke imponieren, ein einige4
maßen verfeinerter Menſch wird dadurch verletzt. Ja, man ka
erleben, daß die ruhig ſachliche Vorführung irgendeines tert
niſchen Apparates einem objektiv Eindruck macht, ſo daß m!
faſt geſonnen wäre, das Ding zu erwerben. Der nachfolgent
Redeſchwall jedoch kühlt dieſe Begeiſterung ab, und d
Lächeln unglaublicher Ueberlegenheit, mit dem auf joden tee
niſchen Einwand geantwortet wird, verſtimmt vollends.
kommt etwa vor, daß ein Vertreter einen höchſt unentbehrlich
Luftzerſtäuber anpreiſt, dem jeder Dilettant ſofort anſieht, dI
er nichts als eine billige Kopie des ſogenannten Blitzzerſtäubel
iſt. Dieſe handgreifliche Catſache leugnet der wohlinformien
Vertreter mit eiſerner Stirn und glaubt dadurch, den exorbi
tanten Preis für ſeine Ware gerechtfertigt zu haben. Er iſt nict
wenig verwundert, wenn man ihm auf ſolche Ungezogenheit huf
den Nücken dreht. Möchten die großen Firmen ihre Sen!
boten doch wenigſtens dahin erziehen, daß ſie daran denken, wit
Nie
ſehr ſie ſich nur als Gaſt in einem fremden Haus befinden, dc1
zu betreten, niemand ſie aufgefordert hat.
I
Schach
Nummer 327.
Aufgabe 470.
F. A. L. Kuskop in Wellington.
(Chemnitzer Tageblatt 1927.)
.
Meiß zieht und ſetzt in drei Aigen mat.
Prüfſtellung: Beiß: Kh1 Des Te8 Lg8 8d8 Bb4 e5 d5 62 g3 g4 (11);
Schwarz: Ke4 De5 Th5 Lh8 Se1 Bb5 e7 g5 h2 (0); 3½.
Aufgabe 471.
R. G. Thomſon in Aberdeen.
(1. Preis, Eeo Degli Scaechi, 1917.)
Weiß: Kb8 Da6 Tf7 18 Lb7 Se8 16 Bf4 (8);
Schwarz: Ke6 Db6 Sa3 c8 Ba7 d3 d4 e7 15 (0).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 458—461.
458. Dr. E. Palkoska. Ungariſche Schachwelt 1917. (Kc8 Dd7 La4 Bc5 14:
Tas vi1 Bi5; 34.) Da8 Probeſpiel 1.1b3 ſcheitert an 1. ... Db5l. Auch nicht
rd1 wegen D:41 Löſung: 1. La4 —e21 droht Da44. 1.... Db5 2. I03. Nun
iſt erſichtlich, daß die Verteidigungskraft der ſchw. D nur durch dieſes feine
Läuſer=
manöver zu brechen war. 1.... D: 14 2. 1034t; 1.. .. Da1 (—e4) 2. Db74
459. R. C. Macbride. Hampſhire Poſt, 1920. (Kg7 De3 Ta4 La2 Bg2; K75
Bes 12 Bb8 43 1734) 1. Ta4—h41 Ein niedliches Zuagzwangproblem.
460. J. R. Neukomm. Sonderpreis im Cheß=Amateur=Turn. 1924. (Kr8 Dr1
Tk3 Bd4 e5 12 17 g5 h4; Kf5 Lf4 Bd5 h5: 2,t.) 1. Df1—e11 1... Ke4
(—84) 2. Df44: 1.... Keß 2. D48: 1.. .. Kg6 2. Db1 (62)4.
Stern=
ſlucht des ſchw. K. Ein unechtes Shmmetrieproblem, da der ſpiegelgleiche Löſungszug
der D nach rechtz unmöglich iſt.
461. J. Smutnh. ungariſche Schachwelt 1917. (Ke4 De6 Le1 Bd5 e2; Kg1
The Bg2 h3 h5; 3c) 1. He1-h41 Kh1 2. De4: 1... . K11 2. Dt5+. Ein
gefäliger Zugwangsdreier.
Löſerliſte: Franz Buchty in Mainz (alle, auch 453—457); Georg
Peter (459, 480).
Rätſel
G
Kreuzworträtſel mit magiſchem Kreug.
Ein berühmter Dichter.
Zwei a, neun e, ein f. ein g, ein h. vier i, zwei l, zwei n, ein
fünf r. zwei t, zwei u, zwei z.
Vorſtechende Buckſtaben ſetze, man in die Duadrate des Mon/!
angmms, ſo daß die 11 wagrechten Reſhen Wörter von folgender Bl
denutung enthalten: 1. Werkzeug, 2. Schwimmwogel. 3. tiewiſcher Lar=
4. Legierung, 5. Atomzeichen für Zinn, 6. Naturerſcheinung, 7. Na
numgsmittel, 8.Iyriſcher Dichter, 9. japoniſches Hohlmaß, 10. perfönſichs 4.9e
Fünwort, 11. Inſel an der franzöſiſchen Weſtüſte.
Läecden
Erd
Die Anfangsbuchſtalben nenmen einen berüſhmitem niederdeutſchs4
Dichter.
Die Wörter bedeuten von oben nach unten: 1 Felſeneiland im Golf
3 Hohe berſönliche Eigenſchaft, 5 Größte der Antilleninſeln. 7 Teil des
Beines 8 Zahlwort 10 Tonart, 11 Fiſchſäugetier, 12 Wappenvogel,
13 Hivſch, 14 Indobritiſcher Waffenplatz, 16 Verordnung, 17 Inneres
Organ, 18 Bergrücken in Braunſchweig, 20 Artikel zum Hauptwort,
21 Straußartiger Vogel, 22 Partikel, B Teil des Wagens.
Von oben nach unten: 1 Anrede von Geiſtlichen, 2 Fiſchdelikateſſe,
3 Titel hoher franzöſiſcher Würdenträger, 4 Blume, 6 Chem. Zeichen
für Aluminium, 9 Was beim Raffen des Kleides entſteht, 10
Gewichts=
einheit, 15 Aegyt. Sonnengott, 19 Raubtier.
5.
6.
Canl Drmbel.
Auflöfung der Rätſel aus Nr. 35:
Magiſches Quadrat mit „Frag mich was!"
1. 2. 3. 4. 5.
1. S TIEI
2. T ALU-4
3. I L I 4. S.
4. EMAU S
5. L. A 8 S 0-
Figuren=Rätſel.
1. Birke, 2. Grato, 3. Baden, 4. Meiſe, 5. Adolf, 6. Anker, 7 Kroney=
8. Tanne, 9. Bozen, 10. Spiegel, 11. Sperber, 12. Vater, 13. Flieder—
„Nadiokonzerte‟.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl, für die Redaktion: Dr. H.Nette, Darmſtadt, Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. vckhdteh=
[ ← ][ ][ → ] Alſo, offe geſtanne, der Summer der kimmt mer genau grad
vor, wie unſer Staotrat, dann jetzt, wo er märkt, daß es em
no zugeht, un daß es bald aus is mit ſeine Härrlichkeid, do
ui er ſich noch emol ins Zeich, was gibſte, was hoſte, un will
ſ. ſcheints, unner alle ſiwwde nunzwanzich Umſteno en glorioſe
odridd ſichern. Awwer däß gild nix, was verſiebt is, is
ver=
fhr, do beißt kaa Maus en Fadem ab, un daß jann mer mit
ſcheenſte Fenſterredde un mit de greeßte Fenſterhitz net mehr
pitmache.
No, un der ſcheidende Summer, wie aach der ſcheidende
ſadtrat, ſie hawwe allerhand uff m Kärbholz un miſſe ſich
unz unhaamlich aſtrenge, wann ſe aach nor einigermaße in
eheenheid ſtärwe wolle.
