Parmſtädter
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Nummer 258 Sonntag, den 16. September 1928. 191. Jahrgang
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ddter und Nationalbank.
Briand wieder in Genf.
Die Antwort Berlins.
die Richtlinien für die deutſche Delegation.
Berlin, 15. September.
DDas Reichskabinett trat heute unter Vorſitz des
Reichsmini=
frs Groener zu einer Sitzung zuſammen, an der die
Reichsmini=
ir Purtius, Dietrich, v. Guérard, Hilferding, Severing, Schätzel
d Wiſſell teilnahmen. Gegenſtand der eingehenden Beratung
Lete die Lage in Genf, wie ſie ſich auf Grund der Berichte der
rgation darſtellt. Die Haltung der Delegierten in Genf fand
umütige Billigung. Die Stellungnahme des Reichskabinetts zu
in in Frage ſtehenden Problemen wurde der Delegation
tele=
zu. hiſch übermittelt.
Das Reichskabinett hat am Samstag über die Lage in Genf
lraten. Die Beſprechung iſt ſehr gründlich geweſen. Sie hatte
mächſt bis über mittag gedauert und iſt am Nachmittag nach
izr Pauſe noch einmal zwei Stunden lang fortgeſetzt worden.
ter, amtliche Bericht iſt, wie ſtets in ſolchen Fällen, mehr als
irttig. Er beſagt lediglich, daß die Haltung der deutſchen
Dele=
ſtiwn einmütig Billigung fand und daß die Stellungnahme des
beiſhskabinetts zu den in Frage ſtehenden Problemen der
deut=
ter Delegation telegraphiſch übermittelt wurde. Damit iſt
trrlich nichts anzufangen. Es iſt aber in dieſem Falle
zuzu=
ſam, daß nicht mehr geſagt werden konnte, um die Stellung der
ſehegation bei der Fortſetzung der Beſprechungen mit den
Be=
turngsmächten nicht zu erſchweren. Tatſächlich aber beweiſt
ſni die Dauer der Kabinettsſitzung, daß die Beſprechung der
ableme ſehr gründlich war. Es ſcheint, als ob vom
Reichs=
niller lediglich ein ausführlicher ſchriftlicher Bericht vorlag, der
h= die Formulierung von Vorſchlägen enthielt, wie ſie etwa am
huntag den Franzoſen überreicht werden könnten. Herr Mül=
Hat vielmehr die Auffaſſung des Kabinetts über
Vorſchläge der Franzoſen hören wollen. Dabei
tre ſich ebenſo wie in Genf eine verſchiedenartige Schattierung
geigt haben. Wir glauben annehmen zu dürfen, daß die
lermungsäußerung des Kabinetts nach Genf in der Richtung
gungen iſt, gegen die Einſetzung einer
Kommiſ=
ſom zur Prüfungder Reparationsfrage beſtehe
) uns keinerlei Bedenken, da ja auch Deutſchland
in=
tefſiert iſt, daß endlich die Geſamthöhe der deutſchen
Kriegs=
ſtſthädigung feſtgeſetzt wird. Dagegen iſt die von den
ſrnnzoſen angeregte Feſtſtellungskommiſſion,
ſonr wir unſere Zuſtimmung geben können, auf Herz und
Nie=
n wegen ihrer Zuſammenſetzung und wegen ihrer Befugniſſe
wrüfen. Grundlegend bleibt dabei, was der
Reichsaußen=
annſter Dr. Streſemann in ſeiner letzten großen Rede im
„muar geſagt hat. Infolgedeſſen iſt es ſelbſtverſtändlich, daß
ne ſolche Kommiſſion nicht über 1935 hinaus
mnttieren kann, und daß ihre Einſetzung die
ſofor=
gie Räumung des geſamten beſetzten Gebietes,
ihr etwa nur der 2. Zone, zur Vorausſetzung hat, daß
ſo die Räumung des beſetzten Gebietes nicht
bbängig gemacht werden darf von einer erſt in
terer Zukunft zu erwartenden
Verſtändi=
tng über die Reparationen. In dieſem Rahmen hat
ſeldeutſche Delegation ſich zu halten. Ob ſie nun von ſich aus
ut feſt formulierten Vorſchlägen in die Sonntagsbeſprechungen
inz ingeht, wird ſie in Genf ſelbſt entſcheiden müſſen. Die
Fran=
ſem ſcheinen das zu erwarten oder ſogar für ſelbſtverſtändlich
ſzrtſehen. Wenn man indes das Echo lieſt, das aus der
franzö=
ichen Kabinettsſitzung in die Pariſer Preſſe gekommen iſt, dann
ſirw es ſchwer, an die Möglichkeit einer Verſtändigung auf
rund der vom Reichskabinett feſtgeſtellten Mindeſtpunkte zu
ſatben.
Die franzöſiſchen Pläne.
* Genf, 15. September. (Priv.=Tel.)
Die Rheinlandbeſprechungen nehmen nach wie vor das
au printereſſe in Anſpruch. Allmählich beginnen ſich die
fran=
ſichen Pläne ſchärfer abzuzeichnen, und ihre Bedeutung tritt
er hervor. Auf franzöſiſcher Seite denkt man ſich die praktiſche
un chführung der Vorſchläge ſo, daß Deutſchland ſich verpflichtet,
eZuſatzkontrolle für das Rheinland im Prinzip von vornherein
„inehmen. Dieſe Kontrolle iſt als ein zwiſchengeſchaltetes
Or=
in gedacht, das zum Teil die im Rheinlandpakt vorgeſehenen
eſiſtellungsfunktionen des Völkerbundsrats, zu einem anderen
die Funktionen der durch den Locarnopakt geſchaffenen
ge=
iſchten Vergleichskommiſſion erfüllen ſoll. Mitglieder dieſer
heinlandkontrollkommiſſion ſollen ſämtliche Unterzeichner des
hi inlandpaktes ſein, alſo Deutſchland, Frankreich, England,
Bel=
en und Italien.
Als Entgelt für die Annahme dieſer Kontrolle ſtellt man auf
airzöſiſcher Seite die vorzeitige Räumung der Zweiten Zone
Ausſicht. Nach franzöſiſcher Auffaſſung kann die Räumung
eſeer zweiten Zone jedoch erſt erfolgen, wenn die
Rheinland=
m roll=Kommiſſion, die eine Erweiterung der Locarnoverträge
itellt, von den deutſchen parlamentariſchen Inſtanzen
ange=
omimen werde. Da das erſt in einigen Monaten der Fall ſein
uffte, wäre praktiſch mit der Räumung der 2. Zone erſt im
alsfe des kommenden Jahres zu rechnen, ſo daß Deutſchland
ſieer Umſtänden durch die Uebernahme der als vermanent
ge=
weten Rheinlandkontrolle die Räumung der 2. Zone acht bis
eunn Monate vor dem im Verſailler Vertrag feſtgeſetzten Termin
hmlten würde.
Die Räumung der 3. Zone wird von franzöſiſcher Seite von
ehr Ausgang der Verhandlungen über die
Reparationsverpflich=
ſigtzen abhängig gemacht. Man rechnet in franzöſiſchen Kreiſen
Miit, daß, falls es überhaupt zu diplomatiſchen Verhandlungen
umt, gerade dieſer Teil ſehr lange Zeit in Anſpruch nehmen
a 2, da es ſich dabei um ein außerordentlich kompliziertes
Pro=
ſee handelt und man ſich vorläuſig auch über den Umfugg und
die Art der Mobiliſſierung noch nicht klar iſt. In franzöſiſchen
Kreiſen gibt man für dieſe Verhandlungen eine Zeitſpanne von
mindeſtens zwei bis drei Jahren an. Man deutet aber darauf
hin, daß durch das eventuelle ſpätere Hinzutreten Amerikas zu
dieſen Beſprechungen weitere Schwierigkeiten und auch weitere
Verzögerungen entſtehen können. Daraus ergibt ſich nach
franzö=
iſcher Auffaſſung auch die Unmöglichkeit, jetzt ſchon einen
be=
ſtimmten Termin für die Räumung der 3. Zone vorauszuſagen.
Nach der Räumung der letzten Zone würde die
Kontvollorgani=
ſation für das geſamte ehemalige beſetzte Rheinland in Kraft
treten.
Dieſe Projekte, die in vielen Teilen noch große Unklarheiten
auſweiſen, befinden ſich vorläufig im Stadium der Prüfung.
Pariſer Räumungs=Echo.
EP. Paris, 15. September.
Der „Temps” drückt ſeine Befriedigung über den bisherigen
Verlauf der Räumungsverhandlungen aus. In Deutſchland
verſuche man zwar, die Faſſade zu wahren, was aber nicht
hin=
dere, daß die urſprüngliche deutſche Theſe, daß Deutſchland keine
Kompenſationen für die vorzeitige Räumung biete, nicht mehr
aufrecht erhalten werde. Sogar in der Frage der
Militärkon=
trolle habe Deutſchland Konzeſſionen gemacht. Man diskutiere
jetzt über eine Kontrolle, während wan dieſe letzte Woche noch
mit Entrüſtung zurückwies. Dieſe Erkenntnis der Wirklichkeit
ſtelle eine Entwicklung dar, die die Verhandlungen werklich
er=
leichtere.
Das „Journal des Débats” fordert die franzöſiſche
Delega=
tion auf, in der Frage der Militärkontrolle nach wie vor den
Verſciller Vertrag und nicht die Locarno=Abkommen
heranzu=
ziehen. Frankreich würde im letzteren Fall ſeine Poſition
ſchwä=
chen, denn der Locarnovertrag beruhe auf Gleichberechtigung und
Gegenſeitigkeit, der Verſailler Vertrag dagegen auf der
Grund=
lage der dem Beſiegten aufgezwungenen Verpflichtungen.
Frank=
reich dürfe nicht zurückweichen. Die Militärkontrolle, oder wie
man ſie nun nennen möge, müſſe in erſter Linie wirkſam ſein.
Es müſſe darüber gewacht werden, daß das Rheinland auch in
Zukunft frei von militäriſcher Tänigkeit bleibe, auch wenn ſie
hinter angeblichen ſportlichem Vereinsübungen verſteckt würde.
Paul=Boncour lehnt die beiderſeitige
Kontrolle ab.
* Genf, 15. September. (Prib.=Tel.)
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand iſt im Laufe des
Abends aus Paris wieder in Genf eingetroffen. Es verlautet,
daß die franzöſiſche Delegation in den kommenden
Verhandlungen auf Grund der Richtlinien des Pariſer
Kabi=
nettsrates den bisherigen Standpunkt, jedoch mit
einigen neuen Verſchärfungen aufrecht
erhal=
ten wird. Darnach verlangen die Franzoſen eine
Erweiterung des Locarnopaktes durch eine
Kontrolle der entmilitariſierten
Rheinland=
zone, deren Dauer nicht feſtſtehen, ſondern von den
Franzo=
ſen anſcheinend, wie aus der angebotenen Gegenſeitigkeit
hervor=
geht, auflängere Zeit berechnet iſt. Falls Deutſchland
ſich mit der Bildung des Kontrollorganes, deſſen Befugniſſe noch
nicht feſtgelegt ſind, und mit der Einſetzung eines
Sachverſtändi=
gen=Ausſchuſſes für die Reparationsverhandlungen ſchon in
Genf, und zwar ſofort einverſtanden erklären wollte, will man
von franzöſiſcher Seite die Zuſtimmung für die ſofortige
Räu=
mung der zweiten Zone geben. Die Beſetzung der dritten Zone
ſoll weiter beſtehen bleiben, da man ſie von der Regelung der
Reparations= und Schuldenfrage abhängig machen wird. In
franzöſiſchen Kreiſen hat der Beſchluß des Reichskabinetts daher
eine gewiſſe Beunruhigung hervorgerufen wegen der Möglichkeit
einer morgigen Abreiſe des Kanzlers. In Genfer Kreiſen
wer=
den die franzöſiſchen Forderungen zum Teil ſo aufgefaßt, daß ſie
für Deutſchland untragbare Forderungen enthalten, weil man
vermeiden will, auf die deutſche Forderung nach
Rheinland=
räumung ein klares Nein auszuſprechen und die Verantwortung
für die Ablehnung lieber Deutſchland zuſchieben möchte.
Paul=Boncour hat heute abend erklärt, daß für die,
franzö=
ſiſche Regierung die Errichtung einer beiderſeitigen Kontrolle der
Rheinlandzone nicht als tragbar angeſehen werde, da Frankreich
keine entmilitariſierte Zone beſitze und für die franzöſiſche
Re=
gierung auch keinerlei Veranlaſſung vorliege, ſich einer Kontrolle
der franzöſiſchen Grenzgebiete zu unterwerfen.
Die Stellungnahme der deutſchen Oelegation
zu den franzöſiſchen Vorſchlägen.
* Genf, 15. September. (Priv.=Tel.)
Die deutſche Delegation, die vom Reichskanzler
urſprüng=
lich zu einer Sitzung auf 19 Uhr einberufen war, tritt erſt um
22½ Uhr zuſammen, um auf Grund der im Laufe des Abends
eingetroffenen Stellungnahme des Reichskabinettes den deutſchen
Standpunkt für die Sonntagskonferenz feſtzulegen. Man nimmt
an, daß die Rede Dr. Streſemanns vom 31. Januar und die
Erklärungen von Dr. Curtius die Richtlinienfürdie
wei=
teren Verhandlungen abgeben werden. Danach wird
bekanntlich die Kontrolle der Rheinlandzone nur
bis zum Jahre 1935 als tragbar angeſehen und
auch nur unter beſtimmten Bedingungen. Nach
der bisherigen deutſchen Auffaſſung kann
jeden=
falls nur die Form einer beiderſeitigen Kontrolle
der Rheinlande in Frage kommen. Es ſcheint ſomit,
daß zunächſt über dieſe beiden grundlegenden Fragen innerhalb
der deutſchen Delegation nach Ueberwindung recht tiefgehender
Meinungsverſchiedenheiten eine gewiſſe Einigung erzielt
wor=
den iſt.
Die Woche.
Frankreichs Außenminiſter, der Mann von Locarno, Genf
und Thoiry, hat als Antwort auf die bekannte Rede des deutſchen
Reichskanzlers am vergangenen Montag vor dem verſammelten
Völkerbund eine Rede gehalten, die in Ton und Inhalt lebhaft
an die erſten Jahre der Nachkriegszeit erinnerte. Sachlich wieder
einmal die alten, oft widerlegten und völlig unberechtigten
Vor=
würfe gegen das Deutſche Reich; von einer perſönlichen Schärfe
gegen den deutſchen Reichskanzler, die, im diplomatiſchen Verkehr
mehr wie ungewöhnlich, vor dem Genfer Forum wie ein
Fauſt=
ſchlag ins Geſicht wirken mußte. An dieſem Tatbeſtand ändern
alle ſpäteren Abſchwächungsverſuche nichts, ändert auch nichts,
daß Briand ſich durch die Rede Hermann Müllers perſönlich
offenbar ſchwer angegriffen gefühlt hat. Mit aller Deutlichkeit
muß es einmal ausgeſprochen werden, daß ein Rückfall in dieſe
Tonart, die vielleicht einem Negerhäuptling in irgendeiner
afrika=
niſchen Kolonie gegenüber angebracht erſcheinen mag, jede
diplo=
matiſche Verhandlung für die Zukunft unmöglich machen muß.
Es iſt unter dieſen Umſtänden verſtändlich, wenn im Anſchluß
an Briands Rede in der deutſchen Oeffentlichkeit die Frage
auf=
geworfen worden iſt, ob damit nicht die ganze deutſche
Außen=
politik der letzten Jahre in ihrer grundſätzlichen Einſtellung als
falſch erwieſen ſei, um ſo mehr, als in dieſem Fall der Sprecher
Frankreichs ja gerade der Mann war, der in der ganzen Welt als
der franzöſiſche Träger einer Politik des deutſch=franzöſiſchen
Ausgleichs angeſehen wird. Verſtändlich, daß dieſe Frage
auf=
geworfen wurde. Sie zu bejahen wäre zum mindeſten voreilig.
Ueber die Politik des deutſch=franzöſiſchen Ausgleichs iſt in
den letzten Jahren ſo viel geſchrieben und geſprochen worden,
daß man eigentlich meinen könnte, daß ihre Probleme
mittler=
weile überall genügend geklärt und jedes weitere Wort
über=
flüſſig wäre. Daß dem aber leider nicht ſo iſt, hat ſich erſt
wäh=
rend dieſer letzten akuten Kriſis wieder einmal gezeigt. Noch
immer nämlich ſtellen ſich ſcheinbar die Dinge in vielen Köpfen
ſo dar, als ob die angeſtrebte deutſch=franzöſiſche Verſtändigung
ein höchſt einſeitiges Geſchäft ſei, bei dem nur wir etwas zu
ge=
winnen hätten. Da die Franzoſen nun aber trotz aller
Anbiede=
rungsverſuche unſer rſeits — ſo meint man — ſehr wenig Luſt
zeigen, die Sonne ihrer Gnade über uns leuchten zu laſſen, ſo
erſcheint dann die ganze „Verſtändigungspolitik” als ein
lächer=
liches Phantom, dem man vergeblich nachjagt. Wir wollen
zu=
geben, daß in gewiſſen franzöſiſchen Kreifen auch heute noch die
Dinge ſo angeſehen werden. Das aber ändert doch nichts daran,
daß die Politik des deutſch=franzöſiſchen Ausgleichs letzten Endes
Ziele verfolgt, die Deutſche und Franzoſen aus nüchternem
Selbſterhaltungstrieb verfolgen müſſen, Ziele, die keines der
beiden Völker für ſich allein, womöglich noch gegen das andere,
jemals erreichen können. Europa, deſſen Völker vor dem
Welt=
krieg den Erdball beherrſchten, hat nun einmal den Krieg
ver=
loren. Die politiſchen und wirtſchaftlichen Kräfte, die heute die
Erde beherrſchen, ſind in den großen angelſächſiſchen Weltreichen
konzentriert. Die übervölkerte Induſtriewerkſtatt Europa, deren
Schickſal heute ſchon in viel höherem Maße als es der politiſche
und wirtſchaftliche Laie erkennt, von weltpolitiſchen Intereſſen
der Weltmächte beſtimmt wird, ſteht vor der Gefahr, zum
Kolo=
nialland herabzuſinken. Nichts wäre gefährlicher, als ſich in dieſer
Beziehung irgendwelchen Illuſionen hinzugeben oder vor der
Gefahr den Kopf in den Sand zu ſtecken. Inwieweit iſt man denn
heute in Paris und Berlin noch Herr ſeiner politiſchen und
wirt=
ſchaftlichen Entſchlüſſe? Und unaufhaltſam ſchreitet die Entwicklung
in der gleichen Richtung fort, ſolange ſich die Kulturvölker Europas
wie biſſige Hunde zähnefletſchend gegenüberſtehen. Eine ehrliche
deutſch=franzöſiſche Verſtändigung auf breiteſter Grundlage, die
allein die Kräfte unſeres Erdteils zuſammenzufaſſen in der Lage
wäre, würde auch allein die uns drohenden Gefahren abwenden
können, da ſie neben die beſtehenden Weltmächte eine ebenbürtige
Weltmacht ſtellen würde, die ihren Völkern die freie
Entfaltungs=
möglichkeit für die Zukunft ſichern würde.
Gegen die zwingende Logik der grundſätzlichen
Problem=
ſtellung dürfte kaum etwas einzuwenden ſein, wird auch kaum
jemals etwas eingewandt. Aber bei den unendlichen
Schwierig=
keiten der praktiſchen Politik ſcheint man ſie manchmal etwas aus
den Augen zu verlieren. In beiden Ländern, in Deutſchland
ſo=
wohl wie in Frankreich, hat man die politiſche Idee, welche dem
deutſch=franzöſiſchen Ausgleich zugrunde liegt, in ihrer Bedeutung
erkannt, und es bleibt das geſchichtliche Verdienſt Dr.
Streſe=
manns, daß er es allen ungeheuerlichen Schwierigkeiten zum
Trotz mutig unternommen hat, dieſer politiſchen Idee auch zu
praktiſcher Bedeutung zu verhelfen. Auch in manchen
franzöſi=
ſchen Kreiſen hat man das zu würdigen gewußt, wofür die
Ach=
tung zeugt die er jenſeits des Rheins genießt. Dabei liegen die
Dinge in Frankreich zunächſt zweifellos ſehr viel ſchwieriger als
bei uns. Während in Deutſchland der furchtbare unmittelbare
Druck der erſten Nachkriegsjahre ſehr bald den Blick ſchärfte für
die praktiſchen Folgen, die ſich aus dem Weltkrieg ergeben, fühlte
man ſich in Frankreich zunächſt als Sieger, und auf die ſtärkſte
Landmacht der Erde pochend, glaubte man die Politik der
Vor=
kriegszeit nur unter günſtigeren Bedingungen einfach fortſetzen
zu können. Man fühlte ſich als europäiſche Vormacht, die eine
gewichtige Stimme im Rate der Völker in die Wagſchale zu
wer=
fen hatte. Der trügeriſche Schein einer Weltmachtſtellung mußte
erſt entſchwinden, die Tatſachen mußten erſt eine auch für die
breite Maſſe verſtändliche deutliche Sprache ſprechen, bevor die
dem deutſch=franzöſiſchen Ausgleich zugrunde liegende politiſche
Idee auch in Frankreich an Boden gewinnen konnte. Unſtreitig,
daß dies während der letzten Jahre in ſehr erheblichem Maße
der Fall war. Ein Fehler war es nur, daß man bei uns,
beſon=
ders in pazifiſtiſch eingeſtellten Kreiſen, allen Warnungen zum
Trotz immer geneigt war, die Schwierigkeiten der politiſchen
Praris zu unterſchätzen, daß man das Ziel ſchon mit den
Hän=
den greifen zu können glaubte, als kaum noch der erſte Schritt
getan. So iſt es gekommen, daß Locarno, Genf und Thoiry, die
jedes für ſich ganz zweifellos einen Fortſchritt darſtellen, für
manche deutſche Kreiſe ſchließlich nur noch eine Enttäuſchung
be=
deuten. Wir haben etwas die Nerven verloren, und deswegen
war man in weiten deutſchen Kreiſen um ſo eher geneigt, in der
Sonntag, den 16 Geptember 1923
Rummer 238
Seite 2
unerhörten Rede Briands den Beweis für eine grundſätzliche
Schwenkung der franzöſiſchen Außenpolitik zu ſehen. Dagegen
aber ſpricht doch vieles, und in erſter Linie die unſtreitige
Tat=
ſcche, daß die Notwendigkeit einer deutſch=franzöſiſchen
Verſtän=
digung in immer weiteren franzöſiſchen Kreiſen klar erkannt
wird. Dagegen ſpricht auch die Tatſache, daß die Beſprechungen
über die Rheinland=Räumung in Genf fortgeſetzt werden konnten.
Es hat wenig Wert, die Frage zu erörtern, welche Gründe den
franzöſiſchen Außenminiſter veranlaſſen konnten, eine derartige
Rede zu halten, wenn er nicht daran dachte, mit der „Locarno=
Politik” zu brechen. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, die im
übrigen auch in der franzöſiſchen Preſſe verſchiedentlich
angedeu=
tet ſind. Wir haben keinen Anlaß, näher auf ſie einzugehen, weil
weder perſönliche Verärgerung noch taktiſche Gründe
irgend=
welcher Art eine derartige unmögliche Rede irgendwie
recht=
fertigen können.
In Genf ſitzen die Staatsmänner der ſogenannten Locarno=
Mächte zuſammen, um über die Rheinland=Räumung zu ſprechen.
Daß der Abzug der fremden Truppen aus dem beſetzten Gebiet
Vorausſetzung für jeden weiteren Schritt auf dem Wege der
deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung iſt, weiß man überall. Er iſt
darüber hinaus nach deutſcher Auffaſſung ſelbſtverſtändliche
Fol=
gerung aus dem Locarno=Vertrag. Daß die Franzoſen letzteres
nicht anerkennen wollen, wußten wir ſchon vor den Genfer
Be=
ſprechungen. Wir haben auch nicht angenommen, daß ſchon dieſe
ein für beide Teile tragbares Ergebnis zeitigen würden. Die
Er=
eigniſſe der letzten Woche haben ganz gewiß keine Ueberraſchung
im Sinne einer günftigen Entwicklung gebracht. Mehr wie
ver=
fehlt wäre es alſo, von der heutigen Fortſetzung der Beratungen
irgend eine Patentlöſung zu erwarten. Daß die Franzoſen ſich in
der Frage der Rheinland=Räumung von vornherein derart
feſt=
gelegt haben, war zweifellos ein Fehler, auch vom Standpunkt
der franzöſiſchen Politik aus, denn auch in Paris hat man neben
grundſätzlichen Erwägungen über eine Politik der Zukunft auch
ein ſehr praktiſches Intereſſe daran, daß die Verhandlungen über
die Rheinlandfrage zu einem vernüftigen Abſchluß kommen.
Wo=
bei allerdings fraglich erſcheinen muß, ob alle an der
heu=
tigen Beſprechung in Genf Beteiligten das
gleiche Intereſſe haben.
Mit ruhiger Feſtigkeit ſollte die deutſche Oeffentlichkeit die
weitere Entwicklung der Dinge abwarten. Wir ſollten uns
be=
mühen, die Dinge nüchtern und ſachlich zu beurteilen, und wir
ſollten uns weder durch parteipolitiſche Erwägungen noch durch
irgendwelche ausländiſchen Preſſeſtimmen beeinfluſſen laſſen. Es
war während dieſer letzten Tage nicht ſehr erhebend, wie manche
deutſche Zeitungen, die unſere Außenpolitik während der letzter
Jahre grundſätzlich ablehnen, triumphierend auf die hämiſche
Schadenfreude über Briands Genfer Rede hinwieſen, die in der
italieniſchen Preſſe zum Ausdruck kam. Es iſt ja kein Geheimnis
mehr, daß man in Rom ein endgültiges Scheitern der
deutſch=
franzöſiſchen Verſtändigungspolitik aus guten Gründen nicht
all=
zuſehr bedauern würde, und ſo hätten die etwas allzu
offen=
herzigen italieniſchen Preſſekommentare für uns eigentlich in
einem ganz anderen Sinne lehrreich ſein ſollen. Im übrigen aber
ſollte man weder in den Meinungsäußerungen der Organe
Muſ=
ſolinis noch in denen beſtimmter franzöſiſcher Blätter der
Weis=
heit letzten Schluß ſehen, ſondern man ſollte ſich an Hand des
Tatſachenmaterials darüber klar werden, welchen Weg uns die
Lebensintereſſen des deutſchen Volkes weiſen.
M.
Eine Nomreiſe Venizelos”.
EP. Athen, 15. September.
Miniſterpräſident Venizelos hat beſchloſſen, am nächſten
Donnerstag nach Rom abzureiſen, um dort mit Muſſolini einen
Freundſchafts= und Nichtangriffsvertrag zwiſchen Griechenland
und Italien zu unterzeichnen. Nach dem „Daily Expreß” ſpielt
Venizelos die Rolle des Hauptfriedensmannes in Südeuropa
denn er ſei nicht nur bemüht, alle Differenzen zwiſchen Athen
und Belgrad beizulegen, ſondern er ſetzt ſich ebenfalls für eine
herzliche Wiederannäherung zwiſchen Italien und Südſlawien
ein. Venizelos wird während ſeiner dreiwöchigen Abweſenheit
von Athen vom Kriegsminiſter Sofulis vertreten. Die
Kabinetts=
ſitzung iſt um einen Monat verſchoben worden, angeblich wegen
der Erkrankung Venizelos”, in Wirklichkeit aber wegen ſeiner
Ab=
weſenheit von Athen. — Auf ſeiner Heimreiſe von Rom wird
er in Belgrad einen zweitägigen Aufenthalt nehmen. Er wird
die bereits begonnenen Verhandlungen zwiſchen Griechenland
und Südſlawien mit den maßgebenden Kreiſen fortſetzen und
vielleicht zum Abſchluß bringen.
Vom Tage.
Der Preußiſche Landtag iſt nunmehr endgültig für
Diens=
tag, 2. Oktober, nachmittags 1 Uhr, einberufen worden.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstags wird für
Ende der kommenden Woche einberufen werden.
Das Mitglied des Reichsbankdirektoriums Karl
von Grimm iſt in Berlin im Alter von 61 Jahren geſtorben.
Herr von Grimm war geborener Mannheimer. Sein Vater war der
badiſche Miniſterialpräſident Karl von Grimm. Bis 1903 nar von
Grimm in der badiſchen Verwaltung tätig und wurde dann ins
Mini=
ſterium des Innern berufen. Im Direktorium der Reichsbank war er
ſeit 1907. Zuletzt oblag ihm die Bearbeitung der
Kreditangelegen=
heiten der ſüdweſtdeutſchen Länder.
Unter der Loſung „Fort mit der Beſatzung” veranſtaltete
der Stahlhelm=Bund der Frontſoldaten am Freitag abend in
Düſſeldorf eine von mehreren tauſend Perſonen beſuchte
öffent=
liche Verſammlung.
Italieniſche Zollwächter verhafteten auf
öſter=
eichiſchem Gebiet, mehrere hundert Meter hinter der
italieni=
ſchen Grenze, einen jungen Burſchen, den ſie gefeſſelt nach
Bozen brachten.
In Spanien ſind anläßlich des dieſer Tage aufgedeckten
Komplotts insgeſamt 3000 Perſonen verhaftet worden.
Anläßlich des fünften Jahrestages der Einſetzung des Direktoriums
hat Primo de Rivera Glückwünſche auch vom König von
Italien, dem Präſidenten der Republik Argentinien und dem
kubani=
ſchen Präſidenten erhalren.
Die belgiſche Kammer hat am Freitag bas Milizgeſetz
und das Geſetz über die Sprachenregelung in der
Armee angenommen. Bei der Abſtimmung über das
Milizgeſetz verließen die Sozialiſten den Saal.
Die flämiſchen Nationaliſten haben gegen das
Spra=
chengeſetz geſtimmt.
Die engliſche Regierung iſt offiziell von der Zuſtimmung Japans
zu dem engliſch=franzöſiſchen Marineabkommen in Kenntnis geſetzt
wor=
den. Die Antwort wurde geſtern in Tokio überreicht und befindet ſich
jetzt auf dem Wege nach London.
Aus San Juan auf Porto Rico wird gemeldet, daß dort infolge des
Orkans 80 000 Bewohner obdachlos geworden ſind. 5000 Hausdächer
wurden abgeriſſen.
Die Anſchlußfrage.
Der Paneuropäer Graf Coudenhove=Calergi
gegen den Anſchluß
EP. Paris, 15. September.
In der in Paris erſcheinenden „Deutſchen Zeitung”
veröf=
fentlicht Graf Coudenhove=Calergi, der Vorſitzende des
Pan=
europäiſchen Bundes, einen Artikel über die öſterreichiſche
An=
ſchlußfrage. Er ſtellt zunächſt feſt, daß der Anſchlußwille der
Oeſterreicher unzweideutig ſei. Eine Volksbefragung würde eine
überwältigende Mehrheit für den Anſchluß ergeben. Die
Oeſter=
reicher ſeien für den Anſchluß aus folgenden Gründen: Gefühl
der wirtſchaftlichen Hilfloſigkeit; der Wunſch,
wiederum, wie vor dem Kriege, in einem großen
Reichs=
verband zu leben; Gefühl, in der Welt ähnlich und in
dem gleichen Verhältnis iſoliert zu ſein wie
Deutſch=
land. Dagegen könne nicht von einer ausgeſprochenen
Sympa=
thie der Oeſterreicher für Deutſchland und die Deutſchen
ge=
ſprochen werden, oder dieſe würde ſich höchſtens auf Bayern
beſchränken. In Deutſchland ſeien ſämtliche Parteien, von den
Völkiſchen bis zu den Sozialdemokraten, für den Anſchluß,
aller=
dings aus verſchiedenen Gründen und, was den Oeſterreichern
wichtig erſcheinen ſollte, von anderen Geſichtspunkten aus als ſie
bei den Oeſterreichern vorhanden ſeien. Die Anſchlußfrage ſei
aber nicht nur eine deutſch=öſterreichiſche, ſondern vor allem eine
europäiſche Frage. Es unterliege keinem Zweifel, daß der
gewalt=
ſame Vollzug des Anſchluſſes einen neuen europäiſchen Krieg
zur Folge hätte. Durch den Anſchluß würde das europäiſche
Gleichgewicht in bedeutendem Maße geſtört. Dieſes Argument
beſitze deshalb ein ſo großes Gewicht, weil Europa kein
Vertrauen in Deutſchland beſitze. Der Verfaſſer
glaubt, daß die Frage am beſten durch die Gründung der
Ver=
einigten Staaten von Europa gelöſt würde. Wien wäre ſogar die
geeignetſte Hauptſtadt für den europäiſchen Staatenbund.
Deutſch=
land hätte in dieſem Falle kein Intereſſe mehr an dem Anſchluß,
da die Unabhängigkeit Oeſterreichs dem Germanismus im
zukünf=
tigen Oberſten Rat Europas zwei Stimmen verſchaffen würde,
anſtatt nur einer.
Erlebte Gedanken.
Von Reinhold Braun.
Kirchturm zwiſchen Roſen und Strom.
In einer Zeit, da viele Menſchen und Bücher immer nur
„Zeit” ſagen, muß es Menſchen und Bücher geben, die immer
wieder „Ewigkeit” ſagen. Darum leſe ich ein Buch, durch das
Ewigkeit in ſchlichten, reinen Gedanken geht und ſitze dabei im
Sommerabendgarten.
Das ſind nicht die ſchlechteſten Bücher, von denen man immer
wieder ſinnend aufſehen muß. Einem fernen Worte nachdenkend,
blicke ich in die Weite durch die Hochſtämme purpurner Roſen
hindurch auf den prächtigen Turm der alten Rundkirche des
Dorfes und weiter auf den azurn ſchimmernden Strom.
Erhoben von des Buches wunderſamer Welt, wird mir das
Bild zum Gleichnis — Kirchturm zwiſchen Roſen und Strom.
O, daß du ſeiſt das Bild meines Lebens: Ewiges in
leben=
diger Mitte, ernſt edel, offen dem Atem der Höhe, kündend mit
reinem Schalle das Wunder der Seele.
Und Roſen, Roſen, über Dornen purpurne Kelche, ſchimmernd
von den letzten Tropfen vorübergerauſchten Regens, Ja=Glut der
heiligen Freude, Sieg der ſchaffenden Tiefe..."
Roſen, Roſen...."
Und du Strom, hinter der Kirche aufblauend, ſonntag=innig
und =ſchön; denn heut iſt Sonntag, und die weißen Segel leuchten
wie Rieſenſchwingen zwiſchen Gold und Blau ...
Die ganze Luft iſt Muſik.
Sonntagsſtrom! Und morgen biſt du wieder Alltag, mit
Schwaden voll Rauch, mit Kettengeklirr und Warnungspfiff
fröhlicher Alltag und dennoch ein Waller zum Meere.
Wie ſchimmern deine Ufer ſommergolden. Garben kränzen
dein Bild, und fern, ganz fern wandern die Linien der Berge wie
in ewiges Geheimnis hinein...
Horch, die Glocken!
Greifzu.
Das Werk ſonnbrauner Schaffer ſchallt vom Grunde des
Tales herauf. — Kabelleger.
„Greif — zu! — Greif — zu —! —
So gehts durch den Tag.
Sommerglut brennt, dann brauſt ein Orkan, und gegen
Abend hin rauſcht unaufhörlich ein Regen
Und immer klingt’s: „Greif — zu! — Greif — zul —‟
Denn das Werk will Eile.
Ich habe viele ſchreiten ſehen im „gleichen Schritt und Tritt”
Aber heute wars ein Wandern von Händen, Armen, lauter ſtar
ken, ſonnbrauner Hände. Immer im gleichen Takt, immer in
gleichen Takt.
„Greif — zu! — Greif zu!”
Und die Kabelſchlange wandert, weiß biegſam, der einige
Kraft gehorchend . . . Sie wandert mit ſtählerner Schwere durck
die braunen Fäuſte der ſeltſam ſingenden Männer.
Wie doch Töne einem ſich einſingen können in Herz und Blut
Hörſt du’s, du Schaffer in mir: „Greif — zu! — Greif — zu!”
Brennt Glut, brauſt Orkan, rauſcht Regen: Greif zu! —
Greif zu!
* Aus den Darmſiädter Lichtſpieltheatern.
Helia.
Ein wirklich gutes und intereſſantes Luſtſpiel, in dem ſoga
ein ehedem Darmſtädter, Herr Krehan, mimt, iſt „Der Pie
colo vom Goldenen Löwen”. Acht luſtige Akte, deren
Verfaſſer im Programm nicht genannt wird, die aber in de
Regie von Carl Boeſe ſehr hübſch und ſehr wirkungsvoll
zu=
ammengefaßt ſind und im ganzen einen entzückenden Abklatſch
von Kleinſtadtleben und Kleinſtadtſenſation geben, der, wenn
heute auch nicht mehr zeitgemäß, doch immer wirkſam bleiben
wird. Der Piccolo vom Goldenen Löwen (ein kurz vor der Pleite
ſtehendes „Hotel”), ein lieber kleiner Kerl, hat eine Schweſter mi
einem lebenden Malheurchen, ob deſſen Vorhandenſein ſie von der
ganzen löblichen Kleinſtadtgeſellſchaft boykottiert wird, mit
Ein=
ſchluß des illegitimen Aſſeſſorpatas. Nur der kleine Piccolo und
Stummelmaxe, das Stadtoriginal, ſorgen für die beiden. Eines
Tages ſchneit eine Gräfin in dieſe Geſellſchaft. Ihr liegt
natür=
lich alles zu Füßen. Sie entdeckt eine Heilquelle, gründet eine
Geſellſchaft und erhält Tauſende von Mark Zuſchuß. Der kleine
Piccolo, der ſie bedient, wird ihr zu Dank verpflichtet, weil ſie
ihm und ſeiner Schweſter aus der Not hilft. Eines Tages aber
wird der kleine Peter Zeuge einer Szene, die die Gräfin als
Hochſtaplerin entlarvt. Zur ſelben Zeit erhält er die Nachricht
von einer amerikaniſchen Erbſchaft, die ihn zum kleinen König
der noch kleineren Kleinſtadtgeſellſchaft macht. Er läßt ſie das
weidlich fühlen, bleibt aber der kleine brave Kerl. Das alles iſt
mi=
einer ganzen Reihe von netten Zwiſchenfällen und
Typencharakte=
riſierungen ausgezeichnet geſchildert. Ein guter Unterhaltungs
film deutſchen Charakters, nicht ohne Satire, aber als ganzes
ſehr gut getroffen.
Die Parteien zur Räumung.
Angriffe der Deutſchnatienalen
gegen den Reichskanzler.
* Berlin, 15. September. (Pnv.=Tel.)
Die Deutſchnationalen entwickeln ſeit einigen Togen einn
erſtaunliche Tätigkeit. Man braucht nicht gerade von einer beu
wußten Diverſion nach außen zu ſprechen, aber im Unterbewußttt
ſein wird doch bei Graf Weſtarp und ſeinen Freunden das
Geg=
fühl ſicher vorhanden ſein, daß ſie über die Schwierigkeiten im
eigenen Lager umſo beſſer hinwegkommen, je ſchärfer ſie dau
Prinzip der nationalen Oppoſition herausarbeiten. Sie
haben=
verlangt, daß der Reichskanzler zu einer perſönlichen
Beſprechun=
im Auswärtigen Ausſchuß nach Berlin kommen ſoll und, glu
ihnen das abgelehnt worden iſt, daraufhin feſtgeſtellt, daß ihnen
die Zurückhaltung, die ſie bisher geübt hätten, nicht mehr möglick
ſei. Uns will ſcheinen, daß Graf Weſtarp dabei zwei Dinge durchn
einanderbringt. Die Deutſchnationalen hätten durchaus die Möon
lichbeit gehabt, ſich über die Vorgänge in Genf aus erſter Haniu
zu informieren. Herrn v. Lindeiner war ein Sitz unter den parr
lamentariſchen Vertretern angeboten worden. Er hat ihn abch
gelehnt. Die Deutſchnationalen haben freiwillig darauf
verzichtet=
in Genf entſcheidend mitzuwirken. Sie tun alſo Unrecht, wenn ſiß
jetzt der Regierung den Vorwurf wangelnder Verbindunon
machen. Etwas anderes aber iſt es, ob der Kanzler nicht guu
daran getan hätte, ohne die Aufforderung der
Deutſchnationglen=
abzuwarten, nach Berlin zu kommen, um ſich mit dem Kabinett
und vor dem Auswärtigen Ausſchuß auszuſprechen. Wenn din
Verhandlungen unterbrochen wurden, damit Herr Briand nacht
Paris fahren konnte, dann hatte auch die deutſche Delegationn
das Recht, einen weiteren Aufſchub von 24 Stunden zu vern
langen, damit der Kanzler Gelegenheit hatte, nach Berlin
zu=
kommen. Wenn er das nicht wollte, hätte er die Pauſe vorm
Donnerstag bis Sonntag zur Reiſe nach Berlin benutzen könnenn
Was ihn veranlaßt hat, dieſe Chance nicht anzunutzen, darübe:s
ſerbricht man ſich auch in Berlin den Kopf. Zur Vertretung des
deutſchen Standpunktes hätte es unter Umſtänden von großer=
Bedeutung ſein können, wenn der Kanzler ſich vor den Auss
wärtigen Ausſchuß geſtellt und dort die Auffaſſung der großern
Parteien in öffentlicher Sitzung zur Kenntnis genommen hätten
Der Zweck der Reiſe nach Genf war doch, daß wir auf Grun
unſerer politiſchen, moraliſchen und juriſtiſchen Poſition die Räu=u
mung des Rheinlandes verlangen wollten. Hätte der Kanzler
das „Nein”, das er auf dieſe Forderung hin bekam, im Aus=8
wärtigen Ausſchuß plakatiert, dann würde das Echo Herrm
Briand gewiß nicht freundlich in den Ohren geklungen haben.t
Statt deſſen triumphiert jetzt bereits der „Matn”, daß wir unſere
Stellungen politiſch geräumt hätten und den Abzug der Truppen
nicht mehr als ein uns ohne weiteres zuſtehendes Recht ver=r
langen. Ja, die Franzoſen glauben ſogar, daß ſie uns in eine
Verteidigung hineingedrängt haben, von der aus wir Vorſchlägen
zu machen hätten. Das iſt etwas zuviel in die Dinge
hineinge=
ſehen und hätte ſich wahrſcheinlich durch den Abſtecher nach Ber= vermeiden laſſen.
Amerika und die Rheinland=Räumung.
EP, Waſhington, 15. September.
Im Weißen Haus erklärt man, daß die amerikaniſche=
Regierung entgegen Preſſemeldungen bisher nicht offirn
ziell eingeladen worden ſei, ſich in den Kommiſſigen
nen für die Prüfung der Frage der
Nheinland=
räumung vertreten zu’lafſen. Falls eine, ſolche
Ein=
ladung an ſie ergehen ſollte, ſo werde es von der Form und den
Bedingungen der gewünſchten Mitarbeit abhängen, ob die Ein
ladung angenommen werde oder nicht. Immerhin müſſe vonn
vornherein feſtgeſtellt werden, daß die Räumungs
und die Reparationsfrage rein europäiſche
Fra=
gen ſeien, in die die Vereinigten Staaten nicht zun
intervenieren hätten.
Polfsbegehren am 3 Okiober.
* Berlin, 15. Sept. (Priv.=Tel.)
Die Verordnung über die Zulaſſung des kommuniſtiſchem
Volksbegehrens gegen den Bau von Panzerſchiffen iſt, wie wir
hören, im Reichsminiſterium des Innern jetzt fertiggeſtellt unde
ſteht unmittelbar vor der Veröffentlichung. 14 Tage nach den
Veröffentlichung werden die amtlichen Liſten zum Eintragenn
ausgelegt, und zwar für die Dauer von zwei Wochen. Die
Ein=
zeichnungsfriſt wird alſo vermutlich am 3. Oktober beginnen und
bis zum 18. Oktober laufen.
Dina Gralla, die hochſtapelnde Barkellnerin, verſteht eK
ausgezeichnet, den Kleinſtädtern die Köpfe zu verdrehen, unch
Guſtel Stark=Gſtettenbauer ſpielt den kleinen
Piccola=
mit viel Humor und ehrlichem Gefühl. Die übrigen Typen
wer=
den von Fritz Kampers, Julius von Szöreghi, Jultus
Falkenſtein, Paul Rehkopf, Krehan uſw. recht gut!
geſtellt.
„Der König der Mittelſtürmer” iſt ein Fußballe‟
roman, ſicher in Deutſchland geſtellt und aufgenommen, aber ganä
amerikaniſch angehaucht. Er erzählt die Geſchichte eines Fußballs
helden und ſeiner Liebe. Die Handlung zu erzählen erübrigt ſich,
es ſei aber feſtgeſtellt, daß dieſer Film eine ganze Reihe ſpannene.
der Bilder aus Fußballwettſpielen zeigt, dazu hübſche Natur= unda
Innenaufnahmen. Fritz Alberti Paul Richter, Colene
Bretti. Aud Egede Niſſen, Rudolf Lettinger, Caru=
Walther Meyer und Teddy Bill ſind die Hauptakteurs dieſes
wirkſamen Films, der ſicher viel Fußballbegeiſterte ins „Helig
ziehen wird.
