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Franiſurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 137
Samstag, den 18. Mai 1929.
192. Jahrgang
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ni und Darme
Rabat weg. Banſtonto Deuſche
ſädter und Naiſonalban.
Rumaſioug des ſiotn beyyen M enntg.
Im Kampf mit dem Skarm. — Nur noch ein Moker in Täligkeik. — Eckener entſchließt ſich zur Roklandung. — Zunkkelegramme
Punne
Hau Buris. Zrunsoftſche Brappen zur Hiiſeiemmang W marſa geſehr. Bo Marm Asgeiliegen. -Gefagenche Mumtionen.
Friedrichshafen, 12. Mai.
Nach einem um 21 Uhr in Friedrichshafen aufgefangenen Funkſpruch iſt das Luftſchiff in
Cuers glatt gelandet. Um 20.45 Uhr fielen die Haltetaue von der Spitze des
Luft=
ſchiffes, doch gelang es den Haltemannſchaften zunächſt noch nicht, das noch in ziemlicher
Höhe befindliche Luftſchiff auf den Boden zu ziehen, während andererſeits das Luftſchiff
infolge ſeiner haparierten Maſchinenanlage nicht imſtande war, durch Umſchaltung der Motore
auf Rückwärtsgang das Landemanöver zu beſchleunigen. Erſt bei einem zweiten Landeverſuch
konnte das Luftſchiff um 20 53 Uhr geborgen werden. Dr. Eckener hatte von der Kabine
aus das Landemanöver geleitet.
Zonnalin‟
Die Rurmfägei des „Graf geggenn.
Wellenbruch an 2 Mokoten. — 2 weitere Mokoren
ſecen aufs.— dus Salf fif den Suen Land.
Dr. Eckener hat ſich nach reiflicher Ueberlegung, wie bereits
von uns geſtern gemeldet, dazu entſchloſſen, den Rückflug
an=
zutreten. Eine eingehende Rückſprache mit ſeinen Mitarbeitern,
namentlich den techniſchen Sachverſtändigen, dann aber ging er
entſchloſſen zur Funkbude und gab zwei Telegramme auf: eines
an die franzöſiſche Regierung, mit der Bitte um Einverſtändnis
wegen der Ueberfliegung franzöſiſchen Gebietes beim Rückflug,
ein anderes nach Friedrichshafen.
Wie man ſpäter erfuhr, war der Rückflug notwendig
gewor=
den wegen eines doppelten Wellenbruches. Der
Sonderkorreſpon=
dent des „Daily Chronicle” an Bord des „Graf Zeppelin” ſandte
folgenden Funkſpruch an ſein Blatt: 7.20 Uhr abends über
Car=
tagena (Spanien). Wir befinden uns bereits auf der Heimfahrt.
Dr. Eckeners Beſchluß, zurückzukehren, iſt in
je=
der Hinſicht lobenswert. Es muß ihn freilich große
Ueberwindung gekoſtet haben, einen ſolchen Beſchluß zu faſſen,
nach einer Fahrt, die ſo außerordentlich raſch und günſtig war.
Die Urſache iſt Maſchinendefekt. Etwa 420 Meilen vor
Er=
reichung Gibraltars wurde ein Bruch in der Kurbelwelle eines
der Steuerbordmotore entdeckt. Die Paſſagiere hörten die
Nach=
richt von dieſer unwillkommenen Entdeckung mit großer Faſſung
an. Das Luftſchiff fährt weiterhin ebenſo ruhig und ſtetig, wie
zuvor. Es beſteht wirklich kein Grund zur
Enttäu=
ſchung. Sobald der Fehler ausgebeſſert iſt, kann die Reiſe
wieder begonnen werden. Es iſt ein Pech, das allen
Transportmitteln zuſtoßen kann. Alle Paſſagiere
ſehen einem neuen Start entgegen.” Auch beim Luftſchiffbau
wird unterſtrichen, daß Dr. Eckener ſtets die abſolute
Sicherheit der Paſſagiere als das wichtigſte
Mo=
ment bezeichnet hat, und daß er aus dieſer Einſtellung
heraus ſeine Entſcheidung ohne jede
Preſtige=
rückſicht getroffen hat.
Zunächſt ging der Rückflug glatt von ſtatten. Erſt im Golf
von Lyon wurde es ungemütlich, als ein heftiger Gegenwind
auftrat, Um 6 Uhr morgens war man im Golf von Lyon, bald
darauf über Cette dann St. Marie im Rhone=Delta. Frankreich
war wieder erreicht. Aber die Rhone herunter kommt ein
böſer Miſtral, der den Maſchinen ſchwer zu
ſchaffen gibt. Bald ſind nur noch drei Maſchinen
in Tätigkeit, bald nur noch zwei, die natürlich nicht
die übliche Marſchgeſchwindigkeit herausholen können, da der
Gegenwind nur eine Geſchwindigkeit von 20 bis 30 Kilometern
aufkommen läßt.
chm
Schwer muß das Schuf kämpfen.
Inzwiſchen hat der Bordfunker viel zu tun. Die im
Luft=
ſchiff befindlichen Zeitungsvertreter und die Paſſagiere wollen
Berichte an ihre Blätter oder an ihre Angehörigen geben.
Ueber=
all klingt die Ueberzeugung durch: „Graf Zeppelin” wird es
unter Dr. Eckener ſchon ſchaffen.” Nur eine Schwierigkeit iſt zu
überwinden, der furchtbare Gegenwind. Der
ge=
fürchtete Miſtral packt das Schiff, das ja nicht mehr
ſeine volle Kraft beſitzt, drängt es zur Seite, drückt
es hoch und dom Kurſe ab. In den Kabinen merkt man
die gewaltigen Stöße des Windes nicht ſo ſehr, aber die
Bevöl=
kerung des Rhonetales, die den Kampf des Luftkreuzers auf das
genaueſte verfolgt, bemerkt die zahlreichen
Schlinger=
bewegungen. Langſam, ſehr langſam kommt Evignon in
Sicht. Plötzlich kommt die alarmierende Meldung,
daß ein weiterer Motor ausſetzt. Kein Wunder
eigentlich, denn die Belaſtung iſt ja ganz enorm geworden,
nach=
dem bereits zwei Motore ausgefallen waren und es galt, gegen
den herrſchenden Sturm anzukämpfen. Dr. Eckener wurde es
nun ungewiß, ob er den heimatlichen Hafen bei dieſen
Verhält=
niſſen ſo ſchnell würde erreichen können, denn bei der ungeheuren
Belaſtung der noch arbeitenden Motoren mußte er mit
Unregel=
mäßigkeiten ſchließlich rechnen. Er wandte ſich daher nach
Paris und bat um Angabe eines Landeplatzes,
an dem vielleicht Militär zur Landehilfe zur
Ver=
fügung ſtünde. Die Pariſer Regierung gab ſchnell Antwort und
nannte einen Platz bei Avignon im Rhonetal. Aber
die Gewalt des Sturmes verhinderke eine Landung,
nachdem Dr. Eckener durch mehrfache Steuermanöver verſucht
hatte, dem ſchweren Sturm auszuweichen. Das Luftſchiff, das
immer noch ſeine Manöprierfähigkeit beibehielt, wurde nach
Südoſten abgedrängt. Die franzöſiſchen Voralpen konnte Dr.
Eckener glücklich überwinden, wenn das Luftſchiff auch wiederholt
von dem ſtarken Sturm und den dort herrſchenden
atmoſphä=
riſchen Verhältniſſen um ſeine Achſe gedreht wurde. Unten
auf den Landſtraßen ſauſten inzwiſchen
Laſt=
wagen mit franzöſiſchen Truppen dem
Luft=
ſchiff nach, um gegebenenfalls eingreifen zu
können. Die Fahrgäſte ſtanden an den Fenſtern und
verfolg=
ten mit Intereſſe die Fahrt. Bald mußte das Mittelmeer
er=
reicht ſein. Von dem franzöſiſchen Luftfahrtamt
wurde, Dr. Eckener der Marineflughafen bei
Toulon, Cuers, zur Landung empfohlen. Dort
ſtänden Mannſchaften zur Verfügung, da ſich früher in dieſem
Hafen das von Deutſchland auf Reparationskonto abgelieferte
Luftſchiff „Dixmuiden” befand, das bekanntlich ſpäter von einem
Gewitterſturm über dem Mittelmeer zerſtört wurde.
Eckener will bei Toulon landen.
Das franzöſiſche Luftſchiffahrtsminiſterium veröffentlicht eine
Note, in der mitgeteilt wird, daß das Miniſterium Dr. Eckener
in einem Funkſpruch anheimgeſtellt habe, beliebig auf einem der
beiden franzöſiſchen Flughäfen für Luftſchiffe, nämlich Orly bei
Paris oder Cuers=Pierrefeu bei Toulon zu landen. Ferner ſeien
ſämtliche franzöſiſchen Flugplatzkommandanten angewieſen
wor=
den, alle erforderlichen Vorkehrungen zu treffen, damit der „Graf
Zeppelin” evtl. auf ihren Flugfeldern eine Landung vornehmen
könne. Nach den letzten Meldungen aus Valence iſt das
Luft=
ſchiff in das Buech=Tal, ein Seitental der Durance, eines
Neben=
fluſſes der Rhone, abgebogen. — Der Präfekt des Drome=
De=
partements folgt im Automobil dem Luftſchiff im Drome=Tal.
Von Lyon ſind mehrere Flugzeuge aufgeſtiegen, um ſich über die
Lage des Luftſchiffes zu orientieren. Dr. Eckener hat dem
fran=
zöſiſchen Luftſchiffahrtsminiſterium mitgeteilt, daß er das
Ange=
bot für eine Landung auf dem Militärflugplatz von Cuers=
Pier=
refeu annimmt. Der Umſtand, daß das Luftſchiff zuletzt
im Buech=Tal geſichtet wurde, beweiſt, daß Dr. Eckener
ſofort nach Erhalt des Angebots der franzöſiſchen Regierung
ſich entſchloß, die Landung in Cuers=Pierrefeu vorzunehmen.
Eine weitere Meldung aus Valence läßt erkennen, daß Dr.
Eckener ſich offenbar mit dem Gedanken getragen hatte, in
Va=
lence die Landung vorzunehmen. Er mußte aber einſehen, daß
dies mit größten Schwierigkeiten verbunden war. Das
Artille=
rie=Ulebungsfeld von Valence, das für die Landung allein in
Frage gekommen wäre, iſt nämlich von zahlreichen
Telephondräh=
ten überſpannt. Außerdem befinden ſich Bäume auf dem Feld
und in der Umgebung mehrere Häuſer. Dr. Eckener dürfte,
nach=
dem er durch Tiefflug dieſe Lage erkannt hatte, auf den
urſprüng=
lichen Plan, in Valence zu landen, verzichtet haben.
Kurs auf Cuers, dem Hafen der ehemaligen
Menlſen!.
Das Luftſchiff, das gegen 19.30 Uhr über St. Zacharie flog,
hat Richtung auf Toulon eingeſchlagen und will verſuchen, in
Cuers niederzugehen. In Cuers ſtehen genügend Mannſchaften
zur Verfügung, da früher hier das deutſche Reparationsluftſchiff,
die nachmalige Dixmuiden” ſtationiert war. Um 19.45 Uhr
wurde das Luftſchiff in ziemlicher Höhe von Marſeille aus
ge=
ſichtet. Seit 20 Uhr befindet es ſich über dem Flugplatz
von Toulon (Cuers), wo es in 100 Meter Höhe hält,
um die Vorbereitungen und die Alarmierung
der Manuſchaften für den Landungsverſuch
ab=
zuwarten.
Landung in Cuers.
Friedrichshafen akmek auf. — Schleunige Hilfe.
Den Bemühungen Dr. Eckeners iſt es alſo doch gelungen, den
Flughafen Cuers zu erreichen, wo er 7 Minuten vor 9 Uhr
abends gelandet iſt, (ſiehe auch oben, d. Red.). Da nicht
genü=
gend Mannſchaften vorhanden waren, ſo ſprangen aus den
Fabriken heimkehrende Arbeiter bereitwilligſt ein. Dr. Eckener,
der von der Kabine aus die Landemanöver dirigierte, brachte
dann das Schiff in die Halle. Die Paſſagiere verließen dann
das Luftſchiff. Wie aus Friedrichshafen weiter gemeldet wird,
hat die Werftleitung ſofort an die franzöſiſche
Regierung ein Danktelegramm geſandt. Gleichzeitig
hat ſie um die Erlaubnis gebeten, fünf neue Maybachmotoren
einführen zu dürfen, die ſchnellſtens eingebaut werden ſollen.
Mit einigen Hilfsmannſchaften ſollen die Erſatzmotore noch am
Samstag morgen nach Toulon auf den Wege gehen. Die
bis=
herige Flugdauer betrug insgeſamt 39 Stunden.
In keiner Stadt hat man wohl mit gleich großen Sorgen auf
Nachrichten über den Flug des Luftſchiffes gewartet, als in
Friedrichshafen, weil faſt jede Familie einen Angehörigen,
Ver=
wandten oder guten Bekannten beim Luſtſchiffbau hat. Trotz
aller Zuverſicht, die man mit Recht in das Schiff, ſeine Leitung
und ſeine Beſatzung ſetzt, hat man doch ernſte Geſichter geſehen,
als die immer bedrohlicher klingenden franzöſiſchen Meldungen
über das Verſagen der Steuerung und Motoren einliefen. Als
der Funkſpruch von der Landung im Rundfunk
mit=
geteilt wurde, da ging ein Aufatmen durch die
ganze Stadt. Draußen aber auf der Werft beſchäftigte man
ſich mit der nunmehr wichtigſten Frage, wie das auf franzöſiſchem
Boden geborgene Schiff möglichſt bald wieder fahrbereit zur
Rück=
kehr in die Heimat gemacht werden kann. Man wird vor allen
Dingen die Berichte der Schiffsleitung und namentlich der mit der
Wartung der Motoren betrauten Fahrtingenieure über den
Um=
fang der Schäden an der Maſchinenanlage abwarten. Soweit
bisher feſtſteht, ſtehen einbaufertige Maybachmotore vom Typ
V. L. 2 zu 530 PS zur Verfügung. Es dürfte aber
möglicher=
weiſe auch die ſchleunige Entſendung von Monteuren mit
Erſatz=
teilen nach Toulon in Frage kommen evtl. durch Benutzung von
Dornierwal=Flugbooten.
*
* Die Nachricht, daß „Graf Zeppelin” nach der gefahrvollen
Rückfahrt in Sicherheit iſt, löſte überall — auch in Darmſtadt
wo man mit dem Fortſchreiten der Zeit immer ängſtlicher auf
Nachrichten fieberte, allgemeine Freude aus. Unſere Redaktion
war mit Anfragen über das Schickſal des Luftſchiffes geradezu
beſtürmt worden, und vor unſerem Telegrammaushang ſtauten
ſich die Menſchen, die die aus banger Ungewißheit erlöſende
De=
peſche mit Befriedigung aufnahmen.
lin‟
Die Fahrt des „Graf Zeppehn im Mikkelpunkt des
englichen Mereſſe.
EP. London, 17. Mai.
Die Fahrt des „Graf Zeppelin” nimmt in der geſamten
eng=
liſchen Tagespreſſe vom Freitag das Hauptintereſſe in Anſpruch.
In den Hauptſtraßen der City ſchlagen die Zeitungen faſt
aus=
ſchließlich Nachrichten über die Fahrt des Zeppelin an. Die
Ent=
ſcheidung Dr. Eckeners, nach Feſtſtellung des Motorſchadens den
Rückflug anzutreten, wird allgemein als richtig angeſehen. Sir
Wilkins, der die Fahrt als Fluggaſt mitmacht, hat dem „
Eve=
ning Standard” drahtlos ausführliche Mitteilungen zugehen
laſſen. Er betont, daß die Stimmung an Bord ausgezeichnet war,
und daß es ein beruhigender Gedanke geweſen ſei, für acht Tage
Betriebsſtoff an Bord gehabt zu haben. Die Aeußerung von
Fräulein Mary Piece, daß ſie nicht die geringſte Befürchtung
hegte, wurde in Sperrdruck wiedergegeben.
Seite 2
Samstag, den 18. Mai 1929
Nummer 137
in
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 17. Mai.
Der Kampf um die Statiſtiken über die Ergebniſſe der
Muni=
zipalwahlen geht weiter. Es klingt ſonderbar, aber es iſt
durch=
aus keine leichte Sache, die Ergebniſſe der Munizipalwahlen
mit einiger Genauigkeit zu erfahren. Die Radikalſozialiſten
grei=
fen die offiziellen Statiſtiken des Innenminiſters an und
be=
haupten, daß die Reſultate zu ihren Ungunſten entſtellt wurden.
Das Innenminiſterium antwortet ſcharf und trocken. Die
Radi=
kalen rücken mit ihrer Entgegnung heraus. Dieſer Notenwechſel
ent=
behrt nicht ganz eines gewiſſen humoriſtiſchen Einſchlags, und
in der franzöſiſchen Preſſe regnet es malitiöſe Bemerkungen.
In der Zwiſchenzeit erklären ſämtliche Parteien mit der
gleichen Emphaſe, daß ſie geſiegt haben. In der Wirklichkeit ſind
Vom Tage.
Auf Grund des Erſuchens der Reichsregierung hat die hefſiſche
Negierung den Roten Frontkämpferbund für das Gebiet des
Volkg=
ſtaates Heſſen mit Wirkung von heute verboten und aufgelöſt.
Das Reichskabinett wird diesmal keine eigentlichen
Pfingſtferien antreten. Reichspräſident und Reichskanzler ſowie
die meiſten Miniſter werden in Berlin bleiben. Dr. Streſemann
iſt nach Heidelberg gefahren.
Die engliſche Arbeiterpartei hat den Sohn des
Mini=
ſterpräſidenten Baldwin, Olwer Baldwin, für den
Wahl=
kreis Dndleh als Kandidaten aufgeſtellt.
Parlaments zu behalten, falls die Konſervativen nach
den Wahlen am Nuder blieben. Chamberlain fügte hinzu,
er habe zugeſagt.
Der engliſche Bergarbeiterſekretär A. T. Coor iſt
von der Sowjetregierung als Ehrenmitglied
aus=
geſchloſſen worden, weil er ſich in einer kürzlichen Rede ſehr
lobend über den Prinzen von Wales ausgeſprochen hatte.
Präſident Hoover und Staatsſekretär des Aeußern Stimſon
haben die Entſendung einer amerikaniſchen
Delega=
tion von etwa 50 Mitgliedern nach Sowjetrußland
gebil=
ligt. Die Delegation begibt ſich am 13. Juli nach Moskau.
die Kräfteverſchiebungen ſo geringfügig, daß von einem direkten
Sieg irgendeiner Partei nicht geſprochen werden kann. Um ſo
mehr, da es ſich bei den franzöſiſchen Munizipalwahlen nicht
ohne weiteres um Politik, ſondern vor allem um Perſönlichkeiten
und lokale Intereſſen handelt. Und die Zahlen allein ſagen
nichts, nur wenn man ſich in die einzelnen Ergebniſſe vertieft
und von Fall zu Fall die lokalen Entſcheidungen als politiſche,
perſönliche und lokale definieren kann, kommt man zu einer
Auf=
faſſung über die politiſche Bedeutung der Wahlergebniſſe. In
dieſem Punkte iſt aber ſelbſtverſtändlich der perſönlichen
Auf=
faſſung und Eingenommenheit ſehr viel Platz gelaſſen, um ſo
mehr, da in der Nähe jedes Parteibüros eine andere Darſtellung
von den Ereigniſſen zu hören iſt.
Das frappanteſte Ereignis der Munizipalwahlen iſt die
Nie=
derlage Herriots in Lyon. Ueberall hat man von der
Undankbar=
keit der Lyoner kopfſchüttelnd Kenntnis genommen. In der Folge
wird Herriot nicht mehr Bürgermeiſter von Lyon ſein. Der
Vor=
fall erinnert ein wenig an die Wahlniederlage Léon Blums
bei den Kammerwahlen. Eine beſondere politiſche Bedeutung
beſitzt aber der Mißerfolg Herriots nicht, obzwar dadurch das
Verhältnis der Kartellparteien nicht beſſer geworden iſt.
Der Finanzausſchuß des Hefſiſchen Landtags
ſtellte in ſeiner geſtrigen Sitzung die Regierungsvorlage
Erhal=
tung und Sicherſtellung von Baudenkmälern zurück. — Einen
Antrag der D. V. P. und der V. R. P. auf Steuerſtundung für
froſtgeſchädigte Betriebe iſt nach Mitteilung der Regierung in
vieler Beziehung entſprochen worden. Der Antrag wird durch
die Regierungsantwort für erledigt erklärt. — Eine Eingabe des
C. Jasper, zu Reichenbach i. O., Niederſchlagung der
Sonder=
ſteuer aus dem Jahre 1925, wird einſtimmig abgelehnt. — Die
Eingabe des Allgemeinen freien Angeſtelltenbundes und des
Zentralverbands der Angeſtellten, Ortsgruppe Offenbach a. M.,
betr. örtliche Sonderzuſchläge, wird gegen 1 Stimme, bei 2
Ent=
haltungen abgelehnt. Mehrere Eingaben von Domänenarbeitern
auf Niederſchlagung eines Vorſchuſſes werden durch die
Regie=
rungsantwort für erledigt erklärt. Der Ausſchuß bewilligte einen
Nachtragskredit von 4000 RM. für Ausbeſſerung des
Landtags=
gebäudes und trat dann die Beſichtigungsreiſe nach
Gonſen=
heim an.
Das Plenumwird, wie jetzt verlautet, möglicherweiſe erſt
am 11. Juni zuſammentreten. Verſchiedene Fraktionen würden
dieſen Termin lieber ſehen, da ihre Mitglieder die
Landwirt=
ſchaftliche Ausſtellung in München beſuchen möchten.
Opkimiſtiſchere Beurkeilung der
Hachverſtändigen=
arbeiken in England.
EP. London, 17. Mai.
Die Löſung des deutſchen Schuldenproblems wird heute von
der engliſchen Morgenpreſſe unverkennbar optimiſtiſcher beurteilt
als bisher, nachdem verſchiedene Einzelheiten über den
gemein=
ſamen Bericht Dr. Schachts und Stamps infolge von
Indiskre=
tionen der franzöſiſchen Zeitungen durchgeſickert ſind. Eine
ofſi=
zielle Stellungnahme zu dem Problem iſt natürlich noch nicht
er=
folgt, und es iſt auch nach dem „Daily Telegraph” ſchwierig, eine
endgültige Entſcheidung vorauszuſagen, zumal Belgien an
ſei=
ner Forderung über den Verteilungsſchlüſſel von gewiſſen Seiten
Frankreichs unterſtützt wird. Die „Dimes” ſchreibt, daß es nicht
klar iſt, wie viel Bedeutung man der Erklärung
Stim=
ſons über die gegenwärtige Nichtteilnahme
Amerikas an der Internationalen
Zahlungs=
bank beimeſſen ſoll, falls man der Erklärung überhaupt
irgend=
welche Bedeutung beimeſſen könne. Die Londoner City hat mit
Hauptintereſſe konzentriert ſich auf die Bildung der
Internatio=
nalen Zahlungsbank. — Selbſt die „Daily Mail” hält die
An=
wahme des Schacht=Stamp=Berichtes für ſicher, wenn nicht in
allerletzter Stunde noch Schwierigkeiten eintreten würden. Für
unwahrſcheinlich hält man es, daß irgendeine Regierung ſpäter
die Annahme des Berichtes verweigere, ſobald dieſer einſtimmig
von den Sachverſtändigen angenommen worden ſei.
Allerlei Mutmaßungen tauchten unter den Fahrgäſten auf.
Wie kam es zu dieſem Kurbelwellenbruch? Ein
Materialbruch das konnte wohl kaum ſein. Die Motoren haben
auf den Prüfſtänden in Friedrichshafen noch gewaltigere
Lei=
ſtungen vollbracht. Fehler im Material hätten ſich dabei
heraus=
geſtellt. Sollte es etwas anderes ſein? Etwas ſo Furchtbares,
daß man es zunächſt nicht auszuſprechen wagte? Sollte es
Sa=
botage ſein? Die Bewachung des Luftſchiffes in Friedrichshafen
iſt ja durchaus nicht ſo geweſen, wie das vielleicht ſein ſollte.
Die ſieben blinden Paſſagiere, die man nach und nach aus dem
Luftſchiff herausbeförderte, bilden den beſten Beweis dafür, daß
genügend Gelegenheit vorhanden war, üble Bubenſtreiche zu
voll=
führen. Ein paar Körner Sand in ein Kurbellager, und ſchon
liefen ſich an dieſen Punkten nach mehreren Stunden trotz Oel
und Fett die Lager heiß, was nach weiteren Stunden leicht zu
einem Bruch führen konnte und mußte. Wir nehmen an, daß
eine gründliche Unterſuchung nach der Urſache der
Motoren=
ſtörungen eingeleitet werden wird.
Aber unter den Fahrgäſten wurde noch eine andere Nachricht
großem Intereſſe die letzte Entwicklung in Paris verfolgt. Das bekannt. Einer erzählte, vor einigen Monaten habe ein Aſtrologe
Dr. Eckener ein Horoſkop geſtellt und gewarnt, um den 15. oder
16. Mai den Flug auszuführen, der Flug würde nicht gelingen.
Nun braucht man im allgemeinen nichts auf derartige
Prophe=
zeiungen zu geben, hier aber würde es ſich um einen jener
Grenz=
fälle handeln, bei dem es ſich tatſächlich ſo ereignet hat, wie ein
vorgeblicher Sterndeuter es dargeſtellt. Grund genug, um
aber=
gläubige Gemüter unter den Paſſagieren zu erregen.
Amerika gegen die Bekeiligung an der
Reparakionsbank.
EP. Waſhington, 17. Mai.
Der amerikaniſche Staatsſekretär für Aeußeres Stimſon trat
geſtern zum erſten Male aus der von ihm bisher bei den
Repa=
rationsverhandlungen beobachteten Zurückhaltung heraus und
gab eine überraſchende Erklärung ab, die in politiſchen Kreiſen
dahin ausgelegt wird, daß die vielfach verbreitete Annahme,
Präſident Hoover ſei für eine engere Zuſammenarbeit in der
Schulden= und Reparationsfrage, völlig unbegründet ſei. Die
Vereinigten Staaten, ſo erklärte Stimſon, blickten zwar mit
Sym=
pathie und Intereſſe auf die Bemühungen des
Sachverſtändigen=
ausſchuſſes, eine Löſung für die verwickelte Frage der deutſchen
Reparationen vorzuſchlagen, aber die amerikaniſche
Re=
gierung wünſche nicht, daß ſich amerikaniſche
Beamte direkt oder indirekt an der Einziehung
der deutſchen Reparationen durch die
Inter=
nationale Zahlungsbank oder eine andere
Ein=
richtungbeteiligen. Dieſe Haltung habe die amerikaniſche
Regierung von jeher eingenommen. Sie habe ſich niemals in der
Reparationskommiſſion vertreten laſſen und habe auch nicht wie
die übrigen alliierten Mächte das ſequeſtrierte deutſche Eigentum
zur Deckung der Anſprüche aus dem Kriege beſchlagnahmt. Die
verhältnismäßig geringe Summe, die die Vereinigten Staaten
aus dem Dawesplan erhielten, diente lediglich zur Regelung von
Anſprüchen, die von der gemiſchten Kriegsſchädenkommiſſion auf
Grund eines Abkommens mit Deutſchland als berechtigt
aner=
kannt worden ſeien, ſowie zur Zahlung der Koſten für die
ameri=
kaniſche Beſatzung im Rheinlande. Die Regierung wünſche
gegenwärtig nicht, irgendwelche Schritte zu tun, die dieſe Haltung
umkehren könnten, und werde aus dieſem Grunde keinem
Beamten, der Federal Reſervebank geſtatten,
Mitglied der geplanten internationalen Bank
zuwerden oder amerikaniſche Vertreter in dieſe
Bank zu entſenden.
*
In den Kreiſen der amerikaniſchen Sachverſtändigen in Paris
wird zu den Aeußerungen des Staatsſekretärs Stimſon erklärt,
es handele ſich bei der geplanten internationalen
Zah=
lungsbank in erſter Linie um eine enropäiſche
Einrichtung, deren Operationen jedoch vorausſichtlich eine
ſolche Bedeutung für die ganze Welt haben würden, daß die
amerikaniſchen Delegierten es für richtig erachtet hätten, der
Federal Reſervebank ebenſo wie den europäiſchen Zentralbanken
die Möglichkeit zu geben, einen oder zwei Direktoren für die Bank
zu ernennen. Es bleibe ſelbſtverſtändlich der Federal
Reſerve=
bank überlaſſen, ob ſie von dieſer Möglichkeit Gebrauch machen
wolle oder nicht.
Ein franzöſiſcher Borſtoß gegen den belgiſchen
delegierken.
Während die meiſten franzöſiſchen Blätter, wenn zum Teil
auch ohne rechte innere Ueberzeugung, dafür eintreten, daß
Frank=
reich die Forderungen ſeines belgiſchen Verbündeten auf der
Re=
parationskonferenz unterſtützen müſſe, unternimmt heute das
„Oeuvre” einen äußerſt ſcharfen Vorſtoß gegen den belgiſchen
Hauptdelegierten Francqui. Es ſei herzzerreißend, zu ſehen, wie
Francqui geſchickt die Smpathien ſeiner ehemaligen Alliierten für
Belgien ausnütze, um täglich in Agenturnoten zu verſichern, daß
die Rechte ſeines Landes durch die Verteilung der Young=
Annuitäten vergewaltigt würden, während dies in Wirklichkeit
falſch ſei, denn der belgiſche Prozentſatz ſei ſeit
1925 von 4½ auf 6 Prozent erhöht worden und
lediglich die Forderung nach Rückzahlung der
von der deutſchen Beſatzung zurückgelaſſenen
Markbeſtände, die mit dem allgemeinen
Repa=
rationsproblem nichts zu tun habe, ſei nicht
be=
friedigt worden.
Wie für den Ruhm eines Volkes das entſcheidend iſt, was
ſeine geiſtige Aktivität geſchaffen hat, ſo hängt der Ruf und die
Anziehungskraft einer großen Stadt in erſter Linie davon ab, was
ſie an künſtleriſchen Werten zu bieten hat. Berlin, die jüngſte der
europäiſchen Weltſtädte, die ſich lange mit einer Aſchenbrödelrolle
unter den Kunſtſtätten begnügen mußte, darf heute als ein
Kunſt=
zentrum von überzeugender Bedeutung gelten und Beſucher aus
aller Welt zu den Feſtſpielen herbeirufen. Berlin will nun in
ſeiner erſten „Seaſon” einerſeits durch eigene Muſteraufführungen
im Theater= und Konzertſaal zeigen, was es als Muſik= und
Theaterſtadt bedeutet, andererſeits durch das Gaſtſpiel der
Mai=
länder Scala Gelegenheit geben, 6 Aufführungen dieſes
berühm=
teſten Opernhauſes Europas unter ſeinem in der alten wie neuen
Welt gleich gefeierten Dirigenten Arturo Toscanini zu genießen.
Toscanini kann der viel= oder allſeitige Dirigent genannt werden,
denn mit derſelben Genialität dirigiert er heute die „
Meiſter=
ſinger” (mit dieſem Werk eröffnete er 1898 ſeine Tätigkeit an der
Scala), morgen „Aida” und übermorgen den „Fidelio‟. Ein
Univerſalgenie, das jedem wirklichen Kunſtwerk gegenüber volle
Arbeit leiſtet unter der ſchönen Deviſe: Ich dien. Er dirigiert jede
Oper auswendig, und ſeine ſouveräne Beherrſchung der Partitur
ermöglicht ihm eine unerhörte rhythmiſche Klarheit in der
Zeichen=
gebung, ein intenſives Mitgehen mit Orcheſter und Sänger, die
er zu Schattierungen zwingt, zu Steigerungen hinreißt — fremde
Energien durch die unermüdliche eigene belebend. Das ſind
äußere Zeichen ſeines inneren Erlebens jedes muſikaliſchen
Wer=
kes, das er leitet, der Widerklang ſeiner unergründlichen
Künſtler=
ſchaft, die ihn zu einer einmaligen, nirgends einzureihenden
Er=
ſcheinung macht. Sein Zauberdirigentenſtab bewirkt das
Wun=
der, Altes wie Neues erſcheinen zu laſſen. Die Scala ſteht heute
auf einer ſeltenen Höhe, und nun kommt der muſikaliſche Diktator
Italiens: Maeſtro Toscanini mit ſeiner vielhundertköpfigen Schar
zum erſten Mal nach Deutſchland, um uns zwiſchen dem 22. und
29. Mai mit 6 Aufführungen: „Falſtaff”, „Rigoletto” „Lucia”,
„Troubadour” „Manon” und „Aida” zu beglücken. Grazia
be=
ſucht Jean Chriſtoph, um an Rollands Buch zu erinnern — ſie
wird willkommen ſein!
Berlin hat als einzige Stadt der Welt drei Opernhäuſer, und
dieſe Tatſache ermöglicht eine Vielfältigkeit der muſikdramatiſchen
Leiſtungen Berlins, wie ſie wohl einzig daſtehen dürfte. Die
Repräſentationsoper Unter den Linden, eine der vielen
nachwir=
kenden Schöpfungen des großen Königs, eröffnet die Feſtſpiele am
Pfingftſonntag mit der ewig dazu geeigneten Feſtſpieloper: „Die
Meiſterſinger” unter Kleibers Leitung. Nach dem Scala=Gaſtſpiel
wird als erſter Richard Strauß den Taktſtock erheben und am
1. Juni ſeinen „Roſenkavalier” dirigieren. Unter ſeiner Leitung
folgen dann noch ſein „häuslicher Krieg”, „Intermezzo”, „Salome‟.
„Elektra”, „Frau ohne Schatten” und die „Aegyyptiſche Helena”.
Die techniſchen Möglichkeiten und Wunder der umgebauten Bühne
der Lindenoper ſoll die Neuinſzenierung des „Rings des
Nibe=
lungen” durch Profeſſor Hörth zeigen. Dieſe Inſzenierung weicht
naturgemäß weſentlich von der der erſten Bayreuther
Auffüh=
rungen ab, und man kann ſich dabei auf das ſchöne Wort des
Meiſters ſelbſt berufen: „Kinder! macht Neues, Neues und
noch=
mals Neues! Hängt Ihr Euch an Altes, ſo hat Euch der Teufel
der Inproduktion, und Ihr ſeid die traurigſten Kinder!” Wagners
Der verantwortliche Leiter Dr. Paul Eger.
Muſik wird an dieſen Feſtabenden von Leo Blech vermittelt. Die
zweite Staatsoper kämpft um das Neue im Schaffen und
Nach=
ſchaffen der Opernmuſik und bringt unter Klemperers Hand die
luſtige Oper von Hindemith: „Neues vom Tage‟. Last not least
ſtellt ſich die Städtiſche Oper in Charlottenburg mit zwei
Auffüh=
rungen in den Rahmen der Feſtſpiele, die ihre beſondere
Be=
deutung dadurch erhalten, daß ſie von keinem Geringeren als
Furtwängler dirigiert werden: „Figaros Hochzeit” und „Triſtan
und Jſolde‟. Bei all dieſen Opernaufführungen werden die erſten
Sänger Berlins mitwirken, denn — o Wunder! die Prominenten
bleiben im Mai und Juni in der Stadt, in der ſie engagiert ſind
— ſie ſind bereits „ſchiffsweiſe” aus Amerika zurückgekehrt
und geben ſo die beglückende Gewähr für wirkliche
Muſterauffüh=
rungen. Zur Vollendung des muſikaliſchen Bildes Berlins, der
Stadt der Dirigenten, fügen ſich in das Programm der Feſtſpiele
eine ausgewählte Reihe von Konzerten unter Furtwängler (
Beet=
hovens Neunte), Bruno Walter, der ſeinem Meiſter Guſtav
Mah=
ler mit dem „Lied von der Erde” huldigt, Kleiber („Titus” von
Mozart als Konzertaufführung) und Klemperer (Strawinſky=
Abend, wobei der Komponiſt ſein Klavierkonzert ſpielt). Die
Kunſt des Tanzes wird durch das Diaghileff=Ballett, die Operette
durch eine Neueinſtudierung der „Fledermaus” durch Max
Rein=
hardt und des Offenbach’ſchen „Blaubart” mit der Dorſch und
Slezak beſonders reizvoll vertreten ſein. Das Schauſpiel wird
mit nicht allzu vielen, aber ausgeſuchten Vorſtellungen beweiſen,
daß Berlin nicht nur als Stadt der Muſik, ſondern auch als Stadt
des Schauſpiels bei den Feſtſpielen ein kräftiges und
beachtens=
wertes Wort mitzuſprechen hat.
