Rummer 10 Pfennige
BBpreis:
zute Erſcheinen vom 1. Januar
Reſchsmark und 22 Pfennig
225 Reſchsmarl, durch die
Rltckk frei Haus. Poſtbezugspreis
Atll monatlich 225 Reichemart.
Ni 2mahme von Anzeigen an
Ee”. nicht übemommen. Nicht=
Fynern infolge höherer Gewalt
Bre nſcht zur Kürzung des
Wiugen und Abbeſiellungen durch
iliakkeit für uns. Poſiſcheckonio
frrc. M. 13041.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 24
Donnerstag, den 24. Januar 1929. 192. Jahrgang
Anzeigenpreis:
21 mm breiie Zeile im Kreiſe 2)armſtadi 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfs. Rellamezelle (92 mm
breitl2 Reichsmark. Anzelgen von z uewärte 40 Reichepfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw erliſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konfurs oder gerſchtlicher Bektreibung fäll ſeder
Nabatt weg. Banſlonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Natioxalbanf.
Das römiſche Stadtgeſpräch.
u* Ende der Reichstagsferien.
Von unſerem „=Korreſpondenten.
etter
beitglicher Reichstagsaufkakk.
jeuthuigen. — Der Kampf um Miniſterpoſten.
zhhu der Bayern. — Kabinekt von Fall
zu Fall.
* Berlin, 23. Jan. (Priv.=Tel.)
zhwird am Donnerstag zum erſtenmal nach dem
ſehl teser zuſanmentreten. Er geht in ein Viertel=
13 weich mit Arbeit und politiſchen Spannungen
2IH tntſächlich hat ſich gegenüber dem Dezember die
2ch ykenſowenig geändert, wie im Herbſt gegenüber
ern. e: Reichskanzler hat geglaubt, daß die Zeit für
Cßyrrd ſich inzwiſchen davon überzeugt haben, daß
uun jlach war. Jetzt brennt die Not auf den Nägeln
„tursheinlich ſchon zu ſpät ſein, eine Mehrheit für
Regierung auf die Dauer zu ſchaffen angeſichts
dwrltats, angeſichts der Steuererhöhungen und
zm 1. April ablaufenden Finanzausgleiches.
U’s Arbeitsſchutzgeſetz verabſchiedet werden. Das
Zutſt rmuß reformiert werden, und das alles iſt
wen Reparationsverhandlungen. All das
zuſam=
md=gerweiſe von einer Kriſe zur andern führen,
Aßtüit=g politiſche Vernunft und Einſicht ſiegt. Herr
angekündigt, daß er jetzt noch den Verſuch
Eroße Koalition auf die Beine zu ſtellen. Wir
witt, daß er auch bereits vertrauliche
Fühlung=
twßrrteien geſucht hat, wobei er in der Theorie
allen Seiten ſtarkes Entgegenkommen fand,
4 allein bei den Steuern ſind ſo groß, daß wir
illens — der bei der Sozialdemokratie
min=
äl ausgeprägt vorhanden iſt — käum mehr die
Etwas anderes zu erreichen, als daß bis auf
irgangskabinett am Ruder bleibt und das
ynenpolitiſchen Klippen zu manövrieren ſucht,
Auſchiedet iſt, in der Hoffnung, daß dann die
za; beruhigt haben werden, um dann Politik
nat z u können.
Bkir6 wir noch nicht. Das Zentrum, deſſen
Ehr=
churdings einige Miniſterpoſten und das Vize=
Miſtz, ohne in Preußen einen Zentimeter ſeiner
Atzugeben, will doch wieder ſeine Beziehungen
rMce brüskieren, und die Bayern kommen jetzt
EiAtyl ießung, worin ſie die Erhöhung
W11 „aus politiſchen, wirtſchaftlichen
migesbeßſieere ſozialen Gründen” für
un=
m oonnerzll. 1üc en, ſich jedoch gleichzeitig politiſche
Kon=
nachmitt orhſtelien. Das iſt eine verſteckte Drohung, die unter
muhlſtraße !4 Bierſteuer eine politiſche Aktion aufhängen
enblick das letzte Wort zu ſprechen. Immerhin
Schturg, die auch im Zentrum verſtanden werden
tirrung zu ernſthaften Koalitionsverhandlungen
ſchwei
Hk würfte. Vermutlich werden wir alſo darauf
20 Avc weiterwurſteln, daß das Kabinett Müller
DAlen Mund lebt und im Vertrauen auf ein Wun=
Flatziterriſche Kleinarbeit beginnt, wobei man ſich
4 eein muß, daß jeden Tag, wie ein Blitz aus
meM ine Kriſe über uns kommen kann, deren
Neilſivnkung iſt, daß niemand weiß, was werden
UMeigeti witſh eine Kriſe eintritt.
nach
Verläufig kein Nok=Etal.
traße 3! 0 ich 9Lürung läßt offiziell mitteilen, daß vorläufig
et, ſem Reichstag einen Not=Etat vorzulegen. Sie
wiAr/Grund zu der Annahme zu haben, daß es ge=
20 Bautshaltsplan 1929/30 rechtzeitig fertigzuſtellen.
Wepms, in der zweiten Märzhälfte ergeben, daß dies
1as wurd, dann wird man einen entſprechenden Ent=
Hrm die Geſchäſte formell weiterführen zu
Bickusierung iſt von dem brennenden Ehrgeiz be=
Di Dackt bis zum 1. April ebenfalls fertig zu haben.
ſteöße ich nd,nich aber ein Not=Etat nicht vermeiden laſſen,
Eich i3 ruicht der neue Finanzausgleich mit den
Län=
ittlſäin wird, da ſelbſtverſtändlich auch Preußen
errnA ugen des Reiches zur Ausbalancierung ſeines
Wicen iſt.
ieA ver ſchwierigen finanziellen Lage
der Länder.
urd in Berlin eine Vorbeſprechung ſämtlicher
ſuaggen zwiſchen dem Reich und den Ländern
2 Beſprechungen nehmen von den Ländern
Württemberg, Sachſen, Baden, Heſſen,
Senin und Oldenburg teil. Die Länder werden
Siwpräſidenten ſowie durch die Finanzminiſter
eneände der wirrſchaft zu den
Skeuer=
plänen.
Srän verbände der Wirtſchaft, nimich
Werit per Deutſchen Induſtrie, der Zentralverband
Fr. A Ne und Bankiergewerbes und die übrigen Ver=
Den hes, des Groß, Ueberſee= und Einzelhandels
Reri cn des Verſicherungsgewerbes, geben eine von
Wenunden zu den Steuererhöhungsborſchlägen der
Ssnpe ito zu dem Entwurf eines Steuerbereinheit=
lſchungsgeſetzes gefaßte Entſchließung bekannt, in der zunächſt
Jahren auf die der Kapitalbildung aus den
wach=
ſeuden Steuerlaſten erwachſenden Gefahren
auf=
verlangen unter ſchärfſter Ablehnung jeder Freunde wartet, wird man Zeuge einer langen Auseinander=
Steuererhöhung, daß der Ausgleich des
Haus=
halts 1929 durch weitere
Ausgabenbeſchrän=
kungen herbeigeführt wird.
Weiter erklärt die Entſchließung, daß die Spitzenverbände
an ihrer Forderung der Steuervereinfachung und
Steuervereinheitlichung insbeſondere auf dem
Ge=
des Steuerbereinheitlichungsgeſetzes verwerfen, da er der von
der Wirtſchaſt mit der Steuervereinheitlichung erſtrebten
Steuer=
ſenkung nicht dienen könne, ſondern im Gegenteil gerade zu einer
Verſtärkung des Steuerdrucks verleite.
daß nicht allein, die zahlreichen in dem Geſetzentwurf
enthal=
tenen Bevorzugungen werbender Betriebe der
öffentlichen Hand beſeitigt, ſondern auch, daß die ſie geſchaffen, als der Papſt in die freiwillige Gefangenſchaft ging
beſtehenden Reichsſteuergeſetze nach dieſer
Rich=
tung einer Reviſion unterzogen werden. Es ſei
ein Widerſinn, daß die private Wirtſchaft mit Steuern bis an
die Grenze des Möglichen belaſtet wird und gleichzeitig
Organi=
ſationen von der Steuer befreit werden, die die wirtſchaftliche
Freiheit und die Fähſgkeit zur Aufbringung von Steuern der
Privatwirtſchaft untergraben.
Erhöhung der Fleiſchzölle?
* Verlin, 23, Jan. (Priv.=Tel.)
Im preußiſchen Landtag hat am Mittwoch der
Landwirt=
ſchaftsminiſter Steiger eine hemerkenswerte Rede gehalten, die bei
der Behandlung der landwittſchaftlichen Not in der Feftſtellung
gipfelte, daß man nur dann einen einigermaßen annehmbaren
Preis in der Landwirtſchaft erzielen könne, wenn der Zoll für
Rindvieh von 15 auf 22 RM. und der für Schweine von 16 auf
26 RM. erhöht würde. Dieſe Rede hat in politiſchen Kreiſen
ſtarke Beachtung gefunden. Man nimmt an, daß Miniſter Steiger
ernſtlich gewillt iſt, ſeinen Kollegen im Reich, den
Reichsernäh=
rungsminiſter Dietrich, für dieſe Zollerhöhung zu gewinnen. Da
die Demokraten an ſich höheren Vieh= und Fleiſchzöllen durchaus
nicht ablehnend gegenüberſtehen und der
Reichsernährungsmini=
ſter ebenfalls wiederholt Verſtändnis für die Wünſche der
Land=
wirtſchaft gezeigt hat, kann ein entſprechender Anſtoß von Preußen
her den Stein ins Rollen bringen. Herr Steiger dürfte kaum nur
als Reſſortminiſter geſprochen haben, ſondern wird ſich ſehr
wahr=
ſcheinlich vorher mit ſeinen Miniſterkollegen, beſonders ſeinen
ſozialdemokratiſchen Kollegen, in Verbindung geſetzt haben, die
vielleicht ebenfalls eingeſehen haben, daß zur Linderung der Not
der Landwirtſchaft irgend etwas geſchehen muß. Das bedeutet
natürlich nicht, daß ſie dem Landwirtſchaftsminiſter reſtlos
zuge=
ſtimmt haben, daß ſie aber auch offenbar Einſpruch nicht erhoben
haben. So kann man aus der Miniſtererklärung vielleicht doch
beſtimmte Schlüſſe ziehen. Zu beachten bleibt allerdings auch der
Zuſammenhang einer Schweinezollerhöhung mit den ſchwebenden
Verhandlungen, das Schweinkontingent für Polen heraufzuſetzen.
Denn auch die Sozialdemokraten werden ſich nicht im Unklaren
über die verheerenden Folgen einer Ueberſchwemmung des
deut=
ſchen Marktes mit polniſchem Schweinefleiſch ſein. Möglicherweiſe
will dem Preußen mit Rückſicht auf ſeine ausgedehnte
Landwirt=
ſchaft beizeiten einen Riegel vorſchieben, mindeſtens aber die
Reichsregierung in ihrem Abwehrkampf unterſtützen.
Die Landbund=Präſidenken beim Reichskanzler.
Berlin, 23. Jan.
Der Reichskanzler empfing heute in Gegenwart des
Reichs=
miniſters des Auswärtigen, des Reichswirtſchaftsminiſters und
des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft die
Prä=
ſidenten des Reichslandbundes Reichsminiſter a. D. Dr. Schiele,
Hepp und Bethge ſowie die Direktoren Kriegsheim und v. Sybel.
Die vom Reichslandbund zur Linderung der allſeitig anerkannten
eingehend beſprochen. Das Reichskabinett wird demnächſt in eine ſoll, würde dann eine wirkliche und vollkommene Souveränität
zu=
treffenden Fragen eintreten.
Die Bekriebsergebniſſe der Reichsbahn
im November 1928.
Berlin, 23. Januar.
ſchaft ſtellten ſich die Betriebsergebniſſe im November 1928 (im
Millionen RM.) wie folgt:
Einnahmen aus Perſonen= und Gepäckverkehr 94,53, aus
— Ausgaben ſür Betrieb und Unterhaltung: 309,33 (davon per= berechtigten, ſouveränen Nationen abgeſchloſſen werden.
ſönliche Ausgaben 200,99, ſächliche Ausgaben 108,34), für
Er=
parationsſchuldverſchreibungen 45,16, Rückſtellung für die
geſetz=
ſtellung für Vorzugsdividende 6,30, insgeſamt 421,68.
Millionen RM. zurück. Der Rückgang ergibt ſich im weſentlichen Muſſolini ſelbſt ab, wann und ob dieſer Entwurf zur Tat wird.
aus dem ſaiſonmäßigen Nachlaſſen des Verkehrs in den Winter= Man darf gleich feſtſtellen, daß Muſſolini recht gern unterſchreiben
monaten. Darüber hinaus verurſachten die Lohnkämpfe in der
weſtdeutſchen Eiſeninduſtrie und ihre Auswirkungen auf Handel / großen Preſtigeerfolg haben würde. Man muß aber andererſeits
und Induſtrie Einnahmeausfälle. Die im Berichtsmonat ent= feſthalten, daß der Papſt noch nicht überzeugt ſcheint, ob dieſe
Ab=
ſtandenen Ausgabeverpflichtungen überſtiegen die Einnahmemn r
um rund 8,8 Millionen RM. Zum Ausgleich dieſes
Minder=
ertrages mußte die „allgemeine Rückſtellung” in Anſpruch
ge=
nommen werden.
Nom, 21. Januar.
Es iſt kaum noch zu ertragen. Seit vierzehn Tagen hört man
darauf hingewieſen wird, daß die beteiligten Verbände ſchon ſeit, in Rom, wo man auch gehen oder ſtehen mag, immer nur ein
Ge=
ſprächsthema: die römiſche Frage. Vor mir auf der Tram
unter=
halten ſich zwei eifrige Herren über dieſe Ausſöhnnng zwiſchen
merlſamn gemacht, und folgende Forderung aufgeſtellt wird: Wir, dem Papſt und dem Lande Italien, im Hotel, in dem man auf
ſetzung. Eine ſehr würdige Dame, die ebenſo ſchwerhörig wie alt
iſt, läßt ſich durch einen langen Hörſchlauch von ihrer
Geſellſchafte=
rin darüber belehren, daß die römiſche Frage gelöſt iſt. Mein
Portier möchte wiſſen, ob man auf dem häpſtlichen Territorium
weniger Steuern zahlen muß als „diesſeits” des Tibers. Kurz
biete der Realſteuern feſthalten, jedoch den vorliegenden Entwurf und gut, „das ewige Nom” des Vatikans ſcheint endgültig vom
modernen Rom Muſſolinis abgetrennt.
Um zunächſt einmal den Zuſtand der Wirklichkeit feſtzuſtellen:
Nichts iſt bisher abgetreten, abgetrennt, paraphiert oder
unter=
ſchrieben, nichts iſt endgültig oder auch nur ſicher. Seit der Er=
Schließlich ſtellt die Entſchließung die Forderung auf, oberung Roms im Jahre 1870, ſeit dem 21. September, dem Tage
nach der Erſtürmung der Porta Pia, geht die römiſche Frage alle
paar Jahre ihrer Löſung entgegen. Am 20. September 1870 wurde
und der Vatikan das von Italien angebotene Garantiegeſetz ſamt
ſeinen Millionen ablehnte. Seitdem hat es in all den
Jahrzehn=
ten niemals an Verſuchen gefehlt, den endgültigen und formalen
Frieden zwiſchen dem Papſttum und Italien herzuſtellen.
Perio=
den ſcharfer Trennung zwiſchen beiden Teilen wechſelten mit
Zei=
ten beſſerer Beziehungen ab. Beſonders nach dem Krieg, in dem
das Papſttum ungemein an politiſcher Bedeutung gewonnen
hatte, machten ſich wiederholte und ſehr bedeutſame Verſuche
gel=
tend, um eine Löſung der römiſchen Frage zu finden. In ſeine
neueſte Phaſe trat dieſes Problem, als der jetzige Papſt zur
Re=
gierung kam. Er galt von vornherein als ein moderner Mann,
von dem man annehmen durfte, daß er einer Löſung der römiſchen
Frage weniger abgeneigt ſein würde, wie gewiſſe frühere Päpſte,
denen ſchon die antikirchliche Politik des freimaſreriſchen Roms
jedes Spielen mit dem Gedanken einer Ausſöhnung unmöglich
machte.
Der Kardinalſtaatsſekretär Gaſparri, der wirklich wiſſen muß,
wie weit die Dinge gediehen ſind, hat nun unlängſt auf direkte
Anfragen von diplomatiſcher Seite geantwortet, daß „de Zure‟
die römiſche Frage noch immer dort ſtehe, wo ſie im Jahre 1922
war, als Papſt Pius XI. in ſeiner Enzyklika „Urbi arcano Dei”
bei ſeiner Uebernahme des Pontifikats ſie mit einigen Sätzen
Sätzen ſtreifte. Darin hieß es ungefähr: „Die Natur der
geiſt=
lichen Herrſchaft des Papſtes verlange, daß die Ausübung dieſer
Macht aller Welt vollkommen frei und unabhängig von jeder
Autorität erſcheinen müſſe. Nach dem Verluſt der hiſtoriſchen
Un=
abhängigkeit habe man noch nichts gefunden, um dieſe Garantien
zu erſetzen. Leider ſtehe deshalb Italien noch nicht am ſelben
Platz wie andere Nationen. Italien habe aber nichts vom heiligen
Stuhl zu befürchten, da dieſer nur das Gefühl des Friedens hege.
Der Papſt bete zu Gott, daß die Differenz ausgeglichen werde.”
Als Gaſparri dieſe diplomatiſche Feſtſtellung machte, ſchloß er
jedoch nicht aus, daß vertrauliche Beſprechungen im Gange ſeien,
um eine Löſung der römiſchen Frage zu finden.
Dieſe vertraulichen Beſprechungen haben ſchon im Jahre 1927
eingeſetzt. Urſprünglich fanden ſie zwiſchen Monſignore
Borgon=
gini=Duca für die Kurie und Herrn Gianini für das italieniſche
Außenminiſterium ſtatt. Da dieſe beiden Männer aber ſchon zu
„offiziell”, zu „amtlich” erſchienen, traten nach einiger Zeit an ihre
Stelle zwei weniger „auffällige” Leute, und zwar für die Kurie
der Konſiſtorialadvokat (Rechtsanwalt der Kurie) Pacelli, ein
Bruder des Berliner Nuntius, und für die italieniſche Regierung
der Königliche Staatsrat Barone. Dieſe beiden Unterhändler
ſollen nun ſchriftlich einen Plan feſtgelegt haben, durch den die
römiſche Frage „gelöſt” werden würde. Darin ſoll das Gebiet
um den Vatikan etwas erwcitert werden, und zwar vielleicht mit
Einſchluß der Villa Dora Pamphili bis zur Linie der Pineta
Sacchetti.
Damit würden die Ländereien auf den Höhen hinter dem
Vatikan, wo die Kurie bereits nicht unbedeutende Landankäufe
ſeit geraumer Zeit getätigt hat, ebenſo exterritorial werden, wie
es bereits die Peterskirche, der Vatikan und der Petersplatz ſeit
1870 ſind. Dieſem kleinen Landgebiet, das auf der einen Seite
Notlage der Landwirtſchaft vorgeſchlagenen Maßnahmen wurden grade auch noch die Kleinbahuſtation von Sankt Peter umgreifen
ſorgfältige Prüfung der geſamten, die Not der Landwirtſchaft be= kommen, die der Papſt als ſouveräner Herrſcher ausüben würde.
(So etwa wie die Republik San Marino ſchon mitten in
italieni=
ſchem Gebiet beſteht.) Angeblich hat man auch bereits eine Form
gefunden, durch die eine mögliche Empfindlichkeit des Königs
ge=
ſchont werden würde. Auch über die Eingliederung und
Anglie=
derung an das italieniſche Zollweſen und die Polizeiverwaltung
ſoll man zu einer Uebereinſtimmung gekommen ſein. Außerdem
Nach dem Dezember=Bericht der Deutſchen Reichsbahngeſell= verpflichtet ſich angeblich Italien, eine „Entſchädigung” von einer
Milliarde Lire (Goldlire?) für die verlorenen Gebiete des
ehe=
maligen Kirchenſtaates zu zahlen. Auf Grund dieſer Abmachung
ſoll dann ein Staatsbertrag mit internationaler Rechtsgeltung
Güterverkehr 285,87, ſonſtige Einnahmen 32,44, zuſammen 412,84. zwiſchen dem Vatikan und der italieniſchen Regierung als gleich=
Das Weſentliche iſt nun, daß dieſer Vertrag noch nicht
abge=
neuerung der Reichseiſenbahnanlagen 43,00, Verzinſung der Re= ſchloſſen iſt. Damit iſt die römiſche Frage alſo zurzeit noch nicht
gelöſt. Da die beiden Kontrahenten vollſtändige Selbſtherrſcher
liche Ausgleichsrücklage 8,26, geſetzmäßige Tilgung 9,63, Rück= ſind, die ohne Einmiſchung irgendeiner parlamentariſchen oder
ſonſtigen Aufſichtsbehörde abſchließen und unterſchreiben können,
Die Einnahmen blieben hinter dem Vormonat um rund 57 ſo hängt es natürlich letzten Endes nur vom Papſt ſelbſt und von
möchte, weil er mit einer Löſung der römiſchen Frage einen ſehr
machungen, die ihm allerdings eine größere perſönliche
Bewe=
gungsfreiheit bringen würden, für die Kurie von Vorteil ſein
werden. Jedenfalls hat er zunächſt erſt noch einmal den
Feſuiten=
general auf Reiſen geſchickt, der ſich in Paris und Madrid unter=
Geite 2
Donnerstag, den 24. Januar 1929
richten ſoll, was man dort zu einer derartigen Löſung der
römi=
ſchen Frage ſagen würde. Es iſt deshalb noch immer zweifelhaft,
ob das Profekt zur Tat wird.
Bisher iſt es Sache der perſönlichen Anſchauung, ob man an
eine Löſung glauben will oder nicht. In England würde man
hohe Wetten abſchließen. Denn niemand weiß bisher, wie die
Dinge laufen werden. Selbſt die beiden Hauptkontrahenten wiſſen
es nicht; denn der eine iſt ſich noch nicht klar darüber, ob er
unter=
ſchreiben kann.
Wie aber iſt die ganze Sache in aller Welt verbreitet worden,
wie iſt ſie in Rom zum Stadtgeſpräch geworden, obwohl in keiner
italieniſchen Zeitung, auch nicht im vatikaniſchen „Oſſervatore
Romano” oder an irgendwelchen beteiligten Stellen ein Wort
da=
rüber zu leſen oder zu hören war? Es ſteht feſt, daß zuerſt in
einer engliſchen großen Zeitung am 6. Dezember 1928 das
Löſungsprojekt genauer beſchrieben wurde, daß dann ein Berliner
Blatt und eine große katholiſche Zeitung Weſtdeutſchlands eine
ähnliche Darſtellung gaben. Kein beteiligter Botſchafter oder
Diplomat aber konnte irgendeine tatſächliche Auskunft geben. Auch
erfuhren ſie nicht, aus welcher Quelle die erſten Journaliſten
etwas gehört hatten, da dieſe ſich angeblich verpflichtet hatten,
ihre Quelle nicht anzugeben. Während alſo in der ganzen Welt
das Thema in der Oeffentlichkeit behandelt wurde, ſchwiegen ſich
in Italien Preſſe und Behörden aus. Da der eine der
Unter=
händler, Herr Barone, inzwiſchen verſtorben iſt, wird nun
behaup=
tet, daß ſeine Erben ein Tagebuch in ſeinem Nachlaß gefunden
hätten, aus dem ſie die Verhandlungsergebniſſe weitererzählt oder
verkauft hätten. Jedenfalls liegt der intereſſante Fall vor, daß
auch die beamteten diplomatiſchen Stellen keine Auskunft geben
können, weil ſie im Vatikan und bei Muſſolini nichts erfahren,
und weil leider nicht feſtzuſtellen iſt, ob die erſten Jurnaliſten eine
gemeinſame Quelle hatten. Denn es ſcheint faſt, als habe man
die Löſung der römiſchen Frage bewußt zunächſt zu einem
Stadt=
geſpräch in aller Welt machen wollen, um ihre Wirkung im
Aus=
lande zu ſehen, ehe man daran geht, die Feder zur Unterzeichnung
in die Tinte zu tauchen. Und ſolange dies nicht geſchehen iſt,
bleibt auch diesmal die Löſung der römiſchen Frage, nur ein
Tiſchgeſpräch.
2as Urkeil im Eiſenkonflikk.
* Berlin, 23. Januar. (Priv.=Tel.)
Das Urteil des Reichsarbeitsgerichts, das den Schiedsſpruch
in der nordweſtdeutſchen Eiſeninduſtrie für nichtig erklärte, iſt in
politiſchen Kreiſen Berlins mit begreiflichem Intereſſe
aufgenom=
men worden. Der Schiedsſpruch ſelbſt iſt durch den Severingſchen
Vermittlungsſpruch ja entaktualiſiert, aber die grundſätzliche
Be=
deutung des Urteils nach der politiſchen wie nach der
wirtſchaft=
lichen Seite hin bleibt unvermindert. Begreiflich daher wenn die
Sozialdemokraten den Stoß auf den Schlichter Dr. Jötten
abzu=
lenken verſuchen und gar nur davon ſprechen, daß der
Schieds=
ſpruch für nichtig erklärt wurde. Tatſächlich aber richtet ſich die
Verurteilung doch nicht gegen den Schlichter, ſondern gegen den
Reichsarbeitsminiſter, der den Schiedsſpruch mit ſeiner politiſchen
Verantwortung deckte, indem er ihn für verbindlich erklärte, deſſen
Autorität deshalb auch durch das letztinſtanzliche Urteil eine
ſchwere Verminderung erlitten hat, die ſo ſchwer iſt, daß ſie ſich
unmittelbar politiſch auswirken müßte, wenn nicht der Reichstag
mit Etatsſorgen und gleichzeitig die Regierung mit dem
Repara=
tionsproblem ſo überragend belaſtet wären, daß innerhalb der
Regierung das Bemühen beſteht, alles zurückzudrängen, was die
Kreiſe der Tagespolitik ſtören könnte. Das iſt aber auch das
ein=
zige, was den Reichsarbeitsminiſter Wiſſell noch halten kann,
nachdem er ſich dieſe ſchwere Blamage vor dem höchſten
Arbeits=
gericht geholt hat. Im andern Fall wäre ſeine Stellung
voll=
kommen unmöglich.
Die wirtſchaftliche Bedeutung des Spruches tritt
demgegen=
über etwas in den Hintergrund. Es verdient aber trotzdem
unter=
ſtrichen zu werden, daß die Vorwürfe, die man den Arbeitgebern
aus ihrer Stellung zu dem Schiedsſpruch machte, hinfällig
ge=
worden ſind. Die ganze Agitation, daß die Kündigung der
Arbei=
ter ein Angriff auf die Autorität des Staates ſei, iſt ſchmählich
in ſich zuſammengebrochen. Wenn der „Vorwärts” aus dem
Urteil die Folgerung zieht, daß die Gewerkſchaften gut beraten
waren, als ſie ſich auf den Schiedsſpruch Severings einließen, ſo
iſt das ſicherlich zutreffend — ebenſo zutreffend iſt aber auch, daß
durch die Haltung der Arbeitgeber eine notwendige Klärung
herbeigeführt wurde. Wir wollen nicht ſo weit gehen, wie der
„Börſenkurier”, der die Möglichkeit andeutet, daß nach dieſem
Urteil auch noch eine ganze Anzahl anderer Schiedsſprüche in der
Luft hingen, aber eins iſt doch notwendig, daß einmal das
Schlich=
tungsweſen gründlich durchreformiert wird, damit ſchädliche
Aus=
wirkungen, wie ſie ſich beim Ruhrkampf herausſtellten, in
Zu=
kunft vermieden werden können.
vom Tage.
Die ſeit längerer Zeit zwiſchen dem Reichskommiffar für die
befetz=
ten rheiniſchen Gebiete und dem franzöſiſchen Oberkommando
ſchweben=
den Verhandlungen über die Ordonnanz 64 (militäriſche
Beſtandsauf=
nahmen) haben zu dem Ergebnis geführt, daß die von den
Beſatzungs=
behörden jährlich angeordneten Vorführungen und Muſterungen von
Pferden und Kraftfahrzeugen künftig unterbleiben.
Im Berliner Auswärtigen Amt iſt von dem Staatsſekretär v.
Schu=
bert und dem norwegiſchen Geſandten, Scheel, ein Abkommen übe
den Luftverkehr zwiſchen dem Deutſchen Reich und
Norwegen unterzeichnet worden.
