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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 259 Sonntag, den 18. September 1927. 190. Jahrgang
27 mm brelte Zelle im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg.
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beisnichenest Angeſgen venalebäinié zuReſchebiſs.
FinanzAnzelgen 60 Reſchepſg. 92mm breite
Rellame=
zelſe 200 Reſchemart Alle Preſe in Reſchemark
Dollar — 420 Marll. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Sireit uſwp. erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
auſtreäge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerſchliſcher Beltreſbung fällt ſeder
Nabat weg. Bomſonies Deuſche Ban und Dame
ſtädter und Natonabani.
Die Woche.
Eröffnung der 47. Ratstagung.
* Genf, 17. Sept. (Priv.=Tel.)
ußte die neu eingetretenen Ratsmitglieder, und zwar für
zit eine kurze Ausſprache über die Behandlung der
rumäniſch=
ugriſchen Angelegenheit, worauf die Sitzung auf 10½ Uhr für
fünrlich erklärt wurde.
Fn der öffentlichen Sitzung erſtattete ſofort Chamberlain den
me. In dem Bericht wird auch das neue Verfahren der
Ab=
bung oder Annahme der Vorſchläge durch eine der Parteien
Uſtl 11 des Völkerbundspaktes erſchöpft. Nach der Verleſung
beiden Parteien. Dabei kam es zu einem lebhaften Zwi=
Feien zu Wort kommen ſollten. Es wurde dagegen proteſtiert,
Funächſt die Ratsmitglieder ihre Anſicht ausdrücken ſollten,
ia ſtie noch die Expoſés der Parteien gehört hätten. Cham=
Aun, der einſah, daß der von ihm ausgegangene Vorſchlag
Präſidenten auf Widerſtand ſtieß und ihn gerne
zurückge=
ſin hätte, wurde ſo erregt, daß er Dandurand ins Wort fiel,
n zu ſagen, daß es ruhig bei der alten Methode bleiben könne.
ſch einem Höflichkeitsaustauſch zwiſchen den Botſchaftern
Titu=
nüſchen Delegierten den Vortritt, Apponyi begann darauf
yſt i inem Expoſé.
Unarn die Anregung des Dreierkomitees, ſelbſt wenn ſie vom
25 zm Beſchluß erhoben werden ſollte, nicht annehmen könne
ua werde. Er richtete am Schluß einen Appell an den rumä= Es ſei dringend zu wünſchen, daß die beiden Parteien zu einer
anoſätze doch Ungarn anzuſchließen, um die Heiligkeit der
1ſt.n ationalen Schiedsgerichtsbarkeit und der Rechtſprechung
ſsnrächte, dem Internationalen Gerichtshof die Frage
vorzu=
meſchlagenen Grundſätze nach dem Wortlaut und dem Sinn
10Kriedensvertrages von Trignon von Ungarn und Rumänien
an Rechte der ungariſchen Beſitzer geſchützt werden müßten.
End igen Internationalen Gerichtshofes. Nach der engliſchen
Berſetzung der Rede Apponyis, die um 12.40 Uhr beendet war,
Titulescus Antwort auf Apponhis Rede. werden ſollte.
Auf die gemeldeten Ausführungen des Grafen Apponyi ant=
Mcke heute nachmittag als erſter Redner vor dem Völker=
9dsrat der rumäniſche Außenminiſter Titulescu, der ſich im
Ien Boden wieder nehmen wolle, würde der Friede nicht nur ſichtigt.
Ina niens bedroht ſeien. Um dieſes politiſche Problem handle
ſich, und Rumänien habe dieſes Problem auf Grund des Ar=
LeESgerichtshof habe der Rat ſchon im Jahre 1923 einmal mit Gefahr erwachſen.
lehr eingehenden Begründung, die damals Lord Robert
Ne der Vorſchläge des Dreierkomites.
Chamberlain gegen die ungariſche und rumäniſche Theſe.
Mf Appongi berteidigt den ungariſchen Standpunkt. niſche Theſe anerkennen könne. Der Nat ſei eben von dem Be= Sommerurlaub zurück zum Kampf der Meinungen um des deut=
Die 47. Natstagung wurde heute vormittag mit einer ge= gerichtshofes aufrecht zu erhalten, und er müſſe ſelbſt den An= ganz wohl zumute iſt, bleibt eine andere Frage. Wir ſehen
über=
zuen Sitzung eröffnet, in der der alphabetiſch an die Reihe ſchein vermeiden, als wolle er ſich irgendwie in die Recht= all angehäuften Konfliktsſtoff, den man vor den Ferien zunächſt
umende Präſident der chineſiſchen Botſchaft, Wang, darum bat, ſprechung des Schiedsgerichtshofes einmiſchen. Der Angelpunkt beiſeite geſchoben, und es wäre nicht das erſtemal, daß ſich dieſe
ſh dem Beiſpiel Dr. Streſemanns im Vorjahre, zunächſt auf der ganzen Frage ſei deshalb: Liegt hier ein Fall von Ueber= mit friſchem Ferienmut begonnenen Auseinanderſetzungen bis
WVorſitz verzichten zu dürfen, weil ihm die Erfahrung noch ſchreitung der Befugniſſe ſeitens des Gemiſchten Schiedsgerichts zum Beginn des Winters zu einer ausgeſprochenen Kriſis
aus=
mſele. Er bat den Präſidenten der letzten Tagung, Villegas= vor? Zur Unterſuchung der rechtlichen Frage habe ſich das wachſen. Das Reichsſchulgeſetz wird zum Prüfſtein für die
äll, darum, einſtweilen die Sitzungen dieſer Tagung weiterzu= Ratskomitee an die hervorragendſten juriſtiſchen Autoritäten ge= Feſtigkeit der Negierungskoglition im Reich. Auf der einen Seite
bei. Villegas übernahm darauf wieder den Vorſitz. Er be= wandt, auf deren einſtimmigem Gutachten der Bericht des Ko= das Zentrum, das durch die konfeſſionelle Schule konſequent den
zu den Geſandten Aquera, für Finnland den Außenminiſter an den Internationalen Gerichtshof wenden wollen, ſo würde auf der anderen Seite die Deutſche Volkspartei, die ſowohl
Aiwoma und für Kanada den Senator de Dandurand. Dann das abermals einen beträchtlichen Zeitverluſt zur Folge gehabt grundſätzlich wie auch auf Grund ihrer ganzen Geſchichte gar
haben.
Eicht des Natskomites über die ungariſchrumäniſche Streit= Stellung und erklärte, daß er ſich dem Antrag des Ratskomitees, rechnen zu können, ſo dürſte die Königsberger Nede des Abges
tzielegt. Falls beide Parteien ablehnen, iſt das Verfahren nach gen des Artikels 11 des Völkerbundspaktes für die
Aufrechterhal=
z Berichts ſchlug Präſident Villegas vor, daß zunächſt die nahmen zu treffen, um Konflikte zu vermeiden und den Frieden laſſen, iſt dies bei einer anderen Frage durchaus noch nicht der
ſtmitglieder ſich äußern möchten und nachher die Vertreter zu ſichern. Beneſch, der dem Rat nicht mehr angehört, hat ſeine Fall. Der Reichsfinanzminiſter hat den Ennwurf der
Beamten=
ſall, als Graf Apponyi verlangte, daß entſprechend der auf Grund der Erfahrungen mit der tſchechoflowakiſchen Agrar= kaum daran zu zweifeln, daß er vom Reichstag entweder
unver=
icen Prozedur zunächſt die beiden Vertreter der intereſſierten, reform und unter eingehender juriſtiſcher Begründung durchaus ändert oder doch nur mit geringen Abweichungen angenommen
für den rumäniſchen Standpunkt der Ablehnung der Zuſtändigkeit werden wird. Daß eine durchgreifende Beamtenbeſoldungsreform
des Gemiſchten Schiedsgerichts aus und erklärte von vornherein,
wakei ſpäter vor den Rat kommen ſollte, er den gleichen Stand= lichkeit gufgenommen worden. Mit Befriedigung hat auch die
ſein würde.
191 und Apponyi ließ der rumäniſche Botſchafter dem greiſen Streſemann für Anrufung des Schiedsgerichts weit liegen die Dinge ohne weiteres klar. Die Schwierigkeiten
Craf Apponyi ſetzte in einem logiſch aufgebauten und Konflikt Stellung. Er betonte zunächſt, daß dem zur Regelung Länder, von denen im großen ganzen die gleiche Vorbildung und
vlsoniſch vorzüglich vorgetragenen Plädoyer auseinander, daß dieſes Konflikts gebildeten Ratskomitee Dank für ſeine
Be=
mühungen in einer äußerſt ſchwierigen Angelegenheit gebühre, geſtellt werden. Da nun aber die Länder, in deren Händen ja
cen: Delegierten Tituleseu, ſich in der Ablehnung dieſer Regelung dieſes Streitfalles auf einer Baſis kommen, die eine verhältnismäßig ſehr viel mehr Beamte haben und haben müſſen
authentiſche Auslegung der Vertragsbeſtimmungen ermögliche, wie das Reich, ſo ſtellt die Uebertragung der jetzt geplantey
1ſhaupt zu ſchützen. In fünfviertelſtündiger Rede bat Apponyi Dr. Streſemann erklärte, er könne ſich jedoch den vom Rats=
10 Begründung ſeines am Schluß vorgetragenen Antrags die komitee vorgelegten Empfehlungen nicht in allen Punkten an= Dahingehende Bedenken wurden ſofort von ſeiten der Länder
ſchließen. Graf Apponyis Ausführungen hätten auf ihn einen
1au, ob und inwieweit die Annahme der drei vom Komitee ſtarken Eindruck gemacht. Dr. Streſemann wandte ſich gegen den
Vorſchlag des Ratskomitees, die Ernennung der
Erſatzſchieds=
ſindert werden könne. Den erſten Grundſatz, daß die Frie= richter für den gemiſchten Schiedsgerichtshof von der Zuſtim= erklären, daß ſie die Mittel für die Durchführung einer Beſol=
1 ſberträge die Durchführung einer allgemeinen Agrarreform mung Ungarns zu dem Vorſchlag des Komitees abhängig zu dungsreform für die preußiſchen Beamten ſelbſt beſchaffen werde.
0 hinſichtlich der ungariſchen Grundbeſitzer nicht ausſchließen, machen. Hierin liege eine gefährliche Verquickung von Politik
Unte Graf Apponyi an, wandte aber ein, daß dabei die brie und Recht. Der Völlerbundsrat könne wohl grundſätzlich feine, den Ernſt der Sachlage hinwegtäuſchen. So wie die Dinge nun
z8 weiten und dritten Grundſatz lehnte Apponyi unter Beru= Auffaſſung in einem Konflikt zum Ausdruck bringen, er könne ſein, aus eigener Kraſt eine Beamtenbeſoldungsreform in dem
1 auf zahlreiche Völkerbundslehrer, wie Vattel, Lammaſch aber nicht ſeine Rechtsauffaſſung den Parteien aufzwingen. Dr. vorgeſehenen Rahmen durchzuführen, trotzdem natürlich
1n andere ab und zitierte zur Begründung auch ein Urteil des Streſemann machte dagegen den Vorſchlag, den Streitfall zu= für die Länder eine ſolche durchgreifende
Be=
nächſt zur Herbeiführung eines rechtlichen Gutachtens dem Hag= amtenbeſoldungsreformebenſoeine dringende
Ude die Weiterverhandlung auf nachmittags 3.45 Uhr vertagt, ger Schiedsgerichtshof zu überweiſen, falls der Vorſchlag des
Ratskomitees von beiden Parteien nicht freiwillig angenommen
Die Entſcheidung auf Moniag vertagt.
heutlichen genau der gleichen Argumente bediente, die er be= Ausnahme der Schlußempfehlungen, die das Verhalten des Rats iſt, zeigt ſchon ein einfacher Blick auf unſere heſſiſchen Verhält=
93 im März bei der Diskuſſion der ungariſch=rumäniſchen, im Falle der Nichtannahme durch eine oder beide Parteien be= niſſe. Wir haben vor noch nicht einem Jahr die heftigen Aus=
Riffrage vor dem Rat vorgetragen hatte. Er geht von dem ſtimmen, anzunehmen, da alle Ratsmitglieder darüber einig einanderſetzungen erlebt über die Geſtaltung unſerer Finanzwirt=
Aauken aus, daß es ſich für Rumänien um eine politiſche ſeien. Nach einer kurzen Intervention Sokals, der ſich mit dem ſchaft, die bis an die Grenze des Möglichen gehende ſteuerliche
Mtrnzfrage handele, die nicht nach formaljzuriſtiſchen Geſichts= Bericht einverſtanden erklärte, fragte Graf Apponyi, ob er Dr. Belaſtung des Landes. Die Durchführung der
Beamtenbeſol=
biten entſchieden werden dürfe. Er beſtreitet die Theſe Appo= Streſemann richtig verſtanden habe, daß der Bericht einſchließlich dungreform aber erfordert abermals eine ganze Reihe von Mil=
9) Da auch Ungarn 1923 mit einer Eingabe an den Rat dieſem der beiden Anträge angenommen werden ſolle, daß a) beide Par= lionen, die eben einfach nicht vorhanden ſind. Umgekehrt aber iſt
* Cntſcheidungsbefugnis zuerkannte. Er wandte ſich gegen teien die drei Rechtstheſen anerkennen ſollen, und daß b) Ru= man ſich wohl überall darüber klar, daß eine Wiederholung der
Verewigung der gemiſchten Schiedsgerichtshöfe, die nur eine mänien aufgefordert wird, den Erſatzrichter zum Schiedsgericht Vorgänge des vorigen Winters, als man den Beamten der mitt=
„oſpriſche Einrichtung ſeien. Mit einer gewiſſen Freimütigkeit, zu ernennen. Darauf wiederholte Dr. Streſemann die von ihm leren und höheren Gruppen die den Reichsbeamten zugebilligte
K er feſt, daß eine Unterwerfung unter dieſe Schiedsgerichts= geſprochenen Sätze und ſtellte feſt, daß ſein Antrag Sir Auſten weihnachtliche Wirtſchaftsbeihilfe ablehnte, nicht in Frage kom=
Neit Numänien beſtenfalls keinen Gewinn, ungünſtigſtensfalls Chamberlain nicht widerſpreche. Erſt wenn ſich herausſtellen men kann. Nun liegen ja allerdings bei uns in Heſſen die Dinge
ſchwere innere Unordnung bringen werde. Die Bauern in ſollte, ſagte Dr. Streſemann, daß die beiden Parteien ſich über noch etwas anders wie in den anderen Ländern, da unbedingt
I nien kennen die Artikel des Friedensvertrages nicht, und die Annahme dieſer beiden Punkte nicht einigen könnten, erſt das Reich die Verpflichtung hat, dem heſſiſchen Staat die
Schä=
kpüßten nur eines, daß ſie den Boden, nach dem ſie Jahr= dann beginnt der zweite Teil des Verfahrens, und der Rat den zu erſetzen, die ihm aus der Beſetzung von über 40 Prozent
derte lang ſchmachteten, erhalten haben. Wenn man ihnen, wird dann weiter feſtzuſtellen haben, was er weiter zu tun beab= des Landes erwachſen ſind und immer von neuem noch erwach=
43 11 vor den Nat gebracht. Wenn man ein Gericht in dieſer Präſtdent Villegas gab zunächſt noch einmal dem Grafen Ap= größerem Nachdruck muß nunmehr verlangt werden, daß dieſe
ſe, in der es kein Gericht gebe, wolle, ſo müſſe man eines vonni duas Wort, der in längeren Ausführungen betonte, daß Frage endlich geklärt wird, da es ſich für Heſſen um eine Lebens=
Mn. Eben deshalb ſchlage ungarn vor, man ſolle an den die Bedeutung der rumäniſchen Agrarreform nicht in Frage ge= frage handelt. Mit um ſo größerem Nachdruck aber müßte auch
Neriatonglen Gerichtsboi gehen. Das könne Numänien nicht, ſtell werde. Die Streitfälle, um die es ſich in der Praris handle, von unſeren pelitiſchen Parteien verlangt werden, daß ſie trotz
es ſich bier für Numänien eben nicht um eine Nechtsfrage, könnten die Reform nicht geſährden, und wegen der praktiſchen, des beginnenden Wahlklampfes ales überflüſſge Gezänk
ver=
dernt um eine gonz beworragend poltiſche Frage hmndle, bei Wiklung müſſe man zunächſt noch einmal abwarten, ob die unga= meiden. Wir braichen eine Regierung, die ſich auf ale Kreiſe
kKumäniens ganze ſozigle Ordnung auf dem Sbiele ſtehe. Gs riſchen Staatsangehörigen, die Prozeſſe vor dem Schiedsgericht, des Volkes ſtützt, ſchon alein um den heſiſchen Forderungen in
(Ialo nur ein mögliches Schiedsgericht, und das ſei der eingeleitet haben, Necht bekommen der Unrecht. In leinem Falle. Berlin den nötigen Nachdruck geben zu können. Die
Nowendig=
terkundsrat. Die Verweſung an den Internationglen aber werde dem Beſtehen des rumänſchen Agrarzeſetes eine keit einer ſahlichen Führug des Walltampfes, die ſich von alen
Obwohl Chamberlain morgen ſeine Mittelmeerreife antreten erkannt werden, und wenn eine in Darmſtadt erſcheinende partei=
A gab, abgelehnt. Titulescu plädierte ſchließlich für die An= wollte, hat der Rat gegen 20 Uhr beſchloſſen, die weitere Bera=, politiſche Wochenſchrift davon jetzt ſchon ohne die geringſte äußere
tung auf Montag vormittag 10 Uhr zu vertagen.
Während man ſich in Genf mit den großen Problemen der
europäiſchen Außeupolitik abmüht, ohne doch recht voran zu
kome=
wen, weil man ſich ſcheut, die Dinge beim rechten Namen zu
nen, beginnt es ſich auch bei uns zu Hauſe allgemach wieder zu
Der Berichterſtatter Chamberlain, der nach Tituleseu zu regen. In den Amtsſtuben herrſcht emſige Geſchäftigkeit, und
Worte kam, erklärte, daß er weder die ungariſche noch die rumä= unſere Parlamentarier kehren mit neuen Kräften aus dem
ſtreben geleitet geweſen, die Autorität des Gemiſchten Schieds= ſchen Volkes Wohl. Ob dabei dem ſo betreuten deutſchen Volk
mitees beruht. Hätte das Ratskomitee ſich um ein Gutachten Einfluß der Kirche auf die Erziehung der Jugend ſtärken will,
nicht anders kann, als ſich für die ſtagtliche Schulhoheit und die
Erhaltung der Simultanſchule in dem bisherigen umfang mit
Boncour und Beneſch für den rumäniſchen Standpunkt. allem Nachdruck einzuſetzen: und wenn man bisher im Lager des
Zentrums und vielleicht auch der Deutſchnationalen geglaubt
Nach Chamberlain nahm Paul=Boncour zu dem Streitfall hatte, doch noch mit einem Nachgeben der Deutſchen Volkspartei
anſchließe. Der Völlerbundsrat ſei auf Grund der Beſtimmun= ordneten Dr. Scholz dieſe Auffaſſung inzwiſchen widerlegt haben.
