Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 130
Samstag, den 11. Mai 1929.
192. Jahrgang
Z mm breiie Zelie im Kreiſe Darmſtadt 2s Reichspfg.
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breitl2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichs
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ſe in Reichsmart
zmark. Alle Pr.
zeille 3.00
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20 Markt
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der Anzeige
de Verpſtichtung auf E
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Konkre oder gerſchtiſcher Beſtreſbung fät
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Banſkonto Deutſche 2
Robat Deck ſadter und Naſionaban.
Die Pariſer Verhandlungen in der Sackgaſſe
Abwarkende Halkung der deutſchen
Delegakion.
Re
Beim Kampf um den Verkeilungsſchlüſſel.
Die Pariſer Sachverſtändigenverhandlungen, die in der
vori=
gen Woche ſo günſtig ſtanden, daß man eine Löſung bereits in
beſtimmte Ausſicht ſtellte, ſind wieder einmal vollkommen in eine
Sackgaſſe geraten. Der Grund dafür iſt der, daß die
Gläubiger=
ſtaaten ſich über den Anteil an den deutſchen
Reparationszahlun=
gen gegenſeitig heftig in die Haare geraten ſind, weil keiner auch
nur einen Pfennig ſeiner Forderungen opfern will. Das iſt um
ſo auffälliger, als eigentlich von allen Seiten anerkannt worden
iſt, daß die deutſchen Sachverſtändigen bei ihrem letzten Angebot
bereits über die Grenze der deutſchen Leiſtungsfähigkeit
hinaus=
gegangen ſind. Sogar die Franzoſen haben das zunächſt
ſtill=
ſchweigend anerkannt, und auch die Engländer ſchienen befriedigt.
Dann aber ſtellte ſich heraus, daß bei dem Angebot Youngs, das
einige Milliarden unter ihren Forderungen lag, die
ſchlüſſel=
mäßige Verteilung wieder geändert werden muß. Owen Young
hat auch da den Schiedsrichter ſpielen müſſen. Nach ſeinem
Vor=
ſchlag ſchnitt Frankreich ganz günſtig ab, dagegen ſind die
Eng=
länder weſentlich ſchlechter weggekommen, womit ſich die
eng=
liſche Regierung — wohl mit Rückſicht auf die bevorſtehenden
Wahlen — unter keinen Umſtänden einverſtanden erklären will
Schatzkanzler Churchill hat ein nachträgliches Unannehmbar
aus=
geſprochen, und nach dieſer Verſtärkung des engliſchen
Wider=
ſtandes ſind auch die Belgier wieder mehr hervorgetreten, ſo daß
die ganze Reparationsdebatte augenblicklich durch den Kampf um
den Verteilungsſchlüſſel beherrſcht wird. Deutſchland iſt, wie wir
bereits ſagten, daran nicht intereſſiert. Dr. Schacht hat daher
auch ſeine bereits wiederholt angekündigten Vorbehalte, die
in=
zwiſchen neuformuliert werden ſollen, noch nicht überreicht, weil
er ſein Pulver nicht vorzeitig verſchießen und außerdem
ver=
hindern will, daß aus den deutſchen Vorbehalten ein Vorwand
konſtruiert wird, der einen Grund zur Ablehnung des ganzen
Planes abgeben könnte. Die deutſche Delegation hat offenbar
die Abſicht, dieſen Streit unter den Alliierten erſt einmal
aus=
brennen zu laſſen, und dann erſt mit ihren Ergänzungen
heraus=
zukommen. Dabei muß ſie ſich natürlich über eins klar ſein: der
bequemſte Ausweg zur Schlichtung des Streites der Gläubiger
wäre eine Erhöhung der deutſchen Quote um 50 oder 100
Millio=
nen jährlich, womit dann auch die engliſchen Anſprüche befriedigt
werden könnten. Wahrſcheinlich werden entſprechende
Anregun=
gen auch an uns herangetragen. Wir können aber irgendein
Ent=
gegenkommen nicht mehr zugeſtehen, ſondern liegen bereits auf
der äußerſten Grenze feſt, was ſich auch nur politiſch rechtfertigen
läßt. Jeder Schritt weiter würde ins Uferloſe führen. Dieſer
Weg zur Beſeitigung der Schwierigkeiten iſt alſo ungangbar. Die
Gläubiger mögen ſehen, wie ſie unter ſich einig werden, und dann
werden vermutlich die deutſchen Vorbehalte kein
unüberwind=
liches Hindernis mehr bereiten. Man rechnet aber kaum mehr
damit, daß eine Verſtändigung vor Pfingſten zuſtande kommt,
zumal da die Beratungen des Redaktionsausſchuſſes über den
Endbericht, bei dem es auf jedes Wort ankommen kann, noch
län=
gere Zeit in Anſpruch nehmen werden. Die Sachverſtändigen
richten ſich daher auch ſchon darauf ein, über Pfingſten zu tagen,
um dann eine Pauſe einzuſchieben, damit die einzelnen
Delega=
tionen Gelegenheit zur Durchprüfung des von dem Engländer
Sir Joſuah Stamp ausgearbeiteten Berichtes erhalten.
AR
Eine Sihung der alliierken Sachverſtändigen.
Die Delegierten der Gläubigermächte hielten im Hotel
Georg V. eine Sitzung ab, in der — nach einer Meldung der
Agence Radio — beſchloſſen wurde, nicht in die
Dis=
kuſſion über die Verteilung der deutſchen
An=
nuitäten einzutreten, ſolange den Alliierten
die deutſchen Vorbehalte nicht bekannt ſeien.
Man wird zu dieſem Zweck den Bericht abwarten, den der
eng=
liſche Delegierte Stamp gegenwärtig ausgearbeitet, und in den
die deutſchen Vorbehalte in der von Dr. Schacht gewünſchten
Form aufgenommen werden. Stamp und Dr. Schacht haben
heute im Verlaufe einer zweiſtündigen Sitzung dieſen Bericht
einer Durchſicht unterzogen, wobei der deutſche Delegierte
Ge=
legenheit hatte, ſeine Wünſche vorzubringen und redaktionelle
Abänderungen vorzuſchlagen. Man hofft, daß der Bericht bis
Dienstag oder Mittwoch der kommenden Woche fertiggeſtellt iſt
und daß er, falls die deutſchen Vorbehalte Zuſtimmung finden,
einſtimmig von den Sachverſtändigen angenommen werden kann,
ſo daß der ſogenannte Majoritätsbericht, der bereits zum größten
Teil fertiggeſtellt war, hinfällig würde. Bis dahin iſt mit
Voll=
ſitzungen der Konferenz nicht zu rechnen.
Macdonald zu den Reparakionsverhandlungen.
Scharfe Abſage an Frankreich.
EP. London, 10. Mai.
Auf einer zahlreich beſuchten Wahlverſammlung in Doncaſter
formulierte heute Macdonald in einer programmatiſchen
Er=
klärung von großer Schärſe den Standpunkt der engliſchen
Arbeiterrartei zu den gegenwärtigen Pariſer
Neparations=
verhandlungen. Er lehnte dabei jedes weitere Zugeſtändnis auch
vom Standpunkt der engliſchen Arbeiterklaſſe aus ab. —
Mac=
donald ſagte u. a., es ſei nicht beabſichtigt, der engliſchen Nation
weitere Laſten aufzubürden; es ſei denn, daß die Nationen, die
glaubten, in eine Herabſetzung ihrer Forderungen an ihre alten
Feinde nicht einwilligen zu können, ihre Armut tatſächlich
be=
wieſen, indem ſie weniger Geld fü.r Rüſtungs= und ſonſtige
be=
drohliche Zwecke ausgäben. Das engliſche Volk werde nicht die
alte Methode einer übertriebenen Großherzigkeit fortſetzen, durch
die ſeine bisherigen Handlungen ſich ausgezeichnet hätten. Man
müſſe bezweifeln, ob die Pariſer Vorſchläge in ihrer jetzigen
Form gemacht worden wären, wenn in England eine
Arbeiter=
regierung am Ruder geweſen wäre. Er, Macdonald, ſei bereit,
Verhandlungen nach den Grundſätzen der Arbeiterpartei zu
füh=
ren. Eine Arbeiterregierung könne jedenfalls viemals ihre
Zu=
ſtimmung zu einem weiteren Schuldenabkommen geben, das
große und ſchwere Laſten auf die Schultern des engliſchen
Ar=
beiters lade, während die Arbeiterklaſſen anderer Völker frei
aus=
gingen.
Panl=Boncour über „Abrüſtung”.
EP. Paris, 10. Mai.
Der „Excelſior” veröffentlicht ein Interview Paul=Boncours
über die Abrüſtungsfrage, das als Antwort auf die vorgeſtrige
Rede Streſemanns gedacht iſt. Deutſchland habe in der Frage der
ausgebildeten Reſerven Unrecht. Es müſſe ſich ein für allemal
Rechenſchaft davon ablegen, daß die europäiſchen Nationen nicht
auf die allgemeine Wehrpflicht verzichten könnten. Wenn die
aus=
gebildeten Reſerven eingeſchränkt würden, würde dies das Ende
der allgemeinen Wehrpflicht bedeuten. Dieſe bezwecke die
Schaf=
fung eines Volksheeres im Dienſte der Nation zur Wahrung der
Freiheit. Deutſchland könne deshalb, weil es auf Grund des
Friedensvertrages zur Rüſtungsbeſchränkung gezwungen worden
ſei, nicht von den anderen Ländern die gleichen
Rüſtungsbeſchrän=
kungen ungeachtet ihrer politiſchen Entwicklung fordern.
In der Frage der Kriegsvorräte dagegen habe Deutſchland
Recht. Eine Beſchränkung der Kriegsvorräte ſei aber praktiſch
nicht möglich, wenn nicht ein internationale Kontrolle eingeſetzt
werde. Deutſchland möge ſich daher Frankreich für eine
Propa=
ganda in ganz Europa in dieſem Sinne anſchließen. Erſt an dem
Tage, an dem eine internationale Kontrolle eingerichtet würde,
werde es möglich ſein, das Kriegsmaterial zu beſchränken. Auch
Frankreich wolle die allgemeine Abrüſtung. Aber es könne auf
die nationale Armee erſt verzichten, wenn eine internationale
Armee im Dienſte des Völkerbundes geſchaffen werde.
Eine denkſchrift des Minderheikenkongreſſes an das
Dreierkomikee.
EP. London, 10. Mai.
Dem Minderheitenkomitee des Völkerbundsrats iſt
gelegent=
lich ſeiner Londoner Beratungen neben den Denkſchriften der
an dem Minderheitenproblem intereſſierten Staaten auch ein
Memorandum des europäiſchen Nationalitätenkongreſſes
zuge=
gangen.
Die Denkſchrift ſtellt feſt, daß das europäiſche
Nationalitäten=
problem infolge der unentwirrbaren Vermiſchtheit der Völker
in Mittel= und Oſteuropa durch keinerlei Grenzberichtigungen
völlig aus der Welt geſchafft werden könne. Das
Minderheiten=
problem laſſe nur eine gerechte und praktiſch durchführbare
Löſung zu: Sicherung der nationalkulturellen
Entwicklungsfrei=
heit für jede Minderheit in jedem Staate. Dieſe Löſung müßte vor
allen Dingen durch eine entſprechende Regelung des
Unterrichts=
weſens und der Sprachenfreiheit angeſtrebt werden.
Das Memorandum unterzieht weiter die heute geübte
Völ=
kerbundspraxis in Sachen des Minoritätenproblems einer Kritik
und wendet ſich gegen die Behauptung der Kleinen Entente, daß
die vom Dreierausſchuß ausgeübte Praxis eine Erweiterung der
Verträge zugunſten der Minoritäten darſtellt. Die Möglichkeit,
die früher den Ratsmitgliedern offen ſtand, auf Grund von
In=
formationen die Initiative zu ergreifen, ſei nunmehr
geſchwun=
den, weil aus Gründen der Kollegialität niemand eine Sache
aufgreifen könne, die noch im Dreierausſchuß ſchwebt. Die
Dreierausſchüſſe aber haben faſt völlig aufgehört,
Minoritäten=
beſchwerden vor den Rat zu bringen, da ihre Mitglieder ſich
gegenüber den von den Petitionen betroffenen Staaten nicht
exponieren wollen. Das Memorandum zählt eine Reihe von
Vorſchlägen zur Verbeſſerung des Verfahrens auf, namentlich
die Wiedereinführung der Oeffentlichkeit des Verfahrens,
Er=
gänzung der Informationen des Rates oder der Dreierausſchüſſe
durch die Beſchwerdeführer, denen das Recht gegeben werden
ſoll, auf die Gegenäußerungen der Staaten zu replizieren;
Aus=
bau der Dreierkomitees durch Hinzuziehung aller Mitglieder des
Rats zu dieſen Komitees; ſtärkere Inanſpruchnahme des
Stän=
digen Gerichtshofes im Haag und Einſetzung eines beſonderen
Sachverſtändigenausſchuſſes beim Völkerbund zur Behandlung
und Regelung des Problems in ſeiner Geſamtheit.
Hygieneberakungen in Genſ.
EP. Genf. 10. Mai.
Das Hygienekomitee des Völkerbundes, das zurzeit in Genf
tagt, hat für die Diphtherie= und Tetanus=Impfſtoffe identiſche
Normen aufgeſtellt, die ſchon in 24 Inſtituten in Europa
Amerika, Afrika und Aſien in Gebrauch ſind. Ein gleiches iſt für
die Anatoxine und Tubereulin zu erwarten. Auch die
Verein=
heitlichung von Salvarſan, Digital und Inſulin macht
erfreu=
liche Fortſchritte. Vier Inſtitute haben ferner Studien über die
Serum=Standardiſierung für die verſchiedenen Blutgruppen
unternommen und das Komitce hat die Hoffnung ausgeſprochen,
daß über dieſe Frage im Laufe des Jahres 1929 ein
Ueberein=
kommen zuſtandekommen möge. — Ferner wurde der
Reorgani=
ſationsplan des griechiſchen Geſundheitsdienſtes begutachtet, der
demnächſt in Griechenland unter Beteiligung von
Hygieneſach=
verſtändigen des Völkerbundes zur Durchführung kommen ſoll.
Von dem amerikaniſchen Vertreter Cummings wurde die
Or=
ganiſation des nach einheitlichen Grundſätzen durchgeführten und
weitverzweigten Geſundheitsdienſtes in den Vereinigten Staaten
dargelegt.
* Die neue Reichsanleihe und ihre
Ausſichken.
— Die Ankündigung der ſteuerfreien Reichsanleihe im
Be=
trage von 500 Mill. RM., die das Kabinett nach der
Verabſchie=
dung eines vom Reichsfinanzminiſterium vorgelegten
Geſetzent=
wurfes zwecks ſchneller und wirkſamer Behebung der ſchwierigen
Kaſſenverhältniſſe des Reiches durchführen will, hat in der
Oeffentlichkeit größte Ueberraſchung hervorgerufen, weil es ſich
bei der Finanztransaktion des Reiches um ein vollkommenes
Novum in der deutſchen Finanzgeſchichte handelt. Denn zum
erſten Male in der Geſchichte der deutſchen Finanzpolitik wird
für die Hergabe von Geld auf dem Wege der Anleihe
Steuer=
freiheit gewährt; allerdings haben ſich andere Länder, wie z. B.
Amerika und Frankreich dazu bereits ſeit langem entſchloſſen.
Das Deutſche Reich hat ſich bisher, ſelbſt in den ſchwerſten Jahren,
immer fähig gezeigt, ſeinen hohen finanziellen Verpflichtungen
nachzukommen. Wenn es ſich jetzt gezwungen ſieht, zur Behebung
ſeiner Kaſſenſchwierigkeiten zu Maßnahmen zu greifen, die man
bisher in Deutſchland nicht gekannt hat, und die unter normalen
Verhältniſſen als unmöglich erſcheinen würden, ſo müſſen die
Schwierigkeiten der Kaſſenverhältniſſe des Reiches, die nicht
zu=
letzt aus der fehlerhaften Finanzpolitik der letzten Jahre
ent=
ſtanden ſind, ungeheuer groß ſein, und die Reichskaſſenkriſe, die
mit Beginn des Jahres 1929 ihren Anfang genommen hat, muß
ſich bedeutend verſchärft haben. Bereits bei der Erörterung des
Reichsetats für 1929 war es klar geworden, daß das Reich im
laufenden Jahre die Laſt der außerordentlichen Etats der
voraus=
gegangenen, Finanzjahre in ihrer vollen Auswirkung erſt zu
fühlen bekommen wird. Wenn es auch ſchon damals feſtſtand, daß
die nermalen Finanzquellen für die Finanzierung des
Kaſſen=
bedarfs nicht ausreichen würden, ſo konnte man die inzwiſchen
eingetretene Verſchärfung der Kaſſenkriſe nicht vorausſehen. Es
liegt die Frage nahe, wie es überhaupt möglich war, daß ſeit
Ende 1928 das Kaſſendefizit des Reiches von rund 1000 auf etwa
1600—1700 Mill. RM. ſteigen konnte, ein Betrag, der aller
Vorausſicht nach Ende Mai ſich ergeben dürfte. Zunächſt
ein=
mal haben die langanhaltende Froſtperiode und die ſchneller als
angenommen rückläufige Konjunktur dazu beigetragen, das für
Ende März mit 1000 Mill. RM. angeſetzte Kaſſendefizit auf
1200 Mill. RM. zu ſteigern. Die Koſten der Arbeitsloſigkeit für
das Reich ſtellen mit etwa 400 Mill. RM. eine außergewöhnliche
Belaſtung dar. Hinzu kommt, daß ſich bereits im April der
Steuereingang infolge der Verhältniſſe in der Landwirtſchaft, im
Gewerbe uſw. ſowie der Nachlaſſe und Stundungen ſtark
ver=
langſamt hat. Sicherlich ſind manche Steuern hinter ihren
Etatsanfätzen zurückgeblieben. Es iſt alſo durch den
Konjunktur=
rückgang, wenn man von den Reichsdarlehen an die
Arbeits=
loſenverſicherung als einen der Hauptfaktoren für die
Verſchär=
fung der Kaſſenkriſe abſieht, eine Verminderung der
Steuer=
einnahmen eingetreten, deren Höhe man wohl mit etwa 500
Mill. RM. einſchätzen kann. Man ſollte aus dieſer Tatſache die
Erkenntnis ziehen, daß der Faktor der Konjunktur bei der
Auf=
ſtellung des Etats mit größerer Vorſicht als bisher in Rechnung
geſtellt werden muß. Es wird auch die Frage zu prüfen ſein,
ob es nicht zweckmäßig iſt, wenn die Reichsfinanzverwaltung mehr
dazu übergeht, bei Vorauszahlung von Steuern einen anreizenden
Diskont zu gewähren, um auf dieſe Weiſe die gerade in Zeiten
eines Konjunkturrückganges notwendigen Steuerſtundungen, die
die Reichsverwaltung beſonders gegenüber dem Baugewerbe in
dieſem Jahre eintreten laſſen mußte, bis zu einem gewiſſen Grade
auszugleichen. Das Reich hat alle ihm zur Verfügung ſtehenden
Kreditquellen (Schatzwechſel in Höhe von 400 Mill. RM.,
Be=
triebskredit der Reichsbank von 100 Mill. RM. Darlehen der
Preußenkaſſe von 100 Mill. RM., Gelder der Reichsbahn, der
Reichspoſt und der Träger der Sozialverſicherung, der
Brannt=
weinmonopol=Verwaltung) bereits in Anſpruch genommen,
hier=
zu treten die Kredite der Banken, die im Februar rund 250 Mill.
RM. Schatzanweiſungen übernommen und dann zum Ultimo
März dem Reich einen Konto=Korrent=Kredit von 150 Mill. RM.
und im April von 170 Mill. RM. gegeben haben. Die
Kredit=
aufnahmen des Reiches im Jahre 1929 machen einen Betrag
von rund 1400 Mill. RM. aus. Durch die Konto=Korrent=Kredite
der Banken Ende März und Ende April war es der
Reichsfinanz=
verwaltung möglich, den Ultimobedarf dieſer Monate zu decken.
Dieſer Ultimobedarf dürfte ſich aller Vorausſicht nach im Mai
auf 200—300 Mill. RM. ſteigern, und für Juni, der an ſich ſchon
ein ſchlechter Monat in den Steuereingängen iſt, wird man mit
einem Kaſſendefizit der Reichsfinanzverwaltung an der 2
Milli=
ardengrenze zu rechnen haben, da ſich bis dahin in den Ausgaben
eine Verminderung nicht ergeben wird. Man ſieht alſo, daß das
Reich bereits für die Finanzierung des Mai=Ultimo auf die neue
Reichsat leihe von 500 Mill. RM. angewieſen iſt. Hieraus erklärt
ſich die Schnelligkeit, mit der die neue Anleihe durchgeführt
wer=
den muß, deren Mittel aller Vorausſicht nach ſchon Ende Juni
vollkommen aufgebraucht ſein werden. Wenn es nicht gelingt,
den Gegenwert der Anleihe im Laufe des Monats Mai zu
erhal=
ten, ſo ſind ernſthafte Schwierigkeiten für die Finanzierung des
Ultimo Mai nicht von der Hand zu weiſen. Es iſt bekanntlich
ſchon davon die Rede geweſen, daß gegebenenfalls eine allgemeine
Kürzung bei der Auszahlung der Beamtengehälter zum Ultimo
Mai, bzw. Ultimo Juni vorgenommen werden muß.
Unter dieſen Umſtänden kommt es im Augenblick vor allem
darauf an, daß die neue Reichsanleihe ſo ſtark wie möglich im
In= und Auslande gezeichnet wird. Dieſem Erfordernis iſt durch
die weitgehende Steuerfreiheit für die Anleihe Rechnung getragen,
Seite 2
Nummer 130
aber trotzdem kann man über die Ausſichten der Anleihe
in=
folge des beſtehenden ſtarken Druckes, der auf dem deutſchen
Kapitalmarkt liegt, geteilter Meinung ſein. Bei den
Verhand=
lungen mit dem unter der Führung der Reichsbank ſtehenden
An=
leihenkonſortium, die übrigens noch nicht begonnen haben, wird
vor allen Dingen auf die Bemeſſung des Zinsfußes die größte
Sorgfalt zu legen ſein, da auch die Reichsfinanzverwaltung, um
die Abſatzfähigkeit der Anleihe, die nicht allein von den anderen
günſtigen Ausgabebedingungen abhängt, zu gefährden, in erſter
Linie auf die Verfaſſung des Geldmarktes zu achten hat. Das
Reich hat ſeiner Anleihe die abſolute Steuerfreiheit, namentlich
die Befreiung von der Vermögens= und Erbſchaftsſteuer gegeben
und auch von dem Recht Abſtand genommen, die
Schuldver=
pflichtungen, aus dieſer Anleihe der jeweiligen Geldmarktlage
bzw. dem jeweiligen Geldmarkt= und Kapitalmarktzins
anzu=
gleichen. Die Ausſtattung der Anleihe iſt ſogar frei von dem
üblichen fiskaliſchen Denken. Man pflegt, finanzpolitiſch geſehen
die Steuerſätze von unten nach oben progreſſiv zu ſtaffeln und
das Kleinkapital nicht ſo hoch zu belaſten, wie die großen
Ein=
rommen und Vermögen. Bei der Reichsanleihe iſt man durch die
generelle Befreiung von der Einkommen=, Vermögen= und
Erb=
ſchaftsſteuer den umgekehrten Weg gegangen, d. h. die Steuer
erſparnis iſt um ſo größer, je höher das Jahreseinkommen, bzw.
Vermögen des Zeichnenden iſt. Für Großkapitaliſten, die ſich an
der Zeichnung beteiligen, ergibt ſich ein Nutzen von mehr als
3 Prozent des gezeichneten Betrages, während für den Zeichner
des kleinen und mittleren Jahreseinkommens, bei dem der
Ein=
kommenſteuerſatz 10 Prozent beträgt, bzw. mit Vermögen bis
10 000,— RM. ſich nur eine Steuererſparnis in Höhe von 0,8
Prozent des gezeichneten Betrages ergibt. Legt man alſo einen
Zinsſatz von 7 Prozent als Mindeſtſatz für die Anleihe zu Grunde
und würde die Anleihe, dem Wunſche der Reichsfinanzverwaltung
entſprechend, ungefähr zu pari ausgegeben werden, ſo würde ſich
eine Effektivverzinſung von rund 8 Prozent für den
Kleinkapita=
liſten und von etwa 11 Prozent für den Großkapitaliſten ergeben,
ſo daß man die Rendite mit einem Satz von etwa 9—10 Prozent
errechnen kann. Dadurch bietet die Anleihe für den kleinen
Sparer nicht den Anreiz wie für den Großzeichner, auf den
augen=
ſcheinlich in erſter Linie gerechnet wird. Der Reichsfinanzminiſter
hat in ſeinem Communiqué über die Finanztransaktion des
Reiches darauf hingewieſen, daß durch die Ausſtattung der
An=
leihe mit einem ſo weit gehenden Steuerprivileg der zukünftigen,
erſt beabſichtigten Kapitalflucht entgegengewirkt werden kann. Das
mag richtig ſein, aber weſentlich mehr kommt es doch darauf an,
ins Ausland aus Gründen der Steuererſparnis gewanderte
Kapikalien nach Deutſchland durch die Anleihe zu ziehen. Dafür
dürfte aber die eingeräumte Steuerfreiheit allein nicht genügen
denn meiſtenteils handelt es ſich doch bei ſolchen Kapitalien um
abſichtlich im Auslande verborgene Gelder, bei deren Beſitzern
es fraglich iſt, ob ſie die ihnen gebotene Gelegenheit
wahrneh=
men. Wenn man dagegen die Steuerfreiheit der neuen
Reichs=
anleihe, die ſich, wie ausgeführt, bewußt an das
Großkapita=
wendet. von dem Niveau unſerer ganzen Wirtſchafts= und
Steuer=
politik aus beurteilt, ſo müſſen doch ſehr weſentliche ſoziale
Be=
denken gegen dieſe Art der Steuerbefreiung in Geſtalt der
Heraus=
nahme von Vermögen, und noch dazu in erſter Linie großer, aus
der Steuerpflicht überhaupt erhoben werden. Als der
Reichs=
finanzminiſter Reinhold im Jahre 1927 die Auflegung einer 500
Mill. Anleihe des Reiches durchführte, wobei damals über die
Zuſtimmung der Reichsbank im Gegenſatz zu heute keine Klarheit
herrſchte, wurde berechtigte Kritik gegen dieſe Anleihe erhoben,
und zwar aus zweierlei Gründen, erſtens, weil man daran
zwei=
felte, daß der ſeinerzeit übrigens flüſſige Kapitalmarkt eine ſo
ſtarke Belaſtungsprobe nur ſchwer aushalten würde, zweitens,
weil man in den ſeinerzeit gegenüber dem allgemeinen Niveau
als günſtig anzuſehenden Anleihebedingungen eine Gefährdung
des Anleihemarktes kommen ſah. Da die Bedingungen der neuen
Reichsanleihe weſentlich über den zur Zeit geltenden Be
dingungen für Anleihen liegen, ſo ſind dieſe Bedenken, die man
damals erhoben hat, heute ebenſo am Platze, und zwar in
ver=
ſtärktem Maße. Rückblickend kann wohl heute mit Recht
geſag=
werden, daß die Ausgabenexpanſion des Reiches durch die 500
Millionen=Anleihe vom Februar 1927 eine Förderung erfahren
hat. Was die Erfolgsausſichten der Anleihe anbelangt, ſo iſt es
fraglich, ob für Kapitaliſten mit kleinerem oder mittleren
Einkom=
men eine Effektivverzinſung von 8—8½ Prozent genügend
An=
reiz bietet. Feſt ſteht aber auf jeden Fall, daß ohne eine
weſent=
liche Beteiligung des Auslandes, für das die Steuerfreiheit nicht
die Rolle ſpielt wie für das Inland, ein Erfolg der Anleihe
noch dazu ſo bald, wie es die Verhältniſſe zeitlich erfordern, nicht
verbürgt iſt. Eine Beteiligung des Auslandes, dem durch den
völligen Wegfall der Kapitalertragsſteuer kein beſonderer
Anrei=
geboten wird, da dieſe auch bei anderen Anleihen bereits nicht
mehr berechnet wird, iſt auch aus anderen Gründen ſehr erwünſcht
nicht zuletzt in währungspolitiſcher Hinſicht durch die Hereinnahme
von Deviſen. Ob die Hoffnungen auf den Wegfall der Kapital
ertragsſteuer überhaupt als Folge einer konſequenten, von dem
* Das Volk ohne Irredenka.
Von Prof. Dr. phil, h. c. Karl Berger.
Die franzöſiſche Revolution am Ende des 18. Jahrhunderts,
ſo ſehr ſie nach Wert und Wirkung von den Parteien umſtritten
iſt, wird von allen Hiſtorikern als die Ausgangsbewegung der
neueſten Zeit betrachtet. Unter den Wandlungen, die ſie
herauf=
führte, haben zwei vor allen entſcheidende geſchichtliche
Bedeu=
tung getonnen; der Anteil am Staatsleben, den der
Abſolutis=
mus den Völkern hatte verſagen müſſen, wurde dieſen nun grund
geſetzlich gewährleiſtet; für die Abgrenzung der Staatsgebiete
kam das Vollstum als Träger des politiſchen Willens zu einer
früher unerhörten Geltung. So war das neue Jahrhundert
ge=
tragen vom konſtitutionellen und nationalen Gedanken. Die
Völ=
ker Europas, durch Napoleons univerſaliſtiſchen, alle nationalen
Eigentümlichkeiten bedrohenden Imperialismus zu neuem
Selbſt=
bewußtſein erweckt, kannten nichts Höheres, als die errungene
Freiheit durch die ſtaatliche Einheit zu krönen. Dieſes
leiden=
ſchaftliche Einheitsſtreben machte an den politiſchen Grenzen nicht
Halt: nicht nur mächtige Nationen, auch kleine Völkerſchaften
be=
trieben mit allen Mitteln eine Politik, die auf Vereinigung mit
ihren Stammesgenoſſen und auf deren Erlöſung aus fremder
Botmäßigkeit ausging. Wenn auch das Wort „rredenta” erſt
um 1878 durch die Parteigenoſſen Menotti Garibaldis geprägt
worden iſt, von der Bewegung ſehen wir viel früher ſchon
Grie=
chen und Polen, dann Montenegriner, Bulgaren, Madjaren,
Ser=
ben, Rumänen, Tſchechen und andere Völker ergriffen: wie die
Italiener unter dem Loſungswort „Italia irredenta”, d. i. das
unerlöſte Italien, in leidenſchaftlichſter Form auf Grund der
Sprache Anſprüche erheben ſelbſt auf Gebiete, die entweder
nie=
mals oder nur in unvordenklichen Zeiten unter italieniſcher
Herr=
ſchaft geſtanden haben, ſo haben auch jene von den Mächtigen oft
nur mit Verachtung behandelten „Nationen” unermüdlich ihren
ſcheinbar ausſichtsloſen irredentiſtiſchen Kampf geführt, bis ſie
endlich mit Hilfe der Entente am Schluſſe des Weltkrieges ihre
Forderungen und das weit über völkiſche Gebühr durchſetzten.
Aehnliche Beſtrebungen kann man bei politiſch lebensfähigen
und deshalb ausdehnungsbedürftigen Völkern auch anderer
Erd=
teile nachweiſen. Nur ein Volk unter ſämtlichen Großvölkern de
Erde, wenn man von den politiſch geknechteten Indern abſieht
nur das deutſche Volk iſt ohne Irredenta, hat eine
ſolche in ſeiner ganzen langen Geſchichte niemals gekannt und
kennt ſie heute erſt recht nicht.
Und doch hätte kein anderes Volk ſo viel Anlaß gehabt zu
jrredentiſtiſchen Beſtrebungen und Forderungen, wie gerade das
Samstag, den 11. Mai 1929,
Vom Tage.
Geſtern vormittag fand im Reichsinnenminiſterium unter dem
Vor=
ſitz des Reichsinnenminiſters eine allgemeine Ausſprache der
Innenminiſter der deutſchen Länder über die politiſche Lage ſtatt.
Es wurde Einmütigkeit über die zu ergreifenden Maßnahmen erzielt,
Die Berliner Meldungen, daß Eugen. Meher zum Botſchafter
der Vereinigten Staaten in Berlin auserſehen ſei, wurden
vom Staatsdepartement als unbegründet bezeſichnet.
Zwei deutſche Reichswehroffiziere die Hauptleute War=
Iimont vom 6. preuß. Art.=Regt. und Speidel vom 13. württ, Inf=,Regt.
wurden geſtern der amerikaniſchen Armee zugeteilt, um in
Spezialſchulen des Landheeres, die amerikaniſche Ausbildung zu
ſtn=
dieren.
An Stelle des Generals Guillaumat wurde General Jacquemot,
bisher Befehlshaber des 14. Armeekorps und Mſlitärgouverneur von
Lyon, zum Befehlshaber der franzöſiſchen Beſatzungstrup
pen ernannt, an Stelle des Generals Debeney General Maurin zum
Chef des franzöſiſchen Generalſtabs.
Nach polniſchen Preſſemeldungen ſoll der Prozeß gegen den
Ab=
geordneten Ulitz Anfang „Juni in Kattowitz ſtettfinden. Die
Anklage=
ſchrift wirft Ulitz ſtaatsfeindliche Arbeit und Beihilfe zur Entziehung
vom Militärdienſt vor.
Zum polniſchen Schiedsrichter des deutſch=polniſchen Schiedsgerichtes
für Oberſchleſien iſt Dr. Stellwachowsſki, Richter des Oberſten
Gerichts=
hefes in Warſchau und Prof. der Univerſität in Poſen, ernannt wvorden,
Damit iſt die dunh den Tod von Senatspräſident Kaluzniacki ſeit dem
11. November vorigen Jahres verwaiſte Stelle des polniſchen
Schieds=
richters wieder beſetzt worden.
Präſident Hoover hat an Gibſon ein
Glückwunſchtele=
gramm geſandt. Hoover erkennt mit Beſriedigung an, daß Gibſon
während der ganzen Dauer der Abrüſtungskonferenz den Standpunkt de
amerikaniſchen Regierung mit der größten Treue zum Ausdruck gebracht
habe.
Bürgermeiſter Seitz hat die Landespolizeidirektion angewieſen, das
Aufmarſchverſot erſt nach dem 12 Mai durchzuführen, ſodaß die für
kommenden Sonntag geplanten Aufmärſche in Wien ſtattfinden können.
