Rummer 10 Pfennige
BBpreis:
 zute Erſcheinen vom 1. Januar 
Reſchsmark und 22 Pfennig 
225 Reſchsmarl, durch die 
Rltckk frei Haus. Poſtbezugspreis 
Atll monatlich 225 Reichemart. 
Ni 2mahme von Anzeigen an 
Ee”. nicht übemommen. Nicht= 
Fynern infolge höherer Gewalt 
Bre nſcht zur Kürzung des 
Wiugen und Abbeſiellungen durch 
iliakkeit für uns. Poſiſcheckonio 
frrc. M. 13041.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche iAluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 24 
Donnerstag, den 24. Januar 1929. 192. Jahrgang
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 21 mm breiie Zeile im Kreiſe 2)armſtadi 25 Reichspfg. 
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfs. Rellamezelle (92 mm 
breitl2 Reichsmark. Anzelgen von z uewärte 40 Reichepfg. 
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite 
            Rellame=
zeile 300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark 
(4 Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw erliſcht 
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konfurs oder gerſchtlicher Bektreibung fäll ſeder 
Nabatt weg. Banſlonto Deutſche Bank und 
            Darm=
ſädter und Natioxalbanf.
 Das römiſche Stadtgeſpräch. 
u* Ende der Reichstagsferien. 
Von unſerem „=Korreſpondenten.
etter
 beitglicher Reichstagsaufkakk. 
jeuthuigen. — Der Kampf um Miniſterpoſten. 
zhhu der Bayern. — Kabinekt von Fall 
zu Fall. 
* Berlin, 23. Jan. (Priv.=Tel.) 
zhwird am Donnerstag zum erſtenmal nach dem 
ſehl teser zuſanmentreten. Er geht in ein Viertel= 
13 weich mit Arbeit und politiſchen Spannungen 
2IH tntſächlich hat ſich gegenüber dem Dezember die 
2ch ykenſowenig geändert, wie im Herbſt gegenüber 
ern. e: Reichskanzler hat geglaubt, daß die Zeit für 
Cßyrrd ſich inzwiſchen davon überzeugt haben, daß 
uun jlach war. Jetzt brennt die Not auf den Nägeln 
„tursheinlich ſchon zu ſpät ſein, eine Mehrheit für 
Regierung auf die Dauer zu ſchaffen angeſichts 
dwrltats, angeſichts der Steuererhöhungen und 
zm 1. April ablaufenden Finanzausgleiches. 
U’s Arbeitsſchutzgeſetz verabſchiedet werden. Das 
Zutſt rmuß reformiert werden, und das alles iſt 
wen Reparationsverhandlungen. All das 
            zuſam=
md=gerweiſe von einer Kriſe zur andern führen, 
Aßtüit=g politiſche Vernunft und Einſicht ſiegt. Herr 
angekündigt, daß er jetzt noch den Verſuch 
Eroße Koalition auf die Beine zu ſtellen. Wir 
witt, daß er auch bereits vertrauliche 
            Fühlung=
twßrrteien geſucht hat, wobei er in der Theorie 
allen Seiten ſtarkes Entgegenkommen fand, 
4 allein bei den Steuern ſind ſo groß, daß wir 
illens — der bei der Sozialdemokratie 
            min=
äl ausgeprägt vorhanden iſt — käum mehr die 
Etwas anderes zu erreichen, als daß bis auf 
irgangskabinett am Ruder bleibt und das 
ynenpolitiſchen Klippen zu manövrieren ſucht, 
Auſchiedet iſt, in der Hoffnung, daß dann die 
za; beruhigt haben werden, um dann Politik 
nat z u können.
 Bkir6 wir noch nicht. Das Zentrum, deſſen 
            Ehr=
churdings einige Miniſterpoſten und das Vize= 
Miſtz, ohne in Preußen einen Zentimeter ſeiner 
Atzugeben, will doch wieder ſeine Beziehungen 
rMce brüskieren, und die Bayern kommen jetzt 
EiAtyl ießung, worin ſie die Erhöhung 
W11 „aus politiſchen, wirtſchaftlichen 
migesbeßſieere ſozialen Gründen” für 
            un=
m oonnerzll. 1üc en, ſich jedoch gleichzeitig politiſche 
            Kon=
nachmitt orhſtelien. Das iſt eine verſteckte Drohung, die unter 
muhlſtraße !4 Bierſteuer eine politiſche Aktion aufhängen 
enblick das letzte Wort zu ſprechen. Immerhin 
Schturg, die auch im Zentrum verſtanden werden
 tirrung zu ernſthaften Koalitionsverhandlungen 
ſchwei 
Hk würfte. Vermutlich werden wir alſo darauf 
20 Avc weiterwurſteln, daß das Kabinett Müller 
DAlen Mund lebt und im Vertrauen auf ein Wun= 
Flatziterriſche Kleinarbeit beginnt, wobei man ſich 
4 eein muß, daß jeden Tag, wie ein Blitz aus 
meM ine Kriſe über uns kommen kann, deren 
Neilſivnkung iſt, daß niemand weiß, was werden 
UMeigeti witſh eine Kriſe eintritt. 
nach 
Verläufig kein Nok=Etal. 
traße 3! 0 ich 9Lürung läßt offiziell mitteilen, daß vorläufig 
et, ſem Reichstag einen Not=Etat vorzulegen. Sie 
wiAr/Grund zu der Annahme zu haben, daß es ge= 
20 Bautshaltsplan 1929/30 rechtzeitig fertigzuſtellen. 
Wepms, in der zweiten Märzhälfte ergeben, daß dies 
1as wurd, dann wird man einen entſprechenden Ent= 
Hrm die Geſchäſte formell weiterführen zu 
Bickusierung iſt von dem brennenden Ehrgeiz be= 
Di Dackt bis zum 1. April ebenfalls fertig zu haben. 
ſteöße ich nd,nich aber ein Not=Etat nicht vermeiden laſſen, 
Eich i3 ruicht der neue Finanzausgleich mit den 
            Län=
ittlſäin wird, da ſelbſtverſtändlich auch Preußen 
errnA ugen des Reiches zur Ausbalancierung ſeines 
Wicen iſt. 
ieA ver ſchwierigen finanziellen Lage 
der Länder. 
urd in Berlin eine Vorbeſprechung ſämtlicher 
ſuaggen zwiſchen dem Reich und den Ländern 
2 Beſprechungen nehmen von den Ländern 
Württemberg, Sachſen, Baden, Heſſen, 
Senin und Oldenburg teil. Die Länder werden 
Siwpräſidenten ſowie durch die Finanzminiſter 
eneände der wirrſchaft zu den 
            Skeuer=
plänen. 
Srän verbände der Wirtſchaft, nimich 
Werit per Deutſchen Induſtrie, der Zentralverband 
Fr. A Ne und Bankiergewerbes und die übrigen Ver= 
Den hes, des Groß, Ueberſee= und Einzelhandels 
Reri cn des Verſicherungsgewerbes, geben eine von 
Wenunden zu den Steuererhöhungsborſchlägen der 
Ssnpe ito zu dem Entwurf eines Steuerbereinheit=
 lſchungsgeſetzes gefaßte Entſchließung bekannt, in der zunächſt 
Jahren auf die der Kapitalbildung aus den 
            wach=
ſeuden Steuerlaſten erwachſenden Gefahren 
            auf=
verlangen unter ſchärfſter Ablehnung jeder Freunde wartet, wird man Zeuge einer langen Auseinander= 
Steuererhöhung, daß der Ausgleich des 
            Haus=
halts 1929 durch weitere 
            Ausgabenbeſchrän=
kungen herbeigeführt wird. 
Weiter erklärt die Entſchließung, daß die Spitzenverbände 
an ihrer Forderung der Steuervereinfachung und 
Steuervereinheitlichung insbeſondere auf dem 
            Ge=
des Steuerbereinheitlichungsgeſetzes verwerfen, da er der von 
der Wirtſchaſt mit der Steuervereinheitlichung erſtrebten 
            Steuer=
ſenkung nicht dienen könne, ſondern im Gegenteil gerade zu einer 
Verſtärkung des Steuerdrucks verleite. 
daß nicht allein, die zahlreichen in dem Geſetzentwurf 
            enthal=
tenen Bevorzugungen werbender Betriebe der 
öffentlichen Hand beſeitigt, ſondern auch, daß die ſie geſchaffen, als der Papſt in die freiwillige Gefangenſchaft ging 
beſtehenden Reichsſteuergeſetze nach dieſer 
            Rich=
tung einer Reviſion unterzogen werden. Es ſei 
ein Widerſinn, daß die private Wirtſchaft mit Steuern bis an 
die Grenze des Möglichen belaſtet wird und gleichzeitig 
            Organi=
ſationen von der Steuer befreit werden, die die wirtſchaftliche 
Freiheit und die Fähſgkeit zur Aufbringung von Steuern der 
Privatwirtſchaft untergraben. 
Erhöhung der Fleiſchzölle? 
* Verlin, 23, Jan. (Priv.=Tel.) 
Im preußiſchen Landtag hat am Mittwoch der 
            Landwirt=
ſchaftsminiſter Steiger eine hemerkenswerte Rede gehalten, die bei 
der Behandlung der landwittſchaftlichen Not in der Feftſtellung 
gipfelte, daß man nur dann einen einigermaßen annehmbaren 
Preis in der Landwirtſchaft erzielen könne, wenn der Zoll für 
Rindvieh von 15 auf 22 RM. und der für Schweine von 16 auf 
26 RM. erhöht würde. Dieſe Rede hat in politiſchen Kreiſen 
ſtarke Beachtung gefunden. Man nimmt an, daß Miniſter Steiger 
ernſtlich gewillt iſt, ſeinen Kollegen im Reich, den 
            Reichsernäh=
rungsminiſter Dietrich, für dieſe Zollerhöhung zu gewinnen. Da 
die Demokraten an ſich höheren Vieh= und Fleiſchzöllen durchaus 
nicht ablehnend gegenüberſtehen und der 
            Reichsernährungsmini=
ſter ebenfalls wiederholt Verſtändnis für die Wünſche der 
            Land=
wirtſchaft gezeigt hat, kann ein entſprechender Anſtoß von Preußen 
her den Stein ins Rollen bringen. Herr Steiger dürfte kaum nur 
als Reſſortminiſter geſprochen haben, ſondern wird ſich ſehr 
            wahr=
ſcheinlich vorher mit ſeinen Miniſterkollegen, beſonders ſeinen 
ſozialdemokratiſchen Kollegen, in Verbindung geſetzt haben, die 
vielleicht ebenfalls eingeſehen haben, daß zur Linderung der Not 
der Landwirtſchaft irgend etwas geſchehen muß. Das bedeutet 
natürlich nicht, daß ſie dem Landwirtſchaftsminiſter reſtlos 
            zuge=
ſtimmt haben, daß ſie aber auch offenbar Einſpruch nicht erhoben 
haben. So kann man aus der Miniſtererklärung vielleicht doch 
beſtimmte Schlüſſe ziehen. Zu beachten bleibt allerdings auch der 
Zuſammenhang einer Schweinezollerhöhung mit den ſchwebenden 
Verhandlungen, das Schweinkontingent für Polen heraufzuſetzen. 
Denn auch die Sozialdemokraten werden ſich nicht im Unklaren 
über die verheerenden Folgen einer Ueberſchwemmung des 
            deut=
ſchen Marktes mit polniſchem Schweinefleiſch ſein. Möglicherweiſe 
will dem Preußen mit Rückſicht auf ſeine ausgedehnte 
            Landwirt=
ſchaft beizeiten einen Riegel vorſchieben, mindeſtens aber die 
Reichsregierung in ihrem Abwehrkampf unterſtützen. 
Die Landbund=Präſidenken beim Reichskanzler. 
Berlin, 23. Jan. 
Der Reichskanzler empfing heute in Gegenwart des 
            Reichs=
miniſters des Auswärtigen, des Reichswirtſchaftsminiſters und 
des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft die 
            Prä=
ſidenten des Reichslandbundes Reichsminiſter a. D. Dr. Schiele, 
Hepp und Bethge ſowie die Direktoren Kriegsheim und v. Sybel. 
Die vom Reichslandbund zur Linderung der allſeitig anerkannten 
eingehend beſprochen. Das Reichskabinett wird demnächſt in eine ſoll, würde dann eine wirkliche und vollkommene Souveränität 
            zu=
treffenden Fragen eintreten. 
Die Bekriebsergebniſſe der Reichsbahn 
im November 1928. 
Berlin, 23. Januar. 
ſchaft ſtellten ſich die Betriebsergebniſſe im November 1928 (im 
Millionen RM.) wie folgt: 
Einnahmen aus Perſonen= und Gepäckverkehr 94,53, aus 
— Ausgaben ſür Betrieb und Unterhaltung: 309,33 (davon per= berechtigten, ſouveränen Nationen abgeſchloſſen werden. 
ſönliche Ausgaben 200,99, ſächliche Ausgaben 108,34), für 
            Er=
parationsſchuldverſchreibungen 45,16, Rückſtellung für die 
            geſetz=
ſtellung für Vorzugsdividende 6,30, insgeſamt 421,68. 
Millionen RM. zurück. Der Rückgang ergibt ſich im weſentlichen Muſſolini ſelbſt ab, wann und ob dieſer Entwurf zur Tat wird. 
aus dem ſaiſonmäßigen Nachlaſſen des Verkehrs in den Winter= Man darf gleich feſtſtellen, daß Muſſolini recht gern unterſchreiben 
monaten. Darüber hinaus verurſachten die Lohnkämpfe in der 
weſtdeutſchen Eiſeninduſtrie und ihre Auswirkungen auf Handel / großen Preſtigeerfolg haben würde. Man muß aber andererſeits 
und Induſtrie Einnahmeausfälle. Die im Berichtsmonat ent= feſthalten, daß der Papſt noch nicht überzeugt ſcheint, ob dieſe 
            Ab=
ſtandenen Ausgabeverpflichtungen überſtiegen die Einnahmemn r 
um rund 8,8 Millionen RM. Zum Ausgleich dieſes 
            Minder=
ertrages mußte die „allgemeine Rückſtellung” in Anſpruch 
            ge=
nommen werden.
 Nom, 21. Januar. 
Es iſt kaum noch zu ertragen. Seit vierzehn Tagen hört man 
darauf hingewieſen wird, daß die beteiligten Verbände ſchon ſeit, in Rom, wo man auch gehen oder ſtehen mag, immer nur ein 
            Ge=
ſprächsthema: die römiſche Frage. Vor mir auf der Tram 
            unter=
halten ſich zwei eifrige Herren über dieſe Ausſöhnnng zwiſchen 
merlſamn gemacht, und folgende Forderung aufgeſtellt wird: Wir, dem Papſt und dem Lande Italien, im Hotel, in dem man auf 
ſetzung. Eine ſehr würdige Dame, die ebenſo ſchwerhörig wie alt 
iſt, läßt ſich durch einen langen Hörſchlauch von ihrer 
            Geſellſchafte=
rin darüber belehren, daß die römiſche Frage gelöſt iſt. Mein 
Portier möchte wiſſen, ob man auf dem häpſtlichen Territorium 
weniger Steuern zahlen muß als „diesſeits” des Tibers. Kurz 
biete der Realſteuern feſthalten, jedoch den vorliegenden Entwurf und gut, „das ewige Nom” des Vatikans ſcheint endgültig vom 
modernen Rom Muſſolinis abgetrennt. 
Um zunächſt einmal den Zuſtand der Wirklichkeit feſtzuſtellen: 
Nichts iſt bisher abgetreten, abgetrennt, paraphiert oder 
            unter=
ſchrieben, nichts iſt endgültig oder auch nur ſicher. Seit der Er= 
Schließlich ſtellt die Entſchließung die Forderung auf, oberung Roms im Jahre 1870, ſeit dem 21. September, dem Tage 
nach der Erſtürmung der Porta Pia, geht die römiſche Frage alle 
paar Jahre ihrer Löſung entgegen. Am 20. September 1870 wurde 
und der Vatikan das von Italien angebotene Garantiegeſetz ſamt 
ſeinen Millionen ablehnte. Seitdem hat es in all den 
            Jahrzehn=
ten niemals an Verſuchen gefehlt, den endgültigen und formalen 
Frieden zwiſchen dem Papſttum und Italien herzuſtellen. 
            Perio=
den ſcharfer Trennung zwiſchen beiden Teilen wechſelten mit 
            Zei=
ten beſſerer Beziehungen ab. Beſonders nach dem Krieg, in dem 
das Papſttum ungemein an politiſcher Bedeutung gewonnen 
hatte, machten ſich wiederholte und ſehr bedeutſame Verſuche 
            gel=
tend, um eine Löſung der römiſchen Frage zu finden. In ſeine 
neueſte Phaſe trat dieſes Problem, als der jetzige Papſt zur 
            Re=
gierung kam. Er galt von vornherein als ein moderner Mann, 
von dem man annehmen durfte, daß er einer Löſung der römiſchen 
Frage weniger abgeneigt ſein würde, wie gewiſſe frühere Päpſte, 
denen ſchon die antikirchliche Politik des freimaſreriſchen Roms 
jedes Spielen mit dem Gedanken einer Ausſöhnung unmöglich 
machte. 
Der Kardinalſtaatsſekretär Gaſparri, der wirklich wiſſen muß, 
wie weit die Dinge gediehen ſind, hat nun unlängſt auf direkte 
Anfragen von diplomatiſcher Seite geantwortet, daß „de Zure‟ 
die römiſche Frage noch immer dort ſtehe, wo ſie im Jahre 1922 
war, als Papſt Pius XI. in ſeiner Enzyklika „Urbi arcano Dei” 
bei ſeiner Uebernahme des Pontifikats ſie mit einigen Sätzen 
Sätzen ſtreifte. Darin hieß es ungefähr: „Die Natur der 
            geiſt=
lichen Herrſchaft des Papſtes verlange, daß die Ausübung dieſer 
Macht aller Welt vollkommen frei und unabhängig von jeder 
Autorität erſcheinen müſſe. Nach dem Verluſt der hiſtoriſchen 
            Un=
abhängigkeit habe man noch nichts gefunden, um dieſe Garantien 
zu erſetzen. Leider ſtehe deshalb Italien noch nicht am ſelben 
Platz wie andere Nationen. Italien habe aber nichts vom heiligen 
Stuhl zu befürchten, da dieſer nur das Gefühl des Friedens hege. 
Der Papſt bete zu Gott, daß die Differenz ausgeglichen werde.” 
Als Gaſparri dieſe diplomatiſche Feſtſtellung machte, ſchloß er 
jedoch nicht aus, daß vertrauliche Beſprechungen im Gange ſeien, 
um eine Löſung der römiſchen Frage zu finden. 
Dieſe vertraulichen Beſprechungen haben ſchon im Jahre 1927 
eingeſetzt. Urſprünglich fanden ſie zwiſchen Monſignore 
            Borgon=
gini=Duca für die Kurie und Herrn Gianini für das italieniſche 
Außenminiſterium ſtatt. Da dieſe beiden Männer aber ſchon zu 
„offiziell”, zu „amtlich” erſchienen, traten nach einiger Zeit an ihre 
Stelle zwei weniger „auffällige” Leute, und zwar für die Kurie 
der Konſiſtorialadvokat (Rechtsanwalt der Kurie) Pacelli, ein 
Bruder des Berliner Nuntius, und für die italieniſche Regierung 
der Königliche Staatsrat Barone. Dieſe beiden Unterhändler 
ſollen nun ſchriftlich einen Plan feſtgelegt haben, durch den die 
römiſche Frage „gelöſt” werden würde. Darin ſoll das Gebiet 
um den Vatikan etwas erwcitert werden, und zwar vielleicht mit 
Einſchluß der Villa Dora Pamphili bis zur Linie der Pineta 
Sacchetti. 
Damit würden die Ländereien auf den Höhen hinter dem 
Vatikan, wo die Kurie bereits nicht unbedeutende Landankäufe 
ſeit geraumer Zeit getätigt hat, ebenſo exterritorial werden, wie 
es bereits die Peterskirche, der Vatikan und der Petersplatz ſeit 
1870 ſind. Dieſem kleinen Landgebiet, das auf der einen Seite 
Notlage der Landwirtſchaft vorgeſchlagenen Maßnahmen wurden grade auch noch die Kleinbahuſtation von Sankt Peter umgreifen 
ſorgfältige Prüfung der geſamten, die Not der Landwirtſchaft be= kommen, die der Papſt als ſouveräner Herrſcher ausüben würde. 
(So etwa wie die Republik San Marino ſchon mitten in 
            italieni=
ſchem Gebiet beſteht.) Angeblich hat man auch bereits eine Form 
gefunden, durch die eine mögliche Empfindlichkeit des Königs 
            ge=
ſchont werden würde. Auch über die Eingliederung und 
            Anglie=
derung an das italieniſche Zollweſen und die Polizeiverwaltung 
ſoll man zu einer Uebereinſtimmung gekommen ſein. Außerdem 
Nach dem Dezember=Bericht der Deutſchen Reichsbahngeſell= verpflichtet ſich angeblich Italien, eine „Entſchädigung” von einer 
Milliarde Lire (Goldlire?) für die verlorenen Gebiete des 
            ehe=
maligen Kirchenſtaates zu zahlen. Auf Grund dieſer Abmachung 
ſoll dann ein Staatsbertrag mit internationaler Rechtsgeltung 
Güterverkehr 285,87, ſonſtige Einnahmen 32,44, zuſammen 412,84. zwiſchen dem Vatikan und der italieniſchen Regierung als gleich= 
Das Weſentliche iſt nun, daß dieſer Vertrag noch nicht 
            abge=
neuerung der Reichseiſenbahnanlagen 43,00, Verzinſung der Re= ſchloſſen iſt. Damit iſt die römiſche Frage alſo zurzeit noch nicht 
gelöſt. Da die beiden Kontrahenten vollſtändige Selbſtherrſcher 
liche Ausgleichsrücklage 8,26, geſetzmäßige Tilgung 9,63, Rück= ſind, die ohne Einmiſchung irgendeiner parlamentariſchen oder 
ſonſtigen Aufſichtsbehörde abſchließen und unterſchreiben können, 
Die Einnahmen blieben hinter dem Vormonat um rund 57 ſo hängt es natürlich letzten Endes nur vom Papſt ſelbſt und von 
möchte, weil er mit einer Löſung der römiſchen Frage einen ſehr 
machungen, die ihm allerdings eine größere perſönliche 
            Bewe=
gungsfreiheit bringen würden, für die Kurie von Vorteil ſein 
werden. Jedenfalls hat er zunächſt erſt noch einmal den 
            Feſuiten=
general auf Reiſen geſchickt, der ſich in Paris und Madrid unter=
Geite 2
Donnerstag, den 24. Januar 1929
 richten ſoll, was man dort zu einer derartigen Löſung der 
            römi=
ſchen Frage ſagen würde. Es iſt deshalb noch immer zweifelhaft, 
ob das Profekt zur Tat wird. 
Bisher iſt es Sache der perſönlichen Anſchauung, ob man an 
eine Löſung glauben will oder nicht. In England würde man 
hohe Wetten abſchließen. Denn niemand weiß bisher, wie die 
Dinge laufen werden. Selbſt die beiden Hauptkontrahenten wiſſen 
es nicht; denn der eine iſt ſich noch nicht klar darüber, ob er 
            unter=
ſchreiben kann. 
Wie aber iſt die ganze Sache in aller Welt verbreitet worden, 
wie iſt ſie in Rom zum Stadtgeſpräch geworden, obwohl in keiner 
italieniſchen Zeitung, auch nicht im vatikaniſchen „Oſſervatore 
Romano” oder an irgendwelchen beteiligten Stellen ein Wort 
            da=
rüber zu leſen oder zu hören war? Es ſteht feſt, daß zuerſt in 
einer engliſchen großen Zeitung am 6. Dezember 1928 das 
Löſungsprojekt genauer beſchrieben wurde, daß dann ein Berliner 
Blatt und eine große katholiſche Zeitung Weſtdeutſchlands eine 
ähnliche Darſtellung gaben. Kein beteiligter Botſchafter oder 
Diplomat aber konnte irgendeine tatſächliche Auskunft geben. Auch 
erfuhren ſie nicht, aus welcher Quelle die erſten Journaliſten 
etwas gehört hatten, da dieſe ſich angeblich verpflichtet hatten, 
ihre Quelle nicht anzugeben. Während alſo in der ganzen Welt 
das Thema in der Oeffentlichkeit behandelt wurde, ſchwiegen ſich 
in Italien Preſſe und Behörden aus. Da der eine der 
            Unter=
händler, Herr Barone, inzwiſchen verſtorben iſt, wird nun 
            behaup=
tet, daß ſeine Erben ein Tagebuch in ſeinem Nachlaß gefunden 
hätten, aus dem ſie die Verhandlungsergebniſſe weitererzählt oder 
verkauft hätten. Jedenfalls liegt der intereſſante Fall vor, daß 
auch die beamteten diplomatiſchen Stellen keine Auskunft geben 
können, weil ſie im Vatikan und bei Muſſolini nichts erfahren, 
und weil leider nicht feſtzuſtellen iſt, ob die erſten Jurnaliſten eine 
gemeinſame Quelle hatten. Denn es ſcheint faſt, als habe man 
die Löſung der römiſchen Frage bewußt zunächſt zu einem 
            Stadt=
geſpräch in aller Welt machen wollen, um ihre Wirkung im 
            Aus=
lande zu ſehen, ehe man daran geht, die Feder zur Unterzeichnung 
in die Tinte zu tauchen. Und ſolange dies nicht geſchehen iſt, 
bleibt auch diesmal die Löſung der römiſchen Frage, nur ein 
Tiſchgeſpräch. 
2as Urkeil im Eiſenkonflikk. 
* Berlin, 23. Januar. (Priv.=Tel.) 
Das Urteil des Reichsarbeitsgerichts, das den Schiedsſpruch 
in der nordweſtdeutſchen Eiſeninduſtrie für nichtig erklärte, iſt in 
politiſchen Kreiſen Berlins mit begreiflichem Intereſſe 
            aufgenom=
men worden. Der Schiedsſpruch ſelbſt iſt durch den Severingſchen 
Vermittlungsſpruch ja entaktualiſiert, aber die grundſätzliche 
            Be=
deutung des Urteils nach der politiſchen wie nach der 
            wirtſchaft=
lichen Seite hin bleibt unvermindert. Begreiflich daher wenn die 
Sozialdemokraten den Stoß auf den Schlichter Dr. Jötten 
            abzu=
lenken verſuchen und gar nur davon ſprechen, daß der 
            Schieds=
ſpruch für nichtig erklärt wurde. Tatſächlich aber richtet ſich die 
Verurteilung doch nicht gegen den Schlichter, ſondern gegen den 
Reichsarbeitsminiſter, der den Schiedsſpruch mit ſeiner politiſchen 
Verantwortung deckte, indem er ihn für verbindlich erklärte, deſſen 
Autorität deshalb auch durch das letztinſtanzliche Urteil eine 
ſchwere Verminderung erlitten hat, die ſo ſchwer iſt, daß ſie ſich 
unmittelbar politiſch auswirken müßte, wenn nicht der Reichstag 
mit Etatsſorgen und gleichzeitig die Regierung mit dem 
            Repara=
tionsproblem ſo überragend belaſtet wären, daß innerhalb der 
Regierung das Bemühen beſteht, alles zurückzudrängen, was die 
Kreiſe der Tagespolitik ſtören könnte. Das iſt aber auch das 
            ein=
zige, was den Reichsarbeitsminiſter Wiſſell noch halten kann, 
nachdem er ſich dieſe ſchwere Blamage vor dem höchſten 
            Arbeits=
gericht geholt hat. Im andern Fall wäre ſeine Stellung 
            voll=
kommen unmöglich. 
Die wirtſchaftliche Bedeutung des Spruches tritt 
            demgegen=
über etwas in den Hintergrund. Es verdient aber trotzdem 
            unter=
ſtrichen zu werden, daß die Vorwürfe, die man den Arbeitgebern 
aus ihrer Stellung zu dem Schiedsſpruch machte, hinfällig 
            ge=
worden ſind. Die ganze Agitation, daß die Kündigung der 
            Arbei=
ter ein Angriff auf die Autorität des Staates ſei, iſt ſchmählich 
in ſich zuſammengebrochen. Wenn der „Vorwärts” aus dem 
Urteil die Folgerung zieht, daß die Gewerkſchaften gut beraten 
waren, als ſie ſich auf den Schiedsſpruch Severings einließen, ſo 
iſt das ſicherlich zutreffend — ebenſo zutreffend iſt aber auch, daß 
durch die Haltung der Arbeitgeber eine notwendige Klärung 
herbeigeführt wurde. Wir wollen nicht ſo weit gehen, wie der 
„Börſenkurier”, der die Möglichkeit andeutet, daß nach dieſem 
Urteil auch noch eine ganze Anzahl anderer Schiedsſprüche in der 
Luft hingen, aber eins iſt doch notwendig, daß einmal das 
            Schlich=
tungsweſen gründlich durchreformiert wird, damit ſchädliche 
            Aus=
wirkungen, wie ſie ſich beim Ruhrkampf herausſtellten, in 
            Zu=
kunft vermieden werden können.
vom Tage.
 Die ſeit längerer Zeit zwiſchen dem Reichskommiffar für die 
            befetz=
ten rheiniſchen Gebiete und dem franzöſiſchen Oberkommando 
            ſchweben=
den Verhandlungen über die Ordonnanz 64 (militäriſche 
            Beſtandsauf=
nahmen) haben zu dem Ergebnis geführt, daß die von den 
            Beſatzungs=
behörden jährlich angeordneten Vorführungen und Muſterungen von 
Pferden und Kraftfahrzeugen künftig unterbleiben. 
Im Berliner Auswärtigen Amt iſt von dem Staatsſekretär v. 
            Schu=
bert und dem norwegiſchen Geſandten, Scheel, ein Abkommen übe 
den Luftverkehr zwiſchen dem Deutſchen Reich und 
Norwegen unterzeichnet worden. 
Die Ermittelungsergebniſſe des 
            Reihswehrminiſte=
riums über die verratene Panzerſchiff =Denkſchrift 
ſind nunmehr dem Oberreichsanwalt übergeben worden. 
Der deutſche Kreuzer „Emden” hat auf ſeiner Weltreiſe 
Neapel verlaſſen und iſt nach Port Said weiter 
gefähren. 
Der polniſche Seim hat beſchlöſſen zur 
            Verfaſ=
ſungsreform zu ſchreiten. In dem Beſchluß heißt es, die 
Reviſion werde auf Grund von Abänderungsanträgen zum 
            Verfaſſungs=
geſetz durchgeführt werden, die entweder von der Regierung oder von, 
Abgeordnteten eingebracht werden können. 
