Einzelnummer 10 Pfennige 
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Nummer 187 
Montag, den 8. Juli 1929. 
192. Jahrgang
 27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg. 
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht 
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
auffräge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konturs oder gerichticher Beltrelbung fäll ſeder 
Nabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und Darm= 
„ſtädter und Natſonalbank.
 Die franzöſiſch=engliſchen 
            Vorverhand=
lungen über die Konſerenz. 
EP. Paris, 7. Juli. 
Ueber die geſtrige Beſprechung zwiſchen dem engliſchen 
            Bot=
ſchafter Tyrrell und dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand, 
der übrigens, wie man jetzt erfährt, eine Zuſammenkunft zwiſchen 
dem deutſchen Botſchafter von Hoeſch und dem Generalſekretär 
im Quai dOrſay, Berthelot, vorausgegangen war, iſt irgend 
eine offizielle Mitteilung nicht gemacht worden. Das wichtigſte 
Ergebnis der Unterredung iſt, daß man ſich auf die Einberufung 
der Konferenz für die eiſte Auguſtwoche, höchſtwahrſcheinlich vom 
5. bis 8. Auguſt, geeinigt hat. Die Frage des Tagungsortes iſt 
immer noch unentſchieden, und es ſcheint, daß die franzöſiſche 
Regierung noch einmal eine Note noch London ſchicken wird, 
            be=
vor ſie dem engliſchen Wunſch, die Konferenz in London 
            abzu=
halten, zuſtimmt. — Die engliſche Regierung hat in der geſtern 
von Tyrrell überreichten Verbalnote ihren Standpunkt damit 
            be=
gründet, daß einmal die Sachverſtändigenkonferenz ſchon in 
Paris ſtattgefunden habe und daß ferner die der Löſung 
            harren=
den ernſten innerpolitiſchen Probleme den engliſchen Miniſtern 
jede Reiſe unmöglich machten. 
Auf franzöſiſcher Seite geht, wenn man dem „Oeuvre” 
            Glau=
ben ſchenken darf, der Widerſtand gegen London weniger von 
Briand als von Poincaré aus, der die Abſicht bekundet haben 
ſoll, ſeinen Außenminiſter auf die Konferenz zu begleiten, und 
der eher noch in einen deutſchen Badeort, etwa Baden=Baden, 
als nach London gehen möchte, da er den Einfluß des engliſchen 
Schatzamtes und der engliſchen Preſſe fürchtet. Schließlich teile 
die engliſche Regierung den deutſchen Standpunkt, daß die 
            Kon=
ferenz nicht, wie Frankreich es wünſche, in mehrere Teile zerlegt 
werden ſoll, ſondern ſämtliche ſchwebenden Probleme 
            einſchließ=
lich des Rheinlandes und der Ausarbeitung der Statuten für die 
internationale Zahlungsbank in einem Zuge zu erledigen hätte, 
damit die allgemeine Liquidierung beſchleunigt werde. 
Der „Matin” behauptet, daß die engliſche Regierung in ihrer 
Antwort den Willen bekundet habe, eng mit Frankreich 
            zuſam=
menzuarbeiten, um zu einem einſtimmigen und für alle Teile 
            be=
friedigenden Abkommen zu gelangen. — Das „Echo de Paris”, 
will wiſſen, daß die engliſche Regierung die Einſetzung eines 
Kontroll=Ausſchuſſes für die entmilitariſierte Rheinlandzone 
rundweg ablehne, da dies nach Anſicht der engliſchen Juriſten 
eine im Verſailler Vertrag nicht vorgeſehene Neuerung bedeuten 
würde. 
Ralifizierungsermächkigung oder franzöfiſche 
Regierungskriſe? 
TU. Paris, 7. Juli. 
Der Beſchluß des franzöſiſchen Miniſterrats, ſich mit allen 
Mitteln der von den Kammerausſchüſſen für Finanzen und 
auswärtige Angelegenheiten angenommenen Entſchließung zu 
widerſetzen, die Ratifizierungsvorbehalte dem einzigen Atikel 
des Ratifizierungsgeſetzes einzufügen, wird in politiſchen 
            Krei=
ſen ſtark beachtet. Teilweiſe hat der ungewohnte Ton der über 
den Miniſterrat vom Samstag ausgegebenen amtlichen 
            Verlaut=
barungen ſtark überraſcht, da man ihn mehr für ein „Manifeſt” 
als einen einfachen Sitzungsbericht hielt. Die Anhänger der 
Regierung halten mit ihrer Genugtuung darüber nicht zurück, 
daß die Regierung in der Kammer eine klare Stellung 
            einzu=
nchmen gedenke. Andererſeits ſucht man aus den Erklärungen 
über den Miniſterrat Schlüſſe auf die Haltung des Kabinetts 
bei der Kammerausſprache zu ziehen. Es liegt offenbar in den 
Abſichten der Negierung, angeſichts des nahen Verfalltages für 
die amerikaniſche Warenſchuld ein= längere Kammerberatung 
über die Ratifizierungsgeſetze zu hintertreiben. Unter dieſen 
Umſtänden nimmt man an, Poincaré werde der Kammer 
            zu=
nächſt die nötige Zeit über die Prüfung aller Möglichkeiten 
laſſen, um dann die Ratifizierung auf dem Verordnungswege 
zu verlangen, die allein die Jutereſſen Frankreichs retten könnte. 
Er ſoll dann, wie in parlamentariſchen Kreiſen teilweiſe 
            ange=
nommen wird, die Kammer auffordern, ihm entweder die 
            Er=
mächtigung zur Ratifizierung zu erteilen, oder aber eine 
            Regie=
rungskriſe zu eröffnen. Er würde der Kammer dabei 
            frei=
ſtellen, nachher die Vorbehaltsklauſel in der ihr genehmen Form 
zu verabſ bieden 
Der neue ſpaniſche Verfaſſungs=Enkwurſ. 
TU. Madrid, 7. Juli. 
Am Samstag abend wurde die Sitzungsperiode 1928/29 der 
Nationalverſammlung mit der Verleſung des neuen Verfaſſungs= 
Entwurfes geſchloſſen. Die Hauptpunkte des Entwurfes ſind 
            fol=
gende: Einführung des aktiven und paſſiven Wahlrechtes für die 
Frauen, Schaffung eines teils gewählten, teils ernannten, teils 
eigenrechtlichen Thronrates anſtelle des bisherigen Senats; der 
Landtag wird ſich zur Hälfte aus Abgeordneten zuſammenſetzen, 
die durch allgemeine direkte Wahl gewählt werden (ein 
            Abgeord=
neter auf 100 000 Einwohner), 30 Abgeordnete werden durch 
den König ernannt, die übrigen ſind berufsſtändiſch. Dem 
            Mini=
ſter kann durch den Landtag weder ein Vertrauens= noch ein 
Mißtrauensvotum erteilt werden. Die katholiſche Religion wird 
zur Staatsreligion erklärt. Der Entwurf enthält ferner eine 
            ge=
naue Feſtlegung der Erbfolge des Thrones. Zuſammenfaſſend 
kann geſagt werden, daß die neue Verfaſſung eine bedeutende 
Stärkung der ausführenden Gewalt enthält. 
Primo de Rivera ſchloß die Sitzung mit einer Rede, in der 
er erklärte, die Diktatur benötige noch eineinhalb Jahr bis zur I 
 
Inkraftſetzung der neuen Verfaſſung.
Vom Tage.
 Der demokratiſche Reichstagsabgeordnete Schuldt=Steglitz hat in 
einem Schreiben an die Reichsregierung angeregt, 
            Beamten=
ernennungen und Beförderungen, alljährlich zum 
            Ver=
faſſungstage auszuſprechen, um ſo das Beamtenſchickſal mit dem 
            Feſt=
tage der Republit innig zu verflechten. 
In einer Rede, die Maedonald in Durham hielt, erklärte der 
Premierminiſter, die Regierung ſetze micht alles muf eime Karta Sie 
werde ihr ganzes Programm nicht in einer Seſſion herausbringen, 
ſondern rechne vielmehr mit fünf Seſſionen und mit fünf weiteren wenn auch nur im engliſchen Format, einen unzweideutigen Sieg 
danach. 
Die Funkſtation des amerikaniſchen Marineminiſteriums hat eine 
drahtloſe Mitteilung von dem Dampfer „Evangeline” erhalten, daß 
der mit 350 Perſonen beſetzte Dampfer „Prinze George” mit 
einem amerikaniſchen Patrouillenboot 
            zuſammen=
geſtoßen und ſchwer beſchädigt worden ſei. Der erſte Notruf ſei 
frühmorgens ausgegeben worden und habe beſagt: „Benötigen Hilfe, 
laſſen unſere Rettungsboote herunter”. 
Wie aus Saſſaria (Sardinien) gemeldet wird, ſtürzte in der 
Gemeinde Pattada während der Meſſe ein Teil des Gewöl= die enge Freundſchaft mit Frankreich, eine Freundſchaft, die kaum 
besein. Von den 200 Andächtigen — größtenteils Frauen —wurden 
viele unter den Trümmern begraben. Zwei Frauen wurden tot und elf 
amerverletzt geborgen. Der Prieſter blieb unverletzt. 
König Aman Ullah von Afghaniſtan iſt mit ſeiner Familie 
und einem zahlreichen Gefolge geſtern an Bord des egnliſchen Dampfers 
„Moollon”, vom Indien komimend, im Marſeille eimgetroffen. 
Er beabſichtigt, am Montag, einer Einladung des Königs von Italien 
und Muſſolinis folgend, nach Italien zu reiſen.
Randſtagkenpolikik.
 * Riga, 7. Juli. (Priv.=Tel.) 
Das Ereignis, das für Lettland und Eſtland der Beſuch des 
Königs von Schweden bedeutete, hatte alle anderen politiſchen 
Intereſſen für lange Zeit in den Hintergrund treten laſſen. So 
groß war die Begeiſterung, mit der der König empfangen wurde, 
und ſo ſtark die Eindrücke, die ſein Beſuch in Riga und Reval 
hinterlaſſen hat, daß die Sorge, die im Mittelpunkt aller 
            Rand=
ſtaatenpolitik ſteht, nämlich das Verhältnis der kleinen Staaten 
zu den großen Nachbarn im Oſten, vergeſſen ſcheint. Und 
            den=
noch iſt ſelbſt der Beſuch des Schwedenkönigs in ſeiner 
            Bedeu=
tung für die Randſtaaten nicht unabhängig und losgelöſt von 
dieſer Frage der Beziehungen zu Moskau zu betrachten. 
In der Politik ſowohl Lettlands wie Eſtlands ſtritten 
            bis=
her die Anhänger einer polniſchen mit denen einer ſkandinaviſchen 
Orientierung miteinander um den Vorrang. Beide 
            Orientie=
rungen haben das eine gemeinſam, ſich Freunde zur Abwehr der 
ruſſiſchen Gefahr zu werben, in der die Randſtaaten noch immer 
die größte Bedrohung ihrer Selbſtändigkeit erblicken. Die 
            pol=
niſche Orientierung hat in Lettland ihre Freunde in Kreiſen des 
Bauernbundes, zum Teil auch im lettiſchen demokratiſchen 
            Zen=
trum und endlich in der Armee. Beſonders dieſe letzte Spitze einer 
polenfreundlichen Politik iſt in ihrer Bedeutung nicht zu 
            unter=
ſchätzen, da man in Polen dem einzigen großen Gegner des roten 
Rußlands erblickt. Aber Polen hat in der letzten Zeit ſeine 
Freundſchaft zu Lettland verſchiedenen Belaſtungsproben 
            aus=
geſetzt. Durch Taktloſigkeiten und Ungeſchicllichkeiten der 
            pol=
niſchen Diplomatie, wie etwa durch die kürzlich in Warſchau 
            er=
folgte Veröffentlichung des lettländiſch=polniſchen Abkommens 
über die Entſchädigungsfrage ſowie durch die zunehmende 
            pol=
niſche Propaganda in Lettgallen, iſt die lettiſche Freundſchaft 
für Polen in den letzten Monaten erheblich abgekühlt. Im 
            glei=
chen Maße hat die ſkandinaviſche Orientierung Freunde 
            gewon=
nen. Dem Beſuch des lettländiſchen Staatspräſidentem in 
            Stock=
holm, der dort außerordentlich gefeiert wurde, iſt nun der 
            Ge=
genbeſuch des ſchwediſchen Königs in Riga gefolgt. Die 
            Feſtlich=
keiten, die zu ſeinen Ehren veranſtaltet wurden, die 
            freundſchaft=
lichen Reden, die Schweden wie Letten gehalten haben, waren 
von dem Geiſt wirklicher Freundſchaft getragen und habem in der 
Tat zu einer Annäherung geführt. Die Sympathien, die man 
Schweden entgegenbringt, ſind wirklich ehrlich gemeint; wenn 
man ſich natürlich auch im Geheimen die Hoffnung macht, daß 
Schweden in Notzeiten ſein Intereſſe an der Erhaltung 
            Lett=
lands, dieſer ſeiner ehemaligen Provinz, im weſteuropäiſchen 
Kulturkreis beweiſen möge. — Vom deutſchen Standpunkt aus 
kann dieſe Freundſchaft nur begrüßt werden, da ſie vor allem 
ein wirkſames Gegengewicht gegen die polniſchen Einflüſſe bietet. 
— Das gleiche gilt im weſentlichen auch für Eſtland. Der 
            Kö=
nigsbeſuch iſt auch in Reval mit großen Feſtlichkeitem verbunden 
worden, die ſchon deshalb ihren dauernden Eindruck hinterlaſſen 
werden, weil auch die eſtniſche Hauptſtadt ſonſt ziemlich abſeits 
von der großen europäiſchen Politik liegt. Der Sieg der 
            ſkandi=
naviſchen Orientirung in dieſen beiden Randſtaaten, der ſich 
wahrſcheinlich in der Folgezeit praktiſch durchſetzen und beweiſen 
wird, wird vermutlich in erheblichem Maße zur allgemeinen 
Stabiliſierung und Konſolidierung der Verhältniſſe beitragen. 
In dieſem Zuſammenhang darf auf das deutſch=ſchwediſche 
            Wahl=
bündnis in Eſtland als auf ein beſonders begrüßenswerter 
            Er=
eignis hingewieſen werden, das nach dem Zuſammentritt des 
neuen Parlaments bekanntlich auch zur Bildung einer 
            deutſch=
ſchwediſchen Fraktion geführt hat. 
Das lehzke Work der Nanking=Regierung an Feng. 
 
TU. Peling, 7. Juli. 
 
Die chineſiſche Telegraphen=Agentur beröffentlicht eine 
            amt=
liche Mitteilung über die Beziehungen zwiſchen Feng und der 
Nanking=Regierung. Sie erklärt, nach den Vereinbarungen 
            zwi=
ſchen Feng und Tſchiangkaiſchek habe ſich Feng verpflichtet, ins 
Ausland zu gehen. Die Nanking=Regierung habe ſich ihrerſeits 
bereit erklärt, den Sold für Fengs Armee und ſogar eine 
            Ent=
ſchädigung in Höhe von 20 000 Pfund für Feng perſönlich 
            aus=
zuzahlen. Trotz dieſer Vereinbarungen habe Feng bis jetzt China 
nicht verlaſſen. Die Regierung werde nunmehr zu ſcharfen 
            Maß=
nahmen gegen Feng greifen. Wenn Feng nicht innerhalb einer 
beſtimmten Friſt China verlaſſen habe, ſo werde die Regierung 
f 
einen neuen Haftbefehl gegen ihn erlaſſen=
Opporkuniſtiſche Polikik.
 Von unſerem „=Korreſpondenten. 
Rom, Anfang Juli. 
Als der Sieg der engliſchen Arbeiterpartei in Italien bekannt 
wurde, regten ſich — wie hier vor Monatsfriſt dargeſtellt wurde 
— recht gemiſchte Gefühle in der Bruſt der römiſchen Machthaber. 
Man war herzlich wenig erfreut, daß der Sozialismus an ſich, 
erfochten hatte, und daß damit zugleich die Konſervativen des 
Freundes Chamberlain für einige Zeit aus der Macht in England 
ausgeſchaltet ſchienen. Dieſer Chamberlain war allerdings nicht 
mehr der Roland aus dem Norden, auf den man ſich in Rom 
            ver=
laſſen hatte, aber er war immerhin noch ein ſtattliches 
            Anhänge=
ſchild für den Balkan, durch das man die Freundſchaft mit dem 
„meerbeherrſchenden Albion” glaubhafter machen konnte. Aber 
ein tiefer Schatten verdunkelte das Bild des engliſchen Gönners: 
noch von einer Gefolgſchaft zu unterſcheiden war. Wenn Rom 
alſo Schmerz darüber empfand, daß der antifasciſtiſche Sozialiſt 
den fasciftenfreundlichen Konſervativen geſchlagen hatte, ſo war 
dasſelbe Rom doch andererſeits im Grunde ſeiner Seele froh, daß 
mit dem Sturze der Konſervativen Partei vermutlich eine Zeit 
anbrechen würde, in der England ſich auf ſich ſelbſt beſinnen und 
ſich von Frankreichs Vorherrſchaft befreien würde. Man durfte 
dieſen Zwieſpalt ungefähr ſo beſingen: Die innenpolitiſche Seele 
Italiens weinte Tränen der Enttäuſchung, und das 
            außenpoli=
tiſche Auge begann hinter den Seelenzähren bereits über die 
            mög=
lichen franzöſiſchen Unbequemlichkeiten ſchadenfroh zu lächeln. 
Allmäßlich hat ſich die innenpolitiſche Seele wieder beruhigt. 
Man vertreibt ſich die Zeit mit Unanſtändigkeiten gegen den 
ſchwachen Schweizer Nachbar, um dieſer fasciſtiſchen Staatsſeele 
etwas zum Wichtigtuen zu bieten, und ſtellt ſich außenpolitiſch auf 
einen engliſchen Kurs ein, der für Italien nützlich zu werden 
            ver=
ſpricht. In dieſer Beziehung iſt man in Rom harmloſer als 
            an=
derwärts. Man iſt vielmehr bierbankpolitiſch eingeſtellt, als ein 
geſchulter Chefredakteur wie Muſſolini das ſein ſollte. Aber es 
liegt in der Natur des neuen Italieners, ſeit er zu einer „
            weltum=
ſpannenden Großmacht” aufgeblaſen wird, weltpolitiſch umfaſſend 
zu ſprechen. Wer die offiziöſen oder ſonſtwie inſpirierten 
            Propa=
gandaartikel verſchiedener Preſſeagenten in Rom lieſt, hat neben 
der Mühe, den weitausgreifenden Phantaſien dieſer Leute ein 
Verſtändnis entgegenzubringen, auch noch den Genuß, an 
            ver=
gnügte Bierabende am deutſchen Stammtiſch der guten alten Zeit 
zu denken, als man in Deutſchland die Welt verteilte. Meiſt aber 
ſieht leider die Wirklichkeit in der Politik anders aus als am 
geruhſamen Stammtiſch. 
So wird es auch Italiens Bierbankweiſen ergehen. Wer 
garantiert, daß die engliſche Politik unter Macdonald ſich 
            wirk=
lich antifranzöſiſcher orientiert, wohlgemerkt antifranzöſch in dem 
Sinne, daß dabei für Italien ein Nutzen herausſchaut? Man iſt 
offenbar in Deutſchland weſentlich vorſichtiger in der Einſchätzung 
der Labourpolitik als in Italien. In Rom vergißt man 
            an=
ſcheinend, daß Macdonald wie jeder Engländer erſt an ſein 
Land denkt und nicht wegen irgendeiner Animoſität gegen 
            Poin=
oaré oder Frankreich irgendetwas für einen andern tun wird. 
Immer noch wird vermutlich der Engländer ſich mehr für ein 
pazifiſtiſches Deutſchland intereſſieren, das zurzeit offiziell in 
guten freundſchaftlichen Locarnobeziehungen zu Frankreich ſteht, 
und das eine Linksregierung beſitzt, als für das fasciſtiſche 
imperialiſtiſche Italien, das in offenkundigen unfreundlichen 
            Be=
ziehungen zu Frankreich und zu Genf lebt. Die dauernden 
            An=
griffe auf Paris in der italieniſchen Preſſe und in den freigebig 
ins Ausland verſandten Artikeln der italieniſchen Propaganda 
machen es Macdonald obendrein doppelt ſchwer, für Italien 
gegen Frankreich Stellung zu nehmen, ſelbſt wenn er es für 
mützlich hielte. Frankreich iſt eine Macht und kann England an 
gar vielen Orten ſchwer ſtören oder ſchädigen. Aber, Italien? 
Was kann denn Italien ſchließlich gegen England unternehmen? 
Im nahen Orient? Dort trifft es zunächſt auf die franzöſiſchen 
Intereſſen. Wer aber bei dieſen Streitereien den Vorteil hat, 
das ſah man eben erſt. Der lachende Dritte iſt England, an das 
die Türbei die Beſtellung für ſeine neuen Waffenrüſtungen 
            ver=
geben hat. Und in Rom hatte man ſchon ſo ſicher mit dieſem 
großen Auftrag gerechnet. 
Das iſt ja das Unglück der italieniſchen Außenpolitik, daß 
ſie mit großen Plänen umgeht, ohne im entſcheidenden 
            Augen=
blick die Mittel zu haben, ſich durchzuſetzen. Weder induſtriell 
noch finanziell kann ſie ernſthaft konkurrieren, und die 
            militäri=
ſchen Machtmittel Italiens können nur eingeſetzt werden, wenn 
Frankreich erſt einmal von anderer Seite ſchwer bedrängt und 
der Völkerbund ſchachmatt wird. Dazu aber hat in London kein 
Sozialiſt Luſt, um ſo weniger, wenn der Wandel einem 
            Faseis=
mus zugute kommen würde Darüber ſollte ſich Rom nicht täuſchen. 
Trotzdem hat man in Italien Hoffnungen auf die Regierung 
Macdonald geſetzt, die reichlich naiv ſind. Dieſe Labourregierung 
iſt vielleicht gewillt — vielleicht — mit den deutſchen Sozialiſten 
einige ermutigende Worte zu wechſeln, um Deutſchland beim 
            Ge=
ſchäft mit Paris etwas Stärkung zu verſchaffen. Aber dem 
fasciſtiſchen Italien, das jede Ermunterung nur aggreſſiv gegen 
Paris ausmünzen würde, und das obendrein ſich in Aegypten 
und Abeſſynien nicht ganz zuverläſſig benimmt, wird man wenig 
Vertrauen in London entgegenbringen. Wenn England daran 
denkt, ſich wieder von Paris unabhängiger zu machen, ſo iſt Rom 
der letzte Ort, über den man von London aus ſeine Maßnahmen 
ausgehen laſſen wird. Eine Annäherung der innenpolitiſch=
            feind=
lichen Brüder muß in Paris als mehr als plump empfunden 
            wer=
den und würde der Außenpolitik Macdonalds im eigenen Lande 
raſch ſtarke Widerſacher ſchaffen. Man verbündet ſich nicht gegen 
Paris mit deſſen ſchärfſtem Gegner, wenn dieſer nicht nach allen 
Richtungen zuverläſſig iſt. 
