Darmstädter Tagblatt 1927


11. Oktober 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 282 Dienstag, den 11. Oftober 1927. 190. Jahrgang

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Konſurs oder gerſchliſcher Beltreibung fällt ſeder
Nabal, weg. Bankkonto: Deutſche Ban und Darn=
ſädter
und Naiſonaban

Reichskanzler Marx ian beſetzten Gebiet.
Der Beſuch in Koblenz.
Feſtſitzung der Stadiverordnetenverſammlung.
Koblenz, 10. Oktober.
urn Berlin kommend, in Koblenz ein. Er wurde am Bahnhof
urr ſämtlichen offiziellen Perſönlichkeiten, u. a. vom Reichskom=
eſſar
für die beſetzten Gebiete, vom Oberpräſidenten, vom Re=
bunſten
irrungspräſidenten und vom Oberbürgermeiſter der Stadt
Böohnung nehmen wird.
uunſſell ſchloß, indem er für die Stadt Koblenz das Gelöbnis der
zurue zum deutſchen Vaterlande erneuerte und die Bitte aus=
rüthe
.
ingszeit ſo blühenden Städte durch die Beſatzung ſo ſchwer zu
i en haben. Er wandte ſich gegen gewiſſe beunruhigende Nach=
euroffen
habe unverändert beſtünden und beſtehen blieben, ruug und den Regierungen der Beſatzungsmächte geführt wor=
tützten
Gebiete gerade Ihre Verhältniſſe bekannt ſind und
urbare Treue durch die Tat bekundet. Im Gedenken daran
runz der rheiniſchen Städte wieder erlangt.
erachskanzler ihre Karte abgeben laſſen.
Auf einem vom Oberpräſidenten der Rheinprovinz zu Ehren der gemeinſamen Arbeit der Erfolg nicht verſagt bleibt.
13: Reichslanzlers gegebenen Frühſtück, zu dem die Spitzen der
misler als den erfolgreichen Sachverwalter des rheiniſchen Schick= Heimatland wie für die beſetzten Gebiete und das geſamte
V.. Das beſetzte Gebiet ſetze in die Reichsregierung und ins= deutſche Vaterland zum Segen gereichen möge. Seine Frau und
Einendere auch in die Perſon des Reichskanzlers das Vertrauen, er begrüßten in dieſer Hoffnung die Gäſte in der herzlichſten
A rſl die Forderung auf Zurückziehung der Beſatzung wie bisher Weiſe. Der Reichskanzler ſchloß ſich in kurzen Worten dieſen
unuch in Zukunft betrieben werde. Im Vertrauen auf Regie= Wünſchen an und erbat ſich von den verſammelten Preſſever=
8l die Stunde der Befreiung ſchlage und unbeirrt vom Wandel Wünſche.
Ereigniſſe, wie in ſchwerſter Zeit ſo auch in Zukunft, treu
zur deutſchen Volke und zum Vaterlande ſtehen.
Reichskanzler Dr. Marr erwiderte mit einer längeren An=

Die deutſch=engliſchen
Handelsbeziehungen.
Ri
Gilbert C. Layton,
Herausgeber des Economiſt, London.
Vor kurzem hat das britiſche Handelsamt die Ziffern der
engliſchen Handelsſtatiſtik für das erſte Halbjahr 1927 veröffent=
Koblenz. 10. Oktober. Jahres 1925 die Angaben für 1926 ſind infolge des Kohlen=
ſtreiks
für Vergleichszwecke nicht verwendbar in runden Zif=
Bei dem Empfang, den der Reichskommiſſar für die beſetzten fern einen Rückgang der Einfuhr um nahezu 2. 60 Millionen,
Dieſe Ergebniſſe ſind vom britiſchen Standpunkt aus be=
Das Ergebnis einer ſolchen Unterſuchung iſt für Deutſchland
litik und Preſſe haben gemeinſam ſich nicht in rückſchauenden europa zu derjenigen aus dem britiſchen Weltreich und der übri=
Britiſche Einfuhr JanuarJuni der betreffenden Jahre.

ſioiche, in der er u. a. ausführte: Aus den Worten des Herrn
burpräſidenten erklang, was uns alle bewegt, die große ſeeliſche
40. materielle Not, die die Beſetzung für dieſen ſchönen Gau

n Rhein bedeutet. Bald dauert dieſe ſchwere Laſt ſchon neun
ohnre, ein Zeitraum, den man früher nicht für möglich gehalten
rüue. Not erkennen hilft aber nicht; man muß ſie bekämpfen.
zM eien Sie überzeugt, daß die Reichsregierung ſtets ein offenes
h.: für Ihre Klagen und Beſchwerden hat. Nicht nur unſere
41 eißzen ſind dem Rheinland zugetan, auch mit Hilfsmitteln ſind
ü bereit, die materiellen Laſten und Schäden, die die Beſetzung
ſit ſich bringt, im Rahmen des Möglichen auszugleichen. Sicher
n! unſere Hilfsaktion dem Rheinland nicht volle Zufriedenheit
lällöſen können. Vieles iſt ausgeglichen, aber dabei darf nicht
ugeſſen werden, daß ſich das Reich in äußerſt ſchwierigen Fi=
uißsverhältniſſen
befindet. Gewiß iſt im Beſatzungsſyſtem mau=
es
beſſer geworden als früher, auch die Herabſetzung der Be=
tzuungsſtärke
um 10 000 Mann iſt eine wünſchenswerte Erleich=
rung
, aber es liegt in der Natur der Sache, daß eine ſolche
eumbſetzung an dem Geſamttatbeſtand der Beſetzung nicht viel
avern lann, die auf die Gemüter wirkt und viel Laſten und
oſten verurſacht und die wirtſchaftliche Entfaltung hemmt.

hervorgehen kann, daß Freiheit und Gerechtgkeit für alle Men=
ſchen
gelten. Im deutſchen Volke, das ſoviel Unrecht und un=
freiheit
zu ertragen hat, iſt dieſe Sehnſucht nach der Herrſchaft
von Freiheit und Gerechtigkeit beſonders tief. Möge der Tag der
Freiheit uns bald beſchieden ſein!
Heute vormittag kurz nach 8 Uhr traf Reichskanzler Marx, Preſſeewpfang durch Reichskanzler Marx, licht. Sie zeigen im Vergleich zu den entſprechenden Ziffern des
Gebiete. Freiherr Langwerth von Simmern, anläßlich des Be= eine Verringerung der Ausfuhrwerte um etwa T. 50 Mil=
Dane ea blenz, begrüßt. Der Reichskanzler begab ſich ſofort zum ſuches des Reichskanzlers Marx in Koblenz den Vertretern der lionen und eine Minderung der Wiederausfuhrbeträge um etwa
ieten ku ichskommiſſar, wo er für die Dauer ſeines Aufenthaltes Preſſe gab, hielt der Reichskanzler eine Anſprache, in der er T. 11 Millionen.
u. a. ſagte: Es iſt eine ſtolze Wahrheit, daß die parlamentariſch
Um 12 Uhr mittags fand zu Ehren des Reichskanzlers eine regielten Stuaten in viel engerer Zuſammenarbeit mit der Preſſe, trachtet natürlich recht enttäuſchend. Sie zeigen, in wie ſtarkem
ßerordentliche Stadtverordnetenſitzung ſtatt. Oberbürgermeiſter ſtehen als die anderen Staatsformen. Ich habe deshalb ſtets Maße die engliſche Wirtſchaft unter der ungünſtigen Lage der
. Ruſſell ſchilderte die Sorgen und Nöte der Stadt und fand. Wert darauf gelegt, daß ſowohl über die Entwicklung in der Weltwirtſchaft leidet. Zum Teil mag dieſer Rückgang der Werte
eit zliche Begrüßungsworte für den Reichskanzler. Lauter denn Außenpolitik wie über die ſchwerwiegenden Fragen unſerer deut= des Handelsverkehrs ja auf die in der Zwiſchenzeit erfolgte
fordern wir, ſo führte Dr. Ruſſell aus, einen freien deut= ſchen Junenpolitik unſere Preſſe ſtets gewiſſenhaft informiert Preisſenkung zurückzuführen ſein. Selbſt wenn man aber dieſen
hun Rhein. Auch wir ſind für ein freundſchaftlich nachbarliches wird. Wenn ich durch jie liebenswürdige Vermittlung des Faktor gebührend in Rechnung ſtellt, ſo bleibt doch die betrüb=
erhältnis
zu den Weſtmächten, aber die Beſatzung empfinden Reichskommiſſars für die beſetzten Gebiete heute Gelegenheit liche Tatſache beſtehen, daß ſich der Umfang des engli=
als
eine Unehre und ein Unrecht. Man kann von uns nicht hube, mich heute mit Ihnen meine Herren, von der Preſſe, zu ſchen Handelsverkehrs in den letzten Jahren
n. freundſchaftliches Verhältnis verlangen zu denen, die dieſe unterhalten, ſo freut es mich, Ihnen ſagen zu dürfen, daß die nicht nur nicht erweitert, ſondern tatſächlich
e atzung ausführen. In der Forderung, nach baldiger Be= Reichsregietuug ſtets der Preſſe des beſetzten Gebietes in voller verringert hat. Bei der hohen Bedeutung des deutſchen
eu ung iſt die ganze Bevölkerung in allen Schichten ſich einig. Anerkennung ihrer Aibei. Dank ausſpreche für ihre hingebungs= Marktes für den engliſchen Handel iſt hierbei die Frage inter=
3r Bürger der ſowohl durch ein Beſatzungsheer wie auch durch volle Arbeit, die in ſchweren Stunden Verleger und Redakteure eſſant, wie weit dieſe ungünſtige Entwicklung den deutſch= engli=
e
. Sitz der Interallierten Rheinlandkommiſſion beſonders be= für das deutſche Volk geleiſtet haben. Der Kanzler erinnerte ſchen Handelsverkehr beeinflußt hat.
rückten Stadt Koblenz erklären feierlichſt, daß wir nur dann be= ſodann daran, wie im Jehre 1923 zurzeit des Ruhreinbruchs 340
ett werden wollen, wenn nicht neue Beſatzungslaſten dem bis= deutſche Blätter ſür den Schutz des heimatlichen Bodens, für durchaus erfreulch. Die engliſchen Importe aus
ei freien Deutſchland dafür aufgezwungen werden. Dr. Einheit des Reiches in der Separatiſtenzeit mit geiſtigen Waffen Deutſchland ſind in den letzten drei Jahren
ehrenvoll gekänpft haben, ein Kampf mit großen materiellen ſtändig geſtiegen. Deutſchland hat in dieſer Beziehung
Opfern und vieljach mit nicht wieder gut zu machenden perſöl= viel günſtiger abgeſchnitten als andere Länder. Die nachſtehende
nach, daß auch das Vaterland Koblenz nicht im Stiche laſſe, lichen Leiden. Nehmen Sie für Ihre hier geleiſtete Arbeit auch Tabelle läßt erkennen, wie ſich die Einfuhr Großbritanniens
ſemn es unter dem Drucke der Verhältniſſe zuſammenzubrechen, heute noch der Reichsregierung herzlichſten Dank entgegen. Po= aus Deutſchland im Vergleich zur Einſuhr aus Kontinental=
In ſeiner Erwiderung gab Reichskanzler Dr. Marx ſeinem Betrachtungen zu erſchöpfen, ſondern feinfählig in die Zukunft, gen Welt enwickelt hat:
eisen Bedauern darüber Ausdruck, daß gerade die in der Vor= zu blicken, um des Volkes Führer ſein zu können. Wir alle
kennen die Ziele unſerer Politik, wir kennen aber auch die
Schwierigkeiten, die der Alltag der Verwirklichung entgegenſtellt.
anen der Preſſe, die in den letzten Tagen erſchienen ſeien und Wir dürſen nicht vergeſſen, daß in den unmittelbaren Verhand=
tnonte
, daß die Abmachungen, die Dr. Streſemann in Genf lungen, die in den letzten Jahren zwiſchen der deutſchen Regie=
egen
Sie verſichert, meine Herren, ſchloß der Neichskanzler, daß deu ſind, der deutſche Standpunkt doch in mancher Hinſicht be=
y
den beſonderen Nöten der Stadt Koblenz beſonderes Ver= merkenswerte Fortſchritte gemacht hat. Sie haben auch weiterhin
iu dnis entgegenbringe und daß im Neichsminiſterium für die die ſchwere Aufgabe, in kommenden Zeiten als Führer der öffent=
lichen
Meinung dem Volke nach reichlicher Prüfung der einzelnen
ole Würdigung finden. In kritiſchen Zeiten, als äußerſte Ge= Fragen den Willen des Einheitsgedankens zu vermitteln und
hren drohten, hat die Bevölkerung am deutſchen Eck ihre un= an die Regierung zu bringen. Wie die Reichsregierung durch Kontinental
das Reichsminiſterium für die beſetzten Gebiete und der eifrige Europa 221272 206043 218,374 13
inc Ihnen das Reich, wie es auch bisher ſchon mehrfach tat= 10er=Ausſchuß im Reichstag verſtändnisvoll zuſammenarbeiten, Britiſches
201,960 185,321
143
üntig eingegriffen hat, auch weiter im Rahmen ſeiner Kräfte ſo darf ich als Miniſter für die beſetzten Gebiete, aber auch als Weltreich
216,328
d. mögliche Beihilfe leiſten, damit Kohlenz von dem ſchweren, verantwortlicher Leiter der Reichspolitik an Sie die Bitte richten, übrige Welt
293,944 194,553 213,672
10.9
rurck der Gegenwart befreit wird und ſeine volle Geltung im gn der Schaffung einer beſſeren deutſchen Zukunft mitzuarbeiten.
Ich werde es mir zur beſonderen Aufgabe ſtellen, die Nöte der
Im Jahre 1926 alſo, als Englands Kaufkraft infolge des
beſetzten Gebiete immer wieder auch der Preſſe des unbeſetzten Bergarbeiterſtreiks erheblich geſunken und die Aufnahmefähig=
Gebietes vor Augen zu führen. Ich ſtehe auf dem Standpunkt, keit ſeiner Wirtſchaft erheblich geſchwächt war, konnte Deutſchland
Beſuch des Kanzlers bei der J. R. K. daß Einigkeit des deutſchen Volkes ſich ſowohl zu zeigen hat in ſeine Verſchiffungen nach Großbritannien trotzdem ſteigern. Das
gemeinſamem Ertragen ſchwerer Schichſalsſchläge wie auch in der gleiche gilt für 1927. Ein Vergleich der Ziffern vom Jahre 1927
Empfang durch das rheiniſche Oderpraſidhium. gemeinſamen Freude über die Feierſtunde, die uns ein gütiges mit denjenigen des Jahres 1925 dem letzten Normaljahre
Koblenz, 10. Oktober. Geſchick zukommen läßt. Ich danke Ihnen für die vielen An= ergibt, daß die britiſche Einfuhr aus Kontinentaleuropa um
Bevor der Reichsbanzler ſeine Karte bei der Interalliierten regungen, die ich heute aus Unterredungen erfahren habe. Seien etwa 1½ Prozent, diejenige aus den Dominions um etwa
hrinlandkommiſſion abgegeben hatte, hatte dieſe bereits dem Sie überzeugt, daß meine Arbeitskraft und mein ganzes Wirken 14 Prozent und diejenige aus der übrigen Welt um beinahe
voll in den Dienſt des Rheinlands geſtellt iſt. Hoffen wir, daß 11 Prozent ſank. Die Importe aus Deutſchland überſtiegen da=
gegen
in den entſprechenden Zeitabſchnitten diejenigen des Jah=
Zu Beginn der Veranſtaltung begrüßte der Reichskommiſſar res 1925 um über 20 Prozent.
eſ örden, Parlamentarier, Vertreter der Geiſtlichteit, des Wirt= für die beſetzten Gebiete, Freiherr Langwerth von Simmern, die
Daß die Bilanz des Handels zwiſchen beiden Ländern in
uftsausſchuſſes für die beſetzten Gebiete, der Gewerlſchaften Preſſevertreter. Er ſprach die Hoffnung aus, daß die heutige Zu= letzter Zeit für Deutſchland günſtiger wurde, erhellt auch aus
1 0.: geladen waren, feierte Oberpräſident Dr. Fuchs den Reichs= ſammenkunft für die gemeinſam geſtellten Ziele für unſer engeres nachſtehender Aufſtellung:
Deutſch=engliſche Handelsbilanz JanuarJuni.
(in T 1000)
h
ug und Vollsvertretung werde das rheiniſche Volk ausharken, tretern eine vertrauensvolle offene Ausſprache über all ihre Britiſche Einfuhr aus Deutſchland 24147
27082 29056
Britiſche Ausfuhr nach Deutſchland 38693 21196 34853
Hiervon engl. Erzeugniſſe 22,456 11414 19,197
Die Frage der Truppenverminderung
16237 9,782 15,656
Wiederausfuhr
14546 5886) 5,797
Ausfuhrüberſchuß Englands
im Rheſnland.
* Koblenz, 10. Oktober. (Priv.=Tel.)
Man ſieht alſo, daß England im Jahre 1925 im Handels=
In den letzten Tagen iſt wiederholt die Behauptung auf= verkehr mit Deutſchland einen Ausfuhrüberſchuß von T. 14½
geſtellt worden, daß an amtlicher Stelle eine Mitteilung der Be= Millionen, im Jahre 1927 dagegen nur einen ſolchen von weni=
ſatzungsmächte
über die Einzelheiten der Truppenverminderung ger als & 6 Millionen erzielen konnte. Im Jahre 1926 lag die
Bilanz in den erſten ſechs Monaten zugunſten Deutſchlands, doch
eingelaufen ſei. Es iſt allgemein angenommen worden, daß es
findet dieſer Vorgang in den anormalen Verhältniſſen des
ſich dabei um jene offizielle Note handle, die uns ſeinerzeit in
Bergarbeiterſtceiks ſeine Erklärung.
Ausſicht geſtellt wurde, als man uns in Genf im Namen der
Was die einzelnen Induſtriezweige betrifft, ſo bietet ein
geſamten alliierten Mächte von der beſchloſſenen Truppenherab=
Blick auf die britiſche Handelsſtatiſtik Gelegenheit zu mancherlei
ſetzung um 10 000 Mann auf 60 000 Mann Mitteilung machte, intereſſanten Betrachtungen. So ſind zum Beiſpiel deutſche
Nach Erklärungen der amtlichen Berliner Stellen iſt dieſe Mit= Kartoffeln faſt gänzlich vom engliſchen Markt verſchwunden.
teilung uns bisher nicht zugegangen. Dagegen hat General Guil= Ihre Einfuhr ging von 257 Millionen omts (1 mt 508 ke)
laumat an den Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete eine im Werte von C. 670 648 im erſten Halbjahr 1925 auf 5294 gmts
Nachricht ergehen laſſen, die mehr techniſcher Natur iſt, die man im Werte von T 2247 im erſten Halbjahr 1927 zurück. Die
aber hier nicht als die endgülige Autwort der alliierten Regie= Zuckerausfuhr konnte trotz ſchwieriger Verhältniſſe von
rungen anſieht. Da uns damals auch noch in Ausſicht geſtellt, der deutſchen Zuckerinduſtrie ziemlich in gleicher Höhe gehalten
worden war, daß die Truppenreduzierung in kürzeſter Friſt vor= werden. Der Wert der britiſchen Einfuhr von raffiniertem
genommen werden ſolle, alfo mit anderen Worten im Laufe des Zucker betrug in den erſten ſechs Monaten dieſes Jahres
Oktober, ſo nimmt man an, daß gegen Ende des Monats die * 106 722 gegenüber T 117711 im entſprechenden Zeitabſchnitt
des Jahres 1925. Auch die Zollerhöhung auf Weine ſcheint die

Land Geſamtwert der Einfuhr
in & 1000 eeeaee
oder Abnahme.
1927 im Vergleich
* 1925 1986 1927 1925 1926 Deutſchland Uaf er zuic . 79 6.0 8.3 9.7

rüiheitsdrang und Freiheitsliebe ſind bei einem Stamm be=
ndoers
begreiflich, der den deutſchen Staat zuerſt gegründet hat., zu erwartende offizielle Note der Ententeſtagten noch eintreffen
ſie wiſſen, ich bin ein überzeugter Anhänger der Verſtän= wird. Es wird aber ſchon jetzt erklärt, daß bei uns keinerlei
gungspolitik. Dieſe Politik kann nur dann in den Herzen der Grund zu der Annahme vorliege, daß der franzöſiſche Außen=
üllker
tiefen Eindruck gewinnen, wenn ſie getragen iſt von der miniſter Briand ſeine in Genf gemachten Zuſicherungen bezüglich
al=dögen Zuſtimmung der Völker, die aber nur aus dem Gefühl der Beſatzungsverminderung nicht halten werde.

beutſche Weinausfuhr nicht übermäßig beeinflußt zu
haben. Sie betrug im erſten Halbjahr dieſes Jahres 200 282
Gallonen (1 Gallon 4,5 Liter) im Werte von 2 94887 gegen
160 490 Gallonen im Werte von T 83579 im erſten Halbjahr
1925. Ganz beſonders iſt die engliſche Holzeinfuhr aus

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Seite 2

Dienstag, den 11. Oktober 1927

Nummer 282

Deutſchland geſtiegen. Deutſchland hat im erſten Halbjahr
1927 geſchnittenes Weichholz im Werte von X 126671 nach
England geliefert gegenüber X 35 191 vor zwei Jahren. Ein
bedeutendes Exportgeſchäft nach England macht Deutſchland
auch in Woll=Lumpen, obwohl die Verſchiffungen hier
einen kleinen Rückgang aufweiſen. Ihr Wert betrug & 102000
in den erſten ſechs Monaten 1925 und X 72000 in den erſten
ſechs Monaten dieſes Jahres. In Rohſtoffen und Halb=
fabrikaten
für die Papierinduſtrie nimmt Deutſch=
land
eine führende Stellung im engliſchen Außenhandel ein.
zelluloſe, ungebleicht) ſtellte ſich in den erſten ſechs Monaten der
letzten drei Jahre nach Menge und Wert folgendermaßen;

e e Menge tons 4,587 23,465 28,253 Wert g 57,719 311,287 377.404

Die Erfahrungen der erſten ſechs Monate dieſes Jahres
laſſen erkennen, daß ſich der britiſche Handel im Verkehr mit der
Weltwirtſchaft nicht den Erwartungen entſprechend entwickelt
hat. Deutſchland hat indeſſen ſein Handels=
volumen
im engliſchen Handelsverkehr ver=
größern
können. Aller Vorausſicht nach läßt
ſich eine weitere Verſtärkung der Tendenz er=
warten
. Die Bemühungen der Geſchäftswelt beider Länder
werden für den weiteren Ausbau der Handesbeziehungen zwi=
ſchen
beiden Ländern von hoher Bedeutung ſein. Letzten Endes
aber wird eine Wiederbelebung der Weltwirtſchaft und eine
Steigerung der Umſätze des engliſchen Handels in der Welt die
beſte Garantie für eine günſtige Entwicklung auch der deutſch=
engliſchen
Handelsbeziehungen bilden.

*) Engliſcher Einfuhrüberſchuß.

* Der Umbau des Schulgeſetzes.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichsrat will am Freitag vormittag eine eigene Sitzung
anberaumen, um, nachdem er tagszuvor das Beſoldungsgeſetz
angenommen hat, ſeine endgültige Stellung zum Reichsſchulgeſetz
feſtzulegen. Nach den in der erſten Leſung ſeiner Ausſchüſſe ge=
fallenen
Entſcheidungen ſteht es aber heute ſchon feſt, daß der
Entwurf des Miniſters Keudell in weſentlich anderer Form den
Reichsrat verlaſſen wird, zum mindeſten wird dabei die Vorzug=
ſtellung
der chriſtlichen Gemeinſchaftsſchule ſtärker verankert und
entſprechend dem badiſchen Antrag die Entwicklungsmöglichkeit
der Simultanſchule da, wo ſie vorherrſchend iſt, auf breiteſter
Grundlage geſichert. Herr von Keudell ſoll in Dresden geſagt
haben, daß die preußiſchen Anträge ganz allgemein für das
Reichskabinett unannehmbar wären. Dieſe Aeußerung iſt nach=
träglich
dementiert worden; wohl auch mit Recht dementiert
worden, weil hinter den preußiſchen Anträgen auch ſchließlich
das Zentrum ſteht und die Annahme der preußiſchen .nräge
den Widerſpruch der Volkspartei weſentlich herabmindern würde.
Dennoch ſcheint im Kabinett eine Mehrheit dafür vorhanden zu
ſein, gegenüber den Beſchlüſſen des Reichsrates die urſprüng=
liche
Faſſung aufrecht zu erhalten oder zumindeſt den Beſchlüſſen
des Reichsrates eine zweite Faſſung entgegenzuſtellen, alſo dem
Reichstag eine Doppelvorlage zugehen zu laſſen. Allerdings
ſetzte ſich bei den Deutſchnationalen und auch beim Zentrum
doch immer mehr die Auffaſſung durch, daß ſie es nicht darauf
ankommen laſſen können, den Widerſpruch der Volkspartei bis
zur 3. Leſung im Plenum beſtehen zu laſſen. Selbſt wenn alſo
auch diesmal wieder die volksparteilichen Miniſter im Kabinett
überſtimmt werden ſollten, iſt damit zu rechnen, daß das Reichs=
kabinett
bereit ſein wird, ſchließlichen Kompromißvorſchlägen
ſeine Zuſtimmung zu geben, wobei auch für die Deutſche Volks=
partei
unter Aufrechterhaltung ihrer liberalen Grundſätze die Zu=
ſtimmung
zu dem Schulgeſetz ermöglicht würde.

Vom Tage.
Die Beſatzung des Junkersflugzeuges in Liſſabon
habe aus Deutſchland Anweiſung erhalten, den Flug nach
den Azoren nur bei günſtigen Witterungsverhältniſ=
ſen
anzutreten.
Wie aus Bender Abbas gemeldet wird, konnte Könnecke ſeinen
Flug noch nicht fortſetzen, weil der Motor der Germania
nicht einwandfrei arbeitet.
Wie verlautet, wird im Einklang mit der bevorſtehenden Vermin=
Die Einfuhr deutſcher chemiſch bearbeiteter Zelluloſe (Trocken= derung der Beſatzungsarmeen auch das idhlliſche Städtchen Idſtein
im Taunus in aller Kürze beſatzungsfrei werden. Mit kraten 63 (55), Deutſche Volkspartei 18 (24), Zentrum 2 (2).
dem Abtransport der Engländer wird am 18. Oktober begonnen.
werden.
Die Auflöſung der Kattowitzer Stadtverſamm=
lung
wird vorausſichtlich in den nächſten Tagen erfolgen.
Die Feierlichkeiten anläßlich des Gedenktages der vor
ſieben Jahren erfolgten Beſetzung des Wilnagebietes durch
die Polen ſind bisher ohne Zwiſchenfall verlaufen.
Der Kongreß der elſäſſiſchen Sozialdemokratie
nahm eine Entſchließung an, indem er ſich als entſchloſſener Gegner
jeder Autonomiebewegung bekannte.
Chamberlain iſt in London eingetroffen. Er lehnte die
Beantwortung der von den Preſſevertretern an ihn gerichteten Fra=
gen
ab.
Die bulgariſche Antwortnote an Jugoflawien iſt
überreicht worden.
Nach jetzt in Belgrad eingetroffenen Meldungen iſt es am Sonn=
tag
gelungen, die drei Attentäter auf den General Ko=
watſchewitſch
unſchädlich zu machen.
In Moskau ſteht die Herausgabe eines neuen rufſi=
ſchen
Kommunigues bevor, in dem die Sowjetregierung erklären Kommuniſten ſind zu offenſichtlich, als daß ſie geleugnet werden
wird, daß die ruſſiſch=franzöſiſchen Beziehungen trotz
der Forderung Frankreichs auf Abberufung Nakowskis keine unter= auf zurück, daß eben links nur zwei Parteien nebeneinander
brechung erfahren werden.
kaniſch=franzöſiſchen Handelsbeziehungen nach Paris
abgeſandt. Sie wird vorausſichtlich heute der franzöſiſchen Regie=
rung
überreicht werden.
Die Ereigniſſe in Mexiko werden in Amerika mit ſtar=
die
von jeher für ein ſcharfes Vorgehen gegen Mesiko eintrat. Aller= unter dem Szepter der Großen Koalition hätten die Marxiſten,
dings bieten die gegenwärtigen rein innerpolitiſchen Schwierigkeiten
Mexikos keien Anlaß zu einem amerikaniſchen Proteſt.

Neuer Geſandter von Chile in Berlin.

Arturo Alenparto,
der neue Geſandte und bevollmächtigte Miniſter von Chile in
Deutſchland, iſt in Berlin eingetroffen und hat ſeinen Poſten
angetreten.

Die Wahlen in Hamburg
und Königsberg.
Der Ruck nach Links.
Hamburg, 10. Oktober.
Nach dem amtlichen Ergebnis ſtellt ſich die Mandatsvertei=
lung
in der neuen Bürgerſchaft wie folgt dar:
Kommuniſten 27 Sitze (22), Demokraten 16 (21), Sozialdemo=
Deutſchnationale Volkspartei 25 (28), Nationalſozialiſten 2 ().
Die ungariſche und die deutſche Regierung haben beſchloſſen, Mittelſtandspartei 6 (), Volksrechtspartei 1 (). Insgeſamt
Anfang 1928 in Handelsvertragsverhandlungen ein= 160 Sitze. Von 871800 Wahlberechtigten übten 647 402 (1924:
zutreten. Ort und Zeit der Verhandlungen werden ſpäter feſtgeſetzt / 527 461) das Wahlrecht aus. Ungültig waren rund 6300 Stim=
men
. Beteiligung 75 Prozent.
Königsberg, 10. Oktober.
Von insgeſamt 196 637 Wahlberechtigten haben 115 757
Wähler ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung betrug
ungefähr 59 v. H. Nach dem Ergebnis iſt die Mandatsverteilung
im neuen Königsberger Stadtparlament folgende: Aufwertungs=
partei
1 (), Deutſche Volkspartei 15 (12), Mieterliſte 1 (),
Deutſche Demokratiſche Partei 2 (3), Evangeliſcher Gemein=
ſchaftsbund
3 (3), Kommuniſten 15 (14), Zentrum 2 (1), Sozial=
demokraten
15 (9), Deutſchnationale 7 (7), Deutſcher Rentner=
bund
(), Völkiſch=Soz. Freiheitsblock 1 (), Wirtſchafts=
partei
2 (), Volksrechtspartei (-
*
* Der Ausgang der Bürgerſchaftswahlen in
Hamburg und der Stadtverordnetenwahlen in
Königsberg bietet der Berliner Preſſe Gelegenheit zu zahl=
reichen
Kommentaren. Die Erfolge der Sozialdemokraten und
können. Die Deutſchnationalen führen aber das Ergebnis dar=
kämpfen
, während auf der bürgerlichen Seite die Wähler mit
Das amerikaniſche Staatsdepartement hat die Antwort Parolen, die einander meiſt widerſprechen, überſchüttet werden,
auf die letzte franzöſiſche Note über die ameri= und daß es darauf zurückzuführen iſt, daß ein Viertel der Ham=
burger
Wählerſchaft zu Hauſe geblieben iſt. Die Deutſche
Tageszeitung zieht eine ganz beſondere Schlußfolgerung. Sie
erinnert daran, daß immer geſagt worden ſei, je länger die
Rechte in der Regierung bliebe, um ſo beſſer ſei das für die
künftige Entwicklung der Linksparteien. In Hamburg aber ſind
ker Erregung verfolgt. Beſonders energiſch äußert ſich die Hearſtpreſſe, die Deutſchnation alen außerhalb der Regierung, und gerade
alſo Sozialdemokraten und Kommuniſten, zuſammen die abſo=
lute
Mehrheit der Bürgerſchaft erreicht, woraus zu folgern ſei,
daß die Große Koalition die revolutionären Kräfte der Linken
nicht binde, ſondern ſtärke, dafür aber die bürgerliche Mitte ent=
ſcheidend
ſchwäche. Der Vorwärts iſt natürlich ſiegesgeſchwellt.
An eine reine Linksmehrheit glaubt er nicht leider, wie er
ſagt , weil die Kommuniſten ihre Aufgabe nur in niederträch=
tigſter
Bekämpfung der Sozialdemokraten erblicken. Der Vor=
wärts
tippt alſo für ein Fortbeſtehen der bisherigen Regie=
rungskoalition
von Sozialdemokraten, Demokraten und Deut=
ſcher
Volkspartei, meldet aber gleichzeitig die Anſprüche der
Sozialdemokraten an, da ihr Zuwachs nicht ohne Einfluß auf
die Zuſammenſetzung des Senats bleiben könne. Das Ber=
liner
Tageblatt erkennt das auch an und meint, eine Umgeſtal=
tung
müßte auf Koſten der Deutſchen Volkspartei erfolgen. Das
iſt ziemlich naiv, da die Deutſche Volkspartei bei den Wahlen
weſentlich beſfer abgeſchnitten hat als die Demokraten. Der Ham=
burger
Senat ſetzt ſich zurzeit aus 8 ſozialiſtiſchen und 7 bürges=
lichen
Senatoren zuſammen. Es liegt nahe, daß die Sozal=
demokraten
jetzt, wo ſie innerhalb der Koalition faſt eine Zwei=
drittelmehrheit
haben, ihre Hand auf das Amt des regierenden
Bürgermeiſters legen werden, das zurzeit der Demokrat Peterſen
inne hat.
Keine Mieterhöhung zum 1. April 1928.
Im Zuſammenhang mit der neuen Lohnbewegung und den
verſchiedentlich in die Erſcheinung getretenen Preiserhöhungen
iſt die Befürchtung in den betreffenden Kreiſen aufgetaucht, daß
demnächſt auch wieder mit einer weiteren Mietserhöhung zu rech=
nen
ſein werde. Es wird teilweiſe ſogar ſchon ganz beſtimmt
davon geſprochen, daß am 1. April eine weitere Erhöhung der
Miete vorgenommen werden würde. Wie wir dazu ganz zuver=
läſſig
hören, beruhen alle dieſe Mitteilungen auf Kombinadionen.
An amtlicher Stelle, denkt man gar nicht daran, eine weitere
Mietserhöhung in Erwägung zu ziehen.

