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 Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
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Nummer 93 
Montag, den 2. April 1928. 
191. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht 
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Leiſiung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fälli jeder 
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und 
            Darm=
ſtädter und Nationalbank.
 Vor dem Donez=Prozeß. 
* Kowno, 1. April. (Priv.=Tel.) 
Der Prozeß gegen die „Verſchwörer von Schachty” wird, 
wenn die gerichtlichen Behörden ihre Unterſuchung bis dahin 
abgeſchloſſen haben werden, am 16. April in Moskau ſtattfinden. 
Von den Verhafteten iſt bereits die Mehrzahl, vor allem faſt 
alle Ruſſen, nach Moskau übergeführt worden; lediglich die 
Deutſchen befinden ſich noch in Roſtow, wo geſtern die erſte 
            Zu=
ſammenkunft des vom Botſchafter Graf Brockdorff=Rantzau 
            ent=
ſandten Botſchaftsbeamten mit den Verhafteten ſtattgefunden 
hat. Ueber das Ergebnis dieſes erſten Beſuchs verlautet 
            zu=
nächſt noch nichts. Es iſt anzunehmen, daß dieſer erſt nach 
            Mos=
kau berichten wird, worauf mit weiteren Ausſprachen zu 
            rech=
nen iſt. 
Die von den Ruſſen eingeſetzten Kommiſſionen zur 
            Unter=
ſuchung der Vorgänge in Schachty haben ihre Arbeiten 
            abge=
ſchloſſen. Die Unterſuchung hat ein Ergebnis gezeitigt, das 
            er=
neut die Auffaſſung beſtätigt, daß es ſich bei der ganzen Affäre 
um eine Angelegenheit handelt, die aus parteipolitiſchen 
            Rück=
ſichten ungeheuer aufgebauſcht worden iſt. Beide Kommiſſionen, 
eine G.P.U.= und eine Gewerkſchaftskommiſſion, haben Hand in 
Hand gearbeitet. Ihre Aufgabe war es, nicht nur die 
            Zuſam=
menhänge der Vorgänge im Donez=Gebiet vom kommuniſtiſchen 
Standpunkt aus zu klären, ſondern auch gleichzeitig eine 
            radi=
kale Säuberungsaktion in den Aemtern durchzuführen. Die 
Maßnahmen, die nach ihrer Berichterſtattung in Moskau durch 
die oberſten Partei= und Sowjetbehörden im Schachtyrayon 
durchgeführt worden ſind, weiſen eindeutig darauf hin, welche 
Direktiven den Kommiſſionen von Moskau aus mit auf den 
Weg gegeben: worden ſind. Manche Zuſammenhänge werden 
jetzt klar, wenn man Einzelergebniſſe in das von Moskau 
            an=
gewandte Syſtem des Kampfes gegen die Konterrevolution 
            ein=
ordnet. Führende Partei= und Sowjetbeamte werden wegen 
Mißbrauchs ihrer Aemter abberufen und zur Rechenſchaft 
            ge=
zogen, anderen wird ſcharfer Tadel erteilt, weil ſie nicht das 
nötige Verſtändnis für die vom klaſſenkämpferiſchen Standpunkt 
aus ſchädliche Tätigkeit der „Bourgeois=Spezialiſten” bewieſen 
haben. Für die Zukunft ſollen beſonders befähigte Partei= und 
Gewerkſchaftsmitglieder aus den hauptſtädtiſchen Zentren 
            dort=
hin entſandt werden, um die Parteibureaus und die 
            Gewerk=
ſchaftsorganiſationen „mit neuem Geiſt zu erfüllen”. 
Geht aus dieſen Maßnahmen, wie betont, bereits zur 
            Ge=
nüge hervor, daß die in Deutſchland mit Empörung 
            aufgenom=
mene Verhaftung der deutſchen Ingenieure lediglich auf 
            inner=
kommuniſtiſche Motive zurückzuführen iſt, ſo wird dieſe 
            Tat=
ſache durch die inzwiſchen bekannt gewordene Vorgeſchichte der 
ganzen Aktion noch beſonders bewieſen. 
In Artemowſk, einem Städtchen im Schachtygebiet, hatie die 
Frau eines höheren Polizeibeamten aus dunklen Motiven 
            Selbſt=
mord begangen. Als man der Angelegenheit nachſpürte, ſtieß 
man auf eine ganze Kette von Unregelmäßigkeiten und 
            Miß=
bräuchen, die hohe Partei= und G.P.1.=Beamte ſich haben 
            zu=
ſchulden kommen laſſen. Bei dieſer Gelegenheit erinnerte man 
ſich auch der zahlreichen Beſchwerden und Klagen, die aus 
            Ar=
beiterkreiſen ſtammten, denen aber gewöhnlich kein Gehör 
            ge=
ſchenkt worden war, weil die korrumpierten örtlichen Behörden 
ſie entweder gar nicht weitergeleitet hatten oder ihnen ſcharf 
entgegengetreten waren. Die ohnehin wachſende 
            Unzufrieden=
heit der Arbeiterſchaft wurde nach dem Bekanntwerden dieſer 
Affären nur noch geſteigert, ſo daß die Sowjetbehörden ſich 
            ge=
zwungen ſahen, zur Beruhigung der kommuniſtiſch organiſierten 
Arbeiterſchaft des Schachtyrayons ſcharf verzugehen. 
Wie weit die Maßnahmen der Sowjetbehörden 
            gerechtfer=
tigt ſind, wird der Prozeß erweiſen müſſen. Offenſichtlich iſt 
aber, daß die Angelegenheit ſehr aufgebauſcht wird; ſo erſcheint 
es wenig glaubhaft, daß es ſich tatſächlich um eine ſyſtematiſche 
Vorbereitung zum Umſturz, um Sabotage und um Verrat 
            ge=
handelt haben kann. Alte Erſahrungen zeigen, welchen Aufwand 
in propagandiſtiſcher Hinſicht die Sowjetbehörden treiben, um 
einen Sündenbock für ihre eigenen Mißerfolge zu finden. War 
es anfangs die konterrebolutionäre Tätigkeit der Monarchiſten 
und Kadetten, die der Weltrevolution hindernd im Wege ſtand, 
ſo wurde ſpäterhin die ganze Aufmerkſamkeit der 
            kommuniſti=
ſchen Parteibehörden den reichen Bauern zugewandt, gegen die 
der Vorwurf erhoben wurde, daß ſie die Sowjetmacht 
            unter=
graben. Dieſer Kampf gegen die Bauern iſt aber als Parallele, 
zur Donez=Aktion von beſonderem Intereſſe. Hier wie dort 
ſpielt die G.PU. eine beſondere Rolle. Sie iſt das 
            Machtinſtru=
ment der Partei, was um ſo bedeutungsvoller iſt, als in dem 
Widerſtreit der Intereſſen zwiſchen Partei und Staat jene ſtets 
uech bisher die Oberhand behalten hat. Deshalb begegnet man 
in der ruſſiſchen Preſſe auch immer wieder dem Hinweis, daß 
die Angeklagten in dem Donez=Prozeß weniger wegen 
            Unter=
grabung der Wirtſchaft des Staates, als vielmehr wegen ihrer 
Tätigkeit gegen den Kommunismus ſtreng beſtraft werden 
müßten. 
Daß es ſich bei den deutſchen Ingenieuren um einen 
            Miß=
griff der G.P.U. handelt, wird der Prozeß erweiſen müſſen. 
Denn wenn es auch nicht überſehen werden darf, daß die 
            aus=
ländiſchen Spezialiſten unter beſonders erſchwerten Verhältniſſen 
zu leben und zu arbeiten haben, ſo iſt doch kaum anzunehmen, 
daß einer der Deutſchen ſich an Machenſchaften gegen den 
            ruſſi=
ſchen Staat und gegen den Kommunismus beteiligt haben kann. 
„Verdächtig” erſcheint man allerdings in der Solvjetunion auch 
oft ſchon dann, wenn man nicht eindeutig für den Kommunismus 
iſt. Inzwiſchen dürften ja aber auch die Schädigungen, die 
            Muß=
land durch das geſpannte Verhältnis zu Deutſchland 
            dabonge=
tragen hat, au=h langſam in Mostau llar geworden ſein. Man 
müßte deshalb annehmen, daß der Prozeß gegen die Deutſchen 
in voller Objeltivität durchgeſührt werden wird, d. h. dann, daß 
nur ein Freiſpruch erwartet werden kann.
 Vom Tage. 
Die Pariſer Polizei hat zwei Deutſche namens Abraham 
Sulzberger und Ludwig Salomon, beide wohnhaft in Berlin, 
verhaftet, die beſchuldigt werden, wertloſe Wertpapiere und 
            zahl=
reiche wertloſe Wechſel in den Handel gebracht zu haben. Mit ihnen 
wurde ein Franzoſe namens Robard, angeblich Direktor einer Pariſer 
Handelsgeſellſchaft, der mit den beiden gearbeitet haben ſoll, verhaftet. 
Nach Blättermeldungen aus Barcelona ereignete ſich in einer 
Konfektfabrik eine Exploſion, bei der ein Arbeiter getötet 
und mehrere ſchwer verletzt wurden. 
Der polniſche Landtag hat ſich geſtern, nachdem er noch 
des Budgetproviſorium und das Geſetz über die Inveſtitionskredite 
in der Regierungsfaſſung verabſchiedet hatte, vertagt. Die nächſte 
Sitzung wird am 24. April ſtattfinden. 
Nach den letzten Meldungen aus Konſtantinopel hat das 
            Erd=
beben von Smyrna einen größeren Umfang gehabt, als die 
erſten Meldungen annehmen ließen. Es gab drei Erdſtöße: den arſten 
um ½3 Uhr morgens, den zweiten um 3 Uhr morgens und den dritten 
um 6 Uhr abends. Das Zentrum des Bebens ſcheint ſich in Tu ball 
befunden zu haben, wo man 30 Tote und 100 Verletzte zählt. Das 
Beben wurde außerdem in Konſtantinopel, wenn auch nuc leicht, 
            ver=
ſpürt. In Smyrna ſind ſämtliche Fabrikſchornſteine eingeſtürzt. In 
Seidi Köi, einem Dorf in der Nähe von Smyrna, zählt man 50 Tote 
und 40 Verletzte. Die genaue Zahl der Opfer im ganzen heimgeſuchten 
Gebiet iſt noch nicht bekannt. In Turball ſind 200 Häuſer zerſtört 
worden. Die Bevölkerung kampiert im Freien. Die Regierung hat 
Truppen und das Rote Kreuz zur Hilfeleiſtung aufgeboten. 
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann 
über Bismarck. 
Berlin, 1. April. 
Die Arbeitsgemeinſchaft Oſtpreußiſcher Regimentsvereine in 
Berlin veranſtaltete, im großen Feſtfaal des 
            Kriegervereins=
hauſes, der mit den Farben des Reiches und Preußens und der 
alten Reichsflagge geſchmückt war, eine Bismarckgeburtstagsfeier 
zum Beſten oſtpreußiſcher Nothilfe. Die Feſtrede hatte 
            Reichs=
außenminiſter Dr. Streſemann übernommen, der eingangs die 
politiſche Situation bei Bismarcks Geburt ſchilderte und in 
Vergleich ſetzte zu Deutſchlands Großmachtſtellung bei ſeinem 
Tode. Dr. Streſemann unterſuchte die Fragen, was Bismarck 
wohl heute zu ſagen habe, was wir von ihm als Menſchen, als 
Staatsmann und Diplomaten lernen können. Man werde von 
Bismarck nicht verlangen können, daß er im Jahre 1928 mit 
            den=
ſelben Mitteln Politik treibe, wie er es 1880 getan hat. Für ihn 
war die Politik die Lehre vom Möglichen, die ihn die 
            verſchie=
denen Parteien als das benutzen ließ, was ſie ſein ſollen als 
Faktoren, die dem Vaterlande dienen. Er hat nicht danach 
            ge=
fragt, welche Couleur ſie tragen, wenn er nur die Ueberzeugung 
hatte, daß ſie mit ihm zuſammen für Deutſchland wirken wollten. 
Es gibt viele, die glauben, es ſei leicht, Außenpolitik zu führen. 
Bismarck, der auf dem Gebiete deutſcher Außenpolitik die 
            größ=
ten Erfolge erzielt ha”, hat es des öfteren zum Ansdruck 
            ge=
bracht, daß die Politik an ſich keine Logik und exakte 
            Wiſſen=
ſchaft, ſondern die Fähigkeit ſei, „in jedem wechſelnden Moment 
der Situation das am wenigſten Schädliche oder das 
            Zweck=
mäßigſte zu wählen”. Als Menſch war Bismarck voller 
            Wider=
ſprüche, ſein Leben war Kampf, wie eben große Menſchen, die 
es in der Welt gegeben hat, immer Kämpfer geweſen ſind. Er 
hat gelitten unter den Verleumdungen ſeiner Gegner und hat 
ſich geſorgt um den Fortbeſtand des Reiches. Bismarck war der 
Mann der Realpolitik, der ſich oft den Vorwurf gefallen laſſen 
mußte, daß er ſeine Taktik geändert hätte und inkonſequent ſei. 
Er hat ſelbſt einmal darauf geantwortet: Das käme ihm vor, 
als wenn man Moltke vorwerfen wollte: Warum haben Sie 
nicht in der Schlacht von Sedan dasſelbe Manöver ausgeführt 
wie in der Schlacht von Mars=la=Tour? Aus dieſer Einſtellung 
ertpuchs Bismarcks Bündnispolitik in ihrer ganzen Genialität, 
Vielſeitigkeit und politiſchen Schöpferkraft. Wie das Leben 
            die=
ſes großen Mannes nur dem Wohl des Staates galt, ſo wollen 
auch wir an Bismarcks Geburtstag einmütig, feſt und 
            uner=
ſchrocken zuſammenſtehen, uns das Leben dieſes Mannes zum 
Leitſtern machen, jeder an der Stelle, an der er zu wirken hat 
Ich habe heute morgen geleſen, daß die Stadt Marggrabowa 
ihren Namen in Treuburg geändert hat. Laſſen Sie uns hoffen, 
daß dos ganze Deutſchland und insbeſondere Oſtpreußen, das 
einſt in dem Kampfe um die Wiedererrichtung Preußens an 
erſter Stelle ſtand, Treuburg werde. So dienen wir dem 
            An=
denken Bismarcks am beſten und arbeiten in ſeinem Geiſte. 
Starker Beifall lohnte die Ausführungen des 
            Reichsaußen=
miniſters, die ſpontan das Deutſchlandlied auslöſten. 
            Reichs=
innenminiſter v. Keudell ſprach Dr. Streſemann den 
            tiefgefühl=
ten Dank der Feſtteilnehmer aus und hob insbeſondere hervor, 
daß der Reichsaußenminiſter trotz der Ueberlaſtung mit 
            außen=
politiſchen Geſchäften es ſich nicht habe nehmen laſſen, das Feſt 
mit ſeiner Anweſenheit zu beehren. Dr. v. Keudell erinnerte 
in ſeinen weiteren Ausführungen an die große hiſtoriſche 
            Be=
deutung Oſtpreußens und ließ ſeine Worte in ein Hoch auf dieſe 
alte, heilige Provinz ausklingen. 
Die polniſch=litauiſchen Verhandlungen. 
Königsberg, 1. April. 
Die nächſte Sitzung der polniſch=litauiſchen Konferenz iſt auf 
Montag vormittag 11 Uhr angeſetzt. Sicherem Vernehmen nach 
iſt das litauiſche Projekt über die Sicherheitsfrage bis zum 
            heut=
tigen Abend bei der polniſchen Delegation noch nicht eingegangen. 
Das Memorandu über die litauiſchen Schadenerſatzanſprüche 
iſt ſehr kurz. Die litauiſchen Forderungen belaufen ſich auf zehn 
Millionen Dollar. Von polniſcher Seite ſind dem die Anſprüche 
gegewübergeſtellt worden, die Polen daraus herleitet, daß 
Litauen während des polniſch=ruſſiſchen Krieges im Jahre 1920 
die Neutralität nicht gewahrt habe. Wie weiter verlautet, ſind 
die polniſchen Wünſche, betreffend den Tranſit, der litauiſchen 
* 
Delegation, ebenfalls noch nicht überreicht wvorden. 
Der polniſche Geſandte in Berlin, Olſzowſki, iſt nach Berlin 
zurückgekehrt.
 * Däniſche Streiflichter. 
Parlamentariſches und beinahe 
            Unparla=
mentariſches. 
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter. 
v. A. Kopenhagen, 30. März. 
Wenn ein Deutſcher nach Dänemark kommt und — über das 
internationale Hotelmilieu hinaus — engere Beziehungen zur 
Bevölkerung anknüpft, wird er ſehr bald merken müſſen, welch 
unzweideutiger Unbeliebtheit er ſich erfreut. Einer 
            Un=
beliebtheit, die weit weniger auf konkrete nationalpolitiſche 
Gegenſätze als auf einen intereſſanten Trugſchluß zurückzuführen 
iſt. Der Durchſchnittsdäne geht nämlich von der aus ſchlechtem 
Gewiſſen geborenen Vorausſetzung aus, daß das deutſche Volk 
ſeit dem Jahre 1920 Tag und Nacht nichts anderes zu tun habe, 
als ihn zu haſſen. Um dabei nicht etwa ins Hintertreffen zu 
            ge=
raten und ſich in die Faſſive Rolle des Dulders drängen zu laſſen, 
nimmt er den eingebildeten Haß vorweg und ſteckt, ihn ſich 
ad majorem Daniae gloriam — ſichtbar an den Hut. Je weniger 
Deutſchland darauf reagiert, um ſo empfindlicher wird der kleine 
Nachbar und um ſo mehr wittert er verſteckte Bosheit und 
            ab=
gründige Heuchelei. Es iſt wie in jenem ruſſiſchen Sprichwort: 
„Eine alte Frau in Kiew haßte den Kaiſer, und denkt euch — der 
Kaiſer wußte es nicht.." Nichts kränkt den Dänen 
            nachhal=
tiger und verwundet ihn tiefer in ſeinem Stolz, als dieſes „
            Nicht=
wiſſen” — trotzdem und obgleich er es für Verſtellung hält. Wenn 
man drüben bei uns ahnte, wie die däniſche Preſſe aufjauchzt und 
in voller Kriegsbemalung erſtrahlt, wenn ein deutſches Blatt 
            zu=
fällig einen der ebenſo eifrig wie engros exportierten 
            Fehde=
handſchuhe aufnimmt — ja, dann täte man ihr vielleicht öfter 
den Gefallen. Man ſtelle ſich ein Land vor, das ſo ganz und gar 
keine Gelegenheit hat, ſeinen etwas kränklichen und ſtubenblaſſen 
Heroismus an die friſche Luft zu führen, und habe ein Einſehen! 
Vor allem aber muß vor etwas dringend gewarnt werden: 
man nenne den Dänen nie ſeinen Vetter oder bezichtige ihn gar 
der Zugehörigkeit zur germaniſchen Raſſe. Darin verſteht er 
nämlich keinen Spaß. Der Däne iſt eben Däne, däniſcher 
            Ab=
ſtammung, däniſcher Raſſe uſw. uſw. Wenn die Römer 
einſt Dänemark zu Germanien zählten, ſo war das ein 
            bedauer=
licher Irrtum dieſes ſonſt ſo achtbaren romaniſchen Volkes. Um 
jedem etwa auftauchenden Verdacht zu entgehen, erzählt der 
            kul=
turell gehobene Kopenhagener gern, daß ſeine Familie 
            urſprüng=
lich aus Frankreich ſtamme — auch wenn er noch ſo ſehr 
            Han=
ſen oder Schneider heißt. Der Glaube kann demnach nicht nur 
Berge, ſondern im Bedarfsfalle auch ganze Länder, Völker und 
Raſſen verſetzen. 
Was übrigens den Glauben anbelangt — d. h. den an ſich 
ſelbſt —, ſo müſſen unſere nördlichen Nachbarn die ſeligſten 
            Be=
wohner dieſer unvollkommenen Welt ſein. Wo etwas 
            Bedeut=
ſames geſchieht, wo ein befruchtender Geiſt, eine geniale Idee 
auftaucht, da iſt der däniſche Urheber ſicher nicht fern, denn 
            Däne=
mark hat „bekanntlich” (ich zitiere nur) die hervorragendſten 
            Ge=
lehrten, Aerzte, Ingenieure, Landwirte uſw. und iſt zum Beiſpiel 
Deutſchland kulturell weit überlegen. Wer das nicht glauben 
will, braucht bloß in Paris anzufragen — Poſtkarte genügt. Der 
große Henrik Ibſen war natürlich däniſcher Herkunft, wofür er 
ſeinem Schöpfer noch im Jenſeits danken ſollte. Denn was wäre 
wohl ſonſt aus ihm geworden? 
(Ganz nebenbei geſagt: ein prominenter Kopenhagener hat 
kürzlich behauptet, das däniſche Volk beſtehe zu 50 Prozent aus 
— na, ſagen wir mal „Geſchäftstüchtigen” und zur anderen 
Hälfte aus Betrogenen. Doch ich will mir dieſe Bosheit nicht zu 
eigen machen; man glaube getroſt das Gegenteil!) 