4Frankfurter Theaterbrief.
Die Neueinſtudierung der „Toten Augen” von d’Albert bes
wies wieder die Zugkraft dieſer textlich und muſikaliſch geſchian
gemachten Oper. Die vorbildliche Darſtellung der Myrtecle dutche
E. Holl, die früher die Rolle gab, wurde durch Frau Gentnere
Fiſcher in keiner Weiſe erreicht. Auch J. Stern als Arteſilss
war fehl am Ort.
K. Nettſtraeter, der 1. Kapellmeiſter der Oper, verläßt uns
am 1. Oktober. Der Verluſt wiegt ſchwer. Wir haben dem ge‟
fühlsſtarken Muſiker Aufführungen von hohem Rang zu beie
danken, unter denen der Triſtan und der Fidelio an erſter Sift.
ſtehen. Den 2. Akt des Triſtan hat man ſeit Jahren nicht derdr.
eindrucksvoll gehört. Es iſt außerordentlich bedauerlich une?
eigentlich kaum zu entſchuldigen, daß Prof. Krauß ſeinem erſten.”
Kapellmeiſter ſo wenig Gelegenheit gegeben hat, ſein großes
Können auch an anderen Werken von Bedeutung zu zeigen. Ls‟
bliebe als Begründung lediglich die nicht ganz ungerechtfertigle
Befürchtung, der „Ruhm” des Intendanten werde durch die, do9
wohl nicht zu bezweifelnde, größere Künftlerſchaft des 1. Kaper
meiſters verdunkelt. Es wird ſehr ſchwer ſein, einen gleichwernge‟
Erſatz für Nettſtraeter zu finden. Oder ſoll etwa Herr Maril
der nächſtfolgende Kapellmeiſter, ſein Erbe antreten?! — Vide4
D. W. Ku
gonsules —-
Mummer 238
Sitzung des Völkerbundsrats.
Vertrauliche Perſonalfragen.
* Genf, 15. September. (Priv.=Tel.)
Der Völkerbundsrat hielt heute vormittag unter dem
Prä=
drum Procopes eine vertrauliche Sitzung ab, in der er
ver=
heedene Ernennungen vornahm. Ueber den Antrag auf
Ver=
mgerung des Mandats des Danziger Oberkommiſſars v. Ha=
.n um ein Jahr, das im Februar 1929 abläuft, wurde
vor=
zir tags ergebnislos verhandelt. Der Antrag wurde auf eine
hjättere Sitzung zurüchgeſtellt und wird vorausſichtlich noch in der
/wenwärtigen Seſſion wieder zur Sprache kommen.
Kommiſſions=Arbeiten in Genf.
* Genf, 15. September. (Priv.=Tel.)
Die Rechtskommiſſion der Bundesverſammlung hat ſich heute mit
Frage der Reviſion des Statuts des Ständigen Internationalen
ſeichtshofes im Haag beſchäftigt. Fromageot ſprach ſich gegen
funda=
ſeritale Abänderungen des Statuts aus.
In der Organiſationskommiſſion ſtellte Pella=Rumänien den
An=
ues auf Schaffung einer internationalen Konvention gegen den
Miß=
uch von Radio= und Funkſtationen zur Verbreitung unrichtiger und
„Itellender Nachrichten, die die guten Beziehungen zwiſchen den
Völ=
ai ſtören könnten.
Nagai=Japai erſtattete Bericht über die Tätigkeit der Verkehrs= unk
mnſitkommifſion im vergangenen Jahre, die beſonders auf dem Gebiet
Luft= und Seefahrt zu internationalen Fortſchritten geführt habe.
Die politiſche Kommiſſion ſetzte heute die Beratung des Berichtes
beer die Tätigkeit der Kommiſſion für Geiſtige Zuſammenarbeit fort.
In der Budgetkommiffion ſetzte man heute die geſtern gegen das
frkernationale Arbeitsamt begonnene Kritik fort. Juſſuf Ali=Indien
nach ſich gegen die Einſtellung von 17 Beamten aus, die eine Er
Enung der Ausgaben für das internationale Arbeitsamt um 200 000
frmnken bedeute. Albert Thomas verteidigte in längeren Ausführungen
ie Perſonalpolitik des Arbeitsamtes.
Die Bekämpfung des Opiumſchmuggels.
In der humanitären Kommiſſion der
Bundesver=
zrimlung wurde heute die Erörterung über die
Bekämp=
ung des Opiumſchmuggels fortgeſetzt. Dabei erklärte
ei: chineſiſche Vertreter Lohai, die chineſiſche Regierung könne
em engliſchen Antrag auf Entſendung einer Opium=
Unter=
uchungskommiſſion nach dem Fernen Oſten nur dann zuſtimmen,
vann die Unterſuchung ſich auch auf ſämtliche Länder außerhalb
es Fernen Oſtens erſtrecke, in denen Opium=Derivate wie Kokain,
Nwrphium und Heroin hergeſtellt würden. Die nach Indien und
ſicch den anderen Südſeeländern geſchmuggelten Opiummengen
ianmten nicht nur aus China, ſondern auch aus anderen Opium
roduzierenden Ländern. Der Schmuggel von Kokain, Morphium
ſurſd Heroin aus den europäiſchen Ländern nach China nehme in
eweutendem Maße zu, ebenſo der Kokain=Schmuggel von Japan
ah China. — Wie von ſeiten des Völkerbundsſekretariats
mit=
ereilt wurde, ſoll ſich die Unterſuchung auch auf die Strait
Sett=
ements, Java, Siam, Hongkong, Japan und vielleicht auch China
ind Birma erſtrecken und 400 000 Franken koſten. Eine
Ausdeh=
tung der Enquete auf die Philippinen erfordere weitere 7000
Fyanken. — Yoſhida=Japan trat ebenfalls für die Ausdehnung
der Unterſuchung auf die europäiſchen Manufakturländer ein. —
Aettum=Holland gab die Zuſtimmung, daß die Unterſuchung auck
auff
Niederländiſch=Indien erſtreckt werde. — Fotitſch=Jugo=
Iu wien erinnerte daran, daß nach dem Text der Opium=
Konven=
inn von 1925 im Jahre 1929 in Genf eine neue Opium=Konferenz
ußammentreten müſſe. Der engliſche Vorſchlag wurde dahin
er=
viritert, daß die Opium=Unterſuchung im Fernen Oſten ſich auch
auff den Schmuggel mit anderen ſchädlichen Drogen erſtrecken ſoll.
Das Mißergebnis der Konferenz
für die Kontrolle der Rüſtungsinduſtrie.
* Genf, 15. September. (Priv.=Tel.)
Im Abrüſtungsausſchuß kam heute das
Mißer=
g bnis der vor einigen Wochen geſcheiterten Konferenz
1.r die Kontrolle der Rüſtungsinduſtrie zur
Sorache. Dabei ſtellte Jouhaux wieder den Antrag, für die
pävate Rüſtungsinduſtrie die Veröffentlichungen über die
Waf=
ſemfabrikation in einem möglichſt weitgehenden Maße zur Pflicht
ju. machen, um ſich für die ſtaatliche Rüſtungsinduſtrie mit der
Globalangabe des Wortes der Waffenfabrikation zu begnügen.
Sato=Japan ſchloß ſich Graf Bernſtorff an, der die
beſchleu=
igte Wiedereinberufung der Kommiſſion verlangte, und brachte
eime Entſchließung ein, in der der Völkerbundsrat
beauftragt wird, an die Mitgliedsſtaaten des
Völker=
blindes die Aufforderung zu richten, ihre Meinungsver=
Giedenheiten in der Kontrolle der Rüſtungsinduſtrie nod
nmal zuprüfen und eine neue Konferenz vor der nächſten
Ratstagung zuſammenzuberufen.
Der Baumeiſter Friedrichs des Großen.
3ru Knobelsdorffs 175. Todestag, 16. September.
Es iſt das Los der Mitarbeiter eines großen Genies, daß ſie
ſtitts im Schatten dieſer überragenden Perſönlichkeit ſtehen. So iſt
es den Generalen Friedrichs gegangen, die mit ihm ſeine
Schlach=
teri ſchlugen, und das Gleiche gilt auch von dem einzigen
bedeu=
teniden künſtleriſchen Mitarbeiter, den er beſeſſen. Dem Baumeiſter,
Gartenkünſtler, Maler, Radierer und Zeichner Georg Wenzeslaus
vun Knobelsdorff iſt zweifellos noch nicht die volle Anerkennung
zu teil geworden, die er verdient. Ein trauriges Beiſpiel dafür
iſt, wie wenig man in unſeren Tagen eins ſeiner ſchönſten Werke,
dies Berliner Opernhaus, reſpektierte und durch einen „Umbau”
zu verunſtalten wagte. Dabei iſt Knobelsdorff zweifellos einer
dar größten Schöpfer unter den Meiſtern des deutſchen Rokoko
geweſen, und Dehio hat erſt jetzt in ſeiner Geſchichte der deutſchen
Hunſt mit Recht hervorgehoben, daß ſein Anbau am
Charlotten=
barger Schloß „im Sinne des zart Empfundenen und
Anmut=
rächen das Höchſte darſtellt, was das deutſche Rokoko geſchaffen
hat, und daß die innere Ausſtattung des Potsdamer
Stadt=
ſcoloſſes ebenfalls einen Höhepunkt deutſcher Rokokokunſt darſtellt.
Gedenken wir noch ſeiner großartigen Geſtaltung des Berliner
Tiergartens, den er aus einem undurchdringlichen Urwald zu
eimer der großartigſten Gartenanlagen ſeiner Zeit machte,
be=
hachten wir voller Entzücken die an Fragonard erinnernde Grazie
äner Radierungen, die Fülle ſeiner Skizzen und Zeichnungen,
die er hinterlaſſen — ſo entſteht das Bild eines künſtleriſchen
Schaffens, das ihn zu den bedeutendſten Meiſtern ſeiner Zeit
geeſellt. Knobelsdorff war als Edelmann in der Kunſt zunächſt
Rilettant, und etwas von der Freiheit des Grandſeigneurs iſt
u. all ſeinen Werken lebendig. Als Leutnant drängte ihn ſeine
Begabung unwiderſtehlich zum künſtleriſchen Schaffen, aber erſt
a.s Hauptmann nahm er ſeine Entlaſſung, um ſich unter der
Anleitung ſeines Freundes Pesne die handwerklichen Kenntniſſe
azuieignen
Der 35jährige wurde von dem Kronprinzen Friedrich, der in
em die verwandte Seele ahnte, als Kavalier nach Ruppin be
mifen, und es begann eine Zeit unzertrennlicher Gemeinſchaft
un der der ältere, gereifte Mann der Gebende war. Knobelsdorf
ſhlte zwar die äußere Eleganz und Liebenswürdigkeit, die ſein
ſüirſtlicher Schüler damals ſo blendend entfaltete; er war eine
ſahwere und ſchwermütige Natur, die bereits etwas von der
inner=
ſchen Leidenſchaft und den derben Umgangsformen des „Sturm
Sonntag den 16 September 1928
Geite 3
Die franzöſiſchen Luftmanöver.
Paris, 15. September.
Geſtern vormittag begannen die großen franzöſiſchen Luft
manöver, an denen etwa 350 Maſchinen teilnehmen. Jede
Luft=
einheit hat zudem noch Kavallerieabteilungen und Artillerie zur
Verfügung. Zweck der Manöver iſt, das Zuſammentreffen zweier
großer Luftarmeen im Raume von Fontainebleau bis Chatres
durchzuführen. Auch engliſche Luftinſpekteure nehmen an den
Manövern teil. Sie trafen im Laufe des geſtrigen Tages mit
engliſchen Bombenflugzeugen auf dem Flughafen von Le
Bour=
get ein. Havas berichtet aus Chartres, daß bei den nächtlichen
Luftmanövern bei Chartres infolge der Schwierigkeiten des
Steuerns wegen des an ſich zwar mit Sternen beleuchteten, aber
doch unſichtigen Himmels nur ſieben Flugzeuge aufſtiegen. Die
Uebungen gingen unter Einſetzung zahlreicher Scheinwerfer und
Flugabwehrgeſchütze vonſtatten. Zwei Flugzeuge wurden von
dem Schiedsrichter für abgeſchoſſen erklärt. Einige von den
Apparaten abgeworfenen Leuchtbomben explodierten und es
wur=
den Vorkehrungen getroffen, daß ſie beim Aufſchlagen auf den
Boden ſofort gelöſcht wurden. Um 22.30 Uhr waren die nächtlichen
Luftmanöver zu Ende. Als Abſchluß der Luftmanöver fand heute in
Anweſenheit des Kriegsminiſters Painlevé in Fontainebleau
Bom=
bardierungs=Uebungsflüge ſtatt. Es haben ihnen engliſche,
amerikaniſche, italieniſche, japaniſche, tſchechoſlowakiſche,
rumä=
niſche, ſpaniſche, finniſche, türkiſche und eſtländiſche Offiziere
bei=
gewohnt. Die Manöver ſollen vor allem erwieſen haben, daß die
franzöſiſchen Jagdflugzeuge eine viel zu geringe Geſchwindigleit
entwickeln, und es ſollen darum Verſuche unternommen werden
ſchnellere Typs zu konſtruieren. Auch die
Bombardierungsver=
ſuche ſollen ſehr unbefriedigende Ergebniſſe gehabt haben. Die
Zielſicherheit war ganz ungenügend, was ebenfalls mehr der
bechniſchen Unvollkommenheit zuzuſchreiben ſei.
Ein Attentat auf Trotzki?
Paris, 15. September
Wie der „Matin” aus Moskau meldet, hat der in der
Ver=
bannung lebende frühere ruſſiſche Außenkommiſſar Trotzki den
in Aſtrachan befindlichen früheren Botſchafter in Paris,
Ra=
kowſki, benachrichtigen können, daß vor einiger Zeit ruſſiſche
Sol=
daten ſein Haus beſchoſſen hätten. Trotzki und ſein Sohn hätten
das Feuer erwidert. Die ruſſiſchen Behörden bezeichneten das
Attentat als eine Einzelhandlung. Die Unterſuchung ſei
einge=
leitet. Trotzki erklärte weiter, daß die ruſſiſche politiſche Partei
ſeinen Tod beſchloſſen habe. Die Lebensmittelverteilung an die
Verbannten ſei oftmals ungenügend. Am 23. Auguſt ſeien 33
ſeiner Anhänger verhaftet worden.
Das Bilanzergebnis der Deutſchen Reichspoſi.
Berlin, 15. September.
Die Deutſche Reichspoſt teilt u. a. mit: Die Reichspoſt hat
1927 einen Gewinn von 253 Millionen RM. erzielt. Es handelt
ſich um einen Barüberſchuß von 70 Millionen Reichsmark, der an
das Reich abgeführt wurde, und um eine Zuweiſung zum
Ver=
mögen zur Deckung von Anlageausgaben in Höhe von 183
Mil=
lionen RM. Dieſes Ergebnis entſpricht durchaus den Angaben,
die zur Begründung der Gebührenerhöhung gemacht wurden und
dem Voranſchlag. Es iſt nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten
durchaus angemeſſen; denn ein arbeitendes Eigenkapital von 2,5
Milliarden RM. muß einen Gewinn von rund einer
Viertel=
milliarde abwerfen. Das wurde ſeinerzeit auch im
Haushalts=
ausſchuß des Reichstages als richtig anerkannt. Die
Berechnun=
gen zur Gebührenerhöhung ſind auch richtig geweſen, denn die
Mehreinnahmen in den letzten Monaten ſind ausſchließlich auf
die Hochſpannung der Konjunktur zurückzuführen. Die
Ein=
nahme für Auguſt iſt bereits um 2,5 Millionen RM. unter dem
Durchſchnittsſoll geblieben. Ein Anleihebedürfnis der
Deutſchen Reichspoſt beſteht nach wie vor. Die
Gebührenerhöhung hat den äußerſt dringlichen Kapitalbedarf be
weitem nicht etwa gedeckt. Der Verwaltungsrat hat der
Deut=
ſchen Reichspoſt nur ſoviel an Gebühren zugeſtanden, wie ſie,
vorausgeſetzt, daß daneben Anleihen in angemeſſener Höhe
aufge=
nommen werden können, unbedingt braucht.
Der Salzburger Juriſientag.
Probleme der Strafrechtsreform.
Salzburg, 15. September.
In ſeiner heutigen Vormittagsſitzung hat der Deutſche
Juriſtentag mehrere wichtige Entſchließungen gefaßt. Unter
anderem forderte er eine völlige Umgeſtaltung des
deutſchen Strafprozeſſes. Grundſätzlich ſoll das
eng=
liſch=amerikaniſche Syſtem eingeführt werden. Die
Beweis=
erhebung ſoll in die Hände der Parteien gelegt werden. An dem
Anklagemonopol der Staatsanwaltſchaft ſoll feſtgehalten werden.
Bei ungeeigneten Fällen ſoll die Erhebung der Anklage
unter=
bleiben. Weiter forderte der Juriſtentag die Unterſtellung
der geſamten Kriminalpolizei unter den
ober=
ſten Staatsanwalt des Landes. Mit großer Mehrheit
wurde ein Antrag des Senatspräſidenten Lobe, die
Staats=
anwaltſchaft als unabhängige Behörde auszugeſtalten, abgelehnt.
Das geſamte Vorverfahren ſoll in die Hände der
Staatsanwalt=
ſchaft gelegt und die gerichtliche Vorunterſuchung abgeſchafft
wer=
den. Mit großer Mehrheit ſprach ſich der Juriſtentag dafür aus,
daß die Berufung gegen alle Urteile, bis auf die
Schwurgerichtsurteile, auch weiter aufrecht
er=
halten bleibe. Das Wiederaufnahme=
Verfah=
ren ſoll erleichtert und das öſterreichiſche Syſtem der
außerordentlichen Wiederaufnahme zugelaſſen werden. Ueber die
Wiederaufnahme ſollen nicht mehr die gleichen Richter
entſchei=
den, die das untere Urteil abgegeben haben, ſondern die Richter
des Obergerichts. Weiter ſprach ſich der Juriſtentag dafür aus,
daß das Reichsgericht von ſämtlichen erſtinſtanzlichen Hoch=
und Landesverratsſachen entlaſtet werden ſolle. Dieſe
Sachen und die Verfahren wegen Verrats militäriſcher Geheim
niſſe ſollen in Zukunft den Oberlandesgerichten überwieſen
wer=
den. Auf dieſe Weiſe ſoll die Schaffung einer Reviſiionsinſtanz
gegen Urteile in dieſen Verfahren beim Reichsgericht ermöglicht
werden.
Ausbau der Rechtsangleichung in Deutſchland
und Oeſierreich.
In der heutigen zweiten Plenarſitzung des 35. Deutſchen
Juriſtentages, die gleichzeitig die Schlußſitzung darſtellte, wurden
die Berichte über die Arbeiten in den einzelnen Settionen und
die von den einzelnen Abteilungen beſchloſſenen
Leit=
ſätze und Richtlinien zu den verſchiedenen
Ver=
handlungsthemen von der Verſammlung ohne
Dis=
kuſſion gemeldet. Mit beſonderem Beifall wurde die
Mittei=
lung über das Abſtimmungsergebnis in der
Ver=
reichlichungsfrage und die gemeinſamen Leitſätze der
deutſchen und öſterreichiſchen Gutachter und Berichterſtatter über
die Vorſchläge betreffend die Haushalte der Reiche und Länder
aufgenommen.
Die Schlußanſprache der beiden Präſidenten der Tagung
klang in das Gelöbnis aus, unerſchütterlich an dem großen Werk
der Rechtsangleichung in Deutſchland und Oeſterreich
weiterzu=
arbeiten. Als Dr. Engel die hervorragende Tätigkeit des
Geheim=
rats Kahl auf dieſem Gebiet würdigte, und ihn als getreuen
Ekkehard feierte, erhoben ſich die Verſammlungsteilnehmer von
ihren Plätzen und bereiteten Geheimrat Kahl eine minutenlang
währende, überaus herzliche Ovation, für die Geheimrat Kahl
mit bewegten Worten dankte und die Verſicherung abgab, daß
er für das hohe Ziel „ein Recht, eine Freiheit in einem Reich”
kämpfen werde, ſolange ihm dazu die Kraft von Gott gegeben
werde.
Das Ergebnis der Wahlmänner=Wah
in Dänemark.
Kopenhagen, 15. September.
Das Geſamtergebnis der geſtrigen däniſchen Vorwahlen zum
Landthing, die ſogenannte Wahlmanner=Wahl, ſtellt ſich für die
großen Wahlkreiſe wie folgt:
Wahlmänner; Konſervative 268, Venſtre=Partei 643,
Sozialdemokraten 614, Radikale 185, Deutſche 28. Nach dieſem
Ergebnis erhalten
Mandate: Konſervative 4, Venſtre=Partei 12,
Sozial=
demokraten 9, Radikale 3. Danach ſitzen im neuen Landthing
Vertreter: Konſervative 12 (12), Venſtre 28 (31),
Sozial=
demokraten 27 (25), Radikale 8 (8).
In Nordſchleswig ſtellt ſich das Ergebnis wie folgt:
Schleswigſche Partei 28, die neu gegründete Sammlungs=
Bewegung 2, Venſtre=Partei 61, Konſervative 32, Radikale 9,
So=
zialdemokraten 47 und Rechtspartei 2.
und Drang beſaß. Seine Reiſe nach Italien und Frankreich
brachte ihm reiche Erfahrungen, die er aber mit ſelbſtändiger
Kritik aufnahm. In enger Gemeinſchaft mit dem Freunde ſchuf
er ihm in Ruppin ſeine beſcheidenen Anlagen, in Rheinsberg die
ſtolzeren Schöpfungen, die in der wundervollen Verknüpfung von
Schloß und Garten, in der geſchmackvollen Ausſtattung der
Innenräume gipfelten. Als dann Friedrich den Thron beſtieg,
war eine ſeiner erſten Regierungshandlungen die Berufung ſeines
künſtleriſchen Beraters nach Potsdam, der bald zum „Intendanten
aller königlichen Schlöſſer, Häuſer und Gärten” und zum „Direktor
aller Bauten in den ſämtlichen königlichen Provinzen” ernannt
wurde. Knobelsdorff hat dann in den erſten Jahren der
Regie=
rung Friedrichs, in der er vorübergehend auch die Aemter eines
Hofmuſikdirektors und des Intendanten der königlichen
Schau=
ſpiele bekleidete, mit Aufbietung aller ſeiner Kräfte jene große
ünſtleriſche Aera eingeleitet, die der friderizianiſchen Epoche
ihren Stempel aufprägte. Aber der eigenwillige Mann, deſſen
Laune durch ein Leberleiden bald noch mehr verbittert wurde,
konnte ſich auf die Dauer mit ſeinem Freunde auf dem Thron,
der auch in Sachen des Geſchmacks eine geniale Selbſtändigkeit an
den Tag legte, nicht vertragen. Der Umbau des Charlottenburger
Schloſſes, die Errichtung des wundervollen Opernhauſes, der
Um=
bau des Potsdamer Stadtſchloſſes, die Schöpfung des
Tier=
gartens als modernen Park — das waren ſeine weſentlichen
Leiſtungen, die er gegenüber den vielen andersartigen Wünſchen
des Freundes durchſetzen konnte. Bei der Anlage von Sansſouci
kam es dann zum völligen Bruch. Knobelsdorff forderte für den
Bau, der die Terraſſen bekrönen ſollte, einen Sockel, während
Friedrich darauf beſtand, daß er ganz zu ebener Erde lag, ſo daß
man aus ihm mit einem einzigen Schritt durch die Flügeltüren
ins Freie treten konnte. Der kranke und verbitterte Künſtler zog
ſich in ſeine „Meierei” zurück, in ein beſcheidenes Häuschen am
nordweſtlichen Rande des Tiergartens, das noch heute im Parl
von Bellevue ſteht. Hier lebte er mit einer jungen
Küſters=
tochter, Sophie Charlotte Schöne, in einer freien Verbindung, der
zwei Kinder entſproſſen; hier widmete er ſich ganz der
Vollen=
dung ſeiner Lieblingsſchöpfung, des Tiergartens. Friedrich, den
die Trennung von dem alten Kameraden ſchönerer Zeiten
ſchmerzte, hat öfter wieder mit ihm angeknüpft, aber es kam nicht
mehr zu einer dauernden Beziehung. Der Schwerkranke nahm
kurz vor ſeinem Tode noch mit rührenden Worten Abſchied von
einem früheren Gönner, und Friedrich ſetzte ihm, allen
Zwieſdal=
vergeſſend, das ſchönſte Denkmal in der „Gedenkrede auf Kug.
dorff”, die er in der Berliner Akademie der Wiſſenſchaſten de:
leſen ließ.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Köln: Profeſſor Dr. Wilhelm Vleugels hat einen Ruf auf den
Lehrſtuhl der Nationalökonomie an der Univerſität Königsberg als
Nach=
folger von Prof. O. Schneider erhalten und angenommen.
Kiel: Dr. Willi Feller iſt ein Lehrauftrag zur Vertretung der
angewandten Mathematik an der hieſigen Univerſität erteilt worden.
Roſtock: Der Privatdozent Dr. Otto Schreier in Hamburg hab
einen Ruf als außerordentlicher Profeſſor für Mathematik an die hieſige
Univerſität erhalten.
Königsberg: Dem hieſigen Studienrat Kühn iſt ein Lehrauftrag
zur Vertretung der Muſikerziehung an dem Inſtitut für Kirchen= und
Schulmuſik an der dortigen Univerſität erteilt worden.
— Das ſoeben erſchienene Vogue=Heft, eine Spezial=Autonummer,
bringt hervorragende Photographien und reizende Aufſätze über „Das
Auto von heute‟, „Hinaus mit dem Auto aus der Großſtadt”, „Schöne
Autos in allen Landesteilen”, „Drei Damen betreten einen Autoladen”,
„Iſt Ihr Wagen bequem, gnädige Frau?” „Das Examen zum
Führer=
ſchein”. Anregungen für Garderoben für herbſtliche Autoreiſen,
Abbil=
dungen von Seiden und Samten für den Nachwittag und Wbend,
moderne Wollſtoffe für Mäntel und Koſtüme und Vogue=
Schnittmuſter=
modelle tragen dem modiſchen Teil Rechnung. „Hochſaiſon in Baden=
Baden”, „Oberengadiner Sommertage‟ Sport in Heiligendamm”
be=
titeln ſich weitere, reich mit Bildern illuſtrierte Artikel. Ein Heft, das
das Entzücken einer jeden Dame erregen wird.
a. Landgrafthum Heſſen. Man ſchreibt uns: Die Straße
Dornholzhauſen—Wehrheim wird 220 Meter nördlich des
Römer=
kaſtells Saalburg im Taunus von dem Pfahlgraben geſchnitten.
Unmittelbar dort, wo der römiſche Grenzwall von der Straße
nordöſtlich zur Lochmühle zieht, ſteht im Gebüſch etwas verſteckt
eine über mannshohe runde Grenzſäule aus Stein. Das Wappen,
der heſſiſche Löwe, zeigt noch ziemlich friſche Farben, und doch
kann an der Säule ſchon ſehr lange nichts gebeſſert worden ſein,
denn die Landgrafſchaft Heſſen=Homburg, von Mai bis
Septem=
ber 1866 heſſendarmſtädtiſch, iſt ja ſeit 1866 Preußen einverleibt.
Das heſſiſche Wappen zieht natürlich unwillkürlich das Auge des
Geſchichtsfreundes an, zumal wenn er ein Heſſe iſt. Auffallend iſt
auch die Schrift über dem Wappen, die man mit einiger
An=
ſtrengung als „Landgrafthum” Heſſen entziffert. Der Wanderer,
er Sinn für Geſchichte hat, ſteht an der Säule, ſofern er ſie be=
*
p-
nenblicke ſinnend ſtill. Er ſtößt hier vielleicht
a½)züff 2r Male auf den Ausdruck „Landgrafthum” für
Lanegrafchaſt.
Die Verlobung meiner Tochter
Elisabeth
mit Herrn Wilhelm Seip,
Studien-
assessor an der Reichsdeutschen
Schule zu Budapest, zeige ich
hier-
mit an
Auguste Ott
geb. Andresen
Brake i. Oldenburg
Meine Verlobung mit Fräulein
Elisabeth Ott
Tochter des verstorbenen Sanitätsrats
Dr. H. Ott und seiner Frau Gemahlin
Auguste, geb. Andresen, beehre ich
mich anzuzeigen
Wilhelm Seip
Budapest W
Lövölde-ter 3 10/14
Budapest WII
Damjanich- u. 23 /6
September 1928.
44774
Statt Karten.
Uhre Verlobung zeigen an!
Wartna Tieid
Diplomhandelslehrerin
Dr.jür. Friedrich Tammer
Amtsgerichtsrat
Darmstadt
Worms
im September 1928.
Uhre Verlobung zeigen an.
Rate ieidmann
Hans Heldmann
Für alle uns anläßlich unſrer
Vermählung erwieſenen
Auf=
merkſamkeiten danken herzlichſt
Martin Ragoczy und Frau
Aenne, geb. Lautenſchläger.
Dresden, Huttenſtraße 14. (94200
Statt Karten.
Für die zahlreichen Aufmerkſamkeiten,
Blumenſpenden und Geſchenke anläßlich
unſerer Vermäblung ſagen wir auf
dieſem Wege herzlichen Dank.
Jean Diefenbach und Frau
Elli. geb. Krug.
Darmſtadt, den 15. September 1928.
Pankratiusſtr. 13.
(*24139
September 1928.
Todes=Anzeige.
Frankfurt a. M.
Gärtnerweg 2
(214810
Darmstadt
Schießhausstr. 53
Am 18 d8. Mts. entſchlief ſanft
unſere liebe Mutter, Großmutte
Urgroßmutter, Schwiegermutter
und Tante
Gefde Doi
FFIkZ LISeIO
Verlobte
Yorothea echneider Bw.
geb. Mees
im 87. Lebensjahre,
Die trauernden Hinterbliedenen
Thea Schneider
Familie Heinrich Schneider
Familie Heinrich Bingel
Familie Georg Schleidt.
Darmstadt
Taunusstr. 15
L2tior)
Heldenreichstr. 37
Darmſtadt, B eichſtr. 82, Karlsruhe,
den 14. September 1998. (*24103
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Eine der häufigſten Todesurſachen nach dem
40. Lebensjahre iſt die Ader verkalkung
Wie man dieſer gefährlichen Krankhei
vorbeugen und weiteres Fortſchreiten
Schlagan allſ verhindern jann, ſagt eine
ſoeben erſchienene Broſchüre des Geh. Med.=
Rat Dr. med. H. Schroeder, welche jedem
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ſandt wird.
Auyma iſt geidat
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veraltete Leiden dauernd heilen. Aerztl
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Sonnabend 8—12.
(TV 10887
Unterricht im Rleidermachen
und Zuſchneiden.
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Anmeldungen vorm. erbeten (24012sgg
Näh= und Zuſchneide=Schule
Nene Tages= und Abendkurſe
beginnen am 1. und 15. jed. Mt.
Anmeld, tägl. außer Samstag v.
9.5 Uhr Liebfrauenſtr. 109. /*24141emg
Sicherheitsschlösser V5540
Die Einäſcherung findet Montag,
den 17. Septeber, nachmittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
Freitag abend ½9 Uhr verſchied infolge
eines Schlaganfalles unſere innigſigeliebte
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und
Urgroßmutter
Enfdeeig Leinanin
geb. Demmel, Wwe.
im 73. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
W. Hofmann
Gg. Hofmann
P. Hofmann
Frau Philip. Vinſon, geb. Hofmann
Familie K. Vinſon
Familie W. Schmelzer
nebſt Enkel und Urenkel.
Darmſitadt, den 14. September 1928.
Beſſungerſtr. 75.
24201
Die Beerdigung findet am Montag, den 17. September
1928, nachmitttags 3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Statt Karten
Allen, welche uns bei der
ſchweren Krankheit und bei dem
Heimgange unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen
Fräulein sorolhea Mayt
ſo troſireich zur Seite ſianden,
ſowie für die ſchönen
Kranz=
ſpenden ſagen wir herzlichen
Dank.
Für die
trauernden Hinterbliebenen:
Marg. Schmank Wwe.
Bühnenvolksbund.
Wir ſchließen mi
Ende der Woche
un=
eie Liſten zur
Ein=
zeichnung der
Mit=
glieder unſerer
Theatergemeinden
Hu. K.
Kartenausgabe
über=
nächſte Woche in der
Geſchäftsſt bei
Chri=
ſtian Arnold am
Weißen Turm. (14832
B. M. W..
Motorrad
Darmſtadt, den 13. Sept. 1928.
Annaftraße 8.
14811
mit (14748 Licht
Boſchhorn
Sozius
Tachomete
wie neu
äußerſt preiswert
Donges & Wiest
Dankſagung.
Geh. Sanitätsrat
Dr. Arthur Hoffmann
hat seine ärztliche Praxis wieder
aufgenommen.
14529a
Sprechst. ½3—½4, Samstag 12—1.
Heilmagnetopath
Fr. Hornberger
Darmſtadt, Waldſtr. 49
arzneiloſe, natürl.
Krankenbehandlung,
auch Beinleiden.
Ueber 30jähr.
Erfah=
rungen
14775a
Sprechſt, tägl. 8—12
Mont. u. Donn. auch
3-6 Uhr. K=K.=Mitgl.
Vergünſtigung.
Für die uns während der Krankheit und bei der
Beerdigung unſeres lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen
in ſo überaus reichem Maße von nah und fern zuteil
ge=
wordene herzliche Anteilnahme bitten wir unſeren innigſſen
Dank auf dieſem Wege entgegennehmen zu wollen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Eliſabethe Menges, geb. Schneider
und Tochter.
Habe meine Tätigkeit wieder
aufgenommen
14753a
Gg. Viél, Dentist
Hotfmannstraße 23
Semd, Arbeilgen, Darmſtadt, den 15. September 1928.
(14854
uagratverrrummung
Aus Dankbarkeit teile ich edem an
Rück=
gratverkrümmung Leidenden gern
unent=
geltlich mit, wie er ohne Berufsſtörung
Hilfe evtl. Heilung finden kann. (*23243gg
A. Thrim, Bederſtraße 26.
De=Rad
Sa
Litenwagen
Dr. K. Klöß
prakt. Zahnarzt 14744
Wilhelminenstr. 29 Fernsprecher 55t
hat seine Tätigkeitwieder aufgenommen
Sprechstunden: Wochentags von 9—6
Mittwoch und Samstag von 9—1
Fuß=Pflege
MeſſerloſeBehdlg.
18jährige Praxis
7
Aug. greſcher
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Sprechſt. 2—6 Uur
nachm „vorm. 7 b.
12 Uhr auß. d. Hſe
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Kath. Frl., in der
Der Jahr., m. gut.
Vergangenh., ſucht
penſonsberech.
Beam=
ten m. Herzensbild
kenn. z. lern. zwecks
ſpät. Heir. Ang. u.
114 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. (*24109
Die Organiſation
Lebensbund
ſt die älteſte u größt
Vereinigg u der
vor=
nehme Weg des
Sich=
indens. Zu den
Mit=
gliedern zählen viele
Akademiker, höhere
Beamte, Induſtrielle,
Kaufleute uſw., die
Korreſpondenzanbah=
nungen mit geb.
Da=
nen ſuch Für Herrei
ſind viele günſtige
Ge=
legenheiten zur
Einheirat
geboten. Tauſendev
Anerk. Keine
berufs=
mäß. Vermittlung
Keine
Proviſionszah=
lung. Individuelle
Beratung und
Vor=
ſchläge koſtenl.
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desſchr. u. Probe=Nr.
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Auguſtenſtraße 65.
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rät. Verm., wünſch
ſich mit ſolid. Herrn
in ſicherer Stellung
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Wit=
wer mit Knd,
nich=
ausgeſchloſſen.
Ange=
bote unt. H 146 an
die Geſchſt *2417c
Witwe, Aitte 40,
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genehm. Aeußer, mit
einem 8 Jahre alten
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4 Zimmer Wohuu; g
ſuchr paſſend. Mann
fennen zu lernen zw
ſpäterer Heirat
Angebote unt. H 13 (24154
Kultiviert. Ausländer
erſehnt de
Bekannt=
chaft hübſch junger
Dame zwecks
ge=
neinſ. Spaziergänge
und Vergnügungen.
Spät. Ehe nicht
aus=
geſchl. Zuſchr. erbet
u. H 151 an die
Ge=
ſchäftsſtelle, 724186
über die
n1
Helorm-Damenbinde „Gameltg
„Die „Camelia‟-Peformbinde ist eine
Überaus glückliche Vereinigung der
wissen-
schaftlichen und praktischen Forderungen
der modernen Gesundheitslehre und des
alltäglichen Lebens für eine Dame in der
Pamilie, im Berut, auf Reisen und in der
Gesellschaft. Deshalb verdient die Camelia-
Peformbinde mit vollem und
uneinge-
schränktem Recht die stolze Bezeichnung
„Reform”, weil diese Frauenbinde der
Gesundheit, dem Wohlbefinden, dem
Schön-
heitssinn und der Beseitigung aller äußeren
und auch mancher inneren Beschwerden
und Unpäßlichkeiten vorzügliche Dienste
leistet.
gez. Hofrat Professor Dr. med. . ..
Man hüte sich vor minderwertigen
Nachah-
mungen! Denn nur „Camelia” ist „Camelia‟
Eine verblüffend einfache Befestigung
ermöglicht der neue „Camelia-Gürtel‟
mit versilberten Spangen. — Ges. gesch. —
Regulieren der Bindenlänge ganz nach
Be-
lieben. Daher wunderbar anschmiegend und
angenehm im Tragen.
Die ideale Reform-Damenbinde
Binfachste und diskrete Vernichtung
Mathilde Wolff
TE,
Schulstraße Telephon 1565
Damenhüte
Zum Saison-Anfang bringe
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großer Auswahl und gutel
1481)
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30 J., nicht groß,
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ſchön. Ausſt., i.
elter=
lichen Haush. tätig,
vünſcht das
Bekannt=
werden eines ſol. Hrn
n ſich. Stell. (a. lbſt
Beamt.) zwecks ſpät
Heir. kenn. z. lern.
Witwer m. kl. Kind
nicht ausgeſchl. Anon.
weckl. Diskr. Ehrenſ.
u. H115 Gſt.
Zuſchr.
(241uy)
Frl. v. Ld.,
vir
AeulAll. tücht. Mitte
Gebild. Dame wünſcht
einen charaktervollen
Herrn im Alter von
35 —45 Jahren kennen
zu lernen zw. ge
meinſamer
Spazier=
gän e, Theaterbeſuche
und
ſpätere. Heirat
Zuſchr. unt. H 130
an die Geſchäftsſtell
ds. Bl. erbet. 1479
Welcher Naturfreund
deal veranlagt,
vor=
nehm. Charakt., mgl.
nuſikal., v. 35-45 J.,
ſchließt ſich alleinſt.
geb., naturl. Dame
Anf. 30, jugendl.
Er=
ſchein., zu Wander.,
Theaterbeſuch.,
Leſe=
u. Muſikſtunden an
(evtl. ſpät. Heirat.
Nicht anonyme
Zu=
ſchrift. unter H 106
ain d. Geſchſt. (*24098
eder J., kompl. 2. Z.
z. Wäſcheausſtattg.,
2000 ℳ ſof., ſ. Heirat
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ſicherer Stellung.
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ds Blattes. (2418:
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Ich bin Witwer, 55
J., ev.; eigenes
Ge=
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Ang. m. Bild u.
Le=
benslauf unt. H 93
un die Gſchſt. (24060
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werden ſtreng reell u.
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Fran G. Schuchmann
Darmſtadt, tiftſt. 46
Wiesbad., Taunusſt.9, II
Einh. vorh., Ia Refer
Keine Adr.=Vermittl
Auskunft koſtenl. (24173
Gutsbeſitzers=Tochter
26 J., m. kompl.
Aus=
ſtatt. u. 70 000 Mk
Vermög, ſowie noch
ind. vermög. Damen
wünſch. mittl. o. höh
Beamten etc. zwecks
Heirat k. z. I. Anfr.
an J. Edelmann
Frankfurt a. Main,
Moltke=Allee 60
(gegründet 1907).
(I.14715)
Alleinſtehender
älte-
rer Witwer, n. rüſt.,
ſucht alleinſtehendes
Frau od. Fräuleim
zwecks Heirat.
Angeb. u. H UkT.
Geſchäftsſt. (*241077
Dame in reif. Jahr,
gut ſitt., ſucht geb.d
ält. vornehm. Herrn.
zwecks Kameradſchaft
u. Seelenaustauſche
Heirat nicht ausge=. Ang. unt.
1 128 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. (*24144
Fliche
Glüawe Ehen
wünſch. Herren aller=
Staaten Koſtenloſe
Ausfunft, Sabreyg
Poſtamt 113, Berlinn
(1V 14225)
Staatabeamter
in beſter Poſitiony
Junggeſelle, Viern
ziger Dreißigtauſenk
Vermögen, wünſch (
Ehekameradin Offf
13300 Ala=Berlin
W. 35. (1V. BIn 1476:
Frl., 30 J., evgl., geb.
muſik., trotzdem gute.
Hausfrau, m. ſchöne:
2 Zimmereinrichtung
und Wäſche, ſpäte
Vermög mit 8000,4
ucht Geſchäftsman
oder Herrn in ge
ſicherter Stellg. Nur
erngemeinte. Angebe
unter H 147 an die
Geſchäftsſt. (*=41
Heiftgsrgdene Hartaräusen
Durch den Gebrauch dieſes Waſſers werden günſtig
beein=
lußt: Aiterienverk lkung, Schlaganfä le, Nervenleiden
Hautkrankheiten, Krop:=, Hals= und Bauchdrüſen eiden
Leber=, Nieren=. Gallenſtein= und Blaſen eiden,
14764
ſowie Frauenkatarrhe.
Depot: Friedrich Schaefer
Ludwigsplatz 7.
45 Telephon 45
Proſpekt durch Depot bezw. durch die Brunnenverwaltung
Hildrizhauſen/Württ. — Ein Kropfleidender ſchreibt: Kanu
die Kur einſtellen, da mein Kropf ſich durch das Heilicen”
quellwaſſer bereits entfernt hat.
Seite 3
Mummer 258
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 16. September.
Abe Zerſtörung in den ſtädtiſchen Anlagen.
DDie Verwaltung der Stadt Darmſtadt iſt ſeit Jahren vor
n durchaus anerkennenswerten Beſtreben geleitet, durch
Ver=
ſirerung der gärtneriſchen Anlagen nicht nur ihren Bürgern
ſixe Stunden der Erholung dort zu gönnen, ſondern ſie will
ch durch dieſe Anlagen dem Fremden einen recht angenehmen
neruck von Darmſtadt beibringen.
Sn der Oſtſeite des kleinen Exerzierplatzes längs der
Ieeren Bahnlinie hat die Stadtverwaltung eine Anlage
ge=
affen, um die ſie andere Städte beneiden können. Blumenbeete
werſchiedenſten Art in gefälliger Form angelegt, erfreuen das
ae des Beſuchers. Durch Aufſtellung von zahlreichen Bänken
ſiie Gelegenheit zum Ausruhen und zu ſtillen Betrachtungen
ſallich geboten.
Helden beſonderer Art haben jene Anlagen zum Felde ihrerkaum
ſü blichen Roheiten in den letzten Wochen auserſehen. Einſender,
äeden Morgen auf ſeinem Gange zu ſchwerer Arbeit jene
An=
un durcheilt, mußte ſchon vor Wochen die kaum glaubliche
Feſt=
üring machen, daß dieſe Rohlinge 6 Bänke, die dort aufgeſtellt
uien, in der ſchrecklichſten Weiſe zurichteten. Beide Gußeiſen=
I,, an denen die Rücklehne angebracht war, wurden
abge=
mi. Ein Teil der Bänke wurde in die Hecken geworfen. Leider
lang es, ſoviel ich hörte, nicht, die Täter zu faſſen.
Auch am 15. September boten jene Anlagen wieder ein Bild
Mlaublichſter Rohheiten. Teilweiſe waren die Bänke in nicht
ſewerzugebender Weiſe mit Schmutz beſchmiert, manche lagen
ſcwer in den Hecken oder auf dem Raſen. Viele waren von
rmm Standort entfernt, teilweiſe waren Bänke zuſammengerückt,
mum ein Bild wüſten Verhaltens. —
Die Polizeiverwaltung ſollte ihre Organe zu abendlichen
ſtrren Streifen — vielleicht auch in der Nacht — dort anhalten.
s muß gelingen, dieſe Wüſtlinge zu erwiſchen. Hoffentlich
fin=
n ſie ſehr bald ihre gerechte Strafe. Geldſtrafen wären in
lBen Fällen eine Lächerlichkeit.
— Heſſiſches Landestheater. Heute geht „Lohengrin” roman=
Ge Oper von Richard Wagner, in neuer Einſtudierung und
Inſze=
erung, nachdem das Werk vier Jahre hier nicht aufgeführt wurde,
jeder in Szene. Muſikaliſche Leitung: Dr. Karl Böhm.
Inſze=
erung: Renato Mordo. Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp.