Un däß dhun ſe jo aach, däß kann mer wärklich net annerſter
ſge. Awwer leider, wie’s in dene Fäll ſo is, wann mer do
n letzte Mollemend noch gud mache will, was net mehr gut zu
riche is, un will ſich in de Geſchwindichöeid noch ſchnell
eraus=
bwweriern, do dhur mer bekanntlich im Eifer ſich noch diefer
reitorne. Unſo geht’s aach unſere zwaa baade, nemlich dem
ſwindſichdiche Summer, wie gach dem diddo Stadtrad; ſie
dun ſich gäächeſeidich gradezu iwwerbiede un bohrn ſich e Loch
is Knie for lauder Dienſteifer. Awwer do is net viel mehr zu
ute, dann was beiſpielsmeeßig unſer abgenglicher Stadtrat
gihrend ſeiner langjährige Amtsdähdichkeit von der Minude
usgeſchlage, däß bringt aach im letzte Värdeljohr kaa
Ewich=
ud mehr zurick. Un was de Summer im Juni verfriern hott
iſſe, däß kann er in der letzte drei Woche net mehr zum reife
hinge.
Um im Bild zu bleiwe: So hott alſo unſer Stadtrat in
ſine letzte Sitzung widder mol ſei Härz endeckt, un hott ſich im
idräſſe pun dene Wohnungsnodſichdiche, mehr odder wenicher
„d gemaante Franze an’s Mund gebabbelt. Jetzt, im Herbſt,
irz vor de dißjähriche Baupäriod. — — Däß hilft nadierlich
ſviel wie gor nix, dann vum Schwätze allaans gibt’s kaa
Woh=
unge. Awwer es macht Eidruck
No, un wie macht’s de Summer?. Der leßt jetzt am End
un ſeiner Amtsdädichkeid noch emol die Sunn ſcheine uff
Ge=
ichte un Ungerechte, un märkt im Eifer gornet, daß dorch die
gruckenheid un die Hitze die Ebbel, die Biern un die Quetſche
fr lauder Unnerernährung un Schwäche, ſaft= un kraftlos nor
ſ vun de Beem falle, verhuzzelt un unreif, ſo daß ſich kaum es
Ufläſe lohnt. Dann for ſo e Marmelade, die wo mer zur Nod
ddraus mache kennt, do brauche die Marmeladefabricke heit kaa
Ooſt mehr, do gibt’s annere Sache.
No un wann’s aach ſchließlich for alles un jedes heit en
Erſatz” gibt, ſo gibt’s leider noch kaan Grie fuddererſatz.
Jeden=
hlls, däß Middel, daß mer hergeht, un ſetzt de Kieh e grie Brill
uf, un leßt ſe Huwwelſpee fräſſe, däß hott ſich in de Braxis
dch net ſo recht bewährt. Eweſowenich wie, daß mer unſerm
ſtadtrad e roſarod Brill uffſetzt, un will’n glaawe mache, 8
Der zeitgemäße Haushalt.
Wie pflege ich meine Palmen? Sie gehören zwar
z den ſchönſten, aber auch zu den empfindlichſten Blattpflanzen
in Zimmer. Am beſten gedeihen ſie bei einer Temperatur von
1—12 Grad R., die alſo für Menſchen im Winter zu niedrig
ud unbehaglich wäre. Was nun tun, um die Schädigungen von
ihen abzuwehren, die ihnen die übliche Zimmerwärme von 15—16
Ead zufügt? Es gilt, ſie durch öfteres Abwaſchen und =brauſen
drart zu erfriſchen, daß ſie die hohe Temperatur ertragen lernen.
lißerdem muß ihnen Dünger zugeführt werden. Auch die
rich=
e Erdmiſchung gehört zur Pflege der Palmen, ſie beſteht aus
hub=, Moor= oder Heideerde, Miſtbeeterde und weißen Sand zu
geichen Teilen und etwa einem Sechſtel des Ganzen an
Horn=
ſtinen. Beim Umſetzen iſt ängſtlich jedes Verletzen der
Wurzel=
hllen und Entfernen der alten Erde dazwiſchen zu verhüten,
ſie derartige Störungen ihres Wohlbefindens ſofort durch
ſänkeln oder gar völliges Abſterben rächen. Auch völlig
aus=
wcknen dürfen ſie nie, deshalb beuge man ihm vor, indem man
dn ganzen Topf etwa fingerhoch völlig unter laues Waſſer ſetzt,
98 keine Luftbläschen mehr daraus aufſteigen. Dann aber hebe
un ſie ſofort aus dieſem Waſſerbad, laſſe ſie gründlich ablaufen
nd ſtelle ſie im Unterſatz auf Hölzchen erhöht, damit durch die
ichliche Scherbenlage im Blumentopf Luft zu den Wurzeln und
ir Erde dringen kann, wodurch deren Verſäuern vorgebeugt
I.
urd.
Haben Ihre Reiſekoffer auf der Reiſe
gelit=
n?. Bei der Heimkehr von Ferien= und Berufsreiſen weiſt das
ſtgeführte Reiſegepäck nicht ſelten mehr oder weniger Spuren
15 Transportes auf, die ſelbſt bei pfleglichem Umgang nicht
Rhindert werden können. Da ſind z. B. die Schlöſſer durch
genſchauer und feuchte Seeluft verroſtet, desgleichen die
Eharniere, die einer gründlichen Oelung bedürfen. Die
*derſchutzdecken ſind gelockert und vielleicht auch die Spannreifen
i ſogen. Hartplattenkoffer. Außerdem zeigt das geſamte Aeußere
ſüſig ein ziemlich ramponiertes Ausſehen, dem man durch
Auf=
ſſchen mit Wilbra im gleichen Farbton wieder neuen Glanz
bleiht. Auch das Innere der Koffer ſelbſt hat evtl. durch
aus=
ſaufene Flüſſigkeiten Flecke erhalten, ſo daß ein Neuauskleben
ſtwendig wird. Dieſes kann man ebenfalls ſelbſt vornehmen,
uni man nach vorherigem genauen Ausmeſſen der geſamten
weer wärklich alles ſo roſich, wie ſich’s unſer Stadtverwaltung
mit ihrm Kinnergemied eibilde dhut. No, un ſchließlich bleibt
ſich’s bei unſerm Stadtrad aach ganz egal, was werm for=e
Brill uff die Nas ſetzt, er gibt ſowieſo kaa Milch. Annerſt
liggt die Sach bei de Kieh, dann do haaßt’s: vun nix kimmt
wix, am allerwenigſte Milch. No un wann’s jetzt net bald emol
räjend, dann wärrn die Kieh ſtreicke, un ich ſäh s kumme,
daß eines ſcheenen Dags unſer diefgekiehlte
Milchverwärdungs=
genoſſenſchaft „drucke ſteht‟ ...."
Nadierlich is unner dene Verhältniſſe aach uff die beſte
Wädderregele kaan Verloß mehr. Dann eichendlich, wann mer
ſo ſieht, wie allerwärts de Mädcher krambhaft die Strimb
erun=
nerhenke loſſe, do ſollt mer doch glaawe, es mißt räjene,
Frie=
her, zu meiner Zeit, do konnt mer jedenfalls feſt dodruff geh,
daß es Räje gäwwe hott, wann die Strimb geritſcht ſin. Wann
alſo die Wädderregel noch Gäldung hett, dann hett eichendlich der
Summer diß Johr räjene miſſe loſſe bis dort enaus. s mißt
grad ſei, daß der Summer däßhalb net uff die gud
Wädder=
regel reachiert hott, weil ſozuſage mehr oder wenicher all meine
jingere Geſchlächtsgenoſſinne die Strimb erunner henbe, ſoweit
ſe iwwerhaubt welche ahawwe. Zu meiner Zeit, däß haaßt,
wie ich noch in dem agenehme Alder war, wo ich mit meine
dicke Stembel hett Staat mache kenne, do war daß nadierlich e
Ausnahm, wann aam emol de Strumb geritſcht is, dann
erſtens=
mal hawwe ſo e paar rechts=un=binks=geſtrickte Schläuch geſäſſe
wie a gegoſſe, un zweidensmal ſin die Stiwwel hoch genug enuff,
un die Röck dief genug erunner gange. Jetzt, bei de heidiche
Mode, wo die Röckelcher zuſähens immer mehr ei’ſchrummbele, un
wo ſe eichentlich aſtandshalwer net mehr gud viel höher iwwerm
Knie abgeh kenne,do muß mer nadierlich die Strimb ganz erunner
ritſche loſſe, wann’s uffalle ſoll. Wie geſagt, frieher war alſo
ſo er runnergeritſchter Strumb e Ausnahm, heechſtens
uff=
ere Waldbaddie hott mer’s als ſähe kenne; der Erfolg war
dann gach meiſtens en Wolkebruch. Heit ſin awwer die
runner=
geritſchte Strimb die Regel, un bekanntlich, wie emol ebbes
zu ere Regel wärd, verlierts ſei Wirkung. Däß is annerſeits
e Gbick, dann ſunſt kemde mer aus de Wolkebrich kaum noch
eraus".