Aber nicht nur im Zentrum der Rieſenſtadt, ſondern auch an
der Peripherie ſoll in dieſen Wochen Feſtliches auf dem Gebiete
der Kunſt geboten werden. So werden in der berühmten „
Gol=
denen Galerie” im Charlottenburger Schloß, bei dieſer
Gelegen=
heit durch Tauſende von Kerzen beleuchtet, zwei Feſtkonzerte
ſtatt=
finden, bei denen unter anderem ein Flötenkonzert Friedrichs des
Großen im Koſtüm geſpielt wird und die Uraufführung von 5
neuen Liedern von Richard Strauß, die er ſelbſt begleiten wird,
vorgeſehen iſt. Das Ziel von Tauſenden iſt jährlich Potsdam
mit ſeinem Neuen Palais und dem Lieblingsaufenthalt Friedrichs
des Großen: „Sansſouci”, das Voltaire das Paradies des
Philo=
ſophen nannte. Das mit ſeitener Pracht eingerichtete Neue Palais
ſoll nun während der Feſtſpiele auch ein künſtleriſches
Ausflugs=
ziel werden, denn zwei Opernabende und ein Schauſpielabend
finden im dortigen Schloß=Theater ſtatt. Dieſes berühmte Rokoko=
Theater Friedrichs des Großen liegt im ſüdlichen Flügel des
Hauptgebäudes und wurde jetzt für das „Spiel im Schloß”
auf=
gefriſcht und mit techniſchen Aenderungen verſehen. Hier ſah ſich
der große König oft Schauſpiel= und Opernaufführungen an (wohl
zuerſt 1768), und auch als er alt wurde und von der Bühne des
Lebens erſchöpft, am Theaterſpiel weniger Freude mehr hatte,
ließ er doch ſeinen Gäſten zuliebe ſein Theater lebendig bleiben.
Schreibt er doch an Voltaire: „Ich habe das ganze Haus vol
Nichten und Neffen und muß ihnen Schauſpiele geben, um ſie fü
die Langeweile zu entſchädigen, die ihnen die Geſellſchaft eines
alten Mannes verurſachen dürfte. Man muß ſich nicht über ſicd
ſelber täuſchen und ſich der Jugend erträglich zu machen ſuchen.”
Nach ſeinem Tode wurde das kleine Theater, ein bezauberndes
Schmuckkäſtchen, das nur 200 Perſonen faßt, bloß bei beſonderen
Anläſſen benutzt, zuletzt 1913. Der Krieg legte die Schatten des
Schweigens über dieſe Bühne, die erſt 1922 im wahrſten Sinn
des Wortes ans Licht gezogen wurde, als draußen einige Szenen
des Friderieus=Rex=Filmes gedreht wurden, wobei Orska=
Bar=
barina durch Gebühr=Friedrich angebetet wurde. Nach 16 Jahren
wird nun wieder während der Feſtſpiele in dieſem Theater ge
ſpielt werden, und ſowohl die beiden Opernabende mit Donizettis
„Don Pasquale” als auch der Schauſpielabend „Amphitryon”
deſſen Dichter Kleiſt nicht weit davon am Wannſee begraben liegt,
verſprechen unter Kleibers bzw. Jeßners Leitung erleſenen Genuß
Wenn man das Programm der Feſtſpiele überblickt und
hinzu=
nimmt, daß während der Feſtſpielwochen in Berlin verſchieden
Ausſtellungen (vor allem die Ausſtellung: Gas und Waſſer)
ſtatt=
finden, daß die Staatlichen Muſeen Sonderführungen und Son
derausſtellungen der einzelnen Abteilungen planen, daß beſondere
intereſſante Auktionen in dieſe Zeit gelegt wurden und ſportlich
Veranſtaltungen nicht fehlen werden, ſo kann man wohl ſagen,
daß ſich der Fremde und der Einheimiſche in dieſen Wochen nich
zu langweilen braucht und die Deviſe eingehalten wurde: Wer
vieles bringt, wird jedem etwas bringen!
Dr. Max Wauer.
Nummer 137
Samstag, den 18. Mai 1929
Seite 3
Die Grenze des deutſchen Nachgebens erreicht.
In den letzten 24 Stunden ſchwirrten in Deutſchland
Ge=
rüchte um, daß innerhalb der deutſchen Delegation in Paris
Meinungsverſchiedenheiten eingetreten ſeien, die ſogar unſeren
einen Hauptdelegierten Generaldirektor Vögler veranlaßt hätten,
nach Berlin zu reiſen und ſein Mandat niederzulegen. An ſeine
Stelle werde dann Dr. Kaſtl rücken. Davon war natürlich kein
Wort wahr. Herr Dr. Vögler befindet ſich nach wie vor in Paris.
Meinungsverſchiedenheiten innerhalb der Delegation beſtehen
ebenfalls nicht. Offenbar handelt es ſich um einen von
franzö=
ſiſcher Seite herrührenden Verſuch, Verwirrung in Deutſchland
zu ſchaffen und daraus bei dem nunmehr entſcheidenden
Sta=
bium der Konferenz Nutzen zu ziehen.
Auch am Freitag haben die Gläubigervertreter wieder über
Den Entwurf des Schlußberichts und die deutſchen Vorbehalte
verhandelt. Trotz einer Nachmittagsſitzung ſind ſie nicht zu Ende
gekommen, ſondern wollen am Samstag vormittag noch einmal
zuſammenkommen. Von deutſcher amtlicher Stelle wird darauf
aufmerkſam gemacht, daß für uns abſolut keine Veranlaſſung
beſteht, den von der franzöſiſchen Preſſe zur Schau getragenen
Optimismus zu teilen. Im übrigen wird noch einmal darauf
hingewieſen, daß die deutſchen Vorbehalte, die teils im
Schluß=
bericht enthalten ſind, teils ihm als Anhang beigefügt werden,
für uns nicht mehr abänderungsfähig ſind. Wir ſind der
Gegen=
ſeite noch etwas entgegen gekommen, können uns aber nun nicht
mehr darauf einlaſſen, von den Vorbehalten, wie ſie jetzt
for=
muliert ſind, noch etwas abhandeln zu laſſen.
Die Beſprechungen der alliierten Sachverſtändigen ſollen am
Samstag vormittag von 11 bis 13 Uhr fortgeſetzt werden. Man
hofft, dann den Stamp=Bericht beenden zu können. Am
Sams=
tag nachmittag wird dann Dr. Schacht der Geſamteindruck der
alliierten Gläubigervertreter zum Stamp=Bericht mitgeteilt
wer=
den, wobei beſonders darauf hingewieſen werden wird, welche
Teile des Berichts von den alliierten Delegierten ohne Vorbehalt
angenommen und welche von ihnen abgelehnt werden, oder welche
Vorſchläge ſie machen. Es verlautet, daß die engliſchen, die
fran=
zöſiſchen, die japaniſchen und die amerikaniſchen Delegierten
grundſätzlich für die Annahme des Stamp=Berichts und der
Youngſchen Zahlen ſind, während Italien und Belgien eine
völlig unnachgiebige Haltung einnehmen.
EP. Paris, 17. Mai.
Ueber die geſtrigen Verhandlungen der alliierten
Sachverſtän=
digen macht die Morgenpreſſe nähere Angaben. Der „Matin”
unterſcheidet zwiſchen den deutſchen Vorbehalten, die von Dr.
Schacht und Stamp in den Bericht hineingearbeitet worden ſind
und zwiſchen denen, die in einem Anhang zu dem Bericht
auf=
geführt werden. Die erſteren ſeien unweſentlich, die letzteren ſeien
zwar weniger gutartig, hätten aber niemand in Aufregung
ver=
ſetzt. Alles in allem lägen die von der deutſchen Delegation
auf=
geſtellten Bedingungen in der Diskuſſionsſzene.
Ueber die Einſtellung der Alliierten zu den
einzelnen geſtern erörterten deutſchen Vorbehalten
ſchreibt das Blatt, die von Deutſchland geforderte zweijährige
Moratoriumsklauſel werde von den Gläubigern mit dem
Hinweis beantwortet, daß Deutſchland von allen durch den Krieg
berührten Ländern dasjenige ſei, deſſen Budget am wenigſten
durch Reparationen belaſtet werde. Darum könne
viel=
leicht eine Einſtellung des Transfers nicht aber
eine Einſtellung der inneren Aufbringung in
Frage kommen. Hinſichtlich der Reviſions=
klauſel wolle man Deutſchland nicht die
Initia=
tibe zugeſtehen. Hier hätten die Vereinigten Staaten das
Wort. Schließlich lehnten die Gläubiger eine
vollſtändige Aufhebung des Anrechtes an der
Reichsbahn ab. Man könne aber Erleichterungen in
Er=
wägung ziehen, wie etwa die Abſchwächung der Priorität der
alliierten Hypothek, falls dies für die Aufnahme von Anleihen
durch die Reichsbahn notwendig ſein ſollte. Hierzu erklärt
Per=
tinax im „Echo de Paris”, wenn man ſchon ein neues Syſtem
empfehle, könne das Komitee die deutſche Forderung nach völliger
Aufhebung aller Kontrollen und Anrechte nicht ablehnen. Der
„Excelſior” iſt gleichfalls der Anſicht, daß die deutſchen Vorbehalte
nicht dazu angetan ſeien, einen Fehlſchlag der Konferenz zu
ver=
urſachen.
* Gegenüber der Meldung der Agentur Havas, die die
Annahme oder Abänderung gewiſſer Vorbehalte der deutſchen
Sachverſtändigen zum Gegenſtand hat, erfahren wir aus
informierten politiſchen Kreiſen, daß unter keinen Umſtänden
damit zu rechnen ſein dürfte, daß an den Vorbehalten
irgend=
welche Abſtriche vorgenommen werden können. Auch die
Forde=
rung des Verſchwindens ſämtlicher Kontrollpfänder gehört zu
den Bedingungen, die als unerläßlich bezeichnet werden müſſen.
Angeſichts der Tatſache, daß die aus den Reparationslaſten
erwachſenden Ausgaben faſt Dreiviertel der tatſächlichen
Aus=
gaben des Reiches ausmachen, ergibt ſich, wie wenig ſtichhaltig
die von gegneriſcher Seite erneut aufgeſtellte Behauptung iſt, daß
Deutſchland unbeſtreitbar am wenigſten durch
Wiederaufbau=
arbeiten belaſtet ſei. Derartige Behauptungen verdienen, wie
nicht anders möglich, die ſchärfſte Zurückweiſung.
Fr.
Scanzöſiſche Krikik am Skamp=Bericht.
* Der Bericht von Sir Joſiah Stamp erfährt, wie uns unſer
Pariſer A=Korreſpondent ſchreibt, von franzöſiſcher Seite ſcharfe
Kritiken. Man bemängelt nicht die Reparationsfrage ſelbſt,
ſon=
dern nur die Prozedur der Verhandlungen. Tatſache iſt, daß der
Bericht ſo umfangreich iſt — 58 maſchinengeſchriebene Seiten —,
ſo daß darin die Reſerven Schachts „aufgelöſt” erſcheinen. Und
der Standpunkt Schachts iſt mit dem Standpunkt von Sir Joſiah
Stamp dermaßen verſchmolzen, daß man niemals weiß, ob man
die deutſchen oder die engliſchen Anſichtem vor ſich hat. Dieſe
Situation iſt für die franzöſiſche Delegation nicht ſehr angenehm.
Sie wird auch mit Angriffen nicht verſchont, und man wirft ihr
Ungeſchicklichkeit und Unfähigkeit vor. Sie ſoll ſich ganz ins
„Schlepptau der engliſchen Delegation” begeben haben.
Man gibt überall zu, daß die Ablehnung des Berichtes von
Sir Joſiah Stamp beinahe ein Ding der Unmöglichkeit wäre.
Dieſer Bericht ſoll aber unter anderem einen Keil zwiſchen
Frank=
reich, Belgien, der Tſchechoſlowakei und Polen ſchlagen. Und,
was vom franzöſiſchen Standpunkte aus das ſchlimmſte iſt, jede
großzügige Aenderung, jede Reviſion ſoll auf ſehr große
Schwie=
vigkeiten ſtoßen. . . ."
Bis jetzt hat man in Paris von der ſehnſüchtig erwarteten,
nachgiebigen Geſte der Amerikaner nichts gehört. Es beſteht kaum
noch Hoffnung, daß in der nächſten Zukunft günſtige Nachrichten
aus Waſhington kommen werden.
Die Frage der öſterreichiſchen Vorkriegsſchalden.
Das „Journal” beſtätigt, daß die Frage der Schulden der
Nachfolgeſtaaten die größten Schwierigkeiten bereite. Der
Ver=
trag von St. Germain habe beſtimmt, daß die öſterreichiſch=
unga=
riſchen Nachfolgeſtaaten, alſo die Tſechoſlowakei, Volen,
Rumä=
nien, Jugoſlawien und Italien, proportionell die ehemaligen
öſterreichiſchen Sihulden zu übernehmen hätten, die auf 10
Mil=
liarden Goldkronen zu veranſchlagen ſeien. Der Verſailler
Ver=
trag habe die Garantie für dieſe Verpflichtung Deutſchland
auf=
erlegt. Die Deutſchen erklärten nun, daß dieſe Laſt in die
all=
gemeine Liquidierung miteinbezogen werden müſſe, daß die
Nach=
folgeſtaaten ihre Schuld ebenfalls bezahlen müßten, und daß dieſe
Zahlung zur Deckung der letzten für die Alliierten beſtimmten 21
Annuitäten verwendet werden könnte. Den Alliierten ſei es
un=
möglich, dieſem Vorſchlag zuzuſtimmen, denn das würde
gerade=
wegs zu einem politiſchen Druck Deutſchlands auf die
Nachfolge=
ſtaaten führen.
Großes Haus. — Freitag, den 17. Mai.
Operette von Meilhac und Milland, Muſik von Hervé.
Dieſe Operette hatte wohl niemand mehr gekannt. Sie iſt
noch ganz Poſſe mit Geſang und ſtammt aus der Zeit von
Offen=
bach, der erſt die gültige Form ſchuf. Die Muſik iſt faſt
undis=
kutierbar — und doch welche flüchtige Leichtigkeit in ihr; auch die
Verwendung der Orgel im erſten Akt iſt ſchon ein kühner Gedanke.
Der Text iſt qualifizierter Unſinn — aber von welcher Qualität!
Schon der Stoff iſt glänzend gefunden — Meilhge war einer der
beſten Librettiſten — und er wird mit prickelndſtem Eſprit
ab=
gehandelt. Alles in dieſem Stück hat eine unglaublich
unbe=
ſchwerte Ausgelaſſenheit, von der man gegen Wiſſen und Verſtand
eingefangen wird. Freilich kommt es darauf an, wie das geſchieht.
Die Inſzenierung, die Renato Mordo und Schenck
von Trapp dem Werkchen zuteil werden ließen, darf genial
genannt werden. Jede Szene — und keine fällt gegen die andere
ab — ſtrotzt von Witz und Luſtigkeit, Einfall reiht ſich an Einfall
Farbe an Farbe; Drehbühne, Perſiflagen, Zirkusmätzchen im
bunten Wechſel — warum nicht, wenn es Geiſt hat.
In ſolcher Aufmachung ſpielt Muſik und Geſang die
Neben=
rolle, und das Schauſpiel ſtellte zwei Hauptrollen. Werner
Hinz debütierte als Organiſt Celeſtin mit Glück. Ein flottes
friſches Talent, humorig und intelligent. Beſſie Hoffarth
gab die Corinne mit überlegenem Raffinement. Die Krone des
Abends war Sitta Müller=Wiſchin als Deniſe. Es iſt
nicht vorſtellbar, daß ſie beſſer gegeben werden könnte. Da
prühte nur alles von Laune und Uebermut in dieſem reizender
Köpfchen, da ſchäumte es über von ſpritzigem Temperament in
dieſem bildſchönen, unerhört graziöſen Körper, der in fabelhaft
kleidſame Koſtüme geſteckt war. Und war trotz allem jede
Bewe=
gung erfüllt von weiblicher Anmut und vornehmer Eleganz. Eine
ideale Operettenſoubrette, die noch dazu ſo reizvoll ſingen kann,
deren Fehlen in unſerem Enſemble ſtark fühlbar iſt. Eine ſolche
Kraft macht volle Häuſer!
Vortrefflich am Platz alle anderen Mitwirkenden. Paul
Maletzki als polternder Major, Franz Tibaldi in
blen=
dender Erſcheinung und mit dem ſchönſten Tenor als Fernand
de Champlatreux, Hans Ney ein ſpaßiger Sergeant, Hugo
Keßler der choleriſche Theaterdirektor, Käte Gothe die
wür=
dige Oberin des Kloſters — um die wichtigſten zu nennen. Die
Tänze waren von Cläre Eckſtein in ſehr paſſender und
origi=
neller Weiſe eingefügt und ſahen entzückend aus. Die Chöre
klangen luſtig. Karl Bamberger dirigierte.
Das Haus war in heiterſter Stimmung. Mamſell Nitouche
iſt der Schlager dieſer Spielzeit.
v. H.
Von Dr. H. K. E. Krueger.
Das wichtigſte Problem, dem die Menſchheit in Zukunft gegenüber
ſtehen wird, iſt die Frage: was ſoll werden, wenn die Bevölkerung der
Erde ſich weiter in ſo ſchnellem Maße vermehrt? Ja, für die Völker
der gemäßigten Zone iſt dieſes Problem eigentlich ſchon heute ein
drin=
gendes. Viele Fachgelehrte haben ſich damit ſchon befaßt. Man findet
als Löſungsmöglichkeit meiſtens den Hinweis auf die Tropen. Zwei
Mög=
lichkeiten bieten ſich hier. Entweder man verpflanzt den Ueberſchuß der
Bevölkerung aus der gemäßigten Zone in die Tropen. Doch ergibt ſich.
als ſchweres Bedenken die Tatſache, daß, wie die bisherige Erfahrung
lehrt, bei den Nachkommen dieſer Auswanderer unter den ſpeziellen
Einflüſſen der Tropen Energie und Lebenskraft abnehmen, daß ſie in
der Indolenz der Tropenbewohner untergehen. Oder aber man
betrach=
tet die Tropen nur als die Nahrungskammer der gemäßigten Zone.
Das muß aber zu einer Kolonialwirtſchaft in des Wortes ſchlechteſter
Bedeutung führen, denn mit zunehmender Ziviliſation und eigener
Ver=
mehrung wird die Tropenbevölkerung immer weniger geneigt ſein, für
die weißen Herren zu bei ſteigenden Bedürfniſſen ungenügenden Löhnen
zu arbeiten. Man müßte alſo dann die Kolonialtruppen immer ſtärker
vermehren, um ſolche Widerſtände niederzuhalten und eine geregelte
Zufuhr ſicherzuſtellen.
Man ſieht, dieſer Weg, der zunächſt der gegebene ſcheint, hat ſeine
großen Bedenken, Bedenken, die um ſo ſchwerer wiegen, als ſie nach der
Natur der Dinge kaum je ſich werden zerſtreuen laſſen.
Nun kommt aber ein Mann und weiſt einen anderen Weg. Nicht
die Tropen ſind das zukünftige Land der Weißen, ſondern der Norden,
ſagt Stefanſſon (Neuland im Norden, F. A. Brockhaus, Leipzig). Und
er meint damit nicht die noch wenig dicht beſiedelten Teile der gemäßig
ten Zone, ſondern vielmehr die Arktis, ein Gebiet, das in der
Vorſtel=
lung der meiſten Menſchen das unwirtlichſte und lebensfeindlichſte der
ganzen Welt iſt, die arktiſchen Teile von Aſien und Amerika. Dabei
ſpricht hier nicht ein Theoretiker, der nur einer Idee nachgeht, ſondern
ein Mann, der den Norden wie wenige kennt. Stefanſſon hat viele
Jahre auf Expeditionen in der Arktis zugebracht und ſich wohl wie
wenige in ihre Verhältniſſe eingelebt. Iſt er es doch geweſen, der die
Möglichkeit des Lebens=vom=Lande bewies.
An der Hand von eingehenden Studien über die Verhältniſſe in den
polaren Gebieten, die man als unbewohnbar zu betrachten gewohnt iſt,
weiſt er nach, daß z. B. zahlreiche Menſchen in Gegenden leben, die
klimatiſch weniger günſtig ſind, als die arktiſchen Gebiete. Im Norden
der Vereinigten Staaten und in Kanada wird nicht nur Ackerbau
getrie=
ben, ſondern eine ausgedehnte Ziviliſation mit großen Städten iſt dort
entſtanden, nur weil die Menſchen die klimatiſchen Verhältniſſe in dieſen
Breiten als nicht ungewöhnlich betrachten, während in Wirklichkeit das
Klima beſonders im Winter viel ungünſtiger iſt als im polaren
Nord=
amerika. Seinerzeit trat Frankreich Kanada an England ab, da es
dieſes Land für weniger wertvoll hielt als die kleine Inſel Guadelonde
mit ihren Zuckerrohrplantagen. Den Staatsſokretär Seward verhöhnte
man ſeinerzeit, als er Alaska von den Nuſſen erwarb, indem man das
Land als Sewards Eiskeller bezeichnete. Dabei liefert der Lachsfang in
Alaska heute allein im Jahre das Dreifache des damals bezahlten
Kauf=
preiſes. Heute wird in Alaska Weizen gebaut und eine ausgedehnte
Gemüſezucht iſt im Eniſtehen.
Mit Recht weiſt Stefanſſon darauf hin, daß die arktiſchen Gebiete
Aſiens und Amerikas ein ausgezeichnetes Weideland mit einer Fülle von
Blütenaräſern bilden, das eine gewaltige Menge von Pflanzenfreſſern
zu ernähren im Stande iſt. Freilich muß man ſich in der Wahl der
dort zu züchtenden Tiere den gegebenen Verhältniſſen anpaſſen. Da die
Viehwirtſchaft dort ſtets eine extenſive ſein wird, ſo würde ſich
Rinder=
oder Schafzucht niemals bezahlen, da dafür umfangreiche Gebäude zum
Die Kapikalnok.
— Bis in den Anfang des Jahres 1929 konnten die
Depreſ=
ſionserſcheinungen in der deutſchen Wirtſchaft noch als
vorüber=
gehende aufgefaßt werden, und man hatte die Hoffnung, daß der
Tiefpunkt der Konjunktur bald erreicht und dann ſchnell
über=
wunden werden würde. Dieſe Annahme hatte ihren Hauptgrund
darin, daß ſeit Beginn der Depreſſionsperiode im Jahre 1928 ein
ſtetiger, aber ſehr langſam ſich fortſetzender Konjunkturrückgang
eingetreten war, was auf die hohe Widerſtandskraft faſt aller
Wirtſchaftsteile hindeutete. Die weitere Entwicklung hat jedoch
die Hoffnungen auf Ueberwindung einer nur als Atempauſe der
Konjunktur anzuſehenden Depreſſion in kurzer Zeit zunichte
ge=
macht; man kann heute nur dem Wunſche Ausdruck geben, daß die
inzwiſchen eingetretene Verſchärfung der Depreſſionserſcheinungen
nicht in eine Kriſis der Wirtſchaft ausarten möge. Durch den in
jedem Jahre ſtets ſich einſtellenden Auftrieb der Frühjahrsſaiſon
ſind die verſchärften Konjunkturſpannungen der deutſchen
Wirt=
ſchaft zunächſt bis zu einem gewiſſen Grade überdeckt worden.
Die Zahl der Erwerbsloſen iſt durch das Einſetzen des
Frühjahrs=
geſchäftes hauptſächlich in den Außenberufen und auch in der
Landwirtſchaft zwar erheblich von 2 400000 Ende März auf
1 200 000 im Mai geſunken. Wenn auch mit einer weiteren
Ver=
minderung der Arbeitsloſenzahl bis in den Juni hinein und dann
weiter bis zum September zu rechnen ſein wird, ſo dürfte allem
Anſchein nach eine Senkung der Arbeitsloſenziffer auf das
Niveau des Vorjahres (600 000) im Laufe des Sommers nicht
eintreten. Es wird alſo nicht die Zahl an Arbeitsloſen erreicht
werden, die es der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung und
Arbeitsvermittlung ermöglicht, die Ausgaben für die
Arbeits=
loſenverſicherung aus ihren Einnahmen vollkommen zu decken.
Auch in der Kurzarbeit liegt eher die Tendenz zu einer Steigerung
der Arbeitsloſigkeit vor. Die Entwicklung der Umſätze, beſonders
im Einzelhandel, in denen ſich die Konjunkturlage deutlich wider
zuſpiegeln pflegt, zeigt ein niedriges Niveau und ſinkende
Ten=
denz. Die Klagen des Einzelhandels über ſchlechten
Geſchäfts=
gang und ſtockende Zahlungsweiſe verſtärken ſich. Die hohe Zahl
der Konkurſe und Vergleichsverfahren und die Entwicklung der
Wechſelproteſte zeugen für die konjunkturelle Verminderung der
Kreditſicherheit. Die Zahl der Vergleichsverfahren iſt faſt doppelt
ſo hoch wie in der gleichen Zeit des Vorjahres, und beſonders
charakteriſtiſch für den gegenwärtigen Zuſtand der Zahlungs
ſchwierigkeiten iſt die Tatſache, daß auch alte, angeſehene Firmen
ein Vergleichsverfahren anſtreben oder Konkurs beantragen
muß=
ten. Die augenblickliche Situation der Kreditſicherheit iſt zwar
von den kriſenhaften Verhältniſſen im Winter 1925/26 noch
erheb=
lich entfernt, aber es beſteht die Gefahr, daß unter dem auf
In=
duſtrie und Handel laſtenden Druck die Dinge ſchneller dahin
treiben, als man glaubt. Der Druck ſeitens des in ſeiner
Kon=
ſumkraft geſchwächten Verbrauches, der in ſeiner Bedarfsdeckung
bereits im Herbſt des Jahres 1928 einen Sättigungspunkt erreicht
hat, iſt durch die Spannungen auf der Kreditſeite der Wirtſchaft,
die im Februar ds. Js. ihren Anfang genommen haben, bedeutend
verſchärft worden. Das deutſche Preisniveau hat ſeinen
konjunk=
turellen Rückgang zwar bis jetzt nur zögernd fortgeſetzt, aber durck
die Verſchärfung der Kreditſpannungen liegt infolge des Zwanges
zur Liquidation der Lagervorräte die Möglichkeit eines
beſchleu=
nigten Abſinkens der Preiſe auf der Hand. Schon in den letzten
Monaten hat der Rückgang des Großhandels=Index ein etwas
ſchnelleres Tempo angenommen, und bei einem Vergleich der
Zif=
fern der einzelnen Warengruppen von heute gegenüber der gleichen
Zeit des Vorjahres zeigen ſich bei Textilien und Agrarſtoffen nicht
unerhebliche Senkungen. Der Geſamt=Index iſt gegenüber dem
Vorjahre um 2,4 und ſeinem höchſten Stand im Jahre 1928 um
4,5 zurückgegangen. Auch der Index für induſtrielle Fertigwaren,
der bis zum Herbſt 1928 noch angeſtiegen war, iſt gefallen, und
zwar von 160 auf 157,7, während gleichzeitig das internationale
Preisniveau geſtiegen iſt, ſo daß durch die entgegengeſetzten
Rich=
lungen der deutſchen und internationalen Index=Entwicklung ſich
der vorerſt nur geringfügige Rückgang doppelt fühlbar macht.
Wenn bisher trotz der nun ſchon ſeit Jahresfriſt andauernden
Depreſſion ſich die Preiſe im ganzen, auf dieſen langen Zeitraum
geſehen, gehalten haben, ſo kann dies durch die in letzter Zeit
ein=
getretene Erhöhung des Zinsniveaus aller Vorausſicht nach nicht
mehr beſtehen bleiben. Die Verringerung der Kaufkraft, die mit
Schutze der Tiere im Winter erforderlich wären und eine Belaſtung des
Betriebes durch Einholen der Futtermengen für den Winter. Ganz
anders aber liegen die Ausſichten, wenn man auf die Tiere der Arktis
ſelbſt zurückgreift: das Renntier und das Polarrind, das man fälſchlich
Moſchusochſe zu nennen pflegt. Leben doch heute in dieſen Gebieten
unzählbare Herden von wilden Renntieren, die zu zähmen bei dem
friedlichen Charakter dieſer Tiere eine leichte Mühe ſein würde.
Aehn=
liches gilt für das Polarrind, das für die nördlichſten Teile der Gebiete
in Frage käme. Damit ließe ſich für die Bedürfniſſe der gemäßigten
Zone ein großer Lieferant für Fleiſch ſchaffen. Das dürfte wohl auch
der Hauptnutzen des Nordens bleiben, wenn auch unzweifelhaft der
Ackerbau noch weiter nach Norden vordringen wird, beſonders wenn es
ſyſtematiſcher Saatzucht gelingt, Nutzpflanzen mit kürzerer
Wachstums=
periode zu ſchaffen.
Auch für den Verkehr dürfte in Zukunft die Arktis eine erhöhte
Be=
deutung gewinnen. Wird doch die Luftfahrt der Zukunft nicht die
Hinderniſſe in der Arktis finden, die die Seefahrt dort unmöglich machen.
Und dann führen die kürzeſten Routen zwiſchen den großen Zentren
des Oſtens und des Weſtens überall mehr oder weniger durch die Arktis.
Freilich glaube ich perſönlich nicht, daß dieſe Entwicklung in ſo naher
Zukunft liegt, wie Stefanſſon annimmt, denn im Gegenſatz zu ihm bin
ſich der Anſicht, daß die bisher in der Arktis unternommenen Flüge
gerade beweiſen, daß die Luftfahrt in ihrem heutigen Stadium nicht den
Gefahren der Arktis gewachſen iſt, ſondern noch eine lange Entwicklung
erfordert, bevor dies der Fall ſein wird.
Jedenfalls aber bietet das Buch von Stefanſſon eine ganz gewaltige
Fülle von Anregungen und Tatſachen, und beſonders eine große Menge
von ſolchen, die nicht nur den Laien vollkommen Neues über die Arktis
lehren und die geeignet ſind, die beſtehenden Anſichten von der
Wert=
loſigkeit dieſer Gebiete für die menſchliche Geſellſchaft umzuſtoßen. Man
muß dem Verlag danken, daß er dieſe Reſultate von Stefanſſons
Lebens=
arbeit dem deutſchen Leſer zugänglich gemacht hat.
Beſonders anerkennen muß man die Arbeit des deutſchen
Heraus=
gebers des Buches, Dr. H. Ruediger. Stellt doch das Buch nicht einfach
eine Ueberſetzung dar, ſondern eine vollkommene, ſehr gut gelungene
Anpaſſung an die Intereſſen des deutſchen Leſers und eine weitgehende
Erweiterung der urſprünglichen engliſchen Ausgabe. Dabei hat der
Herausgeber in mühevoller Zuſammenarbeit mit dem Verfaſſer die
Ge=
ſchloſſenheit zu wahren gewußt. Dem Verlag iſt beſonders dafür zu
danken, daß er das Buch nicht nur einem gewerbsmäßigen Ueberſetzer
überantwortet hat, ſondern einen ſachkundigen Herausgeber gewann.
Das Buch vermeidet dadurch die vielen Schiefheiten, die ich gerade in
neueſter Zeit in anderen Werken der geographiſchen Literatur, die aus
remden Sprachen überſetzt wurden, gefunden habe. Leider iſt dieſe
eigentlich ſelbſtverſtändliche Forderung der ſachkundigen Bearbeitung
ſelten ſo vollkommen wie hier erfüllt.
Bon deutſchlands Hohen Schulen.
Berlin: Im Alter von 87 Jahren verſtarb der Maler Profeſſor
Julius Jacob. Mitglied des Senats der Preußiſchen Akademie der
Künſte zu Berlin, Sektion für die bildenden Künſte, früher Dozent
an der Berliner Techniſchen Hochſchule. Am: 25. April verſchied der
v. Profeſſor für innere Medizin Dr. med. Paul Jungmann
nach kurzer ſchwerer Krankheit im Alter von 43 Jahren.
Braunsberg: Der durch das Ableben des Prof. B. Kißling an
der Staatlichen Akademie erledigte Lehrſtuhl der Kirchengeſchichte iſt
dem Privatdozenten Dr. theol. et phil. Joſeph Latz in Würzburg
an=
geboten worden.
Erlangen: Der Geheime Rat Prof. Dr. Ernſt Graſer iſt von
ſeinem Lehramt und der Leitung der Chirurgiſchen Univerſitätsklinik
nach 30jähriger fruchtbarer Tätigkeit zurückgetreten.
Seite 4
Gamstag, den 18. Mai 1929
Nummer 132
einer Einſchränkung des Geldumlaufes und der Kreditgewährung
der Reichsbank einhergeht, wird die rückläufige Bewegung der
Preiſe verſtärken. Der Abbau der Preiſe ſetzt natürlich zuerſt bei
den Waren ein, deren Preiſe dem freien Markte unterliegen. Die
durch die Erhöhung des Zinsniveaus an ſich notwendige
Steige=
rung der Produktionskoſten wird nicht durchzuführen ſein, da
zur=
zeit die Einflüſſe, die von der Abſatzſeite her auf das
Preis=
niveau ausgehen, ſtärker ſind, als diejenigen, die von der
Koſten=
ſeite her auf die Höhe der Preiſe einwirken. Induſtrie und
Han=
del werden zur Haltung von kleineren Lägern gezwungen und
müſſen bei einem Anhalten der Kreditſpannungen zu
Entlaſtungs=
verkäufen ſchreiten. Wie weit dieſe Tendenz auch bei den
kar=
tellierten bzw. ſyndizierten Waren zum Durchbruch kommen wird,
muß natürlich abgewartet werden. Das Schlimme aber iſt, daß
etwa eintretende Entlaſtungsverkäufe der Induſtrie und des
Han=
dels in Deutſchland einen aufnahmefähigen Markt im Augenblick
nicht finden werden und mithin auf verſtärkten Export angewieſen
ſind. Dieſer wiederum kann aber bei der derzeitigen
internatio=
nalen Lage des Handelsverkehrs nur mit Preisunterbietungen
durchgeführt werden, wie das auch bisher im allgemeinen ſtets
der Fall geweſen iſt. Man ſieht alſo auf faſt allen Gebieten eine
Verſchärfung der Depreſſionserſcheinungen, und leider ſind auch
die Ausſichten auf eine Beſſerung der deutſchen Wirtſchaftslage
vorerſt gering.
Wenn man von dem in ſeiner Konſumkraft durch den langen
und ſtrengen Winter geſchwächten Verbrauch abſieht, ſo iſt die
Haupturſache für die Zuſpitzung der wirtſchaftlichen Lage in den
ungünſtigen Verhältniſſen des Geld= und Kapitalmarktes zu
ſuchen. Die Welt ſteht im Zeichen einer von Amerika ausgehenden
Geldverteuerung und fortſchreitender Verknappung des
Kredit=
polumens. Infolge der Abhängigkeit Europas von Amerika iſt der
europäiſche Geld= und Kapitalmarkt von der Entwicklung des
amerikaniſchen grundlegend beeinflußt, und es zeigt ſich auch in
anderen Ländern Europas das gleiche wie in Deutſchland,
näm=
lich, daß das Zinsniveau nicht der wirtſchaftlichen Entwicklung des
betreffenden Landes entſpricht, ſo daß der bei rückgängiger
Kon=
junktur eintretende verminderte Kapitalbedarf nicht die
Entſpan=
nung auf dem Geld= und Kapitalmarkt bringt, von der aus dann
ein neues Anſteigen der Konjunktur vor ſich gehen könnte. Wenn
die Reichsbank im Januar d. J. eine Diskontermäßigung vornahm,
ſo entſprach dieſe Maßnahme einem volkswirtſchaftlichen Geſetz.
Die Zinskurve iſt ſeitdem ſtark und ohne eine Unterbrechung
ge=
ſtiegen, die Reichsbank ſah ſich ſchließlich genötigt, ihren
Diskont=
ſatz auf 7½ Prozent zu erhöhen, und das in einer Zeit eines in
Tempo und Ausmaß zunehmenden Konjunkturrückganges. Dieſe
Maßnahme widerſpricht den volkswirtſchaftlichen Notwendigkeiten
und zeigt mit aller Deutlichkeit die Abhängigkeit der durch
Kapital=
not gekennzeichneten Lage unſerer Kredit= und Kapitalverhältniſſe.
Es hat ſich herausgeſtellt, daß die Diskonterhöhung von 1 Prozent
allein nicht genügt, um der Reichsbank die verloren gegangene
Herrſchaft über den Geld= und Deviſenmarkt wiederzugewinnen,
der einzige Ausweg blieben, da eine weitere Diskonterhöhung in
Anbetracht der durch ſie Platz greifenden Geldteuerung für eine
bereits ſchwer belaſtete Wirtſchaft abzulehnen war, die von der
Reichsbank inzwiſchen durchgeführten ſchärferen
Kreditreſtriktions=
maßnahmen. Es muß betont werden, daß die aus Pſychologiſchen
Gründen, in Unkenntnis der unbedingten Sicherheit der deutſchen
Währung hervorgerufene Abkehr von den Markwerten die
Reichs=
bank geradezu gezwungen hat, ihre Reſtriktionsmaßnahmen ſogar
generell durchzuführen. Dadurch iſt natürlich eine Kreditklemme
hervorgerufen worden, deren möglichſt baldige Aufhebung im
Intereſſe der Konjunktur und der Wirtſchaft nur gewünſcht
wer=
den kann. Aus der pſychologiſchen Kriſe, die, durch das Ausland
angeregt, über die deutſche Mark hereingebrochen iſt, und
bedauer=
licherweiſe auch ſonſt durchaus ernſtzunehmende deutſche
Wirt=
ſchaftskreiſe erfaßt hat, ſollte man ein für alle Mal die Lehre ziehen.