Vorſtellung — die erſte der Miete I, — beginnt um 18 Uhr.
Das Kleine Haus des Landestheaters wird kommenden Sonntag,
23. Sept., wieder eröffnet. Zur Aufführung gelangt zum erſter
teTe „Dr. Knock” oder „Der Triumph der Medizin”, eine
omiödie von Jul. Romains, in der Inſzenierung Renato Mordos
lolls zweites Stück der neuen Spielzeit im Kleinen Haus geht
Flo=
es Oper „Fatme” gleichfalls in der Inſzenierung Renato Mordos,
SSzene. Die muſikaliſche Leitung beforgt Kapellmeiſter Rudolf.
— Das Weiß=Quartett, Wien, ſpielt in der Bücherſtube Alfred
Bo=
enſheimer. Als Auftakt zu ihren Veranſtaltungen im Winter 1928/29
u. die Bücherſtube Alfred Bodenheimer das Weiß=Quartett,
8 en am 1. Oktober zu einem Abend verpflichtet. Die Wiener N.
aFhrichten urteilen über das Weiß=Quartett: „Die Leiſtungen der vier
unggen Künſtlerinnen können mit denen bekannter und hervorragender
jartette ruhig verglichen werden. Ernſter und intenſiver künſtleriſcher
reitswille leuchtet aus dem ſicheren und fein ſchattierten
Zuſammen=
vill I.” — Bei ſeinem Konzert in der Bücherſtube wird das Weiß=
Quar=
ſlawiſche Meiſter zum Vortrag bringen, und zwar: Das
=Our=Quartett von Borodin: „Aus meinem Leben” von Smetana,
ne das As=Dur=Quartett von Dvorak. Beginn des Kartenverkaufs
m. 25. September. Nähere Auskunft erteilt bereitwilligſt die
Bücher=
usbe.
— Orpheum: „Große Kleinigkeiten” die Revue, von der man hier
vrechen wird! Heute Sonntag, 16. September, Erſtaufführung der
rſlolgreichſten Revue des Jahres: „Große Kleinigkeiten”, in 32
Bil=
em, die Revue der ſchönen Frauen, des Tanzes, des Humors und der
fal—ben. Hiermit bringt die Direktion des Orpheums wiederum eine
darbietung nach Darmſtadt, welche im Unterhaltungsleben der
moder=
eir Großſtädte eine beſondere Note für ſich beanſprucht. Die Revue
t)gewiſſermaßen das illuſtrierte Tempo unſerer Zeit. So wird die
eite erſtmals hier gezeigte Revue mit ihrem reichen Aufgebot an
8exſonal und Glanz der Bühnenbilder — es befinden ſich Stars erſter
dSnung darunter ſowie mit ihren zahlreichen, wohldiſziplinierten
no durchtrainierten Revue=Girls, auch in Darmſtadt ſtarkes Intereſſe
ulslöſen. Die Preiſe ſind die gleichen wie zuletzt, dagegen ſind alle
segünſtigungen aufgehoben. Ueber den Kartenverkauf des Sonntags
ene heutige Anzeige.
— Orpheum. Der Sonntagskartenverkauf findet ſtatt im
Verkehrs=
ureau von 9—12 Uhr, Zeitungskiosk am Schloß anſchließend bis 2 Uhr,
Ipheumskaſſe (Telephon 389) ab 3 Uhr ununterbrochen. (S. Anz.)
— Bühnenvolksbund. Wir müſſen mit Ende der Woche unſere
nzeichnungsliſten der Theatergemeinden ſchließen und
be=
eiken für übernäckſte Woche die Ausgabe der Mietkarten vor. Beide
Iaeten haben ihren ſeitherigen Mitgliederbeſtand weit überholt,
trotz=
em ſind noch gute feſte Plätze vornehmlich in Miete H (14
Vor=
fellungen) zur Verfügung. Unſere aus Urlaub heimkehrenden
Mit=
ulreder erinnern wir an die ſofortige Erneuerung ihrer Miete. Wir
inngen nur gute, aus dem Spielplan des Landestheaters ausgeſuchte
Süicke. (S. Anz.)
Ehrung eines Sportſiegers. Herrn W. R. Wittich=
2rrrmſtadt wurde geſtern für ſeinen auf Mercedes=Benz
errunge=
ia: Sieg in der Internationalen Alpenfahrt durch Herrn
Bürger=
niiſter Mueller die von der Stadt Darmſtadt für
Höchſt=
eiftungen im Sport geſtiftete Chrenplakette der Stadt mit
ugehörigem Diplom überreicht.
* Doppeliubiläum in der L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei.
Wie=
der feierten zwei Angehörige der L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei,
rrr Ernſt Heuterkes und Herr Peter Jackelen, den Tag ihres
25. Dienſtjubiläums. In der heutigen Zeit der Mechaniſierung des Geiſtes
uld der Verkümmerung perſönlicher Beziehungen des Arbeitenden zu
eimer Arbeit ſowie zum Inhaber des Geſchäfts ein ſchönes Zeichen
miiger Verbundenheit, tüchtiger Leiſtung und frohen Arbeitswillens.
J— dieſem Sinne die Diplome und Geſchenke des Verlags und der
Kol=
eiren, in dieſem Sinne auch die Glückwünſche, die den Jubilaren von
Hurrrn W. R. Wittich im Namen des Verlags, von Herrn Prokuriſt
Voerheller für die Geſchäftsleitung und von Herrn Maurer für die
Kol=
enenſchaft ausgeſprochen wurden. Und in dieſem Sinne auch die
Awrte des Dankes der beiden Jubilare, zugleich dem Wunſch Ausdruck
verleihend, auch weiterhin in Rüſtigkeit und voller Arbeitskraft dem
Varrlag angehören zu können.
Städtiſche Gewerbeſchule. Im Anzeigenteil dieſes Blattes gibt
die Städtiſche Gewerbeſchule bekannt, daß mit Beginn des kommenden
Afinterhalbjahres verſchiedene Lehrgange zur
Weiterbil=
dmng der gewerblichen Jugend eingerichtet ſind. Intereſſenten wird
enapfohlen, ſich baldigſt auf dem Amtszimmer der Schule, Landgraf=
PSilipp=Anlage 6, zu melden.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchufſes der
Pro=
biuiz Starkenburg am Samstag, den 22. September 1928, vormittags
9IUhr: 1. Geſuch des Leonhard Tietz A.=G. in Köln, Zweigniederlaſſung
Larmſtadt, um Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schanbwirt
ſchaft mit Branntweinausſchank im Hauſe Marktplatz 7. 2. Geſuch des
in anz Giſſinger zu Darmſtadt um Erteilung der Erlaubnis zum
Be=
igeb einer Schanbwirtſchaft (Kaffeewirtſchaft) im Hauſe Ludwigſtraße 7.
Berufung der Heſſiſchen Lichtſpieltheater A.=G. Darmſtadt gegen das
Steil des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Darmſtadt vom 30. April 1928
hugen Nichterteilung der Konzeſſion nach § 33a der Gewerbeordnung.
2.: Antrag des Kreisamts Groß=Gerau auf Entziehung der dem Gaſtwirt
PSter Thomas zu Ginsheim erteilten Genehmigung zum Betrieb einer
Gryſtwirtſchat im Hauſe Mainſtraße 1, Ginsheim. 5. Beſchwerde des
Vermachers Heinrich Ingenhaag aus Heppenheim gegen den Beſchluß
des Kreisamts Darmſtadt vom 2. September 1927 wegen Verhängung
enlier Ordnungsſtrafe. 6. Geſuch des Jugn Mir zu Darmſtadt um
Er=
terlung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit
Brannt=
weinausſchank im Hauſe Hügelſtraße 35.
— Neue Prämien für Leichenländungen. Wie wir hören, hat der
Miniſter des Innern, um die Mitwirkung der Bevölkerung an der
Ber=
ſing von im Waſſer treibenden menſchlichen Leichen anzuregen, eine
laandungsbrämie von 20 Mark für jeden Fall ausgeſetzt, wo eine Leiche
Mr Bord gebracht oder ſonſt ſichergeſtellt wird. Sind mehrere Pe
ſenen an der Bergung beteiligt, ſo bleibt ihnen die Teilung der
Liin=
dungsgebühr überlaſſen.
Sonntag, den 16. Oeptender 1925
Freie Literariſch=Künſileriſche Geſellſchaft.
Für den kommenden Winter hat die Freie Literriſch=Kümſtleriſſche
Geſellſchaft wiederum ein überaus wertvolles und abwechſlungsreiches
Programm aufgeſtellt.
Mit einem Tanzabend eröffnet Urſula Falke=Hamburg, die
Tochter des Dichters Guſtav Falke, am Montag, dem 8. Oktober 1928,
im Landestheater die Reihe der Veranſtaltungen. Die junge, gefeierte
Tanzerin wird ſich mit neuen, intereſſanten Maskentänzen in Darmſtadt
einführen.
Beſonderen Reiz bietet es ſtets, die Dichter im Vortrag ihrer Wekke
perſönlich kennen zu lernen: Rudolf G. Binding, der feine,
ver=
onnene Poet, und Franz Werfel, der Künder neuen Menſchentums.
ſind für den kommenden Winter eingeladen.
Ein Geſamtgaſtſpiel des Frankfurter Schauſpielhauſes
bringt die amüſante Komödie „Im Land der Liebe” von Klabund=
Woikow, die Frankfurt kurz vor dem Tode Klabunds zur Uraufführung
erworben hat; die erſten Frankfurter Künſtler, wie Konſtanze Menz
Impekoven, Biberti, Taube wirken bei der Auführung, die zugleich eine
Chrung für den zu früh verſtorbenen Dichter darſtellt, mit.
Albert Schweitzer, der geborene Straßburger, wohnhaft bald
im Kongo, bald im Schwarzwald, die vielumfaſſende Perſönlichkeit, erſt
kurzlich mit dem Goethe=Preis ausgezeichnet, wird mit einem
Lichtbilder=
vortrag „Das Urwald=Hoſpital” in ſeine Lebensaufgabe am Kongo
ein=
führen.
Moderne Theater=Regie und moderne Architektur ſtehen im
Vorder=
grund des künſtleriſchen Intereſſes: Erwin Piskator=Berlin und
Le Corbuſier=Paris ſind zu Vorträgen eingeladen.
Muſik und Tcchnik vereinigen ſich zu der wunderbaven Schöpfung,
die elektriſche Energie in Töne umſetzt und die vorausſichtlich Jörg
Mager=Berlin mit ſeinem Sphärophon zeigen wird.
Die führenden Kräfte jedes Gebietes ſind in dem hervorragenden
Programm vereinigt. Nur die Organſſation der Geſellſchaft und die
große Zahl der Mitglieder ermöglichen es, daß dieſe hervorragenden
acht Veranſtaltungen zu dem niedrigen Abonnementspreiſe von 10 Mark
für numerierten Sperrſitz und 6 Mark für unnumerierten Saal geboten
werden können.
Die Veranſtaltungen finden teils im Landestheater, teils im
Feſt=
ſaal der Vereinigten Geſellſchaft (Ecke Rhein= und Neckarſtraße) ſtatt.
Dem ſeitherigen Mitgliedern werdem die Karten in der nächſten Zeit
zugeſtellt. Neuanmeldungen nimmt die Buchhandlung W. Bergſtraeßer,
Rheinſtraße 6, entgegen. (S. Anz.)
— Die Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Jugendkraft,
Reichsver=
band für Leibesübungen in katholiſchem Vereinen, begeht am Sonntag,
den 23. September 1998, das Feſt ihrer Bannerweihe. Verbunden
da=
nit iſt ein gauoffenes Sporttreffen, beſtehend aus leichtathletiſchen
Wett=
kämpfem, einem Klubwettkampf mit der Schwimmabteilung der Deutſchen
Jugendkraft Frankfurt a. M. und ein Fußballpropagandaſpiel unſerer
erſten Mannſchaft mit der gleichen der D. J.K. Zornheim. Die Deutſche
Jugendkraft tritt mit dieſer Veranſtaltung hier in Darmſtadt zum
erſten Male an die breite Oeffentlichheit. Der Reichsverband der
Deut=
ſchen Jugendkraft iſt heute der drittgrößte Sportverband in unſerem
Vaterland. Sein vornehmſtes Ziel iſt es, mit der Ertüchtigung des
Körpers edle Pflege des Geiſteslebens in der Jugend zu verbinden,
um ſo mitzuhelfen, dem deutſchen Vaterlande einen körperlich und geiſtig
hochſtehenden Nachwuchs zu ſichern. Der Tag der Bannerweihe der
hie=
ſigen Ortsgruppe ſoll zeigen, daß die Jugendkraft ſeit ihrem Beſtehen
hier in Darmſtadt den Beweis ihrer Daſeinsberechtigung erbracht hat.
Die füngſten Erfolge bei den Veranſtaltungen des Reichs=, Kveis= und
Bezirksverbandes haben dies zur Genüige dargetan. Die Ortsgruppe
Darmſtodt zählt zurzeit über 80 aktive Mitglieder, hat ihren eigenen
tarzt und wird demnächſt, dank opferfreudiger, ſportbegeiſterter
ſewohner Darmſtadts, auf einen eigenen Spontplatz einziehen können.
Das Sporttreffen am Sonntag, den B. September 1928 auf dem
Sta=
dion der Techniſchen Hochſchule ſoll der Einwohnerſchaft zeigen, was
bisher in der hieſigen Ortsgruppe geleiſtet wurde, und welche Stellung
dieſer Sportbewegung im allgemeinen Sportleben zukommt. Der
Sport=
ausſchuß hofft, daß die Intereſſenten Gelegenheit nehmen, das
Sport=
treffen zu beſuchen. Die Ein rittspreiſe ſind äußerſt niedrig gehalten.
Bemerkt wird noch, daß von außerhalb Sportler zum friedlichen
Wett=
kampf mit den hieſigen Mitgliedern der Deurſchen Jugendkraft
an=
reten werden.
— Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, E. V. Wir
machen alle Vereinsfreunde darauf aufmerkſam, daß morgen, 17. Sept.,
abends 8.30 Uhr, im Heim (Infanterie=Kaſerne) wieder
Familien=
bihelſtunde ſtattfindet. Gäſte ſind willkommen.
Treue Mieter. Am Montag, 17. September, ſind es 40 Jahre
daß Familie Franz Bormuth im Hauſe des Herrn Julius Lich,
Alexanderſtraße 3, wohnt.
— Reichsbahntarif und Schwerkriegsbeſchädigte. Die
Krieger=
kameradſchaft „Haſſia‟ Darmſtadt, Ahaſtraße 5, teilt uns
nachſtehendes mit: Die von der Reichsbahnverwaltung beabſichtigte
Erhöhung des Perſonentarifs unter gleichzeitiger Schaffung eines
Zwei=
klaſſenſyſtems hat unter den Schwerkriegsbeſchädigten eine erhebliche
Beunruhigung hervorgerufen. Seit Jahren genießen die
Kriegsbeſchä=
digten, die nach Art ihrer Verletzung oder Geſundheitsbeſchädigung
während der Reiſe ſitzen müſſen, inſofern eine Vergünſtigung, als ſie
auf Grund eines beſonderen Ausweiſes in der 3. Klaſſe zum Fahrpreis
der 4. Klaſſe, in Schnellzügen außerdem gegen den tarifmäßigen
Zu=
ſchlag befördert wurden. Auf Grund des künftigen Fortfalls der 4. Kl.
befürchten die Schwerkriegsbeſchädigten auch einen Fortfall dieſer
Ver=
günſtigung, bei der in erſter Linie die Fahrpreisermäßigung bisher
dankbar empfunden wurde. Die Spitzenverbände der Kriegsbeſchädigten
haben deshalb — wie der Verband der Kriegsbeſchädigten und
Krieger=
hinterbliebenen des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer”
mit=
teilt — angeregt, daß die mit einem entſprechenden Ausweis verſehenen
Schwerkriegsbeſchädigten in Zukunft auf Militärfahrkarte befördert
werden, und zwar im allgemeinen in einem beſonderen
Kriegsbeſchädig=
tenabteil der Holzklaſſe, und bei beſonders ſchwerer Beſchädigung in
der Polſterklaſſe. Wenn man bedenkt, daß die Schwerkriegsbeſchädigten
als Soldaten in Erfüllung ihrer Wehrpflicht und bei der Verteidigung
des Vaterlandes in den jetzt noch beſtehenden Körperzuſtand verſetz
worden ſind und ein verbrieftes Anrecht auf den Dank des ganzen
deut=
ſchen Volkes haben, ſo kann man ihre Wünſche nur als durchaus
be=
rechtigt bezeichnen.
D. J. H., Zwingenberg=Auerbach. Alle Jugendgruppen, die ſchon
am Samstag, den 22. September, mit nach Zwingenberg fahren, und
nicht die nötige Anzahl Teilnehmer beſitzen zwecks Erlangung von
Fahr=
preisermäßigung werden gebeten, ſich bis ſpäteſtens zum Donnerstag,
den 20. September, bei dem Landesausſchuß Heſſen der Deutſchen
Ju=
gendverbände, hier, Waldſtraße 40, anzumelden. Es kommen folgende
Züge dafür in Frage: ab Darmſtadt Hbf. 14.23, 15.28 und 16.50 Uhr.
Das Fahrgeld von 30 Pfg. iſt abgezählt bei der Anmeldung mit zu
ent=
cichten. Tuch der Weſterburger Tanzkreis fährt mit den angegebenen
Zügen, und wer mit auf den gemeinſamen Fahrſchein fahren will, melde
ſich auch bei obiger Stelle an.
— Wochenmarkt zu Darmſtadt am 15. Sept. Kleinhandels=
Tages=
preiſe (pro Pfd. bzw. Stück in Pfg.): Kohlrabi 5—8, Gelbe Rüben 10
bis 12, Rote Rüben 15, Spinat 25, Römiſchkohl 15—20, Rotkraut 15—20,
Weißkraut 10—15, Wirſing 15, Stangenbohnen 40—45, Buſchbohnen 20
bis 30, Wachsbohnen 45, Erbſen 60, Zwiebeln 15, Knoblauch 80,
Toma=
ten 15—25, Endivienſalat 12—15, Kopfſalat 15, Salatgurken 10—80
Einmachgurken 1,5—2,5, Blumenkohl 20—110, Rettich 5—10, Meerrettich
150, Radieschen 5—7, Kartoffeln 6—8, Pfirſiche 50—60, Brombeeren 25
bis 40, Preißelbeeren 45—50, Tafeläpfel 20—30, Wirtſchaftsäpfel 10—20,
Falläpfel 6—12, Tafelbirnen 20—25, Wirtſchaftsbirnen 10—15, Zwetſchen
15, Trauben 45, Zitronen 10—20, Bananen 45—55, Süßrahmbutter
230—240, Landbutter 200—220, Weichkäſe 35—40, Handkäſe 5—16, Eier
friſche 16—18, Hühner 130—170, Tauben 70—90, Rindfleiſch, friſch 80
bis 120, Kalbfleiſch 110, Hammelfleiſch 80, Schweinefleiſch 126—150,
Dörrfleiſch 150, Wurſt 70—140, Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 110.
Tageskalender für Sonntag, den 16. September 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 18 Uhr, Ende nach 22 Uhr
L 1: „Lohengrin”. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Or=
pheum, abends 20,15 Uhr, Revue „Große Kleinigkeiten” —
Kon=
zerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Darmſtädter
Hof, Reichshof, Frankfurter Hof, Zur Kanone, Perkeo, Neckartor,
Rummelbräu, Eintracht, Bürgerhof. Hotel Prinz Heinrich.
Wiener Kronenbräukeller, nachm. 16 Uhr: Großes
Volks=
eſt. — Ludwigshöhe, nachm. 16 Uhr: Konzert.
Herrn=
gartenkaffee, nachm 16 Uhr: Künſtler=Konzert. —
Kinovor=
ſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
*Beſchädigungen der Häuſer durch
Kraftfahr=
zeugverkehr. — Autoſiraße „Hafraba”
Von den Beſitzern der Häuſer, die unmittelbar an den großen
Ver=
kehrsſtraßen liegen, wird vielfach Klage über die Beſchädigungen, die
durch den Kraftfahrzeugverkehr an ihrem Eigentum entſtehen, geführt.
Das Ungehaltenſein der Hausbeſitzer gegen die Kraftfahrzeughalter oder
=beſitzer iſt in gewiſſer Beziehung berechtigt. Die Hausbeſitzer finden
auch den Schutz der zuſtändigen Behörden. Dieſe ſchützen ihn durch die
geſetzlichen Beſtimmungen, welche verlangen, daß die Kraftfahrzeuge
elaſtiſch bereift ſein müſſen, daß die Räder an den Laufflächen keine
Unebenheiten beſitzen dürfen und daß Kraftfahrzeuge mit einem
Geſamt=
gewicht von mehr als 9 Tonnen bei 2 Achſen und 15 Tonnen bei
3 Achſen allgemein nicht zum Verkehr auf öffentlichen Wegen zugelaſſen
werden. Unter genauer wörtlicher Beobachtung des § 18 der
Verord=
nung über Kraftfahrzeugverkehr vom 16. März 1928 werden ſpäteſtens
am 1. Juli 1929 alle ſchnellfahrenden Kraftfahrzeuge mit Luftbereifung
verſehen ſein.
Iſt nun der Kraftfahrzeugbeſitzer wegen der Gebäudeſchäden immer
der Schuldige? — Nicht immer! — Der ſchlechte Zuſtand der Straßen
tiefe Schlaglöcher) trägt ſehr viel Schuld. Bis vor kurzer Zeit befand
ſich der Rhönring hier in Darmſtadt in einem ſolch ſchlechten Zuſtand
daß ſelbſt beim Vorbeifahren von luftbereiften Kraftwagen die neuen
ſtädtiſchen Häuſer ſtark erſchüttert wurden. Noch ſtärker als von dieſen
Kraftfahrzeugen wurden aber durch eiſenbereifte Pferdefahrzeuge
Er=
ſchütterungen hervorgerufen. Der Rhönring iſt großartig
inſtand=
geſetzt worden. Selbſt Laſtkraftwagen mit noch alter
Vollgummiberei=
fung, die nun bald gegen hochelaſtiſche Bereifung oder Luftbereifung
ausgewechſelt werden muß, ſind durch Erſchütterungen kaum noch
wahr=
nehmbar.
Es iſt ja als ein Ideal anzuſprechen, alle Kraftfahrzeuge mit
Luft=
bereifung zu verſehen. Laſtkraftwagen ſind aber nur reniabel, wenn
ſie in der Anſchaffung und Unterhaltung billig ſind. Die hochelaſtiſche
Bereifung iſt billiger in der Unterhaltung und Anſchafung wie die
Luftbereifung.
Die Kraftfahrzeugbeſitzer und Kraftfahrzeugführer haben beſonders
bei großen Ueberlandfahrten ein ſtarkes Intereſſe, die mit Häuſern
be=
ſetzten Straßen der Städte und Dörfer nicht zu befahren. Die
Polizei=
behörden ſind bemüht, die durchfahrenden Kraftfahrzeuge von
verkehrs=
reichen Straßen durch Umleitung fernzuhalten. Wie kaun man aber
zurzeit ohne große Aufwendung an Zeit und Betriebsſtoff auf einer
guten Straße von Arheilgen nach Eberſtadt fahren, ohre Straßen zu
benutzen, die an beiden Seiten mit Häuſern dicht beſetzr ſind? — Es 17
ſetzt noch unmöglich, weil Straßen, welche die Stadt Darmſtadt
voll=
ſtändig umgehen und nicht durch andere Ortſchaften führen, noch nicht
vorhanden ſind. Auch bei größeren Strecken — zum Beiſpiel
Frankfurt—Heidelberg — muß zurzeit das Kraftfahrzeug immer ncch
durch geſchloſſene Ortſchaften geführt werden.
Die Autoſtraße „Hafraba” wird zum Teil Abhilfe bringen, ganze
Abhilfe nicht, denn Abſender und Empfänger von Frachten ſowie auch
die Fahrgäſte wohnen in den Städten und Dörfern, nicht an der
Auto=
ſtraße Hafraba. Kraftfahrzeuge ſind nur dann wirtſchaftlich, wenn
Perſonen mit demſelben von Haus zu Haus gebracht werden können und
Ladegut unmittelbar beim Abſender aufgeladen und beim Empfänger
abgeladen wird.
Der Bau der Autoſtraße Hafraba, deſſen Finanzierung keine
Klei=
nigkeit iſt und der vielen A=beitsloſen Verdienſt bringen wird, iſt
immer=
hin zu begrüßen. Die Verkehrsunfälle werden an Häufigkeit und
Schwere nachlaſſen. Daß der Bauausführung aber große
Schwierig=
keiten entgegenſtehen, beweiſt eine Notiz, die vor einigen Monaten in
der Zeitung erſchien, und nach der man in Griesheim bei Darmſtadt
nicht geneigt iſt, die Straße durch nicht mit Häuſern bebautes
Gries=
heimer Gebiet verlegen zu laſſen.
* Steuer= und Wirtſchaffskalender
für die Zeit vom 16. bis 30. September 1928.
Aufbewahren!
Ausſchneiden!
15. Sept.: Letzter Tag zur Abgabe der Steuererklärungen
für die Herbſtveranlagung 1928. Näheres im
letz=
en Steuerkalender im Tagblatt vom 2. September.
20. Sept.: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
. bis 15. Sepdember 1928 erfolgten Lohnzahluungen im
Markenverfahren und im Ueberweiſungsverfahren; im
letz=
teren fedoch nur dann, wenn die in der erſten Hälfte des
Lohnſteuerbeträge für ſämt=
Kalendermonats einbehaltenen
liche in einem Betriebe beſchäftigten Arbeitnehmer den
Be=
trag von 200 MM. überſteigen. (Keine Schonfriſt.)
Die neuen Beſtimmungen über die
Be=
u
rechnung der Lohnſteuer ſind hierbei
beachten. (Geſetz zur Aenderung des
Einkommenſteuer=
geſetzes vom 23. Juli 1928.) Hiernach tveten Aenderungen
bei der Abrndung des Brttolohnes und bei der
Berech=
nung der Ermäßigung ein. Es empfiehlt ſich der Bezug von
Lohnabzugstabellen, die gegen Bezahlung bei der
Reichsdrckerei, Abteilung Verlag, in Berlin SW 68, Alte,
Jakobſtraße 106, bezogen werden können.
25. Sept.: Drittes (gemeindliches Ziel) der vorläufigen Gemeinde=
Kreis= und Provinzialumlagen, einſchließlich
der vorläufigen Sondergebäudeſteuer für das
Rechnungsjahr 1928, laut Steuerbeſcheid. (Grüner Zettel.)
Schonfriſt bis 5. Oktober 1928.
30. Sept.: Entrichtung der Beiträge zur
Handwerkskam=
mer, zweites Ziel, an die Stadtbaſſe, Grafenſtraße.
30. Sept.: Letzter Tag für den Umtauſchder alten
Renten=
bankſcheine über 1, 2 und 5 Rentenmark, vom 1.
No=
vember 1928, ohne Kopfbild. Die Einlöſung dieſer Scheine
bann ab 1. Oktober 1928 nur noch bei der Deutſchen
Renten=
bank in Berlin erfolgen.
30. Sept.: Letzter Tag für den Aufbrauch von
Poſtbrief=
umſchlägen mit den früheren, jetzt nicht mehr
geſtatte=
ten Abſender= und Reklameaufdrucken.
H. W. Wohmann.
Ausflugsfahrten mit Poſtkraftwagen. In der neuen Woche fährt
die Deutſche Reichspoſt folgende Fahrten aus: Am Mittwoch, den 19.
September, eine Nachmittagsfahrt an der Bergſtraße entlang bis
Hep=
penheim, dann über Kirſchhauſen, Fürth nach Lindenfels, von hier
heim=
wärts durch das Modautal. Eine reizvolle Fahrt. Am Sonntag, den
23. September, eine Tagesfahrt über Oppenheim, quer durch
Rhein=
heſſen, nach den Solbädern Kreuznach und Münſter am Stein, dann
zurück durch das Nahetal über Bingen und Mainz. Ein längerer
Aufenthalt in Münſter am Stein ermöglicht, die Ebernburg zu beſuchen
oder den Rheingvafenſtein zu beſteigen. Die Höhen gewähren einen
herr=
lichen Blick in die lieblichen Täler der Nahe und Alſenz. Die Fahrt iſt
vor einigen Wochen ſchon einmal ausgeführt worden und hat großen
Beifall gefunden. Wir können die Teilnahme an beiden Fahrten ſehr
empfehlen. Der Kartenverkauf liegt in den Händen des
Mitteleuro=
päiſchen Reiſebüros, Rheinſtraße 17, Fernſprecher 776. Näheres geht
aus der Anzeige hervor.
Lokale Veranſtaltungen.
Dle hierunter erſcheinenden Notizen ſind aueſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritil
Orangeriehaus. Sonntag abend 8 Uhr: Künſtlerkonzert bei
freiem Eintwitt; bei ungünſtiger Witterung findet das Konzert im Saale
ſtat.
Tanzabend. Im Hotel Prinz Heinrich findet heute
Sonntag abend Konzert mit Tanz ſtatt.
— Der Vortrag über Kriſhnamurti und ſeine Lehre
von Frau Iſa Syring findet nicht am kommenden Montag, ſondern erſt
am Montag, den 24. September, abends 8 Uhr, im Logenſaal,
Sandſtraße 10, ſtatt. (Siehe Anzeigen kommender Woche.)
— „Darmſtädter Hof”. Heute Konzert, ausgeführt von der
Kapelle Matthias Weber. Beginn 7.30 Uhr abends. Wir bitten um
Beachtung der Anzeige vom Samstag.
— Herrngarten=Kaffee. Heute nachmittag 4 Uhr findet im
Herrngarten=Kaffee ein Künſtlerkonzert ſtatt.
X Im Wiener=Kronenbräu=Keller findet heute
Sonn=
tag ein großes Volksfeſt ſtatt. Der Eintritt iſt frei, ſo daß ſich jeder
Beſucher einige vergnügte Stunden gönnen kann.
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulitung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
Frau H. R., hier. Beſagte Stelle ſteht im „Othello”, und zwar
ſpricht ſie der Jago im fünften Aufzug, erſte Szene, als Schlußworte.
In der Ueberſetzung von Schlegel=Tieck heißt der Satz: Dies iſt die
Nacht, die mich verwichtet oder glücklich macht.
Aus Heſſen.
J. Griesheim, 15. Sept. In der Woche vom 17. bis 22. September
finden auf dem hieſigen Truppenübungsplatz täglich, vormittags von 6
bis 11 Uhr, und nachmittags von 1 bis 6 Uhr Scharfſchießübungen und
am Mittwoch, 19. September, von abends 8 bis 10 Uhr, Nachtſchießen
ſtatt. — Seinen 84. Geburtstag feierte geſtern unſer Mitbürger
Herr Jakob Rotenbeiger, in der Bahnhofsſtraße. Trotz ſeines hohen
Alters erfreut ſich Herr Rotenberger einer körperlichen und geiſtigen
Friſche, wie ſie in dieſem Alter zu den allerſeltenſten Fällen zählt. Von
früh bis ſpät iſt er in ſeinem landwirtſchaftlichen Berufe tätig und ein
Frühaufſteher konnte den Hochbetagten zurzeit der Heuernte beim
Tages=
grauen mit der Senſe auf dem Rücken zum Mähen ausrüchen ſehen.
Da=
bei iſt er am Abend am Stammtiſch in der „Friedenslinde” ein gern
ge=
ſehener Geſellſchafter, der recht intereſſant zu erzählen weiß, beſonders,
wenn es ſich um Vorkommniſſe aus früheren Jahren in unſerer
Ge=
meinde handelt. Mögen dem Geburtstagskind noch recht viele Jahre bei
ungetrübter Geſundheit beſchieden ſein. — Am heutigen Sonntag von
vormittags 11 Uhr ab iſt im Gaſthaus „Zum Treffpunkt” hier das
Kunſt=
ſchnitzwerk, eine Weckeruhr, des Dilettanten Peter Becker, ausgeſtellt,
das ſicherlich viele Bewunderer finden wird. — Die hieſige Gewerbe=
und Handwerker=Vereinigung veranſtaltet am nächſten Mittwoch, 19.
September, eine Beſichtigung der Brauerei=Anlagen der Schöfferhof=
Vin=
ding=Bürgerbräu=A.=G. in Frankfurt am Main. Die Abfahrt von hier
erfolgt mit der Elektriſchen Straßenbahn um 12,17 Uhr.
— Weiterſtadt, 15. Sept. Viehvergiftung durchchemiſche
Abwäſſer. In letzter Woche ſchon wurden die hieſigen Viehbeſitzer
in große Aufregung verſetzt, als in einem Stall eine Kuh, in einem
anderen Stall acht Rinder an Vergiftungserſcheinungen nach
Grasfütte=
rung erkrankten. Vier Stück Vieh ſind bereits zugrunde gegangen, den
anderen fünf Stück Vieh ſteht das gleiche Schickſal bevor. Der Beſitzer
der acht Stück Vieh iſt dazu nicht einmal verſichert. Um der Urſache der
Vergiftung auf die Spur zu kommen, ſind von der Bürgermeiſterei,
von dem Kreisveterinärarzt Dr. Nuß und Veterinärarzt Dr. Egner
ſowie von der Chemiſchen Fabrik E. Merck eingehende Unterſuchungen
aufgenommen worden. Außerdem wurden alle Beſitzer von Wieſen an
den Rieſelfeldern, die in letzter Zeit bewäſſert wurden, vor der
Ver=
fütterung dieſes Graſes gewarnt. In den letzten Jahren ſind
wieder=
holte Vorſtellungen von Eigentümern, deren Wieſen ganz abgeſtorben
ſind, und dem Kreisamt bei der Firma Merck erhoben worden, bisher
immer erfolglos. Nunmehr ſoll durch die behördliche Unterſuchung
feſt=
geſtellt werden, durch was die Vergiftungserſcheinungen entſtanden ſind,
denn es gehe nicht an, daß bewäſſerte Felder, die zum Anbau von
Vieh=
futter, aber auch von Kartoffeln und Gemüſe für die menſchliche
Er=
nährung beſtellt werden, der Gefahr von Verſeuchung durch chemiſche
Abwäſſer ausgeſetzt ſind.
Aa. Eberſtadt, 15. Sept. Gautag. Am Sonntag nachmitvag treffen
ſich hier, im Gaſthaus „Zur Roſe, die Delegierten des Gaues Darmſtadt=
Land im Heſſiſchen Sängerbund, um über wichtige Fragen zu beraten.
Unter anderem wird über die Abhaltung des nächſtjährigen
Gaulieder=
tages Beſchluß gefaßt werden.
Aa. Pfungſtadt, 15. Sept. Zwetſchenverſteigerung. Eine
Zwetſchenverſteigerung brachte der Gemeinde einen Geſamterlös von
910.— R
N. Der Durchſchnittspreis von einem Zentner Zwetſchen
ſtellte ſich auf 6 bis 7 RM. — Grummetgrasverſteigerung.
Bei einer Mitte dieſer Woche abgehaldenen Grummetgvasverſteigerung
wurden für die Gemeinde wnd 640 RM. gelöſt. Ein Morgen Grummet
kam darnach im Durchſchnitt auf 20 RM. — Obſtverſteigerung.
Am Montag, den 17. September, wird das Obſt von den Väumen am
Modaubach von der Neumühle bis zur Hahnmühle an Ort und Stelle
öffentlich verſteigert. Daran anſchließend wird das Obſt am
Hinter=
graben, von der Brücke Bickenbacher Chauſſee bis Weidäckerbrücke,
ver=
ſteigert. Wie die Provinzialdirektion Starkenburg mitteilt, wird das
an den Provinzialſtraßen ſich ergebende Obſt an Ort und Stelle wie folgt
meiſtbietend gegen Barzahlung verſteigert: Dienstag, dem 18. Sept.,
Straße Pfungſtadt—Hahn, daran anſchließend Hahn—Eſchollbrücken und
Hahn—Gernsheim, beginnend bei Pfungſtadt. An demſelben Tage
Straße Gernsheim—Hähnlein bis zum Wald, beginnend bei Gernsheim.
vonnerstag, den 20. Sept. Straße Pfungſtadt-Bickenbach, beginnend
bei Pfungſtadt, daran anſchließend Pfungſtadt—Waſſerwerk Griesheim,
bis Kilometer 11.00 Vom Waſſerwerk bis gegen Griesheim wird die
Verſteigerung nach den Schießübungen vorgenommen. An demſelben
Tage wird die Nußemte von Pfungſtadt nach Eſchollbrücken, daran
an=
ſchließend die Birnenernte von Eſchollbrüchen nach Crumſtadt verſteigert.
Le. Groß=Umſtadt, 15. Sept. Hohes Alter. Der älteſte
Be=
wohner unſerer Stadt, Herr Bernhard Heyl, feierte geſtern in voller
Rüſtigkeit ſeinen 89. Geburtstag. Die in aller Frühe ankommenden
Gra=
tulanten traſen wider Erwarden das Geburtstagskind nicht mehr in
ſei=
ner Wohnung an, da der noch recht rüſtige Greis wie gewöhnlich ſeinen
Morgenſpaziergang angetreten hatte. Wir wünſchen ihm, fowie ſeinem
Altersgenoſſen, Herrn Heinrich Dörr, der in einigem Wochen ebenfalls
das 89. Lebensfahr vollendet, Gottes reichſten Segen in dem begonnenen
Lebensjahre. — Evangeliſcher Bund. Nächſten Mittwoch wird
der Generalſekretär Thiel von Berlin im Gaſthaus „Zur Krone” einen
Vortrag halten. Herr Thiel war früher katholiſcher Pfarrer und iſt als
vorzüglicher Redner bekannt. Die Mitglieder des evangeliſchen Bundes
ſowie alle, die ſich für die evangeliſche Sache intereſſierem, ſind herzlichſt
eingeladen.
— Fränkiſch=Crumbach, 15. Sept. Anläßlich der Reichelsheimer
Kirchweihe wurden einem Autobeſitzer von Fränkiſch=Crumbach ſämtliche
Reifen an ſeinem Wagen voll mit Gebirgsnägel geſpickt. Es war ein
Glück, daß derſelbe keine große Strecke zu fahren hatte und zu Hauſe
gleich darauf aufmerkſam wurde. Auch einem Motorradfahrer von
Fränkiſch=Crumbach wurde die Bremſe abgemacht. Da er den Schaden
nicht merkte und auf dem Nachhauſeweg einen ſteilen Berg
herunter=
fahren mußte, verlor er die Gewalt über ſein Rad und ſtürzte dabei.
Er ſowie ſein Mitfahrer kamen mit leichten Verletzungen davon. Es
wäre doch angebracht, daß ſolchen Tätern das Handwerk gelegt würde.
Vannntt Ve
Mervenkranke
u. Nervös-Erschöpfte. Spezialkuranstalt Hofheim im Taunus
Prospekte durch:
bei Frankfurt am Main.
Aad"
Dr. M. Schulze-Kahleyss, Vervenarzt.
Ai. Vielbrunn, 15. Sept. Ein Veteran von 1870/71, Herr Joh. Gg.
Krauß, hier, ein geborener Weitengeſäßer, feiert am Dienstag, den
18. September, ſeinen 80. Geburtstag. Er iſt heute noch wie immer,
von früh bis ſpät, an der Arbeit, bekleidet ſeit Jahren das Amt eines
Kirchenvorſtehers und erzählt mit beſonderer Begeiſterung
Kriegserleb=
niſſe aus ſeiner Feldzugs= und Dragonerzeit.
L. Michelſtadt, 15. Sept. Auswärtiger Beſuch. Die
Ober=
realſchule Aſchaffenburg wird am kommenden Dienstag, den 18.
Septem=
ber, mit ihrem geſamten Lehrkörper und allen Schülern mittels
Sonder=
zug hier eintreffen, um Michelſtadt und insbeſondere dem Stadion einen
Beſuch abzuſtatten. Die Gäſte werden alsdann von hier aus weitere
Fahrten in ben Odenwald vornehmen. — Konzert. Der Geſangwerein
„Liederkranz” wird am Sonntag, den 30. September, im Städtiſchen
Saalbau einen Liederabend veranſtalten, bei dem Werke von Beethoven,
Schubert, Schumann, Podbertzky, Koſchat und vielen anderen zum
Vor=
trag gebracht werden. Durch die Auswahl des Gebotenen dürfte fedem
Muſikliebhaber Rechnung getragen und allem Wünſchen entſprochen ſein.
Der Eintritt koſtet 50 Pfg., ſo daß Gelegenheit gegeben iſt, einem wirklich
genußreichen Abend wieder einmal verleben zu können. —
Nacht=
übung der Freiw. Feuerwehr. Es wird darauf hingewieſen,
daß die Freiw. Feuerwehr in der Zeit vom 14. September bis 1.
Okto=
ber durch nächtlichem Alarm zu einer Uebung aufgefordert wird. Die
Bewohner werden hiervon in Kenntnis geſetzt, damit Beſorgniſſe nicht
eintreten.
h. Erbach i. D., 14. Sept. Stenographen=Verein. Der
Stenographenverein blickt, wie wir bereits berichtet haben, in dieſem
Jahre auf eine 30jährige Lebenszeit zurück. Das Vereinsjubiläum foll
nunmehr in Verbindung mit dem diesjährigen Gautag des Gaues
Odenwald am 13. und 14. Oktober ds. Js. hier feſtlich begangen werden.
In Verbindung mit den Feierlichkeiten findet ein großes Wettſchreiben
ſtatt, das für alle Vereine des Bezirks Heſſen=Naſſau offen iſt. Am
Samstag, den 13. Oktober, treffen ſich die Gauvertreter zur offiziellen
Verſammlung. Abends 8½ Uhr findet eine Vorfeier des
Vereinsjubi=
läums im Stammlokal „Zum Adler” ſtatt, für die ein beſonders
reich=
haltiges Programm vorgeſehen iſt. Nach der Sitzung des
Wettſchreib=
ausſchuſſes beginnen am Sonntag um 9½ Uhr die großen Wettſchreiben
(60 Silben aufwärts) im alten Schulhauſe. Nachmittags 1½ Uhr iſt ein
großes, von dem Verein arrangiertes Platzkonzert auf dem Marktplatz.
Um 3 Uhr nachmittags findet die eigentliche Feſtverſammlung im
gro=
ßen Saale des „Schützenhof” ſtatt. Anſchließend Verkündung des
Wett=
ſchreibergebniſſes und Preisverteilung mit anſchließendem Tanz. Abends
8 Uhr Feſtball. Für das Wettſchreiben ſind dem Verein wertvollt
Ehrenpreiſe zur Verfügung geſtellt, die ſicher einen Anreiz zur zahll
reichen Beteiligung an demſelben geben. Den Teilnehmern an des
Jubelfeſt garantiert der Verein gemütliche Stunden, wie ſolche Fe
unſeren Kunſtgenoſſen aus früherer Zeit ja noch in beſter Erinnerurr
ſind. — Odenwaldklub. Die diesjährige 10. Wanderung findch.
am kommenden Sonntag, den 16. September, ſtatt. Der Weg füh
über Neuſtadt, Seckmauern, Wörth a. M., Klingenberg. Abfahrt voo
mittags 6,52 Uhr. Rückfahrt ab Klingenberg mit Omnibuſſen der Oder
waldkraftwagen=Verkehrs=A.=G.
Wiederſehensfeier. Au
Sonntag, den 14. Oktober ds. Js., findet hier eine Zuſammenkunft d.
ehemaligen Angehörigen des Reſerve=Infanterie=Regiments 118 ſtat,
Deſſen 2. Bataillon wurde bekantlich bei der Mobilmachung im Aug=
1914 hier zuſammengeſtellt. Kameraden, die an der Feier teilzunehn
wünſchen, mögen ihre Adreſſe an Kamerad Herrn Steuerinſpektor Rol
Darmſtadt, Magdalenenſtraße 8, mitteilen. Näheres Programm m
noch bekannt gegeben. — Brieftaubenſport. Der Brieftaußer
verein Erbach veranſtaltet am Sonntag, den 16. September ds.