Die Ermittelungsergebniſſe des
Reihswehrminiſte=
riums über die verratene Panzerſchiff =Denkſchrift
ſind nunmehr dem Oberreichsanwalt übergeben worden.
Der deutſche Kreuzer „Emden” hat auf ſeiner Weltreiſe
Neapel verlaſſen und iſt nach Port Said weiter
gefähren.
Der polniſche Seim hat beſchlöſſen zur
Verfaſ=
ſungsreform zu ſchreiten. In dem Beſchluß heißt es, die
Reviſion werde auf Grund von Abänderungsanträgen zum
Verfaſſungs=
geſetz durchgeführt werden, die entweder von der Regierung oder von,
Abgeordnteten eingebracht werden können.
In dem Hochverratsverfahren gegen den
Abgeord=
neten Tuka hat die Prager Polizei eine Hausſuchung bei de
ungariſchen Ariſtokrarin Gräfin Eſterhazi in Neutra
vorgenommen und belaſtendes Material beſchlagnahmt. Die Gräfin
ſelbſt weilt zurzeit in Krakau und hat ſchon einmal ein Jahr Kerker
wegen Spionage zugunſten Ungarns abgeſeſſen.
Die beiden autonomiſtiſchen Abgeordneten Hauß und
Stürmel werden am Donnerstag nachmittaig bei der Einleitung zu
der Interpellationsdebatte über die Regierungspolitik im Elſaß ihren
Einzug in die franzöſiſche Kammer halten. Falls ihre
Validierung rechtzeitig erfolgt, beabſichtigen ſie, ſich an dieſer Debatte zu
beteiligen.
Gegen Baron KlausZorn v. Bulach iſt neuerdings Klage
wegen Verleumdung angeſtrengt worden, weil er in ſeiner
ſati=
riſchen Wochenſchvift „Les Folies” mehrere elſäſſiſche Perſönlichkelten
greb beſchimpft hat.
Der Gouvernenr der Bank von England, Montague Norman,
iſt von Southcmpton nach New York abgerciſt.
Der Reparationsagent Parker Gilbert ſprach ſich vor, ſeiner
Abreiſe nach Europa hoffnungsvoll über die Negelung
des Reparationsproblems aus. Es beſtüinden Anzeichen
dafür, daß dieſe Frage nun auf die richtige Bahn gebraclt und ſoas
wirt=
ſchaftliche Gleichgewicht Europa3 vollſtändig wiederhergeſtellt werden
wurde.
Der neue franzöſiſche Sachlieferungsſchwindel.
EP. Payis, 23. Jan.
Der geſtern aufgedeckte Rieſenſchwindal mit
deut=
ſchem Sachlieferungszucker bei dem der
franzö=
ſiſche Staat um rund 80 Millionen Franken
ge=
ſchädigt wurde, ſcheint noch weitere Kreiſe zu ziehen. Bisher
liegen zwei Klagen des Finanzminiſters gegen eine
Zuckerhandels=
geſellſchaft und gegen eine franzöſiſch=marokkaniſche
Schiffahrts=
ſeſellſchaft vor. Die letztere Geſellſchaft hatte jedoch kein einziges.
Schiff beſeſſen, ſondern ſich lediglich mit Zuckerſchiebungen befaßt.
Ihr Präſident, der frühere Univerſitätsprofeſſor Polier, iſt geſtern
verhaftet worden. Gegen zwei Mitſchuldige, den gegenwärtig in
England weilenden Ruſſen Nentſky und den Belgier Robiano,
wurden Haftbefehle erlaſſen. Die Betrüger haben im September
1927 9000 Tonnen Zucker im Werte von 20 Millionen Franken
und im Januar 1928 30 000 Tonnen im Werte von. 60 Millionen
Franken in Deutſchland aufgekauft. Sie erhielten im
Finanz=
miniſterium Anweiſungen auf die Kaſſe des
Generalzahlungs=
agenten in Berlin, mit denen ſie ihre deutſchen Lieferanten
be=
zahlten. Dem franzöſiſchen Staat händigten ſie als Gegenwert
Wechſel aus, die von einer engliſchen Firma garantiert wurden,
löſten dieſe Wechſel aber dann nicht ein, nachdem ſie den Zucker
in England und Frankreich verkauft hatten. Ueberdies führten
ſie die erzielten Gewinne nicht den beiden Geſellſchaften zu,
ſon=
dern legten ſie in anderen Geſchäften an, ſo in Petroleum=Aktien
und beim Ankauf von Fabriken. — Intereſſant iſt, daß hier ein
allerdings ſehr lockerer Zuſammenhang mit der Affäre
der Gazette du Franc feſtzuſtellen iſt, da der in dieſer
Affäre verhaftete Graf de Courville und der in der Zucker=
Schwin=
deläffäre feſtgenommene Polier 9, ſichtsratsmitglieder der
glei=
chen Petroleumgeſellſchaften waren. Geſtern wurden zahlreiche
gerichtliche Durchſuchungen bei den bloßgeſtellten Firmen und
deren Geſchäftsfreunde vorgenommen, die zur Beſchlagnahme
eines umfangreichen Materials führten, deſſen Durchſicht mehrere
Tage in Anſpruch nehmen wird.
Beſahungslaften und d2
Aeiftangsſthlgeen
Beeinkräckigung der deutſchen Wül
Finanza2fundung durch die Aufrechs
Beſahung.
Kobler
Der letzte Reparationsbericht Parker Gilbe
Auscande im allgemeinen den Eindruck auffcor
ginge es Deutſchland wirtſchaftlich und
finam=
daß ſeine Leiſtungsfähigkeit im Rahmen einn
nuität von 2½ Milliarden Mark feſtſtehe. Es Fi0
bleiben, welche Geſichtspunkte den
Reparatio=
haben mögen, von Deutſchland ein zu optimiſ
zu enzverfen. Tatſache iſt jedenfalls, daß er
zur Beurteilung der deutſchen Leiſtungsfähigk
gelaſſen hat. Dazu gehört u. a. die Frage de
tigung der deutſchen
Wirtſchafts=
geſundung durch die Aufrechterha
ſetzung. Ganz abgeſehen von den unmittel
kommenden Beſatzungskoſten, die im abgelaufe‟
jahr nach der Aufſtellung Parker Gilberts 50,
betrugen, werden durch die Beſatzung Wirtſch
oder Wirtſchaftsentwicklungen gehemmt, die
ſtungsfähigkeit in zahlenmäßig gar nicht
feſtzu=
äußerſt ungünſtig beeinfluſſen. Gerade in de=
und Wochen mehren ſich die Klagen aus den
über eine zunehmende Wirtſchaftsnot, die ſich
ſondern auch ſozialpolitiſch zu Laſten des
immer empfindlicher auswirkt.
Man darf aber nicht nur die
augenblicklich=
der deutſchen Wirtſchaft in den beſetzten Gel
lung der ſchädlichen Auswirkungen der Auß
Beſatzung berückſichtigen, ſondern muß
darübe=
ſtellen verſuchen, welche dauernd
der deutſchen Wirtſchaft, und
da=
ſchen Leiſtungsfähigkeit eintret
dieſen Punkt hat vor kurzem
Staatspräſident Adelung hinge
daran erinnerte, daß die Folgen der Beſatzutg
nicht in vollem Umfange überſehen werden En
aber zum größten Teil heute ſchon auswinkten.
der deutſchen Wirtſchaft darf man aber niit
unmittelbaren Auswirkungen der Beſatzung
ſehr weſentlich ſind auch die mittelbaren Auf
ſind in erſter Linie die Folgen der Venlna
raumes durch die Wohnungsanforderungen
nennen.
Ganz abgeſehen davon, daß die Gemeid
wöhnlichen Wohnungsbaukoſten belaſtet werkin
Zuſammenpferchung der Bevölkerung auf den
Wohnraum auch volksgeſundheitlich in äußen
geltend. Alle Sozial= und Wohnungsfürſu=
Staats= und Gemeindebehörden verpufft in
bieten, weil ſie an dem Quartierrecht der
muß. Die deutſchen Maßnahmen zur Hebung”
heit entſpringen aber letzten Endes der Erwäud
geſunder Körper in der Lage iſt, bollwertige=?
Auf dieſen Umſtand hat z. B. der Deutſche Bu
in ſeiner Kritik an dem letzten Jahresberichttn
agenten hingewieſen, indem er die Lebenshal.u
und amerikaniſchen Arbeiters in Vergleich
deutſche Arbeiter nicht gut abſchneidet. Was
Arbeiter allgemein gilt, das gilt für die Bevu
ten Gebiete ganz beſonders. Die Reparacy
können zu keinem gerechten Abſchluß geführt ad
nicht den Verſuch unternimmt, die deutſche
unter Berückſichtigung aller ſchädigenden Fa
Man wird dabei die im beſetzten Gebiet beſor
lagerten Vephältniſſe nicht überſehen dürfen.
laſten müſſen während ihrer Dauer und d—
deutſche Leiſtungsfähigkeit in einer Weiſe beeit
beſondere Prüfung erforderlich machen muß.
Breie Likerariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft.
Experimental=Vortrag von Jörg Mager.
* Im elektrotechniſchen Inſtitut der Techniſchen Hochſchule
zéigte Jörg Mager ſeine Apparate für elektriſche Tonerzeugung
umd hielt einen Vortrag, in dem er den Werdegang ſeiner Er
fidung in lebensvoller Weiſe darſtellte und praktiſch die
wichtig=
ſten Geſichtspunkte, nach denen er bisher gearbeitet hat, gab.
Nachdem die Darmſtädter Muſikintereſſenten kurz vorher
Ge=
legenheit hatten, das Theremin=Trio zu hören und deſſen
Auf=
faſſung über die Aetherwellen=Muſik kennen zu lernen, war es
von ganz beſonderem Intereſſe, jetzt den deutſchen Vertreter
des=
ſelben Prinzips nochmals zu hören, nachdem er ſchon anläßlich der
Jubiläumstagung des Reichsverbandes Deutſcher Tonkünſtler und
Muſiklehrer im vorigen Herbſt in Darmſtadt geſprochen und bei
den Fachleuten großes Aufſehen erregt hatte. Mager
er=
zählte, wie er, urſprünglich angeregt durch Beachtungen an
ver=
ſtimmten Orgeln, darauf ausgegangen war, ein
Viertel=
tonharmonium herzuſtellen, und tatſächlich war er der erſte,
der ein ſolches Inſtrument gebaut hatte. Er war allerdings
damals nicht imſtande, ſeine Erſindung patentieren zu laſſen, und
ſo gingen andere den Weg weiter, den Mager damals vorbereitet
hatte. Später ging er darauf aus, elektriſche
Schwingungserzeu=
gung in Verbindung mit Radioröhre und Lautſprecher zu
ſtudie=
ren und ſich ein orgelähnliches Inſtrument zu bauen, mit dem er
Töne in jeder beliebigen Stimmung und in den verſchiedenſten
Klangfarben wiedergeben kann. Es ſcheint uns wichtig, gerade in
dem jetzigen Zuſtand dieſe Erfindung zu beleuchten, welches die
grundlegenden Unterſchiede der Ausnutzung bei Prof. Theremin
und bei Jörg Mager ſind. Die Ruſſen verſuchen, ihre
Aether=
wellen=Muſik als etwas bereits Vollkommenes zu zeigen. Jeder
kritiſche Beſucher wird jedoch bei ihren Darbietungen den Eindruck
gewinnen, daß das Problem noch ſehr in den Kinderſchuhen ſteckt
Der Gedanke, den eigenen Körper als Leiter zu gebrauchen und
bei Ruhighaltung des geſamten Körpers durch Nähern und
Ent=
fernen der Hand das elektromagnetiſche Feld der Antenne zu be
einfluſſen, iſt unbedingt beſtechend. Wenn jedoch das eigentlick
Künſtleriſche nachgeprüft wird, ſo treten Dinge in die Erſcheinung,
die einer muſikaliſch=künſtleriſchen Wirkung ſtark widerſtreben. So
die häufig eintretende Unreinheit, da beſonders bei großen
In=
tervallen keine Hilfe für das Abſchätzen der Entfernungen vor
handen iſt und die Tonſtärke zu Hilfe genommen werden muß, um
bei ſehr leiſem Einſatz erſt nachprüfen zu können, ob der Ton auch
einigermaßen ſauber iſt. Dann aber vor allem die Notwendigkeit
von Ton zu Ton zu gleiten, die eine andere Verbindung der Töne
als durch Portament unmöglich macht. Aus dieſem Grunde
wäh=
len ſich die ruſſiſchen Künſtler Stücke aus, in denen ihr Inſtrument
getragene Melodien mit nicht zu großen Intervallen zu ſpielen
hat, und durch das Vibrato, das ſie ſtändig benutzen, geben ſie der
Darbietung eine gewiſſe Beſeelung. Trotzdem iſt die Wirkung
künſtleriſch wenig bedeutſam und objektiv befriedigt eigentlich
nur das Tonmaterial. Geſchickt iſt vor allen Dingen bei Prof.
Theremin die Aufmachung der Vorführung, und ſo kommt es,
daß er ganz Europa und vor allen Dingen Deutſchland bereiſen
kann, überall Unterſtützung findet und ſeine noch ſehr unfertige
techniſche Einrichtung dazu benutzt, um durch das große Intereſſe
das man allgemein ſolchen Neuerungen entgegenbringt, ſich hohes
Anſehen und entſprechenden Verdienſt zu verſchaffen.
Ganz anders Mager. Hier haben wir einen deutſchen
For=
ſcher, der mehr durch künſtleriſche Intuition als durch
mathema=
tiſch=phyſikaliſche Erwägungen unabläſſig beſtrebt iſt, alle Eigen
heiten der neuen Tonerzeugung zu ſtudieren, aus Mängeln ebenſo
kritiſch zu lernen, wie aus ſich ergebenden Zufälligkeiten, und der
im ſtillen Kämmerlein unter ſtarken Entbehrungen arbeitend, nur
ſelten geringe Unterſtützung findend, mit der Hartnäckigkeit des
von der Sache Beſeſſenen ſtets weiter arbeitet, nie mit dem
Er=
reichten zufrieden iſt und das unendlich vielſeitige Problem nach
den verſchiedenſten Richtungen zu löſen ſucht. Wer objektiv Magers
Orgelinſtrument mit dem Konzertinſtrument des Ruſſen
ver=
gleicht, muß zugeben, daß Mager ſchon mancherlei dort in
Er=
ſcheinung tretende Unvollkommenheiten überwunden hat, und daß
er auf dem Wege, die neue Tonerzeugung der Praxis dienſtlich zu
machen, eine große Strecke weiter fortgeſchritten iſt als Theremin.
Umſo unverſtändlicher iſt es, daß z. B. in Berlin von mancher
maßgebenden Stelle, die imſtande ſein müßte, dieſe
Zuſammen=
hänge klar zu ſehen, dem Ruſſen Förderungen verſchiedener Art
zuteil wurden, während der Deutſche kaum beachtet wird, da
Mager allerdings die Fähigkeit abgeht, durch Reklame und
be=
ſonders geſchickte Aufmachung die allgemeine Aufmerkſamkeit auf
ſich zu lenken. Welche Möglichkeiten für Phyſik, Tonpſychologie
und Muſik das Mager’ſche Inſtrument in ſich birgt, wie nicht nur
Töne, ſondern auch Geräuſche beliebiger Art hergeſtellt werden
können, wie Tonteilungen feinſter Art, die bisher nur mit dem
Appun’ſchen Tonmeſſer möglich waren, hier ohne Komplikation
vorgenommen werden können, haben wir in der Beſprechung von
Magers Vortrag am 8. Oktober 1928 eingehend erörtert. Vielleicht
war es ein Glück für Mager und ſeine Erfindung, daß er damals
vor einem Forum von Sachverſtändigen hier in Darmſtadt ſeine
bisherigen Ergebniſſe zeigen konnte. Denn dieſe erregten ſo
ſtar=
kes Aufſehen, daß von vielen Muſikern und Phyſikern ihre
Be=
deutung voll anerkannt wurde und daß ſich Kräfte regten, die
darauf ausgingen, Mager inſtand zu ſetzen, ſeine Studien mit
größerer Stetigkeit und mit geeigneteren Mitteln fortzuſetzen. So
war es eine beſondere Freude für alle diejenigen, die in den neuen
Problemen mehr als eine Modeſpielerei ſehen, daß nach dem
Vor=
trag am vergangenen Dieustag Herr Rechtsanwalt Dr. Hoffmann
bekgunt geben konnte, daß ſich hier in Darmſtadt eine Studien
geſellſchaft für elektro=akuſtifche Muſik gegründt
ſicht, Jörg Mager zu veranlaſſen, nach Darn
und ſeine Erfindung ſo weiter auszubauen,
Verwendung zur Tatſache wird. Wir beghe
Mager zu dieſem Erfolg und zu dieſer verdi.
ſeines bisherigen Schaffens, und wünſchen
ihn-
arbeit in Darmſtadt bedeutſam werde für die
Wiſſenſchaft.
Fri
Studiengeſelſchaft für elektro aku
Die tiefgehenden Eindrücke, die der
Mager auf der Darmſtädter Tagung de‟
Deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer im Olt.
Problem der elektriſchen Muſik vermittelt hat,
ren Kreiſe von Perſönlichkeiten Veranlaſſung
näher zu treten, wie die bedeutungsvollen A.
ein engeres Verhältnis zu Heſſen
Um den Beſtrebungen eine greifbare Form zu
Tagen in Darmſtadt die „Studieng*
elektro=akuſtiſche Muſik” gegründet m.
Ziel geſetzt hat, Jörg Mager die Möglichkeit zu
nicht alle Zeichen trügen, für die Entwicklung
machenden Beſtrebungen auf einer breiteren
Tat umzuſetzen. Nachdem am Vortage ein T
der rührigen Literariſch=Künſtleriſchen Geſelln
der breiteren Oeffentlichkeit Kenntnis von dei
der Magerſchen Erfindungen gegeben hat, F
am Mittwoch einem engeren Kreiſe geladenel
ſeiner Arbeiten vor. Im Anſchluß an den mi
aufgenommenen Vortrag Magers nahm de
„Studiengeſellſchaft”, Dr.=Ing. e. h. E. Schenck.
Anweſenden zu einer tatkräftigen Unterſtützun.
von hohem Idealismus getragenen Erfinderig
zufordern. Erfreulicherweiſe erklärte ſich eine
intereſſierten Perſönlichkeiten zum Beitritt zul.
mit namhaften Beiträgen bereit, ſo daß die E
ſellſchaft als endgültig geſichert angeſehen E
Grund einer Vereinbarung, die nunmehr zwh."
geſellſchaft und Herrn Mager zu treffen ſein.
ſtimmtheit zu erwarten, daß Mager nach 2e
und hier ſeine Arbeiten auf breiterer Grundla?
Die großzügigen wiſſenſchaftlichen Hilfsmite
Hochſchule der heſſiſchen Landeshauptſtadt we
bedeutungsvollen Arbeiten des Erfinders E,
und fördern helfen. Auskünfte werden
geſellſchaft für elektro=akuſtiſche Muſik” (Darn
Fernruf 369) jederzeit gerne erteilt.
HMit Anldgs Siderruf.
M einker engliſchem Druck nach Kandahar
zurückgekehrk.
* Berlin, 23. Jan. (Priv.=Tel.)
wird, beſtätigt nunmehr die amtliche Telegra=
Sowjetuniom in einer Kabuler Meldung die
mamn Ullah ſeinen Thronverzicht widerrufen habe
unsger um ſich ſammele, um im Frühjahr eine
„Hhrabul zu eröffnen. In der Meldung heißt es,
Mbdankung für nichtig und übernehme wieder
dieeſe Redewendung bedeutet vorläufig allerdings
a. Aman Ullah bekanntlich in Kandahax iſt und
Tſbar die gegenwärtigen Machtverhältniſſe in den
mhraniſchen Propinzen noch nicht möglich erſcheint.
ausn indeſſen die Nachrichten, in denen es heißt,
mä tämme ſich für den alten König ausgeſprochen
hidem Stamm der Schinwari, der eine der
Haupt=
bädiſchenführers in ſeinem Kampf gegen Aman
ſoer ehemalige König ſchon Verhandlungen
auf=
ſtüſtzuig der Lage in Kabul iſt in eine neue Phaſe
rithte von der indiſch=afghaniſchen Grenze
be=
ſcvifſchen dem engliſchen Geſandten in Kabul, Eir
artss, und dem neuen Emir von Kabul, Habib
ſhiburrt worden, daß der „Dreitagekönig” Inayat
nnach Afghaniſtan zurückbegeben ſoll. Inayat
Fisunächſt wenig Luſt, in ſein Land
zurückzukeh=
ve Rechte zu kämpfen, gab aber doch ſchließlich
mdnicke nach und reiſte in Begleitung von
Zei=
unigen von Peſchawar an der afghaniſchen Grenze
ni Won hier aus begab er ſich im Automobil nach
CAS/e ßt, daß er ſeinen Bruder Aman Ullah im
tru neuen Emir von Kabul unterſtützen will.
bul gemeldet wird, hat Hobib Ullah einen
Be=
rſſchung König Aman Ullahs, ſeiner Verwandten
Wroßmutter erlaſſen. Er hat demjenigen, der
uſeine Verwandten gefangen nimmt, eine große
vheröchen. Den Führern der Stämme hat er
er=
e Mampf die Macht in Kabul Aman Ullah nicht
ec (Er beabſichtigt, Aman Ullah noch einmal zum
4ih ans aufzufordern, und, falls er dieſer
Auf=
ſehßFülge leiſte, ihn durch eine militäriſche
Unter=
hau zwingen. Geſtern haben die Flieger Aman
Auze in Kabul abgeworfen, in denen die
Bevöl=
en= wird, Hobib Ullah den Gehorſam zu ver=
dehni mit der Diktalur des neuen Emirs.
Rhüder Emir Habib Ullah zurzeit in Kabul ſpielt,
oidon vorliegenden Meldungen nicht einwand=
poher Ausrufung der Unabhängigkeit des Landes
bt) amit würde aber auch wieder die Frage auf=
Friſl oſo England wie früher die Zahlung von
Sub=
eih gen Herrſcher in Afghaniſtan aufnimmt, d. h.
un. Rang eines einfachen engliſchen Statthalters
Me wieſe Maßnahmen, die man dem neuen König
MMohl zur Stärkung der Stellung Aman Ullahs
Mrrhjahr wird aber eine Entſcheidung kaum zu
her Nordweſtgrenze Indiens iſt die Anſicht
ver=
ſuighaniſtan unter der Bevölkerung
inheit mit der Diktatur des neuen
z mWachſeniſt. Man werfe die Frage auf,
v plötzlich die reichlichen Geldmittel erhalten
ſüline Erhöhung des Soldes für ſeine Soldaten
uſiiſche Meldungen beſagen, daß Bacha Sakao
ſtfder engliſchen diplomatiſchen Vertretung Be=
Mitfft, ja, daß er den Plan gefaßt hat, ſämtliche
eier Staaten mit einem ſanften Druck aus der
tfarnen. Das würde bedeuten, daß der neue
At AſAFghaniſtan wieder ganz unter die
Schutzherr=
miſllu ſtellen und damit den Zuſtand wiederherzu=
Ikalieniſch=franzöſiſche „Freundſchaft”.
Um das Gleichgewichk auf dem Balkan und am
Mitkelmeer.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 23. Januar.
Die Reiſe des italieniſchen Staatsſekretärs Grandis nach
Angora und Athen wurde in Paris, wenn auch nicht allzu laut
beſprochen, doch mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit verfolgt. Die
Lage der franzöſiſchen Diplomatie in Athen und in Angora iſt
grundverſchieden, aber weder in der einen noch in der anderen
Hauptſtadt iſt eine beſonders intenſive Tätigkeit der Italiener für
Frankreich erwünſcht.
Trotz vieler und vielverſprechender Verſuche gelang es der
franzöſiſchen Außenpolitik — von einigen kurzen Intervallen
ab=
geſehen — nicht, mit der Türkei ein auch nur einigermaßen gutes
Verhältnis herzuſtellen. Die beſten Köpfe in der franzöſiſchen
Diplomatie haben bisher bei dieſer Aufgabe verſagt. Die Gründe
dafür ſind mannigfach. Wenn man türkiſche Politiker nach der
unmittelbaren Urſache der franzöſiſch=türkiſchen Verſtimmung fragt,
ſo bekommt man regelmäßig die Antwort, daß Frankreichs Politik
in Syrien den türkiſchen Intereſſen und darüber hinaus den
Intereſſen des gegenwärtigen Regimes in der Türkei
zuwider=
läuft.
Mit Athen war das Verhältnis bis vor kurzem noch
vor=
züglich. Aber die Verhandlungen Grandis mit dem griechiſchen
Außenminiſter Michalokopulos ſcheinen die Franzoſen zu
beun=
ruhigen. Italien will nichts weniger, als mit der Türkei und
Griechenland in ein Freundſchaftsverhältnis zu kommen, welches
der italieniſchen Außenpolitik eine gewiſſe Vorzugsſtellung in
einem Teil des Mittelmeeres bringen würde — trotz dem Fehlen
der engliſchen Unterſtützung. Darüber hinaus — ſo behauptet
man hier in Paris — will Muſſolini mit Hilfe der Türkei auf
Frankreich einen gewiſſen Druck ausüben, um die Vorteile dieſer
Lage bei den Verhandlungen über das Statut von Tunis und
andere koloniale Fragen zu verwerten.
In Italien leugnet man dieſe Politik kaum. Ja, man weiſt
ſogar auf die franzöſiſchen Beſtrebungen hin, welche auf die
Feſti=
gung der Beziehungen zwiſchen Polen, Rumänien und Ungarn
hinauslaufen, ferner auf die energiſche Unterſtützung, welche
Frankreich Zugoſlawien gewährt. Und man hält es für die
natür=
lichſte Sache der Welt, daß man, um das „Gleichgewicht”
herzu=
ſtellen, Jugoſlawien mit Hilfe der türkiſchen und griechiſchen
Orientierung einige Schwierigkeiten zu machen ſucht.
Auflöſung weiterer Parkeien in Südſlawien.
EP. Belgrad, 23. Januar.
In den geſtrigen Abendſtunden wurde von den
Polizeibehör=
den die Sloweniſche Volkspartei, das iſt die Partei des früheren
Miniſterpräſidenten Koroſchetz, aufgelöſt und die Parteilo
ali=
täten verſiegelt. Dr. Koroſchetz, der jetzt Eiſenbahnminiſter iſt,
wird heute in ſeinem Organ „Slowenec” einen Aufruf an ſeine
Partei erlaſſen, mit der Aufforderung, die Auflöſung ruhig und
loyal hinzunehmen. — Zur gleichen Stunde wurde auch die
Slo=
weniſche Bauernpartei aufgelöſt. — Das Vermögen beider
Par=
teien wurde behördlich beſchlagnahmt und bei der Polizei
depo=
niert.
Der kroatiſche Bauernführer Macek hat dem
Sonderkorre=
ſpondenten des „Corriere della Sera” in Agram eine
Unter=
redung über die Stellungnahme ſeiner Partei zum Staatsſtreich
des Königs Alepander gewährt. Ueber die Auflöſung ſeiner
Partei ſagte Macek, die kroatiſche Bauernpartei werde dadurch
zum drittenmal aufgelöſt, und er ſei überzeugt, daß die
Auf=
löſung die gleiche Wirkung haben werde wie die früheren, weil
die kroatiſche Bauernpartei die Organiſation der kroatiſchen
Be=
völkerung darſtelle. Bei den Kroaten und Serben ſtehe man nicht
nur zwei verſchiedenen Nationen, ſondern zwei Welten
gegen=
über. Seit dem römiſchen Reich ſeien beide Stämme getrennt.
Die Kroaten gehörten zur weſtlichen, die Serben zur öſtlichen
byzantiniſchem Welt. Jetzt wäre für die Löſung des kroatiſchen
Problems der Weg offen, alle alten Geſetze ſeien weggeräumt
und eine neue Staatsorganiſation könnte geſchaffen werden. In
Serbien ſcheine man aber leider den richtigen Weg nicht
einzu=
ſchlagen, das beweiſe ſchon die Tatſache, daß der neuen
Regie=
rung Männer angehören, die an der Spitze der ſerbiſchen
Koa=
lition ſtanden.
Ayemmandfrage, Aepctattohen,
Neue Erklärungen Chamberlains im engliſchen
Unkerhaus.
EP. London, 23. Januar.
