Einzelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis
pichchentlichT maligem Erſchelnen vom 4. Dezember
ſ4. Dezember 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
nasgebühr, abgeholt 2.28 Reichsmark, durch die
ſinren 2.40 Reichsmark frei Haus. Poſibezugspreis
D4z, ohne Beſtellgeld monatiſch 2.45 Reichemark,
mmwportlichkelt für Aufnahme von Anzelgen an
bürten Tagen wird nicht überommen.
Nicht=
ßusn einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
bugt den Bezieher nicht zur Kürzung des
swreiſes. Beſtellungen und Abbeſiellungen durch
mu. obne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonio
Franffurt a. M. 4304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 358 Dienstag, den 22. Dezember 1927. 190. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm brelte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg., Rellamezelle (92 mm
breil 2 Reichsmark. Anzelgen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 300 Reſchsmark. Alſe preiſe im Reſchemart
f4 Doſſar — 420 Mardl. — Im Falle böberer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Streit uſw. erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
Anzeſgen=
aufträge und Leſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtliſcher Beſtrelbung fällt ſeder
Rabat weg. Banſionto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
Das Kriegsſchuldenproblem.
EP. Paris, 26. Dezember.
Mie von Poinoaré in der Kammer abgegebenen Erklärungen
FEdie Unveränderlichkeit des gegenwärtigen Betrages der
rſohen Kriegsſchulden hat die Erörterung des
Reparations=
ſu Schuldenproblems in der franzöſiſchen Preſſe wieder belebt.
Blätter veröffentlichen — die Linkspreſſe unter ironiſchen
Uaflällen gegen Poincaré — allgemein die Anſicht, daß die
deut=
ſ Zahlungsverpflichtungen juriſtiſch zwar unverändert in der
1u beſtgeſetzten Höhe von 132 Milliarden Goldmark fortbeſtehen,
iſa pe aber tatſächlich nicht zu erfüllen ſeien, was ſchon daraus
ſhongehe, daß unter Zugrundelegung des gegenwärtigen Zah=
II0 Aerfahrens die Kapitalſchuld nicht abnehme, ſondern ſich
ud e nichtbezahlten Zinſen vermehre. Poincaré müſſe auf dem
Ic tom eingenommenen und dem Artikel 234 des Verſailler Ver=
Unei: entſprechenden Standpunkt beharren, ſolange die
Ver=
iſ uen Staaten jede Verknüpfung zwiſchen den deutſchen
Repa=
ſon en und den interalliierten Kriegsſchulden ablehnten, denn
Aele ſelbſüverſtändlich, daß die Alliierten Deutſchlands keine
„ſpen Konzefſionen machen könntem, wenn man nicht gleichzeitig
seüutier erträglichen Regelung der interalliierten Schulden
ge=
yſtamen ſei. — So äußert der „Temps” die Meinuug, man könne
flſſienne Löſung dieſes doppelten Problems doch kaum anders
Yſcrölllen, als unter der Form einer parallel laufenden
Annullie=
ſax der Schulden zwiſchen den Alliierten und der von Deutſch=
Ule ggeſchuldeten Reparationen, wobei das Reich den Ueberſchuß
iſſter Verpflichtungen gegenüber den Alliierten, zu bezahlen
Uche.
2 ie „Information” gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß die
Ychetzung der deutſchen Schulden oder der Zahl der zu leiſten=
5ſ0 MKnnuitäten durchaus nicht unvereinbar mit der
Beibehal=
ſm woes Dawesplanes ſei und im Intereſſe Aller liege.
Stelbſt das „Echo de Paris” meint, daß man Deutſchland
n WBahlung der erſten normalen Annuität von 2½ Milliarden
a Gm uark die Höhe ſeiner Geſamtſchulden bekanntgeben und es
iſſh dann überlaſſen müſſe, ſeinen Verpflichtungen ohne Ueber=
Afrumig durch ausländiſche Kontrolleure nachzukonmmen.
Iuas fasciſüſche „Nouveau Siegle” weiſt auf die für Frank=
Ib werhängnisvollen wirtſchaftlichen Folgen des Dawesplanes
h9 nd gibt die Parole aus: Reviſion, Liquidierung Europas.
Awucheur erklärte Preſſevertretern, wenn Deutſchland unter
AEin—ng auf den Bericht des Generalzahlungsagenten die
Feſt=
ſllmr ſeiner Schulden fordere, rolle es ohne weiteres das
inter=
a Une Schuldenproblem auf, denn trotz der Stellungnahme
AAotis ſeien die Reparationen und die interalliierten Schulden
ſ9lächriſch und müßten miteimander verbunden werden.
Frank=
rm ſiönne ſeine Gläubiger nur in dem Maße befriedigen, wie
ells lieſt bezahlt werde.
Sowjetrußland in Oſiaſien.
* Kowno, 26. Dez. (Priv.=Tel.)
Mch dem ſchweren Schlag, den die Moskauer Außenpolitik
ihfuhr na erlitten hat, nach den blutigen Ereigniſſen von Kanton
Uunch der Ausweiſung der Konſuln ſcheint die Sonjetpolitik
ell Kompenſation für den Preſtigeverluſt in Japan zu finden.
Andem der hervorragende japaniſche Großinduſtrielle Kuchara
YAkuu beſucht und über die Möglichkeit der Anknüpfung von in Kraft. Bis dahin bleiben alſo die bisherigen Vorſchriften in Geltung.
eiſyreai Handelsbeziehungen verhandelt hatte, trifft nun auch
GAWoto in Moskau ein, und es unterliegt kaum einem
Zwei=
füſdr ß bei dieſer Gelegenheit Verhandlungen politiſcher und 1928 liegt. Inhaber von Jahresſteuerkarten, die nach dem 30. Septem=
Ayſchaftlicher Natur vorgeſehen ſind. Die Moskauer offizielle
FAſei betont denn auch die Wichtigkeit einer ſowjetruſſiſch=
japa=
nſte= Annäherung und meint, daß eine Verſtändigung im neuen Steuerkarte nach den neuen Vorſchriſten; der Antrag iſt
ſpäte=
bſen eitigen Intereſſe läge. — Japan und Rußland ſind ſchon
c mly fang dieſes Jahrhunderts in politiſchen Gegenſatz geraten,
AmA)4 zum Kriege führte. Rußland war trotz aller Warnun= nach dem neuen Tarif erheblich geringer ſein wird als nach dem alten
gebss zum Jalufluſſe vorgedrungen, der Krieg wurde
unver=
mnlit=h und japaniſche Kriegsſchiffe überfielen ohne vorherige
Hſinz erklärung die ruſſiſche Flotte. Rußland, das die
Mandſchu=
rinchon als ſein eigenes Gebiet betrachtete und die verſprochene
9 hmung immer wieder verſchob, mußte ſich nach dem Frieden
vmgsortsmouth aus der Mandſchurei zurückziehen und alle
7 Ationen aufgeben. Es verblieb Rußland nur die
Intereſſen=
t0ſtmg an der oſtchineſiſchen Bahnmagiſtrale, die für Rußland
nmur von politiſcher, ſondern auch von großer wirtſchaft=
Iiſt BBedeutung iſt.
bürute ſtehen ſich in der Mandſchurei wieder japaniſche und bisherige.
r’aſchee Jutereſſen entgegen, die ſelbſtverſtändlich auch
chine=
ſi Welange berühren, da ja die Mandſchurei die Domäne
TZumgtſolins iſt. Japan ſcheint auf den Bahnbau zum Amur
in her Nordmandſchurei zu verzichten, während Rußland
ſeiner=
ſeſſt won jeder Einflußnahme ſüdlich der oſtchineſiſchen Bahn= Hubraum beim Zweitaktmotor von etwa 174,5 Kubikzentimeter, beim
1.0 ſabſieht. Auf dieſer Baſis würden ſich Reibungen der= Viertaktmotor von etwa 261,8 Kubikzentimeter. Für Krafträder beträgt
nNei: laſſen. Es bleiht allerdings noch mancher Konfliktsſtoff die Jahresſteuer 8 Reichsmark, für Perſonenkraftwagen mit Antrieb
i Neir oſtaſiatiſchen Fiſchereigeländen beſtehen, da japaniſche durch Verbrennungsmaſchine 12 Reichsmark für je 100 Kubikzentimeter
7 H an deu ruſſiſchen Küſten Raubfiſcherei treiben. Aber Hubraum.
* Bouvjetrußland unfähig iſt, heute in jenen fernen Gewäſſern
ſ Jutereſſen wahrzunehmen, ſo wird dieſe Angelegenheit brennungsmaſchine beträgt die Steuer 30 Mark für je 200 Kilo Eigen=
I Kcm grünen Tiſch geregelt werden können. Es iſt heute gewicht. Der Steuerſatz erhöht ſich um ein Zehntel, wenn das Fahr=
* Kuct, über die Ausdehnung der bevorſtehenden
japaniſch=
betruſſiſchen Verhandlungen genauere Angaben, machen zu
E Nen.
Dias Tokioter Kabinett Tauaka iſt an ſich antibolſchewiſtiſch
e Mſtellt. Bei ſeinem Regierungsantritt erklärte der Miniſter=
P ſtda nt ausdrücklich, daß Japan immer bereit ſein werde, mit
* Arem Mächten an der Unterdrückung des Kommunismus mit=
3 befiten, und daß er hoffe, dieſe Warnungen würden in Mos=
* Vaxſtanden werden. Wenn alſo ein Einverſtändnis zwiſchen
* bkau und Tokio zuſtande kommen ſoll, ſo wird Sowjetrußland
ixhon aus auf jede kommnniſtiſche Propaganda in Oſtaſien ver= Teſlzahlungen den Betrag von 50 Mark erreichen. Das Aufgeld be=
* en müſſen. In dieſem Punkt wird ſich Japan nicht mit
1 en! Verſprechungen zufrieden geben.
Vom Tage.
Die auf den Stichtag des 21. Dezember berechnete
Großhan=
delsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt um 0,5 v. H.
gegenüiber der Vorwoche von 139,3 auf 1400 geſtiegen. Von den
Hauptgruppen haben die Indexziffern für Agrarſtoffe um 1,1 v. H. auf
136,7 (135,2 in der Vorwoche), für Kolonialwaren um 0.1 b. H. auf
129,9 (129,8) und für die induſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren um
0,3 v. H. auf 133,8 (133,/4) angezogen. Die Indexziffer der induſtriellen
Fertigwaren war mit 155,6 unverändert.
Das franzöſiſche Budget für 1928 iſt am Sonntag
früh um 6,10 Uhr nach äußerſt bewegten Nachtſitzungen von der
Kam=
mer und vom Senat endgültig angenommem worden. Als nach
ſieben=
maligem Hin= und Herpendeln der Vorlage eine Einigung in
neben=
ſächlichen Fragen zwiſchen den beiden Hänſern nicht zuſtandezukommen
drohte, ſtellte im Senat der Miniſter der öffentlichen Arbeiten Tardieu
im Namen der Regierung die Vertrauensfrage. Das Budget weiſt
nun=
mehr bei 42 497 Millionen Franken Einnahmen und 42 441 Millionen
Ausgaben einen Einnahmenüberſchuß von nur 55 159 000 Franken auf.
Sofort nach der Annahme des Budgets wurde die außerordentliche
Seſſion 1927 durch ein Dekvet geſchloſſen, das in der Kammer von
Poincaré, im Senat von Barthou verleſen wurde. Das Parlament iſt
damit bis zum 10. Januar in die Ferien gegangen.
Ein Auto der deutſchen Geſandſchaft in Brüſſel
ſtieß mit einem Handkaruen zuſammen. Der Führer des Handkarrens
wurde ſchwer verletzt. Während ſeines Transportes in ein
Kranken=
haus kam es zu einem abermaligen Zuſammenſtoß zwiſchen dem
Sani=
tätswagen und einem anderen Auto. Der Verletzte erlag im
Kranken=
haus ſeinen Verletzungen.
Der ehemalige ruſſiſche Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten
Sergei Dimitriewitſch Saſanow iſt in der Nacht zum
Montag in Nizza, wo er ſich ſeit einigen Tagen aufhielt, einem
Herzſchlag erlegen. Saſanow, der ein Alter von 67 Jahren
erreicht hat, war als Nachfolger Iſwolfkis von 1910 bis zu ſeinem
Rück=
tritt im Jahre 1926 Leiter des ruſſiſchen Mimiſteriums des Aeußern.
Seit der ruſſiſchen Revolunion lebte er hauptſächlich in Frankreich.
Das ruſſiſche Generalkonſulat in Schanghai
wurde am Sastag geſchloſſen und verſiegelt ſowie die
Sowjet=
flagge niedergeholt. Der Generalkonul und 16 Beamte fuhren von
Schanghai nach Wladiwoſtok ab.
Der perſönliche Sekretär Trotzkis, der frühere Oberſt
der Roten Armee Alexandrow, hat an die Zentralkommiſſion der
Kommuniſtiſchen Partei ein Schreiben gerichtet, in dem er um
Wie=
deraufnahme in die Partei bittet. Trotzhi hat bisher alle
Verhandlungen mit der Partei abgelehnt. Die Moskauen
Parteikom=
miſſion hat Sinowjew geſtattet, wieder in die Partei
zurück=
zukehren.
Wie aus Buenos Aires gemeldet wird, explodierten in
den dortigen Filialen der National City Bank und der Firſt. National
Bank of Boſton am B. Dezember nachmittags zwei Bomben, die
ſehr bedeutenden Sachſchaden anrichteten. In der National City Bant
wurden zwei Perſonen getötet und 18 verletzt. Man nimmt
an, daß die Urheber dieſes Anſchlags Kommuniſten ſind, die den Tod tiven und mit einem weſentlich anderen Ziele, mit deutſchen
Saccos und Vanzettis rächen wollten.
Das am Freitag mit der Fliegerin Grayſon und drei
Beglei=
tern von Rooſevelt=Field nach Harbour of Grace aufgeſtiegene
Flug=
zeug „Dawn” wurde zum letzten Male bei Cap Cod, 300
Kilo=
meter nördlich von New York, geſichtet und wird ſeitdem vermißt.
Das neue Kraftfahrzeugſteuergeſetz.
Berlin, 26. Dez.
Das Reichsfinanzminiſterim teilt über das neue
Kraftfahrzeug=
ſteuergeſetz folgendes mit:
1. Zeitpunkt des Inkrafttretens. Gültigkeit der alten Steuerkarten.
Das neue Kraftfahrzeugſteuergeſetz tritt erſt mit dem 1. April 1928
Steuerkarten, die vor dem 1. April 1928 gelöft ſind, bleiben bis zu
ihrem Ablauf gültig, und zwar auch für die Zeit, die nach dem 1. April
ber 1927 ausgeſtellt ſind, können jedoch füir die Zeit nach Ablauf des 1.
Halbjahres, alſo früheſtens zum 1. April 1928, die Ausſtellung einer
ſtens eine Woche vor Ablauf des erſten Halbjahres der
Gültig=
keitsdauer der alten Karte zu ſtellen. Das wird aber im allgemeinen
nur für ſolche Kraftfahrzeugbeſitzer in Frage kommen, deren Steuer
Tarif, alſo für Perſonenwagen mit einem Hubraum etwa von mehr als
3400 Kubikzentimeter.
Wer noch vor dem 1. April 1928 eine neue Steuerkarte löſen muß,
wird unter Umſtänden vor der Frage ſtehen, ob er zunächſt eine
kurz=
friſtige Steuerkarte löſen ſoll, um zum früheſt möglichen Zeitpunkt in
den neuen Tarif hineinzukommen. In dieſer Beziehung wird darauf
hingewieſen, daß im allgemeinen kein Anlaß beſtehen wird, in ſolchen
Fällen kurzfriſtige Steuerkarten zu löſen, da für kurzfriſtige
Steuer=
karten gegenwärtig noch ein erhebliches Aufgeld zu zahlen iſt. Die
Löſung kurzfriſtiger Karten wird auch hier nur in den Fällen
zweck=
mäßig ſein, wo die küinſtige Steuer erheblich geringer ſein wird als die
2. Tarif.
Krafträder und Perſonenkraftwagen mit Antrieb durch
Verbren=
nungsmaſchinen werden künftig nicht mehr nach Pferdeſtärken, ſondern
nach dem Hubraum beſteuert; die verſchiedene Bewertung von
Zwei=
takt= und Viertaktmotoren fällt fort. Eime Steuer=PS entſpricht einem
Für Kraftomnibuſſe und Laſtkraftwagen mit Antrieb durch
Ver=
zeug nicht auf allen Rädem mit Luftbereifung verſehen iſt. Die
Jahres=
ſteuer für elektriſch oder mit Dampf angetriebene Kraftfahrzeuge (alſo
auch für Elektro=Perſonenwagen) ſowie Zugmaſchinen ohne
Güterlade=
raum beträgt 15 Mark für je 20 Kilo Eigengewicht.
Zu dieſen Sätzen tritt ein Zuſchlag zur Abgeltung der
landesrecht=
lichen Beiträge für außergewöhnliche Wegeabnutzung hinzu, der
gegen=
über bisher 25 Prozent für das Rechnungsjahr 1928 20 Prozent, für
das Rechnungsjahr 1929 15 Prozent beträgt.
3. Steuerentrichtung.
Die Steuer kann künftig nicht nur jährlich oder in Halbjahresraten,
ſondern auch in Vierteljahresraten gezahlt werden, ſufern die einzelnen
trägt bei Vierteljahresraten ſechs Prozent und bei Halbjahresraten drei
Prozent des für den jeweiligen Zeitraum zu zahlenden Steuerbetrages.
Die deutſche Wirtſchaft
und internatsongte Zuſamienhange.
Von
Otto Keinath, M. d. R.,
geſchäftsführendes Präſidialmitglied des Reichsverbandes
des Deutſchen Groß= und Ueberſeehandels.
Die deutſche Wirtſchaft hat, wie jede Wirtſchaft, ihre
Haupt=
wurzel in der nationalen Produktion und dem nationalen
Ver=
brauch. Schon der Menge nach, ganz abgeſehen von anderen
Geſichtspunkten, ſtehen dieſe in der Regel weitaus an erſter
Stelle. Aber gerade die deutſche Wirtſchaft iſt teils in
natür=
licher, teils in künſtlicher Weiſe außerordentlich abhängig
von den Auslandsbeziehungen. Sie reagiert daher ſehr ſtark
auf alle Veränderungen, und ganz beſonders auf ernſtliche
Störungen in dieſen Auslandsbeziehungen.
Der natürliche Zuſammenhang iſt gegeben durch den ſehr
hehen und zu einem großen Teile, unerſetzlichen Bedarf in
Aus=
landsrohſtoffen — Baumwolle, Kautſchuk, Kupfer ſino
charak=
teriſtiſche Beiſpiele — und damit durch den hieraus ſich
ergeben=
den natürlichen Zwang, dieſe Einfuhren durch Ausfuhren zu
bezahlen, und zwar, da Rohſtoffe und Halbfabrikate nur in
ge=
ringem Maße dafür in Betracht kommen können, in erſter Linie
durch Ausfuhr von fertigen Verbrauchswaren, alſo von Waren,
die der größte Teil des Auslandes nur ungern einführen laſſen
will, weil ſie im Wettbewerb mit den Erzeugniſſen der jeweiligen
heimiſchen Induſtrie ſtehen.
Der künſtliche Zuſammenhang iſt gegeben durch die
Nach=
wirkungen des Krieges und im beſonderen durch die
Kriegs=
ſchulden Deutſchlands an die alliierten und aſſoziierten Mächte.
Dieſe Zuſammenhänge werden durch den Briefwechſel
Parker Gilberts mit der deutſchen Regierung und durch
ſeinen Reparationsbericht grell beleuchtet. Obwohl Parker
Gilbert die innerdeutſchen Finanz= und Wirtſchaftsverhältniſſe
ſehr eingehend beurteilt, führen dieſe Erläuterungen doch immer
wieder zu der Frage, ob aus den innerdeutſchen Verhältniſſen
nicht eine ſtörende Rückwirkung auf die natürlichen und
künſt=
lichen Auslandsbeziehungen eintreten werde. Er bezweifelt nicht,
daß die deutſche Regierung innerdeutſch die
Reparations=
beiräge aufbringen und zur Verfügung ſtellen werde —
tatſäch=
lich liefern ja ſchon die verpfändeten Einnahmen die
notwen=
digen Summen — aber er behandelt kritiſch die Frage, ob dieſe
Reparationsgelder und die Zinſen, ſowie die
Amortiſations=
beträge für, die Auslaudsanleihen in Zukunft in die
Gläubiger=
länder übertragen werden können, alſo die Frage des
Trans=
fers. Er trifft ſich damit, wenn auch aus ganz anderen Mo=
Wirtſchaftlern, Wiſſenſchaftlern und Politikern, die dieſe
Probleme ebenfalls ſeit langem erörtern, ſowohl in Hinſicht auf
die Frage des dauernden Gedeihens der deutſchen Wirtſchaft,
wie in Hinſicht auf die Frage, ob der Dawesplan, als
Transferproblem ausdrücklich und bewußt als ein Verſuch
zur Prüfung der wirtſchaftlichen Möglichkeiten aufgeſtellt,
dau=
ernd funktionieren könne.
Es iſt unzweifelhaft, daß die deutſche Wirtſchaft in
den Jahren 1925 bis 1927 Bedeutendes an Verbeſſerungen ihrer
techniſchen Ausgeſtaltung und Organiſation geleiſtet hat und
daß ſie in ihrer privatwirtſchaftlichen Grundlage einen
erfreu=
lichen Geſundungsprozeß durchgemacht hat. Die weſentlich
ſtärkere Ausnutzung der Energie der Kohle in den modernen,
komplizierten Kraſt= und Wärmewerken, die billigere
Uebertra=
gung von Energie, durch elektriſche Hochleiſtungsleitungen und
durch Ferngas die Moderniſierung der Transportanlagen,
der Ent= und Beladungseinrichtungen und ähnliche Fortſchritte
ſchaffen eine bedeutende Leiſtungsſteigerung und eine
rela=
tive Verbilligung.
Auch an wirtſchaftlich=techniſchen Leiſtungen in engerem
Sinne waren dieſe Jahre gewiß nicht arm. Es ſind auf einigen
Gebieten eine Reihe von Anſätzen vorhanden, welche eine
Mil=
derung der gegenwärtigen unbedingten Abhängigkeit vom
Aus=
landsbezug auch ſchon für die nähere Zukunft erhoffen laſſen, es
ſei nur auf die Verwertung von Zellſtoff für die Gewinnung
hochwertiger Spinnſtoffe und an die Umwandlung der Kohle in
Oelprodukte verwieſen. Der enge Zuſammenhang zwiſchen
Wirtſchaft und Technik und die außerordentliche Breite der
wiſſenſchaftlich und technifch durchgebildeten Schichten des
deut=
ſchen Volkes laſſen weitere, neue Erfolge in der Zukunft
er=
warten.
Aber bei der bekannten Kapitalnot Deutſchlands
könn=
ten dieſe Fortſchritte nur durch Hereinnahme von
Auslands=
anleihen erzielt werden, die verzinſt und abgezahlt werden
müſſen, und ohne dieſe Auslandsanleihen wäre, außenpolitiſch
betrachtet, die bisherige Durchführung des Dawesplans
unmög=
lich geweſen. Sofern die Auslandsanleihen zu einer dauernden
Stärkung der deutſchen wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit
ge=
führt haben oder ſühren, ſind ſie trotzdem unbedenklich. Ob dies
der Fall war, iſt das Heißumſtrittene. Es wäre falſch, in dieſer
Hinſicht einen ſchematiſchen Unterſchied zu machen zwiſchen
Privatanleihen und Anleihen der öffentlichen Körperſchaften,
wenngleich bei den erſteren im allgemeinen die Vermutung
ſtär=
ker dafür ſpricht, daß ihre Hereinnahme eine dauernde Stärkung
der Leiſtungsfähigkeit finanziert hat. Es iſt zu beachten, daß
die öffentlichen Auslandsanleihen mindeſtens durch eine
Ent=
laſtung des inneren Kapitalmarktes den mittleren und kleineren
Unternehmungen, die nicht auf den Auslandskapitalmarkt gehen
können, die Befriedigung ihres wirtſchaftlich berechtigten
Kapi=
talbedarfs erleichtern. Die Aufnahme von Anleihen für
wer=
bende Zwecke der öffentlichen Hand iſt jedenfalls auch beſſer als
die in naher Vergangenheit vielfach beliebte Entnahme der
Mittel aus laufenden Steuern oder Tarifen. Die ſtarke
Er=
höhung der Poſtgebühren, auch für die Finanzierung neuer
wer=
bender Anlagen, ſührt z. B. zu einer unnötig hohen Belaſtung
der gegenwärtig lebenden, ohnehin ſchwer belaſteten Generation.
