Einzelnnmmer 10 Pfenäige
 Bezugspreis 
wöchentlich 2mallgem Erſcheinen vom 1. Oktober 
F30.-Otober 2.18 Reiſchomarl und 22 Pfennig 
bus-agegebühr, abgeholt 2.25 Reichsmari, durch die 
garnturen 2.40 Reiſchsmart frei Haus. Poſibezugspreis 
NOtt., ohne Beſtellgeld monatlich 2.25 Reichsmart. 
tmantwortlichkeit für Aufnahme von Anze’gen an 
äimmmten Tagen wird nicht übernommen. Nicht= 
(ceinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt 
renchtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des 
zuigspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch 
Fazu, ohne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonto 
Franfurt a. M. 1304.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 291 Donnerstag, den 20. Oktober 1927. 190. Jahrgang
Anzeigenpreis:
 22 mm brelie Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichepig. 
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg., Refiamezeile (92 mm 
breitl 2Reichsmark. Anzelgen von auswärte 40 Reichspfg.
 Gewalt, wle Krieg. Aufruhr. Sireſl uſw., erſcht 
ede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konturs oder gerſchtlicher Beſtreibung fällt ſeder 
Nabatt weg. Banſkonio: Deuſche Bani und 
            Darm=
ſädter und Nationalban
 Die Vorbehalte der O.V.B. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
2Der Reichstag iſt nun auch am zweiten Tag mt der 
            Beſpre=
ung des Schulgeſetzes nicht fertig geworden, obwohl es 
            eigent=
hygar keinen Sinn hat, daß die Parteien einen zweiten Redner 
irtchicken. Was grundſätzlich zu ſagen war, konnte von einem 
bönner geſagt werden, und das übrige wäre dann für den 
            Aus=
ſuch geblieben. Wichtig war, daß man erfuhr, wie die Parteien 
auf zipiell zu dem Schulgeſetzentwurf ſtehen. Deswegen wurde 
ſch. die Rede des Volksparteilers Dr. Runkel, der am Mituwoch 
BBeſprechungen einleitete, mit beſonderer Spannung erwartet, 
die D.V.P. für die Mehrheitsbildung wenigſtens der 
            Dreh=
uuf t iſt. Dr. Runkel hat mit großer Klarheit und ſcharfer 
            Prä=
basung ein Bild der Stellung ſeiner Fraktion entworfen, wozu 
mm ſo mehr verpflichtet war, als von der Oppoſition geſtern 
Fſucht worden iſt, zwiſchen den volksparteilichen Miniſtern und 
Fraktion einen Gegenſatz zu konſtruieren. Er wies darauf 
daß die volksparteilichen Miniſter zu dem Endwurf 
            Vorbe=
gemacht haben und ausdrücklich ihrer Fraktion freie Hand 
wen geſamten Enzwurf gewahrt hätten. Für die Fraktion 
            er=
bei ſich das Bild, daß ſie den Entwurf als eine brauchbare 
            Ver=
ni=lungsgrundlage anerkenne, aber ihre endgültige 
            Entſchei=
ir bis für die letzte Formulierung offen laſſe. Einer Anzahl 
rmulierungen könme ſie grundſätzlich zuſtimmen, daß aber 
            an=
be! Beſtimmungen den grundſätzlichen volksparteilichen 
            Richt=
ſiami widerſprechen. Dr. Runkel gliederte den Gegenſtand in 
r Gruppen, deren Löſung maßgebend für das letzte Urteil der 
WP. ſein werde: das Problem der Gemeinſchaftsſchule, das 
lolſolem der Simultanſchutle, des geordneten Schulbetriebes und 
ggeiſtlichen Schulquſſicht. Er machte dazu auch ſchon beſtimmte 
rdchläge. 
Die Demokraten, ſchickten Frau Dr. Bäumer vor mit der 
erfſichtlichen Tendenz, bei dieſer Gelegenheit den Streit um das 
bi, der alten Natiomalliberalen Partei mit der D.V.P. wieder 
zutnehmen. Sie erklärte den Enzwurf für verfaſſungswidrig 
offür denkbar ungeeignet. Die von ihr gewählten 
            Formulie=
ncent unterſchieden ſich weſentlich von den Anſchauungen, die 
Bmpreußiſche Staatsminiſteriütm vertreten hat, obwohl doch bei 
FPreußenbeſchlüſſen die Demokvaten maßgebend: beteiligt 
ru n. Menſchlich intereſſierte die zweite Frau, die im 
            Reichs=
mrach Frau Dr. Bäumer ſprach, die Koonmuniſtin Frau Klara 
elun, die nach mehrjähriger Verbannung in Moskau wieder 
ſtnggekehrt und in Gnade wieder aufgenommen worden iſt. Sie 
ſart geworden in den letzten Jahren und körperlich ſo ſchwach, 
iſſie von einigen Fraktionsfreunden nach der Rednertribüne 
frürcht werden mußte, aber ihre Leidenſchaft iſt ihr geblieben. 
ürt, als ob ein Feuer in ihr ſteckt, das Exploſionen entzünden 
I,1und wenn man auch ihre Gedankengänge ablehnt, ſo hörte 
hüdas ganze Haus mit Achtung dieſem Ausbruch menſchlicher 
lounſchaft zu, ſelbſt als ſie zum Schluß in ein dreimaliges 
,u7!” ausbrach gegen diejenigen, die die Jugend als politiſches 
nielsobjekt anſehen wollen. Herr Dr. Bredt von der Wirt= 
*isspartei zeigte, wie ſchwver es eine wirtſchaftliche Vereinigung 
=zu einem ſolchen rein politiſchen und kulturellen Problem 
tlu ung zu nehmen. Er redete unn die Dinge herum, ſtimmte 
er öichließlich im der Geſamttendenz dem Enuwurf zu, ebenſo wie 
Zu. Lange=Brumann von der Bayeriſchen Volkspartei, die den 
tmurf als brauchbare Grundlage zur Weiterarbeit bezeichnete. 
kamen die Splitterparteien. Für die Linkskommuniſten 
er: Scholem, der im Bewußtſein, ſeiner völligen 
            Verantwor=
tüloſigkeit über die Eiertanz=Reden höhnte, die hier gehalten 
tdy—n. Nach ihm folgte der Nationalſoziale Dietrich=Franken, 
antßerſt ſchwere Bedenken gegen die Vorlage vorbrachte und 
ſrrHehnte, ähnlich wie Herr v. Gräfe für die Völkiſchen. Daran 
ſ6 ſich die zweite Rednergarnitur. Die Sozialdemokraten 
ſtinen noch einmal ihren Berliner Stadtſchulvat Löwenſtein vor, 
10s Propagandaredner für die weltliche Schule auftrat. Dann 
iſſah man doch ein, daß auch noch der Domnerstag für die 
iverache gebraucht werden würde, und brach deshalb in ſpäter 
Infoſtunde die Beratungen ab. 
Sitzungsbericht. 
* Berlin, 19. Oktober. (Priv.=Tel.) 
Pkäſident Loebe eröffnet die Sitzung um 13 Uhr. Auf der 
            Tages=
tung ſteht nur die Fortſetzung des Reichsſchulgeſetzes. 
2as Wort erhält ſofort der Abg. Dr. Runkel (Dtſch. Vpt.), Abg. 
hunkel ſtellt feſt, daß ſich die volksparteilichen Miniſter im Kabinett 
enü=cklich bezüglich einiger Punkte ihre Stellung vorbehielten und 
en! Vorbehalt im Einverſtändnis der übrigen Miniſter in der 
En klichkeit bekannt gemacht haben. Darüber hinaus hätten die bei= 
AAreiniſter die Stellung ihrer Fraktion bezüglich des ganzen Geſetz= 
Luſ=fes ausdrücklich vorbehalten. Die Fraktion erkenne den 
            Geſetz=
ef als brauchbare Grundlage für Verhandlungen an, ſei aber in 
1Shrellung von Abänderungsanträgen und ſomit in ihrer 
            Stellung=
bei zur endgültigen Verabſchiedung des Entwurfs völlig frei. Sie 
wundſätz ich damit einverſtanden, daß der Vekenntmisſchule die 
            ver=
ſtue 3mäßige Stellung gegeben werde, ihre Ausgeſtaltung dürfe aber 
auf Koſten anderer, ebenſo verfaſſungsmäßig berechüigrer 
            Schul=
ſan geſchehen. Es dürfte kaum einem Widerſpruch begegnen, daß 
11 Nürz alle gemeinſame Grundſchule nach der Verfaſſung die Volksſchule 
ſno daß dieſe Volksſchrle der alten Simultanſchule gleich ſein und 
19Mrorzugsſtellung haben foll. Sie ſoll alſo die Regelſchule ſein. 
Lratiſch wird in dem Entwurf dieſe Vorzugsſtellung anerkannt. 
zuaktiſche Ausführung mache dieſe Anerkennung wieder zunichte. 
ſem Falle würde der Vorwurf der Verfaſſungswidrigkeit eine 
znt verkennende Berechtigung haben. Der Redner forderte den 
Achhen Charakter der Gemeinſchaftsſchule, ſo wie er in den alten 
(euſanſchulen feſtgelegt ſei. Für die D.V.P. bedeute Artikel 174 
VW0erfaſſung keine Schonfriſt, ſondern eine Schutzvorſchrift. Die in 
1=imultanländern eingebürgerte Normſchule ſolle geſchüitzt werden 
t) dmm Antragsverfahren der Erziehungsberechtigten, deren Wille 
er Verfaſſung möglielſt zu berückſichtigen ſei. Die D.V.P. bean= 
Rechtszuſtandes in den Ländern. 
zuie 
            Be=
nerkenut beſtehe. Auf jeden 2a 
chriſt 
un nur die Länder ſelbſt karüber beſtimmen, wann ſie das 
            Schul=
um ihren Bezirken zur Durchführung bringen wollen. Der Red= 
1Wrnt weiter eine Auslegung, ab, wonach jede Schulform ein ge=
 ordnete: Schulbetvieb ſei. Die Schaffung von Zwergſchulen würde die 
Zertrümmerung der Schule zur Folge haben. Zu dieſem Schulchaos 
könne die Deutſche Volkspartei die Hand nicht bieten. Eine 
            Wieder=
kehr der geiſtlichen Schulaufſicht müſſe vermieden werden, nuht aus 
            Ab=
neigung vor der Kirche, ſondern um der Kiuche willen. Einer 
            ein=
gehenden Prüfung bedürfe die Koſtenfrage. Trotz aller Bedenken ſei 
der Entwurf eine brauchbare Grundlage für weitere Verhandlungen. 
Das Schulgeſetz werde entweder zu einem Leichenſtein für die deutſche 
Kültur, oder aber zu einem Motor für den Antrieb emer neuen 
            deut=
ſchen Entwickelung. 
Die demokratiſche Abg. Frau Dr. Bäumer lehnt den 
Entwurf, über deſſen Verfaſſungswidrigkeit nach ihrer Auffaſſung gar 
kein Zweifel beſtehen könne, nuit Entſchiedenheit ab. Durch die 
            Vor=
lage würden die weltanſchaulichen Gegenſätze gewaltſam und über das 
natürliche Bedürfnis des Volkes hinaus verſchärft und verſteift. Es 
ſei nicht einzuſehen, weshalb es in der Volksſchule grundſätzlich anders 
ſein ſollte, als in der höheren Schule, die durchweg bereits die Form 
der Gemeinſchaftsſchule, wit getrenntem Religionsunterricht habe. Die 
Volksſchule wolle man alſo zu einer Schule der Trennung und 
            Iſolie=
rung machen. Die Demokratiſche Partei lehne dieſen Riß im Aufbau 
und im Leben der Einheitsſchule grundſätzlich ab. Sie ſehe auch in 
der weltlichen Schule als Antragsſchule eine erhebliche Gefahr. Das 
Ideal ſei und bleibe die Gemeimſchaftsſchile. Auch die Demokratiſche 
Partei reſpektiere die Elternverantwortlichkeit für die weltanſchauliche 
Erziehung des eigenen Kindes. Das Geſetz gebe aber der Elternſchaft 
das Recht, durch Mehrheitsbeſchluß auch über das Kind anders zu 
            ent=
ſcheiden. So werde neben der Demokratie der bürgerlichen Gemeinde 
eine zweite Demokradie der Erziehungsberechtigten angebahnt. Das 
ſei unmöglich. Auch die Stellung der Lehrer werde durch das Geſetz 
zum Kampfobjekt der Parteien gemacht, wie die Schule. 
Abg. Frau Zetkin (Kom.) bekämpft den Entwurf, da er die 
Klerikaliſierung in die Schule bringe. Die Erziehung zur 
            revolutio=
nären internationalen Solidarität des Proletariats müſſe erzwungen 
werden. Das Geſetz trage die Weltanſchauungskämpfe in die 
            Gemein=
den und in die Familien hinein. Die Kommuniſten verlangten nicht 
einzelne Weltanſchauungsſchulen, ſondern die volle weltliche Lehrſchule. 
Die Nednerin ſchließt mit einem dreimaligen Pfui gegen diejenigen. 
die die Jugend als politiſche Handelsobjekte ausnutzen. 
Abg. Dr. Bredt (Wirtſch. Vergg.) ſieht im 
            Reichsſchul=
gefetz, eine der ſchwierigſten Materien, die je den Reichstag beſchäftigt 
haben. In der Schulfrage ſcheine bei den Parteien vollkommene 
            Ver=
wirrung zu herrſchen. Das beutſche Volk werde vernünftig genug ſein, 
um in ſeiner Mehrheit ſich für die chriſtliche Schute zu entſcheiden. 
Der Redner ſtimmt der Geſamttendenz der Vorlage zu. 
Abg. Frau Lang=Brumann (Baher. Volksp.) ſieht in dem 
Geſetzentwurf eine brauchbare Grundlage zur Weiterarbeit. Er hätte 
freilich einfacher geſtaltet werden können. 
Abg. Scholem (linker Kommuniſt) erklärt, es ſeien 
lediglich Eiertanzreden zum Schulgeſetz gehalten worden. In der 
            Schul=
frage, habe die Sozialdemokratie ſich von den Bürgerlich=Liberalen 
völlig ins Schlepptau nehmen laſſen. 
Abg. /Dietrich=Franken (Nat.=Soz.) erklärt ſich für die 
Gemeinſchaftsſchule auf deutſcher Grundlage und erklärt, daß ſeine 
Partei gegen den Entwurf ſchwerſte Bedenken habe und ihn in ſeiner 
jetzigen Form ablehne. 
Abg. Graefe (Völk.) hält den Zeitpunkt für ein 
            Reichsſchul=
geſetz für denkbar ungünſtig, weil keine Einheit im Volke beſtehe. Es 
beſtehe die Gefahr, daß wir im Süden eine Schule unter 
            römiſch=
katholiſchem Einfluß bekommen und im Norden eine internationale 
Völkerbundsſchule. Der Einfluß der Eltern müſſe gewahrt bleiben. 
Abg. Löwenſtein (Soz.) tritt für die weltliche Schule ein. 
Dieſe Schulform ſei das Ideal der Sozialdemokratie. Der 
            Staats=
gerichtshof werde darüber zu entſcheiden haben, ob dieſes Geſetz 
            ver=
faſſungsändernd iſt. 
Darauf werden die Beratungen abgebrochen und auf Donnerstag, 
13 Uhr, vertagt. Tagesordnung: Beſoldungsvorlage. 
Zum Schluß entſpinnt ſich noch eine heftige Auseinanderſetzung 
über die Tagesordnung der Donnerstagſitzung. Die Kommuniſten 
            ver=
langen die Beſprechung des Streiks in Mitteldeutſchland. Der Antrag 
wird abgelehnt. Ebenſo abgelehnt wird der kommuniſtiſche Antrag, das 
kommuniſtiſche Mißtrauensvotum gegen den Reichsarbeitsminiſter auf 
die Tagesordnung zu ſetzen. 
Schluß nach 19 Uhr. 
Dr. Schacht im Kreuzfeuer. 
* Berlin, 19. Ort. (Priv.=Tel.) 
Dr. Schacht hat auch durch ſeine Anleihepolitik vielen Leuten 
wehe getan, ſo daß die Zahl derer, die ihn gerne beſeitigen 
            möch=
ten recht groß iſt. Man darf ſich daher nicht wundern, daß wieder 
einmal Gerüchte von ſeinem Rücktritt aufflackern, die uns aber 
nach unſeren Erkundigungen als vollkommen unbegründet 
            be=
zeichnet werden, vielleicht auch nur Börſenmanöver ſind. — 
            Lei=
der hat Dr. Schacht ſich auch in einen perſönlichen Streit mit dem 
Breslauer Oberbürgermeiſter Dr. Wagner eingelaſſen, bei dem er 
nicht gut abſchneidet. Er hat einen Bericht einer Bresauer 
            Zei=
tung über angebliche Aeußerungen des Oberbürgermeiſters 
            be=
nutzt, um dieſen ſcharf zu koramieren. Herr Wagner autwortet 
aber jetzt noch viel ſchärfer. Er hat ja auch nichr Unrecht, daß 
Herr Dr. Schacht klüger daran getan hätte, bevor er einen 
            öffent=
lichen Notenwechſel einleitete, zunächſt einmal bei dem 
            Oberbür=
germeiſter in Breslau, ſich telephoniſch zu erkundigen, was er 
denn eigentlich geſagt habe. So wirkt die Schärfe der 
            Erwide=
rung aus Breslau, die ſachlich berechtigt iſt, doppelt peinlich, weil 
dem Reichsbankpräſidenten jetzt in aller Oeffentlichkeit ein Kolleg 
über den Verkehr mit Oberbürgermeiſtern geleſen wird. Das 
Andwortſchreiben des Breslquer Oberbürgermeiſters an das 
Reichsbankdirektorium hat folgenden Wortlaut: 
„Wie das amtliche Stenogramm der Breslauer 
            Stadtverord=
netenverſammlung beweiſt, habe ich nicht geſagt, daß in der 
            Aus=
landsanleihefrage die Reichsbank auch den Reparationsagenten 
Gilbert mobil gemacht habe." Ich habe auch nichts ähnliches 
            ge=
ſagt. Im übrigen habe ich Ihr Schreiben mit großem 
            Befrem=
den geleſen. Ich hätte von Ihrer Loyalität erwarten dürfen, 
daß Sie mich, bevor Sie mir einen ſolchen Brief ſchrieben, 
            perſön=
lich um Aufilärung des Sachverhalts erſucht hätten. Ich weiſe 
auf das entſchiedenſte die Vorhaltung und Unterſtellung zurück, 
die Sie ſich mir gegenüber erlaubt haben. Sie haben kein Recht, 
wir gegenüber wie eine vorgeſetzte Behörde aufzutreten. Da Sie, 
ohne gach nur meine Stellungnahme zur Sache abzuwarten, 
Ihren Brief der Preſſe übergeben haben, bin ich gezwungen, das 
gleiche mit dieſer Anzwort zu tun. Ich lehne es nunmehr auch 
ab, noch eine weitere Richtigſtellung vor der 
            Stadtverordneten=
verſammlung vorzunehmen, überlaſſe vielmehr getroſt das Urteil 
über Ihr Verhalten der Oeffentlichkeit.”
 Die ſtarke Hand 
in Elſaß=Lothringen. 
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter. 
— Straßburg, 14. Oktober 1927. 
Es unterliegt keinem Zweifel mehr: die franzöſiſche 
            Regie=
rung zieht die Konſequenz aus ihrer bisherigen Politik in 
Elſaß=Lothringen in der Weiſe, daß ſie alles auf eine Karte 
ſetzt und es unternimmt, die Oppoſition der Heimatbewegung, 
die ſie ſelbſt durch ihre blinde Aſſimilationspolitik erſt 
            hervor=
gerufen und dann durch das Beharren bei der Ablehnung auch 
der beſcheidenſten Volksforderungen zu immer ſchärferen 
            For=
derungen getrieben hat, vor dem kommenden Wahlkampf noch 
mit Gewalt zu unterdrücken. Wir haben von der erſten 
            Er=
ſcheinung dieſer Politik der ſtarken Hand ſchon in unſerem 
letzten Bericht geſprochen, von dem Brief der chauviniſtiſchen 
Kriegervereine an den Miniſterpräſidenten Poincaré, der ein 
Ausnahmegeſetz gegen die autonomiſtiſche Preſſe verlangte und 
für den Fall, daß dieſes nicht ſogleich nach dem Zuſammentritt 
des Parlaments zuſtande gebracht würde, fasciſtiſche Selbſthilfe 
in Ausſicht ſtellte. Wir glauben heute nicht mehr, daß dieſer 
Vorſtoß die Urſache für die neue Gewaltpolitik des Straßburger 
Präfekten geweſen iſt. Eher dürfte ſich der Präfekt, um einen 
äußeren Anlaß zum Vorgehen zu haben, dieſe Kundgebung 
patriotiſcher Ungeduld beſtellt haben, damit er die bedrohte 
öffentliche Ordnung aufrecht erhalten kann. Nicht durch die 
Vändigung des chauviniſtiſchen Stieres, ſondern durch die 
            Be=
kämpfung der roten Farbe, durch die ſich jener gereizt erklärt. 
Mit der Verhinderung des Vertriebs der „Wahrheit” des 
Freiherrn Zorn von Bulach begann es. Die Vereitelung einer 
kommnuniſtiſchen Proteſtverſammlung folgte. Eine Bedrohung 
der „Zukunft” mit Beſchlagnahme, wenn ſie fortfahre, Artikel 
über die Autonomiſtenpartei oder die Autonomie zu ſchreiben, 
folgte. Und nach vierzehn Tagen ſtehen noch immer bei Tag 
und Nacht die Polizeipoſten vor der Druckerei. 
der „Wahrheit” und ſorgen, daß kein Exemplar des Blattes 
hinausgetragen wird. Alle dieſe Maßregeln haben keinerlei 
Grundlage im Geſetz. Der Präfekt macht das viel geräuſchloſer 
als das Geſetz. Er beſchlagnahmt nicht, er erläßt kein 
            förm=
liches Erſcheinungsverbot, er ſtellt in aller Stille Polizeipoſten 
auf und verhindert den Vertrieb der fertig gedruckten Zeitung. 
Oder er warnt im anderen Falle und ſchüchtert ein. Geſetzlich 
miüßte das Verbot für eine einzelne Nummer eines Blattes 
durch Verordnung des Innenminiſters, die dauernde 
            Unter=
drückung, auf die es im Falle der „Wahrheit” augenſcheinlich 
abgeſehen iſt, aber durch Verordnung des Miniſterrats erfolgen, 
wenn das verfolgte Blatt in einer fremden Sprache gedruckt iſt. 
Die deutſche Sprache des Elſaß im Elſaß als Fremdſprache zu 
behandeln, das iſt aber anſcheinend doch etwas, wovor der 
            fran=
zöſiſche Imperialismus noch einigermaßen zurückſcheut. Da iſt 
es ſchon beſſer, durch ausgiebig berteilte Polizeipoſten dafür zu 
ſorgen, daß kein Geräuſch auf öffentlicher Straße entſteht. 
Aber auf die Dauer iſt das ſchlaueſte Verfahren immer das 
dümmſte, das geräuſchloſeſte immer das lärmendſte. Hätte der 
Präfekt offen die „Wahrheit” wegen ihrer häufig wirklich nicht 
gerade diplomatiſchen Sprache verboten, er hätte wenigſtens 
einen Schein von Recht auf ſeiner Seite gehabt. Zum Beweis 
dafür diene folgender Abſatz, der der Nummer entnommen iſt, 
die die Polizei vergeblich, wie man ſieht, von 
der Oeffentlichkeit ausſchließen wollte: „Ihr 
Lumpenpack, Ihr hergelaufenen Franzoſen, diesmal iſt uns die 
Galle übergelaufen.: Es iſt traurig, daß ich in dieſem Artikel 
ſolche Ausdrücke wie Lumrenpack, Schwindelregierung, 
            Gauner=
regierung gebrauchen muß, aber jeder unparteiiſche Mann muß 
ſagen, daß Ihr Lumpenpack gar keinen anderen Ausdruck 
            ver=
dient. Glaubt aber ja nicht, daß wir Elſäſſer ſo dumm ſind, 
daß wir das hinterliſtige Spiel, das Ihr treibt, Ihr hergelaufenes 
Franzoſenpack, nicht verſtehen.” Und an einer anderen Stelle 
der von der Polizei unterdrückten Nummer heißt es: „Der 
Elſäſſer Oppoſitionsblock wartet noch acht Tage ab, ſollten dann 
dieſe beiden hergelaufenen franzöſiſchen Gendarmen nicht 
            ſtraf=
verſetzt ſein, dann wird gehandelt werden, denn niemals wird 
der Elſäſſer Oppoſitionsblock dulden, daß dem elſäſſiſchen Volke 
ein ſolcher Schlag ins Geſicht von hergelaufenen Franzoſen 
            ver=
ſetzt wird. Ich wiederhole, der Zaberner Fall iſt Dreck dagegen. 
Aber Euch, hergelaufenem franzöſiſchen Geſindel, ſage ich zum 
Schluß: Macht, was Ihr wollt. Diesmal haben wir keine Angſt 
mehr vor Euch und diesmal wird Euch der Elſäſſer 
            Oppoſitions=
block zeigen, daß wir Elſäſſer nicht mehr lange fackeln werden, 
und ſollte irgend etwas paſſieren, ſo ſeid Ihr, hergelaufenes 
franzöſiſches Lumpenvolk, vor der ganzen Menſchheit dafür 
            ver=
antwortlich und nicht wir Elſäſſer, die heute das Elſaßländel 
aus Notwehr vor der ganzen Welt verteidigen und Euch zum 
Teufel wünſchen.” 
Das iſt Klaus, Freiherr Zorn von Bulach. So iſt er nicht 
nur in dieſer Nummer ſeines Blattes, gegen die der Präfekt 
vorgegangen iſt, bevor er ihren Inhalt kannte, ſo war er in 
jeder Nummer vorher auch. Sogar die autonomiſtiſche „
            Zu=
kunft” hat ihm ausdrücklich die Bitte ausgeſprochen, er möge 
den Kampf für das Elſaß in einer Weiſe führen, die der Würde 
der Sache angemeſſen iſt. Ebenſo der „Els=Kurier” ebenſo 
das „Neue Elſaß‟. Dadurch aber, daß beim Vorgehen die 
            geſetz=
lichen Formen mißachtet, die rohe Gewalt an die Stelle des 
Geſetzes geſtellt wurde, hat der Präfekt nur einen Märtyrer 
            ge=
ſchaffen, und heute grollt das ganze Volk der franzöſiſchen 
Negierung wegen der Gewalttat, die Zorn von Bulachs Blatt, 
das übrigens in 40=bis 60 000 Stück ſeinen Abſatz fand, 
betroffen hat. 
Iſt es nicht ein Zeichen der Zeit, das ſchärfſte Beachtung 
verdient, daß dieſes Blatt das meiſtgeleſene der elſäſſiſchen 
            poli=
tiſchen Wochenblätter war und manche Tageszeitung in ſeiner 
Auflage weit übertraf? Dem von der Regierungspolitik mit 
ihren unabläſſigen Aſſimilationsbeſtrebungen, ihren immer 
            un=
erfüllten Verſprechungen, als Antwort auf die Wünſche des 
Volkes getäuſchten und enttäuſchten Volke erſcheint ſchließlich 
der ſchärfſte Radikalismus gerade noch als ausreichende
Donnerstag, den 20 Oktober 1927
Nummer 291
 Seite 2 
Ausdrucksform für ſeine politiſche Stimmung. Da wird 
es ausgeſprochen, daß „wir euch zum Teufel wünſchen” 
und das Wort findet Beifall, den Beifall der Maſſen in Stadt 
und Land. Jeder weiß im Stillen, es iſt zu ſchroff und für 
poſitive Beſſerungsarbeit an den zerfahrenen Verhältniſſen zu 
gedankenarm. Wird aber, wie es geſchehen iſt, der Mann dieſer 
hemmungsloſen Schärfe zum Opfer ungeſetzlichen Verfahrens, 
zum Märtyrer gemacht, wird obendrein dieſe Politik der 
ſtarken Hand auf andere maßvollere Blätter wie die „Zukunft” 
ausgedehnt, dann ſchweigen alle Bedenken, und die 
            Oppoſitions=
front iſt fertig. Die Politik der ſtarken Hand hat heute ſchon 
das erreicht: wird morgen im Elſaß gewählt, ſo mag die 
            Regie=
rung gut und gern jede Agitation der Oppoſition unterbinden; 
die Namen der Oppoſitionskandidaten werden doch bekannt 
            wer=
den, und das genügt, um deren Wahl in den Bereich der 
            höch=
ſten Wahrſcheinlichkeit zu rücken. Das Volk will das Elſaß frei 
ſehen von jedem wirklich von jedem fremden Regiment, 
und je ſtärker der Druck wird, deſto ſtärker wird der Ausdruck 
dieſes Willens, aus der Wahlurne heraus ſich Geltung zu 
            ver=
ſchaffen.
 Engliſche Probleme. 
Das Programm der nächſien Arbeiterregierung 
(DLondon, 19. Oktober. 
Die Konferenz in Blackpool hatte kurzerhand die Reſolution 
angenommen, es ſolle ſofort der Entwurf eines kurzen 
            Pro=
gramms unmittelbarer und praktiſch ausführbarer Reformen für 
die nächſte Wahlkampagne aufgeſtellt werden. Vorläufige 
            Er=
örterungen haben die von vornherein ſelbſtverſtändliche 
            Tat=
ſache feſtgeſtellt, daß der linke wie der rechte Flügel gänzlich 
entgegengeſetzte Anſichten über das „praktiſch Durchführbare‟ 
alſo über die großen Geſichtspunkte haben, welche Taktik für den 
Kampf die beſten Ausſichten bietet. Es handelt ſich nämlich 
nicht nur um die innere, ſondern auch um die äußere Taktik. 
Die „Unabhängige Arbeiterpartei” beſchwert ſich allerdings 
überhaupt nicht mit Erwägungen äußerer, d. h. 
            zwiſchenpartei=
licher Taktik. Um die Maſſen zu gewinnen, ſind nach ihrer 
            An=
ſicht grelle, dick aufgetragene Farben nötig. Skizzierung des 
ſozialiſtiſchen Zukunftsſtaats durch die Forderungen: 
            Nationali=
ſierung muß das nötige Geld geben für auskömmliches Leben, 
alſo Nationaliſierung von Bergbau, Bahnen, Transport und 
Erzeugung elektriſcher Kraft. Das wird für den Anfang für die 
Hauptſache reichen, für auskömmliche Lohnſätze. Da die 
            Partei=
mitglieder zumeiſt gänzlichſt unfähig ſind, ſelber zu wirtſchaften, 
muß der Einkauf von Haupt=Lebensmitteln und Rohſtoffen für 
die Induſtrie in der Hand von Sachverſtändigen=Ausſchüſſen 
zentraliſiert werden. Woher ſoll endlich der ungeheure 
            Koſten=
betrag für ſoziale Ausgaben kommen? Nichts einfacher. 
            Be=
ſteuerung der „nichtverdienten” Einkommen und aller 
            aufgehäuf=
ten Reichtümer. Es verdient erwähnt zu werden, daß der 
            Ab=
geordnete Oswald Mosley, der Gatte der Synthia Curzon, 
Mitglied der nationalen Exekutive iſt. Nun kann ſich das 
Millionär=Ehepaar zeigen. Ein zweifaches Kabinettsportefeuille 
gaukelt in der Luft. — Den anderen Flügel führt der 
            Abge=
ordnete Snowden geſtützt von alten Miniſterkollegen. 
Er iſt ganz für zwiſchenparteiliche Politik. Das Programm ſoll 
Liberale locken, alle die verſchiedenen Schattierungen nüchterner 
wirtſchaftlicher Arbeiterkreiſe. Um die Nationaliſierung der 
Gruben iſt freilich kein Herumkommen. Dann aber folgen: 
            Be=
fteuerung der Landwerte, Abſchaffung der Slums, längere 
            Schul=
zeit, ein Ausſchuß für eine nationale Entwickelung der 
            Arbeits=
loſen=Geſetzgebung, Reform der Armengeſetze unter beſonderer 
Berückſichtigung bedürftiger Bezirke, Monopol im Getränkehandel 
unter nichtintereſſierten Leitungen. Kein Liberaler braucht vor 
dieſem Programm ſcheu zu werden. Und wo bleibt Maedonald? 
Ein Manifeſt der engliſchen Liberalen. 
Die Liberale Partei hat ein Mauifeſt erlaſſen, in dem 
            er=
klärt wird, daß die vollſtändige Unterdrückung des Krieges die 
dominierende Politik aller Länder ſein müſſe, und dann folgende 
Forderungen geſtellt: 1. Unterzeichnung eines vom 
            Völker=
bundsrat aufgeſtellten Abkommens, wonach alle internationalen 
Auseinanderſetzungen, ſoweit ſie rein rechtlichen Charakters ſind, 
dem Völkerbundsgerichtshof im Haag unterbreitet werden 
            müſ=
ſen. 2. Beitritt zu allgemeinen oder einzelnen Verträgen über 
Schiedsgerichtsbarkeit. 3. Herabſetzung der engliſchen Rüſtungen, 
die die augenblicklichen Forderungen nach Sicherheit 
            überſchrei=
ten, und Ablehnung jeden Gedankens eines Wettrüſtens mit den 
Vereinigten Staaten. 4. Förderung der Kodifizierung der 
            Prin=
zipien der internationalen Geſetzgebung. 5. Herabſetzung der 
Rüſtungen, weil die Alliierten im Friedensvertrag von 
            Ver=
ſailles verſprochen hätten, daß der deutſchen Abrüſtung eine 
            all=
gemeine Abrüſtung folgen müſſe.
 Das ſchwäbiſche Weimar. 
Ein ketzeriſches Weinsberg=Kapitel 
von Alfred Richard Meyer. 
Wer nie im Leben eine „gute Stunde” hatte, ſoll von Hei 
bronn am Neckar nach Weinsberg und ſeiner Burg Weibertre 
und ſeinem Kerner=Haus zu Fuß gehen — weil das nämli 
wirklich eine gute Stund= dauert. 
Gegenwart und Vergangenheit ſchließt ſich hier mindeſten. 
in zwei Punkten zuſammen. Erlebte man noch eben in 
            Berl=
die Aetherwellen=Muſik auf dem Aerophon des ruſſiſchen 
            Pr=
feſſors L. Theremin, ſo umtönen einen aus den Niſchen des dicker 
Rondellturms hier oben die Aeolsharfen, die der Dichter Juſtt 
nus Kerner anbringen ließ und denen Eduard Mörike den 
            Ver=
in Stein gehauen, widmete: 
„Du einer luftgeborenen Muſe 
Geheimnisvolles Saitenſpiel, 
Fang an, fang wieder an 
Deine melodiſche Klage!” 
Und, da Herbſtwind die ſechs Meter dicke Turmmauer vo 
allen Seiten anpackt, fängt die melodiſche Klage wieder an un 
verleiht der Stunde einen ſeltſamen Zauber. Der Stigmatiſie 
ten von Konnersreuth von heute aber entſprach hier von hunde 
Jahren die Seherin von Prevorſt, Friederike Hauff, deren vergol 
detes Grabkreuz vom Löwenſteiner Friedhof herüber blinkt un 
deren Bildnis von Michaelis im Billiardzimmer des Kerne 
Hauſes hängt und in allen Zimmern in Variationen bis z. 
einer Photogravüre nach Gabriel von Max wiederkehrt. Hier 
das ſchwäbiſche Weimar — wollen die Weinsberger wiſſen. „Da 
berühmt gewordene Kerner=Haus” — ſagt der vom Weinsberge 
Frauenverein und vom Juſtinus=Kerner=Verein herausgegeben 
Fremdenführer von Weinsberg und Umgebung im Vorwort — 
„lbelches, mit ſehr vielen koſtbaren Kunſtgegenſtänden geſchmüg 
dem Fremden täglich geöffnet iſt, und in dem er auch heute nde 
gerne weilt und ein Stück deutſcher Literaturgeſchichte an ſi 
vorüberziehen ſieht.” Hinter welche Behauptungen ich leide 
einige große Fragezeichen ſetzen muß — weil nämlich am 
            Mo=
tag das Kerner=Haus wegen Reinigung regelmäßig geſchloſſe 
iſt und die Hausverwalterin an den anderen Tagen bereit 
punkt 4 Uhr nachmittags keinen Fremden mehr hereinläßt, 
            u=
ihre Ruhe zu haben. Der Sonderführer durch das Kerner=Hau 
herausgegeben vom Ausſchuß des Juſtinus=Kerner=Vereins, be 
hauptet dazu, daß das Haus nicht den Eindruck eines Muſeum 
mache, ſondern daß der Beſucher glaube, in ein von ſeinen früh 
ren Beſitzern bewohntes Haus einzutreten, und ſich in den Rä 
men wohl fühle.
Vom Tage.
 Der Reichspräſident empfing den Staatsſekvetär im 
Reichsarbeitsminiſterium Dr. Geib zum Vortrag über die 
Streiklage im Braunkohlengebiet. 
Der Beſuch des Reichskanzlers Dr. Marx und des 
Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann in Wien ſoll 
vom 15. bis 18. November dauern. Es handele ſich hauptſächlich um 
die Beſprechung wirtſchaftlicher Fragen zwiſchen Deutſchland und 
Oeſterreich. 
Infolge Kohlenmangels iſt die Deffſauer Zuckerraffinerie, eines der 
größten Unternehmen Mitteldeutſchlands, zum Erliegen gekommen. 
Ueber 2000 Mann müſſen feiern. Ein Teil der Belegſchaft wird mit 
Notſtandsarbeiten beſchäftigt.
 Wie in Warſchau verlautet, erhielten der Seimmarſchall und 
der Senatsmarſchall die Dekrete des Staatspräſidenten, in denen die 
Schließung der außerordentlichen Seſſion von 
Seim und Senat verfügt wird. 
Nach einem Telegramm der in Warſchau tagenden Exekutive des 
Internationalen Bergarbeiterverbandes an Cook hat das polniſche 
Miniſterium des Aeußern den polniſchen 
            General=
konſul in London angewieſen, Cook das Paßviſum 
zu erteilen. 
Das rumäniſche Kabinett hat die Abſendung einer 
            ſchar=
fen Proteſtnote an die albaniſche Regierung beſchloſſen, in der 
gegen die Schließung der rumäniſchen Schulen in 
Albanien Einſpruch erhoben wird.
 Der italieniſche Geſandte Brodero hat in Belgrad eine Note 
überreſeht, die ſich gegen die von der Belgrader Preſſe 
wegen des Prager Geſandtenmordes gegen Italien erhobenen 
ſchweren Vorwürfe richtet. Die Note hat einen ernſten 
Charakter 
Wie berichtet wird, ſind durch die gegenwärtige Genfer 
            Zollkonfe=
renz die zwiſchen Frankreich und gewiſſen Ländern, 
wie Belgien und der Schweiz, geführten 
            Zollverhandlun=
gen nicht unterbrochen worden. 
Der erſte Tag des Generalſtreiks in den nordſpaniſchen 
Kohlengruben brachte eine Anzahl von 
            Bomben=
attentaten wodurch die Stimmung bedenklich 
            ver=
ſchärft iſt. 
Am Freitag tritt bekenntlich in London der Generalrat der 
Völkerbundsvereinigung zuſammen. Lord Robert 
Cecil wird eſtmals nach ſeinem Ausſcheiden aus dem Kabinett eine 
Rede halten, und zwar über die Abrüſtungsfrage. 
Präſident Coolidge empfing General Heye in 
einer Spezialaudienz und erkundigte ſich eingehend über Deutſchland. 
General Hehe hatte vorher den Kriegsſekretär Davis aufgeſucht. Nach 
Beſuchen bei Wilbur und Kellogg wird General Hehe ſeine Reiſe über 
den amerikaniſchen Kontinent antreten.
 Nach dem durch den Ausfall der Wahlen in Neuſüdwales 
herbeigeführten Rücktritt der arbeiterparteilichen Regierung hat der 
Führer des nationalen Blocks. Davin, die neue 
Regierung gebildet, in der er neben dem Miniſterpräſidium noch 
das Schatzamt inne hat.
Reichspräſidentenbüſiten im Reichstag
 Hindenburg 
Ebert 
Die Büſten der beiden erſten Reichspräſidenten ſind in der 
Wandelhalle des Reichstages aufgeſtellt worden. Die Ebert= 
Büſte iſt von Prof Blecker, die Hindenburg=Büſte von Proſ 
Scharff.
 Nein — ich habe mich nicht in dieſen Räumen wohl gefühlt 
und aus dem Lächeln und Gekicher der Beſucher, die zufällig 
mit mir kamen, konnte ich nur gleiches beſtätigt finden. Kein 
Muſeum? Aber vielleicht eine Kitſch=Klamottenſammlung, wie 
ſie der Geſchmacksverirrungs=Abteilung von Profeſſor Dr. G. 
Pazaurek im Stuttgarter Landesgewerbemuſeum zur 
            erheiternd=
ſten Bereicherung dienen könnte. Ein Stück deutſcher 
            Literatur=
geſchichte? Das kann man, was Juſtinus Kerner betrifft, den 
Sänger des ſchönen Liedes: „Wohlauf noch getrunken den 
            fun=
kelnden Wein”, im Schiller=Muſeum zu Marbach in einer 
            Son=
derabteilung viel geſchloſſener und tiefer erleben. Wie denn auch 
die Handſchriften Kerners und ſeiner Freunde im 
            Blumenzim=
mer des Weinsberger Kerner=Hauſes Eigentum des Marbacher 
Schillermuſeums ſind und nach einem Vertrage von Zeit zu 
Zeit ausgewechſelt werden.
 Worin liegt nun das Problematiſche dieſes Kerner=Hauſes 
gegen das ich derartige ketzeriſche Anſicht zu äußern wage? 
            Ein=
fach darin, daß es bis zum Jahre 1907 von Juſtinus Kerner= 
Sohn Theobald, Hofrat, Doktor und Auch=Dichter, politiſcher 
            Ge=
fangener von 1848 auf dem Hohenaſperg und alldort zum Ver 
faſſer ſeiner „Prinzeſſin Klatſchroſe” geworden, bewohnt war 
Es iſt das Problem des Sohnes, zu allen Zeiten des Leben 
und der Literatur aktuell, hier, was das Andenken des 
            größe=
ren Vaters anlangt, peinlich aktuell. 
Jedem Beſucher wird das bis zur unfreiwilligen Komik 
offenbar, wenn er das ſogenannte „rote‟ Zimmer im erſter 
Stock betritt. Das Fenſter hat unten rotes, oben grünes Glas 
Da flutet herbſtlicher Nachmittagsſonnenſchein herein und läßt 
gegenſtändlich werden: indiſchen Vorhang aus Perlen und 
            Bam=
busſtäbchen, wie man ihn heute noch in jedem Warenhaus für 
12,50 Mark kaufen kann; ein Eisbärenfell vom Nordpolfahrer 
Heigelin; japaniſche Vaſen; chineſiſches Opiumrauchzeug; au 
einem Mahagoni=Tiſchchen folgende „Koſtbarkeiten”; eine 
            ala=
baſterne Tänzerin von Canova, ein aus Elfenbein geſchnitzter 
Lichtſchirm, figürlich die Schlacht im Teutoburger Walde 
            dar=
ſtellend, eine Spindelſtarduhr, Bergkriſtalle und ein goldenes 
Häuschen; an den Wänden Nackedeis wie die „blonde” und 
„ſchwarze Nixe” von A. Ebert, die zbüßende Magdalene”, un 
ſchließlich auf einem Tiſchchen die bekannte, in imitierter Kopie 
ihre Extremitäten noch koketter zur Schau drehende Venus 
            Kalli=
pygos! Makart und Sacher=Maſoch haben ſolch „rotes” Zimmer 
nicht gehabt! Die Courths=Mahler könnte, ſo etwas hinter 
laſſen; bei ihr müßten Rezniceks aus dem „Simpliziſſimus” 
farbige Radierungen von Max Brüning und Zeichnungen von 
Marquis de Bayros an den Wänden hängen — wenn ihr ſ 
wäre! Heiliger Pazaurek! Lieber alter Juſtinus Kerner! 
Was hat das alles mit dir, dem Vater, dem Dichter, dem
 Die Beſatzungsverminderung. 
Eine amtliche Erklärung im Ausſchuß 
für die beſetzten Gebiete. 
Berlin, 19. Oktober. 