Es iſt alſo eigentlich nicht recht verſtändlich, warum in 
            ita=
lieniſchen Zeitungen und außenpolitiſchen Kreiſen Hoffnungen 
auf engliſche Unterſtützung italieniſcher Beſtrebungen laut werden, 
nur weil man damit rechnet, daß London Paris nicht mehr 
            Ge=
folgſchaft halten würde. Der Popolo d’Italia, Muſſolinis Blatt, 
hat zwar erklärt, daß „der Sieg der Labourpartei der 
            britiſch=
franzöſiſchen Solidarität ein Ende bereitet hat”, aber er hat
Montag, den 8. Juli 1929
Nummer 187
 Seite 2 
wohl im üblichen italieniſchen Ueberſchwang bei dieſer 
            Feſt=
ſtellung nur allzu ſehr an die italieniſchen Wünſche gedacht. Man 
überſieht in Rom, daß die weite Welt außerhalb des Fascismus 
ſich zwar mit der intereſſanten Perſon Muſſolinis beſchäftigt, aber 
weniger mit der italieniſchen Politik ſelbſt. Alle ſchreibenden 
Motten von Emil Ludwig bis „Rumpelſtilzchen” flattern zwar in 
das muſſoliniſche Licht, um ſich in einer perſönlichen 
            Unterhal=
tung zu ſonnen, aber die große Politik, ganz gleich, ob ſie in 
Paris, London oder Genf, in Waſhington oder Berlin gemacht 
wird, denkt doch höchſtens daran, die fasciſtiſche Empfindlichkeit 
zu ſchonen, nicht aber Italien als ausſchlaggebenden Faktor in 
ihre Pläne einzuſtellen. Dieſes Nichtanerkennen der eigenen 
            Stel=
lung im großen Getriebe gibt der italieniſchen Außenpolitik das 
Gepräge der Unſicherheit und übertriebenen Vielſeitigkeit, die ſeit 
Jahrhunderten jeder Außenpolitik nur zum Schaden gereicht 
haben. 
Die Folge einer ſolchen Blindheit gegenüber dem eigenen 
Wert iſt dann die Technik des Opportunismus in der 
            Außen=
politik. Man haſcht nach jedem Sonnenſtäubchen, das doch nur im 
Augenblick der hellen Beleuchtung ſichtbar, im Schatten wichtigerer 
Ereigniſſe aber unauffindbar wird. Unter dieſem Geſichtspunkt 
läßt ſich die zweifelhafte Hoffnung Italiens auf die Folgen der 
engliſchen Labour=Politik gegenüber Frankreich erklären. Und 
ebenſo iſt auch daraus das immer eifrigere Streben Italiens auf 
einen engeren Anſchluß an Deutſchland zu verſtehen. Man wird 
aber daheim klug genug ſein, ſich nicht mit italieniſchen 
            Hoff=
nungen über die Tatſachen der Wirklichkeit täuſchen zu laſſen. 
Opportunismus iſt nicht Optimismus.
 „Völkerbundskommiſſionen.” 
6000 Mark Monaksgehalt. — Ein Ausſchuß, der mehr koſtet, 
als das Streitobjekt beträgt. 
* Athen, 7. Juli. (Priv.=Tel.) 
Recht bezeichnende Einblicke in das Weſen jener unzähligen 
„Kommiſſionen”, die in der Nachkriegszeit unter den 
            verſchie=
denſten Bezeichnungen und hochtrabendſten Titeln aus dem 
            Bo=
den geſchoſſen ſind, geſtattet eine Interpellation in der 
            griechi=
ſchen Kammer, die ſich mit den Gehältern der „Gemiſchten 
            grie=
chiſch=bulgariſchen Schadenfeſtſetzungs=Kommiſſion” befaßt. 
            Die=
ſes Monſtrum „tagt” — oder richtiger ſchläft — ſeit Jahren 
über einigen Zehntauſenden von Schadenerſatzakten und hat, 
wie alle derartigen Ausſchüſſe naturgemäß das größte Intereſſe 
daran, durch künſtliche Verlängerung und Verzögerung der 
            Ar=
beiten den Nachweis ſeiner Exiſtenzberechtigung zu führen. 
Die Koſten, die dieſer Ausſchuß bisher verurſacht hat, 
            belau=
fen ſich zurzeit auf 500 000 Pfund Sterling, ein Betrag, der bereits 
die Höhe des ganzen Streitobjekts erreicht, wenn nicht ſogar 
überſchritten hat. Jedes einzelne Mitglied dieſer Geſellſchaft 
erhält ein Mindeſt=Monatsgehalt von 100 000 Drachmen, etwa 
6000 Mark, eine Summe, die für Balkanverhältniſſe derartig 
ungeheuer iſt, daß einige griechiſche Mitglieder freiwillig auf 
einen Teil dieſes Gehaltes zugunſten des Staates verzichtet 
haben. Unter dieſen Umſtänden hat die Zeitung „Proia” ganz 
recht, wenn ſie die Forderung erhebt: Ehe der Völkerbund 
            der=
artige Kommiſſionen ins Leben ruft und vor allem ihren 
            Mit=
gliedern derartige phantiſtiſche Gehälter bewilligt, ſei es Pflicht 
des Völkerbundes, zunächſt einmal die Meinung und die Anſicht 
derer zu hören, die dieſe Gehälter aufzubringen haben. 
Eiſenbahnunglück in Regensburg. 
27 Leichtverletzte. 
Regensburg, 7. Juli. 
Bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Regensburg ſtieß am 
Samstag, 22,50 Uhr der Perſonenzug 1029 nach Weiden unweit 
des Stellwerks 1 auf die für den Schnellzug D 25 bereitſtehende 
Lokomotive. Durch den Anprall entgleiſte der Tender der 
            Loko=
motive des Perſonenzuges und der Packwagen. Die Stirnwand 
des vorderſten Abteils beim erſten Perſonenwagen wurde zum 
Teil eingedrückt. Durch den Aufſtoß wurden die Fahrgäſte von 
den Sitzen geſchleudert, wobei 27 Reiſende leicht verletzt 
            wur=
den, die jedoch ſämtlich die Reiſe fortſetzen konnten. Die 
            Nacht=
ſchnellzuge nach Berlin erlitten Verſpätungen. Die 
            Aufräu=
mungsarbeiten waren nach dreieinhalb Stunden beendet. Eine 
Unterſuchung iſt eingeleitet.
 Ans der Lundeshauptfiaer. 
Darmſiadt, 8 Juli.
 Das Heſſiſche Landestheaker in der Spielzeit 192829 
Das Heſſiſche Landestheater hat in der ſoeben abgeſchloſſenen 
            Spiel=
zeit 1928/29 folgende Werke zur Aufführung gebracht: In der Oper 
als Uraufführung „Die ſchwarze Kammer” von Roters; als 
            Erſt=
aufführungen: „Der treue Soldat” und „Die Weiberverſchwörung” 
von Schubert; „Fatme” von Flotow; „Manon Lescaut” von Puccini; 
„Intermezzo” von Strauß; „Sly” von Wolf=Ferrari; „Judith” von 
Honegger; „Schwergewicht” von Krenek; als 
            Neuinſzenierun=
gen: „Figaros Hochzeit” von Mozart; „Der Freiſchütz” von Weber; 
„Der Waffenſchmied” von Lortzing; „Die luſtigen Weiber von 
            Wind=
ſor” von Nicolai; „Martha” von Flotow; „Lohengrin”, „Die 
            Meiſter=
ſinger von Nürnberg” von Wagner; „La Traviata”, „Othello” von 
Verdi; als Wiederaufnahmen: „Die Entführung aus dem 
            Se=
rail” von Mozart; „Fidelio” von Beethoven; „Der Barbier von 
            Se=
villa” von Roſſini; „Zar und Zimmermann” von Lortzing; „Die 
            Wal=
küre”, „Parſifal” von Wagner; „Rigoletto”, Aida‟ „Ein Maskenball” 
von Verdi; „Hoffmanns Erzählungen” von Offenbach; „Carmen” von 
Bizet: „Der Bajazzo” und Leoncavallo; „Tosca‟ „Die Boheme” von 
Puccini; „Cavalleria ruſticana” von Mascagni; „Salome‟, „Der 
            Roſen=
kavalier” von Strauß; „Jonny ſpielt auf” von Krenek. 
In der Operette: als Neuinſzenierungen: „Die ſchöne 
Galathee” von Suppee; „Die Fledermaus” von Strauß; „Mamſell 
Nitouche” von Herve; als Wiederaufnahmen: „Der 
            Zigeuner=
baron” von Strauß; „Der Bettelſtudent” von Millöcker. 
Im Tanz: als Uraufführung: „Der arme Guerino” von 
            Maſſa=
rani, als Erſtaufführungen: „Der Leierkaſten” von Jaap Kool, 
„Le boeuf ſur le toit” von Milhaud; „Parade” von Satie. 
Im Schauſpiel: als Uraufführung: „Die Ogarows” von 
Wellenkamp; als Erſtaufführungen: „Dame Kobold” von 
            Cal=
deron: „Napoleon” von Grabbe; „Androklus und der Löwe” von 
Shaw; „Mittagswende” von Claudel; „Die Verbrecher” von Bruckner; 
„Toboggan” von Menzel; „Die Schieber des Ruhms” von Pagnol und 
Nivoix; „Dr. Knock” von Romains; „Broadway” von Dunning und 
Abott; „Aufgang nur für Herrſchaften” von Geyer; „Die tote Tante‟ 
von Goetz; „Das Kamel geht durch das Nadelöhr” von Langer; „Theo 
macht alles” von Nanceh und Armont; „Der Prozeß Mary Dugan” 
von Veiller; „Herr Lamberthier” von Verneuil; „Die Himmelsreiſe‟ 
von Bunzel=Siedel; als Neuinſzenierungen: „Minna von 
Barnhelm” von Leſſing; „Don Carlos” von Schiller; „Der 
            Feldherrn=
hügel” von Rößler und Roda=koda; als Wiederaufnahmen: 
Wie es euch gefällt” von Shakeſpeare: „Egmont” von Goethe; „Ein 
Traumſpiel” von Strindberg; „Candida” von Shaw; „Oktobertag” von 
Kaiſer; „Wer gewinnt Liſette” von Heynicke.
 poſten und Kraftſonderpoſten. 
Es iſt noch wenig bekannt, in welcher Weiſe für Reiſende, die 
die Kraftpoſten und Kraftſonderpoſten benutzen, bei Unfällen geſorgr 
iſt. Nach dem Geſetz über das Poſtweſen des Deutſchen Reiches von 
1871 haben die Reiſenden der ordentlichen Poſten bei körperlichen 
            Be=
ſchädigungen Anſpruch auf Erſatz der erforderlichen Kur= und 
            Verpfle=
gungskoſten, außerdem wird ihnen für Schaden durch Verluſt oder 
            Be=
ſchädigung des ordnungsmäßig eingelieferten Reiſegepäcks Erſatz wie 
im Paketverkehr geleiſtet. Die Anſprüche der Reiſenden ſind hierdurch 
im Gegenſatz zu dem bei anderen Verkehrsmitteln geltenden 
            bürger=
lichen Recht inſofern günſtiger, als die Poſt für die erwähnten Beträge 
ſchlechthin bis zur höheren Gewalt, alſo ohne ein Verſchulden. 
haftet. Um die Reiſenden gegenüber dieſer geſetzlichen Regelung noch 
beſſer zu ſtellen, iſt zugunſten aller Kraftpoſt=Reiſenden — auch bei 
Sonder= und Geſellſchaftsfahrten — mit einer leiſtungsfähigen 
            Privat=
geſellſchaft eine Unfallverſicherung abgeſchloſſen, die für Unfallfolgen 
zeitgemäße Entſchädigungen vorſieht und weit über die geſetzlichen 
Leiſtungen hinausgeht. Jeder Reiſende iſt verſichert: mit 10 000 RM. 
für den Todesfall, mit 20000 RM. für den Invaliditätsfall bei 
            Kapi=
talzahlung und mit 1000 RM. für entſtehende Koſten des Heilverfahrens. 
Wenn in dem letzteren Falle die Durchführung des Heilverfahrens über 
1000 RM. Koſten verurſacht, ſo haftet die Deutſche Reichspoſt bei den 
regelmäßigen Fahrten für die weiter erforderlichen Mittel nach den 
            Be=
ſtimmungen des Poſtgeſetzes, ohne Beſchränkung auf eine Höchſtſumme.
 donn Gufe käft such. 
nichk verhehlen. 
Ahnt aß! E wirkt schr milde..
 (üer es uensücht hatz, 
(V.267 
it im Bilde!
 Bücherkürme. 
Was ſoll aus den Bibliotheken werden, wenn die Flut der 
alljährlich neu erſcheinenden Bücher anhält? Deutſchland hat 
jährlich etwa 30 000 Neuerſcheinungen, England 12 000, 
            Frank=
reich 11000, Amerika 10 000, Italien 6000 uſw. Ein erheblicher 
Teil davon fließt alljährlich den großen Büchereien zu. So 
            be=
trägt der Zuwachs der Berliner Staatsbibliothek etwa 90000 
Bände im Jahr, der der Münchener Staatsbibliothek 50 000, der 
der Univerſitätsbibliotheken zwiſchen 10 und 15 000. Die deutſche 
Bücherei in Leipzig wächſt jährlich um etwa 50 bis 60 000 Bände. 
Man kann ſich danach leicht berechnen, wie viele Millionen Bände 
eine große Bibliothek in einem Jahrhundert haben muß. Wie 
ſoll man dieſe beſtändige Büchervermehrung mit den 
            Bücher=
räumlichkeiten in Einklang bringen? Im Buchhändler=
            Börſen=
blatt weiſt Dr. Richard Oehler auf einen Verſuch hin, der jetzt in 
Frankfurt a. M. unternommen wird, durch den man für die 
            näch=
ſten 100 Jahre Platz für die neuen Bücher ſchaffen will. Es 
wird nämlich ein „Bücherturm” dort errichtet; die Bücher ſollen 
auf enger Grundfläche in einem Hochhaus=Magazin 
            unter=
gebracht werden, an das ſich die Benutzungs= und 
            Verwaltungs=
räume in mehreren Stockwerken unmittelbar anſchließen. Der 
„Bücherturm” der etwa 40—50 Meter hoch wird, ſoll rund 2 
            Mil=
lionen Bände faſſen können. Wenn man annimmt, daß die 
            Frank=
furter Zentral=Bibliothek, die hier ihren Platz finden ſoll, etwa 
1 Million Bände enthält, ſo würde der Turm bei einem 
            Zu=
wachs von rund 15 000 Bänden jährlich gegen 60 Jahre 
            aus=
reichen, und er kann dann noch verbreitert werden, ſodaß für 
noch weitere 2—3 Jahrzehnte Raum gewonnen wird; außerdem 
können an andern Stellen des Gebäudes neue Büchertürme 
            er=
richtet werden, die wiederum Platz für mehrere Millionen Bände 
bieten. Durch die Einführung ſolcher „Büchertürme” würde 
            al=
ſo die Raumnot, die ſich jetzt bei den meiſten Büchereien immer 
dringlicher bemerkbar macht, für abſehbare Zeit behoben werden. 
Aber Oehler glaubt, daß man dieſem Problem auch „von der 
inneren Seite her” zu Leibe gehen könne. „Der Prozentſatz des 
Ueberflüſſigen, des Vielzuvielen unter dem Gedruckten iſt in 
            un=
ſerer Zeit auf allen Gebieten erſchreckend hoch,” ſchreibt er. „Es 
unterliegt keinem Zweiſel, daß es in der großen Maſſe der alten 
Beſtände unſerer Bibliotheken eine Fülle von Material gibt, das 
gar nicht oder faſt gar nicht mehr benutzt wird oder benutzt 
            wer=
den wird. Derartiges Material ſollte irgendwie ausgeſondert, 
beiſeitegeſchafft werden. Kein geringerer als Harnack hat einmal 
den Plan unter uns geworfen, irgendwo in einſamer Gegend 
einen rieſigen Schuppen oder dergleichen zu errichten, in den zu=
 nächſt aus den preußiſchen ſtaatlichen Bibliotheken das veraltete 
Büchermaterial entleert wird; damit braucht es der Benutzung 
nicht ganz entzogen zu werden, aber die Belaſtung der großen 
Bücherzentren durch Nutzloſes wäre damit beſeitigt. Man könnte 
ſogar für möglich halten, daß man in Zukunft einmal direkt zur 
Vernichtung von überflüſſigem Material ſchreiten wird. „
            Jeden=
falls wird jetzt des Sammelns von Druckſchriften bei unſeren 
Bibliotheken zu viel getan; hat man doch ſogar „
            Brockenſamm=
lungen” angelegt, in denen einzelne Fetzen und Stücke von 
            Bü=
chern, die ſich etwa bei Käufen von Bibliotheken fanden, 
            auf=
gehoben und womöglich katalogiſiert werden. Die Bibliotheken 
ſollten ſich von Büchern, die vollkommen veraltet ſind, entlaſten, 
um mehr Raum zu bekommen. 
B.
 Im „Kampfo gegen den Krebs” 
bildet ſich zur Zeit ein Ring der internationalen Wiſſenſchaftler, 
            ins=
beſondere der modernen Radiumtherapeuten. Mit aller Wucht ſollen 
jetzt — nichſt von Behörden, ſondern von Spezialiſten im Krebsfach — 
die Vorſtöße gegen den Krebs, und zwar nach den neucſten Ergebniſſen 
der Forſchung und Technik unternommen werden. Die Forſchungen der 
großen, von bedeutenden Kennern der experimentellen Krebsforſchung 
geleiteten neuzeitlichen Forſchungsinſtitute in Liſſabon (Dr. Gentil) und 
Buenos=Aires (Prof. Roffo) ſind richtunggebend. Bis jetzt ſind ca. 50 
internationale Autoyen zuſammengetreten, um die praktiſchen und 
wiſſenſchaftlichen Linien in der Krebsbekämpfung zu ſichten und zu 
            pro=
pagieren. Es werden bald 200 Autoren ſein, die von Zeit zu Zeit in 
verſchiedenen Städten der Welt ſich wiſſenſchaftliche Rendez=vous zum 
Austauſch der Ideen geben wollen. Die wichtige Aufklärung der 
            Laien=
welt durch erfahrene und wortſähige Krebskenner iſt als Erſtes erkannt. 
Es kommt neuerdings hinzu die Möglichkeit des Blutſtudiums, 
um die unſicheren Fälle, Dispoſition und Frühſtadium des evtl. 
            Krebs=
kranken zu erkennen, und das iſt von hohem Wert; es wird jede der 
neuen bedeutungsvollen, bereits bewährten, aber nur für gewiſſe 
            In=
ſtitute freigegebene Methoden der Blutunterſuchung unendlich viel Segen 
ſchaffen, und für Viele im Frühſtadium, wenn ſonſtige Zeichen des Krebſes 
noch nicht erkennbar ſind, die notwendige Sicherheit bringen. Manchen, 
die ſich für krebskrank hielten, die Nervenruhe geben. Die 
            Blutunter=
ſuchung auf Krebs reſp. Krebsdispoſition wird das Pendant zum „
            Waſſer=
mann” ſein. Sie muß ſchon jetzt häufig zur Verwendung gelangen. 
Der erſte Kongreß kleinen Ausmaßes ſoll auf Betreiben des Herrn 
Dr. Wetterer (Mannheim) in Deutſchland, und zwar in Baden=Baden, 
Mannheim oder Heidelberg ſtattſinden; allerdings fragt es ſich noch, ob 
Deutſ.hland für den erſten Kongreß gewählt werden kann. Da der Prä=
 *) Um Verbreitung dieſer im öffentlichen Imtereſſe gelegenen 
            Aus=
führungen, die zur Führung dienem ſollen, bittet das Komitce der 
            inter=
nationalen Autoren ſämtliche Redaktionen der Blätter des In= und 
Auslandes= 
Der Generalſekretär.
 Ausflug=Sonderzug nach Milkenberg. Amorbach 
und Walldürn. 
Am Sonntag, den 14. Juli d. J., wird nach den hier genannten 
Orten ein Ausflugſonderzug gefahren, zu dem beſondere Karten nach 
Amorbach und Walldürn aufgelegt werden. Eingebetter an die im 
            rech=
ten Winkel das Maintal umſchließenden Kämme birgt Miltcnberg ein 
Stück Mittelalter, das ſich mit Rothenburg, mit Bacharach und 
            Ober=
weſel wohl vergleichen läßt. Stadtmauern und Stadttürme ſchmiegen 
ſich in die Odenwald= und Speſſartlandſchaft ein, reizvolle Winkel, 
lauſchige Durchblicke, plärſchernde Brunnen atmen den Geiſt beſter 
Vergangenheit. In der Fürſtenherberge „Zum Rieſen”, dem älteſten 
erhaltenen deutſchen Gaſthaus, übernachtete einſt Martin Luther. Hoch 
oben auf der Höhe der Stadt zeigt der Atingwall älteſtes Germanentum, 
das den Römern Platz machen mußte, die unter der Benutzung ber den 
Main entlang ziehenden reichen Sandſteinlager ihren Grenzwall 
            bau=
ten. Der Vormittag dient der Beſichtigung der Stadt. Um 14,41 Uhr 
fährt der Sonderzug das Mudbachtal aufwärts nach Amorbach und 
Walldürn. In Amorbach kommt Balthaſar Neumann zu Wort. Deutſches 
Rokoko, deutſches Barock in ungehemmter Entfaltung ſprechen aus der 
Abteikirche, in deren weiten Hallen die berühmteſte deutſche Orgel ihre 
Klänge wird ertönen laſſen. Hinauf geht ein kurzer Weg zu den 
            aus=
gedehnten Ruinen Miltenberg, hinüber zur alten Benediktinerabtei 
mit dem Amorsbrunnen. Ein reizendes Fleckchen Erde. Um 17 Uhr 
wird in der Wallfahrtskirche zu Walldürn Predigt gehalten und 
            ſakra=
mental. Segen erteilt. 
Bieten ſo Landſchaft und Kultur den Mitgliedern der 
            Sonderzugs=
gemeinde ungetrübten Genuß, ſo kommt der Körper voll zu ſeinem 
Recht. Der Naturfreund kann ſchon in Klein=Heubach ausſteigen, in 
einer ſehr bequemen halben Stunde Schloß und Schloßpark des Fürſten 
zu Löwenſtein=Wertheim durchwandern, um nach Miltenberg zu 
            kom=
men, oder wer einen weiteren Marſch zu machen geneigt iſt, geht 
            hinun=
ter zur Mainfähre, ſetzt nach Groß=Heubach über und ſteigt euf faſt 
300 Stufen hinauf zum Kloſter Engelberg, wo der Bruder Pförtner 
gern bereit ſein wird, in der Gaſtſtube einen friſchen Trunk aus der 
eloſterbrauerei zu kredenzen. Zurück gehts über die Brücke nach 
            Mil=
tenberg. Das ganze nimmt 3 Stunden in Anſpruch, einſchließlich des 
Aufenthaltes. Wer nicht mit dem Zug am Nachmittag nach Amorbach 
und dem ſehr bekannten Wallfahrtsort Walldürn fahren will, benutzt 
gern die Zeit zu einer Fußwanderung das Madbachtal aufwärts in 
prächtigem Wald, knappe 1½ Stunden. Mittageſſen wird in Miltenberg 
eingenommen. Der Liebhaber eines guten Trunks vergißt nicht, daß 
Miltenberg in ſeiner Umgebung guten Wein baut, aber auch ein 
            aus=
gezeichnetes Bier braut. So kann der der Ausſpannung bedürftige 
Großſtadtmenſch jeder Geſchmacksrichtung einen genußreichen Tag 
            ver=
leben, ohne daß ſein Geldbeutel weſentlich in Anſpruch genommen wird. 
Alles Nähere iſt aus der amtlichen Mitteilung und den beſonderen 
Aushängen zu erſehen
 Gabelsberger=Stenographenverein (gegr. 1861) Darmſtadt (
            Ballon=
ſchule). Mit einem ganz außergewöhnlichen Erfolge beteiligte ſich der 
Verein an dem geſtrigen Verbandstag und hauptſächlich an dem damit 
verbundenen Verbandswettſchreiben des Heſſ.=Naſſ. Kurzſchriftverbandes 
in Wiesbaden. Zu letzterem waren von ca. 130 Verbandsvereinen 1168 
Wettſchreiber insgeſamt anweſend, davon ſtellte der oben bezeichnete 
Verein allein 110, alſo ein Zehntel aller Wettſchreiber. Mit dieſen 
wurden dem Verein bei der am Abend ſtattfindenden Preisverteilung 
zuerkannt: 9 Ehrenpreiſe, 82 erſte Preiſe, 14 zweite Preiſe und 5 dritte 
Preiſe. Die Ehrenpreisträger ſind: Marie Vetter, Alex Bernhard, 
Hans Griesheimer, Hans Fiſcher, Lucie Langlitz, Hannele Lortz, Ria 
Weber, Erna Gorr, Hertha Reitz. Das Ergebnis iſt, wie ſchon oben 
            er=
wähnt, außergewöhnlich und ſtellt, ſoweit es bisher überblickt werden 
konnte, das beſte Vereinsergebnis des aus dem ganzen Heſſ.=Naſſ. 