Fall der neuen Reichsanleihe ausgehenden Finanzpolitik erfüllt
werden, iſt recht fraglich, denn ſo ſehr der völlige Wegfall von
allen Wirtſchaftskreiſen gefordert wird, zumal die Kapitalertrags
ſteuer im Rahmen der geſamten Steuereinnahmen keine erhebliche
Nolle ſpielt, bedarf die Aufhebung der Zuſtimmung des
Parla=
ments. Bei der Beurteilung der Erfolgsausſichten muß auf die
zweite Finanztransaktion des Reiches, nämlich auf die
Geldbe=
ſchaffung durch Verwertung der im Reichsbeſitz befindlichen 731
Mill. RM. 7=prozentiger Reichsbahn=Vorzugsaktien hingewieſen
werden. Dieſe Maßnahme der Reichsfinanzverwaltung iſt ein
auf mehrere Jahre berechnetes Programm, denn die
Unterbrin=
gung von nur 250 Mill. RM. Zertifikaten der Reichsbahn=
Vor=
zugsaktien in einem Jahre wird nur ſchwer durchzuführen ſein
Bekanntlich ſollen dieſe Zertifikate bei den Sparkaſſen und der
Trägern der Sozialverſicherung untergebracht werden, um
jeweils, die ſich bei dieſen Anlagenſuchenden anſammelnden
Gelder aufzuſaugen. Das würde eine Feſtlegung von Kapitalien
auf mehrere Jahre bedeuten, gegen die vom wirtſchaftlichen
Standpunkte die ſchwerſten Bedenken erhoben werden müſſen,
weil es ſich gerade bei den Sparkaſſen um Kapitalien für die
Kreditbedürfniſſe der ihnen angeſchloſſenen, beſtimmten Kreiſe
handelt. Da gleichzeitig die Sparkaſſen auch als Abnehmer der
Reichsanleihe wie üblich in Frage kommen, ſo überſchneiden ſick
Anleiheemiſſion und die Begebung von Zertifikaten der
Reichs=
bahn. Auch die zur Zeit von der Reichsbank ergriffenen
Reſtriktionsmaßnahmen ſpielen in dieſem Zuſammenhange eine
Nolle. Denn es iſt denkbar, daß Anleihebeträge zwar gezeichnet,
dann aber ſofort lombardiert werden, um der Steuerfreiheit
teil=
haftig zu werden. Außerdem fragt es ſich, ob es die Reichsbank
mit ihren Reſtriktsmaßnahmen vereinbaren kann, zwecks
Anleihe=
zeichnung bei ihr in Anſpruch genommenen Wechſelkredit zu geben.
Das Reichsfinanzminiſterium hat jetzt eine möglichſt baldige
definitive Finanzreform in Ausſicht geſtellt. Im Rahmen dieſer
muß natürlich der Umbau der Arbeitsloſenfürſorge, die ja einen
der weſentlichen Faktoren für die Verſchärfung der Kaſſenkriſe
des Reiches abgibt, im Vordergrund ſtehen. Einen wichtigen
Weg hat die Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände mit
ihrem Vorſchlag über eine Neuorganiſation der Reichsanſtalt für
Arbeitsloſenverſicherung und Arbeitsvermittlung gewieſen. Zieht
man aus der gegenwärtigen Situation die notwendigen
Fol=
gerungen, ſo ſollte der Haushaltsplan des Reiches über das von
den Koalitionsparteien aufgeftellte Sparprogramm auf weitere
höher zu veranſchlagende Sparmöglichkeiten geprüft werden. Was
Paris uns bringt, wiſſen wir noch nicht. Die Erleichterungen, die
dabei vielleicht herauskommen, können im Etat erſt nach und nach
wirkſam werden. Man ſollte auch berückſichtigen, daß geringere
Reparationszahlungen nicht nur dem Reiche zugute kommen
dürfen, ſondern in Form von Steuererleichterungen vor allem
der ſo ſchwer belaſteten Wirtſchaft, die wirklich eines neuen
An=
triebes bedarf, damit die dann notwendigen, hoffentlich
ge=
ringeren Reparationszahlungen geſichert ſind.
deutſche Volk. Die deutſche Geſchichte iſt die Geſchichte eines faſt
unaufhörlichen Abbröckelungsprozeſſes; daher beſteht deutſche
Geſchichtsſchreibung in der Zuſammenfaſſung zerfahrener
Be=
ſtandteile, und der Hiſtoriker, der ſich mit ihr befaßt, iſt genötigt
auch das Deutſchtum außerhalb der Reichsgrenzen zu betrachten,
das Deutſchtum in der Zerſtreuung ſowohl wie jene Teile, die
entweder zwangsweiſe unter fremde Staatshoheit geraten ſind
oder nach ſelbſtgewollter Loslöſung von der im Reiche lebenden
Hauptmacht ihres Volkes ſich eigene ſtaatliche Gebilde geſchaffen
haben. Es gab eine Zeit, wo der Begriff Deutſchland ſich deckte
mit dem, was wir heute Mitteleuropa nennen; wo die Deutſchen
unter mächtigen Königen ſich ſtolz zur Führerſchaft der
abend=
ländiſchen Chriſtenheit erhoben. Aber, ſo ſagt ein neuerer
Ge=
chichtsſchreiber, „von der beherrſchenden Höhe Europas ſind wir
langſam ſeine beherrſchte Niederung geworden.‟ Dieſer
Nieder=
gargsprozeß begann ſchon mit der Auflöſung des Reiches in Ter
ritorien unter dem ſtaufiſchen Italiener Friedrich II. (1212 bis
1250), nach der Auflöſung der einheitlichen Staatsmacht aber
be=
gann auch die Loslöſung mancher Teile vom zerſplitterten,
ohn=
mächtigen Reiche. Von Polen, Böhmen und ſeinen
Nebenlan=
den, Ungarn und Italien zu ſchweigen, ganz und gar deutſche
Stämme gingen ihre eigenen Wege: die kerndeutſche, dem
ale=
manniſchen Stamm angehörige Bevölkerung der Schweiz tat ſich
zur Eidgenoſſenſchaft zuſammen; die nicht minder echtdeutſchen
Bewohner des niederrheiniſchen Flachlandes, frieſiſchem und
fränkiſchem Blute entſproſſen, wurden des Reiches überdrüſſig,
von dem ſie während ihres Daſeinskampfes wit Spanien
ſchmäh=
lich im Stiche gelaſſen worden waren. Die Deutſchſchweizer, in
der Mundart lebend, blieben durch den Gebrauch der
hochdeut=
ſchen Schriftſprache wenigſtens im geiſtigen Zuſammenhang mit
den reichsdeutſchen Blutsgenoſſen, die Niederländer dagegen,
Holländer wie Flamen, wurden durch die Entwicklung der
Mund=
art zur eigenen Schriftſprache, auch kulturell ihrem Stammvolke
entfremdet. Eine Irredenta wäre an dem Widerwillen all dieſer
urſprünglich Deutſchen gegen den Reichsverband geſcheitert, eint
tragiſche Abneigung gegen das eigene Blut, die ſich nicht leicht
bei einem anderen Volke findet. Selbſt flämiſche Bevölkerung
Belgiens, die unter dem Druck des franzöſiſchen Wallonentums
zeiweilig zum Bewußtſein ihres geiſtigen und geſchichtlichen
Zu=
ſammenhanges mit dem alten großen Vaterlande gekommen war
iſt heute infolge der harten Notwendigkeiten des Weltkrieges
weiter als je von den Deutſchen des Reiches getrennt? Während
die Flamen durch den Gegenſatz zu dem bevorzugten walloniſchen
Teil der belgiſchen Bevölkerung im B=wußtſein ihrer
germani=
ſchen Herkunft und Art gehalten werden, iſt der deutſche Charakter
bei den zum weſtmoſel=fränkiſchen Sprachgebiet gehörigen Luxem=
* Der Reichstal für die neue Anleihe.
Von unſerer Berliner Redaktion,
Dem Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding iſt es am Freitag
gelungen, ſeinen Anleihevorſchlag durch die Ausſchüſſe und das
Plenum des Reichsrates hindurchzubringen. Leicht iſt ihm das
reilich nicht geworden. Er hat einen ſchweren Kampf
durch=
fechten müſſen, von dem in der öffentlichen Diskuſſion nur ein
leiſer Abklang zu merken war. Immerhin ſprach der
Berichter=
ſtatter davon, daß es kaſſenmäßig jetzt allerhöchſte Zeit ſei, um
aus der kurzfriſtigen Verſchuldung durch die Anleihe
herauszu=
kommen. Die offenen Ermächtigungen, die dem Reich zur
Ver=
fügung ſtehen, betragen über 900 Millionen, doch iſt das Geld
vorſchußweiſe längſt ausgegeben, während die Anleihen nicht
aufgelegt wurden. Jetzt bleibt alſo kaum etwas anderes übrig
als das Verſäumte um jeden Preis nachzuholen. Die Länder
ließen es aber merken, wie verſtimmt ſie ſind, daß ſie die Koſten
dieſes Verfahrens nun zu zahlen haben. Sie haben deshalb
den dringenden Wunſch ausgeſprochen, daß die Steuerbefreiung
der neuen Anleihe nur auf die Einkommanſteuer beſchränkt, nicht
jedoch auf die Vermögensſteuer und die Erbſchaftsſteuer
ausge=
dehnt werde. Sie haben ſich gleichzeitig das Recht vorbehalten,
dieſelbe Steuerfreiheit für Schuldverſchreibungen und Schatzan
weiſungen, die ſie im Jahre 1929 und 1930 ausgeben, bis zum
Betrage von 40 Prozent der für das Reich gezeichneten Anleihe
für ſich in Anſpruch zu nehmen. Allerdings iſt das keine Muß=Vor
ſchrift, ſondern nur eine Kann=Vorſchrift, die an die Zuſtimmung
des Finanzminiſters gebunden iſt. Auch die von Dr. Hilferding
verlangte Ermächtigung, daß Sparkaſſen, Girozentralen,
Landes=
banken und Kommunalbanken ſowie die Träger der Sozialver
ſicherung veranlaßt werden ſollen, die Vorzugsaktien der
Reichs=
bahn als mündelſicher zu übernehmen, wurde nur mit der
Ein=
ſchränkung gutgeheißen, daß die Sparkaſſen bei dieſem ſtaatlichen
Zwang draußen bleiben. Der Ausſchuß hat die Befürchtung
ge=
äußert, daß durch dieſe Methode Millionenbeträge von
öffent=
lichen Anleihen auf den Markt geworfen würden, um ſie mit
Geſinn gegen die Reichsbahnvorzugsaktien einzutauſchen, daß
alſo auch von dorther der Markt für die öffentlichen Anleihen
bedroht würde. Das haben ſie verhindern wollen, daher der
Widerſtand, der vermutlich im Plenum nur deswegen nicht
ſtärker in die Erſcheinung getreten iſt, weil die Erkenntnis der
kataſtrophalen Finanzlage des Reiches und des daraus
ent=
ſpringenden Zwanges allgemein war. Aber mit beſonderem
Stolz kann der Reichsfinanzminiſter auf die Kritik ſeiner Politik
durch den Reichsrat und ſeine Ausſchüſſe nicht zurückblicken.
* Ein Geſekenkwurf über das Bauſparweſen.
Verſchärfte Kontrolle der Bauſparvereine.
Im Reichsarbeitsminiſterium liegt jetzt ein
Referentenent=
wurf für die geſetzliche Regelung des Sammelſparverfahrens vor,
der bereits mit Vertretern der Landesregierungen durchberaten
worden iſt. Sein Inhalt wird zwar der Oeffentlichkeit noch
vor=
enthalten, doch glauben wir Grund zu der Annahme zu haben,
daß nach dieſem Geſetzentwurf die geſamte Bauſpartätigkeit einer
ſcharfen Ueberwachung unterworfen werden ſoll. Offenbar liegt
dem Reichsarbeitsminiſterium ſehr gewichtiges Material darüber
vor, daß einzelne Spar= und Baugenoſſenſchaften mit dem ihnen
von ihren Mitgliedern zur Verfügung geſtellten Geld nicht immer
vollkommen korrekt verfahren ſind. Vermutlich wird in dem
Geſetzentwurf ganz beſonderer Wert darauf gelegt, daß die
Spar=
gelder ausſchließlich dem Wohnungsbau zu dienen haben, und
daß Verwaltungskoſten nur aus Eintrittsgeldern oder
Verwal=
tungskoſtenbeiträgen gedeckt werden dürfen. Es wäre wohl zu
begrüßen, wenn Reichs= und Landesregierungen ſich dahin einig
würden, alle dieſe Bauſparkaſſen unter eine ſehr ſcharfe Kontrolle
zu nehmen, vor allem von ihnen zu verlangen, daß Neubauten
im freien Wettbewerb ausgeſchrieben werden, daß ſie bei der
Verwendung öffentlicher Mittel ſämtliche Rechnungen vorlegen
und ſich bemühen ſollen, unter geringſtem Geldaufwand möglichſt
viele Wohnungen bauen zu laſſen.
Befürchtungen in Wien für den kommenden Sonnteg.
E.P. Wien, 10. Mai.
Der kommende Sonntag wird aller Vorausſicht nach einen ſehr
bewegten Verlauf nehmen. Wie vorauszuſehen war, hat der
ſozial=
demokratiſche Parteivorſtand beſchloſſen, am Sonntag auch den
republi=
kaniſchen Schutzbund aufmarſchieren zu laſſen, und zwar in Wien, da
auf Grund der Rechtsauffaſſung des Vundeskanzleramtes das
Auf=
marſchverbot des Landeshauptmanns von Wien erſt am 13. Mai in
Kraft tritt. Die Sozialdemokraten veranſtalten in 14, nach anders
lau=
tenden Nachrichten ſogar in 20 Wiener Gemeindebezirken ſowie in
ver=
ſchiedenen Orten Niederöſterreichs Aufmärſche der Arbeiter=
Turnver=
bände und des Schutzbundes. — Ein Stafettenlauf der „Askö”, d. h. des
Arbeiter=Sportklubs Oeſterreich, wird ſich über die Ringſtraße bewegen,
ſo daß ein Zuſammenſtoß mit dem gleichfalls über die Ringſtraße
ziehen=
den Heimwehraufmarſch nicht ausgeſchloſſen erſcheint. Wie am 7. Okr.
in Wiener=Neuſtadt wird auch diesmal Polizei und Bundesheer für eine
Abriegelung beider Demonſtrationen Sorge tragen.
burgern völlig verwiſcht: das eigentliche Volk, etwa eine
Viertel=
million, lebt und webt in der Mundart, die bei den Gebildeten,
ſoweit ſie nicht völlig franzöſiſch, zu einem Kauderwelſch verderbt
iſt; deutſch geartet und franzöſiſch geſinnt, ſind die Luxemburger
zu einem Zwittervolk geworden mit allen zweifelhaften
Segnun=
gen einer kleinſtaatlichen Miſchkultur. Der deutſche Gedanke,
lange ſchon und erſt recht ſeit dem Kriege in hochmütige
Verach=
tung der Reichsdeutſchen umgeſchlagen, hat einmal auch im alten
deutſchen „Ltzeburg” eine kurze Blütezeit gehabt; im „roten
Jahre” 1848, als Regierung, Klerus und Volk bei Deutſchland
einen Halt gegen Umſturz und annexioniſtiſche Gelüſte aus dem
Weſten ſuchten. Damals erklärte das luxemburgiſche Miniſterium
nach Hiſſung des ſchwarzrotgoldenen deutſchen Bundesbanners:
„Die innige Vereinigung mit Deutſchland iſt unſer Recht, unſere
Pflicht, unſer Heil”, und dieſes Wort fand begeiſterten Widerhall
bei der Preſſe und in allen Volkskreiſen. Ein Luxemburger
Dich=
ter, Viktor Klein, gab der allgemeinen großdeutſchen Schwärmerei
ſchwungvollen Ausdruck in dem Gedichte „Die Wahl”, aber der
„deutſche Rieſenſtaat”, dem ſich „deutſcher Sinn” ſehnſuchtsvoll
entgegenneigte, wurde nicht zur Wirklichkeit. Die Reaktion trat
ein, und bald ſangen die ernüchterten Luxemburger: „Mir welle
bleiwe wat mer ſin”, ein Kehrreim, der dann in aufgeregten
Zei=
ten die Faſſung erhielt: „Frot dir no alle Seiten hin, wir welle
jo keng Preiſe gin.‟ Die Kluft zwiſchen den Reichsdeutſchen und
den Luxemburgern wurde durch die Ereigniſſe des Weltkrieges
noch vertieft.
Und der verlorene Weltkrieg hat zu altem Unrecht neues
ge=
fügt: die Reichslande Elſaß=Lothringen, einſt räuberiſch dem
fran=
zöſiſchen Staate einverleibt, ſind uns aufs neue entriſſen; Poſen
und die anderen abgetretenen Gebiete ſind Ausland geworden,
die Deutſchen Oeſterreichs ſind es geblieben und ſollen nach dem
Willen des Feindbundes von uns getrennt bleiben; die deutſchen
Südtiroler, das weſtungariſche Deutſchtum, das ganze Sudeten=
Deutſchtum der böhmiſchen Nandgebiete, Mährens und
Oeſter=
reichiſch=Schleſiens, deutſche Teile von Steiermark und Käruten
ſind allem Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker zum Trotz der
Fremd=
herrſchaft ausgeliefert. Von einer deutſchen Irredenta iſt heute ſo
wenig wie in alten Zeiten, zu ſpüren. Die Deutſchen konnten
ſich einſt für die Freiheitskämpfe der Griechen begeiſtern, für die
Wiederherſtellung des uns todfeindlichen Polenreiches ſich immer
wieder berauſchen, deutſche Abgeordnete in der Paulskirche (1848
dafür eintreten, daß das alte deutſche Trient an Italien
aus=
geliefert werde, aber eine dauernde, allgemeine Volksbewegung
für die Wiedergewinnung irgendeines uns geraubten oder
ſonſt=
wie abhandengekommenen Gebietes hat unter den Deutſchen
nie=
mals aufkommen können. Einzelne politiſch denkende Perſön=
Nummer 130
Camstag, den 11. Mai 1929
Ceite 3
* Rotfronk in den Ländern.
In aller Heimlichkeit ſollte am Freitag beim
Reichsinnen=
miniſter eine Beſprechung der Innenminiſter der Länder
ſtatt=
finden, um ein gemeinſames Vorgehen im Kampf gegen den
Roten Frontkämpferbund zu beſprechen. Dem Vorgehen
Preu=
ßens haben ſich einzelne Länder ſofort angeſchloſſen, andere
da=
gegen haben ſich zurückgehalten, und es beſteht daher die Gefahr,
daß der Rotfrontbund ſofort in dieſen Lücken einhakt, um dort
Unterſchlupf zu ſuchen. Wenn ein allgemeines Verbot nicht
er=
folgt, iſt natürlich das ganze Verfahren illuſoriſch. Gleichzeitig
wird es erforderlich ſein, einheitliche Richtlinien für die
Durch=
führung des Verbotes zu ſchaffen. Herr Severing hätte das
gerne in aller Heimlichkeit abgemacht. Das iſt wieder einmal
mißlungen. Er begnügt ſich damit, zunächſt jede Auskunft über
das Ergebnis der Beſprechungen abzulehnen. Wir haben aber
Grund zu der Annahme, daß eine Verſtändigung erzielt worden
iſt, daß man mit der Bekanntgabe aber noch zwei Tage
zurück=
hält, um die Zuſtimmung der einzelnen Landesregierungen
ein=
zuholen. Jedenfalls wird dann den Führern des
Rotfront=
bundes nicht mehr die Möglichkeit gegeben ſein, durch die Maſchen
des Verbotes zu ſchlüpfen. Inzwiſchen iſt auch die Begründung
des Verbotes durch den preußiſchen Innenminiſter Grzeſinſki
herausgekommen, der den ſchlüſſigen Beweis liefert, daß es ſich
bei dem Bund um eine ſtaatsfeindliche Verbindung handelt,
deren Mitglieder unbefugt Waſſen beſitzen, ein Tatbeſtand, der
allerdings ſchon ſeit längerer Zeit gerichtsbekannt iſt.
Die Gründe der Auflöſung des Roken
Fronkkämpfer=
bundes.
Der preußiſche Miniſter des Innern hat ſoeben der
Bundes=
führung des Roten Frontkämpferbundes die Tatſache der
Auf=
löſung des Bundes ſowie deren Begründung mitgeteilt. Nach
einem vom Amtlichen Preußiſchen Preſſedienſt veröffentlichten
Auszug wird in der Begründung u. a. ausgeführt: Der Bund
habe, um führend, nach außen jedoch möglichſt unmerklich, in den
Verlauf der Ereigniſſe eingreifen und dieſe vorwärtstreiben zu
können, bereits vor dem 1. Mai 1929 an ſeine Mitglieder den
Be=
fehl ausgegeben, ſich bei den trotz des beſtehenden Verbotes
ab=
zuhaltenden Umzügen ohne Bundeskleidung zu beteiligen. Dieſer
Befehl iſt befolgt worden. Die Begründung ſieht darin den
Be=
weis dafür, daß es zu den Beſchäftigungen des Bundes gehört,
Maßregeln der Verwaltung durch ungeſetzliche Mittel zu
verhin=
dern oder zu entkräften (§ 129 StGB.). Seit Jahren werde der
Rote Frontkämpferbund von kommuniſtiſchen Abgeordneten und
Bundesführern als Elitetruppe für die kommende Revolution
an=
geſehen und bezeichnet. Hierfür werden Literaturproben aus
kommuniſtiſchen Broſchüren angeführt, und es wird die
Schluß=
folgerung gezogen, daß der Bund in ſtraffer Diſziplin für den
bewaffneten Kampf zum Sturz der Regierung und die
Aufrich=
tung der Diktatur des Proletariats geſchult worden iſt. Danach
ſei der Rotfrontbund eine ſtaatsfeindliche Verbindung, die be
ſtrebt ſei, die verfaſſungsmäßig feſtgeſtellte Staatsform mit
Ge=
walt zu ſtürzen. Wie ſich bei den Berliner Maiunruhen
weiter=
hin ergeben hätte, haben ſich die an den Ereigniſſen beteiligten
Rotfrontkämpfer auch in unbefugtem Beſitz von Waffen befunden.
Beſonderen Nachdruck legt die Begründung darauf, daß der
Rote Frontkämpferbund nach militäriſchem Muſter theoretiſch und
praktiſch ausgebildet worden ſei. Nach Auffaſſung der Führung
des Bundes ſei der Umſturz der Verfaſſung und die Aufrichtung
der proletariſchen Diktatur nur von einer militäriſch
ausgebilde=
ten und diſziplinierten Kampftruppe zu erreichen. Deshalb habe
jede Abteilung des Bundes neben dem politiſchen Führer einen
ſogenannten techniſchen Führer, deſſen Aufgabe es ſei, die
Mit=
glieder des Bundes nach dem von der Bundesführung
heraus=
gegebenen Kommandoreglement auszubilden. Demnach ſei
feſt=
zuſtellen, daß der Bund ſich mit militäriſchen Dingen befaßte, daf
alſo ſein Verhalten dem § 1 des Geſetzes zur Durchführung der
Artikel 177 und 178 des Friedensvertrages entgegenſtehe.
Schließ=
lich wird noch feſtgeſtellt, daß durch die Häufigkeit und
Plan=
mäßigkeit von Ueberfällen auf politiſch anders Geſinnte und
Polizeibeamte die Annahme gerechtfertigt werde, daß es ſich
hier=
bei um ein gewolltes, von der Bundesführung zum mindeſten
ge=
billigtes Verhalten handele. Es ſei daher feſtzuſtellen, daß der
Bund den Zweck verfolgte, Körperverletzungen,
Landfriedens=
bruch und ähnliche Straftaten zu verüben, womit die
Voraus=
ſetzungen des § 2, Abſ. 1, des Reichsvereinsgeſetzes gegeben ſeien.
Die Akkenkäker gegen Woldemaras
Komnger Studenken?
Die Hinkergründe des Anſchlags.
TU. Kowno, 10. Mai.
Nach einer Meldung des „Memeler Dampfbootes” gelang es
der litauiſchen Kriminalpolizei, in der Nähe von Koſhedary auf
der Strecke Kowno—Wilna einen Studenten der Techniſchen
Fakultät an der Kownoer Univerſität, namens Voſilius, zu
ver=
haften, der im Verdacht ſteht, an dem Anſchlag auf Woldewaras
beteiligt zu ſein. Die Nachricht wird an zuſtändiger Stelle in
Kowno nicht beſtätigt, dagegen verlautet ganz allgemein, daß die
litauiſche Polizei im Laufe des Donnerstages erneut verſchiedene
Verhaftungen vorgenommen habe. In der Nacht zum Freitag
wurden bei Kownoer Studenten Hausſuchungen abgehalten. Wie
die „Litauiſche Rundſchau” erfährt, gibt die Polizei über die
Er=
gebniſſe der Nachforſchungen und den Gang der Verhandlungen
nichts Poſitives bekannt.
Wie der Vertreter der Telegraphen=Union von der
Preſſe=
ſtelle des litauiſchen Außenminiſteriums ergänzend erfährt,
rech=
net man beſtimmt damit, unter den Feſtgenommen eine der an
dem Anſchlag beteiligten Perſonen zu haben. Um welche es ſich
dabei handelt, wird zunächſt noch nicht angegeben. In Frage
kommt aber ein Student namens Voſilius, den die litauiſche
Polizei in der Nähe von Uthena feſtnehmen konnte. Voſilius
verſuchte zunächſt zu fliehen und warf eine Handgranate auf die
ihn verfolgenden Beamten, die aber zu früh explodierte und den
Studenten ſelbſt ſchwer verletzte. Man fand bei Voſilius
Patro=
nen vor, die mit den Patronenhülſen, die man am Tatort
geſun=
den hat, übereinſtimmten. Voſilius gehört einer ſtudentiſchen
Verbindung namens Auſchrininkai an, die politiſch links ſteht,
aber mehr volksſozialiſtiſch als ſozialdemokratiſch ſein dürfte. Auch
die anderen Studenten, die man feſtgenommen hat, gehören
ver=
ſchiedenen Verbindungen, die zum Teil rechtsgerichtet ſind, an.
Bis zur Stunde hat Voſilius noch kein Geſtändnis abgelegt.
Sollte ſich aber der gegen ihn gehegte Verdacht beſtätigen, ſo
würde gleichzeitig damit feſtſtehen, daß der Anſchlag aus dem
eigenen Lande kommt, und nicht, wie man zunächſt annahm, aus
dem Auslande. Im übrigen iſt der Student Voſilius ſeit einiger
Zeit aus Kowno verbannt, wo er in der techniſchen Abteilung der
Univerſität Chemie ſtudierte. Die Verbannung iſt aus politiſchen
Gründen ausgeſprochen worden. Voſilius mußte ſich, wie viele
andere Studenten, in der Provinz aufhalten, und es iſt durchaus
möglich, daß es ſich hier, falls ſich der Verdacht gegen Voſilius
beſtätigt, um den Racheakt verbannter Studenten handelt, denen
das Leben durch die Verbannung verpfuſcht iſt.
Der Abſchluß der engliſchen Legislakurperiode.
EP. London, 10. Mai.
Die Legislaturperiode des engliſchen Parlaments, das im
Auguſt 1924 gewählt worden war, iſt heute abgeſchloſſen worden.
Nach Erledigung einiger geſchäftlicher Angelegenheiten führte der
Sprecher des Unterhauſes die Abgeordneten in das Oberhaus,
wo der Lordkanzler die Thronrede verlas, durch die das
Parla=
ment aufgelöſt wird.
Die Thronrede erwähnt insbeſondere den Abſchluß des
Kelloggpaktes zur Aechtung des Krieges, den Beſuch des Herzogs
von Glouceſter in Japan und die Ueberreichung des
Hoſenband=
ordens an den Kaiſer von Japan, die als ein äußeres Zeichen der
Befeſtigung der Freundſchaft zwiſchen den beiden Ländern für die
Sache des Friedens bezeichnet wird. Sodann ſpricht die Thronrede
die Hoffnung aus, daß die Verhältniſſe in China einer baldigen
Konſolidierung entgegengehen, und der innere Frieden in
Afgha=
niſtan bald wieder hergeſtellt ſein möge. Sie nimmt auch Bezug
auf die Abrüſtungsverhandlungen in Genf, denen ſie den beſten
Erfolg wünſcht, und unterſtreicht die Bedeutung der auf dieſer
Tagung abgegebenen Erklärungen des amerikaniſchen Delegierten
Gibſon. Weiter erwähnt die Thronrede u. a. die Reiſe der
Simonkommiſſion nach Indien, die Frage der Arbeitsloſigkeit,
die inneren Reformen in England und die Maßnahmen zur
Be=
kämpfung der Krebskrankheit.
Beim Verlaſſen des Oberhauſes ſchüttelte der Sprecher
jedem einzelnen Abgeordneten die Hand. — Die Abgeordneten
begaben ſich in dieſen Tagen in ihre Wahlbezirke zur Teilnahme
am Wahlkampf.
Die Proklamation zur Vertagung des Parlaments wurde
durch einen Kurier nach Bognor geſandt, wo ſie vom engliſchen
König unterzeichnet werden wird. Die offizielle Mitteilung über
die Auflöſung des Parlaments kann ſomit am Freitag erfolgen.
Das neue Parlament wird am 25. Juni zuſammentreten.
Ein ſelbſtherrlicher Schritt des Dr. Beneſch. — Deutſchland darf
am Schickſal ſeiner abgetrennten Volksteile keinen Anteil nehmen.
Der Fehler der ſudetendeutſchen Politik.
Von unſerem E=Korreſpondenten.
Prag, Anfang Maf.
Vor Jahr und Tag ſind drei deutſche Parteien in die Prager
Regierung eingetreten — bedingungslos, wie von oppoſitioneller
Seite behauptet, unter beſtimmten Zuſagen der Tſchechen, wie
wiederum von ihnen betont wird. Ueberprüft man die
Ergeb=
niſſe der deutſch=tſchechiſchen Regierungstätigkeit, dann kommt
man zu der klaren Feſtſtellung, daß die geringen Vorteile
wirt=
ſchaftlicher Natur, die herbeigeführt zu haben die deutſchen
Re=
gierungsparteien als ihr Verdienſt gewürdigt ſehen wollen, in
keinem Verhältnis ſtehen zu den nationalen und kulturellen
Schä=
den, die dem Sudetendeutſchtum als der ſtärkſten europäiſchen
Minderheit durch das Mitläufertum der ſogenannten aktiviſtiſchen
deutſchen Gruppen unter tſchechoſlowakiſcher Flagge entſtanden
ſind. Denn, wenn in den letzten Jahren auch die Methode der
Entrechtung des Deutſchtums im tſchechiſchen Staate ein anderes
Geſicht bekam — das Syſtem hat keine Aenderung erfahren, und
es wird heute auch der eingefleiſchteſte Regierungsparteiler noch
nicht behaupten können, daß die „gemiſchte Koalition” den
Min=
derheiten im Staate und vor allem dem ſudetendeutſchen Volk
zu den in der Verfaſſung niedergelegten Rechten verholfen hätte,
ebenſo, wie er nicht von einer Abkehr jener außenpolitiſchen Linie
der Tſchechen wird ſprechen dürfen, die immer wieder und mehr
als notwendig deutliche Spitzen gegen das Deutſchtum zeigt.
Dagegen hat die tſchechiſche Politik alle Urſache, mit der
Ent=
wicklung der Dinge in den letzten fünf Jahren zufrieden zu ſein.
Innerpolitiſch wirkte und wirkt ſich die deutſche
Mitarbeit in der Regierung inſofern aus, als die tſchechiſche
Mehrheit in den deutſchen Aktiviſten über eine
Gefolg=
ſchaft verfügt, der ſie häufig vor dem Anſturm der
Oppoſition bedarf, und außenpolitiſch hat der Eintritt der
Deut=
ſchen in die Regierung Dr. Beneſch ein unſchätzbares Kapital in
den Schoß geworfen: denn alle von den Sudetendeutſchen gegen
das tſchechiſche Syſtem vor den internationalen Gerichtshöfen
er=
hobenen Beſchwerden waren ſeither mit dem Hinweis auf die
Teilnahme deutſcher Parteien an der Regierung, die
ſelbſtver=
ſtändlich die Mitarbeit an der Verfaſſung der Geſetze und
Ver=
ordnungen in ſich ſchließt, leicht und — wie zugeſtanden werden
muß — nicht unlogiſch zu bekämpfen. Dr. Beneſch wäre ein
ſchlechter Politiker, wenn er mit ſolchen Pfunden nicht wuchern
würde! Seiner diplomatiſchen Geſchicklichkeit iſt es denn auch
ge=
lungen, den Völkerbund davon überzeugt zu halten, daß in der
Tſchechoflowakei, dem Lande zahlreicher Völker, alles in Butter
und Honig iſt — Beweis: die Mitarbeit der Slowaken und der
Deutſchen an den Regierungsgeſchäften — ſo daß die immer
wie=
der in Genf oder im Haag einlaufenden Klagen aus den
nicht=
tſchechiſchen Gebieten der Tſchechoſlowakei nichts anderes ſeien
als Ausflüſſe eines unheilbaren Querulantentums, von dem die
Arbeit der Aufbau= und Friedenswilligen behindert werde . . .