Wie ſtark das Intereſſe an der Reparations= und
Rheinland=
frage in den politiſchen Kreiſen Londons iſt, läßt ſich erneut
aus einer Reihe von Fragen erkennen, die im Unterhaus von
den Abgeordneten Rennie Smith und Sir John Power an
Chamberlain geſtellt wurden. Man erwarte, ſo ſagte
Chamber=
lain, daß das Sachberſtändigenkomitee für die Regelung der
Reparationsfrage bald zuſammentreten werde. Er könne keine
weiteren Mitteilungen machen, bevor dieſes Komitee ſeine
Vor=
ſchläge und Gegenvorſchläge formuliert habe und bis die in
Frage kommenden Regierungen hierzu Stellung genommen
hät=
ten. Hinſichtlich der Rheinlandfrage habe er ſeinen früheren
Er=
klärungen nichts hinzuzufügen.
Chamberlain teilte ferner mit, daß ſeit den engliſch=
fran=
zöſiſchen Beſprechungen über die Abrüſtung zur See noch keine
weiteren Schritte ergriffen worden ſeien. Die ganze Frage ſei
noch im Stadium der Erwägungen, aber er habe, ſo fügte er auf
eine weitere Fvage des Abgeordneten Kennworthy hinzu, der
letz=
ten amerikaniſchen Note in dieſer Angelegenheit große
Auf=
merkſamkeit geſchenkt, und zwar in allen ihren Teilen. —
Hin=
ſichtlich der Erneuerung des Schiedsvertrages mit den
Vereinig=
ten Staaten habe ſich die Lage ſeit ſeinen letzten Bemerkungen
vor Weihnachten nicht geändert.
Endlich gab Chamberlain die Erklärung ab, daß Nancking
nunmehr von der engliſchen Regierung ofſiziell als Hauptſtadt
von China anerkannt werde. Die Ueberführung der Verwaltung
nach der neuen Hauptſtadt ſei noch nicht vollzogen. Praktiſche
Ueberlegungen hätten es dem britiſchen Geſandten in Peking
unmöglich gemacht, ſeinen Wohnſitz in Nanking aufzuſchlagen.
Es würden jedoch Vorbereitungen getroffen, ein Mitglied des
britiſchen Geſandtſchaftsſtabes als Stellvertreter des Geſandten
in Schanghai wohnen zu laſſen. Dieſer Stellbertreter könne,
wenn notwendig, Nanking beſuchen, um mit der
Nankingregie=
rung dauernd die Verbindung aufrecht zu erhalten.
Die franzöſiſchen Delegierten für den
Reparationsregelungs=
ausſchuß, Moreau und Parmentier, wurden geſtern, wie bereits
gemeldet, von Außenminiſter Briand zu einer längeren
Aus=
ſprache empfangen. Der „Excelſior” will nun wiſſen, daß in der
geſtrigen Unterredung die völlige Uebereinſtimmung zwiſchen dem
Standpunkt der Delegierten und dem der franzöſiſchen Regierung
feſtgeſtellt worden ſei. Vorausſichtlich werde alſo die franzöſiſche
Delegation die Kommerzialeſierung der deutſchen Schuld fordern
und gleichzeitig darauf beſtehen, daß die normalen
Dawesplan=
anuitäten von 2,5 Milliarden Mark weiterhin beibehalten
werden.
die Lage im Trak.
London, 23. Januar.
Die durch den Rücktritt des Kabinetts im Irakgebiet
aus=
gebrochene neue Kriſe iſt nach ſveiteren Berichten aus Basra
bereits ſeit einiger Zeit erwartet worden. Ob der Londoner
Geſandte des Frakgebietes, Jarar Paſcha, das neue Kabinett
bil=
den wird, iſt vorläufig ungewiß. Der Geſandte hat noch keine
Aufforderung erhalten, nach Bagdad zurückzukehren, um das
Kabinett zu bilden. Ueber die Urſache der neuen Kriſe wird von
engliſcher Seite betont, daß im Gegenſatz zu verſchiedenen
Be=
hauptungen nur gefordert worden ſei, daß alle im Irakgebiet
liegenden Truppen unter den Befehl von Offizieren geſtellt
wer=
den ſollten, die von England bezeichnet oder gebilligt ſeien. Die
urſprüngliche Forderung, daß das Irakgebiet die Koſten für die
Unterhaltung der britiſchen Truppen im Irakgebiet zahlen ſollte,
die über die Unterhaltungskoſten der gleichen Streitkräfte in
Großbritannien ſelbſt hinausgingen, wurde vor einigen Monaten
fallen gelaſſen, unter der Bedingung, daß die anderen
weſent=
lichen Grundſätze des britiſchen Vertrages angenommen würden.
Die Erklärung ändert nichts an der Tatſache, daß England zwar
zu kleineren finanziellen Zugeſtändniſſen und einem gewiſſen
Nachgeben in den weniger wichtigen Fragen bereit iſt, in allen
Hauptpunkten aber an ſeinem Standpunkt feſthält. Der
zurückgetre=
tene Miniſterpräſident wird die Geſchäfte wahrſcheinlich bis zur
Ankunft des neuernannten britiſchen Oberkommiſſars für das
Frakgebiet in Bagdad etwa Mitte Februar weiterſühren.
Hſiſches Landestheaker.
aus. — Mittwoch, 23. Januar.
Die Fledermaus.
veisette von Johann Strauß.
9 Wrir e hat das Kunſtſtück fertig gebracht, in zwei
wiNhenx Aufführungen der Fledermaus neulich die
FiyMlie Adele zu ſingen. Alle Achtung vor beiden
Ee olgreichen Leiſtungen! Strauß hat dieſe zwei
Ear für Sopran geſchrieben und geſanglich ſehr
ole Moſalinde iſt Operettenkoloratur, Adele Ope=
9 Barmſtädter Lichtſpieltheakern.
Rn den band für Filmkunſt” brachte einer merkwür=
Eicheen Zuhörerſchaft den „berühmten” Film
Sb.. Es iſt wirklich merkwürdig, daß nach den
Rei ieſe Fächer gehen leicht ineinander über, erfor=
Veichmhl eine grundverſchiedene Einſtellung und Ge=
Faudares friſche, humorvolle Leiſtung gab ihrem
Uclutngsvermögen ein glänzendes Zeugnis und
Wen Die vielſeitige Verwendungsfähigkeit dieſer
Miſt aliſch und ſchauſpieleriſch ſtark begabten
V. H.
eEie ſchen des Verbandes, ausgeſucht gute Kultur=
Dech Vnrſuche, die aber auch reſtlos fehlſchlugen, ſich
WDE ineiche Beſucher einfinden. Vielleicht war hier
Msi zeder eine Lüſternheit, die allerdings nicht auf
Ka Dir viele Anlaß zum Beſuch.
TDnießsgeſtelt werden, daß eine Plattenmuſikbeglei=
M hulich erwieſen hat. Intereſſant war der Bei=
Neeen wurde. Er gab einen intereſſanten Ein=
Mabriken und Spinnereien von
„Miett und Sofa” aber war eine reſtloſe Ent=
„erühmte: Ruſſenfilm ſcheint einer der erſten
D aurs Sowkinow zu ſein, der ſeinem berühmten
u Nizwar manches techniſch abgeguckt hat, ihm
Ei Ahens Fiuger reicht. Der Filn, von dem ſo viel
iß wrhkl1 9” zum Sterben langweilig. Er behandelt nicht
Nonierzhiger als das Zuſammenleben eines, gelinde
Jnaditz zrund eines „Fuchſes” mit einem Weibchen, in
NDui2 Mn ſich abwechſelnd auf Sofa und Bett teilen,
S2iI ion eith davonläuft. Wenn der mit ſo großartigem
Eech dite Volsverband für Filmkunſt wirklich nichts
Die Auommas, als die älteſten und kitſchigſten Charlie
zmei 2 iolcher der Art von „Bett und Sofa” iſt es
eiEr Witat dis, daß man ſich mit dieſem Verband und
erß 9 befaßt.
Im Helia” läuft ein umfangreiches Filmprogramm, gegen
das wir grundſätzlich einiges rein äußerlich Techniſches ſagen
möch=
ten: Vorſtellungen, die von ½4 bis ½7 Uhr dauern, überſchreiten
die Dauer des Erträglichen. Die Helia=Direktion ſollte wenigſtens
die Hauptfilme zu Anfang hintereinander laufen laſſen,
Wochen=
ſchau und unwichtige Beifilme aber an den Schluß ſtellen. Die
nebenbei bemerkt ausgezeichneten Konzertdarbietungen des
wirk=
lich tüchtigen Helia=Orcheſters könnten dann vielleicht die Pauſen
zwiſchen 2 Vorſtellungen ausfüllen. Vielleicht entſchließt
ſich die Direktion zu dieſer Rückſichtnahme auf die Beſucher, die
nicht über die nötige Zeit verfügen.
„Fanfaren der Liebe”, ein United=Artiſts=Film in der
Regie von D. W. Griffith, iſt ein guter Unterhaltungsfilm, der
eine große Reihe intereſſanter und fchöner Bilder entrollt, in der
Handlung auch (bei allem Verzicht auf literariſchen Wert) feſſelnd
und ſpannend iſt. Nebenbei bringt dieſer Film ſehr gutes Spiel
eines ausnehmend hübſchen Menſchenpaares: Mary Philbin
und Don Alvarado. Keine Filmſchönheiten, aber ausnehmend
gut gewachſene und ſchöne Menſchen, die auch gute Darſteller ſind.
Die Handlung iſt eine phantaſtiſche Kriegsepiſode zwiſchen
Spanien und Mexiko. Sie gipfelt in der Liebe der beiden
Men=
ſchen, zwiſchen die als Dritter der Herzog von Alvia, eine
Aus=
geburt von Häßlichkeit, tritt. Lionel Barrymore ſpielt dieſen
Herzog in guter Charakteriſtik. Die Regie iſt flott und
eindrucks=
voll. — Nach dem hübſchen Luſtſpiel „Bubi verheiratet
ſeine Eltern” mit dem kleinen „Bubi” in der Hauptrolle
läuft der Warner Brothers=Film „Der Deſerteur”
eben=
falls ein Kriegsfilm, in dem Monte Blue die Hauptcolle ſehr
natürlich, ſehr lebendig und ſehr ſchlicht ſpielt, und dem die Regie
von Roy del Ruth ebenfalls flotten Handlungsablauf gibt.
Die=
ſer Film ſpielt im Krieg zwiſchen Amerika und den Philippinen.
Er iſt mit großem Aufwand, echt amerikaniſch, geſtellt und es iſt
*
viel Geſchehen darin.
Der Wiklich=Kalender.
* Seit einer Reihe von Jahren gibt die L. C. Wittich’ſche
Hof=
buchdruckerei Darmſtadt für ihre Geſchäfts= und perſönlichen
Freunde, darüber hinaus aber auch für Sammler und
Liebhaber=
bibliophiler Drucke einen Kalender heraus, der alljährlich in
ande=
rer Aufmachung und wechſelndem Inhalt erſcheint.
Dieſer Kalender iſt in gleichem Maße eine liebenswürdige
Aufmerkſamkeit, wie eine ausgezeichnete Empfehlungskarte. Er
iſt ein Spiegel für die drucktechniſche Leiſtungsfähigkeit der Firma
darüber hinaus aber für die deutſche Buchdruck= und Buchkunſt
überhaupt. Seit Jahren ſind die führenden deutſchen Offizinen
beſtrebt, den Geſchmack an vornehmer Buchkunſt zu bilden, die
Freude am ſchönen, ſoll heißen am künſtleriſch wertvollen Buch
zu pflegen. Die L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei ſteht in dieſen
Beſtrebungen in vorderſter Front.
Auch dieſes kleine Werk gibt dafür erneut Beweis. In
Gar=
mond=Antiqua geſetzt, mit einer Reihe vorzüglicher Aufnahmen
von L. Berghaus (meiſt Anſichten aus dem Fürſtenlager) illuſtriert,
auf getöntem Kunſtdruckpapier gedruckt, mit geſchichtlichem Text
verſehen und mit literariſch wertvollen Beiträgen, iſt dieſer
Kalen=
der, was Satzbild, Umbruch und Druck anbelangt, ebenſo ein
kleines Meiſterwerk, wie der gediegene Einband ein
ausgezeich=
netes kunſtgewerbliches Erzeugnis darſtellt.
Feſtgabe der Reichsregierung zum Leſſingtag. Die deutſche
Reichsregierung wird der öffentlichen Bibliothek von Cleveland
eine von dem Maler Wolfgang Kronsbein angefertigte Kopie des
in der Porträtſammlung der Nationalgalerie befindlichen
Jugend=
porträts von Tiſchbein als Feſtgabe zum Leſſingjahr übermitteln.
Der bekannte Leipziger Bildhauer Prof. Seffner iſt mit der
Anfer=
tigung einer überlebensgroßen Bronzebüſte Leſſings beauftragt
worden, die ein Komitee, angeſehener Bürger Clevelands der
Stadt Cleveland zu ſchenken beabſichtigt.
* Die Piſtole der Comedie Fransaiſe. In der
Requiſiten=
kammer der berühmten Comedie Frangaiſe in Paris befindet ſich
eine Piſtole vorſintflutlichen Kalibers. Die verroſtete alte Waffe
gelangte vor etwa fünf Jahrzehnten auf eine recht eigenartige
Weiſe in den Beſitz des Theaters. Ein unbekannter Schriftſteller
beglückte eines Tages die Comedie mit ſeinem unmöglichen
Vers=
drama. Das Werk wurde (vor vierzig Jahren ſoll ſo etwas noch
vorgekommen ſein!) ſorgfältigſt geprüft und für unaufführbar
befunden; daraufhin teilte der Direktor dem Jünger Apolls
höf=
lichſt mit, daß er nicht in der Lage ſei, ihn zu entdecken. Der
Dramatiker antwortete mit einem Drohbrief: er hätte von der
Annahme ſeines Stückes alles erwartet, nun wollte er, nach der
Ablehnung, das Hungern nicht länger ertragen und würde ſich
das Leben nehmen, falls ihm die Direktion nicht unter die Arme
greifen könnte. Der Direktor hatte ein weiches Herz und
ent=
ſandte den Sekretär zu dem „Unverſtandenen‟. Nachdem ſich der
Abgeſandte der Comedie davon überzeugte, daß ſich in der Tat
ein Revolver auf dem Schreibtiſch des lebensmüden Titanen
be=
fand, ließ er dieſen ſchwören, die ſelbſtmörderiſchen Gedanken
aufzugeben, und händigte dem Manne zweihundert Franken aus.
Einige Monate ſpäter wartete dann der „Gerettete” mit einem
neuen, ebenfalls unaufführbaren Stück auf und wiederholte nach
erfolgter Ablehnung abermals ſeine Drohung. Da blieb dem
menſchenfreundlichen Direktor wahrhaftig nichts anderes übrig,
als die Polizei zu mobiliſieren, um dem Schriftſteller die „
gefähr=
liche Schußwaffe” abnehmen zu laſſen. Die Piſtole wurde ſodann
der Requiſitenkammer einverleibt und erinnert heute noch an die
längſt entſchwundene gute alte Zeit, wo es noch altruiſtiſche
Theaterdirektoren gab ...
Seite 4
Donnerstag, den 24. Januar 1929
Ein zweiter ſirammer
Junge iſi angekommen.
Ludwig Lange und Frau
Eliſabeth, geb. Keller.
Darmſiadt, 23. Januar 1929.
Heinrichſtraße 157.
Sonntag, den 27. Januar feiert mit bem
früheren Kaiſer Frau Günther Wwe.,
Tra ſa, ihren
70. Geburtstag.
Als Vorarbeiterin in Pflanzgärten und
Reinhalten der Ruhebänke in den
Darmſtädter Waldungen dürfte ſie
vielen Waldbeſuchern eine bekannte
Perſönlichkeit ſein, die trotz
allenWitte=
rungsverhältniſſen ihren Beruf 36Jahre
lang bei der Stadt ausführte.
Wir wünſchen ihr weiterhin
Geſund=
heit und Beibehalten ihres guten
Humors.
Heute am 24. Januar begehen
die Eheleute Heinrich Kiefer
nebſt Frau Marie, geb Schaaf,
hier, Barkhausſtraße 4, das Feſt
der
Silbernen Hochzeit.
Glückauf zur Goldenen!
Dan.
Allen denen, die uns gelegentlich unſeres
vor kurzem veranſta teten Wohltätigkeits=
Bazars freundl. mit zum Teil reichlichen
Spenden bedacht und ſo zu dem ſehr
günſtiigen finanziellen Ergebnis der
Ver=
anſkaltung mit bei zetragen haben, ſprechen
wir hierdurch unſeren verbindl. Dank aus.
Evangeliſcher Frauen=Verein
Nieder=Ranſtadt
Todes=Anzeige.
Heute Nacht verſchied unſere
liebe Mutter, Schweſter,
Groß=
mutter, Schwiegermutter u. Tante
Frau Kath. Küſter Bwe.
geb. Kirſchner
im 74. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Familien Jakob u. Heinrich Küſter.
Darmſtadt, den 23. Januar 1929
Ludwigshöhſtr. 39
Bleichſtr. 53.
Die Beerdigung findet am Freitag,
den 25. ds. Mts., nachm. ½3 Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
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werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt
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Stait jeder beſonderen Anzeige.
Heute morgen 7 Uhr verſchied ſanft und unerwariet
nach langjährigem Leiden mein lieber Mann und Vater,
mein herzensguter Bruder, Schwager und Onkel
Gendarmerie=Meiſter
Reinrich „enges
im Alter von 53 Jahren.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Luiſe Menges, geb. Schöpfin
und Sohn Hans.
Arbeilgen, Darmſiadt. Semd. Ludwigshafen,
Bablingen, den 23. Januar 1929.
(1740
Die Beerdigung ſindet Freitag, den 25. Januar 1929,
nachmittags 2 Uhr in Darmſtadt von der Kapelle
des alten Friedhofs an der Nieder Ramſtädterſtr. ſfatt.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 22. Januar verſhied an Herzſchwäche
unſere gute Mutter und Großmutter
Frau Amalie Eigendrodt, geb. Bender
Pfarrerswitwe
im 79. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Dr. Wilhelm Eigenbrodt
Elſe Eigenbrodi, geb. Römheld
und 2 Enkelkinder.
Salem (Baden), Darmſtadt, Hügelſtraße 4.
Die Beiſetzung findet am Freitag, den 25. Januar,
nachmittags ½3 Uhr, in Auerbach a. b. B. ſtatt.
Heute nacht entſchlief ganz unerwartet mein
lieber, treuſorgender Mann, unſer guter Vater
Herr
Beiet Deivel
Rektor i. R.
im Alter von 63 Jahren.
Im Namen der tief trauernden Hinterbliebenen:
Frau Amalie Herpel, geb. Merz.
Auerbach, den 23. Januar 1929.
Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 4 Uhr vom
Trauerhauſe, Darmſtädterſtraße 38 aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Dankſagung.
Hat Samift
Darmſtadt, Kaſſel, den 23. Januar 1929.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme, ſowie für die Kranzſpenden beim
Heim=
gang unſeres lieben Entſchlafenen
Dipl.=Ing.
(enſt Abrecht
Gewerberat
ſagen wir Allen unſeren herzlichſien Dank.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Emilie Albrecht, geb. Wagner.
Darmſtadt, den 23. Januar 1929. (1718
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Statt Karten.
Für die herzliche Teilnahme beim
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen
ſagen wir unſeren aufrichtigen Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Emma Schmehl.
Darmſiadt, den 23. Januar 1929. (t727
(Statt Karten.)
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
ſowie für die vielen Kranz= und Blumenſpenden
un=
ſeres ſo plötzlich und unerwartet heimgegangenen
lieben Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels
ſagen wir Allen unſeren innigſten Dank.
Insbeſon=
dere danken wir ſeinen Herren Vorgeſetzten und
Kol=
legen vom Finanzamt=Land für den Nachruf und
Kranzniederlegung, ſowie dem Verein „Konſtanzia”
ſeinen lieben Freunden vom Stammtiſch „Oppoſition”
und ſeinen Kameraden, ſowie allen, welche ihn auf
dem Wege zur letzten Nahe begleitet haben. Noch
beſonderen Dank ſprechen wir tiefbetrübten Eltern
der Familie Weigand, Im Wingert 12, aus für ihre
Hilfeleiſtung bei ſeinem jähen Tode.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Balentin Schmitt, Oberpoſtſchaffner
und Frau
Alfons Schmitt und Frau
Sufi Weigand
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11088
Donnerstag, den 24. Januar 1929
(Seite 3
der danueshaufenadt.
Darmſtadt, 24. Januar.
ude: Am 28. Dezember: die prob.
Handarbeits=
iner, zu Laubenheſm, Kreis Meinz, zur
Hand=
der Volfsſchule zu Laubenheim und Umgegend, Kreis
Ine Schulſtelle für eine evangeliſche Lehrerin an der
cbrücken, Kreis Dieburg; eine Dienſtwohnung
ſomdestheater. Heute Donnerstag gelangt Bruckners
Gimecher” in der Inſzenierung Renato Mordos
hä m Reinking) zur Wiederholung. Die Beſetzung iſt
ura ng. Die Vorſtellung iſt der Miete C zugeteilt und
udf ſondern um 19,30 Uhr.
wns findet heute an Stelle der angekündigt geweſenen
„Gmffenſchmied” eine Aufführung Mozarts Oper „Die
ſuige-s dem Serail” ſtatt. Dieſe Vorſtellung iſt
enn zugeteilt, die nicht im Beſitz der Zuſatzmiete V
1TUhr.
geht im Großen Haus Puccinis Oper „Die
Bo=
ſida men Stoſch und Walter, den Herren Jäger
Kom=
hyvd. Wünzer in den Hauptrollen in Szene. Muſikaliſche
AAf.
rnre und andere Begebenheiten” von
ſitzüttrgen Freitag im Kleinen Haus als Vorſtellung der
(eerholt. Beginn: 19,30 Uhr.
D holung des Schauſpiels „Herr Lamberthier”
it Samstag, den 26. Januar, um 20 Uhr, im Kleinen
gtim „Minna von Barnhelm” wird Samstag,
hl= Vorſtellung der Heſſenlandmiete I um 15,30 Uhr
Ahua -fgeführt.
Ard geht die Johann Straußſche Operette „Die
ub um 19 Uhr im Großen Haus in Szene.
atir im Landestheater. Das Heſſiſche Landestheater
SBeburtstag mit einer Aufführung der neuinſzenier=
Barnhelm”, die das vollbeſetzte Haus mit
eb. u. D 17-Hdtt
rmſtadt
önes groh
dent ſuct mu” turm drei Vorſtellungen „Minna von Barnhelm” für
Afer höherer Lehranſtalten und Volksſchulen.
„üß=Konzert. Profeſſor Walter Rehberg, einer der
miten, die jenes Format haben, das einen ganz auf
tr rellt, iſt als Soliſt für das 7. Akademie=Konzert am
93. Januar, im Städtiſchen Saalbau gewonnen
wor=
ſſaug Jahren ſtattgehabten Auftreten in den Sympho=
ᛋſſiſchen Landestheaters unter Generalmuſikdirektor
uſock hatte er einen durchſchlagenden Erfolg zu
ver=
ineler bringt hier das Klavierkonzert B=Moll von
Nrrtrag. Walter Rehberg wird in den Fachzeitungen
arider virtuoſeſten und geiſtreichſten Pianiſten
be=
mit Etlut ſt )Berauftreten in unſerer Stadt verſpricht deshalb un=
Fſitice. Das übrige Programm des Abends wurde von
euznerte, Städt. Muſikdirektor W. Schmitt, ſtiliſtiſch
MNäNe gteſtrim, zuſammengeſtellt.
heriſt Allfred Bodenheimer. Rudolf von Laban
by=Sündigt, auf Einladung der Büicherſtube einen Vor=
Mie Probleme der modernen Tanzkunſt‟ Der durch
hin ergänzte Vortrag findet am Dienstag, dem 5.
Fe=
fEn iliegt die Bedeutung Rudolf von Labans? Darin,
Märigen hat, daß man den Tanz in ſeiner kulturellen
1Fuleriſches Ausdrucksmittel in Form rhytymiſcher
wkennt hat, ihn ſo gleichberech’ t neben die übrigen
itnkt und die bildenden Künſte, ſtellt. Der
Karten=
ti Dienstag, dem 29. Jamuar. (Siehe Anzeige am
dihemmeinde. Am Samstag, dem 26. Januar, abends
cuA de Aula des Realgymnaſiums (Eingang Kirchſtraße)
wfſuüse Gelehrte Dr. Martin Rikli zu dem von ihm
ge=
ſtimrtroſkopiſchen Kulturfilm „An der Schwelle des
e=treifzüge des Naturforſchers mit Fernrohr, Lupe
J wiſſenſchaftlichen Aufnahmen ſind durch einfache
ſitthäner verbunden. Das intereſſanteſte Gebiet der
hhde Mikroſkopie, die eine grundlegende Umſtellung
ſſefütfti ichen Kenntniſſe mit ſich brach”, wurde bisher nur
nAhihen in den Bereich des Films gezogen. Es waren
Rter zu überwinden, bis überhaupt die Möglichkeir ge=
Aaſ ſotwgraphie mit der Mikroſkopie zu verbinden. Heute
HA, auch das verborgene Leben, das in verwirrender
—m Mikroſkop ſich zu entfalten beginnt, auf dem Film
3lmvortrag dürfte wohl allgemeinem Intereſſe be=
Uſtze Anzeige.)
ufinde. Am Sonntag, dem 27. Januar, findet in der
—6 Uhr wieder eine geiſtliche Abendmuſik ſtatt, in
Hh Aßmuth zu i Solokantaten von Dietrich
Mge, 2 Violinen, Cello und Baß ſingen wird. Herr
u all wird auf der Orgel eine Ciaconna von
M ürantaſie mit Fuge von J. S. Bach vortragen. Der
ehlets= und Jugendamt teilt uns mit: „Die Leitung
½eDem Städt. Wohlfahrts= und Jugendamt eine
grö=
ian für die Kindervorſtellung „Max und Moritz” in
N3ſe zur Verfügung geſtellt. Eine erwartungsvolle
hem Städt. Verſorgungshaus, dem Kinderheim „Wald=
Be Zahl Pflegekinder füllten mit die Reihen des
une ſich an den Schelmenſtreichen der beiden böſen
9g Freude machte auch noch die kleine Tafel
Trumph=
dick½s Kind erhielt.”
20wläker Burſchenſchaft „Germania” faßte folgende Ent=
3. Jan. iſt der Gründungstag des wiedererſtandenen
eißllem Weihetag für das geſamte deutſche Volk, unab=
AAarteipolitik und ſtaatspolitiſchen Einſtellung, der
dxs deutſche Vaterland lenken ſoll. Als Burſchen=
Uhoie Wahrung vaterländiſcher Belange beſonders am
iſan es daher aufrichtig beklagen, daß das Heſſiſche
e40 den 18. Januar für geeignet angeſehen hat, um
EeiDe ärſern zwei ausgeſprochen ausländiſche Stücke, ohne
Menc tthen Einſchlag, zur Aufführung zu bringen.”
Me i 2n ſterſöhne=Vereinigung Darmſtadt=umgebung. Die
Wechre erſte Jahveshauptverſammlung im Reſtaurant
Sep S. Der erſte Vorſitzende, Adam Rühl, leitete die
Ach Entlaſtung Les Geſamtvo ſtandes erfolgte die Neu=
*arſitzender wurde einſtimmig Adam Rühl wiederge=
*e oſitzender Röther=Griesheim; 1. Sch iftführer
Rühr=
ar Scck=Darmſtadt; Fachausſchuß Niehl=Pfungſtadt;
D Rechnungsprüfer: Metzger=Darmſtadt, Haas=Ob. nahm einen harmoniſchen Verlauf.
farerein”, Ortsgruppe Darmſtadt. Die
Ortsgrupp=
ues der Saarvereine hielt ihre erſte Zuſammenkunft
Die ſehr zahlreich erſchienenen Mitglieder, Freunde
„en auſs angenehmſte überraſcht, denn der Voyſtand
Im ſein laſſen, mit Rückſicht auf das zwiſchen der letz=
* Tiegende Weihnachts= und Neujahrsfeſt einen Abend
Edem Teilnehmer in angenehmſter Erinnerung blei=
Dr iblichen Begrüßung und muſikaliſchen Darbietungen
gabe d’s durch Herrn Oberbürgermeiſter Mangold,
em Verein als Weihnachtsgeſchenk geſtifteten
Tiſch=
werrn Dr. Möſer entworfene Banner ſelber ſowohl,
Nglieder Korn und Timmer verfertigte Tiſchſtänder
Ahen Beifall der Verſammlung. Nach Worten des
E der und die Schöpfer ermahnte Herr Obeibürger=
FFreunde der Saarſache in Darmſtadt zu einmütiger
Sſem neuen Wahrzeichen des Vereins. Nach
weite=
deklamatoriſchen Darbietungen von Frl. Haß ſowie
Nößer, Heilgenthal, Geron, des bewährten Hausquar=
Akapelle des Vereins, erfolgte als Höhepunkt des
ing der Ehrenmitgliedſchaft an die Herren
Ober=
wld und Reg.Aſſ. Möſer. Der Vorſitzende, Herr
iner Anſprache die beiden Ehrenmitglieder, dieſe
SScreins als Zeichen der Dankbarkeit für ihre
lang=
m den Verein entgegen zu nehmen. Herr Ober=
Ea Id dankte dem Vorſitzenden mit ſichtlicher Rührung.
ue darauf hin, daß der Abſtimmungsgedanke rein
rarvolk 8 zum
Das Handwerk zur Skeuervereinheiklichung.