Der Reichstagsausſchuß für die beſetzten Gebiete nahm hemt 
ſeine Arbeiten wieder auf. Vor Eintritt in die Tagesordnumm 
ſtellten die Abgeordneten Hofmann=Ludwigshafen (Ztr.) um 
von Dryander (Deutſchnatl.) Anfragen nach der angekündigten 
Verminderung der Stärke der Beſatzungstruppenzahl, 
            insbeſoo=
dere nach der Stärke der Truppen in der Pfalz. Wie 
            Staatt=
ſekretär Schmid hierzu erklärte, beſagt eine dem Genero 
delegierten der Reichsvermögensverwaltung zugegangene M1, daß am 25. Oktober die Truppenverſchiebung der B. 
ſatzungsarmeen folgendermaßen vor ſich gehen wird: a) Arig 
der belgiſchen Zone werden etwa 800 Mann aus don 
Orten Geilenkirchen und Lindern zurückgezogen. b) die br:, 
tiſche Rheinarmee räumt Idſtein vollſtändig und ziee 
aus Königſtein einige Kompagnien zurück; Geſamtabgano 
etwa 1050 Mann. e) Die franzöſiſche Rheinarmee nimrn 
aus Düren einen Diviſionsſtab ſowie eine Artillerie=Abteilu zg 
zurück. Dagegen wird ein Jäger=Bataillon hierher gelegt. Alz 
Euskirchen wird ein Jäger=Bataillon zurückgezogen. Alz 
Koblenz und Ehrenbreitſtein werden zwei Maſchinengewell= 
Jägerbataillone und ein Infanteriebataillon mit zuſammen 1—n 
Mann zurückgezogen, aus Ems verſchwindet ein Infantern= 
Bataillon, das aber durch ein anderes erſetzt wird. Aus Di u 
werden zwei Bataillone mit 1496 Mann zurückgezogen, anz 
Kreuznach wird ein Stab zurückgezogen, in Trier 
            be=
ſchwinden der Stab des 33. A.=K. mit 342 Köpfen, eine 
            Tes=
graphen=Abteilung, eine Train=Eskadron, ein Auto=Train und 
eine Pionier=Abteilung, dagegen kommen ein Diviſionsſtab und 
drei Abteilungen Artillerie neu hinzu. Aus Mainz wird eüſe 
Pionier=Kompagnie zurückgezogen, in Worms wird ein oe 
ziehender Truppenteil durch einen neuen erſetzt, währexy 
Worms=Pfiffligheim von einem Infanterie=Bataillon mit 80 
Mann befreit wird. In Landau werden zwei Truppenter 
mit 1280 Mann erſetzt durch zwei andere, die 758 Mann 
            un=
faſſen, ſo daß ein Abgang von 522 Mann feſtzuſtellen iſt. Al= 
Germersheim wird eine Artillerie=Abteilung mit 190 Mam 
zurückgezogen. In Neuſtadt verſchwindet das Flieger=Re.” 
ment und die Maſchinengewehr=Abteilung, wogegen zwei Infcc 
terie=Bataillone dorthin gelegt werden. In Speyer wird en 
Jäger=Bataillon erſetzt durch ein Infanterie=Bataillon. De 
nach werden die Truppen=Kontingente der Belgier um etwa 88, 
der Engländer um etwa 1050, der Franzoſen um etwa 650 
Köpfe vermindert. 
Die Verminderung der engliſchen Beſatzungstruppa, 
Ueber das Programm der engliſchen Truppenvermindern 
im Rheinland wird in engliſchen Kreiſen mitgeteilt, daß 
Truppenverminderungen nach einem in allen Einzelheiten 
            fei=
gelegten Plan des engliſchen Kriegsminiſteriums erfolgen. 922t 
Oxford= und Buckinghamſhire=Bataillon iſt am Mittwoch 
London eingetroffen. In der erſten Woche des November win 
das zweite Bataillon des Kings Shropfhire leichten Infantern 
regiments und in der zweiten Woche des November das A 
taillon des Mancheſterregiments aus dem beſetzten engliſchd= 
Gebiet zurückgezogen. Im November gehen je ein Bataillon deu 
Dorſefſhire= und des Leiceſterſhire=Regiments nach dem 
            Rhen=
land. Somit tritt alſo eine Verminderung um ein Bataillon eik 
Außerdem werden aus einzelnen Einheiten, wie dem Sienau 
korps, dem Sanitätskorps uſw. eine Anzahl von Leuten uhg=y 
löft, die entweder infolge eines dreijährigen Aufenthalts aßeey 
halb Englands oder aus fonſtigen Gründen ein Recht zu 
            Rück=
kehr in die Heimat haben. Nach Durchführung dieſer Naßd 
nahmen wird ſich die Stärke der engliſchen Beſatzungsarmee m. 
etwa 1050 Mann vermindert haben, ſo daß die Geſamtſtärte ſien 
dann auf etwas über 6000 Mann beläuft.
 Ein neuer Zwiſchenfall im beſetzten Gebiel 
Wie jetzt durch Zeugenausſagen einwandfrei feſtgeſtellt 
wurde vor einigen Tagen der ſchwerkriegsverletzte Landmmn 
und Fuhrmann Seiler aus Pfeffelbach bei Baumholder bei V 
Durchfahrt durch die Stadt Kuſel in der Nähe des Zöllnerſük. 
Fabrikanweſens von dem Führer einer durchreitenden frann 
ſiſchen Truppe ſchimpflich mißhandelt. Seiler hielt mit ſeinne 
Pferdegeſpann auf der rechten Straßenſeite dicht am erhöh 
Fußſteig, um die franzöſiſche Truppe vorbeizulaſſen. Einer 
Führer der Truppe ritt an ſeinen Wagen heran und bat SeiU 
ihm ſeine Peitſche zu geben, was dieſer auch ahnungslos 
Darauf ſchlug ihm der Franzoſe mit der Peitſche mitten 
Geſicht. Die franzöſiſche Truppe begleitete dieſen Vorfall 
höhniſchem Gelächter.
 Myſtiker, zu tun, wenn wir noch folgende Kurioſitäten in diesi 
Muſeumshäuschen feſtſtellen: ein Convex=Spiegel (,ſpaßig iſt . 
Vexierſpiegel für ſolche Beſucher, die ſich gern im Spiegel 
wundern”, ſagt der Fremdenführer wörtlich gedruckt — 
„Stück deutſcher Literaturgeſchichte‟!), ein Ameiſenbärfell, Sol 
und Mütze des Sohnes Theobald, die dieſer im letzten Lebe! 
jahr bei ſeinem Ausgang in die „Traube” getragen, eine Bill. P 
decke, von Theobald und Elſe mit bunten Albumblättern 
klebt, die Pfeifen, Nippſachen, Geduldſpiele Theobalds, Qsl 
lers weinende, ſchlafende, lachende Kindsköpfchen, das mit 210 
mutter eingelegte Tiſchchen, die Darmſtädter Kirche darſtel,hn 
in der Theobald und Elſe getraut wurden, das Hauptmann 
ſchwert Theobalds von 1842, ein aus einem ruſſiſchen Noſl. 
kloſter ſtammender Kranz, aus lauter Pflanzenſamen auf S 
geſtickt, der Weinsberger Ehrenbürgerbrief Theobalds, Phoih. 
vüren: Henneberg, „Jagd nach dem Glück” und immer mat 
der ſolche nach Gabriel von Max und „unſere ſchöne Fran 
ner” Elſe nämlich, Theobalds Gattin, Becher der Radgeſel)! 
zu Baden=Baden, Theobald, ihrem „Hof=Rad” zum 8. 
90. Geburtstag verehrt, das kleine Spinnrad mit Theob”, 
Vers: „Du flachshaarig Deandl, i hab de ſo gern, / und I. 
wega deiner glei a Spinnradel wern.” Schließlich noch ein 
einem lebenslänglich verurteilten Raubmörder verfertigtes 9 
werk: ein aus Holz geſchnitzter Totenſchädel, auf dem ein lie 
Drache, der Eingeber der böſen Gedanken, hockt, die ſich"" 
Schlangen aus den Augenhöhlen ringeln! Daneben verſc. 
den wirklich die paar Kleinigkeiten, die einzig auf Juſtinns 
ner, den Erbauer dieſes Hauſes, Bezug nehmen und die Mei” 
ſo etwas wie ein Stück deutſcher Literatungeſchichte darſt 
könnten. Das Juſtinus=Kerner=Haus iſt ein Theobald=R‟‟ 
Haus geworden — aus allzu großer Lokalpietät des Weilshe.” 
Frauenvereins und des Juſtinus=Kerner=Vereins, denen Ve 
das zeitlich Näherliegende das perſönlich und künſtleriſch 2 
tigere ſchien. Das iſt gewiß recht menſchlich und an ſich weiſte.. 
lich, muß ſich aber auch ſchon deshalb eine offene Krlil” 
fallen laſſen. 
Was meine Zeilen bezwecken? Nichts anderes als T 
Fingerzeig, wie man aus dem Weinsberger Kerner=Haus w. 
ein Juſtinus=Kerner=Haus machen ſoll und kann, ein ſchwa.. 
Weimar wieder erſtehen zu laſſen — unter möglichſter Als! 
tung des Sohnes Theobald. Das Haus iſt geräumig geute 
auch jenem, der’s ja gründlich um= und anbauen ließ, eine — 
der Erinnerung zu gönnen; und „unſere ſchöne Frau, N.e 
hat darin an den Wänden auch reichlich Platz. Dann wi 
Fremde in dieſen Räumen ganz anders die Vergangeng.. 
leben als heute, da ſie, wenn auch ohne böſen Willen, we. 
aus Lokalpatriotismus, alſo böſe verkitſcht iſt.
Mummer 291
Donnerstag, den 20 Oktober 1927
Seite 3
wieschndewehangmsergbag unSouftiie
 Der Kampfzwiſchen Unioniſten 
und Kartelliſten.
 Die Parteien vor dem Schlichter. 
DDie Gegenfätze zwiſchen Gewerkſchafts= 
und Wirtſchaftspolitik. 
 
*Der vom Reichsarbeitsminiſter eigens für den Braunkohlen= 
Abau beſtellte Schlichter, Prof. Brahns, wird am Donnerstag 
ſis neue die Verhandlungen mit den beiden Teilen im Streik 
f rehmen. Da Prof. Brahns in den letzten Tagen ſowohl bei 
n! Arbeitnehmern wie bei den Arbeitgebern ſondierte und die 
glebniſſe ſeiner Fühlungnahme, für ſo günſtig gefunden hat, 
er aufs neue Einladungen glaubte verſchicken zu können. 
* Die Streiklage ſelbſt hat ſich inzwiſchen weiterhin verſchärft, 
ſein ſtärkerer Druck auf die Arbeitswilligen ausgeübt wird, 
ſum Zahl dadurch immer mehr herabſinkt. Von 
            Arbeitgeber=
hören wir jetzt — und das iſt nicht unintereſſant für die 
eh tik der Gewerkſchaften —, daß zwar der tarifliche 
            Durch=
mn ttslohn einſchließlich der Frauen= und Kinderzuſchläge 6,50 
ſail=k beträgt, daß aber der tatſächliche Verdienſt des 
            Bergarbei=
si in Mitteldeutſchland zum Teil höher liegt. Teilweiſe bringt 
ſty=glich etwa 8—9 Mark nach Hauſe, manche Arbeiter 
            überſchrei=
umitter den Satz von 10 Mark. Dieſe Ziffern rücken die 
nn ikbewegung in ein anderes Licht, ohne daß deswegen die 
uvendigkeit einer Erhöhung des Tariflohnes, für diejenigen 
Gieitsgruppen, die durch Leiſtungsſteigerungen ihren 
            Schicht=
nicht ſteigern können, abgeſtritten werden ſoll. UInter Be= 
Uurchtigung dieſer Tatſachen ſollte es eigentlich nicht ſchwer ſein, 
ſei neue Formel zu finden, zumal die Arbeitgeber ſich zu 
            Zu=
ſtändniſſen bereit erklärt haben. Sie lenken aber doch noch die 
ſymertſamkeit auf die hohen Soziallaſten, die das Einkommen 
BBergarbeiters täglich mit rund 1 Mark belaſten, während die 
der gleichen Gegend wohnenden Arbeiter der anderen 
            In=
ftüie nur 40—50 Pfennig zu zahlen brauchen. Dieſe hohe 
            Be=
turng rührt aus dem Knappſchaftsgeſetz her, das für den 
            ge=
inen Bergbau gleiche Sätze vorſieht und nicht auf die beſondere 
g der einzelnen Reviere Rückſicht nimmt. Der 
            Braunkohlen=
tolcau ſtand früher in dieſer Hinſicht viel günſtiger da, er muß 
t zugunſten des Steinkohlenbergbaues, bei dem die 
            Unfallzif=
ml höher ſind, und die Penſionierungen früher eintreten, mit 
ſſin ringen. Dadurch erklären ſich die Soziallaſten, die das 
            Ein=
mmien des Bergmanes beeinträchtigen. Es wird Sache des 
bbrchters ſein, am Donnerstag feſtzuſtellen, ob es möglich iſt, 
ſein Schiedsſpruch zu fällen, der beiden Teilen einigermaßen 
            ge=
m wird und evtl. dem Reichsarbeitsminiſter zur 
            Verbindlich=
gerklärung vorgelegt werden kann. 
Der Arbeitsfrieden muß jedenfalls ſo raſch wie möglich 
            wie=
wergeſtellt werden, da ſich bereits Erſcheinungen bemerkbar 
ſcheen, die ein Eingreifen der Techniſchen Nothilfe erheiſchen.
 Streikterror in allen Revieren. 
Halle, 19. Oktober. 
Der Deutſche Braunkohleninduſtrie=Verein teilt mit: Der 
teürkterror iſt in allen Revieren ſehr groß. In vielen Fällen 
d tätliche Angriffe vorgekommen. Unter dem Druck dieſes 
ruors hat ſtellenweiſe ein leichtes Abbröckeln der Zahl der 
brätswilligen ſtattgefunden. Andererſeits ſind aber auch 
            wie=
mauf manchen Gruben neue Leute zur Arbeit gekommen, ſo 
— wie es ſich heute bis zum Augenblick darſtellt — die Lage 
vixändert zu ſein ſcheint. Der Bergbau iſt bemüht, die 
            Pro=
ſtuon auf dem geſtrigen Stande zu halten. 
Wie wir von der Regierung in Merſeburg erfahren, iſt in 
Stellen, wo irgendwelche unzuläſſige Beeinfluſſung der 
buſitswilligen bemerkt nurde, dieſe von Landjägern oder der 
untzpolizei durch deren einfache Anweſenheit verhindert wor= 
Irgendwelche größere Terrorakte ſind bei der Regierung 
Merſeburg nicht bekannt geworden.
 er Standpunkt der Arbeitgeber im 
            mittel=
deutſchen Streif.
 Msie von Arbeitgeberſeite verlautet, wird für die am 20. d. M. 
gieſehenen Verhandlungen vor dem Schlichter von 
            Arbeit=
ger ſeite kein neuer Vorſchlag gemacht werden. Die Braun= 
Uaminduſtrie ſteht nach wie vor auf dem Standpunkt, daß 
e Erhöhung der Bergarbeiterlöhne ſolange nicht in Frage 
trnt, als der Reichswirtſchaftsminiſter nicht eine Preis= 
Ghrung zugeben will.
* Berliner Premieren.
 vk. Das Theater im Wandel der Zeit: anno 1927 zieht die 
eyeuropäiſche Jazzoper, ſogar im Rahmen einer Feſtvorſtel= 
1g in unſere Städtiſche Oper ein. 
(Ernſt Krenek wartete alſo mit ſeiner zeitgemäßen Oper 
oinny ſpielt auf” auf. 
7am Programmheft ſteht eine Rundfrage: „Wie denken Sie 
irſtdie zeitgemäße Weiterentwicklung der Oper?‟ Die 
            Opern=
twniſten des Heute antworten da recht intereſſant. Der eine 
ti feſt, daß wirklich ſchöpferiſche Naturen nie an die 
e denken, was „zeitgemäß” ſei und Hans Pfitzner kann ſich 
eWeiterentwicklung der Oper überhaupt nicht vorſtellen, 
an ſie „zeitgemäß” ſein ſoll. 
Die Mittel, mit denen Krenek „weiterentwickelt”, ſind 
dug, Jazz, Rundfunk, ein richtiggehender Bahnhof mit einer 
tuggehenden Papplokomotive und D=Zug=Wagen. Ein 
            Sam=
zſurrium von Geſchehniſſen, Perſonen, und ein ſchwarzer 
zwandführer als Held. Mit der Deviſe, daß die alte Welt 
nIterben reif ſei und der Nigger mit ſeinem Tanz die neue 
ti regiere. 
(Ein Theaterſtück mit Muſik, Tanz und Geräuſchen; 
            Hinter=
deenromantik, Kolportageroman und Modekitſch. Von vier 
tund Bühnen angenommen. Zeitgemäß". 
Schade um Kreneks muſikaliſche Begabung. Denn er iſt 
liſtzellos ein Talent, das aus der Sucht heraus, der Zeit zu 
hem, ſein beſſeres Ich verleugnet. Es ſtecken in ihm 
            ent=
ſehyen Fähigkeiten zu muſikdramatiſcher Ausgeſtaltung und 
gülbt Oaſen im ewigen Jazzrummel: Melodien. Wohl aus 
then! 
eSchade um Krenek, den Komponiſten der „Zwingburg”. 
„Obwohl eine großzügige techniſche Aufmachung die 
            Talmi=
tü: dieſer Muſik zu bemänteln verſuchte, wurde das Stück 
fſehr gemiſchten Gefühlen aufgenommen. Mit endloſem 
vI und leidenſchaftlichem Proteſt. Zeitgemäß
 Gem Leſſing=Theater ſah man ein handfeſtes 
            Theater=
das neue Schauſpiel von Karl Zuckmayer „
            Schin=
tloannes‟ 
3Zuckmayer iſt ein ſaftig=echter, ſtürmiſcher Heimatdichter, der 
WBegeiſterung, die er für den volkstümlichen Volkshelden 
engeren Heimat empfindet, in ſein Werk hineinbringt. 
ckünſtleriſche Geſtaltung iſt ebenſo erdverwachſen und 
            ur=
üniglich, wie der Stoff; die deutſche Bühnenliteratur iſt 
heirr geworden durch dieſes Schauſpiel, bei dem dichteriſche 
le, und nicht techniſche Struktur die Hauptrolle ſpielt.
 Stillegungen in der Halleſchen Induſirie. 
Berlin, 19. Oktober. 
Der mitteldeutſche Bergarbeiterſtreik wirkt ſich heute ſchon 
in der Halleſchen Induſtrie aus. Die Ammendorfer 
            Papier=
fabrik A.=G. ſowohl wie die Cröllwitzer Aktien=Papierfabrik 
haben ihren Betrieb wegen Kohlenmangels erheblich 
            einſchrän=
ken müſſen. Die Zuckerraffinerie Halle A.=G., die dieſe Woche 
ihre Kampagne eröffnen wollte, hat den Betrieb einſtellen 
müſſen, die Konſolidierten Alkaliwerke Weſteregeln haben 
            gleich=
falls ihren Betrieb ſtillegen müſſen. 
Ausſperrung in der Sorauer Textilinduſirie 
Sorau, 19. Oktober. 
In ſechs Betrieben" haben die Belegſchaften gekündigt. 
Daraufhin beſchloß der Fabrikantenverein Sorau die 
            Ausſper=
rung in allen dem Verbande angeſchloſſenen Betrieben. Die 
Kündigungen erfolgten zum 29. Oktober. Von der Ausſperrung 
werden 2000 Arbeiter betroffen. 
Lohnbewegung in der Aachener Textilinduſirie. 
Aachen, 19. Oktober. 
Die Gewerkſchaften in der hieſigen Textilinduſtrie haben 
den Lohntarif für Ende Oktober gekündigt. Es wird eine 10 20prozentige Lohnerhöhung verlangt. Im hieſigen 
            Textil=
gebiet ſind etwa 10= bis 12 000 Arbeiter beſchäftigt. 
Die Forder ungen der Ruhrbergleute abgelehnt. 
Eſſen, 19. Oktober. 
Die Bergarbeiterverbände hatten den Zechenverband 
            ſchrift=
lich um Verhandlungen über eine zwiſchentarifliche 
            Lohnrege=
lung erſucht. Der Zechenverband bedauert in ſeiner Antwort, 
dem Erſuchen nicht entſprechen zu können, da er eine 
            grund=
legende Aenderung der Verhältniſſe nicht anzuerkennen vermöge. 
Im übrigen habe ſich die wirtſchaftliche Lage des 
            Ruhrberg=
baues in den letzten Monaten derart verſchlechtert, daß ſie 
            viel=
mehr Verhandlungen über eine Lohnherabſetzung als über eine 
Lohnerhöhung bedingen würde. 
Preußen und die Reichsflagge. 
Ein preußiſcher Eriaß über die Zeilnahme 
von Behördenvertretern an Veranſialtungen. 
Nachdem der Kampf des preußiſchen Miniſterpräſidenten 
Braun gegen die Berliner Hotelbeſitzer mit einem für ihn 
            ge=
rade nicht rühmlichen Vergleich geſchloſſen hat, gibt das 
            preu=
ßiſche Staatsminiſterium einen neuen Erlaß heraus, worin 
Richtlinien für die Teilnahme preußiſcher Beamter an 
            öffent=
lichen Veranſtaltungen feſtgelegt werden. Sie laufen darauf 
hinaus, daß 
„bei Veranſtaltungen, an denen Vertreter der Staatsregierung oder 
der ihr nachgeordnaten Behörden teilnehmen, dem Gedanken der 
Reichseinheit und Reichstreue durch eine würdige Hervorhebung der 
verfaſſungsmäßigen Reichsfarben Schwvarz=Rot=Gold deutlich Ausdruck 
verliehen wird. Es ordnet daher an, daß Vertreter preußiſcher 
            Staats=
behörden an Veranſtaltungen bei denen Flaggemſchmuck verwendet 
wird, nur dann teilnehmen dürfen, wenn die Reichsfarben an 
            hervor=
ragender Stelle gezeigt werden und ihnen überhaupt ein 
            an=
gemeſſener und würdiger Anteil an dem Flaggenſchmuck eingeräumt 
wird. Vor der Entſcheidung über die Teilnahme der Behördenvertreter 
iſt, ſoweit nicht die Veranſtaltung von den Reichs=, Staats= oder 
Kommunalbehörden ſelbſt vorbereitet wird, feſtzuſtellen, ob und 
            inwie=
weit den Forderungen dieſes Erlaſſes genügt iſt und nötigenfalls 
auf eine entſprechende Ausſchmückung in den Reichsfarben 
            hinzu=
wirken. Dieſe Feſtſtellung und die etwa erforderliche Einwirkung 
auf die Veranſtalter liegt dem Leiter der örtlichen oberſten 
            allge=
meinen Staatsbehörde ob. Er hat das Ergebnis ſeiner Feſtſtellungen 
den übrigen beteiligten Behörden mitzuteilen.” 
Der preußiſche Innenminiſter Grzeſinſki hat dieſem Erlaß 
noch einen Kommentar beigegeben, indem er die Ober= und 
Regierungspräſidenten Preußens zu einer gemeinſamen Sitzung 
nach Berlin berief, um ihnen auseinanderzuſetzen, daß die 
politiſche Lage im Zeichen der neuen Wahlen 
ſtände. Der Erlaß ſelbſt iſt gegenüber den früheren eine 
            weſent=
liche Verbeſſerung. Beſonders ſchön aber finden wir es immer 
noch nicht, daß alle preußiſchen Beamten, bevor ſie eine 
            Veran=
ſtaltung beſuchen, ſich perſönlich davon überzeugen müſſen, ob 
dort auch die Reichsfarben würdig hervorgehoben ſind.
 Zuckmayer iſt ein Meiſter der Milieuſchilderung und ſtellt 
die Menſchen, die in der Napoleonzeit am Niederrhein lebten, 
weſensecht auf die Bühne. 
Ein echtes=rechtes Volksſtück mit einem rheiniſchen Deutſch 
von heute, mit ſtark und echt theatraliſcher Begabung geſteigerter 
Handlung, mit lyriſchen Akzenten und hiſtoriſch untermalten 
Bildern. Ueber das Stück hinaus blüht im wahren Sinne des 
Begriffs Leben eines geſunden Volkes. 
Die Wirkung des Schauſpiels iſt ſtark von der Darſtellung 
abhängig; Eugen Klöpfer war ein idealer Hannes Bückler 
von einer geradezu überwältigenden Ausdrucksfähigkeit und 
Häthe Dorſch ein vollkommenes Julchen Blaſius. Die 
Vühnenbilder ſtammten von keinem kleineren, als Max 
            Lie=
bermann. 
Der Erfolg war elementar, obwohl die Regie große Fehler 
beging und keineswegs zu konzentrieren verſtand. 
Die „Großdeutſche Theatergemeinſchaft”, die den 
            ſogenann=
ten „Kulturbolſchewismus” bekämpfen will, brachte ihre erſte 
Aufführung im Wallner=Theater. Die Gemeinſchaft 
möchte der Politiſierung der Kunſt das deutſche Kulturtheater 
entgegenſtellen; eine ſchwere und verantwortungsvolle Aufgabe. 
Es genügt nicht, nur die gute Abſicht zu haben! 
Bei aller Anerkennung eben dieſer „Abſichten” muß 
            feſt=
geſtellt werden, daß der erſte Wurf nicht reſtlos geglückt iſt. Des 
Tiroler Dichters Franz Kranewitter Schauſpiel verſuht 
Hofers Geſtalt und Schickſal pſychologiſch zu erfaſſen und 
            dar=
zuſtellen. Dieſer „Andre Hofer” iſt wohl mit Glaube und 
Liebe gemacht; es iſt aber kein Drama, ſondern nur eine 
            ſym=
pathiſche Dichtung, der der Mittelpunkt fehlt. 
Die Großdeutſche Theatergemeinſchaft hätte beſſer getan, 
dieſes Stück erſt ſpäter, mit eingeſpieltem Enſemble und 
            ge=
ſicherten Kräften, herauszubringen. Möge der Achtungserfolg zu 
weiterer Arbeit im Sinne des geſtellten Zieles anſpornen. 
Nach jahrelangem Warten konnte nunmehr Guſtav 
            Har=
tung, des Heſſiſchen Landestheaters ehemaliger verdienter 
            In=
tendant, ſein eigenes Berliner Theater eröffnen: das ſchmucke 
Renaiſſance=Theater in der Hardenbergſtraße. 
Er brachte „Giovanni und Annabella” die 
            Tragö=
die von der blutſchänderiſchen Liebe eines Geſchwiſterpaares 
vom Shakeſpeare=Zeitgenoſſen John Ford. Das Stück 
            in=
ſzenierte Hartung noch während, ſeiner Intendantenzeit; für 
Berlin war es neu. Die Aufführung war feinſtens 
            ausgearbei=
tet, diſzipliniert und abgetönt; daß ſich Hartung mit keinem 
glücklicheren Stücke den Berlinern vorſtellen konnte, lag daran, 
daß ihm nur wenig Zeit zu den Vorbereitungen zur Verfügung
 Paris in Erwartung des radikalen Kongreſſes. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, 19. Oktober. 
Der Kongreß der Radihalen Partei iſt für Frankreich ſtets 
ein wichtiges Ereignis. Die parteipolitſche Struktur des Landes 
und die große und tvaditionelle Rolle dieſer Partei bringen dies 
mit ſich. Ueber die eigentliche Stellungnahme dieſer Partei zu 
der Politik läßt ſich ſtets ſtreiten — die Franzoſen tun dies auch 
in ausreichendem Maße —, da die Radikalen über ihre 
            Prin=
zipien ſtets ſo uneinig waren, wie über alles andere. Der 
            radi=
bale Kongreß kann alſo unter Umſtänden ein Spiegelbild der 
Kammertagung und auch — und dies wird jetzt der Fall ſein — 
ein Vorſpiel zu den Wahlen werden. 
Zwei große Aufgaben harren des Kongreſſes. Eine 
            theo=
retiſche, die Entſcheidung zwiſchen Unioniſten und Kartelliſten, 
und eine praktiſche, die Wahl eines Parteipräſidenten. 
Der Kampf zwiſchen Umioniſten und Kartelliſten iſt eigentlich 
der Kampf zwiſchen rechts und links. Die Unioniſten, wie 
            Frank=
lin=Bouillon und Raoul Péret, befürworten die 
            Aufrechterhal=
tung der Zuſammenarbeit mit der gemäßigten Rechten auch für 
die Wahlen; die Kartelliſten wollen dagegen bei den Wahlen mit 
den Sozialiſten — und eventuell auch mit den Kommuniſten". 
zuſammengehen. Sie erhoffen von der Aufrechterhaltung des 
            Kar=
tells die Rettung der Radikalen Partei von dem allgemeinen Los 
der gemäßigten Linksparteien. Der Ausgang dieſes Kampfes 
ſcheint im voraus entſchieden zu ſein. Die Kartelliſten ſind in 
der Mehrheit. Die Frage iſt nur, ob man den Kampf vermeiden 
wird oder tatſächlich zu einer prinzipiell wichtigen 
            Auseinander=
ſetzung kommt. 
Die andere Klippe, läßt ſich ſchon ſchwerer umſegeln. Der 
jetzige Präſident der Partei, Maurice Sarraut, hat die 
            Partei=
präſidentſchaft ſeinerzeit nur auf ein Jahr übernommen, um der 
Partei, welche ſich auch damals in einer ſchweren Situation 
            be=
fand, eine Gefälligkeit zu erweiſen, und es iſt ſehr fraglich, ob 
man ihn wird überreden können, weiter Präſident der Partei zu 
bleiben. Eine andere ſo wenig exponierte, und dabei doch ſo 
repräſentative Perſönlichckeit wie Maurice Sarraut gibt es nicht 
in der Radikalen Partei. Man wird ſich darum entſchließen 
müſſen, einen Politiker mit ſcharf ausgeprägter Konzeption zum 
Präſidenten zu nehmen. Herriot, deſſen Namen man in dieſer 
Beziehung gerne erwähnt, ſoll ſehr wenig Luſt dazu zeigen, 
            Par=
teipräſident zu werden. Es bleiben daher nur noch zwei 
            aus=
ſichtsreichſte Kandidaten: Camille Chautemps, der geweſene 
            In=
nenminiſter, und René Renoult, der geweſene Juſtizminiſter — 
beide in dem Kabinett Herriot. René Renoult hat ſich — 
            beſon=
ders in ſeiner letzten Rede, ſehr ſtark nach links orientiert gezeigt, 
während Camille Chautemps als ein mehr ſachlicher und zu 
            Kom=
promiſſen neigender Politiker gilt. In beſonders eingeweihten 
Kreiſen erwähnt man auch Malvy, als eventuellen Kandidaten. 
Seine Wahl wäre eine Überraſchung, aber bei der jetzigen 
            außer=
ordentlichen Situation, in der ſich die Partei befindet, glauben 
viele, daß ſelbſt eine Ueberraſchung während des radikalen 
            Kon=
greſſes nicht überraſchend käme. 
Die Finanzkommifſion beugt ſich Poincaré. 
EP. Paris, 19. Oktober. 
Die Finanzkommiſſion der Kamer hörte heute nachmittag 
zunächſt Kriegsminiſter Pginlevé an, der ſich ſcharf gegen die von 
der Kommiſſion in einer früheren Sitzung beſchloſſenen 
            Strei=
chung eines Kredis von 116 Millionen Franken für die 
            Einbe=
rufung von Reſerviſten ausſprach. Ein Antrag Renaudels, die 
Beſchlußfaſſung zu vertagen, wurde mit 14 gegen 14 Stimmen 
abgelehnt und darauf der Kvedit mit 15 gegen 13 Stimmen 
            wie=
derhergeſtellt. Die Kommiſſion begann darauf mit der Prüfung 
der geſtern von Poincaré bekämpften Zuſatzanträge zum Budget. 
Im großen und ganzen gab ſie dem Wunſche des 
            Miniſterpräſi=
denten nach und lehnte die Zuſatzanträge mit geringen 
            Aus=
nahmen ab. Danach ſchließt das Budget mit einem 
            Einnahme=
überſchuß von 514 Millionen Franken, wovon noch 300 Millionen 
für Erhöhungen der Beamtengehälter und einige weitere 
            Be=
träge für noch zu erwartende Kreditanforderungen der Regierung 
in Abzug gebracht werden müſſen, ſo daß ſchließlich ein 
            End=
überſchuß von 120—130 Millionen Franken verbleiben dürfte.
 ſtand. Man ſieht ſeiner weiteren Tätigkeit mit allgemeinem 
Intereſſe entgegen. 
Das Staatliche Schauſpielhaus friſchte das etwas 
lyriſch empfundene Milieuſtück „Die Wupper” auf, das Elſe 
Lasker=Schüler lange vor dem Krieg geſchrieben hat. Die 
Verfaſſerin zeichnet Bürger und Arbeiter; zwei verſchiedene 
            Wel=
ten. Vorgänge und Zuſtände werden lebensecht geſchildert, 
            Kon=
traſte brutalſt gegenüberg ſtellt und tragiſche Konflikte konſtruiert. 
Das Stückswirkt in ſeiner ſtilgemäßen, auf Stimmungsmacherei 
eingeſtellten Aufführung nicht übel; es iſt aber, wie geſagt, etwas 
konſtruiert und verſtaubt, ſo daß es kaum nötig war, dieſe 
            Aus=
grabung vorzunehmen. Es wurde wieder einmal viel Arbeit 
verſchwendet — die ſtaatliche Bühne ſollte doch andere Aufgaben 
haben! 
Fritzi Maſſarys neue Schöpfung „Eine Frau von 
Format” verdient den Beinamen „Eine moderne Operette 
ohne Format” und Rudolf Nelſons neue Revue „Die 
Lichter von Berlin” kann getroſt als „Kurzſchluß am 
Kurfürſtendamm” bezeichnet werden. In geiſtiger Relation 
gemeint.
 Lola Kreutzbergs Balifilm. 
(Union=Theater.) 
Lola Kreutzbergs Verſuch, die malaiiſchen Inſeln Hollands 
zu bereiſen und ihre Schönheit im Film einzufangen, war 
            ge=
wiß ein großes Wagnis, und man muß den Mut und die 
            Tat=
kraft dieſer Frau bewundern. Nun reiſt ſie ſelbſt mit ihrem 
Bali=Film durch die deutſchen Städte und erzählt ſchlicht und 
anſprechend zu ihren Aufnahmen. Wie Bali ſelbſt, ſo iſt auch 
dieſer Film ein Wunder. Es fehlt alles Gekünſtelte und 
            Ge=
ſtellte. So iſt Bali. Dieſe Frau hat Dinge zu ſehen bekommen, 
die nur wenige Europäer zu ſehen bekamen. Ich konnte mich 
auf Bali davon überzeugen, wie ſehr man dort Vertrauen zu 
ihrer Arbeit hatte und ſie zuließ zu Veranſtaltungen, die nicht 
jedermann zu ſehen bekommt. Als ich das Totenfeſt zu Djeluk 
beſuchte, ſagte mir der Fürſt von Gjanjar, der mich zu dieſer 
Feier eingeladen hatte: „Nonja Kreutzberg hat es gefilmt, du 
wirſt es alſo zuhauſe noch einmal ſehen können.‟ Da ſtieß ich 
das erſtemal auf ihren Namen. Der Vergleich dieſes Films 
mit dem Moxna=Film drängt ſich auf.= Bei dem Moana=Film 
iſt alles Kunſt. Er iſt komroniert, für Europa gedichtet. Bei 
Lola Kreutzberg iſt alles Natur. Dieſer Film iſt Bali ſelbſt. 
Dr. Krämer.
Seite 4
Donnerstag, den 20 Oktober 1927
 InSt. Pauls undWeſiminſter. 
„Und wenn ſie ihn ſchuldig finden, ſoſollen ſieihn 
abſetzen und aus der Kirche Gottes werfen 
Von unſerem (D=Korreſpondenten. 
London, im Oktober 1927. 
In Weſtminſter prallen die Meinungen aufeinander, und 
Lärmſzenen ſind in der neueſten Zeit keine Seltenheit mehr. Die 
bisherigen Kämpfe um das „Prayerbook” haben gezeigt, daß die 
Spaltung innerhalb der engliſchen Hochkirche immer tiefer klafft, 
und wenn der Sommer kommt, wird der religiöſe Zwieſpalt in 
das Haus der Gemeinen und die Peers=Kammer getragen 
            wer=
den. Aber es kommt nur in langen, ſehr langen Zwiſchenräumen 
vor, daß der Frieden in der erſten Kathedrale des Landes 
            ge=
ſtört wird, was ſich auch draußen ereignen mag. Die „wilden” 
Suffragetten, die vor nunmehr faſt 20 Jahren für das 
            Stimm=
recht der Frauen kämpften, haben zu Propagandazwecken einige 
Male den Gottesdienſt geſtört, aber die Störungen waren rein 
äußerliche, und wer denkt heute noch an den Kampf zu einer 
Zeit, in der die Regierung ſelber der weiblichen Jugend des 
Landes das zum Geſchenk anbieten wird, was die extremſten 
Frauenrechtlerinnen damals nicht zu träumen gewagt haben? 
Dieſer Tage handelte es ſich aber um keine Politik, ſondern 
vor verſammelter Gemeinde verlas ein Hon. Kanonikus und 
Rektor einer Londoner Kirche eine Anklage gegen einen Fürſten 
der eigenen Kirche wegen Ketzerei, einen Antrag auf 
            Unter=
ſuchung und Abſetzung. — Es gibt heute kaum zwei markantere 
Perſönlichkeiten in der kirchlichen Welt wie den Dekan Inge 
von der Kathedrale St. Paul und. den Biſchof von Bir=
 mingham Dr. Barnes, der durch ſeine Bibelauslegungen 
eine faſt ſenſationell zu nennende Wirkung auf weiteſte Kreiſe 
des ganzen Landes auszuüben begonnen hat. Die 
            Aufklärungs=
beſtrebungen der Wiſſenſchaft ſind nach ſeinen Darlegungen mit 
tiefem religiöſen Empfinden zu einigen. So kam er auch zu dem 
Schluß, es ſei natürlich, jene Variationen, welche das 
            Roh=
material zu Evolutionen bildeten, als Stufen in dem göttlichen 
Schöpfungsplan zu betrachten, ſo daß die Evolution 
            ein=
fach zur Schöpfungsmethode Gottes werde. 
Dekan Inge hatte den Biſchof nun eingeladen, in St. Paul 
die Predigt zu halten. Die herrliche Kathedrale war in 
            Erwar=
tung der Rede des Biſchofs bis auf den letzten möglichen 
            Hörer=
platz beſetzt. Der Gottesdienſt war durch den wundervollen 
Chorgeſang zum Abſchnitt der Predigt vorgeſchritten. Dekan 
Inge verlas noch eine kirchliche Bekanntmachung. Man ſah den 
Biſchof von Birmingham langſam die Stufen zur Kanzel 
            empor=
ſteigen. — — — Da ging es plötzlich wie eine unſichtbare 
            elek=
triſche Welle von hinten her durch die Verſammlung. — Im 
Hintergrunde war ein Mann in dunklem Mantel aufgeſtanden. 
Als er die Hülle abwarf, ſah man, daß er ſich in vollem 
            kano=
niſchen Ornat befand. Langſam kam er den Mittelgang herauf, 
gefolgt von 4 bis 5 Anhängern. Die aufgeſchreckten 
            Kirchen=
diener verſuchten vergeblich ihn aufzuhalten. Er verbeugte ſich 
vor dem Altar, wendete ſich zur Verſammlung und begann mit 
feierlicher Stimme ſeine Erklärung vorzuleſen: „Im Namen 
Gottes. Amen. Ich George Ruſſell Bullock Webſter, Magiſter 
der Künſte, Rektor von St. Michael Royal in der City und 
Diözeſe von London, Ehren=Kanonikus der Kathedralkirche von 
Ely, erhebe hiermit die feierliche Anklage gegen Erneſt William 
Barnes, Doktor der Wiſſenſchaften, Biſchof von Birmingham, 
daß er durch falſche und ketzeriſche Lehren in 
ſeinen häufigen, öffentlichen Auslaſſungen 
die Doktrinen und Lehren der Heiligen Katho=
 Nummer 291 
liſchen Kirche geleugnet und verſpottet hat uu 
proteſtieren darum höchſt energiſch gegen die an beſagten Biſchn. 
von Birmingham ergangene Einladung, von dieſer Kanzel zou 
Mutter=Kirche dieſer Diözeſe zu predigen. Und da die A 
weſenheit des beſagten Biſchofs in irgendeiner Kirche eine M. 
leidigung des Allmächtigen Gottes iſt und ein Skandal für R= 
Gläubigen, fordern wir nun unſeren Right Reverend Vater. 
Gott, Arthur Foley, Lord=Biſchof dieſer Diözeſe, auf, beſagtuy 
Biſchof am Predigen oder Miniſtrieren in ingendeiner Kirche i, 
nerhalb ſeiner Jurisdiktion zu hindern. Und wir fordern ferrr! 
den Erzbiſchof und die Biſchöfe der Provinz von Canterbuy 
auf, den beſagten Biſchof wegen ſeiner angeſchuldigten kett 
riſchen und profanen Aeußerungen vor Gericht zu ſtellen unn 
wenn er ſchuldig befunden wird, ihn ſofort abzuſetzen und ag4 
der Kirche Gottes zu werfen, bis zur Zeit, da er bereit und 
ſeine böſen Irrtümer widerruft. Und mag Gott in ſeiner zol 
endlichen Gnade ihm eine baldige Reue gewähren. Im Nam 
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geiſtes. Amer, 
Dann forderte der Rektor „alle getreuen Gläubigen” aaf 
mit ihm an einem anderen Ort die Andacht fortzuſetzen, darn 
ihre Ohren nicht „durch neue Abſcheulichkeiten” beleidigt werd=in 
Damit ſchritt er langſam den Mittelgang wieder hinunter, au. 
Hunderte folgten ihm. Draußen rangierten ſich ſeine Gefolozu 
leute „zu Vieren” und marſchierten unter Abſingung uu 
Hymnen ihm nach zu ſeiner eigenen Kirche. — Vergeblich hag/ 
der Organiſt einen Teil der Rede zu übertönen verſucht, ſ9 
ſchien bedenklich. Teile der Verſammlung ließen es nicht 
Zwiſchenrufen fehlen. — Dekan Inge und der Biſchof hörre 
der Erklärung mit geſenkten Häuptern zu. Noch ehe die Letzrim 
aus der Kathedrale verſchwunden waren, verkündete des 89. 
ſchofs Stimme den Text: ,Buch Hiob, Kap. 33, V. 4.: Der GeiN 
Gottes hat mich gemacht, und der Atem des Allmächtigen I0 
mir das Leben gegeben.”
 Miter didTortoelllié 
erscheinen oft als Gegensätze. Für uns sind sie es nicht, wir haben auf den alten 
Fundamenten der Firma in fortschrittlichem Geiste weitergebaut und der Erfolg 
gab uns Recht. Eine ständig steigende Zahl zutriedener Kunden beweist, dalß 
bei uns Qualitätsschuhe von ungewöhnlicher Preiswürdigkeit zu haben sind. 
Um den Ansprüchen inbezug auf rasche und angenehme Bedienung in 
            ge-
steigertem Masse entsprechen zu können, müssen wir umbauen. Dadurch 
entstehende kleine Unannehmlichkeiten suchen wir auszugleichen und geben 
beim Einkauf von mind. 8 Mk.1 Paarstoffhausschuhe gratis
OMAoeod I.: Fritz Pistorius
 nur Schillerplatz 8 
Das dlteste grosse SchuhhauS.
 L. 
Der 
Krallenschuh 
unsere Spezialität 
befriedigt hohe 
            An-
sprüche an Qualilät, 
Paßform u. Eleganz! 
Es gibt keinen 
Rahmen-Schuh 
von gleicher 
Preiswürdigkeit! 
Kennen Sie ihn schon?
Weiblich
 Friseuse 
ſ. Stellg. für nachm. 
Gefl. Ang. u. B 249 
an die Gſchſt. /27877 
Ein in allen 
            Haus=
arbeiten, ſowie im 
Kochen durchaus erf. 
ält. Frl. ſucht Stelle 
als Haushälterin in beſſ. 
Hauſe, wo Hilfe für 
grob. Arb. vorhanden 
iſt. Am liebſt, bei ält 
Ehep. od. einz, Herrn 
vd. Dame, evtl. gegen 
Taſchengeld. Ang. u. 
E 225 Gſchſt. / 27821 
Suche per 1. Nob. 
Stelle in fein. Hauſe 
fürm. Bekannte, beſt 
erfahr. im Haushalt 
und Kinderpflege m. 
langj. vorzügl. Zeugn. 
Ang. unt. E 226 an 
die Geſchſt. (*27823 
Anſtändig,, ehrliches 
Mädchen 
ſucht für nachmittags iſt frei. 
einige Std. 
            Beſchäf=
tigung, übernimmt 
auch abends Laden 
oder Büro zu putzen. 