Ein typiſches Beiſpiel dafür, wie ſicher Beneſch ſeiner Sache
hinſichtlich der Minderheitenfrage ſeines Staates iſt, iſt dieſer
Tage ins Licht der Oeffentlichkeit gerückt worden. Die
Tſchecho=
ſlowakei hat es in der Form eines Memorandums an den
Völkerbund unternommen, die Behandlung der von den
Minder=
heiten wegen Verkürzung der ihnen nach den Friedensverträgen
uſtehenden Rechte eingebrachten Beſchwerden als gegen den Geiſt
uind den Wortlaut der Minderheitenverträge gerichtet
hinzu=
ſtellen und gleichzeitig dagegen Front zu machen, daß das bisher
beſtehende unzulängliche Minderheitenrechtsverfahren einer
Kor=
rektur unterzogen werde. Außerdem ſei es, wie in der
iſchechi=
ſchen Denkſchrift an den Völkerbund angeführt wird, unzuläſſig,
daß ſich der Bund mit Beſchwerden befaſſe, die von auswärtigen
Regierungen erhoben werden, insbeſondere „von der Regierung
des Landes, dem die in Frage ſtehende Minderheit raſſenmäßig
verbunden iſt‟ Dieſe Sprache iſt klar und eindeutig; da ſich das
tſchechiſche Memorandum nur gegen die ſudetendeutſchen Klagen
beim Völkerbund richtet, kann mit der „raſſenmäßig verbundenen”
Regierung nur die reichsdeutſche gemeint ſein, der damit
jeg=
liche Anteilnahme an dem Schickſal der dreieinhalb Millionen
Menſchen deutſcher Zunge in der tſchechiſchen Republik
unter=
bunden werden ſoll. Man weiß in Prag ſehr gut, daß die
Hoff=
nungen des Großteils der Sudetendeutſchen auf die Vertreter
Deutſchlands bei den Völkerbundsberatungen geſetzt ſind, weil
von anderer Seite eine Bedachtnahme auf ihre Intereſſen kaum
zu erwarten ſteht, man weiß, daß die von den Deutſchen der
Tſchechoſlowakei beim Völkerbund überreichten Beſchwerden gegen
die Prager Minderheitenpolitik heute noch nicht erledigt ſind,
und deswegen will man verhindern, daß von den Vertretern
lichkeiten (wie Ernſt Moritz Arndt, Friedrich Liſt, der große
General von Moltke, Lagarde u. a.), ſogar Dichter wie Georg
Herwegh und Wilhelm Jordan, ganze Gruppen und Verbände
(wie der Alldeutſche Verband), mochten ein „größeres
Deutſch=
land” planen und beſingen, einen Nationalſtaat, der reiche, „
ſo=
weit die deutſche Zunge klingt”, und Verlorenes ſich wieder
an=
gliedern, aber angeſichts der Wirklichkeit, mußten ſolche Pläne
Hirngeſpinſte, politiſche Träumereien bleiben: Dieſelben
Eigen=
ſchaften und Verhältniſſe, die zur deutſchen Machtloſigkeit und
da=
mit zum Verluſt deutſchen Gebietes, geführt hatten, verhinderten
auch das Aufkommen einer nachhaltigen, durch nichts zu
ertöten=
den Irredenta=Stimmung. In Zeiten größter Not konnte das
deutſche Gemüt zornig aufwallen und zu größter
Aufopferungs=
fähigkeit bereit ſein, aber die niemals zum Schweigen gebrachten
Gegenſätze der deutſchen Stämme, Staaten, Stände, Konfeſſionen,
Klaſſen und Parteien, die deutſche Zerſplitterungsſucht und
Eigenbrötelei, der Nächſtenhaß und die Fernſtenliebe, ließen
eben=
ſowenig wie ein dauerndes Nationalbewußtſein den nötigen
Selbſterhaltungstrieb zur Reife und Wirkung kommen. Erſt,
wenn die Deutſchen einmal über alle Unterſchiede und
Gegen=
ſätzlichkeiten im Iunern hinweg nach außen zu
ſchickſalsüber=
legener Gemeinſchaft feſt und dauernd zuſammengeſchloſſen ſein
werden, erſt dann werden ſie aufhören, zu ſein, was ſie immer
geweſen ſind: ein Volk ohne Irredenta!
Geiſtliches Konzerk in der Stadtkirche.
Albert Schweitzer ſpielte unſere Stadtkirchenorgel und bot
den Vielen, die ſich in der Kirche eingefunden hatten, eine Stunde
innerſter Erbauung. Es iſt ſelbſtverſtandlich, daß eine ſo vielſeitige
und reiche Perſönlichkeit wie Schweitzer auf jedem Gebiet, au
dem ſie wirkt, Abgeſchloſſenes und Geprägtes zu geben vermag,
und zu uns ſprach heute in gleichem Maße der empfindende
Muſi=
ker, der vorzügliche Orgelkünſtler und der Bach=Kenner, der uns
nach der Spittaſchen die wertvollſte Bach=Monographie geboten
hat, in der er der Erkenntnis der Orgelwerke Bachs ganz neue
Wege gewieſen hat. So war auch heute ſein künſtleriſches
Nach=
ſchaffen Bachſcher Werke ein Zwiefaches, ein Muſizieren aus
eigenſter Empfindung, ein Spielen aus dem Weſen des
Kunſt=
werkes heraus, nnd andererſeits auch wieder ein Analyſieren und
Darlegen der inneren Struktur der Werke. So wählte Schweitzer
mehrfach etwas langſamere Tempi, als es andere Bach=Spieler zu
tun pflegen, ſo hob er mit beſonderer Sorgfalt das kontrapunktiſche
Gefüge der Choralvorſpiele und Fugen hervor, ſo phraſierte er
beſonders klar erkennbar, um die kontrapunktiſchen Formen nicht
ins Unüberſehbare wachſen zu laſſen. Er vermied die ſtarre
Regiſtrierung, die von modernen Organiſten in jüngſter Zeit
häu=
fig angewa dt wird, ſondern gab durch Handregiſtrierung häufig
zu und ab und ließ ſich beim Regiſtrieren unterſtützen, was man
Geheimrak v. Miller — Ehrenmitglied der
preußiſchen Akademie.
Dr. h. c. Oskar von Miller,
der berührate Gründer des Deutſchen Muſeums in München,
wurde von der preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften zum
Der 74jährige Gelehrte hat ſich als tech=
Ehrenmitglied gewählt.
niſcher und wiſſenſchaftlicher Organiſator hervorragend verdient
gemacht.
len Konzertſpielern empfehlen möchte, damit nicht durch das
lbſtregiſtrieren der rhythmiſche Fluß unterbrochen wird. Von
ößeren Werken wurden das faſt toccataartige Präludium mit
ge in E=Moll, die frühe Kanzone in D=Moll und die grandioſe
Moll=Toccata mit ihrer Fuge geſpielt. Mit meiſterhafter
Sicher=
it und nach großangelegtem Vortragsplan wurden ſie geboten,
ſer faſt noch inniger und ſtärker vergeiſtigt erklangen vier
Cho=
lvorſpiele, denen jedesmal der zugehörige Choral in dem
meiſter=
ften Bachſchen Chorſatz folgte, klangſchon und ſchlicht geſungen
m Kirchengeſangverein der Stadtkirche unter Wilhelm
Born=
ſſers ſtilſicherer Leitung. Gerade dieſe Wahrung des
Zu=
mmenhanges zwiſchen Choralvorſpiel und Choral war ein
be=
iders feiner Gedanke des Abends. Zum Schluß ſpielte Albert
hweitzer noch eines der ſpäteſten Werke von Céſar Frank, dem
flämiſch=franzöſiſchen Romantiker, deſſen E=Dur=Choral eine
breit=
angelegte Fantaſie, allerdings aus einer ganz anderen Welt
ſpricht, als es diejenige Bachs iſt. Es iſt eine Syntheſe des
ſub=
jektiv harmoniſchen Stils, den die Romantik des 19.
Jahrhun=
derts herausgebildet hat, mit der Kontrapunktik und ſo eine
Etappe auf dem Weg, der von Mendelsſohn über Liſzt und
Brahms zu Reger führt. Wir geſtehen, daß uns Regers Kunſt
perſönlich näher liegt, als die von neuerer Harmonik ähnlich
be=
rührte von Frank, und wir bewunderten, in welch großem Aufbau
Dankbar
Schweitzer die breitangelegte Kompoſition wiedergab.
empfinden wir es aber vor allem, daß wir eine
Künſtlerperſönlich=
keit wie Schweitzer kennen lernen durften, deſſen Idealismus in
ſeiner bewundernswerten Reinheit und Stärke gerade heute wie
ein Glanz aus einer anderen, beſſeren Welt leuchtet. F. N.
Aus den Darmſtädter Lichtſpielkheakern.
Union=Theater.
„Göſta Berling”.
Nach langer Zeit wieder ein Film, den man gern und
freu=
dig empfehlen kann. Zwar, es iſt kein neuer Film. „Göſta
Ber=
ling” iſt vor Jahren ſchon in Darmſtadt gezeigt worden, aber
auch wer den Film ſchon geſehen hat, wird ihn gern in der
Neu=
aufführung noch einmal anſehen. Er iſt der beſte der nordiſchen
Filme geblieben. Auch Svenska=Film hat keinen beſſeren
heraus=
gebracht und „Göſta Berling” gehört darüber hinaus zu den beſten
Filmen überhaupt. Die wundervolle Schönheit der einzelnen
Bil=
der und vieler Szenen, glänzende ſchauſpieleriſche
Einzelleiſtun=
gen und regietechniſch ausgezeichnet bewegte Maſſenſzenen, füllen
dieſen Film nicht nur mit ſtark pulſierendem Leben, ſondern auch
mnit einer romantiſchen Schönheit, die immer wieder packt und
gefangen nimmt. Man nimmt in der Geſamtleiſtung gerne
einiges Wenige mit in Kauf, das nicht ganz die Größe des
um=
angreichen Geſamtfilmwerkes erreicht. „Göſta Berling” iſt auch
eine der beſten Romanverfilmungen, die bisher gelungen ſind.
Selma Lagerlöf darf mit der Arbeit Mauritz Stillers
und Ragnar Hyltén=Cavallius ſehr zufrieden ſein. Wer
den köſtlichen Roman „Göſta Berling” las, wird ebenſo gerne
die filmiſche Verlebendigung ſehen wollen, und wer den Film
ſieht, wird ebenſo gern noch einmal zu dem Buch zurückgreifen und
ſich an der einzigartigen Erzählerkunſt der Selma Lagerlöf
er=
reuen.
Wir haben, den Film bei ſeinem erſtmaligen Ablauf in
Darmſtadt ausführlich beſprochen, ſo daß wir verzichten können
hier nochmals auf den Inhalt einzugehen. Aber empfehlen
wollen wir den Beſuch des Films gerne und eindringlich. *
Seite 4
Samstag, den 11. Mai 1929
Nummer 130
Deutſchlands die Frage der deutſchen Minorität in der
Moldau=
republik aufgerollt und ihre Löſung betrieben wird.
Die von allen wahrhaften Friedensfreunden angeſtrebte
Ver=
beſſerung des längſt als untauglich erwieſenen
minderheitenrecht=
lichen Verfahrens beim Völkerbund iſt nicht nach dem Geſchmack
der Herren in Prag; ſie treten nicht nur dieſer Abſicht
unzwei=
deutig entgegen, ſondern ſie gehen noch einen Schritt weiter;
nach ihrer Anſicht (und das jüngſte Memorandum umſchreibt
dieſe Anſchauung ſehr ausführlich) darf kein Staat eine
Minder=
heitenfrage unter Berufung auf die Minderheitenverträge
un=
mittelbar vor den Völkerbund bringen, weil dies — „der Idee
der Minderheitenverträge widerſpricht” . . ., das heißt, daß die
Minderheiten nicht nur auf Gedeih und Verderb dem Lande
aus=
geliefert bleiben ſollen, dem ſie durch die Friedensverträge
ein=
verleibt worden ſind, ſondern daß über dieſe Minoritäten nur
jenes Volk zu rechten hat, deſſen ſogenannte „Gaſtfreundſchaft”
die Angehörigen einer Minderheit genießen.
Dieſe tſchechiſche Denkſchrift hat der Außenminiſter Dr.
Be=
neſch beim Völkerbund überreicht. Die deutſche Preſſe hat, als
ſie davon Kenntnis erlangt hatte, die Vermutung ausgeſprochen,
daß das Memorandum von Prag abgegangen iſt, ohne die
Re=
gierung oder einen Koalitionsausſchuß paſſiert zu haben, daß
Beneſch alſo aus eigener Machtvollkommenheit gehandelt hat.
Dieſe Annahme hat ſich als richtig herausgeſtellt. In keinem
anderen Staate wäre die gleiche Methode möglich, aber in der
Tſchechoſlowakei liegen die Dinge nun einmal ſo, daß ihr
Außen=
miniſter unbekümmert auf eigene Fauſt handeln darf, wenn das
tſchechiſche Volk und ſeine politiſchen Parteien nur wiſſen, daß
die jeweiligen Unternehmungen ſich gegen das Deutſchtum im
Staate richten. Alſo finden ſie auch in dieſem Fall bereitwillige
nachträgliche Sanktion — und leider ſind die deutſchen Mitglieder
der Prager Regierung ſchon ſo ſehr zu ergebungsvollen
Mit=
läufern des Syſtems geworden, daß ſie ſich zu einem wirkſamen
Proteſt gegen die famoſen Methoden der tſchechiſchen
Außen=
politik nicht mehr aufſchwingen können. Wenn diesmal dennoch
einer von ihnen im Zuſammenhang mit der jüngſten Akrion
Beneſch’ entrüſtet auf die Beſtrebungen verwieſen hat, das In=
und Ausland über die wirklichen nationalen Verhältniſſe in der
Tſchechoſlowakei hinwegzutäuſchen, ſo beweiſt dies zwar, daß die
deutſchen Mitglieder der tſchechiſchen Regierungskoalition mit
Beneſch’ Außenpolitik keineswegs konform gehen, daß
anderer=
ſeits aber der tſchechiſche Außenminiſter ohne Bedenken ſein
Täuſchungsmanöver in die Wege leiten könnte, mit welchem er
der Welt darzutun bemüht iſt, daß die Minoritätenfrage im
tſchechiſchen Staate längſt ihre Löſung durch die Beteiligung
deutſcher politiſcher Gruppen an den Staatsgeſchäften gefunden
habe. Es iſt bedauerlich, feſtſtellen zu müſſen, daß dieſe Konzeption
des tſchechiſchen Außenminiſters für das über die wahren
natio=
nalen Verhältniſſe in der Tſchechoſlowakei nicht genügend
orien=
tierte Ausland etwas Beſtechendes hat, ſo daß auch in dieſer
Rich=
tung das Sudetendeutſchtum mit ſeinen Forderungen und
Wün=
ſchen vom Odium bewußter Querelei belaſtet erſcheint. Dem
Umſtand, daß von Beneſch, bzw. vom Prager Außenminiſterium
alles dazu getan wird, dieſe Anſicht im Auslande zu beſtärken,
ſteht die bedauerliche Tatſache gegenüber, daß die deutſchen
Par=
teien, in zahlreiche einander bekämpfende Gruppen geſchieden,
kaum mehr in der Lage erſcheinen, mit dem nötigen Nachdruck
gegen die Beeinfluſſung der Weltmeinung durch einen gefährlich
chauviniſtiſch angehauchten „Siegerſtaat” Stellung zu nehmen!
Dr. Schacht über die deutſch=kſchechoflowakiſchen
Beziehungen.
w. Prag, 10. Mai.
Gelegentlich ſeines Aufenthaltes in Paris hatte der
Mit=
arbeiter der Bohemia Gelegenheit, Dr. Schacht zu ſprechen und
ihm den in der Bohemia kommentierten Artikel des Venkoy, des
Organs der tſchechiſchen Agrarier, vorzulegen, in dem behauptet
wurde, Dr. Schacht habe geäußert, die Tſchechoſlowakei, Ungarn
und Rumänien müßten verſchwinden. Dr. Schacht erklärte, daß
es ihm völlig unerfindlich ſei, wie irgend jemand etwas derartiges
in die Welt ſetzen könne, da er in ſeinem ganzen Leben nie ein
unfreundliches Wort über die Tſchechoſlowakei geſagt oder
ge=
ſchrieben habe. Er ſei immer der Anſicht geweſen, daß die
Tſchechoſlowakei unter den Nachfolgeſtaaten einer der
wirtſchaft=
lich beſtfundierten ſei und bei den hervorragenden ökonomiſchen
Eigenſchaften nicht nur ſeiner deutſchen, ſondern auch ſeiner
tſchechiſchen Bevölkerung zweifellos einer vielverſprechenden
Zu=
kunft entgegengehe. Die nationalen Gegenſätze, die infolge des
Krieges noch vorhanden ſeien, könnten unmöglich ein dauerndes
ſtörendes Element bilden, da der Wirklichkeitsſinn beider
Volks=
teile ſo ſtark ſei, daß unter gegenſeitiger Achtung ein
vernünf=
tiger Ausgleich der jetzt noch vorhandenen Spannungen möglich
ſein müßte. Er habe für das Wohlergehen dieſes Landes immer
nur die beſten Wünſche gehabt, und er hoffe auch ferner auf ein
freundnachbarliches Verhältnis.
Ein ägzptifges Erſakpattazzenk.
EP. Kairo, 10. Mai.
Der ägyptiſche Min:pruſident Mohammed Mahmud Paſcha
beabſichtigt, die Forderungen des Wafd nach der
Wiederher=
ſtellung des parlamentariſchen Syſtems dadurch zu parieren, daß
er ein Parlament berufen will, deſſen Mitglieder nicht aus
allgemeinen Wahlen hervorgehen, ſondern zur Hälfte aus
von der Regierung ernannten Perſönlikeiten, zur
anderen aus Vertretern von unter dem Einfluß der Regierung
ſtehenden öffentlichen Körperſchaften zuſammengeſetzt werden
ſollen. — Der Plan ſtößt nicht nur auf den Widerſtand der
Oppoſition, ſondern auch auf den des Königs, der hiervon
un=
günſtige Rückwirkungen auf die innere Lage Aegyyptens
be=
fürchtet.
ffs
Beiriebsralswahlen bei der Deu gen Reichsbagn.
Von der Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner wird uns
ge=
ſchrieben:
Wie uns mitgeteilt wird, finden im Bereich der Deutſchen
Reichsbahngeſellſchaft am 12. und 13. Mai die
Betriebsratswah=
len ſtatt. Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft iſt der größte deutſche
Arbeitgeber und beſchäftigt etwa 400 000 Arbeiter. Die
Eiſen=
bahn ſelbſt hat volkswirtſchaftliche wie ſtaatspolitiſche Bedeutung
allererſten Ranges. Dabei ſoll auch an die großen
Reparations=
laſten, die auf der Reichsbahngeſellſchaft ruhen, erinnert werden.
Die bevorſtehenden Betriebsrätewahlen erfordern deshalb von
jedem Eiſenbahnarbeiter Beachtung. Um die Stimmen der
Wäh=
ler werden ſich hauptſächlich der ſozialdemokratiſch=kommuniſtiſche
Einheitsverband der Eiſenbahner Deutſchlands, deſſen Mitglieder
als Beweis ihrer Einigkeit (!) ſogar drei Vorſchlagsliſten dieſes
Jahr eingereicht haben, und die auf nationalem Boden ſtehende
Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner bewerben. Die
letztere hat mit der Gewerkſchaft der techniſchen Eiſenbahnbeamten
und dem Zentralgewerkſchaftsbund Deutſcher Reichsbahnbeamten
und Anwärter eine Einheitsfront gebildet. Es dürfte als
ſelbſt=
verſtändlich anzuſehen ſein, daß jeder nationaldenkende Arbeiter
mithilft, für die Liſte der Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner e. V.
Vorarbeiten zu leiſten und zur Durchführung der Wahl beiträgt.
Denn nur ſie iſt national zuverläſſig und hat außerdem den
gro=
zen Vorzug, vom Standpunkte des Arbeiters aus geſehen, daß ihr
Programm ſich frei von Uebertreibungen und Schlagworten auf
dem Boden ſachlicher, erfüllbarer und notwendiger
Forderun=
gen hält.
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EDEN O9
SLEIPNERBAI
1Vo BuuownT
ADlO S8
Nummer 130
Samstag, den 11. Mai 1929
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 11. Mai.
— Erledigt ſind: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
an der Volksſchule in Gießen — mit der Stelle, kann das Amt eines
Rektors verbunden werden; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Lehrer an der Volksſchule in Nieder=Beſſingen (Kreis Gießen).
Dienſtwohnung iſt frei.
Die Dienſtſtunden des Polizeiamts Darmſtadt ſind ab 13. Mai
1929 feſtgeſetzt von 7—12½ und von 14—17 Uhr, Samstags von 7 bis
12½ Uhr.
— Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt am Sonntag, den
12. Mai, vormittags 11 und 11.30 Uhr, von Montag, den 13., bis
Frei=
tag, den 17. Mai, vormittags 11 und 11.30 Uhr und nachmittags 3 und
3.30 Uhr. Am Samstag iſt geſchloſſen.
— Hefſiſches Landestheater. Heute, Samstag, gelangt in
Abände=
rung des Spielplans wegen Erkrankungen im Perſonal Bernard Shaws
Komödie „Androklus und der Löwe” zur Aufführung. Die
Vorſtellung beginnt um 20 Uhr und iſt der Miete I. und der Gemeinde
R zugeteilt.
Im Kleinen Haus geht Flotows Oper „Martha” in Szene. Den
Lionel ſingt Martin Kremer, der im nächſten Jahr als Nachfolger Tino
Pattieras an die Staatsoper in Dresden verpflichtet wurde. In den
übrigen Hauptrollen ſind die Damen: Walter, Jacobs und die Herren:
Herrmann, Neh beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung: Berthold Goldſchmidt.
Morgen, Sonntag, finder im Großen Haus eine Aufführung von
Mascagnis „Cavalleria ruſticana” und „Bajazzo” ſtatt. Die
Santuzza ſingt zum erſten Male Elſa Varena. In den übrigen
Haupt=
rollen ſind die Damen: Kapper, Müller=Wiſchin, Jacobs und die Herren:
Jaeger, Grahl, Heuſer beſchäftigt. (Gemeinde G, Gruppe I—IV,
Be=
ginn 19,30 Uhr.)
Im Kleinen Haus gelangt morgen nachmittag 15 Uhr als
Vorſtel=
lung der Heſſenlandmiete I Mozarts Oper „Figaros Hochzeit”
in der neuen Inſzenierung Carl Eberts, unter muſikaliſcher Leitung
von Dr. Karl Böhm zur Aufführung.
Abends findet — vielfachen Wünſchen aus dem Publikum
entſpre=
chend — eine Wiederholung von Verneuils Schauſpiel „Herr
Lam=
berthier” mit Beſſie Hoffart und Hans Jungbauer ſtatt. (
Zuſatz=
miete VII, Beginn 20 Uhr.)
Richard Strauß” „Salome” mit Roſe Landwehr in der Titelrolle,
Anna Jacobs und den Herren: Deharde, Komregg und Jaeger in den
übrigen Hauptrollen, wird unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl
Böhm, in der Inſzenierung Hans Esdras Mutzenbechers, Dienstag, den
14. Mai, um 20 Uhr wiederaufgeführt.
Kulturfilmbühne im Kleinen Haus. „Nuri, der
Ele=
fant”, der neueſte Film der bekannten Forſchungsreiſenden Lola
Kreutz=
berg, deren frühere Filmwerke beträchtliches Aufſehen erregt haben,
wird im Rahmen der nächſten Kulturfilmſerie am Dienstag, den 14.,
Mittwoch, den 15., und Donnerstag, den 16. Mai, vorgeführt.
— Die Geſangsſchule Maria Franke veranſtaltet heute, Samstag,
in der Otto Berndt=Halle ein Konzert. Es wird hierdurch nochmals auf
dieſes Konzert und die vorausgegangenen Anzeigen hingewieſen.
— Die feierliche Einführung des Herrn Pfarrers Zimmermann in
das Amt eines Dekans des Dekanats Darmſtadt fand nach vorher
ſtatt=
gefundener Wahl Anfangs dieſer Woche in der Schloßkirche ſtatt. Die
kirchlichen Vereinigungen der Schloßgemeinde hatten ihrer Kirche durch
Blumen= und Pflanzenſchmuck ein feſtliches Gepräge gegeben und haben
ſich an der Feier ſehr zahlreich beteiligt. Die oberſte Kirchenbehörde,
die geſamte Geiſtlichkeit des Dekanatsbezirks und diele hervorragende
Gemeindemitglieder aus den ſonſtigen Stadtgemeinden und dem übrigen
Dekanatsbezirk waren vertreten. Nach dem unter Orgelſpiel
erfolgen=
den Einzug in die Kirche — woran Herr Prälat D. Dr. Diehl teilnahm
— hielt Herr Geh. Superintendent D. Flöring nach einer treffenden
Schriftverleſung eine eindrucksvolle Anſprache, an welche ſich die
Amts=
einführung anſchloß. Nach einem nunmehr geſungenen Gemeindelied
hielt Herr Dekan Zimmermann eine gehaltvolle Predigt, dankte der
oberſten Kirchenbehörde und ſeinen Wählern für das ihm geſchenkte
Vertrauen und gab eine Ueberſicht über die kirchlichen Aufgaben der
Gegenwart, die das Amt eines Dekans nicht allzu einfach erſcheinen
ließen. Mit Gottes Hilfe und verſtändnisvollem Zuſammenwirken der
Kreiſe, die ſein Amt umfaßt, hoffe er, den übernommenen Pflichten
gerecht werden zu können, werde aber ſeiner Schloßgemeinde dennoch
ein eifriger Seelſorger bleiben. Herr Prälat D. Dr. Diehl brachte
hierauf die Glückwünſche der oberſten Kirchenbehörde zum Ausdruck,
wies gleichzeitig auf die Wichtigkeit des Amtes gerade in heutiger Zeit
hin und gedachte der Männer, die an gleicher Stelle auf heiligem Boden
Nöte früherer Zeiten erfolgreich überwinden halfen. Weihevoll
er=
klang nun das bekannte Lutherlied: „Erhalt uns Herr bei deinem
Wort”, durch den Kirchengeſangverein vorgetragen, worauf mit Gebet
und Segen die Feier beendigt wurde. — Anſchließend erfolgte noch eine
Beſprechung der Herren Geiſtlichen des Dekanatsbezirks im
Konfir=
mandenſaal.
— Grundſteinlegung zu einem neuen Krankenhaus. Am Sonntag,
12. Mai, wird anläßlich des 71. Jahresfeſtes das
Diakoniſſen=
haus Eliſabethenſtift eine bedeutſame Feier haben: die
Grundſteinlegung zum Neubau eines Krankenhauſes. Das
Krankenhaus ſoll künftighin die chirurgiſche Station in ſich aufnehmen
und wird mit allen neuzeitlichen Einrichtungen verſehen ſein. Es iſt
berechnet für 113 Betten. Die innere Station wird in dem bisherigen
weſtlichen Flügel des Krankenhauſes verbleiben. Die Grundſteinlegung
ſelbſt findet 11.30 Uhr im Garten des Eliſabethenſtifts ſtatt, der
Feſt=
gottsdienſt nachmittags 3 Uhr in der Stadtkirche. Jedermann iſt frdl.
eingeladen.
— Volkshochſchule. Am Montag, 13. Mai, ſpricht Prof. Dr.
Lud=
wig von Kloſter Neuburg bei Wien über „Eine Donaufahrt
von Paſſauüber Linz nach Wien”. Mit ſchönen Lichtbildern
wird er den beſonderen Reiz dieſer Landſchaft und die Kenntnis der
Kunſtſchätze dieſer Kulturſtätten vermitteln. Am Schluß des Vortrags
iſt Gelegenheit gegeben, über die für Pflingſten geplante Ferienreiſe
nach Wien zu ſprechen und ev. Beteiligung anzumelden. — Am
Diens=
tag, 14. Mai, findet der Lichtbildervortrag über „Finnland, das
Land der tauſend Seen”, ſtatt. Nach dieſem Vortrag iſt Prof.
Ludwig bereit, Meldungen für eine ſolche Reiſe, die für Juli 1929
ge=
plant iſt, entgegenzunehmen. Beide Vorträge finden ſtatt im Hörſaal
137 der Techniſchen Hochſchule, 20.15 Uhr. Karten in der Geſchäftsſtelle,
Mathildenplatz 17, und am Saaleingang.
Ausfall des Sonderzugs nach Königswinter. Der für Sonntag,
den 12. Mai, nach Königswinter am Rhein in Ausſicht genommene
Ausflugs=Sonderzug der Reichsbahndirektion Mainz kann wegen
un=
genügender Beteiligung nicht gefahren werden.
Die deutſche Volksparkei und die
heſſiſche Gasfernverſorgung.
Eine Enkſchließung des Kommunalpolikiſchen
Aus=
ſchuſſes für das Ruhrgas-Angebok.
Der Kommunalpolitiſche Ausſchuß der Deutſchen Volkspartei
tagte geſtern nachmittag in Anweſenheit zahlreicher Vertreter
aus allen Teilen Heſſens. Bürgermeiſter Ritzert=Darmſtadt
erſtattete ein eingehendes Referat über den Stand der
Gasfern=
verſorgung und ſetzte ſich für das Angebot der Ruhrgas A.G ein.
Nach intereſſanter Ausſprache nahm der Ausſchuß folgende
Ent=
ſchließung an:
„Der Kommunalpolitiſche Ausſchuß der Deutſchen Volkspartei
in Heſſen anerkennt die außerordentliche Bedeutung der
bevor=
ſtehenden Entſcheidung der Hekoga in der Frage der
Gasfern=
verſorgung für die geſamte heſſiſche Bevölkerung. Er fordert
nachdrücklichſt, daß die Entſcheidung nach
wirtſchaft=
lichen und nicht nach politiſchen Grundſätzen
erfolgt. Nach den eingehenden Ausführungen des Herrn
Bür=
germeiſters Ritzert=Darmſtadt iſt der Kommunalpolitiſche
Aus=
ſchuß einſtimmig der Anſicht, daß eine eigene Kokerei ſchon
wegen der Schwierigkeiten der Kapitalbeſchaffung und des
Riſi=
kos, das im Kohleneinkauf und Koksverkauf liegt, nicht in Frage
kommt. Von den Angeboten für Ferngasbezug iſt das
der Ruhrgas A.G. im Preiſe das weitaus billigſte und auch
in allen ſonſtigen vertraglichen Beſtimmungen das günſtigſte.
Die Vertreter der Deutſchen Volkspartei in den
kommunalen Körperſchaften werden daher aufgefordert,
ſofern nicht völlig neue Geſichtspunkte eine
andere Entſcheidung bedingen, ſich für den
Ab=
ſchluß mit der Ruhrgas A.G. einzuſetzen.”
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8085
— Muttertag Darmſtadt 1929. Die Veranſtaltungen für die Feier
des Muttertags morgen Sonntag, nachmittags 3 Uhr, weiſen ſowohl
für den Städtiſchen Saalbau wie für das Beſſunger
Orangeriehaus, eine abwechſlungsreiche, vielverſprechende
Vor=
tragsfolge auf. Neben den Feſtanſprachen der Herren Pfr. Müller
und Lie. zur Nieden wirken mit der Männerchor des „Liederkranz
Darmſtadt” (Kapellmeiſter Friedel Fiſcher) und der
Männergeſangver=
ein Konkordia” (Muſikdirektor Ad. Simmermacher); als Soliſten von
der Städtiſchen Akademie fürü Tonkunſt Fräulein Müller und Herr
Franz Riepert; ferner die Schülerorcheſter vom Realgymnaſium (Dirig.
Oberreallehrer Weide) und von der Ludwigs=Oberrealſchule (Dir.
Ober=
reallehrer Pfaff). Am Flügel (von der Firma Arnold und Sohn frdl.
geſtellt) die Herren Hofrat Ottenheimer und Fr. Thöt; auch werden
von zwei Klaſſen der Beſſunger Mädchenſchule unter Frl. Hella Schlick
Frühlings=Tanzreigen gezeigt werden, deven Vorführung beifällig
be=
grüßt wird. — Wie uns erſt vorgeſtern der Feiertag Himmelfahrt das
Wort nahebrachte: „vom Dienen zur Herrlichkeit”, ſo möchte auch dieſes
vielſeitige freundliche Dienen zur Mutter=Ehrung für die
Allgemein=
heit in einigen Feſtſtunden wohl gelingen. Bei freiem Eintritt in
bei=
den Sälen und einer eingeſchränkten Zeitdauer von etwa zwei Stunden
iſt aus allen
Bevölkerungskreiſen zahlreiche Beteiligung an dieſen
volks=
tümlichen Feſtfeiern zum Muttertag zu erhoffen.
Wie hier noch
angefügt ſei, werden verſchiedene feſtliche Platzmuſiken ausgeführt,
und zwar Samstag abend von 5—6 Uhr auf dem Paradeplatz vom
Stadtorcheſter (Kapellmeiſter W. Schlupp) und im Orangeriegarten von
den vereinigven Militärmuſikern (Dir. L. Beckmann); am Sonntag,
vormittags 11—12 Uhr, auf dem Paradeplatz durch den Philharmoniſchen
Verein (Dir. Kammervirtuoſe Kümmel), und im Herrngarten vom
Stadtorcheſter. Das letztere hat dazu ein bemerkenswertes Programm
zuſammengeſtellt, das neben Liedern und Märſchen auch Wagner (große
Fantaſie aus „Tannhäuſer”), Weber (Ouvertüre zu „Oberon”), Strauß
(Walzer „An der ſchönen blauen Donau”) u. a. zum Vortrag bringt.
Billig und doch sut!
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— Das Abonnement für die Operetten=Spielzeit Adalbert Steffter
erfreut ſich eines ſehr regen Intereſſes. Bei der Kürze der Zeit iſt bis
zum Beginn der Spielzeit (am Pfingſt=Samstag!) empfiehlt es ſich,
alsbald in der Abonnement=Verkaufsſtelle Hugo de Waal, Rheinſtr. 14,
ſich ein gutes Abonnement zu ſichern; ganz beſonders wird nochmals
auf die außergewöhnliche Preisvergünſtigung hingewieſen, die der
Abonnementspreis gegenüber dem Abendkaſſepreis aufweiſt.
Jugendherbergsverband, Gau Südheſſen. Wir machen unſere
Mitglieder und Freunde auf die am Montag, 13. Mai, und Dienstag,
14. Mai, im Hörſaal 137 der Techniſchen Hochſchule ſtattfindenden
Licht=
bildervorträge: „Eine Donaufahrt von Paſſauüber Linz
nach Wien” und „Finnland, das Land der tauſend
Seen”, aufmerkſam. Der Eintritt beträgt 50 Pfg. für Mirglieder der
Volkshochſchule und 75 Pfg. für Nichtmitglieder.
/ Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakers
vom 12. bis 20. Mai 1929.
Großes Haus.
Sonntag, den 12. Mai, 19,30 Uhr, Ende nach 22 Uhr. G 16.
(Darmſt. Volksbühne) Gruppe 1—4. „Cavalleria
ruſti=
cana”. Oper von Mascagni. — „Der Bajazzo”. Oper
von Leoncavallo. — Preiſe 1,20—12 Mk.
Montag, den 13. Mai: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 14. Mai, 20 Uhr, Ende nach 21,30 Uhr. A 23.
„Salome”. Oper von Richard Strauß. — Preiſe 1—10 Mk.
Mittwoch, den 15. Mai, 19,30 Uhr, Ende nach 22 Uhr. B 23.
„Der Freiſchütz”. Oper von Carl Maria von Weber,
Preiſe 1—10 Mk.
Donnerstag, den 16. Mai, 20 Uhr, Ende nach 21,30 Uhr. U 24.
„Salome”. Oper von Richard Strauß. — Preiſe 1—10 Mk.
Freitag, den 17. Mai, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. D 24. Zum erſten
Male: „Mamſell Nitouche”. Operette von Hervé.
Preiſe 1,20—12 Mk.
Samstag, den 18. Mai, 19,30 Uhr, Ende nach 22 Uhr. L 23.
T, Gruppe 1, 2, 3 (Nr. 1—150. „Ein Maskenball”,
Oper von Verdi. — Preiſe 1—10 Mk.
Pfinaftſonntag, den 19. Mai, 17 Uhr, Ende 22 Uhr. A 24. „Die
Meiſterſinger von Nürnberg”. Oper von Richard
Wagner. — Preiſe 1,50—15 Mk.