R.H. Der gemeinſame Steuerausſchuß des Deutſchen Handwerks=
und Gewerbekammertags und des Reichsverbands des deutſchen
Hand=
werks trat am 17. Januar im Verwaltungsgebäude des
Reichswirt=
ſchaftsrats zu Berlin zwecks Beratung der vorliegenden Geſetzentwürfe
zur Steuervereinheitlichung zuſammen. Nach eingehender Ausſprache
ſchloß ſich der Ausſchuß der Stellungnahme des Reichswirtſchaftsrats
vom 10. November 1927 an und ſtimmte den Grundgedanken der Geſetze
zu. Die Schaffung eines möglichſt einheitlichen Realſteuerrechts durch
reichsrechtliche Rahmenregelung unter Berückſichtigung der örtlichen
Be=
wegungsfreiheit wurde als dringend notwendig bezeichnet, damit
Er=
parungen an Verwaltungsarbeit erzielt und ein zuverläſſiger
Ver=
gleich der Belaſtung in den einzelnen Ländern und Gemeinden
unter=
einander ermöglicht werden könne. Ebenſo wurde es als dringend
er=
forderlich betrachtet, die öffentliche Kenntnis und Beobachtung der
Finanzwirtſchaft an Reich, Ländern, Gemeinden und
Gemeindeverbän=
den erheblich zu verbeſſern. Insbeſondere muß der Oeffentlichkeit über
die endgültig beſchloſſenen Haushalte und deren Aenderung möglichſt
eingehend Kenntnis gegeben werden. Für eine ausreichende
Auf=
legung der Haushaltsvoranſchläge in den Gemeinden und
Gemeinde=
verbänden iſt Sorge zu tragen. Die Finanzſtatiſtik muß von
Reichs=
wegen aufs ſchleunigſte der Finanzgebarung im Reich, den Ländern
und Gemeinden folgen. Zur Erleichterung der Vergleichbarkeit ſind
einheitliche Normen und möglichſt einheitliche Schemata für die
Auf=
ſtellung der Haushalte der Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände
durchzuführen.
An dieſe grundſätzliche Ausſprache ſchloß ſich eine eingehende
Be=
handlung der einzelnen vorliegenden Geſetzentwürfe an, wozu eine
Reihe von Abänderungsanträgen geſtellt wurde, um den Erforderniſſen
des Handwerks gerecht zu werden.
Das Reichs=Beikfochen.
Geſtern nachmittag fand im großen Saale der Turnhalle am
Woogsplatz das von der Direktion der Städtiſchen Betriebe für
Darm=
ſteldt veranſtaltete Ortswettkochen ſeinen Abſchluß. Es hatten ſich zu
der intereſſanten Veranſraltung faſt noch mehr Damen als am Vortage
eingefundem, die mit Spannung dem Ergebnis dieſes Wettkochens
ent=
gegenſahen. Insbeſondere die Hausfrauen, aber auch die, die es erſt
werden wollen, beobachteten kritiſch die Meiſterinnen der Kochkunſt. Die
ausübenden Kochkunſtlerinnen ließen ſich durch den dichten Kreis
kritiſie=
render Sechverſtändiger nicht abhalten, in geradezu ſtaunenswerter Ruhe
und, wie ſich ſpäter herausſtellte, Schmackhaftigkeit die Mahlzeiten
zuzu=
bereiten. Es war eine Luſt, die Damen in ihrem Milieu an den
klei=
nen Gaskochherden wit dem blitzblanken Geſchirr hantieren zu ſehen.
Herr Direktor Nuß nahm im Laufe des Abends Gelegenheit, die Gäſte
zu begrüßen und allen für die Teilnahme an der Veranſraltung ſeinen
Dank auszuſprech=. Frau Dihitſch=Stolle wußte ſehr beredt
die Vorzüge des Gaskochens zu rühmen. Auch bei der geſtrigen
Ver=
anſtaltung konzertierte da3 Darmſtädten Ovcheſter unter Herrn
Kapell=
meiſter Schlupps Leitung. Das Wertkochen kann als voller Erfolg ſowohl
für die Damen, die daran teilnahmen, als auch für die Veranſtalter
ge=
bucht werden. Die Preisträgerinnen des geſtrigen Gaswvettwochens
ſind: 1. Preis Frau Horn (Stand Nr. 1), 2. Frau Luttermann (St. 3),
8. Frau Diedel (St. 2), 4. Frl. Klingenberg (St. 6), 5. Frl. Hillgärtner
(St. 13), 6. Frau Siefel (St. 8), 7. Frl. Friedmann (St. 14), 8. Frl.
Bauer (St. 7), 8. Frau Weiſe (St. 10), 9. Frau Würz (St. 5), 10. Frau
Buſch (St. 9), 11. Frau v. Derſchau (St. 11), 12. Frau v. Lang (St. 4),
13. Frl. Rudolf (St. 1).
— Welchen Beruf ſoll ich ergreifen? — iſt für viele junge Menſchen
eine ernſte und wichtige Entſcheidung. Den Eltern bereitet dieſe Frage
große Sorgen. Um den Eltern und Schülern Rat und Auskunft geben
zu können, findet am Dienstag, den 29. Januar, in der Aula der
Ludwigs=Oberrealſchule (Kapellſtr. 5), abends 8 Uhr, ein
Vortrags=
abend ſtatt. Herr Verw.=Inſpektor Schorlemmer, der Leiter
der Berufsberatung Darmſtadt, ſpricht über das Thema: „Warum
Berufsberatung”. Anſchließend findet ein Lichtbildervortrag
„Soll ich den kaufmänniſchen Beruf ergreifen?” ſtatt. Dieſer
Vortrags=
abend bietet die beſte Gelegenheit für Eltern und Schüler, ſich über die
ſo überaus wichtige Frage „Berufswahl” zu unterrichten. Der Beſuch
dieſes Vortrags iſt mit keinerlei Unkoſten oder dergleichen verknüpft,
da der G. D.A., der dieſe Veranſtaltung übernommen hat, ſelbſt das
größte Intereſſe hat, daß ein geſunder und tüchtiger Nachwuchs
vor=
handen iſt.
— Paris. Wer möchte dieſe Stadt nicht einmal kennen lernen, trotz
der unangenehmen Erinnerungen, die mit dieſem Namen verknüpft ſind?
Pariſer Leben, ſeine alte Kultur, das Pantheon, bekannte Kunſtwerke
uſw. uiben noch immer ihre große Anziehungskraft aus. In ungefähr
50 Lichſtbildern, die er ſelbſt aufgenommen hak, wird Herr K. W.
Roſen=
kranz am Samstag, dem 25. Januar, im G.D.A.=Heim dieſe Stadt
zei=
gen und die Bilder näher erläntern. Hierzu ladet der
Gewerkſchafts=
bund der Angeſtellten (G.D.A.) ſeine Mitglieder nebſt Angehörigen ein.
Nach dem Vortrag bleiben die Anweſenden noch gemüitlich zuſammen
— Bühnenvolksbund. Unſere Mitnbieder haben Gelegenheit, am
Samstag, dem 26. Januar, einen beſonders intereſſanten Fülmvortrag
zu hören. In der Aula des Realgymnaſiums (Eingang Kirchſtraße)
ver=
anſtaltet die Kulturfilmgemeinde ihre dritte Sondervorführung, in der
Herr Dr. Rikli zu dem erſten wiſſenſcheftlichen Mikrofilm „An der
Schwelle des Lebens” ſprechen wird. Das verborgene Leben, das in
verwirrender Fülle erſt unter dem Mikroſkop ſih zu entfalten beginnt,
iſt hier im Film feſtgehalten und ſo zur Darſtellung vor einem größeren
Kreis möglich gemacht. Wir empfehlen aufs wärmſte den Beſuch dieſer
Veranſtaltung, zu der wir als Mitglieder der Kulturfilmgemeinde
Preis=
ermäßigung genießen
— „Berlin bei Nacht”. (Heute Premiere des Herrnfeld=
Weltſchlagers im Orpheum.) „Berlin bei Nacht”, ein
Aben=
teuer in 3 Akten von Anton Herrnfeld, begründete den Weltruf des
Hernfeld=Thcaters. In den Hauptrollen dieſes wirklichen Weltſchlagers
wetteifern 5 Komiker um die Gunſt des Publikums. Anton
Herrn=
feld, Rudolf Bergl Paul Herm Georg Paulſen. Otto
Freiſe und Eduard Büſſing werden Lachpillen verteilen, die
ſicherlich ihre Wirkung nicht verfehlen werden. Die Damen Ilſe
Burg, Friedl Fredy, Charlotte Kolle und Elſe Burghof
wer=
den in einer Pracht von Geſellſchaftstoiletten erſcheinen, die bei der
hie=
ſigen Damewwelt großes Intereſſe hervorrufen werden. Der Anfang
der Vorſtellung iſt präziſe 8,15 Uhr feſtgeſetzt. Kartenverkauf:
Verkehrs=
büro, de Waal, Rheinſtraße 14. Telephoniſche Beſtellung 389.
— Faſchingsfeſt der Darmſtädte Gruppe. Für ihre Freunde und
Gönner veranſtaltet die „Darmſtädter Gruppe”, wie im vorigen Jahre,
ſo auch dieſes Jahr, ein Faſchingsfeſt, mit dem Titel „Im Kindergarten”,
das am Samstag, den 2. Februar, in den künſtleriſch ausgemalten
Feſt=
ſälen des Bürgervereins in der Saalbauſtraße 67, ſtattfindet. Die ſehr
originelle Einladung „Litho”, die von dem Mitglied Gg. Breitwieſer
entworfen und von Hohmann gedruckt wurde, wird dieſer Tage
ver=
ſchickt. Trotz der Einfachheit in der Koſtümierung ſtehen die Mitglieder
der Darmſtädter Gruppe zur Beratung koſtenlos zur Verfügung. In
Er=
mangelung der Adreſſen der Einzelnen, wende man ſich an die
Geſchäfts=
ſtelle: Heinrichſtraße 1. Fernruf Nr. 681.
— Der Bunte Ball der Frauenortsgruppe des Vereins für das
Deutſchtum im Ausland am Mittwoch, dem 30. Januar, in
allen Räumen des feſtlich geſchmückten Saalbaus iſt das Feſt der
Aka=
demiſchen Jugend. Sämtliche Korporationen ſind nach altem
Brauch an dieſem Abend vertreten. Den Nichttänzern ſei verraten, daß
man an den reich ausgeſtatteten Büfetts vorzüglich und billig ißt. Der
Ertrag des Feſtes gilt den deutſchen Schulen und Kinderheimen des den
Heſſen zugewieſenen Betreuungsgebietes. Karten bei Leuthner,
Ernſt=Ludwigs=Platz 2, ebenſo bei Klavier=Arnold,
Cliſabethen=
ſtraße 28, der Firma, die die nötigen Klaviere zum Feſte zur
Ver=
fügung ſtellt.
— Flo=Flo. Auf den am Samstag, 26. Januar, in den Räumen
der Vereinigten Geſellſchaft ſtattfindenden Maskenball des
Bür=
gervereins ſeien die Mitglieder und Freunde des Vereins
noch=
mals aufmerkſam gemacht. Die rührige Vergnügungskommiſſion
be=
müht ſich, den Rahmen der Veranſtaltung, wie dies von früher
ge=
wohnt, ſo feſtlich zu geſtalten, daß der Ball wieder als ein Ereignis
der Saiſon bezeichnet werden kann. Eine feenhafte Ausſchmückung,
ein Wunderwerk des Malers und Dekorateurs, zwei verzügliche
Muſik=
kavellen und das Erſcheinen des Schutzpatrons der brennenden Herzen
der Tänzerinnen und Tänzer „Florian in floribus” werden beweiſen,
daß man auch in der Kunſtſtadt Darmſtadt ſehr wohl verſteht, einen
gemütlichen, fröhlichen ſüddeutſchen Karneval zu feiern. Die dem
Verein auf ſeinen ſeitherigen Bällen treue Gemeinde wird auch
dies=
mal nicht fehlen, ſchon angeſichts der im Hinblick auf die heutige Lage
aufs äußerſte reduzierten Eintrittspreiſe.
Landesbibliokhek.
Neue Erwerbungen (Auswahl)
vom 21. Januar an auf 14 Tage zur Anſicht im Lefeſaale aufgeſtellt.
Atlantis, Bd. 12, Dichtung der Kaſſaiden. Jena 1928.
Bei=
träge zur Förderung chriſtl. Theologie. 2. Reihe 13—16. Gütersloh
1927—28; Bücherei d. chriſtl. Welt, 26—29 Gotha 1928; Bumke, E.:
Deutſches Gefängnisweſen. Berlin 1928; Crous, E., u. Kirchner, J.:
Die gothiſchen Schriftarten. Leipzig 1928; Geiſteshelden, Bd. 74
Tolſtoi. Wittenb. 1928. 75 Fontane Wittenberg 1928;
Grund=
lehren, Die, der math. Wiſſenſch. Bd. 29 Blaſchke, W.: Vorleſungen
über Differentialgeometrie III, Differentialgeometrie der Kreiſe und
Kugeln. Berlin 1929; Handbuch d. geſ. Handelsrechts V, I, 1 Lpzg.
1928; Künſtle, K.: Jkonographie 0. chriſtl. Kunſt Bd. 1 Freiburg
i. Br. 1928; Lenin, W. I. Sämtl. Werke Bd. IV, 1 Die Periode der
Jskra 1900—1902. Wien, Berlin 1928; Literatur. Deutſche, Reihe
Aukflärung Bd. 1 Aus der Frühzeit d. deutſchen Aufklärung, Tomaſius,
Chr. und Weiſe, Chr. Weimar 1928; Monographien z. Erdkunde
2. Aufl. Bd. 26. Die Eifel. Bielefeld und Leipzig 1928; Palaeſtra
Bd. 162, Zirus, W: Der ewige Jude in der Dichtung. Leipzig 1928;
Reichstagsakten Deutſche, Bd. 16, 1. 2. Stuttgart=Gotha 1921
bis 28; Schlitz gen. v. Görtz, E. v. Aus tropiſchen Wäldern und
Welten. Frankfurt a. M. 1928; Studien Theologiſche d.
Leoge=
ſellſchaft 26—28 Wien 1925—28; Studien, Volkswirtſchaftliche, 18
bis 21. Berlin 1927—28; Wirtſchafts= und Verwaltungs=
Studien 90. 91. Leipzig 1928. Außerdem die neueſten gebundenen
Bände wiſſenſchaftlicher Zeitſchriften. — Sämtlich vom 4. Februar 1929
an verleihbar. Vormerkungen werden im Leſeſaale entgegengenommen.
— Neuerwerbungen der Stadtbücherei (außer Romanen):
Kriegs=
briefe gefallener Studenten. Herausgegeben von Philipp
Witkop. 1929. 1 L 390. Die Aufzeichnungen des
General=
maiors Max Hoffmann. Herausgegeben von K. F. Ncwak.
1. Band. 1929. 80 Bd. 273. Naymond Poincaré, Memoiren
(1. Band) Die Vorgeſchichte des Weltkrieges 1912—1913. 7 B: 400.
Alexander Kerenſki Erinnerungen. Vom Sturz des
Zaren=
tums bis zu Lenins Staatsſtreich. 1928. 15 Bf 235. Hermann
Bahr, Der Zauberſtab. Tagebücher 1924/26. 5 L B7. J. M. Ph.
Roland. Aus den Tagen der Schreckensherrſchaft. Memoiren der
Frau Roland über die franzöſiſche Nevolution. 1927. 5 L Gl55. Marie
d Agoult, Memoiren. MMit einem Geleitwort von Siegfried
Wag=
ner. 2 Bände. 5 L 70/71. Robert Kayſer, Stendhal oder Das
Leben eines Egoiſten. 1928. 50 Kl 3182. Joſeph Conrad,
Lebenserinnerungen. 1928. 5 L 1273. Künſtlerkolonie
Mathil=
denhöhe Darmſtadt. 1928. 10 Hd. Le Corbuſier, Städtebau.
Herausgegeben von Hans Hildebrandt. Mit Abbildungen. 1929. 2 Kg.
Emmy Hennings. Der Gang zur Liebe. Ein Buch von Städten,
Kirchen und Heiligen (Italien) 50 Ce 198. Kurt Faber. Mit dem
Ruckſack nach Indien. Mit Abbildungen. 5 C 47. Paul Eipper
Tiere ſehen dich an. 0öit Abbildungen. 1928. 1 Dz. Auguſt
Kneer, Der Rechtsanwalt. Eine kulturgeſchichtliche Studie, 55 Kc 425.
— Die Generalverſammlung des Gefangvereins Olympia, gegr. 1887,
fand im Vereinslokal ſtatt. Zur Einleitung wurde der Sängergruß in
Anweſenheit des Herrn Dirigenten Himmelheber geſüngen. Sodann
er=
bffnete der 1. Vorſitzenße Keil die Verſammlung. Der 2. Vorſitzende,
Herr Becker, verlas die Protokolle, ſowie die eingegangenen
Schrift=
ſtücke. Kaſſier Zaun gab den Kaſſenbericht bekannt. Der 1. Vorſitzende
gab den arbeitsreichen Jahresbericht bekannt und dankte allen
Mit=
gliedern für ihre reiche Mitarbeit zum weiteren Blühen und Gedeihen
des Vereins. Herr Becker überreichte dann den Sängern, welche im
Jahre 1928 alle Singſtunden beſucht hatten, die Heſſiſche Sängernadel mit
dem grünen Kranz. Herrn Fr. Becker ſowie dem Unterkaſſier Bülow
wurde je ein Geſchenk überreicht für ihre Mühe und Arbeit, die ſie dem
Verein geleiſtet haben. Zur Neuwahl des Vorſtandes übernahm (
ren=
mitglied Friedrich die Leitung und wurde nach einer kurzen Dsbatte der
geſamte Vorſtand einſtimmig wiedergewählt, und zwar die Herren Keil,
Fr. Becker, Jean Becker, Junk, Orth, Späth, Nitſert, neu hinzu Herr
Scherer.
— Eine Landesberſamnlung des unter Leitung von
Reichswehr=
miniſter a. D. Dr. Geßler ſtehenden Volksbundes Deutſche
Kriegsgräberfürſorge, Berlin, findet in der Aula der
Höhe=
ren Landesbauſchule in Darmſtadt (Neckarſtraße 3) am Samstag,
den 26. Januar, nachmittags 3 Uhr, ſtatt. Bei derſelben ſpricht Major
a. D. Deiß über „Ruheſtätten der Gefallenen der heſſiſchen
Regi=
menter bei den Stellungen und Kampfplätzen im Weltkriege‟ Auch
ſteht eine Ausſtellung aus Anlaß des 10jährigen Beſtehens des
Landes=
verbandes (Auslandsfriedhöfe in „Bild und Modell”) vom 9.—23. März
1930 in der Kunſthalle am Rheintor in Da mſtadt zur Beſprechung.
In Verbindung mit der Landesverſammlung findet auch eine
Verſamm=
lung der Bezirksgruppe Darmſtadt des Volksbundes ſtatt. Die
Mit=
glieder des Volksbundes und ſonſtige Freunde der Volksbundſache ſind
hierzu eingeladen.
— Warnung. Die Vereinigung des Darmſtädter Einzelhandels
ſchreibt uns: In der letzten Zeit wurden wieder unwahre Gerüchte über
angebliche Zahlungsſ.mv erigkeiten angeſehener Darmſtädter Firmen
ausgeſtreut, die zur Folge haben, daß die betroffenen Firmen in ihrem
geſchäftlichen Anſehen ſchwer geſchädigt werden. Wir warnen
nachdrück=
lick, vor Verbreitung ſolcher Gericſte, da die davon betroffenen Firmen
rüickſichtslos gegen die Schuldigen vorgehen werden.
— Volkshochſchule. Der Kurſus der Herren Rechtsanwälte Knoepfel
und Kattler muß wegen Erkrankung der Dozenten am Freitag, dem
25. Januar, ausfallen. — Gymnaſtikkurſus für Herren.
Es können ſich noch einige Herren an unſerem Gymnaſtikkurſus
beteili=
gen. Die Uebungen finden Montags von 21—22 Uhr ſtatt.
Anmeldun=
gen ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule,
Malhilden=
platz 17.
Elektriſche Kreppelbäckerei wird heute abend 8 Uhr Gegenſtand
des Vortrages im Heaghaus ſein, welchen Frau Dr. Jakob hält. Das
duftende Faſtnachtsgebäck erfreut ſich notoriſcher Beliebtheit, und es gibt
kaum eine Fawilie, die darauf verzichten möchte. Ein ſchwerer Teig
wird in kleinen Stückchen in ſiedendem Schmalz gebacken, und hierzu iſt
die gleichmäßige Elektvowärme, die vom Elektroherd oder von der
elektriſchen Kochplatte geſpendet wird, das einzig Gegebene, da ſie allein
erhebliche Umſtändſichkeiten ausſchaltet. Vor allen Dingen aber iſt bei
der elektriſchen Kreppelzubereitung der Schmalzverbrauch äußerſt
ge=
uing, da die leicht kontrollierbare Wärmezufuhr das koſtſpielige
Ver=
ſpritzen des Fettes völlig unterbindet. Die vollſtändig gleichmäßige,
milde Hitze der elektriſchen Backyeräte vereinfacht ganz bedeutend die
Beaufſichtigung. Auch ein Gegner jeder Karnevalsäußerung wird das
köſtlich, dufiende, elektriſch zubereitete Gebäck ſchätzen. — Ein Beſuch
dieſes Vortrages kann daher nur ſehr empfohlen werden.
Fp. Beziuksſchöffengericht. In der Verhandlung der Strafſache
wegen des Verſuchs der Verleitung zum Meineid und zur Ableiſtung
einer falſchen Verſicherung an Eidesſtatt (Nr. 22) wird fortgefahren. Der
Staatsanwalt beantragt wegen des Verſuchs der Verleitung zur Abgabe
einer falſchen Verſicherung an Eidesſtatt je drei Monate Gefängnis und
ſtellt die Entſcheidung wegen der Verleitung zum Meineid in das
richter=
liche Ermeſſen. Der Verteidiger betont, daß die Anzeiger hier ihrem
Zivilprozeß führten, über die errichteten Urkunden könne man in
zivil=
rechtlicher Beziehung nicht hinwegkommen; von einer erſchlichenen
Ur=
kunde oder einem Blankett könne keine Rede ſein. Der eine der
Ange=
klagten habe in keiner Weiſe auf den anderen in unzuläſſiger und
ſtraf=
barer Weiſe eingewirkt, jedenfalls nicht mit dem anderen Angeklagten
ge=
meinſchaftlich gehondelt. Schließlich ſeien auch die abgegebenen
Verſiche=
rungen an Eidesſtatt nicht falſch geweſen, ſie hätten auch das
Strafver=
fahren gar nicht beeinfluſſen können. Das Urteil erkennt wegen
Ver=
ſuchs der Verleitung zur Abgabe einer falſchen Verſicherung an
Eides=
ſtatt unter Freiſprechung im übrigen auf 2 und 1 Monat Gefängnis.
Eine Schwindlerin hat in letzten Wochen mehrere hieſige
Bäcke=
reien dadurch geſchädigt, daß ſie ſich beſtellte Kuchen geben ließ, die für
Kunden gebacken warcn. Sie täuſchte den Bickern vor, die Kuchen für
Frauen, die auch tatſächlich welche beſtellt hatten, in deren Auftrag
ab=
zuholen. In allen Fällen erhielt die Schwindlerin die Kuchen ohne
Be=
zahlung. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, die Schwindlerin zu
er=
mitteln.
Diebſtähle. In hieſigen Warenhäufern wurden zwei Frauen die
Handtaſchen von unbekannten Tätern entwendet. In den Handtaſchen
befenden ſich teils kleinere, toils größere Beträge. Es wird nochmals
darauf hingewieſen, bei Einkäufen in Warenhäuſern und ſonſtigen
Ge=
ſchäften auf Portemomaies und Handtaſchen mehr zu achten, damit den
Dieben das Handtverk nicht gar zu leicht gemahr wird. —
Ein=
bruchsdiebſtahl. Am 23. Januar, zwiſchen 13 und 14 Uhr 30,
wurde in einer hieſigen Buch= und Kunſthandlung in her
Eliſabethen=
ſtraße durch unbekannte Täter die Ladenkaſſe erbrochen und ein Betrag
ven 132 Mk. entwendet. Im gleichen Hauſe wurde ein weiterer
Ein=
bruchsdiebſtahl verſucht, die Täter wurden jedoch geſtört und konnten
un=
etkannt entkommen.
Ein Schwindler tritt unter folgendem Trick in verſchiedenen
Städten mit Erfolg auf: Er läßt ſich in einer gewieteten Autodroſchke
in verſchiedene Ortſchaften der Umgebung fahren, beſucht mehrere
Ge=
ſchäffte, läßt ſich wieder zurückfahren und ſteigt in einem Hotel ab. Er
beſtellte ſich und dem Chauffeur Eſſen. In der Zwiſchenzeit ging er
uf ſein Zimmer und verſchwand. Er nenut ſich u. a. Techniker Gatz
us Dortmund und Ingenienr v. Burg beim Dampfkeſſelüberwachungs,
verein Hannover. Vor
nit.
Betrüger wird
Seite 6
Donnerstag, den 24. Januar 1929
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Berufswünſche und Ausſichken der Oſtern 1929 die Schule verlafſenden Knaben
und Mädchen im Bezirk des Arbeitsamkes Darmſtadk.
Im Bezirk des Arbeitsamtes Darmſtadt, dem ſeit 1. Oktober
1928 der Kreis Darmſtadt=Stadt und =Land und zum
weit=
aus größten Teil die Kreiſe Dieburg, Bensheim und Erbach,
fowie ein kleinerer Teildes Kreiſes Groß=Gerau angehören, haben
von den an Oſtern die Volksſchule verlaſſenden Knaben und Mädchen bis
jetzt rund 1900 Knaben und rund 1400 Mädchen die ausgegebenen
Schülerkarten ausgefüllt, auf denen der erwählte oder gewünſchte Beruf
angegeben wird.
Aus nachſtehender Aufſtellung ſind die Berufswünſche der Knaben
und Mädchen, die angeblich bereits durch eigne Bemühungen erlangten
und die durch die Berufsberatung vermittelten Lehrſtellen, ſowie die
zurzeit bei der Berufsberatung noch gemeldeten offenen Lehrſtellen
erſichtlich. Zu berückſichtigen iſt hierbei, daß die Berufsberatung weder alle
Stellenſuchenden noch alle offenen Lehrſtellen erfaſſen kann, weil keinerlei
Zwang zur Inanſpruchnahme der Vermittlungstätigkeit des Berufsamtes
beſteht. Es ſei ferner noch darauf hingewieſen, daß die oben erwähnten
Schülerkarten nicht als Anmeldung gelten. Eine Vermittlung kann
natur=
gemäß erſt nach Rückſprache des Erziehungsberechtigten mit dem Kinde
bei der Verufsberatung erfolgen.
Die Spalte 1 in nachfolgender Aufſtellung zählt nur die auf den
Schülerkarten angegebenen Berufswünſche auf. Häufig tritt aber
der Fall ein, daß beim Erſcheinen auf der Berufsberatungsſtelle der auf
der Schülerkarte angegebene Berufswunſch längſt wieder aufgegeben iſt
und eine Lehrſtelle in einem ganz anderen Beruf verlangt wird.