Sie wäre nicht ſo ſchnell beendet geweſen, wenn die Stabilität der
deutſchen Reichsmark nicht durchaus verbürgt wäre. Es muß für
uns beſchämend ſein, erfahren zu haben, daß das Ausland die
feſten Grundlagen unſerer Währung beſſer kennt und den
deut=
ſchen Reichsbankausweis über jede Woche mehr verſteht als
man=
cher deutſche Kaufmann.
Die Entwicklung der letzten Wochen hat uns mit
erſchrecken=
der Deutlichkeit vor Augen geführt, wir kapitalarm wir ſind und
wie ſehr wir nach wie vor das Kapital des Auslandes brauchen.
Alle wirtſchaftlichen Probleme Deutſchlands münden in das der
Kapitalbildung. Geſteigerte Kapitalbildung iſt letzten Endes auch
der einzige Weg, der Deutſchland die wahre politiſche Befreiung
bringen kann. Durch die frühzeitige Sanierung ſeiner Währung
iſt es Deutſchland möglich geweſen, die Umſtellung ſeiner
Produk=
tion mit Hilfe der Kapitalüberſchüſſe des Auslandes, beſonders
Amerikas, vorzunehmen, aber der Wiederaufbauprozeß iſt noch
nicht beendet, und wenn es mit der Entwicklung der ausländiſchen
Induſtrie, der Technik, Schritt halten will, ſo muß der
Erneuerungs=
prozeß ſtets fortgeſetzt werden. Es geht aber nicht an, daß dies
alles ſtändig mit fremdem Kapital, welches noch dazu teuer iſt,
durchgeführt wird, denn, je mehr ein Unternehmen mit fremdem
Kapital arbeitet, um ſo höher müſſen ſeine Produktionskoſten
werden. Nur mit verringerten Produktionskoſten iſt Deutſchland,
wenn man von der Qualitätsfrage abſieht, auf die Dauer mit
Erfolg exportfähig, und dieſe Erhaltung ſeiner Exportfähigkeit
mit der Ausſicht auf ſtändig ſteigende Erträgniſſe, iſt eine der
weſentlichen Vorausſetzungen für die Erfüllbarkeit auch gegenüber
heute ermäßigter Reparationsleiſtungen. Durch eigene
Kapital=
bildung wird die deutſche Währung in dem Sinne gefeſtigt, daß ſie,
je nach dem Steigen der eigenen deutſchen Kapitalreſerven,
unab=
hängiger gemacht wird, mit anderen Worten, daß ſie von den
Sicherheitsfaktoren befreit wird bzw. ſie nicht mehr nötig hat, die
nicht in unſerer politiſchen Einfluß=Sphäre allein liegen und
eigentlich mit der deutſchen Kapitalkraft nichts zu tun haben. Daß
die Kapitalknappheit gleichbedeutend mit Konjunkturrückgang, mit
all den Folgen, die gerade jetzt auftreten und ſich hoffentlich nicht
verſchärfen werden, iſt, dürfte heute auch dem Verbraucher
ein=
leuchtend ſein, der allein in dem Umfange des Konſums den
aus=
ſchlaggebenden Antrieb für die wirtſchaftliche Entwicklung ſieht.
Ohne Kapitalüberſchüſſe läßt ſich der Produktionsorganismus
nicht fortbilden, und es müſſen Produktionsüberſchüſſe vorhanden
ſein, die nicht konſumiert, ſondern als Kapital angelegt werden.
Der Präſident des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages hat in
ſeinem Vortrage über die deutſche Wirtſchaftslage auf der
dies=
jährigen Tagung des Induſtrie= und Handelstages die Mahnung
ausgeſprochen, zu einem Stil der Lebensführung zurückzukehren,
wie wir ihn in früheren Zeiten mühſam zu erarbeitenden
Auf=
ſtiegs hatten. Dieſe Mahnung kann ſo aufgefaßt werden, daß die
Einkommensbezieher ihre Einnahmen nicht in dem Maße
ver=
zehren ſollen, wie es nach Meinung des Herrn von Mendelsſohn
geſchieht, ſondern als Sparguthaben erhalten. Jedenfalls muß
zwiſchen Verbrauch und Kaxitalbildung ein Verhältnis geſchaffen
werden, bei dem es möglich iſt, die Kaufkraft und
Aufnahmefähig=
keit des inländiſchen Marktes zu erhalten und gleichzeitig die für
die Geſamtwirtſchaft und Währung notwendigen
Kapitalüber=
ſchüſſe zum Beſten einer gedeihlichen und ſtetigen, auf ſtabiler
Grundlage beruhenden Weiterentwicklung zu erzielen. Die
Be=
ſeitigung der Kapitalertragsſteuer iſt nur eine der vielen und
be=
rechtigten Forderungen an die Wirtſchafts= und Finanzpolitik des
Staates.
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2. März 1929 verſtorbenen Lehrerin
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ſo=
weit noch nicht geſchehen, bis ſpäteſtens
31. Mai ds. Js. bei dem
Unterzeichne=
ten geltend zu machen. Bis zum gleichen
Tage ſind Forderungen der Nachlaßmaſſe
an denſelben zu begleichen.
Darmſtadt, den 17. Mai 1929
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ſack, 1 Kinderſtrickjacke.
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Zugelaufen: Ein Vinſcher.
Zugeflogen: Ein Wellenſittig.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früher.
Bekannt=
machungen verzeichnet ſind.
Intereſſenten können die
Fundgegen=
tände während der Bureauſtunden auf
Zimmer 1 beſichtigen.
Sonntagdienſt und Nachtdienft in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
19. Mai bis einſchließlich 25. Mai die
Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9,
Einhorn=Apotheke, Kinchſtraße 10½,
Unentgeltliche Impftermine für die
im Jahre 1928 geborenen, ſowie für
iltere, bisher noch nicht geimpfte
Kin=
der werden demnachſt wie folgt
abge=
halten: in der
Rundeturmſchule, Rundeturmſtr. 11,
am Mittwoch, den 22. und 29. Mai, ſoz
wie am 5., 12., 19. und 26. Juni d. Js.;
in der
Ohlyſchule, Friedrichſtraße 1.
am Samstag, den 25. Mai, ſowie am
1., 8. und 15. Juni d. Js.: in der
Mornewegſchule, Hermannſtraße 21.
am Samstag, den 25. Mai, ſowie am
„8. und 15. Juni d. Js., jeweils von
15 Uhr ab.
Nachſchau 8 Tage ſpäter in der
glei=
chen Schule, Kinder, die in dieſen Impf=
terminen nicht geimpft werden, ſind bis
zum Jahresſchluſſe auf Koſten der Eltern
impfen zu laſſen.
Aus einem Hauſe, in dem anſteckende
Krankheiten, wie Scharlach, Maſern,
Diphtherie, Krupp, Keuchhuſten,
Fleck=
typhus roſenartige Entzündungen, oder
die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
Impflinge zum allgemeinen Termin
nicht gebracht werden. Die Eltern des
Impflings oder deren Vertreter haben
dem Impfarzt vor der Ausführung der
Impfung frühere oder noch beſtehende
Krankheiten des Kindes mitzuteilen.
Die Kinder müſſen zum Impftermin
mit reingewaſchenem Körper und mit
einen Kleidern gebracht werden.
Darmſtadt, den 16. Mai 19
Der Oberbürgermeiſter. (St8518
Letzte
Dienstag, den 21. Mai 1929,
nachmittags 3 Uhr anfangend,
wer=
den im Rathausſaale zu Pfungſtadt aus
dem Pfungſtädter Stadtwald, Diſtrikt
Malchertanne, den Abt. 1, 2, 21, 32, 46,
47, 48, 49 ſowie aus Flur 38 u.
Erlen=
acker (Gemarkungsgrenze)
160 rm Kiefern=Scheit,
250
Kiefern=Knüppel,
3450 Stck. Kiefern=Wellen
öffentlich verſteigert.
Gegen ſichere Bürgſchaft wird
Zah=
lungsfriſt bis Martini 1929 gewährt.
Das Holz iſt aus alten Beſtänden
(Qualitätsholz) und iſt gut abzufahren.
Pfungſtadt, den 14. Mai 1929.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schwinn.
(8414b
Veräußerung eines Bullen.
Die Gemeinde Griesheim beabſichtigt
einen zuchtuntauglichen, gut gehaltenen
Bullen im Submiſſionswege zu
ver=
geben.
8530
Schriftliche Angebote auf
Lebend=
gewicht ſind bis
Dienstag, den 21. d5. Mks.,
vormittags 11 Uhr,
bei der unterzeichneten Bürgermeiſterei
(Zimmer 2) einzureichen.
Griesheim, 15. Mai 1929.
Heſſ. Bürgermeiſterei Griesheim b. D.
J.
Feldmann.
Dienskag, den 21. Mai 1929,
nachmittags 2 Uhr, wird die Jagd der
Gemeinde Annelsbach
bei Gaſtwirt Jung daſelbſt auf 6 Jahre
inter den bei der Verſteigerung bekannt
werdenden Bedingungen öffentlich
ver=
pachtet. Dem Kreisamt bleibt die Wahl
vorbehalten.
Hummetroth. 15. Mai 1929.
Heſſ. Bürgermeiſterei Hummetroth:
Friedrich.
(8508
Nummer 137
Samstag, den 18. Mai 1929
Seite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 18. Mai.
Zum Darmſtädter Hängerfeſt.
Als neulich in einem Städtchen an der Bergſtraße einige
Männer über das Feſt des Heſſiſchen Sängerbundes zu Darmſtadt
ſprachen, rief einer im Hinblick auf die Feſt=Sonderkonzerte
be=
geiſtert aus: „Das iſt ja gar kein Sängerfeſt, das iſt ein
Muſik=
feſt!“ Der Mann hatte recht und unrecht zugleich: gewiß iſt der
ganze weite Rahmen des Feſtes mit Muſik vollgefüllt und jede
Veranſtaltung durch Muſik verklärt, aber wird es nicht gerade
da=
durch jedem echten Sänger und rechten Sangesfreund zum hohen
Sängerfeſte? Sänger ſein heißt ſchon lange nicht mehr, einem
muſikaliſchen Stammtiſch angehoren, und nichts könnte dieſe
Be=
hauptung beſſer beweiſen als eben jene Sonderkonzertfolgen.
Grei=
fen wir heute Konzert Nr. 8 heraus: Samstag, 13. Juli, ſingen
die Mainzer und Wiesbadener Lehrer unter Bundeschormeiſter
Otto Naumann im Kleinen Haus zwei= bis achtſtimmige Werke
von Orlando di Laſſo, Giovanni, Gabrieli, Walter Rein, Armin
Knab. Ein zweifellos reizvolles Nebeneinander älterer und neuer
Geſangspolyphonie. Orlandus Laſſus, der geiſtvolle Niederländer,
der 40 Jahre lang am Münchener Hof wirkte, neben Paleſtrina,
der größte Tonſetzer des an muſikaliſchen Meiſtern ſo überreichen
Jahrhunderts, und Giovanni Gabrieli, der große venetianiſche
Meiſter des Echochores und Freund unſeres deutſchen Hans Leo
Hasler — wer wollte ſie in den ſchönen Bearbeitungen von
Wie=
demann, Werle und Kerr nicht hören? Walter Rein und Armin
Knab aber, von denen heute ſchon ein Strom von Geſundung in
unſeren Schulgeſang nicht minder als in unſeren Vereinsgeſang
fließt, durch Eigenſchöpfungen wie durch Bearbeitungen von
fein=
ſtem Stilgefühl, ſie bedurfen wahrlich keiner Empfehlung. S.
— Ernannt wurden: Am 24. April: die Polizeihauptwachtmeiſter
Karl Dittmar und Friedrich Münch zu Bad=Nauheim, Wilhelm
Michel zu Darmſtadt und Chriſtel Rühmann zu Friedberg z:
Kriminalhauptwachtmeiſtern, ſämtlich mit Wirkung vom 1. April 1929
an — Durch Entſchließung des Herrn Miniſters für Kultus und
Bil=
dungsweſen wurde der Studienreferendar Dr. Hermann Meuer zum
Studienaſſeſſor ernannt.
— Erledigt ſind: Eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an
der Volksſchule in Ilbeshauſen, Kreis Lauverbach; Dienſtwohnung
iſt vorhanden und kann bezogen werden; die Stelle des Amtsvorſtandes
des Forſtamts Eichelsdorf. Meldeſchluß: 30. Mai 1929.
— Führungen im Schloßmuſeum. Am Pfingſtmontag um 11 und
11,30 Uhr vormittags, von Dienstag, den 21. bis Freitag, den 24. Mai
vormittags 11 und 11,30 Uhr und nachmittags 3 und 3,30 Uhr, am
Samstag, den 25. Mai, vormitag 11 und 11,30 Uhr. Am 1.
Pfingſt=
feiertag iſt das Muſeum geſchloſſen.
Das Landesmuſeum iſt am 1. Pfingſtfeiertag geſchloſſen,
da=
gegen am 2. Feiertag von 10—1 Uhr, ferner am Pfingſtdienstag von
11—1 Uhr unentgeltlich geöffnet.
— Der Landesvorſtand der heſſiſchen Sozialdemokrutiſchen Partei
zur Gasfernverſorgung. Der Landesvorſtand der Sozialdemokratiſchen
Partei Heſſens befaßte ſich in ſeiner vorgeſtrigen Sitzung mit der
Hal=
tung der Hekoga in der Gasfernverſorgung Heſſens. Der
Landesvor=
ſtand ſprach ſich in allen Teilen entſprahend der Entſchließung, die vor
kurzem in einer Konferens ſozialdemoktatiſcher Geeindevertreter gefaßt
wurde, entſchieden für eine gemeinwirtſchaftliche Löſung aus, die die
Sicherheit der Beteiligung Heſſens an der Produktion bietet. Der
Landesvorſtand verlangt von allen ſozialdemokratiſchen Funktionären in
Staat, Gemeinde und Gemeindeverbänden, daß ſie ſich entſchieden gegen
jede Auslicferung der Gasfernverſorgung an die Nuhr und für die
Ge=
meimirtſihaft einſetzen.
— Volksbühme. Samstag, den 1. Juni 1929. 20 Uhr, hält die
Volks=
bühne im Städtiſchen Saalhau ihre Schlußfeier ab. Wie im
Vor=
jahre, ſo ſoll auch in dieſem Jahre den Mitgliedern und Freunden der
Volksbühne am Schluß der Spielzeit Gelegenheit zu geſelligem
Zuſam=
menſein gegeben werden. Heiter ſei die Kunſt, die die Damen Harre
und Kienzl und die Herren Baumeiſter, Deharde und Tibaldi (am
Flii=
gel Herr Bamberger) ſowie das Schnurrbuſch=Quartett im erſten Teil
darbieten werden, hei=er die Stunden, zu denen ſim zwveiten Teil
Müt=
glieder des Stadtorcheſters zum Tanz aufſpielen. Eintrittskarten im
Vorverkauf ſind nur in der Geſ häftsſtelle, Eliſabethemſtraße 34 (Haus
Alter) zu haben. Näheres wird noch im Inſeratenteil der
Tageszeitun=
gen bekannt gegeben.
Orpheum. Heute Samstag, abends 8,15 Uhr, beginnt die
dies=
jährige Sommerſpielzeit unter Leitung von Direktor Adalbert Steffter.
Zur Aufführung konrmt die Operette „In der Johannisnacht” von Jean
Gilbert In den Hauptrollen treten auf die Damen Lieſel Ponhart
vom Stadttheater Augsburg, Helene Brahms vom Berliner Theater,
Abide Ballin. Mia Waldonv und Leni Wilke, die Herren Daurer, Man.
zoni, Pezold, Weiß und Emins. — Morgen Sonntag (1.
Pfingſtfeier=
tag) und folgende Tage gelangt ebenfalls die Operette „In der
Jo=
hannisnacht” zur Wiedergabe. Vorverkauf iſt täglich bei Hugo de Waal,
Rheinſtraße 14, ſowie im Verkehrsbüvo. Ueber die Operette „In der
Johannisnaclſt” ſcreibt die „Bremer Zeitung” u. a.: „Das jüngſte Werk
des ſchaffensfrohen und unermüidlichen Jean Gilbert, erſt vor wenigen
Wochen unter hellem Jubel im Thaliatheater zu Hamburg aus der
Taufe gehoben, gewann ſich auch hier bei ſeiner Bremer Erſtaufführung
im S hauſpielhaus alle Herzen im Sturm. Gcwiß haften auch dem
Textbuch der „Johanuisnacht” kleine Mängel an, doch wir mſſen
zu=
geben, daß Nobert Gilbert, Jeans talentierter Sohn, den franzöſiſchen
Shwank „Die Fahrt ins Blaue” in ein reizendes Obretto verwandelt
hat. Die Muſik Gilberts iſt ſcharmant und liebenswürdig, bald
illuſtrie=
rend, bald gleiclſam energiſch zum Tanze auffordernd und äußerſt
ge=
ſchmeckvoll inſtrumentiert. Ob ſie nun mit Streichertremolis und
zar=
ten Klarinettgluckſern eine Heideſtimmung malt oder in läſſigem
Fox=
trottrhrthmus die Leidenſchaftsioſigkeit des „ehrenfeſten” Willibald
kennzeichnet, ob ſie voll dramatiſchen Feuers in den Finalſätzen
Ver=
zweiflung, Glück oder Euttäuſihung charakteriſiert oder gar mit
Trom=
mel und Trompete echte Dörpertanziveiſen kopieren will, immer freuen
wir uns ihrer einſ hmeihelnden Originalität, ihrer Treffſicherheit und
unnachahmlichen Grazie. Die Mitwirkenden gaben ſich recht große Mühe,
ſo daß dem Werk, das ſich mit Recht als ein „muſikaliſches Luſtſpiel”
bezeichnet, ein Erfolg auf der ganzen Linie beſchieden war, der ſich
nach dem zweiten Finale in langanhaltendem Beifall für den
Kompo=
miſten und die Hauptdarſteller äußerte,
Poſtaliſches. Am Pfingſtſonntag ſindet am Vormittag eine
Paketzuſtellung ſtatt. Am Pfingſtmontag werden Pakete, abgeſehen
von Eilſendungen, nichr zugeſtellt.
Fahrräder und Krafträder müſſen ab 1. Jnli 1929
mit einem hinkeren Leuchkzeichen verſehen ſein.
Alle Fahrräder, Kleinkrafträder und Krafträder (auch ſolche
mit Beiwagen) müſſen ab 1. Juli 1929 bei Dunkelheit oder ſtar
tem Nebel mit einem hinteren Leuchtzeichen von gelbroter Farbe
verſehen ſein. Als hintere Leuchtzeichen können hierzu
Schluß=
ſichter, wie bereits für Kraftwagen vorgeſchrieben, oder
Rückſtrah=
ler verwendet werden.
Bei Krafträdern mit elektriſcher Beleuchtungsanlage iſt
jeden=
falls die Anbringung eines Schlußlichts vorzuziehen, da die
Rück=
ſträhler nur dann leuchtend wirken, wenn ſie von anderen
Licht=
quellen Lichtſtrahlen erhalten.
Beſonders aus Einfachheits= und Billigkeitsgründen iſt die
Anbringung von Rückſtrahlern an Fahrrädern der Anbringung
von Schlußlichtern vorzuziehen. Für die Rückſtrahler iſt jedoch
folgendes vorgeſchrieben:
1. Sie müſſen das Prüfzeichen der amtlichen Prüfſtelle, ſowie
den Namen und Wohnort des Herſtellers — bei ausländiſchen
Herſtellern der deutſchen Hauptvertretung — tragen.
2. Das Prüfzeichen der Rückſtrahler, welches rechteckig iſt,
ent=
hält den Namen des Landes, in dem das Zeichen geprüft
wurde, in abgekürzter Form: (Heſſen: He., Preußen: P.,
Baden: Ba. uſw.); rechts neben dieſem Landeszeichen, wenn
in einem Lande mehrere Prüfſtellen beſtehen, einen kleinen
lateiniſchen Unterſcheidungsbuchſtaben, und darunter oder
rechts daneben die Nummer der Eintragung in das
Prüfver=
zeichnis. — Zum Beiſpiel:
He. a.
103
oder
He. a. 103
3. Das hintere Leuchtzeichen — Schlußlicht oder Rückſtrahler —
darf einen wirkſamen Durchmeſſer von nicht mehr als 5
Zenti=
meter haben, muß an der Ruckſeite des Rades angebracht,
und darf bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel niemals verdeckt
ſein.
4. Für ein normalſichtiges Auge muß das Leuchtzeichen ſchon auf
eine Entfernung von 150 Meter in einem Streuwinkel von je
30 Grad nach beiden Seiten von der Längsrichtung des Rades
aus deutlich erkennbar ſein. Für die Rückſtrahler gilt dieſe
Feſtſetzung bei Beleuchtung derſelben durch die Scheinwerfer
eines Kraftwagens mit genau feſtgelegter Lichtſtärke.
5. Die Fahrer der Fahrräder, Kleinkrafträder und Krafträder
ſind dafür verantwortlich, daß ſich das hintere Kennzeichen
vorſchriftsmäßigem Zuſtande befindet. Außerdem macht
ſich der Halter eines Kraftrades oder Kleinkraftrades
ſtraf=
bar, wenn er die Inbetriebnahme desſelben ohne
vorſchrifts=
mäßige hintere Leuchtzeichen anordnet oder zuläßt.
Als Dunkelheit gilt in den Monaten April bis September
die Zeit von einer Stunde nach Sonnenuntergang bis ein=
Stunde nach Sonnenaufgang; in den übrigen Monaten die Zeit
von einer halben Stunde nach Sonnenuntergang bis eine halbe
Stunde vor Sonnenaufgang.
Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 150 RM.
oder mit Haft beſtraft. Der Fahrer hat den Rückſtrahler dem
Polizeibeamten auf Anfordern zu Unterſuchungszwecken
auszu=
händigen.
Der genaue Wortlaut der „Verordnung über die hinteren
Leuchtzeichen der zweirädrigen 5
t= und Kleinkrafträder ſowie
der Fahrräder vom 27. April 192‟
iſt in dem Reichsgeſetzblatt
Teil I Nr. 17 vom 3. Mai 1929, Seite 88, erſichtlich.
He.
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Bahnhots-Buchhandlungen, der
Geschätts-
stelle, Rheinstr. 23, und bei den Agenturen
8553)
des Darmstädter Tagblatts. Preis 80 Pfg
— Sonderzüge zur Proteſtationfeier in Speher. Die
Eiſenbahn=
direktion weiſt darauf hin, daß für die Sonderzüge nach Speher
ge=
wöhnliche Sonntagsfahrkarten benutzt werden müſſen. Entgegen einer
früheren Zuſage jedoch teilt ſie nunmehr mit, daß
Anſchlußſonntags=
karten auf den Abgangsſtationen nicht bereitgehalten werden. Von
Orten, die die Sonderzüge berühren, gibt es nur von Darmſtadt,
Mainz, Weinheim und Worms direkte Sonntagskarten nach Speyer.
Die Fahrteilnehmer müſſen mit gewöhnlichen oder Sonntagskarten
eine dieſer 4 Stationen erreichen und löſen dort am beſten für größere
Gruppen gemeinſam und im Voraus die Sonntagskarten nach Speyer.
Alles Nähere teilen die Pfarrämter auf Verlangen mit,
Die Sonntagsrückfahrkarten gelten zu Pfingſten 1929: Zur
Hinfahrt am Freitag, 17. Mai, von 12 Uhr an, am Samstag,
18. Mai, Pfingſtſonntag, 19. Mai und Pfingſtmontag, 20. Mai. Zur
Nückfahrt am Pfingſtſonntag, 19. Ma:, Pfingſtmontag, 20. Mai
und Dienstag, 21. Mai, bis 9 Uhr vormittags. Im übrigen finden
die allgemeinen Tarifbeſtimmungen über die Sonntagsrückfahrkarten
Anwendung.
— Palmengarten=Kaffee. Wie aus der heutigen Anzeige zu erſehen
iſt, findet die Neueröffnung des Palmengarten=
Kaffees, anſchließend an die Lokalitäten bes Reſtaurants Bender,
ſtatt. Das Kaffee ſoll hauptſählich als Nachmittags=Familien=Kaffee
dienen. Für erſtklaſſigen Kuchen ſowie reinen Bohnenkaffee bei
mäßi=
gen Preiſen bietet der Name des Beſitzers, des Herrn Reſtaurateurs
Bender, volle Garantie. Das Reſtaurant Bender ſelbſt wird in
unverän=
derter Weiſe wie bisher weitergeführt.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landeskhealers
vom 19. bis 26. Mai.
Großes Hau s.
Pfingſtſonntag, den 19. Mai, 17 Uhr, Ende 22 Uhr. A 24. „Die
Meiſterſinger von Nürnberg”. Oper von Richard
Wagner. Preiſe 1,50 bis 15 Mk.
Pfingſtontag, den 20. Mai, 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr. B 24.
„Mamſell Nitouche”, Operette von Hervé. Preiſe 1,20
bis 12 Mk.
Dienstag, den 21. Mai, 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. G 17 (
Darm=
ſtädter Volksbühne, Gruppe 1—4). „Napoleon”.
Schau=
ſpiel von Grabbe. Preiſe 0,80 bis 8 Mk.
Mittwoch, den 22. Mai, 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr. F 11 (
Darm=
ſtädter Volksbühne, Gruppe 1—4). „Cavalleria
ruſti=
cana”. Oper von Mascagni. „Der Bajazzo”. Oper
von Leoncavallo. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, den 23. Mai, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. L 24, T,
Gruppe 4, 5, 7, 8 (Nr. 151—250 und 301—400). „Manon
Lescaut”, Oper von Pucccini. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 24. Mai, 20 Uhr, Ende 21½ Uhr. D 25. „Salome”,
Oper von Richard Strauß. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Samstag, den 25. Mai, 19 Uhr, Ende nach 21½ Uhr. E 24.
„Mamſell Nitouche”. Operette von Hervé. Preiſe 1
bis 10 Mk.
Sonntag, den 26. Mai, 18 Uhr, Ende 22½ Uhr. K 17 (
Bühnen=
volksbund). „Lohengrin”. Oper von R. Wagner. Preiſe
1 bis 10 Mk.
Kleines Hau s.
Pfingftſonntag, den 19. Mai, 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr. E 21
(für diejenigen E=Mieter, die Zuſatzmiete V haben). „
Mit=
tagswende”. Schauſpiel von Claudel. Preiſe 1,20 bis
6 Mk.
Pfingſtmontag, den 20. Mai, 19 Uhr, Ende 22½ Uhr.
Zuſatz=
miete IVo. „Figaros Hochzeit”. Oper von Mozart.
Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
Dienstag, den 21. Mai: Keine Vorſtellung.
Mittwoch, den 22. Mai, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Volksvorſtellung
zu Einheitspreiſen (0,50 bis 3 Mk.). „Minna von
Barn=
helm”. Luſtſpiel von Leſſing.
Donnerstag, den 23. Mai, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
III.o, T, Gruppe 1 (Nr. 1—50).
„Das Kamel geht
durch das Nadelöhr”. Luſtſpiel von Langer. Preiſe
1,20 bis 6 Mk.
Freitag, den 24. Mai, 20 Uhr, Ende 22½ Uhr. R 17 (Darmſtädter
Volksbühne). „Die Schieber des Ruhms”.
Schau=
ſpiel von Pagnol und Nivoix. Preiſe 1 bis 5 Mk.
Samstag, den 25. Mai, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete IIzu=
„Martha”. Oper von Flotow. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Sonntag, den 26. Mai, 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr.
Heſſenland=
miete IIIu. „Das Kamel geht durch das
Nadel=
öhr”, Luſtſpiel von Langer. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
*
Heſſiſches Landestheater. Heute Samstag, Kleines Haus.
20 Uhr: Volksvorſtellung „Der Prozeß Mary Dugan” mit
den Damen Stengel, Joſt=Jaeke, Gothe, Ruggold und den Herren
Baumeiſter, Valk. Jungbauer, Klam in den Hauptrollen. Preiſe
1. 2. 3 Mark.
Im Großen Haus gelangt heute „Ein Maskenball” von
Verdi mit den Damen Roſe Landwehr, Anna Jacobs, Käthe
Wal=
ter und den Herren Hans Komregg, Heinrich Kuhn, Ernſt
Over=
lack, Hans Ney in den Hauptpartien zur Aufführung. Als Graf
Richard gaſtiert Eyvind Laholm vom Staatstheater in
Wies=
baden. Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf. (Miete L, Beginn
19½ Uhr).
Pfingſtvorſtellungen. Morgen Sonntag im Großen
Haus die „Meiſterſinger von Nürnberg” in der neuen
Inſzenierung unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm mit
den Damen v. Stoſch und Jacobs und den Herren Biſchoff, Grahl,
Herrmann, Kuhn, Vogt in den Hauptpartien. Im Kleinen Haus
„Mittagswende” von Claudel in der Iſzenierung Carl
Eberts mit Charlotte Joſt=Jaeke als Yſe und den Herren
Jung=
bauer,
Minetti, Valk in den anderen Rollen. — Pfingſtmontag
findet im Großen Haus die erſte Wiederholung der erfolgreichen
Operette „Mamſell Nitouche” in der Premierenbeſetzung
ſtatt. Im Kleinen Haus gelangt an dieſem Tage „Figaros
Hochzeit” mit den Damen Roſe Landwehr, Käthe Walter,
Regina Harre, Anna Jacobs und den Herren Theo Herrmann,
Hans Komregg, Heinrich Kuhn, Eugen Vogt und Hans Ney in
den Hauptpartien zur Wiederholung. Muſikaliſche Leitung: Max
Rudolf.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. In einem Konzert in
Kaiſers=
lautern wirkte als Soliſt Herr Joſef Herrmann, früherer
Schli=
ler der Opernſchule der Städiiſchen Akademie für Tonkunſt (Lehrer
Profeſſor Karl Beines) mit. Die „Badiſch Volkszeitung”, Kaiſerslautern
ſchreibr über den Künſtler: „Einen ſtarken Rivalen hate ſich die
Lieder=
tafel Aurelia in dem Soliſten Joſef Herrmann=Kaiſerslautern beſtellt,
der in Wahrheit lauteres Gold in ſeiner Kehle hat. Ihm hat die Natur
mit ſeinem wundervollen Barivon, der nach der Höhe zu tenoralen
Klang hat, ein königlihes Geſchenk gemacht. Einen ausgezeichneten
Eindruck hinterließ gleiy das erſt=, ſelten gehörte herrliche Lied „Der=
König bei der K=önung”, das mir von den drei Wolf=Liedern „Der
Freund” und „Heimweh” am beſten, auch in der Interpretation,
ge=
fiel. Ausgezcichnet gelangen ihm nuch die beiden Beines=Lieder „Roſen”.
„Neuer Frühling”, denen als Zugabe noch ein drittes Beines=Lied
„Frühling zog ein” folgte. Sie wurden ſämtlich ebenſo ſchön wie
ge=
ſchynackvoll zum Vortrag gebracht. Den Vogel aber ſchoß der Sänger mit
dem „Prolog aus Bajazzo” ab, der die Wogen der Begeiſterung zum
Ueberlaufen brachte. Das Publikum, das dem Künſtler ſchon nach jeder
Nummer gehuldigt hatte, raſte am Schluß vor Begeiſterung.”
Die nächſte Stadtratsſitzung am Donnerstag, den 23., und
evtl. Freitag, den 24. Mai 1929, um 17 Uhr im Rathaus, wird ſich
mit Voranſchlag und Stellenplan befaſſen.
SHELL-FÜHRER
SHELL
AuroOFtE
AUSZUWAHLEN
NACH DEM
SHELLFUHRER
FöR DIE
SCHMIERUNG
VON KRAET
FAHRZEUGEN
auroort!
BHL
iot die Entnahme der
ONLEEAOTOorEL
aus dem plombierken
DIELENASNNNE V.
der modermen Oelpumpe
1I. K6,581
Sie opagen den Nanisten!
Siekaufen nun Oel!
SHELL
AUTCOEL
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Samstag, den 18. Mai 1929
Nummer 137
PVierte Jahresſitzung der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt am 14. Mai 1929.
Zu der Frage der Neuordnung des Aktienrechts ſind
die Heſſiſichen Induſtvie= und Handelskammern, wie aus dem
Geſchäfts=
führungsbericht der Kammer hervorgeht, um gutachtliche Stellungnahme
erſucht worden. Es wuude beſchloſſen, zunächht durch eine Umfrage im
Kreiſe der in Betraht kommenden Firmen feſtzuſtellen, welche
Erfahrun=
gen mir dem geltenden Aktienrecht gemacht worden und welche
Aende=
rungen erwünſcht ſind. Das eingehende Material wird dann
zweck=
mäßig einer Sichtung durch eine beſondere Kommiſſion zu unterziehen
ſein. — Die Anregung einer reichsrechtlichen Regelung der
Kirchenſteuern konnte von der Kammer nicht befürwortet
wer=
den. Abgeſehen davon, daß die Verhältniſſe in Heſſen dunch ein neues
Kirchenſteuergeſetz zunächſt geklärt ſind, erſcheint eine Belaſtung der
ohnedies ſchon ſehr ſchwierigen Verhandlungen übber das
Steuerverein=
heitlichungsgeſetz mit den Fragen der Hirchenſteuer nicht angängig —
Die Anrogung nach der Einführung einer Haftung des Staates
bei Verfehlungen der Gerichtsvollzieher wird
wei=
ter berfolgt werden, da ein Bedürfnis für eie ſolche Maßnahme
ge=
geben iſt
Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtand das für die heſſiſche
Wirt=
ſchaft ſo lebenswichtige Problem der Gasfernverſorgung. Die
Vollverſammlung iſt der Auffaſſung, daß die geſetzlichen
Wirdſchafts=
vertretungen einen Anſpruch darauf haben, rechtzeitig, d. h. vor der
Eingehung ipgendwelcher endgültiger Bindungen nach der eimen oder
cnderen Seite hin, Gelegenheit erhalten, ihren Standpunkt darzulegen;
dies um ſo mehr, als die Löſung des Gasterſorgungsproblems nicht für
ſich allein, ſondern nur im Zuſammenhang mit der Frage der
Koksver=
ſorgung betrachtet werden kann, wobei dem Geſichtspunkt größtmöglicher
Sicherungen in der Richtung einer ſtetigen, ungeſtörten Belieferung der
Betriebe mit Gas und Koks Rechnung zu tyagen iſt.
Im Hinblick darauf, daß im unmittelbaren Anſchluß an die
Voll=
verſamlung gemeinſame, in einem früheren Zeitpunkt leider noch
nicht ermöglichte Verhandlungen mit dem Vorſtand der Heſſiſchen
Kom=
munglen Gasferuverſorgung (Hekoge
zu erwarten ſtehen, wird von
einer Beſchlußfaſſung Abſtand genommen.
Des weiteten wurde über die Vorlage des Herrn
Ober=
bürgermeiſters der Stadt Darmſtadt zur Deckung des
Defi=
zits im ſtädtiſchen Gtat für das Rechnungsjahr 1929
Beritht erſtattet. In Gemeinſchaft mit den anderen Darmſtädter Wirt=
Wie Schnitiblumen friſch bleiben.
C. K. Die Blumen, die wir am Wieſenrand pflücken oder die wir
aus unſern Gärten beglückt nach Hauſe tragen, welben ſehr bald, wenn
man ſie nicht raſch ins Waſſer ſtellt. Dieſer alltägliche Vorgang, den
wir als eine Naturnotwendigkeit hinnehmen, kann aber doch recht
lange aufgehalten werden, wenn die Schnittblumen die rechte
Pflege finden. Dazu iſt aber nötig, ſich ein wenig in den
Lebenshaus=
halt der Blume zu vertiefen, wie dies E. Pringsheim in einem
Auf=
ſatz der „Gartenſchönheit” tut. Pflanzen können ja auch welk werden,
ohne daß ſie abgeſchnitten ſind, nämlich dann, wenn es im Freien
längere Zeit nicht geregnet hat. Die Waſſerzufuhr iſt ein
Hauptfak=
tor für das Friſchbleiben der Blumen, da die Oberfläche der Pflanzen
dauernd Waſſer verdunſtet. Dieſes Waſſer wird von den einzelnen
Zellen abgegeben, die dadurch ſchlaff werden; erhält die Blume neues
Waſſer, dann wird dieſes mit großer Kraft aufgeſaugt und bläht die
Zellen auf wie die Luft einen Gummiballon; die ſchlaff
herabhängen=
den Stengel und Blätter werden auf dieſe Weiſe wieder aufgerichtet.