Angeb. u. E 241 an 
die Geſchſt. 7862 
Junge Frau ſ. 2.3mal 
die Woche 2 Stunden 
Hausarb. Angeb. u. 
E. 222 Gſchſt. / 27818
 Witwe, anfangs 40er, 
ſucht Stellung bei 
ält. Ehepaar, einzeln. 
Dame oder Herrn. 
Angebote unt. F 3 
an die Gſchſt. (*27890 
Junge, ſaub. Frau 
ſucht tägl. 3 Stund. 
Laufdienſt od. ſonſt. 
Beſchäftig. Näheres 
Fuhrmannſtr. 3, I. Iks. 
Buſpr nachm (27873 
Fräulein, langjähr. in 
ſucht ſich zu veränd., 
evtl., als Köchin. 
Angebote u. E 224 
Fräulein 
mit all. laufend. 
            Büro=
arbeiten vertr., ſucht 
Stellung. Ang. unt. 8 
Geſchäftsſt. (*27907 
—Männlich 
Pianiſt 
f. Samstags u. Sonntags 
(Tanz oder Konzert) 
Anfragen unt. E 245 
an die Gſchſt. ( 27867 
Uebernehme ſchriftl. 
Arbeiten, Beitragen 
von Büchern, 
            Korre=
ſpondenz uſw. 
            ſtun=
denweiſe. 27855 
Angebote u. E237 
an die Geſchäftsſt.
 Zuverl., erf. Mann 
übern. Zentralheizg 
Angeb. unter E 218 
Geſchäftsſt. 
7800 
Schreiner (Anſchläger) 
2übe nimmt 
            Bau=
arbeit. Wanner, 
Rhönring 91. (27884
 Ofene Stellen g 
Weiblich
 Buchhalter Fräulein 
Stellg, gute Zeugn., bilanzſ., ſ. ſtunden= für Büro u. Laden 
der Bücher. (27866 berin, ſof. geſ. Ausf. 
an die Gſchſt. 727819 Gefl. Angebote unt. Ang. unt. B 229 an 
Stenotypiſtin 
mit kaufmänniſcher Erfahrung 
per ſofort geſucht. Angebote 
mit Gehaltsanſprüchen erbeten 
unter E 161 Geſchſt. (27649id
 Stenotypiſtin 
mädchen) geſucht. 
Näheres: Bismarck= 
27876 
ſtraße 3. 
od, halbtagew. Arbeit (elektr. Branche), 
            per=
im Beiſchreibenlfekte Maſchinenſchrei= 
E 246 Geſchäftsſt. die Geſchſt. (16215dfs
 Zuut. Siheiderinen 
für unſer Aenderungs=Atelier 
per ſofort geſucht 
Gebrüder Höslein 
am Ludwigsplatz (16246
 cs atbewährte 
Enueichmffel!
 Wet 
Pelznäherit 
per ſofort geſucht. 
Bottlieb LorzNachf. 
Darmſt., 
            Eliſabethen=
ſtraße 48. 
*27839
 Tüchtiges C27805deg 
Mädchen 
das auch kochen kann, 
ab 1. November geſ. 
Wienerſtraße 27, I 
Aelteres, zuverläſſig. 
Mädchen 
geſucht. Näheres in 
der Geſchſt. (27840
 Zwei einfache fleiß. 
Mädchen 
für Küchenarbeiten 
gegen hoh. Lohn per 
1. Nov. geſ., mögl. 
von auswärts. (16210 
Hotel=Reſtaurant 
Alte Poſt 
Ernſt=Ludwigſtr. 1. 
Hilfef. Hausarbeit 
tägl. v. 8—10 Uhr geſ. 
Nähe d. Pauluskirche. 
Z3. erfr. Gſch. (*27910d1
 Köchin 
die auch Hausarbeit 
übern ſowie einjüng. 
Zweitmädchen 
das flicken, bügeln u. 
waſchenkann,in einen 
Haushalt v. 3Erwachſ. 
baldigſt geſucht. 
Vorzuſt. n. m. Zeugn. 
4—6 Uhr nachm.,auß. 
Samstag. (* 27806dfg 
Aliceſtraße 5, I.
 Mädchen, welch, 
            per=
fekt im Haushalt, per 
ſofort geſucht. 
            Vor=
zuſtell, von 3—6 Uhr 
nachm. 
            Wendelſtadt=
ſtraße 28, 1. (27879
 Aelt., ſolid., gut 
            em=
pfohl. Mädchen 
in kl. Haushalt zum 
1. Nov. geſ. Näh. bei 
Frau Präſident Kuhl 
Steinackerſtraße 9, II.
 Für kleinen Haushalt 
8 Uhr 
Mädchen bis nach 
dem Spülen geſucht. 
Näh. Geſchſt. (*27882
 Flügel, Pianinos 
Heupreis: M4. 3150.—, 2270.— 
Bequemste Teilzahlung! 
Alleinvertreter: 
H. W. Eimmermann 
Pianolager 
a) Grafenstr. 21
 Zuverl. Frau od. 
            Mäd=
chen 2mal wöchentl. 
2—3 Std. geſ. Zu erfr. 
Soderſtr. 20, I. /27872
 Tüchtiges, ehrliches 
Mädchen 
welches lochen kann, 
in kleinen Haushalt 
tagsüber geſ. 
            Ohly=
ſtraße 72, pt. /2278804s 
Tücht., 
zuteres Mädchen 
in allen Zweigen des 
Haushalts erfahren 
Kochen nichterforb.), 
in größeren, beſſeren 
Privathaush. geſucht. 
Hilfe von morgens bis 
n. d. Spül vorhanden. 
Angebote unter P 15 
Geſchäftsſt. (*27916 
Tücht., ſol. Mädchen 
für kleinen Haushalt 
geſucht 
(27817 
Frankfurterſtr. 86, pt.
 K 
Reisende 
in Eifenbranche für 
leicht verk. Art. 
            Mu=
ſtertafel hat 
            Notiz=
buchgröße. H.Waſem, 
Pallaswieſenſtr. 160. 
*278041
 Chauffeur 
und 
Beifahrer 
für Laſtwagen geſ. 
Ang. unt. E 230 an 
die Geſchſt. (16216dfs
 Generalvertretung 
mit Alleinvertriebsrecht 
alter eingeführter Firma ſofort 
zu vergeb. Abſ. in Induſtrie u. 
Landwirtſch. Hoher, 
            Verdienſt=
nachw. aus beſtehend. 
            Vertre=
tungen. Außergew. hoh. monatl. 
Zuſch Einarb. erf., dah. auch f. 
Berufsw. u. Nichtfachleute. Nur 
Dauerverb. Für Organiſ. 4 1500, 
2000, erforderl. Ang u. P 35l an 
Annoncen=Expedition 
J. Danneberg, Berlin N W 7, 
Dorotheenſtr. 77-78 1V16171
Männlich
 Richenchef 
per ſof. geſ. 727803ds 
Metzgerel Boßler 
Karlſtraße 40 /42.
 Wir ſuchen zum ſof. 
Eintritt einige tücht. 
Galalith=Dreher 
ſowie 
Hilfsarbeiter 
Beganie 
Gebr. Flechſenhar 
Nied=Ramſtadt. (16250
 Führende Abſorptions=Kühlanlagenfabril 
ſucht bei hoher Proviſion und wirkſamſter 
Propaganda=Unterſtützung tüchtige 
Derttelet 
oder Firmen, die mit Schlachtereien etc. 
in beſter Verbindung ſtehen. Ausführliche 
Angebote unter W. K. 253 an 
            Annon=
een=Verband, Berlin W9, 
            Potsdamer=
ſtraße 134. 
TV 16113
 10 10 Maufen 
geſucht. 
Friedrich Zucken 
Bauunternehmung Darmstadht 
Baustelle: Gewerkschaft Messc 
Großſtück=Arbeitt 
für Sacco und Ulſter werden geſtun 
Maurer & Co. 
Kleiderfabrik /c27859) Waldſtrale 
für Heſſen u. angrenzende. 
Verkreker biete, der bei Konfektion A 
Detailiſten gut eingeführt iſt, geſucht. 
Panama, Alp. Serge, Zanellauſw. 
            Kur=
vorhanden. Angebote unter 4. 2182C 
Südlauſitzer Nachrichten, Reichenan 5 
TTV. 
erbeten.
 Alte, beſtfundierte Krankenverſicherungs=Aktien=
            Ge=
ſellſchaft beabſichtigt infolge Umſtellung ihrer Organ ſation 
an allen Hauptplätzen je eine neue 
GeneralzAgentuf 
zu errichten. Branchekundigen Herren, die ſich der 
            Or=
ganiſation und Werbung perſönlich widmen, iſt 
            Gelegen=
heit zu einer 
Lebensstellens 
geboten. Feſte Prämien ohne Nachſchußverbindlichkeit. 
Hohe Gewinnbeteiligung. Gefl. Offerten unt. B. N O. 4666 
an Ala=Haaſenſtein & Vogler, Berlin N. W. 6. II.BIn.16237
 Elertriſc- 
            Fahrrad=
leuchtunge 
Ia Ausführung, 
2 Mk. an. 
Donges 4 Urel 
Grafenſtr. 434
 Kaßfe 
(friſch gebranv= 
1. 
nur bei 
Schellha: 
Karlſtraße 501
Nummer 291
Donnerstag, den 20. Oktober 1927
Seite 5
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 20. Oktober. 
— Heſſiſches Landestheater. Die Aufzählung der Mitwirkenden des 
Makterabends am Donnerstag iſt noch zu ergänzen durch die Namen 
e— Tänzerinnen und Tänzer, der Damen Dora Böhm, Cläre Eckſtein, 
ſcanda v. Kreibig, Annette Reiß, Milly Raiß, Irene Scheinpflug, Erika 
eü ibert, Margot Voß und der Herren Edgar Franck a. G. und Arthur 
Settler. 
Die erſte Wiederholung des „Käthchen von Heilbronn” findet am 
ba mstag, den 22. Oktober, ſtatt; auch in dieſer Aufführung ſpielt 
            Ge=
alintendant Carl Ebert den Grafen Wetter vom Strahl. 
Dienstag, den 28. Oktober, wird Leſſings „Nathan der Weiſe‟ 
umn erſten Male in dieſer Spielzeſit gegeben. 
Das Schauſpiel bringt in nächſter Zeit die Komödie „Ingeborg” von 
urt Goetz, die Erſtaufführung von Carl Zuckmayers „
            Schinder=
ſer ines” und die Uraufführung von Bert Brechts „Im Dickicht der 
eü-idte‟. 
— Buſch=Quartett. 1. Akademie=Konzert. Es ſci 
            noch=
lcls auf das heute abend 2 Uhr im Großen Haus des Heſſiſchen 
hündestheaters ſtattfindende 1. Akademie=Konzert aufmerkſam gemacht, 
rſädem das Buſch=Quartett Werke von Mozart, Serkin und Beethoven 
tun Vortrag bringen wird. Von 8—12,30 und von 15—18 Uhr findet 
Kartenverkauf im Sekretariat der Städtiſchen Akademie für 
            Ton=
anfſt, Gliſabethenſtraße 36, ſtatt, ab 19 Uhr an der Abendkaſſe des 
            Heſ=
ſasen Landestheaters. 
v. Kleiſt=Feier der Volkshochſchule. Am Dienstag abend veranſtaltete 
Volkshochſchule bei ſehr zahlreichem Beſuch in einem großen 
            Hör=
ial der Techniſchen Hochſchule eine Feier zum 150. Geburtstag des 
ſichſters Heinrich von Kleiſt. Herr Dr. Wauer hielt hierbei einen 
            Vor=
jag über den Dichter, ſein Leben und ſeine Werke. In der 
            Ein=
imung ſeines wohlgegliederten Vortrages fand der Redner ſchöne und 
ſarme Worte für das herbe und tragiſche Schickſal, das den Dichter 
cerend des ganzen Lebens heimgeſucht hatte. Von Kleiſt, ſo führte 
ur. geſchätzte Redner dann etwa weiter aus, ſind uns ſehr wenige 
ſiloer überliefert, die obendrein noch unvollkommen ſind. Sie zeigen 
n. faſt alltägliches Geſicht, aber mit einem dunklen fragenden Blick. 
. Weſentliche was uns über ſeine äußere Geſtalt überliefert iſt, 
um mt von Clemens Brentano; die betreffende Stelle wurde von dem 
eymer verleſen. Die bedeutſamſte Quelle für Kleiſts innere 
            Entwick=
mr und ſein geiſtiges Streben ſind ſeine Briefe, und zwar die an 
ſne Braut Wilhelmine von Zenge und an ſeine Schweſter Urike. Im 
üntelpunkt des Vortrages ſtand eine Schilderung der ruheloſen 
hrenswanderſchaft Kleiſt, der immerfort ſeinen Beruf wechſelte, faſt 
all los von Ort zu Ort reiſte und ſchließlich, völlig vereinſamt, in den 
o) ging. Weiter wurden von dem Vortragenden vortreffliche 
            Charak=
eifiken und Erläuterungen der Hauptwerke Kleiſts geboten (Die 
            Fa=
iie Schroffenſtein, Robert Guiscard, Der zerbrochene Krug, 
            Amphi=
yan, Pentheſileg, Das Kätchen von Heilbronn, Die Hermannsſchlacht, 
irz Friedrich von Homburg). Auch die ausgezeichneten Novellen 
ſenfts wurden in den Kreis der Betrachtungen gezogen. Im Anſchluß 
ien Vortrag rezitierte Herr Dr. Wauer aus Kleiſts Werken; für dieſe 
chft eindrucksvollen Darbietungen zeigte ſich die Zuhörerſchaft 
            be=
nsers empfänglich und ſpendete lebhaft Beifall. 
— Zum ehrenden Andenken, der im Oktober gefallenen Angehörigen 
Eoehemaligen Großherzöglich Heſſiſchen Dragoner=Regimenter Nr. 23 
d2 24 wird am Sonntag, den 23. Oktober, dem Jahrestag des Gefechts 
Mruſeik, an dem die beiden Regimenter Schulter an Schulter in 
gBeichen Fußgefecht gegen an Zahl vielfach ſtärkere engliſche aktive 
fnnterie unvergeßliche Lorbeeren erwarben, 8 Uhr abends die 
            Feuer=
o des Dragoner=Denkmals in dankbarer Erinnerung entzündet. 
!Namen dieſer Helden ſeien hier noch einmal der lebendigen 
            Er=
terung zurückgerufen, darunter an der Spitze der des Prinzen 
nuämilian von Heſſen. 
— Der Verbaud Evgl.=Kirchl. Frauenvereine in Heffen hält heute, 
Imierstag, nachm. ½3 Uhr, ſeine Herbſtverſammlung im Rummelbräu 
0Herr Oberkirchenrat Zentgraf=Mainz ſpricht über: „Kirchliches Amt 
b5Frauenverein”. 
— Die Sauptverſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen 
ſeWWVereins fand vorgeſtern abend 8 Uhr bei Sitte, Karlſtraße, ſtatt. 
r Worſitzende der Ortsgruppe, Herr Kapitäuleutnant a. D. Roeder, 
u eihnete klau und knapp Bedeutung, Wollen und Wirken des 
eiWVereins in Deutſchland nach dem Kriege und verwies zur näheren 
ſtaxrichtung aller dem Verein noch Fern= wie der ihm Naheſtehenden 
Emrials eindringlichſt auf die von Adwiral Scheer auf der 
            dies=
ſrigen Hauptverſammlung in Braunſchweig gehaltene 
            programma=
ch”. Rede, abgedruckt in Nr. 7 der „See‟. Er kündigte jetzt ſchon für 
ürächſte Verſammlung einen ſicherlich weiteſte Kreiſe intereſſierenden 
ſrmrag an über Entwickelung der deutſchen Hochſeeſiſcherei, ihren 
            tech=
n Betrieb und ihre volfswirtſchftliche Bedeutung. Herr Finanz= 
ᛋnkant Stay, der Schatzmeiſter der Ortsgruppe, erſtattete hierauf 
Maſſenbericht, deſſen Richtigkeit anerkannt, und wofür ihm 
            Ent=
tug erteilt wurde. Anſchließend hielt der Vorſitzende den 
            angekün=
ſtam Vortrag über das Schickſal des Panzerkreutzers „Lüitzow” in der 
naxrrakſchlacht. Er ſtützte ſeine Ausführungen auf den Bericht des 
halligen erſten Artillerieoffiziers des „Liitzow” Korvertenkapitän 
ſcven, und entwarf den Anweſenden ein eindrucksvolles Bild von den 
prenden Lenſtungen der „Lützow”=Beſatzung im Rahmen der Schlacht. 
4jr Vollmar vom Landesverband Heſſen des See=Vereins dankre 
unm im Namen der Verſammlung dem Vortragenden für ſeine 
            aus=
gihnete Darſtellung, ebenſo den anderen Herren des Vorſtandes, 
t SSchatzmeiſter, Herrn Stay, wie Rektor Page für ihre 
            Tätig=
un der Ortsgruppe, und drickte anſchließend die Hoffnung aus, die 
4sy ruppe Darmſtadt möge ſich weiterhin kräftig entwickeln, ein jeder 
n durch ſeinen Beitritt zum Scc=Verein an der Wiederaufrichtung 
Einigung unſeres Volkes mitwirken. Zum Schluß des Abends 
eeu te Herr Stay die Anweſenden mit gut vorgetragenen Gedichten 
• mem Seemannsleben. 
Miffionsabend. Am Freitag abend um 8 Uhr ſpricht Herr 
            Mif=
ksomſpektor Oettli aus Baſel in der Stadtkapelle über 
ſiſtäonsfragen der Gegenwart”. Gerade unſere deutſche evangeliſche 
2ſuon ſteht augenblicklich vor neuen Möglicheitm, aber auch vor neuen 
4gä-ben. Wir laden deshalb herzlich zum Beſuch dieſes 
            Miſſions=
ais ein.
 Das Komitee Darmſiadt im Biumen= 
und Pflanzenſchmuck 
hat auch in dieſem Jahre wieder die Prämzerung der Fenſter, 
            Bal=
kone und Vorgärten vorgenommen und konnte eine erfrculiche 
            Unter=
ſtützung dieſer ſo ſchönen Beſtrebung feſtſtellen. Da bekanntlich die 
Prämiierung von der Anmeldung abhängig iſt, konnten ſehr viele gute 
Leiſtungen nicht berückſichtigt werden, und ſteht zu hoffen, daß dies 
künftig nicht verſäumt wird. Bei der Prämiſerung wurde vor allem 
Wert auf den Geſamteindruck des Schmuckes und auf die Pflege der 
Blumen und Pflanzen gelegt. Leider wurde bei verſchiedenen guten 
Anlagen feſtgeſtellt, daß es an der nötigen Pflege mangelte und die 
            Far=
benharmonie zu wünſchen übrig ließ. Im kommenden Frühjahr wird 
das Komitee einen Lichtbildervortrag über Balkon= und Fenſterſchmuck 
halten laſſen in der Erwartung, dadurch dieſe zur Verſchönerung des 
Straßenbildes ſo wichtige Beſtrebung zu fördern. 
In dieſem Jahre wurden prämiiert: Karl Zimbrich, Soderſtr. 16½, 
Claß, Martinſtr. 31, Konrad Wittmann, Scckatzſtr. 16, Doll, Grafenſtr., 
Wive. Weicker, Blumenthalſtr. 52, Hefermehl, Landwehrſtr. 7½, 
            Hein=
rich Spöhrer, Aliceſtr. 6, Haller, Frankfurter Str. 60, Bayrer, 
            Frank=
furter Str. 100, Volquardts, Frankfurter St. 100, Krumb, 
            Lichten=
bergſtr. 71, Knoll, Schloß, Glockenbau, Schmidt, Alexanderſtr. 15, 
Debus, Langgaſſe 31, Gehbauer, Nieder=Ramſtadter Str. 69, Dr. 
            Bern=
beck, Herdweg 59, Hartoch, Hindenburgſtr. 21, Emmi Frank, 
            Hinden=
burgſtraße 23, Hauff, Jakobyſtr. 27, Sulzmann, Gräfenhäuſerweg 11, 
Mohr, Gutenbergſtr. 19, Zimmer, Lichtenbergſtr. 18, Stefany, 
            Kranic=
ſteiner Str. 55, Schneider, Roßdörfer Str. B3, Krämer, Roßdörfer 
Str. 23, Bonarius, Stiftſtr. 67, Prof. Kunz, Hochſtr. 61, Müller, Am 
Hopfengarren 25, Eidmann, Gutenbergſtr. 62, Fi htmüller, 
            Gutenberg=
ſtraße 31, Heinr. Heß, Kirchſtr. 3, Feiſt, Gervinusſtr. 54, Schäfer, 
Schießhausſtr. 131, Gerh. Sihmitt, Schießhausſtr. 121, Prof. 
            Stamm=
ler Wwe. Am Erlenberg 15, Dörſam, Beſſunger Str. 37, Uickels, 
Bruchvieſenſtr. 2, Kratz, Klappaher Str. 16, Bernhardt, Seekatzſtr. 2, 
Eidmann, Küchlerſtr. 8, Volz, Herrngartenſtr. 5, Dr. Siedersleben, 
            Saal=
bauſtr. 73, Hehl, Wilhelminenſtr. 31, Erenzmann, Schulſtr. 5, Kirchrer 
Kaſinoſtr., Schnittſpahn. Wendelſtadsſtr. 40, Oppenheimer, 
            Wendelſtadt=
ſtraße 40, Zinnkann, Viktoriaſtr. 36, Dries, Rhönring 115, Petry, 
Gutenbergſtr. 34, Jungknecht, Heinheimerſtr. 20, Schlanger, 
            Heinheimer=
ſtraße 21. Bonarius, Kranichſteiner Str. 55, Laubenheimer, 
            Sandberg=
ſtraße 62, Stechel, Gutenbergſtr. 23, Keil. Rundeturmſtr. 12, Zeh. 
            Kirch=
ſtraße 16. Reinheimer, B=ckſtr. 24, O. Höchſt, Roßdörfer Str. 52, 
Hambrecht, Stiftſtr. 79, Schlitt, Heinrichſtr. 104, Textor, 
            Mathilden=
ſtraße 51, Gernand, Heidelberger Str. 130, Dr. Roſenthal, Eſchollbrücker 
Straße 4½, Schnellbacher, Karlſtr. 1. 
— Aſrika=Vortrag. Es ſei hier nochnals auf den Vortrag 
            hinge=
wieſen, den der Basler Miſſionsinſpektor für die afrikaniſchen Gebiete, 
der Thcologe Walter Oettli, am Freitag, den 21. ds., abends 8 Uhr, 
in der Stadtkapelle halten wird. Von der ehemaligen deurſchen Kolonie 
iſt uns ja nichts geblieben als unſere Miſſion daſelbſt. Eben darum ſollte 
dieſes ideale Band, das uns noch mit unſeren ehemaligen 
            Pflegebefohle=
nen verbindet, gepflegt werden. Es werden auch wieder andere Zeiten 
kommen, und dann wird die Frucht ſolcher Treue nicht ausbleiben. Ein 
Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Dagegen iſt beim Ausgang 
            Gelegen=
heit geboten, zur Tilgung der großen Schuld, die auf der Basler Miſſion 
aus Anlaß der Wiederaufnahme ihrer Arbeit auf der anzen Linie laſtet, 
einen Beitrag zu geben. Gerade in den afrikaniſchen Ländern hat die 
Miſſionsarbeit ſeit dem Krieg einen ungeahnten Aufſchwung erlebt, und 
ſollte nicht durch den Mangel an materiellen Mitteln leiden müſſen. 
Treue Herzen, offene Hände, freudige Mitarbeit, das iſt’s, was die 
Miſſion heute mehr denn je nötig hat. 
— Vortragsveranſtaltungen des Odenwaldlubs. Ihrer Tradition 
entſprechend, veranſtaltet die hieſige Ortsgruppe des Odmwaldklubs auch 
in dieſem Herbſt und Winter wieder mehrere Vorträge, die der 
Unterhaltung und Belehrung ihrer Mitglieder nebſt Angehörigen zu 
dienen beſtimmt ſind. Als erſter Redner wird am 25. Oktober, abends 
8 Uhr, in der Aula des Realgymnaſiums, Herr Dipl. agr. Ludwig K. 
Malchus aus Guſtavsburg ſprechen über „Das Leben der 
Vögel” Herr Malchus iſt bekannt geworden als Vorkämpfer d’s 
Naturſchutzes in Heſſen, im beſonderen für die Errichtung eines 
            Natur=
ſchutzparkes auf der Rheininfel Kühkopf. Der Vortrag verſpricht viel 
Intereſſantes. Es werden ſeltene Naturaufnahmen gezeigt werden, die 
bei der bekannten Schwi nigkeit, wildlebende Tiere zu photographieren, 
nur mit gr ßem Aufwand an Zeit, Mühe und Koſten ermöglicht werden 
konnten. Die Mitglieder des Klubs und ihre Angehörigen ſind zu dem 
Vortrag herzlichſt eingeladen. Es wird auf die betreffende Anzeige 
            ver=
wvieſen. 
— Vortrag. Dr. Alfred Heidenreich, Frankfurt a. M., 
Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft, ſpricht am 21. Oktober, abends 8½ 
Uhr, in der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, über 
Auguſtinus (geb. 354, geſt. 430), den erſten Staats= und Sozialtheoretiker 
der chriſtlichen Kirche, im Hinblick auf die Bedeutung ſeiner Wirkſamkeit 
für die Gegenwart. (Vergl. die heutige Anzeige.) 
— Verein für Leibesübungen „Rot=Weiß”. Am kommenden Freitag 
abend hält der Verein für Leibesübungen ſeine erſte diesjährige 
            Monats=
verſammlung im Fürſtenſaale ab. Wie in den ſeitherigen Jahren 
            wer=
den dieſe mit Beginn der Winterſaiſon wieder jeden Monat ſtattfinden. 
Es iſt dabei beabſichtigt, neben der allgemeinen Tagesordnung den 
            Mit=
gliedern Darbietungen anderer Art zu bringen, die teils zur theoretiſchen 
Erfaſſung des Sports, teils zur Unterhaltung beitragen. Die vor 
            kur=
zem veranſtalteten Lichtbildervorträge über die von Vereinsmitgliedern 
unternommenen Ferienfahrten haben den beſten Anklang gefunden und 
ſollen in Zukunft fortgeſetzt werden. Am kommenden Freitag wird Herr 
Oberleutnant Baher vom befreundeten Polizeiſportverein einen Vortrag 
über ein Sportthema halten. Wir bitten unſere Mitglieder um 
            zahl=
reichen Beſuch und machen zugleich bekannt, daß die 
            Monatsverſamm=
lung am Mittwoch nicht ſtattgefunden hat, ſondern aus techniſchen 
Gründen auf Freitag verlegt werden mußte. 
— Orpheum. Gaſtſpiel Steffi Thaller. Mit der 
            heu=
tigen Erſtaufführung der Operette „Das Muſikantenmädel” 
beginnt die vormals erſte Soubrette des Neuen Operettentheaters 
            Frank=
furt a. M., Steffi Thaller, ein mehrtägiges Gaſtſpiel. Die 
Künſtlerin erfreute ſich in Frankfurt während ihrer dortigen Tätigkeit 
größter Sympathien. Die Muſik der Operette „Das Muſikantenmädel” 
iſt von Georg Jarno, dem erfolgreichen Komponiſten der Operette 
„Förſterchriſtl”. (Siehe Anzeige.)
 Vom Freiballon=Wettbewerb. 
Der letzte Teilnehmer gelandet. 
Der Ballon „Leipziger Meſſe”, Führer Honnerlage, 
Münſter, iſt Dienstag früh 11 Uhr bei Moskau gelandet. 
Damit iſt auch der letzte Teilnehmer an dem intereſſanten 
Wettbewerb glücklich gelandet, und der ganze Wettbewerb iſt 
ohne Unfall vonſtatten gegangen, wenn auch die Landung in 
Rußland nicht ganz ohne Schwierigkeiten äußerer Art 
            vorüber=
gegangen ſein dürfte. Der Ballon „Leipziger Meſſe” hat eine 
Strecke von rund 2000 Kilometern in 40½ Stunden zurückgelegt. 
Dank des Montag früh einſetzenden ſtarken Windes eine 
            außer=
ordentlich bemeikenswerte Leiſtung. Allerdings wird „Leipziger 
Meſſe” damit nicht Sieger des Wettbewerbs, da dieſer Ballon 
vorausſichtlich disqualifiziert wird, weil nach den Satzungen des 
deutſchen Luftfahrerverbandes das Ueberfliegen bzw. Landen in 
ruſſiſchem Gebiet verboten iſt. 
Wie wir hören, war der Wettbewerb für die Teilnehmer 
nicht ohne erhebliche körderliche Anſtrengungen, denn in den 
Nächten war das Thermometer weit unter den Gefrierpunkt 
            ge=
ſunken, ſo daß auch das mitgenommene Mineralwaſſer zu Eis 
fror und die Ballaſt=Sandſäcke, die durch den vorangegangenen 
Nebel Feuchtigkeit angezogen hatten, ſo feſt gefroren waren, daß 
ſie unter Zuhilfenahme von Werkzeug zerſchlagen werden 
            muß=
ten. Trotzdem ſind alle Teilnehmer ſich darüber einig, daß die 
Freiballonfahrt eine unendliche Fülle wundervoller Genüſſe 
bietet und jedem Teilnehmer unvergeßlich bleiben wird. 
Vorausſichtlicher Sieger der Weitfahrt dürfte der Ballon 
Drory”, Führer Oberregierungsrat Dr. Landmann, 
            Mit=
fahrer Bankdirektor Deku, ſein, der etwa einen Kilometer von 
der polniſchen Grenze in Oberſchleſien niederging und etwa 750 
Kilometer zurücklegte. 
Bei dem nationalen Freiballon=Wettbewerb in Darmſtadt iſt 
aus Kreiſen des Publikums ein gewiſſer Unwille über den 
            ver=
zögerten Start der Freiballons mehrfach zum Ausdruck 
            gekom=
men. Der Heſſen=Flieger Verein für Luftfahrt E. V. möchte 
nicht unterlaſſen, darauf hinzuweiſen, daß er an der 
            Verzöge=
rung des Auſſtieges völlig ſchuldlos iſt. Die zwiſchen 4 und 
5 Uhr eingetroffenen Wettermeldungen veranlaßten die 
            Ballon=
führer, gegen eine Stimme zu beſchließen, erſt im Laufe der 
Nacht zu ſtarten, da ſie glaubten, bei einem früheren Start keine 
Verantwortung für die Sicherheit der Mitfahrenden übernehmen 
zu können. Erſt nach ganz energiſchen Vorſtellungen einiger 
Herren des Vorſtandes, denen ſich Herr Bürgermeiſter Mueller 
anſchloß, gelang es, zu erreichen, daß die Ballons von 6 Uhr ab 
ſtarteten. Der Heſſenflieger=Verein bittet das Publikum, davon 
überzeugt zu ſein, daß er in ſeinem Intereſſe die ſchärfſten 
            Aus=
einanderſetzungen nicht geſcheut und den endlichen Start nur 
durch Androhung ſchärfſter Konſequenzen durchgeſetzt hat.
 rungen der letzten Jahre beſtätigen, daß Trockenſkikurſe durchaus 
            ge=
eignet ſind, die Ausbildung des Skiläufers auf dem S hnee 
            vorzu=
ber iten und zu erleichtern. Der Anfänger hat bei ſolchen Kurſen die 
Möglichkeit, ſich mit dem Sportgerät, weiches ihn ſpäter in die 
            winter=
liche Landſchaft führen ſoll, vertraut zu machen Er lernt ſchon in 
einer Turnhalle das Anſchnallen der Schnaſchuhe, die einzelnen 
            Bewe=
gungen und Stellungen der Schneelauftechnik mit Gewichtsverlegung 
uſw., ſo daß es dem Schüler erleichtert wird, auf dem Schnce in die 
Geheimniſſe der Weißen Kunſt einzudringen. Ein neuzeitlich 
            aufge=
bauter Trockenſkikurs ſorgt weiterhin dafür, daß das Muskelſyſtem d’s 
Anfängers durch geeignete gymnaſtiſche Uebungen vorbereitet und auch 
Herz und Lunge durch allwählich geſteigerte Dauerlaufübungen für die 
beſonderen Anforderungen des Schneelaufs geſchult werden. Solche 
Kurſe ſührt der Skiklub Darmſtadt=Odenwald auch in dieſem Herbſte 
wieder durch. Anmeldungen hierzu können in eine Liſte eingetragen 
werden, welche im Sporthaus Adelmann aufliegt, oder ſchriftlich an den 
Leiter der Kurſe, Herrn A. Gießmann, Seitersweg 14, gerichtet werden. 
Am Montag den 24. Oktober 1927, abends 19,30 Uhr, findet in der 
Turhalle Soderſtraße 30, wo die Uebungen durchgeführt werden, eine 
Vorbeſprechung und Einteilung der Lurfe ſtatt. Jeder Kurſus umfaßt 
6 praktiſche Uebungsſtunden und 1 Stünde Unterricht über Behandlung 
der Schneeſchuhe uſw. Die Uebungsſtunden finden Monatags und 
            Don=
nerstags ab 19,15 Uhr ſtatt. Erſte Uebung am Donnerstag, den 
27. Oktober. Der Kurſusbeitrag b=trägt 5.— RM. 
            Ausrüſtungsgegen=
tände könnm während des Kurſus in der obigen Turnhalle aufbewahrt 
werden. Umkleidemöglichkeit iſt vorhanden. 
— Städtiſches Orcheſter. Das Städtiſche Orcheſter ſpielt heute von 
4,30—5,30 Uhr auf dem Riegerplatz nach folgender Vortragsfolge: 
1. Marſch, 2. Jubeloubertüre Ph. E. Bach, 3. Von Gluck bis Wagner, 
Fantaſie, 4. Menuett G=Dur Op. 49 von Be=thoven, 5. An der ſ hönen 
blauen Donau, Walzer von J. Strauß, 6. Marſch. Leitung: Städt. 
Kapellmeiſter Ernſt Guido Naumann. 
Polizeibericht. Der Fürſorgezögling Ernſt Irle aus 
            Felling=
hauſen wurde wegen Entweichens ans einer Anſtalt und der Arbeiter 
Paul Nüdiger aus Lützen auf Grund eines Ausſchreibens zum Zwecke 
der Strafverbüßung feſtgenommen. — Aus einem Taubenſchlag 
            wur=
den 5 bis 6 wertvolle Tauben, engliſche und deutſche Kröpfer, und zwar 
ein ſchwarzer und ein roter engliſcher Täuber, eine blaue engliſche 
            Täu=
bin und 2 bis 3 blaue altdeutſche Tauben entwendet.
Briefkaſien.
 A. S. 3. Intereſſenvertretung der deutſchen 
            Liquidationsgeſchädig=
ten e. V. Sitz Karlsruhe, Kaiſerſtraße 38. 
M. hier. Soweit uns bekannt, waren die angefragten Loſe ſchon 
längſt zu einer Mindeſtzahlung aufgerufen. Wenden Sie ſich deshalb 
an eine Bank um Auskunft, was zu tun iſt.
 OPOrL 2O 90rST 
Ie wissen: das ist ein Massarywort. 
4ADer Volksmund hat es sich zueisen gemacht. 
„Dahabeich eineldee., sagtman und fügt, während 
man sieentwickelt, hinzu: „Urteilen Sieselbst!Alles 
Gute und Wertvolle, was man mitteilt oderdarreicht, 
begleitet diese schlichte Aufforderung. 
Und das ist auch der tiefere Sinn des Massaryworts: 
Sie selber sollen entscheiden, was Sie von den 
Massary-Zigaretten zu halten haben. 
OrlerlerP Dre 2rs0 Dess- 
Massary=Perle 4 
assary=Deltt 5, Massaru=Ritter O..
 X. 
) 
I.Bin. 15718
Seite 6
Donnerstag, den 20 Oktober 1922
Nummer 291
 Heſſiſche Verwaliungsakademie, Abteilung 
Darmſiadt. 
Das Winterſemeſter 1927/28 beginnt am 8. November ds. Js. und 
ſchließt am 9. März 1928. Es iſt das dritte Semeſter des erſten 
            ſechs=
ſemeſtrigen Lehrganges. 
Zur Teilnahme an einzelnen Vorleſungen, wie am geſamten 
            Lehr=
gang ſind auch Nichtbeamte zugelaſſen, jedoch können Hörer, die 
ſich nach Abſolvierung des ſechsſemeſtrigen Lehrganges einer Prüfung 
unterziehen wollen, zurzeit nicht mehr aufgenommen werden. 
Die Hörergebühr für die einzelne Vorleſung iſt im nachſtehenden 
hinter jeder Vorleſung angegeben, die Semeſtergekühr für den geſamten 
Lehrgang beträgt für Nichtbeamte 25 Reichsmark ſowie 2 Reichsmark 
Einſchreibgtbühr. 
Anmeldungen ſind bis zum 1. November ds Js. an die 
            Geſchäfts=
ſtelle der Heſſiſchen Verwaltungsakademie, Darmſtadt, Kaupſtraße 43, zu 
richten. Daſelbſt iſt auch das Vorleſungsverzeichnis mit allen näheren 
Mitteilungen zu erhalten. 
An Vorleſungen ſind im Winterſemeſter vorgeſehen: 
A. Rechtswiſſenſchaft: 
1. Univerſitätsprofeſſor Dr. Gieſe: Reichsverwaltungsrecht, 6 
            Stun=
dn. (3 RM.) 
* 2. Hochſchulprofeſſor Dr. Hollatz: Uebungen im Reichsſtaatsrecht, 
6 Stunden. 
3. Univerſitätsprofeſſor Gmelin: Bilder aus der europäiſchen 
            Ver=
faſſungsgeſchichte des 19. Jahrhunderts II, 4 Stunden. (2 RM.) 
* 4. Univerſitätsprofeſſor Dr. Frölich: Das menſchliche Leben im 
Spiegel des deutſchen Rechts, 4 Stunden. (2 RM.) 
5. Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Berndt: Privatrecht II, 6 Stunden. 
(3 RM.) 
6. Hochſchulprofeſſor Dr. Rumpf: Das private Eigentum und ſeine 
Beeinfluſſung durch die Ncwolution von 1918, 2 Stunden. (1 RM.) 
7. Geh. Juſtizrat Univerſitätsprofeſſor Dr. Mittermaier: Die 
Organiſation der deutſchen Gerichte, 6 Stunden. (3 RM.) 
8. Hochſchulprofeſſor Dr. Hollatz: Strafrechtliche Probleme und 
der Strafgeſetzentwurf, 6 Stunden. (3 RM.) 
9. Staatsanwalt Dr. May: Der Envwurf eines Strafvollzugsgeſetzes, 
2 Stunden. (1 RM.) 
B. Sozial= und Wirtſchaftswiſſenſchaft. 
1. Univerſitätsprofeſſor Dr. Gerloff: Einführung in die 
            Volks=
wirtſchaftlehre, 6 Stunden. (3 RM.) 
2. Direktor Dr. Zeiger: Geld= und Kreditweſen, 4 Stunden. 
(2 RM.) 
3. Oberbürgermeiſter a. D. Maß: Soziale, wirtſchaftliche und 
            kul=
turelle Aufgaben der Städte, 4 Stunden. (2 RM.) 
C. Allgemeine Fächer: 
1. Hochſchulprofeſſor Dr. Goldſtein: Ueber die Methodik 
            wiſſen=
ſchaftlichen Arbeitens, 2 Stunden. (1 RM.) 
2. Hochſchulprofeſſor Dr. Hollatz: Der Völkerbund, 4 Stunden. 
(2 RM.) 
* 3. Univerſitätsprofeſſor D. Dr. Frick: Religiöſe Strömungen der 
Gegenwart, 2 Stunden. (1 RM.) 
* 4. Oberbibliothekar Profeſſor D. Pfannmüller: Die Heſſiſche 
Landesbibliothek und ihre Bedeutung für Wiſſenſchaft und Bildung, 
2 Stunden und 1Führung. (1,50 RM.) 
Ferner wird ein Eiſenbahnfachkurſus mit folgenden 
            Einzel=
vorleſungen gehalten werden: 
Neichsbahnoberrat Grospietſch: Eiſenbahnverkehrsrecht. Mittwoch, 
den 14. Dezember 1927 und Mittwoch, den 18. Januar 1928. (2RM.) 
Neichsbahnoberrat Kilian: Polizeirecht und Reichsbahn. Freitag, 
den 20. Januar 1928. (1 RM.) 
Hochſchulprofeſſor Dipl.=Ing. Reuleaux: Eiſenbahnbau. (Mit 
            Be=
ſichtigung.) Mittwoch, den 25. Januar 1928. (1,50 RM.) 
Neichsbahnoberrat Dr.=Ing. Günther: Eiſenbahnbetrieb. (Mit 
            Be=
ſichtigung).. Freitag, den 27. Januar 1928. (1,50 RM.) 
Reichsbahnoberrat Michael: Betriebsmaſchinenweſen. (Mit 
            Beſich=
tigung.) Mittwoch, den 8. Februar 1928. (1,50 RM.) 
Univerſitätsprofeſſor Dr. Gieſe: Die wohlerworbenen Rechte der 
deutſchen Beamten, beſonders der Reichsbahnbeamten. Mittwoch, 
den 15. Februar 1928. ( 1 RM.) 
Geh. Obervegierungsrat v. Kienitz: Gemeinwirtſchaft der Deutſchen 
Reichsbahngeſellſchaft. Mittwoch, den 22., und Donnerstag, den 
23. Februar 1928. (2 RM.) 
Vizepräſident Dr. Schneider: Das Finanzweſen der Deutſchen 
Reichsbahngeſellſchaft. Mittwoch, den 29. Februar 1928. (1 RM.)
 Gaswerbewoche. Die von der Direktion der ſtädviſchen Betriebe 
in der Zeit vom 22. bis 29. Oktober 1927 im Städtiſchen Saalbau 
            ver=
onſtaltete Gaswerbewoche wird allen Kreiſen der B=völkerung 
            wert=
volle Anregungen bieten. Darüber hinaus wergen den Beſuchern alle 
Neuerungen auf dem Gebiete der Gasinduſtrie praktiſch vorgeführt und 
erläutert. Auf die Belange der Hausfrau wird hierbei beſonders 
            Rück=
ſicht genommen. Neben zahlreichen Vorträgen über die mannigfache 
Verwendungsmöglichkeit des Gaſes in Küche und Wohnung werden ſeine 
Vorzüge beim Kochen, Braten, Backen, Waſchen und Bügeln praktiſch 
zur Vorführung kommen. Alle Arten Gasverbrauchsapparate werden 
zu dieſem Zwecke der Beachtung der Hausfrau empfohlen. Beſonders 
erwähnt ſei die neuzeitliche Gasbeheizung einer von der Firma Trier 
in liebenswürdiger Weiſe dem Ausſtellungszweck zur Verfügung 
            ge=
ſtellten vollſtändigen Wohnungseirichtung mittels des vorbildlichen 
Darmſtädter Radiators und die von den Vereinigten Darmſtädter 
            In=
ſtallationsgeſchäften neuzeitlich ausgeſtatteten Badezimmer. Der 
            Ein=
tritt zur Ausſtellung iſt frei. Möge ihr im Intereſſe jedes einzelnen 
ein recht guter Beſuch beſchieden ſein. 
Kunſinotizen. 
Ucber Warte, Künflier oder fünftleriſche Deronſſialtungen, deren im Nachſichedt 
geſchieht, behält ſioch die Redatſien ihr Urtell vor 
Zum Konzert Kammerſänger Jadlowker und 
Kammerſänger Braun. 
Wir möchten nicht unterlaſſen, einige Preſſeſtimmen der Tournee 
dieſes Monats unſeren Leſern bekannt zu geben. Hannoverſches 
            Tage=
blatt: Jadlowker Stimmkröſus, Organ hat anſohnlichen Schatz". 
Braun . . . Beſitzer eines grundechten, nach Umfang und Farbe 
            präch=
tigen Baſſes ſchwerſten Kalibers . .. wohlgebildetes, klug angewandtes 
Falſett. Hannoverſcher Courier: Jadlowkers Kunſt im Dienſte der 
            Ab=
klärung, im Dienſte der Schönheit. Sein weicher Tenor von ſanftem 
Glanz in der Höhe — ganz wundervoll klang das Falſett — iſt in 
            ſel=
tenem Maße durchgebildet und ausgeglichen. Hannover., Niederdeutſche 
Zeitung. Jadlowker löſte mit ſeinem lang ausgehaltenen hohen O 
Stürme der Begeiſterung aus. Braun, ebenſo ſehr gefeiert... . . ." 
entfaltete eine auffalland große und reſonanzreiche Baßſtimme voll 
metalliſchen Glanzes und charakteriſierte im Vortrag und Mienenſpiel 
ſehr ausdrucksvoll, unterſtützt durch vorzügliche Wortausſprache. Mit 
herrlichem Wohllaut klangen die Stimmen beider Sänger in Duetten 
zuſammen. Halberſtadter Zeitung: Beifall gab es überreich. Als die 
Hände des Klatſchens müde waren, nahm man die Füße zu Hilfe, und 
donnernd erbebte der Fußboden zum Zeichen der Zuſtimmung. 