In dem Hochverratsverfahren gegen den 
            Abgeord=
neten Tuka hat die Prager Polizei eine Hausſuchung bei de 
ungariſchen Ariſtokrarin Gräfin Eſterhazi in Neutra 
vorgenommen und belaſtendes Material beſchlagnahmt. Die Gräfin 
ſelbſt weilt zurzeit in Krakau und hat ſchon einmal ein Jahr Kerker 
wegen Spionage zugunſten Ungarns abgeſeſſen. 
Die beiden autonomiſtiſchen Abgeordneten Hauß und 
Stürmel werden am Donnerstag nachmittaig bei der Einleitung zu 
der Interpellationsdebatte über die Regierungspolitik im Elſaß ihren 
Einzug in die franzöſiſche Kammer halten. Falls ihre 
Validierung rechtzeitig erfolgt, beabſichtigen ſie, ſich an dieſer Debatte zu 
beteiligen. 
Gegen Baron KlausZorn v. Bulach iſt neuerdings Klage 
wegen Verleumdung angeſtrengt worden, weil er in ſeiner 
            ſati=
riſchen Wochenſchvift „Les Folies” mehrere elſäſſiſche Perſönlichkelten 
greb beſchimpft hat. 
Der Gouvernenr der Bank von England, Montague Norman, 
iſt von Southcmpton nach New York abgerciſt. 
Der Reparationsagent Parker Gilbert ſprach ſich vor, ſeiner 
Abreiſe nach Europa hoffnungsvoll über die Negelung 
des Reparationsproblems aus. Es beſtüinden Anzeichen 
dafür, daß dieſe Frage nun auf die richtige Bahn gebraclt und ſoas 
            wirt=
ſchaftliche Gleichgewicht Europa3 vollſtändig wiederhergeſtellt werden 
wurde.
 Der neue franzöſiſche Sachlieferungsſchwindel. 
EP. Payis, 23. Jan. 
Der geſtern aufgedeckte Rieſenſchwindal mit 
            deut=
ſchem Sachlieferungszucker bei dem der 
            franzö=
ſiſche Staat um rund 80 Millionen Franken 
            ge=
ſchädigt wurde, ſcheint noch weitere Kreiſe zu ziehen. Bisher 
liegen zwei Klagen des Finanzminiſters gegen eine 
            Zuckerhandels=
geſellſchaft und gegen eine franzöſiſch=marokkaniſche 
            Schiffahrts=
ſeſellſchaft vor. Die letztere Geſellſchaft hatte jedoch kein einziges. 
Schiff beſeſſen, ſondern ſich lediglich mit Zuckerſchiebungen befaßt. 
Ihr Präſident, der frühere Univerſitätsprofeſſor Polier, iſt geſtern 
verhaftet worden. Gegen zwei Mitſchuldige, den gegenwärtig in 
England weilenden Ruſſen Nentſky und den Belgier Robiano, 
wurden Haftbefehle erlaſſen. Die Betrüger haben im September 
1927 9000 Tonnen Zucker im Werte von 20 Millionen Franken 
und im Januar 1928 30 000 Tonnen im Werte von. 60 Millionen 
Franken in Deutſchland aufgekauft. Sie erhielten im 
            Finanz=
miniſterium Anweiſungen auf die Kaſſe des 
            Generalzahlungs=
agenten in Berlin, mit denen ſie ihre deutſchen Lieferanten 
            be=
zahlten. Dem franzöſiſchen Staat händigten ſie als Gegenwert 
Wechſel aus, die von einer engliſchen Firma garantiert wurden, 
löſten dieſe Wechſel aber dann nicht ein, nachdem ſie den Zucker 
in England und Frankreich verkauft hatten. Ueberdies führten 
ſie die erzielten Gewinne nicht den beiden Geſellſchaften zu, 
            ſon=
dern legten ſie in anderen Geſchäften an, ſo in Petroleum=Aktien 
und beim Ankauf von Fabriken. — Intereſſant iſt, daß hier ein 
allerdings ſehr lockerer Zuſammenhang mit der Affäre 
der Gazette du Franc feſtzuſtellen iſt, da der in dieſer 
Affäre verhaftete Graf de Courville und der in der Zucker=
            Schwin=
deläffäre feſtgenommene Polier 9, ſichtsratsmitglieder der 
            glei=
chen Petroleumgeſellſchaften waren. Geſtern wurden zahlreiche 
gerichtliche Durchſuchungen bei den bloßgeſtellten Firmen und 
deren Geſchäftsfreunde vorgenommen, die zur Beſchlagnahme 
eines umfangreichen Materials führten, deſſen Durchſicht mehrere 
Tage in Anſpruch nehmen wird.
 Beſahungslaften und d2 
Aeiftangsſthlgeen 
Beeinkräckigung der deutſchen Wül 
Finanza2fundung durch die Aufrechs 
Beſahung. 
Kobler 
Der letzte Reparationsbericht Parker Gilbe 
Auscande im allgemeinen den Eindruck auffcor 
ginge es Deutſchland wirtſchaftlich und 
            finam=
daß ſeine Leiſtungsfähigkeit im Rahmen einn 
nuität von 2½ Milliarden Mark feſtſtehe. Es Fi0 
bleiben, welche Geſichtspunkte den 
            Reparatio=
haben mögen, von Deutſchland ein zu optimiſ 
zu enzverfen. Tatſache iſt jedenfalls, daß er 
zur Beurteilung der deutſchen Leiſtungsfähigk 
gelaſſen hat. Dazu gehört u. a. die Frage de 
tigung der deutſchen 
            Wirtſchafts=
geſundung durch die Aufrechterha 
ſetzung. Ganz abgeſehen von den unmittel 
kommenden Beſatzungskoſten, die im abgelaufe‟ 
jahr nach der Aufſtellung Parker Gilberts 50, 
betrugen, werden durch die Beſatzung Wirtſch 
oder Wirtſchaftsentwicklungen gehemmt, die 
ſtungsfähigkeit in zahlenmäßig gar nicht 
            feſtzu=
äußerſt ungünſtig beeinfluſſen. Gerade in de= 
und Wochen mehren ſich die Klagen aus den 
über eine zunehmende Wirtſchaftsnot, die ſich 
ſondern auch ſozialpolitiſch zu Laſten des 
immer empfindlicher auswirkt. 
Man darf aber nicht nur die 
            augenblicklich=
der deutſchen Wirtſchaft in den beſetzten Gel 
lung der ſchädlichen Auswirkungen der Auß 
Beſatzung berückſichtigen, ſondern muß 
            darübe=
ſtellen verſuchen, welche dauernd 
der deutſchen Wirtſchaft, und 
            da=
ſchen Leiſtungsfähigkeit eintret 
dieſen Punkt hat vor kurzem 
Staatspräſident Adelung hinge 
daran erinnerte, daß die Folgen der Beſatzutg 
nicht in vollem Umfange überſehen werden En 
aber zum größten Teil heute ſchon auswinkten. 
der deutſchen Wirtſchaft darf man aber niit 
unmittelbaren Auswirkungen der Beſatzung 
ſehr weſentlich ſind auch die mittelbaren Auf 
ſind in erſter Linie die Folgen der Venlna 
raumes durch die Wohnungsanforderungen 
nennen. 
Ganz abgeſehen davon, daß die Gemeid 
wöhnlichen Wohnungsbaukoſten belaſtet werkin 
Zuſammenpferchung der Bevölkerung auf den 
Wohnraum auch volksgeſundheitlich in äußen 
geltend. Alle Sozial= und Wohnungsfürſu= 
Staats= und Gemeindebehörden verpufft in 
bieten, weil ſie an dem Quartierrecht der 
muß. Die deutſchen Maßnahmen zur Hebung” 
heit entſpringen aber letzten Endes der Erwäud 
geſunder Körper in der Lage iſt, bollwertige=? 
Auf dieſen Umſtand hat z. B. der Deutſche Bu 
in ſeiner Kritik an dem letzten Jahresberichttn 
agenten hingewieſen, indem er die Lebenshal.u 
und amerikaniſchen Arbeiters in Vergleich 
deutſche Arbeiter nicht gut abſchneidet. Was 
Arbeiter allgemein gilt, das gilt für die Bevu 
ten Gebiete ganz beſonders. Die Reparacy 
können zu keinem gerechten Abſchluß geführt ad 
nicht den Verſuch unternimmt, die deutſche 
unter Berückſichtigung aller ſchädigenden Fa 
Man wird dabei die im beſetzten Gebiet beſor 
lagerten Vephältniſſe nicht überſehen dürfen. 
laſten müſſen während ihrer Dauer und d— 
deutſche Leiſtungsfähigkeit in einer Weiſe beeit 
beſondere Prüfung erforderlich machen muß.
 Breie Likerariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. 
Experimental=Vortrag von Jörg Mager. 
* Im elektrotechniſchen Inſtitut der Techniſchen Hochſchule 
zéigte Jörg Mager ſeine Apparate für elektriſche Tonerzeugung 
umd hielt einen Vortrag, in dem er den Werdegang ſeiner Er 
fidung in lebensvoller Weiſe darſtellte und praktiſch die 
            wichtig=
ſten Geſichtspunkte, nach denen er bisher gearbeitet hat, gab. 
Nachdem die Darmſtädter Muſikintereſſenten kurz vorher 
            Ge=
legenheit hatten, das Theremin=Trio zu hören und deſſen 
            Auf=
faſſung über die Aetherwellen=Muſik kennen zu lernen, war es 
von ganz beſonderem Intereſſe, jetzt den deutſchen Vertreter 
            des=
ſelben Prinzips nochmals zu hören, nachdem er ſchon anläßlich der 
Jubiläumstagung des Reichsverbandes Deutſcher Tonkünſtler und 
Muſiklehrer im vorigen Herbſt in Darmſtadt geſprochen und bei 
den Fachleuten großes Aufſehen erregt hatte. Mager 
            er=
zählte, wie er, urſprünglich angeregt durch Beachtungen an 
            ver=
ſtimmten Orgeln, darauf ausgegangen war, ein 
            Viertel=
tonharmonium herzuſtellen, und tatſächlich war er der erſte, 
der ein ſolches Inſtrument gebaut hatte. Er war allerdings 
damals nicht imſtande, ſeine Erſindung patentieren zu laſſen, und 
ſo gingen andere den Weg weiter, den Mager damals vorbereitet 
hatte. Später ging er darauf aus, elektriſche 
            Schwingungserzeu=
gung in Verbindung mit Radioröhre und Lautſprecher zu 
            ſtudie=
ren und ſich ein orgelähnliches Inſtrument zu bauen, mit dem er 
Töne in jeder beliebigen Stimmung und in den verſchiedenſten 
Klangfarben wiedergeben kann. Es ſcheint uns wichtig, gerade in 
dem jetzigen Zuſtand dieſe Erfindung zu beleuchten, welches die 
grundlegenden Unterſchiede der Ausnutzung bei Prof. Theremin 
und bei Jörg Mager ſind. Die Ruſſen verſuchen, ihre 
            Aether=
wellen=Muſik als etwas bereits Vollkommenes zu zeigen. Jeder 
kritiſche Beſucher wird jedoch bei ihren Darbietungen den Eindruck 
gewinnen, daß das Problem noch ſehr in den Kinderſchuhen ſteckt 
Der Gedanke, den eigenen Körper als Leiter zu gebrauchen und 
bei Ruhighaltung des geſamten Körpers durch Nähern und 
            Ent=
fernen der Hand das elektromagnetiſche Feld der Antenne zu be 
einfluſſen, iſt unbedingt beſtechend. Wenn jedoch das eigentlick 
Künſtleriſche nachgeprüft wird, ſo treten Dinge in die Erſcheinung, 
die einer muſikaliſch=künſtleriſchen Wirkung ſtark widerſtreben. So 
die häufig eintretende Unreinheit, da beſonders bei großen 
            In=
tervallen keine Hilfe für das Abſchätzen der Entfernungen vor 
handen iſt und die Tonſtärke zu Hilfe genommen werden muß, um 
bei ſehr leiſem Einſatz erſt nachprüfen zu können, ob der Ton auch 
einigermaßen ſauber iſt. Dann aber vor allem die Notwendigkeit 
von Ton zu Ton zu gleiten, die eine andere Verbindung der Töne 
als durch Portament unmöglich macht. Aus dieſem Grunde 
            wäh=
len ſich die ruſſiſchen Künſtler Stücke aus, in denen ihr Inſtrument 
getragene Melodien mit nicht zu großen Intervallen zu ſpielen
 hat, und durch das Vibrato, das ſie ſtändig benutzen, geben ſie der 
Darbietung eine gewiſſe Beſeelung. Trotzdem iſt die Wirkung 
künſtleriſch wenig bedeutſam und objektiv befriedigt eigentlich 
nur das Tonmaterial. Geſchickt iſt vor allen Dingen bei Prof. 
Theremin die Aufmachung der Vorführung, und ſo kommt es, 
daß er ganz Europa und vor allen Dingen Deutſchland bereiſen 
kann, überall Unterſtützung findet und ſeine noch ſehr unfertige 
techniſche Einrichtung dazu benutzt, um durch das große Intereſſe 
das man allgemein ſolchen Neuerungen entgegenbringt, ſich hohes 
Anſehen und entſprechenden Verdienſt zu verſchaffen. 
Ganz anders Mager. Hier haben wir einen deutſchen 
            For=
ſcher, der mehr durch künſtleriſche Intuition als durch 
            mathema=
tiſch=phyſikaliſche Erwägungen unabläſſig beſtrebt iſt, alle Eigen 
heiten der neuen Tonerzeugung zu ſtudieren, aus Mängeln ebenſo 
kritiſch zu lernen, wie aus ſich ergebenden Zufälligkeiten, und der 
im ſtillen Kämmerlein unter ſtarken Entbehrungen arbeitend, nur 
ſelten geringe Unterſtützung findend, mit der Hartnäckigkeit des 
von der Sache Beſeſſenen ſtets weiter arbeitet, nie mit dem 
            Er=
reichten zufrieden iſt und das unendlich vielſeitige Problem nach 
den verſchiedenſten Richtungen zu löſen ſucht. Wer objektiv Magers 
Orgelinſtrument mit dem Konzertinſtrument des Ruſſen 
            ver=
gleicht, muß zugeben, daß Mager ſchon mancherlei dort in 
            Er=
ſcheinung tretende Unvollkommenheiten überwunden hat, und daß 
er auf dem Wege, die neue Tonerzeugung der Praxis dienſtlich zu 
machen, eine große Strecke weiter fortgeſchritten iſt als Theremin. 
Umſo unverſtändlicher iſt es, daß z. B. in Berlin von mancher 
maßgebenden Stelle, die imſtande ſein müßte, dieſe 
            Zuſammen=
hänge klar zu ſehen, dem Ruſſen Förderungen verſchiedener Art 
zuteil wurden, während der Deutſche kaum beachtet wird, da 
Mager allerdings die Fähigkeit abgeht, durch Reklame und 
            be=
ſonders geſchickte Aufmachung die allgemeine Aufmerkſamkeit auf 
ſich zu lenken. Welche Möglichkeiten für Phyſik, Tonpſychologie 
und Muſik das Mager’ſche Inſtrument in ſich birgt, wie nicht nur 
Töne, ſondern auch Geräuſche beliebiger Art hergeſtellt werden 
können, wie Tonteilungen feinſter Art, die bisher nur mit dem 
Appun’ſchen Tonmeſſer möglich waren, hier ohne Komplikation 
vorgenommen werden können, haben wir in der Beſprechung von 
Magers Vortrag am 8. Oktober 1928 eingehend erörtert. Vielleicht 
war es ein Glück für Mager und ſeine Erfindung, daß er damals 
vor einem Forum von Sachverſtändigen hier in Darmſtadt ſeine 
bisherigen Ergebniſſe zeigen konnte. Denn dieſe erregten ſo 
            ſtar=
kes Aufſehen, daß von vielen Muſikern und Phyſikern ihre 
            Be=
deutung voll anerkannt wurde und daß ſich Kräfte regten, die 
darauf ausgingen, Mager inſtand zu ſetzen, ſeine Studien mit 
größerer Stetigkeit und mit geeigneteren Mitteln fortzuſetzen. So 
war es eine beſondere Freude für alle diejenigen, die in den neuen 
Problemen mehr als eine Modeſpielerei ſehen, daß nach dem 
            Vor=
trag am vergangenen Dieustag Herr Rechtsanwalt Dr. Hoffmann 
bekgunt geben konnte, daß ſich hier in Darmſtadt eine Studien
 geſellſchaft für elektro=akuſtifche Muſik gegründt 
ſicht, Jörg Mager zu veranlaſſen, nach Darn 
und ſeine Erfindung ſo weiter auszubauen, 
Verwendung zur Tatſache wird. Wir beghe 
Mager zu dieſem Erfolg und zu dieſer verdi. 
ſeines bisherigen Schaffens, und wünſchen 
            ihn-
arbeit in Darmſtadt bedeutſam werde für die 
Wiſſenſchaft. 
Fri 
Studiengeſelſchaft für elektro aku 
Die tiefgehenden Eindrücke, die der 
Mager auf der Darmſtädter Tagung de‟ 
Deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer im Olt. 
Problem der elektriſchen Muſik vermittelt hat, 
ren Kreiſe von Perſönlichkeiten Veranlaſſung 
näher zu treten, wie die bedeutungsvollen A. 
ein engeres Verhältnis zu Heſſen 
Um den Beſtrebungen eine greifbare Form zu 
Tagen in Darmſtadt die „Studieng* 
elektro=akuſtiſche Muſik” gegründet m. 
Ziel geſetzt hat, Jörg Mager die Möglichkeit zu 
nicht alle Zeichen trügen, für die Entwicklung 
machenden Beſtrebungen auf einer breiteren 
Tat umzuſetzen. Nachdem am Vortage ein T 
der rührigen Literariſch=Künſtleriſchen Geſelln 
der breiteren Oeffentlichkeit Kenntnis von dei 
der Magerſchen Erfindungen gegeben hat, F 
am Mittwoch einem engeren Kreiſe geladenel 
ſeiner Arbeiten vor. Im Anſchluß an den mi 
aufgenommenen Vortrag Magers nahm de 
„Studiengeſellſchaft”, Dr.=Ing. e. h. E. Schenck. 
Anweſenden zu einer tatkräftigen Unterſtützun. 
von hohem Idealismus getragenen Erfinderig 
zufordern. Erfreulicherweiſe erklärte ſich eine 
intereſſierten Perſönlichkeiten zum Beitritt zul. 
mit namhaften Beiträgen bereit, ſo daß die E 
ſellſchaft als endgültig geſichert angeſehen E 
Grund einer Vereinbarung, die nunmehr zwh." 
geſellſchaft und Herrn Mager zu treffen ſein. 
ſtimmtheit zu erwarten, daß Mager nach 2e 
und hier ſeine Arbeiten auf breiterer Grundla? 
Die großzügigen wiſſenſchaftlichen Hilfsmite 
Hochſchule der heſſiſchen Landeshauptſtadt we 
bedeutungsvollen Arbeiten des Erfinders E, 
und fördern helfen. Auskünfte werden 
geſellſchaft für elektro=akuſtiſche Muſik” (Darn 
Fernruf 369) jederzeit gerne erteilt.
 HMit Anldgs Siderruf. 
M einker engliſchem Druck nach Kandahar 
zurückgekehrk. 
* Berlin, 23. Jan. (Priv.=Tel.) 
wird, beſtätigt nunmehr die amtliche Telegra= 
Sowjetuniom in einer Kabuler Meldung die 
mamn Ullah ſeinen Thronverzicht widerrufen habe 
unsger um ſich ſammele, um im Frühjahr eine
 „Hhrabul zu eröffnen. In der Meldung heißt es, 
Mbdankung für nichtig und übernehme wieder 
dieeſe Redewendung bedeutet vorläufig allerdings 
a. Aman Ullah bekanntlich in Kandahax iſt und 
Tſbar die gegenwärtigen Machtverhältniſſe in den 
mhraniſchen Propinzen noch nicht möglich erſcheint. 
ausn indeſſen die Nachrichten, in denen es heißt,
 mä tämme ſich für den alten König ausgeſprochen 
hidem Stamm der Schinwari, der eine der 
            Haupt=
bädiſchenführers in ſeinem Kampf gegen Aman 
ſoer ehemalige König ſchon Verhandlungen 
            auf=
ſtüſtzuig der Lage in Kabul iſt in eine neue Phaſe 
rithte von der indiſch=afghaniſchen Grenze 
            be=
ſcvifſchen dem engliſchen Geſandten in Kabul, Eir 
artss, und dem neuen Emir von Kabul, Habib 
ſhiburrt worden, daß der „Dreitagekönig” Inayat 
nnach Afghaniſtan zurückbegeben ſoll. Inayat 
Fisunächſt wenig Luſt, in ſein Land 
            zurückzukeh=
ve Rechte zu kämpfen, gab aber doch ſchließlich 
mdnicke nach und reiſte in Begleitung von 
            Zei=
unigen von Peſchawar an der afghaniſchen Grenze 
ni Won hier aus begab er ſich im Automobil nach 
CAS/e ßt, daß er ſeinen Bruder Aman Ullah im 
tru neuen Emir von Kabul unterſtützen will.
 bul gemeldet wird, hat Hobib Ullah einen 
            Be=
rſſchung König Aman Ullahs, ſeiner Verwandten 
Wroßmutter erlaſſen. Er hat demjenigen, der 
uſeine Verwandten gefangen nimmt, eine große 
vheröchen. Den Führern der Stämme hat er 
            er=
e Mampf die Macht in Kabul Aman Ullah nicht 
ec (Er beabſichtigt, Aman Ullah noch einmal zum 
4ih ans aufzufordern, und, falls er dieſer 
            Auf=
ſehßFülge leiſte, ihn durch eine militäriſche 
            Unter=
hau zwingen. Geſtern haben die Flieger Aman 
Auze in Kabul abgeworfen, in denen die 
            Bevöl=
en= wird, Hobib Ullah den Gehorſam zu ver=
 dehni mit der Diktalur des neuen Emirs. 
Rhüder Emir Habib Ullah zurzeit in Kabul ſpielt, 
oidon vorliegenden Meldungen nicht einwand=
 poher Ausrufung der Unabhängigkeit des Landes 
bt) amit würde aber auch wieder die Frage auf= 
Friſl oſo England wie früher die Zahlung von 
            Sub=
eih gen Herrſcher in Afghaniſtan aufnimmt, d. h. 
un. Rang eines einfachen engliſchen Statthalters 
Me wieſe Maßnahmen, die man dem neuen König 
MMohl zur Stärkung der Stellung Aman Ullahs 
Mrrhjahr wird aber eine Entſcheidung kaum zu
 her Nordweſtgrenze Indiens iſt die Anſicht 
            ver=
ſuighaniſtan unter der Bevölkerung 
inheit mit der Diktatur des neuen 
z mWachſeniſt. Man werfe die Frage auf, 
v plötzlich die reichlichen Geldmittel erhalten 
ſüline Erhöhung des Soldes für ſeine Soldaten 
uſiiſche Meldungen beſagen, daß Bacha Sakao 
ſtfder engliſchen diplomatiſchen Vertretung Be= 
Mitfft, ja, daß er den Plan gefaßt hat, ſämtliche 
eier Staaten mit einem ſanften Druck aus der 
tfarnen. Das würde bedeuten, daß der neue 
At AſAFghaniſtan wieder ganz unter die 
            Schutzherr=
miſllu ſtellen und damit den Zuſtand wiederherzu=
 Ikalieniſch=franzöſiſche „Freundſchaft”. 
Um das Gleichgewichk auf dem Balkan und am 
Mitkelmeer. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
* Paris, 23. Januar. 
Die Reiſe des italieniſchen Staatsſekretärs Grandis nach 
Angora und Athen wurde in Paris, wenn auch nicht allzu laut 
beſprochen, doch mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit verfolgt. Die 
Lage der franzöſiſchen Diplomatie in Athen und in Angora iſt 
grundverſchieden, aber weder in der einen noch in der anderen 
Hauptſtadt iſt eine beſonders intenſive Tätigkeit der Italiener für 
Frankreich erwünſcht. 
Trotz vieler und vielverſprechender Verſuche gelang es der 
franzöſiſchen Außenpolitik — von einigen kurzen Intervallen 
            ab=
geſehen — nicht, mit der Türkei ein auch nur einigermaßen gutes 
Verhältnis herzuſtellen. Die beſten Köpfe in der franzöſiſchen 
Diplomatie haben bisher bei dieſer Aufgabe verſagt. Die Gründe 
dafür ſind mannigfach. Wenn man türkiſche Politiker nach der 
unmittelbaren Urſache der franzöſiſch=türkiſchen Verſtimmung fragt, 
ſo bekommt man regelmäßig die Antwort, daß Frankreichs Politik 
in Syrien den türkiſchen Intereſſen und darüber hinaus den 
Intereſſen des gegenwärtigen Regimes in der Türkei 
            zuwider=
läuft. 
Mit Athen war das Verhältnis bis vor kurzem noch 
            vor=
züglich. Aber die Verhandlungen Grandis mit dem griechiſchen 
Außenminiſter Michalokopulos ſcheinen die Franzoſen zu 
            beun=
ruhigen. Italien will nichts weniger, als mit der Türkei und 
Griechenland in ein Freundſchaftsverhältnis zu kommen, welches 
der italieniſchen Außenpolitik eine gewiſſe Vorzugsſtellung in 
einem Teil des Mittelmeeres bringen würde — trotz dem Fehlen 
der engliſchen Unterſtützung. Darüber hinaus — ſo behauptet 
man hier in Paris — will Muſſolini mit Hilfe der Türkei auf 
Frankreich einen gewiſſen Druck ausüben, um die Vorteile dieſer 
Lage bei den Verhandlungen über das Statut von Tunis und 
andere koloniale Fragen zu verwerten. 
In Italien leugnet man dieſe Politik kaum. Ja, man weiſt 
ſogar auf die franzöſiſchen Beſtrebungen hin, welche auf die 
            Feſti=
gung der Beziehungen zwiſchen Polen, Rumänien und Ungarn 
hinauslaufen, ferner auf die energiſche Unterſtützung, welche 
Frankreich Zugoſlawien gewährt. Und man hält es für die 
            natür=
lichſte Sache der Welt, daß man, um das „Gleichgewicht” 
            herzu=
ſtellen, Jugoſlawien mit Hilfe der türkiſchen und griechiſchen 
Orientierung einige Schwierigkeiten zu machen ſucht. 
Auflöſung weiterer Parkeien in Südſlawien. 
EP. Belgrad, 23. Januar. 
In den geſtrigen Abendſtunden wurde von den 
            Polizeibehör=
den die Sloweniſche Volkspartei, das iſt die Partei des früheren 
Miniſterpräſidenten Koroſchetz, aufgelöſt und die Parteilo 
            ali=
täten verſiegelt. Dr. Koroſchetz, der jetzt Eiſenbahnminiſter iſt, 
wird heute in ſeinem Organ „Slowenec” einen Aufruf an ſeine 
Partei erlaſſen, mit der Aufforderung, die Auflöſung ruhig und 
loyal hinzunehmen. — Zur gleichen Stunde wurde auch die 
            Slo=
weniſche Bauernpartei aufgelöſt. — Das Vermögen beider 
            Par=
teien wurde behördlich beſchlagnahmt und bei der Polizei 
            depo=
niert. 
Der kroatiſche Bauernführer Macek hat dem 
            Sonderkorre=
ſpondenten des „Corriere della Sera” in Agram eine 
            Unter=
redung über die Stellungnahme ſeiner Partei zum Staatsſtreich 
des Königs Alepander gewährt. Ueber die Auflöſung ſeiner 
Partei ſagte Macek, die kroatiſche Bauernpartei werde dadurch 
zum drittenmal aufgelöſt, und er ſei überzeugt, daß die 
            Auf=
löſung die gleiche Wirkung haben werde wie die früheren, weil 
die kroatiſche Bauernpartei die Organiſation der kroatiſchen 
            Be=
völkerung darſtelle. Bei den Kroaten und Serben ſtehe man nicht 
nur zwei verſchiedenen Nationen, ſondern zwei Welten 
            gegen=
über. Seit dem römiſchen Reich ſeien beide Stämme getrennt. 
Die Kroaten gehörten zur weſtlichen, die Serben zur öſtlichen 
byzantiniſchem Welt. Jetzt wäre für die Löſung des kroatiſchen 
Problems der Weg offen, alle alten Geſetze ſeien weggeräumt 
und eine neue Staatsorganiſation könnte geſchaffen werden. In 
Serbien ſcheine man aber leider den richtigen Weg nicht 
            einzu=
ſchlagen, das beweiſe ſchon die Tatſache, daß der neuen 
            Regie=
rung Männer angehören, die an der Spitze der ſerbiſchen 
            Koa=
lition ſtanden.
Ayemmandfrage, Aepctattohen,
 Neue Erklärungen Chamberlains im engliſchen 
Unkerhaus. 
EP. London, 23. Januar. 
Wie ſtark das Intereſſe an der Reparations= und 
            Rheinland=
frage in den politiſchen Kreiſen Londons iſt, läßt ſich erneut 
aus einer Reihe von Fragen erkennen, die im Unterhaus von 
den Abgeordneten Rennie Smith und Sir John Power an 
Chamberlain geſtellt wurden. Man erwarte, ſo ſagte 
            Chamber=
lain, daß das Sachberſtändigenkomitee für die Regelung der 
Reparationsfrage bald zuſammentreten werde. Er könne keine 
weiteren Mitteilungen machen, bevor dieſes Komitee ſeine 
            Vor=
ſchläge und Gegenvorſchläge formuliert habe und bis die in 
Frage kommenden Regierungen hierzu Stellung genommen 
            hät=
ten. Hinſichtlich der Rheinlandfrage habe er ſeinen früheren 
            Er=
klärungen nichts hinzuzufügen. 
Chamberlain teilte ferner mit, daß ſeit den engliſch=
            fran=
zöſiſchen Beſprechungen über die Abrüſtung zur See noch keine 
weiteren Schritte ergriffen worden ſeien. Die ganze Frage ſei 
noch im Stadium der Erwägungen, aber er habe, ſo fügte er auf 
eine weitere Fvage des Abgeordneten Kennworthy hinzu, der 
            letz=
ten amerikaniſchen Note in dieſer Angelegenheit große 
            Auf=
merkſamkeit geſchenkt, und zwar in allen ihren Teilen. — 
            Hin=
ſichtlich der Erneuerung des Schiedsvertrages mit den 
            Vereinig=
ten Staaten habe ſich die Lage ſeit ſeinen letzten Bemerkungen 
vor Weihnachten nicht geändert. 
Endlich gab Chamberlain die Erklärung ab, daß Nancking 
nunmehr von der engliſchen Regierung ofſiziell als Hauptſtadt 
von China anerkannt werde. Die Ueberführung der Verwaltung 
nach der neuen Hauptſtadt ſei noch nicht vollzogen. Praktiſche 
Ueberlegungen hätten es dem britiſchen Geſandten in Peking 
unmöglich gemacht, ſeinen Wohnſitz in Nanking aufzuſchlagen. 