S=
ſeinen diesjährigen Vereinsflug. Die Tauben fliegen am Sonntaa o
Steinach (ca. 105 Kilometer) und werden, günſtige Witterung vorguit
geſetzt, vorausſichtlich ab vormittags 9 Uhr hier eintreffen. Der
Pla=
auf der ſogenannten „Bleichwieſe” wird von der Vereinsleitung als zue
Beobachtung ſehr geeignet bezeichnet. Der Verein teilt uns noch mir
daß in den letzten Tagen bedauerlicherweiſe 8 Brieftauben angeſchoſſen
wurden. Hoffentlich gelingt es, den „tapferen” Schützen zu faſſen.
b. Erbach i. O., 15. Sept. Gemeinderatsſitzung. 9
Montag, den 17. d. M., abends 7 Uhr, findet eine öffentliche Gemeinda.
ratsſitzung ſtatt, die eine intereſſante und umfangreiche Tagesordnum
aufweiſt. — Fußball. Am kommenden Sonntag beginnen auch i
Gau Bergſtraße des Süddeutſchen Fußball= und Leichtathletikverbandeu
in der „B=Klaſſe die Verbandsſpiele. Das erſte Verbandsſpiel des B
Erbach findet morgen gegen Dieburg in Dieburg ſtatt. Weitere
Spie=
hat unſere erſte Elf auszutragen gegen Höchſt, Michelſtadt, König um
Groß=Umſtadt. Bei der vorzüglichen Form unſerer Mannſchaft, dürſty
wenn ſich dieſelbe wie in der letzten Zeit zu halten weiß, mit dem Auu
ſtieg in die A=Klaſſe zu rechnen ſein. — Eulbacher Wildvar;
Das Gräfliche Erbach=Erbachſche Forſdamt Erbach teilt in einer öffenn
lichen Bekanntmachung mit, daß die Abfuhr jeglichen Holzes aus der
Wildpark im Revier Eulbach in der Zeit vom 17. September bis 1.0
Oktober d. J. verboten iſt. Dieſe Maßnahme wird wegen der
Brunft=
des Notwildes notwendig. Eulbach wird während dieſer, für den Naturp
freund einzig=ſchönen Tage, das Ziel vieler Fremder ſein. — Konzern
des Kuban=Koſakenchores. Der Chor konzertiert, wie hoc
reits berichtet, am 23. d. M. in Erbach. Der Vorverkauf der Karten
ho=
bereits begonnen. Den Anzeichen nach darf für die beiden Konzerte min
einem ausverkauften Haus gerechnet werden. Der Verbehrsverein Erz
bach bittet uns, noch einige Zeitungskritiken, die der Chor aufzuweiſe
hat, zu veröffentlichen. „Rheiniſche Tageszeitung Düſſeldorf”: „Ein ſt
ſationeller Erfolg in der Düſſeldorfer Tonhalle. Das Konzert ben
daß die Kubankoſaken ihren Kameraden vom Don zum mindeſten eben
bürtig, wenn nicht gar überlegen ſind.” — „8 Uhr=Abendblatt Berlin”n
Eine Vereinigung hervorragender Stimmem, die einer Orgel gleid
nehmlich in den Bäſſen, den Raum erfüllen.” — „Münchener Zeitmge!
„Im Vergleich mit dem ebenfalls tüchtigen Chor der Donkoſaken berfüg
der Chor der Kubankoſaken unzweifeſhaft über beſſeres Stimn
material.” Für Sangesfreunde darf alſo mit einem vollendeten Kmſtn
genoſſen gerechnet werden.
Bn. Hirſchhorn, 15. Sept. Verbrennungs=Unfall. E
ſchrecklicher Unfall ereignete ſich vorgeſtern nachmittag im mahegelegen
Neckarwimmersbach. Die 80jährige Karoline Münch Witwe ſaß vor demm
Herd, aus deſſen Feuerloch Glutſtücke herausfielen und die Kleider dein
bedauernswerten alten Frau entzündeten. Im Augenblick ſtand die Fram
in Flammen, wurde jedoch von einer Enkelin, um einen Hausbrand zuu
vermeiden, auf die Straße geführt. Die Kleider verkohlten vollſtändigy
wodurch die bedauernswerte Frau am ganzen Körper ſchreckliche B
wunden davontrug. In ſchwerverbranntem beſinnungslofen Zuſtunde
wurde die Unglückliche in das Krankenhaus zu Eberbach eingeliefert, vo
ſie noch am gleichen Abend ihren ſchweren unheilbaren Brandwunden mr
halb 9 Uhr erlag. Auch das Wjährige Enkelkind hat ſich bei ſeinen
mühungen um ſeine Großmutter ebenfalls die Hände ſchwer verbromt.
Hirſchhorn, 15. Sept. Waſſerſtand des Neckars on
14. September: 0,46 Meter; am 15. September: 0,48 Meter.
H. Virkenau, 14. Sept. Steuerbeſprechtag. Am Dienstag,
18. d. M., wird das Finanzamt Fürth auf dem hieſigen Rathuss
wieder einen
teuerbeſprechtag abhalten. Reflektanten haben dies 8
vorher bei der Bürgermeiſterei anzumelden.
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Seite 7
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finbeziezung des Lautertals in das Verſorgungsgebiet des Gruppen=Gaswerks Bergſtraße.
FAy. Bensheim, 15. September.
Ronzentration hinſichtlich der Fabrikation, Expanſion
dehnung) in bezug auf den Kreis der angeſchloſſenen Verbraucher,
ſſind die leitenden Tendenzen, die ſich derzeit auf dem Gebiete der
ſu chen Gasfabrikation, ſchärfer als je und anderswo,
bemerk=
rmachen. Tendenzen, die etwa unter dem Schlagwort der „
Fern=
rserſorgung” verſtanden werden. Daß man ſich in einer Zeit, die
kaum eine andere auf eine betriebliche Rationaliſierung in jeder
ſran drängt, auch in Bensheim dem techniſchen Fortſchritt
gegen=
nicht verſchloſſen hält, dafür iſt der im Jahre 1921/22 im Grup=
=Gaswerk Bergſtraße, Bensheim, erfolgte Einbau
ſnger Vertikal=Kammerofenanlage ein ſchlagender Be=
4. Unſer Bensheimer Werk iſt damit nicht nur auf den neueſten
ſaurd der Fabrikationstechnik gebracht, ſondern zugleich zu einem
ſzerbetrieb ſeiner Größe ausgebaut worden. Wir ſagen hier
keines=
zu viel, hatte doch gerade die Preſſe wiederholt Gelegenheit,
Son der Richtigkeit des hier Geſagten zu überzeugen. Die für die
ahr der zur Gasfabrikation benötigten Rohſtoffe (Saar= bzw.
Ruhr=
überaus günſtige Lage des Werkes unmittelbar an einer Eiſen=
Großverkehrsader, der Beſitz einer eigenen Kohlenſchütworrichtung,
ſuſfo wie der hohe rechniſche Stand des Werkes geſtattet,
verhältmis=
u Tg mit einem Minimum an Unkoſten zu fabrizieren. Durch die neue
merofenanlage wurde zugleich die Produktionskapazität
SWerkes derart geſteigert, daß derzeit nur etwa die Hälfte des an ſich
ſüiellichen Produktionsvolumens verbraucht wird. Außerdem iſt eine
ſisera Steigerung der Produktionskapazität (um 100 Prozent) möglich
rch den ſchon vorgeſehenen Einbau von fünf weiteren Kammeröfen.
ſtraus erhellt zur Genüge, daß das Gruppen=Gaswerk
ſem gſtraße noch lange allen an es geſtellten
An=
üchen zu genügen vermag, daß es, geſtützt auf ſeine
ge=
ſigerte Leiſtungsfähigkeit, mit gutem Grunde bemüht ſein darf, ja, im
reſſe einer gänzlichen Ausnutzung ſeiner techniſchen Anlagen, wie
eich des darin inveſtierten Kapitals ſogar bemüht ſein muß, den
iſum ſeines Fabrikates zu ſteigern und zu vermehren, ſo zugleich die
outeile einer vielfältigen Verwertung von Gas zu Koch= und
Heiz=
rken im Haushalt, einer größeren Zahl von Menſchen zuteil werden
nd. Die Bergſtraßenorte Auerbach, Zwingenberg,
ähnlein, Alsbach, Jugenheim und Seeheim inr
ſuolicher Richtung und die Stadt Heppenheim in ſüdlicher
Rich=
um an das Verſorgungsnctz des Gruppen=Gaswerks Bergſtraße
ange=
zltiſſen zu haben, iſt ja bereits das Werk der Vorkriegszeit geweſen.
3 in der Nachkriegszeit, geſtützt auf die durchgeführten
Rationaliſie=
uagsmaßnahmen, fortzuführen, durfte und darf eine rührige Werks=
„waltung nicht ſäumen. So blieb denn und bleibt das Intereſſe der
e—ksleitung, nach vollzogenem Anſchluß der Bergſtraßenorte, auf die
Erſchließung des Lautertales für den Gaskonſum
uusentriet. Im vergangenen Jahre bereits war es möglich, die
Ge=
emde Schönberg anzuſchließen, in dieſem Jahre konnte das Werk
die Rohrleitung weiter treiben bis Wilmshauſen und
Elms=
hauſen, um ſo guch dieſe Ortſchaften der Gasverwendung teilhaftig
werden zu laſſen.
Daß die Erſchließung neuer Gemeinden für den Gaskonſum nicht
bloß eine Vergrößerung des „Geſchäfts” bedeutet, ſondern zugleich auch
werkſeitig die Aufwendung erheblicher Mittel notwendig macht, möge
man daraus erſehen, daß zu den gewiß nicht geringen Koſten derartiger
Feruanſchlußleitungen weder Zuſchüſſe noch ein
Zinſen=
dienſt von ſeiten der angeſchloſſenen Gemeinden
verlangt wird, dieſe Koſten vielmehr vom Werk allein getragen werden.
Den finanziell derzeit an und für ſich ſchon ſtark in Anſpruch
genom=
memn Gemeinden kommt man alſo werksſeitig in weiteſtgehendem
Maße entgegen, man will es ihnen denkbar bequem machen,
Gasver=
braucher werden zu können. So freilich iſt es denn auch zu verſtehen,
wenn auch die anderen Lautertal=Orte, wie Reichenbach,
jener aufſtrebende Induſtrieort, Gadernheim, vor allem Dingen
jedoch Lindenfels, mit ſeinen kräftig emporblühenden Hotel= und
Kurbetrieben, auf die Einführung von Gas geradezu drängen.
Frei=
lich kann das hier entwickelte. Programm, dazu noch in einer Zeit
ſtärkſter Kapitalnöte nicht von heute auf morgen verwirklicht werden.
Aber ſoviel iſt feſtſtehend, daß das Gaswerk Bensheim eifrig beſtrebt
bleibt, einen Ort nach dem anderen, und zwar, was beſonders ins
Ge=
wicht fällt, unter denſelben entgegenkommenden Bedingungen, ſucceſſive
anzuſchließen.
Wenn ſich übrigens, den Erwartungen entſprechend, in den neu
an=
geſchloſſenen Gemeinden des Lautertales das Gas überaus raſch viele
zu Freunden gemacht hat, m. a. W. faſt alle Haushaltungen, zumal
der landwirtſchaftlich=induſtriellen Kreiſe der Bevölkerung ſich anſchließen
ließen, ſo deswegen, weil das Legen der Hausanſchlüſſe von ſeiten des
Werkes und nicht zu Laſten der Anzuſchließenden geſchieht. Inſofern
alſo entſteht wiederum keinerlei finanzielle Belaſtung derjenigen, die
hinfort des Genuſſes der Verwendung von Gas zu Koch= und
Heiz=
zwechen nicht mehr länger entbehren ſollen. Gerade die kleinere
Bevöl=
berung, ſo vielfältig durch Feld= und ſonſtige Dienſtarbeit außer Hauſe
und zu äußerſter Zeitausnutzung genötigt, lernt und weiß die
An=
nehmlichkeit raſcher und warmer Speiſezuberei
tung auf Gas zu ſchätzen, zumal ſie den Heizwert des gelieferten
Gaſes zu jeder Minute, morgens früh und abends ſpät, nutzen kann.
Der Beſitz eines neuzeitlich eingerichteten Werkes, wie das Gruppen=
Gaswerks Bergſtraße, ſowie die Tatſache daß ſich das Aktienkapital
ausſchließlich in den Händen der angeſchloſſenen Kommunen befindet —
die Stadt Bensheim allein iſt mit einer halben Million daran
betei=
ligt —, geſtattet es einmal, von den erzielten Gewinnüberſchüſſen den
einzelnen Gemeindekaſſen alljährlich erhebliche Summen zufließen zu
laſſen, die dort einen bemerkenswerten Einnahmepoſten darſtellen;
an=
dererſeits wird es hierdurch ermöglicht, die (Gruppen=Gasverſorgung
der unteren Bergſtraße und des vorderen Odenwaldes (Lautertal), ſehr
im Intereſſe der neu angeſchloſſenen Gemeinden, weiterhin
durchzu=
führen.
g. Gernsheim, 14. Sept. Bei den Opelkampfſpielen am
tzen Sonntag errang der hieſige Turnverein beachtenswerte Erfolge,
um Jugendkugelſtoßen durch den Turner Karl Scholl, im
Jugendhoch=
mung durch den Turner Chriſtian Mayer, Unterſtufe Hochſprung durch
Turner Franz Medieus, Unterſtufe Speerwerfen durch den Turner
al Göbel, Unterſtufe Vierkampf durch den Turner Franz Medieus,
berſtufe 100=Meter=Lauf durch den Turner Karl Göbel, Oberſtufe
072Mterlauf durch den Turner Karl Göbel. — Dem
Exploſions=
zifer Philipp Johann Diehl, der am letzten Mittwoch auf dem
hie=
gun Friedhof beigeſetzt worden iſt, gab eine große Trauergemeinde
gi letzte Geleite. Seitens der Betriebsdirektion, der Beamten= und
Js egſchaft ſowie der Altersgenoſſen wurden Kränze am Grabe
nieder=
eisgt. — Zum erſtenmale findet in Gernsheim in einem größeren
kochmen eine Möbel=Ausſtellung ſtatt. Es iſt die Firma
Nöbelhaus Weimar, die in den Räumen des Saalbaues „Darmſtädter
dar” das Ganze arangiert. Die gärtneriſche Ausſchmückung des Saales
erfolgt durch die Gärtnerei Hägele, die Inſtallation durch den
Schloſſer=
meiſter Hermann Maul und die weitere Innenausſtattung der Möbel
durch das Weißwarengeſchäft Roſel Kiſſel, dahier. Ein jeder Beſucher
kommt auf ſeine Rechnung und kann daher der Beſuch nur empfohlen
werden. Die Ausſtellung dauert 8 Tage lang, und zwar vom 16. bis
23. September Ifd. Js. einſchließlich. —
Zurzeit wird das hieſige
Einen
Stadthaus mit dem äußeren Wandverputz verſehen. —
erheblichen Unfall zog ſich der Sohn des Wagnermeiſters Alois
Diet=
rich dahier zu. Derſelbe hängte ſich mit ſeinem Fahrrad an einen
Laſt=
wagen. Als er von dem Wagen abbiegen wollte, kam er zu Fall. Die
erſte ärztlich Hilfe leiſtete Dr. med. Kleinbeck=Groß=Rohrheim da der
Vorgang ſich auf der Landſtraße, und zwar in der Nähe der Gemeinde
Groß=Rohrheim, ereignete.
Ein reger Schiffsverkehr
herrſcht zurzeit auf dem Rheine.
*
Gernsheim, 15. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
14. September: —0,10 Meter; am 15. September: —0,11 Meter.
Gründung eines Milcherzeuger=Verbandes
des Frankfurter Wirtſchaftsgebiets.
v. Friedberg, 15. Sept. Auf Einladung des Klubs der Landwirte,
des Heſſiſchen Bauernbundes und des Reformbundes der Gutshöfe
hat=
ten ſich geſtern nachmittag über 300 Landwirte aus dem Frankfürter
Wirtſchaftsgebiet zu einer eindrucksvollen Kundgehung hier eingefunden.
Es galt, zu der Milchfrage endgültig Stellung zu nehmen.
Dr. Sauer vom Reformbund der Guashöfe begrüßte als
Verſamm=
lungsleiter die ſtattliche Verſammlung insbeſondere den Präſidenten
der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer, Oekonomierat Henſel,
Darm=
ſtadt, Regievungsrat Dr. Meyer vom Kreisamt Friedberg, ſowie die
Vertreter des Verbandes heſſiſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften
und der Bezirks= und Kreisbauernſchaften. Ausführlich verbreitete ſich
dann Dr. Sauer über die Vorgeſchichte der Gründungsverſan
lung. Die Lage am Milchmarkt habe der Arbeitsgemeinſchaft
landwirt=
ſchaftlicher Organiſationen des Rhein—Main=Gebietes ſchon die größten
Sorgen bereitet. Immer wieder ſei der Zuſammenſchluß gefordert
wor=
den. Den Anfang hätten die Genoſſenſchafts= und Prüivatmolkereien
durch die Gründung der Frankfurter Liefervereinigung
gemachl, die 64 Prozent der nach Frankfurt gelieferten Milch erfaſſe.
Eine große Lücke beſtehe aber noch, nämlich der Zuſammenſchluß
der=
jemigen Milcherzeuger, die unmittelbar oder mittelbar durch Sammler
den Städtm des Wirtſchaftsgebietes die Milch zuleiten. Das Beiſpiel
des in Unterfranken gegründeten Milcherzeugerverbandes habe anregend
gewirkt. Der Vorſitzende des fränfiſchen Verbandes habe vor einem
kleineren Kreis im Mai dieſes Jahres einen Vortrag gehalten, der zur
Einſetzung eines achtgliedrigen Gründungsausſchuſſes geführt habe.
Die=
ſer ſei mit ſeinen Vorarbeiten nun ſo weit, daß er heute die Gründung
eines ähnlichen Verbandes für das Frankfurter Wirtſchaftsgebiet
vor=
ſchlagen könne.
Breidenbach (Gadheimer Höhe bei Würzburg), der Vorſitzende
des Verbandes fränliſcher Milcherzeuger, hielt ſodann einen mit
ſtar=
kem Beifall aufgenommenen Vortrag zu dem Thema „Wie erreicht
hlung ſeiner
Pro=
der Landwirt eine beſſere Bez.
Er ſchilderte die Notlage
dukte, insbeſondere der Milch?‟
der Landwirtſchaft und zeigte die Wege, wie ſie durch Selbſthilfe
wieder zu wirtſchaſtlichem Wohlſtond kommen könne. Der Landwirt ſei
völlig ausgeſchaltet bei der Preisbildung. Es ſei ſchwer, Verſäumtes
nach=
zuholen und Einfluß zu gewinnen. Mit der Milch könne am leichteſtem
der Anfang gemacht werden. Es müſſe unbedingt dazu kommen, daß der
Preis auf Grund der Geſtehungskoſten berechnet würde. So gut andere
berufliche Organiſationen ſich ſelbſt helfen, müſſe das auch bei der
Land=
wirtſchaft möglich ſein. Der Redner empfahl dringend die Gründung
einer ſtraffen Milcherzeugerorganiſaton, mit der man in Underfranken
bereits gute Erfahrungen gemacht habe.
Nachdem Dr. Sauer den vorläufigen Organiſationsplan
des neuten Verbandes im einzelnen erläutert, ſprach in der Ausſprache
zunächſt Reg.=Rat Dr. Meyer als Vertreter des Kreisamts. Er
er=
kannte an, daß die Milchpreiſe ungeſund ſind, glaubte aber, vor der
Gründung des Verbands warnen zu müſſen. Der Erzeugerpreis müſſe
durch Verringerung der zu großen Spanne zwiſchen Erzeuger= und
Konſumentenpreis gehoben werden. Die übrigen Redner hoben alle die
Notlage der Landwirtſchaft hervor und waren ſich alle einig in dem
Appell an die Verſammlung, die Verbandsgründung ſofort vorzunehmen.
In dieſem Sinne ſprachen u. a.: Landwirtſchaftshammerpräſident
Hen=
ſel, Darmſtadt, Reichstagsabgeordneter Lind, Iſſigheim,
Landtags=
abgeordneter Dr. v. Helmolt, Bürgermeiſter Mörler, Ockſtadt,
Oekonomierat Braidenbach, Dorheim, Molkereidirektor Bill
Oſtheim-Nieder=Weiſel, welch letzterer die in Vorſchlag gebrachte
Hineinziehung der Molbereien in die Vereinigung guthieß.
Einſtimmig wurde zum Schluß der eindwcksvoll verlaufenen
Ver=
ſammlung die Gründung des Milcherzeuger=Verbandes
für das Frankfurter Wirtſchaftsgebiet beſchloſſen und der vorläufige
Ausſchuß beauftvagt, ſofort die nötigen Schritte zu tun.
Ad. Oppenheim, 13. Sept. Sonntagsverkehr. Am
ver=
floſſenen Sonntag war der Verkehr durch unſere enge Hauptſtraße
mit=
unter beängſtigend groß, und vorſichtige Leute mußten oft lange warten,
bis ſie die Straße überſchreiten konnten. Zur Beurteilung des rieſigen
Durchgangsverkehrs ſei mitgeteilt, daß in der Zeit von 10 Uhr
vormit=
tags bis 8½ Uhr abends, alſo in 10½ Stunden, die Stadt durchfahren
wurde von 506 Fahrrädern, 775 Motorrädern und 1561 Autos.
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[ ← ][ ][ → ] Sonntag den 16 September 1928
Seite 10.
Wirbelſturm=Kataſtrophe in Amerika.
Zahlreiche Tote und Verletzte. — Mehrere tauſend Menſchen obdachlos.
Große Verheerungen in den Staaten des mittleren Weſiens.
Der Zug des Todes.
Menſchen in Not. — Chamberlain
außer Gefahr.
NewYork, 15. September.
Zwei Tornadoſtürme, die ſich quer über die
wei=
ten Gebiete Nebraskas und
Norddako=
tas verbreiteten, richteten überall in ihrer Bahn
außerordentlnh ſchwere Schäden an. In Walthill
im Staate Nebraska wurden von dem Sturm vier
Landſchulen, die von den Schülern beſucht waren,
vollſtändig vernichtet, wobei mehrere Kinder
um=
kamen und 25 verletzt wurden. Die kleine Stadt
Davis in Süddakota, die 250 Einwohner zählte, iſt
nur noch ein Trümmerhaufen. — Auch über die Inſel
Dominique und den nördlichen Teil der Inſel
Mar=
tinique iſt ein Wivbelſturm niedergegangen, der
ge=
waltigen Schaden angerichtet hat. Vier Segelſchiffe
wurden von dem Sturm an Land geworfen. Der
Sturm ſcheint in der Stadt San Juan am heftigſten
geweſen zu ſein. Er tobte ſechs Stunden lang mit
einer Geſchwindigkeit von mehr als hundert Meilen
und erreichte ſchließlich eine ſolche von 132 Meilen.
Die Dächer der bedeutendſten Gebäude ſowie von
einigen hundert Privathäuſern wurden zerſtört. Die
Gebäude der Univerſität Porto Rico ſind ſchwer
be=
ſchädigt worden. Der Schaden wird auf 300 000
Dol=
lar geſchätzt. Die Ortſchaft San Turce bei
San Juan wurde dem Erdboden
gleich=
gemacht. Die Piers an der Waſſeifront von San
Juan wurden teils vom Sturm umgeweht, teils
durch die Sturmflut hinweggeſpült. Von den
zahl=
reichen Verletzten dürften viele kaum mit dem Leben
davonkommen. Auf einer Farm wurde ein kleines
Kind von dem Sturm erfaßt und 800 Meter weit
fortgeſchleudert. Der Wirbelſturm, der die Republiben
Haiti und San Domingo heimgeſucht hat, hat ſich in
der Folge nordwärts gerichtet und in den Staaten
des mittleren Weſtens große Verheerungen
ange=
richtet. Er hat auch den größten Teil der Antillen
heimgeſucht, obwohl genaue Einzelheiten darüber bis
zur Stunde noch fehlen. Man hat Grund
anzu=
nehmen, daß der Dampfer „Orcoma”, auf dem ſich
Chamberlain auf dem Wege nach Kalifornien
be=
findet, in die Sturmzone geraten iſt.
In London iſt ein Telegramm von dem
Dampfer „Orcoma” eingetroffen, an deſſen Bord Sir
Auſten Chamberlain ſich auf dem Wege nach
Pa=
nama befindet. Das Telegramm ſpricht davon, daß
ſchönes, aber ſehr heißes Wetter herrſche. Offenbar
hat der Kapitän des Dampfers keine Ahnung davon,
daß ſein Schiff einem ſchweren Orkan entgangen iſt.
Illinois meldet 25 Tote. — Eine
Möbelfabrik eingeſtürzt — Ueber
100 Perſonen verſchüttet.
Rockford (Jllinois), 15. Sept.
Die Zahl der bei der Tornadokataſtrophe getöteten
Perſonen wird heute früh auf mindeſtens 75, die der
Verwundeten auf das Doppelte geſchätzt, und man
vermutet, daß eine große Zahl Opfer noch unter den
Trümmern von Fabriken und ſonſtigen größeren
Ge=
häuden begraben liegt. Der Tornado erreichte die
Stadt am ſpäten Nachmittag mit unerhörter
Plötz=
lichkeit und Heftigkeit. Der ſich raſch verdunkelnde
Himmel war die einzige Warnung. Auf den mit
furchtbarem Getöſe vorüberziehenden Wirbelſturm
folgte ein Wolbenbruch, der das allgemeine Chaos
noch erhöhte. Spät nachts waren Hunderte von
Frei=
willigen damit beſchäftigt, die Opfer aus den
Trüm=
merhaufen zu befrcien. In einer eingeſtürzten
Möbel=
fabrik wurden allein über 100 Perſonen verſchüttet.
Nach Schilderungen von Augenzeugen wurde das
Fabrikgebäude buchſtäblich in Stücke geriſſen. Zuerſt
verſchwand das Dach, dann gab unter dem
vermin=
derten Luftdruck von innen die Wand nach, während
der Winddruck von außen die Infaſſen unter einem
Hagel von Ziegelſteinen begrub. Glücklicherweiſe
ver=
hinderte der Wolkenbruch den Ausbruch von
Brän=
den. Entſetzliche Szenen ſpielten ſich bei der
Ber=
gung der ſtöhnenden Verwundeten aus den
Trüm=
mern ab. Automobile wurden mehrere hundert
Meter weit durch die Luft getragen. Elektriſche
Drähte und Trümmer füllten die Straßen, ſo daß die
Rettungsarbeit behindert wurde.
In San Juan ſieht nur noch ein
Haus.
Die aus San Juan noch immer ſpärlich
einlau=
fenden Nachrichten laſſen erkennen, daß die ganze
Inſel durch den Tornado mehr oder weniger
ver=
wüſtet worden iſt. Der Kanzler der Univerſität
Por=
torfro erklärte in einer kurzen Meldung, daß die
Bevölkerung vom Hungertode
be=
droht ſei. Noch lange nachdem der Tornado
vor=
übergezogen war, wurden Trümmerteile vom Sturm
mit maſchinengewehrähnlichem Geräuſch durch die
Luft geſchleudert, und die Straßen waren daher
kaum paſſierbar. Unter den zahlreichen mehr oder
wenger zerſtörten Gebäuden blieb nur
einiger=
waßen ein Kaffeehauserhalten, das „Fels
von Gibraltar”, heißt. Große Beſorgniſſe
hegt man für mehrere Dampfer, von
denen noch immer jede Nachricht fehlt. Desgleichen
iſt man in Sorge darüber, welchen Weg
der Tornado einſchlagen wird.
Sachver=
ſtändige ſind der Anſicht, daß ſich der Sturm in
nördlicher Richtung bewegen könnte, ohne daß er
notwendig die nordamerikaniſche Küſte berühren
müßte.
Schön iſt es in der Welt, aber am ſchönſten in der Heimat!
Henny Porten und der „Eiſerne Guſtav”.
Der „Eiſerne Guſtav”, der letzte Droſchkenkutſcher von Wannſee, hat ſich nach ſeiner zweiund
we
iſt es in der Welt, aber am ſchönſten lebt es ſich in der Heimat!
einung: Schör
Reich und Ausland.
Ein 50jähr. Geſchäfts=Jubiläum,
begeht die bekannte Filialfirma Schade u. Füllgrabe
am 18. September d. J. An dieſem Tage ſind 30
Jahre vergangen, ſeit die Firma von den Herren
Konrad Schade und Oskar Füllgrabe gegründet
wurde. Das heute noch beſtehende Geſchäft an der
Markthalle 4 in Frankfurt a. M. bildete den Anfang
einer ſtetig vorwärtsgehenden Entwicklung. Ende
der 80er Jahre ſchritt die Firma Schade u. Füllgrabe
zur Einführung der damals neuen Idee des
Filial=
ſyſtems. Die erſten Filialen wurden in Offenbach,
Iſenburg, Höchſt und in den Außenvierteln
Frank=
furts eröffnet. Das erſte noch ziemlich beſcheidene
Zentrallager befand ſich Neue Zeil Nr. 9 und beſtand
aus einem Erdgeſchoß nebſt Keller. Es erwies ſich
bald als zu klein und im Jahre 1895 erbaute die
Firma das Haus Kronprinzenſtraße 45 auf dem
Ge=
lände der früheren Elektriſchen Ausſtellung. Dieſe
zweite Zentrale hatte ſchon immerhin Bureau= und
Lagerräume von 3000 Quadratmeter Flächeninhalt.
Anfang des Jahres 1909 wurde im neuen Oſthafen in
Frankfurt a. M. das heute zur Verſorgung des
Filialnetzes dienende Bureau= und Lagerhaus
er=
richtet. Dieſes durch Anſchlußgeleiſe mit der
Hafen=
bahn verbundene Zentrallager enthält in 7
Stock=
werken 10 000 Quadratmeter Lager=, Bureauräume
und Produktionsabteilungen. Täglich werden von
dieſer Zentrale zirka 1500 Zentner, d. ſ. jährlich
420 000 Zentner oder 42 Millionen Pfund Ware an
die Filialen verſandt. Die Kriegszeit mit der
Knapp=
heit und Rationierung aller Tebensmittel und die
darauf folgende Inflation ſtellten einen Filialbetrieb
wie die Firma Schade u. Füllgrabe vor ſchwere
Auf=
gaben. Durch ihre, auf dem Grundſatz des direkten
Weges vom Produzenten zum Verbraucher
gegrün=
dete und auf langjähriger Erfahrung beruhende
Or=
ganiſncion, gelang es der Firma, alle Schwierigkeiten
zu überwinden. Heute zählt ſie mit ihren 130
Fili=
alen zu den bedeutendſten deutſchen
Lebensmittel=
betrieben. Anläßlich des 50jährigen Jubiläums wurde
für das Perſonal eine Penſionskaſſe gegründet, die
aus Beiträgen der Fioma für die älteren Angeſtellten
und Arbeiter Alterspenſion, Invalidenrente und
Sterbegelder gewähren ſoll. Aus dem gleichen
An=
laß wurde 50 Kindern ein freier Ferienaufenthalt
von 4 Wochen geſchaffen. In 5 Jahrzehnten hat ſich
die Fivma Schade u. Füllgrabe aus einem kleinen
Lebensmittelgeſchäft zu einem für Frankfurt a. M.
und ſeine weitere Umgebung bedeutſamen und
weit=
verzweigten Betrieb entwickelt durch zielbewußte
Ar=
beit im Dienſte der Verbraucher.
Die Blumenſchau in Bad Kreuznach.
Der September bringt in dieſem Jahr in Bad
Kreuznach noch eine Reihe ſtrahlend ſchöner, warmer
und ſonniger Spätſommertage. Den feſtlichen und
farbigen Auftakt eines geſegneten Herbſtes, der in
dieſem milden Klima eine Fülle von Roſen und eine
reiche Weinernte zu bringen pflegt, bildete die
Blumenſchau, von der rührigen Kurverwaltung
ge=
meinſam mit der Kreuznacher Gärtnerſchaft (Gruppe
„Nahe” im Reichsverband Deutſcher
Gartenbaube=
triebe) im herrlichen Kreuznacher Kurpark
veran=
ſtaltet. Die Schau brachte einen vollen Erfolg für die
ausſtellenden Gartenbaubetriebe. Eine Fülle von
er=
leſenen und geſchmackvoll angeordneten
Schwitt=
blumen, Topfpflanzen und Blumenbindevarbeiten
ent=
zückte die Beſucher. Beſonders feſſalte die umfaſſende
und intereſſante Kakteenſammlung. Tauſende von
Gäſten, vor allem aus der Rheinprovinz, beſuchten
die Ausſtellung. — Ein Blumenball im Kurhaus=
Palaſt=Hotel bildete den geſellſchaftlichen Höhepunkt
der Veranſtaltung.
Ozeanflug New York—Rom.
NewYork. Um 4,30 Uhr Lokalzeit iſt das
Flugzeug „Roma,” mit dem der amerikaniſche
Flie=
ger Williams und der italieniſche Flieger Ceſare
Sa=
belli ohne Zwiſchenlandung von Amerika nach Rom
fliegen wollen, auf dem Flugplatz Hartford im Staate
Connecticut aufgeſtiegen.
Ein künſilicher Menſch eröffnet die
Londoner Ingenieur=Ausſiellung
Unheimlicher Sieg der Technik.
„Robot”, der ganz aus Metall hergeſtellte
künſtliche Menſch
hat die diesjährige Londoner Ingenieur=Ausſtellung
am 15. September eröffnet. Er wurde von dem
Ausſtellungsſekretär Ingenienr Richards konſtruiert,
kann auf Befehl die Hände heben, ſeinen Kopf
be=
wegen, laufen und wird die feierliche
Eröffnungs=
anſergche mit Hilf: einer Funkeinrichtung und eines
Lautſprechers „mündlich vortragen‟. Der „Robot”
wiegt nur 100 Pfund und kann zu verſchiedenen
nütz=
lichen Arbeitsverrichtungen verwendet werden.
Beginn des Fernfluges Berlin—Königsberg—
Sibirien.
Berlin. Herr v. Winterfeld und Herr Eichler
ſind am Samstag 11,25 Uhr mit einem Klemm=
Daimler Leichtflugzeug Type I. 25 zu einem
Diſtanz=
flug über Königsberg nach Sibirien um den
Hinden=
burg=Pokal des D. L.V. geſtartet.
Zugentgleiſung bei Nürnberg.
Nürnberg, 15. September.
Von der Reichsbahndirektion Nürnberg erfahren
wir: Von dem von Forchheim kommenden
Perſonen=
zug 259 entgleiſte Samstag nachmittag 3,30 Uhr in
der Station Muggenberg ein Perſonenwagen beim
Befahren der Weiche 2 und ſtürzte um. Ein Kind aus
Nürnberg, deſſen Name noch nicht ermittelt iſt, wurde
getötet. Ein Herr Kunſtmann aus Nürnberg wurde
ſchwer verletzt. Acht Perſonen trugen Verletzungen
leichterer Art davon. Die Entgleiſungsurſache iſt
noch unbekannt. Abends um 6,30 Uhr konnte der
Verkehr wieder aufgenommex werden.
Die Beſiechung bei der Stinnes=
Unterſuchung.
Wie gemeldet, wurde die Sekretärin des
Unter=
ſuchungsrichters, Landgerichtsrats Brühl, in der
letz=
ten Woche ihres Poſtens enthoben, weil der Verdacht
beſteht, daß durch ſie Mitteilungen über den Stand
des Verfahrens, über Ausſagen der Angeſchuldigten
und der Zeugen an dritte Perſonen gelangt ſeien.
Wie jetzt bekannt wird, iſt es der am Donnerstag
verhaftete Direktor Leo Hirſch geweſen, der verſucht
hat, die Sekretärin zu beſtechen. Hirſch hat nach
Dienſtſchluß die Angeſtellte vor dem Kriminalgericht
erwartet und es verſtanden, ſie dazu zu veranlaſſen,
ihn in ſeiner Wohnung zu beſuchen, wo er ihr die
finanziellen Vorſchläge machte. Hirſch, der heute
nicht mehr Zeuge, ſondern Angeſchuldigter iſt,
ver=
ſucht jetzt, der Angelegenheit eine möglichſt
harm=
loſe Darſtellung zu geben. Die Unterſuch ingen der
Behörde erſtrecken ſich in erſter Linie davauf,
feſtzu=
ſtellen, für wen Hirſch die Informationen haben
wolt.
Nummer 238
Startvorbereitungen
in Friedrichshafen.
Manwartetauf die Starterlaubnud
Friedrichshafen, 15. Sebti
Auf dem Zeppelingelände herrſchde heute ſchon 7.
aller Frühe ſebhaftes Treiben. Friedrichshafen
auf den Beinen, weil es ſich herumgeſprochen
botg=
daß das Luftſchiff heute aufſteigen werde. Am Es.
gangstor zum Platz ſtauten ſich die zahlreichen Prels,
vertreter und Photographen, bis die
Formalitätä=
der Ausweisprüfung erledigt waren. Leider och.
zögerte ſich nun aber der Aufſtieg. Der auf die Hou
ſtehende ziemlich kräftige Nordoſtwind war das rn.
günſtigſte, was es bei den engen Raumverhältniſſſ,
für das Luftſchiff gab. Die Führung glaubte abü
daß der Wind ſich im Laufe des Vormittags lewm
würde und rechnete beſtimmt mit dem heutigen A0
ſtieg. Das Luftſchiff lag fix und fertig in der Hals
Es hätte, ſobald der Wind freundlicher geword
wäre, jeden Moment herausgezogen werden könne
Die Vorbereitungen waren ſoweit fertig, daß 60
Schiff bereits abgewogen in den Laufkaſten ſchwamm
An dieſer erſten Probefahrt ſollten etwa 60 Perſomn
teilnehmen. Die eigentliche Beſatzung beſteht wel
39 Perſonen.
Dr. Eckener
freut ſich über ſein Werk.
Dr. Eckener empfing heute vormittag den
Soi=
derberichterſtatter des W. T. B. Er gab dabei der Ge
wartung Ausdruck, daß ſich der Wind, der es
Augenblick noch unmöglich macht, das Schiff auf
duc=
kleinen Platz zu drehen, im Laufe des Vormittmn
legen wird. Dr. Eckener ſagte: „Wir, ſehen der erſtſhz
Fahrt unſeres neuen Luftſchiffes mit abſoluter Rur=
und Zuverſicht entgegen. Es iſt ja nicht das erſtemm
daß wir einen neuen Zeppelin hinausſteuern. TB=
„Graf Zeppelin” wird beweiſen, daß er ein Verkehic
inſtrument iſt, auf das man ſich verlaſſen kann. AK.
freuen uns natürlich, daß das Werk nun vollendet
und wir ſind überzeugt, daß das deutſche Voll
unſerer Freude Teil hat.
Die Probefahrt auf Montag
verſchoben.
Wie Dr. Echener gegen Mittag mitteilte, hat
ſich nunmehr entſchließen müſſen, die Probefahrt f.1
heute abzuſagen, obwohl das Wetter ſich inzwiſchck
erheblich gebeſſert hat. Als Grund der Verſchiebunn
bezeichnete Dr. Eckener die Tatfache, daß 8!
Aufſtiegsgenehmigung des Reichsverkehrsminiſterium
bisher noch nicht vorliegt. Er habe angenommen
daß es ſeinen Bemühungen gelingen würde, ſie if
Laufe des Vormittags in Händen zu haben. Num
mehr aber müſſe die erſte Fahrt auf Montag vem
ſchoben werden. — Kurz nachdem der Aufſtieg fu
heute abgeſetzt war, traf vom Reichsverkehrsmniſtt
rium telephoniſch die Mitteilung ein, daß Dr. EckE.
ner die Genehmigung für Fahrten über den Bodeny
ſee habe. Auch die Erlaubnis für Fahrten über beil
wohntem Gebiet werde ſofort erteilt werden,
wenn=
gewiſſe Rückfragen beantwortet ſeien, auf die di0
deutſche Verſuchsanſtalt für Luftſchiffahrt noch Weis
legt. Offenbar haben bei dieſen Dingen alſo Miſt
verſtändniſſe mitgeſpielt, die nun behoben ſind,
daß der Aufſtieg für Montag erwartet wes
den kann, wenn nicht außergewöhnlich ſchlechte Winn
verhältniſſe eintreten.
Zweiter Höhenweltrekord der Junkerswerke.
Deſſau. Nachdem Diplomingenieur Schinzing:/
am Freitag vormittag, wie gemeldet, mit einem Flür
zeug der Type WV 34 („Bremen”=Type) mit Briſtan
Jupiter=Motor den bisherigen Höhenweltrekord mr
1000 Kg. Nutzlaſt von 6805 Meter um rund 1000
Meter geſchlagen hatte, ſtieg er am Nachmittag mr
demſelben Flugzeug mit 500 Kg. Nutzlaſt auf. U
überbot auch hier den Höhenweltrekord um 250 Met*
und gelangte demnach in die Höhe von 8830 Metenn
Das geſamte Flugzeug wog etwas über zwei Tonne2
Diplomingenieur, Schinzinger konſtatierte nahezu
Grad Kälte. Die meiſten Inſtrumente und die 991
ſamte Kleidung waren vollkommen vereiſt.
Wer den Pfennig nicht ehri,
iſi der Mark nicht wert.
Kinder lernt ſparen!
Sparautomaten in den Städtiſchen Schulen!
von Glatz.
Die Stadt Glatz hat in den Schulen Sparautomalel”
anbringen laſſen, um die Kinder zum Spaua
zuhalten.
Krummer 258
ember 1926
den 16
Geite 41
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Perſil kalt auflöſen.
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Seite 18
Somfag, den 16. September 1948
Rammer 281
Sport, Spiel und Turnen.
Körnig, Dr. Peltzer, Engelhardt, Böcher, Schüller, Hoffmeiſter. Hinzu
kommen ſo gute Kräfte wie Salz, Geerling, Eldracher, Meier, Mölle,
Der Sport des Gonntags.
Kohn, Boltze, Schnackertz, Gertz, Meisl. Neumann uſw. Die Veranſtal=
Der milde Spätſommer begünſtigt die reinen Sommerſports, die
immer noch mit einer ſtattlichen Zahl von Veranſtaltungen auf dem
Programm des Sonntags zu finden ſind, ſtark, aber er kommt auch den
Raſenſpielen zugute, wenn die Temperaturen nicht allzu ſommerlich
ſind. Wenn ſchönes Wetter eine glatte Abwicklung der Kämpfe
garan=
tiert, dann kommt wenigſtens der Terminkalender nicht in Unordnung.
Das bedeutendſte ſportliche Ereignis des Sonntags ſpielt ſich im
Fußball
ab. Die Punktekämpfe werden wieder einmal angenehm durch einen
großen Repräſentativkampf, den
Länderkampf Deutſchland — Dänemark im
Nürn=
berger Stadion
unterbrochen. Es iſt die vierte Begegnung zwiſchen dieſen beiden
Län=
dern. Alle drei voraufgegangenen Begegnungen wurden von den Dänen
glatt gewonnen. Unſere nördlichen Nachbarn ſiegten 1908 in
Kopen=
hagen 3:1, 1913 in Hamburg 4:1 und am 2. Oktober 1927 in
Kopen=
hagen gegen eine junge Experimentierelf des Deutſchen Fußballbundes
3:1. Es liegt alſo immerhin Grund genug vor, den Länderkampf gegen
die Dänen ernſt zu nehmen. Es müßte endlich einmal gelingen, den
Siegeszug Dänemarks zu unterbrechen.
Das Städteſpiel München — Bern
ℳt die zweite intereſſante Repräſentatiobegegnung des Sonntags.
Die ſüddeutſchen Meiſterſchaftskämpfe
werden nur in den bayriſchen Gruppen durch Repräſentativſpiele
beein=
trächtigt. In allen anderen Gruppen finden die bislang an
Ueber=
raſchungen, ſo reichen Punktekämpfe ihren Fortgang. In
Nord=
bayern kommt allerdings auch ein Spiel zur Durchführung, und
zwar am Samstag zwiſchen 1. FC. Nüenberg und Franken Nürnberg.
Es handelt ſich hier um das am 1. September verlegte Treffen. An
einem glatten Siege des „Clubs” iſt natürlich nicht zu zweifeln.
Südbayern meldet zwei Spiele. Die Spitzenvereine pauſieren. Es
ſpielen: DSV. München gegen Teutonio München am Samstag und
Jahn Regensburg gegen Schwaben Ulm am Sonntag. Der Ausgang
des Münchener Spieles iſt ziemlich offen. In Regensburg dürften ſich
die Einheimiſchen durch einen Sieg über die zurzeit erſtaunlich ſchwachen
Ulmer Schwaben weiter in der Spitzengruppe halten. — Regen
Spiel=
betrieb ſieht die Gruppe Württemberg. Im Samstagſpiel
werden wohl die Stuttgarter Bewegungsſpieler gegen die „
Sport=
freunde” zu gewinnen wiſſen. Auch die Stuttgarter Kickers dürften auf
der Degerlocher Höhe über den Stuttgarter SC. ſiegreich bleiben. Union
Böckingen beſucht den Nachbarn VfR. Heilbronn. Der VfR. hat
ent=
ſchieden von ſeiner früheren Gefährlichkeit eingebüßt, und Union weiß
auch auf fremdem Platz zu kämpfen; ein Unentſchieden iſt wahrſcheinlich.
Hart werden die Gemüter der Pforzheimer bei dem Kampf FC.
Birken=
feld — Germania Brötzingen aneinandergeraten. Brötzingen wird ſich
wohl durchſetzen. — In der Gruppe Baden waren urſprünglich
vier Spiele angeſetzt. In der leidlichen Aufſtiegsaffäre Raſtatt —
Schramberg ſind neue Momente aufgetaucht. War es zuerſt ein
Form=
fehler der Behörde, der Raſtatt zu dem ſiegreichen 2. Entſcheidungsſpiel
gegen Schramberg verhalf, ſo iſt jetzt der Fall ähnlich, jedoch umgekehrt
gelagert. Klett hatte für Raſtatt nur Genehmigung für Privatſpiele,
nicht aber für Verbandstreffen. Nun hat die Behörde erneut ein
Tref=
fen in Offenburg zwiſchen Raſtatt und Schramberg angeſetzt. Siegt
Raſtatt, ſo zählen die ausgetragenen Spiele. Verliert dagegen der
FVV. 04, ſo find ſämtlich gegen Raſtatt ausgetragene Spiele anulliert,
ein Karlsruher FV., ein Phönix Karlsruhe müſſen demnach erneut um
die Punkte in Schramberg ſtreiten. FC. Villingen empfängt den SC.