Während ſich aber hinſichtlich des Reichsſchulgeſetzes die
ver=
tung des Friedens verantwortlich und ſei berechtigt, alle Maß= ſchiedenen Konfliktsmöglichkeiten ſchon einigermaßen abſchätzen
Auffaſſung in einer Denkſchrift niedergelegt. Er ſprach ſich darin beſoldungsreform fertiggeſtellt, und nach Lage der Dinge iſt wohl
nachgerade zu einer dringenden Staatsnotwendigkeit geworden
war, iſt ſchon oft genug erörtert worden, und mit Befriedigung
daß, falls einmal eine ähnliche Frage betreffend die Tſchechoſlo= iſt daher der Köhlerſche Entwurf im allgemeinen von der
Oeffent=
punkt wie die rumäniſche Regierung einzunehmen gezwungen deutſche Oeffentlichkeit von der Erklärung des
Reichsfinanz=
miniſters Kenntnis genommen, daß die Durchführung der
Be=
amtenbeſoldungsreform neue Steuern nicht erfordern werde.
So=
beginnen erſt, wenn man einen Schritt weiter geht. Es iſt wohl
Hierauf nahm Dr. Streſemann in einer Erklärung zu dem eine ſelbſtverſtändliche Forderung, daß die Beamten der
die gleiche pflichtgetreue Arbeitsleiſtung verlangt wird,
hinſicht=
lich der Bezahlung den Beamten des Reichs grundſätzlich
gleich=
auch heute noch in der Hauptſache die Staatsverwaltung liegt,
Reichsbeſoldungsreform auf die Länder für dieſe eine finanzielle
Belaſtung dar, die ſie kaum zu tragen imſtande ſein werden.
geltend gemacht. Da es aber gerade Bahetn war, das zuerſt in
Berlin vorſtellig wurde, fühlte ſich die preußiſche Regierung, die
die günſtige Gelegenheit nicht vorbeigehen laſſen wollte, den
Mün=
chener „Reaktionären” eins auszuwiſchen, bemüßigt, alsbald zu
Dieſes amüſante Zwiſchenſpiel kann aber natürlich nicht über
einmal liegen, werden die Länder faſt durchweg nicht in der Lage
Staatsnotwendigkeit iſt wie für das Reich. Auf
der anderen Seite erklärt man von Reichswegen unſtreitig mit
vollem Recht, daß eine Uebernahme der den Ländern aus der
Beſoldungsreform erwachſenden Laſten auf das Reich eine glatte
Unmöglichkeit ſei, da dadurch der ganze Reichshaushalt über den
Haufen geworfen würde. (Dazu kommt, was auch nicht vergeſſen
werden darf, daß das, was für die Länder gilt, mutatis mutan=
Chamberlain ſtellte darauf den Antrag, den Bericht, mit gis auch für die Kommunen zutrifft.) Wie ernſt dieſes Problem
ſen. Die Unterſuchung, wie hoch ſich dieſe Schäden belaufen, iſt
Darauf wollte Chamberlain zur Abſtimmung ſchreiten, aber allerdings noch immer nicht zu Ende geführt worden. Mit um ſo
perſönlichen Spitzen fernhält, ſollte daher eigentlich allſeitig
eiſe gbweicht, ſo iſt dieſer
Veranlaſſung in höchſt merkwürdiger
Auftakt mehr wie unerfreulich. Auch ſonſt ſcheinen uns einige
Unerfreulichkeiten nicht erſpart zu bleiben. Wohl jeder, der ſich
mit den politiſchen Dingen befaßt, dürfte der Auffaſſung ſein,
daß wir in Deutſchland und auch in Heſſen wirklich ſchon genug
Parteien haben. Das hindert aber nicht, daß bei jeder Neuwahl
Parteineugründungen auftauchen, deren einziger Erfolg der
bleibt, die politiſche Verwirrung und Zerſplitterung zu erhöhen.
Es ſcheint bei uns Brauch werden zu wollen, daß jeder, dem die
Einſtellung einer Partei zu beſtimmten Fragen mißfällt, zunächſt
einmal den Verſuch macht, eine eigene Partei aufzutun. Und
ſelbſt wenn eine ſolche Splitterpartei wirklich einmal irgendwo
einen Abgeordneten ins Parlament zu entſenden vermag, ſo
bleibt er, auf weiter Flur alleinſtehend, ſelbſtverſtändlich zu
abſo=
luter Einflußloſigkeit verurteilt. In anderen Ländern, die mit
dem parlamentariſchen Syſtem umzugehen verſtehen, verfährt
man anders. Dort verſucht man im Rahmen der beſtehenden.
Parteien Einfluß zu gewinnen und dieſen Einfluß durch die
großen Parteien wirkſam zur Geltung zu bringen. Wie lange
wird es in Deutſchland noch dauern, bis auch wir dahin kommen?
M.
Hindenburg gegen die Kriegs=
Der Reichspräſident wird, wie wir hören, bei der
Ein=
weihung des Tannenbergdenkmals ſolbſt das Wort ergreifen.
Seine Rede wird vermutlich eine politiſche Senſation werden,
da der Reichspräſident beabſichtigt, dabei auch das
Thema der Schuld am Kriege erneut
aufzurol=
len und die Propagandalügen, die nach wie vor gegen
uns verbreitet werden, mit aller Entſchiedenheit
zu=
rückzuweiſen. Herr von Hindenbung hat es auch als
Reichs=
präſident verſtanden, ſich aus der Linie des politiſchen
Tages=
kampfes fernzuhalten. Es iſt alſo wohl zu hoffen, daß gerade
deshalb, wenn er jetzt in den Kampf gegen die Kriegsſchuld
Deutſchlands eingreift, ſeine Worte auch außerhalb der deutſchen
Grenzen ein ſtarkes Echo finden werden und dazu beitragen, die
Kriegsſchuldlüge für immer zu erledigen.
Leider hat es bei den Vorbereitungen zu der
Tannenberg=
feier an Mißklängen in letzter Stunde nicht gefehlt. Es beſtätigt
ſich tatſächlich, daß das Reichsbanner Schwarz=Rot=
Gold ſeine Beteiligung abgelehnt hat mit der
dop=
pelten Begründung, daß erſtens im Feſtkomitee keine beamtete
Perſönlichkeit ſei, und zweitens General Ludendorff an der Feier
teilnehmen würde. Das iſt eine Ausrede. Hier hätte ſich gerade
in Erinnerung an die geſchichtliche Bedeutung der
Tannenberg=
ſchlacht Gelegenheit geboten, einmal die Einheitsfront des
deut=
ſchen Volkes zu zeigen und den kleinlichen Tagesſtreit
zurückzu=
ſtellen. Der Politiker Ludendorff hat doch in Deutſchland wohl
ziemlich ausgeſpielt, aber der General Ludendorff iſt nun einmal
eine Perſönlichkeit, ohne die militäriſch und geſchichtlich die
Tan=
nenbergfeier gar nicht zu denken iſt. Die Verdienſte, die er ſich
als erſter Mitarbeiter Hindenburgs erworben hat, laſſen ſich doch
vom Reichsbanner nicht wegleugnen, und deshalb wäre es gerade
großzügig geweſen, wenigſtens bei dieſer Gelegenheit über ſeine
politiſchen Seitenſprünge mit etwas Nächſtenliebe hinwegzuſehen.
Der Reichspräſident in Bartenſtein.
Bartenſtein, 17. September.
Auf dem Wege zum Bahnhof Bartenſtein durchfuhr heute der
Reichspräſident, von Markienen kommend, die Stadt. Die
Straßen trugen reichen Flaggenſchmuck. Der Kraftwagen mit dem
Reichspräſidenten, neben dem Exzellenz v. Berg Platz genommen
hatte, wurde von Blumen geradezu überſchüttet. Am Bahnhof
hatten ſich zum Abſchied der Landrat des Kreiſes Friedland, der
Bürgermeiſter der Stadt Bartenſtein und mehrere
Magiſtrats=
mitglieder eingefunden. Namens der Bürgerſchaft begrüßte der
Bürgermeiſter den Reichspräſidenten, gab ſeiner Freude über den
Beſuch Ausdruck und teilte den Magiſtratsbeſchluß mit, nach dem
der neue Stadtwald den Namen Hindenburgwald erhalten ſoll.
Er erbat dazu die Genehmigung des Reichspräſidenten. Der
Reichspräſident erwiderte auf die Anſprache, er gebe gern ſeine
Einwilligung für die neue Bezeichnung des Stadtwaldes. In
ein von dem Reichspräfidenten ausgebrachtes Hurra auf das
Vaterland ſtimmte die Menſchenmenge freudig ein. Dann beſtieg
der Reichspräſident unter brauſenden Hochrufen der Menge den
Bahnwagen.
Vom Tage.
Geheimrat Dr. Gruber, der Präſident der
Bayeri=
ſchen Akademie der Wiſſenſchaften, iſt plötzlich an einem
Herzſchlag geſtorben.
Der ſüdtiroler Lehrer Riedel iſt von Italienern
erneut verhaftet worden.
Der Reichsjuſtizminiſter hat dem Raichstag den Entwurf
eines Strafvollzuggeſetzes überreicht.
Der frühere Reichsfinanzminiſter Dr. Neinhold
wurde von Präſident Coolidge empfangen, dem er durch den
deutſchen Geſchäftsträger, Botſchaftsrat Dr. Kiep, vorgeſtellt wurde.
Der deutſche Botſchafter in Moskau hat Tſchitſcherin ſein
Beileid aus Anlaß der Erdbebenkataſtrophe auf der Krim
aus=
geſprochen.
Die Ascari=Kommiſſion iſt nach Deutſchland zurückgekehrt.
Wie mitgeteilt wird, hat ſie ſämtliche Entſchädigungen
aus=
gezahlt, und zwar hat zu dieſen Auszahlung die Summe von 6 Millionen
ausgereicht. Irgend ein unausgezahlter Reſt iſt entgegen
Preſſenach=
richten nicht übrig geblieben,
Wegen der von der Rzeczpospolita verbreiteten Nachricht über den
angeblichen Aufenthalt des Generals Zagorski auf
der Weſterplatte iſt der verantwortliche Redakteur unter
An=
klage geſtellt worden, und war wegen ſtaatsgeſährlicher Tätigkeit.
Der Vorſitzende der Memeler Hafendirektion, Norus
Naruſe=
vicius, iſt im Kownoer Krankenhauſe geſtorben.
Am Quai d’Orſay wird mitgeteilt, daß Briand am Sonntag
abend nach Genf reiſen werde.
Der diplomatiſche Korreſpondent der „Weſtminſter Gezette” berichtet,
er habe guten Grund zu der Annahme, daß in allernächſter Zukunft die
Sowjetregierung einen Verſuch machen würde,
Ver=
handlungen zur Wiederherſtellug normaler
Be=
ziehungen mit Großbritannien zu eröffnen.
Der franzöſiſch=amerikaniſche Zollkonflikt hat ſich
weiter zugeſpitzt.
Der Demokrat Mac Adoo hat erklärt, daß er ſich nicht
zum Kandidaten für die amerikaniſchen
Präſidentſchafts=
wahlen aufſtellen laſſen werde. Dieſe Mitteilung hat in
Amerika großes Aufſehen erregt.
Streſemanns Genfer Rede.
* Berlin, 17. Sept. (Priv.=Tel.)
Aus der Rede, die Dr. Streſemann am Freitag auf ſeinem
Preſſetee gehalten hat, bringen einzelne Blätter noch genauere
Formulierungen. Mit beſonderer Schärfe hat Dr. Streſemann
ſich gegen die Gruppe Förſter gewandt. „Eine infame Lüge”, ſt
rief er aus, „reiht ſich an die andere. Man ſoll ſich doch nicht auf
dieſe Lumpen berufen, ſondern ſich lieber einmal die Mühe
geben, die Verhältniſſe in Deutſchland zu ſtudieren”. — Sogar
der „Vorwärts” lehnt die Gruppe Förſter jetzt ab, und beſcheinigt
ihr, daß dieſe Fanatiker „neuerdings die Grenzen der
Gut=
gläubigkeit überſchritten haben”, wenn auch derſelbe „Vorwärts”
dem Außenminiſter den Vorwurf macht, daß er ihnen durch
ſei=
nen Angriff eine überflüſſige internationale Berühmtheit
ver=
liehen habe. Das können wir nicht finden. Die vergiftende
Tätigkeit dieſer Herren iſt, wie ſich aus dem Echo der
franzöſi=
ſchen nationaliſtiſchen Preſſe zeigt, ſo groß, daß eine öffentliche
moraliſche Hinrichtung notwendig und am Platze war.
Der unterdrückie Caritas=Kongreß.
* Berlin, 17. Sept. (Priv.=Tel.)
Ende September ſollte bekanntlich der erſte internationale
Caritaskongreß in Straßburg ſtattfinden. Als die
Vorberei=
tungen bereits ſehr weit gediehen waren, wurde plötzlich
abge=
ſagt, zweifellos weil die Franzoſen deutſch=freundliche
Kund=
gebungen befürchteten, wenn etwa hervorragende
Perſönlich=
keiten des deutſchen Katholizismus, wie Kardinal von Faulhaber
und der öſterreichiſche Miniſterpräſident Dr. Seipel in Straßburg
erſchienen. Nach Meldungen der Straßburger Zeitungen hat
ſich der Straßburger Biſchof Ruch geweigert, den Kongreß zu
begrüßen oder durch das Domkapitel begrüßen zu laſſen, wenn
nicht die beiden genannten Redner abſagten. Mſgr. Ruch
ver=
wahrt ſich jetzt gegen die Behauptung, ſeine Weigerung ſtelle ein
Nachgeben gegenüber dem von den Staatsbehörden auf ihn
aus=
geübten Druck dar. Er habe ſich bei ſeiner Entſcheidung
ledig=
lich nach den Weiſungen des päpſtlichen Stuhles gerichtet. Dazu
bemerkt jetzt die „Germania”, der peinliche Eindruck, daß hier
eine religiös=caritative Veranſtaltung mit Rückſicht auf
natio=
nale Empfindlichkeiten der Pariſer Chauviniſtenkreiſe und der
Liebedienerei der aſſimilationsfreundlichen Behörden in
Straß=
burg unterdrückt wurde, werde durch dieſe Meldung allerdings
kaum verwiſcht.
der ruſſiſch=franzöſiſchen Beziehunger
Die kommende Abberufung Rakowſkis.
Ruſſiſches Paktangebot an Frankreich.
EP. Paris, 17. Septemben:
Der heute nach Rambouillet, der Sommerreſidenz des Pri=f
denten der Republik, einberufene Miniſterrat dauerte von 10
1 Uhr. Er ſcheint ſich ausſchließlich mit der Frage der Beziehru
gen zu Sowjetrußland befaßt zu haben, denn das Communig
enthält außer dem auf Rußland bezüglichen Text nur noch
Ankündigung einiger Beamtenernennungen. Das
Communioin=
erwähnt mit keinem Wort die Affäre Rakowſki, erklärt aber, 40
der Miniſterrat zu dem Schluß gekommen ſei, es lägen im
gegeg=
wärtigen Augenblick keine Grürde vor, um die diplomatiſchh,
Beziehungen zwiſchen Frankreich und Sowjetrußland ab=
brechen. Der Außenminiſter ſei ermächtigt worden, die Untu
handlungen mit Sowjetrußland fortzuſetzen, allerdings erſt dam
wenn für das Gelingen dieſer Unterhandlungen genügend Garap
tie vorhanden ſei.
* Im franzöſiſchen Miniſterrat hat, wie vorauszuſehen wa
doch die Anſicht Briands geſiegt, die Beziehungen zu Rußlad
nicht abzubrechen. Briand kann das als einen gewiſſen Erfuſſ
ſeiner Politik buchen, denn es waren ſtarke Strömungen
vorhon=
den, die von den Ruſſen überhaupt nicht mehr wiſſen wollttn
Auch die den Richtsparteien angehörenden Miniſter arbeiten
darauf hin, den Ruſſen eins auszuwiſchen und ihnen zu zeign:
daß man nicht mit ſich ſpaßen laſſe. Man wollte es ganz zweit
os auf einen völligen Abbruch mit Rußland nicht ankommm,
laſſen, ſondern es nur für die Schuldenverhandlungen gefügüe
nachen. Die abweiſende Haltung Frankreichs hat bereits
Erfolg gehabt, daß die ruſſiſchen Unterhändler in der Schuldd
frage ziemlich entg genkommend geweſen ſind. Zwar ſtimmm
wie franzöſiſcherſeits feſtgeſtellt wird, die Erklärungen
Litt=
nows über das ruſſiſche Zahlungsangebot nicht, doch ſteht
daß Rußland bereit iſt, etwa 60 Millionen Goldfranken jähm.
zu zahlen, wobei jedoch zu berückſichtigen iſt, daß Frantrz
wenigſtens 75 Millionen fordert. Die franzöſiſche Politik 17
Rußland gegenüber in einer recht günſtigen Situation, denn
Moskauer Regierung wird es nicht darauf onkommen laſſ
auch noch mit Frankreich völlig zu brechen. Im Gegenteil ſchem
man in Moskau alles verhindern zu wollen, was die ruſſf
franzöſiſchen Beziehungen verſchlechtern könnte. Die letzte Mul
des ruſſiſchen Außenkommiſſars klang recht vorſichtig und ſal
im Frankreich einen guten Eindruck machen. Was die Ruſfe
mit dem Vorſchlag auf Abſchluß eines Nicnt
angriffspaktes bezwecken, iſt vorläufig noch nicht zu ü.
ſehen, und ob es einmal dazu kommt, iſt überhaupt ſehr frag.”