            Hal=
berſtädter Tagblatt: Der gewaltige und prachttill klingende Baß 
Brauns wird von baſeeltem Empfinden gelenkt. Text, Muſik und 
            Dar=
ſtellung verſchmelzen hier zu wundervoller Einheit. So geſungen iſt 
Schuberts Promötheus das Ereignis, das er jedem Hörer ſein ſoll. 
In den Duetten vereinigten ſich die beiden Stimmgewaltigen zu 
            Lei=
ſtungen voller Kultur und Feinheit, kein Wunder, daß man 
            Wieder=
holung des letzten Stückes verlangte.
 * Bezirksſchöffengericht. 
p. Unter der Anklage, dem Prinzipal Geld und Waren im 
            Geſamt=
betrage von 5000 Mark entwendet zu haben, ſteht ein verheirateter 
            An=
geſtellter vor Gericht. Eine Wegnahme, die nach und nach aus der 
Kaſſe in Höhe von 500 Mark erfolgt iſt, gibt er zu. In 
            wirtſchaft=
licher Not war er niht. Das Geld wurd auf die Sparkaſſe gelegt. 
Den erlittenen Schaden hat der Angeſtellte dem Arbeitgeber voll 
            er=
ſetzt. Weitere Veruntreuungen an Geld und Waren beſtreitet er, 
            ob=
wohl ihm in dieſer Beziehung vor der Entlaſſung Vorhaltungen 
            ge=
macht und Detektive behufs Erzielung eines Geſtändniſſes beigezogen 
worden waren. Der Prinzipal bekundet als Zeuge, daß der Angeklagte 
Beträge reſtlos nicht durch die Kaſſe habe gehen laſſen, auch mit der 
Wahrhoit habe er es nicht genau genommen; er verlangte ein 
            unum=
wundenes Geſtändnis und entließ in der Folge den Angeſtellten. 
            In=
folge von gemachten Vorſtollungen wurde die geſchehene Entlaſſung 
            be=
dingt zurückgenommen. Plötzlich drängte ſich der Verdact auf, daß 
Waren abhanden kämen. Aeußere Momente zu deſſen Stützung traten 
hinzu. Die Tätigkeit der Detek=ive begann. Der Prinzipal wollte 
wiſſen, wo das geſtohlene Gut hingekommen ſei. Der Angeklagte 
            leug=
nete jegliche Entwendung. (Wegen des Schadenerſatzes ſchweht eine 
Zivilklage.) So kam es zur endgültigen Entlaſſung. Scharfe Ausdrücke 
ſcheinen bei der Tätigkeit der Detektive gefallen zu ſein. Feſtſtellungen 
über einen Abſatz von Waven an Dritte haben ein poſitives Ergebnis 
nicht gehabt. Der Angeklagte lebt einfach und eingezogen, geht wenig 
aus, dementſprechend iſt auch die Führung der Haushaltung. 
Der Staatsanwalt erachtet den Diebſtahl des Geldes für erwieſen; 
belaſtend ſei, daß Waren in der fraglichen Zeit weggekommen ſeien, 
das übrige Perſonal komme als Täter nicht in Betracht; der dringende 
Verdacht falle allein auf den Angeklagten. Die Art und Weiſe, wie 
das Geſtändnis gegenüber dem Detektiv zuſtande gekommen ſei, 
            er=
ſcheine aber doch anfechtbar. Dieſes Geſtändwis laſſe doch Zweifel 
übrig. Inſoweit Warenentwendung in Betracht komme, könne die 
            An=
klage nicht gehalten werden. Das Verhalten des Prinzipals erſcheine 
einwandfrei. Monate hindurch ſei der Chef beſtohlen worden, darin 
liege ein ſtarker Vertrauensmißbrauch. Unehre fei über den ganzen 
Stand gebracht worden. Es wird eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten 
beantragt. 
Der Verteidiger erklärt die Verfehlung als nicht erklärlich, man 
müſſe auf ein gewiſſes Manko der Charakteranlagen ſchließen. Reſtlos 
ſei der Schaden erſetzt. Man müſſe die Tvagik des ganzen Falles 
            be=
trachten. Nur die Geldwegnahme ſtehe feſt. Die Sühne ſolle dem 
Maße des Verſchuldens entſprechen. Das Zünglein der Wage könne 
aber nach der Seite des Geldſtrafengeſetzes fallen. In der ganzen Sahe 
habe auch die Phantaſie eine Nolle geſpielt. 
Das Urteil erkennt auf 1000 Mark Geldſtrafe 
ſim übrigen iſt es freiſprechend. Die Verurteilung iſt wegen 
fortgeſetzten Diebſtahls erfolgt. Nicht erwieſen iſt, daß Angeklagter 
Waren entwendet hat. 
— Autofallen! Der Heſſiſche Automobil=Club ſchreibt uns: In den 
Orten Dieburg und Höchſt i. Odw. wird ſeitens der dortigen Behörden 
in ſchikanöſer Weiſe kontrolliert und abgeſtoppt. Wir raten ſämtlichen 
Automobiliſten, dieſe Orte nach Möglichkeit zu meiden. 
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. 1. Nach 
Newyork ab Bremen=Bremerhaven: D. Preſident Harding (U. S.L.) 
am 19. 10.: D. München am 19. 10.: D. Lüitzow am 25. 10.: D. George 
Waſhington (U. S. L.) am 26. 10.; D. Berlin am 29. 10.; D. Republie 
(U. S. L.) am 31. 10.; D. Preſident Rooſevelt (U. S.L.) am 2. 11: D. 
Stuttgart am 2. 11. — 2. Nach Newyork ab Southampton: D. 
Preſident Harding (U. S. L.) am 20. 10.: D. George Waſhington (U S. L.) 
am 27. 10.; D. Berlin am 30 10.; D. Republic (U. S. L.) am 1. 11.; 
D. Preſidemt Rooſevelt (U. S. L.) am 3. 11. — Nach Kanada (
            Hali=
fax) ab Bremen=Bremerhaven: D. Stuttgart am 2. 11. — 4. Nach 
Philadelphia Baltimore Norfolk ab Bremen: D. 
            Han=
nover am 23. 10.; D. Seydlitz am 6. 11.: D. Yorck am 20. 11. — 5. Nach 
Nord=Amerika (Weſtküſte) ab Bremen: D. Wiegand am 1. 11; 
D. Ilmar am 22. 11. — 6. Nach dem La Plata ab Bremen=
            Bremer=
haven (Paſſagiereinſchiffung): D. Sierra Morena am 22. 10.: D. Gotha 
am 29. 10.: D. Sierra Ventana am 12. 11. — 7. Nach 
            Nordbra=
ſilien: D. Arucas ab Bwmen am 22. 11., ab Hamburg am 26. 11. — 
8. Nach Mittelbraſilien: D. Eiſenach ab Bremen am 14. 10. 
— 9. Nach Cubg—New Orleans: D. Riol ab Hamburg am 
31. 10., ab Bremen am 2. 11. — 10. Nach Oſtaſien: MS. 
            Königs=
berg ab Bremen am 19. 10., ab Hamburg am 22. 10.: D. Derfflinger 
ab Bremen am 29. 10., ab Hamburg am 2. 11.: D. Elberfeld ab 
            Bre=
men am 5. 11., ab Hamburg am 9. 11.: D. * ab Bremen am 12. 11., 
ab Hamburg am 16. 11.: D. Lahn ab Bremen am 19. 11., ab Hamburg 
am 23. 11. — 11. Nach Auſtralien: D. Franken ab Hamburg 
am 22. 10., ab Bremen am 25. 10.; D. Eſſen ab Bremen am 29. 10.; 
D. Dolius ab Bremen am 15. 11. — 12. Nach Südamerika 
(W ſtküſte): a) durch den Panamakanal: D. Rapot ab Hamburg am 
12. 11., ab Bremen am 15. 11: b) durch die Magellan=Straße: D. Alrich 
ab Bremen am 18. 10., ab Hamburg am 22. 10. — 13. Nach 
            Weſt=
küſte Zentralamerika und Mexiko: MS. Erfurt ab 
Bremen am 7. 11., ab Hamburg am 12. 11. — 14. Fruchtfahrt 
Kanariſche Inſeln nach Bremen=Hamburg: D. Arucas 
ab Bremen am 29. 10. — 15. Nach der Levante ab Bremen: 
            Ab=
fahrten alle 3—10 Tage. — 16. Nach Finnland ab Bremen: 
14tägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. — 17. Nach Raval ab 
Bremen: Abfahrten alle 10 Tage. — 18. Nach Leningrad ab 
Bremen: Abfahrten alle 8 bis 14 Tage — 19. Nach England ab 
Bremen: 2 bezw. 4 Abfahrten in der Woche. — 20. Nach Afrika: 
a) Weſt=Afrika: D. Arnfried ab Hamburg am 17. 10., ab Bremen am 
20. 10.: D. Jonia ab Hamburg am 20. 10.; b) Süd= und Oſt=Afrika: 
D. Sultan ab Hamburg am 18. 10., ab Bremen am 20. 10.; D. Toledo 
ab Hamburg am 18. 10. — Mitgeteilt von der Firma Anton 
Fiſchar, Vertreter des Norddeutſchen Lloyd. 
Aus den Parteien. 
— Wer hilft dem Recht? Unter dieſer Ueberſchrift hat die 
Volksrechtpartei heute ein Inſerat veröffentlicht, in dem zur 
            Unterzeich=
nung der im Stadthaus aufgelegten Liſten für den Vorſchlag dieſer 
Partei aufgefordert wird. Wähler, laßt euch die Wahleinſchränkung 
nicht gefallen und zeichnet euch im Stadthaus in die Liſten ein.
 Tageskalender für Donnerstag, den 20. Oktober 1927. 
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr: 1. Konzert 
der Städt. Akademie für Tonkunſt. — Kleines Haus, Anfang 20 Uhr, 
Ende 22 Uhr: „Reinecke Fuchs”, „Hin und zurück”. „Die Prinzeſſin 
auf der Erbſe‟, „Oben und Unten”. — Orpheum, Anfang 20 Uhr: 
Das Muſikantenmädel”. — Konzerte: Hotel Schmitz, 
            Schloß=
kaffee, Saalbau, Waldſchlößchen; Münchener Hofbräu: Oktoberfeſt. — 
Vortrag: Fürſtenſaal, Anfang 4 und 8 Uhr: Heag. — 
            Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
*
Machen Sie die leichtdurchführbare, unſchädliche und billige
 nach dem Buche von Dr. med O. Greither (ℳ 1.50). 
Nachweisbar die glänzendſten Erfolge bei chroniſchen, noch 
            be=
einfluß. Krankheiten Proſpekt „Heiſen heißt Reinigen” und 
Auskunft koſtenlos durch: Saluswerk München, Ver aufs= und 
Auskunftſtelle Darmſtadt, Mühlſtraße 18. 
II Mch. 15127
 Starkenburg. 
* Weiterſtadt, 19. Okt. Zur Bürgermeiſterwahl. Bei der; 
am letzten Sonntag ſtattgefundenen Bürgermeiſterwahl hoben 1303 vom 
1424 Wahlberechtigten ihrer Pflicht genügt, das ſind 91,5 Prozent. Der 
Kandidat der Sozialdemokraten, Adam Danz, erhielt 411 Stimmen, wähg 
rend auf den ſeitherigen Burgermeiſter Auguſt Meinhardt 892 Stimmemn 
entfielen. Herr Meinhardt iſt alſo auf weitere 9 Jahre Bürgermeiſterr 
F. Eberſtadt, 19. Okt. Einhaltung der Tauben zu 
Saatzeit. Nach einer Bekanntwachung der Bürgermeiſterei ſind au; 
Grund des Art. 39 Ziff. 2 des Feldſtrafgeſetzbuches in Rüchſicht auf diß 
Ausſaat der Winterfrucht die Tauben vom 20. Oktober ab auf di5 
Dauer von 4 Wochen eingeſperrt zu halten. — Stenographie= 
Unterricht. Der hieſige Stenographenverein „Gabelsberger”, eröf” 
net am nächſten Montag (24. Oktober) in der Eleonovenſchule eine 
neuen Kurſus in Einheitskurzſchrift. Am gleichen Tage wird auch der 
Fortbildungsunterricht wieder aufgenommen. 
F. Eberſtadt, 19. Okt. Lichtbilder=Vortrag. Auf Vera=n 
laſſung des Ortsgewerbevereins findet am Donnerstag (20. Oktober) irn 
Odeon=Theater ein Lichtbildervortrag über: „Das Handwerk in alter um 
neuer Zeit” ſtatt. Als Redner iſt Syndikus Dr. Kollbach gewonner 
worden. Anſchließend an den Vortrag ſpricht Herr Felix Graetz 
            übe=
den Nutzen einer regelrechten Buchführung in handwerklichen und kleir, 
gewerblichen Betrieben. — Wahlverſammlung. Die erſte Wähles, 
verſammlung zur Landtagswahl veranſtaltet die Volksrechtspartei an 
Freitag (21. Oktober) im Saale „Zum Darmſtädter Hof” (Laun), Prop 
Axt=Darmſtadt ſpricht über das Thema: „Volksrechtpartei und Hei= 
Landtagswahl”. 
Ak. Nieder=Ramſtadt, 19. Okt. Obſt=undGartenbauverei 
Das allgemein bekannte Anlegen von Leimringen, dient in allererſtt 
Linie dem Kampf gegen den gefährlichen Froſtſpanner. Die geeignetf 
Zeit iſt fetzt gekommen, da der Schädling meiſtens in der Zeit vom 5, be 
25. November auftritt. Die Leimringe ſollten alſo normalerweiſe niog 
nach dem 25. Oktober I. Js. angelegt wenden. Der Verein hat wiedee 
wie im Vorjahre, guten Raupenleim und Papier beſchafft, das an jeder 
mann, auch Nichtmitglieder, zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben wird. 
            Auu=
gabeſtelle beim Vereinsdiener Hch. Spengler, Stiftſtraße. Da ſich de= 
Preis eines Leimrings für einen Baum nur auf wenige Pfennige ſtern 
ſollte kein Baumbeſitzer verſäumen, dieſen kleinen Betrag aufzuwenden 
— Die Schlußübung der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr fan, 
unter Zuziehung der Pflichtfeuerwehr ſtatt. Die Abwicklung der ü 
Laufe des Jahres abgehaltenen verſchiedenen Uebungen hat ergeben, du 
die hieſige Feuerwehr in jeder Beziehung gerüſtet erſcheint, ſowohl 
            wo=
die gute Beſchaffenheit der Geräte als auch die Alarmbereitſchaft anlb 
langt. In der äußerſt gur durchgeführten Schlußübung hat ſich dies AI 
ſonders beſtätigt. — Dem hieſigen Faſelwärter Werner wurde für gun 
Faſelhaltung von ſeiten des Kreisamtes eine Prämie von 25 Mark Fu 
geſprochen. — Die Wählerliſte für die am 13. November I. Js. ſtattf 
dende Landtagswahl liegt in der Zeit von Sonntag, den 23., bis eiu 
ſchließlich Sonntag, den 30. Oktober I. Js., während der Dienſtſtundd. 
auf dem Rathaus zur Einſicht offen. An den beiden Sonntagen iſt äu 
Offenlegungszeit von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags feſtgeſet: 
* Nieder=Ramſtadt, 19. Okt. Am Sonntag wiederholte der Tun 
verein ſeinen Bunten Abend in dem neuen Saale des „Goldenen Anker. 
Der wiederum zahlreiche Beſuch war ein gutes Zeichen für die Güte 
Dargebotenen und die Leiſtungen der Spieler. Der Leiter, Herr Arth: 
Schettler, hatte es auch glücklich getroffen bei der Verteilung der einns 
nen Nummern des äußerſt abwechſlungsreichen Programms und in 
            alel=
ein Bild fugendlicher Friſche und Freude gezeigt. Für einen verhii 
derten Mitſpieler war Herr Willi Caſtritius vollwertiger Erſatz. Se5 
ſehr gut vorgetragenen hübſchen Lieder ernteten reichen Beifall. Beſar; 
ders hervorgehoben zu werden verdient das entzüchende Spiel des ſo 
Trautmann mit den 6 Turnerinnen (Amil=Revue und Mädi). Auch i 
Darbietungen der übrigen Mitwirkenden fanden guten Anklang. Zu 
Schluſſe wurde dem Leiter, Herrn Arthur Schettler, für ſeine auſt 
ordentlichen Bemühuingen um das Gelingen des Abends und ſeine ha 
züglichen Leiſtungen als kleine Anerkennung von dem 2. Vorſitzenden &. 
Vereins ein ſchlichter Eichenkranz überreicht. 
Dieburg, 19. Okt. Am 15. Oktober waren vorhanden: Stelluun 
ſuchende: 417 (gegen 423 am 1. Oktober), davon ſind 379 Männri4= 
38 Frauen (39). Unterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenfürſann 
293 Männer (346), 35 Frauen (27), zuſammen 328 (373), Kriſenutas 
ſtützte: 39 Männer (135), 3 Frauen 111), zuſammen 42 (146). 
Groß=Umſtadt, 19. Okt. Der Verein ehemaliger Schüler derlud 
wirtſchaftlichen Schule Groß=Umſtadt hielt am10 
tober ſeine erſte Monatsverſammlung im Sälchen der Brauerei huuct 7 
zu Groß=Umſtadt ab. Nach kurzen einleitenden Worten über die Kus 
keit des Vereins im Sommerhalbjahr erteilte der Vorſitzende, Oekounun 
uat Haug, dem erſten Vortragenden und Mitglied, Herrn Lorfun 
Babenhauſen, das Wort zu dem Thema: „Die Verhältniſſe in der min 
amerikaniſchen Landwirtſchaft‟ Der Vortragende war ſelbſt linen 
Zeit auf einer Farm im Staate Nebraska tätig und konnte aus einens 
Anſchauung und Erfahrung ſehr viel Intereſſantes berichten. M 
Amerikaner weiß ſich bei der Arbeit zu ſchonen, er läßt Pferde= und Ue 
torkraft das ihre tun. Dagegen iſt er mehr Kaufmann und weiß ſa0 
Erzeugniſſe beſſer auf den Markt zu bringen, dabei helfen ſich die 7ch 
barn kameradſchaftlich aus. Der Kampf mit dem Klima, mt KN 
Kälte, Stürmen, Trockenheit, ſelbſt ungeheuren Unwettern iſt unvergle !4 
lich ſchlimmer und gefährlicher als bei uns; Urſache iſt die Ausrottm 
des Waldes. Die Seuchenbekämpfung erfolgt radikal mit dem 
            Ger-
durch Militär, der Schaden wird vom Staat erſetzt. Das iſt die TM 
ſamſte und verhältnismäßig billigſte Art, der Seuchen bei dem Viehſe ſ 
Herr zu werden. Hauptanbaufrüchte ſind Mais und Hafer. Doch IIM 
der Anbau nur bei Fütterung an Tiere. Den Redner lohnte n.n 
Beifall. Anſchließend ſprach noch ein zweites Mitglied, Herr Hau 
mann aus Harreshauſen, über „Eindrücke beim Beſuch eines EA 
werkes”, Gelegentlich des Beſuches der Dortmunder D. L.G.=Ausſtel /A 
hatte Herr Hartmann Gelegenheit, die Zeche „Miniſter Stein” zu.n 
ſuchen. Der Vortvagende führte die Zuhörer im Geiſte hinunter im) 
tiefſte Sohle des Bergwerks, 500 Meter under die Erde, welcher 
im Förderkorb in 13 Minuten zurückgelegt wird. Von da durch die 
meterlangen Schächte bis zu den ſich immer mehr verengenden Stcr? 
die ſchließlich an der eigentlichen Arbeitsſtelle in 60 Zentimeter E‟ 
Löchern enden, in denen die Bergleute — nackt wegen der Hitze —d 
dem Bauche und Rüchen liegend, die Kohle ſtüchweiſe im Afforal? 
hämmern. Auf dieſer Arbeit baut ſich unſere moderne Kultur auf 74 
einer Arbeit, die mit tauſend Gefahren verbunden iſt. Das ſtar 
Kniſtern und Krachen in den Kohlenflötzen iſt der Vorbote kleinerel" 
größerer Abbröckelungen, wodurch es täglich zu Verletzungen, oft mr 
lichem Ausgang, kommt. Die zweite große Gefahr ſind die ſchlage 
Wetter, die im vorigen Jahre in derſelben Zeche 125 Tote geſg 
haben, und gegen die trotz aller Bemühungen ein voll wirkſames 2— 
noch nicht gefunden iſt. Weiter muß man bedenken, daß es in—) 
Bergwerk trotz ſtarker Ventilatoren keine gute Luft und keine S 
gibt, was der Geſundheit ſchädlich iſt. So arbeiten die Bergleute 
Murren und ſchweigend acht Stunden in ſtrengſter Diſziplin, ohll. 
es nicht geht. Der Vortragende ſchloß ſeine Ausführungen 
            m=
ernſten Mahnung an ſeine Berufsgenoſſen, die anderen Stände zu 79 
und insbeſondere den Bergmannsſtand, der ein Vorbild des Fleiß”." 
nationaler Geſinnung ſei. Auch Herrn Hartmann ſprach der Vorſl? 
im Namen der Verſammlung den herzlichen Dank für ſeine wei. 
Ausführungen aus. Die Verfammlung war ſehr gut beſucht. E 
ſitzende gab als Termin für die nächſte Verſammlung Sonmtah, — 
Dezember, bekannt, wobei ebenfalls intereſſante Vorträge gehalle!. 
den. Der Vorſitzende ſchloß die Verſammlung mit der Bitte, Ie. 
guten Beſuch der landwirtſchaftlichen Schule zu werben, die dei 
ihren Winterlehrgang eröffnen wird.
 einer Mahlzeit erzielen Sie mit einer feinen mit der Schutzmarke „Oetker’s Hellkopf”. Eine 
Nachspeise. Uberalt, wo eine gute Küche geführt Reihe guter Rezcpte für Süß- und 
            Gelce-
wird, kommen Oetker-Puddings auf d. Tisch, speisen sind neben vielen, größtenteils günet. 
Mweil sie außerordentlich wohlschmeckend und neuen Backrezepten in dem neuen farb. illustr. 
) nahrhaft sind. Dieneuen Feinkost-Puddings Oetker-Rezcptbuch, Ausg. F enthalten. Da8 
Mandelkern u. Krokant stellen den verwöhn- Buch bietet Ihnen wertvolle Anregungen euf 
testen Geschmack zutrieden. Infolge des großen Bereicherung Ihrer Mahlzeiten. Es ist für 12 
Umsatzes sind Dr. Oetker’s Puddingpuluer in Pfg. in allen einschlägig. Geschaften erhäftlic, 
Nallen Geschaft, stets in frischer Ware zu haben. wenn nicht vorrätig. geg. Eins. von Mark. von 
Achten Sie jedoch auf die Originalpackungen 
Dr. August Oetker, Bielcfeld.
 Lademerkaufspreise: Backpulver „Backin” 1 Stück 10 Pfg. 3 Stück 25 Pfg., Puddingpulver Vanille-Mandel 10 
Vanillin-Zucker 5 Pfg., Vanille-Soßenp. 5 Pfg., Gala-Schokoladen-Paddingp. 15 Pfg., Mandelkern-Puddingp. 20 
Schokoladenspeise mit geh. Mand. 25 Pfg., Krokant-Pnddingpulver 30 Pfg., Gustin 225 g 35 Pfg., Einmache-Hülfe?
15
[ ← ][ ][ → ]Mummer 291
Donnerstag, den 20 Oktober 1927
Seite 7
 Dumnmer 2dt Hi. Der Gernicie Eher Aieher=. 
arn z” eröffnet die Reihe ſeiner dieswinterlichen Veranſtaltungen mit 
em am Samstag, den 22. Oktober, im Saal „Zum weißen Roß” 
            ſtatt=
dunnden dem Schaffen Joh. Brahms gewidmeten Konzert. Als Soliſtin 
rde Frau Konzertſängerin Aga Zeh=Landzettel aus Darmſtadt 
            ge=
mnen. Die Vortragsfolge umfaßt neben einem einführenden kurzen 
xrrgg des muſikaliſchen Leiters, Herrn Bernd Zeh=Darmſtadt, eine 
ee— Anzahl von Einzelgeſängen, einige unbegleitete Chöre und zuletzt 
a-8 in ſich geſchloſſenes größeres Chorwerk mit Begleitung — das 
cckſalslied” nach Worten von Fr. Hölderlin. Die Auführung dieſes 
eses ſtellt den Chor vor beſondere Aufgaben und ſollte zugleich allen 
—Liederkranz” noch fernſtehenden ſtimmbegabten und ſangesfreudigen 
huren und Herren Mahnung und Aufforderung ſein, durch ihren Bei= 
* Bum aktiven Chor den Verein in ſeinem Streben nach immer 
            hoch=
itwgeren Leiſtungen und Programmen zu unterſtützen. 
Babenhaufen, 19. Dkt. Die Eröffnung der Angebote für die jetzt 
idunggriff zu nehmende eigene ſtädtiſche 
            Waſſerverſorgungs=
elia ge iſt nun endlich erfolgt. Ueber 20 Firmen gaben Angebote 
einr die Herſtllung von rund 11000 Metern Rohrgräben des 
            Orts=
rn etzes und der Hausanſchlußleitungen, ferner für das Liefern, 
            Ver=
ſzu und Einbauen der erforderlichen Gußeiſenrohra, Formſtücke, 
            Ar=
uu=en uſw. Dic Firma Ludwig Pons=Frankfurt a. M. blieb mit 
in. Angebot aufs Ortsrohrnetz und Hausanſchlüſſe die 
            Wenigſtneh=
nds. Die Angebotsbeträge bewegen ſich in der Höhe von 108 000 Mark 
ES5 000 Mark. Freie Auswahl unter den Bietern hat ſich die Stadt 
pahalten. 
M1. Höchſt i. Odw., 19. Okt. Gemeinderatsbericht. In der 
e: öffentlichen Gemeinderatsſitzung beſchäftigte ſich der 
            Ortsvor=
oBzunächſt mit der Durchführung von Notſtandsarbeiten aus Mitteln 
nroduktivem Erwerbsloſenfürſorge. In der letzten Sitzung hatte 
t Gremeinderat das Projekt einer Badeanſtalt obgelehnt und zugleich 
ſ Untrag geſtellt, ſich einer wichtigeren Einrichtung, und zwar der 
ſgochenderen Waſſerverſorgung in der Gemeinde Höchſt zu widmen, 
ſaal, in trockenen Jahren höher gelegene Häuſer nur ſehr mangelhaft 
ſn guutem Waſſer verſorgt werden. Zur Behebung dieſes Uebels iſt 
ngurt, eine Waſſerleitung von Dufenbach nach Höchſt zu bauen unter 
Aurndung der Quelle auf dem Meiſingerſchen Grundſtück. Die Koſten 
nögefa Neuanlage würden ſich nach dem Voranſchlag des 
            Gemeiade=
hnir iſters auf zirka 32000 Mark belaufen, von welchem Betrag der 
ſnernde als Staatszuſchuß 4746 Mark zukommen würden. Von der 
ſüonn Summe wirden vom Staat 20 874 Mark zu 4 Prozent als 
1Aichen gewährt, während der Reſtbetrag im freien Geldmarkt 
            auf=
derhnnen ſei. Da der Baumeiſter erklärte, daß die Quelle aber nicht 
16 genug liege, um eine Einleitung in das Höchſter Aoſſervoir zu er= 
1Rlichen, entwickelte ſich um dieſen Punkt eine lebhafte Ausſprache. 
(Gemderat Hofferberth iſt der Anſicht, daß die Quelle höhen gefaßt 
1war kann. Aus dieſem Grunde wurde beſchloſſen, erſt Schirfungen 
1urehmen und feſtzuſtellen, ob eine höhene Faſſung der Quelle mög= 
Eüiü, und dann erſt weiter über dieſe Angelegenheit zu beraten. Der 
9muuf der Quelle Meiſinger, für welche übrigens eine Kauffumme von 
19 Mark gefordert iſt, wird deshalb als noch nicht ſpruchreif 
            zurück=
gſl.— Der Antrag des Sportvereins Höchſt um Herrichtung d:8 Sport= 
Ables durch die Gemeinde foll nach Aufſtellung eines Koſtenvoranſchlages 
ub ſäinmal zur Beratung geſtellt werden. Eine Anfrage des Kris= 
AMs)Erbach, ob die Gemeinde Höchſt den vor Jahresfriſt geſtellten An= 
4ſh auf Erlaß einer Polizeiverordnung betr. Reduzierung der 
            Fahr=
gbmndigkeit von Kraftfahrzeugen auf 20 Kilometer innerhalb des 
Af8z mufreiht erhält, wird bejaht und ausdrücklichſt auf Erlaſſung einer 
Aſſefüglichen Polizeiverordnung beſtanden. Weiter wurde beſchloſſen, 
Alſt naliſation der Eliſabeth=mſtraße durch Notſtandsarbeiten zu be= 
Abtlligen. Der Beitrag zum Tierſchutzverein wird auf 10 Mk. pro 
            Jah=
fKſcht. Der Antrag Leovold Hags um Räumung ſeines Hauſes im 
Utack und Zuweiſung der Wohnung im Dachſtock an Herm Pfeiffer 
HK m eine beſondere Kommiſſion übwwieſen, welche mit beiden Par= 
Uß verhandeln ſoll. Dem Anſchluß der Faſelhaltung der Gemeinde 
Akin each an Höchſt wird zugeſtimmt. Anſchließend folgte eine geheime
 I. /Erbach i. Odiv., 19. Okt. Das Kaufhaus Schneider am 
MRtſlatz konnte in dieſen Tagen auf ein dreißigjähriges Beſtehen zu= 
Aiszen. Aus kleinen Anfängen heraus war das Geſchäft kaum 
            ent=
ſtſrey, als die derzeitige Inhaberm Frau W. Schneider Wwe, ihren 
Aim wverlor. In raſtloſer Arbeit verſtand die Witwe, das Geſchäft auf 
diſentige beachtliche Höhe zu bringen. Zurzeit ſind zwei Söhne im 
Gkük tätig. — Im Alter von 79 Jahven verſtarb hier der Gräfl. 
            Haus=
hlbeister i. R. Heinrich Walter, Veteran von 1870/71. Nach 
            Be=
eilſwurg des Krieges trat er in die Dienſte des Grfl. Hauſes und wurde 
inſe gure 1920 in den wohlverdienten Ruheſtand verſetzt. 
Birkenau, 19. Okt. Fiſcherei=Verpachtung. Unter 
prl Konkurrenz wurdo dieſer Tage die Fiſcherei, (Forellen und 
Abe, in der Weſchnitz mit 3 Nebenbächen innerhalb der Gemarkung 
ARnuu neu auf 12 Jahre verpachtet. höchſtbietender war der prakt. 
919 gor. Jahn in Weinheim mit 1450 Mark jährlich, ein viel höherer 
Allk preis wie in früheren Jahren. B.ſitzer der Fiſcherei iſt Herr Baron 
vlſnach ambolt. In 12 Jahren macht das Pachtſümmchen den ſchönen 
Gerat von 17 400 Mark. 
2 Vom Odenwald, 18. Okt. Reiche Obſternte! In den 
Td44 Mummern ds. Blattes wurde von aimem reichen Ernteſegen be=
 üſr. Im vorderen und mittleren Odenwald gibt es in dieſem Jahre 
fol I0 Obſt, daß alte Bauersleute zugeben, kaum ſchon einmal ſo viel 
Oſko erntet zu haben. Wie eine amerikaniſche Rekordernte ausſieht, 
wllt wwir nicht, vielleicht der Berichterſtatter von Schlierbach auch nicht, 
ddk imren gewohnten Pendelgang von Schlierbach nach Ellenbach gern 
31unu pflegt, um dort ſeine Bedarfsartikel an Obſt, Eier oder Butter 
eillaumnſtern. Man ſoll in ſeinen Berichten weder übertreiben noch 
Iamtzeren — beides iſt nicht am Platz. Wenn nun zugegeben wird, 
dd fin) Kirchſpiel Schlierbach die „Gäulsbauern” 4—500 Zentner ernten, 
ſoll dens eigentlich ſchon mehr, als wir erwartet hatten. Gehen wir 
allench Mitlechtern oder auf den Klingehof, dort ſtehen 
            Obſt=
böwe, die allein einen Kaſtenwagen voll Obſt lieferten. Und dort ſoll 
eilahnmakler einem Großbauern die geſamte Obſternte in einem 
            Um=
falßz won dreitauſend Zentnern im ganzen abgekauſt haben. Derartige 
Vlſmtarungen ſind gewiß ſelten, aber im vorliegenden Falle hat es 
dd eau=er vorgezogen, nicht darauf einzugehen, in der ſicheren Annahme, 
dalmiel Ernte wohl noch mehr ergebe. Die Preiſe ſteigen weiter. Dieſe 
Wie werden Scküttelobſt mit 3,50 Mk. gebrochenes Obſt mit 6—8 Mk. 
unft mFelohſt mit 9—12 Mk. für den Zentner bezahlt. Auch die Nüſſe 
ſtoke weiter im Preis: bis 22 Mk. wurden ſchon gehandelt. Und nun 
kolſn ſie Kartoffelernte. Auf den ſandigen Aeckern des Odenwaldes 
gilltsggeſunde Kartoffeln in Hülle und Fülle. Auf ſchwerem Boden 
ſin oſl l infolge der allzu großen Feuchtigkeit verſchiedentlich angefaulte 
Kdmfüln angetroffen worden. Der Preis der Kartoffeln iſt billig. Für 
deiFentner ſind in Krumbach und Fürth 3,80 und 4,00 Mk. letzte Woche 
beſlit uvorden. 
LHirſchhorn. 19. Okt. Waſſerſtand des Neckars am 
18// tuwber 0,96 Meter, am 19. Oktober 0,93 Meter. 
Ober=Abtſteinach, 19 Ort Einweihung des Landheims. 
Ay ſuamstag hatte das Odenwalddörfchen Buchklingen, ein Filial der 
hillink Pfarrei, ginen hohen Feſttag. Straßen und Häuſer prangten in 
reiſin Feſtſchmuck, und eine große Anzahl von Menſchen war per Bahn 
vdſſtl ittos, auch viele zu Fuß von Mannheim, in das Bergdörfchzur 
hiuſiagneilt, um der Einweihung „des Landheims der Eliſabethſchule‟ 
Miſthnim beizuwohnen. Schon am Morgen waren mehr als 700 
Sdſtrurnnen der Oberklaſſen erſchienen, die unter Leitung ihrer 
            Leh=
reulfen, eine ſchöne Vorfeier arrangierten. Die Hauptfeierlichkeiten 
belſärar am Nachmittag, die einen erhebenden Verlauf nahmen, wozu 
eir kteiche hoher Beamten aus Mannheim ſich eing=funden hatte. Bei 
Beſſinung der Räume waren alle Beſucher erſtaunt, daß man aus 
eirtw a ten Bauernhauſe ſolch herrliches Heim hervorzaubern konnte. 
EEG Aſt die ſchöne, luftige und geſunde Lage in unmittelbarer Nähe 
einEropigen Buchenhochvaldes für Erholung, Geſundung leibliche 
un ae ffrige Stärkung wie geſchaffen. Das neue Heim wird künftighin 
deuls amen „Julius=Buſch=Heim” führen zu Ehren des früheren 
            ver=
dielkoh en Direktors a. D. Julius Buſch.
Das Gruppenwafſerwerk „Gerauer=Land=
 Die Waſſerleitung für Groß=Gerau 
und für ſieben Nachbarorte 
d. h. deren Bau, iſt in greifbare Nähe gerückt. Es iſt ficher, außer 
bei den Bewohnern Groß=Geraus und den der in Frage kommenden 
Ortſchaften, nur wenig bekannt, daß Groß=Geran, eme Stadt von etwa 
6500 Einwohnern, noch keine Waſſerleſtung beſitzt und mit ſeinem 
„Pumpenwaſſer” ein immerhin hygieniſch ſehr zweifelhaftes, wenn auch 
nicht gerade ungeſundes Trinkwaſſer beſitzt. Heute hat jeder Haushalt 
ſeine eigene Waſſerverſorgung, die mit erheblichen Koſten bem Bau 
eines Anweſens erſtellt werden muß. Die neueren Waſſeranlagen 
            er=
halten ihre Waſſermengen aus etwa 30 Meter Diefe vermitzels 
            elektri=
ſcher Motorenanlage durch eine eigene Leitung, fo daß fremden 
            Be=
ſuchern das Fehlen einer Waſſerleitung und eines Waſſerwerkes kaum 
auffällt. Aber der dringende Wunſch der Bewohrer Groß=Geraus, 
            ſo=
wie der in derſelben Lage befindlichen Einwvohner der Ortſchaften 
Büttelborn, Nauheim, Wallerſtadten, Worfelden, Klein=Gerau, Berkach 
und Dornbera ging auf den Bau eines Waſſerwerkes, das nunmehr 
durch den rührigen Bürgermeiſter Dr. Lüidecke ſchner Inangriffnahme 
erheblich näher gerückt iſt. Obwohl die endgüiltige Ausführung 
            die=
ſes Projekts noch keineswegs unbedingt ſicher iſt, da die Beſchaffung 
der finanziellen Mittel noch gewiſſe Schwierigkeiten bietet, hatze der 
Bürgermeiſter von Groß=Gerau doch im feſten Vertrauen auf die 
            Mög=
lichkeit dieſer Geldbeſchaffung geſtern zum „erſten Spatenſtich” 
als Zeichen des Beginns der Arbeiten für das 
            Gruppenwaſſer=
werk „Gerauer Land” eingeladen, dem u. a. Vertreter des 
            Mi=
niſteriums für Arbeit und Wirtſchaft, Kreisdirektor Dr. Merck, 
            Ver=
treter der Pyovizialdirektion (Abtilung für Straßenhan), des 
            Kreis=
gewerbevereins und zahlreiche weitere Vertreter ſtaatlicher und 
            Kom=
munalbehörden Folge geleiſtet hatten. Alſo ein Beweis, daß man den 
endgültigen Bau dieſes Waſſerwerkes für ſicher anſieht. In der 
            erwei=
terten Ausſchußſitzung im Rathaus, die dem feierlichen Akt vorausging. 
berichtete Oberbaurat Hauck vom Kulturbauamt Darmſtadt über den 
techmiſchen und wirtſchaftlichen Stand der Vorarbeiten zum 
            Gruppen=
waſſerwerk. Miniſterialrat Heyl erklärte im ſeinen Ausführungen, 
daß die Genehmigung des Miniſteriums zum Bau arſt gegeben werde, 
wenn die angeſtellten Vorverſuche nach chemiſcher Prüfung des erbohrten 
Waſſers einen einwandfreien, guten und geſunden Befund engeben 
hätten. Weſter wurde in dieſer Sitzung vemerkt, daß die Dunhihrumg 
des Baues von den Anleiheverhandlungen abhängm ſei. Vorerſt 
            be=
ſtänden, wie bekannt, noch Schwvierigkeiten in Ameriha, und das nötige 
Geld ſei noch nicht vorhanden. Die Kommunale Landeschank werde 
das Geld zur Verfügung ſtellen, wenn die Anleicheverhandlungen, die 
don ihr in Berlin geführt werden, zu ainem gesnſtigen Grgcbhwis 
führen. Im allgemeinen war ſich aber der Ausſch=ß, der unter dem 
Vorſitz des Bürgermeiſters Dr. Lüidecke tagte, darußer armig, daß der 
Bau dieſes Werkes für Groß=Gerau eine Nachwendigkeit fei. Auch 
Kreisdirektor Dr. Merck ſetzte ſich warm für das Pprjekk um.
 Der „erſte Spatenſtich”, 
der nunmehr an der Stelle vorgenommon wurde, an der das neue 
Waſſerwerk erbaut werden ſoll, und zwar auf freiem Felde vor der 
Stadt, etwa 350 Meter vom Bahnhof Groß=Gerau entfernt 
            verſam=
melte die Feſtteilnehmer und zahlreiche Bewohuer Groß=Geraus auf 
dem feſtlich geſchmückten Bauplatz. Es war ein kurzer, feierlicher Akt, 
angemeſſen dem Ernſt der Handlung, aber auch berechtigt in Anbetracht 
der großen Bedertung des neuen Unternehmens. Bürgermeiſter 
Dr. Lüdecke wunſchte in einer kurzen Anfprache dem Werke, das 
nunmehr ſeinen Anfang nehmen ſoll, ein guies Gelingen und beſten 
Erfolg. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Gruppenwaſſerwerk 
„Gerauer Laud”, wie es der Name ſchon ſage, den Anfang bilde zu 
immer engerer Zuſammenarbeit der Kreisſtadt mit den umliegenden 
Gemeinden. Mit dieſem Wunſche führte er den erſten Spatenſtich aus. 
Weſtere Spatenſtiche führten alsdann Miniſterialrat Heyl, 
            Kreisdirok=
tor Dr. Merck und Oberbaurat Hauck aus, und wünſchten, auch im 
Namen der Behörden, die durch ſie vertreten werden, dem Unternehmen 
aufrichtig Glück und beſten Erfelg. 
Es folgte nun ein gemütliches Zuſammenſein. Hier wurden 
            zahl=
reiche Anſprachen gehalten. Bürgermeiſter Dr. Lüdecke nahm nochmals 
Gelegenheit, alle Gäſte herzlich zu begrüßen, insbefondere auch die neu 
hinzu gekommenen, u. a. Oberbaurat Balz. Er ſprach ſeinen Dank aus 
für die allſeitige Unterſtützung und erklärte in launiger Weiſe, daß 
der Stoßf, der nun mal zu einem gemütlichen Beiſammenſein nötig iſt, 
keimeswegs der Baukaſſe des Gruppenwaſſerwerks zur Laſt falle, da er 
in friedlicher Weiſe von den heimiſchen Firmen Union=Brauerei (Bier), 
Hirſch Söhne (Kognal), Paarrengeſchäft Ludw. Schaffner (Zigarren), 
Jakob Engelleitner (Zigaretten), Gärtnerei Sperling (Blumonſchmuck), 
Käſefabrik Schilgen (Käſe) geſüiftet worden wau. Weitere Anſprachen 
hielten u. a. Altbürgermeiſtm Urban und Direktor Loy von der 
Kammunalen Landesbank Darmſtadt, der betonte, daß er ſein 
            möglich=
ſtes tun werde, das nötige Geld zum Bau des Werkes zu beſchaffen. 
Aber letzten Endes hänge deſſen Beſchaffung von der Beratungsſtelle 
für Auslandsanleihen ab, da dann erſt das Geld flüſſig gemacht 
            ver=
den dürfe. Auch für günſtige Beſchaffungsbedingungen wverde er ſich 
einfetzen, da es ſich bei dem vorliegenden Bau eines 
            Gruppenwaſſer=
werkes für Groß=Gerau und die intereſſierten Orte Büttelborn, 
            Nau=
heim, Wallerſtädten, Worfelden, Klein=Gerau, Verkach und Dornberg 
um ein unbedingt wirtſchaftliches und notwendiges Projekt handele. 
Optimismus ſei alſo bis zu einem gewiſſen Grade berechtigt, wenn 
            e=
auch noch keine beſtimmten Zuſicherungen geben könne. — Weiter ſprach 
Ingenieur Heck als Vertreter der Firma Nohl=Darmſtadt, der die 
            Aus=
führung der Bohr= und Bauarbeiten ühertragen wurde. Er verſprau, 
daß die Firma alles aufbieten werde, die ihr geſtellte Aufgabe ebenſogut 
und vollkommen zu löſen, wie die gleiche Aufgabe, die ihr durch den 
Bau des Gruppenzvaſſarwerkes Dieburg und 14 intereſſierter Gemeinden 
geſtellt worden ſei. Er wünſchte ſeinerſeits dem Unternehmen beſten 
Erfolg. 
In gegenſeitigem Gedankenaustauſch ſlogen die Stunden dahin. 
Mancher Redner brachte dem Bürgermeiſter von Groß=Gerau ſeine 
Glückwünſche dar für die Einleitung aines Werkes, das ſo vielen 
            Ge=
meiden zum Segen gereichen wird.