Es würden jedoch Vorbereitungen getroffen, ein Mitglied des 
britiſchen Geſandtſchaftsſtabes als Stellvertreter des Geſandten 
in Schanghai wohnen zu laſſen. Dieſer Stellbertreter könne, 
wenn notwendig, Nanking beſuchen, um mit der 
            Nankingregie=
rung dauernd die Verbindung aufrecht zu erhalten.
 Die franzöſiſchen Delegierten für den 
            Reparationsregelungs=
ausſchuß, Moreau und Parmentier, wurden geſtern, wie bereits 
gemeldet, von Außenminiſter Briand zu einer längeren 
            Aus=
ſprache empfangen. Der „Excelſior” will nun wiſſen, daß in der 
geſtrigen Unterredung die völlige Uebereinſtimmung zwiſchen dem 
Standpunkt der Delegierten und dem der franzöſiſchen Regierung 
feſtgeſtellt worden ſei. Vorausſichtlich werde alſo die franzöſiſche 
Delegation die Kommerzialeſierung der deutſchen Schuld fordern 
und gleichzeitig darauf beſtehen, daß die normalen 
            Dawesplan=
anuitäten von 2,5 Milliarden Mark weiterhin beibehalten 
werden. 
die Lage im Trak. 
London, 23. Januar. 
Die durch den Rücktritt des Kabinetts im Irakgebiet 
            aus=
gebrochene neue Kriſe iſt nach ſveiteren Berichten aus Basra 
bereits ſeit einiger Zeit erwartet worden. Ob der Londoner 
Geſandte des Frakgebietes, Jarar Paſcha, das neue Kabinett 
            bil=
den wird, iſt vorläufig ungewiß. Der Geſandte hat noch keine 
Aufforderung erhalten, nach Bagdad zurückzukehren, um das 
Kabinett zu bilden. Ueber die Urſache der neuen Kriſe wird von 
engliſcher Seite betont, daß im Gegenſatz zu verſchiedenen 
            Be=
hauptungen nur gefordert worden ſei, daß alle im Irakgebiet 
liegenden Truppen unter den Befehl von Offizieren geſtellt 
            wer=
den ſollten, die von England bezeichnet oder gebilligt ſeien. Die 
urſprüngliche Forderung, daß das Irakgebiet die Koſten für die 
Unterhaltung der britiſchen Truppen im Irakgebiet zahlen ſollte, 
die über die Unterhaltungskoſten der gleichen Streitkräfte in 
Großbritannien ſelbſt hinausgingen, wurde vor einigen Monaten 
fallen gelaſſen, unter der Bedingung, daß die anderen 
            weſent=
lichen Grundſätze des britiſchen Vertrages angenommen würden. 
Die Erklärung ändert nichts an der Tatſache, daß England zwar 
zu kleineren finanziellen Zugeſtändniſſen und einem gewiſſen 
Nachgeben in den weniger wichtigen Fragen bereit iſt, in allen 
Hauptpunkten aber an ſeinem Standpunkt feſthält. Der 
            zurückgetre=
tene Miniſterpräſident wird die Geſchäfte wahrſcheinlich bis zur 
Ankunft des neuernannten britiſchen Oberkommiſſars für das 
Frakgebiet in Bagdad etwa Mitte Februar weiterſühren.
Hſiſches Landestheaker.
 aus. — Mittwoch, 23. Januar. 
Die Fledermaus. 
veisette von Johann Strauß. 
9 Wrir e hat das Kunſtſtück fertig gebracht, in zwei 
wiNhenx Aufführungen der Fledermaus neulich die 
FiyMlie Adele zu ſingen. Alle Achtung vor beiden 
Ee olgreichen Leiſtungen! Strauß hat dieſe zwei 
Ear für Sopran geſchrieben und geſanglich ſehr 
ole Moſalinde iſt Operettenkoloratur, Adele Ope=
 9 Barmſtädter Lichtſpieltheakern. 
Rn den band für Filmkunſt” brachte einer merkwür= 
Eicheen Zuhörerſchaft den „berühmten” Film 
Sb.. Es iſt wirklich merkwürdig, daß nach den
 Rei ieſe Fächer gehen leicht ineinander über, erfor= 
Veichmhl eine grundverſchiedene Einſtellung und Ge= 
Faudares friſche, humorvolle Leiſtung gab ihrem 
Uclutngsvermögen ein glänzendes Zeugnis und 
Wen Die vielſeitige Verwendungsfähigkeit dieſer 
Miſt aliſch und ſchauſpieleriſch ſtark begabten 
V. H.
 eEie ſchen des Verbandes, ausgeſucht gute Kultur= 
Dech Vnrſuche, die aber auch reſtlos fehlſchlugen, ſich 
WDE ineiche Beſucher einfinden. Vielleicht war hier 
Msi zeder eine Lüſternheit, die allerdings nicht auf 
Ka Dir viele Anlaß zum Beſuch. 
TDnießsgeſtelt werden, daß eine Plattenmuſikbeglei= 
M hulich erwieſen hat. Intereſſant war der Bei= 
Neeen wurde. Er gab einen intereſſanten Ein= 
Mabriken und Spinnereien von 
„Miett und Sofa” aber war eine reſtloſe Ent= 
„erühmte: Ruſſenfilm ſcheint einer der erſten 
D aurs Sowkinow zu ſein, der ſeinem berühmten 
u Nizwar manches techniſch abgeguckt hat, ihm 
Ei Ahens Fiuger reicht. Der Filn, von dem ſo viel 
iß wrhkl1 9” zum Sterben langweilig. Er behandelt nicht 
Nonierzhiger als das Zuſammenleben eines, gelinde 
Jnaditz zrund eines „Fuchſes” mit einem Weibchen, in 
NDui2 Mn ſich abwechſelnd auf Sofa und Bett teilen, 
S2iI ion eith davonläuft. Wenn der mit ſo großartigem 
Eech dite Volsverband für Filmkunſt wirklich nichts 
Die Auommas, als die älteſten und kitſchigſten Charlie 
zmei 2 iolcher der Art von „Bett und Sofa” iſt es 
eiEr Witat dis, daß man ſich mit dieſem Verband und 
erß 9 befaßt.
 Im Helia” läuft ein umfangreiches Filmprogramm, gegen 
das wir grundſätzlich einiges rein äußerlich Techniſches ſagen 
            möch=
ten: Vorſtellungen, die von ½4 bis ½7 Uhr dauern, überſchreiten 
die Dauer des Erträglichen. Die Helia=Direktion ſollte wenigſtens 
die Hauptfilme zu Anfang hintereinander laufen laſſen, 
            Wochen=
ſchau und unwichtige Beifilme aber an den Schluß ſtellen. Die 
nebenbei bemerkt ausgezeichneten Konzertdarbietungen des 
            wirk=
lich tüchtigen Helia=Orcheſters könnten dann vielleicht die Pauſen 
zwiſchen 2 Vorſtellungen ausfüllen. Vielleicht entſchließt 
ſich die Direktion zu dieſer Rückſichtnahme auf die Beſucher, die 
nicht über die nötige Zeit verfügen. 
„Fanfaren der Liebe”, ein United=Artiſts=Film in der 
Regie von D. W. Griffith, iſt ein guter Unterhaltungsfilm, der 
eine große Reihe intereſſanter und fchöner Bilder entrollt, in der 
Handlung auch (bei allem Verzicht auf literariſchen Wert) feſſelnd 
und ſpannend iſt. Nebenbei bringt dieſer Film ſehr gutes Spiel 
eines ausnehmend hübſchen Menſchenpaares: Mary Philbin 
und Don Alvarado. Keine Filmſchönheiten, aber ausnehmend 
gut gewachſene und ſchöne Menſchen, die auch gute Darſteller ſind. 
Die Handlung iſt eine phantaſtiſche Kriegsepiſode zwiſchen 
Spanien und Mexiko. Sie gipfelt in der Liebe der beiden 
            Men=
ſchen, zwiſchen die als Dritter der Herzog von Alvia, eine 
            Aus=
geburt von Häßlichkeit, tritt. Lionel Barrymore ſpielt dieſen 
Herzog in guter Charakteriſtik. Die Regie iſt flott und 
            eindrucks=
voll. — Nach dem hübſchen Luſtſpiel „Bubi verheiratet 
ſeine Eltern” mit dem kleinen „Bubi” in der Hauptrolle 
läuft der Warner Brothers=Film „Der Deſerteur” 
            eben=
falls ein Kriegsfilm, in dem Monte Blue die Hauptcolle ſehr 
natürlich, ſehr lebendig und ſehr ſchlicht ſpielt, und dem die Regie 
von Roy del Ruth ebenfalls flotten Handlungsablauf gibt. 
            Die=
ſer Film ſpielt im Krieg zwiſchen Amerika und den Philippinen. 
Er iſt mit großem Aufwand, echt amerikaniſch, geſtellt und es iſt 
* 
viel Geſchehen darin. 
 
Der Wiklich=Kalender. 
* Seit einer Reihe von Jahren gibt die L. C. Wittich’ſche 
            Hof=
buchdruckerei Darmſtadt für ihre Geſchäfts= und perſönlichen 
Freunde, darüber hinaus aber auch für Sammler und 
            Liebhaber=
bibliophiler Drucke einen Kalender heraus, der alljährlich in 
            ande=
rer Aufmachung und wechſelndem Inhalt erſcheint. 
Dieſer Kalender iſt in gleichem Maße eine liebenswürdige 
Aufmerkſamkeit, wie eine ausgezeichnete Empfehlungskarte. Er 
iſt ein Spiegel für die drucktechniſche Leiſtungsfähigkeit der Firma 
darüber hinaus aber für die deutſche Buchdruck= und Buchkunſt 
überhaupt. Seit Jahren ſind die führenden deutſchen Offizinen 
beſtrebt, den Geſchmack an vornehmer Buchkunſt zu bilden, die 
Freude am ſchönen, ſoll heißen am künſtleriſch wertvollen Buch
 zu pflegen. Die L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei ſteht in dieſen 
Beſtrebungen in vorderſter Front. 
Auch dieſes kleine Werk gibt dafür erneut Beweis. In 
            Gar=
mond=Antiqua geſetzt, mit einer Reihe vorzüglicher Aufnahmen 
von L. Berghaus (meiſt Anſichten aus dem Fürſtenlager) illuſtriert, 
auf getöntem Kunſtdruckpapier gedruckt, mit geſchichtlichem Text 
verſehen und mit literariſch wertvollen Beiträgen, iſt dieſer 
            Kalen=
der, was Satzbild, Umbruch und Druck anbelangt, ebenſo ein 
kleines Meiſterwerk, wie der gediegene Einband ein 
            ausgezeich=
netes kunſtgewerbliches Erzeugnis darſtellt.
 Feſtgabe der Reichsregierung zum Leſſingtag. Die deutſche 
Reichsregierung wird der öffentlichen Bibliothek von Cleveland 
eine von dem Maler Wolfgang Kronsbein angefertigte Kopie des 
in der Porträtſammlung der Nationalgalerie befindlichen 
            Jugend=
porträts von Tiſchbein als Feſtgabe zum Leſſingjahr übermitteln. 
Der bekannte Leipziger Bildhauer Prof. Seffner iſt mit der 
            Anfer=
tigung einer überlebensgroßen Bronzebüſte Leſſings beauftragt 
worden, die ein Komitee, angeſehener Bürger Clevelands der 
Stadt Cleveland zu ſchenken beabſichtigt. 
* Die Piſtole der Comedie Fransaiſe. In der 
            Requiſiten=
kammer der berühmten Comedie Frangaiſe in Paris befindet ſich 
eine Piſtole vorſintflutlichen Kalibers. Die verroſtete alte Waffe 
gelangte vor etwa fünf Jahrzehnten auf eine recht eigenartige 
Weiſe in den Beſitz des Theaters. Ein unbekannter Schriftſteller 
beglückte eines Tages die Comedie mit ſeinem unmöglichen 
            Vers=
drama. Das Werk wurde (vor vierzig Jahren ſoll ſo etwas noch 
vorgekommen ſein!) ſorgfältigſt geprüft und für unaufführbar 
befunden; daraufhin teilte der Direktor dem Jünger Apolls 
            höf=
lichſt mit, daß er nicht in der Lage ſei, ihn zu entdecken. Der 
Dramatiker antwortete mit einem Drohbrief: er hätte von der 
Annahme ſeines Stückes alles erwartet, nun wollte er, nach der 
Ablehnung, das Hungern nicht länger ertragen und würde ſich 
das Leben nehmen, falls ihm die Direktion nicht unter die Arme 
greifen könnte. Der Direktor hatte ein weiches Herz und 
            ent=
ſandte den Sekretär zu dem „Unverſtandenen‟. Nachdem ſich der 
Abgeſandte der Comedie davon überzeugte, daß ſich in der Tat 
ein Revolver auf dem Schreibtiſch des lebensmüden Titanen 
            be=
fand, ließ er dieſen ſchwören, die ſelbſtmörderiſchen Gedanken 
aufzugeben, und händigte dem Manne zweihundert Franken aus. 
Einige Monate ſpäter wartete dann der „Gerettete” mit einem 
neuen, ebenfalls unaufführbaren Stück auf und wiederholte nach 
erfolgter Ablehnung abermals ſeine Drohung. Da blieb dem 
menſchenfreundlichen Direktor wahrhaftig nichts anderes übrig, 
als die Polizei zu mobiliſieren, um dem Schriftſteller die „
            gefähr=
liche Schußwaffe” abnehmen zu laſſen. Die Piſtole wurde ſodann 
der Requiſitenkammer einverleibt und erinnert heute noch an die 
längſt entſchwundene gute alte Zeit, wo es noch altruiſtiſche 
Theaterdirektoren gab ...
Seite 4
Donnerstag, den 24. Januar 1929
 Ein zweiter ſirammer 
Junge iſi angekommen.
 Ludwig Lange und Frau 
Eliſabeth, geb. Keller.
 Darmſiadt, 23. Januar 1929. 
Heinrichſtraße 157.
 Sonntag, den 27. Januar feiert mit bem 
früheren Kaiſer Frau Günther Wwe., 
Tra ſa, ihren
70. Geburtstag.
 Als Vorarbeiterin in Pflanzgärten und 
Reinhalten der Ruhebänke in den 
Darmſtädter Waldungen dürfte ſie 
vielen Waldbeſuchern eine bekannte 
Perſönlichkeit ſein, die trotz 
            allenWitte=
rungsverhältniſſen ihren Beruf 36Jahre 
lang bei der Stadt ausführte. 
Wir wünſchen ihr weiterhin 
            Geſund=
heit und Beibehalten ihres guten 
Humors.
 Heute am 24. Januar begehen 
die Eheleute Heinrich Kiefer 
nebſt Frau Marie, geb Schaaf, 
hier, Barkhausſtraße 4, das Feſt 
der 
Silbernen Hochzeit. 
Glückauf zur Goldenen!
Dan.
 Allen denen, die uns gelegentlich unſeres 
vor kurzem veranſta teten Wohltätigkeits= 
Bazars freundl. mit zum Teil reichlichen 
Spenden bedacht und ſo zu dem ſehr 
günſtiigen finanziellen Ergebnis der 
            Ver=
anſkaltung mit bei zetragen haben, ſprechen 
wir hierdurch unſeren verbindl. Dank aus.
 Evangeliſcher Frauen=Verein 
Nieder=Ranſtadt
Todes=Anzeige.
 Heute Nacht verſchied unſere 
liebe Mutter, Schweſter, 
            Groß=
mutter, Schwiegermutter u. Tante
Frau Kath. Küſter Bwe.
 geb. Kirſchner 
im 74. Lebensjahre. 
Im Namen der Hinterbliebenen: 
Familien Jakob u. Heinrich Küſter.
 Darmſtadt, den 23. Januar 1929 
Ludwigshöhſtr. 39 
Bleichſtr. 53.
 Die Beerdigung findet am Freitag, 
den 25. ds. Mts., nachm. ½3 Uhr, 
auf dem Friedhof an der Nieder= 
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Sauergärenrven
 werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt 
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Eliſabethenſtr. 28 
Telephon 736 
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Stait jeder beſonderen Anzeige.
 Heute morgen 7 Uhr verſchied ſanft und unerwariet 
nach langjährigem Leiden mein lieber Mann und Vater, 
mein herzensguter Bruder, Schwager und Onkel
 Gendarmerie=Meiſter 
Reinrich „enges 
im Alter von 53 Jahren.
 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: 
Luiſe Menges, geb. Schöpfin 
und Sohn Hans. 
Arbeilgen, Darmſiadt. Semd. Ludwigshafen, 
Bablingen, den 23. Januar 1929. 
(1740 
Die Beerdigung ſindet Freitag, den 25. Januar 1929, 
nachmittags 2 Uhr in Darmſtadt von der Kapelle 
des alten Friedhofs an der Nieder Ramſtädterſtr. ſfatt.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
 Am 22. Januar verſhied an Herzſchwäche 
unſere gute Mutter und Großmutter
 Frau Amalie Eigendrodt, geb. Bender 
Pfarrerswitwe
 im 79. Lebensjahr. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Dr. Wilhelm Eigenbrodt 
Elſe Eigenbrodi, geb. Römheld 
und 2 Enkelkinder.
Salem (Baden), Darmſtadt, Hügelſtraße 4.
 Die Beiſetzung findet am Freitag, den 25. Januar, 
nachmittags ½3 Uhr, in Auerbach a. b. B. ſtatt.
 Heute nacht entſchlief ganz unerwartet mein 
lieber, treuſorgender Mann, unſer guter Vater
Herr
Beiet Deivel
 Rektor i. R. 
im Alter von 63 Jahren. 
Im Namen der tief trauernden Hinterbliebenen: 
Frau Amalie Herpel, geb. Merz. 
Auerbach, den 23. Januar 1929. 
Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 4 Uhr vom 
Trauerhauſe, Darmſtädterſtraße 38 aus ſtatt. 
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Dankſagung.
Hat Samift
Darmſtadt, Kaſſel, den 23. Januar 1929.
 Dankſagung. 
(Statt Karten.) 
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger 
            Teil=
nahme, ſowie für die Kranzſpenden beim 
            Heim=
gang unſeres lieben Entſchlafenen 
Dipl.=Ing. 
(enſt Abrecht 
Gewerberat 
ſagen wir Allen unſeren herzlichſien Dank. 
Für die trauernden Hinterbliebenen: 
Emilie Albrecht, geb. Wagner. 
Darmſtadt, den 23. Januar 1929. (1718
2 Zimme=
ſuch:t
 beſchlagnahmefrei, fi. 
gebote unter D 17S
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 Hornkaut 
aut, den 
Faßschle
 ist ein sicheres 
Kennzeichen dafür, 
daß Ihre Füße falsch 
belastet sind. Das 
Uebel hört auf, wenn
 Student ſucht mbl 
Zim. mit ſep. Eing. 
u. el. Licht für 2 
Jahre. Ang. unter 
D. 157 Geſchſt. (*
 Statt Karten. 
Für die herzliche Teilnahme beim 
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen 
ſagen wir unſeren aufrichtigen Dank. 
Im Namen der Hinterbliebenen: 
Emma Schmehl. 
Darmſiadt, den 23. Januar 1929. (t727
 (Statt Karten.) 
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Teilnahme, 
ſowie für die vielen Kranz= und Blumenſpenden 
            un=
ſeres ſo plötzlich und unerwartet heimgegangenen 
lieben Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels
 ſagen wir Allen unſeren innigſten Dank. 
            Insbeſon=
dere danken wir ſeinen Herren Vorgeſetzten und 
            Kol=
legen vom Finanzamt=Land für den Nachruf und 
Kranzniederlegung, ſowie dem Verein „Konſtanzia” 
ſeinen lieben Freunden vom Stammtiſch „Oppoſition” 
und ſeinen Kameraden, ſowie allen, welche ihn auf 
dem Wege zur letzten Nahe begleitet haben. Noch 
beſonderen Dank ſprechen wir tiefbetrübten Eltern 
der Familie Weigand, Im Wingert 12, aus für ihre 
Hilfeleiſtung bei ſeinem jähen Tode.
 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Balentin Schmitt, Oberpoſtſchaffner 
und Frau 
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Drogerie Secker Nachf., vdmß 
Martins-Drogerie, Apoth. Ehreehe" 
Palais-Drogerie, Pohl, Eeke*‟ 
bethenstr. 
Schwauen-Drogerie, Walte, V 
11088
Donnerstag, den 24. Januar 1929
(Seite 3
der danueshaufenadt.
Darmſtadt, 24. Januar.
 ude: Am 28. Dezember: die prob. 
            Handarbeits=
iner, zu Laubenheſm, Kreis Meinz, zur 
            Hand=
der Volfsſchule zu Laubenheim und Umgegend, Kreis 
Ine Schulſtelle für eine evangeliſche Lehrerin an der 
cbrücken, Kreis Dieburg; eine Dienſtwohnung 
ſomdestheater. Heute Donnerstag gelangt Bruckners 
Gimecher” in der Inſzenierung Renato Mordos 
hä m Reinking) zur Wiederholung. Die Beſetzung iſt 
ura ng. Die Vorſtellung iſt der Miete C zugeteilt und 
udf ſondern um 19,30 Uhr. 
wns findet heute an Stelle der angekündigt geweſenen 
„Gmffenſchmied” eine Aufführung Mozarts Oper „Die 
ſuige-s dem Serail” ſtatt. Dieſe Vorſtellung iſt 
enn zugeteilt, die nicht im Beſitz der Zuſatzmiete V 
1TUhr. 
geht im Großen Haus Puccinis Oper „Die 
            Bo=
ſida men Stoſch und Walter, den Herren Jäger 
            Kom=
hyvd. Wünzer in den Hauptrollen in Szene. Muſikaliſche 
AAf. 
rnre und andere Begebenheiten” von 
ſitzüttrgen Freitag im Kleinen Haus als Vorſtellung der 
(eerholt. Beginn: 19,30 Uhr. 
D holung des Schauſpiels „Herr Lamberthier” 
it Samstag, den 26. Januar, um 20 Uhr, im Kleinen 
gtim „Minna von Barnhelm” wird Samstag, 
hl= Vorſtellung der Heſſenlandmiete I um 15,30 Uhr 
Ahua -fgeführt. 
Ard geht die Johann Straußſche Operette „Die 
ub um 19 Uhr im Großen Haus in Szene. 
atir im Landestheater. Das Heſſiſche Landestheater 
SBeburtstag mit einer Aufführung der neuinſzenier= 
Barnhelm”, die das vollbeſetzte Haus mit
eb. u. D 17-Hdtt
 rmſtadt 
önes groh
 dent ſuct mu” turm drei Vorſtellungen „Minna von Barnhelm” für 
Afer höherer Lehranſtalten und Volksſchulen. 
„üß=Konzert. Profeſſor Walter Rehberg, einer der 
miten, die jenes Format haben, das einen ganz auf 
tr rellt, iſt als Soliſt für das 7. Akademie=Konzert am 
93. Januar, im Städtiſchen Saalbau gewonnen 
            wor=
ſſaug Jahren ſtattgehabten Auftreten in den Sympho= 
ᛋſſiſchen Landestheaters unter Generalmuſikdirektor 
uſock hatte er einen durchſchlagenden Erfolg zu 
            ver=
ineler bringt hier das Klavierkonzert B=Moll von 
Nrrtrag. Walter Rehberg wird in den Fachzeitungen 
arider virtuoſeſten und geiſtreichſten Pianiſten 
            be=
mit Etlut ſt )Berauftreten in unſerer Stadt verſpricht deshalb un= 
Fſitice. Das übrige Programm des Abends wurde von 
euznerte, Städt. Muſikdirektor W. Schmitt, ſtiliſtiſch 
MNäNe gteſtrim, zuſammengeſtellt. 
heriſt Allfred Bodenheimer. Rudolf von Laban 
by=Sündigt, auf Einladung der Büicherſtube einen Vor= 
Mie Probleme der modernen Tanzkunſt‟ Der durch 
hin ergänzte Vortrag findet am Dienstag, dem 5. 
            Fe=
fEn iliegt die Bedeutung Rudolf von Labans? Darin, 
Märigen hat, daß man den Tanz in ſeiner kulturellen 
1Fuleriſches Ausdrucksmittel in Form rhytymiſcher 
wkennt hat, ihn ſo gleichberech’ t neben die übrigen 
itnkt und die bildenden Künſte, ſtellt. Der 
            Karten=
ti Dienstag, dem 29. Jamuar. (Siehe Anzeige am 
dihemmeinde. Am Samstag, dem 26. Januar, abends
 cuA de Aula des Realgymnaſiums (Eingang Kirchſtraße) 
wfſuüse Gelehrte Dr. Martin Rikli zu dem von ihm 
            ge=
ſtimrtroſkopiſchen Kulturfilm „An der Schwelle des 
e=treifzüge des Naturforſchers mit Fernrohr, Lupe 
J wiſſenſchaftlichen Aufnahmen ſind durch einfache 
ſitthäner verbunden. Das intereſſanteſte Gebiet der
 hhde Mikroſkopie, die eine grundlegende Umſtellung 
ſſefütfti ichen Kenntniſſe mit ſich brach”, wurde bisher nur 
nAhihen in den Bereich des Films gezogen. Es waren 
Rter zu überwinden, bis überhaupt die Möglichkeir ge= 
Aaſ ſotwgraphie mit der Mikroſkopie zu verbinden. Heute 
HA, auch das verborgene Leben, das in verwirrender 
—m Mikroſkop ſich zu entfalten beginnt, auf dem Film 
3lmvortrag dürfte wohl allgemeinem Intereſſe be= 
Uſtze Anzeige.) 
ufinde. Am Sonntag, dem 27. Januar, findet in der 
—6 Uhr wieder eine geiſtliche Abendmuſik ſtatt, in 
Hh Aßmuth zu i Solokantaten von Dietrich 
Mge, 2 Violinen, Cello und Baß ſingen wird. Herr 
u all wird auf der Orgel eine Ciaconna von 
M ürantaſie mit Fuge von J. S. Bach vortragen. Der 
ehlets= und Jugendamt teilt uns mit: „Die Leitung 
½eDem Städt. Wohlfahrts= und Jugendamt eine 
            grö=
ian für die Kindervorſtellung „Max und Moritz” in 
N3ſe zur Verfügung geſtellt. Eine erwartungsvolle 
hem Städt. Verſorgungshaus, dem Kinderheim „Wald= 
Be Zahl Pflegekinder füllten mit die Reihen des 
une ſich an den Schelmenſtreichen der beiden böſen 
9g Freude machte auch noch die kleine Tafel 
            Trumph=
dick½s Kind erhielt.” 
20wläker Burſchenſchaft „Germania” faßte folgende Ent= 
3. Jan. iſt der Gründungstag des wiedererſtandenen 
eißllem Weihetag für das geſamte deutſche Volk, unab= 
AAarteipolitik und ſtaatspolitiſchen Einſtellung, der 
dxs deutſche Vaterland lenken ſoll. Als Burſchen= 
Uhoie Wahrung vaterländiſcher Belange beſonders am 
iſan es daher aufrichtig beklagen, daß das Heſſiſche 
e40 den 18. Januar für geeignet angeſehen hat, um 
EeiDe ärſern zwei ausgeſprochen ausländiſche Stücke, ohne 
Menc tthen Einſchlag, zur Aufführung zu bringen.” 
Me i 2n ſterſöhne=Vereinigung Darmſtadt=umgebung. Die 
Wechre erſte Jahveshauptverſammlung im Reſtaurant 
Sep S. Der erſte Vorſitzende, Adam Rühl, leitete die 
Ach Entlaſtung Les Geſamtvo ſtandes erfolgte die Neu= 
*arſitzender wurde einſtimmig Adam Rühl wiederge= 
*e oſitzender Röther=Griesheim; 1. Sch iftführer 
            Rühr=
ar Scck=Darmſtadt; Fachausſchuß Niehl=Pfungſtadt; 
D Rechnungsprüfer: Metzger=Darmſtadt, Haas=Ob. nahm einen harmoniſchen Verlauf. 
farerein”, Ortsgruppe Darmſtadt. Die 
            Ortsgrupp=
ues der Saarvereine hielt ihre erſte Zuſammenkunft
 Die ſehr zahlreich erſchienenen Mitglieder, Freunde 
„en auſs angenehmſte überraſcht, denn der Voyſtand 
Im ſein laſſen, mit Rückſicht auf das zwiſchen der letz= 
* Tiegende Weihnachts= und Neujahrsfeſt einen Abend 
Edem Teilnehmer in angenehmſter Erinnerung blei= 
Dr iblichen Begrüßung und muſikaliſchen Darbietungen 
gabe d’s durch Herrn Oberbürgermeiſter Mangold, 
em Verein als Weihnachtsgeſchenk geſtifteten 
            Tiſch=
werrn Dr. Möſer entworfene Banner ſelber ſowohl, 
Nglieder Korn und Timmer verfertigte Tiſchſtänder 
Ahen Beifall der Verſammlung. Nach Worten des 
E der und die Schöpfer ermahnte Herr Obeibürger= 
FFreunde der Saarſache in Darmſtadt zu einmütiger 
Sſem neuen Wahrzeichen des Vereins. Nach 
            weite=
deklamatoriſchen Darbietungen von Frl. Haß ſowie 
Nößer, Heilgenthal, Geron, des bewährten Hausquar= 
Akapelle des Vereins, erfolgte als Höhepunkt des 
ing der Ehrenmitgliedſchaft an die Herren 
            Ober=
wld und Reg.Aſſ. Möſer. Der Vorſitzende, Herr 
iner Anſprache die beiden Ehrenmitglieder, dieſe 
SScreins als Zeichen der Dankbarkeit für ihre 
            lang=
m den Verein entgegen zu nehmen. Herr Ober= 
Ea Id dankte dem Vorſitzenden mit ſichtlicher Rührung. 
ue darauf hin, daß der Abſtimmungsgedanke rein 
rarvolk 8 zum
 Das Handwerk zur Skeuervereinheiklichung. 