Die Franzoſen haben auch bereits angekündigt, daß ein ſolle
Vertrag ſich auch auf den öſtlichen Verbündeten erſtrecken mü
Vielleicht glaubt Rußland, daß Frankreich der geeigen
Vermittler für eine Verſtändigung Rußlann
mit Polen ſei, die bekanntlich von Rußland neuerdings
wenden, w
nach Am
Auch di
verd
fucht wird. — Das franzöſiſche Kabinett hat Herrn Bymd H0
auftragt, die ruſſiſchen Vorſchläge zu prüfen, wobei es auch woe t
vorläufig bleiben wird. Ueber Rakowſki iſt nach, dem offizielllſt=
Communiqué nichts beſchloſſen worden. Man nimmt aber w./
an, daß die Moskauer Regierung ihn abberufen wird, weil d. ß
zweifellos von der franzöſiſchen Regierung gefordert wurEßan
Briand wird ſich in dieſem Punkt wohl den Rechtsparteien Lud/mnf
A.
deren Miniſtern gefügt haben.
Der türkiſch=franzöſiſche Streitfall.
E.P. Konſtantinopel, 17. September.— AAu
Der türkiſche Kaſſationshof hat nach dem vom Haager Schiedsgeratiſſe eu
zugunſten der Türkei abgegebenen Urteil die Prüfung des Proze
gegen den franzöſiſchen Marinekapitän Desmons wieder aufgenommn
der an dem Zuſammenſtoß mit dem 1ürkiſchen Dampfer für ſchull,
befunden wurde. — Infolge der Entſcheidung des Haager Schiedsgernue
iſt eine heftige Preſſefehde zwiſchen den franzöſiſchen und den türhied
Zeitungen entſtanden. Franzöſiſche Blätter hatten ſich dahin geäub=F
oro
*5. Internationaler Kongreß
für Vererbungswiſſenſchaften
in Berlin vom 11. bis 18. September 1927.
Vom 11. bis 18. September fand in Berlin, der 5.
Inter=
nationale Kongreß für Vererbungswiſſenſchaften ſtatt, zu dem
ſich eine große Anzahl Gelehrter, Botaniker, Zoologen, Tier= und
Pflanzenzüchter, Raſſenhygieniker, Sozialhygieniker und Aerzte
aus aller Welt eingefunden hatten. Wie der Vorſitzende der
Ver=
ſammlung, Profeſſor Baur=Berlin, in ſeiner
Einladungs=
anſprache mitteilte, wird die exakte Erforſchung der
Vererbungs=
geſetze erſt ſeit etwa einem Vierteljahrhundert in größerem
Um=
fange betrieben. Durch die Neuentdeckung der ſogenannten
Men=
delſchen Regeln durch den verdienſtvollen Berliner
Erblichkeits=
forſcher Profeſſor Correns und den Neſtor dieſer Wiſſenſchaft,
Proſeſſor de Vries, waren erſt die Vorbedingungen dazu
ge=
geben. Vor 15 Jahren tagte der letzte derartige Kongreß in
Paris. Im Jahre 1917 ſollten die Verhandlungen in Berlin
ſortgeſetzt werden, wurden aber duich die Kriegswirren
verhin=
dert. Inzwiſchen hat die Vererbungswiſſenſchaft ungeheuere
Fortſchritte gemaht, neue bedeutende Forſcher ſind
herangewach=
ſen, tauſende von Einzelforſchungen ſind als Bauſteine in das
große, immer noch umſtrittene Syſtem der Erblichkeitslehre
ein=
gefügt worden. Sie zu ordnen und die Zuſammenarbeit der
ein=
zelnen Forſcher zu begünſtigen, war das Ziel dieſes Kongreſſes.
Wie hoch die Ergebniſſe der Erblichkeitsforſchung von Staat und
Wirtſchaft eingeſchätzt werden und wie groß ihre Bedeutung für
das geſamte Volkstum iſt, ging aus den Begrüßungsanſprachen
des Reichsminiſters des Innern Herrn v. Keudell, des preu
ßiſchen Ernährungsminiſters Dr. Steiger und des Vertreters
der Stadt Berlin, Profeſſor v. Drygalſki, hervor. Alle
Fort=
ſchritte auf dem Gebiete des Züchtungsweſens verdanken wir
einer exakten Vererbungsforſchung. In Deutſchland konnte der
Ertrag des Ackerbodens an Feldfrüchten in den letzten
Jahrzehn=
ten ganz auße ordentlich geſteigert werden. Neben den
tech=
niſchen Verbeſſerungen der Bodenbearbeitung und dem
verbeſſer=
ten Düngungsverfahren iſt dies durch Züchtung beſonders
hoch=
wertiger Getreideraſſen möglich geweſen. Es kann aber noch viel
mehr erreicht werden, wie Verſuche an deutſchen Muſtergütern
und ausgedehnte Erfahrungen in Amerika ergeben haben. Durch
Züchtung ſchnellwackſender Arten kann der Getreidebau in
Län=
dern mit kurzem Sommer begünſtigt werden, und durch Gewin=
nung von ſogenannten Immunſorten iſt es auch möglich,
Feld=
früchte zu erzeugen, die gegen gefährliche Pilze und Schädlinge
unempfindlich ſind. Ein großer Erfolg iſt auf dieſe Weiſe gegen
den Kartoffelkrebs errungen worden.
Der Einleitungsvortrag des Kongreſſes über das Problem
der Evolution und die moderne Vererbungslehre, gehalten von
dem Wiener Botaniker Profeſſor Wettſtein, führte gleich in
die ſchwierigſten und umſtrittenſten Fragen der
Vererbungs=
wiſſenſchaften und gaben damit das Grundthema an, das als
Kernpunkt der kommenden Verhandlungen immer wieder
an=
klingen ſollte.
Die Vererbungsvorgänge beim Menſchen laſſen ſich weniger
durch Experimente als durch Vergleiche mit den an Tieren und
Pflanzen gewonnenen Geſetzen ſtudieren. Dennoch ſtößt die
Be=
urteilung auf große Schwierigkeiten. Der Kongreß brachte
zahl=
reiche Vorträge über Einzelforſchungen auf dieſem Gebiet. Mit
der Vererbung muſikaliſcher Fähigkeiten hat ſich Mjöen ſeit
vielen Jahren beſchäftigt, und die Schilderung von
Stamm=
bäumen hochbegabter mu ſikaliſcher Familien erweckte beſonders
großes Intereſſe. Abſolut unmuſikaliſch ſind nur ganz wenige
Menſchen. Die Art der muſikaliſchen Begabung kann jedoch ſehr
verſchieden ſein. Mjöen unterſcheidet bei ſeinen
Unterſuchun=
gen zwanzig verſchiedene Arten der muſikaliſchen Begabung, z. B.
Unterſcheidungsfähigkeit für Tonhöhen, Tonerkennung, Sinn für
Harmoniſierung, rhythmiſches Gedächtnis, Unterſcheidung von
Taktarten, Wiedergabe von Melodien, abſolutes Gehör u. a.
Zwiſchen dieſen Fähigkeiten beſtehen Beziehungen, doch können
einzelne von ihnen getrennt vererbt werden. Singen der
zwei=
ten Stimme gilt als Zeichen beſonderer Muſikalität. Die Kinder
erben das muſikaliſche Talent von den Eltern. Der
durchſchnitt=
liche Begabungsgrad iſt dem der Eltern annähernd gleich, doch
machen ſich von dieſer Regel einige geſetzmäßige Abweichungen
bemerkbar. Mit zunehmender Divergenz der elterlichen
Be=
gabung ſinkt der durchſchnittliche Begabungsgrad der Kinder
unter den Mittelwert der elterlichen Begabung. Bei der
Ver=
erbung der muſikaliſchen Begabung kommt es ſehr darauf an, ob
dieſe Begabung auch in den Seitenlinien (Geſchwiſter der Eltern
und Großeltern, ſowie deren Geſchwiſter) ausgeprägt iſt.
Die Höhe der Singſtimme iſt ebenfalls der Vererbung
unter=
worfen und ſcheint eine Art Raſſenmerkmal zu ſein. So wurde
feſtgeſtellt, daß Knaben mit Sopranſtimme ſpäter einen Baß oder
Bariton entwickeln, jugendliche Altſtimmen dagegen die Neigung
haben, zu Tenören zu werden. Je weiter man nach Süden und
Weſten geht, um ſo mehr findet man Alt=Tenor=Stimmen (Ita=
Frankreich hätte, anſtatt nach dem Haag zu gehen, lieber den Türken I0c
franzöſiſchen Standpunkt zwangsweiſe beibringen ſollen. Die türchiſ
Preſſe weiſt mit Heftigkeit dieſe an alte politiſche Zuſtände erinnerne"
franzöſiſche Drohung zurück und erklärt, daß die neue Türkei nicht !
behandelt werden könne wie das alte Osmaniſche Reich.
Sebung in die
lien, griechiſche Inſeln), im Norden und Oſten dagegen mau . u 4 Minderwer
Baß=Sopran=Stimmen. Aehnliche Feſtſtellungen wurden betre?”, 0eier Naſſeuclem
der Richtung des Haarwirbels am Kopf, der Blutgruppen m. 7 epeberatungsſt
anderer Eigenſchaften gemacht. Hochgradige Kurzſichtigkeit fih= ),// Gefahren
ſich nur bei Kulturvölkern, dürfte aber zweifeklos ausſchließle 1,
Anw=
durch Vererbung und keinesfalls durch Umwelteinflüſſe bebil ?
ſein. Die Anlage zu gewiſſen Geiſteskrankheiten iſt längſt.
vererbbar erkannt worden. Wie umfangreiche Unterſuchunt."
jetzt feſtgeſtellt haben, beſteht eine große Wahrſcheinlichkeit, O
auch Krampfadern, Hämorrrhoiden auf ererbter Schwache
Blutadern beruhen. Auch die Anlage zu gewiſſen Idioſyntralſ=
(Ueberempfindlichkeit gegen Pollen der Gräſer, Nahrungsſi.”
Arzneien uſw.) iſt vererbbar, wie ein Schveizer Forſcher
Grund ausgedehnter Unterſuchungen an Stammbäumen ſie*
weiſen konnte. Es wird aber nicht die beſondere Ueberemplie
lichkeit vererbt, alſo z. B. Heuſchnupfen, ſondern nur die A
zur Ueberempfindlichkeit vererbt.
Von Gun=London wurden eine Anzahl ſehr intereſſch”
Stammbäume geiſtig hochſtehender engliſcher, amerikaniſcher A.
intemationaler Familien demonſtriert. Die Zahl der geiſtis 90
ſtehenden und berühmten Perſönlichkeiten war im Laufe Ve.*
Generationen außerordentlich groß. Es muß jedoch als
nahme angeſehen werden, wenn ſich bedeutende geiſtige i0 2S
keiten über mehr als drei Generationen hindurch vererben.
grellſten Gegenſatz hierzu ſtanden die Stammbäume, die
anderer engliſcher Forſcher aus dem Armenviertel des Eaſte”
London aufgef nden hat. Verbrecheranlage, Krankheit, I.N*
vererben ſich ſtärker und unaufhaltſam auch in den Nebeſtl
fort. Zwar iſt die Sterblichkeit groß, leider aber auch die Ne
kommenſchaft zahlreich. Gleichartige Eigenſchaften ziehen
ſtark an und führen dadurch zu einer weiteren Verſchlechie.
des Erbgutes. Erſchütternd war insbeſondere ein Stammot.
bei dem Geiſteskrankheit mit Mißbildung des Auges und D.
heit verbunden war. In drei aufeinanderfolgenden Gevergi.
fanden ſich ſieben blinde Geiſteskranke.
Oberſtes Ziel der menſchlichen Raſſenhygiene muß die Eitk”
tung und Ausbreitung beſonders hochwertiger Raſſen und."
Simtv
Eugenik zuſammengefaßt werden. Prof. PloetzsMüle
Herrſching entwarf ein Bild der hiſtoriſchen Entwichluns
Raſſenhygiene und Eugenik und machte Vorſchläge, 10.
drohenden Zerfall unſerer Kulturraſſen entgegenzuwirken, Ii
reich und Amerika haben bereits begonnen, durch raſſenhnhech.
Rummer 259
Das deutſcheſpaniſche
Luftverkehrs=Abkommen.
EEine Lufiverkehrslinie Berlin —Madrid
im kommenden Jahre.
* Berlin, 17. September. (Priv.=Tel.)
wurch das jetzt perfekt gewordene Luftverkehrsabkommen zwiſchen
4t chland und Spanien werden die Projekte Verwirklichung finden,
(1—reits ſeit geraumer Zeit zwiſchen den beteiligten Länderm ſchwe=
„Geplant iſt die Eryichtung einer ſtändigen
Luftver=
slinie Berlin-Madrid. Nach den bisherigen
Beſpre=
ausen ſoll von der Deutſchen Lufthanſa die Limie Berlin—Frankfurt—
beisille mit deutſchen Flugzeugen beflogen werden. Frankreich betei=
Ech an dieſer Linie vorläuſig wenigſtens nicht, es ſei denn, daß
auch die Farman=Geſellſchaft, die zuſammen mit der Deutſchen
tlanſa die Strecke Pans—Berlin unterhält, herantritt, um ſich in
=inie einzuſchalten. Der letzte Teil der Limie Barcelona—Madrid
v dagegen mit ſpaniſchen Maſchinen beflogen werden. Man hofft,
„hon zu Beginn des Sommers dieſe neue, wichtige Luftlinie in
eb genommen werden kann, wenn es gelingen ſollte, im Laufe
inters die nötigen Vorarbeiten, die Einrichtung der Gebäude,
trdienſtſtellen uſw., zu vollenden. Die neue deutſch=ſpaniſche Linie
tör auch inſofern von großer Bedeutung ſein, wenn ſich in abſehbarer
Das Projekt der Transatlantiſchen Luftſchifflinien durch die
Zeppe=
ſteſellſchaft verwirklichen läßt. In dieſem Falle würde die
deutſch=
minche Linie den Zubringerdienſt für Perſonen, Poſt und Güter
über=
uyrn, und andererſeits würden die in Europa landenden Reiſenden
Südamerika auf dem ſchnellſten Wege ihr Ziel in den europäiſchen
ſarn ſelbſt zu erreichen vermögen.
Der deutſche Luftverkehr.
Wiesbaden, 17. September.
Auf der 16. ordentlichen Mitgliederverſammlung der
Wiſſenſchaft=
ſun Geſellſchaft für Luftfahrt hielt der Direkvor der Deutſchen
Luft=
ſt einen längeren Vortrag über den deuſchen Luftverkehr, in dem
qyu dem Fragenkomplex: Subvention, Tarife und Wirtſchaftlichkeit
ſit: Der ſchnelle techniſche Fortſchritt im Werdegang des
Flug=
gE läßt mit Sicherheit erwarten, daß die heute noch vorhandenen
Anfel — ungünſtiges Verhältnis zwiſchen Energiewille und Nutzlaſt,
Anſchaffungskoſten und hohe Unterhaltungskoſten — in nicht allzu
Zeit beſeitiot werden können. Dann wird es möglich ſein, die
Riebskoſten zu verringern, die Tarife zu erhöhen und ſo an einen
Aaa der Subvention zu denken. Die großen internationalen
Luft=
geſrslinien ſind nur nach kaufmänniſchen Geſichtspunkten ausgeſucht
lediglich da eingerichtet, wo ſtarke Frequenz zu erwarten iſt. Das
ürd eutſche Luftverkehrsnetz iſt hauptſächlich als Zubringerdienſt zu
ſegroßen internationalen Linien gedacht. Daneben beſteht eine große
Aahl der ſo viel beſprochenen und kritiſierten innerdeutſchen
Luft=
wir dungen. Zu dieſen gibt das Reich keine Unterſtützungen, ſondern
/Aittel hierfür werden von den Ländern, Kommunen,
Handelskam=
nn uſv. zur Verfügung geſtellt. Dieſe Linien ſind zum großen Teil
chſt gut wie die großen internationalen Veubindungen frequentiert.
9 Direktor Wronsky erhielt Dr.=Ing. Schwengler, das Wort zu
ſeem Referat
Das Großluftſchiff der Gegenwart und ſeine
tatſächlichen Leiſiungen.”
Der Vortragende wies nach, daß die im Anfange der Luftſchiffahrt
zwifelhaft vorhandenen Gefahren der Vergangenheit angehören.
Luftſchiffkörper könne heute mit abſoluter Sicherheit gegen Bruch
ſiur werden, wie ſchon der Z. R. III., beſonders bei ſeiner
Ueber=
ſtung nach Amerika, unter den ſtürmiſchen Verhältniſſen bewieſen
de. Auch die Landegefahren ſeien überwunden, ſeit am Maſte
ver=
mn werde. Der Redner gang dann auf die umfaſſenden
Verbeſſe=
lon= und Vervollkommnungen ein, die die Konſtruktion der
Starr=
gerade in den letzten Jahren erfahren habe. Die Träger lägen
ſtmehr ſämtlich in der Mantelfläche des Schiffskörpers. Eine neue
talonſtruktion erſtrecke ſich in das Innere, verſteife das Gerippe und
laindere gleichzeitig das bisherige große Ringgewicht um 50 Prozent.
Swerde das Luftſchiff mit einem Schlage auch bei Helium=Füllung
E chaftlich. Der zueite Schlager ſei der von Friedrichshafen heraus=
Ezcſte Gasmotor, der das bisherige unnütze Ablaſſen großer
Gas=
ſ= am Ende langer Fahrten überflüſſig mache und die rieſigen
hirmengen und mit ihnen die ſtändigen Gewichtsänderungen
fort=
ür laſſe. Als beſondere Merkmale des modernen Verkehrsſchiffes
ſie ſroch anzuführen die dicke, kurze Form, die Fortlaſſung der
Außen=
gel und der Einbau der Motoren in den Schiffsrunmpf, die
leich=
ſyKontrollmöglichkeiten, geringes Gewicht und hohe Sicherheit bei
iweitig großer Wirtſchaſtlichkeit. Der Vontragende ſchließt mit einer
ungl nung an die maßgehenden Kreiſe, das bisherige underſtändliche
2zmereſſement in Luftſchiffragen aus Preſtige= und
Wirtſchaftsgrün=
mnu fzugeben. — Sodann ſprach Korvettenkapitän a. D. Boykow über
Meuxiſche Flugzeugſteuerung”. In der Nachmittagsſitzung der Mit=
Nerwerſammlung der Wiſſenſchafrlichen Geſellſchaft für Luftfahrt
7), ſprach Profeſſor Georgii über
„Die Meieorologie des transatlantiſchen
Luftverkehrs.”