 W. Heppenheim a. d. B., 19. Okt Landſturm=Infanterie= 
Bataillon Heppenheim. Im Juni nächſten Jahres findet 
eine allgemeine Wiederſehensfeier der ehemaligen Angehörigen des 
Landſturm=Infanterie=Bataillons Heppenheim in unſerer Stadt ſtatt, 
wobei man auf eine große Beteiligung rechnet. An der Feier wird ſich 
auch der alte Bataillons=Kommandeur Herr Oherſtleutnant Stein 
            be=
teiligen. Der Tag wird ſpäter noch geauer beſtimmt. Die Angehörigen 
des Bataillons werden gebeten, ihre Anſchriften ſchon ſetzt mitzuteilen 
an Herrn Profeſſor Rupp. Heppenheim, oder an Herrn Franz 
            Paul=
mann, Lüdenſcheiſd. — Um die hier noch herrſchende 
            Wohnungs=
not zu bekämpfen, tritt man ihr mit allen Mitteln entgegm. So ſind 
ſchon durch die Stadt eine Anzahl Baracken am Ende der Fürtherſtraße 
errichtet worden und werden jetzt noch errichtet. Ebenfalls durch die 
Stadt wird nun ein größeres Beamtenhaus an der Ludwigsſtraße 
            er=
rickt.t, nachdem ein ſolches vom Staate ſchon unter Dach ſteht. Auch an 
Privatbauten ſind in letzter Zeit eine große Anzahl fertiggeſtellt und 
andere begonnen worden. Auch ſonſt tut man augenblicklich viel zur 
Verſchönerung des Stadtbildes. Nachdem die Stadt vor einiger Zeit 
Intereſſenten zur Errichtung eines 3 Reihengeſchnftshauf8 in der 
            Lud=
nigſtraße gefunden hatte, wird nun ein 5 Reihengeſchäftshaus hinter der 
Poſt, gegenüber der Bahnhofſtraße, errichtet worden. Augenblicklich 
läßt die Stadt zwei ſchon längere Zeit geblante Straßendurchbrüiche 
            vor=
nehmen, einen von der Friedrichſtraße nach der Marktſtraße, den andern 
von der Fürtherſtraße nach der Amtsgaſſe. 
g. Gernsheim, 19. Okt. Todesfall. Der langjährige 
            Beigcord=
nete der Stadt Gernsheim, Herr Sebaſtian Herbert 2., der einem 
ſchwveven Leiden am vergangenen Samstag erlag, wurde am Montag 
nachmittag um 3 Uhr auf dem hieſigen Friedhof beigeſetzt. Eine große 
Trauergemeinde gab dem Entſchlafenen, der ſich allgmeiner Beliebtheit 
und Wertſchätzung erfreute, das letzte Geleit. Die Freiſwillige 
            Feuer=
wehr, der Geſangverein Sängerluſt und die Mariamſche 
            Finglings=
ſodalität, die beiden letzteren mit Fahnen, hatten Abordnungen 
            ent=
ſandt. Der Geſangverein „Liederkranz” ſang während der Trorerfeier 
einen ergreifenden Trauerchou. Auch die Fahne dieſes Vereims wehte 
am Grabe. Als Vertreter der Stadt Gernsheim lagte Herr 
            Bürger=
meiſter Hoffmann am Grabe ſeines Mitarbeiters und Freundes, wie er 
es in ſeiner kurzen Gedentrede zum Ausdruck brachte, eimen Kranz 
            nie=
der. Die ſtädtiſchen Begmten und Bedienſteten ehrten ihrem ehemaligen 
Beigeordneten dunch eine Kranzniederlegung ſeitens des Oberſekretärs 
Simon. Weiter gedachten in ehrenden Worten der Verbienſte des 
            Ver=
ſtorbenen im Intereſſe der Bauernſchaft der hieſige Byurrnverein und 
die Pferdeverſichenungsgeſellſchaft zu Gernsheim durch ihren Obmam, 
Herrn Friedrich Jakob Schnatz dahier, ſowie die landwirtfchaftliche 
Hauptgenoſſenſchaft. Heſſen in Lorſch. Die ganze Feier wuidze noch 
durch Trauerchöre der Feuerwehrkapelle umrahmt. Am kommeniden 
Freitag nachmittag um 7 Uhr findet im Gzemeinderatsfaak eimr Sitzung 
des Gemeindergtes ſtatt. Die reichhaltige Tagesordnung umfaßt in 
ihrem öffentlichen Teil u. a. ein Geſuch um Ableitung von Waſſer im 
den gemeinheitlichen Kanal in der Eliſabethenſtraße, die Kinderſzeifung
 Mackintosh’s 
Pockae de Launa 
aus irischer Butter, 
Rahm und Zucker 
hergestellt in Bad Schwartau 
Englische Originalgualltät 
Deutsche Arbeſt 
Köstlichstes Genussmittel 
für jung und alt! 
V.13760/
 im Winter 1927/28, die Verſicherung der Schulkinder hieſiger Volksſchulen 
gegen Unfall. Gine Eingabe der Bewohner des benachbarten 
            Johannis=
hoſes um Zuleitung elektriſcher Gnergie, desgleichen auch der Olex= 
Petroleumverkaufsgeſellſchaft zu Berlin=Schöneberg um Errichtung einer 
Benzinzapſſtelle vor dem Hauſe der Jakob Maiſter Wwe, dahier. 
Oberheſſen. 
WSN. Gießen, 19. Ott. Entgleiſung einer Lokomotive. 
Heute früh gegen 5 Uhr entgleiſte im hieſigen Perſonenbahnhof eine 
Rangierlokomotive, wobei zum Glück Menſchenleben, nicht zu Schaden 
kamen und auch der Sachſchaden nicht allzu bedeutend war. Dagegen 
erlitten die Züge in Richtung Fulda und Gelnhauſen ſowie in Richtung 
Limburg erhebliche Verſpätungen. Nach etwa einſtündiger Arbeit war 
die Lokomotive wieder auf das Gleis gehoben. 
WSN. Bad=Nauheim, 19. Okt. Die Bad=Nauheimer 
            Bür=
germeiſterfrage. Wie wir bereits berichtetzen, trifft die vor einigen 
Tagen verbreitete Nachricht, daß dem hieſigen Bürgermeiſter Dr. Abl 
die freigewordene Stelle eines juriſtiſchen Beraters bei, der heſiſchen 
ebaneliſchen Kirchenvegierung angetragen worden ſei, in dieſer Form 
nicht zu. Dr. Ahl ſteht aber unter den Perſönlichkeiten, die für die 
Stelle in Frage kommen, in engſter Wahl. Damit iſt alſo mit einer 
            ge=
wiſſen Wahrſcheinlichkeit die Möglichkeit gegeben, daß Dr. Ahl von der 
Kerchentvertretung gewählt wird. Bevor aber dieſe Wahl nicht enfolgt iſt, 
ſind alle weiter an die Diskuſſion dieſer Angelegenheit geknüpften 
            Fol=
gewungen falſch. Insbeſondere iſt es abſurd, angeſichts dieſer Sachlage 
ſchon Namen für die mögliche Nachfolge Dr. Ahls zu nennen. 
lpd. Lauterbach, 19. Okt. Verbeſſerung der Viehzucht 
im Vogelsberg. In dieſem Jahre haben die 
            Hutweidenverbeſſe=
rungen und Grünlandanlagen auf dem Vogelsberg weiter gute 
            Fort=
ſchritte gemacht. In 15 Gemarkungen wurden Oedländereien von 440 
Morgen bei 90 000 Mark Koſten nutzbar gemacht. Von dieſen Koſten 
tränt die Hälfte der hefſiſche Staat. Bis zum letzten Jahrke konnten 
            ins=
geſamt 52 00 Morgen nutzbar gemacht werden, wodurch die Viehzucht im 
Vogelsberg weſentlich gehoben wurde. Im laufenden Rechnungsjahr hat 
der Staat einem erhöhten Zuſchuß zur Durchführung der 
            Hutweidver=
beſſerunng im Vogelsberg zur Verfügung geſtellt.
 Geſchäftliches. 
Vollwertige Nahrungsmittel für billiges Geld 
— das iſt in der heutigen Zeit ein begreiflicher Wunſch. Dieſer wird 
hinſichtlich, der täglichen Suppe reſtlos erfüllt durch Maggi’s 
Suppenwürfel. In der gleichen Weiſe wie die Hausfrau in der 
Küche ihre Suppe kocht, werden Maggi’s Suppen im großen aus den 
beſten Rohſtoffen mit peinlicher Sorgfalt hergeſtellt. Ein Würfel, 
            aus=
reichend für zwei Teller köſtlicher Suppe, koſtet nur 18 Pfg. — Man 
beachte den der heutigen Geſamtauflage unſeres Blattes 
            beige=
füigten Proſpelt. 
V 15 068
 Der Schulbericht des Pädagogium Neuenheim=
            Hei=
delberg ſagt, daß ſeine Schüler ſeit 33 Jahren mit Erfolg bis 
zum Abitur geführt oder durch Umſchulung in alle Klaſſen der 
            Staats=
ſchulen übergeleitet wurden. — In dieſem Jahre beſtanden u. a. 
Oſtern 15. Herbſt 4 ſeiner Schüler die Abiturientenprüfung.
 Wetterbericht 
Witterungsausſichten für Freitag, den 21. Oktuber 1927. 
(Nach der Wetterlage vom 19. Oktober 1927.) 
Boitig mit Aufheiterung, Temperaturen nachts in 
            Gefrierpunkts=
nähe und überwiegend trocken.
 Danan en ererse 
Verontworich für Poliſt und Wirtſchaſt: Rudolf Maupe; ſür Feulſſeton. Reich und 
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann; 
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für 
„Die Segenwari”; Dr. Herbert Nettei für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Druck 
und Verlag: C. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt 
Für unverlangte Manuſtripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
 20 
AlIN
 Fast ununterbrochen seit ungefähr 
20 Jahren verwende ich für die 
            Zahn-
pflege „Chlorodont‟. Aus 
            Sparsam-
keitsrücksichten habe ich mich wohl 
zu Versuchen mit scheinbar 
            bil-
ligeren Mitteln verleiten lassen, 
DDAIL doch stets habe ich feststellen 
            müs-
sen, daß Ihr „Chlorodont” in Bezug 
auf einwandfreie hugienische 
            Rei-
zung der Zähne, erfrischenden Wohlgeschmack und sparsamen Verbrauch unerreicht dasteht. Ebenso beweist mir auch Ihr konzentriertes Mundwasser Chlorodont” 
ſollge seines wohltuenden Geschmacks und seiner belebenden und stärkenden Einwirkung auf die Nerven, die Vorzüglichkeit Ihrer Präparate. Gerade in der heutigen 
ü der allgemeinen Unzufriedenheit fühle ich mich besonders veranlaßt, Ihnen mit Vorstehenden meine innere Gberzeugung zum Ausdruck zu bringen., Berlin (0.30, H1. E. 
NOberzeugen Sie sich zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Pf., große Tube 1 Hark, Chlorodont-Zahnbürsten 1.25 Mark, für Kinder 70 Pfg. Chlorodont-Mund- 
(. Dr. 16248 
aser Flasche 1.25 Mark. Zu haben in allen Chlorodont-Verkaufsstellen. Man verlange nur echt Chlorodont und weise Nachahmungen zurück.
DMIIOT
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Donnerstag, den 20. Oktober 1927
Familiennachrichten
 Die glückliche Geburt ihres Sohnes 
Walter zeigen in dankbarer Freude 
an 
Fritz Werner und Frau Lisbeih, 
geb. Schmitt. 
Darmstadt 
z. Zt. Städt. Krankenhaus. 
Rhöhring 50 
(*27924 
Aelterer, ſtrebſ Mann 
wünſcht Mädchen od. 
Frau, 38—45 J., kenn. 
Kräftiger Siammhalter 
zu lernen zwecks ſpät. 
Heirat. Angeb. u 
angekommen 
E242 Geichſt. (*27 63 
Selbſtänd. Geſchäfts= 
Spenglermeiſter Karl Rühl Umann, beſte Jahre, 
wünſcht alleinſteh. 
und Frau. 
Dame, Alter bis 3:
 Darmſiadt, den 19 Oktober 1927. 
(16228 
Kiesſtraße 93.
 Todeg=Anzeige. 
Am 19. ds. Mts. iſt meine 
liebe, treubeſorgte Frau
 geb. Berres 
nach längerem Leiden im Alter 
von 55 Jahren ſanft verſchieden. 
Im Namen der Hlnterbliebenen: 
Bilhelm Bickhardt. 
Die Beerdigung findet Freitag 
nachmittag um 4 Uhr auf dem 
Waldfriedhof ſtatt. 
(16227
 Todes=Anzeige. 
Heute früh 9½ Uhr verſchied 
plötzlich und unerwartet im 90. 
            Le=
bensjahr unſere liebe Mutter, 
Schwiegermutter, Großmutter, 
            Ur=
großmutter und Tante 
Frau Eliſabeth Eckert 
geb. Delp. 16253 
Im Namen der trauernd. Hinterhliebenen: 
Familie Philipp Eckert. 
Mieder=Kamnsbach, den 19. Okt. 1927 
Die Beerdigung findet Freitag 
nachm. 1 Uhr auf dem Friedhof in 
Fränkiſch=Grumbach ſtatt.
 Jahre, kenn. z. lern 
Spät. Heirat nicht 
ausgeſchl. Angeb. u. 
E 244 Geſchſt *27865 
Zumieten geſucht 
Zwei bis Drei= 
Zimmerwohnung 
mit Küche, möbl. vder 
u möbl., von jung., 
kinderloſen Ehepaar 
per jetzt oder evtl. 
1. Januar zu mieten 
eſucht. Angeb unter 
E219 Geſchſt. (*27801
 Möbl. Zimmer 
mit od. ohne Penſion 
geſ. Angeb. m. Preis 
in Olex, D. P. V.=G. 
Kirſchenallee Nr. 25 
(*27856)
 Leeres Zim. m. etw 
Kochgelegenh. v. ält. 
Frau geſ. Angeb. u 
F4 Gſchſt. (27891
 Gott der Allmächtige nahm am 15. ds. Mts. in 
Bad Tölz nach kurzem Krankenlager meine innigſtgeliebte, 
treue Frau, unſere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, 
Großmutter, Schwägerin und Tante 
Frau 
thilde Helmenſtein 
geb. Jaeger 
im Alter von 36½ Jahren plötzlich und unerwartet durch 
einen ſanften Tod zu ſich in die Ewigkeit. 
In tiefem Schmerz: 
Namens der Hinterbliebenen: 
Carl Auguſt Helmenſtein 
Eugen Helmenſtein 
Lilly Holzer, geb. Helmenſiein 
Lucie Helmenſtein, geb. Guntrum 
Hans Holzer 
Liſelotte Holzer. 
Darmſtadt, Freiburg=Littenweiler, den 18. Oktober 1927. 
Mathildenſtr. 25. 
(27743 
Nach Ueberführung der Verſtorbenen nach Darmſtadt findet die 
            Be=
erdigung daſelbſt am Samstag, den 22. Oktober, nachmittags 3 Uhr, 
von der Kapelle des alten Friedhofes aus ſtatt.
 Solides Ehepaar mit 
1 Kind ſucht per 
            ſo=
fort 1 Zimmer mit 
Küche od. 2 Manſ= 
Zimmer. Angeb. m. 
Pr. u. E 231 Geſchſt. 
(27841)
 mit Bedienung von 
zwei norweg. Stud. 
geſ. Angeb. u. F 7 
an die Gſchſt. 27898
Ruhiges, kinderloſes Ehepaar ſucht ſchöne ſeine Originalmöbel
Angeb. unter E 235 Geſchäftsſtelle.
* 27853
 ühneraugen 
Hornhaut 
entferne ſchnell und ſchmerzlos n. neueſtem 
Berfahren, ohne Meſſer u. Säure. — Beſte 
Behandl. eingewachſ. od. mißgeformt. Nägel. 
Gull, Darmstadt 
Spez. für Fußpflege 
Schloßgarlenstraße 7. 
F27634ds8)
 Freitag, 21. Okt., abends 8½, in der 
Städt. Akademie f. Tonkunſt,Eliſabethenſtr. 
„Der heilige Auguſtinus” 
die Bedeutung ſeiner Wirkſamkeit 
für die Gegenwart. 
Offentlicher Vortrag 
von Dr. Alfred Heidenreich 
Pfarrerin derChriſtengemeinſchaft. 
Freiwillige Unkoſtenbeiträge. 
27844) Die Ehriſtengemeinſchaft.
 Mein ſeit über 50 Jahren beſtehender 
Lesezirkel 
bietet beſte 
Unterhaltung und Belehrung. Freie 
            Beit=
ſchriftenwahl. Verſchiedene Klaſſen. Auf 
Wunſch auch Tauſch im Haus. Billigſte 
Preiſe. Koſtenfreie Auskunft über Inhalt 
und Bedingungen durch (14966a 
Eliſabethenſtr. 16 
Johs. Waitz Fernruf 788.
 Färberei Reich 
gegründet 1905 (13333a 
empfiehlt sich zur sorgfältigen 
Uchem. Reinigung von Herren- 
Anzügen, Mänteln. Damen- 
Kleidern, Teppichen 
Bekannt erstklassige Ausführung 
Kurzkristige Lieferung 
Fabrik Darmstadt 
Pallagwiegenstr. 116. Laden:Rhoinotr 
Vervopracher 1501 und 1472 
Auto-Fach m an n 
empfiehlt ſich z. Ausarb. v Sachverſtändigen 
Gutachten, Ausarb. v. Konſtruktionen und 
Zeichng., ſowie Aumeldg von Patenten 
Dipl=Ing. Carl Au, Wilhelminenſtr. 13 
Telephon 134, 
(16241/
 MiäSerrleladrn 
Die Auswahl ist diesmal größer, als je zuvor. 
Die Preise sind durch rechtzeitigen Einkauf 
sehr niedrig, und die gute Wertarbeit und 
die bekannt gute Paßform vereinigt alle 
            Vor-
züge einer wirklich guten Knaben-Kleidung. 
Ich bitte um unverbindlichste Besichtigung. 
Willy Schwaß
Darmstadt
Ludwigsplatz
os
 Wer hilft zum Recht? 
Durch die Wahlrechtsbeſchränkungen der Heſſ. Regierung ſind die 
            Verfaſſungs=
biſiimmungen über das gleiche und geheime Wahlrecht verletzt. Darum wenden wir 
uns an Alle, die mit dazu beitragen wollen, dem Recht wieder Geltung zu verſchaffen, 
und bitten ſie, ſich auf dem Stadthaus, Zimmer 12, in unſere aufgelegten Liſten an 
Wochentagen von 8—12½/, Uhr und 2½/,—6½½ Uhr, Samstags von 8—1 Uhr, und 
Sonntags von 9—1 Uhr einzuzeichnen. 
3 
Die Volksrechtpartei 
(Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung) 
N 
Aa 42 2ue
auch ſepar) m. Kaffee
geſ. Nur Preisangb u.
F 13 Geſchſt. (*27917 Beſchlagnahmefreie
13—4 Zim.=Wohnung
von Beamt. (evtl im
Vorort, zu miet geſ.
Ang unt. E 220 an
die Geſchſt. *27814 Jung Ehepaar /Pol.=
Beamter) ſucht 1—2
leere Zimmer mit
Küche. Miete kann
evtl ½ Jahr im vor=
aus bezahle werden.
Angeb. u. E 217 an
die Geſchſt *27798 Sudent ſucht he les
Zimmer in ruhiger
Lage der Stadt. An=
gebote mit Preis u.
F 12 Geſchſt. (27912 ünterrichtg Suche
gründl. Naczhilfe
in Engliſch. (*27860
Angebote mit Preis
unt. E 239 Geſchſt.
Klavier=Unterricht
Akad. geb. Kl.=Lehrerin
nimmt noch einige
Schüler an Pr. mäßig
Saalbauſtraße 42, II.
2786800 Gründl. Vorger.
f. Buchhaltungsklau=
ſur geſ. Ang. u. P
an die Gſchit. (*2789. Ve Tek
in Barock vd Bieder=
meier, ſowie gute
De gemälde verkauf.
will, wende ſich an
das Auktions=
geſchäft
Karlſtraße 41.
Teleph. 2943, (23826 Gut=
erhalt. Piano
zu kaufen geſ. (227813
ngeb. m. Preis unt.
E 221 a d. Geſchſt. Schranbſtock Treib=
riemen, Handwagen
geſucht. Angeb. unt
E 223 Gſchſt. 22382002 Aute
2—4ſitzer, guterhalt.,
zu kauf geſ. Ange=
bote unt. E 227 an
die Geſchſt. (*27825 Geſchſranmafar
220 Volt, gebr., kauft
Lud. Jung, Werſau.
(*27900) Ke Darlehen
und
Hypotheken
Fa. d. Ebert
Darmſtadt
früher Hügelſtraße 75,
jetzt
Saalbauſtr. 60,III.
Teleph. 1117.
(15726a) Gmmobiieng Haus
mit bald freiwerdend.
Wohn. zu kauf. geſ.
Ang. u. P 11 an die
Geſchſt. (1 6243d8g Herrſch. Villa
beſte Lage in Darm=
ſtadt, 6 Bim., Küche,
Mädchenz., hochmod.
Bad, geſchl Veranda,
Balk., off. Veranda,
Doppelfenſt, 750 qm
Obſtgart, hypothek,
und ſonderſteuerfrei,
preisw. z. vk. (*27850
Näheres durch
Rud. Ebert
Immobilien
Auerbach a. d. Bergſtr. Groß=
brauerei
fucht größere und /g
kleinere Lokale in
Darmſtadt und Um=
gebung zu mieten
od. zu pachten, evtl.
werden auch Dar=
lehen oder Hypothek!
gegeben. Angeb. u.
E 233 an die Ge=
ſchäftsſt. (23842081 Wirtſchaft mit Saal/!
im Südv. ſof. abzug. /
Ang unt E 174 an
d. Geſchſt. (*27697md
 Nummer 291 
Rasierklingen-Umtausch! 
Wir tauschen alte Rasierklingen aller Art 
gegen Muleuto-Klingen um 
Gilleite-Klingen 
45 J, 5 St. 2,00 
Rotbart-Sonderklasse 35 J, 10 St. 3.25 
Mond-Gold. 
. .25J, 10 St. 2.25 
Rotbart 
15 J, 10St. 1.35 
Mond . 
1 J, 10 St. 1.00 
. . 10 5, 10 St 0.90 
Romi. extra 
5 , 10 St 0.45 
„ einf. .
Münt=
 Bekanntmachung. 
Das Geſetz über Arbeitsvermittlung
 es hingewieſen. 
Getiech 
Arbeitsamt Darmſtadt.
Am Freitag, den 21. Okt. 1920,
 1 Tauchlötofen für Oelfeuerung, vier 
Elektromotore, 1 Rennlenk=Rohrbiege 
maſchine, 1 Schreibmaſchine (Senator), 
1 Motorrad (Allright), 1 
            Sandſtrall=
gebläſe, 4 Schleifböcke, 1 
            Luſtlom=
preſſer, 1 Wellblechgarage, 1 Mercedet= 
Perſonenwagen, 1 Schreibpult, 1 Oiple 
matſchreibtiſch, 1 Warenſchrant, 1 Go 
aufſatz, 1 Glasſchrank. 1 Büfett, ein 
Kredenz, 1 Bücherſchrank, 1 Standuſ, 
1Herrenfahrrad, 1 Klubſofa, 1 Waren 
ſchrank, 1 Vertiko, 4 Warenſchränf, 
1 Ladenbüfett, 1 Wäſcheſchrank, 1 Soſ0, 
1 Damenrad („Walda”), 1 goldene 
Uhrkette, 1 Büfett. 1 
            Peddigrohrzarie=
tur, 1 Sofa, 1 Ausziehtiſch, 1 
            Sund=
uhr, 1 Singer=Nähmaſchine 20 0. 
Wein, 1 Autokühler, 3 Bilde Gone 
poniſten). 
Darmſtadt, den 20. Okt. 1927. 
Portner 
Gerichtsvollzieher.
 Am Freitag, den 21. Okt. 1900 
rm. 10 Uhr, ſollen in meinem Vele
 1 Waſchtiſch mit Spiegel, 1 Bild, e 
Diwan, 1 Seſſel, 1 Nähmaſchine, Modl 
aller Art u. a. m. 
Ferner hieran im Anſchluß an 20 
und Stelle im Lokal Pankratiusſtr. !0 
1 Ausziehtiſch, 1 Chaiſelongue, el 
Nähmaſchine, 1 Kommode, 1 Kleide 
ſchrank, 1 Eisſchrank. 
Darmſtadt, den 19. Okt. 1927. 
Jungermann 
Gerichtsvollzieher in Darmſtadl. 
Herrſchaftshauff 
in vornehm, ruhiger Lage 
ſehr günſtig zu verkaufen.
R. D M. (16260
Eliſabethenſtr.!,
in oberheſſiſcher Kreisſtadi
 Rirf 
Näheres durch: 
rt, Auerbach (Bergſtraßc 
esfall ſeir gut eingeführte
S
 Aecker 
F), Morgen an der 
Täubcheshöhle. 
1 Morgen gegenüber 
Bahnhof, Arheilgen. 
zu verpachten. 
Heinrich Arnold, 
Darmſtadt, 
            Wilhel=
minenſtr. 9. 16229
 Polſterm.= u. Dekoratiok 
Milchgeſchäft in größerer Induſtrieſtadt Badens ſolol. 
zu aufen geſucht, verkaufen. Für Herrn, der im Fach 
Angeb. unter P1 an ragendes leiſtet ſpez. Dekoration 1. 
die Geſchſt. 223886 Berkehr mit feiner Kundſchaft veh.. 
iſt, bietet ſich ſichere Exiſtenz. Angebole 
B178 an die Geſchäftsſt ds. Bl. /2700 
Kleineres Haus /Einfamilienhöls. 
in der Altſtadt, zum mit 7—9 Zimm! 
Aleinbewohnen, mit guter Lage Twln
 1. Nov. freiwerdend 
Laden u. Wohnung 
billig zu verk. Näh 
Geſchäftsſt. (27881
 viertel), zu kauf 
Angeb. mtPe‟ S 
(*205
Rummer 294
 Die Tagung der Hauptgemeinſchaft 
1B Deutſchen Einzelhandels inBerlin. 
Ein Rückblick 
von Wilhelm Kalbfuß, 
Datretender Vorſitzender der Hauptgemeinſchaft, M. d. R. W. R. 
Wer mehr als zwei Jahrzehnte in der Organiſation des 
hihen Einzelhandels mitgearbeitet hat und daher in der 
Le iſt, die Entwicklung, den der Organiſationsgedanke 
            genom=
mkhat, zu verfolgen, der hatte ſchon im vorigen Jahre in 
Dſt1dorf bei der erſten Tagung des Einzelhandels den Ein= 
1hik eines mächtigen Aufſchwunges der Einzelhandels=Verbände. 
NBegenſatz zu der Düſſeldorfer Tagung, die mehr als 
            Demon=
ion nach außen hin gedacht war und der Oeffentlichkeit den 
Aſueg der Organiſation des Deutſchen Einzelhandels zeigen 
ſte war die diesjährige Tagung in Berlin hauptſächlich den 
7 59—n ſozialpolitiſcher, wirtſchaftspolitiſcher und ſteuerlicher Art 
ginmet, die zurzeit im Mittelpunkt des Intereſſes der 
            ge=
ſatrn Wirtſchaft ſtehen. Die außerordentlich umfangreichen 
Baxbeiten der erſchiedenen Ausſchüſſe ergaben wertvolle 
            Unter=
ſn für die Mitgliederverſemmlung, ſo daß dieſe in der Lage 
1— än ſachlicher Arbeit, bei aller Berückſichtigung der nun 
            ein=
u mn Einzelhandel — wie übrigens auch in der Induſtrie — 
ſocaidenen Gegenſätze Stellung zu nehmen und Beſchlüſſe zur 
9trgabe an Regierung und Parlament zu faſſen. Dieſe 
(ßerſätze ſind in allen Wirtſchaftsſpitzenverbänden unvermeid= 
5 eſonders in der Spitzenorganiſation des Einzelhandels, in 
9Adas großkapitaliſtiſche Unternehmen ebenſo organiſiert iſt 
Muas kleine Einzelhandelsgeſchäft, die Filialgeſchäfte ebenſo 
9ie Abzahlungsgeſchäfte, die Reichsfachverbände wie auch 
ſuisinalen Landesorganiſationen. Die Hauptgemeinſchaft um= 
ᛋtheute 76 Reichs= und Fachverbände und 16 Handelskammern. 
ßere haben ſich lediglich aus Intereſſe für den Einzelhandel 
A/Switzenorganiſation angeſchloſſen, ein Stimmrecht ſteht ihnen 
v9Bu. Die Reichs= und Fachverbände umfaſſen nun faſt das 
gſ Reichsgebiet und iſt die Zahl der von ihnen erfaßten 
räſierten Einzelhändler auf etwa 350 000 zu ſchätzen. Dieſe 
nſtt ge Organiſation hat ſich im Verlauf von neun Jahren
Donnerstag, den 20 Oktober 1927
 zu ihrer heutigen Bedeutung entwickelt und ſteht gleichberechtigt 
neben den großen Spitzenorganiſationen der Induſtrie und des 
Großhandels, mit denen ſie übrigens in allen gemeinſamen 
Fragen in freundſchaftlichſter Weiſe zuſammenarbeitet. 
In den Ausſchußſitzungen ſowie in der geſchloſſenen 
            Mit=
gliederverſammlung ſtanden als wichtigſte Punkte folgende 
            Fra=
gen zur Beratung: Das 
            Steuervereinheitlichungs=
geſetz, dem grundſätzlich zugeſtimmt wurde, von dem 
            Gedan=
ken ausgehend, endlich Vergleichsmöglichkeiten über die 
            Ge=
werbeſteuern der verſchiedenen Länder zu ſchaffen. 
            Selbſtver=
ſtändlich ergaben ſich viele Wünſche auf Abänderungen einzelner 
Beſtimmungen, die den zuſtändigen Stellen unterbreitet werden. 
Stellung genommen wurde ſodann zu dem 
            Arbeitszeit=
geſetz, wobei auf die Unmöglichkeit einer ſchematiſchen 
            Ueber=
tragung des Achtſtundentages auf den Einzelhandelsbetrieb 
            hin=
gewieſen wurde. Auch das Berufsausbildungsgeſetz 
wurde erörtert und die Frage der 
            Lehrlingshöchſtzah=
len. Daß wieder einmal die Aenderung des 
            unlau=
teren Wettbewerbsgeſetzes im Sinne einer 
            Verſchär=
fung der Vorſchriften eingehend beraten wurde, kann bei der 
heutigen Art der Reklame, die vielfach als unlauter empfunden 
wird, nicht Wunder nehmen. Aber eine befriedigende Löſung 
wird nicht leicht zu finden ſein. In beſonderer Sitzung wurden 
die von der Reichsregierung beantragten Aenderungen 
der Gewerbeordnung durchberaten und dabei beſonders 
eine ſchärfere Erfaſſung des Hauſier= und 
Wanderlagerhandels angeſtrebt. 
Ein ganz neues Gebiet, das jetzt alle großen Verbände 
            be=
ſchäftigt, iſt die Frage der neuzeitlichen 
            Betriebs=
führung und was damit zuſammenhängt. Hier iſt den 
            Ver=
bänden ein neues großes Arbeitsfeld erſchloſſen worden, das, 
wenn es richtig ausgebaut wird, von großem Nutzen für die 
Verbandsmitglieder werden kann. Die Wichtigkeit dieſer Frage 
fand ihren Ausdruck auch in den beiden Referaten der 
            öffent=
lichen Mitgliederverſammlung, über das Thema: „Der 
            Einzel=
händler als Abnehmer und Lieferant, ſeine Umſätze und ſeine 
Unkoſten”. In einem gewiſſen Zuſammenhang damit ſtanden 
die Referate über zwei Spezialgebiete, nämlich über die Lage 
des Lebensmittelhandels und des Textilhandels, die, von zwei 
Fachleuten erſtattet, wichtige Einblicke in die derzeitige 
            Wirt=
ſchaftslage dieſer beiden großen Erwerbsgruppen ermöglichten. 
Eingeleitet wurde die öffentliche Mitgliederverſammlung durch
Seite 9
 eine Anſprache des preußiſchen Handelsminiſters Dr. Schreiber, 
der beſonders das wichtige Problem der Beamtenbeſoldung in 
Verbindung mit der vielerörterten Frage der Preiserhöhung 
behandelte. 
Ihren Höhepunkt erreichte die Tagung wohl in der großen 
öffentlichen Kundgebung in dem rieſigen Saal des „Rheingold”. 
Es waren etwa 2500 bis 3000 Einzelhändler erſchienen, dazu 
die Vertretung des deutſchen Induſtrie= und Handelstages, der 
anderen großen Wirtſchaftsverbände, des Reichswirtſchaftsrates, 
viele Abgeordnete und ſelbſtverſtändlich die Vertreter der 
            ver=
ſchiedenen Reichsſtellen. In den Reden des Vorſitzenden der 
Hauptgemeinſchaft, Herrn Grünfeld, des Herrn 
            Reichswirt=
ſchaftsminiſters Dr. Curtius, des Herrn Reichstagsabgeordneten 
Dr. Moſt und im Schlußwort des Herrn Profeſſor Kaſtner kam 
einerſeits der Wille des deutſchen Einzelhandels zum Ausdruck, 
am Aufbau unſerer Wirtſchaft tatkräftig mitzuarbeiten, 
            anderer=
ſeits aber auch der unbeugſame Wille, Eingriffe in die Freiheit 
des Handels, Unterſtellungen und Zurückſetzungen unter allen 
Umſtänden zurückzuweiſen. Was im Schlußwort geſagt wurde: 
daß der Einzelhandel heute von allen Seiten anerkannt ſei als 
ein entſcheidender Wirtſchaftsfaktor, als die Brücke zwiſchen 
            Her=
ſteller und Konſumenten, fand begeiſterte Zuſtimmung der 
            mehr=
tauſendköpfigen Verſanmlung. 
Wenige ſtehen heute noch außerhalb der Organiſation, Wenige, 
die immer zu nörgeln haben, denen nichts recht zu machen iſt 
oder die alles beſſer wiſſen. Manche auch, die den 
            Zuſammen=
hang wirtſchaftlicher Dinge nicht erkennen können oder wollen. 
Sie müſſen in unermüdlicher Arbeit erzogen werden zum 
            Orga=
niſationsgedanken. Ihnen muß immer wieder vorgehalten 
            wer=
den, daß auch unſere Gegner ſtark und gut organiſiert ſind und 
mit ihrer großen Zahl einen gewaltigen Einfluß bei allen 
            maß=
gebenden Stellen beſitzen. Traurig aber iſt es, daß ſo manche 
Einzelhändler heute noch abſeits ſtehen und andere für ſie und 
ihr Wohlergehen eintreten laſſen, ohne ſelbſt mitzuarbeiten oder 
ſich wenigſtens an den Koſten zu beteiligen. 
Daß der große Gedanke, der als Leitfaden durch die 
            drei=
tägigen Verhandlungen der Hauptgemeinſchaft ging, 
            Verſtänd=
nis und Zuſtimmung im geſamten deutſchen Einzelhandel finden 
und daß bis zur nächſtjährigen Tagung der reſtloſe 
            Zuſammen=
ſchluß des deutſchen Einzelhandels herbeigeführt ſein möge, das 
war der Wunſch aller, denen es vergönnt war, an der 
            unver=
geßlichen Tagung in Berlin teilzunehmen!
 Bazarwanne z6 em . 0.95 
Kochtopf gestanzt, 20em 0.95 
3St.,10, 
Mudelpfannen a 4em 0.95 
weiß, gestanzt 
0.95 
Nachttopt gros 
weiß 
Milchkannen 1s m 0.50 
Schüsseln grau, 18 em 0.25 
Muschel-Gonsole gech. 1.15 
gestanzt 
Essenträger vo cm .0.78 
m. Napf 
Waschbecken zaem 0.95 
mit Deckel 
0.95 
Kochtöpfé 16 em 
S. S. S.-Garnitur weig 1.95
Glaswaren
 auf grün. 
Weingläser Stensel 
0.50 
reich geschliffen . 
on geeicht 
Ausschankrömer os .. . 0.75 
Bowlengläser optisch 0.50 
Jardiniere gros .. . . 0.95 
Bierbecher Goldrang. . 0.25 
Bierseidel2., Liter ..0.50 
ikörgläser geschütten 0.38 
Wasserhasche uas 0.50 
mit echt. Silber- 
Streuer deckel, 800 gect 0.50 
Kompotteller s stuck 0.50
Ri
 jäumen Sie 
nicht lange. 
Geel 
Atef eie 
Vortefte 
die Ihnen jetzt geboten 
werden in unſerer 
AAOITAK 
AoteldtlA 
Steingut 
Aolzwaren
 Portierengarnituren, 1.50 m, 
            kom-
plett, schwarz lackiert, Bierform . 2.30 
Handtuchhafter 195. 1.50, 0.95 
Aermelbretter Ia Uoltonbezus 0.75 
Besteckkasten 2teiis . .. .0.68 
0.50 
Wäschetrockner 
Servierbretter 195, 095, 0.50 
2 Schneidehreter, 3 Kochläftel zusam. 0.50
B od. bu=
 Satz Schüsseln estuek 123, 0.95 
Tonnen-Garnituren 16teilg 5.50 
0.20 
Tonnen mit Aufschritt 
4teilig, 
Waschgarnituren dekoriert 3.95 
Kindergarnitur 4tei, mit Bia 0.95 
Nachttöpfe veis, grog ... . 0.75 
Salz-oder Mehlmetzen veis, m. autschr: 0.68
Geschwister
 Blech- und Lackierwaren 
lackiert 
Löffelbleche det. 0.95
 S.S. S.-Garniturenzerl. 25 
Topfl.- od. Zwiebeibehäller 0.50 
oval, schön 
Brotkorb dekoriert 0.50 
Haffee- oder Luckerdosen 0.50 
dck., 
Ofenvorsetzer Messingr 1.25 
Springform 2a cm .. 0.68 
Kranzform 26 cm . .. 0.95 
Rehrückenform em 0.50 
Buntform 24 en ... 1.15 
Kuchendraht zo em 0.58 
Biverses 
mit Zwlinder 
Küchenlampen 175. 150, 0.95 
mit 
Sternlampen zuinder 0.65 
ess.-Verschl. 
235, 1.95 
Wärmelaschen” 
Mess.-Ver 
Leibwärmer 
10.0.85 
Kohlenfüller 50 m 
1.50 
Dimmer-Kohlen-Kasten 
1.95 
mit Deckel, gehämmert. 
Tellerwagen . . 2.50 
Isolier-Flasche zrt. 0.95 
Kohlenschaufel zrtt O.25 
aChamoie 
Fensterleder „Is.0.50
 Neu eingeführt 
Brotkasten Holzm 
Steinguteinlage, dekorier
Daernistadt
 der staubfreie, 
MOp m. Oelgetränkte 
Wollbesen, m. Dose u. Stiel !
[ ← ][ ][ → ]
Geite 10
Donnerstag den 20 Oktober 1927
 Reich und Ausland. 
Frankfurter Chronik. 
Katſchis Eingewöhnung im Zoo. 
Die ungemein große Anteilnahme der Frankfurter an 
den weiteren Schickſalen Katſchis, des „
            Biegwald=
elefanten”, zeigte ſich vor allem am vergangenen 
Sonntag. Faſt 15 000 Beſucher waren der 
            Auffor=
derung, die von dem Reklame=Kamel des Zoo durch 
die Straßen der Stadt getragen worden war, 
            ge=
folgt und bewunderten den Ausreißer, der mit der 
großen Elefantin „Venita” nun zuſammenlebt. Die 
beiden Tiere haben gute Freundſchaft geſchloſſen. Die 
Schäden, die Katſchi bei ſeinem Erlebnis, vor allem 
an den Füßen und am Rüſſel davongetragen hat, 
machen eine ſtändige tierärztliche Behandlung nötig, 
die wohl auch noch für einige Zeit fortgeſetzt 
            wer=
den muß. — Wegen Raumüberfluß infolge 
            Be=
ſchränkung der Meſſe auf einige wenige 
Hauptbranchen hat die Meſſeverwaltung das Haus 
Offenbach an zwei Firmen der Lederbranche 
            ver=
mietet. Eine dritte Großfirma dieſer Branche wird 
ihre Zentrale dorthin verlegen. Das Haus der 
Technik iſt an die Adlerwerke vermietet worden, die 
dort ein Lager einrichten werden. — Die ſtädtiſche 
Badedirektion plant die Anlegung einer 
            künſt=
lichen Eisbahn und hat eine entſprechende 
            Vor=
lage an den Magiſtrat ausgearbeitet. Es ſoll in 
            Aus=
ſicht genommen werden, dieſe Eislaufbahn auf dem 
Feſthallengelände, anſchließend an das neu zu 
            errich=
tende Schwimmbad an der Bismarckallee herzuſtellen. 
— Die Muſikausſtellung hat mit einem 
Fehlbetrag abgeſchloſſen, was in Anbetracht des 
regneriſchen Sommers vorauszuſehen war. Die Stadt 
hatte zwar einen Betriebsfonds von 1 300 000 Mark 
bewilligt, nach den vorläufigen Berechnungen wird 
ſich der Fehlbetrag aber auf mindeſtens zwei 
            Mil=
lionen Mark belaufen. Ein Zuſchuß ſeitens der 
            Re=
gierung iſt nicht zu erwarten. — Montag abend, 
gegen 8 Uhr, ſprang an der Kaimauer am alten 
Kohlenhafen ein 20= bis 30jähriger Mann in 
den Main. Trotzdem zwei Arbeiter den Vorgang 
beobachteten, konnte eine Rettung in der Dunkelheit 
nicht erfolgen. — Zuſammenſtoß. An der 
Kreuzung Holbein—Gartenſtraße ſtieß ein 
            Laſtkraft=
wagen mit einem Straßenbahnzug zuſammen. Die 
Plattform des Straßenbahnwagens ſowie der 
            An=
hänger des Laſtkraftwagens wurden ſtark beſchädigt 
und der Führer des Straßenbahnwagens verletzt. 
Vom Schwungrad erfaßt. 
Ba. Biebrich. In der Ziegelei von Nicolay 
u. Noſſel, Schierſteiner Straße 93, war man mit dem 
Ausdruſch von Getreide beſchäftigt. Plötzlich geriet 
der 27 Jahre alte Tüncher Franz Lupp, der 
            aus=
hilfsweiſe beim Dreſchen beſchäftigt war, in das 
            Ge=
triebe und wurde vom Schwungrad 
            herumgeſchleu=
dert. Um Lupp zu befreien, mußte das Rad 
            zer=
ſchlagen werden. Der überaus kräftige und von 
Statur große Mann kam noch glimpflich davon. Mit 
erheblichen Beinquetſchungen wurde Lupp, der 
            Fran=
kenſtraße 14 in Wiesbaden wohnt, vom Sanitätsauto 
ins Paulinenſtift gebracht. 
Schiffsunfall auf dem Neckar. 
Lpd. Neckargemünd. Das dem Schiffer 
Karl Neuer aus Eberbach gehörige, mit Steinſalz 
zu Tal fahrende eiſerne Neckarſchiff fuhr in der Nähe 
des Kümmelbacherhofes auf einen im Fahvwaſſer 
            lie=
genden Felſen auf und ſtellte ſich quer über den 
Fluß, jede Durchfahrt fperrend. Alle Verſuche, durch 
Menſchenkraft den Kahn flott zu bringen, mißlangen. 
Erſt ſpäter kam ein Schleppzug zu Berg, deſſen 
Schlepper das Schiff vom Felſen abzog. Es konnte, 
ohne größere Beſchädigungen erlitten zu haben, ſeine 
Fahrt fortſetzen. Vermutlich iſt der Fels durch die 
Schlepperkette in die Fahrrinne gebracht worden. 
Tödlicher Unfall auf dem Rhein. 
Säckingen. Dienstag nachmittag ſchlug bei 
Säckingen ein mit Bergarbeitern beſetzter Kahn um. 
Drei der Bergarbeiter, zwei davon Familienväter, 
ſind dabei ertrunken. 
Neuer Segelflugrekord. 
Marienburg. Auf dem hieſigen 
            Segelflug=
gelände hat, wie die „Königsberger Allgemeine 
            Zei=
tung” erfährt, am Dienstag der bekannte 
            Segel=
flieger Schulz um 11.42 Uhr mit der „Weſtpreußen” 
des Weſtpreußiſchen Vereins für Luftfahrt, bei einer 
Windſtärke von 14 Sekundenmetern eine Höhe von 
650 Metern erreicht, womit er den franzöſiſchen 
Höhenrekord von 546 Metern drückte. Leider bonnte 
ſeine Höhe nicht barographiſch feſtgelegt werden, da 
kein Inſtrument an Bord war. Um 15.43 Uhr 
            lan=
dete er glatt auf dem Flugplatz. Er war insgeſamt 
4 Std., 1 Min. und 38 Sek. in der Luft. 
In der Eifel bildet ſich ein neuer See. 