R.H. Der gemeinſame Steuerausſchuß des Deutſchen Handwerks= 
und Gewerbekammertags und des Reichsverbands des deutſchen 
            Hand=
werks trat am 17. Januar im Verwaltungsgebäude des 
            Reichswirt=
ſchaftsrats zu Berlin zwecks Beratung der vorliegenden Geſetzentwürfe 
zur Steuervereinheitlichung zuſammen. Nach eingehender Ausſprache 
ſchloß ſich der Ausſchuß der Stellungnahme des Reichswirtſchaftsrats 
vom 10. November 1927 an und ſtimmte den Grundgedanken der Geſetze 
zu. Die Schaffung eines möglichſt einheitlichen Realſteuerrechts durch 
reichsrechtliche Rahmenregelung unter Berückſichtigung der örtlichen 
            Be=
wegungsfreiheit wurde als dringend notwendig bezeichnet, damit 
            Er=
parungen an Verwaltungsarbeit erzielt und ein zuverläſſiger 
            Ver=
gleich der Belaſtung in den einzelnen Ländern und Gemeinden 
            unter=
einander ermöglicht werden könne. Ebenſo wurde es als dringend 
            er=
forderlich betrachtet, die öffentliche Kenntnis und Beobachtung der 
Finanzwirtſchaft an Reich, Ländern, Gemeinden und 
            Gemeindeverbän=
den erheblich zu verbeſſern. Insbeſondere muß der Oeffentlichkeit über 
die endgültig beſchloſſenen Haushalte und deren Aenderung möglichſt 
eingehend Kenntnis gegeben werden. Für eine ausreichende 
            Auf=
legung der Haushaltsvoranſchläge in den Gemeinden und 
            Gemeinde=
verbänden iſt Sorge zu tragen. Die Finanzſtatiſtik muß von 
            Reichs=
wegen aufs ſchleunigſte der Finanzgebarung im Reich, den Ländern 
und Gemeinden folgen. Zur Erleichterung der Vergleichbarkeit ſind 
einheitliche Normen und möglichſt einheitliche Schemata für die 
            Auf=
ſtellung der Haushalte der Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände 
durchzuführen. 
An dieſe grundſätzliche Ausſprache ſchloß ſich eine eingehende 
            Be=
handlung der einzelnen vorliegenden Geſetzentwürfe an, wozu eine 
Reihe von Abänderungsanträgen geſtellt wurde, um den Erforderniſſen 
des Handwerks gerecht zu werden.
 Das Reichs=Beikfochen. 
Geſtern nachmittag fand im großen Saale der Turnhalle am 
Woogsplatz das von der Direktion der Städtiſchen Betriebe für 
            Darm=
ſteldt veranſtaltete Ortswettkochen ſeinen Abſchluß. Es hatten ſich zu 
der intereſſanten Veranſraltung faſt noch mehr Damen als am Vortage 
eingefundem, die mit Spannung dem Ergebnis dieſes Wettkochens 
            ent=
gegenſahen. Insbeſondere die Hausfrauen, aber auch die, die es erſt 
werden wollen, beobachteten kritiſch die Meiſterinnen der Kochkunſt. Die 
ausübenden Kochkunſtlerinnen ließen ſich durch den dichten Kreis 
            kritiſie=
render Sechverſtändiger nicht abhalten, in geradezu ſtaunenswerter Ruhe 
und, wie ſich ſpäter herausſtellte, Schmackhaftigkeit die Mahlzeiten 
            zuzu=
bereiten. Es war eine Luſt, die Damen in ihrem Milieu an den 
            klei=
nen Gaskochherden wit dem blitzblanken Geſchirr hantieren zu ſehen. 
Herr Direktor Nuß nahm im Laufe des Abends Gelegenheit, die Gäſte 
zu begrüßen und allen für die Teilnahme an der Veranſraltung ſeinen 
Dank auszuſprech=. Frau Dihitſch=Stolle wußte ſehr beredt 
die Vorzüge des Gaskochens zu rühmen. Auch bei der geſtrigen 
            Ver=
anſtaltung konzertierte da3 Darmſtädten Ovcheſter unter Herrn 
            Kapell=
meiſter Schlupps Leitung. Das Wertkochen kann als voller Erfolg ſowohl 
für die Damen, die daran teilnahmen, als auch für die Veranſtalter 
            ge=
bucht werden. Die Preisträgerinnen des geſtrigen Gaswvettwochens 
ſind: 1. Preis Frau Horn (Stand Nr. 1), 2. Frau Luttermann (St. 3), 
8. Frau Diedel (St. 2), 4. Frl. Klingenberg (St. 6), 5. Frl. Hillgärtner 
(St. 13), 6. Frau Siefel (St. 8), 7. Frl. Friedmann (St. 14), 8. Frl. 
Bauer (St. 7), 8. Frau Weiſe (St. 10), 9. Frau Würz (St. 5), 10. Frau 
Buſch (St. 9), 11. Frau v. Derſchau (St. 11), 12. Frau v. Lang (St. 4), 
13. Frl. Rudolf (St. 1).
 — Welchen Beruf ſoll ich ergreifen? — iſt für viele junge Menſchen 
eine ernſte und wichtige Entſcheidung. Den Eltern bereitet dieſe Frage 
große Sorgen. Um den Eltern und Schülern Rat und Auskunft geben 
zu können, findet am Dienstag, den 29. Januar, in der Aula der 
Ludwigs=Oberrealſchule (Kapellſtr. 5), abends 8 Uhr, ein 
            Vortrags=
abend ſtatt. Herr Verw.=Inſpektor Schorlemmer, der Leiter 
der Berufsberatung Darmſtadt, ſpricht über das Thema: „Warum 
Berufsberatung”. Anſchließend findet ein Lichtbildervortrag 
„Soll ich den kaufmänniſchen Beruf ergreifen?” ſtatt. Dieſer 
            Vortrags=
abend bietet die beſte Gelegenheit für Eltern und Schüler, ſich über die 
ſo überaus wichtige Frage „Berufswahl” zu unterrichten. Der Beſuch 
dieſes Vortrags iſt mit keinerlei Unkoſten oder dergleichen verknüpft, 
da der G. D.A., der dieſe Veranſtaltung übernommen hat, ſelbſt das 
größte Intereſſe hat, daß ein geſunder und tüchtiger Nachwuchs 
            vor=
handen iſt. 
— Paris. Wer möchte dieſe Stadt nicht einmal kennen lernen, trotz 
der unangenehmen Erinnerungen, die mit dieſem Namen verknüpft ſind? 
Pariſer Leben, ſeine alte Kultur, das Pantheon, bekannte Kunſtwerke 
uſw. uiben noch immer ihre große Anziehungskraft aus. In ungefähr 
50 Lichſtbildern, die er ſelbſt aufgenommen hak, wird Herr K. W. 
            Roſen=
kranz am Samstag, dem 25. Januar, im G.D.A.=Heim dieſe Stadt 
            zei=
gen und die Bilder näher erläntern. Hierzu ladet der 
            Gewerkſchafts=
bund der Angeſtellten (G.D.A.) ſeine Mitglieder nebſt Angehörigen ein. 
Nach dem Vortrag bleiben die Anweſenden noch gemüitlich zuſammen 
— Bühnenvolksbund. Unſere Mitnbieder haben Gelegenheit, am 
Samstag, dem 26. Januar, einen beſonders intereſſanten Fülmvortrag 
zu hören. In der Aula des Realgymnaſiums (Eingang Kirchſtraße) 
            ver=
anſtaltet die Kulturfilmgemeinde ihre dritte Sondervorführung, in der 
Herr Dr. Rikli zu dem erſten wiſſenſcheftlichen Mikrofilm „An der 
Schwelle des Lebens” ſprechen wird. Das verborgene Leben, das in 
verwirrender Fülle erſt unter dem Mikroſkop ſih zu entfalten beginnt, 
iſt hier im Film feſtgehalten und ſo zur Darſtellung vor einem größeren 
Kreis möglich gemacht. Wir empfehlen aufs wärmſte den Beſuch dieſer 
Veranſtaltung, zu der wir als Mitglieder der Kulturfilmgemeinde 
            Preis=
ermäßigung genießen
 — „Berlin bei Nacht”. (Heute Premiere des Herrnfeld= 
Weltſchlagers im Orpheum.) „Berlin bei Nacht”, ein 
            Aben=
teuer in 3 Akten von Anton Herrnfeld, begründete den Weltruf des 
Hernfeld=Thcaters. In den Hauptrollen dieſes wirklichen Weltſchlagers 
wetteifern 5 Komiker um die Gunſt des Publikums. Anton 
            Herrn=
feld, Rudolf Bergl Paul Herm Georg Paulſen. Otto 
Freiſe und Eduard Büſſing werden Lachpillen verteilen, die 
ſicherlich ihre Wirkung nicht verfehlen werden. Die Damen Ilſe 
Burg, Friedl Fredy, Charlotte Kolle und Elſe Burghof 
            wer=
den in einer Pracht von Geſellſchaftstoiletten erſcheinen, die bei der 
            hie=
ſigen Damewwelt großes Intereſſe hervorrufen werden. Der Anfang 
der Vorſtellung iſt präziſe 8,15 Uhr feſtgeſetzt. Kartenverkauf: 
            Verkehrs=
büro, de Waal, Rheinſtraße 14. Telephoniſche Beſtellung 389. 
— Faſchingsfeſt der Darmſtädte Gruppe. Für ihre Freunde und 
Gönner veranſtaltet die „Darmſtädter Gruppe”, wie im vorigen Jahre, 
ſo auch dieſes Jahr, ein Faſchingsfeſt, mit dem Titel „Im Kindergarten”, 
das am Samstag, den 2. Februar, in den künſtleriſch ausgemalten 
            Feſt=
ſälen des Bürgervereins in der Saalbauſtraße 67, ſtattfindet. Die ſehr 
originelle Einladung „Litho”, die von dem Mitglied Gg. Breitwieſer 
entworfen und von Hohmann gedruckt wurde, wird dieſer Tage 
            ver=
ſchickt. Trotz der Einfachheit in der Koſtümierung ſtehen die Mitglieder 
der Darmſtädter Gruppe zur Beratung koſtenlos zur Verfügung. In 
            Er=
mangelung der Adreſſen der Einzelnen, wende man ſich an die 
            Geſchäfts=
ſtelle: Heinrichſtraße 1. Fernruf Nr. 681. 
— Der Bunte Ball der Frauenortsgruppe des Vereins für das 
Deutſchtum im Ausland am Mittwoch, dem 30. Januar, in 
allen Räumen des feſtlich geſchmückten Saalbaus iſt das Feſt der 
            Aka=
demiſchen Jugend. Sämtliche Korporationen ſind nach altem 
Brauch an dieſem Abend vertreten. Den Nichttänzern ſei verraten, daß 
man an den reich ausgeſtatteten Büfetts vorzüglich und billig ißt. Der 
Ertrag des Feſtes gilt den deutſchen Schulen und Kinderheimen des den 
Heſſen zugewieſenen Betreuungsgebietes. Karten bei Leuthner, 
Ernſt=Ludwigs=Platz 2, ebenſo bei Klavier=Arnold, 
            Cliſabethen=
ſtraße 28, der Firma, die die nötigen Klaviere zum Feſte zur 
            Ver=
fügung ſtellt. 
— Flo=Flo. Auf den am Samstag, 26. Januar, in den Räumen 
der Vereinigten Geſellſchaft ſtattfindenden Maskenball des 
            Bür=
gervereins ſeien die Mitglieder und Freunde des Vereins 
            noch=
mals aufmerkſam gemacht. Die rührige Vergnügungskommiſſion 
            be=
müht ſich, den Rahmen der Veranſtaltung, wie dies von früher 
            ge=
wohnt, ſo feſtlich zu geſtalten, daß der Ball wieder als ein Ereignis 
der Saiſon bezeichnet werden kann. Eine feenhafte Ausſchmückung, 
ein Wunderwerk des Malers und Dekorateurs, zwei verzügliche 
            Muſik=
kavellen und das Erſcheinen des Schutzpatrons der brennenden Herzen 
der Tänzerinnen und Tänzer „Florian in floribus” werden beweiſen, 
daß man auch in der Kunſtſtadt Darmſtadt ſehr wohl verſteht, einen 
gemütlichen, fröhlichen ſüddeutſchen Karneval zu feiern. Die dem 
Verein auf ſeinen ſeitherigen Bällen treue Gemeinde wird auch 
            dies=
mal nicht fehlen, ſchon angeſichts der im Hinblick auf die heutige Lage 
aufs äußerſte reduzierten Eintrittspreiſe.
 Landesbibliokhek. 
Neue Erwerbungen (Auswahl) 
vom 21. Januar an auf 14 Tage zur Anſicht im Lefeſaale aufgeſtellt. 
Atlantis, Bd. 12, Dichtung der Kaſſaiden. Jena 1928. 
            Bei=
träge zur Förderung chriſtl. Theologie. 2. Reihe 13—16. Gütersloh 
1927—28; Bücherei d. chriſtl. Welt, 26—29 Gotha 1928; Bumke, E.: 
Deutſches Gefängnisweſen. Berlin 1928; Crous, E., u. Kirchner, J.: 
Die gothiſchen Schriftarten. Leipzig 1928; Geiſteshelden, Bd. 74 
Tolſtoi. Wittenb. 1928. 75 Fontane Wittenberg 1928; 
            Grund=
lehren, Die, der math. Wiſſenſch. Bd. 29 Blaſchke, W.: Vorleſungen 
über Differentialgeometrie III, Differentialgeometrie der Kreiſe und 
Kugeln. Berlin 1929; Handbuch d. geſ. Handelsrechts V, I, 1 Lpzg. 
1928; Künſtle, K.: Jkonographie 0. chriſtl. Kunſt Bd. 1 Freiburg 
i. Br. 1928; Lenin, W. I. Sämtl. Werke Bd. IV, 1 Die Periode der 
Jskra 1900—1902. Wien, Berlin 1928; Literatur. Deutſche, Reihe 
Aukflärung Bd. 1 Aus der Frühzeit d. deutſchen Aufklärung, Tomaſius, 
Chr. und Weiſe, Chr. Weimar 1928; Monographien z. Erdkunde 
2. Aufl. Bd. 26. Die Eifel. Bielefeld und Leipzig 1928; Palaeſtra 
Bd. 162, Zirus, W: Der ewige Jude in der Dichtung. Leipzig 1928; 
Reichstagsakten Deutſche, Bd. 16, 1. 2. Stuttgart=Gotha 1921 
bis 28; Schlitz gen. v. Görtz, E. v. Aus tropiſchen Wäldern und 
Welten. Frankfurt a. M. 1928; Studien Theologiſche d. 
            Leoge=
ſellſchaft 26—28 Wien 1925—28; Studien, Volkswirtſchaftliche, 18 
bis 21. Berlin 1927—28; Wirtſchafts= und Verwaltungs= 
Studien 90. 91. Leipzig 1928. Außerdem die neueſten gebundenen 
Bände wiſſenſchaftlicher Zeitſchriften. — Sämtlich vom 4. Februar 1929 
an verleihbar. Vormerkungen werden im Leſeſaale entgegengenommen.
 — Neuerwerbungen der Stadtbücherei (außer Romanen): 
            Kriegs=
briefe gefallener Studenten. Herausgegeben von Philipp 
Witkop. 1929. 1 L 390. Die Aufzeichnungen des 
            General=
maiors Max Hoffmann. Herausgegeben von K. F. Ncwak. 
1. Band. 1929. 80 Bd. 273. Naymond Poincaré, Memoiren 
(1. Band) Die Vorgeſchichte des Weltkrieges 1912—1913. 7 B: 400. 
Alexander Kerenſki Erinnerungen. Vom Sturz des 
            Zaren=
tums bis zu Lenins Staatsſtreich. 1928. 15 Bf 235. Hermann 
Bahr, Der Zauberſtab. Tagebücher 1924/26. 5 L B7. J. M. Ph. 
Roland. Aus den Tagen der Schreckensherrſchaft. Memoiren der 
Frau Roland über die franzöſiſche Nevolution. 1927. 5 L Gl55. Marie 
d Agoult, Memoiren. MMit einem Geleitwort von Siegfried 
            Wag=
ner. 2 Bände. 5 L 70/71. Robert Kayſer, Stendhal oder Das 
Leben eines Egoiſten. 1928. 50 Kl 3182. Joſeph Conrad, 
Lebenserinnerungen. 1928. 5 L 1273. Künſtlerkolonie 
            Mathil=
denhöhe Darmſtadt. 1928. 10 Hd. Le Corbuſier, Städtebau. 
Herausgegeben von Hans Hildebrandt. Mit Abbildungen. 1929. 2 Kg. 
Emmy Hennings. Der Gang zur Liebe. Ein Buch von Städten, 
Kirchen und Heiligen (Italien) 50 Ce 198. Kurt Faber. Mit dem 
Ruckſack nach Indien. Mit Abbildungen. 5 C 47. Paul Eipper 
Tiere ſehen dich an. 0öit Abbildungen. 1928. 1 Dz. Auguſt 
Kneer, Der Rechtsanwalt. Eine kulturgeſchichtliche Studie, 55 Kc 425. 
— Die Generalverſammlung des Gefangvereins Olympia, gegr. 1887, 
fand im Vereinslokal ſtatt. Zur Einleitung wurde der Sängergruß in 
Anweſenheit des Herrn Dirigenten Himmelheber geſüngen. Sodann 
            er=
bffnete der 1. Vorſitzenße Keil die Verſammlung. Der 2. Vorſitzende, 
Herr Becker, verlas die Protokolle, ſowie die eingegangenen 
            Schrift=
ſtücke. Kaſſier Zaun gab den Kaſſenbericht bekannt. Der 1. Vorſitzende 
gab den arbeitsreichen Jahresbericht bekannt und dankte allen 
            Mit=
gliedern für ihre reiche Mitarbeit zum weiteren Blühen und Gedeihen 
des Vereins. Herr Becker überreichte dann den Sängern, welche im 
Jahre 1928 alle Singſtunden beſucht hatten, die Heſſiſche Sängernadel mit 
dem grünen Kranz. Herrn Fr. Becker ſowie dem Unterkaſſier Bülow 
wurde je ein Geſchenk überreicht für ihre Mühe und Arbeit, die ſie dem 
Verein geleiſtet haben. Zur Neuwahl des Vorſtandes übernahm ( 
            ren=
mitglied Friedrich die Leitung und wurde nach einer kurzen Dsbatte der 
geſamte Vorſtand einſtimmig wiedergewählt, und zwar die Herren Keil, 
Fr. Becker, Jean Becker, Junk, Orth, Späth, Nitſert, neu hinzu Herr 
Scherer. 
— Eine Landesberſamnlung des unter Leitung von 
            Reichswehr=
miniſter a. D. Dr. Geßler ſtehenden Volksbundes Deutſche 
Kriegsgräberfürſorge, Berlin, findet in der Aula der 
            Höhe=
ren Landesbauſchule in Darmſtadt (Neckarſtraße 3) am Samstag, 
den 26. Januar, nachmittags 3 Uhr, ſtatt. Bei derſelben ſpricht Major 
a. D. Deiß über „Ruheſtätten der Gefallenen der heſſiſchen 
            Regi=
menter bei den Stellungen und Kampfplätzen im Weltkriege‟ Auch 
ſteht eine Ausſtellung aus Anlaß des 10jährigen Beſtehens des 
            Landes=
verbandes (Auslandsfriedhöfe in „Bild und Modell”) vom 9.—23. März 
1930 in der Kunſthalle am Rheintor in Da mſtadt zur Beſprechung. 
In Verbindung mit der Landesverſammlung findet auch eine 
            Verſamm=
lung der Bezirksgruppe Darmſtadt des Volksbundes ſtatt. Die 
            Mit=
glieder des Volksbundes und ſonſtige Freunde der Volksbundſache ſind 
hierzu eingeladen. 
— Warnung. Die Vereinigung des Darmſtädter Einzelhandels 
ſchreibt uns: In der letzten Zeit wurden wieder unwahre Gerüchte über 
angebliche Zahlungsſ.mv erigkeiten angeſehener Darmſtädter Firmen 
ausgeſtreut, die zur Folge haben, daß die betroffenen Firmen in ihrem 
geſchäftlichen Anſehen ſchwer geſchädigt werden. Wir warnen 
            nachdrück=
lick, vor Verbreitung ſolcher Gericſte, da die davon betroffenen Firmen 
rüickſichtslos gegen die Schuldigen vorgehen werden. 
— Volkshochſchule. Der Kurſus der Herren Rechtsanwälte Knoepfel 
und Kattler muß wegen Erkrankung der Dozenten am Freitag, dem 
25. Januar, ausfallen. — Gymnaſtikkurſus für Herren. 
Es können ſich noch einige Herren an unſerem Gymnaſtikkurſus 
            beteili=
gen. Die Uebungen finden Montags von 21—22 Uhr ſtatt. 
            Anmeldun=
gen ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, 
            Malhilden=
platz 17. 
Elektriſche Kreppelbäckerei wird heute abend 8 Uhr Gegenſtand 
des Vortrages im Heaghaus ſein, welchen Frau Dr. Jakob hält. Das 
duftende Faſtnachtsgebäck erfreut ſich notoriſcher Beliebtheit, und es gibt 
kaum eine Fawilie, die darauf verzichten möchte. Ein ſchwerer Teig 
wird in kleinen Stückchen in ſiedendem Schmalz gebacken, und hierzu iſt 
die gleichmäßige Elektvowärme, die vom Elektroherd oder von der 
elektriſchen Kochplatte geſpendet wird, das einzig Gegebene, da ſie allein 
erhebliche Umſtändſichkeiten ausſchaltet. Vor allen Dingen aber iſt bei 
der elektriſchen Kreppelzubereitung der Schmalzverbrauch äußerſt 
            ge=
uing, da die leicht kontrollierbare Wärmezufuhr das koſtſpielige 
            Ver=
ſpritzen des Fettes völlig unterbindet. Die vollſtändig gleichmäßige, 
milde Hitze der elektriſchen Backyeräte vereinfacht ganz bedeutend die 
Beaufſichtigung. Auch ein Gegner jeder Karnevalsäußerung wird das 
köſtlich, dufiende, elektriſch zubereitete Gebäck ſchätzen. — Ein Beſuch 
dieſes Vortrages kann daher nur ſehr empfohlen werden. 
Fp. Beziuksſchöffengericht. In der Verhandlung der Strafſache 
wegen des Verſuchs der Verleitung zum Meineid und zur Ableiſtung 
einer falſchen Verſicherung an Eidesſtatt (Nr. 22) wird fortgefahren. Der 
Staatsanwalt beantragt wegen des Verſuchs der Verleitung zur Abgabe 
einer falſchen Verſicherung an Eidesſtatt je drei Monate Gefängnis und 
ſtellt die Entſcheidung wegen der Verleitung zum Meineid in das 
            richter=
liche Ermeſſen. Der Verteidiger betont, daß die Anzeiger hier ihrem 
Zivilprozeß führten, über die errichteten Urkunden könne man in 
            zivil=
rechtlicher Beziehung nicht hinwegkommen; von einer erſchlichenen 
            Ur=
kunde oder einem Blankett könne keine Rede ſein. Der eine der 
            Ange=
klagten habe in keiner Weiſe auf den anderen in unzuläſſiger und 
            ſtraf=
barer Weiſe eingewirkt, jedenfalls nicht mit dem anderen Angeklagten 
            ge=
meinſchaftlich gehondelt. Schließlich ſeien auch die abgegebenen 
            Verſiche=
rungen an Eidesſtatt nicht falſch geweſen, ſie hätten auch das 
            Strafver=
fahren gar nicht beeinfluſſen können. Das Urteil erkennt wegen 
            Ver=
ſuchs der Verleitung zur Abgabe einer falſchen Verſicherung an 
            Eides=
ſtatt unter Freiſprechung im übrigen auf 2 und 1 Monat Gefängnis. 
Eine Schwindlerin hat in letzten Wochen mehrere hieſige 
            Bäcke=
reien dadurch geſchädigt, daß ſie ſich beſtellte Kuchen geben ließ, die für 
Kunden gebacken warcn. Sie täuſchte den Bickern vor, die Kuchen für 
Frauen, die auch tatſächlich welche beſtellt hatten, in deren Auftrag 
            ab=
zuholen. In allen Fällen erhielt die Schwindlerin die Kuchen ohne 
            Be=
zahlung. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, die Schwindlerin zu 
            er=
mitteln. 
Diebſtähle. In hieſigen Warenhäufern wurden zwei Frauen die 
Handtaſchen von unbekannten Tätern entwendet. In den Handtaſchen 
befenden ſich teils kleinere, toils größere Beträge. Es wird nochmals 
darauf hingewieſen, bei Einkäufen in Warenhäuſern und ſonſtigen 
            Ge=
ſchäften auf Portemomaies und Handtaſchen mehr zu achten, damit den 
Dieben das Handtverk nicht gar zu leicht gemahr wird. — 
            Ein=
bruchsdiebſtahl. Am 23. Januar, zwiſchen 13 und 14 Uhr 30, 
wurde in einer hieſigen Buch= und Kunſthandlung in her 
            Eliſabethen=
ſtraße durch unbekannte Täter die Ladenkaſſe erbrochen und ein Betrag 
ven 132 Mk. entwendet. Im gleichen Hauſe wurde ein weiterer 
            Ein=
bruchsdiebſtahl verſucht, die Täter wurden jedoch geſtört und konnten 
            un=
etkannt entkommen. 
Ein Schwindler tritt unter folgendem Trick in verſchiedenen 
Städten mit Erfolg auf: Er läßt ſich in einer gewieteten Autodroſchke 
in verſchiedene Ortſchaften der Umgebung fahren, beſucht mehrere 
            Ge=
ſchäffte, läßt ſich wieder zurückfahren und ſteigt in einem Hotel ab. Er 
beſtellte ſich und dem Chauffeur Eſſen. In der Zwiſchenzeit ging er 
uf ſein Zimmer und verſchwand. Er nenut ſich u. a. Techniker Gatz 
us Dortmund und Ingenienr v. Burg beim Dampfkeſſelüberwachungs, 
verein Hannover. Vor 
nit. 
Betrüger wird
Seite 6
Donnerstag, den 24. Januar 1929
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Ver 
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auf 
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 Berufswünſche und Ausſichken der Oſtern 1929 die Schule verlafſenden Knaben 
und Mädchen im Bezirk des Arbeitsamkes Darmſtadk.
 Im Bezirk des Arbeitsamtes Darmſtadt, dem ſeit 1. Oktober 
1928 der Kreis Darmſtadt=Stadt und =Land und zum 
            weit=
aus größten Teil die Kreiſe Dieburg, Bensheim und Erbach, 
fowie ein kleinerer Teildes Kreiſes Groß=Gerau angehören, haben 
von den an Oſtern die Volksſchule verlaſſenden Knaben und Mädchen bis 
jetzt rund 1900 Knaben und rund 1400 Mädchen die ausgegebenen 
Schülerkarten ausgefüllt, auf denen der erwählte oder gewünſchte Beruf 
angegeben wird. 
Aus nachſtehender Aufſtellung ſind die Berufswünſche der Knaben 
und Mädchen, die angeblich bereits durch eigne Bemühungen erlangten 
und die durch die Berufsberatung vermittelten Lehrſtellen, ſowie die 
zurzeit bei der Berufsberatung noch gemeldeten offenen Lehrſtellen 
erſichtlich. Zu berückſichtigen iſt hierbei, daß die Berufsberatung weder alle 
Stellenſuchenden noch alle offenen Lehrſtellen erfaſſen kann, weil keinerlei 
Zwang zur Inanſpruchnahme der Vermittlungstätigkeit des Berufsamtes 
beſteht. Es ſei ferner noch darauf hingewieſen, daß die oben erwähnten 
Schülerkarten nicht als Anmeldung gelten. Eine Vermittlung kann 
            natur=
gemäß erſt nach Rückſprache des Erziehungsberechtigten mit dem Kinde 
bei der Verufsberatung erfolgen. 
Die Spalte 1 in nachfolgender Aufſtellung zählt nur die auf den 
Schülerkarten angegebenen Berufswünſche auf. Häufig tritt aber 
der Fall ein, daß beim Erſcheinen auf der Berufsberatungsſtelle der auf 
der Schülerkarte angegebene Berufswunſch längſt wieder aufgegeben iſt 
und eine Lehrſtelle in einem ganz anderen Beruf verlangt wird. 
            Auf=
geführt ſind auch nur die begehrteſten Berufe, denn in der Tat ſind bei 
den Knaben ungefähr 90 und bei den Mädchen ungefähr 35 verſchiedene 
Berufswünſche geäußert worden. 
 
a) Knaben: 
 Das graphiſche Gewerbe iſt nicht in der Lage, ſämtliche Jungen 
            auf=
zunehmen, die gerne den Buchdrucker=, Schriftſetzer= oder 
            Lithographen=
beruf ergreifen möchten. Ahnlich liegen die Verhältniſſe im Gärtnerberuf, 
im Schuhmacherhandwerk und bei den Näherinnen. Ganz unnötig ſollte 
es jedoch ſein, vor den ſogenannten „Modeberufen”: Autoſchloſſer, Elektro= 
Inſtallateur, Friſeur, und bei den Mädchen vor dem Beruf der Friſeuſe 
und der Schneiderin zu warnen. Werden von dem Berufsamt in dieſen 
„Modeberufen” Lehrſtellen verlangt, ſo ſetzt ſofort eine Umberatung ein, 
die in den meiſten Fällen erfreulicherweiſe dazu führt, daß eine Lehrſtelle 
in einem anderen Beruf gewählt wird und vermittelt werden kann. 
            Hier=
durch erklärt ſich auch der angebliche Widerſpruch in der vorſtehenden 
Aufſtellung in bezug auf die Zahlen bei den Berufswünſchen (Spalte 1) 
und den vom Amt vermittelten Lehrſtellen (Spalte 3). 
Die am meiſten begehrten Berufe verteilen ſich auf die einzelnen 
Bezirke des Arbeitsamtes Darmſtadt wie folgt:
Kinder,
die dieſen
Beruf er=
greifen
wollen: daoon
angeblich
ſchon eine
Lehrſtelle
gefunden: haben Berufsbe=
ratung beratung z.
wurden bis
durch die Bahlderbei
der Berufs=
8t. nochge=
jetzt ver= melbetenoff.
mittelt: Lehrſtellen: Autoſchloſſer ... 68 Bäcker .................. 59 Bauſchloſſer ... . . . . ....." 62 ...
Buchbinder ......" 5 Buchdrucker .......
. 59 Bürogehilfe. . ... . . . . . .. .. 28 Dachdecker ............... 15 Dreher .... . . .. . .. ...... 12 Drogiſt. . . . . . . . .. .. ...... Elektro=Inſtallateur ......." Fabrikarbeiter ..........." 12 Friſeur. . . . . . . . . . . . .. ...." 86 Gärtner ................. 23 Heizungsmonteur .. .. . ..." 6 Holzbildhauer ............" Kontorkaufmann ........." 61 Koch ........... ........" Konditor ................" Landwirtſchaft ..........." Lithograph ............ .." 6 Maler u. Lackierer ........" 23 Maſchinenſchloſſer ........" 69 Maurer ................." 157 35 Mechaniker ............. 37 Metzger ................. 52 16 Ofenſetzer ..............." 6 Polſterer u. Tapezierer ...." 13. Spengler u. Inſtallateure". 19 ..
Schmied ... 12 22 Schneider ............... 42 10 Schreiner.