Es kommt auf drei Dinge an:
1. zu vermeiden, daß Auslands= und Inlandskredite mittelbar
und unmittelbar reinen Verbrauchszwecken zugeführt werden,
2. die eigene Kapitalzildung des deutſchen Volkes und der
einzelnen Unternehmungen ſo erſtarken zu laſſen, daß die
Seite 2
Dienstag, den 27. Dezember 1922
Neuaufnahme von Auslandskapital unnötig und die
Ver=
zinſung und Amortiſation aus innerdeutſchen Ueberſchüſſen
möglich ift,
3. dafür zu ſorgen, daß die Außenbilanz die Uebertragung dieſer
Mittel in das Ausland zuläßt.
Dieſe drei Erforderniſſe ſind nicht ganz unabhängig von
ein=
ander, aber ſie zeigen die Hauptlinien der notwendigen
wirt=
ſchaftlich=finanziellen Politik an.
Das erſte Erfordernis iſt zwar weit überwiegend, aber
durchaus nicht vollkommen erfüllt. Für einen erheblichen Teil
der öffentlichen Anleihen, für einen kleinen Teil der privaten
Anleihen beſteht die volle Gewährleiſtung wicht. Die
Auswir=
bungen der dadurch künſtlich geſchaffenen Kaufkraft hat ebenſo
wie die ungeheure Ueberlaſtung durch Steuern und Gebühren,
wie durch die raſch anſchwellende ſoziale Belaſtung, deren
Ver=
wendung ebenfalls neue künſtliche Kaufkraft ſchuf, zweifellos den
Inlandsmarkt belebt. Aber ſie haben die eigene Kapitalbildung
des deutſchen Volkes in ſeiner Geſamtheit und im beſonderen
der Unternehmungen ſelbſt, nicht wur nicht in dem nochwendigen
Maße beſchleunigt, ſondern verlangſamt. Da dadurch das
Preisniveau der deutſchen Produkte, gemeſſen an den
Aus=
landspreiſen, nach oben gedrückt wurde, hat auch die Ausfuhr
nicht die notwendige und an ſich, trotz der zahlloſen
auslän=
diſchen Hemmniſſe, auch in erheblichem Maße mögliche
Steige=
rung erfahren. Daran konnte auch die oben geſchilderte
rela=
tive Verbilligung durch Rationaliſierung nichts Entſcheidendes
ändern. Und doch iſt dies für die allernächſte Zeit unbedingt
notwendig, wenn nicht ganz ernſte Gefahren heraufziehen ſollen,
auch wenn man von dem Dawesplan und den darin liegenden
Gefahren ganz abſieht, ſo ſchon allein aus dem Geſichtswinkel der
geſamten deutſchen Volkswirtſchaft heraus betrachtet.
Die ganze Finanz= und Sozialpolitik der öffentlichen Hand
muß ſich zielſicher darauf einſtellen, daß eine an ſich noch ſo
wünſchenswerte fortſchrittliche Ausgeſtaltung ihrer
Einvichtun=
gen die Grenze an dem unbedingt notwendigen Maß neuer
Kapitalbildung in der freien Wirtſchaft und für ſie finden
muß, und daß auch das Tempo der Sozialpolitik ſo reguliert
werden muß, daß die Wettbewerbsfähigkeit der deutſchen
Er=
zeugniſſe auf dem Auslandsmarkte nicht vernichtet wird. Dies
liegt nicht nur im Intereſſe der Unternehmer, ſondern auch der
Arbeitiehmer ſelbſt, deren Schickſal in erſter Linie von dem
Ge=
deihen der Volkswirtſchaft und erſt in zweiter Linie von
geſetz=
lichen Beſtimmungen zu ihrem Schutz oder unmittelbarer
För=
derung abhängt, Beſtimmungen, die bei einem Zuſammenbruch
oder einer allgemeinen Stagnation der Wirtſchaft ja doch mehr
oder weniger hinfällig würden.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 27. Dezember.
Oeffentliche Handels=Lehranſtalt Darmſiadt.
In Darmſtadt beſtehen: 1. die höhere Handelsſchule, 2. die einjährige
Handelsſchule und 3. die zweijährige Handelsſchule.
Erdbeben in Nom.
EP. Rom, 26. Dezember.
Heute nachmittag 4,06 Uhr wurde in Rom und ſeiner wei=
teren Umgebung ein Erdbeben verſpürt, das in einigen
Stadt=
vierteln eine Panik hervorrief.
Der Herd des Erdbebens liegt etwa 30 Kilometer von der
Hauptſtadt entfernt in der Hügellandſchaft des vulkaniſchen
Albaner=Gebirges. In Rocca di Papa rief die Erſchütterung
eine Panik hervor und beſchädigte mehrere Häuſer. In Velletri
an der Eiſenbahnlinie nach Neapel floh die geſamte Bevölkerung
ins Freie. Einige Häuſer erlitten Riſſe. Der größte Schaden
wird aus Nemi am gleichnamigen See gemeldet, wo einige
Häuſer eingeſtürzt ſind; doch fehlen darüber noch weitere
Einzel=
heiten.
Nach Mitteilungen der römiſchen Wetterwarte haben die
Erſchütterungen vier Minuten gedauert und eine Stärke von
ſechs bis ſieben Grad der Scala Mercalli erreicht. Im Städion
von Rom wurden die Tribünen während eines Fußballmatches
vom Erdbeben ſo erſchüttert, daß unter den Zuſchauern, eine
Panik ausbrach. Die Bevölkerung von Rom iſt beunruhigt, da
man weitere Beben befürchtet.
Rieſen=Exploſion in Tientſin.
TU. Peking, 26. Dezember.
Das nordchineſiſche Hauptdepot der Standard Oil Company
in Tientſin iſt heute mit ſämtlichen Tanks und Fabrikanlagen
in die Luft geflogen. Die Exploſion wurde dadurch
herbei=
geführt, daß ein benachbartes Munitionslager, wahrſcheinlich
infolge Brandſtiftung, in Flammen aufging. Auch in der
bel=
giſchen Konzeſſion wurden zahlreiche Häuſer zerſtört. Tientſin
iſt in dichte Rauchwolken gehüllt. In der Stadt herrſcht die
größte Panik, da man befürchtet, daß der Rieſenbrand weiter
um ſich greift. Die Zahl der Verluſte an Menſchen iſt noch
un=
bekannt. Der Materialſchaden wird auf 50 Millionen Dollar
geſchätzt. Die Standard Oil Company iſt genötigt, ihre
Tätig=
keit in Nordchina zunächſt einzuſtellen.
Die öffentliche höhere Handelsſchule.
Aufnahmebedingungen: Oberſekundareife oder Reife der zehnklaſſigen
Mädchenſchule.
Schulziel: Grundlegende theoretiſche, kaufmänniſch=wirtſchaftliche
Aus=
bildung vor Eintritt in einen kaufmänniſchen, wirtſchaftlichen oder
Beamtenberuf. Durchdringung breiter Volksſchichten mit tieferer
Erkenntnis der betriebs= und volkswirtſchaftlichen Vorgänge.
Schuldauer: Ein Jahr bei wöchentlich 32 Unterrichtsſtundem vormittags.
Beginn Oſtern, Ferien mit den höheren Schulen am Ort.
Lehrplan: Deutſch (mit Berückſichtigung wirtſchaftlich orientierter
Schriftſteller) 2 Stunden, Engliſch (Lektüre und Korreſpondenz)
3 Stunden, Franzöſiſch (Lektürg und Korreſpondenz) 3 Stunden,
Kaufmänniſche Betriebslehre mit Korreſpondenz 4 Stunden,
Buch=
haltung 3 Stunden, Kaufmänniſches Rechnen einſchließlich politiſcher
Arithematik 4 Stunden, Wütſchaftsgeographie mit Warenkunde
3 Stunden, Volksſirtſchaftslehre und Wirtſchaftsgeſchichte 2
Stun=
den, Staatsbürgerkunde mit Rechtskunde 2 Stunden, Kurzſchrift
2 Stunden, Maſchinenſchreiben 2 Stunden, Turnen 2 Stunden,
wvöchentliche Stundenzahl 32. Alle Fächer ſind verbindlich.
Schulabſchluß: Schriftliche und mündliche Prüfung, von deren
Ergeb=
nis ker erfolgreiche Beſuch abhängt. Ausſtellung eines
Abgangs=
zeugniſſes.
Berechtigungen: Anrechnung des Handelsſchuljahres auf die
kaufmän=
niſche Praxis. Zulaſſung nach vorgeſchriebener kaufmänniſcher
Praxis zum Studium an der Sozial= und
Wirtſchaftswiſſenſchaft=
lichen Fakultät der Univerſität Frankfurt, Köln und Hamburg und
an den deutſchen Handelshochſchulen.
2. Die einjährige Handelsſchule.
Aufnahmebedingungen: 1. erfolgreicher Beſuch der neunklaſſigen
Volks=
ſchulem (Klaſſe mit erveiterten Lehrzielen); 2. zweite Klaſſe einer
zehnklaſſigen höheren Mädchenſchule; 3. Obertertia (zweſite Klaſſe
einer höheren Lehranſtalt); 4. erfolgreicher Beſuch einer achtklaſſigen
Volksſchule (erſte Klaſſe) und mindeſtens zwei Jahre
Fortbildungs=
ſchule. In den Fällen 2 und 3 muß auf Verlangen ein Nachweis
genügender Vorbildung erbracht werden.
Schulbildung: theoretiſche, kaufmänniſch=wirtſchaftliche Ausbildung vor
Eintritt im die kaufmänniſche Lehre oder den Beginn der
mitt=
leren Beamtenlaufbahn. Für die Mädchenklaſſe ergänzend Berück=
—ſichtigung der allgemeinen weiblichen Bildungserforderniſſe. Letztes
Ziel für alle: Erreichung einer allgemeinen Menſchenbildung gurch
die Berufsſphäre hindurch.
Schuldauer: 1 Jahr bei wöchentlich 30 Stunden vormittags. Beginn
Oſtern. Bei Austritt vor Abſchluß der Schule iſt der Schüler zum
Befuch der Berufsſchule genau ſo verpflichtet, als ob die
Handels=
ſchule nicht beſucht worden wäre.
Lehrfächer: Deutſch, Engliſch (beide Fächer mit Korreſpondenz),
Han=
delskunde, kaufmänniſches Rechnen, Buchführung,
Wirtſchaftsgeo=
graphie mit Warenkunde und Technologie, Bürgerkunde, Kurzſchrift,
Schönſchrift, Maſchinenſchrift, Volkswirtſchaftslehre,
Wirtſchafts=
geſchichte. Alle Fächer ſind verbindlich.
Berechtigungen: Anrechnung eines Jahres auf die kaufmänniſche
Lehr=
praxis, Befreiung von der Berufsſchulpflicht.
Schulabſchluß: Schriftliche und mündliche Prüfung, nach deren
Be=
ſtehen ein Abgangszeugnis ausgeſtellt wird.
3. Die zweijährige Handelsſchule.
Aufnahmebedingungen: 1. erfolgreicher Beſuch der achtklaſſigen
Volks=
ſchule (1. Klaſſe); 2. dritte Klaſſe einer zehnklaſſigen höheren.
Wéäd=
ſchenſchule; 3. Untertertia (dritte Klaſſe einer höheren Lehrantalt
bei achtjährigem Beſuch. In den Fällen 2 und 3 muß auf
Ver=
langen der Nachweis geeigneter Vorbildung erbracht werden.
Schulziel: theoretiſche, kaufmänniſch=wirtſchaftliche Ausbildung vor
Ein=
tritt in die kaufmänniſche Lehre oder den Beginn der mittleren
Beamtenlaufbahn. Für die Mädchenklaſſe ergänzend Berückſichtigung
der allgemein weiblichen: Bildungserſorderniſſe. Letztes Ziel für
alle: Erreichung allgemeiner Menſchenbildung durch die
Berufs=
ſphäre hindurch.
Schuldauer: 2 Jahre bei wöchentlich 30 Stunden vormittags. Begimn
Oſtern. Bei Austritt vor Abſchluß der Schule iſt der Schütler zum
Beſuch der Fortbildungsſchule genau ſo verpflichtet, als ob die
Han=
delsſchule nicht befucht worden wäre.
Lehrfächer: Deutſch, Engliſch (beidg Fächer mit kaufmänniſcher
Kovre=
ſpondenz), Handelskunde, kaufmänniſches Rechnen, Buchführung,
Wirtzſchaftsgeographie mit Warenkunde umd Technologie,
Bürger=
kunde, Kurzſchrift, Schönſchrift, Maſchinenſchrift,
Volkswirtſchafts=
lehre, Wirtſchaftsgeſchichte. Alle Fächer ſind verbindlich.
Berechtigungen: Anrechmng eines Jahres auf die kaufmänniſche
Lehr=
praxis, Befreiumg von der Benufsſchulpflicht.
Schulabſchluß: Schriftliche und mindliche Prüfungen, nach deren
Be=
ſtehen ein Abgangszeugnis ausgeſtellt wird.
Schulcharakter: ſowohl die höhere Handelsſchule als auch die einjährige
und zweijährige Handelsſchule ſind dem Heſſiſchen Landesamt für
das Bildungsweſen unterſtellt und haben damit öffentlichen
Cha=
rakter.
„Madame Pompadour” im Orpheum
Der Feiertagsſpielplan des Orpheums brachte die
Biedch
holung der hübſchen Operette „Madame Pompadour=
9H
Fall — zweifellos eine der beſten Arbeiten dieſes ſo
broduug=
geweſenen Operettenkomponiſten. Durch die Verpflichtung
ſehr begabten Gäſten, vor allem des Kammerſängers e.
Ziegler, wurde der Vorſtellung, die auch ganz ausgezeicht
inſzeniert und bühnentechniſch ausgezeichnet herauskom
Charakter einer Feſtvorſtellung gegeben. Guſtav Bertre=
und Marga Peter, letztere in der Titelrolle, wußten aun,
dings, daß ſie dem Sonntagspublikum Konzeſſionen zu
mocn=
haben, ſie erraugen aber durch das Spielenlaſſen ihrer
ganz=
eft bewährten Routine den ſtärkſten Erfolg. Zu dem
Gaſtaf=
geſellten ſich gleichberechtigt Mathilde Lankers als o.
lette und die außerordentlich wirkſamen Komiker Fritz gez
holz, der ſonſt wohl die Rolle des René in Anſpruch
nehrch=
durfte, aber eine ganz ausgezeichnete Begabung in komifüt=
Nichtung ſchon zum zweiten Male offenbart, Curt W. Bebrnd
ſen, der ihm als König in trockener Trottelhaftigkeit nüucht
nachgab, und Richard Geyer als Spitzel des Polin
miniſters. Dieſe Künſtler ſuchten ſich gegenſeitig zu
überbien=
alle ſpielten vor dem ausverkauften Haus außerordentlich o
miert und in beſter Laune, die ſich dem Publikum bald n
teilte, ſo daß von gegenſeitigem Getragenſein und M
mieren ein Erfolg verbucht werden konnte, wie er auch die
trirklich guten Operette ſelten beſchieden war.
Kammerſänger Karl Ziegler verfügt über einen
ſchönen, weichen und klangreichen Tenor, der ihn beſonders
die Operette prädeſtiniert, und vor allem über ein ſehr
lieben=
würdiges, ausdrucksvolles, warmlebendiges Spiel, ſo daß
Rens in jeder Beziehung erſchöpfend zur Darftellung kam.
Marga Peter fand er eine ebenbürtige Paxtnerin, die g
geſehen vom Potipharduett) die Pompadour mit ſehr viel pikſchl
tem Charme und Temperament ausſtattete. Sehr hübſch, 5h
queckſilbrig und natürlich gab Mathilde Lankers das vn
liebte Kammerkätzchen Belotte, und Martha John ſpielte z
Madelaine mit warmer Herzlichkeit und ländlicher Naivität, 1.
Sehr hübſch war die Ausſtattung, und im Verein mit dem zn
eingeſpielten Chorperſonal das Zuſammenſpiel unter der zu
bewußten Leitung Curt W. Behrenſens ausgezeichnet. 2
Orcheſter unter ſeinem Dirigenten Kurt Ludwig verſtanda
trefflich, die hübſche Kompoſition erſchöpfend wiederzugeben.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. 1. NR
Neſv York ab Bremen=Bremerhaven: D. Republic am B. 12, 10
Preſident Rooſevelt (USL) am 4. 1., D. Berlin am 5. 1., D. Münorm
am 10. 1., D. George Waſhington (USL) am 18. 1., D. Dresden in
19. 1. 2. Nach New York ab Southampton: D. Republic (usi
im 29. 12., D. Prefident Rooſevelt (USL) am 5. 1., D. Berlin in
6. 1., D. George Waſhington (USL) am 19. 1. 3. Nach Kanc.
Hlifax), New York ab Bremen=Bremerhaven: D. Dresden „.
19. 1. 3a. Nach Havana=Galveſton Ausreiſt übäu=
(Halifgx), New York ab Bremen=Bremerhaven: D. Dresden in
Baltimore—Norfolk: D. Hannover ab Hamburg am 31.
ab Bremen am 6. 1. 5. Nach Nordamerika Weſtküſte
Witell ab Hamburg am 3. 1., ab Bremen am 5. 1., D. Juſtin ah
Hac=
burg am 24. 1., ab Bremen am 26. 1. 6. Nach dem La Plata u6
Bremen=Bremerhaven (Paſſagiereinſchiffung): D. Sierre Morena ain
31. 12., D. Weſer am 7. 1., D. Sierra Ventana am 21. 1. 7. Naſh
Nordbrafilien: D. Orotava ab Bremen am 7. 1., ab Hambuts
am 11. 1. 8. NachMittelbraſilien: D. Alda ab Hamburg /M
22. 12. 8. Nach Cuba—New Orleans: D. Jngram ab
Haul=
burg am 31. 12., ab Bremen am 2. 1. 10. Nach Oſtaſien;
Coblenz ab Bremen am 24. 12., ab Hamburg am 28. 12., D. Gradän
ab Bremen am 31. 12., ab Hamburg am 4. 1., D. Oder ab Breuem
amk 7. 1., ab Hamburg am 11. 1., D. Gießen ab Bremen am 14. 1..
ab Hamburg am 18. 1. 11. Nach Auſtralien: D. Crefeld au
Hamburg am 24. 12., ab Bremen am 28. 12., D. Main ab Hamburi
am 25. 1., ab Bremen am 28. 1. 12. Nach Süd=Amerila=Weite
küſte: a) durch den Panamakanal: D. Targis ab Hambung am 4...
ab Bremen am 7. 1.; b) durch die Magelhgens=Straße: D. Ludwisn
hafen ab Bremen am 10. 1., ab Hamburg am 14. 1. 13. Nach deß
Weſtküſte Zentral=Amerika und Mdexiko: A.
Nürc=
berg ab Bremen am 2. 1., ab Hamburg am 7. 1. 14. Fruchtah.
Kanariſche Inſeln nach Bremen —Hamburg:
Vegeſack am 24. 12. 15. Nachder Levante ab Bremen: Abfahrt-1
alle 3—10 Tage. 16. Nach Finnland ab Bremen: 14tägiger Dier”
nach allen Haupthäfen. 17. Nach Reval ab Bremen: Abfahrt
alle 10 Tage. 18. Nach Leningrad ab Bremen: Abfahrten;
8 bis 14 Tage. 19. Nach England ab Bremen: 2 bezw. 4 Abfahrim
in der Woche. 20. Nach Afrika (Süd= und Oſt=Afrika): D.
Ulaun=
ab Hamburg am 31. 12., ab Bremen am 2. 1. Mitgeteilt von der A2e
tretung Anton Fiſcher, Darmſtadt, Telephon 186.
— In dem Bericht über die Einweihung des Heims der Frd.
Mädchen finden ſich zwei Druckfehler: 1. das Heim befindet ſich Sar.
ſtraße 24 (nicht Sandbergſtraße); 2. der mitwirkende fl. Frauenor
teht unter Leitung von Frau Dr. Walther (nicht Frl. Walzb=
Heſſiſches Landestheater.
roßes Haus. — Sonntag, den 25. Dezember.
Fidelio.
Oper von Bouilly, Muſik von L. van Beethoven.
Die Aufführung der einzigen Oper Beethovens bewies ihre
gewaltige muſikdramatiſche Kraft, die ewig bleibt, weil ſie
jedes=
mal mit derſelben Unmittelbarkeit hervorbricht, wie am erſten
Tag. Ja, ſie iſt vielleicht, jedenfalls für uns Deutſche, durch die
Art, wie ein allgemein menſchlicher Stoff durch Muſik
verinner=
licht worden iſt, dasjenige Bühnenwerk — ich nehme Parſifal
nicht aus — das in höchſter Reinheit und Tendenzloſigkeit
fähig iſt, die Menſchenſeele über alles Irdiſche hinaus zum
Gött=
lichen zu erheben. In dieſem Sinne darf auch Fidelio zum
Weihnachtsfeſt begrüßt werden.
Die Vorſtellung trug bei Neubeſetzung dreier Hauptrollen
und neuer muſikaliſcher Leitung ein anderes Geſicht als im
Vor=
jahr, ohne ihr an Güte nachzuſtehen. Ihr Erfolg wird
weſent=
lich unſerem Generalmuſikdirektor verdankt. Seine ernſte,
ge=
ſunde und äußerſt temperamentvolle Auffaſſung, die innerlich
verbundene, überlegene Art der Durchführung hat mir
ausge=
zeichnet gefallen; ſie drückte offenſichtlich dem Abend den
Stem=
pel einer ſtarken Perſönlichkeit auf. Wer Dr. Böhms
hervor=
ragende Leitung des Nibelungenringes nicht miterlebt hat, dem
mußte es heute klar werden, welche Kraft wir in ihm beſitzen, die
wächſt, je höher die Aufgabe geſteckt iſt. Dem begeiſternden
Füh=
rer folgte unſer von ihm vortrefflich geſchultes Orcheſter mit
prachtvollem Gelingen. Höhepunkte waren die Kerkerſzene, der
Schluß und die beiden Duvertüren. Die große Leonore III, an
richtiger Stelle vor die letzte Szene eingeſetzt, war in Größe und
Virtuoſität der Ausführung wahrlich eine Höchſtleiſtung des
Dirigenten und ſeiner Künſtlerſchar, wofür ihnen verdienter,
ſpontaner Beiſall dankte.
Man hat in Berlin eine Neu=Inſzenierung des Fidelio
unter Klemperer mit Bauhaus=Bühnenbildern Dülbergs
ge=
macht. Klemperer entwickelte ſeine Monumentalform nur von
der Muſik aus. Er inſzenierte alſo vom einſeitigen Standpunkt
des allein herrſchenden Dirigenten. Es eiwies ſich als ebenſo
ſchief, wie eine Inſzenierung vom einſeitigen Standpunkt des
allein herrſchenden Regiſſeurs. Denn es entſtand ein Konzert,
keine Oper, eine Veräußerlichung der Handlung, eine Erftarrung
des Spiels in geometriſcher Konſtruktion.