Lpd. Adenau. In der Nähe des Laacher Sees, 
zwiſchen den Ortſchaften Obermendig und Ettringen, 
kann man zurzeit das ſeltene Naturſchauſpiel der 
Bildung eines neuen Eifelſees beobachten. In einer 
ausgedehnten Mulde, deren Grund aus Ton beſteht, 
iſt durch den Zuſammenfluß alter Waſſeradern ein 
See entſtanden, deſſen Waſſerſpiegel ſtändig ſteigt. 
Nach Ausſagen von Fachleuten ſoll es ſich nicht um 
eine vorübergehende Erſcheinung handeln, ſondern, 
da ſie von unterirdiſchen Adern geſpeiſt wird, um 
eine Seebildung, die dauernd beſtehen bleibt.
 Ein Siedlungsſkandal in Karlshorſt. 
Berlin. Im Jahre 1925 hatte der Architet 
Wiechert aus Oderberg die Erlaubnis erhalten, 
Karlshorſt 22 Miethäuſer mit 160 Wohnungen zu 
* chten. Es meldeten ſich zahlloſe Reflektanten für 
Wohnungen. Jeder künftige Mieter mußte ſich ve 
pflichten, pro Zimmer der Wohnung einen Be 
koſtenzuſchuß von 1000 Mark zu zahlen. Dieſer Ba 
koſtenzuſchuß ſollte als Grundſchuld auf die Grur 
ſtücke eingetragen und nach 12 Jahren zurückgezahl 
werden. Die Miete ſollte entſprechend den Baukoſte 
für eine Zweizimmerwohnung 60 Mark, für dr 
Zimmer 75 Mark und für vier Zimmer 125 bi 
130 Mark betragen. Bei Abſchluß des notarielle 
Vertrages wurden die Mieten wefentlich höher be 
ziffert. Abermals einige Wochen ſpäter wurde er 
klärt, daß ſich die Koſten für die Herſtellung wide 
Erwalten erhöht hätten, ſo daß die Mieten nu 
mehr 110, 145 bzw. 180 Mark betragen müßten. A 
die Mieter zurücktreten wollten, ſeien die eingetr 
genen Beträge verfallen. Der Grundſchuld, die f. 
dieſe eingetragen war, gingen ſoviel Hypotheken vo 
daß die Sicherung vollkommen wertlos war. T 
Mieter haben die Angelegenheit der Staatsanwe 
ſchaft und der Kriminalpolizei übergeben. Der Sc 
den ſoll nahezu eine halbe Million betragen.
England=Auſtralien=Flug einer Frau.
 Mrs. Keith Miller und Kapitän Lancaſter im Kleinflugzeug „Red Roſe” (Rote Roſe) beim Start. 
Frau Miller iſt mit Kapitän Lancaſter zu einem 21 000=Kilometer=Flug von England nach 
Auſtralien aufgeſtiegen. 
Es wird weiter gerüſtet.
Rieſentanks ſind auf den letzten japaniſchen Manövern zur Verwendung gekommen.
 Die neue Konſtruktion des Ein=Mann=Tanks 
hat im holländiſchen Manövergelände Aufſehen erregt. Der Tank — nur von einem Plänkler 
bedient — vermag die ſchwierigſten Terrainverhältniſſe zu überwinden. Im Zukunftskriege 
wird es heißen: Jedermann ſein eigener Tankführer.
 Abgetriebene Sprengladungen bei der Lahn= 
Kanaliſation. 
Lpd. Laurenburg. Zurzeit nimmt die 
Deutſche Tiefbaugeſellſchaft unterhalb Kalkofen in 
der Lahn Felsſprengungen vor. In der vorigen 
Woche trieb die Strömung einige der hierzu 
            ver=
wandten Sprengladungen ab. Eine davon 
            explo=
dierte etwa 150 Meter unterhalb der Abgangsſtelle 
auf dem Waſſer, während eine andere ſich unter 
einem großen Sandkahn feſtſetzte, hier explodierte 
und den Kahn in der Mitte auseinander riß. Zum 
Glück hatten die auf dem Kahn beſchäftigten Arbeiter 
die ihnen drohende Gefahr rechtzeitig bemerkt und 
ſich in Sicherheit gebracht.
Die fünf Koffer des reiſenden Einbrechers.
 Berlin. Auf dem Anhalter Bahnhof wurde 
ein aus der Tſchechoflowakei gebürtiger, 24 Jahre 
alter reiſender Einbrecher Ernſt Gerſtenberger 
            feſt=
genommen, der die Lagerſcheine für fünf Koffer mit 
Diebesgut bei ſich trug. Gerſtenberger, der dreimal 
den Beamten zu entſchlüpfen verſuchte, hat zuletzt in 
Quedlinburg und Nordhauſen Einbrüche verübt, von 
denen er zwei zugibt. Nach Annahme der Polizei iſt 
er aber für die letzten acht Einbrüche in 
            Quedlin=
burg und für 14 auf genau die gleiche Art verübte 
Villeneinbrüche in Nordhauſen verantwortlich. 
            Wahr=
ſcheinlich hat er auch in Frankfurt, München, 
            Stutt=
gart, Kaſſel und Halberſtadt „gearbeitet”. U. a. 
fand man bei ihm ein Verzeichnis der Bankiersvillen 
in Frankfurt a. M.
 Die Fahrt des Schulſchiffes „Deutſchland”. 
Bremen. Das Schulſchiff des Deutſe 
Schulſchiff=Vereins „Deutſchland” iſt am 8. Okto 
wohlbehalten in Madeira angekommen und w 
am A1. Oktober nach Rio de Janeiro weiterſege
 Vereiteltes Eiſenbahn=Attentat. 
Breslau. Die Reichsbahndirektion Breslau 
teilt mit: Am 14. Oftober fand ein Weichenwärter 
zwiſchen Bauſchwitz und Niederhermsdorf, an der 
Strecke Oppeln—Neiſſe, an acht Schienenſtößen die 
Laſchenſchrauben losgedreht und die 
Schienen mit Steinen belegt. Das Gleis konnte 
noch rechtzeitig wieder fahrbar gemacht werden. Als 
Täter wurden drei Schüler, aus Bauſchwitz 
(Kreis Neiſſe) ermittelt. 
Erfolgreicher deutſcher Wettbewerb in 
            Fran=
zöſiſch=Afrika. 
DKK. Eine franzöſiſche Spezialſtatiſtik des 
            Ein=
fuhrhandels der oſtafrikaniſchen Beſitzungen 
            Frank=
reichs macht die Feſtſtellung, daß die deutſchen 
            Ein=
fuhren von Beleuchtungsartikeln in Kupfer und 
            Meſ=
ſing die franzöſiſchen und ausländiſchen Einfuhren 
bei weitem überſteigen. Der Anteil der deutſchen 
Beleuchtungsinduſtrie an dem Einfuhrbedarf der 
            oſt=
afrikaniſchen Kolonien Frankreichs betrug im Jahre 
1925 63 Prozent, während die franzöſiſchen Einfuhren 
nur 28 Prozent ausmachten. Deutſchland lieferte 
N7 475 Kilo im Werte von 979 241 Franken. 
Die deutſche Flagge im Suezkanal wieder 
an zweiter Stelle. 
DKK. Der eben herausgegebene Bericht über den 
Schiffsverkehr im Suezkanal bringt die Feſtſtellung, 
daß in den erſten acht Monaten dieſes Jahres mit 
2 395 000 Tonnen ein Rekord im Schiffsverkehr 
            auf=
geſtellt wurde. Als beſonders bemerkenswert aber 
hebt der Bericht hervor, daß die deutſche Flagge in 
dieſem Jahre wieder die zweite Stelle unter den 
Nationen, deren Schiffe den Kanal paſſieren, 
            zurück=
erobert hat, die ſie bereits vor dem Kriege im Jahre 
1913 inne hatte. In den erſten acht Monaten d. J. 
paſſierten 51 deutſche Schiffe mit 269 000 Tonnen den 
Suezkanal.
 Nummer 291 
Generalſuperintendent Lahuſenk 
Der ehemalige Vizepräſident des evangeliſchen 
Oberkirchenrats geſtorben.
D. Friedrich Lahuſen,
 der frühere geiſtliche Vizepräſident des ebangeliſchen 
Oberkirchenrats, iſt 77jährig in Bremen geſtopben 
Er war ſchon vor 50 Jahren Domprediger in Berlin. 
wirkte ſodann in Hamm und Bremen, erhielt 189 
die Pfarrſtelle der Dreifaltigkeitskirche in Berlm und 
wurde 1911 zum Generalſuperintendenten ernann. 
Nach zehnjähriger Führertätigkeit trat er in den 
Ruheſtand. 
Deutſche Erfolge im britiſchen Mandat Kamerun 
DKK. Wie wir erfahren, enthält der de: 
            Mo=
datskommiſſion des Völkerbundes vorgelegte Berich 
der engliſchen Mandatsverwaltung in Kamerun für 
das Jahr 1926 u. a. die Feſtſtellung, daß als eine 
der bemerkenswerteſten Tatſachen das bedeutende 
Anwachſen des Handels und des Wohlſtandes in dem 
Südbezirk des Gebietes zu verzeichnen ſei, und daß 
dieſer Erfolg in erſter Linie der zunehmenden 
            Alt=
vität auf den Pflanzungen zu verdanken ſei, die 
größtenteils in deutſchen Händen ſeien. Der Berich 
fügt noch hinzu, daß das Verhältnis der Deutſchen 
zu der übrigen weißen Bevölkerung das denlhn 
beſte ſei. 
Schweres Feldbahnunglück. 
Auf der Feldbahn des Gutes Schönhagen (Krei 
Naugard) entgleiſte eine mit 20 Kartoffelbuttlern b 
ſetzte Feldbahnlore und ſtürzte eine hohe Böſchun 
hinunter. Zwölf Perſonen wurden unter d 
Lore begraben und zum Teil ſchwer verletzt 
Zum Tode verurteilt. 
Prag. Das Schwurgericht in Eger verureile 
den 40jährigen Porzellanbrenner Joſeph Heinzel 
zum Tode durch den Strang. Er hatte 
            ſeinebei=
den Kinder, einen 12jährigen Knaben und ein 
11jähriges Mädchen, im Mai 1919 im Walle 
            er=
droſſelt, verwahrt und ſelbſt Abgängileitam 
zeige erſtattet. Man hatte Kindesraub angeunna, 
Als im vorigen Jahre die Leichen der beiden Kw 
der aufgefunden wurden, legte Heinzel ein vol4 
Geſtändnis ab. Als Motiv ſeiner Tat gab er Nam. 
Kirchenbrand. 
Paris. Wie Havas aus Epernay berichtel, t 
die Kirche von Echury=le=Repos (Marne) niederge 
brannt. Die Glocken ſind infolge der durch den Brand 
verurſachten Hitze geſchmolzen. 
Einbruchsdiebſtahl bei Henri Barbuſſe. 
TU. Paris. Nächtlicherweile drangen Eiſe 
brecher in das Landhaus des bekannten Schriftſtellers 
Henri Barbuſſe ein. Merkwürdigerweiſe wurde ſ” 
doch von den Einbrechern nicht ein einziger Welb 
gegenſtand entwendet, ſo daß der Einbruch wohl den 
Raub von Dokumenten gegolten haben dürfte. 
Unwetter in Italien. 
EP. Rom. Heftiger Sturm im Tyrrheniſche 
Meer hat längs der Küſte von Calabrien groß 
Verheerungen angerichtet. Er hat auch ein Opſ. 
gefordert. An der Mündung des Fiumara wurge. 
infolge Dammbruchs ein Dorf überſchwemmt. Ei 
Bauer wurde verſchüttet, ein anderer vom Bliß 9e 
troffen. Beim Schiffbruch einer Fiſcherbarke fan 
ein Fiſcher ums Leben. 
Vier Menſchen durch Feuer umgekommen. 
London. Beim Brande eines Landhauſes 
der Grafſchaft Kent kamen der Beſitzer, ſeine 3r00 
ihr vierjähriges Kind und eine Kinderfrau une 
Leben. Das Landhaus wurde vollſtändig zerſtört. 
Keſſelexploſion. 
Johannesburg. Eine ſchreckliche Keſſe 
exploſion ereignete ſich in der Kraftſtation Brappa 
der Viktoriafälle. Ein Europäer wurde getdten 
vier Eingeborene ſchwer verletzt. 
Untergang eines Dampfers auf dem St.=Lorelſt 
Strom. 
Quebec. Ein italieniſcher Dampfer ging.” 
dem St.=Lorenz=Strom nach einem Zuſammenſtod 
mit einem franzöſiſchen Dampfer unter. Die De 
ſatzung wurde gerettet. 
Kampf zwiſchen Polizei und Aufſtändiſche 
in Nicaragua. 
Managua (Nicaragua). Amerikaniſche Se 
ſoldaten und nicaraguaniſche Poliziſten, die ſich S 
der Suche nach zwei vermißten amerikaniſchen Si” 
gern befanden, wurden vor einiger Zeit bei Nüc 
Segavia von Aufſtändiſchen angegriffen. Bei Ne 
Kampf wurden 67 Aufſtändiſche getd!" 
oder verwundet und vier Poliziſten getötet. 
Amerikaner erlitten keine Verluſte. 
Verhaftung einer italieniſchen Falſchmuſld” 
bande. 
EP. Mailand. In Piacenza und Berocl 
hat die Polizei mehrere Mitglieder einer Fclle 
münzerbande feſtgenommen, die bereits in Eide 
lichem Umfang neue Zehn=Lire=Münzen hergeſt. 
und in Umlauf geſetzt hatten. In Cividale koll. 
3500 falſche Münzen beſchlagnahmt werden. —9i 
gleichzeitig wurden auch in Legnano und in. O 
land ſelbſt mehrere Falſchmünzer verhafteh.
uunmer 291
Donnerstog, den 20 Oktober 1927
Seite 11
Autoſtraßen?
 Von Siegfried Doerſchlag. 
ſüntgſt hat gelegentlich der Leipziger Meſſe=Tagung das 
Thzer „Autoſtraßen” die Köpfe der Fachleute und derer, die 
am eraßenweſen intereſſiert ſind, erregt. Seit anderthalb 
Jaſhm tobt in der Fachwelt der Straßenbauer und 
            Straßen=
bammwaltungen ein Kampf für und wider Autoſtraßen. In 
Friofurt a. M. wurde die „Hafraba” gegründet, eine 
            Geſell=
ſchotyf zu mm Bau einer Autoſtraße Hanſaſtädte (Hamburg-
            Bre=
meunFrankfurt Baſel. Im Februar d. J. fand im Leipziger 
Rauus eine Tagung ſtatt zur Gründung einer 
            Autoſtraßen=
geſedhaft München-Leipzig-Berlin; die „Müleiber” wurde 
gegurd=et, und die Bauräte aus München, Leipzig, Berlin 
            ver=
ließtz befriedigt die Stätte der Zuſammenkunft. Alle 
            Dezernen=
teny ſten erklärt, daß ihre Verwaltungsbehörde zwar kein Geld 
zunuhau einer Autoſtraße München-Berlin habe, aber das tat 
faſter nichts, denn der Verein Müleiber kam ja zuſtande, und 
dieſi .miſtiſchen Herren Delegierten, deren Autoſtraßen noch 
ſimnhede liegen, haben — variatio delectat! — das 
            Vergnü=
gemt invechſelnd in den einzelnen an der Strecke gelegenen 
Stämn Müleiber=Tagungen abhalten zu können. Die Hafraba 
ſhatn; Hochſchulprofeſſor Dr. Otzen (Hannover), dem spiritus 
reg ta Der Idee deutſcher Autoſtraßen, einen Propagandiſten 
vonu p eidigem Elan — es ſcheint, als ob der Plan der 
            Auto=
tra,) banſaſtädte—Frankfurt-Baſel wenn überhaupt, dann 
heus erwirklicht werden könnte als der einer Autoſtraße von 
Pküünen nach Berlin. 
Was ſagt der Autler zu Autoſtraßen? 
Zunächſt ein begeiſtertes „Ja”. 
her das dicke Ende kommt nach! Indem nämlich ebenſo 
viene Avus bei Berlin, auch dieſe Autoſtraßen=Geſellſchaften 
Hafſrag und Müleiber die Benutzung der Autoſtraße von 
            Zah=
ung ſner Sondergebühr, einer Art Kilometergebühr, abhängig 
Inach wollen. Wo wäre der Anfang und wo das Ende, wenn 
einenr Gondergebühr behördlich zugeſtimmt werden würde? 
Außtieder Kraſtfahrzeugſteuer hätte dann der Automobiliſt noch 
utlmſaßen=Abgaben zu zahlen, die das Fahren unerhört 
            ver=
eueum würden, zum Nachteil des Autoverkehrs, zum Nachteil 
der ſimſchaft im allgemeinen und des Kraftfahrzeughandels 
Und inr Kraftfahrzeuginduſtrie im beſonderen. 
2½ Rürburg=Ring fordert eine Benutzungsgebühr von 2 M. 
e Aeion und Runde. Die Avus kaſſiert für Hin= und 
            Rück=
ahri ire Benutzungsgebühr von 10 Pf. Wollte man dieſe 
ſiloumter gebühr den geplanten Autoſtraßen zugrunde legen, ſo 
rgäſnſch für Berlin—München eine Autoſtraßen=
            Benutzungs=
ebürſch von 650 Kilometer X 10 Pf., alſo 65 M.! Soviel aber 
loſten lie Fahrt Berlin—München einſchließlich Schlafwagen 
veiſſte ſlaſſe im Schlafwagenzug; wer den Tageszug zweiter 
laſuevmutzt, fährt für 52 M. von Berlin nach München. Der 
utolwbsliſt muß Betriebsſtoffkoſten, Reifenabnutzung und 
mcrrtac ion des Fahrzeuges in ſeine Reiſekoſten mit 
            hinein=
alknlie — eine Sondergebühr von 10 Pf. je Kilometer wäre 
nerihit verteuernd, würde das Auto unwirtſchaftlich machen 
nd, ms= jedem wirtſchaftlich Denkenden klar iſt, erledigt ſich 
Mirkt „Autoſtraßen”, ſofern ihm Sondergebühren zugrunde 
legtr viaden, ſchon dadurch von ſelbſt. 
9B8den Laſtkraftwagenverkehr anbelangt, ſo möge hier noch 
cſiel gegeben werden, das von Profeſſor W. Knapp 
Darmat) errechnet worden iſt. Am 5. November 1925, 
            da=
alshoch ein Skeptiker, wenn nicht ſogar Gegner der 
            Auto=
raß)“ſſchrieb Miniſterialrat Prof. Knapp im Darmſtädter 
agkylt: „Wird überhaupt ein Laſtkraftwagen z. B. von 
            Frank=
tri hiſth Heidelberg (90 Kilometer) dieſe Strecke benutzen? 
Ibullt nach der für die Autoſtraße Köln—Düſſeldorf in 
6it genommenen Gebühr von 15Pfg. pro Kilometer 
R 90 — 27 Mark. Da die Fahrgeſchwindigkeit der 
Mhagen ohnedies diejenige der Perfonenwagen nicht 
            er=
ichty) vürde er bei Benutzung der Autobahn und einer 
            Ge=
wiung eit von 50 Kilometern je Stunde gegenüber einer 
            Ge=
hwrizgseit von 25 Kilometern pro Stunde auf der 
            gewöhn=
chevi tnaße an Zeit 3½ Stunden ſparen und dafür den Betrag 
on 92Mark bezahlen. In Wirklichkeit aber wird die 
            Zeit=
ſpales eine noch geringere ſein . Es entbehrt nicht einer 
wirſſ Fronie, daß aus dieſem Saulus ein Paulus geworden 
„ Iher/ Herr Knapp iſt heute einer der eifrigſten Hafraba= 
Camtr. 
18 mentabel Spezial=Autoſtraßen für ihren Unternehmer 
ingen, verſuchen die deutſchen Autoſtraßen=Pioniere durch 
Rſü iel der „Autoſtrada”, der oberitalieniſchen Autoſtraße 
-Vareſe bzw. Mailand—Como, zu beweiſen. Die 
utotztl=Bilanz gibt folgendes Bild 
Einnahmen: 
5,4 Mill. Lire 
Fahrtgebühren 
1,6 Mill. Lire 
Reklame, Lizenzen ete.
Zuſammen 70 Mill. Lire
 Betrieb 
Steuer 
Rücklage
Ausgaben:
 1,0 Mill. Lire 
0,3 Mill. Lire 
0,2 Mill. Lire
 Zuſammen 1,5 Mill. Lire 
5,5 Mill. Lire
 Ueberſchuß 
Dies Beiſpiel hinkt. Ich bin ſelbſt die Autoſtrada 
            abgefah=
ren und kenne daher ihre Vorzüge; ſie ſind noch prägnanter 
als die der Avus. Die Avus verbindet Berlin mit den 
            weſt=
lichen Vororten und Ausflugsorten wie Potsdam, Werder, 
Kloſter Lehnin. Die Autoſtrada führt die Mailänder, in Mailand 
beginnend, in die Alpen, zu den oberitalieniſch=ſchweizer Seen. 
Die Autoſtrada iſt dreifach ſo lang und breiter und 
            ſtraßentech=
niſch beſſer als die Avus. Der Italiener iſt ſehr ſportliebend 
und läßt drum ſeinen Wagen gern auf guter Straße ausraſen. 
Dazu iſt die Autoſtrada die geeignete Fahrbahn. Ihre 
            geogra=
phiſche Lage, ihr Hinführen aus Italiens induſtriereichſter 
Großſtadt in die Alpen und ihre hervorragende Eignung als 
Renn= und Uebungsſtrecke ſichern der Mailänder Autoſtrada 
daher von vornherein Gewinn. In Deutſchland aber iſt 
            ein=
wandfrei feſtg’ſtellt worden (und jedem Beobachtenden bekannt), 
daß der Kraftfahrfernverkehr noch recht gering iſt und 
            leb=
hafter Kraftfahrverkehr nur rings um die Großſtädte. 
            feſtzu=
ſtellen iſt. Drum können Einzelſtraßen wie die Autoſtrada oder 
wie die Avus wirtſchaftlich und nützlich ſein. . lange 
            Autofern=
ſtaßen können ſich nicht rentieren oder nur auf Koſten 
der Kraftfahrer, ſomit zu Laſten der Wirtſchaft, und das iſt 
            ab=
zulehnen! 
Ob der Nürbung=Ring, die große Auto=Renn= und 
            Prü=
fungsſtrecke in der Eifel, ſich rentieren wird, wird ſo oft gefragt. 
Die einzig mögliche Antwort: rentieren oder nicht rentieren 
es lebe der Nürburg=Ring! Er iſt dank der Initiative des 
Landrats im Kreiſe Adenau, Dr. Creutz, aus Staatsmitteln 
erbaut worden . . .. 2000 Arbeitsloſe aus der Eifel, 
            Deutſch=
lands ärmſtem Gebirgsgebiet, haben durch den Bau des 
            Nür=
burg=Rings jahrelang Arbeit gefunden . .. mithin produktive 
Erwerbsloſenfürſorge im beſten Sinne! Der Nürburg=Ring 
aber, im Somer ds. Js. vollendet und durch große Rennen 
erfolgreich eingeweiht, hat die ſtille, ferne Eifel dem 
            Fremden=
verkehr erſchloſſen. Dauſende von Fremden beſuchen den 
            Nür=
burg=Ring, lernen dadurch die Eifel in ihrer ſtillen, 
            einpräg=
ſamen Schönheit kennen, nähren eine durch den Bau des 
Nürburg=Rings neu erſtandene Fremdeninduſtrie, bringen Geld 
in jenes Gebiet, das unentdeckt im Verborgenen ſchlummerte 
und das ſchon heute zu den gutbeſuchten Bezirken des deutſchen 
Vaterlandes gehört — jeder zehnte Wagen, der den Nürburg= 
Ring abfährt, kommt mit ſeinen Inſaſſen aus Holland, mithin 
fremdes Geld in deuſchen Verkehr das erreicht zu haben, 
iſt ſchon ein köſtlicher Erſolg, der dieſem wagemtigſten und 
propagandiſchſten aller preußiſchen Landräte zu danken iſt. 
8 Meter breit, ſtraßentechniſch hervorragend angelegt, mit 
ſcharfen Kurven, mit Steilſtrecken, mit langen, geraden 
            Aus=
laufſtrecken, bietet der Nürburg=Ring das Ideal einer Auto= 
Renn= und Prüfungsſtrecke. Und für den, der weites, weit 
überſichtliches Bergland liebt, die Stille des Waldfriedens, 
wunderſame Bergnatur . .. für den bietet der Nürburg=Ring 
an Tagen, an denen keine Rennen ſind, eine ideale Rundſtrecke 
mit Fernblicken wunderſamer Schönheit. 
Und dennoch brauchen wir Autoſtraßen! Aber — zunächſt 
wenigſtens — keine Nur=Autoſtraßen (weil Reich und Länder zu 
arm ſind und die Wirtſchaft Sonderlaſten nicht tragen könnte), 
ſondern wir brauchen Verkehrsſtraßen, die dem regen und immer 
mehr aufblühenden Kraftfahrverkehr angepaßt ſind! 
            Verkehrs=
ſtraßen für jedermann, aber Verkehrsſtraßen, die den 
            Erforder=
niſſen des Kraftfahrverkehrs entſprechen. Das ſind die 
            Ver=
kehrsſtraßen, ſprich: Chauſſeen, von heute meiſtens nicht. Von 
wenigen Ausnahmen abgeſehen, ſind ſie zu ſchmal! In Preußen 
ſtören die „Sommerwege”, jene parallel der chauſſierten Straße 
laufenden Sandwege, die ſchon manches Unglück herbeigeführt 
haben; in Süddeutſchland, vorwiegend in Württemberg und 
Baden, ſtören die unerhört zahlloſen, ſtraßentechniſch 
ganz unmotiviert angelegten Kurven, und im ganzen 
Reich ſind für alle Kraftfahrer die Ortsdurchfahrten vom Uebel. 
Schafft Umgehungsſtraßen —! Das iſt eine jener Forderungen, 
deren Erfüllung zunächſt weit dringlicher iſt, als die Schaffung 
von Nur=Autoſtraßen. Erfreulicherweiſe ſchickt nicht jede Stadt 
ſo grenzenlos naiv die Kraftfahrer in einen Irrgarten von 
altertümlichen Schmalſtraßen wie Hildesheim . . . an guten 
Durchfahrtsmarkierungen aber und vor allem an Umleitungsſtraßen 
mangelt es noch ſehr. Welcher nicht ortskundige Kraftfahrer 
vermag ſich ohne Fragen aus Leipzig, Köln, Dresden, 
            Hanno=
ver, Hamburg, Stuttgart herauszufinden? Keiner! Die beſte 
Wegemarkierung im Reich gibts in der Provinz Hannover; als 
Ausgleich aber gerade dort auch die ſchlechteſten Straßen. 
Ueberall finden wir Warnungsſchilder: „Achtung, Schlaglöcher!“ 
Fort mit den Schildern und fort mit den Schlaglöchern!
 Was koſten Landſtraßen? Die Kalkulationen differieren. 
Die mittleren Koſtenanſchläge ergeben 15 Mark für den 
            Quadrat=
meter Kleinſtraßenpflaſter, 11 Mark für Aſphaltbelag, 9 bis 
11 Mark für bitzminöſe Beläge. Pro Kilometer kann man bei 
ca. 9—10 Meter Straßenbreite einſchließlich aller Kunſtbauten 
190000 Mark rechnen, ein Betrag, der ſich bei Gebirgsſtraßen 
noch erhöht. Der Hafraba=Voranſchlag ſieht für die Teilſtrecke 
der Hanſaſtädte-Hannover—Göttingen einen Durchſchnitts= 
Kilometerpreis von 311 700 Mark, für die Teilſtrecke Göttingen— 
Marburg einen Kilometerpreis von 2682500 Mark, für die 
Strecke Marburg—Darmſtadt einen Kilometerpreis von 339 000 
Mark und für die Strecke Darmſtadt-Baſel einen 
            Kilometer=
preis von 273 400 Mark vor. Bei einer Straßenlänge von 
            ins=
geſamt 758,6 Kilometern ergibt das mithin einen 
            Geſamtkoſten=
preis von rund 226 Millionen Mark. Bauten für 
            Straßen=
wächterhäuschen uſw. ſind inbegriffen. Trotzdem . . angeſichts 
ſolcher Ziffern überkommt jeden Kraftfahrer das Gruſeln, 
denn die Hafraba will Unkoſten und Amortiſationskoſten 
            tat=
ſächlich durch Straßen=Benutzungsgebühr hereinbringen. 
Der deutſche Kraftfahrer braucht Autoſtraßen, die aus den 
ca., 300 Millionen Kraftfahrzeugſteuern, die jährlich abgeführt 
werden, gut hergerichtet ſein müſſen, ohne Schlaglöcher, ohne 
mooraſtige Sommerwege, ohne unnötige Kurven, mit 
            Umlei=
tungsſtrecken um Dörfer und Städte. Es brauchen keine 
„Nur=Autoſtraßen” zu ſein, ſondern ſie können dem 
            Allgemein=
verkehr dienen. Nur möge dann ebenſo forſch und rückſichtslos, 
wie gegen die Kraftfahrer vorgegangen wird, auch gegen die 
Fuhrwerksbeſitzer und Radfahrer vorgegangen werden, die nach 
wie vor das Prinzip haben, links oder in der Mitte der Straße 
zu fahren und auch auf Signale hin nur widerwillig ausweichen. 
Der Kommandeur der heſſiſchen Schupo ſagte mir kürzlich, daß 
er Schupopatrouillen auf Krafträdern ausſenden werde, um alle 
linksfahrenden Kutſcher und Radfahrer aufſchreiben und 
            be=
ſtrafen zu laſſen. Im Intereſſe der Verkehrsſicherheit: ein 
Bravo zu ſolchem Vorgehen!
 Rundfunk=Programme. 
Frankfurt.
 Donnerstag, 20. Okt. 11.55: Glockenſpiel aus Darmſtadt. 
o 13.30: Von Kaſſel: Mittagskonzert. o 15.30: Stunde der 
Jugend. Aus den Kindheitstagen großer Erfindungen. A. Hering: 
Der Zeppelin. Für Kinder vom 12. Jahre ab. o 16.30: Neue 
Operetten. Kranßz: Aus Eine Frau von Format. — Lehar: 
Potp. aus Zarewitſch. — Nelſon: Aus Lichter von Berlin. — 
Szirmai: Potp. aus Alexandra. — Strauß: Aus Caglioſtro im 
Wien. O 17.45: Stunde kath. Weltanſchauung. o 18.15: 
            Ver=
einsnachrichten. O 18.30: Obering. Czochralski: Die Werkſtoffe 
in ihrer Beziehung zur modernen Technik. O 19.30: Aus dem 
Frankf. Opernhauſe: „Rigoletto”, Oper von Verdi.
Stuttgart.
 Donnerstag, 20. Oft. 12.30: Schallplattenkonzert. O 16.15: 
Unterhaltungskonzert. Schwäb. Nachm. Mitw.: Mandolinen=Quartett 
Faiß Maria Fiechtl, Marja Th. Deimann, G. Ott. o 18.15: 
Stuttgart: Der Dichter Fr. Wolf. und ſein jüngſtes Dräma — 
Freiburg: Zollrat Schuemacher: Die Technik des Zollweſens. 
6 18.45: Aerzte=Vortrag: Die Gefahr der Entwicklungsjahre. 
O 19.15: Frau Dr. Kühn lieſt aus eigenen Schriften. o 19.40: 
Bäderſtunde O 20: Konzert aus Köln. Ausf. Michael Bohnen 
Bariton), Juan Manen (Violine), Orcheſter. Schumann: Ouv. 
Lebensfreude. — Verdi: Credo aus Othello — Wagner: Aus 
Meiſterſinger. — Smetana: Arie aus Verkaufte Braut. — Lald: 
Concert eſpagnole — Brahms: Sinf. 2 D=dur. O 22: Vortrags= 
Stunde Marga Muff=Stenz.
Berlin.
 Donnerstag, 20. Okt. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt, 
16: G. Müller=Hahn: Baron Theodor von Neuhof. 16.30= 
Billie Wilder: Amerikan. Humor. O 17: Unterhaltungsmuſik. Kap. 
Rooßz. O 18.30: Dipl.=Ing. Dr. Salmony: Die Farbſtoffe im 
Dienſt der Menſchheit. o 19.05: H. J. Jaretzki: Ein Beſuch bei 
Prof. Paul und Prof Pölzig. o 19.30: Dr. Weiberg: Die 
zivilrechtlichen Folgen bei Automobilunfällen. O 19.,55: Prof. Dr. 
Jäckh: Deutſchland, das Herz Europas. O 20.30: Sif.=Konzert. 
Dir.: Generalmuſikdir. Prof. Walter. Mozart: Sif. G=moll. — 
Mahler: Sinf. Nr. 4 (Marguerite Perras, Sopran; Funkorch.), 
O 22.30: Funk=Tanzſtunde. — Anſchl.: Tanzmuſik. 
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 20. Okt. 12: Franzöſiſch 
für Schüler. O 14.30: Adele Lüderit: Ernte und Aufbewahrung 
von Rohgemüſe und Rohobſt. 15: Dämpfen und Dünſten. 
O 15.35: Wetter und Börſe o 15.40: Kochanweiſungen und 
Speiſefolgen. O 16: Prof. Lampe: Lichtbild und Film in der 
Schule. O 16.30: Erziehungsberatung. O 17: Nachmittagskonzert 
aus Berlin. O 18: Prof. Dr. Geisler: Bei den Deutſchen in 
Auſtralien. 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. 6 18.55: 
            Ober=
forſtmeiſter Hauber: Die Holzbringung im Hochgebirge. 0 19.20: 
Dr. Preußner: Der Einfluß der Dichtung auf das Kunſtlied. 
O 20.15: Konzert aus Langenberg. O 22.30: Tanzmuſik aus Berlin.
 utd= Decken 
Michläuche
 tra mu, kaufen 
büfll bei 
BA)rio 
ſtruatlu. 118422
 Feſctlagnahwefr. 3-53imm.=Wohn. 
(unmöbliert), mit Zubehör, von Beamten. 
Witwe geſucht. Angebote unter F 16 an 
die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. (*27922
 itug= und 
Bendtiſch 
on 174-R5 Pfg. 
geta-her. 
            Fleiſch=
ſche 
(3442 
efonenkefftaurant 
HAiegsmer ſtr 4 I.
  
Diegelmstopen
 ohne Rompresson D. K. P. 
von 2-1000DS. 
tkehend und 
liegend
 Herr ſucht möbliert. 
Zimmer, Nähe Techn. 
Hochſchule mögl mit 
ſep. Eingang 
            Preis=
angeb. u. E 248 an 
d. Geſchäftsſt. 623871
 Beſchlagnahmefreie 
4—6Zim.=Wohn
 ſofort zu mieten geſ 
Ang. u. P 10 an die 
Geſchſt. (16 42d8g
40td Ihn. Woynangen
(16226
 beſchlagnahmefrei oder in Untermiete 
ſofort zu mieten geſucht. 
Alter’s Tauſchbüro 
Eliſabethenſtraße 34
 Biete: 
Schöne 3=Zimmer=Wohnung 
Manſarden u. Zubehör in guter Lage. 
Suche: 
Schöne 4=Zimmer=Wohnung 
und Zubehör. 
Eilangebote an das Wohnungstauſchbüro 
J. Glückert. (16249
 er hohe Ruf der Feinkoſtmargarine 
„Blauband iſt unbeſtritten und durch ihre her 
vorragenden Eigenſchaften begründet. Laſſen Sie 
ſich keine andere Margarine als ebenſogut 
            auf=
drängen, auch wenn ſie zum gleichen Breis mit 
ſogenannten Zugaben oder Geſchenfen angeboten 
wird. „Blauband’iſt Qualitätsware, zu der 
            nie=
mand etwas verſthenfen kann.
Nummer 291
Donnerstag, den 20. Oktobe
 Die Reichseinnahmen 
voM 1. X. 0is 90. B. 
Nach der Überſicht des Reichsfinanzminiſteriums über die 
            Ein=
nahmen des Reichs ſind an Beſitz= und Verkehrsſteuern (darunter 
Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer, Vermögensſteuer, 
            Erbſchafts=
ſteuer, Umſatzſteuer uſw.) eingegangen im September 335 056 570 RM. 
vom 1. April bis 30. September 2 658 129 588. Im 
            Reichshaushalts=
plan wurde die Einnahme für das Rechnungsjahr 1927 auf 5 305 000 000 
veranſchlagt. An Zöllen und Verbrauchsabgaben kamen im September 
246 707 602 auf, vom 1. April bis 30. September 1 457 266 155 
            gegen=
über dem Voranſchlag für das geſamte Rechnungsjahr von 2445000000 
RM. An ſonſtigen Abgaben kamen auf: im September 9136, vom 1. April 
bis 30. September 25 479. Die Geſamtſumme der Einnahmen des 
Reichs beträgt ſomit im September 581 773 208, vom 1. April bis 
30. September 4 515 421 222 RM. gegenüber dem Jahresvoranſchlag 
von 7 750 000 000 RM. In der Erklärung des Reichsfinanzminiſteriums 
heißt es hierzu: Die Einnahmen des Reichs an Steuern, Zöllen und 
Abgaben im September mit rund 581,8 Millionen gehen hinter den 
            Ein=
nahmen des Vormonats um 78 Millionen zurück. Bei den Beſitz= und 
Verkehrsſteuern iſt der Rückgang in erſter Linie bei der Vermögensſteuer 
eingetreten. Dagegen brachte das Aufkommen an Lohnſteuer, 
            Beför=
derungsſteuern, Zöllen ſowie Tabak= und Bierſteuern im September 
mehr Einnahmen gegenüber dem Juni. Gegenüber dem entſprechenden 
Monat des vorhergehenden Rechnungsvierteljahres iſt im September 
ein Mehraufkommen von 27,9 Millionen zu verzeichnen. Das bisherige 
Geſamtaufkommen im erſten Halbjahr des Rechnungsjahres 1927 
            über=
ſteigt mit 4115 Millionen die Hälfte des Jahreshaushalts=Solls von 
3875 Millionen um 240 Millionen. Dieſe Mehreinnahme entfällt faſt 
ganz, nämlich mit rund 234 Millionen auf die Zölle und 
            Verbrauchs=
abgaben, wogegen die fortdauernden Beſitz= und Verkehrsſteuern faſt 
genau die Hälfte des Jahresanſatzes ergaben. Das Mehraufkommen an 
Zöllen iſt zum weſentlichen Teile auf die infolge der ungünſtigen Ernte 
des Vorjahres und unzulänglichen Qualität des Getreides notwendig 
getvordene außergewöhnlich hohe Getreideeinfuhr zurückzuführen. 
Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß die Geſamteinnahmen 
an Reichsſteuern in der erſten Zälfte des Rechnungsjahres 1927 die bisher 
günſtige Beurteilung des Steueraufkommens rechtfertigt. 
Der Ausweis der Reichsbank. 
Nach dem Ausweis der Reichsinbank vom 15. Oktober hat die geſamte 
Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und 
            Effek=
ten um 140,4 Mill. auf 2619,1 Mill. RM. abgenommen, und zwar hat 
ſich der Beſtand an Wechſeln und Schecks um 171,1 Mill. auf 2432,2 Mill. 
RM. vermindert, während der Lombardbeſtand um 30,8 Mill. auf 94,9 
Mill. RM. angewachſen oiſt. Die Anlage in Effekten iſt mit 92,1 Mill. 
RM. unverändert geblieben. An Reichsbanknoten und 
            Rentenbank=
ſcheinen zuſammen ſind 231,2 Mill. RM. in die Kaſſen der Bank 
            zurück=
gefloſſen; im einzelnen hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 211,4 
Mill. auf 3 792,6 Mill. RM. und der an Rentenbankſcheinen um 19,8 
Mill. auf 934,3 Mill. RM. verringert. Dementſprechend haben ſich die 
Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 91,5 Mill. RM. 
            er=
höht. Die fremden Gelder zeigen mit 689,7 Mill RM. eine Zunahme um 
78,9 Mill. RM. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen 
insgeſamt haben um 5,6 Mill. auf 2013,3 Mill. RM. zugenommen; die 
Zunahme entfällt auf die Beſtände andeckungsfähigen Deviſen welche um 
5,8 Mill. auf 161,7 Mill. RM. angewachſen ſind, während die 
            Goldbe=
ſtände ſich um 242000 RM. auf 1851,6 Mill. RM. verringert haben. Die 
Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 46,2 % in der 
            Vor=
woche auf 48,8 %o, diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 
50,1 %o auf 53,1 %o= 
Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 19. Okt. 1927. 
Die Effektenbörſe war wie bereits zur geſtrigen Abendbörſe überwiegend 
beruhigter. Die Streiklage in Mitteldeutſchland ſcheint einer günſtigen 
Löſung entgegenzugehen. Auch haben ſich die Gerüchte einer deutſchen 
Diskonterhöhung nicht bewahrheitet. Dagegen iſt der Geldmarkt immer 
noch ſehr angeſpannt, was übrigens auch heute aus dem ſoeben 
            veröffent=
lichten Reichsbankausweis hervorgeht. Dabei ſieht man mit Spaunung 
der deutſchen Außenhandelsbilanz für September entgegen, welche 
            vor=
ausſichtlich infolge geringerer Getreideeinfuhrſcheine weitere Beſſerung 
insgeſamt aufweiſt. Die Börſenbewegung ging aber von einigen 
            Spezia=
litäten aus, ſo von Gesfürel und vor allem J. G. Farbeninduſtrie, in 
denen die Umſätze weit größer waren. Beſonders gebeſſert Farben, 
            Ges=
fürel, Waldhof und auf Auslandskäufe Montanwerke. Geld noch knapp, 
Tagesgeld 7%, Monatsgeld 8—9,25, Privatdiskont 67,, Warenwechſel 
71/. Der Dollar iſt weiter leicht abgeſchwächt, dagegen die Reichsmark 
feſt. Pfunde gegen Mark 20,38, Dollar gegen Mark 4,1835. Der 
            Börſen=
verlauf blieb ruhig, aber für Spezialwerte feſt. 
An der Abendbörſe konnte ſich die Tendenz weiter erholen, 
nachdem nachbörslich ein kleiner Rückſchlag eingetreten war. Gegen den 
Berliner Schluß waren für die führenden Werte neue Kursbeſſerungen 
von 1 bis 2 Prozent feſtzuſtellen, ohne daß aber die Umſätze größeres 
Ausmaß angenommen hätten. Etwas lebhafter gefragt waren nur 
J.=G. Farben und Rheinſtahl, die je 1 Prozent anziehen konnten. 
            Elek=
trowerte gewannen durchſchnittlich 1½ bis 2 Prozent. Voigt u. Häffner 
lagen 2 Prozent höher. Stärker beachtet wurden ferner Scheideanſtalt 
(plus 4 Proz.). Renten blieben vernachläſſigt. Im Verlaufe wurde 
die Haltung allgemein etwas feſter und lebhafter. Montanwerte 
            be=
gegneten größerem Intereſſe.
 Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, 19. Oktober 1927. 
Die Streiklage im mitteldeutſchen Braunkohlenrevier hat ſich noch 
nicht weſentlich geändert, infolgedeſſen bleibt die Haltung der 
            Effekten=
börſe weiter unſicher, immerhin konnte man bei Beginn von zunehmender 
Widerſtandsfähigkeit Anzeichen bemerken. Die erſten Kurſe ſtellten ſich 
teils etwas höher, teils etwas niedriger und im ſpäteren Verlauf machte 
ſich eine Beruhigung geltend, da auf dem Geldmarkt eine leichte 
            Ent=
ſpannung eingetreten iſt. Täglich Geld war zu 6½ bis 8½ % zu haben, 
die Sätze für Monatsgeld bewegten ſich aber wie geſtern zwiſchen 8 und 
9½, %o: Anfängliche Kursverluſte wurden größtenteils wieder eingeholt, 
z. T. auch die geſtrigen Schlußkurſe überſchritten. Bemerkenswert feſt 
lagen Textilwerte, insbeſondere Bemberg und Glanzſtoff, auch Zellſtoff 
Waldhof gewannen etwa 4 %. Ebenſo waren Spritwerte etwas erholt. 