Freiburg, der ſich mit einem Unentſchieden, wie der Freiburger FC.,
wohl nicht zufrieden geben wird. Offen iſt der Ausgang des Treffens
Sp.Vg. Freiburg gegen Offenburg. Eine ganz große Note wird die
Lokalbegegnung Karlsruher FV. gegen Phönix Karlsruhe haben.
Aus=
ſchlaggebend dürfte für den KFV. die Mitwirkung der im Spiel gegen
Offenburg verletzten Bekir und Huber ſein. Ohne dieſe beiden trauen
wir dem FC. Phönix zu, dem KFV. ein Unentſchieden, vielleicht aber
auch beide Punkte abzutrotzen. Der Sturm des „Phönix” iſt jung und
durchſchlagskräftig, die Abwehr hart und ballſicher. KFV. ſieht ſich ohne
Huber ſtark in der Verteidigung geſchwächt. — Die GruppeRhein
meldet vier Spiele. VfL. Neckarau müßte in Neckarau gegen
Ludwigs=
hafen 03 glatt gewinnen können. Keinen leichten Stand wird Phönig
Ludwigshafen in Mundenheim haben. Entſcheidend für die
Tabellen=
führung iſt die Begegnung in Waldhof zwiſchen dem SV. und Sp.Vg.
Sandhofen. Nach Kampf müßte ſich Waldhof durchſetzen, um weiter
ungeſchlagen die Spitze zu halten. Pfalz Ludwigshafen hat erſt im
letzten Spiel gegen Waldhof wieder neuen Geiſt verraten. Dolland
wirkt ſeit acht Tagen wieder mit, das wirkt befruchtend auf die Elf.
Der VfR. Mannheim müßte ſich glücklich ſchätzen, als knapper Sieger
in Ludwigshafen gegen Pfalz die Punkte zu erringen.
In der
Gruppe Saar ſteigen 4 Spiele, davon allein 2 in Saarbrücken. Unter
ſich ſind die beiden Saarbrücker Vereine SC. Saar 05 und SV. 05.
Der Sieg wird dem SC. 05 vom Sportverein kaum ſtreitig gemacht
werden können. Der FC. Pirmaſens hat zu Hauſe Kreuznach 02 zu
Gaſt, er wird durch Punktgewinn weiter die Führung halten. Den
zweiten Lokalkampf beſtreiten in Saarbrücken FV. Saarbrücken und
Sportfreunde Saarbrücken. Ein knapper Sieg des F.V. iſt
wahrſchein=
lich. Boruſſia Neunkirchen endlich müßte ſich gegen den VfR.
Pir=
maſens die erſten Punkte ſichern. — In der Gruppe Main hat
der SC. Rot=Weiß Frankfurt Gelegenheit, durch ei n Sieg über
Ger=
mania Bieber in Frankfurt ſeinen Vorſprung zu vergrößern.
Fechen=
heim 03 dürfte in Fechenheim Viktoria Aſchaffenburg ſchiagen.
Ein=
tracht Frankfurt wird ſich durch den Gewinx der Punkte im Spiel gegen
Hanau 60/94 in Frankfurt weiter den zweiten Tabellenplatz ſichern.
Union Niederrad hat keine Ausſicht, in Hanau gegen den 1. FC. 93 zum
Erfolg zu kommen. Schlecht und recht ſchlagen ſich in den letzten Jahren
die Offenbacher Kickers durch. Das Gaſtſpiel des FSV. Frankfurt in
Offenbach ſollte jedoch genügen, den Kampfgeiſt der Offenbacher zu
ent=
flammen. Nach den letzten Leiſtungen des FSV. wird man in ſeinen
Vorausſagen vorſichtiger ſein müſſen. Ein Unentſchieden iſt ſehr gut
möglich. — In Heſſen empfängt Haſſia Bingen die Sp.Vg.
Arheil=
gen. Nach ſchlechtem Start weiſt der SV. Wiesbaden, der am
kommen=
den Sonntag in Neᛋ=Iſenburg antreten muß, eine gewiſſe
Formver=
beſſerung auf. Er wird jedoch in Ifenburg nur fchwer gewinnen
kön=
nen. Punkteteilung ſteht eher zu erwarten. Höchſt und Langen treffen
ſich in Höchſt. Die Platzherren müßten zu einem knappen Siege
kom=
men. Die Lokalbegegnung Wormatia Worms — Alemannia Worms
wird unter großer Anteilnahme des Publikums vonſtatten gehen.
Wor=
matia halten wir für ſtark genug, die Alemannen zu beſiegen.
Hanbball.
Wider Erwarten hat ſich in der Gruppe MainſHeſſen=A
der FSV. Frankfurt recht gut gehalten. Wie er in Darmſtadt gegen
Rot=Weiß abſchneiden wird, bleibt abzuwarten. Der Tabellenführer
müßte Arheilgen glatt ſchlagen. Darmſtadt 98 wird im Spiel gegen
HSV. Frankfurt ſicher zu den Punkten kommen. In Butzbach werden
ſich die Poliziſten und der VfR. Schwanheim einen harten Kampf
liefern, deſſen Ausgang offen iſt. Zu ſeinem erſten Erfolg müßte der
Poſtſportverein Frankfurt im Spiel gegen VfB. Friedberg kommen.
Unangefochten führt in der Gruppe MainſHeſſen=B FSV.
Mainz 05 vor Wormatia und Polizei Wiesbaden. In Mainz beſteht
für ihn die Möglichkeit, den Wiesbadener Pol.=SV. zu ſchlagen. Offen
iſt das Spiel Mainz=Kaſtel gegen Ober=Saulheim. Im Treffen SV.
Wiesbaden — Wormatia Worms erwartet man Wormatia in Front,
Alemannia Worms wird ſich gegen Germania Wiesbaden durchſetzen, und
ſchließlich wird der neuhinzugekommene Wiesbadener SC. dem Pol. SV.
Worms die Punkte überlaſſen müſſen. In der Gruppe
Württem=
berg muß ſich der vorjährige Meiſter Stuttgarter Kickers nach der
ſaf=
tigen Niederlage in Tübingen (0:8) wohl eines Beſſeren beſinnen. Im
TV. Kornweſtheim ſteht ihm ein nicht zu unterſchätzender Gegner
gegen=
über. VfB. Stuttgart muß ſich in Reutlingen gegen den Sp.V. ſtrecken.
Die Gruppe Nordbayern meldet: Karlsruher FV. gegen
Graben. Das Spiel wird ſich der KFV. nicht nehmen laſſen. AS?
Pforzheim empfängt den Raſtatter FV., und er wird als knapper
Sie=
ger erwartet. — In der Gruppe Südbayern müßte Ulm 94
Schwaben Ausgburg ſchlagen können. Der DSV. München und Jahn
München dürften ſich die Punkte teilen. ASV. München ſollte über
1860 München Sieger bleiben. VfR. Heidenheim kann in Heidenheim
Schwaben Ulm ſchlagen. — In der Gruppe Saar endlich müßte
ſich in Kreuznach der FV. Kaiſerslautern gegen Kreuznach 02 durchſetzen,
der VfR. Kaiſerslautern gegen Boruſſia Neunkirchen Sieger bleiben
und D. O.V. Kaiſerslautern Phönix Kaiſerslautern ſchlagen.
Leichtatbletik.
Das Nationale Sportfeſt in Mainz verdient inſofern
beſondere Beachtung, als es das einzige ſüddeutſche Meeting dieſer
Sai=
ſon mit anſprechender Beſetzung iſt. In Mainz gehen am Sonntag
nicht weniger al3 16 Olympiateilnehmer an den Start, m. g. Houbett,
tung verſpricht alſo immerhin recht ſehenswert zu werden.
Rabſport.
Bahnrennen: in Dresden (mit Krewer, Linart,
Thollem=
beck, Suter, Snoek, Schmidt bei den Stehern und Kaufmann, Spears,
Fricke, Knappe, Lorenz und Einſiedel bei den Fliegern: in Leipzig
(mit den Stehern Sawall, Möller, Saldow, Lewanow, Maronnier,
Leddy in der Extraklaſſe und Schindler, Chriſtmann, Hille, Böttgen,
Frach und Jürgens in der A= und B=Klaſſe); in Berlin (Rütt=Arena,
Kriterium der Aſſe mit Dewolf, Miethe, Manthey, Tietz uſw.); in
Paris (letzter Lauf der franzöſiſchen Stehermeiſterſchaft mit Bréau,
Graſſin, Pariſot, Paillard, Sauſin, Miquel, und Fliegermeiſterſchaft
Straßenrennen:
mit Faucheux, Michard und Schilles).
„Rund um Nürnberg” (BDR.), Großer Kometpreis von Heſſen=Naſſau
(Straßenmeiſterſchaft der „Concordia”).
Motorſport.
Auch das motorſportliche Programm des Sonntags iſt noch recht
umfangreich, es umfaßt u. a. die folgenden Veranſtaltungen: Deutſche
Motorrad=Clubmeiſterſchaft des DMV. auf der Avus,
Ruſelbergrennen des Gaues Südbayern im ADAC.,
Semme=
ring=Rennen mit deutſchen Fahrern, u. a. Carraciola, von Wentzel=
Moſau, Prinz Schaumburg=Lippe, Seelos und Hanny Köhler.
Pferbeſport.
Galopprennen bringt der Sonntag in Mannheim, Grunewald, Halle
a. Saale, Horſt/Emſcher und Paris.
Fußball.
FC. Union 1918 e. V., Darmſtadt.
Heute trägt Union mit der Liga= und Ligareſerve in Sprendlingen
das Verbandsſpiel aus. Die Ligareſerve fährt um 11,37 Uhr, während
die Liggelf um 12.52 ab Hauptbahnhof die Reiſe antritt. Es wird
noch=
mals gebeten, die Mannſchaften recht zahlreich zu begleiten.
Süddeutſche Punkte=Kämpfe am Samstag.
1. FC. Nürnberg — Franken Nürnberg 10:0 (7:0).
Das Treffen wurde zum gleichen Schützenfeſt wie acht Tage vorher
das Spiel der Fürther Kleeblättler gegem die „Franken‟. Der
Nürn=
berger Bezirksliganeuling iſt den Anforderungem dieſer Klaſſe nicht
ge=
wachſen, es müßte ſchon ein Wunder eintretem, wem er länger als ein
Jahr in der Bezirksliga bleiben will. Obwohl der „Club” ohne
Schmidt 2., Reinmann, Köpplinger und Popp antrat, hatte er doch
jederzeit das Heft ſicher in der Hand. Der Sturm, von Kalb geführt,
Hochgeſang, Wieder, Kalb, Hochgeſang, Wieder, Kalb. Dreimal
wieder=
holte ſich alſo die gleiche Reihenfolge der Torſchützen. Franken ergab
ſich ziemlich gelaſſen in ſein Geſchick, deshalb war auch der von 1200 —
oft ſehr beluſtigten — Zuſchauern beſuchte Kampf meiſt recht ruhig.
DSV. München — Teutonia München 8:8.
In München regnete es am Samsdag den ganzen Vormittag über.
Später ſetzte zwar der Regen aus, aber es blieb ſehr kühl und deshalb
kamen zu dieſem Spiel auch nur kaum tauſend Zuſchauer. Unter der
gutem Leitung von Müller=Karlsruhe kam es zu einem fairen, aber ſtets
ſpannenden und zeitweiſe tehmiſch recht ſchönen Kampf, der von beiden
Parteien mit den ſtärkſten Mannſchaftem beſtritten wurde. Beim DSV.
wirkte erſtmalig der Verteidiger Vetterle mit. In der erſten Halbzeit
hatte der DSV. mehr vom Spiel. Stendl ſchoß in der vierten Minute
das Führungstor, aber ſchon drei Minuten ſpäter glich der Teutonia=
Mittelſtürmer Wallner mit einem Strafſtoß aus. Der DSV. verſiebte
dann zahlreiche Changen und kam erſt kurz vor der Pauſe durch den
Linksaußen Müller erneut zur Führung. Müller erhöhte auch bald nach
der Pauſe auf 3:1. Dann ließ der DSV. im Gefühle des ſicheren
Sieges nach und Teutonia kam ſtark auf. Der Mittelſtürmer Wallner
und der Linksaußen Rauſch erzielten die verdientem Ausgleichstreffer.
Auf beiden Seitem waren die Hintermannſchaften ſchwach, die
Läufer=
reihen recht gut und die Angriffsreihem Durchſchmitt.
Engliſche Motorrad=Sechstagefahrt.
Kein Deutſcher mehr ohne Strafpunkte.
Eine der ſchwerſten, wenn nicht überhaupt ſchwerſte, Prüfung für
Motorräder ſtellt die engliſche Motorrad=Sechstagefahrt dar, deren
Schleifen von je 300 Kilometer Start und Ziel in Harrogate (Yorkfhire,
haben. Die einzelnen Etappen mit ihren ungewöhnlichen
Schwierig=
eiten und der noch dazu verlangten Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 32
Stundenkilometer ſtellten derart unerhörte Anforderungen an Fahrer
und Material, daß man in der Geſchichte dieſer Fahrten ſelten den Fall
findet, wonach Fahrer ganz fehlerfrei über die ſechs Tage hinweg kamen.
Viele Fabriken benutzen die Gelegenheit hier, die Qualität ihrer
Erzeug=
niſſe unter Beweis zu ſtellen. Unter den ca. 100 Bewerbern der
dies=
jährigen Six=days befinden ſich die deutſchen D=Rad=Fahrer Polſter=
Ber=
lin, Ißlinger=Mannheim und Weichelt=Berlin (der zum dritten Male an
dieſer Konkurrenz teilnimmt), ferner Adam=München (BMW) und
Paſter=München (Zündapp). Schon die erſte Etappe, die von Harrogate
über Elslack, Settie, Darnbrook, Draughton wieder nach Harrogate
führte, brachte zahlreiche Strafpunkte. Ein Fahrer mußte bereits
auf=
geben, im übrigen zeigten ſich die Engländer durchweg als die beſten
Fahrer, nächſt ihnen kamen die Schweden. Das D=Rad Team mußte
Strafpunkte hinnehmen, und auch den beiden anderen deutſchen Fahrern
war es nicht möglich, ſich frei von Strafpunkten zu halten.
Auch die zweite Etappe ſah die deutſchen Fahrer noch alle im
Wett=
bewerb, wenn auch durch die ſchlechte Strecke mit Strafpunkten.
Reichsb. Turn= n. Sportv. I. Darmſtadt und Sp. Rhenania I. trafen
ſich am Donnerstag abend zu einem Freundſchaftsſpiel im Städt.
Hal=
lenſchwimmbad, das, dem Spielverlauf entfprechend, mit 1:1 endete.
Ladoumégue und S. Martin ſuspenſiert. Der franzöſiſche
Leicht=
athletik=Verband hat die beiden bekannten Mittelſtreckler Ladoumegue
und Sera Martin bis auf weiteres von der Teilnahme an allen
Ver=
anſtaltungen ausgeſchloſſen, weil die beiden Läufer wiederholt
Start=
verpflichtungen eingingen, die ſie aber im letzten Augenblick aus
nich=
tigen Gründen wieder rükgängig mahten. Das Startverbot hat ſo
lange Gültigkeit, bis die aufgenommene Unterſuchung in dieſem Falle
abgeſchloſſen iſt.
Viktorig Kahl. Wegen ſchwerer Ausſchreitungen, die ſich am 9.
September auf dem Platze des Kreisligavereins Viktoria Kahl
ereigne=
ten, hat der Verbandsſpiel=Ausſchuß über den Platz die vorläufige
Sperre verhängt. Kahl muß ſeine Spiele bis auf weiteres auf den
Plätzen des Gegners austragen.
Die Tiroler Fußball=Meiſterſchaft 1928 wurde mit dem Spiele
Vel=
didena gegen Innsbrucker AC. abgeſchloſſen. Veldidena unterlag
war verdient mit 1:4 Treffern, behielt aber trotzdem den Meiſtertitel
für ſich, da der vorjährige Meiſter AC. immer noch um vier Punkte
zurückblieb.
Oleanders Reiſe nach Paris iſt gefährdet, weil die belgiſche
Eiſen=
bahnbürokratie Schwierigkeiten macht und die Durchreiſe des Hengſtes
außerhalb des Güterverkehrs nicht geſtatten will.
Ex=Europameiſter Molina=Frankreich, der kürzlich mit einem Auto
verunglückte, zieht ſich vom aktiven Boxſport zurück.
Das ADAC.=Feldbergrennen im Taunus, am 23. September
vorge=
ſehen, iſt wegen techniſcher Schwierigkeiten abgeſagt worden.
Die Automobil=Weltmeiſterſchaft 1928 iſt nicht vergeben worden, da
kein Bewerber alle Bedingungen erfüllte.
Die Rugbymannſchaft von Bayern München unterlag am Samstag
in Frankfurt gegen die Reſerven des SC. 80 Frankfurt mit 6:11 Punkten.
Hauptſchriftlettung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſſeton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
r den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble; Drug
und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtat
Für unverlangte Manuſkripte wird Garaniſe der Rückſendung nich/ Übernommen.
Die heutige Nummer hat 22 Seiten.
Geſchäftliches.
Unſever heutigen Auflage für Darmſtadt und einem Teil der A—r
auflage liegt ein Proſpekt der Intereſſengemeinſchaft des Lebensmuti=
Einzelhandels e. V. Darmſtadt bei, worauf wir unſere Leſer mufmerdr!
wachen.
(14,5
Zu Hackfrüchten ſoll der Miſt möglichſt ſchon im Herbſt untergehn.
verden, damit er ſich im Laufe des Winters richtig zerſetzen kann.
in ihm enthaltenen Nährſtoffe, beſonders Kalimengen, reichen ober
die als Kalifreſſer bekannten Hackfrüchte zur Erzielung hoher
Erpo=
nicht aus. Daher iſt es angebracht, ihnen ſchon im Herbſt neben.
Miſtgabe 1½—2 Zentner 40er Kalidüngeſalz je Morgen zu verabreig
Da das Kali zu denjenigen Nährſtoffen gehört, die vom Boden
feſtz=
halten werden, ſind nennenswerte Auswaſchungsverluſte im Laufe 90 Zeiſchen 9
Winters nicht zu befürchten.
Auszeichnung.
Auf der in Freiburg i. Br. abgehaltenen Schuhmacher Fachan
ſtellung wurde die bekannte Surri=Spezial=Kinderſchuhfabrik mit
goldenen Medaille und Ehrendiplom für hervorragende Leiſtungen am.
gezeichnet.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Sonntag, 16. Sept. 8: Morgenfeier. O 11.30: Studienrat Dru
Diener: Die Richtlinien für die Lehrpläne der höheren Schulen
Preußens. o 12: Mittagsſtändchen des Funkorch. O 13: Landwirtt!
ſchaftskammer Wiesbaden: Einerntung und Aufbewahrung der Runfel!
füben. — Die Bedeutung der Tiefkultur für die Hebung der Bodenn
ruchtbarkeit. — Die Vertilgung der Herbſtzeitloſe. — Die
Behan=
lung der Weidetiere nach dem Weidegang. O 14.30: Hanna Lüngenn
Hauffſche Märchen. O 15.30: Stadion Nürnberg: Fußball=
Länder=
kampf Deutſchland—Dänemark. Sprecher: Dr. Laven. O 18: Münchner
Haus (2962 m) auf der Zugſpitze: Auf dem Zugſpitzgipfel. Hörbiſcn
von Walter Schmidkunz. Mitw.: Midi Schempflug, W. Schmidku
H. Grohe, Nazi Eiſele und J. Uhl (Muſikvorträge). Der Zugſpitz=s
meteorologe Herm. Ligg. O 19: Dr. Steinacher: Staat, Volkstunm
und Volksbildung. O 20.30: Konzert des Funkorch. O Anſchl.=,
Berlin: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Sonnlag, 16. Sept. 11: Vormiltagskonzert. Leitung: Konzertm.n
W. Bage. S 12: Schloßplatz Stuttgart: Promenadekonzert. o
An=
ſchl.: Schallplattenkonzert. o 14: Funkheinzelmann. O 15: Dr.f
Barthel: Freiheit und Schickſal. O 15.30: Länderwettſpiel Dänemark,
gegen Deutſchland aus dem Stadion in Nürnberg. O 17.30:
Schall-
platten. O 18: München: Hörbild vom Münchener Haus auf demn
Zugſpitzgipfel. O 19: Junge ſchwäbiſche Komponiſten. Werke vonn
Hans Brehme, Paul Halm, Alfons Schmid, Herm. Schußz. 2;;
Wiener Stunde. Mitw.: Ernſt Arnold, Wien, Funkorch. Turandot,
Bilderbuch aus Biedermeiertagen. — In Hietzing beim Dommayer n
ſpielt heut der Strauß. — Du, nur du. — Mutterlied. — Wemy
dich die Menſchen auch kränken. — Du und dein kleines Herz dazu,
Wenn du kommſt, mein Schatz, kommt meine Sonne. — Meinn
Herz blutet aus tauſend Wunden. — Maria. — Eine Frau wie du.
die wär: mein Traum. — Dolly, Slow Fox. — J waß an Wem.,
Schön iſt mein Wien. — Immer kann nicht Frühling ſein. —
Nur für dich. — Paß auf! — Annemarie. — Wunſchabte
ng..
O 21: Kurſaal Cannſtatt: Konzert des Philharm. Orch. Stuttgant,
Dirigent: Joſ. Leimeiſter. 22: Bunte Stunde. Leitung: Ernſt
Stockinger. Mitw.: Eva Chriſta, v. Wiſtinghauſen, A. Haagen.
Funkorch. O Anſchl.: Nachrichten.
*
Berlin.
Sonntag, 16. Sept. 8.55: Stundenglockenſpiel der Potsdamer
Garniſonkirche. O 9: Morgenfeier. Anſprache: Pfarrer, Pfeiffer,
Berlin=Tempelhof. Mitw.: E. Wilhelmy (Rezitat.), W. Drwenſt
(Orgel), Hanna Storbeck (Sopran), Armin Liebermann (Cello),
O Anſchl.: Glockengeläut des Doms. O 11.30: Platzmuſik des
Kosleck=
chen Bläſerbundes. Leitung: Obermuſikmeiſter i. R. Gleue. o 14
Funkhei
tzelmann: Brennecke und der Erdgeiſt. o 15: Kurzſchrff
15.30: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwit,
15.55: Prof. Dr. Wundſch: Der Schutz unſerer Fiſchwirtſchaft
gegen Schädigungen durch Waſſerverunreinigung und Fiſchkrankheiten,
17: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Gebrüder Steiner. o 19: Dr.
Urban: Einführung zur der Uebertr. der Oper „Der Prophet”,
19.30: Regierungsreferendar Dr. Bölling: Frankreichs Verfaſſung
und Verwaltung — ein rechtsvergleichender Beitrag zum Problem
der deutſchen Reichsreform. O 20: Oeffentliche Sendeveranſtaltu
der Funk=Stunde. Aus dem großen Saal des Stettiner Konzert
hauſes: Konzert. Mitw.: Lotte Schöne (Sopran), Konzertm. van
den Berg (Violine), Berliner Funkorch. Dirigent: Seidler=Winkler,
Weber: Duv. „Oberon”. — Donßetti: „O dieſe Glut”, aus „Do
Pasquale‟. — Smetana: Viſehrad, ſymphon. Dichtung. — H.
Variationen über ein ungariſches Thema. — Strauß: Don Ju
Tondichtung
für großes Orcheſter. — Reznicek: Oup. „Donna
Diana”.
Glazounow: Ballettſzenen. — Strauß: Dorfſchwalben
aus Oeſterreich. — Strauß: Indigo=Marſch. o. Anſchl.: Tagesnach=
22.30: Tanzmuſik. Kapelle Hoffmann.
ch Ste
ttin. 9: Morgenfeier. Anſprache: Superintendent. Wid
Möhringen. Mitw.: Irmgard Hanke (Sopran), H. Scheibenhofer
(Flügel), Kurt Bols=Stern (Rezitat.).
Deutſche Welle. Sonntag, 16. Sept. 8.55: Berlin: Uebertr. des
Stundenglockenſpiels der Potsdamer Garniſonkirche. O 9:
Morgen=
feier. Anſprache: Pfarrer Pfeiffer, Berlin=Tempelhof. o Anſchl.;
Glockengeläut des Berliner Doms. O 11.30: Platzmuſik des
Kosleck=
ſchen Bläſerbundes. Leitung: Obermuſikm. i. R. Gleue. o 14:
Funk=
heinzelmann: Märchen. O 15.30: Mitteilungen und praktiſche Winfe
für den Landwirt. O 15.55: Prof. Dr. Wundſch: Der Schutz unſerer
Fiſchwirtſchaft gegen Schädigung durch Waſſerverunreinigungen
Fiſchkrankheiten. 17: Unterhaltungsmuſik. o 18.30: E.* Biſchoff:
Die Hilfloſen. (Kinder.) o 19: Dr. Pinſk: Das Weſen der katholiſche
Liturgie. O 20: Großer Saal des Stettiner Konzerthauſes anläßlich
der Stettiner Funkſchau: Konzert. Mitw.: Lotte Schöne (Sopran),
Konzertm. van den Berg (Violine). Dirigent: Seidler=Winkler,
Berliner Funkorch. O Anſchl.: Preſſenachrichten. O 22.30: Tanzmuſik.
Kapelle Hoffmann.
*
4a ſch M
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Micht
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Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen.
Feldberg:
Taunus
Waſſerkuppe
Feldberg:
Schwarzw.)
Zugſpitze:
Kahler Aſten:
Nichtelberg:
Schneekoppe.
heiter
wolkig
wolkig
Schnee
volkig
wolkig
Nebel
630,
NNW.
ONO,
N.
gef.
2
che
Wetterbericht.
Gießen, 15. September.
Ueber den britiſchen Inſeln hat erneuter Druckanſtieg eingeſetzt, ſch
daß ſich eine Hochdruckbrücke von Nordweſteuropa nach Nordeuropa ers?
ſtreckt. Eine weitere Stabilität der Wetterlage wird dadurch gegeben,n
die noch für die nächſten Tage trockenes Wetter ſicherſtellt. Gelegentliche=
Morgennebel treten auf; tagsüber jedoch iſt heiteres Wetter vorwiegend.”
Durch das Anhaltenn der Zufuhr kühler Luftmaſſen nach Mitteleuroban
werden die Temperaturen ihre Werte nur wenig ändern.
Ausſichten für Sonntag, 16. September: Stellenweiſe Frühnebel, tage‟”
über meiſt heiter, trocken, wenig Aenderung der Temperaturenl.
Ausſichten für Montag, den 17. September: Fortdauer des herrſchendeni.
Witterungscharakters.
in Ce Wind: Mie
ſchlag
in mm Vie
decke
in ew. Gießen: heiter 10 Aachen: wolkenlos 8 NO, „ Hamburg: Nebel 11 ONO, — Berlin: wolkig 12 NO, München: Regen Windſtill 30 Königsberg: wolkenlos 13 Windſtill 1,0 Breslau: wolkig 10 WNW. — [ ← ][ ][ → ]
fammmer 258
Sonntag, den 16. Sepf.
Untst
om ſüddeutſchen Produktenmarkt.
Lr Schwankungen am Weizenmarkt haben an Heftigkeit verloren
vem ſich die Ernteergebniſſe in Nordamerika und Kanada ziemlich
züteſten haſſen. Das Intereſſe richtet ſich jetzt auf die Ernten
Argenti=
wund Auſtraliens, die für die Weitergeſtaltung der Weizenpreiſe im
C Eſhr 1928/23 beſtimmend ſein werden. Der etwaige Einfuhrbedarf
Sexs wird daran kaum etwas ändern. In den letzten Tagen
erfolg=
blrusfuhrverkäufe deutſchen Weizens nach Frankreich und
Skandi=
mmin-wodurch die Auslandspreiſe weiter gedrückt wurden. Augenblick
Eiſt” das Angebot in Inlandware nicht ſehr drängend, weil die
Land=
wchraft durch Feldarbeit noch am Ausdruſch verhindert iſt. Soweit
mufolge der Projikte über Preisſtabiliſierung oder Lombardierung
dam Verkauf zurückhält, iſt dies eine Spekulation, deren Ausgang
wVeltmarktpreis abhängig bleibt, dem ſich der deutſche Weizen=
Awingeſichts unſerer Zollgeſetzgebung angleichen muß. Der
Wochen=
eu brachte einen Rückgang von Montag bis Donnerstag für Mani=
IXI, ſeeſchwimmend von 11,40 auf 11,15 holländiſche Gulden (1 hol=
EſSer Gulden — 1,68,21 RM.); für Bahia Blanca, 79 Kilogvamm,
Obrr, von 11,62½ auf 11,50 holl. Gulden und für Baruſſo, 78
Kilo=
zu., von 11,45 auf 11,35 holl. Gulden. In Mannheim greifbarer
ſiandsweizen ging von 25,00—3,50 auf 25,00—38,00 RMM., In
I/d8weizen von 23,50—24,25 auf 23,00—23,25 RM. zurück. De
en Roggenernte Nordamerikas ſteht eine gute Roggenernte
DſSlands gegenüber, das bis zum Frühjahr kein Einfuhrbedürfnis
hen wivd, ſelbſt wenn der vorzüglich geratene deutſche Roggen in
GeA=intermonaten ſtärker ausgeführt werden ſollte. Es koſteten die
08rlogramm Inlandsroggen bei rückgängiger Tendenz zuletzt 22,25
5i2:—50 (Vorwoche 22,75—23,60) RM., je 100 Kilogramm, waggonfrei
Ansgeim. Die Haferernte iſt in Süddeutſchland qualitativ ſehr
ſarsgefallen, quantitativ jedoch gegen die Juli=Erwartungen
zurück=
veeſoen. Auch in dieſer Woche erfolgten Expordabſchlüſſe nach der
Ey-z. Die Forderungen ermäßigten ſich für inländiſche, in Mannheim
gibrre Ware auf 91,50—22,50 (A,75—22,50) RM., für Auslandshafer
m2. ,75—23,50 (23,00—24,00) RM. Braugerſte war befeſtigt,
zu=
wauch Franken und Thüringen höhere Preiſe meldeten. Badiſche
Feſch=e und würtiembergiſche Braugerſte koſteden 26,50—27,50 RM.,
bftiirhe 97,25—23,50 RM.; Futergerſte war rückgängig auf die
ausge=
znate Ernte Nordameribas und Kanadas, von welchen Ländern im
At größere Einfuhr zu billigen Preiſen zu erwarten iſt. Frei
Mrcheim ſtellten ſich die 100 Kilogramm auf 21,00 bis 22,00 (21,50 bis
H) RM. Mais lag ruhig; die weitere Preisgeſtaltung wird von
Aerinien ausgehen. In Mannheim verfügbare Ware koſtete 20,75
20 RM., die 100 Kilogramm, mit Sack. Mehl abgeſchwächt, bei
Aſten Umſätzen. Preiſe: ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial. Null
B3) 33,75) RM., ſüdd. Roggenmehl, 70proz. 30,75 (30,75—32,00) RM.,
nu9 Roggenmehl 29,75 RM. waggonfrei Mannheim. — Der Fut
ein ittelmarkt hatte ruhigen Verbehr, insbeſondere waren Kleie
wüuttermehl vernachläſſigt, für die ſich jedoch bei den jetzigen Preiſen
AfIhrmöglichkeiten nach Frankreich bieten. Auch Biertreber war
ver=
nlifſſigt. Preiſe je 100 Kilogramm in RM.: Weizenwachmehl 19,50
2.,50, Futtermehl 16,50, Weizenkleie 13,00—14,00, Biertreber neuer
Eimagne auf Lieferung, zweithändig 14,00, in verfügbarer Ware 21,00
Ege Nachfrage trat für prompte Malzkeime auf.
—- Mainzer Produktenbörſe. Großhandelseinſtanbspreiſe pro 100
hoko Mainz am 14. September: Weizen 23,00, geſchäftslos; Roggen
0, ruhig; Hafer 21—22, ruhig; Braugerſte 26,25—27, etwas ſchwä=
*t, FFFuttergerſte 22,50—23, ruhig: Weizenmehl Spezial Null 34, ruhig;
Zg enmehl Null 1 32, ruhig; Weizenkleie fein 13,50, ruhig; Weizen=
E mrob, 14,25, ruhig; Roggenkleie 14,25, ruhig; Platamais 21,50—22,
Ea Cing.=Mais 22,50—23, ruhig; Biertreber 18,50, ruhig;
Erdnuß=
kei- 24,25—24,75, ruhig: Kokoskuchen 24,75—25,25, ruhig;
Palm=
bei 20—20,50, ruhig; Rapskuchen 19,75—20, ruhig; Kleeheu loſe 10
510,20, gefragt: Kleeheu geb. 10,40—10,60, gefragt: Wieſenhen 10
O,50, gefragt; Maſchinenſtroh 3,20, ruhig; Drahtpreßſtroh 4,20,
ngs. Haferflocken 41,25, ruhig; Graupen Baſis VT 37,50, ruhig.
Xdunz: luſtlos.
Brrliner Probuktenbericht vom 15. September. Der Feiertag brachte
i dahwachen Beſuch und dementſprechend auch nur geringe Umſätze.
B lAngebot in Weizen und Roggen ſcheint etwas reichlicher
gewor=
ur ſein, doch überwiegt immer noch die Nachfrage. Die Notierungen
den im Zeithandel noch über 2 Mark höher, für Weizen kam nur
mm 2 Mark befeſtigte Märznotierung zuſtande. Von Hafer ſcheint
wieder manches für den Export dazuliegen, die bezahlten und
ge=
ſpetrten Preiſe waren aber nur mäßig erhöht. Das Geſchäft in
Meh=
b. eibt ſtill.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Aoie amtliche Großhandelsindexziffer vom 12. September. Die auf
Stichtag des 12. September berechnete Großhandelsindexziffer des
Stiſtiſchen Reichsamts iſt mit 139,8 gegenüber der Vorwoche (140,/4,
4 v.H. zurückgegangen. Von den Hauptgruppen iſt die
Index=
zer, für Agrarſtoffe um 1,0 v.H. auf 133,5 (134,9) geſunken. Die
In=
kifffer für Kolonialwaren ſtellte ſich auf 134,9 (134,8). Die
Index=
zer, für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren hat um 0,3 v.H. auf
14 (133,8) nachgegeben, während diejenige für induſtrielle
Fertig=
ei mit 159,5 unverändert war
Die Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen
Berechnun=
wurden in der Zeit vom 2.—8. September d. Js. im Ruhrgebiet
iſerhs Arbeitstagen 2 173 957 To. Kohle gefördert gegen 2 192 002 To.
der vorhergehenden Woche bei ebenfalls ſechs Arbeitstagen. Die
Esrzeugung ſtellte ſich in den 7 Tagen der Berichtswoche (in den
Lerreien wird auch Sonntags gearbeitet) auf 562 595 Tonnen gegen
485 To. in der vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung au
(551 To. gegen 63 845 To. in ſechs Arbeitstagen. Die arbeitstägliche
(hleenförderung betrug in der Zeit vom 2.—8. September 362 326 To.
fei- 365 334 To. in der vorigen Woche. Die tägliche Kokserzeugung
Un, ſich auf 80 371 (82 641) To., die arbeitstägliche
Preßkohlenherſtel=
bgi auf 10 775 (10 641) To. Wegen Abſatzmangel wurden in der
Be=
yts woche 53 243 (arbeitstäglich 8874) Feierſchichten eingelegt gegen
30 (arbeitstäglich 7310) in der Vorwoche.
Die Kalkinduſtrie in den Monaten Juli unb Auguſt 1928. Der
Ab=
urn Kalkerzeugniſſen zeigte in den Monaten Juli und Auguſt 1928
ſitar eine rückläufige Bewegung. Die Abſatzminderung iſt in dieſem
hoe nicht ausſchließlich auf den Ausfall des Kalkbezugs der
Land=
rihchaft zurückzuführen, die zur Zeit der Ernteeinbringung regelmäßi
elKalkabrufe auf ein Mindeſtmaß beſchränkt; auch der Kalkbedar
Eiſen= und Stahlinduſtrie und der chemiſchen Induſtrie hat ſich
vos vermindert. Beſonders macht ſich der Ausfall des Baugewerbes
Kalkbezieher bemerkbar. Die Einfuhr von kohleſaurem und ge=
Emritem Kalk, die in den erſten Monaten des laufenden Jahres ſtark
gervachſen war und zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß gab, iſt im Juli
u mfang hinter dem Vorjahr nicht unerheblich zurückgeblieben. Eine
ſenitliche Steigerung der Ausfuhr war jedoch nicht möglich, da die
uöche Kalkinduſtrie infolge der hohen Belaſtung nicht nur durch
Pro=
ſtävzölle, ſondern auch durch Steuern, Löhne und Soziallaſten nicht
der Lage iſt, den Wettbewerb im Auslande in größerem Umfange
beſtehen. Der Zahlungseingang iſt nach wie vor ſchleppend. Die
in=re Entwicklung der Abſatztätigkeit der Kalkinduſtrie wird im
ſenitlichen davon abhängen, in welchem Umfange die Landwirtſchaft
de eſem Herbſt eine Kalkung ihrer Böden vornehmen wird.
Verſchie=
nti ich machen ſich Anzeichen bemerkbar, daß die Landwirtſchaft ſich
mäht, die durch die langjährige Vernachläſſigung der Kalkzufuhr
ent=
n iene Bodenverſauerung und die dadurch entſtandenen Schäden zu
könnpfen.
Die ſüddeutſche Hopfenernte. In den ſüddeutſchen
Erzeugungsgebie=
läſt die Hopfenernte in vollem Gange und die Einkaufstätigkeit be=
I.s ſehr rege. Die Pflücke geht in Baden noch dieſe Woche zu Ende;
rgeerntete Hopfen iſt von vorzüglicher Beſchaffenheit und glattgrüner
arhee; Mittelhopfen und geringere Beſchaffenheiten fehlen faſt ganz.
te noch aufwärts ſtrebenden Preiſe ſchwankten bisher ab
Produktions=
teni zwiſchen 200 und 225 RM. In der Pfalz wurden die gleichen
ſſſe angelegt. Die württembergiſchen Haupthopfenplätze erzielten bis=
FI170—210 RM. je Zentner, wozu erhebliche Trinkgelder kamen,
SSteigende Malzpreife. In altem Malz ſchmelzen die Vorräte mehr
mehr zuſammen. Bei den Brauereien zeigt ſich infolge des den
ſeilskonſum begünſtigenden Wetters größerer Bedarf, und die
vorhan=
m=Ware wird ſchlank aufgenommen. Für Malz aus der neuen 73.
gunpagne kommen die Abſchlüſſe allmählich in Fluß, angeregt durch die
hlehten Gerſtenpreiſe der letzten Tage. Für neues Malz aus 1938er
arſſte auf Lieferung nennt man die Forderungen mit 48—50 RM., altes
43 wurde zu 50—B3 RM., die 100 Riloaramm, gehandelt.
Süddeutſchlands Tabakernte und die Tabakpreiſe. Seit acht bis zehn
Tagen wird in Süddeutſchland in allen Anbaugebieten der 1998er Tabak
geerntt. Soweit ſich bis jetzt überſehen läßt, verſpricht die eingebrachte
Menge faſt eine Vollernte. In einzelnen Bezirken iſt rechtzeitig Regen
niedergegangen, der den wochenlang unter Trockenheit leidenden Pflanzen
etwas geholfen hat; im Durchſchnitt fällt das Gros der Ernte jedoch
kräftig aus und wird für die Zigarrenfabrikation ſich als wenig geeignet
erweiſen, wogegen die Schneidetabakfabribation ſich mit der Ernte woh
abfinden kann. Die Tabake werden vorausſichtlich längeres Lagern
brauchen, und man glaubt in Fachkrciſen deshalb heute ſchon annehmen
zu können, daß die Preiſe für den 1928er Tabak ſich viel niedriger als
im Vorjahr geſtalten werden. Von Sandblatt und Grumpen iſt noch
nichts verkauft, weil die Pflanzer auf hohe Preiſe halten, wobei ſich erſt
zeigen muß, ob ſie dabei richtig beraten ſind, denn es beſteht die
Auf=
faſſung, daß die Schneidefabrikation nicht die ganze Ernte aufnehmen
kann. Verkauft wurden in der letzten Zeit etwa 800 bis 1000 Zentner
von den Landwirten ſelbſt vergorene corjähvige Tabake zum erhöhten
Preis von 85 RM. je Zentner. Aehnliche und höhere Preiſe ſind mit
Rückſicht auf den qualitativen Ausfall der 1928er Ernde auch in den
Ma=
gazinen für die Vorräte bezahlt worden. Für Rippen hat ſich das
Ge=
ſchäft etwas lebhafter geſtaltet.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin vom 15. September ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
tierung der Vereinigung für die Dt. Elektrolytbupfernotiz) 142,25 RM.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt, 15. September.
An der Samstagsbörſe herrſchte bei ſehr ſchwachem Börſenbeſuch
naturgemäß große Geſchäftsſtille. Der Ordereingang war weiter äußerſt
gering, und auch ſonſt lagen neue Anregungen kaum vor.
Nennens=
werte Kursveränderungen traten nur vereinzelt ein, und die erſten
Notierungen lagen gegen die geſtrige Abendbörſe meiſt knapp
behaup=
tet. Deutſche Anleihen lagen geſchäftslos, ebenſo ausländiſche Nenten
ſtill. Im Verlaufe blieb die Haltung im allgemeinen geſchäftslos. Die
Stimmung konnte ſich jedoch etwas beſſern, angeregt durch die
anhal=
tende Nachfrage nach Reichsbank, die bis 312 Prozent anziehen konnten.
Der Geldmarkt war wenig verändert. Tägliches Geld 6.5 Prozent. Am
Deviſenmarkt nannte man am Uſancenverkehr London-Kabel 4.8505,
—Paris 124.19, —Mailand 92.73, —Madrid 29.38, —Holland 1209.5.
Berlin, 15. September.
Die Börſe ſtand, heute bei Eröffnung weiterhin im Zeichen einer
ausgeſprochenen Geſchäftsloſigkeit. Die Tendenz war jedoch gut
be=
hauptet. Einige Umſätze bei Kurserhöhungen wurden in Elektrowerten,
Bankaktien und Autopapieren getätigt. Die übrigen Werte waren faſt
umſatzlos und zum großen Teil auch nicht notiert. Für Autowerte
ſtimulierte neben den bekannten Fuſionsbeſtrebungen der Bericht über
die ſtarke Produktionsſteigerung der deutſchen Automobilinduſtrie. Von
Bankaktien zeigte ſich für Berliner Handel= und Dresdener Bankaktien
Intereſſe. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe konnte ſich zwar das
Ge=
ſchäft in keiner Weiſe beleben, doch wurde die Tendenz, ausgehend vom
Bankenmarkt, an dem Reichsbankanteile auf anhaltende Deckungskäufe
mehrere Prozent anzogen, allgemein etwas feſter. Privatdiskont 6e/s
Prozent für beide Sichten unverändert. Gegen Schluß des offiziellen
Verkehrs konnte ſich das Geſchäft allgemein etwas beleben und
nament=
lich in Reichsbankanteilen, A. E.G., Siemens und in Kaliwerten ſchritt
die Spekulation zu größeren Rückkäufen. Auch Adler und Daimler
lagen feſter. Die Börſe ſchloß in einheitlich feſter Haltung.
Nachbörs=
lich konnten ſich die Höchſtkurſe zumeiſt behaupten.
A. E. G......
Augsb.=Nürnb. Maſch.
ſalt .. .. . .. . ...
gmann. . . . . . .
erl. Karlsruhe Ind.
Berl. Hand.=Geſ...
Braunkohl. Briketts
remer Wolle....."
Danatbank. . . . . . . . .
Deutſche Bank. . . . . .
Diskontogeſ. . . . . . .
Dresdner Bank. . . . .
Deutſche Maſchinen.
deutſche Erdöl .....
Deutſche Petroleum,
Dynamit Nobel ....
Elektr. Lieferung ..
F. G. Farben ... ...."
Gelſenk. Berg. ....
G. f. elektr. Untern. . .
Han. Maſch.=Egeſt. .
Hanſa Dampfſch. . .
Hapag ............"
Harpner. . . . . . . . . . .
Hemoor Zement. . . .
Oeviſenmarkt.
Helſingfors .
Wien ......."
Prag ......"
Budapeſt ...
Softa ......"
Solland .....
Cslo .......
Topenhagen
Stockholm .. .
London ....
Buenos Aires
Neu=York ..."
Belgien ...."
14. 9.
Geld
10.555
59.05
.Au6
3.08
3.032/ 3.
168.03
11.77
11.81
1.57!
59.17
2.446
77
Gg
168.37
11.99
12.03
20.33
1.763
58.255
20.3
1.70
4.1925/4. 2005/4.19254 20
58.375
15. 9.
Brief / Geld /Brief
10.58 110.5‟
59.05 59.17
1 2.423/12.44
20/ 73.07 73
3.029/ 3.
68.11/168.4
11.79112.0)
11.81/112.03/
112.19112 36/t 12.17/112.39,
20.335 20.375
1.763/ 1.767
8.26 58.38
Italien ......."