Um ganz gerecht zu ſein, ſei hier betont, daß das Dänentum 
ſehr viele ausgezeichnete Eigenſchaften beſitzt: es iſt fleißig und 
ſchollentreu, von ehrlicher Vaterlandsliebe durchdrungen und in 
ſeinem bäuerlichen Stamm von urwüchſig=patriarchaliſcher Würde. 
Die weniger erfreulichen Auswüchſe ſeines Weſens treten leider 
gerade dort zutage, wo ſie dem Fremden am eheſten auffallen, 
d. h. in der Preſſe, und zwar in jenem Teil der „
            Oeffentlich=
keit”, der das nationale Selbſtbewußtſein, und die europäiſche 
Ziviliſation gepachtet zu haben glaubt. Darum ſoll man ſich 
hüten, erſtens von Kopenhagen und zweitens von ſeinen 
            Zeitun=
gen auf ganz Dänemark zu ſchließen. Es ſteckt viel geſunde Kraft 
in dieſem Volk. 
Auch Kopenhagen iſt in mancher Beziehung beſſer als 
ſein leichtfertiger, genußſüchtiger Ruf. So paſſierte es neulich 
einem meiner Bekannten, daß er ſein Fahrrad mitten in der 
Stadt neben eine Haustür ſtellte und dort vergaß. Erſt eine 
Woche ſpäter bemerkte er den Verluſt und begab ſich auf die 
Suche. Nun — das Rad ſtand noch an ſeinem Platz, etwas 
            ver=
roſtet allerdings, jedoch vollkommen unberührt! Das ſollte man 
mal wo anders verſuchen Wenn hier neuerdings ſorglos am 
Bürgerſteig angelehnte Fahrräder in Maſſen verſchwinden, ſo 
kommit nur die Polizei als „Täter” in Frage, und der Beſitzer 
darf ſich ſein Vehikel — nach Erlegung einer Geldbuße — vom 
nächſten Revier abholen. Ordnung muß ſein! Der Kampf der 
Staatsgewalt mit dem Fahrradſpalier iſt übrigens aufreibender 
als man glaubt, denn der Däne läßt ſich weder ſeine guten, noch 
ſeine ſchlechten Gewohnheiten ſo ohne weiteres austreiben. Die 
meiſten Häuſer ſtehen hier nachts offen, und die Tür meiner 
            Pen=
ſion iſt tagsüber nie verſchloſſen. Wer will ſich da wundern, daß 
ein däniſcher Kaufmann, dem ſein wertvoller Koffer auf dem 
Leipziger Hauptbahnhof unter den Händen weg geſtohlen wurde, 
als finſterer Deutſchenhaſſer nach Kopenhagen zurückkehrte! 
Wenn man den modernen Parlamentarismus in ſeiner zum 
Selbſtzweck gewordenen Reinkultur belauſchen will, dann reiſe 
man getroſt nach Dänemark. Denn hier iſt dieſer 
            Parlamentaris=
mus zu Hauſe, und hier iſt das Rezept gefunden, wie man 
            poli=
tiſches Handeln durch oratoriſche Leiſtungen erſetzen, ſowvie die 
harmloſeſte, gänzlich unpolitiſche Angelegenheit auf dem Weg der 
Debatte erfolgreich politiſieren kann. Der Gipfel aller Dinge iſt 
die Taktik — und zwar eine Taktik, wie ſie erfindungsreicher 
            diel=
ſeitiger, geſchmeidiger kaum erträumt werden lann. Der 
            Parla=
mentarismus als geiſtreiches Geſellſchaftsſpiel; voller Uober=
Seite 2
Montag, den 2. April 1928
Nummer 93
 uaſchungen, unerwarteter Wendungen und ſeingeſponnener Tricks. 
Beinahe möchte ich ſagen — als Kreuzworträtſel, denn man weiß 
nie vorher, was dabei herauskommt, und doch hat alles ſeinen 
rechten Platz und ſeine vorbeſtimmte Löſſung. Man mt 
            gelegent=
lich ſo, als wolle eine Partei ausbrechen, man demonſtriert, 
            oppo=
niert und „kriſelt” — ja, man will ſogar ſich ſelber glauben 
machen, daß es bitterſter Ernſt ſei. Zuletzt aber atmen alle 
            er=
leichtert auf — es war nurz Spiel, und Uebelnehmen gilt nicht. 
Da greifen z. B. die Rechten das liberale Miniſterium heftig an 
und weiſen haarſcharf nach, daß die ganze Regierungsvorlage 
(Landmannsbank) nichts taugt, zurückgewieſen werden muß und 
überhaupt nur unter einem anderen Regime befriedigend 
            er=
ledigt werden bann. Demokraten wie Sozialdemokraten ſchließen 
ſich der Kritik an, und es wird ein oppoſitioneller 
            Rückvepwei=
ſungsantrag eingebracht. Die Abſtimmung naht — man ſieht 
ſchon die Miniſterſeſſel wanken! Ja, und dann ſtimmen die 
Rechten treu und bieder — gegen die Rückverweiſung . . . — Oder 
die Sozialdemokraten kämpfen wie die Löwen für den 
            National=
muſeumsplan der Oppoſition. Wenn er in Gefahr iſt, wirklich 
angenommen zu wwerden, wird die Abſtimmung vertagt. In der 
nächſten Sitzung liegen die Dinge unwünſtig=gümſtiger: der 
            Oppo=
ſitionsantrag wird mit acht Stimmen abgelehnt und eine halbe 
Stunde darauf ſchließen ſich die Sozialdemokraten in namentlicher 
Abſtimmung der bekämpften Regierungsvorlage an. Man kann 
ſogar gegen ſeinen eigenen Antrag ſtimmnen, wenn ihm 
unerwünſchter Erfolg droht. Es gibt halt Dinge zuviſchen Himmel 
und Erde, nach denen man immer „ſchreien” muß und die man 
nie wirnklich erhalten darf — wenn man ein kluger 
            Parlamen=
tarier iſt. 
Weltanſchauliche Geſichtspunkte ſpielen im rein ſozial=
            wirt=
ſchaftlich gegliederten däniſchen Parteileben ſo gut wie gar keine 
Rolle mehr. Der Konſervative iſt Demokrat und der 
            Sozial=
demokrat konſervativ — je nachdem, wie die Karten fallen. Ein 
Arzt verſicherte neulich, die däniſche Sprache ſei ungeſſund, weil 
ſie den Kehlkopf angreife. Im Parlament merkt man nichts 
davon, und deshalb wird es wohl auch nicht wahr ſein.
 Eine Sonntags=Rede Poincarés. 
Paris, 1. April. 
In ſeiner heute in Carcaſonne gehaltenen Rede unterſtrich 
Poincaré die Bedeutung ſeiner bisherigen Verdienſte um die 
finanzielle Sanierung, die durch ein Miniſterium der nationalen 
Einigung ermöglicht worden ſeien. Was noch zu tun bleibe, ſei 
ebenſo ſchwierig wie das bereits Geſchehene. Was man erzielen 
müſſe, ſei die Rückkehr zu einer geſunden Geldwährung. Deshalb 
müſſe vermieden werden, daß man wieder in die 
            parlamenta=
riſchen Kriſen verfalle. Alles müſſe dieſer Finanzſanierung 
            unter=
geordnet werden. 
Poincaré ſprach alsdann von der Notwendigkeit ſteuerlicher 
Ausgleichsreform ſowie von den wirtſchaftlichen Reformen. Die 
deutſchen Sachlieferungen würden die Durchführung eines 
            ratio=
nellen Programms ermöglichen. Auch die Landwirtſchaft und 
der Weinbau müßten Reformen unterworfen werden. 
Nach ſcharfen Ausführungen gegen den Kommunismus, deſſen 
Bekämpfung er für notwendig erklärte, kam Poincaré auf den 
äußeren Frieden zu ſprechen, von dem er ſagte: Wir haben 
            un=
glücklicherweiſe hierüber nicht allein zu beſtimmen, ſonſt würde 
er für immer ſichergeſtellt ſein. Aber wir wollen unſererſeits 
tun, was von uns abhängt, um dieſen ſicherzuſtellen. Man wird 
uns niemals eine Handlung, eine Geſte oder ein Wort vorwerfen 
können, die ungenügend tazifiſtiſch ſind. Wenn man uns 
            irgend=
welcher Hintergedanken bezichtigt, ſo iſt das verleumderiſch oder 
töricht. Als wir mit allen Weſtmächten in den letzten Tagen den 
Sowjetantrag ablehnten, geſchah es nicht, weil wir gegen irgend 
jemand Angriffsmittel haben wollten, ſondern weil wir nicht ein 
Verfahren eingehen konnten, das die zahlreichen geſchwächten 
=Völker den ſtärkeren ausliefern würde. Frankreich hat keine 
            Ge=
legenheit vorübergehen laſſen, um ſeine friedlichen Abſichten 
kundzutun, und jeden Tag bemüht es ſich, Konflikten im 
            Völker=
bund vorzubengen. 
Poincaré ſtreifte dann das Kriegsſchuldenproblem und fuhr 
fort: Es iſt auch möglich, daß aus Anlaß einer demnächſtigen 
Dawesannuität man prüfen muß, wann die Eiſenbahn= und 
Induſtrie=Obligationen, die der Dawesplan vorſieht, placiert 
            wer=
den können. Dieſes Finanzproblem wird wahrſcheinlich noch 
andere gleicher Art zur Folge haben. Es wäre verfrüht, ſich 
nach dieſer Nichtung hin auf Vorausſagen einzulaſſen. Es muß 
geſagt werden, daß vorbehaltlich der franzöſiſchen Sicherheit und 
des Rechtes Frankreichs auf Reparationen, wir, wenn die Stunde 
gekommen iſt, Kombinationen annehmen werden, die durch die 
Unterbringung der Obligationen es den früheren Alliierten und 
Deutſchland und Frankreich ſelbſt geſtatten werden, ſo raſch wie 
möglich ihre Schulden zu begleichen. Keine Nation hat mehr als 
Frankreich das Gefühl für die wirtſchaftliche Solidarität, die alle 
Völker der Welt miteinander verbindet.
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 2. April. 
Wetterprognoſe für April. 
Ausgegeben vom Deutſchen Zeutralbüro für aſtronwniſche Wetterkunde / Orcheſters dem Enſemble treu geblieben, ſo daß die ungeheure 
Direktor A. M. Grimm, Bad Tölz. 
Der April iſt ein niederſchlagsreicher Monat mit viel Winden und 
auch Stürmen, beſonders in der erſten Hälfte. Die Temperatur befindet 
ſich meiſtens unter dem Mittel, und die Geſamtſumme unter dem 
            Durch=
ſchnitt. Der Monat iſt alſo im ganzen etwas zu kalt. Die meiſten Tage 
zeigen ſtarke Bewvölkung, und in jeder Dekade gibt es einen Höhepunkt 
an Niederſchlag. In jeder Dekade wird es Erdſtöße geben, beſonders 
aber in der zweiten Monatshälfte. 
1.—5.: Schönwetterperiode mit Störungen durch Stürme. Enſt 
            Stei=
gen, dann Fallen der Temperatur. 
6.—10.: Veränderliches Wetter mit Wind und Regen, wechſelnde 
            Be=
völkung, ſchwankende Temperatur. Zuletzt kaltes Negenwetter. 
11.—15.: Beginnt mit Kälte und Regen, was die meiſte Zeit anhält. 
Gelegentlich ſogar noch Schneefall. 
16.—20.: Vorviegend Wind und Sturm, am Anfang und am Ende auch 
Regen: in der Zwiſchenzeit unbeſtändig. 
21.—25.: Veränderliches Wetter, doch vorwiegend trocken, erſt gegen 
Ende mehr Regen. 
26.—30.: Regenperiode mit ſinkender Tewperatur, die gegen Ende bei 
Aufhellung wieder etwas ſteigt. 
Landesbibliothek. Neue Erwerbungen, vom 2. April an auf 
14 Tage im Leſeſaale zur Anſicht aufgeſtellt: Die Bau= und 
            Kunſtdenk=
mäler der Freien und Hanſeſtadt Lübeck, 4., Lübeck 1928; Buchanan: 
Meine Miſſion in Rußland, Berlin 1926; Bücherei der chriſtlichen Welt, 
22: Rade, Glaubenslehre, 2. Bd., 3. Buch, Gotha 1927; Enzyklopädie 
der mathematiſchen Wiſſenſchaften, 2: Analyſis 3, 2, Leipzig 1923—19R7; 
Feſtgabe für Alfred Manes, 1902—1927, Berlin 1927; Floeriche: Vögel 
auf der Reiſe, Stuttgart (1928); Grims: Buddha und Chriſtus, Leipzig 
1928: Die Grundlehren der mathematiſchen Wiſſenſchaften, 2: Klein, 
Vorleſungen über nicht=euklidiſche Geometrie, Berlin 1928; Hahn: 
Georg Chriſtoph Lichtenberg und die exakten Wiſſenſchaften, Göttingen 
1977; Handbuch der inneren Medizin, 2. Aufl., 4, 2, Blurdrüſen 
            phyſi=
kaliſche Urſachen, Vergiftungen, Berlin 1997; Handbuch der Phyſik, 13, 
Berlin 1998; Handbuch der Zoologie, 3, 1, Berlin 1926 u. 1927; 
            Hand=
buch für Eiſenbetonbau, 3. Aufl., 13, Berlin 1928; Kant Geſammelte 
Schriften, 18, 3. Abt., Bd. 5: Metgphyſik, Berlin u. Leipzig 1928; 
Aus Natur und Geiſteswelt, 393: Vater. Die Dampfmaſchine, 6., 1. Aufl., 
Leipzig, Berlin 1977; Seligmann: Die magiſchen Heil= und Schutz= der Nevuen verſchiebenſten Genres dem Publikum von Darmſtadt 
            ein=
mittel aus der unbelebten Natur, Stuttgart 1927; Tag für 
            Denkmals=
pflege Breslau 1928, Berlin 197: Die Wiſſenſchaft, 77: Lewis, Die 
Valenz und der Bau der Atome und Moleküle, Braunſchweig 1927. 
Zeitſchriften: Acta mathematica, 49, 50, Stockholm 1926—1927; 
Die Aloen, 3, 1927. Bern 1927; Annalen der Phyſil, 4. Folge, 84, 
Leipzig 1927; Antologie, Nuova di Lettre Scienze ed Arti, 7. Serie, 
255, 256, Roma 1927; Archiv für wiſſenſchaftliche und praktiſche 
            Tier=
heilkunde, 56, Berlin 1927; Graefes Archiv für Ophthalmologie, 118, 
Berlin 1927; Berichte der Deutſchen chemiſchen Geſellſchaft, 60, II., 
Berlin 1927; Comptes rendus hebdom. des Séances de 1Académie des 
Seienees, 184, Paris 1927; Eckart, Blätter für ev. Geiſteskultur, 3, 
1926/27, Berlin; „Euphorion, Zeitſchrift für Literaturgeſchichte, B, 
Stuttgart 1927; Journal des Sabants, 1926, 19N7, Paris 1926—1927; 
Dinglers Polytechniſches Journal, 342, 1927, Berlin; „Marx—Engels= 
Archib, 2, Frankfurt a M., 1927: Organ für die Fortſchritte des Eiſen= betonte Dr. Altſchüler die Wichtigkeit von Ehezeugniſſen und 
            Ehe=
bahnweſens 82, N. F. 64, 1927 München 1927; Revue des deux 
Mondes, VIle Période, W3, Paris 1928: Revue des Queſtions 
hiſtoriques, 107, 3. Serie, 11, Paris 1397; Signale für die muſikaliſche d. h. vorher, vor einer Geburt z. B. daran denke, ſich über die Ge= 
Welt, 85, 1927, II., Berlin; „Zeitſchrift für die geſamte Staatswiſſen= 
Frankfurt a. M.: Zeitſchrift für Hygiene, 107, Berlin 1927; Zeitſchrift wenn man Zahnſchmerzen verſpürt. — Die Tendenz des Films, 
            auf=
für angewandte Pſychologie, 28, Leipzig 1927. — Vom 16. April an 
            ver=
leihbar. Vormerkungen werden im Leſeſaale entgegengenommen.
 Konzert des Stadt=Orcheſters in der Zurnhalle. 
Mit einem dem heſſiſchen Bußtag angepaßten ernſten 
            Pro=
gramm ſtellte ſich das Stadt=Orcheſter am erſten Tag, an dem es 
unter der neuen Flagge ſegelt, der Oeffentlichkeit vor. Mit 
            weni=
gen Ausnahmen ſind die Mitglieder des ſeitherigen Städtiſchen 
Arbeit des Einſpielens, die ſich ſonſt Neugründungen auftut, hier 
nicht mehr zu leiſten iſt, ſondern der ans Konzertieren gewöhnte 
einheitliche Klangkörper dem neuen Leiter, Herrn Kapellmeiſter 
Willy Schlupp, zur Verfügung ſteht. Dieſer hat ſich als 
            lang=
jähriger Leiter der Kapelle im Schloßkaffee ſchon den Ruf als 
vorzüglicher Muſiker erworben, und er verſtand es auch an der 
Spitze des weit größeren Orcheſters, ſich in jeder Beziehung zu 
bewähren. Denn er hatte ſich Aufgaben gewählt, die an die 
Geſtaltungskraft des Dirigenten höchſte Anforderungen ſtellen. 
Zwar widerſtrebt es dem Charakter der Muſit Beethovens, 
            Schu=
berts und Webers, wenn im Orcheſter die Streicher nur ſchwach 
beſetzt ſind, da ſie durchaus die Grundfarbe für die Kompoſition 
abgeben und ihre kleine Beſetzung die Bläſer zu ſehr 
            hervor=
treten läßt. Aber davon abgeſehen war die Wiedergabe der 
            Un=
vollendeten in II=Moll von Schubert eine in jeder Beziehung 
achtunggebietende Leiſtung, der thematiſche Aufbau erſtand klar 
und ausdrucksvoll, die zahlreichen Bläſerſoli waren faſt 
            aus=
nahmslos rein und ſchön abgetönt. Auch die piano Partien 
des zweiten Satzes klangen ausgezeichnet. 
Von größeren Werken erklangen ferner die Ouvertüren zu 
„Ruy Blas” von F. Mendelsſohn=Bartholdy, die zu „Oberon” 
von Weber, der langſame Satz aus Beethovens zweiter Sinfonie, 
der Einzug der Gäſte auf der Wartburg aus „Tannhäuſer”, 
Außerdem eine Bearbeitung des Ave Maria von Schubert, das 
Altniederländiſche Dankgebet von Kremſer, eine Fantaſie aus 
Maſſenets „Herodias”, ferner als Einlagen einige Trompetenſoli, 
die Herr Richard Ludwig mit prachtvollem Ton und größter 
Virtuoſität vortrug. Alle Werke errangen Spielern und Dirigent 
lebhaften Beifall. 
F. N. 
Filme im Orpheum. 
Die rührige Direktion Fink hat es verſtanden, nach der Hochflut 
mal etwas anderes zu bieten, einen ernſten Sexual=Aufklärungsfilm 
Das erwachende Geſchlecht”, 1er ſeit Samstag abend bis 
Donnerstag abend läuft. Fachärztliche Erläuterungen zu dem Film, 
deſſen Beſuch nur erwachſenen Perſoner über 18 Jahren geſtattet iſt, 
gibt der Darmſtädter Frauenarzt Herr Dr. medl. A. Altſchüler. 
Die wiſſenſchaftlichen Aufnahmen des in Prag hergeſtellten Films ſind 
u. a. im Inſtitut des Profeſſors Dr. K. Weigner und in der Klinit 
des Profeſſors Dr. F. Gamberger entſtanden, die Bearbeitung ſtammt 
von Profeſſor Dr. Karl Driml. Die Hauptteile des 6 Akten umfaſſenden 
Films ſchildern den Beginn des Lebens, die Anatomie und die 
            Körper=
erziehung des Weibes. Dann die Geſundheit der Nachkommenſchaft, 
Geſchlechtskrankheiten und deren Folgen, Schwangerſchaft, Wochenbett 
und Abortus. Schließlich den Einfluß des Sports und des Turnens 
auf die weibliche Schönheit und die Mode. — Vor Ablauf des Films 
beratungsſtellen und ſtellte die Forderungen auf, daß die Frau, als 
der vor der Nachkommenſchaft verantwortungsvollere Teil, rechtzeitig, 
ſundheit ihres Körpers zu vergewiſſern, wie man ja auch in 
            regel=
ſchaft, 83. Tübingen 1927; Zeitſchrift für deutſche Bildung, 3., 1927 mäßigen Abſtänden zu einem Zahnarzt gehen folle, nicht erſt dann, 
klärend und hierdurch vorbeugend zu wirken, tritt natürlich mit Recht 
überall, aber nie aufdringlich und immer in taktvollem, dezenten 
Rahmen hervor. Rein techniſch und als Filmbild geſehen, ſind die 
einzelnen Aufnahmen filmiſch ſehr gut erfaßt und miteinander 
            ver=
bunden. So wirken die rein mediziniſchen Aufnahmen nie ermüdend 
und ſind den Beſuchern gut verſtändlich. Einzelne Bilder wirken auf 
den Beſchauer erſchütternd und aufrüttelnd, wie die Aufnahme der 
taſtenden Kinder, die infolge des Leichtſinns oder der Unwiſſenheit 
ihrer Eltern die Gabe des Augenlichtes nie empfangen haben. Die 
klaren Erläuterungen des Vortragenden trugen zum Verſtändnis des 
Films ſichtlich bei. Die Vorführung am Sonntag abend, die wir uns 
anſahen, hatte auf die zahlreichen Beſucher die bezweckte Wirkung einer 
ernſten Aufklärung, daß die Frau die Schmerzen und Klippen kennen 
lernen möge, durch die ſie ihr Lebensweg führt. — Der Beſuch des 
Filmwerkes, das wie geſagt nur noch wenige Tage läuft, kann nur 
empfohlen werden 
H. W. W. 
Hefſiſches Landestheater. I. Das Kindermärchen „Humſti= 
Bumſti” (Rumpelſtilzchen), das zu Oſtern im Kleinen Haus 
            heraus=
kommt, inſzeniert Güntber Haenel als Gaſt. — II. Die erſte 
            Wieder=
holung des „Egmont” in der neuen Inſzenierung findet morgen, 
Dienstag, ſtatt. Beginn 19 Uhr. 