            Ver=
bandsgebiet beſchickten Verbandswettſchreibens dar. Beſonders zu 
            be=
rüickſichtigen iſt dabei noch, daß von den Wettſchreibern des Vereins 
vor allem auch in den für die Praxis in Frage kommenden Abteilungen 
Preiſe errungen wurden. Der führend in der deutſchen ſtenographiſchen 
Bewegung ſtehende Darmſtädter Verein hat damit aufs neue bewieſen, 
daß er ſeinen Hauptzweck, der öffentlichen und privaten Wirtſchaft 
            ſteno=
graphiſch tüchtige und leiſtungsfähige Kräfte zuzuführen, in vollſtem 
Maße erfüllt und hat wie bei allen übrigen Gelegenheiten, ſo auch hier, 
den Ruf Darmſtadts als einer Stadt, in der in beſonderem 
Maße die Kurzſchrift gepflegt wird, in hervorragender Wciſe wieder 
begründet. Bei dieſer Gelegenheit macht der Verein auf ſeine am 9. 
und 12. Juli, abends 8 Uhr, in der Ballonſchule beginnenden 
Anfängerkurſe aufmerkſam und verweiſt wegen des Näheren auf die in 
dieſem Blatte erſchienenen und noch erſcheinenden Anzeigen. 
— Orpheum. Der Geiſterzug. Dieſe fabelhafte, ſpannende 
engliſche Kriminalkomödie von A. Ridley mit Eliſabeth Horn=Harprecht 
und Bruno Harprecht als Gäſten bleibt nur wenige Tage, bis einſchl.* 
Freitag, den 12. Juli, auf dem Spielplan. Eine Verlängerung iſt 
            in=
folge anderweitiger Verpflichtungen der Gäſte nicht möglich. (S. Anz.) 
Feſtnahmen. Der Bauarbeiter E. Schn., geb. am 1. 8. 99., zu 
Velten (Rheinland), wurde auf Grund eines Ausſchreibens im deutſchen 
Steckbriefregiſter vom Amtsgericht Spandau wegen Körperverletzung 
geſucht. Er konnte hier feſtgenommen werden. — In Nauheim bei 
Groß=Gerau wurde der G. K., geboren am 15. 3. 1906 in Darmſtadt, 
auf Grund eines Ausſchreibens wegen Unterſchlagung feſtgenommen. 
Diebſtahl. Am Samstag nachmittag wurde einem Jagdaufſeher 
im Gaſthaus „Zur Stadt Coburg” eine Jagdflinte und ein Ruckſack 
geſtohlen. Der Täter iſt etwa 35 Jahre alt, trägt dunkle Kleidung. 
            Sach=
dienliche Mitteilungen werden an die Kriminalpolizei, Zimmer 3, 
            er=
beten. 
Gefundenes Auto. Polizeibeamte des 6. Polizeibezirks in der 
Nieder=Ramſtädter Straße fanden am Sonntag früh Ecke Goetheſtraße 
und Martinspfad ein herrenloſes Perſonenauto. V S. 9009. Die 
            Er=
mittlungen über den Eigentümer des Wagens und das Abſtellen des 
Autos ſind noch im Gange.
 ſident der franzöſiſchen Zone, Dr. de Courmelles, mit gewiſſem Necht 
auf das Entgegenkommen der franzöſiſchen Regierung, der franzöſiſchen 
Preſſe und der Hoſpitäle= hinweiſt, kommt vielleicht Deutſchland erſt im 
2. Johre als Kongreßplatz in Betracht. Doch, wie ihm auch ſei, ein 
großer Schritt iſt getan. Als wiſſenſchaftliche Protektorin wird von Dr. 
Wetterer Madame Curie, als politiſche Protektoren werden von 
de Courmelles (Pgris), Deelairfayt (Brüſſel), Wetterer (Mannheim) 
und Spinelli (Neap=l) die Herren: Briand, Coolidge, Hindenburg und 
Muſſolini in Vorſchlag gebracht werden. Vorerſt ſind 6 Auskunfts= und 
Bekämpfungszentren zu ſchaffen reſp. auszubauen. Paris (D. Foveau 
de Courmelles, Rue Trochet 9 (VIII); Brüſſel (Dr. Cosman, Rue 
            d’Eg=
mont 7½ Neapel (Prof. Dr. Spinelli, Parco Margherita 104); Liſſabon 
(Dr. Guedes, Hoſpital Escolar); Mannheim (Dr. Wetterer 0. 2. 1.); 
Now York (Dr. Snow, Dr. Vinton, Brooklyn Inſtitute für Phyſical 
Therapy. Dieſe bis jetzt 6 internationalen Zentralinſtitute führen den 
Beititel „Krebsbontrollſtätten”, weil ſie zugleich die Kontrolle über die 
Handhabung einer modernen wiſſenſchaftlichen Behandlung der 
            Krebs=
fälle führen und ſo die Degradierung der jungen Strahlentherapie 
            ver=
hüten ſollen. Nur in dieſem Zentren kann vorerſt für 
            Blutunterſuchun=
gen und Ratſchläge für Hoch und Nieder genäß den Xrierten 
            Richt=
linien der Auvoren und je nach dem einzelnen Falle Sorge getragen 
werden. Die Zahl der Zentren wird ſelbſtverſtändlich nach Bedarf 
            er=
höht. Die Sprachen für die Zentren bezüglich der Auskunft ſind: 
deutſch, engliſch, franzöſiſch, italieniſch, norwegiſch, ſpaniſch.
 — Mehers Lexikon in 12 Bänden. Siebente, völlig neu bearbeitete 
Auflage. Ein neuer Band von Meyers Lexikon liegt vor: der zehnte 
des auf zwölf Bände berechneten Geſamtwerkes. Die gewaltige 
            wiſſen=
ſchaftliche und organiſatoriſche Leiſtung, die dieſes erſte große 
            Nach=
kriegslexikon darſtellt, tritt nun immer deutlicher in Erſcheinung. 
Mehers Lexikon bedarf keines Lobes mehr; haben doch bereits die erſten 
Bände auch den kritiſchſten Benutzer von der Vollſtändigkeit, Klarheit 
und Sachlichkeit der erteilten Auskunft hinreichend überzeugt. Und der 
Beſitzer der vorliegenden Bände wird an der bekannten ausgezeichneten 
Ausſtattung — man denke nur an die zahlreichen Bildbeigaben und 
an die vielen farbigen Tafeln — immer wieder ſeine helle Freude 
            ge=
funden haben. Wir können uns daher bei dieſem neuen Band des 
            ge=
lungenen Nachſchlagewerkes mit den Stichwörtern „Rechnung” bis „
            See=
federn” darauf beſchränken, auf die wiederum ausgezeichneten, in 
            inhalt=
licher wie kartographiſcher Hinſicht vollendeten Kartenbeigaben (
            Rhein=
lande, Römiſches Reich, Rußland, Schleſien, Schweden, Schweiz und 
viele andere) hinzuweiſen und aus der reichhaltigen Zuſammenſtellung 
farbiger und ſchwarzer Bildbeilagen einige ihrem Thema nach 
            beſon=
ders intereſſante Tafeln hervorzuheben: Reklamekunſt, Schädlinge, 
Schlange, Schmetterlinge, vier durchaus zeitgemäße Sportbeilagen 
(Reitkunſt, Rekord, Ruderſport, Rhythmiſche Gymnaſtik), zahlreiche 
            Ta=
feln aus dem Gebiet der Kunſt, der Technik (Rundfunk, Schreibmaſchine, 
Röntgentechnik) uſw. uſw. Allein ſchon die Beilagen des „Großen 
Meyer” bilden den orbis pictus unſerer Zeit. Der Text dieſes zehnten 
Bandes, ebenſo aktuell wie wiſſenſchaftlich einwandfrei, lehrt wieder, wie 
ſehr der Wiſſensſtoff der Gegenwart angewachſen iſt, und wie 
            unerläß=
lich darum für jeden der Beſitz eines ſo ausgezeichneten Werkes wie 
Meyers Lexikon iſt.
Nummer 187
Montag, den 8. Zuli 1929
Seite 3
 Der Darmſtädter Automobil= und Motorrad=Club hatte die 
Mitglieder des A. D.A. C., vornehmlich die des Gaues IIIa und 
alle Motorſportfreunde, für geſtern zur zweiten Odenwaldfahrt 
eingeladen. Dieſer Ruf war, wohl auch im Hinblick auf das 
gute Gelingen der vorjährigen Fahrt, nicht ungehört verhallt, 
und ſo ſtanden in der Hindenbur allee in Darmſtadt am 
            Sonn=
tag vormittag 8 Uhr etwa 160 Fahrzeuge fahrbereit, als von 
dem Vorſitzenden des D.A.C., Herrn Gg. Hch. Hartmann, das 
Startzeichen zur Wanderfahrt gegeben wurde. 
Das Wandern mit dem Auto iſt ſo eine eigene Sache. Die 
wenigſten Motorſportfreunde verſtehen es. Darum iſt es ſeit 
langem ein Verdienſt des A. D.A.C., daß er ſeinen Mitgliedern 
die Möglichkeit gibt, es zu lernen. Auch die geſtrige Fahrt bot 
dazu die beſte Gelegenheit. Durch genaueſte Einteilung der 
165 Km. langen Strecke war es möglich, pünktlich das 
            vorge=
ſehene Programm zu erledigen und abzuwickeln. Die 
            Organi=
ſation durch den D.A.C. war muſtergültig. Es war für alles 
geſorgt und nichts vergeſſen worden. Und doch ließe ſich nach 
unſerer Meinung durch eine ſtrengere Marſchordnung und eine 
nech ſtraffere Fahrdiſziplin erreichen, daß jedes Ueberholen, 
            ſo=
weit nicht eine Panne des Vorausfahrenden es notwendig macht, 
unter Umſtänden bei Strafe, unterbliebe. Die Strecke war ſo 
vorbildlich eingeteilt, daß alle Fahrzeuge bequem die Zeit 
            ein=
halten konnten trotz der zweifellos großen Anforderungen, die 
an die Wagen und Fahrer infolge der erheblichen Steigungen, 
Gefälle, dauernden Kurven und des nicht immer vorbildlichen 
Zuſtandes der Straßen geſtellt wurden. 
Die geſtrige Fahrt führte durch die landſchaftlich ſchönſten 
Teile des Odenwaldes und erſchloß ſo viele, herrliche 
            Pano=
ramen daß das Auge nicht fatt werden und all das 
            Geſehen=
verarbeiten und f=ſthalten konnte. Die Mitfahrer hatten 
            zweifel=
los einen ungetrübten Genuß, während die Fahrer nur einen 
ganz geringen Bruchteil erfaßten. Das ſtete Beobachten des 
Vordermanns, der eigenen Maſchine, das Rückſichtnehmen anf 
den Zuſtand der Straße, die Anwendung der notwendigen 
            Fahr=
teihnit raubten ihm trotz der geringen Marſchgeſchwindigkeit die 
Möglichkeit, das Wandern ganz auszukoſten. Die ſportlichen 
Anforderungen waren überaus groß und rechtfertigten 
            zweifel=
los die Ausgabe der künſtleriſch wertvollen Odenwaldplakette. 
In den zahlreich durchfahrenen Dörfern und Städten 
            ſtan=
den die Einwohner Spalier. Je nach ihrem Temperament 
winkten ſie freundlich zu oder ließen den nicht endenden Zug 
ſtaunend vorüberziehen 
Hätten ſie gewußt, daß es den Teilnehmern an dieſer Fahrt 
nicht daranſ ankam, Kilonieter zu freſſen und um einiger 
            Minu=
ten willen ſich ſelbſt und ihre Mitmenſchen in Gefahr zu 
            brin=
gen, ſondern die Schöaheiten ihrer engeren Heimat kennen zu 
lernen, dann wären ſie zweifellos noch freundlicher geweſen . 
Bei der Mittagsraſt in Erbach, das zu Ehren der Gäſte 
Feiertagsſchmuck angelegt hatte, wurden die üblichen Begrü=
 ßungsanſprachen gehalten. Herr Hartmann überreichte bei 
            die=
ſer Gelegenheit dem Burgermeiſter der Stadt, dem Vertreter 
des Verkehrsvereins und des Heſſiſchen Automobil=Clubs eine 
Plakette. 
Pünktlich um 5 Uhr nachmittags trafen der Führungswagen 
und daran anſchließend ſämtliche Fahrtteilnehmer an dem als 
Ziel und Parkplatz gewählten Ort, dem Orangeriegarten, ein. 
Die Gäſte verſammelten ſich zu gemütlichem Beiſammenſein und 
in Erwartung der Preis= ſowie Plakettverteilung in dem feſtlich 
mit den Stadt= und A. D.A.C.=Fahnen geſchmückten 
            Orangerie=
haus. Nach herzlichen Begrüßungsworten durch den 1. 
            Vorſitzen=
den des Darmſtädter Automobil= und Motorrad=Clubs ſowie 
Herrn Oberbürgermeiſter Mueller als Protektor der 
            Veranſtal=
tung, welchem gleichzeitig in Dankbarkeit die ſilberne Odenwald= 
Plakette 1929 überreicht wurde, übernahm der in Darmſtadt nicht 
unbekannte Herr Heinz Heberer in Begleitung eines 
            vorzüg=
lichen, von dem Stadt=Orcheſter geſtellten Quartetts durch 
ſehr nette Lieder= und Muſikvorträge den gemütlichen Teil, um 
den Teilnehmern, die alle in geſpannter Erwartung auf die 
Preisverteilung waren, welche nicht unweſentliche 
            Rechenauf=
gaben ſtellt, die Wartezeit zu verkürzen. Und ſo verflogen die 
wenigen Stunden bis zur Preis= und Plakettenverteilung in 
fröhlichſter Stimmung. Der im vorigen Jahre bei der erſten 
Odenwaldfahrt des Darmſtädter Automobil= und Motorrad= 
Clubs vom Verkehrsverein Erbach i. O. geſtiftete wundervolle 
und damals von dem Mainzer Automobil=Club erworbene 
            Wan=
derpreis (eine herrliche Elfenbeinfigur aus Erbacher Werkſtätten) 
wurde bei der diesjährigen Fahrt, deren Verlauf trotz der zu 
überwältigenden und glänzend gelöſten Schwierigkeiten, ein ganz 
ausgezeichneter zu nennen iſt, zumal auch bedeutende Teilnahme 
zu verzeichnen war, zum zweiten Male und damit endgültig von 
dem Mainzer Automobil=Club erworben, welcher in größter 
Freude das mit ſchwerem Herzen wieder abgelieferte Kleinod 
in Empfang nahm unter herzlichſter Anſprache durch den 
            Vor=
ſitzenden des Verkehrsvereins Erbach. 
Ferner gingen als Preisträger hervor: der Frankfurter 
            Auto=
mobil= und Motorrad=Club mit dem 1. Clubpreis, von der Stadt 
Darmſtadt geſtiftet, der Motorſport=Club Bingen mit dem 
2. Clubpreis und ſchließlich der Motorfahrer=Club Aſchaffenburg 
mit dem 3. Clubpreis. Nun begann die Verteilung der 
            Oden=
wald=Plaketten, deren Ausführung von der bekannten 
            Präge=
anſtalt F. Wiedemann (Frankfurt) lobend zu erwähnen iſt und 
die von den Beteiligten mit Freude in Empfang genommen 
wurden. Dem Darmſtädter Automobil=Club wurde volle 
            Aner=
kennung für ſeine Veranſtaltung ſeitens der anweſenden 
            Gau=
vorſtandsmitglieder des A. D.A. C. gezollt, der ſich ſämtliche 
            Teil=
nehmer anſchließen dürften. Er kann ſtolz und zufrieden auf 
dieſe herrliche Fahrt ſein.
 Der Rückgang der allgemeinen Arbeitsloſigkeit beginnt endlich, ſich 
auch auf dem kaufmänniſchen Stellenmarkt auszuwirken, wenn auch nur 
in ſehr geringem Umfange. Die Kündigungen und Entlaſſungen gingen, 
nach den Beobachtungen der Stellenvermittlung des Deutſchnationalen 
Handlungsgehilfenverbandes, im Juni zurück. Das Stellenangebot 
            er=
fuhr zwar keine Steigerung, aber trotzdem konnten mehr Vermittlungen 
erzielt werden. Das bisher vielfach zu beobachtende Zögern bei der 
            Neu=
beſetzung freigewordener Poſten zeigte ſich ſeltener. In Stuttgart fehlte 
es ſogar an jungen, tüchtigen Bewerbern für ſofort zu beſetzende 
Stellen. An Stenotypiſten, jungen Buchhaltern für neuzeitliche 
            Buch=
haltungsmethoden, Verkäufern für Eiſenwaren, Speditionskräften 
            man=
gelte es in einigen größeren Städten. Der Geſamtbewerberbeſtand 
            be=
trug bei der Stellenvermittlung des D.H.V. am Ende des Monats Juni 
noch 14 342 gegenüber 14 594 Ende Mai, die Zahl der zu bearbeitenden 
offenen Stellen 2795 gegen 2807. 
Recht uneinheitlich iſt der Stellenmarkt noch immer in der 
            Metall=
induſtrie. Beſonders in Süddeutſchland war die Beſchäftigungslage 
            un=
befriedigend. In anderen Bezirken wird die Lage als gut bezeichnet, 
obwohl in Weſtdeutſchland, im Zuſammenhang mit neuerlichen 
            Natio=
naliſierungsmaßnahmen, Entlaſſungen kaufmänniſcher Angeſtellter 
            ſtatt=
fanden. Aus der Textilinduſtrie lauten die Berichte noch immer recht 
ungünſtig, ebenſo aus der Schuhinduſtrie. In Crimmitſchau ſind die 
Tuchfabriken gut beſchäftigt. Die chemiſche Induſtrie zeigte ſtärkere 
            Nach=
frage. Im Groß= und Einzelhandel iſt eine Aenderung der Lage nicht 
eingetreten.
 Vermißt. Der 15jährige Engelhardt Arnſtädt, Sandbergſtraße 29, 
wird ſeit 6. 7. 29 vermißt. Er trug hellgrau geſtreiften Anzug, braune, 
abgetragene Schuhe und hellblauen Hut. — Das Dienſtmädchen Auguſte 
Hofmann, geb. 9. 3. 1913 zu Eppſtein (Pfalz) hat ſich am 5. 7. 29 gegen 
23 Uhr aus ſeiner Dienſtſtelle, einer hieſigen Wirtſchaft, entfernt und 
wird ſeitdem vermißt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſich das Mädchen 
ein Leid angetan hat. Sachdienliche Mitteilungen werden von der 
Kriminalpolizei, Zimmer 3, erbeten. 
Autodiebſtahl. Einem Kaufmann aus der Frankfurter Straße 
wurde ſein 4=Zylinder=Opelwagen V. S. 6113, der vor einer 
            Kleider=
fabrik im Schloßgraben aufgeſtellt war, am Freitag abend zwiſchen 21,30 
und 22,30 Uhr geſtohlen. Der Wagen hat blaugrauen Anſtrich und 
Linksſteuerung. Sachdienliche Mitteilungen werden an die 
            Kriminal=
polizei, Zimmer 3, erbeten. 
Aus den Parkeien. 
— Oeffentliche Verſammlung morgen Dienstag, den 
9. Juli, abends 8.30 Uhr, im „Perkeo” (Alexanderſtraße). Redner: 
            Gott=
fried Feder, M.d.R. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)
 (Nachdruck verboten.) 
js. Im Betriebe des Fleiſchermeiſters B. in H. wurde am 
3. November 1927 durch einen beamteten Tierarzt und einen 
Polizeibeamten eine Reviſion vorgenommen, bei der im 
            Laden=
raum 34 Pfund verdorbenes Mettfleiſch und 3 Pfund Oberfilet 
gefunden wurden. Der Meiſter, der mit ſämtlichem Perſonal an 
dieſem Tage eine große Fleiſchlieferung an die Militärbehörde 
ausführte, hatte den Laden unter der Obhut ſeiner Tochter 
            zurück=
gelaſſen, die das verdorbene Fleiſch nicht bemerkt und zuſammen 
mit geſunden Fleiſchſtücken liegen gelaſſen hatte. — Das 
            Land=
gericht Hannover verurteilte am 10. September 1928 den 
Fleiſchermeiſter B. wegen Vergehens gegen S§ 3 und 12 des 
            Nah=
rungsmittelgeſetzes zu 300 Mark Geldſtrafe. Dieſes Urteil iſt jetzt 
vom 3. Strafſenat des Reichsgerichts beſtätigt 
            wor=
den. Das Landgericht habe feſtgeſtellt, daß die verdorbenen, mit 
Bakterien durchſetzten Fleiſchſtücke im Geſchäftsraum des 
            Ange=
klagten ſo aufbewahrt worden ſind, daß das kaufende Publikum 
annehmen konnte, ſie ſeien zum Verkauf geſtellt. Wenn ſich der 
Angeklagte demgegenüber darauf beruft, daß er das Ladengeſchäft 
dringender anderer Geſchäfte wegen unter der Obhut ſeiner 
            ſach=
unkundigen Tochter zurücklaſſen mußte, ſo kann er damit nicht 
gehört werden. Wenn ein Geſchäftsherr ſeinen Laden zu 
            ver=
laſſen gezwungen iſt, muß er einen ſachkundigen 
            Vertre=
ter beſtellen. Es wird dem Angeklagten nicht zur Laſt gelegt, 
daß er ſeinen Laden nicht aufgeräumt hat, ſondern es iſt mit Recht 
darin eine Fahrläſſigkeit erblickt, daß er den Laden zum Verkauf 
öffnen ließ, ohne ſich darum zu kümmern, daß eine fachkundige 
Perſon nach dem Rechten ſah. „Reichsgerichtsbriefe‟ (3 D 346/28. 
— Urt. d. Reichsgerichts vom 30. Mai 1929.)
 Tageskalender für Montag, den 8. Juli 1929. 
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleſines Haus: 
            Ge=
ſchloſſen. — Orpheum, abends 8 Uhr: „Der Geiſterzug”. — 
            Kon=
zerte: Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Kaffee Ganßmann, Sportplatz= 
Reſtaurant. — Kinovorſtellungen: Union=Theater, Pallaſt= 
Lichtſpiele.
 Der Tod des Schwimmers im Abflußrohr 
des Schwimmbeckens. 
Iſt die Stadtgemeinde als Inhaberin der Schwimmanſtalt 
ſchadenerſatzpflichtig? 
(Nachdruck verboten.) 