Auf=
geführt ſind auch nur die begehrteſten Berufe, denn in der Tat ſind bei
den Knaben ungefähr 90 und bei den Mädchen ungefähr 35 verſchiedene
Berufswünſche geäußert worden.
a) Knaben:
Das graphiſche Gewerbe iſt nicht in der Lage, ſämtliche Jungen
auf=
zunehmen, die gerne den Buchdrucker=, Schriftſetzer= oder
Lithographen=
beruf ergreifen möchten. Ahnlich liegen die Verhältniſſe im Gärtnerberuf,
im Schuhmacherhandwerk und bei den Näherinnen. Ganz unnötig ſollte
es jedoch ſein, vor den ſogenannten „Modeberufen”: Autoſchloſſer, Elektro=
Inſtallateur, Friſeur, und bei den Mädchen vor dem Beruf der Friſeuſe
und der Schneiderin zu warnen. Werden von dem Berufsamt in dieſen
„Modeberufen” Lehrſtellen verlangt, ſo ſetzt ſofort eine Umberatung ein,
die in den meiſten Fällen erfreulicherweiſe dazu führt, daß eine Lehrſtelle
in einem anderen Beruf gewählt wird und vermittelt werden kann.
Hier=
durch erklärt ſich auch der angebliche Widerſpruch in der vorſtehenden
Aufſtellung in bezug auf die Zahlen bei den Berufswünſchen (Spalte 1)
und den vom Amt vermittelten Lehrſtellen (Spalte 3).
Die am meiſten begehrten Berufe verteilen ſich auf die einzelnen
Bezirke des Arbeitsamtes Darmſtadt wie folgt:
Kinder,
die dieſen
Beruf er=
greifen
wollen: daoon
angeblich
ſchon eine
Lehrſtelle
gefunden: haben Berufsbe=
ratung beratung z.
wurden bis
durch die Bahlderbei
der Berufs=
8t. nochge=
jetzt ver= melbetenoff.
mittelt: Lehrſtellen: Autoſchloſſer ... 68 Bäcker .................. 59 Bauſchloſſer ... . . . . ....." 62 ...
Buchbinder ......" 5 Buchdrucker .......
. 59 Bürogehilfe. . ... . . . . . .. .. 28 Dachdecker ............... 15 Dreher .... . . .. . .. ...... 12 Drogiſt. . . . . . . . .. .. ...... Elektro=Inſtallateur ......." Fabrikarbeiter ..........." 12 Friſeur. . . . . . . . . . . . .. ...." 86 Gärtner ................. 23 Heizungsmonteur .. .. . ..." 6 Holzbildhauer ............" Kontorkaufmann ........." 61 Koch ........... ........" Konditor ................" Landwirtſchaft ..........." Lithograph ............ .." 6 Maler u. Lackierer ........" 23 Maſchinenſchloſſer ........" 69 Maurer ................." 157 35 Mechaniker ............. 37 Metzger ................. 52 16 Ofenſetzer ..............." 6 Polſterer u. Tapezierer ...." 13. Spengler u. Inſtallateure". 19 ..
Schmied ... 12 22 Schneider ............... 42 10 Schreiner.
71 3 21 Schriftſetzer 40 Schuhmacher. 40 Steinbildhauer 10 Verkäufer. 5 Weißbinder 170 Werkzeugſchloſſer. Zeichner ... Zimmermann . . . . . 35 Weiter zur Schule ........ 42 Unbeſtimmt ſind...... 254
Berufe Zahl der in dieſen Be=
rufen gewünſchten Lehr=
ſtellen innerh. d. Kreie Bis jetzt angebotene
offene Lehrſtellen.
in den Kreiſen *s Autoſchloſſer 42 14 Bäcker ....." 18 12 16 13 Bauſchloſſer 5 14 22 21 Buchdrucker .. 49 4 3 Elektro=Inſtallateur. 59 Friſeur ......... 148 10 18 Kontorkaufmann. 45 8 12 10 55 Landwirtſchaft 14 18 29 14 Maſchinenſchloſſer 50 6 10 3 35 Maurer. 50 44 44 19 — Mechaniker 1 22 6 2 10 Metzger.. 20 12 14 6 4 Schneider 5 6 16 15 „.
Schreiner 31 13 15 12 Schriftſetzer 32 2 6 Schuhmacher 11 6 12 11 Weißbinder 83 37 33 17 Zimmermann 17 Buchhalterin". 5u Büroangeſtellte 14 17 Friſeuſe.. 19 Hausangeſtellte 32 25 28 32 Schneiderin .. 29 47 83 Verkäuferin. 40 18 17 Weißnäherin .. 3 10
In faſt ſämtlichen Berufen des Metallgewerbes können noch
Lehr=
linge untergebracht werden; demgegenüber beſteht ein erheblicher Mangel
an Lehrſtellen im geſamten Baugewerbe: Dachdecker, Maler und Lackierer,
Maurer, Pflaſterer, Weißbinder, Zimmermann, und im gewiſſen Sinn
auch im Schreinerberuf. Schwer unterzubringen werden noch ſein infolge
Mangels an Lehrſtellen: Bürogehilfen, Konditoren und Köche, Bäcker
44 und Metzger. Bei den Mädchen mangelt es beſonders an Lehrſtellen für
Büroangeſtellte (Buchhalterinnen, Stenotypiſtinnen, Kontoriſtinnen),
ſowie für Hausangeſtellte und Schneiderinnen.
Im kaufmänniſchen Beruf ſind faſt nur junge Leute unterzubringen,
die infolge Beſuchs einer höheren Schule, des 9. und 10. Schuljahrs, oder
der Handelsſchule vom Beſuch der kaufmänniſchen Pflichtfortbildungs=
21 ſchule befreit ſind.
In vielen Berufen wird ferner von den Lehrherren eine
Eignungs=
unterſuchung verlangt, vielfach auch die Vorlage eines ärztlichen
Gutachtens.
Buchhalterin . ..
Büglerin ........"
Büroangeſtellte ..
Fabrikarbeiterin ...
Friſeuſe ........"
Hausangeſtellte. .
Kindergärtnerin ..
Kinderpflegerin".
Näherin .......
Putzmacherin ..
Schneiderin. .
Verkäuferin..
Weißnäherin . . . ..
Weiter zur Schule
Zu Hauſe bleiben ..
Unbeſtimmt ſind..
Mädch
56
39
2 23
28
117
15
13
194
83
13
66
302
385
Immer jedoch bleibt zu berückſichtigen, daß nicht jeder
Berufswunſch erfüllt und nicht jede Lehrſtelle beſetztwerden
6 kann: oft beſteht zu dem vorgeſchlagenen Beruf keine Luſt
und Neigung, oder es fehlt für den beabſichtigten Beruf die
erforderliche Eignung.
Die Nachfrage ſeitens Schüler und Schülerinnen höherer
Lehr=
anſtalten zwecks Auskunftserteilung über die Vorbedingungen und
Aus=
ſichten in den akademiſchen Berufen haben bei dem Berufsamt in
dieſem Jahr ſtark zugenommen; vielen Eltern, manchem jungen Mann
und manchem jungen Mädchen konnte mit Rat und Tat geholfen werden!
Für die Zukunft der Schüler und Schülerinnen höherer Lehranſtalten,
die — aus immerwelchem Grund — vorzeitig die Schule verlaſſen
mußten und deren Eltern dann den Weg zum Berufsamt fanden, war
die Ausſprache ſehr vorteilhaft; ſchiefe Anſichten konnten geradegerückt,
falſche Hoffnungen ins rechte Licht geſetzt und trotzdem ein gangbarer
Weg gewieſen werden.
Die Berufsberatung ſteht jedem Ratſuchenden in allen Berufsfragen
koſtenlos zur Verfügung. Sie bittet alle Lehrherren in Induſtrie, Handel,
Handwerk und Gewerbe die zu Oſtern freiwerdenden Lehrſtellen, ſoweit
dies noch nicht erfolgt iſt, dem Amt zu melden, um es in die Lage zu
ſetzen, ſowohl Lehrherren wie auch Lehrſtellenſuchenden beſtmöglichſt zu
helfen.
Über die Sprechſtunden bei den einzelnen Stellen des Berufsamtes
gibt die Anzeige in der heutigen Nummer genauen Aufſchluß.
Krähenvergifkung und ihre Folgen.
Man ſchreibt uns:
Vor einigen Wochen wurde auf behördliche Anordnung eine
Vergif=
tung der Krähen zur Ausführung gebracht. Soviel mir bekannt,
ge=
ſchah dies durch Auslegen eines Phosphorpräparates, nach deſſen
Auf=
nahme die Krähen oſt noch ziemlich weit ſtrichen, ehe ſie verendeten. Die
Feldſchützen waren angewieſen, am nächſten Tage das Giſt und die
einge=
gangenen Krähen zu ſammeln. Nun konnten leider nicht alle Krähen
ge=
funden werden, vielleicht geſchah auch das Einſammeln etwas
oberfläch=
lich, kurz — es iſt eine große Anzahl Raubvögel, hauptſächlich unſere
nützlichen Buſſarde, mit eingegangen. So meldet ein Gewährsmann aus
einer Gemeinde des Kreiſes Groß=Genau 18 eingegangene Raubvögel,
die gefunden wurden, während ein mir befreundeter Förſter im Walde
drei Buſſarde fand.
Wie viele an heimlichen Plätzen verweſen, kann man ſich dazu
den=
ken! Jedenfalls haben die Buſſarde die verendeten Krähen gekröpft und
ſich ſo den Tod geholt. Es iſt ſehr Gedauerlich, daß unſere leider immer
mehr zurückgehenden Raubvögel auch noch auf dieſe Art vernichtet
werden.
Aufgabe des Tier= und Vogelſchutzvereins dürfte es ſein, gegen dieſes
Verfahren einzuſchreiten, zumal auch durch das Vergiften der Krähen im
Winter hauptſächlich die im Umherziehen begriffenen Krähen betroffen
werden und eine wirkliche Verminderung der Krähen in unſerer Gegend
dadurch nicht eintreten dürſte.
Ein Naturfreund.
Kreisausſchuß. Am Montag, den 28. Januar 1929, nachmittags
3½ Uhr, findet eine öffentliche Sitzung des Kreisausſchuſſes des Kreiſes
Darmſtadt ſtatt mit folgender Tagesordnung: 1. Hilfsbedürftigkeit der
Peter Deſch Ehefvau zu Eberſtadt, zurzeit zu Nieder=Beerbach; hier:
Antrag auf Einweiſung des Peter Deſch in das Arbeitshaus: 2. Klage
der Gemeinde Braunshardt gegen eine Entſcheidung der
Bezirksfürſorge=
ſtelle, betr. Fürſorge für das meheliche Kind Lucie Weiershäuſer zu
Ober=Mamſtadt; 3. Einſpruch der Gemeinde Gundernhauſen gegen die
Einleitung von Hausabwäſſern aus Roßdorf in den Riedsbach.
Bp. Unfall. Ein hieſiger Polizeiwachtmeiſter kam im Lucasweg auf
dem vereiſten Fußſteig ſo unglücklich zu Fall, daß er einen boppelten
Armbruch dabontrug.
Lokale Veranſtalkungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſi.
— Deutſchorden. Heute, Donnerstag, den 94. Januar,
Knapp=
ſchaftsabend in Treuenau. Fortſetzung des Referats über den Urtext des
Vertrages von Verſailles.
— Die Mitglieder des G.=V. Männerquarrett
Beſſungen unternehmen am Sonntag, den 27. Januar, einen
kar=
nevaliſtiſchen Nachmittags=Spaziergang nach Traiſa zu Gaſtwirt Karl
Scherer. Allen Teilnehmern werden bei abwechſlungsreichem Programm
einige fröhliche Stunden zugeſichert. Beginn nachmittags 4 Uhr. (Siehe
Anzeige in heutiger Nummer.)
— Der große „Concordia”=Maskenball findet am
Samstag, den 26. Januar, abends, in den glanzvoll dekorierten und
beleuchteten Räumen der Woogs=Turnhalle ſtatt. Wie alljährlich werden
unſere werten Gäſte, Freunde und Mitglieder voll auf ihre Rechnung
kommen. Es ſpielen drei Muſikkapellen, darunter ein zehn Mann ſtarkes
Original=Jaz=Orcheſter. Wie geſagt, es wird wieder eine recht gute
Stimmung geben. (Siehe heutige Anzeige.)
Im Hotel Prinz Heinrich findet heute, Donnerstag, abend
Schlachtfeſt mit Konzert ſtatt. Der Beſuch iſt beſtens zu empfehlen.
Kunſtnokizen.
Ueber Werte, Künſfter oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchleht, behält ſich die Redaktion ihr Urtell vor.
— Pantophone=Konzert. Die Carl=Lindſtröm=A.=G..
Ber=
lin, veranſtaltet am kommenden Freitag, abends 8 Uhr, im
Städti=
ſchen Saalbau ein Pantopyone=Konzert. Der Pantophone=Apparat beſitzt
die Eigenſchaft, Schallplatten in natürlicher Lautſtärke, Klangfarbe,
ſo=
wie Tonreinheit, gleich dem Original widerzugeben. Zu dieſem Konzert
haben prominente Künſtler ihre Mitwirkung zugeſagt. Die
Veranſtal=
terin iſt Herſtellerin der bekannten Schallplattenmarken Columbia,
Odeon Parlophon und Beka, und ſomit die führende Firma der
Branche. Das Pwogramm iſt ſo gehalten, daß jedem Geſchmack Rechnung
getragen wird.
Aus den pakeien.
Der Wohnungsbau in Darmſtadz
In einer ſehr gut beſuchten Mitgliederverſamn
ſchen Volkspartei ſprach Stadtverordneter
Wohnungsbau in Darmſtadt.
Er unterſuchte zunächſt die Urſachen der Wohnrn
Darmſtadt einen Wohnungsüberſchuß von über 7)
die Hausbeſitzer hatten es nicht leicht, ihre Wohn.
Während der Kriegsjahre wurde nicht gebaut, ſo
dag=
ende durch den Bauausfall, die Rückkehr der Trro
wanderung von ausgewieſenen Grenzdeutſchen
e=
nungsmangel herrſchte. Er wurde verſtärkt durch
während des Ruhrkampfes, ſo daß in den erſten Jal
die Wohnungsnot ſtändig zunahm. Die Tatſache, 1
Militär weniger hatten, machte ſich kaum bemerkbam
tätigkeit, die in der Vorkriegszeit in ausreichendem
nſſe des Wohnungsmarktes erfüllte, war durch Infl.,
und die geſetzlichen Maßnahmen kaum noch möglu
Kapital, und das Bauen war unrentabel geworder=
Kommunen und der Staat eingreifen. Die Haussu
Wohnungsbau die notwendigen Mittel zuführen. W.
Gebiete des Wohnungsbaues ſeit der Stabiliſierung
Am 1. Januar 1925 gab es in Darmſtadt 7968 Wohg
bis zum 31. Dezember 1928 auf 8399. Es iſt alſſ
von 431 Wohnhäuſern eingetreten, darunter 1477
Am 31. Dezember 1928 gab es in Darmſtadt 2490
darunter Zweizimmerwohnungen 6189, Dreizimmn=
Große Wohnungen von ſechs Zimmern an aufwärn,
in Darmſtadt. Neben den Neubauten entſtanden 4.
bau und Erweiterungsbauten weitere Wohnungen;
den neu gewonnen im Jahre 1924: 184 Wohnungg
199, im Jahre 1926: 191, im Jahre 1927: 4l, ih.
Wohnungen. Man erſieht daraus, daß im verg
Bautätigkeit ſo gut wie ausgeſetzt hat. Der ſtädtif.)
hat geglaubt, angeſichts des hohen Zinsfußes fün
gangenen Jahre die Bautätigkeit einſchränken zu mi
nung, daß das Geld billiger wird. Daß dieſe
abru=
richtig iſt, erkennen wir jetzt; dadurch, daß wir
haben, ſind wir zum Beiſpiel mit dem Neubaukomn
ſtraße in den Winter hinein gekommen und haben jan
aufzuwenden für die Trocknung der Wohnungen.
der Stadt erfordert alljährlich große Zuſchüſſe, diü
annähernd 400 000 Mark pro Jahr belaufen. So
ſteuer beſteht, werden die Zuſchüſſe aus deren E.
Aber wenn dieſe Quelle einmal verſtopft iſt, müſſen
auf ſteuerlichem Wege aufgebracht werden. Das ka=nf
einer kataſtrophalen Belaſtung der Steuerzahler we
verlangen, daß größere Beträge aus der Hauszin:
lich zum Bauen verwandt werden, denn es iſt une
ſpricht dem Sin ie des Geſetzes, daß Heſſen nur 158
zinsſteuer zum Bauen wieder zur Verfügung ſtellt.
ſame Art, wie die Beträge in die Kaſſe der
Ai=
iſt zu beanſtanden. Die Stadt Darmſtadt hat erſt 15
träge bekommen, die 1927 fällig waren. Trotz aller
ſie aber — was man anerkennen muß — verſucht,
ungen nachzukommen, abgeſehen vom Jahre 1928, 2
nunmehr durch ein großzügiges Bauprogramm 7n
wettzumachen. Unſere volksparteilichen Wünſche TI
ſammenfaſſen, daß wir eine Förderung des Wohnnck
Mitteln verlangen unter Berückſichtigung der
Stände; daß Experimente unterbleiben und nur
Baumethoden angewandt werden; daß das
Erbaus=
wieder in private Hände übergeht und zu dieſem u
Bauherren, den Siedlungsgenoſſenſchaften uſw. wri
ſtützung in der Geldbeſchaffung gewährt wird, 1.4
nur das 9iſiko der Stadt vermindert, ſondern auch
koſten weſentlich herabgeſetzt werden. — Zum Schl !
verordneter Haury mit denjenigen auseinander, die
ſchaft als Vorſitzender der heſſiſchen Hausbeſitzer ga
Intereſſenvertreter verdächtigen. Der Wunſch der
ſein Kampf geht nicht darum, die Mieten höher zmſ
um die Erhaltung des Eigentums und darum, daur
geben, was ihm gebührt. Gerade Kleinrentner, d7
RAM. die al=
enir
7.
Rich Gräfn zu E
Fre,uch wr dem 1.
Hiarftuestiand nach ?
ſind, wiſſen, daß heute der „Beruf” des Hausbeſitzes
Nicht der Hausbeſitzer treibt heutzutage die Miete-
Mieter, die ſich gegenſeitig mit Angeboten über / M72Aünzn dahier d
dausbeſitzer eine Lockerung der Wohnungszwangsst
wünſchen ſie die Freimachung der Wohnungen über
miete. In allen Nachbarſtaaten im Vaterlande i
artige Lockerung ohne Schwierigkeiten durchgeführn
wird nicht von heute auf morgen verlangt, ſondern
unter Vermeidung aller Härten.
An die ſehr intereſſanten Ausführungen des All
die mit ſtarkem Beifall aufgenommen wurden, ſchloßt
Ausſprache, in der zuerſt Herr Bürgermeiſter
Ri=
punkt vertrat, daß die Zurückhaltung der Stadtr—
gangenen Jahre ihre Berechtigung gehabt hätte.
B=
bereits 10 Millionen Mark im Wohnungsbau inveſt:
lich rund 400 000 Mark Zuſchüſſe leiſten. Wenn EAA
ſteigen, iſt es unmöglich, die entſtehenden Fehlbeträ.1
laufenden Steuern aufzubringen. Schon im Jahre
Hr iumter imd immer
Mhrühren und m
ia Bſe wrff
nungsnot ein ganz anderes Geſicht haben. Wir 7
in Deutſchland einen erſchreckenden Geburtenrückgann
dieſe Art ganz von ſelbſt in geſteigertem Maße e
Wohnungsmarktes eintreten wird. Die Städte, die no
an den Wohnungsbau herangegangen ſind, werden
Wohnungen und damit eine unerträgliche Steuerla”/
Dieſe wird ſich kaum als Anziehungskraft für die
Unſer Ziel muß ſein, Darmſtadt planmäßig zur
ſtadt unſerer induſtriellen Umgebung auszubauen.”
erſchweren, wenn wir uns heute Steuerlaſten aufbür
Jahren den Steuerdruck bei uns ſo unerträglich m9
Luſt hat, nach Darmſtadt zu ziehen. — Dr. Hamu
dieſe Ausführungen. Er wendet ſich gegen die Ar
Mietwert der alten Wohnungen an den der neuer
ſellte. Umgekehrt wäre es richtiger. Er macht darar
der Hausbeſitz in gewiſſen Grenzen ſein Kapital e
rend alle Anleihegläubiger darum gekommen ſind. —
weiſt darauf hin, daß die Ausgaben für das Worl”
die Wohnungsnot beträchtlich erhöht ſeien. Es 9-
Elend dadurch, daß zahlreiche Familienmitglieder in
ſammengepfercht wohnen müßten. Die Erhaltung B:
wichtigſte Moment für die Erhaltung des Volkes.
nur zu begrüßen, wenn recht viele ganz kleine Wohn
den. — Im Schlußwort gibt Stadtverordneter Hau
Erläuterungen und vergleicht den Hausbeſitzer
mi=
man neben einen Klumpen Gold ſetzt und ihm verbi
kaufen; dann könne er verhungern. Aehnlich geht
beſitzer; er beſitze ein Haus und habe in ſehr vielenuſ
keinen Vorteil.
Nach Worten des Dankes an den Referenten u.
redner ſchloß Oberlandesgerichtsrat Altendorf.
anregend verlaufene Verſammlung.
p.* Große Strafkammer. 1. Eine Kolliſion zwiſee
Auto an der Straßenkreuzung Worms-Bürſtadt 2nd2*
heim, die ſich am Nachmittag des 25. Mai ereignete,” l.
richt auf eingelegte Berufung. Wir haben anläßlich.
vor dem Bezicksſchöffeugericht vom 7. November 127
mitgeteilt. Betriebsleiter Becker kam im Auto von
Enzensperger auf dem Motorrad mit dem tödlich
fahrer aus ſüdlicher Richtung uno trug nicht unerhe
— er iſt heute noch zu 60 Prozent erwerbsunfähig
teil hat Becker zu 3 Monaten Gefäugnis, Enzensper.
ſtrafe von 20 Mark an Stelle einer an ſich vero”
Gefängnisſtrafe verurteilt. Angeklagte und Statée
Berufung erhoben. Die Unfelſtell iſt, von Worns
aus unüberſichtlich, eine Warnungstafel war damals
noch nicht angebnacht. Das Urteil hebt das erſtinſts”
gegen den Motorradfahrer Enzensperger auf und ſpe.
Becker wird die Strafe auf 5 Monate Gefängnis eih
rufung des Joh. Held hier wegen Zumiderhandlug. ?
ſteuergeſetz wird zurückgenommen.
Tageskalender für Donnerstag, den 2.9
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anſs
gegen 22 Uhr, C 12: „Die Veubrecher”. — Kleine *
Uhr, Ende B Uhr, 9 14: Die Entführung aus
d=Gaſt
Orpheum abends 20/4 Uhr: Herrnfg
Nacht.” — Konzerte: Schloßkaffee,
Schmitz, Spaniſche Vodega, Stadt Malaga, Weine
Prinz Heinrich — Kinovorſtellungen:.”.
Theater,
Donnerstag, den 24. Januar 1929
Seite 7
Aus Heſſen.
Starkenburg.
inm, 23. Jan. Am Donnerstag, 24. Januar Ifd. Js.,
nindet auf dem Rathaus eine Gemeinderatsſitzung ſtatt.
tumdungsgeſuche, Wohlfahrts= und Armenſachen.
KSt, 23. Jan. D.H.V. Die diesjährige
Jahreshauptver=
cieſigen Ortsgruppe des Deutſchnationalen
Handlungs=
findet am Freitag abend (25. Januar) im Vekeinsheim
In der Verſommlung wird der Kreisgeſchäftsführer
Rlaue=Franbfurt, über das Thema „Neue Wege in der
u rechen, — Wie die Bürgermeiſterei mitteilt, iſt die Ge=
„ucſtücksverpachtung vom Montag, den 21. Ja=
6t worden. Die Pächter werden aufgefordert, umgehend
uArürgſchaft zu leiſten. — Offenlegung von Rech=
Rechmung der Gemeinde, des Elektrizitälswerkes und
gumgſtadt für das Rechnungsjahr 1927 liegt von
Donners=
ge b acht Tage lang zu federmanns Einſicht offen. Wäh=
Sönnen Einwendungen gegen den Inhalt der
Rechnun=
rverden. — Beerdigung. Der Rentner Chriſtoph
ſurde unter großer Beteiligung zu Grabe getragen. Die
Sfarrer Zinn. Die Schulkameraden und der
Krieger=
gern gaben dem Verſtorbenen in der üblichen Weiſe das
23. Jan. Feldbereinigung. Bei der durch den
inst vmmiſſar ſtattgefundenen Wahl der von den beteilig=
A Memern zu wählenden ſachverſtändigen Kommiſſionsmit=
Mr Ahter und deren Stellvertreter wurden 319 Stimmen
ab=
iu= ein Wahlvorſchlag vorhanden war, hatte man mit
Wahlbeteiligung nicht gerechnet. Die Antragſteller auf
Mieldbereinigungsberfahrens blieben der Wahlurne zum
„Fünx, da ſie mit dem von den Gegnern der Feldbereinigung
allvorſchlag einig gingen und ſich ihr Erſcheinen ſomit
eratfielen: Auf die ordentlichen ſachverſtändigen
Kom=
mickguſer Georg Stumpf 3. ud Friedrich Löffler von hier je
zmtüus die ſtellvertretenden ſachwverſtändigen Kommiſſionsmit=
Gedinscer Gunkel 1. hier 319 und Georg Konrad Barth hier
mumtuſat f die Schiedsrichter Adam Georg 9.=Semd und
Alt=
iſtttKorg Eidmann=Richen je 319 Stinnnen, auf die ſtellver=
GE)ichter Georg Ludhüig Schuchmann=Reinheim und
Alt=
eiſtt ur tfried Bundſchuh=Lengfeld je 319 Stimmen. Das ganze
chättſticelte ſich fehr glatt ab, obwohl vorher ſehr ſtürmiſche
mintg itattfanden. Möge es nunmehr wieder friedlicher in
Dyrmherden.
aus
Grolfzumern, B. Jan. Da die evangeliſche Kirche dringend
ßeurff/4 ur bedarß, hat ſich ein Kirchbauverein gebildet, der im
inigiiag ire die für die Erbquung notwendigen Mittel aufbrin=
Oſſzy die Kirchenſteuer hoch iſt, kann aus laufenden Mitteln
wveitfh Aufgabe nicht beſtritten werden. So wurde der Weg
bſth tſüünr-udig beſchritten. — Am kommenden Sonntag, den 27.,
end 8:B Uhr in der Kirche ein Gemeindeabend ſein, bei dem
spfatz finen Vortrag halten wird über das Thema: „Iſt der
must thers ein veraltetes Buch?” Chöre und
Inſtrumental=
erdets! Abend umrahmen.
Nichckett, B3. Jan. Alice=Frauenverein. Wie in ver=
Ichaverden auch in dieſem Jahre wieder vom Roten Kreuz
murt gr diefenigen Hausangeſtellten verliehen, die 20 Jahre
terhner Reihenfolge in ein und derſelben Familie im Hauſe
en/ e:Auszeichnungen, eine Broſche oder Nadel, bedeutet eine
nunt)r in Treue geleiſteten Dienſte und ehit Angeſtellte und
erſctütz (leicherweiſe. Alle diefenigen Dienſtherrſchaften, die
uszittmgen für einen ihrer Haus=Angeſtellten zu erhalten
ſten hierdurch gebeten, ein entſprechendes Geſuch, das des
deuff ngen und Datum des Dienſtantritts enthält, nebſt einer
iet Ortsbehörde, an die Vorſitzende für den Alice Frauen=
„Ke Erbach, Gräfin zu Erbach=Fürſtenau auf Schloß Für=
Aladt, noch vor dem 1. Februar einzuſenden. Dieſes
Ge=
ſn=Hauptvorſtand nach Darmſtadt weiter geleitet werden.
m
B. Jan. Die alte Geſchichte. Man lieſt in
ſſüörn, immer und immer wieder, daß kleine Kinder ſich an
hrbrühten und mitunter auch ſtarben, wie es kürzlich
hem Bübchen dahier paſſierte. Die Mutter deckke einen
em Waſſer vorſichtshalber mit einem Dickel zu. Das
ünm auf den Deckel, dieſer kippte um und das Knäbchen
Heie Waſſer und verbrühte ſich derart, daß es andein
ſhweren Brandwunden ſtarb.
Ausſin Weſchnitztal, B3. Jan. Jagdverpachtungen.
mstiſidert 26. d. M., vormittags 11 Uhr, wird die Feld= und
d dA 1e teinde Rimbach, enthaltend 1200 Hektar, auf dem Rat=
tgee 6 Jahre verpachtet; desgleichen am 29. d. M., nachm.
geſltd der Gemeinde Mitlechtern bei Wirt Schaab daſelbſt;
den ſu, FFebruar, nachm. 3 Uhr, die Jagd der Gemeinde Ober=
hhſſiönt Hartmann daſelbſt.