Die hieſige Tufzenierung Ernſt Legals mit den
Bühnen=
bildern Paul Theſings dient — wie es richtig iſt — dem Werk
hon der Muſik und der Regie aus, nicht der Perſon eines Diri=
genten, eines Regiſſeurs, eines Bühnenbildners, was wohl
Sen=
ſation macht, aber das Werk zerſtört.
Roſe Merkers Leonore iſt eine wundervolle, aus dem
Vollen geſchöpfte, unfehlbar beherrſchte Leiftung von großem
Format. Bei ihr wird allcs muſikaliſch echt empfunden, in der
äußeren Ferm harmoniſch und überlegt ausgeglichen, von
leb=
haftem Temperament durchflutet. Dieſe Leonore hatte Größe.
hatte Weiblichkeit, atmete Beethobenſchen Geiſt. In der ſeeliſchen
Verinnerlichung war der Weg beſchritten; die tiefſte
Erſchütte=
rung ſchien indes noch nicht erreicht. Beſonders im Dialog.
Kaum anderswo iſt der Dialog ſo wichtig wig im Fidelio. Die
Stimmung, der dramatiſche Eindruck ganzer Szenen iſt da auf
den Ausdruck, die Tonfarbe, den Akzent oft nur weniger Worte
geſtellt. Hierin dürfte bei allen Mitwirkenden manches geändert
und gebeſſert werden
Als Floreſtan wußte der außerordentlich vielſeitige
Ru=
dolf Balve mit ſehr friſch klingender Stimme beſonders in
ſeiner großen Arie lebhaft zu feſſeln und zeigte ſich durchweg
muſikaliſch und darſtelleriſch den hohen Anforderungen dieſer
ſchwierigen Partie gewachſen. Theo Herrmann gab als
fein ausgearbeiteter Rocco eine neue herrliche Probe ſeiner
ge=
pflegten Geſangskunſt. Vielleicht ging er heute zuweilen im
Schönſingen ſchon etwas zu weit, zum Nachteil der Deklamation
und der Charakteriſierung. Das Schlaue, Profitliche des derben
Mannes kam zugunſten des Gutmütigen weniger zum
Vor=
ſchein. Der ſehr ſympathiſchen Marcelline Margarete
Albrechts, deren Stimme die Enſembles ſiegreich trug, ſtand
der friſchlebendige Jaguino Eugen Vogts zur Seite. Der
Pizarro und der Miniſter ſind bewährte Leiſtungen unſeres
Johannes Biſchoff und Alfred Karens. Die Chöre,
von Berthold Sander wohlvorbereitet und dramatiſch
wir=
kungsvoll geſtaliet, hielten ſich trefflich. Die Einzelſtimmen der
Gefangenen wurden von Herbert Grohm und Joſef
Herrmann gut geſungen. Warum aber ſingen die beiden
jungen Herren den wundervollen Chor nicht ganz mit? v. H.
Großes Haus. — Montag, den 26. Dezember 1927.
Ein Maskenball.
Oper von Piave, Muſik von G. Verdi.
Die nach längerer Pauſe wieder vorgeholte Oper fand eine
gute Aufführung und einen ſchönen Erfolg.
Das Werk ſtammt aus der Zeit zwiſchen den drei kurz
hinter=
einander geſchaffenen: Rigoletto, Troubadour, Traviata, die
Ver=
dis Weltruhm begründeten (1851—1253) und Aida (1871). Von
den dazwiſchenliegenden etwa 20 Opern, von denen man etwa
zehn noch in Italien hört, werden in Deutſchland nur „Der
Maskenball” (1859) und neuerdings auch „Die Macht des Schü
ſals” (1862) gegeben.
Das von Seribe geſchriebene Buch, die Vorgänge um die VE
mordung des Schwedenkönigs Guſtav III. behandelnd, war ume
dem Titel „Guſtav oder der Maskenball” 1833 von Auber IIA.
tont worden. Ms 25 Jahre ſpäter Verdi dasſelbe Textbuch0!
Muſik ſetzte, erhob die Zenſur Einſpruch gegen den Königsmin
auf der Bühne. Die Handlung wurde alsdann nach Amerika mſ
legt und aus dem König wurde ein Gouverneur von Boſton.
Der Erfolg der Oper hat mit Stoff, Handlung und Qs
kaum eine Beziehung. Es iſt lediglich die ſchöne, von ſalg
Geſtaltungskraft geſchaffene dramatiſche Muſik, die, in Vendnſo/e
Weiſe ganz auf die menſchliche Stimme geſtellt, bei geeigner
Beſetzung von außerordentlicher Wirkung iſt.
Ausſchlaggebend hierbei iſt die wundervolle Rolle der Amelge
Wir haben das Glück, hierfür in Roſe Landwehr eine me
zügliche Kraft von großer, warmer Stimme, routinierter 1
ſangskunſt und ungewöhnlicher Gabe der Geſtaltung zu beſichn
Roſe Landwehr iſt, wenn ich ſo ſagen darf, die inwreſſante 7R
ſon der Oper. Ihr ſtarkes Bühnenvalent, ihre Intelligeni
heißes Temperament, ihr faſzinierendes Weſen führen zu gied
Vielſeitigkeit und geben ihr ſtets neu feſſelnde Anziehungsikan.
Sie ſchafft jede Rolle perſönlich und hemmungsfrei aus ſich Vee
heraus und wirkt daher immer unmittelbar. So ſtand auch N.0
ihre Amelia als eine aus dem Vollen geſchöpfte, leidenſchchln
erſaßte und künſtleriſch durchgeführte Perſönlichteit packend!
uns. Ihre geſangliche Leiſtung hatte Schwung u d Glanz=
Von ihren beiden Partnern fand Joſeph Poerner!
dem Gouverneur eine jener Rollen, die ihm gut liegen. SS
hellklingender Tenor, ſein tüchtiges Können und die Bräha.
ſeiner geſanglichen Behandlung entſprechen dem Stil der ſchdies”
ſchen Oper. Hier iſt ein Feld, in dem ſeine künſtleriſche Perſa
lichkeit am beſten zur Wirkung kommt. Er gefiel gut und oi"
ſich eines verdienten Erfolges freuen. Leo Barezinlkan
René iſt noch in beſter Erinnerung. Die Vornehmheit ſehi
intelligenten Darſtellung, die grundmuſikaliſche Behandlung. 2
Verdiſchen Tonſprache, große Beherrſchung aller Bühnenmiche
ſicherten ihm auch heute Anerkennung und Bewunderung. *
Wahrſagerin Ulrike iſt eine jener Charakterrollen, in Veol
Anna Jacobs ſtimmlich und darſtelleriſch unübertrefflich
Der Page, eine Geſtalt von eigenſter Verdiſcher Prägung. ſclt
Käte Walter eine prickelnde, reizvolle Verkörperung groſſ
Anmut und muſikaliſcher Sicherheit. In kleinen Rollen füchten, ſ
die Herren Hans Ney, Heinrich Kuhn, Alfred Karen, Eugen Li
Fritz Lang als Matroſe, Samuel und Toon, Richter und Amet b
Diener lobenswert ein. Die Chöre (Berthold Sander) klales
gut, das kleine Ballett gelang, die muſikaliſche Leitung uudz
Max Rudolfs ſicherer Haud.
itſchri
M. — Vo
Leſe
Aber den Lel
ichen Trieb
zer ſich
müſſen darau
ihm die Mägli=
Eichig auszubilden.
Der Abſchluß eines
Die regelmäßige
auf eine beſtimmte
eine Kündigutg nie
wechſelt. In dieſem
Abei Volljährigkeit
erklären. Der Lel
m
Tätigkeit
Kündigung des Le
Verpflichtung ver
halb eines Monat
* zeit kann von beid
werden. Die
P=
naten ausgedehnt
bes 6.G.B. Der
Eöſt nicht ſtankaft.
Wenn der Le‟
ertrag ſchriftlich
die ordnungsger
ſelbſt zu leiten
nehmen zu laſſen
nicht gefährdet
weiter verpfli
Kühalten und ihm d
bäterlichen Zucht
ung nicht zu.
Franf
[ ← ][ ][ → ]hammet 338
Dienstag den 27. Dezember 1927
Seite 3
Landesbibliothek.
Neue Erwerbungen,
26. Dezember 1927 an auf 14 Tage im Leſeſaale zur Anſicht
aufgeſtellt:
ſohandlungen der Schweizer palgeontologiſchen Geſellſchaft
B6/D. Genf; Berva, Das Alexanderreſch. München 1926;
„othek, Germaniſche, 1. Abt., 3 Reihe 2: Kraus, Mittelhoch=
— Uebungsbuch. Heidelberg 1926; Brentano. Eine
Ge=
der wirtſchaftlichen Entwicklung Englands. 1, 2. Jena 1927;
ſer, Ordensritter und Kirchenfürſten. Leipzig 1927; Die Ernte.
vnl lung zur Literaturwiſſenſchaft, Franz Muncker überreicht. Halle
Ca. 1926: Die deutſchen Finanz= und Steuergeſetze. 8.
9m 1927; Günther Naſſenkunde Europas. Munchen 1926;
ghſoer, Karl Haider. Augsburg 1926; Hedin. Mein Leben
mdecker. Leipzig 1928; Kaſten Goethes Bremer Freund Dr.
Nayer. Bremen 1926; König, Alkohol und Erziehung. Berlin
Landmann, Weihnachtsglocken. Darmſtadt 1927: Lenin,
Ehe Werke, 13. Wien=Berlin 1927; Lier, Die Schäden der
f ſei- Verſicherungen. München 1927: Meiſter der Muſik. 1:
Bar=
t. MBeethoven. Hildesheim 1927; Miſſionsgeſchichte
Allge=
uw nangeliſche. 4: Richter, Das Werden der chriſtlichen Kirche in
G G. Gütersloh 1928; Müller, Grundriß der deutſchen Statiſtik.
1Ina 1927: Orel, Beethoven. Wien=Leipzig 1927;
Propy=
ri; Kunſtgeſchichte. 3: Rodenwaldt. Die Kunſt der Antike.
gyn. 1927: Guttentag’ſche Sammlung deutſcher Reichsgeſetze. 55:
Dr. Beſchlagnahme. 138a: Güinther=Schneider, Arbeitszeitſchutz.
Bun2Leipzig 1927; Singen Platon. München 1927;
Spiel=
z mr Geſchichte von Naſſau. II. Montabaur 1926; Stoll,
Hand=
behdss geſamten ſtaatlichen und privaten Mittelſchulweſens von
Süd=
dwh and. Donauwörth 1926; Thule, 23: Islands Beſiedlung und
ä ür Beſchichte, übertragen von Baetke. Jena 1928.
itſchriften: Archiv für Gynäkologie. 130. Berlin 1927;
Eßemdorff=Kalender 1927/28. Aichach;
Geſchichts=
eſſan der Deutſcher. Abt. A. Inland. II. Juli—Dezember 1926.
Alig; „Hefte, Gelbe. 3, 2. München 1927; Jahrbuch,
Kirch=
li/t 54. Gütersloh 1927: Jahrbuch, Sudetendeutſches. 3. 1927.
Aübrrg 1927; Jahrbücher, Zoologiſche. Abt. für allgemeine
Hegie. 43. Abt. für Angtomie. 49. Jena 1927; Jahresbericht
m2 —utſchen Mathematikervereinigung. 35, 36. Leipzig 1926/27;
Rhuedes deux Mondes. VII. 39. Paris 1927;
Vierteljahrs=
git Deutſche, für Literaturwiſſenſchaft. 5. Halle a. d. S. 1927
Yrksbildung, Freie. 2. Frankfurt a. M. 1927; Zeitſchrift
fü zie geſamte Anatomie. I. Abt. füir Angtomie. 82. München=Berlin
10 Zeitſchrift für die geſamte Verſicherungswiſſenſchaft. 27
VBm. 1927. — Vom 9. Januar 1928 an verleihbar. —
Vormerkun=
giworden im Leſeſaale entgegengenommen.
urr den Lehrvertrag im Kaufmanns=Beruf!
Zur benorſtehenden Berufswahl.
Nu u ſchreibt uns: Für einen jungen Menſchen, der gute Anlagen hat
weirriſtlichen Trieb beſitzt, den Kaufmannsberuf zu ergreifen, iſt es
not=
we-daß er ſich eine gute Lehrſtelle verſchafft. Die Eltern und
Ei=
i mnüſſen darauf bedacht ſein, daß der Lehrling eine Stelle erhält,
ſhrrr die Mäglihkeit bietet, ſich in jeder Beziehung für den Beruf
w auszubilden. Iſt die Entſcheidung gefallen, empfiehlt ſich ſofort
e4 ſchluß eines ſchriftlichen Lehrvertrags.
die regelmäßige Lehrzeit beträgt 3 Jahre, weshalb der Vertrag
uge beſtimnte Zeit abgeſchloſſen wird. Während dieſer Zeit iſt
iKmindigutig nicht möglich, es ſei denn, daß der Lehrling den Beruf
vel—. In dieſeh Falle hat der geſetzliche Vertreter des Lehrlings
lolljährigkeit der Lehrling ſelbſt) ſchriſtlüh den Berufsweihſel zu
weri. Der Lehrling darf dann binnen neun Monaten keine neue
Eikit in dem in Frage kommenden Gewerbe annehmen. Friſtloſe
ig ung des Lehrtertrags iſt möglich, wenn der Prinzipal in einer
bisſundheit, Sittlichkeit oder Ausbildung gefährdenden Weiſe ſeine
Rlthtung vernachläfſigt. Beim Tode des Lehrherrn kann
inner=
wgünes Monats friſtlos gekündigt werden. Während der
Probe=
cin von beiden Seiten das Vertragsverhältnis jederzeit aufgelöſt
fwei . Die Probezeit beträgt einen Monat, kann aber bis zu 3
Mo=
a musgedehnt werden. Sonſt gelten die geſetzlichen Beſtimmungen
SKB.B. Der Abſchluß von Konkurrenzklauſeln mit dem Lehrling
ſEchr ſtatihaft.
Lunn der Lehrling vor Schaden bewahrt bleiben ſoll, muß der
Drug ſchriftlich abgeſchloſſen ſein. Der Lehrherr hat die Pflickt, für
wenungsgemäße Ausbildung des Lehrlings Sorge zu tragen, ſie
unu leiten oder durch einen von ihm beſtimmten Vertreter
vor=
we= zu laſſen. Die Ausbildung darf durch andere Dienſtleiſtungen
gefährdet werden. Sonntagsarbeit iſt verboten. Der Lehrherr iſt
erenverpflichtet, den Lehrling zum Beſuch der Fortbildungsſchule
an=
rtm und ihm die notwendige Zeit dazu zu geben. Die ſogenannten
lichen Zuchtmnittel ſtehen ihm gegenüber dem kaufmänniſchen
Lehr=
mndcht zu.
Tageskalender für Dienstag, den 27. Dezember 1927.
estheater Großes Haus, Anf. 19 Uhr, Ende nach
Uhr: „Das Kätchen von Heilbronn”, — Kleines Haus,
.1 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr: „Figaros Hochzeit”. — Orpheum,
20 Uhr: „Madame Pompadour”. — Konzerte: Hotel
hrritz, Schloßkaffee, Weinhaus Maxim, Rheingold Geſellſchafts=
— Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater,
Left=Lichtſpiele, Helia.
w. Mittelpunkt der vom Bühnenvolksbund am zweiten
Feſt=
i Kleinen Haus veranſtalteten Weihnachtsfeier ſtand ein
Emachtsſpiel „Die drei Weiſen aus dem Morgenland” von
EaBrall. Das Spiel iſt ſtimmungsvoll und von
weihnacht=
ſun Geiſt erfüllt. Träger der Handlung ſind: ein Engel, der
Sy räger, Maria und die drei Weiſen aus dem Morgenland.
Métprache des Spiels iſt volkstümlich einfach, aber nicht ohne
iedanken, und im Rhythmus der Verſe iſt Muſik. Das
le Stück, ohne viel ſzeniſchen Apparat, eignet ſich
hervor=
fürd= zur Aufführung auch in kleineren Verhältniſſen, und da
mäſſen, daß die Nachfrage nach derartigen Weihnachtsſpielen
wauf dem Lande eine große iſt, ſo wollen wir nachdrücklich
en ne Eignung und Wirkſamkeit hinweiſen. Von der
Darm=
ſter Spielſchar in gewandter Weiſe dargeſtellt, war die
Auf=
ſüurg im Kleinen Haus würdig und ergriff die Zuhörer.
Um=
ung bildeten zehn Weihnachtslieder verſchiedener Meiſter
wverſchiedenen Jahrhunderten, geſungen von der
Madrigal=
nnägung unter Leitung von Profeſſor Noack. Man erfreute
ſürotz faſt übergroßer Anzahl der Geſänge auch diesmal, wie
ſe,,, an der Klangſchönheit, der Klangreinheit der Srimmen
O.
Momn der feinſinnigen Leitung.
*Frankfurter Schauſpielkaus.
„Mozart”.
Vwr einem Jahr: Paris, Theatre Edouard VII., eine ele=
Ee;Zuſchauerſchaft in den Seſſeln, viele Engländer und
Ame=
im Abendkleid, die Herren im Smoking.
ſchen Leben ſeine Gattin iſt; beide ſpielen die Hauptrollen.
gab „Mozart”, Ein „Dreimädelhaus” auf Mozart über=
1men.. Der junge Mozart kommt nach Paris zu ſeinem Mentor
* Non:Grimm, fällt gewiſſermaßen auf Beaumarchais”
Figaro=
piel, damit er es, auf dem Boden liegend und mit den
neni ſtrampelnd, komponiere. Er liebelt zugleich mit allen
dirhen Weſen in Blicknähe, bis er von Baron Grimm wieder
Wien zurückgeſchickt wird. Mozart’ſche Weiſen begleiten
Aebenslagen. Das Ganze ein ſentimentaler Schmarren,
ſiiunmozartiſch, aber von dem Boulevardpublikum mit
Be=
enatng aufgenommen. Saſcha Guitry ſpielte nach alter
Komö=
ſiem Art den Baron Grimm, Yvonne Printemps ſuchte als
uart” mit Routine Jugend vorzutäuſchen.
Vortragsfolge des „Landwirtſchaftsfunks”
für Januar 1928.
Im Landwirtſchaftsfunk der Deutſchen Welle
die über den Sender Königswuſterhauſen (Welle 1250 regelmäßig und
zwvar am Montag und Donnerstag jeder Woche in der Zeit von 6,55
(18,55) Uhr bis 7,20 (19,20) Uhr belehrende Vorträge mit praktiſchen
Anregungen für den Landwirt ſendet, die in ganz Deutſchland ſchon mit
einfachen Apparaten gehört werden können, ſind für den Monat
Januar 1928 folgende Vorträge vorgeſehen:
2. Januar. Ober=Reg.=Rat Dr. Gerriets, Pr. Min. f Landw.,
Domänen und Forſten, Berlin: „Tagesfragen auf dem Gebiet der
Schafzucht.”
5. Januar. Prof. Dr. Eichinger, Regierungsrat a. D.
Pförten, N.=L.: „Kalkzuſtand und Unkrautflora des Ackerbodens.”
9. Januar. Prof. Dr. Schmidt, Inſt. f. Tierzucnt und
Molkerei=
weſen der Univerſität Göttingen: „Leiſtungszucht bei Schweinen.”
12. Januar. Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Hanſen, Inſtitut f.
Tier=
zucht der Landw. Hochſchule, Berlin: „Bedeutung des Kraftfutters für
die Viehfütterung.”
16. Januar. Miniſterialrat Dr. Kahl, Reichsforſtwirtſchaftsrat,
Berlin, Potsdamerſtr. 134: „Der deutſche Wald in Einzelbildern”
Einleitung zu der gleichnamigen Vortragsreihe.
19 Januar. Frhr. v. Wilmowski, Landrat a. D., Marienthal
bei Eckautsberga: „Zuſammenarbeit zwiſchen der Induſtrie und
Land=
wirtſchaft.
23. Januar. Dr. Schindler, Geſchäftsführer im Deutſchen
Land=
wirtſchaftsrat, Berlin: „Die Möglichkeit der Mauktbeobachtung und
Preisbeeinfluſſung für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe.”
26. Januar. Dr. Aengenheiſter, Generaldirektor, Freiburg i.B.:
„Wie ſteht der Bauer zu den Fortſchritten der modernen
Land=
wirtſchaft.”
30. Januar, Dr. Kannenberg, Moorverſuchswirtſchaft, Neu=
Hammerſtein: „Die Gewinnung von Kraftfutter auf dem Grünland.”
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Rünfier odrr Hufleriſche Veranſialtungen, deren im Nochfichent
geſchſetzi, bebält ſich die Redafßen ihr Ürtell vor
— Palaſt=Lichtſpiele: „Der Weg allen Fleiſches
iſt Emil Jannings” erſter amerikaniſcher Großfilm: Die Tragödie eines
braven Familiendaters und Muſverbeamten, den der grauſame Zufall
eines einzigen Abends im verderbliche Franenhände ſpielt. Er ſieht ſeine
Exiſtenz vernichtet und ſchleppt, die Legende ſeines ehrlichen, ja
ruhm=
vollen Todes wahrend, ſein anonymes Alter durch Elend und ſtumme
Qual, um ſeinen guten Namen und das Glück ſeiner Familie zu retten.
Einen letzten Sonnenſtrahl ſchenkt ihm die Begegnung mit dem Sohn,
der ein berſihmter Künſtler geworden iſt, und der Blick durchs Fe ſter in
das Weihnachſtszimmer ſeiner verlorenen Familie.
Z. Groß=Umſtadt, B. Dez. Aus dem Gemeinderat. Die
Punkte 1, 2 und 3 der Tagesordnung: Schlachtgebühren,
Beſchauge=
bühren und Miete für das Kühlhaus werden zurückgeſtellt. Die
Ver=
pachtung der ſtädtiſchen Wieſen vom 4. Dezember 1927 wird genehmigt.
Bezüglich der Erweiterung der Kraftwagenverbindung wird
be=
ſchloſſen: a) Die Gemeinde Groß=Umſtadt leiſtet vom 1. Dezember 1927
ab einen jährlichen Zuſchuß von 600 Mark an den Unternehmer
Salo=
mon. b) In der alten Turnhalle, jetzt ſtädtiſches Magazin, ſoll eine
Autogarage für die beiden Wagen des Unternehmers hergerichtet
wer=
den. c) Der Vertrag mit dem Schmiedemeiſter Reeg bezüglich der
ſeit=
herigen Autohalle wird auf den 31. Januar 1928 gekündigt. d)
Bezüg=
lich der eingegangenen Angebote auf Errichtung der neuen Autohalle in
der alten Turnhalle beſchließt der Gemeinderat, daß die eingereichten
Angebote der Baukommiſſion zur Prüfung übergeben werden ſollen,
und dieſe erhält gleichzeitig die Ermächtigung, die Arbeiten fofort zu
vergeben. — Eine größere Lieferung von Kohlen an die ſtädtiſchen
Ge=
bäude wird den Kohlenhandlungen von Gg. Balde, Auguſt Brücher und
Heinrich Joſt dahier übertragen. — Den Beitritt der Gemeinde zur
Wohnungsfürſorgegeſellſchaft lehnt der Gemeinderat ab. — Bezüglich
der Grunderwerbsſteuer — Heranziehung der Gemeinde zu derſelben —
werden die Schreiben des Finanzamtes Dieburg vorgeleſen und
an=
genommen. — Die von den Heinrich Eidmann II. Erben geſtellten
Zah=
lungsbedingungen für die Kaufſumme, welche die Gemeinde für ein
an=
gekauftes Grundſtück an dieſelben zu zahlen hat, werden angenommen.
— Die Entwäſſerung der Wieſen im Mühlbrüchel ſoll wegen allzu ſtarker
Verſumpfung vorgenommen werden. — Das neuerbaute
Doppelwohn=
haus in der Höchſter Straße wurde für die Brandkaſſe eingeſchätzt, und
der Gemeinderat iſt mit der Schätzung einverſtanden. — Dem
Volksbil=
dungsverein wird der Jahresbeitrag von 50 Mk. weiter bewilligt.