Am Montanmarkte beſſerten ſich Ilſe Bergbau, Buderus, Rheiniſche 
Braunkohlen in bemerkenswerter Weiſe, Salzdetfurth zogen im 
            Gegen=
ſatz zu den übrigen Kaliwerten etwas an. Am Markte der 
            Elektrizitäts=
aktien konnte nur ein ganz geringer Teil der geſtrigen Verluſte wieder 
eingebracht werden. Die Beſſerungen führte man auf Deckungen zurück, 
an denen ſowohl das Privatpublikum wie die Spekulation beteiligt war. 
Waggonaktien leicht erhöht, von Maſchinenfabrikaktien ſind Hartmann 
Maſchinen, Orenſtein & Koppel und Daimler gebeſſert. Zu einer 
            Leb=
haftigkeit konnte es auf keinem Gebiete kommen, da man die weitere 
Entwicklung der ſchwebenden Fragen, namentlich des 
            Bergarbeiter=
ſtreiks, abwarten will. Am Deviſenmarkt hielt das Angebot an. Der 
Dollar gab weiter nach, dagegen liegt Deviſe London international feſt 
und ſchwächte ſich weniger ab. Deutſche Anleihen blieben ungefähr 
            be=
hauptet. Bis zum Schluß der Börſe traten keine nennenswerten 
            An=
derungen ein. Nur Elektrowerte und Spritaktien begegneten einigem 
Intereſſe. An der Nachbörſe bröckelten die Kurſe leicht ab. Nur Zellſtoff 
und Schultheiß konnten ſich je um ½ ½ befeſtigen. Gegen 2,30 Uhr hörte 
man u. a. folgende Kurſe: AEG. 1687 Bergmann 2001 Gesfürel 
290, Löwe 265, Schuckert 189, Siemens 278, Ver. Glanzſtoff 628, 
            Zell=
ſtoff. Waldhof 297, JG. Farben 283, Charlottenburger Waſſer 130, 
Deſſauer Gas 183, Gelſenkirchen 143, Harpener 186½, Klöcknerwerke 
145:/., Mannesmannröhren 156, Phönix 106, Rheinſtahl 191, 
            Schult=
heiß 416, Oſtwerke 398½, Altbeſitz 51,8. Neubeſitz 147,.
 Aſchaffenb. Zellſtof! 
Augsb. Nürnb. Maſch. 
Bamag=Meguin. 
Berlin el. W.. 
BerlinKarlsruheFnd. 
Braunkohl.=Briketts. 
Bremer Pulkan. 
Bremer Wolle.... 
Teutſch.=Atlan1. Tel. 
Teutſche Maſchinen 
Teutſch.=Nied. Tel.. 
Teutſche Ervöl.. ... 
Teutſche Petroleum. 
Tt. Kaliwerke. ... 
Tonnersmarckhütte. 
Tynamit Nobel .." 
Elektr. Lieferung. ... 
3. G. Farben. . 
R. Friſter. 
Gaggenau Vorz... 
Eelſenk. Berg. 
G. f. elektr Untern.. 
Salle Maſchinen. .. 
Kan. Maſch.Egeſt. 
Hanſa=Dampfſchf. . .
179.— vemoor=Zement. . . 118. 10
225.— 324.— 19. 10 128.5 125. Hirſch Kupfer. .. 103.— 108. 34.— 32.5 Höſch Eiſen......." 160.— 157.75 Hohenlohe Werke. 19.2 19.30 62.625 64.— 1Kahla Borzellan.. 99. 97.— 172.— 172.— Lindes Eismaſch.. 148— 147 25 154.5 153.5 Lingel Schuh. 71.— 70.— 190.—
103.—
76.— 190
103.25
77.— Linke u. Hofmann.
L. Loewe u. Co. 266.— 1262.—
118.75 C. Lorenz... 118.— Nieverlauſitzer Kohle 158 5 158.25 137.—
74.— 136.5
74.5 Nordd. Gummi.
Orenſtein.
..... 123.— 125 25 Rathgeber Waggon. 80.75 112.-*
134 75 107.—
133.— Rombacher Hütten..
Roſitzer Zucker... 7. 168.— 166 5 Rütgerswerke .. 86.75 85.5 282 75 = 231.25 Sachſenwert ...." 114.5 112.25 1075 106.— Sächf Gußſtahl. . . 1s1. 145.— 46.- 45.— Siemens Glas..... 152. 150. Ver. Lauſitzer Glas. 125 875 123.5 206.875 290 — Volkſtedter Porzell. 46.— 45— 153 —
85.25 153.—
85.— Weſtf. C. Langendreer
WittenerGußſtahl. 39.— *
44.— 220.75 221.-— Wanderer Werke. ... 224.5 1226.—
Deviſenmarkt.
Kelſing ſors. . . 18. 10.Geld / Brief
10.533/10.553 19. 10.
Geld / Brief
10.52510. 545 IFtalien .... 18. 10
Geld / Brier
22.86 22.50 19. 10.
Geld
22.85! Brief
322.395 Wien...... 539.015 59.135
M2.41s 58.97/ 59.09
12.387 12.307 Paris...." 16-41/ 16.45
80.645 60.809 16.40 18.44 80,62 80.78 Prag ....." 12.393 Schweiz. Budapeſt. 73.15 73.29 73.10 73.24 Spanien. 71.58 71 7 TI.88 71.82 Sofia” 3.022/ 3.028 3.024/ 3.030 Lanzig. st.211 81.3, Si. 21 81.43 Kolland.. 168.17 168.51 168.08 168.42 Japan.. 1. 948 1.952 1.943 941 Lslo ..... .. . 1110.09 110.31 109.37110.14 Rio de Janeiro. 0.501/ 0.503 30.5015 0.5035 Kopenhagen.. 12.10ff2.32 112.05/112.27 Jugoſlavien. 7.368 7.3821 T.368 7.382 Stodholm.. 112.64 r2 86 112.56 112.78 Portugal". 20.73/ 20.7 20.73 20.77 London.. ." 120.363 20.403 20.358 20.398 Athen .... 3.544/ 5.556 5.594 5. 6o6 nos Aires. 1.788 1.780 1.786 1.790 Konſtantinopel. 1 2.213 2.214 2.215 2.219 New York. H. 1820 .1900 4.1790 4 1870 Kanada. 4.186 4. 194 4. 1841 4.192 Velgien.. 58,23 58.35 58.205, 58.325 Uruguay. . . . 4.226/ 4.743 4.216 4.224
Produktenberichte.
 Frankfurter Produktenbörſe vom 19. Oktober 1927. Die ſchwache 
Haltung der geſtrigen Produktenbörſe ſetzte ſich weiter fort, beſonders 
wieder Mehl je 25 Pf. niedriger. Auch Weizen mittlerer Qualität in 
gleichem Ausmaß abgeſchwächt. Es notierten je 100 Kilogramm: Weizen: 
gut, geſund, trocken, auswuchsfrei 26,25, dito geſund, trocken, mit 
            ver=
einzeltem Auswuchs 25, dito geringer Beſchaffenheit bis 23 % 
            Feuchtig=
keit 22,50—24, Roggen 24,75—25, Sommergerſte 26—28, Hafer inl. 
22,50—24, dito ausl. 24,50—25, Mais 19, Weizenmehl 38,25—38,50, 
Roggenmehl 34,25—34,75, Weizenkleie 12,50, Roggenkleie 13,50. 
Berliner Produktenbericht vom 19. Oktober 1927. Die erheblich 
            ab=
geſchwächten ausländiſchen Marktberichte wirkten ſich auch im 
            Mittags=
verkehr an der Berliner Produktenbörſe aus. Nachdem ſchon im 
            Vor=
mittagsverkehr die Preiſe für Weizen bis zu einer Mark niedriger wurden, 
gaben die Kurſe im Termingeſchäft weiter nach und bewegten ſich die 
Einbußen zwiſchen 1½ und 3 Mk. Vom Inlande fehlen die Offerten nicht, 
jedoch werden meiſt geringe Qualitäten angeboten. Roggen iſt nach wie 
vor ziemlich knapp angeboten, die Forderungen für Weſternroggen ſind 
nur wenig ermäßigt.
 Die Kohlenförderung des Ruhrgebiets 
im September 22. 
Im Monat September 1927 wurden insgeſamt in 26 Arbeitsto= 
9 692 955 Tonnen Kohle gefördert gegen 9 926 411 in 27 
            Arbeitstoo=
im Auguſt 1927 und 9 990 285 Tonnen in 26 Arbeitstagen im Septem 
1926. Arbeitstäglich betrug die Kohlenförderung im September 
372 806 Tonnen gegen 367 645 Tonnen im Auguſt 1927 und 384 
Tonnen im September 1926. Die Kokserzeugung des Ruhra 
ſtellte ſich im September 1927 auf 2 286 594 Tonnen (täglich 769 
Tonnen), im Auguſt 1927 auf 2 320 126 Tonnen (täglich 74 843 
            Tonn=
im September 1926 auf 1 843 402 Tonnen (täglich 61 447 Tonne 
Auf den Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet. Die Briketther 
ſtellung hat im September 1927 insgeſamt 275 770 Tonnen betr. 
(arbeitstäglich 10 607 Tonnen) gegen 290 706 Tonnen (10 767 
            Tonne=
im Auguſt 1927 uno 314 210 Tonnen (12 085 Tonnen) im Septem 
1926. Die Geſamtzahl der beſchäftigten Arbeiter ſtellte 
Ende September 1927 auf 402 563 gegen 404 066 Ende Auguſt 1927 
Die Zahl der wegen Abſatzmangels eingelegten Feierſchichten 
            be=
im Monat September nach vorläufiger Berechnung insgeſamt 175 
(arbeitstgl. 6767) gegen 200 410 (arbeitstgl. 7423, endgültige Zahle 
im Auguſt 1927. Die Beſtände an Kohlen, Koks= und Preßkohle 
(Koks und Preßkohle in Kohle umgerechhet) ſtellten ſich Ende Septembe 
1927 auf rund 1,96 Millionen Tonnen gegen 1,92 Millionen Tonnen 
Ende Auguſt 1927. In dieſen Zahlen ſind die in den Syndikatsläge, 
vorhandenen verhältnismäßig geringen Beſtände einbegriffen. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Vereinigte Königs= und Laurahütte. Die Geſellſchaft veröffentlich 
ſoeben ihren Abſchluß. Unter Berückſichtigung des Dividendenausfalle 
der polniſchen Königs= und Laurahütte für ihr erſtes Geſchäftsjahr 199/ 
beläuft ſich der Reingewinn des deutſchen Unternehmens per 30.3 
1927 nach Abzug von Geſchäftsunkoſten und Abſchreibungen auf 20817 
RM. (38397 RM.), dieſer Betrag ſoll vorgetragen werden. Die Geſell. 
ſchaft wird alſo auch in dieſem Jahre Dividendenverteilung nicht vor 
nehmen. Zur Erfüllung geſetzlicher Formalitäten wird eine 
            Erhöh=
des AK. um einen Spitzenbetrag von 40. RM. zu erfolgen haben. 
            Gleich=
zeitig ſoll die Stückelung der Aktien ſoweit ihr Nennbetrag nicht dunch 
100 teilbar iſt, umgeändert werden. Die Verwvaltung hat eine derartige 
Antrag in Vorbereitung. Die HV. findet am 22. November ſtatt. 
Gebr. Lutz, Maſchinenfabrik, A.=G., Darmſtadt. Die G.=V. 
            geneſ=
migte den bekannten Abſchluß. Eine Dividende kommt nicht zur 
            Ver=
teilung, der geringe Reingewinn wird vorgetragen. Nach Mitteilun 
der Verwaltung iſt der Geſchäftsbetrieb in letzter Zeit etwas zurüc 
gegangen, wodurch die Einſchränkung der Arbeitszeit auf 42 Stunden 
in der Woche notwendig war. Es iſt beabſichtigt, infolge der Kon 
renz und der mangelnden Kaufkraft des Landpublikums (die Ge 
ſchaft erzeugt bekanntlich Lokomobile) einen neuen Geſchäftszweig 
zuführen, um den Betrieb zu beleben. Näheres hierüber war noch nicht 
in Erfahrung zu bringen. 
Collet & Engelhard, Werkzeugmaſchinenfabrik A.=G., Offenboc 
a. M. Die Geſellſchaft nimmt für 1926/27 auf ihre 2,4 Mill. RM. StA. 
die Dividendenzahlung mit 6 % wieder auf (G. V. 25. November), 
Fulmina=Werk A.=G., Friedrichsfeld. In der heutigen Genen 
verſammlung wurden die Bilanz, ſowie die Gewinn= und Verluſte 
nung ohne Widerſpruch genehmigt. Der Betrieb hat durch die porähr 
Geſchäftsaufſicht keine weſentliche Unterbrechung erlitten, da durch die 
im Februar 1926 erfolgte Gründung der Deutſchen Perrot=Bremſe 
G. m. b. H., an der die Geſellſchaft maßgebend beteiligt iſt, die 
            Bele=
ferung der Kundſchaft ununterbrochen fortgeſetzt werden konnte 
            Zus=
geſamt 1112947 Mk. Aktiven ſehen 1 779671 Mk. Paſſiven gegenübe, 
unter welch letzteren rund 1,5 Millionen Verpflichtungen, die vr der 
Geſchäftsaufſicht entſtanden ſind, darſtellen. Das Rohertramä hon 
278 933 Mk. iſt aufgezehrt, ſodaß ein Verluſt von 663 039 Mk entieſt. 
Ehem. Fabrik vorm. Goldenberg, Geromont & Co., Wintel. Lie 
heutige a. v. G. V der Chem. Fabrik vorm. Goldenberg, Geromont 4 Co, 
Winkel, hatte über die Verwertung der Weinſäurequvte und überhaut 
über die Liquidation der Geſellſchaft zu entſcheiden. Der Vorſitzende )e 
A. R. machte zu Punkt 1 der Tagesordnung „Verwertung der Veſe 
ſäurefabrikation und der Fabrik in Winkel und ſonſtige Immohilien” 
nochmals eingehende Ausführungen über die Urſachen, die die 
            Geſel=
ſchaft zwangen, an eine anderweitige Verwertung ihrer Weinſaure 
quote zu denken. Das Hauptübel der Geſellſchaft war das Fehlen 
            ge=
nügender Kapitalien. Nach langwierigen Beſprechungen liegen jetzt zwe 
Offerten vor, über die die heutige G.N. abzuſtimmen hat. Bei der vok 
genommenen Abſtimmung über die beiden Angebote werden von del 
vertretenen 5514 Stimmen für das Angebot Michael 5346 Stinme 
bei 73 Stimmen dagegen, und 95 Stimmenenthaltungen abgegeben. 2" 
Vertrag mit Michael iſt dadurch perfekt geworden. Zu Punkt 2 der Lage 
ordnung beſchließt die G. V. einſtimmig, die Geſellſchaft aufzulöſen .0d 
in Liquidation zu treten. Zu Liquidatoren werden auf Vorſchlag ?e 
A. R.=Vorſitzenden die Herren Direktor Schneider und Dr. Liebermoll 
beſtimmt. Zum letzten Punkt der Tagesordnung erteilt die Verſamnſchd 
bei 13 Stimmenenthaltungen dem bisherigen A. R. Entlaſtung und G0ie 
laſſung. Zum neuen A. R. wurde die ſeitberige Aktionärkommeſſi, 
beſtehend aus Juſtizrat Dr. Löb, Juſtizrat Dr. &.=auß, Bankier Kirchheinſ 
und Herr Geromont gewählt. 
Deutſche Roheiſenkonkurrenz in Belgien. Nach Pariſer Meldunge. 
des D.H. D. verlautet dort, daß der deutſche Roheiſenverband dadurch i 
proviſoriſchen Einſtellung ſeiner Konkurrenz auf dem belgiſchen 900
waft auf Artien, Süraftdvr. Handfarter Kardorricht boar Lo. Att. 400
 Staatspapiere 
a) Deutſche 
D. Reichsanl. Ablöſ= 
Schuld einſchl. 
Ausloſ.=Sch. I. Teill 51:, 
„ II. Teil 
D. Reichsanl. Ablöſ= 
Schuld ohne 
            Aus=
loſungsſcheine. 
14.55 
4% Dt. Schutzgeb.= 
Anl. . .. 
7.8
4/20 Oſt. Silberr. 5.5
 48 Oſt Goldrentel 
lt. Innsbr. Abk. 
4% „einh. R.(k.) 
 
8% Port. (Spz.) IIII 
 
5%Rum.am. R.03 
4½% „Gold. 13. 
4% am.kon. 
42 „ am.05
 15.75 
5.8 
5.8
 4%o Ung. Goldr. 
(t. Innsbr. Abk. 
4% Ung Staatsr. 
v. 10 
4%ung. Kronr. . . . 
3%0 Ung. Eiſ. Tor . 
            Außereuro=
päiſche 
5%Mex.am. in. abg. 
5% auß. 99 „ 
4% „ Goldo4ſtf. 
3% konſ. inn. „ 
4½%, Frigat. 
5% Tamaulipas I . 
Sachwert=
            Schuld=
vevſchreibungen 
Mit 
            Zinsberech=
nung 
10%Berl. H.=Bk. G. 
62 Berl. St. Gold 
8%0 Darmſt. St.=G. 
8 % D. Hyp.=Bank 
Meining. Goldpf.
 4%0 Türk. (Adm.) 08 
4% (Bagd.) 
42 „ (Bagd 
1 
4% „unif. 1903 
4½ 1911 Zoll.
 24.3 
2I.
 91 
100.5 
87.5 
96.5 
100 
96.5 
92.5 
89.5 
85.5
 100 
96 
90.5
 41.%0 Ung. St. 1913 24.75 
4½.2 
ſt. Annsbr Abk.) 
4½.% Ung. St. 19141 26, 
4½% Ung. St. 1914 
(lt. Innsbr. Abk.) 22.8 
*P Ung= Goldr.
 Dresd. St.=G. 
Frkf. St.=G. 
8GFrkf. Hyp.=Bk. 
Goldpfbr. 
% Frkf. Hyp.=? 
Goldpfbr. 
Frkf. Hyp.=Bk.= 
Goldpfbr. 
20 Frkf. Pfbr.=A 
Goldofbr. 
1100 
%o. Frkf. Goldpfbr 96 
2 Frrf. Pfbr.=Bk. 
Goldufhr 
92 
20 Frki. Pfbr. Bk. 
Goldpfbr. 
25 
H.-St.-Gold 
beſſ. Land.=Bk. 
Goldpfbr. 
725 Heſſ. Land.=Bk. 
Goldpfbr. 
Flöchn.=Werk. 26l 98.5
 102,Komm. Elektr. 
Mark (Hagen) 
Goldobl. 
8% Komm. Ldsbk. 
Darmſt., Reihe I 
8% L. Landesbank 
Darmſt. Reihe II 
8% Ldwgshf. Stadt= 
Goldanl. 
7%M. KraftHöchſt 
8%0 Mainz.=St.=G. 
8% Mannh. St.=G. 
6% Mannh. St.=G.= 
70 M., Stahlw. 27 
8% Naſſ. Lbb. Gold 
8O Nbg. St. Gldal. 
8% Pfälz. Hyp. Bk.= 
Goldpfbr 
7% Pfälz. Hyp.=Bk. 
Goldpfbr. 
6% Pfälz. Hyp.=Bk 
Goldpfbr. 
8% Pforzh. St.=G. 
8% Pirmaſ. St.=G. 
82 Pr. Centr. Bd.= 
Cr.=Bk. Gldpfbr. 
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 
706 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 
8% Rh.=Hyp.=Vk. 
Goldpfbr.
98.75
96.25
 2%0 —„Lig. Pfb. 
„ „Anteilſch. 
PRh. Stahlw. 
25 
10%Rh.=Weſtf.=B. 
Cr.=Bk. Goldpf. 
Südd. B.-Cr. B. 
Goldpfdbr. 
V. Stahlw. 
            Düſ=
eldorfHyp.=Gld: 
mit Option 
„V. Stahlw. 
            Düſ=
ſeldorföhv.=Gd.., ohne Opt jon 
79 Biaa(V. Ind.. Bln.)27
 102.5 
98 
98 
95.7 
89.5 
95 
82 
91.5 
102.75 
99.5 
96 
91 
100 
100 
97 
99 
96 
 
48.75
 105 
99 
94 
9. 
92.5 
89.5
 8%VoigtéHäffner 
Goldobl. ...... 
8%Württbg. Hyp.= 
Bank Goldpfbrf. 
Ohne 
            Zins=
berechnung 
5% Bdw. Kohl 23 
6% Großkr. Mannh. 
Kohl. 23 ...." 
6%Heſ. Brk.=Rg. 23 
5% Heſſ.Volksſtaat 
Roggen ... . . 23 
5% Pr. Kaliw. ... 
5% Pr. Roggenw. 
5% Südd. Feſt. B.,8 
Borkriegs=Hyp.=B. 
Pfandbriefe 
Bahr. Vereinsb. . . 
Bahr. Handelsb. 
Bahr. Hyp. u. Wechſ. 
Berliner Hhp.=Bk.. 
Frkf. Hyp.=Bk. 
Frkf. Pfandbr.=Bk. 
Hamb. Hyp.=Bk. 
Mecklb. Hyp.=u. Wb. 
Meining. Hyp.Bk. 
Nordd. Gr.=Cr.=Bk. 
Pfälz. Hyp.=Bk. 
Preuß. Bod.=Cr.=B. 
Pr.Cent.=B.=Cr. B. 
Preuß Pfdbr.=Bk. 
Rhein. Hyp.=B. 
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B. 
Südd. Bodenkr. 
Württ Hyp Bk. 
Staatl. od. prov. 
garantiert 
Heiſ. L.=Hyp.=B.. 
Landeskr. Caſſel. 
Naſſau Ldsb.
 Obligationen v. 
Transportanſt. 
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr. 
42o Galiz. Carl= 
Lud.=B. 
„Oſt. Sd. (L.ſſtfr.
 95 
97
20.1
 13.9 
6.5
8.25
 14.62 
16.2
 12.1 
— 
12
 11.2 
11.5 
8.3
4.75
 2,6%AlteOſt. Südb.) 
2,6%6 Neue „ 
4% Oſt. Staatsb. 83 
3%Oſt. 1.b.8.E. ..
 3%Oſt. 
3% 
3%6 „ 
3% „ 
3%0 „ 
3%Oſt.
 „abg. 
„D.Em. 
„abg. 
1885 .. 
abg. 
Erg. Netz
 3%Oſt. „ „abg. 
3% RaabOebd. 88 
gu 
„ 97 
425 Rud. Silber 
4%0 Rud. (Salzkg.) 
4½%Anat., S. I 
4½% Anat.. S. III 
4½% Anat., S. III 
3% Salon. Monaſt. 
5% Tehuantepec. 
4½% 
Bank=Aktien 
Allg. D.=Kredit.. . . ! 
Bad. Bk. . ... 
Bk. f. Brauind. 
Barmer Bankb. . . 
Bah. Hyp.=Wchf. .1159 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm.u. Privatb. 
Darmſt. u. Nat.=Bk. / 
Deutſche Bank 
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 
D. Hyp.=Bk. Mein.. 
D. Vereins=Bk. .. 
Disk.=Geſellſch. .. 
Dresdener Bk. 
Frankf. Bk. 
Frankf. Hypth.=Bk.) 
Frkf. Pfdbr. Bk.. . . 139 
Gotha. Grundkr. Bk. 
Lux. Intern. Bank 
Metallbank. 
Mitteld. Creditb. 
Pfälz. Hyp.=Bk. 
Pr. Bd.=Creditbank 
„ Hyp.=Akt.=Bank 
Reichsbank=Ant. 
Rhein.Creditbk. .. . 
Rhein=Hyp.=Bk. . . 1178 
Sidd. B.Creditbk.
 12). 
14).
20.75
 21 
21.5 
17.5 
16.5 
4.2
 139.25 
170 
138.5 
167 
216.5 
153.25 
128 
125 
102 
149 
155 
12 
141 
7.35 
133.5 
217 
176 
125 
140 
132.75
 Südd. Dise.=Geſ. /139 
Oſterr. Creditanſt. 42: 
Wiener Bankverein! 17‟, 
Bergwerks=Akt. 
Buderus.. 
.1101 
Eſchw. Bergw. 
Gelſenkirch. Bgw. 1143 
1187 
Harp. Bergb. 
Ilſe Bergb. St. 
Genußſchein ... /115 
Kali. Aſchersleben 161 
Kali. Salzdetfurth. 1240 
Kali. Weſterregln. 
Klöcknerwerke (abg. 
Lothr=Hütte) 144 
Mannesm.=Röhr. . 1158 
Mansfelder 
/116.25 
80‟ 
Oberbedarf 
Otavi=Min.=Ant. . 37.25 
Phönix=Bergb. 
1104.25 
Rhein. Braunk. 
Rhein. Stahlw. . 190 
Riebeck Montan. 162.5 
Salzwerkbeilbronn 177.5 
Tellus Bgb. 
121.5 
Ver. Laurahütte. 
Ver. Stahlwerke. 
Induſtrie=Akt. 
Brauereien 
Eichbaum(Mannh.)/171 
Henninger 
Hereules Heſſiſche 1148.5 
Löwenbr.=Münche 340 
Mainz. Aktienbr. 245 
Schöfferhof(Bind.) 315 
Schwarz=Storchen 1175 
Tucher, Nürnberg 
Werger 
175
 Aktum. Berlin. 
Adler & Oppenh 166 
Adlerw. Gv. Kleyer)/ 96 
6%E. A. G. Vzg. A. 
5% A. E. G. Bzg.B. 
A. E. G. Stamm 167 
jad. Maſch. Durla 153 
Bad. Uhren, Furtw. 
Bamag=Meguin .. / 34 
Baſt Nürnberg ..
 Id Kuee 2 
Beck & Henkel... 
Bergmann El 
Bing. Metall. 
Brem.=Beſigh=Ol. 
Bürſtenfdr. Erlang 
Cement. Heidelb. . 
Cement. Karlſtadt 
Cement. Lothr. 
Chem. Albert. . ... 
Chem. Brockh. 
Chem. Milch. 
gimler=Benz A. 6. 
Dt. Eiſenhandel. 
Deutſche Erdöl ...! 
D. G. u. Silb. Scheid. 
D Linoleumw. Bln. 
Dingler, Zweibrück. 
Dresd. Schnellpr. 
Dürkoppw. (St). 
Dürr. Ratingen 
Dyckerhoff & W. 
Eiſenw. Kaiſersl.. 
E. Licht u. Kraft. 
El. Lieferung ...." 
Elſ. Bad. Wolle 
Email. Ullrich 
Enzinger Werke 
Eßlinger. Maſch. 
Ettlinger Spinn. 
Faber Bleiſtift 
Faber & Schleicher 
Fahr, Pirmaſens. 
Farbenind J. G., 
Felten & Guilleau. 
Feinmech. (Fetter) 
Feiſt, Sekt 
Frankfurter Gas 
Frankfurter Hof.. 
Frkf.=M. Pok. u. W. 
Seiling & Cie. 
Goldſchmidt, Th 
Gotha Waggon 
Gritzner Maſch. ..!. 
Grün & Bilfinger. 
Hafenmühle Frkft. 
Haid & Neu 
Hammerſen 
Hanfw. Füſſen.... 
Hanſa=Lloyd, Br. 
Hartm. & Braun..
 62.5 
3 
65.5 
135.75 
197 
3 
76.5 
47 
109.5 
138 
201 
235 
129.5 
68 
40 
207 
166
 53.5 
* 
65 
98 
49 
283.5 
43 
zur 
65 
118.1 
115 
169 
143 
53. 
130 
170
 Heyligenſtgedt. 
Hilpert, Armatur. 
Hindrichs=Aufferm. 
Hirſch, Kupfer. 
Hoch=Tief Eſſen= 
Holzmann. 
Holzverk. Ind. 
Hydrom. Breslau 
Inag ... 
JunghansSt. 
Kammg. Kaiſersl. 
Karlsruher Maſch.. 
Karſtadt. N. 
Klein. Sch &Becker 
Knorr, Heilbronn". 
Konſerv. Barun 
Krw. All=Württbg. 
Krauß & Co. 
Lahmeher ..." 
Lech, Augsburg .. 1118.5 
Lederw. Rothe. 
Lederw. Spicharz. 
Lingel Schuhw.. 
Löhnberg. Mühle 
Ludwigsh. Walzm. 
Lüdenſcheid. Metalll 
Mainkraft Höchſt 
Mars=B. Nürnber g!! 
Metallgeſ. Frkf. 
Miag. Mühlenb 
Moenus Stamm 
Motorent. Deutz 
Motorenf, Oberurſ. 
Münch. Lichtſpielk 
Neckarſ. Fahrz 
Neckarw. Eßlinger 
Beters Union 
Pfälz. Näh. Kayzſe 
Philipps 
Porzellan Weſſel.. 
Rein. Gebb. &Schal 
Rhein. Elektr 
Rhenania, Kunheim 
Rütgerswerke 
Schneid. & Hanau. 
Schnellpr. Frank. 
Schramm Lackfr. 
Schriftg. Stemp. 
Schuckert Elektr. 
Schuhfbr. Weſſel. 
ſchuhf. Herz
 35 
193 
178 
65 
99.5 
30 
206.- 
21 
151 
160.5 
99 
59 
175 
20 
42 
119
 131 
184.5 
126.75 
71 
80.* 
98" 
100.75 
111
 36 
131 
152 
60.75 
85.5 
59
 Vie Rce 
Seilind. Wolff. . 
Siemens Glas 
Siemens & Halske 
Südd. Immob. 
Südd. Zucker=A.=G 
Thür. Lief. Eotha „I. 
Uhren Furtwängl. 
Unterfr. Kr.=El.=V. 
Beithwerke 
Ver. f. Chem. Ind 
Ver. b. Olfbr. Mann 
Ver. Faßf. Caſſel. 
Gummi. Bln.=Frkf. 
Pinſel=Nürnberg. 
Ultramarin 
Zellſtoff Berl. .. 
Vogtl. Maſch. 
Boigt & Haeffner. 
Volthom Seil 
Wayß & Frehtag. 
Wegelin Rußfbr. 
Zellſt Aſchaffenbg. 
Zellſt. Memel. 
Zellſt. Waldhof 
Zucker f. Rheingau 
Transvort= und 
Verſicherungs=Akt. 
Dt Reichsb.=Vorz. 
A. Dt. Eiſenbahn. 
A. Lokalb u. Kraft. 
Dt. Eiſenb.=Geſ. 139 
Schantung E.B: 
Südd. Eiſenb.= Ge 
Hapag 
Nordd. Lloyd 
Frrft. Allg. Verſ.. 
Frankonia Rückv.. 
Darmſtädter Berte
 9 
e75 
13 
113 
17.5 
104 
50,75 
103 
91 
47 
68 
35.5 
157 
86 
758 
61 
150.5 
9.9 
144.5 
M
 99.25 
— 
141 
143. 
145.75 
159.5 
100
 Bahnbedarf 
Dampfk. Rodberg 
Gelvetia Konſ. 
Gebr. Lutz ...... 
Motorf. Darmſt. 
Gebr. Roeder . 
Venulethck Elenb.
 34 
n5 
30 
50 
138
Rn J
Nmmer 291
Donnerstag, den 20. Oktober 1927
Geite 13
 veranlaßt werden ſoll, daß ſich die franzöſiſchen und 
            luxembur=
giſcſye Roheiſenproduzenten verpflichten, nur noch geringe 
            Roheiſen=
memm mach Deutſchland zu liefern. Dafür ſoll der Deutſche 
            Roheiſen=
erhso keinerlei Verkäufe in Gießereiroheiſen mehr nach Belgien tätigen. 
Vomnerrichteter deutſcher Seite wird dem D.H.D. erklärt, daß dieſe 
Mit errgen nicht den Tatſachen entſprechen. 
Zengliſchen Erdölintereſſen in der Türkei. Die türkiſche 
            Petroleum=
ompnce, an der die Anglo Perſian Oil Co. erheblich intereſſiert iſt, 
at nſidurch neue Bohrungen in der Nähe von Kirkuk ſehr erhebliche 
lqiuex erſchloſſen. Am Montag ſchoß plötzlich und unerwartet ein 
tarhie’ſtrahl in die Luft, deſſen Ergiebigkeit in 24 Stunden mit 5000 
Tormm angegeben wird. Die Bohranlage wird geſchloſſen, bis die 
            not=
edeir Vorkehrungen für die kommerzielle Ausnutzung der neuen 
gues abgeſchloſſen ſind. Die Anglo Perſian Oil Co. iſt mit 47 1 9 
2 Royal Dutſch= Shell=Gruppe mit 22½ % an der türkiſchen 
etzrwunn=Company beteiligt.
Metallnotierungen.
 MBerliner Metallnotierungen vom 19. Oktober 1927 ſtellen ſich 
ſich-*: Elektrolytkupfer 126½; Remelted Plattenzink 48—49: 
Oringl-Hüttenaluminium 210, dito in Walzen 214; Rein=Nickel 340 
18 231, Antimon Regulus 89—92; Silber in Barren 77½/,—781/,. 
9 mmtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 
9. rob er 1927 ſtellen ſich für Kupfer: Januar 1131/, (113½) 
Feben= 113½ (113½); März 113½ (113¾); April 113¾ (113¾): 
Na /334 (114); Juni 114 (114); Juli 114:/. (114:/.); Auguſt 114:/, 
114u): September 114½ (114½): Oktober 112¾ (113:),); November 
13-/): Dezember 113½, (113½). Tendenz: ſtetig. — Für Blei: 
amüt 72½ (42¾); Februar 42½ (43); März 42¾ (42¾); April 
3; Mai 42¾ (43); Juni 42¾ (43:),); Juli 43 (43:/.); Auguſt 
32): September 43½/, (43½); Oktober 41½ (42:/.); November 
2/,): Dezember 421/, (42¾). Tendenz: ſtetig. — Für Zink 
nngſ4 (54½); Februar 54 (541/.); März 54¾ (54:),); April 53½ 
ſttä 53½ (54); Juni 53½ (54); Juli 53½ (53¾); Auguſt 531/, 
September 53½ (53¾); Oktober 54:), (55!)); November 541/, 
te ember 54:/, (54¾). Tendenz ruhig. 
Tyih etallnotierungen an der Londoner Börſe vom 19. Oktober 1927 
Uelnic für Kupfer (Tendenz: feſt); Standard per Kaſſe 55‟/, bis 
ſinate 55¾.—‟, Settl. Preis 55¾; Elektrolyt 62½—; beſt 
ecttel / 1½—63: Elektrowirebars 62¾, Für Zinn (Tendenz: feſt): 
tauhr), per Kaſſe 265!/.—½, 3 Monate 261¾/,—262, Settl. Preis 
5½ Banka (Inoff. Not.) 267½; Straits (Inoff. Not.) 272. Für 
en Lindenz: ſtetig): ausländ, prompt 201‟/,,, entft. Sichten 211, 
titl. Br eis 20¾. Für Zink (Tendenz: ſtetig): gewöhnl. prompt 271/ 
fiſt ſichten 27, Settl. Preis 271/. — Inoffizielle Notierungen 
ber 22½; Wolframerz 12¾.
 Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* Chicago, 19. Okt. (Priv. Tel.) 
Weizen: Die rückläufige Bewegung am Weizenmarkt machte heute 
weitere Fortſchritte auf fortgeſetzte Glattſtellungen. Gegen Schluß kam 
es zu einer Erholung. 
Hafer: Gute Wetterberichte und Abgaben des lokalen Handels 
            ver=
anlaßten eine leichte Abſchwächung der Preiſe. 
Roggen: Der Verlauf der übrigen Märkte verſtimmte zuſammen 
mit der Zurückhaltung der Exportpreiſe. Gegen Schluß fanden 
Deckungskäufe ſtatt. 
* New York, 19. Okt. (Priv.=Tel.) 
Kaffee: Heute kam es am Kaffemarkt zu recht erheblichen 
            Preis=
ſteigerungen auf die Feſtigkeit der Hamburger, Le Havre und Santos= 
Berichte. Auch nahmen europäiſche Häuſer Käufe vor. 
Zucker: Das Geſchäft bewegte ſich heute in engen Grenzen. 
            An=
fänglich gaben die Preiſe etwas auf die Zurückhaltung des Handels 
nach. Später trat aber eine Erholung ein auf die Meldung, daß das 
Mahlen des Rohrzuckers in Kuba auf den 15. Januar nächſten Jahres 
feſtgeſetzt worden iſt. 
Baumwolle: Die Preiſe am Baumwollmarkt gingen heute um 
40 Punkte zurück. Anfänglich nahmen die ſüdlichen Firmen 
            Hedgings=
verkäufe vor, die abſchwächend auf die Termine wirkten. Nach einer 
vorübergehenden Erholung wirkten gegen Schluß die Berichte vom 
Baumwollwarenmarkt wieder verſtimmend. 
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 19. Okt.: 
Getreide. Weizen: Dez. 126¾, März 129½, Mai 132; 
Mais: Dez. 84½, März 88½8, Mai 90½; Hafer: Dez. 46½ 
März 48½, Mai 49½; Roggen: Dez. 95¾, Jan. 98, Mai 98½, 
Schmalz: Okt. 12,47½, Dez. 12,60, Jan. 12,83. 
Fleiſch: Okt. 12,25, Dez. 12,25, Jan. 12,60: Speck: loko 
12,37½; leichte Schweine 10,65—11,60, ſchwere Schweine 10,85 
bis 11,70; Schweinezufuhren: Chicago 15 000, Weſten 95 000. 
Es notierten nach Meldungen aus New York am 19. Okt.: 
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 145½, hart 138½; Mais: neu 
ank. Ernte 93½; Mehl: ſpring wheat clears 6,65—7,00; Fracht: 
nach England 2,6—3,9 Schilling, nach dem Kontinent 10—12 Cts. 
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,25; Talg: extra 9. 
Kakav. Tendenz: willig; Umſatz in Lots: 114; Loko: 15½1 
Okt. 15,15, Nov. 14,85, Dez. 14,40, Jan. 14,13, Febr. 13,95, März 
14,00, April 14,05, Mai 14,10, Juli 14,17.
 Kleine Wiriſchaftsnachrichien. 
Der Roheiſenverband hat den Verkauf für den Monat November zu 
unveränderten Preiſen aufgenommen. Auch die Zahlungsbedingungen 
haben keine Anderung erfahren. 
Die Einlagenbewegung bei der Sparkaſſe der Stadt Berlin iſt weiter 
ununterbrochen aufwärts gerichtet. Der Spareinlagenbeſtand am 30. 9. 
1927 beläuft ſich auf 179 691 000 RM. (gegen 174 881 000 RM. Ende 
Auguſt) auf 392 000 Sparkonten. Im September ſind wieder 12 600 
(11 700) Sparer neu hinzugetreten. 
Am Montag ſtarb im 82. Lebensjahre der Ehrenvorſitzende der 
Zittauer Handelskammer, Geheimer Kommerzienrat Paul Waentig. 
Der Handelskammer gehörte er 40 Jahre lang an, darunter 33 Jahre als 
deren Präſident. 
Von Ende September bis Mitte Oktober iſt der Stand der 
            unter=
ſtützten Arbeitsloſen in Wien neuerdings zurückgegangen, und zwar 
um 5120 auf 61 070. Damit iſt der Stand um 14 734 niedriger als im 
Vorjahre. 
Wie aus Luxemburg beſtätigt wird, iſt die Verlegung der Anfang 
dieſer Woche geplanten Sitzung im Zuſammenhang mit der Vertagung 
der Brüſſeler Sitzung der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft ſoeben 
beſchloſſen worden. Ein neuer Termin ſteht bisher noch nicht feſt. 
Durch ein Dekret des franzöſiſchen Landwirtſchaftsminiſters iſt die 
Einfuhr von Rindern, Geflügel, Ziegen und Schweinen ſaarländiſcher 
Herkunft verboten. Saarländiſches Vieh, das auf dem Gebiete von Elſaß= 
und Lothringen feſtgeſtellt wird, ſoll beſchlagnahmt und geſchlachtet 
werden. 
Durch ein Regierungsdekret werden die franzöſiſchen Staatsbahnen 
zur Ausgabe von ſechsprozentigen Eiſenbahnobligationen ermächtigt. 
Sie ſind in 30 Jahren amortiſierbar und werden bei einem Nominalvert 
von 1000 Frs. zu 800 Frs, mit Zinſen ab 15. Oktober ausgegeben. 
Am 17. Oktober gelangte in Sydneh, laut Londoner Drahtbericht eine 
ausgezeichnete Auswahl Wollen (11 750 Ballen) zur Verſteigerung. 
Bei ſcharfer Konkurrenz zwiſchen deutſchen und japaniſchen Käufern 
wurde faſt das Geſamtangebot zu feſten Preiſen geräumt. 
Der jugoſlawiſche Verkehrsminiſter hat dem Finanzminiſter einen 
Vorſchlag über den Abſchluß einer neuen Anleihe von 700 Mill. 
Dinar unterbreitet. Dieſer Betrag ſoll zur Wiederherſtellung und 
            Neu=
ſchaffung von Eiſenbahnlinien verwendet werden. 
Das ſchweizeriſche Finanzdepartement hat den für die 
            Kartoffelein=
fuhr vor einiger Zeit erlaſſenen Zuſatzbetrag von 1,50 Frs. per 
            Doppel=
zentner wieder aufgehoben, ſodaß jetzt nur der normale Einfuhrzoll von 
2 Frs. pro Doppelzentner in Kraft iſt.
 Palast-Lichtspiele 
Letzter Tag! 
Das große Doppelprogramm: 
John Gilbert in: 
TEOTau 
9 Akte nach dem bekannten gleichnamigen Roman 
von HERMANN SUDERMANN mit 
Greta darbo, Lars Hanson 
Dio Base Banae 
Eine reizende, pikante und interessante 
Ehe-Komödie in 7. Akten (16231
ORPHEUM
 Heute Donnerstag 
und folgende Tage: 
Hastspiel Steffi Thaller 
vorm. Operetten-Theater Frankfurt am Main 
als Resel in! 
Bas marfkäntermäuer 
Operette in 3 Akten von B. Buchbinder 
Musik von Gg. Jarno 1 2 4 
d. erfolgr. Komponist d Oper „Försterchrist!‟ 
Kleine Preige: Mk. 1.00 bis 3.00
 Karten: Verkehrsbüro und Zeitungs-Kiosk 
Ernst-Eud wigsplatz, sowie de Waal, Rheinst.
Union-Theater
 Kraut kann eingeſchn. 
werden (*25274mgd 
Gervinusſtr. 39.
(15767 a
 Farben=Krauth 
Opfe 30 Pſ.Eſcholbrich, Str.
 Irnhalle am Woogsplatz 
Risag, den 21. Oktober 1927, 
abends 8 Uhr 
Mer-„Arien-und Dueten-Abend 
Kammersänger 
rm. Jadlonker 
Kammersänger 
Barl Braun 
Baß, Staatsoper Berlin. 
Am Flügel: 
Lepellmeister W. Kraus, 
Iita atstheater Wiesbaden. 
Arten zu Mk. 1.10, 2.20 u. 3.— 
incl. Steuer bei (16213 
Hnzert-Arnold 
Ahelminens rasse Nr. 9
 IHozart-Saal 
SlHuVsvTasse 8 
DMrtag 27. Okt., abd:. 8U r 
IM. Dressola-Honzert 
We-annt gutes Prog an m 
Hri.t frei! Pog amm 15 Pfg 
Iten ab heute in der Dre sola 
Maufsstele (R. Hinz) cke 
FHü ger-u Nieder-Ramstädt 
aüe 
27896
 Ahd on Haus Waldirieden 
jmhönen Neckartal, hoch u. 
w5ig einsam gelegen inmitten 
HYöri sch bekannter Burgen u. 
Sklös-ser. Hngenehm., zwang= 
11es Hufentbalt. Pensionpreis 
WMuieer Mabize ten, anerkannt 
gser, reicblicher Verpfiegung, 
FN½—50. Prospekt. (13839 a 
fam Sus. Ziedek 
Hämersheim am Neckar 
Telepbon 13.
 MuSlK- — 
APPARATE 
von besonderer 
OUALITÄT 
zu erstaunlich 
BILLIGEN 
PREISEN 
günst. Zahlung 
MUTRHAUS 
GH.ARNOLD 
nur am weißen 
Turm. (16207a
 R 
(15662a)
 Residenz-Theater 
Wollen Sie wirklich einige vergnügte Stunden haben? 
Ossi Oswalda 
die große deutsche Lustspiel-Künstlerin 
in ihrem neuesten Lustspiel: 
Ein schwerer Fanl 
Als 2. Film nach dem Roman von Alexander Duma: 
DieKameliendame 
Die neueste Wochenschau. Anfang 3½, Uhr.