1s. Am 3. Juli 1926. gegen 10 Uhr abends, verunglückte der 
Sohn der Klägerin in der ſchonen Schwimmhalle der Stadt Eſſen 
dadurch, daß er beim Ablaſſen des Waſſers durch die ſtarke 
            Saug=
wirkung in das in der Mitte des Schwimmbeckens faſt ſenkrecht 
unter den beiden Sprungbrettern liegende Abflußrohr gedrückt 
wurde. Der Verſuch, den Abflußhahn zu ſchließen, mißlang, weil 
der Verunglückte mit den Beinen ſo tief im Abflußrohr ſteckte, daß 
es nicht mehr möglich war, die Verſchlußklappe zu bewegen. Da 
auch jeder andere Verſuch, den Sohn der Klägerin herauszuziehen, 
infolge der ſtarken Saugwirkung des Waſſers erfolglos blieb, 
mußte man warten, bis das Waſſer abgefloſſen war. Der Ver=
 Verdienſt des Sohnes zum Teil beſtritten wurde, nimmt die 
Stadtgemeinde Eſſen auf Schadenerſatz in Anſpruch. — 
            Land=
gericht Eſſen und Oberlandesgericht Hamm erkannten auf 
            Ab=
weiſung der Klage. Das Oberlandesgericht entnimmt aus der 
Tatſache, daß der Schwimmeiſter um 9.45 Uhr das Ablaſſen des 
Waſſers angekündigt und daß zu der Zeit, als er ſich nach dem 
Maſchinenraum begab, um die Verſchlußklappe zu öffnen, niemand 
mehr im Schwimmbecken geweſen (der Verunglückte befand ſich zu 
dieſer Zeit unter der Brauſe), die Beklagte und ihre Angeſtellten 
kein Verſchulden treffe. Auf die Reviſion der Klägerin hat jetzt 
das Reichsgericht das Urteil des Oberlandesgerichts 
            auf=
gehoben und die Sache zur anderweiten Verhandlung und 
            Ent=
ſcheidung an einen anderen Senat des Oberlandesgerichts 
            zurück=
verwieſen. Aus den reichsgerichtlichen 
            Entſcheidungsgrün=
den geht folgendes hervor: Die Beklagte hatte von der 
            Gefähr=
lichkeit des Waſſerablaſſens aus dem Schwimmbecken bereits durch 
einen früheren Unglücksfall Kenntnis erlangt. Das 
            Oberlandes=
gericht hätte deshalb auch unterſuchen müſſen, ob die Anbringung 
des Roſtes nicht in der Weiſe möglich geweſen wäre, daß er ſich 
nicht verſchieben konnte. Denn es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die 
Rettung des Verunglückten möglich geweſen wäre, wenn man ihn 
nach Schließen der Verſchlußklappe und Wegfall der Saugwirkung 
hätte herausholen können. Die Lebenserfahrung ergibt, daß 
Wiederbelebungsverſuche oft von Erfolg ſind, wenn Menſchen 
längere Zeit unter Waſſer gelegen haben. Ein Verſchulden trifft 
die Beklagte auch in der Hinſicht, daß ſie die Anſtalt nicht vor dem 
Ablaſſen des Waſſers hat räumen laſſen. Wenn eine Anſtalt 
einem Schwimmverein von 8 bis 10 Uhr zur Verfügung 
            geſtellt=
wird, ſo wird gewöhnlich angenommen, daß bis um 10 Uhr 
            ge=
ſchwommen werden kann, nicht daß man um 10 Uhr die Anſtalt 
verlaſſen müſſe. (Reichsgerichtsbriefe, VT 522/28. 18. Febr. 1929.)
 Skimmen aus dem Leſerkreiſe. 
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Nedakilon keineriel 
            Den=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange 
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, fönnen nicht 
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden. 
— Bei meinen häufigen Spaziergängen in den Anlagen öſtlich des 
Exerzierplatzes habe ich in dem ſüdlichen Teil oft wildernde, im Gebüſch 
herumſtreifende Katzen angetroffen. Am Donnerstag abend wurde ich 
durch die anhaltenden aufgeregten Warnungstöne eines Grasmücke 
darauf aufmerkſam gemacht, daß Gefahr in der Nähe ſei. Als ich näher 
kam, lief eine Katze aus dem Gebüſch und verſchwand in dem 
            gegenüber=
liegenden Buſchwerk. Das verängſtigte Vögelchen konnte ſich aber gar 
nicht wieder beruhigen, entweder war noch eine zweite Katze dort, oder 
die Katze hatte ihr Junges geraubt. Wir haben keinen Ueberfluß an 
Singvögeln (nur an Sperlingen), und freuen uns über jede 
            Vogel=
ſtimme, die wir in den Anlagen hören; aus dem Herrngarten ſind 
die Buſchbrüter, unſere lieblichſten Sänger, durch die ſinnloſe 
            Ent=
fernung des Unterholzes vertrieben, um ſo mehr ſollte man ſie dort 
pflegen, wo ſie noch niſten können. Berufene Leute ſollten beauftragt 
werden, die größten Feinde unſerer lieben Singvögeln, die wildernden 
Katzen, abzuſchießen. 
W.
 Wer iſt Radfahrer?. 
Zweifellos iſt ein Menſch, der auf einem Rad fährt, ein Radfahrer. 
Aber — iſt er es auch, wenn er ein Rad treu und brav ſchiebt? 
Es gibt manche Wege, auf denen Radfahren mit Recht verboten iſt. 
Wenn man nun — etwa um einem Fußgänger ein Stück das Geleite 
zu geben oder um eine ſtille Bank zu erreichen — auf einem 
            Fußgänger=
weg ſein Rad ſchiebt, iſt man dann ſchon ein Geſetzesübertreter und 
ſtrafbar? 
Da ein hieſiger Förſter (den Amtstitel weiß ich nicht) behauptet, 
man ſei Radfahrer auch als „Naddrücker” oder „Radſchieber” und 
            ſtraf=
bar auf ſolchen Fußgängerwegen, ſo wäre die Bevölkerung ſicher 
            dank=
bar für Aufklärung. Ja, eine ſolche Aufklärung müßte eigentlich 
erfolgen, denn aller Gepflogenheit nach war bisher „Raddrücken” auch 
auf Fußgängerwegen nicht ſtrafbar — zumindeſt nicht im Glauben des 
Volkes. 
Es macht auch ſicher für einfache Menſchen, die die Radfahrer doch 
meiſtens ſind, keinen Unterſchied, ob ſie leſen „Radfahren verboten” 
oder „Für Radfahrer verboten‟. Das, behauptet der Förſter, ſei der 
feine Unterſchied, den man zur Verſchärfung gefunden habe, daß ein 
Weg eben „für Radfahrer verboten” ſei. Dann dürfe auch nicht das 
Rad geſchoben werden. 
Arme Radfahrer! Nun müßt ihr alle Rechtswiſſenſchaft ſtudieren. 
Ein gewöhnlicher Sterblicher, vom nichtjuriſtiſchen „Dr.” abwärts, 
            ver=
ſteht den Unterſchied nicht ſo im Vorüberfahren. Daher die Bitte — 
oder die Notwendigkeit? — einer großzügigen Aufklärung, — es ſei denn, 
man wolle Rechtsübertreter abfaſſen. 
Uebrigens — eine Doktorfrage —, was ſchadet es einem Fußweg, 
wenn ein Rad darüber geſchoben wird, und wer kann dabei zu 
Schaden kommen? 
Sollte die Doktorfrage im Sinne des oben erwähnten Förſters 
            er=
ledigt werden, könnte man da keinen klareren (für einfache Menſchen!) 
Unterſchied finden als „Radfahren orboten” und „Für Radfahrer 
            ver=
boten”? „Für Fahrräder verboten” wäre vielleicht ſchon klarer, 
            Frei=
lich — ſagen am Ende die Rechtskundigen —, dann würde im 
            Ueber=
tretungsfalle das Fahrrad ſtrafbar und der Menſch ginge frei aus. Ja, 
das Recht iſt ſchwer — und ſeine Sprache gar! 
T.
 urteilt auf Grund seiner Erfahrungen, welche er in der Praxis mit den 
verschiedenen Reifenfabrikaten gemacht hat. 
Die uneingeschränkte Anerkennung durch die Fachwelt ist kennzeichnend 
für CONTINENTAL-Fahrrad- und Kraftradreifen. Ihre lange Lebensdauer 
ist sprichwörtlich geworden. 
Der Fachmann weiß: Das größereAbnutzungsmoment einer reich gegliederten, 
griffigen und gleitsicheren Lauffläche, wie sie der CONTINENTAL-
            Kraftrad-
reifen besitzt, kann nur durch Zähigkeit derGummigualität ausgeglichen werden. 
CONTINENTAL-Fahrrad- und Kraftradreifen vereinigen in sich die 
            Eigen-
schaften des Qualitätsreifens: 
Lange Lebensdauer — Unbedingte Zuverlässigkeit.
Belieferung nur dureh Händler,
[ ← ][ ][ → ]Geite 4
Montag den 8. Zuli 1929
Nummer 187
 Pom großen Beerfelder Pferde, Fohlen= 
und Zuchtviehmarkt
am 2., 8. und 9. Zuli 1929.
 m. Beerfelden, 7. Juli 1929. 
Früher als ſonſt ſammelte ſich heuer das „Drum und Dran” des 
Marktes. Schon Mitte der abgeſchloſſenen Woche füllte ſich der 
            Markt=
platz faſt lückenlos mit Wagen, deren Inhalt rund um die Kirche und 
in der Marktſtraße ein Meſſedorf erſtehen ließ von all den lockenden 
Gegenſtänden, Unterhaltungen und Beluſtigungen, die ſo ein 
            Jahr=
markts= und Meſſetreiben ausmachen. Von dieſem Zentralpunkt ſtrahlte 
es aus, die Marktſtraße hinunter, Stand an Stand; auf dem Metzkeil 
dann wieder eine Erweiterung zu einem zweiten Mittelpunkt, weiter 
die Viehgaſſe hinaus in das Gebiet, das im Zuſammenhang mit dem 
morgigen Hauptmarkttag gebracht werden ſoll. 
Das ſprichwörtlich gewordene Marktwetter ſchien geſtern und heute 
früh nicht gehörig Notiz genommen zu haben von dem Umſtand, daß 
unſer Markt des Darmſtädter Sängerfeſtes des Heſſ. Sängerbundes 
wegen 8 Tage früher gelegt wurde, und zeigte darum ſeine Launen, 
behinderte aber trotzdem die Veranſtaltungen des heutigen Tages nicht. 
Vollſtändig unbehelligt von einzelnen Zwiſchenſpritzern ging heute 
            von=
ſtatten das 
Reit= und Fahr=Turnier. 
Die Oberleitung darüber hat der Vorſtand des Reit= und 
            Fahr=
vereins für die Oberzent, Herr Rittmeiſter a. D. C. Loeſch, 
            Baben=
hauſen, Herr A. Willenbücher und Herr W. Breimer, ſowie das 
            Pferde=
marktkomitee, Vorſitzender Herr Bürgermeiſter Löb, hier. Klugerweiſe 
hat die Leitung das Turnier getrennt in eine Vor= und eine 
            Nach=
mittagsveranſtaltung, und ſo geſchah von heute morgen 10 Uhr ab 
die Eignungsprüfung der Geſpanne. Als Richter 
            fun=
gierten die Herren: Ober=Landesſtallmeiſter Hertel=Darmſtadt, 
            Bürger=
meiſter Kredel=Elsbach und W. H. Breimer 2., Beerfelden. Und dieſe 
Herren hatten keine leichte Arbeit, da fahren auf die ſchönſten und beſten 
Wagen und Geſpanne, fein herausgeputzt wie ſonſt nie im Lauf des 
Jahres, die Lenker ſind meiſt auch nicht ſchlecht. Die Prüfung der 
Arbeitsgeſpanne zerfiel in eine für landwirtſchaftlich und eine 
ſolche für gewerblich benützte Geſpanne. Selbſt dieſe meiſt maſſigen 
Tiere zeigen oft viel Temperament, es fält dem Lenker ſchwer, ſie in 
Nuhe zu halten, und der Trab möchte gern in Galopp ausarten. Noch 
mehr trat dies in Erſcheinung bei der Eignungsprüfung für 
            Wagen=
geſpanne; hier leichte Stuhlwägelchen und Breaks, ein= oder 
            zwei=
ſpännig, die Geſchirre meiſt herrſchaftlich, die Tiere lebendig, queckſilbern 
beweglich, das Tänzeln und Hüpfen verhindert oft nur des Fahrers 
züigelnde Hand. So war auch dieſe Morgendarbietung zunächſt ernſte 
Arbeit, dann aber auch für den Kenner intereſſantes Erleben, für den 
Nichtkenner fremdes, und deshalb anregendes und feſſelndes Schauen. 
Mittags folgte das 
Trab=, Galopp= und Geländereiten. 
Die Bahn war diesmal überſichtlicher als in den früheren Jahren 
angelegt, für die Reiter etwas heikler, da ſie Ellipſenform hatte; und 
überaus zahlreich von nah und fern hatten ſich Schauluſtige eingefunden, 
die mit äußerſter Anteilnahme dem ganzen Vorgang folgten. Ruhig, 
aber für temperamentvolle Pferde und ihre Reiter ſchwieriger war das 
Trabreiten der Kalt= und Warmblüter; ſpannend und mitreißend das 
Galoppreiten, hei, wie flogen die flinken, ſehnigen, oft unanſehnlichen 
Nenner, geſchickt gelenkt von den gewandten Reitern. Nicht verſchwiegen 
ſei, daß einige derſelben auch auf den grünen Raſen kollerten, 
            glücklicher=
ſveiſe ohne Schaden zu nehmen. 
Außer den eingangs ſchon genannten Herren waren erſchienen die 
Herren: Kreisdirektor von Werner, Kreisamtmann Eibach, Se. Erl. 
Graf Konrad und Erbgraf Alexander zu Erbach=Erbach und Graf Joſeph 
zu Erbach=Fürſtenau, Gutsbeſitzer Nahm=Heubach. Den Reiterverein 
Oberzent hatte bei den Vorübungen unterſtützt Herr Müller=Lengfeld. 
— Die Preisverteilung leitete Herr Bürgermeiſter Löb, hier, ein, indem 
er ſeiner Befriedigung Ausdruck gab über den ſchönen Verlauf und zu 
weiterer Beteiligung durch Beitritt zum Reiterverein aufforderte, ſein 
Hoch galt dem letzteren. Herr Landesſtallmeiſter Hertel ſprach in 
            ähn=
lichem Sinn, freute ſich über das ſchöne Feſtwetter, betonte die Bedeu=
 tung des Reitens für den Landwirt und im allgemeinen, gab ſeiner 
Genugtuung Ausdruck über die Blüte der Pferdezucht in unſerer 
Gegend, beſonders in Airlenbach, und forderte auf zu einem Hoch auf 
die Feſtſtadt Beerfelden und ihren wackeren Bürgermeiſter, Herrn Löb. 
Herr Willenbücher zollte Dank hauptſächlich Herrn Landesſtallmeiſter 
Hertel und Herrn Rittmeiſter Loeſch und ſchloß, nachdem er die 
            Preis=
verteilung vollzogen hatte, mit einem Hoch auf die Sieger. Die Preiſe 
beſtanden in zahlreichen ſchönen und wertvollen Gegenſtänden und Geld. 
Sieger=Liſte beim Reit= und Fahr=Turnier. 
Eignungsprüfung für Arbeitsgeſpanne: a) landwirtſchaftlich 
beutzte: 1. Ehrenpreis, 1. Preis und Züchterpreis, Fahrerpreis 
Joh. Ad. Siefert, Airlenbach, Fahrer: G. Siefert. — 2. Ehrenpreis, 
2. Preis und Pflegerpreis: Ludwig Siefert, Airlenbach Fahrer; Fr. 
Holſchuh. — 3. Ehrenpreis, 3. Preis und Pflegerpreis: Ludwig Kredel, 
Airlenbach, Fahrer: P. Holſchuh. — 4. Ehrenpreis und 4. Preis: Gg. 
Kaiſer, Airlenbach, Fahrer: W. Kaiſer. — b) gewerblichbenutzte: 
1. Ehrenpreis, 1. Preis und Pflegerpreis: W. H. Breimer 2. 
            Beer=
felden, Fahrer: Leonh. Holſchuh. — 1. Ehrenpreis, 2. Preis und 
            Pfleger=
preis: Gebrüder Weber, Beerfelden, Fahrer: L. Berger. 
Eignungsprüfung für Wagengeſpanne: a) Zweiſpänner: 2. 
Preis: Wilh. Breimer, Beerfelden, Fahrer: Fr. Lenz. — 2. Preis: 
Gg. Kredel, Elsbach, Fahrer: Gg. Kredel. — 3. Preis: Ad. Siefert, 
Airlenbach, Fahrer: G. Siefert. — 3. Preis: Gg. Helm, Airlenbach, 
Fahrer: Gg. Helm. — b) Einſpänner: 1. Preis: Gg. Kredel, 
Elsbach, Fahrer Gg. Kredel. — 1. Preis: Ph. Hotz, Gammelsbach, 
Fahrer: Otto Hotz. — 2. Preis und Fahrerpreis: K. Löb, Beerfelden, 
Fahrer: Erich Beck. — 3. Preis und Züchterpreis: Ad. Siefert, 
            Airlen=
bach, Fahrer: Gg. Siefert. — 4. Preis: Ad. Altendorf 6., Nimbach, 
Fahrer: Gg. Altendorf. 
Trabreiten (Kaltblüter): 1. und Ehrenpreis: Joh. Ab. Siefert, 
Airlenbach, 6 J., F. St., Olga, Reiter: Gg. Siefert. — 2. und 
            Ehren=
preis: Gg. Trautmann, Hetzbach, 6. J., br. W., Fritz, Reiter: Beſitzer. 
— 3. Preis: Ph. Hotz, Gammelsbach, 5 J., br. St., Fanny, Reiter: 
Otto Hotz 
Trabreiten (Warmblüter): 1. und Ehrenpreis: Ad. Bär 2., Langen= 
Brombach, 11. J., br. St., Fanny, Reiter: Ad. Bär 4. — 1. u. 
            Ehren=
preis: O. H. Kumpf, Beerfelden, 10 J., R. St., Reiter: R. Beck. — 2. Pr. 
Ad. Bär 2., Langen=Brombach, 4 J., br. St., Frieda, Reiter: H. Arras. 
2. Preis: V. Rothermel, Unter=Moſſau, 7 J., F. St., Flora, Reiter: 
Gg. Rothermel. — 3. Preis: H. Eidenmüller, Lengfeld, 6 J., R. St., 
Hilde, Reiter: H. Eidenmüller. — 3. Preis: Ad. Altendorf 6., Rimbach, 
8 J., br. St., Reiter: Gg. Altendorf. — 4. Preis: G. Ad. Schütz, 
            Rim=
bach, 4 J., F. W., Reiter: P. Schütz. — 4. Preis: Ph. Hotz, 
            Gammels=
bach, 6 J., F. St., Fuchs, Reiter: Otto Hotz. — 5. Preis: A. Wilhelm, 
Beerfelden, 5 J., R. St., Reiter: Gg. Wilhelm. 
Galopp=Reiten. 1. und Ehrenpreis: Altendorf 6. Rimbach, 8 J., 
br. St., Reiter: Gg. Altendorf. — 1. Sonderpreis: H. Münch, 
            Fried=
richsdorf, 11 J., Ir. W., Bergfink., Reiter: H. Schmidt — 2. Preis: 
Gg. Helm, Airlenbach, 5 J., br. W., Irma, Reiter: Gg. Helm. — 3. 
Preis: Löb, Bürgermeiſter, Beerfelden, 7 J., br. St., Bella, Reiter: 
Gg. Holler. 
Gelände=Reiten (Kaltblüter): 1. und Ehrenpreis: K. Müller, 
            Leng=
feld, 5 J., F. W., Prinz, Reiter: K. Müller. — 2. Preis: J. Ad. Siefert, 
Airlenbach, 6 J., F. St., Lilly, Reiter: Gg. Siefert. — 3. Preis: Gg. 
Trautmann, Hetzbach, 6 J., F. W., Hermann, Reiter: Gg. Trautmann. 
Gelände=Reiten (Warmblüter): 1. Preis umd Ehrenpreis: Wol. 
Rothermel, Under=Moſſaz, 7 J., F. St., Flora, Reiter: Gg. Nothenmel. 
— 2. Preis: K. Müller, Lengfeld, 5 J., br St., Lieſel, Reſiter K. 
Müller. — 3. Preis: Ad. Bär 2., Langen=Brombach, 4 J., br. St., 
Frieda, Weiter: Gg. Arras. — 4. Preis: Aug. Willhelim, Beerfelden, 5 J., 
R. St. Bella, Reiter: Gg. Wilhelm. — 5. Priis: H. Gidenmmüiller, 
Lengfeld 6. J., R. St., Hillde, Reiter: H. Ebenmüüller. — 6. Preis: 
Löb, Bürgermeiſter, Beerfelden, 7. J., br. St., Bella, Reiſter: Gg. 
Holler.
 Ck. Groß=Gerau, 6. Juli. Neue Verkehrsumleitung. In 
der Mainzer Straße ſind die Kanaliſationsarbeiten nunmehr beendet. 
Dafür wird jetzt die Schützenſtraße in Angriff genommen. Aus dieſem 
Anlaß wird der Durchgangsverkehr von und nach Mainz, der bisher 
über die Schützenſtraße umgeleitet wurde, ab Montag, den 8. Juli, 
wieder durch die Mainzer Straße geleitet. Die Schützen= und 
            Stein=
ſtraße bleibt von dieſem Tage ab für jeden Fuhrwerksverkehr geſperrt. 
Am Samstag wird einer der ſchwierigſten Abſchnitte des 
            Kanaliſations=
programms in Angriff genommen: die Unterführung der Kanaliſation 
am Bahnübergang in der Frankfurter Straße. Der Bahnübergang 
iſt von Samstag bis Montag für den Verkehr geſperrt. 
a. Offenbach, 6. Juli. Schluß mit der 
            Ausgabenwirt=
ſchaft! Man ſchreibt uns: Die Stadtverwaltung, unterzeichnet der 
Oberbürgermeiſter, hat am 28. Februar unſeren Stadthaushalt mit der 
Anmerkung vorgelegt, die Ausgaben ſeien auf „das unumgänglich 
            not=
wendige Maß beſchränkt worden”. Inzwiſchen iſt die Stadtverwaltung, 
durch die Not der Zeit und die Schwierigkeiten bei der Verabſchiedung 
des Haushaltsplans veranlaßt, dazu übergegangen, doch noch weitere 
Abſtriche zu empfehlen. Sie betragen nach ihrem neueſten Vorſchlage 
rund 417 000 Mark, wovon 265 000 Mark auf das Wohlfahrtsamt 
            ent=
fallen. Am 16. Mai war vorgeſchlagen, das Wohlfahrtsamt um 415000 
Mark zu kürzen. Das Zurückgehen der Verwaltung auf 265 000 Mark 
iſt zweifellos ein Vermittlungsvorſchlag und ein Entgegenkommen an 
die Sozialdemokratie. Im ganzen ſollen neuerdings 417 000 Mk. 
            abge=
ſetzt und 1 577 000 Mk. durch Erhöhung und Einführung von Steuern 
und Abgaben gewonnen werden. Bei unſerem darniederliegenden 
Wirtſchaftsleben muß immer wieder verlangt werden, daß der 
            Fehl=
betrag durch weitere Abſtriche beſeitigt und mit der Ausgabenwirtſchaft 
endlich Schluß gemacht wird. Zur Erreichung dieſes Zieles wäre es 
nur nötig, die Ausgaben um durchſchnittlich 6,5 v. H. zu droſſeln. Die 
Bürgerfraktion war bis jetzt die einzige, die ſchüchtern auf dieſen Weg 
wies und Abſtriche im Geſamtbetrage von rund 450 000 Mk. verlangte. 
Die Stadtverwaltung möge dieſen Weg weiter verfolgen! Es iſt ja 
anzuerkennen, daß die Stadtverwaltung auch den Abſtrich kleiner und 
kleinſter Beträge empfohlen hat (100 Mk. Reinigungsmittel, 780 Mk. 
Fortbildungsſchule, 1000 Mk. Schulgeräte, 2000 Mk. Ledermuſeum, 3000
 Mk. Reiſekoſten, 5000 Mk. Künſtlerunterſtützung uſw.). Es iſt erklärlich 
und bedauerlich zugleich, daß die Stadt die 20 000 Mark nicht aufbringen 
kann, die noch im vergangenen Jahre für die Betreuung von wohl 2500 
Kindern auf Spielplätzen, im Wald, in Licht, Luft und Sonne 
            verwen=
det wurden. Nicht verſtanden aber wird in der Bürgerſchaft, daß 
dann nicht auch die 7000 Mk. für Wanderungen von etwa 250 Kindern 
an den Bodenſee, den Thüringer Wald uſw. und ein Teil der 15 000 
Mk. für Unterſtützung befähigter Schüler geſtrichen werden. Hier 
            könn=
ten ganz gut weitere 17 000 Mark gewonnen werden. Mindeſtens aber 
müßten die 7000 Mk. für weite Wanderungen weniger Kinder für 
die Betreuung der großen Maſſe kleinerer Kinder verwendet werden. 