Des=
gleichen erhält der Verein für Vogel= und Geflügelzucht auf ſein Geſuch
hin den Betrag von 25 Mk. zum Ankauf eines Ehrenpreiſes zugebilligt.
— Die in der alten Turnhalle lagernden alten Baumſchützen ſollen dem
Schwimmverein leihweiſe überlaſſen werden. — Den Holzhauern, welche
im Diſtrikt Neuſtädter Eck m der erſten Durchforſtung Wellen machen,
wird ein Stundenlohn von 0,70 Mk. bezahlt. Bei achtſtündiger
Arbeits=
zeit werden mit Rückſicht auf den weiten Weg 9 Stunden bezahlt. — Die
am 1. Dez. ſtattgehabte Viehzählung ergab: Pferde, 222,
dar=
unter 175 über 5 Jahre alt; an Rindvieh ſind 862 Stück vorhanden,
und zwar Jungvieh bis zu 2 Jahren 324 Stück; zur Zucht benutzte
Bul=
len 16 und 6 gleich 22, und Milchkühe 508. Schafe wurden nur 6
gezählt; Schweine dagegen 1030 Stück, hierunter befinden ſich 8
Zucht=
eber und 44 Zuchtſchweine. Ziegen ſind 321 vorhanden, darunter 170
weibliche und 91 männliche, die 1 Jahr und darüber ſind. Die Zahl des
Federviehes betrug 5236. Leghühner waren es 3894.
Bienen=
völker wurden 36 gezählt. Die Zahl der Hausſchlachtungen betrug 131.
Z. Groß=Umſtadt, 24. Dez. Obſtbauverein. In der von dem
hieſigen Obſtbauverein anberqumten Jahrgsverſammlung im
Gaſthaus „Zur Krone” ſprach der Vorſitzende Profeſſor Dr.
Bieden=
kopf über „Maßnahmen zur Förderung des Obſtbaues in bezug auf
Erzeugung und Abſatz des Obſtes”. An den Vortrag ſchloß ſich eine
leb=
hafte Ausſprache, in welcher hauptſächlich die Bekämpfung der tieriſchen
und pflanzlichen Obſtbaumſchädlinge zur Sprache kam. Es wurde
be=
ſchloſſen, gleich nach Weihnachten die Mitglieder aufzufordern, die
Obſt=
bäume mit Solbar oder einer entſprechenden Karbolineumlöſung zu
be=
ſpritzen. Eine geeignete Spritze befidet ſich im Beſitze des Vereins.
Bm. Nordheim (Heſſen), B. Dez. Gefallenendenkmal.
Auch hier ſoll die Errichtung eines Denkmals für die 40 im Weltkrieg
1914—18 gefallenen Söhne unſerer Gemeinde ernſtlich erwogen werden.
Auch ſoll das Ehrenmal zugleich an die Gefallenen von 1870/71 erinnern.
Es ſoll in der Gemeinde eine Sammlung vorgenommen werden, die
hoffentlich günſtig ausfällt, damit wir recht bald anderen Gemeinden
gleich ſtehen und einen kleinen Teil unſerer Danbespflicht abtragen
können.
Bo. Biſchofsheim, B. Dez. Betriebsunfälle. In den
Opel=
werken kam ein junger Schloſſer von hier mit der Hand im eine Preſſe
und quetſchte ſich an Hand und Fingern ſtark. Mit dem
Krankenauto=
mobil nach Mainz ins Städtiſche Krankenhaus gebracht, mußten die
zer=
riſſenen Sehnen ſofort zuſammengenäht werden. — In Guſtavsburg
fiel einem Arbeiter eine ſchwere Eiſenplatte auf den Futz, der gequerſcht
wurde. Auch er mußte ins Krankenhaus gebracht werden. — Ein in
Mainz beſchäftigtes junges Mädchen aus Biſchofsheim glitt in ihrem
Betriebe auf einem friſch geölten Fußboden aus und verrenkte ſich den
Fuß. — Weihnachtsfeier. Am Donnerstag nachmittag fand
im Saalbaur W. Schad eine Weihnachtsfeier der örtlichen Mutter= und
Säuglingsfürſorge ſtatt. An der Feier nahm außer dem Ortsvorſtand
die Aerzteſchaft und die Kreisfürſorgeſchweſter teil. Gedichtvorträge von
Schulkmdern und anderes mehr unterhielten gut. Zum Schluſſe konnten
an zahlreiche Mütter kleine praktiſche Geſchenke für die fungen
Erden=
bürger verteilt werden.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Versffentſichungen unter diefer Ueberſchrift übernimmt die Rebaftlen irimneniei Den
antwortung; für ſie bleibt auf Grund bes 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzet imn vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, Hönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
Liebar Rückkoppler!
Zu Beginn der allweihnachtlich einſetzenden Nadioſaiſon ſeten. Dir
einige eimdringliche Worte gewidmet.
Weißt Du, daß, wenn Dein Gerät pfeift, hundert Geräte in Deiner
Gegend mitpfeifen?
Weißt Du, daß hundert gute Wiſche auf Dich herabgefleht werden?
Weißt Du, daß abſichtliches Müickkoppeln eine umerhörte
Mütckſichts=
loſigkeit bedeutet?
Verſtehſt Du mit Deiner Rückkopplung nicht umzugehen, ſo ziehe
eimen Erfahrenen zu Rate.
Auch ſoll man Kindern ein Gevät nicht zu Verſuchszweckem
üben=
laſſen; eim Radioempfänges iſc bein Spielzeug.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugéquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortei. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichteit.
H., Arheilgen. Der Sondergebäudeſteuer unterliegen nicht: Neus”
bauten, oder durch Umbau oder durch Einbau neu
geſchaf=
fene Gebäudeteile, wenn der Bau erſt nach dem 1. Juli 1928
bezugs=
fertig geworden iſt und hierzu nicht Beihilfen aus öffentlichen
Mit=
teln gewährt worden ſind. Als ſolche Beihilfen aus öffentlichen Mitteln
gelten aber nicht: Baudarlehen, über die der Eigentümer erſt nach dem
13. Februar 1924 verfüigen konnte. Befreit iſt nur der neue in
Be=
tracht kommende Gebäudeteil. Sie werden beim zuſtändigen Finanzamt
vorſtellig werden müſſen.
G. in W. Geſetzliche Beſtimmungen gübt es hier nicht. Als
Verluſt (Differenz zwiſchen Lebendgewicht und Schlachtgewicht) dürften
in dem angefragten Falle nur bis 20 Prozent im Betracht kommen.
Das Frankfurter Schauſpielhaus brachte die deutſche
Urauf=
führung des Stückes. Wohl war Kundry Siewert ein viel
friſcherer und ſympathiſcherer „Mozart”; die Zuſchauer konnten
jedoch dem fleiſch= und knochenloſen Stück keinen Geſchmack
ab=
gewinnen, ſo daß der Erfolg ausblieb.
II.
„Erotik”.
Zunächſt kam man uns wieneriſch. Walzer erklangen, und
es wurde geplauſcht, viel gedlauſcht, witzig geplauſcht, allzu witzig
geplauſcht. Aus dem vielen Plauſchen ſchloß der Ehemann, daß
ſeine Frau ihn betrogen habe, ſchickte ſie fort und nahm ſich eine
Geliebte.
Im zweiten und dritten Aufzug wurde weniger geplauſcht,
ſondern die Mitwirkenden recht unvermittelt durcheinander
ge=
wirbelt, bis ſich alles — ebenſo unvermittelt: — in Verlobungen
auflöſte.
Alexander Lernet=Holenia ließ ſowohl, nach ſeiner
literariſchen Herkunft wie nach der Bezeichnung Komödie von
ſeinem neueſten Werke „Erotik” mehr erwarten. Die Komödie
erwies ſich in ihrer zweiten Hälfte als ein recht unliterariſcher
Schwank.
Daß ſie trotzdem ein Erfolg wurde, war der amüſanten
Dar=
ſtellung unter Fritz Odemars Leitung zu verdanken. Georg
Lengbach iſt der geborene Wiener Cauſeur, Kundry
Sie=
wert iſt ſtets feſch in der Darſtellung und den Augen eine
Weide, Toni Impekoven trägt als Kammerdiener die Würde
ſeines Herrn herrlich in ſich. Tüchtige Darſteller in der
Um=
gebung: Mathilde Einzig, Franz Schneider, Theodor Danegger
und Robert Taube. Die „Erotik” wird das Schauſpielhaus mit
leichter Schwankhand in das neue Jahr hinüberführen.
Hans Otto Becker.
Am 28. Dezember begeht der in weiten Kreiſen verehrte
Heimatſchriftſteller Hans Otto Becker ſeinen 50. Geburtstag. Wer
iſt Hans Otto Becker, fragen vielleicht vereinzelte, dem und jenem
noch ein unbekannter Mann, aber der Heimatfreund, der
Lite=
raturkenner hennt ihn, und nicht nur in unſerem Heſſenlande,
ſondern auch weit darüber hinaus gibt es eine große Gemeinde,
die ihn kennen und lieben gelernt hat und denen er mit ſeinen
kernigen und geſunden Erzählungen, mit ſeinen von Ernſt und
Humor durchwürzten Büchern manche frohe Stunde ſchon
be=
reitet hat. Lange bevor das Wort Heimatdichtung zum
Schlag=
wort geworden und die Heimatſchriftſtellerei in Mode kam, war
er es, der in ſeinen Mußeſtunden uns ſchon ſeine Bücher ſchrieb.
Er iſt einer von denen, die den Namen Heimatſchriftſteller mit
Recht verdienen und der unentwegt um die Gunſt der Meinung
ſeine Saat ausſtreute. Als Sohn des langjährigen Redakteurs
der „Darmſtädter Zeitung” des Leutnants und machmaligen
Hofrats Georg Becker, und deſſen Ehefrau Karoline Becker wurde
er am 28. Dezember 1877 in Darmſtadt geboren. Bei ihm ging
es auch nach der Weiſe, daß er die Luſt zum Fabulieren von
ſeiner Mutter, die eine geborene Müller, eine Nichte des
be=
kannten heſſiſchen Romanſchriftſtellers Otto Müller, aus dem
Wormſer Ratsherrngeſchlecht Wandsleben, und mit Marionne
Willmer verwandt war, ererbt hat. Er beſuchte zunächſt die
Darmſtädter Vorſchule, 1886 das Gymnaſium dafelbſt, beſtand
1895 ſeine Reifeprüfung und widmete ſich dann dem Studium
der Rechtswiſſenſchaft in Gießen. Nach abgelegter
Fakultäts=
prüfung wurde er Akzeſſiſt in Darmſtadt, 1907 bis 1913
Amts=
auwalt in Fürth i. Odw., 1913/14 Hilfsrichter in Lich und
Hun=
gen, 1914 Amtsrichter in Gießen, 1915 in Dieburg, wo er ſeit
1917 als Amtsgerichtsrat wirkt. Schon als Primaner huldigte
er der Muſe, verfaßte Theaterſtücke für geſellige Kreiſe und wirkte
ſo im Stillen. Aber auch als Juriſt blieb er ihr und ſie ihm
getreu. Ihr, ſeiner erſten Liebe, iſt er dann allezeit zum Wohle
ſeines Volkes ergeben geblieben und hat uns als
Heimatſchrift=
ſteller manches gute Werk geſchenkt. Aus der reichen Fülle ſeines
Schaffens feien hier nur genannt: „Die Schwurgenoſſen” eine
Erzählung aus der Zeit Philipps des Großmütigen, „Irrungen”
(Novelle), „Erlöſt” (Novelle), „Krieg dem Krieg”, (Roman),
„Schreckensvage‟ (Erzählung), „Spielſchulden” (Erzählung),
„Glatteis” (Erzählung), „Das Ende vom Liede” (Erzählung),
„Aus einer kleinen Univerſität” (Erzählung), „Schloß
Franken=
berg” (Erzählung), „Die neue Zeit” (Roman), „Der
Helden=
tenor” (Roman aus dem Odenwald), „Gerechtigkeit” (Roman),
„Jägerliebe” (Roman). Ferner eine Reihe Luſtſpiele, meiſt
Volks=
ſtücke aus dem Odenwald: „In der Sommerfriſche‟ „Der
Oeko=
nomierat”, „Das Lieschen”, „Sportsopfer”. Nicht gedruckt, aber
ſchon öfter nach dem Manuſkript aufgeführt, ſind vorhanden:
„Der Valutabauer”, „Penſion Brockhuſen‟ Das Examen”;
feiner die Versſpiele: „Der Rodenſtein” „Walpurgisnacht”
„Der Wanderer” Noch nicht als Buch erſchienen, aber ſchon in
Frankfurt und Erbach abgedruckt, iſt zu erwähnen: „Der Graf
von Lichtenberg” (Roman aus dem 13. Jahrhundert).
Hans Otto Becker ſteht auf der Höhe ſeines Schaffens, und
wir dürfen ſicher noch manches von ihm erwarten. Von ſeinen
Werken gilt der alte Spruch: „Und aus der Chronika ſteigt auf
der Städt’ und Chriſten Lebenslauf”. Möge es dem
unermüd=
lichen Heimatfreund und Volksſchriftſteller noch lange vergönnt
ſein, uns mit weiteren Schöpſungen aus Volksleben und Heimat
zu erfreuen. Wir wünſchen dem unermüdlichen Schriftſteller
und Volksfreund noch weiter eine gute Wegfahrt und viel
Arbeitsfreude.
Eh. H.
Seite 4
Dienstag, den 27. Dezember 1927
Odyſſeus oder die ſieben Menüs.
Von Frank Heller.
Berechtigte Ueberſetzung von Marie Fuanzos.
(Nachdruckverboten)
20)
Drei Tage ſpäter verließ er das Hotel Ceſarini und zog in
die Villa Ritſchevo am Quai dAuteuil, ein großes Gebäude
mit plattem Dach, von einem Garten umgeben und mit freier
Ausſicht über die Seine. Das Haus wurde von ſeinem Beſitzer,
einem Ruſſen, der auf Reiſen war, möbliert verwietet. Anſtatt
eines Concierge hatte es einen Aufſeher, der einige Häuſer weit
weg wohnte. Eine diskretere und iſoliertere Behquſumg ließ ſich
ſchwer denken.
Der evſte Gaſt, der in der Villa Beſuch machte, war
Mon=
ſieur Ferrand. Er und der Hasherr zogen ſich ſofort in das
Arbeitszimmer zurück. Der Kunſtexperte war ſüchtlich nervös.
Er vergewiſſerte ſich, daß Türen und Fenſter verſchloſſen waren,
und ſah nach, ob nicht jewand hinter einer Gordine oder einem
Schrank ſteckte, bevor er zu ſprechen begann.
„Es geht nicht!” waren ſeine erſten Worte. „Niemand will
von ſo envas auch wur reden hören!“
„Mit wem haben Sie geſprochem?”
„Mit mehveren — mehreren Perſonen der Art, die Sie
gut=
deuteten, und alle haben dasſelbe geatwortet. Sie wollten
über=
haupt nicht glauben, daß das, was ich ihnen vorſchlug, etwas
anderes ſei als ein ſchlechter Witz — parbleu, ich ſelbſt weigere
mich, es zu glauben! Geſtehen Sie zu, Monſieur, daß Sie mich
zu einer unwürdigen Komödie gezwungen haben, um ſich wegen
meines kleinen Irrtums an wir zu rächen.”
„Was nennen Sie einen kleinen Irrtuml” lachte der
Millio=
när und beugte ſich über ſeinen mageren Gaſt. „Daß ich
fünfzig=
tauſend Franken verloren habe? Daß ich ſie verloren habe, weil
ich mich arf den in ganz Europa hochberühmten Kenner von
Falſch und Echt, Nicole Ferrand, verlaſſen habe?”
Der Kunſtexperte raufte verzweifelt ſeinen Bart.
„Mber warum haben Sie ſich eine Sahe in den Kopf geſetzt,
die komplett ummöglich, die total wahnſinig iſt? Glauben Sie,
ich kann zaubern? Niemand, ſage ich Ihnen, niemand kann das
machen was Sie von mir verlangen!“
„Wenn Sie von niemand ſprechen,” gab der Millionär
kalt zurück, „da rufen Sie mir jene Perſönlichkeit in Erinnerung,
die ſich mit dieſem Namen nannte und zwei gewiſſe
Dmmen=
hüllen verfertigte.”
Der Kunſtexperte ſchnellte von ſeinem Stuhl auf.
„Aber was wollen Sie denn, daß ich nie!” ſchrie er beinahe.
„Was wünſchen Sie?”
„Ich habe Ihnen ſchon geſagt, was ich wünſche. Ihre Hilfe
zur Wiedererlangung —‟
Nummer 3501
Er rief einen Namen. Monſieur Ferrand bat ihn entſetzt,
zu ſchweigen.
„Um Gottes willen, ſchreien Sie Ihre wahnwitzigen Pläne
doch nicht von allen Dächern aus! Ich verſpreche nichts —
niemand kann das tun, was Sie wünſchen — aber —‟
Er verſchwand. Kurz darauf kam der Küchenchef, Monſieur
Henry, um ſich mit ſeinem Herrn über das Lunch zu beraten.. .
Und am nächſten Tag ſah Alkyon Argyropoulos mit kindlicher
Freude ſein Menü in den Potins de Paris wiedergegeben.
Antipasta Milanese
Friture de Goujons
Tpsilanti=
ou
Raie beurre noir Tärtaros
Oie braisée Iion
Gu
Dinde rötie Ldda
Interim d:Eerevisse-
Terrine de Foie Navarino
Eelairs Ecume.
„Bafilides” fagte der griechiſche Millioär an ſelben Abend
zu ſeinem Sekretär. „Ich befinde nrich wohl in dieſer Villa.
Ich ſühle eine Ruhe, die wir in der Xenodichie fehlte! Hier habe
ſch von dem Schelm Collin und ſeiner Bande nichts zu fürchten.
Ueber dieſe Schwelle tritt er nicht ſo leicht wie über die des von
lärmenden Gäſten wimmelnden Hotels. Geben Sie allen
Die=
uern Order, auf ihrer Hut vor ihm zu ſein, und ſchärfen Sie
ihnen die Worte des römiſchen Dichters ein:
Daß die Wohnung da lag, umbefleckt von Sünde und Laſtern,
Damkte man ſtrengftem Eifer, ſpärlichem Schlaf und der Hand,
die
Hart und rauh von der ursckiſchen Wolle, und Honnibals
Vor=
warſch
Und den Männern, die emſig die Porta Collina betwachten.
Laſſen Sie das Tor meines Hauſes die Porta Collina ſein,
und die Männer davor Wahe halten, dann baben wir von dem
Erzbetrüger nichts zu fürchten, aber alles für unſere Pläne zu
hoffen!“
III.
Rur einige wewige Tage ſpäter begann eine
Zeitlengskau=
pagne, die für einige Augenblicke die Gedanten der
Allgemein=
heit von der Unruhe der Zeit zu der Ruhe der Kunſt erhob. Ein
ſo ſeltſamer Vorgang mißte offenbar eie Urſahe und eine
Ge=
ſchichte haben. Die Geſchichte war folgende:
Mitten im Kriege hatte der Befehlshober eines ſmzsiekl
Kanonenbootes auf dem Wege nach Gallipoli an der Iiel al.
tilene angelegt, deren antiker Name Lesbos war. Ein
wvollte es, daß man da gerade einen Fund gemacht hatte, z6r9
dem, der vor hundert Jahren auf, einer der ſüdlicheren
Nuich=
des Archipels gemacht worden war; ein Bauer, der mit gu
bungen in ſeinem Grundſuick beſchüftigt war, ſtieß auf eine
mauerte Niſche, öffnete ſie und fand darin eine
Marmonktach=
die offenbar aus der Antike ſtamnte. Der Befehlshober des
nonenbootes — ſein Name war Beaujol=Thierry, hörte hm n
Sache reden und begab ſich an den Fundort. Er konſtotetzt
daß die Statue bis auf einige Schranmnen unverſehrr mor „.
fand ſie, wie er ſich ausdrückte, „hübſch”. Kapitänleumt
Beauyol=Xhierry hatte Privatvermögen. Er bot dem End.,du
der Statue ſtehenden Fußes fümftauſend Franken; a8 derR=B.
ſich weigerte, bezahlte er ſein Angebot kontant und liet 7.
Fund an Bord bringen, ohne dieſem Untertan des Könias g
ſtantin, der in Aihen Frankreichs Soldaten hinmeucheln 1
allzuviel Beachtung zu ſchenken. Die Statue wurde noch Frfu
reich gebracht — Kapitänleutant Beaujol=Thierry fiel bei 60n
poli und beſtimnte in ſeinem Teſtament, daß die Stad=
Mytilene, die er privat die Aphrodite von Lesbos getauft 5u4z
in den Beſitz der Nation übbergehen ſollte.
Das Miniſterium der ſchönen Künſte nahm das Geſchene u0
Dank an und übergab es dem Loupre. Aber es war in der bein=
Zeit des Krieges; die Ereigniſſe folgten einander Schlot 1.
Schlag; Projektile aus Deutſchlands weitreichenden
Kauap=
fielen in der Nähe des Loupre nieder; man ſuchte die Ruchl
werke, die er bereits enthielt, durch Sandſäcke zu ſchützen: nu
hinzubringen, daran war gar nicht zu denken. Die Aphron
des Kapitänleutnants wwurde auuf einem proviſoriſchen Poſtommn
im Tuileriengarten aufgeftellt und über Siegesbulletins
Friedensbedingungen vergeſſen. Plötzlich, wehrere Jahre 7A
dem Friedensſchluß, einige Tage nach Alryon Argyrovoun=
Einzug in die Villa, erſchien die Notiz in den „Potins de 1
ris”. Binnen einer Woche ſtand die Aphrodite von Lesbossun
Brennpunkt der Ereigniſſe.
„In dieſer Zeit der Skandale, in dieſer Stadt der Sis,
dale,” ſchrieben die „Potins de Paris”, „haben wir einen neue
Skandal zu verzeichnen: eines der unſterblichen Meiſterwerke Her
Kunſt ſteht ſeit Jahren im Tuileriengarten, ohne Dach über 5n
Kopf, Wetter und Wind preisgegeben. Wir meinen die Apbaol
dite von Lesbos, die fürftliche Gabe des Kapitänleutants Beßu
jol=Thierry. Iſt es beabſichvtigt, daß dieſes Kunſtwerk, ein /e
ſchenk an Frankreich von einem ſeiner tapferen Söhne, zugmrd
gehen ſoll? Wir laſſen die Frage an jene weitergehen, die mu
in Ermangelung eines anderen Namens die Maßgebenin
nennen muß. Wird das genug ſein, um ſie aus den
Papich=
nmauern herauszulocken, hinter denen ſie ſchlafen? Oder bedt
es der Trompeten von Jericho? Wir laſſen die Frage an unſime
Kollegen in der Preſſe weitergehen.”
Familiennachrichten
Die Verlobung unserer Tochter
Margret mit Herrn Dr. Hans
Otto Koppert beehren wir
uns anzizeigen
Robert Murjahn
und FrauElise, geb. Schneider
Margret Murjahn beehre ich
mich anzuzeigen
Dr. Hans Otto Koppert
Oberleutnant a. D.
Zuschneiden
ISie lernen unter Garantie Schnittmuſter
nach jedem Bild entwerfen in der
Meine Verfobung mit Fräulein /Privatfachſchule für moderne
Zuſchneidekunſt
Ober-Ramstadt
(Hessen)
B5. Dezember 1927.
33930)
Searbrücken-Bischmisheim
Cannstatt.
Heinrich, Klaus
Die Geburt eines kräftigen
Jungen zeigen hocherfreut
an
Heinrich Jeck und Frau
340621 Luiſe, geb. Leußler.
Todes=Anzeige.
Heute nacht verſchied nach
kurzem Leiden unſer einziges Kind
Heinrich
im Alter von 7 Monaten. (B20217
Darmſtadt, den 26. Dez. 1927.