Pfingſtmontag, den 20. Mai, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. B 24.
„Mamſell Nitouche”. Operette von Hervé. — Preiſe
1,20—12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, den 12. Mai, 15 Uhr, Ende 18,30 Uhr.
Heſſenland=
miete Iz. T, Gruppe 6 u. 7 (Nr. 251—350). „Figaros
Hochzeit”. Oper von Mozart. — Preiſe 1,20—6 Mk.
20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Zuſatzmiete VIIz=. „Herr
Lamberthier. Schauſpiel von Verneuil. — Preiſe 1,20
bis 6 Mk.
Montag, den 13. Mai: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 14., Mittwoch, den 15., und Donnerstag 16. Mai,
16 und 20 Uhr. Kulturfilmbühne. Lola Kreutzberg=
Film: „Nuri, der Elefant”. Beifilm: Aus dem
Tier=
paradies des Donau=Deltas.
Freitag, den 17. Mai, 19,30 Uhr, Ende nach 22 Uhr. „Die
ver=
borgene Aehnlichkeit” Volksſtück von R. Wünzer
und P. Wagner. — Dargeſtellt von der Heſſ.
Spielgemein=
ſchaft. — Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Samstag, den 18. Mai, 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr.
Volksvor=
ſtellung zu Einheitspreiſen. „Der Prozeß Mary
Dugan”. Stück von B. Veiller. — Preiſe 1, 2, 3 Mk..
Pfingſtſonntag, den 19. Mai, 19,30 Uhr, Ende nach 22 Uhr. E 21.
(Für diejenigen E=Mieter, die Zuſatzmiete V haben.)
„Mittagswende”. Schauſpiel von Claudel. — Preiſe
1,20—6 Mk.
Pfingſtmontag, den 20. Mai, 19 Uhr, Ende 22,30 Uhr.
Zuſatz=
miete IVoo. „Figaros Hochzeit”. Oper von Mozart,
Preiſe 1,50—7,50 Mk.
— Das Auerbachtreffen ber ſüd=weſtdeutſchen Verbindungen des
A. T. B. (Akademiſchen Turnerbundes). Es wird uns geſchrieben: Zum
traditionellen Treffen auf dem Auerbacher Schloß fanden ſich am
Him=
melfahrtstage wohl 130 Aktive der A. T.B.=Korporationen aus
Heidel=
berg, Frankfurt und Darmſtadt zuſammen. Nach fröhlicher Wanderung
durch den frühlingfriſchen Odenwald konnte auch der dichte Regen die
Stimmung nicht trüben. Die Flucht vor ihm führte in den Bergſträßer
Hof, und dort entſpann ſich bald ein frohes, ungebundenes
Studenten=
treiben. Frühlingsſtimmung und Umgebung trugen dazu bei, das Band
der Freundſchaft unter den Bundesbrudern zu feſtigen und den im
Laufe des Jahres neu Hinzugekommenen zu zeigen, wie der Geiſt einer
großen Familie ſich auswirkt. In der Hoffnung auf ein baldiges
Wie=
derſehen im Juli zum Bundesfeſt in Klagenfurt trennte man ſich in
ſpäter Abendſtunde, um mit der Eiſenbahn die Studienorte wieder
auf=
zuſuchen.
— Die Freikörperkultur (in Darmſtadt durch den „Orplid”
vertre=
ten) erzieht zu Beherrſchung des Trieblebens und zu wahhaftiger innerer
Sittlichkeit. Sie bekämpft deshalb Schmutz und Schund in Wort, Schrift
und Bild. Wer ſich ein ſelbſtändiges Urteil über Inhalt und Ziele der
Freikörperkultur bilden will, möge die Veranſtaltung des Orplid (großer
Film, 100 Lichtbilder und Vortrag) in den Palaſtlichtſpielen am
Diens=
tag, den 14. d. M. abends beſuchen. Näheres beſagt das Inſerat in
heutiger Nummer.
Aufklärung von Einbruchsdiebſtählen. Nachdem die um die
Weihnachtszeit in Darmſtadt verübten Einbruchsdiebſtähle, die von einer
in Duisburg feſtgenommenen Diebesbande ausgeführt wurden, alle
völ=
lig aufgeklärt ſind, iſt es nunmehr der Kriminalpolizei auch gelungen,
diejenigen Perſonen zu überführen, welche im Herbſt 1928 in
Darm=
ſtadt an Sonntagnachmittagen etwa 8—10 Wohnungseinbrüche verübt
haben. Es gelang, die Täter, bei denen es ſich um zwei: gewerbsmäßig
reiſende Einbvecher, die ſchon mit erheblichen Freiheitsſtrafen
vorbe=
ſtraft ſind, handelt, in Wiesbaden feſtzunehmen. In allen Fällen war
es möglich, die geſtohlenen Gegenſtände teilweiſe wieder zu beſchaffen
und den Geſchädigten zuzuſtellen.
Warnung vor einer Schwindlerin. In den letzten Tagen hat
eine unbekannte Frauensperſon ſich in verſchiedenen Warenhäuſern in
Frankfurt a. M. acht Kleider, zwei Damenmäntel, einen Hut und Wäſche
erſchwindelt. Sie ließ ſich die ausgeſuchten Sachen zwecks näherer
Aus=
wahl in ihre angebliche Wohnung ſchicken. Dortſelbſt nahm ſie im
Haus=
eingang von dem Boten die Auswahlſendung in Empfang mit dem
Be=
merken, die nicht zuſagenden Sachen könnten in einer Stunde wieder
abgeholt werden. Als die Boten kamen, war die Schwindlerin mit den
ſämtlichen Bekleidungsſtücken verſchwunden. — Die Schwindlerin wird
wie folgt beſchrieben: etwa 28—30 Jahre alt, 1,55—1,60 groß, unterſetzte
Statur, ſchwarze Haare (Bubikopf), braune Augen, und auffallend kleine
gelbliche Zähne. Im Betretungsfalle wird um Nachricht an die
Kriminalpolizei des Polizeiamts, Zimmer 3, gebeten.
Seite 6
Samstag, den 11. Mai 1929
Nummer 130
Die Beihe des Ehrenmals für die im Weltkriege gefallenen
Skeng=
graphen des Heſſen=Nafſauiſchen Kurzſchrift-Verbandes
im Orbiskale bei Zwingenberg a. d. Bergſtraße.
Zwingenberg, 10. Mai.
F. Im herrlichen Orbistale bei Zwingenberg fand geſtern, am
Him=
melfahrkstage, die feierliche Enthüllung und Weihe eines
Ehrenmals für die im Weltkriege gefallenen Stenographen des Heſſ.=naff.
Kurzſchrift=Verbandes ſtatt.
Im Orbistale, das gegenwärtig im herrlichſten Frühlingsſchmucke
prangt, iſt das Ehrenmal erſta, n. Einfach und ſchlicht, würdig
zurück=
haltend, ſteht es auf nun ger A em Boden. Möge die Stätte, an der
es errichtet iſt, allen, die dorthin rünftig ihre Schritte lenken, eine Stätte
der Ehrfurcht ſein! Mögen alle, die der Stätte anſichtig werden, unſerer
Helden gedenken, indem ſie hier Halt machen und einen Augenblick in
ſtiller Andacht verweilen.
Der Kurzſchrift=Bezirk „Bergſtraße” und der Stenographenverein
„Gabelsberger” Zwingenberg haben die Anregung zur Errichtung
ge=
geben, im Verein mit der hilfsbereiten Gemeindeverwaltung
Zwingen=
bergs wurde es zur Tat. Dieſen Stellen, aber auch allen den Vereinen
und Perſonen, die zu den Koſten ihr Scherflein beigetragen haben oder
ſonſt behilflich waren, gebührt herzlicher Dank.
Der Verlauf der Feier.
Um 2 Uhr nachmittags ſtellte ſich ein ſtattlicher Zug Stenographen
in der Bahnhofſtraße auf, der unter Vorantritt der Zwingenberger
Feuerwehrkapelle zum Ehrenmal geleitet wurde. Das von ihr geſpielte
„Niederländiſche Dankgebet” leitete die Feier am Ehrenmal ein, das
zahlreiche Fahnen in den Reichs= und Landesfarben von allen Seiten
umſäumte. Hierauf ſang der Geſangverein „Sängerluſt” Zwingenberg
unter Leitung ſeines Dirigenten Schmieg den ſchönen Dammſchen
Chor: „Heidekreuz‟. Nachdem eine Zwingenberger Kunſtgenoſſin einen
ſinnreichen, dem Andenken der Gefallenen gewidmeten Prolog geſprochen
hatte, hielt Herr Oberſtudiendirektor Profeſſor Pfaff=Darmſtadt die
3:
Weiherede. Der Redner führte hierbei etwa folgendes aus
„Im herrlichen grünen Wald, umrauſcht ringsherum von Blättern
unſeres lieben Odenwaldes, haben wir uns hier zu einer ernſten Feier
verſammelt. Es gilt heute dem Andenken der 160 im Weltkriege
ge=
fallenen Kunſtgenoſſen, die dem Heſſ.=naſſ. Kurzſchrift=Verband angehört
haben, unſerer beſten Freunde, die längſt der kühle Raſen im Weſten und
Oſten und die kühle Flut des Meeres deckt.
Es war am 25. Juli 1914, als Tauſende von Kunſtgenoſſen zum
Stenographentag nach Düſſeldorf fuhren, mit der Bahn oder zu Schiff
auf unſerem herrlichen Rhein, die Herzen erhoben und erfüllt mit
Be=
geiſterung für unſere ſchöne Kunſt. Am Abend dieſes Tages, als jene
Tauſende ſich in Diffeldorf zur Begrüßungsfeier verſammelt hatten,
traf die Nachricht ein, daß zwiſchen Oeſterreich und Serbien der Krieg
erklärt ſei. Am Schluſſe der Feſtfeier ſtrömten unſere Freunde aus
Oeſterreich deshalb wieder nach dem Bahnhof, um in die Heimat zu
eilen und ihre Pflicht gegen das Vaterland zu erfüllen. Unvergeßlich
bleibt der Augenblick, als ſie, von den herzlichſten Grüßen und
Segens=
wünſchen der deutſchen Brüder begleitet, wieder heimwärts zogen.
Der Krieg kam.
Als 1924 unſer Traum nach einer einheitlichen ſtenographiſchen
Schrift endlich in Erfüllung gegangen war, galt es auch bei uns, von
neuem aufzubauen. Und heute, nach fünf Jahren, dürfen wir mit ſtolzer
Freude feſtſtellen, daß uns dies nicht nur gelungen iſt, ſondern unſere
Erwartungen bei weitem übertroffen wurden. Wir wiſſen, daß uns alle
ein Geiſt und ein Gefühl beſeelt: die Liebe zum großen
deutſchen Vaterland! und dieſe Liebe erfüllt uns in der Zeit
unſerer gegenwärtigen Not und unſeres Unglücks mehr, als es in der
Zeit des Glückes und der Zufriedenheit der Fall war.
Das Ehrenmal, das hier vor uns ſteht, mahnt: Laßt uns alle zu
Vorbildern werden in der Pflicht und Opferwilligkeit für unſere Sache
und für unſer Vaterland, ſo wie unſere Helden uns Vorbilder waren.
Das iſt es, was ſie uns heute ſelbſt zurufen. Nur dann, wenn wir von
gleichem Geiſt, von gleicher Liebe für unſer Vaterland erfüllt ſind,
wer=
den wir einer glücklicheren Zukunft entgegengehen!. Laßt das Ehrenmal
uns für alle Zeiten ein heiliges Gedächtnis an unſere Freunde ſein und
bleiben. Und ſo oft wir in ferneren Jahren zu dieſem Ehrenmal
pil=
gern, laßt uns unſere Herzen immer erheben in Dankbarkeit für unſere
gefallenen Helden und geloben, daß wir ſie in unſerem Herzen nie
ver=
geſſen werden.”
Nach dieſer Weiherede, der die vielen hundert Kunſtfreunde und
ſonſtigen Teilnehmer an der Feier andächtig lauſchten, ſpielte die Muſik
das Lied vom guten Kameraden. Die Menge entblößte die Häupter,
ein feierlicher Augenblick für alle, die Zeuge am Ehrenmal waren.
Der Vorſitzende des Heſſ.=naſſ. Kurzſchrift=Verbandes, Lehrer
Schöpp=Mainz, ſprach hierauf namens des Verbandes, zu Herzen
gehende Worte zum Andenken der Gefallenen, dankte allen, die das
Ehrenmal errichten halfen, beſonders der Gemeinde Zwingenberg. Auf
ſein Zeichen fiel die Hülle des Ehrenmals. Die in dem Naturſteine
ein=
gelaſſene Gedenkplatte trägt die Inſchrift: „Unſeren gefallenen Helden
zum bleibenden Gedächtnis in tiefer Dankbarkeit der Heſſ.=naſſ.
Kurz=
ſchrift=Verband.” Sie iſt mit dem eiſernen Kreuz und der geflügelter
Feder geſchmückt, unter der der Spruch aus Joh. Kap. Vers 13 ſteht
„Niemand hat größere Liebe, denn die daß er ſein Leben läſſet für
ſeine Freunde.” Nach Niederlegung eines prächtigen Kranzes mit
Schleife übergab Redner das Ehrenmal dem Bürgermeiſter der
Ge=
meinde Zingenberg in treue Obhut. Bürgermeiſter Gerhardt,
der für die Gemeinde Zwingenberg ebenfalls einen prächtigen Kranz
mit Schleife am Ehrenmal niederlegte, gelobte in einer Anſprache, das
Ehrenmal unter den Schutz der Gemeinde zu ſtellen. Weitere
Kranz=
ſpenden legten nieder: Herr Dickler=Zwingenberg für den Krieger=
und Soldatenverein Zwingenberg und Herr Hornack=Höchſt für den
Kurzſchrift=Bezirk Höchſt a. M.
Ein Schlußchor des eingangs erwähnten Geſangvereins und ein
Muſikſtück beendeten die eindrucksvolle Feier. Ihr folgte eine
Feſtver=
ſammlung im Hotel „Zum Löwen”, die einen ſchönen Verlauf nahm.
* Kleine Sirafkammer.
p. Wegen Bergehens gegen das Notgeſetz vom 24. Februar 1923 hat
ſich ein Kaufmann in Mühlheim am Main zu verantworten, deſſen
Ehe=
frau ein Café mit Alkoholausſchank betreibt. Nach der Anklage ſoll er
in der Nacht vom 13./14. Auguſt 1928 in Vertretung der Ehefrau noch
nach der Polizeiſtunde Gäſte im Lokal geduldet haben. Die Polizei hatte
um 12.30 Uhr Feierabend geboten; ſie fand bei Reviſion um 2.15 Uhr,
während die Türe zum Lokal verſchloſſen war, noch Gäſte vor. Der
An=
geklagte iſt mit 1 Woche Gefängnis beſtraft worden, nachdem wegen
der nämlichen Verfehlung früher auf Geldſtrafe erkannt worden war;
er will den Gäſten nach Bieten des Feierabends nichts mehr verabreicht
haben und glaubt, auch nach der Polizeiſtunde noch Gäſte bei ſich ſehen
zu dürfen, wenn er ſie als Privatgäſte betrachtet. Dies ſei ihm durch
die Reichsverfaſſung gewährleiſtet. Auch in der Berufungsinſtanz ſtrebt
er die Freiſprechung an. Der Staatsanwalt will noch weitere
Ermitt=
lungen anſtellen und ſtellt deshalb in erſter Linie den Antrag, die Sache
abzuſetzen. Im übrigen ſtellt er ſich auf den Standpunkt, es ſeien nach
Bieten der Polizeiſtunde noch Gäſte im Lokal geweſen.
Das Urteil verwirft die Berufung.
In der Gemarkung Büttelborn ſind im vorigen Jahre eigentlich nur
kleinere Felddiebſtähle vorgekommen. Die Anklagebehörde hat nun einen
beſonderen Fall an das Strafgericht gebracht, der ſich in der Nacht vom
28.,/29. September 1928 ereignet hat. Ein Ehepaar von Darmſtadt ſoll
damals Dickwurz, Weißkraut und Wirſing in der Gemarkung entwendet
haben. Die Anklagebehörde faßte die Sache als Diebſtahl auf, das
Amts=
gericht Groß=Gerau nahm aber nur Felddiebſtahl als Uebertretung an
und erkannte gegen den Ehemann auf 14 Tage Haft und die Ehefrau
auf 12 Mark Geldſtrafe. Die Staatsanwaltſchaft hat bezüglich beider
Angeklagten Berufung eingelegt, während im übrigen nur der Ehemann
Berufung verfolgt hat. In einem Briefe hat der letztere den Eigentümer
gebeten, die Sache zurückzunehmen, er wolle ihm den Schaden erſetzen.
Belaſtend für den angeklagten Ehemann iſt beſonders auch die
Bekun=
dung des Feldſchüitzen. Ein anderer Zeuge hat ihn am anderen Morgen
um ½5 Uhr in die Dragonerkaſerne, wo er wohnt, hereinfahren ſehen.
Der Staatsanwalt will eine Feldentwendung ausſcheiden, hier könne
nur gemeiner Diebſtahl in Frage kommen. Der Strafantrag geht gegen
den Ehemann auf 3 Wochen Gefängnis, gegen die Ehefrau auf 35 Mark
Geldſtrafe anſtelle einer an ſich verwirkten Itägigen Gefängnisſtrafe.
Das Urteil verwirft die Berufungen.
*p. Kleine Strafkammer. Ein Einwohner von Dietesheim hat vom
Amtsgericht Offenbach am 29. Oktober 1928 wegen Unterſchlagung vier
Monate Gefängnis erhalten. Er war von Februar 1924 ab Agent einer
Feuerverſicherungsgeſellſchaft und als ſolcher nach Dienſtanweiſung
gehalten, die Agenturkaſſe, die als ſolche bezeichnet war, getrennt von
auderen Geldern verwahrt zu halten. Das war im Jahre 1924.
Am 30. November 1924 ging die Agentur in andere Hände über, und da
entſtanden Differenzen wegen Proviſion und Prämieneinnahmen, die
zunächſt zu einem Zivilprozeſſe zwiſchen Geſellſchaft und Agenten
führ=
ten. Als deſſen Nachſpiel iſt die vorliegende Anklage anzuſprechen.
Mildernde Umſtände hat, das von beiden Seiten angefochtene Urteil
verſagt. Der Angeklagte betont, daß ihm doppelte Quittungen von der
Geſellſchaft zum Prämieneinzug geſandt worden ſeien, wie überhaupt
die Schuld wegen der Differenzen äuf der anderen Seite liege. Dabei
muß berückſichtigt werden, daß damals noch auf Paviermark lautende
Verſicherungen liefen und die Verſicherungsgeſellſchaften beſtrebt waren,
neue, auf Goldmark lautende Verſicherungen baldmöglichſt auf die Beine
zu ſtellen. Der Verteidiger betont, das ganze Streitverhältnis könne
und ſolle vor dem Zivilrichter allein geklärt werden; Verſehen ſeien
auch in einer Buchhaltung damals möglich geweſen. Auch die
Ver=
ſicherungsgeſellſchaften hätten damals Rückſtände gehabt. Um des
lie=
ben Friedens willen habe ſich Angeklagter mit der Geſellſchaft
vergli=
chen. Der Angeklagte ſei Mangels Beweiſes freizuſprechen,
gegebenen=
falls erſcheine eine Geldſtrafe am Platze. Das Urteil verwirft die
Be=
rufungen. — Wegen Nichtabführung der Sozialverſicherungsbeiträge hat
ein Schneidermeiſter vom Amtsgericht Offenbach zehn Tage Gefängnis
erhalten, wogegen er Berufung verfolgt hat. Er entſchuldigt ſich mit
der ſchlechten Geſchäftslage. Die Verufung wird zurückgenommen.
—Bogelsberger Höhen=Club, Zweigverein Darmſtadt. Ein
herr=
licher Maientag grüßte die 113 Teilnehmer, die ſich zur Wanderung
des Zweiovereins Darmſtadt eingefunden hatten. Am Bahnhof in
Langen erwartete uns der Zweigverein Langen mit etwa 30
Teilneh=
mern, um mit uns dieſe Wanderung gemeinſchaftlich zu gehen. Der
Vorſitzende des Zweigvereins Langen begrüßte die Darmſtädter
Wan=
derer in herzlichen Worten und führte insbeſondere aus, daß dieſe
ge=
meinſchaftlichen Wanderungen dazu beitragen, ſich kennen zu lerven,
getreu unſerem Grundſatz: Pflege der Zuſammengehörigkeit. Sein
„Friſch auf” galt dem Geſamt=V. H.C. Die Wanderung ſelle führte
uns auf herrlichen Wegen der im erſten Frühjahrsgrün prangenden
Wälder am Nauheimer Haus vorbei nach Mörfelden, wo im „
Frank=
furter Hof” Mittagsraſt gehalten wurde. Küche und Keller brachten
hier Vorzügliches. Hier nahm auch der Vorſitzende des Zweigvereins
Darmſtadt Gelegenheit, die Freunde aus Langen zu begrüßen. Weiter
ging es auf herrlichen Waldwegen zum Jagdſchloß Mönchbruch. Eine
kleine Erfriſchungspauſe mußte hier eingeſchoben werden, da es die
Sonne gerade an dieſem Tage ſchon ſehr gut meinte. Ueber die
För=
ſterei Woogsdamm wurde unſer Ziel Groß=Gerau erreicht. Hier
ent=
wickelte ſich im „Adler” bald eine echte V. H. C.=Stimmung. V. H. C.=
Bru=
der Diehl ſtattete hier den beiden Führern, V. H.C.=Brüder Pieh jun.
und Schneider, den Dank der Teilnehmer für die genußreiche
Wande=
rung ab.
Aus den Parkeien.
— Deutſchnationale Volkspartei Darmſtadt. Am
Mittwoch, 15. Mai, abends
8.15 Uhr, ſpricht im Gelben Saal bei Sitte
Herr Landesgeſchäftsführer Dr. Brehm über: „Der Kampf um
Hugen=
berg, Reparationsfrage, Reichsgliederung, Gegner‟. Da das Thema
fehr aktuell iſt, rechnen wir auf einen ſtarken Beſuch unſerer Mitglieder.
— Jungfliegergruppe der Heſſenflieger E. V. Am
Himmelfahrts=
tag unternahm die Jungfliegergruppe der Heſſenflieger E. V. eine Fahrt
zur Aufſuchung eines neuen Segelfluggeländes nach dem Odenwald. Es
iſt der Gruppe gelungen, auf dem Forſtberg bei Groß=Bieberau, ein
paſſendes Gelände zu finden. Unter ſtarker Teilnahme der
benachbar=
ten Einwohner wurden Probeflüge ausgeführt. Drei Mitglieder der
Gruppe konnten ihre 4=Prüfung ablegen. Jungflieger W. Nöhrig
er=
reichte einea Prüfungsflug von 52 Sek., Jungflieger Engel einen ſolchen
von 50 Sek. und Jungflieger Weicker einen von 45 Sek. Jungflieger
Kalbfell hatte einen Flug von 45 Sek., konnte aber nicht als A=Prüfung
angevechnet werden, da es kein gerader Flug war. Die Gruppe hat
Hoffnung, am kommenden Sonntag noch mehr A=Prüfungen vornehmen
zu können
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
ſichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion feinerlei Ven
Mie 9e Nat
antwortung
und des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
bſeibt auf
der Einſender veranwortiſch.
Einſendungen, die nicht verwendet werden, Unnen nich
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begrändet werden.
Ludwigsplatz 8, an dem Geburtshaus unſeres berühmten
Landsmanns Alfred Meſſel, des Erbauers unſeres
Landes=
muſeums, iſt von der Stadt eine Gedenktafel angebracht. Dieſe
Tafel ſitzr aber an einer Stelle, wo, ſie niemand ſehen kann, und hat
außerdem abſolut unleſerliche Schriftzeichen. Jetzt iſt das Haus
ein=
gerüſtet und ſoll offenbar einen neuen Anſtrich erhalten. Das wäre
eine beſonders günſtige Gelegenheit, die Tafel an eine gut ſichtbare
Stelle zu verſetzen und die unleſerlichen Schriftzeichen in geeigneter
Weiſe aufzufriſchen. Worauf das Stadtbauamt hierdurch aufmerkſam
gemacht werden ſoll.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Brzugsqulitung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichlelt.
K. K., Ernſthofen. Wenden Sie ſich an die Dampfkeſſelinſpektion in
Darmſtadt.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuffes am 15. Maf
1929, vorm. 9 Uhr. 1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Heidelberg=
Stadt gegen den Bezirksfürſorgeverband Heppenheim wegen Erſtattung
von Verpflegungskoſten für Gertrud Graf. 2. Klage des
Bezirksfür=
ſorgeverbandes Darmſtadt=Stadt gegen Bezirksfürſorgeverband Groß=
Gerau wegen Erſtattung von Unterſtützungskoſten für Hermine und
Nobert Stahl. 3. Beſchwerde der Frau Apotheker Elle Witwe,
Darm=
ſtadt, gegen die Entſcheidung des Kreisausſchuſſes Darmſtadt vom 10.
Dezember 1928 wegen Umlegung von Gelände in der Gemeinde
Eber=
ſtadt. 4. Antrag des Kreisamts Offenbach auf Entziehung des der
Anna Irene Keiſer zu Offenbach erteilten Kraftfahrzeugführerſcheines.
5. Geſuch des Peter Rutz zu Heppenheim um Erteilung der Erlaubnis
zum Betrieb einer Schankwirtſchaft im Hauſe Ecke Georgenſtraße und
Jakob=Meherſtraße in Heppenheim. 6. Klage des Joſef Roß, Offenbach
a. M., gegen den Beſcheid des Kreisamts Offenbach vom 14. Februar
1929 wegen Nichterteilung eines Wandergewerbeſcheines.
Lokale Veranſtalkungen.
— Kavallerie=Verein Darmſtadt. Die Mitglieder
werden auf die heute Samstag, abends 8.30 Uhr, im Vereinslokal,
Eliſa=
bethenſtraße 12, ſtattfindende Monatsverſammlung aufmerkſam gemacht.
Die Wichtigkeit der Tagesordnung erfordert vollzähliges Erſcheinen.
Tageskalender für Samstag, den 11. Mai 1929.
Heſf. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20. Uhr, Ende
22,30 Uhr, I. 22, R 16: „Der Feldherrnhügel”. — Kl. Haus, Anfang
19,30 Uhr, Ende 22 Uhr, H 11: „Martha”. — Orpheum, abends
W.15 Uhr: „Wenn der weiße Flieder blüht”. — Konze rte:
Schloß=
kaffee, Reichshof, Hotel Schmitz, Alte Poſt, Darmſtädter Hof, Kaffee
Ganßmann, Sportplatzreſtaurant, Spaniſche Bodega, Waldſchlößchen.
Otto=Berndt=Halle, abends 20 Uhr: Konzert der
Geſangs=
ſchule Maria Franke. — Kinovorſtellungen: Union=Theater,
Helia, Palaſt=Lichtſpiele.
A
2
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Herr.-Halbschuhe, Rindbox,
weiß ged., mod. Ausführ.,
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Laar
*
„GSO)O.
Verkaufsstelle Conrad Tack & Cie, G. m. b. H.
Darmstadt, Lüdwigstr. 11, Ferspr 212y
Nummer 130
Samstag, den 11. Mai 1929
Seite 7
Aus Heſſen.
Heſſiſcher Skraßenbericht
für die Woche vom 12. bis 18. Mai 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Landwirtſchaftliche Monatsſchau.
Verfehlter Optimismus zur Landwirtſchaftshilfe. — Die notwendige handelspolitiſche Klärung. — Landwirtſchaftliche
Gemein=
ſchaftsarbeit mit Oeſterreich. — Erfahrungsaustauſch mit dem Ausland. — Zielbewußte Organiſation oder Hemmung?
Lw. Die Ausſichten für die Durchführung aller notwendigen
Maß=
nahmen zur Behebung der Not der Landwirtſchaft, wie ſie im
Einheits=
programm der landwirtſchaftlichen Führer bereits unter Zurückſtellung
weniger wichtiger Aufgaben gefordert worden ſind, ſind durch die
Ein=
ſparungen am Reichsetat noch erheblich geringer geworden, ſo daß
allzu=
großer Optimismus keineswegs am Platze iſt. Trotzdem hat
Neichser=
nährungsminiſter Dr. Dietrich bei ſeinen Ausführungen im
Neichs=
tag die Maßnahmen zur Linderung der Agrarnot in einem
verhältnis=
mäßig roſigen Licht gezeichnet, ſo daß faſt der Eindruck entſtehen könnte,
als ob alles in beſter Ordnung ſei. Er hätte es zweifellos deutlicher
zum Ausdruck bringen können, daß er ſelbſt der Anſicht iſt, die in der
Landwirtſchaft allgemein beſteht, daß die zur Verfügung ſtehenden Mittel
keineswegs für die dringlichſten Aufgaben ausreichen. Anſtelle der
Schilderung ſelbſtverſtändlicher Dinge hätte man lieber auch mal ein
Wort der Kritik gehört, der Kritik an den Widerſtänden, die ſich immer
noch gegen die Landwirtſchaftshilfe geltend machen, obwohl gerade die
Verhandlungen des Reichstags zum Haushalt des
Neichsernährungs=
miniſteriums auf einen verſöhnlichen Ton der Verſtändigungsbereitſchaft
zwiſchen den Parteien abgeſtimmt waren. Es iſt jedoch wichtig, daß
Dr. Dietrich ſich offen für einen ausreichenden Schutz unſerer heimiſchen
Produktion an Getreide, Vieh und Fleiſch eingeſetzt hat mit dem
Hin=
weis, daß die Stärkung der landwirtſchaftlichen Produktion die
um=
faſſendſte und wirkungsvollſte Konſumentenpolitik ſei, die es ſonſt
los=
gelöſt als ſolche gar nicht geben könne.
Dr. Dietrich hat ſich dafür eingeſetzt, die großen zollpolitiſchen
Streit=
fragen noch vor der Sommerpauſe zu klären, da ſonſt nach Ablauf der
gegenwärtigen Negelung für Gemüſe, Obſt, Schmalz überhaupt kein
Zollſchutz mehr b=ſtehen und für andere landwirtſchaftliche Produkte ein
erheblich geringerer Zollſatz zur Anwendung kommen müſſe. Es iſt zu
hoffen, daß dieſe Mahnung des Miniſters gerade in den ihm nahe
ſtehenden Kreiſen den nötigen Widerhall und auch die praktiſche
Berück=
ſichtigung findet, die im Intereſſe der landwirtſchaftlichen Produktion
abſolut erforderlich iſt. Wir müſſen allmählich auf handelsbolitiſchem
Gebiet vorankommen, wo ja immer noch die für die Landwirtſchaft
wich=
tigen Verträge mit oſt= und ſübeuropäiſchen Staaten unerledigt ſind. Auch
mit Oeſterreich ſind die Verhandlungen gegenwärtig unterbrochen und es
iſt zu hoffen, daß die Gemeinſchaftsarbeit zwiſchen der deutſchen und
öſterreichiſchen Landwirtſchaft, die in ihrer praktiſchen Bedeutung bei
der Berliner Tagung der Deutſch=Heſterreichiſchen Arbeitsgemeinſchaft
deutlich zum Ausdruck gekommen iſt, die beſtehenden Schwierigkeiten, die
gar nicht einmal ſo groß ſind, hinwegräumen hilft. Auch für dieſe
land=
wirtſchaftliche Arbeit bleibt das Ziel der Herbeiführung einer Zollunion
zwiſchen den beiden deutſchen Staaten beſtehen, auf das bewußt
hinge=
arbeitet werden muß.
Neben dem Erfahrungsaustauſch innerhalb der deutſchen
Landwirt=
ſchaft diesſeits und jenſeits der Grenzen iſt in verſtärktem Maße auch
die Zuſammenarbeit mit der ausländiſchen Landwirtſchaft und
Wiſſen=
ſchaft getreten, wofür das Gutachten der amerikaniſchen Kommiſſion ein
wichtiges poſitives Kennzeichen darſtellt. Wir können zweifellos auf
manchen Gebieten vom Auslande, insbeſondere von den Vereinigten
Staaten, für die Förderung unſerer eigenen Landwirtſchaft lernen, und
es iſt ein zweckmäßiger und diretter Weg geweſen, den man mit der
Einladung der amerikaniſchen Studienkommiſſion beſchritten hat.
Zwei=
fellos kann dieſe Arbeit durch deutſche Studien im Auslande
ergänz=
werden, wenn es ſich dabei um Perſönlichkeiten handelt, die auch die
Gewähr für eine produktive Verwertung der gewonnenen Kenntniſſe
bieten. Die deutſche Landwirtſchaft will ſich ja keineswegs vom
Aus=
lande abſchließen und hinter den deutſchen Grenzen ein gehegtes und
gepflegtes Daſein führen, ſondern ſie will ihre Kräfte ſammeln, um
innerhalb der internationalen Konkurrenz trotz der großen Verluſte, die
ſie erlitten hat, und trotz der ungeheuren gegenwärtigen Schwierigkeiten
beſtehen bleiben zu können. Wenn ſie in dieſer Arbeit von führenden
Männern anderer Wirtſchaftszweige verſtändnisvoll unterſtützt wird, ſo
iſt dies in höchſtem Maße zu begrüßen, und es iſt als ein weiteres Zeichen
für das wachſinde Verſtändnis zu werten, wenn auf der Kieler Tagung
des Groß= und Ueberſeehandels Kommerzienrat Ravens das
Einheits=
programm der landwirtſchaftlichen Führer als eine Grundlage
be=
zeichnet hat, über die man ſich verſtändigen könne. Das wird man ſich
wohl auch im Getreidehandel ſagen müſſen, der ſich wirklich nicht auf
eine unfruchtbare Oppoſition verſteifen, ſondern in ſtärkerem Maße auf
eine Zuſammenarbeit mit der Landwirtſchaft Wert legen ſoll.