*Die 6. Reichsſchulmuſikwoche
in Oresden.
Wurde ſchon im vorigen Jahre bei der Darmſtädter Reichs=
ſchulmuſikwoche
darüber geklagt, daß für die Teilnehmer die
Arbeit allzu reich bemeſſen ſei, ſo erſchien die Dresdener Woche
noch wie eine Steigerung. Waren doch die Vorträge ihrer Zahl
nach ſo reich bemeſſen, daß außer am Samstag täglich von früh
bis ſpät geredet wurde, nachmittags ſogar meiſt zugleich in zwei
Sektionen, und ihrem Wert nach, daß derart zahlreiche hoch=
aktuelle
Fragen zur Erörterung kamen, daß es jedem Teilnehmer
ſchwer fiel, dieſe oder jene Veranſtaltung zu verſäumen. Auch
die Zahl der Hörer brachte noch gegenüber den letzten Jahren
eine Vermehrung, hatten ſich doch rund 1000 Teilnehmer zu dem
Kongreß eingefunden. Auf beſonderer Höhe ſtanden die Refe=
rate
, welche die Schulmuſik in die gegenwärtige Lage der Päda=
gogik
einreihten (Litt=Leirzig, Metzner=Berlin, Majer=Leonhard=
Frankfurt, Max Pohl=Guben u. a. m.). Dazu wurden Richt=
linien
und Unterrichtspläne der einzelnen Staaten eingehend
beſprochen und dabei aller Schulformen gedacht, vom Kinder=
garten
über Grundſchule, Volksſchule bis zu den höheren Lehr=
anſtalten
der männlichen und weiblichen Jugend, und auch die
Lehrerbildungsſtätten kamen nicht zu kurz. Daß auch die ver=
ſchiedenen
Schulmuſikmethoden zu Wort kamen, bedarf kaum
der Erwähnung, und hier darf als beſonders wertvolles Ergeb=
nis
feſtgeſtellt werden, daß die Anhänger des Eitz’ſchen Ton=
worts
und der Tonika=Do=Lehre ſich zu einer Arbeitsgemein=
ſchaft
zuſammenfanden, die es ſich zur Aufgabe machen will,
in gemeinſamer Arbeit Muſikerziehungsgedanken allgemeinerer
Art zu ergründen, als dies bei der in ſich gekehrten Einzel=
arbeit
der Methoden bisher der Fall ſein konnte.
Schließlich wurde auch das Verhältnis der Univerſität zur
Schulmuſik eingehend geprüft, ebenſo die Fragen der Vorbil=
dung
für die Muſiklehrer an den höheren Schulen, die bei den
überaus ſtark angewachſenen Anforderungen künftig als Aka=
demiker
ausgebildet werden ſollen. Beſonders wertvoll war
auch ein genauer Vergleich der Stundentafeln des Muſikunter=
richts
an allen Schulen der verſchiedenen Staaten, der über=
raſchend
große Verſchiedenheiten erkennen ließ. Hierbei wurde
es beſonders verurteilt, daß in einigen wenigen Staaten in
höheren Schulen einige Jahre mit der Muſik ganz ausgeſetzt
wird, ſo daß der Unterricht der Oberklaſſen nicht mehr an das
anſchließen kann, was in den Unterklaſſen aufgebaut wurde.
Eine Sektion beſchäftigte ſich mit dem Thema Radio und Schall=
platte
im Mufikunterricht, und die letzte Sitzung galt den Be=
ziehungen
zwiſchen der Schulmuſik und dem Muſikleben unſerer
Zeit, ſowohl in bezug auf die Pflege des Kunſtwerks als auch
auf die Ausbildung von Verufsmuſikern. War auch die Fülle
des Gebotenen übergroß, ſo wird um ſo mehr der in Buchform

Thomas Mann Nobelpreiskandidat.

Profeſſor Dr. Thomas Mann,
der berühmte deutſche Romanſchriftſteller, wird als Kandidat
für den diesjährigen literariſchen Nobelpreis genannt. Thomas
Mann der Dichter der Buddenbrooks und des Zauber=
bergs
ſteht im 53. Lebensjahre, iſt Ehrendoktor mehrerer
Univerſitäten und Mitglied der Akademie.

wie im Vorjahr erſcheinende Kongreßbericht, der alle Referate
ihrem ganzen Umfang nach enthalten ſoll, von ganz beſonderer
Bedeutung ſein, da er wertvollſtes ſtatiſtiſches Material neben
einer Fülle wichtigſter Anregungen enthalten wird. Daß unter
den Referaten auch Nieten waren, ſoll nicht verſchwiegen wer=
den
. Wie wäre es auch bei ſolcher Meuge anders möglich?
Zur Tagung gehörten ferner eine Reihe muſikaliſcher Ver=
anſtaltungen
von verſchiedenem Wert. Der Vortragsfolge nach
nicht allzu gewählt war das Begrüßungskonzert des Dresdener
Lehrergeſangvereins und der ehemaligen Hoftrompeter. Auch

wenig glücklich ſchien uns das Jugendkonzert des zweiten Abends
zu ſein, da Leiſtungen vorgeführt wurden, die mit wenigen Aus=
nahmen
mit Schulmuſik nichts zu tun hatten, ſondern gerade die
muſikaliſche Betätigung der jungen Leute außerhalb der Schule
gezeigt wurde. Um ſo hervorragender war das Sinfoniekonzert
im Opernhaus und die ebenfalls von Fritz Buſch geleitete Auf=
führung
von Mozarts Coſi fan tutte‟. Wir hatten vor nicht
langer Zeit Gelegenheit, die überaus feine Kultur des Staats=
orcheſters
von Dresden zu bewundern. Im Konzert feierte ſie
beſondere Triumphe in der 4. Sinfonie von Brahms, während
ein Brandenburgiſches Konzert von Bach etwas allzu akademiſch
geſpielt wurde. In der Oper verbanden ſich hervorragende Soli=
ſten
mit dem Orcheſter zu einer Muſterleiſtung in muſikaliſcher
Beziehung, während die Inſzenierung erheblich konſervativ er=
ſchien
, womit wir natürlich nicht alle Verſuche moderner Art in
den Himmel heben wollen und beſonders davor warnen möch=
ten
, Barock= oder Rokokowerk ganz ihrer Farben= und Hellig=
keitsfreude
zu berauben. Eine Niete künſtleriſch war dagegen
der Liederabend wegen ſeines allzu bunten, teilweiſe bedeu=
tungsloſen
Programms. Gcſanglich hervorragend war Kammer=
ſängerin
Lieſel v. Schuch, während Kammerſänger Dr. Staege=
mann
als Liederſänger wohl geringere Bedeutung hat als im
dramatiſchen Beruf. Ganz beſonderes Intereſſe erweckten die
Vorführungen der beiden herrlichen Silbermannſchen Orgeln in
der Hofkirche und der Frauenkirche, in letzterer anläßlich einer
katholiſchen Orgelveſper. Auch in der Kreuzkirche wurde ein
Veſpergottesdienſt abgehulten, hier vermißte man aber ſchmerz=
lich
den Kreuzkirchenchor unter Bernh. Friedr. Richter, der ſich
auf einer Auslandsreiſe befindet. Denn eine Reichsſchulmuſik=
woche
in Dresden ohne dies berühmte Gegenſtück zum Leipziger
Thomanerchor, die beide ſich in Organiſation und Kunſtwirken
aus früheren Jahrhunderten bis zur Gegenwart erhalten haben,
erlebt eine der ſtärkſten Antegungen nicht, die ihr Dresden hätte
bieten können.
Auch in anderer Beziehung beklagten ſich alle Teilnehmer,
die im vorigen Jahre an der Darmſtädter Tagung teilgenome
men hatten. Während der ganzen diesjährigen Woche gab es
nur Arbeit und Muſikhören. Irgendwelche Veranſtaltungen ge=
ſelliger
Art fehlten völlig und wurden nur ungern vermißt, da
ſie allein die Teilnehmer auch außerhalb der Vortragsräume.
hätten vereinen können. Und ein beſonders wichtiger Zweck ſol=
cher
Kongreſſe iſt doch auch das Anknupfen berſönlicher Bezie‟=
hungen
, die für die berufliche Arbeit von größtem Wert ſein
können. Darum machte auch Profeſſor Keſtenberg=Berlin in ſei=
nem
Schlußwort der Stadt Dresden mit Recht den Vorwukſ,
daß ſie den Schulmuſikern gegenüber recht wenig gaſtlich geweſen
ſei, und ſprach die Hoff ung aus, daß bei künftigen Tagungen
ſich wieder das rechte Verhilinis zwiſchen Arbeit, Muſikhören
und geſellſchaftlichem Zuſammenſein einſtellen werde.
Friedrich Noack.

[ ][  ][ ]

Nummer 282

Dienstag, den 11. Oktober 1927

Geite 3

Deutſchnationaler
Parteitag in Worms.
DDie Deutſchnationalen zur befſiſchen Politik.
Worms, 10. Oktober.
Unter zahlreicher Beteiligung wurde am Samstag nachmit=
Sag in Worms der Landesparteitag der Deutſchnationalen Volks=
Sartei Heſſens im Städtiſchen Feſthaus eröffnet, nachdem am
Samstag vormittag der engere Landesvorſtand und ſpäter auch
Der erweiterte Landesvorſtand Sitzungen abgehalten hatten.
Der Landesvorſitzende, Exz. v. Hahn, eröffnete den Parteitag.
Für die Ortsgruppe Worms ſprach Dr. Raiſer herzliche Be=
grüßungsworte
. Für die Frauengruppe ſprach Frau Dr. Rein=
pardt
=Darmſtadt. Exz. v. Hahn dankte den Vorrednern für
chre herzlichen Worte und gab dann einen umfangreichen Bericht
iber die Tätigkeit des Landesvorſtandes. Es folgte dann die
Erledigung einiger geſchäftlicher Angelegenheiten und die Ge=
wehmigung
von Satzungsänderungen. Bei der Wahl zum enge=
nen
Landesvorſtand wurde der ſeitherige Vorſitzende Exz. v. Hahn
imnſtimmig wiedergewählt. Als zweiter Vorſitzender wurde eben=
ſo
einſtimmig Abg. Prof. Dr. Werner wiedergewählt.
Dieſer hielt dann eine große programmatiſche Rede über
d ie heſſiſche Politik, in der er auf alle politiſchen Fra=
ten
, ſoweit ſie die Deutſchnationale Volkspartei in Heſſen an=
tehen
, einging. Zuerſt betonte er den Föderalismus
tegenüber allen Beſtrebungen, Heſſen zum Reichsland zu erklä=
ten
. Er wandte ſich dann gegen den Flaggenzwang,
wie er in Heſſen dauernd ausgeübt werde. Seine Partei be=
kämpfe
weiterhin das Uebermaß der Verſtaatlichungen. In der
Schulfrage trete die Deutſchnationale Partei ein für die
Erhaltung der chriftlichen Simultanſchule in
Keſſen, allerdings unter der Vorausſetzung, daß dieſe auch wirk=
lrch
in chriſtlichem Geiſte geleitet werde, und gegen die
3 wangsgrundſchule. In der Aufwertungsfrage trete
die Fraktion ein für Beſchleunigung der Eintragung wieder
aifgewerteter Hypotheken. Zu den Steuerfragen bemerkte Abg.
Werner, daß die Deutſchnationalen die Abkehr von der Erz=
hergerſchen
Finanzreform verlangten.
Im Anſchluß an dieſes Referat verlas Exz. v. Hahn zwei
Cntſchließungen, die einſtimmig angenommen wurden.
In der erſten heißt es: Der Landesparteitag fordert die
deutſchnationalen Vertreter in den Parlamenten und in den
0 emeindekörperſchaften auf, der zunehmenden ſtaatlichen und
kammunalen Konkurrenz gegen die freie Wirtſchaft, insbeſondere
gegen das mittelſtändiſche Gewerbe, auf das entſchiedenſte ent=
gegenzutreten
. In der zweiten Entſchließung ſpricht der Lan=
d
.=Sparteitag der deutſchnationalen Landtagsfraktion ſeinen Dank
für ihre von deutſchnationalem Geiſte getragene Arbeit aus und
v rſichert den Fraktionsmitgliedern das uneingeſchränkte Ver=
tiwuen
. Zugleich bedauert der Parteitag, daß ſich der bewährte
bssherige Landtagsabgeordnete Prälat D. Dr. Diehl aus Ge=
ſundheitsrückſichten
veranlaßt geſehen hat, ein Mandat für die
ämnmenden Neuwahlen abzulehnen.
Abg. Wallraf über deutſchnationale Politik.
Der Landesparteitag der Deutſchnationalen Volkspartei, Landes=
varband
Heſſen=Darmſtadt, wurde am Sonntag fortgeſetzt. Am Abend
f.lgte eine öffentliche Verſammlung. Das Referat über. Die Geſamt=
litik der Deutſchmationalen Volksparti erſtattete Reichstagsabgeord=
nutker
Staatsmniſter a. D. Wallraf. Auf den Wert der äußeren Politik
zu. ſprechm kommend ſtreifte der Redner in kurzen Zügen die außen=
bllitiſchen
Verhältniſſe der anderen Länder, wie England, Frankreich,
Ruußland, Italien umd Amerika. Dann belauchtete er die äußere Politik
u ſeres eigenen Vaterlandes. Von Loearno ſagte der Referent, daß
di. Deutſchnationalen, obwohl ſie keine Gegner einer Verſtändigung mit
f ankreich wären, Locarno zwar veurrteilten, es aber trotzdem aner=
aunt
hätun, da eine neue Regierung nicht einfach die Abmachungen der
ushergehenden Regierung anullieren könne. Bezüglich der Kriegs=
geuldlüge
, dankte er dem Reichspräſidenten für ſeine mannhaften
Awrte bei der Tamenbergfeier. In der Frage der Abrüſtung be=
orrte
er den gleichm Standpunkt, den die Deutſchnationalen mit dem
Riichswehrminiſter einnehmen. Auch die Nichtnennung der
öchlußſumme der Reparationszahlungen, wäre für
uis als Schuldner modernes Sklaventum und in der Welt=
gei
chichte einzig daſtehend. Ueber den engen Zuſammenhang
wiſchen Wirtſchaft und Politik führte er u. a. aus, daß
s verfehlt wäre, die Sozialdemokratie zum Verbündetm des Unterneh=
nartums
gewinnen zu wollen, da ſie vom Klaſſenkampf leben würde.
die Landwirtſchaft bezeichneto er als die Urproduktion der Welt,
nach den während des Krieges gemachten Erfahrungen der Unter=
nBung
des Staates und der Gemeinden bedürfe. Es würden jährlich
ille Milliarden für landwirtſchaftliche Produkte ins Ausland fließen,
uns man müſſe daher vor einer Ueberinduſtrialiſierung Deutſchlands

warnen. Der Redner nahm ſodann Stellung zu der zweiten Frage:
Was wird aus dem Verhältnis zwiſchen Reich und Län=
dern
? Er ſprach ſich für einen geſunden Föderalismus aus, der die
Reichstreue gefördert habe, dem aber Gefahren drohen würden. Der
Redner bezeichnete in dieſem Zuſammenhang das jetzige Verhältnis
Preußens zum Reich als reine Wühlarbeit. Dann ging der Referent
noch näher auf die konfeſſionellen Gegenſätze ein, die nicht geeignet
wären, zum Aufbau beizutragen, wo doch andererſeits den beiden großen Dr. Sireſemann vor dem Internationaien
Kirchen ein ſo umfangreiches Feld der Betätigung gegeben ſei. Mit
einem ehrenden Gedenken der Nuhmestaten unſeres alten Heeres und
einem Bekenntnis zum deutſchnationalen Gedanken und deſſen Grund=
ſätzen
ſchloß Redner ſeine mit Beifall aufgenommenen Ausführungen.
Das Anrecht an den Penſionären.
Der Reichsfinanzminiſter hat ſich leider nicht entſchließen
können, die Vorſchläge zur Beſoldungsreform, die er für die
aktiven Beamten gemacht hat, auch für die Penſionäre, die Alt=
penſionäre
und die Warteſtandsbeamten, auszudehnen. Er hat
daran feſtgehalten, daß allen dieſen Gruppen nur ein Zuſchlag
zu ihren bisherigen Bezügen ausgezahlt wird in der Form,
daß dem für die Berechnung des Ruhegehaltes fälligen Dienſt=
einkommen
(bisheriges maßgebendes Ruhegehalt) ein Zuſchlag
aufgeſchlagen wird, der bis 1800 Mark, wohlverſtanden Grund=
gehalt
, 25 Prozent beträgt, bis 3500 Mark 22 Prozent, der bis
6000 Mark auf 19 Prozent fällt, bis 11 000 Mark auf 16 Prozent
und über 11 000 Mark nur noch 12 Prozent beträgt. Bei den
Altverſorgungsberechtigten, die ſchon das letztemal ſehr ſchlecht
wegkamen, denen ihre Penſion berechnet wurde nach der Be=
ſoldungsklaſſe
, in der ſie ihre Dienſtzeit begonnen hatten, ſoll
dieſer prozentuale Zuſchlag jeweils um 5 Prozent erhöht wer=
den
. Das heißt praktiſch geſprochen, daß auch diesmal wieder
die Ruheſtandsbeamten die weſentlichen Koſten der Beſoldungs=
erhöhung
zahlen ſollen. Der Finanzminiſter hat ſich auf den
Standpunkt geſtellt, daß er kein Geld hätte, mehr zu bewilligen
und daß die Gleichſtellung der Ruheſtandsbeamten nur auf
Koſten der aktiven Beamten gehen könnte. Er hat im Kabinett
auch eine Mehrheit gefunden. Soweit wir wiſſen, hat aber der
Vorſitzende der Deutſchen Volkspartei ihm erklärt, daß die
Deutſche Volkspartei ſich mit dieſer Abſpeiſung der Altpenſionäre
nicht einverſtanden erkläre und ſich volle Handlungsfreiheit für
die Ausſchußverhandlungen vorbehalte. Auch die Deutſch=
nationalen
werden wohl in der gleichen Richtung tätig ſein, ſo
daß dieſe Frage einer der wichtigſten Streitpunkte ſein wird.
Der Preußiſche Philologenverband gegen die
Beſoldungsvorlage.
Uns wird geſchrieben:
Die preußiſche Regierungsvorlage zur Beſoldungsreform ſtößt bei
der Philologenſchaft Preußens auf einmütige Ablehnung. Die Erregung,
die auf die Bekanntgabe des Entwurfs in dieſer Bamtengruppe ent=
ſtand
, findet ihren Niederſchlag in einer Erklärung, die der Vorſtand
des Preußiſchen Philologenverbandes abgibt. Die Philologemſchaft iſt
demnach durch Ueberbürdung mit ſchwerſter Berufslaſt und durch eine
wirtſchaftliche Notlage wie nie zuvor in der freudigen Hingabe an ihre
Berufsarbeit gehemmt. Eine jahrzehntelange Zurückſetzung hat die
Philologen gezwungen, ihre beſte Arbeitskraft auf die Löſung von Stan=
desfragen
zu verwenden. Durch die Beſoldungsreform hofften auch die
Philologem, für einige Zeit Ruhe zu bekommen, um ſich ihren eigent=
lichen
Aufgaben wieder mit geſammelter Kraft widmen zu können. Die
ungenügende Feſtſetzung des Normalgehalts der höheren Beamten iſt
aber für die Philologen wie für alle höheren Beamten eine ſchwere Ent=
täuſchung
, weil danach die höhenen Beamten nach wie vor am weiteſten
hinter ihrem Friedensgehalt zurückbleiben. Darüber hinaus bringt aber
der preußiſche Entwurf eine Zurückhſetzung der Philologen gegenüber, zwiſchen ihnen zu gelangen und ſo in einem ſozialen Frieden die
den anderen höheren Beamten. Die Philologen im Schuldienſt werden
von den eigentlichen Beförderungsgruppen ausgeſchloſſen. Selbſt die
Direktoren großer Anſtalten gelangen nicht in die Beförderungsgruppe,
die den Direktoren großer Amts= und Landgerichte zugänglich iſt. Die
Feſtſetzung einer Zulage von 600 Mark für die Direktoren der Nicht=
vollanſtalten
und für die Oberſtudienräte iſt uannahmbar, da ſowohl
im Reich wie in Preußen die Zulage für Oberräte auf 1200 Mk. feſt=
geſetzt
iſt. Dieſe Benachteiligung der Philologen in den Bförderungs=
ſtellen
empfindet der ganze Stand als eine Degradierung, gegen die er
ſchärfſte Verwahwung eingelegt. Beſonders ſchwer getroffen würde der
Philologenſtand, wenn die geplante Gehaltsregelung der Studienaſſeſ=
ſoren
zur Tatſache würde. Der Preußiſche Philologenverband beharrt
auf der Forderung, daß die Beſoldungseinheit zwiſchen Feſtangeſtellten
und Anwärtarn beſtehem bleiben muß. Solange der Staat die überalter=
ten
Anwärter nicht anſtellt, iſt es eine Forderung der Gerechtigkeit, daß
dieſe wie die angeſtellten Beamten im Gehalt aufſteigen. Die Aus=
nutzung
ihrer Arbsitskraft für geringeres Gehalt bei unſicherer Rechts=
ſtellung
iſt umoraliſch. Dig preußiſche Philologenſchaft erwartet, daß
das Kultusminiſterium in letzter Stunde noch alles aufbietet, um das
Staatsminiſterium von der Notwendigkeit der Abſtellung der angeführten
Mängel zu überzeugen. Für die bedrohte Kultur dürſte nicht nur ge=
ſprochen
, es miſſe für ſie auch gehandelt werden.

Deutſchland und
das Internationale Arbeitsamt.
Arbeitsamt.
Berlin, 10. Oktober.
Auf dem Bankett des Arbeitgeberverbandes zu Ehren des
Internationalen Arbeitsamtes hielt auch Dr. Streſemann eine
Rede, in der er zunächſt dem Vorſitzenden Herrn von Borſig für
ſeine Ausführungen, insbeſondere über die Aufgaben der deut=
ſchen
Außenpolitik dankte, ſodann führte er u. a. aus: Der Welt=
krieg
wird viel zu ſehr gewertet nach Schlachten und militäriſchen
Geſichtspunkden, ſtatt nach den geiſtigen Umwandlungen und Um=
wälzungen
. Die Weltwirtſchaftskonferenz war der Ausdruck des
Suchens nach einer Verſtändigung der Wirtſchaft, und die Suche
nach dem ſozialen Frieden iſt eine notwendige Ergänzung. Dabei
bedeutet der Geiſt mehr als Paragraphen, die Freiwilligkeit mehr
als Zwang. Daß Deutſchland jeden Weg gehen wird, der zum
ſozialen Frieden führt, ergibt ſich aus ſeiner ganzen Lage als
großes induſtrielles Land und bei der Notwendigkeit, ſozialen
Frieden under allen ſeinen Volksſchichten zu halten. Daß es alles
tun wird, für einen Ausgleich zwiſchen den Arbeitsbedingungen
der einzelnen Völker ergibt ſich aus ſeiner Stellung als Export=
induſtrieland
, die erheiſcht, daß unter dem gleichen Licht und
Schatten die Wirtſchaft der Völker ſich vollzieht. Deshalb ſind
alle Beſtrebungen des Internatiomalen Arbeitsamtes auch Be=
ſtrebungen
zum Einmünden in die große Grundlinie der deut=
ſchen
auswärtigen Politik. Sie ſind gegeben durch den Gedan=
ken
der Verſtändigung, des Miteinanderarbeitens und des ge=
meinſamen
Kampfes für friedliche Entwicklung aller Völker. Seit
Jahren hat die deutſche Außenpolitik nur dieſen Zielen gedient.
Wer das bezweifelt und Bewegungen innerhalb des deutſchen
Volkes pſychologiſch als entgegengeſetzt zu dieſen Beſtrebungen
anſehen will, der verkennt die Kräfte des Verſtandes und des
Gemütes, die ſich im deutſchen Volk für dieſe Friedenspolitik ein=
ſetzen
. Wenn vor kurzem Millionen Deutſcher der ehrwürdigen
Perſönlichkeit des deutſchen Reichspräſidenten in überſchäumen=
der
Herzlichleit huldigten, ſo nicht deshalb, weil in der Ver=
ehrung
für den einſügen Generalfeldwarſchall der Gedanke der
Revanche und der Gedanke der Kriegsbegeiſterung zum Ausdruck
kommen ſollte, ſondern gerade deshalb, weil uns der Herr Reichs=
präſident
die Verſimnbildlichung jener Enwwicklung der menſch=
lichen
Perſönlichkeit iſt, die über Erziehung, Tradition und
innere Einſtellung den Frieden in ſich gefunden hat zwiſchen der
Vergangenheit und der Gegenwart. Der Herr Reichspräſident
iſt für uns die Verkörperung deſſen, wie man in Pflichterfüllung
über die Grenzen des bibliſchen Alters hinaus ſich jenen Seelen=
ausgleich
erringt, der die Vovausſetzung für die Verwirklichung
der großen Idee iſt, daß Arbeit und tätiges Schaffen im Sinne
friedlicher Verſtändigung die beſte Erfüllung nationaler Pflicht
iſt. Laſſen Sie mich hoffen, daß die bewegten Zeiten, in denen
wir leben, unter drei Geſichtspunkten ſtehen mögen: ehrliche Ver=
ſtändigung
aller Arbeitſchaffenden am Ausgleich der Wettbe=
werbsverhältniſſe
unter den Völkern, um zu einem fair play
Baſis zu ſchaffen für Frieden und Verſtändigumg unter den
Völkern.
Ein neuer Beſatzungszwiſchen all. Ein deutſcher
Feldhäter von engliſchen Soldaten getötet.
Königſtein (Taunus), 10. Oktober.
Im benachbarten Cronberg ereignete ſich Sonntag abend
8 Uhr ein folgenſchwerer Zwiſchenfall zwiſchen drei engliſchen
Soldaten und dem Feldhüter Georg Haas. In Ausübung ſeiner
Tätigkeit bemerkte Haas in einem eingefriedigten Grundſtück drei
engliſche Soldaten und forderte ſie zum Verlaſſen des Grund=
ſtücks
auf. Hierbei erhielt er von einem Soldaten einen Schlag
vor die Bruſt, ſo daß er beſinnungslos zu Boden ſtürzte. Haas
iſt heute nacht gegen 1 Uhr im Cronberger Krankenhaus geſtor=
ben
. Der Täter und ſeine Begleiter hatten ſofort die Flucht nach
Königſtein zu ergriffen und konnten bis jetzt noch nicht ergriffen
werden. Die deutſchen und engliſchen Behörden ſind mit der
Aufklärung des Vorfalles beſchäftigt.

Frankfurter Schauſpielhaus.
Gaſtſpiel der hebräiſchen Habima.
Oybuk
In einer kleinen, dunklen Seitengaſſe Moskaus ſchlug die
Kabima 1917 ihr Heim auf, in einem Theaterchen, das
vr Sackleinwand ausgeſchlagen war und kaum zweihundert
Zufſchauer faßte. Sie kam von Wilna, wo der Schauſpieler
ſerrmach ſie zehn Jahre vorher als hebräiſche Wanderbühne ge=
wrndet
hatte: eine Truppe ruſſiſcher Juden, die durch Theater=
vielen
ſich ein kümmerliches Brot zu verdienen ſuchte.
In Moskau ebnete ſich ihr Weg. Sie gewannen Wachtan=
off
, den Regiſſeur der Stanilawſki=Bühne, als künſtleriſchen
erter. Er inſzenierte den Dybuk von Anſki, die dramatiſche
bearbeitung einer chaſſidiſchen Legende.
Dybuk der Dämon, iſt die irrende Seele eines verſtor=
en
en Menſchen. Lea liebt den armen Chanan. Doch ihr Vater
vick ſie dem reichen Menaſche zur Frau geben. Chanan ſtirbt
ſierüber. Seine Seele fährt als Dybuk in Lea und vermählt
ch mit ihrer Seele. Als der Rabbi den Dybuk aus Lea zu
ertreiben ſucht, vereinigt ſie ſich ſterbend durch den Tod mit
zm. Dieſe ſchöne Legende aus dem Lebenskreiſe der Chaſſidim
gi. Anſki, einſt der Sekretär der ruſſiſchen Sozialrevolutio=
äuen
Partei in Paris, in dramatiſche Form gekleidet.
Zweihundert Proben unter Wachtangoffs Leitung bereiteten
ſe Inſzenierung vor. Inzwiſchen hat die hebräiſche Habima‟
d. h. Bühne) ſeit dem erſten Moskauer Erfolg den Dybuk
Petersburg, Paris, Berlin, New York zweihundert=, vielleicht
reähundertmal geſpielt, bis ſie nun auch zu einem Gaſtſpiel im
k ankfurter Schauſpielhaus eingekehrt iſt. Dies iſt
er vorherrſchende Eindruck: eine mit allen künſtleriſchen Mit=
r
ausgearbeitete, in allen Einzelheiten feſtgelegte Aufführung!
he Realismus iſt in den zahlloſen Proben und Auffüh=
ungen
zum Teile ſchon zur Starrheit geworden. Alles
ol zog ſich mit ausgeglichener, unbedingter Sicherheit. Gottes=
feniſtliche
Formen und tägliches Leben gingen ineinander über.
in tönige Gebete und rſalmodierende Geſänge zogen in dem
(eſ chen Rhythmus vorüber, begleitet von Bewegungen, die wie
ta chinelle Bänder dahinfloſſen. Dazwiſchen gab es Momente
er Ruhe, in denen man Wachsfiguren vor ſich zu ſehen glaubte.
Die Aufführung ſpielte in hebräiſcher Sprache. Für den=
ni
gen Zuſchauer, der ſie nicht verſteht, wirkte der Bühnen=
orsgang
ſchließlich eintönig und ermüdend. Es gibt Schauſpieler,
us deren Spiel ſolche ſeeliſchen Erſchütterungen ſtrömen, daß ſie
ber alle Grenzen der Sprache hinwegſtrömen. Man bedurfte
ich=t des Italieniſchen, um von der Duſe, nicht des Japaniſchen,
m. von Sada Yakko auf das Tiefſte ergriffen zu werden. Solche
chauſpieler hat die Habima nicht. Der ſtrenge Rahmen ihrer
tegie würde ihnen auch wohl kaum Spielraum geben. Z.

Jules Verne iſt überholt!
Drahtloſe Telephonie ein neues Band zwiſchen Auslands=
deutſchen
und der Heimat.
Als vor kurzer Zeit über die ausgezeichnet gelungene Vor=
führung
der drahtloſen Telephonie=Verbindung von Berlin
und Hamburg nach Buenos Aires berichtet wurde, wird es vie=
manden
gegeben haben, der nicht dieſe Hochleiſtung der deutſchen
drahtloſen Technik bewundert hätte. Kaum jemand von uns
aber hat ganz ermeſſen, welche Bedeutung eine techniſch fehler=
freie
Ueberſeetelethonieverbindung für diejenigen gewinnt, die
fern von der Heimat, durch ein Weltmeer von ihr getrennt, leben.
Für ſie eröffnet die drahtloſe Telephonie die Möglichkeit, heimat=
liche
Laute, heimatliche Klänge zu vernehmen und damit das
Gefühl unmittelbarer Verbindung mit der Heimat zu gewinnen.
Zahlreiche Briefe ſind der Telefunken=Geſellſchaft, der Er=
bauerin
des Nauener Kurzwellenſenders, über den die Tele=
phonie
ausgeſandt wurde, aus den verſchiedenſten Ueberſee=
ländern
zugegangen. Die Stimmung der in der Ferne lebenden
Deutſchen beim Anhören von Sprache und Muſik aus Berlin
und Hamburg kommt beſonders in nachſtehendem Brief, zum
Ausdruck, den ein Herr aus Porto Alegre in Argentinien
ſchreibt und in dem es unter anderem heißt: Wir haben
Nauen reſp. Hamburg gehört! Meine Herren, wiſſen Sie, was
das heißt? Sind auch Sie ſchon verſchiedene Jahre von der
Heimat fortgeweſen an Plätzen, wo Kulturerrungenſchaften nach=
hinken
?, Drei Jahre bin ich begeiſterter Radioamateur, bin mit
den kurzen Wellen vertraut, baſtele Empfänger und Sender,
habe geſucht und geſucht und endlich habe ich Ihre Welle und
die Sendezeit gefunden. Am Samstag, den 20. Auguſt, um
5 Uhr nachmittags (9 Uhr Nauen) hörten wir zum erſten Male;
Sonntag viel beſſer; am Dienstag ging meine Frau nicht vom
Apparat; ſie iſt, ſeitdem heimatliche Klänge tönen, mit dem
Empfänger verwachſen. Am Mittwoch, alſo geſtern, hatte ich
einen Herrn von der hieſigen deutſchen Zeitung gebeten; anbei
der Bericht über ſeine Eindrücke. Die Konſtanz der Welle, die
Klarheit und Reinheit der Sprache waren hervorragend. Der
Empfang aus U. S.A. und Holland iſt damit überhaupt nicht zu
erreichen. Stolz als Deutſcher und Ihr Landsmann und Freude
im Herzen über Ihre großen Erfolge rufe ich Ihnen meine herz=
lichſten
Glückwünſche zu. Deutſchland voran!
Und in dem beigefügten Ausſchnitt der Neuen deutſchen
Zeitung von Porto Alegre heißt es: Unſer Mitarbeiter er=
klärt
, daß er noch ganz unter dem Bann dieſer ſenſationellen Be=
gebenheit
ſteht: Im Bruchteil einer Sekunde war das in Deutſch=
land
alſo in einer Entfernung von zirka 7000 Kilometern
geſprochene Wort hier in Porto Alegre deutlich vernehmbar,
ebenſo in Buenos Aires, wie aus der von dort abgegebenen Be=
ſtätigung
erſichtlich war. Mit ſolcher Schärfe war der Vortrag,

Silbe für Silbe, verſtändlich, daß man nur wünſchen konnte, daß
die Verſtändigung innerhalb unſeres hieſigen ſtädtiſchen Tele=
phonnetzes
immer mit der gleichen Klarheit erfolgen möchte.
Jules Verne iſt überholt. Wie lange wird es noch dauern, bis
wir von unſerem Zimmer aus nicht nur mit unſeren Lieben im
alten Vaterlande ſprechen, ſondern ſie zugleich mit der fort=
ſchreitenden
Entwicklung der bildlichen drahtloſen Uebertragung
auch zugleich ſehen können!
Ja und Nein.
Ap. Im Verlag von Ernſt Rohlvolt, Berlin W. 35, erſchienen der
2. und 3. Band von Ja und Nein, Schriften des Kritikers von
Alfred Polgar: Stücke und Spieler und Noch allerlei Theater
(Preis geh. je 5 Mk.). Es iſt erſtaunlich, welche Fülle von Stoff und
umfangreicher Kenntniſſe in dieſen beiden Büchern wiedergelegt iſt. Der
Verſuch, dem Inhalt dieſer Abhandlungen über Schauſpiel und Schau=
ſpieler
, der geiſtreichen Betrachtungen und Kritiken in Aphorismen zu=
ſammenzufaſſen
oder in ein Syſtem zu bringen, muß an der Unmaſſe
des Stoffes und ſeiner zwangloſen, potvourriartigen Behandlung
ſcheitern. Zu dem erſten 360 Seiten umfaſſenden Buche werden gegen
50 Autoren, allbekannte und weniger bekannte, mit mehreren hundert
Stücken einer Beſprechung und Kritik unterzogen und auch deren Auf=
führungen
und Darſteller erwähnt, in dem zweiten 240 Seiten ſtarken
Buche wird üben das Theater Pitoeff, Fairoffs Theater, Ruſſiſches
Kabarett und franzöſiſches Theater gehandelt, woran ſich die Abhand=
lungen
: Kritiſche Notizen, Sätze, Grundſätze; von Schauſpielern und
Rollen; Große kleiner Kunſt und Komiſche Figuren anſchließen. Hier
werden abermals mehrere hundert Stücke und in den weiteren Kapiteln
gegen 80 Künſtler, darunter alle prominenten und auch Filmſtare, be=
rückſichtigt
. Der Reichtum des Verfaſſers an Worten und Gedanken
iſt ebenſo unerſchöpflich, wie ſein Stoff. Seine Kritik iſt nicht einſeitig
eingeſtellt, aber offen und freimütig. Die Beherrſchung des gewaltigen
Stoffes erſtaunlich. Künſtlern und Kritikern werden dieſe faſt enzyklo=
pädiſch
zu nennenden Bücher von großem Nutzen ſein. Literaturfreunde
daraus viel Anregung und Belehrung ſchöpfen.