Paris ........."
Schweiz .. .. .."
Spanien... . .."
Danzig ........"
wan. . .. ...
o de Janeiro
Fugoſlavien .. ..
fortugal .. . . .
gen .. . .....
Konſtantinopel
Kanada. . . . . . .
lruguay. . . . . ."
14. 9
Geld
1.92
16.375
80
69.
0.4
7.3
18.7
5.445
4.1
4.276
Brie
21.96
16.415
80.
2.165/ 2.1
4221
15. 9.
Geld /Brie
21.925 21.965
365 16
8 180
69. 23 69,3
5.4
168
4.193
4.
81
45
*
4.
4.284
ali Aſchersleben .. *5 13 E 76.26 18. 199.; Salzdetfurth ... 32.2 53. 80. 25 Weſteregeln .. ."
Lin
Eismaſch. . . 30.— 33.— 239. — 80.5 R6.75 9.
&Co. ..... 52.— 188.5 el
A 3.1 6.12: 35.* nn 6 875 6.7 15 11., auſitzer Kohle 169. 170.5 51 Nordd. Lloyd ...... 153.25 153.5 9. 138.5 Orenſtein. . . . . . . . . 19.— 118.2* 6.= 6. — olyphon .. . . . . .." 182.5 486.— 15 124.5 Rütgerswerke ... .."
achſenwerke .. . . . . 10 105.: 1* 122.— jemens Glas ...." 1, 5 Ver. Glanzſtoff.. .. 34.— 39.2 2770. er. Stahlwerke. Or
25 86. 48.5 olkſtedter Porzellan 38. 3.n5 nderer Werke. .. 136.— 38.— 161.125 161.5 Ziſſner Metall. . 9.— 0.. 150.
264.76 149.
R Bittener Gußſtahl .." 56.— 53.5
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 15. September. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Bei ziemlich lebhaftem Geſchäft war das Preisniveau
für Baumwolle auf Grund von Abgaben für ſüdliche und Liverpooler
Rechnung gedrückt. Die vorliegenden niedriger lautenden Kabelmel
dungen und das günſtige Wetter wirkten verſtimmend. Hinzu kam noch,
daß man kaum noch mit ernſthaften Sturmſchäden rechnet. Später
ſchritt der Handel bei ermäßigten Preiſen zu Anſchaffungen.
* Chicago, 15. September. (Priv.=Tel.)
Weizen: Unter ziemlich lebhafter Kauftätigkeit des Auslandes und
Anſchaffungen für Rechnung öſtlicher Firmen am Terminmarkt
ver=
kehrte der heutige Weizenmarkt in überwiegend feſterer Haltung.
Nach=
richten, daß vereinzelte Regenfälle und Stürme die Beendigung der
Erntearbeiten im Nordweſten verhindert hätten, regten die
Unterneh=
mungsluſt an. Später kam es zu einer teilweiſen Abſchwächung, da
dem offiziellen argentiniſchen Bericht zufolge der dortige Felderſtand im
allgemeinen günſtig iſt.
Mais: Am Maismarkt wurden in der Septemberſicht Deckungen
vorgenommen in der Annahme, daß möglicherweiſe ausgedehnte
Län=
dereien in Jowa, Nebraska und Süddakota unter den Stürmen gelitten
haben konnten. Nachrichten, nach denen in Roſario mit dem Abbruch
eines Dockarbeiterſtreiks gerechnet werden müſſe, trugen gleichfalls zur
Befeſtigung bei.
Roggen: Anhaltende Exportnachfrage des europäiſchen Kontinents,
ungünſtiges Wetter im Norden des Anbaugebietes und die Feſtigkeit
der nordweſtlichen Märkte waren die Urſachen für das Anziehen der
Roggenpreiſe. Als im Verlaufe öſtliche Firmen Abgaben vornahmen,
trat eine teilweiſe Reaktion ein.
Hafer: Die heimiſche Lokonachfrage hat zugenommen, und da das
Inlandsangebot nur gering war, waren am Hafermarkt die
Voraus=
ſetzungen für eine Steigerung der Preiſe geboten, umſomehr, als
Nach=
richten vorlagen, daß die Erntearbeiten im Nordweſten durch Regenfälle
verzögert würden.
Fettebericht: Die von Liverpool gemeldete Preisſteigerung und die
Feſtigkeit des Maismarktes wirkten ſich heute in einem Anziehen der
Schmalzpreiſe aus. Käufe der Lokofirmen boten der Tendenz eine
Stütze.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. Sept.*
Getreide: Weizen, Sept. 109½, Dez. 114½, März 118½: Mais,
Sept. 103½, Dez. 77½, März 79½; Hafer, Sept. 41½, Dez. 4134,
März 43½: Roggen, Sept. 94½, Dez. 94½8, März 97½.
Schmalz: Sept. 12,85, Okt. 12, Dez. 13,07½, Jan. 1929 13,22½
Fleiſch: Rippen, Sept. 14,25, Okt. 14,25, Dez. 13,82½: Speck
loco 14,75; leichte Schweine 11,85—13,35, ſchwere Schweine 12,50
bis 13,25; Schweinezufuhr Chicago 3000, im Weſten 25 000.
Chicagver Baumwolle: Okt. 16,84, Dez. 16,92.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 15. Sept.*
Getreide: Weizen, Rotwinter 161½, Hartwinter 125½; Mais
neu angek. Ernte 92½; Mehl ſpr. wheat clears 5,65—6; Fracht
nach England 1,3.
Schmalz: Prima Weſtern loco 13,60; Talg extra loſe 834.
Kakao: Geſchloſſen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In den Tagen vom 5.—9. Oktober findet in Braunſchweig wieder
ein Reichsdeutſcher Mittelſtandstag ſtatt, der wie ſeine Vorgänger (der
letzte Reichsdeutſche Mittelſtandstag fand 1924 in Bremen ſtatt) keinem
beſtimmten Organiſationsprinzip dienen, ſondern eine große und
wür=
dige Kundgebung für den Lebens= und Wiederaufbauwillen der
gewerb=
lichen Mittelſchichten ſein ſoll.
Am 15. und 16. Oktober findet in Heidelberg eine Tagung des
Deut=
ſchen Kalkbundes ſtatt.
Der Magiſtrat der Stadt Hanau hat beſchloſſen, zur Finanzierung
bereits feſtgelegten Projekte, u. a. der Fortſetzung des auf 900 000 Mk.
veranſchlagten Straßenbauprogramms, eine Anleihe von 1,2 Mill. RM.
aufzunehmen.
Die Internationale Liga der Verbände ſelbſtändiger
Handelsvertre=
ter (Sitz Amſterdam) hat den Erſten Internationalen Kongreß der
Handelsvertreter für den 20. Oktober nach Wien einberufen.
Wie das Statiſtiſche Bureau der Zollverwaltung mitteilt, hat die
finniſche Einfuhr in den erſten acht Monaten dieſes Jahres einen
Ge=
ſamtwert von 5043,8 Millionen Fm. gegen 3974,3 Mill, im gleichen
raum des Vorjahres erreicht. Die Ausfuhr iſt gleichzeitig von
B
3883,3 auf 3180,6 Mill. Fm. geſunken.
Die diesjährige ſchwediſche Zuckerernte verſpricht etwa 28000 Kilo
Rüben pro Hektar zu ergeben. Man rechnet daher mit einer Ausbeute
von 156 Millionen Kilo Rohzucker. Da der Verbrauch des Landes
da=
mit noch nicht gedeckt iſt, werden etwa 50 000 To. eingeführt werden
müſſen.
Wie aus Brüſſel gemeldet wird, wurde der belgiſche Inlandspreis
für Walzdraht um 25 Fr. von 1050 Fr. auf 1075 Fr. pro To. erhöht.
Nach einer Mitteilung der Zeitſchrift der franzöſiſchen Schwerindn=,
ſtrie „BUſine” iſt im Verlauf einer Zuſammenkunft der
Walzdrahtpro=
duzenten (Fil Machine), die am 11. September in Chateau 3’Ardennes
tattfand, der Exportpreis auf 6.2.0 Pfund Sterling fob Antwerpen
feſt=
geſetzt worden, um nicht allzu ſehr die Preisſtabilität zu beeinträchtigen.
Nach Meldungen aus New York ſpricht ſich der amerikaniſche
Staats=
ſekretär Mellon in einem dem Präſidenten Coolidge unterbreiteten
Be=
richt über die wirtſchaftliche Lage in den Vereinigten Staaten ſehr
gün=
ſtig aus. Mellon bezeichnet die geſchäftliche Lage als äußerſt
zufrieden=
ſtellend und den allgemeinen Ausblick als ermutigend und grundlegend
geſund.
Frankfurter Kursbericht vom 15. September 1928.
6% Dtſche. Reichs
anleihe von 1927
% Baden
Frei=
ſtaat von 1927..
6% Bay. Freiſtaa
on 1927..
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
%₈ Thüringer Frei
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ungsſch. *
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe . . .
Bad.=Bad. v. 26
6½Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
% Frkf. a. M. v. 26
8½Mainz v. 26 ..
%Mannh. v. 26
8%Nürnberg v. 26
8% Berl. Hyp.=B1
Frkf. Hyp. Bk.
Pfbr.
89
8% Heſi. Landes”
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtad
Mein. Hyb.B1
fälz. Hyp.Bk.
Preuß. Ctr.
Stadtſchaft. . . „
Rhein.=Weſtf.=
87
Bd.=Credit . . ... 97.75
8‟
Südd. Bod.
—
Cred.=Bank ....! 98
79.4 18% Württ. Hyp.=B
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
84.5
* Ausl. Ser. I. 51.75
Ser. I
52.85 16% Daimler Benz
27
v
löchn=Werk
16.8
Berlin v. 26...
% Maintrw. v. 26.
Ver. Stahlw
tit Opt. v.
8½ Voigt & Häffne
v 26 ......."
—
8%Rhein. Hyp.=Bk./ 97.75 1 Darmſt. u. Nt.=Bk.,277.5
Deutſche Bank .. ./168
Eff.=u.
Wechſel=
bank ..... . . . . 12
Vereinsban!
102
Diskonto=Geſellſch../16
72.5
Dresdner Bank .."
Frankf. Bank .. . . .
hp.=Bk..
Pfdbr.=B!
Gotha. Grundkr. B.
8.:
Mein. Hyp.=Banl
37
38
Metallbank. ..
Mitteld. Creditbk.
— Nürnb. Vereinsbk. /181
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp.=Bank/159.*
85.25 Reichsbank=Ant.
(3
Rhein. Creditbank
26.25
Hyp.=Bank/u197.;
Südb. Bod.-Cr. *
92.75 Wiener Bankverein/ 17.25
5% Bosn. L. E. B.v
1914......
4½% Oſt. Schatz
anw. v. 1914
4% Oſt. Goldrent
½%o Rum. Gold
1913 ...."
% Türk. Admin.
1. Bagd
990
Zollan
4½% 1913 Ungar,
1914
4% Ung. Godr.
Aktien
39.25
24:1.
11.75
11.3
27
26.7
A.=G.ſ. Berkehrswſ.
Eiſenb.=Geſ...
O
Dt. Reichsbahn
Vorzge. .....
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Nordd. Bll
Schantung=Eiſen!
Südd. Eiſenb.=Geſ
183
166.5
93
161.75
125
Allg. Dt. Crebitanſt. /139.5
Bk. f. Brauinduſtr. /185
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb. /187.5
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% AEG. Vorzug/ 83.5
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3
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225
15
82. 25
14
99.5
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103
130 75
79.5
141
„ H
Ilſe Bergb. Stamml252
Genüſſe/115
Nunghans Stamm. 90
Kalr Aſchersleben.
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Lüdenſcheio Metall
Butz Gebr Darmſt. —
Main ..W. Höchſt/119
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Mitv. . . . . . . ."
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Geite 14
Sonntag, den 16 September 1928
Nummer 23.
Palast-Lichtspiele, Grafenstraße
Blond oder braun
ADOLPHE MENUON
Oualen der Ehe
POLA NEGRI
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Beginn 2 Uhr.
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Ein Kleinstadt-Idyll und
Der König der Mittelstürmer
oder, was ein guter Fußballspieler
alles erreichen kann.
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Beginn heute 2 Uhr.
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Heute nachmittag 4 Uhr
Großes Konzert
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Stadtorcheſter
Leitung: Kapellmeiſter Willy Schlupr
Eintritt 50 H. Zehnerkarten haben
Gültig=
keit. Für Nichtkonzeribeſucher Nebengarten.
Bei ungünſtiger Witterung Saalkonzert.
Herragärienente
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Sonntag, den 16. September,
nachmittags 4 Uhr (8t.14822
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Dasselbe und Nachtisch (Eis-Waffel
Mk. 1.50
Kraftbrühe mit Einlege
Kalbskeule in Rahmtunke
Blumenkohl — Salzkartoffeln
Eis-Waffel
Mk. 2.—
Kraftbrühe mit Einlage
Gefüllte Tomaten
Masthahn — Salat — Kart. — Kompot
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Heute nachmittag u. abends
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Sonntag abd.
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mit Jakob Plüger
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Sonntag, den 16. Sept. und folgende Tage
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Ernst-Ludwigsplatz v. 10—2 Uhr, Orph.-Kasse ab
3 Uhr Vergünstigungen aufgehoben.
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Woogsplatz
Mittwoch,
19. September
abends 8 Uhr
aud aui Bletet Aidt d.
Heiterer Viergesang
des Grazer Männer-desangvereins
Karten zu Mk. 3.—. 2.50, 2.—. 1.50 u 1.— einschl.
Steuer bei Konzert-Arnold, Elisabethenstraße 28
(Telephon 2560) und an der Abend-Kasse, (14830
erle
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G
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Sonntag, den 16. Septbr. 19281 0
Bessunger
Herrngarten
Vorzüglicher Hittag- un1 Abendtisch
von Mk. 1.30 an
ff. Kaffee und Kuchen, Eis,
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Künstler-Konzert
des Stadt-Orchesters
Abends 8 Uhr (St.14801 Eintritt frei
Reſtaurant Bürgerhof
Eliſabethenſtraße 2
Heute Sonntag, ab 8 Uhr abends
Konze
*24150) Frdl. ladet ein Dermann Rehm
14824
Wegen des s. ztg. guten Zuspruchs und auf
viel-
seitigen Wunsch gibt die hier bekannt u. beliebte
Hygiene-Schrift-tellerin Frau Agnes Krägeloh
aus Köln am Dienstag, den 18. September,
abends 8—10 Uhr im
Fürstensaal, Grafenstraße 18,
Damen-Vortrag
Themai
(TK614747
Schönheit, Gesundheit, Liebe, Ehepluck
und ihre Erhattang!
loh
Das Arsenal zum neuzeitlichen Schönheitsep
Frau Krägeloh führt die Damen mit ihren
modernsten Methoden ohne Benutzung von
Apparaten auf neue Wege in der
Schönheits-
lege. Keine unreine, welke Haut, kein Haar
ausfall mehr — Warum werden so viele Fraue
viel zu früh alt? — Entstehung und Ver
hütung von übermäßiger Korpulenz und
Magerkeit. — Woher die Nervosttät,
Neu=
isthenie und Energielotigkeit beider Ehegatter
Die Ursachen so vieler Frauenleiden. — W
müssen die jungen Mädchen vor und von der
Ehe wissen? — Die Ursschen so vieler Unte
jeibsleiden — Was die reife Frau von de
Wechseljahren wissen muß. — Die Krau
k=
heiten der Wechseljahre, das Wesen des Krebses
Gattenwahl, Eheglück und Mutterschaft.
Welche Frauen sind die begehrtesten? —
Wie ernalte ich mir die Liebe meines Mannes
— Unglückliches Eheleben und wie es erträglich
zu gestalten ist — Warum werden viele Ehen
so bald unglücklich? — Die Frau als Mutter
und ethische Belehrerin ihres Kindes. —
Nur für Frauen und Mädchen über 16 Jahre
Karten: Mk. 1.— und Mk. 1.50 (num. Plätze)
nur an der Abendkasse ab 19 Uhr,
Einlaß 19 Uhr. Beginn 20 Uhr. Ende 22 Uhr.
nfolge des starken Andranges in sämtlichen
großen Städten Deutschlands, wird höflichst
gebeten rechtzeitig an erscheinen
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Eintritt frei.
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ſtadt (13,00), Jugenheim, Bensheim
Heppenheim, Kirſchhauſen, Fürth,
Lindenfels (2 Std.) Oberramſtadt,
Darmſtadt (19,00).
Fahrpreis
4,50 Rmk.
Sonntag, den 23. September,
Darm=
ſtadt (8,00), Oppenheim, Wörrſtadt
Kreuznach (1½, Std.), Münſter an
Stein (3 Std.), Kreuznach, Bingen
*), Std.), Mainz, Darmſtadt (19,30).
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Moranl
Heute Sonntag großl
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um 15 Uhr. Weitere Fahrten naché
Bedarf.
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Konzerte.
Infolge des großen Andranges erer
fehlen wir den Mietern, ſich von heute
wegen Zuteilung von Plätzen nicht m.)
ſchriftlich, ſondern per ſönlich an das
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mmmer 238
Sonntag, den 16. Geptember 1928
Seite 15
Drau zeeiſchen zwei Beilen.
Roman von Ludwig von Wohl.
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1927.
Mabel fühlte ſich ſo wohl, wie in ihrem ganzen Leben noch
Sie war unſtreitig Mittelpunkt, man bemühte ſich um
zhir einer Energie, die ſich von Tag zu Tag ſteigerte.
E3s waren dabei eigeritlich weniger die vierundſechzig
Mil=
lihen im Spiel, die ihr ſicher waren — denn mancher der Herren
öornehr als das — — es war vielmehr die Tatſache, daß ſie
die berühmteſte Frau der Staaten war, die ſie
förm=
ſſu Belagerungen ausſetzte.
rs. Talbot=Moran zu kennen, die eleganieſte Märtyrin
bi elt, war eine Forderung der upper ten.
Mit ſchmunzelndem Behagen verzichtete der Hoteldirekior
ghuu”, eine Rechnung auf ihre Zimmer zu ſchicken.
Auets New York kamen buchſtäblich jeden Tag Modelle der
eem. Häuſer an, und die Phoiographen hatten alle Hände voll
zuu i. Mtabel Talbot=Moran, Mabel Talbot=Moran, Mabel
Zurt=Moran ..
eiie genoß das in vollen Zugen — es war das Glück, wie
ſiRdauffaßte, es war alles, was in den zwei Jahren ihrer
Rudiment geblieben war.
Siie ſchwebte wie auf einer Wolke von Bewunderung, ſie
te ſich getragen von der Anbetung der Männer, ebenſo wie
de. Reid der Frauen, die noch dazu auf ihrer Seite ſtehen
muß=
un— aus Prinzip. Knirſchend trugen ſie das Joch des
Er=
ſe; ihrer Geſchlechtsgenoſſin — aber ſie trugen es.
(s war ein Sieg, wie er vollſtändiger nicht gedacht werden
katz=, und Mabel Talbot=Moran ſoußte nun, was ſie wvert
w. Jeſſe Lasky, Schenk und andere prominente Filmleute
beir ihr Vorſchläge unterbreitet, die ihr die Redenuen eines
Gogtums ſicherten.
S ie hatte ihnen allen dasſelbe geantwortet, wie Mr. Ronald
EBothwell der in allen Pflanzungen auf Kuba ſteckte:
riedcht!
Uhr Stern war im Wachſen — man durfte ſich nicht
vor=
e9 feſtlegen.
N7yra begleitete ſie überall hin mit der mafeſtätiſchen Würde
eir Oberhofzeremonienmieiſterin
SSie verbarg ihren Stolz und ihr Glück, ſo gut es ging.
(Seſtern war ein Brief angekommen — unter achtundſiebzig
vedachtzig anderen. Er trug die Unterſchrift Cornelius C.
Gunnan und entbielt einen Verſchtag der Abſichten dieſes
hur in bezug auf Mrs. Mabcl Talbot=Moran.
DOieſer Brief allein war hundert Millionen Dollars wert.
Ewar eine Luſt, zu leben —
SSie ſprong plötzlich auf — — die Herren, unter denen
ſe ßeder irgend eine Macht verkörperte, glitten ſofort ausein=
Pe
„Ich muß nach oben”, erklärte ſie. „Ich habe mich ſchrecklich
verſpätet — oben wartet die Chaumard auf mich. Sie iſt extra
aus New York gekommen — mit dem Morgenflugzeug.”
Sie gab allen die Hand — Nonald C. Bothwell eine
Vierlel=
ſekunde länger (man konnte nie wiſſen) — und lief leichtfüßig
zum Lift.
Im erſten Stock ſaß Madame Chaumard auf einer
Oeder=
bank und jammerte.
„Oh — Mrs. Talbot, ich bin ſo glücklich, daß Sie
kommen —
„Aber liebſte Madame Chaumard — warum warten Sie
denn draußen? Wie kann Myra —— —
Ich weiß es auch nicht recht, rs. Talbot”, ſagte die große
Modiſtin leiſe und höflich aber ſichtlich ein wenig pikiert.
Im Somnier war die Königin von Rumänien bei ihr
ge=
weſen. Sie war auf die Minute pünktlich gekommen!
„Ein alter Herr iſt bei Ihrer Geſellſchafterin. Schon ſeit
faſt zehn Winuten—
Kin derwagen
aller Art, neueste Modelle eingetroffen. Es ist inr Vorteil
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören.
J. Donges & Wiest, Elisabethenstraße 25½
„Ein alter Herr? Und Sie läßt uan warten? Eine Sekunde
nur, meine liebe Madame Chaumard — ich werde das ſofort
in Oronung bringen.”
Mit dieſer Modiſtin durfte man es nicht verderben
Dann nech eher mit Ronald C. Vothwell
Sie ging in ihr Zimmer mit dem raſchen, nervöſen S=hritt
der Dame, die über eine unzeitige Srörung ärgerlich iſt.
Aber ſnen im Türrahmen blieb ſie ſtehen.
Myra ſtand an die Wand gedreßt und hatte ein aſchfales
Geſicht. Große Schweißtropfen ſtanden auf ihrer Stirne.
Ver ihr ſaß ein äſterer Herr mit ſcharfgeſchnittenem
Vogel=
geſicht. Er hatte — — den Hut auf dem Kopf!
Das alles war ſo ſeltſam und unerklärlich, daß Mabel im
erſten M. meni kein Wert hervorbrachte.
„Iſt ſie das?” fragte der alte Flegel und ſchwenkte den Kopf
flüchtig nach ihr hin.
Myra wandte ihr ein tränenüberſtrömtes Geſicht zu und
erſchrak bei ihrem Anblick entſetzt zuſammen.
„Wer ſind Sie?” fragte Mabel heftig. „Und was fällt
Ihnen ein, im Zimmer einer Dame den Hut auf dem Kopf zu
behalten!?
„Haben Sie tatſächlich „Dame geſagt?” fragte der alte
An=
halt verwundert. „Sie meinen vermutlich, daß man einem
Niggerweib den gleichen Reſpekt ſchuldet, wie einer wirklichen
Lady. Ein kleiner Irrtum, den ich ſoeben zu berichtigen im
Begriff bin.
„Sind Sie wahnſinnig?” ſchrie Mabel totenblaß.
Seneca J. Burroughs zuckte mit keiner Miene.
„Ich wurde es für empfehlenswert halten, wenn Sie die
Türe ſchließen wollten”, ſagte er ruhig. „Ich beabſichtige, meine
Feſtſtellungen erſt morgen früh verbreiten zu laſſen. Mein Büro
hat die Sache allerdings bereits in Angriff genommen.”
Myra ſtöhnte tief auf.
Ratlos irrten Mabels Blicke zwiſchen den beiden hin und
her. Der Andalt muſterte ſie von oben bis unten.
„Soweit ganz nett” konſtatierte er trocken. „Für eine
Quadrone jedenfalls alles, was man verlangen kann. Ein
Muſterexemplar aus Gottes zoologiſchem Garten.
Schritt für Schritt wich Mabel zurück bis an die Wand
als ob ſie etwas dagegen preßte — wie Myra.
Sie lehnten da — beide — wie Angcklagte.
1
„Wer — — wer — ſind Sie?‟
„Ach ſe, ich vergaß, mich vorzuſtellen. Ich bin Dr.
Bur=
reughs, Seneca J. Burroughs, Anwalt Ihres bisherigen
Gat=
ten, Mr. Tancred E. Moran. Ich habe dieſer Perſon dort —
Er zeigte ſeelenruhig mit dem Finger auf Myra
—ſoeben geſagt, daß ſie eine Anzeige wegen Betruges und
noih verſchiedene andere kleine Unannehmlichkeiten zu erwarten
hat. „ch füge hinzu, daß Ihre Ehe mit Mr. Moran ſelbſtredend
für ungültig erklärt werden wird, da Sie in betrügeriſcher
Ab=
ſicht Ihre Abſtammung von einer farbigen Mutter verſchwiegen
haben. Sie wiſſen ſehr wohl, daß Mr. Moran, wenn er das
ge=
wußt hätte, Sie nicht mit der Feuerzange angerührt hätte! Den
Höhepunkt Ihrer Iinverſhämtheit aber bildet die Tatſache, daß
Sie Ihre eigene Mutter, die Sie für tot ausgegeben haben, als
eine Art von Haushofmeiſterin in den Haushalt Ihres Gatten
aufgenommen haben." „ich nehme an, daß Sie ſich durchaus
darüber klar ſind, daß kein Menſch, am allerwenigſten aber Ihr
bisheriger Gatte, Mr. Moran, auch nur die allergeringſte
Ver=
bindli hkeit gegen Sie hat! Ich nehme ferner an, daß Sie ſich
durchaus darüber klar ſind, was Amerika von morgen ab dazu
ſagen wird!“
„Beweiſe — Beweiſe —
Mabels Augen waren unnatürlich weit aufgeriſſen.
Ihre Hände flatterten.
„Beweiſe habe ich genug. Ihrer beider Benehmen brauche
ich nicht dazu, obwohl es ſehr intereſſant zu beobachten iſt. Ihr
Bruder, Mrs Talbot, Mr. Hector Hughes, von Beruf
Schau=
ſpieler, hat ſeine eidliche Ausſage bei mir niedergelegt. Es war
ſehr verkehrt von Ihnen, einen ſo gefährlichen Herrn nicht zu
unterſtützen, wenn er Sie darum bat. Das koſtet Sie jetzt
vier=
undſechzig Millionen, und wohl noch mehr an
Zukunftsausſich=
ten. Meine ſofortigen Nachforſchungen beſtätigen ſeine
Aus=
ſage. Ein Totenſchein Ihrer Mutter exiſtiert nicht, und wie
ſollte er auch. Dieſe dicke, braune Perſon da iſt es ja! — die
da ſteht und flennt. Sie werden das Vergnügen haben, Ihren
Herrn Bruder bei den Verhandlungen wiederzuſehen —
(
ſ heint etwas ärgerlich darüber zu ſein, daß Sie ſoviel weißer
geraten ſind als er. Aber das iſt nun einmal ſo. Nebenbei
ge=
ſagt — man kann Mr Moran gratulieren, daß ſeine Ehe
kinder=
los geblieben iſt — es hätte ſehr gut ſein können, daß Sie ein
ziemlich braunes Kind zur Welt gebracht hätten. Ich bin
ziem=
lich genau über alle dieſe Dinge informiert!
(Fortſetzung folgt.)
11786a
Elektrische
Hehnungs-Installatien
gegen
Miete
werden auf Antrag ausgeführt. Jeder Hausbesitzer kann sein
Haus, jeder Wohnungsinhaber seine Wohnung installieren
lassen. Die Kosten tür die Installation werden vorgelegt und
als Miete in 36 Monatsraten mit der Stromrechnung
ein-
gezogen. Nachdem 36 Mietsraten bezahlt sind, fällt die Miete
weg und die Installation geht in das Eigentum des Mieters über.
Hessische Eisenbahn Aktien-Gesellschaft
Darmstadt
Nähere Auskunft dortselbst, sowie bei den konzessionierten
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Unter Bezugnahme auf vorſtehende Mitteilung geben wir nachſtehend
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P. Curth, Alexanderſtr. 11, Tel. 1197
Doll 8 Benz, Frankfurterſtr. 36, Tel. 1923
Fr. Ewald, Illigweg 25
R. Gedeck, Rheinſtr. 7, Tel. 223
B. Geil, Holzſtr. 5, Tel. 2104
W. Gelfius, Fuhrmannſtr. 6, Tel. 1287
A. Guntrum, Stiftsſtr. 52, Tel. 1467
Fr. Gutfreund, Wilhelminenſtr. 52, Tel. 962
H. Haas, Nieder=Ramſtädterſtr. 54
K. Hartmann, Eliſabethenſtr. 25, Tel, 799
Iſelin 8 Munk. Eliſabethenſtr. 33,
Tel. 2651
Gg. Keil, Eliſabethenſtr. 36, Tel. 2460
A. Klar, Schloßgartenſtr. 47
A. Kling, Grafenſtr. 35, Tel. 303
A. Költgen, Bleichſtr. 53. Tel. 2267
Th. Korfmann, Taunusſtr. 1, Tel. 2136
K. Kreſtan, Alexanderſtr. 7
L. Lange, Schulſtr. 6, Tel. 399
Müller 8 Dilling, Kaſinoſtr. 27, Tel. 866
V. Niebes, Riegerplatz 8, Tel. 1171
J. Nohl, Wilhelminenſtr. 10, Tel. 3871
F. W. Preußner, Bleichſtr. 1, Tel. 2292
L. Pohl, Heinheimerſtr. 15, Tel. 1324
J. Reubold, Liebfrauenſtr. 41, Tel. 2195
Rheinelektra, Ernſt=Ludwigſtr. 10,
Tel. 3449
J. Rühl, Saalbauſtr. 24, Tel. 795
Sallwey 8 Co., Grafenſtr. 26, Tel. 2556
Fr. Schneider. Dieburgerſtr. 48, Tel. 3530
Ph. Seeger, Karlſtr. 36, Tel. 3019
R. Steuerwald, Rhönring 52
O. Wamboldt, Herdweg 2, Tel. 1307
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Nummer 38
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E.
Abend in Amorbach.
Von Fritz Droop.
Eine Inſel in der Brandung unſerer aufgeregten Seit,
ein Stücktchen deutſchen Landes, das von den Stürmen der
Jahrhunderte verſchont geblieben iſt. Das iſt unſer erſter
Gedanke, wenn wir über den alten Markt, an der
Marien=
läule vorbei, zum Schloßplatz mit der Abteikirche wandern.
Alles ſieht aus, wie vom Sufall dahin geſetzt, und doch zu
einem farbigen Bilde ſinnig vereint. Du ziehſt die Klingel
beim Küſter, ſein Sohn begleitet dich ins Gotteshaus. Dann
hallt dein Schritt über tauſendjährigen Stein; dir iſt, als
müßten aus den Niſchen greiſe Mönche treten, auf
Holz=
landalen, die ſie ſelber fertigten. Wie oft erklang hier wohl
des Schöpfers Preis?. Wieviele Meſſen wurden hier
ge=
leſen? Wieviel Gebete drangen hier zu Gott. Und halfen ſie?
Doch hier iſt nicht Platz für nüchterne Neflexionen.
Dieſe Abteiktirche weiß noch nichts von neuer „
Sachlich=
keit”; lelbſt der kleine, pausbäckige Engel, der vor dem Bild
eines todwunden Märtyrers ſchwebt, gewinnt andere Süge,
wenn wir ihn ſeiner barocken Attribute entkleiden. Es wird
ſehr ſchnell ein kleiner Schalk daraus, der wohl als
Amo=
rette am geſchnitzten Prunkbett einer Kurtiſane lächeln
könnte. Und plötzlich ſteigt hinter den Säulen dieſes
herr=
lichen Nokokobaues das gepuderte und geſchminkte Bild
einer Seit empor, die an einer ſpieleriſchen Scheinkultur
verbluten mußte. Der Schnörkel war wertvoller geworden
als der Buchſtabe, der Caler größer als das Herz, das er
hinter bauſchigen Falten verbarg. Die Prunkſucht hatte
auch von den Kirchen Beſitz ergriffen, und ſo findet lich die
Mutter mit den ſieben Schwertern im Herzen, dieſes glorioſe
Symbol aller ſchmerzensreichen Frauen, in eine
leicht=
geſchürzte Welt mit ſonderbaren Heiligen verirrt.. ..
Jede Seit formt ſich ihren Gott; es kommt nicht darauf
an, ob die bildende Kunſt den Ausdruck dafür findet; es geht
immer nur um den Inhalt, den der Einzelne dem
Gott=
begriffe zu geben vormag. So wird es auch mit dem Namen
des Städtchens ſein, den die phantaſtiſchen Chroniſten gar zu
gern mit dem ſpitzbübiſchen Sohn der heidniſchen Göttin auf
Cypern in Verbindung bringen möchten. Nur der Oroniker
ſucht die Parallele zwiſchen dem lockeren Amor und dem
dichken Engelsbübchen in der Kirche, von dem ſoeben die
Nede war. Mag der Liebesgott ſeine Macht hier noch ſo
oft erprobt haben, ſein Aushängeſchild hat er dem Flecken
ſo wenig gegeben, wie die Ammer, eine Ginkenart, die dem
Ammerſee Pate geſtanden haben ſoll. Viel eher darf man
den Namen des alten Kloſters von dem murmelnden
Mors=
bach ableiten, der hier in die Mudau mündet. In den
Büſchen, die den Bach bekränzen, ſingen die Nachtigallen,
die der Duft der Obſtgärten berauſcht, das Abendlied der
Seligen, wie zur Seit Wolframs von Eſchenbach, der auf
der nahen Wildenburg gaſtliche Aufnahme fand und dort an
ſeinem Parzifal ſchrieb. Sie wiſſen nicht nur von dem
hei=
lenden Waſſer, das der Boden ſpendet, ſondern auch von
der Macht der Liebe, die das Land urbar machte, Wein
kelterte und Weizenäcker ſchuf.
Die Chronik will wiſſen, daß das nahe Miltenberg ſchon
tauſend Jahre vor Chriſti Geburt beſiedelt war; warum
ſollten die Menſchen damals an Amorbach vorübergegangen
ſein, ohne den Segen der Landſchaft zu ernten? Daß wir
Beſtimmtes erſt mit der Niederlaſſung der Benediktiner im
8. Jahrhundert erfahren, kann unſere Vermutung nicht
beirren. Sicher iſt, daß Friedrich Barbaroſſa ſeinen
Gefolgs=
mann Rupert von Durne zum Schirmpogt des Kloſters
erkor. Nupert war es, der die Wildenburg als ſtolzen
Herrenſitz erbaute. Sein Enkel Konrad von Durne machte
Amorbach 1253 zur Stadt. Die geiſtigen Sachwalter des
Kloſters wußten ihr Eiland ſo zu ſolieren, daß ſelbſt die
religiöſe Strömung des 16. Jahrhunderts ihren Frieden
nicht gefährdete. Während die Reformation im nördlichen ganz gewiß in ein Buch, das dem Cheater und der Muſik
Heſſen bereits bemerkenswerte Eroborungen machte, erfuhr
das Kloſtergebiet um Amorbach nichts von der lutheriſchen
Gefahr. Um ſo empfindlicher attackierte der Bauernkrieg Kürſtenhöfen wieder, die ihre Cätigkeit nicht auf die
Ein=
die alten Nechte. Bald triumphierte rings der „rote Hahn”.
und neben der Wildenburg und dem Limbacher Schloß
gingen auch die Gebäude auf dem Gotthard, die
gewalt=
tätiger Adel im 12. Jahrhundert als Sperrburg errichtet
hatte, in Flammen auf. Von der Gotthard=Kuppe überfliegt
der Blick gleich ein halbes Dutzend
Cäler; von hier aus mögen die
Nömer ſich im Odenwald orientiert
haben, als ſie zum erſtenmal mit
den Kelten zuſammenſtießen, die
hier vor den Alemannen anſäſſig
waren, die dann den Franken unter
Chlodwig weichen mußten. Der
ſpekulative Anſchluß Amorbachs
an die aufſtändiſchen Bauern
bo=
trog das Städtchen um ſeine
Pri=
vilegien; ein halbes Jahrhundert
mußte nach dem Dreißigjährigen
Kriege vergehen, bevor der
Ober=
amtmann J. von Oſtein mit dem
Sii
Bau der Konventsbibliothek ſeinen
Aufſtieg begründete. Dann griff
die franzöſiſche Vevolution in das
Schickſal Amorbachs ein, der
Oeſpotismus der Machthaber zer=
2.
ſchlug mit den übrigen geiſtlichen
2
Staaten am Rhein auch die
Be=
ſitzungen des Erzſtiftes Mainz und
teilte die im Odenwald gelegenen
Güter (mit dem Kloſter Amorbach)
den Grafen von Leiningen zu, um
ſie für ihre Verſuſte in der Pfalz
und im Elſaß zu entſchädigen. Der Fürſt Carl Emich
ver=
ſucht das Städtchen zum Mittelpunkt geiſtigen Lebens zu
machen — da verdunkelt der rieſige Schatten Napolons
von neuem den Himmel zwiſchen Vhein und Main; viel
Säer bluten, viele Saat muß ſterben. ..
Aber weder das 19. Jahrhundert, noch die Haſt der
Gegenwart haben dem Ort ſeine idylliſche Schönheit zu
nehmen vermocht, und der bildungshungrige Bewohner
dieſes beſchaulichen Odenwaldwinkels kommt ebenfalls auf
ſeine Koſten, da auch eine Lateinſchule vorhanden iſt, die
den Weg zum Allerheiligſten der Wiſſenſchaft nicht nur mit
guten Vorſätzen pflaſtern hilft.
Auch die Frankfurter haben Amorbach entdeckt, als die
Sehnſucht nach Nuhe ſie aus dem Lärm der Großſtadt
lockte. Amorbach iſt das ſommerliche Siel unzähliger
Wan=
derer geworden, die hier zu kurzer oder längerer Naſt
ein=
kehren, und es ſind jährlich Hunderte von Kunſtgelehrten
und Künſtlern darunter, die der alten Abtei ihren Beſuch
abſtatten. Während die Freunde der Barockbauten ihre
Stu=
dien in den winkligen Straßen fortſetzen oder dem alten
Nat=
haus am Markt guten Cag ſagen, vertieft der Literat ſich
gewidmet iſt. Es ſtammt von Caroline Valentin*) und
ſpie=
gelt das harmoniſch=heitere Leben an jenen kleinen deutſchen
ziehung von Steuern beſchränkten, ſondern lich als
Miſ=
ſionare und Förderer der ſchönen Künſte fühlten, wenn es
ihnen auch nicht immer gelang, ihre Domäne zu einem
gei=
ſtigen Kulturzentrum zu machen. Jedenfalls gehörte der Fürſt
Carl Emich von Leiningen nicht nur zu den erſten
Abonnen=
ten des Mannheimer Nationaltheaters; er war auch mit
dem Intendanten Freiherrn von Dalberg befreundet und der
derühmte Iffland mußte auf der gräflichen Liebhaberbühne
in Amorbach wiederholt ſeine große Nollen agieren. Die
Vermutung, daß auch Schiller, deſſen „Luiſe Millerin”
da=
mals gerade in Mannheim geſpielt wurde, mit dem Grafen
in Berührung gekommen ſei, iſt weder zu belegen, noch ganz
von der Hand zu weiſen, obgleich die Eiferſucht Ifflands
alles aufbot, um Schiller zu ſſolieren. Dagegen wiſſen wir,
daß Schiller ſich nach ſeiner Verlobung mit Charlotte von
Lengefeld um eine Anſtellung bei den Fürſten von Leiningen
bemühte, bevor ſeine Berufung als Profeſſor nach Jena ihn
ſeiner materiellen Sorgen enthob. Leider iſt der reiche
Be=
ſtand der kunſtvollen Schloßbibliothek ſpärter ſtark gelichtet
worden.
Es gibt in Amorbach noch mancherlei zu ſehen. Da iſt
das „Haus auf der Staffel” (1475), der „Cemplerhof”, und
neben dem Seegarten, in dem früher die Mönche ſich
ergingen, die 1448 errichtete Schloßmühle, die durch einen
unterirdiſchen Garten mit der Wildenburg verbunden
ge=
weſen ſein ſoll. Die Sage erfand auch die Erzählungen von
dem vergrabenen Schatz und dem ſchaurigen Verließ für
Ge=
fangene, deren Seufzer man zu hören glaubt, wenn der
Sturmwind durch die Mauerreſte pfeift.
Eine halbe Stunde von hier, bei der Quelle am
Otter=
bach, ſoll der heilige Pirminius um 714 die erſten Chriſten
getauft haben; in Amorsbrunn, das wir ſchneller erreichen,
werden wir von neuem an Wolfram von Eſchenbach
erin=
nert. Als Parzifal ſeine Baſe Sigune in einer Klauſe
fin=
det, die ähnlich der Amorsbrunner Kapelle über einer
fließenden Quelle erbaut iſt, äußert er: „ich horte ie ſagen
maere, kloſengerinne und Kloſengere die ſolden miden
amur=
ſchaft‟. Er will alſo von „Amor” als Schullheiligem nichts
wiſſen, ſelbſt wenn die Gefahr einer Verwochllung mit dem
römiſchen Liebesgott nicht beſtehen ſollte.
Auch der Abt Amor, ein Schüler Pirmins, bleibt als
Caufpate der Kapelle eine fragwürdige Geſtalt, und es liegt
viel näher, anzunehmen, daß der Würzburger Stadtrat
Amor Planer die Anregung zu dem Namen Amorsbrunn
gegeben hat, als er zum Dank für erhaltenen Eheſegen 1635
eine Holzfigur des Gottes Amor ſtiftete, die noch heute zu
lehen iſt. Wer will es den Bewohnern verdenken, wenn ihnen
die Geiſter der Ahnen noch im Blute rumoren und ſie den
Waſſern der Heimat noch heute zauberiſche Kräfte
zu=
ſchreiben. Da faltet eine fruchtbare Frau wohl heimlich die
Hände, wenn ſie an dem Kirchlein vorübergeht, oder ein
abergläubiſches Mädchen legt mit leiſem Gebet einen
Blu=
menſtrauß an der alten Quelle nieder, damit es der kranken
Mutter beſſer gehe....
Uber die winkligen Gaſſen der Stadt huſcht des Mondes
ſilbernes Licht. Die Vögel im Seegarten ſchweigen früher
als ſonſt, und wollen doch nicht ſchlafen. Im Duft der
Lin=
den ſchwingt ein Glockenton. In dieſer Nacht ſtarb eine
Nachtigall.
* Caroline Valentin: Theater und Mufik am Leiningſchen Hofe.
Verlag von Kabitzſch u. Mönch in Würzburg.
„wmunnnnnnnngnnnpnnnnnngnnnnrrnnHEnHnvEnAEggEnHHEnngnEnBHAHHEEHEnzergnngEgnnnnnnnnnngagnnvannnnnnrrnnnvannnnrnnnnnnsnnnrnnnes
[ ← ][ ][ → ] Sch möchte
ſo gern einmal wieder ...
Von Hans Joachim Coll.
Ich möchte ſo gern einmal wieder Eis eſſen. Ich meine es
nicht ſo: Man geht in eine Konditorei, ſetzt ſich auf einen
leder=
gepolſterten Stuhl an einen Marmortiſch, und eine junge Dame
kommt in einem ſchwarzen Seidenkleid und einem weißen Häub=
chen: Was darf ich Ihnen bringen, mein Herr? Man ſagt: Ein
Eis, bittel und ſie fragt: Mocca, Sitrone, Vanille, Schokolade.
Erdbeer, Sahne? Man beſtellt eine Miſchung, ſie bringt es
bitte ſehrl — in einer ſilbernen Muſchel, und man ißt es mit
ſilbernem Löffel.
Nein, ich meine es nicht ſo vornehm.
Ich meine es ſo: Man geht an einen dieſer kleinen Wagen.
wie ſie an den Straßenecken ſtehen, tippt an ſeinen Hut „in Cag!”
und legt einen Groſchen hin. Der Mann in der weißen
Leinen=
jacke oder die Frau in der Schürze mit der Valencienneſpitze holt
aus dem Kaſten ein Waffelſchiffchen und ſtreicht es voll Eis
Himbeer= und Vanille=Eis. Nichts von ſilberner Schale, nichts
von ſilbernem Löffel! Man ißt es aus der Hand, man ſchleckt es
mit der Sunge auf und hält derweil einen kurzen Schwatz über
das Wetter und dieſe und jene Dinge aus dem Leben im kleinen.
Man geht ſeines Weges weiter und ſchleckt noch immer, bis
nichts mehr da iſt, bis man auch die weich und klebrig gewordene
Maſſe des Schiffchens am Gaumen zerdrückt hat.
Sehen Sie, ſo habe ich hundertmal und mehr Eis gegeſſen, als
ich Certianer war und Sekundaner. Es war uns verboten, wir
ſollten auf dem Wege von der Schule nach Hauſe kein Eis eſſen,
aber gerade deswegen taten wir es umſo lieber. Wir hatten einen
Stammwagen, und wir kannten den Mann, dem er gehörte, und
er kannte uns. Wir duzten uns, Auguſt hieß er, und er gab
Kredit bis zu 30 Pfennig. Auguſt war ein feiner Kerl. Es iſt
wahr, man merkte es nur an der roten oder gelben Sarbe, daß
es ſich um Himbeer= oder Vanille=Eis handelte. Man ſchmeckte
es nicht. Aber es war billig und genau ſo kalt wie das Eis, für
das man in Konditoreien das ſechs= oder ſiebenfache bezahlen
mußte. Und daß die Hände, die es uns reichten, nicht manikürt
waren, ſondern immer ein wenig ſchmutzige Nägel hatten, das
war uns nun wirklich furchtbar egal.