71 3 21 Schriftſetzer 40 Schuhmacher. 40 Steinbildhauer 10 Verkäufer. 5 Weißbinder 170 Werkzeugſchloſſer. Zeichner ... Zimmermann . . . . . 35 Weiter zur Schule ........ 42 Unbeſtimmt ſind...... 254
Berufe Zahl der in dieſen Be=
rufen gewünſchten Lehr=
ſtellen innerh. d. Kreie Bis jetzt angebotene
offene Lehrſtellen.
in den Kreiſen *s Autoſchloſſer 42 14 Bäcker ....." 18 12 16 13 Bauſchloſſer 5 14 22 21 Buchdrucker .. 49 4 3 Elektro=Inſtallateur. 59 Friſeur ......... 148 10 18 Kontorkaufmann. 45 8 12 10 55 Landwirtſchaft 14 18 29 14 Maſchinenſchloſſer 50 6 10 3 35 Maurer. 50 44 44 19 — Mechaniker 1 22 6 2 10 Metzger.. 20 12 14 6 4 Schneider 5 6 16 15 „.
Schreiner 31 13 15 12 Schriftſetzer 32 2 6 Schuhmacher 11 6 12 11 Weißbinder 83 37 33 17 Zimmermann 17 Buchhalterin". 5u Büroangeſtellte 14 17 Friſeuſe.. 19 Hausangeſtellte 32 25 28 32 Schneiderin .. 29 47 83 Verkäuferin. 40 18 17 Weißnäherin .. 3 10
 In faſt ſämtlichen Berufen des Metallgewerbes können noch 
            Lehr=
linge untergebracht werden; demgegenüber beſteht ein erheblicher Mangel 
an Lehrſtellen im geſamten Baugewerbe: Dachdecker, Maler und Lackierer, 
Maurer, Pflaſterer, Weißbinder, Zimmermann, und im gewiſſen Sinn 
auch im Schreinerberuf. Schwer unterzubringen werden noch ſein infolge 
Mangels an Lehrſtellen: Bürogehilfen, Konditoren und Köche, Bäcker 
44 und Metzger. Bei den Mädchen mangelt es beſonders an Lehrſtellen für 
Büroangeſtellte (Buchhalterinnen, Stenotypiſtinnen, Kontoriſtinnen), 
ſowie für Hausangeſtellte und Schneiderinnen.
 Im kaufmänniſchen Beruf ſind faſt nur junge Leute unterzubringen, 
die infolge Beſuchs einer höheren Schule, des 9. und 10. Schuljahrs, oder 
der Handelsſchule vom Beſuch der kaufmänniſchen Pflichtfortbildungs= 
21 ſchule befreit ſind.
 In vielen Berufen wird ferner von den Lehrherren eine 
            Eignungs=
unterſuchung verlangt, vielfach auch die Vorlage eines ärztlichen 
Gutachtens.
 Buchhalterin . .. 
Büglerin ........" 
Büroangeſtellte .. 
Fabrikarbeiterin ... 
Friſeuſe ........" 
Hausangeſtellte. . 
Kindergärtnerin .. 
Kinderpflegerin". 
Näherin ....... 
Putzmacherin .. 
Schneiderin. . 
Verkäuferin.. 
Weißnäherin . . . .. 
Weiter zur Schule 
Zu Hauſe bleiben .. 
Unbeſtimmt ſind..
 Mädch 
56 
39 
2 23 
28 
117 
15 
13 
194 
83 
13 
66 
302 
385
 Immer jedoch bleibt zu berückſichtigen, daß nicht jeder 
Berufswunſch erfüllt und nicht jede Lehrſtelle beſetztwerden 
6 kann: oft beſteht zu dem vorgeſchlagenen Beruf keine Luſt 
und Neigung, oder es fehlt für den beabſichtigten Beruf die 
erforderliche Eignung. 
Die Nachfrage ſeitens Schüler und Schülerinnen höherer 
            Lehr=
anſtalten zwecks Auskunftserteilung über die Vorbedingungen und 
            Aus=
ſichten in den akademiſchen Berufen haben bei dem Berufsamt in 
dieſem Jahr ſtark zugenommen; vielen Eltern, manchem jungen Mann 
und manchem jungen Mädchen konnte mit Rat und Tat geholfen werden!
 Für die Zukunft der Schüler und Schülerinnen höherer Lehranſtalten, 
die — aus immerwelchem Grund — vorzeitig die Schule verlaſſen 
mußten und deren Eltern dann den Weg zum Berufsamt fanden, war 
die Ausſprache ſehr vorteilhaft; ſchiefe Anſichten konnten geradegerückt, 
falſche Hoffnungen ins rechte Licht geſetzt und trotzdem ein gangbarer 
Weg gewieſen werden.
 Die Berufsberatung ſteht jedem Ratſuchenden in allen Berufsfragen 
koſtenlos zur Verfügung. Sie bittet alle Lehrherren in Induſtrie, Handel, 
Handwerk und Gewerbe die zu Oſtern freiwerdenden Lehrſtellen, ſoweit 
dies noch nicht erfolgt iſt, dem Amt zu melden, um es in die Lage zu 
ſetzen, ſowohl Lehrherren wie auch Lehrſtellenſuchenden beſtmöglichſt zu 
helfen. 
Über die Sprechſtunden bei den einzelnen Stellen des Berufsamtes 
gibt die Anzeige in der heutigen Nummer genauen Aufſchluß.
Krähenvergifkung und ihre Folgen.
 Man ſchreibt uns: 
Vor einigen Wochen wurde auf behördliche Anordnung eine 
            Vergif=
tung der Krähen zur Ausführung gebracht. Soviel mir bekannt, 
            ge=
ſchah dies durch Auslegen eines Phosphorpräparates, nach deſſen 
            Auf=
nahme die Krähen oſt noch ziemlich weit ſtrichen, ehe ſie verendeten. Die 
Feldſchützen waren angewieſen, am nächſten Tage das Giſt und die 
            einge=
gangenen Krähen zu ſammeln. Nun konnten leider nicht alle Krähen 
            ge=
funden werden, vielleicht geſchah auch das Einſammeln etwas 
            oberfläch=
lich, kurz — es iſt eine große Anzahl Raubvögel, hauptſächlich unſere 
nützlichen Buſſarde, mit eingegangen. So meldet ein Gewährsmann aus 
einer Gemeinde des Kreiſes Groß=Genau 18 eingegangene Raubvögel, 
die gefunden wurden, während ein mir befreundeter Förſter im Walde 
drei Buſſarde fand. 
Wie viele an heimlichen Plätzen verweſen, kann man ſich dazu 
            den=
ken! Jedenfalls haben die Buſſarde die verendeten Krähen gekröpft und 
ſich ſo den Tod geholt. Es iſt ſehr Gedauerlich, daß unſere leider immer 
mehr zurückgehenden Raubvögel auch noch auf dieſe Art vernichtet 
werden. 
Aufgabe des Tier= und Vogelſchutzvereins dürfte es ſein, gegen dieſes 
Verfahren einzuſchreiten, zumal auch durch das Vergiften der Krähen im 
Winter hauptſächlich die im Umherziehen begriffenen Krähen betroffen 
werden und eine wirkliche Verminderung der Krähen in unſerer Gegend 
dadurch nicht eintreten dürſte. 
Ein Naturfreund.
 Kreisausſchuß. Am Montag, den 28. Januar 1929, nachmittags 
3½ Uhr, findet eine öffentliche Sitzung des Kreisausſchuſſes des Kreiſes 
Darmſtadt ſtatt mit folgender Tagesordnung: 1. Hilfsbedürftigkeit der 
Peter Deſch Ehefvau zu Eberſtadt, zurzeit zu Nieder=Beerbach; hier: 
Antrag auf Einweiſung des Peter Deſch in das Arbeitshaus: 2. Klage 
der Gemeinde Braunshardt gegen eine Entſcheidung der 
            Bezirksfürſorge=
ſtelle, betr. Fürſorge für das meheliche Kind Lucie Weiershäuſer zu 
Ober=Mamſtadt; 3. Einſpruch der Gemeinde Gundernhauſen gegen die 
Einleitung von Hausabwäſſern aus Roßdorf in den Riedsbach.
 Bp. Unfall. Ein hieſiger Polizeiwachtmeiſter kam im Lucasweg auf 
dem vereiſten Fußſteig ſo unglücklich zu Fall, daß er einen boppelten 
Armbruch dabontrug.
Lokale Veranſtalkungen.
 Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten. 
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſi.
 — Deutſchorden. Heute, Donnerstag, den 94. Januar, 
            Knapp=
ſchaftsabend in Treuenau. Fortſetzung des Referats über den Urtext des 
Vertrages von Verſailles. 
— Die Mitglieder des G.=V. Männerquarrett 
Beſſungen unternehmen am Sonntag, den 27. Januar, einen 
            kar=
nevaliſtiſchen Nachmittags=Spaziergang nach Traiſa zu Gaſtwirt Karl 
Scherer. Allen Teilnehmern werden bei abwechſlungsreichem Programm 
einige fröhliche Stunden zugeſichert. Beginn nachmittags 4 Uhr. (Siehe 
Anzeige in heutiger Nummer.) 
— Der große „Concordia”=Maskenball findet am 
Samstag, den 26. Januar, abends, in den glanzvoll dekorierten und 
beleuchteten Räumen der Woogs=Turnhalle ſtatt. Wie alljährlich werden 
unſere werten Gäſte, Freunde und Mitglieder voll auf ihre Rechnung 
kommen. Es ſpielen drei Muſikkapellen, darunter ein zehn Mann ſtarkes 
Original=Jaz=Orcheſter. Wie geſagt, es wird wieder eine recht gute 
Stimmung geben. (Siehe heutige Anzeige.) 
Im Hotel Prinz Heinrich findet heute, Donnerstag, abend 
Schlachtfeſt mit Konzert ſtatt. Der Beſuch iſt beſtens zu empfehlen.
Kunſtnokizen.
 Ueber Werte, Künſfter oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung 
geſchleht, behält ſich die Redaktion ihr Urtell vor.
 — Pantophone=Konzert. Die Carl=Lindſtröm=A.=G.. 
            Ber=
lin, veranſtaltet am kommenden Freitag, abends 8 Uhr, im 
            Städti=
ſchen Saalbau ein Pantopyone=Konzert. Der Pantophone=Apparat beſitzt 
die Eigenſchaft, Schallplatten in natürlicher Lautſtärke, Klangfarbe, 
            ſo=
wie Tonreinheit, gleich dem Original widerzugeben. Zu dieſem Konzert 
haben prominente Künſtler ihre Mitwirkung zugeſagt. Die 
            Veranſtal=
terin iſt Herſtellerin der bekannten Schallplattenmarken Columbia, 
Odeon Parlophon und Beka, und ſomit die führende Firma der 
Branche. Das Pwogramm iſt ſo gehalten, daß jedem Geſchmack Rechnung 
getragen wird.
Aus den pakeien.
 Der Wohnungsbau in Darmſtadz 
In einer ſehr gut beſuchten Mitgliederverſamn 
ſchen Volkspartei ſprach Stadtverordneter 
Wohnungsbau in Darmſtadt. 
Er unterſuchte zunächſt die Urſachen der Wohnrn 
Darmſtadt einen Wohnungsüberſchuß von über 7) 
die Hausbeſitzer hatten es nicht leicht, ihre Wohn. 
Während der Kriegsjahre wurde nicht gebaut, ſo 
            dag=
ende durch den Bauausfall, die Rückkehr der Trro 
wanderung von ausgewieſenen Grenzdeutſchen 
            e=
nungsmangel herrſchte. Er wurde verſtärkt durch 
während des Ruhrkampfes, ſo daß in den erſten Jal 
die Wohnungsnot ſtändig zunahm. Die Tatſache, 1 
Militär weniger hatten, machte ſich kaum bemerkbam 
tätigkeit, die in der Vorkriegszeit in ausreichendem 
nſſe des Wohnungsmarktes erfüllte, war durch Infl., 
und die geſetzlichen Maßnahmen kaum noch möglu 
Kapital, und das Bauen war unrentabel geworder= 
Kommunen und der Staat eingreifen. Die Haussu 
Wohnungsbau die notwendigen Mittel zuführen. W. 
Gebiete des Wohnungsbaues ſeit der Stabiliſierung 
Am 1. Januar 1925 gab es in Darmſtadt 7968 Wohg 
bis zum 31. Dezember 1928 auf 8399. Es iſt alſſ 
von 431 Wohnhäuſern eingetreten, darunter 1477 
Am 31. Dezember 1928 gab es in Darmſtadt 2490 
darunter Zweizimmerwohnungen 6189, Dreizimmn= 
Große Wohnungen von ſechs Zimmern an aufwärn, 
in Darmſtadt. Neben den Neubauten entſtanden 4. 
bau und Erweiterungsbauten weitere Wohnungen; 
den neu gewonnen im Jahre 1924: 184 Wohnungg 
199, im Jahre 1926: 191, im Jahre 1927: 4l, ih. 
Wohnungen. Man erſieht daraus, daß im verg 
Bautätigkeit ſo gut wie ausgeſetzt hat. Der ſtädtif.) 
hat geglaubt, angeſichts des hohen Zinsfußes fün 
gangenen Jahre die Bautätigkeit einſchränken zu mi 
nung, daß das Geld billiger wird. Daß dieſe 
            abru=
richtig iſt, erkennen wir jetzt; dadurch, daß wir 
haben, ſind wir zum Beiſpiel mit dem Neubaukomn 
ſtraße in den Winter hinein gekommen und haben jan 
aufzuwenden für die Trocknung der Wohnungen. 
der Stadt erfordert alljährlich große Zuſchüſſe, diü 
annähernd 400 000 Mark pro Jahr belaufen. So 
ſteuer beſteht, werden die Zuſchüſſe aus deren E. 
Aber wenn dieſe Quelle einmal verſtopft iſt, müſſen 
auf ſteuerlichem Wege aufgebracht werden. Das ka=nf 
einer kataſtrophalen Belaſtung der Steuerzahler we 
verlangen, daß größere Beträge aus der Hauszin: 
lich zum Bauen verwandt werden, denn es iſt une 
ſpricht dem Sin ie des Geſetzes, daß Heſſen nur 158 
zinsſteuer zum Bauen wieder zur Verfügung ſtellt. 
ſame Art, wie die Beträge in die Kaſſe der 
            Ai=
iſt zu beanſtanden. Die Stadt Darmſtadt hat erſt 15 
träge bekommen, die 1927 fällig waren. Trotz aller 
ſie aber — was man anerkennen muß — verſucht, 
ungen nachzukommen, abgeſehen vom Jahre 1928, 2 
nunmehr durch ein großzügiges Bauprogramm 7n 
wettzumachen. Unſere volksparteilichen Wünſche TI 
ſammenfaſſen, daß wir eine Förderung des Wohnnck 
Mitteln verlangen unter Berückſichtigung der 
Stände; daß Experimente unterbleiben und nur 
Baumethoden angewandt werden; daß das 
            Erbaus=
wieder in private Hände übergeht und zu dieſem u 
Bauherren, den Siedlungsgenoſſenſchaften uſw. wri 
ſtützung in der Geldbeſchaffung gewährt wird, 1.4 
nur das 9iſiko der Stadt vermindert, ſondern auch 
koſten weſentlich herabgeſetzt werden. — Zum Schl ! 
verordneter Haury mit denjenigen auseinander, die 
ſchaft als Vorſitzender der heſſiſchen Hausbeſitzer ga 
Intereſſenvertreter verdächtigen. Der Wunſch der 
ſein Kampf geht nicht darum, die Mieten höher zmſ 
um die Erhaltung des Eigentums und darum, daur
 geben, was ihm gebührt. Gerade Kleinrentner, d7 
RAM. die al=
 enir 
7. 
Rich Gräfn zu E 
Fre,uch wr dem 1. 
Hiarftuestiand nach ?
 ſind, wiſſen, daß heute der „Beruf” des Hausbeſitzes 
Nicht der Hausbeſitzer treibt heutzutage die Miete- 
Mieter, die ſich gegenſeitig mit Angeboten über / M72Aünzn dahier d 
dausbeſitzer eine Lockerung der Wohnungszwangsst 
wünſchen ſie die Freimachung der Wohnungen über 
miete. In allen Nachbarſtaaten im Vaterlande i 
artige Lockerung ohne Schwierigkeiten durchgeführn 
wird nicht von heute auf morgen verlangt, ſondern 
unter Vermeidung aller Härten. 
An die ſehr intereſſanten Ausführungen des All 
die mit ſtarkem Beifall aufgenommen wurden, ſchloßt 
Ausſprache, in der zuerſt Herr Bürgermeiſter 
            Ri=
punkt vertrat, daß die Zurückhaltung der Stadtr— 
gangenen Jahre ihre Berechtigung gehabt hätte. 
            B=
bereits 10 Millionen Mark im Wohnungsbau inveſt: 
lich rund 400 000 Mark Zuſchüſſe leiſten. Wenn EAA 
ſteigen, iſt es unmöglich, die entſtehenden Fehlbeträ.1 
laufenden Steuern aufzubringen. Schon im Jahre
 Hr iumter imd immer 
Mhrühren und m 
ia Bſe wrff
 nungsnot ein ganz anderes Geſicht haben. Wir 7 
in Deutſchland einen erſchreckenden Geburtenrückgann 
dieſe Art ganz von ſelbſt in geſteigertem Maße e 
Wohnungsmarktes eintreten wird. Die Städte, die no 
an den Wohnungsbau herangegangen ſind, werden 
Wohnungen und damit eine unerträgliche Steuerla”/ 
Dieſe wird ſich kaum als Anziehungskraft für die 
Unſer Ziel muß ſein, Darmſtadt planmäßig zur 
ſtadt unſerer induſtriellen Umgebung auszubauen.” 
erſchweren, wenn wir uns heute Steuerlaſten aufbür 
Jahren den Steuerdruck bei uns ſo unerträglich m9 
Luſt hat, nach Darmſtadt zu ziehen. — Dr. Hamu 
dieſe Ausführungen. Er wendet ſich gegen die Ar 
Mietwert der alten Wohnungen an den der neuer 
ſellte. Umgekehrt wäre es richtiger. Er macht darar 
der Hausbeſitz in gewiſſen Grenzen ſein Kapital e 
rend alle Anleihegläubiger darum gekommen ſind. — 
weiſt darauf hin, daß die Ausgaben für das Worl” 
die Wohnungsnot beträchtlich erhöht ſeien. Es 9- 
Elend dadurch, daß zahlreiche Familienmitglieder in 
ſammengepfercht wohnen müßten. Die Erhaltung B: 
wichtigſte Moment für die Erhaltung des Volkes. 
nur zu begrüßen, wenn recht viele ganz kleine Wohn 
den. — Im Schlußwort gibt Stadtverordneter Hau 
Erläuterungen und vergleicht den Hausbeſitzer 
            mi=
man neben einen Klumpen Gold ſetzt und ihm verbi 
kaufen; dann könne er verhungern. Aehnlich geht 
beſitzer; er beſitze ein Haus und habe in ſehr vielenuſ 
keinen Vorteil. 
Nach Worten des Dankes an den Referenten u. 
redner ſchloß Oberlandesgerichtsrat Altendorf. 
anregend verlaufene Verſammlung.
 p.* Große Strafkammer. 1. Eine Kolliſion zwiſee 
Auto an der Straßenkreuzung Worms-Bürſtadt 2nd2* 
heim, die ſich am Nachmittag des 25. Mai ereignete,” l. 
richt auf eingelegte Berufung. Wir haben anläßlich. 
vor dem Bezicksſchöffeugericht vom 7. November 127 
mitgeteilt. Betriebsleiter Becker kam im Auto von 
Enzensperger auf dem Motorrad mit dem tödlich 
fahrer aus ſüdlicher Richtung uno trug nicht unerhe 
— er iſt heute noch zu 60 Prozent erwerbsunfähig 
teil hat Becker zu 3 Monaten Gefäugnis, Enzensper. 
ſtrafe von 20 Mark an Stelle einer an ſich vero” 
Gefängnisſtrafe verurteilt. Angeklagte und Statée 
Berufung erhoben. Die Unfelſtell iſt, von Worns 
aus unüberſichtlich, eine Warnungstafel war damals 
noch nicht angebnacht. Das Urteil hebt das erſtinſts” 
gegen den Motorradfahrer Enzensperger auf und ſpe. 
Becker wird die Strafe auf 5 Monate Gefängnis eih 
rufung des Joh. Held hier wegen Zumiderhandlug. ? 
ſteuergeſetz wird zurückgenommen.
 Tageskalender für Donnerstag, den 2.9 
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anſs 
gegen 22 Uhr, C 12: „Die Veubrecher”. — Kleine * 
Uhr, Ende B Uhr, 9 14: Die Entführung aus 
d=Gaſt 
Orpheum abends 20/4 Uhr: Herrnfg 
Nacht.” — Konzerte: Schloßkaffee, 
Schmitz, Spaniſche Vodega, Stadt Malaga, Weine 
Prinz Heinrich — Kinovorſtellungen:.”. 
Theater,
Donnerstag, den 24. Januar 1929
Seite 7
 Aus Heſſen. 
Starkenburg.
 inm, 23. Jan. Am Donnerstag, 24. Januar Ifd. Js., 
nindet auf dem Rathaus eine Gemeinderatsſitzung ſtatt.
 tumdungsgeſuche, Wohlfahrts= und Armenſachen. 
KSt, 23. Jan. D.H.V. Die diesjährige 
            Jahreshauptver=
cieſigen Ortsgruppe des Deutſchnationalen 
            Handlungs=
findet am Freitag abend (25. Januar) im Vekeinsheim 
In der Verſommlung wird der Kreisgeſchäftsführer 
Rlaue=Franbfurt, über das Thema „Neue Wege in der 
u rechen, — Wie die Bürgermeiſterei mitteilt, iſt die Ge= 
„ucſtücksverpachtung vom Montag, den 21. Ja= 
6t worden. Die Pächter werden aufgefordert, umgehend 
uArürgſchaft zu leiſten. — Offenlegung von Rech= 
Rechmung der Gemeinde, des Elektrizitälswerkes und 
gumgſtadt für das Rechnungsjahr 1927 liegt von 
            Donners=
ge b acht Tage lang zu federmanns Einſicht offen. Wäh= 
Sönnen Einwendungen gegen den Inhalt der 
            Rechnun=
rverden. — Beerdigung. Der Rentner Chriſtoph 
ſurde unter großer Beteiligung zu Grabe getragen. Die 
Sfarrer Zinn. Die Schulkameraden und der 
            Krieger=
gern gaben dem Verſtorbenen in der üblichen Weiſe das
 23. Jan. Feldbereinigung. Bei der durch den 
inst vmmiſſar ſtattgefundenen Wahl der von den beteilig= 
A Memern zu wählenden ſachverſtändigen Kommiſſionsmit= 
Mr Ahter und deren Stellvertreter wurden 319 Stimmen 
            ab=
iu= ein Wahlvorſchlag vorhanden war, hatte man mit 
Wahlbeteiligung nicht gerechnet. Die Antragſteller auf 
Mieldbereinigungsberfahrens blieben der Wahlurne zum 
„Fünx, da ſie mit dem von den Gegnern der Feldbereinigung 
allvorſchlag einig gingen und ſich ihr Erſcheinen ſomit 
eratfielen: Auf die ordentlichen ſachverſtändigen 
            Kom=
mickguſer Georg Stumpf 3. ud Friedrich Löffler von hier je 
zmtüus die ſtellvertretenden ſachwverſtändigen Kommiſſionsmit= 
Gedinscer Gunkel 1. hier 319 und Georg Konrad Barth hier 
mumtuſat f die Schiedsrichter Adam Georg 9.=Semd und 
            Alt=
iſtttKorg Eidmann=Richen je 319 Stinnnen, auf die ſtellver= 
GE)ichter Georg Ludhüig Schuchmann=Reinheim und 
            Alt=
eiſtt ur tfried Bundſchuh=Lengfeld je 319 Stimmen. Das ganze 
chättſticelte ſich fehr glatt ab, obwohl vorher ſehr ſtürmiſche 
mintg itattfanden. Möge es nunmehr wieder friedlicher in 
Dyrmherden. 
aus 
Grolfzumern, B. Jan. Da die evangeliſche Kirche dringend 
ßeurff/4 ur bedarß, hat ſich ein Kirchbauverein gebildet, der im 
inigiiag ire die für die Erbquung notwendigen Mittel aufbrin= 
Oſſzy die Kirchenſteuer hoch iſt, kann aus laufenden Mitteln 
wveitfh Aufgabe nicht beſtritten werden. So wurde der Weg 
bſth tſüünr-udig beſchritten. — Am kommenden Sonntag, den 27., 
end 8:B Uhr in der Kirche ein Gemeindeabend ſein, bei dem 
spfatz finen Vortrag halten wird über das Thema: „Iſt der 
must thers ein veraltetes Buch?” Chöre und 
            Inſtrumental=
erdets! Abend umrahmen. 
Nichckett, B3. Jan. Alice=Frauenverein. Wie in ver= 
Ichaverden auch in dieſem Jahre wieder vom Roten Kreuz 
murt gr diefenigen Hausangeſtellten verliehen, die 20 Jahre 
terhner Reihenfolge in ein und derſelben Familie im Hauſe 
en/ e:Auszeichnungen, eine Broſche oder Nadel, bedeutet eine 
nunt)r in Treue geleiſteten Dienſte und ehit Angeſtellte und 
erſctütz (leicherweiſe. Alle diefenigen Dienſtherrſchaften, die 
uszittmgen für einen ihrer Haus=Angeſtellten zu erhalten 
ſten hierdurch gebeten, ein entſprechendes Geſuch, das des 
deuff ngen und Datum des Dienſtantritts enthält, nebſt einer 
iet Ortsbehörde, an die Vorſitzende für den Alice Frauen= 
„Ke Erbach, Gräfin zu Erbach=Fürſtenau auf Schloß Für= 
Aladt, noch vor dem 1. Februar einzuſenden. Dieſes 
            Ge=
ſn=Hauptvorſtand nach Darmſtadt weiter geleitet werden.
m
 B. Jan. Die alte Geſchichte. Man lieſt in 
ſſüörn, immer und immer wieder, daß kleine Kinder ſich an 
hrbrühten und mitunter auch ſtarben, wie es kürzlich 
hem Bübchen dahier paſſierte. Die Mutter deckke einen 
em Waſſer vorſichtshalber mit einem Dickel zu. Das 
ünm auf den Deckel, dieſer kippte um und das Knäbchen 
Heie Waſſer und verbrühte ſich derart, daß es andein 
ſhweren Brandwunden ſtarb. 
Ausſin Weſchnitztal, B3. Jan. Jagdverpachtungen. 
mstiſidert 26. d. M., vormittags 11 Uhr, wird die Feld= und 
d dA 1e teinde Rimbach, enthaltend 1200 Hektar, auf dem Rat=
 tgee 6 Jahre verpachtet; desgleichen am 29. d. M., nachm. 
geſltd der Gemeinde Mitlechtern bei Wirt Schaab daſelbſt; 
den ſu, FFebruar, nachm. 3 Uhr, die Jagd der Gemeinde Ober=
 hhſſiönt Hartmann daſelbſt. 
Bül)ſ 23. Jan. In unſerer kleinen Gemeinde mit 220 
            Ein=
aE zurzeit ſechs Perſonen, die das achtzigſte Lebensjahr 
teng hri. Es ſind dies Landwirt Joh. H. Buß und Schuh= 
) Keil, je 33 Jahre, Martin Schneider Witwe 
Mkduirt Johannes Krichbaum 3. und Georg Keil Wwe., 
Uhrdk d. Shuhmacher Philipp Krichbaum 3. 80 Jahre alt. 
Mie mioch zu erwähnen ſein, daß auf hieſigem Standdesamt 
weſ Eheſchließungen vorgenommen und außerdem noch
 se Ermächtigung erteilt wurde. 
5r, B. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
 MReter, au 23. Januar 0,86 Meter. 
ſteihteungs-Anzeige. 
Filtan, den 25. Januar 
VorN 0 Uhr, ſollen in meinem 
geruAſſohale Bleichſtr. 40 fol= 
Vere: 
(1741 
diodela-at, 1 Trumeauſpiegel, 
„tändwempe, 1 Seſſel, 1 Tiſch, 
PatzoFl, 1 Standuhr, 1 Diwan, 
Wbbekzt1 Laderkaſſe, 1 Odoma IfHUHH 
eibntine, Möbel aller Art u. 
gebaut nach den Seruus-Patenfen. 
res An. 
Keln Erd-oder Kör- 
ArmſtRüdun 23. Januar 1929. 
C 
perschluß, da alle 
ingermann
 205 Tauwekker im Odenwald hält an. 
Schlechte Sportausſichten. 
Bp. Lindenfels, B. Jan. Bei einer Temperatur von +2 Grad hält 
das Tauwetter auf den Odenwaldhöhen an. Auch geht faſt den ganzen 
Tag Sprühregen nieder, ſo daß die Ausſichten für Ski= und Rodelſport 
von Tag zu Tag ſchlechter werden.
 i. Von der Tromm, 23. Jan. Das von der Ortsgruppe Weinheim 
des Touriſtenvereins „Die Naturfreunde” mit einem Koſtenauſwand von 
24000 Mark auf der Tromm errichtete Wander= und Ferienheim hat in 
dem erſten halben Jahre ſſeines Beſtehens 1845 Uebeinachtungen 
            aufzu=
weiſen. Das Heim wird jeden Samstag und Sonntag bewirtſchaftet. 
Beim Beſuche in der Woche befindet ſich der Schlüſſel im nahen 
Bauernhauſe. 
m. Vom ſüdlichen Odenwalb, 23. Jan. „Odenwälder 
            Heimat=
gruß”. In verſchiedenen Kirchſpielen unſerer Gegend erſchien vor dem 
Krieg ein monatlich herauskommendes Blatt für die evangeliſchen 
            Ge=
meindeglieder unter dem Namen „Gruß aus der Heimat”, „Dekanatsbote‟ 
oder „Oberzent‟. Die letzten ſchweren Kriegsjahre bewitkten das 
            Ein=
ſtellen des Erſcheinens, im Jahre 1922 wurde wieder mit der Herausgabe 
begonnen, die Inflation jedoch brachte wieder das Ende. Mit dem 
            ange=
brochenen Jahre kam es zur Herausgabe von Nr. 1 des neu erſtandenen 
Blattes, jetzt „Odenwälder Heimatgruß” genannt; und für die Folge ſoll 
uns jede erſte Woche des Monats eine neue Nummer beſcheren. Die drei 
erſten Seiten werden außer Artikeln erbaulichen Inhalts auch Aufſätze 
über die Geſchichte des Odenwaldes enthalten, außerdem Mitteilungen 
aus der Landeskirche und den kirchlichen Organiſationen, z. B. über 
            In=
nere Miſſion, Guſtav=Adolf=Verein, Aeußeve Miſſion, Evangel. Bund 
uſw., auch Erzählungen. Die vierte Seite bringt bedeutſame Ereigniſſe 
aus dem Kirchſpiel, Bekanntmachungen aus demſelben, Berichte über 
            deſ=
ſen finanzielle Lage uſw. Als Schriftleitung des „Odenwälder 
            Heimat=
gruß” zeichnet Pfarrer W. Anthes in Affolterbach. Während die 
            Zu=
ſammenſtellung der drei erſten Seiten alſo Sache des Schriftleiters iſt, 
wird der Inhalt der vierten Seite von dem betr. Ortsgeiſtlichen des 
Kirchſpiels verfaßt und verantwortet. Der „Odenwälder Heimatgruß” 
will die evangeliſchen Glieder der Odenwaldgemeinde zuſammenſchließen, 
von Freud und Leid in Familie und Gemeinde berichten und aus Orts= 
und Kirchengeſchichte unſerer Dörfer und unſerer Heimat erzählen, — 
Liebe zur Heimatkirche pflegen und den Blick für die Aufgaben der Kirche 
und den Inhalt des Chriſtentums weiten, er will die Menſchen einander 
näherbringen und Antwort geben auf manche Lebensfragen des 
            All=
tags. Das Blatt will andere Blätter nicht vertreiben, ſondern ergänzen. 