Hans Holdenreuter
Eva Holdenreuter, geb. Berlieb
und Familie.
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch, den 28. Dezember 1927, auf
dem Waldfriedhof ſtatt.
Am 25. Dezember verſchied
nach ſchwerem Leiden meine liebe
Gattin, meine herzensgute Mutter,
meine liebe Schwiegermutter
Frau
Wilhelmine Pabſt
geb. Seezer
nach kurz vollendetem 58.
Lebens=
jahre.
(20211
Die trauernden Hinterbliebenen:
Lorenz Pabſt
Eliſabeth Beutel, geb. Pabft
Karl Beutel
Die Beerdigung findet in aller
Stille ſtatt.
Pickeln u. Miteſſer
entfernt, Erfolge nachweisbar 119084=
Peter Orth, Martinſtraße 78.
Todes=Anzeige.
Heute morgen 2‟/, Uhr entſchlief ſanft nach ſchwerem
Leiden mein innigſigeliebter Mann, mein treuſorgender
Vater, unſer lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Karl Becker.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Barbara Becker, geb. Hebenffreit
und Kind
A. T. Becker, Bahnaſſiſtent i. R.
Darmſtadt, den 24. Dezember 1927.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 27. Dezember,
* Uhr nachmittags, von der Kapelle des Waldfriedhofs
(20214
aus, ſtatt.
Darmnſtadt
114467a)
Mirſſte 3
Graue Haare rauben
dem Autlitz die Jugendfriſche!
Man bevorznge zur Haarpflege.
Haarfarbe=
M‟4 4.50, 0.—,
Wieder=
ertra ſtark
Hesteler „Oüdt Woie hed „H.
(Leicht wie Haarwaſſer anzuwenden.
Gibt eidenweiches, volles Haar!
V.302
Wer direkt färben will, gebrauche fändig
11, Fl. 2.40
„Zultd =Baarfarve z.. 450.
Zu haben: Löwen=Apotheße, am Ballonplatz,
Drogerie Schwinn. Parfümerie Frank.
Hieine Anzeigei
(An= und Verkäufe, Stellenangebom
und Geſuche, Tiermarkt uſw. uſa
haben im Darmſiädter Tagblatt
großen Erfolg.
Neujahrskarten
Feuerwerkskörper
liefert nur an
Wiederverkäufer
Papiergroßhandlung Skurnik
Bleichstr. 46 (20145a) Telephon 1791
Die ſchönſten
Schall=
platten
aller führenden
Marken
Arnoſo
Rheinſtraße 31
(19925a)
Unterfertigte betrauert das am 24. Dezember
erfolgte Ableben ihres lieben alten Herrn
Professor Dr. med. vet.
Wilhelm Knell
(1893/95), et Guilelmige-Berlin, im nahezu
voll-
endeten 52. Lebensjahre.
Die Landsmannschaft Darmstadtia, Gießen
I. A. d. C.
Christ X
Gießen, den 25. Dezember 1927.
Die Beisetzungsfeierlichkeit findet statt in der
neuen Friedhofskapelle zu Gießen Mittwoch,
den 28. Dezember, nachmittags 3 Uhr.
(202
(1
W
Finanzierungen
Fa. Gg. Ebert
Darmſtadt.
Telephon 1117.
Saalbauſtraße 60.
Sprechſtd. 10—1,
4—6 Uhr. (18307a
Hypo.
Eheken
vermittelt diskret
und ſchnell
August Brück
Schützenſtr. 8, I.
Teleph,1778 10696a
Gnnietengeinag)
Nett eingerichtetes
ungentertes Zimmer m.
Schreibtiſch u. elekt. Licht
geſucht. Ang. unt L. M
275 Geſchſt. (20212
Empfehle:
Weinbrand
Liköre
Punsch-Essenzen
V19690
der Weinbrennerei Wagner, Langen
Philipp Secker Nachf.
Ludwigshöhstraße 1
Geſchäftshaus zu verkaufen
Das der Firma J. Bruchfeld gehörige 2nweſen,
Karlſtraße 37, m. einem Flächengehalt von 1859 qm
wird erbteilungshalber dem Verkauf ausgeſetzt u.
beſteht aus einem zweiſtöckigen Fünfzimmerhaus
nebſt einem Seitenbau mit Büro und Wohnung
und eignet ſich für jedes viel Platz erfordernde
ge=
ſchäftliche Unternehmen. Große Lagerräume und
Holzſchuppen ſind vorhanden, ebenſo Gas, Waſſer
und elektr. Licht. Nur ernſten Re lektanten erteilt
weiteren Aufſchluß die zum Verkauf allein
beauf=
tragte Firma Sebaſtian Eckler, Rheinſtraße 34,
(201 72100
Telephon 243.
—Saar
gezkis=End
F.S.=V. 05 Ma
Sp. G Triet
uinen, da
Anſportliches
heimer Spiele
Platzes verwie
ſich. — Der
beim Stande
as fällie
fportlichen !
den verwerflichſte
rreißen. Die Reg
Schiedsrichter zu
heimer Spieler
Spieler des
(Platzverwei
ſantierendte
der Darmſtädter
ſairen Spiellweiſe
Spiel für den
werden.
Für nur 1A Pfennige
waschen und plätten wir
jeden Stärke-Kragen
Kragenwäscherei Reingeld
Elisabethenstr. 28. Kranichsteinerstr. 28.
Marktpassage. 16961-
um den
Süddeutf
liadt
[ ← ][ ][ → ]Dienstag, den 27. Dezember 1927
Seite 3
ſmmmer 338
Uu (1.L).
Handball.
Handbalſ=Liga der DSB.
bift urter Verband:
1s. f. R. Schwanheim — Spv. 98 Darmſtadt 1:0, abgebrochen.
Solizei=Spv. Babenhauſen — Hakoah Wiesbaden 6:4.
R Rm—Main—Saar=Verband:
ſeßirks=Endſpiele)
15.=S.=V. 05 Mainz — V. f. R. Kaiſerslautern 1:0.
ASpp. 05 Trier — S.=S.=V. Saarlouis: für Saarlouis
ge=
wonnen, da Trier nicht angetreten.
Handball der D. T.
Av. Malſtatt — Polizei Heidelberg 8:8.
A. Schwanheim —Sportverein 98
AAwortliches Verhalten, Tätlichkeiten Schwan=
Hſicher Spieler. — Drei Schwanheimer des
AAtses verwieſen. — Zwei Spieler widerſetzen
ſihl — Der Schiedsrichter bricht das Spiel
hſm: Stande von 1:0 für Schwanheim ab.
Dis fällige Handball=Verbandsſpiel nahm einen höchſt
un=
ſſſirnlichen Verlauf, denn der Gaſtgeber ſchreckte auch vor
dimwerwerſlichſten Mitteln nicht zurück, die Punkte an ſich zu
rifen Die Regelwidrigkeiten häuften ſich derart, daß der
S-Msrichter zu Beginn der zweiten Spielhälfte einen
Schwan=
hſße: Spieler herausſtellen mußte. Da zwvei weitere
eS ler des Gaſtgebers einem kurz darauf ausgeſprochenen
ABü=verweis keine Folge leiſteten, brach der gut
ſhrſerende Schiedsrichter das Spiel ab. Zur Ehre
dimSmarmſtädter Elf ſei geſagt, daß ſie niewals von ihrer bekannt
fIen; Spieltveiſe abwich. Auf Grund der Satzungen dürfte das
Elf für den ſüddeutſchen Meiſter als gewonnen angeſehen
Hwen.
Zur Zwiſchenrunde
um den DSB=Handball=Pokal.
Süddeutſchiands Handballelf gegen Weſt.
Fur das am 12. Februar auf dem Platze des S. V. 98
Darm=
tiſwattfindende Handballpokalzwiſchenrundenſpiel Süd—
Weſt=
diſechland iſt folgende ſüddeutſche Mannſchaft nominiert
wor=
diſt Por: Bender (V.f. R. Schwvanheim), Verteidigung: Gußner
118. Fürth), Reuter (Darmſtadt 98), Läufer: Gellinger,
Geb=
hſſat (beide Sp.Vg. Fürth), Allwohn (Darmſtadt 98), Sturm:
Bkilex, Werner, Jans, Dietz, Hennemann (alle Darmſtadt 93),
Gfiſtlbemerkenswert, daß der Torhüterpoſten nicht mehr
Traut=
wi, ſſondern dem ehemaligen D.T.=Spieler Bender übertragen
woe. In Gußner hat die Mannſchaft einen der beſten
ſüb=
dſſochen Verteidiger gefunden, durch den Reuter gut ergänzt
MM. In der Halbreihe erſcheinen der rechte und Mittelläufer
alſüſr=ulinge, ſie bilden aber bei der augenblicklichen Form der
Afiher hoffentlich eine gute Verſtärkung des ſüddeutſchen
AAyfchaftsgefüges Ueber den rein Darmſtädter Sturm iſt
mſéz zu ſagen, er hat an Durchſchlagskraft gegen das Vorjahr
umpewonnen. Süddeutſchland ſteht gegen die immer mehr
aſwnamenden Weſtdeutſchen vor einer zwar ſchweren Aufgabe,
Eſuher gute Ausſichten, die Vorſchlußrunde zu erreichen. Einen
Zknor dem Pokalſpiel, alſo am 11. Februar, trägt die ſüd=
Aſiche Elf noch ein Uebungsſpiel gegen eine
Bezirksmann=
igt maus.
Schwimmen.
Phantaſtiſche Trainingsmeldungen aus Ueberſee.
Caner der am ſchärfſten umſtrittenen Wettbewerbe bei, den
Linſeiſchen Schwimmwettkämpfen in Amſterdam dürfte die
2/00=Meter=Freiſtilſtaffel werden. Bei den
dies=
ſütgeen Europameiſterſchaften in Bologna konnte die deutſche
Mnſſchaft Heitmann, J. Rademacher, Berges, Heinrich dieſes
Amamn in der neuen Weltrekordzeit von 9:49,6 knapp gegen
Sowen gewinnen, die trotz eines Arne Borg eine Zeit von
H2 benötigten. Dieſe in Bologna in hartem Wettkampf
ge=
tonimenen Zeiten werden aber durch die in Amerika und
Aro lien erzielten Trainingsleiſtungen weit in den Schatten
fellt.. Amerika, das bei den letzten Olympiſchen Spielen in
Ms die 4X200=Meter=Freiſtilſtaffel in der Weltrekordzeit von
91 gegen Auſtralien (10:02,2) an ſich brachte, hat jeßt eine
Sfill zuſammengeſtellt, die in Amſterdam nur ſchwer zu
ſchla=
ſüin dürfte. Sie beſteht aus Jonny Weißmüller, dem
ſtllit ten Freiſtilſchwimmer der Welt, dem Tſchecho=Amerikaner
Ine H. Glancy ſowie W. Lauffer, dem Weltrekordmann im
Teraſchivimmen. Nach Berichten aus New York ſoll dieſe
muffſchaft die 4X220 Yards (804 Meter) in der kaum glaub=
An Zeit von 9.20,2 zurückgelegt haben, was einem
Durch=
ſatt von 2:20 pro Mann entſprechen würde. Nicht viel ſchlech=
Fſahl auch die vom Auſtraliſchen Schwimmverband
aus=
ähllte Nationalmannſchaft ſein, die in der Aufſtellung Boy
rltxon, Henry, R. Gree und E. Jones 800 Meter in 9.30 be=
Mickte.
Das Eishockey=Turnier in Füſſen konnte leider infolge nicht
beſſiender Wetterprognoſen nicht ſtattfinden, obſchon die
Eis=
hält tniſſe an den Weihnachtsfeiertagen ſehr gut waren.
Liie London Canadians verloren gegen den St. Moritzer
Eis=
ſel C. 2:4.
Der S.C. Rieſſerſee ſchlug am erſten Feiertag bei glänzenden
eehältniſſen auf dem Rieſſerſee den Wiener A. C. ſicher mit
Doren nach glänzendem Spiel,
Die Ueberraſchung in München.
Mit Glück vermeidet Bayern eine Niederlage.
18000 Zuſchauer.
Die Bayern können von Glück ſagen, daß ſie das Spiel nicht
verloren haben. Man hätte von dem heſſiſchen Meiſter nicht ſolche
Leiſtungen erwartet, wie ſie den 18000 Zuſchauern am zweiten
Feiertag in München geboten wurden. Wormatia präſenderte
ſich als eine Mannſchaft, die in den zukünftigen Endſpielen noch
ſtark beachtet werden muß ud auf eigenem Platz ſicherlich eine
bedeutende Rolle ſpielen wird. Es war hein Zufallserfolg, der
von den Heſſen in München errungen wurde. Die Bayern konnten
nicht gefallen, ihre Leiſtungen waren zeitweilig ſehr
unausge=
glichen, und es iſt bezeichnend, daß die beiden Tore für München
aus Fehlern der gegneriſchen Abwehr, nicht aus eigener
Ini=
tiative, entſprangen. Bayern war in der 12. Minute durch ein
unglückliches Selbſttor von Hartmann in Führung gegangen, aber
bis zur Pauſe glich Worms durch den Halbrechten Winkler aus.
In der zweiten Halbzeit war es wieder Winkler, der für Worms
ſkorte, und erſt im Endſpurt konnte Bayern durch Verwandeln
eines dem Torwart aus der Hand geglittenen Balles den
Aus=
gleich herſtellen.
Was man fah.
Achtzehntauſend Zuſchauer waren zu dem großen Spiel
erſchienen, das von Roſſi=Stuttgart vorzüglich geleitet wurde. Der
Boden war tief, wie ſchon am Vortage. Worms trat komplett an,
der Mittelſtürmer Philipps war allerdings durch eine
Kniever=
letzung behindert. Bei Bayern ſpielte Bernſtein an Stelle von
Schwab im Tor. Als rechten Läufer hatte man Birber für beſſer
gehalten als Peller, aber dieſe Annahme war ein
verhängwis=
voller Irrtum, da Birker gänzlich verſagte. Als Sturmführer
wirkte an Stelle von Pöttinger Häringer. Worms überraſchte ſehr
angenehm. Die Mannſchaft ſpielte einen produktiven und
ſchnel=
len Fußball. In der Abwehr überragte der rechte Verteidiger
Müller durch ganz blendendes Spiel. In der Halbreihe war der
Mittelläufer Fries der beſte Mann, die Außenläufer genügven.
Der Angriff hatie ſeine Stärke im Innenſturm, wo der
Halb=
rechte Winkler ein blendendes Spiel zeigte und die treibende
Kraft war. Wirklich ſchwach war lediglich der Linksaußen
Rup=
pert. Bei Bayern war Bernſtein im Tor ſchwach, wenn auch
un=
ſchuldig an den beiden Toren. In der Verteidigung war
Kut=
terer vorzüglich, dagegen gefiel Schmid 1 nicht. Einen ſehr guten
Eindruck machte der Mittelläufer Nagelſchmitz, die Außenläufer,
beſonders Birker, fielen aus. Im Sturm enttäuſchte der
Inter=
nationale Hoffmann, der manchmal unglaublich ſchwache
Lei=
ſtungen zeigte. Auch Schmid 2 bam nicht beſonders zur
Gel=
tung und der Mittelläufer Häringer war zu unerfahren.
Huth=
ſteiner wiederum war zu langſam im Erfaſſen der Situation,
und der einzige erfreuliche Lichtblick im Sturm bot ſich auf dem
rechten Flügel wit dem Außenſtürmer Welker, der ſehr nützliche
Arbeit leiſtete. Mit den im Geſamtbild gezeigten Leiſtungen
können die Bayern jedenfalls keinen Staat machen, und wenn
ein erfolgreiches Abſchneiden überhaupt in Frage kommen ſoll,
muß die Elf wit einem ganz anderen Elan und weit mehr
innerem Zuſammenhang ſpielen.
Der Verlauf des Spiels.
In den erſten zehn Minuten fanden ſich die Gäſte gar nicht.
Gleich der Anſtoß ſchien eine Ueberraſchung zu bringen, als der
Ball von Bayern vorgetragen wurde, ohne daß ihn ein
Worma=
tiaſpieler berührte. Der abſchließende Torſchuß endete knapp
neben dem Torpfoſten. Allmählich geſtalteten die Heſſen das
Spiel ausgeglichen, und ſchon in der zehnten Minute ergab ſich
eine ſehr gute Chance für den Rechtsaußen, der den Ball über
die Latte hob. Durch einen unglücklichen Zufall kam Bayern in
der 12. Minute zum Führungstor. Schmnd 2 war durchgekommen
und flankte zur Mitte. Der Innenſturm war aber nicht zur
Stelle, der binte Wormſer Läufer Hartmann wollte freiſtehend den
Ball wegbefördern, rutſchte aber aus und der Ball glitt ins
eigene Tor. Wenige Minuten ſpäter kam Schmid 2 freiſtehend
zum Schuß, aber der Ball ging über die Latte. In der 17. Minute
brannte Winkler durch und Kutterer ſtoppte nur mit Mühe den
Vorſtoß. Für die Folge zeigte ſich der Münchener Torwart
Bern=
ſtein ſehr nervös, hatte aber in ſeinen Abwehraktionen viel Glück.
Erſt die 29. Minute brachte den Ausgleich. Birker beförderte vor
dem Tore den Ball nicht weit genug weg, Winkler ſetzte nach und
ſchoß flach in die äußerſte Ecke ein.
Zehn Minuten vor Halbzeit hatte Worms Glück, als
hinter=
einander zwei Ecken getreten wurden; der linke Verteidiger ſchoß
den Ball in Bedrängmis dem Torwart zu, dieſer verfehlte ihn,
aber der Ball prallte gegen den Pfoſten und ins Feld zurüick. Die
letzten fünf Minuten verliefen ausgeglichen.
Nach Wiederbeginn war Worms anfangs ſtark überlegen und
drückte mit aller Macht. Die Bayern vermochten ſich uur m:
Mühe der Angriffe zu erwehren. Die 15. Minute brachte den
Gäſten aber dann doch die Führung durch einen ſchönen Schuß
von Winkler, der ſich allein durchgeſpielt hatte. Vier Minuten
ſpäter ſchien ein drittes Tor fällig; diesmal vollbrachte
Bern=
ſtein eine Prachtleiſtung, indem er durch Herauslaufen in höchſter
Not ein faſt ſicheres Tor verhinderte. Allmählich ſetzte ſich Bayern
wieder durch, und die letzten zwanzig Minuten brachten einen
energiſchen Endſpurt. Worms verteidigte ſtark und verſuchte,
den Vorſprung zu halten. Man glaubte auch allgemein bei der
Unproduktivität des Bayernſturms an einen Sieg der Gäſte, als
in der 31. Minute doch der Ausgleich zuſtandekam. Allerdings
war das Tor zu vermeiden, denn mur ein unglücklicher
Zwiſchen=
fall ermöglichte den Erfolg. Wormatias Torwart hatte einen
Schuß von Hoffmann gehalten, der naſſe Ball rutſchte ihm aus
der Hand, rollte Huthſteiner vor die Füße, der aus zwei Meter
Entfernung leicht einſchoß. Damit war der Kampf entſchieden.
Worms kam kurz vor Schluß noch mehrmals gefährlich vor.
Ein=
mal ſetzte Winkler einen Ball knapp neben den Pfoſten, wenig
ſpäter war es wieder Winkler, der vorkam, ſeinen Innenſturm
aber nicht zur Stelle fand. Auch Angriffe der Bayern führten
nicht mehr zum Erfolg und das Treffen ging mit einem gerechten
2:2=Ergebnis zu Ende.
Zur Lage im füddeutſchen Fußball.
Die erſien Endſpiele. — Weitere Meiſier und
Gruppenvertreter ermittelt.
Die Weihnachtstage haben uns, trotzdem in einzelnen
Grup=
pen Meiſter bzw. Vertreter noch nicht feſtſtanden, bereits zwei
Endſpiele gebracht. Während am erſten Feiertage ein Kampf in
der einen Runde der Zweiten und Dritten auf dem Programm
ſtand, folgte am zweiten Feiertag das erſte Endſpiel um
die ſüddeutſche Meiſterſchaft, das wir in der
Beſpre=
chung vorwegnehmen wollen. — Das Ergebnis dieſes in
Mün=
chen zum Austrag gekommenen Treffens zwiſchen Bayern
München, dem Südbayern=Meiſter und Wormatia
Worms, dem Heſſenmeiſter, hat auf der einen Seite ſicher
viele Illuſionen zerſtört und auf der anderen Seite große,
berech=
tigte Hoffnungen erweckt. Die Bayhern vermochten nichts von der
ihnen nachgeſagten großen Spielkultr zu beweiſen und wenn ſie
wirklich erſte Anwärter auf den zweiten Platz ſein ſollten, ſo ſind
es die Heſſen in noch vielleicht größerem Maße. Der Kampf
endete mir dem allerſeits überraſchenden Ergebnis von 2:2 und
bewies, daß die Spielſtärke, in den einzelnen Gruppen doch
weſentlich ausgeglichener iſt, als man — zumal im ſüdlichen
Sü=
den — zuzugeben bereit war. — In der Runde der
Zwei=
ten und Dritten hatten am Vortage, gleichfalls in
Mün=
chen Wacker München, der Dritte und München 1860,
der Zweite in Südbayern die Klingen gekreuzt. Sie endete
mit 3:2 zugunſten von Wacker, einem Ergebnis, das ebenſowenig
überraſcht, wie eines, das umgekehrt gelautet hätte. Jedenfalls
beiies Wacker erneut ſeine ſtändig ſteigende Form und dürfte
auch in den weiteren Spielen kaum enttäuſchen.
Die Fortſetzung der Verbandsſpiele hat uns in
Gruppe Baden, einen neuen alten Meiſter im
Karls=
ruher Fußballverein gebracht. Er vermochte, wie
vor=
auszuſehen war, in dem notwendig gewordenen
Entſcheidungs=
ſpiel ſeinen Rivalen Phönix Karlsruhe auf deſſen Platz
über=
legen mit 6:1 Toren abzufertigen. Damit hat ſich in Baden der
wirklich ſtärkſte Verein doch noch der Spitze bemächtigr, die die
gut geſtarteten Phönixwannen ſchon ſo ſicher innezuhaben
ſchie=
nen. — In der Gruppe Nordbayern iſt durch den mit
1:1 endenden Kampf ASV. Nürnberg—V.f. R. Fürth der Streit
um den dritten Platz zwiſchen Letzteren und Würzburg 04, das
ſeinerſeits mit 6:2 gegen den FC. Fürth ſiegte, zugunſten des
V.f.R. entſchieden. Der 1. FC. Nürnberg bereitete dem FSV.
Nürnberg eine glatte 6:0=Abfuhr. — Ebenfalls den Dritten
ermit=
telte die Gruppe Heſſen in dem V.f.L. Neu=Iſenburg, der
Daumſtadt 98 knapp mit 2:1 ſchlug, während ſein Rivale SV.
Wiesbaden mit 0:0 gegen Haſſia den erwarteten Punktverluſt
er=
litt, der ihn den dritten Platz koſtet. — In der Gruppe Rhein
iſt der Kampf um die Meiſterſchaft vorerſt — dieſe Einſchränkung
muß man in dieſer Gruppe wohl machen — zugunſten des SV.
Waldhof entſchieden, der durch ein überraſchend ſicheres 4:1 gegen
Neckarau ſich mit 2 Punkten an die Spitze ſetzte. Pfalz mußte
ſich mit 0:3 Ludwigshafen 03 beugen, das mit einem Punkt
zu=
rück den 3. Platz hält. Spielt Waldhof am kommenden Sonntag
gegen den V.f.R. Mannheim nur unentſchieden, ſo iſt ihm die
Meiſterſchaft geſichert. Die Mannheimer Raſenſpieler hielten
ihren Punktabſtand vor dem dritten durch einen hohen 6:1=Sieg
über Mannheim 08, Sandhofen und Phönix Ludwigshafen
trenn=
ten ſich mit 2:1 und ein Remis von 3:3 gab es zwiſchen
Fried=
richsfeld und Phönix Mannheim. — In Gruppe
Württem=
berg iſt zum 1. Januar ein Entſcheidungsſpiel zwiſchen V.f.B.