Alſo mit aam Wort, der Summer reachiert net mehr uff
die ald Wädderregel. Un wie weit die nackiche Baa en gewiſſe
Eifluß uff unſern Stadtrad ausiwwe, däß endzieht ſich meiner
Kenntnis. Als „mißſtendich” im Stadtbild ſcheine ſe ſe jedoch
net azugucke.
Awwer der Summer un unſer Stadtrat, die hawwe noch
wvas gemeinſam, nemlich — ſie loſſe aam nachts net ſchloofe.
Der Stadtrat net, weil mer immer in de Angſt is, un denkt, no
was wärrn dann die Bächvöfel jetzt widder aushecke . . . .
un der Summer net, weil mer immer Angſt hawwe muß, mer
wacht emol morjens uff, un es is nix mehr vun gam do, wie e
groß Pitſch unnerm Bedd — „ja fierwahr, ich muß geſtehn, das
wär kein freudiches Wiederſehn".
Ich bin daßhälb in die letzte Däg aach gornet mehr ins Bett
gange, ſundern hab mich in mein Sorjeſtuhl for’s Nadio geſetzt,
un hab im Geiſt dem Zäbbelien ſei Wäldraas mitgemacht —
(gottſeidank, äwe bin ich uff eme annern Thema). Un ich glagb,
wie mir, ſo is es viele Deitſche gange. Net daß mer Angſt
ge=
hatt hette, naa, mir wußte, daß er’s ſchafft, er mißt net „Graf
Zäbbelien” haaße. Awwer mer hott doch en armsdicke Seifzer
losfchwirrn loſſe, wie er glicklich widder dehaam un unner Dach
un Fach war. Vun fetzt ab kann alſo der Zäbbelien als neier
Drawand vun unſere alde Erd gälde. Un was die
Haubt=
ſach is: wozu beiſpielsmeßig der anner Drawand, nemlich
der Mond, rund dreißig Däg brauch, däß macht der Zäbbelien
in knabbs zwanzich. Alſo wann däß kaa Rekordleiſtung is,
dann waaß ich net.
Freilich a groß Befärchdung hab ich doch. Nemlich, wann
däß ſo wärd, wie’s geblant is, un die Zäbbeliene ſauſe
dem=
nächſt ſäckzionsweis um die bucklich Wäld — wörd da am End,
außer valleicht beim Mond, net aach de Ehrgeiz bei dene annern
Blaneede geweckt, die wo ſchun ſeid Johr un Dag dorch’s
Wäld=
al gondele — kumm ich heit net, kumm ich morje —. Un brich
do am End net en neier Rekordfimmel aus? — Un wärd do
am End net de ganze Koßmoß in Schwullidhäde gebracht? —
Un geht dodorch net am End die ganz Wäldordnung aus em
Leim? — Un miſſe mer hinnenooch do net aach widder des
Schuldbekenntnis uff uns nemme . . . .?
No, mag’s kumme, wie’s will, in dem Fall wolle mer
gärn unſer Schuld aerkenne, un wolle ſage; jawohl, es is ſo,
mir Deitſche warnis. —
Bienche Bimmbernell
Poſtſchkribdumm. — Freilich, ſo Erfindunge hawwe
ihr Rauwe. Beiſpielsmeßig ’s Radio, ſo e gewaldich Sach däß
is, awwer manchmol kann’s aam doch zur Verzweiflung bringe,
beſunner’s, wann ſo e nädder Nachbar maant, er mißt aam
daalnemme loſſe an ſeim Vergnieche, un leßt demgemeß ſein
Lautſchwätzer bei offenem Fenſter losleeche, daß die ganz
Umgägend net waaß, wo ſe hierädderiern ſoll,
Alſo in dem Fall winſcht mer, daß dem freundliche Nachbar
en feiricher Eckpoſte in die Stubb fohrn mecht, un mechtm den
ganze Deiwelsabberad in dauſend Fätze verſchmeiße. 18 is gewiß
kaa kriſtlicher Wunſch, awwer er kimmt vun Härze ..
s liggt jo zwar e Bollezeiverbodd vor, daß die Rodio= un
Grammafonbeſitzer ihr Fenſter zu ſchließe hawwe; je ſogar de
Studtmann in Frankfort macht in ſeim liewenswärdiche
Ton=
fall als emol druff uffmärkſam. Awwer du liewer Gott, däß is
eme Ox ins Horn gepätzt . .
Weil ich grad an de Bollezei bin — hawwe ſe ſchun den neie
Verkehrsregelabberad am Mollement geſähe? — Alſo
bitte, das is endlich de erſte Schritt zur Großſtadt; in Berlien
un ſo, mache ſe’s ſchun lang uff die Art. Däß iſt die gättſte
Regelung, un bloß Dummkebb. kenne ſich dezu ſtelle und ihrn Uhz
driwwer mache.."
For’s Niebergalldenkmal: K. Zätt: Hunnert Mack!
Dank! —
Heißen
Pflaumen in Rotwein und Zucker. Dazu wähle
man reife Gartenpflanzen, die man, gewaſchen, in einer Zucker=
Rotweinlöſung: 1 Pfund Zucker, ½ Liter Rotwein, /= Liter
Weineſſig auf 5—6 Pfund Pflaumen, als Gewürz 16 Gramm
Stangenzimt und 8 Gramm Nelken ſoweit aufgekocht, bis ſie
leicht platzen. Damit ſie nicht zerfallen, koche man ſie
portions=
weiſe ab. Fülle ſie mit dem Gewürz in ſaubere Gläſer, koche den
Rotweinſud noch etwas ein und fülle ihn über die Pflaumen.
Nach 8 Tagen nochmals aufgekocht und abgekühlt darübergefüllt,
werden dann die Gläſer verbunden.
Ueber das Einlegen von ſauren Gurken. Man
verwende feſtfleiſchige, fleckenloſe, grüne Gurken mit wenig
Ker=
nen. Bürſte ſie in kaltem Waſſer ab und ſchichte ſie dann mit
Kirſch=, Wein= und Lorbeerblättern, ſowie reichlich Dill und
Meerrettichſcheiben in ein gereinigtes Eichenfaß. Dann gieße
man eine Salzlake darauf, die man aus 10 Liter Waſſer und
500 Gramm Salz bereitet und völlig abgekühlt verwendet. Dann
ſtelle man das Faß in die Sonne, bis die Gurken gegoren haben,
worauf man es verſchließt. Bei ſpäterer Entnahme bedecke man
die Oberfläche mit einem hölzernen oder Steingutteller, den man
mit einem ſauberen, großen Stein beſchwert, ſo daß die
Salz=
lake immer über den Gurken ſteht, weil dieſe ſonſt weich und
V. .. a.
faulig werden würden.