Die Gemeindeblätter in Heſſen erſcheinen in etwa 230 Gemeinden in 
einer Auflage von 40 000 Exemplaren, dieſen reiht ſich nun der 
            Heimat=
gruß noch an. 
Bb. Auerbach, B3. Jan. Dr. Wilhelm Grünewald, ein Sohn 
des Beſitzers einer größeren Obſt= und Gartenkultur wurde erſt füngſt 
von der Univerſität Heidelberg mit dem Prädikat „ſumma oum laude‟ 
zum Doktor der Medizin promoviert. Jetzt verlieh die gleiche 
            Univer=
ſität ihm auf Grund einer hervorragend experimentellen Arbeit „über 
die Bedingungen der Anſiedlung körperfremder Bakterien im lebenden 
Organismus” die Goldene Medaille der Univerſität. Dr. Grünewald, 
der in Fachkreiſen duch ſeine Arbeiten über die Grundlagen und 
            The=
rapie des Heufiebers weithin bekannt iſt, wird ſich im Intereſſe fernerer 
mediziniſcher Forſchungen der Laufbahn eines kliniſch tätigen Arztes 
widmen. 
Bb. Bensheim, 23. Jan. Einbrüche. In letzter Zeit iſt hier 
nächtlicherwveile öfters eingebrochen worden. Neben dem Diebſtahl von 
Wäſcheſtücken iſt beſonders der Einbruch in eine in der Bahnhofſtraße 
gelegene Konditorei ſowie ein ſolcher in die Küchenräumlichkeiten des 
Bahnhofshotels zu verzeichnen. In den beiden letzten Fällen wurden 
neben Geldbeträgen geringer Höhe Lebensmittel ſowie ein 
            Hervenüber=
zieher geſtohlen, wobei Türen, Schränke und Behälter mit großer 
            Ge=
walt aufgebrochen wurden. Die Kriminalpolizei iſt eifrig um die 
            Auf=
klärung bemüht. — Ernennungen. Der frühere Kreisarzt, 
            Medi=
zinalrat Dr. Kullmann, hierſelbſt wohnhaft, wurde zum 
            Obermedizinal=
rat ernannt. Profeſſor Ernſt Gerſtenwaier, ein früherer Schüler des 
hieſigen Gymnaſiums und Sohn des mit Aufhebung des Seminars in 
den Ruheſtand getretenen Rektors Immanuel Gerſtenmaier, ein noch 
junger Gelehrter, wurde von der theologiſchen Fakultät der Heſſiſchen 
Landesuniverſität Gießen anläßlich der 400jährigen Katechismus=
            Jubel=
feier zum Lizentiat der Theologie ermannt. 
S Lampertheim, 22. Jan. Todesfall. Eine unſerer 
            markan=
teſten Perſönlichkeiten, Landwirt Guſtav Feldhofen, wurde vorgeſtern 
unter großer Beteiligung im Alter von 79 Jahren zu Grabe getragen. 
Mit ihm hat ſich die Reihe der Veteranen von 1870/71 wieder um 
einen gelichtet. Durch und durch kerndeutſch, war er einer der wenigen, 
die ſich im Jahre 1870 das eiſerne Kreuz erwarben. Zu Beginn des 
Weltkrieges hielt es ihn trotz ſeiner 64 Jahre nicht zurück und er ſtellte 
ſich dem Vaterlande erneut zur Verfügung, um wenigſtens in der 
Heimat beim Bahnſchutz Dienſt zu leiſten. Stets an harte Arbeit 
            ge=
wöhnt, verrichtete er noch bis in die letzte Zeit Feldarbeiten. — 
Konzert: Sein Winterkonzert veranſtaltete vorgeſtern im Saale 
des Reichsadler der Männergeſangverein „Liedertafel‟. Chormeiſter 
Menz=Mannheim zeigte mit ſeinen ca. 80 Sängern, daß bei ernſtem 
Streben Beachtliches geleiſtet werden kann. Die Chöre, wie „Die 
Weihe des Liedes” von Mozart. „Es ſteht eine Lind”” von Kern, 
Ständchen” von Krämer, „Am Rhein” von Attenhofer, Wandern im 
Mai” von Gellert und „Die Mühle im Tal” von Henſchel, brachten 
reiche Abwechſlung. Als Soliſtin hatte ſich der Verein Fräulein Gerda 
Baumann=Karlsruhe verſchrieben, die hier keine Unbekannte iſt und für 
ihre Darbietungen wiederum ſtürmiſchen Beifall erntete. Als 
            fein=
ſinniger Begleiter am Klavier erwies ſich Herr Otto Bauſenhart=
            Mann=
heim. — Die Eisbahn auf dem Altrhein war auch vorgeſtern wieder 
äußerſt ſtark beſucht. Viele Fremde aus Mannheim, Worms uſw. hatten 
ſich eingefunden, um ſich auf der ſpiegelglatten Fläche zu tummeln. 
— Gernsheim, 23. Jan. Waſſerſtand des Rheins am 
22. Januar —0,68 Meter, am 23. Januar —0,69 Meter.
 a. Offenbach, 22. Jan. Katechismusfeier. Auf einem F.
            ſt=
abend des Evangeliſchen Bundes und der evangeliſchen Geſamtgemeinds 
ſprach in der überfüllten Schloßkirche das Oberhaupt der Landeskilche, 
Prälat D. Dr. Diehl, über „Die Bedeutung des Katechismus für unſere 
Väter und für uns‟ Seinen einſtündigen Vortrag begann der Praloct 
mit Betrachtungen über die Tatſache, daß 1594 der Graf von Iſenburg, 
damals Offenbachs Landesherr, alle evangeliſchen Geiſtlichen ihres Amteo 
entſetzte, die nicht von dem „Kleinen Katechismus” Luthers laſſen 
            woll=
ten. Er erörterte ſodann eingehend und in der ihm eigenen 
            volkstüm=
lichen Weiſe die beiden Fragen, was den lutheriſchen Katechismus den 
lutheriſchen Pfarrern der Grafſchaft Iſenburg ſo weit machte und w.s 
wir noch heute an dieſer „Laienbibel”, die den Evangeliſchen der 
            Refor=
mationszeit die Bibel erſetzen ſollte, haben und haben ſollen. Im Laufe 
der Jahrzehnte und Jahrhunderte ſei der Katcchismus leider immer mehr 
ein Schul= und Unterrichtsbuch geworden. Er müſſe für jaden 
            evange=
liſchen Hausvater wieder mehr das Familienbuch und die Laienbibel 
            wer=
den. Der einzigartige Vortrag konnte nur von dem unübertroffenen 
Kenner der heſſiſchen Kirchengeſchichte und der heſſiſchen Pfarreien in der 
eigenartigen Form, die der Redner zu Beginn ſelbſt ankündigte, 
            gehal=
ten werden. Seine Abſicht, den Hörern etwas zu bieten, was in den 
zahlreichen Abhandlungen zur Jubelfeier des Katechismus nicht zu leſen 
war, hat er glanzend durchgeführt. Der Poſaunenchor und der 
            Kirchen=
gefangverein ſtellten ihre Kunſt ebenfalls in den Dienſt des Feſtabends. 
— Kriegerkameradſchaft Haſſia. Der Schriftführer der 
Kriegerkameradſchaft gedachte im Jahresbericht für das Vereinsjahr 1928 
zunächſt in würdiger Weiſe der Toten des Weltkrieges. Die Kameraden, 
die an der Hauptverſammlung teilnahmen, ſangen am Schluß des 
            Ge=
denkens „Ich hatt’ einen Kameraden”, am Schluſſe des ganzen Berichtes 
das Deutſchlandlied. Die Kameradſchaft zählte am Ende des 
            Berich’s=
jahres 529 Mitglieder, wovon 17 Mitkämpfer von 1866 und 1870, 12 
Kriegerwitwen aus dem Weltkriege und 135 Kriegsbeſchädigte ſind. In 
der Stammrolle führt ſie außerdem die Witwen von 26 abgerufenen 
Mitkämpfern in den Kriegen, die zur Einigung Deutſchlands führten. 
Die Hauptverſammlung beſchloß einſtimmig, ſich dem Aufrufe des 
            deut=
ſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer” vom 18. Januar, in dem ſich drei 
Millionen Krieger gegen die Kriegsſchuldlüge wenden, anzuſchließen. Die 
verbündeten Kriegervereine Offenbachs werden zur Kriegsſchuldlüge 
            vor=
ausſichtlich noch geſchloſſen Stellung nehmen. Der Kaſſenbericht für 1928 
weiſt einen Ueberſchuß von 1454 Mark auf, während der Voranſchlag für 
1929 in Einnahme und Ausaabe mit 5700 Mark abſchließt. Von den 
Ausgaben ſind allein 1400 Mark für Sterbegelder, Kranzſpenden und 
Unkoſten der Fahnengruppe vorgeſehen. Kamerad Fritz Groß erhielt die 
Auszeichnung für 40fährige Mitgliedſchaft, 10 weiteren Kameraden 
wurde die Ehrenurkunde für 25jährige Angehörigkeit zur „Haſſia” 
            über=
reicht. Das Landesverbandsſchießen der „Haſſia” wird 1929 in unſerer 
Stadt abgehalten, und zwar im September. Die Vorarbeiten ſind 
            be=
reits dem hieſigen Vereine übertragen.
Rheinheſſen.
 U. Nieder=Ingelheim, 23. Jan. In ber aus den beiden Ingelhein 
und Frei=Weinheim ſehr ſtark beſuhten Generalverſammlung des Obſt= 
und Gartenbau=Vereins erſtattete der Vorſitzende, Herr 
Johann Weitzel, den Jahresbericht. Daraus geht hervor, daß der 
Verein, der im letzten Jahre ſchwere innere Kämpfe durchmachte, trotzdem 
in der Zahl der Mitglieder ſich gleich geblieben iſt. Es ſind im Laufe 
des letzten Jahres 70 Mitglieder ausgeſchieden und 76 beigetreten, ſodaß 
der Stand nunmohr 456 Mitglieder beträgt. Die Einnahmen im 
            ver=
gangenen Jahre betrugen 11 445 Mk., die Ausgaben 6161, ſodaß ein 
Reingewinn von 5284 MMk. verbleibt. Das Vermögen betvägt nach 
            Ab=
zug einer Reſtſchuld von 9600 Mk. noch 39 159 Mk. An 
            Marktſtandgel=
dern wurden im vergangenen Jahre 7868 Mk. erhoben. Die Rechnung 
wurde von den Rechnungsprüfern für richtig erkannt und genehmigt. 
Als Ortsgruppenvorſteher für Ober=Ingelheim wurde Herr Joh. Jak. 
Stahl gewählt. Eine ausgedehnte Ausſprache entſpann ſich über einen 
Antrag, wonach bei Auflöſung des Vereins nicht mehr, wie das in den 
Satzungen vorgeſehen iſt, die drei an dem Obſtmarkt beteiligten 
            Gemein=
den, Ober=Nioder=Ingelheim und Frei=Weinheim die Erben des 
            Vereins=
vermögens ſein ſollen, ſondern dieſes an die Mitglieder zur Verteilung 
komme. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit gegen eine Minderheit, 
die wegen ſeiner TragevZite die Beſchlußfaſſung vertagt haben wollte, 
angenommen. Um Frei=Weinheim m Zukunft beſſere 
            Zufuhrmöglich=
keiten zum Markte zu geben, beſchloß die Verſammlung, für die 
            Haupt=
ſaiſon einem dortigen Autobeſitzer einen täglichen Zuſchuß von 5 Mark 
zu zohlen. Schließlich wurde noch bekannt gegeben, daß ſeitens der 
Landwirte der Winterbeſpritzung und dem Umpfropfen der Obſübäume 
mehr Beachtung geſchenkt werden müſſe. Hierzu wird ſeitens der 
            Land=
wirtſchaftskammer ein Zuſchuß gewährt. 
Ah. Wolfsheim (Rheinh.), 21. Jan. Bürgermeiſterwahl. 
Landtagsabgeordneter Eberle wurde ohne Gegenkandidat auf die Dauer 
von neun Jahren wiedergewählt. 
Ah. Bingen a. Rh., 21. Jan. Fackelzug am 
            Reichsgrün=
dungstag. Zur Erinnerung an den 18. Januar 1871, dem Tage der 
Reichsgründung, veranſtalteten die farbentragenden Korpovationen des 
Rheiniſchen Technikums einen prächtigen Fackelzug durch die 
            Haupt=
ſtraßen der Stadt. Am Rheinufer fand der Zug mit dem 
            Zuſammen=
werfen der Fackeln ſeinen Abſchluß.
Oberheſſen.
 Schlitz, 22. Jc. Gutes Ergebnis der 
            Wildſchwein=
bekämpfung in Oberheſſen. Der ſtrenge und ſchneereiche 
Winter war der Wildſchweinbekämpfung äußerſt günſtig. Allein in den 
gräflichen Revieren wurden bis jetzt über 20 Schwarzkittel zur Stricke 
gebracht. Auch die Treibfagden in den angrenzenden ſtaatlichen 
            Riedeſel=
ſchen Forſten zeigtigen gute Ergebniſſe. So darf erwartet werden, daß 
der durch die Wildſauen verurſachte Schaden in den Feldfluren und auf 
den Waldſchneiſen des Schlitzerlandes bald merklich nachläßt.
 W 
P 
W 
P 
W 
* 
 
 richthülzu eher in Darmſtadt. 
v: W ih ethenſtraße 23, II.
 Frſlzg. den 25. Jan. 1929, 
. 300 sollen im Verſteigerungs= 
HüNltr. 27, öffentlich 
            zwangs=
egen Mzuchlung verſteigertwerden: 
lusſteAlri nke aus Kriſtallglas, 
Wtoge hiſach. Vergrößerungsappa= 
1 Pcg aphen=Apparat, 2 Bil= 
4 19/Aumteppich, 1 Vertiko, eine 
nduh R1 Kredenz, 3 Oelbilder 
ndſcheBt 1 Bücherſchrank. 1 Sofa, 
ſchreid ah. 1 Büfett, 1 Schreib= 
Ninelt O/-Igemälde. 
ſtimey werden verſteigert:
 „chraullmrmohon, für Wirtſchaft 
gnet, A limes Grammophon, zwei 
nenr 
(1729 
urmſtieſt den 23. Januar 1329. 
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ichtsvollzieher.
 Oße Neuheif: 
Pſänd verſteigert werden, ins= Aore 
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Modell 1929
 stromführenden 
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 Aso Berpacling. 
Samstag, den 9. Februar d. J., 
            nach=
mittags 1½ Uhr, kommt im Gaſthaus 
„Zum Ochſen” in Neuſtadt i. 
            Oden=
wald die Jagd in den Förſtereien 
            Rai=
breitenbach und Hainſtadt auf 9 Jahre 
zur Verpachtung. Dieſelbe umfaßt 898 
Hektar Wald und 56 Hektar Aecker und 
Wieſen und iſt in der Nähe der 
            Statio=
nen Neuſtadt i. O. und Hainſtadt der 
Bahnſtrecke Aſchaffenburg—Höchſt 
            gele=
gen. Die angrenzenden Schutzjagden 
ſind vom Pächter mitzuübernehmen. 
Förſter Reeg in Raibreitenbach. Poſt 
Neuſtadt i. O., und Forſtgehilfe 
            Reu=
bold in Hainſtadt. Poſt Neuſtadt i. O., 
zeigen den Jagdbezirk auf Verlangen vor. 
Neuſtadt (Odenwald), 21. Jan. 1929. 
Fürſtlich Erbach=Schönbergiſche 
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nur Bleichſtr. 9. Tel. 1921
Seite 8
 Mord und Selbſtmord. 
Frankfurt a. M. In dem nahegelegenen 
Bonames trug ſich am Dienstag abend eine ſchwere 
Bluttat zu. Der im Harheimerweg wohnhafte 
            Fahr=
burſche Nußmann, 28 Jahre alt, zu Wallrabs in 
Thüringen geboren, unterhielt ſeit einiger Zeit 
mit der 14jährigen Elſe Stuck ein ſtrafbares 
            Ver=
hältnis, von dem die Eltern des Mädchens nichts 
wußten. Da die Sache ans Tageslicht kam und 
Nußmann Angſt hatte, daß er ins Zuchthaus 
            kom=
men würde, ging er am Dienstag abend, zwiſchen 
10 und 11 Uhr, in die elterkiche Wohnung des 
            Mäd=
chens. Da die Eltern nicht zu Hauſe waren, nahm 
er einen Nachſchlüſſel und verſchaffte ſich ſo Zutritt 
in die Wohnräume. Er ging an das Bett des 
            Mäd=
chens und tötete es durch einen Schuß in die rechte 
Schläfe. Er ſelbſt brachte ſich dann einen 
            Kopf=
ſchuß bei und wurde ſchwer verletzt ins Heilig=Geiſt= 
Hoſpital gebracht, wo er bald, ohne das Bewußtſein 
wiedererlangt zu haben, ſtarb. Aus einem 
            hinter=
laſſenen Brief von ihm ging hervor, daß er die Tat 
aus Angſt vor Strafe begangen habe. 
Der rätſelhafte Mord auf der Hohenzollern= 
Brücke. 
Bonn. Bei der Bonner Polizei erſchien 
ein junger Mann aus Süddeutſchland und 
            be=
zichtigte ſich, in Köln ein junges Mädchen 
            ge=
tötet zu haben. Nach ſeiner Erzächlung iſt er 
anit dem Mädchen nach dem Meſſegelände in 
Köln=Deutz gegangen. Auf der 
            Hohenzollern=
brücke vermißte er ſeine Brieftaſche mit Inhalt. 
Er beſchuldigte das Mädchen, ihm die Taſche 
entwendet zu haben. Das Mädchen beſtritt 
dies; er ſtellte jedoch feſt, daß es die Brieftaſche 
hatte und nahm ſie an ſich. Darauf entriß ihm 
das Mädchen dieſe und warf ſie in den Rhein. 
In ſeiner Aufregung will er das Mädchen ſo 
lange am Halſe gewürgt haben, bis ſie kein 
Lebenszeichen mehr gab, und ſie dann von der 
Brücke in den Rhein geworfen haben. Die Tat 
ſoll ſich in der Nacht zum Sonntag abgeſpielt 
haben. 
Durch Leichtfertigkeit beinahe getötet. 
Langenberg. Eine Frau hatte ein Tuch 
über den Gashahn gehängt, wodurch ſich dieſer 
geöffnet hatte. Durch das ausſtrömende Gas 
wurde die Frau und ein im gleichen Raum ſich 
aufhaltendes Kind betäubt. Hausbewohner, die 
durch den Gasgeruch aufmerkſam gemacht, in 
die Wohnung eindrangen, ſchafften die 
            Be=
wußtloſen ins Freie und holten den Arzt 
            her=
bei, dem es nach langen Bemühungen gelang, 
beide wieder ins Leben zurüchzurufen. 
Ein geiſtesgegenwärtiger Schrankenwärter. 
Dortmund. An der 
            Eiſenbahnüberfüh=
rung an der Kluſe durchfuhr nach Mitternacht 
ein Auto die vorſchriftsmäßig geſchloſſene 
Eiſenbahnſchranke und kam erſt kurz vor der 
zweiten Schranke zum Halten. Jeden 
            Augen=
blick konnte der Zug heranbrauſen und den 
Kraftwagen, der ſich zum größten Teil noch auf 
den Schienen befand, zerſchmettern. Kurz 
            ent=
ſchloſſen lief der Bahnwärter dem Zuge 
            ent=
gegen und konnte ihn durch Blinkſignale knapp 
vor der Unglücksſtätte zum Halten bringen. 
Folgenſchwere Exploſion. 
Bochum.” Am Dienstag abend ereignete 
ſich in der Maſchinenfabrik Rath in Bochum 
eine Exploſion. Die Exploſion iſt dadurch 
            ent=
ſtanden, daß eine mit Schweißgas angefüllte 
Stahlflaſche umfiel und der Inhalt Feuer fing. 
Zwei Arbeiter wurden durch die Epploſion 
lebensgefährlich verletzt und mußten dem 
            Berg=
mannsheil zugeführt werden. Der Schuppen, 
in dem ſich die Exploſion ereignete, iſt total 
gerſtört. Die Wirkung der Exploſion war derart 
ſtark, daß die Fenſterſcheiben der in der Nähe 
liegenden Fabrik zerſprangen. 
Auf den Eiſenbahnſchienen tot aufgefunden. 
Eſchwege. In der Nähe des Bahnüberganges 
Wrebendorf wurde am Mittwoch morgen neben den 
Eiſenbahngleiſen eine in den 60er Jahren ſtehende 
Witwe tot aufgefunden. Die Unterſuchung der 
Leiche ergab, daß die Frau einen heftigen Schlag 
gegen die rechte Schläfe erhalten hatte. 
            Wahrſchein=
lich iſt die Frau an den Gleiſen entlang gegangen, 
als ſie von einem vovüberfahrenden Zuge erfaßt 
wurde.
 Der öſterreichiſche Präſidenk ſpricht 
für den Tonfilm.
 Prof. Miklas, Bundespräſident von Oeſterreich, 
vor dem Mikrophon. 
Stimme und Bewegungen des neugewählten 
Bundespräſidenten von Oeſterreich wurden 
            ſo=
eben im Tonfilm feſtgehalten. Selbſt der 
            ent=
legenſte Alpendörfler kann ſich bald eine 
            leben=
dige Vorſtellung von ſeinem neuen 
            Staatsober=
haupt machen.
Donnerstag, den 24. Januar 1929
„wrune Boche in Beenn.
 Preuß. Landwirtſchaftsminiſter Reichs=Landbundpräſident und Reichsernährungsminiſter 
Dr. Steiger 
Reichsminiſter a. D. Schiele 
H. R. Dietrich 
ſind die führenden Köpfe der vom 26. Januar bis zum 3. Februar in Berlin ſtattfindenden „Grünen 
Woche‟. Neben der landwirtſchaftlichen Ausſtellung gelangen auch Spezialausſtellungen, wie die 
Deutſche Jagd=Ausſtellung, Fiſcherei=Ausſtellung, Hunde=Ausſtellung, Geflügel=Ausſtellung uſw. zur 
Eröffnung.
Große Leſſing=Feier in Berlin.
Das bekränzte Leſſing=Denkmal in Berlin. — Links: der Oberbürgermeiſter Dr. Böß.
 200 000 Mark Lohngelder geſtohlen. 
Hamm. Durch Einbruchsdiebſtahl wurden 
auf der Zeche „Königsborn”, Schacht 2, in 
Heeren, in der Nacht zum Mittwoch die 
            Lohn=
gelder in Höhe von über 200 000 Reichswark 
geſtohlen. Der Schaden iſt durch Verſicherung 
gedeckt. Als Täter kommt mit größter 
            Wahr=
ſcheinlichkeit der Leiter der Zechenpolizei Mag 
Düniſch in Frage, der ſeit Mitvwoch früh 
            ver=
mißt wird. 
Gewalttätige Einbrecher. 
Annaberg (Kreis Torgau). Dienstag 
abend drangen Einbrecher in die Wohnung des 
Brunnenbauers Gielsdorf ein. Sie 
            überwäl=
tigten die dort anweſende Schwiegertochter, 
            feſ=
ſelten ſie und hängten ſie in der Küche auf. 
Darauf plünderten ſie die Wäſcheſchränke und 
raubten etwa 470 Mark Bargeld. 
            Glücklicher=
weiſe kam Gielsdorf ſelbſt rechtzeitig in die 
Küche, um die Schwiegertochter loszuſchneiden. 
Dieſe wurde in beſinnungsloſem Zuſtand in 
das Krankenhaus geſchafft. Von den 
            Ein=
brechern — man vermutet daß es ſich um 
            Hand=
werksburſchen handelt — wurde bisher niemand 
ermittelt. 
Ein Opfer der Glätte. 
Halle. In der Nähe von Aſchersleben 
geriet ein Kraftwagen infolge der Glätte in 
einer Kurve ins Schleudern und ſtürzte in den 
Chauſſeegraben. Ein Inſaſſe war ſofort tot, 
zwei weitere wurden ſehr ſchwer verletzt. 
Der Leichenfund in der Schwedter Straße 
aufgeklärt. 
Berlin. Die Sektion der Aſta Marquardt, 
die in ihrer Wohnung tot aufgefunden wurde, 
hat als Todesurſache Herzſchlag ergeben. Ein 
Verbrechen liegt alſo nicht vor. 
Die vier entwichenen Zuchthäusler aus Gollno 
wieder feſtgenommen. 
Stettin. Die am Montag aus dem 
Zuchthaus in Gollno entwichenen vier 
            Zucht=
häusler, die nach Untergrabung einer Mauer 
durch einen Gang ins Freie gelangt waren, 
konnten am Dienstag durch ein größeres 
            Po=
lizeiaufgebot wieder ins Zuchthaus 
            zurückge=
bracht werden.
 Der Bankſkandal Unter den Linden. 
Auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft 
wurden in Sachen des Bankſkandals, von der 
Kriminalpolizei weitere Durchſuchungen 
            vorge=
nommen. Die geſamten Geſchäftsbücher des 
Bankhauſes Löwenberg wurden beſchlagnahmt 
und Sachverſtändigen übergeben. Die 
            Nachfor=
ſchungen haben ergeben, daß die Unterſchriften 
der Wechſel tatſächlich gefälſcht ſind. Die 
            Fäl=
ſchungen betreffen u. a. eine Aktiengeſellſchaft 
der Elektrobranche und eines der allererſten 
Berliner Privatbankhäuſer. Von dieſem ſind 
allein für eine Million gefälſcht. Soweit ſich 
bisher überblicken läßt, iſt die bisherige 
            Ge=
ſamtſumme von drei Millionen 
            be=
reits überſchritten. Ob Wechſel in 
            die=
ſer Höhe in den Verkehr gekommen ſind, hat 
ſich noch nicht feſtſtellen laſſen. Die Ehefrau 
Rappeports, die über den Verbleib ihres 
Mannes befragt werden ſollte, konnte bis zur 
Stunde nicht ermittelt werden. Man nimmt 
aber an, daß ſie ſich noch in Berlin bei 
            Be=
kannten aufhält. 
Zu der Havarie des Altonger Fiſchdampfers 
„Johannes Thude‟. 
Hamburg. Wie der Nordiſche. 
            Nachrich=
tendienſt erfährt, trifft die Nachricht über den 
Tod eines Matroſen nicht zu. Lediglich ein 
Mann der Beſatzung, die vollzählig gerettet 
wurde, hat einen Beinbruch davongetragen. 
Das Schiff gilt als verloren. 
Thereſe Dahn +. 
Breslau. In der Nacht zum Dienstag 
iſt die Witwe Felix Dahns, die Dichterin und 
Schriftſtellerin, im Alter von 83 Jahren an einer 
Grippe mit Lungenentzündung geſtorben. Sie 
wurde am 18. Mai 1845 als Tochter des Arztes 
Freiherrn Joſeph von Droſte=Hülshoff in 
            Mün=
ſter geboren und verheiratete ſich am 3. Auguſt 
1873 mit Felix Dahn. 
Ein Silberſchrank geräumt. 
Saarbrücken. Ein ſchwerer Einbruch 
wurde von bis jetzt unbekannten Dieben in das 
Reſtaurant des Städt. Saalbaues verülbt. Die 
Einbrecher öffneten mit Gewalt die Schränke, 
in welchem die Silberbeſtecke verwahrt werden. 
Der Wert des geſtohlenen Silberzeugs wird 
auf 60 000 bis 70 000 Franken beziffert, ſoll 
            je=
doch durch Verſicherung gedeckt ſein.
N
 Der Prozeß gegen die 
königin”
 EP. Londus 
Das Londoner Nachtleben, wu 
ſieht, enthüllte ſich am zweiten 
gegen den Polizeiſergeanten Goddog. 
Ribuffi und die heute wiederum im 
erſchienene „Nachtklubkönigin” 
den geſpannt lauſchenden Zuhörern:; 
des Intereſſes ſtanden die 
            Ausſo=
beamten Wilkin, der unter Godda 
und anrüchige Häuſer zu kontrollierr 
amte gab offen zu, daß er vielfaal 
geſetzten Geldgeſchenke in Höhe vorn 
ling, öfters auch mehr, erhalten haßf 
ſitzern der nächtlichen Tummelplätze 
beſonders geſpannt lauſchten die 
legungen über die verſchiedenen M. 
zeilichen Ueberwachung, die 
            zunächſti=
von außen, dann aber intenſiverr 
Innern der Gaſthäuſer und ſor 
durchgeführt würden. Wegen des 
Gerichtsſaal konnten nur etwa 40 
den. Obgleich dieſer Umſtand 
            allge-
hatte ſich doch ſchon vom frühen 
große Menge Schauluſtiger vor da 
Old=Bailey=Gebäudes angeſammeltt 
auf Grund ihrer geſtrigen Erfahr 
rikaden hatte errichten laſſen, um ä. 
bis zum letzten Augenblick zu verh”
 Das Lawinenunglück in 
Lech (Vorarlberg). Zu den 
glück, das ſich geſtern mittag n. 
geralpe auf der Sulzenfluh 
Mohnenfluh, ereignete, wird 
Eine Geſellſchaft, beſtehend alz 
deutſchen und einer Holländer= 
Führung des Skilehrers Jochru 
als eine Lawine in einer 
            Bre=
tern und einer Länge von 70 
Die Lawine verſchüttete drei B 
Herren. Unter Leitung des Sk1. 
Lawine nur ein Stück mitgeriſſſn 
ſofort das Rettungswerk. Es El 
men und einen Herren lebend 
maſſen zu bergen. Bei einem 
Dame blieben die Wiederbeleb=u 
folglos. Ihre Namen ſind: D 
Frankfurt a. M., und Frau 
ebenfalls aus Frankfurt a. M 
Arztgattin. Ihr Mann befand 
Partie. 