Leider werden die Angelegenheiten der Landwirtſchaft nicht immer,
wie es gerade jetzt unbedingt der Fall ſein ſollte, nur unter
wirtſchaft=
lichen Geſichtspunkten geſehen, ſondern man hat vielfach den Eindruck,
als ob die Politik doch noch zu ſehr mit hineinſpielte. Das gilt,
ab=
geſehen von manchen anderen Fragen, auch für die Art und Weiſe, mit
der vom Preußiſchen Landwirtſchaftsminiſterium die Umgeſtaltung des
Preußiſchen Landwirtſchaftskammergeſetzes betrieben worden iſt, die unter
gleichzeitiger Hinzuziehung anderweitiger Organiſationen eine
Ueber=
rumpelung der Landwirtſchaftskammern und einen Angriff auf die
Selbſtverwaltung der Landwirtſchaft darſtellt. Wenn jetzt eine derartige
Aenderung eintreten ſoll, ſo wäre eine Reichsregelung zunächſt das
wich=
tigere, damit nicht durch das preußiſche Vorgehen das Zuſtandekommen
einer Vereinheitlichung der landwirtſchaftlichen
Selbſtverwaltungsorgani=
ſationen für das ganze Reich zum mindeſten ſtark behindert wird. Auch
auf anderem Gebiet ſtehen die Dinge der landwirtſchaftlichen
Organi=
ſation nicht beſonders erfreulich, denn die Beſtrebungen zur
Rationals=
ſierung des Genoſſenſchaftsweſens ſind immer noch nicht weiter
gekom=
men, nachdem auch die Preußenkaſſe keine poſitiven Vorſchläge dafür zu
machen gewußt hat. Man ſoll jedoch gerade in gegenwärtigem
Augen=
blick die organiſatoriſchen Dinge nicht unterſchätzen, da ſie bei einer
un=
zw=ckmäßigen Regelung eine weitere Belaſtung der Landwirtſchaft
dar=
ſtellen müſſen, die manche andere Hilfsmaßnahme in ihrer Wirkung
be=
einträchtigt, wenn nicht illuſoriſch macht. Einheitlichkeit und
Zielbe=
wußtheit und der Wille, der Landwirtſchaft unter Zurückſtellung von
Sonderintereſſen zu helfen, iſt auch hierbei notwendig.
Dr. Dr. Ernſt Ewald Kunckel.
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Groß=Umſtadt-Babenhauſen (Ortsdurchfahrt Groß=Umſtadt untere
Marktſtraße) vom 6. bis 16. Mai geſperrt. Umleitung von Groß=
Um=
ſtadt über Richen nach der Straße Dieburg—Groß=Umſtadt.
Bensheim—Worms (Ortsdurchfahrt Bensheim an der
Bahnunter=
führung) vom 22. 4. bis 26, 5. geſperrt. Umleitung in Bensheim durch
Rhein= und Dammſtraße.
Darmſtadt—Dieburg—Aſchaffenburg (Ortsdurchfahrt Altheim) vom
10. bis 30, 5. geſperrt. Umleitung vom 10. bis 18. 5. Hergershauſen—
Eppertshauſen—Münſter, vom 20. bis 30, 5. über Münſter.
Friedberg—Frankfurt zwiſchen Friedberg und Ober=Wöllſtadt vom
13. 5. ab bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:: Fauerbach-
Bruchen=
brücken—Nieder=Wöllſtadt.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Götzenhain — Dreieichenhain (Ortsdurchfahrt Dreieichenhain) vom
10. 4. bis 14. 5. geſperrt. Dertliche Umleitung.
Sprendlingen—Buchſchlag vom 26. November 1928 bis auf
weite=
res geſperrt. Umleitung nach Bahnhof Buchſchlag—Sprendlingen über
die forſtfiskaliſche Waldſtrecke zum Forſthaus Mitteldick.
Heppenheim—Ebersberg zwiſchen Heppenheim nach Lörzenbach
Km. 31,525 bis 34,00 und Km. 38,7 bis 39,5 vom 29. 4. bis 18. 5.
ge=
ſperrt. Umleitung über Weinheim bzw. Fürth-Kolmbach-Bensheim.
Waldmichelbach-Mörlenbach Km. 27,28 bis 30/48 vom 29. 4. bis
18. 5 geſperrt. Umleitung: Ober=Mengelbach-Zotzinbach.
Dieburg—Groß=Zimmern—Spachbrücken (Ortsdurchfahrt Groß=
Zim=
mern) vom 9. bis 21. Mai geſperrt. Umleitung: Gundernhauſen—
Tan=
nenbaum.
Offenthal—Dietzenbach (Ortsdurchfahrt Offenthal) vom 6. bis 15. 5.
geſperrt. Umleitung: Philippseich-Götzenhain oder Urberach—Ober=
Noden.
Wixhauſen nach der Frankfurterſtraße über die Aumühle am 13. 5.
von 6 bis 18 Uhr geſperrt. Umleitung über die Falltorſtraße.
Appenheim-Nieder=Hilbersheim vom 1. Mai bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Aſpisheim—Ober=Hilbersheim.
Ortsdurchfahrt Sprendlingen=Rheinh. (Badenheimerſtraße) vom 2.
4. bis 15. 5. geſperrt. Dertliche Umleitung.
Alsheim-Mettenheim vom 25. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung über die Rheinſtraße (Provinzialſtraße Mainz — Worms).
Ortsdurchfahrt Alzey (Nibelungenſtraße) vom 2. April bis auf
weiteres geſperrt. Dertliche Umleitung.
Pfaffenſchwabenheim—Boſenheim vom 3. 5. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Biebelsheim-Planig.
Heidesheim-Nieder=Ingelheim vom 10. 5. bis 15. 6. geſperrt.
Um=
leitung Wackernheim.
Ortsdurchfahrt Horchheim vom 6. 5. bis 22. 6. geſperrt. Umleitung:
Weinsheim—Wies—Oppenheim.
Holzheim—Grüningen vom 22. März bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Ueber Straßengabelung Richtung Lang=Göns und Dorf=Güll.
Wenings—Merkenfritz vom 27. März bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Gedern reſp. Genhaar.
Ortsdurchfahrt Sterndorf im Zuge der Straßen Sterndorf—Meiches
und Windhauſen—Vadenrod vom 15. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Köddingen—Windhauſen bzw. Ober=Breitenbach—Strebendorf.
Seckendorf—Schadenbach vom 11. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Homberg oder Rüddingshauſen.
Ortsdurchfahrt Lindheim vom Abzweig nach Heegheim bis zur
Nidder=
brücke vom 15. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung des Verk his
von Altenſtadt nach Stockheim und umgekehrt erfolgt über Heegheim.
Groß=Karben—Burggräfenrode vom 3. 4. bis auf weiteres geſperrt,
Uml itung: Bonames—Harheim reſp. Kloppenheim—Ober=Erlenbach.
Ortsdurchfahrt Aſſenheim im Straßenzug Nieder=Wöllſtadt—
Bön=
ſtadt vom 11. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Buchenbrücken.
Ortsdurchfahrt Annerod (Hauſenerſtraße) im Zuge der Straße
Gießen—Annerod—Steinbach vom 10. 4. bis auf weiteres für
Laſtfuhr=
werke geſperrt. Umleitung von Km. 6,8 der Straßen Gießen-
Grün=
berg über Annerod nach Steinbach.
Ortsdurchfahrt Veuren (Kr. Gießen) vom 19. April bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: „Bersrod—Winnerod—Reinbardshain-
Belters=
hain.
Ortsdurchfahrt Nieder=Seemen in Richtung Wenings vom 2. Mai
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Allenrod.
Gießen—Reiskirchen Km. 7.00—9,00 vom 6. 5. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Rödgen-Großen=Buſeck
Selters—Nanſtadt vom 13. 5. bis auf weiteres geſverrt. Umleitung:
Storkheim—Leuſta /t—Nieder=Mockſtadt (bzw. Ortenberg)—Wippenbach—
Bobenhauſen—Bellmuth.
Berſtadt—Grund=Schwalheim ab Abzweig nach Echzell vom 13. 5.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Echzell-Biſſes reſp. Trais—
Hor=
loff—Steinheim—Unter=Widdersheim.
Ortsdurchfahrt Schadenbach vom 15. 5. auf etwa 4 Wochen geſperrt.
Umleitung: Deckenbach bzw. Büßfeld.
Aa. Eberſtadt, 10. Mai. Einzäunung des Feſtplatzes.
Der Feſtplatz der Gemeinde Eberſtadt, der ſchön gelegen, zuſammen mit
den beiden Sportplätzen im Griesheimer Wald eine ideale Feſtplatzſtätte
bedeutet und auch in dieſem Jahre mehrere Male bei größeren
Feſtlich=
keiten benutzt wird, iſt mit einer ſtabilen Einzäunung verſehen worden.
Ringsum ſind neben dem Drahtzaun, der mehrere Eingänge enthält,
kleine Tannenbäumchen in zwei Reihen angepflanzt worden, die, wenn ſie
größer ſind, eine Zierde beſonderer Art bieten werden. Auf dem
Feſt=
platz finden im Laufe des Jahres das Gauturnfeſt des Main=Rodgaues,
das „Feſt der Arbeit” und das Jubiläumsfeſt des Geſangvereins „
Sän=
gerluſt” ſtatt.
Aa. Eberſtadt, 10 Mai. Der
Himmelfahrtstagsver=
kehr in der hieſigen Umgebung reichte, wenn er auch an ſich groß war,
bei weitem nicht an den enormen Verkehr vom vergangenen Sonntag
heran. Der Ausfliglerverkehr beſchränkte ſich in der Hauptſache nur
auf gewiſſe Stunden. Die Omnibuslinien in die Bergſtraße ſowie ins
Mühl= und Mordachtal hatten Sonderfahrten eingelegt. Auch die
Straßenbahn war auf einen ſtarken Verkehr eingerichtet. Stark war
immerhin wieder der Auto= und Motorradverkehr nach und von der
Vergſtraße. Infolge des Fehlens hellen Sonnenſcheins wirkte auch die
Blitenpracht an der Bergſtraße lange nicht ſo feierlich wie am Sonntag.
O. Hahn bei Pfungſtadt, 10. Mai. Unfall. Ein hieſiger
Ein=
wohner fiel ſo unglücklich von ſeinem Wagen, daß ein Rad über ihn
hinwegfuhr und er einen Beinbruch erlitt.
G. Ober=Ramſtadt, 10. Mai. Geſtern fand hier anſtelle des
Vor=
mittagsgottesdienſtes in der Kirche ein Waldgottesdienſt im „Silberberg”
ſtatt, der eine ſtattliche Anzahl Gemeindeglieder dorthin führte. Die
Predigt hielt Herr Pfarrer Nürnberger. Auch der Poſaunenchor wirkte
mit. — Der Fremden= und Durchgangsverkehr war am Himmelfahrttage
nicht ausnahmsweiſe ſtark, was wohl hauptſächlich auf das unſichere
Wet=
ter zurückzuführen war.
Haslr Toddl!
To al=Tabletten ſn) ein hervorragendes. Mittel bei Rheuma,
Gicht, Ischias Grippe, Nerven- und Kopfschmerz,
Erkäſ-
tungskrankheiten! Schädigen Sie ſich nich” durch
minderwer=
tge Mitt 11 — Lt. notar eller Beſtätia, an rkennen über 3000
Aerzte, darunter viele bedeutende Profeſoren die gute Wirkung
des Togal. Fragen Se Ihren Arzt. In allen Apoth. Mk. 1.40.
0.46 Chin. 12,6 Lith. 74,3 Acid, acet. sal. ad. 100 Amyl.
Af m
b. Erbach i. O., 10. Mai. Neues Opfer der
Familien=
tragödie in Schönnen. Im nahen Schönnen machte geſtern der
Vater der am 5. März ermordeten Sophie Wacker, geb. Walther,
Land=
wirt Ludwig Walther 3, ſeinem Leben dadurch ein Ende, daß er ſich
erhängte und aus einem Flobertgewehr eine Kugel durch den Kopf ſchoß.
Walther hat durch die unſelige Tat ſeines Schwiegerſohnes, die ihm
ſeine Tochter, das einzige Kind, entriß, einen vollſtändigen
Nerven=
zuſammenbruch erlitten. Wie wir noch erfahren, nahm er am
vergange=
nen Mittwoch noch an Verhandlungen in Darmſtadt, wegen Rückkaufs
ſeines Gutes teil, die ſcheinbar nicht zum Abſchluß gebracht werden
konnten, und die ihn ſo erregten, daß er in geiſtiger Umnachtung Hand
an ſich legte. — So hat ruchloſe Mörderhand eine alteingeſeſſene Familie,
die überall größtes Anſehen genoß, auf der Scholle ihrer Urväter reſtlos
vernichtet. — Der Frau des Dahingegangenen, die nun volſtändig allein
ſteht, bringt man herzlichſte Teilnahme in allen Kreiſen der Bevölkerung
entgegen. — Fremdenverkehr. Einen ungewöhnlich großen
Fremdenverkehr brachte uns — trotz des nicht ſehr günſtigen Wetters —
der geſtrige Himmelfahrtstag. Autos und Motorräder durchfuhren in
ſelten bemerkter Zahl unſere Stadt nach dem Neckar und der Bergſtraße.
Große Omnibuſſe der Reichspoſt und anderer Unternehmungen brachten
uns Fremde in überwältigenden Maſſen. — Die Sammlungen im
Gräf=
lichen Schloß waren vom Morgen bis zum Abend das Ziel vieler
Hun=
derte von Beſuchern. In den Gaſthäuſern herrſchte Hochbetrieb. — Die
ſommerliche Wärme der letzten Tage hat unſere Odenwaldberge in ein
Blütenmeer verwandelt, das ſeinen Reiz auf die Ausflügler nicht
ver=
fehlt, das aber auch von der Blütenpracht anderer Gegenden unſeres
Heimatlandes nicht gut übertroffen werden kann. Sicher wird dieſe
Tat=
ſache auch am kommenden Sonntag und am Pfingſtfeſt einen Anreiz für
Wanderfreunde und Automobiliſten zum Beſuch unſerer Berge und
Städte ſein.
Ag. Lindenfels 10. Mai. Der Verkehr
amHimmelfahrts=
tag war mit Rückſicht auf das recht zweifelhafte Wetter über Erparten
hier noch gut. — Die Straße wurde vor einigen Tagen wieder
frei=
gegeben, nachdem die Kleinpflaſterarbeiten beendet ſind.
Lindenfels iſt alſo von allen Seiten wieder zu erreichen. Es darf aber
hier gleich die Bitte ausgeſprochen werden, daß das Tempo der
Auto=
mobiliſten auf ein mäßiges Maß herabgedrückt werden muß, wenigſtens
bei der Ortsdurchfahrt. Große Schilder mit der Aufſchrift „Luſtkurort
Lindenfels! Langſam fahren!” bei den Stadteingängen müſſen nunmehr
beſſer beachtet werden, wenn nicht eine Polizeiverordnung innerhalb der
Ortsdurchfahrt für langſames Fahren ſorgen ſoll! —
Volksſpiel=
wieſe. Der Turnverein Lindenfels. e. V., hat ſchon im vorigen Jahr
ſeine Arbeiten mit der Herrichtung eines Sportplatzes ernſtlich
be=
gonnen. Der lange Winter hinderte die mit der Arbeit betraute
Arbeits=
gemeinſchaft, voranzukommen. Die letzten Wochen jedoch haben die
Ver=
meſſungen des geſamten Platzes zugelaſſen, der unterhalb des
Schwimm=
bades liegt. Mit Ende dieſer Wchoe ſind die Höhenunterſchiede reſtlos
aufgenommen. Damit kann nun die Erdarbeit berechnet und der
Ge=
meindeverwaltung vorgelegt werden, die ihrerſeits den Wunſch zum
Aus=
druck gebracht hat, vor Beginn der Arbeiten einen Geſamtkoſtenpunkt
und deren Verzinſung zu wiſſen. Im Voraus kann jetzt ſchon geſagt
werden, daß die Geſamtkoſten nicht im entfernteſten an die
Schwimmbad=
baukoſten heranreichen. Wenn nunmehr alle Faktoren zuſammenhelfen,
wird Lindenfels bald eine Volksſpielwieſe präſentieren können, die im
Kurbetrieb neben dem Schwimmbad unerläßlich iſt, und auf der ſich die
Sport treibenden Kurgäſte und die Einheimiſchen täglich einfinden können
zum Beſten des Volkswohles. — Die Arbeiten zur Erſt=llung eines
Wohnhauſes für Reichspoſtbeamte am Ellenbacher Weg wurden
nunmehr vergeben. Der Erdaushub geſtaltete ſich infolge der Felſen ſehr
ſchwierig, jedoch die einheimiſchen Handwerker hatten auch dieſe
Schwie=
rigkeiten bald überwunden. In dem Beamtenhauſe werden dreimal Drei=
Zimmerwohnungen hergerichtet werden. — Die Blütenpracht in
hieſiger Gegend wird in den nächſten Tagen voll zur Entwicklung
kommen, nachdem das Frühpbſt bereits ſeinen Bumenflor angelegt hat.
Die ſtarke Kälte hat faſt keinen Schaden angerichtet: Steinobſt und
Kern=
obſt ſtehen in ſelten ſchöner Form da. Das beliebte Maikraut iſt
maſſenhaft ſchon da und die Heidelbeeren ſind ebenfalls voller
Blüten anzutreffen.
— Gernsheim, 10. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
9. Mai: 0,38 Meter; am 10. Mai: 033 Meter.
— Hirſchhorn, 10. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
9. Mai: 1.10 Meter; am 10. Mai: 100 Meter.
Lpd. Rüffelsheim, 10. Mai. Die Amerikaniſierung der
Opelwerke. Die Opelwerke haben ſämtlichen kaufmänniſchen
Ange=
ſtellten, die einen Anſtellungsvertrag über Monatsdauer haben,
gekün=
digt. Ein Grund zur Beunruhigung für die Angeſtellten liegt nicht vor,
da nach unſerer Information die Kündigung lediglich die Ueberleitung
der bisherigen Verträge in ſolche herbeiführen ſoll, die den Grundlinien
im General=Motors=Konzern entſprechen. Das bedeutet, daß die
Kün=
digungsfriſt für alle Verträge vom Generaldikretor bis zum letzten
An=
geſtellten nur vier Wochen betragen wird. Durch dieſe Maßnahme kommt
zu der techniſchen Amerikaniſierung des Betriebes nun auch die
kauf=
männiſche.
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CK3.581
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Nummer 130
Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
Geſtorbene. Am 2. Mai: Jakob Schmitt, Lehrer i. R., 74 J.,
Witt=
mannſtraße 39; Barbara Arnold, geb. Scheuermann, 39 J.,
Rhein=
ſtraße 98; Otto Metzler, 30 J., Schreiner, ledig, Pfungſtadt, hier,
Grafenſtraße 9. Am 4. Mai: Katharina Donges, geb. Weber, 72 J.,
Soderſtraße 9; Heinz Keller, 1 Mon, Hohler Weg 10; Anna Marie
Sturm, geb. Geith, 43 J., Liebfrauenſtraße 61; Johann Georg
Buch=
holz, 4 Mon., Pfungſtadt, hier, Heinheimerſtraße 21; Hans Günther
Baher, 8 Mon., Auerbach (Bergſtraße), hier Heinheimerſtraße 21. Am
5. Mai: Inge Eliſabeth Hillgärtner, 4 Mon., Schuſteroaſſe 13; Heinrich
Neidlinger, Hilfsarbeiter, 43 J., Biebesheim, hier, Grafenſtraße 9;
Barbara Gerhardt, ohne Beruf, ledig, Eberſtadt, hier, Grafenſtraße 9
Am 6. Mai: Jakob Köbel, Oberpoſtſekretär, 48 J., Rhönring 111
Klara Hedwig Müller, ohne Beruf, 25 J., ledig, Große Ochſengaſſe 10.
Am 7. Mai: Margarete Spiegel, geb. Roßmann, 42 J., Taunusſtraße 47
Margarete Storck geb. Gullry, 60 J., Semd, hier Grafenſtraße 9. Am
7. Mai: Ludwig Helmuth Krämer, 1 J., Frankfurter Straße 16½
Am 8. Mai: Peter Unrath. Gärtner, 49 J., Alexanderſtraße 13; Lina
Kuhſel geb. Levy, 48 J., Hähnlein, hier, Grafenſtraße 9. Am 8. Mai:
Hermann Zipp, 8 Mon., Heppenheim a. d. B., hier Heinheimerſtr. 21.
Am 9. Mai: Emma Holzapfel geb. Preuſch, 36 J., Ehefrau des
Verwal=
tungsinſpektors, Karlſtraße 104. Am 10. Mai: Schreiner Johannes
Bonarius, 70 J., Landgraf=Georgſtraße 70. Am 9. Mai: Maria
Chri=
ſtina Steinmann geb. Grimm, 62 J., Feldbergſtraße 88:
Amtsober=
gehilfe Adam Hambach, 60 J., Beſſungerſtraße 38; Rechner i. R. Gg.
Hermann Stier, 57 J., Steinackerſtraße 1. Am 10. Mai: Fräſer Karl
Seippel, 65 J., Pädagogſtraße 6; Louiſe Geiß, ledig, Mühlſtraße 56.
Kirchliche Rachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Exaudi (12. Mai).
Stadtkirche. Samstag, 11. Mai, abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, 12. Mai, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde.
Pfarrer Kleberger. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkiuhe iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Sonntag, 12. Mai, vorm. 10 Uhr:
Chriſtenlehre für die Markusgemeinde (Knaben). Pfarrer Vogel.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 14. Mai, abend 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 15. Mai, und
Samstag, 18. Mai, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde. — Samstag, 18. Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadtgemeinde (Heſſenbund), Poſaunenchor.
Gemeinbehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 12. Mai, vorm. 9 Uhr:
Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde Oſt. Pfarrer
Lautenſchlä=
ger. Vorm. 11½ Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde
Weſt. Pfarrer Wagner. Abends 8 Uhr: Jugendveveinigung der
Stadt=
gemeinde (B. d. J.). — Montag, 13. Mai, abends 8 Uhr: Ortsverband
der Männervereinigungen: Ordentliche Hauptverſammlung: Jahres=
und Kaſſenbericht (Diakonen= und Männerheim) für 1928. Voranſchlag
für 1929. Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abtlg.). — Dienstag,
14. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche.
Jugendvereini=
gung der Stadtgemeinde (Heſſenbund). Mädchenvereinigung der Refor=
Mittwoch, 15. Mai, nachm. 2—4
mationsgemeinde (jüngere Abtlg.).
Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. Nachm. 4 Uhr: Frauenverein der
Lukasgemeinde (Guſtav=Adolf=Kreis). Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund der Markusgemeinde (
äl=
tere Abtlg.). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere
— Donnerstag, 16. Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
Abtlg.).
der Stadtgemsinde (Heſſenbund). Jugendbund der Lukasgemeinde
(jüngere Abtlg.). — Freitag, 17. Mai, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Markusgemeinde (jüngere Abtlg.). Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
— Samstag, 18. Mai, nachm. 2—4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß.
Krankenpflege durch Digkonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprech=
ſtunden vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379
Martinskirche. Vorm. 7½ Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt, 2.
Abtei=
lung, in der Kirche. Pfarrer Köhler. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Beringer. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Bergér.
Nachm. 3 Uhr: Bibelbeſprechung im Martinsſtift. — Mittzvoch,
15. Mai, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift.
Samstag, den 11. Mai 1929
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Bergér.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Dienstag, 14. Mai, abends
8 Uhr in der Martinskirche: Gemeindeſingabend zur Einübung der
neuen Liturgie; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag,
16. Mai, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im
Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtr. 5: Poſaunenchor.
Freitag, 17. Mai, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Jugendvereini=
gung (ältere, Abtlg.).
Johanneskirche. Scmstag, 11. Mai, abends 8 Uhr: Chriſtenlehre
der beiden Bezirke (Nord und Süd) im Gemeindehaus. — Sonntag,
12. Mai, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. Vorm.
11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Samstag,
11. Mai, abends 8 Uhr: Chriſtenlehre. — Sonntag, 12. Mai, vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Abends 8½ Uhr: Aufführung des Märchenſpieles
„Die Regentrude” von W. Momma durch die Jugendbünde.
Eintritt 40 Pfg.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre,
1. Abteilung. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. (Feier des Muttertags.) Pfarraſſiſtent Ljc. zur Nieden.
Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden
Veranſtaltungen: Sonntag, 12. Mai, abends 8¼ Uhr
Jugendvereinigung. — Montag, 13. Mai, abends 8½ Uhr:
Nädchen=
vereinigung. (Frühlingsfeier.) 8½ Uhr: Kleiner Kreis der
Jugendver=
einigung. — Dienstag, 14. Mai, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. ——
Mitt=
woch, 15. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde der Jugendgemeinde.
Pfar=
rer Weiß. — Donnerstag. 16. Mai, abends 8½ Uhr: Frauenabend mir
Lichtbildervortrag von Fräulein Schulz, Sekvetärin der chriſtlichen
Blindenmiſſion im Orient. — Freitag, 17. Mai, abends 8½ Uhr:
Kir=
chenchor.
Pauluskirche. Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk.
Pfarrer Müller. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Yüller,
Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 12. Mai, abends 8 Uhr:
Ju=
gendvereinigung. — Monrag, 13. Mai, abends 8 Uhr: Jigendbund.
Dienstag, 14. Mai, abends 8 Uhr Kirchenchor. — Mittwoch, 15.
Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Müller. — Samstag, 18.
Mai, abends 8 Uhr: Turnen.
Stiftskirche Vorm. 10 Uhr: Schweſtern=Einſegnung. Pfarrer
Hickel. Vorm. 11½ Uhr: Grundſteinlegung. Nachm. 3 Uhr:
Feſtgottes=
dienſt in der Stadtkirche. Feſtprediger Pfarrer Knodt=Bad=Nauheim.
Jahresbericht: Pfarrer Hickel. — Donnerstag, 16. Mai, abends 8 Uhr:
Berſtunde. — Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 12. Ma:, nachm. 2 Uhr:
Beteiligung am Jahresfeſt.
Stadtmifſion (Mühlſtraße 24). Sonntag: 25jähriges
Jahres=
feſt des Blaukreuzvereins. Vorm. 834 Uhr: Morgenfeier
und Gebetsvereinigung. Pfarrer Grünewald. 10 Uhr: Gemeinſamer
Kirchgang (Schloßkirche). Nachm. 3 Uhr: Feſtfeier. Paſtor Simſa=
Frankfurt a. M. Abends 8½ Uhr: Abendverſammlung mit Bewirtung.
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nechm.
4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde.
Prediger Semmel. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Gemiſchter Chor.
Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. —
Frei=
tag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtr. 80.
Stadtmiſſionar Anders. — Samstag, abends 8½ Uhr: Poſaunenchor.
2. Pfingſttag, nachm. 3 Uhr: Waldgeſangsfeſt an der Marien yöhe.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag: Beteiligung am
Blaukreuz=Jahresfeſt. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Mädchenkreis.
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge Männer.
Don=
nerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriftlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22,
Inſan=
terie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 12. Mai, vorm. 9 Uhr:
Weißkreuz=
ſtunde. Nachm. 2 Uhr: Sing und Sang im Heim oder bei günſtiger
Witterung Spiele auf dem Sportplatz. Abends 8 Uhr: Vertrag im
Familienkreis: „Welche Aufgabe ſtellt uns die freie Wohlf ihrtspflege:
Montag, 13. Ma:, abends 8½ Uhr: Familienbibelſtunde. Sekvetär
Baranowski. — Dienstag, 14. Mai, abends 8 Uhr: Zuſammenkunft der
— Mittwoch, 15. Mai, abends 8½
Stuttgartfahrer zur Beſprechung.
Uhr: Jungmännerbibelſtunde. —
Donnerstag, 16. Mai, abends 8½
Uhr: Heimabend des Jungvolks. — Freitag, 17. Mai: abends 8½
Uhr: Turnen.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22, Inf.=Kaſerne,
Hof links). Samstag, den 11. Mai, nachmittags 4½ Uhr: Spielen und
Singen. 5½ Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch, den 15. Mai, nachmittags
3 Uhr: Geländeſpiele. Treffpunkt: Bot. Garten. — Freitag, den 17.
Mai, abends 8.15 Uhr: Budenabend für den älteren Kreis, Beckſtr. 4.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, den 12. Mai, vorm. 10 Uhr:
Menſchen=
weihe=Handlung mit Predigt. 11.20 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
12. Mai, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr: Jugendbund.
AbenX 8.30 Uhr: Evangeliſation. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung —
Mitt=
woih, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8.15 Uhr:
Wort=
betrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtlich wifſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society).
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm 10 Uhr, und jeden erſten Mittvoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 13. Mai, abends 8½ Uhr,
im Feierabend (Stiftſtraße 51): Bibelſtunde.
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 12. Mai, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Abends 8½ Uhr: Frühlingsfeier
der Jugend. (Pred. N. Rudnitzky.) — Dienstag, den 14. Mai, abends
8½ Uhr: Geiſtlicher Liederabend von Zeltevangeliſt R. Puhle
(Königsberg).
— Mittwoch, den 15. Mai, abends 8½ Uhr: Bibel= und
Gebetsſtunde. (Pred. N. Rudnitzky.) Zu allen Verſammlungen
jeder=
mann fveundlichſt eingeladen.
Die Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonntag, früh 8 Uhr:
Gebets=
verſammlung. 10 Uhr: Heiligungsberſammlung. 11½ Uhr:
Kom=
pagnieverſammlung für Kinder. Nachm. 3 Uhr: Kinderverſamnlung.
5 Uhr: Kinderverſammlung. Abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. —
Montag, 8 Uhr: Jugendliga. — Dienstag, 8 Uhr: Soldatenve=
ſamm=
lung. — Mittwoch, 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Donnerstag, 8 Uhr:
Heimbund für Frauen und Mädchen. — Freitag, 8 Uhr:
Heiligungs=
verſammlung. Zu allen Verſammlungen iſt jedermann herzlich
ein=
geleden.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburgſtraße, ehem.
Kaſino. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr und Mittwoch, abends
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtraße 54),
Sonn=
tag, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr und Mittwoch, abends 8.30 Uhrt
Gottesdienſt. — Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Kirchen.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, 12. Mai, 8.45 Uhr:
Chriſten=
lehre der Knaben; 9.30 Uhr: Gottesdienſt; 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Montag, 20 Uhr: Poſaunenchor. Dienstag, 19.30 Uhr:
Mädchenver=
einigung. Mittwoch, 20 Uhr: Kirchengeſangverein. Freitag, 19.30 Uhr:
Wartburgverein. — In der Provinzial=Pflegeanſtalt Gottesdienſt um
10 Uhr.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 12. Mai, vorm.
½10 Uhr: Hauptgottesdienſt. ½11 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 1 Uhr:
Kindergottesdienſt der Kleinen. 2 Uhr: Chriſtenlehre der Großen.
Montag: E. J. G. Mädchenabend. — Mittwoch: E. J. G. Jugenabend.
— Donnerstag: Aelterenkreis.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 12. Mai,
vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt. ½11 Uhr: Chriſtenlehre. —
Mon=
tag: Jugendvereinigung — Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch:
Jung=
mädchenverein. — Donnerstag: Frauenverein.
Evangel. Kirchengemeinde Ober=Ramſtadt. Sonntag, 9.30 Uhrt
Gottesdienſt, 11.30 Uhr: Chriſtenlehre. Montag: Jugendvereinigung.
Mittwoch: Kirchengeſangverein. Donnerstag: Poſaunenchor. Freitag:
Mädchenverein. Samstag: Jugendvereinigung.
Evangeliſche Gemeinde Erzhauſen. Sonntag, den 12. Mai, vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. — Dienstag: Mädchenvereinigung (jüngere
Ab=
teilung). — Mittwoch: Jungmannſchaft.
Donnerstag: Kirchenchor.
Freitag: Mädchenvereinigung (ältere Abteilung).
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädter Str. 14);
Sonntag, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, abends 8.30 Uhr:
Gottes=
dienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Str. 3):
Sonn=
tag, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35):
Sonn=
tag, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 25):
Sonntag, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, abends 8.30 Uhr:
Gottes=
dienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße 22):
Sonn=
tag, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen!
Katholiſcher Gottesdien ſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße 44). Samstag, um 17 und um
20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag, vorm. von 6 Uhr an:
Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung der
hl. Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Um ½10 Uhr: Hochamt
mit Predigt. Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachm. um
14 Uhr: Chriſtenlehre. 14½ Uhr: Andacht. — Werktags: hl. Meſſe
um 6 Uhr. — Dienstag und Freitag, 20 Uhr: Andacht (ſonſt 6¼ Uhr).
— Montag und Freitag, abends 8 Uhr: Jugendverſammlung,
Her=
mannſtraße 43.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtraße). An allen
Sonn= und Feiertagen, 8 Uhr: hl. Meſſe und Predigt. Um 38 Uhr:
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl.
Kom=
munion. Während der Schulzeit Dienstags und Freitags, 6¼ Uhr:
hl. Meſſe. Vorher Beichtgelegenheit.
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Nummer 130
Samstag, den 11. Mai 1929
Seiza 9
71
gehe Nalion.
jener Mechanismus, den wir Kaleidoſkop nennen und der,
vor=
ſichtig gedreht, dem Auge die wundervollſten Farbengebilde in
dauerndem Wechſel vorführte, indem die einzelnen Teile bald
ſternartig ausſtrahlend, bald kugelartig zuſammengeduckt eine
kleine Illuſion deſſen gaben, was um uns iſt. Von
Brechungs=
winkeln wußte ich nichts.
Das Kaleidoſkop iſt die eine Sache. Amerika eine andere.
Und wie wir jenes niemals auf einmal in ſeiner ganzen Fülle
und Farbigkeit packen oder gar analyſieren können, ſo mag es
auch gerechtfertigt ſein, wenn wir uns bei dieſem mit einer
Erſcheinung begnügen, eine Form des Vielfältigen und
Wechſelnden feſthalten, ſolange wir uns der Beſchränkung
be=
wußt bleiben, und nicht meinen, in dieſer Form nun das
End=
gültige erkannt zu haben.
Ueber Amerika wird viel geſchrieben, beſonders in
Deutſch=
land, wo heute das Intereſſe an amerikaniſihen Dingen aus der
beſchaulichen Erhabenheit und überlegenen Ruhe der
Vorkriegs=
zeit in einen Brennpunkt des geiſtigen Ringen gerückt iſt, eine
Wandlung, die ſich ſchon äußerlich in der Art der Bücher dartut.
Einſt breite, weitausholende Betrachtung, in Folio oder
wenig=
ſtens ſonſt irgendwie ſeriös, heute knappe Momentphotographie
in kleinen und kleinſten Bändchen. Reportage, buntfarbig
auf=
gemacht. Darf hier vergleichend gewertet werden? Wohl nur
dann und deshalb, weil gar manche Verfaſſer nicht über den
Broadway oder gar Ellis Island nicht hinauskam und, anſtatt
ſich auf das zu beſchränken, was er wirtlich geſehen, nun das
darzuſtellen verſucht, was — ſo meint er — für ganz Amerika
gültig, was „typiſch” ſei. Und dieſes Typiſche muß doch wohl
abgelehnt werden, wenn nicht die Gewähr dafür vorhanden iſt,
daß ſeine Präziſierung aus jahrelanger eingehender weitgedehnter
Kenntnis entſtanden iſt. Iſt etwa Curhaven oder der
Ham=
burger Elbtunnel für Deutſchland tyypiſch? Von St. Pauli
ganz zu ſchweigen.