Schmackhafte Milchſuppe anſtelle des Kaffees
für ſchulpflichtige Kinder. ½—3 Liter Milch ſetze
man mit 1 Stückchen Zitronenſchale und Zimt oder einem
Stück=
chen Vanille oder einer geriebenen bitteren Mandel zum Kochen
auf, verquirle darin 2—3 Eßlöffel feinen Weizengrieß, laſſe 20
Minuten ausquellen, ziehe die Suppe mit einem Eigelb ab und
ſchmecke ſie mit 2 Eßlöffel Süßſtofflöſung, ½ Teelöffel Salz und
1 Eßlöffel friſcher Butter ab und reiche entweder Zwiebäcke oder
H.
Kekſe dazu.
Speiſen=Zettel:
Sonntag: Fliederbeerſuppe, Rinderwickelbraten mit
Wachsbohnen, Pflaumenſpeiſe. — Montag: Pfifferlinge im
Reisrand. — Dienstag: Pflaumenknödel. — Mittwoch:
Kartoffelſalat mit geb. Gehirn. — Donnerstag: Gefüllte
Tomaten. — Freitag: Pflückfiſch und Gurkenſalat. —
Sams=
tag: Dampfnudeln nrit Kompott.
ſßem Pinſel ſtrichweiſe „geleimt”, ſorgfältig aufklebt. Damit
uie Blaſen entſtehen, tupfe und ſtreiche man mit einem zu=
V.
mniengeballtem Tuche das Papier feſt.
Die Haltbarkeit der Scheuertücher zu
ver=
ungern. Dazu durchziehe man ſie übereck recht dicht mit
mnem Bindfaden. Weiter laſſe man ſie nach jedem Gebrauch
Bgebreitet auf einer Stange trocknen und drittens umhülle man
Schrubber recht oft und feſt mit altem kräftigen Stoff, nähe
ſen darum feſt und verhüte ſo, daß ſeine Borſten und Kanten
T.
Scheuertuch zerreiben.
Waſſerglas als ausgezeichneter
Porzellan=
d Glaskitt. Man beſtreiche mit Waſſerglas beſter Quali=
— alſo nicht ſchon abgeſtandenem, die Bruchſtelle mit Pinſel
er Watte, ziehe ein Paar Wattefaſern darüber, preſſe die
Stel=
zuſammen, umwickle ſie des beſſeren Haltes wegen noch mit
ſden oder Band und laſſe ſie trocknen.
Humor
Ein guter Kerl. Ein eleganter junger Mamm, der wegen ſeimer
Schulden und ſeiner Spſellendenſchaft in dem Kreiſen der Pariſer
Ge=
ſellſchaft bekaamt iſt, hatte wwirſer eimmall am grüünen Tiſch heftig
ver=
loren. Er bat mun eimen Freud — ſo erzähllt die Comoedia — ihn
zu ſeienn Schneider zu begleitzen. Bei dim Bekleidungskünſtler
ange=
langt, feillſchte deir junge Mam um den Preis des Anzugs und ſetzte
nach langer Zeit durch, daß er ihm für 700 Francs ſtatt 1000 be=
Eefert wurde „Wammm haſt du dich denm ſo amgeſtrengt”, fragte
nach=
her der Freund. „Du Gezahlſſt doch 700 Fnanes ebenſo wemig wie 1000."
„Das iſt richtig,” erwiderte der ander „aber ich wollte tvewiger
be=
zahlem, damüt er nicht ſowfel verliert.”
Boshaft „Nun, Fred, warum kommſt du heute ſchen ſo zeitig
von Mabel”” fragt Liſſy den Bräutigam ihrer Freundin. „Die Arme,
ſie hat ſo Zahmſchmerzen!“ „Ach, gllaube ichr das nicht. Das ſagt ſie
wur, daß dur glaubſt, daß ihre Zähne echt ſind.”
„Mit meiner Frau iſt’s ein Kreuz! Geh ich aus, ſpielt ſie die
Beleidigte.”
„Na, und wenn Sie zu Hauſe bleiben?”
„Spielt ſie Klavier.”
(„The Humoriſt”, London.)
Ihr Name. „Sſie haben wohl eben meinen Namm in den Sand
geſchrieben?” fragte die reiche Erbin ihren Vevehrer; der mit ſeinem
Stock allerlei Zeichen hinkritzelte. „Jawohl, grſwiß,” erwülderte dieſer
eifrig und wiſchte ſchnell die Zahlenreihe aus, die er hingeſchrieben
hatte.
Dringendes Bedürfnis. „Nächſte Woche fahre ich nach Paris, um
mir Kleider zu holen”, ſagt die junge Amerikanerin zu ihrer
Groß=
mutter. „Das iſt recht”, erwidert dieſe. „Ich habe mich ſchon immer
gewundert, wo du ſie gelaſſen haſt.”
„Ich möchte gern ein Buch kaufen.”
„Soll es etlvas Leichtes ſein?”
„Das iſt nicht nötig: ich habe mein Auto draußen.”
(„Söndagsniſſe Strix”.)
Wenn der Herbſt näherrückt,
pflegte man ſich bsher — ſobald
man die Frage der neuen
Garde=
robe erörterte — vor allen Dingen
mit der neuen Umhülle zu
beſchäf=
tigen. Nicht ganz mit Recht: denn
man braucht ſie vorderhand noch
garnicht, ſondern kann mit dem
Stoffmantel, den man im
Früh=
jahr und Sommer trug, noch ſehr
gut einige Wochen hindurch ſein
Auslangen finden.
Viel wichtiger iſt eines jener
„warmen Promenadekleider”, die
bei uns eigentlich niemals ganz
heimiſch und populär wurden, im
Auslande aber vielfach einen ſehr
weſentlichen Beſtandteil der
Gar=
derobe bilden.
Ein ſolches Kleid iſt niemals
aus Seide verfertigt, denn es ſoll
ja in der Hauptſache ohne Mantel,
alſo zum Blank=Gehen während
der Mittagsſtunden verwendet
werden, weshalb man es in den
meiſten Fällen aus einem
moder=
nen Wollſtoffe arbeitet, der
natür=
lich nicht zu porös und
durchläſ=
ſig ſein darf, um eben dem
Be=
darfe, dem ein ſolches Kleid
Rech=
nung tragen ſoll, entſprechen zu
können.
Die Farbe des Materials
ſoll eine gedeckte, herbſtliche ſein.
Darum wären alſo auffallende,
allzu helle Töne zu vermeiden.
Als ſehr ausſichtsreich gilt neben
marineblau und ſchwarz ein
tie=
fes bohnengrün, aber auch braun,
von dem in den führenden
Mode=
ſalons viel geſprochen wird. Dann
gibt es auch verſchiedene Rot=
Schattierungen, die eine gewiſſe
Popularität erlangen dürften.
Die Form der neuen
Stoff=
kleider erſcheint niemals
komp=
liziert, oder beſſer geſagt: ihre
Wirkung iſt in der Regel ſehr
ſchlichte und anſpruchslos (
wie=
wohl der Schnitt mitunter
keines=
wegs leicht zu erfaſſen iſt).
Nach wie vor wird die
ju=
gendliche Note ausdrücklich
betont, obzwar den vielen
un=
ſchönen Uebertreibungen, zu
de=
nen auch die allzu auffällige Kürze
der Kleider zählt, aus dem Wege
gegangen wird.
In der neuen Herbſtmode
liegt überhaupt eine gewiſſe
Selbſtverſtändlichkeit, die immer
noch außerordentlich zu intereſſieren vermocht hat und die ihre
Trägerin auch reſtlos günſtig zur Geltung zu bringen vermag.
Von einer beſtimmten, dominierenden Linie kann man
vor=
derhand noch nicht ſprechen; bisher zeigen nämlich die großen
Ateliers in ihren ſogenannten „Vorkollektionen” ſowohl das
ge=
rade als auch das glockige Kleid vielfach aber auch Prinzeß=
formen, die auf eine fortſchreitende Amerikaniſierung der Mode
ſchließen laſſen, wie ja überhaupt im Verlaufe der letzten Jahre
der amerikaniſche Einfluß immer deutlicher fühlbar wurde.