EP. Eine neue Erdbebentheorie? In der Pariſer Zeitung
Information entwickelt der Direktor des Obſervatoriums in
Bourges, Abbé Th. Moreux, die Anſicht, daß die Erdbeben im
Zuſammenhang mit der Sonnentätigkeit ſtänden. Er habe ſeit
längerer Zeit beobachtet, daß ein Zuſammenhang zwiſchen den
magnetiſchen Deviationen, den telluriſchen Strömungen und den
Schlagenden Wettern beſtände, und ſeine Studien hätten ihn zu
der Ueberzeugung gebracht, daß auch die Erdbeben in dieſen Zu=
ſammenhang
gehörten. Im allgemeinen könne man ſagen, daß
die Erde bebe, wenn die Sonnentätigkeit zunehme und dann
plötzlich wieder nachlaſſe. Danach ſagt Moreux für 1928 eine
Abnahme, für die Jahre 1929 und 1930 eine Zunahme der Erd=
beben
und von 1931 bis gegen 1934/35 eine Ruheperiode voraus.
Immerhin ſeien plötzliche Kataſtrophen möglich. Von 1931 ab
würden auch die allgemeinen Witterungsverhältniſſe normaler,

[ ][  ][ ]

Seite 4

Dienstag, den 11. Oktober 1927

Nummer 282

TOlisoriam
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Nummer 282

Dienstag, den 11 Oktober 1927

Seite 3

Aus der Landesnaupiſtadt.
Darmſtadt, 11. Oktober.
Heſſiſches Landestheater. In der erſten Aufführung des neu
finſtudiertem Muſikdramas Salome von Richard Strauß morgen
Iu ittwoch, den 12. Oktober, wirken mit die Damen Jacobs, Kiesting,
Zundwihr, Penſe und die Herren Balve, Deharde, Grauert, Grohm,
5nerrmann, Iſterling, Karen, Komregg, Kuhn, Möbus, Ney, Scharf,
Gogt. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm, Inſzenie=
mng
: Hans Esdras Mutzenbecher, Bühnenbild: Wilhelm Reinking.
Die neue Lokalpoſſe, die Dr. Georg Büchner gemeinſam mit
ſuobert Schneider für die Heſſiſche Spielgemeinſchaft
afaßt hat, iſt betitelt Der Lumbeawend oder Mann iſt
ann‟. Die erſte Aufführung findet kommenden Sonntag, 16. Okt.,
Kloinen Haus des Landesthcaters ſtatt.
Nochmals ſei hingewieſen auf den heute um 2 Uhr im Kleinen
5urus ſtattfindenden Vortragsabend von Ludwig Hardt; ein Haupt=
ell
des Programms iſt Heinrich von Kleiſt gewidmet, deſſen 150.
3ü burtstag man am 18. Oktober feiert.
Ordensjubiläum. Bruder Theobald aus dem hieſigen
Ly ankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Hermannſtraßa feierte
aller Stille im kernen Mutterhaus zu Waldbreitbach ſein 25jähriges
densjubiläum. Auch viele Jahre wurde ihm das pflichtenſchwera Amt
uges Vorſtehers anvertraut. So leitete Bruder Theobald in den ſchwe=
ar
Kriegsjahren das große Krankenhaus St. Marienwöhrt in Bad=
(euznach, wo er den Kranken, den verwundeten Soldaten und ſeien
Sürüidern immer ein lieber, verſtändnisvoller Vater war.
Lichtbildervortrag Dr. Ludwig Klages über Handſchrift und
Eyoarakter. Auf Veranlaſſung der Buchhandlung Heinrich Schroth hält
Ludwig Klages am 14. Oktober, abends 8.15 Uhr, im Mathildenhöh=
anie
einen Vortrag über Handſchrift und Charakter, mit
htbildern. Obwohl die Pſychologie der Handſchrift ſeit rund einem
alben Jahrhundert Gegemſtand ſtreng wiſſenſchaftlicher Unterſuchungen
und obwohl die Einwände ſamt und ſonders widerlegt wurden, die
nirn gegen ihre Möglichkeit glaubte erheben zu ſollen, ſo iſt doch in wei=
7 Kreiſen ſelbſt der Gebildeten immer noch das Vovurteil verbreitet,
handle ſich da um eine Art zigeunerhafter Wahrſagekunſt, der man
riht allzu viel Vertrauen ſchenken dürfe. Das rührt wohl beſonders
mm dem Umſtande her, daß neben der wiſſenſchaftlichen Pſychologie der
darndſchrift eine vielgeübte Dilettantengraphologie exiſtiert, die ſich
äuigſt überwundener Begriffe und Methoden bedient und freilich wohl
manchmal recht anfechtbare Ergebniſſe liefern mag. Darm ſchien es
inſgebracht, eine Autorität zu berufen, Herrn Dr. Ludwig Klages, der
ek drei Jahrzehnten das Gebut als Spezialiſt bearbeitet hat und dar=
imer
mit vielen Vorträgen und mehreren grundlegenden Werken her=
argetreten
ſt. Der Redner wird an Hand zahlreicher Lichſtbilder den
Nurchweis führen daß die Pſychologie der Handſchrift einen Teil der
urnfaſſenderen Wiſſenſchaft von der pſychologiſchen Bedeutung menſch=
ioher
Bewegungen bildet, daß man durch Rückübertragung der
Eykriftformen in die erzeugenden Bewegungsantriebe zu den allgemeinen
Birſetzen des Seelenausdrucks gelangt, und daß auf Grund freilich eſt
NS eingehenden Studiums dieſſer Geſetze durch Analyſe der Handſchrift
Arnfſchlüſſe über den Charakter des Schrifturhebers von ſolcher Sicher=
ſett
und Tragweite zu erlangen ſind, wie es auf keine and re Weiſe
glich iſt. Seinen Ausführungen, die ſchon aus manchem Saulus
ſeinen Paulus machten, darf man mit großen Erwartungen entgegen=
een
. Karten ſind im Vorverkauf in der Buchhandlung Heinrich
Ehchroth, Rheinſtraße 15, erhältlich. Näheres iſt aus der Anzeige
der Sonntagsnummer erſichtlich.
Zur Reform des Schreibunterrichts. Im Anſchluß an die
Ainsſtellung zur Reform des Schreibunterrichts veranſtaltet das
Blewerbemuſeum am Mittwoch, den 12. d. Mts., um
ſUhr, einen Diskuſſionsabend, an dem Profeſſor Rudolf
Kaoch über die von ihm gemeinſam mit der Offenbacher Lehrer=
chaft
ausgearbeiteten Vorſchläge berichten wird. Bei der Be=
demitung
der verhandelten Frage iſt zu wünſchen, daß nicht nur
die Lehrerſchaft, ſondern auch die Eltern ſowie Inter=
ſtenten
aus der Kaufmannſchaft ſowie aus allen Kreiſen,
vie mit Schriftweſen zu tun haben, ſich an dem Beſuch und der
25 skuſſion beteiligen. Die Veranſtaltung findet in dem großen
5hörſaal des Gewerbemuſeums ſtatt. Der Eintritt iſt frei.
* Die höhere Landesbauſchule beging am 5. Oktober die feierliche
Emöffnung des Winterſemeſters. Der Direktor, Herr Prof. Wien=
i
oP, begrüßte die vollzählig erſchienenen Lehrer und Schüler. Die
im meldungen zu den einzelnm Klaſſen waren qußerordentlich zahlreich
puangen, ſo daß viele Schüler wegen Ueberfüllung, noch mehr leider
vngen nicht genügender Vorbildung, die am Tage zuvor durch eine
nahrſtündige Aufnahmeprüfung dargetan werden mußte, nicht aufgenom=
mm
werden konnten. Herr Oberbauinſpektor Koch, der 1. Vorſitzende
S Deutſchen Bauſchulbundes Abſolvent der Schule, redete hierauf
vurgehend zu den Herzen der Schüler über die Erforderniſſe der Praxis
rnd ermahnte zu Fleiß und Treue. Nicht für die Schule, für das Leben
ermen wir. Es folgte ſodann die Verleſung der 250 angenommenen,
ruf zehn Klaſſen verteilten Schüler durch den neuen Vorſteher des Sekre=
arriats
der Schule, Herrn Oberſekretär Zilch. Danach ergriff Herr
Snudienrat Dipl.=Ing. Hainz, Vorſtand der Tiefbauabteilung, das
Aort zu einer Schlußanſprache, in der er dim Schülern den Techniker
einte als den, der die Schöpfung der ſichtbaren Welt fortführte und
ſien mit ſeinem Geiſt beſeelte. In markigen Worten gedachte er des grei=
er
). Reichspräſidenten v. Hindenburg anläßlich ſeines 80. Geburts=
au
:3, des Mannes, dem jeder Deutſche und insbeſondere die Jugend
n! Pflichterfüllung nachzueifern nicht erlahmen ſollte. Mit dem ge=
nafinſam
geſungenen Deutſchlandlied ſchloß die erhebende Feier.
Beizvorführung. Vom Heſſiſchen Landwirtſchaftsamt Darmſtadt
wrd uns geſchrieben: Gerade ſo wie im vorigen Jahre bſteht auch in
iefſem Jahre die Gefahr, daß das Wintergetreideſaatgut Roggen
uc Weizen infolge der feuchten Witterung dieſes Sommers ſtark
utt Schneeſchimmel infiziert iſt. Als Folge des Schneeſchimmels zeigt
ia im Frühjahr trotz genügend ſtarker Saat im Herbſt ein dünner
Pillanzenſtand auf den Feldern, der für Auswinterung gehalten wird.
Aieſem ung=ſunden Ausſehen der Saat kann entgegengetreten werden.
Duier Schneeſchimmel wird durch Beizen des Saatgutes vernichtet. Um
)ie landwirtſchaftliche Bevölkerung mit der Saatbeize (Naß= und Trok=
kelnbeize
) vertraut zu machen, veranſtaltet das Landwirtſchaftsamt Darm=
undt
in der Woche vom Dienstag, den 11. Oktober, bis einſchließlich
Mnontag, 17. Oktober in den Orten Bickenbach, Alsbach, Hähnlein, Lang=
wrden
, Rodau und Zwingenberg, jeweils morgens 9 Uhr, Probe=
önizungen
. Die Beizung geſchieht koſtenlos. Zu beizendes Saat=
grkreide
iſt mitzubringen. Intereſſenten ſind dazu eingeladen. Näheres
wrrd im Laufe der Woche durch die einzelnen Bürgermeiſtereien bekannt
grigeben

Nationaler Fre. ballonwettbewerb
Darmſtadt 1927.
Welche Bedeutung man dem Nationalen Freiballonwettbewerb, der
am 16. Oktober, nachmittags 3 Uhr, auf dem Darmſtädter Flugplatz
ſtattfindet, im Reiche beimißt, geht daraus hervor, daß ein weiterer
Ballon ſeine Meldung abgegeben hat. Es iſt dies der Leipziger Ballon
Leipziger Meſſe mit einem Inhalt von 1680 Kubikmeter. Sein
Führer Apfel hat ſchon viele große Ueberlandfahrten gemacht.
Auf dem Flugplatz werden ſchon Vorkehrungen getroffen, um die
Gaszuleitung zu legen. Die Ballone werden im rechten Winkel um
die Flugzeughalle in einer Zickzacklinie Aufſtellung finden. Man mußte
das tun, da die Ballone, in einer Reihe aufgeſtellt, eine zu lange Front
einnehmen würden und ſicherlich für die ſtartenden ud landenden
Maſchinen ein großes Hindernis bedeuten würden.
Der Darmſtädter Graphiker Pfeil hat zu dem Freiballonwett=
bewerb
ein von den ſeitherigen Plakaten vollſtändig abweichendes neues
Plakat geſchaffen. Er betritt hier neue Wege. Sowohl in der Plakat=
geſtaltung
, für derartige Veranſtaltungen, als auch in der Plakatkunſt
ſelbſt. Der Veranſtalter des Wettbewerbes, Heſſenflieger=Verein für
Luftfahrt, hat ſich entſchloſſen, dieſes Plakat zur öffentlichen Diskuſſion
zu ſtellen. Jedermann kann ſeine Meinung, auf ein Papier geſchrigben,
als Brief an die Geſchäftsſtelle des obigen Vereins, Ludwigsplatz 6,
einſchicken. Die beiden beſten Meinungen, die nach Anſicht des
Preisgerichts, welches ſich aus dem Organiſationsausſchuß des Wett=
bewerbes
zuſammenſetzt, die treffendſte Barteilung des Plakates ent=
halten
(es ſei für vder gegen), erhalten als Preis einen Freiflug. Als
Schlußtermin iſt die Poſteinlieferung Donnerstag, 9 Uhr abends, feſt=
geſetzt
.

1

in Mußbaum poliert

zeigen wir auf der Handelsschau
8.-13, Oktober, täglich 9-19 Uhr,
in der städtisch, Festhalle (156188o

Rost & Fischer aiexanderstr. 10

Orpheum. Drei alte Schachteln Operette in einem
Vorſpiel und drei Akten von Hermann Hallen und Rideamus, Muſik
von Walter Kollo, gelangt heute zur Erſtaufführung. Die
Operette Drei alte Schachteln zählt zu den beſten Werken des bekann=
ten
Operettenkomponiſten Walter Kollo umd erlebte an ſämtlichen Groß=
ſtadtbühnen
in der Folge Hunderte von Aufführungen. Das Textbuch
iſt äußerſt ſtimmungsvoll geſchrieben und wird durch die beſonders melo=
diöſe
Muſik Walter Kollos beſonders unterſtützt. In der Operette Drei
alte Schachteln kommt beſonders der geſunde Humor zur Geltung, der
in den Hauptrollen von Auguſte (Eva Wendlandt) und Cornelius
Haſenpfeffer (Hans Shavill) getragen wird. In der Tenorpartie tritt
der erſte Tenor Hans Gleixner (ehem. Mellini=Theater Hannover) be=
ſonders
hervor, dem ſtimmlich beſondere Vorzügg eigen ſind. Die Auf=
führung
wird von Oberſpielleiter Curt W. Behrenſen ſzeniſch, von
Kapellmeiſter Kurt Ludwig muſikaliſch geleitet. Kartenverkauf in den
Vorverkaufsſtellen Hugo de Waal, Verkehrsbureau, ſowie Zeitungskiost
Ernſt Ludwigs=Platz. Preiſe von 13 Mark.

Bei Unfall und Krankentransporken-
Verleihen von Krankertbedarfsarrtikeln

((15580a

A e
z Rein Ur
Der.

ist ſelefonruf Janikäts-Wache Rotes Kreuz.
lelefon: 4oo Darrnskadt.

Männervereinigung der Petrusgemeinde. Auf die Monatsver=
ſammlung
am Mittwoch, den 12. Oktober, abends 8 Uhr, ſeien Mitglie=
der
und Freunde hiermit beſonders hingewieſen. Der Vorſitzende, werr
Oberreallehrer Frank, wird einen Vortrag halten über Männervereini=
gungem
und kirchlicher Helferdienſt.
Jugendvorträge. Wie uns mitgeteilt wird, hält der General=
ſekretär
der deutſchen Jugendhüinde für entſchiedenes Chriſtentum Paul
Stolpmann vom 17.21. Oktober allabendlich im Hörſaal 330 der
Techniſchen Hochſchule (Eingang Weſtportal) Jugendvorträge. Näh=res
folgt in Kürze.

*Bezirksſchöffengericht.
p. 1. Wieder ein Autozuſammenſtoß, der das Gericht beſchäftigt.
Angeklagt iſt der fahrläſſigen Körperverletzung der Kraftwagenfuhrer
Joh. Ritſcher zu Darmſradt, in Dienſten der Hcag. Es wird ihm
zur Laſt gelegt, am 22. Marz 1927 in Elmshauſen durch Fahrläſſigreit
die Körperverletzung des Kaufmanns Joſef Maher zu Reichenbach ver=
urſacht
zu haben, indem er mit ſeinem 40pferdigen einen Transformator
transportierenden Kaſtnwagen, der eine Laſt von 5 Tonnen faßt, auf
der Fahrt von Gadernheim in der Richtung nach Bensheim begriffen,
nach Ueberholung einer Motorſäge in zu ſchnellem Tempo fuhr und dem
mit ſeinem Pferdefuhrwerk auf der rechten Seite der Krelsſtraße Elms=
hauſen
Reich’mbach haltenden Joſeph Mayer nicht genügend nach rechts
auswich, ſo daß er deſſen Fuhrwerk anfuhr und den genannten Mayer
von ſeinem Wagen ſchleuderte, ſo daß er Verletzungen an Kopf und
an der Naſe davontrug. Ritſcher, der ſeit 1913 Chauffeur iſt, will mit
12 Kilometer Geſchwindigkeit gefahren ſein; der Kaſtenwagen könne nur
bis zu 16 Klm. Geſchwindigkeit fahren. Der Verletzte beſtätigt, daß er
vom Wagen geſchleudert wurde, der infolge des Zuſammenſtoßes her=
umgedreht
wurde; das Pferd, das er fahre, ſei an dieſe Autoſtraße ge=
wöhnt
. Der Fahrer der Motorbandſäge bekundet als Zeuge, daß das
Pferd Mayers nicht geſcheut hat, wie dies der Angeklagte, der eine
Schuld ſeinerſeits beſtreitet, behauptet. Dieſer Zeuge beſtätigt, daß
Angeklagter beim Ueberholen ſeiner Säge zu raſch gefahren ſei. Der
Sachverſtändige hält dafür, daß das Auto eine verhältnismäßig große
Goſchwindigkeit gehabt haben müſſe, ſo daß ein Schleudern ſtattfand.
Sachgemäß näre es geweſen, nicht zu überholen und hinter der Band=
ſäge
zurückzubleiben. Der Staaatsanwalt vertritt die Anſchauung, der
Angeklagte habe beim Ueberholen nicht die notwendige Vorſicht ange=
wendet
, er hätte das Schleudern des Wagens unbedingt v rhüten müſſen.
Es handle ſich um einen vermeidbaren Betriebsunfall. Es wird eine
Geldſtrafe von 50 Mark beantragt. Der Verteidiger vmneint ein fahr=
läſſiges
Verſchulden. Infolge des Scheuens habe das Pferd den Wagen
in den Laſtkraftwagen hineingedrückt; es ſei ſehr wohl demkbar, daß das
Pferd dabei auf die Seite geſprungen ſei. Das Urteil erkennt auf
100 Mark Geldſtrafe, die in monatlichen Raten zu je 10 Mk.
zu entrichten iſt. Der Angeklagte habe den Anprall mit dem Mayer=
ſchen
Fuhrwerk zu vertreten.
2. Wegen Fälſchung dreier Beſtellſcheine auf die Illuſtrierte Ztg.
hat ſich ein hieſiger Zuſchneider zu verantworten. Dieſe Abonnements=
ſcheine
ſandte er an den Stuttgarter Verlag ein. Der Angeklagte gibt
zu, die Scheine geſchrieben zu haben, doch behauptet er, daß die Beſtel=
lung
erfolgt ſei, in einem Falle könne ein Irrtum vorliegen. Der
Staatsanwalt hält den Angeklagten nur in einem Falle für überfüührt;
mit Rückſicht auf den geringen Betrag, um den es ſich handelt, werden
zwei Wochen Gefängnis beantragt. Das Urteäl lautet dem=
gemäß
.
Die Gratis=Prämien für den Montags=Beſuch in der
Städtiſchen Feſthalle fielen auf folgende Nummern: Gelbe
Karte Nr. 7029: ein Grammophon mit doppeltem Federwerk.
Geſellſchaftskarte Nr. 732: ein Linoleumteppich. Blaue Karte
Nr. 2016: ein Photo=Apparat.
Verein der Hundefreunde von Darmſtadt und Umgegend für
Raſſezucht=, Polizei= Schutz= und Gebrauchshundeweſen (e. V.) Freitag,
den 14. Oktober, abends 8 Uhr, Mitgliederverſammlung im
Vereinslokal Brauerei zum goldenen Anker. Zahlreiches Erſcheinen
der Mitglieder erwünſcht.
Geſchäftsneubau Seidenhaus Volz. Die hieſige Firma Seidenhaus
Volz (Inhaber Franz Giſſinger) hat nummehr, nach 60jährigem B=
ſtehen
, mit dem volſtändigen Abbmich des von ihr erworbenen Hauſes
Luwigſtraße 7 (bisher Pelzhaus Hau) begonnen, um an dieſer Stellg
einen modernen Geſchäftsneubau zu errichten. Das geſamte, aus vier
Stockwerken beſtehende Haus wird ausſchlioßlich zu Geſchäftszwecken,
unter Angliederung neuer Modeabteilungen, ausgebaut. Unter anderem
übernimmt das Seidenhaus Volz das bisherige Pelzhaus Hau mit Er=
öffnung
des Neubaues in eigene Regie. Für die Uebergangszeit wird
der Verkauf ſowie Umänderungen von Pelzen jeder Art nach wie vor
unter Leitung des Herrn Hau in dem alten Lokale des Seidenhquſes
Ludwigſtraßg 13 ſtattfinden.
Der Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen veranſtaltet auch in dieſem
Jahre, und zwar am 16. Oktober, ſein Herbſtkonzert. Der Zither=
virtuoſo
Ad. Arnold aus Dresden, der zu dieſem Konzert gewonnen iſt,
wird, die bedeutendſten Werke der Zitherliteratur zu Gehör bringen.
Neben dieſem wird das Programm durch Geſangsvorträge ſowie Vor=
träge
des aktiven Chores ausgeſchmückt. Aurf die Anzeige im Inſeraten=
teil
dieſes Blattes in den nächſten Tage, ſowie auf den Programm=
aushang
in verſchiedenen Geſchäften wird hingewieſen.
Hegezeit für Rehwild betreffend. Hinſichtlich der Hegezeit für
Nehwild behält es in dieſem Jahre bei der im § 2 Ziffer 1 und 2 der
Verordnung, die Ausführung des Jagdſtrafgeſetzes, insbeſondere die
Anordnungen wegen der Hegezeit betreffend, vom 29. April 1914/12. De=
zember
1921, getroffenen Regelung ſein Bewenden. Demnach beginnt
die Schußzeit für weibliches Rehwild i dieſem Jahre am 16. Oktober
und endigt am 11. Dezember. Mit dem letzteren Tage endigt auch die
Schußzeit für das männliche Rehwild.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Am Freitag dieſer Woche
beginnt die erſte Klaſſe der neuen 30. (256.) Klaſſenlotterie, zu
der die ſtaatlichen Einnahmer noch eimige Loſe abzugeben haben, weil.
ihnen durch die Vermehrung der Loſeanzahl noch einige Loſe von der
General=Lotteriedirektion zugewieſen wurden. Trotzdem iſt die Nach=
frage
auch diesmal wieder eine gußerordentlich große, ein Beſweis da=
für
, wig beliebt dieſe über 125 Jahre beſtehende Staatslotterie iſt. Die
bisherigen Spieler, die ihre Loſe noch nicht erneuert haben, werden
gebeten, die Erneuerng bis allerſpäteſtens Donnerstag,
den 13. Oktober, zu bewirken, oder dem Einnehmer zu melden,
wenn ſie das Spiel nicht fortzuſetzen wünſchen.
Aus den Parteien.
Die Volksrechtspartei (Reichspartei für Volksrecht und
Aufwertung) fordert, wie aus ihrer heutigen Anzeige erſichtlich, alle
ihre Mitglieder und Freunde, Reichsbankgläubiger, Rentner, Sparer
onſtige Entrechteten auf, ſich in die auf dem Stadthaus, Zimmer 17,
offenliegenden Liſten zur Unterſtützung ihres Wahlvorſchlages einzu=
zeichnen
. Nach den neuen Wahlbeſchränkungsvorſchriften ſind die privat=
geſammalten
Unterſchriften ungültig und müſſen auf dem Stadthaus
wiederholt werden.

für Redner, Sänger, Raucher, Sporttreibende.
und bei En-
Rältung nur
Wokheila
Perlen,

mellen Rpoihelen

und 0w9
Moch i

Tageskalender für Dienstag, den 11. Oktober 1927.
Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Kleines Haus, Anfang 20 Uhr, Ludw. Hardt: Aus deutſcher
Proſa von Kleiſt bis Kaſka. Orpheum Anfang 20 Uhr: 3 alte
Schachteln, Konzerte: Hotel Schmitz; Schloß=Café; Herrn=
garten
=Café. Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele.

10eree GeubeUGGere14
Gecode Gecehet SeuleSete.

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Seite 6

Dienstag, den 11. Oktober 1927

Nummer 282

Ein Briefüber Schleſien aus Süddeutſchland.
In wohl erwogener Abſicht wählt die Deutſche Reichsbahn= Geſell=
ſchaft
für dienſtliche Beſprechungen ihrer Beamten gelegentlich Tagungs=
orte
, die im den verſchiedenſten Teilen des Deutſchen Reiches liegen.
Den Beamten wird hierdurch Gelegenheit gegeben, ihren dienſtlichen
Geſichtskreis zu erweitern und manches Intereſſante zu ſehen, aber auch
Gegenden kennen zu lernen, in die ſie Urlaubsreiſen kaum führen wür=
den
. So führte in den jüngſten Tagen auch ein dienſtlicher Anlaß Eiſen=
bahnbeamte
aus allen Gauen des Reiches nach Schmiedeverg im Rieſen=
gebirge
.
Ueber die Eindrücke, die beſonders die ſüddeutſchen Herren von
Schleſien gewonnen haben, ſchreibt einer der Teilnehmer aus Süd=
deutſchland
:
Mit Achtung ſpricht jeder deutſchfühlende Mann das Wort
Schleſien als den Namen eines jener Länder aus, die unter der
Diktatur des Friedensvertrages zu leiden haben. Dieſes Land einmal
zu ſehen und ſeime Hauptſtadt Breslau kennen zu lernen, dieſer Wunſch
begleitete uns auf unſerer weiten Reiſe und wob in die Bilder der
ſchönen deutſchen Gaue, die wir im ſauſender Fahrt durcheilten, nicht
gerade günſtige Vorſtellungen über den für uns ſo fernen Oſten Deutſch=
lands
. Doch wie waren wir aufs angenehmſte überraſcht, als wir
das Schleſierland und ſeinen ſchönſten Schmuck, das Nieſengebirge, zum
erſten Male erblickten! Hatte die Fahrt nach Schmiedeberg ſchon viel
Schönes gezeigt, ſo begeiſterte geradezu die Lage Schmiedebergs mit
dem Rieſengebirgskamm im Hintergrunde. Das Eiſenbahn= Erholungs=
heim
hatte uns für die Tagung ſcine gaſtlichen Tore geöffnet. Inmitten
ſchöner Anlagen allſeits von der Sonne beſchienen, liegt idhylliſch das
Heim angeſichts des Rieſengebirges. Saftig grüne Wieſen überall und
herrliche dunkle Tannenwälder erquicken das Auge, dazu ſonnenklare
Tage und der Wunſch drängt ſich gewaltig auf: Hier möchte ich
längere Zeit verweilen dürfen! Hier iſt kerndeutſches Land. Sauber
und lieblich ſind die Gebirgsſtädtchen, keine Spur von öſtlichem Ginſchlag,
kein deutſchfremder Laut.
Hoch droben lockt die Schneekoppe. Bequem iſt der Anſtieg, wenn
man bis Krummhübel die Bahn oder das Auto benutzt. Die Ausſicht
nach Schleſien in das weit ausgedehnte Hirſchberger Tal und in die
Tſchechoſlowakei ſoll herrlich ſein und die kleine Mühe des Aufſtiegs
reichlich lohnen. Leider konnten wir dieſes Genuſſes nicht teilhaftig
werden. Die Gebirgswege ſind i beſtem Zuſtande, die Wegebezeich=
mung
gut und zuverläſſig, die Verpflegung in den Bauden genügt allen
Anſprüchen ein Anreiz für Wanderluſtige nach dem Rieſengebirge.
Schöne Abendſtunden brachten uns mit der Einwohnerſchaft
Schmiedebergs in nähere Berührung, und dabei lernten wir einen
Menſchenſchlag kennen, deſſen liebenswürdige Verkehrsformen und
warmen vaterländiſchen Gefühle unſere ganze Sympathie und Hoch=
achtung
errangen. Im Weſen der Schleſier zeigte ſich ſo mancher uns
Süddeutſchen verwandte Zug. Ungern ſchieden wir aus dem Kreiſe der
lieben Schmiedeberger, aber mit den Gefühlen angenehmſter Erinnerung.
Einigen von uns, denen zur Heimreiſe noch der Sonntag zur Ver=
fügung
ſtand, war ein beſonderer Genuß geboten. Wir durften nach
intereſſanter Fahrt durch das Waldenburger Kohlenrevier Breslau, die
wunderſchöne Hauptſtadt Schleſiens kennen lernen. War auch die zur
Verfügung ſtehende Zeit kurz bemeſſen, ſo ſahen wir doch in den weni=
gen
Stunden dank der vorzüglichen Führung, die wir der außerordent=
lichen
Güte des Herrn Präſidenten der Reichsbahndirektion Breslau zu
verdanken hatten, Breslaus Sehenswürdigkeiten und hiſtoriſchen Stätten,
durften von der Liebichshöhe einen Blick über die Halbmillionenſtadt
werfen, die ſich in jeder Beziehung ſtolz in die Reihen der übrigen
modernen Großſtädte ſtellen darf, und mußten, als wir Schleſien ver=
ließen
, uneingeſchränkt bekennen, daß unſer Vorurteil jeder Begrün=
dung
entbehrt und das Geſehene alle unſere Erwartungen in den
Schatten ſtellte. Unſeren engeren Landsleuten aber möchten wir von
Herzen wünſchen, daß noch recht viele von ihnen nach dem ſchönen
Schleſien und zur urdeutſchen Stadt am Oderſtrande ihre Schritte lenken.
Es wird keinen gerenen!

Der Gaskachelofen.
Wenn auch die Zentralheizungen für die Wohnungsmieter eine
große Bequemlichkeit bedeuten, da ſie ihnen die Sorge für Betrieb und
Inſtandhaltung der Heizung abnehmen, ſo bringen ſie doch andererſeits
manche Nachteile mit ſich. Erwähnt ſeien nur die Uebergangszeiten, wo
Mieter und Hauswirte wegen der Zentralheizung oft genug in Streit
geraten. Auch trägt das Fehlen jeder Luftabführung bei Zentralheizung
in den Räumen nicht gerade zur Verbeſſerung der Zimmerluft bei. So
hat man namentlich für ſolche Räume, in denen man nur für kurze Zeit
der Heizung bedurfte, ſchon vielerorts die Heizung durch Gasöfen ein=
geführt
, welche den Raum, in dem ſie ſich befindet, binnen wenigen
Minutn erwämrt und danach, wenn man der Wärme nicht mehr bedarf,
auch jeden überflüſſigen Brennſtoffverluſt vermeidet. Teils paßte ſich
die Gasheizung in ihrer Form der Zentralheizung an, teils auch dem
beliebten, namentlich in England verbreiteten Kaminfeuer. Immer ver=
binden
ſie mit der Heizung auch die nowwendige Lüftung des Raumes,
und ſtellen ſo eine ſehr geſunde Form der Heizung dar. Auch der alte
gute Kachelofen, an dem man ſich ſchön wärmen konnte, und der heuto
noch die am weiteſten verbreitete Heizung iſt, geht mit der Zeit. Er
hat der Rauch= und Rußplage, die er hisher mit verbreiten half, den
Kampf angeſagt, und bedankt ſich dafür, erſt die Tätigkeit einer kleinen
Gasanſtalt auszuüben, ehe er Wärme gibt. Er wird heute ſo gebeut,
daß er gleich mit dem reinlichen, gut brennenden Gas beheizt wird und,
ſciner Eigenſchaft entſprechend, dabei ſich allmählich anwärmt, um dann
langſam ſtrahlend ſeine behagliche Wärme wieder abzugeben. Noch zwei
Stunden nach Ausſchaltmg der Heizung betrug beiſpielsweiſe in einem
genau geprüften Raum die durchſchnittliche Zimmerwärme 18 Grad Cel=
ſius
. Ein Ofen, der einen Raum von (twa 60 Kubikmeter Luftinhalt
beheizt, braucht ungefähr eine Stunde Anheizzeit, wofür zirka 1 Kbm.
Gas erforderlich iſt; der Ofen gibt dann 56 Studen lang Wärme ab.
Es ſcheint, als ob hier mit der Uebernahme der Gasheizung die Ent=
wicklung
ähnlich der in England iſt, wo die dort am meiſten beliebte
Heizeinrichtung, der Kamin, ebenfalls auf das Gas zurückgreifen mußte.