— Kleinhandels=Tagespreiſe des Wochenmarkts zu Darmſtadt vom 
31. März (pro Pfund bzw. Stück in Pfg.): Erdkohlraben 15, Karotten 
25, Gelbe Rüben 20, Rote Rüben 18—20, Schwarzwurzeln 80—100, 
            Spi=
nat 40—45, Rotkraut 40, Weißkraut 25, Wirſing 40, Roſenkohl 70, 
            Zwie=
beln 25, Knoblauch 80, Tomaten 100—120, Krausſalat 80, Feldſalat 120, 
Kopfſalat 35—45, Salatgurken 100—120, Blumenkohl, ausländ. 60—160, 
Rettich 5—25, Meerrettich 100, Radieschen (Bund) 18—20, Kartoffeln 5 
bis 6, Tafeläpfel 20—35, Wirtſchaftsäpfel 15—20, Wirtſchaftsbirnen 15 
bis 20, Apfelſinen 8—15, Zitronen 5—10, Bananen 70, Süßrahmbutter 
240, Landbutter 190—200, Weichkäſe 35—40, Handkäſe 6—15, Friſche Eier 
13—14, Hühner 150, Tauben 100, Ziegenlämmer 70—80.
 *Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus, — Sonntag, den 1. April 1928. 
Egmont. 
Ein Trauerſpiel von Goethe. 
Die menſchlich=ritterliche Größe war es, die 
Goethe nach ſeinen eigenen Worten an Egmont vor allem 
behagte. Dies war für ihn der Grund, ſeinem Helden ſolche 
Eigenſchaften zu geben, die einem Jüngling beſſer ziemen als 
einem Mann von Jahren, einem Unbeweibten beſſer als einemt 
Hausvater, einem Unabhängigen mehr als einem, der, noch ſo 
frei geſinnt, durch mancherlei Verhältniſſe begrenzt iſt: „Als ich 
ihn nun ſo in meinen Gedanken verjüngt und von allen 
            Bedin=
gungen losgebunden hatte, gab ich ihm die ungemeſſene 
            Lebens=
luſt, das grenzenloſe Zutrauen zu ſich ſelbſt, die Gabe, alle 
            Men=
ſchen an ſich zu ziehen und ſo die Gunſt des Volkes, die ſtille 
Neigung einer Fürſtin, die ausgeſprochene Liebe eines 
            Natur=
mädchens, die Teilnahme eines Staatsklugen zu gewinnen, ja 
ſelbſt den Sohn ſeines größten Widerſachers, für ſich 
            einzu=
nehmen.‟ Das Bild eines ritterlichen Jugendſchickſales iſt es, 
geſtellt in den Rahmen großen, geſchichtlichen Geſchehens. 
Die geſtrige Inſzenierung durch Carl Ebert löſte die 
            Auf=
führung von jeder Tradition los und ſuchte, Neues an ihre Stelle 
zu ſetzen. Wohl muß man jeder Zeit das Recht geben, mit ihren 
Sinnen und ihren Mitteln an die Inſzenierung eines Dichtwerkes 
heranzutreten. Es muß jedoch hierbei der Grundcharakter der 
Dichtung gewahrt und eine bühnenmäßige Wirkung erzeugt 
werden. 
An der letzteren ließen es namentlich die Bühnenbilder von 
Wilhelm Reinking fehlen. Den Hintergrund bildete während 
faſt des ganzen Abends ein Proſpekt der Häuſer des 
            anſteigen=
den Brüſſel. Vor dieſem Hintergrund wurde die 
            Verſchieden=
heit des Schauplatzes nur ſehr fragmentariſch angedeutet. Den 
Marktplatz kennzeichneten einige Steinquader, zwiſchen denen 
weder das lärmende Treiben, noch die huſchende Aengſtlichkeit 
der Bürger aufkamen. Die Wohnung Egmonts war nur ſchwach 
angedeutet, ſo daß ſich das vertraute Geſpräch zwiſchen Egmont 
und Oranien wie im Freien vollzog. Die kühle Dürftigkeit von 
Klärchens Stube ſtand der wundervollen Stimmung, die bei 
Goethe über der Liebesſzene zwiſchen Egmont und Klärchen liegt, 
hemmend im Wege. 
So hatten die Spieler gegen ſtarke Schwierigkeiten zu kämpfen, 
um trotzdem eine Wirkung zu erreichen.
 Für die Rolle des „Egmont” hatte die heldenloſe Spielzeit 
Ewald Balſer von Düſſeldorf als Gaſt nach Darmſtadt geführt. 
E. Balſer iſt ein Künſtler von ſtarken ſchauſpieleriſchen Mitteln 
und erfreut durch ſeine ſchöne, modulationsreiche Stimme. Er 
faßte den „Egmont” ſehr jung und ſehr unpathetiſch auf. Mehr 
als jugendlichen Liebhaber, denn als Held! Das Ritterliche trat 
zurück. Man konnte verſtehen, daß Klärchen ihn liebte, aber man 
wußte weniger, warum das Volk ihn verehrte. Doch war es eine 
Leiſtung von Qualität. 
Charlotte Jaeke=Joſt war ein ſympathiſches „Klärchen”. 
Eindrucksvoll gelang ihr der Abſchied von Brackenburg (Hans 
Joachim Büttner). Schade und unverſtändlich war es, daß 
die ſchönen Goethe’ſchen Lieder Klärchens wie das herrliche 
„Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll ſein” ausblieben; fehlt es 
der Künſtlerin an Geſangsſtimme, ſo ſollten die Lieder 
            wenig=
ſtens im Sprechgeſang zur Wirkung kommen. 
Als „Margaretha von Parma” gaſtierte Hildegard Grethe 
von Königsberg. Sie ſtand unbeweglich und ſprach ihre Rolle 
rezitatoriſch, ſo daß ſich nur die eindringliche Kraft ihrer Stimme 
feſtſtellen läßt. 
Von ähnlicher Unbeweglichkeit war Rudolf Klix, der die 
Kälte und Ueberlegenheit „Albas” durch eine unerregte 
            Starr=
heit der Sprache auszudrücken ſuchte; ein Verſuch, der die Gefahr 
der Eintönigkeit in ſich birgt. 
Friſch und lebendig waren die Geſtalten der Bürger: 
            Bau=
meiſter, Keßler, Maletzki und Weſtermann, 
            ausge=
zeichnet Robert Klupp als „Schreiber Vanſen”, eindrucksvoll 
und ſchön in dem Ausbruch der Verzweiflung Ulrich Folkmar 
als Albas Sohn, charakteriſtiſch Richard Jürgas als „
            Macchia=
vell” und Karl Paryla als Egmonts Geheimſchreiber, allzu 
ſchroff G. Portloff als „Oranien”. 
Auf die Begleitung durch Beethovens Muſik hatte man leider 
verzichtet; ihrer unvergänglichen Schönheit konnte der düſtere 
Schluß, den die geſtrige Inſzenierung gab, nicht gleichkommen. Z.
* Johanneskirche.
 Geſtern abend fand in der überfüllten Johanneskirche eine 
Aufführung der Matthäus=Paſſion von Heinrich Schütz ſtatt. 
Wenn der Bearbeiter dieſer Paſſionsmuſik, kein Geringerer als 
Meiſter Arnold Mendelsſohn, in ſeiner Vorrede zu dem Werke 
ſagt, daß er dieſe Muſik von Schütz auch lebensfähig für unſere 
Zeit noch halte, ſo hat er wahrlich recht; das hat die Aufführung 
des geſtrigen Abends bewieſen. Mendelsſohn hat die Soli, die 
im Original ohne rhythmiſche Unterſcheidung der einzelnen Noten
 und ohne Generalbaß geſchrieben ſind, in Rezitativform gebracht, 
harmoniſiert und mit Orgelbegleitung verſehen. Da dieſe 
            Paſ=
ſionen zur Zeit Schützens im Gottesdienſte aufgeführt wurden, 
ſo läßt die Mendelsſohnſche Bearbeitung die Gemeinde durch 
Choralgeſang an der Aufführung ſich beteiligen, und zwar nicht 
bloß zu Anfang und zu Ende, ſondern an allen wichtigen 
            Ruhe=
punkten der Handlung. Wie ſehr durch dieſe, man möchte ſagen 
künſtleriſche Mitwirkung der Gemeinde die innere Geſchloſſenheit 
einer ſolchen Paſſionsmuſik=Aufführung erhöht wird, zeigte der 
geſtrige Abend, der auch zeigte, daß es Sünde iſt, in die Kirche 
gehörende Werke in den Konzertſaal oder gar ins Theater zu 
verlegen. 
Der Vergleich mit Bachs rieſiger Paſſion liegt natürlich nahe, 
und manchmal ſcheint der „Schatten des Titanen” auch auf die 
Schütz’ſche Paſſionsmuſik zu drücken. Sie hat nicht die 
            Ueber=
fülle der muſikaliſchen Schönheiten der Bach’ſchen Arien, ſie hat 
nicht die niederſchmetternde Wucht und grandioſen Ausmaße des 
Bach’ſchen Chors, ſie hat aber dafür den ununterbrochenen Fluß 
der Handlung und die Lebendigkeit der ſchärferen Charakteriſtik 
der handelnden Perſonen, und eine Stelle hat ſie, die an 
            erhabe=
ner Schönheit in der Matthäus=Paſſion nicht erreicht iſt; ich meine 
den Schmerzensruf „Eli lama asabthani” und die folgenden 
Worte „Mein Gott, warum haſt du mich verlaſſen?‟ Das iſt 
von geradezu ungeheuerlich packender Wirkung. 
So kann man es dem Kirchengeſangverein der 
            Johannes=
gemeinde Darmſtadt nur danken, daß er ſich dieſes Werkes 
            an=
genommen hat und eine ſolch würdige Aufführung zuſtande 
brachte. Ganz vorzüglich, geſanglich und deklamatoriſch den 
            größ=
ten Anſprüchen gewachſen waren die Soliſten; in erſter Linie 
voll Weihe umd Verklärtheit Theodor Heuſer (Jeſus) und 
Heinrich Landzettel, der den Oratorienſtil voll und ganz 
beherrſchte und die anſtrengende und umfangreiche Partie des 
Evangeliſten mit warmer Beſeelung und Tonſchönheit zu bringen 
verſtand. Aber auch die kleinen Partien hatten durch Agathe 
Zeh (Alt) und den ſtimmfriſchen jugendlichen Hans 
            Huber=
tus (Tenor) vollwertige Wiedergabe gefunden, und ebenſo 
            ver=
dient das auf dem Programm, nicht genannte 
            Kirchengeſang=
vereinsmitglied Herr Sulzmann (Baß) lobend erwähnt zu 
werden. Der Chor, dem namentlich gegen den Schluß 
            drama=
tiſch bewegte und gar nicht leichte Aufgaben geſtellt ſind, kam dank 
des dirigierenden Kammermuſikers Adam Geſchicklichkeit über 
manche Fährniſſe hinweg und ſang mit möglichſter Präziſion. 
Herr Organiſt Niebergall war ſeiner umfangreichen Aufgabe 
gewachſen; ſeine Vegleitung von Soliſten und Chor war ſicher 
und fein abgetönt. 
O.
 türen 
„Ober,
 lms ſind 
nit 
umfaſſenden 
und die Körpen= 
„kommenſcht 
Vochenbel 
des Turnen 
des Films 
ſen und 
            Ehe=
die Frau, als 
rechtzeitig, 
ber die 
            Ge=
unn, 
iIms, 
            auf=
it Recht 
dezenten 
n. ſind die 
tiemander ben 
nie ermüdend 
der wirken auf 
ihme der 
kei 
ſuch des 
nn nur 
ſti= 
Rfe 
Wieder
riſ
 Nummer 93. 
Oſiermontag in Würzburg! 
Das iſt die Ueberraſchung, die in dieſem Jahre den zahlreichen 
Freunden der Sonderzugsgemeinde und all denen, die Würzburgs 
Schönheit kennen lernen wollen, bereitet wird. Der Frühling, 
            einge=
läutet von den Wurzburger Glocken, dargeboten von der Pracht des 
milden Maintales, er wird viele locken, den Auftakt der diesjährigen 
Sonderzugsveranſtaltungen mitzumachen. Von der erſten ſchüchternen 
Blüte des Mittelrheintals, wo die Pfirſiche beginnen zu blühen, durch 
den rauhen Speſſart in das Frühlingsklingen von Würzburg! Nach 
Erreichung des Ziels „der Perle des Frankenlandes”, das ſich zum 
würdigen Empfang lieber Gäſte richtet, wird unter wirklich ſachkundiger 
Führung mit der Beſichtigung der altehrwürdigen Biſchofs= und 
            Uni=
verſitätsſtadt begennen werden. Die Reſidenz, „Würzburg’s Krönung”, 
wird der Auftakt ſein. Nach der Einahme des Mittageſſens in guten 
Lokalen, wird ſich die Beſichtigung des bedeutenden Fränkiſchen und 
Luitpoldmuſeums anſchließen. Außer Würzburgs Kirchen werden auch 
das Käpple und die Feſte Marienberg ihre Anziehungskraft geltend 
machen. Schlemmer, deren es ja auch manche geben ſoll, werden nicht 
verſäumen, nach den Beſichtigungen in den Probierſtuben der Kellereien 
des Staats=, Bürger= und Juliusſpitals oder in den gemütlichen 
            Bäcker=
trinkſtuben ihr Quartier aufzuſchlagen. Andere finden jenſeits über 
dem Main in den Fiſchhäuſern eine einzigartige und preiswerte 
            Auf=
nahme bei gebackenem Mainfiſch und raſſigem Wein. 
Alles in allem ein Tag, der bei günſtiger Witterung allen 
            Teil=
nehmern die angenehmſten Erinnerungen mitgeben wird. Niemand 
wird es reuen, die paar Mark angelegt zu haben, um Natur und Kunſt 
für einige Stunden im Hochzeitskleid geſehen zu haben. Mit den 
            Fahr=
karten werden Karten zum Beſuche von Sehenswürdigkeiten der Stadt 
zu weſentlich ermäßigten Preiſen ausgegeben. Der Ausflugsſonderzug 
wird beſtimmt verkehren. 
Neuaufnahmen der Elektrola. 
54 Neuerſcheinungen enthält das Märzprogramm der „Elektrola”, 
Eine grandioſe Leiſtung, die durch das hohe Niveau, auf dem ſich das 
Repertoire bewegt, umſo bedeutſamer erſcheint. Aus den zuhlreichen 
Orcheſterplatten, die ſämtlich höchſten Lobes würdig ſind, ſei eine mit 
gutem Grund beſonders hervorgehoben: Liſzts Ungariſche Rhapſodie 
Nr. 2, geſpielt vom Philadelphia Symphonie Orcheſter unter Leitung 
ſeines hervorragenden Dirigenten Leopold Stokowski. Dieſe Platte 
zu hören, iſt ein Erlebnis. Nicht minder bewundernswert iſt die 
            Wieder=
gabe der „Rienzi=Ouvertüre durch das gleiche Orcheſter. „Elektrola” 
bringt ferner das langerſehnte Vorſpiel zu „Die Meiſterſinger” — ſehr 
hörenswert — das „Carmen”=Vorſpiel und die Ouvertüren zu „
            Marga=
rethe” und „Zar und Zimmermann” durch das Orcheſter der Verliner 
Staatsoper unter Meiſter Leo Bleih. Verein: mit dem Chor der 
            Ber=
liner Staatsoper gibt dieſes Orchſter unter Blechs Leitung eine 
            präch=
tige Wiedergabe von Elſas Brautzuig aus „Lohengrin” Siegfried 
Ochs bietet mit dem Philharmoniſchen Chor den Anfangschor aus der 
„Matthäus=Paſſion”, eine techniſch höchſt rollendete Aufnahme von 
            kul=
turhiſtoriſchem Wert. Unter den Inſtrumentaliſten regt Fritz Kreisler 
mit der Wiedergabe zwveier kleiner Komruſitonen hervor, während 
klaſſiſche Kammermuſik durch das Beethoven=Quartett in C=Dur 
(4 doppelſeitige Platten) geboten wird. Drei Tenöre, Fleta — der 
Italiener, Schipa — der Spanier und Dworsky — der Deutſche bringen 
neben Eliſabeth Schumann, Göta Ljungberg und Eliſabeth van Endert 
Darbietungen von hohem künſtleriſchen Wert. 
Militär=Muſik und Konzert=Orcheſter leiten über zu dem 
            Programm=
teil, der populären Kompoſitionen bzw. den aktuellen Schlagern 
            ge=
widmet iſt. 
Intereſſante „Elektrola”=Muſikplatten ſind die Aufnahmen aus 
Tſchaikowskys „Nußknackerſuite, geſpielt auf der Wurlitzer Orgel — 
einem in England und Amerika ſehr beliebten Inſtrument, das ſich 
durch v=——rähnliche Klangfülle auszeichnet —, ſowie zwei Stücke eines 
Balalaika=Orcheſters. 
Blandine Ebinger, Max Pallenberg und Fritzi Maſſary als 
Madame Pompadour” brauchen nur genannt zu werden, um den 
Wunſch zu erwecken, die Künſtler durch „Elektrola” zu hören. Den 
großen Bühnenerfolg der Operette „Evelyne” und der Holländer=Revuc 
„Bei uns — um die Gedächtniskirche rum” machen uns die glänzend 
gelungenen „Elektrola”=Aufnahmen verſtändlich. 
Karneval iſt zwar offiziell vorüber, aber je weniger offizielle Bälle 
es gibt, deſto größer iſt der Wunſch nach neuen Tanzplatten, um zu 
Haus dieſen Sport freudig ausüben zu können. Paul Whiteman, Jack 
Hylton — durch ſeine Berliner Erfolge noch friſch in Erinnerung — 
und Marek Weber ſorgen für Tempo und Stimmung. 
Eine beſonders intereſſante Aufnahme von großem hiſtoriſchen Wert, 
die in keiner Plattenbibliothek fehlen darf, iſt die Platte, die den Start 
von Lindbergh in Waſhington und ſeine Rückkehr für ewige Zeit 
            feſt=
gehalten hat. 
Aus dem reichen „Elektrola”=Nepertoire wäre noch manche weitere 
Aufnahme zu erwähnen, doch allein die hier angeführten Platten zeigen 
ſehr deutlich, daß „Elektrola” in jeder Hinſicht an der Spitze ſteht.
 — Beſichtigung der Fabrik Merck. Etwa 30 Mitglieder des 
            Kreis=
vereins Starkenburg des Gaues Heſſen des Deutſchen Apotheker=Vereins 
ſtatteten der chemiſchen Fabrik E. Merck, Darmſtadt, einen Beſuch ab. 
Nach einer Begrüßung durch den Seniorchef der Firma, Herrn Geh. 
Rat Dr. Willy Merck, übernahm Herr Dr. Karl Merck die Führung 
der Gäſte durch einen Teil des ausgedehnten Fabrikkomplexes. 
            Beſon=
deres Intereſſe erregte die neuzeitliche Organiſation der Magazine. Die 
zahlreichen Laborgtorien, in denen alle Chemikalien und Medikamente 
vor dem Verſand immer wieder durch modernſte phyſikaliſch=chemiſche 
Kontrollmethoden auf Güte und Zuſammenſetzung geprüft werden, die 
wiſſenſchaftlichen Inſtitute, in deren Laboratorien zahlreiche Apotheker, 
Chemiker und Biologen tätig ſind, dazu die ausgedehnten 
            Fabrikan=
lagen, alles dies gab den Herren einen Begriff davon, was für eine 
gewaltige Arbeit auf wiſſenſchaftlichem und praktiſchem Gebiete geleiſtet 
werden muß, um Präparate auf den Markt zu bringen, die allen 
            An=
forderungen gerecht werden. Zum Schluß wurde noch eine überſichtliche 
Ausſtellung gezeigt, die einen Ueberblick über die verſchiedenen 
            Präpa=
rate und Produkte der Firma E. Merck gab. Die Herren zeigten ein 
lebhaftes Intereſſe für die neuen Spezialpräparate: „Vigantol”, ein 
D=Vitamin, das beſonders für die engliſche Krankheit (Nachitis) 
            unent=
behrlich geworden iſt, ſowie das Leberpulver, das ſelbſt die ſchwerſten 
Fälle von Blutarmut meiſt zu heilen im Stande iſt. Ein Film „Die 
Kohle als Heilmittel” führte in plaſtiſcher Weiſe den Beſuchern die 
Verwendungsmöglichkeit des Kohlepulvers bei Magen= und 
            Darm=
erkrankungen ſowie Vergiftungen vor Augen. Ein zwangloſes 
            Zu=
ſammenſein bildete den Abſchluß der lehrreichen Stunden in der 
            Merck'=
ſchen Fabrik. Der Vorſtand des Apothekerverbandes, Herr Apotheker 
Heß, dankte in einer kurzen Anſprache für die intereſſante Führung 
und betonte das gute Zuſammenarbeiten ſeiner Kollegen mit der aus 
einer vor 250 Jahren gegründeten Apotheke hervorgegangenen chemiſchen 
Fabrik E. Merck.