Eine Tendenz, die faſt allen Stoffkleidern und der
Prome=
nadenmode im beſonderen gemeinſam zu ſein ſcheint, iſt das
Fehlen aller Aufputzeffekte. Man ſieht weder Stickereien noch
Beſätze, ſondern nur Wirkungen,
die aus dem Materiale ſelbſt
geholt werden, wobei hauptſächlich
an die Säumchen und
Blen=
deneffekte gedacht ſei. Sonſt abe
hat lediglich die Linie für ſich
zu ſprechen, woraus man ſchon au
eine intereſſante und nicht
alltäg=
liche Note ſchließen darf.
Einige Vorläufer der neuen
Herbſtmode bringen wir in
un=
ſerer Bildgruppe:
Wie elegant ſelbſt das
ein=
fachſte Kleid wirken kann, das au
jedweden Aufputz verzichtet, zeigt
die zweite Skizze, die einen
glat=
ten, nur mit zwei ſpitz zulaufenden
Blenden (aus eigenem
Mate=
riale) verſehenen Oberteil mit
einer pliſſierten Rockpartie
ver=
einigt. (Hier erweiſt ſich die ſchlichte
Ungewolltheit der Mode in ihrem
ganzen, ſelbſtverſtändlichen Schick.
Komplizierter in der Machar;
iſt das im erſten Bilde ſkizzierte
Trotteurkleid. Hier erzielt man
durch bogenförmige und
quer=
laufende Säumchen eine höchſt
eigenartige Teilung der oberen
Partie, die im übrigen — anſtatt
jedes anderen Aufputzes — mit
einem hellen Seidenkragen
gar=
niert wird, der tuchartig gebunden!
erſcheint. Der Rock iſt rückwärts
glatt, vorne ziemlich ſtark glockig!
Das Prinzeßkleid in ſeiner
höchſt charakteriſtiſchen Form mit
glockiger Bewegung der Rockpartie
iſt im vorletzten Bilde zu ſehen.
Dieſes Modell, mit ſeinem
ein=
fachen, viereckigen Ausſchnitte,
zeigt — mit Ausnahme der
ſchma=
len Fellrollen — an den Aermeln
keinerlei Aufputz und darf gerade
infolge ſeiner Anſpruchsloſigkeit
als reſtlos elegant bezeichnet
werden.
Zu ſolchen Kleidern pflegt
man eine kunſtgewerbliche
Hals=
kette in bunten Farben zu tragen)
die der ganzen Aufmachung ein
flottes Gepräge verleiht.
In ihrer Großzögigkeit läßt
die neue Herbſtmode jedwede
Linie zur Geltung kommen, ſo
daß auch die Volantformen
viel=
fach wieder Beachtung finden.
Im letzten Bilde bemerkt
man ein intereſſantes
Zweiſtufen=
kleid, das ſicherlich nicht alltäglich
und für ſchlanke Erſcheinunger)
ſogar äußerſt vorteilhaft iſt. — Zu dieſen und allen ähnlichen
herbſtlichen Promenadekleidern wählt man den enganliegenden
oder halbbreiten Filzhut, der die Trotteurmode zweifellos auch
weiterhin beherrſchen wird.
Willy Ungar.
Der Herbſtmantel für das Kind
ſoll zwar warm halten aber doch nicht zu ſchwer ſein, da man
die Kleinen einerſeits nicht unnötig belaſten, andererſeits auch
nicht verweichlichen will.
Am empfehlenwerteſten wären für dieſen Zweck die
flau=
ſchigen Modeſtoffe, die ſehr gut ausſehen und auch ungemein
ſtrapazfähig ſind.
Es gibt hier neben den Neutralfarben auch viel aparte
Miſchtöne, die durch Streifen oder Karos zu entſtehen
pfle=
gen: etwa ein Ziegelrot mit Beige, ein mittleres Blau mit Grau,
Sand mit Grün u. dgl. mehr.
Mit ſchmalen Fellſtreifchen vermag man oft die reizendſten
Verbrämungen herzuſtellen. So zum Beiſpiel iſt in unſerer
Skizze ein ganz entzückender, loſe und etwas glockig geſchnittener
Mantel wiedergegeben, der mit einem Leiſtchenkragen aus Fell
verſehen iſt (der ſich nach vorne noch etwas fortſetzt) und
über=
dies einen ſchmalen Pelzbeſatz an den Aermeln und eine damit
Abereinſtimmende Fellrandung der Taſchen bringt. R. H.
Die Coilette=Ooſe.
Seitdem es ſich faſt jede Frau zur Pflicht macht ihrem
Tein=
kosmetiſch nachzuhelfen, um immer friſch und unverbraucht zu
wirken, hat man nach einer entſprechenden Unterbringung der
verſchiedenen Doſen geſucht. Es iſt ſicherlich nicht praktiſch, ſie
loſe in der Handtaſche zu tragen, weil es dann oft vorkommt, daß
eine oder die andere Doſe ſich öffnet und ihr Inhalt verſtreut wird.
Darum bringt man jetzt wieder vielfach die eingerichteten
Doſen, die einen Lippenſtift, zwei Farben von Puder, einen
kleinen Spiegel und einer Puderquaſte Raum geben (2). Solche
„Liliput=Neceſſairs” braucht man aber nur für den Tag, während
für den Abend eine elegante kunſtgewerblich ausgeführte, ganz
flache Doſe mit Kompakt=Trockenpuder und einer flachen
Puder=
quaſte vollkommen genügt, um eben gelegentlich das Geſicht
auf=
zufriſchen (Bild 1).
W. U.
Verbrämungen
ſind die hauptſächliche Garnierung des herbſtlichen
Promenade=
modells und zwar ſowohl des Mantels als auch des Koſtüms
Mitunter wird hier eine recht anfehnliche Anzahl von Fellen
verbraucht, ſo daß man natürlich alles daranſetzen wird, um ſich
mit Imitationspelzwerk zu behelfen, weil man ja für die Ver
brämung nicht zu große materielle Opfer bringen will, wiewoh
bekanntlich gerade heuer die Edelfellmode ſehr viel beachtet wirD
weil dieſes Pelzwerk den großen Vorteil hat, ſehr lange haltbar”
zu ſein. Eine der beliebteſten Verbrämungen iſt der tiefe Schau
kragen mit den einfachen, runden Manſchetten, wie wir ſie itn
erſten Bilde zeigen. Für dieſen Zweck läßt ſich ebenſogut lang
haariges wie kurzes Pelzwerk, alſo etwa Fuchs oder Nutria un
deren Imitationen verwenden. Eine große Rolle in der neue
Mode ſpielen die verſchiedenen krawattenartigen Kragenpartier!
Bild 2 (rechts) gibt ein apartes Beiſpiel dafür. Hier komm
vornehmlich ombrierter Perſianer aber auch Karakül in ſeinen
verſchiedenen Farben (ſchwarz, beige, grau) in Betracht, da)
den großen Vorteil hat, nicht ſehr koſtſpielig zu ſein. M. U.
Moter uns Liitn.
Roman von Bruno Winkler.
Cophright: Greiner u. Co., Berlin, Luiſenſtr. 19.
Nachdruck verboten
Kommen Sie morgen wieder, Fräulein Stamer. Der Arzt
fär heute jeden Fremdenbeſuch verboten.”
„Iſch bin Herrn Lichtenberg keine Fremde.”
Das wollte ich damit nicht ſagen. Aber außer der Mutter
riemand zu ihm.”
ATuf Doritts Geſicht malte ſich Beſtürzen. „Geht es ihm denn
Ht?‟
„Er iſt unnatürlich erregt, ſeit geſtern, ſeit ich Ihren Gruß
W ichtete.”