Der Redner führte u. a. aus: Die Südamerika=Route von Liſſabon
1ſe anarien—Cap Verden nach Braſilien könne während des ganzen
ſes beflegen werden. Die Flug=Routen nach Nordamerika kämen
10für den Sommerflugverkehr in Frage. Die Winterſtürme des Nord=
Auik geſtatteten zunächſt noch keinen transatlantiſchen Winterluftver=
Ktgebung in dieſem Sinne zu wirken. Steriliſation und
Ab=
werung Minderwertiger, Unterdrückung der Zuwanderung un=
9greter Raſſeuclemente, Bekämpfung der Geſchlechtskrankhei=
MCheberatungsſtellen, vor allem aber Aufklärung der Jugend
1 : die Gefahren der Raſſenverſchlechterung ſind erſtrebenswerte
Ital, deren Anwendung der Staat fördern ſollte. Der ſchlimmſte
enverderber iſt der Krieg, dem gerade, die hochwertigſten
Aiſchen zum Opfer fallen und in dem ſich die Angehörigen der
Anders ſtarken nordiſchen Raſſe aufreiben. Ob der Völkerbund,
ix zwar Kriege verhindern will, aber das Wettrüſten der
Aer nicht unterdrücken kann, im Dienſte der Eugenik wirken
h” erſcheint zweifelhaft. Vom raſſenbiologiſchen Standpunkt
9 iſt eine Verbindung ſtarker, ſtaatenbildender Völker, z. B.
germaniſchen Raſſen (Amerika, England, Deutſchland, Skandi=
Men) zur Verhütung von raſſenvernichtenden Kriegen
natur=
häß und von allen ähnlichen Vorſchlägen am wenigſten utopiſch.
Nur ſkizzenhaft konnten aus der ungeheueren Fülle der
Ableme, die auf dem Kongreß zur Erörterung ſtanden, ein=
Ne Fragen hervorgehoben werden. Wir brauchen mehr
For=
hng Sinſtitute für Raſſen= und Bevölkerungshygiene in Deutſch=
A. Bisher beſteht nur eins in München. Amerika hat an jeder
Yverſität einen Lehrſtuhl und ein Inſtitut für dieſe Wiſſen=
9. Zur Erhaltung unſeres bedrohten Volkstums iſt aber die
Varbeit aller Kreiſe erforderlich. Wir wollen nicht nur unſer
Zeil and lieben, ſondern auch das Land unſerer Kinder und
10 Skinder. Jeder von uns ſollte der Ahnherr eines kommen=
Eeſchlechtes werden und ſich dieſer Verantwortung voll be=
Dr. Georg Kaufmann.
Iſt ſein.
*Konzert.
Anerkannt als routinierte Bühnenſängerin und geſchätzt als
Nn gspädagogin iſt Frau Käthe Nowack in der erfreulichen
e eine große Anzahl Schülerinnen um ſich zu haben, die ſich
En abend als Lernende im Muſikvereinsſaale in unterſchied=
Begabung und unterſchiedlicher Reife vorſtellten. Frau
Dack iſt ſelbſt Koloraturſängerin; ihre Schüilerinnen wiſſen
E: die Probleme der Kopftontechnik beſonders erfolgreich zu
A tigen, auch die Pflege deutlicher Ausſprache fiel angenehm
Der Erfolg wurde nur dadurch geſchmälert, daß faſt alle
Aufgaben herangeführt wurden, denen die wenigſten noch
chſen waren. Bei der Adriano=Arie, der Arie der Butterfly,
r Gräfin=Arie aus dem „Figaro” uſw. tut es das Singen
Sonntag, den 18. September 1922
kehr. Die günſtigſten Wind= und Wetterwverhältniſſe während der
Monge Mai bis September biete die Route Liſſabon—Azoren-
Ver=
mudg-Kap Hatteras. Sie ſei zwar an Flugkilometern, die längſte 4Die Beſoldungsreform
Strecke, doch habe ſie den großen Vorteil beſtändiger Wetterverhältniſſe,
die tatſächlich eine regelmäßige Durchführung von Verkehrsflügen
er=
nur Gelegenheits=Route, abhängig von der jeweiligen Wetterlage.
Etwas günſtiger lägen die Verhältniſſe auf der Route Liſſabon-Azoren Reparationsagent und Beſoldungsreform.
—Neufundland, ſie gäbe aber auch keine Gewähr für eine regelmäßige
Durchführbarkeit der Flüge. Die nördlichſte Route von Schottland
über Island—Süd=Grönland nach Labradoy ſei verhältnismäßig kurz,
erſter Linie die Route Neufundland—Azoren—Liſſabon in Frage.
Nach einer kurzen Ausſprache hielt Profeſſor Dr.=Ing. Hugershoff
Ein unverſtändliches Flugverbot der
Rhein=
landkommiſſion.
In dieſen Tagen hält die Wiſſenſchaftliche Geſellſchaft
für Luftfahrt hier ihre 16. ordentliche Mitgliederverſammlung
ab. Es iſt nicht die erſte Verſammlung der Geſellſchaft, die im undden Umfang ſeiner Vorſchläge machen. Wir
hat=
beſetzten Gebiet abgehalten wird. Profeſſor Junkers wollte zu ten urſprünglich die Höhe der mehr aufzubringenden Mittel, die
dieſer Tagung von Deſſau nach Mainz mit einem Flugzeug
kom=
men, es waren ferner Rundflüge Mainz—Wiesbaden—
Nieder=
walddenkmal geplant. Bei dieſen Schauflügen hätte es ſich um Etatsjahr mit etwa einer halben Milliarde geſchätzt. Das ſcheint
eine reine Propagandaveranſtaltung gehandelt, da ja kürzlich die nach Zahlen, die von anderere Seite kommen, die wir allerdings
Errichtung des Flugplatzes für Mainz und Wiesbaden in
Erben=
heim genehmigt worden war. Außerdem ſollte gezeigt werden, noch nicht nachtrüfen können, zu niedrig gegriffen. Jedenfalls
daß auch die Landung eines Waſſerflugzeuges in Mainz möglich werden neuerdings Summen genannt, die zwiſchen 1,3 und 1,5
Beifügung einer Begründung, die übrigens auch ſchwer zu er= dings erſt vom 1. April des nächſten Jahres ab für das Etatsjahr
kers und die Rundflüge verboten. Desgleichen
be=
ſtätigt ſich die Nachricht, daß zwanzig
Reichswehroffizie=
ren die nachgeſuchte Einreiſegenehmigung ins beſetzte
Gebiet anläßlich der Tagung der Wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft
für Luftfahrt von der Rheinlandkommiſſion verweigert
wor=
den iſt, trotzdem nach dem Pariſer Abkommen mehr als zwanzig erhöhungen nicht auskommen könnten. Es werden
Reichswehroffizicre als Flieger ausgebildet werden dürfen. Die
Genehmigung wurde verweigert, obwohl ſich die engliſche
Bot=
ſchaft in Berlin ſehr um deren Erteilung bemüht hatte. Die
Gründe, die zu dieſer vollkommen unverſtändlichen Maßnahme
führten, ſind unbekannt. Jedoch glaubt man in verſchiedenen
ein=
geweihten Kreiſen, dieſe auf einen kürzlich in der in Wiesbaden
gedruckten Zeitſchrift „Die Menſchheit” erſchienenen
landesver=
räteriſchen Artiket über deutſche Rüſtungen zum Luftkampf
zu=
rückführen zu müſſen. Auch die Tatſache, daß keine offiziellen
Einladungen zur Teilnahe an Franzoſen, wohl aber ſolche u. a.
an Amerikaner und Engländer ergingen, wird als etwaiger Grund
in manchen Kreiſen erwähnt. Das Verbot wird in keiner Weiſe bert ſeit Wochen von Berlin abweſend iſt, alſo aus rein tech=
Unerwünſchie Gäſte in Deutſchland.
* Berlin, 17. September. (Priv.=Tel.)
Auf Grund einer Vereinbarung zwiſchen Litauen und Deutſchland,
die allerdings noch aus fyüherer Zeit ſtammt, werden binnen kurzem allerdings die Reichsregierung mit aller Entſchiedenheit zu Wehr
einige zwanzig litauiſche Offiziere bei uns eintreffen, um hier techniſche ſetzen müßte.
Studien zu treiben. Sie reiſen in Zivil und werden auch mit der
Reichswehr nicht in Berührung kommen, ſondern eine Reihe
induſtriel=
ler Unternehmungen beſichtigen und ſich dabei über die neueſten
Errun=
genſchaften auf dem Gebiete des Funkweſens unterrußten. Wir halten
dieſe Reiſe der litauiſchen Offiziere gerade im gegenwärtigen Augenblick
für höchſt unnötig, da die Verhältniſſe beider Stagten zueinander in
der Tat nicht dazu angetan ſind, ihnen übergroße Freundlichkeiten zu
erweiſen. Bei normalen Beziehungen wäre gegen dieſen Beſuch nichts die folgende Entſchließung gefaßt:
zu ſagen, aber das Verhalten der litauiſchen Negierung unſerin
memel=
mit offenen Armen zu empfangen. Sie follten daher beſſer noch eine
Zeit lang in ihren Garniſonen bleiben, bis die ſchwebenden Differenzen
beigelegt ſind.
Reichstagskandidat Dr. Luther.
Herr Dr. Luther hat in ſeiner Amtsführung als Finanz= anders geregelt iſt als die Beſchäftigung der übrigen Beamten.”
miniſter und Reichskanzler immer Wert darauf gelegt, daß er
nur als überparteilicher Finanzminiſter arbeite. Er iſt jeder Am 1. OFiober Vorſchüſſe an die Beamten.
parteipolitiſchen Bindung aus dem Wege gegangen. Er hat
allerdings bei den letzten Wahlen für die Deutſche Volkspartei
geſtimmt mit der ſcherzhaften Begründung, daß er durch ſeine
Finanzpolitik der D.V.P. ſehr viele Stimmen gekoſtet habe und Entwurf des Beamtenbeſoldungsgeſetzes in der Sitzung des
Reichs=
ihr dafür nun wenigſtens ſeine Stimme geben wolle. Trotzdem kabinetts am Freitag abend darauf zurückzuführen, daß die Vorlage
hat er nach ſeiner ganzen politiſchen Einſtellung wohl immer der für die Beratung des Reichshaushaltsausſchuſſes am 2. September
D.V. P. nahegeſtanden. Es überraſcht daher nicht, wenn er jetzt, fertiggeſtellt werden ſollte, um die Auszahlung von Vorſchüſſen an die
wie wir bereits geſtern gemeldet haben, in Eſſen der Ortsgruppe
der D.V.P. als Mitglied beigetreten iſt. Soweit wir wiſſen, iſt Beamten am 1. Oktober zu ermöglichen. Aus techniſchen Gründen iſt
das der Anfang der Abſichten, die Dr. Luther wegen einer par= die Veröffentlichung des Geſetzentwurfes Mitte nächſten Woche zu
er=
lamentariſchen Karriere hat. Die D.V.P. ſteht bereits ſeit langem warten. Außerdem ſoll der preußiſchen Regierung die Möglichkeit
ſchon in Verhandlungen mit ihm, um ihm bei den kommenden geboten werden, ihre Beſoldungsordnung dem Reichsenwurf an=
Wahlen ein Mandat anzubieten.
nicht allein, und in rhythmiſcher Beziehung und was Korrektheit
des Vortrags anbetrifft und dramatiſche Geſtaltung blieben
geſtern manche Wünſche offen. Manches — aber nicht alles —
verſchuldete gewiß die fünfzigprozentige Befangenheit, die ſolchen
Schülervorführungen ſtets anzuhaften pflegt. Wenn alſo auf
dieſe Probleme die gleiche Sorgfalt verwendet wird wie auf das
Singen, dann wird der Geſamteindruck bei dem vorhandenen
Stimmaterial noch günſtiger ſich geſtalten laſſen, als er geſtern
ſchon war.
Fräulein Löſch hat mit bemerkenswertem Erfolge in letzter
Zeit an ſich gearbeitet. Die Stimme iſt ein geſunder und fülliger
Mezzoſopran und die Dame ſingt mit muſikaliſchem Verſtändnis
und innerer Anteilnahme. Das bewies Beethovens „Abendlied‟
und ebenſo die Arie aus dem „Rienzi”, die ſehr anſpruchsvoll iſt
und der Fräulein Löſch muſikaliſch vollauf gewachſen war. Sehr
ſympathiſchen Eindruck machte Stimme und Auftreten von
Frl. Leichtweiß, die nach anfänglicher Befangenheit einen
klaren, wohlklingenden Sopran und Begabung für Opernſoubrette
zeigte. Eine Altſtimme, Fräulein Tramer heißt ihre
Inhabe=
rin, klang ſo vielverſprechend, daß wir bedauerten, ſie nur in
Duetten und als „dritten Knaben” der „Zauberflöte” gehört zu
haben. Die Beſte des Abends war und ein wirklich talentiertes
Mädel iſt Fräulein Offenbächer; wenn die ſo weiter ſtudiert
und ſich ſo weiter entwickelt, dann gibt das eine „Jugendliche”,
der man gerne zuhört und die man gerne anſieht. Fräulein
Ploch hat hübſche Koloraturanlagen, muß aber den Mund
immer noch viel, viel weiter aufmachen beim Singen. Eine
andere Dame litt außer der fünfzigprozentigen Befangenheit noch
an fünfzigprozentiger Heiſerkeit und hätte daher beſſer nicht
ge=
ſungen. Sie wird das nächſtemal gewiß beſſer abſchneiden; wir
vermeinten durch die hundert Prozent hindurch einen gar nicht
üblen Sopran zu vernehmen.
Das Publikum rief die Singenden und zum Schluß
verdien=
termaßen Frau Nowack und ebenſo verdienterweiſe den muſika=
O.
liſchen Begleiter, Herrn Dietrich.
Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft.
Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft hat für den
kom=
eunden Winter ein wertvolles und abwechſlungsreiches Programm
auf=
ſtellt.
Ein Tanzabend von Gert Palucca, die zurzeit als die
rvorragendſte deutſche Tänzerin, als die Vollenderin der Wigman ge=
Geite 3
möglichen. Die direkte Flug=Route Irland=Neufundland ſei durchaus bom Reichsradinert genenmigt.
Das Reichskabinett hat ganz überraſchend am Freitag abend
biete gute Flugſtützpunkte und habe beſonders im Frühſommer (Mai die Beſoldungsordnung genehmigt, nachdem noch unmittelbar
bis Juni) günſtige Wind= und Wetterverhältniſſe. Für den Luftverkehr vorher eine Vertagung bis zur Mitte nächſter Woche, alſo bis zur
von Nord=Amerika nach Europa komme wegen der Windverhältniſſe in Rückkehr des Außeyminiſters, in Ausſicht genommen war. Es iſt
alſo anzunehmen, daß eine Verſtändigung mit Herrw Dr.
Streſe=
einen Vortrag über „Fortſchritte auf dem Gebiete der Luftbildmeſſung”, mann auch über die Wünſche des Auswärtigen Amtes
telepho=
niſch erfolgt iſt. Vermutlich aber wird auch der
Reichsfinanz=
miniſter ſich gegen eine Vertagung geſträubt haben. Wir glaubem
zu wiſſen, daß er zuletzt einer weiteren Verzögerung mit der
Drohung ſeines Rücktrittes ein Ende gemacht hat. In der
kommenden Woche will Herr Dr. Köhler nun ſelbſt der
Oeffentlichkeit weiteren Aufſchluß über den Aufbau
für Reich, Länder und Gemeinden einſchließlich Eiſenbahn und
Poſt aus der Beſoldungsreform entſtehen, für das laufende
wäre. Die Rheinlandkommiſſion hat aber ohne eine Milliarden Reichsmark ſich bewegen. Dieſer Betrag würde
aller=
bringen ſein würde, die Landung von Profeſſor Jun= 1928/29 aufzubringen ſein. Für das Reich, das ja nur mit einem
Bruchteil beteiligt iſt, iſt die Frage der Aufbringung nach den
Mitteilungen des Reichsfinanzminiſters gelöſt. Auch Preußen
glaubt ſich ſtark genug, um die Mittel aufzubringen. Dagegen
er=
klären neuerdings die Gemeinden, daß ſie ohne
Steuer=
vermutlich gerade hier noch die ſchwerſten Kämpfe auszufechten
ſein, bis die Reform vom Reichsrat und Reichstag verabſchiedet
werden kann.
Ein eigenartiger Zwiſchenfall iſt noch zu klären.
Die Franzoſen behaupten, daß der Reparationsagent Parker
Gil=
bert vom Reichsfinanzminiſterium den Entwurf der
Beſoldungs=
reform eingefordert und ſich nach der Höhe der Gehälter
erkun=
digt habe, um eventuell gegen die Erhöhung Einſpruch zu
er=
heben. Im Reichsfinanzminiſterium wird dieſe Meldung mit
aller Entſchiedenheit dementiert und hinzugefügt, daß Herr
Gil=
die wiſſenſchaftlichen Verhandlungen der Tagung bebeinfluſſen. niſchen Gründen ſchon gar nicht habe Nachfrage halten können.
So ganz abwegig iſt aber doch ſchließlich die Pariſer Lesart nicht.
Jedenfalls beſteht durchaus die Gefahr, daß der
Reparations=
agent ſich zu einem Eingreifen berechtigt glaubt und eine
Erwei=
terung ſeiner finanziellen Kontrollrechte verſucht, gegen die ſich
Der Deutſche Richterbund zur Beſoldungsreform.
Berlin, 17. September.
Wie der Preußiſche Richterverein mitteilt, hat der Deutſche
Nichterbund auf ſeiner außerordentlichen Tagung in Karlsruhe
„Nach der bisherigen Entwicklung der Beſoldungsreform
ländiſchen Brüdern gegenüber iſt doch keine Veraulaſſung, dieſe Offiziere droht der Stellung der Rechtspflege im Staate die große Gefahr,
daß die Richter in ihrem Rang hinter andere Beamte
zurück=
geſetzt werden. Eine Minderbewertung des Richterſtandes kann
aber kein Staat mit geordnetem Rechtsleben ertragen. Völlig
unvereinbar aber mit der Stellung der Rechtspflege im Staate
würde es ſein, wenn die Richter gerade deshalb zurückgeſetzt wür=
* Berlin, 17. September. (Priv.=Tel.) den, weil ihre Beſchäftigung infolge ihrer ſtaatsrechtlichen Form
Berlin, 17. September.