Da dauernd Waſſer abgegeben wird, muß auch dauernd welches
auf=
genommen werden; dieſe Abgabe kann eine Zeitlang ſogar die
Auf=
nahme überwiegen; wenn dann nur wieder reichlich Waſſer zugeführt
wird, ſo gehen die bereits deutlich ſichtbaren Zeichen des Welkens
zu=
rück. Die Waſſerdurchſtrömung von der im Boden ſteckenden Wurzel
bis zu den verdunſtenden Blättern iſt verſchieden lebhaft, je nachdem
die Oberfläche der Pflanze den Waſſerdampf durchläßt.
Waſſerpflan=
zen, die ſehr viel Waſſer abgeben, welken deshalb ſehr raſch, während
wieder andere Pflanzen, die ſogar in der Wüſte gedeihen, mit dem
Waſſerverbrauch überaus ſparſam umgehen. Infolge der
Saugfähig=
keit der Zellen nehmen die, die zuerſt Waſſer verlieren, es den
Nachbar=
zellen forr, ſodaß die Saugung ſich von Zelle zu Zelle fortpflanzt. Das
Waſſer könnte auf dieſe Weiſe durch die ganze Zelle ſtrömen, wenn
der Vorgang nicht zu langſam vor ſich ginge, daß das eine Ende ſich
im Waſſer befinden und das andere trotzdem vertrocknen kann. Bei
großen Pflanzen findet die Waſſerförderung durch beſondere Röhren,
die „Gefäße”, ſtatt; dieſe Gefäßröhren ſind auf lange Strecken hin
offen. In der lebenden Pflanze führen dieſe Gefäße nur Waſſer, da
ſie durch die Zellen der Wurzel dem Boden entnehmen. Was geſchieht
nun, wenn eine Blume abgeſchnitten wird?. Die Blätter verdunſten
weiter Waſſer und entſchädigen ſich aus den zunächſt noch gefüllten
Hohlräumen der Gefäße. Da dieſe aber jetzt am untere Ende offen
ſind, ſo dringt nur Luft in ſie ein, die ſich immer tiefer in den Stengel
hineinzieht, je länger die Waſſerzufuhr unterbleibt. Wären die
ab=
geſchnittenen Enden ſofort in Waſſer getaucht worden, dann hätte ſich
gar keine Störung bemerkbar gemacht, denn die Gefäße wären mit
Waſſer gefüllt geblieben. Dann würde erſt ganz allmählich der Mangel
der Nährſalzzufuhr durch die Wurzel und die dem Aufenthalt im
Freien gegenüber verminderte Helligkeit ſich bemerkbar machen und
ein Welken der Schnittblume herbeiführen. Da aber meiſt die ſofortige
Verſetzung ins Waſſer unterbleibt, ſo füllen ſich die Gefäßbahnen mit
Luft, in denen ſich das Waſſer nicht ſo gut bewegen kann und die
Pflanze welkt, obwohl der abgeſchnittene Stengel ſpäter ins Waſſer
kommt. Es iſt alſo von größter Wichtigkeit, die Blumen möglichſt
raſch nach dem Abſchneiden ins Waſſer zu ſtellen. Müſſen ſie eine
längere Reiſe durchmachen, ſo ſollen ſie ſofort nach dem Abſchneiden
verpackt werden und keineswegs in der Wärme oder gar in der Sonne
liegen bleiben. Wenn nämlich die Temperatur in der Pflanze höher
iſt als die der Umgebung, dann wird dadurch dve Verdampfung des
Waſſers beſonders gefördert. Man muß aber die Schnittblume
mög=
lichſt vor Verdunſtung des Waſſers ſchützen. Je wehr Pflanzen
zu=
ſammengepackt werden, deſto beſſer halten ſie ſich, weil auf dieſe Weiſe
die Luft zwiſchen ihnen bald mit Waſſerdampf geſättigt wird. Ein
Drücken der Pflanzen ſchadet viel weniger. Pflückt man Blumen auf
Vanderungen, ſo darf man ſie nicht lange in der Hand halten, ſondern
ſoll ſie gleich in Papier packen und in den Ruckſack tun. Welke Blumen
in Waſſer zu legen, wie vielfach geſchieht, iſt falſch, denn ſie werden
dadurch wohl vorübergehend friſch, halten ſich aber nachher nicht lange,
da die Zelluloſehüllen, die die Zellen umſchließen, ſich zu ſtark mit
Waſſer vollſaugen und in dieſem Zuſtand das Waſſer ſchneller
durch=
laſſen. Günſtig wirkt dagegen ein leichtes Beſprengen, dadurch wird die
die Pflanzen umgebende Luft angefeuchtet und abgekühlt und ſo die
Verdunſtung verhindert. Ueberhaupt iſt kühle und feuchte Luft das
Wichtigſte, um Blumen vor dem Welken zu bewahren. Man ſtellt daher
die Blumen, beſonders im Winter im geheizten Zimmer, zwiſchen die
Doppelfenſter oder an einen andern geeigneten Ort. Natürlich müſſen
ſie aber auch ſorgfältige gegen Froſt geſchützt werden, damit ſie nicht
er=
frieren.
— Stadtkirche. Am 2. Pfingſtfeiertag findet in der Stadtkirche
der letzte Gottesdienſt vor ihrer inneren Erneuerung ſtatt. Die
Kirche bleibt dann bis zum Herbſt geſchloſſen. Dafür werden
Gottes=
dienſte in der Kapelle eingeſchoben. Die Stadtkirche hatte im Jahre
1890 eine Erneuerung im Innern erfahren und hat in dieſem Gewand
durch 39 Jahre hindurch große und ſchwere Zeiten durchlebt. Nun
iſt eine durchgreifende Erneuerung des Alten nach innen und nach
außen dringend notwendig geworden, die nach den Plänen des Herrn
Geh. Baurats Prof. Walbe durchgeführt wird. Möge die wichtige
Ar=
beit, die getragen wird von der Opferfreudigkeit der evangeliſchen
Geſamtgemeinde und von der Beihilfe der Stadt und, wie zu hoffen
iſt, auch des Staates, ohne Unfall und Störung durchgeführt werden
zur Ehre Gottes.
Wlamaker
Jagd und Hunde.
Man ſ.hreibt uns: Schon ſeit einiger Zeit kann man beobachten,
ſtaß aus Kreiſen der Jagdbeſitzer geſetzliche Maßnahmen erſtrebt
wer=
den, um das dauernde Anleſnen der Hunde außerhalb der
Ortſchaften vorzuſdrreiben. Es ſind wiederholt in der Tagespreſſe
aus Jägerkreiſen Behauptungen aufgeſtellt worden, wonach Hunde
den deutſchen Wildſtand vernichten. Ganz beſonders wird
in dieſen Zuſchriften dem deurſchen Schäferhund „als unerträglicher
Geißel” der Wildſtände der Krien erklärt. Dieſe dunchaus einſeitigen
Behauptungen diirfen im Intereſſe des Haltens umd Züchtens
raſſe=
reiner Hunde nicht unwiderſprochen bleiben, weil ſonſt in Laienkreiſen
die Vermutung aufkommen könnte, daß die ſeitens der Jagdbeſitzer
er=
ſtrebten Maßnahmen gerechtferligt und unbedingt nötig ſeien. Die
Not=
verordnung des Kreisamts Darmſtadt, wonach die Hunde im Monat
März außerhalb der Ortſchaften angeleint ſein mußten, war ein erſter
Schritt auf dem Wege zu dieſom Ziele. Nun verſucht die Vertretung
der Jagdpächter, neue Polizäimaßnahmen zu erwirken, wonach die
Hunde außerhalb der Ortſ ften dauernd angeleint ſein müſſen. Was
hier erſtrebt wivd, bedeutet eine ungeheuerliche Ueberſpannung des
Jagdſchutzgedankens. Gegen freiwildernde Hunde kann ſich jeder
Jagd=
nhaber ſihon jetzt in geeigneter Weiſe ſchützen. Gegen Hunde, die in
Begleitung ihres Herrn wildern, bietet das Jagdſtrafgeſetz vom 19. Juni
58, Art. 25, gemüigende Handhabe zu einer ſtrafrechtlichen Ahudung.
Weiter zu gehen, iſt durch ſachliche Norwendigkeiten, nicht veranlaßt,
denn es geht nicht an, wegen weniger Hunde, die zufällig wildern,
ſämt=
liche Hundebeſitzer leiden zu laſſen. Das ſtändige Anleinen der Hunde
außerhalb der Orte wäre eine große Beläſtigung der Hundebeſitzer ja,
eine ſinnloſe Schikane, zu der die Geſetzgebung nicht die Hand bieten
darf.
Jeder einſichtige Hundebeſitzer verkennt gewißlich nicht die Sachlage
und wird auch da, wo es geſetzlich vorgeſchrieben und auch ſonſt nötzig
iſt, ſeinen Hund anleinen. Bei den immer größer werdenden Gefahren
der Straßen, des außerordentlichen Kraftwagonverkehrs, iſt es für den
Hundebeſitzer ſchon im Intereſſe ſeiner Tiera ein Gebot, dieſelben nicht
frei laufen zu laſſen, um ſie nicht der Gefahr des Ueberfahrenwerdens
auszuſetzen. Es iſt Tatzſuche, daß faſt täglich Hunde ein Opfer des
Kraft=
wvagenverkehrs werden. Ein freies Laufen der Hunde auf der Straße,
den Chauſſeen verbietet ſich von ſelbſt. Wo in aller Welt ſoll ſich nun
ein Hund einmal austummeln, wenn es nicht außerhalb der Ortſcheften
und da ſein kann, wo der Straßenverkehr mit ſeinen Gefahren wicht
hinkommt? Werden die Beſtrebungen der Jagdintereſſenten verwirklicht,
dann wird der Zuſtand in Zukunft derart ſein, daß die Hunde
über=
haupt nicht mehr von der Leine gelaſſen werden können.
Das Aufkommen an Hundeſteuer beträgt in Heſſen 1080000
Reichsmark, die Jagden bringen dem Staate 135 000 RM ein.
Aehnlich iſt es bei den Gemeinden. Die Stadt Darmſtadt
B.
lüſt aus der Hundsſteuer 90 000 RM., aus den Jagden ganze
6100 RM. Auf Grund dieſer Steuerleiſtung können die Hundebeſitzer
mit Fug und Recht verlangen, daß man es bei den beſtehenden
Pollzei=
vorſchriften beläßt, denn jede Verſchärfung bedeutet eine einſeitige
Be=
günſtignng der Jagdintereſſenzen, die ihre Intereſſen, ohne eigene
Mühe=
waltung und ohne eigene Koſten, vom Stagte gewahrt wiſſen möchten.
Die Jagbpächter können ja ihr Jagdgebiet durch ihre Jagdaufſeher
über=
wachen laſſen und gegen wildernde Hunde ſo vorgehen, wie es nach
Lage der jetzigen Beſtimmungen möglich iſt.
Infolge der ſcharfen ſteuerlichen und polizeilichen Beſtimmungen
ſt man jetzt ſoweit gekymmen, daß die Bahl der Hunde im Abnehmen
und Stoat und Stadt ganz erhebliche Ausfälle an Hundeſteuer
er=
leiden. So iſt der Ertrag an Hundeſteuer der Stadt Darmſtadt in 1920
nicht weniger als um 1800 RM. geringer als im Vorjahre, das iſt
das Dreifache des Ertrages der Stadt an Jagdpacht. Beim Staat iſt
der Verluſt noch erhoblicher.
— Waldgottesdienſt der Stadtmiſſion E. V. Wie in den
vergan=
genen Jahren, ſo findet auch in dieſem Jahre am 2. Pfingſttage, um
3 Uhr, an der Marienhöhe (nahe der früheren Duncanſchule) ein
größeres Waldgeſangsfeſt vereinigter gemiſchter und Poſaunenchöre
ſtatt. Herr Verbandsſekretär Stahl=Worms und Herr Prediger Semmel=
Darmſtadt werden Volksanſprachen halten über die Fragen: „Zeitgeiſt
oder heiliger Geiſt, was tut mot?”.
Deutſcher Offizierbund (Frauengruppe). An das
Zuſammen=
kommen der Damen Dienstag, den 21. Mai, im Herrengartenkaffee
wird erinnert.
— Freireligiöſe Gemeinde. Die beabſichtigte
Rheindampfer=
fahrt am 2. Pfingſttage wurde ſeitens der Mainzer Gemeinde
ab=
geſagt.
Der neue Giraffenbulle im Frankfurter Zoo, der unlängſt
ange=
kauft wurde, aus Rhodeſien ſtammt und den Namen „Cecil” führt, hat
ſich inzwiſchen gut eingewöhnt und verträgt ſich mit der weiblichen, ſeit
zwei Jahren hier befindlichen etwas dunkler gezeichneten Giraffe
„Aruſha” ganz ausgezeichnet. Das Giraffenpaar iſt eines der ſchönſten
Schauſtücke des Zoologiſchen Gartens und wird von den Beſuchern viel
bewundert. — Im Gehege der prächtigen nordamerikaniſchen
Mähnen=
ſchafe ſind die erſten Nachzuchten zu verzeichnen. — Im kleinen
Säuge=
tierhaus traf eine intereſſante wilde Meerſchweinchenart, der ſogen.
„Moko” ein. — Als Neu=Ankömmling im Rundbau iſt ein junges
weſt=
afrikaniſches Stachelſchwein eingetroffen. — Die jungen Löwen gedeihen
ausgezeichnet und erfreuen die Beſucher durch ihre munteren Spiele.
Zuſammenarbeit zwiſchen Induſtrie, Handel und
Handwerk zur Anlegung der Handwerksrolle.
ſchaftsvertretungen hatte die Kammer hereits Gelegenheit genommen,
dem Herrn Oberbürgermeiſter die ſchwerwiegenden Bedenken, die der
geplanten Erhöhung der ſtädtiſchen Realſteuern entgegenſtehen,
münd=
lich zum Ausdruck zu bringen. Der hierbei von den Vertretem der
Kammer eingenommene Standpunkt wurde von der Vollverſammlung
vorbehaltlos gebilligt, die gemeinſchaftliche Stellungnahme der hieſigen
Wirtſchaftsorganiſationen wird dem Herrn Oberbürgermeiſter in einer
eingehenden ſchriftlichen Darlegung übermittelt werden.
Ueber die Verhandlungen der Vollverſammlung des
Deut=
ſchen Induſtrie= und Handelsrags und der dammt
zuſam=
menhängenden Kommifſionsberatungen wurde eingehend
Bericht erſtattet. In ſämtlichen Referaten und den ſich daran
anſchlie=
ßenden eingehenden Ausſprache fand die überaus ſchwierige Lage, in
der ſich die deutſche Volkswirtſchaft infolge der Ueberlaſtung mit Steuern
und Abgaben aller Art befindet, erneut beredten Ausdruck. Die
Ver=
handlungen ſtanden unter dem ernſten Eindruck ber Ungewißheit des
Ausgangs der Pariſer Verhandlungen, von deren Ergebnis für die
weitere Entwickelung der deutſchen Volkswirtſchaft ſo überaus viel
abhängt.
Hinſichtlich der Erhebung der Beiträge zur Kammer für
das Rechnungsjahr 1929 wurde beſchloſſen, dieſe auf den
glei=
chen Grundlagen wie die ſtagtliche Gewerbeſteuer b. i. auf Gvund des
Anlage= und Betriebskapitals vom 1. Januar 1928 einerſeits und des
gewerblichen Ertrags des Kalenderjchres 1227 andererſeits, aufzubauen.
Mit der Erhobung dieſe: Beiträge für das Nechnungsjahr 1929 wird
die endgültige Veranlagung der Kammerbeiträge für das
Rechwungs=
jahr 1928 die ſich auf die gleſthen Grundlagen aufbaut, derart verbunden
werden, daß die 1928 geleiſteten Vorauszahlungen in voller Höhe zur
Anrechnung kommen. Eine rückwirkende Veranlagung früherer
Nech=
nungsjahre kann aus zwingenden techniſchen Gründen, deren Behebung
nicht im Bereich der Möglichkeit lag, nicht mehr ſtattfinden. Die
inſo=
weit geleiſteten Vorauszahlungen gelten daher als endgültige
Beitrags=
leiſtungen.
An der am Sonntag, dem 12. Mai d. J., ſtattgehabten Geſchäfts=
Prüflinge in den
Ge=
ſtenographen=Prüfung haben ſich
ſchwindigkeitsſtufen 150, 180 und 220 Silben beteiligt. Hiervon konnten
18 Teilnehmer die Prüfung beſtehen.
R.H. Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag ſowie der
Deut=
ſche Handwerks= und Gewerbekammertag wenden ſich zur Frage
Anlegung der Handwerksrolle mit folgender gemeinſamer
Er=
klärung an die ihnen naheſtehenden Kreiſe:
Im Laufe der letzten Jahre hat ſich auf verſchiedenen
Gebie=
ten enge Fühlung und Zuſammenarbeit zwiſchen den geſetzlichen
Berufsvertretungen von Induſtrie und Handel einerſeits, dem
Handwerk andererſeits, als nützlich und notwendig erwieſen. Zur
Erleichterung einer ſolchen Zuſammenarbeit, insbeſondere zur
Aufrechterhaltung des gegenſeitigen Einvernehmens, ſind die
Vor=
ſtände des Deutſchen Induſtrie= und Handelstags und des
Deut=
ſchen Handwerks= und Gewerbekammertags überein gekommen,
durch Vertreter in einem gemeinſamen Ausſchuß
zuſammenzuwir=
ken, der zunächſt im beſonderen die Durchführung der
Handwerks=
novelle vom 11. Februar 1929 behandeln ſoll. Dieſer Ausſchuß hat
ſich am 6. Mai 1929 in Hannover eingehend mit den Fragen der
Anlegung der Handwerksrolle beſchäftigt.
Die Handwerksrolle, deren Anlegung das Geſetz den
Hand=
für die
bevor=
werkskammern überträgt, dient als Grundlage
ſtehenden, möglichſt unverzüglich vorzunehmenden Wahlen zu den
Handwerkskammern. Den Handwerkskammern iſt deshalb viel
daran gelegen, die erſte Aufſtellung der Rolle tunlichſt bald zu
be=
endigen. Die Vertreter des Induſtrie= und Handelstags wie des
Handwerks= und Gewerbekammertags ſind daher
übereingekom=
men die Aufſtellung der Handwerksrolle durch geeignete techniſche
Maßnahmen tunlichſt zu fördern.
Uebereinſtimmend war man hierbei der Auffaſſung, daß dieſe
erſte Anlegung der Rolle nicht zu einer grundſätzlichen
Verſchie=
bung der Grenzen zwiſchen Handwerk und Nichthandwerk benutzt
werden ſoll, und daß daher Zweifelsfälle, unbeſchadet des
geſetz=
lichen Einſpruchsrecht, ſoweit als möglich durch gütliche Einiguag
unter den Beteiligten erledigt werden ſollen.
— Darmſtädter Wingolf. Der Darmſtädter Wingolf im Deutſchen
Wingolfsbund feierte ſein 30. Stiftungsfeſt, das ein ſtarkes Bekenntnis
der Altherrenſchaft zu ihrer aktiven Verbindung war. Auf dem eigenen
Hauſe, Prinz=Chriſtians=Weg 17, ſtieg die Begrüßungsknoipe; alte
Freunde trafen ſich wieber, frohe und ernſte Erinnerungen an
vergan=
gene Zeiten wurden ausgetauſcht. Am ſrühen Morgen des nächſten
Tages zogen alte und junge Wingolfen hinauf zur Marienhöhe, dem
Grundungsxlatz des D.W., um i ernſter und weivoller Stunde der
Gründer und der im Weltkriege Gefallenen zu gedenken. Im weiteren
Verlaufe des Feſttages ſprach vor Vertretern des Lehrkörpers und der
Studentenſchaft der Tachniſchen Hochſchule der Generalſekvetär des
Wingolfbundes, Dr. Rodenhauſer, über „Student und Volk‟. Die ernſte
Aufgabe des Akademikers ſtellte er allen vor Augen, des Akademikeus,
der ſich und ſein Wollen und Können eingliedern muß im die
Geſamt=
heit des Volkes, das nur dann ein geſunder und lebendiger Organismus
bleiben kann, wenn es ſeine Gottbezogenheit nicht verliert. Und abends
Feſtkommers in dem mit den Bundesfarben feſtlich geſchmückten Saal
der Vereimgten Geſellſchaft! Mannigfaltig die Farben, bunt die Mützen
und Bänder, und doch ein Geiſt, ein Wollen. Die Glüchwünſche des
Lehrkörpers überbrachte Seine Magnifizenz der Wektor der Techniſchen
Hochſchule, Herr Profeſſor De Rau, die der Geſomtſtudentenſchaft der
Vorſitzende der Studentenſchaft, die der Burſchenſchaften Germania,
Friſia und Markomannia ein Vertreter der Burſchenſchaft Füiſia und
die der Althervenſchaft A.H. Reg.=Baum. Wigand. Und immer wieder
erſchallte der Jubelruf: „Stoßt an, Schwarz—Weiß—Gold lebe!”
Sei=
nen würdevollen Höhepunkt fand der Kommers in dem Treuſchwur. Ein
Familienfeſt vereinigte am Sonntag die Teilnehmer im gleichen
Feſt=
ſaal zu heiterer Geſelligkeit im bunten Wechſel von Auffuhrungen, Tanz,
Freude und Fröhlichſein. Einen wohlgebungenen Abſchluß fanden dann
die feſtlichen Tage durch eine Nachſeier in Auerbach. Nur allzu raſch
war das Feſt vorübergerauſcht. Alles in allem, es waren erhebende Tage,
die lebhaftes Zeugwis ablegten von der Macht und Größe des
Wingolfsgedankens. Neue Kraft und neue Entſchloſſenheit gaben ſie
uns, und ſo ſchaut der Darmſtädter Wingolf freudig in die Zukunft.
— Vortrag. Man ſchreibt uns: Oberlandesgerichtsrat
Doſenhei=
mer, Frankental, ſprach für die Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen
Friedensgeſellſchaft über „der Friedensgedanbe, ein Rechtsgedanke‟,
Einleitend jegte er dar, daß bei allen Geſichtspunkten, von denen aus
der Friedensgedanke betrachtet werden kann: dem geſchichtlichen,
politi=
ſchen, wirtſchaftlichen, philoſophiſchen, ethiſchen, zwei entgegengeſetzte
Auffaſſungen möglich ſind, mit alleiniger Ausnahme des rechtlichen.
Aufgabe des Rechtes iſt es, die Beziehungen der Menſchen
unterein=
ander der Menſchen zum Staat und ſchließlich die der Staaten
unter=
einander zu regeln. Ein kurzer hiſtoriſcher Rückblick zeigte die
Entwick=
lung des Rechtes, bei dem es ſich im Altertum faſt ausſchließlich um
einen Kampf um materielle Güter handelte. Im Mittelalter wurde um
geiſtiges Gut, vor allem um Gewiſſensfreiheit gerungen, in neuerer
Zeit ſchließlich um die Macht, d. h. um die Herrſchaft Einzelner über
die Menge, was gebennzeichnet wird durch die Worte Herrſcher—
Unter=
tan, Arbeitgeber—Arbeitnehmer. All dieſe Beziehungen ſoll das Recht
regeln und tut es bis zu einem gewiſſen — noch unvollkommenen —
Grade durch die Verfaſſung der Staaten. Aber die Rechtsbeziehungen
der Staaten untereinander harren noch der Regelung, die ſich der des
bürgerlichen Lebens angleichen muß, wo heutzutage Recht vor Macht
geht, während im Völkerleben bisher noch das Gegenteil der Fall iſt.
Nur ſchwache Anſätze zu einer internationalen Rechtsordnung ſind
bis jetzt vorhanden im Völkerbund, Kellogg=Pakt, der
Interparlamen=
tariſchen Union. Wenn die innerſtaatlichen Rechtsverhältniſſe noch
beſſer den Willen des Volkes zum Ausdruck bringen, wenn eine wahre
Demokratie geſchaffen wird, muß ſich dies auch auf die
zwiſchenſtaat=
lichen Beziehungen auswirken, und unſere — der Friedensfreunde —
Aufgabe iſt es, die Widerſtände: den Egoismus der Einzelnen und
den Wahn der Menge mutig zu bekämpfen, denn „Gerechtigkeit iſt die
Grundlage der Staaten”.
— Hohes Alter. Am Montag, 20. Mai (2. Pfingſtfeiertag), begeht
Frau Marie Löchel Ww., geb. Oßmann, Brand jaſſe 12, in
körper=
licher und geiſtiger Friſche ihren 75. Geburtstag.
Lokale Beranftalkungen.
Die Viermter erfceinenden Notiyen ſind ausſchließlich als Hinweife auf Ameigen zu beiradhten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriti
— Es wird uns mitgeteilt, daß im Wiener
Kronenbräu=
keller beibe Feiertage gnoßes Gartenkonzert bei ſweiem Eintritt
ſtatt=
findet. Als Erholungsaufenthalt für das Darmſtädter Publikum iſt der
ſchönſte und größte Garten Darmſidts mit 2060 Sitzplätzen beſonders
zu empfehlen. (Siehe Sonntags=Anzeige.)
— Das in unſerem Stadtkreiſe und darüber hinaus bekannte und
herrlich am Walde gelegene Sportolatz=Reſtaurant und
Cafe am Böllenfalltor hat eine vollſtimndige Renovierung und
Neu=
übernahme erfahren. Der jetzige Beſitzer iſt beſtrebt, bei billigſten
Prei=
ſen das Beſte zu bieten. Konzert iſt jeden Mittwoch und Samstag,
fer=
ner findet jeden Sonntan ab 10 Uhr mongens bis nachts Konzert ſtatt.
Für die Pfingſtfeiertage ſind venezianiſche Nächte vorgeſel
n, und ſollen
im Laufe des Somers Kinderfeſte, Bayeriſche Bier=, Wieſenfeſte, große
Feuerwerksfeſte abgehalten werden, ſo daß eine naheliegende Stätte der
Freude und Erholung gegeben iſt.
— Gartenkonzert mit Tanz im Hotel Prinz
Hein=
rich. Im Hotel Prinz Heinrich, Bleſchſtraße, findet heute Samstag
abend, am Pfrngſt=Sonntag und =Montag großes Gartenkonzert mit
Tanz ſtatt.
Tageskalender für Samstag, den 18. Mai 1929.
Heff. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr Ende
nach 22 Uhr, L. 2: „Ein Maskenball”. — Kleines Haus, Anfang
20 Uhr, Ende nach 22 Uhr: „Der Prozeß Mary D
ugan
Orpheum, abends 20.15 Uhr: „In der Johannisnach
Kon=
zerte: Schloßkaffee, Reichshof, Hotel Schmitz, Kaffee Ganßmann,
Sportplatz=Reſtaurant, Alte Poſt, Darmſtädter Hof, Waldſchlößchen,
Stadt Malaga, Zum Rhönring, Zum Schwan, Reichskrone.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia, Palaſt=Lichtſpiele.
Grossfe
Sicherheik:
Nummer 132
Sanstag, den 18. Ma 1929
Seite 7
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WOHL BEROMM8!
ODas sei unser neuer Gruss
an alle OVERSTOLZ-Raucher!
H Damit vollen Mir Sagen,daßs die
Be-
sie der Eaie oft aus Unkenntnis für beson-
kömmlichkeit der OVERSTOLL in ders bekömmlich hält, sie hat vielmehr den
Zukunft noch mehr als bisher Gegenstand nussartigen, herzhaft gesunden Geschmack
unserer fachmännischen Sorge bilden soll. des Macedonen-Tabaks, der in derTat beson-
Unter absoluter Wahrung des macedoni- ders bekömmlich ist.
schen Charakters, durch weichen OVER- Alle Raucher, die von dem Genuss fade
srorg berühmt geworden ist, haben sich un schmeckender Tigaretten unbefriedigt
sere Fachleute bemüht, die Mischung um sind,laden wir ein,die neue
OVERSTOLT-
einige Grade Leichter zu machen. Sie ist Mischung, welche an der flachen 25-
Stück-
beileibe keine fade Zigarette geworden,wie Packung kenntlich ist, zu versuchen-s.
Sie ist von besonderem Wohlgeschmacko,
aber leicht und bekömmlich. Deshalb sagen wir:
O0ohl bekemms!“
HGARHHHHN-FABRIE HANAHHIHRBHRdoHG
IK6 3110
[ ← ][ ][ → ]Samstag, den 18. Mai 1929
Nummer 132
Seite 8
Aus Heſſen.
Starkenburg.
4a. Eberſtadt, 17. Mai. Konzert am Rundfunk. Das
Trommler= und Pfeiferkorps der Fr. Turnerſchaft Eberſtadt wird am
zert geben. Das Konzert ſoll gewiſſermaßen ein Auftakt zum
Arbeiter=
turnfeſt in Nürnberg ſein. — Mitglieder der Bergwacht
Verwalter Ludwig Delp und J. Meckel von hier ſind als Mitglieder 10. bis 30, 5. geſperrt. Umleitung über Münſter.
der „Bergwacht” eidlich verpflichtet worden. — Ein hieſiger Arbeiter iſt
daß er einen Armbruch erlitt.
der Main—Neckar=Bahn zu von hieſigen Einwohnern gegründet worden, brücken—Nieder=Wöllſtadt.
O. Pfungſtadt, 16. Mai. Die letzte
Brennholzverſtei=
ggerung aus dem Gemeindewald findet am Dienstag, den 21. Mai,
ſtatt. Die Verſteigerung wird im Rathausſaal abgehalten. Zur
Ver=
ſteigerung gelangen 410 Raummeter Kiefernholz und 3450 Stück
Kiefern=
wellen. Das Holz iſt aus alten Beſtänden. Die Verſteigerung wird im
Rathausſaal, nachmittags 3 Uhr beginnend, abgehalten.
O. Pfungſtadt, 17. Mai. Liederkranzjübiläum. Der Ge= die forſtfiskaliſche Waldſtrecke zum Forſthaus Mitteldick.
fangverein „Liederkranz” begeht an Pfingſten die Feier ſeines 40jähr.
Fackelzug eingeleitet. Der Feſtzug findet am erſten Pfingſtfeiertag
nach=
mittags ſtatt. Montags iſt allgemeines Volksfeſt. —
Arbeitsjubi=
läum. Phlipp Liſt von hier, Mühlbergſtraße, beging dieſer Tage ſein
Bjähriges Arbeitsjubiläum bei der Herdfabrik Göder in Darmſtadt.
Todesfälle. Nach kurzem Krankenlager iſt in einer
Darm=
ſtädter Klinik Frau Katharina Gandenberger, geb. Kiſſel, geſtorben.
Ferner ſtarb dieſer Tage Frau Martha Traſer Wwe., geb. Böſche, im und 7. 6. von 6—16 Uhr geſperrt. Umleitung: Hähnlein—Rodau—
Die Brennholzverſteigerung vom
Alter von 50 Jahren.
13. Mai iſt genehmigt. Die Abfuhrſcheine können gegen Barzahlung
vder Bürgſchaft bei der Bürgermeiſterei in Empfang genommen werden.
Kartoffelverkauf. Wie mitgeteilt wird, hönnen aus den
Kartoffelbeſtänden der Gemeinde noch gute Futterkartoffeln in
begrenz=
ten Mengen (für 3,50 RM. per Zentner) abgegeben werden. — Neue
Mehlpreiſe. Die Fr. Bäckerinnung Pfungſtadt, Hahn und
Eſcholl=
brücken hat die Mehlpreiſe wie folgt feſtgeſetzt: Spezial 0 per Pfund
26 Pfg., in Papierſäcken 28 Pfg. und in Stoffſäcken 30 Pfg. — Georg
Höhl in der Baumgartenſtraße konnte Ende der Woche ſeinen 81.
Ge=
burtstag begehen.
— Wembach i. O. 17. Mai. Am 2. Pfingſtfeiertag gegen 2 Uhr
findet am Hohenſtein bei Wembach ein Waldmiſſionsfeſt ſtatt, bei dem Weinsheim—Wies—Oppenheim.
Herr Miſſionar Schweikhard von ſeinen Erlebniſſen in Indien
er=
zählen wird.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 17 Mai Gemeinderatsbericht.
Um das nicht bebauungsfähige Gelände der Gemeinde zwiſchen
Hoch= und Stiftſtraße bewerben ſich ſowohl die Angrenzer als auch
die „Freie Turnerſchaft” letztere zum Zweck der Verwendung als
Turnplatz. Die überwiegende Mehrheit des Gemeinderats ſteht
auf dem Standpunkt, das Gelände der Freien Turnerſchaft zum
gedachten Zweck zu überlaſſen, und zwar zum Preiſe von 1 Mark
pro Quadratmeter. Es wird dementſprechend beſchloſſen — Die
Ausſchlagſätze für die endgültige Gewerbeſteuer 1928 werden wie
100 Mark Steuerwert a) des Anlage= und
folgt feſtgeſetzt: auf
Mit
Betriebskapitals 37 Pfg., b) des Gewerbeertrags 140 Pf.
dieſen Sätzen wird das Geſamtſteueraufkommen im Verhältnis 1:1
aufgebracht. Die Gemeindegewerbeſteuer beträgt etwa ein Fünftel
des Geſamtumlagebedarfs. — Der für das Ri. 1929 aufzubringende
Umlagebedarf von 45 000 Mark wird nach folgenden Sätzen
aus=
geſchlagen: a) für Gebäude und Bauplätze 15 Pfg. (im Vorjahr
16 Pfg.), b) für land= und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitz
30 Pfg. (im Vorjahr 35 Pfg.), c) für gewerbliches Anlage= und
Betriebskapital 40 Pfg. (im Vorjahr 65 Pfg.) 4) für
Gewerbe=
ertrag 140 Pfg. (im Vorjahr auf 1 Mark ſtaatl. Steuer 75 Pfg.).
e) Sondergebäudeſteuer 33 Pfg. (im Vorjahr 35,06 Pfg.). — Von
Anlegung des im Voranſchlag vorgeſehenen Betrags für Stärkung
des Erneuerungsfonds der Gemeindewaſſerleitung in Höhe von
4000 Mark wird Abſtand genommen, da der Betrag zur Ausfüh=
Für das
rung größerer Erweiterungsanlagen benötigt wird. —
Jahr 1929 wurden der Gemeinde zum Zwecke der Gewährung
ver=
billigter Baudarlehen 20 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Dieſer
Betrag ſoll in der Hauptſache für die Gemeindewohnungsbauten
verwendet werden und nur in einem geringen Maße den
Privat=
bauluſtigen zugute kommen. Der Beſchluß des Gemeinderats gine
dahin, den geſamten zur Verfügung ſtehenden Betrag auf die 14
beabſichtigten Wohnungsneubauten gleichmäßig zu verteilen.
Die eingelaufenen Angebote über Vergebung der
Einfriedigungs=
arbeiten bei den neuen Häuſern in der Hochſtraße werden zur
Kenntnis genommen und die Baukommiſſion ermächtigt, den
Zu=
ſchlag nach erfolgter Durchprüfung zu erteilen. — Die
neuerbau=
ten Häuſer in der Hochſtraße werden in aller Kürze bezugsfertig.
len dieſe ſogleich an Intereſſenten
Soweit wie irgend möglich
Verwaltung wird ermächtigt, durch
weiterverkauft werden. Die
Erlaß einer ortsüblichen Bekanntmachung die Liebhaber zu
er=
mitteln. Meldefriſt bis ſpäteſtens 25. Mai l. J., mittags 12 Uhr.
— Einem Geſuch des Ed. Dörr um Ausbeſſerung des Fußſteiges
vor ſeinem in der Karlſtraße gelegenen Hauſe wird ſtattgegeben.
Ebenſo einem ſolchen des Fabrikanten M. Richter auf Herſtellung
einer dauerhaften Bachuferbefeſtigung bei ſeinem Fabrikanweſen,
unter gewiſſen dabei zu beachtenden Vorausſetzungen im
Einver=
nehmen mit der Baukommiſſion. — Ein Antrag der Gg. Reitz Ww.
um Errichtung eines Holzraumes im Hofe des ehemaligen
Schnei=
derſchen Hauſes wird an die Baukommiſſion überwieſen. — Ein
Antrag der Verwaltung auf Herſtellung des Rathausdaches und
des darauf befindlichen Schornſteins findet Genehmigung.
Die
Verſteigerung der Grasnutzung an den Bachufern zum Preiſe von
rund 52 Mark wird genehmigt
Ober=Ramſtadt, 17. Mai. Gemeinderatsbericht.