Auch in Amerika wird viel geſchrieben. Einſt war das größte
und epochemachende Werk amerikaniſcher Literatur die
ameri=
kaniſche Buchführung. Heute haben wir Jack London, Sinclair
Lewis, Upton Sinclair, Sherwood Anderſon. Sie ſind ein
Teil Amerikas, wie Ford und General Motors, Hearſt, Armour,
Rockefeller, Yellowſtone und Salt Lake City, chewing=gum=
petting=
party und baſe=ball Teile ſind. Oder „the Nation”.
Um ſie ſammelt ſich ein gewiſſer Sektor, amerikaniſcher
Geiſtigkeit, der mit den genannten Schriftſtellern irgendwie
unter=
irdiſch verbunden iſt, der ſich aber doch nicht mit ihrer genialen
Kraft ganz — und zwar in einzelnen Perſönlichkeiten — aus dem
Milieu hervorhebt. „The Nation” iſt eine kritiſche Wochenſchrift,
wie wir ſie aus Deutſchland ja auch in mannigfacher Weiſe kennen.
Von den deutſchen unterſcheidet ſie ſich zumeiſt durch die
Wich=
tigkeit der Sache (eine Unterſcheidung, die auf unſere ganz
gro=
ßen politiſch=kritiſchen Wochenſchriften natürlich nicht anzuwenden
iſt), durch die Fülle des Stoffes, der, nicht mühſam
zuſammen=
geklaubt, von allen Seiten überreichlich ſich darbietet, wie das
ja bei einem Erdteilſtaat nicht verwunderlich zu ſein braucht.
Dieſe Stoffülle, geſchöpft aus einem weiträumigen Gebiet, aus
dem Leben eines 130 Millionenvolkes, das zugleich einen
voll=
tönenden Reſonanzboden abgibt, verleiht der Kritik etwas Freies,
Großzügiges, Friſches, wo ſie in Deutſchland gar zu häufig
leider in kleinlicher Nörgelei Kehricht zuſammenlieſt.
Es ſei kurz umriſſen, was die „Nation” ihren Leſern bietet,
und kein Weg erſcheint dazu geeigneter, als den Inhalt einer
beſtimmten Nummer wiederzugeben, mag auch mancher dieſes
Verfahren für zu ſimpel halten. Da es aber hier nicht darauf
ankommen kann, Allgemeinplätze zu finden, ſondern Konkretes
zu faſſen, ſo halten wir das Kaleidoſkop Amerika, das in ſchneller
Drehung bisher uns gleichförmiges Grau zeigte, an dieſem Punkte
feſt und verſuchen, mit ſorgfältiger Treue wiederzugeben, was ſich
unſerem Blick darbot.
Wie jede Nummer, ſo bringt auch die vorliegende (vom
20. 2. 1929) zunächſt in aphoriſtiſcher Weiſe eine Ueberſicht über die
weltpolitiſchen Ereigniſſe, wobei der Begriff Politik in erfreulicher
Weiſe auf einen ſehr weiten Rahmen geſpannt iſt. Es ſind meiſt
etwa ein Dutzend Dinge, die berichtet und kommentiert werden:
die römiſche Frage, Unruhen in Indien, Bombardement
eng=
liſcher Flieger in Arabien, Verurteilung dreier Kommuniſten in
Pennſylvanien, das Auftreten einer ſowjetruſſiſchen Tanzgruppe
(das vom Gouverneur verboten wurde), ein Kommentar zur
Opel=General Motors Transaktion — eine Reihe von Fragen,
Phyſik war nie mein Lieblingsfach. Doch intereſſierte mich die zwar gewiß nicht ohne Tendenz zuſammengeſtellt ſind, die
lektüre geben. Auf dieſe Wochenſchau folgen dann eine Reihe
behandeln, wenn auch nie vergeſſen wird, einen Blick in die große
Welt jenſeits der Liberty Statue und des Golden Gate zu
wer=
fen. So enthält die vorliegende Ausgabe zunächſt einen Aufſatz ſtändigen‟ Denkens anfängt und aufhört.
über die römiſche Frage (The Pope and Muſſolini) und eine
grundlegende Betrachtung zur Frage der eventuell kommenden
Labour=Regierung in Großbritannien. (Labor and Nohalth—
Arbeit und Königtum). Den breiteſten Raum aber nehmen die
ſchießens getreten iſt: Salt Creek, the biageſt Oil ſkandal, (Salt
Creek, der größte Oelſkandal), der ſich mit der chroniſchen
Krank=
heit Amerikas befaßt. Dann ein halb feuilletoniſtiſcher
Gedenk=
artikel „My father knew Lincoln (mein Vater kannte Lincoln),
der intereſſantes aus der Jugendzeit des großen Präſidenten
erzählt, und ein Aufſatz: Poor Mr. Mellon (Armer Herr Mellon),
in dem vom Schatzkanzler gewiſſe Aufklärungen über die
öffent=
liche Finanzgebarung gefordert werden (mit einer Heftigkeit, die
uns wehmütig lächeln läßt, wenn wir bedenken, daß das 5fach
höhere Durchſchnittseinkommen des Amerikaners mit etwa 5
Prozent Steuern belaſtet iſt, während wir durchſchnittlich 22 Proz.
zu tragen haben. Doch das nur nebenbei). Es folgen wieder kleine
Begebenheiten, die in halb ſatiriſcher Weiſe ein ſcharfes
Schlag=
licht auf amerikaniſche Verhältniſſe werfen. Ein ſolches
Ge=
ſchichtchen ſei wiedergegeben:
„In jeder Kabine des Dampfers, mit dem der Berichtende
kürzlich nach Florida reiſte, war etwas, was dieſer Weltwanderer
nie vorher geſehen hatte: ein Korkzieher, an der Wand befeſtigt.
Und dahei war es ein amerikaniſches Schiff, das zwiſchen den
Häfen eines angeblich trockengelegten Landes (ſuppoſedly
prohi=
bition country) hin= und herfuhr. Oh. Mr. Mellon, Mr. Mellon!”
Intereſſant iſt für uns Deutſche vor allem, was in den
Buch=
beſprechungen geſagt wird, wo ſich denn wiederum zeigt, daß der
Blick der „Nation” weit über die Grenzen der Staaten
hinaus=
geht. So findet ſich u. a. ein Referat über das Werk des
Frank=
furter Profeſſors Wilhelm über Chinas Seele (the ſoul of China).
In einem Lande, wo die „movies” zum täglichen Brot gehören,
darf nicht wundernehmen, daß auch Probleme des Films
be=
ſprochen werden, wie in dem vorliegenden Heft unter dem Titel
„talkies” zu dem Tonfilm Stellung genommen wird. Ein Artikel
über moderne ruſſiſche Kunſt und dann eine Zuſammenſtellung
ibero=amerikaniſcher Preſſeſtimmen zur Hooverreiſe nach
Süd=
amerika machen den Schluß.
Der hier kurz ſkizzierte Inhalt läßt es begreiflich erſcheinen,
daß die Zeitſchrift ſich ſowohl in Amerika wie auch in Europa
einer weiten Verbreitung erfreut, doch muß man wohl fragen,
ob und inwieweit ſich dieſe Verbreitung aus dem Inhalt und
Gehalt der Zeitſchrift rechtfertigt und erklärt. Wer den Charakter
der „Nation” als einer kritiſchen Schrift im Auge hat, der wird
dies Intereſſe damit zu begründen verſuchen, daß ſie eine
Un=
menge an Daten und Material übermittelt, die ohne ſie dem
Weltpublikum meiſt verborgen blieben. Und ſo könnte man in
dieſem Sinne die „Nation” einen Querſchnitt durch das heutige
Amerika nennen, in manchem der deutſchen Schrift dieſes
Namens verwandt. So iſt ſie auch geiſtig ein Spiegel deſſen, was
dort drüben ſich abſpielt, wenn auch — und das möge man nie
aus dem Auge verlieren — dieſer Spiegel ſeine eigene,
beſon=
ders geſchliffene Form hat, wodurch er denn die Verhältniſſe nicht
immer geradlinig, ſondern mit jener gewiſſen Verrenkung und
Verzerrung wiedergibt, wie ſie uns aus Meſſebuden in fröhlicher
Erinnerung iſt.
Es wird viel in Europa von der Uniformität des
amerika=
niſchen Seins geredet und geſchrieben, ohne daß man ſich der
Notwendigkeit bewußt wird, die eine Kragenform, der
Stroh=
hut, das ſtereotype Lächeln — auf das man mit überlegener
Miene herabzuſehen ſich bemüht — und ſo manches andere für
ein Volk hat, das aus Engländern, Deutſchen, Iren, Kroaten,
Ungarn, Italienern, Juden, Franzoſen uſw. uſw. bunt
zuſam=
mengewürfelt iſt, und erſt allmählich im melting=pot der Nationen
ſich zur organiſchen volklichen Einheit kräftig ineinander fügen
ſoll. Aus dieſem Punkt heraus die Uniformität äußerer
Lebenshaltung und =handlungen betrachtet, verliert ſie das
ein=
tönige, zwar nicht, aber ſie wird zum großartigen Mittel, deſſen
man ſich bewußt bedient, um den Vorgang „Volkswerdung” zu
unterſtützen. Ob nun dieſe Uniformität in der Pſyche dieſe
„geiſtestötende‟ Gleichheit wirklich beſteht — genaue Kenner
be=
ſtreiten das und ſicher iſt, daß wir uns des gewaltigen Raumes
aber trotz oder gerade wegen ihrer Mannigfaltigkeit ein aus= nie bewußt werden, der New York, Franzisko, Orleans, Chicago
gezeichnetes Bild und eine wertvolle Ergänzung zur Tages= trennt und der von ſich aus differenziert — das im Einzelnen
zu unterſuchen, könnte zu weit führen. Daß aber eine Zeitſchrift
größerer Arbeiten, die meiſt — da die „Nation” eine vorzüglich wie die „Nation” — ſchon ſeit zwei Menſchenaltern — exiſtiert,
inneramerikaniſche Angelegenheit iſt — innenpolitiſche Probleme möchte man denn doch als einen Beweis dafür anſehen, daß
ſelb=
ſtändiges Denken kein europäiſch=deutſches Privilegium iſt —
wobei noch unerörtert bleiben ſoll, wo das Wertvolle „ſelb=
So geſtaltet die „Nation” unſer Bild vom amerikaniſchen
Geiſte an irgendeiner Stelle farbig und zwingt uns, den
Be=
ziehungen Amerikas zu unſerm Sein nachzuſpüren, Beziehungen,
deren Berechtigung nachzuweiſen nicht nottut. Schwierig nur
folgenden Aufſätze ein: The red man,s burden (des roten Mannes, die Frage, wann die Beziehung zu Amerika den Bezug Amerikas
Bürde), eine Auslaſſung zur finanziellen Uebervorteilung der erfordert, wo der geiſtige Import Nutzen oder Schaden ſtiftet.
Indianer, die heute ſo häufig an die Stelle des einfachen Tot= Vielleicht iſt es nicht unrichtig, wenn man wünſchen möchte: mehr
„Nation”, weniger Jazz.
Doch wir ſchauten durch das Kaleidoſkop und verweilten bei
einer von tauſend Konſtellationen.
Mögen andere weiterdrehen . .
Walther Scheunemann.
mt
Rundfunk=Brogramnte.
Frankfurt.
Samstag, 11. Mai. 13.15: Schallplatten: Märſche. o 10.40:
Schulfunk: Auslandsdeutſchtum. O 15.05: Jugendſtunde. Aus dem
deutſchen Liederkranz, Liedervorträge Franffurter Schulen: Lnzeum
Herderſchule. 9 16.35: Konzert des Funkorch.: Klaſſiſche
Operet=
ten. Mitw.: Erna Reka (Sopran). 6 18.10: Leſeſtunde: Aus dem
Roman „Rot und Schwarz” von Stendhal. 18.30: Kaſſel:
Gartening. Hinze: Ratſchläge für den Gartenfreund. 18.45:
Brief=
kaſten. 6 19: Eliſabeth Speyer: „Das deutſche Volkslied”. 0 19.30:
Arien=Abend: Umberto Urbano. Zwei altitalieniſche Canconen: Cac=
Verdi: Arie des
eim: Amarillt: Cariſſimi: Vittoria vittoria.
Germont aus „La Traviata‟. — Gounod: Valentins Gebet au
Roſſini: Cavatine aus
„Der Barbier von Sevilla””
„Margarethe
„Ein Maskenball”; Cavatine aus „Ernani”
Verdi: Cantabile aus
— Thomas: „Trinklied” aus „Hamlet”. Mitw.: Generalmuſikdir.
Krips (Klaver, o Anſchl.: Köln: Bunter Abend. o Darauf:
Berlin: Tanzmuſik.
Königswuſierbauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 11. Mat. 12: Künſtleriſche
Dar=
bietungen für die Schule: Prof. Jöde: Singſtunde. O 12.55:
Nauener, Zeit. O 13.45: Bildfunk. O 14.20: Kinderbaſtelſtunde.
15: Lehrer Wetzig: Die baulichen Bedürfniſſe der Volksſchule.
O 15.30: Wetter und Börſe. 0 15.40: Frauenſtunde: Helene Braun:
Zum morgtgen Müttertag. 16: Ober=Stud.=Dir. Dr. Mafer=
Leonhardt: Die baulichen Bedürfniſſe der höheren Schule. 0 16.30:
Min.=Rat Dr. Kaiſenberg: Rationaliſierung des Geſchäftsbetriebes
der Reichsbehörden.
chmidtGentner. 5 18. !:. Hamnburgi Nachmittagskonzert. Drch.
H. Bachmann: Der katholiſche
Induſtrie=
arbeiter 0 18.30: Franzöſiſch für Anf O 20: Die Stunde des
Landes Jeſſel: Vom Fels zum Meer. Marſch. — Matroſentanz.
Hauptmann: An der Waterkant ſteht ein Fiſcherhaus.
— Oekonomierat Lembke: Luſtige
Hanſchmann: Harmonika=Jim.
Zepler: Nis van Bombell.
Dorforiginale von der Waſſerkante. —
Ju. Hinnerk up de Lammerſtraat (Plattdeutſches Volkslied).
Rhapſodte über Melodien von der Wolga. — Niederlitz: Holländiſcher
uerntanz. Mitw.: W. Pörſchmann (Bandonion=Virtuoſe), Rob.
Koppe, (Bariton). O 21: Sonderveranſtaltung: Symphoniſcher Jazz.
— Coates:
Nußbaum: Rhapſodie ruſſe. — Doucet: Chopinata.
Halverin: Paraphraſe über
Der ſelbſtſüchtige Rieſe, Fantaſie.
lieder.
— Zwei geiſtliche 9
Suppés „Dichter und Bauer”,
Debuſſy=
Weill, Seeräuber=Jenny aus „Die Drei=Groſchenoper
Weill: Barbara
Golltwoggs Cacewalk aus „Childrens Corner”.
Song und Moritat (Jahrmarkt in Soro) aus „Die Drei=
Groſchen=
oper. — Mackeben: Johann Strauß to day. Ausf.: Hans
Schind=
ler mit ſeinem Orcheſter. Mitw.: Beate Roos=Reuter (Sopran).
Danach= Tanzmuſik der Kapelle Gerh. Hoffmann. Geſangseinl.:
Mil), Weiß (Tenor).
Hauptſchriftleitung. Rudolf Mauv=
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf M
für Feuiſleion, Reich und
uve: t
Zuhlmann;
gen
Dr
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für
Bauer; für
für den Schlußdienſt: Andrea
C. H. Que
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„Die Gegenwart”; Dr. Herbert Nette; für den inſeratenteil Wiliv Kuble: Druck
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Seite 10
Samstag, den 11. Mai 1929
Nummer 130
Sport, Spiel und Turnen.
Der Spork des Sonntags.
Beherrſchten an den vergangenen Sonntagen die Endſpiele um die
Süddeutſche Meiſterſchaft rein zahlenmäßig das Programm, ſo iſt
dies=
mal dieſe Ueberlegenheit etwas gemindert worden. Zwar ſtehen noch
wichtige Entſcheidungen in den einzelnen Runden aus, ſo hat ſich doch
die Zahl der Spiele, die allmählich ihrem Ende zugehen, ſtark
ver=
ringert. Dafür gibt es in den anderen Sportarten ſoviele Ereigniſſe
von Bedeutung, daß man ſich über das Programm des kommenden
Sonntags wirklich nicht beſchweren kann.
ImFußball
gibt es nur wenige bedeutende Spiele, doch konzentriert ſich alles
In=
tereſſe auf den Ausgang, den die Spiele
um die Süddeutſche Meiſterſchaft und Vertretung
nehmen werden.
In der Nunde der Meiſter
wird in München Bayern München gegen den 1. FC. Nürnberg
zwei weitere Punkte verlieren, die für die Münchener bei der Beſetzung
des zweiten Platzes von eminenter Bedeutung ſind. — In Frankfurt
treffen ſich Eintracht Frankfurt und die Boruſſen Neunkirchen, die gegen
die ſich in letzter Zeit ſtark verbeſſernde Eintrachtsmannſchaft nichts zu
beſtellen haben werden.
Die Troſtrunde Südoſt
beſchränkt ſich auf ein einziges Spiel, das in Fürth zwiſchen der Sp.Vg.
Fürth und den Schwaben Augsburg vor ſich geht. Ein Sieg der
Für=
ther iſt mit Sicherheit zu erwarten.
Die Troſtrunde Nordweſt
verzeichnet in Frankfurt die Begegnung zwiſchen FSV. Frankfurt
und Union Frankfurt, die gegen die ſpielſtarken Bornheimer das
Nach=
ſehen haben dürften. — Mainz 05 wird ebenfalls das Rückſpiel in
Waldhof gegen SV. Waldhof trotz des unentſchiedenen Reſultats im
Vorſpiel verlieren. — Saar 05 Saarbrücken hat in letzter Zeit mit
man=
chen Erfolgen aufwarten können und wird auch in Iſenburg gegen
VfL. Iſenburg ſich erfolgreich durchſetzen.
Die Aufſtiegsſpiele
nehmen ihren weiteren Fortgang. Es ſpielen in der Gruppe Main:
Mülheim—Niederrodenbach; Friedberg—Griesheim 02; in der Gruppe
Saar: Völklingen—Oberſtein; VfB. Zweibrücken—VfB. Dillingen; in
der Gruppe Baden: Sportfreunde Freiburg — Frankonia Karlsruhe;
Kehl — Schramberg; in der Gruppe Württemberg: Reutlingen —
Mün=
ſter; Südbayern: Ulm 94 — Augsburg und Straubing — Ingolſtadt.
Privatpokalſpiele
gibt es folgende: Beopokal: Gruppe 1: Pfalz Ludwigshafen —
Kreuz=
nach 02; Haſſia Bingen
Arheilgen; Gruppe 2: Viktoria Aſchaffenburg
— Ludwigshafen 03; F
Pirmaſens — VfR. Pirmaſens; Mundenheim
— Langen; Gruppe 3: Kickers Offenbach — Alemannia Worms.
Bay=
riſche Privat=Pokalrunde
Bahreuth — DSV. München; Bayern Hof
Franken Nürnberg; FV. Würzburg 04 — Jahn Regensburg. —
Weſtmark=Pokal: FV. Saarbrücken — Eintracht Trier; Sportfreunde
Saarbrücken — Trier 05.
Ufa=Pokal: FC. Birkenfeld — Raſtatt 04.
Geſellſchaftsſpiele
ſind in dieſem Programm weniger ſtark vertreten. Zu erwähnen iſt die
Begegnung zwiſchen ASV. Nürnberg — VfB. Königsberg und Wacker
München — Slavia Prag.
Repräſentativſpiele
berzeichnet Karlsruhe. Dort treffen ſich die Mannſchaften von
Baden und Elſaß. Ferner gibt es das Städteſpiel Berlin — Paris
und Zürich — Köln.
Im Reich
werden die Endſpiele um die Verbandsmeiſterſchaften fortgeſetzt.
Rugby.
Um die Deutſche Rugbymeiſterſchaft.
In dem Entſcheidungsſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft ſtehen ſich
in Frankfurt RC. Heidelberg und Viktoria Hannover=Linden gegenüber.
Heidelberg konnte bereits zweimal den Meiſtertitel erringen. Seine
augenblickliche Spielſtärke läßt erwarten, daß dieſes Vorhaben ihm auch
zum dritten Male gelingt. Nur darf Heidelberg nicht vergeſſen, daß
ihm in Hannover=Linden ein routinierter Gegner gegenüberſteht, der es
ausgezeichnet verſteht, jede Chance auszunutzen. Heidelberg muß ſich
bewußt ſein, daß Süddeutſchland ſeinen Sieg erwartet.
Handball.
Endſpiele um die Handballmeiſterſchaft der DSB.
Die drei Vertreter Süddeutſchlands ſtehen ſchon in der Vorrunde
vor einer ſchweren Aufgabe. So muß die Sp.Vg. Fürth in Berlin
gegen Polizei Berlin, die ſchon mehrmals die Deutſche Meiſterſchaft
er=
rungen hat, ſpielen. Der zweite ſüddeutſche Vertreter, Polizei
Darm=
ſtadt, hat in Darmſtadt den weſtdeutſchen Meiſter, Sportfreunde
Siegen, zu Gaſt und ſollte ſich gegen dieſen erfolgreich durchſetzen. Eine
weſentlich ſchwierigere Aufgabe iſt dem ſüddeutſchen Damenmeiſter
Sport=
freunde Landau geſtellt, die mit etwas Glück ſich gegen Viktoria
Ham=
burg in Hamburg einen Sieg holen können. Außer den weiteren
Vorrundenſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft intereſſieren noch die
Pokalſpiele
in der Gruppe Saar und Rhein.
Leichtathletik.
In dieſer Sportart vergrößert ſich von Sonntag zu Sonntag die
Zahl der Veranſtaltungen. Eintracht Frankfurt veranſtaltet in
Frank=
furt Erſtlingskämpfe, dasſelbe gilt von Augsburg und München.
In Bingen gibt es den Staffellauf „Rund um Bingen”,
Neun=
kirchen meldet einen Klubkampf zwiſchen Boruſſia Neunkirchen und
Trier 05. In Neukölln gibt es ein Straßenlaufen und =Gehen.
Da=
zu kommt das Frauenſportfeſt in Bologna, an dem ſich auch deutſche
Leichtathletinnen beteiligen.
Turnen.
Die Jahnſtaffel der DT., die in Berlin zur Durchführung gelangt,
hat einen großen Anklang bei den Turnern gefunden. Eine weitere
Veranſtaltung findet in Frankfurt ſtatt, wo Vorwärts Bockenheim
kreisoffene Wettkämpfe veranſtaltet.
Tennis.
In Barcelona beſtreitet Deutſchland das Davispokalſpiel gegen
Spanien, das für den deutſchen Tennisſport von beſonderer Wichtigkeit
iſt. Ferner wird an dieſem Tage das Blauweiß=Turnier in Berlin
und das Turnier in Heidelberg, mit dem die badiſchen
Herren=
meiſterſchaften verbunden ſind, ſtattfinden. Neben den Städteſpielen
Nürnberg — München in Nürnberg, Düſſeldorf — Hannover —
Bremen — Hamburg in Düſſeldorf und den Medenſpielen
des Bezirks Heſſen und denen in Württemberg intereſſieren
noch die Spiele in Köln, an denen ſich Lacoſte und Cochet beteiligen.
Fechten.
Die Deutſchen Fechtmeiſterſchaften.
Am kommenden Sonntag werden in Stuttgart die deutſchen
Fechtmeiſterſchaften ausgetragen, an denen ſich zahlreiche Vertreter der
Deutſchen Turnerſchaft und des Deutſchen Fechterbundes gemeinſam
be=
teiligen werden.
Radſport.
Bahnrennen gibt es in Braunſchweig, Elberfeld und Erfurt.
Von denen des Auslandes intereſſieren noch durch deutſche Beteiligung
das Bahnrennen in Mailand. Belgien trägt ſeine
Stehermeiſter=
ſchaft, da es über keine geeignete Bahn verfügt, in Paris aus. Groß
iſt die Zahl der Straßenrennen. Hier iſt zu regiſtrieren in
Augsburg der Große Bavaria=Preis, in Nürnberg der Große
Dürrkopp=Preis, der Große Straßenpreis von Thüringen, die Eifelfahrt,
Rund durchs Bergiſche Land, Rund um Solingen, Großer
Straßen=
preis von Brake, der Goldene Ring vom Mittelrbein und die Bayeriſche
Landesmeiſterſchaft im Einer=Streckenfahren in Kitzingen, wo auch die
Saalfportmeiſterſchaften ausgetragen werden. Im Ausland gibt es
verſchiedene Rundfahrten, ſo durch Italien, durch Belgien und durch die
Welſchſchweiz. An der letzteren beteiligen ſich auch Deutſche, wie Remold,
Geher und Zind.
Motorſport.
In Wiesbaden geht am kommenden Sonntag das
Automobil=
turnier zu Ende. Die Bahn in Rüſſelsheim meldet das
alljähr=
liche Opelbahnrennen. Dazu kommt noch die Induſtrie=Zielfahrt in
Gelſenkirchen und als ausländiſche Veranſtaltung die
Oeſter=
reichiſche Touriſt=Trophy bei Wien.
Pferdeſport.
Hoppegarten, Hamburg=Großborſtel, Hannover, Leipzig, Dortmund,
Mannheim und Paris werden an dem kommenden Sonntag
Galopp=
rennen veranſtalten.
veie
Sportverein Darmſtadt 1898 — Union Wixhauſen.
Soweit die morgigen Spiele der Fußballabteilung in Darmſtadt
ſtattfinden, kommen ſie wegen des am Nachmittag herrſchenden
Spiel=
verbotes ſchon am Vormittag zum Austrag. Dies gilt hauptſächlich für
das Spiel der Liga= und der Liggerſatzmannſchaft der 98er gegen Union
Wixhauſen, die beide auf vormittags 11 Uhr angeſetzt ſind. Wir
haben ſchon darauf hingewieſen, daß die zwei noch ausſtehenden Spiele
für die 98er um deswillen von größter Bedeutung ſind, weil bei einem
Gewinn von 3 Punkten die 98er Meiſter des Kreiſes Starkenburg ſind.
Im morgigen Spiel iſt demnach den 98ern Gelegenheit gegeben, ſich von
den 3 notwendigen Punkten die beiden erſten zu ſichern. Der Ernſt der
Aufgabe darf allerdings nicht verkannt werden, da die Gäſte, die in
Abſtiegsgefahr ſich befinden, wohl alles aufbieten werden, um zu einem
Punktgewinn zu gelangen. Bei dieſer Sachlage, die einheimiſche
Mann=
ſchaft vor Leichtſinn zu bewahren, darf nicht unterlaſſen werden.
Nach=
dem das Ziel der Erringung der Kreismeiſterſchaft in greifbare Nähe
gerückt iſt, darf der endgültige Erfolg nicht unbedacht verſcherzt werden.
Die Sportvereinsmaunſchaft wird das Spiel in der Aufſtellung der
letz=
ten Wochen beſtreiten, nur wird für Frey der Spieler Lehr aus der
Erſatzmannſchaft auf dem halbrechten Poſten ſpielen; demnach iſt die
Aufſtellung:
Bärenz
Laumann
Geher
Reick
Kratz
Ruppel
Müllmerſtadt Lehr. „Eßlinger
Rupp Hebeiſen.
Man wird von dieſer Mannſchaft verlangen können, daß ſie von der
erſten Minute an ſich reſtlos für den Enderfolg einſetzt, damit dann im
darauffolgenden Spiele, dem letzten Verbandsſpiel für die 98er, das am
Pfingſtſonntag gegen Viktoria Urberach in Darmſtadt zum Austrag
gelangt, die Meiſterſchaft ſichergeſtellt werden kann.
Das Spiel der Ligareſerven, das wegen der Kürze der am
Sonn=
tag zur Verfügung ſtehenden Zeit ebenfalls auf 11 Uhr angeſetzt iſt,
kommt auf dem Uebungsplatz zum Austrag. Die zweite Mannſchaft,
die heute ſchon bei der Platzeinweihung in Meſſel ein Spiel abſolviert,
fährt am Sonntag zum Verbandsrückſpiel nach Groß=Gerau.
Spiele der Sportvereins 1898 Jugend am 12. Mai.
1. Jugend gegen 1. Jugend Arheilgen, dort, Treffpunkt 3410 Uhr
Arheilger Mühlchen.
2. Jugend gegen 1. Jugend Eintracht, Stadion, 9 Uhr.
3. Jugend gegen 2. Jugend Arheilgen, Stadion, 3410 Uhr.
4. Jugend gegen 5. Jugend SV. 98 Stadion, 9 Uhr.
Jugend gegen 4. Jugend SV. 98, Stadion, 9 Uhr.
1. Schüler gegen 1. Schüler Griesheim, dort, Abfahrt 9 Uhr mit Rad
von der Feſthalle.
2 Schuler gegen 1. Schüler SV. Münſter, Stadion, 3410 Uhr.
3. Schüler gegen 2. Schüler Griesheim, dort, Abfahrt 9 Uhr an der
Feſt=
halle mit Rad oder Straßenbahn.
Rot=Weiß=V.f. R. — Sportverein Münſter.
Der kommende Sonntag ſteht für Rot=Weiß=VfR. vollkommen im
Zeichen des Fußballſports. Fünf Mannſchaften werden auf heimiſchem
Boden ihren Gegnern gegenübertreten und alle Spiele ſind wegen des
Spielverbots am Nachmittag auf den Vormittag gelegt. Die Kleinſten
machen den Anfang um 9 Uhr gegen die Schüler der SpVg. Arheilgen,
während anſchließend die 1a Jugend die 1. Jugend von Germania
Eber=
ſtadt empfängt. Um 11 Uhr ſteht die 1b Liga dem A=Klaſſen=Verein
Olympia Biebesheim gegenüber. Auf dem Hauptfelde tritt die Reſerve
im Verbandsſpiel gegen Münſter um 9,30 Uhr an. Das Haupttreffen
der Ligamannſchaft gegen Sportverein Münſter findet anſchließend ſtatt,
und wird demſelben zweifellos das ſtärkſte Intereſſe entgegengebracht
werden. Sportt. Münſter, in Darmſtadt genügend bekannt, zählt zu
den Beſten unſeres Kreiſes. Die Spielſtärke dieſer Mannſchaft liſt am
beſten geſchildert, wenn man die vergangenen Spiele gegen die drei
an=
deren Darmſtädter Vertreter in Erwähnung bringt. So hat Münſter
allein in den drei Spielen auf hieſigen Plätzen 5 Punkte — alſo zwei
Siege und ein Unentſchieden erkämpft. Rot=Weiß=VfR. ſteht nach allem
vor einer ſchweren Aufgabe, zumal die Mannſchaft immer noch auf
etliche Spieler verzichten muß. Trotzdem man damit rechnen kann, daß
ſich ein heißer Kampf um die ſo begehrten Punkte entſpinnt, werden die
guten Beziehungen der beiden Vereine zu einander es fertig bringen,
das Spiel fair und ritterlich durchzuführen. Wie ſchon erwähnt, findet
das Treffen vormittags 11 Uhr ſtatt.
Germania Pfungſtadt — Polizeiſportverein Darmſtadt.
Am Sonntag, den 12. d. M., begibt ſich die Fußballmannſchaft des
Pol.=Sp. V. nach Pfungſtadt zum Rückſpiel gegen die dortige Germania.
Wenn auch die Pfungſtädter in dieſem Jahre mit ſichtlichem Pech
kämpf=
ten, ſo iſt doch das Spiel für die Grünen noch lange nicht gewonnen.
Es iſt im Gegenteil ein ſcharfer Kampf zu erwarten, der ſich hoffentlich
in ſportlichem Rahmen abfpielt. Den Darmſtädtern iſt zu empfehlen,
ſich der am vergangenen Sonntag in Oberroden gezeigten Spielweiſe
zu befleißigen. In dieſem Falle wäre der Ausgang des Spieles nicht
mehr zweifelhaft.
Viktoria Griesheim — Chattia Wolfskehlen 5:2 8.0.
Am Himmelfahrtstag trug Viktoria Griesheim in Wolfskehlen das
Rückſpiel aus und konnte ſeinem Vorſpielſieg einen weiteren beifügen.
Bei Halbzeit ſtand das Reſultat bereits 3:0 und wurde dies in der
zweiten Hälfte auf 5:0 erhöht. Erſt in den letzten fünf Minuten kommt
Wolfskehlen, durch Leichtſinn in der Griesheimer Läuferreihe, zu ſeinen
beiden Gegentoren. Der Sieger hatte die meiſten Torgelegenheiten, bot
die beſſere Spielweiſe und gewann ſomit verdient. Der Schiedsrichter
hatte neben guten, auch ſchwache Momente. — Weitere Reſultate: Am
Sonntag hatte die 1. Handballmannſchaft Viktoria Worms=Neuhauſen
zum Gegner und errang einen überlegenen 9:3 (5:1) Sieg. Herr
Kreis=
ſpielwart Dienſtbach von Frankfurt a. M. war dem Treffen ein ſehr
guter Leiter. Jugendhandball gegen Groß=Gerau, dort, 4:0.
Spiele am 12. Mai: 1. Handballmannſchaft in Griesheim gegen
Ein=
tracht Darmſtadt, 3½ Uhr. — Handballiugend in Griesheim gegen
Kik=
kers Offenbach, 4½ Uhr. — 2. Fußballmannſchaft in Griesheim gegen
Germania Eſchollbrücken 1. Mannſchaft, 2 Uhr. — Weiter finden noch
Schülerfußballſpiele ſtatt.
Handball.
Rot=Weiß, V.f.R. Darmſtadt.
Für kommenden Samstag und Sonntag hat die Handballabteilung
folgende Freundſchaftsſpiele vereinbart:
Samstag, den 11. Mai, 18,30 Uhr: 1. Jgd. Rot=Weiß — 1. Jgd. Polizei
Rot=Weiß=Platz.
Sonntag, den 12. Mai: Liggerſatz Rot=Weiß — Ligaerſatz SpV. 98,
Stadion.
2. Jgd. — 1. Jad. SpV. Groß=Gerau, dort, 11 Uhr.
Ligamannſchaft ſpielfrei.
Geſchäftliches.
Entgegen der berſchiedenen Preſſemeldungen teilt uns die Firma
A. Batſchari, Zigarettenfabrik A.=G., Baden=Baden, mit, daß nach
wie vor die altbekannten Qualitätsmarken hergeſtellt werden und überall
zu haben ſind. Im übrigen wurden die Batſchari=Zigaretten auf der
Süddeutſchen Gaſtwirtsmeſſe 1929 in Karlsruhe mit der Goldenen
Medaille und Plakette ausgezeichnet.