Wie wir erfahren, iſt die endgültige Beſchlußfaſſung über den
zupaſſen.
feierk wird, eröffnet am 4. Oktober 1927 im Landestheater die Reihe
der Veranſtaltungen.
Beſonderen Reiz bietet es ſtets, die Dichter im Vortrag ihrer Werke
perſönlich kennen zu lernen; Kaſimir Edſchmid, der Träger des
dies=
jährigen Büchner=Preiſes, und der Weſtfale Joſef Winckler, der
Er=
wecker des „Tollen Bomberg” werden ſprechen.
Die in ihren geiſtigen Grundlagen erſchütterte Welt ringt um die
wichtigſten Fragen des Lebens. Ludwig Klages=Zürich und Wilhelm
Michel werden wertvolle Beiträge zur Klärung geben; erſterer mit
einem Vortrage über „Das Weſen des inneren Rhythmus”, letzterer
mit einem Vortrage über „Die Unſchuld des Lebens”.
Im Brennpunkt des wiſſenſchaftlichen Kampfes ſteht die moderne
Pſychoanalyſe; ein Führer in dieſem Kampf, Dr. Karl Haeberlin=
Bad=Nauheim, in Praxis und Forſchung gleich erfahren, wird durch
einen Vortrag über „Die Pſychoanalyſe im Weltbild der Gegenwart”
die Bedeutung dieſer füngſten Wiſſenſchaft für jeden Einzelnen
dar=
legen. Die moderne Dichtkunſt wird in einem Rezitationsabend von
Eliſabeth Stieler, früher in Darmſtadt, jetzt an dem
National=
theater in Mannheim, zu Wort kommen.
Ein Geſamt=Gaſtſpiel von Dr. Erich Fiſchers „Muſikaliſchen
Komödien” aus München ſoll im Kleinen Haus des Landestheaters
die entzückenden alten Singſpiele „Die Spieluhr” von Albert
Lortzing und „Seine Schweſter” von Jacques Offenbach
zu neuem Leben erwecken.
Nur die Organiſation der Geſellſchaft und die große Zahl der
Mit=
glieder ermöglichen es, daß dieſe acht hervorragenden Veranſtaltungen
zu dem niedrigen Abonnementspreis von 10 Mk. für numerierten
Sperrſitz und 6 Mk. für Saal geboten werden können. — Den
ſeit=
herigen Mitgliedern werden die Karten gegen Erhebung des Beitrages
in den nächſten Tagen zugeſtellt. Neuanmeldungen nimmt die
Buch=
handlung Bergſträßer, Rheinſtr. 6, entgegen. (S. Anz)
Hochſchulnachrichten.
Hk. Berufung nach Chile. Der Generalſekretär des Enquete=
Ausſchuſſes, Miniſterialrat Dr. Grävell wird einem Rufe der
chile=
niſchen Regierung zur Reorganiſation der amtlichen Statiſtik im
Santiago Folge leiſten. Er wurde aus dem Reichsdienſt beurlaubt.
Dr. Grävell, geb. 1891 in Klotzſche bei Dresden, abſolvierte ſeine Studien
in Göttingen bei Lexis, Cohn Landau, Bernſtein und in Kiel bei Harms
und Tönnis. Mit der Diſſertation: „Die Säuglingsſterblichkeit
Preußens in ihrer Be=iehung zu ſozialen und ökonomiſchen
Verhält=
niſſen” erlangte er Mai 1914 den Doktorgrad, war dann
wiſſenſchaft=
licher Hilsarbeiter im Sä
Stat. Landesamt, im Statiſtiſchen
Reichs=
amt, Negierungsrat und Mitglied im Stat. Reichsamt und folgte 19.3
einer Berufung in die Reichskanzlei, 1926 wurde er Miniſterialrat. Seine
Arbeiten liegeg auf den Gebieten der Wirtſchaftswiſſenſchaft und
Wirt=
ſchaftspolitik.
Gott schenkte uns heute unseren
heissersehnten Stammhalter.
Dies zeigen in dankbarer Freude an
Ferdinand Hannappel und Frau
Meta, geb. Hofmann.
Mainz,
den 17. September 1927.
Darmstadt,
z. Zt. St. Vinzenzhospital Mainz. (24625
Gesundes Mädel angekommen.
Oberförster Himmermann
und Frau Eustiel, veh. Bruchhäuser
Babenhausen (Hessen), den 17. Sept. 1927
z. Zt. Darmstadt; Stadtkrankenbaus.
(*24562)
Statt Karten.
Rudolf Mattert
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Vermählte
L4l VI— V — —
Darmstadt
Frankfurt a. M.
17. September 1927. (24524
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſere liebe, gute Mutter.
Schwiegermutter, Großmutter und
Urgroßmutter
Frau Katharina Stroh
geb. Erb
nach ſchwerem Leiden im Alter
von 82 Jahren zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Löffler, geb. Stroh
Otto Löffler
Friedrich Löffler
Wilhelmine Löffler, geb. Hubel
und 1 Urenkel.
Darmſtadt, den 16. Sept. 1927.
Mollerſtr. 35.
(24556
Die Beerdigung findet Montag,
den 19. September, nachm. 3 Uhr,
auf dem Friedhofe an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Heute verſchied ſanft unſere
liebe, gute Schweſter und Tante
Frau
Emma Böttinger
geb. Lupus.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Lupus.
Darmſtadt, 16. Sept. 1927. (*24600
Einſegnung Sonntag mittag ½3 Uhr
im Eliſabethenſtift.
Die Beerdigung findet Montag
nachmittag 4 Uhr auf dem alten
Friedhof an der Nied.=
Ramſtädter=
ſtraße ſtatt.
Todes=Anzeige.
Am 16. September früh ½7 Uhr
entſchlief ſanft unſer lieber Vater,
Großvater, Urgroßvater u. Onkel
Jakob Breunig
im nahezu vollendeten 79.
Lebens=
jahr.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 16. Sept. 1927. (*24596
Die Beerdigung findet Montag
vormittag um 11 Uhr auf dem
alten Friedhof ſtatt.
Lshinte
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leiden, Magen= und Darmleiden, Gicht,
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In hieſiger Stadt werden häufig durch
Hauſierer Karten für Blindenkonzerte
ver=
trieben und dadurch der Glaube erweckt,
daß die Erträge der Konzerte den hieſigen
Blinden zugute kämen.
Wir erklären hiermit, daß wir derartigen
Veranſtaltungen völlig fern ſtehen und mit
dieſen Konzerten nicht das Mindeſte zu tun
haben.
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Blinden-
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über „Waldflora‟
... Fühl mich verpflichtet, Ihnen
mitzuteilen, daß bei meiner Tochter
Ihr wunderbares Mittel Waldflor2
Nr. 0 sehr gut gewirkt hat und
Wkann es nur jedem Rheumatismus-
Akranken empfehlen Wir hatten
Hschon die Hoffnung aufgegeben,
denn sie war nur noch ein Skelett
Aund jetzt ist sie schon wieder 80
weit, daß sie spazieren gehen kand.
Die Leute haben richtig gestaunk,
weil es so schnell ging . . . ."
Otto Hoffmann, Lengenfeld.
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gewandt bei: Gicht, Rheume,
Ischias, Kopfschmerzen,
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kalkung, Hautausschlag. Entzun-
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Beinen, Fettleibigkeit — ferner 2ul
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Der
Mummer 239
Sonntag den 18 September 1922
Darch die Landwirtſchaftliche
Landesausſtellung.
III.
Der geſtrige Samstag hatte einen Maſſenbeſuch zu
verzeich=
in der den ganzen Tag über anhielt und dem auch das leider
ſtfach einſetzende Regenwetter keinen Abbruch tun konnte.
ese Anziehungskraft übten die Sonderveranſtaltungen aus, in
mr Linie wieder die Vorführung der prämiierten Tiere.
DDer Nachmittag wurde eingeleitet durch die große
Trach=
in ſchau, die ſchon vorher in den Straßen, in denen ſich die
achtenträgerinnen und Träger ſehen ließen, ſtarke Propaganda=
ᛋf. ausübten. Die Schau begann um 1½ Uhr. Es traten etwa
2Saare an, Bauernbuben und Mädchen aus Oberheſſen, dem
hr tzerland, Schwälmer und Schwälmerinnen — in ſo vielen
tidervollen Bildern Bantzers feſtgehalten — und aus dem
denwald gaben ſich ein Stelldichein. Mit Stolz Zeugnis dafür
tegend, daß man trotz aller Moderniſierungsbeſtrebungen noch
thält am Althergebrachten, an guter alter Sitte und Art. Mit
ifem Stolz, aber auch mit freudigem Bekennen zeigten alle
te ſchönen und kleidſam=farbenfrohen Volkstrachten, wie ſie
da=
im, ſorgfältig aufgehoben werden in Truhen und Schränken,
tan Feſt= und Feiertagen getragen zu werden und zu zeugen
m Stolz am Beſitz einer jahrhundertealten Kultur, die ſich
dr Mode unterwirft. — Nach dem Rundgang führten
aus=
uchte Paare auf eigens errichtetem Tanzpodium originelle
d kstänze auf, die in Gemeinſchaft mit dem farbenfrohen
zctenbild wiederholt zu ſpontanem Beifall hinriſſen.
Im Anſchluß daran begannen im Vorführungsring die
ſydlichen Reiterturniere, von denen an anderer
ete noch geſprochen wird.
Setzen wir zunächſt unſeren Rundgang fort. Soweit er an
Maſchinen und Geräten vorbeiführt, wird von dieſen eben=
4 in beſonderem Aufſatz geſchrieben werden. Großem
Inter=
begegnet bei der Mehrzahl der Beſucher nach wie vor der
Elektrohof.
u kleines, d. h. immerhin mittleres Muſtergut iſt hier
aufge=
mi mit allem, was zur modernen bäuerlichen Wirtſchaft gehört.
Au entnehmen zunächſt dem „Führer”: Wenn ſich auf der
dies=
ütegen Landwirtſchaftlichen Landesausftellung dem Beſucher
m erſten Male ein Elektrohof zeigt, ſo iſt damit ſeitens der
ſüchen Elektrizitäts=Verteilungsunternehmungen:
Ueberland=
u1 Mainz, Betriebsverwaltung Groß=Gerau; Elektrizitätswerke
+Stadt Gießen: Ueberlandanlage der Stadt Offenbach;
Ueber=
ſdrverk Oberheſſen, Friedberg; Elektrizitätswerk Rheinheſſen,
orns; Heſſiſche Eiſenbahn=A.G. Darmſtadt, im Verein mit
1eet Anzahl ausführungsberechtigter Elektro=Inſtallationsfirmen
Werk geſchaffen worden, welches trotz der Kürze der
Ausſtel=
tz bleibende Wirkung und Bedeutung beſitzen wird. Sieht
u von den größeren Gütern ab, die verhältnismäßig ſchnell
Elektrizität in ihre Dienſte zogen, ſo beſteht zwar die
Tat=
hi. daß die große Maſſe der kleinen und mittleren Landwirte
h. den Fortſchritten der Elektrotechnik mit Intereſſe
gegen=
deſtand und ſie ſich auch teilweiſe zu eigen machte, — jedoch der
heidende Schritt zur allgemeinen und reſtloſen
Nutzbar=
ntung der vielen Möglichkeiten der Elektrizität ließ bis heute
A ſich warten.
Die Notwendigkeit einer richtigen Beleuchtung dürfte
9l erkanut ſein, doch wie ſehr wird in dieſer Beziehung noch
tehlt. Daß bei gutem Lichte die Arbeit ſchneller und beſſer
von=
ſctm geht, wird niemand leugnen wollen. Wieviel Unfälle ſind
undrnklen Höfen, Scheunen und Treppengängen auf die
mangel=
ſzat” wenn nicht gar gänzlich mangelnde Beleuchtung
zurückzu=
üren! Und wie ſteht es mit der Reinlichkeit in Haus und Hof?
5 dunklen Ecken ſammelt ſich gar leicht Staub und Schmutz an;
m bei gutem Lichte läßt ſich der Kampf mit dieſem Feinde auf
öi Dauer beſtehen. Schließlich auch die Beleuchtung der
Wohn=
lbt gerne in ſeinen dier Wänden und genießt in Wahrheit
Erholung nach des Tages Laſt und Mühe.
be viel Han arbeit für die Erledigung täglicher und zeitlicher
ben ſich alle Kräfte benötigenden Arbeiten ſchnell und einfach ren und mancherlei Anzegung bieten werden. In der Gruppe „
Forſt=
wältigen. In manchen Fällen empfiehlt ſich die Aufſtellung die Entwicklung der Beſitzſtands= Holzarten= und
Altersklaſſenverhält=
ſies Sondermotors, keiſpielsweiſe für die Molkerei und Futter=
Des auch die Melkmaſchine und gegebenenfalls die Waſſer=
Impe erhalten einen eigenen Motor. Allgemein iſt es jedoch Fällungsbetrieb” wird u. a. an Hand von bildlichen Darſtollungen auf
hglich, bei allen im Hofe oder der Scheune vonſtatten gehen= die Bedeutung rationeller Fällungsmethoden und eine wirtſchaftliche
Arbeiten mit einem ortsveränderlichen Motor auszukommen, Aushaltung der Sortimente hingewieſen. Emne Auswahl moderner
in mehreren praktiſchen Ausführungen auf dem Markte
er=
hint. Der Stromverbrauch für alle landwirtſchaftlichen Arbei= verſchiedemen Pflanzen= und Holzarten gezeigt und einige im
Kultur=
dieſer Art iſt ſo gering, daß unter den geſamten Betriebs= betrieb bewährte Geräte. Auf eine ſachgemäße Ausführung der
Forſt=
ſten die Stromkoſten nur einen verſchwindend kleinen Anteil
ſitzen. Nicht zuletzt im Haushalt hat der Elektromotor, wenn wicklung der Preisverhältniſſe auf dem Holzmarkt wird an Hand von
ſche nimmt er der Hausfrau viele Arbeit und Mühe ab, indem gelände veranſchaulicht die Abhängigkeit der Waldwirtſchaft von der
die Küchenmaſchinen antreibt. Im Staubſauger und Bohner / Geländeausformung. Den Mittelpunkt der Schau bilden jedoch offenbar
ſtet er „ſaubere” und gründliche Arbeit. Die Luftduſche
beher=
bai ebenfalls einen kleineren Motor, der ſtets willig und ſchnell. Karte von Heſſen einen Ueberblick über Lage, Verteilung und Parzel=
N Damen des Hauſes behilflich iſt.
Eine Neuerung ſtellt die Ausnutzung der elektriſchen nahmen vermitteln einen unmittelbaren Eindruck von den Verhältniſſen
lärme dar. Ganz beſondere Bedeutung beſitzt dieſe für die
terbereitung, welche völlig ſelbſttätig ohne Aufſicht über nacht ſtark parzellierter Waldgemarkungen einen Begriff von den
mannig=
ſolgt. In gleicher Weiſe läßt ſich der Heißwaſſerbedarf für einzelnen Parzellenbeſitzers unter ſolchen Umſtänden uterliegt und wie
ſushalts= und Wirtſchaftszwecke decken. Im übrigen dient die wichtig hier ein gemeinſames Vorgehen der Parzellenbeſitzer wegen der
„triſch erzeugte Wärme beſonders vorteilhaft in der warmen gegenſeitigen Abhängigkeit der Parzellen von einander iſt. Die
Be=
ihreszeit zum Kochen, Braten und Backen, während ſie in den deutung der Streu als Dünger des Waldes wird auf die verſchiedenſte
Gergangszeiten, Frühjahr und Herbſt, die Raumheizung über= Weiſe dargetan und die Schäden der Streuentnahme in eindringlicher
Mmit.
Dieſe kurzen Ausführungen mögen genügen, die große
Be=
utung der Elektrizität für den landwirtſchaftlichen Haushalt, mittelbar erſehen laſſen. Eine Gruppe über den Eichenſchälwaldbetrieb,
N Betrieb erwieſen zu haben. Der Beſucher des Elektrohofes
rd dieſes beſtätigt finden, wenn er die Geräte und Maſchinen aus allen Waldgebicten Heſſens ergänzen die verſchiedenen Gruppen=
Fraktiſchen Betriebe aufmerkſam beſichtigt.
Der Elektrohof iſt von einer muſterhaften Cartenanlage
um=
derr (F. C. Weigold), die dem ganzen ein überaus freundliches
1d gibt. Das Haus ſelbſt enthält — ſo beginnt der Rund=
98 — die Diele mit elektriſcher Raumheizung und Uhr,
ungelleitung, ſehr hübſch möbliert. Dann ein reizendes an Ackerbau und Grünland haben, empfehlen wir, die in der
Feſthall=
chlafzimmer, wiederum mit elektriſchem Ofen, vielgeſtal= untergebrachte umfangreiche Ausſtellung der Ackerbau= und
er Lichtanlage (für eine ſehr verwöhnte „Bäuerin”, Heiz= Grünlandabteilung der Landwirtſchaftskammer fir
ſer, Luftduſche, Breunſchere, Höhenſonne, Maſſagegpparat, In= Heſſen anzuſchauen. Beim Betreten der Feſthalle und Durchſch=
ei=
lſror uſw. Dann kommt das hübſche Wohn= und Ge= ten nach der Bühne links abbiegend, gelangt man in die Näume des
ſäftszimmer, mit Schreibtiſch, Bücherſchrank und ent= Bauamtes der Landwirtſchaftskammer und anſchließend in die
Aus=
ſechenden Beleuchtungen, Kaffee= und Teemaſchine, Zigarren= Man ſieht zuächſt links und rechts ein umfangreiches ſtatiſtiſches Ma=
hunder, Rauchverzehrer uſw. Dann kommt — das Entzücken
Hausfrau — die elektriſche Küche. Hier duftet’s, und
* Auge fällt bei jedem Blick auf Dinge, die immer mehr den
eruck von Zauberei erwecken. Dieſe Küche muß man geſehen
ei. — Dann die Milchküche, die wieder ganz auf
bäuer=
er Bettieb zugeſchnitten iſt, ebenſo wie die Futterküche
die Stallungen, die Waſchküche mit Bad, Bügel= und
Dtube und ſchließlich die Verkſtätte. Daß auch Hof,
Fune und Tenne nicht fehlen, iſt ſelbſtverſtändlich.