Hinſichtlich der Verteilung der Baudarlehen 1929 ſtimmte der
Ge=
meinderat nach eingehender Ausſprache dem Vorſchlage der Bau=
und Finanzkommiſſion zu. Dagegen ſtimmte Gemeinderat Gunkel
und beantragte, das für die Baugenoſſenſchaft vorgeſehene
Dar=
lehen um 10 000 Mark zu kürzen und dieſen Betxag noch unter vier
dringendere Bauliebhaber zu verteilen. — Der Durchführung eines
Wohnungsbauprogramms zur Bekämpfung der Tuberkuloſe wird
nach den vorliegenden Plänen und Koſtenvoranſchlägen
zuge=
ſtimmt. — Mit der Löſchung der für ein Bauplatzkaufgeld
zugun=
ſten der Gemeinde eingetragenen Sicherungshypothek erklärt ſich
der Gemeinderat einverſtanden. —
Die Frage der Einführung
einer Warenhaus= und Filialſteuer in Ober=Ramſtadt wird zur
Vorberatung an die Finanzkommiſſion verwieſen — Die
An=
bringung von Reklameſchildern wird zunächſt der Baukommiſſion
zur Begutachtung überwieſen. — Der derzeitige Pächter des 3
Be=
zirks der Gemeindejagd hat um Auflöſung des Pachtverhältniſſes
gebeten. Es erfolgt Zuſtimmung. Für den Reſt der Vachtzeit
nimmt Herr Gg. Merz, Nieder=Ramſtadt, dieſen Bezirk in Pacht.—
Bezüglich des Baugeländes in der Brückengaſſe ſoll das
Umlegungs=
verfahren beantragt werden. — Ein Geſuch des Gg. Lehner zu
Langheckerhof um Erlaubnis zum Betriebe einer Gaſtwirtſchaft im
Hauſe Nieder=Ramſtädterſtraße 2 wird genehmigt und die
Bedürf=
nisfrage bejaht.
Roßdorf, 17 Mai. Die Teilnehmer der Sonderfahrt zur
Pro=
teſtationsfeier in Speher (gemeldet ſind bis jetzt aus unſerer, Gemeinde
130) fahren mit dem neuen Sonntagszug 5.94 Uhr morgens mit
Sonn=
tagskarte zum Hauptbahnhof Darmſtadt: Dort werden die
Sonntags=
karten Darmſtadt—Speher (4.40 RM. Hin= und Rückfahrt) genommen.
Der Sonderzug fährt 7.04 Uhr in Darmſtadt am Hauptbahnhof ab und
kommt in Speher 9.16 Uhr an. Die Rückfahrt von Speher erfolgt
abends um ½7 Uhr.
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 19. bis 25. Mai 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Bensheim—Worms (Ortsdurchfahrt Bensheim an der Bahnunter=
Pfingſtmontag um die Mittagszeit im Frankfurter Rundfunk ein Kon= führung) vom 22. 4. bis 26. 5. geſperrt. Umleitung in Bensheim durch
Rhein= und Dammſtraße.
Darmſtadt—Dieburg—Aſchaffenburg (Ortsdurchfahrt Altheim) vom
Darmſtadt—Mainz (Ortsdurchfahrt Groß=Gerau) vom 7. 5. bis auf
auf einer auswärtigen Bauſtelle ſo unglücklich zu Schaden gekommen, weiteres geſperrt. Umleitung in Groß=Gerau durch die Kirchgarten=
und Schützenſtraße.
Friedberg—Frankfurt zwiſchen Friedberg und Ober=Wöllſtadt vom
4a. Eberſtadt, 16. Mai. Eine Fuchsfarm iſt im Walde nach 13. 5. ab bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:: Fauerbach-Bruchen=
Sonſtige Straßen in Hefſen.
Götzenhain — Dreieichenhain (Ortsdurchfahrt Dreieichenhain) vom
10. 4. bis 25. 5. geſperrt. Dertliche Umleitung.
Sdrendlingen-Buchſchlag vom 26. Nodember 1928 bis auf
weite=
res geſperrt. Umleitung nach Bahnhof Buchſchlag—Sprendlingen über
Diedurg—Groß=Zimmern—Spachbrücken (Ortsdurchfahrt Groß=Zim=
Jubiläums. Am Samstag abend wird das Jubiläumsfeſt mit einem mern) vom 8. bis 21. Mai geſperrt. Umleitung: Gundernhauſen—
Tan=
nenbaum.
Zwingenberg—Rodau (Uebergang 42 am Bahnhof Zwingenberg am
22. und 24. 5. von 6—16 Uhr geſperrt. Umleitung: Rodau—Hähnlein—
Alsbach.
Alsbach-Hähnlein (Uebergang 41 am Bahnhof Hähnlein) am 5.
Zwingenberg.
Appenheim-Nieder=Hilbersheim vom 1. Mai bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Aſpisheim—Ober=Hilbersheim.
Alsheim—Mettenheim vom 25. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung über die Rheinſtraße (Provinzialſtraße Mainz — Worms).
Ortsdurchfahrt Alzey (Nibelungenſtraße) vom 2. April bis auf
weiteres geſperrt. Dertliche Umleitung.
Pfaffenſchwabenheim-Boſenheim vom 3. 5. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Biebelsheim-Planig.
Heidesheim-Nieder=Ingelheim vom 10. 5. bis 15. 6. geſperrt.
Um=
leitung Wackernheim.
Ortsdurchfahrt Horchheim vom 6. 5. bis 22. 6. geſperrt. Umleitung:
Holzheim—Grüningen vom 22. März bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Ueber Straßengabelung Richtung Lang=Göns und Dorf=Güll.
Wenings—Merkenfritz vom 27. März bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Gedern reſp. Geinhaar.
Outsdurchfahrt Sterndorf im Zuge der Straßen Sterndorf—Meiches
und Windhauſen-Vadenrod von: 15. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Köddingen—Windhauſen bzw. Ober=Breitenbach—Strebendorf.
Seckendorf—Schadenbach vom 11. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Homberg oder Rüddingshauſen.
Ortsdurchfahrt Lindheim vom Abzweig nach Heegheim bis zur
Nidder=
brücke vom 15. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung des Verkehrs
von Altenſtadt nach Stockheim und umgekehrt erfolgt über Heegheim.
Groß=Karben-Burggräfenrode vom 3. 4. bis auf weiteres geſperit.
Umleitung: Bonames—Harheim reſp. Kloppenheim—Ober=Erlenbach.
Ortsdurchfahrt Aſſenheim im Straßenzug Nieder=Wöllſtadt—
Bön=
ſtadt vom 11. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Buchenbrücken.
Ortsdurchfahrt Annerod (Hauſenerſtraße) im Zuge der Straße
Gießen—Annerod—Steinbach vom 10. 4. bis auf weiteres für
Laſtfuhr=
werke geſperrt. Umleitung von Km. 6,8 der Straßen Gießen—
Grün=
berg über Annerod nach Steinbach.
Ortsdurchfahrt Veuren (Kr. Gießen) vom 19. April bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: „Bersrod-Winnerod—Reinhardshain-
Belters=
hain.
Ortsdurchfahrt Nieder=Seemen in Richtung Wenings vom 2. Mai
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Allenrod.
Gießen—Reiskirchen Km. 7,00—9,00 vom 6. 5. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Rödgen—Großen=Buſeck.
Selters—Nanſtadt vom 13. 5. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Stockheim—Leuſtadt—Nieder=Mockſtadt (bzw. Ortenberg)Wippenbach—
Bobenhauſen—Bellmuth.
Verſtadt—Grund=Schwalheim ab Abzweig nach Echzell vom 13. 5.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Echzell-Biſſes reſp. Trais—
Hor=
loff—Steinheim—Unter=Widdersheim.
Ortsdurchfahrt Schadenbach vom 15. 5. auf etwa 4 Wochen geſperrt.
Umleitung: Deckenbach bzw. Büßfeld.
Ci. Alsbach, 17. Mai. Durchgegangenes Pferd. Am
Uhr ſcheute das Pferd eines
Mittwoch nachmittag gegen 4
Schweinehändlers aus der Nachbarſchaft und raſte mit de
Wagen, an den es nur durch die Bruſtkette befeſtigt war, die ſteile
— Michelſtadt, 16. Mai. Am erſten Tage des wiſſenſchaftlichen
Kurſus in Stockheim (Gaſthaus zum Anker), 11. Juni, werden folgende
Themen behandelt: Vormittags 10½ Uhr: „Was bringt das
Evange=
lium den Heidenvölkern heute?” (Referenten: Prof. Werner=Friedberg
und Miſſionsdirektor Dr. Ihmels=Leipzig); nachmittags 3 Uhr: „
Ent=
wickelung der deutſchen evangeliſchen Miſſionsgeſellſchaften” (Meferent:
Paſtor D. Johannſen=Eſſen); abends 8 Uhr: Vortrag
nit Lichtbildern
„Rund um Afrika” (Miſſionsdirektor Dr. Ihmels).
Dienstag, den
12 Juni, vormittags 10½ Uhr: „Luthers kleiner Katechismus als
Volksbuch” (Referent: Prälat D. Dr. Diehl); nachm. 2 Uhr: „Das
Neligiöſe in der modernen weltlichen Dichtung” (Referent: Lic. Dr.
Knevels=Heidelberg), Alle, die ſich für dieſe Fragen intereſſieren, ſind
herzlich eingeladen.
E Michelſtadt, 17. Mai. Rathausbeleuchtung. In
Ver=
bindung mit dem alljährlich in Michelſtadt ſtattfindenden Brunnen= und
Lichtfeſt veranſtaltet die Stadtverwaltung auch dieſes Jahr wieder eine
große Rathausbeleuchtung mit Feuerwerk und volkstümlichem
Pro=
gramm. Die Beleuchtung findet an Pfingſtſamstag, Pfingſtſonntag und
Pfingſtmontag ſtatt. Da ſie während des Jahres nicht wiederholt wird
ſondern nur jeweils an Pfingſten in die Erſcheinung tritt, dürfte, wie
in früheren Jahren, auch diesmal wieder ſtarke Beteiligung aus den
be=
nachbarten Großſtädten zu erwarten ſein. Die Zugverbindungen, die
gleichzeitig einen Ausflug in den Odenwald und eine Beſichtigung des
einzigartigen Bergſtadions ermöglichen, ſind folgende: Ab Frankfurt
6.30 vorm., ab Darmſtadt 7.47 vorm., ab Frankfurt—Offenbach—Hanau
6.38 vorm., bzw. 7.05, bzw. 7.19, ab Mannheim 6.36 vorm., ab
Heidel=
berg 7.00, ab Stuttgart—Eberbach 6.00 vorm. bzw. 8.14, ab Mainz—
Groß=Gerau 6.31 vorm. bzw. 7.06, ab Worms—Bensheim 6.08 vorm.
bzw. 6.56, ab Aſchaffenburg 6.06 Uhr.
Cl. Hetzbach, 17. Mai. Streitigkeiten. Wegen des Befahrens
eines Feldweges, der zum Teil Privatweg iſt, gerieten drei hieſige
Fa=
milien in Streitigkeiten, die derart ausarteten, daß der eine zur Waffe
griff und die anderen beiden bedrohte. Geſtern morgen wurde durch die
Gendarmerie die Waffe und die noch im Beſitz befindlichen weiteren
Waffen beſchlagnahmt. Ein gerichtliches Nachſpiel dürfte die Folge ſein.
Cl. Falkengeſäß, 17. Mai. Geſtern fanden durch die Gendarmerie
Beerfelden Durchſuchungen nach Waffen ſtatt, da mehrere Perſonen im
Verdacht ſtanden, zu wildern. Wie man hört, waren die Durchſuchungen
von Erfolg.
Cf. Birkenau, 17. Mai. Aus dem Gereinderat. In ſeiner
letzten Sitzung beſchloß der Gemeinderat die Verbreiterung des
Letten=
weges (Aufgang nach dem Atzelhof) um 2 Meter, ſowie die planmäßige
Befeſtigung desſelben. Nach der Bahn zu ſoll der Weg mit erhöhtem
Fußſteig mit Randſteinen verſehen werden. Die Arbeiten werden als
Notſtandsarbeiten zur Durchführung kommen, und wird durch die
Aus=
führung derſelben ein lang gehegter Wunſch der Anwohner des
Atzel=
hofes verwirklicht und ein ſchon ſeit Jahren unhaltbarer Zuſtand
beſei=
tigt werden. Der Gemeinderat beſchloß, auch in dieſem Jahre wieder
die Solbadkuren für die Schulkinder durchzuführen.
Kirchſtraße hinab, riß mehrere friſch gepflanzte Bäumchen in Ter
neu hergerichteten Straße nach der „Alten Bergſtraße” zu um und
demolierte vor der Wirtſchaft Deutler ein faſt neues Motorrad.
Menſchen ſind glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen.
Cj. Hähnlein, 17. Mai. Düngungsverſuch auf Gerſte.
Auf einem etwa 1 Morgen großen Acker am Landgraben zwiſchen
hier und Zwingenberg, dem Landwirt Schweickert gehörig, hat
Herr Lehrer Döring einen intereſſanten und beſtens gelungenen
Düngungsverſuch mit Kunſtdünger vorgenommen. Der Acker
wurde in vier Parzellen eingeteilt Parzelle 1 nur mit Kali.
Par=
zelle 2 mit Kali und Phosphor, Parzelle 3 mit Kali. Phosphor
und Natronſalpeter und Parzelle 4 auch mit Volldüngung Kali,
Phosphor und Ammoniak beſtreut. Die Wirkung dieſer Düngung
iſt jetzt deutlich ſichtbar, der Acker beſteht aus vier klar von
ein=
ander geſchiedenen Teilen. Am ſchönſten ſteht Abſchnitt 3 dan
der ſchnellen Wirkſamkeit des Natronſalpeters, am geringſten iſt
die Gerſte in Parzelle 1 und dann in 2, ein Beweis, daß nach dem
Geſetze des Minimums einſeitige Düngung unwirkſam und darum
unrentabel iſt. Beſondere Aufmerkſamkeit in den nächſten Wochen
verdienen die Parzellen 3 und 4, wenn der etwas ſchwerer lösliche
Salpeter im Amoniak wirkſam wird.
— Stockſtadt a. Rh., 17. Mai. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich,
eröffnet die Turngemeinde e. V. Stockſtadt a. Rh. mit dem heutigen
Tage ihr Schwimmbad. Das Bad zeichnet ſich durch ſeine herrliche
Lage, ſein klares, einwandfreies, fließendes Waſſer aus. Gute
Zugver=
bindungen nach Stockſtadt ſowie Sonntagsfahrkarten ermöglichen es, mit
wenig Unkoſten ſich in den Fluten des Altrheins zu tummeln, auch die
Gaſtſtätten bieten ihr Möglichſtes, um die Beſucher unſeres ſchönen
Rheinbades in jeder Art zufrieden zu ſtellen.
Hirſchhorn, 17. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
16. Mai 0,91 Meter, am 17. Mai 0,86 Meter.
— Gernsheim, 17. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
16. Mai 0,21 Meter, am 17. Mai 0,21 Meter.
g. Groß=Gerau, 15. Mai. Der Ortsgewerbeverein Groß=Gerau
ver=
anſtaltete geſtern abend in der „Krone” einen Vortragsabend.
Hand=
werkskammerſyndikus Dr. Kollbach=Darmſtadt ſprach über Lebensfragen
des deutſchen Handwerks. Ein Zuſammenſtehen der Handwerker ſei
heute notwendiger denn je. Die arbeitsrechtliche Entwicklung
bean=
ſpruche größte Sorge. Kataſtrophal wirke ſich die ſtarke öffentliche
Be=
laſtung aus. Das Handwerk verlange, daß die Steuern auf allen
Schul=
tern gleichmäßig verteilt werden. Die Ausführungen Dr. Kollbachs
fanden lebhaften Beifall. In der anſchließenden Ausſprache bekundete
u. a. Bürgermeiſter Dr. Lüdecke ſein Intereſſe an den brennenden
Fragen des Handwerks.
Aa. Offenbach, 17. Mai. Zweifacher Selbſtmord. Ein
un=
gefähr 20 Jahre alter Lederarbeiter aus Froſchhauſen hat ſich in
ſelbſt=
mörderiſcher Abſicht einen Schuß in die Schläfe beigebracht und dann
in den Main geſtürzt. Seine Leiche konnte bereits geländet werden.
Rheinheffen.
* Mainz, 17. Mai. Rheinheſfiſche Chronik. In Mainz
wurde auf der Großen Bleiche ein modernes, großſtädtiſches
Vergnü=
gungsetabliſſement eröffnet, das ein großartiges Kinotheater (Ufa=
Palaſt) mit 1200 Sitzplätzen, ein ſtimmungsvolles Kaffee „Aſtoria” und
ein umfangreiches Kellerreſtaurant „Würzburger Bürgerbräu” umfaßt.
Das Kinotheater iſt das größte von ganz Heſſen und darüber hinaus
ganz Südweſtdeutſchlands. — Bei Ausgrabungen in Alzeh ſtieß man
auf umfangreiche Fundamente. Der Fund wurde dem römiſch=
germa=
niſchen Zentralmuſeum in Mainz gemeldet. Der heſſiſche
Denkmalpfle=
ger Prof. Dr. Behn kam nach Alzeh und ſtellte Nachforſchungen an.
Da=
bei ergab ſich, daß man es nach den aufgedeckten Fundamentreſten,
Säulen, Altären und Steinen mit einem großen Tempelheiligtum zu
tun hat. Es iſt noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt, ob man eine
Tempel=
anlage der römiſch=heidniſchen Zeit oder eines frühchriſtlichen Bauwerks
freigelegt hat. Vermutlich dürfte der Bau um etwa 350 n. Chr.
ent=
ſtanden ſein. — In die Geſchäftsräume des Rhein=Main=Bürgerkonſums
in Bingen wurde am hellen Tage um die Mittagszeit eingebrochen.
Dem Täter fielen etwa 400 RM. Bargeld in die Hände. Er iſt
uner=
kannt entkommen. — Der große Deutſche Fleiſcherverbandstag findet in
der Zeit vom 7. bis 14. Juli d. J. in Mainz ſtatt. — In der Nacht zum
letzten Donnerstag wurde bei einem Mainzer Bäckermeiſter eingebrochen.
Der Dieb öffnete den im Ladenzimmer ſtehenden Schreibtiſch, worin er
eine goldene Damenuhr mit Kette, ſowie fünf alte Einmarkſtücke
vor=
fand. In der gleichen Nacht wurde in eine Wirtſchaft an der
Schloſſer=
gaſſe eingebrochen und eine größere Menge Ziaaretten geſtohlen.
Außer=
dem wurde in dieſer Nacht verſucht, in einer Konditorei an der
Kaiſer=
ſtraße einzubrechen. Da in letzter Zeit wiederholt derartige Einbrüche
in Mainz unter ähnlichen Umſtänden verübt wurden, wird
angenom=
men, daß ein gewerbsmäßiger Ladendieb an der Arbeit iſt,
Die
Reichsregierung hat beſchloſſen, da die Straßenbrücke über den Rhein
bei Mainz nicht mehr den Vevkehrsverhältniſſen genügt, 100 000 RM.
als erſte Rate für ihre Verbreiterung unter den „Fortdauernden
Aus=
gaben” des ordentlichen Haushalts des Reichsminiſteriums für die
be=
ſetzten Gebiete im Reichshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1929/30
einzuſtellen. — Als Beitrag, für das Römiſch=Germaniſche
Zentral=
muſeum Mainz wurde ſeitens der Reichsregierung als Beitrag für das
Rechnungsjahr 1929/30 eine Summe von 113 000 RM. bereitgeſtellt. —
Der Mainzer Turnverein von 1817 ſchreibt für den B. und 26. Mai
ſeine traditionellen „Rheinſtaffeln und reichsoffenen Wettkämpfe” aus.
8 iſt weithin bekannt, daß dieſe Wettkämpfe in Mainz immer ein
Stelldichein der beſten Turnſportler waren, daß erprobte Kampfrichter,
bewährte Vertrauensleute der D. T., ſowie eine einwandfreie,
muſter=
gültige Anlage einen reibungsloſen Verlauf ſichern.
Ac. Worms, 17. Mai. Betrugsprozeß zum Nachteil
der Wormſer Ortskrankenkaſſe. Vor dem Schöffengericht
begann am Dienstag der Prozeß gegen die Kaufleute Klaus=Wiesbaden,
Kratz=Worms und den Verw.=Direktor Geiger=Worms wegen
unrich=
tiger und zu teuer berechneter Lieferungen an die Ortskrankenkaſſe,
wo=
bei Geiger die zu hohen Beträge wiſſentlich angewieſen haben ſoll. Vier
Rechtsanwälte ſind bei der Verhandlung tätig und eine ganze Reihe
von Sachverſtändigen war geladen. Aber ſchon kurz nach Beginn der
Verhandlung ergab ſich eine Kontroverſe zwiſchen Staatsanwaltſchaft
und Verteidigung, die den als Sachverſtändigen geladenen Apother
Diſtelmann ablehnten. Die Staatsanwaltſchaft beantragte darauf
Ab=
ſetzung des Termins, welchem Antrag das Gericht gegen den Einſpruch
der Verteidigung ſtattgibt, ohne ſofort einen neuen Ter
nhein Flugzeugvorſthrungen der Naghbſtaßenſteinwerke mit
deren „Schwalbe” ſtatt. Der Pilot Katzenſtein wird all die
verſchie=
denen Fliegerkunſtſtücke zeigen, ſo daß für die Beſucher der Wormſer
Meſſe eine große Sehenswürdigkeit zu erwarten iſt.
*
m. Aus dem Lande, 15. Mai. Auszeichnungen. Die
Land=
wirtſchaftskammer hat die „Silberne Medaille” mit der Inſchrift „für
hervorragende Leiſtungen auf dem Gebiere der Landwirtſchaft” an
folgende Herren verliehen: Landforſtmeiſter a. D. Staatsrat Dr=
Weber=Konradsdorf in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die
För=
derung der heſſiſchen, beſonders der oberheſſiſchen Landwirtſchaft und
der Forſtwirtſchaft in Heſſen; „Kreisdirektor Geh. Reg.=Rat Wolf=
Worms in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Landwirtſchaft,
ins=
beſondere des heimiſchen Obſtbaues; Oekonomierat Andrae=
Bü=
dingen i Anerkennung ſeiner Tätigkeit um die Förderung der
ober=
heſſiſchen Rindviehzucht. — Vorträge. Das Landwirtſchaftsamt
Michelſtadt hält dieſer Tage an 3 Orten Vorträge ab, die ſich mit
ver=
ſchiedenen Gebieten der Landwirtſchaft beſchäftigen.
In den ersten
zehn Jahren
sollte jede Mutter ihr Kind
aus-
schließlich mit der reinen, milden
A „KINDER
NIVE
AA. SEIFE
weschen, und baden. Das Kind wird
es ihr einst danken, weil ihm dadurch
später manche Sorge um die
Erhal-
tung seines guten Teints erspart
bleibt. Nivea-Kinderseiſe ist
über-
ſettet und nach ärztlicher Vorschritt
) besonders für die empſindliche Haut
der Kinder hergestellte
Sonnengebräunte, gesunde Haut
FT
FD
wollen Sie doch haben. Drum reiben Sie Ihren Körper mit
AMA
AVAVAAA UALIA
ein. Und dann hinaus ins Freie, in Luft und Sonne.
Nivea-Creme verstärkt die bräunende Wirkung der
Sonnenstrahlen, sie vermindert die Gefahr
schmerz-
haften Sonnenbrandes. Aber trocken muß Ihr Körper
sein. Sie dürfen ihn niemals noß den
Sonnen-
strahlen aussetzen. Und immer vorher einreiben!
Mur Nivea-Creme enthält das haut-
W. pflegende Eucerit, und darauf be
ruht ihre einzigartige Wirkung.
Mce
Dosen RM. 020,
0,30, 0,60 u. 1.20
Reine Zinntuben:
RM. 0.60 u. 100
Nummer 137
Sametag, den 18. Mai 1929
Seite 9
Loge des Präſidenten und wirft dieſem ſeinen ſchwarzen Torero=
Hut zu: „Einen Lump kannſt du mich nennen und mir dieſen Hut
ums Geſicht ſchlagen, wenn ich heute den Stier nicht mit dem
Preis eines Stierkampfes.
erſten Streich erlege!‟ (Das Erlegen des Stieres mit dem erſten
Streich iſt nämlich ſehr ſchwer und gelingt faſt nie). Aber, gemach
Von George Popoff.
Madrid, im Mai.
Es iſt natürlich kein Sport. Es iſt nur ein „Spiel”. Aber
ein Spiel voll unglaublicher Farbenpracht und geſchmeidigſter
Eleganz. Der „Blutdurſt” und die „ſüdländiſche Grauſamkeit”
ſpielen dabei eine weit geringere Rolle, als üblicher Weiſe
behaup=
tet wird. Schauluſt, Schönheit und Bravour ſind die
Haupt=
komponenten. Man muß es geſehen haben, um es beurteilen,
um es verurteilen zu können. Man muß auch nicht zu „nordiſch”
ſein. Und im übrigen — der Menſch ſoll ſchreiben, was er
denkt .. ."
Die „Plaza de Toros” iſt ein römiſches Amphitheater. Ganz
genau ſo, wie man es ſich vorſtellt. Auch die Sitzreihen ſind von
Stein. 20 000 oder noch mehr Zuſchauer ſind verſammelt. 20000
braune, geſtikulierende, lärmende Römer (Madrilener?)
Phan=
taſtiſch! Gar keine Ordnung, alles ſtößt und ſchubſt ſich.
Schä=
bige, braune Leute, die ganz offenſichtlich keine Billetts haben,
zwängen ſich zwiſchen die übrigen, ehrlicheren Bürger. (Den Platz
neben mir nimmt ein uralter, völlig zahnloſer Mann ein, der
ganz in Schwarz gekleidet iſt und wie ein Kardinal ausſieht —
ein Stierkampf=Habitué). Für eine Peſeta kann man ein
ledernes Kiſſen, zum weicheren Sitzen, mieten. Es wird einem
— über tauſend Köpfe hinweg — zugeworfen. Die Peſeta fliegt
den gleichen Weg zurück. Händler verkaufen Nüſſe, Süßigkeiten
oder Waſſer — „Aaguaa, Aaguaa . . ." Schreien es ſo laut ins
Ohr, daß man beim erſten Anbrüllen vermeint — es ſei zum
mindeſten Primo de Rivera ſoeben erſtochen worden. Die Sonne
brennt bereits im April unbarmherzig, aber ſie fällt ſchräg und
teilt das Amphitheater in zwei Hälften — eine ſonnige und eine
ſchattige. Demnach heißen die Billette „sol y sombra”. In der
„Sombra‟=Seite ſitzen die edlen Spanier und die Ausländer von
Diſtinktion, in der „sol‟=Hälfte ſitzt der Mob. Der Mob ſcheint
ſich indeſſen weſentlich beſſer zu amüſieren. Jedenfalls lärmt
er nachdrücklicher. Viele Frauen hantieren mit gelben, grünen
und weißen Fächern. Manche Damen laſſen ſich in ſpaniſcher
Tracht zeigen — mit hohem Kamm und Spitzentuch — und haben
die Brüſtung ihrer Logen mit farbigen Shawls dekoriert, daß es
weit ſichtbar iſt. Aber leider nur ſehr wenige Logen erfreuen
ſolcherart Auge und Sinnen ..."
Die Arena iſt mit rötlich=gelbem Sand ausgeſtreut. Dazu
das Konfettibunt der Menge und das Blau des Himmels.
Schon dieſer Farbenklang verſöhnt im voraus. Aber es kommt
noch ſchöner. Tor auf! Zwei Reiter in alt=ſpaniſcher Tracht
galoppieren in die Arena und grüßen mit ihren Federhütten den
in einer Ehrenloge ſitzenden „Präſidenten‟. Dann nochmals
„Tor auf” und der Paradeeinzug der Fechtergruppe beginnt.
Die Muſik ſpielt einen kriegeriſchen Marſch (doch ausdrücklich
nicht „Auf in den Stierkampf!”) und die Toreros ſchreiten
ſtolz durch die Arena. Voran — die großen Stars, die „
Eſpa=
das”, die ſpäter den Hauptſtreich mit dem Degen zu führen haben
und die in Spanien jedes Kind bei Namen kennt.
(Rayito heißt der Mann, auf den es heute ankommt
Dann — die Banderilleros, die Picadores und endlich die
Hilfs=
dienerſchaft, die ſpäter die „unſaubere Arbeit”, das Hinausſchaffen
der toten Stiere zu beſorgen hat. Nach beendetem Vorbeimarſch
verzieht ſich alles. Die Arena iſt wieder völlig leer und
erwar=
tungsvolle Stille tritt ein. Aber nur für einen ganz kurzen
Augenblick. Denn nun geht erneut eines der Tore auf und ER
ſtürzt herein — der Stier. Tiefſchwarz in der Farbe, rieſig im
Bau, wild, Verderbnis verſprechend — ein Prachtexemplar, ein
Büffel, der koloſſalſte Stier, den ich je ſah. Es kann beginnen.
Unter Verzicht auf techniſche Floskeln ſei noch folgendes
ge=
ſagt: der Kampf beſteht aus vier Teilen oder „Touren”, 1. das
Necken und Müdemachen des Stieres durch das Spiel mit dem
Mantel der Capeo; 2. der Angriff der berittenen Picadores mit
den Lanzen; 3. das Beſpicken des Stieres mit den Banderillas,
und 4. das Töten des Stieres durch den Eſpada, den Matador.
Weitaus die ſchönſte und graziöſeſte Tour iſt die erſte — das Spiel
der Capeadores. Hier fließt noch nicht das manche ſtörende Blut
und hier zeigt ſich größte Geſchmeidigkeit und Bravour der
Kämpfer — denn bei dieſer erſten Tour hat der friſche Stier noch
nichts von ſeiner angeborenen Stoßkraft eingebüßt. Und das
Farbenſpiel kommt hier zu vollſter, prächtigſter Entfaltung. Zur
Farbendreifalt vom Gelb der Arena, dem Konfettibunt der
Menge und dem Türkisblau des Himmels tritt jetzt die bewegliche
Farbigkeit der Spielenden hinzu: das Tiefſchwarz des Stieres,
das Flittergold der Kämpfer und das Scharlachrot der hin= und
herflatternden Capeos. Das ganze — ein Bild von
unvergleich=
licher, immer wieder von neuem entzückender Schönheit. Und dann
— die Geſtalten und Bewegungen der Toreros! Alles
geſchmei=
dige, überſchlanke, ſehnige Kerls, blitzſchnell, ſchlangenhaft
ge=
wandt in ihren Bewegungen, im ſtändigen Hin= und Hertänzeln.
Beide Seiten der Torerohoſen ſind mit Flitteraufſchlägen
ver=
ſehen, was die Geſtalten noch ſchlanker erſcheinen läßt, als ſie es
ohnedies ſind. Vertreter eines von Natur aus behäbig=läſſigen
Volkes — durch übermenſchliches Trainieren — zu Wieſeln
heran=
gezüchtet. Manche drehen dem Stier gar den Rücken zu und
laſſen den Stier haarſcharf vorbeiſtürmen. Teufelskerle! (Der
alte Herr neben mir murmelt mit ſeinem zahnloſen Mund kaum
hörbar: „Hoffentlich tötet der Stier heute jemand . . .")
Es gibt peinliche Momente. Der Stier durchbricht plötzlich
die Brüſtung und raſt wutſchnaubend den Umgang (der noch
die Brüſtung von den Zuſchauerreihen trennt) entlang. Hui, wie
flitzt da alles Nächſtbefindliche auseinander! Bis jemand
ver=
bindlichſt eine Pforte öffnet, und der blöde Stier wieder
ge=
horſam in die Arena trottet. Zwei Kerle aus dem Publikum,
Stierkampf=Enthuſiaſten, ſtürzen mit unſauberen, roten Tüchern
in die Arena und drängen ſich vor, wollen unbedingt mitkämpfen,
ſich dem Stier entgegenwerfen. Werden aber ſelbſt
hinausgewor=
fen . . . — Einem Banderillero ſchlitzt der Stier mit einem ſeiner
ungemütlichen Hörner die Hoſe auf und der Mann taumelt
offenſichtlich. Aber — oh, ſpaniſche Grandezza — er erhebt ſich
von der Erde, weiſt alle Helfer zurück und verſucht, obgleich
ver=
wundet, das Schwerſte, er empfängt, auf den Knieen ſtehend,
zum zweiten Male den Anprall des Stieres. Welch
erſtaun=
liche Bravour! Alles klatſcht Beifall. Aber der übertriebene
Wagemut bekommt dem Jungen übel: der Stier nimmt ihn auf
die Hörner und wirft ihn ſo nachdrücklichſt in den gelben Sand,
daß er blutüberſtrömt herausgetragen werden muß. Die Menge
aber bleibt jetzt gleichgültig für das Schickſal — — des
Erfolg=
loſen („Poca ſangre, poca ſangre”, „zu wenig Blut, zu wenig
Blut” murmelt unzufrieden der Alte neben mir mit zahnloſem
Munde).
Und jetzt kommt des Kampfes Höhepunkt — der Streich des
Eſpada, des Endſchlachters. Rayito tritt jetzt in Aktion. („Stolz
in der Bruſt . . .") Vor Beginn ſeines Werkes tritt er vor die
—Rayito, der Sinn fürs Theatraliſche hat, beſitzt auch das
ent=
ſprechende Stierkämpfer=Können. Kaltblütig tritt er an den
be=
drohlich=lauernden, bis zum Maßloſen gereizten Stier heran und
ſchlägt ihm das ſcharlachrote Tuch mehrmals um die Schnauze.
Der Stier ſtürzt wild auf Rayito zu, haarſcharf an ihm
vor=
bei und lauert wieder. Nun tätſchelt Rayito gar den Wütenden
mit der nackten Hand aufs Maul. Hei, wie er da auffährt.
Dann ſtiert er wieder. Rayito ſtellt ſich vor ihn hin, nur auf
einen Schritt Entfernung, und ſtampft mehrmals mit dem linken
Fuß, den Stier zu reizen, brüllt, grunzt ihn tieriſch an: „Achacha,
achacha!” Bis es endlich ſo weit iſt, bis der Todesſtoß erfolgen
kann — mit dem Degen, mit der Klinge von Toledo.
Merkwürdig: der Eſpada ſetzt den Degen genau ſo an, wie
man ein Gewehr ans Auge anſetzt, zielend, meſſend, auf einen
Punkt gerichtet. Dieſer „eine Punkt” muß eine beſtimmte Stelle
rechts am Nacken des Stieres ſein, von wo (ſozuſagen) eine direkte
Linie zum Herzen führt und, richtig getroffen, den Stier ſofort
erledigt. Das gelingt auf den erſten Streich faſt nie. Aber
Rayito!, Rayito zielt, wartet etwas — zum größeren Effekt — ab
und ſtößt dann plötzlich blitzſchnell zu, ſelbſt wie eine Stahlfeder
vorſpringend — der Degen ſitzt bis zum Schaft im Nacken des
Stieres, ſo tief, daß nur noch der zierliche, mit roten Bändern
umwickelte Griff hervorſtarrt. Das war ein Streich! Der Stier
legt ſich langſam nieder und iſt erledigt. Aus. Rayito hebt die
rechte Hand zum Gruß. Raſendes Gebraus der Menge: „Auf den
erſten Streich! Rayito! Hurra!!” Ihm wird die Ehre des
Triumphes: er hat nun das Recht, die Arena im Triumphe zu
umſchreiten. Und tut es — mit Grandezza, mit theatraliſcher
Gebärde nach rechts und links, nach überall hin grüßend.
Nie=
mand kann ihn nun einen Schuften heißen, er hat getan, was er
verſprach. Heil dir, edler Rayito, Heil! (Nur der zahnloſe Alte
neben mir iſt noch immer nicht zufrieden: „Keine eſtocada dies”
murmelt er mürriſch vor ſich hin, „eher ein Schlag mit der
Brat=
pfanne „ſartenazo”; in der guten, alten Zeit — da gab’s
Toreros ...")
Wie nun der Stier von einem Zweigeſpann mit Glockengeläut
und „Ahoi” aus der Arena hinausgeſchleift wird, da applaudieren
viele Leute nochmals, wem? — dem Stier! Oh, dieſe ſpaniſchen
Kinder, ja, ſie applaudieren dem toten Stier — weil dieſer,
ihrer Anſicht nach, ebenfalls „gut gekämpft” hat. Oh, dieſe
Kin=
der. Ueberhaupt — das Ganze ein Spiel für Kinder des Südens
(Kinder ſind ja auch grauſam . . .), die nicht recht wiſſen, was
ſie mit den langen Sommer=Nachmittagen anfangen ſollten. Bei
40 Grad Hitze im Schatten geht man nicht gern ins Kino. Viel
lieber in die Arena, den Maſſen=Rendezvous=Platz der Flaneure
ſüdlicher Städte. Fußball und ähnliches iſt für Kinder afrikaniſcher
Zonen nicht aufregend genug. Bedauerlich, aber wahr. Hierin
— vielleicht die eigentliche Erklärung und quaſi Entſchuldigung
für dieſe Art von Volksbeluſtigung, die — wie geſagt — als Bild
unvergleichlich ſchön iſt. Außerdem die Bezeugung: das
Blut=
fließen wird man nach den erſten Augenblicken kaum mehr
ge=
wahr — die Aufregung, die Geſchicklichkeit und die Bravour des
Spieles nimmt die Aufmerkſamkeit des Zuſchauers faſt völlig
gefangen. Und ſchließlich: es gibt in manchen Ländern
Zart=
beſaitete, Aeſtheten, die die Stierkämpfe verdonnern, aber
gleich=
zeitig weitgehendſte Toleranz — dem Bolſchewismus
entgegen=
bringen. Sollte man nicht lieber umgekehrt donnern und
dul=
den? Wenns ſchon ohne Blutvergießen nicht geht — dann, bitte,
lieber Ochſenblut, als Menſchenblut . . .