Bei genauer Durchſicht des Haushaltsplanes findet man weiter, daß die 
Fortbildungsſchule dieſes Jahr für Schülerausflüge und Beſichtigungen 
2200 Mk. vorſieht, während ſie noch 1927 mit 181 Mk. auskam. Die 
Handelslehranſtalt kannte die Wanderungen vor zwei Jahren noch gar 
nicht. Diesmal glaubte ſie 350 Mk. fordern zu können. Die 
            Studien=
anſtalt kam 1927 mit 66 Mk. aus. Nun werden 360 Mk. verlangt. Sehr 
bezeichnend iſt, daß, wie verſichert wird, ſämtliche Anſtalten die 
            Er=
höhung oder Einſtellung der Koſten für Wanderungen unter Berufung 
auf die Volksſchule verlangen! Die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit 
wird daneben natürlich auch ins Fels geführt. Wer konſequent ſein 
will, kann da in keinem Falle verſagen. So treibt hier eins das andere, 
und gerade das Kapitel der Wanderungen auf öffentliche Koſten iſt in 
dieſer Beziehung ein Muſterbeiſpiel. In Zeiten der Not, in der alles 
nach Abbau und Einfachheit ſchreit, muß einmal gezeigt werden, wie 
von gewiſſer Seite planmäßig an der Erhöhung der Ausgabenſeite 
gearbeitet wird. In Zeiten der Not laſſen ſich aber auch Abſtriche 
            ver=
treten, an denen man lieber nicht gerührt hätte. Aehnliche Abſtriche 
laſſen ſich in allen Abſchnitten des Voranſchlages finden. Das Maß, 
das unumgänglich notwendige Maß, auf das alle Ausgaben beſchränkt 
werden müſſen, iſt alſo zweifellos noch nicht erreicht, und es iſt möglich, 
in den Abſtrichen noch weiter zu gehen, wenn man den Entſchluß dazu 
auf= und den guten Willen dazu mitbringt. 
P. Rüffelsheim, 8. Juli. Die Opelwerke haben einer Reihe von 
Werkmeiſtern und Vorarbeitern ihrer Automobilbauabteilung den 
            Auf=
trag gegeben, auf ihre Koſten eine längere Reiſe nach den Vereiwigten
 Staaten von Nordamerikr zu untemehmen, um dort in Detroit die 
Automobilwerke der General Moſors Cooveration zu beſichtigen, die 
dortigen Arbeitsmethoden zu ſtudieren und ihre Einführung in den 
Opelweuken durchzuführen. 
Ah. Oppenheim (Rheir), 8. Juli. Auf dem Felde tödlich 
verunglückt. Der Landwirt G=ong Leib aus Mommenheim war 
mit Pferd und Mähmaſchine wit Heumähen beſchäftigt, als ſein Pferd 
fcheute. Dabei wurde der Unglückliche von der Maſchine erfaßt und 
trug am Hals und Kopf ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er alshald 
ſeinen Verletzungen erlag. 
— Mommenheim (Kr. Worms), 5. Juli. Durch ſcheuende 
Pferde tödlich verunglückt. Der Landwirt Leib arbeitete mit 
Pferd und Rechen im Heu. Plötzlich ſcheute das Tier und ſprang über 
einen Graben. Landwirt Leib wurde von der Maſchine erfaßt. Er 
erlitt dabei an Hals und Kopf derartig ſchwere Verletzungen, daß er 
nach einer Stunde verſtarb. 
Ah. Bingerbrück, 8. Juli. Den Arm verloren. Ein Opfer 
ſeines Berufes wurde der im Vingerbrücker Bahnhof als Wagenputzer 
beſchäftigte Bahnbedienſtete Hch. May aus Weiler bei Bingerbrück, ein 
56jähriger Familienvater. Er wurde, als er ſich in einem ſogen. „toten 
Gleis” an die Reinigung eines Perſonenwagens begeben wollte, von 
einem abgeſtoßenen Packwagen erfaßt und umgeworfen. Dabei kam er 
unter die Räder des Packwagens. Der eine Arm wurde ihm ſo ſchlimm 
zugerichtet, daß er im Binger Heilig=Geiſt=Hoſpital abgenommen weuden 
mußte. 
WSN. Ulrichſtein, 5. Juli. Fuchs und Schwan. Ein 
            nächt=
licher Kampf zwiſchen Fuchs und Schwan ſpielte ſich dieſer Tage auf 
dem benachbarten Gut Selgenhof, das der Heſſiſchen 
            Landwirtſchafts=
kammer gehört, ab. Dort war ein Fuchs in den Uebernachtungsraum 
der beiden zu dem Gute gehörigen Schwäne eingedrungen, um ſich einen 
leckeren Braten zu holen. Nach längerem Kampfe zwiſchen den Tieren 
unterlag einer der Schwäne den Angriffen des räuberiſchen Rotrockes, 
der denn auch ungehindert mit ſeinem erbeuteten Schwan nach dem 
            be=
nachbarten Wald entwiſchen konnte. 
Tommerkur tur 
Merwenkranke 
und Nervös-Erschöpfte. Spezialkuranstalt Hofheim 
im Taunus bei Frankfurt am Main. — Prosp, dureh T.586 
San.-Rat Dr. M. Schulze-Hahleyss, Nervenarzt. 
Rundfunk=Programme. 
Frankfurt. 
Montag, 8. Juli. 12.30: Schallplatten: Wieneriſch. S 15.05: 
Dreigeſpräch zwiſchen Dr. Henry Hock, Redakteur Sitterding und 
Dr. Laven über „Kampfſport”. 16.15: Stuttgart: Konzert 
des Funkorch. Werke von Verdi. Mitw.: Anne Weegmann=Schmitt. 
Flügel: Artur Haagen. 8 18.10: Aus dem Roman „Old Bob. der 
Hund von Kennymoor” von Olivant. O 18.40: P. du Bois=
            Rey=
mond: Oſtpreußen. o 19: Studienrat Lic. Dr. Reuning: Im 
Lande der Pharaonen. 19.20: R. Sehnert: Vom Urlaub des 
Angeſtellten. S 19.40: Engliſche Literaturproben. O 19.50: Engl. 
Sprachunterricht. 20.15: Stuttgart: Konzert des Oberſchleſ. 
Funkquartetts. Moldenhauer: Jütländiſches Tanzlied (Gutn Abend). 
— Sompek: Theorie und Praxis; Die Reklametafel. — Löti: 
Haſe und Häslein. — Sompek: Zehn luſtige Morſterln. — 
            Kel=
dorfer: Der zerſtreute Profeſſor; Die muſikaliſche Speiſekarte. — 
May: Zu Bremen im Ratskeller. — Müller: Komiſche Serenade 
aus der Poſſe „Die falſche Pepita‟. — Erwin: Leb” wohl, 
            ſchwarz=
braunes Mägdelein. Ausf.: Willy Arlt (1. Tenor), Roman 
            Bem=
ben (2. Tenor), Dr. Walther Schön (Bariton), A. Karmainski 
(Baß), G. Kluß (Klavier). O 22.15: Deutſche Proſa. Dreigeſpräch 
zwiſchen R. K. Binding, B. von Brentano und E. Glaeſer. 0 22 45: 
Konzert des Funkorch. Leitung: Kapellmeiſter Merten. Soliſtin: 
Elena Seran;, Mailand (Sopran). 
Königswuſterhauſen. 
Montag, 8. Juli: 9 Uhr: Uebertragung aus Aachen, 
            Eröffnungs=
anſprache des Vorſitzenden des Verbandes deutſcher Elektrotechniker, 
Miniſterialdirektor a. D. Dr.=Ing. Craemer: Der Weltfernſprechverkehr. 
— 12 Uhr: Engliſch für Schüler. — 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert. — 
15 Uhr: Spaniſch. — 15.40 Uhr: Lisbet Dill: Was mir an England 
gefällt und nicht gefällt. — 16 Uhr: Franzöſiſch, literariſche Stunde. — 
17 Uhr: Nachmittagskonzert. — 18 Uhr: Dr. Langheinrich=Anthos: 
Deutſche Meiſterkomödie. — 18.30 Uhr: Profeſſor Dr. Deegener: 
            Zoo=
logiſche Beobachtungen in der Umgebung von Berlin. — 18,55 Uhr: W. 
Barnbeck: Deckung des Saiſonarbeiterbedarfs in der Landwirrſchaft. — 
19.20 Uhr: Meißner: Reiſe durch Finnland. — 20 Uhr: 
            Sonderveran=
ſtaltung: Unterhaltungsmuſik, ausgeführt von dem Orcheſter Schmidt= 
Genthner. —20.45 Uhr: Vom Wandsbeker Boten, Arthur Krausneck, 
Rezitationen. — 21.15 Uhr: Sonaten von Bach und Brahms, geſpielt 
von Profeſſor Guſtav Havemann und Paul Höffer (Klavier). Danach 
Tanzmuſit, Kapelle Robert Garden. Bildfunk.
 Weikerberichl. 
Mit dem 2bzug der Tiefdruckſtörung gelangt der Kaltluftſtrom 
            ſüd=
wäris na=0 Mitteleuropa. Er wird Barometeranſtieg verurſachen und 
dürfte den weſtlichen hohen Druck auch über Deutſchland zur 
            Ausbrei=
tung bringen. Zun.chſt macht ſich jedoch der Rückſeiteneinfluß der 
Störungen bemerkbar, ſo daß noch immer etwas unbeſtändiges Wetter 
herrſcht und einzelne Schauer auftreten. Die bereits eingeſetzte 
            Abküh=
lung hält vorerſt an, und die Temperaturen werden noch etwas weiter 
zurüickgehen. Erſt für Dienstag dürfte ruhigeres, mehr aufheiterndes 
Wetter bei tagsüber langſam anſteigenden Temperaturen zu erwarten 
ſein. — 
Ausſichten für Montag, den 8. Juli 1929. Zunächſt noch abwechſelnd 
wolkiges Wetter mit Aufheiterung, weitere Abkühlung, einzelne leichte 
Schauer, dann mehr ruhigeres Wetter. 
Ausſichten für Dienstag, den 9. Jali 1929: Teils wolkig, teils heiter, 
tagsüber leichte Erwärmung, meiſt trocken. —
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleion, Reſch und 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann; 
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch; für den Schlußdienſf: J. V.: Dr. Eugen Buhlmann; 
für „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; 
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtich in Darmſtadt. 
Für unverlangie Manuſſripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen,
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Montag, den 8. Juli 1929
Seite 5
Nummer 182
 Die Frage, zwiſchen welchen Vereinen das 
            Entſcheidungs=
ſpiel um die Deutſchie Fußballmeiſterſchaft zum Austrag 
            kom=
men wird, kann nech nieht beantwortet werden. Zwar hat ſich 
die Sp.Vg. Fürth durch einen ganz überlegen erfochtenen 6.1 
(2:1)=Zieg über den Preslauer SC. 08 vor 22 000 Zuſchauern im 
Fraukfurter Stadion für das Endſpiel qualifiziert, aber der 
            an=
dere Endſpielteilnehmer ſehlt noch, denn beim zweiten Spiel des 
Tages blieb die Eutſcheidung aus. Vor 40 000 Zuſchauern 
kämeften die Meiſter von Berlin und Süddeutſchland, Herthal 
BSC. und 1. FC. Nurnberg, im Berliner Poſtſtadion trotz 
            zwei=
maliger Verlängerung ohne einen Treffer; nach 150 Minuten 
Spieldauer hieß das Ergebnis immer noch 0:0. Nürnberg war 
durch den Erſatz im Sturm ſichtbar geſchwächt, außerdem iſt 
aber aich die Mannſchaft unzweifelhaft ſtark überſpielt. Die 
Berliner Elf hatte mehr Torchancen und hätte gewinnen 
            kön=
nen, wieder einmal rettete aber Heiner Stuhlfauth die 
            Nurn=
berger vor einer Niederlage. Ein Wiederholungsſpiel iſt 
            not=
wendig geworden, wer in ihm Sieger bleiben wird, iſt höchſt 
fraglich. Man iſt nach den Erfahrungen dieſes Sonntags noch 
weniger geneigt und noch weniger befähigt, eine beſtimmte 
            Mei=
nung abzugeben. Bei dem augenblicklichen Stärkeverhältnis 
liegt ein Sieg der Hertha durchaus im Bereich der Möglichkeit, 
aber auch der „Club” kann ſich noch für den Endkampf 
            qualifi=
zieren.
 folle am nächſten Sonntag ausgetragen werden. Das Endſpiel 
verſchiebt ſich dadurch um acht Tage. Für beide Spiele ſtehen 
die Austragungsorte zur Stunde noch nicht feſt. Das 
            Wieder=
holungsſpiel zwiſchen Hertha und Club wird weder in Berlin 
noch in Nürnberg ſtattfinden. Es kommt nur ein neutraler Ort 
in Frage. Am Sonntag abend ſtanden Frankfurt a. M., ein 
weſtdeutſcher oder ein mitteldeutſcher Ort zur Wahl. Die 
            Ent=
ſcheidung war aber um Mitternacht noch nicht gefallen. 
            In=
zwiſchen warten die Fürther „Kleeblättler” auf das Endſpiel. 
Wer auch ihr Gegner ſein wird, er wird es gegen die Fürther 
licht leicht haben. Die Kleeblättler ſind augenblicklich in beſter 
Form und man muß ihnen die beſten Chancen auf den 
            Meiſter=
titel gebe
 Die Bayern ſchlagen den Breslauer 5.-C. 08 
6:1 (2:1). 
22 000 Zuſchauer im Frankfurter Stadion. 
Die Frankfurter Sportgemeinde ſchenkte dem Vorſchlußſpiel 
um die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft doch mehr Beachtung, als 
man erwartet hatte. Trotzdem die Fürther in der letzten Zeit 
wiederholt in Frankfurt geſpielt hatten und obwohl im letzten 
Jahr das Spiel einer ſüdoſtdeutſchen Repräſentativen in 
            Frank=
furt eine ſtarke Enttäuſchung geweſen war, kamen doch 22000 
Sportbegeiſterte in das prächtige Waldſtadion. Es war eben ein 
Meiſterſchaftskampf. Ein Kampf, bei dem die Frage nach dem 
Ausgang allein die ganze Spannung gibt, und bei dem man auf 
Feinheiten der Spielkultur weniger Gewicht legt. Das Wetter 
war dem Spiel denkbar günſtig, ein wenig kühl, trocken und 
            zeit=
weiſe ſogar etwas ſonnig. 
Das Spiel war natürlich keineswegs eine Offenbarung. Wie 
man allgemein erwartet hatte, blieben die Fürther klar in 
Front. Sie ſiegten ſogar höher, als man erwartet hatte. Bis 
zur Halbzeit blieb der Torvorſprung zwar mit 2:1 nur gering, 
aber nach der Pauſe hatten die Kleeblättler ihren Gegner ſoweit 
zermürbt, daß ein Tor nach dem anderen notgedrungen fallen 
mußte. Man hatte in dieſer Spielphaſe das Gefühl, daß die 
Fürther ſogar zweiſtellig hätten gewinnen können, wenn ſie nicht 
gegen Schluß mit ihren Kräften ſehr haushälteriſch umgegangen 
wären. Breslau konnte in keiner Weiſe glaubhaft machen, daß 
es ſeinen Platz in der Vorſchlußrunde um die Deutſche 
            Meiſter=
ſchaft verdient hat. Man fragte ſich, wie es nur möglich ſein 
konnte, daß die Münchener Bayern gegen eine ſo mittelmäßige 
Mannſchaft nun ſchon ein zweitesmal im Meiſterſchaftskampf 
unterlegen ſind. 
Kritiſches. 
Es iſt unnötig, zu ſagen, daß Fürth den Kampf verdient 
            ge=
wonnen hat. Das Ergebnis von 6:1 bei 8:2 Ecken und ſechs 
            Lat=
tenſchüſſen ſpricht genug. Die Fürther ſpielten eine vollkommen 
überlegene Partie. Nicht nur in techniſcher Beziehung, auch in 
der taktiſchen und geiſtigen Einſtellung zum Kampf hatten die 
Bayern ein ganz deutliches Plus. Ihre Elf war in allen 
Reihen gut ausgeglichen. Die Verteidigung und der Tormann 
wurden wenig in Anſpruch genommen. Neger machte einmal 
einen Schnitzer, eine ſchlechte Abwehr, und die verhalf den 
Schleſiern gleich zum Ehrentor. In der Läuferreihe überragte 
Leinberger, der ſich auch hier wieder als ein Taktiker und ein 
Schaffer von großem Format zeigte. Der Sturm hatte in Frank 
und nach der Pauſe auch in Kießling ſeine produktivſten Leute 
und in Franz einen Sturmführer, der zwar langſam geworden 
iſt, aber immer noch ſehr gut gebraucht werden kann. Bei den 
Breslauern war die Hintermannſchaft ſehr fleißig, da ſie aber 
zu ſehr überlaſtet wurde, konnte ſie das Verhängnis allein nicht 
aufhalten. Die Läuferreihe war den feinen Schachzügen der 
Fürther nicht gewachſen, ſie wurde immer wieder überlaufen. 
Der Sturm beſaß nur im Mittelſtürmer Igla und im 
            Halb=
linken Blascke zwei Leute, die das allgemeine Mittelmaß der
 Mannſchaft etwas überragten. Als Schiedsrichter war Guyenz= 
Eſſen wieder ſo gut, wie man es von ihm aus zahlreichen großen 
Spielen her gewohnt iſt. Allerdings hatte er es auch nicht allzu 
ſchwer, denn es wurde im allgemeinen ſehr anſtändig und ruhig 
geſpielt. 
Die erſte Halbzeit. 
Schon bald nach Spielbeginn zeigte ſich eine klare 
            Ueber=
legenheit der Kleeblättler, die ihren Gäſten in der Ballführung 
und Ballbehandlung, im genauen Zuſpiel und in der Wendigkeit 
ein gut Stück voraus waren. Bereits nach drei Minuten ging 
Fürth unter dem Beifall der 22000 in Führung. Nach ſchöner 
Kombination kam der Ball zu Frank, der an den Mittelſtürmer 
Franz weiterleitete, und aus 25 Meter Entfernung ging ein 
Spitzenkick wuchtig in die linke Torecke der Breslauer. Fürth 
blieb tonangebend. In der zehnten Minute legte Röſchke ſchön an 
Franz vor, dieſer leitete ſchräg an Kießling weiter, und ſchon 
hieß das Ergebnis 2:0. Weitere Tore lagen in der Luft, denn 
Fürth beherrſchte das Feld ſicher und bedrängte die ſchleſiſche 
Hintermannſchaft ſtark, hatte aber auch reichlich viel Pech. Nicht 
weniger als vier ſcharf geſchoſſene Bälle gingen an die 
            Tor=
latten, andere wurden von dem recht guten Tormann der 
            Bres=
lauer unſchädlich gemacht. Breslau kam dann in der letzten 
Viertelſtunde der erſten Halbzeit allmählich etwas mehr zur 
            Gel=
tung. Man ſah jetzt einige ganz gute Aktionen, im allgemeinen 
blieb aber Fürth dominierend. Immerhin glückte den Schleſiern 
ein Gegentor. Nach einer ſchlechten Fußabwehr des Fürther 
Torhüters Neger erhielt der Rechtsaußen Strzoda den Ball, gab 
zum Halblinken Blaſchke, und dieſer ſchoß das Leder 
            unhalt=
bar ein. 
Vier weitere Tore nach der Pauſe. 
Wenn man erwartet hatte, daß ſich die Schleſier in der 
            zwei=
ten Halbzeit etwas mehr zur Geltung bringen würden, ſo ſah 
man ſich enttäuſcht. Breslau konnte in nichts glaubhaft machen, 
daß es eine ſo gute Mannſchaft wie Bayern München vegulär 
beſiegt hat, die einſeitige Ueberlegenheit der Fürther hielt 
            wäh=
rend der ganzen Spieldauer an, und hätte Fürth zum Schluß 
nicht etwas reſervierter geſpielt, dann wäre zweifelsohne das 
Ergebnis noch höher ausgefallen. Schon in der erſten Minute 
nach dem Wiederbeginn fiel der dritte Treffer für die Bayern. 
Kießling ſchoß im vollen Lauf aus 20 Meter Entfernung auf das 
Tor, der Ball wurde abgewehrt, aber ein Nachſchuß von Franz 
aus 5 Meter Entfernung fand dann den Weg zwiſchen die 
Maſchen. In der achten Minute umſpielte Auer den linken 
Verteidiger der Schleſier und erhöhte auf 4:1. Wenig ſpäter 
flankte der auf Linksaußen gegangene Frank in aller Ruhe zu 
Franz, der alte Fürther Kämpe bekam den Ball genau auf den 
Kopf und köpfte prachtvoll ein; 5:1. In der 21. Minute legte 
Leinberger an Kießling vor, der gab, eine Flanke zu Rupprecht 
und deſſen Volleyſchuß ging unhaltbar ins Tor. Mit dieſem 6:1 
begnügten ſich die Fürther, ſie ſpielten jetzt reſervierter und 
            ſchon=
ten ihre Kräfte für eine ſchwerere Aufgabe, die am übernächſten 
Sonntag auf ſie wartet.
 Trotz zweimaliger Verlängerung bleibt das Spiel 
zwiſchen 1. BC. Nürnberg und Hertha-BSC. forlos. 
Ein neues Spiel wird nolwendig. 
Berlin, 7. Juli. (Eig. Drahtber.). 
Die ganze deutſche Fußballgemeinde hatte das Berliner 
            Vor=
ſchlußſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft mit wirklich fieberhafter 
Spannung erwartet. Man wußte, daß der „Klub” in den letzten 
Wochen an Kampfkraft eingebüßt hatte, und daß er durchaus 
nicht mehr der haushohe Favorit für den Titel war. Auf der 
anderen Seite hatte Hertha/BSC. in ſeinen letzten Spielen eine 
ſehr nette Form gezeigt und man mußte es für durchaus 
            mög=
lich halten, daß der Berliner Meiſter dem ſüddeuſchen Meiſter 
ebenbürtig war und vielleicht ſogar eine Ueberraſchung 
            herbei=
führen konnte. Aber daß der Kampf nach 150 Minuten 
            Spiel=
dauer abgebrochen werden müßte, weil es keiner Mannſchaft 
            ge=
lungen war, ein Tor zu erzielen, an eine ſolche Möglichkeit hatten 
wahrſcheinlich nur die Wenigſten gedacht. Das Spiel erfüllte im 
übrigen alle Vermutungen: der „Klub” war wirklich ſchwächer, 
weſentlich ſchwächer ſogar, als vor zwei Monaten, als die 
            Nürn=
berger auf dem gleichen Platz den gleichen Gegner 6:1 ſchlugen. 
Nur dank ſeiner hervorragenden Hintermannſchaft, in der vor 
allem wieder Stuhlfauth ganz überragend war, kam der Klub 
in dieſem Meiſterſchaftskampf an einer Niederlage vorbei. Der 
Sturm war viel zu nervös und nicht einheitlich genug, um die 
Entſcheidung erzwingen zu können. Auf der anderen Seite zeigte 
der Berliner Angriff eine ausgezeichnete Verfaſſung. Die 
            regu=
läre Spielzeit verſtrich torlos; man ſetzte eine Verlängerung von 
zweimal 15 Minuten an und auch ſie brachte kein Ergebnis. Es 
kam die zweite Verlängerung, aber immer noch blieben beide 
Torhüter ungeſchlagen. Schließlich brach Spranger=Zwickau, der 
ſtark in Anſpruch genommene Schiedsrichter des Spieles, nach 
150 Minuten Kampſdauer das Treffen ab. Der Kampf muß 
noch einmal ausgetragen werden und dadurch verſchiebt ſich 
natürlich auch die Ermittlung des Deutſchen Meiſters. 