Wenm der aufmerkſame Beſucher den Elektrohof verlaſſen
wird mit der Ueberzeugung, daß die Elektrizität im
wahr=
ſten Sinne eine Segenſpenderin iſt, deren Dienſtbarkeit
ſich beſonders der praktiſche Landwirt zu eigen machen kann und
muß, ſo möge er kurz auch der Männer gedenken, deren Tatkraft
und Wiſſenſchaft wir ſeit Entdeckung der Elektrizität die
unge=
ahnten Fortſchritte in ihrer Verwendung verdanken für Licht
und Kraft und Wärme!
Nachgetragen ſei dem geſtrigen Bericht: Sechs rieſige Tiſche mit
friſchen Schnittblumen der Firma Kayſer u. Seibert=Roßdorf erhöhten
den feſtlichen Eindruck. Die Darſtellung der wichtigſten
Förderungsmaß=
mahmen der Landwirtſchaftskammer bzw. der Gedanke zu dieſer
hervor=
ragend wirkenden Anlage ſtammt von dem Generaldirektor der
Land=
wirtſchaftskammer, Herrn Dr. Hamann, der ſich auch im übrigen
beſondere Verdienſte um die Ausſtellung erworben hat. — Die
Auf=
teilung der großen Feſthalle in zahlreiche zimmerartige Räume wurde
nach den Plänen von Herrn Baurat Thaler von der
Landwirtſchafts=
kammer geſchmackvoll mittels Enzoplatten durchgeführt
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ſammengeſtellt. Insbeſondere ſind &6 die aufgeſtellten Pflanzen und
Unkräuer, die dem Beſucher einen Einblick in die Zuſammenſetzung
einer Wieſen= und Weidefläche geben. Iſt doch gerade die Kenntnis der
Klee= und Grasarten, die die Grundlage für neuzeitliche
Grünlandwirt=
ſchaft bildet, in den Kreiſen unſerer Landwirte noch ſehr gering, und
bietet ſich hier die beſte Gelegenheit, dieſelbe zu erweitern und zu
ver=
vollkommnen.
Gegenüber der Grünlandausſtellung iſt die Ausſtellung des
amtlichen Pflanzenſchutzdienſtes der
Hauptſammel=
ſtelle für Pflanzenſchutz, angeſchloſſen an die Ackerbau= und
Grünlandabteilung der Landwirtſchaftskammer. Die Beſucher haben
Gelegenheit, dort an Hand von umfangreichem Material die
Krank=
heiten und Schädlinge der landwirtſchaftlichen Kulturpflanzen und die
Bekämpfungsmöglichkeiten kennen zu lernen. Auch hier empfiehlt ſich
eine genaue, eingehende Beſichtigung.
Anſchließend an die Grünland= und Pflanzenſchutzausſtellung kommt
die Ausſtellung der Saatſtelle und des
Saatenanerken=
nungsweſens. Zunächſt ſind es links die heſſiſchen Land=
spflanzen=
zuchten, die durch Pflanzen= und Kartenmaterial, ſowie photographiſche
Aufnahmen dargeſtellt ſind. Außerordentlich wertvoll ſind die
ſtatiſti=
ſchen Flächen über die in den Saatbauſtellen angebauten Sorten, die
verkauften Saatgutmengem an Getreide und Kartoffeln, über die
Beſitz=
verteilung der Saatbauſtellen und vieles mehr.
Alles in allem betrachtet, bietet die Ausſtellung der Ackerbau= ud
Grünlandabteilung ein äußerſt umfangreiches Material, und kann nur
jedem Beſucher empfohlen werden, längere Zeit in dem Naum zu
ver=
weilen und alles genau anzuſchauen.
„Rheiniſcher Abend‟
met und trug in dem, was geboten wurde, den Charakter eines
Rheiniſchen Abends, der beſonders in der Auswahl der
gemein=
ſamen Lieder zum Ausdruck kam. Leider erwies ſich das
Haupt=
reſtaurant in jeder Beziehung als unzulänglich. — Gute
Marſch=
muſik, unterbrochen durch Muſik von Bach, Morena, Lortzing,
Tänze.
ſtanden, und in Proteſtrufen derjenigen, die ſich durch ſtun= Verhältniſſe eignet, läßt ſich ſo ohne weiteres auf deutſche Verhältniſſe
denlanges Ausharren einen Platz geſichert hatten, gina alles überpflanzen. Das gilt für die Motorkultur ganz ebenſo wie für
Ratio=
verloren: der Vorſpruch, verfaßt von Herrn Münch, den
nach dem Programm Frl. Lotte Schandua=Darmſtadt
gehal=
ten hat, die Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden der
Land=
wirtſchaftskammer Oekonomierat Henſel, ebenſo wie die
Er=
widerung des Vertreters von Rheinheſſen Oekonomierat Hahn=
Heßloch umd noch vieles andere. Ein „Troſt” war, daß der
Generaldirektor Dr. Hamann auch — keinen Platz fand.
Schließlich kamen die Tänze, eine Wiederholung der
Nach=
mittagsdarbietungen aus der Trachtenſchau. Auch dieſe konnten
nur geſehen werden von den wenigen, die unmittelbar an der
nen, ſie tanzten und ſangen. Dann kam nach dem Trutzlied „Sie mehr und mehr auf den motoriſchen Antrieb zug’ſchnitten werden.
Be=
ſollen ihn nicht haben” ein lebendes Bild „Deutſches Land
am deutſchen Rhein” verfaßt und in Szene geſetzt von Herrn
Friedrich Münch, dargeſtellt von Mitgliedern der
Turn=
gemeinde Darmſtadt 1846. Auch das ging verloren, aber
man war geduldig und ſang trotz allem das Deutſchlandlied mit
Begeiſterung. In den Tänzen folgten dann die Schwälmer,
ebenfalls mit Geſang zum Tanz. Mitglieder der
Turngeſell=
ſchaft Darmſtadt 1875 ſtellten lebende Bilder,
Brunnen=
gruppen ähnlich wie beim Turnfeſt: Leid, Reigen und Tanz,
Kraft und Anmut und Juſtus=Liebig=Brunnen.
deſſen Oberleitung Herr Dr. Andrs, für die Bilder Friedrich
Wehn und Ludwig Schwarz, für die Volkstänze Dr. Ed.
Viehmann verantwortlich zeichneten. Die Muſik leitete Herr Modell A2, der mit eiem ſtehenden kompreſſorloſen 2=Zylinder Vier=
Obermuſikmeiſter Rühlemann.
Das Heſſ. Miniſierium der Finanzen
Abt. für Forſi= und Kameralverwaltung
ſtme!. Iſt ſie gut und reichlich, dann fühlt man ſich behaglich, auf der Landwirtſchaftlichen Landesausſtellung
Von den behördlichen Ausſtellern bringt das Heſſiſche Miniſterium
der Finanzen, Abteilung für Forſt= und Kameralverwaltung, in ihrem
Der land irtſchaftliche Betrieb erforderte in früheren Zeiten / Stand auf dem rechten Flügel der Ausſteſlungshalle verſchiedene
Gegen=
ſtände aus dem Bereich der Forſtwirtſchaft, welche, überſichtlich in Grup=
Aſgaaßen. Mit Hilfe eines Elektromotors von 3 PS und weniger, ven vereinigt, außer den Fachmann auch den forſtlichen Laien
intereſſie=
ſtatiſtik” wird an Hand graphiſche Darſtellungen ein Ueberblick über
niſſe des heſſiſchen Waldes gegeben, ergänzt durch ſpezielle ſtatiſtiſche
Angaben aus der Staatsforſtverwaltung. In einer Gruppe „Aus dem
Werkzeuge ſollen den Fortſchritt auch auf dieſem Gebiet veranſchaulichen.
Aus dem forſtlichen Kulturbetrieb wird ein kleiner Pflanzgarten mit
kulturen verweiſen bildliche Darſtellungen und Wandtafeln. Die
Ent=
ch in weſentlich geringerer Größe, Eingang gefunden. In der graphiſchen Bildern erſichtlich. Ein Relief der Bergſtraße mit
Hinter=
die beiden Gruppen über die Verhältniſſe des parzellierten
Kleinwald=
beſitzes in Heſſim und die Bedeutung der Waldſtreu. Hier gibt eine
lierungsgrad des Kleinwaldbeſitzes. Photographiſche Fern= und
Nahauf=
in der Natur und geben im Zuſammenhang mit einzelnm Spezialkarten
fachen Hemmungen und Beeinträchtigungen, denen die Wirtſchaft des
Weife an Beiſpielen des Zuwachstſickganges in ſtreugenutzten Beſtänden
vor Augen geführt. Beſonderes Intereſſe dürſten die ausgeſtellten
Stammſcheiben beanſpruchen, die die Wirkung der Streuentnahme
un=
der lläder dem Untergang geweiht iſt, ſowie photographiſch= Aufnahmen
darbietungen zu einem geſchloſſenen Ganzen.
Die Ackersau= und Grünlandabteilung.
Für alle Beſucher der Landw. Landesausſtellung, die ein Intereſſe
ſtellung der Ackerbau= und Grünlandabteilung.
terial über die Ergebniſſe der Verſuch bei Weizen Roggen, Gerſte,
Hafer, Kartoffeln und Rüben. Gleichzeitig ſind ſämtliche Sorten dieſer
landwirtſchaftlichen Kulturpflanzen ausgeſtellt und bieten für den
In=
tereſſenten ein äußerſt lehrreiches Materigl. Sehr beachtenswert iſt auch
die in einm Kaſten dargeſtellte Verſucksanlage. Man ſieht aus dieſem
kleinen Be ſpiel ſchon, wie ſchwierig es iſt, einen Verſuch anzulegen und
durckzufihren.
Anſchließend rechts an das Verſuchsweſen iſt die Grünland=
Ausſtellung. Die Ackerbquabteilung und der Verein zur
För=
derung der Grünlandwirtſchaft haben hier ſehr wertvolles Material zu=
Das Maſchinenweſen auf der
Landwirtſchaftlichen Ausftellung.
Von Dipl.=Ing. Adolf v. Lippmann, vorm. Betriebsdirektor, Darmſtadt.
Obſchon bereits im Jahre 1912 Profeſſor Martiny nachdrücklich
Der geſtrige Abend war dem beſetzten Gebiet gewid= auf die kinſtige Bedeutung der Motorkultur hinwies und der Induſtrig
die Schaffung kleiner Motorpflüge empfahl, iſt die deutſche Induſtrie
dieſem Nate nicht ſo ſchnell gefolgt wie die amerikaniſche Induſtrie, dei
der Prophet der neuen Motorkultur, Mr. B. Greig in Winnipeg,
kurz vor ſeinem Tode die Schaffung kleiner Einheiten vom vielſeitiger
Gebrauchsmöglichkeit auf die Scele gebunden hatte. Sieht man von
den ſchweren Hemmungen ab, die die deuſche Maſchineninduſtrie gegen=
Waldteufel uſw., umrahmte Prolog, Liedgeſänge, Reden und über der amerikaniſchen durch den Weltkrieg und ſeine Folgen erlitten
hat, ſo bleibt noch eine ſehr weſentliche Urſache für dieſes Zurückbleiben,
Sämtliche Plätze, Tiſche und Gänge waren beſetzt und be= die häufig gewa überſehen wird. Nicht alles, was ſich für
amerikaniſch=
naliſierungsbeſtrebungen ganz allgenein. Denn nicht alles, was ſich in
Amerika als vernünftig enwieſen hat, muß naturnotwendia auch bei uns
in Deutſchland verwüinftig ſein. Nicht allein die Bodenbeſchaffenheit,
ſondern vor allem die Art der Beſitzverteilung, das Vorherrſchen des
Kleinbeſitzes, werden nicht immer die Wege begehbar erſcheinen laſſen,
die in Amerika begangen werden können. Dennoch erringt ſich auch bei
uns, wie die Ausſtellung zeigt, der „motoriſche Antrieb” mehr und mehr
ſein Feld. Einen weſentlichen Anteil daran hat allerdings der
Um=
ſtand, daß durch die zunehmende Ausbreitung der Großkraftwerke und
Ueberlandzentralem die elektriſche Energie mehr und mehr auch für die
Landwirtſchaft aufgeſchloſſen wird.
Das macht ſich dem aufmerkſamen Beobachter äußerlich dadurch be=
Bühne einen Platz finden konnten. Die Kirchhainer began= meikbar, daß auch die lnndwirtſchaftlichen Geräte, ſelbſt die kleinſten,
reits im Stand 1 der Landwirtſchaftlichen
Zentralgenoſ=
ſenſchaft eGmb.H. Darmſtadt tritt uns ein großer
Dreſch=
ſatz der Firma Lanz mit Strohpreſſe entgegen, der durch einen
Großbulldog angetrieben, vorgeführt wird. Daneben begegnen
wir einer kleinen, vollſtändigen Dreſchgarnitur, mit Strohpreſſe, deren
Antrieb ein Hpferdiger Elektromotor bewältigt.
Saargutreinigungs=
anlagen mit Beſchickungselevator, Kraftmaſchinen,
Zentrifugaljauche=
pumpen ufw. — alles mit motoriſchem Antrieb und im Betriebe
vor=
geführt. Unter den nicht im Betriebe vorgeführten zahlreichen Geräten
aller Art findet ſich auch ein Motorpflug „Hanomag” mit Anhängepflug.
Im Stand 2 tritt uns die durch ihre bewährten und gut
durchkon=
ſtruierten Fabrikate rühmlichſt bekannte Motorenfabrik Darm=
Weitere Tänze und Liedgeſänge beſchloſſen den Abend, für ſtadt A. G. mit im Betriebe vorgeführten, präziſe arbeitenden und
preiswertim kompreſſorloſen Dieſelmotoren verſchiedener Leiſtung (18,
30, 40 PS) entgegen. Beſonders hervorzuheben ſind die Darmſtädter
Motor=Lokomobilen, ſowie der Darmſtädter „Modaag=Schlepper,
takt=Dieſelmotor von 16/18 PS.=Leiſtung ausgenüſtet iſt, mit Rohöl
be=
trieben wird und ſich fowohl als Schlepper für ſchwere Laſten, als auch
als Antriebsmaſchine (hgnet. Der Fachmann fühlt ſich hier nicht nur
durch die ſaubere Arbeit der Maſchinen, ſondern auch durch ihr ſauberes
Arbeiten angezogen, und wer zu rechnen verſteht, kann ſich bei der
ge=
gebenen Preisſtellung leicht herausrechnen, daß dieſe bewährten
Ma=
ſchinen ihre Arbeſit raſch bezahlt machen.
Es würde zu weit führen, hier auf all die von Hüttenwerken und
verſchiedenen Händlern ausgeſtellten Geräte, unter denen ſich viels
Treffliche findet, im einzelnen einzugehen. Hervorzuheben iſt die ſehr
reichhaltige Ausſt=llung, die die Landmaſchinenfabrik Karl
Boehmer, Alzey, im Stand 11 vorführt. Auch ein Ford=
Traktor mit Rudolf Sackſchen Anhängepflügen findet
ſich hier vertreten. Der Landwirt findet hier eine reiche Auswahl von
Ackerpflügen, Hack= und Häufelpflügen, Weinbergpflügen, Eggen,
Hack=
mafchinen, Walzen, Kartoffelausrodepflügen, Kartoffelerntemaſchinen,
Bindemähern u. dal. m. in bewährter Ausführung und Konſtruktion.
Im Zelt führt die Firma Heinrich Lanz A.G., Mannheim, einen
Dreſchwagen, eine Strohpreſſe, eine Stiftendreſchmaſchine und ihre
be=
währte Zugmaſchine „Bulldog” vor, die dem Wanderer durch die
deutſchem Lande heute ſchon nicht mehr unbekannt iſt.
Die Maſchinenfabrik Badenia, Weinheim, zeigt von
ihren bewährten Fabritaten Häckſelſchneidemaſchinen für Kraft= und
Handbetrieb, ſowie unter anderem auch eine Schrotmühle für
Kraft=
betrieb.
Die Hefſiſche Maſchinenfabrik Robert Kunze in
Darmſtadt führt ſtationäre und fahrbare Bandſägen, Schleifſteine, für
Kraftbetrieb und Strohſchneider vor, zu denen die Heſſiſche
Eiſen=
bahn A. G. in Darmſtadt praktiſch konſtruierte Motortragen zeigt.
Daneben hat die Heſſiſche Handwerker=
Zentralgenoſ=
ſenſchaft in Darmſtadt zweckmäßig konſtruierte Kreisſägen mit
Roll=
tiſch, feſtſtehendem Tiſch und mit Wippe ausgeſtellt.
Im Stand 14 führt A. Henningar u. Co. G.m.b. H.,
Maſchinen=
fabrik und Kellelſchmiede in Darmſtadt, unter der Benennung „Acker
Großbulldog” einen, ſelbſtfahrenden Schwerölmotor von 22/28 P8
Lei=
ſtung vor, der bei 3,4 Tonnen Gewicht mit 4/13 Kilo=Std. vor= und
rückwärts läuft, neben Dreſchmaſchinen und Selbſtbinderpreſſen, die
ebenfalls von der Firma Heinrich Lanz in Mannheim verfertigt ſind.
Unter anderem zeigt die Firma auch eine von ihr ſelbſt verfertigte
Dampfſtraßenwalze von konſtruktiv gefälligem Ausſehen.
Im Stand 16 zeigt die Maſchinenfabrik und
Keſſel=
ſchmiede Gebr Lutz A. G., Darmſtadt, ihre bewährten fahrbaren
Hockdruck=Lokomobilen mit Diffuſorſteuerung nach Patent Prof. Dr.
Gutermuth, die ſich durch ruhiges, zuverläſſiges und wirtſchaftliches
Arbeiten auszeichnen. Der Lutzſche Stand führt auch eine Reihe der
bekannten Fabrikate der Vereinigten Landw.
Maſchinen=
fabriken vorm. Epple u. Buxbaum in Augsburg vor:
Gietreidemähmaſchinen, Düngerſtreumaſchinen, Häckſelmaſchinen uſw., die
die bekannte ſolide Ausführung der vorgenannten Firma zeigen.
Be=
ſonders erwähnenswert ſind die Dreſchſätze der Firma, die ſie auf Grund
langjähriger Erfahrung in gleicher Güte und Solidität baut. In dem
Beſtreben nach möglichſter Vereinfachung dieſer imwerhin komplizierten
Maſchinen iſt die Firma von dem ſogenannten Mehrkurbelſyſtem mit
Erfolg zu dem Einkurbelſyſtem übergegangen und hat dieſes Syſtem
durch zahlreiche Verbeſſerungen zu höchſter Vollkommenheit und
Be=
triebsſicherheit entwickelt. Die bewährten Dampfdreſchmaſchinen der Fa.