 Montag, den 2. Aprll 4928 
Kraftfahrweſen. 
Die „Verordnung über Aenderungen der Regelung des 
            Kraftfahr=
zeugverkehrs. Vom 16. März 1928” (RGBl. Nr. 9/1928 I vom 23. März 
1928) hat unter neuen geſetzlichen Beſtimmungen auf die folgenden, die 
von allgemeinem Intereſſe ſind, gebracht. 
1. Nach dieſer Verordnung gelten ab 1. April 1323 als Krafträder 
Kraftfahrzeuge, mit Ausnahme des Gewichts unter den gleichen 
            Be=
dingungen wie bisher; das Gewicht darf aber bei allen Krafträdern, 
ganz gleich ob und wie Anhänger=, Bei= oder Vorſteckwagen angebracht 
ſind, 350 Kg. (betriebsfertiges Eigengewicht) nicht übeeſchreiten. 
Bisher betrug das größte betriebsfertige Eigengewicht 200 bzw. 300 
Kilogramm. Alle Kraftzwei= oder Dreiräder mit größerem Eigengewicht 
galten als Kraftwagen. 
2. Die Verordnung bringt mit der genauen Bezeichnung: „Als 
Luftreifen gelten Reifen, bei denen die in einem Schlauche eingeſchloſſene 
Luft ſchon bei unbelaſteten Reifen unter Ueberdruck ſteht” eine genaue 
Angabe über die Luftbereifung. Luftkammerreifen ohne Ueberdruck bei 
unbelaſteten Reifen in den Luftkammern, ſind demnach keine 
            Luft=
kammerreifen. 
3. Die „Vollgummibereifung” fällt für die Zukunft vollſtändig fort. 
Kraftfahrzeuge dürfen nunmehr nur mit luftbereiften oder hochelaſtiſchen 
Gummireifen fahren und zwar derart, daß Kraftfahrzeuge, deren 
            be=
triebsfertiges Eigengewicht 3 Tonnen nicht überſteigt, und dreiachſige 
Kraftfahrzeuge, deren betriebsfertiges Gewicht im beladenen oder 
            un=
beladenen Zuſtand 9 Tonnen überſteigt mit Luftreifen derſehen ſein 
müſſen. Alle übrigen Kraftfahrzeuge müſſen mit Luftreifen oder 
            hoch=
elaſtiſchen Vollgummireifen verſeben ſein. 
4. Auf dem an einer ſichtbaren Stelle angebrachten Schilde, in der 
Praxis Typenſchild genannt, muß bei Krafträdern, Perſonenkraftwagen 
mit Ausnahme der Kraft=Omnibuſſe und bei Laſtkraftwagen bis 2,5 
Tonnen Eigengewicht, bei Verwendung eines Verbrennungsmotors als 
Antrieb, nicht wie bisher die Steuernutzleiſtung, ſondern der Hubsaum 
der Maſchine bis zum 1. April 1928 angegeben ſein. 
5. Bis zum 1. April 1928 muß auf den Zylindern der 
            Verbrennungs=
maſchinen von Kraftfahrzeugen und Kleinkrafträdern die Fabriknummer 
der Verbrennungsmaſchine eingeſchlagen ſein. 
6. Sind bei einem Kraft=Omnibus mit Antrieb durch eine 
            Ver=
brennungsmaſchine oder einem Laſtkraftwagen mit gleichem Antrieb 
alle Räder mit Luftreifen an Stelle einer anderen Bereifung verſehen 
worden, ſo hat der Eigentümer den Bereifungswechſel in geeigneter 
Form zwecks Berichtigung der Liſte und der Zulaſſungsbeſcheinigung 
nachzuweiſen. 
7. Die Vergünſtigung, daß Kraftwagen mit einer geringeren 
            Steuer=
nutzleiſtung als 3 Pferdeſtärken vorderes und hinteres Kennzeichen in der 
Größe der Kennzeichen für Krafträder führen konnten, iſt dahingehend 
geändert worden, daß hierfür nicht mehr die Steuernutzleiſtung, ſondern 
das Eigengewicht des Fahrzeugs maßgekend iſt. Es fallen hierunter
 MaZUA 
die reich illustr. 
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REISE U. 
KULTUR 
Gleichzeitig das populäre 
Informationsorgan für 
LUFTVERKEHR 
Offiz. Organ der Deutschen 
Lutt Hansa für 
SPORTFLIEGEREI 
Offiz. Organ des Deutschen 
Sporttliegerklubs 
(1881= 
Preis 1 Mark. 
Luftfahrt-Verlag G. m. b. H. Berlin 8W19
 Elektro=Karren, deren betriebsfertiges Eigengewicht 1,75 To. nicht 
            über=
ſteigt; andere Kraftwagen, deren betriebsfertiges Eigengewicht 0,5 To. 
nicht überſteigt. Die hinteren Kennzeichen können auch zweizeilig, Höhe 
derſelben ausſchließl. des Randes 156 Millimeter, ausgeführt werden. 
Gültig ab 1. April 1928. 
8. Zum Führen von elektriſch angetriebenen Fahrzeugen, bei denen 
die Steuernutzleiſtung 1 Pferdeſtärke nicht überſteigt, war bisher ein 
Führerſchein nicht erforderlich. Ab 1. April 1928 iſt für dieſen Vorteil 
nicht mehr die Steuernutzleiſtung, ſondern das betriebsfertige 
            Eigen=
gewicht maßgebend. Dieſes gilt für Elektrokarren bis zu 1,75 Tonnen 
(einſchl.) und für andere elektriſch angetriebene Kraftfahrzeuge bis zu 
0,5 Tonnen (einſchl.). 
9. Da nunmehr die Räder der Kraftfahrzeuge über 5,5 Tonnen 
Geſamtgewicht mit Luftreifen oder hochelaſtiſchen Gunmireifen verſehen 
ſein müſſen, können alle Kraftfahrzeuge dieſer Art, ſoweit ſie mit dieſen 
Bereifungsarten verſehen, bzw. verſehen worden ſind, innerhalb 
            ge=
ſchloſſener Ortsteile mit der höchſtzuläſſigen Geſchwindigkeit von 30 
            Kilo=
meter fahren. Für die Zukunft kommt demgemäß eine allgemeine 
            Höchſt=
geſchwindigkeit von 25 Kilometern innerhalb geſchloſſener Ortsteile in 
Fortfall. 
10. Anhängerwagen müſſen mit hochelaſtiſchen Gummireifen oder 
Luftreifen verſehen ſein. Desgleichen dürfen Krafträder nur dann 
Anhänger=, Bei= oder Vorſteckwagen mitführen, wenn dieſe mit 
            Luft=
reifen verſehen ſind. 
11. Am 1. April 1928 dürfen Laſtkraftfahrzeuge ohne elaſtiſche 
            Be=
reifung (dieſe Befreiung mußte bei der höheren Verwaltungsbehörde 
beſonders nachgeſucht werden und wurde nur unter gewiſſen 
            Beſtim=
mungen gewährt) nicht mehr gefahren werden. 
12. Zugmaſchinen ohne Güterladeraum (Bulldoggs und dgl.), deren 
betriebsfertiges Eigengewicht 2,75 Tonnen und deren 
            Höchſtgeſchwin=
digkeit auf ebener Bahn 8 Kilometer in der Stunde nicht überſteigen, ſo=
 Seite 3 
wie die Anhänger derſelben, müſſen ab 1. Juli 1928 mit Luftreifen oder 
hochelaſtiſchen Vollgummireifen verſehen ſein. Nur wenn eine derartige 
Zugmaſchine in einem land= oder forſtwirtſchaftlichen Betriebe 
            ver=
wendet wird, kann ſie auch ohne Gummibereifung gefahren werden. 
Die Anhängerwagen dieſer Zugmaſchinen bedürfen nicht einer elaſtiſchen 
Bereifung. 
13. Für Probefahrten, welche unter Verwendung von 
            Probefahrtkenn=
zeichen mit Kraftfahrzeugen ausgeführt werden, gelten die bisherigen 
Beſtimmungen. Sie werden ab 1. Juli 1928 zum größten Vorteil der 
Beſitzer ergänzt. 
14. Kleinkrafträder ſind ab 1. April 1928 Krafträder nach 
            folgen=
den Bedingungen: 
Als Kleinkrafträder im Sinne des § 27 des Geſetzes über den 
            Ver=
kehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. Mai 1909, 21. Juli 1923 und dieſer 
Verordnung vom 16. März 1928 gelten Krafträder mit 
            Verbrennungs=
maſchine, wenn der Hubraum der Maſchine nicht mehr als 200 
            Kubik=
zentimeter beträgt. Die Berechnung des Hubraumes erfolgt nach den 
für die Berechnung des Hubraumes von Kraftfahrzeugen im allgemeinen 
geltenden Vorſchriften. 
15. Die Prüfung der Perſonen, die ein Kraftfahrzeug auf 
            öffent=
lichen Wegen führen wollen, ſowie die Erteilung des Führerſcheins 
erfolgt auch zukünftig nach Antriebsart (Art der Kraftquelle) des 
            Kraft=
fahrzeugs und nach Klaſſen. In bezug auf die Beſtimmungen der 
            An=
triebsart tritt keine Aenderung ein. 
Die Klaſſe II wird dahingehend geändert, daß dieſelbe auch für 
Zugmaſchinen ohne Güterladeraum mit kleinerem betriebsfertigen 
            Eigen=
gewicht als 2,5 Tonnen gilt. Nur wenn dieſe eine Geſchwindigkeit auf 
ebener Bahn von 15 Kilometer in der Stunde überſteigen iſt der 
            Führer=
ſchein erforderlich. 
Bei der Klaſſe III wird die Trennung zwiſchen IIIa und IIIb nicht 
mehr durch die Steuernutzleiſtung des Motors von 8 Pferdeſtärken 
            ſon=
dern durch den Hubraum von 2100 Kubikzentimetern herbeigeführt. 
Eine große Aenderung iſt hierdurch nicht eingetreten, denn 2100 
Kubikzentimeter Hubraum entſprechen bei Viertakt=Maſchinen ungefähr 
einer Steuernutzleiſtung von 8 Pferdeſtärken (1 Pferdeſtärke — 261,8 
Kubikzentimeter, 8 mal 261,8 — 2094,4 Kbikzentimeter oder rund 2100 
Kubikzentimeter). 
16. Für die durch dieſe Verordnung erforderlich werdenden 
            behörd=
lichen Maßnahmen, die vor dem 1. April 1928 zum Verkehre zugelaſſenen 
Kraftfahrzeuge oder deren Führer betreffen, dürfen Gebühren nicht 
            er=
hoben werden. 
Heſſe, 
Polizei=Oberlt. und behördlicher 
Sachverſtändiger. 
* Weiterſtadt, 30. März. Gemeinderatsbericht. In ſeiner 
geſtrigen Sitzung hat der Gemeinderat die Bürgſchaftsübernahme der 
kurzfriſtigen Baugelder genehmigt und eine hinreichende Sicherung auch 
beziiglich der Rangabtretungen anerkannt. — Die Abgabe von 
            gerode=
tem Waldgelände im Erlengrund zum Kartoffelanbau wird genehmigt. 
— Das Geſuch des Reitervereins wegen Ueberlaſſung des Sportplatzes 
Krätenberg wird gegen Entrichtung eines jährlichen Pachtzinſes von 
12 Mark genehmigt. Das Holz zur Einzäunung des Platzes wird von 
der Gemeinde unentgeltlich geſtellt, bleibt aber Eigentum der 
            Ge=
meinde. — Dem Geſuch der Naturfreunde um Aufſtellung von 7 
            Bän=
ken im G=meindewald wird ſtattgegeben. Auch hier wird das Holz zur 
Erſtellung der Banke dem Verein zur Verfügung geſtellt. — Die Pachk 
und Unterhaltung des Sportplatzes wird zwecks näherer Prüfung der 
Finanzkommiſſion überwieſen. — Auf Beſchwerde der Hausbewohner 
des Gemeindehauſes muß die baufällige Halla des Jakob Reinheimer 
innerhalb 8 Tagen entfernt werden. — Dem Wilhelm Nau wird die 
Erlaubnis erteilt, Wohnhaus und Stallung ohne Brandmauer zu 
            er=
richten. — Vom Herrn Burgermeiſter wird mitgeteilt, daß am 13. April 
1922 Termin am Reichswirtſchaftsgericht Berlin=Charlottenburg bezüglich 
Erlaß des Jagdpaßſtempels ſtattfindet. 
Ba. Erlenbach i. O., 31. März. Schulentlaſſungsfeier. 
Auf vorgeſtern abend hatte die Schule Erlenbach die Einwohner von 
Erlenbach, Linnenbach und Seidenbach ſowie einzelne Gäſte zur Feier 
der Entlaſſung der diesjährigen Konfirmanden in den Saal des Peter 
Bitſch 4. eingeladen. Das reichhaltige Programm war in einen ernſten 
und einen heiteren Teil aufgeſtellt. Der ernſte Abſchnitt war 
            ledig=
lich den aus der Schule Scheidenden gewidmet. Der 2. Teil löſte ſich 
in großem Beifall auf. Es war ein Genuß zuzuſchauen, wie die Ueine 
Schar der Spieler ihren Aufgaben vollauf gewachſen war. Herr Lehrer 
Joſerh muß ſich beſondere Mühe gegeben haben, um die Kinder zu 
ſolchen Spielern heranzubilden. 
S. Lampertheim, 31. März. Geſellenprüfung. Nachdem die 
ſchriftliche Prüfung ſtattgefunden hatte, legten 55 Lehrlinge ihre 
            münd=
liche Geſellenprüfung ab. Der Vorſitzende des Prüfungsausſchuſſes, 
Zimmermeiſter Jofef Weidenauer, eröffnete um 2 Uhr mit einer 
            Be=
grüßungsanſprache die Prüfung und dankte beſonders den Herren 
            Rek=
toren Niebler und Wendel, dem Vertreter der Gemeinde, Herrn 
            Bürger=
meiſter Keller, ſowie den Mitgliedern des Berufsſchulvorſtandes und 
des Gemeinderates, der Prüfungskommiſſion und den Meiſtern für ihr 
Erſcheinen. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß die Leiſtungen 
ganz reſpektabel waren und Zeugnis für die von der Berufsſchule 
            ge=
leiftete Arbeit ablegten. Die den Prüflingen geſtellten Fragen waren 
für viele Zuhörer ſehr lehrreich, wie unumwunden von dieſen 
            zugeſtan=
den wurde. Im Intereſſe des Handwerks iſt es zu begrüßen, daß mit 
aller Strenge Ausleſe unter dem Nachwuchs gehalten wurde und dürfte 
es ſich für die Zukunft empfehlen, den Prüfungscharakter noch mehr 
zu betonen, als es ab und zu der Fall war. Von den 55 Prüflingen 
            be=
ſtanden 42 
W Heppenheim a. d. B., 1. April. Bau eines 
            Ausſichts=
turmes. Wie verlautet iſt beabſichtigt, das im vergangenen Jahre 
oberhalb des Maiberges erbaute „Runde Haus” des Stadtbaurats 
Winter, wegen der hierzu beſonders geeigneten Lage zu einem 
            Aus=
ſichtsturm in Verbindung mit einer Jugendherberge auszubauen. 
            Seit=
her iſt dieſer Plan an der Finanzierungsfrage geſcheitert. Durch die 
Aufnahme einer Auslandsanleihe ſind dieſe Schwierigkeiten aus dem 
Wege geräumt, und iſt inzwiſchen mit dem Weiterbau bereits begonnen 
worden. 
O. Sprendlingen, 31. März. Kanalprojekt. Die hieſige 
            Ge=
meinde hat das Kulturbauamt Darmſtadt mit der Ausarbeitung eines 
Kanalprojekts für Sprendlingen beauftragt. 
Tageskalender für Montag, den 2. April 1928. 
Vandestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung. — Kleines 
Haus: Keine Vorſtellung. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffes 
Rheingold, Hotel Schmitz, Taunusburg, Weinhaus Maxim, Kaffee 
Haſſia. — Zirkus Schneider 20 Uhr: Vorſtellung. — 
            Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſidenztheater, Palaſtlichtſpiele, Helia. 
Verſteigerungskalender für Dienstag, den 3. April 1928. 
Nachlaßverſteigerung, Nieder=Ramſtädterſtr. 5, von 9½—19 
Uhr und ab 2½ Uhr. — Nutzholzverſteigerung, vormittags 
9 Uhr in Bensheim, im Gartenſaal des Bahnhofhotels. — 
            Nutz=
holzverſteigerung, vorm. 10 Uhr, zu Burg Frankenſtein.
Seite 4
Montag den 2 April 4928
Nummer 93
din Sünstin Tamans
33)
 Roman von P. van der Hurk. 
(Nachdruck verboten)
 „Ich will es Ihnen erklären: Als ich mich in Ihrer 
            Woh=
nung verhaften ließ, ging ich von der Erwägung aus, daß Sie 
abſolnt ohne eigenes Verſchulden in eine unangenehme Situation 
gekommen wären, der Sie nicht gewachſen ſein konnten. 
Unſere Begegnung verdanken wir einem Zufall, nicht Ihrer 
Abſicht, und mein Beſuch in Ihrer Wohnung war von meinem, 
nicht von Ihrem Wunſch diktiert. Sie wären das unſchuldige 
Opfer eines Zufalls und einer fremden Wunſcherfüllung 
            gewor=
den, wenn ich nicht die Möglichkeit gehabt hätte, die Konſequenzen 
allein auf mich zu nehmen. Ich bildete mir ein — und darin lag 
die Romantik —, daß ich die Ehre einer makelloſen Frau retten 
mußte — 
Sie riß empört die Augen auf. Er hob beſänftigend die Hand: 
— — Makellos, nicht nur in bezug auf vollendete 
            Hand=
lungen, ſondern auch auf die Einſtellung den ſogenannten guten 
Sitten gegenüber. Ich betrachtete Sie als ein Opfer böswilligen 
Zufalls und meiner Handlungsweiſe, ſtatt als Objekt Ihrer 
eigenen Wünſche. Den bei dieſer abenteuerlichen Reiſe 
            hier=
her, die Sie ohne Wiſſen Ihres Mannes, unternommen haben, 
ſetzten Sie doch dieſe Ehre in erhöhtem Maße und — — — mit 
vollem Bewußtſein aufs Spiel, und es erfüllt mich nicht wenig 
mit Schadenfreude, daß gerade ich Ihnen dabei über den Weg 
laufen mußte.” 
— Warum beſchimpft er mich — dachte ſie, — was habe ich 
ihm Böſes getan? 
„Sie haben doch ſelbſt geſagt,” erwiderte ſie, „es wäre ſchade 
um mich, ich ſollte ein neues Leben anfangen — — — und jetzt 
auf einmal wollen Sie ſich als Sittenprediger aufſpielen!“
 „Wenn wir Männer ſolche Ratſchläge geben, tun wir es nur 
in der Hoffnung, bei deren Befolgung ſelbſt mitwirken zu dürfen. 
— — Und wenn Sie von Sittenprediger ſprechen, haben Sie 
mich falſch verſtanden. — — Ich gratuliere Ihnen von Herzen 
zu Ihrem mutigen Entſchluß — — nur — zieht man ſein Kind 
gerne ſelbſt groß — — und ſieht, was aus ihm wird. — — 
            Wäh=
rend ich, als geiſtiger Vater, nicht mal eine Geburtsanzeige 
            be=
kommen habe und von ſeiner winzigen Exiſtenz nichts wüßte, 
wenn es bei einer zufälligen Begegnung nicht mit offenen 
            Aerm=
chen auf mich zugelaufen wäre und aus vollem Halſe: Pappt! 
geſchrien hätte.” 
Utta war zu ſehr ihren eigenen Gedanken nachgegangen, als 
daß ſie ſeinen Worten hätte folgen können. 
„Welches Kind?” fragte ſie verſtändnislos. 
„Unſer Kind!” lachte er. 
„Unſer — — — Kind?” 
In dieſem Augenblick war Kemp eingetreten. Blaß, mit 
fliegendem Atem, ſtand er mitten im Zimmer. 
„Eutſchuldige, daß ich ohne Klopfen eingetreten bin —” 
Erich war bei dem entſtellten Anblick des Freundes 
            aufge=
ſprungen: 
„Wieſo — —? Wir ſind doch in deinem Zimmer." 
„Ihr beſpracht intime Dinge — — — ich bedaure, etwas 
            ge=
hört zu haben.”
ULah
 F Hnngarau 
Katarrh, Husten,Heiserkeit.
 (Coryün-Bonbons: Aethylelveolsäure-Mentholester) 
Original-Packung „Bcye‟ RM 1.— und 1.50
1V.1351
 „Wir haben keine Geheimniſſe.” 
„Nicht die geringſten — —” ergänzte Utta. 