Bül)ſ 23. Jan. In unſerer kleinen Gemeinde mit 220
Ein=
aE zurzeit ſechs Perſonen, die das achtzigſte Lebensjahr
teng hri. Es ſind dies Landwirt Joh. H. Buß und Schuh=
) Keil, je 33 Jahre, Martin Schneider Witwe
Mkduirt Johannes Krichbaum 3. und Georg Keil Wwe.,
Uhrdk d. Shuhmacher Philipp Krichbaum 3. 80 Jahre alt.
Mie mioch zu erwähnen ſein, daß auf hieſigem Standdesamt
weſ Eheſchließungen vorgenommen und außerdem noch
se Ermächtigung erteilt wurde.
5r, B. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
MReter, au 23. Januar 0,86 Meter.
ſteihteungs-Anzeige.
Filtan, den 25. Januar
VorN 0 Uhr, ſollen in meinem
geruAſſohale Bleichſtr. 40 fol=
Vere:
(1741
diodela-at, 1 Trumeauſpiegel,
„tändwempe, 1 Seſſel, 1 Tiſch,
PatzoFl, 1 Standuhr, 1 Diwan,
Wbbekzt1 Laderkaſſe, 1 Odoma IfHUHH
eibntine, Möbel aller Art u.
gebaut nach den Seruus-Patenfen.
res An.
Keln Erd-oder Kör-
ArmſtRüdun 23. Januar 1929.
C
perschluß, da alle
ingermann
205 Tauwekker im Odenwald hält an.
Schlechte Sportausſichten.
Bp. Lindenfels, B. Jan. Bei einer Temperatur von +2 Grad hält
das Tauwetter auf den Odenwaldhöhen an. Auch geht faſt den ganzen
Tag Sprühregen nieder, ſo daß die Ausſichten für Ski= und Rodelſport
von Tag zu Tag ſchlechter werden.
i. Von der Tromm, 23. Jan. Das von der Ortsgruppe Weinheim
des Touriſtenvereins „Die Naturfreunde” mit einem Koſtenauſwand von
24000 Mark auf der Tromm errichtete Wander= und Ferienheim hat in
dem erſten halben Jahre ſſeines Beſtehens 1845 Uebeinachtungen
aufzu=
weiſen. Das Heim wird jeden Samstag und Sonntag bewirtſchaftet.
Beim Beſuche in der Woche befindet ſich der Schlüſſel im nahen
Bauernhauſe.
m. Vom ſüdlichen Odenwalb, 23. Jan. „Odenwälder
Heimat=
gruß”. In verſchiedenen Kirchſpielen unſerer Gegend erſchien vor dem
Krieg ein monatlich herauskommendes Blatt für die evangeliſchen
Ge=
meindeglieder unter dem Namen „Gruß aus der Heimat”, „Dekanatsbote‟
oder „Oberzent‟. Die letzten ſchweren Kriegsjahre bewitkten das
Ein=
ſtellen des Erſcheinens, im Jahre 1922 wurde wieder mit der Herausgabe
begonnen, die Inflation jedoch brachte wieder das Ende. Mit dem
ange=
brochenen Jahre kam es zur Herausgabe von Nr. 1 des neu erſtandenen
Blattes, jetzt „Odenwälder Heimatgruß” genannt; und für die Folge ſoll
uns jede erſte Woche des Monats eine neue Nummer beſcheren. Die drei
erſten Seiten werden außer Artikeln erbaulichen Inhalts auch Aufſätze
über die Geſchichte des Odenwaldes enthalten, außerdem Mitteilungen
aus der Landeskirche und den kirchlichen Organiſationen, z. B. über
In=
nere Miſſion, Guſtav=Adolf=Verein, Aeußeve Miſſion, Evangel. Bund
uſw., auch Erzählungen. Die vierte Seite bringt bedeutſame Ereigniſſe
aus dem Kirchſpiel, Bekanntmachungen aus demſelben, Berichte über
deſ=
ſen finanzielle Lage uſw. Als Schriftleitung des „Odenwälder
Heimat=
gruß” zeichnet Pfarrer W. Anthes in Affolterbach. Während die
Zu=
ſammenſtellung der drei erſten Seiten alſo Sache des Schriftleiters iſt,
wird der Inhalt der vierten Seite von dem betr. Ortsgeiſtlichen des
Kirchſpiels verfaßt und verantwortet. Der „Odenwälder Heimatgruß”
will die evangeliſchen Glieder der Odenwaldgemeinde zuſammenſchließen,
von Freud und Leid in Familie und Gemeinde berichten und aus Orts=
und Kirchengeſchichte unſerer Dörfer und unſerer Heimat erzählen, —
Liebe zur Heimatkirche pflegen und den Blick für die Aufgaben der Kirche
und den Inhalt des Chriſtentums weiten, er will die Menſchen einander
näherbringen und Antwort geben auf manche Lebensfragen des
All=
tags. Das Blatt will andere Blätter nicht vertreiben, ſondern ergänzen.
Die Gemeindeblätter in Heſſen erſcheinen in etwa 230 Gemeinden in
einer Auflage von 40 000 Exemplaren, dieſen reiht ſich nun der
Heimat=
gruß noch an.
Bb. Auerbach, B3. Jan. Dr. Wilhelm Grünewald, ein Sohn
des Beſitzers einer größeren Obſt= und Gartenkultur wurde erſt füngſt
von der Univerſität Heidelberg mit dem Prädikat „ſumma oum laude‟
zum Doktor der Medizin promoviert. Jetzt verlieh die gleiche
Univer=
ſität ihm auf Grund einer hervorragend experimentellen Arbeit „über
die Bedingungen der Anſiedlung körperfremder Bakterien im lebenden
Organismus” die Goldene Medaille der Univerſität. Dr. Grünewald,
der in Fachkreiſen duch ſeine Arbeiten über die Grundlagen und
The=
rapie des Heufiebers weithin bekannt iſt, wird ſich im Intereſſe fernerer
mediziniſcher Forſchungen der Laufbahn eines kliniſch tätigen Arztes
widmen.
Bb. Bensheim, 23. Jan. Einbrüche. In letzter Zeit iſt hier
nächtlicherwveile öfters eingebrochen worden. Neben dem Diebſtahl von
Wäſcheſtücken iſt beſonders der Einbruch in eine in der Bahnhofſtraße
gelegene Konditorei ſowie ein ſolcher in die Küchenräumlichkeiten des
Bahnhofshotels zu verzeichnen. In den beiden letzten Fällen wurden
neben Geldbeträgen geringer Höhe Lebensmittel ſowie ein
Hervenüber=
zieher geſtohlen, wobei Türen, Schränke und Behälter mit großer
Ge=
walt aufgebrochen wurden. Die Kriminalpolizei iſt eifrig um die
Auf=
klärung bemüht. — Ernennungen. Der frühere Kreisarzt,
Medi=
zinalrat Dr. Kullmann, hierſelbſt wohnhaft, wurde zum
Obermedizinal=
rat ernannt. Profeſſor Ernſt Gerſtenwaier, ein früherer Schüler des
hieſigen Gymnaſiums und Sohn des mit Aufhebung des Seminars in
den Ruheſtand getretenen Rektors Immanuel Gerſtenmaier, ein noch
junger Gelehrter, wurde von der theologiſchen Fakultät der Heſſiſchen
Landesuniverſität Gießen anläßlich der 400jährigen Katechismus=
Jubel=
feier zum Lizentiat der Theologie ermannt.
S Lampertheim, 22. Jan. Todesfall. Eine unſerer
markan=
teſten Perſönlichkeiten, Landwirt Guſtav Feldhofen, wurde vorgeſtern
unter großer Beteiligung im Alter von 79 Jahren zu Grabe getragen.
Mit ihm hat ſich die Reihe der Veteranen von 1870/71 wieder um
einen gelichtet. Durch und durch kerndeutſch, war er einer der wenigen,
die ſich im Jahre 1870 das eiſerne Kreuz erwarben. Zu Beginn des
Weltkrieges hielt es ihn trotz ſeiner 64 Jahre nicht zurück und er ſtellte
ſich dem Vaterlande erneut zur Verfügung, um wenigſtens in der
Heimat beim Bahnſchutz Dienſt zu leiſten. Stets an harte Arbeit
ge=
wöhnt, verrichtete er noch bis in die letzte Zeit Feldarbeiten. —
Konzert: Sein Winterkonzert veranſtaltete vorgeſtern im Saale
des Reichsadler der Männergeſangverein „Liedertafel‟. Chormeiſter
Menz=Mannheim zeigte mit ſeinen ca. 80 Sängern, daß bei ernſtem
Streben Beachtliches geleiſtet werden kann. Die Chöre, wie „Die
Weihe des Liedes” von Mozart. „Es ſteht eine Lind”” von Kern,
Ständchen” von Krämer, „Am Rhein” von Attenhofer, Wandern im
Mai” von Gellert und „Die Mühle im Tal” von Henſchel, brachten
reiche Abwechſlung. Als Soliſtin hatte ſich der Verein Fräulein Gerda
Baumann=Karlsruhe verſchrieben, die hier keine Unbekannte iſt und für
ihre Darbietungen wiederum ſtürmiſchen Beifall erntete. Als
fein=
ſinniger Begleiter am Klavier erwies ſich Herr Otto Bauſenhart=
Mann=
heim. — Die Eisbahn auf dem Altrhein war auch vorgeſtern wieder
äußerſt ſtark beſucht. Viele Fremde aus Mannheim, Worms uſw. hatten
ſich eingefunden, um ſich auf der ſpiegelglatten Fläche zu tummeln.
— Gernsheim, 23. Jan. Waſſerſtand des Rheins am
22. Januar —0,68 Meter, am 23. Januar —0,69 Meter.
a. Offenbach, 22. Jan. Katechismusfeier. Auf einem F.
ſt=
abend des Evangeliſchen Bundes und der evangeliſchen Geſamtgemeinds
ſprach in der überfüllten Schloßkirche das Oberhaupt der Landeskilche,
Prälat D. Dr. Diehl, über „Die Bedeutung des Katechismus für unſere
Väter und für uns‟ Seinen einſtündigen Vortrag begann der Praloct
mit Betrachtungen über die Tatſache, daß 1594 der Graf von Iſenburg,
damals Offenbachs Landesherr, alle evangeliſchen Geiſtlichen ihres Amteo
entſetzte, die nicht von dem „Kleinen Katechismus” Luthers laſſen
woll=
ten. Er erörterte ſodann eingehend und in der ihm eigenen
volkstüm=
lichen Weiſe die beiden Fragen, was den lutheriſchen Katechismus den
lutheriſchen Pfarrern der Grafſchaft Iſenburg ſo weit machte und w.s
wir noch heute an dieſer „Laienbibel”, die den Evangeliſchen der
Refor=
mationszeit die Bibel erſetzen ſollte, haben und haben ſollen. Im Laufe
der Jahrzehnte und Jahrhunderte ſei der Katcchismus leider immer mehr
ein Schul= und Unterrichtsbuch geworden. Er müſſe für jaden
evange=
liſchen Hausvater wieder mehr das Familienbuch und die Laienbibel
wer=
den. Der einzigartige Vortrag konnte nur von dem unübertroffenen
Kenner der heſſiſchen Kirchengeſchichte und der heſſiſchen Pfarreien in der
eigenartigen Form, die der Redner zu Beginn ſelbſt ankündigte,
gehal=
ten werden. Seine Abſicht, den Hörern etwas zu bieten, was in den
zahlreichen Abhandlungen zur Jubelfeier des Katechismus nicht zu leſen
war, hat er glanzend durchgeführt. Der Poſaunenchor und der
Kirchen=
gefangverein ſtellten ihre Kunſt ebenfalls in den Dienſt des Feſtabends.
— Kriegerkameradſchaft Haſſia. Der Schriftführer der
Kriegerkameradſchaft gedachte im Jahresbericht für das Vereinsjahr 1928
zunächſt in würdiger Weiſe der Toten des Weltkrieges. Die Kameraden,
die an der Hauptverſammlung teilnahmen, ſangen am Schluß des
Ge=
denkens „Ich hatt’ einen Kameraden”, am Schluſſe des ganzen Berichtes
das Deutſchlandlied. Die Kameradſchaft zählte am Ende des
Berich’s=
jahres 529 Mitglieder, wovon 17 Mitkämpfer von 1866 und 1870, 12
Kriegerwitwen aus dem Weltkriege und 135 Kriegsbeſchädigte ſind. In
der Stammrolle führt ſie außerdem die Witwen von 26 abgerufenen
Mitkämpfern in den Kriegen, die zur Einigung Deutſchlands führten.
Die Hauptverſammlung beſchloß einſtimmig, ſich dem Aufrufe des
deut=
ſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer” vom 18. Januar, in dem ſich drei
Millionen Krieger gegen die Kriegsſchuldlüge wenden, anzuſchließen. Die
verbündeten Kriegervereine Offenbachs werden zur Kriegsſchuldlüge
vor=
ausſichtlich noch geſchloſſen Stellung nehmen. Der Kaſſenbericht für 1928
weiſt einen Ueberſchuß von 1454 Mark auf, während der Voranſchlag für
1929 in Einnahme und Ausaabe mit 5700 Mark abſchließt. Von den
Ausgaben ſind allein 1400 Mark für Sterbegelder, Kranzſpenden und
Unkoſten der Fahnengruppe vorgeſehen. Kamerad Fritz Groß erhielt die
Auszeichnung für 40fährige Mitgliedſchaft, 10 weiteren Kameraden
wurde die Ehrenurkunde für 25jährige Angehörigkeit zur „Haſſia”
über=
reicht. Das Landesverbandsſchießen der „Haſſia” wird 1929 in unſerer
Stadt abgehalten, und zwar im September. Die Vorarbeiten ſind
be=
reits dem hieſigen Vereine übertragen.
Rheinheſſen.
U. Nieder=Ingelheim, 23. Jan. In ber aus den beiden Ingelhein
und Frei=Weinheim ſehr ſtark beſuhten Generalverſammlung des Obſt=
und Gartenbau=Vereins erſtattete der Vorſitzende, Herr
Johann Weitzel, den Jahresbericht. Daraus geht hervor, daß der
Verein, der im letzten Jahre ſchwere innere Kämpfe durchmachte, trotzdem
in der Zahl der Mitglieder ſich gleich geblieben iſt. Es ſind im Laufe
des letzten Jahres 70 Mitglieder ausgeſchieden und 76 beigetreten, ſodaß
der Stand nunmohr 456 Mitglieder beträgt. Die Einnahmen im
ver=
gangenen Jahre betrugen 11 445 Mk., die Ausgaben 6161, ſodaß ein
Reingewinn von 5284 MMk. verbleibt. Das Vermögen betvägt nach
Ab=
zug einer Reſtſchuld von 9600 Mk. noch 39 159 Mk. An
Marktſtandgel=
dern wurden im vergangenen Jahre 7868 Mk. erhoben. Die Rechnung
wurde von den Rechnungsprüfern für richtig erkannt und genehmigt.
Als Ortsgruppenvorſteher für Ober=Ingelheim wurde Herr Joh. Jak.
Stahl gewählt. Eine ausgedehnte Ausſprache entſpann ſich über einen
Antrag, wonach bei Auflöſung des Vereins nicht mehr, wie das in den
Satzungen vorgeſehen iſt, die drei an dem Obſtmarkt beteiligten
Gemein=
den, Ober=Nioder=Ingelheim und Frei=Weinheim die Erben des
Vereins=
vermögens ſein ſollen, ſondern dieſes an die Mitglieder zur Verteilung
komme. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit gegen eine Minderheit,
die wegen ſeiner TragevZite die Beſchlußfaſſung vertagt haben wollte,
angenommen. Um Frei=Weinheim m Zukunft beſſere
Zufuhrmöglich=
keiten zum Markte zu geben, beſchloß die Verſammlung, für die
Haupt=
ſaiſon einem dortigen Autobeſitzer einen täglichen Zuſchuß von 5 Mark
zu zohlen. Schließlich wurde noch bekannt gegeben, daß ſeitens der
Landwirte der Winterbeſpritzung und dem Umpfropfen der Obſübäume
mehr Beachtung geſchenkt werden müſſe. Hierzu wird ſeitens der
Land=
wirtſchaftskammer ein Zuſchuß gewährt.
Ah. Wolfsheim (Rheinh.), 21. Jan. Bürgermeiſterwahl.
Landtagsabgeordneter Eberle wurde ohne Gegenkandidat auf die Dauer
von neun Jahren wiedergewählt.
Ah. Bingen a. Rh., 21. Jan. Fackelzug am
Reichsgrün=
dungstag. Zur Erinnerung an den 18. Januar 1871, dem Tage der
Reichsgründung, veranſtalteten die farbentragenden Korpovationen des
Rheiniſchen Technikums einen prächtigen Fackelzug durch die
Haupt=
ſtraßen der Stadt. Am Rheinufer fand der Zug mit dem
Zuſammen=
werfen der Fackeln ſeinen Abſchluß.
Oberheſſen.
Schlitz, 22. Jc. Gutes Ergebnis der
Wildſchwein=
bekämpfung in Oberheſſen. Der ſtrenge und ſchneereiche
Winter war der Wildſchweinbekämpfung äußerſt günſtig. Allein in den
gräflichen Revieren wurden bis jetzt über 20 Schwarzkittel zur Stricke
gebracht. Auch die Treibfagden in den angrenzenden ſtaatlichen
Riedeſel=
ſchen Forſten zeigtigen gute Ergebniſſe. So darf erwartet werden, daß
der durch die Wildſauen verurſachte Schaden in den Feldfluren und auf
den Waldſchneiſen des Schlitzerlandes bald merklich nachläßt.
W
P
W
P
W
*
richthülzu eher in Darmſtadt.
v: W ih ethenſtraße 23, II.
Frſlzg. den 25. Jan. 1929,
. 300 sollen im Verſteigerungs=
HüNltr. 27, öffentlich
zwangs=
egen Mzuchlung verſteigertwerden:
lusſteAlri nke aus Kriſtallglas,
Wtoge hiſach. Vergrößerungsappa=
1 Pcg aphen=Apparat, 2 Bil=
4 19/Aumteppich, 1 Vertiko, eine
nduh R1 Kredenz, 3 Oelbilder
ndſcheBt 1 Bücherſchrank. 1 Sofa,
ſchreid ah. 1 Büfett, 1 Schreib=
Ninelt O/-Igemälde.
ſtimey werden verſteigert:
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Samstag, den 9. Februar d. J.,
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mittags 1½ Uhr, kommt im Gaſthaus
„Zum Ochſen” in Neuſtadt i.
Oden=
wald die Jagd in den Förſtereien
Rai=
breitenbach und Hainſtadt auf 9 Jahre
zur Verpachtung. Dieſelbe umfaßt 898
Hektar Wald und 56 Hektar Aecker und
Wieſen und iſt in der Nähe der
Statio=
nen Neuſtadt i. O. und Hainſtadt der
Bahnſtrecke Aſchaffenburg—Höchſt
gele=
gen. Die angrenzenden Schutzjagden
ſind vom Pächter mitzuübernehmen.
Förſter Reeg in Raibreitenbach. Poſt
Neuſtadt i. O., und Forſtgehilfe
Reu=
bold in Hainſtadt. Poſt Neuſtadt i. O.,
zeigen den Jagdbezirk auf Verlangen vor.
Neuſtadt (Odenwald), 21. Jan. 1929.
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Seite 8
Mord und Selbſtmord.
Frankfurt a. M. In dem nahegelegenen
Bonames trug ſich am Dienstag abend eine ſchwere
Bluttat zu. Der im Harheimerweg wohnhafte
Fahr=
burſche Nußmann, 28 Jahre alt, zu Wallrabs in
Thüringen geboren, unterhielt ſeit einiger Zeit
mit der 14jährigen Elſe Stuck ein ſtrafbares
Ver=
hältnis, von dem die Eltern des Mädchens nichts
wußten. Da die Sache ans Tageslicht kam und
Nußmann Angſt hatte, daß er ins Zuchthaus
kom=
men würde, ging er am Dienstag abend, zwiſchen
10 und 11 Uhr, in die elterkiche Wohnung des
Mäd=
chens. Da die Eltern nicht zu Hauſe waren, nahm
er einen Nachſchlüſſel und verſchaffte ſich ſo Zutritt
in die Wohnräume. Er ging an das Bett des
Mäd=
chens und tötete es durch einen Schuß in die rechte
Schläfe. Er ſelbſt brachte ſich dann einen
Kopf=
ſchuß bei und wurde ſchwer verletzt ins Heilig=Geiſt=
Hoſpital gebracht, wo er bald, ohne das Bewußtſein
wiedererlangt zu haben, ſtarb. Aus einem
hinter=
laſſenen Brief von ihm ging hervor, daß er die Tat
aus Angſt vor Strafe begangen habe.
Der rätſelhafte Mord auf der Hohenzollern=
Brücke.
Bonn. Bei der Bonner Polizei erſchien
ein junger Mann aus Süddeutſchland und
be=
zichtigte ſich, in Köln ein junges Mädchen
ge=
tötet zu haben. Nach ſeiner Erzächlung iſt er
anit dem Mädchen nach dem Meſſegelände in
Köln=Deutz gegangen. Auf der
Hohenzollern=
brücke vermißte er ſeine Brieftaſche mit Inhalt.
Er beſchuldigte das Mädchen, ihm die Taſche
entwendet zu haben. Das Mädchen beſtritt
dies; er ſtellte jedoch feſt, daß es die Brieftaſche
hatte und nahm ſie an ſich. Darauf entriß ihm
das Mädchen dieſe und warf ſie in den Rhein.
In ſeiner Aufregung will er das Mädchen ſo
lange am Halſe gewürgt haben, bis ſie kein
Lebenszeichen mehr gab, und ſie dann von der
Brücke in den Rhein geworfen haben. Die Tat
ſoll ſich in der Nacht zum Sonntag abgeſpielt
haben.
Durch Leichtfertigkeit beinahe getötet.
Langenberg. Eine Frau hatte ein Tuch
über den Gashahn gehängt, wodurch ſich dieſer
geöffnet hatte. Durch das ausſtrömende Gas
wurde die Frau und ein im gleichen Raum ſich
aufhaltendes Kind betäubt. Hausbewohner, die
durch den Gasgeruch aufmerkſam gemacht, in
die Wohnung eindrangen, ſchafften die
Be=
wußtloſen ins Freie und holten den Arzt
her=
bei, dem es nach langen Bemühungen gelang,
beide wieder ins Leben zurüchzurufen.
Ein geiſtesgegenwärtiger Schrankenwärter.
Dortmund. An der
Eiſenbahnüberfüh=
rung an der Kluſe durchfuhr nach Mitternacht
ein Auto die vorſchriftsmäßig geſchloſſene
Eiſenbahnſchranke und kam erſt kurz vor der
zweiten Schranke zum Halten. Jeden
Augen=
blick konnte der Zug heranbrauſen und den
Kraftwagen, der ſich zum größten Teil noch auf
den Schienen befand, zerſchmettern. Kurz
ent=
ſchloſſen lief der Bahnwärter dem Zuge
ent=
gegen und konnte ihn durch Blinkſignale knapp
vor der Unglücksſtätte zum Halten bringen.
Folgenſchwere Exploſion.
Bochum.” Am Dienstag abend ereignete
ſich in der Maſchinenfabrik Rath in Bochum
eine Exploſion. Die Exploſion iſt dadurch
ent=
ſtanden, daß eine mit Schweißgas angefüllte
Stahlflaſche umfiel und der Inhalt Feuer fing.
Zwei Arbeiter wurden durch die Epploſion
lebensgefährlich verletzt und mußten dem
Berg=
mannsheil zugeführt werden. Der Schuppen,
in dem ſich die Exploſion ereignete, iſt total
gerſtört. Die Wirkung der Exploſion war derart
ſtark, daß die Fenſterſcheiben der in der Nähe
liegenden Fabrik zerſprangen.
Auf den Eiſenbahnſchienen tot aufgefunden.
Eſchwege. In der Nähe des Bahnüberganges
Wrebendorf wurde am Mittwoch morgen neben den
Eiſenbahngleiſen eine in den 60er Jahren ſtehende
Witwe tot aufgefunden. Die Unterſuchung der
Leiche ergab, daß die Frau einen heftigen Schlag
gegen die rechte Schläfe erhalten hatte.
Wahrſchein=
lich iſt die Frau an den Gleiſen entlang gegangen,
als ſie von einem vovüberfahrenden Zuge erfaßt
wurde.
Der öſterreichiſche Präſidenk ſpricht
für den Tonfilm.
Prof. Miklas, Bundespräſident von Oeſterreich,
vor dem Mikrophon.
Stimme und Bewegungen des neugewählten
Bundespräſidenten von Oeſterreich wurden
ſo=
eben im Tonfilm feſtgehalten. Selbſt der
ent=
legenſte Alpendörfler kann ſich bald eine
leben=
dige Vorſtellung von ſeinem neuen
Staatsober=
haupt machen.
Donnerstag, den 24. Januar 1929
„wrune Boche in Beenn.
Preuß. Landwirtſchaftsminiſter Reichs=Landbundpräſident und Reichsernährungsminiſter
Dr. Steiger
Reichsminiſter a. D. Schiele
H. R. Dietrich
ſind die führenden Köpfe der vom 26. Januar bis zum 3. Februar in Berlin ſtattfindenden „Grünen
Woche‟. Neben der landwirtſchaftlichen Ausſtellung gelangen auch Spezialausſtellungen, wie die
Deutſche Jagd=Ausſtellung, Fiſcherei=Ausſtellung, Hunde=Ausſtellung, Geflügel=Ausſtellung uſw. zur
Eröffnung.
Große Leſſing=Feier in Berlin.
Das bekränzte Leſſing=Denkmal in Berlin. — Links: der Oberbürgermeiſter Dr. Böß.
200 000 Mark Lohngelder geſtohlen.
Hamm. Durch Einbruchsdiebſtahl wurden
auf der Zeche „Königsborn”, Schacht 2, in
Heeren, in der Nacht zum Mittwoch die
Lohn=
gelder in Höhe von über 200 000 Reichswark
geſtohlen. Der Schaden iſt durch Verſicherung
gedeckt. Als Täter kommt mit größter
Wahr=
ſcheinlichkeit der Leiter der Zechenpolizei Mag
Düniſch in Frage, der ſeit Mitvwoch früh
ver=
mißt wird.
Gewalttätige Einbrecher.
Annaberg (Kreis Torgau). Dienstag
abend drangen Einbrecher in die Wohnung des
Brunnenbauers Gielsdorf ein. Sie
überwäl=
tigten die dort anweſende Schwiegertochter,
feſ=
ſelten ſie und hängten ſie in der Küche auf.
Darauf plünderten ſie die Wäſcheſchränke und
raubten etwa 470 Mark Bargeld.
Glücklicher=
weiſe kam Gielsdorf ſelbſt rechtzeitig in die
Küche, um die Schwiegertochter loszuſchneiden.
Dieſe wurde in beſinnungsloſem Zuſtand in
das Krankenhaus geſchafft. Von den
Ein=
brechern — man vermutet daß es ſich um
Hand=
werksburſchen handelt — wurde bisher niemand
ermittelt.
Ein Opfer der Glätte.
Halle. In der Nähe von Aſchersleben
geriet ein Kraftwagen infolge der Glätte in
einer Kurve ins Schleudern und ſtürzte in den
Chauſſeegraben. Ein Inſaſſe war ſofort tot,
zwei weitere wurden ſehr ſchwer verletzt.
Der Leichenfund in der Schwedter Straße
aufgeklärt.
Berlin. Die Sektion der Aſta Marquardt,
die in ihrer Wohnung tot aufgefunden wurde,
hat als Todesurſache Herzſchlag ergeben. Ein
Verbrechen liegt alſo nicht vor.
Die vier entwichenen Zuchthäusler aus Gollno
wieder feſtgenommen.
Stettin. Die am Montag aus dem
Zuchthaus in Gollno entwichenen vier
Zucht=
häusler, die nach Untergrabung einer Mauer
durch einen Gang ins Freie gelangt waren,
konnten am Dienstag durch ein größeres
Po=
lizeiaufgebot wieder ins Zuchthaus
zurückge=
bracht werden.
Der Bankſkandal Unter den Linden.
Auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft
wurden in Sachen des Bankſkandals, von der
Kriminalpolizei weitere Durchſuchungen
vorge=
nommen. Die geſamten Geſchäftsbücher des
Bankhauſes Löwenberg wurden beſchlagnahmt
und Sachverſtändigen übergeben. Die
Nachfor=
ſchungen haben ergeben, daß die Unterſchriften
der Wechſel tatſächlich gefälſcht ſind. Die
Fäl=
ſchungen betreffen u. a. eine Aktiengeſellſchaft
der Elektrobranche und eines der allererſten
Berliner Privatbankhäuſer. Von dieſem ſind
allein für eine Million gefälſcht. Soweit ſich
bisher überblicken läßt, iſt die bisherige
Ge=
ſamtſumme von drei Millionen
be=
reits überſchritten. Ob Wechſel in
die=
ſer Höhe in den Verkehr gekommen ſind, hat
ſich noch nicht feſtſtellen laſſen. Die Ehefrau
Rappeports, die über den Verbleib ihres
Mannes befragt werden ſollte, konnte bis zur
Stunde nicht ermittelt werden. Man nimmt
aber an, daß ſie ſich noch in Berlin bei
Be=
kannten aufhält.
Zu der Havarie des Altonger Fiſchdampfers
„Johannes Thude‟.
Hamburg. Wie der Nordiſche.
Nachrich=
tendienſt erfährt, trifft die Nachricht über den
Tod eines Matroſen nicht zu. Lediglich ein
Mann der Beſatzung, die vollzählig gerettet
wurde, hat einen Beinbruch davongetragen.
Das Schiff gilt als verloren.
Thereſe Dahn +.
Breslau. In der Nacht zum Dienstag
iſt die Witwe Felix Dahns, die Dichterin und
Schriftſtellerin, im Alter von 83 Jahren an einer
Grippe mit Lungenentzündung geſtorben. Sie
wurde am 18. Mai 1845 als Tochter des Arztes
Freiherrn Joſeph von Droſte=Hülshoff in
Mün=
ſter geboren und verheiratete ſich am 3. Auguſt
1873 mit Felix Dahn.
Ein Silberſchrank geräumt.
Saarbrücken. Ein ſchwerer Einbruch
wurde von bis jetzt unbekannten Dieben in das
Reſtaurant des Städt. Saalbaues verülbt. Die
Einbrecher öffneten mit Gewalt die Schränke,
in welchem die Silberbeſtecke verwahrt werden.
Der Wert des geſtohlenen Silberzeugs wird
auf 60 000 bis 70 000 Franken beziffert, ſoll
je=
doch durch Verſicherung gedeckt ſein.
N
Der Prozeß gegen die
königin”
EP. Londus
Das Londoner Nachtleben, wu
ſieht, enthüllte ſich am zweiten
gegen den Polizeiſergeanten Goddog.
Ribuffi und die heute wiederum im
erſchienene „Nachtklubkönigin”
den geſpannt lauſchenden Zuhörern:;
des Intereſſes ſtanden die
Ausſo=
beamten Wilkin, der unter Godda
und anrüchige Häuſer zu kontrollierr
amte gab offen zu, daß er vielfaal
geſetzten Geldgeſchenke in Höhe vorn
ling, öfters auch mehr, erhalten haßf
ſitzern der nächtlichen Tummelplätze
beſonders geſpannt lauſchten die
legungen über die verſchiedenen M.
zeilichen Ueberwachung, die
zunächſti=
von außen, dann aber intenſiverr
Innern der Gaſthäuſer und ſor
durchgeführt würden. Wegen des
Gerichtsſaal konnten nur etwa 40
den. Obgleich dieſer Umſtand
allge-
hatte ſich doch ſchon vom frühen
große Menge Schauluſtiger vor da
Old=Bailey=Gebäudes angeſammeltt
auf Grund ihrer geſtrigen Erfahr
rikaden hatte errichten laſſen, um ä.
bis zum letzten Augenblick zu verh”
Das Lawinenunglück in
Lech (Vorarlberg). Zu den
glück, das ſich geſtern mittag n.
geralpe auf der Sulzenfluh
Mohnenfluh, ereignete, wird
Eine Geſellſchaft, beſtehend alz
deutſchen und einer Holländer=
Führung des Skilehrers Jochru
als eine Lawine in einer
Bre=
tern und einer Länge von 70
Die Lawine verſchüttete drei B
Herren. Unter Leitung des Sk1.
Lawine nur ein Stück mitgeriſſſn
ſofort das Rettungswerk. Es El
men und einen Herren lebend
maſſen zu bergen. Bei einem
Dame blieben die Wiederbeleb=u
folglos. Ihre Namen ſind: D
Frankfurt a. M., und Frau
ebenfalls aus Frankfurt a. M
Arztgattin. Ihr Mann befand
Partie.
Ein ſchweres Grubenunglück
Paris. Wie Havas aus
S=
dürften der Direktor, ein Inarn
Wertmeiſter der Bergwerksgeſeiſt
cette” in einem Schacht umgekmnll
waren hinuntergeſtiegen, um de
Rauchenwwicklung nachzugehen,
gende Wetter ſchließen ließ. A=ſ
gerer Zeit nicht zurückkehrten, M.
ſchungen angeſtellt. Man entde
einer Entfernung liegen, konnter!
ſtarken Rauch= und
Gasentwickli=
herankommen und ſie bisher n
Abreiſe der „Emden” von
Rom. Dienstag abend Eu
Kreuzer „Emden” in Neapel di.3
und iſt nach Artoſtoli in See
werden 15 Tage lang Schiffsünt
ten, worauf der Kreuzer ſeine-?
ſetzen wird. Der vorgeſtrige
einem Sportfeſt, zu dem ſich üb
ſonen auf dem gaſtfreundlichen
melt hatten. Am Tage vorher
Botſchafter Freiherr von Neur
der Behörden ein Eſſen, um dii
Aufnahme, die dem deutſchen
geworden war, zu erwidern.
Zu dem Brandunglück in El
Konſtantinopel. Durch
im griechiſchen Viertel von Konſtarn.
ergänzenden Berichten etwa 400
Straßen zerſtört worden und 2500
los geworden. Die Zahl der ums 2=
Perſonen iſt nur gering, die der 2
ſehr groß. Die Not unter der bei
kerung iſt ungeheuer, da nahezu 0e
Gut verloren haben. Die Urſache d—
nicht bekannt, doch vermtet die AZ.
einem Haus ausbrach, in dem eine L.
weindeſtillation untergebracht war.
beſchwert ſich über die völlig unzu.
verſorgung, die ſie für den rieſig
Feuers mit verantwortlich macht.
decke auf den Dächern würde die
Feuers wahrſcheinlich noch weit gre
Schweres Autobusum
New York. Auf der Fahrt
Philadelphia wurde bei Bellevue (*
ſetzter Reiſeomnibus an eine Strc.
einem glektriſchen Straßenbahnzug
ſtändig zertrümmert. Hierbei wum
des Omnibus getötet und 16 ſchwer,
gefährlich verletzt. Die Toten ſind
Unkenntlichkeit verſtümmelt, ſo daßs
rung auf Schwierigkeiten ſtößt.
Omnibus kam wie durch ein
Wunch=
von. Das Unglück iſt
anſcheinen-
ſagen des Omnibusmotors zurügs
Omnibus plötzlich mitten auf dem
zeranfahrenden Straßenbahnzuges
von dieſem alsdann erfaßt wurdg
neuen Meldung aus New Youk hal
Toren bei dem Zuſammenſtoß eines”
einer Straßenbahn in Bellevue, 4.
auf 24 erhöht. Die Zahl der 2—
16 Perſonen. Für fünf der Verletze
Hoffnung, ſie am Leben erhalten /
Zur Exploſion des Dampfers
Buenos Aires. Berichte
ſion von 200 Karbidfäſſern auf die
changelſt” beſagen, daß es in dem *
der ganzen Fahrt von Anwerne
hat. Erſt in Buenos Aires ſel S
Feuer zu löſchen, nachdem das
halber außerhalb der Reede geſchen.
raum unter Waſſer geſetzt hatte. 2e
aber nicht verhindern können, dab
derum ausgebrochen ſei und eſite
ſacht habe.
emol etw
[ ← ][ ][ → ] Cpot ehler und Tarnen.
Muboalt.
Kraftſpork.
FN. Union-Union Wirhauſen.
an Sonntag, den M. Januar, vormittags 11 Uhr,
emp=
fälligen Verbandsrückſpiel den derzeitigen
Tabellen=
whauſen. Wenngleich Wishauſen auch zurzeit als
=STabelle gilt, ſo muß uan doch zugeben, daß dieſer
ſchlecht iſt, wie ſein Stand es ausdrückt. Genau wie
watte auch Wixhaufen in der Vorrunde viel Pech, denn
Korxlor viele Kämpſe nur ganz kapp, und hatte mancher
za) er einer Niederlage in Wixhauſen entgegentreten
unmenden Sonntag wird Wishauſen alles verſuchen, um
heun jal Punkte einzuheimſen, andernteils wird auch Union
hiüte wegnehmen laſſen wollen, ſo daß es zu einem ſehr
hwe kommen wird. Im Vorſpiel ſiegte Wixhauſen mit
chwe Niederlage der Beſſunger war. Allerdings ſpielten
ſuendände mit. Wixhauſen wird den Sieg des Vorſpiels
Uai und Unim will die Niederlage wettmachen. Auf
fuſtziet, zu einem ſehr intereſſanten Kampfe kommen, deſſen
zilzebermann empfiehlt. Nach dem Spiele der
Ligamann=
e Tbeiderſeitigen Erſatzmannſchaften ſich gegenüber. Auch
ſaiſpannender Kampf entwickeln. Spielbeginn für Liga=
1 Uhr und Reſervemannſchaften um 12.45 Uhr.
Schießſporl.
ſticher Sportverband für Kleinkaliberſchießen e. V.
unte, die Länder Baden, Südheffſen und Hohenzollern
AS4yerband hielt am 19. und W. Januar ſeine ſatzungs=
1Fa tfindende Verbandstagung ab, zu der ſämtliche
Gau=
öä denſee und Main erſchienen waren. Zu Ehren der
niMlt Freſſen war Darmſtadt als Tagungsort gewählt worden.
Abchſies 19. Januar fand die Haupttagung ſtatt. Der
Ver=
eiſt Krhr. v. Rotberg=Kaſſel, entwickelte in zündender
An=
er Bewegung, die als Volksſportbewegung die
körper=
at liche Ertüchtigung aller ſtwatsbejahenden Deutſchen
ydw heranwachſenden Jugend auf breiteſter Grundlage
Aung ſtrengſter parteipolitiſcher und konfeſſioneller
Neu=
er ungeteilte Beifall der Gauleiter ſowie der von
türe des Verbandes. Herrn Rupp. erſtattete Jahresbericht
ſiete Worwärtsentwicklung des Verbandes legte beredtes
ſſt vem ernſten Willen der Führer und Mitglieder des
Meizuwegung tatkräftig zu fördern.
Bſft rur rein ſportlichen Einſtellung im Sinne des dem
Aü, Leibesübungen angehörigen Reichsverbandes wurde
wriger Ausdruck verliehen, als in der folgenden Aus=
Non gegenteiligen Beſtreben anderer, nicht ſportlich
einge=
aſtrimnen, Mitteilung gemacht wurde
milisewegung beſonders verdienten Gauleitern wurde vom
iden im Namen des Reichsverbandes die Reichsauszeich=
Ar Wrkunde verliehen. Die Gauleiter der Landsmann=
„H.y war die Herren Dubois=Lampertheim, Findling=
Bens=
tDt, Heckmann=Unter=Moſſau, Roßbach=Breitenbminn,
dih, Katzenmeier=Fränkiſch=Crumbach, Walter=Lengfeld,
enttä, Müller=Semd und Frhr. v. Reeum=Götzenhain
wur=
seichnet.
tunr vereinigte frohe Geſelligkeit die Teilnehmer in
Mt Gaſtlichkeit von der zugereiſten Hetren beſonders
ge=
dür em Verkehrsverein Darmſtadt ſei an diefer Stelle für
htzſtn, um Unverbringung der auswärtigen Gäſte beſonders
Eandervorſtellung im Heſſ. Landestheater, die beſonders
t us den Odenwaldaquen, bildete einen würdigen
Ab=
tkltung, die einen befriedigenden Rückblick auf den
bis=
üunr der Bewegung und einen ermunternden Anſporn
ahAbete.
echuth etik=Länderkampf Deutſchland—Schweiz kommt am
W Rürich zum Austrag.
IttMh Endlich emol etwoas vernimpftiges.
- Christian Arnold, Weißen Turm, Frlseur Ph. Jaume,
tI4 Urgarrengeschäft Kadel, un der Hochschuie, Gastwirt
ncke iit enerstraße 46. Mitaliedekarten nur bei dem I, Vor-
W Ble at, Gervinusstraße 34.
m
shen
Tänzen
KOsen
Süngen
Kraft-Sporkverein Fürkh i. 9. Meiſter der B=Klaſſe.
K.S.V. Fürth — Siegfrieb Pfungſtadt 8:12. Rückkampf 14:6.
Fürth, bis jetzt noch ohne Niederlage, brauchte nur einen Kampf zu
gewinnen, um Meiſter zu werden. — Pfungſtadt ſtellte eine ſtabile
Mannſchaft und konnte auch den Vorkampf 12:8 gewinnen. Zum
Rück=
kampf ſtellte Fürth um, und zwar zu ſeinem Vorteil. Es klappte beſſer,
und konnte von 7 Kämpfen 5 für ſich entſcheiden. Die
Meiſterſchafts=
hoffnung Pfungſtadts wurde dadurch zunichte gemacht. Der Kampfleiter,
ein Herr, vom P.S.V. Darmſtadt, leitete den Kampf einwandfrei. Wir
gratulieren dem neuen Meiſter herzlich und wümſchen ihm noch weitere
Erfolge.
Weiterbericht.
Gießen, B3. Januar.
Eine flache Tiefdruckrinne erſtreckt ſich von Südweſten bis nach
Süd=
ſkandinavien hin und nimmt Deutſchland mit in ſeinen Bereich.
In=
folgedeſſen haben weitere ozegniſche Luftmaſſen zur geringen
Tempe=
raturzunahme geführt, und auch heute morgen traten noch vereinzelte
Niederſchläge teils als Regen, teils als Schaee auf. Da aber wieder
käl=
tere Luftmaſſen, verbumden mit erneutem Barometeranſtieg, nach dem
Feſtland vordringen, ſo dürfte allmählich wieder ein Sinken der
Tem=
veraturen zur erwarten ſein. Dabet treten vorerſt vereinzelte
Nieder=
ſchläge auf.
Ansſichten für Donnerstag, 24. Januar: Neblig=wolkiges Wetter,
Tem=
peraturem ſchwankend, jedoch ſpäter wieder etwas kälter, zunächſt
noch vereinzelte Niederſchläge.
Ausſichten für Freitag, 25. Januar: Meiſt trocken und Froſtwetter
wahr=
ſcheinlich.
berg
Taunus Waſſ.=
Kuppe Feld=
berg
Schwarze
wald Zug=
ſpitze Kahler
Aſten Fich=
telberg Schnee=
koppe Wetter Nebel Nebel wolkig Nebel wolkig wolkig Temperatur ( C) 0 —5 Wind P, WsW. NW. * msw. Wr Niederſchlag mm) 1 0,6 0,5 Schneedecke (cm) 50 100 55 115
Rundfunkprogramme.
Frankfurk.
Donnerstag 24. Jan. 6.30: Gymnaſtik. o 12.45: Schulfunk.
Prof. Dr. Schubotz: Beſuch bei dem Sultan Juhi Mſinga von
Ruanda (Deutſch=Oſtafrikal. o 13.15: Schallplatten: Kammermuſik.
o 15.05: Berufsberater Steffens: Der Lehrling in den Berufen des
Holzgewerbes. 0 16.35: Stuttgart: Konzert des Funkorch. O 18.10:
Leſeſtunde. Aus der Novelle „Die Sanfte” von F. M. Doſtojewſki.
18.30: Kaſſel: Vortrag. o 19: „Das moderne China” ein Ge=
Geſpräch. Mitw.: Prof. Wilhelm vom Frankfurter China=Inſtitut,
Herr Ting Wen Juan, Dr. Paquet, Dr. Laven. O 20: Aus dem
Saalbau:Erſtes Konzert der Frankfurter Ortsgruppe der
Inter=
nationalen Geſellſchaft für neue Muſik. Strawinsky: Oktett für
Bläſer. — Krenek: Concerto groſſo. — Jmnitz: Sinfonietta. Ausf.:
Orcheſter des Frankfurte Rundfunks. Aauſikal. Leitung: Kapellm.
Jaſcha Horenſtein. Anſchl.: Frankfurzer Lokaldichtung. Ausf.=
H. Nerking und Lene Obermeyer.
Donnerstag, 24. Jan. 10.30: Schallplatten. 11: Nachrichten.
O 12.15: Schallplatten. 6 13: Schallplatten. 13.45: Nachrichten.
O 16.15: Nachmittagskonzert. Franzöſiſche Muſik. Mitw.: Herm.
Grotz, Funkorch. Flügel: A. Haagen. 18.15: Dr. Schick:
Reiſe=
eindrücke in Irland. o 18.45: Aerztevortrag: Die Nervoſität, eine
Zeiterſcheinung. o 19.15: Mannheim: Berufskundlicher Vortrag.
Fräulein Eberſtadt: Die techniſche Afſiſtentin. o 19.45: Dipl.=Ing.
Thomſon: Störungen des Rundfunks durch elektriſche Anlagen und
Geräte. 20.15: Oſ=Ol. Szenen aus dem Studentenleben nach
einem Drama von L. Andrejew. Muſik von Alex. Tſcherepnin.
Perſ.: Eudoxia Antonowna; Olga Nikolawna (Ol=Ol), ihre Tochter:
Anna Iwanowna, Studenti; Nikolaus Gluhowzew, Student; Onufri
Nikolgjewitſch, alter Student; Miſcha, Student; Grigori
Jwano=
witſch, Offizier; ein Student; ein Polezeimann. Studenten und
Studentinnen. Das Stück ſpielt in Moskau vor der Revolution.
S 21.45: Konzert. O Anſchl.: Humoresken. Leitung: K. Köſtlin.
Mitw.: Elſa Pfeiffer, Th. Brandt, E. Stockinger. Funkorch. Heltai=
Leihbibliother — S ing: Abenteuer in Frankfurt. — Roda=Roda:
Gans von Pdwollociska — Hefratsvermittlung. Eine Szene nach
A. Tſchechow. Perſ.: Nikolai Nokolaiiewitſch Stutſchkin: Liubori
Grigorjewna. — Twain: Locht, Genoſſen, locht. Anſchl.: Nachr,
Berlin.
Donnerstag 24. Jan. 12.30: Für den Landwirt. o 15.30;
Dr. Landau: Wie der deutſche Garten entſtand. S 16: Prof. Dipl.=
Ing. von Hanfſtengel: Techniſche Lehrmittel. a 16.30: Kaiſer=
Wilhelm=Gedächtniskirche: Orgelmuſik in Süd= und Mitteldeutſchland
vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Ausf.: Prof. Heitmam. o
Au=
ſchl.: Konzert. Alfred Wittenberg (Violine) und Erna Klein (Flügel).
S 17.30: „König Saul” ein Trauerſpiel, in Bruchſtücken geleſen vom
Verfaſſer: Eberhard König o 18.30: Herm. Rößler: Die kleinen
Helden des Films. o 19: Dr. Kadner, Studienleiter der Humboldt=
Hochſchule: Die Gegenwart und die Welt der Primitiven. (Sammler
und Jäger, Hirten und Bauern. 0 19.30: Prof. Dr. Bonns.
Probleme der Weltwirtſchaft. O 20: Fr. Ohrmann: Eiführung zt
dem anſchließenden Chorwerk „Le Laudi” von Herm. Suter. Dirig.:
Generalmuſikdirktor Scheinpflug. Mitw.: A. Bartolitius (Tenor),
Mia Neuſitzer=Thoeniſſen (Sopran), Elme von Haynal (Alt), C.
Bronsgeeſt (Baß), Gemiſchter Chor der Funkſtunde unter Mitwirkung
von Knaben des Staats= und Domchores, Funkorch. Danach:
Tagesnachrichten. O Anſchl.: Tanzmuſik. Kapelle Marek Weber.
Deutſche Welle. Donnerstag, 24. Jan. 10.15: Berli:
Nach=
richten. O 12.30: Mitteilungen des Reichsſtädtebundes. O 13.303
Berlin: Nachrichten. 0 13.45: Bildfunkverſuche, & 14.30:
Kinder=
ſtunde. Schnurren und Schwänke. o 15: Lehrer Auras: Sprech=
Udl, de ſcheädet Sacfit e. t
Der reiſende Kaufmann: Einführung. O 20: Einführung zu dem
anſchließenden Chorwerk „Le Laudi” von Herm. Suter. Dirig.;
Generalmu iidir, Scheinpflug. Mitw.: A. Bartolitius (Tenor), Mig
Neuſitzer=Thoeniſſen (Sopran), Elme von Haynal (Alt), C.
Brons=
geeſt (Baß), Gemiſchter Chör der Funkſtunde unter Mitw. von
Knaben des Staats= und Domchores. Funkorch. Danach:
Preſſe=
nachrichten. Anſchl.: Tamzmuſik. Kapelle Marek Weber.
Hauptſchriftlettung: Rudalf Mauve
Verantwortich für Poltik und Wirtſchaft: Rubolf Manve; für Feutlleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nacheichten: Max Siceefe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußölenſt: Andreas Bautr; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; ſür den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Drug
und Verlag: E.C. Wiitich — fäntilich fn Darmſtadt.
Für umestangte Manuſteipte wird Garantie der Rückſendung Richt dbernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Der große
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findet am Samstag, den 26. Januar 1929, abends 811 Uhr, in der —llgegs-Faxnhalle” statt.
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4 Vortrag des Herrn
Rab=
eim über: Familie und
Ge=
ger jüb. Lebens. 2. Das
Sämtliche Gemeindemit=
Achzeingeladen. Der Vorſtand.
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Heute Donnerstag, den 24. Januar 1929, abends 8½ Uhr
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 24
Donnerstag, den 2e
Franzöſiſcher Wirkſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Januar 1929.
Die wirtſchaftlichen Ausſichten des neuen Jahres werden optimiſtiſch
beurteilt, wenn auch nicht überall ſo optimiſtiſch, wie man dies aus den
Erklärungen des Finanzminiſters folgern könnte.
Die Geldmarktlage ſoll ſich weſentlich beſſern. Man klagt aber,
daß trotz der Billigkeit des Geldes — und im Laufe des Jahres ſoll
das Geld noch billiger werden — Induſtrie= oder ſonſtige Anleihen gar
nicht oder nur äußerſt ſchwer zu placieren ſeien. Auch die Lage des
Staatsrentenmarktes iſt trotz neuerlicher günſtiger Maßnahmen nicht
zufriedenſtellend. Die Teuerung hält weiter an, ſie zeigt ſogar die
Tendenz, noch größer zu werden. Sie iſt, ſo behauptet man vielfach,
durch die ſehr hohen Transportkoſten bedingt.
Die Lage der meiſten Induſtriezweige iſt günſtig. Beſonders gute
Ergebniſſe ſoll die chemiſche Induſtrie erzielt haben. Die Lage der
Zement= und Ziegelinduſtrie, die in Frankreich zur Zeit mehr auf den
Export eingeſtellt iſt, ſoll ſich auch gebeſſert haben. Einen weiteren
Aufſchwung erwartet man von der Entwicklung der Bautätigkeit. Dieſe
Entwicklung geht aber vorläufig noch ſehr langſam vor ſich. Die
Wirkung der vor kurzem erfolgten Herabſetzung der Immobilienſteuer
iſt noch nicht fühlbar.
Die Lage am Kohlenmarkt erweiſt ſich günſtiger als man
urſprüng=
lich erwartete. Der induſtrielle Kohlenverbrauch iſt im Steigen
be=
griffen, beſonders in den letzten Monaten war er hoch. Trotzdem war
er nicht genügend, um eine Aufhäufung von Vorräten zu verhindern.
Die Vorräte Ende 1928 ſind etwas geringer als am Ende 1927, dafür
war allerdings die geſamte Jahresproduktion auch geringer als 1927.
Die weniger günſtige Lage der franzöſiſchen Zechen, beſonders in der
erſten Hälfte 1928 war durch die ausländiſche Konkurrenz verurſacht,
denn die Lage des Innenmarktes war fortwährend günſtig. Unter den
ausländiſchen Konkurrenten erwieſen ſich die Belgier als die
gefährlich=
ſten. Die vor wenigen Wochen erfolgten ſtarken Lohnerhöhungen in
Belgien verurſachten eine Hauſſe der belgiſchen Kohle, ſo daß die eine
Konkurrenz etwas nachgelaſſen hat, das gleiche gilt auch für die
eng=
liſche Kohlenkonzern, da das Dumping neuerlich etwas nachgelaſſen
hat. Um aber ein wirkliches Gleichgewicht auf dem franzöſiſchen
Markte herzuſtellen, wäre ein internationales Kartell nötig. Auch auf
dem inneren Markt möchte man die Konkurrenz der verſchiedenen
Zechen durch ein inländiſches Kartell beſeitigt ſehen. Die
Kohlen=
preiſe ſind ziemlich hoch, ja man erwartet für die induſtrielle Kohle
noch eine weitere Erhöhung. Dieſe Preisſteigerung wird mit den
er=
folgten mäßigen Lohnerhöhungen begründet. Lohnerhöhungen
erfolg=
ten bisher allerdings zunächſt nur in den nordiſchen Minen, während
in den ſüdlichen und mittelfranzöſiſchen Bergwerken wegen der
Lohn=
forderungen ein Streik ausgebrochen war, der aber weniger Unruhe
verurſachte als ſeinerzeit die Streiks im nordiſchen Gebiete, d: ſie
weniger allgemein waren. Die Lohnfrage wird aber auch in dieſem
Jahre dem Kohlenbergbau — ebenſo wie der Textilinduſtrie — manche
Sorgen verurſachen.
Die Lage der Schwerinduſtrie bleibt weiter günſtig. Nach den
großen ausländiſchen Beſtellungen haben die Beſtellungen der
Eiſen=
bahngeſellſchaften, ferner der Schienen= und Röhreninduſtrie, wieder
einen großen Aufſchwung herbeigeführt. Ziffernmäßige Ergebniſſe über
die Geſamtproduktion von 1928 liegen noch nicht vor, nach den
monat=
lichen Statiſtiken ſcheint es aber ſicher, daß die Eiſenproduktion im
Jahre 1928 ungefähr um 8 Prozent, die Stahlproduktion um 12
Prozent höher war als 1927.
Die Lage des Phosphatmarktes iſt nicht gerade glänzend. Die
Preiſe ſind verhältnismäßig hoch und die Nachfrage daher gering. Die
Schwierigkeiten in der Kunſtdüngerinduſtrie, die in den letzten drei
Jahren in Frankreich eine rieſige Entwicklung nahm, wobei
Rekord=
produktionen erzielt wurden, ſind jetzt immer mehr fühlbar. Der rapide
Aufſtieg der Kunſtdüngerinduſtrie, beſonders die der
Superphosphat=
induſtrie iſt nur mit der der Kunſtſeideninduſtrie zu vergleichen. Der
Abſatz erwies ſich aber als ungenügend, und dementſprechend werden
auch die Rohſtoffe, vor allem die nordafrikaniſchen Phosphate viel
weniger gekauft. — Am Kalimarkt allein iſt der wenig günſtige Stand
der Kunſtdüngerinduſtrie nicht fühlbar geweſen, da die Kaliproduktion
noch immer nicht groß genug iſt, und der Aufnahmefähigkeit des
Mark=
tes lange noch nicht entſpricht.
Der Nitratenmarkt wurde kürzlich durch ziemlich große Käufe
be=
lebt. Die Konkurrenz des chileniſchen und des künſtlichen Nitrates iſt
weniger ſcharf, da das cileniſche Nitrat Reüerdings hauptſächlich in
Nordamerika gekauft wird, während das ſynthetiſche auf dem
euro=
päiſchen Markte ſich gut behauptet.
Die Lage der chemiſchen Induſtrie wird durchaus günſtig beurteilt.
Der Aufſchwung erſtreckt ſich hauptſächlich auf die Farbſtoff= und weiter
auch auf die Aluminiuminduſtrie. In beiden Induſtriezweigen wurden
Produktionsrekorde erzielt.