Geſchäftliches.
Unſerer heutigen Auflage für Darmſtadt und Umgebung liegt ein
Proſpekt der Firma Henkel u. Cie., Düſſeldorf, bei, worauf wir unſere
(1S688
Leſer an dieſer Stelle aufmerkſom machen.

Unſerer heutigen Gefamtauflage liegt ein Proſpekt der Firma
F. Zeimann, Textilwaren, Frankfurt a. M. und Fuhrländer, Spezial=
haus
für Damenbekleidung, Frankfurt a. M., bei, worauf wir unſere
(TN1548
Leſer an dieſer Stelle aufmerkſam wachen.

Wenn Kinder einkaufen gehen, ſollte man immer aufſchreiben, was
ſie bringen ſollen. Man erſpart dem Kaufmann dadurch Rätſelraten
und ſich ſelber Aerger. Will man Schuhcreme haben ſo ſchreibe man ein=
fach
: Erdal Rotfroſch und füge die Farbe bei, in der man dieſe meiſt=
gekaufte
, einzig daſtehende Schuhereme wünſcht, achte aber auch darauf,
daß man nur Erdal bekommt.

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 12. Oktober
(nach der Wetterlage vom 10. Oktober).
Wolkig mit Aufheiterung, Temperaturen anſteigend und trocken.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

ſitzt wieder feſt! Nimm
Der läſtige Schleim Fays echte Sodener und
Du wirſt den quälenden Huſtenreiz los ſein.
(I.14492

Aus Heſſen.
* Meſſel, 10. Okt. Eine unvermutete Feuerwehrin.,
ſpektion, fand hier durch Kreisfeuerwehrinſpektor Schnell ſtatt.,
Das Kreisfeuerwehrauto traf zu einer Zeit ein, als die Bürgerſchaftt
ſich zur Ruhe gelegt hatte. Plötzlich ertönten Feuerſignale. Nach etwon
fünf Mimuten waren am Gerätehaus unter Führung des Bürgermeiſterss
ſoviel Feuerwehrleute eingetroffen, daß ein erſter Brandangriff erfolgem
konnte. Nach etwa zehn Minuten war die Feuerwehr faſt vollzählig zum
Stelle. Kreisfeuerwehrinſpektor Schnell dankte für den erwieſenem
Pflichteifer, der zugleich ein beredtes Zeugnis für die Schlagfertigkeitzt
der Wehr ablege.
B. Wixhauſen, 10. Okt. Elektriſches Licht in der Meſſe=
lerſtraße
. Die vor einiger Zeit begonnenen Arbeiten am Ortsnetz=
nach
der Meſſelerſtraße ſind in der vergangenen Woche beendet worden=
ſo
daß die Bewohner der Meſſelerſtraße ſich nun auch des elektriſcher,
Lichts erfreuen können. Die Fünfundſechzigjähriger
vevanſtalteten im kleinen Saal des Gaſthautſes zur Krone eine Jubi.
läumsfeier, die bei Muſik und Geſang in der gemütlichſten Weiſe fün
alle Beteiligten verlief. Am Sonntag morgen gingen dann die Jubi=
lare
gemeinſam in den Gottesdienſt und am Nachmittag folgte nochmalss
eine kleine Zuſammenkunft, die den Abſchluß bildete für die würdig ver=
laurfene
Jubiläumsfeier der Fünfundſechzigjährigen.
4n. Arheilgen, 10. Okt. Gemeinderatsbericht. Mit der
Erhebung einer allgemeinen Wertzuwachsſteuer ſowie der Krankenver=,
ſicherung für Sozialrentner erklärte man ſich einverſtanden. Das Ge
ſuch des Zahnarztes Dr. Klöß=Darmſtadt um Ueberlaſſung eines Schil=
raumes
zur Behandlung zahnkranker Schulkinder fand Ablehnung, doclh
hatte man gegen die Mietung eines Privatraumes für dieſen Zwec
nichts zu erinnern. Die Uebernahme einiger Bürgſchaften fanid
Annahme, dagegen wurde eine langfriſtige abgelehnt Die Bauen=
den
des Jahres 1923/24 haben zur Fertigſtellung ihrer Häuſer 16 00
Mark aus der produktiven Erwerbsloſenfürſorge erhalten, die vertrag=
lich
bis 1. Oktober ds. Js. zurückzahlbar ſind. Für dieſe Summe wir5
die Verwaltung ein Erſuchen an das Arbeitsminiſterium richten, etweg
eine Staatshypothek oder ſonſtige Mittel zuzubilligen. Den Ge=
ſuchen
verſchiedener Vereine um Beitrittserklärungen und Unterſtützunv
gen wird teils entſprochen, teils werden dieſelben abgelehnt. Da=
Geſuch der Anwohner der Mühlſtraße um Uebernahme der Trottoir=
herſtellungskoſten
auf die Gemeinde wird einſtimmig abgelehnt, da di.*
Koſten in entgegenkommender Weiſe in 5 Jahresraten gezahlt, werdem
können. Betreffend Herſtellung der Brücken in dem Walddiſtrich
Täubcheshöhle wurde beſchloſſen eine Beſichtigung durch die Tiefbau= vorzunehmen. Um einigen Wünſchem in bezug auf die
Friedhofsordnung entgegenzukommen, ſoll dieſelbe einer Durchſich=
unterzogen
werden. Es folgte eine geheime Sitzung. Der hieſigy
Turnverein von 1876, der auch im Winter das Schwimmen zu pfless
gen gedenkt, hält Mittwochs für fortgeſchrittene Schwvimmer und Dom
nerstags für Anfänger und Springer Unterrichtsſtunden im ſtädtiſche=n
Hallenfchwimmbad zu Darmſtadt ab. Die Schwimmſtunden findem
jeweils von 1934 Lis 20¾ Uhr ſtatt. Die hieſige Kleinkinder
ſchule hat wieder ihnen Anfang genommen und wurde das Schull
geld für jedes Kind auf wöchentlich 25 Pfg. feſtgeſetzt.
Aa. Eberſtadt, 10. Okt. Geburtstagfeier der Sechzig
jährigen. Die diesjährigen Sechzigjährigen kamen am Samsta=
abend
im Saale des Gaſthauſes Zur Eiſenbahn zu einer gemeinſamesn
Geburtstagsfeier zuſammen, die einen gemütlichen Verlauf nahm. Den
erſte Teil des Programms wurde nach einem Muſikvortrag mit einer
von Fräulein Lina Meckel vorgetragenen Prolog eingeleitet, der vor
Heinz Heinrich Roth verfaßt war. Die Begrüßungsanſprache hielt Kams=
rad
Peter Werner. Darauf folgte die Feſtanſprache des Ortspfarver
Paul. Schöne alte Tänze, gemeimſame Lieder, dammter alte Volkslie=
der
Muſikvorträge uſw. vervollſtändigten, das Programm. Es ware-
ungefähr
einſchließlich der Geburtstagskimder 300 Perſonen evſchiener
Während des Tanzes uterhielt Humoriſt Mechler aus Darmſtadt dri
Anweſenden mit heiteren Vorträgen.

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[ ][  ][ ]

Nummer 262

Dienstag, den 11. Oftober 1927

Geite 7

4 Fünfundzwanzig Jahre
Dieburger Odenwaldklub.
X. Am Abend des 8. Oktober beging die Ortsgruppe Dieburg des
Odenwaldklubs die Feier ihres fünfundzwanzigjährigen Beſtehens; als
Tag der Feier war der dem Datum der Neugründung 1919 nächſtliegende
Samstag gewählt worden. Eine ſehr ſtaitliche Zahl von Mitgli, dern
der jetzt 180 zählenden Ortsgruppe ſowie von Gäſten fand ſich in den
Sälen des Mainzer Hofs ein; von auswärts erſchienen Vertreter der
Ortsgruppen Darmſtadt, Bensheim, Ober=Roden, während manche
andere Ortsgruppe ſowie einige Mitglieder des Hauptausſchuſſes tele=
graphiſch
oder ſchriftlich Glickwünſche und Grüße geſchickt hatten.
Zu Beginn der Feier begrüßte der erſte Vorſitzende, Amtsgerichtsrat
Backer, die Gäſte und Klubgenoſſen, unter den erſtenen insbeſondere
den Vertreter des Hauptausſchuſſes, Bürgermeiſter Daub von Darm=
ſtadt
, und der Ortsgruppe Darmſtadt, Lehrer Salomon, der mit der
T Mädchengruppe Darmſtadt=Beſſungen des Jung=Odenwaldklubs erſchien,
ſowie die Ehrenmitglieder der Ortsgruppe Dieburg, Oberjuſtizinſpektor
Supp und Eiſenbahnoberinſpektor Landgraf. In der Feſtrede erklärte
der Vorſitzende, wie die 1919 neu gegründete Ortsgruppe nach acht
2Jahren ſchon ihr Silbernes Jubiläum feiern könne; der Hauptausſchuß
habe göſtattet, daß Dieburg ſiebzehn Jahre früheren Beſtehens ſich an=
rrechnen
könne. Der Redner ging dann auf die Geſchichte der früheren
S ktion Dieburg ein, die an Hand der alten Akten, die ſich vor einigen
Wochen gefunden hatten, zuſammenzuſtellen möglich war. Der Redner
ſprach dann von der Tätigkeit der jungen Ortsgruppe in den folgenden
Fahren, vom Wandern und Dekorierungsfeſten, von der volksbildenden
8 Arbeit durch die regelmäßigen Vorträge, Lichtbildervorführungen, Kon=
Fzerte, Theateraufſührungen uſw. und dankte allen, die im Laufe der
Jahre ſich um den Odenwaldklub durch Mitarbeit verdient gemacht
haben. Auch der Preſſe, die ſeit 1919 regelmäßig über alle Veranſtal=
ſttungen
der Ortsgruppe Berichte gebracht habe, wurde für dieſe wert=
Evolle Unterſtützung aufrichtig gedankt. Zum Schluß gedachte der Redner
Eder Aufgabe des Odenwaldklubs als wahrer Volksgemeinſchaft und
ſchloß . einem Hoch auf Heimat und Vaterland. Der Rede folgte
Ulebhafter Beifall.
Darauf ſprach der zweite Vorſitzende, Herr Oberſteuerinſpektor
ASchmidt, den Dank der Ortsgruppe an Henrn Amtsgerichtsrat Becker
naus für deſſen Arbeit in den vergangenen acht Jahren, Führung bei
aden Wanderungen draußen, Leiuung des Klubs drinnen, für ſeine Vor=
ſträge
und Bihnenſtücke, die für die Ortsgruppe beſtimmt waren, und
ſtſchloß mit eine beifällig aufgenommenen Hoch auf de Vorſitzenden.
SDann überbrachte Herr Bürgermeiſter Daub die Grüße des Haupt=
mausſchuſſes
zur Jubelfeier, Herr Lehrer Salomon die Glückwünſche
Der befreundeten Ortsgruppe Darmſtadt; nach der Rede des erſteren
ſFang die Verſammlung das Deutſchlandli.d. Damit war die akademiſche
(Feier, die umrahmt war von Vorträgen der Kapelle Wohlfahrt, zu Ende.
As folgte die Auffühvung des Feſtſpiels Der Wanderer von Hans
Dtto Becker. Ein Spiel im Scherz von Ernſt, in Verſen und Reimen
ggeſchrieben, führt es in den Zauber der Johannisnacht; in allegoriſch=
äymboliſcher
Form zeigt es den Konflikt zwiſchen Menſch und Natur
ſim Fortſchritt der Kultur und die Löſung desſelben wie die Erlöſung der
Natur durch die Vereinigung von Wanderer und Natur.
Durch den oft bewährten Hearn Bernhard Schmidt und Fräulein
(Freya Schmidt, unterſtützt durch zwei Dieburger und zwei Darm=
tädter
junge Klubgenoſſen, erfuhr das Spiel eine ſchöne Wiedergabe,
Die noch weſentlich gehoben wurde durch die von der Mädchengruppe
DDarmſtadt=Beſſungem ausgeführten Tänze und die farbenreiche wirkungs=
Solle Beleuchtung, die Klubmitglied Hans Becker geſchaffen hat und be=
ſoiente
. Wiederholte Hervorrufe und Blumenſpenden lohnten Dar=
teller
und Verfaſſer. Im geſelligen Teil ſchuf eine Tombola=Verloſung,
ſoie überreich von den Mitgliedem mit Gaben bedacht worden war,
mnanche Freude. Die Darmſtädter Mädchen erfreuten wiederholt durch
hre Reigen und Volkstänze die Feſtgäſte und fanden viel Anerkennung.
Sum Feſtball lockten die Klänge der Jazz=Kapelle, bis die Nachtſchutz=
eute
dem frohen Feſt ein Ende boten. Das Silberne Jubiläum des Oden=
nvaldklubs
war ein Feſt von harmoniſch ſchönem Verlauf, das allſeits
Wnchkennung erfuhr. Herrn Lehrer Salomon ernannte die Ortsgruppe
gaus Anlaß ihrer Feier zum Ehrenmitglied.

Aa. Pfungſtadt, 10. Okt. Die hieſige Hebamme Manggrete Haſ=
enzahl
, geb. Storck, war am Tage ihres 50jährigen Berufsjubiläums
Gegenſtand zahlreicher Ehrungen. Ihrer wurde ſowohl von ſeiten der
Stadt als auch der Kirchengemeinde gedacht. Pfarrer Zinn und Bür=
grermeiſter
Schwinn brachten ihr die allgemeine Anerkennung der Oeffent=
gichkeit
zum Ausdruck. Auch der Hebammenverein des Stadt= und Land=
greiſes
Darmſtadv gedachte ehrend der Jubilarin. Jetzt iſt Frau Haſſen=
gahl
in den Ruheſtand getreten. Arbeitsmarkt. Der hieſige Ar=
meitsmarkt
hat eine weitere Entſpaunung erfahren. Die Zahl der von
ger Erwerbsloſenfürſorge betrauten männlichen Perſonen beträgt 53,
ie der weiblichen 25, die der Ehegatten 34 und die der Kinder 76. Der
Kriſenfürſorge unterſtehen 24 Männer, 14 Ehegatten und 28 Kinder.
eilwweiſe haben Arbeitsloſe beim Kartoffelausmachen Beſchäftigung ge=
narnden
.
G. Ober=Ramſtadt, 10. Okt. Die Bürgermeiſterei weiſt in einer Be=
ſanntmachung
darauf hin, daß die dieſer Tage verteilten Formlare für
ſiie Perſonenſtands= und Betriebsaufnahme wach dem Stand vom 10.
Wktober 1927 in allen Teilen genqueſtens ausgefüllt, umgehend wieder
hei der Bürgermeiſterei abzuliefern ſind. Die lange Jahre im Hauſe
Ecke Nieder=Ramſtädter= und Bahnhofſtraße beſtandene Gaſtwirtſchaft
Zum Mühltal (vorm, Gg. Breitwieſer) hat nunmehr Herr Adam
Burger wieder eröffnet. Die Erwerbsloſenziffer iſt gegenüber der
Bovwoche wvieder etwas geſtiegen, ſo daß jetzt 20 Perſonen in Erwerbs=
loſenunterſtützung
und 14 in Kriſenfürſorge ſtehen. Am Sonntag fand
un Vormittagsgottesdienſt die Aufnahme der diesjährigen Konfirmanden
nratt. Es ſind dies 44 Knaben und 51 Mädchen. Der Konfirmanden=
mnterricht
hat bereits begonnen, doch mußte der Aufnahmegottesdienſt
wegen der Herſtellung der Kirche verſchoben werden.
f. Roßdorf, 10. Okt Perſonenſtands= und Betriebs=
ufnahme
am 10. Oktober. Zur glatten Abwickelung des Zähl=
geſchäfts
bittet die Bürgermeiſt=rei die Einwohnerſchaft dringend, die
verausgabten Liſten am 11. ds. Mts. ausgefüllt bereit zu halten, damit
ge abgeholt werden können. Standesamt. Im 3. Vierteljahr
9227 wurden regiſtriert: 17 Geburten, 8 Eheſchließungen und 6 Sterbe=
fEUe
.
Reinheim, 10. Okt. Artillerie=Abend. Am nächſten Sonn=
tag
, den 16. Oktober, abends 9 Uhr, hät der Artillerieverein des vor=
deeren
Odenvaldes, Sitz Reinheim, im Saale Zum kühlen Grund (Phil.
Spörl) in Reinheim einen kameradſchaftlichen Abend mit Tanz ab. Der
Abend beginnt mit der Vorführung des Films Der Weltkrieg, der
hrſte Kriegsfilm der Welt. Dieſer Film iſt kein Lichtſpiel im gewöhn=
wchen
Sinne, ſondern ein unvergänliches Dokument des deutſchen Hel=
denkampfes
. Kein Einzelſchickſal wird gezeigt, ſondern das Schickſal des
geſamten deutſchen Volkes. Es kann deshalb, jedem Kameraden empfoh=
hen
werden, ſich an dieſem Abend püinktlich einzufinden, um dieſen großen
ſSannenden Film zu ſehen.
Z. Groß=Umſtadt, 10. Okt. Jubiläumsfeier. Am letzten
Samstag fanden ſich die Fünfzigjährigen des Jahres 1927 im Gaſthaus
zim. Weißen Roß zu einer gemeinſamen Feier ein. Von den Alters=
genoſſen
waren 60 mit ihren Angehörigen erſchienen, ſo daß im ganzen
etiva 150 Perſonen anweſend waren, die einige anregende Stunden in
ſi=chönſter Harmonie miteinander verlebten. Die Geiſtlichen der beiden

Konfeſſionen hatten ebenfalls der Einladug Folge geleiſtet. Nach ge=
meinſamem
Kirchgang am folgenden Sonntag fand auf dem Friedhof
eine würdige Gedächtwisfeier für die bereits verſtorbenen Altersgenoſſen
ſtatt. Die 1. Handballmannſchaft des hieſigen Turnvereins errang
em 2. Oktober d. J. in Erbach einen ſchönen Sieg, der mit 7:4 für
Groß=Umſtadt endete. Geſtern wurden die indiſchen Reſte der nach
längerem Leidem verſtorbenen Hebamme Eliſabethe Wolf unter außer=
ordentlich
zahlreicher Beteiligung zu Grabe getragen. Die Verſtorbene
hat ein Alter von 83 Jahren erreicht. Ein halbes Jahrhundert lang be=
kleidete
ſie das Amt einer Hebamme in unſerer Stadt, und die von ihr
gebrachten Weltbürger waren weit über tauſend. Für die in ihrem ver=
andwortungsvollen
Amte erwieſene Treue und Gewiſſenhaftigkeit wurde
ihr auch die Anerkennung der Behörde zuteil, indem ſie mit der Ver=
dienſtmedaille
Für treue Dienſte ausgezeichnet wurde. Alle, die ihr
für ihre treuen Dienſte Dank wiſſen, werden ihr ein bleibendes Andenken
bewahren.
Aw. Heubach i. Odw., 10. Okt. Omnibusverkehr. Seit etwa
einem Vierteljahr beſteht zwiſchen hier, Groß=Umſtadt, Semd und Die=
burg
eine Omnibuserbindung. Während anfänglich die Benützung eine
recht geringe war, hat ſich ſolche allmählich doch erheblich geſteigert, ſo
daß jetzt ein fahrplanmäßiger Verkehr geſichert erſcheint. Bau=
tätigkeit
. Hier ſind in den letzten Monaten eine Reihe Neubauten
entſtandem, wodurch die Wohnungsnot in hieſiger Gemeinde zum Haupt=
teil
beſeitigt ſein dürfte. In mehreren Fällen gilt die Heſſ. Wohnungs=
fürſorge
A.=G., Darmſtadt, als Treuhänder. Kartoffelpreiſe.
Der Verbraucherpreis für Kartoffeln" bewegt ſich hierorts zwiſchen
33,50 Mark.
b. Erbach i. Odw., 10. Okt. In Stockheim findet am 11. und 12.
Oktober ds. Js. im Gaſthaus zum Anker (L. Walther) ein wiſſenſchaft=
licher
Kurſus unter Leitung der Herren Dekan Bernbeck in Hirſchhorn
und Schulrat Gerbig in Erbach ſtatt. Es ſprechen am Dienstag, vorm.
10 Uhr, Herr Geheimrat D. Dr. Krüger über Der deutſche Idealismus
und das Chriſtentum, nachmittags 2 Uhr Herr Profeſſor Dr. Weckeſſer
über: Die parapſychologiſche Forſchung der Gegenwart und ihre Be=
deutung
für Religion und Religionswiſſenſchaft Mittwoch, vorm.
10 Uhv, Herr Prof. Dr. Weckeſſer über: Die religionsfeindlichen Strö=
wungen
der Gegenwart, nachmittags 2 Uhr: Herr Lie. Dr. Weiſer
über: Religion und Sittlichkeit in der Geneſis. Wohnungen während
des Kurſus beſorgt Herr Oberpfarrer Heuber in Michelſtadt.
Hirſchhorn, 10. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
19. Oktober 1,15 Meter, am 10. Oktober 1,14 Meter.
1. Rimbach, 10. Okt. Feuerwehrinſpektor Knaup=Rimbach, der zweite
Vorſitzende des Landesverbandes heſſiſchen freiwilliger Feuerwehren,
begab ſich auf erfolgte Einladung zu dem zweitägigen Führerkurs des
9. Kreis=Feuerwehr=Verbandes Mannhcim nach Weinheim und über=
brachte
die Grüße der heſſiſchen Feuerwehren. Der Kreisausſchuß= Vor=
ſitzende
, Kommandant Agrikolg=Ladenburg, ſprach ſeine Freudo dawüber
aus, daß Heſſen und die Rheinpfalz ihre Vertreter entſandt hätten, und
das die gelbroten Pfähle für die Kamaradſchaftlichkeit keine Grenzen
bildeten. Die Uebung, an der die Kommandanten von über 40 Wehren
beteiligt waren, nahm einen ſehr befriedigenden Verlauf.
Ag. Lindenfels, 10. Okt. Herbſtverkehr. Seit einſigen Wochen
hat unſer beliebtes Kurſtädtchen nicht mehr die gewohnte Fremden=
beſuchsziffer
aufzuweiſen, die man ſonſt in den Herbſtferien gewohnt war.
Schuld daran war das anfänglich ſchlechte Wetter zu Beginn der Ferien,
Schuld aber auch die wochenlange Straßenſperre auf der Strecke Bens=
heim
-Lindenfels. Nachdem nun endlich die Straßenwalzarbeiten am
Ende letzter Woche bei Elmshauſen beendet waren, konnte der fahrplan=
mäßige
Kraftpoſtverkehr endlich wieder aufgenommen werden. Das
ganze Lautertal atmet auf und bei allen Reiſegefährten iſt wieder
Stimmung emgekehrt. Der geſtrige Sonntag, ein prachtvoller Herbſttag,
wurde nun ausgiebig von der Automobilwelt ausgenützt. Für unſere
Hotels und Penſionen war der ſchöne Herbſtſonntag ein willkommenes
Geſchäft, und bei der freundlichen Bedienung, die hier allen Wanderern
oder Ausflüglern zuteil wird, gabs gleich die Einladung zum Wieder=
ſehen
in 14 Tagen auf der Kerb‟. Die Lindenfelſer Kürchweih iſt eine
der letzten im ganzen Odenwald und wird von jeher, weil mitten im
Herbſtſchmuck der Natur liegend, gern aufgeſucht.
Ag. Vom Odenwald, 10. Okt. Reiche Obſternte. In den letz=
ten
Tagen rollten nun aber die Fuhrwerke, voll und ſchwer beladen, auf
der neu hergerichteten Provinzſtraße in der Richtung nach Bensheim.
Man kann ſich ja auch mal einen Begriff davon machen, daß ſich die ge=
ſamten
geernteten Aepfel leider mußte ein großer Teil davon infolge
der Straßenſperre zugrunde gehen zu großen Maſſen angeſammelt
hatten. Die Ernte im Reichenbacher Tal und ſeinen geſchützten Seiten=
tälern
war in dieſem Jahre ganz enorm. Auf Umwegen iſt ſeither der
Obſtſegen mit Müh und Nor wegtransportiert worden. Vieles gutes
Obſt wurde eingekeltert, damit es nicht zugrunde ging, oder wurde
maſſenhaft verfüttert. Die anfänglichen Preiſe für Schiittelobſt waren
ja auch ſo niedrig, daß die Obſtbauern ſich trotz ihrer großen Ernte nicht
recht freuen konnten. Wenn jetzt aber für Schüttelobſt 3 Mk., für ge=
brochenes
Obſt 56 Mk. und für Tafelobſt 810 Mk. bezahlt werden
für den Zentner, dann lacht dem Odenwälder Bauer ſein Herz. Und
ganz ſicher iſt, daß unſer Odenwälder Obſt noch viel mehr wert iſt, weil
es geſünder und haltbarer und ſchmackhafter iſt. Und wie die Mel=
dungen
vom Reichenbacher Tal, ſo ähnlich oder noch glücklicher find die
Bauern im geſegneten Weſchnitztal mit ſeinen Seitentälern. Zu der dies=
jährigen
Rekordernte im Obſt kommt noch die Nußernte hinzu, und wird
der Zentner heute mit 20 Mk. bezahlt, ein Preis, womit der Bauer zu=
frieden
iſt. Denn man muß immerhin anerkennen, daß zum Schwingen
der Nußbäume nur geſchulte Leute genommen werden können, weil die
Arbeit ſehr gefährlich iſt, zumal, wenn in der Herbſtzeit die Bäume
vom Nachtnebel immer etwas naß ſind. In der Erlenbacher Gegend
gibt es heuer Bauern, die mehr als 3000 Zentner Obſt ernten. Nac
langen Jahken ſchlägt die diesjährige Obſternte und jetzt die Nußernte
einen wirklichen Rekord. Die Beförderung dieſes Obſtſegens konnte die
Nebenbahn in den normalen Zügen nicht mehr befördern, und hat die
Linie FürthWeinheim neuerdings einen beſonderen Eppelweinzug
einlegen müſſen, ein Vorkommnis, das ſeit Beſtehen der Bahn noch nicht
dageweſen iſt. Von Herzen gönnen wir unſeren ſonſt armen Odenwäl=
der
Bauern ihren Obſtſegen, nachdem ihre Getreideernte zum größten
Teil vernichtet war.

Bewtiherte
Hrzneimiftel.
vor allem die
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werden häufig nachgeahmt. Um sich
vor Verfälschungen zu schützen, fordere
man stets die Originalpackung Bonel‟
mit der wioletten Banderole.

In allen Apofheken erhält

Große Noikundgebung der Pogelsberger:
Bauern auf dem Hoherodskoßf.
h. Schotten, 10. Okt. Zu giner großen Notkundgebung
der bedrängten Kleinbauern unſeres Gebirges geſtaltete ſich geſtern die
überaus ſtark beſuchte Tagung auf dem Hoherodskopf. Bekanntlich
waren bereits zwei Vorberſammlungen in Herchenhain und Ulrichſtein
vorausgegangen. Lehrer Steinmann aus Herchenhain eröffnete die
geſtrige Tagung mit dem Hinweis auf die aus mehrjährigen Mißernten
entſtandene große Notlage der Vogelsberger Kleinbauern. Er begrüßte
die Abgeordneten Dr. Leuchtgens=Friedberg, Joſt=Bermutshain, und
Stein=Stumpertenrod, ferner die Kreisdivektorem Geheimrat Boeckmann=
Schotten und Dr. Michel=Lauterbach, ſowie den Vertreter des Landwirt=
ſchaftsamts
Dr. Helfert=Schotten und die zahlreich erſchienemen Bürger=
meiſter
der intereſſierten Gemeinden. Sämtliche Redner beſchäftigten
ſich mit der Frage: Wie kann dem Vogelsberger Kleinbauer aus der
jetzigen Not geholfen wwerden? Es wurde auch auf den General=
kultnrplan
des Forſtmeiſters Weber hingewilfen, der leider vor
etwa 25 Jahren von den damaligen Bauernſührern abgelehnt wurde.
In 45 Gemeinden des Vogelsberges ſah der Plan Aufforſtungem der
Wüſtungen und Oedländer, bzw. Verbeſſerung der Hutweiden vor. Heute
greift die Landwirtſchaftskammer auf einen ähnlichen Plan zurück, Um=
ſtellung
der ſeitherigen Wirtſchaftslage des oberen Vogelsbers in Weide=
wirtſchaft
und Vichzucht iſt das Ziel. Zum Schluß wurde ein Notaus=
ſchuß
unter Leitung von Lehrer Steinmann beſtimmt, der mit der Re=
gierung
verhandeln foll.
Ay. Bensheim, 10. Oft. Hoher Beſuchauf Schloß Schön=
beug
. In der dergangenen Woche weilte die Königin=Mutter Emma
der Niederlande einige Tage auf Schloß Schönberg zum Beſuche
der Fürſtin zu Erbach=Schönberg, einer jüngeren Schweſter zu ihr.
Von Bensheims höheren Schulen. Der Studienrat am
Gymnaſium, Dr. Paul Kadel, wurde nach Darmſtadt an das Ludwig=
Georgs=Gymnaſium verſetzt. Der Studienrat an der Aufbquſchule,
Herr Dr. Karl Glöckner, verläßt mit Ende des Sommerhalbjahres
erneut unſer Bensheim, um einem neuerlichen Aufe der Columbianiſchen
Regierung folgeleiſtmd, einen Direktorpoſten an einer höheren Lehr=
anſtalt
in Carthagena in Columbia (Südamerika) anzunehmen.
Wiedereröffnung der Provinzialſtraße Bensheim
Lindenfels. Wegen neuer Einſteinung und zwecks Vornahme der
Einwalzung der Ortsdurchfahrten Wilms=, Elmshauſen und Raichenbach
war die nunmehrige Provinzialſtraße Bensheim-Lindenfels vor etwa
drei Wochen geſperrt worden. Nach Beendigung dieſer Arbeiten konnts
dieſe, infolge des Mangelse einer Eiſenbahnlinie für das Lauterbachtal
ſo wichtige Verkehrsſtraße wieder für den Fuhrwerksverkehr geöffnet
werden. Abbruch eines hiſtoriſchen Hauſes. Das
frühere Heckler’ſche Haus, unmittelbar ſüdlich von der katholiſchen
Pfarrkirche gelegen, ein altes Gebäude, welches in vergangenen Zeiten
den Landesherren der Stadt ben ihrem Aufenthalt daſelbſt zur Her=
berge
diente, mußte auf boupolizeiliche Anordnung hin es hatten ſich
gefahrdrohende Baugebrechen eingſtellt abgebrochen werden. Der
Volksmund läßt mit dieſem Gebäude die Sage der Frau von Bensheim
verknüpft ſein.
S. Lampertheim, 10. Okt. Dringliche Gemeinderats=
ſitzung
. Die Firma Brown, Boweri u. Cie, bezieht ihr Waſſer von
der Stadt Worms. Der abgeſchloſſene Vertrag iſt zum 1 November
1927 gekündigt. In dem zwiſchen der Gemeinde Lampertheim und der
Stadt Worms getätigten Verirag über Belieferung der Gemeinde mit
Waſſer durch dieſe iſt enthalten, daß die Belieferung der Firma direft
erfolgt. Es haben ſich deshalb Schwvierigkeiten ergeben, die man dadurch
zu beheben ſucht, daß man dar Stadt Worms vorſchlagen will, ſich mit
zwei Dritteln des Ueberpreiſes zwiſchen Bazugs= und Abgabepreis zu=
frieden
zu geben, während die Gemeinde die Koſten des Anſchluſſes zur
Firma übermämmt. In nächſter Sitzung ſoll über das Ergebnis der
Verhandlung berichtet werden. Seither hatta der hieſige Schaf=
halter
Nogger die Winterſchafweide zum Pachtpreis von 700 RM., ſie
ſoll dieſem wieder gegen eine Pacht von 800 RM. zugeſprochen werden.
Verſchiedenen um Bauerlaubnis qußerhalb des Ortsbauplanes Nach=
ſuchenden
wird dieſe erteilt, ihnen aber bekanntgegeben, daß ſie keinen
Anſpruch auf Belieferung wit Waſſer, Gas und elektriſches Licht erheben
dürfen. Bezüglich der Bauweiſe in dieſem Gelände ſoll auf eine ge=
wiſſe
Einheitlichkeit Bedacht genommen werden und domentſprechend
wird der Gemeindebaumeiſter beauftragt, die Arbeiten zu überwachen.
In nächſter Sitzung ſoll über die Erſchließung neuen Bauquartiers
oder noch vorhandener Bauplätze Beſchluß gefaßt werden.. Zur
Abhaltung eines Unterrichtskurſes wird der Ortsgruppe Lampertheim
des Arbeiter=Samariter=Bundes ein Schulſaal zur Verfügung geſtellt.
Ueber eine Eingabe des Turnvereins wegen Benutzung des Turnplatzes
und der Turnhalle durch die Schulen ſoll zunächſt einmal mit den Rek=
toren
Rückſprache genommen werden. Bekanntgegeben wird eine Ein=
ladung
desſelben Vereins zu einem Bühnenſchauturnen. Die Her=
ſtellung
der Wormſerſtraße und die Reparaturen im alten Schulhaus
werden als ſehr dringlich bezeichnet und ſollen deshalb ſofort vorgenom=
men
werden.
a. Offenbach, 10. Okt. Dia Umrechnungsarbeiten der Markeinlagen
der Städtiſchen Sparkaſſe ſind nun beendet, ſo daß von heute ab die
Beiſchreibung der Umwertungsbeträge in die alten Sparbücher erfolg4
Es ſind für die laufende Woche die Bücher mit den Nummern 1 bis
5000 aufgeruſen. Umwintungsbeträge bis zu 50 Mark werden auf
Wunſch ſofort ausbezahlt. Da es ſich um rund 80 000 Bücher handelt,
wird das Beiſchreiben der Beträge etwa vier Monate dauern. Mit
dem Ausrechnen der Goldmarkbeträge waren zahlreiche Hilfskräfte bei
der Sparkaſſa befchäftigt, die vun frei geworden ſind.
h. Lauterbach, 10. Okr. Eine große Jubelfeier aus Anlaß
des 400jährigen Beſtehens der Freiherrlich Riedeſel’ſchen Bierbrauerei
brachte heute ein bedeutſames Ereignis in der Geſchichte unſerer Stadt
und der Standesherrſchaft Riedeſel. Am Samstag vormittag fand eine
Beſichtigung der geſamten Brauerei und Mälzerei ſtatt, an der ſich die
Spitzen der Behörden, Gäſte und Vertreter der Brauerei=Verbände und
die Standesherren beteiligten. Anſchließend wurde in der ſchön ge=
ſchmüickten
Autohalle ein Frühſtück eingenommen. Die Standesherrſchaft
gab der geſamten Belegſchaft in der Burgwirtſchaft ein Feſteſſen. Die
eigentlicha Jubiläumsfeier begann am Abend um 6 Uhr im feſtlich
geſchmüickten Saale zum Johannesberg. Sämtliche hieſigen Vereine
nahmen daran teil, die beiden Turnvereine und die Geſangvereine ver=
ſchönten
das Feſt. Dia Spitzen der ſtaatlichen Behörden nahmen daran
teil. Für dia Riedeſel’ſche Verwaltung ſprach Kammerdirektor E. Noll,
Landrat Erich Riedeſel auf Schloß Altenburg ſprach für die Standes=
herrſchaft
, Braumeiſter F. Obermeher widmete ſeine Worte dem Braucn=
betrieb
und der Entwickelung desſelben. Glückwünſche überbrachten:
Regierungsrat Dr. Michel numens des Kreisamtes Laziterbach, Bürger=
meiſter
Walz namens der Stadt Lauterbach, Syndikus Gröke=Berlin für
den Deutſchen Brauereiverband und Dr. Wickert aus Limburg für den
Weſtdeutſchen Brauerverband. Ueber Werdegang und Entwicklung der
Brauerei ſei folgedes erwähnt: Bereits 1515 begann man auf dem
Stammſchloß Eiſenbach mit der Herſtellung von Bieren, doch erſt 1527
wurde ein eigenes Brauhaus in Betrieb geſetzt. 1640 errichtete Sidonie
von Riedeſel ein neues Bräuhaus in der Burg zu Lauterbach. 1900
wurde eine modern eingerichtete Brauerei neu erbaut, und ſeitdem
beginnt ein kräftiger Aufſchwung des Unternehmens, deſſen Erzeugniſſe
weit über die Grenzen Oberheſſens uin geſchätzter Trunk ſind.