„Dann gratuliere ich,” ſagte Kemp und ſetzte ſich reſigniert 
in einen Seſſel. Erich trat auf ihn zu und legte 
            kameradſchaft=
lich die Hand auf ſeine Schulter: 
„Was haſt du, Harald?” 
„Sie läßt ſich nicht ſprechen — — ſie hat ihre Tür verſchloſſen 
und gibt keine Antwort.” 
Er ſtand auf und fuhr in gereiztem Ton fort: 
„Sage mir endlich, was geſchehen iſt! — — Warum iſt ſie 
plötzlich aufgeſtanden? — — Warum hat ſie nicht auf mich 
            ge=
wartet, ſondern hat ſich mit dir in den Speiſeſaal geſetzt — 
oſtentativ an einen kleinem Tiſch für zwei Perſonen? — — Wie 
kommſt du überhaupt hierher?” 
Rothe zog ſeinen Stuhl etwas näher und begann zu 
            er=
zählen: 
„Du weißt, daß ich bis vorgeſtern in Unterſuchungshaft ſaß.” 
Kemp nickte: 
„Ich habe mein möglichſtes für dich getan — — ich habe eine 
Kaution für deine Freilaſſung angeboten, aber der 
            Unter=
ſuchungsrichter behauptete, daß der Beweis für deine Schuld 
            er=
bracht ſei, und lehnte es ab.” 
„Ich glaube, daß man trotz aller Indizien keinen Schritt 
weiter kommen konnte, und daß man mich nur aus der Haft 
            ent=
laſſen hat, um mich zu beobachten und neue Spuren zu finden. 
— — Als ich dich anrief, ſagte Marie, du ſeieſt verreiſt und gab 
mir deine Adreſſe, und da fuhr ich ſofort hierher, um wenigſtens 
dich von meiner Unſchuld zu überzeugen.” 
„Das hat die gnädige Frau ſchon getan,” unterbrach ihn 
Kemp mit einem Blick auf Utta. 
Ihre Traurigkeit war einem ſtarren Trotz gewichen. Eine 
ſenkrechte Falte ſtand zwiſchen ihren fein geſchwungenen 
            Augen=
brauen, und die ſonſt zart gekräuſelten Lippen waren feſt 
            ge=
ſchloſſen. 
folgt
 Die Ehem. Reimigang in unserem Werl 
Ist das vollkommenste Mittel zur Erhaltung Ihrer Kleldung. Nicht nur Schmutz, 
Flecken und Krankheitskeime werden beseitigt, Garderobe, Vorhänge, Decken, Teppiche, 
            Hand-
schuhe werden auch meistens wleder wle neu. Ebenso wird das Auffärben und 
PIIssleren von Stoffen usw. in der bekannt erstklassigen Weise von uns ausgeführt.
 Das Feſt der 
Silbernen Hochzeit 
feiern am Mittwoch, den 4. April 
Ifd. Js., die Eheleute Hermann 
Franck, Friſeurmeiſter, und ſeine 
Ehefrau Margarete, geb. Netz, 
wohnhaft Mathildenplatz 19. 
6074)
 Trauergarderoben 
werden in einigen Stunden chwarz gefärbt 
Reingold 
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Eliſabethenſtr. 28 
Telephon 736 
Telephon 736 
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Nummer 93
Montag, den 2. April 1928
Seite 8
 Sportverein Darmſtadt 1898 zum 4. Male 
Süddeutſcher Handball=Meiſter.
 Sportverein Darmſtadt 98 — 9SV. 
4: 
Munchen T. 4 (2.1). 
Im ſportlichen Leben gibt es vur ſehr wenige 
            Erfahrungs=
tatſachen; (ein Mittel iſt zur Erzielung ſportlicher Erfolge 
            unge=
eigneter, als eine Prinzipienreiterei. Und doch iſt die 
            Feſtſtel=
lung einer immer wiederkehrenden Erſcheinung möglich: Iſt es 
einer Mannſchaft einmal gelungen, eine wirklich hochllaſſige 
Leiſtung zu vollbringen, ſo folgt die Reaktion auf dem Fuße. Des 
Rätſels Löſſung iſt ſehr einfach: die Nervenkonzentration, die zur 
Erzielung von Beſtleiſtungen notwendig iſt, kann nicht beliebig 
oft wiederholt werden. Mannſchaften, die wie die Handballer 
der 98er gezwungen ſind, viele Sonntage hintereinander ſchwere 
und ſchwerſte Spiele zu beſtehen, werden ſich von 
            Formſchwan=
kungen nicht freimachen können. Als wir zwei Reiſebegleiter am 
Vorabend des Spiels uns in der Hotelhalle über die Ausſichten 
des bevorſtehenden Kampfes unterhielten, ſtimmten unſere 
            Mei=
nungen vollkommen überein: Wir hofften, daß unſere 
            Stür=
mer dieſelben Glanzleiſtungen vollbringen würden, wie gegen 
Berlin, aber wir glaubten nicht ſo recht daran. Und deshalb 
einigten wir uns auf die Parole: Aufmerkſamſtes Deckungsſpiel 
in den hinteren Reihen, damit ia nicht dem Gegner eine 
            Ueber=
raſchung glückt. Wie ſich dieſe Parole bewährte, wird die 
            Schil=
derung des Spielverlaufs ergeben. Schildern wir jedoch hübſch 
der Reihe nach: 
Bei der Ankunft in München wurde die Darmſtädter 
            Reiſe=
geſellſchaft vom Vorſtand und den Spielern des D. S. V. 
            abge=
holt, im Hotel Grünwald, auf das Beſte untergebracht und im 
Vereinslokal des Gaſtgebers vorzüglich verpflegt — nichts fehlte, 
um uns den Aufenthalt in München ſo angenehm wie möglich 
zu machen. Nach dem Abendeſſen noch ein kurzer Bummel durch 
die Stadt, die allgemein beſtaunt wurde. Trotzdem äußerten die 
Spieler bald das Bedürfnis nach Schlaf; die lange Reiſe hatte 
ihr Wirkung getan. Die Vorteile eines Spieles am Vormittag 
traten bald in Erſcheimung. Ehe man ſich noch bewußt war, daß 
man ſchon ausgeſchlafen hatte, beſand man ſich ſchon auf der 
Fahrt zum Platz. Die ganze Ungeduld und Nervenauſpeitſchung 
in der Erwartung des Spiels fiel ſo für die Spieler weg. Der 
Platz an der Marbacher Straße, belannt durch den 
            merbwür=
digen, jedoch aus einer Verlegung des Spielfeldes erklärlichen 
Umſtand, daß die Tribüne ſich nicht in der Höhe der Mittellinie, 
ſondern des Tores befindet, präſentierte ſich in ſehr guter 
            Ver=
faſſung. Eine wohlgepflegte Grasnarbe, und ein großes und 
breites Spielfeld gaben dem Kampf die beſten Vorbedingungen. 
Enttäuſcht waren wir Darmſtädter nur über die Zahl der 
Zuſchauer. Für München, in welchem König Fußball regiert, 
bedeutete allerdings die Zahl 1500 Rekord. Uebrigens verhielt 
ſich das Publikum muſtergültig. Die Führer des Münchener 
Handballſportes ſprachen ſich nach dem Spiel — um dies 
            vorweg=
zunehmen — äußerſt lobenswert über das Können und 
            beſon=
ders über das Syſtem der Darmſtädter Mannſchaft aus, während 
wir wenigen Darmſtädter der Anſicht waren, daß die Mannſchaft 
kaum ihre Durchſchnittsform erreicht hatte. 
Nachdem der Vorſtand des Oſtgruppenmeiſters auf dem 
Spielfeld die Darmſtädter Mannſchaft begrüßt hatte, begann mit 
dem Anwurf der Darmſtädter, unter der Leitung von Brenneis= 
Würzburg, der in Darmſtadt durch die Leitung des Spiels gegen 
Polizei Babenhauſen bekannt iſt, der Kampf. Zuerſt llappte es 
bei Darmſtadt wie am Schnürchen. Die ganze erſte Viertelſtunde 
der Spielhälfte iſt Darmſtadt klar im Vorteil. Aufmerlſames 
Deckungsſpiel ließ München, das in dieſer Spielphaſe noch dazu 
viel zu unbeweglich war, nie recht gefährlich werden. So hieß 
es ſchon nach vier Minuten 1:0 für Darmſtadt; Hennemann hatte 
haargenau in die Torecke gezielt, ſo daß Appel im Münchener 
Tor machtlos war. In der 12. Minute erzielt Dietz durch direkte 
Verwandlung eines Freiwurfes den zweiten Erfolg, und damit 
einen klaren Vorſprung für Darmſtadt. München geht jetzt mehr 
aus ſich heraus. Zuerſt kann Trautwein noch einen Freiwwurf 
des „gewichtigen” Münchener Mittelſtürmers Noll Mlären; deſſen
 zweiter Strafwurf landet jedoch unberührt im Netz (2:1). Die 
Darmſtädter Stürmer, verlieren ihre Nuhe, das Zuſpiel wird 
ungenau, ſo daß die Münchener Deckung ergiebig Gelegenheit
 zum Klären hat. Die letzten Minuten der 1. Hälfte hat München 
für ſich. Darmſtadts Hintermannſchaft arbeitet jedoch ſicher; Voß, 
der vorzügliche Halbrechte, iſt zu gut gedeckt, um zum Erſolg zu 
kommen. Mit 2:1 für Darmſtadt geht man in die Pauſe. 
Auch die zweite Hälfte beginnt für Darmſtadt 
            vielver=
ſprechend. Gleich nach Wiederbeginn endigt ein blitzſchnelles 
            Zu=
ſpiel Werner—Jans—Werner durch ſlachen Wurf des 
            Halbrech=
ten zum dritten Male im Münchener Netz. Der Vorſprung wird 
jedoch faſt im Gegenſtoß wieder auf die alte Höhe zurückgebracht, 
als Voß doch einmal ſeiner Bewachung durchging und ſein hoher 
Drehball Trautwein über die Fingerſpitzen glitt (2:3). Noch 
            ein=
mal raſft ſich Darmſtadt zuſammen; Fiedler und Dietz vergeben 
hintereinander in ausſichtsreicher Poſition, da ſie, ſichtlich viel zu 
mervös, zu früh nach innen geſtartet waren. Endlich iſt es 
            wie=
der Hennemann, der unhaltbar in die Ecke placiert (45. Minute). 
Von da ab waren die Darmſtädter Stürmer baum mehr 
            ge=
fährlich. München ſetzt alles auf eine Karte und wirft faſt die 
geſamte Mannſchaft noch vorne. Doch immer noch ſteht die 
            Darm=
ſtädter Deckung genau, ſo daß Minute auf Minute verrinnt, ohne 
daß Tore fallen. Man glaubt ſchon an einen Sieg der 98er, als 
drei Minuten vor Spielende der Münchener Außen Hösl 
            halb=
hoch und ſcharf den 3. Treffer für München erzielt. In der 
            näch=
ſten Minute faſt dieſelbe Situation: Hösl gleicht ſür München 
aus. Darmſtadt verteidigt die kurze Zeit bis Spielende mit 
größter Anſtrengung. Faſt ſcheint München nochmals zum Erfolg 
cu kommen, doch Trautwem hält. So bleibt es bei 4:4, dem Umn=
 entſchieden, das nach dem Siege der 98er in Darmſtadt im 
            Vor=
ſpiel, zum vierten Male Süddeutſchlands höchſte. Würde nach 
Darmſtadt bringt. 
Das Spiel, das in Brenneis einen vollkommen einwandfreien 
Leiter hatte, ſah München in der Hintermannſchaft in Hochform; 
hauptſächlich die Läuferreihe vollbrachte ein großes 
            Arbeitspen=
ſum mit beſtem Erfolg. Im Sturm war allerdings nur die rechte 
Seite Voß—Hösl gut. 
Die 98er hatten ebenſalls ihre erfolgreichſten Spieler in der 
Deckung. Beſonders erwähnenswert ſind hier Trautwein, der 
mit Ausnahme des Mißgeſchicks beim zweiten Tor ſicher und 
elegant arbeitete, und Reutter. Daß Allwohn nicht ganz 
            durch=
hielt und der Sturm in den letzten Minuten nicht genug zur 
            Ent=
laſtung der Hintermannſchaft beitrug, brachte die 98er um den 
Sieg, der dem Spielverlauf nach in einer knappen Höhe verdient 
geweſen wäre. Im Sturm waren die Außenſtürmer ziemlich 
ſchwach, was nach den Leiſtungen des Vorſonntags beſonders 
erſtaunen wird. Die ſämtlichen Stürmer wüſſen ſich damit 
tröſten, daß es nicht immer nach Belieben Clappt; mit etwas mehr 
überlegener Ruhe hätte wan ſich im letzten Spiel beſſer 
            durch=
geſetzt. 
Letzten Endes kann jedoch auch das Unentſchieden nicht die 
Tatſache aus der Welt ſchaffen, daß die 98er ihre 4. Süddeutſche 
Meiſterſchaft vollkommen verdient erzielt haben. Wenn man 
            be=
denkt, daß in den 19 Spielen, die zur Erzielung der Meiſterſchaft 
notwendig waren, den Darmſtädtern keine einzige Niederlage 
beigebracht wurde — 16 Spiele endeten ſiegreich, 3 Spiele 
            ument=
ſchieden —, ſo wuß man zu dem Ergebnis kommen, daß 
            tatſäch=
lich Süddeutſchlands beſte Handballelf die Meiſterwürde errungen 
hat. Auch das Torverhältnis 143:34 ſpricht für ſich ſelbſt. Die 
Handballhochburg hat den ſeit 1924/25 ſtändig innegehaltenen 
Titel mit beſtem Gelingen verteidigt. Dafür gebührt der 
            Mann=
ſchaft, die, wie auch das Münchener Spiel, ſo faſt die ganze letzte 
Vevbandsſpielzeit mit 
Trautwein, 
Reutter, 
Kadel, 
Allwohn, 
Götz, 
Delp, 
Hennemann. Dietz. 
Jans, 
Fiedler, Werner, 
beſtritt, unſere höchſte Anerkennung. 
Nunmehr „Glück auf!” zu den Spielen um die Deutſche 
Meiſterſchaft. 
Am die Berliner Handball=Meiſterſchaff. 
Drittes Entſcheidungsſpiel notwendig. 
Im zweiten Entſcheidungsſpiel um die Berliner Handball= 
Meiſterſchaft der Sportler konnte der Titelverteidiger Pol. S. V. 
den Spieß umdrehen, er ſchlug den Deutſchen Handball=Club, 
dem er im erſten Spiel unterlegen war, glatt mit 8:5 (3:1) 
            Tref=
fern. Der D.H.C. war allerdings inſofern gehandicapt, als 
einer ſeiner Leute vom Pokalſpiel Süddeutſchland gegen Berlin 
her noch verletzt war. Das Spiel wurde durch die größere 
Durchſchlagskraft im Spiel der Poliziſten entſchieden. Die 
            bei=
den Mannſchaften werden ſich alſo noch einmal in einem 
            beſon=
deren Entſcheidungsſpiel treffen müſſen. 
Um die Weſideutſche Handball=Meiſterſchaft. 
V.f.B. 08 Aachen nicht mehr zu überholen. 
V.f.B. 08 Aachen, der ernſthafteſte Anwärter auf die 
            Weſt=
deutſche Meiſterſchaft der Sportler, konnte am Sonntag ſein 
vorletztes Spiel in Münſter gegen V.f.2. 18/II mit 5:3 (2:3) 
Treffern gewinnen. Kurheſſen Kaſſel ſiegte in Eſſen gegen die 
dortigen Preußen mit 3:2 (1:2) Treffern. Solingen 95 ließ 
ſich in Barmen von den Siegener Sportfreunden mit 8:5 (4:2) 
Toren ſchlagen. — Aachen, das als einzige Mannſchaft keine 
Verluſtpunkie aufzuweiſen hat, braucht jetzt im letzten Spiel nur 
unentſchieden zu ſpielen, um den Titel ſicher zu haben. Im 
Falle eines Verluſtes kann Agchen nur noch von Kurheſſen Kaſſel 
eingeholt, nicht überholt werden. Alle anderen Mannſchaften 
haben mehr als zwei Verluſtpunkte. 
Das Endſpiel um die Damen=Meiſterſchaft. 
V.f.R. Mannheim-PoſtS. V. Frankfurt 1:2. 
Das Spiel mußte bei ſtrömendem Negen ausgetragen 
            wer=
den. Trotzdem hatten ſich etwa 300 Zuſchauer eingefunden. Man 
ſah ein feſſelndes Spiel. Mannheim war durch ein ſchnelleres 
Spiel in der erſten Halbzeit ebenbürtig. Es erzielte auch in der 
19. Minute durch Halbrechts den erſten Treffer. Drei Minuten 
ſpäter hatte jedoch Frankfurt — ebenfalls durch Halbrechts — 
bereits ausgeglichen. Nach dem Wechſel ſpielten die 
            Frankfur=
ter Damen meiſt leicht überlegen. Schon in der fünften Minute 
konnte die linke Verteidigerin einen Strafwurf zum 
            entſcheiden=
den Treffer verwandeln. Beck=Frankenthal leitete den Kampf gut. 
Handballaufſtiegſpiele. 
Rot=Weiß gewinnt gegen „Germania” 
            Wies=
baden 2:0. 
Mit dieſem Siege hat ſich Not=Weiß endgültig den Aufſtieg 
in die Ligaklaſſe geſichert. Obwohl man mit einem äußerſt 
            har=
ten Kampfe rechnete, übertraf doch das, was ſich Germania 
            lei=
ſtete, die ſchlimmſten Befürchtungen. Es wurde getreten, 
            geſchla=
gen und feſtgehalten, gleichgültig, ob der Gegner den Ball hatte 
oder nicht. Daß bei einer ſolchen Spielweiſe auch dem 
            Lang=
mütigſten die Geduld reißt, iſt erklärlich. So kam es, daß außer 
zwei Wiesbadenern auch zwei Rot=Weiße Platzverweis erhilten,.
 Ein Kapitel für ſich ſind auch die Wiesbadener Platzverhältniſſe, 
die jeder Beſchreibung ſpotten. Kurz der Spielverlauf: Rot= 
Weiß hat Anſtoß, kann ſich jedoch zunächſt nicht gegen die 
            zahlen=
mäßig große und außerdem bis zur Rückſichtsloſigkeit harte 
            Ver=
teidigung Wiesbadens durchſetzen. Jeder Angriff wird durch 
Feſthalten oder andere unfaire Mätzchen unterbunden. Erſt in 
der 25. Minute gelingt Bärtel nach ſchöner Kombination der 
erſte Treffer. 1:0 für Rot=Weiß geht es in die Halbzeit. Immer 
härter wird nach Wiederbeginn das Spiel. Beide Parteien 
ſpielen nur noch mit 9 Mann. Rot=Weiß drückt zeitweiſe ſtark, 
und endlich kann Schulz 5 Minuten vor Schluß das 2. Tor 
            ein=
ſenden. Als verdienter Sieger verläßt Rot=Weiß den Platz. 
Die 1. Jugend konnte ihren Gegner S.C. Wiesbaden mit 
4:3 bezwingen. 
Kraftſport. 
Turngemeinde Dieburg—Kraftſportverein Darmſtadt 1910, 
Jugend 3:3. 
(Durch kürzere Ringzeit für Darmſtadt gewonnen.) 
Vom Kr. Sp. V. Darmſtadt geht uns folgende Darftellung zuz 
Mit dieſem Kampf wurden die Gaujugendkämpfe im 
            Mann=
ſchaftsringen eröffnet. Gleich dieſer erſte Kampf war einer, wie 
er nicht ſein ſoll, und hoffen wir, daß ſich an anderen Orten das 
Dieburger Beiſpiel nicht wiederholt, denn ſonſt wäre es um die 
Jugendbewegung im Kraftſport ſchlecht beſtellt. Daß die 
            Darm=
ſtädter Jugend die Kämpfe bis zum Ende durchführte, iſt 
            be=
ſonders ehrend für ſie, denn das anweſende Publikum war 
            par=
teiiſch und fanatiſch. Die Dieburger Vereinsleitung möge 
            be=
denken, daß ſie auch bei Jugendkämpfen für ihr Publikum 
            ver=
antwortlich iſt. Was die einzelnen Kämpfe anbetrifft, ſo 
            ver=
liefen ſie folgendermaßen: 
Fliegengewicht: Perini=Darmſtadt gegen Gries=Dieburg. 
Der kleine Darmſtädter lieferte einen ſehr ſchönen Kampf und 
ſiegte bereits in ½ Minute. 
Bantamgewicht: Schnauber=Darmſtadt gegen Wick=Dieburg. 
Schnauber lag ftets im Angriff und ſiegte in 15 Minuten 
            über=
legen nach Punkten. 
Federgewicht: Diener=Darmſtadt gegen Ohl=Dieburg. 
            Er=
ſterer hatte gegen den die aktive Fliegengewichtsklaſſe 
            vertreten=
den Ohl nichts zu beſtellen und verlor in 25 Sekunden. 
Leichtgewicht: Mavei=Darmſtadt gegen Rödler=Dieburg. 
Beide gingen vorſichtig vor, bis den Darmſtädter ein Schleuder 
gelang, womit er den Gegner in die Brücke und in 2 Minuten 
auf die Schulter zwang. 
Mittelgewicht: W. Göbel=Darmſtadt gegen Grohe=Dieburg. 