40 000 Zuſchauer 
waren wieder im Poſtſtadion verſammelt. Sie begrüßten den 
Berliner Meiſter äußerſt herzlich, aber auch Nürnberg konnte ſich 
über die Begrüßung nicht beklagen, die es erhielt. Das 
            Publi=
kum der Reichshauptſtadt iſt als ſehr objektiv bekannt, daß es in 
dieſem Spiel mit ſeinem Meiſter, der ihm eine angenehme 
            Ent=
täuſchung bot, fühlte und aus ſeinen Gefühlen kein Hehl machte, 
kann man ihm nicht einmal verdenken. — Ziemlich mäßig waren 
die Bodenverhältniſſe. Zehn Minuten vor Spielbeginn ging ein
 Platzregen nieder, der das Spielfeld ziemlich mitnahm. Der 
Boden war ſehr glatt und das wirkte ſich beim Spiel oft 
            un=
angenehm aus. 
Der Kampf . . . 
Während Hertha mit ſeiner kompletten, ſtärkſten Mannſchaft 
erſchien, mußte der „Klub” Erſatz für den erkrankten Wieder 
            ein=
ſtellen. Kund ſpielte als Erſatz Linksaußen und Weiß nahm 
            da=
fär den Poſten Wieders auf halblinks ein. Nürnberg hatte 
            An=
ſtoß. Schon die erſten Aktionen ließen erkennen, daß die Bayern 
nicht ihre gewohnte Sicherheit hatten. Die Südſdeutſchen ließen 
den erſten Torſchuß los, aber ihr Mittelſtürmer Schmidt hob den 
Ball über die Latte. Im Gegenſtoß der der Berliner ſchoß 
            Ruch=
placiert und wuchtig aufs Tor, Stuhlfauth fing das Leder 
            glän=
zend. Der glatte Boden machte ſich bemerkbar, ein Spieler nach 
dem anderen machte mit ihm Bekanntſchaft. Allmählich arbeitete 
ſich Hertha eine kleine, aber klare Ueberlegenheit heraus, die auch 
zu zwei Ecbällen führte, die jedoch nicht verwertet werden 
            konn=
ten. Kirſey nahm einen Strafſtoß auf und köpfte wuchtig, wieder 
hielt Stuhlfauth. Eine erſte große Chance hatte Berlin, als ſich 
Stuhlfauth im Felde aufhielt und das Nürnberger Tor 
            unbe=
wacht war, aber in der Aufregung verſchoß der Berliner 
            Stür=
mer knapp. 
Die Pauſe kommt. In der zweiten Halbzeit ſetzt ein ſcharfes 
Ringen ein. Nürnberg ſpielt jetzt mit Sonne und Wind, 
            trotz=
dem bleibt, aber Hertha weiter leicht überlegen. Kalb ſetzt einen 
Strafſtoß neben das Tor. Als Kugler: bei der Abwehr einen 
Fehler macht, entſteht eine gefährliche Situation, aber die 
            viel=
beinige Verteidigung kann das Leder noch wegſchaffen. Der linke 
Flügel des Berliner Meiſters erweiſt ſich als ſehr agreſſiv, er 
greift immer wieder an. Stuhlfauth hält einen Bombenſchuß 
des Linksaußen und macht wenig ſpäter einen Handſtrafſtoß, von 
der Grenze des Strafraumes aus getreten, unſchädlich. Den fünf 
Ecken der Hertha kann dann der Klub zwei entgegenſetzen. 
            Un=
ſicherheiten von Geelhaar laſſen es zu kritiſchen Situationen vor 
dem Berliner Tor kommen. Es ſieht jetzt aus, als ſollte der 
Klub die Entſcheidung erzwingen, aber die Gefahr für Hertha 
geht vorüber. Weiß vergibt eine wunderbare Chance, als 
            Geel=
haar aus dem Tor iſt. Völker, der linke Läufer Herthas, ſcheidet 
für eine Weile verletzt aus. Hertha kommt zu ſeiner ſechſten Ecke, 
der Ball wird wunderbar hereingegeben, Sobeck köpft, aber im 
letzten Moment kann Stuhlfauth noch den Ball in ſeinen Beſitz 
bringen. Die reguläre Spielzeit iſt zu Ende. Es ſetzt eine 
            Ver=
längerung von zweimal fünfzehn Minuten ein. Nürnberg hat 
beim Wählen Glück und kann mit Sonne und Wind ſpielen. Der 
Kampf bleibt aber trotzdem offen. Beide Sturmreihen laſſen 
mehr und mehr nach, die Hintermannſchaften ſind ihnen 
            über=
legen. So vergehen dieſe 30 Minuten und eine zweite 
            Verlänge=
rung, die bis zur Entſcheidung führen ſoll, wird notwendig. 
Wieder hat Nürnbeng bei der Platzwahl Glück. Was jetzt folgt, 
iſt jedoch kein Spiel mehr. Beide Mannſchaften ſind völlig 
            aus=
gepumpt und abgekämpft. Die Stürmer haben kaum noch die 
Kraft, einen geſunden Torſchuß abzulaſſen. Die 
            Hintermann=
ſchaften dagegen ſind noch einigermaßen friſch, und ihnen gelingt 
es immer wieder, die zahmen Angriffe der Sturmreihen: 
            abzu=
ſchlagen. Nach 150 Minuten Gefamtſpieldauer wird der Kampf 
ſchließlich abgepfiffen. Spieler und Zuſchauer atmen erlöſt auf. 
Zur Kritik. 
Aus der Schilderung des Spielverlaufs geht ſchon hervor, 
daß die Hintermannſchaften auf beiden Seiten die beſten 
            Mann=
ſchaftsteile waren. Hervorragend war beſonders die Nürnberger. 
Stuhlfauth fügte ſeinem alten Ruhme, neuen hinzu, er hielt 
manchmal Bälle, die man bereits ſicher im Tor wähnte. In der 
Läuferreihe ſah man während des erſten Spielteiles annehmbare 
Leiſtungen, ſpäter war aber auch ſie abgekämpft. Kalb iſt immer 
noch ein großer Stratege, er ließ den gefährlichſten Mann der 
Berliner, den eigentlichen Sturmſührer Sobeck, ſo abdecken, daß 
r ſo gut wie kaltgeſtellt war. Aber um der „alte Kalb” zu ſein, 
dafür fehlt dem Nürnberger doch ein gutes Stück Beweglichkeit. 
Der Sturm der Nürnberger hatte in der rechten Seite 
            Rein=
mann—Hornauer ſeine beſten Leute. Da es aber dem ganzen 
Angriff an Zuſammenhang fehlte, kamen auch dieſe beiden 
            Stür=
mer nicht zur Geltung. — Hertha hat ein gutes Spiel geliefert. 
Die ganze Mannſchaft kämpfte mit Aufopferung und zeigte 
            Lei=
ſtungen, wie man ſie beſſer nicht von ihr erwarten konnte. 
            Eigent=
liche Schwächen zeigten ſich nicht. Ruch, Lehmann und Völker 
wurden durch Verletzungen gehandicapt, dem linken Flügel 
            man=
gelte es an Entſchloſſenheit und der rechte wurde zu ſtark 
            ab=
gedeckt. 
Der Schiedsrichter Spranger=Glauchau wir in ſeinen 
            Ent=
ſcheidungen manchmal nicht zu verſtehen. Vor allem duldete er 
auch das reguläre Angreifen des Tormannes ſeltſamerweiſe nicht.
Die Auffkiegstampſe zur Bezutlsllga.
 Nur noch in wenigen Bezirken iſt die Entſcheidung darüber, 
wer ſich für die kommende Spielſaiſon den Platz an der Sonne 
von den Aufſtiegskandidaten geſichert hat, noch nicht gefallen. 
So in der Gruppe Heſſen, wo nach dem geſtrigen Treffen 
Germania Wiesbaden — S.V. 98 Darmſtadt 1:1 
(1:0) Olympia Worms mit Darmſtadt punktgleich ſteht. S. V. 98 
hat die beſſere Ausſicht, den Aufſtieg zu erkämpfen, da das 
            Rück=
ſpiel mit den Wormſern auf ihrem Gelände ſtattfindet. Auch 
in der Gruppe Saar iſt das große Rätſelraten noch nicht 
beendet, zumal der S.V. Völklingen am geſtrigen Tage die 
bittere Pille einer noch dazu auf eigenem Gelände völlig 
            uner=
warteten 2:3=Niederlage durch den Tabellen=Letzten, den V. f. B. 
Dillingen, ſchlucken mußte und dadurch aus dem Rennen 
fiel. Die Entſcheidung liegt jetzt bei dem V. f. R. 
            Kaiſers=
lautern mit 4 und der Sp. Vg. Oberſtein mit 6 
            Verluſt=
punkten. Das in der Gruppe Rhein angeſetzte Treffen Phönix 
Mannheim — F. Geſ. Rohrbach fiel aus, wodurch die 
Entſcheidung weiter hinausgeſchoben wurde. In der Gruppe 
Vaden fand ein Nachhutgefecht zwiſchen Sportfr. 
            Frei=
burg und dem Tabellen=Erſten Sp. Vg. Schramberg ſtatt. 
Wider Erwarten ſiegten die Freiburger mit 3:1 Toren. In der 
Gruppe Nordbayern fertigte der F.C. Fürth 
            Schwein=
furth 05 erwartungsgemäß mit 6:2 ab, der 
            Aufſtiegsberech=
igte ſteht aber auch hier in der Sp. Vg. Hof bereits feſt.
Seite 6
 5.V. Germania Wiesbaden — Sporkverein 
            Darm=
ſtadk 1898 1:1 11:0). 
Wenn man vom Vorſpiel der beiden Gegner, das die 
            Darm=
ſtädter bekanntlich mit dem Ergebnis von 3:1 für ſich entſchieden, 
ſagen konnte, es war das fairſte Spiel ſeit langer Zeit, ſo bewies 
das geſtrige Rückſpiel in Wiesbaden, daß es nur eine gewiſſe 
Zurückhaltung, jedoch keine gründliche Hochanſtändigkeit war, die 
ſich Wiesbaden in Darmſtadt auferlegte. Das geſtrige Spiel war 
hart, ſehr hart, ſo daß man zeitweiſe glauben konnte, es handelt 
ſich um die Entſcheidung um den Aufſtieg. Rechnet man dazu 
noch die wirklich ſchlechten Platzverhältniſſe — Tennenboden — 
und eine große Nervoſität der Darmſtädter Mannſchaft, ſo hat 
man die Hauptgründe dafür, daß die beiden Punkte nicht nach 
Darmſtadt kamen. Dem Spielverlauf nach wäre ein Sieg der 
98er mit des: Ergebzis des Vorſpiels mehr als gerecht geweſen. 
Aber die beſten Tormöglichkeiten wurden ausgelaſſen, und es 
hielt ſogar ſchwer, den Ausgleich zu erzielen. 
Das Spiel wurde von Wiesbaden mit der gleichen 
            Ueber=
rumpelungstaktik wie das Vorſpiel begonnen. Aber während 
dieſe Taktik im Vorſpiel zum Mißerfolg verurteilt war, gelang 
Wiesbaden auf einen Fehler des im geſtrigen Spiel etwas 
            ſchwa=
chen Darmſtädter Mittelläufers hin überraſchend der 
            Führungs=
treffer aus einem Gedränge. Der Ball, ſcharf geſchoſſen, ging 
unter dem ſich zu langſam werfenden Bärenz ins Tor. Ein 
            ver=
meidbares und haltbares Tor. Dann nahmen die 98er zwar das 
Heft in die Hand, aber erſt kurz nach der Halbzeitpauſe glückte 
der Ausgleich, indem Frey in Verfolg eines Strafſtoßes den ihm 
von Laumann vorgelegten Ball mit Prachtſchuß einſandte. Die 
98er ſetzten Volldampf auf, um den Siegestreffer zu erzielen. 
Aber alle Aktionen ſcheiterten infolge Uebereifers, zerriſſenen, 
            un=
entſchloſſenen und weichen Stürmerſpiels und infolge 
            außer=
ordentlichen Schußpechs. So endete das unter Leitung von 
Schneider, Niederrad, ſtehende Spiel unentſchieden, und es heißt 
nun, am 21. Juli im Spiel gegen Olympia Worms alle Kräſte 
zuſammengerafft, um Sieger zu bleiben und den Aufſtieg zu 
ſichern. 
FC. Union-Rol=Weiß, PfR. 5:2 (2:0). 
Zu dem Pokalſpiel um den Helia=Wanderpokal trafen ſich 
beide Maunſchaſten am Samstag abend auf der Rennbahn und 
lieſerien ſich einen harten Kampf. Rot=Weiß, VfR. beſtritt 
            aus=
ſichtslos das Spiel gegen die in ſtärkſter Aufſtellung antretende 
Union, da man Erſaß einſtellen mußte für Römer, Günther, 
Werkmann, Finger und Klein. Trotzdem lieferte die 
            Mann=
ſchaft bis Halbzeit den Beſſungern ein offenes Spiel, während 
in der zſveiten Halbzeit die Mannſchaft durch das Ausſcheiden 
des verletzten Gauß cine weitere gute Kraſt verlor und Union 
keinen allzu grohen Widerſtand mehr entgegenſetzen konnte. 
Kritik: Union konnie in allen Reihen gefallen.
 Bei Rot=Weiß, VfR. kann man ſchwerlich unter dieſen 
            Umſtän=
den eine Kritik abgeben, denn wäre die Mannſchaft kompleti 
angetreien, wäre das Reſultat zweifellos ein anderes geworden.
1. 5. C. Nürnberg — B. f. B. Skuftgart 6:2 (2:1).
 Sp. V. 98 und 1. F.C. Nürnberg Gegner im Endſpiel. 
Mit dieſem Siege ſicherte ſich der 1. F.C. Nürnberg die 
            Teil=
nahmeberechtigung an dem Endſpiel um die ſüddeutſche 
            Hand=
ballpokal=Meiſterſchaft, in dem er auf den Sp. V. 98 Darmſtadt 
trifft. Die Mannſchaft des Clubs war Wurfgewaltiger und 
            zeich=
nete ſich auch durch das beſſere Zuſammenſpiel aus. Die 
            Stutt=
garter boten überraſchend gute Leiſtungen, nur war der Sturm 
zu unbeholfen, ſonſt wäre der Sieg den Nürnbergern recht ſchwer 
geworden. Gut war bei den Schwaben die Hintermannſchaft, 
die beſſere Leiſtungen bot als die der Nürnberger und auch weit 
mehr Arbeit hatte. In der Läuferreihe ragte der rechte Läufer 
hervor. Der Club hatte eine ſchwache erſte Halbzeit, in der er 
auch gegen den Wind ſchwer ankämpfen mußte. Schwach waren 
die Außenläufer, die ſchlecht abſpielten. Der Mittelſtürmer 
            Holz=
warth wurde ſtark abgedeckt, ſo daß er nur wenig ausrichten 
konnte. Die zweite Halbzeit wurde für den Club beſſer, die 
            Mann=
ſchaft gewann wieder mehr Zutrauen und übernahm immer 
mehr und mehr das Kommando, um ſchließlich die 
            Bewegungs=
ſpieler vollkommen in ihre Hälfte zurückzudrängen. Dieſe kamen 
nur noch ganz vereinzelt vor und vergaben auch dieſe wenig 
ausſichtsreichen Chancen durch die Hilfloſigkeit ihres Sturmes. 
Bei der andauernden Ueberlegenheit der Nürnberger mußten die 
Erfolge reifen. In regelmäßigen Abſtänden fielen 4 Tore, und 
damit war der Sieg ſichergeſtellt. Ein Kapitel für ſich bildete der 
Schiedsrichter Weiß=Ulm. Er ahndete oft grobe 
            Regelwidrig=
keiten gar nicht, war aber dann wiederum bei kleinen Verſtößen 
zu kleinlich und unterband häufig die Partei, die im Vorteil war. 
Polizei Darmſtadt-Offenbacher Kickers 8:5 (4:2). 
Wie ſchon in der Vorſchau geſagt wurde, ſtellt Offenbach 
eine gute Mannſchaft ins Feld. Vor allen Dingen der 
            Tor=
mann von Offenbach war der beſte Mann auf dem Platz. Auch 
die geſamte Hintermannſchaft verſteht zu ſpielen. Im Sturm 
fehlt noch das Verſtändnis zueinander und das Abſpielen im 
richtigen Moment. Die Polizei ſpielte unter Form. Vielleicht 
waren es die Folgen vom Sommerfeſt. Es kann aber auch 
            mög=
lich ſein, daß man ſich auf den in letzter Zeit errungenen Siegen 
ausrühen will. Auf jeden Fall muß für die Zukunft der Sturm 
wieder beſſer ſpielen, ſonſt wird man Ueberraſchungen erleben. 
Bordt im Tor hat wieder Kriſis. Er muß unbedingt 
            beſtändi=
ger werden. Mit der Hintermannſchaft konnte man zufrieden 
ſein. Die Läufer müſſen produktiver ſpielen, ſonſt bleiben im 
Sturm die Tore aus. Der Sturm ſpielte ſehr unſicher und 
            zer=
fahren. Es ſehlte in jeder Hinſicht an den ſchönen kurzen 
            Kom=
binationen vor dem Tor. Wiederholt wurden ja ſchon Beweiſe 
erbracht für die Spielfähigkeit des Sturms. Andererſeits hat 
Offenbach auch großes Elück gehabt, denn ſehr viele Würfe 
gingen gegen die Latte oder ins Aus. Derartige Fehler 
            dürf=
ten eigentlich nicht vorkommen. Man hat hoffentlich etwas 
            ge=
lernt und wird in Zukunft wieder forſcher und produktiver 
            ſpie=
len. Die Tore ſchoſſen für die Polizei: Schliffer, Jans, Koch 
und Huber je 2. 
Der Schiedsrichter, Herr Bauer von Arheilgen, leitete das 
faire Spiel einwandirei. 
3. Mannſchaft gegen Eintracht Darmſtadt 17:2. 
Handball=-Ergebniſſe. 
Vorſchlußrunde um den ſüddeutſchen Pokal. 
In Nürnberg: 1. F.C. Nürnberg — V. f. B. Stuttgart . . 6:2 
Geſellſchaftsſpiele der D. S. B. 
Pol. S. V. Darmſtadt — Offenbacher Kickers . . . . . 8:5 
F. S. V. Frankfurt — V. f. B. Friedberg .. . . . . . 3: 
Rot=Weiß Frankfurt — Pol. S. V. Butzbach .. . . .. 4:3 
Pol. S. V. Wiesbaden — S.C. Hakoah Wiesbaden . . . 9:5 
F. SV. Frankfurt — Rot=Weiß Frankfurt (Damen) . . . 2:1
Montag den 8. Juli 1929
 Handonn i der Beutſchen Lärnerſchäft. 
An der Bergſtraße herrſchte ſehr reger Spielbetrieb und 
durchweg wurden gute Ergebniſſe erzielt, als Zeichen eines 
            er=
freulichen Aufſtieges. 
Heppenheim 1. — Herrnsheim 1. 5:4. 
Heppenheim 2. — Herrnsheim 2. 9:1. 
Die Gäſte aus Rheinheſſen brachten den Ruf eines Meiſters 
mit und enttäuſchten in keiner Weiſe. Wohl war der Boden 
            in=
folge vorangegangenen Regens etwas ſchlüpfrig, doch das 
            beein=
trächtigte ſchließlich beide Parteien. Mit überlegener Miene 
            be=
gannen die Gäſte das Spiel, mußten aber bald erfahren, daß 
ſelbſt die unteren Klaſſen unſeres Gaues über eine anſehnliche 
Spielſtärke verfügen. Heppenheim war mit vorbildlichem Eifer 
bei der Sache, und durch die gute Leiſtung des Schiedsrichters 
Flick=Griesheim konnte den zahlreichen Zuſchauern ein flottes 
und ſchönes Handballſpiel vorgeführt werden, das mit einem 
verdienten Siege der Einheimiſchen endete. Ganz ſo ſchlecht, wie 
das Ergebnis beſagt, war die Zweite der Gäſte doch nicht. Im 
Tore ſtand ein Spieler, der dieſem Poſten keinesfalls gewachſen 
war. 
Hähnlein — Sprendlingen 7:7 (2:3). 
Mit dieſem ſehr ſchmeichelhaften Ergebnis für Hähnlein 
endete ein großes Spiel, und beſonders war der Platzverein über 
ſeine eigenen Leiſtungen erſtaunt. Durch den Klaſſenunterſchied 
nahmen die Hähnleiner das Spiel ſehr ernſt und gingen mächtig 
ins Zeug. Sprendlingen war nicht ganz bei der Sache und ſo 
endete ein überaus flottes Spiel, wo Technik auf der einen Seite 
und Eiſer auf der anderen gezeigt wurden, mit einem 
            unent=
ſchiedenen Ergebnis, und das mit Recht. Hähnlein ging ſofort 
energiſch an den Ball und ein blitzſchneller Durchbruch endete 
im Aus. Sprendlingen merkte natürlich ſofort, wo der Wind 
herpfiff, und hatte bald 2 Tore vorgelegt. Doch die Läuferreihe 
Hähnleins erkannte Sprendlingens Stärke im Sturm und deckte 
dieſen ſo gut ab, daß der Platzverein bald zwei Tore aufholen 
konnte. Wenn im weiteren Verlauf die Sprendlinger das Heft 
immer wieder an ſich riſſen, ſo ſpielen ſie eben Meiſterklaſſe. 
Doch Hähnlein ließ nicht locker und wartete mit Leiſtungen auf, 
wie man ſie noch nicht geſehen, ſo daß die Partie kurz vor Schluß 
7:6 für Hähnlein ſtand. Doch Sprendlingen holte noch auf zum 
Unentſchieden. Für ein Freundſchaftsſpiel war das Treffen 
etwas zu hart. 
Zwingenberg — Erfelden 2:5 (1:2). 
Als die Gäſte das Spielfeld betraten und den 
            Zwingenber=
gern zuſahen, wie ſie vor dem Tore übten, rutſchte ihnen das Herz 
doch etwas in die Schuhe. Da wurden Bälle aufs Tor geſchoſſen, 
daß es nur ſo eine Art hatte. Als aber dann das Spiel kam und 
der Zwingenberger Sturm aus bedrängten Lagen ſchießen ſollte, 
war es aus mit der Kunſt. Beſonders hatte ſich der Linksaußen 
hervorgetan, doch im Spiele brachte er nur einen einzigen Ball 
aufs Tor. Eine dem Ergenbis entſprechende Ueberlegenheit der 
Gäſte war nicht hervorgetreten. Bei verteiltem Spiele waren 
öfters beide Tore in Gefahr. Erfelden nützte kurz entſchloſſen 
die ſich bietenden Gelegenheiten aus, ſo daß ſich Zwingenberg 
jedesmal ganz verdutzt umſah, als wieder ein Tor ſaß. In 
            die=
ſem Punkte mangelte es noch etwas bei Zwingenberg, was noch 
klarer dadurch hervortrat, daß es einen 13=Meter verſchoß. In 
der Abwehr traten einige Härten zutage, die vom Schiedsrichter 
deshalb nicht mit Herausſtellen geahndet wurden, weil es weniger 
Abſicht als Unerfahrenheit war. Erfeldens Mittelſtürmer war 
ein Durchbrenner. Man ging ihn hart an, hätte aber ſicherlich 
klüger getan, ihn beſſer zu bewachen, und es wären die Härten 
vermieden worden. Die ſchönen Erfolge Zwingenbergs in der 
letzten Zeit liegen nicht zuletzt, in der Eigenart des Platzes. 
Reichlich groß und eine Wieſe, worauf ſich mancher Verein nicht 
zurecht fand. Doch Erfeldens Verhältniſſe zu Hauſe liegen 
            ähn=
lich und ſo begann das Spiel ohne Ueberrumpelung. Lange Zeit 
fiel kein Tor, bis Erfelden ſchließlich einen Strafſtoß 
            verwan=
delte. Doch bald glich Zwingenberg aus und im weiteren 
            Ver=
lauf waren ſich die Gegner ebenbürtig. Im Uebereifer verdarb 
ſich Erfelden manche ſchöne Sache durch Abſeits und 
            Zwingen=
berg verſuchte es mit Fernſchüſſen. Hervorgehoben zu werden 
verdienen der Gäſte=Mittelläufer und der Torwart des 
            Platz=
vereins, der verſchiedene ſehr gefährliche Bälle gut abwehrte. Im 
übrigen war er gegen die unverhofften Schüſſe machtlos, da es 
bei der Zwingenberger Deckung noch mangelte. Um einen 
            ord=
nungsmäßigen Gutheil”=Gruß dem Schiedsrichter auszubringen, 
wurden beide Parteien nochmals zur Gaſſe aufgeſtellt. 