PUAZ
CICAMETTEN
die-verändern sich nie"
Bin 8302
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66
Standard geraucht
5 Gründe, warum Sie die
neue Abdulla Standard
versuchen sollten!
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Ausgesucht milde mazedonische Tabake
Zigarettenpapier feinster Oualität
Stets gleichbleibende Tabakmischung
Auch bei starkem Rauchen kein Kratzen
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veratur und Feuchtigkeit durch spezielle
Luftbehandlungsanlage
SLTaben
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Samstag, den 18. Mai 1929
Nummer 137
Klara Steinmetz
Heinz Bormet
Darmstadt
Arheilgen
beehren sich hierdurch ihre
Verlobung bekannt zu geben
Pfingsten 1929.
Statt Karten.
Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen
Käte Brust
Georg Friedrich Hölzer
Reinheim
Wersau
Waldstr. 23
Pfingsten 1929.
Uhre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Otto Ruths.
Wilhelmine Ruths
geb. Biek
Barkhausstr. 57
Heidelbergerstr. 17
Kirchl. Trauung: Pfingstsonntag, 3½ Uhr.
in der Martinskirche.
—
Uhre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Ernst Uhrig
Rosa Uhrig
geb. Müssig
Augsburg
Kargstr. 8
Darmstadt
Holzhofallee 8
Die kirchliche Trauung findet am 19. Mal, 1:. Uhr
nachmittags, in der Stadtkapelle statt.
Statt Karten
Statt Karten.
Ihre am Sonntag, den 19. Mai, nachmittags
2 Uhr, in der Johanneskirche ſiattfindende Trauung
zeigen hiermit an
Wilhelm Illert und Frau
Hilde, geb. Siegriſt
Darmſitadt
Wendelſiadtſtr. 20
Grötzingen
b. Durlach
Bruno Ibels
Ingenieur
Martha Jbels, geb. Liſtmann
Vermählie
Wilhelminenſtraße 3.
Kirchliche Trauung: Samstag, den 18. Mai, nachmittags
2½ Uhr, in der St. Ludwigskirche. (8557
Uhre Vermählung geben bekannt:
Fritz Schönbein und Frau
Anna, geb. Kaufmann
Ihre Vermählung beehren ſich
an=
zuzeigen
Karl Stier und Frau
Lina, geb. Schönwolf
Darmſtadt, den 19. Mai 1929.
Kaupſtr. 47
Kirchliche Trauung 1. Feiertag
nachmittags 4½ Uhr, in der
Mar=
tinskirche,
Siatt Karten.
Adam Keſſelberg u. Frau
Elſe, geb. Weber
Vermählte.
Landwehrſir. 35
Darmſiadt
Kirchliche Trauung: Pfingſiſonntag,
3½ Uhr, in der Johanneskirche. (*
Ihre Vermählung beehren ſich
anzuzeigen
Darmstadt, den 18. Mai 1929.
Pankratiusstraße 15.
(8552
Kirchl. Trauung: 1. Pfingstfeiertag, nachmittags 2 Uhr,
in der Martinskirche.
Dr. Ourt Uecker
Lenl Uecker
geb. Raczkowski
geben ihre Vermählung bekannt.
Eberstadt a, d. Bergstr., den 17. Mai 1928.
(8516)
Statt Karien.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen:
Elektro=Ingenieur Erich Mieſner
und Frau Fränze, geb. Engel
Berlin=Charlottenburg
Darmſiadt
Rhönring 30
Kirchl. Trauung am 1. Pfingſifeiertag, nachmittags 1½ Uhr,
in der Martinskirche
Statt Karten.
Statt Karten.
Friedrich Horn
Anna Horn, geb. Reich
Vermählte
Barkhausſtr. 57 Darmſiadt Lichtenbergſtr. 91
Kirchliche Trauung: Pfingſtſonntag, nachmittags 2½ Uhr,
in der Martinstirche.
Mein lieber Mann, unſer lieber Vater
und Schwiegervater
Nat1 Jarmſtadter
pfläfterermeiſter und Tiefbauunternehmer
iſt am 15. Mai im Alter von 63 Jahren
ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabethe Darmſtädter, geb. Noldt.
Darmſiadt, den 18. Mai 1929.
Die Trauerfeier fand auf Wunſch des Verſtorbenen in
aller Stille ſiatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten. (8525
Franz Berth
Marie Berth geb. Schneider
Darmſtadt (*) Neckarſtr. 22
Kirchl. Trauung: Sonntag, 19. Mai.
nachm. 2½ Uhr, in der Stadikapelle.
Statt Karten.
Ludwig Junck
Luiſe Junck, geb. Riedlinger
Vermählte
Pankratiusſtr. 27 Fuhrmannſir. 16
Kirchl. Trauung: Sonntag, 19. Mai 1929,
nachm. 4 Uhr, in der Martinskirche. (*
Radfahrer
kaufen
Fahrräder
ſowie ſämtliche
Zubehörteile
am vorteilhafteſten
beim Fachmann
Gg. Hahn & 6o.
Fahrradſchloſſermeiſter
Gr. Ochſengaſſe 12.
4559a)
Stait Karten.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Wilhelm Schimpf und Frau
Gretel, geb. Hartmann
Darmſtadt, Viktoriaſtr. 76, den 18. Mai 1929.
Kirchliche Trauung am 1. Pfingſifeiertag, nachm. 3 Uhr,
in der Johanneskirche.
Ludwig Wiemer
Gertrud Wiemer
geb. Keil
Vermählte (
Magdalenenſtr. 5
Darmſtadt
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 19. Mai,
nachmittags 3 Uhr, in der Schloßkirche.
Verreiſt
bis 26. Mai
Dr. med.
Herka Kalcher,
Rheinſtraße 37.
Mabeco.
Ein ſchw. Motorrad,
zut lauf preisw
verkaufen. (*fsg
berſtadt.
Darm=
ſtädterſtraße 52.
Heute nachmittag endete nach kurzer Leidenszeit
im 71. Lebensjahre ein fanfter Tod, das arbeitsreiche
Leben unſerer lieben, treuſorgenden Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter
Frau Geh. Baurat
Frieda Fleck
geb. Hall.
Auguſte Ammermann, geb. Fleck
Ernſt Ammermann, Reichsbahnoberrat
Charlotte Scherer, geb, Fleck
Fritz Scherer, Oberregierungsbaurat a. D.
Friedrich Ammermann.
(8582
Darmſiadt, den 17. Mal 1929.
Poſtſtraße 4,
Die Einäſcherung findet in der Kapelle des
Waldfried=
hofs am Dienstag, den 21. Mai, nachmittags 3 Uhr
ſiatt.
Bitie keine Beſuche.
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Georgenstraße 11.
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ucht per ſoſ. erſtkl.
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Anſpr. und Ref. an
Wilh. Weber
Arhei gen, Merckſtr. 1,
(8568b)
Karl Oldendorf
Elisabeth Oldendorf, geb. Neutzsch
(
Vermählte
Darmstadt
Barkhausstr. 57
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 19. Mai 1929, 3 Uhr
nachmittags, in der Martinskirche.
Karl Becker
Gertrude Becker
geb. Sand
Vermählte
Pankratiusftr. 14
Darmſtadt
Kirchl. Trauung: Pfingftſonntag. 12½Uhr
mittags, in der Stadtkapelle.
Ihre Vermählung beehren ſich
anzuzeigen
Rudolf Allmanritter
Eva Maria Allmanritter
geb. Herpel
Vermählte
Darmſtadt, den 18. Mai 1929.
Wenckſtraße 56.
Jakob Götz
Gretel Göß, geb. Hainbuch
Darmſtadt
Kaupſtr. 51
Kirchliche Trauung: Sonntag, 19. Mai,
nachm. 5 Uhr, in der Martinskirche. (*
W0illi Meß
BettyMeß, geb. Serhardt
Oermählte
hreVermählung
zeigen an
Darmstadt. 19 5.
Waldstraße 19
Karl Vogt
und Frau Maria
geb. Mingler
1920
Kirchliche Trauung: Pfingsten, den 19. Mai 1929,
nachmittags 3 Uhr in St. Elisabeth.
(*
Darmstadt
Eberstadt
Pfingsten 1929 (8519
Kirchl: Trauuug: 1. Pfingstfeiertag,
nachmittags 3 Uhr, in Eberetadt
Nachruf.
Nach kurzer, ſchwerer Krankheit
iſt unſer langjähriger 1. Vorſitzender
Herr
Pfläfierermeiſter
im Alter von 63 Jahren plötzlich
ver=
ſchieden.
Unſere Vereinigung verliert in
dem Entſchlafenen ihren Gründer
u. verdienſtvollen Vorſitzenden. Sein
Andenken werden wir in hohen
(8548
Ehren halten.
Die Pfläſterermeiſter=
Vereinigung Darmſtadts.
Vereinigung
früherer
Leibgardiſten
Darmſtadt.
GS4ge
Todes=Anzeige.
Nach jahrelangem, mit großer Geduld getragenem
Leiden wurde am Donnerstag, den 16. ds. Mts.,
vorm. 11 Uhr, meine liebe gute Frau, unſere ſtets
treubeſorgte Mutter Schwiegermutter u. Großmutter
Margarethe Weſp
geb. Laumann
im Alter von 62 Jahren für immer von uns genommen,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Weſp und Kinder.
Wixhauſen, 17. Mai 1929.
Die Beerdigung findet am 1. Pfingſtfeiertag, nachm.
3 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Rebusgaſſe 4, ſtatt.
(
Dankſagung.
Allen lieben Menſchen, welche meiner zu
meinem 30jähr. Arbeitsſubiläum in der
Möbelfabrik J. Glückert in ſoreichemMaße
liebevoll gedachten, ſage ich hiermit
innig=
ſten Dank. H. Bechtold
Obermeiſter der Möbelfabrik J. Glückert
Am Mittwoch verſchied unſer lang
jähriges treues Mitglied, Kamerad
Karl Darmſtädter
Pfläſterermeiſter.
Die Einäſcherung fand auf Wunſch
des verſt. Kameraden in aller Stille
ſtatt.
Der Vorſtand.
Todes=Anzeige.
Am Donnerstag, 16. Mai, entſchlief fanft im
Alter von 78 Jahren
Herr Georg Hein
Ehrenkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Roßdorf
Ehre ſeinem Andenken.
Freiwillige Feuerwehr Roßdorf.
Die Beerdigung findet am 19. Mai, nachmittags
3½ Uhr, auf dem Friedhof in Roßdorf ſtatt.
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Nummer 137
Samsiag, den 18. Mai 1929
Seite 13
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſeres
lieben Vaters ſagen wir allen lieben Freunden
und Bekannten, die ihn auf ſeinem letzten
Wege begleiteten, ſowie für die vielen
Blumen=
ſpenden unſeren innigſien Dank. Ganz
be=
ſonders danken wir Herrn Pfarrer Goethe für
ſeine tröſtenden Worte und den verſchiedenen
Vereinen für die Kranzniederlegung.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Berta Trautmann.
Darmſtadt, den 17. Mai 1929.
(8547
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Heimgange unſeres lieben und
treuen Entſchlafenen ſagen innigſten Dank
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Helene Keßler Wwe. und Sohn
Heinrich Müller und Frau
Familie Georg Müller.
Darmſtadt, den 17. Mai 1929.
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Für, die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme und die überaus
zahl=
reichen Kranz= und Blumenſpenden
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben
Entſchlafenen
Wilhelmine Will
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Will nebſt Angehörigen.
C
Grube Meſſel, 17. Mai 1929.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe
herzlicher Teilnahme beim
Heim=
gange unſerer lieben Mutter
Frau
Katharina Fleiſchmann
Witwe
ſagen wir innigſten Dank. (*
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 17. Mai 1929.
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Samstag, den 18. Mai 1929
Nummer 137
Während der diesjährigen Pfingſttage feiert die A. T.V.
Ale=
mannia ihr 35. Stiftungsfeſt; damit ſind aufs engſte 35 Jahre
Höchſchulſport an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt verknüpft.
Als ſich im S. S. 1894 Studenten aus dem Kreiſe der
Turn=
gemeinde 1846 zu einer ſelbſtändigen Vereinigung
zuſammen=
ſchloſſen, hatten ſie klar die Notwendigkeit erkannt, die
Studenten=
ſchaft auf die Bedeutung der Leibesübungen hinzuweiſen und
ver=
ſuchten ihr Ziel in der Zugehörigkeit zum Akademiſchen Turnbund
(A. T. B.) und innerhalb der Deutſchen Turnerſchaft (D.T.) zu
er=
reichen. Wohl gab es für die junge Verbindung noch nicht
ideale Uebungsſtatten, wie ſie heute das Hochſchulſtadion darſtellt,
—
Ge=
aber trotzdem wurde auch damals ſchon — und wie eifrig!
rateturnen, Leichtathletik und Spiele auf dem Spielplatz draußen
beim Karlshof getrieben. Schon lange vor dem Kriege konnte die
A. T. V. Alemannia mit Recht auf ihre Erfolge ſtolz ſein, die den
Darmſtädter Hochſchulſport weit über die Grenzen der Stadt
hin=
aus einen Namen ſchufen, ſo zum Beiſpiel Wilhelm Loos, der
mehrfacher Hochſchulmeiſter auf deutſch=akademiſchen Olympien
wurde
Zwar riß der Krieg große Lücken in die Reihen der
Verbin=
dungsbrüder, doch die Wenigen, die aus dem Felde zurückkehrten,
brachten den richtigen Ueberblick mit über die Anforderungen, die
von dieſem Augenblick an dem akademiſchen Sport geſtellt werden
mußten. Sie fanden ihre Aufgabe darin, die althergebrachte
Weiſe, Leibesübung zu treiben, mit den neuen Ideen in Einklang
zu bringen. Nicht nur die Spitzenleiſtungen der Verbindung, nein,
vor allem die gute Durchſchnittsſchulung zeigt, daß der beſchrittene
Weg dem Ziele näher führt.
Und ſo ſteht auch im Mittelpunkt der Veranſtaltungen des
35. Stiftungsfeſtes ein Schauturnen, zu dem die Verbindung heute
nachmittag 3 Uhr auf dem Hochſchulſportplatz einlädt.
Neben einem Ausſchnitt aus dem Uebungsbetrieb.
Körper=
ſchule, Geräteturnen und Leichtathletik ſoll die Veranſtaltung von
Staffelläufen umrahmt werden, an denen neben den
Bundes=
korporationen der benachbarten Hochſchulſtädte auch die hieſige
Techniſche Hochſchule und einige Darmſtädter Vereine teilnehmen
werden.
Den Beſchluß bildet ein Handballſpiel zwiſchen der
Mann=
ſchaft des A.S.C. (Akadem. Sport=Club) und der A. T.V.
Ale=
mannia.
Aehnlich wie an Oſtern, herrſcht auch bei den 98ern an den
Pfingſt=
feiertagen ein reger Spielbetrieb. Allerdings weilen die meiſten
Mann=
ſchaften auswärts, um den Mannſchaften, die ſie an Oſtern hier
emp=
fangen durften, jetzt das Rückſpiel zu liefern. In Aachen, München,
Köln, Kreuznach, im Schwarzwald uſw. weilen in den kommenden Tagen
die Lilienträger. Wir hoffen von ihnen allen, daß ſie den Sportverein
1898 würdig vertreten. Im einzelnen ſtellt ſich das Pfingſtprogramm
wie folgt:
Die Handball=Ligamannſchaft fährt nach Aachen, um am 1. Feiertag
ſich dem weſtdeutſchen Altmeiſter, dem V. f. B. Aachen, zum Kampfe zu
ſtellen. Aachen war bekanntlich bei dem Vorſpiel in Darmſtadt nicht
ſehr erfolgreich; um ſo mehr wird dieſe Mannſchaft bei dem Spiel auf
eigenem Platze beſtrebt ſein, ſich für die Vorſpielniederlage zu
revan=
chieren. Wir raten alſo der einheimiſchen Mannſchaft, ſehr auf der Hut
zu ſein, damit eine würdige Repräſentation ſüddeutſchen
Handballkön=
nens erreicht wird. Die Liga=Erſatzmannſchaft der Handballabteilung
trägt am 2. Pfingſtfeiertag, nachmittags 2 Uhr, in Darmſtadt gegen die
1. Mannſchaft der Olympia Weiſenau ein Spiel aus. Von den
Hand=
ball=Jugendmannſchaften hat die 1a=Jugend das Vergnügen, nach Köln
fahren zu dürfen; zweifellos wird das Spiel gegen die 1a=Jugend von
dem Kölner Sportklub 1899 von demſelben freundſchaftlichen Geiſte
ge=
tragen ſein, wie das Vorſpiel in Darmſtadt. Die 1b=Jugend und die
3a=Jugend empfangen am 2. Feiertag, vormittags 11 Uhr, auf dem
Haupt=
bzw. Uebungsfeld die 2. Jugend vom Sportverein Wiesbaden und die
1. Jugend vom Rot=Weiß Frankfurt a. M.
Noch reichhaltiger iſt das Spielprogramm der
Fußballabtei=
lung. Daß das am 1. Feiertag, nachmittags 3 Uhr, auf dem Stadion
ſtattfindende Spiel der Liga=Mannſchaft gegen Urberach von großer
Be=
deutung iſt, haben wir ſchon hervorgehoben. Es bleibt nur noch zu
wünſchen übrig, daß die Fußball=Ligiſten der 98er einen guten Tag
haben und endgültig die Meiſterſchaft ſicher ſtellen. Die Liga=
Erſatz=
mannſchaft, die in den letzten Monaten beſonders erfolgreich war,
unter=
nimmt eine Schwarzwaldreiſe. Im Spiele gegen Freudenſtadt und
Schildach kann ſie ihr Können zeigen; ſie wird nebenher noch genügend
Gelegenheit haben, die Schönheiten des Schwarzwaldes zu bewundern.
Die 2. aktive Mannſchaft ſpringt für die Liga=Erſatzmannſchaft in die
Breſche und trägt vor dem Ligaſpiel ebenfalls auf dem Hauptfeld (1.30
Uhr) das Verbandsſpiel gegen die Liga=Erſatzmannſchaft von Urberach
aus. Die 1a=Fußballjugend unternimmt die weiteſte Reiſe. Sie
betei=
ligt ſich an einem von Bayern=München veranſtalteten Jugendturnier
an dem außer dem veranſtaltenden Verein und den Darmſtädtern noch
Sportverein Wiesbaden, V. f. B. Stuttgart und Schweinfurt teilnehmen.
Die 1b=Jugend ſpielt am Vormittag des 1. Feiertags in Darmſtadt
gegen V. f. R. Kaiſerslautern. Die 2a= und 2b=Jugenden fahren
zu=
ſammen mit den Junioren nach Kreuznach, um gegen den F. C.
Kreuz=
nach 02 drei Spiele auszutragen. Die 1. und 3. Schülermannſchaften
tragen Spiele in Aſchaffenburg und Meſſel aus, während die 2.
Schüler=
mannſchaft in Darmſtadt ſpielt.
Klubmeiſterſchaftskämpfe.
Am dergangenen Samstag und Sonntag begannen die Rückkämpfe
im Bürgerverein. Es traten die Klubs: „L.L. 1908, Haſſia 1919,
Keg=
rluſt, Schuſter, Konkordia und Gut Holz Eberſtadt” zum Start an.
Die Leiſtungen haben ſich durchweg gegenüber dem Vorkampf verbeſſert.
Bei drei Klubs war je ein Mann behindert, die demnächſt nechzuwerfen
haben. Sonntag nach Pfingſten werden die Rückkämpfe beendet. Den noch
folgenden Starts wird wohl, wie den bisherigen, reges Intereſſe
ent=
gegengebracht werden. Haſſia 1919 hat gute Ausſicht, den 1. Platz ſich
zu ſichern, kann aber von D.K.K. 1911 (B.V.) noch eingeholt werden.
die Frage, wer den 2. Platz erringen kann, muß noch offen gelaſſen
werden.
Die Einzelergebniſſe vom 11. und 12. Mai ſind folgende: 1. „L.L.
1908‟ 3589;
„Haſſia 1919‟ 3077; 3. „Gut Holz Eberſtadt” 3485;
4. „Schuſter” 2957; 5. „Keglerluſt” 2849: 6. „Konkordia” 3374. Von den
Klubs „Haſſia”, „Schuſter” und „Keglerluſt hat noch je ein Mann
nach=
zuwerfen.
A
Teanls.
Tilden und Hunter in Deutzſchland. — Vor einem Herren=Länderkampf
gegen Amerika?
Die beiden amerikaniſchen Tennisgrößen Tilden und Hunter
beab=
ſichtigen, auch währen ihrer diesjährigen Anweſenheit in Europa
Deutſchland einen Beſuch abzuſtatten. Sie ſind, wie bereits gemeldet,
in Pavis eingetroffen, wo ſie zunächſr an den franzöſiſchen Meiſterſchaften
teilnehmen Mitte Juni werden dann die beiden Amerikaner in
Deutſchland erwartet. Neben dem Länderkampf Deutſchland—Amerika
der Damen, der vom 7. bis 9. Juni für Berlin vorgemerkt iſt, ſteht
auch ein ſol her der Herren in
fang Auguſt in Hamburg, an denen ſih auch die amerikaniſche
Rang=
liſten=Bweite, Helen Jacobs, die bereits auf dem Wege nach Europa iſt,
beteiligen wird.
Willy Winkler, der Internationale der Wormatia Worms, zog
ſich am Donnerstag abend beim Training einen Beinbruch zu.
Däniſcher Fußball=Meiſter wurde Boldklubben Kopenhagen. In
Italien beſtreiten FC. Bologna und F.C. Torino das Endſpiel.
Arne Borg ſtellte in Los Angeles mit 4:51 Minuten einen
Welt=
pekord im 440 Yards=Freiſtilſchwimmen auf.
Zuudun.
Rof-Weiß, P. ſ. R. — Bikkoria Walldorf.
Zum vorletzten Verbandsſpiel begibt ſich die Liga ſowie
Reſervemann=
ſchaft des Rot=Weiß, V. f. R., nach Walldorf. Nach dem letzten Spiel
gegen Münſter zu urteilen wird Walldorf ſich ſchon mächtig anſtrengen
müſſen, die Darmſtädter, welche wieder in ſtärkerer Aufſtellung
antre=
ten können, zu ſchlagen. Das Spiel findet um 3 Uhr ſtatt, während ſich
vorher die Reſervemannſchaften treffen. Auch in dieſem Spiel werden
die jungen Rot=Weißen dem Gegner einen Sieg nicht leicht machen.
Die Abfahrt der Mannſchaften erfolgt wieder per Omnibus, und
zwar iſt für die Erſatz=Liga Abfahrt ab Mathildenplatz (Marſtall) um
12 Uhr, während die Liga dort um 1 Uhr abfährt. — Die 1b=Liga trägt
ein Propagandaſpiel in Erbach gegen den neuen B=Meiſter aus. Die
Mannſchaft ſowie die geſamte Jugendabteilung iſt für Pfingſten
ſpielfrei.
5. C. Union 1913 e. V. — Polizeiſporkverein.
Am 1. Pfingſtfeiertag muß Union zum Verbandsrückſpiel auf dem
hieſigen Polizei=Platze antreten. Poli=eiſportverein ſtellte in der
dies=
jährigen Verbandsrunde nur eine Mannſchaft ins Feld, ſo daß nur die
Ligamannſchaften um die begehrten Punkte kämpfen, während die
bei=
derſeitigen Reſervemannſchaften ſich zu einem Freundſchaftskampfe vor
dem Verbandstreffen einfinden.
Unions Ligamannſchaft verlor das Vorſpiel gegen die Polizei,
ob=
wohl dieſelbe Mannſchaft kurze Zeit vorher gegen die Polizei=Elf
ſieg=
reich beſtehen konnte. Beide Mannſchaften haben nur zeitweiſe in den
diesjährigen Verbandsſpielen befriedigt, jedoch in letzter Zeit wurden
beiderſeits wieder gute Leiſtungen vollbracht. Ein Sieger ſteht im
vor=
aus nicht feſt. Bezüglich der Reſervemannſchaften müßte Union als
Sieger den Platz verlaſſen, denn die Polizeimannſchaft ſpielt erſt ſeit
ganz kurzer Zeit. Ob dies gelingt, muß aber dahingeſtellt bleiben.
Unions Junioren empfangen vormittags 10.30 Uhr die 1. Mannſchaft
von Auerbach. Auch hier wird es zu einem ſpannenden Kampfe
kom=
men, ſo daß ſich der Beſuch lohnen wird. Das Juniorenſpiel findet auf
dem Sportplatze an der Heidelberger Straße ſtatt. Am 2. Feiertage
ſind die Mannſchaften ſpielfrei, um auch im Kreiſe der Familie des
Pfingſtfeſtes gedenken zu können. Abends 8 Uhr findet ein
Vereinstref=
fen im Vereinslokale ſtatt, wozu alle Mitglieder auch an dieſer Stelle
eingeladen ſeien.
Das Pfingſtprogramm der Sp. Bag. 04 Arheilgen.
Die Liga=Fußballmannſchaft hatte in den letzten Spielen ſtark au
Spielausfall zu leiden. So pauſiert der talentierte Mittelſtürmer
Mur=
mann ſchon etliche Wochen an einer im Hallentraining erlittenen
Knie=
verletzung, hinzu kamen Heib, Benz, Bauer, Lindenlaub, Krug und
Groth, die alle durch beſondere Umſtände verhindert waren, mitzutun.
Bedingt durch oben angeführte Gründe, ſind wohl Reſultate erzielt
worden, die nicht im Einklang zu dem guten Ruf der Arheilger ſtehen.
Gewillt, ſich ſeinen guten Ruf zu erhalten, wird die Mannſchaft am
Pfingſtfeiertag komplett auf den Plan treten und zeigen, daß de
alte Kampfgeiſt noch vorhanden, der Geiſt, mit dem dieſelbe Mannſchaft
den Arheilgern die Bezirksliga erkämpft hat. Mannheim 08 ſtellt ſich
als Gegner, um im weiteren Verlauf der Beo=Spiele mit Arheilgen um
Sieg und Punkte zu ſtreiten. Die Gäſte, die ſchon mehrmals der
Be=
zirksliga angehörten, ſind vor zwei Jahren wieder mit Arheilgen
auf=
gerückt. 08 verfügt über eine ausgeglichene, ſpielſtarke Mannſchaft, die
flachen Fußball pflegt und vor allem eine anſtändige Spielweiſe ihr
eigen nennt. Das Spiel beginnt um 3.30. — 2. Jugend—Mainz 10.00.
1. Schüler—Sport=V. Darmſtadt 11 Uhr.
Die Damen=Handballmannſchaft hat ſich keinen geringeren als die
Damen des 1. F. C. Nürnberg zum Gegner ausgeſucht. Die Nürnberger
Damen ſind genau, wie ihr großer Fußballmeiſter, Meiſter des dortigen
Bezirks. Das Spiel findet um 2.30 Uhr, vor dem Fußballſpiel, ſtatt.
Ver am 1. Pfingſtfeiertag einen guten Fußball und zugleich
Hand=
ball ſehen will, der unternehme einen kleinen Spaziergang nach dem
Arheilger Mühlchen. Die Eintrittspreiſe ſind niedrig gehalten, ſo daß
es einem jeden möglich ſein wird, die Spiele mit anzuſehen.
Die Geſamtaufnahme des Vereins für das Jubelfeſt findet am
Pfingſtfeiertag, vorm. 8.30 Uhr, auf dem Arheilger Mühlchen ſtatt.
Es iſt Pflicht, aller Mitglieder, aktiv oder inaktiv, reſtlos zu erſcheinen.
2. Pfingſtfeiertag: 2. Handballer — Kreuznach 12.30; 1. Jugend
Kreuznach 2.00; 1. Damen — Kreuznach 2.45 Uhr.
Turn- und Sporkverein Meſſel e. B.
Am erſten Pfingſttag empfängt die 1. Elf des T. u. Sp.V. Meſſel
die 1. Privatelf des V. f. R. Mannheim. Man iſt hier auf das
Auf=
treten der Mannſchaft geſpannt. Ein ſchönes Propagandaſpiel dürfte
zu erwarten ſein. Das Spiel findet um 4 Uhr auf dem am vorigen
Sonntag eingeweihten neuen Platze ſtatt. Der Beſuch iſt zu
empfeh=
len. Weitere Spiele am erſten Pfingſttag in Meſſel nachm. 12.=
Uhr: 2. Schülerelf — 3. Schülerelf Sp.Vg. 98 Darmſtadt; 1.30 1
*
2. Mannſchaft — 2. Mannſchaft Sportklub Ober=Ramſtadt: 3 Uhr: 1.
Schülerelf — 1. Schülerm. Germania Pfungſtadt. — Am zweiten
Pfingſt=
tag ſind folgende Spiele: Meſſels 1. Elf — Egelsbach 1. ½4 Uhr: Me
ſels 1, Schlm. — Union Darmſtadt 1. Schlm. ½3 Uhr; Meſſels Alte
Herren — A.H. Ballſpielfreunde Frankfurt a. M. ½2 Uhr. Man ſieht
daraus, daß auch der Pfingſtmontag ein ſchönes Programm aufweiſt.
Vor der Ermitfelung des 9denwaldkreis=Meiſters.
Nun ſind wir endlich ſoweit. Am kommenden Sonntag ſoll der
neue Meiſter ermittelt werden. Gegenüber ſonſtigen Gepflogenheiten
mußte dieſes Jahr auch Pfingſten zur Erledigung von Verbandsſpielen
herangezogen werden, aber nach dem ſchlimmen Winter mit ſeine=
Spielausfällen blieb nichts anderes übrig. Denn auch die Ermittelung
des aufſtiegsberechtigten Kreismeiſters ſoll noch im alten Geſchäftsjahr
(bis Ende Juli) erfolgen. Und ſo ſehen wir am 1.
Pfingſtfeier=
tag folgende Spiele:
Sportverein 98 Darmſtadt — Viktoria Urberach,
F. V. Sprendlingen — Germania 03 Pfungſtadt,
Polizei Darmſtadt — Union Darmſtadt,
Viktoria Walldorf — Rot=Weiß Darmſtadt,
Germania Oberroden — Union Wixhauſen.
Es hat immerhin recht lange gedauert, bis wir dieſes Jahr zur
Meiſternennung kamen. Können wir das aber am Sonntag bereits
tun? Man muß dieſe Frage nämlich allen Ernſtes ſtellen. Der
Sport=
verein 98 verlor das Vorſpiel in Urberach mit 1:5. Das iſt an ſich nicht
der Bewveis eines etwa vorhandenen Kräfteunterſchiedes, zeigt aber
doch, daß Urberach eine ſehr gefährliche Mannſchaft iſt. Nun könnte
man normalerweiſe auf eigenem Gelände mit einem Sieg der
Darm=
ſtädter rechnen, aber es bleibt abzuwarten, ob alles normal zugeht.
Fehlt nämlich den Darmſtädtern der am Sonntag verletzte Verteidiger
Laumann und der herausgeſtellte Ruppel, ſo wird die Lage für ſie
kri=
tiſch. Unter Berückſichtigung dieſer Momente laſſen wir den
Spielaus=
gang offen. Der Sportverein 98 benötigt allerdings nur ein
Unent=
ſchieden, um Meiſter zu werden, und das ſollte ihm doch gelingen. Zur
gleichen Zeit empfängt in Sprendlingen der dortige Fußballverein die
Pfungſtädter Germanen. Sprendlingen gewann das Vorſpiel über
raſchend hoch mit 7:2. Auch diesmal ſteht ein Gewinnen Sprendlingens
außer Frage, denn man rechnet dort immer noch mit einem möglichen
Verſagen des Darmſtädter Favoriten, was Sprendlingen mit dem S.V.
98 punktgleich machen würde. Sprendlingen wird alſo beſtimmt
ge=
winnen. Darmſtadt ſieht noch ein zweites Spiel in ſeinen Mauern,
und zwar erwartet die Polizei die Beſſunger zum Rückſpiel. Beide
Par=
teien ſind etwa gleichſtark, ſo daß ein Tin ſchwerfällt,
Rot=Weiß
Darmſtadt fährt nach Walldorf zum Rückſpiel. Die Einheimiſchen
dürf=
ten ſich mit ziemlicher Gewißheit für ihre 1:3=Niederlage vom Vorſpiel
rebanchieren. Auch in Oberroden iſt mit einem Erfolg des Platzbeſitzers
zu rechnen, der bereits in Wirhauſen mit 3:0 gewinnen konnte. —
Son=
ſtige Spiele ſind nicht bekannt geworden.
Drei neue Boxmeiſter wurden in England ermittelt. Ste heißen
Len Harvey (Mittelgewicht), John Guthbert (Federgewicht) und Teddy
Baldock (Bantamgewicht).
Beim Rot=Weiß=Turnier in Berlin konnte am Freitag nicht geſpielt
werden, da es in der Reichshauptſtadt während des ganzen Tages
ſtark regnete.
Rol-Weiß, V. ſ. R. — V.f. R. Kaiſerslaukern.
Am 1. Feiertag folgt die Handball=Liga der Rot=Weißen einer
Ein=
ladung des Rhein=Saarmeiſters nach Kaiſerslautern. Es erübrigt ſich
wohl, über die Spielſtärke der Kaiſerslauterer, die in Darmſtadt ja auch
aus den Spielen gegen den Polizeiſportverein bekannt ſind, etwas zu
ſagen. Man darf aber von Rot=Weiß erwarten, daß die Mannſchaft
alles daran ſetzt, um Darmſtadts Farben in der Pfalz würdig zu
ver=
treten. Dieſe Aufgabe wird weſentlich erſchwert, da man ohne Rettig
und Roth, vielleicht auch ohne Merz, wird antreten müſſen. — Von den
unteren Mannſchaften ſpielt nur die 2. Jgd. in Babenhauſen gegen die
1. Jgd. der dortigen „Germania”.
Die Ligamannſchaft der Polizei hat über Pfingſten keine Spiele
abgeſchloſſen bzw. keine Spiele auszutragen. Für die Mannſchaft iſt es
auch nötig, daß ſie ſich für das Spiel am 26. Mai in der Zwiſchenrunde
in Stettin ausruhen kann. — Die 1. Jugend fährt Pfingſten nach
Kreuz=
nach, um gegen den dortigen F.C. 02 ein Spiel auszutragen. Die 1.
Schülermannſchaft fährt zum Sportklub Wiesbaden und die 2. Jugend
nach Arheilgen.
ſchießen e. V., Gau Neunkircher Höhe.
Am 12. Mai veranſtaltete der Gau Neunkircher Höhe ſein erſtes
diesjähriges Gauſchießen auf den Schießſtänden des KKS. Knoden.
Sämtliche Vereine des Gaues beteiligten ſich ſehr zahlreich, und die
Er=
gebniſſe waren außerordentlich zufriedenſtellend.
Die ſilberne Ehrennadel des Verbandes (Durchſchnittsſchuß 8 Ringe)
und hiermit die Schießklaſſe 2 erreichten die Schützen Andreas Mayer,
Wilhelm Harras, Georg Fleiſchmann, M. Bitſch, Adam Pfeiffer aus
Knoden; Stöhr, Weimer, Lortz, Hach aus Lützelbach; Kredel,
Dingel=
dein 1., Heinrich Götz, Adam Götz, Vogel, Hofmann, Scherer aus Klein=
Gumpen; Ph. Beilſtein, Keil aus Asbach; Ph. Pfeifer, Weimer, von
Stein aus Laudenau; Späth, Kelle aus Hoxhohl, Schmidt, Jakob aus
Winterkaſten.
Die bronzene Ehrennadel des Verbandes (Durchſchnittsſchuß ſechs
Ringe) und hiermit die Schießklaſſe 3 erreichten die Schützen
Guggen=
berger, Chriſt, Müller, Großrock, Thomasberger, Bitſch, Pfeifer aus
Knoden; Bitſch, Dingeldein 2. aus Klein=Gumpen; Ruths, Diel, Schanz,
Keil, Daum aus Asbach; Wilh. Arras, Ph. Arras, Lautenſchläger
Knöll aus Laudenau; Schwörer, Spangenberger, Fuchs aus Hoxhohl
und Peter Schmidt aus Winterkaſten.
Zwei weitere Gauſchießen in Klein=Gumpen und in Asbach werden
den Schützen Gelegenheit geben, ſich für den Wettkampf um die
Süd=
weſtdeutſche Meiſterſchaft im Kleinkaliberſport zu qualifizieren.
Ein Feiertagsbier von ganz heller Farbe und beſonders
ſtark eingebraut bietet die Mainzer Aktien=Bierbrauerei unter dem
Namen „Johannis=Bräu” zu Pfingſten ihren Anhängern als
Feſt=
trunk dar.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
A
Samstag, 18. Mai. 11: Vom Zoologiſchen Garten: Sprecher:
Dir. Dr. Priemel und Dr. Laven. 13.15: Schallplatten.