Die russische Silte bei Nisch zu rauchen,
bürgert sick allmählich auch bei uns einl.

Dan=

Denn
niemals ist die Higdrette
Pausenfüllendes Awas.
sondern stets

*

[ ][  ][ ]

Seite 8

Dienstag, den 11. Oktober 1927

Nummer 282

dee Bererhlstasſcaß ves Neicstages m Malng.
Die wirtſchaftlichen Nöte der Stadt Mainz. Mainz, der geeignete Sitz für die Direktion der
Reichsſirombauverwaltung. Staffeltarife und troſtloſe Lage des Mainzer Umſchlagverkehrs.

Der Verkehrsausſchuß des Reichstags in Begleitung einiger Herren
vom Reichsverkehrsminiſterium traf am Sonntag abend in Mainz ein,
um ſich an den darauffolgenden Tagen über die Verkehrsverhältniſſe im
Rheingebiet zu unterrichten. Die offizielle Begrüßung fand am Mon=
tag
, vormittags 189 Uhr, im weißen Saale des kurfürſtlichen Schloſſes
ſtatt. Man bemerkte unter den Anweſenden u. a. von der Verwaltung
der Stadt Maiz Oberbürgermeiſter Dr. Külb und Bürgermeiſter
Adelung ſowie Reichspoſtminiſter a. D. Giesberth, Reichsbahnpräſi=
dent
Lochte, Hafendirektor Riedel, von der Induſtrie und Hau=
delskammer
Syndikus Dr. Chariſfé und Dr. Pricken, Vertreter
des Verkehrsausſchuſſes der Stadt und Vertreter von Handel und In=
duſtrie
. In einem umfangreichen Referate berichtete
Obeibürgermeiſfer Dr. Külb
über die mißlichen Verkehrsverhältniſſe in Mainz und trug die For=
derungen
und Wünſche zur Behebung der ſchlechten Wirtſchaftslage vor.
Der Redner führte etwa folgendes aus:
Meine ſehr verehrten Herren, namens der Stadt Mainz und der
Handelsbammer Mainz habe ich die Ehre, die Mitglieder des Ver=
kehrsausſchuſſes
des Reichstages und den Herren des Reichsverkehrsmini=
ſteriums
in Mainz willkommen zu heißen. Wir danken dem Herren für
ihr Erſcheinen und hoffen, daß die heutige Ausſprache zum Nutzen der
Belange der Stadt Mginz dienen möge. Mainz iſt, wie Sie wohl wiſſen,
in Friedenszeiten eine ausgeſprochene Fremdenſtadt geweſen. Durch den
Krieg, die Beſetzung und die Abſchnürung während des Rhein= und
Ruhrkampfes hat jeder Fremdenverkehr aufgehört. Wir hatten
eine Zeitlang weder Poſt, noch Telegraph, noch irgendeine Möglichkeit,
mit dem übrigen Deutſchland zu verkehren. Das wirkte ſich natürlich
auf den Fremdenverkehr außerordentlich ſtark aus, um ſo mehr, als
5000 Menſchen in jener Zeit ausgewieſen waren.
Dieſe Umſtände haben ihre Rüchwirkung auf den gewöhnlichen Reiſever=
kehr
auch heute noch nicht verlonen, trotzdem wir uns alle Mühe geben,
den Friedensreiſeverkehr wieder zu erreichen. Es muß hierbei feſtgeſtellt
werden, daß von ſeiten des Reichsverkehrsminiſteriums in bezug auf
Unterſtützung in dieſer Richtung bis jetzt außerordentlich wenig geſchehen
iſt. Ich mache nur darauf aufmerkſam, daß wir im Jahre 1927 ſeitens
des Reichs für die ſo dringend notwendige Verkehrspropaganda
überhaupt noch nichts bekommen haben. Ich werde mir erlauben, des=
halb
nochmals ſchriftlich vorſtellig zu werden ud bitte den Verkehrs=
ausfchuß
, uns hierbei zu unterſtützen. Die Auswirkung der ein=
gangs
erwähnten Umſtände in geſchäftlicher Hinſicht iſt natürlich noch
viel verhängnisvoller als bei dem Reiſeverkehr. Wir hatten hier eine
große Anzahl Firmen, die zum Teil ins Ausland, zum Teil ims unbe=
ſetzte
Deutſchland lieferten. Ich geſtatte mir, darauf aufmerkſam zu
machen, daß gerade der Weinhandel in Mainz hierbei eine große
Rolle ſpielte. Wir haben hier etwa 200300 Weingnoßhandlungen und
große Firmem der Maſchinenbranche. Durch die Abſchnürung
iſt dieſen Firmen jede geſchäftliche Verbindung mit
dem beſetzten Gebiet unmöglich gemacht worden.
Dadurch iſt eine große Anzahl dieſer Firmen in eine recht mißliche Lage
gekommen. Durch die Abſchnürung haben weiter große Verſchiebungen
ſtattgefuden. Unſer Großhandel für Kolonialwaren, für Eier, Butter
uſw. war hier ſehr gut entwickelt. Seit dem Rhein=Ruhrkampf iſt die
Kundſchaft abgewandert und die hieſigen Firmen müſſen ſich alle Mühe
geben, dieſe wieder zurückzugewinnen. Ich verweiſe weiter darauf, daß
die franzöſiſche Beſatzung, die heute noch 15 000 Mann ſtark iſt, über
10 000 Wohnräume beſchlagnahmt hält, außerdem noch eine ganze An=
zahl
von gewerblichen Räumen. Es iſt klar, daß dieſe Verhältniſſe ſich
auf die Steuerkraft von Mainz und darüber hinaus auf die von ganz
Heſſen außerordentlich ungünſtig auswirken. Es iſt hinreichend
bekannt, daß Hefſen ſich in einer ſehr ſchwierigen
finanziellen Lage befindet und daher nicht im=
ſtande
iſt, etwas beſonderesfür Mainz zutun. Eine be=
ſondere
Auswinkung dieſer Verhältniſſe iſt die
große Arbeitsloſigkeit.
Die Arbeitsloſengiffer liegt in Mainz ſeit längerer Zeit weſentlich
über dem Reichsdurchſchmitt. In dieſem Zuſammenhang müßte es auf
das tiefſte bedauert werden, wenn die Auslandsanleihe der
Stadt Mainz nicht zuſtande käme, da wir dann gezwungen wären,
alle Arbeiten, durch die heute Tauſende von Arbeitern Beſchäftigung
finden, einzuſtellen. Was wir außerordentlich bedauert haben, iſt, daß
uns die große Eiſenbahnwerkſtätte, die feit der heſſiſchen
Ludwigsbahn hier beſtanden hat, verloven ging. Als die erſten Gerüchte
über die Verlegung devſelben aufkamen, habem wir lebhaftem Proteſt er=
hoben
. Auch die hieſige Eiſenbahndirektion hat uns hierbei unterſtützt.
Aber leider hat es uns nichts geholfen. Die Genevaldirektion hat zu
unſeren Ungumſten entſchieden und uns dadurch die Möglichkeit genom=
men
, für 200300 Leutze Arbeit zu findem.
Sch nehme an, daß Sie ſpeziell die
Hafenverhältniſſe
intereſſieren. Der Umſchlagsverkehr in Mainz betrug ein=
ſchließlich
Guſtavsburg 1913 3,3 Millionem Tonnen, 1926 dagegen nur
noch 1,5 Millionen Tonnen. Der ſtarke Ausfall, der hauptſächlich in
Guſtavsburg zu beklagen iſt, iſt einerſeits die Folge der Be=
ſatzung
und andererſeits, die Folge der Tarifpolitik der
Reichseiſenbahn. Der Hafenbahnverkehr, ich ſpreche nur vom
deutſchem Verkehr betrug 1913 30 000 Wagenladungen, 1926 dagegen
mr noch 19 000 Wagenladungen. Für dieſem Rückgang ſind dieſelben
Gründe maßgebend, wie beim Umſchlagsverkehr. Erſchwerend kommt
in Betracht, daß die Stadt, abgeſehen von der Ueberfuhrgebühr, heute
das 4bfache der Friedensſätze und der derzeitigen Reichsbahnſätze in
den von ihr bedienten Häfen berechnen muß, ohne die wirklichen Be=
tviebskoſten
dechen zu können. Trotz dieſer hohen Gebühren, die uns
gevadezu konkurvenzunfähig machen, muß die Stadt noch 40 00050 000
Mark jährlich zulegen. Meiner Anſicht nach ſollte die Reichsbahn ent=

weder die Hafenbahn übernehmen oder ſie ſollte uns wenigſtens einen
entzſprechenden Koſtenanteil zukommen laſſen. Dem wir leiſten für die
deutſche Reichsbahn die Arbeit und müſſen, abgeſehen davon, daß unſere
Kaufmannſchaft und Induſtrie viel zu hohe Gebühren bezahlen muß,
noch erhebliche Beträge zuſchießen. Auch der Getreideverkehr
iſt außerordentlich zurückgegangen, und zwar von 260 000 Dz. im Jahre
1913 auf 117000 Dz. im Jahr 1926. Mit dem Getreidefpeicher
iſt es eine eigene Sache. Die Beſatzungsbehörde hatte uns die vorhan=
denen
Getreideſpeicher faſt reſtlos beſchlagnahmt. Wir haben uns daher
an das Reich gewandt und dieſes hat uns ein Darlehen zur Erbauung
eines neuen Speichers zur Verfügung geſtellt. Bis die Stadt Mainz
den Neubau beendigt hatte, war der Getreideverkehr faſt ganz abge=
wondert
. Hinzu kommt, daß uns die Beſatzungsbehörde den alten Bau
plötzlich freigab. Das wäre auf der einen Seite nicht ſo ſchlimm, wenn
wir micht trotz dem kleineren Getreidegeſchäft auf der anderen Seite die
enormen Zinslaſten herguszuholen hätten.
Ich komme num noch auf eine Frage zu ſprechen, zu der die Unter=
lagen
in der überreichten Denkſchrift gegeben ſind. Der Reichswaſſer=
ſtraßenbeirat
hat nach longen Verhandlungen beſchloſſen, für den ganzen
Rheinſtrom eine
Waſſerſtraßendirektion
zu errichten. Ich halte es auch für durchaus richtig, daß das ganze Rhein=
ſtromgebiet
von einer Direktion überſehen und vewwaltet wird. Um den
Sitz dieſer Direktion bewepben ſich nun Mainz und Koblenz. Der
Hauptausſchuß wie der Beirat für die Reichswaſſerſtraßenverwaltung
haben erklärt, ſich in dieſen Streit zwiſchen Koblenz und Mainz
nicht einmiſchen zu wollen. Die letzte Entſcheidung liegt daher bei den
parlamentariſchen Körperſchaften. Der Reichsverhehrsmini=
ſter
hat ſich für Mainz entſchieden, weil er der Anſicht iſt, daß Mainz
die am zentralſten gelegene Stadt iſt, insbeſondere unter Berückſichtigung
des Umſtandes, daß die Direktion zuſtändig iſt für den Rheinſtrom von
der holländiſchen Grenze bis nach Boſel. Hinzu kommt, daß Mainz
der Ausgangspunkt der zukünſtigen Rhein=Main=Donauwafferſtraße iſt.
Es iſt daher ſehr weſentlich, daß die Direktion gevade nach Mainz kommt.
Von Koblenz iſt insbeſondere ins Feld geführt worden, daß es Sitz
der preußiſchen Rheinſtrombauverwaltung iſt, und daß
auf dieſe Weiſe die Verbindung mit der neuen Reichswaſſerſtraßendirek=
tion
am beſten gewährleiſtet ſei. Demgegenüber muß jedoch feſtgeſtellt
werden, daß auch die drei anderen Rheinuferſtaaten ihre eigenen Strom=
bauverwaltungen
beſitzen und aus den gleichen Gründen den Sitz der
Reichswaſſerſtraßendirektion für ſich fordern können. Die Hauptaufgabe
der Reichswaſſerſtraßendirektion iſt der Ausbau umd Neu=
bau
von Waſſerſtraßen. Da der Niederrhein belkanntlich ausgebaut iſt,
empfiehlt es ſich, die meue Direktion mehr in den Mittelpunkt des Haupt=
aufgabengebietes
zu legen.
Mainz iſt hiernach der geeignetſte Sitz für die Reichs=
waſſerſtraßendirektion
für das Rheinſtromgebiet.
Sollte die Entſcheidung der berufenen Stellen, dieſen Gedanken Rechnung
tvagen, ſo würde die Stadt Mainz darin gleichzeitig ein gewiſſes Ent=
gegenkommen
und einen, wenn auch nicht vollwertigen Ausgleich für
ſonſtige das Mainzer Wirtſchaftsleben, ſchwer ſchädi=
gende
Maßnahmen erblicken.
Meine Herren, als letztes möchte ich Ihnen noch umſere
Brückenfrage
vortvagen. Schon lange vor der Beſetzung war es keime Frage, daß die
Straßenbrücke durch den ſtarken Autoverkehr nicht mehr ausreicht. Mitt=
lerweile
haben ſich die Verhältniſſe noch weſentlich verſchlimmert. Ich
mache dabei darauf aufmerkſam, daß die Straßenbrücke auch noch für
den Straßenbahnverkehr benutzt wird. Da die Brücke nach Abrechnung
der Bürgerſteige im ganzen nur 7 Meter breit iſt, kann zwiſchen den
Gleiſen der Straßenbahn nur ein Fahrzeug verkehren und zum Aus=
weichen
müſſen die Straßenbahngleiſe benutzt werden. Da aber auf der
Brücke ein ſtarker Straßenbahnverkehr herrſcht, iſt für den ſonſtigen Ver=
kehr
ein ſchnelles Weiterkommen nicht möglich. Gs iſt daher umbedingt
erforderlich, daß hier Abhilfe geſchaffen wird. Eine Verbreite=
rung
der Brücke dadurch, daß die Fußgängerſteige in den Fahr=
damm
einbezogen und neue Steige angebaut werden, empfiehlt ſich nicht,
dem wer die alte Stadt Mainz kennt, ſieht hier gleich eine neue Ge=
fahr
auftauchen und zwar die, daß es den engen Straßen der Altſtadt
unmöglich iſt, den durch ſie zu leitenden verſtärkten Verkehr aufzu=
nehmen
.
Meine Herven, es iſt kein erfreuliches Bild, was ich damit vor Ihnen
aufgerollt habe. Wir hoffen aber, daß man unſere ſchwierige Lage an=
erkennt
und uns, ſoweit möglich, entſchädigt.
Anſchließend ſprach
Stadtverordneter Dr. Pricken o
im Auftrag der Induſtrie und Handelskammer über die ſchlechte Lage
der Rheinſchiffahrt, den Rückgang des Mainzer Hafenverkehrs und die
Staffel= und Umſchlagtarife. Seine Ausführungen beweaten ſich etwa
in folgenden Gedankengängen:
Die Lage der Rheinſchiffahrt, der Häfen und Umſchlagsbetriebe
infolge der Befatzung und der Eiſenbahntarifpolitik.
Mit verſchiedenen der hier anweſenden Herren konnte ich in den
allerletzten Tagen den teilweiſe erhebenden, teilweiſe aber auch traurig
und zum Nachdenken ſtimmenden Rheinſchiffahrtstagungen
in Duisburg beiwohnen. Anläßlich des 50jährigen Beſtehens des
Vereins zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsinter=
eſſen
, wurde dort von führenden Männern im Reich und am Rhein
zuſammengefaßt, was die Rheinſchiffahrt in den letzte 50 Jahren ge=
leiſtet
und wie ſie ſich bis zum Krieg entwickelt hat, aber auch welcher
Rückſchlag bei ihr ſeit dem Krieg und Kriegsende einggtreten iſt.
Dieſer Rückſchlag hat ſich naturgemäß auf die mit der Schiffahrt eng

verbundenen Umſchlags= und Hafenbetriebe, und damit auf weite Kreiſe
der rheiniſchen Wirtſchaft ausgedehnt. Der Redner behandelte die
Staffeltarife und führte aus: Ich wende mich hier nicht grundſätzlich
gegen die ſeit 1920 eingeführten Staffeltarife, weil ſich für
ihre Beibehaltung außer der Reichsbahn auch einzelne Induſtrien aus=
geſprochen
hoben, die auf weite Entfernungen arbeiten und ſich auf dieſes
Tarifſyſtem nun einmal eingeſtellt haben. Auf ſeine Schädigung der
Rheinſchiffahrt und Häfen muß aber doch hingewieſen werden. Ich weiſe
auf die in Ihrem Beſitz befindliche Denkſchrift der Mainzer
Handelskammer hin. Danach betrug im Verkehrsbezirk z2 der
Reichsbahn (die heſſiſchen Provinzen Starkenburg und Rheinheffen und
damit die Mainzer Häfen umfaffend) in 1925 die durchſchnittliche Ent,
fernung im Empfang 176,52 Klm., im Verſand ſogar nur 158,15 Klm.
Im Empfang ſind überhaupt nur 677 Prozent ſämtlicher Güter=
mengem
auf Entfernungen über 350 Klm. gefahren worden, und im
Verſand gar nur 3,10 Prozent über 350 Klm. Trotz dieſer Feſtſtel=
lungen
drängt, wie geſagt, die Rheinſchiffahrt unter Berückſichtigung
höherer Allgemeinintereſſen nicht auf Aufhebung des Staffelſyſtems,
Wenn die Binnenſchiffahrt das Staffeltarifſyſtem der Rrichs,
bahn trotz ſeiner zweifellos ungünſtigen Wirkung nicht bekämpft, ſo
verlangt ſie andererſeits als Ausgleichsmaßnahme eine weiſe Be=
ſchränkung
in der Schaffung neuer Seehafen= Aus=
nahmetarife
und die Wiedereinführung von Binnen=
umſchlagtarifen
. Mit dieſen Forderungen beanſpruchen wir
nichts Unbilliges und nichts Neues; wir verlangen nur Wiederherſtel=
lung
eines fyüheren, bewährten Tarifzuſtandes.
Welche Bedeutung die Binnenumſchlagstarife vor dem Krieg gerade
für Mainz als dem Umſchlagsplatz im Rhein=Main=
Donau=Verkehr hatten, erhellt daraus, daß allein etwa 170 Aus=
nahmetarife
in den drei die Rheinſchiffahrt fördernden Sondertarifen
enthalten waren, die beſtanden für: 1. den Güterverkehr der Rh=in= und
Main=Hafenſtationen mit Bayerns rochtsrheiniſchem Netz, 2. den Rhein=
und Main=Umſchlagsverkehr mit Oeſt=areich, und 3. den Donau=, Rhein=
und Main=Umſchlagsverkehr. Die Bemühungen rheiniſcher Wirtſchafts=
und Schiffahrtskreiſe der letzten Jahre, wieder zu Binnenum=
ſchlagstarifen
zu gelangen hatten bisher leider noch nicht den
gewünſchten Erfolg, wähmnd die Seehafen= und andere Auswahmetarife
ſich faſt täglich vermehren. Der zur Bearbeitung dieſer Lebensfrage der
Rheinſchiffahrt eingeſetzte beſondere Arbeitsausſchuß erſtrebt
zunächſt einen weiteren Ausbau des Ausnahmetarifes 6u für Kohlen, die
bekanntlich das Rückgrat de Rheinſchiffahrt bilden. Erreicht hat der
Arbeitsauusſchuß eine Ermäßigung des Ausnahmetarifs 44 für Getreide
nach der Schweiz und ſeine Ausdehnung auf die Mainhäfen. In Be=
arbeitung
ſind weitere wichtige Anträge. Die dem Rhein und ſeinen
Häfen verloren gegangenen Transportmengen ſind durch Tarifmaß=
nahmen
der Reichsbahn von ihrem natürlichen Beförderungsweg ab=
geleitet
worden. Es iſt deshalb nichts Unbilliges, wenn wir Ihre Unter=
ſtützung
erbitten, nicht, um der Reichsbahn etwas abzunehmen, ſondem
um die notleidende Rheinſchiffahrt am Leben zu erhalten. Ihr Ruin
bedeutet nicht allein den Untergang einiger Großreedereien, er zieht
auch die Vernichtung zahlreicher ſelbſtändiger Partikulierſchiffer, der auf
dem Waſſer und an Land beſchäftigten Angeſtellten und Arbeiter, der
Umſchlags=, Speditions= und Hafenbetriebe nach ſich. De Fortbeſtand
einer leiſtungsfähigen Binnenſchiffahrt iſt der natürliche Ausgleich
gegenüber einer mit Monopolſtellung ausgeſtatteten Reichsbahngeſell=
ſchaft
. Auf die Wichtigkeit gerade dieſer Tatſache iſt in den letzten
Tagen in Duisburg von berufener Seite hingewieſen worden.
Wir bitten Sie, bei der Geſtaltung der Tarife an die Erhaltung einer
leiſtungsfähigen Binnenſchiffahrt zu denken, erneut die Reichsbahn auf
die Notwendigkeit von Binnenumſchlagshäfen hinzuweiſen und zu ver=
meiden
, daß die Binnenſchiffahrt von neuen, ſie ſchädigenden Ausnahme=
tarifen
erſt erfährt, wenn ſie bereits zur Einführung gelangt ſind. Die
Rheinſchiffahrt und ihre Hilfsbetriebe wollen keine Unterſtützung aus
Reichsmitteln, ſie wollen nur eine Baſis, von der aus ſie ſelbſt wieder
aufleben und am Wiederaufbau der Wirtſchaft mitarbeiten können. Da=
bei
vertrauen wir auf die Unterſtützung des Verkehrsausſchuſſes des
Reichstags.
Die Darlegungen der beiden Redner wurden durch Gewverkſchafts=
ſekretär
Thomas unterſtrichen, der betonte, daß die vorgetragenen
Wünſche und Forderungen auch die der Arbeitnehmer ſeien. Die Stadt
Mainz ſei in ihrer Entwicklung vor dem Kriege durch die Tatſache, daß
ſie Feſtung war, außeroordentlich gehemmt worden. Dieſe Tatſache ſei
zu wenig bekannt, man dürfe aber erwarten, daß darauf in Berlin mehr
Rüchſicht genommen würde. Man hätte in Mainz oft den Eindruck, daß,
wenn Mainz zu Preußen gehörte, es von VBerlin aus beſſer behaudelt
würde. Redner ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Wunſche, daß m
endlich einmal in Mainz ein ſichtbares Zeichen des Wohlwollen der
Berliner Regierungsſtellen ſehen wolle.
Reichspoſtminiſter a. D. Giesberth als Vorſitzender des Veie
kehrsausſchuſſes dankte für die Einladung und betonte, daß der Zwecl
der jetzigen Studienreiſe der ſei, ſich über die Rheinſchiffahrt und die
wirtſchaftliche Lage der Rheinſtädte zu orientieren und ſich an/ Ort und
Stelle zu überzeugen, ob die vorgetragenen Beſchwerden den Tatſachen
entſprähen oder nicht. Er ging kurz auf die einzelnen aufgeworfenen
Fragen ein. Inbezug auf den Konkurrenzkampf der Städte Mainz ud
Koblenz wegen des Sitzes der Reichswaſſerſtraßendirekvion betonte er,
daß dies mehr eine verwaltungspolitiſche als eine verkehrspolitiſche
Frage ſei. Dazu könne er noch uicht endgültig Stellzung nehmen, ver=
ſprach
aber, die vorgetragenen Wünſche im Plenum des Neichstages vor=
zutragen
.
Den Reigen der Redner beſchloß da3 Mitglied des Reichswirtſchafts=
rates
Dr. Walter Schmitz der im Namen des Vereins zur Wah=
rung
der Rheinſchiffahrtsintereſſen die Herren recht herzlich willkommen
hieß und der Studienreiſe einen glücklichen, ergiebigen Verlauf wünſchte.
Mit dem Reoierungsdampfer Preußen aus Koblenz unternahm
man dann eine Rundfahrt durch das Mainzer Hafengebiet. Die ſchlechte
Lage des Mainzer Umſchlagsverkehrs wurde dabei durch die perſönliche
Augenſcheinnahme recht nuchhaltig unterſtrichen. In dem umfangreichen
Guſtavsburger Induſtriehafen ſah man kaum ein Schiff. Wegen des
mangelnden Verkehrs können die Anſagen dieſes Hafens nicht mehr
unterhalten werden, ſodaß ſie ſich langſam, aber ſicher dem Verfall
nähern. Ein direkt troſtloſer Anblick! Weiter wurde noch dem Zoll=
hafen
und dem Floßhafen ein Veſuch abgeſtattet. Auch hier eine recht
minimale Frequenz, immerhin aber beſſer wie m dem Guſtavsburger
Hafen. Um 11 Uhr nahm man dann im runden Saale der Mainzer
Stadthalle ein gemeinſames Fruihſtück ein. Dabei begrüßte Oberbürger=
meiſter
Dr. Külb den mittlerweile erſchienenen Neichsverkehrs=
miniſter
Dr. h. c. Koch und leerte ſein Glas auf, das Wohl des
Gaſtes. Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch dankte für den freundlichen
Empfang und brachte anſchließend ein Hooch auf die Stadt Mainz aus.
Gegen 12 Uhr verließen die Gäſte Mainz, um ſich mit dem Dampfet
Preußen nach Koblenz und Köln zu begeben.

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reicher
Handel= und Gewerbekreibender ſowie der Induſtrie= und
der Finanzkreiſe der Pfalz.

(Auswärtige Bestellungen Porto extra)
Staatliche Lotterie-Einnahme:

[ ][  ][ ]

Nummer 282

Familiennachrichten

Statt Karten.

Ihre Verlobung beehren ſich
anzuzeigen:
Sophie Gathmann
Adolf Köller
Groß Umſtadt Tage i. Lippe
Oktober 1927
156751
Hans Weber
Frau Anna Weber, geb. Fritz
grüßen als Vermählte
FFeldbergſtr. 91 Barkhausſtr. 4
9. Offober 1927. (26834

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, meinen lieben Mann,
unſeren lieben Vater, Bruder,
Oukel und Schwager
Herrn
Ahinnp Seiptel
nach kurzem qualvollen, mit
großer Geduld ertragenen Leiden
im Alter von 79 Jahren in die
ewige Heimat abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Leißler, geb. Beitz
nebſt Kinder.
Die Beerdigung findet Dienstag
nachmittag ½2 Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt.
(*26845

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach
langem Teiden unſere innigſt=
geliebte
Mutter, Schwieger=
mutter
, Großmutter und
Schweſter
Frau
Lina Preuß
geb. Dornberg.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 8. Oktober 1927. *26861
Auf Wunſch unſerer lieben Ver=
ſtorbenen
fand die Beerdigung in
aller Stille ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
Herzlicher Anteilnahme beim
Heimgang unſeres lieben
EEntſchlafenen ſagen wir
Innigſiten Dank.
Johanna Blum
und Sohn Walter
15574 Gr. Ochſengaſſe 19.

Dienstag, den 11. Oktober 1927

Am 5. Oktober verſtarb infolge einer Kriegs=
verletzung
in Bad Schwalbach unfer lieber
Alter Herr
Dipl.=Ing.
Ahiinp Martief!
im Alter von 46 Jahren.
(*26874
In tiefer Trauer:
Der Akademiſche Chor i. S. P.
Für die Altherrnſchaft: Für die Aktivitas:
Dr. R. Naab. paul Heime (X,X)

Für die innige Teilnahme und
die ſchönen Blumenſpenden bei
dem Heimgang unſeres lieben
Kindes ſagen herzlichen Dank
Apotheker Hugo Schlippe
und Frau Franziska
Fritz und Wolfgang.
Darmſtadt, 10. Oktober 1927. *26856

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Der Herr über Leben und Tod hat heute allzufrüh
meine über alles geliebte gute Mutter, unſere teure
Schweſter, Schwägerin und Tante
Seitchen Schacker
nach ſchwerem Leiden im 34. Lebensjahre in die ewige
Heimat abgerufen.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen.
(1563
Gundernhauſen, den 10. Oktober 1927.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 12. Oktober
nachmittags 3 Uhr, in Gundernhauſen ſtatt.

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wollen Sie behsiten,
auch wenn Sie Schahe
burzen. Dann dürten
die aur Erdal verwen-
den
. Die Erdal-Dose
öffner sich durch einfache
Hebel-Drehung spielend:
Ihre Hände bleiben cein.

Harke Kotfrosch
war nicht zu verbessern, deshalb
schufen wir eine bessere Packung.