Goritt errötete. „Da bin ich wohl gar ſchuld.” Sie ſah die
ſveſter bittend an. „Vielleicht würde es ihn beruhigen, wenn
uich ſieht, wenn ich ein paar Worte mit ihm rede.”
„Das wäre möglich. Aber ich darf es nicht erlauben. Uebrigens
uſr er jetzt. Ich war eben bei ihm.‟ Die Sweſter wies nach
Tür zurück, aus der ſie getreten war.
„Ich bin nicht darauf eingerichtet, über Nacht zu bleiben”,
de Doritt niedergeſchlagen.
Ein bedauerndes Achſelzucken. „Sie könnten ja ſchließlich
e abend, wenn der Arzt kommt . .
In dieſem Augenblick ſchlug eine Klingel an. Die Schweſter
ſte an die Glastafel, an der die Zimmernummern
heraus=
ſngen, dann ging ſie eilig davon.
Doritt ſtand allein. Es war niemand in dem langen Flur.
Ele. Nur das Surren des Aufzuges im Treppenhaus.
Ihr Blick glitt über die weißen Türen. Hinter jeder lag ein
uch in ſeinen Schmerzen und hinter jener, der zweiten von
ruhte Gerhard, ihr Gerhard.
Aber ſie durfte nicht zu ihm hinein.
Zögernd machte ſie ein paar Schritte nach der Tür. Die
ßweſter hatte geſagt, daß er ſchlafe. Wenn ſie ein wenig öffnete
einen Blick auf ihn warf! Das konnte ihm unmöglich
ſtden. Er würde es gar nicht merken. Sie ſah ſich ſcheu um
drückte behutſam die Klinke nieder. Da erblickte ſie ihn durch
an ſchmalen Spalt. Er hatte den Kopf zur Seite gedreht, ſo
er das Geſicht der Tür zuwandte. Die Augen waren
ge=
bſſen.
Sie ſtand und ſtarrte. Ihr Herz ſchlug.
Auf einmal vernahm ſie Schritte auf der Treppe.
Wenn jemand ſie überraſchte. Wie peinlich! Schnell
ent=
ſtoſſen trat ſie ein und zog die Tür hinter ſich zu.
Der Kranke rührte ſich nicht. Die Schritte draußen kamen
ſter, verloren ſich dann aber über den Gang.
Sie atmete auf. Eine kleine Weile blieb ſie ſtill ſtehen,
unver=
hidt den Schlafenden betrachtend. Dann ſchlich ſie zu dem
Fhl, der neben dem Bett ſtand und ſetzte ſich.
Gerhard atmete tief und regelmäßig. Auf ſeinen Wangen
ſpielte eine ſanfte Röte. Einmal lächelte er im Schlaf.
Eine Viertelſtunde verſtrich, eine halbe. Da bewegte er ſich.
Ich muß gehen, dachte Doritt. Aber ſie wagte nicht, ſich zu
rühren.
Es war zu ſpät: ſie konnte nicht mehr fort, ohne ihn zu
wecken.
Plötzlich fah ſie, daß er ſein Auge auf ſie gerichtet hielt.
„Doritt ...
Wie ein Hauch ſchwebten die Silben ihres Namens durchs
Zimmer.
„Ich bin’s”, nickte ſie. „Ich bin gekommen, ich . . . ich hielt
es nicht mehr aus, ich mußte Sie ſehen.”
Freudiges Staunen ſtand auf ſeinem Geſicht. Dann aber
verdüſterte ſich ſeine Miene. „Sie konnten ſich alſo losreißen?”
ſtieß er hervor.
Heiße dähne: Ghlorodont
BR
„Von Ihrem —
— Freund, von Teves!”
„Teves iſt mir ſogar mehr als Freund,” entgegnete ſie
bedeutſam. „Er iſt mein Bruder.”
„Ihr — Bruder?”
Da offenbarte ſie ihm alles.
Ihre Geſichter glühten, ihre Hände hielten ſich umfaßt. Es
war eine heilige, feierliche Stunde.
Aber noch ſchwebte ein Schatten über ihnen.
„Wenn Teves nun nicht dein Bruder geweſen wäre . . . ."
„Dann hätte mich das Leben wieder von ihm weggeführt.
Es war nur das väterliche Blut
„Als ich das letztemal fragte, hatteſt du nicht die Kraft, mir
zu antworten.”
„Es lag wie eine Hemmung über mir. Wenn ich deshalb
ſchuldig hin . . ." Schluchzend erſtickte ihre Stimme.
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„Schuldig? Ich bin ſchuldig, weil ich dich ſo quäle. Komm,
Geliebte!‟ Er ſtreckte ihr die Arme entgegen. Bebend beugte
ſie ſich über ihn, ihre Tränen netzten ſein Geſicht.
Sie hörten das leiſe Klopfen nicht, ſie vernahmen nicht, wie
die Tür ſich öffnete.
Frau Lichtenberg ſtand auf der Schwelle, hinter ihr
Schwe=
ſter Eliſabeth.
Doritt fuhr herum.
„Fräulein Stamer!” rief die Mutter.
„Hier ſtecken Sie!” drohte die Schweſter. „Ich glaubte, Sie
ſeien gegangen.” Sie ſah Gerhards flammendes Geſicht. „Wie
er glüht!“
„Das iſt die Freude!” rief Doritt.
Gerhard richtete ſich halb empor. „Jetzt weißt du, was mich
geſtern beſchäftigte, Mutter.”
„Meine Kinder.”
„Das iſt die erſte Verlobung hier in der Klinik,” lächelte die
Schweſter.
Doritt flog mit dem Abendflugzeug nach Berlin zurück. Als
ſie nach der Landung im Tempelhofer Flughafen aus der
Ka=
bine kletterte, ſah ſie Gerhards Vater auf ſich zukommen.
Er umarmte ſie gerührt. „Vor einer halben Stunde erhielt
ich das Telegramm. Ich habe mich noch nie ſo gefreut!”
Sie fuhren ſofort nach Stamers Villa.
Während ſie im Flur mit Hilfe des Dieners ihre Mäntel
ablegten, vernahmen ſie aus dem Speiſezimmer Hochrufe und
Gläſerklingen.
„Was gibt es da drinnen?” fragte Lichtenberg.
„Die Herrſchaften feiern die Verlobung von Herrn Teves
mit Fräulein Bolton”, erwiderte der Diener.
„Otto und Fini!‟. Doritt eilte zur Tür.
Der alte Herr ging ihr lächelnd nach. „Sie vergißt ihr
eigenes Glück über dem der anderen” murmelte er.
Das Erſcheinen der beiden wurde ein Ereignis.
„Da iſt ſie, Heinrich;” rief Frau Regina ihrem Gatten zu.
„Sie ſoll dir ſelbſt ſagen, wo ſie war.”
„In Bremen, Vater,” lachte Doritt. „Bei wem, brauche ich
dir wohl nicht zu verraten.” Sie wandte ſich nach Lichtenberg
um. „Darf ich euch meinen Schwiegerpapa vorſtellen?”
Die Eltern ſchloſſen ſie ſtumm in die Arme. Ein Chor
fremder Stimmen ſchwirrte auf. Man erhob ſich, wünſchte
händeſchüttelnd Glück und ließ mit den neugefüllten Gläſern
die Braut und den abweſenden Bräutigam leben.
Stamer und Lichtenberg ſahen ſich in die klaren grauen
Augen.
„Jetzt ſtehen wir wieder zuſammen in einer Front,” ſagte
Stamer, während das Klingen des Kriſtalls ſie umtanzte. „
Un=
ſere Kinder haben uns einander zurückgeführt. Wir wollen
Schul=
ter an Schulter für ſie kämpfen und für die, die nach ihnen
kom=
men werden. Wir wollen gemeinſam unſere Kraft einſetzen für
unſer Geſchlecht und für unſer Volk.”
„Ja,” erwiderte Lichtenberg, „der Motor wird die Waffe ſein,
mit der wir ſtreiten.”