Stuttgart und SC. Stuttgart um den 3. Tabellenplatz
erforder=
lich geworden, da die Bewegungsſpieler mit einem 10:0 gegen
Birkenfeld mit Sporttlub gleichzogen. Sportfreunde—Heilbronn
iſt ausgefallen. — In Gruppe Main, wo Eintracht ein
ſpie=
lendes 6:0 gegen Hanau 1860 herausholte und ſein Vorverhältnis
zu der Rekordhöhe von 93:13 bei 22 Spielen hinaufſchraubte, gab
es mit der Niederlage des Zweiten, FSV. Frankfurt mit 3:2
gegen den V.f.R. Offenbach noch eine kleine Ueberraſchung. Der
Dritte, Rot=Weiß, imponierte mit einem 7:1 gegen Hanau 94,
Hanau 93 gab den Offenbacher Kickers mit 4:1 das Nachſehen.
Union Niederrad gelang ein nicht ganz verdientes 4:2 gegen
Fechenheim 03 und Aſchaffenburg, und Gerwania 94 Frankfurt
trennten ſich unentſchieden mit 1:1. — Von den zahlreichen
Pri=
edeutungsvolle 2:0=Spiel der
fs vielermannſchaft Slavia
erben. Das Ergebnis
ver=
behe Meinung von der ſüddeutſchem
er2
orchen laſſen.
Seite 6
Die Verbandsſpiele
in der Gruppe Heſſen.
Endlich iſt auch die Entſcheidung um die dritte
Tabellen=
ſtelle in der Gruppe Heſſen gefallen, nachdem der V.f.L. Neu=
Iſenburg den S. V. Darmſtadt mit 2:1 zu bezwingen vermochte
und der S. V. Wiesbaden in Bingen, trotz haushoch überlegenen
Spieles, durch ein 0:0 nur einen Punkt erringen konnte.
Gruppe Heſſen.
2:1 (1:1).
Bei der Begegnung ſtand für beide Mannſchaften
Bedeuten=
des auf dem Spiel. S. V. Darmſtadt hatte ſich gegen den
Ab=
ſtieg zu wehren, während Iſenburg um den dritten Platz in
der Tabelle kämpfte. Das Spiel war dementſprechend
außer=
ordentlich hart und ſah auf beiden Seiten Verletzungen und
Spielerausfälle. In der zehnten Minute vermochte Hans
Wei=
der den Iſenburgern die Führung zu verſchaffen. Doch die
er=
heblichen Anſtrengungen der Gäſte führten in der 35. Minute
durch Müllmerſtadt zum Ausgleich. In der zweiten Halbzeit
nahm der Kampf an Schärfe noch zu, ſo daß Remy zeitweiſe
usſcheiden mußte. Als dann Neu=Iſenburg kurz vor Schluß
wieder vervollſtändiat ſar, gelang Georg Weider in der 60.
Mi=
nute der von den 1500 Zuſchauern viel bejubelte
Führungs=
treffer. Schiedsrichter Paulus=Saarbrücken leitete ſicher.
Haſſia Bingen—G.V. Wiesbaden 0:0.
Trotzdem Sportverein Wiesbaden in beiden Halbzeiten des
Spieles haushoch überlegen war, war ihm ein anerkannter
Tor=
erfolg und damit der Sieg in dem Spiele verſagt. Wohl ver=
„aochte der Sturm der Gäſte in der erſten Halbzeit zwei Tore zu
erzielen, doch der Schiedsrichter erkannte die Treffer wegen
af=
geblichen Abſeits nicht an. Die Binger Mannſchaft hat das für
ſie außerordentlich ſchmeichelhafte Reſultat lediglich dem
hervor=
ragenden Spiel der Verteidigung und den vorzüglichen
Tor=
wartsleiſtungen von Leber zu verdanken. 1000 Zuſchauer.
F. C. Union Darmſtadt — Union Wixhauſen
3:2 (1:1).
Schwerer als es das happe Reſſultat ſchon oh jedies bezeugt,
gewann Union das Spiel und die wertvollen Punkte. Die
Hin=
termannſchaft, reichlich unſicher, belaſtete dadurch um ſo mehr die
Läuferreihe, ſo daß der Sturm, beſonders in der erſten
Halb=
zeit, auf ſich ſelbſt angewieſen war. Wixhauſen dadurch im
Vor=
teil, erzielt auch das erſte Tor. Kurz vor der Pauſe gelingt
Darmſtadt durch eifriges Nachſetzen Bopps der Ausgleich.
Nach der Halbzeit hat nun Darmſtadt etwas mehr vom Spiel.
Porzel gibt einen ſchönen Ball direkt aufs Tor, der beſonnene
Wixhäuſer Torwächter fängt ſicher auf der Torlinie, und
Mühl=
bach drückt denſelben mit dem Ball regelrecht über die Linie; ein
ſchöner und ſeltener Moment mit Torerfolg. Das Spiel wird
nun immer härter; es hagelt Strafſtöße auf beiden Seiten. Einen
ſolchen von der Strafraumgrenze verwandelt Noller, ein
Spe=
zialbiſt, wunderbar zum 3. Tor. Auf der anderen Seite vevurſacht
Rückert einen ebenſo unnötigen Elfmeter, der das Endreſultat
herſtellt.
Union Wixhauſen, eine ſehr eifrige und kräftige Mannſchaft,
hat in ihren alten Kämpen und dem Läufer Weſp ihre
Haupt=
ſtützen.
Bei den Einheimiſchen bewährte ſich die Umſtellung im
Sturm produktiver, und ſollten Boos auf Halbrechts und
Bopp auf Halblinks für die Zukunft die, ihnen beſſer liegenden
Poſten beibehalten. Auch Porzel, lange ausgeſetzt, fügte ſich ganz
gut wieder ein. — Der Schiedsrichter Neumeiſter, Worms=
Hoch=
heim, hatte bei dem ungemein harten Spiel einen ſehr ſchweren
Stand. Er hätte ſich beſſer aus der Affäre gezogen, wenn er ſich
nicht gefürchtet hatte, gefällte Entſcheidungen auch durchzuſetzen.
Die letzten Verbandsſpiele in der Maingruppe.
Auch der letzte Spielſonntag in der Maingruppe tat es nicht
ohne eine kleine Senſation. Wenn auch die Niederlage von 2:3
des F. S. V. Frankfurt gegen V.f.R. Offenbach ohne Einfluß auf
die Geſtaltung der Tabelle bleibt, ſo iſt doch die Tatſache dieſer
Niederlage eine große Ueberraſchung, nachdem die Offenbacher
noch am Vorſonntag gegen den Mit=Abſtiegskandidaten
Germa=
nia Frankfurt 10:1 verloren hatten. Allerdings hatten die
Frankfurter bei dem Spiel viel Pech, da ſie ihren Torwart durch
eine ſchwere Verletzung verloren und zudem der Mittelſtürmer
vom Platz geſtellt wurde. Eintracht Frankfurt ſetzte ihren
Siegeszug über Sport 60 Hanau mit einem 6:0 fort und beendete
die Verbandsſpiele mit einem Rekordtorverhältnis von 92:13
und der ebenfalls ſehr anſehnlichen Punktziffer von 43:3. Rat=
Weiß Frankfurt feierte einen Rekordſieg von 7:1 über Hanau 94,
und Union Niederrad bliell unverdient 4:2 über Fechenheim C2.
erfolgreich. Das Treffen Viktoria Aſchaffenburg—Germania 94
wurde wegen der Aſchaffenburger Platzſperre in Frankfurt
aus=
getragen und endete mit einem 1:1, was für die Germanen
einen ſchönen Erfolg bedeutet, ſie aber vom letzten
Tabellen=
platz nicht mehr fortgebracht hat. Die zurzeit ſchlecht
disponier=
ten Offenbacher Kickers unkerlagen in Hanan gegen FC. 93 1:4.
Der Tabellenſtand in der Gruppe hat durch dieſe letzten
Ergeb=
niſſe keine Aenderungen erfahren.
Eintracht Frankfurt
F. S. V. Frankfurt
Rot=Weiß Frankfurt
Union Niederrad
Viktoria Aſchaffenburg
S. Vg. Fechenheim
F. C. Hanau 93
Kickers Offenbach
Sport 60 Hanau
Hanau 94
V. f. R. Offenbach
Germania Frankfurt
Gruppe Main.
22 Epiele 93:13 Tore
87:25
21
22
22
12
50:28
41: 3 Punkte
36: 8
29:13
Eintracht Frankfurt — Sport 60 Hanau
6:0 (3:0).
Der Mainmeiſter führte vor kaum 1500 Zuſchauern ein
wunderſchönes Spiel vor, das aber an Intereſſe durch die
ſtan=
dige Ueberlegenheit der Fronlſurter einbüßte. Obwohl Hanau
keineswegs ſo ſehr ſchlechte Leiſtungen zeigte, ſpielte der Meiffer
doch ſeinen Gegner in Grund und Boden. Schon in der 2.
Mi=
nute ging Eintracht durch Ehmer, dem Dietrich eine präziſe
Vor=
lage gegeben hatte, in Führung. 2 Minuten darauf erzielte
Dienstag, den 27. Dezember 1927
Döpfer durch einen unerwarteten Schuß einen 2. Treffer und
gegen Mitte der Spielzeit ſtellte Kellerhoff im Alleingang das
Halbzeitergebnis von 3:0 her. In der zweiten Halbzeit wurde
Hanau beſſer und kam auch mehrmals gefährlich vor. Die
Frank=
furter ſchonten ihre Kräfte ſichtlich und begnügten ſich mit ſchönen
Kombinationszügen, ohne dabei den Kampf zu ſuchen. Durch
Ehmer, Kellerhoff und wiederum Ehmer ſtellten die Frankfurter
das Ergebnis auf 60. Das von Flügel=Ludwigshafen geleitete
Spiel war jederzeit fair und anſtändig.
VfR. 1900 Offenbach- FSV. Frankfurt
3:2 (1:1).
Der überlegenen Technik des F. S. V. ſtellten die Offenbacher
eine ungewöhnliche Kraft und Wucht im Spiel entgegen, die
ihnen ein Sieg einbrachte. Schon gleich nach Beginn verſ.Loß
Brück für den F. S.V. einen Elfmeter. Nach wenig aufregenvem
Spiel ging Offenbach in der 30. Minute durch Werner in
Füh=
rung, aber faſ: mit dem Halbzeitpfiff errang Klumpp den
Aus=
gleich. Nach der Pauſe wurde das Spiel unnötig hart. „in der
20. Minute prallte der Frankfurter Torwart Krieger mii dem
Offenbacher Linksaußen zuſammen und beide mußten
aus=
ſcheiden. Während der Offenbacher Stürmer nach 1. Minuten
aber wieder eiſchien, ſtellte ſich bei Krieger ein Rippenbruch
heraus, der ihn vorerſt kampfunfähig machr. Böhm ging für
Krieger ins Tor. Durch Albert und Pitzer kam Offenbach zu
2 weiteren Toren, die den Sieg ſicherſtellten, zumal der
Frauk=
furter Mittelſtürmer Klumpp wegen Schiedsrichterbeleidigung
vom Platz geſtellt wurde und der F. S.V. nur noch mit 9 Mann
ſpielte. Trotzdem konnte in der 35. Minute Pache nach einer
Vorlage don links noch das Ergebnis auf 3:2 ſtellen.
Sp. Pg. Fürtk
ſchlägt Slavia Prag 2:0.
Fürths Triumph über die tſchechiſchen
Berufs=
ſpieler. — 20000 Zuſchauer ſehen ein
glän=
zendes Spiel. — Kraus I=Hagen ein
unüber=
windbares Bollwerk.
Die Hoffnungen, die am zweiten Weihnachtstag 20 000
Sport=
begeiſterte aus der deutſchen Fußballhochburg Nürnberg=Fürth an
den Kampf zwiſchen der Fürther Alt neiſterelf und der der
iſche=
chiſchen Profi=Meiſtermannſchaft knüpften, ſind nicht getäuſcht
ſvorden. Trotzdem Boden= und Witterungsverhältniſſe nicht
ge=
rade ideal waren, iſt es am Fürther Ronhof zu einem
gran=
dioſen Kampf gekommen, zu einem Spiel der Spiele, zu
Lei=
ſtungen, wie man ſie ſelbſt in den Gaſtſpielen der engliſchen
Berufsſpielermannſchaften Bolten Wanderers und Burnley in
Nürnberg=Fürth nicht beſſer geſehen hat. Zugleich wurde der
Kampf aber auch zu einem Triumph deutſchen, ſüddeutſchen
Fußballkönnens. Die Fürther Kleeblätter ſtellten den Satz
„Klaſſe bleibt Klaſſe” unter Beweis, ſie ervangen für den
deut=
ſchen Fußball einen Sieg, der dazu angetan iſt, die
Sport=
gemeinde des Kontinents aufhörchen zu laſſen, denn die
tſchechi=
ſchen Meiſtermannſchaften Slavia und Sparta Prag galten mit
Recht in der letzten Zeit als die beſten des Kontinents.
Die Syſteme der Mannſchaften wieſen ſtarke Unterſchiede auf.
Slavia ſpielte einen raumgreifenden, halbhohen Fußball, war
dazu eminent ſchnell und körperlich in einer blendenden
Verfaſ=
ſung. Der beſte Mann der Elf war der rechte Verteidiger, der
Deutſchböhme Reichardt, an dem kaum vorbeizukommen war. Aber
auch ſonſt gab es in der Mannſchaft nur gute Leute, nicht einen
Verſager. Der Sturm ſchoß aus 10 bis 20 Meter Entfernungen
wuchtig und placiert, war aber in nächſter Tornähe und im
Ge=
dränge nicht ſehr gefährlich. Fürth, das ſeinen bekannten
eng=
maſchigen Flachpaß pflegte, hatte einen ſehr guten Tag, obwohl
der Mittelläufer Leinberger fehlte. Leinberger wurde durch
Knöpfle erſetzt, für den dann Kleinlein als rechter Läufer
ein=
ſppang. Knöpfle war anfangs etwas ſchwach, lief dann aber zu
einer beſtechenden Form auf und mit ihm die ganze übrige Elf.
Der Sieg der Fürther, insbeſondere das „zu Null” iſt in erſter
Linie ein Verdienſt der beiden Verteidiger Krau 1, Hagen, die
ein unüberwindbares Bollwerk darſtellten. An ihnen zerſchellten
die ſehr zahlreichen und wuchtigen Angriffe der Tſchechen, wie ſie
auch kamen. Auch Neger im Tor war ſehr gut. Im Sturm waren
der alte Internationale Franz und Auer die treibenden Kräfte.
Etwas ſchwach ſpielte allein der etwas zu zaghafte Seiderer.
Das Spiel begann mit wuchtigen Angriffen der Tſchechen,
aber alle Attacken wurden von der Fürther Deckung von
vorn=
herein glatt abgewieſen. Dann ſetzten langſam aber beſtimmt
die Fürther Gegenangriffe ein. In der 10. Minute ſetzte
Kieß=
ling eine Bombe aufs Prager Tor, Slavias Hüter konnte nur
knapp zur Ecke abwehren. Kurz darauf kam es bei einem
Weit=
ſchuß des ſehr aktiven Hagen zur gleichen Situation. Fürth hatte
jetzt dauernd Oberwaſſer und erzielte bis zur Pauſe ein
Ecken=
verhältnis von 7:0. Kurz vor dem Wechſel fiel dann endlich unter
ungeheurem Jubel der Zwanzigtauſend der langverdiente
Füh=
rungstreffer für Fürth. Bei einer Flanke von rechts täuſchten
Franz und Frank den tſchechiſchen Torwart geſchickt, Kraus 2, der
linke Läufer, konnte das Leder erwiſchen und einſchießen. Nach
dem Wechſel ließ das Tempo des vorher ſehr raſſigen und
ſchnellen Kampfes für eine Weile nach. Dann ſetzte Slavia
zu einem kräftigen, ziemlich lang anhaltenden Zwiſchenſpurt
an, bei dem es oft zu kritiſchen Sitationen im Fürther
Straf=
raum kam. Immer aber wieder zeigte ſich das Fürther
Abwehr=
trio allen Bedrängniſſen gewachſen. So lief ſich Prag lanſam
aber ſicher leer. Fürth ſetzte gegen Schluß noch einmal Dampf
auf und war auch noch einmal recht glücklich. Nach ſchöner
Kom=
bination des geſamten Angriffs konnte Seiderer zwei Minuten
vor dem Abpfiff den zweiten Treffer erzielen. Nach dem Kampf
waren beide Mannſchaften Gegenſtand begeiſterter Huldigungen.
In Zimmermann=Leipzig hatte das Trefſen einen
Schieds=
richter, der ſich den Erforderniſſen und dem Nivean des
Klaſſe=
kampfes voll anpaßte.
Hertha/BSC. in Paris geſchlagen!
C. A. P./ Stade Francais — Hertha/B.S.C. 5: 3 (3: 2).
Das erſte Weihnachtsſpiel des Berliner Meiſters Hertha/B. S. C.
Paris endete mit einer unerwarteten Niederlage. Das Treffen, de
urſprünglich am Samstag ſchon ausgetragen werden ſollte, fand (
erſten Weihnachtstag vormittags vor 5000 Zuſchauern auf ſehr ſchlecht
Boden ſtatt. Die Niederlage der Berliner bedarf keiner Beſchönigun
denn die Franzoſen waren tatſächlich ſcheller und durchſchlagskräfti
und hatten den Sieg auch verdient. Das Spiel verlief ſehr abwec
lungsreich und intereſſant. Bei Halbzeit ſicherten ſich die Franzoſ
bereits mit 3:2 die Führung. Bei Wiederbeginn konnten ſie durch zu
weitere Tore den Sieg ſicherſtellen, während Berlin nur noch eins
zielte. Die Torſchützen für Hertha waren Sobeck und Kirſey (2),
Paris ſkorten Sottiault, Laurent, Zwes, Ouvray und Gourdot.
Red Star Olympique gewinnt mit 3:1 Toren.
Der Berliner Meiſter, Hertha BSC., hat mit ſeiner Parif
Reiſe nicht viel Ehre einlegen können. Nachdem die Berliner e
Sonntag von einer Pariſer Kombination Stade Frangais/C.*
mit 5:3 geſchlagen worden waren, erlebten ſie am zweiten Fe
tage ein neues Fiasko, als ſie das Rückſpiel gegen Red Ste
Olympique austrugen. Dieſer Kampf ſollte bereits am Samst
ſtattfinden, wurde aber wegen der ſchlechten Witterungsverhä
niſſe auf den Montag verlegt. Das Vorſpiel in Berlin im Augu
hatten die Berliner mit 11:0 Toren gewonnen. Diesmal
rev=
chierten ſich die Franzoſen durch einen 3:1=Sieg. Dabei kam du
Nummer 383
einzige Tor für die Deutſchen noch auf das Konto Nrer Goud
die ſich in der erſten Halbzeit ein Selbſttor leiſteten, Da8 goum=
Spiel ſtand übrigens unter einem Unſtern. Die Parſer
fomac=
verſpätet auf den Platz, was von dem Publikum mit enen
Pfeifkonzert quittiert wurde. Als Red Star Olympiqe 19 1
Führung gegangen war, wurde das Spiel reichlich hart und Krc.
Publikum verübelte dieſe Härte den Berlinern ſo, daß
bieleisc=
auf Grund dieſer Tatſache die Deutſchen für die Folge recht
lusl=
los ſpielten. Nachdem der Verteidiger Diac ein Selbſtor fahrtz
ziert hatte, blieb das Ergebnis bei Halbzeit 1:1. In der zweitztt
Spielhälfte kamen die Franzoſen durch Durchbrüche zu zwei wen
teren Toren, die ihren Sieg ſicherſtellten.
Die Auswahimannſchaft des D. F.B.
Für die am 6. und 8. Januar auszutragenden beidſt=
Uebungsſpiele des Deutſchen Fußball=Bundes gegen Süd= heih.
Nordbayern hat der Bund ſeine Kandidaten jetzt nambaft e
macht. Am 6. Januar in München gegen Südbayern
werdn=
ſpielen: Tor: Stuhlfaut (1. F.C. Nürnberg). Verteide
gung: Hagen (Sp.Vg. Fürth) und Kugler (1. F.C. Nünſ
berg). Läufer: Leinberger (Sp.Vg. Fürth), Kalb (1. 79.
Nürnberg), Kraus 1. (Sp.Vg. Fürth). Sturm: Reinma 0ul
(1. F.C. Nüirnbera), Nutz (V.f.B. Stuttgart), Zeilfelder (9 710
Neckarau), Hofmann (Sp.Vg. 07 Meeraue), Hoffmann (Bobel=
München). — Das zweite Uebungsſpiel, das am 8. Januar 7.
Kraus 1. (Sp.Vg. Fürth). Läufer: Knöpfle (Sp.Vg. Fürtm
Kalb (1. F.C. Nürnberg), Martwig (Tennis Boruſſia Berliu
Sturm: Reinmann (1. F.C. Nürnberg), Zeilfelder (Vfü
Neckarau), Schmid 2. (1. F C. Nürnberg), Hofmann (Meeraue0
Helmchen (Kottbus).
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft (26. Dezemberln
In München: Bayern München—Wormatia Worms 2:2 0.0
Runde der Zweiten und Dritten (25. Dezember)n
In München: Wacker München—S. V. 1860 München 3:2 (1:0
Verbandsſpiele (25. Dezember).
Gruppe Nordbayern: F. C. Fürth—F. V. Würzburg 04 20
1. F. C. Nürnberg—F. S. V. Nürnberg 6:0. Gruppe Rheün=
Germania Friedrichsfeld—Phönix Mannheim 3:3. Sp. Vg. Sanu
hofen-Phönix Ludwigshafen 2:1. Pfalz Ludwigshafen-
Lug=
wigshafen 03 0:3. V. f. R. Mannheim-Mannheim 08 6:1.
V. Waldhof-V. f. L. Neckarau 4:1. Gruppe Main: Eintramt
Frankfurt—Sport 60 Hanau 6:0. F. C. Hanau 93—Offenbachu
Kickers 4:1. Viktoria Aſchaffenburg—Germania 94 Frankfurt 111 II für Deutſchland
Rot=Weiß Frankfurt-Viktoria 94 Hanau 7:1. V. f. R. Offeid
bach — F. S. F. Frankfurt 3:2. Union Niederrad — Fechent
heim 03 4: 2.
26. Dezember.
Gruppe Nordbayern: A. S. V. Nürnberg—V. f. R. Fürth 1.1 I. Automobilinen
Gruppe Württemberg: V. f. B. Stuttgart—F. C. Birkenfeld 10:0
Gruppe Heſſen: Haſſia Bingen—S. V. Wiesbaden 0:0. P. f.
Neu=Iſenburg—Sportv. Darmſtadt 98 2:1.
Entſcheidungsſpiel in der Gruppe Baden,
Phönix Karlsruhe-Karlsruher F. V. 1:6 (1:5).
Geſellſchaftsſpiele (25. Dezember).
F. S. V. Mainz 05—Cricketer Wien 8:2. F. V. Saarbrücke.
—Olympique Lille 1:2. Boruſſia Neunkirchem-Viktoria Neunm
kirchen 6:2. Kreuznach 02—Union Böckingen 3:5.
26. Dezember.
Eintracht Frankfurt—Cricketer Wien 6:0. Sp. V3. Fürth-
Slavia Prag 2:0. Sportfreunde Saarbrücken—Union Bockingem
1:6. Eintracht Trier—Olympique Lille 2:1. B. C. C. Augsg
burg—D. S. V. München 2:7.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
F. C. Straßburg 06—S. C. Stuttgart 2:10. Racing Cluu
Straßburg—S. C. Freiburg 0:6. S. C. Red Star Straßbung!
F. V. Offenburg 4:5.
Weſtdeutſchland (1. Feiertag).