[ ][  ][ ]

Seite 10

Dienstag den 11 Oktober 1927

Reich und Ausland.
Eiſenbahnun all in Bebra.
Frankfurt a. M. Die Eiſenbahndirektion
Frankfurt a. M. teilt mit: Montag abend 7 Uhr
entgleiſten beim Rangieren auf Bahnhof Bebra fünf
Güterwagen. Alle Wagen fielen um. Hierbei kam
der Rangierer Müncher aus Bebra unter einen
Wagen zu liegen und wurde totgedrückt. Der Per=
ſonenverkehr
wird durch den Unfall nicht beein=
trächtigt
.
Frankfurter Chronik.
WSN. Frankfurt auf der Elefanten=
jagd
. Wie wir bereits berichteten, war in der
Nacht zum Samstag bei einem Rangierunfall auf dem
Hauptgüterbahnhof ein junger Elefant des Zirkus
Krone beim Umladen entſprungen. Der Elefant ver=
ſchwand
im nahegelegenen Biegwald und alles Suchen
nach dem Dickhäuter war zunächſt vergebens. Bei
Tagesanbruch machte ſich ein Polizeiaufgeböt von
etwa 70 Mann auf die Jagd nach dem Ausreißer
und verſtärkt durch die fevienfreudige Schuljugend
von Frankfurt=Rödelheim ging es nun auf die Suche.
Als man endlich das Tier entdeckt hatte, wehrte es
ſich ganz energiſch, wieder in die Gefangenſchaft zu=
rückzukehren
. Mit erhobenem Rüſſel trieb es Polizei
und Kinder vor ſich her, bis es ſchließlich Zirkus=
wärtern
gelang, durch Rufe das Tier heranzulocken
und ihm die Hakenſchlingen an den Rüſſel zu legen.
Aber plötzlich riß es ſich wieder los und alle Be=
mühungen
, das wild gewordene Rüſſeltier wieder
einzufangen, waren vergebens. Ueberall da, wo ſich
der Ausbrecher äufhielt, bot der Wald einen wüſten
Anblick; Zäune, Gitter, Bäume waren glatt um=
gelegt
. Der Polizeioberſt ging ſchon mit dem Ge=
danken
um, das Tier erſchießen zu laſſen, aber auf
Anweiſung des Polizeipräſidenten ſollte dieſer Aus=
weg
erſt benutzt werden, wenn alle andern Verſuche
ſcheiterten. Schließlich ließ Direktor Krone mit
Extrazug einen Leitelefanten von Kreuznach kommen.
Nach Ankunft dieſes Mutterelefanten gelang es
ſchließlich gegen 3 Uhr nachmittags, den Ausreißer
derart feſtzunehmen, daß er abtransportiert werden
konnte.
Falſchmünzer verhaftet.
Hanau. Nachdem in Hanau und Umgebung ver=
einzelt
falſche, Dreimarkſtücke im Umlauf waren, iſt
es der Hanauer Kriminalpolizei gelungen, die Falſch=
münzerwerkſtätte
auszuheben, die ein Mechaniker und
früherer Kinobeſitzer in einer Manſarde ſich einge=
richtet
hatte. Er wurde von der Kyiminalpolizei
gerade beim Herſtellen von Formen, die für falſche
Dreimarkſtücke beſtimmt waren, ertappt und gab auch
zu, ſich in der letzten Zeit mit der Anfertigung von
Dreimarkſtücken beſchäftigt zu haben.. Der bei ihm
wohnende Bruder ſeiner Frau wurde der Beihilfe
beſchuldigt und die beiden Ehefrauen, die die Drei=
markſtücke
in den Umlauf geſetzt haben, wurden feſt=
genommen
.
Die Mordtaten eines Zigeuners.
Hanau. Vor dem hieſigen Schwurgericht wird
in dieſen Tagen ein vor ſechs Jahren im Kreiſe
Schlüchtern verübter Mord durch einen Zigeuner zur
Aburteilung kommen. In Pilkallen iſt jetzt endlich
der ſchon lange geſuchte 39 Jahre alte Zigeuner
Herzog feſtgenommen worden, der am 8. Juni 1921
bei Salmünſter (Kreis Schlüchtern) mit dem Zigeuner
Freiwald aus Gießen heftig zuſammentraf. Frei=
wald
, der ſich der Verheiratung ſeiner Tochter mit
Herzog widerſetzte, ging flüchtig, wurde jedoch durch
den verfolgenden Herzog erſchoſſen. Seitdem war
Herzog verſchwunden. Er hatte bereits vor 15 Jahren
einen Zigeuner erſchoſſen und war dafür zu acht
Jahren Zuchthaus verurteilt. 1918 aus dem Zucht=
haus
entlaſſen, hat er ſeinen Onkel in Gützkow in
Pommern erſchoſſen. Er ſoll noch andere Mordtaten
verübt haben. In ſämtlichen Fällen will er aus
Blutrache, die auch heute noch zwiſchen den einzelnen
Zigeunerſtämmen oberſtes Geſetz ſei, gehandelt haben.
Ein Schiffsjunge ertrunken.
Aſchaffenburg. Beim Verladen von Gruben=
holz
fiel der 16jährige Schiffsjunge Maffert von
Frankfurt a. M. in der Nähe der Stadt Lohr von
einem Schiff in den Main und ertrank. Wahrſchein=
lich
hat Maffert einen Herzſchlag erlitten..
Schwarzwildſchäden im Taunus.
Naſſau. In den Feldgemarkungen der Ge=
meinden
Weilmünſter, Wolfenhaufen, Münſter, Lang=
hecke
, Bleſſenbach, Elkerhauſen, Aumenau und Wein=
bach
ſollen in der letzten Zeit enorme Schwarzwild=
ſchäden
angerichtet worden ſein. In der Gemarkung
Langhecke bei Runkel im Oberlahnkreis ſoll das
Schwarzwild, das ſich in den angrenzenden zuſam=
menhängenden
Waldungen aufhält und auf 50 Stück
angegeben wird, über 800 Zentner Kartoffeln und
80 Zentner Getreide vernichtet haben. Die Landwirte
fordern, alles nur Erdenkbare zu tun, um dieſen
Verheerungen ihrer Felder durch das Schwarzwild
abzuhelfen.
Die Tragödie eines Schriftſiellers

Schriftſteller Hermann George Scheffauer,
der bekannte erfolgreiche Mittler zwiſchen der deut=
ſchen
und amerikaniſchen Literatur, hat, wie gemeldet,
vermutlich in geiſtiger Umnachtung ſeine Sekretärin
und ſich ſelbſt ermordet.

Neue Erfindung: Lauſchmikrophon.

Der verräteriſche Aſchenbecher mit dem
Der Chef hört die Verhandlungen
Lauſchmikrophon im Sprechzimmer.
im Sprechzimmer mit.
Eine Berliner Firma fertigt hochempfindliche Lauſchmikrophone an. Die kleinen Apparate
können unauffällig in Aſchenbecher und dergleichen eingebaut werden. Auch das Anbringen
hinter Bildern und Tapeten iſt möglich. Die Empfindlichkeit dieſer Apparate iſt ſo groß, daß
ſelbſt flüſternd geführte Geſpräche mitgehört werden können.

Die Kanaliſierung der Ruhr beendet.
2300=Tonnen=Schiffe können in Mülheim laden.

Die Kanaliſierung der Ruhr für Schiffe bis 2300 Tonnen von Mülheim an der Rühr bis zur
Ruhrmündung unter Schaffung einer großen Schleuſe von 130 Meter Länge und 13 Meter
Breite iſt jetzt vollendet und wird dem Verkehr übergeben werden.

Die erſte Lokomotive mit Kohlenſtaub=Feuerung.
Wichtige Erfindung im Eiſenbahnweſen.

Die Kohlenſtaublokomotive der A.E. G.
unterſcheidet ſich nur in der auffallenden Form ihres geſchloſſenen, mit Kohlenſtaub gefüllten
Tenders von den bisherigen Maſchinen. Eine neue Erfindung ermöglicht den billigſten Be=
triebsſtoff
, nämlich den Kohlenſtaub, zu reſt= und rauchloſer Verbrennung in der Lokomotive
zu bringen. Der Heizer braucht nicht immerfort Kohlen zu ſchaufeln, ſondern regelt mit Hilfe
einer ſinnreichen Einrichtung die Zufuhr des Kohlenſtaubs in den Feuerungsraum und kann im
übrigen ſich ganz der Beobachtung der Strecke und der Signale widmen.

40 Perſonen an Fleiſchvergiftung erkrankt.
Eltville. Nach dem Genuß von Fleiſchwaren
aus einer hieſigen Metzgerei ſind über 40 Perſonen
an Vergiftungserſcheinungen erkrankt.
Großfeuer in Dillenburg.
Vier Scheunen eingeäſchert.
Dillenburg. Am Sonntag nachmittag brach
in einer Scheune ein verheerendes Schadenfeuer aus,
das ſofort auf angrenzende Scheunen übergriff. In=
folge
der reichen Erntevorräte nahm das Feuer un=
geahnte
Ausdehnung an. Vier vollgefüllte Scheunen
wurden vollſtändig ein Raub der Flammen. Eine
fünfte Scheune brannte teilweiſe nieder. Es wird
Brandſtiftung vermutet.
Der geſtohlene Liebermann iſt wieder da.
Berlin. Von einer Ausſtellung wurde vor
kurzem eine Originalzeichnung von Max Liebermann,
eine Landſchaft mit Allee, geſtohlen. Als ein bekann=
ter
Schriftſteller dieſe Mitteilung in der Zeitung las,
erkannte er ſofort, daß er dieſe Zeichnung gekauft
hatte und ſtellte ſie der Polizei zur Verfügung. Ein
unbekannter Mann, der ſich für einen früheren
Schüler Liebermanns ausgab und noch mehr Bilder
und Zeichnungen bei ſich führte, hatte ſie ihm zum
Kauf angeboten.
Vergiftungen durch ausſtrömendes Gas.
Berlin. In einem Hauſe in Lichterfelde bei
Berlin wurden am Montag früh fünf Perſonen in
ihrer Wohnung bewußtlos aufgefunden. Sie waren
durch ausſtrömendes Gas betäubt worden. Wieder=
belebungsverſuche
waren erfolgreich.

Exploſion.
Neiſſe. In der Schneiderſchen Fabrik in
Patſchkau entzündete ſich auf bisher ungeklärte Weiſe
der eim Exhauſter befindliche Schleifſtaub. Die große
Mauer des Gebäudes wurde gegen den Hof hinaus=
gedrückt
. Ein Maſchinenarbeiter, der unter den
Trümmern begraben wurde, erlitt ſchwere Ver=
letzungen
am Kopf. Der entſtandene Brand konnte
in kurzer Zeit gelöſcht werden.
Mutter und Kind tot aufgefunden.
Oppeln. In Kadlub, Kreis Groß=Strehlitz,
wurde in einer Wohnung eine Frau Maron und ihr
1½jähriges Kind tot aufgefunden. In der Woh=
nung
, die übrigens, wie polizeilich feſtgeſtellt wurde,
ſeit Dienstag verſchloſſen war, befanden ſich außer
den Toten noch 2 weitere Kinder. Die Leichen wur=
den
von der Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmt. Es
wird Tod durch Vergiftung vermutet.
Schwerer Autounfall bei Plauen.
Plauen. Am Sonntag nachmittag hat ſich auf
der Straße Elſterberg-Plauen ein ſchwerer Auto=
mobilunfall
ereignet. Das Auto einer hieſigen
Flaſchenbierhandlung fuhr gegen einige Bäume, die
glatt entwurzelt wurden und prallte dann gegen eine
Telegraphenſtange, die abbrach. Dabei wurde das
Auto faſt vollſtändig zertrümmert und die Inſaſſen
herausgeſchleudert. Sieben von ihnen mußten in das
Krankenhaus nach Plauen gebracht werden. Unter=
wegs
iſt einer der Verwundeten ſeinen Verletzungen
erlegen; ein zweiter liegt in bedenklichem Zuſtand
darnieder.

Nummer 282.

Der franzöſiſche Sün
amerikaflug.
Paris Buenos Aires.
Paris, 10. Oktobes,
Die beiden franzöſiſchen Flieger Cmu
und Lebrix ſind in dem Flugzeug Nungeſſer=Cs0
zum Südamerikaflug aufgeſtiegen.
Südamerikaflug von Coſte und Lebrix mit dem Fu
zeug Nungeſſer=Coli ſoll bekanntlich in vier Es,
pen vor ſich gehen: 1. ParisSt. Louis, wov
morgen früh 8 Uhr eintreffen, 2. St. Louis über:
Ozean nach Natal, 3. NatalRio de Janeiro, 4.
de JaneiroBuenos Aires. Der Apparat führt .
Liter Brennſtoff und außerdem 800 Kilo Gepäck:
ſich, das Briefe, Zeitungen und kleine Pakete für)
Präſidenten der Republik Argentinien enthält, dies
der argentiniſchen Botſchaft mitgegeben wurden.
dem Flugzeug ſelbſt ſind außer dem Namen Zu
geſſer=Coli, die bereits von Coſte durchgefück
Langſtreckenflüge mit Kilometerangabe aufgezeimn
nämlich ParisDjaſk 3396 Klm., ParisOmst
Klm., ParisTajelſk 4640 Klm., ParisAſſua .0
Klm. Ein Funkapparat befindet ſich gleichfall=;
Bord. Dem Start wohnten mehrere hundert.
ſonen bei.
Grundſieinlegung
des Deutſchen Hygiene=Muſein
Dresden. Anläßlich der Grundſteinlegun=//
Deutſchen Hygienemuſeums fand im neuen Ra-io
eine Feier ſtatt, an der u. a. Reichsinnenminiſter:9
v. Keudell, der ehemalige Reichsminiſter Dr. Rei=
und andere hervorragende Perſönlichkeiten
nahmen. Oberbürgermeiſter Dr. Blüher begrüß
Gäſte und gab ein Glückwunſchtelegramm des
reichiſchen Bundespräſidenten Dr. Hainiſch belln
Nachdem der ſächſiſche Miniſter des Innern die 9ut
wünſche der ſächſiſchen Regierung übermittelt u
überbrachte Reichsminiſter Dr. v. Keudell die 0
wünſche des Reichspräſidenten, des Reichskanzler=;
der Reichsregierung. Darauf gab der Präſider=
Reichsgeſundheitsamtes, Prof. Dr. Hamel, in
Feſtrede einen Ueberblick über die Bedeutun=
Deutſchen Hygienemuſeums für die hygieniſche So
bildung.
Im Anſchluß an die Feſtſitzung im Neuen Rcy
fand um 1 Uhr auf dem Bauplatz im Park de-
maligen
Sekundogenitus der feierliche AE.
Grundſteinlegung des Deutſchen Hygienemm!
ſtatt. Nach einem Vorſpruch von Prof. Ottomc
king wurde die Kapſel mit der unterſchrie=
Grundſteinlegungsurkunde eingemauert. Mäi
präſident Heldt führte die erſten drei Hammeri
mit folgendem Begleitſpruch aus: Das große W
zu dem wir heute den Grundſtein legen, ruft
Deutſchen zu: Erkenne den Wert eines geſunder!
kräftigen Körpers! Arbeit ſelbſt an deiner G5y
heit! Werde dadurch kräftig und ſtark, dam:
deutſche Volk befähigt bleibe, zu neuer Größe 1
aufzuſteigen und ſeine hohen geſchichtlichen Aun
zu erfüllen! Es folgte Reichsinnenminiſter 2
Keudell mit den Worten: Dem Gedächtnis Ain
Segen der Arbeit dieſer Stätte der Geſundurn9
deutſchen Volkes! Weitere Hammerſchläge f70
aus Reichstagsabgeordneter Prof. Dr. Schreibe
zellenz Geheimrat Oskar v. Miller, Miniſteriah
tor Dr. Brecht im Namen des Reichsrats, Lau=/
präſident Schwarz namens des ſächſiſchen Lantl
und andere. An die Feier ſchloß ſich ein Feſtm)
Ausſtellungspalaſt.
Das Erdbeben in Oeſterreich.
EP Wien. In Graz wurde das ErdbeEnl
20,5 5Uhr verſpürt. Es verlief in nord=ſüdn
Nichtung und war nicht ſonderlich ſtark. O
Häuſern gerieten Möbelſtücke ins Schwanken miſt
den Hausmauern fiel der Mörtel auf die 4
Großen Sachſchaden ſcheint das Beben nicht ven
zu haben und hatte auch keinerlei Panik im E=
Nach Meldungen aus Oberſteiermark wurde a2.
das Beben überall verſpürt, jedoch weit ſchwär
in Wien.
Sturmſchäden.
Rom. Ein heftiger Sturm hat in der
Adria mehrere Schiffe in Seenot gebracht.
baniſche Frachtſegler Papagal wurde im Ha
Monopoli von Anker geriſſen, worauf er
Klippen zerſchellte. Die Mannſchaft konnte
mend die Küſte erreichen. Gleichzeitig wu )
Dampfer Irpina losgeriſſen und ſtrander
falls. Zahlreiche Fiſcherbarken ſind untergeſ
Automobilunglück.
Paris. Am Sonntag abend ſtürzte vo
Brücke ein mit 7 Perſonen beſetztes Autom
die Seine. Fünf Inſaſſen wurden aufgefiſck,
rend der Wagenbeſitzer und ſeine Tochter 7
Auto in die Tiefe gezogen wurden.
Feuersbrunſt in einem franzöſiſchen
Bisher zwei Todesopfer.
Paris. Aus unbekannter Urfache brack
Gemeinde Puy=Saint=André, etwa ſechs Kr.
von Briangon entfernt, Großfeuer aus, durd
Häuſer in Aſche gelegt wurden. Mehr als
milien und 300 Perſonen wurden obdachlos.
wurden zwei Todesopfer des Großfeuers feit
man vermutet jedoch, daß ſich die Zahl der ON
erhöhen wird. Der Schaden iſt bedeutend
der ganze Viehbeſtand vernichtet iſt. Von der
blieben nur das Bürgermeiſteramt, Kirche, Sc
ein außerhalb des Dorfes gelegenes Haus L
Vulkanausbruch in den Kordilleren
Paris. Wie die Morgenpreſſe aus Vd
meldet, iſt der Vulkan Llaimas, der ſeit 18
mehr tätig war, erneut ausgebrochen. Dern
entſteigt eine dichte Rauch= und Aſchenſäule
den umliegenden Ortſchaften wurden mehr
ſtöße wahrgenommen.. Die Bewohner der
gebiete flüchten, da ſie eine Kataſtrophe befü n,
Räuberiſcher Ueberfall.
Paris. Dem Matin wird aus RI
richtet, daß ein franzöſiſches Ehepaar mi
beiden Töchtern und einer Freundin nach
untergang 10 Kilometer von Kenifra ent7!
einem Spaziergang von Eingeborenen 1
wurde. Das Ehepaar wurde getötet, die
ſchwer verletzt; die beiden Töchter wurden
Angreifern entführt.

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Rummer 282

Dienstag, den 11. Oktober 1927

Geite 11

Spott Shier und Tarnen.

Fußball.

Sportverein Roßdorf 1.V. f. L. Michelſtadt 2. 8:0.
Michelſtadt, mit Erſatz und 9 Mann angetreten, mußte mit obigem
ſtäſultat das Feld verlaſſen. Roßdorfs neue Aufſtellung bewährte ſich.
dax linke und rechte Flügel funktionierte in dieſer Beſetzung beſſer,
umn nur der Innenſturm im Strafrcum mehr ſchießen würde. Die
ſäa yfer glänzten in ſchönem Kopfſpiel, mr muß das Zuſpiel zum Sturm
ei ziſer und nicht ſo ſcharf ſein. Die Verteidigung und Torwart er=
ſrgten
ihre Aufgaben in gutem Stil. V. f. L. Michelſtadt, als Stadion=
rätzer
, ſei aber empfohlen, in Zukumft mit einer kompletten Mannſchaft
=utreten. Die vorhandenen Leute kämpften von Anfang bis Schluß
einem zu bewundernden Eifer. Roßdorfs 1. Jugend verlor gegen
körperlich ſtärkere 1. Jugend des V. f. R. Darmſtadt 1:5.
Sportverein Weiterſtadt 1. Sportverein Meſſel 1. 3:1 (1:1).
Genannte Mannſchaften trafen ſich vorgeſtern auf dem Sportplatz
Weiterſtadt zum fälligen Verbandsſpiel. Meſſel, eine Mannſchaft, die
uüſ ſchließlich aus jungen Leuten beſteht, hat Antritt und kann in der
Minute in Führung gehen. Kurz danach gleicht Weiterſtadt aus.
dieſem Reſultat werden die Seiten gewechſelt. Mit dem Wind im
ühken kann Weiterſtadt jetzt noch zweimal erfolgreich ſein und ſich
writ zwei weitere Punkte ſichern. Zwei Elfmeter wurden verſchoſſen.
erſatzgeſchwächte Weiterſtädter Mannſchaft konnte in keiner Weiſe
rſtallen. Im Sturm kein Zuſammenſpiel, Läuferreihe phlegmatiſch und
e! Verteidigung ſehr unſicher. Will Weiterſtadt die Meiſterſchaft dieſes
ſgr machen, muß es in den nächſten Spielen mit einem Eifer und
ſarnpfgeiſt auftreten, ſonſt geht die Sache ſchief. Der Unparteiiſche, ein
err A. Rapp aus Gernsheim, war dem Spiel ein gerechter Leiter.
Fußball im Odenwaldkreis.
Die Kreisliga nach dem 6. Spielſonntag.
Sporwerein Münſter T. u. SV. Mörfelden . . 5:2 (3:2).
Viktoria Walldorf Viktoria Griesheim
4:1 (1:0).
Polizeiſportverein Darmſtadt 1. FC. Langen . . 2:2 (2:1).
Germania Pfungſtadt Union Wixhauſen".
3:3 (1:0).
* Viktoria Urberach FV. Sprendlingen . . . . 6:2 (1:0).
Der neue Tabellenſtand.
Sportverein Münſter
19:11
Union Darmſtadt
B:6

* Viktoria Walldorf
3 1 14:10
Union Wixhauſen
2 1 13:9
Germania Pfungſtadt
13:11
1. FC. Langen
7:6
Ar
Viktoria Urberach
17:18
P Polizeiſportverein Darmſtadt
16:12
FV. Sprendlingen
9:15
Ziktoria Griesheim
8:32 2
5
6:15
2. u. SV. Mörfelden
DDie Ergebniſſe des 9. Oktober haben keine ſonderlichen Verſchie=
jugen
in der Tabelle gebracht. Demgemäß überraſchen dieſelben auch
ch.=, nur die hohe Niederlage Sprendlingens in Urberach frappiert.
g: Fazit der ſonntäglichen Spiele iſt, daß ſich Münſter wieder an die
bise geſetzt hat. Wie aus dem Halbzeitergebnis hervorgeht, leiſtete
löffelden recht tapferen Widerſtand und unterlag erſt im Endkampf.
eherhaupt zeigt das Torverhältnis Mörfeldens, daß die Mannſchaft
ri nicht ſo ſchlecht iſt als ihr Tabellenſtand ausweiſt. Die ſich ſo gut
iIn gende Viktoria Walldorf brachte auch Viktoria Griesheim zur
ird=cke; auch hier erſt in der 2. Halbzeit. Die Griesheimer ſcheinen ſich
jehrer ſo langſam in die Rolle des Prügelknaben wie ſchon in den
zien beiden Jahren hineinzuwachſen; ſie weiſen das ſchlechteſte Tor=
rüältnis
auf. Recht heiß ging es in Darmſtadt zwiſchen Polizei und
wi FC. Langen zu. Das Ergebnis zeugt von Gleichwertigkeit beider
umer. Aehnliches läßt auch das Ergebnis in Pfungſtadt vermuten,
ch täuſcht hier das Ergebnis. Die Einheimiſchen waren in der
ft=albzeit drückend überlegen, hatten aber koloſſales Pech. Beim Stand

von 2:0 leiſtete ſich dann der Torwart einen Schnitzer, indem er einen
hohen Ball aus faſt 50 Meter Entfernung, ohne ſich zu regen, durch=
ließ
. Nach dieſem wurde Wixhauſen gleichwertig und die Germanen
hatten Mühe, das Unentſchieden zu erzwingen, das die Gäſte durch ihren
Eifer in der zweiten Hälfte ſich verdient haben. Das letzte Spiel in
Urberach brachte die Senſation. Sprendlingen hielt ſich bis zur Pauſe
mit 0:1 völlig gleichwertig. Dann wurden Umſtellungen vovgenommen,
die ſich nicht bewährten, und ſo fielen die Erfolge für Urberach zwangs=
läufig
als Ausfluß der inneren Zerriſſenheit der Gäſtemannſchaft. Mehr
iſt über die ſonntäglichen Spiele nicht zu ſagen.
Handball.
Pol. Sporwverein 1. Rot=Weiß 1. 8:7.
Mit obigem Reſultat verließen am Sonntag vormittag die Rot=
weißen
als Sieger den Platz. Sie haben verdient gewonnen, dank
ihres Eifers und Siegeswillens. In jedem Spieler ſtak der Wille zum
Sieg. Das gab der ganzen Spielweiſe der Mannſchaft den nötigen
Schwung, denn ſie war ſich bewußt, daß mit einer Niederlage auch der
Gedanke eines Meiſters ausgeträumt geweſen wäre. Behält die Mann=
ſchaft
dieſen Geiſt weiter, dann iſt ihr der Aufſtieg in die Liga dieſes
Jahr gewiß. Die Pol.=Sportvereinsmannſchaft war gegen den Vor=
ſonntag
nicht wieder zu erkennen. Beſonders der Sturm ſpielte zu
zerfahrene und konnte ſich zu heiner einheitlichen Aktion zuſammenfinden.
Wohl mag als Entſchuldigungsgrund angeführt werden, daß es der
Mannſchaft an einem geeigneten Uebungsfelde während der Platzſperre
gefehlt hat, um ein Sichzuſammenfinden vor den Verbandsſpielen vor=
zubereiten
. Aber bei etwas Verſtändnis und Ueberlegung müßte es
beſſer klappen. Die Läufer ſpielten ſehr aufopferungsvoll, müſſen aber
noch ſchneller am Ball ſein. Startübungen und Gymnaſtik ſollen dafür
ſehr gut ſein. Die Verteidigung iſt noch das Beſtändigſte der Mann=
ſchaft
. Der Tormann hielt ganz gut und zeigt gegen frühere Spiele
eine kleine Formverbeſſerung auf.
Sporterein 1898 Darmſtadt e. V., Jugend.
Sp.V. 98, 1. JugenbV. f. R. Mannheim, 1. Jugend 4:1 (3:0).
Mit obigem Ergebnis konnten die 98er ihren Rückzug von Mann=
heim
antreten. Zum Spiel ſelbſt: Der Platzverein ſtellte eine äußerſt
flinke Mamnſchaft ins Feld, deren Eifer kaum zu überbieten war. Die
98er hatten alle Mühe, ſich an den harten Sandplatz zu gewöhnen, er=
faßten
aber ſchließlich doch die Lage. Die Läuferreihe fürterte ihren
Sturm mit weiten Vorlagen, und nach 15 Minuten Spielzeit hieß die
Partie 3:0. Mit dieſem Reſultat ging man auch in die Pauſe. Gleich
nach Wiederbeginn erhöhte Darmſtadt auf 4:0. Durch den Erfolg ange=
ſpornt
, legten die 98er mächtig los, hatten aber wenig Glück mit ihren
Angriffen, da ſich Fortuna mehr auf Seiten der Gaſtgeber neigte, und
ſahen ſich nur mit 10 Lattenſchüſſen, die gegen das Mannheimer Heilig=
tum
ſauſten, belohnt. Bei einem Durchbruch zehn Minuten vor Schluß
kam Mannheim zu ſeinem wohlverdienten Ehrentor.
4. Jugend 98 gegen 1. Jugend Rot=Weiß 0:10.
5. Jugend 98 gegen 1. Jugend Arheilgen 1:2.

Dr. Peltzers Weltrekord im 1000 Meter=Laufen iſt vom franzöſiſchen
Verband dem Invernationalen Leichtathletikverband zur Anerkennung
gemeldet worden.
Die Damen=Elf des HC. Harveſtehude erziolte in ihrem 2. Spiel
auf engliſchem Boden gegen eine Elf von Peverborough/Northampton
in ehrenvolles Unentſchieden von 4:4.
Ein finanzielles Fiasko war die zweite Veranſtaltumg in der neuen
Leipziger Sporthalle Achilleion. Die Radrennen mißten vor faſt leeren
Bänken abgewickelt werden.
Deutſche Erfolge gab es beim Tennisturniere in Lugano. Goſewich
und Frau Hoek (beide Frankfurt a. M.) ſiegten nicht nur in den Einzel=,
ſondern auch in den Doppelſpielen.
Die Ausſcheidungskämpfe zur Weltweiſterſchaft im Schwergewichts=
boxen
nehwen bereits am 14. Oktober mit dem Treffe Jack Delaney
Rengult ihren Anfang.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 11. Oktober. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus
dem Darmſt. Schloß. O 15.30: Die Stunde der Jugend. Lehrer
Stricker: Die Ameiſen und ihr Staat. O 16.30: Hausorcheſter. Kark
Millöcker. Ouv. z. Optte. Gaſparone‟. Potp. a. d. Optte. Der
arme Jonathan Geſang. Laura=Walzer. Potp. a. d.
Optte. Der Bettelſtudent Geſang. Carlotta=Walzer.
Left.: Kapellm. R. Merten. Mitw.: Alois Reſni, Tenor. O 17.45:
Die Leſeſtunde: Aus der Geſchichte der Abderiten von Wieland,
O 18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30: Uebertr. von Kaſſel. o 19:
Funkhochſchule. Dr. Götz: Altdeutſche Tafelmalerei. O 19.30: Ueber=
tragung
aus dem Opernhaus: Der Troubadour, Oper von Verdi.
Anſchl.: Konzert
Stuttgart.

hardt: Selbſthilfe der weibl. Angeſtellten. O 19.15: Prof. Geisler:
Die politiſchen und ſozialen Verhältniſſe des heutigen Auſtralien,
O 19.45: Nachrichten der badiſchen und württemb. Funkvereine.
O 20: Volkslieder. Mitw.: Das Soloquartett: Maria Fiechtl,
Maria Th. Deimann, Ad. Harlacher, H. Hofele u. Funkorch. Vier
ernſte Lieder. Lieder aus dem Elſaß. Einl. Vortrag von Kipp.
Wanderlieder. O 21.15: Wunſchabend. Mitw.: Martha Schuler,
Käte Mann, von Wiſtinghauſen, H. Hanus, F. Künſtner, M. Heye,
Funkorch. Keler Bela: Ouv. Löwe: Archibald Douglas.
Grieg: Ich liebe dich. Alexis: Die Bereſinanacht. Mozart=
Menuett. Saraſate: Zigeunerweiſen. (Violin=Soli: F. Künſtner).
Wagner: Monolog des Hans Sachs aus Meiſterſinger
Jenſſen: Lehn Deine Wang an meine Wang. Maltitz: Der
Kunſtreiter. Schumann: Träumerei. Pohl: Ziganiade.
Dellinger: Aus Don Ceſar. Kalman: Walzer aus Gräfin
Mariza. Schmitz: Wie es kompliziert war, bis ich in die Som=
merfriſche
kam, Humoreske. Linne: Duett aus Schöne Rivalen,
Holzmann: Feuert los, Marſch.
Berlin.
Dienstag, 11. Oktober. 12.30: Viertelſtunde für den Land=
wirt
. O 16: Dr. Berger: Indiſche Fakire, Yogis und Zauberer,
6 16.30: Kapelle Rooſz. Lortzing: Ouv. Waffenſchmied‟. Rach=
maninoff
: Prelude. Leoncavallo: Frühlingserwachen. Weberz
Fant. Freiſchütz. Popper: Andacht. Kuruczen=Lieder.
Loewe: Archibald Douglas, Ballade. Toſti: Ideale. Haydns
Rokoko=Menuett. Strauß: Tauſend und eine Nacht. Buday=
Abſchied Blues. O 18.30: Einf. zum Sendeſpiel am 12. Oktoben.
19.05: Stunde mit Büchern. O 19.30: Rogatz: Die Angeſtellten
in der modernen Wirtſchaft. O 20: Prof. Deſſoir: Erſcheinungen
und Theorien des Okkultismus. O 20.30: Vortrag (wird durch
Rundfunk bekanntgegeben). 21: Die deutſche Schwergewichts=
meiſterſchaft
im Boxen. Titelkampf zwiſchen Rudi Wagner und
Franz Diener. Uebertr. aus dem Berl. Sportpalaſt.
Stettin. Dienstag, 11. Oktober. 19.05: Dr. Schuh: Die Stett.
Volkshochſchule.

16: Dr. Lebede: Deutſchänterricht in Zuſammenarbeit mit den
Runſtfächern. 17: Min.=Dir. Prof. Dr. Richter: Die früheſte
deutſche Literatur. O 18: Geh. Reg.=Nat Dr. Kieſow: Die neue
Vergleichsordnung. 18.30: Spaniſch für Anfänger. O 18.55:
Dr. Meckauer: Carl Hauptmanſt. O 18.20: Dr. Roeſeler: Aus der
Proſa deutſcher Skaaismänner und Gelehrter: Treitſchke.

Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortiſch für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Reich und
ſusland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſeuſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

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Heuausgabe Oktober 1927.
Etwa 280 Seiten broſchiert:
Preis 4. RM.
Seit der erſien Ausgabe des Adreßbuches (März 1922) ſind
die Zugänge neuer Wagen ſo zahlreich, daß ſich eine Neu=
ausgabe
notwendig machte. Dieſe berückſichtigt den Stand
bis 1. September 1927 und enthält das Verzeichnis aller Be=
ſitzer
von Perſonenwagen, Laſtkraftwagen und Krafträdern
im Volksſiaat Heſſen, nach Provinzen und Kreiſen und
Nummern geordnet.
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Induſtrie, Handel und Handwerk, Hotels, Gaſiwirte und
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Verschleiß unterliegt, obwohl derWirkungsgrad gegenüber den
häufig zu Brüchen neigenden Kegelrädern gleich ist- die leichte
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[ ][  ][ ]

Nummer 282

Dienstag, den 11. Oktober=

Vom Holzmarkt.