Ich möchte gern einmal wieder Eis eſſen bei irgendeinem
Auguſt...
Begegnu n g.
Von Georg Grabenhorſt.
In Venedig auf der Merceria, in jenem mittäglichen Gewühl
der Straße, wie man es auf dem Kontinent nicht leicht wieder
findet, traf er ſie zum zweitenmal. Das heißt, er ſah ſie eine
Sekunde lang, eine kleine Sekunde. Er ſah ihr Geſicht neben ſich
auftauchen, aus dem Strom von hundert, von tauſend Geſichtern,
der an ihm vorüberfloß, plötzlich das ihre, plötzlich eins, das ſich
zu erkennen gab, das in dem unaufhörlichen Vorübergleiten einen
Blick lang ſtillhielt, wie eine Schaumkrone, die mit unzähligen
vorüberwogt, unſer ſchweifendes Auge eine magiſche Sekunde
feſthält und noch glitzert, wenn ſie längſt zerfloſſen iſt und die See
unendlich weitertreibt.
Er ging ihr nach. Er hielt ſich neun Cage in Venedig auf
neun Cage, die er überall verbrachte, wo man ſie nur als
Neiſen=
der verbringen, wo man Sremde beobachten und treffen kann,
und ſah ſie nicht wieder. Dabei war er ſicher, daß ſie noch da
war. Er wurde das Gefühl ihrer Nähe nicht los. Es begann
ihn zu beläſtigen. Morgens beim Frühſtück, auf ſeinen
Spazier=
gängen, in der Akademie, auf San Michele, am Lido, abends in
der Oper und auf der Piazza, immer gab es dieſen einen Moment
der wie eine Kühle, oder eine plötzliche Wärme, in irgendeinem
ganz gleichgültigen Geräuſch, einer Geſte, einem zufälligen Blick,
an ihn herantrat und ihn mit einer Dringlichkeit und
Deutlich=
keit an ſie erinnerte, daß ihn allmählich eine Art
Verfolgungs=
akt packte. Er machte ſich luſtig darüber, er fand es höchſt albern
und abgeſchmackt, einem flüchtigen Eindruck auf ſolche verrückte
Weiſe nachzugeben. Aber das half alles nichts.
Ich möchte ſo gern einmal wieder Schwalben fliegen laſſen.
Wiſſen Sie, dieſe kleinen Schwalben — man riß eine Seite aus
der franzöſiſchen oder lateiniſchen Kladde, faltete ſie ſo und ſo
und ſo, und dann war es eine Schwalbe. Man warf ſie in die
Luft, und ſie flog im ſanften Bogen, vollführte einen kleinen
Looping, ſauſte ſteil nach unten, ſchwang ſich noch einmal auf,
ſchnitt eine elegante Kurve und landete im Gleitflug. Natürlich,
es ging nicht immer ſo glatt. Manche dieſer Schwalben hatten
Konſtruktionsfehler, ihr Schwanz war zu ſchwer, oder ihre Flügel
waren nicht breit genug, ſie taumelten und fielen ſenkrecht
her=
unter. Aber ich — o ich war ein genialer Schwalbenkonſtrukteur,
und es war keine Seltenheit, daß ich in den Curnieren, die wir
veranſtalteten, Nekorde aufſtellte im Weit=, Höhen= und
Kunſt=
flug. Zuweilen hatte ich Glück, und einer meiner Schwalben
ge=
langen zwei Loopings hintereinander. Das waren Criumphe,
lange Seit vor Sieſeler und Udet. Es gab aber auch mißglückte
Landungen in den Aſten von Bäumen oder — und das war ſehr
häufig der Fall — in den Vorgärten. Und da ich im berechtigten
Stolz des Erfinders meine Schwalben mit einer Fabrikmarke
verſah — Hajoto, die Anfangsbuchſtaben meines Namens — fiel
es den Nachbarn nicht ſchwer, den Ubeltäter ausfindig zu machen,
der ihre Beete verunzierte. Oft geſchah es, daß dieſer oder jener
oder alle beide mit vor Wut geſträubtem Schnurrbart meinen
Eltern einen Beſuch machten, praktiſche Natſchläge in
Er=
ziehungsfragen erteilten und das Niedergehen von Flugzeugen
jeder Art in ihren Gärten unterſagten. Ich mußte meine
Schwal=
ben wieder aufleſen und einige hämiſche, niederträchtige Worte
über den kindiſchen Unfug nichtsnutziger Buben einſtecken
Es war ſo ſchön. Ich möchte ſo gern einmal wieder
Schwal=
ben fliegen laſſen. . . .
Ich möchte ſo gern einmal wieder kungeln. Wiſſen Sie, was
kungeln iſt? Manche ſagen tauſchen dafür, aber kungeln iſt ganz
etwas anderes, es iſt viel mehr und ſchöner. Kungeln iſt ſo:
Einem Jungen iſt von ſeiner Dampfmaſchine der Schornſtein
übrig geblieben; er hat auch noch ein Nad, den letzten Neſt eines
im übrigen verſchollenen Nollſchuhs, fünf Murmeln und ein
Stückchen grüne Kreide. Das alles ſteckt er in ſeine
Hoſen=
tcſche, geht zu einem anderen Jungen, und nun fängt es an, das
Kungeln. Der erſte Junge holt ſo ganz zufällig ſeinen Schornſtein
hervor, guckt hindurch, balanziert damit und bläſt darauf die
Melodie „Guter Mond, du gehſt ſo ſtille‟. Er nimmt das Nad,
fängt ein bißchen damit, putzt es, daß es glänzt und blitzt, und
läßt es über die Straße rollen. Das iſt ein Nad, wie?, 500 Meter
weit läuft es und noch weiter. Und hier, die Murmeln, guck mal,
wie ſchön gelb und blau! Und die Kreide — ganz grün. Feine
Sachen, was? Der andere will das Nad einmal näher beſehen,
und auf dem Schornſtein will er einmal blaſen. „Na, viel iſt nicht
mehr daran”, ſagt er endlich, „längſt nicht ſo ſchön wie mein
Cennisball hier zum Beiſpiel — da — wie er ſpringt! Was,
ſchmutzig iſt er? Menſch, der ſoll ſchmutzig ſein! Du biſt wohl
ſchmutzig?
Das geht eine Weile hin und her, bis man ſich auf dieſer
Baſis einigt: Für Nad, Schornſtein, Murmeln und Kreide
be=
kommt der erſte Junge: 1. einen altertümlichen Cennisbal!
2. ein Vergrößerungsglas aus einer weiland Laierna magica,
5. eine Mundharmonika — vier Cöne ſind noch ſo gut wie neu —
und 4. ein gebogenes Stückchen Eiſen, das in ſeinen beſſeren
Cagen ein Magnet war.
Das iſt kungeln: eine wertloſe Sache gegen eine andere,
ebenſo wertloſe einzutauſchen. Was glauben Sie wohl, welch
tüch-
tiger Kungler ich war!. Ich entwickelte überragende
kaufmän=
niſche Calente. — Leider verloren ſie ſich im ſpäteren Leben, und
ich habe noch immer kein Auto. Einmal — aber ich muß Ihner
zuvor erzählen, daß ich ganz wunderſchön mit den Ohren wackeln
kann, und daß ich es ſchon konnte, als ich noch fehlerlos
Überall war ſie, überall war ihre geheimnisvolle Gegenwart
unſichtbar und doch mächtig, als ob alle Dinge durchtränkt waren
von ihrem Weſen und nun gegen ihn ausſtrahlten, er wußte nicht,
feindlich oder verwandt. Venedig wurde ihm, je länger er es
kannte, um ſo fremder. Zwiſchen der Stadt und ihm, zwiſchen
den Paläſten und Bildern und Kanälen, den Gondeln, den
Dom=
kuppeln, den phantaſtiſchen Abenden und Nächten auf dem
Ca=
nale Grande, auf der Pjazza und unter den Bogengängen des
Palazzo ducale, — zwiſchen allen dieſen Dingen und ihm ſtand
etwas Orittes, Bekannt=Unbekanntes, das ihn nicht heranließ,
ohne ihn mit ſeinem Atem zu durchdringen, daß er nicht mehr
allein war mit ſich, doppeltes Leben widertönen und von
überall=
her gegen ſich branden fühlte
Bekannt=unbekannt. Das war es. Er hatte dieſe Frau
ein=
mal in ſeinem Leben geſehen. Er hatte ihr einmal gegenüber
geſeſſen, zwei oder drei Stunden lang, im D=Sug Hamburg-
München. Vielleicht war ſie in Würzburg eingeſtiegen. Sie
fuhren in den Abend hinein. Er erinnerte ſich, daß in
Würz=
burg die elektriſchen Birnen im Coupé aufglühten.
Unwillkür=
lich ſah er ſeine Mitreiſenden der Reihe nach an, nicht
neu=
gieriger, als man es zu tun pflegt unterwegs, nur durch das
plötzliche Licht in dieſem Augenblick dazu veranlaßt. Da ſah
er ſie.
Sie hatte gerade eine ſchwarze Reiſemütze über den Kopf
gezogen, eine jener kleidſamen Mützen, wie ſie nach Art der
franzöſiſchen Alpenjäger jetzt häufig getragen werden. Blaſ
war ſie, die Schatten gruben ſich tief. Das gab um die Lipper
einen ſtrengen Sug. Streng oder müde. Ihre Augen trafen die
einen, nur ein Wimperzucken lang. Glitten ab, weiter,
gedanken=
los anſcheinend, gleichgültig, wie Blicke in der Eiſenbahn nun
einmal ſind.
amo, amfas, amat zü konjugleren wußte. Nun gut, da war 19
Junge, der hieß Ewald, und es war nicht viel mit ihm los. FI
konnte nicht einmal auf den Händen gehen, und mit den Obru
wackeln konnte er ſchon gar nicht. Aber er wollte es gern lernun
und er bat mich, ich möchte ihm zeigen, wie man es macht. D
gibſt du mir dafür, fragte ich. Einen Gepäck= und einen
Da=
ſonenwagen ſeiner Eiſenbahn, beide gut erhalten, wollte er mi
als Lehrgeld zahlen. Schön, damit war ich einverſtanden, und
machte es ihm vor, wie man mit den Ohren wackelt. Er beor
es nicht. Ich zeigte es ihm noch einmal und ein drittes Mal —
begriff, es immer noch nicht. Aber ich bekam meine
Eiſenbabr=
wagen. Wenn er es nicht lernte, ſo war es nicht meine Schmu
Er hatte eben kein Calent zum Ohrenwackeln, es war eben übe:
haupt nicht viel mit ihm los, und er iſt ſpäter ja auch Suriſt
gun=
worden. Sehen Sie, ſolche Kungelgeſchäfte machte ich damall
Swei Waggons für Ohrenwackeln. Das waren Seiten.
Ach, ich möchte ſo gern wieder einmal kungeln. . . .
Und dann möchte ich auch wieder einmal an einer Prügel/
teilnehmen. Jawohl, auf die Gefahr, von Ihnen für einen Nüpa.
und Naufbold gehalten zu werden, erklärte ich frank und frn.
und rund heraus, und hier ſteht es ſchwarz auf weiß: Ich möch
wieder einmal eine Prügelei mitmachen. Bitte, mißverſtehen S‟
mich nicht. Ich meine keine ſinnloſe Prügelei zwiſchen Männer;
die nicht mehr wiſſen, wieviel ſie getrunken haben und was
tun, keine rohe Schlägerei zwiſchen Männern, die ſich ſpinnefeirn
ſind und ſich möglichſt ſchnell möglichſt viele Sähne aus= ur.
einander niederſchlagen wollen. Was ich meine, ſind
Balgereie=
zwiſchen guten Freunden, erfriſchende Naufereien, die die Freundz
ſchaft vertiefen und zur Stärkung der wechſelſeitigen Neigung
notwendig ſind, wie von Seit zu Seit ein kleiner Swiſt zwiſche
Eheleuten. Weil es dann nachher, wenn man ſich wieder
ver=
tragen hat, noch einmal ſo ſchön iſt. Eine gemütliche Prügelex
bei der man keine Regel der Kunſt, ſich mit Anſtand gegenſeit,!
zu verhauen, vergißt — das meine ich.
Wir, mein Freund Bern, und ich, machten es früher ſo
„Bern,” ſagte ich, „du haſt ja eine Juchhe=Naſe.” Weiß
Gott=
die hatte er. Es ſchien, als gefiele es dieſer Naſe nicht in denn
Geſicht, in das eine formenreiche Natur ſie gepflanzt hatte, und
als hätte ſie die Cendenz, recht ſchnell wieder aus ihm
heraus=
zukommen. Ja, dieſe Naſe ſchien ſich über ſich ſelbſt zu rünpfen.
„Und du, ſagte Bern verächtlich, „guck du dir man deineng
A
*
PA
A0f
fü
*
W
Ai
au
verbeulten Hinterkopf an!”. Mein Hinterkopf — ich bin ſonl
ein leidlich hübſcher Menſch, das kann niemand beſtreiten —
aber mein Hinterkopf iſt ſozuſagen die Achillesferſe meiner!
Schönheit. Es iſt — wiſſen Sie — ein muſikaliſcher Hinterkopff
es iſt ein bißchen zu viel geworden.
Die Fahrt von Würzburg bis München dauert ungefähr‟
drei Stunden. In dieſen drei Stunden hat er unausgeſetzt den
Blick dieſer Fremden geſehen, den gedankenloſen, gleichgültigen
Blick einer Dame, die ihm zufällig im Coupé gegenüberſaß und
beim Aufleuchten der Glühbirnen ihre Mitreiſenden unwillküre”
lich, nicht anders als er ſelbſt, anſah. Unausgeſetzt hat er dieſer.
Blick geſehen, obwohl er nicht imſtande war, den eigenen zu wie—”
derholen und ſich über den ſeltſamen fremden, der ihn auf eind
unbegreifliche Weiſe bedrängte, zu vergewiſſern. Er wagte *
nicht. Er fand keine Begründung dafür, aber er hatte das
Ge=
fühl, als ob er ſich hier vor einem überlegenen Gegner zurück?091
als ob er ausweiche, ausweiche, wie er zugleich beklemmene
fühlte, vor etwas Unausweichlichem.
Er ſuchte ſich abzulenken dadurch, daß er ſcheinbar ſehr offen
und frei die übrige Neiſegeſellſchaft beobachtete, ihre
Geſichter=
ihre Coiletten, ihre Manieren und Unterhaltungen. Er gab ſicz
intereſſiert dabei, er miſchte ſich ſogar ins Geſpräch und nichkie
der kleinen, feſchen Schweizerin zu, die ſo entzückend mit Daumen
und Seigefinger ſchnippte, während ſie ihre Geſchichte als Prle
vatſekretärin erzählte, irgendwem, ihrer Nachbarin anfangs, die
ſie beim Ausbitten der „Illuſtrierten Seitung”, kennen gelerni
hat, vor einer halben Stunde, ihm, ihnen allen dann, wenn ſie nut.
zuhörten und ein freundliches Geſicht machten, was wirlkich nichtl
ſchwer fiel. Während er aber ſo zuhörte und lächelte und ſcheine
bar beobachtete, hatte er fortwährend dasſelbe zunehmende Oee”
fühl, beobachtet zu werden, anſtatt zu beobachten, belächelt unde
erkannt zu werden, anſtatt zu lächeln und zu erkennen. Er konnte.
es ſich nicht erklären. Was hatte dieſe eigentümliche Gefangen”
ſchaft ſeines Weſens, dieſe plötzliche Unſicherheit, dieſe „infantue
Beklemmung”, wie er ſich verzweifelt ironiſierte, was halle
dieſer ganze ſeeliſche Aufwand zu bedeuten? Was ging ihn diele‟
ceut alſol Unſere Worte waren der letzte Depeſchenaustauſch
em Ausbruch der Streitigkeiten. Noch hielten wir die Hände
mm Caſchen, bohrten uns nur die Ellbogen gegenſeitig in die
hnen und ſahen uns ſcharf in die Augen. Aber dann flogen die
ſiſe heraus, wir packten uns, umfaßten uns, keuchten Bruſt
Bruſt, warfen uns zu Boden, boxten und bufften uns und
ien zwiſchendurch „So eine Juchhe=Naſe” und „So ein ver=
Aier Hinterkopf‟! Dann, wenn wir genug hatten, ſtanden wir
llachten, klopften uns den Staub ab und ſchieden als gute
ſrnde. Wundervolle Prügeleien! Ich möchte wirklich wieder
mal eine mitmachen.
Cah möchte einmal wieder das Creppengeländer
herunter=
ſogen, wie ich es früher ſo virtuos konnte — drei Stufen
pol=
auer Anlauf, ſieben Stufen lautlos gerutſcht, eine ſcharfe
Wen=
ta, drei Stufen polternder Anlauf, ſieben Stufen lautlos
ge=
root und ſo weiter, bis ich juſt vor der keifenden Hauswirtin
ſott te. Ich möchte — ja, ich möchte und möchte — wärum, zum
hruck, tue ich das alles nicht einmal wieder?
Tun, was glauben Sie, würden die Leute von einem
aus=
zachſenen Menſchen ſagen, der Schwalben fliegen läßt? Wir
ern es immer gewußt, würden ſie räſonnieren, er iſt nicht ganz
„ug im Kopf. Oder ſtellen Sie ſich vor, ich, der ich mich jenem
deir nähere, das Unverſtändige das beſte des Mannes nennen,
g: über die Straße und ſchleckte Eis. Man würde ſagen: Es
ſem unmöglicher Menſch trotz ſeiner Oxfordhoſen und ſeines
Ungekragens Marke Aroſa, er weiß nicht, wie man ſich zu
be=
um en hat, man kann nicht mit ihm verkehren. Und wenn ich
einer abgebrochenen Sigarrenſpitze, einem ausgefranſten
(httbinder und einem abgetretenen Gummiabſatz zu meinem
fumde käme und ihn fragte: Was gibſt du mir dafür?, würde
in ir den Puls fühlen und kalte Umſchläge um die Stirn
v ehlen. Sagte ich ihm aber: „Ernſt, du haſt ja Henkelohren”
di er hat ſie wirklich!) — denken Sie ja nicht, daß er mir dann
ureen muſikaliſchen Hinterkopf vorwerfen würde und eine
zärt=
e Prügelei in Gang käme. Mit nichten! Er würde ſagen:
„iin, Herr, ich bekomme noch 3,75 Mark von Ihnen. Ich
er=
hi Sie, dieſe Schuld zu begleichen und darauf meine
Vier=
inmerwohnung zu verlaſſen.”
Soo iſt das. Kungeln, prügeln und alles das, es iſt nichts für
eei: Mann, der vor langen Jahren ſeine letzten kurzen Hoſen
etrug. Und es gibt ſicher eine Menge Menſchen, die dafür
tan, daß ein Mann in meinen Jahren an dieſe Dinge nicht
mal mehr denken dürfe, und ſie reden ſchöne Neden vom Ernſt
WDaſeins und von hehren Lebenszielen, von Beſonnenheit und
innunft und Würde. Das Leben, ſagen ſie, iſt reich und bunt
plbietet noch genug Gelegenheiten, viele andere Dummheiten
zw achen. Man kann ſich betrinken und ſich verlieben und ſo.
Sum Ceufel, ja, ſie haben recht. Sehnmal haben ſie recht!
ſer wenn ich doch ſo gern einmal wieder Schwalben fliegen
en möchte ..
Handleſekunſt.
ri, poſitive und negative Seite auf Grund neuer Beobachtungen.
Von Dr. Max von Kreuſch=Berlin.
Soweit die organiſchen Außerungen unſerer Seele in Frage
mnen, hat weder die Außenhand noch die Innenhand ein
ſilltes Mäntelchen. Sowohl aus der äußeren Form einer Hand
iman in der Lage, auf den Charakter eines Menſchen zu
ſchlie=
ſi, wie denn auch die Innenhand in großen Sügen infolgedeſſen
ſarakteriſtiſches ergeben muß. Jedem, der ſich mit Handkunde
lchäftigen will, rate ich, mit dem Allgemeinen anzufangen und
iu, erſt zu den Einzelheiten weiter vorzudringen.
Die hauptſächlichſten Merkmale einer Hand, die ſich beim
Be=
toh ten aufdrängen, finden ſich zunächſt in der Handform. Wir
nerſcheiden hier die breitwirkende, vorwiegend nur praktiſch
igleſtellten Menſchen zugehörige elementare Hand. Der
Hand=
oeiter, Handwerker, Arbeiter aller praktiſchen Branchen beſitzt
un der Negel, während der geiſtige Menſch, der geiſtige
Ar=
tar, Gelehrte, genau wie der Künſtler, vorwiegend die
ſchmä=
wvirkende, verfeinerte geiſtige Hand beſitzt. Zwiſchen der
uſttiſchen und rein geiſtigen Hand liegt der charakterkundlichen
ſetgeutung nach die viereckige Hand; der Cräger dieſer Hand
r” beſtrebt ſein, das Geiſtige mit dem Praktiſchen zu
ver=
nin en; man findet dieſen Cypus z. B., wie ich auch in meinem
elk „Praktiſche Charakterkunde für das Erwerbsleben”
zei=
nlkonnte, häufig beim intelligenten Kaufmann.
Daß natürlich auch die Fingerformen charakteriſtiſch ſind,
rike ſelbſtverſtändlich ſein, und gehört ſchon laut Naturgeſetz
r Greiten elementaren Hand der breite ſpatelförmige Finger, ſo
6 alſo auch dieſer das Sumbol des „Praktiſchen” iſt, während
r ſſpitze Singer mehr den geiſtigen Menſchen anzeigt und auch
geiſtigen Hand gehört. Die viereckige Hand beſitzt vorwiegend
m viereckigen Finger (Vereinigung des Praktiſchen mit dem
eikigen bedeutend), ſo daß der ſcharfe Beobachter auch in dieſer
ſchetung wieder intereſſante naturgeſetzmäßige Zuſammenhänge
tſ ellen kann. Daß auch der Daumen einiges charakteriſtiſche
blkannte Gegenüber dort an? Nein, er war nicht auf Neiſen
hurngen, um ein Herz, das er gerade leidlich aus allerlei
Ver=
iaxung und Beſchwerde herausgerettet hatte, von neuem zu
ſhoweren. Er hörte der Schweizerin zu, er ſtudierte die Seitung
rründlich wie das Kursbuch, und als er ſein Gepäck ordnete,
Der Sug endlich in München hielt, als er fühlte, als er ſah,
zi müßte er ihr beim Koffer behilflich ſein, wenigſtens bis
jſden Bahnſteig, bis an die Sperre — da zerrte er ſolange an
mer Decke, an ſeiner Reiſetaſche im Netz herum, da ſteckte er
üher und Seitungen und Kiſſen ſolange aus einer
Mantel=
age in die andere, aus einer Nocktaſche in die andere, da ſuchte
wlange ſeine Fahrkarte, die er in der Hand hielt, daß das
uwpé leer war, als er ſich umwandte, und die magiſche Fremde
erubel des Bahnſteiges untergetaucht.
München, Cirol, Bergfahrten und Wanderungen, allein und
rreundlicher zufälliger Geſellſchaft, der Abſtieg ins Etſchtal,
enona, Vicenza, Padua, dieſe ſteigende Flut leidenſchaftlichen
rl=bens hatte den letzten Neſt der merkwürdigen Begegnung
inahe hinweggeſpült, als er ſie in Venedig auf der Merceria
m. zweitenmal traf.
Neun Cage blieb er. Neun Cage des Suchens, der Unruhe,
nerr ſeltſam geſpaltenen ſtändigen Angſt, ſie zu treffen oder zu
nehlen, ihr entgegenzugehen oder ihr auszuweichen, neun Cage
eſes Ooppellebens mit einem Weſen, das nicht ſichtbar und
iuernd gegenwärtig, dabei unbekannt und vielleicht gefährlich
un gefährlich in einem Sinne, der lächerlich oder unabſehbar
in würde.
Am neunten Cage verließ er in einem plötzlichen Entſchluß
Stadt und wandte ſich nach dem Süden, über Jerara,
Wenna nach Nimini, San Marino und weiter in den umbriſchen
wennin. Nach zwei Wochen Regen, Einſamkeit und körper=
verraten kann, ſei nur nebenbei bemerkt. So zeigt z. B. der
biegſame Daumen, d. h. ein ſolcher, der ſich bei ſtarker
Muskel=
anſpannung nach rückwärts biegt, auch einen mehr
anpaſſungs=
fähigen und nachgiebigen Charakter an, als wie ein ſtarr
blei=
bender Daumen.
Daß die Innenhand infolge hoher Senſibilität der Handfläche
durch die verſchieden wirkende Gehirntätigkeit des Menſchen ſich
auch wiederum verſchieden formt, kann nicht wunder nehmen,
und ebenſowenig, daß der geübte Beobachter auch die Innenhand
eines geiſtigen Arbeiters von der eines Kaufmannes oder eines
Handarbeiters recht gut unterſcheiden kann.
Bis hierher dürfte die poſitive Seite der Handkunde und auch
ihre Brauchbarkeit im perſönlichen Umgang mit anderen
Men=
ſchen jedem einleuchtend ſein. Schwieriger wird die Frage — und
hier nähern wir uns ſchon demjenigen Ceile des Gebietes, der
Spachtel-Finger Eckige Finger
auch viel negatives birgt — wenn man ſich mit dem Linienſyſtem
der Hand beſchäftigt. Ebenſo wie die Berge und Erhebungen
überhaupt, zeigen natürlich auch die Cäler — alſo die Linien
vieles an, was auf den Charakter des Menſchen ſchließen läßt.
Meine jahrelangen Verſuche haben auch gezeigt, daß man zum
Teil periodiſche Ereigniſſe ganz allgemeiner Natur, wie z. B.
einerſeits mehr geiſtiger, andererſeits mehr ſeeliſcher Art ange=
deutet finden kann. Ob alle Perioden, welche Körper, Seele und
Geiſt durchlaufen, ſich abgrenzen laſſen, kann nicht ohne weiteres
geſagt werden, jedenfalls ſteht aber feſt, daß in der Mehrzahl der
Fälle über wichtige — natürlich ganz allgemeine Lebensabſchnitte
— ein Ueberblick zu gewinnen iſt. Erklärlich ſcheint mir dieſes
übrigens auch auf Grund der von Fließ nachgewieſenen
Periodenlehre.
Daß lich einige Krankheiten im Handbild widerſpiegeln, ſei
beiläufig erwähnt, aber keinesfalls ſind ſämtliche Krankheiten
feſtſtellbar.
Charakterkundlich iſt fraglos die Hand zur Ergänzung
man=
cher perſönlichen Eindrücke ſehr wertvoll, jedoch liegt bei dieſem
Gebiet, ſoweit die „Linien” in Frage kommen, die Gefahr ſehr
lichen Strapazen, auf dem ſchönen mühevollen Wege von Urbino
nach Perugia, hatte er den lan gefaßt, für die bevorſtehenden
Oſterfeiertage nach Nom zu gehen. Eine Wirtsfrau nicht weit
hinter Urbino, bei der er nicht mehr als geröſtete Kaſtanien und
Parmeſankäſe bekam, hatte ihm gleichſam eine Empfehlung
mit=
gegeben, indem ſie ihm ſolange von den Feierlichkeiten
vor=
ſchwatzte und den herrlichen Genüſſen, die man in der ewigen
Stadt um dieſe Seit herum erwarten konnte, bis er entſchloſſen
war: er wollte nach Nom, wollte wieder Menſchen ſehen,
zivili=
ſierte gutgekleidete und gewaſchene Menſchen, wollte ſich
wie=
der baden, ordentlich ſchlafen und ins Café, in die Galerie gehen
können, und endlich auch jene törichten Gedanken loswerden, die
ihn bei dem dauernden Alleinſein und Vagabundieren in dieſen
gottverlaſſenen Bergen nicht losließen, die Gedanken an die
Fremde auf der Merceria.
In Perugia, auf dem Bahnhof, wurde er plötzlich anderen
Sinnes und fuhr über Arrezzo, mit ſehr flüchtigem, ungeduldigem
Aufenthalt, hinauf nach Slorenz.
La bella Sirenze! Er liebte Florenz vor allen Städten des
Königreichs. Eine plötzliche Sehnſucht hatte ihn gepackt, ein
Verlangen nach dem Suhauſe der Piazza della Signoria, nach
der Kühle des Giardino Boboli, nach San Miniato und Fieſole,
nach der unvergleichlichen Viale dei Colli mit dem Blick auf die
ruhende Stadt und die etruskiſchen Berge, Sehnſucht nach der
heiteren Leichtigkeit des florentiniſchen Frühlings.
Mittags war er angekommen. Sein erſter Weg führte ihn
nach San Lorenzo. Stundenlang ſaß er wieder im Kreuzgang,
ließ ſich die Sonne über die Hände ſcheinen und blinzelte in den
Himmel hinauf, über den manchmal, in weiter, unwirklich ſchöner
Ferne, kleine weiße Schäfchenwolken zogen. So dünn und leicht
und ſo unwirklich war auch das Leben in dieſem Augenblick,
nahe, das über evtl. „Lebensperioden” Feſtſtellbare phantaſtiſch
auszuſchmücken und damit der elendigſten Wahrſagerei zu
ver=
fallen; darum iſt hier die allergrößte Objektivität dringend.
geboten.
Die Chirologie, d. h. die Wiſſenſchaft von der Hand,
be=
ſchäftigt ſich ſeit Jahren damit, die exakten Zuſammenhänge
zwiſchen Hand und Charakter, aber auch zwiſchen Hand und
Schickſal in großen Sügen aufzuklären. Die Chiromantie, die
Handwahrſagekunſt, die im breiten Publikum immer noch einigen
Anhang aufzuweiſen hat, muß man bei derartigen Verſuchen und
Betrachtungen ganz aus dem Spiel laſſen, denn ſie ſtellt in erſter
Linie die negative Seite des Gebietes dar. Auf Grund meiner
Verſuche habe ich durch die drei folgenden Sätze auch bezüglich
der Periodenlehre das Gebiet klar abgegrenzt und bitte den
Leſer, folgendes zu beachten:
Erſtens ſind nur Ereigniſſe feſtſtellbar, die den Eigentümer
der Hand perſönlich einſchneidend betreffen (niemals alſo Dinge,
die auf andere Menſchen Bezug haben). Sweitens iſt die Art der
feſtſtellbaren Ereigniſſe durch die beſondere Bedeutung der Linien
beſtimmt und begrenzt (es iſt alſo keineswegs jedes beliebige
Er=
eignis unſeres Lebens aus den Handlinien feſtzuſtellen). Drittens
ſind periodiſche Angaben beſtenfalls nur auf ein Jahr genau
mög=
lich (alſo nicht auf Monate, Wochen oder gar Cage).
Jeder, der ſich dieſe drei Sätze grundſätzlich überlegt, wird
mir recht geben müſſen, daß nur innerhalb dieſer Grenzen z. St.
von einer wiſſenſchaftlichen Chirologie die Nede ſein kann. Wie
will ich z. B. aus meiner Hand etwas über einen anderen
Men=
ſchen feſtſtellen? Das wird niemals möglich ſein, und wie oft
glauben die Menſchen daran, wenn ihnen aus ihrer eigenen Hand
geſagt wird, wie es dem Bruder ergeht, was dem Vater
zu=
ſtoßen wird, oder wie die Sukünftige ausſehen wird. Wenn
je=
mand das vielleicht hellſehend ſagen könnte, ſo ſoll er jedenfalls
die „Hand” aus dem Spiel laſſen; das gehört nicht hierher.
Wieviele meinen gerade, man könne jedes Ereignis aus der
Hand ermitteln. Daher denn die Fragen: wann bekomme ich
wie=
der Stellung, wann bekomme ich Gehaltszulage, wann reiſe ich
ins Ausland uſw. Hierher gehören auch die Fragen nach den zu
erwartenden Kindern, die ſich exakt keinesfalls beantworten
laſſen, wie ich durch ſoeben abgeſchloſſene Verſuche endgültig
nachweiſen konnte.
Ueber die vielen Angaben, die bezüglich ſolcher Ereigniſſe
gemacht werden, welche ſchon in den nächſten Cagen oder
näch=
ſten Wochen eintreffen ſollen, wollen wir ganz ſchweigen, weil
dieſes für jeden denkenden Menſchen auf Grund der Handkunde
außerhalb der Möglichkeiten liegt, wenngleich ſich — wie oben
angedeutet — auf einzelne Jahre ausgedrückt wohl manche
Hin=
weiſe geben laſſen.
Eine hohe Bedeutung beſitzt die Chirologie auf dem Gebiet
der Charakterkunde und zum Ceil auch in der Nichtung einer
Periodenlehre, was am beſten auf Grund der bisher publizierten
Ergebniſſe jeder Intereſſent leicht ſelbſt nachprüfen kann.
Anekdoten.
Guſtav Mahler ging einſt, eine ſchwierige
Gedanken=
folge entwickelnd, in ſeinem großen Wiener Wohnzimmer auf
und ab. Er wurde in ſeiner Nede durch eine zudringliche Fliege
geſtört, nach der er, um ſie abzuwehren, mehrmals mit der Hand
chlug. Zufällig traf er ſie wirklich endlich ſo hart, daß ſie
zap=
pelnd und ſterbend vor ihm am Boden lag. Um ihr Leiden zu
enden, zertrat er ſie. Aber — er hob den Suß überflüſſig hoch
und hielt ihn lange ſchwebend in der Luft, ſo daß man wohl die
Gewaltſamkeit ſeines Entſchluſſes merkte. Verſtört ſah er auf
den deformierten kleinen Kadaver vor ſeinen Füßen, und erregt
mit der Hand wie ſänftigend und tröſtend hinabwinkend,
mur=
melte er: „Sei nur ruhig, ſei nur ruhig, auch du biſt unſterblich!“
Er wandte ſich ab, irrte verſtimmt im Simmer umher und nahm
das Geſpräch nicht wieder auf.
Daß es nicht immer wild=phantaſtiſch bei Lieb= und
Heirat=
ſchaften großer Künſtler zugeht, zeigt die Geſchichte von Ingres
Heirat. Ingres lebte in Nom, zu ſeinem eigenen Mißvergnügen
ziemlich einſam und traurig. Ein Freund, dem er ſich deswegen
anvertraute, beſchloß, ihm eine Frau zu beſorgen, ein junges
Mädchen, das außer großen perſönlichen Vorzügen auch ſehr viel
häusliche Cugenden beſaß. Der Freund brachte die Sache brieflich
ſoweit, daß er eines Cages Ingres mitteilen konnte, die Braut
werde am ſoundſovielten in Nom ankommen. Ingres ging ihr bis
zum Grabe Neros entgegen und ſah dort zum erſten Male die
Frau, aus einer Mietskutſche ausſteigend, die ihn dann ſoviele
Johre lang glücklich gemacht hat. „Sie hat alle Verſprechungen
meines Freundes gehalten, und mehr als das”, erzählte Ingres
ſpäter. „Dabei kannte ſie mich doch ebenſowenig, wie ich ſie; das
heißt, ich hatte eine kleine Skizze von ihr gemacht, die ich ihr
ſchickte.” — „Du hatteſt dir aber nicht übel geſchmeichelt!” fügte
Frau Ingres hinzu, die zuhörte, ohne von ihrer Näharbeit
auf=
zuſehen. . . .
waren jetzt alle die Dinge, die ihn vorher bedrängten und
erfüll=
ten. Wirklich war nur die Stille um ihn herum, die Sonne auf
dem Marmor der Nundbogen und Säulen, auf dem Kies der
ſauber geharkten Wege, auf ſeinen Knien, wirklich nur der
Schatten in den Wandelgängen und Fenſtern, im Laubwerk der
Sypreſſen, und wenn ein Vogel manchmal aufflog, der leiſe
Slü=
gelſchlag, das leiſe Flügelſchwirren, das ja die aufſchäumende
Stille war und unausſprechlich zärtlich und leicht gegen die
Schläfen pochte. Die Schritte der Prieſter, die ſelten
vorüber=
huſchten, die Schritte der fremden Reiſenden, die hin und
wie=
der flüchtig hereinwehten, waren nicht wirklich, die blieben
weit, verloren ſich irgendwo, vollkommen fremd und
beziehungs=
los. Er hörte ſie kaum. Er ſah ſich nicht um nach ihnen.
Und dann, mit einemmal, erſchreckend plötzlich, wurde einer
dieſer fremden Schritte hinter ihm doch laut, kam doch plötzlich
aus ſeiner Ferne auf ihn zu, immer näher, er ſpürte
unaus=
weichlich, daß die Stille davon widerhallte und der Puls ihm in
die Ohren ſtieg. Als er ſich umwandte, als er ſich herumriß aus
ſeiner Verlorenheit und Enge heraus — ſtand ſie vor ihm.
Sie lächelte. Sie machte noch eine kleine Bewegung, als ob
ſie weitergehen wollte, hielt mitten darin inne, lah ihn an und
lächelte.
„Man weicht ſich alſo doch nicht aus, wenn man ſich aus
dem Wege geht”, lagte ſie. Ihre Lippen zuckten, faſt ein wenig
ſpöttiſch.
Elf Cage blieben ſie in Slorenz (übrigens war ſie am ſelben
Cage und genau ſo plötzlich angekommen wie er, von Nom
her=
auf), fuhren dann zuſammen die Küſte entlang, die Levantiſche
Riviera, und trennten ſich in Genua, ohne daß er ihren Namen
und ihre Herkunft erfahren hatte.
Niemals hat er ſie wiedergeſehen.
*
Seitgemäße Haushaltführung.
Von Cläre Wirſig.
Die Frau des Mittelſtandes iſt wohl am ſchwerſten von all
den Umwälzungen betroffen, die uns die Nachkriegszeit gebracht
hat. Sie, die während des Wirtſchaftskrieges unzählige
Müh=
lale getragen hat, hofft auf eine beſſere Seit nach dem Kriege.
Wie hat ſie ſich getäuſcht! Wohnungseinſchränkung, Verarmung,
Verzicht auf Mitarbeit einer Hilfskraft, das ſind die Dinge, die
ihr neu beſchert wurden, und in den meiſten Fällen muß ſie noch
die Flick= und Näharbeit, oft ſogar das Waſchen der Wäſche
übernehmen. Sie hat ſomit eine Cätigkeit, die jede freie Minute
in Anſpruch nimmt, und die ſie oft genug noch um Stunden des
notwendigen Schlafes bringt. Iſt es da ein Wunder, wenn die
Hausfrau keine Seit findet, bei der Erziehung der Kinder
mitzu=
helfen und ſich um ihre Ausbildung zu kümmern? Ganz
abge=
ſehen davon, daß ſie für kulturelle Genüſſe keine Zeit mehr übrig
hat. Und was iſt die Folge dieſer Überarbeitung? Für ſie ſelbſt
Schaden an der Geſundheit durch das immerwährende
Abgehetzt=
lein und den faſt dauernden Aufenthalt in geſchloſſenen Näumen,
Nervoſität durch die ſtändige Belaſtung mit Alltagsſorgen und
langlames Abſtumpfen gegen alle geiſtigen Bedürfniſſe. Und für
die Familie? Der Mann fühlt lich unbehaglich, weiß auch bei
leiner Ungeſchicklichkeit in Fragen des Haushalts keinen Nat
und fügt ſich ſeufzend in das Unabänderliche. Die Kinder, an
denen die Mutter keine Hilfe haben kann, da ſie für die Schule
oder die Berufsausbildung arbeiten müſſen, gewöhnen ſich daran,
in der Mutter das Arbeitstierchen zu ſehen.
Es muß leider geſagt werden, daß viele Hausfrauen ſelbſt
ſchuld ſind, wenn ſie zu einer gehetzten, müden und nervöſen
Arbeitsmaſchine werden. Sie führen all ihre Arbeiten in
alt=
gewohnter Weiſe aus, die nicht ſelten auch ſchon die Weiſe ihrer
Mütter oder Großmütter war. Sie möchten wohl gern einmal
neue Wege einſchlagen, aber meiſt bleibt es beim guten Willen.
Sie hören wohl von dieſem und jenem, was zur
Arbeitserleich=
terung im Haushalt beitragen könnte, aber ſie ſind mißtrauiſch
und bleiben beim Alten. Dieſem Mißtrauen der Hausfrau gegen
Neuerungen auf dem Gebiete der Hauswirtſchaft hat man
Nech=
nung getragen. In Leipzig wurde vom Hausfrauenverein eine
Verſuchsſtelle für Hauswirtſchaft gegründet, deren Zweck es iſt,
hauswirtſchaftliche Artikel praktiſch und wiſſenſchaftlich zu
prüfen. Alles, was für gut befunden wird, erhält einen Stempel,
eine ſtrahlende Sonne, und die Hausfrauen haben die Gewähr,
daß ſie beim Einkauf dieſer geſtempelten Waren wirklich Gutes
kaufen.
In Berlin hat man der Akademie für pädagogiſche und
loziale Frauenarbeit eine „Sentrale für
Hauswirtſchaftswiſſen=
ſchaft” beigefügt, deren Siel es iſt, dafür zu ſorgen, daß die
haus=
wirtſchaftliche Cechnik immer mehr vervollkommnet wird. Und
es ſollen in abſehbarer Seit dort Beratungsſtellen eingerichtet
werden, die ſich auf Ernährung, Hausarbeiten und
Haushalt=
führung erſtrecken.
Hat ſo die Offentlichkeit bewieſen, daß es ihr ſehr am
Herzen liegt, die Arbeit der Hausfrau zu erleichtern, ſo darf ſich
die Frau auch der Einſicht nicht verſchließen, daß ſie ſich alle
wirklich wertvollen Neuerungen zunutze machen muß, und daß
heute nicht mehr die Hausfrau die Cüchtigſte iſt, die ſich mit
unendlichem Fleiß von morgens bis abends in ihrem Haushalt
abmüht, ſondern daß derjenigen die größte Anerkennung gebührt,
die mit geringſtem Kraftaufwand das meiſte leiſtet. Die Kräfte
der Hausfrau ſind überaus koſtbar, und von ihr hängt in
Wirk=
lichkeit das Glück und das Wohlbefinden der Familie ab.
Er=
krankt der Hausherr oder die Kinder, ſo iſt die Hausfrau auf
Schach
Nummer 276.
Endſpielſtudie 29.
E. Bergkviſt in Eskilſtung.
(Eskilſtung Kuriren, 1916.)
d
f
4
Weiß zieht und gewinnt.
Prüfſtellung: Weiß: Ko8 Lc2 Bd2 e6 g3/5):
Schwarz: Kh3 Ta6 Bb6 45 g7(5); Beiß gewinnt.
Löſung der Endſpielſtudie 28.
J. Berger. Int. Cheß Magazine 1888. Kb6 Td2 8b5 e6: Kc8 Df6;
Beiß gewinnt.) 1. 8b5—a 7t Ke8—b8 2. Td2—a2 Df6Ke6+ 3. 8a7—6.*
Kbé—e8 4. Ta2—a8+Ko8—d7 5. Ta8—d94 Wenn
.. . Dh4, ſo 3. So64
Ko8 4. Soh (nicht 4. TastTd7 5. Se5t Kdß 8. Ta84
vegen D:d84)4.
D18 (k5.13) 3. Sa6+ 4.
Da4 5. 8:a4: Oder 2..
Ta8+ 5. Saß. Das
End=
eigt, welche Kraft die leinen Offiziere entfalten können. Der Gewinn iſt
ſelbſt=
ſtändlich nur bei ungünſtiger Stellung von K u. D möglich.
Löſerliſte: Neutzel, A. v. S.; Leo Schott in Pfaffen=Beerfurth,
Georg Peter in Wippenbach.
dem Plan, pflegt die Kranken, verſorgt den Haushalt und die
Geſunden. Erkrankt aber die Hausfrau, ſo leidet nicht nur die
Familie und der Haushalt, ſondern auch der Geldbeutel wird in
empfindlicher Weiſe belaſtet. Es iſt alſo ein dringendes Gebot:
die Kräfte ſparen und erhalten zum Wohl der Familie!
Am leichteſten werden die Hausfrauen mit ihrer Arbeit
fertig, die ſie gern tun. Das ſollte eigentlich die Regel ſein, iſt
aber durchaus nicht ſo. Viele fühlen ſich bedrückt durch die ewig
wiederkehrenden Verrichtungen und werden unfroh. Aber auch
das Gerntun allein macht es nicht. Eine Hauptforderung heißt:
Einteilen! Soll der Haushalt gut geführt ſein, ſo muß nach einem
beſtimmten Plan gearbeitet werden. Mindeſtens für eine Woche
muß alles feſtgelegt ſein, Hausarbeit, Küchenzettel, Flick= oder
Näharbeiten, ebenſo wie alle Erholungsſtunden und
Vergnü=
gungen. Notwendig iſt es vor allem, daß die Hausfrau früh
auf=
ſteht. Auch das ſollte eigentlich lelbſtverſtändlich ſein.