Auerbach 1. — Egelsbach 1. 6:2 (1:1). 
Auerbach Jgd. — Egelsbach Jgd. 10:3 (6:2). 
Wenn die Gäſte auch mit reichlichem Erſatz antraten, 
            beſon=
ders ohne den bekannten Hüter, ſo ſpielten ſie immer noch gute 
A=Klaſſe. Auerbach hatte ſeine Mannſchaft vorteilhaft umgeſtellt 
und der glatte Sieg beweiſt der Spielleitung, wie richtig ſie 
            da=
mit gehandelt hat. Nun muß der Poſten des Berichterſtatters 
noch ebenſo vorteilhaft beſetzt werden und Auerbach kann den 
kommenden Dingen ruhig entgegenſehen. 
Spielleitertag in Beſſungen. 
Durch rege Beteiligung aller Vereine konnte Gauſpielwart 
Lehr ſein ſehr umfangreiches Programm glatt erledigen und ſo 
der Gauſpielleitung die zeitraubende und umſtändliche 
            Erledi=
gung nichtiger Angelegenheiten erſparen. Beſonders wurde der 
ſchöne Verlauf der Fauſtballſpiele und der Schlußtag in Birkenau 
hervorgehoben.
Die neuen Meiſter der 9. T.
 Aufdem Platze des Mannheimer T. V. 46 wurden am Sonntag 
vor einer nur geringen Zuſchauerzahl die Endſpiele um die 
            Fuß=
ball= und Handball=Meiſterſchaft der Deutſchen Turnerſchaft 
            aus=
getragen. Im Fußball kam der Mannheimer T. V. 46 durch einen 
hohen 5:0 (3:0)=Sieg über den A. T. V. Gera verhältnismäßig 
leicht zur Meiſterſchaft. — Hartnäckiger wurden die 
            Handball=
kämpfe geführt, hier waren auch die Ergebniſſe knapper. Bei den 
Herren holte ſich der T.V. Frieſenheim durch einen knappen 3:2 
(2:2)=Sieg über den Turnklub Hannover=Limmer zum erſten 
Male den Titel eines Handballmeiſters der D. T., bei den Damen 
ſiegte Vorwärts Breslau über die Mannſchaft des T.V. 1817 
Mainz mit dem gleichen Ergebnis von 3:2 (3:0) Toren. Die 
Spiele brachten durchweg gute Leiſtungen, die ſchönſten ſah man 
aber beim Handballſpiel der Männer. 
Der Endkampf im Fußball. 
T.V. 46 Mannheim — A. T. V. Gera 5:0 (3:0). 
Gera kam für den Sieg nie in Frage. 5:0, das iſt ein Reſultat, 
das eigentlich alles, hier aber doch nicht genug beſagt. Die 
            Süd=
deutſchen waren nämlich noch ſtärker überlegen, als das Ergebnis 
beſagt. Lediglich der Mangel an Schußvermögen im 
            Mann=
heimer Sturm bewahrte die Mitteldeutſchen vor einer höheren 
Niederlage. Der beſte Mannſchaftsteil der Sieger war die 
            Läu=
ferreihe. Die Verteidigung brauchte nicht allzu oft einzugreifen. 
Es iſt bezeichnend für die Schwäche der Mannſchaft aus Gera, 
daß der Torwart des Siegers erſt nach einer halben Stunde 
Spieldauer den erſten Ball, dazu noch einen ſehr ſchwach ge=
Nummer 18x
 ſchoſſenen, zu halten bekam. Das erſte Tor für Mannheim fiel 
bereits nach zehn Minuten nach einem Fehler der mitteldeutſchen 
Verteidigung. Ein mehrfach abgewehrter Ball wurde in der 25. 
Minute vom Mannheimer Mittelſtürmer zum 2:0 verwandelt. 
Ein Fehler des Gera=Torhüters brachte Mannheim in der 42. 
Minute den dritten Erfolg ein. In der zweiten Halbzeit konnte 
ſich Gera ab und zu etwas mehr bemerkbar machen, aber 
            Mann=
heim beherrſchte doch weiter das Feld. Durch Kleebach fiel ſchon 
ſehr bald ein viertes Tor, und in der 14. Minute konnte Diegel 
durch Verwandlung einer ſchönen Flanke das Endreſultat 
            her=
ſtellen. 
Die Handball=Entſcheidungen. 
Bei den Männern: T.V. Frieſenheim-Turnkl. Limmer 3:2 (2:2). 
Man hat in Mannheim ſelten ein ſo ſchönes Handballſpiel 
geſehen. Die beiden Mannſchaften waren ſich durchaus 
            eben=
bürtig, und der Sieg hätte ebenſo gut an Limmer wie an 
            Frie=
ſenheim fallen können. Die Süddeutſchen gingen in der erſten 
Halbzeit mit zwei ſchönen Treffern in Führung, Limmer konnte 
aber bis zur Pauſe den Ausgleich erzwingen. Nach dem Wechſel 
verſchaffte ſich Frieſenheim durch einen Strafwurf erneut die 
Führung. Limmer drängte erneut ſtark auf den Ausgleich und 
blieb auch bis zum Schluß überlegen, konnte aber Frieſenheim 
das Führungstor und damit die Meiſterſchaft nicht mehr 
            ent=
reißen. 
Bei den Frauen: T.V. Vorwärts Breslau — T.V 1817 Mainz 
3: 2 (3:0). 
Die Breslauer Damen waren in der erſten Halbzeit ſtark 
überlegen und kamen in dieſer Spielphaſe auch zu drei Treffern. 
Nach der Pauſe kam dann aber Mainz überraſchend gut auf und 
ſtellte das Reſultat auf 3:2. Breslau hatte alle Hände voll zu 
tun, um den Ausgleich zu verhindern, der oft genug ſehr nahe 
lag. Trotzdem war aber der Sieg der ſchleſiſchen Damen 
            ver=
dient, denn ſie hatten die beſſere Geſamtleiſtung gezeigt.
 Die internen Hochſchul=Meiſterſchaften 1929 der Techniſchen 
Hochſchule Darmſtadt, die am 3. und 6. Juli ausgetragen 
            wur=
den, zeitigten die nachſtehenden Ergebniſſe: 
100=Meter=Lauf: 1. Botzong, Hans, A. S. C., 11,7 Sek.; 2. 
            Stein=
hardt, Otto, 11,8 Sek.; 3. Mohr, Karl, A. S. C., 12,1 Sek. 
400=Meter=Lauf: 1. Schilgen, A.S. C., 53,8 Sek.: 2. Gaß, A. S. C., 
55 Sek.; 3. Burkert 59,2 Sek. 
3000=Meter=Lauf: 1. Armbrüſter, P.J. Mainz, 10:18,7 Min.; 
2. Martinaglia 10:18,9 Min.; 3. Baath, A. S.C., 10:24,9 Min. 
Hochſprung mit Anlauf: 1. Oberdorf, A. T. V. Alemannia, 1,70 
Meter: 2. Bolland, A.S.C., 1,65 Meter: 3. Gebers, A. T. V. 
Ghibellinia, 1,65 Meter; 4. Allwohn, Karl, 1,65 Meter (durch 
Stechen entſchieden). 
Weitſprung mit Anlauf: 1. Steinhardt 6,41 Meter (neue 
            Hoch=
ſchul=Beſtleiſtung); 2. Oberdorf, Alemannia, 6,36 Meter; 
3. Allwohn 5,92 Meter. 
Diskuswerfen (beſth.): 1. Schneider, A. T.V. Alemannia, 31,36 
Meter; 2. Bywall 31,30 Meter; 3. Göbel, Merovingia, 31,16 
Meter. — Außer Konkurrenz: Allwohn, Karl, 38,39 Meter. 
Kugelſtoßen (beſth.): 1. Allwohn 11,13 Meter; 2. Schneider, 
            Ale=
mannia, 11,06 Meter; 3. Oberdorf, Alemannia, 10,72 Meter. 
Speerwerſen (beſth.): 1. Steinhardt 48,40 Meter; 2. Neff, A. S. C., 
47,56 Meter; 3. Allwohn 43,22 Meter. 
Olympiſcher Fünfkampf (100 Meter, Hochſprung, Weitſprung, 
Diskuswerfen, Speerwerfen): 1. Allwohn 278 P.; 2. 
            Stein=
hardt 270 P.; 3. Schneider, Alemannia, 185 P. 
Deutſch=Akad. Mehrkampf (gemiſchter Neunkampf) um den 
„Alkoda”=Wanderpreis. Geräteturnen: Reck, Barren, Pferd; 
Leichtathletik: 100 Meter, 1500 Meter, Kugelſtoßen, 
            Weit=
ſprung; Schwimmen: 100 Meter bel., Kopfſprung vom 3=Mtr.= 
Brett. 1. Haux, A. S. C., 24 P.; 2. Geſang, Alemannia, 25 P.; 
3. Piller, Alemannia, 32 P.; 4. Roth, Alemannia, 33 P. 
4 mal 100 Meter=Staffel (Wanderpreis des Lehrkörpers). 
            Ge=
winner: 1927, 1928 A.S.C. 1. Akad. Sport=Club 47,9 Sek.; 
2. A. T. V. Alemannia 48 Sek. 
Schwedenſtaffel für Korp. (Wanderpreis der Stadt Darmſtadt). 
Gewinner: 1926, 1927, 1928 Alemannia. 1. A. T. V. Alemannia 
2:15,1 Min, (damit endgültig. Gewinner des Wanderpreiſes); 
2. D.B. Markomannia 2:16,8 Min.; 3. D.B. Friſia. 
20 mal ½ Runden=Staffel für Verbände (Wanderpreis des 
Heſſ. Kultusminiſteriums). Gewinner: 1927, 1928 A. S. C. 
1. Akad. Sport=Club 8:13 Min.; 2. Akad. Turnbund 8:28,9 
Minuten.
 Kraftſporkverein Darmſtadt 1910. 
Bei den in Roßdorf am Sonntag, dem 7. Juli, aus Anlaß 
des 25jährigen Jubiläums, verbunden mit Bannerweihe des 
dortigen Kraftſportvereins „Deutſche Eiche 1904” 
            ſtattgefunde=
nen Jugendmeiſterſchaften des Odenwaldgaues im Deutſchen 
Athletik=Sportderband von 1891 konnte ſich auch die 
            Jugend=
abteilung obengenannten Vereins mit hervorragendem Erfolg 
beteiligen. Nachſtehende konnten ſich folgendermaßen placieren: 
Leichte Schülerklaſſe: Ernſt Schuchmann 2. Preis. 
Mittlere Schülerklaſſe: Wilh. Kiöß 4. Preis, Georg Ranzow 
8. Preis. 
Schwere Schülerklaſſe: Fritz Fleiſchmann 1. Preis, Karl 
Krenz 3. Preis. 
Jugend=Fliegengewicht: Adam Schnauber 4. Preis. 
Jugend=Bantauggewicht: „Alfons Perini 1. Preis, Hans 
Rampe 3 Preis. 
Mit dieſem ſchönen Erfolg haben die Jüngſten bewieſen, daß 
ſie in nielts ihren großen Kollegen nachſtehen wollen. Der 
Kraftſportverein kann mit ſolchem Nachwuchs zufrieden ſein. 
Akhlekik=Sporkverein Darmſtadt 1891. 
Bei dem am Sonntag, dem 7. Juli, in Dieburg 
            ſtattgefun=
denen Kreisfeſt war der Athletik=Sportverein Darmſtadt 1891 
mit 8 Mann vertreten. Es gelang ihnen, folgende Preiſe zu 
erringen: 
Jugendklaſſe bis 110 Pfund: L. Schiedlowſky den 6. Preis 
im Ringen. 
Jugendklaſſe bis 120 Pfund: L. Eichrodt den 3. Preis im 
Ringen. 
Jugendklaſſe bis 140 Pfund: Karl Roch den 1. Preis im 
Ringen. 
Reguläre Klaſſe. 
Fliegengewicht: Georg Schnauber den 2. Preis im Ningen. 
Bantamgewicht: Jakob Bauer den 4. Preis im Ringen. 
Federgewicht: Karl Scharf den 1. Preis im Ringen, den 
2. Preis im Stemmen. 
Schwermittelgewicht: Joſef Zulauf den 3. Preis im Ringen. 
Da in ſämtlichen Klaſſen ſtarke Konkurrenz don dem 14. 
Kreis des Arbeiter=Athletenbundes vertreten war, ſo iſt es für 
den Athletik=Sportverein Darmſtadt 1891 eine Ehre, wieder 
ſoſche Siege errungen zu haben.
Nummer 182
Montag, den 8. Juli 1929
Seite 7
(
 9. Gaufnomſaſliinien 
des Main=Rhein=Gaues in Gernsheim.
 Das diesjährige 5. Gauſtromſchwimmen des Main=Rhein= 
Gaues nahm, wie immer, einen recht intereſſanten Verlauf. 
Allerdings war der allgemeine Beſuch infolge der überaus kühlen 
Witterung am Rhein nicht ſo ſtark wie in den Vorjahren. Das Springen: 1. Schmidt, FSC. 51,76 Punkte; 2. Engel=Wetzlar 
alles hinderte jedoch die Teilnehmer nicht, ſich in den einzelnen 
Gruppen einen mitunter recht ſcharfen Kampf auf der Strecke zu 
liefern. Insbeſondere auf der langen Strecke über 7500 Meter, 
wo es Weiß, Tgſ. Darmſtadt, erſt auf den letzten 1000 Metern 
gelang, ſeinen Gegner Repp=Arheilgen abzuſchütteln. Infolge des 
ſtark bewegten Waſſers gaben auch manche Neulinge unterwegs 
auf. Von den gemeldeten 140 Teilnehmern traten etwa 120 an. 
Der Tv. Gernsheim hatte, wie immer, die Vorbereitungen in 
lobenswerter Weiſe getroffen. Beſonderer Dank gebührt den 
Herren Andres und Scholl, Gernsheim, ſowie dem Schifferverein, 
die in opferwilliger Weiſe ihre ganze Kraft und ihr Bootsmate= fel, die Franzoſen einmal mehr das Waſſerballſpiel. Zur 
rial in den Dienſt der Sache ſtellten. Ebenſo war auch die 
Freiw. Sanitäts=Kolonne vom Roten Kreuz hilfsbereit zur 
Stelle. Das Schwimmen iſt ohne beſonderen Unfall verlaufen. 
Es iſt für alle Teilnehmer ſtets ein beſonderes Ereignis, ihre 
Nachſtehend ein Auszug aus der Siegerliſte: 
2000 Meter für Jugendturnerinnen (12 angetreten, 7 Sieger): 
1. Frieda Jung, Tv. Arheilgen; 2. Berta Langjahr, Tgſ. 75 
Darmſtadt; 3. Anna Klös, Tgd. 46 Darmſtadt; 4. Gretel 
Walter, Tgd. 46 Darmſtadt; 5. Sofie Schimsheimer, Tv. Taris mit einer Zeit von 10,16 Min. faſt um ½ Minute zurück. 
Arheilgen; 6. Lina Weitzel, Tv. Arheilgen; 7. Joh. Dreßler, 
Tgd. 46 Darmſtadt. 
ger): 1. Elſe Horſt, Tv. Goddelau; 2. Berta Biſchoff, Tgd. 
46 Darmſtadt; 3. Dina Schäffer, Tgd. 46 Darmſtadt; 
4. Irmg. Wagenführ, Tv. Pfungſtadt: 5. Charl. Schönach, 
Tv. Birkenau i. O.; 6. Minna Crößmann, Tv. Pfungſtadt. 
2500 Meter für Turnerinnen, Mittelſtufe, 2 angetreten, 2 Sieger: 
1. Käte Kaſten, 2. Guſtel Klaaſen, beide Tgd. 46 Darmſtadt. 
1. Eliſ. Gerhard, 2. Gret. Dintelmann, 3. Elsb. Aßmus, 
6. Gret. Schanz, Tv. Ober=Ramſtadt. 
Altersturner, über 35 Jahre, 3000 Meter (2 angetreten, 2 Sieger): 
1. Ludw. Penk, 2. Franz Hedtler, beide Tgd. 46 Darmſtadt. 
3000 Meter für Jugendturner (34 angetreten, 22 Sieger): 1. Otto 
ſtadt; 3. Herm. Filler, Tgſ. 75 Darmſt. 4. Walt. Jöckel, pers=Vierſen die 100 Meter Rücken überlegen in 1,13 Min. gegen 
Tgd. 46 Darmſt.; 5. Fritz Roß, Tv. Arheilgen; 6. Adolf 
Schmitt, Tgd. 46 Darmſt.; 7. Friedr. Jakob, Tgd. 46 Darmſt.; 
8. Willi Noll, Tgd. 46 Da nſt.; 9. Peter Harniſchfeger, Tv. meiſter Riebſchläger ankündigte. Der Deutſche, der ſich großer 
Erfelden; 10. Gg. Engel, Tv. Arheilgen: 11. Jak. Schmitt, 
Betz, Tv. Arheilgen; 14. Jak. Hartmann, Tv. Bensheim; 
15. Willi Aurin, Tv. Gernsheim; 16. Gg. Feh, Tv. 
            Pfung=
ſtadt; 17. Fr. Kredel, To. Eberſtadt, 18. Wilh. Wüſt, Tv. 
Eberſtadt; 19. Gg. Hedtler, Tgd. 46 Darmſtadt: 20. Hch. 
Vögler, Tv. Arheilgen; 21. Gg. Schulz, Tgſ. 75 Darmſtadt; 
22. Joſ. Niel, Tv. Gernsheim. 
3000 Meter für Turner, Unterſtufe, (24 angetreten, 16 Sieger): 
1. Hugo Braun, Tgd. 46 Darmſtadt; 2. Ernſt Weber, A.=Tv. 
Alemannia Darmſtadt; 3. Reinh. Weitzel, Tv. Arheilgen; 
4. Ernſt Schäfer, Tgſ. 75 Darmſtadt; 5. Wilh. Riehl, Tv. 
Pfungſtadt; 6. Adam Florig, Tv. Birkenau; 7. Ludw. 
Dintelmann, Tgd. 46 Darmſt.; 8. Willi Volkner, Tgd. 46 
Darmſt.; 9. Hans Schneider, A. Tv. Alem. Darmſt.; 10. Hans 
Braun, Tv. Arheilgen; 11. Fritz Ranis und Kurt Roſe, 
Tv. Babenhauſen, ſowie Louis Nieder, Tv. Ober=Ramſtadt; 
12. Franz Strohmenger, Tv. Lindenfels; 13. Ludw. Schunk, 
Fieſer, Tgſ. Ober=Ramſtadt. 
5000 Meter für Turner, Mittelſtufe, (9 angetreten, 5 Sieger): 
1. Hch. Reis, Tgd. 46 Darmſtadt: 2. Alex Hartmann, Tgſ. 75 
Darmſtadt; 3. Otto Schmunk, Tad. 46 Darmſtadt; 4. Hch. 
Schneider, Tgd. 46 Darmſtadt; 5. Gottl. Göhringer, Tv. 
            Eber=
ſtadt. 
7500 Meter für Turner, Oberſtufe, (11 angetreten, 7 Sieger): 
gen; 3. Jak. Lohrer, Tgſ. 75, Darmſtadt; 4. Hch. Habicht, 
Geis, Tv. Ober=Ramſtadt; 7. Mart. Schaad, Tv. Erfelden. 
Mannſchaftsſiege: 
Turnerinnen=Jugend: 1. Tv. Arheilgen, 2. Tgd. Darmſt. 46. 
— Turnerinnen=Unterſtufe: 1. Tgd. 46 Darmſtadt. — Tur= ſelbſiverſtändlich ihre 10mal 50 Meter Freiſtilſtaffel haushoch 
1. Tgd. 46 Darmſt.: 2. Tgſ. 75: 3. Tv. Arheilgen. — 
Turner=Unterſtufe: 1. Tgd. 46 Darmſt, 2. Tv. Arheilgen, ehrendrl. 
3. Akad. Tv. Alemannia Darmſtadt: — Turner=Mittelſtufe: 
1.Tgd. 46 Darmſtadt: 2. Tv. Ober=Ramſtadt.
Die Heſſiſchen Schwimm=Gaumeiſterſchaften.
 Die Meiſterſchaften des Gaues 1 im Frankfurter Stadion 
ſollten einen Verſuch darſtellen, ob bei einer vorgeſchriebenen 
            pro=
zentualen Beteiligung aller Schwimmer des Gaues ſich die 
Durchſchnittsleiſtungen verbeſſern würden. Dieſes Experiment iſt 
im vollen Umfang gelungen. Dabei wurde verſucht, durch 
            Punkt=
wertung die beſten Vereine zu ermitteln, was jedoch kein klares 
Bild ergab. Die Ergebniſſe: 
400 Meter Freiſtil, 1. Klaſſe: 1. Cäſar, 1. Frankf. SC., 5:55,3; 
2. Jäckel, Offenbach 96, 5:57,6. — 2. Klaſſe: 1. Budecker, 
FSV., 5:58: 2. Hahn, Niederrad 04, 6:10,2. — 3. Klaſſe 
(offen für alle): 1. Henrich, FSV., 7:11,3; 2. Zermick, FSC.,
 7:25,4. 
200 Meter Bruſt für Vereine ohne Winterbad: 1. Dorfmüller= 
Marburg 3:12,4: 2. Heppert, Poſtſportv. Frankf. 3:19,8. 
100 Meter Rücken für Damen: 1. Lindemann, Offenbach 96, 
1:41,8. 
100 Meter Rücken für Herren, 1. Klaſſe: 1. W. Engelhardt, 
Offenbach 96, 1:24: 2. Richter, Jungdeutſchland Darmſtadt, 
1:24,1. — 2. Klaſſe: 1. Dahmer, Rot=Weiß Darmſtadt, 
und Stutz=Gießen 1:33. — 3. Klaſſe: 1. H. Emgelhardt= 
Offenbach 96, 1: 28,3. 
200 Meter Freiſtil f. V. o. W.: E. Reinhardt, Poſeidon 
            Aſchaf=
fenburg 2:59,3. 
200 Meter Damenbruſt: 1. Schellhas, Rot=Weiß Darmſt., 3:35. 
3 X 100 Meter Lagenſtaffel f. V. o. W.: 1. Poſeidon 
            Aſchaffen=
burg 4:26/4. 2. Marburger SV. 4:32,5. 
100 Meter Freiſtil, 1. Klaſſe: 1. Maus, Moenus Offenbach 96, 
1:05,2: 2. Miller, FSC., 1:07,7. — 2. Klaſſe: 1. Budecker, 
FSV. 1:10/4; 2. Herbert=Gießen 1:13,2. — 3. Klaſſe: 1. 
            Wei=
ker, Jung=Deutſchland, 1:15,5. 
3 X 100 Meter Lagenſtaffel für Damen: 1. Jung=Deutſchland 
Darmſtadt 5:13,5: 2. Offenbach 96 5:14. 
200 Meter Herren=Bruſt, 1. Klaſſe: 1. Endreß, FSC., 3:06,3; 
2. Schwarz, FSC., 3:06,4. — 2. Klaſſe: 1. Hegemer, FSV., 
3:24,4; 2. Schneider, Delphin Frankfurt, 3:26,8. — 3. Klaſſe: 
1. Ziegler, FSC., 3:17: 2. Kaiſer, FSV., 3:26. 
100 Meter Rücken f. V. v. W.: 1. Röſer, Poſeidon Aſchaffenburg, 
1:31: 2. Spangenberg, Hellas Hanau, 1:35,3. 
100 Meter Freiſtil für Damen: 1. Lindemann, Offenbach 96, 
1:26,5; 2. Oſan, Jung=Deutſchl. Darmſt., 1:34,6. 
100 Meter Freiſtil f. V. v. W.: 1. Reinhardt, Poſeidon 
            Aſchaffen=
burg, 1:15,1.