Ein ſchweres Grubenunglück 
Paris. Wie Havas aus 
            S=
dürften der Direktor, ein Inarn 
Wertmeiſter der Bergwerksgeſeiſt 
cette” in einem Schacht umgekmnll 
waren hinuntergeſtiegen, um de 
Rauchenwwicklung nachzugehen, 
gende Wetter ſchließen ließ. A=ſ 
gerer Zeit nicht zurückkehrten, M. 
ſchungen angeſtellt. Man entde 
einer Entfernung liegen, konnter! 
ſtarken Rauch= und 
            Gasentwickli=
herankommen und ſie bisher n 
Abreiſe der „Emden” von 
Rom. Dienstag abend Eu 
Kreuzer „Emden” in Neapel di.3 
und iſt nach Artoſtoli in See 
werden 15 Tage lang Schiffsünt 
ten, worauf der Kreuzer ſeine-? 
ſetzen wird. Der vorgeſtrige 
einem Sportfeſt, zu dem ſich üb 
ſonen auf dem gaſtfreundlichen 
melt hatten. Am Tage vorher 
Botſchafter Freiherr von Neur 
der Behörden ein Eſſen, um dii 
Aufnahme, die dem deutſchen 
geworden war, zu erwidern. 
Zu dem Brandunglück in El 
Konſtantinopel. Durch 
im griechiſchen Viertel von Konſtarn. 
ergänzenden Berichten etwa 400 
Straßen zerſtört worden und 2500 
los geworden. Die Zahl der ums 2= 
Perſonen iſt nur gering, die der 2 
ſehr groß. Die Not unter der bei 
kerung iſt ungeheuer, da nahezu 0e 
Gut verloren haben. Die Urſache d— 
nicht bekannt, doch vermtet die AZ. 
einem Haus ausbrach, in dem eine L. 
weindeſtillation untergebracht war. 
beſchwert ſich über die völlig unzu. 
verſorgung, die ſie für den rieſig 
Feuers mit verantwortlich macht. 
decke auf den Dächern würde die 
Feuers wahrſcheinlich noch weit gre 
Schweres Autobusum 
New York. Auf der Fahrt 
Philadelphia wurde bei Bellevue (* 
ſetzter Reiſeomnibus an eine Strc. 
einem glektriſchen Straßenbahnzug 
ſtändig zertrümmert. Hierbei wum 
des Omnibus getötet und 16 ſchwer, 
gefährlich verletzt. Die Toten ſind 
Unkenntlichkeit verſtümmelt, ſo daßs 
rung auf Schwierigkeiten ſtößt. 
Omnibus kam wie durch ein 
            Wunch=
von. Das Unglück iſt 
            anſcheinen-
ſagen des Omnibusmotors zurügs 
Omnibus plötzlich mitten auf dem 
zeranfahrenden Straßenbahnzuges 
von dieſem alsdann erfaßt wurdg 
neuen Meldung aus New Youk hal 
Toren bei dem Zuſammenſtoß eines” 
einer Straßenbahn in Bellevue, 4. 
auf 24 erhöht. Die Zahl der 2— 
16 Perſonen. Für fünf der Verletze 
Hoffnung, ſie am Leben erhalten / 
Zur Exploſion des Dampfers 
Buenos Aires. Berichte
 ſion von 200 Karbidfäſſern auf die 
changelſt” beſagen, daß es in dem * 
der ganzen Fahrt von Anwerne 
hat. Erſt in Buenos Aires ſel S 
Feuer zu löſchen, nachdem das 
halber außerhalb der Reede geſchen. 
raum unter Waſſer geſetzt hatte. 2e 
aber nicht verhindern können, dab 
derum ausgebrochen ſei und eſite 
ſacht habe.
emol etw
[ ← ][ ][ → ] Cpot ehler und Tarnen. 
Muboalt. 
Kraftſpork.
 FN. Union-Union Wirhauſen. 
an Sonntag, den M. Januar, vormittags 11 Uhr, 
            emp=
fälligen Verbandsrückſpiel den derzeitigen 
            Tabellen=
whauſen. Wenngleich Wishauſen auch zurzeit als 
=STabelle gilt, ſo muß uan doch zugeben, daß dieſer 
ſchlecht iſt, wie ſein Stand es ausdrückt. Genau wie 
watte auch Wixhaufen in der Vorrunde viel Pech, denn 
Korxlor viele Kämpſe nur ganz kapp, und hatte mancher 
za) er einer Niederlage in Wixhauſen entgegentreten 
unmenden Sonntag wird Wishauſen alles verſuchen, um 
heun jal Punkte einzuheimſen, andernteils wird auch Union 
hiüte wegnehmen laſſen wollen, ſo daß es zu einem ſehr 
hwe kommen wird. Im Vorſpiel ſiegte Wixhauſen mit 
chwe Niederlage der Beſſunger war. Allerdings ſpielten 
ſuendände mit. Wixhauſen wird den Sieg des Vorſpiels 
Uai und Unim will die Niederlage wettmachen. Auf 
fuſtziet, zu einem ſehr intereſſanten Kampfe kommen, deſſen 
zilzebermann empfiehlt. Nach dem Spiele der 
            Ligamann=
e Tbeiderſeitigen Erſatzmannſchaften ſich gegenüber. Auch 
ſaiſpannender Kampf entwickeln. Spielbeginn für Liga= 
1 Uhr und Reſervemannſchaften um 12.45 Uhr. 
Schießſporl. 
ſticher Sportverband für Kleinkaliberſchießen e. V.
 unte, die Länder Baden, Südheffſen und Hohenzollern 
AS4yerband hielt am 19. und W. Januar ſeine ſatzungs= 
1Fa tfindende Verbandstagung ab, zu der ſämtliche 
            Gau=
öä denſee und Main erſchienen waren. Zu Ehren der 
niMlt Freſſen war Darmſtadt als Tagungsort gewählt worden. 
Abchſies 19. Januar fand die Haupttagung ſtatt. Der 
            Ver=
eiſt Krhr. v. Rotberg=Kaſſel, entwickelte in zündender 
            An=
er Bewegung, die als Volksſportbewegung die 
            körper=
at liche Ertüchtigung aller ſtwatsbejahenden Deutſchen 
ydw heranwachſenden Jugend auf breiteſter Grundlage 
Aung ſtrengſter parteipolitiſcher und konfeſſioneller 
            Neu=
er ungeteilte Beifall der Gauleiter ſowie der von 
türe des Verbandes. Herrn Rupp. erſtattete Jahresbericht 
ſiete Worwärtsentwicklung des Verbandes legte beredtes 
ſſt vem ernſten Willen der Führer und Mitglieder des 
Meizuwegung tatkräftig zu fördern. 
Bſft rur rein ſportlichen Einſtellung im Sinne des dem 
Aü, Leibesübungen angehörigen Reichsverbandes wurde 
wriger Ausdruck verliehen, als in der folgenden Aus= 
Non gegenteiligen Beſtreben anderer, nicht ſportlich 
            einge=
aſtrimnen, Mitteilung gemacht wurde 
milisewegung beſonders verdienten Gauleitern wurde vom 
iden im Namen des Reichsverbandes die Reichsauszeich= 
Ar Wrkunde verliehen. Die Gauleiter der Landsmann= 
„H.y war die Herren Dubois=Lampertheim, Findling=
            Bens=
tDt, Heckmann=Unter=Moſſau, Roßbach=Breitenbminn, 
dih, Katzenmeier=Fränkiſch=Crumbach, Walter=Lengfeld, 
enttä, Müller=Semd und Frhr. v. Reeum=Götzenhain 
            wur=
seichnet. 
tunr vereinigte frohe Geſelligkeit die Teilnehmer in 
Mt Gaſtlichkeit von der zugereiſten Hetren beſonders 
            ge=
dür em Verkehrsverein Darmſtadt ſei an diefer Stelle für 
htzſtn, um Unverbringung der auswärtigen Gäſte beſonders 
Eandervorſtellung im Heſſ. Landestheater, die beſonders 
t us den Odenwaldaquen, bildete einen würdigen 
            Ab=
tkltung, die einen befriedigenden Rückblick auf den 
            bis=
üunr der Bewegung und einen ermunternden Anſporn 
ahAbete. 
echuth etik=Länderkampf Deutſchland—Schweiz kommt am 
W Rürich zum Austrag.
 IttMh Endlich emol etwoas vernimpftiges. 
- Christian Arnold, Weißen Turm, Frlseur Ph. Jaume, 
tI4 Urgarrengeschäft Kadel, un der Hochschuie, Gastwirt 
ncke iit enerstraße 46. Mitaliedekarten nur bei dem I, Vor- 
W Ble at, Gervinusstraße 34. 
m 
shen 
Tänzen 
KOsen 
Süngen
 Kraft-Sporkverein Fürkh i. 9. Meiſter der B=Klaſſe. 
K.S.V. Fürth — Siegfrieb Pfungſtadt 8:12. Rückkampf 14:6. 
Fürth, bis jetzt noch ohne Niederlage, brauchte nur einen Kampf zu 
gewinnen, um Meiſter zu werden. — Pfungſtadt ſtellte eine ſtabile 
Mannſchaft und konnte auch den Vorkampf 12:8 gewinnen. Zum 
            Rück=
kampf ſtellte Fürth um, und zwar zu ſeinem Vorteil. Es klappte beſſer, 
und konnte von 7 Kämpfen 5 für ſich entſcheiden. Die 
            Meiſterſchafts=
hoffnung Pfungſtadts wurde dadurch zunichte gemacht. Der Kampfleiter, 
ein Herr, vom P.S.V. Darmſtadt, leitete den Kampf einwandfrei. Wir 
gratulieren dem neuen Meiſter herzlich und wümſchen ihm noch weitere 
Erfolge.
Weiterbericht.
 Gießen, B3. Januar. 
Eine flache Tiefdruckrinne erſtreckt ſich von Südweſten bis nach 
            Süd=
ſkandinavien hin und nimmt Deutſchland mit in ſeinen Bereich. 
            In=
folgedeſſen haben weitere ozegniſche Luftmaſſen zur geringen 
            Tempe=
raturzunahme geführt, und auch heute morgen traten noch vereinzelte 
Niederſchläge teils als Regen, teils als Schaee auf. Da aber wieder 
            käl=
tere Luftmaſſen, verbumden mit erneutem Barometeranſtieg, nach dem 
Feſtland vordringen, ſo dürfte allmählich wieder ein Sinken der 
            Tem=
veraturen zur erwarten ſein. Dabet treten vorerſt vereinzelte 
            Nieder=
ſchläge auf. 
Ansſichten für Donnerstag, 24. Januar: Neblig=wolkiges Wetter, 
            Tem=
peraturem ſchwankend, jedoch ſpäter wieder etwas kälter, zunächſt 
noch vereinzelte Niederſchläge. 
Ausſichten für Freitag, 25. Januar: Meiſt trocken und Froſtwetter 
            wahr=
ſcheinlich.
berg
Taunus Waſſ.=
Kuppe Feld=
berg
Schwarze
wald Zug=
ſpitze Kahler
Aſten Fich=
telberg Schnee=
koppe Wetter Nebel Nebel wolkig Nebel wolkig wolkig Temperatur ( C) 0 —5 Wind P, WsW. NW. * msw. Wr Niederſchlag mm) 1 0,6 0,5 Schneedecke (cm) 50 100 55 115
 Rundfunkprogramme. 
Frankfurk. 
Donnerstag 24. Jan. 6.30: Gymnaſtik. o 12.45: Schulfunk. 
Prof. Dr. Schubotz: Beſuch bei dem Sultan Juhi Mſinga von 
Ruanda (Deutſch=Oſtafrikal. o 13.15: Schallplatten: Kammermuſik. 
o 15.05: Berufsberater Steffens: Der Lehrling in den Berufen des 
Holzgewerbes. 0 16.35: Stuttgart: Konzert des Funkorch. O 18.10: 
Leſeſtunde. Aus der Novelle „Die Sanfte” von F. M. Doſtojewſki. 
18.30: Kaſſel: Vortrag. o 19: „Das moderne China” ein Ge= 
Geſpräch. Mitw.: Prof. Wilhelm vom Frankfurter China=Inſtitut, 
Herr Ting Wen Juan, Dr. Paquet, Dr. Laven. O 20: Aus dem 
Saalbau:Erſtes Konzert der Frankfurter Ortsgruppe der 
            Inter=
nationalen Geſellſchaft für neue Muſik. Strawinsky: Oktett für 
Bläſer. — Krenek: Concerto groſſo. — Jmnitz: Sinfonietta. Ausf.: 
Orcheſter des Frankfurte Rundfunks. Aauſikal. Leitung: Kapellm. 
Jaſcha Horenſtein. Anſchl.: Frankfurzer Lokaldichtung. Ausf.= 
H. Nerking und Lene Obermeyer.
 Donnerstag, 24. Jan. 10.30: Schallplatten. 11: Nachrichten. 
O 12.15: Schallplatten. 6 13: Schallplatten. 13.45: Nachrichten. 
O 16.15: Nachmittagskonzert. Franzöſiſche Muſik. Mitw.: Herm. 
Grotz, Funkorch. Flügel: A. Haagen. 18.15: Dr. Schick: 
            Reiſe=
eindrücke in Irland. o 18.45: Aerztevortrag: Die Nervoſität, eine 
Zeiterſcheinung. o 19.15: Mannheim: Berufskundlicher Vortrag. 
Fräulein Eberſtadt: Die techniſche Afſiſtentin. o 19.45: Dipl.=Ing. 
Thomſon: Störungen des Rundfunks durch elektriſche Anlagen und 
Geräte. 20.15: Oſ=Ol. Szenen aus dem Studentenleben nach 
einem Drama von L. Andrejew. Muſik von Alex. Tſcherepnin. 
Perſ.: Eudoxia Antonowna; Olga Nikolawna (Ol=Ol), ihre Tochter: 
Anna Iwanowna, Studenti; Nikolaus Gluhowzew, Student; Onufri 
Nikolgjewitſch, alter Student; Miſcha, Student; Grigori 
            Jwano=
witſch, Offizier; ein Student; ein Polezeimann. Studenten und 
Studentinnen. Das Stück ſpielt in Moskau vor der Revolution. 
S 21.45: Konzert. O Anſchl.: Humoresken. Leitung: K. Köſtlin. 
Mitw.: Elſa Pfeiffer, Th. Brandt, E. Stockinger. Funkorch. Heltai= 
Leihbibliother — S ing: Abenteuer in Frankfurt. — Roda=Roda: 
Gans von Pdwollociska — Hefratsvermittlung. Eine Szene nach 
A. Tſchechow. Perſ.: Nikolai Nokolaiiewitſch Stutſchkin: Liubori 
Grigorjewna. — Twain: Locht, Genoſſen, locht. Anſchl.: Nachr, 
Berlin. 
Donnerstag 24. Jan. 12.30: Für den Landwirt. o 15.30; 
Dr. Landau: Wie der deutſche Garten entſtand. S 16: Prof. Dipl.= 
Ing. von Hanfſtengel: Techniſche Lehrmittel. a 16.30: Kaiſer= 
Wilhelm=Gedächtniskirche: Orgelmuſik in Süd= und Mitteldeutſchland 
vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Ausf.: Prof. Heitmam. o 
            Au=
ſchl.: Konzert. Alfred Wittenberg (Violine) und Erna Klein (Flügel). 
S 17.30: „König Saul” ein Trauerſpiel, in Bruchſtücken geleſen vom 
Verfaſſer: Eberhard König o 18.30: Herm. Rößler: Die kleinen 
Helden des Films. o 19: Dr. Kadner, Studienleiter der Humboldt= 
Hochſchule: Die Gegenwart und die Welt der Primitiven. (Sammler 
und Jäger, Hirten und Bauern. 0 19.30: Prof. Dr. Bonns. 
Probleme der Weltwirtſchaft. O 20: Fr. Ohrmann: Eiführung zt 
dem anſchließenden Chorwerk „Le Laudi” von Herm. Suter. Dirig.: 
Generalmuſikdirktor Scheinpflug. Mitw.: A. Bartolitius (Tenor), 
Mia Neuſitzer=Thoeniſſen (Sopran), Elme von Haynal (Alt), C. 
Bronsgeeſt (Baß), Gemiſchter Chor der Funkſtunde unter Mitwirkung 
von Knaben des Staats= und Domchores, Funkorch. Danach: 
Tagesnachrichten. O Anſchl.: Tanzmuſik. Kapelle Marek Weber. 
Deutſche Welle. Donnerstag, 24. Jan. 10.15: Berli: 
            Nach=
richten. O 12.30: Mitteilungen des Reichsſtädtebundes. O 13.303 
Berlin: Nachrichten. 0 13.45: Bildfunkverſuche, & 14.30: 
            Kinder=
ſtunde. Schnurren und Schwänke. o 15: Lehrer Auras: Sprech=
 Udl, de ſcheädet Sacfit e. t 
Der reiſende Kaufmann: Einführung. O 20: Einführung zu dem 
anſchließenden Chorwerk „Le Laudi” von Herm. Suter. Dirig.; 
Generalmu iidir, Scheinpflug. Mitw.: A. Bartolitius (Tenor), Mig 
Neuſitzer=Thoeniſſen (Sopran), Elme von Haynal (Alt), C. 
            Brons=
geeſt (Baß), Gemiſchter Chör der Funkſtunde unter Mitw. von 
Knaben des Staats= und Domchores. Funkorch. Danach: 
            Preſſe=
nachrichten. Anſchl.: Tamzmuſik. Kapelle Marek Weber.
 Hauptſchriftlettung: Rudalf Mauve 
Verantwortich für Poltik und Wirtſchaft: Rubolf Manve; für Feutlleton, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Nacheichten: Max Siceefe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann; 
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußölenſt: Andreas Bautr; für 
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; ſür den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Drug 
und Verlag: E.C. Wiitich — fäntilich fn Darmſtadt. 
Für umestangte Manuſteipte wird Garantie der Rückſendung Richt dbernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Der große
 CONCORpIA-MASKENBALA 
findet am Samstag, den 26. Januar 1929, abends 811 Uhr, in der —llgegs-Faxnhalle” statt. 
3 Musikkapellen (10 Mann stark. Original-Jazzorchester), Likörstube, Fremde 3.— M., Mitgtieder4—M.
 Aitilte Gemeindeverein. 
ich dune einer Verſammluug auf 
9. d0 09. Januar d J., abends 
eſtenſaal, Grafenſtraße 18. 
4 Vortrag des Herrn 
            Rab=
eim über: Familie und 
            Ge=
ger jüb. Lebens. 2. Das 
Sämtliche Gemeindemit= 
Achzeingeladen. Der Vorſtand.
 chartMaskenball 
Fikruar im städt, Saalbau
ORBHEUM
ORPHEUM
 Heute Donnerstag, den 24. Januar 1929, abends 8½ Uhr 
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 24
Donnerstag, den 2e
 Franzöſiſcher Wirkſchaftsbrief. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, Januar 1929. 
Die wirtſchaftlichen Ausſichten des neuen Jahres werden optimiſtiſch 
beurteilt, wenn auch nicht überall ſo optimiſtiſch, wie man dies aus den 
Erklärungen des Finanzminiſters folgern könnte. 
Die Geldmarktlage ſoll ſich weſentlich beſſern. Man klagt aber, 
daß trotz der Billigkeit des Geldes — und im Laufe des Jahres ſoll 
das Geld noch billiger werden — Induſtrie= oder ſonſtige Anleihen gar 
nicht oder nur äußerſt ſchwer zu placieren ſeien. Auch die Lage des 
Staatsrentenmarktes iſt trotz neuerlicher günſtiger Maßnahmen nicht 
zufriedenſtellend. Die Teuerung hält weiter an, ſie zeigt ſogar die 
Tendenz, noch größer zu werden. Sie iſt, ſo behauptet man vielfach, 
durch die ſehr hohen Transportkoſten bedingt. 
Die Lage der meiſten Induſtriezweige iſt günſtig. Beſonders gute 
Ergebniſſe ſoll die chemiſche Induſtrie erzielt haben. Die Lage der 
Zement= und Ziegelinduſtrie, die in Frankreich zur Zeit mehr auf den 
Export eingeſtellt iſt, ſoll ſich auch gebeſſert haben. Einen weiteren 
Aufſchwung erwartet man von der Entwicklung der Bautätigkeit. Dieſe 
Entwicklung geht aber vorläufig noch ſehr langſam vor ſich. Die 
Wirkung der vor kurzem erfolgten Herabſetzung der Immobilienſteuer 
iſt noch nicht fühlbar. 
Die Lage am Kohlenmarkt erweiſt ſich günſtiger als man 
            urſprüng=
lich erwartete. Der induſtrielle Kohlenverbrauch iſt im Steigen 
            be=
griffen, beſonders in den letzten Monaten war er hoch. Trotzdem war 
er nicht genügend, um eine Aufhäufung von Vorräten zu verhindern. 
Die Vorräte Ende 1928 ſind etwas geringer als am Ende 1927, dafür 
war allerdings die geſamte Jahresproduktion auch geringer als 1927. 
Die weniger günſtige Lage der franzöſiſchen Zechen, beſonders in der 
erſten Hälfte 1928 war durch die ausländiſche Konkurrenz verurſacht, 
denn die Lage des Innenmarktes war fortwährend günſtig. Unter den 
ausländiſchen Konkurrenten erwieſen ſich die Belgier als die 
            gefährlich=
ſten. Die vor wenigen Wochen erfolgten ſtarken Lohnerhöhungen in 
Belgien verurſachten eine Hauſſe der belgiſchen Kohle, ſo daß die eine 
Konkurrenz etwas nachgelaſſen hat, das gleiche gilt auch für die 
            eng=
liſche Kohlenkonzern, da das Dumping neuerlich etwas nachgelaſſen 
hat. Um aber ein wirkliches Gleichgewicht auf dem franzöſiſchen 
Markte herzuſtellen, wäre ein internationales Kartell nötig. Auch auf 
dem inneren Markt möchte man die Konkurrenz der verſchiedenen 
Zechen durch ein inländiſches Kartell beſeitigt ſehen. Die 
            Kohlen=
preiſe ſind ziemlich hoch, ja man erwartet für die induſtrielle Kohle 
noch eine weitere Erhöhung. Dieſe Preisſteigerung wird mit den 
            er=
folgten mäßigen Lohnerhöhungen begründet. Lohnerhöhungen 
            erfolg=
ten bisher allerdings zunächſt nur in den nordiſchen Minen, während 
in den ſüdlichen und mittelfranzöſiſchen Bergwerken wegen der 
            Lohn=
forderungen ein Streik ausgebrochen war, der aber weniger Unruhe 
verurſachte als ſeinerzeit die Streiks im nordiſchen Gebiete, d: ſie 
weniger allgemein waren. Die Lohnfrage wird aber auch in dieſem 
Jahre dem Kohlenbergbau — ebenſo wie der Textilinduſtrie — manche 
Sorgen verurſachen. 
Die Lage der Schwerinduſtrie bleibt weiter günſtig. Nach den 
großen ausländiſchen Beſtellungen haben die Beſtellungen der 
            Eiſen=
bahngeſellſchaften, ferner der Schienen= und Röhreninduſtrie, wieder 
einen großen Aufſchwung herbeigeführt. Ziffernmäßige Ergebniſſe über 
die Geſamtproduktion von 1928 liegen noch nicht vor, nach den 
            monat=
lichen Statiſtiken ſcheint es aber ſicher, daß die Eiſenproduktion im 
Jahre 1928 ungefähr um 8 Prozent, die Stahlproduktion um 12 
Prozent höher war als 1927. 
Die Lage des Phosphatmarktes iſt nicht gerade glänzend. Die 
Preiſe ſind verhältnismäßig hoch und die Nachfrage daher gering. Die 
Schwierigkeiten in der Kunſtdüngerinduſtrie, die in den letzten drei 
Jahren in Frankreich eine rieſige Entwicklung nahm, wobei 
            Rekord=
produktionen erzielt wurden, ſind jetzt immer mehr fühlbar. Der rapide 
Aufſtieg der Kunſtdüngerinduſtrie, beſonders die der 
            Superphosphat=
induſtrie iſt nur mit der der Kunſtſeideninduſtrie zu vergleichen. Der 
Abſatz erwies ſich aber als ungenügend, und dementſprechend werden 
auch die Rohſtoffe, vor allem die nordafrikaniſchen Phosphate viel 
weniger gekauft. — Am Kalimarkt allein iſt der wenig günſtige Stand 
der Kunſtdüngerinduſtrie nicht fühlbar geweſen, da die Kaliproduktion 
noch immer nicht groß genug iſt, und der Aufnahmefähigkeit des 
            Mark=
tes lange noch nicht entſpricht. 
Der Nitratenmarkt wurde kürzlich durch ziemlich große Käufe 
            be=
lebt. Die Konkurrenz des chileniſchen und des künſtlichen Nitrates iſt 
weniger ſcharf, da das cileniſche Nitrat Reüerdings hauptſächlich in 
Nordamerika gekauft wird, während das ſynthetiſche auf dem 
            euro=
päiſchen Markte ſich gut behauptet. 
Die Lage der chemiſchen Induſtrie wird durchaus günſtig beurteilt. 
Der Aufſchwung erſtreckt ſich hauptſächlich auf die Farbſtoff= und weiter 
auch auf die Aluminiuminduſtrie. In beiden Induſtriezweigen wurden 
Produktionsrekorde erzielt. 
„Auf dem Petroleummarkte herrſcht eine gewiſſe Stabilität. Ob ſie 
aber anhalten wird, iſt mehr als fraglich. Die Produktion wies in 
der letzten Zeit eine gewiſſe Ständigkeit auf, da aber die geltenden 
Preiſe für die Betriebe lohnend ſind, iſt immerhin eine Tendenz zur 
Erhöhung der Produktion vorhanden. In amerikaniſchen 
            Wirtſchafts=
kreiſen ſoll man darüber beſorgt ſein, da man dort zwar noch keine 
Ueberproduktion, wie etwa in der erſten Hälfte des Jahres 1928 
            be=
fürchtet, aber immerhin Preisſchwankungen vorausahnt, die für die 
Produzenten ſich dann ungünſtig auswirken könnten. Ueber die 
            Aus=
ſichten und Erfolge der großen Exportorganiſationen in Amerika gehen 
die Meinungen ſehr auseinander, da mehrere große Geſellſchaften ſich 
an ihnen beteiligen wollen. 
Produkkenberichke. 
Frankfurter Produktenbericht vom 23. Januar. Die Frankfurter 
Getreidebörſe verlief in feſter Haltung. Einige Werte notierten 0,25 
RM. höher. Es notierten je 100 Kg. Weizen 24, Roggen 23,50, Som= New York ... 
mergerſte für Brauzwecke 24,50—24,75, Hafer 23,50—23,75, Mais 23,50 Belgien ... 
bis 24, Weizenmehl ſüdd. 33,50—34, Weizenmehl niederrh. 33—33,50, 
Roggenmehl 30,50—31,25, Weizenkleie 14, Roggenkleie 14,75—15. 
Die Frankfurter Häuteauktion vom 23. Januar zeigte eine 
            rück=
läufige Tendenz entſprechend den vorhergehenden Auktionen im Reich. 
Schaffelle konnten die Preiſe des Vormarktes erzielen: Kalbfelle blieben 
ca. 5—8 Prozent und Ochſenhäute ca. 8—10 Prozent unter den Preiſen 
des Vormonats. Der Preisrückgang ſoll ſeinen Grund in den z. Zt. 
herrſchenden unſicheren wirtſchaftlichen Verhältniſſen, neuen Steuern 
und Reparationslaſten uſw. haben. Der Beſuch wer gut, die Gebote 870 Dtſche 
            Reichs=
erfolgten befriedigend. 
„Berliner Produktenbericht vom 23. Januar. Die ſtarken 
            Steigerun=
gen der nordamerikaniſchen Terminpreiſe hatten die Forderungen der 6½ Bahem Frei= 
Inlandseigner für Weizen wohl nach oben gerichtet, die 
            Unternehmungs=
luſt zeigte ſich aber vorſichtiger, da man die überſeeiſche Aufwärtshewe= 28 Heſſen 
            Volts=
gung ſkeptiſch beurteilt. Mitiag3 waren denn auch für dieſen Artikel / 69 Preuß, 
            Staats=
nur unweſentliche Aufgelder zu erzielen, Mo: notierte ſogar auf 
            Vor=
nagsſchluß. Roggen ruhiger, troßdem das Angebot nicht ſonderlich groß 
iſt. Hafer hatte größere Anfuhren, das Preisniveau war unverändert. 
Gerſte ruhig, Mehle ohne Geſchäft.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
 Sitzung bei der J. G. Farbeninduſtrie, A.=G.,Frankfurt a. M. 
Wie wir erfahren, ruft die J. G. Farbeninduſtrie, A.=G., ihren 
            Auf=
ſichtsrat zu einer Sitzung am Donnerstag, den 21. Januar, nach 
Frankfurt a. M. ein. Die A.R.=Sitzung wird ſich mit 
            Finanz=
fragen zu befaſſen haben. Weiter erfahren wir, daß in dieſem 
Zuſammenhang die beabſichtigte Gründung einer amerikaniſchen 
            Hol=
ding=Geſellſchaft nicht zur Debatte ſteht. 
Sunlicht=A.=G., Mannheim. Die Hauptverſammlung am 7. 
            Dezem=
ber 1928 hat, wie aus einem Handelsregiſterauszug hervorgeht, eine 
Erhöhung des Grundkapitals um 1,5 auf 7,53 Mill. RM. beſchloſſen. 
Die Erhöhung iſt durchgeführt. Die neuen Aktien ſind zum Nennbetrag 
ausgegeben. 
Die Berliner Metallnotierungen vom 23. Januar ſtellten ſich für 
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
            Notie=
rung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernoti) 161.50 RMM. 
— Die Notierungen der Kowwiſſion des Berliner 
            Metallbörſeworſtan=
des (die Preiſe verſtehen ſich ab Lage in Deutſchland für prompte 
            Lie=
ferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium, 98 99proz., in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren auf 190 RM., 
            des=
gleichen in Walzen oder Drahtbarren 99proz. 194 RM.; Reinnickel, 98 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 78—82 RM., Feinſilber (1 
            Kilo=
gramm fein) 77.50—79.25 RM.
 Frankfurker und Berliner Efſekfenbörſe. 
Frankfurt a. M., 23. Januar. 
Zu Beginn ber heutigen Börſe konnte die ſich ſchon an der geſtrigen 
Abendbörſe beierkbar machende Erholung weitere Fortſchritte machen. 