Die Nachricht, daß die Reichsbank den Diskont um ein volles Prozent
heraufgeſetzt hat, wirkte in den Kreiſen der Holzinduſtrie und des Holz=
handels
etwas dämpfend auf die Kaufluſt. Größere Abſchlüſſe, die vor=
bereitet
waren, wurden aufgeſchoben und Verhandlungen um Beſich=
tigungen
vielfach vertagt. Freilich kann man vorläufig eine Wirkung auf
die in den letzten Wochen ſtark in die Höhe getriebenen Verkaufspreiſe
am Rohholzmarkt nicht ſpüren. Die Schnittmaterialienpreiſe hinkten
ſowieſo den ſchnell angeſtiegenen Rohholzpreiſen nach, es konnte alſo hier
eine Senkung der Preiſe kaum eintreten. In einzelnen Branchen der
Holz verarbeitenden Induſtrien iſt der Beſchäftigungsgrad ſehr lebhaft,
z. B. in der Küchenmöbelinduſtrie, die ſchon ſeit Jahren nicht ſo viel zu
tun hatte. Die Möbelmeſſe in Köln hat vielen Betrieben ſehr ſtarke Be=
ſtellungen
eingetragen, und es wird auch über gebeſſerte Preiſe dieſe
ließen bekanntlich viel zu wünſchen übrig berichtet. Freilich wird auf
der anderen Seite ſehr über läſſige Zahlweiſe in den Kreiſen der Ab=
nehmer
, vornehmlich bei den Abzahlungsgeſchäften geklagt. Zielüber=
ſchreitungen
ſind an der Tagesordnung, und es folgen häufig die Ne=
gulierungen
nach 90 Tagen, aber dann auch nur in Kundenwechſeln mit
längerer Laufzeit. In den Kreiſen der Banken beſteht die Neigung, die
Diskontkredite einzuengen, ſo daß die finanzielle Lage mancher Unter=
nehmer
recht ſchwierig iſt, und ſehr vorſichtig disponiert werden muß.
Schwellen ſind geſucht, und es hat ſich auch am Markt der Werkſtätten=
hölzer
eine Aufwärtsbewegung der Preiſe vollzogen. Vor allem iſt eine
Reihe von Firmen, die Lieferungen von den Werkſtätten übernommen
haben, noch nicht voll eingedeckt. Wie man hört, werden in einzelnen
Fällen den Sägewerken, die Lieferungen übernehmen wollen, von den
Lieferanten der Verwaltungen höhere Preiſe geboten, als ſie ſelbſt ge=
zahlt
erhalten. Geſucht waren aſtreine, angeblaute aber rißfreie Seiten
von den in letzter Zeit gut beſchäftigten Leiſtenfabriken.
Die Schwierigkeiten bei der Preugenanleihe behoben.
Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, ſind die der Auflegung
der preußiſchen Auslandsanleihe von 1927 entgegengetretenen Schwierig=
keiten
behoben worden. Es iſt eine Faſſung für den Proſpickt in bezug
auf die Beſtimmungen des Dawesplanes und des Verſailler Vertrags
gefunden worden, die unter Wahrung der von verſchiedenen Seiten gel=
tend
gemachten Geſichtspunkte eine praktiſche Löſung darſtellt. Die An=
leihe
foll vorausſichtlich noch in dieſer Woche in New York zur Emiſſion
gelangen.
Der Jahresdiemſt für die Verzinſung der bisher von Preußen be= Bamag=Meguin
gebenen Anleihen beträgt unter Einrechnung der jetzt zur Ausgabe
gelangenden 30 Millionen Dollar=Anleihe 8 Millionen RM. für die
innere Schuld und 3 100 000 Dollar gleich 13 Millionen RM. für die
äußere Schuld, zuſammen alſo 21 Millionen RM., das bdeutet eine
Zinſenlaſt von noch nicht 0,6 Prozent des Jahresbudgets.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 10. Oktober 1927.
Die Börſe eröffnete die neue Woche wieder recht ſtill. Von einer
Beteiligung des Publikums war auch heute nur wenig zu merken, ſo daß
auch die berufsmäßige Spekulation große Reſerve an den Tag legte
Das knappe und farbloſe Communique von der Aufſichtsratsſitzung der
J. G. Farbeninduſtrie verſtimmte, da gerade über die vorher viel=
beſprochenen
Kapitalerhöhungspläne nichts Poſitives berichtet wurde, (
während die Tatſache, daß der Geſchäftsgang ſich günſtig geſtaltet habe, K
etwas befriedigte. Dann lagen einige anregende Momente vor: die Ent=
wickelung
am Arbeitsmarkte zeigt eine fortſchreitende Beſſerung, vor
allem aber wurde es begrüßt, daß die Schwierigkeiten in der Angelegenheit
der Preußenanleihe beſeitigt ſind, ſo daß man noch dieſe Woche mit der
Auflegung rechnet. Da eine gewiſſe Materialknappheit herrſchte, ge=
nügten
einige Käufe, um das Kursniveau gegen die Schlußkurſe vom
Samstag allgemein etwas zu heben. Man verzeichnete durchſchnittliche
Kursgewinne von 1 bis 2½ %. Stärker hervortraten J. G. Farben, die
42 gewannen, und in Verbindung damit Rheinſtahl mit plus 4340 1
Am Elektromarkte ſtanden Gesfürel wieder im Mittelpunkte und 2½,%o
höher. Stärker gefragt und 120 geſteigert waren Voigt & Häffner, da
in der Generalverſammlung die Gumpelgruppe opponierte. Die Renten=
märkte
lagen faſt geſchäftslos. Nur in Türken kamen einge Umſätze zu=
ſtande
.
S
In der zweiten Börſenſtunde ſtagnierte das Geſchäft faſt vollkommen,
nur für Rheinſtahl erhielt ſich das Intereſſe (plus 2%). Gesfürel wurden 9
dagegen angeboten und 49 ſchwächer. Verſtimmend wirkte die Tatſache, 2
daß im Verlauf am Geldmarkt ſtärkere Nachfrage eintrat, ſo daß der Satz
für Tagesgeld auf 7½ erhöht werden muße. Am Deviſenmarkt
nannte man Mark gegen Dollar 4/1910 gegen Pfunde 20,/418, London= neue Aktien mit Dibidendenberechtigung ab 1. Juli 1927 im Verhältnis
Paris 124,02, Mailand 89,05, Madrid 27,83.
An der Abendbörſe waren die Umſätze äußerſt gering. Die Tendenz Preußiſchen Pfandbviefbankaktien, als auch die infolge des Fuſions=
war
ſchwächer. Einige Spezialwerte, wie Geſellſchaft für El. und Far= beſchluſſes umzutauſchenden Stamm= und Vorzugsaktien der Roggen=
beninduſtrie
, gaben 11,5 Prozent nach. Am Rentenmarkt Ablöſungs= rentenbank.
rente leicht rückläufig, dagegen Auslandsanleihs teilweiſe wie an der
Mittagsbörſe feſter. Der weitere Verlauf der Abendbörſe blieb gleich= geſchloffen. Die Kommerz= und Privatbank A.G. hat mit der Chaſe
falls ohne Anregung.
fenburger Zellſtoff 194, A. E. G. 183, Lahmeyer 181, Licht u. Kraft 220, trägt vorausſichtlich zwiſchen 95 und 96 Prozent. Die Anleiche wird
Siemens u. Halske 291 Geſ. f. El. 315, Nordd. Lloyd 150, Kommerz= in den nächſten Tagen durch eine Gwppe unter Führung der Chaſe
bank 174, Danat 225, Mannesmann 166, Gelſenkirchen 148, Ablöſungs= Seeurities Corporation New York, Clair u. Co. Ine., Neip York und
rente 16, Schutzgebi

Berliner Effekienbörſe.
Berlin, 10. Oktober 1927.
An der Montagsbörſe konzentrierte ſich das Geſchäft ausſchließlich
auf wenige Spezialpapiere, während in allen übrigen Werten eine faſt
völlige Stagnation herrſchte. Die Geſamttendenz war nicht unfreundlich,
überwiegend ſogar befeſtigt. Im Vordergrund ſtanden Gesfürel, die bei
zeitweiſe ſtürmiſchen Umſätzen von 315 auf 325 ſtiegen. Man hörte, daß
in etwa einer Woche angeblich eine Aufſichtsratsſitzung ſtattfinden folle,
in der man ſich mit der Frage einer Kapitalerhöhung zu befaſſen beabſich=
tigte
. Die ausländiſchen Käufe in Gesfürelaktien lebten in ſtärkerem
Umfang wieder auf, nachdem ſie einige Tage lang eingeſtellt waren,
Außer den Werten der Schultheiß=Oſtwerkegruppe, für die, die geplanten
Zuſammenſchlußtransaktionen und immer wieder auftretende Kapital=
erhöhungsgerüchte
ſtimulierten, fanden ferner ausländiſche Werte wie
Otavi, ſowie Kabel bei anziehenden Kurſen lebhafte Beachtung. Einen
günſtigen Eindruck machte die Mitteilung, daß die preußiſche Staats=
anleihe
nunmehr in dieſer Woche aufgelegt werden dürfte. Zu einer Be=
lebung
des geſamten Börſengeſchäftes konnte es aber deswegen nicht
kommen, da die zweite Hand nach wie vor ganz fehlte, Nur vereinzelt
lagen kleine Aufträge aus der Provinz vor. Am Geldmarkt war Tagesgeld
mit 6½ bis 8% leichter. Für erſte Firmen wurden Sätze von 6 bis 7½
genannt, Monatsgeld 7 bis 8, Warenswechſel ca. 7. Reportgeld wurde
von verſchiedenen Seiten neu offeriert. Die Prolongation dürfte ſich
daher glatt vollziehen. Auch Lombardgeld war heute angeboten. Aller=
dings
zu dem hohen Satz von ca. 8½. Am Deviſenmarkt lag der Dollar
international ſchwach. Das engliſche Pfund erreichte gegen New=York
mit 4,8708 eine Reportfeſtigkeit. In Berlin notierte der Dollar 4,1922,
Bis zum Schluß der Börſe trat keine Veränderung ein, ſodaß das
Kursniveau weiter leicht zurückging. Nur für Oſtwerke beſtand wieder
etwas Kaufneigung. Sie konnten ſich, nachdem ſie auf 410½ zurück=
gegangen
waren, bis auf 412 erhöhen. Eine Sonderbewegung zeigten
heute Voigt & Häffner, die vorübergehend bis auf 202 (am Sonnabend
176) ſtiegen und mit 190 ſchloſſen. Die Nachbörſe verlief ebenfalls voll=
kommen
geſchäftslos bei erneut nachgebenden Kurſen. Gegen 2,30 Uhr
hörte man: Hapag 1481 Lloyd 150 ½, ABG 183, Bergmann 207½,
Geſ. für El. 315, Elektr. Licht u. Kraft 220, Schuckert 201, Siemens 293,
Ver. Glanzſtoff 644, Rütgerswerke 92, Oſtwerke 412, Schultheiß 434,
J. G. Farben 294½, Deutſche Erdöl 145½, Charlottenburger Waſſer
137, Deſſauer Gas 192, Kommerzbank 174½, Danatbank 226.
8. 10 110 10
18 10 110 10
Aickaffenb. Bellſtof! 1194 25 194.25 Hemoor=Zement. . . . 1233.5 23.5
ſtos. 1108.5
Augsb. Nürnb. Maſch. / 135.5 136 HirſchKupfer.
175. 1180.25
40.5 35. Höſch Eiſen.
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Berlin el. W.
158.,25 162.
BerlinKarlsruhesnd 69.
68.5 Kahla Borzellan
154 1155.
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283. ſ283.
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105. 1105. Sächſ Gußſtahl.
Caggenau Vorz.
51. 49. Siemens Elas.
161.
158.
Celſenk. Verg..
160
Kalle Wgſchinen.
163.
Weſtf. C. Langendreer
105.5
Kan. Maſch.Egeſt.
98. WittenerGußſtahl. .
Sanſa=Lampfichf.
223.5 l223.5
Janderer Werke. . . . 1240.
1242.

Wirtſchaftliche Rundſchau.
J.G. Farbeninduſtrie A.G. Frankfurt a. M. Im Anſchluß an dud
Samstag=Kommuniqué ſind bereits Meldungen aufgetaucht, daß B.
nächſte Aufſichtsratsſitzung am 11. und 12. November ſtattfinden wim
Wir erfahun, daß ein Zeitpunkt für dieſe Sitzung noch nicht fs
geſetzt iſt. Es handelt ſich ſicherlich dabei um eine Verwechſlung mit S.
in dieſen Tagen in Frankfurt ſtattfindende Jubiläumstagung des Vet=
gins
zur Wahrung der Intereſſem der Chemiſchen Induſtrie.
Wayß & Frehtag A.=G., Frankfurt a. M. Von der Geſellſch
wurden die Anlagen mit Gebäuden und Maſchinen der vor der Liay,
dation ſtehenden Schiff= und Maſchinenbau A.=G., Frankfurt a. S
dieſer Tage käuflich erworben. Sie will darauf ihre Hauptwerkſtättty
errichten. Die Schiff= und Maſchinenbau A.=G. war bekanntlich erſt.n
Juli 1927 mit 400 000 RMk. AK zur Verwertung der liquidierten Ler=
Werke A.=G., gegründet und die Aktien von der Stadt Frankfurt g.)
und der Deutſchen Raiffeiſenbank A.=G., übernommen worden.
Süddeutſche Drahtinduſtrie A. G., Mannheim=Waldhof. Der A.) dieſer zum de Wendel=Konzern gehörenden Geſellſchaft ſchls
der am 28. d. M. ſtattfindenden Generalverſammlung 6 Prozent Gy
Vorjahre 5 Prozent) Dividende vor.
10% Dividende bei der Rheiniſch=Weſtfäliſche Elektrizitätswe=
A.=G. Wie von Verwaltungsſeite beſtätig wird, ſoll der auf den 26. L.u
verlegten AR=Sitzung die Verteilung einer Dividende von 10% (i. V. 8:0
vorgeſchlagen werden. Ungeachtet der Tatſache, daß in dem außerorde=
lich
ſtarken Aufſichtsrat des Unternehmens die verſchiedenartigſi,
Intereſſentengruppen vertreten, ſind, rechnen unterrichtete Kreiſe rn
ſicherer Annahme dieſes Dividendenvorſchlages
Gleiche Zulaſſungsbeſtimmungen an den Prager und Wiener Be
ſen. Der Prager Börſenvorſtand hat an die Wiener Börſenkamran
ein Schreiben gerichtet, worin erklärt wird, daß es im Intereſſe. A
Wiener und Prager Börſen gelegen wäre, wenn ſie gleichartige 29
ſtimmngen für die Zulaſſung zum Börſenbeſuche erlaſſen würdeu
Börſenbeſucher, die in Wien zurickgewieſen werden, ſollen auch an 9
Prager Börſe nicht zugelaſſen werden, und umgekohrt Das Kaſſſu
komitee der Wiener Börſenkammer hat ſich mit dieſer Angelegenheit
faßt und dem Wunſche der Prager Börſe zugeſtimmt, da dies auch
Intereſſe des Wiener Marktes iſt.

Deviſenmarkt.

8. 1 10. 10. 10. 8. 10 Geld Brief Geld Brieſ Geld Briel 10.557 10.577 10.557 10.577 71Italien ....." 22.30 22.931 59.11 59.23 59.13 59.25 55 Paris..... 16.445 16.485 12.412/12.432 12.415 12.435 Schweiz ... ſ80.76 ſa0.92 73.30 72.44 73.36 73 40 Soanien. 72.96/ 73 10 3.030 3.036 3.030/ 3.036 Danzig. 81.31 81.47 167.86/168.30 168.04 168.38 Japan. 1955 1.959 110.39 110.71 110.54 110.76 Rio de Janeiro. 0.50030.5025 112.29 M1t2.51 112.28 112.501 Jugoſlavien... 7.363/ 7.397 112.75 5i12 85 1 12.82 113.04 Portugal ....." 20.68/ 20.72 20.397= 20.437 20.402 20.442 Athen .....!. 5.5441 5.556 1.730 1.794 1.780/ 1.794 Konſtantinopel. 2.235/ 2.239) 4. 1885/4 i965 .18854 19651 Kanada. . . . . . . . 4.193/ 4.201 58.34 58.46/ 58.36 58.461 Uruguah. . . . . . 4.226 4.234

10. 10.
Geld / Brie
22.895 22.935

16.45
80.78
81.33
1.955
0.5005
7.383
20.68
5.544
2 270
4.193
4.226/ 4.234

16.49
80.94
73.15 73.29
81.49
1.959
0.5025
7.397
20.72
5.556
2.274
4.301

Preußiſche Pfandbriefbank. Das Bezugsrecht auf 7 Millionen RM.
2:1 zu 135 Prozent ſoll am 11., 12. und 13. Oktober an der Berliner
Börſe zur Notiz gelangen. Bezugsberechtigt ſind ſowohl die alten
Die 20 Millionen Dollar=Anleihe der Kommerz= und Privatbank ab=
Nationalbanc of the City of New York ein Darlehen von 20 Millionen
Auch die Nachbörſe blieb ohne nennensſverte Umſätze. Farben= Dollar auf zehn Jahre feſt abgeſchloſſen, wogegen in New York 5 ½pro=
induſtrie
294, Scheideanſtalt 211,75, Daimler 116, Waldhof 312, Aſchaf= zentige Noten zur Emiſſion gelangen werden. Der Emiſſionskurs be=
Halſey Stuart u. Co. in New York zur Zeichnung aufgelegt werden.

Die Verliner Metallnotierungen vom 10. Oktober 1927 ſtellten .
20.90 20.9 wie folgt:Elektrolytkupfer 125 ½,Remelted Plattenzink 4849, Origim
Hüttenaluminium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340S0
79. 76,5 Antimon Regulus 8792, Silber in Barren 7778.
Die Verliner Metallnotierungen vom 10. Oktober 1927 ſtellten 1
80. für Kupfer: (Tendenz feſt); Standard p. Kaſſe 541/,, 3 Morrt
165 25 166. 547½T., Settl. Preis 541/,, Elektrolyt 621), beſt ſelekted 60½
613 ſtrong ſheets 86. Elektrowirebars 621/,, Zinn: (Tendenz ſtett)
Standard p. Kaſſe 266!/½, 3 Monate 264½/,2, Settl. P
83.5 266:)., Banka (inoff.) 2711/,, Straits (inoff.) 272½; Blei: (TenEin
ſtetig); ausländ, prompt 201/,, enft. Sichten 20½, Settl. Preis 20)
83,75 84,75 Zink: (Tendenz feſt); gewöhnl. prompt 2612), enft. Sichten 2.0
u22ns l182. Settl. Preis 26, Aluminium für Inland (inoff.) 107, Aluminium.
150.25 1156. Ausland (inoff.) 112, Antimon Regulus Erzeug.=Preis (inoff.) 64½
Antimon Regulus chines, per. (inoff.) 44, Queckſilber (inoff. 277,
Ver. Lauſitzer Glas. 1126 25 1126.25 Platin (inoff.) 137, Wolframerz (inoff. 12½4, Nickel für Inland A
. f. elektr Untern. 314,875 1316 75 Volkſtedter Porzell. 48. 48 Nickel für Ausland (inoff. 175, Weißblech (inoff./ 181/., Kupferſulx4
a.5 48,5 (inoff.) 24½25, Cleveland Gußeiſen Nr. 3 (inoff. 65.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel 4n
10. Oktober 1927 ſtellten ſich für Kupfer: Januar 112 (112), Feb
1121/. (112½/.), März 112½ (112½), April 112¾ (1123), Mai 113 fu
Juni 1131/, (113:/,), Juli 113½ (113½), Auguſt 113¾4 (113½), S=
tember
114 (114), Oktober 111 (11¾), November 111:/, (111:/,*
zember 111¾ (111¾), (Tendenz feſt); für Blei: Januar 421) ½
Februar 421/, (42¾4), März 42½ (42½4), April 42½ (42½4), Mai4
(42 34), Juni 42¾4 (43), Juli 43 (431) 1, Auguſt 43 (431/.), Septemberls)
(43 ½), Oktober 411/, (41½4), November 411// (41 ½), Dezember 42 (42-
(Tendenz befeſtigt); für Zink: Januar 53¾ (541).), Februar 53½0
März 53½ (53½4), April 53½ (53½), Mai 53½ (53½4), Juni 53½ (53)
Juli 53½ (5334), Auguſt 53½ (53½), September 531/, (53½), Oktud
5334 (53 34), Noyember 5334 (54 ½): Dezember 5334 (541/): (Ten7y
ruhig,

Produktenberichte.

Mannheimer Produktenbörſe vom 10. Oktober. Die ProduktenEt
verkehrte in ruhiger Haltung bei wenig veränderten Preiſen. Man
langte für die 100 Kg. ohne Sack waggonfrei Mannheim in Reichsnn=
Weizen inl. M27,50, ausl. 3032, Roggen inl. 25,50, ausl. 25,50,50
26, Braugerſte inl. 28,25, pfälziſche 2730, Futtergerſte 2224, Ei
inl. 21,5023, ausl. 2425, Mais mit Sack 19,5019,75, füddeuk)
Weizenmehl Spezial Null 39, ſüddeutſches Weizenbrotmehl 31, f9
Roggenmehl 3436, Weizenkleie 1314.
Frankfurter Produktenbericht vom 10. Oktober 1927. Die hem
Börſe war recht gut beſucht, doch hielten ſich die Umſätze in engen Greve
Auslandswveizen liegt eher etwas feſter, dagegen Inlandsgetreide mn
gefragt. In Mehl iſt ſehr ſtilles Geſchäft. Kleie iſt ſtark angebote=
niedrigeren
Preiſen. Auch die übrigen Futtermittel liegen ſchwähl
Kartoffeln ſind im Preiſe befeſtigt. Weizen 1. 26,50; 2. 25,50; 3. 22
Roggen 24,7525, Sommergerſte 2628; Hafer (inländ.) 22
Hafer (ausländ.) 24,5025; Mais 1919,15; Weizenmehl 38,75

Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöf=
Schuld einſchl.
Auslof Sch.I.Teil
II.Teill
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine
...
4% Dt. Schutzgeb.
Anl. ....

b) Ansländifche
5% Bos. E. B. 1914
5% L. Inv. 19141
½% 1898 ..
4½% 1902 ..
4% Bosnien
5% Bulg. Tabat. 02
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4%Oſt. Schatz. 14
4:/,2 Oſt. Silberr.
Goldr.
420 Oſt. Goldrente
ſt. Innsbr. Abk
42 Oſt. einh. R./k.)
120 Port. /Spt./ III
520 Num am. R.03
4½% Gold. 13
o am N. kon.
4% am R 05
42 Türk. (Adm., 03
4% Bagd.
475 (Bagd II
uniſ 1903
49 1911 Zoll.

16.05
8.50
37.5
3. 25
4
19
5.1
6.2
27
10
1
17.25
6.3
6.3

14.1

4½%Ung. St 1913/ 25
4½%
1913
lt. Innsbr. Abk.) 21.5
4½%Ung. St 1914/ 26
4½% Ung. St. 1914
(t. Innsbr. Abk.
4 % Ung Goldr.

42 Ung. Goldr.
(t. Innsbr. Abk.)
420 Ung. Staatsr.
8. 10...!
48 Ung. Kronr. . .
3%0 Ung. Eiſ. Tor
Außereuro.
päiſche
5%Mex.amn.i.abg.
5% auß. 99
42 Goldo4ſtf.
3% konſ. inn. . ,
4½%, Irrigat. ..
5% Tamaulipas I .,
Sachwert=Schuld
verſchreibungen
Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bt. G.
89.

6% Berl. St. Gold
80, Darmſt. St.=G.
8 % D. Hyp.=Bankl
Meining. Goldpf 1100
7½ Dresd. St.=G.
%Frkf. St.=G..
8% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
7%0 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
6%0 Frrf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
820 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr
72o Frkf. Goldpfbr.
3%0 Frkf. Vfbr.=Bk.
Goldpfbr
20 Frkf

25.45
2.75
20

zes

108.75
100.5
87.5

96.5
93.5
91.5
83
98.5
96

99.5
96.5

Golde

anl.
8% beſt 2
Goldpfor.
% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
8%Klöckn.=Werk. 26

74.5
90
99
96.5

10% Komm. Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl.
8%o Komm. Lbsbk.
Darmſt. Reihe I
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8% Ldwgshf. Stadt=
Goldan.
72 M. KraftHöchſt
8% Mainz.=St.=G.
826 Mannh. St.=G.
32 Mannh. St.=G.
725 M.=Stahlw. 27
8% Naſſ. Ldb. Gold /1
8%9 Nbg. St. Gldal.
8% Pfülz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr. ...
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . ..
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
8% Pforzh. St.=G.
8%0 Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfbr.
7%0 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8%Rh.=Hyp.=Bk..
Goldpfbr
S.
4½%n Lig. Pfb
4½%0 u Anteilſch
7½%Rh. Stahlw
25.
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
2 Südd. B. Cr.B.
Goldpfdbr.
2 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHhp
.=Gld.
obl. mit Option
7% V. Stahlw. Düſ=
ſeldorföyp
.=Gd.. ohne Option
2Viag(V. Ind.=
Unt. Bln.) 27..

98
98
98
95.5
89,4

93
105

98.5
96

91
*5

100
100
97
99
96
77.5
531,

*
99.75
95
91.5

8% Voigt& Häffner!
Goldobl. ......"
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf. 97

Ohne Zins=
berechnung

5% Bdw. Kohl 23
62 Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ..."
6%Heſ.Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23.....
5%0 Pr. Kaliwert.
5% Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt. B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe.
Bahr Vereinsb...
Bahr. Handelsb.
Bayr. Hhp.u. Bechſ.
Berliner Hyp.=Bk.,
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyv.=Bk.
Preuß. Bod.=Pr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr..
Württ, byp. Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert.
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel
Naſſau Ldsb ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
42, Gali;,Carl=
Lud.=B.
abg.
Oſt. Sd.(L.)ſtfr.

12.62
13.43

8.25

2,6%Alte Oſt. Südb.)
2,6% Neue .
4%0Oſt Staatsb. 83
3% Oſt. 1.b.8.6.

15.45
16.325

12.3

12.9

3%0Oſt.
3%


3%Oſt.

abg.
9.Em.
abg.
1885
abg.
Erg. Netz
3%Oſt. abg. 2071,

14.
10

11.8
9.05

2.55

14.

3% RaabOebd. 83/ 2z.25
3%
425 Rud. Silber
4%0 Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½%0 Anat.. S. II
4½%0 Anat., S.III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
½%0
Bank=Aktien
Alg. D.=Kredit.. 1142.5
Bad. Bk.
Bk. f. Brauind. 188
Barmer Bankv. 443.5
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsge).
Comm.u. Privatb. 11747,
Darmſt.u. Nat.=Bi 223
Deutſche Bank. 161.5
D. Eff.u. W hſ.=Bk. 123.5
D. Hyp.=Bk. Mein /130
D. Vereins=Br. 102
Disk.=Geſellſch.
152
Dresdener Bk.
160
Frankf. Bk.
127
Frankf. Hyvth.=Bk. 1143
Frtf. Pfdbr. Bk. 1145
Gotha. Grundkr. Bk.
Lur. IFntern.Bank. ./ 7.25
13)
Metallbank.
Mitteld. Creditb 235
Pfälz. Hnp.=Bk. 182
Pr. Bd.= Creditbank 123
Hyp.=Akt.=Bank 140
Reichsbank=Ant
189
Rhein. Creditbk.
132
Rhein=Hyp.=Bk.
11.0
züdd. B.-Creoitbk

91/ 18.5
17.75

Südd. Disc.-Geſ. 142
Oſterr. Creditanſt 41.5
Wiener Banverein 1725

Zergwerks=Akt.
Buderus....
Eſchw. Bergw. ..
Gelſenkirch.Bgw.
Harp. Bergb.
Fiſe Bergb. St.. .
Genußſchein ...
Kali. Aſchersleben.
Kali. Salzoetfurth.
Kali. Weſterregeln.
Klöcknerwerke (abg.
Lothr=Hütte) ..
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder .....
Oberbedarf ......"
Otavi=Min.=Ant. . .
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlwv. . 11
Riebeck Montan.
Salzwerk Heilbronn
Tellus B,b.
Ver. Laurahütte .
Ver. Stahlwerke..

indu trie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.) 271
Henninger
185
Herenles. Heſſiſche 143
Löwenbr.=Mün hen 343
Main; Aktienbr. 25)
Schöfferhof (Bind.) 3 4

07.25
2s

121.5
172

156

97.5
40
110.5
193
163
178
119

Schvarz=Stor hen
Tucher, Nürnberg
Werger

176
173

Akkum. Berlin.
Adler &Oppenh 153
Aolerw. (v. Rleyer) 103
G%A.E. G. P;g. A. 83.)
52A. E. G. Bfn.B 83.25
N.E. G. Stamm 183.3
Zad. Maſ h. Durlach 154
Bad. Uhren. Furtw.
Bamag=Nezuin .. 38
Baſt Nürnverg ...!.

Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann Gl
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh
Bürſtenfbr. Erlat
Cement. Heidelb. . 133
Fement. Karlſtadt 1195
Cement. Lothr
Chem. Albert. ... 142.5
Chem. Brocky
Them. Milch
Daimler=Benz A. G. /116
Di. Eiſenhandel.
Deutſche Eroöl .../147
D. G. u. Silb. S heid, /213.5
D. Linoleumw. Bin /243
Din zler, Z veibrück.
Dresp. Shrellpr.
Dürkoppw. (St)
Dürr. Rutingen
63
Dyckerhoff & V
Eiſenv Kaiſersl. 42.25
F. Liht u. Kraft. 224
Bl. Lieferung
132.5
Fli. Brd. Wolle 3 2.05
Enail ſillrih
53
Erzin ger Werke
Eslinzer Naſh.
Ettlin ger Soinn. 123.
Fiber Bleiſtift
Frber & Shlei her/100
Fihr Pirmaſens 51.
Frrbenino, F. G. 1295.5
Felten e Billeau.
Fein neh. Fetter
Feiſt. Seit
42.
Franif urter Bas
Fennkfurter Hof 1113
Frkf.=N. Byt u. W/ 71
72
Zeilin! E Cte.
Buoſhnidt, Th.
125.
Zotha Wrizon
Krizner. Naſh 113
Brün E Bilfinger. 1174
Dafenmühle, Frift. /143
Haid & Neu
54
Hrmmerſen
Hanfw Füſſen 135),
Hanſa=Lloyd, Br.:
Hartm. E Braun..

2515
6s
2u
82.25

Heyligenſtaedt.
HilpertArmatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſ h. Kupfer.
Hoh=Tief Eſſen...
Holzmann.
Holzverk. Ind.
Hydrom Breslau
Fnag
Funghans St.
Pammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, R.
Rlein. Sch.cBecker!=
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
Krw. Alt= Württbg.
Krauß ECo
2ah neyer
Le h. Augsburg...
Lever v. Rothe
Lin gel S huh v.
Löhrber! Nühle
2rovir3h. V rlym. 120
Lidenſ heid. Metall
Rriakraft 53h!
Nies= V. Lirnberg
Metrll zei. Frif.
Riry, Nihlenb 1
Noerus. Stann
Nutpre i!. Deuz
Nutyrenf. Oberurſ.
ſ=kur v., Silingen
Leters 1 nion
Bfilz Nie Kayſer
8üliops
Borzellan Weſſel
tein. GHebb. 6 S hall!
Ryein Elettr.
Rhenania, Kunheim
Rit zerswerke.
Shneio & Hanau.
Shnelvr. Frank.
S hramm Lackfr 1122
Shrift.. Stemb 134.5
Shickert Elektr
S chuhf. Herz.....

3
103
103
189
70,
100
105.5
206
22
130
170
65
103
182
118

Ke Mite
Seilind. Wolff.
Siemens Glas !.
Siemens & Halske
Südo. Immob.
Südd. Zucker=A.=G.
KThür. Lief. Gotha 11I
kuhren Furtwängl.
Unterfr. Kr.=El.=V./1
Beithwerte
Ver. f. Chem. Ind 1
Ver. d. Olfbr Mann
Ver Faßf. Cafſel.
SGummi Bln.=Frkf.
fPiniel=Nürnberg
ultramarin
Zellſtoff Berl 1
(Vogtl. Maſch.
WVoigt & Haeffner
Volthom Seil
Wegelin Rußfbr. 1
Zellſt Aſchaffenba 11
Zellſt. Memel.
(Zellſt. Waldhot 3.
Zucker. Rheingau

Zeder v. Spi hirz. 20 Wanß & Frentag
45
122
134.75
Transport= und
135.25 Verſicherungs=Akt.
(Dt. Reichsb=Vorz
A. Dt Eiſenbahn
5
A. Lokalb u. Kraft.
Rirh. 2i htiptelt 103,5 Di. Eiſenb.=Geſ
Lekte), Fahr; 19. Shantung E.B
Süoo Eiſenb.-Geſ.11

D

113
6)
63
37
131
163.
65
92
60
Shuhfbr. Weſſel 75.25 Gebr. Roeder

Hapag
Nordd Lloyzd

Frrft. Allg. Ver 16
Frankonia Rückv
Darmſtädter Bertel
Bahnbedar/
Dampft Rooberg
belvetia Konſ.
Zebr Lußz
Motorf. Darmſt
11

VenulethcEllenb.