Dienstag Ziehung. Die beliebteſte Lotterie in Süddeutſchland iſt die
Mannheimer Maimarkt=Lotterie. 30 000 Mark kommen zur Verloſung.
Loſe zu 1 RM. ſind noch überall zu haben. Siehe heutiges Inſerat.
Unſerer heutigen Stadtauflage liegt ein Proſpekt der Fa. Deuſter=
K.=G. Marktplatz, bei, worauf wir unſere Leſer an dieſer Stelle
aufmerk=
ſam machen.
(8080
Sie reinigen und friſchen Ihre Kleidung im eigenen Haushalt auf
mit dem bewährten Necetin=Pulver. Für 75 Pfg. iſt es in den Drogerien
uſw. erhältlich. Mit einfachem Durchbürſten entfernt Necetin nicht nur
Schmutz und Flecken, ſondern es beſeitigt auch den abgetragenen Glanz
und friſcht die Farben auf. Zur Reinigung heller Schuhe verwenden Sie
ſtatt Necetin=Pulver das bewährte Necetin=Fleckwaſſer.
Wekkerbericht.
Mit dem Abzug der über Mitteleuropa lagernden Störung hat
un=
ter Barometeranſtieg wieder Bewölkungsabnahme eingeſetzt, und der
hohe Druck im Südweſten ſich bis nach Deutſchland hin ausgebreitet.
Unter ſeinem Einfluß bleibt zunächſt das Wetter vielfach heiter und
durchweg trocken. Dabei erfolgt nachts Abkühlung, und tagsüber nimmt
die Erwärmung zu. Die Beſſerung ſcheint nur vorübergehend zu ſein,
denn eine neue Störung im Nordweſten macht ihren Einfluß über den
britiſchen Inſeln bereits geltend. Ihre Randſtörungen dürften
wahr=
ſcheinlich für ſpäter auch bei uns die Wetterlage beeinfluſſen.
Ausſichten für Samstag, den 11. Mai: Wolkiges Wetter mit
Aufheite=
rung, ſtellenweiſe auch Morgennebel, nachts kühl, tagsüber warm,
trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 12. Mai: Zeitweiſe ſtärker bewölkt,
Tempe=
raturen wenig verändert, ſpäter Neigung zu Niederſchlägen.
Henn Sie ein Kleinaute kaufen.
achten Sie, daß Sie darin bequem Platz finden wie bei
Blick auf die zwei breiten Hauptsitze.
Beachten Sie die große Sitzbreite von 96 cm!
Es hat für Sie keinen Zweck, daß Sie ein Auto kaufen, in
dem Sie sich kaum rühren können, in dem Sie nach kurzer
Fahrtdauer so ermüden, daß Ihnen das Fahren zur Oual wird.
Fordern Sie eine Sitzbreite von 96 cm, wie sie der DKW-Wagen
autweist, und achten Sie darauf, daß das Steuerrad Sie beim
Fahren in Ihrer Bewegungstreiheit nicht behindert. Die Polster
müssen bequem und gut getedert sein.
Auch breite Türen sind erforderlich, durch die Sie sich nicht
hineinzwängen müssen. Die Tür des DKW-Wagens ist 74cm breit.
Schließlich fordern Sie einen großen Gepäckraum, wie ihn
DKW im hinteren Teil des Wagens besitzt, der aber
gleich-
zeitig als Reservesitz für eine 3. und 4. Person dienen kann.
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Nummer 130
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Pauline, geb. Riegler
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Adelbert Kötting
beehren sich, ihre Verlobung
hierdurch bekanntzugeben
Darmstadt, den 11. Mai 1929
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Geſtern verſchied, unſer lieber
Kamerad und langjähriges, treues
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Adam Hambach.
Die Beerdigung findet am
Hamstag, den 11. ds. Mts', nachmittags
3 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
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Darmstadt
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Die Krchliche Trauung findet am 12. Mal, 3 Uhr
nach-
mittags, in der Martinskirche statt.
Atatt Nanten.
Hans Sünther
Heſſa Sünther, geb. eſchreiber
Oermählte
Darmstadt
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Nirchl. Tmuung; / Hamstag, den 11. Mai, nachm. 2 AKr,
in der Johanneskrrche.
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Donnerstag Nachmittag entſchlief ſanft mein lieber
Mann, unſer treubeſorgter, guter Vater, Bruder,
Schwager und Onkel
Herr
Georg Hermann Stier
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Liefl Stier und Kinder.
Darmſtadt, den 10. Mai 1929.
Die Beerdigung findet Montag, den 13. Mai, nach,
mittags ½/4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt.
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Herzlichen Dank Allen, die uns in
unſerem großen Schmerz ihre liebevolle
Teilnahme erwieſen haben.
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Heinrich Klein
Roſel Klein, geb Gröninger
Vermählte
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Darmſtadt
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Kirchl. Trauung: Sonntag, den 12. Mai
1929, nachm. ½4 Uhr, in derMartinskirche
nach Mainz,
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Fritz Walther,
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Heute verſchied unerwartet nach kurzem Leiden
unſere liebe Couſine, Tante und Herrin
Fräulein Louiſe Geiß
im 79. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Steinius
Greichen Seeh.
Darmſtadt, den 10. Mai 1929.
Mühlſtraße 56.
Die Beiſetzung ſindet am Montag, den 13. Mai,
nach=
mittags 3 ½ Uhr, von der Friedhofskapelle an der Nieder=
Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Heute vormittag verſchied im Alter von 36 Jahren
nach kurzem ſchweren Leiden meine Innigſigeliebte Frau,
mſere herzensgute, treuſorgende Mutter, Tochter,
Schwiegertochter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Emma Holzapfel
geb. Preuſch.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Robert Holzapfel
und Kinder.
Darmſiadt, den 9. Mai 1929.
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Die Beerdigung findet Samstag, den 11. Mai. vormittags ½12 Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
liebe, gute Muter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
Eleonore Glock Wwe.
geb. Reinheimer
nach kurzem, ſchwerem Leiden im Alter von 63 Jahren
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Glock.
Groß=Pieberau, den 9. Mai 1929.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 11. d. Mts.,
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nachmittags 142 Uhr ſtatt,
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wird immer größer, wenn Sie ein schlechtsitzendes und lästiges
Bruchband tragen. Durch solche Bänder verschlimmert sich das
Leiden und kann zur Todesursache werden. (Es entsteht
Bruch-
einklemmung, die operiert werden muß und den Tod zur Folge
haben kaunſ. Fragen Sie Ihren Arzt. Hat dieser eine Bandage
verordnet, dann muß es in ihrem Interesse liegen eich meine
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zu lassen. Durch Tag- und Nachttragen meiner Bandagen haben
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Werkmstr. A B. schreibt u a.: „mein schwerer Leistenbruch
ist gehei t. lch bin wieder in meinem (6. Lebensjahre ein ganzer
und glücklicher Mensch!‟ Landwirt Fr. St. schreibt u. a.: „Ich
sche mich genötigt, Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen Dank
auszusprechen wurde ich ganz befreit von meinem Leiden.”
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Reparaturen (8093
Nummer 130
Zuverſichtliche Skimmung in Börſenkreiſen. — Bor
einer Enklaſtung des Reichsetats? — Kamhafte
Eniſpannung am Deviſenmarkk..
* Ueber die Einigungsausſichten der Pariſer Beſprechungen iſt man
nicht nur im Auslande, ſondern auch in Berlin zuverſichtlicher geſtimmt.
Man rechnet nunmehr ſogar mit Sicherheit auf eine Annahme des
Youngſchen Kompromißvorſchlages bei Akzeptierung der deutſchen
Vorbehalte, wenn auch im Augenblick zwiſchen den einzelnen Alliierten
gleichfalls nrch Unſtimmigkeiten beizulegen ſind. Für die deutſche
Wirt=
ſchafr bedeutet nach Anſicht der Börſe die Abänderung des
Dawesab=
kommens ſelbſt unter noch immer ſchwebenden Laſten doch zunächſt eine
Atempauſe. Man hofft in erſter Linie auf ſpätere
Steuererleichterun=
gen, auf Entlaſtungen des Reichsetats und auf eine Behebung der
pre=
kären Kaſſenlage des Reiches, und nicht zuletzt auf eine breitere
Betei=
ligung des Auslandskapitals an den deurſchen Effektenmärkten. So
war bereits eine weſentliche Steigerung des Auslandsintereſſes in der
vergangenen Woche zu bemerken und führte zuſammen mit den obige
Betrachtungen zu einer kräftigen Geſchäftsbelebung. Die Zahl der
bis=
her am Geſchäft beteiligten Auslandspläne zeigte eine nicht unerhebliche
Erweiterung. So intereſſierten ſich nicht nur Amſterda;
Zürich
für die Elektropapiere, London für Polyphon, ſondern auch Amerika
und Frankreich, ja Wien und Prag gaben Orders für Elektropapiere
Kali= und Montanwerte, ferner für Farben= und Reichsbankanteile.
Auch von ſeiten des Publikums lagen ſeit längerer Zeit wieder
Auf=
träge nennenswerten Umfanges vor. Das nicht unerwartet gekommene
Anleiheprojekt des Reiches fand im allgemeinen keine unfreundliche
Aufnahme. Die vereinzelt geäußerten Bedenken wogen nicht ſchwer
gegenüber der Auffaſſung, daß die Regierung gleichfalls auf ein
gün=
ſtiges Reſultat der Reparationsbeſprechungen rechnet, wenn ſie jetzt
mit der Ankündigung der Anleihe vor die Oeffentlichkeit tritt. Man
knüpfte hieran außerdem die Hoffnung, daß unter Vorausſetzung einer
Einigung in Paris eine Diskontermäßigung nicht unwahrſcheinlich ſei,
um der Anlegung der Anleihe den Weg zu erleichtern. Eine kräftige
Anregung ging von der namhaften Entſpannung am Deviſenmarkt
aus, an dem der Dollar bis zu einem Punkt zurückging, der vor
kurzem noch als unterſte Stabiliſierungsgrenze
der Reichsmark gehalten wurde. Es ſcheint demnach ein
Um=
ſchwung am Deviſenmarkt eingetreten zu ſein, der als Erfolge der
Neichsbank gebucht werden kann, zumal da die
Strangulierungsmaß=
nahmen erſt wenige Tage und in nicht ſcharfer Form eingeſetzt haben.
Von Einzelvorgängen bleibt nicht viel zu berichten. Beſonderer
Nachfrage begegneten J.G. Farbeninduſtrie, bei denen die amerikaniſche
Transaktion und die hoffnungsfreudigen Auslaſſungen des Geheimrats
Boſch über die Vervollkommnung des Herſtellungsverfahrens von
künſt=
lichem Benzin, ſowie das Intereſſe der Standard Oil Gruppe anregten.
Ebenfalls im Zuſammenhang mit Auslandskäufen verzeichneten
Reichs=
bankanteile eine lebhaftere Bewegung.
Der Einheitsmarkt verkehrte in unregelmäßiger Haltung bei weiter
ſehr kleinem Geſchäft. Der Markt der feſtverzinslichen Werte blieb
auch in der letzten Woche ſtark vernachläſſigt.
Am Geldmarkt hielt die angeſpannte Lage an und ließ erſt in den
letzten Tagen der Woche eine Kleinigkeit nach. Die eingehender Gelder
dienen in erſter Linie noch hauptſächlich zur Einlöſung von Wechſeln
und Lombardrückzahlungen an die Reichsbank, ſo daß eine ſpürbare
Erleichterung am offenen Markt noch nicht in Erſcheinung trat.
Je=
doch bleibt eine Unſicherheit bezüglich der weitere Entwicklung infolge
der Reſtriktionspolitik der Reichsbank beſtehen. Der Satz für
Tages=
geld hält ſich unverändert auf der Höhe von 8—10,5 Prozent. Auch
Monatsgeld erfordert unverändert noch 8,5—9,5 Prozent. Am
Diskont=
markt war das Wechſelangebot in den letzten Tagen beſonders ſtark
Das offerierte Material konnte nur bei erheblicher Repartierung und
erheblicher Beteiligung der Reichsbank zum unveränderten Satz von
7,5 Prozent für beide Sichten untergebracht werden. Abſchlüſſe in
Wa=
renwechſeln kamen überhaupt nicht zuſtande. Man nannte einen Satz
von zirka 8,25 Prozent. Auch am internationalen Geldmarkt bieibt die
Lage angeſpannt. Wie wir bereits in der Vorwoche darauf
hinge=
wieſen haben, bildet New York weiterhin das Hauptberuhigungsmoment.
Trotz des erledigten Ultimo bleibt das Zinsniveau in New York noch
ungewöhnlich hoch. Die Tagesgeldrate zog ſogar erneut auf 14 Proz.
an. Auch am engliſchen Geldmarkt, der in der Vorwoche noch eine
verhältnismäßige Flüſſigkeit zeigte, tendierten die Sätze ſeit
Wochen=
anfang ſtark nach oben bei ſteigendem Geldbedarf. Eine Aenderung der
Situation am internationalen Geldmarkt iſt zunächt noch ticht zu
er=
warten. Die hohen internationalen Zinsſätze wirken naturgemäß auf
die Entſpannung am Deviſenmarkt hemmend.
Der Ausweis der Reichsbank.
Der Ausweis, der Reichsbank vom 7. Mai zeigt in der erſten
Mai=
woche eine Zunahme der geſamten Kapitalanlage der Bank in Wechſeln
und Schecks, Reichsſchatzwechſeln, Lombards und Effekten um 5,5 Mill.
auf 3237 Mill. RM. Im einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln
und Schecks um 6,8 Mill. auf 2783,5 Mill. RM. und die
Lombardbe=
ſtände um 53,4 Mill. auf 208,7 Mill. RM. abgenommen, während die
Beſtände an Reichsbankſchatzwechſeln um 65,5 Mill. auf 202 Mill. RM.
angewachſen ſind.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 222,3
Mill. RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich
der Umlauf an Reichsbanknoten um 189,1 Mill. auf 4442,4 Mill. RM.,
derfenige an Rentenbankſcheinen um 33,3 Mill. auf 455,9 Mill. RM.
vermindert. Demgemäß iſt der Beſtand der Reichsbank an
Rentenbank=
ſcheinen auf 42,1 Mill. RM. angewachſen. Die fremden Gelder zeigen
mit einem Beſtande vo 584,8 Mill. RM. eine geringfügige Abnahme
um 0.4 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen insgeſamr haben
ſich um 171,7 Mill. auf 1819,2 Mill. RM. vermindert. Im einzelnen
haben die Goldbeſtände um 126,0 Mill. auf 1765,6 Mill. RM., die
Be=
ſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen um 45,8 Mill. auf 53,6
Mill. RM. abgenommen; die Verringerung beruht auf Deviſenabgaben
an den erſten Tagen der Rechnungswoche; im Verlauf der Woche waren
kleine Rückflüſſe an Deviſen zu verzeichnen. Die Deckung der
umlau=
fenden Noten und Gold allein ſtellte ſich auf 39,7 Proz. gegen 10,8
Proz. in der Vorwoche, diejenigen durch Gold und deckungsfähige
Oe=
viſen auf 410 Proz. gegen 43,0 Proz. in der Vorwoche.
Zrf
Wirſchaftliche Rundſchau.
— Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt
Neue Verfahren: Mainz. Rheiniſche Metallwarenfabrik. A. G.
Af. 15. 5., GlV. u. Prft. 23. 5.; Witwe Moſes Marx Fanny geb.
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denheimer in Finthen. Af. 10. 5., GlV. und Prft. 17. 5. Darmſtadt.
Kaufmann Jſaak genannt Iſidor Plaut. Af. 27. 5., GlV. 27. 5., Prft.
24. 6. — Beendete Konkurſe: Hirſchhorn. Fa. Badiſch=Heſſiſche
Steinbruch= und Baumaterialien/zmb.H.; Offenbach a. M.: Fa. Walter
Krug, Lederfabrik; Worms: Inſtallateur Ludwig Ziemer in Horchheim;
Groß=Gerau: Kfm. Otto Nathan in Biſchofsheim. — Neue
Ver=
gleichsverfahren. Offenbach a. M.: Kfm. Georg Holzapfel.
VerglT. 8. 5. Gießen: Fa. Rautenberg u. Graf in Heuchelheim, Inh.
Kfl. Robert Rautenberg und Kfm. Heinrich Graf. VerglT. 24. 5.
Gießen: Fa. S. Roſenau in Gießen und Hachenburg. Inh.: Herm.
Roſenthal in Wetzlar. VerglT. 23. 5. — Aufgehobene
Ver=
gleichsverfahren. Offenbach a. M.: Fa. Simon Auappeis,
Leder=
warenfabrik (Simon und Guſtav Knappeis, Otto Kahn).
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metall=Termine vom 10. Mai ſtellten ſich für
Kupfer: Januar, Februar, 146,75 (146,75), März, April 146,75
(147), Mai 146 (147), Juni, Juli 145,50 (147), Auguſt 146 (146,75),
Sep=
tember 146,50 (146,75), Oktober, November, Dezember 146,75 (146,75).
Tendenz: ſchwächer. Für Blei: Januar, Februar, März, Apri
47,50 (48), Mai 47 (48), Juni 47,50 (48), Juli, Auguſt, September,
Ok=
tober 47 (48), November 47,25 (48), Dezember 47,50 (48). Tendenz: ſtill.
Für Zink: Januar, Februar, März, April 52,50 (53,75), Mai 51
53,50), Juni 52,75 (53,50), Juli 52,50 (53,50), Auguſt 52,50 (53,75),
September 52,50 (53), Oktober 52,25 (53,75), November, Dezember 52,5
53,75). Tendenz: luſtlos. —
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Klammern beigefügten Brief.
Die große Mühlenkonvention. Die ſeit langem ſchwebenden
Ver=
handlungen zwiſchen den maßgebenden rheiniſch=weſtfäliſchen Mühlen
haben zu einer grundſätzlichen Einigung über die Regelung der
Abſatz=
verhältniſſe geführt. Die Vereinbarungen treien in Kraft, ſobald eine
Verſtändigung mit den weiter in Betracht kommenden Mühlen erzielt
iſt. Dieſe wird ſowohl mit der rheiniſch=weſtfäliſchen als auch mit der
ſüddeutſchen Mühleninduſtrie angeſtrebt. Die augenblicklichen
Verhand=
lungen erſtreben eine Kontingentierung und die Feſtlegung auf
Kon=
ventionspreiſe.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 10. Mai.
An der heutigen Börſe konnte infolge der Unterbrechung durch
den geſtrigen Feiertag das Geſchäft nur zögernd in Gang kommen.
Aber dieſer eine Grund war nicht direkt ſchuld hieran, ſondern es
ver=
ſtimmten mehrere ungünſtige Momente. Vor allem wurde der weiter
angeſpannte Ausweis des Reichsbankinſtituts kritiſch beurteilt. Die
Spekulation war daher ſehr zurückhaltend und zeigte nur wenig
Unter=
nehmungsluſt; ſie war ſogar eher geneigt, Abgaben vorzunehmen, und
die Folge davon war, daß zur erſten Notiz gegenüber der Abendbörſe
vom Mittwoch Kurseinbrüche bis zu 4 Prozent eintraten. Aber auch
die langwierigen Pariſer Verhandlungen, die bis jetzt kein Ergebnis
zwecks Verteilung der Annuitäten unter den Gläubigerſtaaten gezeigt
haben, ſtimmten in den Börſenkreiſen zur Zurückhaltung. Im Verlaufe
war Geſchäft kaum noch zu verzeichnen, da Order von irgendeiner Seire
kaum vorgelegen haben dürften. Die Kuliſſe nahm verſchiedentlich
einige weitere Abgaben vor, ſo daß ſich das Kursnivau bis 1,5 Prozent
ſenkte. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8,5 Prozent wieder etwas
angeſpannter. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar
4,2175, gegen Pfunde 20,465, London-Kabel 485,20 —Paris 194,22,
Mailand 92,63, Madrid mit 34,07 wieder abegſchwächt, Holland 120,68.
Die Abendbörſe ſetzte zunüchſt außerordentlich ruhig und
zurückhal=
tend ein, weil keinerlei beſondere Anregungen vorlagen. Im Verlaufe
prach man von angeblich) günſtigen privaten Nachrichten aus Paris,
ſodaß unter Führung des Farben= und Elektromarktes die Haltung
all=
gemein freundlich wurde. S huckert auf günſtige Dividendengeruchte 411
Prozent) nah anfängüich unverändertem Kurs im Verlauf um 2½ Proz.,
Siemens 1½ Prozent erhößt. Farben insgeſamt 1½ Prozent und feſter.
Kaliwert bis 2 Prozent befeſügt; ausländiſche Kunſtſeidenwerte ohne
Umſatz. Renten ohne Anregung.
Berlin, 10. Mai.
Nach einem unſicheren und ſchwächeren Vormittag3verkehr ergaben
ſich an der Vorbörſe neue Kursverluſte, wobei an verſchiedenen
Märk=
ten ſtärkere Abgabeneigung beſtand. Zu Beginn des offiziellen
Ver=
kehrs zeigte ſich eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit, die durch in einzelnen
Werten vorliegende Auslandskäufe hervorgerufen wurde. Die
Speku=
lation ſelbſt zeigte weiter Neigung zu Glattſtellungen, und die erſten
Kurſe wieſen, wenn ſie auch über den vorbörslichen Taxen lagen, doch
noch 1—3prozentige, vereinzelt 4= und 5prozentige Verluſte gegen
Mitt=
wochſchluß auf. Der Reichsbankausweis, der für die erſte Woche eines
Monats eine außerordentlich geringe Entlaſtung zeigte, verſtimmte
natürlich, und die Befürchtungen einer neuen Diskonterhöhung
ver=
ſtärkten ſich wieder. Später rief eine Erklärung der Reichsbank, daß ſie
die Auswirkungen der Kreditreſtriktionen erſt abwarten wolle, bevor
ſie zur Frage einer Diskonterhöhung Stellung nehme, eine leichte
Be=
ruhigung hervor. Nach den erſten Kurſen wurde das Geſchäfr noch
ruhiger, und es ergaben ſich neue Verluſte von 1—2 Prozent.
Glanz=
ſtoff 7 Prozent niedriger.
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0.54 1.500 112.291112.51 112.29/1 12 gollawien 7.40 7.421 7.40 12.551 12.7 112.55 77 rtugal. . . . 18.90 1 8. 9.0 18. 90 20.44 1/20.481 20.44 „482 Athen .... .. 5.455 5.460 5.4 1.771/ 1.775 1.771 1.775 Konſtantinpel 205 2.06 2.051 .2125 4.2205 4.2135 4.2215 Nanada .. . .. 4. 182 4.19: 4.188 58.47 158.59 58.49 58.61 üruguay ...." 4.076 408 4.076
Brie
22.11
6.49:
31.31
9.
31.86
1.892
7.421
94
5
4.196
4.084
Der deutſche Karieffelmarki im April.
Die Geſchäftstätigkeit auf dem deutſchen Kartoffelmarkte wurde zu
Beginn des Monats durch die Oſterfeiertage gehemmt. Die Nachfrage,
die ſich vor den Feiertagen eine Kleinigkeit belebt hatte, zog ſich ſofort
wieder in ihre Reſerveſtellung zurück, um während des ganzen Monats,
abgeſehen von einer leichten und nur vorübergehenden Belebung gegen
Monatsende, darin zu verharren. Damit iſt gleichzeitig die Abfatzkriſe
gekennzeichnet, in der ſich der deutſche Speiſekartoffelmaukt im
Berichts=
monat befunden hat und noch weiter befindet. Das Verſagen der
Nach=
frage iſt am beſten an den Waggoneingangszahlen des
Großumſchlags=
platzes Berlin feſtzuſtellen, die bis gegen Monatsende eine anhaltende
Steigerung erfahren haben. Am 5. April wurden in Berlin 173
Wag=
gons bahnſtehend, davon 79 ſtandgeldpflichtig, am 15. April haben wir
bereits 446 Waggons und 321 ſtandgeldpflichtige. Der 19. April zeigt
509 bahnſtehende und 366 ſtandgeldpflichtige Waggons. Erſt gegen
Mo=
natsende, als die Landwirtſchaft und der Abladehandel unter dem Druck
der ſehr geſunkenen Preiſe die Unzweckmäßigkeit ihres Tuns einſahen,
ließen die Eingänge nach und es wurde etwas Luft geſchaffen. Im
Großverbrauchgebiet des Weſtens und anderswo drängten ſich zwar
auch die Eingänge zuſammen, doch machte ſich die Stauung in dem
gro=
hen Gebiet nicht ſo ſehr bemerkbar wie in Berlin. Haltend kam im
Weſten hinzu, daß infolge der Zollerhöhung am 15. April Holland und
Belgien nicht mehr das Intereſſe für den deutſchen Markt zeigten als
bisher und ſo eine, wenn auch geringe Entlaſtung herbeigeführt wurde.
Für dieſen ungeheuren Druck der Zufuhren zeichnen letzten Endes
ledig=
lich die noch großen Vorräte bei der deutſchen Landwirtſchaft und die
ſehr vorgeſchrittene Zeit verantwortlich. Die Preisberichtsſtelle beim
deutſchen Landwirtſchaftsrat hat nun auch die Froſtſchäden, die vom
Markt längſt in ihrer Höhe richtig feſtgeſtellt waren, mit 13,4 der
vor=
handen geweſenen Beſtände geſchätzt, ſo daß ſich an Geſamtvorräten bei
der deutſchen Landwirtſchaft am 15. März 16 466 000 To. ergaben und
5 406 000 To., die zum Verkauf zur Verfügung ſtanden. Es bedarf
keiner beſonderen Betonung, daß die Preiſe andauernd nachgeben
muß=
ten. Wenn Induſtrie=Speiſekartoffeln am 1. April 3,89—4,00 RM.
er=
zielten, ſo ſtand der Preis am Monatsende 3,30—3,40 RM. für
mittel=
deutſche Herkünfte. Der Entwicklung des deutſchen
Speiſekartoffelmark=
tes iſt mitzugeben, daß die Zufuhren des Berichtsmonats übereilt und
nervös deswegen geweſen ſind, als man nicht bedacht hat, daß noch
reich=
lich mehr Zeit als in ſonſtigen Jahren der Verwertung der
Kartoffel=
ernte zur Verfligung ſtehen. Die Ernten aller europäiſchen
Frühkar=
toffelländer dürfen um ſechs, wenn nicht gar acht Wochen ſpäter erwartet
wverden, bevor ſie der deutſchen Kartoffel alter Ernte erfolgreichen
Wett=
bewerb bieten können. Inzwiſchen iſt nicht ausgeſchloſſen, daß trotz
alle=
dem noch Nachfcage nach alter Ware einſetzen wird, zumal man bei
aus=
reichender Einkellerung nunmehr mit ſeinen Beſtänden zu Ende ſein
wird. Mehr als troſtlos verlief der deutſche Saatkartoffelmarkt. Ueber
die Abſatzſtockung kann auch nicht hinwegtäuſchen, daß wir hier und da
recht ſchöne Poſten nach dem Ausland verkauften. Im allgemeinen hält
ſich die anbauende deutſche Landwirtſchaft im Saatgutbezug ſehr zurück,
da ſie nicht über die nötigen Geldmittel verfügt. Vielfach hört man
ſchon, daß man angeſichts der mißlichen Verwertungsmöglichkeiten dieſes
Jahres die Anbauflächen einſchränken will. Wenn die Preiſe von Zeit
zu Zeit nachgegeben hatten, konnte man immer wieder eine Anregung
verſpüren, dann aber war es wieder ſtill. Der Handel, der ſich ſagte,
daß das Geſchäft doch einmal anfangen müſſe und auf eigene Gefahr
Saatware beſtellte, hat heute das Nachſehen. In nicht wenigen Fällen
mußte dieſe Saatware als Speiſekartoffel verkauft werden. Und dieſe
atſache iſt überhaupt der Ausklang des heurigen Saatenmarktes, daß
nämlich die noch nicht verwerteten Beſtände in Saatkartoffeln demnächſt
oder auch heute ſchon auf dem deutſchen Speiſekartoffelmarkte erſcheinen
werden. Während auch der Ausfuhrmarkt verſagte (Ausfuhr März
11 200 To.; Einfuhr 7100 To.) zeigten einzig Fabrik= und
Futterkartoffel=
markt lebhafte Umſätze. Die Nachfrage der Fabriken, die bei der
Stärke=
induſtrie wegen um 3 v. H. verbilligter Lombardkredite in eine
Nach=
geſchäftszeit eintreten konnten, konnte ſogar letzthin nicht ganz befriedigt
werden, ſo daß die an ſich ſchon recht feſten Notierungen erhöht werden
mußten. Nachdem der Speiſekartoffelmarkt ſo verſagt hat, ſchenkt man
der Belieferung der Fabriken — Stärkefabriken, Brennereien, weniger
Flockenfabriken — mehr Intereſſe. Man bezahlte gegen Monatsend
ſtr. loſe ab jeweiliger Station: im Oſten weiße Sorten 2.20—2,30 RM
Monatsanfang 2.90—3,10 RM.)
rote Sorten 2.20—2,30 RM. (3.10 bis
20 RM.), Induſtrie 2.30—2,40 RM. (3,10—3.25 RM.); in
Mitteldeutſch=
land weiße Sorten 2,50—2,60 R9
7. (3,10—3,20 RM.), rote Sorten 2,60
bis 2,70. R
N. (3,20—3,25 RM.), Induſtrie 2,60—2,80 RM. (3,30—3,40
RM.); im Weſten Induſtrie 3,30—3,40 RM. (3,80—4,00 RM.), Oberrh.
Induſtrie 3,60 RM. (4,00 RM.).
Prozukkenberichte.
Wormſer Produktenbericht vom 10. Mai. Bei rhiger Tendenz
notierten: Weizen und Gerſte ohne Angebot. Roggen 22,75,
Futter=
erſte 2—21, Hafer 24—24,50, Mais 22,50, Weizenmehl Baſis Null
32,25, Roggenmehl 60prozentige Ausmahlung 32,50, Weizenfutter= und
Nachmehl 14,50—18,50, Roggenfutter= und Nachmehl 16,25—20,
Roggen=
kleie 14,59—15, grob. Weizenſchalen 13,75, feine Weizenkleie 13,25,
ge=
trocknete Biertreber 2,50—21, Malzkeime 20,50, Maisſchrot 23,50, Heu
11—14, Stroh 4—5, Kartoffeln 6—7.
Frankfurter Produktenbericht vom 10. Mai. An der heutigen
Ge=
treidebörſe kam es für einige Notierungen zu weiteren Abſchwächungen
von 0,25 RM. Es notierten je 100 Kilo: Weizen 24, Roggen 22,75,
Sommergerſte 23,75—24, Hafer 23,75—25, Mais 21,50, Weizenmehl
ſüd=
deutſches 31,75—32, desgl. niederrhein. 31,50—31,75, Roggenmehl 30—
31,00, Weizenkleie 12,60, Roggenkleie 13,10. Tendenz: flau.
Frankfurter Butternotierungen vom 10. Mai. Das Geſchäft
ent=
wickelte ſich ziemlich rege, aber hauptſächlich nur in Auslandsbutter.
Deutſche Butter war infolge des geringen Angebotes kaum am Maukt.
Die Preiſe lauteten: Holländiſche Butter 1 Faß (50 Kg.) 190 RM., ein
Frankfurter Kursbericht vom 10. Mai 1929.
% Dtſche. Reichs
inl. v. 27..."
Baden
Frei=
ſtagt v.
Bahern, Frei
..
ſtaal v.
% Heſſen Volfs
ſtaat v. 28..
%0 Preuß.
Staats=
v. 28....
Sachſen Frei
ſat v. 27
7120
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27...."
—
Diche. An:.
Auslo=
ungsſch. + 1/.
Ablöſungsant. .
Dtſche. Anl. Ablö
ungsſch. (Neub.)
Diche.
Schutzge=
bietsanleihe . . . .
% Bad.=Bad.v. 26
O Berlin v. 24.
80 Darmſtadt v. 2
v.2
Frki. a.M.
8% Mainz v. 26..
Mannh. v. 2
.
2 Nürnber . 20
Ti. Komm. Sam
mel=Ablöſ.-Anl
* Ausl. Ser.
Ser. II
—
Ber „Kyp.=Bf.
% Frkf. Shv. Bk.
½%, „Lig. Pfbr.
PfbrBk.
½%r- Lig. Pfbr.
87.25
79
4.75
R.
77
8% Heſſ. Landesbk.;
½ % Geſſ. 2d8. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr
Kom. Landes
bant Darmſtadt.
B.
2 Nen. dBior
Pfälz.Hyp.Bk.)
8‟
Preuß. Ztr.
Stadt chaft.
8% Rhein. Hyp.=Bt
Lia. Pfbr.
½9
Rhei.=Weſtf.
Bd.=Cred
8% Südd. Bod.
Cred.=Ban 1 ..."
3% Württ. Hyp.=B
6% Daimler Benz
von 27....."
% Kiöckner=Werl
erlin v. 26...
2 Maintrw.v.
P
er.
Stahlwk=
mit Opt. v. 26
VoigtckHäffne
von 26 ......."
3. G. Farben Bond!
28.........."
5% Bosn. 2. E. B.
v. 1914 ......."
Oſt. Schatz=
4
nw. v. 1914 ...
4% Oſt. Goldrente
41/,% Rum. Golt
on 1913 ...
4% Türk. Admin
1.Badoa
4 2
Zollanl.
4. Füngarn 1913
97.25
86
93.9
97.5
*
75.
97.2:
98.5
97.75
68.25
139.75
22
41/,% Ungarn 1914
—
42
Goldr.
Altien.
Allg. Dt. Creditanſt
f. Brauinduſtr.
rl. Handelsgeſ.
mm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
Eff.-u. Wechſe
ank .. . . . .."
Vereinsbank.
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Ban:
Frankf, Bank .. . . .
).=Br. .
br.=Br.....
Gotha. Grundkr. B
ein. Hyp.=Banr. 126
Litteld. Creditbk.-
Nürnb. Vereinsbk
)ſt. Treditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban!.
Reichsbant=Ant.
Nhein. Creditbt .
Hyp.=Bank ..
Südd. Bod.=r. Bk
Wiener Banderein
A..G. „ Verkehrsw/181
Dt. Eiſenb.=Geſ...
Dt. Reichsbahn
Vorzge
.
Hapag ........."
Nordd. Lloyd ..."
Schantung=Eiſen
Südd Eiſenb.=Geſ.
Vecum, Berlin. ..
Adlerw. (v. Kleyer)
* AEG. Vorzug
57
124.75
163.5
18
258
160
33
75
88
56.:
105.73
135.5
137.5
18
1.
3 2.25
14)
123.
152.25
18)
131.
6).25
83
118.75
111.75
123
49.25
6s
AEG. Stamm.. ..
aſt Nürnbei
Te
deram,
verickCie
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen .."