Der Dieburger war entſchieden der Beſſere, doch dürfte eine 
Mahnung ſeiner Vereinsleitung in bezug auf ſein Mundwerk 
ſehr am Platze ſein. Göbel verteidigte, ſich ſehr gut, mußte 
jedoch nach 15 Minuten Grohe einen hohen Punktſieg überlaſſen. 
Schwergewicht: Bock=Darmſtadt gegen Ott=Dieburg. Ueber 
die Begleitumſtände dieſes Kampfes wollen wir ſchweigen, doch 
war der Sieg, welchen nach 13 Minuten Ott zugeſprochen 
            er=
hielt, alles andere, nur nicht gerecht. 
Die Ringzeit betrug für 3 Siege von „1910” 17½ Minuten, 
für Dieburg 3 Siege in 28,25 Minuten. Die Jugendmannſchaft 
des Kraftſportvereins 1910 iſt ſomit infolge kürzerer Ringzeit 
Sieger. 
Der Rückkampf findet nun am 21. April ſtatt, an welchem 
Tage die erſte Mannſchaſt des Kraftſportvereins Darmſtadt 1910 
einen Kampf gegen die rühmlichſt bekannte Mannſchaft der 
Athletikſportvereinigung Frankfurt 1886 austrägt. 
Radſport. 
Großer Straßenpreis von Hannover. 
Berufsfahrer: 1. Richard Huſchke=Berlin (Opelrad, 
            Conti=
reifen) 12 Std., 2. Nörenberg=Berlin, 3. R. Wolke=Chemnitz, 
4. Nebe=Leipzig, 5. Schorn=Köln, 6. Brandes=Hannover, 
7. Dumm=Frankfurt, 8. Nickel=Berlin, 9. Remold=Schweinfurt, 
10. W. Cap=Rüſſelsheim, 11.—23. Br. Wolke=Chemnitz, O. Tietz= 
Verlin, Koch=Berlin, Feder=Berlin, Bulla=Rüſſelsheim, Seiferth= 
Leipzig, Dahms=Berlin, Buſe=Berlin, Zind=Rüſſelsheim, Kohl= 
Berlin, Geyer=Rüſſelsheim, Panke=Berlin, Ebeling=Aachen. 
Amateure: 1. Dube=Diamant Chemnitz 11:24:21 Std., 
2. Tſchudi=Opel, Rüſſelsheim, 3. Witzak=Diamant, Hannover, 
4. Siegel=Preſto Chemnitz, 5. Stübbecke=Weſtig, 6. Franken= 
Rüſſelsheim, 7. Nitſchke=Chemnitz, 8. Elpel=Breslau, 9. A. 
Müller=Hannover, 10. Amling=Rüſſelsheim, 11. Lankes=
            Rüſſels=
heim, 12. Twiehaus=Hannover (alle dichtauf). 
Pferdeſport. 
Nennen zu Horſt=Emſcher. 
1. Cröffnungsrennen, 2500 Mk. 1200 Meter: 1. Gebr. Röslevs 
Neidlos (v. Tauſz); 2. Wink; 3. Toscana. Ferner liefen: Gauner, 
Pſalter, Charly, Lucca, Cordelia, Mucker, Peloria, Hofgräfin. Tot.: 41; 
Pl.: 16, 17, 25:10. 9—2 Lg. 
2. Eſſener Jagdrennen, 2500 Mk., 3000 Meter: 1. M. Brauns 
Sapajus (F. Hellmann), 2. Waldo, 3. Pannhütte. Ferner liefen: Dante, 
Wingolf, Freimut, Myrte, Ingelheim, Orla, Marſchall, Perkeo, 
            Decken=
kappe. Tot.: 59; Pl.: 18, 17, 15:10. 2—2 Lg. 
8. Friedweide=Nenuen, 2500 Mk., 1000 Meter: 1. D. Weinbergs
 24. 3. 18:10., 1—11 
4. A. Overbeck=Gedächtnisrennen, 4000 Mk., 1600 Meter: 1. Stall 
Weismanns Lebenskünſtler (J. Staudinger), 2. Goldwert, 3. Poſtillon. 
Ferner liefen: Zwirns Bruder, Chriſtinchen, Grenzſchutz, Carol. Tot.: 
B; Pl.: 13 10, 12:10. 1—2 Lg. 
5. Glückauf=Jagdrennen, 3000 Mk., 3500 Meter: 1 O. Schuberts 
Fechtmeiſter (H. Weber), 2. Dada II, 3. Le Printemps. Ferner 
            lie=
fen: Neulichs, Goldat, Lord Val, Coriolan 3., Borgia. Tot.: 17; 
Pl.: 12. 26 24:10. 1—15 Lg. 
6. Nordſtern=Ausgleich, 2500 Mk., 1800 Meter: 1. H. Zimmermanns 
Lump (W. Gicke), 2. O Straßburg, 3. Arkadia. Ferner liefen: Szekely, 
Parades, Noailles, Sit Tight, Culvert Eſens, Clauswalde, Desdemona, 
Neveillee, Seefahrer, Phönig, Mail, Homberg. Tot.: 733 Pl.: 31, 37, 
41:10. 1—1½ Lg. 
7. Lyeaon=Nennen, 3000 Mk., 2000 Meter: 1. Frl. L. Schmids 
Föhn II (R. Vags), 2. Asparagus, 3. Conſtant. Ferner liefen: Euphrat, 
Petette, Larche, Gmilio, Gmbrocation. Tot.: 91; Pl.: 14, 17, 2:10. 
1— Lc.
Geite 6
 Süddeutſche Fußball=Endſpiele. 
Ueberraſchungen. 
Im Endkampf um die Süddeutſche Fußballmeiſterſchaft war 
der 1. April ein Großkampftag. Alle an der Meiſterrunde und 
den Troſtrunden beteiligten vierundzwanzig Vereine traten auf 
den Plan. 
In der Runde der Meiſter 
war das Zuſammentreffen von Eintracht Frankfurt und Sp.Vg. 
Fürth von beſonderer Bedeutung, denn ſein Ergebnis kann auf 
die endgültige Beſetzung des zweiten Platzes von 
            ausſchlag=
gebendem Einfluß ſein. Die Eintracht verlor den vor 35000 
Zuſchauern (trotz ſchlechter Witterung!) durchgeführten Kampf 
mit 2:3 (0:1) Treffern an die wiedererſtarkten und im 
            Zuſam=
menſpiel beſſeren Fürther. Es wird ſich nun fragen, wie die 
Fürther die beiden noch ausſtehenden ſchweren Spiele gegen 
Bayern München und Stuttgarter Kickers überſtehen werden. 
Ueberraſchend knapp nur ſiegten die Bayern München zu Hauſe 
mit 2:1 (2:1) gegen S.V. Waldhof. Größer aber war noch die 
Ueberraſchung, daß die Stuttgarter Kickers ſich auf eigenem 
Platze vom Tabellenletzten F.V. Saarbrücken 0:1 ſchlagen ließen. 
Das Spiel Wormatia Worms-Karlsruher F.V. mußte 
            aus=
fallen. Die Tabelle:
 Die Troſtrunden. 
In den beiden Troſtrunden dürften die Entſcheidungen 
            be=
reits gefallen ſein. Nach menſchlichem Ermeſſen iſt kaum damit 
zu rechnen, daß Wacker München und F.S.V. Frankfurt noch 
aus ihren Poſitionen gedrängt werden können. Dieſe beiden 
Vereine werden dann auch das Entſcheidungsſpiel um die dritte 
Vertreterſtelle Süddeutſchlands bei den Endkämpfen um die 
Deutſche Meiſterſchaft austragen. 
In der Gruppe Südoſt 
kam Wacker München mit einem 0:4=Sieg aus Böckingen heim. 
Der 1. F.C. Nürnberg war wieder einmal ſchußfreudiger 
            auf=
gelegt und fertigte den V.f.B. Stuttgart 6:0 ab. Phönix 
            Karls=
ruhe landete nach langer Zeit wieder einmal einen Sieg, der 
V.f. R. Fürth wurde 4:3 geſchlagen. Der Freiburger S.C. 
            fer=
tigte München 1860 3:2 ab. Die Tabelle:
konnte der F. S. V. Frankfurt das für ihn recht wichtige Spiel
in Saarbrücken gegen Saar 05 glücklich 2:1 gewinnen. Ludwigs=
 hafen 03 und Mainz 05 büßten wertvolle Punkte in ihren 
            un=
entſchiedenen Spielen gegen Boruſſia Neunkirchen (2:2) bzw. 
V.f. L. Neu=Iſenburg (2:2) ein. Neckarau konnte auf eigenem 
Platze gegen Rot=Weiß Frankfurt 2:0 gewinnen. Die Tabelle:
 Eintracht Frankfurt — Sp. Pg. Fürth 2:3 (0:1). 
Gutes Spiel der Fürther. — Die ausgefeiltere Technik entſcheidet. 
Eintracht ziemlich matt. — 35 000 Zuſchauer. 
Man hat anſcheinend doch zu früh mit dem Abfallen der 
Hochburg gerechnet, wenigſtens ſoſveit es die Spvg. Fürth 
            an=
betrifft. Zweifellos ſind die Fürther wieder ſtark im Kommen, 
und die Hoffnungen auf den zweiten Platz in der Meiſterrunde 
ſind nach dem Sieg in Frankfurt wieder mächtig geſtiegen. Das 
ungeheure Intereſſe für dieſe wichtige Begegnung im Franüfurter 
Stadion kommt in der Zuſchauerzahl von 35 000 zum Ausdruck, 
eine Zahl, die um ſo mehr imponieren muß, als es während des 
gauzen Mittags in Strömen regnete. Dennoch ließen ſich die 
Maſſen nicht abhalten, und glücklicheweiſe hörte der Regen auch 
mit Beginn des Kampfes auf, ſo daß ein einwandfreies Spiel 
möglich war. Der Sieg Fürths war auf Grund der beſſeren 
            Ge=
ſamtleiſtung verdient. Fürth zeigte eine ausgefeiltere Technik 
und geſtaltete beſonders die erſte Halbzeit überlegen. Hier konnte 
auch in der 27. Minute Frank den Führungstrefſer erringen. 
Nach der Pauſe kam zunächſt Eintracht ſtark auf. Döpfer konnte 
ausgleichen und nach einer Viertelſtunde, im Anſchluß an einen 
Elfmeter, die Franbfurter ſogar in Führung bringen. Ein 
            Pracht=
ſchuß von Frank ſchaffte aber gleich darauf den Ausgleich, und 
als Rupprecht dann ſogar den Führungstreffer ſür Fürth 
            erzie=
len konnte, war der Kampf entſchieden, zumal Eintracht ſich nicht 
mehr richtig zuſammenfand. 
Die Mannſchaften. 
Fürth überraſchte im Geſamtbild nach der angenehmen Seite. 
Die Mannſchaft zeigte ein ſehr ſchönes und flüſſiges 
            Kombina=
tionsſpiel und hatte beſonders in Frank einen ganz gefährlichen 
Stürmer. Die linke Seite Kießling—Frank war überhaupt die 
beſſere. Franz fiel durch ſeine Langſamkeit auf, dagegen ließ ſich 
der junge Mittelſtürmer Rupprecht gut an. Auch Auer konnte 
gefallen. Die Läuferreihe leiſtete gute und produktive Arbeit, in 
der Verteidigung machte Knöpfle einen beſſeren Eindruck als 
Hagen. Neger im Tor machte zwar Fehler, lonnte dann aber 
wieder dieſen Eindruck in beſter Weiſe wettachen. Eintracht 
ſchien diesmal nicht gut disponiert. Die Hintermannſchaft zeigte 
gelegentlich Unſicherheiten, in der Läuferreihe war Goldammer 
in der erſten Halbzeit ſchſach, um ſpäter beſſer zu werden. Am 
beſten in der Halbreihe gefiel diesmal Mauriſchat, der ſehr wützlich 
ſpielte. Im Sturm kam Schaller nicht ſo zur Geltung, er wurde 
ſehr gut bewacht. Auch Kellerhoff konnte ſich nicht immer ſo 
            ent=
wickeln, wie es notwendig war. Die beſte Arbeit leiſtete Dietrich, 
der die Hauptlaſt des Angriffs trug. Döpfer machte eine ſehr 
gute Figur, dagegen war Kiſſinger zu unproduktiv. Der 
            Schieds=
richter Müller=Baiertheim leitete ausgezeichnet und überaus 
korrekt. 
Das Spiel. 
Auf dem glatten Boden fand ſich Fürth von Anfang an 
beſſer zuſammen und dominierte auch während der ganzen erſten 
Halbzeit. Eintracht ſpielte hier ziemlich matt und ſyſtemlos. 
            Den=
noch waren die Angriffe der Frankfurter immer gefährlich, und 
in der 24. Minute vergab Dietrich freiſtehend eine faſt totſichere 
Chance. Dafür konnte drei Minuten ſpäter Frank mit einem 
ſchönen, ſcharfen Schuß den Führungstreffer erzielen. Gegen 
Schluß machte ſich Eintracht mehr frei, drang aber nicht durch. 
Die zweite Halbzeit ſchien eine Wendung zu bringen. Eintracht 
wurde, ſtändig beſſer, und ſchon in der zweiten Minute ſchoß 
Döpfer, nach einer Vorlage Goldammers, den Ausgleich, als 
Reger den Ball verfehlt hatte. Kießling ſchied dann für einige
Montag, den 2. April 1928
 Minuten verletzt aus lam dann aber wieder und blieb der beſte 
Mann in der Angriffsführung. Durch unfaires Spiel verſchuldete 
Hagen in der 17. Minute einen Elfmeter. Neger hielt zwar den 
Schuß, aber im Nachſetzen konnte Döpfer doch verwandeln. Die 
Führung blieb nicht lange, denn ein Prachtſchuß von Frank 
ſtellte zwei Minuten ſpäter wieder den Ausgleich her. Die 
            Ent=
ſcheidung fiel in der 26. Minute, als Rupprecht eine von 
            Kieß=
ling hereingegebene Ecke zum driten Tor verwandelte. Vorerſt 
war Eintracht noch im Hintertreffen, holte dann aber mächtig auf 
und drängte mit aller Macht. Die Anſtrengungen blieben jedoch 
vergeblich, und ſelbſt das Vorgehen des Verteidigers Schütz in 
den Sturm konnte das Ergebnis nicht mehr ändern. 
„Bahern” hat Glück. 
Bayern München—S. V. Mannheim=Waldhof 2:1 (2:1). 
Unverdienter Sieg — ſehr mäßiges Spiel vor 15 000 Zuſchauern. 
Das übliche Verſagen des Waldhof=Sturms. 
Wenn man die bisherigen Endſpiele in München einzeln 
durchgeht, muß man zu der Feſtſtellung kommen, daß dasjenige 
vom 1. April das ſchlechteſte von allen war. Bisher hat Bayern 
noch nicht eine ſolche mäßige Leiſtung geboten, und der Sieg war 
ſchon deshalb nicht verdient, weil Waldhof zu drei Viertel des 
Spiels überlegen war. Das Verſagen des Waldhof=Sturms vor 
dem Tor war allerdings kataſtrophal. Dieſer Sturm hatte den 
Sieg in der Hand und vergab ihn. Aus den kürzeſten 
            Entfernun=
gen vermochten die Stürmer nicht zu ſchießen, ihre Hilfloſigkeit 
war manchmal erſtaunlich. Bayern fing gut an. Durch Pöttinger 
und Hoffmann legten die Einheimiſchen in den erſten fünf 
            Minu=
ten zwei Tore vor und zehrten davon während des ganzen 
Spiels. Waldhof konnte in der 25. Minute durch den Halbrechten 
Halbzeit verſchoß Hoffmann noch einen Elfmeter und dafür wurde 
einer für Waldhof nicht gegeben, ſo daß das Ergebnis von 2:1 
blieb. Die 15 000 Zuſchauer wurden jedenfalls ſehr enttäuſcht, 
das um ſo mehr, als der Schiedsrichter Bohnenberger=Pforzheim 
überaus ſchlecht war und vollkommen verſagte. 
Ein hoher Sieg des „Club”. 
1. F. C. Nürnberg—V. f. B. Stuttgart 6:0 (1:0). 
Sehr mäßiges Spiel der Stuttgarter. 
Zur Abwechſlung wartete der Club einmal mit einem hohen 
ſtens nicht in der erſten Halbzeit, in der er nur durch einen Elf= Rot=Weiß lieferte eines ihrer beſten Spiele, und tat jeder Mann 
der ſowie Hochgeſang (2) machten das halbe Dutzend voll. Die 
Leitung des von 4000 Zuſchauern beſuchten Treffens durch 
Kratzenberg=Sprendlingen war recht mäßig. Das mäßige Spiel 
der Schwaben überraſchte allgemein. 
Stuttgarter Kickers—FV. Saarbrücken 0:1(0:0) 
Kickers einen überraſchenden Sieg. — Der Kickersſturm verſagt. 
Den Gäſten aus dem Saargebiet wurde in der ſchwäbiſchen 
Gaſt geladen. Vor Beginn des Spieles wurden verſchiedene 
            An=
ſprachen gehalten und die Gäſte zum dritten Male geehrt. Das 
Spiel ſelbſt brachte inſofern eine große Ueberraſchung, als 
            Saar=
brücken eine ſehr eifrige und flinke Mannſchaft ins Feld ſtellte, 
mit der man Sympathie haben mußte. Der Sieg der Saarbrücker 
wurde daher auch in Stuttgart ſtark bejubelt. — Das einzige Tor 
des Tages fiel unmittelbar nach Wiederbeginn durch den Saar= 
Waltenberger (München). Dem Kampfe wohnten 6000 Zu= eiteln. Der Schiedsrichter amtierte ſehr gut. 
ſchauer bei. 
P.f. T. Neu=Iſenburg—Mainz 05 2:2. 
Die Iſenburger hatten nicht ſchlecht gewählt, als ſie dieſes 
Spiel nicht auf eigenem Plätze, ſondern vor dem Großkampf 
Eintracht—Fürth im Stadion austrugen. Sie werden auch 
finanziell dabei beſſer abgeſchnitten haben. Schon zu Beginn 
des Spieles waren 6—8000 Zuſchauer anweſend, eine Zahl, die Bierſtadt, ſtellte ſich geſtern mit ſeiner 1. und 2. Mannſchaft zu 
ſchon an dieſem Spiele lebhaften Anteil, machten aber auch die Mannſchaften trennten ſich mit einem 3:3. Bei den 1. 
            Mann=
das beſſere Zuſammenſpiel und die reifere Ballbehandlung ſah. Mann, und dazu noch mit zwei Erſatzleuten, ins Feld. Die Gäſte, 
hätte einen knappen Sieg verdient gehabt, denn die Iſenburger eine körperlich ſehr ſtabile Mannſchaft. W. hat Anſtoß und geht 
ſchaft immer wieder zu beunruhigen und auch genügend Tor= ſchönem Flachkombinationsſpiel bis zur Pauſe noch dreimal 
Erſten Halbzeit. 
Zwiſchenrundenkampf um den OFB.=Pokal. 
Norddeutſchland ſchlägt Weſtdeutſchland nach zweimaliger 
Verlängerung 2:1. 
Das Ringen um die Teilnahme am Endſpiel um den D.F. B. Norddeutſchen, die nach zweimaliger Verlängerung durch ſchlagskräftig genug und vergißt im gegebenen Moment das 
ten Im Pokalendſpiel ſtehen ſich alſo diesmal Nord= und 
Südoſtdeutſchland gegenüber. 
Der dritte Zwiſchenrundenkampf im Stadion der Stadt 
Altona wurde von den vorgeſehenen Mannſchaften beſtritten. 
Das Experiment des Nordens, in dieſem ſchweren Kampfe einen 
neuen Mittelläufer auszuprobieren, ſchlug fehl. Koch (Sperber 
Hambucg) wurde denn auch nach dem Wechſel, durch Schütte 
fort wurde auch das Spiel der norddeutſchen Mannſchaft beſſer. Pfungſtadt hatte anfangs etwas mehr vom Spiel und führte 
Altona und Duisburg, ſo wurde auch diesmal der Kampf äußerſt den erſten Minuten das Führungstor, aber bald gleicht 
            Stein=
ebenbürtig. Man ſah auf beiden Seiten ſchönes Können und Damit ſtand das Halbzeitergebnis feſt. 
größte Kraft= und Energieentfaltung. Nach leichter 
            Ueberlegen=
heit konnten die Weſtdeutſchen Mitte der erſten Halbzeit einen ſammen und führten bereits nach wenigen Minuten mit 3:2. 
delte Wiedmayer (Kiel) eine Vorlage von Koch zum Ausgleich, eine Flanke von links wurde prompt verwandelt. 
Nach hartem und wechſelvollem Kampf blieb das Reſultat ſo 
bis zum Ende der regulären Spielzeit, und auch die erſte Ver= korrekt. 
längerung brachte keine Aenderung. Erſt in der 136. Minute 
kannte der ausgezeichnete norddeutſche Sturmführer Horn (
            Ham=
burger S. V.) den entſcheidenden Treffer erzielen. — Spranger= 
Glauchau war als Schiedsrichter gut. 
Heſſiſcher Fußball. 