Ungünſtige Momente lagen nicht vor, ſo daß die erneute Hauſſe an der 
geſtrigen New Yorker Börſe, die weitere Ermäßigung des Berliner 
Privatdiskontſatzes, ſowvie das Eintreffen einiger Order3 vom Auslande 
eine allgemeine Beſriedigung auslöſten. Das Geſchäft war jedoch nicht 
umfangreich und beſchränkte ſich zumeiſt nur auf Spezialiverte. Ouders 
von Publikumsſeite fehlten faſt vollkommen, und bei der Spekulation 
war daher eine gewiſſe Zurückhaltung nicht zu verkennen. Abgaben von 
außenſtehenden Kreiſen lagen kaum vor, und das an den Markt 
            kom=
mende Material fand ohne Schwierigkeit Unterkunft. Gegenüber der 
geſtrigen Abendbörſe gingen die Geſinne duuchweg bis zu 2½, Prozent. 
Im Vordergrunde des Intereſſes ſtanden vor allem Elektrowerte; hier 
ſoll die Schweiz verſchiedentlich Material aus dem Markt genommen 
haben. An der Spitze ſtanden Siemens mit plus 3 Prozent, Bergmann, 
Gesfürel und Schuckert mit je plus 2½ Prozent. Lahmeyer waren 
            an=
geboten und 1½ Prozent ſchwücher. Auch Chadeaktien büßten 1½. Mk. 
ein. Am Chemiemarkt hatten J. G. Farben kleineres Geſchäft, doch 
waren dieſe 1½ Prozent gebeſſert. Holzverkohlung behauptet. Nach 
dem ſtarken Kurseinbruch der letzten Tage beſtand auch für Deutſche 
Lincleum größeres Intereſſe mit plus 4 Prozent. Am Montanmarkt 
traten Harpener mit plus 3½ Prozent ſtärker hervor; hier ſcheint 
immer noch die geſteigerte Kohlenförderung nachzuwirken, denn ein 
            an=
derer Grund zur Bevorzugung dieſes Papieves war nicht zu erkennen. 
Die übrigen Werte dieſes Marktes waren nur vereinzelt bis 111 
            Pro=
zent feſter, teilweiſe ſogar nur behauptet. Am Automarkt wurden in 
Daimleraktien Intereſſenkäufe bei einer Steigerung von 238 Prozent 
vorgenommen. 
Nach den erſten Kurſen wurden verſchiedentlich Realiſationen, aber 
auch weitere kleine Deckungen vorgenommen, und es traten 
            Schwankun=
gen, die ſich aber in kleinſtem Rahmen hielten, ein. Das Geſchäft war 
ziemlich klein, und die Kurſe blieben gegen den Anfang gut behauptet. 
Am Geldmarkr war Tagesgeld mit 41 Prozent unverändert. Am 
            De=
diſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,2076, gegen Pfund 20,405, 
London-Kabel 4,8198, Paris 124,08, Madrid 29,69, Holland 12,09½. 
An der Abendbörſe ſtanden Farben mit einer zweiprozentigen 
Gewinnerhöhung im Vordergrunde. Von der außerordentlichen 
            Auf=
ſichtsratsſitzung, die ſich mit Finanzfragen zu befaſſen hat, erwartet die 
Börſe ein Bezugs=echt. Otavi auf die anhaltende internationale 
            Kupfer=
hauſſe geſucht und um 125 RM. feſter. Auch Elektroaktien zogen an, 
desgleichen Waldhof, die 4½ höher lagen in Vorbereitung des morgigen 
Bezugsrechtes. Schiffahrtswerte plus 1 Prozent. Kaliaktien gewannen 
bis 2½ Prozent. 
 
Berlin, 23. Januar. 
Nach den geſtrigen ſcharfen Kursrückgängen zeigte ſchon der 
            vor=
börsliche Freiverkehr eine gewiſſe Erholung, die ſich auf den offiziellen 
Börſenbeginn übertrug. Obwohl noch von ſeiten des beunruhigten 
Publikums vereinzelt Ware herauskam, ſchritt die Spekulation zu 
            Rück=
käufen und Deckungen, zumal, da das Ausland und die Provinz 
            eben=
falls auf den: ermäßigten Niveau Kaufintereſſe zeigten. Nach Feſtſetzung 
der erſten Kurſe hielt die freundliche Tendenz, unterſtützt durch größere 
Käufe, an. 
Im weiteren Verlauf der Börſe war die Tendenz weiter freundlich. 
Stärkerem Intereſſe begegneten Montanwerte, Kalipapiere und 
            Kar=
ſtadt. Später wurde die Tendenz, da am Kaſſamarkt noch beträchtliche 
Ware herauskam, wieder ettvos unſicher, doch blieben die Kurſe im 
            all=
gemeinen behauptet. Bei ſtilleu Geſchäft ſchloß die Börſe in gut be= ſtellt ſich ſonach auf 62 935 Buchungen über 12 627,55 2I 
happteter Haltung. Nacbörslich lagen die Kurſe zumeiſt unverändert. 
Etwas feſter lagen Schiffahrtsakden auf Arbitrag=käufe. 
 
 A. E. 6. 
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Berl. Karlsruhe 
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Dresdner Bank 
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Hemoor Zement .. !
Amerikaniſche Kabelnachrichten!
22 1 13. 1. Hir,ch Anpfer 22. 1 23. 1. 176 375 15. 138.— 139.5 90.5 88.25 Höſch Eiſen 120.25 120 59.125 59. Hohenlohe Wer 71.75 70.5 2185 215.— Kahla PorzellanKali Aichersle 116.25 115.25 66.5 65.25 279.5 277.25 230. 228.25 Salzdetfu 509.5 506. 122.— 161.25 Weſteregeln
Lindes Eismaſch. 2875 284 875 205.— 1168.5 167.25 208.— 277.— 8. Loewe & Co. 224.— 224.— 170.— 169.— Lingel Schuh 42.— 48.— 165.— 164.— Mannesmann” 125.— 125.— 170.— 1685 Niederlauſitzer 159.— 159.— 245.— 45.25 Nordd. Llohd 126.— I. 125.— 131.25 130.— Orenſtein” 94.5 95.— 82.— 82.— Polyphon 423.— 420.5 219.5 119 — Rütgerswerke 100.— 99.125 168.5 168.375 Sachſenwerke 124.— 125.— 256.75 255. Siemens Glas 141.— 140.5 124.— 124.— Ver. Glanzſtof 478. 472.— 242.— 243.— Ver. Stahlwerke 1 97.— 96.75 48.— 48.125 Volkſtedter Porzellar 51.— 50.— 165.— 163.— Wanderer Werke: 101.— 100.— 130.— 128.25 Wiſſner Metall. 1445 144.5 135.5
269.75 135.—
270.— Wittener Gußſtahl 44.— 44.—
Deviſenmarkk.
 Helſingfors. . . 
Wien. 
Prag. 
Budapeſt 
R 
Holland 
Oslo ......." 
Kopenhagen. 
Stockholm 
London .... 
Buenos Aire=
 22. 1. 
Geld Brie 
10.573 10.593 
59.055 59.175 
12.439/12.459 
73 28 73,42 
3.042/ 3.048 
168. 531168 87 
112.04/112,28 
112.14/112.36 
112.38 112.58 
20.386 20.426 
„7721 1.776 
4.2045 4.2125 
58. 395 58.515
 * Chicago, 23. Januar. 
Weizen: Auf Grund der niedrigeren Liverpooler K.” 
Termine ermäßigt ein. Später machte ſich gute Kauff 
und es trat eine Erholung ein. Das Angebot war klein. 
der Ncaliſationsdruck erneut ſtärker. 
Mais: Im Einklang mit Weizen nahm der Markt eir 
Verlauf. Vorübergehend ſtimulierten die argentiniſchen 
dann ſetzte aber gegen Schluß erneut eine Abſchwächung 
Roggen: Die Kurſe zogen anfangs an auf Käufe,, 
März=Ternoin. Auf die beſſeren Wetterprognoſen kam 
Preisabſchwächungen. 
Hafer profitierte von geringen Ankünften und Deckun, 
und Mai=Ware. Im Zuſammenhang mit den vorgenarn 
trat gegen Schluß eine Abſchwächung ein. 
* New York, 23. Januar. 
Baumwolle: Der amtliche Entkörnungsbericht veronn 
lichen Firmen zu. Abgaben, wodurch die Kurſe beträchtlichlu 
ſetzten. Später konnten zwar die Termine etwas anßiel 
teichten ſie die Vortagshöhe nichſt. 
Kaffee: Liquidationen und Abgaben des Handels umn 
Firmen angeſychts der Schwäche der braſilianiſchen Kabel AI 
Aüickgang der Preiſe zum Ausdruck. 
Zucker: Anfangs erfuhren die Preiſe eine Steigerung1 
der Spekulatin und Käufe des Handel3. Außerdem ſtinrl 
wartung einer erfolgenden Zucker=ollerhöhung. Gegen S 
Hedgingsabgaben, ſo daß die Schlußtermine unter geſter 
Es notierten nach Meldungen aus Chicago 
Getreide. Weizen: März 124½, Mai 128½, 
Mais: März 97½, Mai 100½, Juli 102½: Hafern 
Mai 5338, Juli 505; Roggen: März 109, Mai 110: 
Schmalz: Januar 11,25, Februar 12,02½ 
Mai 12,70. 
Fleiſch. Rippen: Jan. 12,80, Mai 13,40; Speck.!” 
leichte Schweine 9,50 bis 9,8, ſchwere Schweine 
Schweinezufuhren: Chicago 25 000, im Weſten 105 10 
Baumwolle:? Januar 19,/41, März 19,52—19, 
Es notierten nach Meldungen aus NewYorkit 
Getreide. Weizen: Rotwinter 162½, Hartrin 
Mais, neu angek. Ernte 112; Mebl, ſpring whecr 
bis 6,10; Fracht: nach England 1,6—3,0 Schillity, 
Kontinent 14—15 Cents. 
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,70; Talg, 
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 215: 
Februar 9,33, März 10,03, April 10,15, Mai 103C) 
Juli 10,48, September 10,68.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
 Die Zahl der Poſtſcheckkonten betrug Ende Dezembern 
ber 947 728 Ende November 1928; mithin iſt i. Berrg 
Zugang von 1566 zu verzeichnen. Auf den Konten wun 
ber 1928 40 253 000 Gutſchriften über 6 366,9 Mill. RS., 
Laſtſchriften über 6 260,7 Mill. RM. ausgeführt. Dern 
Der vom Verein Berliner Getreidehändler e. V. 
einigung der Samenhändler des Deutſchen Reiches e. W 
in Berlin veranſtaltete Allgemeine deutſche Saatenmarkt 
Jahre beſſer beſchickt als i. V. Die Zahl der Ausſtell !. 
wartungen übertroffen. 
Nach Berechnungen des Reichsverbandes der Auf 
ſtieg der Stahlverbrauch des Kraftfahrzeugkaues in 22u 
74 750 To. 1926 und 175 350 To. im Jahre 1927 auf 2u2 
um 186,5 v. H. innerhalb zwei Jahren. Davon entfielen. 
wagen 116830 To. (1927: 98 600, 1926: 39 000), auf 
75 640 To. (61900 bzw. 25 300), auf Omnibuſſe 9890 D. 
5 400) und auf Krafträder 11 870 To. (7 200 bzw. 5 050). 
Der vom Amtlichen Preußiſchen Preſſedienſt veröffern 
mentsausweis der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftsk 
Dezember 1928 verzeichnet an Einräumungen 904,3 Mi 
Inauſpruchnahme 765,5 Mill. RM. 
Wie mitgeteilt wird, hat die J. G. Farbeninduſtrie f.* 
fabrikat Agfa=Trabis=Seide keine Preisermäßigung vorgn 
beſtehe auch keine Abſicht, ſie vorzunehmen. Die Nach 
Spezialſeide ſei derartig groß, daß man für die nächſt* 
kauft ſei. 
Nach einer Mitteilung im Rotterdamer Gemeinde 
die Ford Motor Comp, ihre Fabriken von Antwerpeu, 
Fordautomobile für Europa zuſammengeſtellt wurden, 111 
zu verlegen. 
Nach den ſtatiſtiſchen Ziffern betrug die Ausfuhrr 
Dezember 1928 210 Mill. hfl. gegenüber 222 Mill. hfl. 
1928 und 221 Mill. hfl. im Dezember 1927. Die Einff) 
Dezember 1928 45 Mill. hfl. gegenüber 52 Mill. im 2A 
ganzen war die Einfuhr im Jahre 1928 2 684 Mill. gegr 
hfl. im Jahre 1927; die Ausfuhr 1986 gegen 1900 Mill. 
Trotz eines halbamtlichen franzöſiſchen Dementis !. 
ſammenhang mit dem Pariſer Aufenthalt Joar Krer 
rüchte von Verhandlungen über eine Anleihe des ſchr 
holztruſtes an die franzöſiſche Regierung nicht verſtumme= 
Die polniſche Außenhandelsbilanz für den Dezemb= 
Jahres weiſt einen Einfuhrwert von 238,4 Mill. und 
wert von 209,2 Mill. Zloty auf, iſt alſo mit 29,2 Mil 
kaum 6 Mill. Bloty im Vormonat paſſiv geweſen.
Frankfurter Kursbericht vom 23. Januar 1929.
 anl. v. 27....." 
6% Baden 
            Frei=
ſtaat v. 27. 
ſtaat v. 27 
ſtaat v. 28.. 
anl. v. 28..... 
60 Sachſen 
            Frei=
ſtaat v. 27... 
7%0 
            ThüringerFrei=
ſtaat v. 27.... 
— 
Dtſche. Anl. 
            Auslo=
fungsſch. * 
Ablöſungsanl. 
Dtſche. Anl. 
            Ablö=
ſungsſch. (Neub.) 
Dtſche. 
            Schutzge=
bietsanleihe.. .. 
8% Bad.=Bad. b. 26 
69 Berlin v. 24.. 
88 Darmſtadt v. 26 
Nee 
v Frkf. a. M. v. 20 
8% Mainz v. 26. 
82 Mannh. v. 26 
8% Nürnberg v. 26 
Dt. Komm. 
            Sam=
mel=Ablöſ.-Anl. 
* Ausl. Ser. 
+ „ Ser,II 
8% Berl. Hhp.=Bk. 
8% Frkf. Hhyv. Bk. 
4½%, „Lig. Pfbr. 
78 „ PfbrBk. 
4½%. „Lig. Pfbr
 87.35 
78.5 
79.5 
90.5 
91.4 
80 
84.5 
53.6 
14.07 
5.4 
95 
92 
98 
85 
92
 51.9 
69 
97.5 
95.5 
78.4 
97.5 
81),
 Mde e 
4½% Heſſ. 2bs. Hp. 
Bk.=,Ligid. Pfbr. 
82 Kom. 
            Landes=
bank Darmſtadt. 
Mein. Hyp. Bk. 
„ Lig. Pfbr. 
Pfälz. Hhp. Bk. 
Preuß. Ztr.= 
Stadtſchaft. 
8% Rhein. Hyp.=Bl 
„ Lig. Pfbr. 
82 Rhein.=Weſtf.= 
Bd.=Credit.. . .. 
8% Südd. Bod., 
Cred.=Bank .. 
8% Württ. Hyp.=B. 
6% Daimler Benz 
von 27.... 
80 Klöckner=Werke 
Berlin v. 26.... 
720 Mainkrw. v. 26. 
7% Ver. Stahlwke 
mit Opt. v. 26. 
8% VoigtcHäffner 
von 26 ......."
 F. 6. Farben Bonds 
v. 28....... 
5 % Bosn. L. E. B. 
v. 1914 ......." 
PI.% Oſt. 
            Schatz=
anw. v. 1914 ... 
420 Oſt. Goldrentel 
4I.% Rum. Gold 
von 1913 ..... 
4% Türk. Admin. 
„ 1.Badgad 
Zollanl. 
Pſ.% üngam 19131
 Mick 
88 
78 
93.8 
85 
98 
94.5 
97.75 
81:/. 
97.5 
35
 75.5 
93 
88 
84. 
92.5 
137 
36.25 
38 
20 
11.75
 4l,% Ungarn 19141 27.25 
4½ „ Goldr., / 26.55
 Aktien. 
Allg. Dt. Creditanſt. 
Bk. f. Brauinduſtr. 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm. u. Privatb. 
Darmſt. u. Nt.=Bk. 
Deutſche Bank ... /168.25 
„Eff.-u. 
            Wechſel=
bank ...... 
Vereinsbank .. 
Diskonto=Geſellſch. 
Dresdener Bank .. 
Frankf. Bank 
Hhp.=Bk. 
Pfdbr.=Bk. 
Gotha. Grundkr. B. 142 
Mein. Hyp.=Bank. 
Mitteld. Creditbk. 
Nürnb. Vereinsbk. 
Oſt. Crebitanſtalt. 
Pfälz. Hyp.=Bank. 
Reichsbank=Ant. 
Rhein. Creditbk. . . . 
Hyp.=Bank ... 
Südd. Bod.=Cr. Bk. 
Wiener Bankverein
 A.=G. f. Verkehrsw 
Dt. Eiſenb.=Ge 
72% Dt. Reich= 
Vorzge. 
Hapag 
Nordd. Lloyzd 
Schantung=Eiſenb. 
Südd. Eiſenb.=Geſ. 
Accum. Berlin.. . 
Adlerw. iv. Kleyer) 
6% AEG. Borzug 
52
 139 
169.5 
194 
1e77 
125 
164 
164.25 
169 
113 
148.5 
155 
1397/ 
205 
160 
35.05 
Rac 
M4ré 
214.5
 167 
89 
907, 
125.25 
123
 D 
Baſt Nürmberg ... 
Bergm. El. Werke 
BrownBroverickCie 
Brüning & Sohn.. 
Buderus Eiſen ... 
Eement Heidelberg/133.25 
Karlſtadt 181 
Chem.BerkeAlbert. 
Chade ......." 
Daimler=Benz. 
Dt. Atl.=Telegr.. 
„ Eiſenh. Berlin. 
„ Erdöl 
„ Gold= u. Silb.=Anſtalt. 
„ Linoleumwerk. 
Eichbaum, Brauer. /310 
Elektr. Licht u. Kraft 
Liefer.=Geſ. 
Eſchw. Bergwerk .ſ= 
Eßlinger Maſchinen! 
Ettlinger Spinnereil= 
F. G. Farbenindſtr. 
Feinmech. (Fetter). 
Felt. &E Guilleaum. /140 
Frkft. Gas. 
„ Hof ....." 
Geiling E Cie. ... 
Gelſenk. Bergwerkl124 
Geſ. f. eleltr. 
            un=
ternehmungen. 
Goldſchmidt Th. 
Gritzner Maſchinen!! 
Grün & Bülfinger. 
Hafenmühle Frkft. 
Hammerſen (Osn.) 
Harpener Bergbau 
Henninger, Kempf. 
Hikpert Armaturfb. 
Hindrichs=Aufferm. 
Hirſch Kupfer ..../437
 Us 
216.2 
152 
121.5 
82.5 
69 75 
478
 78.5 
/130 
180 
331 
214.5 
202 
45 
220 
254.25 
89 
142 
89 
58
 108.5 
176
 175 
31 
109
 Hochtief Eſen .../1011 
Holzmann. Phil. /130.25 
Holzverk.=Induſtriel 96.5 
Ilſe Bergb. Stamml207.5 
Genüſſel112 
Junghans Stamm 78 
Kali Aſchersleben. 
„ Salzdetfurth /So7 
Weſteregeln /288 
Kammgarnſpinn „/245 
Karſtadt, R. . . . . . . /219 
Klein, Schanzl. . . 1112 
Klöcknerwerke ... 
Kraftw. Alt=Württ. 92 
Lahmeyer & Co... 
Lech, Augsburg. .. /117.5 
Löwenbr. Münch. 
Lüdenſcheid Metallzos 
Lutz Gebr. Darmſt. 
Mainkr.=W. Höchſt. 
Mainz. Akt.=Br.. . . 
Mannesm. Röhren /125‟, 
Mansfeld. Bergb.., 1110 
Mars=Werke. 
1103.5 
Metallgeſ. Frankft. 188 
Miag. Mühlenbau. 
MontecatiniMaild. 62.75 
Motorenfb. Darmſt. 
Neckarſ. Fahrzeug.. / 24.25 
Nicolah, Hofbr. . . . 1162 
1107.75 
Oberbedarf 
Oſterr. Alpine Mo. 
— 
Otavi Minen. 
Peters Union Frkf. 
Phönix Bergbau.. — 
Reiniger, Gebb.. . . 1115 
th. Braunkohlen „1274.25 
Elektr. Stamml 80 
„ Stahlwerke . . 131. 
Riebeck Montan. 
Roeder Gb. Darmſt. /125
24
 Benteurer von Ehre. 
Roman von Max Uebelhör. 
(Nachdruck verboten.)
Donnerstag, den 24. Januar 1929
Geite 11
 noartete eine weitere Viertelſtunde, Sekunden 
            zäh=
ſtdgt er die Freitr2ppe und die Terraſſe, dort lag 
Ballen, hell und leuchtend. 
u auf, entfaltete, ihn aber nicht, es war ja auch
 ticfe Grauen, das in dieſem zweimaligen „Hilfe” ſtak, er ahnte, 
daß ein ſchweres Geheimnis den ſchwachen Sinn dieſes 
            unglück=
lichen Weibes belaſten und überſchatten mußte, all dies fühlte er 
um ſo mehr, als es jetzt für ihn keinen Zweifel darüber mehr 
geben durfte, daß dieſe Miſtreß Blomm niemand anders war 
und ſein konnte als die Murter Kathleens, ſeiner Kathleen. 
Nein, die verſchiedenen Namen taten da wirklich nichts zur 
Sache, in den angelſachſiſchen Ländern trug man den Namen, 
den man tragen wollte; oder vielleicht tragen mußte . . .
 Minkel. 
icl es ihm ein, daß er ohne zu läuten nicht in das
 uu ück konnte, alle auf die Terraſſe zugehenden 
wer kleinen Portierloge unter der Terraſſe waren
 machte kehrt, ging wieder dem Park zu, draug in 
ſtumd er vor der dichten, den Pavillon ſchützenden 
wes Pavillons ſtand offen, Hohlander betrat ihn 
war ſeine Erregung, daß er den Ballen Papier 
fI ltete. 
otder es doch, ein zerknittertes, abgeriſſenes Blatt 
Uunſ=n ſi=l zu Boden, noch ein letztes, hier war der 
gü-ches, wohl aus einem Tagebuch geriſſenes 
            Stück=
wünnen, fliehenden Zügen die Worte: „
            Schwei=
gs willen und Hilſe! Hilfe! Er kommt morgen
 Bei 
Grippe-Gefahr 
Lmamint. 
zur Vorbeugung. 
Vieltausendfach von den Arzten anetkanntes 
Schutz- u. Desinfektionsrnittel für Mund und Rachen, 
die Eingangspforte der meisten Krankheitskeime. 
Erhältlich in Apotheken und Drogerier.
 m ms mehrere Male, zunächſt nicht imſtande, einen 
un zu faſſen. 
nuch dirs, was ihm dank jahrelanger Diſziplan möglich 
tir nichts und legte ſich auf das immer noch un= 
SMorgen ſchon würde Klarheit bringen; morgen 
Eine ſchändliche Tat. 
ichlief gut; er wurde geweckt durch eine dicke 
prviſchen den Gitterſtäben des Fenſters auf dem 
yymetterte melodiöſe Töne in den Raum, um dann 
Mn Bewegung Hohlanders hurtig aufzufliegen und 
ſtin feiſten Wurm zu faſſen; lang und qualvoll hing 
sſnggelben Schnabel, aber kein Krümmen half, der 
tvard zum gefräßigen Tier, eins lebt eben vom 
kerälingen und zerfleifchen ſich zu vielen Millionen 
wides Nachts, wie’s dieſe Weltordnung nun 
            ein=
zu1 tand auf und kehrte unbemerkt ins Sanatorium 
iühinrmer zurück, nahm dort ein Bad und frühſtückte, 
Mtarſten. 
ſie: dieſen Zettel hervor und überlegte. 
Awchlen, daß Hohlanders Stimmung die denkbar 
ineigaß nicht, daß da neben ihm, nur wenige Meter 
ſhyv hrloſe Frau in Todesäugſten lag, er fühlte das
 Hohlander alſo war beſter Stimmung. 
Jetzt hatte er nicht mehr nur eine Spur, ſondern er hatte 
faſt die Gewißheit, daß Kahleen noch lebte; ebenſowewig, wie 
man es gewagt hatte, die Mutter zu beſeitigen, ebenſowenig 
ſicherlich hatte man es gewagt, an der Tochter einen Mord zu 
            be=
gehen. 
Kathleen lebte noch! 
Doch, wo lebte ſie, wohin hatte dieſe Beſtie das junge 
            Mäd=
chen verſchleppt, wußte die Mutter vielleicht hierum? 
Hohlander grübelte nicht lange, es hatte wirklich keinen Zweck, 
viele Hypotheſen waren erlaubt, keine war wahrſcheinlicher als 
die andere; Schritt für Schritt mußte er weitergehen, und ein 
nächſter, ein vielleicht ſehr großer Schritt war in der kommenden 
Nacht zu tun. 
Da dachte er wieder an das Grauem der armen Frau dort 
drüben — keine Minute länger ſollte es dauern, ihr Vertrauen 
in ihn ſollte nicht vergeblich ſein, er würde zur Stelle ſein und 
auch zu ſchweigen wiſſen. 
Er klingelte, ein Zimmermädchen kam mit freundlichem, 
            ge=
fälligem Geſicht, ein weißes Häubchen über dem blonden Haar, 
mit kokettem Schürzchen, und alles in allem eine jener 
            aufhei=
ternden Erſcheinungen, deren es in den Samatorien dieſer Art 
ſo ſehr bedarf; und außerdem trug ſie noch den ſchmeichelnden 
Namen „Evelyne‟ 
„Bitte, Evelyne, überbringen Sie doch der gnädigen Miſtreß 
Blomm meine Karte und meine eregebenſten Empfehlungen,
 ſagen Sie, ich hätte bom Arzt mit Freude vernommen, daß ſie 
teine, auch nuicht die kleinſte Befürchtung mehr zu hegen habe. 
Vergeſſen Sie dies nicht, mein Fraulein, keine Befürchtung 
mehr‟.” 
Und er gab ihr in einem Umſchlag ſeine Karte, auf die er 
rechts unten, dort, wo oft die Adreſſe zu ſtehen pflegt, den Namen 
„Jverelyde” geſchrieben hätte. 
Das Zimmermädchen lachelte und knickſte, dann ging es, 
            jym=
pathiſche Röcke ſchwingend. 
Es ſind merkwürdige Menſchen, dieſe Deutſchen, ſagte ſich 
das gerne völkerpſychologiſche Betrachtungen über all dieſe 
            in=
ternationalen Gäſte des Sanatoriums anſtellende Mädchen, und 
ſie haben merkwürdige Sitten. Aber nett iſt’s von dieſem Herrn 
da doch, daß er ſich um die arme Miſtreß Blomm ſo ſehr 
            küm=
mert, und dabei kent er ſie gar nicht — how kunny, wwie jomiſch! 
Dennoch vergaß ſie nicht, genau ihren Auftrag auszuführen 
und Miß Randell Karte und Gruß zu überbringen. 
Hohlander aber begann ſeine Vorbereitungen für die 
            kom=
mende Nacht. 
Zunächſt prüfte er den langen Balkon, der ebenſo wie beim 
zweiten Stockwerk ſich über die ganze Länge der Faſſade hinzog, 
ein zweiter, der Sonne und dem Licht vollkommen oſfener 
            Korri=
dor, wenn auch von Zimmer zu Zimmer durch trennende Gitter 
eingeteilt. 
Die Gitter waren für Hohlander kein Hindernis; mit 
            Git=
tern geht es meiſt oft wie mit ſo vielen Verboten, ſie ſind dazu 
da, um überſtiegen oder umgangen zu werden. 
Dann prüfte Hohlander eingehend die Architektur des 
            Sana=
toriums, es war ſehr angebracht, dieſe Räumlichkeiten, die die 
kommende Nacht zu einem „Schauplatz” oder „Tatort” werden 
konnten, genau zu beſichtigen. 
Da war das wahrhaft fürſtliche Treppenhaus, gebaut von 
einem Künſtler, der verſchwenderiſch mit dem Raum umgehen 
durfte und dies auch getan hatte, es war gebildet von zwei in 
ſchönen Schwingungen nach unten zu verlaufenden Treppen, das 
Ganze vom dritten Stoclwerk aus zu überſehen, uirgends ein 
Winhel, alles klar, und die marmornen, mit einem roten Teppich 
bekleideten Stufen ſo nieder, daß man hinaufreiten konnte. 
Dann ein langer Korridor, mit ſchönen, in die Wand 
            ein=
gelaſſenen Gemälden des angehenden achtzehnten Jahrhunderts 
geſchmückt, Schäfer und Schäferinnen, pausbäckige Kinder und 
Putten, und nirgends im Korridor ein Schrank oder ſonſt ein 
Gegenſtand, der die ſchöne Linie hätte beeinfluſſen können; als 
einzige Gliedrung der Rahmen der Türen, und zur 
            Bequemlich=
keit der Gäſte dünne, leichte Seſſel aus Rohr. 
Zu beiden Seiten des Korridors noch je ein ſchmaler, 
            ſtump=
fer Gang für die beiden Flügel, dieſe Gänge ohne irgendwelchen 
Ausweg. 
Das Ganze mathematiſch genommen, eine gerade, an beiden 
Enden rechtwinklig gebrochene Linie, und in der Mitte 
            ange=
lehnt das Oval des Treppenhauſes. 
(Fortſetzung folgt.)
 tiſt in 
Fſichl. 
lalbe 
Wut.
N:
 Mi.
            d=
eRo= 
Earn= 
Anz.
 16 
ſt. ( 
RNNM 
EMiet-b= 
            Iwor=
ſubr it. 
rellg. 
zireie 
zmn
 Arbeitsamt Darmſtadt. 
Die Sprechſtunden für 
Berufsberatuug und 
Lehrſtellenvermittlung 
ſind wie folgt feſtgeſetzt:. 
1. bei der Hauptſtelle in Darmſtadt: 
jeden Nachmittag (außer Samstag) von 
3.5 Uhr (für akademiſche Berufe nur 
Dienstag und Donnerstag). 
Männliche Ratſuchende: 
Bismarckſtraße 70. 
Telefon 2002. 
Weibliche Ratſuchende: 
Luiſenplatz 4. 
Telefon 3527. 
2. bei der Nebenſtelle in Bensheim: 
Mittwoch Nachmittag von 2-5 Uhr im 
Gebäude der Dienſtſtelle, Wambolterhof, 
Telefon 400. 
3. bei der Nebenſtelle in Dieburg: 
Montag und Mittwoch Nachmittag von 
2-5 Uhr im Gebäude der Dienſtſtelle 
Altſtadt, Telefon 286. 
4. bei der Nebenſtelle in Erbach: 
Mittwoch und Freitag Nachmittag von 
2-5 Uhr im Gebäude der Dienſtſtelle, 
Kreisamt Erbach, Telefon 511. 
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