 Nur noch einige Tage der persönliche 
Vortrag, der ersten deutschen Forscherin: 
Lola Kreutzbere 
in ihrem mit Begeisterung aufgenommenen 
Expeditions-Film; 
Banzads Panderland 
Tänzer „Spiegel” zeigt Exotische 
und Kulttänze mit prachtvollen 
Original-Kostümen. 
II. Teil: 
Schicksal des Menschen, 
wie gleichst du dem Meere 
SLuymFlDt
 7 Akte. — In der Hauptrolle: Dorothea 
Wieck, Helen v. Münchhofen und 
Oscar Marion. 
Anfang der Vorträge: 3½, 6½ 9 Uhr 
Anfang des Films: 5. 8 Uhr 
(*27902 
Jugendliche hsben Zutritt!
 Maschlnenschreig-onterricht 
— Kurse für Anfänger u. Vorgeschrittene — 
Beginn jederzeit — Tages- oder Abend-Unterricht 
Auskunft durch unsere Geschäftsstelle Ecke Wiesen- und 
Schleiermacherstr. 26 v. 10—12, 2—4 u. 7—10 Uhr abende 
Kaufmännische Stenographen-Gesellschaft E. V. 
— Ecke Wiesen- und Schleiermacherstraße 26. — (14158a
Einmachartike
 empf. Drog. Secher Nachf. /Kompl. Bett f. 45 ℳ 
Ludwigshöhſtr. 1. (B.11956 z. vk. N.=
            Ramſtädter=
lſtraße 33, III. (*27815
 BÜCHERSTUBE 
ALFRED 
BODENHEIMER
MONTAG
OKTOBER
 AL 
WEUMANN 
DER DICHTER DESTEUFEL 
DES PATRIOTR UND DES 
KONIG HABER• SPRICHT 
BElUNS. KARTEN: 2 RM.
 Decken, Schläuche, 
alle Fahrradteile 
billigſt. Auf Wunſch 
Teilzahlung. 14544a 
Schneider & Co., 
Lagerhausſtr aße 16.
 Elektr. Anlage in 5= 
Zimmerhaus gegen 
Weißbinderbeit ſof. 
zu vergeben. Angeb. 
u. E 247 an d. 
            Ge=
ſchäftsſtelle. (27870d=
 Restaurant Hottes 
Schlossgasse 1 27828 
Heute Bonnerstag und Freitag 
Bohllentfes
 im Ausschank RüP Münchner 
Augustinerbräu Bier
 Hotel und Kaffeereſtaurant 
„Waldſchlößchen” 
bei Griesheim Halteſtelle der Linie 9 
Donnerstag ab 4Uhr 
Konzert u. Tanz 
Borzügl. Kaffee u. Kuchen, reichhalt. Spe ſekarte 
Voranzeige! 
Samstag, den 22. Oktober, abds. 8 Uhr 
Gr. Hansessen h. Honzert 
Es ladet freundlichſt ein 
Ernſt Schneider, 
*27878)
 Schnelltransporte 
ind Umzüge nach allen Richtungen 
verden billigſt und prompt ausgeführt 
Herzog 
Steinackerſtraße 18 (*27897) Telefon 4165
wöldk
 Dienstag, 25. Okt.; 
abends 8 Uhr, 
n der Aula des 
            Re=
algymnaſiums, 
            Ein=
gang Kirchſtraße 
            Lichtbilder=
vortrag
 des Gerrn Pibl.-GRk. 
Ludwig 8. Malchus, 
Guſtavsburg: 
„Das Leben der Vögel” 
Die Mitglieder des Klubs nebſt 
            Ange=
hörigen ſind hierzu freundlichſt eingeladen. 
Eintritt frei. 
(160500 
Eintritt fref. 
Beiladung 
nach Mainz-Wiesbaden- 
Frankfurt am Main. 
Bensheim-Mannheim- 
Heustadt a. H. (16239 
Sped. Lehr, Traisa, Tel. 899
Seite 14
Donnerstag, den 20. Oktober 1922
Nummet 291
 Das flammende Meer. 
Roman von Werner Scheff. 
(Nachdruck verboten 
26) 
Robert Ernſtheimer war ſoeben erſt von daheim in ſeinem 
Bankhauſe angelangt, denn es war halb zehn Uhr movgens. 
Draußen lachte der helle Frühling auf die Stadt herab. Eines 
der Fenſter ſtand weit offen und man hörte den Lärm der 
Straße. Der Bankier befahl dem Diener, die Flügel zu ſchließen. 
Vorher wechſelten die beiden Männer kein anderes Wort, als 
den kurzen Gruß. 
„Gott ſei Dank, wieder zu Hauſe,” begann Düſtingen, 
            nach=
dem ſich die Tür hinter dem Diener geſchloſſen hatte, „ſeit mehr 
als fünfzig Stunden bin ich unterwegs. Habe mir nicht einmal 
Zeit gegönnt, meine Wohnung aufzuſuchen, habe am Bahnhof 
ein Bad genommen und bin hierher geraſt. Ellen erwartet mich 
erſt zum Mittageſſen. So iſt es gut, da habe ich Zeit, Bericht 
zu erſtatten.” 
„Was auch ſehr nötig iſt, da Sie mich ohne jede Nachricht 
gelaſſen haben, lieber Düſtingen.” 
„Es war Grund dazu vorhanden. Man hat meine Bviefe 
erbrochen und nachgeleſen. Ich bin überwacht worden, als wäre 
ich ein Schwerverbrecher, zumindeſt ein Spion. Die Vettern 
            jen=
ſeits des Kanals haben es noch immer ſcharf auf uns Deutſche, 
ſelbſt wenn wir wie der Weihnachtsmann mit einer ſo netten 
Beſcherung erſcheinen.” 
„Sachte, ſachte,” lachte Ernſtheimer, „alles in 
            Zuſammen=
hang. Woher kommen Sie eigentlich? Von London hierher ſind 
doch keine fünfzig Stunden Fahrt?” 
„London,” meinte der Ariſtokrat, „auch ſchon etwas! Ich 
war in den letzten Tagen in Edinburgh.” 
„Alſo am Firth of Forth?” 
„Donnerwetter, Sie haben eine gute Naſe, Ernſtheimer. 
Allerdings habe ich der engliſchen Armada einen mehrtägigen 
Beſuch abgeſtattet. Als Ehrengaſt der Admiralität ſogar.” 
„Sie ſind ein Künſtler!” 
„Danke. Bitte, laſſen Sie mich eine von Ihren Zigarren 
nehmen. So. .. ich habe ſchon ſeit einigen Tagen Appetit auf 
dieſes vortreffliche Kraut geſpürt. Meine Holländer waren 
kein vollgültiger Erſatz.” 
Er lehnte ſich behaglich zurück und blies die erſten blauen 
Wolken vor ſich hin. Dann gähnte er verſtohlen. „Ich ruhe im 
Schlafwagen erbärmlich ſchlecht”, entſchuldigte er ſich. 
„Sind Sie über Vliſſingen gefahren?” 
„Jawohl. Ich hatte zuletzt noch für zwei Stunden in 
            Lon=
don zu tun. Habe mir dort gewiſſermaßen die Beſtätigung 
meines Auftrages an höchſter maritimer Stelle geholt.” 
„Eines Auftrages?” 
„Na, da habe ich mir die größte Wirkung vorweggenommen,” 
klagte Düſtingen lächelnd, „und nun will ich anfangen, ſonſt 
ſchwatze ich noch mehr aus der Schule. Alſo, mein lieber 
            Ernſt=
heimer, wir ſind ab Juli Lieferanten der engliſchen Marine 
auf Umwegen natürlich!“ 
„Sie ſcheinen Ihre Sache gur gemacht zu haben."
 „Es ging alles ſo glatt wie nur möglich,” erzählte Düſtingen. 
„Ich kam nach London, trat dort mit den maßgebenden Stellen 
in Fühlung und wurde mit offenen Armen aufgenommen. Man 
iſt drüben für ſolche Dinge augenblicklich ſehr empfänglich. Man 
weiß, daß es bald auf Tod und Leben losgehen wird, und ſieht 
ſich nach allem um, was helfen könnte. Da war es kein Wunder, 
daß man ſofort zu einer Sitzung zuſammentrat und beſchloß, 
das Aquanit ſchon in den nächſten Tagen in meiner Gegenwart 
zu erproben. Bis dahin ſtellte man an mich das Anſinnen, mich 
in keiner Weiſe mit meinen deutſchen Freunden in Verbindung 
zu ſetzen, eine Bedingung, die ich als begreiflich erachtete und 
gern erfüllte. Mit einigen hohen Herren der engliſchen 
            Marine=
behörde fuhr ich nach Edinburgh. Was ich dort geſehen habe, 
übertrifft alles, was Sie ſich vorſtellen können, Ernſtheimer. Ich 
könnte den Amerikanern wunderliche Geſchichten erzählen. Die 
Briten rüſten in aller Stille und mit einer Energie, die alles 
bisher Dageweſene in den Schatten ſtellt. Die Flotte iſt tip=top. 
Jeden Augenblick kann ſie auslaufen. Allerdings wird ſich 
            Eng=
land hüten, in den nächſten ſechs Monaten einen Ausbruch der 
Feindſeligkeiten herbeizuführen. Paſſen Sie auf, wie man 
            plötz=
lich ſanfte Töne für den Verkehr mit Amerika ſinden wird.” 
„Warum?” unterbrach Ernſtheimer den Sprechenden. 
„Man wird auf uns warten, lieber Freund. Denn ich habe 
zugeſehen, wie mit einer Granate, deren Füllung wenige Gramm 
Aquanit bildeten, auf ein altes, aber gepanzertes Schulſchiff 
            ge=
ſchoſſen wurde. Bei May Island war es. In aller 
            Herrgotts=
frühe ſind wir hinausgefahren, um die Probe anzuſtellen. Was 
ich da beobachtet habe, Ernſtheimer, das war ſo unglaublich, 
daß es mir ebenſo ging wie den engliſchen Seeleuten: auch ich 
war ſtarr vor Entſetzen.” 
„So ſchildern Sie es mir!“ 
Langſam ſchüttelte Düſtingen den Kopf. Er war ſehr ernſt. 
„Es gibt Dinge, die man nicht ſchildern kann. Denken Sie ſich. 
Ernſtheimer: das Meer ſtand plötzlich in Flammen! Die 
Granate war wenige Meter vor der Scheibe ins Waſſer 
            geſchla=
gen. Dort fuhr eine Wolke, von Dampf und Feuer auf. Ein 
dichter Nebel legte ſich minutenlang zwiſchen uns und das Ziel. 
Als er wich, war der alte Kreuzer verſchwunden, ſpurlos 
            ver=
ſchwunden.” 
„Vom Luftdruck verſenkt?” 
„Nein.” 
„So ſprechen Sie!” 
Da beugte ſich Düſtingen zu dem Bankier, warf zuerſt einen 
forſchenden Blick um ſich, als wollte er ſich vergewiſſern, daß er 
in dieſem Heiligtum Ernſtheimers mit ihm auch allein ſei, und 
flüſterte ihm wenige Worte zu.
 Makurheil-Methode Kneipp! 
Die weltberühmten Pfarrer
 zuverlässig zur Blutreinigung und 
Stuhlgang-Regelung 
Rheum, Sapo je 2. Cal. 3. Junip. 1. Rloe 4. 
Zu haben in allen Apotheken zu 1 Mk.
 Der Bankier zuckte zuſammen und ſchüttelte ungläubig das 
Haupt. 
„Unmöglich!” 
„Durch Taucher einwandfrei feſtgeſtellt! Ein Zweifel n 
ausgeſchloſſen. Ich habe ſelbſt die Reſte einer der Panzerplatten 
geſehen.” 
Nun ſchwiegen die beiden Herren minutenlang und hinget 
ihren Gedanken nach. Bis Ernſtheimer plötzlich ausrief= 
„Wer weiß, ob wir nicht einen Fehler begehen, indem wir 
das Zeug an England ausliefern.” 
Auf wen haben wir Rückſicht zu nehmen?” 
„Wir ſind Deutſche!” 
Düſtingen wiegte den kahlen Kopf hin und her. „Hätten 
wir noch eine Flotte, die Ausſicht beſäße, einen Kampf gegen die 
anderen zu beſtehen, ſo wäre ich der erſte, der Ihnen recht gäbe 
Aber was ſind wir, mein Lieber? Ein ſtarker Rumpf ohne 
            Glie=
der. Wir haben nicht mehr die Füße, um im Wettlauf der 
Nationen zu beſtehen, beſitzen auch nicht mehr die Arme und 
Fäuſte, um uns zu wehren, wenn uns einer angreift. Geben 
Sie einem ſolchen Krüppel eine Waffe . .. er wird ſie nicht 
gebrauchen können. Für uns ſelbſt iſt mir dieſe Waffe zu 
koſtbar.” 
„Sie mögen in maucher Beziehung recht haben. Wir ſind 
alle nur . . . Kaufleute!" 
„Richtig. Aber gute Kaufleute. Denn wiſſen Sie,
            Ernſt=
heimer, was ich als Reſultat meiner Reiſe mitbringe? 
„Laſſen Sie hören!“ 
„Man beſtürmte mich natürlich nach dieſem ungewöhnlichen 
nein, überirdiſchen Gelingen unſeres Experiments mit 
            Anträ=
gen, das Patent einfach an Großbritannien zu verkaufen. Wiſſen 
Sie, daß man mir Summen geboten hat, die ſogar mich erbeben 
ließen. O, wenn dieſer Brakke nur dazu zu haben wäre, wi 
würden uns alle die Taſchen füllen.” 
„Ausgeſchloſſen. Ich kenne ihn!” ſagte Robert Ernſtheima 
und ſpielte mit ſeinem koſtbaren Papiermeſſer. 
„So werden wir ohne ihn Verfügungen treffen, die auch 
ihm nützen werden. Nachdem ich mich weigerte, das Geheimnis 
zu veräußern, verlangten die Engländer raſche Lieferung einer 
größeren Menge des Präparates. Ich habe ihnen vorläufig 
zweitauſend Pfund zugeſagt.” 
„Wann ſollten wir dieſe Menge erzeugt haben?” 
„Das iſt uns überlaſſen,” erklärte Düſtingen mit einem 
Lächeln eitler Selbſtzufriedenheit, „ich habe keinerlei 
            Verpflick=
tung übernommen. Wenn wir gar nicht liefern, ſchadet es uns 
auch nur . . . finanziell." 
„Der Preis?” fragte der Bankier weiter. 
„Ich habe ihn nach eigenem Gutdünken beſtimmt.” 
„Haben Sie denn eine Ahnung, was uns die Herſtellung des 
Aquanits koſten wird?" 
„Ich habe mich an das gehalten, was uns einmal Brakke in 
Gegenwart von Gubaſſy und Smolek vorgerechnet hat.” 
„Aber das war eine ganz belangloſe Kalkulation,” meinte 
Enrſtheimer ärgerlich. „Wir kamen zu dem Reſultat, daß uns 
ein Gramm auf etwa ſechs bis ſieben Mark zu ſtehen käne. 
Dabei können wir uns um eine bis zwei Mark verrechnet haben.” 
„Wie ſchadc,” entgegente Düſtingen, und tat ganz zerknirſch, 
„ich habe wahrſcheinlich zu wenig gefordert.” 
(Foriſetzung folgt.)
 Frisch eingetroffen! 
Kabeliau, im Schn. Pfd. 50 9 
Schellfiſch. „3 
Geelachs, „ 9 
Silberlachs, „ „ 603 
Bratſchelfiſche. „ 303 
Fischhandlung 
UAdNER 
Elisab -ihenst aße 7 
Telephon 2825
 Verſand nach allen Stadtteilen. 
Lieferung frei Haus. (16225
 Beſuchen Sie die 
Dadeiteaoce 
im Städt. Saalbau 
22.—29 Oktober 1927 
Direktion der ſtädt. Betriebe Darmſtadt
(St. 16201
 Auto- 
Sonderangebot. 
2½ to, fabrikneu, 
3½-4to, fabrikneu, 
Großflächenwagen 
16 qm Ladefläche. 
200 unter 
            Fabrik=
preis. II.16222 
E. Freitag 
Kraftfahrzeuge 
Neu=Iſenburg i. H.
 Für 70 Mk. liefert 
Ihnen eine feine 
Maß=Schneiderei 
(welche 56 Jalre 
            Ve=
eht einen el ganten 
Maß=Anzug Zu erfr 
in d. Geſchſt. *27909
 Wer malt 
fortlaufend Hutbänder 
in gr. Mengen? 
Angeb. unt. F 2 an 
de Geſchſt. (*27888
 Mieten Sie den eleganten 
Adler-Wagen 
per Alm. 30 Pfg. 
Privat=Autovermietung 
Karl Kaß 
Telefon=Anruf 2335. 
19
TazarrarTsrsrrt
 In lebendfriſcher Ware eingetroffen: 
Fſt Kabliau 0. K. jede Gr., Pfd. 0.35 
Fſt. Schellſiſch o. K. 
0.35 
Fſt. Goldbarſch o. K. 
0.35 
Fſt. Nordſee=Bratſchellfiſche „ 0.35 
Fſt. Makrelen", 
0.35 
Fſt. Seehecht 
0.50 
Fſt. Notzungen 
0.60 
Allerf inſt. Seelachs, eputzt,im Schn. 0.45 
Kabliau 
0.60 
Schellfiſch 
0.70 
Filetſiſch o. Haut u. Krät. „ 0:70 
Fluß=Jander 
1.10
 Geback. Fiſchkoteletts,hß. a. d. Pfanne Pfd. 0.60 
Süße und ſcharfe Bücklinge, ſüße 
Makrelen, geräucherte Schellfiſche 
Rollmops, Bismarckheringe 
Bratheringe, in 2 Pfund=Doſe, 0.95 
Miete Mit Mid Mit Ke 
ſowie alle Delikateſſen 16240 
Alle Fiſche werd. koch= u. bratf. fr. Haus geliefert 
Enkirch & Rühl 
Kiesſtraße 41 
Telefon 2599
 Pianos 
preiswert abzugeben. 16230 
Heinrich Arnold 
Darmſtadt, nur Wilhelminenſtr. 9.
 Handſtickereien 
jed. Art wird bei bill. 
Berechn. angefertigt 
Angeb. unt. E250 an 
die Gechſt 
883
 R 
Werkſtatt oder groß. 
Büro geeignet, 
            bil=
ligſt abzugeb. Hügel 
ſtraße 8, II.
 Für nur Mk. W 
dämpfen u. bügeln wir mittels neueſten 
amerikaniſchen Dampfbügelmaſchinen 
Herren=Anzüge, 
Mäntel und Koſfüme 
Keine Laien=, ſondern fachm. Arbeit 
Reinigungswerke 
Reingold Lge. 
Eliſabethenſtr. 28 Kranichſteinerſtr. 28/30 
Tel. 736 Markwaſſage Tel. 736
O
 Friſch von 
Kabeliau 
ohne Kopf, Pfd. 45 Pfg. 
Friſche, geräucherte
 Strickwesten und Pullover 
in einfach und melierter Wolle in beſter 
Ausführung nach Maß fertigt an 
Josef Raab 
Feldbergſtraße 69. (*277
 Pfund 45 Pfg. 
5 Pfd=Originalkiſte 2.10 
Schade & 
Füllgrabe: 
F liale 
llen Stadtte
 Klavierſtimmen 
durch erſtklaſſigen Stimmer ſofort 
Piano Mk. 4.50 
Flügel Mk. 5.50 
 
bei 
 
HeinrichArnold
nur Wilhelminenſtr. 4 15664a
 Kaudwig 
Nöſinger
 Untere Eliſabethenſtr. 4 
Telephon 367
 In nur bekannt erſtklaſſiger friſchſt 
Ware empfehle alle Sorten 
Fluß= und See=Fiſche
 Als beſonders preiswert friſch gefange 
aus meiner Rheinfiſcherei: 
Lebende Rheinbackfiſche Pfd. 40X 
Lebende Rheinbärſche Pfd. 005 
Lebende Karpfen u. Hechte Pfd. 130 
Ferner Zauder, Aale uſwh.
Seefiſche, alle feineren Sorten
 Beſonders preiswert: 
Pfd. 32.9 
Back=Schellfiſche 
Pfd. 359 
Grüne Heringe 
Fiſch=Koteletts Pfd. von 50 5 an 
Kabliau u. Goldbarſch o.K., Pfd. 41. 
Pfd. 70.3 
Rotzungen —
 Alle Sorten Marinaden u. Räncher” 
waren
 Neue Bismarck= u Rollheringe, 
Bratheringe, Sardinen, Hering 
in Gelee, 1 Lt.:5, Ia gute Qual 20
 Alles geputzt, brat= und kochfertig 
prompt frei Haus 1b24
 Franz Zürtz! 
Ludwigſtr. 13. Darmſtadt Telephön ? 
repariert (13501a A liefert mit langi. Garanie. 
ſchnel' und auf bequeme Teilzahlund 
gewiſſenhaft gebrauchte und vei 
Mähmaschineh
Gocnsteltl
Flugel, überspielt
 Kratter Hraotd 
28 Elisabethenstrasse 28 
15820a
 Hiatet Kartoftern 
Ia Induſtrie, liefert zu Tagespreiſen 
frei Keller 
( 6251dg 
Karl Ewald, Wolfskehlen
 Ausnahme-Angebot für 
Radfahrer (16245ds 
Fahrraddecken rot) gute Qual. 2.90 
Fahrradnetze Ia Qualität 
090 
Gummigriffe (konkurrenzlos) . 0.20 
Gepäckträger (ſehr ſtabil 
0.65 
Gepäckträger, zugl. 
            Fahrrad-
ständer mit Schloß/Schlager) 1.00 
Mantelbalter 
0 35 
Fahrradbeleuchtungen, 
            Taschen-
lampen in rieſiger Auswahl, billigſt. 
eachten Sie bitte unſere 
            Schau=
fenſterauslagen, der Gang lohnt ſich 
Gg. Hahn & Co. 
Fahrradſchloſſermeiſter 
Große Ochsengasse 12.
 Fiſchhalle 
Reitinger & Blechſchmidt 
Inh. Jakob Lautenſchläger 
Telefon 543 
Eliſabethenſtr. 19
 Friſch eingetroffen: 
Holl=Angelſchellfiſch, Cabliau, Seehecht 
Steinbutt, Seezungen, Rotzungen 
Schollen, Heilbutt u. a. m. 
Lebende Karpfen, Schleien, Aale 
Rheinhecht, Breſem, Rheinbärſche 
Tafelzander Ryeinbackfiſche, d. Pfd.00 
Blaufelchen, Salm im Ausſchnitt 
Billige Konſumſiſche: 
Cabliau v. K. . . . . . . d. Pfd. 9.30 
Schellfiſch o. K. . . . . . d. Pfd. 900 
Bratſchellfiſch . . . . . . d. Pfd. 92= 
Grüne Heringe .. . . . d. Pfd. 924 
d. Pfd. 0.45 
Bratſchollen 
Räucherwaren, der Jahreszeit 
            Elle=
ſprechend, in größter Auswahl 
Räucherlachs u. Räucheraal i. Ausſchn. 
die beliebten Konſerv,, 1 Literdoſe!.
 Butter 27321) Köle 
Eier 
NB. Prompter Stadt= u. Fernverſal.
Mimmner 291
Donnerstag den 20 Oktober 1927
Geite 15
 R 
60 41A K, 650 M, mit Garantie, ebtl. 
(25 32 
Teilzahlung. 
w eyrauch 
Schuchardſtr. 4. 
Fiantrcher.
 Die großen Artikel unseres Hauses 
DA 
W 
Slädt
Heißwaren
 Hemden-Biber 
kariert . . . . . . 1.10. 0.80, 
Sport=Flanell 
in hellen Streifen . . 1.25. 0.90, 
Hemden-Biber 
zn hellen Streifen . . 1.05, 0.75, 
Sport=Flanell 
in dunklen Streifen. 1.40, 0.95, 
Kleider-Velour 
teils hell und dunkel, in schönen 
... 125 110, 
Muster .. 
Rock-Biber 
än hellen und dunklen Streiten 
125, 1.05, 
Normal-Flaneli 
ün beige und grau . . . . 1.4
 Sport=Flanell 
80cmbr., mod. Streifen, für 
Schlak-4nzuge 1.60, 125,
 DDruck=Flanell 
tin hellen Streifen und Mustern 
150, 1.25. 
Kleider-Velour 
iin modernen bunten Mustern 
165 155 
iM olton 
Moppelseitig, warme Winter- 
DOualität. 
175, 
Welliné 
keils einfarbig und hübsch 
            ge-
mustert, für Morgenröcke 195
 Bett.-Kattun 
80 cm breit, in schön. Mustern 
088, 0.68, 
Kleider-Druck 
in vielen Mustern . . 0.90, 0.68, 
Hemden-Zephir 
teils gestreift und kariert 
0.85. 0.78, 
Bett-Zeug 
80 cm breit, solide Ware 0.78. 
B1autuch 
80 cm breit, für Apbeitsschürzen 
und Anzuge 
. 088. 
Schürzen-Cretonne 
80 cm breit, in hubschen 
Austern 
.. 1.10, 
Schürzen=Zeug 
(a. 120 cm breit, in schönen 
1.50, 1.20, 
Streifen. 
Stepp=Zeug 
90 cm breit, für Hauskleider 
1.55. 1.25. 
Kleider-Schotten 
85 cm breit, in hübschen 
Mustern. 
. 1.35, I.15. 
Schürzen-Druck 
ca. 120 cm breit, gestr. solide 
.. . 1.65, 1.55 
Qualtät .. 
Schürzen-Satin 
80 cm breit in neuen schönen 
Austern .... . . 1.50, 1.45.
1.15, 1.05, 0.75, kariert, für Gläsertücher
098 0.60, 0.48 M a c co
80 cm breit, die Quaüität für
keine Wäsche , 140, 1.30, 0.95, Handtuch-Stoff
weiß Gebild . 0.98, 0.80. 0.68. L i n o n Handtuch-Stoff 80 cm breit, die bevorz. Ware Halbleinen, in Jacquard-Must, far Bettwäsche 1.40, 1.20, 0 95, A 1.45, 1.25, 0.95, Flock-Pigué
80 cm breit, für Nachtjacken
und Halbröcke 1.50, 1.30, 1.15, Molton
80 cm breit, weiß, warme Oual.
1.45, 1.25, 0.95, Bett-Damast Haus-Tuch 130 cm breit, in schön. Streifen
2.50, 2.15, 1.75, 140 cm breit, solide Qualität Bett=Damast Haus-Tuch 1:0 cm breit, sehr schöne 150 cm breit, die Qualität für Blumenmuster 3.45, 2.95, 225, Bettlcher ... . . 225, 1.95,
 SRatiné 
170 cm br., in viel. freund. 
* lich Farb, f. Morgenräcke
 Bett-Damast 
160 em breit. neue Streifen 
3 00, 2.75, I.95. 
Bett-Damast 
160 cm breit, in veuen hübsch. 
Blumendessins 4.25, 3.75, 2.95, 
Halbleinen 
150 cm breit, die bewährten 
Qualitäten . . 2.95, 2.60, 1.95, 
Bett-Tücher 
ganz weiß".
 SBett-Tücher 
S la Köperw., 140X 220 cm 
s ganz weiß u. m. roter Borde
 Bettuch-Biber H25 
* 140/150 cm breit, warme 
Winterware . . . . . 1.65, A
 Bettuch-Biber 
80 
150 cm breit, bund gestreift 
2.90, 2.10, 
Bettuch=Biber 
150 cm breit solide 
            Köper-
ware . . . . . 2.95, 2.75, 2.40. 
10 
Bett-Tücher 
weiß mit roter Borde. 
2 
Bett-Tücher 
ganz weiß, volle Größe. 
3
 Betten und 
Bettwaren 
in großer Huswahl 
besonderspreiswert
TTMRrlad
Darmstadt
Markt
Darmstadt
 Unsere 
Spezial-Hbteilungen 
Damenwäsche 
Bett= u. Tischwäſche 
bieten Besonderes
 Re 
„uI HALES
 er konkurrenzlosen 
Urlier sal-Rechenmaschine 
Drreis nur RM. 230.— 
Grl Winkel 
Mielz Darmstadt Mannheim 
GrialenE3 Meinzirale 29 l. 3. 70 
Tel 304
 Vervielkältigungen ! 
Nur Quglitätsarbeſt: 1 
1 Seite mit 
Papier: 
100 Xv.290,K an 
500 X v. 7,30,4 an 
2000 X v. 20, an 
Bäumer 
Rheinſtraße 8. 
f Tel. 1223. (16150a
 Billige 
Photo=Apparate 
ſowie ſämtl. 
            Photo=
bedarfsartikel kaufen 
Sie vorteilhaft bei 
Thiele Nacht 
darmſtadt, Bleichſtr. 9 
und Alexanderſtr. 19. 
Anleitung koſtenlos. 
14688
 Tafeläpfel — 
            Koch=
äpfel=Tafelbirnen= 
Kochbirnen=Quitten, 
gepflückt und haltbar, 
unter Marktpreis. 
Krgetzinger, Eberſtadt 
Alte Darmſtädterſtr 
Nr. 133. Telephon 
Darmſtadt 3890.
 Bu Winterhirnen 
Pfund 12 3, zu verrf. 
Hochſtr. 30, II. (27807
 Geſelalaſel 
(Ueberrheiner Induſtrie)empfiehlt zu den
 billigſten Tagespreiſen, bei prompter, 
reeller Bedienung. Beſtellungen im Haus, 
ſowie an den Markttagen an meinem 
            Kar=
toffelplatz am Schillereck, Eing. Wirtſchaft. 
Kartoffel-Frank 
Große Kaplaneigasse 36 
(sonsstids).
e
Schönheits-Präparaie
 Frau Elise Bock 
bekommen Sie nur in der 410744a 
Parfümerie FRANK 
Elisabethenstraße 9 (4lleinverkauf)
 Qualitätsarbeit! 
Moderne Lackier-Austalt 
(Spritzverfahren) 
für Auto, Möhel und Schilder 
Massen-Artikel in Nitro-
            Zellu-
lose-Lackierung, fste, 
            Schleif-
lackarbeit, kürzeste 
            Lieler-
zeit, Solide Preise 160198id 
Ph. Schellhaas 
Werkstatt: Kirschen-Allee 
Büro: Markt 7 
Bernruf 1175. Fernruf 1175.
 Bevor Sie 
Ihre elektr. Anlage 
vergeben, laſſen Sie 
ſich einen koſtenloſen 
Voranſchlag machen. 
Für ſolide u. ſaubere 
Arbeit wird 
            garan=
tiert. — 
            Zahlungser=
leichterung! 
Bal. Niebes 
Kiesbergſtraße Nr. 3 
Teleph. 1171. 
*2345limd 
Marken= Fahrräder 
Anz. 10 ℳK, Wochen= 
Rate 3.,0, evtl. ohne 
Anzahl. Schneider s Co. 
Lagerhausſtr. 16. 148484 
FäSSeT 
Ea. 200, 300 u. 600 Ltr. 
gebraucht, füllfertig. 
Ludwis Hexl Sohn 
Weingroßhandlung 
Darmſtadt. Tel. 1116. 
16177mat
 Fahrräder 
Grammophone 
aufTeilzahl., 
            wöchent=
lich 3 Mk. 13500g 
Franz Züriz 
Ludwigſtraße 13 
Telephon 2952.
 An unſere werten Abonnenten! 
Die uns im vorigen Jahre und früher 
            er=
tei ten Abonnement=Aufträge bleiben auch 
für den kommenden Winter in Kraft ſoweit 
ſolche nicht gekündigt ſind oder eine 
            Kün=
digung in den nächſten Tagen nicht er= 
16208 dsg 
folgen ſollte. 
Trottoir-Reinigungs-Instltut 
Ibel& Lotz
 Achtung! Wo werden alle 156539 
Opengler=u. Inſtallationsarbeiten 
fachgemäß und billigſt ausgeführt ? 
Bei dem Spengler= und Inſtallationsmeiſter 
Geora Neher, Kahlertſir 30
Mein
 Hölner Schwarzhrot 
erhalten Sie in tolgenden Niederlasen! 
Jarl Nanner, Lebensmitellandg, Grg enslr. 2, 
Narl Draun, Tolan.-Maren, Wendelsladlskr. 27, 
Heimrieh Rzumanp, Iolonial-Maren, Inselslr. 22, 
Heifrieh-Freu, Feintoshalg., 10.-Ranstädtersir.29, 
Bernh. Llein, Lebensniltel, Pallsviesenslr. 121. 
I. Starct, Lebensmiltoll., Scbillereck. Markipl. 12, 
Jart (01 mann, Tolonlalnaren, Gardilensk. 16. 
Wilhelm Mitze 
Bächerei DARMSTABT Augelstr. 19
Geite 16
 Wohnungstauſch. 
Geſucht von einzeln. 
Dame 3 Z.=Wohn. 
mit allem Zubehör 
Geboten: 4 Zimmer= 
Wohnung, mit all. 
Zubeh. 16217d: 
Wilhelminenpl. 15, I., 
links, 2 Eingang. 
3 Zim.=Wohn. gegen 
3 Zim.=Wohn. oder 
ſchöne 2Zim.=Wohn. 
zu tauſchen. 27887 
Karlſtr. 94, II. rechts. 
Geſchäftsräume 
Bleichſtraße 43, 
ein gr., helles Büro= 
Zimmer im 1, Stock, 
ein 52 qm gr. 
            Lager=
raum im Erdgeſchoß, 
ſof. beziehb., z. verm. 
(*27015) 
AMöbl. ZimmerF 
Beſſungerſtraße 110, pt., 
ſchönmbl. Zim. p. ſof. 
zu vermiet. (16120ids 
Schloßgartenſtr. 51, II Ik., 
Erkerz.mit anſtoßend. 
Schlafzim, per ſofort 
z. vermiet. ( 27739mds 
Pallaswieſenſtr. 39, 
1. St., gut möbl. Zim 
m. el, Licht ſof. z. vm. 
(*27713md) 
Luiſenſtr. 32, Vdh., 
2. St., möbl. Zimm. 
ſof. z. verm. (27809 
Annaſtr. 36, 1. Stock 
ſchönes, groß. Zim. 
an feinen ruh. Herrn 
zu vermiet. (*27838 
Roßdörferſtr. 12, II., 
einfaches, ſaub. möbl. 
Zimmer ſofort zu 
            ver=
mieten. ( 27811 
Luiſenſtr. 32, I.,Vdh, 
mbl. 8.z. vm. /* 27808d0 
Wilhelminenpl. 15, 
I. Uks., 2. Eing bei 
Laiſt, möbl. Wohn=u 
Schlafzimmer, ſofort 
zu verm. (16218dt 
Aliceſtraße 35, II., 
möbl. Zimmer ſofort 
zu vermieten. / 27824 
Biktoriaſtr. 79, II., 
Wohn=Schlafz., neu 
herger, u. el. L. an ſol. 
Herrn zu vm. /27812 
In der Gervinusſtr. 
Nr. 57, 2. Stock, zu 
vermiet. möbl. 
            Wohn=
zimmer m. Balkon u. 
Schlafkabinett möbl., 
Küchenbenutzg. mögl. 
Zu beſichtigen nachm. 
zwiſchen 2 1. 3 Uhr. 
Vermietet wird am 
liebſten an alle nſteh. 
Dame. Angeb. unt. 
E 243 G ſchſt. ( 7864 
Arheilgerſtr. 31 
gut möbl. 3. m. Klav. 
ſofort zu vm. ( 27874 
Wittmannſtraße 9. 
möbliert. Wohn= und 
Schlafzim. mit 
            Not=
küche u Bad zum 1.11 
an ruhige Leute zu 
vermieten. ( 27869ds 
Martinſtr. 66½,II., 
gut möbl. Zimmer, 
ſonnig, g. heizbar, mit 
el. L., zu vermieten 
Beſichtigung von 10 
bis 4 Uhr r27843 
Vikto jaſtr. 42, pi., 
1I. Wohn= u. Schlafz, 
gut heizbar, m. el. L., 
ſof. zu verm. (27845 
Waldſtr. 16, I. 
gut möbl. Wohn= u. 
Schlafz. m. el. Licht, 
evtl. Büro zu verm. 
(227893 
Waldſtr. 16 
mbl. Wohn=u 
            Schlaf=
zim. m. 2 Betten u. el. 
Licht zu verm. Zu 
erfrag. I. St. ( 278½2 
1—2 möblierte oder 
1 unmöbl. Ztmmer 
mit Küche zu 
            ver=
miet n. 27861 
Angebote u. E 240 
an die Geſchäfts 
Roßdörferſtraße 50, 
III., ſchön möbliert. 
Zimmer mit el. Licht 
zu verm. ( 27858 
Barkhausſtr. 9, II. I., 
ſchönes freundl. Zim. 
zu vermieten. 16256 
1 möbl. Zimmer 
m. Küchenbenutz, an 
ält. alleinſteh. Frau 
billig zu verm. Ang.u. 
F6 Geſchſt. (27805 
Mathildenſtr. 10, I. 
g. möbl. Zimm., el. 
Licht, abzg 27920dr 
Liebfrauenſtr 48, I., 
helles, frdl. möbliert. 
Zimm. z. vm. (*27899 
Hügelſtr. 19, 1. St., 
möbliert. Zimmer an 
ruhig. Herrn zu 
            ver=
mieten. 
727778 
Möblier e 
Wohnung 
Nähe Herrngarten, 
beſtehend aus einem 
großen, zwei kleinen 
Zimmer u. Küche, 
zu vermieten. 
            An=
geb. u, B 14 an die 
Geſchäftsſt. (*2791 
Waldſtr. 34, II., IIs., 
ſchön möbl. Zimmer 
zu vermiet. (2798
Donnerstag, den 20. Oktober 1927
Biber-Bettücher
 35 
Biber-Bettücher 
140/190 cm, weiß mit buntem Rand, solide Oualität . . 2.75, 
Biber-Bettücher 
g3‟ 
volle Größe, weiß, gut gerauhte Qualität 
Biber-Bettücher 
150 250 cm. extra lang, schwere Köperware . . . . . . 5.85. 
Biber-Bettücher 150 /220 cm, estra lang, 
725 
Ia Köper-Oualität, mit indanthrenfarbigen Streifen . . 
O 
Schlaf-Decken
einfarbig, mit Streifenborde A
V Kolter
kamelhaarfarbig sowie meliert‟ R5
3.45, d Schlaf-Decken
140/190 cm, in modernen Karos u. Jacquard-Mustern. „8 Jacquard-Kolter
140/190 cm, estra weiche und mollige Oualität. 5 Wolimoll-Decken 150 /200 cm, zllererste G90
Oual., einfarb. und in mod. Streifen und Cregue-Borden 10.80, 9 Kinder-Kolter
100/150 cm, in den beliebten Mustern 95
Heißwaren
Hemdentuche80 cm breit, stark- und feinfädige Qualität . . . ang 99. 0 Groisé
vollweiß, gute gerauhte Ware". R R 4 Messel
85 cm breit, für alle Zwecke geeignet G Roh-Messel
schwere westfälische Ware s. 9c.0 Handtuch-Stoffe
grau, Strapazier-Quälität A
ges. 034 0
U.90 Handtuch-Stoffe
Gerstenkorn, weiß mit roter Kante.
Bwollwaren Bwollwaren Bett-Damast
 Bett-Kattun 
80 cm, waschechte Must, 0.98, 0 78, 
Hemdenbiber 
gestr. u kar., solide Ware, 1 20, 0.88, 
Sportflanell 
19 
frische, farbentr. Muster, 1.18, 0.79. 0 
Hemdenbiber 
gt. Fabrik,, waschechteDess., 1.60, 0.98. U 
76 
Schürzenzeug 
115/120 cm, kräftige Ware, 1.38, 0.98, O 
g18 
Schürzendruck 
115 120 cm, echtfarbige Qualit., 1.65, 
Bettzeug 
9 
80 cm, in vielen Stellg., 1.15, 0.98,
 1 Posten 
Gläsertücher 
rot/weiß kariert . 0.3:
59
 Kleider-Helour 
in hell. u. dunkl. Must., 1.20, 0.89. 
Unterrock-Biber 
39 
gestreift, in guten Farben, 0.98, 089, O 
Kleider-Finett 
8 
das beliebte Winterkleid 
Druck=Flanell 
extra gute Qualität. 
1.35, 1.28, 0 
128 
Eiderflanell 
zweifarbig, dicke Ware, . . . 1.65. 
Wellinét Morgenröck, ein- 950 
farbig sowie m. Jacquard-Must., 1.70, 
Samt-Velour 
1 
best. Fabrik., in Riesen-Ausw., 1.65,
 5 
Bett-Damast 
130 cm br., in schön. Streif., 1.95, 1.48, 
465 
Bett-Damast 
160 cm br., Bandstreifen . . . 1.95, 
945 
Blumen-Damast 
130 cm br., neue Dess, 2.20, 195, 
Blumen-Damast A90 
160 cm br., gute Muster 3 75, 265, 
10 
Haustuch 
150 cm br., solide Oual. 2,25, 1.75, 
965 
Halbleinen 
150 cm br., westfäl. Ware. 2.95, 2.25, B 
18 
Bettuch-Biber
140/150cm. weiche, moll. Qual. 2.45, 1.98
 1 Post. reinieinene 
Hangtücher 
46/1 0, Jacguardmuster 
gesäumt und gebändert
28
(16238
Nummer 291
 Hrg 
Bettſtellen m. Ste 
matratzen und 3 
Matratzen. Rhön 
Nr. 13, III. 
Bettſtelle, pol., 
Sprungrahm. u.3 
Matr. bill., zu n 
Näh. Geſchſt.
 Dielenſchränke, 
Baroch= 
Aufſatzmöbel, reis 
eingelegt, 
Barock 
großes Oelgemälde 
als Erſatz für en 
Gobelin, 
            Biedermeier=
möbel aller Art. 
Auktionsgeſchäft 
Karlſtraße 41 
Teleph. 2943. 
Küchenſchr., 6 5.4h 0us 
licht, Gasherd z.vk. Hein 
hei nerſtr. 16, I.1./2
Dreh=Ver=
 für größ. Vereine 
Büros uſw. 
eignet, preisw. zu 
verkauf. Anfrag 
unt. B. 105 g, d. 
Geſchſt. 16042 
Abbruchſtelle 
Ludwigſtraße Nr= 
Bau=Brennhol” 
Fenſter (eich ),„Türen 
eiſerne Wandeltrepne 
nd Säulen, Träg 
Backſteine, 
ſteine, Glastüren 
Rolladen, Treppo 
Wandbekleidung 
laufend abzugeben 
Sämtliche Mateno 
lien ſind ſehr 
erhalten. 
Zu verkaufell 
Winterpaletot 10%, 
Uſter 15.,, Gutül 
Sakkoanzug 12,4,/4 
Fenſtertritt 14. 
Heinrichſtr. 68, b0ch 
(*27790 
Neuer Marenge 
Paletot, verſchiedene 
Hrn.=Anzüge Mich. 
Fig. und Halſchnfe 
Größe 40 
Näh. Geſtil. 
Gebr., jedoh guiet 
Herren= und 
Damenräder 
preisw. abzg, 1041id 
Hahn & 00 
Ochſengaſſe ! 
1 Beiwagen f.M0 
torrad, 1 gebr 
Fahrrad für 3 M. 
zu verkaufen /204 
Nieder=
            Ramſtäde=
ſtraße 5
 Briefmarl 
„Europa und W 
Deutſchland, aucheine 
zeln, billig zu ve 
kaufen. Off. u. 0,4. 
715 an d. Geſchiſt 
ſtelle ds. Bl. /I. K0N 
Mitg dche 
Boſch) billig zu veil. 
Brunner, Heiue 
heimerſtr. 18. 6204 
1 Klabier 
2 mafſiv. Nußbaug 
Betten m. Matrahel 
zu verkaufen, 720 
Heintichſtraße? 
Kinderwagen 
gebraucht, für 8 M. 
zu verkaufen / 2700 
Rhönring 6, I. linß
 Gut 
erhalt. Federtolk 
zu verk. Eberſtadl 
Hochſtraße 
Wendonen 
Gut. Priv.=Mitagsiſt 
Wienerſtraße 8,50 
( 275/4ids
 Mittageſſen 
—.50, —.80, 1.00- 
Abendeſſen 
—,80 ℳ f11 204 
Säle f. Geſellichafte 
Otto Eener 
Zeughausſtraße?. 
Mittag=u. Abend” 
tiſch 80 Pfg. 
Reſt. Kratich 
Magdalenenſtraße, 
gegenüber der 50 
ſchule. — Sep 9e 
einszimm. m. Klahle. 
2780
frei.
 Aafe 
bringer erhät. eh
 entflogen. 
lgute Belohn” Wühe. 
minenſtr 31,II./20 
Küuc 
jSchrauzerentladl 
Wieder 
Belohnung, Drefel 
Geſchäftsſt.