Spiels, als auch der nun folgenden weiteren Privatſpiele des (Lorſch) das Führungstor. Union wacht nun auf und trug 
            An=
gezwungen iſt, ſeine erſte Fußballmannſchaft vollkommen neu auf= für Darmſtadt, ſomit das Endreſultat herſtellend — Lorſch 
zubauen und einzuſpielen, während die Gegner mit einem feſt= ſtellte eine ausgeglichene, ſehr flinke Mannfchaft ins Feld, in der 
haben, neben dem Handballſpiel auch den Fußbalſſport auf, ihrer techniſchen Geſamtleiſtung verdient.
 Nummer 93 
achtunggebietende Höhe zu bringen, der Unterſtützung ſeiner 
            An=
hänger dringend bedarf. Etwa 100 Zuſchauer hatten ſich 
            einge=
ſunden. 
Das geſtrige Spiel des Sportvereins litt unter der Näſſe des 
Spielfeldes. Trotzdem darf man ſich keinesfalls über die 
            poohan=
benen techniſchen, taktiſchen und ſonſtigen Mängel unſerer 
            ein=
heimiſchen Mannſchaft hinwegtäuſchen, Mängel, die zum großen 
Teil bei den Gäſten nicht oder nur in weit geringerem Ausmaß 
feſtzuſtellen waren. 
Die Gäſte verdankten, ihren Sieg ihren Stürmern, unter 
denen Münſtermann als Beſter hervortrat. Neben dem Strm 
Kann man noch den Mittelläufer und den Torwächter 
            hervor=
heben. Immerhin hatten die Gäſte auch erſichtlichen Vorteil durch 
ſchwere Fehler der einheimiſchen Hintermannſchaft und 
            Läufer=
reihe. Der Sportvereinsſturm war neu aufgeſtellt und zeigte erſt 
in der zweiten Spielhälfte, daß von ihm mehr zu erwarten iſt, 
wenn neben techniſcher Vervollkommnung auch das gegenſeitige 
Verſtändnis erreicht ſein wird. 
Aſchaffenburg lag bei der Halbzeitpauſe mit 2:0 in Führung 
und vermochte ſogar in der zweiten Spielhälfte zunächſt auf 4:0 
zut erhöhen. Erſt bei dieſem Stand holten die Einheimiſchen, die 
den Mut nicht ſinken ließen, in eifrigem und beſterem Spiel zwei 
Tore auf, konnten jedoch nicht verhindern, daß die Gäſte ihren 
Vorſprung wieder um ein Tor erhöhten, das allerdings bald 
wieder aufgeholt wurde. Jedem Gegner gelang alsdann noch ein 
wveiteres Tor. Schiedsrichter Schader aus Bürſtadt hatte bei dem 
anſtändigen Spiel ein leichtes Amt. 
Rot=Weiß 1.—„Union” Wixhauſen Liggerſatz 4:1. 
Mit obigem Reſultat konnte Rot=Weiß einen weiteren Sieg 
buchen. Zum Spielverlauf ſei noch folgendes bemerkt: Wixhauſen 
Becker ein Tor aufholen, aber dabei blieb es. In der zweiten trat in verſtärkter Aufſtellung an, darunter bekannte Namen aus 
der Ligamannſchaft wie Volz, Weſp uſw. Rot=Weiß trat 
            eben=
falls in kompletter Aufſtellung an. Trotz des regneriſchen 
            Wet=
ters entwickelte ſich gleich von Anfang an ein ſehr forſches Spiel, 
und konnten die Rothoſen infolge guter Kombination durch 
            Halb=
rechts infolge Kopfballs in Führung gehen. Durch dieſen Erfolg 
ließ ſich aber Wixhauſen nicht beirren und griff weiter ſehr 
            tem=
veramentvoll an, was auch bald zum Ausgleich führte. Mit 1:1 
ging es in die Pauſe. Nach Halbzeit entwickelte ſich weiter ein 
ſehr raſantes Spiel, wobei man deutlich die auf Sieg ſpielenden 
Rothoſen erkennen mußte. Zwei weitere Treffer des 
            Mittelſtür=
mers und 1 Tor des Halblinken ſtellten das Endreſultat auf 4:1. 
Wixhauſen wäre zweifellos zu beſſerem Reſultat gelangt, wenn 
Siege auf, allerdings über einen Gegner, deſſen Leiſtungen über= die Stürmer die an ſich nicht ſchlechten Torgelegenheiten zur 
            rech=
aus mäßig waren. Auch der Club überzeugte nicht reſtlos, wenig= ten Zeit auszunutzen verſtanden hätten. Die Mannſchaft von 
meter von Kalb in Front gehen konnte. In der zweiten Hälfte reſtlos ſeine Schuldigkeit, zu dem für Rot=Weiß ſehr 
            ſchmeichel=
wurde es dann bedeutend beſſer, und Reinmann, Schmidt, Wie= haften Reſultat, gegen eine derartig verſtärkte Liga=
            Erſatzmann=
ſchaft. 
V. f. R. ſchlägt F.=V. Weinheim 6:3 (3:3). 
Was man dem A=Meiſter des Gaues Bergſtraße prophezeite, 
indem man ihm keine ſchlechten Ausſichten ſür die Kreisliga 
            zu=
ſprach, ſcheint ſich doch bewahrheiten zu wollen. Nachdem am 
Vorſonntag Griesheim geſchlagen wurde, mußte heute der 
            Tabel=
lenzweite des Mannheimer Kreiſes dieſelbe Wahrnehmung 
Die eifrigen Saarländer erringen gegen die erſatzgeſchwächten machen. Das Spiel an ſich wurde von beiden Mannſchaften ſehr 
flott durchgeſührt. V. f. R. konnte ſich in der erſten Halbzeit nicht 
recht zuſammenfinden, wogegen Weinheim in dieſer Zeit ein ta= 
Hauptſtadt ein überaus herzlicher Empfang bereitet. Am Sonn= dellos flaches Spiel vorführte, wie man es von den Vereinen 
tag vormittag waren die Saarländer bei der Stadt Stuttgart zu der Mannheimer Kante zu ſehen gewohnt iſt. Bis zur Pauſe 
ging V. f. R. dreimal in Führung, und immer wieder erzwang 
Weinheim den Ausgleich. Nach dem Wechſel drehte V. f. R. 
            mäch=
tig auf. Durch das verſtändnisvolle Zuſammenſpiel wurde der 
Gegner vollſtändig in Schach gehalten. Drei weitere Tore 
            wur=
den erzielt, und damit die Niederlage der Weinheimer beſiegelt. 
Gegen Schluß machte ſich Weinheim wieder etwas freier, und 
mancher gefährliche Angriff rollte auf das Darmſtädter Heilig= 
Linksaußen Wilm. — Eine ſchwache Leiſtung bot der Unparteiiſche tum, doch die Hintermannſchaft des V. f.R. wußte alles zu ver= 
Vor dieſem Spiel traf die zweite Mannſchaft des V. f. R. 
mit der Erſatz=Liga Weinheims zuſammen. Das Spiel endete 
ſür beide Parteien verdient mit dem Reſultat 2:2. — Das Spiel 
der Jugendmannſchaft in Roßdorf iſt der ſchlechten Witterung 
zum Opfer gefallen. 
Sportverein Weiterſtadt — Sportverein Bierſtadt 7:0 (4:0). 
Ein in Weiterſtadt völlig unbekannter Gaſt, Sportverein 
ſich ſpäter auf über 30 000 erhöhte. Die Maſſen nahmen auch einem Freundſchaftsſpiel in Weiterſtadt ein. Die beiden zweiten 
Mannſchaften zeitweiſe etwas nervös. Mainz, von dem man ſchaften ſah es etwas anders aus. Der Platzverein tritt mit zehn 
ſpielten ziemlich ſyſtemlos. Durch ihre immer wieder angeſetz= kurz danach in Führung. Nachdem der Ball den Mittelpunkt des 
ten ſchnellen Vorſtöße wußten ſie aber die Mainzer Hintermann= Feldes wieder verlaſſen hatte, drückt W. ſtark und kann bei 
cancen herauszuarbeiten. Alle Treffer fielen bereits in der erfolgreich ſein, Halbzeit 4:0. Nach dem Seitenwechſel ſind die 
Weiterſtädter ſtets im Vorteil. Die Läufer leiſten ſaubere Arbeit, 
ſo daß die Verteidigung ſowie der Tormann ſehr wenig oder 
gar nicht ihr Können unter Beweis ſtellen können. In 
            regel=
mäßigen Abſtänden erzielt W. bis zum Schluß drei weitere Tore, 
denen die überaus eifrigen Gäſte nicht einmal das Ehrentor 
            ent=
gegenſetzen konnten. Die Mannſchaft, die in ihrem Bezirk einen 
ſehr guten Dabellenſtand einnimmt, iſt das doch nicht, was man 
Pokal, das am 29. Apcil in Breslau zum Austrag kommen von ihr ernartete. Der Tormann ſowie die Hintermannſchaſt 
ſoll, iſt indlich eutſchieden worden. Das Glück war auf ſeiten, verdienen das Prädikat gut, dagegen iſt der Sturm nicht 
            durch=
ihren Mittelſtürmer Horn das entſcheidende Tor ſchießen konn= Schießen. Das Reſultat entſpricht ſehr dem Spielverlauf. Der 
Schiri, ein Herr von Seeheim, war in ſeinen Entſcheidungen ſehr 
korrekt und zufriedenſtellend. 
1. Jugend Weiterſtadt — 2. Jugend Sportv. 98 2:3 (1:0). 
Germania Pfungſtadt—V.f.N. Bürſtadt 3:3 (2:1). 
Dieſe beiden altbekannten Vereine lieferten ſich auf dem 
(Harburg), der vorher Stürmer geſpielt hatte, erſetzt, und ſo= Pungſtädter Platze ein ſchnelles und durchaus faires Treffen. 
Wie ſchon in den beiden voraufgegangenen Spielen in dann auch bei Halbzeit 2:1. Die Gäſte erzielten zwar ſchon in 
hartnäckig geführt. Wie ſchon das Reſultat von 1:1 bei regu= metz (Pf.) aus. Der einheimiſche Halblinke verſchaffte in der 
lärem Spielende beſagt, waren ſich die Mannſchaften ziemlich 25. Minute durch Schrägſchuß ſeiner Mannſchaft die Führung. 
Nach der Pauſe fanden ſich die Gäſte überraſchend gut 
            zu=
ſchönen Vorſtoß des rechten Flügels mit einem Torſchuß Sacken= Nachdem beiderſeits einige Torgelegeheiten ausgelaſſen worden 
heims abſchießen. Zehn Minuten nach dem Wechſel verwan= waren, ſtellte der Pfungſtädter Halbrechte das Endergebnis her; 
Der Schiedsrichter Zöller Darmſtadt leitete unauffällig und 
Olympia Lorſch—Union Darmſtadt 1:3 (0:0), Ecken 7.4. 
Union weilte auf Grund einer Privatſpielverpflichtung in 
Lorſch beim Kreismeiſter von Südheſſen. Mit etwas 
            Verſpä=
tung betraten beide Mannſchaften mit Erſatz unter der 
            einwand=
freien Spielleitung Leißlers, Olympia Lampertheim, den Platz. 
Lorſch hat Anſtoß und es entwickelte ſich ſofort ein flottes Spiel. 
Sportverein Darmſtadt 98 — Viktoria Aſchaffenburg 4:6. Olympia war ſichtlich im Vorteil, ſcheiterte aber an der 
            aufmerk=
ſamen Deckung Darmſtadts. So ging es torlos in die Pauſe.— 
Bei der kritiſchen Betrachtung und Wertung ſoſohl dieſes In der 10. Minute der zweiten Halbzeit fällt durch Lohrbacher 
Sportvereins 98 darf man nicht vergeſſen, daß der Sportverein griff auf Angriff vor. Innerhalb von 10 Minuten fallen 3 Tore 
gefügten Mannſchaftsgebilde auf den Plan treten. Trotzdem darf. Lohrbacher als Mittelläufer überragte. Bei Union führten ſich 
nicht vergeſſen werden, daß der Sportverein bei ſeinem Vor= die Erſatzleute ſehr gut ein. Die Mannſchaft gewann auf Grund
 hezeite, 
            fü=
am 
            Tabel=
rnehmung 
en ſehr 
eit nicht 
t ein 
            ta=
tereinen 
Pauſe 
erzwang 
            äch=
der 
IT=
Nummer 93
 Die Waldlauf=Verbandsmeiſterſchaften des 
            Süd=
deutſchen Fußball= und Leichtathletik=Verbandes 
in Frankfurt. 
Das Duell Eintracht Frankfurt—Sportverein 98 Darmſtadt. 
Rot=Weiß Dritter im Mannſchaftslauf der Meiſterklaſſe. 
Trotz des troſtloſen Regenwetters hatten ſich am Vormittag 
im Stadion neben den obligatoriſchen Vertretern der Verbände 
auch noch etwa 100 Zuſchauer eingefunden — immerhin 100 
            Un=
entwegte, aber fragen muß man ſich doch, in welchem 
            Zuſammen=
hang zeitlich und hinſichtlich „Zuſchauermaſſe” die Austragung 
der diesjährigen Waldlaufmeiſterſchaften — die man dem 
            Sport=
verein 98 Darmſtadt bereits übertragen, aber ſpäter wieder 
„wegen den Fußballſpielen in Frankfurt” entzogen hatte — zu 
eben dieſen Spielen ſtand! Jedenfalls waren 100 ſportbegeiſterte 
Zuſchauer anweſend, und das ſchlechte Wetter konnte mit ſeinen 
großen Anforderungen an Energie und Ausdauer der Teilnehmer 
deren Stimmung nicht verderben! Nachdem zuerſt die 
            Waſſer=
ſportler und dann die Jugendklaſſe geſtartet waren, wurden unter 
allgemeiner Spannung die Vorbereitungen für den Start der 
Meiſterklaſſe getroffen. 30 Läufer ſtellten ſich dem Starter, 
            dar=
unter die beſten Läufer der einzelnen Kreiſe, von denen diesmal 
nur Naſſau nicht vertreten war. Single, Florſchütz, Eſchenröder, 
Wiedthüchter (Eintracht), Gellweiler, Lindner, Habich (
            Sportver=
ein 98 Darmſtadt), Kaufmann (F. S. V. Frankfurt), Eckhardt 
(Offenbach), Blind, Krichbaum (Rot=Weiß), der Polizeimeiſter 
Lauber, Siegel (Mörfelden), Landau (Poſtſportverein): Wer 
wird ſiegen? — „Darmſtadt gegen Frankfurt” hieß die Parole. 
Die erſte Rennmannſchaft des Sportvereins, die durch das Fehlen 
von Engelhardt II immerhin geſchwächt iſt, verteidigte den Titel 
und konnte vor 14 Tagen auf der gleichen Strecke ihren ſchärfſten 
Gegner — Eintracht — ſchlagen. Die Eintrachtler haben 
            natür=
lich — nachdem auch die Meiſterſchaften wieder nach Frankfurt 
verlegt wurden — die Zeit nicht müßig verſtreichen laſſen und 
die Wettkampfſtrecke hinter Rädern ausgiebig im Training 
            durch=
laufen. Der Tip war alſo unbedingt „Eintracht” und — nach 
dem Startſchuß legen Eckhardt, Siegel, Geſſer über die erſten 
500 Meter ein mörderiſches Tempo vor, ſo daß auf der 
            Wald=
ſchneiſe bald wieder eine Spitzengruppe gebildet iſt: Geſſer (Rot= 
Weiß Darmſtadt) führt bis kurz vor dem Bahnhof Neu=Iſenburg 
vor Single (Eintracht), Lindner (Sportverein 98), Florſchütz (
            Ein=
tracht), Kaufmann (F. S. V.). Single ſteigert bald mehr und 
mehr zuſammen mit Florſchütz, Lindner läuft dichtauf, während 
Geſſer ſtark zurückfällt und auch Kaufmann mehr und mehr 
Boden verliert. Nach 5 Kilometern kommt Blind (Rot=Weiß 
Darmſtadt) ſchön auf, kann aber ebenſo wie Lindner nicht ganz 
bei den Eintrachtlern halten, die immer wieder ſteigern. Auf 
den letzten 1200 Metern läuft wieder Gellweiler zur 
            Spitzen=
gruppe auf, zieht Blind mit vor, dieſer fällt jedoch allmählich 
wieder ab, und auch Gellweiler kann nach dem für die Strecken= 
und Witterungsverhältniſſe mörderiſchen Tempo die beiden 
            Ein=
trachtler auf den letzten 200 Metern nicht mehr überlaufen, von 
denen Florſchütz eine Energieleiſtung vollbrachte, die ihn ſichtlich 
anſtrengte. Eingle geht als Erſter durchs Ziel, gefolgt von 
            Flor=
ſchütz (20 Meter), Gellweiler (30 Meter), Blind (40 Meter), 
            Lind=
ner (50 Meter), und dann kommt erſt das übrige Feld in einem 
Abſtand von weiteren 100 Metern! 
Der Tip war Wirklichkeit geworden — nach hartem Kampf 
iſt die erſte Mannſchaft des Sportvereins 98 ehrenvoll unterlegen, 
und leider iſt es ihr nicht gelungen, zum neunten Male die 
            Ver=
bandsmeiſterſchaft zu gewinnen. Diesmal hatte Eintracht den 
Vorteil, ſich mit der Strecke im Training vertraut zu machen. 
Wie wird es nun bei den ſüddeutſchen Meiſterſchaften in 
            Nürn=
berg=Fürth werden? Dort werden die beiden Mannſchaften, die 
zweifellos zu den Beſten in Süddeutſchland gehören, auf einer 
unbekannten und längeren Strecke wieder aufeinandertreffen. Die 
Mannſchaft des Sportvereins 98 verteidigt dort ebenfalls den 
Meiſtertitel, und man darf geſpannt ſein, wie dieſer zweite 
            Zwei=
kampf am 22. April enden wird. 
Ergebniſſe. 
Einzellauf der Meiſterklaſſe: 1. Single (Eintracht Frankfurt), 
Verbandsmeiſter 1928. 2. Florſchütz (Eintracht), 20 Meter 
zurück. 3. Gellweiler (Sportverein 98 Darmſtadt), 30 Meter 
zurück. 4. Blind (Rot=Weiß Darmſtadt), 40 Meter zurück. 
5. Lindner (Spoxtverein 98) 50 Meter zurück. 
Mannſchaftslauf der Meiſterklaſſe: 1. Eintracht Frankfurt, 10 P. 
2. Sportverein 98 Darmſtadt, 16 P. 3. Rot=Weiß Darmſtadt, 
24 Punkte. 
Mit dem Abſchneiden bei den diesjährigen 
            Waldlaufmeiſter=
ſchaften kann „Rot=Weiß” voll und ganz zufrieden ſein, denn 
vergleicht mon die ſiegreichen Mannſchaften miteinander, ſo muß 
man feſtſtellen, daß die beiden erſten Sieger ſchon ſeit Jahren 
in der Meiſterklaſſe ſtarteten und überdies mit faſt denſelben 
Läufern, „Rot=Weiß” dagegen war zum erſtenmal in dieſer Klaſſe 
vertreten, und zwar mit einer Mannſchaft, die faſt ausſchließlich 
aus dem Nachwuchs des Vereins beſtand. Nun zu den 
            Einzel=
läufern: Arthur Blind, der ſoeben erſt der Jugendklaſſe 
            ent=
wachſen iſt und erſtmalig in der Seniorklaſſe ſtartete, lief ein 
ganz hervorragendes Rennen. Zum Beweiſe dafür finden wir 
ihn ja auch bei der Spitzengruppe. Als zweiter der „Rot=Weiß”= 
Mannſchaft lief mit gutem Endſpurt Heinrich Geſſer an neunter 
Stelle ein. An elfter Stelle folgte ihm ſein jüngerer Bruder 
Karl, der wie Arthur Blind noch zu den Jungmannem gehört. 
Wir beglückwünſchen die junge, ſiegreiche Mannſchaft und hoffen, 
daß ſie die ſportliche Stellung Darmſtadts weiter fördern und 
feſtigen hilft.
 Glänzende Erfolge auf dem Kreiswaldlauf der Turngeſellſchaft 
Darmſtadt 1875. 
1. Sieger B=Klaſſe und 1. Mannſchaftsſieg! 
2. Sieger Jugendklaſſe und 2. Mannſchaftsſieg! 
Bei dem geſtern ſtattgefundenen Kreiswaldlauf des 9. Kreiſes 
in Frankfurt=Sachſenhauſen konnten die 1875er Turner ſehr gute 
Erfolge erzielen. In der B=Klaſſe konnte bei einer Beteiligung 
von 33 Läufern die Mannſchaft Fornoff, Fick, Wolf, Aßmuth 
unter ſehr ſtarker Konkurrenz mit 6 Punkten ſich den 1. Sieg 
ſichern. Im Einzellauf errang C. Fornoff den 1. Sieg, G. Fick 
den 4., den 5. K. Aßmuth und den 7. K. Wolf. In der 
            Jugend=
klaſſe ſtarteten insgeſamt 38 Läufer und konnten hier die 
            Ver=
treter der T. Geſ. D. 1875 in der Aufſtellung A. Hartmann, H. 
Boy, H, Kahl und Fr. Andre den 2. Mannſchaftsſieg erringen. 
Als Einzelſieger placierte ſich Hartmann auf den 2. und H. Boy 
auf den 8. Platz. Die Läufer der 1875er haben die auf ſie geſetzten 
Hoffnungen voll erfüllt und iſt dies ein Zeichen der guten 
            Por=
bereitung zu der Kreisveranſtaltung, die unter ſehr ſchlechten 
Witterungsverhältniſſen ſtattfand. 