„Und die Liebe,” ſagte Bolton, der mit ſeinem Glaſe
herzu=
trat, „der Grund, auf dem wir ſtehen.”
„Motor und Liebe” lächelte Lichtenberg.
„Unſere Loſung!” Stamer hielt ſein Glas empor, ſein Auge
glitt zu Teves hinüber, „da ſteht der Mann, der uns den Weg
in die Zukunft geöffnet hat.”
Abermals ſchlugen die Gläſer zuſammen. „Motor und
Liebe!” klang es durcheinander. Man rief ſich halb im Ernſt,
halb im Scherz die Worte zu, und wußte kaum, worauf man
eigentlich anſtieß, auf die beiden Brautpare, auf die Zukunft oder
den eben gefundenen Schlachtruf.
Ende.
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wegen Geschäftsaufgabe!
Bedinn Wontag, den O. Septernber 1920
20 bis 50 Prozent Rabatt!
L
D
14127
ludwigsplatz
UUHEIIELAIAAAIA
Ludwigsplatz
ath. Kirchenchor
Si. Marinu. St. Marien
Dirigent:
Kammermusiker K. Lindner
Zweites
AenZert
zum Besten
des Baues der
Liebfrauenkirche
Mittwoch, den 18. September 1929
Hein. Haus d. Hess. Londesthealers
Werke von Lißzt, Schubert,
L icher, M. Hauptmann u. Becker
Mitwirkende: Frau Horn-Stoll
das Schnurrbusch-Quartett
Am Flügel: Rektor Blumöhr
Plätze zu 1.—, 1.50 u. 2 Mk.
Buchhandlung Griesheimer
Wihelminenstraße (14100
Beginn 20 Uhr
Ende gegen 21.30 Uhr
teE u. Kaffe=
Aeſtaurant. Waldſchlößchen.
Halteſtelle der Linie 9.
ntag, den 8. September, ab 4 uhr:
Konzert.
nügliche Küche,, offene Weine, Wiener
M enbräu. — Wochenend=Aufenthalt —
Frierte Zimmer mit und ohne Penſion.
Ai Kan
Restauration und Café
Einladung
zu den Evangeliſations=Verſammlungen
des Herrn K. W. Felgner aus Taucha b. Leipzig
je abends 8½ Uhr, im Verſammlungsſaale Mauerſtraße 17.
Themen:
Sonntag, den 8. Sept.: „Kraftvolles Ehriſtentum!“
Der neue Pächter bietet das
Beste zu billigsten Preisen.
Mittag- und Abendtisch
von 1.00
an
„Gottes Abſichten mit dem Menſchen?”
Montag,
„Aufgewacht!”
Dienstag, „ 10.
„Was es ihn koſtete!”
Mittwoch, „ 11.
„Wie geſchah die Rettung?”
Donnerstag,, 12.
„Nun komm, Dich meint er!“
„ 13.
Freitag,
„Seligen Heimgangs gewiß!”
Samstag, „ 14.
„Ihm nach!”
Sonntag, „ 15.
Von Montag, den 9. bis Freitag, den 18.; jeden Nachmittag
um 4 Uhr Bibelſtunde. (1. Petr. 1—2.)
Zu allen Verſammlungen iſt Jedermann freundl. eingeladen.
Aufmerksame flotte Bedienung
F. LUpWIG.
7812a)
Geſangverein ſucht
kücht. Dirigenken
Ang. m. Geh.=Anſpr.
u. P. 98 Geſchſt. (*
ALLE
und Neuerscheinungen lehrt nach
moderner Methode
Tanzschule Georg, Bismarckstr. 18
Zeginn der Herbstkurse Dienstag, den
17 September. — Anmeldung jederzeit.
Sußer Aufeinent
täglich friſch von der Kelter,
Karl Stein
Wirtſchaft und Apfelwein=Kelterei
„Zum Bayriſchen Hof”, Ballonplatz 7.
An einem geschlossenen
Tanz-Zirke
junger Mädchen (höhere Schulen)
können noch junge Herren (Schüler)
teilnehmen. Näheres in der Ge-
(14150
* schäftsstelle ds. Bl.
12 Elisabethenstraße 12
Telephon 3640 (14114
Mittagstiſch
von 12—21), Uhr
von 1 Mk. an.
Reichhaltige Abendkarte.
A. Hühnergarth.
Hielierausstellung
v
Proteltor Kaufveser
Saalbaustr. 73, Gebäude im Garten.
Die Ausstellung ist verlängert bis Sonntag
den 8. September. — Ge6 fnet Samstag
von 10-1 u. 3-6 Uhr, Sonntag v. 10-1 Uhr
Freier Eintritt für jederman. (4 62b
Aor
Donnerstag, den 19. Sept. 1929, findet in
Groß=Umſtadt
der diesjährige Zuchtviehmarkt, verbunden
mit Prämiiernng, ſtatt.
Preiszuerkennungen im Geſamtwerte von
RM. 2500.—
4411
Sonder-Angebot in:
Schlaf- und
Speisezimmen
Erstklassige Arbeit. (14096b
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aller Art nach jedem Orte. Uebernehme
Lieferfahrten für dauernd u. aushilfsweiſe.
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Telephon 4178.
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90 ℳ zu verk. Zu/hirtl) auch z. Ginn
erfrag bei Montag. 10 Pfd. 80 Pfg.
Arheilgerſtr. 7, Lad.* Keiurich=Führſ,
Darmſtädkervolksbühne
an ihre bisherigen Mitglieder
und an alle, die teilhaben
wol=
len an den Kulturgütern, die
das Landestheater ſpendet,
zur Anmeldung
der Mitgliedſchaft.
Die Volksbühne iſt konfeſſionell und
parteipolitiſch neutral. Sie arbeitet ohne
Gewinn und kann, infolgedeſſen durch
niedrige Preiſe auch dem wenig
Begü=
terten den Beſuch des Landestheaters
ermöglichen. Die Bedingungen
für das Spieljahr 1929/430
ſind die vorjährigen. Die Volksbühne gibt
für 10 mal 1.15 ℳ im Jahr
3 Schauſpiele und 3 Opern
für 10 mal 2.30 ℳ im Jahr.
6 Schauſpiele und 6 Opern
für 10 mal 3.45 ℳ im Jahr
9 Schauſpiele und 9 Opern
für 8 mal 1.— ℳ im Jahr
8 Konzerte.
Weitere Ausgaben entſtehen den
Mit=
gliedern nicht. Die Theaterzettel und
die Blätter der Darmſtädter
Volks=
bühne” werden koſtenlos geliefert.
Auskünfte, Proſpekte uſw. ſind bei allen
Zahlſtellen und in der Geſchäftsſtelle,
Eliſabethenſtraße 34 (Haus Alter)
zu haben.
(13787b
Weinfäſſer.
Krautfäſſer
Bütten
offer. Max Fabian,
Aliceſtraße 16.
Abnehmer
für Kelterobſt
geſucht. Angeb. unt
P. 84 Geſchäftsſt. 4
Städt. Akademie für Tonkunst.
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AKADEMIE-KONZERTE
5 Kammermusik- und Solisten-Abende, 5 Orchester-
Konzerte mit Solisten, im groß. Saal des Städt. Saalbaues
Leitung: Städt. Musikdirektor Wilhelm Schmitt
1. Lieder-Abend: Ursula van Diemen, Sopran, Berlin
(30. September)
2. Kammermusik-Abend: Weiss-Quartett, Wien
(14. Oxtober)
3. Orchester Konzert: Solistin: Annie Steiger-Betzak,
Violine, Frankfurt a. M. (31. Oktober)
4. Lieder-Abend: Alice von Schrötter-Corosa, Sopran,
Wien (18. November)
5. Orchester Konzert: Solistin: Paula Lindberg, Alt,
Berlin (5. Dezember)
6. Beethoven-Klavier-Abend: Wilhelm Backhaus,
London (9 Januar)
7. Orchesfer-Konzert: Solist: Hans Beltz, Klavier,
Berlin (30 Januar)
8. Sonaten Abend: Professor Adolf Busch u. Rudolf
Serkin, Basel (13. Februar)
9. Orchester-Konzert: Solist: Professor Carl Flesch,
Violine, Baden-Baden (13. März)
10. Orchester Konzert: Solist Gösta Andreasson,
Violine, Darmstadt (10. April)
Der Mietpreis für die 10 Konzerte beträgt 10 ℳ.