Inſtru=
mentalſoli. O 15.05: Jugendſtunde. Aus dem deutſchen Liederkranz.
Knabenchor des Geſangvereins „Eintracht”
Wiesbaden=Biebrich.
16.35: Konzert des Funkorcheſters. Neue Tanzmuſik. e 18.10:
Leſeſtunde. Aus „Rot und Schwarz” von Stendhal. 18.30:
Eſveranto. O 18.50: Der Briefkaſten. 19.10: Schach. O 19.30:
Elſe Zurhellen=Pfleiderer: Was bedeutet uns Pfingſten? o 20:
Volkstümliches Chor=Konzert. Ausf.: Spechtſcher Männerchor.
Ein=
leitende. Worte. —
Schubert: Die Nacht: Der Lindenbaum
Stein=
Hoffmann: Morgen im Walde.
Debois: Wilde Roſe. —
hauſen: Der Rhein. — Stucken: Uebers Jahr.
Jüngſt:
Früh=
lingseinzug. — H
trichs: Wo gen Himmel Eichen ragen. O 21:
„Die blaue Mazu=
Operette in drei Akten von Lehar. o Anſchl.:
Tanzmuſik. Leitung: Matthias Seiber.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 18. Mai. 12: Künſtleriſche
Dar=
bietungen f
die Schule: Epiſche Dichtungen: „Aus dem
Alter=
tum” O
5: Nauener Zeit. o 13.45: Bildfunk. O .14.20:
Kinderbaſtelſtunde. Pfingſtkarten. 15: B. K. Graef: Sprechtechnik.
O 15.30: Wetter und Börſe. S 15.40: Frauenſtunde. Künſtl.
Hand=
arbeiten: Wir ſpritzen ein Kinderkleid. o 16: Prof. Dr. Lampe:
Veranſtaltungen des Zentralinſtituts. o 16.30: Dir. Remmers:
Praktiſche Wohnungspolitik der Beamtenſchaft. o 17: Hamburg:
Kreisleriana. Mitw.: Jan Geſterkamp (Violine), Ad. Secker (Flügel),
18: M. Barthel: Der Induſtriearbeiter an der Waſſerkante.
2 18.30: Franzöſiſch für Anfänger. e 18.55: Prof. Dr. Kuske:
as rheiniſch=weſtfäliſche Induſtriegebiet. O 20: Sonderveranſtaltung.
die Stunde des Landes. Waldfreuden (Dichter unbekannt).
Nendelsſohn: Worgen im Walde.
Brahms: Waldesnacht. —
Wilh. Gomoll: Der deutſche Wald. —
Schumann: Im Walde. —
WVeber: Jägerchor aus „Euryanthe‟. — Eſſer: Abſchied vom Walde.
erliner Funkchor. O 21: Sonderveranſtaltung. Klaviervorträge.
Schubert: Fantaſie, vierhändig. — Gerſhwin: Rhapſodie in Blue
ür Klavier und Jazzband (für zwei Klaviere bearb.). Ausf.: Diny
Schramm=Soetermeer und P. Schramm (Flügel). O 21.30:
Violin=
vorträge. Schubert: Sonatine G=moll.
Smetana: Aus der
Heimat. — Saraſate: Zwei ſpaniſche Tänze. Violine: Prof. J.
Wolfsthal. O Danach: Tanzmuſik Kapelle E. Alberti.
Nur beim Fachmann
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Wetterbericht.
Der hohe Luftdruck im Weſten hat ſich mit dem über dem
Nord=
ineer lagernden zu einem ausgedehnten Hochdruckgebiet vereinigt. An
ſeiner Südſeite gelangen kühle Luftmaſſen ſüdwärts bis nach
Deutſch=
land, ſo daß die Temperaturen einen weiteren Rückgang erfahren haben.
Der Kaltluftzuſtrom brachte außerdem Bewölkung und ſtrichweiſe
Niederſchläge mit ſich. Da wir mehr an die Südküſte des Hochs zu
lie=
gen kommen, und ſomit die Luftzufuhr mehr aus Nordoſten bzw. Oſten
ſtattfindet, ſo bleibt das Wetter immer noch kühl. Zu Niederſchlägen
wird es in unſerem Bezirk nicht mehr kommen. Es dürfte vielmehr
etwas mehr Aufheiterung als ſeither eintreten.
Ausſichten für Samstag, den 18. Mai: Kühles, teils wolkiges, teils
auf=
heiterndes Wetter, trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 19. Mai: Nur langſame Erwärmung,
wol=
kig, zeitweiſe aufheiternd, trocken.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel:
Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer=
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſerafenteil:
Willv Kuhle: Drus
und Verlag: L. C. Wittlck
ſämtllch in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 137
Samstag, den 18. Mai
Börſe und Geldmarkk.
Die letzte Woche zeigte faſt durchgehend eine einheitliche, nach
abwarts gerichtete Kursbewegung unter dem Eindruck der
Geld=
ſorgen, von denen die Börſe völlig beherrſcht wurde. Vergeblich
hatte man am vergangenen Wochenende angeſichts des plötzlichen
ſcharfen Abſinkens der New Yorker Tagesgeldrate auf eine
Ent=
ſpannung am internationalen Geldmarkt und eine Rückwirkung
auch auf Berlin erhofft. In New York iſt dieſe
Entſpannungs=
erſcheinung nur von kurzer Dauer geweſen, und die Situation
ſcheint ſich dort einer weiteren Zuſpitzung zuzuneigen, wie auch die
Befürchtungen über eine neuerliche Diskonterhöhung an Boder
gewinnen. Die Tendenzgeſtaltung wird künftig, natürlich
abge=
ehen von dem Lauf der Ereigniſſe in Paris vorläufig weiter von
der Lage am Geldmarkt abhängig ſein. Die Zinsſätze in
Wall=
ſtreet bleiben nach wie vor hoch, und obendrein wird der deutſche
Geldmarkt durch den Kaſſenbedarf des Reiches zum Ultimo
weite=
ren erheblichen Anſprüchen ausgeſetzt ſein. Zudem dürfte die 500=
Millionen=Anleihe und die Placierung der Reichsbahn=
Vorzugs=
aktien fürs erſte den Markt noch unter Druck halten. Nur für den
Fall einer befriedigenden Einigung in Paris wird wohl am in=
und ausländiſchen Geldmarkt eine durchgreifende Entſpannung
eintreten und damit parallel auch eine Belebung des
Effekten=
marktes. Vorläufig jedoch ſieht die Börſe beſonders dem
nahe=
ſtehenden Ultimo mit nicht geringer Beſorgnis entgegen, wenn
auch die Befürchtungen bei der ſcharfen Reduzierung der
Engage=
ments in den letzten Tagen wohl auch als vielfach übertrieben
be=
zeichnet werden können. Dieſe Geldſorgen wirkten in erſter Linie
geſchäftslähmend und überſchatteten die übrigen Momente
wirt=
ſchaftlicher Natur, die, wie die weitere Entlaſtung am
Arbeits=
markt, die günſtigen Kaliabſatzziffern, die Einigung im Lohnſtreit
der Berliner Metallinduſtrie, der günſtige Schuckert= und Oberkoks=
Abſchluß, unter anderen Verhältniſſen wohl einen gewiſſen
Im=
puls gegeben hätten. Das Angebot, das eigentlich nur
Geld=
beſchaffungsverkäufe darſtellte und zunächſt nur aus Kreiſen der
Spekulation herrührte, verſtärkte ſich in den letzten Tagen, da auch
die Provinz und die Bankkundſchaft dann größere
Poſitionslöſun=
gen vornahm. Die Stimmung war ausgeſprochen luſtlos und
un=
ſicher, wozu neben dem Ausbleiben der Auslandskäufe das
Hin=
ausſchieben der Entſcheidung in Paris und die mehrtagige
Unter=
brechung infolge der Pfingſtfeiertage beitrug.
Am Geldmarkt wirkt ſich die Kreditreſtriktion der Reichsbank
immer fühlbarer aus, zumal die Geldverknappung ſich infolge der
Vorbereitungen für den Ultimo noch verſchärft. Die führenden
Geldgeber befleißigen ſich größter Zurückhaltung und beſchränken
ſich auf Ausleihung von Tagesgeld, für das Zinsſätze von immer
noch 83 bis 10½ Prozent gefordert werden. Monatsgeld bleibt
weiterhin äußerſt knapp bei einem Satz von 9½ bis 10½ Prozent.
Der Reportgeldſatz wird ſicherlich eine Erhöhung erfahren, wenn
auch die Kontingente entgegen den teilweiſe geäußerten
Befürch=
tungen aufrecht erhalten bleiben. Nur am Privatdiskontmarkt iſt
eine leichte Entſpannungserſcheinung zu bemerken, da das
Wechſel=
angebot geringfügig abgenommen und andererſeits die Reichsbank
etwas größere Aufnahmeneigung zeigte. Warenwechſel blieben
umſatzlos. Auch am internationalen Geldmarkt iſt die Situation
weiter angeſpannt und undurchſichtig, zumal da in New York
wie=
der ſtark mit der Möglichkeit einer Erhohung einer Diskontrate
gerechnet wird.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Odenwälder Hartſtein=Induſtrie, A.=G., Darmſtadt. Die Geſellſchaft
fchlägt bekanntlich aus 133 204 (219 505) RM. Reingewinn eine ermäßigte
Dividende von 7 (10) Prozent auf 1,32 Mill. RM. A.=K. vor. Aus
der Bilanz (in Mill. RM.): 0,38 (0,26) Kreditoren, andererſeits 0,55
(0,63) Außenſtände, 0,25 (0,19) Vorräte, 0,55 (0,57) Grundſtücke und
Gebäude, 0,66 (0,52) Maſchinen und Anlagen. Be: letzteren betragen
die Zugänge 0,30 (0,20X infolge Neueinrichtung von Feinſplittanlagen
und Ausbau der Kunſtſteinfabrik. Die Ausſichten für das neue Jahr
ſeien von der Allgemeinentwicklung des Straßenbaues weitgehend
ab=
hängig.
Befferer Geſchäftsgang in der Lederinduſtrie. Das Geſchäft in der
Wormſer Lederinduſtrie hat ſeit Oſtern unter dem Einfluß der
wär=
meren Witterung merklich angezogen. Die Betriebe arbeiten zur Zeit
voll, der Verſand hat entſprechend zugenommen. Man hofft, daß bei
weiter günſtigem, d. h. warmem Frühlingswetter der flotte
Geſchäfts=
gang noch nach Pfingſten anhalten wird.
Reichsſteuereinnahmen im April 1929. Im Monat April 1929 hat
das Aufkommen von Beſitz= und Verkehrsſteuern (alle Angaben in
Mil=
lonen RM.) 723,5 und von Verbrauchsabgaben 215,9, mithin im ganzen
239,4 betragen. Die Einnahmen ſind dunh die Vorauszahlung auf die
Einkomrinenſteuer, die Körperſchnftsſteuer und die Umſatzſteuer, die
jeweils im erſten Monat eines Vievteljahres ſtattfinden, beeinſlußt
wor=
den. Im Vergleich zum Januar ergibt ſich ein Minderaufkommen von
23,0 bei der Einkommenſteuer, von 70 bei der Körperſchaftsſteuer und
von 26,6 bei der Umſatzſteuer.
Vom Frankfurter Einzelhandel. In der diesjährigen
Hauptver=
ſammlung des Vereins des Einzelhandels von Frankfurt a. M., e. V.,
wurde ausführlich über die Tätigkeit im abgelaufenen Geſchäftsjahr
Bericht erſtattet, der zeigt, daß in Vorſtandsſitzungen und
Vereins=
verſammlungen alle den Einzelhandel berührenden Fragen zur
Er=
örterung und Beſchlußfaſſung gekommen ſind. In 186 Fällen hatte
ſich der Verein mit Ausſchreitungen im Reklameweſen, beſonders bei
Ausverkaufsankündigungen zu befaſſen, 42 mal wurden Strafanträge
geſtellt, 2 mal Zivilklage erhoben, in den meiſten Fällen aber genügte
eine vom Verein ausgehende Verwarnung. Weiter befaßte man ſich
mit der geſetzlichen Regelung des Zugabeweſens, mit dem Rabattweſen,
Auktionswefen, dem Beamtenhandel und mit Unternehmungen, die
ſich den Anſchein geben, als ob es ſich um Beamtenorganiſationen
handle. Es wurde auch Stellung gegen die Betätigung der öffentlichen
Hand genommen, ſowie zur Freigabe der Gewerbelokale aus der
Zwangswirtſchaft. Der Verein trat für eine Ermäßigung der Preiſe
für elektriſches Licht ein. In 6 überaus ſtark beſuchten Veranſtaltungen
wurden Vorträge über neuzeitliche Verkaufsmethoden und damit
zu=
ſammenhängende Fragen gehalten. Der Induſtrie= und Handelskammer
wurden zahlreiche Gutachten aus den verſchiedenſten Gebieten erſtattet.
Die Verſammlung erteilte Vorſtand und Kaſſierer Entlaſtung und
befaßte ſich dann noch in eingehender Ausſprache mit dem Rabattweſen,
Sie ſprach ſich einſtimmig für die Abſchaffung jedes Sonderrabattes und
gegen die Ankündigung von Rabatten aus. Weiter wurde Stellung
zu dem Tombolaunweſen genommen und beſchloſſen, dieſes zu
be=
kämpfen. Von einer Beſchlußfaſſung wegen anderweitiger Feſtſetzung
der Zeit für die Saiſonausverkäufe wurde einſtweilen abgeſehen.
Andrege=Noris Zahn A.=G., Frankfurt a. M.
Dividenden=
erhöhung. Aus dem nach 187 691 (152 984) RM. Abſchreibungen
ſich einſchl. 92368 RM. Vortrag ergebenden Reingewinn von 620 734
(350 971) RM. werden 7 Prozent Dividende auf die Vorzugs= und 10
(9) Prozent auf die Stammaktien vorgeſchlagen. Der Reſerve werden
43 417 (50 000) RM. überwieſen, die auf 10 Prozent des von 1,6 auf
2,3 Mill. RM. erhöhten A.=K. anwächſt. Zur Bildung einer zweiten
Neſerve werden 100 000 RM., für einen neu zu ſchaffenden Baufonds
ebenfalls 100 000 RM. zurückgeſtellt, und dem Penſionsfonds 50 000
(50,000) RM. überwieſen. 96 579 (92 368) RM. ſollen vorgetragen
wer=
den (G.V. 17. Juni.)
Meiallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 17. Mai 1929 ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer 171, Originalhüttengluminium 190, desgl. in Walzen
oder Drahtbarren 194, Reinickel 350, Antimon Regulus 75—80,
Fein=
filber 74.75—76.50 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 17. Mai 1929 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 144.50 (145.25), Februar 144.50 (145.50), März
144.75 (145.25), April 145.00 (145.75), Mai 144.00 (146.00), Juni 143.75
(144.50), Juli 144.00 (145.00), Auguſt bis Oktober 144.00 (145.50),
Novem=
ber 144.00 (145.2), Dezember 144.50 (145.50). Tendenz: feſt. — Für
Vlei: Januar 47.50 (47.75), Februar 47.50 (47.50), März und April
47.50 (47.75), Mai 45.50 (46.25), Juni 46.50 (47.00), Juli 46.50 (47.25),
Auguſt bis Oktober 47.00 47.50), November 47.25 (47.50), Dezember 47.2.
47.75). Tendenz; befeſtigt. — Für Zink: Januar 53.00 (54.00), Febr.
52.50 (E4 0)) März 53.3 (54.00), April 53.50 (54.00), Mai 51.00 (54.00)
Juni 5150 (54.00). Juli 52.00 (54.00), Auguſt und September 52.5
(53.75), Oktober bis Dezember 52.50 (54.00). Tendenz: ruhig. — Die
erſten Zahlen b deuten Geld, die in Klammern Brief.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. Mai.
Stimmung: erholt. Die letzte Börſe vor den Feiertagen eröffnete
in freundlicher, reilweiſe feſter Haltung. Die günſtige Beurteilung des
Standes der Redarationsverhandlungen, die wohl bald nach Pfingſten
ein endgültiges Ergebnis erwarten laſſen, begünſtigten die feſte
Hal=
tung. Außerdem ſchritt die Spekulation zu teilweiſe größeren
Engage=
ments zwecks Eindeckung über die Feiertage, ferner lagen wiederum
in A. E. G. und einigen anderen Elektrowerten Auslandsaufträge vor
die die Haltung nicht unweſentlich beeinflußten. Die weitere
internatio=
nale Befeſtigung der Reſchsmark, die ſeit einigen Tagen in ſtärkerem
Umfange eingeſetzt hat, bließ ebenfalls nicht ohne Einfluß. So eröffneten
Banken durchſchnitrlich 1 Prozent feſter. Am Montanmarkt gewannen
Mannesmann 2½, Phönix 3, Rheinbraun 2½, Rheinſtahl 1½ Prozent
Salzdetfurth 4 Prozent feſter. Die Farbenaktic ſetzte zunächſt 78
Pro=
zent höher ein und konnte im Verlaufe nochmals 3 Prozent anziehen.
Am Elektromarkt lagen die Werte des Siemenskonzerns 3 Prozent
höher. Die übrigen Elektvowerte befeſtüigten ſich um 1 Prozent. Von
Zellſtoffwerten Aſchaffenburger noch ¼ Prozent abgeſchwächt, dagegen
Waldhof 2, Schiffahrtswerte 1 Prozent erholk. Von Einzelwerten Chade
8½ Deutſche Linoleum 4, Glanzſtoff 17, Svenska 1 Prozent feſter. Von
variablen Werten gewannen Reichsbank 5, Junghans 2 Prozent,
wäh=
rend Wayß u. Freytag aus dem bekannten Grunde nochmals 1½
Pro=
zent ſchzuächer waren. Reuiten umſatzlos. Der Geldmarkt zeigt für
Tagesgeld wieder eine gewiſſe Erleichterung, der Satz wurde auf 8
Pro=
zent feſtgeſetzt. Am Debiſenmarkt nannte man Pfunde gegen Mark
20,40, Kabel gegen Mark 4,2060, London gegen Kabel 4,8505.
Berlin, 17. Mai.
Nach böllig geſchäftsloſem und eher ſchwächerem Vormittagsverkehr
ſchlug an der Vorbörſe, die ebenfall3 wiedriger einſetzte, plötzlich die
Tendenz um. Wenn auch die Ausſichten über Paris geteilt waren,
herrſchte doch übevwiegend eine optimiſtiſchere Auffaſſung der ganzen
Situation, und man glaubt hier, daß eine Einigung auf jeden Fall
er=
zielt werden wird. Vor allem wirkte aber heute eine fühlbare
Entſpan=
nung am Geldmarkte anregend, die durch die Frühverſorgung und neue
Geldangebote Jwahrſcheinlich aus dem Auslande) hervorgerufen wurde.
Man ſieht dem Ultimo im Moment nicht mehr mit der Befürchtung
entgegen, die man bis geſtern gehegt hatte. Auch die Beſſerung der
Reichsmark ſetzte ſich fort. Der Dollar war im Freſverkehr mit 4,200
angeboten In dem morgen zur Veröffentlichung gelangenden
Reichs=
bankausweis erhofft man ddas Erſcheinen ſtärkerer Rückflüſſe. Die Sätze
für Tages= und Monatsgeld blieben noch unverändert. Auch heute
glaubte man, daß das Angebot in Privatdiskonten wieder geringer ſei
und evtl. eine volle Zuteilung vorgenommen wird. Anregend wirkte
ferner der feſte Schuß der New Yorker Börſe, die Erleichterung am
dortigen Tagesgeldnearkt (8 Prozent) und feſtere Londoner Meldungen.
In Anbetracht dieſer Unrſtände und der bevorſtehenden zweitägigen
Unterbrehung ſchrit: die Börſe zu Deckungen. MMan beobachtete ferner
kleine Kauforders. Da ſich einiger Materialmangel bemerkbar machte
zogen die Kurſe im Durehſchnitt 1 bis 3 Prozent an. Nach den erſtei
Kurſen wurde es vorübergehend etwas ſchwächer, bald darauf aber ſehr
) verſtirkten. 1—3prozentige Ge
feſt und lehhaft, da die Dectungen Durcſchnitt. Neichsbank, Sichutbert
winne gegen Anfing we
en der
u. Salzer, Glanzſtoff, Polyphon bis 8 Prozent höher.
A. E. G........"
Augsb.=Nürnb. Maſch.
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Amerikaniſche Kabelnachrichken.
New York, 17. Mai. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Die ſchwächeren braſilianiſchen Kabel hatten anfangs
Liquidationen zur Folge. Später nahmen Handel und Spekulation
Käufe vor.
Zucker: Der Rohzuckerterminmarkt bewegte ſich in ruhigen
Bah=
nen. Die Spekulation führte Deckungen durch, und der Handel nahm
Käufe vor auf Grund der ſtetigen Lokomärkte.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 101½, Juli 105¾, Sept. 109½, Dez.
114½: Mais: Mai 84½, Juli 86¾, Sept. 88, Dez. 8238; Hafer:
Mai 46½, Juli 44½, Sept. 42½; Roggen: Mai 84½, Juli 85½,
Sept. 88½.
Schmalz: Mai 11,47½, Juli 11,67½, Sept. 12,00,
Dezem=
ber 12,12½.
Fleiſch. Rippen: Mai 12,25, Juli 12,65, Sept. 13,25: Speck,
loko 12,50; leichte Schweine 10,10—11,00; ſchwere Schweine
10,25—10,50; Schweinezufuhren: Chicago 13 000, im Weſten
70 000.
Baumwolle: Mai 18,85, Juli 18,76.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 17. Mai:
Getreide. Weizen: Rotwinter 124½, Hartwinter 115¾;
Mais, neu angek. Ernte 96½; Mehl, ſpring wheat clears 5,10
bis 5,60; Getreidefracht: nach England 1,9—2,6 Schilling, nach
dem Kontinent 11—13 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,20; Talg, xetra, loſe 778.
Produktenberichke.
Wormſer Produktenbericht vom 17. Mai. An der heutigen
Worm=
ſer Börſe wurden folgende Preiſe erzielt: Roggen 22,50, Futtergerſte
20—21, Hafer 23,50—24, Mai3 22,50, Weizenmehl, Bafis Null, 32,25,
Roggenmehl, 60Proz., 32—3:
Weizenfutter= und =nachmehl 14—18,
Roggenfutter= und =nachmehl 16—20, Roggenkleie 14—14,75, grobe
Wei=
zenſchalen 13,50, feine Weizenkleie 13, getrocknete Viertreber 20—21,
Malzkeime 20,50, Maisſchrotz 23,50, Heu 11,50—14, Stvoh 4—5,
Kartof=
feln 6—7, alles per 100 Kg. waggonfrei Worms. Tendenz: Gerſte und
Weizen ohne Angebot, im übrigen ſtelig.
Frankfurter Produktenbericht vom 17. Mai. Die Frankfurter
Ge=
sreiſen. Es
treidebörſe lag ruhig ber vollkommen underänderten
notierten je 120 Kg.: Weizen 94, Roggen 22,75, Somn
gerſte 20,50
Hafer 23,25—23,50, Mais 21—21.50, Weizenmehl, ſüdd. 32—32,25, dto
niederrhein. 31,75, Rogenmehl 29—30, Weizenklcie 12—12,15,
Roggen=
kleic 12,75.
Berliner Produktenbericht vom 17. Mai. Der Pvoduktenmarkt
wurde heute gänzlich von Vorfeiertagsſtimmung beherrſcht. Vom
Aus=
lande lagen irgendwelche Anregungen nicht vor. Das
Inlandsangebor=
von Weizen und Noggen zur Waggonverladunx hält ſich weiter in
eng=
ſten Grenzen. Kahnware iſt dagegen mahr als ausreichend offeviert.
Die am Mehlmarkte herrſehende Stagnation läſt keinerlei
Unter=
nehmungsluſt aufkommen. Zudem wird die gegenwärtige Witterung
ls außerordentlich) günſtig für die Entwickelung der Felder betrachtet
Das billige Angobot von Polenroggen macht ſich weiterhin im
Export=
geſihäft ſtörend bemersbar. Am Dieferungsmarkt lag Weizen ziemlick
ſtetig. Reggen dagegen weiter abgeſchwäht. Weizenmehl hat kleines
Bedarfsgeſchäft. Für Noggemnehl läßt die große Spanne zwiſehen
For=
derungen und Geboten größeres Geſchäft weiterhin nicht zuſtande
kommen. Haſer ſehr ſtill, ebenſo Gerſte,
M3
Rieine wirtichaitsnachriaten.
In der Woche vom 28. April bis 4. Mai wurden von der Deutſchen
Reichsbahn 920070 Wagen gegen 953 015 Wagen in der Vorwoche
recht=
zeitig geſtellt. Nicht r=cizeitig geſtellt wurden 3409 Wagen. Der
arbeits=
tägliche Durchſchmitt für die 5½/s Tage umfaſſende Berichtswoche betrug
158 633 gegen 158836 in der Vorwoche. In der entſprechenden Woche
des Vorjahrcs wurden 10 511 Wagen mehr geſtellt.
Bei den zum erſren Male in Gleiwitz abgeholtenen
Monatsverſamm=
lungen der Nohſtahlgemeinſchaft des A=Produkten=Verbandes und des
tabeiſen=Verbandes, an denen prominente Wirtſchaftsführer des
Weſtens, u. a. Flick, Thyſſen, Klöckner, Poensgen, teilnahmen, wur
beſchloſſen, die bisherigen Verkaufspreiſe für das dritte Quartal 1929
unverändert beſtehen zu laſſen.
Die Erzeugung und der Abſatz an Steinkohlenbriketts in
Weſtober=
chleſien ſind im Monat April zurückgegangen. Es wurden hergeſtellt
insgeſamt 26 108 To. und arheitstäglich 1044 To. Steinkohlenbriketts
gegen 33 874 To. insgeſamt und 1411 To. arbeitstäglich im März.
Das Wirtſchaftskomitee des polniſchen Miniſterrats hat einige
Zoll=
ermäßigungen beſchleſſen, die demnächſt im polniſchen Geſetzblatt ven
öffentlicht werden.
Wie aus Moskau gemeldet wird, wurde ein neues Petroleumgebiet
bei Solikamſk (Ural) entdeckt, das eine Oherfläche von einigen tauſend
Kilometern umfaßt. Die Vohrungen ergaben atgeblich das
Vorſauden=
ſein beträchtlicher Petroleumvorräte. Man will mit der induſtriellen
Ausbeutung des Gebietes nach ſowjetruſſiſchen Meldungen beginnen,
ſo=
bald weitere Behrungen gleich günſtige Reſultate erbracht haben werden.
Nach den ſoeben veröffentlichten Angaben des ruſſiſchen
Handels=
kommiſſariats betrug die ruſſiſche Ausfuhr über die europäiſche Grenze
im April 1929 58 Mill Rbl. gegen 61 Mill. Rbl. im März, und die
Einfuhr 59 Mill. Röl. gegen 54 Mill. Rbl. im Vormonat. Die
Außen=
handelsbilanz war ſomit im Berichtsmonat mit 1 Mill. Rbl. paſſiv
gegenüber einem Aktivfaldo von 7 Mill. Rbl. im März.
Frankfurter Kursbericht vom 17. Mai 1929.
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ſtaat v. 27
6% Bahemn
Frei=
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6% Preuß.
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anl. v. 28...."
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ſtagt v. 27 —
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ſtaat v. 27...."
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5% Berlin v. 24.
% Darmſtadt v. 26
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% Frki. a. M. v. 26
Mainz v. 26...
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Di. Komm.
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Preuß. Ztr..
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8% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler Benz
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3% Klöckner=Werke
Berlin v. 26.
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Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtckHäffne.
von 26 ..... ..."
78.75 14), % Ungarn 19141 24.2
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5 % Bosn. L. E. 4
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on 1913 ....."
4% Türk. Admin.
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78
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Nummer 137
Samstag, den 18. Mai 1929
Seite 15
Reich und Ausland.
Zur Pfingſtkagung des Vereins für das
Deukſchkum im Ausland in Kiel.
Zur 8. Jahresſchau deutſcher Arbeitk in Dresden.
Geſandter Freiherr v. d. Busſche=Haddenhauſen
wird als Vorſitzender des Vereins für das
Deutſch=
tum im Ausland die Verhandlungen der
Feſt=
tagung, die am 19. Mai in Kiel ſtattfinden wird,
leiten. Der Verein hat ſich die Aufgabe geſtellt,
das Deutſchtum im Auslande auf allen
kulturel=
len Gebieten zu ſtärken und hat ſich dabei
un=
ſchätzbare Verdienſte um die Erhaltung deutſcher
Art und Sitte fern von der Heimat erworben.
Freiherr v. d. Busſche=Haddenhauſen, der
tatkräf=
tige Vorſitzende, war früher deutſcher Geſandter
in Buenos Aires.
420 000 Mark Schulden!
Frankfurt a. M. In dreitägiger
Verhand=
lung beſchäftigte ſich das Erweiterte Schöffengericht
mit einem ſehr umfangreichen Betrugsmanöver.
An=
geklagt war der Kaufmann Karl Ott, der bisher
un=
beſtraft war. Der Angeklagte hatte es verſtanden, in
einigen Jahren vier verſchiedene Firmen zu gründen.
Zuletzt war er Alleininhaber der Firma Frommel u
Nabe. Obwohl das Geſchäft von Anfang an den
To=
deskeim in ſich trug, hat Ott es verſtanden, ſeinen
Betrieb als ein flottgehendes Geſchäft zu bezeichnen.
Auf dieſe Weiſe gelang es ihm, größere Darlehen
aufzunehmen, die er nicht zurückzahlte. Schließlich
waren die Schulden des Angeklagten im Oktober 1928
auf 420 000 RM. angewachſen, denen an Aktiven nur
70 000 RM. gegenüberſtanden. Neben ſieben
Betrugs=
fällen, die dem Angeklagten in der Verhandlung
nach=
gewieſen wurden, hatte er ſich auch in drei Fällen der
Untreue ſchuldig gemacht. So verwandte er als
Be=
vollmächtigter eines Schützenvereins etwa 22000 RM.
für ſein Geſchäft, obwohl er damit rechnen mußte,
daß er dieſen Betrag niemals werde zurückzahlen
können. Nach eingehender Verhandlung verurteilte
das Gericht den Angeklagten wegen Betrugs und
Un=
treue, ſowie wegen Konkursvergehens zu einer
Ge=
ſamtgefängnisſtrafe von einem Jahr und ſechs
Mo=
naten. Der Haftbefehl blieb beſtehen,
Grauſiger Selbſtmordverſuch.
Mannheim. Der Inhaber eines kleinen
Feinkoſtgeſchäfts, Schaible, ſchnitt ſich mit einem
Ra=
ſiermeſſer die beiden Pulsadern durch, brachte ſich
dann einen Schnitt in der Nähe der Halsſchlagader
bei und ſtürzte ſich dann aus der Dachluke des vier
ten Stocks auf die Straße. In hoffnungsloſem
Zu=
ſtand wurde er ins Krankenhaus verbracht.
Wirt=
ſchaftliche Sorgen dürften das Motiv zur Tat ſein.
Schwere Maſernepidemie.
Regensburg. In verſchiedenen Städten und
Ortſchaften des Regierungsbezirks Oberpfalz iſt nach
einer Meldung aus Regensburg eine ſchwere
Maſern=
epidemie ausgebrochen. In Fiſchbach ſind bereits acht
Kinder, darunter auch Schulpflichtige, an der Seuche
geſtorben. Zahlreiche andere liegen ſchwer krank
dar=
nieder.
4½ Jahre Gefängnis für einen Lehrer
wegen Sittlichkeitsverbrechen.
Dortmund. Das hieſige Schöffengericht
ver=
urteilte den 46jährigen Rektoratsſchullehrer Wilhelm
Gruß aus Aplerbeck wegen Verbrechens aus § 174,
Ziffer 3 St. G.B. zu 4½ Jahren Gefängnis,
Aber=
kennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer
von 5 Jahren ſowie der Fähigkeit zur Bekleidung
öffentlicher Aemter für die gleiche Zeit. Sechs
Mo=
nate der Unterſuchungshaft wurden ihm angerechnet.
Gruß geſtand gleich zu Beginn der Verhandlung die
ihm zur Laſt gelegten 18 Fälle an minderjährigen
Schülern ein, die er in den Jahren 1922 bis 1928
be=
gangen hat. Der Staatsanwalt hatte 3½ Jahre
Ge=
fängnis beantragt. Das Gericht ging jedoch über
die=
ſen Antrag hinaus und erklärte in der
Urteilsbegrün=
dung, daß Gruß, ſtatt die Jugend zu erziehen, ſie
verdorben habe. Nur das Gutachten eines
medizi=
niſchen Sachverſtändigen habe ihm am Zuchthaus
vorbeigeholfen.
Schwere Keſſelexploſion.
Halle. Bei der Prüfung explodierte im
Be=
triebe der Firma Wegelin u. Hübner, A.=G., in Halle
der Keſſel eines Oelpalmfruchtſteriliſierungsapparates,
der im Werk 2 für das Ausland gebaut wird. Unter
ungeheurem Knall wurde der 20 Zentner ſchwere
Deckel hochgeſchleudert und riß ein großes Loch in die
Wand des Gebäudes. Unter den Trümmern des
Ap=
parates wurden ſechs Schwerverletzte geborgen. Am
ſchlimmſten zugerichtet iſt der 50jährige Obermonteur
der Berlin=Anhaltiſchen Maſchinenfabrik Galinſky aus
Berlin. Die Unglücksſtätte wurde abgeſperrt, da
Gefahr beſteht, daß weitere Einſtürze folgen.
Autounfall.
Güſtrow. Vorgeſtern nachmittag hat ſich auf
der Gürow—Schweriner Chauſſee, in der Nähe der
Villa Maria, ein ſchweres Autounglück ereignet. Ein
Perſonenkraftwagen, der von Hauptmann Koſlowſki
aus Berlin=Charlottenburg, Kant=Straße, geſteuert
wurde, fuhr beim Ueberholen eines Einſpänners
gegen einen Baum. Der Führer des Kraftwagens
wurde dabei im Wagen eingeklemmt und mußte von
herbeigeeilten Perſonen aus ſeiner Lage befreit
wer=
den. Er wurde mit ziemlich ſchweren Verletzungen
nach dem Güſtrower Krankenhaus gebracht,
Lebens=
gefahr beſteht jedoch anſcheinend nicht.
„Reiſen und Wandern”
Reichsminiſter Severing mit Miniſterpräſident Heldt. Wendiſche Volkstrachten vor dem neuen
Kugelhauſe.
bei Beſichtigung der Ausſtellung.
Die 8. Jahresſchau deutſcher Arbeit, die unter dem Titel „Reiſen und Wandern” eine Ausſtellung
deutſcher Arbeit und Kultur zeigt, iſt ſoeben feierlich eröffnet worden. Die Ausſtellung umfaßt
ſchöne Darſtellungen des Reiſens in alter und neuer Zeit, belehrende Hinweiſe für praktiſches
Wandern und deutſche Qualitätserzeugniſſe für alle Bedürfniſſe auf Reiſe und Wanderung.
Blick auf die Haupt ſtraße von Cleveland.
Stündlich erhöht ſich die Zahl der Toten des
Exploſionsunglücks der Klinik von Cleveland. Bisher
wurden 126 Perſonen als tot gemeldet, zwei weitere
Perſonen liegen hoffnungslos darnieder.
Geheimnis=
voll iſt noch, auf welche Weiſe der Roentgenfilm in
Brand geraten iſt. Engliſche Spezialiſten erklären,
daß dieſe Filme allgemein gar nicht brennbar ſeien.
Es gewinnt die Auffaſſung mehr und mehr an
Bo=
den, daß die Kataſtrophe in dem Krankenſaal durch
das Oeffnen der feuerſicheren Tür entſtanden iſt.
Sechs verſchiedene Unterſuchungen ſind eingeleitet
worden. Insgeſamt ſind mindeſtens 32 Perſonen
durch die Exploſion zu Schaden gekommen. Bei vie=
len der gasvergifteten Perſonen wurde der Verſuch
gemacht, ſie durch Blutübertragung zu retten, meiſt
jedoch vergeblich. Verſchiedentlich machte ſich die
Wir=
kung des Giftes erſt nach längerer Zeit bemerkbar.
Leute, die ſich zunächſt wohl fühlten und keine
ärzt=
liche Hilfe in Anſpruch genommen hatten, ſtarben
mehrere Stunden nach dem Unglück an
Gasvergif=
tung. Die Aerzte befürchten, daß die 24 Gaskranken,
die ſich noch in den Krankenhäuſern befinden,
eben=
falls ſterben werden, ſo daß die endgültige Zahl der
Todesopfer auf 150 ſteigen dürfte. Nach neueren
Un=
terſuchungen glaubt man doch, daß die Urſache der
Kataſtrophe in der Entzündung radiographiſcher
Filme erblickt werden muß.
Zur Hebung der deutſchen Blokke bei Scapa Blow.
Der Kiel des Kreuzers „Seydlitz” taucht auf.