„Auf dem Petroleummarkte herrſcht eine gewiſſe Stabilität. Ob ſie
aber anhalten wird, iſt mehr als fraglich. Die Produktion wies in
der letzten Zeit eine gewiſſe Ständigkeit auf, da aber die geltenden
Preiſe für die Betriebe lohnend ſind, iſt immerhin eine Tendenz zur
Erhöhung der Produktion vorhanden. In amerikaniſchen
Wirtſchafts=
kreiſen ſoll man darüber beſorgt ſein, da man dort zwar noch keine
Ueberproduktion, wie etwa in der erſten Hälfte des Jahres 1928
be=
fürchtet, aber immerhin Preisſchwankungen vorausahnt, die für die
Produzenten ſich dann ungünſtig auswirken könnten. Ueber die
Aus=
ſichten und Erfolge der großen Exportorganiſationen in Amerika gehen
die Meinungen ſehr auseinander, da mehrere große Geſellſchaften ſich
an ihnen beteiligen wollen.
Produkkenberichke.
Frankfurter Produktenbericht vom 23. Januar. Die Frankfurter
Getreidebörſe verlief in feſter Haltung. Einige Werte notierten 0,25
RM. höher. Es notierten je 100 Kg. Weizen 24, Roggen 23,50, Som= New York ...
mergerſte für Brauzwecke 24,50—24,75, Hafer 23,50—23,75, Mais 23,50 Belgien ...
bis 24, Weizenmehl ſüdd. 33,50—34, Weizenmehl niederrh. 33—33,50,
Roggenmehl 30,50—31,25, Weizenkleie 14, Roggenkleie 14,75—15.
Die Frankfurter Häuteauktion vom 23. Januar zeigte eine
rück=
läufige Tendenz entſprechend den vorhergehenden Auktionen im Reich.
Schaffelle konnten die Preiſe des Vormarktes erzielen: Kalbfelle blieben
ca. 5—8 Prozent und Ochſenhäute ca. 8—10 Prozent unter den Preiſen
des Vormonats. Der Preisrückgang ſoll ſeinen Grund in den z. Zt.
herrſchenden unſicheren wirtſchaftlichen Verhältniſſen, neuen Steuern
und Reparationslaſten uſw. haben. Der Beſuch wer gut, die Gebote 870 Dtſche
Reichs=
erfolgten befriedigend.
„Berliner Produktenbericht vom 23. Januar. Die ſtarken
Steigerun=
gen der nordamerikaniſchen Terminpreiſe hatten die Forderungen der 6½ Bahem Frei=
Inlandseigner für Weizen wohl nach oben gerichtet, die
Unternehmungs=
luſt zeigte ſich aber vorſichtiger, da man die überſeeiſche Aufwärtshewe= 28 Heſſen
Volts=
gung ſkeptiſch beurteilt. Mitiag3 waren denn auch für dieſen Artikel / 69 Preuß,
Staats=
nur unweſentliche Aufgelder zu erzielen, Mo: notierte ſogar auf
Vor=
nagsſchluß. Roggen ruhiger, troßdem das Angebot nicht ſonderlich groß
iſt. Hafer hatte größere Anfuhren, das Preisniveau war unverändert.
Gerſte ruhig, Mehle ohne Geſchäft.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Sitzung bei der J. G. Farbeninduſtrie, A.=G.,Frankfurt a. M.
Wie wir erfahren, ruft die J. G. Farbeninduſtrie, A.=G., ihren
Auf=
ſichtsrat zu einer Sitzung am Donnerstag, den 21. Januar, nach
Frankfurt a. M. ein. Die A.R.=Sitzung wird ſich mit
Finanz=
fragen zu befaſſen haben. Weiter erfahren wir, daß in dieſem
Zuſammenhang die beabſichtigte Gründung einer amerikaniſchen
Hol=
ding=Geſellſchaft nicht zur Debatte ſteht.
Sunlicht=A.=G., Mannheim. Die Hauptverſammlung am 7.
Dezem=
ber 1928 hat, wie aus einem Handelsregiſterauszug hervorgeht, eine
Erhöhung des Grundkapitals um 1,5 auf 7,53 Mill. RM. beſchloſſen.
Die Erhöhung iſt durchgeführt. Die neuen Aktien ſind zum Nennbetrag
ausgegeben.
Die Berliner Metallnotierungen vom 23. Januar ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
Notie=
rung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernoti) 161.50 RMM.
— Die Notierungen der Kowwiſſion des Berliner
Metallbörſeworſtan=
des (die Preiſe verſtehen ſich ab Lage in Deutſchland für prompte
Lie=
ferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium, 98 99proz., in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren auf 190 RM.,
des=
gleichen in Walzen oder Drahtbarren 99proz. 194 RM.; Reinnickel, 98 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 78—82 RM., Feinſilber (1
Kilo=
gramm fein) 77.50—79.25 RM.
Frankfurker und Berliner Efſekfenbörſe.
Frankfurt a. M., 23. Januar.
Zu Beginn ber heutigen Börſe konnte die ſich ſchon an der geſtrigen
Abendbörſe beierkbar machende Erholung weitere Fortſchritte machen.
Ungünſtige Momente lagen nicht vor, ſo daß die erneute Hauſſe an der
geſtrigen New Yorker Börſe, die weitere Ermäßigung des Berliner
Privatdiskontſatzes, ſowvie das Eintreffen einiger Order3 vom Auslande
eine allgemeine Beſriedigung auslöſten. Das Geſchäft war jedoch nicht
umfangreich und beſchränkte ſich zumeiſt nur auf Spezialiverte. Ouders
von Publikumsſeite fehlten faſt vollkommen, und bei der Spekulation
war daher eine gewiſſe Zurückhaltung nicht zu verkennen. Abgaben von
außenſtehenden Kreiſen lagen kaum vor, und das an den Markt
kom=
mende Material fand ohne Schwierigkeit Unterkunft. Gegenüber der
geſtrigen Abendbörſe gingen die Geſinne duuchweg bis zu 2½, Prozent.
Im Vordergrunde des Intereſſes ſtanden vor allem Elektrowerte; hier
ſoll die Schweiz verſchiedentlich Material aus dem Markt genommen
haben. An der Spitze ſtanden Siemens mit plus 3 Prozent, Bergmann,
Gesfürel und Schuckert mit je plus 2½ Prozent. Lahmeyer waren
an=
geboten und 1½ Prozent ſchwücher. Auch Chadeaktien büßten 1½. Mk.
ein. Am Chemiemarkt hatten J. G. Farben kleineres Geſchäft, doch
waren dieſe 1½ Prozent gebeſſert. Holzverkohlung behauptet. Nach
dem ſtarken Kurseinbruch der letzten Tage beſtand auch für Deutſche
Lincleum größeres Intereſſe mit plus 4 Prozent. Am Montanmarkt
traten Harpener mit plus 3½ Prozent ſtärker hervor; hier ſcheint
immer noch die geſteigerte Kohlenförderung nachzuwirken, denn ein
an=
derer Grund zur Bevorzugung dieſes Papieves war nicht zu erkennen.
Die übrigen Werte dieſes Marktes waren nur vereinzelt bis 111
Pro=
zent feſter, teilweiſe ſogar nur behauptet. Am Automarkt wurden in
Daimleraktien Intereſſenkäufe bei einer Steigerung von 238 Prozent
vorgenommen.
Nach den erſten Kurſen wurden verſchiedentlich Realiſationen, aber
auch weitere kleine Deckungen vorgenommen, und es traten
Schwankun=
gen, die ſich aber in kleinſtem Rahmen hielten, ein. Das Geſchäft war
ziemlich klein, und die Kurſe blieben gegen den Anfang gut behauptet.
Am Geldmarkr war Tagesgeld mit 41 Prozent unverändert. Am
De=
diſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,2076, gegen Pfund 20,405,
London-Kabel 4,8198, Paris 124,08, Madrid 29,69, Holland 12,09½.
An der Abendbörſe ſtanden Farben mit einer zweiprozentigen
Gewinnerhöhung im Vordergrunde. Von der außerordentlichen
Auf=
ſichtsratsſitzung, die ſich mit Finanzfragen zu befaſſen hat, erwartet die
Börſe ein Bezugs=echt. Otavi auf die anhaltende internationale
Kupfer=
hauſſe geſucht und um 125 RM. feſter. Auch Elektroaktien zogen an,
desgleichen Waldhof, die 4½ höher lagen in Vorbereitung des morgigen
Bezugsrechtes. Schiffahrtswerte plus 1 Prozent. Kaliaktien gewannen
bis 2½ Prozent.
Berlin, 23. Januar.
Nach den geſtrigen ſcharfen Kursrückgängen zeigte ſchon der
vor=
börsliche Freiverkehr eine gewiſſe Erholung, die ſich auf den offiziellen
Börſenbeginn übertrug. Obwohl noch von ſeiten des beunruhigten
Publikums vereinzelt Ware herauskam, ſchritt die Spekulation zu
Rück=
käufen und Deckungen, zumal, da das Ausland und die Provinz
eben=
falls auf den: ermäßigten Niveau Kaufintereſſe zeigten. Nach Feſtſetzung
der erſten Kurſe hielt die freundliche Tendenz, unterſtützt durch größere
Käufe, an.
Im weiteren Verlauf der Börſe war die Tendenz weiter freundlich.
Stärkerem Intereſſe begegneten Montanwerte, Kalipapiere und
Kar=
ſtadt. Später wurde die Tendenz, da am Kaſſamarkt noch beträchtliche
Ware herauskam, wieder ettvos unſicher, doch blieben die Kurſe im
all=
gemeinen behauptet. Bei ſtilleu Geſchäft ſchloß die Börſe in gut be= ſtellt ſich ſonach auf 62 935 Buchungen über 12 627,55 2I
happteter Haltung. Nacbörslich lagen die Kurſe zumeiſt unverändert.
Etwas feſter lagen Schiffahrtsakden auf Arbitrag=käufe.
A. E. 6.
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59.055 59.175
12.439/12.459
73 28 73,42
3.042/ 3.048
168. 531168 87
112.04/112,28
112.14/112.36
112.38 112.58
20.386 20.426
„7721 1.776
4.2045 4.2125
58. 395 58.515
* Chicago, 23. Januar.
Weizen: Auf Grund der niedrigeren Liverpooler K.”
Termine ermäßigt ein. Später machte ſich gute Kauff
und es trat eine Erholung ein. Das Angebot war klein.
der Ncaliſationsdruck erneut ſtärker.
Mais: Im Einklang mit Weizen nahm der Markt eir
Verlauf. Vorübergehend ſtimulierten die argentiniſchen
dann ſetzte aber gegen Schluß erneut eine Abſchwächung
Roggen: Die Kurſe zogen anfangs an auf Käufe,,
März=Ternoin. Auf die beſſeren Wetterprognoſen kam
Preisabſchwächungen.
Hafer profitierte von geringen Ankünften und Deckun,
und Mai=Ware. Im Zuſammenhang mit den vorgenarn
trat gegen Schluß eine Abſchwächung ein.
* New York, 23. Januar.
Baumwolle: Der amtliche Entkörnungsbericht veronn
lichen Firmen zu. Abgaben, wodurch die Kurſe beträchtlichlu
ſetzten. Später konnten zwar die Termine etwas anßiel
teichten ſie die Vortagshöhe nichſt.
Kaffee: Liquidationen und Abgaben des Handels umn
Firmen angeſychts der Schwäche der braſilianiſchen Kabel AI
Aüickgang der Preiſe zum Ausdruck.
Zucker: Anfangs erfuhren die Preiſe eine Steigerung1
der Spekulatin und Käufe des Handel3. Außerdem ſtinrl
wartung einer erfolgenden Zucker=ollerhöhung. Gegen S
Hedgingsabgaben, ſo daß die Schlußtermine unter geſter
Es notierten nach Meldungen aus Chicago
Getreide. Weizen: März 124½, Mai 128½,
Mais: März 97½, Mai 100½, Juli 102½: Hafern
Mai 5338, Juli 505; Roggen: März 109, Mai 110:
Schmalz: Januar 11,25, Februar 12,02½
Mai 12,70.
Fleiſch. Rippen: Jan. 12,80, Mai 13,40; Speck.!”
leichte Schweine 9,50 bis 9,8, ſchwere Schweine
Schweinezufuhren: Chicago 25 000, im Weſten 105 10
Baumwolle:? Januar 19,/41, März 19,52—19,
Es notierten nach Meldungen aus NewYorkit
Getreide. Weizen: Rotwinter 162½, Hartrin
Mais, neu angek. Ernte 112; Mebl, ſpring whecr
bis 6,10; Fracht: nach England 1,6—3,0 Schillity,
Kontinent 14—15 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,70; Talg,
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 215:
Februar 9,33, März 10,03, April 10,15, Mai 103C)
Juli 10,48, September 10,68.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Zahl der Poſtſcheckkonten betrug Ende Dezembern
ber 947 728 Ende November 1928; mithin iſt i. Berrg
Zugang von 1566 zu verzeichnen. Auf den Konten wun
ber 1928 40 253 000 Gutſchriften über 6 366,9 Mill. RS.,
Laſtſchriften über 6 260,7 Mill. RM. ausgeführt. Dern
Der vom Verein Berliner Getreidehändler e. V.
einigung der Samenhändler des Deutſchen Reiches e. W
in Berlin veranſtaltete Allgemeine deutſche Saatenmarkt
Jahre beſſer beſchickt als i. V. Die Zahl der Ausſtell !.
wartungen übertroffen.
Nach Berechnungen des Reichsverbandes der Auf
ſtieg der Stahlverbrauch des Kraftfahrzeugkaues in 22u
74 750 To. 1926 und 175 350 To. im Jahre 1927 auf 2u2
um 186,5 v. H. innerhalb zwei Jahren. Davon entfielen.
wagen 116830 To. (1927: 98 600, 1926: 39 000), auf
75 640 To. (61900 bzw. 25 300), auf Omnibuſſe 9890 D.
5 400) und auf Krafträder 11 870 To. (7 200 bzw. 5 050).
Der vom Amtlichen Preußiſchen Preſſedienſt veröffern
mentsausweis der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftsk
Dezember 1928 verzeichnet an Einräumungen 904,3 Mi
Inauſpruchnahme 765,5 Mill. RM.
Wie mitgeteilt wird, hat die J. G. Farbeninduſtrie f.*
fabrikat Agfa=Trabis=Seide keine Preisermäßigung vorgn
beſtehe auch keine Abſicht, ſie vorzunehmen. Die Nach
Spezialſeide ſei derartig groß, daß man für die nächſt*
kauft ſei.
Nach einer Mitteilung im Rotterdamer Gemeinde
die Ford Motor Comp, ihre Fabriken von Antwerpeu,
Fordautomobile für Europa zuſammengeſtellt wurden, 111
zu verlegen.
Nach den ſtatiſtiſchen Ziffern betrug die Ausfuhrr
Dezember 1928 210 Mill. hfl. gegenüber 222 Mill. hfl.
1928 und 221 Mill. hfl. im Dezember 1927. Die Einff)
Dezember 1928 45 Mill. hfl. gegenüber 52 Mill. im 2A
ganzen war die Einfuhr im Jahre 1928 2 684 Mill. gegr
hfl. im Jahre 1927; die Ausfuhr 1986 gegen 1900 Mill.
Trotz eines halbamtlichen franzöſiſchen Dementis !.
ſammenhang mit dem Pariſer Aufenthalt Joar Krer
rüchte von Verhandlungen über eine Anleihe des ſchr
holztruſtes an die franzöſiſche Regierung nicht verſtumme=
Die polniſche Außenhandelsbilanz für den Dezemb=
Jahres weiſt einen Einfuhrwert von 238,4 Mill. und
wert von 209,2 Mill. Zloty auf, iſt alſo mit 29,2 Mil
kaum 6 Mill. Bloty im Vormonat paſſiv geweſen.
Frankfurter Kursbericht vom 23. Januar 1929.
anl. v. 27....."
6% Baden
Frei=
ſtaat v. 27.
ſtaat v. 27
ſtaat v. 28..
anl. v. 28.....
60 Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27...
7%0
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27....
—
Dtſche. Anl.
Auslo=
fungsſch. *
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe.. ..
8% Bad.=Bad. b. 26
69 Berlin v. 24..
88 Darmſtadt v. 26
Nee
v Frkf. a. M. v. 20
8% Mainz v. 26.
82 Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser.
+ „ Ser,II
8% Berl. Hhp.=Bk.
8% Frkf. Hhyv. Bk.
4½%, „Lig. Pfbr.
78 „ PfbrBk.
4½%. „Lig. Pfbr
87.35
78.5
79.5
90.5
91.4
80
84.5
53.6
14.07
5.4
95
92
98
85
92
51.9
69
97.5
95.5
78.4
97.5
81),
Mde e
4½% Heſſ. 2bs. Hp.
Bk.=,Ligid. Pfbr.
82 Kom.
Landes=
bank Darmſtadt.
Mein. Hyp. Bk.
„ Lig. Pfbr.
Pfälz. Hhp. Bk.
Preuß. Ztr.=
Stadtſchaft.
8% Rhein. Hyp.=Bl
„ Lig. Pfbr.
82 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.. . ..
8% Südd. Bod.,
Cred.=Bank ..
8% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler Benz
von 27....
80 Klöckner=Werke
Berlin v. 26....
720 Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtcHäffner
von 26 ......."
F. 6. Farben Bonds
v. 28.......
5 % Bosn. L. E. B.
v. 1914 ......."
PI.% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ...
420 Oſt. Goldrentel
4I.% Rum. Gold
von 1913 .....
4% Türk. Admin.
„ 1.Badgad
Zollanl.
Pſ.% üngam 19131
Mick
88
78
93.8
85
98
94.5
97.75
81:/.
97.5
35
75.5
93
88
84.
92.5
137
36.25
38
20
11.75
4l,% Ungarn 19141 27.25
4½ „ Goldr., / 26.55
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ... /168.25
„Eff.-u.
Wechſel=
bank ......
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank
Hhp.=Bk.
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B. 142
Mein. Hyp.=Bank.
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Crebitanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. . . .
Hyp.=Bank ...
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.=G. f. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Ge
72% Dt. Reich=
Vorzge.
Hapag
Nordd. Lloyzd
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin.. .
Adlerw. iv. Kleyer)
6% AEG. Borzug
52
139
169.5
194
1e77
125
164
164.25
169
113
148.5
155
1397/
205
160
35.05
Rac
M4ré
214.5
167
89
907,
125.25
123
D
Baſt Nürmberg ...
Bergm. El. Werke
BrownBroverickCie
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen ...
Eement Heidelberg/133.25
Karlſtadt 181
Chem.BerkeAlbert.
Chade ......."
Daimler=Benz.
Dt. Atl.=Telegr..
„ Eiſenh. Berlin.
„ Erdöl
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Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
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Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ..../437
Us
216.2
152
121.5
82.5
69 75
478
78.5
/130
180
331
214.5
202
45
220
254.25
89
142
89
58
108.5
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175
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Elektr. Stamml 80
„ Stahlwerke . . 131.
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt. /125
24
Benteurer von Ehre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
Donnerstag, den 24. Januar 1929
Geite 11
noartete eine weitere Viertelſtunde, Sekunden
zäh=
ſtdgt er die Freitr2ppe und die Terraſſe, dort lag
Ballen, hell und leuchtend.
u auf, entfaltete, ihn aber nicht, es war ja auch
ticfe Grauen, das in dieſem zweimaligen „Hilfe” ſtak, er ahnte,
daß ein ſchweres Geheimnis den ſchwachen Sinn dieſes
unglück=
lichen Weibes belaſten und überſchatten mußte, all dies fühlte er
um ſo mehr, als es jetzt für ihn keinen Zweifel darüber mehr
geben durfte, daß dieſe Miſtreß Blomm niemand anders war
und ſein konnte als die Murter Kathleens, ſeiner Kathleen.
Nein, die verſchiedenen Namen taten da wirklich nichts zur
Sache, in den angelſachſiſchen Ländern trug man den Namen,
den man tragen wollte; oder vielleicht tragen mußte . . .
Minkel.
icl es ihm ein, daß er ohne zu läuten nicht in das
uu ück konnte, alle auf die Terraſſe zugehenden
wer kleinen Portierloge unter der Terraſſe waren
machte kehrt, ging wieder dem Park zu, draug in
ſtumd er vor der dichten, den Pavillon ſchützenden
wes Pavillons ſtand offen, Hohlander betrat ihn
war ſeine Erregung, daß er den Ballen Papier
fI ltete.
otder es doch, ein zerknittertes, abgeriſſenes Blatt
Uunſ=n ſi=l zu Boden, noch ein letztes, hier war der
gü-ches, wohl aus einem Tagebuch geriſſenes
Stück=
wünnen, fliehenden Zügen die Worte: „
Schwei=
gs willen und Hilſe! Hilfe! Er kommt morgen
Bei
Grippe-Gefahr
Lmamint.
zur Vorbeugung.
Vieltausendfach von den Arzten anetkanntes
Schutz- u. Desinfektionsrnittel für Mund und Rachen,
die Eingangspforte der meisten Krankheitskeime.
Erhältlich in Apotheken und Drogerier.
m ms mehrere Male, zunächſt nicht imſtande, einen
un zu faſſen.
nuch dirs, was ihm dank jahrelanger Diſziplan möglich
tir nichts und legte ſich auf das immer noch un=
SMorgen ſchon würde Klarheit bringen; morgen
Eine ſchändliche Tat.
ichlief gut; er wurde geweckt durch eine dicke
prviſchen den Gitterſtäben des Fenſters auf dem
yymetterte melodiöſe Töne in den Raum, um dann
Mn Bewegung Hohlanders hurtig aufzufliegen und
ſtin feiſten Wurm zu faſſen; lang und qualvoll hing
sſnggelben Schnabel, aber kein Krümmen half, der
tvard zum gefräßigen Tier, eins lebt eben vom
kerälingen und zerfleifchen ſich zu vielen Millionen
wides Nachts, wie’s dieſe Weltordnung nun
ein=
zu1 tand auf und kehrte unbemerkt ins Sanatorium
iühinrmer zurück, nahm dort ein Bad und frühſtückte,
Mtarſten.
ſie: dieſen Zettel hervor und überlegte.
Awchlen, daß Hohlanders Stimmung die denkbar
ineigaß nicht, daß da neben ihm, nur wenige Meter
ſhyv hrloſe Frau in Todesäugſten lag, er fühlte das
Hohlander alſo war beſter Stimmung.
Jetzt hatte er nicht mehr nur eine Spur, ſondern er hatte
faſt die Gewißheit, daß Kahleen noch lebte; ebenſowewig, wie
man es gewagt hatte, die Mutter zu beſeitigen, ebenſowenig
ſicherlich hatte man es gewagt, an der Tochter einen Mord zu
be=
gehen.
Kathleen lebte noch!
Doch, wo lebte ſie, wohin hatte dieſe Beſtie das junge
Mäd=
chen verſchleppt, wußte die Mutter vielleicht hierum?
Hohlander grübelte nicht lange, es hatte wirklich keinen Zweck,
viele Hypotheſen waren erlaubt, keine war wahrſcheinlicher als
die andere; Schritt für Schritt mußte er weitergehen, und ein
nächſter, ein vielleicht ſehr großer Schritt war in der kommenden
Nacht zu tun.
Da dachte er wieder an das Grauem der armen Frau dort
drüben — keine Minute länger ſollte es dauern, ihr Vertrauen
in ihn ſollte nicht vergeblich ſein, er würde zur Stelle ſein und
auch zu ſchweigen wiſſen.
Er klingelte, ein Zimmermädchen kam mit freundlichem,
ge=
fälligem Geſicht, ein weißes Häubchen über dem blonden Haar,
mit kokettem Schürzchen, und alles in allem eine jener
aufhei=
ternden Erſcheinungen, deren es in den Samatorien dieſer Art
ſo ſehr bedarf; und außerdem trug ſie noch den ſchmeichelnden
Namen „Evelyne‟
„Bitte, Evelyne, überbringen Sie doch der gnädigen Miſtreß
Blomm meine Karte und meine eregebenſten Empfehlungen,
ſagen Sie, ich hätte bom Arzt mit Freude vernommen, daß ſie
teine, auch nuicht die kleinſte Befürchtung mehr zu hegen habe.
Vergeſſen Sie dies nicht, mein Fraulein, keine Befürchtung
mehr‟.”
Und er gab ihr in einem Umſchlag ſeine Karte, auf die er
rechts unten, dort, wo oft die Adreſſe zu ſtehen pflegt, den Namen
„Jverelyde” geſchrieben hätte.
Das Zimmermädchen lachelte und knickſte, dann ging es,
jym=
pathiſche Röcke ſchwingend.
Es ſind merkwürdige Menſchen, dieſe Deutſchen, ſagte ſich
das gerne völkerpſychologiſche Betrachtungen über all dieſe
in=
ternationalen Gäſte des Sanatoriums anſtellende Mädchen, und
ſie haben merkwürdige Sitten. Aber nett iſt’s von dieſem Herrn
da doch, daß er ſich um die arme Miſtreß Blomm ſo ſehr
küm=
mert, und dabei kent er ſie gar nicht — how kunny, wwie jomiſch!
Dennoch vergaß ſie nicht, genau ihren Auftrag auszuführen
und Miß Randell Karte und Gruß zu überbringen.
Hohlander aber begann ſeine Vorbereitungen für die
kom=
mende Nacht.
Zunächſt prüfte er den langen Balkon, der ebenſo wie beim
zweiten Stockwerk ſich über die ganze Länge der Faſſade hinzog,
ein zweiter, der Sonne und dem Licht vollkommen oſfener
Korri=
dor, wenn auch von Zimmer zu Zimmer durch trennende Gitter
eingeteilt.
Die Gitter waren für Hohlander kein Hindernis; mit
Git=
tern geht es meiſt oft wie mit ſo vielen Verboten, ſie ſind dazu
da, um überſtiegen oder umgangen zu werden.
Dann prüfte Hohlander eingehend die Architektur des
Sana=
toriums, es war ſehr angebracht, dieſe Räumlichkeiten, die die
kommende Nacht zu einem „Schauplatz” oder „Tatort” werden
konnten, genau zu beſichtigen.
Da war das wahrhaft fürſtliche Treppenhaus, gebaut von
einem Künſtler, der verſchwenderiſch mit dem Raum umgehen
durfte und dies auch getan hatte, es war gebildet von zwei in
ſchönen Schwingungen nach unten zu verlaufenden Treppen, das
Ganze vom dritten Stoclwerk aus zu überſehen, uirgends ein
Winhel, alles klar, und die marmornen, mit einem roten Teppich
bekleideten Stufen ſo nieder, daß man hinaufreiten konnte.
Dann ein langer Korridor, mit ſchönen, in die Wand
ein=
gelaſſenen Gemälden des angehenden achtzehnten Jahrhunderts
geſchmückt, Schäfer und Schäferinnen, pausbäckige Kinder und
Putten, und nirgends im Korridor ein Schrank oder ſonſt ein
Gegenſtand, der die ſchöne Linie hätte beeinfluſſen können; als
einzige Gliedrung der Rahmen der Türen, und zur
Bequemlich=
keit der Gäſte dünne, leichte Seſſel aus Rohr.
Zu beiden Seiten des Korridors noch je ein ſchmaler,
ſtump=
fer Gang für die beiden Flügel, dieſe Gänge ohne irgendwelchen
Ausweg.
Das Ganze mathematiſch genommen, eine gerade, an beiden
Enden rechtwinklig gebrochene Linie, und in der Mitte
ange=
lehnt das Oval des Treppenhauſes.
(Fortſetzung folgt.)
tiſt in
Fſichl.
lalbe
Wut.
N:
Mi.
d=
eRo=
Earn=
Anz.
16
ſt. (
RNNM
EMiet-b=
Iwor=
ſubr it.
rellg.
zireie
zmn
Arbeitsamt Darmſtadt.
Die Sprechſtunden für
Berufsberatuug und
Lehrſtellenvermittlung
ſind wie folgt feſtgeſetzt:.
1. bei der Hauptſtelle in Darmſtadt:
jeden Nachmittag (außer Samstag) von
3.5 Uhr (für akademiſche Berufe nur
Dienstag und Donnerstag).
Männliche Ratſuchende:
Bismarckſtraße 70.
Telefon 2002.
Weibliche Ratſuchende:
Luiſenplatz 4.
Telefon 3527.
2. bei der Nebenſtelle in Bensheim:
Mittwoch Nachmittag von 2-5 Uhr im
Gebäude der Dienſtſtelle, Wambolterhof,
Telefon 400.
3. bei der Nebenſtelle in Dieburg:
Montag und Mittwoch Nachmittag von
2-5 Uhr im Gebäude der Dienſtſtelle
Altſtadt, Telefon 286.
4. bei der Nebenſtelle in Erbach:
Mittwoch und Freitag Nachmittag von
2-5 Uhr im Gebäude der Dienſtſtelle,
Kreisamt Erbach, Telefon 511.
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