[ ][  ][ ]

Nummer 282

Dienstag, den 11. Oftober 1927

Geite 43

Koggenmehl 34,7535; Weizenkleie 12,75; Roggenkleie 13,50; Erbſen
7060; Linſen 5080: Heu 67; Weizen= und Roggenſtroh ( draht=
pepr
.) 4,505: (gebündelt) 33,25; Treber 16,5017, RM.
Frankfurter Kartoffelmarkt vom 10. Oktober 1927. Am heutigen
Kartoffelmarkte wurden die Preiſe wie folgt notiert: Induſtrie, hieſiger
Gsegend 4,304,40 RM.; weißſchalige, weißfleiſchige, hieſiger Gegend
N 103,20 RM. Tendenz: feſt.
Berliner Produktenbericht. Die unverminderte Kaufneigung, ſeitens
des Konſums findet zu Wochenbeginn unter den herankommenden
AEuſtern vereinzelt gute Offerten, muß aber doch für Weizen durchweg
emie Mark höhere Preiſe anlegen. Das ruhige Bild der Vortage hat ſich
hungegen kaum verändert, zumal die ausländiſchen Cifforderungen
ſaowankend bleiben. Für Roggen haben ſich die Angebote ſeitens der
Provinz weiter vermindert, was in der Hauptſache mit den Ernte=
aa
beiten für Hackfrüchte zuſammenhängt. Die Abſchlüſſe für Auslands=
nrare
bleiben nur klein, da die überſeeiſchen Abladungen ſich von Tag zu
gaag mehren und man ſcheinbar mit Preisnachläſſen rechnet. Im Zeit=
A-ſchäft ging Oktober nach oben, ſonſt wurde die Tendenz nachgiebiger.
Eerſte und Hafer kaum behauptet. Mehl in regelmäßigem Umſatz.
Piehmärkte.
Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 10. Oktober 1927. Auf dem
Eroßviehmarkt war mit Rückſicht auf den morgigen iſraelitiſchen Feiertag
eunr großer Rückgang im Auftrieb zu verzeichnen. Außerdem wirkten auch
due Großviehmärkte in Franfkurt a. M. und in Wiesbaden auf die
Znfuhr ein. Gegenüber dem Vormarkt waren heute 143 Stück Großvieh
ur. d 150 Kälber weniger angetrieben. An Schweinen waren 66 Stück
nehr angetrieben. Der Auftrieb beſtand aus 28 Ochſen, 7 Bullen,
z77, Kühe und Färſen und 1177 Schweinen. Bei ſchwachem Beſuch
eben die Preiſe bei Großvieh und Kälber unverändert, während die
=Fhweine 1 RM. nachgaben. Ausgeſuchte Tiere wurden auf dem Groß=
ürhmarkt
über Notiz bezahlt. Während der Großviehmarkt geräumt
wurde, verblieben dem Schweinemarkt bei langſamen Geſchäft ein kleiner
Aueerſtand. Je nach Qualität wurden im einzelnen bei 100 Pfund Lebend=
avicht
folgende Preiſe erzielt: Ochſen 5462, Bullen 4252, Färſen
uncd Kühe 5466, 4053, 2838, 2025, Kälber 6575, b465,
Echweine 7277, 7377, 6974, und Sauen 6468 RM.
Mannheimer Viehmarkt vom 10. Oktober. Zum heutigen Viehmarkt=
wurren
zugeführt und wunden die 50 Kg. Lebendgewicht, je nach Klaſſe,
ſGhandelt: 346 Ochſen 3263, 117 Bullen 3060, 240 Kühe 1654, 296
farſen 3864, 587 Kälber 6982, 73 Schafe 4053, 22 Ziegen 812,
7040 Schweine 6276, 137 Arbeitspferde 10001600, 56 Schlanhtpferde
ſ160. Marktverlauf: Großvieh mittel, geräumt, Kälber lebhaft,
geräumt, Schweine mittel, Ueberſtand, Arbeitspferde langſam, Schlacht=
eſterde
lebhaft.
Frankfurter Viehmarkt vom 10. Oktober 1927. Aufgetrieben waren:
310 Rinder, darunter 343 Ochſen, 75 Bullen, 524 Kühe, 310 Färſen, (
emmer 506 Kälber, 254 Ochſen und 5703 Schweine. Gegenüber dem
ezuten Hauptmarkt war der Auftrieb gut. Marktverlauf: Rinder rege,
talber und Schafe ruhig, ausverkauft, Schweine ſchleppend und Über=
ſand
, leichte magere Schweine vernachläßigt. Es erzielten für 1 Zentner
lechendgewicht: (in RM.) Ochſen A) 1. 6265, a) 2. 5861,/ b) 1.55 bis

68, b) 2. 5054,Bullen:a1 5863, b)5557; Kühe: g1 51568, b)45 bis
50, C) 3844, d) 3037; Färſen: a) 6166, b) 5560, c) 4754;
Kälber: a) , bl 8085, 6) 7279, d) 6271: Schafe: a) 1. 4852,
b) 4047, c) 3437; Schweine: a) Fettſchweine über 300 Pfund 71 bis
73, b) vollfleiſchige von ca. 240300 Pfd. 6972, c) vollfleiſchige von
ca. 200240 Pfd. 6972, 4) von 160200 Pfund 6871, e) von ca.
120160 Pfd. 6469, 1) . g), Sauen 6064
Die Fleiſchgroßhandelspreiſe ſtellten ſich für Ochſenfleiſch I. 100 bis
108, dto, II. 90100, Bullenfleiſch 9098, Kuhfleiſch 1. 7580, dto.
II. 6070, dto. III. 4055 Kalbfleiſch I. , dto. II. 100115,
Hammelfleiſch 9095, Schaffleiſch 8090, Schweinefleiſch I. 8595,
dto. II. Gefrierfleiſch: Rindfleiſch Vorderviertel 52, dto, Hinter=
viertel
62, Geſchäftsgang ſchleppend.
Aimerikaniſche Kabelnachrichten.
Weizen: Auf die Meldungen von Schneeſtürmen öſtlich Winnipegs
trat eine Befeſtigung am Markte ein, zumal die Exportnachfrage belebt
war. Die Zunahma der ſichtbaren Vornäte verſtimmte zum Schluß.
Mais: Der Markt nahm einen überwiegend ſchwachen Verlauf auf
günſtige Wetterberichte und umfaſſende Abgaben des Handels.
Roggen: Anfangs wurden Dechungskäufe des Handels vorgenom=
men
, denen ſpäter aber Abgaben in Dezemberterminen entgegenwirkten.
Hafer: Der Markt nahm einen ſtetigen Verlauf auf unbeſtimmte
Wetterprognoſen.
Baumwolle: Auf enttäuſchende Liverpooler Kabel ſetzten umfang=
reiche
Liquidationen ein, die einen erheblichen Preisdruck ausübten.
Auch zum Schluß wurden die Abgaben allgemein.
Kaffee: Die Feſtigkeit der kontinentalem und braſiligniſchen Märkte
verurſachten Anfangs eine feſte Tendenz, die ſich aber bis zum Schluß
nicht voll aufrecht erhalten konnte.
Zucker: Abgaben für europäiſche Rechnung und günſtige Felder=
ſtandsberichte
ließen das Pvisniveau etwas nachgeben. Zum Schluß
zeigte ſich aber Deckungsbedürfnis.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 10. Okt.:
Getreide: Weizen, Dez. 131½, März 134½, Mai 1371 Mais,
Dez. 9238, März 95½, Mai 98; Hafer, Dez. 48¾, März 505,
Mai 51½: Roggen, Dez. 97, März 1003, Mai 102½.
Schmalz: Okt. 12,625, Dez. 12,825, Jan. 12,975.
Fleiſch: Okt. 12,00, Dez. 12,00, Jan. 12,675 Speck loco 12,25;
leichte Schweine 10,8511,80, ſchwere Schweine 10,7511,85;
Schweinezufuhr Chicago 27 000, im Weſten 80 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 10. Okt.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 142½, hart 143½: Mais neu ank.
Ernte 101½: Mehl ſpring wheat clears 6,65700; Fracht nach
England 23,6, nach Kontinent 1012.
Schmalz: Prima Weſt. loco 1335; Talg extra 88.
Kakao: Tendenz feſt, Umſatz in lots 46, Oktober 14,85, No=
vember
1465 Dezember 14,15, Januar 13,95, Februar 13,87,
März 13,87, April 13,90, Mai 13,95, Juli 14,00, Loco 15,00. g

Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Der Privatdiskont iſt heute für beide Sichten um je ½⁄, Prozent
auf 6½ Prozent ermäßigt worden.
Nach vorläufigen amtlichen Errechnungen ſtellt, ſich die Zahl der
Tabakpflanzer für das vom 1. Juli 1927 bis 30. Jum 1998 reichende
Erntejahr auf 64 779. Der größte Anteil fällt mit 24 932 auf den Bezirk
Karlsruhe und mit 17 762 auf den Bezirk Königsberg.
Die Herbſtwollauktion in Ulm findet dieſes Jahr Ende Oktober ſtatt.
Das eingelagerte Gefälle verſpricht gute Auswahl.
Die 70. Muerena Rauchwarenauktion iſt auf den 1. bis 3. Novem=
ber
feſtgeſetzt. Die hierfür beſtimmten Waren müſſen bis zum 17. Ok=
tober
auf dem Lager der Muerena Nauchwarenverſteigerungsgeſellſchaft
Damm u. Co=Leipzig, Bitterfelder Straße, eingegangen ſein, wenn ſie
Aufnahme in die Novemberauktion ſinden ſollen.
Heute feiert der Wirkl. Geh. Rat Exz. Adolf von Dombois ſeinen
70. Geburtstag. Exzellenz von Dombois war 19091924 Präſident der
Preußiſchen Staatsbank (Seehandlung) als Nachfolgen des zum Reichs=
bankpräſidenten
ernannten Herrn Habenſtein. Am 1. April 1924 Mt
Erz, von Dombois nach Erreichung der Altersgrenze in den Nuheſtand
getreten.
Bundeskanzler Dr. Seipel teilte in eina Verſammlung mit daß
Oeſterreich demnächſt eine neue große Anleihe aufzunehmen gedenke.
Die Verhandlungen hierüber würden in London geführt. Da Erlös
der Anleihe ſoll der Hebung der Produktion dienen.
Wie Havas aus Brüſſel meldet, kündigt die Derniere Heure an,
daß das Stahlkartell am N. Oktober in Brüſſel zuſammentreten
werde, um ſich mit der Frage des Verkaufskonvor3 zu befaſſen.
Wie wir von verſchiedenen privaten Stellen übereinſtimmend erfah=
pen
, iſt die polniſche Auslandsanleihe tatſächlich wiederum geſcheitert.
Die Verhandlungen ſind abgebrochen wordenr.
Der Sowjetpreſſe zufolge hat der ruſſiſche Südſtahltruſt im ver=
floſſenen
Wirtſchaftsjahr ſvom 1. Oktober 1925 bis 31. September 1927)
in der Produktion von Gußeſen 11 Prezent mehr als im Produktions=
plan
vorgeſehen war, und 40 Prozent, mehr als im vorhergehenden
Wirtſchaftsjahr geleiſtet.
Eine Völkerbundskommiſſion, beſtehend aus einer Anzahl Finanz=
ſachverſtändiger
und Bankleuten, wird im November nach Bulgarien
kommen und die Finanz= und Wirtſchaftslage des Landes eingehend
prüfen.
Die Firma Dillon Renard u. Co. hat einem Verbande von 18 rumä=
niſchen
Städten eine Anleihe in Höhe von 18 Millionen Dollar, zu 7½
Prozent verzinslich, rückzahlbar in 25 Jahren, angeboten, die bereits von
den Kommunen akzeptiert worden iſt. Der rumäniſche Staat trüt als
Garant für dieſe Anleihe auf.
Die Erdölausbeute von Januar bis Autguſt 1927 betrug 2 400 493
Tonnen gegenüber 2089380 Tonnen in derſelbm Zeitſpanne des ven=
gangenen
Jahres und zeigt mithin ein Plus von 311 113 To.

Wahl der Vertrauens= und Erſatzmänner
in der Angeſtelltenverſicheruns.
Die Wahl für den Bezirk Darmſtadt=Stadt findet ſtatt:
Sonntag, den 4. Dezember 1927, vormittags 9 Uhr
bis nachmittags 6 Uhr
alder Turnhalle am Kapellplatz, und zwar gleichzeitig
urch die Arbeitgeber und durch die Angeſtellten.
Die Vertrauens= und Erſatzmänner werden je zur Hälſte Mangel nicht rechtzeitig behoben wird.
üchlen alſo die verſicherten Angeſtellten 3 Vertrauens= ſchlagsliſten gegenüber als eine einzige Vorſchlagsliſte gel=
no
Erſatzmänner die Arbeitgeber der verſicherten Ange=
ellten
.
Sdie Vertrauens= und Erſatzmänner aus den Arbeits Erklärung abgeben, daß die Vorſchlagsliſten miteinander
iſtzellten, die übrigen von den verſicherten Angeſtellten
eüigählt.
Wahlberechtigt ſind volljährige Deutſche männ= Angeſtellten bis zum 12. November d. J. nur eine Vor=
Wahlberechtigt als Arbeitgeber ſind wenn ſie
ſatt als Angeftellte wahlberechtigt ſind auch

1 die geſetzlichen Vertreter geſchäftsunfähiger und be=
ſchränkt
geſchäftsfähiger natürlicher Perſonen,
2 bei juriſtiſchen Perſonen die Mitglieder des Vorſtan=
des
, bei Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung die
Geſchäftsführer, bei anderen Handelsgeſellſchaften die
perſönlich haftenden Geſellſchafter, ſoweit ſie nicht von
der Vertretung ausgeſchloſſen ſind. Sind hiernach für
eine juriſtiſche Perſon oder Geſellſchaft mehrere wahl=
berechtigte
Perſonen vorhanden, ſo darf nur eine von
ihnen das Wahlrecht ausüben.
Wählbar ſind nur Verſicherte, die nicht Arbeitgeber
9. und Arbeitgeber der verſicherten Angeſtellten, die im
euürke der Stadt Darmſtadt wohnen oder beſchäftigt wer=
nu
oder ihren Betriebsſitz haben.
Wählbar als Arbeitgeber ſind wenn ſie nicht als
neeſtellte wählbar ſind auch
1. die geſetzlichen Vertreter geſchäftsunfähiger und be=
ſchränkt
geſchäftsfähiger natürlicher Perſonen,
21 die Mitglieder des Vorſtandes einer juriſtiſchen Per=
ſon
, die Geſchäftsführer einer Geſellſchaft mit be=
ſchränkter
Haftung, die perſönlich haftenden Geſell=
ſchafter
bei anderen Handelsgeſellſchaften, ſoweit ſie
nicht von der Vertretung ausgeſchloſſen ſind,
3.1 die bevollmächtigten Betriebsleiter.
ſeider wahlberechtigt noch wählbar iſt, wer
infolge ſtrafgerichtlicher Verurteilung die Fähigkeit
zur Bekleidung öffentlicher Aemter verloren hat oder
wegen eines Verbrechens oder Vergehens, das den
Verluſt dieſer Fähigkeiten zur Folge haben kann, ver=
folgt
wird, falls gegen ihn das Hauptverfahren er=
jöffnet
iſt,
2uinfolge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung
füber ſein Vermögen beſchränkt iſt.
Angeſtellte, die nach § 375 des Angeſtelltenverſicherungs=
etzes
von der Beitragsleiſtung befreit ſind, ſind ſowohl
ihü berechtigt als auch wählbar.
9ewählt wird ſchriftlich nach den Grundſätzen
Werhältniswahl. Die Wahlberechtigten
den aufgefordert, bis ſpäteſtens 12. No=
u
.-ber d. J. deut unterzeichneten Wahlleiter Vorſchlags=
en
. einzureichen, die von wirtſchaftlichen Vereinigungen
n Arbeitgebern oder von Arbeitnehmern oder von Ver=
hdzen
ſolcher Vereinigungen aufzuſtellen ſind. Dieſen
ſniachlagsliſten ſtehen nach 8 7 Abſ. 2 der Wahlordnung
che Vorſchlagsliſten der Arbeiigeber oder der Verſicher=
Aleich, die von mindeſtens fünf Wahlberechtigten unter=
riü
=ben ſind.
2ie Vorſchlagsliſten ſind für die Arbeitgeber und die
tiſctherten Angeſtellten getrennt aufzuſtellen. Jede Vor=
lagsliſte
ſoll mindeſtens ſoviel Namen enthalten, als
ſntürauensmänner und Erſatzmänner zu wählen ſind.
2iie Vorgeſchlagenen ſind nach Vor= und Zunamen,
yu. d oder Beruf und Wohnung zu bezeichnen und in
emnbarer Reihenfolge aufzuführen. Eine Trennung der
ſugreſchlagenen nach Vertrauensmännern und Erſatz=

Imern iſt unzuläfſig.

e
Wahlberechtigten ein Liſtenvertreter und ein Stellvertreter,
die zur Abgabe der Erklärungen gegenüber dem Wahl=
leiter
bevollmächtigt ſind, zu benennen.
Die Vorſchlagsliſte nach 8 7 Abſ. 2 der Wahlordnung
ſoll die Wählervereinigung, von der ſie ausgeht, nach
unterſcheidenden Merkmalen kenntlich machen.
Hat ein Wähler mehrere Vorſchlagsliſten nach § 7 Abſ. 2
der Wahlordnung unterzeichnet, ſo wird ſeine Unterſchrift
auf allen Vorſchlagsliſten geſtrichen.
Die Vorſchlagsliſten ſind ungültig, wenn ſie verſpätet
NEs ſind zu wählen 6 Vertrauensmänner und 12 Erſatz= eingereicht werden oder wenn ſie den Vorſchriften des 8 7
punner, die im Wahlbezirk der Stadt Darmſtadt wohnen, Abſ. 1 und 2 der Wahlordnung nicht entſprechen und der
e den Berſcherten, die nicht Abeitgeber ſind, und aus Zwei oder mehr Vorſchlagsliſten könen in der Weſe der Anna Scheib, geb. Grüner, Ehefrau des Friedrich
Abeitgebern der verſicherten Angeſtellen gewählt. Cs miteinander verbunden werden, daß ſie den anderen Vol= Scheib in Darmſtadt, im Grundbuch eingetragen war, ſol
tiunmer und 6 Erſatzmänner und ebenſoviel Vertrauens= ten. In dieſem Falle müſſen die Umterzeichner der Vor= Lienstag, den 13. Dezember 1927, nachm. 3½, Uhr,
teſtens bis zum Ablauf des 23. November d. J. die verſteigert werden.
hern werden von den Arbeitgebern der verſicherten An= verbunden ſein ſollen. Andernfalls iſt die Erklärung über ſtreckung.
die Verbindung ungültig.
Wird von den Arbeitgebern oder von den verſicherten Grundbuch eingetragen worden.
chen und weiblichen Geſchlechts, ſofern ſie zu den ver= ſchlagsliſte eingereicht, ſo findet für die betreffende Gruppe rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
herten Angeſtellten oder deren Arbeitgebern gehören und keine Wahl ſtatt. Die in der Vorſchlagsliſte gültig bezeich= ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auf=
n
. Bezirke der Stadt Darmſtadt wohnen, neten Perſonen gelten dann in der für den Wahlbezirr ſorderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
erforderlichen Zahl in der Reihenfolge des Vorſchlags als Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
von dieſer Gruppe gewählt.
berechtigung auszuweiſen. Für die bei der teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
Reichsverſicherungsanſtalt, verſicherten Angeſtellten dient bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
die Verſicherungskarte, für die Erſatzkaſſenmit=
glieder
eine Beſcheinigung der Erſatzkaſſe als Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
trag innerhalb der letzten zwölf Monate ſtandes trit.
vor der Wahl nachgewieſen werden. Hat ein
Erſatzkaſſenmitglied noch eine gültige Verſicherungskarte,
ſo darf ihm die Erſatzkaſſe keine Beſcheinigung ausſtellen.
Die Wahlberechtigung der Arbeitgeber wird durch
eine von dem ſtädtiſchen Verſicherungsamts, Landgraf= Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band XIII, Blatt 1097
geſtellte Beſcheinigung nachgewieſen. DieErſatzkaſſen=
mitglieder
und die Arbeitgeber werden 1. I 471 Hofreite Nr. 2 Große
aufgefordert, ſich die Beſcheinigungen
ausſtellen zu lafſen.
Die Wahlrecht wird in Perſon und durch Abgabe eines teilung 4: Am 3. Oktober 1927 hinſicht=
Stimmzettels ausgeübt. Die Stimmzettel dürfen nicht lich der Firmen: 1. Ernſt Beſſunger
unterſchrieben ſein und keinen Proteſt oder Vorbehalt & Eo., Darmſtadt: Die offene Handels=
enthalten
. Sie ſind außerhalb des Wahlraums hand= geſellſchaft iſt aufgelöſt. Geſchäft ſamt
ſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung herzuſtellen, Firma iſt auf den ſeitherigen Geſell=
Den Arbeitgebern iſt es geſtattet, an Stelle der perſön= ſchaſter Kaufmann Ernſt Beſſunger in
lichen Stimmabgabe ihren Stimmzettel in verſchloſſenem Darmſtadt als Einzelkaufmann überge=
Wahlumſchlage dem Wahlleiter unter Beifügung des Aus= gangen. Elſe, geborene Pauly, Ehefrau
weiſes über ihre Wahlberechtigung brieflich einzuſenden, des Kaufmannes Ernſt Beſſunger in
Die erſorderlichen umſchläge erhalten die Arbeitgeber auf Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin beſtellt.
Verlaugen von dem Vorſteher der Wahl des örtlichen /2. Heinrich Walter, Darmſtadt: Die
Stimmbezirks ausgehändigt. Der Brief muß ſpäteſtens Prokurg des Fritz Halmerbauer iſt er=
am
2. Dezember d. J. bei dem Unterzeichneten eingegan= ſtadt: Die Firma iſt erloſchen. Am 7. Or=
gen
ſein. Nachträglich eingehende Stimmzettel ſind uns tober 1927 Neueintrag: Firma: Pa=
gültig
.
Wahlberechtigten Verſicherten, die ſich am Wahltag ſtadt. Offene Handelsgeſellſchaft. Sitz:
während der Wahlzeit aus zwingenden Gründen außerhalb Darmſtadt. Geſellſchafter: Iulius Levie
ihres Wahlbezirkes aufhalten, ſtellt der Wahlleiter auf und Heinrich Voß, beide Kaufleute in
Antrag gegen Hinterlegung der Verſicherungskarte oder Darmſtadt. Die Geſellſchaft hat am
der Beſcheinigung der zuſtändigen Erſatzkaſſe einen Wahl= 17. März 1930 begonnen. Abteilung!
ſchein aus. Im übrigen gilt der vorhergehende Abſatz 8: Am 3. Oktober 1927 hinſichtlich der
eutſprechend.
Jeder Wahlberechtigte hat eine Stimme. Arbeitgeber, bank, Kommanditgeſellſchaft auf
die mehr als 50, aber nicht mehr als 100 verſicherte An= Aktien, Hauptniederlaſſung Berlin,
geſtellte beſchäftigen, haben zwei Stimmen. Für je weitere Zweigniederlaſſung Darmſtadt: Die Pro=
augefangene
hundert verſicherte Angeſtellte erhöht ſich die kura des Heinrich Nitz iſt erloſchen. Am
Zahl um eine Stimme. Kein Arbeitgeber hat mehr als 7. Oktober 1927 hinſichtlich der Firma:
20 Stimmen.
Stimmzettel in einen beſonderen Umſchlag zu legen.
Enthält ein Umſchlag mehrere Stimmzettel, ſo gelten M., Zweigniederlaſſung Darmſtadt: Der folgende Gegenſtände:
ſie als ein Stimmzettel, wenn ſie gleichlautend ſind; Kaufmann Ernſt Weill in Frankfurt am
audernfalls ſind ſie ungültig.
Der Vahlberechtigte darf ſein Wahl= glied beſtellt mit der Maßgabe, daß er
recht nur in dem Stimmbezirk, in dem er zur Vertretung der Geſelſchaft, entweder
wohnt, ausüben.
Es kann nur für unveränderte Vor= mitglied oder gemeinſchaſtlich mit einem
ſchlagsliſten geſtimmt werden; auch die Prokuriſten berechtigt iſt.
Neihenfolge der Vorgeſchlagenen in der Vorſchlagsliſte Darmſtadt, den 8. Okt. 1927.
darf nicht geändert werden.

Vahl einer Perſon, die zur Zeſt ber

WVerkäufeK
Wahl nicht wählbar war.
Ungültig iſt ferner die Wahl einer Perſon, von der
oder zu deren Gunſten von Dritten die Wahl rechtswidrig 3u verkaufen
oder durch Gewährung oder Verſprechung von Geſchenken!1 Speiſeaufzug für
eine Stockwerks=
beeinflußt
worden iſt, es ſei denn, daß dadurch das höhe,
(15674
Wahlergebnis nicht verändert worden iſt.
1 Treppem. 6Stufen
(9t. 15639 u. 1 Podeſt einſchl.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1927.
Geländer,
Der Oberbürgermeiſter.
1 Treppenverglaſung
J. V.: Mueller.
ſea, 7 gmſ.

Zwangsberſſeigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
ſchlagsliſten oder die Liſtenvertreter übereinſtimmend ſpä= durch das unterzeichnete Gericht, an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
(156864
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll=
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. Juni 1927 in das
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
glaubhaft
zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
Die Wähler haben ſich über ihre Wahl= des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=!
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des!s
Ausweis. In der Verſicherungskarte, dder Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
der Beſcheinigung muß wenigſtens ein Bei= Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
Darmſtadt, den 4. Oktober 1927.

Heſſiſches Amtsgericht I.

Bezeichnung des Grundſtücks:

Betrag der d
Philipps Anlage Nr. 11, Zimmer 21, (vormittags) aus= Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm Schätzung
Kaplaneigaſſe.
79 6000 Rm. Motorrad

Einträge in das Handelsregiſter Ab=
loſchen
, 3. Helene Martin, Darm=
laſtlichtſpiele
Woß u. Levie Darm=
Firma: Darmſtädter und National=
Schade & Füllgrabe, Aktiengeſeu= nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich im
Hat ein Arbeitgeber mehrere Stimmen, ſo hat er jeden ſchaft, Zweigniederlaſſung Darm=/Verſteigerungslokale Wendelſtadtſtr. 24
ſtadt, Hauptniederlaſſung Frankfurt a. öffentlich zwangsweiſe gegen Barzahlung
Main iſt zum weiteren Vorſtandsmit=
zuſammen
mit einem anderen Vorſtands=
(15647
Amtsgericht 1.

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Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

[ ][  ][ ]

Der auserwählte Großfilm. Nach dem Roman Verusalem von Selmar Lagerhöf
I. Tetl:
In den Hauptrollen:

Zenny Hasselguist
Mona Martonson
Lars Hansen
Juan Hedguist ( 26920

Anfang 3½ Uhr

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Seite 14

Dienstag, den 11. Oftober 1927

Nummer 282

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Dankſagung.

Des Feſtes Klänge ſind verrauſcht, die auswärtigen Kameraden
wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, da gebietet uns das Gefühl
der Dankbarkeit allen Kameraden für ihr zahlreiches Erſcheinen
herzlichſt zu danken. Sie haben dadurch bewieſen, daß ſie die Er=
innerung
an ihre alten Regimenter ſtets hochhalten werden.
Ganz beſonderen Dank gebührt den Kameraden, die ſich ehren=
amtlich
in den Dienſt der guten Sache ſtellten und mithalfen, daß
die Feier ſo glänzend verlief.
Der Stadtverwaltung und all ihren Dienſtſtellen, der Polizei=
Verwaltung und der Schutzpolizei, der Heag mit ihren Beamten der
Straßenbahn, der Eiſenbahn=Direktion, der freiwilligen Sanitäts=
Hauptkolonne vom roten Kreuz, dem Männerchor Liedertafel und
deſſen Dirigenten Herrn Grim, der Darmſtädter Turnerſchaft und
dem Velociped=Klub Darmſtadt für ihre Vorführungen ſowie allen
jenen, die ſich unter Leitung des Herrn Schauſpieler Göbel für die
lebenden Bilder zur Berfügung ſtellten und ihm ſelbſt für ſeine
Mühewaltung ſei herzlichſt gedankt.
Hier ſei auch noch dem Dichter des Vorſpruchs für die leben=
den
Bilder, Herrn Amtmann Göbel, unſer allerinnigſter Dank aus=
geſprochen
für die inhaltsreichen, ergreifenden Worte.
Nicht vergeſſen wollen wir auch den Schöpfer unſeres ſchönen
Denkmals, Herrn Dr. ing. Blaß zu danken, der trotz anderweitiger
Berufstätigkeit ſich mit Feuereifer an die ihm geſtellte Aufgabe machte
und dieſelbe zur Zufriedenheit Aller löſte und dem Herrn Bildhauer
Gievers, der die Aufbauten leitete.
Auch der heſſiſchen Preſſe, insbeſondere den beiden Darmſtädter
Tageszeitungen ſei unſer Dank ausgeſprochen für das große Ent=
gegenkommen
, das wir ſtets gefunden haben.
Ferner danken wir unſeren verehrten Mitbürgern und Firmen,
die uns durch Unterbringung und Bewirtung unſerer Kameraden,
durch Pferde= und Wagengeſtellung unterſtützt haben und durch ihre
zahlreiche Teilnahme bewieſen, daß die Heſſiſchen Dragoner noch in
gutem Andenken ſtehen.
(15683
Der Denkmals=Ausſchuß
der Heſſiſchen Dragoner=Regimenter 23 und 24.

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Die Einzeichnungsliſten zuu Unterſtützung des Wahlvn.
ſchlages der Volksrechtpartei (Reichspartei für Volksreoll
und Aufwertung) liegen von Samstag, den 8. Oktober ih
auf dem Stadthans, Zimmer 17 offen und zwar:
Samstag von 81 Uhr. Sonntag von 91 Uh
Montag=Freitag von 812½, und von 2½6½ Uhl
Wer den Wahlvorſchlag der Volksrechtpartei (Präſide/
Dr. Beſt, Prof. Axt, Dr. Wolf, Bürgermeiſter Porth uſaſſ
unterſtützen will, zeichne ſich in dieſe Liſten ein.
Nach der neueſten Wahlbeſchränkungsvorſchrift muß
Einzeichnung auch von denjenigenerfolgen, die die ſeitherigr
(154 Gs
Liſten ſchon unterſchrieben haben.
Teiner fehle, Eiſerner Wille ſchafft Euch Euer Recl

Der Vorstand der Volksrechtpartei
(Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung)

Hausfrauenbund.
Monatsverſammlung am 11. Oktbr., 4 Uhr,
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Am Donnerstag, den 13. Oktober d. Js., beginnt 4
theoretische Unterrichtskursus für unsere Mitgliel
und solche die es werden wollen unter Leitung 4
Kolonnen-Arztes, Herrn Dr. med. Hein.
Die folgenden Unterrichtsstunden finden Diensta/
Freitag abends, von 7 Uhr bis 8.30 Uhr in der Turnkn
am Kapellplatz statt.
Neu-Anmeldungen können am Eröffnungs-Abend, au
noch während des 1. und 2. Unterrichtsabends, an U
und Stelle erfolgen. Schulentlassene Jugendliche körn
sich außerdem zum Eintritt in den Jung-Zug‟ melte
(150
Darmstadt, den 10 Oktober 1927.
Die Kolonnenführun)

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Markt

Markt

Nummer 282

Dienstag, den 11. Oktober 1927

Seite 15

Das Kammende Meer.

Roman von Werner Scheff.

(Nachdruck verboten)
Haben Sie Grund, ſolche böſe Kobolde zu ſehen?
Schon klang ſeine Frage herzlicher. Und Käthe, die in die=
eni
Augenblick fühlte, wie ſich in ihr die Neigung für ihn erhob
und ſie zu ihm zog, ſie empfand über ſeine Worte freudige Ge=
ugtuung
. Sie vergaß, daß ſie ſonſt bemüht war, eine Haltung
ub bewahren, die ſie als Kind ſchon den Damen ihrer Kreiſe ab=
euxuckr
hatte. Sie gab ſich ſo, wie ſie war: das früh vom Hauche
rneßſtädtiſcher und, was noch ärger war, geſellſchaftlicher Ver=
el
bnis berührte Weib, in dem der Wille zum Guten doch
mmer lebte.
Manche Frage, die man ſich vorlegt, iſt ein Kobold, der
ns quält, flüſterte ſie.
Und welche Frage könnte Sie quälen?
Wird mir die Zukunft die Erfüllung aller meiner Hoffnun=
eir
geben? Denn, nicht wahr, Herr Doktor, man gibt ſich ſo
allen Hoffnungen hin, daß ſie alle kaum Wirklichkeit werden
Im nen.
Man muß eben beſcheiden ſein, Fräulein Käthe.
Iſt es denn unbeſcheiden, wenn man einen Menſchen be=
tuen
will, den man liebt?
Nein . . . dieſer Wunſch liegt wohl in der menſchlichen
lantur.
Er ſprach zu ihr belehrend wie zu einem Kinde. Noch blieb
uun fremd, daß ihre Worte nur eine Maske waren, beſtimmt
au u, ihre Neigung zu verbergen. Ganz verblüfft ſtarrte er

daher drein, als ſich Käthe plötzlich von ihm abwandte, ſich zur
Seite legte und das Geſicht in die Hände vergrub. Und ſein
Staunen verwandelte ſich in Schrecken, als er bemerkte, daß ſie
ganz leiſe vor ſich hinweinte.
Aber, Fräulein Käthe, liebe, beſte Käthe, bat er und griff
nach ihrer Hand, das ſind Stimmungen, denen man ſich nicht
hingeben darf. Sie machen mir ja das Herz ſchwer. Ich muß
denken, daß Sie ſich unglücklich fühlen.
Wie dumm er iſt, ſagte ſich Käthe. Aber er gefiel ihr wo=
möglich
noch beſſer. Seine Güte rührte ſie. Er war doch ganz
anders, als die Männer, denen ſie bisher begegnet war. Als er
daher in ſeiner Herzensangſt den Arm um ſie legte, als er ſie
ſanft an ſich zog, und ſich noch immer bemühte, ſie zu tröſten,
da gab ſie langſam nach und bettete ihren Kopf an ſeiner Bruſt.
Und bevor es ſich Herbert Brakke verſah, hatten ſich ihre Hände
in ſeinem Nacken verſchlungen und zwangen ihn, ſich über ihr
tränenüberſtrömtes und doch ſo ſchönes Geſichtchen zu beugen.
Bis ſeine Lippen die ihren berührten. Da war es aus mit
ſeiner Ueberlegung. Geſchwunden waren die Vernunft ſeiner
Vorſätze und die Unvernunft ſeiner Unerfahrenheit. Er wußte
nur, daß es ihn packte. So preßte er ſeinen Mund feſt auf die=
ſes
weiche Lippenpaar und ſog ihren Atem in ſich ein. Es war,
als wollten ſie beide einander nicht laſſen.
Der Schnee ſiel immer dichter, und Adam Smiks auf dem
Bock ſah wie ein Gebilde aus Kinderhand aus. Nur die Karotte
ſtatt der Naſe und die Kohlen ſtatt der Augen fehlten ihm. Sonſt
wäre er ein richtiger Schneemann geweſen. So ſaß er und
wandte ſich nicht um. Aber nicht etwa, weil der Wackere den
Gang der Roſſe überwachte. O nein, beileibe nicht. Denn er
war feſt eingeſchlafen, der gute Adam Smiks. Der Rotwein tat
ſeine Wirkung, und nun duſelte der Alte gemütlich vor ſich hin.
Die Pferde aber, vom Schnee halb geblendet, ſetzten ſich in Ga=

lopp und riſſen den Schlitten hinter ſich drein, als wollten ſie
ihn nach rechts oder links in den Graben ſchleudern.
Hinter dem Rücken des ſchlummernden Roſſelenkers fuhren
die beiden Menſchen auseinander. Der Mann in ehrlichem
Entſetzen über das Geſchehene. Das Mädchen dem Inſtinkt fol=
gend
, der ihm Halt gebot.
Mein Gott . . . Sie ſind mir gewiß böſe, ſtammelte Her=
bert
Brakfe außer ſich. Denn er begann zu überlegen, was er
getan hatte.
Käthe aber nahm wieder ſeine Hand, ſah ihm mit inniger
Zärtlichkeit in die Augen und ſagte ruhig: Ich Ihnen böſe
ſein? Nein, Doktor Brakke, dazu habe ich Sie ſchon heute viel
zu lieb.
Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Ganz plötz=
lich
wurde ihm alles klar, was ihm bisher verborgen geblieben
war. Er wußte, daß ſie ihn liebte. Und da er ſie nun an ſeiner
Seite ſah, wie ſie ſeine Hand ſanft ſtreichelte, und ihm ſo un=
endlich
ſchön erſchien, da drängte ſich ihm die Erkenntnis auf,
daß auch er ſie begehrte. Noch mehr, daß er in ihr ſein Glück
erblickte, ſeine Zukunft. Wie blind er geweſen war, ahnte er
in dieſen Minuten, da weder er noch Käthe ein Wort ſprachen,
ſondern ſich nur in die Augen ſahen. Aber dieſe Sprache war
beredter als die der Worte.
Die Pferde waren zu weit nach rechts gewichen, und die
Kufe des Schlittens geriet auf einen der ſchneebedeckten Schot=
terhaufen
. Es gab einen Stoß, daß Adam Smiks beinahe vom
Bock gefallen wäre. Noch im letzten Augenblick hielt er ſich feſt.
Uind als wollte er ſich verſichern, daß ihm auch nicht etwa einer
der Paſſagiere aus dem Schlitten gefallen wäre, wandte er ſich
und nickte ihnen freundlich grinſend zu.
(Fortſetzung folgt.)

(15662a)

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