Epple u. Buxbaum zeichnem ſich daher heute neben der kräftigen, äußerſt
ſoliden Bauart durch gute Ueberſicht über alle ſich bewegenden Teile
durch gernngen Kraftverbrauch, geringen Verbrauch an Schmiermaterial
und geringe Reparaturkoſten aus.
In Stand 17 führen die Mielewerke A. G. in Gütersloh eine
Anzahl von Milchſchleudern und Entrahmern für Handbetrieb, ſowie
Weſchmaſchinen für Hand= und Maſchinenbetrieb vor, die zweckmäßig
und kräftig durchgebildet ſind.
Im anderen Stand zeigt die Eiſangießerei u.
Maſchinen=
fabrik G.mb.,H. Carl Schenck, Darmſtadt, eine Auswahl ihrer
bewährten und beſtens bekannten Waagen für verſchiedene Zwecka, von
denen beſonders die Fuhrwverks= und Autowaage von 20 000 Kilogramm
Trag= und 15 000 Kilo Wiegefähigkeit, ſowie die ſehr hübſch
durchkon=
age von 1000 Kilo Wiegefähigkeit
ſtruierte vollautomati
hervorgehoben werden ſollen. Die Schenckſchen Fabrikate erfreuen ſich,
der Konſtruktion und Solidität der
as Preiswiird
ten Rufes, daß wenig darüber
Ausüührung anl
zu ſagen iſt.
Ein offenes Wort zur Hindenburgſpende.
Von Miniſterialrat Dr. O. Karſtedt.
Es iſt hier und da die Auffaſſung vertreten worden, als ſei die
Hindenburgſpende ein Verſuch der Reichsregierung, ſich ihren
Verpflich=
tungen gegen die Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen zu
ent=
ziehen und deren Rechtsanſprüche auf das Gebiet der Wohlfahrtspflege
abzuleiten. Wenn von nicht unterrichteter Seſte derartige Gerüchte
verbreitet werden, ſo iſt dagegen an ſich nicht viel zu ſagen. Anders
iſt e8 aber, wenn von Perſönlichkeiten, die beſſer umterrichtetz ſein
müſſen, derartige Auffaſſungen verbreitet werden.
Das Reich gibt jährlich 1,3 Milliarden für die Kriegsbeſchädigten
und Kriegshinterbliebenen aus. Iſt deshalb ernſthaft überhaupt an
die Möglichkeit zu denken, daß die Hindenburgſpende jemals einen
Umfang annehmen kann, der auch nur eine verſchwindend geringe
Ent=
laſtung des Reiches bedeuten kann? Darum handelt es ſich aber
im ganzen auch garnicht! Die Hindenburgſpende iſt zunächſt nichts
andens als eine Ehrengabe für den 80jährigen Reichspräfidenten, eim
Ausdruck der Verehrung, den das deutſche Volk in ſeiner überwiegenden
Mehrheit ſeinem Hindenburg darbringt.
Es ehrt wur den Reichspräſidenten von Hindenburg, wenn er
ſeiner=
ſeits erklärt, die ihm dargebrachte Ehrengabe wieder dem Perſonenkreis
zugute kommen zu laſſen, der ihm beſonders nahe ſteht, nämlich den
Kriegsbeſchädigten und Krüegshinterbliebenen,
ſodaß er auch in dieſem Falle wieder, wie ſo häufig, als der Geber und
nicht der Beſchenkte daſteht. Es heißt die im dem Willen des
Reichs=
präſidenten zum Ausdruck kommende Tat in das Gegenteil umkehren,
wenn die Hindenburgſpende in gegenſätzliche Beziehungen zu den
Ver=
pflichtungen des Reichs und der Länder gebracht und damit in den
politiſchen Kampf hineingezogen wird. Wenn aller Aufklärung zum Trotz
der Reichsregierung, den Länderregierungen und allen an der
Hinden=
burgſpende beteiligten Stellen Motive der gekennzeichneten Art
uter=
geſchoben werden, ſo können die Beweggründe nicht allein von
Un=
kenntnis eingegeben ſein.
In vier Wochen wird Hindenbura 80 Jahre alt. Ein großes
Leben liegt offen vor den Augen der Welt. Ein Leben, das nur Dienſt
am Vaterlande und Dienſt ſür die Allgemeinheit war. Die Welt weiß,
was Hindenburg dem deutſchen Volke war und iſt. Nicht ſprechen
wollen wir an dieſer Stelle von dem, was er für das deutſche Volk im
Kriege geleiſtet hat. Feſtſtellen wollen wir nur noch einmal: als er
das Opfer ſeiner Ruhe brachte und mit 78 Jahren den Seſſel des
Reichs=
präſidenten einnahm, hat er Millionen, die bisher dem neuen Staat
remd gegenüberſtanden, dieſen Staat gewonnen. Er iſt ſo erneut in
nicht geringerem Maße als Bismarck zum Einiger eines zerriſſenen
und zerklüfteten Volkes geworden. Ihm den Dank auch hierfür an dem
Tage darzubringen, da er mit 80 Jahren auf das langſame Reifen einer
in ubeirrter Treue zum Volke geſäten Saat blicken kann, iſt der Wille
des deutſchen Volkes.
Als die geeigne’ſte Form dieſes Dankes hat er ſelbſt den Beitrag
zur Hindenburgſpende bezeichnet. Wer das Leben Hindenburgs
überdenkt und ſeine Motive für die Verwendung der Mittel der
Hinden=
burgſpende kennt, wird nicht zurückſtehen, um ihm die Freude zu
be=
reiten, die er ſelbſt als das ſchönſte Geſchenk zu ſeimem 80. Geburtstag
bezeichnet hat!
Annahmeſtellen für die Hindenburgſpende ſind alle
Poſt=
anſtalten, Eiſenbahnſchalter, Banken, Sparkaſſen und die bekannten
Poſtſcheckkonten (z. B. Berlin 73 800).
Kunſtnotizen.
Ueder Werte, Künſtſer oder fünftleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſichenden Grwdhmung
geſchiebt, bebält ſich die Redalltien ihr Urtell voc
— Palaſt=Lichtſpiele. „Der Himmel auf Erden”.
Schünzel hat ſich ganz auf den Schwank ſpezialiſiert, und man muß
die=
ſen Film als einen großen Fortſchritt buchen. Trotz mancher Derbheiten
iſt er nicht in den Klamaukſtil verfallen, dem er oft bis zur
Unerträg=
lichkeit frönte. Und gerade das trägt riel mit zu dem Erfolg dieſes
Films bei, der keck und luſtig abrollt und über den man herzlich gern
lacht. — Nach einem Bühnenſchwank „Der Doppelmenſch” haben
Schün=
zel ſelber und Dr. Alfred Schirokauer das Drehbuch verfaßt. Auch für
die Regie zeichnen beide. Viele gute Einfälle ſind ihnen gelungen, flott
und ſchmiſſig wickelt ſich alles ab. Schüinzel ſelber gibt den
Abgeord=
neten und hat reichlich Gelegenheit, ſeine Komik zu entfalten. Wir
kennen ſeine Type ſchon, nur wirkt er dieſes Mal diskreter, feiner.
Charlotte Ander ſteht, ihm als Braut zur Seite. Obwohl nichts Großes
von ihr verlangt wird, wirkt ſie ſehr ſympathiſch. Der Schwiegerpapa
iſt Otto Wallburg in einer guten Maske. Karl Geppert iſt ein ulkiger
Diener, Maria Kamradeck eine hübſche Zofe; Szöke Szakall, Ida Perry,
Adele Sandrock, Ellem Pleſſow, Paul Morgan vervollſtändigen das
gutgewählte Enſemble.
uniontheater. „Rivalen” Welch eine unerreichte
realiſtiſche Milieuſchilderung hat dieſer Film! Grauenvoll=phantaſtiſch
die Hauptſzenen des Films. Es muß ohne Rückſicht geſagt werden:
dieſer amerikaniſche Film iſt ſehr gut, Regie und Schauſpielkunſt haben
ihr Beſtes getan. Dolores del Rio iſt faſzinierend, beſonders da, wo
die Szenen luſtſpielartig geſtaltet ſind, wo die Heldin ganz das kleine
franzöſiſche Weibchen ſein ſoll, das keine anderen Gedanken hat, als
dem jeweiligen Verehrer möglichſt gut zu gefallen. Aber ſie wirkt anch
da ſtark — man könnte beinahe ſagen erſchütternd —, wo der Ernſt
des Lebens und die Tragik des Krieges zur Geltung kommen. Neben
ihr ſtehen Victor Me Laglen und Edmund Lowe, zwei
Charakterdar=
ſteller, wie man ſie beſſer auch hier bei uns nicht nachweiſen können.
So kommt alles zuſammen, um den Publikumserfolg des Werkes zu
ſichern, der noch verſtärkt wird durch die muſikaliſche Illuſtration von
Emö Rapée, ausgeführt durch die anerkannt erſtklaſſige U. T.=Kapelle
unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters G. Seibert.
Lokale Veranſtaltungen.
— Im Hotel Prinz Heinrich, Bleichſtraße, am alten
Bahn=
hof, finden Sie heute, Sonntag abend, die gute Muſik. Der Beſuc
wird beſtens empfohlen.
Aus den Parteien.
— Die Volksrechtpartei (Reichspartei für Volksrecht und
Aufwertung) hält am Mittwoch, abends 8 Uhr, im Feierabendſaal,
Stiftsſtraße 51, ihre erſte Wahlverſammlung ab, in der Dr. Hugo
Wolf aus Mainz (Vorſitzender der Mainzer Ortsgruppe) über das
Thema „Volksrechtpartei und Heſſiſche Landtagswahl” ſprechen wird.
Auch der Reichstagsabgeordnete, Herr Oberlandesgerichtspräſident
Dr. Beſt hat ſein Erſcheinen zugeſagt und wird bei der Ausſprache
das Wort ergreifen. Zu der Verſammlung werden alle Wähler
ein=
geladen. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)
Tageskalender für Sonntag, den 18. September 1927.
Heſſ Landestheater, Großes Haus, Anfang 17 Uhr, Ende
22 Uhr: „Die Meiſterſinger von Nürnberg”. — Kleines Haus:
Ge=
ſchloſſen. — Orpheum, abends 8 Uhr: Kuban=Koſaken.
Lan=
desmuſeum, von 10—19 Uhr: Ausſtellung „Alte Kunſt”,
Mathildenhöhe, von 10—19 Uhr: Ausſtellung „Neue Kunſt”.
Landwirtſchaftliche Landesausſtellung in der
Doppelkonzert. —
Feſthalle von 8 bis 18 Uhr; nachm. 4 Uhr
Konzerte: Schloßeafé, Hotel Schmitz, Café Rheingold, Hotel
Waldſchlößchen Hotel Prinz=Heinrich, Hotel=Reſt. zur Poſt, Frankf.
Hof, Bismarck=Eck, Reichskrone Haferkaſten, Neckartor, Café
Egen=
rieder, Café=Reſt. Meenzer Müller, Ankerausſchank Bismarckſtr. 125.
Tanz: Central=Hotel. — Kinovorſtellungen: Union=,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Kirchweihe in Babenhaufen:
Hotel „Deutſcher Hof.” — Nachkirchweihe in Pfungſtadt: Gaſthaus
„Zur Traube‟.
An. Arheilgen, 17. Sept. Sportvereinigung 04. Im
Laufe dieſer Woche beginnt für die Aktiven das Hallentraining.
Das=
ſelbe wird wie in früheren Jahren wieder in der hieſigen
Schulturn=
halle abgehalten. Die Schülerabteilung übr Dienstags ab 18 Uhr, die
übrigen Abteilungen ab 20 Uhr, die Damen werden Samstags ab
20 Uhr antreten. — Bekanntlich ſind es in dieſem Jahre 400 Jahre,
daß in unſerer Gemeinde die Reformation eingeführt wurde. Zur
Feier dieſer Einführung findet am 23. Oktober ein Kirchenkonzert ſtatt,
das Sätze und Werke von Arnold Mendelsſohn bringt. Im Laufe der
anſchließendem Woche folgt ein Vortragsabend mit dem Thema „Die
Bedeutung der Reformation für die Gegenwart‟. Der Samstag bringt
eine Feier für die evangeliſche Schuljugend. Am Abend findet
litur=
giſche Abendmahlsfeier ſtatt. Am eigentlichen Feſttage, dem 30.
Okto=
ber, iſt vormittags Feſtgottesdienſt und am Nachmittage folgt mit der
gleichzeitigen Einweihung des umgebauten Gemeindehauſes ein
Feſt=
vortrag des Herrn Prälaten D. Dr. Diehl über die Einführung der
Reformation am hieſigen Orte. Abends wird der dritte Teil der
Wart=
burgtrilogie von Fr. Lienhard zur Aufführung gebracht. Die
Vor=
bereitungen ſind in vollem Gange und verſprechen eine würdige Feier
dieſer denkwürdigen Begebenheit.
Griesheim, 16. Sept. Gemeinderatsbericht. Die
Ar=
beiten und Lieferungen bei Herſtellung von zwei Wohnhäuſern am
Wolfsweg werden zu den Angebotspreiſen wie folgt vergeben: Die
Weißbinderarbeiten dem Anton König 1. hier zu 1802,80 Mk.; die
Lie=
ferung der Fenſterläden dem Philipp Chriſtian Feldmann 2. hier zu
218 Mk.: das Anſchlagen der Fenſterliden dem Peter Haſſinger 1. hier
zu 126 Mk.: die Weißbinderarbeiten am zweiten Schulhaus erhält Karl
Müller 3. hier zum Preiſe von 335,90 Mk., diejenigen am dritten
Schulhaus Anton Köwig 1. hier und Konſorten für 365,85 Mk., und
diejenigen am vierten Schulhaus ebenfalls an Anton König 1. und
Kon=
ſorten zum Preiſe von 540,95 Mk. Das Oelen der Fußböden in den
Schulen erhält Peter Friedmann 4. hier zum Angebotspreiſe von 43,30
Mark; die Lieferung des ſtaubbindenden Fußbodenöls wird der Firma
Valenti Hoffmann 14. hier zum Angebotspreis von 38,60 Mk. pro
hundert Kilogramm übertragen. — Die Herſtellung einer
Zentral=
heizungsanlage in den Schulhäuſern und der Bürgermeiſterei wird der
Firma Heinrich Fritz in Darmſtadt zum Angebotspreis von 19 4
Mark übertragen. — Der Anſchluß des Gemeindehauſes Alte
Darm=
ſtädter Straße 72 an die Waſſerleitung wurde beſchloſſen. — Zur
An=
legung eines Grabens im Holzſpiel wird ein Geländeſtreifen von
50 Qnadratmetern benötigt. Der Anbauf dieſes Streffené wurde zum
Preiſe von 1 Mark pro Quadratmeter beſchloſſen. Außerdem erhält
die ſeitherige Grundſtücksbeſitzerin eine einmalige Entſchädigung von
50 Mk., da ſich das Gelände ſchon längere Zeit in Benutzung der
Ge=
meinde befindet. — Der Ankauf des für die Otto=Heſſe=Straße
erforder=
lichen Geländes wurde beſchloſſen und der Kaufpreis auf 1 Mk. pro
Quadratmeter feſtgeſetzt. Hierbei wurde beſtimmt, daß für die Folge
für jeglichen Ankauf von Straßengelände em Pveis von 1 Mk. pro
Quadratmeter gezahlt werden ſoll. — Für die Gewährung von
Zwiſchen=
krediten an zwei Bauluſtige in Höhe von je 4000 Mk. wurde der
Heſ=
ſiſchen Landesbank i Darmſtadt gegenüber die Bürgſchaft
übernom=
men. — Die Erhebung einer allgemeinen Wertzuwachsſteuer nach der
von dem Herrn Miniſter des Innem im der Bekanntmachung vom
M. Juni 1927 erlaſſenen Muſterſatzung wurde beſchloſſen. Die
Orts=
ſatzung über die Erhebung einer Inflationswertzuwachsſteuer wird
außer Kraft geſetzt. — Der Waſſerpreis wurde auf 25 Pf. pro
Kubik=
meter feſtgeſetzt. Mit der neuen Faſſung des 8 10 der
Waſſerbezugs=
ordnung erklärte ſich der Gemeinderat eimwerſtanden. Das erſte
Waſſer=
geld ſoll nach dem Vorſchlag den Waſſerleitungskommiſſion alsbald zur
Frhebung kommen. — Der Gemeinderat erhebt einſtimmig ſchärfſten
Einſpruch gegen den dem Reichstag vorliegenden Reichsſchulgeſetzentwurf
und bittet die Regierung, auf die Ablehnung dieſes Entwunfes
hinzu=
wirken.
J. Griesheim, 16. Sept. Die Ziehungsliſte über die am 1.
Dezem=
ber 1926 und am 1. Sebtemher 1927 ſtattgefundenen Ziehungen der
Ausloſungsrechte der Anleiheablöſungsſchuld des Deutſchen Reiches kann
auf der hieſigen Volksbank eingeſehen werden. Die erſte Ziehung
um=
faßt die Nummern 1—30 000, die letzte die Nummern 30 001—60 000.
Aa. Eberſtadt, 16. Sept. Beſſerung auf dem
Arbeits=
markt. Auf dem Arbeitsmarkt in Eberſtadt macht ſich eine weitere
Beſſerung bemerkbar. Nach den neueſten Aufzeichnungen des
Arbeits=
amtes beträgt die Zahl der Erwerbsloſen in Eberſtadt rund achtzig.
Zwiſchen hier und Pfungſtadt in der Nähe der Brücke über den
Sand=
bach verletzte ein Motorradfahrer einen ſechsjährigen Knaben ſo ſchwer,
daß dieſer ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte.
Aa. Eberſtadt, 16. Sept. Familienfeſt. Der Verband der
Maler=, Lackierer= und Weißbindergehilfen hält am Sonntag
nach=
mittag im Saalbau „Zum Schwanen” ein Familienfeſt ab. Unter
an=
derem iſt die Auszeichnung mehrerer Verbandsjubilare vorgeſehen.