Schneider=Bretzenheim Sieger der Meiſterklaſſe. — Turngemeinde 
Sachſenhauſen ſiegt im Mannſchaftslaufen. 
Die Waldlaufſaiſon des Mittelrheinkreiſes der D. T. hat mit 
den Meiſterſchaften ihren Abſchluß gefunden. Die Organiſation 
war der Turngemeinde Sachſenhauſen übertragen worden, und 
alles klappte aufs beſte. Die Läufe ſelbſt wurden in drei Klaſſen 
durchgeführt. Im Einzel=Mannſchaftslauf ſiegte in der 
            Meiſter=
klaſſe wiederum Hermann Schneider=Bretzenheim, der zum britten
Montag den 2. April 1928
Geite 2
 Male Kreismeiſter wurde. Im Mannſchaftslauf holte ſich die 
Turngemeinde Sachſenhauſen ebenfalls zum dritten Male die 
Meiſterſchaft und den Wanderpreis des heſſiſchen 
            Staatsminiſte=
riums: Ergebniſſe: Meiſterklaſſe (6500 Meter): 1. Schneider 
(Tv. Bretzenheim) 20:50,6 Min.; 2. Wied (Tv. Griesheim) 21:01,8 
Min.; 3. Kellermann (Tg. Sachſenhauſen) 21:15,9 Min.; 4. Reuter 
(Tgem. Sachſenhauſen). — Mannſchaftslauf: 1. Tg. 
            Sachſen=
hauſen 20 Punkte; 2. Tv. Bretzenheim 22 Punkte; 3. Tg. Koblenz 
35 Punkte. 
Boxen. 
Großkampf=Abend des Sportv. 1898 Darmſtadt. 
Der Darmſtädter Boxſport hatte durch das Starten der 
            bei=
den Kölner Europameiſter Domgörgen und Dübbers im Ring 
des Sportvereins 98 ſeinen großen Tag. An die 1500 Zuſchauer 
(Rekordbeſuch) füllten den Feſtſaal der Woogsplatz=Turnhalle, 
wo die Kämpfe, welche durchweg ausgezeichneten Sport boten, 
vom Stapel gingen. Der Sportverein 98 verſtand es, ſeinen 
            An=
hängern etwas ganz Außergewöhnliches zu bieten. Der 
            Höhe=
punkt der Veranſtaltung wurde natürlich in den Hauptkämpfen 
erreicht, wo Domgörgen und Dübbers durch ihr fabelhaftes 
Können jeden Beſucher, ſowohl Hener wie Laien, entzückten und 
wo Leo Trumpfheller (Sp.V. 98) in einem großen Kampf über 
den erſtklaſſigen Colonia=Mann Kluthe Sieger blieb. Doch auch 
die übrigen Treffen ftanden in der Qualität wicht viel nach. 
            Be=
ſonders erfreulich, iſt das famoſe Abſchneiden der geſamten 
Kampfmannſchaft des Veranſtalters, die in ſechs Kämpfen fünf 
Siege und ein gutes Unentſchieden herausholte. Wahrhaftig ein 
würdiger Saiſonabſchluß für die 98er. Die Senſationslüſternen 
kamen ebenfalls auf ihre Rechnung inſofern, als zwei 
            Begeg=
nungen durch indirekte Knockouts endigten. Nebem den leitenden 
Herren der Boxabteilung des Sp. V. 98 gebührt dem objektiv und 
vornehm waltenden Ringrichter, Herrn Löcher (Wiesbadener 
Boxklub), mit das Hauptverdienſt am guten Gelingen des 
Abends. Die Kämpfe ſelbſt zeitigten folgende Ergebniſſe: 
Einleitungskampf: Gerhardt, SV. 98—Bennecker, Heros 
Frankfurt a. M. Der erſtmals im Ring ftehende 15jährige 
            Darm=
ſtädter hält ſich gegen den um 10 Pfund ſchwererem Bennecker, 
welcher ſchon eine Reihe von guten Kämpfen hinter ſich hat, recht 
wacker. (Ohne Wertung.) 
Fliegengewicht: Rügner, SV. 98—Stolz, Eintracht 
            Frank=
furt a. M. Die erſte Runde iſt für den genauer ſchlagenden 
Rügner; zweite Runde bleibt remis. Und in der letzten Runde 
geben ſich beide ebenfalls nichts nach, doch zeigt der Darmſtädter 
ausgefeiltere Technik. Das Unentſchieden ſchmeichelt dem 
            Frank=
furter ziemlich. 
Bantamgewicht: Ganßert, SV. 98—Riehl, Heros Frankfurt 
a. M. In den zwei erſten Runden zu vorſichtiges Taſten der 
Beiden. Die Schlußrunde wird lebhafter, und hierbei ſichert ſich 
Ganßert mit famos gezielten linken Geraden und Rechtshaken 
den verdienten Sieg. Der Darmſtädter gefiel trotz wewigen 
            Trai=
nings in jeder Kampfphaſe durch kluges, ſauberes Arbeiten. 
Gemiſchtgewicht: Weimer, SV. 98—Müllmeier, Eintracht 
Frankfurt. Schon in der 1. Runde treibt Weimer den 
            Frank=
furter mit langen, harten Haken in die Defenſive, ſo daß 
            Müll=
meier noch vor dem erſten Gongſchlag wiederholt auf die Bretter 
muß. Nach der Pauſe wird Weimar noch offenſiver. Er ſchlägt 
Müllmeier durch wirkſame Geſichts= und Körpertreffer abermals 
dreimal hintereinander bis 7 und 8 zu Boden, weshalb die 
Frankfurter für ihren „ſchwimmenden” Schützling aufgeben. 
Sieger: Weimer. 
Leichtgewicht: Schäfer, SV. 98—Krieger II, Heros 
            Frank=
furt a.. M. Schäfer, erſtmals im Ring, beweiſt in der 1. und 
2. Runde das Ergebnis aufmerkſamen Troinings. Sehr flink auf 
den Beinen und vor allem immer mit viel Luft arbeitend, iſt er 
ſtets im Vorteil. Einige linke und rechte Haken, die der 
            Frank=
furter einſteckt, laſſen Wirkung erkennen Die 3. Nunde iſt zwar 
ausgeglichen, doch auch hier ſammelt Schäfer mehr Punkte wie 
ſein vis-K-ris. Sieger nach Punkten Schäfer. 
Weltergewicht: Heß, SV. 98—Feyh,:1. Mainzer Boxklub. 
Heß, der kaum von bedenklicher Grippe geneſen iſt und deshalb 
nur ungenügendes Training hat, offenbart ſich wiederum als 
Kampfmaſchine erſter Güte. Der Mainzer bekommt ſoviel von 
oben und unten, als er haben will, und iſt bereits nach 40 
            Se=
kunden ſtark „Groggi”. Ein rechter Aufwärtshaken von Heß gibt 
Feyh den Reſt, ſo daß der Ringrichter zugunſten des 
            Darm=
ſtädters abbricht. Sieger: Heß. 
Halbſchwergewicht: Osburg, SV. 98—Schombert, Eintracht 
Frankfurt. Der Frankfurter beweiſt in den erſten zwei Runden 
allerhand Härte im Nehmen, als er gutſitzende linke und rechte 
Haken und linke Geraden hinnimmt. Durch das forſche Tempo 
der vorangegangenen Runden iſt die letzte nicht ganz ſo lebhaft. 
Schombert bringt nun ebenfalls einige wuchtige Geraden herein. 
Kurz vor dem Gongſchlag bricht danm der Ringrichter wegen 
ſtarken Blutens beider Kämpfer einſichtsvoll ab. Sieger: Osburg. 
Schwergewicht: Trumpfheller, SV. 98—Kluthe, Colonia 
Köln. Trumpfheller kämpft den beſten Kampf des letzten 
            Jah=
res. In der erſten Nunde trifft er mit ungemein hartem 
            Rechts=
haken präzis die linke Kinnſeite des Kölners, der darauf 
            ſeiner=
ſeits die Antwort nicht ſchuldig bleibt. Zu Beginn der zweiten 
Runde ſchlägt der Darmſtädter noch verbiſſener, iſt aber in der 
6. und 7. Minute auf dem totem Punkt, taut dann in der 
            Schluß=
runde merklich auf und ſammelt durch weitere famoſe 
            Rechts=
haken ſoviel Punkte, um einen glatten, eindrucksvollen Sieg zu 
landen. 
Gemiſchtgewicht: Dübbers, Europameiſter (Colonia Köln)— 
Bleul I, TV. 1860 Frankfurt a. M. In der erſten Runde macht 
Bleul noch anſprechende Figur, während der beiden letzten aber 
ſpielt der Kölner meiſt mit ſeinen um 10 Pfund ſchwereren 
Gegner. Dübbers blitzſchnelle Uppereuts, Haken und Gerade, wie 
man ſie ſehen will, treffen den Frankfurter hart an Geſicht und 
Körper, obwohl, wie der Sekundant verſichert, der Europameiſter 
nicht in beſter Form antritt. Hoher Punktſieger Dübbers. 
Weltergewicht: Domgörgen, Europameiſter (Colonia Köln)— 
Eckert, 1. Mainzer Boxklub. Erſte und zweite Nunde hält ſich 
der Mainzer über alles Erwarten ſamos, diktiert auch um die 
ſechſte Minute ſogar das Tempo. Dann aber iſt Domgörgen 
obenauf. Mit raffinierten, wunderbar genauen Schlagſerien 
            über=
ſchüttet er den Mainzer förmlich. Dazu noch eine ganz 
            glän=
zende Beinarbeit, die ihm ebenſo wie Dübbers eigen iſt, bringen 
Eckert gegen Schluß ziemlich außer; Faſſung. Glatter 
            Punkt=
ſieger Domgörgen. 
Gemiſchtgewicht: Winterbauer, Eintracht Frankfurt a. M.— 
Inhoff, 1. Mainzer Boxklub. Alle drei Nunden überaus 
            mör=
deriſches Tempo. Imhoff muß zweimal herunter, erhebt ſich aber 
immer mit bemerkenswerter Enengie und ſteht, trotzdem der 
Frankfurter 10 Pfund mehr Gewicht bringt, bis zum Schluß 
durch. Knapper Punktſieg Winterbauers. 
AOAC.=Motorrad=Cänderfahrt. 
Nur noch 63 ſtrafpunktfreie Länderfahrer. 
Von unſerem S.D.=Sonderberichterſtatter 
Breslau, 31. März 1928. 
Strömender Regen die ganze Nacht hindurch, drum 
            regen=
naſſe, glitſchige Straßen ... das waren die ungünſtigen 
            Auſpi=
zien, unter denen dieſe fünfte 485 Km.=Etappe der ADAC.=
            Motor=
rad=Länderfahrt begonn. Der Danziger Ruhetag und die 
            wahr=
haft hervorragende Aufnahme, die die Länderfahrer hier 
            gefun=
den hatten, hatte ſie erfriſcht, und 99 von den 132 in Köln 
            ge=
ſtarteten begannen in Danzig ihr fünftes Tagespenſum. Die 
Zollkontrollen arbeiteten wieder hervorragend ſchnell, auf Dan=
 ziger, polniſcher und auf deutſcher Seite. Daß es zahlreiche 
Stürze gab, war bei der Straßenglätte ſelbſtverſtändlich. 
            Er=
freulicherweiſe gab es aber keine ſchwereren Unfälle. Alle Stürze 
verliefen glimpflich, ſelbſt wenn ſie im 80 Km.=Tempo vorkamen, 
wie z. B. bei dem jungen Bernhard Werners (Köln), der zwar 
den Scheinwerfer dabei einbüßte, ſonſt aber friſchfroh weiter 
drauflos fahren konnte. In Bromberg war erſte 
            Kontroll=
ſtation. Die Polen und der Bromberger Automobilklub hattem 
den Etappendienſt hervorragend ausgearbeitet, polniſches 
            Mili=
tär nahm die Maſchinen in Empfang, prüfte die Unverſehrtheit 
der Plomben, ſtellte die Maſchinen auf den Parkplatz, und 
            wäh=
renddeß hatten die Länderfahrer Zeit zum Imbiß, der ihnen im 
einem Zelt vor den Toren der Stadt gaſtfrei geboten wurde. 
Allüberall hatten die polniſchem Behörden Militär und 
            Landgen=
darmerie in den Dienſt der Organiſation geſtellt, und ſo gab es 
kein Verfahren, ſondern nur freudiges Grüßen und jegliche 
Unterſtützung. Und wenn die Oberleitungs= und Preſſewagen 
kamen, dann präſentierten die Polenſoldaten das Gewehr oder 
nahmen Haltung an, kurz, dieſe Fahrt durch den Korridor und 
durch die frühere Provinz Poſen ſtand im Zeichen weitgehenden 
Entgegenkommens der polniſchen Behörden. Auch in polniſchen 
Städten waren Tauſende von Menſchen an den 
            Durchfahrts=
ſtraßen zur Huldigung der Länderfahrer erſchienen. 
Vor der Kolonne und vor den anderen Kraftwagen erreichte 
in glänzender Fahrt im 60 Km.=Durchſchnittstempo ab. Danzig 
der 12/55 PS Mercedes=Benz=Preſſewagen das Breslauer Ziel. 
Es war eine ſchöne und intereſſante Fahrt geweſen, hindurch 
durch ein liebliches Land links von der Weichſel, durch die ſatten 
Ebenen des Poſenſchen, durch die Fruchtbarkeit Schleſiens. 
            Bres=
lau, die alte Sportmetropole des Oſtens, hatte ihre 
            radfahren=
den und kraftfahrenden Sportfreunde ſchon weit hinausgeſandt 
auf die Strecke. Am Ziel und am Parkplatz bedurfte es 
            polizei=
licher Abſperrung, ſo groß war die Zahl der Sportintereſſenten, 
die ſich eingefunden hatten. Abends gab es im hiſtoriſchen 
Rempter des altehrwürdigen Breslauer Rathauſes einen 
            Emp=
fangsabend mit ſchleſiſcher Urbanität und Gaſtlichkeit. 
Karl Angel (Graz) auf Puch war ſchon bei der Ausfahrt 
aus der Danziger Kaſerne geſtürzt und mußte infolge 
            Maſchinen=
beſchädigungen aufgeben. W. Hübſch (Gernsdorf) auf Elite= 
Diamant ſchied durch Getriebebruch aus. Hochenleitner (
            Mün=
chen) auf S. u. G. kam infolge Getriebeſchadens und 
            Rahmen=
bruchs des Beiwagenrahmens nicht weiter. G. Fehling (Roth) 
hatte an ſeinem D.=Rad Kolbenbruch und mußte aufgeben. 
Kagerer auf Sunbeam holte ſich erſtmalig Strafpunkte infolge 
Reifenpannen. Rhode (Breslqu) hatte gleichfalls zwei 
            Reifen=
ſchäden und erreichte Breslau daher erſt 1 Minute vor ſeiner 
Maximalzeit. Hch. Niederhaus (Nürnberg) kam durch 
            Rahmen=
bruch ſeiner Franzani, nicht über die Landesgrenze. Meißner 
(Altenberg) auf F.N. blieb infolge Magnetſchadens auf der 
Strecke. Mithin haben von den 132 in Köln geſtarteten Fahrern 
nur 63 die fünfte Etappe ſtrafpunktfrei beendet, und nur noch 
85 befinden ſich in Wettbewerb. 
Ausgeſchieden ſind heute: Mütſchenick (Hagen) auf 
R.M. W., K. Angel (Graz) auf Puch, H. Felske (Kamen) auf 
Triumph, H. Gerlah (Dortmund) Viktoria, Fr. Hochenleitner 
(München) S. u. G., F. Schmdt (Berlin) D.=Rad, Herm. Weymar 
(Weidebronn) Standard, A. Schwetter (Düſſeldor)) B.M.W., 
Heinrich Niederhaus (Nürnberg) Franzani, Joſ. Ruder (
            Nürn=
berg) Franzani, W. Hübſch (Gernsdorf) Elite=Diamant, W. 
Meißner (Altenburg) F.N., Fehling (Nürnberg=Roth) P. u. M., 
A. Hertkorn (Kitzingen) Hecker.
 Rundfunk=Programme. 
Frankfurt. 
Montag, 2. April. 12.30: Kaſſel: Hauskapelle. e 15.30: 
Lehrer Voigt: Ein Abend im innerafrikaniſchen Sumpf. Nashornfang 
in Oſtafrika. o 16.30: Funkorch. Oper der Woche. O 17.45r 
Aus dem Roman Jvanhoe von Scott. o 18.15: Vereinsnachr. 
und Mitteilungen. o 18.30: Dr. Wolf: Zum 230. Geburtstag 
des Frankf. Kapelldir. Beck. O 18.45: Engliſche Literaturproben. 
O 19: Engliſch. o 19.30: Frankfurter Opernhaus: „Coli fan tutte‟ 
Komiſche Oper in zwei Akten von Mozart. — Anſchl.: 
            Vortrags=
ſtunde Joſef Bumzl. Aus den Werken von Traven (Totenſchfff, 
Wobbly). 
Stuttgari. 
Montag, 2. April. 1: 
ten. O 13.50: Nachrichten. 
16.15: Rundfunkorch. Ein 
n Eugen Thyſſen. O 18.15: Ernſt 
Franzſeph: Kreuz und Kreuzigung. O 18.45: C. Zuckmayer: Der 
Bühnenautor von heute. O 19.30: Städt. Opernhaus Frankfurt 
a. M.: Coſi fan tutte. Komiſche Oper in zwei Akten von Mozart. 
Text von Lorenzo da Ponte. Perſ.: Fiordiligi; Dorabella, ihre 
Schweſter; Ferrando; Guglielmo; Don Alfonſo, ein Hageſtolz; 
Deſpina, Kammermädchen; Offfziere. — Anſchl.: Chineſiſche Schwänke, 
erzählt von Hella Lerſpen. — Anſchl.: Nachrichtendienſt.
Berlin
 von W. Nithack=Stahn, gel. vom Verf. o 17: Kammermuſik, 
Beethoven: Serenade für Flöte, Violine und Bratſche. — Dvorakz 
Terzetto für zwei Violinen und Bratſche. o 18.15: Dr. Ing. 
Zucker: Neues Sehen. Neuentdeckung der Stadt. 18.45: Prof. Dr. 
Nickliſch: Das Gemeinſchaftsproblem in der Betriebswirtſchaft, 
O 19.15: Inhaltsangabe zum nachf. Einakter. 19.30: Staatsoper: 
Puccini=Abend: „Der Mantel”. — Anſchl.: Emakter „Schweſter, 
Angelica” — Anſchl.: Einakter „Gianni Schicchi”. Muſ. Leitg.s 
Zemlinsky. — Anſchl.: Tagesnachrichten. — Danach: Im 
Volkston. Mitw.: Konzertorch. Kermbach. Roland Hell (Tenorh. 
m 7
 Deutſche Welle. Montag, 2. April. 11.50: Engliſch für Schülen 
0 14: Dr. Wieg: Die Jahresbilanz und ihre Bedeutung für 
            Einzel=
handel und Gewerbe. o 14.30: Märchen und Geſchichten: „Wie 
das Oſterland entſtanden iſt” Von Joſephine Siebe. O 15: Frau 
Conrad: Die Elektrizität als Helferin der Hausfrau. o 15.35: 
Wetter und Börſe. o 15.40: Lotte Scharei: Rezepte neuzeitlicher 
Ernährung. e 16: Engliſch. (Kulturkundlich=literariſche Stunde.) 
0 16.30: Dr. Bagier: Vom ſprechenden Film. o 17: Berlin= 
Kammermuſik: Werke von Beethoven und Dvorak. o 18: Techn, 
Lehrgang für Facharbeiter und Werkmeiſter: 
            Maſchinenbauſchul=
oberlehrer Bornemam: Elektrotechnik. o 18.30: Engliſch für 
            An=
fänger. O 18.55: Gutsbeſ. Schlothe: Die Ar
 Ferdinand Meyer. 0. 19.30: Staatsoper Berlim= 
Puccini=Abend: „Der Mantel”. Anſchl.: Einakter Schweſter 
            An=
gelica”, Anſchl.: Gianni Schicchi” — Anſchl.: Preſſenachrichten. 
— Danach: Im Volkston. Mitw.: R. Hell (Tenor) und 
            Konzert=
orcheſter Otto Kermbach.
 Wetterbericht. 
Mittel= und Weſteuropa liegt noch im Bereich der Druckſtörungen, 
an deren Rückſeite kühlere Luftmaſſen vordringen. Unter angſamem 
veiteren Temperaturrückgang treten dabei immer noch Niederſchläge 
auf. — Ueber Jsland gewinnt bereits ein neues Tiefdrackgebiet an 
Ausdehnung. 
Ausſichten für Montag, den 2. April: Wolkig, noch etwas kühler, 
vielfach Niederſchläge. 
Ausſichten für Dienstag, den 3. Ap=il: Bei wechſelnder Bewölkung 
und nur wenig veränderten Temperaturen noch vereinzelte 
            Nieder=
ſchläge.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauv= 
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudelf Ma ve; für Feullleton, Neich und 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann; 
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenft: Andreas Bauer; für 
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuble: Oruc 
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt 
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich/ Übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Geite 8
Montag, den 2 April 4928
Nummer 93
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