Ver=
läumte Morgenſtunden laſſen ſich den ganzen Cag über nicht
wie=
der einholen. Sind Hausherr und Kinder im Dienſt oder in der
Schule, ſo beginnt die Wohnungsreinigung, auch wieder nach
einem beſtimmten Plan, der ſtreng einzuhalten iſt. In keinem
Haushalt, wo gut erzogene Menſchen leben, iſt es nötig,
täg=
lich alles auf den Kopf zu ſtellen. Beſonders braucht das nicht
der Fall zu ſein, wenn ein Staubſauger vorhanden iſt. Es gibt
nur noch wenige Hasuhaltungen, die keinen elektriſchen Anſchluß
haben. Von allen elektriſchen Apparaten ſollte zuerſt ein
Staub=
ſauger angeſchafft werden, denn er entlaſtet die Hausfrau um ein
Bedeutendes. Der Stromverbrauch iſt nur gering, und die großen
Anſchaffungskoſten laſſen ſich leicht auf Monate verteilen. Aber
welchen wählen? Ich habe Gelegenheit gehabt, alle Suſteme
kennen zu lernen und ſtimme mit dem Urteil der Deutſchen
Land=
wirtſchaftsgeſelſchaft überein, die den Fabrikaten von Siemens=
Schuckert und Borlig den Preis erteilte, dem „Protos” und
dem „Saugling”. Beide arbeiten zuverläſſig und ſind leicht zu
handhaben. Die Hausfrau, die ſich eines ſolchen Apparates
be=
dient, braucht bei richtiger Einteilung täglich 1½ Stunden zur
vollſtändigen Neinigung einer Vierzimmerwohnung. Sie braucht
Ceppiche und Decken nicht aufzunehmen, keine ſchweren
Möbel=
ſtücke zu verſchieben, ſie ſpart das Klopfen der Polſtermöbel
Kätſel
Kreuzworträtſel.
ud braucht nicht alle Tage Staub zu wiſchen. Polſtermödg
mit dem Staubſauger behandelt werden, ſind vor Mottenſck)
geſchützt, alſo auch hier wird Arger geſpart und Geldausau
werden vermieden. Längſt ſind auch die Hausfrauen von
der-
lichen Neinigung der Kußböden mit Waſſer und Scheuertum
gekommen. Nur Küche und Badeſtube werden feucht beha.d
während alle anderen Fußböden gebohnert werden.
Wer=
der Sweckmäßigkeit der Crockenbehandlung nicht überzeus.
mache eimmal die Probe. Man fahre mit der Hand über
eben gewiſchten und trocken gewordenen Boden und tue das
bei einem gebohnerten Fußboden. Immer werden lich beii!
gewiſchten Boden noch kleine unſaubere Neſte zeigen, wäu
bei dem gebohnerten Boden die Hand ganz ſauber bleibt.
elektriſchen Staubſauger iſt eine Bohnerbürſte beigegebem
zur täglichen Neinigung der Sußböden dient und alle Ecken
bert. Nun iſt aber ein tadellos glänzender Fußboden der 0
f 90 30b
der Hausfrau. Aber da erleichtert ihr ein neuer Apparau/ //hu4 0.N
Arbeit, ein Beſen, der ſtatt der Borſten Büſchel aus Bau WP”, ſo dri
KANe
He
indt riod
Heut 10
wollfäden trägt und mit Ol getränkt wird. Er iſt ſchon in
Haushaltungen im Gebrauch und wird von allen Hausfrru Anden do !
gelobt. O Cedar Mop iſt ſein etwas fremdartiger Name,,/ Hnekſt.
Doppelgänger, der Sigarobeſen, ſieht ihm ſehr ähnlich. Hattl /1g 7ch ſ0
Staubſauger allen Staub entfernt, ſo tritt der Mop in C71 Ufünmer
keit. Durch ſeine Form (die dreieckige iſt die praktiſchſte) mi Aſth vie d0
er in alle Winkel, macht den Boden ſpiegelblank und, di
Anet a0.
immer mit Sl getränkt iſt, bindet er den Staub, der ſich
bilden ſollte. Es wird der Hausfrau heute bequem gemacht,/ Meftlde
von der Güte dieſer Apparate zu überzeugen, ſie kann ſiee kutzicht .
kürzere Seit leihen und ausprobieren. Hat ſie erſt eirm
erfahren, wie ſehr ſie ihr die Arbeit erleichtern, ſo wird ſi/ 1M der*
nicht mehr miſſen wollen.
dim 8
inden de
Nun gibt es aber noch andere Verrichtungen, die
Apparat erleichtern kann, die aber doch oft in ſo umſtändlin Mitsla
Weiſe ausgeführt werden, daß ſie Seit und Kraft der Hard 10 une
frau über Gebühr in Anſpruch nehmen. Dazu gehört das 2u Aich
fiedens
nigen der Parkett= oder Stabfußböden. Sie ſollen nie
aad
waſchen werden, da ſich dann die einzelnen Ceilchen zuſamnay Ainſt ge
ziehen und ſie anfangen zu knarren. Gewöhnlich werden ſie A nmüller
Stahlſpänen abgezogen. Wenn man den Staub nach dieſer
mall
ſtrengenden Arbeit mit dem Staubſauger aufnimmt, ſo ſetzt ri
die früher ſo unangenehme Staubentwicklung nach dieſem Zau
fahren auf das Aindeſtmaß herab. In der Hauswirtſchaftlig
Verſuchsanſtalt in Wien hat man nun folgendes leichte und vol
ſtändig ſtaubfreie Verfahren ausprobiert. Man miſcht erW
dünnen Brei aus Schlämmkreide und Waſſer. Su einem
Eii=
voll nimmt man vier Eßlöffel Salmiak. Alit einem Borſtenba/
trägt man den Brei auf den Fußboden auf, aber immer nur
etwa 1 Quadratmeter Fläche. Aller Schmutz löſt ſich ſofort,
man entfernt die Maſſe ſchnell mit einem trockenen Cuch geut
Schwamm, und der Boden iſt ſauber. Iſt man mit dem gon
Zimmer fertig, ſo kam man ſogleich mit dem Auftragen
Bohnernaſſe beginnen, denn der Boden trocknet ſchnell. 6u
Bohnern wird die Hausfrau auch nicht mehr das früher
bräuchliche Wachs verwenden, das mühſam blank gebürſtet
wai=
den muß, ſondern eines der neuen Bohnermittel, die in allu
Drogengeſchäften zu haben ſind, das ſofort trocknet und
lei=
mit dem Bohnertuch blank gerieben wird. Auf dieſe Weiſe v.0
die früher ſo zeitraubende und anſtregende Arbeit bedeutest fe
erleichtert und kann an einem Vormittag fertig werden, 0nc
daß die Hausgenoſſen davon beläſtigt werden.
Auch das Fenſterputzen kann vereinfacht werden. Am beiel
putzt man die Scheiben, wenn ſie frühmorgens noch beſchlagen
ſind, die inneren Doppelfenſter läßt man künſtlich beſchlagen, ind
dem man die Cülle des Waſſerkeſſels heranbringt. Sie werd4
dann nur trockengerieben.
Wenn die Hausfrau es ſich ſelbſt zur Pflicht macht, nie ohn
zwingenden Grund eine Arbeit zu unterbrechen, ſo wird ſie hd
tägliche Hausarbeit bewältigen, ohne ſich abzuhetzen. Ebenſo, m
dieſe Arbeit, muß natürlich auch das Einholen und die Kücheis
arbeit eingeteilt werden. Einholen ſollte die Hausfrau nur eit
mal in der Woche. Kleine Bedarfsartikel bringt ſie vom tä.)
lichen Spaziergang mit. Die Nuhepauſen werden in die Seit 9.9
legt, wo Mann und Kinder zu Hauſe ſind. Da findet die
Mutth=
dann Gelegenheit, an dom Leben der Ihren teilzunehmen. Vern
einen ſolche Feierſtunden die Familie, ſo wird der Gatte ſich wart
fühlen und nicht außer dem Hauſe Anregung ſuchen, und auch 4
Kinder werden nicht auseinander ſtreben, ſondern ſich von d0
Behaglichkeit des Elternhauſes angezogen fühlen.
t
haift
Anfangs= und Endbuchſtaben, letztere von unten nach oben geleſen, en
Zitat von Joh. Trojan ergeben.
Die Wörter bedeuten: 1 Heilpflanze, 2 Gefäß, 3 Apfelſort
4 Deutſcher Komponiſt. 5 Planet, 6 Willenskraft. 7 Deutſchöſt
reichiſcher Komponiſt, 8 Märchendichter. 9 Waffenrock, 10 Männliche
Vorname, 11 Prophet, 12 Oper von Strauß, 13 Weiblicher Vornamn
14 Fiſchprodukt. 15 Gartenfrucht, 16 Bettzeug, 17 Stadt an der Odes
18 Deutſcher Dichter, 19 Stadt in Shrien, 20 Juriſtiſcher Beruu
21 Griechiſche Göttin, 2 Exotiſcher Vogel, 23 Weinſorte, 24 Stotz
werk, 25 Tugend, 26 Lichtung von Goethe, 27 Griechiſcher Philoſono
Frag mich was!
—
flegt
füße der
ſen dis
Namne
balbichu
Echrmmmer
ingeioden
Mianden
Derarti
Gumm.
M zum
Riſchen
Neme ein
Meren.
Medingt
Gühe n
Die Wörter bedeuten von oben nach unten: 1 Heiligenerzählung,
2 Artikel, 3 engliſche Inſel, 4 Stadt in Lettland, 5 rechter
Neben=
fluß der Ems, 7 Muſikinſtrument, 8 Nebenfluß der Spree, 9
Gang=
art, 10 Gegenſatz von Dieb. 15 Freiſtätte, 17 ruſſiſches
Gouverne=
ment, 18 Stadt, 20 Steinbockart, 21 belgiſche Feſtung, 23 Lebensmittel.
Von links nach rechts: 2 Artikel, 4 Holzgeſtell, 6 weiblicher
Vor=
name, 7 geſetzgebende Körperſchaft. 11 ſkandinaviſche Scheidemünze,
12 Verbalform, 13 Stadt in Preußen, 14 Art Handlung, 16 Baum,
19 Kartenwerk, 22 Wild.
Silbenrätſel.
ad an aſ bee ber bri bur cek co da der der duld e e e eg
ei erd flo ge ge ger gie gun hei ho in ka kat ko kuſ le le lett.
li li li lo maſ me me mer mer mont mut ne ne ner net ni nuf
v vold ra re re rez ſa ſel ſen ſiſ ta te tew tow tran trud u
vo wer. Aus vorſtehenden 71 Silben ſind 27 Wörter zu bilden, deren
Obige 20 Buchſtaben ſchreibe man auf die 20 Punkte, ſo daß
di=
g. 1h. 1i. 1m. 2n. 2 o, 2r, 24
b. 1 c. 2e.
fünf Balken folgende Fragen beantworten:
1—2 Wie heißt der Monatsſtein des Mai?, 2—3 Welcher Berg liegt i.
Galiläa2, 3—4 Was hat jedes Haus? 4—5 Wie nennt ſich die Muſ!
der Liebesgeſänge? 5—1 Wie heißt der letzte Buchſtabe im griechiſher
Alphabet?
Die Mittelbuchſtaben, richtig abgeleſen, nennen das wichtigſte Zeitwortt.
Auflöſung der Rätſel aus Nummer 37.
Streichholz=Rätſel.
11 Elſe, 19 Niobe;
ſenkrecht: 1 Ali, 2 Lima,
11 Elbe, 13 Ode.
Silben=Krenzwort=Rätſel.
Wagerecht: 2 Lilie, 4 Duma, 5 Selma, 7 Caen,
3 Eſel, 4 Duenna, 6 Matrofe, 10 Senio=
8 Troja, 9 Naſe.s
Dnuck 1. Verlag: L. C. Witich ſche Hofſuchduckersi, Rheinſtr. 3. — Verant wortlich f. d. Redation: Dr. 6. Pete. Fernſpr. 1, 2389.—382. Ale Rechte vorbehalten. Nachdruck derb.— Kliſches: F. Haufmann, alle m Darmſtadt.
[ ← ][ ][ → ] Unſere geſchätzte Mitarbeiterin unternimmt diesmal
einen Ausflug in die Sphäre der hohen Politik und ſagt
der franzöſiſchen ſowohl wie der deutſchen Politik ſehr
deut=
lich die Meinung. Ganz ſo ſchlimm aber, wie unſer
zor=
niges Bienchen meint, iſt die deutſche Außenpolitik vielleicht
doch nicht. Herr Briand aber kann ſich jedenfalls
gratu=
lieren, daß unſer Bienchen infolge Arbeitsüberlaſtung
ver=
hindert war, die Führung der deutſchen Delegation in
Genf zu übernehmen.
Die Schriftleitung.
iſſo däß is emol ſo klar wie dicke Dinde, un do beißt kaa
Mſéen Fadden ab, nemlich wann’s ſchun im gewehnliche Läwe
hopf: „Denn erſtens kommt es anderſt, un zweidens als man
da ” ſo drifft däß Wort noch in=eme viel verhengnisvollere
wiff die Bolledick zu, dann do kimmt’s zweidens net bloß,
Ummi do kimmt’s mit maddemadiſcher Recheldedrie ſogar ganz
aftfe.
fS ſag bloß: „Gemf” un do wärd mer ſchun en blaue
Sfmer vun=ere Ahnung hawwe, wo daß ich enaus will.
Nem=
iſſtos do uff däre erſte Völkerbundsvollverſammlung, neilich
ſiſſthei, aaner zum Wort gemeld hott, do howwe valleicht
verſchie=
iz ihre kindliche Unſchuld gedenkt, die kennte in Gemf ihrn
Sfalinde widder zumache, ’s leg dißmol nix vor. — Awwer ich,
utzEht wie ich bin, ich hab mir geſagt, baß uff, Bimmbernällſen,
diſfo rabbelt’s. — No un wer die Sach e klag bische verfolcht
d deer wärd zwiſchzeidich, mehr odder wenicher befriedricht,
feſt=
gieilt hawwe, wie Recht ich widdermol mit meine Denkerei hatt.
Dian es hott gerabbelt! Ganz ballwariſch hott’s gerabbelt!
ßunx daß de Hermann Müller, mit ü, was unſer momendaner
Rhuskanzler is, emol die Katz aus em Sack geloſſe, un dhene
diſomie in dem Gemf emol klipp und klar vor die Blatt geſagt
ſo wvas er vun=en hellt; un beſunners, was er vun dem
wms= un Verſeehnungsengel, vun dem Briand hellt. Un der
Buw is dodruffhie elend ei geſchnabbt, un hott ſein Palmewedel
iu geſchmiſſe, un is mit drohend geſchwungener Keile uff den
ex los. Un jetzt ſin ſe ſich bees un grieße ſich nor noch
wärl. —
Alſo ich gäb’s zu, dibblomahdiſch war’s net, was’en der
Her=
unn Müller do unne erzehlt hott, awwer deitſch un deitlich
ws un, näwebei bemärkt, es war mir un jedenfalls em ganze
bechge Volk voll un ganz aus’em Härze geſproche. —
is doch aach wahr, däß ewiche Geſchärrwenzel mit dene
een viche Franzoſe, däß Gedhu un däß Gemach un die ewich
Rällaaferei un Rickſichtsnemmerei, die hott aam zuletzt grad em
Bveraus gehenkt. Ei die Gragehler behannele mir jo, als wann
eus Glas un Meißner Borzellan weern. Un wenn ſe uns de
eädreiwe, dann nemme mer’s hin, un ſage entſchuldichend,
hädierft mer bei dene net ſo nemme, däß weer ſo der franzeeſiſche
6h un wann ſe uns uff de Kobb ſpucke, dann ſin mer vor
Bynieche ganz außer uns, un ſage, däß weer halt die unver=
Ahſiche Liewenswärdichkeit run däre „Grah’ Natzion” Un
pklech, wann Frankreich e Mädche weer, ſo e recht ſchnibbich,
Ja die ganz Zeit her, de
hott mer die Herren Franzoſe vun Berlin aus — un die
Ber=
liner ſin doch ſunſt net ſo — mit Glaſſehandſchuh a gefaßt, un
unſer Herrn Dibblohmade hawwe ſich Dag un Nacht ihr ſehr
ehrenwärde Wärrſchingskebb verbroche, wie ſe’s nor aſtelle kenne,
um’s dene Herrn Franzoſe Recht zu mache, un daß ſich die
Herrn Franzoſe net buleidicht fiehle, un daß ſe dem Graggel,
un dem Eichedinkel von dene Herrn Franzoſe ja net uff die
hoch=
wohlleebliche un allergnädichſte Hiehneraage drete.
Un was hott’s gebatt?!
Nix, odder wenichſtens ſoviel wie nix. Sundern, oh Konn
drolleer un ganz im Gäächedaal. Bei jeder baſſende un unbaſſende
Geläächenheit wärrn mer vun dene uff die haamdickichſt un hinner
liſtichſt Art for de ganze Welt verdächdicht und hiegeſtellt, als wie
wann mir diejeniche weern, die wo de ganze Dag nix annerſter
zu dhu hette, als wie ärchend en Schawwernack auszuhecke, den
wo mer ihne adhu kennte, un kennte in hinnerricks en Stumber
gäwwe, un en Dubbe verſetze. Un wann ſich emol aans vun uns
in Deitſchland es bische laut un heerbar die Nas butzt wie däß
ſo die deitſche Art is, dann kreiſche ſe die Welt voll, un ſage, däß
weer net die Nas gebutzt gewäſe, ſundern domit hette mer ſe
eraus fordern wolle; un wann emol aaner in Deitſchland
beſun=
ners laut nieße muß, dann ſage ſe, däß weer net genoſſe, ſundern
däß weer e geſetzwidrich Bedrohung vum Friede, der wo in
Deitſchland iwwerhaubt ka ruhich Stund hett.
Un do hilft aach ka Heeflichkeit un kaa Endgäächekumme un
kaa Noochgäwwe mehr, un wann mer ſelbſt in Deitſchland
kimf=
diſch bloß noch in Filzpanndoffel, odder gar ſtrimbich erum laafe,
um jo unſere verehrlichte Nachbarn zu zeiche, wie friedliewend
daß mer ſin, un wann mer’n noch ſo oft verſichern, daß mer mit
ihne un mit de ganze Welt in Friede und Freundſchaft läwe
wollte, däß wärd afach net geglaabt, un mir gälte allaans ſchun
däßwääche als Friedensſtörer weil mer verlange, a’ſtendich un
heeflich behannelt zu wärrn.
Ja, heiliches Kanonerohr, laaft am do net emol die Gall
iwwer? — Kann mer’s do ſälbſt eme Sozz verdenke, wann er
drotz aller Menſchheitsduſelei emol ſeim gebräßte Härze Luft
macht? — Sin dann mir Deitſche iwwerhaubt bloß noch gelidde
uff de Wält? — Miſſe dann mir, un immer bloß mir
hunnerd=
dauſend Rickſichte nemme, währendem daß die glawwe, ſie kennte
Holz uff uns hacke?!
Alſo alles was wohr is, un ich will dorchaus net hetze, dann
wann a' for Nuh un Friede is, ſo bin ich’s, dofor kennt mer mich,
awwer wann es Dibbche voll is, brozzelts iwwer. Un däßhalb
ſag ich’s noch emol: was=en der Hermann Müller drunne in
Gemf emol unner die Nas geriwwelt hott, dene Verbandsbrieder,
däß find voll un ganz mei Billichung, däß unnerſchreib ich vun
a bis zätt; aanerlaa, ob’s dibblomahdiſch war, odder net, däß is
mir Worſcht=egal, ſie wiſſe wenichſtens jetzt emol was mer vun=en
halte, un vun ihrm verlogene Friedensgedhu.
Jetzt hawwe ſe ihrn Dabbe, un den nimmt=en kaa Dokter
mehr ab. Beſunners awwer der ſcheiheiliche Herr Moßjeh Briah’.
Stellt ſich der aach noch hie, un ſchmeißt uns unſer paar Saldade
vor, un däß Panzerkreizerche, wo mer uns ſpaßhallwer baue wolle,
un ſeecht, unſer Induſtrie kennt ſich im Handumdrehe uff de Krieg
umſtelle. Mich wunnert bloß, daß er net aach noch geſagt hott, die
deitſche Hebamme kennte jederzeit ihr Kliſtierſpritze als
Flamme=
pucker verwende, un de deitſche Bauern ihr Puhlwäge kennte
iwwer Nacht zu=eme ſchlagkräfdiche Fluggeſchwader ausgebaut
wärrn. Un während der uns ſowas vorſchmeißt, ſtolwern die
Franzoſe Rechimenderweis uff unſerm gude deitſche Boddem
erum un halte Mannöwer ab. Is däß net de reinſte Hohn?! —
Naa, ich ſag’s noch emol, der Hermann Müller hatt ganz recht,
wann=er dem Briah emol die Laff vum Geſicht geriſſe hott; un der
kann nor vun Glick ſage, daß ich net am Müller ſeine Stell war,
Dann wie ich mich kenne, hett ich in dem Fall vun meim weibliche
Verdeidichungsrecht Gebrauch gemacht, un hett dem Briah uff ſei
verloge un ſchei heilich Geſchwätz hie, dreimal reichlich un
aus=
giewich, awwer aus vollem Herze in’s Geſicht geſpuckt. Däß hett
ich gemacht, ſo wahr ich Bimmbernellſen haaß, un wann de ganze
Völkerbund verblatzt weer. — Dann hett ich die Konſigwenze
ge=
zoge, un hett in aller Seelenruh mei Zah’lbärſcht eigewickelt, un
mei Nachthemd, un hett zu meine Dellegatzionsleit geſagt: Auf
nemmt Eier Hiet, mir mache haam.
Un dann hett mir des ganze Wältballament em Buggel enuff
un erunner rutſche kenne, kreizweis, iwwerzwärch un de lange
Wähk. — Jawoll!
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Alſo widder=e nei Addendaht
uff unſern Balleegadde. Nemlich wie ich mer hab ſage loſſe, hott
de Säbbel Hitſch en Adrag ei gebracht, der dodruff enauslaaft,
den Balleegadde zu=eme Packblatz umzuwandele. Ich geb’s
zu, die Idee beſticht, im erſte Aageblick, dann en Packblatz for
Audomobille, im Zenndrumm vun de Stadt, is for=e uffſträwend
Großſtadt e Nodwennigkeit, die wo ihr Berichdichung hott. Awwer
zu dem Zweck brauch mer de Balleegadde net zu verſchammeriern,
dann zu was hammer dann de Maſchdall. Däß is for
Darm=
ſtadt de ideellſte Packblatz vun de Welt, de Hof is groß genuch,
un Blatz zum Unnerſtelle is aach do; alſo: mein Liebchen was
willſt du noch mehr! —
Dohärngääche de Balleegadde, däß is ſcheints ſo des „Mädche
for Alles”. — Vor vier Johr wollt mer däß, for Darmſtadt
un=
bedingt nodwenniche Großſtadt=Hotel druff baue, mit
Rieſebierhalle, un was waaß ich all. Dann ſollt e
Biero=
haus druff gebaut wärrn, wo demit unſer großer
Stadtbau=
maaſter im Handumdrehe die Wohnunsnot behewe wollt, äweſo
den Mangel an Läde. Noochdem aach do nix draus worrn is,
wollt mer den Gadde zu=ere Großſtadt=Alag umwandele,
mit vier, ſage un ſchreiwe vier Bedierfnis=, Tellefon= un
Ver=
kaafstaffilions, do hett alſo die Gäächend e bische en
ameri=
ganiſche Aſtrich krickt. Neierdings hott mer aaner den Floh
in’s Ohr geſetzt, es ſollt — die Mackthall druff. — Un jetzt
en Packblatz for Audomobille! — Alſo, alles was recht is,
awwer zu was ſich der Balleegadde net all eichnet, däß is ganz
unglaablich. Ach, un unſer beſcheide Bärjerſchaft weer ſchun
zu=
fridde, wann die Mauer ſoweit als meechlich falle dhet, un der
ganze Gadde mit Kiß beſtreid dhet wärrn, un e paar Benk enei. —
Domit weer, fors Erſte, alle Winſch vun de Darmſtädter
Bärjer=
ſchaft Rechnung gedrage; die Koſte ſin kaum nennenswert. —
Awwer du lieber Schiewer, was gälte in Darmſtadt die Winſch
aus de Bärjerſchaft; wer freegt nooch däre. . . .
Do fellt mer iwwrichens ei’, do is dieſer Dag e nei! Buch
iwwer Darmſtadt’s Endwigglung eraus kumme, bediddelt „Die
Induſtrialiſierung Darmſtadts im 19. Johrhunnerd”, vum Dokder
Uecker, des mecht ich jedem Darmſtädter zum eifriche Studium
empfehle; beſunners awwer dene, die wo unſerm liewe Städche
unner alle ſiwwenunzwanzich Umſtend in de Endwicklung e
anner Ziel un Nichdung gäwwe wolle, als wie=em vun Geburt
aus zukimmt. s is e ſehr lehrreich un indräſſant Buch, däß ſollt
jeder, dem’s ernſt is um unſer Darmſtadt, in ſeine freie Zeit
läſe un ſtudiern.
Der zeitgemäße Haushalt.
Warumſehen Ihre eleganten Schuhe
ſounge=
eigt aus? Wer aufmerkſamen Auges ſeine Blicke auf die
Fe des Publikums lenkt, wird viel modernes Schuhwerk
ſen das ſich in ſchlechtem Zuſtande befindet.
Mamentlich die zartgetönten, paſtellfarbigen
blbſchuhe zeigen oft ſchon nach kurzem Gebrauch ſchwarze
Srammen, dunkle Querfalten und Brüche oder in das Leder
sielsogene Schmutzränder und Flecken, die durch Regenwetter
ntaden ſind.
9oerartige Schönheitsfehler ſind nun ſofort mit einem naſſen
Anramm, nachdem man die Schuhe auf Leiſten geſpannt oder
nmuſammengeknülltem Zeitungspapier ausgeſtopft hat,
abzu=
bchgen, um nach dem Trocknen, die Schuhe mit farbloſer
Leder=
ume einzureiben und mit wollenem, ſauberem Lappen
nachzu=
enen. Die Schuhſpanner und =Leiſten ſind zur Schhuhpflege
weſoingt notwendig, nach jedem Ausziehen der getragenen
Euſge in noch fußwarmem Zuſtande in dieſe geſchoben, wirken
wie das Bügeleiſen, alle Falten und Brüche glättend.
Emarze Schrammen entferne man entweder mit Benzin oder
Frieläther. Hat der zartfarbige Ueberzug gelitten, ſo friſche
m. die Schuhe mit gleichfarbiger Wilbra=Lederfarbe wieder
machdem man zuvor Cremereſte mit Salmiakgeiſt abgerieben
ſoamit erſtere gut auf dem Leder haftet. Sie werden wieder
nneue.
Fatbige Wildleder= oder Nubukſchuhe reibe man
t mit Stahlbürſten oder Sandpapier auf, da dieſe die rauhe
Ven=narbe beſchädigen und ſchließlich „ſpeckige” Stellen entſtehen.
Eine für dieſe Zwecke beſtimmte Gummibürſte leiſtet die gleichen
Dienſte. Nach dem Neupudern entferne man durch leichtes
Klopfen alles überflüſſige Pulver, da dieſes das Strumpfgewebe
angreift.
Fliederbeer=Gelee. 1 Pfund von den Stielen
ge=
ſtreifte Fliederbeeren ſetzt man mit Waſſer bedeckt und mit Zimt
Zitronenſchale und 1 blütenloſe Nelke zum Kochen auf, ſeiht durch
ein Haarſieb (die Beeren kann man nochmals auskochen), worauf
man den gewonnen Saft mit aufgelöſter roter, oder halb roter,
halb weißer Gelatine verrührt, wovon man 12—13 Blatt auf 1
Liter Saft rechnet. Mit Vanillezucker und Zucker nach Bedarf
und Rum oder Arrak abgeſchmeckt, gießt man die Flüſſigkeit in
kleine Glasſchalen oder Förmchen, evtl. auch Weingläſer, zum
Erſtarren und reicht ſie, ungeſtürzt, in Schlagſahne als Nachtiſch.
Melonenkrapfen. 2 Eier verquirle man mit ½ Liter
Milch, ½ Pfund Mehl, dem Abgeriebenen ½ Zitrone, 1 Teelöffel
ſtarker Süßſtofflöſung, 1 Priſe Salz, zu einem recht dickflüſſigen
Eierkuchenteig, in den man 2 fingerbreite und =ſtarke
Melonen=
ſchnitten, die man, mit Arrak oder Rum beſprengt und gezuckert,
1 Stunde ziehen läßt, mit einer Spicknadel taucht. In heißem
Fett ausgebacken, beſtreut man die Melonenkrapfen noch warm
mit Puderzucker.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Tomatengrießſuppe, Sauerbraten mit grünen
Klößen, Johannisbeer=Gelee. — Montag: Bierſuppe mit
Bröckchen. Gefüllte Tomaten im Reisrand. — Dienstag:
Ger. Grünkernſuppe. Gefüllte Gurke mit Bratkartoffeln.
—
Mittwoch: Sauerſüße Birnenkartoffeln. — Donnerstag:
Pikantes Schweizer Leberli. — Freitag: Kartoffelſalat mit
gebackenen Seeforellen. — Samstag: Kalbsgekröſe mit
Roſinenſoße und Semmelklößchen.
„Donnerwetter! Ich habe ja in den Ferien 20 Kilo zugenommen!“
ADAMSONS BRAUTWERBUNG
Aus dem Album: Adamson, Neue Folge. Verlag Dr. Eysler 8 Co. A. G., Berlin
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5
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[ ← ][ ] Mäntel für den Herbſt.
Nun nahen bald wieder jene Tage, von denen wir ſagen
können: „Sie gefallen uns nicht!” Es wird Herbſt, und immer
häufiger grüßt uns des Morgens trüb verhangener Himmel,
immer ſeltener erklettert das Queckſilber des Thermometers
ſommerliche Höhen. Und ſelbſt dann weht es fühlbar kühl über
die noch ſommergrüne Erde, ſobald die Sonne zur Rüſte geht. Es
wird Herbſt. . . Doch Unabänderliches mit Würde und Ergebung
zu tragen, iſt wahre Weisheit; und ſchließlich hat jede Jahreszeit
ihre beſonderen Reize, die uns über ihre Mängel hinwegtröſten:
Herbſtanfang iſt Auftakt neuer Ereigniſſe der Mode, Wiederbeginn
geſelligen Lebens nach langer Sommerpauſe — alſo etwas für die
Damenwelt ganz beſonders Erfreuliches! Und mit der kühler
werdenden Witterung, ja ſelbſt mit unerfreulichſtem Wetter findet
man ſich ab, wenn der hübſche Herbſtmantel im ſportlich=ſachlichen
Stil bei dieſer Gelegenheit das erſte Mal die Trägerin ſchmücken
und ihr Beipunderung ſichern kann!
Keineswegs ſoll damit geſagt ſein, daß man dem
Herbſt=
mantel nun gerade ſchlechtes Wetter wünſchen ſollte — im
Gegen=
teil, gerade jetzt wird noch mancher Reiſeplan zur Wirklichkeit,
manche kurze Wochenendfahrt bekommt gerade durch die
herbſt=
liche Stimmung draußen erſt ihren vollen Reiz! Alſo muß der
richtige Hrebſtmantel ein Schön= und Schlechtwettermantel zugleich
ſein können. Er erfüllt dieſe Aufgabe auch in jeder Beziehung.
Beginnen wir mit dem allerſachlichſten: dem Mantel aus
im=
prägniertem Garbadine. Als ſportlicher Mantel zeigt er den
ge=
ſchnallten Gurt faſt in Höhe der natürlichen Taille, der dem
Seitenteil angeſchnitten iſt. Dies aber verläuft nicht ſenkrecht,
ſon=
dern zieht ſich etwas ſchräg vorwärts, gerade ſoweit, daß es über
dem feſtgeſteppten Anſatz einer Kellerfalte unterhalb des Gürtels
endet, neben dem die große praktiſche Taſche aufgeſetzt iſt.
Während der tiefe, aber bei Regenwetter durch den Kragenſchnitt
vollkommen zu ſchließende Reversſchnitt die traditionelle Form
zeigt, weiſt der Aermel einen hübſchen Effekt auf: eine
ſpitz=
geſchnittene groeß Patte, die faſt bis zum Ellbogen reicht und mit
zwei Schmuckknöpfen und Knopflöchern verſehen iſt (C). Dieſe
kleinen Effekte geben dem Garbadinemantel die weibliche Tendenz
— der ganz ſtrenge Ulſter aus Phantaſieſtoff aber verzichtet
darauf und wirkt nur durch die Solidität ſeiner Linien und ſeines
Materials! Weit und leicht glockig geſchnitten, mit
Raglan=
ärmeln und mittelbreiten ruhigen Aermelaufſchlägen, mit der
Doppelreihe ſeiner drei Knopfpaare und dem breit, faſt wuchtig
wirkenden Revers und Kragen ſtellt er das Ideal des Reiſe= und
Sportmantels dar! Wäre nicht die Steppereiverzierung der
Aermelnähte des Eingriffs der ſchräggeſtellten, eingeſchnittenen
Taſchen, der Aufſchläge und des Reverskragens — man könnte
im Zweifel ſein, ob es nicht ein Herrenulſter wäre (B). Aber die
„Herrlichkeit” der Damenmode iſt ja nun längſt vorüber, und auch
der praktiſche Mantel verträgt die liebenswürdige Betonung
zu=
rückhaltender Schmuckeffekte, die ihm die weibliche Tendenz geben.
Die Mantellinie kann ſehr gefällig wirken, wenn ſie ganz vorſichtig
die Taillenlinie andeutet und etwa in Höhe des mittleren der drei
Knopfpaare eines zweireihigen Ulſters etwas nach innen ſtrebt.
Dann bedarf es natürlich keines Gürtels und auch die Taſchen
können tief, noch unter dem letzten Knopfpaar ſitzen. Sie
bekommen, wie Kragen und Aermelaufſchläge, gefälligen
Samtauf=
put, und erhöhen den betont weiblichen Eindruck noch weſentlich
(A). Noch eleganter wirkt natürlich das Mantelkomplet, für den
Herbſt und die Herbſtreiſe. Der rundum in tiefe Falten gelegte,
ſportliche Rock und der gerade geſchnittene, offen und auf zwei
Knöpfe geſchloſſen zu tragende Mantel ſind aus dem gleichen
gemuſterten Wollſtoff gearbeitet. Eine einfache Samtweſte ohne
Die Kleidung der Hausfrau.
Wir ſind uns wohl darüber einig, meine Damen; es geht nicht
ohne Hauskleid! Lieber wollen wir noch auf den bequemen
Morgen=
rock verzichten, aber ohne Hauskleid, das iſt ganz unmöglich! Wieviel
junge und ältere Hausfrauen müſſen heute ohne
Haushilfe auskommen, müſſen alles, was im
Hauſe gebraucht wird, ſelbſt beitragen, müſſen
eventuell auch bei der Arbeit im Hauſe ſtets
be=
reit ſein, dies oder jenes zu beſorgen. In einem W
Morgenrock oder einem unanſehnlichen
über=
ſtändigen Kleid früherer Jahre — damit geht ſſe/
man nicht auf die Straße, nicht wahr? Aber
in einem ganz ſchlichten, nett verarbeiteten
Woll=
ſtoff= oder Waſchkleidchen kann man ſich überall
ſehen laſſen. Es iſt im Grunde ja völlig
gleich=
gültig, welches Material genommen wird, ein
allzu üppiges, prunkvolles wird ja eo ipso
fort=
fallen. Auch ob gemuſtert oder glatt, ob hell
oder dunkel, iſt völlig belanglos. Der Geſchmack
und die Anſprüche ſind verſchieden, und jeder
ſoll letzten Endes das wählen, was ihm am meiſten
zuſagt. Maßgebend iſt vielmehr die Schnittform,
die anſpruchslos und einfach, ſchick und praktiſch
ſein ſoll. Es ſind demnach alle gewollten,
beſon=
ders hervorſtechenden Beſätze, alles Flatternde
und Wehende, was unſere Mode ſonſt ſo liebt.
ſowie alle extravaganten Schnitteffekte —
eben=
falls Lieblinge der augenblicklichen Mode —
tunlichſt zu vermeiden. Eigentlich ſollte ſich jede
Frau ihre Hauskleider ſelbſt arbeiten können,
ſo leicht, ſo unkompliziert ſollte der Schnitt, ſo
M
einfach die Aufarbeitung der Garnierungen ſein.
Nehmen wir an, Sie beſchaffen ſich einen ein=
A
farbigen Wollſtoff; da wird nun beſtimmt ein
abſtechendes Krägelchen mit den paſſenden
Manſcheten, etwas Paſpelierung und ein
far=
biger, möglichſt abweichender Ledergürtel für
den Aufputz völlig genügen. Und bei einem
ge=
muſterten Stoff iſt es nicht weſentlich anders,
nur daß bei einfarbigen Stoffen das
Beſatz=
material gemuftert und bei gemuſtertem glatt
ein muß. Ueberhaupt die gemuſterten Kleid=
Lwn
chen benötigen noch weniger Garnierungen als
die einfarbigen, weil die Muſterungen, vor allem
die in lebhaften Farben, ſchon genügend für
Belebung ſorgen. Selbſtverſtändlich ift, daß der
ganz enge ſchlank verlaufende Aermel für das
Hauskleid unzweckmäßig iſt. Der weite Bluſen= 12272
ärmel, der bis über den Ellbogen zurückgeſchlagen werden kann,
iſt praktiſcher. Und der Morgenrock? Für ihn ſind die loſe
ſitzende Form und weit ausfallende garnierte Aermel, ſchöne
Seide und prächtiger Samt ebenſo geeignet wie eine ſchlichte
Kittelform und ein praktiſcher Wollflauſch oder Flanell. Zu allen
Modellen ſind Lyon=Schnite erhältlich.
A. K.
Aermel bildet den Uebergang zum Pelzfutter des Mantelss
auch den breiten, eckig geſchnittenen Kragen bildet, der durchh=
Blende abgeſchloſſen iſt. Hier begegnen wir zum erſten Ma
neuen Idee, Stoffmäntel mit Pelz zu füttern, die ſich für den
mittag in der Stadt, ſowie herbſtliche Reiſen ſicher durchg
wird (D). Zu allen Modellen ſind Lyon=Schnitte erhältlich.
Des Cages köſtlichſte Mitgift.
Von Emil Pilz.
Wir ſaßen in der Sommerfriſche beim erſten Frühſtück. D,on
und Herren der verſchiedenſten Berufe. Die Geſpräche korn
trierten ſich plötzlich auf die Frage: „Wie iſt die erſte Moo
ſtunde im durchſchnittlichen Tagesverlaufe am rationellſten au
nutzen?‟ Ein alter noch ſehr rüſtiger Herr meint: „Ich habt
Laufe der Jahre mehrmals die Lebensweiſe geändert und
den Modus, die erſte Stunde des Tages zu nutzen. Jahrou
las ich die Zeitung, doch fand ich bald heraus, daß es in V
tracht der Friſche des Geiſtes und der Empfindung eine gez
Kraftverſchwendung bedeute. Ich gewöhnte mich daran, eingone
des energetiſchen Imperativs, früh Pläne zu entwerfen und
tiſche Probleme zu durchdenken. Dabei habe ich glänzend on
ſchnitten und noch jetzt, völlig dienſtfrei, mache ich mir früh Nocn
zu allerhand Unternehmungen, die den Tag ausfüllen ſoller=
Eine Hausfrau ſchloß ſich ihm ahn: „Bravo, dem ſtimmn
bei. Ich dulde es nicht, daß in meiner Familie die Frühſtückk,
mit unnötigen Geſprächen verlängert wird. Ich ſelbſt ziehe
½ Stündchen zurück und denke über die Pflichten des Hausrul
und der geſelligen Zuſammenkünfte nach; denn eine Hausfrauu
einen komplizierten Betrieb zu leiten hat, muß oft kombinä.g
wie ein Stratege und ſchöpferiſch ſein wie ein Künſtler.”
Ein Komponiſt ſpann den Faden des Geſprächs weiter: „„
die Ausnutzung der ſchöpferiſchen Stunde anlangt, ſo bin ich
Meinung, daß die phyſiologiſchen und pſychologiſchen Bedingurhe
des Produzierens bei anderen Gelegenheiten weit günfin
ſind, z. B. bei einſamer Wanderung in maleriſchem Gelände, u
anregendem Feſte, nach aufregendem Disput, nach der Begegnm
mit einer ſchönen ſympathiſchen Frau — kurz, nach Erlebnit.
die den Menſchen in gehobene Stimmung verſetzen, eine Stole
rung des individuellen Lebensgefühls erzeugen.”
Nach ihm nahm ein Schriftſteller das Wort: „Dieſe perſönlik=
Erfahrungen könnte man ergänzen durch Hinweis auf die
wohnheiten berühmter Männer. Doch ich halte es mit Goetnt
zu
Mahnung: „Gebt ihr euch einmal als Poeten, ſo kommand
Poeſie!” Man kann, nach meinen Erfahrungen, das Empfindmn
leben ſo trainieren, daß zu einer beſtimmten Stunde des
Tag=
die ſchöpferiſchen Kräfte am rationellſten arbeiten, und das mr;
nicht gerade die erſte Morgenſtunde ſein.”
Ein Herr, den wir als Lebenskünſtler bezeichneten, meirn=
„Die künſtleriſche Inſpiration in allen Ehren, doch ich meine, „*
Leben ſelbſt zur Kunſt zu ſteigern, es zu adeln, dazu bedarfs a.
der Inſpiration, die von der Natur, der Kunſt, der Wiſſenſch
dem Leben, ausgehen kann. Von den Schönheitsoffenbarun
der Natur, ſeis ein köſtliches Abendrot, der Park im Märcke
gewande des Rauhreifs, eine aufbrechende Roſenknoſpe, ſtran
eine Lebenskraft aus, auf die ſich tauſende nicht einſtellen, En
ſie es unterſchätzen und nicht vollbewußt als Freudenkeim .
Gemüt pflanzen. Eine ſolche Mitgift des Tages einzuheimnn
gehört vor allen Dingen zum Prinzip des carpe diem
Ihm ſchloß ſich ein Sportsmann an: „Nach meiner Anſichc=
Leben, wahres Leben, Kraftentfaltung, das Ausſtrahlen
gerter Energie. Für den Sportsmann gibt es nur eine
rationeller Verwendung der erſten Morgenſtunde: „N
Training! Das iſt mein heiligſtes Dogma, alles andere.. ... .
Betrachte deine Kleider nicht als „Schrankfutter”
Von Lotte Freygang.
Kürzlich überraſchte ich meine Freundin, die ich zum gema
amen Spaziergang mit meinen Kindern abholen wollte, weinr!
vor dem Kleiderſchranke, nachdem mir ihr Oe
ſtes Kind mit recht betrübtem Geſicht geöf!e
hatte. Leidenſchaftlich ſprudelte ſie mir entgegn
„Wir können, nicht mitgehen, ich habe nu
Paſſendes anzuziehen!“
Entmutigt ſank ich auf einen Stuhl und El
ſchnell ging es mir durch den Sinn, wie oft
W
nun ſchon ſeit Jahren vergeblich bei ihr II
96
ti-
ſprach, um ſie zum Mitgehen ins Freie zu
wegen, das ſowohl ihren Kindern, wie ihr ſes
„1.0
gut getan haben würde und von unſeren bei=
..!.
Männern, die ſchon langjährige Freunde wab
171
ſo ſehr gewünſcht wurde. Entweder war
77.710g- Ausrede: daß ſie für die Kinder kein paſſen”
Strapazierkleid beſitze und ihr gutes Kleid,
*
das neueſte und modernſte geſchont wern=
N
müſſe, oder ſie hatte, keinen modernen *.
4
keine modernen Schuhe, oder das eine A.
andere davon fehlte den Kindern. Doch
wohnt, immer einander ſchonungslos un 1
1—-A
Fehler zu ſagen, ohne dieſe Offenheit übelh.
nehmen, zog ich ſie jetzt raſch vor den 8e
1n
Berſten vollen Schrank und wies darin auf
.
eine und andere Bekleidungsſtück, das bei ſ.
tadelloſem Ausſehen nur den einen Fel=
Kitt
hatte, nicht mehr modern zu ſein: „Sieh ſie
einmal genauer an, deine geſchonten Kleil
meine liebe Lene. Schreit dir nicht jedes einze
entgegen, wie töricht du warſt, als du ſe
Zeit ihres „Glanzes”, alſo ſolange ſie mock!.
und damit für dich ein Schmuck waren,
lauter Angſt vor ihrem vorzeitigen Verbrad.
ſchonteſt, bis das Wetter für das leichte er
merkleid hier und die entzückende duftige Bl!
dort, zu kühl oder für den prächtigen, die
Wintermantel für die mollige Tuchjacke
Pelzbeſatz, viel zu warm geworden war? W‟
du denn auch einmal bedacht, wieviel Kap‟
du mit ihrer Schonung zinslos anlegſt?
Schrank voll geſchonter, unmoderner Klein
aber, iſt ein ſchwerer Vorwurf für jede Fn
denn die Summen dafür konnten nutzbring
der angelegt werden. Oder denkſt du über die
C4
Punkt anders