15 ℳ. 25 ℳ, 32.50 ℳ u. 35 ℳ, je nach Wahl des Platzes,
zahlbar in 10 Raten. Einzelkarten: 1.50 ℳ bis 7 ℳ.
Für einige Konzerte wird der Preis für Einzelkarten
erhöht, die Mietpreise bleiben von dieser Erhöhung
(st. 13788
unberühlt.
Bestellungen auf Mietplätze sind an das Sekretariat
der Städt. Akademie für Tonkunst, Elisabethenstr. 36,
Fernsprecher 3500, zu richten.
anz Darmstadt krifft sick
UUAM PRIM
(14155
heute Sonntag, abends 8 Uhr in der
Brasilianischen Revue
w Die anerkannt interessanteste Revue aut Rcisen
Karten: Verk-Büro 10—12 Uhr, Orpneums Kas e ab 3 Unr
STADTISCHER SAALBAU
Donnerstag, den 19. September 1929, abds. 8Uhr, der weltberühmte
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KOSAKEN
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Dlrigenk: Serge Jaroff • 39 Sänger • Neues Programm
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Karten bei
Konzeit-Arnold, Elisabethenstr. 28, Tel 35/0 u. an der Abendkasse
Prangerienaus
Heute Sonntag, den 8. September
Garten=Konzert
Anfang 8 Uhr
Eintritt frei
Gut bürgerlicher Mittags tiſch von Mark 1.30
Reichhaltige Abendkarte
Zivile Preiſe
Bei ungünſtiger Witterung Saalkonzert
St. 14120
Theater-Restaurant
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DARMSTADT • MATHILDEN-PLATZ 8
FERNSPRECHER NR. 3281
Der durch Renovierung meiner
Lokalitäten etwas
gestörteWirt-
schaftsbetrieb ist nunmehr
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hoben und der Betrieb in den
neuzeitlich hergestellten
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men wieder in bestem Betrieb
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Ecke Alexanderstr, und Theaterplatz. Telef. 2764
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Sonntag, den 8. September, Diner v. 12-½/,3 Uhr
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Mend 1.60
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Mockturtle-Suppe
Schweinsrücken mit Rotkraut
Kasseler Rippenspeer
und Kartoffeln Roguettes
garniert
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Mend 2.50
Mockturtle-Suppe
Omelette mit Nieren
echte Brüsseler Poularde mit Salat
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Nongat-Eis
Die Proben für das Spieljahr 1929/30 haben
gonnen und finden jeden Dienstag, 20 Uhr
Saale der Städt. Akademie für Tonkunft, Eiſte
beihenſtraße 36, ſiatt.
Freunde des Orcheſierſpiels, die auſ einem Orcheſt
inſtrument genügende Vorbildung haben, woll
ſich unter Angabe des Inſirunnents, weiches ſie
herrſchen, ſchriftlich bei dem Vorſitzenden des:
eins, Herrn, Fabrikant Ferd. Schmidt, A
ſtraße 5, melden.
(140
Der Vorſtan
Großes Haus 11.30—13 Uhr
chmitz
Rhein-
str. 50
Schönst gelegener Garten (14145
Konzert.
Hotel und Restaurant
Hessisches
Landestheater
Sonntag
3. September 1929
Fest-Konzert
Preise 0.50, 1.00, 1.50, 2.00 Mk.
19.30—22 Uhr
C 1
Maß für Maß
Preise 1—10 Mk.
Kleines Haus
Keine Vorstellung.
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Heute Sonntag Abend (
Konzert mit Taßz
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Sonntag, den 8 September, 20U)
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Heute ab 19.30 Uhr
KONZERT
der beliebten Hauskapelle. (14115
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„Darmſtädter Hof”
Ecke Grafen= und Waldſtraße
Inhaber: Herm. Düvel
Montag, 9. Septbr.,
um 20½ Uhr
Monatsverſammlung
im Fürſtenſaal,
Grafenſtraße 20
Tagesordnung:
1. Vortrag” v. Herrn
Dr. Kranich über
Vitamine in der
Geflügelzucht.
2. Mitteilungen.
3, Verloſung. Für
die Jugendgruppe
beſondere
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ſung. Der Vorſtand.
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— Sonntag nachmittags von 5 Uhr an —
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empfiehlt ſeinen preiswerten bürgerl.
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Speiſenfolge für Sonntag, 8. Auguſt:
Hühnerſuppe, Kalbsnierenbraten mit
Wirſinggemüſe und Kartoffeln 1.30
Vanille=Eis.
Hühnerſuppe, Pöckel=Rinderbruſt mit
verſchiedenen Salaten . . . . . . 1.50
Vanille=Eis.
Hühnerſuppe, ½ junges Feldhuhn mit
Weinkraut und Purée . . . . . . 1.60
Vanille=Eis.
Hühnerſuppe, Rehkeule in Rahmtunke
mit Apfelkompott und Kartoffeln 1.80
Vanille=Eis.
Hühnerſuppe, ½ junger Hahn mit
Bratkartoffeln und Salat . .. 1.80
Vanille=Eis
14157)
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Sonntags abends
Stimmungsmuſik
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Taſchen=Uhren,
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der Angehörigen des ehem. 1. Ld.=Inf.=Erſ.=Batl. 18/35
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Offiz. Feier: 3 Uhr nachm. Concordiaſaal, Waldſtr. 33
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Spezlal-Ausschank
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Gartenkonzert
Zum Roſengarten
Frankfurterſtraße 29
Heute Sonntag
Großes Gartenkonzert
ausgeführt von den ehem. Militärmuſikern
Ab 8 Uhr Tanz
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Ausklugsort Einsiedel
bei Darmstadt, am Messeler Park
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Kalte und warme Speisen
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Dieburgerstr. 97 :: Telephon 4348
Heute Sonntag, ab 4 Uhr
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Von 7 Uhr ab Tanz Im Saal
Eintritt trei.
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Menu Mk. 1.20:
Ochsenschwanz-
suppe, Kalbsbraten mit Erbsen,
Karotten und Kariotteln, Dessert
Menu Mk. 1.50: Ochsenschwanz.
suppe, Roastbeet, garniert, Dess.
Herrngarten=Kaffee
Heute 11 Uhr
Früh=Konzert
nachmittags 4 Uhr, abends 8 Uh.
Konzert (St.145
Voranzeige: Dienstag, 10. Sept. gr.
Extra-Konzert d. Harmonie-Orchest.
Darmstadt, Leitg: Kammer-Virtuos
Louis Kümmel. (14171
Restaurant Rummelbräu
Rheinſtr. 101. Gegenüber der Feſthalle
Telephon 2519.
Heute nachmittag und abends
KONZERT
Eintritt frei! (*) Eintritt frei!
Bekannt gute Küche
Mittagstiſch von 12 bis 2 Uhr in
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ſchiedenen Preislagen
Im Ausſchank Rummel=Spezialbier.
Inhaber K. Heidenreich
Luftku
Ludwigshöhe
Telephon 591
1409
Heute nachmittag 4 Uhr
Großes Konzert
ausgeführt vom Stadt=Orcheſter unte
perſönlicher Leitung von Kapellmeiſte
Willy Schlupp.
Eintritt 50 , Zehnerkarten haben Gültigkei4
Für Nichtkonzertbeſucher Nebengarten
Reſtaurations=Abteilung
Heinrich Boßler
Markt 12, gegenüber der Schloßwache
Stammeſſen ab 6 Uhr
Roastbeef jardiniere mit pommes s00
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