Die Engländer heben nun die letzten der 66 deutſchen Kriegsſchiffe, die auf Grund der
Waffenſtill=
ſtandsbedingungen an die Entente abgeliefert und am 21. Juni 1919 von den Deutſchen bei Scapa
Flow verſenkt wurden. Unſer Bild zeigt den Großen Kreuzer „Seydlitz”, der mit dem Kiel nach
oben aufzutau chen beginnt.
Der Skaaksanwalt beankragt
Frei=
ſpruch im Prozeß Dujardin.
Inſterburg. Im Verlauf ſeiner
Ausfüh=
rungen zum Prozeß Dujardin betonte
Staatsanwalt=
ſchaftsrat Prieſe, daß die Verhandlungen einen
äußerſt ſtarken Verdacht gegen Dujardin ergeben
hät=
ten. Er perſönlich ſei auch heute von ſeiner Schuld
überzeugt. — Oberſtaatsanwalt Eiswald nahm
hierauf nochmals das Wort und erklärte, daß ſein
Vorredner die ſtarken Verdachtsmomente gegen
Du=
jardin herausgehoben habe. Dieſe Verdachtsmomente
ſeien ſo ſtark geweſen, daß ſie damals zu einer
Ver=
urteilung geführt hatten. In der heutigen Sitzung
nach zehn Jahren ſeien dieſe Spuren verblaßt, die
Bilder verſchwommen. Es ſei nicht ausgeſchloſſen,
daß vielleicht Frau Jaquet ihre Hand im Spiele
gehabt habe. Klarer Beweis für die Schuld des
An=
geklagten, ſei nicht erbracht. Er beantrage deshalb
Aufhebung des erſten Urteils und Freiſprechung des
Angeklagten. Das Verfahren ſei abgeſchloſſen, aber
ein Unſtern habe über ihm gewaltet. Der Mord an
Jaquet ſei nicht aufgeklärt und ein begründeter
Ver=
dacht gegen Dujardin liege auch heute noch vor. Er
könne deshalb eine Entſchädigung für Dujardin nicht
beantragen. — Nach einer Pauſe werden die
Vertei=
digungsreden der Rechtsanwälte beginnen.
Die Sängerin Lilli Lehmann geſtorben.
Berlin. Die einſt weltberühmte Sängerin
Lilli Lehmann, deren Name der heutigen Generation
kaum noch geläufig war, iſt am Donnerstag in ihrem
Haus in Berlin=Grunewald, wo ſie ſeit Jahren ganz
zurückgezogen lebte, 87 Jahre alt, geſtorben. Die
un=
mittelbare Urſache des Todes war eine Herzſchwäche,
die offenbar von einem Magenleiden herrührte.
Trotz=
dem kam der Tod der Künſtlerin überraſchend, da ſie
noch bis zuletzt ſich einer, in Anbetracht ihres hohen
Alters außergewöhnlichen Friſche erfreute. Lilli
Leh=
mann wurde am 24. November 1842 in Würzburg
geboren. Seit 1870 war ſie längere Jahre als
Kolo=
ratur=Sopran eine Zierde der Berliner Bühne, 1878
königliche Kammerſängerin, und ging bald darauf
nach Amerika, wo ſie zum dramatiſchen Geſang
über=
ging und ſich mit dem Tenoriſten Paul Kaliſch
ver=
heiratete. 1890 kehrte ſie nach Deutſchland zurück,
zu=
nächſt nur Gaſtſpiele gebend, 1892 kam ſie wieder nach
Berlin, wo ſie beſonders auch als Wagnerſängerin
gefeiert wurde. Ihre Schweſter Marie, gleichfalls eine
bedeutende Sängerin, war Mitglied der Wiener
Hof=
oper und lebt augenblicklich noch auf ihrer Villa im
Grunewald. Letztere war als einzige beim Tode ihrer
Schweſter zugegen.
An der Bahre ihres Mannes einem Herzſchlag
erlegen.
Berlin. Kurz vor Beendigung der Trauerfeier
für den Konditoreibeſitzer Müller aus der Bernauer
Straße in Berlin, als ſich der Sarg langſam in die
Tiefe ſenkte, erlitt plötzlich die Witwe des
Verſtor=
benen, die 55 Jahre alte Alwine Müller,
Schrei=
krämpfe und ſtürzte ohnmächtig zu Boden. Man
brachte Frau Müller in einen Nebenraum und rie
den Arzt der nahen Rettungsſtelle herbei; doch kam
ſeine Hilfe zu ſpät. Frau Müller war einem
Herz=
ſchlag erlegen. Die Leiche wurde im Krematorium,
wo in den nächſten Tagen die Einäſcherung erfolgen
wird, belaſſen.
Ein Schmuggler an der polniſchen Grenze
erſchoſſen.
Gleiwitz. Wie von der Polizeidirektion
mitge=
teilt wird, wurde am Donnerstag abend der
Arbei=
ter Richard Nowak, in Hindenburg wohnhaft, von
einem polniſchen Zollbeamten, anſcheinend beim
Schmuggeln, erſchoſſen. Die Leiche wurde auf
An=
ordnung der Kriminalpolizei nach dem
Knappſchafts=
lazarett in Hindenburg gebracht.
Vatermord eines Dreizehnjährigen.
Zakopane. Der Landwirt Walzak wurde von
ſeinem dreizehnjährigen Stiefſohn mit einer Axt im
Schlaf erſchlagen. Der Junge ſoll von der Mutter,
die mit dem Manne in Unfrieden lebte, zu dieſer
Tat angeſtiftet worden ſein.
Elf Perſonen ertrunken.
Moskau. In der Nähe des Dorfes Rybeſchino
(Bezirk Leningrad) ertranken elf Perſonen bei der
Ueberfahrt über einen Fluß. Ihr Boot war von den
Eisſchollen, die der Fluß mit ſich führte, gegen einen
Laſtkahn getrieben und zum Kentern gebracht worden.
Blutige Zuſammenſtöße in Rumänien.
Bukareſt. Zwiſchen den ſeit längerer Zeit
ſtreikenden Arbeitern der Holzinduſtrie bei Targu,
Mureſch und Maroſvaſalhely und den von anderen
Gegenden durch die Arbeitgeber geholten
Arbeits=
willigen kam es zu ſchweren Zuſammenſtößen, an
denen insbeſondere die Frauen der ſtreikenden
Arbei=
ter teilnahmen. In dem Dorfe Toplitza wurde eine
Arbeiterfrau von Gendarmen durch einen
Bajonett=
ſtich verletzt. Die Menge ging darauf gegen die
Gen=
darmen vor, entwaffnete 2 Gendarmen und verketzte
ſie. Insgeſamt wurden 19 Perſonen verwundet.
Zwölf Opfer eines Automobilunglücks
in Spanien.
Paris. Nach einer Meldung aus Bilbao ſind
bei einem Autounglück in der Nähe des ſpaniſchen
Ortes Ibarra ein Reiſender getötet und elf ſchwer
verletzt worden.
Die „Italia”=Rettungsexpedition ungenügend
ausgerüſtet.
Kopenhagen. Am Mittwoch abend hat das
Schiff „Heimen” Bergen verlaſſen. An Bord
befin=
det ſich die aus acht Italienern und zehn Mann
nor=
wegiſcher Beſatzung beſtehende Rettungsexpedition,
die in der Arktis nach dem Verbleib der Ballonhülle
der „Italia” forſchen will. Die Expedition ſteht unter
der Führung des Italieners Albertini. Zunächſt ſoll
Tromſö angelaufen werden. Von dort aus ſoll es
nach Spitzbergen und dann weiter in die Eisregion
gehen. Wie aus Oslo gemeldet wird, droht der
Expedition ſchon in Tromſö die Gefahr, von den
nor=
wegiſchen Polizeibehörden wegen ungenügender
Ver=
proviantierung zurückgehalten zu werden. Vor der
Abreiſe in Bergen wies der dortige Polizeimeiſter
den Führer der Expedition darauf hin, daß die
Expe=
dition mit einer Abweſenheit von zwei Jahren
rechnen müſſe, worauf Albertini erklärte, daß an
Bord des „Heimen” kein Platz für Proviant für eine
ſo lange Zeit ſei. Die Seekontrolle in Bergen hat
darauf hin der Seekontrolle in Tromſö entſprechende
Mitteilungen gemacht. Die Expedition hat nur für
fünf Monate Lebensmittel an Bord.
Seite 16
Samstag, den 18. Mai 1929
Nummer 137
Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
— Geſtorbene. Am 11. Mai: Granceo, Anna, geb. Hitſchi, 33 J.,
Ehefrau des Kaufmanns in Homorod in Rumänien, zurzeit Weiterſtadt,
hier Eſchollbrückerſtraße 4½; Reinhardt, Johann Philipp Georg Karl,
Kaufmann, 49 J. , Schloßgraben 7; Lücke, Theodor Karl, Uhrmacher,
57 J., in Dieburg, hier, Grafenſtr. 9. Am 10. Mai: Kreher, ein Knabe,
in Münſter (Kr. Dieburg), hier, Grafenſtraße 9; Fleiſchmann,
Katha=
rina, geb. Eckert, 81 J., Witwe des Glaſers, Kranichſteinerſtr. 39. Am
13. Mai: Trautmann, Joh., Privatier, Bleichſtr. 28. Am 12. Mai:
Henſel, Werner, 1 Monat, Arheilgen, hier Heinheimerſtr. 21; Waldherr,
Helene, Verkäuferin, ledig, Mühlſtr. 41. Am 13. Mai: Müller,
Johan=
nes Peter Karl, Bürobeamter, 46 J., ledig, Ireneſtr. 10. Am 14. Mai:
Ugi, Stefan, Steindrucker, 49 J., Frankenſteinerſtr. 42. Am 15. Mai;
Orth, Auguſt Hermann Ludwig Karl Heinrich, Eiſenbahnaſſiſtent i. R.,
68 J., Waldſtr. 15. Am 14. Mai: Gandenberger, Katharina, geb. Kiſſel,
30 J., Ehefrau des Wagnermeiſters, Pfungſtadt, hier Eſchollbrückerſtraße
4½. Am 15. Mai: Lortz, Eva, geb. Lutz, 22 J., Ehefrau des Arbeiters,
Oberklingen, hier Dieburgerſtr. 21: Darmſtädter, Karl,
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meiſter, 63 J., Forſtmeiſterplatz 8; Kraft, Georg, Hilfsarbeiter, 33 J.,
Kolonie Grohberg 11a. Am 16. Mai: Katz, Friedoline geb. Löb, 65 J.,
Witwe des Kaufmanns, Georgenſtr. 12. Am 15. Mai: Arnold, Barbara,
Dienſtmädchen, ledig, in Fahrenbach, Kr. Heppenheim, hier Grafenſtr. 9.
Kirchliche Nachrichken
Evangeliſche Gemeinden.
1. Pfingſtfeiertag (19. Mai).
Kollekte in allen Kirchen für die heſſiſche Lutherſtiftung.
Stadtkirche. Samstag, 18. Mai, abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonn=
hag, 19. Mai, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm. 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Stadtkapelle. Vorm. 7 Uhr: Pfingſtmette. Pfarrer Heß. — Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Heß.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Dekan Zimmermann. —
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann.
— Vorm. 11¼
Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann. — Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Martinskirche. (Kollekte für die Lutherſtiftung.) Vorm. 7 Uhr:
Pfingſtmette. Pfarrer Köhler. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Bergér. Anmeldung von 9½
Uhr an in der Sakriſtei. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 7 Uhr: Pfingſtmette. Parrer Goethe.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl und
Vor=
bereitung. Pfarrer Marx. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls mit
Vor=
bereitung. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 7 Uhr:
Pfingſtfrüh=
feier. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9½ Uhr ab
in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. (Kollekte für die Lutherſtiftung.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. Feier des heiligen Abendmahls
mit Vorbereitung. Anmeldung von 9½ Uhr ab. — Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche. Samstag, den 18. Mai, abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, den 19. Mai, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem
Abendmahl. Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
2. Pfingſtfeiertag (20. Mai).
(Kollekte in allen Kirchen für die Brüderſtation im Diakonenheim.)
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Die Stadtkirche bleibt nach Pfingſten während der Zeit der
Wieder=
herſtellungsarbeiten geſchloſſen. Die Gottesdienſte werden in die
Stadt=
kapelle verlegt.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 21. Mai, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. —
Samstag, den 25. Mai,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (Heſſenbund),
Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Dienstag, 21. Mai, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (Heſſenbund). —
Mädchenvereini=
gung der Reformationsgemeinde (jüngere Abtlg.). — Mittwoch, 22. Mai,
nachm. 2—4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr:
Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abtlg.). —
Mädchenvereini=
gung der Reformationsgemeinde (ältere Abtlg.). — Donnerstag, 23.
Mai, abends 8 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde: Nothilfe=Kreis
und Beſprechung der Helferinnen. —
Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde (Heſſenbund). — Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere
Ab=
teilung). — Freitag, 24. Mai, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Markus=
gemeinde (jüngere Abtlg.). — Jugendbund der Kaplaneigemeinde. —
Samstag, 25. Mai, nachm. 2—4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprech=
ſtunden vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. (Kollekte für das Diakonenheim.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Dienstag, 21. Mai, nachm.
½ Uhr: Abmarſch zum Waldfeſt des
Kindergottesdien=
ſtes vom Paul=Gerhardt=Haus. — Donnerstag, 23. Mai, abends 8 Uhr:
Singegottesdienſt zur Einübung der neuen
Gottesdienſtord=
nungen.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Wolfram.
Veranſtaltungen: Freitag, 24. Mai, abends 8½ Uhr:
Kirchenchor.
Panluskirche. (Kollekte für die Diakonenanſtalt und das
Alters=
heim.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Röhricht.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Donnerstag, den 23. Mai: Die =Betſtunde fällt aus. — Evang.
Sonntags=
verein: Die Vereinsſtunden fallen an den Feiertagen aus.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). 1. Pfingſttag, vorm. 9. Uhr:
Gebets=
ſtunde. — 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Pfingſt=
feier. — 2. Pfingſttag, nachm. 3 Uhr: Waldgeſangsfeſt an der
Marien=
höhe. 6 Chöre. Redner: Prediger Stahl=Worms. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Ge=
miſchter Chor. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Stadt=
miſſionar Anders. — Freitag fällt die Bibelſtunde in Beſſungen aus. —
Samstag, abends 8½ Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). 1. Pfingſttag, nachm. 2½
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — 4½ Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für junge Mädchen. — 2. Pfingſttag: Tagesausflug. — Nachm.:
— Mittwoch, abends 8½
Teilnahme an dem Waldfeſt (Marienhöhe).
Uhr: Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr;
Gebetsſtunde für junge Männer
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22, Infant.=
Kaſerne, Hof links). 2. Pfingſttag: Tagesfahrt nach dem Otzberg und
Breuberg. Treffpunkt 6 Uhr Oſtbahnhof. — Mittwoch, 22. Mai, abends
8½ Uhr: Jungmännerbibelſtunde. — Donnerstag, 23. Mai, abends
8½ Uhr: Heimabend. — Freitag, 24. Mai, abends 8 Uhr: Turnen.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtr. 22, Inf.=Kaſerne,
Hof links). Samstag, den 18. Mai, nachm. 4½ Uhr: Spielen im Heim.
½ Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, den 24. Mai, abends 8¼ Uhr:
Budenabend für den älteren Kreis, Beckſtr. 4.
Tanbſtummengottesdienſt. Am Pfingſtmontag, den 20. Mai,
nach=
mittags 2½ Uhr, findet in Darmſtadt im Gemeindehaus in der
Kies=
ſtraße Taubſtummengottesdienſt ſtatt. — Wegen Fahrtausweis wende
man ſich an Pfarrer Heß, Hügelſtr. 6.
Die Chriſtengemeinſchaft. (In der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtr.) Pfingſtſonntag, den 19. Mai, vorm. 10 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4,30 Uhr: Wortverkündigung. —
Mon=
tag, vorm. 10 Uhr: Wortbetrachtung. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr:
Gebetſtunde. — Freitag, abends 8,15 Uhr: Wortbetrachtung. — Jeder
herzlich eingeladen.
Chriſtlich wiffenſchaſtliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittvoch im Monat, abends 8,15 Uhr,
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Pfingſtſonntag,
den 19. Mai, vorm. 9,30 Uhr: Pfingſtandacht. Abends 8,00 Uhr:
Evan=
geliumsverkündigung. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Jedermann herzlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten) Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 19. Mai (1. Pfingſtfeiertag), vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt. Am
2. Pfingſtfeiertag Ausflug nach dem Kühkopf (Altrhein). Abfahrt 7
Uhr Hauptbahnhof. — Mittwoch, den 22. Mai, abends 8½ Uhr: Bibel=
und Gebetsſtunde. — Zu allen Verſammlungen jedermann herzlich
ein=
geladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft. Eliſabethenſtr. 44. Sonntag, den
19. Mai (Pfingſtfeſt), vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt; 11 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Abends 8 Uhr: Predigt. — Pfingſtmontag: Ausflug nach
Jugenheim für die ganze Gemeinde. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Sing=
ſtunde für den Gemiſchten Chor. — Mittwoch, nachmittags 3 Uhr:
Knaben= und Mädchenbund. Abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein. —
Donnerstag, abends 8½ Uhr: Gemeindeverſammlung. Alle Mitglieder
und Freude ſind gebeten, daran teilzunehmen. — Jedermann iſt zu
allen Verſammlungen herzlich eingeladen. (Prediger Sauer.)
Die Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonntag, früh 8 Uhr:
Gebets=
verſammlung; vorm. 10 Uhr: Pfingſtgottesdienſt; vorm. 11½ Uhr:
Kompagnieverſammlung für Kinder; nachm. 3 Uhr:
Kinderverſamm=
lung; nachm. 5 Uhr: Kinderverſammlung; abends 8 Uhr:
Pfingſtgottes=
dienſt. — Dienstag, abends 8 Uhr: Soldatenverſammlung. — Mittwoch,
abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Heim=
bund für Frauen= und Mädchen. — Freitag, abends 8 Uhr;
Heiligungs=
verſammlung. — Zu allen Verſammlungen iſt jedermann herzlich
ein=
geladen.
Neuapoſtoliſche Gemeinbe Darmſtadt I (Hindenburgſtraße, ehem.
Kaſino). Pfingſtſonntag, vorm. 9½ Uhr, nachm. 4 Uhr und Mittwoch,
den 22. Mai, abends 8½ Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtraße 54).
Sonn=
tag (Pfingſtſonntag), vorm. 9½ Uhr, nachm. 4 Uhr und Mittwoch, den
22. Mai, abends 8½ Uhr, Gottesdienſte.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärti ge Kirchen.
Schloßkapelle Kranichſtein. 1. Pfingſttag, vormittags 10 Uhr:
Got=
tesdienſt. Pfarrer Beringer.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Erſter Pfingſtfeiertag, 9.30 Uhr:
Got=
tesdienſt. Kirchengeſangverein. Kollekte für die Lutherſtiftung. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt. — Zweiter Pfingſtfeiertag, 9.30 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Mittwoch, 20 Uhr: Kirchengeſangverein. — Freitag, 19.30 Uhr:
Wartburgverein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Gottesdienſt am 1. Feiertag um
13.30 Uhr.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Pfingſtſonntag, vorm. halb 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des
Poſaunenchors. Feier des hl. Abendmahls. Kollekte für die heſſiſche
Lutherſtiftung. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt; nachm. halb
Uhr Gottesdienſt. — Pfingſtmontag, vorm. halb 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Heſſe=Darmſtadt.
Evang. Gemeinde Traiſa. 1. Pfingſttag, vorm. halb 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt; anſchließend: Feier des hl. Abendmahls. — 2. Pfingſttag,
vorm. halb 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Weigel, Nieder=Ramſtadt.
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. 1. Pfingfttag: vormittags
halb 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte
für die Heſſiſche Lutherſtiftung. — Im Anſchluß an den Gottesdienſt:
Feier des hl. Abendmahls. — 2. Pfingſttag: vorm. halb 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Mitwirkung des Poſaunenchors der evangeliſchen
Gemein=
chaft. Prediger: Pfarrer Weißgerber. — Kollekte für die Anſtalt für
Epileptiſche. — Mittwoch: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Pfingſtſonntag: halb 10 Uhr:
Gottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte. Anſchließend
Beichte und Feier des hl. Abendmahles. — Pfingſtmontag: halb 10 Uhr
Gottesdienſt. Kollekte. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag:
Po=
ſaunenchor. — Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Kirche Erzhauſen. Pfingſtſonntag: vorm. 10 Uhr:
Feſtgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Anſchließend Feier des
hl. Abendmahls. — Pfingſtmontag: vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt;
vor=
mittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch: Jungmannſchaft. —
Donnerstag: Kirchenchor. — Freitag: Mädchenvereinigung (ält. Abt.),
— Samstag: Zuſammenſein mit den Wöllſteiner Jugendgruppen.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arbeilgen (Alte Darmſtädter Str. 14)
Pfingſtſonntag, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 23. Mai, abends
Uhr, Gottesdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Str. 3):
Sonn=
tag (Pfingſtſonntag), nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 23. Mai, abds.
8½ Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35):
Sonn=
tag (Pfingſtſonntag), nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 23. Mai,
abends 8½ Uhr, Gottesdienſt.
Neuappſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 25):
Pfingſtſonntag, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 23. Mai, abends
8½ Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße 22):
Sonn=
tag (Pfingſtfonntag), nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 23. Mai,
abends 8½ Uhr, Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Katholiſcher Gottesdien ſt.
Sonntag, den 19. Mai 1929: Hohes Pfingſtfeſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße 44). Samstag, um 17 und um
20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag, vorm. von 6 Uhr an:
Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung der
hl. Kommunion, vor und in der hl. Meſſe. Generalkommunion der
Jungfrauenkongregation. — Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt.
Vor=
her Austeilung der hl. Kommunion. Nachm. um 14½ Uhr: Feierliche
Veſper. — Um 15 Uhr: Kirchliche Verſammlung der Jungfrauen.
vo uwel. :Delliche Verſammlung. — Dienstag und Freitag,
Andacht und an den übrigen Tagen morgens 7 Uhr bei der
hl. Meſſe.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtraße). An allen
Sonn= und Feiertagen, 8 Uhr: hl. Meſſe und Predigt. Um ½8 Uhr:
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Ausveilung der hl.
Kom=
munion.
Montag, den 20. Mai 1929, 2. Pfingftfeiertag gebotener Feiertag.
St. Liebfrauenkieche (Klappacherſtraße 44). Sonntag, um 17 und
um 2 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. — Montag, vorm. von 6 Uhr
an: Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung
der hl. Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Um ½10 Uhr: Hochamt
und Predigt. Vorher Austeilung der hl. Kommunion; nachm. um 14½
Uhr= Andacht. Um 15 Uhr: Spaziergang der Jungfrauen. —
Werk=
tags: hl. Meſſe um 7 Uhr und Majandacht. — Dienstag und Freitag,
abends 8 Uhr: Majandacht.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtraße). An allen
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt. Um 348 Uhr:
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl.
Kom=
munion.
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Nummer 137
Samstag, den 18. Mai 1929
Seite 17
Din sastin der Nagt.
Roman von Max Brand.
Deutſche Rechte bei Th. Kngur Nachf., Berlin W. 50.
1)
(Nachdruck verboten.)
1. Kapitel
Der Gelehrte.
Im zarten Alter von ſechs Jahren war Randall Byrue ſchon
imſtande, jeden Staat der Union zu benennen, ſeine Grenzen zu
umzeichnen und das Datum ſeines Eintritts in die
Nordameri=
kaniſche Union anzugeben. Mit neun lebte er auf vertrauteſtem
Fuß mit dem Griechiſch Homers und mit Cäſars Werken. Mit
zwolf las er Ariſtophones mit völligem Verſtändnis für die darin
enthaltenen Anſpielungen auf die Tagesereigniſſe jener Zeit und
teilte ſeine Mußeſtunden zwiſchen Ovid und Horaz. Mit
fünf=
zehn vertiefte er ſich, nachdem ihm die Unkomplizieriheit des
Alt=
engliſchen und des Italieniſchen des vierzehnten Jahrhunderts
raſch zum Ueberdruß geworden war, in die Geſchichte der
Philo=
ſophie, was ihn natürlich dazu führte, zur Zahlenlehre und der
höheren Mathematik überzugehen. Mit achtzehn Jahren holte er
ſich die akademiſche Würde eines Bakkalaureus an der Havard=
Univerſität, verbrachte einen angenehmen Sommer in harmloſem
Müßiggang mit etwas Sanskrit und Hebräiſch und benutzte die
Gelegenheit, auch einem kleinen vorläufigen Abſtecher in die
Bio=
logie und die damit verwandten Wiſſenſchaften zu unternehmen.
War er doch zu dem Schluß gekommen, daß Wahrheit
weſent=
licher iſt als Güte oder Schönheit, denn Wahrheit umſchließt die
beiden anderen, und wie wir wiſſen, iſt das Ganze größer als
jedes ſeiner Teile. Mit einundzwanzig ſchob er das Diplom
eines philoſophiſchen Doktors in die Taſche, und zum erſtenmal
entwickelte er wirklichen Enthuſiasmus: er ſtürzte ſich mit
fieber=
haftem Eifer auf die ärztliche Wiſſenſchaft. Mit vierundzwanzig
war er Doktor der Medizin, und ein berühmter Diagnoſtiker.
Allerdings zog er es vor, in ſeinem Laboratorium zu arbeiten.
Er hatte es ſich zum Ziel geſetzt, die Elemente in einfachere
For=
men aufzulöſen. Auch pubbizierte er zu dieſer Zeit ein Werk
über Anthropologie, deſſen Auflage auf zweihundert Exemplare
begrenzt war, und er erhielt als Gegengabe zweihundert
beglück=
wünſchende Schreiben von großen Männern, die den Verſuch
ge=
macht hatten, dieſes Buch zu leſen. Mit ſiebenundzwanzig — an
einem ſchönen Frühliugsmorgen — brach er in ſeinem
Labora=
torium ohnmächtig zuſammen. Am ſelben Nachmittag noch
ſchleppte man ihn vor einen großen Arzt, der außerdem ein recht
vulgäres Weſen war. Der große Manm fühlte ihm den Puls und
blickte in ſeine trüben Augen.
Sie haben, lieber Herr,” ſagte der berühmte Kollege, „ein
Gehirn von hundertundzwanzig Pferdekräften, das leider nur
auf einem Kleinwagenchaſſis montiert iſt.”
„Ich bin zu Ihnen gekommen,” ſagte Randall Byrne mit
ſchwacher Stimme, „nicht, damit Sie mein Problem formulieren,
ſondern damit Sie es löſen.”
Zum Tropfſtein
Ecke Kaſino und Friedrichſiraße
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Ab Darmstadt (bezw. Eberstadt Schützenhof)
772 z‟‟ 1128 15%0 1425t 151 15:64 16:b 3bt 1916 1910 2030r 2216
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Verkehren bis bezw. von Eberstadt.
Außerdem nach Bedarf weitere Extra-Wagen.
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Angenehmer Aufenthalt.
Turngemeinde E. V.
„Ich bin auch noch nicht fertig, ſagte der große Arzt. „Neben
vielem anderen ſind Sie ein verdammter Narr.”
An dieſer Stelle rieb ſich Randall Byrne verwundert die
Augen.
„Und welche Schritte meinerſeits halten Sie nun für nötig?”
fragte er kläglich.
Der große Arzt ſpuckte geräuſchvoll aus.
„Heiraten Sie ein Bauernmädchen!” ſagte er brutal.
„Aber . . .” ſagte Randall Byrne etwas unſicher.
„Iſch bin außerordentlich beſchäftigt, und Sie haben bereits
zehn Minuten meiner koſtbaren Zeit in Anſpruch genommen.”
ſchloß der große Arzt und kehrte ſich dem Fenſter zu. „Meine
Sekretävin wird Ihnen eine Liquidation über tauſend Dollar
zugehen laſſen. Guten Tag.
Und ſo kam es, daß zehn Tage danach Randall Byrne in
ſei=
nem Hotelzimmer in Elkhead ſaß.
Er hatte gerade niedergeſchrieben (es war ein Brief an ſeinen
Freund Swinnerton Loughburne, Artium Magiſter, Philoſophiae
Doctor, beider Rechte Doktor): „Ganz unwiderleglich verleitet die
Einführung der perſönlichen Gleichung zu ganz bedauernswerten
Inverſionen, und wenn wir Phänomene durch die Lupe des Ego
betrachten, erblickt unſer Wahrnehmungsvermögen zu oft eine rein
zufällige Nebenwahrnehmung oder eine handgreifliche Verzerrung
im Lichte poſitiver Wirklichkeit, denn das Phyſiſche (oder
Perſön=
liche) umwölkt allzuoft jenes Vermögen der Intuition, das an
ſich ſo unbeirrbar zu den verborgenen Wahrheiten des
Unkörper=
lichen und des Uebermateriellen vorzudringen vermag. Jedoch
beſitzt dieſes Problem, das, wie ich fürchte, in Deinen Augen nicht
beſonders neu oder verwickelt iſt, für mein Betrachtungsvermögen
eine ganz ungewöhnliche Anziehungskraft. Wie ich es kurz
formu=
lieren möchte: Inwieweit vermag der Geiſt, der an ſich ſozuſagen
durch einen Muskel repräſentiert wird, ſich den Geſetzen des
phyſi=
ſchen Geſchehens zu entziehen und inwieweit und aus welchen
Gründen vermögen die phyſiſchen Geſetze eine ſo unerbittliche
Ge=
walt über die geiſtigen Vorgänge auszuüben, ſo daß eine Störung
des Geſichtsnervs tatſächlich das Aſomatiſche verzerrt und das
Pneumatoſkopiſche verhüllt.
Ich muß Dich, mein werter Loughburne, für dieſes Abgleiten
aus dem Allgemeinen ins Beſondere um Verzeihung bitten, aber
ich bitte Dich, in einem unbeſchwerteren Augenblick der Muße
die=
ſem Problem einen flüchtigen Gedanken zu ſchenken, da ich es
ſchmerzlicherweiſe jetzt als mein eigenes betrachten muß. Ich bitte
Dich darum, obwohl die ganze Frage leider ſo tief im Schmutz
des Gemeinplätzigen verwurzelt iſt.
Aber Du haſt mich in einem Brief neueren Datums nach dem
phyſiſchen Aſpekt gefragt, den meine augenblickliche Umgebung
dem Auge darbietet, und obwohl, wie Du ja weißt, es meine
feſt=
gegründete Ueberzeugung iſt, daß die phyſikaliſche Tatſache als
ſolche nicht exiſtent iſt, und daß nur das Immaterielle als
tat=
ſächlich exiſtent betrachtet werden kann, ſo beabſichtige ich doch,
um Dir gefällig zu ſein, mich ein wenig umzuſchauen — wozu ich
bis jetzt noch nicht Gelegenheit gehabt habe — und Dir zu guter
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FVFFES
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Welsen Sie unrelfe Bananen unbediingt zurückl
Zeit eine detaillierte Schilderung der Umſtände zu geben, unter
denen ich mich hier befinde.
Dieſem Vorſatz getreu, unterbrach Randall Byrne an dieſer
Stelle ſein Schreiben, nahm ſeine gewaltigen Brillengläſer ab
und ſtarrte aus dem Fenſter, um den Anblick der Außenwelt in
ſich aufzunehmen. Ohne Brille ſah er ganz verändert aus. Sein
eulenhaftes Ausſehen war ganz und gar verſchwunden. Mit
ei=
nem Schlag war er zehn Jahre jünger geworden. Er beſaß ein
Geſicht, das man gern genauer betrachtete. Es war hager und
bleich. Die durchſichtige Haut war ſtramm über Backenknochen,
Naſe und Kinn geſpannt. Er beſaß, trotz ſeiner Zartheit, ein gut
gebautes, ein richtiges Kämpferkinn. Der Mund hatte keine rechte
Farbe, aber die krampfhaft zuſammengepreßten Lippen zeigten,
daß man es mit einem fein entwickelten Temperament zu tun hatte.
Die Naſe war gerade und ungemein dünn, und in ſtarkem
Sei=
tenlicht ſah man das rote Blut in den durchſichtigen Naſenflügeln
pulſieren. Die Augen ſaßen tief im Kopf, ſchwache Augen, die
bei jedem Wechſel der Beleuchtung oder unter dem Einfluß eines
plötzlichen Einfalls zu blinzeln pflegten — ſehr weltfiemde Augen,
die das Muſter der Tapete nicht in ſich aufzunehmen fähig waren,
aber ſehen konnten, wie die Bäume auf den fernen Bergen
wuch=
ſen. Die unteren Augenlieder waren rot und leicht entzündet.
Am bemerkenswerteſten an Byrne war jedoch die Stirn, die in
der Art einer umgeſtülpten Pyramide aufwuchs, gegen den
Schei=
tel hin mächtig auslud und durch eine tief eingeſchnittene Furche
in zwei deutlich abgegrenzte Rundungen geteilt war, was ſeinem
Ausdruck etwas Jroniſches gab. Man brauchte nur einen Blick
auf dieſe Stirn zu werfen, und man hatte einen erſtaunlich
le=
bendigen Eindruck von dem Hirn, das hinter dieſer Stirn wirkte,
Es ſchien überhaupt kein Knochengehäuſe mehr vorhanden;
ſchutz=
los wucherte der Geiſt immer weiter und trieb die ihn
einſchließen=
den Wände mit unwiderſtehlicher Gewalt nach außen.
Und der Eindruck der Zerbrechlichkeit, den dieſer Kopf machte,
tpurde von dem Körper nur beſtätigt. Für körperliche Arbeit war
er nicht geſchaffen. Unter dem Gewicht des Denkerhauptes hatte
ſich der ſchlanke Hals gebogen, hatten ſich die Schultern nach vorne
gewölbt. Wenn Randall Byrne den Arm bewegte, wirkte er wie
der Arm eines Skeletts, das ſich einen zu weiten Anzug hat
an=
meſſen laſſen. Der Eindruck der Hände allerdings war weitaus
anders. Sie waren dünn — im weſentlichen nichts als Knochen
und Sehnen, und auf dem Handrücken ſchimmerte das Violett der
Adern durch die Haut —, aber es waren Hände, die etwas leiſten
konnten und die nicht zitterten. Hände, wie geſchaffen für das
Skalpell des Chirurgen, bei deſſen Arbeit ein Irrtum nur um den
Bruchteil eines Millimeters den Tod eines hilfloſen Patienten
bedeuten kann.
Nachdem er fich an dem Anblick der Landſchaft geſättigt hatte,
ſchrieb unſer Gelehrter weiter:
„Der größere Teil von Elkhead iſt bequem von meinem
Fen=
ſter aus zu ſehen. Ich bemerke eine Gemiſchtwarenhandlung,
ſiebenundzwanzig Gebäude von relativ größerer und elf von
ge=
ringerer Bedeutung, des weiteren fünf Kneipen. Die Straßen. . ."
Fortſetzung folgt.
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18,30 Zürich .. .. . . . . . . . . . .. .. 9.201
15,45
12,051 57.—
Zeichenerklärung!
röffnung der Strecke am 29. Juni 1929,
*
Fröffnung der Strecke am 1. Juni 1929.
*
Fröffnung der Strecke am 15. Juni 1929.
VE Bol
nend=Strecke: Flüge finden nur Sonnabends bzwv. Montags
— Ankunft am folgenden Verktage.
ngerdienſt! Je nach Bedarf und vorheriger Anmeldung:
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ohd=Reiſebüro, Rheinſtraße und Verkehrsbüro, Ernſt=Ludwigsplat
6,05: 11,50; 15.20.
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14,30 8o
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48. 4 * 162. 12, + + 149. P6 Ke. g‟ [ ← ][ ]
Seite 18
Samstag, den 18. Mai 1929
Nummer 132
Palast-Lichtspiele
Grafenstraße
Von heute ab
Hier Ist die oft verlangte
deutsche Groteske!
Streiche, Abenteuer und Erlebnisse
zweier Ritter der Landstraße bei
Mutter Grün, im Kittchen und in
Fürstenzimmern.
Georg Alexander, Ernst Verebes,
Hermann Picha, Truns van Alten,
Hilde Maroff, Lotte Lorving,
Jul. v. Szöreghi.
42:57u Wenn Sie Pfingsten verreisen, kommen
Ri rnd e in Hrgger rnse aie
der fliegende
Bräufgam.
Entlarvt
Kapellmeister Ernst spielt Kalman’s
Musik zu
Idi
mit
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Richard Talmadge
und
Ein Sohn
der Grenze
13 Akte!
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Pagrbansr
Dazu kommt noch:
Florence Vidor
„Ihr großer Flirt”
Das letzte Abenteuer eines Don Juans
Besonders ausgewählte
Wild-West
Sensationen!
Beginn heute 3‟, Uhr.
der bekannten Operette
ais Film.
Vorher:
Palais de danse
mit Mabel Poulton
oder
DagSchicksal eines
Tanzmädchens
das nicht „ebenbürtig” ist.
(IV 8572
Beginn 31, Uhr.
W Vergnügte Feiertage K
9 verbringt man in dem idhll am Walde gelegenen R
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Samstag,
Samsta
18. Mai Heute s. Mai
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