Tement Heidelberg
Karlſtadt
Chem. WerleAlbert
Chade .........."
Daimler=Benz...
Dt. Atl.=Telegr.. .
Eiſenh. Berlin
Erdöl ...."
ſold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt. /164
„ Linoleumwerk. 1339
Eie
m. Brauer.
Bay
Elekt
h u. Kraf:
Liefer.=Geſ.
wer! .
Eſchw. B
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnere
J. G. Farbenindſtr.
inmech. (Fetter).
Felt. & Guilleaum.
kft. Gas ......"
Hoſ ....."
Beiling & Cie ..."
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Harpener Bergbauſ=
Henninger. Kem
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer ...."
30.
21.
203
4
210
217.25
94.5
82
80.6
62
38
130.5
1170
88. 75
90
Hochtief Eſſen ....! 91
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Holzverk.=Induſtrie
Flſe Bergb. Stamn
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Junghans Stamm
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Reiniger, Gebb...
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Riebeck Montam
Roeder 0b. Drmſt.
113
90.5
211
118
64
234
378
94.*
100.5
226.5
14.75
160
113
110
Rütgerswerke ....
Sachtleben A. G. ..
Schöfferhof=Bint
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Schriftg. Stempe !
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Zucker-A0
Svenska Tändſtick=
Tellu =Bergbau..
Thür. Lie ſ.=Geſ...
Tucher=Brauerei.
Anterfr. Krs.=Elel
rr.=Ver .......
Beithwerke . . ."
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Berlin=Fran
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tahlwerke ..
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Voigt & Haefſner.
Wayß & Freytag..
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Werger Brauerei.
Zellſtoff. Aſchaffbg
Memel. . . . .
Waldho ..."
Allianz u. Stuttg
Verſicherung
Frkft Allg. Verſ.
Frankona Rück= u
Mitv. . . . . ."
Mannh= Verſich.
90
201.5
11
163.5
232
151.1
131
118
149.5
110
1.5
86.5
84.5
15
109.75
68
124.5
1
133
39
Af
128
Numinwer 130
Eamstag, den 11. Mai 1929
Seite 13
aß (50 Ko.) 1,92 MDNk. in Halbpfundſtücken, 1,94 RM. pro Pfd.
Butter 1,89 RM.
liner Produktenbericht vom 10. Mai. Das anhaltend knappe
t von Inlandsweizen und =roggen machte den Produktenmarkt
von dem verflauenden Einfluß der Meldungen vom Auslande
Diech frei. Beſonders da die Provinzmühlen, die auf die
Vermah=
von Auslandsweizen nicht eingeſtellt ſind, Nachfrage bekunden.
Ber Noggen macht ſich Knappheit von Offertenmaterial eher noch
ſtär=
ker fühlbar, da Weſternroggen im Preiſe immer noch beträchtlich höher
liegt als das deutſche Produkt.
Viehrärkke.
Ferkelmarkt zu Groß=Gerau am 10. Mai. Auftrieb: 420 Stück.
Ferkel koſteten 26—35 Mk. Springer waren nicht vorhanden. — Der
nächſte Ferkelmarkt findet am Mittwoch, den 22. Mai, von vorm. 9 Uhr
ab, auf dem Markrplatz ſtatt. Auftrieb: 8.30 Uhr.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 10 Mai. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Unter dem Eindruck niedrigerer Meldungen aus
Liverpool und baiſſelautender Berichte vom Textilmarkt gingen die
Preiſe zurüick. Im Verlaufe erfolgte eine Erholung auf private höhere
Shätzungen des Baunavollverbrauches, und Käufe des Handels und der
Wallſtreet erfolgten. Gegen Schluß trat eine neue Abſchwächung ein,
ſodaß die Kurſe unter dem Vortage ſchloſſen.
Kaffee: Das anhaltend niedrigere Angebot aus Braſilien bewirkte
Abgaben europäiſcher Firmen, die im Einklang wit Liquidationen eine
Ermäßigur
des Preisniveaus zur Folge hatten.
Zucker
Der Markt verlief mit ſtark nach unten ausgeprägter
Ten=
denz auf Glattſtellungen und Verkäufe von Produzenten. Das
reich=
liche Angebot am Lokomarkt verſtimmte ebenfalls.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 10. Mai:
Getreide: Weizen, Mai 103½, Juli 108, Sept. 111½, Dez.
116½; Mais, Mai 84½, Juli 88½, Sept. 90, Dez. 84½; Hafer,
Mai 45½, Juli. 437, Sept. 42½: Roggen, Mai 87½, Juli 87½,
Sept. 90½.
Schmalz: Mai 11,60, Juli 11,875, Sept. 12,225, Okt. 12,35.
Fleiſch: Rippen, Mai 12,50, Juli 12,85, Sept. 13,25: Speck,
loco 12,75; leichte Schweine 10,15—11,40, ſchwere Schweine 10,50
bis 11,15; Schweinezufuhren Chicago 13000, im Weſten 70 (0.
Chicago Baumwolle: Mai 18,70, Juli 18,64.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 10. Mai;
Getreide: Weizen, Notwinter 127, Hartwinter 118; Mais
neu ang. Ernte 98½; Mehl ſpr. wheat elears 5,05—5,55; Getr.
Fracht nach England 1,6—2 sh, nach dem Kontinent 10—12 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,35; Talg, extra loſe 8.
Kakav: Tendenz kaum ſtetig, Umſätze in lots 157, loco 10,
Mai 9.78, Juni 9.92, Juli 10.03, Auguſt 10.21, September 10.39,
Oktober 10.45, November 10.46, Dezember 10.48.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die 85. Muerena=Auktion findet in der Zeit vom 14 bis 16. Mai
im Burgkeller Leipzig ſtatt. Mit Rückſicht auf die Berliner
Häutever=
ſteigerung findet der Verkauf von Kanin, Wildkatzen, Haſen und Zickeln
diesmal am erſten Tage, Dienstag, den 14. Mai, ſtatt, während die
übrigen Wildwaren am Mittwoch und Donnerstag zum Verkauf
ge=
langen.
Der Aufſichtsrat der Sarotti A.G., Berlin, ſchlägt auf das auf 10
(8) Millionen RM. erhöhte Aktienkapital eine ermäßigte Dividende
von 10 (12) Prozenr vor. Generalverſammlung 1. Juni.
Der Seildrahtverband kann erſtmalig am 1. Juni zum 1. Juli
ge=
kündigt werden. Einige Mitglieder haben bezüglich der Verlängerung
des Verbandes ihre Vorbehalte ausgeſprochen. Wie wir zuverläſſig
erfahren, ſind die Schwierigkeiten aber beſeitigt, ſodaß die Verlängerung
des Verbandes nunmehr feſtſteht.
Zu der Frage einer weiteren Diskonterhöhung erfahren wir, daß
die Reichsbank bis auf weiteres die Auswirkung des in dem
vorliegen=
den Ausweis noch nicht voll in Erſcheinung getretenen
Krediteeſtrik=
tionsmaßnahmen abwarten wolle.
In Stockholm verlautet, daß die ſchwediſche Landwirtſchaftsbank
(Jordbrukare Bank) von zwei Großbanken übernommen wird, nämlich
von Svenska Handelsbanken und Skandinaviska Kredit=A.B., die bei
der Regierung (die den Hauprteil des Aktienkapitals in Höhe von 19,9
Millionen Kr. beſitzt) ein Uebernahmeangebot gemacht kaben. Die
Landwirtſchaftsbank beſitzt 38 Filialen im Lande.
Die franzöſiſchen Steinkohlengruben haben im Monat März an 26
Arbeitstagen 4 668 722 To. gegen 4 188 468 To. an 24 Arbeitstagen im
Februar gefördert. Die durchſchnittliche Tagesprodukrion ſſellte ſich
auf 179 666 To. gegen 136 147 To, im Jahre 1913. Die Produktion von
Hüttenkoks betrug im März 411 328 To., d. h. 155 000 To. mehr als im
Jahre 1913.
Wie das britiſche Arbeitsminiſternium bekannt gibt, betrug die
Zahl der Arbeitsloſen in Großbritannien in der am 29. April zu Ende
gegangenen Woche 1 163 800, d. h. 23 078 mehr als in der Vorwoche und
27 797 mehr als vor einem Jahre.
Der ruſſiſche Mangantruſt hat im April d. Js. aus dem
Tſchiaturi=
bezirk über den Hafen von Poti insgeſamt 81000 To. Mangan gegen
65 000 To. im März ausgeführt.
Die Gerüchte über Schwierigkeiten des bekannten Budapeſter
Bank=
hauſes Simon Krauß werden nunmehr offiziell beſtätigt. Das
Bank=
haus Krauß iſt geſtern aus den Engagements der Budapeſter Eff=
kten=
börſe ausgeſchieden und wird nunmehr in Liquidation treten.
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Mittelſtandes (Wirtſchaftspartei)
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zu verkaufs der eröffneten 2. Frankfurter
Maſtvieh=
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Das 7798hallen trotz ihrer bedeutenden Größe
gie Zahl der Beſucher faſſen konnten. Es
500eklim Laufe des Tages nahezu 20 000 Perſonen
3X5=Zisſtellung beſucht haben. Das wohl einſtimmige
iſt bei ging dahin, daß dieſe Ausſtellung hinſichtlich
Anzahalität wie auch in bezug auf die Aufmachung
Nahdisherigen gleichartigen Ausſtellungen überbot.
Elilc der umfangreichen Prämiierung ſeien hier einige
— höchſten Auszeichnungen erwähnt. Die goldene
Freußiſche Staatsmedaille für die beſte Frankfurter
FMarktware erhielt auf hervorragende Maſtochſen die
bayeriſche Gutsverwaltung Neumühle. Die goldene
Medaille des Reichsverbandes deutſcher Großſchlächter,
der ſeine Jahrestagung ebenfalls in Frankfurt a. M.
abhält, wurde für die zweite beſte Geſamtleiſtung
in der Abteilung Maſtochſen an die Fürſtl. Thurn
und Taxisſche Hauptgüterverwaltung verliehen. Für
den beſten Bullen der Ausſtellung erhielten die
Ziehhändler Clauſſen und Nagel in Weſſelburen die
bronzene Staatsmedaille des
Reichsernährungs=
miniſteriums; die gleiche Medaille erhielt ferner das
beſte Los Maſtlämmer von Oberamtmann Werther in
Schöndorf bei Weimar. Die beiden goldenen
Me=
daillen der Vereinigung Frankfurter
Schweinehänd=
ler erhielten die Maſtſchweine von Landwirt Auguſt
Kuhlmann Frankfurt a. M. und von
Rittergutsbe=
ſitzer von Hertzberg, Lottin (Pommern). Von den
jungen Maſtrindern erhielt als beſtes die
Franken=
färſe von Gutspächter Fauerbach=Ströhlhof. Ein
Maſtkalb der Agentur S. Simon u. Co. in
Quaken=
brück wurde als das beſte mit der bronzenen
preußi=
ſchen Staatsmedaille ausgezeichnet. Es ſind noch
weitere hohe Auszeichnungen vorhanden, deren
Ver=
gebung noch ausſteht. In der Sonderausſtellung
„Das Fleiſch als Nahrungsmittel” erhielten goldene
Medaillen die J. G. Farbeninduſtrie Höchſt a. M.,
Scheurers Fachſchule für das Fleiſchergewerbe in
Frankfurt a. M. und die Kulturhiſtoriſche Abteilung
von Dr. Lübbecke. In der Abteilung Maſchinen,
Ge=
räte, Erzeugniſſe wurden 17 goldene und 34 ſilberne
Medaillen an Ausſteller mit hervorragenden
Leiſtun=
gen verliehen.
Zu dem Flugzeugunglück bei Eiterhagen
erfahren wir aus Kaſſel folgendes: Das
furcht=
bare Unglück, das das tſchechiſche Großflugzeug „L.
D. A. B.” bei Eiterhagen betroffen hat, iſt mit
größter Wahrſcheinlichkeit auf das regneriſche und
nebelige Wetter zurückzuführen. Der Führer, der in
eine Regenwolke gekommen iſt, hat ſich anſcheinend
nicht mehr orientieren können und das
Gleichgewichts=
gefühl verloren. Er iſt dann in den unter ihm
be=
findlichen Wald hineingeflogen. Der Schauplatz des
Unglücks bietet einen grauenhaften Anblick. In einer
Breite von 20 und in einer Länge von über 60
Metern hat ſich das Flugzeug eine künſtliche Schneiſe
durch den ſtarken Buchenwald gebahnt. Bei den
erſten Bäumen ſind die Kronen wie abraſiert, dann
bezeichnen die wie Streichhölzer geknickten
Baum=
ſtämme den weiteren Weg, der ſchräg abwärts führt
in eine Gruppe von vier Buchen, von denen jede
etzitzgs mehr als 40 Zentimeter im Durchmeſſer hat.
Sogar dieſe letzten vier Bäume ſind noch wie mit
einer Säge ahgeſchnitten und umgelegt worden, ehe
ſich an ihnen die Gewalt des Flugzeuges brach. Das
Flugzeug lag inmitten der Baumtrümmer mit
zer=
ſplitterten Tragflächen, zertrümmertem Motor und
völlig eingedrücktem Führerſitz eingeklemmt. In
dieſem ſchaurigen Trümmerhaufen lag die Beſatzung
und der Paſſagier, alle drei entſetzlich verſtümmelt.
100 000 RM. unterſchlagen?
Berlin. Gegen einen Berliner Rechtsanwalt
und Notar wurde bei der Staatsanwaltſchaft I
Strafanzeige erſtattet wegen Unterſchlagung von
100 000 Mark. Da ſich der Nechtsanwalt
augenblick=
lich im Auslande befinder, konnte eine Vernehmung
noch nicht ſtattfinden. Die Staatsanwaltſchafr iſt
damit beſchäftigt, zu ermitteln, ob es ſich um eine
Zahlungsſtockung oder eine ſtrafbare Handlung
handelt.
Schwere Keſſelexploſion in einer
Nieder=
lauſitzer Brikettfabrik.
Senftenberg. Am Freitag früh vor
Schicht=
wechſel ereignete ſich in der Brikettfabrik der Grube
„Viktoria II” der Niederlauſitzer Kohlenwerke, eine
ſchwere Keſſelexploſion, bei der der Aufſeher Dubrau
durch ausſtrömende Dämpfe getötet und zwei
Ar=
beiter ſchwer verletzt wurden. Der Sachſchaden iſt ſo
beträchtlich, daß der Betrieb vorläufig ruhen muß.
Ein ſeltſames Flugzeugunglück.
Die glimpflich abgelaufene „Kopflandung”.
In Orly bei Paris fanden Flugvorführungen
von Zivilfliegern ſtatt. Dabei verlor ein Pilot
die Herrſchaft über ſeine Maſchine und ſtürzte
auf den Boden nieder, indem ſich die Spitze der
Maſchine ins Erdreich bohrte. Der Pilot konnte
ron ſeinen Freunden unverletzt aus dem
Flug=
zeug gehoben werden.
Einweihung des Harnack=Hauſes in Berlin=Dahlem.
Die Feſtgäſte während der Weihefeier im Harnack=Haus.
Exzellenz v. Harnack hält die Feſtrede.
Dem Andenken des „Till Eulenſpiegel”-Dichkers de Coſter.
Feier am 50. Todestag de Coſters auf dem Brüſſeler Friedhof.
Die führenden literariſchen Perſönlichkeiten Belgiens und zahlreiche Vertreter des Auslandes
haben ſich am 50. Todestag Charles de Coſters an deſſen Grabmal in Brüſſel verſammelt und
das Andenken des „Till Eulenſpiegel”=Dichters mit Feſtreden geehrt. — Unſer Bild zeigt den
Präſidenten Gauchez einer großen Brüſſeler literariſchen Vereinigung bei der Niederlegung eines
Blumenſtraußes.
Lokalkermin im Dujardin=Prozeß.
Dujardin erklärt im Garten des Mordhauſes die Vorfälle der Mordnacht.
In dem nach zehn Jahren wieder aufgenommenen Mordprozeß Dujardin wird nichts unterlaſſen,
um den Tatbeſtand einwandfrei zu erklären So fand ein langer Lokaltermin im Mordhauſe in
Klein=Koliſchken ſtatt. Alle Ereigniſſe der Mordnacht wurden vom Gericht rekonſtruiert. Unſer
Bild zeigt eine Verhandlung im Garten des Hauſes.
Eine neue Schlacht am Iſelberg.
Innsbruck. Bei der am Donnerstag von der
Münchener Hofer Filmgeſellſchaft durchgeführten
Ver=
filmung „Die Schlacht am Iſelberg”, an der ſich
zahlreiche Tiroler Schützenkompnagnien, insgeſamt
3000 Perſonen, beteiligten, kam es bei der Szene, in
der Tiroler Freiheitskämpfer mit Franzoſen und
Bayern um den Beſitz des Berges ringen, zu einem
regelrechten Handgemenge. Nahezu 40 Perſonen
er=
litten Verletzungen. Eine ſchwere Verletzung trug
ein Teilnehmer davon, dem während des Kampfes
eine Rakete zwiſchen Kleider und Hemd gerutſcht war,
wo ſie explodierte.
Ein Ausflüglerauto verunglückt.
Bei Krampnitz in der Nähe von Potsdam
türzte am Donnerstag ein mit 15 Perſonen
be=
ſetztes Laſtauto in voller Fahrt um. Die Inſaſſen
ſtürzten auf die Straße; drei Perſonen wurden
ſchwer, mehrere leicht verletzt.
Schwerer Automobilunfall.
Paris. In der Nähe von Tenyet in Algerien
ſtürzte am Donnerstag ein Kraftwagen in eine 40
Meter tiefe Schlucht. Zwei der Inſaſſen, ein
Groß=
grundbeſitzer und eine Frau, wurden getötet. Die
Mutter des Großgrundbeſitzers und der Ehemann
der ums Leben gekommenen Frau wurden
lebens=
gefährlich verletzt.
Schwere Brandkakaſtrophen.
Wieder eine Sommerfelder Tuchfabrik
niedergebrannt.
Sommerfeld. Nachdem erſt im März eine
der größten Sommerfelder Tuchfabriken einem
Groß=
feuer zum Opfer gefallen war, iſt in der Nacht zum
Freitag das Werk 2 der Sommerfelder Tuchfabrik
A.=G. vollkommen eingeäſchert worden. Nachts gegen
ein Uhr wurden von den Wächtern Flammen
be=
merkt, die aus den Fenſtern der Weberei im dritten
Stockwerk herausſchlugen. Innerhalb einer halben
Stunde bildete die 52 Fenſter lange Front des
Haupt=
gebäudes ein einziges Flammenmeer. Mit 51 neuen
Webſtühlen war die Fabrik eine der modernſten
An=
lagen in der Niederlauſitz. Nur die im Erdgeſchoß
gelegenen Räume und Keſſelanlagen blieben vom
Feuer verſchont.
Feuer bei der A. E. G.
Berlin. Am Donnerstag gegen 22 Uhr brach
in der zur AGG. gehörigen Transformatorenfabrik
in Oberſchöneweide ein Brand aus, der raſch großen
Umfang annahm und den Einſatz von ſechs
Feuer=
löſchzügen nötig machte. Erſt nach 1½ſtündiger
Tätig=
keit gelang es der Feuerwehr, des Feuers Herr zu
werden. Der Schaden iſt beträchtlich. Zwei
Stock=
werke mit den Dachkonſtruktionen, die Oeltränkerei
und die Spulerei wurden ein Raub der Flammen.
Nächtliche Feuersbrunſt.
Der Marktflecken Wallenfels im
Franken=
wald war in der Nacht zum Himmelfahrtstag der
Schauplatz eines Rieſenbrandes. Kurz nach
Mitter=
nacht entſtand in einer Scheune hinter der Apotheke
Feuer. In wenigen Minuten ſtanden die Apotheke,
zwei Wohnhäuſer, ſieben Scheunen und eine große
Autohalle in Flammen, die ſämtlich bis auf die
Grundmauern vernichtet wurden.
Vier Perſonen lebendig verbrannt.
Kattowitz. Auf dem Gute Laziſka bei Lublin
brach nachts im Geſindehaus, in dem 12 Familien
wohnten, ein Brand aus, der ſo ſchnell um ſich griff,
daß ſich nicht alle Bewohner retten konnten. Drei
Männer und eine Frau fanden in den Flammen den
Tod. Sieben weitere Perſonen erlitten ſchwere
Brandverletzungen und dürften kaum mit dem Leben
davonkommen.
Rieſiger Waldbrand in Mexiko.
New York. „Aſſociated Preß” meldet aus
Mexiko: Im Xochigila=Gebirge füdlich der Stadt
Mexiko wütet ein ausgedehnter Waldbrand, dem auch
mehrere kleine Dörfer zum Opfer gefallen ſind.
Zahl=
reiche Perſonen ſind ums Leben gekommen und
Hun=
derte ſind obdachlos. Bereits jetzt iſt ein ſehr großes
Gebiet vom Feuer zerſtört worden.
Vier Perſonen erſtickt.
Rom. „Popolo di Roma” berichtet aus Salurn,
daß beim Leeren einer Senkgrube der Grundbeſitzer
Broier mit ſeinen beiden Söhnen und einem Knecht
erſtickt iſt. Alle Wiederbelebungsverſuche hatten
keinen Erfolg.
Gewitterſchäden in der Mark.
Ueber Bütow (Grenzmark) und Umgegend zog
ſich am Donnerstag nachmittag ein Gewitter
zuſam=
men. Starke Platzregen mit Hagelſchauern gingen
nieder. Das Waſſer überſchwemmte Straßen,
Gär=
ten und Keller. Ein Haus wurde ſo ſtark von den
Waſſern unterſpült, daß es einzuſtürzen droht. Die
Bütow, die ſonſt etwa einen halben Meter hoch iſt,
iſt um faſt einen Meter geſtiegen. Der Bahndamm
Bütow-Lauenburg war von den Waſſern ſo
unter=
ſpült, daß der Verkehr vorübergehend umgeleitet
wer=
den mußte.
Vom Blitz erſchlagen.
Bei einem Ausflug nach dem Unterſpreewald
wur=
den geſtern nachmittag drei Perſonen von einem
ſchweren Gewitter überraſcht. Um ſich gegen den
ſtarken Regen zu ſchützen, ſuchten ſie Schutz unter
einem Heuſchober. Plötzlich ſchlug ein Blitz ein. Zwei
Perſonen wurden auf der Stelle getötet, die dritte
erlitt lebensgefährliche Verbrennungen.
Gewitter über Sachſen.
In Chemnitz und über dem Erzgebirge gingen
am Himmelfahrtstage heftige Gewitter nieder, die
von ſtarkem Schloßenfall begleitet waren. Der Blitz
ſchlug wiederholt ein und zündete. U. a. wurde in
dem benachbarten Hohenſtein=Ernſtthal durch
Blitz=
ſchlag das Berggut auf dem Pfaffenberge völlig
ein=
geäſchert, wobei viel Vieh, Moolliar ufw. ein Raub.
der Flammen wurden.
Seite 16
Tang s usanmn.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten.)
34)
Nach einer Viertelſtunde erkundigte ſich der Standesbeamte,
ob man vollzählig ſei. Nach abermals einer Viertelſtunde
wie=
derholt ſich dieſer Vorgang; nur war das Kopfſchütteln des
ſtei=
fen Herrn im Bratenrock diesmal noch heftiger. Mayreder hatte
inzwiſchen bei Frau Herfort angerufen. Aber auch Clärchen
ver=
mochte keine Auskunft zu geben, was aus ihrer Tochter
gewor=
den ſei.
„Ich mache mit dieſer Komödie ein Ende!” fauchte
Ritting=
haus wie ein gereizter Kater.
„Es ſcheint mir allerdings das Zweckmäßigſte, wenn wir die
Sache für heute aufgeben,” bemerkte Leonhardt. Mühſam
ver=
barg er eine kleine Genugtuung. Für ihn ſtand es feſt: Sufanne
liebte Rittinghaus nicht und war im letzten Augenblick einem
„Ja” ausgewichen, das ſie vielleicht für ihr ganzes Leben
unglück=
lich gemacht hätte.
„So ein Pech!” ſeufzte Mayreder bedauernd. „Wenn mir das
paſſiert wär‟ . . ."
„Halten Sie den Mund, Mayreder!” herrſchte Ritttinghaus
ihn an. „Werfen Sie ſich lieber in ein Auto und fahren Sie zu
Frau Herfort! Wenn Suſanne nicht in einer Stunde bei ihrer
Mutter iſt, müſſen Sie die Polizei benachrichtigen.”
„Ich übernehme es, den Standesbeamten von dem
Zwiſchen=
fall zu verſtändigen,” erklärte Dr. Leonhardt. „Außerdem nehme
ich mich Fräulein Marlenes an. Fahren Sie ruhig nach Hauſe,
Herr Rittinghaus! Es wird alles in Ordnmng kommen.”
Dann lag Rittinghaus lang ausgeſtreckt in ſeinem Wagen.
Dieſe Blamage! Alles ſummierte ſich, was er in ſeiner
Ver=
lobungszeit erlebt hatte, und als er einen Strich unter die
Rech=
nung machte, kam ein Endbetrag von Enttäuſchung,
Herab=
ſetzung und Demütigung heraus — ſelbſt für ihn, den
Gedul=
digen, zuviel.
Als das Automobil vor ſeinem Hauſe ſtoppte, machte er die
Wahrnehmung, daß Brennecke hinter einer großen, dunkelblauen
Limouſine angehalten hatte. Er erkannte den Wagen Lindemanns
und erſchrak. Er hatte nicht mehr daran gedacht, daß ja der kleine
Kreis, der mit ihm und Suſanne Hochzeit feiern ſollte, für halb
eins geladen war! Jetzt drohte ihn letzte Faſſung zu verlaſſen.
Am liebſten wäre er in den Polſtern ſitzen geblieben, wo er ſidh
am ſicherſten fühlte. Er konnte ſich nicht zuſammenreimen, wieſo
Lindemann hier allein auf der Straße auf ihn wartete. Aber er
ſuchte bereits nach Worten, mit denen er den Geheimrat ſo ſchnell
wie möglich abwimmeln könnte.
Lindemann kam ihm entgegen. Sein Geſicht hatte etwas
Feierliches. Er ergriff die Hand des Dramatikers, drückte ſie
herz=
lich. „Es tut mir leid, lieber Rittinghaus! Ich kann mir
vor=
ſtellen, wie Sie dieſe Enttäuſchung getroffen hat!“
Rittinghaus glaubte zu träumen. Was ſollte dieſe
Kondo=
lenz bedeuten?
„Suſanne iſt ein wenig unberechenbar”, fuhr der Geheimrat
fort. „Aber in den nächſten Tagen wird man die Geſchichte
ein=
renken. Sollten Sie die Hilfe eines aufrichtigen Freundes
brau=
chen, ſo rechnen Sie, bitte, auf mich!“
„Wie —.. wie haben Sie es denn erfahren?”
„Der Herr, der oben in Ihrem Auftrag die entſprechenden
Er=
klärungen abgibt, hat auch mich von dem Vorfall unterrichtet.”
„Ich habe keinen Menſchen beauftragt
Sie ſind etwas angegriffen, mein Lieber! Sie erinnern ſich
vielleicht nicht daran. Es geſchah in ſehr diskreter Form.
Nie=
mand hat es übelgenommen. Sehen Sie, meine Schweſter ſitzt
Samstag, den 11. Mai 1929
bereits in unſerem Wagen, doch es drängte mich, Ihnen
perſön=
lich
„Vielen Dank . . . aber ich habe Eile . .. vielen Dank!”
Rittinghaus ſtürzte an Lindemann vorbei ins Haus. Als an
ſei=
ner Wohnungstür einer der Lohndiener öffnete, warf er ihm Hut
und Handſchuhe hin. „Wer hat die Gäſte weggeſchickt? Wem
hab’ ich das befohlen?”
Der Mann deutete verdutzt auf die Tür zum Arbeitszimmer.
Rittinghaus riß ſie auf. Und erblickte eine dicke Rauchwolke über
einem ſeiner Klubſeſſel. Dann erſchien ein kugelrunder
Neger=
ſchädel, der auf dünnem Hals weit aus dem weichen Kragen ragte.
„Cavery . . . Sie alſo haben ſich hier breitgemacht?”
Aber der kleine Mann aus Ueberſee unterband den drohenden
Redeſtrom mit einem lauten: „Halt!‟ Er ſtand auf, warf ſeinen
Zigarrenſtummel in einen Aſchbecher. „Wo iſt Ihre junge Frau?
Sekundenlang würgte Rittinghaus an der Antwort. „Ich
denke, Sie haben meine Gäſte fortgeſchickt? Folglich wiſſen Sie,
daß ich unverrichteter Sache komme. Wollen Sie mich verhöhnen?”
„Daran liegt mir nichts. Ich wollte nur feſtſtellen, daß zwölf
Uhr vorüber iſt und daß Sie mit Suſanne Herfort nicht getraut
ſind. Folglich haben Sie unſeren Vertrag nicht eingehalten, und
ich habe gegen Sie keinerlei Verpflichtungen.” Cavery legte dem
Verſtörten die Hand auf die Schulter. „Pech . . . viel Pech! So
etwas geht einem an die Nieren.”
Rittinghaus drehte ihm den Rücken. Er ſchämte ſich vor
ſei=
nem forſchenden Blick.
„Um zehn Uhr früh wußte ich, daß aus der Sache nichts
wird. Darum hab’ ich mich bei Ihnen nicht ſehen laſſen. Hatte
Wichtigeres zu tun. Warum danken Sie mir übrigens nicht
da=
für, daß ich die Gäſte hinauskomplimentierte? Mit dem
Ge=
ſchäftsführer der Stadtküche hab’ ich auch geſprochen — plötzlicher
Todesfall in Ihrer Familie und ſo weiter und habe den
Schaden mit fünfzig Prozent ausgeglichen. Aber bezahlt iſt die
Rechnung noch nicht!
Rittinghaus wandte ſich ihm wieder zu. „Sie kannten ſchon
heute vormittag Suſannes Entſchluß, nicht zur Trauung zu
kom=
men?”
„Hab’ ich das geſagt? Ich weiß nur, ich hätte hundert zu eins
wetten können, daß ſie ſich noch vor zwölf Uhr entſchließen würde,
nicht aufs Standeamt zu fahren.”
„Dann wiſſen Sie nicht alles. Sie iſt abgefahren, aber nicht
angekommen!“
Cavery zeigte ehrliche Verblüffung. „Wahrſcheinlich ſind die
Leute zu ſpät gekommen, die ſie noch zu Hauſe ſprechen wollten.”
„Welche Leute?"
Darf ich Ihnen nicht ſagen, Rittinghaus. Sie könnten
Skandal machen.”
„Das werde ich ſowieſo! Wir haben in Berlin eine
ausge=
zeichnete Kriminalpolizei — wir laſſen uns nicht von
auslän=
diſchen Betrügern foppen.”
„Wen meinen Sie damit?”
„Sie .. . Denn Sie haben mich veranlaßt, Geldopfer zu
bringen, und ſcheinen nun ſelber meine Trauung verhindert zu
haben —
„By Jove, Sie tappen im Dunkeln. Ich war bis heute früh
bereit, Ihnen die zweihunderttauſend Mark auszahlen zu laſſen.
Aber andere, die ſtärker ſind, als ich, legten ſich ins Mittel.
Uebrigens geſteh, ich aufrichtig, ich bekam vor ein paar Stunden
ein Telegramm, das auch für mich die Situation von Grund aus
ändert. Trotzdem hätte ich mein Wort gehalten.”
„So klären Sie mir wenigſtens das Rätſel auf!”
„Ich weiß nicht, ob Sie die Wahrheit jemals erfahren werden.
Fräulein Herfort könnte ſie Ihnen jetzt, um ein Uhr mittags,
bereits verraten. Sie werden aber das Mädel kaum noch zu
Geſicht bekommen. Sie ſteht vor einer weiten Reiſe, vor einer
Trinken Sie einen Honat 1ang
Kaffee Hag.
Versuchen Sie dann wieder ge
wöhnlichen Bohnenkaffee und
beob-
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ha-
ben dann die Erklärung für die
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großen Wende ihres Schickſals. Wir haben auch Dringenderes zu
erledigen, Rittinghaus, als Dinge, die Sie eigentlich nichts mehr
angehen. Sie ſprachen vorhin von großen Ausgaben. Wie hoch
beziffern Sie Ihre Verbindlichkeiten
Rittinghaus atmete auf. „Es können ſechs= bis achttauſend
Mark ſein, die ich in den nächſten Tagen.
Nat Cavery lächelte verſtändnisvoll. „Dazu das Geld für
eine kleine Erholungsreiſe, nicht wahr? Ihre Nerven müſſen
kaputt ſein, Rittinghaus. Ich empfehle Ihnen das Hochgebirge.
Werden Sie alſo den Schaden mit fünftauſend Dollar decken
können?"
Rittinghaus war zumute wie einem Ertrinkenden, dem ein
umfangreicher Korkgürtel zugeworfen wird. „Das wäre ſehr
anſtändig, Cavery. Sie ſind ein Gentleman!
„Ich? Alſo gut! Sie haben nur noch eine Bedingung zu
erfüllen.” Cavery entnahm ſeinem Portefeuille ein
zuſammen=
gefaltetes Papier. „Ich lege dieſen Scheck auf Ihren Schreibtiſch.
Sie verpflichten ſich aber, in noch fünf Minuten unberührt zu
laſſen, nachdem ich fortgegangen bin.”
„Und warum —?‟
„Weil ich Ihren Fragen auszuweichen wünſche. Rufen Sie
mich auch nachher nicht mehr im Hotel an! Um drei Uhr
zwan=
zig Minuten geht mein Zug. Alſo . . . leben Sie wohl,
Ritting=
haus
Der Dramatiker ſtarrte auf das Papier nieder, das, von
einem Bronzelöwen belaſtet, neben der metallenen
Schreibtiſch=
uhr ruhte. Sein Blick verfolgte den Minutenzeiger — dann riß
er den Scheck empor. Richtig: über fünftauſend Dollar auf ein
Berliner Bankhaus. Mit einer kritzeligen Unterſchrift. Er
buch=
ſtabierte verwundert: „Allan Barnet.
Er begriff plötzlich, weshalb es Cavery vorgezogen hatte,
ſich rechtzeitig vor neuem Befragen in Sicherheit zu bringen.
Barnet? War das möglich? Und in welcher Verbindung ſtand
dieſer Scheck zu Suſanne? Aber Rittinghaus war gerade in
die=
ſer Stunde nicht fähig, zu kombinieren. So nahm er die
fünf=
taufend Dollar des Mannes, den er nicht kannte, als ein
Ge=
ſchenk, das ihm ein gütiges Geſchick in den Schoß warf.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 130
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