Turu Düſſeldorf—D. F. C. Prag 2:7. S. C. Sonnborlte
V. 1. C. den Haag 1:5. Mühlheim 07—Pariſer Elf 2:2. Douc A uf die
H=
mund 08—Tubantia Hengelo 5:6.
2. Feiertag.
V. f. L. Benrath—V. U. C. den Haag 3:2. Fortung Düſſiſſe
dorf-Pariſer Elf 6:2. Turu Tüſſeldorf—Düſſeldorfer 99 36=
Natingen 04—Düſſeldorf 04 1:4. Rheydter Sp. V.—F. C.
Roco=
mond 5:1. Bonner F. V.—F. V. Godesberg 8:0. Städteſp
Duisburg—M.=Gladbach 3:0. Sterkrade—Preußen Krefeld 36=
Alemannia Dortmund—D. F. C. Prag 3:3. Germania Bochuun
—M. B. V. Linden 3:3. Schalke 04—Schwarz=Weiß Eſſen II.
B. V. Alteneſſen—Gelſenkirchen 07 5:3. Arminia Bielefeldäl
Union Herford 10:1. Herten—Weſtfalia Scherlebeck 5:3. Boruſihtl
Rheine—Hammer Sp. V. 1:1. Hagen 72—Tubantia Hengelo 7ſ=
Kaſſel 03—Boruſſia Fulda 3:1 (1:0). C. f. R. Köln—Tura Bonak
3: 1. Mülheimer S. V.—V. f. R. Köln 2:3.
Berlin.
Tennis=Boruſſia Berlin-Viktoria Berlin 3: 3. Minerpahe
Corſo Berlin 5:1. Amateure Berlin-Kickers Schöneberg II.
V. f. B. Pankow—Union Oberſchöneweide 6:1. Kreisſpiele: 2
Süd 3:3, Nord—Weſt 4:4.
Norddeutſchland.
Holſtein Kiel-Viktoria Hamburg 2:0. Bremer S. V.—R;
T. S. Bremen 2:6. Arminia Hannover—Hannoverſcher S. C.1-
Wilstorf-Polizei Hamburg 3:5. Kilia Kiel—F. V. Kiel 4:4
Mitteldeutſchland (1. Feiertag).
Gothz 01—Sport Egheſulet Budapeſt 0:2. Bernburg 0a
Halle 98 2:4. Sp. Vg. Leipzig—Boruſſia Halle 5:3. Viktoria
Magdeburg—Preußen Magdeburg 2:1.
tar ſta
Mot
ſchnellſte Zeit aller
Im März
A. C. Sie war
und infolge
rung wurde
Ereignis für g
tennen bei
im
Wagenfal
ſchnellſter d
verſch=W
der mit g.
ndete.
5. Kerſting
bagenzeit
weitbewerb
nehmern.
Fſtritten.
Schweizer A
henz war in
Die Weſtdeu
enten Mai
Aatraftwag
Biel, das erſ
kledigung
W Opel ei
2. Feiertag.
Chemnitzer B. C.—Sport Egyeſulet Budapeſt 1:4. P.l.*
Leipzig—Fortuna Leipzig 1:0. Sp. u. Sp. Magdeburg-Lrſge
Vittoria Magdeburg 1:4.
Südoſtdeutſchland.
Breslau: V. f. B. Breslau—A. F. Kolin Prag 2:4. Bc
wärts Breslau-V. f. R. Breslau 1:6. Oberſchleſien: Prelbee
Zarborze—Sportfreunde Oppeln 4:2. Delbrück=Schächte—Prelpé
Ratibor 0:3. Beuthen 09—V. f. B. Gleiwitz 3:2.
England.
24. Dezember: 1. Liga: Arſenal—Everton 3:2. Aſton Bſ4d
—Sheffield Wednesday 5:4. Burnley—Cardiff City 2:1. Die
—Blackburn Rovers 2:3. Derby County-Birmingham .
Leiceſter City—Tottenham Hotſpur 6:1. Liverpool—Manchl.*
United 2:0. Portsmouth-Huddersfield Town 2:1. Sheſſſe.*
United-Bolton Wanderers 4: 3. Sunderland—Middlesbrout
1:0. Weſtham United—Newcaſtle United 5:2. 2. Liga: Bclus
leh—Chelſea 3:1. Fulham-Blackpool 2:2. Hull City—Oloy
Athletic 2:2. Leeds United—Stoke City 5:1. Mancheſter Lii
Notts County 3:1. Nottingham Foreſt—Southampton 111.4"
Vale—Weſtbromwich Albion 4:1. Preſton Northend—Griſe.
Town 3:0. South Shields—Briſtol City 1:3. Swanſea Lht”.
Reading 0:1. Wolverhampton Wand.—Clapton Or 5:=
fummer 358
Dienstag, den 27. Dezember 1927
Seite 2
wölf=Meilenſteine im Kraftfahrfvor
Sückblick auf die autoſportlichen Ereigniſſe von 1927.
Von Siegfried Dverſchlag.
es Sportjahr 1927 iſt tot — es lebe der Kraftfahrſport 1928
ghs an der Jahreswende ſieht die Situation nicht erſprieß=
11 mu 8. Der A. v. D. hat den O.N.S.=Vertrag gekündigt, und
g D.A.C. als derjenige deutſche Automobil=Club, der mit
f m 66 000 Mitgliedern quantitativ führend iſt, hat keine Luſt
„uüschlich geſprochen, auch keine Veranlaſſung, nicht auf
Gleich=
bſchxgung zu beſtehen. Doch es ſollen hier keine Werturteile
z5 ie Clubs abgegeben und dem A. v. D. ſeine Tradition
u vdee Qualität ſeines Mitgliederbeſtandes reſtlos zugeſtanden
wweir — es ſei nur der Erwartung Ausdruck gegeben, daß
ftwgrädigendes und deutſches Kraftfahrweſen ungünſtig
beein=
f1huwes Gegeneinander von beiden Seiten jetzt und künftig
wwiden wird. Vereinspolitiſcher Ehrgeiz in Ehren — aber
e hr nicht um Vereine und Verbände, ſondern um das Wohl
umWehe deutſchen Kraftfahrſports und deutſcher
Kraftfahr=
t1Inm k!
eis Jahr 1927 brachte durch die Gründung und Arbeit der
91./ S. eine Regelung in den deutſchen Autoſport. Die Zahl
d’pleranſtaltungen wurde verringert, die Qualität hob ſich.
u mboch und dennoch: es gab viel zu viele Klaſſen und deshalb
vshu, viele Preiſe. Was der Sportkritiker bereits im Frühjahr
fanſtellt und wovor er gewarnt hatte, iſt erſt in den
Oktober=
füſheen der ſterbenden O. N. S. für Sportregelung 1928
be=
a ch uund für die Zukunft beſchloſſen worden, nämlich eine
ge=
riſir= Klaſſeneinteilung als bisher und Fortfall der zahlloſen
A Andränge.
Ars aber Spitzenleiſtungen anbelangt, war das Jahr 1927
eimiifolg. Und ein Meiſterwerk, das insbeſondere von
Sports=
labm anerkannt zu werden verdient, iſt auch jener Nürburg=
Röi un der Eifel, die beſte Kraftfahrprüfungsſtrecke der Welt.
ear Januar brachte Vorbereitungen. Quer durch
Deutſch=
lamührte jene Sternfahrt uach Monaco, die auch von einigen
diſiten Fahrern beſtritten wurde, die aber ſportlich ungeheuer befriedigenden Verlauf. Karl Kappler errang hier ſeinen 200.
dilmoer leidet, daß die Anzahl der im Wagen fahrenden Per= erſten Preis. Weſenklich friſcher und netter, beſſer organiſiert
iohn entſcheidend bewertet wird. Solange dieſer
Ausſchreibungs=
in hi entlichen als Propagandafahrt für dieſen Riviera=Ort an= wurde Turnierſieger, Brauereibeſitzer Bremme (Barmen) auf
704 bürſen.
II.
Februar ſtand im Zeichen der Winterfahrt nach Garmiſch=
Psen kirchen. Das Bergrennen brachte Siege von Kimpel auf
Blnn.i=Reunwagen und von Karl Kappler auf Simſon=Supra.
Hhi otorrad=Wettbewerb fuhr Bauhofer, auf B. M. W. die
ſchmlnte Zeit aller Fahrer. Das Eisrennen auf dem Eibſee war
füßenutſchland eine Neuheit. Kappler war der Held des Tages.
III.
Jurt März begann die große Spanienfahrt des Bayeriſchen
AL./ Sie war autotouriſtiſch ein Bombenerfolg. Die deutſchen
Alrmobiliſten wurden in Spanien allerorts herzlich begrüßt,
rIſ wurde die Spanienfahrt nicht nur zu einem touriſtiſchen bildete, wie üblich, den Abſchluß der Sportſaiſon. Kimpel fuhr
Gfyris für alle Teilnehmer, ſondern auch zu einer
Propaganda=
foF ſtür das Deutſchtum, deutſchen Sport und deutſche Wagen.
IV.
Dur A. D.A.C. rief im April zu ſeiner Fünfländerfahrt. Groß
wwdäe Beteiligung und groß auch der Erfolg. Dieſe Fünf=
Icſ wahrt ſtand gleichfalls im Zeichen, der herzlichen, Aufnahme fuhr die beſte Zeit.
difcer Kraftfahrer durch Behörden und Bevölkerung der
durch=
allrein Länder zwiſchen Alpen, und Balkay./
Diee Nordbayeriſche Zuverläſſigkeitsfahrt und das
Hainberg=
rdmn bei Göttingen bildeten den Auftakt der Sommerſaiſon
19E ſ.Im Frankenland war Kimpel auf Bugatti ſchnellſter aller
Wbenffahrer, im Motorradwettbewerb Buſſinger auf A.J.S.
ſchhlnker der Motorradfahrer. Im Mgi fand auch der
Hanno=
vd Eh=WPeſtfäliſche Automobilwettbewerb in Bah Pyrmont ſtatt,
d8 —t gutem Erfolg, aber mit zu vielen Klaſſenpreisträgern
Fſl eifſting=Bremen auf Bugatti für ſeine überragende
Renn=
wſun. eit die Senatsmedaille. Der Wiesbadener
Automobil=
wiſeeverb zeigte einen Beteiligungsrekord von über 300
Teil=
ndßtenn. Die Wiesbadener Rennen Rund um den Neroberg und
au ſhü= Hohe Wurzel wurden auch von ausländiſchen Fahrern
bdfftren. Schnellſter Fahrer im Neroberg=Rennen war der
SMteißzer Merz=Zürich auf Bugatti. Roſenberger auf Mercedes=
Bkwar im Bergrennen Hohe Wurzel ſchnellſter aller Fahrer.
Dſhügſtdeutſche Gebirgsprüfungsfahrt des Kölner A.C., die am
leltzr! Mai=Sonntag als Abſchluß der Kölner Internationalen
2/wuftwagenausſtellung ſtattfand, hatte leider ein Proteſtnach=
Eſwimung fand, indem der gegen den Sieger Dr. Ullrich=Kerwer Trainingsmöglichkeiten. Erſt neuerdings haben die
weitausge=
ay bewel eingelegte Proteſt endgültig verworfen wurde.
Lar Juni begann mit der traditionellen Sachſenfahrt, die
ſie hurch originelle Wertung auszeichnete. Von den 32
Wagen=
uH2: Motorradfahrern erreichten nur vier Wagenfahrer und
ei ſuſſwtorradfahrer das Endziel ſtrafpunktfrei. Alle Favoriten
heun Strafpunkte wegen Ueber= oder Unterſchreitens der vor=
9e ril benen Geſchwindigkeiten erhalten. Mitte Juni fand die
Eſymung des Nürburg=Rings ſtatt. Reichsverkehrsminiſter Dr.
rA rung, Miniſter Hirtſiefer repräfentierte Preußen.
Stadt=
olkazl upter, Induſtrielle, Prominente aus Sport, Handel, Fliesſeite, der neuen Flachbahn, den vier Machnower Bahnen,
„ſſtſrie, Fournaliſten aus aller Herren Länder waren zugegen, den vier Neuenhagener Bahnen (einſchließlich der alten
Hinder=
w gwerb ſtand im Zeichen eines dreifachen D.K.W.=
Klaſſen=
ſilR Wauhofer auf B.M.W. fuhr die ſchnellſte Zeit aller Motor= dem Regenwetter als Erſatz der dann nicht verwendbaren
Sand=
raFhrer. Im Wagenwettbewerb gab es einen Doppelſieg von
Mliebes=Benz mit Werner und Caracciola. Caracciola fuhr
hiſeen ſtmalig jene neue Mercedes=Benz S=Sporttype, die im
wnran Verlaufe des Jahres überall gewann, wo ſie ſtartete.
DEißiartellfahrt war die große Prüfungsfahrt dieſes Sommers.
„her gebnis bot eine Ueberraſchung. Völlig ſtrafpunktfrei waren ſermengen erforderlich. Die Hauptarbeit für die Bewäſſerung
hmer, darunter drei Damen: Frau Ernes Merck
Ccd. der Tatſache, daß in der Kartellfahrtausſchreibung für
MSaonderprüfung auf die Hohe Wurzel bei Wiesbaden Soll=
30 M worgeſchrieben waren, denen eine falſche Formel
zugrunde=
gülltwwar, wurden insgeſamt 24 von den 63 in Stettin geſtar=
19Kartellfahrern für ſtraftunktfrei erklärt.
UII.
rf die Kartellfahrt folgte der Große Preis von Europa
HüAwtorräder. Er wurde von einem Engländer auf einer eng=
17 ſin Maſchine gewonnen, von Walker auf Sunbeam. Aber es
9 Maurch deutſche Erfolge. Die B.M.W.=Mannſchaft war durch
Se gehandikapt. In der großen Klaſſe der 100G=ccm=Maſchi=
MAwmaren die Bayerland mit Giggenbach als Fahrer und die
B AW. des Grafen Bismarck am ſchnellſten. Die neuen 500 ccm
T E.W..=Maſchinen machten einen ausgezeichneten Eindruck. Das
2 hn=Badener Automobilturnier, das traditionelle Juliturnier,
Aidnesmal ſchlechter beſchickt als in den früheren Jahren. Die
Mri eiſtunge: waren gut. Mercedes=Ben; und Bugatti waren
Ain den Sportwettbewerben erfolgreichſten Wagen. Cargc=
1Awrde Turnierſieger. Der Große Preis von Deutſchland
bildete die Spitzenleiſtung im deutſchen Autoſport. Der Nürburg=
Ring erwies ſich bei dieſem Kampf als beſte Renn= und
Prü=
fungsſtrecke der Welt. Deutſche Mercedes=Benz=Wagen waren es,
die auf deutſchen Continental=Reifen weitaus überlegen das
große Rennen gewannen. Merz=Stuttgart auf Mercedes=Benz
gewann den Großen Preis vor Werner auf Mercedes=Benz. Eine
Glanzleiſtung vollbrachte Frau Junek=Prag auf ihrem Bugatti,
die Siegerin in der 1½=Liter=Klaſſe wurde
VIII.
Das Gabelbach=Rennen bei Ilmenau brachte gut
organiſier=
ten friſch=frohen Sport. Herßer auf Stehr war der Held des
Tages. Der A.D.AC. rief anläßlich der Freiburger Rekordtage
zur Deutſchen Tourenfahrt 1927. Sie führte vom grünen Harz
durch’s Rheinland und Pfälzer Bergland in den Schwarzwald.
81 Wagen und 45 Motorräder waren am Start. Auch dieſe Fahrt
wurde ein großer A.D.A.C.=Erfolg. Im Freiburger Flachrekord
fuhr Momberger auf Bugatti die ſchnellſte Zeit. Roſenberger auf
jenem alten, nur etwas neuzeitlich friſierten Mercedes, der ſchon
1914 den Großen Preis von Frankreich gewonnen hatte, wurde
Bergmeiſter. Im Motorradwettbewerb war der Schweizer
Alf=
ter auf Zenith Rekordfahrer auf der Flachſtrecke und Buſſinger
auf A.J.S. wurde Bergmeiſter. Deutſche Fahrer und
Fahrerin=
nen brachten es im Internationalen Klauſenrennen in der
Schweiz, dem Bergderby der Welt, zu großen Erfolgen. Auch
hier waren es wieder Mercedes=Benz=S=Wagen, die in allen
Klaſſen, in denen ſie ſtarteten, erſte Preiſe erhielten und dem
Klauſen vielfach preisgekrönt verlaſſen konnten. Der Sportbetrieb
flaute ab. Das Autoturnier von Bad Wildungen litt unter dem
ſchlechten Wetter. Heußer auf Steyr gewann im Winterberg=
Bergrennen den Wanderpreis endgültig. Am letzten Auguſt=
Sonntag gab es das erſte Autoturnier von Bad Kreuznach. Der
veranſtaltende Nahetal=A.C. hatte insgemein mit dem
Wies=
badener A.C. Vorzügliches geſchaffen — ſein Turnier war
ſport=
lich und geſellſchaftlich gleich erfolgreich.
IK.
Die Beden=Badener Herbſtſporttage waren weniger nett. Die
Zuverläſſigkeitsfahrt kraukte an falſcher Ausſchreibung, die
Bal=
lonverfolgung fiel aus, und nur das Bergrennen fand einen
und deshalb erfolgreicher war das „Autowrwier des Weſtens”
mfu” beibehalten wird, wird man die Sternfahrt nach Monaco, das Turnier vom Bad Neuenahr. Dr. Ullrich=Kerwer auf Opel
Bugatti hatte im Bergrennen in Neuenahr eine bemerkenswerte
Spitzenleiftung vollbracht. Die Schönheitskonkurrenz war ſehr
gut beſchickt.
K.
Der Oktober begann wit der A. D.A.C.=
Reichshuldigungs=
fahrt, die anläßlich des 80. Geburtstages des Reichspräſidenten
von Hindenburg über 8000 Teilnehmer gefunden hatte. 2700
Fahrzeuge, aus allen Teilen des Deutſchem Reiches nach Berlin
gekommen, nahmen an der Reichshuldigungsfahrt teil. Am
9. Oktober fand die Fahrt durch Schleſiens Berge ihre 22.
Wieder=
holung. Von Wentzel=Moſau auf Mercedes=Benz fuhr die ſchnellſte
Zeit des Tages und wurde überlegener Sieger im Bergrennen
uſſniſafolge geſchickter Vorbereitung und glänzender Durchfüh= und im Flachrennen. Das Feldbergrennen bei Frankfurt a. M.
auf Mercedes=Benz die beſte Zeit aller Sportwagen, und auf
Bugatti=Rennwagen wurde er Feldbergmeiſter, indem er im
Rennwagenwettbewerb alle beſtehenden Feldberg,Rekorde
unter=
bot. Im Motorradwettbewerb fuhr Dom (Ludwigsburg) auf
Standard die beſte Zeit aller Fahrer. Im Beiwagenwettbewverb
gab es eine Ueberraſchung: Lore Keller (München) auf F. N.
XI.
Der November brachte Tagungen der ſterbenden O. N. S.
Man kam zu neuen Sportvorſchriften, die 1928 durchgeführt
wer=
den ſollen. Große Wettbewerbe werden nicht mehr ſo übermäßig
viele Fahrzeugkategorien haben wie bisher. Tourenwagen
ſchei=
den künftig für Rennen reſtlos aus.
XII.
Kurz vor Jahresſchluß hören wir, daß die O. N. S. zunächſt
kaum erneuert werden wird. Mithin Zuſtand der Schwebe. Die
eniſte. Die Prüfungsfahrt Bremen-Hannover—Bremen brachte Kraftfahrzeugſteuer wurde angenommen — der Reichskaſſe zum
Nutzen, den Kleinwagenbeſitzern zum Schaden. Dieſes
Steuer=
debacle und die Kriſis im Kampf um die Sportorganiſation ſind
kein günſtiger Jahresausklang. Aber — deutſcher Kraftfahrſport
wird leben trotz Verbands=Eiferſüchteleien und Vorbehalten!
Pferdeſport.
Trainingsmöglichkeiten in Hoppegarten.
Fraglos verfügen die in der deutſchen Trainingszentrale
ſAMMas erſt kurz vor Weihnachten in der oberſten Inſtanz ſeine Hoppegarten untergebrachten Rennſtälle über die beſten
dehnten Anlagen, die ſich ſämtlich im Beſitz des Unionklubs
be=
finden, durch Hinzunahme der Machnower Trainierbahn, und vor
allem durch Schaffung einer neuen 2400 Meter langen Grasbahn
auf der Rennbahn eine weſentliche Erweiterung erfahren. Dis
zurzeit in Hoppegarten ſtehenden 1300 Vollblüter können
jetzt auf Grasbahnen in einer Geſamtlänge von ungefähr 34
Kilo=
metern und auf Sand= und Lohebahnen in einer Geſamtlänge
von 20 Kilometern ſachgemäß für ihnen harrende Aufgaben
vor=
bereitet werden. Die jetzigen Anlagen ſind allen Anforderungen
gewachſen, reichen alſo auch aus, wenn ſich der Pferdebeſtand
Kly tvertrat beim feierlichen Eröffnungsakt die Reichs= noch erheblich vermehren ſollte. Die Möglichkeit, auf Gras
galop=
pieren zu laſſen, haben die Trainer auf der Rennbahn, auf der
AmGröffnungsrennen war ein großer Erfolg. Der Motorrad= nisbahn) and der neuen Hindermisbahn. Nicht aufgeführt ſind
hierbei die neu angelegten Grasſtreifen, die bei lang anhalten=
und Lohe=Bahnen zur Verfügung ſtehen: die Große und Kleine
Bollensdorfer Bahn, die beiden Adonis=Bahnen, die Waldbahn,
die Machnower Landbahn, die Idea=Bahn und die Neuenhagener
Sandbahn. Um dieſe Bahnen auch bei trockenſter Jahreszeit
verwendbar zu halten, ſind in erſter Linie natürlich große
Waſ=
wird von fünf Hochdruck=Zentrifugalpumpei geleiſtet, die aus
Tiefbrunnen geſpeiſt werden. Um die Pumpen in Bewegung zu
ſetzen, werden zahlreiche Motore von zuſammen 300 PS benötigt.
Außerdem werden 33 Sprengmaſchinen ohne die zahlreichen
Breit= und Handſprenger benutzt. Natürlich ſind die Koſten dieſes
ziemlich komplizierten Apparates ſehr groß.
Fieſeler contra Udet ſoll im Frühjahr als Entſcheidung über
den Titel „König der Lüfte von Deutſchland” auf dem Münchener
Oberweiſenfeld ausgetragen werden.
Ted Moore, der vorzügliche engliſche Halbſchwergewichtler,
wurde in Mailand von dem italieniſchen Neger Jack Walker über
15 Runden nach Punkten geſchlagen.
Das Dortmunder 100 Km.=Mannſchaftsfahren gewannen die
Schweizer Suter—Richli in 24.46,6 Std. und 37 P. vor Kroll—
Miethe 30 Punkte. Der Kölner Oszmella gewann den
Flieger=
kampf vor Richli, Cugnot und Lorenz.
Jack Schäfer wurde im Spiel um die Profeſſional=Billard=
Weltmeiſterſchaft gegen Cochran mit 1500:1304 Points Sieger
und errang ſich dadurch den Titel eines Wclmiwi
R3
Tennis.
Hollands Rangliſie 1927.
Die vom Niederländiſchen Tennisbund jetzt veröffentlichte
holländiſche Tennisrangliſte zeigt das zu enwartende Ergebnis bei
den Herren, wo der junge Timmer an erſter Stelle ſteht vor dem
faſt gleichſtarken Diener=Kool und C. Bryan. Van Lennep iſt
zu wenig im letzten Jahre hervorgetreten, ſo daß eine Rangierung
unierblieb. Bei den Damen nimmt Frl. Kea Bouman eine
über=
ragende Stellung ein. Die Rangliſte hat folgendes Ausſehen:
Herren: 1. H. Timmer=Utrecht, 2. Diemer=Kool den Haag,
3. C. Bryan=Utrecht, 4. Ma van der Feen, den Haag, 5.
Caſteu=
diik=Rotterdam, 6. J. Bryan=Utrecht, 7. Knappert=Rotderdam. —
Damen: 1. Frl. Kea Bouman=Almelo, 2. Frl. M. Rollin=
Conquerane den Haag, 3. Frl. Canters=Zutfen, 4. Frau Straub=
Janſen, Anſterdam und 5. Frau Stroink=Cords, Utrecht.