 3 X 200 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Klaſſe: 1. Moenus=
            Offen=
bach 8:12,8: 2. Offenbach 96 8:13,2. — 2. Klaſſe: 1. FSV. 
8:42,6: 2. Rot=Weiß Dramſtadt 8:52. 
45,04 Punkte. 
Deufſchland — Frankreich abermals 1:1. 
Die deutſche Staffel ſchwimmt Europa=Rekord. 
Mehr als 10 000 Zuſchauer hatten ſich trotz des trüben 
            Wet=
ters im Schwimmſtadion von Tourelles zum dritten Länderkampf 
Deutſchland—Frankreich eingefunden. Wie ſchon die 
            Begeg=
nungen des Vorjahres, endete auch dieſes dritte Treffen 
            wie=
derum 1:1 unentſchieden. Unſere Vertreter gewannen die Staf= 
4X200=Meter=Freiſtilſtaffel 
trat Deutſchland in der Beſetzung Schubert=Breslau, Heinrich= 
Leipzig, Schrader=Hildesheim und Gebert=Magdeburg an. Die 
Kräfte mit den Fluten des Waſſers ſpielen laſſen zu können. Wechſel klappten glänzend, und ſo ſiegten unſere Schwimmer mit 
einer Zeit von 9,47,2 Min., die einen neuen europäiſchen Rekord 
darſtellt. Die Zeiten der einzelnen Schwimmer waren: Schubert 
2,25,6 Min., Heinrich 2,25,4 Min., Schrader 2,29,8 Min., Gebert 
2,27,8 Min. Die Franzoſen blieben trotz ihres Rekordmannes 
Der Waſſerballkampf, 
2000 Meter für Turnerinnen, Unterſtufe, (10 angetreten, 6 Sie= den Deutſchland mit der Mannſchaft W. Baere, Gunſt, Cordes, 
Bennecke, Atmer, K. Baere, Amann beſtritt, ſah die Franzoſen 
knapp mit 3:2 (2:0) Treffern ſiegreich. Von Beginn an griffen 
die Franzoſen ſtürmiſch an und eröffneten ein wahres 
            Bombar=
dement auf das deutſche Tor. Die Ausbeute waren zwei Treffer, 
die Bomdrel, ein neuer Mann, nach Vorlage des bekannten 
            In=
ternationalen Padou erzielte. Kurz nach der Pauſe holte Deutſch= 
3000 Meter für Turnerinnen, Oberſtufe, (6 angetreten, 6 Sieger); land ein Tor durch Amann auf. Dann mußte Cordes einen 
Augenblick das Waſſer verlaſſen, und Frankreich kam durch Van= 
4. Marie Zirkel, 5. Bettie Pickel, alle Tgd. 46 Darmſtadt; derplancke zum dritten Erfolg. Später wurde einer der 
            Fran=
zoſen herausgeſtellt, und als auch noch der Torhüter das Waſſer 
verlaſſen mußte, fiel durch Atmer der zweite Treffer für 
            Deutſch=
land. — Auch in den 
Rahmenkämpfen 
Langjahr, Tgſ. 75 Darmſtadt; 2. Hans Fink, Tgd. 46 Darm= gab es einen deutſchen Sieg, und zwar holte ſich Meiſter 
            Küp=
den Straßburger Zeibig, der 1,19 Min. benötigte. Stürmiſcher 
Beifall erklang, als der Sprecher das Auftreten von Europa= 
Beliebtheit in Paris erfreut, gab wieder einige Proben ſeines 
Tv. Eberſtadt: 12. Karl Eiſenhauer, Tv. Bensheim; 13. Fritz vielſeitigen Könnens vom Sprungbrett zum Beſten. Im 
            klaſſi=
ſchen 100 Meter Freiſtil um den Großen Preis von Paris 
            betei=
ligten ſich die Deutſchen nicht. Der vorjährige Sieger Barany= 
Ungarn gewann das Rennen in der neuen europäiſchen 
            Rekord=
zeit von 59/4 Sek. überlegen vor dem Franzoſen Taris, der 103,2 
Minuten gebrauchte. 
Waſſerball. 
Jugendwaſſerballkurnier des Rol=Weiß, V.ſ.R. — 
Glänzende Leiſtuggen der Magdeburger 
            Jugend=
ſchwimmer. 
Rot=Weiß, Vf.R. hatte mit der Einladung der 
            Magdebur=
ger und Wormſer Schwimmerjugend zu einem Waſſerballtur= 
Tv. Arheilgen; 14. Fr. Hartmann, Tv. Bensheim; 15. Alb. nier keinen ſchlechten Griff getan. Die Leiſtungen, die am 
Samstag abend von dieſen Jugendſchwimmern geboten wurden, 
übertrafen manche Leiſtungen aktiver Herrenmannſchaften. So 
kam es auch, daß die zahlreichen Zuſchauer ſich nicht abhalten 
ließen, über zwei Stunden lang den intereſſanten 
            Jugendwert=
kämpfen zu folgen. 
Die Jugend des Magdeburger Schwimmklubs 96, die 19 
Mann ſtark unter der Führung ihres Betreuers, Herrn Huge= 
1. Fritz Weiß, Tgſ. 75 Darmſtadt; 2. Ph. Repp, Tv. Arheil= maun, in Darmſtadt ankam, entſprach den Erwartungen, die 
man in ſie geſeit hatte. Ihre Leiſtungen werden am beſten da= 
Tgd. 46 Darmſt.; 5. Hch. Spengler, Tv. Arheilgen; 6. Gg. durch veranſchulicht, wenn man ſich klar macht, daß ſie eine 
10mal 100 Meter Freiſtilſtaffel, die ſie mit einem Durchſchnitt 
von 1,10 Min. ſchwimmt, glatt gegen eine Darmſtädter 
            Städte=
mannfchaft, zuſammengeſetzt aus den 10 beſten Darmſtädter 
Schwimmern, geivinnen würde. Die Rot=Weiß=Jugend verlor 
nerinnen=Oberſtufe: 1. Tgd. 46 Darmſt. — Jugendturner: gegen dieſe Leute aus der Schwimmerhochburg; dagegen 
            ſchlu=
gen ſih die Darmſtädter im Waſſerballſpiel mit 3:0 ſehr 
Rot=Weiß, deſſen ſeitherige Jugend in die Herrenklaſſe 
            auf=
gerückt iſt, mußte ſeine Mannſchaft ſtark verjüngen. Die jetzige 
Rot=Weiß=Jugend iſt im Durchſchnitt erſt 15 Jahre alt und 
            des=
halb ſehr entwickelungsfähig. Sie zeigte ſowohl bei dem Spiel 
gegen Magdeburg 96 als auch bei einem Spiel am Tage vorher 
gegen Offenbach 96 (4:0 für Rot=Weiß gewonnen) ſehr ſchöne 
Anfänge. 
Eine äußerſt ſtarke Jugendmannſchaft, ſtellte am Samstag 
„Heſſen” Worms. Dieſe verlor gegen Magdeburg 3:1 nach 
einem ſehr offenen und harten Spiel und konnte die Rot=Weiß= 
Jugend, die allerdings kurz vorher gegen Magdeburg zu ſpielen 
hatte, 4:1 beſiegen. Die Wormſer bewieſen damit, daß ſie 
            zur=
zeit eine der beſten ſüddeutſchen Jugendmannſchaften beſitzen. 
Den Schwimmern aus Magdeburg, die nun ſchon 8 Tage 
untexwegs ſind, hat es hier in Darmſtadt außerordentlich gut 
gefallen. Ihr ſportlicher Leiter, Herr Hugemann, hat die Rot= 
Weiß=Jugend nach Magdeburg eingeladen. Da die 
            Darm=
ſtädter Jugend in 14 Tagen eine 5tägige Reiſe in das 
            Saar=
gebiet unternimmt, mußte ſie für dieſes Jahr ablehnen, wird 
aber im nächſten Sommer beſtimmt die Einladung annehmen 
und ſo die angeknüpften Beziehungen weiter ausbauen. 
Im übrigen ſei bemerkt, daß die Stadt Magdeburg zui 
Durkſührung dieſer Jugendreiſe 200 Mark an Zuſchuß leiſtete. 
Unſeren Stadtvätern zur Nachahmung empfohlen! 
Tgde. 1846-Frankſ. Tu. 1860 2:4. 
Das ſällige Rückſpiel in der Kreisſonderklaſſe des 9. 
            Krei=
ſes (DT.) zuiſchen der Tgde. 1845 und dem Frankfurter Tv. 
1860 fand am vergangenen Donnerstag, abends 8 Uhr, im Woog 
ſtatt. Leider mußie die vorherige Bekanntmachung in den 
Tageszeitungen unterbleiben, da der Frankf. Tv. 1260 zuerſt 
            ab=
ſagte und die nactfolgende Mitteilung von ſeinem Antreten zu 
ſpät eintraf. Die Mannſchaft der Tgde. 1846 mußte ſich in 
            die=
ſem Spiel eine Niederlage gefallen laſſen. Sie war gegenüber 
dem Vorſpiel nicht wiederzuerkennen und wies manche 
            Schwä=
chen auf. Auch fehlte es an genauem Zuſpiel uſw. Die 
            Mann=
ſchaft des Frankf. Tv. 1860 dagegen ſetzte alles daran, die im 
Vorſpiel erlittene Niederlage auszugleichen, was ihr denn auch 
durch die Unvollkommenheit der Darmſtädter gelang. Während 
in der erſten Halbzcit das Spiel gleichmäßig verteilt blieb und 
beide Parteien zu 2 Torerfolgen kamen, fiel in der zweiten 
Halbzeit die Mannſchaft der Tgde. 1846 ab, ſo daß Frankfurt 
2 weitere Tore einſchießen konnte. Die Darmſtädter 
            Mann=
ſchaft muß ſich noch mächtig anſtrengen, wenn es ihr gelingen 
ſoll, dem Frankfurter Tv. die Kreismeiſterſchaft im Waſſerball 
ſtreitig zu machen.
 Zeuntg. 
Wimbledon=Ausklang. 
Cochet ſchlägt Borotra. 
Vierzehn Tage lang hatten die inoffiziellen Tennis=
            Welt=
meiſterſchaften auf den Grasplätzen in Wimbledon durchweg das 
herrlichſte Wetter, ausgerechnet am letzten Tage, dem Tage der 
Entſcheidungen, mußte das Wetter trüb ſein und eine Reihe von 
Negenſchauern bringen. Trotzdem waren aber 25 000 
            Zu=
ſchauer anweſend, darunter natürlich viele prominente 
            Per=
ſönlichkeiten. Der Endkampf im Herren=Einzel zwiſchen den 
            bei=
den Franzoſen Cochet und Borotra brachte inſofern eine 
            Ueber=
raſchung, als Cochet verhältnismäßig leicht 6:4, 6:3, 6:4 in drei 
Sätzen ſiegte. Cochet hat ſich damit zum zweiten Male, den 
Titel eines Wimbledon=Meiſters geſichert. Sein Landsmann 
Lacoſte, der im vergangenen Jahre Meiſter war, verteidigte den 
Titel nicht, wohnte aber dem Endſpiel als Zuſchauer bei. Im 
Herren=Doppel=Endkampf ſiegte das junge amerikaniſche 
            Davis=
pokal=Paar Alliſſon dan Rin über das engliſche Davispokal= 
Paar Dr. Gregory/Collins nach hartem, kraftvollen Spiel in 
fünf Sätzen 6:4, 6:7, 6:2, 10:12, 6:4, ohne damit aber den 
            Be=
weis einer klaren Ueberlegenheit erbracht zu haben. Das Damen= 
Doppel war eine rein engliſche Angelegenheit: Watſon/Michel 
beſiegten Covell/Sheppard=Barron 6:4, 8:6. Im Gemiſchten 
Doppel kam Helen Wills zuſammen mit ihrem Landsmann 
Hunter zu ihrem zweiten Sieg, die Amerikaner fertigten die 
Engländer Fry/Collins ziemlich mühelos 6:1, 6:4 ab. Collins 
war von dem voraufgegangenen ſchweren Kampf im Herren= 
Doppel noch zu ſehr angegriffen. Die neuen Meiſter ſind 
ſomit; Henry Cochet (Frankreich) im Herren=Einzel; Helen 
Wills (USA.) im Damen=Einzel; Alliſſonſvan Rin (uSA.) im 
Herren=Doppel; Watſon/Michel (England) im Damen=Doppel 
und Helen Wills/Hunter (USA.) im Gemiſchten Doppel. 
Abſchluß des Frankfurker Tennis=Turniers. 
Bei günſtigem Wetter und befriedigendem Beſuch ging das 
            Inter=
nationale Frankfurter Tonnis=Turnies am Sonntag zu Ende. In den 
Einzelſpielen placierten ſich Froitzheim und Frau Friedleben an die 
erſte Stelle. Der deutſche Altmeiſter Froitzheim lief in Frankfurt zu 
einer verblüffenden Form auf und konnte den Mannheimer Dr. Buß, 
der etwas deprimiert ſpielte, — er hatte kurz vorher einen Autounfall 
erlitten — 6:2, 6:1, 6:4 abfertigen. Dr. Buß konnte nur im drirten 
Satz mit 3:0 in Führung gehen, mußte ihn dann jedoch mit 6:4 an 
Froitzheim abgeben. Frau Friedleben fertigte im Endſpiel Frau 
            Schom=
burgk mit großer Härte und Schnelligkeit 6:2, 6:3 ab. Im 
            Mittel=
punkt des Intereſſes ſtand die Schlußrunde im Herren=Doppel um die 
Meiſterſchaft von Süddeutſchland. Hier konnten Remmert=Schomburgk 
mit 7:5, 1:5, 6:0, 6:2 ſich den Titel gegen die vorjährigen 
            Titelver=
teidiger Latur=Buß, die unter ihrer Form ſpielten, ſichern. Das 
Gemiſchte Doppel endete mit einem Sieg des Ehepaars Schomburgk, 
die in der Vorſchlußrunde Frau Friedleben=Dr. Buß 6:0, 6:3 abfertigten 
und auch das Finale gegen Neppach=Worm verdient mit 6:3, 7:5 
            gewin=
nen konnten. Neppach=Worm hatten vorher das Paar von Gramm= 
Gräfin Wedel mit 6:2, 6:0 geſchlagen. Das Damen=Doppel ſah im 
Endſpiel Frau Friedleben=Schomburgk, die das Frankfurter Paar 
Menges=Gräfin Wedel 6:3, 6:3 ſchlagen konnten, und Frau Neppach= 
Richter, die Davidſon=Hoffmann 6:1, 6:0 abfertigten. Das Finale endete 
mit einem Sieg von Frau Friedleben=Schomburgk von 6:1, 6:4. 
Mokorſpork. 
„Rund um die Solikude‟. 
Stelzer=München auf B. M. W. fährk die ſchnellſte Zeik. 
Trotz der umgünſtigen Witterung — es regnete faſt während 
des ganzen Tages — umſäumten etwa 80 000 Menſchen die 
            Soli=
tude=Rennſtrecke. Sportlich wurde das Rennen dadurch ziemlich 
beeinflußt, da in den verſchiedenen Klaſſen zahlreiche Ausfälle zu 
verzeichnen waren. Andererſeits aber gab es in den 
            Meiſter=
ſchaftsläufen, beſonders im der Halbliterklaſſe, überaus 
            ſpan=
nende und erbitterte Kämpfe. 
Meiſterſchaftsläufe: 
Bis 1000 ccm, 10 Runden — 223 Km.: 1. Joſef Stelzer=München 
auf B.M.W. 2:15,14 Stunden — 98,8 Km. Durchſchnitt (beſte 
Zeit des Tages. Gewinner des Staatspreiſes); 2. Franz 
Heck=Berlin auf O.D. 2:26,/4 Std. 
Bis 500 cc, 10 Runden — 223 Km.: 1. Hans Soenius=Köln auf 
B.M.W. 2:15,51,1 Stunden — 98,5 Km.: 2. Paul Rüttchen= 
Erkelenz auf Standard 2:17,38 Stunden — 97,15 Km.; 3. Joſef 
Klein=Waldkirchen auf D.K.W. 2:17,57,2 Stunden; 4. Bruno 
Martinelli=Ludwigsburg auf Standard 2:19,52,3 Stunden — 
95,6 Hm.; 5. Emil Frey=Zürich auf Raleigh 2:22,25,2 
            Stun=
den — 94,9 Km. 
Bis 350 ccm, 10 Runden — 223 Km.: 1. Max Kiemel=Waldſee 
auf U. T./Jap 2:23,25,2 Stunden — 93,2 Km.; 2. Karl Frentzen= 
Köln auf U. T./Jap 2:29,45,2 Stunden — 89,35 Stunden; 3. 
Herbert, Kirchberg=Chemmitz auf D.K.W. 2:36,46,3 Stunden. 
Bis 250 ccm, 8 Runden — 178,4 Km.: 1. Kurt Friedrich=Chemnitz 
auf D.K.W. 2:02,55 Stunden — 84,0 Stunden=Km.; 2. Otto 
Kohfink=Bietigheim auf U. T./Jap 2:06,11 Stunden; 3. 
            Wald=
fried Winkler=Chemnitz auf D.K.W. 2:11,28,3 Stunden. 
Ausweisfahrer: 
Kategorie A bis 250 scm, 4 Runden — 89,2 Km.: 1. Alfred 
Gramm=Botnang auf P.u.P. 1:02/44 Std. — 85 Std.=Km.; 
2. Willy Laicher=Heilbronn auf N. S.u. 1:03,17 Std.; 3. 
            Hein=
rich Frion=Karlsruhe auf D. K.W. 1:06,09 Std.; 4. W. Saurer= 
Singen auf Oberle 1:19,30,4 Std. 
Kategorie B bis 350 cc, 4 Runden — 89,2 Km.: 1. Ernſt 
            Künſt=
ner=Aſperg auf Montgomery/Fap 55,58,1 Min.: 2. Artur Eſſig= 
Pforzheim auf Velocette 1:09 Stunden; 3. Alfred Stahl=
            Stutt=
gart auf Norton 1:10 Std. 
Kategorie C bis 500 ccm, 4 Runden — 89,2 Km.: 1. Seisnick= 
Feuerbach auf A.J. S. 57,50,1 Min. — 92,5 Km.: 2. Ernſt 
            Hei=
nicken=Schwenningen auf B. M. W. 59,09,1 Min.; 3. Otto 
            Breu=
ning=Stuttgart auf Horex 1:00,30 Std. 
Kategorie D/E bis 1000 cc, 4 Runden — 89,2 Km.: 1. Erwim 
Groner=Stuttgart auf B.M. W. 59/03,4 Std.: 2. Wilhelm 
            Her=
mann=Riedenberg auf B.M.W. 1:01,13,1 Std. 
Int. Lizenzfahrer: 
Motorräder mit Seitenwagen bis 600 ccm: 1. Hermann Lang= 
Cannſtatt auf Standard 47,32,0 Min. — 84,4 Km.: 2. Möritz= 
München auf Viktoria 49,11,2 Min.; 3. Eugen Steinemann= 
Stuttgart auf B. M.W. 49.20,2 Min.; 4. Hans Kahrmann= 
Fulda auf Horex 50,09,2 Min. 
Mit Seitenwagen bis 1000 ccm: 1. Sitzberger=München auf 
B.M. W. 45,23,3 Min. (66,9 Km.); 2. Theobald=München auf 
B.M.W. 46/25,4 Min,; 3. Dobler=Stuttgart auf Ardie/Jap 
48,50 Min. 
Radfahren. 
Darmſtädter Radſport=Club 1919. 
Geſtern konnte der DRC. 1919, Mitglied des Bundes 
            Deut=
ſcher Nadfahrer, mit ſeiner Korſomannſchaft in Bad Vilbel mit 
dem 1. Preis in der A=Rlaſſe, nach Hauſe zurückkehren. Ein 
ſchöner Beweis dafür, daß Darmſtädter Radfahrer auch 
            außer=
halb voll zur Celtung kommen.
 Hirſchfeld ſtellte im Kugelſtoßen mit 16,11 Metern einen 
neuen Weltrekord auf; der bisherige ſtand bei 16/045 Meter. 
Um die deutſche Waſſerballmeiſterſchaft trafen ſich in der 
Vorrunde Weißenſee 96 und Halle 02. Die Weißenſeer zeigten 
ſich überlegen und gewannen leicht 6:2 (8:0).
Seite 8
Montag, den 8. Juli 1929
Nummer 187
 Ma 
M 
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Der Geisterzug von 4rnold Ridley, mit
 Heute und täglich abends 8.15 Uhr Nur bis Freitag! 
engl. Kriminalstück i. 3 Akt. 
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Dipl-Iag. 
Hildegard von Strüve, geb. Musch 
Egelsbach b. Darmstadt Mittweide, Sa. 
Juli 1922. 
Kirchl. Trauung: Dienstag, den 9. Juli, 14 Uhr, in der Stadtkapelle.
 Morgen Dienstag, abds. 8½ Uhr, spricht im „PERKEO‟ Alexanderstr. 
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Rückfahrt ab Walldürn 19.02 Uhr, 
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bach ab 19.31 Uhr, Miltenberg ab 19.51 Uhr, 
Darmſtadt Hbf. an 21.55 Uhr. 
Fahrpreis ab Darmſiadt für Hin= und 
Rückfahrt nach Amorbach 4.60 RM., nach 
Walldürn 5.40 RM. 
Näheres iſt aus den Aushängen auf den 
Bahnhöfen zu erſehen oder durch die 
            Fahr=
kartenausgaben und Reiſebüros zu erfragen, 
Siehe auch Abhandlung im allgemeinen 
Teil dieſer Nummer. 
(11203
 Statt beſonderer Anzeige. 
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere 
gute Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und 
Tante
 Dekorations- 
Oelfarben in Tuben 
(sehr ausgiebig im Gebrauch) 
(8965a) Drogen- 
Lusenst. 1 Ferur. 62 Liebig
 Prauergarbeisveil 
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt 
Zeiene Safafel
 geb. Engelter 
heute früh zu ſich zu nehmen. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Guſtav Schäfer. 
Darmſtadt, den 6, Juli 1929. 
(11182 
Gutenbergſtr. 41. 
Die Beerdigung findet Dienstag, den 9. Juli, 
            vor=
mittags 11 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder= 
Ramſtädterſtraße ſtatt. 
Das Seelenamt iſt Donnerstag, den 11. Juli, morgens 
½7 Uhr, in St. Eliſabeth. 
Von Beileidsbeſuchen bitten ir abzuſehen
 Todes=Anzeige. 
Heute verſchied ſanft und unerwartet unſere liebe 
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, 
            Urgroß=
mutter, Schweſter und Tante 
Frau Oberlandesgerichtsrat 
Otld Pintot, Alla, geb. Helmreich 
im Alter von 87 Jahren. 
Darmſtadt. Rio de Janeiro, den 6. Juli 1929. 
Heidelbergerſtr. 3. 
In tiefer Trauer: 
Geſandtſchaftsrat Carl Piſtor und Frau 
Mietze, geb. Erich. 
Dr. Arnold Langen und Frau 
Annemarie, geb. Andreae. 
Robert Helmreich und Frau 
Tutta, geb. Langen. 
Udo Colsman und Frau 
Anita, geb. Langen. 
Frau Anna Dyckerhoff, geb. Helmreich. 
Frau Luiſe Dyckerhoff, geb. Helmreich. 
Agnes Francke. 
Die Einſegnung findet am Dienstag, den 9. Juli, 
12 Uhr, in der Friedhofskapelle des Alten 
            Fried=
hofes, ſtatt. 
(11201
 Nach jahrelanger Krankheit verloren wir heute 
unſere liebe, treue Mutter und Schwiegermutter 
Frau Geheimrat Profeſſor Dr. 
Uhſes Sieserk 
geb. Möllinger 
im 80. Lebensjahre. 
Otti Rothenbücher, geb. Biedert 
Edith Biedert 
M. Rothenbücher, Oberſt a. D. 
Darmſtadt, Landskronſtr. 79, den 6. Juli 1929. 
Die Einäſcherung findet am 9. Juli 1929, vormittags 
11 Uhr, auf dem Waldfriedhof, ſtatt (11202
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