Geſchäftliches.
Die Modekönigin im Naſh=Auto
Zu der am Sonnabend, den 10. 12. 27 in Berlin ſtattgefundeuen
Wahl der Modekön gin wurde von der Firma Engleberts Deutſcher
Automobil= und Motorenhandel G. m. b. H., Berlin WV. 30,
Nollen=
dorfſt. 21 ein Naſh=Wagen zur Verfügung geſtellt, mit dem die
neu=
gewählte Königin ihre Krönungsfahrt durch die Säle antreten
konnte. Eine KolonneNaſh=Automobile ſtand an den Eingängen der
Zov=Säle bereit, um ſchon wenige Minuten nach der inzwiſchen erfolgten
Wahl die gedruckten Wahlreſultate auf einer Fahrt durch die Straßen
Berlins bekannt zu geben. Die Schnelligkeit des Naſh und ſeine
außerordentliche Sicherheir im Großſtadtverkehr, einige der
Hauptvor=
züge, die den Naſh zum Idealwagen prägen, ermöglichten die ſo
ſchnelle Verbreitung des Wahlreſultates, auf das ganz Berlin wartete.
Ein 12/55 Raſh=Limouſine trägt auch weiterhin die Modekönigin
zu ihren vielen Antrittswiſiten, — überall Bewunderung erregend. —
Es iſt daher auch kein Wunder, wenn die Modekönigin den Naſh zu
ihrem liebſten Freund und beſten Beglei er erkoren hat. — Jeder, der
einmal im Naſh gefahren iſt, wird ihn niemals mehr miſſen wollen,
Sein Ueberſchuß an Motorkraft gibt ihm die ſchnellſten Anzugsmomente
ſeine Naſh=Spezial=Vierradbremſe erhöht das Gefühl der Sicherheit
im Verkehr, in ſeinen weichen Polſtern im Verein mit ſeiner
Spezial=
federung umgibt ſelbſt auf der ungepflegteſten Landſtraße mit einer
wohligen Geborgenheit, — ſeine ſchnittige Karoſſerie, ſeine nicht
er=
müdende Steuerung, ein rieſiges Tempo ſind Vorzüge, die, einmal
ausprobiert, auch Sie nur den Naſh wählen laſſen.
Zur Frühjahrsbeſtellung! Es naht wieder die Zeit, wo der
Land=
wirt den Düngungsplan für die im Frühjahr zu beſtellenden Feldfrüchte
aufſtellen muß. Bekanntlich ſind Kali, Stichſtoff und Phosphorſäure die
Kernnährſtoffe, die alle Kulturpflanzen benötigen, und nur dieſe
Voll=
düngung ſichert Höchſterträge bei der Ernte. Es verabſäume daher kein
Landwirt, den Halm= wie Hackfrüchten außer Stickſtoff und
Phosphor=
ſäure die wichtigen Kalidüngungsſalze zu verabreichen, denn bekanntlich
wird durch die Kalidüngung ein beſonders ſchweres und gehaltreiches
Korn erzielt, ſowie dem Lagergetreide vorgebeugt. Auch ſind die reichlich
mit Kali verſorgten Pflanzen widerſtandsfähiger gegen die Angpiffe
pflanzlicher und tieriſcher Schädlinge als nach Käli hungernde Kulturen.
Frankfurt.
Dieustag, 2. Dez. 15.30: K. Stricker: Wunſchnachmittag für
die Jugend. O 16.30: Hausorch. Neue Operetten. Strauß: Aus=
Caglioſtro in Wien. — Eysler: Aus Die goldene Meiſterin. —
Kalman: Potp aus Zirkusprinzeſſin. — Kraußz: Aus Glück in der
Liebe — Lehar: Potp. aus Paganini. o 17.45: Aus den
Geſchichte der Abderiten von Wieland o 18.15: Vereinsnachrichten.
18.30: Kaſſel: Mathilde Meißel: Gedanken zwiſchen den Jahren.
e 18.45: Kaſſel: Direktor Herberg: Vorgeſchichtliches und
Ge=
ſchichtliches über unſere Haushühner. O 19.20: Schachſtunde. O 19.45:
Engliſche Literaturproben. O 20.15: Kaſſel: Kammermuſik. Schubert:
Der Tod und das Mädchen. — Emborg: Streichquartett. Ausf.:
Kaſſeler Streichauartett. O 21.15: Robert=Koppel=Abend. Tanz=
Lieder in alter und neuer Zeit. Weber: Reigen. — Schäffer: Der
ſanfte Heinrich. — Abt: Juchheiſa, juchhei! — Waldmann: Ach,
ein Walzer iſt mein Leben. Fiſcherin, du kleine. — Kollo: Immer
an der Wand lang. — Linke: Wenn Kalkelaterſch auf die
Baumblſtte ziehn. — Philippi: Bei der Tanzmuſik (Rixdorfer)
— Williams: Ukulele Lullaby. — Markuſch: Jung, ſchön, ſchlank
mußt du ſein. — Eiſemann: Liebſt du mich noch. — Ager: Miv
gehts gut. Rundfunk=Jazzband. — Anſchl.: Schallplatten=Konzerte
Stuttgart.
Dieustag 27. Dezember. 12.30: Schallplattenkonzert. 16.15:
Konzert des Funkorch. Einlagen: Giacomo Mancini. o 18.15:
Dr. E. Müller: Kosmos Atheos. o 18.45: Empfangsſchaltungen.
0 19.15: Prof. Wunderlich: Von der mittelalterlichen Beſiedlung
der früheren deutſchen Oſtmark. 19.45: Nachr, ſüddeutſcher
Funkvereine. 2 20: Schwäbiſcher Abend. Leit.: G. Ott. Mitw.;
Elſe Reimann, Frida Heller, Sofie Tſchorn, E. Stockinger, A. Hofele,
Lindemann: Schwäbiſche Volkslieder. — Kromer: Mutterliebe.
— Abt: O Schwarzwald, o Heimat. — Dr Freudawaga.
Schwä=
biſches Volksſtück in drei Aufzügen von Chriſtian Hinderer. Perſ:
Gottfried Knorr, Glockenhofbauer. Maria, ſeine Tochter. Sofie
Halm, ſeine Haushälterin. Ernſt Halm, deren Sohn, Knecht auf
dem Glockenhof. Roſine Grün, Blumenhofbauers Tochter.
Rein=
hold Zweigle, Inſtrumentenmacher. Jakob Maier, Korbmacher.
Jungbauern, Jungbäuerinnen. Ort der Handlung: Glockenhof und
Blumenhof. Zeit: Gegenwart. — Lindemann: Schwäbiſche
Volks=
lieder. — Schubert: Am Brunnen vor dem Tore. — Schauß: Ich
hört” ein Vöglein pfeifen. — Eichhorn: Schwäbiſcher Walzer.
0 21.45: Nachrichten.
Berlin.
Dienstag, 27. Dezember. 11: Neues Tonkünſtler=Orcheſter. Leit.:
Kapellmeiſter Schulze=Wittenberg G 12.30: Für den Landwirt.
15.30: Bücherſtunde O 16: E. Rudolf: Ski=Touriſtik. o 16.30:
Funk=Kapelle. 6 19 05: Dr. Kuhn: Eine Stunde im Rembrandt=
Saal des Kaiſer=Friedrich=Muſeums. o 19.30: Ober=Reg.=Rat Dr.
Hirſchfeld: Der Staatsbürger und die Verwaltung. O 20:
Miniſte=
rialrat Prof. Windelband: Die Zeit der Reichsgründung und die
Außenpolitik. O 20.30: Dr. Ing. h. c. E. Feyerabend: 50 Jahre
Fernſprecher in Deutſchland. o 21: „Dritter Feiertag”. Mitw.:
Trude Lieske, Max Kuttner, Konzertmeiſter Fr. v. Szpanowski
(Violine), Konzertmeiſter J. Berger Cello), Th. Mackeben (Flügel).
— Anſchl.: Tagesnachr., Sport. O 22.30: Tanz=Muſik.
Stettin. 19.05: Branddirektor Heinz Senckel: Das
Feuer=
löſchweſen in Stettin. 20.30: Grieg=Abend. Huldigungsmarſch aus
„Sigurd Jorſalfar” (Kapelle 6 Fuchs). — Herbſtſturm. — Vom
Monte Pincio. — Das alte Lied (H W. Bachmann, Bariton),
— Zwei braune Augen —— Letzter Frühling — Hoffnung (Marg.
Kayſer, Sopran). — Aus „Peer Gynt”: Morgenſtimmung: Anitas
Tanz: In der Halle des Bergkönigs; Solveigs Lied. — Die Poeſie;
Verborgene Liebe; Eros. — Stelldichein; Lichte Nacht: Ich liebe
dich. — Hochzeitstag auf Troldhaugen. Anſchl.: Tagesnachrichten,
Königswuſterhauſen. Dienstag, 27. Dezember. 12: Franzöſiſch
für Schüler. O 14.20: Dr. W. Noelle: Kinder, Tiere und Blumen.
O 15.35: Wetter und Börſe. 0 16: Dr. K. Steruberg: Moderne
Gedanken über Erziehung bei Platon. o 16.30: Stud.=Rat Dr.
Böhm: Volkskunde im Unterricht. O 17: Dr. W. Bloch: Was iſt
Glas? o 17.30: F. Stiemer: Roman und Film, ein Rückblick auf
das Jahr 1927. o 18: Dr. L. Oppenheimer: Kontinentales
Wechſel= und Scheckrecht 18.30: Spaniſch für Anf. o 18.55:
F. Piſtorius: Schulgeſchichten. O 19.20: A. Lorenz: Wilhelm Raabe.
0 20: München: Abendkonzert mit Orch. und Soliſten. Anſchl.
Berlin: 22.15: Preſſenachr. 0 22.30: Tanzmuſik.
Hauptſchriftleitung: Nudoif Mauve
Veranwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; ſür Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; ſür Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch” ſür den Schlußdieuſf: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Wiliy Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtiadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die beutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8
Dienstag, den 27. Dezember 1927
Das Tagesgespräch:
Lnnt Hannfkgs
bester und größter Film
Bei Weg anen Feisches
10 Akte stärkster dramatischer Handlung
Dieser Film ist technisch das Vollkommendste
was bis jetzt hergestellt wurde.
20189
Anfang 3½ Uhr. Gutes Beiprogramm. Abends 8 Uhr.
Zu Neujahr
Kreppel, Neujahrsbreizel, Salz= und
Weingebäck. Auf Marzipantorten,
Lebkuchen uſw. 15% Nachlaß.
Kaffee
Konditorei Graßmann
Wilhelminenftr. 6 (20114) Fernruf 2456
Die guten und billigen
Romanbücher,
Jugendschriften
nur bei
Wagner
Elisabethenstr. 7 (18975a Tel. 4244
OANuTTKASe
Ke
Braunwarth
Ernst-Ludwig-Str. 3
geſpielt.
preiswert zu
ver=
kaufen.
Bequeme Raten
Klavier-
Arnold
Elifabethenſtraße 28.
(19926a)
Grammophon=
Platteni groß. Ausw.
mMlusikhaus Bund,
Schuchardſt. 9.(15125a
Buchen-
Abfallholz
hohe Heizkraft: Ztr.
Rm. 1,50 ab (*33857dsi
Erbacherſtraße 117.
Bücher. Noten
Zeitſchriften
verden gut u. preis.
wert gebunden
Horn,
Alexander=
ſtraße 4. I 388
ISCHALL-
PLATTEN-
KAUFER
finden ein
beſt=
ſortiertes Lager
bekannter
Welt=
marken be.
CH. IRNOLD
nur am
weißen Turm
Ernst-Lndwigstr. 5.
(16088a
Kompletter großer
Röntgen-
Apparat
mit allem Zubehör
(220 Volt), nur für
Arzt geeignet, billi
abzugeben. Angeb
inter O. 153 an die
Geſchäftsſt. (* 33988s1
Reiſende und Vertreter
f. Selbſtverbraucher
m. Selbſtverteil. ſucht
Kaffee=Groß=Röſterei
Hartmann & Co.,
Hamburg 36.
LHbg. 20162
Union-Thealer
Der große Prunkfilm in
I. Teil:
Nummer 358
Besidenz-Theater
Teilen
Hio jageha
der
onigin zise
Mady Chriſtians as Kronpringefſin!
Im Zauberbann der Berge
Naturbild.
Die neueste Wochenschau.
Ein Film der Sensationen, der Schönheit
und des Humors
Sor Maffn
8 Akte
mit der
Putsche
mit
Douglas Fairbanks
Mit Auto und Kletterschuh
Naturbild in 2 Akten.
Anfang
Madame
Beendigung meines Total=
Ausverkaufs am 31. Dezbr.
Noch vorhandene Waren werden
ohne Rückſicht auf den
Einkaufs=
preis zu
Schleuderpreisen
verkauft.
Kommen Sie ſofort,
um davon zu profitieren!
A. Walchner Nachf.
Ecke Eliſabethen= und Luiſenſtraße. (20213
Pomgäuuaf
in der großen Gastbesetzung:
Kammersänger K. Zlegler
Gustav Bertram
Marga Peter
HHIN
KARTEN:
Verkehrsbüro und Zeitungs-Kiosk Ernst-
Ludwigs-
platz und Hugo de Waal, Rheinstraße 14. (20195
Das woheaaz sdemteile
R. d.
GMigstes Geiche
Zeite!
15.-Jan.
Heittt
BALNOTE RREUZ-
Geld-Lotterie:
TS!
Sto4
TorT
LOS 1M-411- 10M-P0RTOuLSTES0,
Es heißt wohl ſchon von Alters her,
Wer Sorgen hat, der braucht Likör.
Doch auch in fröhlich=ſeuchten Stunden
WirdWagner=Likör gartrefflich munden
Drum ſorge, daß für alle Fälle
Echt
Bagner=Schnäpslein
ſtets zur
Stelle
Weinbrand Arrac Rum
Punsch-Essenzen
in großer Auswahl
Fabrik=Niederlage der Weinbrennere
und Likörfabrik
Wagner, Langen
Gebrüder Vierheller
Darmſtadt (V.19346
Gegr. 1851 Schuſtergaſſe 14 Telef. 200
Verſäumen
Sie nicht
bei Bedarf an
Silveſter=
Scherz=
Artikeln
(Reichhaltigſte
Aus=
wahl am Platze)
Salon= und Tiſch=
Feuerwerk
(Pyrotechn. Neuheiten)
Silveſter=Gießblei
(Neuheit:
Mit Schmelzofen
und Brennkörper)
das
Spezial=
haus für den
Vereins=Bedarf
Adolf Skurnik
Darmſtadt,
Ecke Grafen= und
Marſtallſtraße
aufzuſuchen.
Daſelbſt: Raucher=
Schnee=Tabletten,
Knall=Einlagen für
Zigarren und
Zigaretten.
Feuerwerk=
Zigaretten.
Niespulver
unter Garantie für
Wirkſamkeit.
Trauringe
von echten nicht zu
unterſcheiden.
Scherz=Poſtkarten
und =Briefe.
Lenormands echte
Wahrſagekarten TOLR
ſowie (20215
Draſtiſche Scherz=
Artikel (nur f. Herren)
in größter Auswahl. Kleider, Federbetten
K
Mollerſtraße 44
roßer Laden
mit 2 Zimm.=
Wohn=
für Lebensmittel= u.
Delikateß = Geſchäf
bis zum 1. Jauuar
zu verm. (* 33888gi
la Tafelbutter
heute ca. 1,65 Mark per Pfd.
verſendet zu bill, Tagespreiſen
(auf Wunſch Pfd.=Stücke).
E. Lorenscheit, Heydekrug. Geg. 1878.
(. Bln. 20209)
Rum=Berſchn. Fl. 4. 25.4, empf. Drog. Secker
Nachf. Ludwigshöhſtr. 1
(B19517
Schreiner geſucht
nicht unter 30 Jahre. Verlangt wird
ſelb=
ſtändiges und gewiſſenhaftes Arbeiten,
lottes Rechnen, perfekt in Kalkulation.
Herren, welche die Meiſterprüfung
abge=
legt haben, bevorzugt. Spät. Teilhaberſchaft
nicht ausgeſchloſſen. Angebote unt. O. 168
an die Geſchäftsſt.
(20208
Jüngerer
Bautechniker
mit abgeſchloſſener
Baugewerk=
ſchulbildung als Bauführer
ſofort geſucht. Nur Bewerber
mit beſten Kenntniſſen wollen
An=
gebot mit ſelbſtgeſchrieb.
Lebens=
lauf, Zeugnisabſchriften und
Ge=
haltsanſprüchen unter O 165
an die Geſchäftsſtelle dieſ. Blatt
abgeben.
Kfe
Sprechapparate.
Kleine Anzahlung
Wöchentl. 2./=Rate.
Schallplaten.
Bei 12 Platten 10--
Anzahl., Wochenrate
2.ℳ4, ein Album gratis
Fr. Spengler
Mornewegſt. 29, Ahaſt. 24.
Kein Laden. (18014a
Auskunft erteilt auch
A. Büchſel, Wenckſtr. 2.
Unterricht
Klavier= und
Violin=
Unterrich=
erteilt Kammermuſiker
Sturmfels, Guten
bergſtr. 51, 1. (10072=
Gröl. Klavierunterr.
(Einzelunterricht)
für Anf. u. vorgeſchr.
Schüler (b. mäßigem
Hon. erteilt. (13793a
L. Indorf, Darmſt.,
Schwanenſtr. 72, III
Bettfedern=
Keinigung.
Ein= u. Umfüllung
mit elektr. Betrieb
Barchente, Drelle,
Federn,
Aufarbeiten und
Nenanfertigung
aller Matratzen u.
Polſterarbeiten,
Patentmatratzen
aller Größen.
K. Roth
Tapeziermeiſter
Magdalenenſtr. 11.
Teleph. 1984.
NB. Jedem
Auf=
traggeber iſt
er=
laubt, der
Reini=
gung perſönlich
bei=
uwohnen, (10071a
Uufe
Zahle
für Kaninfelle
bis 1.20 Mk. p. St.
Mühlſtr. 8.
(*34044)
Wer dort?
Hier V. Schatz.
Komme ſof. u. kaufe
getragene Herren=
Schuhe, Wäſche uſw
V. Schatz
Darmſtadt. 9653a
Tel, 1924. Sch.oßg. 23
Ke
Heſſiſches Landestheaten
Großes Haus
Miete A (8. Vorſtellung
Dienstag, 27. Dezember 1927
Anfang 19.00 Uhr Ende nach 22,00 ule
Das Käthchen von
Heilbronn
Mue Be
Von un
par
MAfen ein und beru
M1. Pfranzöſiſchen Qu
M un ſich in Genf ü
oder: Die Feuerprobe
M14 dem Ergebnis ge
Großes hiſtor. Ritter=Schauſpiel in 5 Aktt
(14 Bildern) von Heinrich von gleiſt 1 1 0 dent Falzelie.
Inſzenierung: Carl Ebert
Bühnenbild: Wilhelm Reinking
Mitwirkende: (V202:0
gen Reichstag vorz
ſſander verhandeln
Auhen imſtande wä
91hrn ſein. Die fran
Johanna Blum. Margarete Carlſen, Beſſi” jiut gen Stichwahlen
Hoffart, Käthe Meißner, Grete Penſis ou mauf aufmerkſam
Kitty Stengel, Mela Wigandt, Hans Baus,
meiſter, Hansioachim Büttner, Carl Ebentz, MfMft einer deutichen
Karl Ebert=Beher, Werner Finck, Urin icfm den Neuwahlen
Folkmar, Hermann Gallinger, Richard Jücg irſtwgung. Schließlich
gas, Hugo Keßler, Rudolf Klix, Robeue jintmnerpolitiſche Erwe
Klupp, Paul Maletzki, Hans Ney, Koc iI/aufig ſteht feſt,
Paryla, Gothart Portloff, KurtWeſtermamu uſiunter allen Um
Spielwart: Willy Kriechbaum
Preiſe der Plätze: 1—10 Mark
(Sperrſitz 5, 6, 7 Mk.)
laidie rechtzeitige Erle
fi ichließt ſich die Oſt
Mbis früheſtens anfe
Mbereits vor Oſtern
ſollte, daß die we
fruchtbar bleiben u
Soweit ſind wi
1ich, daß duis Kad
4 möglichſt lange bis
Kleines Haus
Miete K (8. Vorſtellung
(Bühnenvolksbund
für, diejenigen K=Mieter, die Zuſatzmieten! A bis zum Herbit
X haben
Dienstag, 27. Dezember 1927
TAlnurberiode hin
Anfang 19.15 Uhr Ende 22.30 Uhrd OMem krampfhaften T
SFümme ſich lundtu
Figaros Hochzeit
eMurtei, Dr. Sch
Komiſche Oper in vier Akten von giſm Organ der v.
Lorenzo da Ponte
zillite kurze Erkläru
Muſik von Mozart
Eatonmende Jahr
Muſikaliſche Leitung: Dr. Karl Böhm / Eſer macht mit Recht
In der Inſzenierung von Guſtav Hartumzn gülidlaturperiode
freteichlich kurz bem
Mitwirkende:
Eeftenſſe widerſpre
Margarete Albrecht, Anna Jacobs, Paul=
Kapper, Ellen Kiesling, Roſe Merker, Sitt, Huih verkurzen.
Müller=Wiſchin, Grete Penſe, Leo Baru Oſſmtiſch
zinski, Theo Herrmann, Heinrich Kuhn Eüſſeuwahlen
Chriſtoph Möbus, Hans Ney, Eugen Vot Riſtammerwa
Deueltet die der
Chöre: Berthold Sander
wille Meinunge
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1.50 — 7.50 Mk. ſchteihler befolge die
(Sperrſitz 3.50, 4.80, 6.— Mk.) Mübigen Termin
enlie innete Verl
Rtichen herſtellen n
DIE VORZUGLICHEN
Oif5 die deutſck
Kaſinoſtraße 7, II.,
freundl möbl. Zim.
mit el. L. z. 1. Jan.
zu vermieten. (*34063
Heinrichſtr. 69 könn.
2 jg. Herren Zim. m.
gut. Penſ. billig erh.
(*33963sid
ermartf
Kanarienvögel.
Truffel, Bismarckſtr. 28. /Niederlage; Joh. Heinrich Lohr, /801102 me
zich
(162642)
Nieder=Ramſtädterſtr. 20 Teleph. 1088 Ingh
franz
VENETIANISCHEN
SCHONHEITS.-PRAPARATE
GÜxale äeu
IM ALLEINVERKAU,F BE
PARFUMERIE FRANK
ELISABETHENSTR. 9
Ve
ptAtiſchen Selbf
wkien wollen und
Diener Dird ſch
AEbickial des
wttllichen Enwick
Drm Adutzen Stre
Reite Entſcheidu
Eelärungen
Paraffinbehandlungen im
Römerbad
Zimmerſtraße 7. :: Telefon: 3834
Krankenkaſſen zugelaſſen. (196306
„Polonts‟
Führers Prof.
ftiler und
P bezeichnet.
Stre
Vieh-Salz
iud i chen eurde e
Locgrnov
* beſtäigt
Sffentliche
Handels-kehranstalt
Hermannstr. 21 / Fernruf Stadtamt 44
D arm sta dt
1. ZweijährigeHandelsschule
2. Einjährige Handelsschule
3. Höhere Handelsschule
Direktion: Dr. Zeigel
Schulbeginn: Ostern 1928 Prospekte stehen kostenlos zur Verfüglns
St19981
d.
8 der R.
chen