Ueberfällige Grabſtätten. Da auf dem Gemeindefriedhof
die Erbbegräbnisſtätten von Johann Georg Maywald, Friedrich Daniel
Wolf, Heinrich Kretz, Ludwig Gompf, Lorenz Ulrich, Jakob Bär 1.,
Johann Georg Mahr und Barbara Eliſabeth Dintelmann nicht mehr
unterhalten werden, macht die Bürgermeiſterei bekannt, daß ſie laut
19 der Friedhofs= und Begräbnisordnung über die genannten
Grab=
ſtätten verfügen kann, wenn nicht bis zum 15. Dezember die
Unter=
haltungspflicht aufgenommen iſ
Dieburg, 16. Sept. Am 15. September waren vorhanden:
Stellungſuchende: 704 (gegen 774 am 1. September), davon ſind 63
Männer (698), 72 Frauen (76), Unterſtützungsempfänger im der
werbsloſenfürſorge
e: 355 Männer (413), 40 Frauen (54), zuſammen 39
(467), Kriſenunterſtützte: 141 Männer (148), 10 Frauen (12), zuſammen
151 (160). In Notſtandsarbeien wurden 10 Erwerbsloſe beſchäftigt.
Z. Groß=Umſtadt, 17. Sept. Gemeinderatsſitzung. Der
Gemeinderat beſchließt in der letzten Sitzung: Die Stiftung von 500 Mk.
ſür das Krankenhaus zu Groß=Umſtadt, welche Miß Thilde Lindheimer=
Sonneberg in Chikago=Ill gemacht hat, wird mit Dank angenommen.
Die Bürgermeiſterei wird beauftragt, der hochherzigen Stifterin den
Dank der Stadt Groß=Umſtadt auszuſprechen. — Nach Kenntnisnahm
des Schreibens der Direktion der hieſigen Obeveralſchule= und früheren
Landwirtſchaftsſchule ſoll der für das Rechnungsjahr 1926 den
Voran=
ſchlag überſteigende Betrag von 298 Mark von der Gemeinda an den
Rechner der Schule ausgezahlt werden. — Bei der Vergebung der
Reno=
vierungsarbeiten am Hauſe Obergaſſe Nr. 11 wird der Zuſchlag wie
folgt erteilt: 1 Maurerarbeiten an Jakob May V. zum Preiſe von
139 Mk., die Zimmerarbeiten an Georg Adam Vogel zum Preiſe von
54 Mk. und die Schreinerarbeiten an Anton Dröll zum Preiſe von
68 Mk. — Zum Schutze der Weinberge und der Obſtbäume iſt die
Ge=
markung Groß=Umſtadt bis auf weiteres von nachmittags 7 Uhr bis
vormittags 6 Uhr geſperrt. Das Betreten der Garten= und Feldwe,
iſt für dieſe Zeit bei Strafe verboten.
b. Erbach i. O., 16. Sept. Heute fand hier im Gaſthaus zum
Schützenhof die 46. ordentliche Hauptverſammlung des
Tierſchutzvereins für Heſſen ſtatt. Um 2.15 Uhr eröffnete
der erſte Vorſitzende, Herr Oberſchulrat Jung aus Darmſtadt die ſehr
zahlreich beſuchte Verſammlung und entwickelte in großen Zügen die
Aufgaben und Ziele des Tierſchutzvereins und zeigte, wie verſchieden die
Einſtellung der einzelnen Menſchen und der verſchiedenen Berufe wie
Jäger, Landwirte, Arbeiter zu dem Tierſchutzproblem ſein können.
Wie dem auch ſei, immer ſei der Menſch dem Tier gegenüber gerecht und
barmherzig. Die Beſtrebungen des gemeinnützigen Tierſchutzvereins
er=
reue ſich bei Behörden lebhafter Unterſtützung. Ihr Intereſſe
bekun=
den das Kreisamt, das Forſtamt durch Entſendung ihrer Vertreter.
Ganz beſonders ſtützt ſich der Verein auf die Mithilfe der Lehrerſchaft
des Kreiſes, die ſich uneigennützig in den Dienſt der großen Sache ſtellt.
Die eindrucksvollen Worte und die ernſten Mahnungen fanden in der
Verſammlung den lebhafteſten Beifall. Der erſte Beamte des Kreiſes,
Herr Kreisdirektor von Werner begrüßte die Gäſte aus Stadt und
Land auf das herzlichſte. Er ſagte die lebhafteſte Unterſtützung der
Kreisbehörde für die Beſtrebungen des Tierſchutzvereins zu. Herr
Profeſſor Völſing gab daranach in temperamentvoller Weiſe einen er=
ze
ie er e eie e Heen e e en r ch
ſeines Beſtehens von kleinen Anfängen zum ſtattlichen Baum aus,s.
breitet. Er gedachte in anerkennenden Worten der im vergangerny
Vereinsjahre verſtorbenen eifrigen Förderer der Tieſchutzbewegum=
In 227 Fällen mußte wegen Tierquälerei eingeſchritten werden. B//Al
ausführlichen eingehenden Darlegungen feſſelten das Intereſſe der a—. N4
merkſam lauſchenden Zuhörer. Hierauf erfolgte Rechnungsablage ſi
1926 durch den Rechner des Vereins, Herrn Ober=Rechnungsrat
Kratz. Es wurden 24 633,40 RM. vereinnahmt und 24 089 RM. wi=
A Sr
ausgabt. Nachdem der Herr Vorſitzende dem Rechner für ſeine Müi,
waltung gedankt und die ſorgfältige Rechnungsablage anerkannt hattt
wurde dem Rechner Entlaſtung erteilt. Der vom Ausſchuß aufgeſtellue
Voranſchlag für 1928 fand einſtimmige Annahme. Es wurde
alsdan=
beſchloſſen, an eifrige Tierpfleger Geldgeſchenke von je 10 RM. zu gelli
und Diplome zu verleihen, im ganzen können hierfür 1600 RM. veraru,
gabt werden. Der Tierſchutzkalender wird in rund 100 000 Exemplan
vertrieben. Nach Erledigung des geſchäftlichen Teils der Tagesordnum
erteilte der Herr Vorſitzende dem Herrn Lehrer Falter von Lauerb öh
das Wort zu ſeinem Vortrage „Veränderungen in der Vogelwelt uv i ſMtilMlDdEg
wie läßt ſich der weiteren Verarmung vorbeugen”. In mehr als ei=
t=
ſtündigem gehaltvollen Vortrag zeigte der Redner die Veränderun
der Vogelwelt in den verſchiedenen Entwicklungsperioden der Erde. 66/M
beleuchtete, wie die Vögel je nach dem Wechſel der Lebensbedingungeg
in den einzelnen Länderſtrichen zu= oder abwanderten. In eingel
Aunf6i
heu
der Weiſe ſchilderte er, wie der zu befürchtenden Naturverarmung
Eri Augebr i
begegnen ſei. Der am Schluſſe einſetzende Applaus zeigte, wie dä.
Redner der Verſammlung aus der Seele geſprochen hatte. Der Vo Jnſttengeſich
ſitzende gab der Dankbarkeit auch beſonderen Ausdruck. Wir ſind foſſ
überzeugt, daß der günſtige Verlauf dieſer Tagung die Beſtrebungg
Thelle
des Tierſchutzvereins außerordentlich gefördert und dem Verein nein
Mreräuf
Freunde und Mitſtreiter zugeführt hat.
Hirſchhorn, 17. Sept. Waſſerſtänd des Neckars am
a ach 2den
16. September: 1 Meter; am 17. September: 0,96 Meter.
Rif int
4a. Wald=Michelbach i. O., 17. Sept. Tarifvextrag, 20
Mülge fir
Gemeinderat von Wald=Michelbach hat dem Tariſvertrag zwiſcher
aunft. ge
Heag und der Gemeinde über die Straßenbeleuchtung ſeine
Zuſtimmu=
erteilt. Ein Zuſchuß zur Kraftpoſtlinie Wald=Michelbach-Hirſchhorn 1/ mPeis
Mm die Gei
jedoch vom Gemeinderat abſchlägig beſchieden worden.
9634
H. Birkenau, 16. Sept. Steuerbeſprechtag. Am Mi1
woch, den 21. d. M., wird das Finanzamt Fürth auf dem hieſigen Ro=
Namchmef
hauſe wieder einen Steuerbeſprechtag abhalten. Reflektanten hab a
dies vorher bei der Bürgermeiſterei anzumelden.
W. Heppenheim a. d. B., 17. Sept. Berichtigung. S/ MMMMAM
einiger Zeit brachten wir eine Meldung, wonach eimige junge LeureM Aumn Lage,
eine in einer hieſigen Wirtſchaft aufgeſtellte Sammelbüchſe zuguſtür
Manſ od.
eines Gefallenen=Ehrenmals erbrochen und beraubt hätten. Es
Nerz, 3.
HNs e
pffedern
d7ch webe
Aalfet ge
gwirtsframnld.
HRe e
Haoen
Böhm
ſegen
hiermit richtiggeſtellt, daß es ſich nicht um mehrere Perſonen hands=,
ſondern daß ein Täter aus Bensheim in Frage kommt. —
Schwſ=
rer Unfall. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich im nahen
Sond=
bach. Man war mit dem Umladen von Steinen, die mittels Fuhrwelt
aus dem Steinbruch gebracht wurden, in ein Laſtauto beſchäftigt. Du r
ungleiches Gewicht bippte plötzlich der Wagen auf. Ein bei der B
beit beſchäftigter Volontär wurde von den Steinen gemoffen und ao
litt ſchwere Beinquetſchungen. Der Verletzte wurde in eine Klinik n.ich
Heidelberg gebracht. — Die Ausſichten für den 1927-
Wein. Der Stand der Reben und die Güte der Trauben verſprechr:
trotz einer Verſchlechterung im September infolge ungünſtigen Wettes)
einen mittleren Herbſt. — Holzabfuhr. Die Holzabfuhr aus
ſärr=
lichen Diſtrikten des Heppenheimer Stadtwaldes muß ſpäteſtens EN
zum 1. Oktober d. J. beendet ſein.
* Gernsheim, 17. Sept. Waſſerſtand des Rheins cn
17. September, morgens 6 Uhr: 1.56 Meter.
— Dornheim, 17. Sept. Das evangeliſche Dekanat Groß=Genm
feierte ſein diesjähriges Jahresfeſt ſür „Aeußera Miſſion” in Dorr
heim, alſo in der äußerſten ſüdöſtlichen Ecke des Dekanats. Für 7=
Feſtgemeinde war das Jahresfeſt des Dekanats ausgebant zu einen
Miſſionsſonntag, d. h., ſchon der Vormittagsgottesdienſt war e1W Mſchſt. 724
Miſſionsgottesdienſt. Dieſe Einrichtung war vielleicht die Urſaat chep.
dovon, daß die Nachverſammlung, die ſich an den eigentlichen Fen
gottesdienſt anſchloß, ctwas ſpärlich beſucht war. Im Mittelpunkt du/ / re Zimm
Vormttagsgottesdienſtes, des Feſtgottesdienſtes nachmittags zwei 1.
und der Nachverſammlung ſtanden die Predigten reſpeltive Vorträge du
für das Miſſionsfeſt gewonnenen Feſtpredigers, Miſſionar Richter au
der Brüdergemeinde. Er erzählte von ſeiner langjährigen Miſons
arbeit bei den Schwarzen in Auſtralien. In ſeinen Vorträgen beleuchtet
er auch die wichtigen Zeitfragen: „Was heißt „leben” für den Chriſten.
lgchte 7
niete u. A.
Hue Gchſt e24
iA. Nnebe
MAndie Annone.
lmanr
mnenſtraße 9.
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i lere beſchla
gineie Zimme
urs Haufe b.
M. Dame pe
ei. Angek
werte erwerben.” Was heißt „Miſſion treiben?” Nicht bloß hinau=”
22eato
gehen und den Heiden predigen, ſondern auch einen chriſtlichen Wanl
Blere Zimmer
führen. Im letzteren Sinn ſei Miſſionsarbeit eine ganz allgemeitv
und beziehe ſich auf jeden Chriſten. — Im Feſtgottesdienſt richtete Her: 9 Küche per ſof
1 evtl. ſpä
ſt Küche,
ge. An
eſcht, 194
Angeſt, ſiu
2. Zimmer
Etwa rcich werden?, oder das Leben genießen? oder zu äußerem Ar.
Oſtbahnh. A
ſehen zu gelangen? Nein, „leben” heißt für den Chriſten: ſich Ewigkeit
479a. d. G
rnieten geſ. An=
Dekan Allwohn noch ernſte Worte an die Feſtgemeinde unter Anlehnurn
er 452
des Feſtes bei: der Poſaunenchor von Groß=Gerau und die örtliche Cho / KWbeſchſt. (245
an die Bibelworte, Röm. 12, 1—2. Nicht wenig trugem zum
Gelinge=
ſchule. An Gaben für das Miſſionswerk der Brüdergemeinda ginges ſaſche für ſof. gut
ein: 66 Mark 10 Pfg.
ien Wohnu.
a. Offenbach, 16. Sept. Stadtverordneter Joſt hat an die
Stadtve=
ordnetenverſammlung folgenden Antrag eingereicht: „Der Vorſtand de 2Maſzimmer
m. Klav.,
Städtiſchen Sparkaſſe wird ermächtigt, bei dem Miniſterium anzureger!
daß die Beſtimmung der heſſiſchen Durchführungsverordnung über d.u blhen, el, Licht
im Nord=g
Aufwertung der Sparkaſſen, wonach einzelne Sparkaſſen einen beſtimm,
ten Bruchteil ihres Aufwertungsvermögens einem Ausgleichsſtock 77 Mgebote an
Darmſtadt zuzuführen haben, aufgehoben wird und jede Sparkaſſe ſä5
Rruang81 194
fwerte
WSN. Butzbach, 16. Sobt Eine intereſſante Stiftungs
A
urkunde. Wie wir dieſer Tage mitteilten, wurde bei den Wieder
Eaiſtemann
herſtellungsarbeiten des hieſigen Rathauſes eine Erinnerungsurkunsd i 23 leere Dim
an die Renovation des Rathauſes im Jahre 1887 gefunden. Sie enD k mt Küche, etzt
hält zum Schluß die Bemerkung, daß die am Bau beſchäftigten Geſchäfts: ben
Aung 8.
leute uſw. einen beim Mathildenſtift verzinslich angelegten Fond grünp. Kouen u. 4 88
deten, der im Jahre 2087 zur Erneuerung des Rathauſes dienen ſoll. cch
98.
Von den 70 Perſonen trug jede den Betrag von 20 Pfennigen bei, ſodah
Ne
insgeſamt 14 Mark zuſammenkamen. Dieſer Betrag würde im Jal
2087 mit Zins und Zinſeszins auf über 50 000 Mark angewachſen ſeitn
Krieg und Inflation entwerteten jedoch das Guthaben faſt völlig ſode
es ſich nach Aufwertung nur noch auf 4,85 Mark beläuft. In ent
gegenkommender Weiſe erklärten ſich die hieſige Bezirksſparkaſſe Mathl
denſtift ſowie die hieſigen Bankinſtitute bereit, den Betrag aufzu.
friſchen und zeichneten zu dieſem Zweck den Betrag von 125 Mank, des
nunmehr wieder beim Mathildenſtift mit der alten Beſtimmung au.
gelegt wird; eine entſprechende Urkunde ſoll der alten beigefügt werden.
Von den Spendern im Jahre 1887 leben heute nur noch zwei, Ehrem
birger Medizinalrat Vogel und Metzgermeiſter Groß.
WSN. Butzbach, 15. Sept. Vorbereitungen zum nächſt!
jährigen Turnfeſt. Augenblicklich iſt man hier bereits mi
Vorbereitungen für das im nächſten Jahye hier ſtattfindende Gautun?
feſt des Turngaues Heſſen beſchäftigt. Unter Teilnahme von Gau=Ober)
turnwart Will=Gjeßen erfolgte eine Beſichtigung unſeres über 200e
Quadratmeter umfaſſenden Turn= und Wettkampfplatzes. Der hieſol
Turnverei, der kürzlich ſein 80jähriges Beſtehen feiern konnte, iſch
einer der älteſten und erfolgreichſten des Mittelrheingaues.
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Seite 10
Reich und Ausland.
Profeſſor Vaihinger 75 Jahre alt.
Der Begründer der „Philoſophie des Als Ob”.
Geheimrat Prof. Dr. Hans Vaihinger,
der weltberühmte Denker, begeht am 25. September
ſeinen 75. Geburtstag. Vor 50 Jahren iſt der
Ge=
lehrte als Privatdozent in Straßburg habilitiert
worden. 1894 kam er als ordentlicher Profeſſor nach
Halle. Seine „Philoſophie des Als Ob” hat Schule
gemacht. Eine ganze Literatur befaßt ſich mit der
Arbeit Vaihingers.
Der Verkehr auf den Perſonenſchiffen der Köln=
Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt.
g. Rüdesheim. Der Verkehr auf den
Per=
ſonenſchiffen der Köln=Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt
hat ſich trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit nicht
weſentlich vermindert. Auf dem Schnelldampfer
„Bismarck”, auf 2000 Perſonenzahl geeicht, der zu
Tal noch bis Köln fährt, ſteigen hier ſtets noch
zahl=
reiche Fahrgäſte ein, die das Niederwalddenkmal
be=
ſucht haben. Dieſer Tage wurden nicht weniger als
600 Mittageſſen von dem langjährigen Wirt der
„Bismarck”, Joh. Aſſenmacher, verabfolgt, der heuer
ſein Jubiläum 25jähriger Wirtstätigkeit bei der
Köln—Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt begehen konnte.
Eine Rheinfahrt gehört zu den ſchönſten Gaben, die
unſer Rhein den Fremden aus aller Welt zu bieten
hat. Wenn bei guter und reichlicher Verpflegung zu
verhältnismäßig billigen Preiſen die Gläſer auf den
Rheinſchiffen erklingen, dann denkt der deutſche
Fahr=
gaſt auch heute noch dankbar des Begründers des
neuen Deutſchen Reiches, des Altreichskanzlers Fürſt
Bismarck. Intereſſant iſt es übrigens, daß die Köln=
Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt eine berühmte
Rhein=
gauer Marke führt, die der eiferne Kanzler, deſſen
Wappen den Schnelldampfer „Bismarck” ziert, mit
Vorliebe trank: Steinberger Kabinett,
Originalab=
füllung der Preußiſchen Domäne.
Ein treuer Hund.
Lpd. Mehlbach. Der Jagdhüter Weismann
bezog per Bahn von Sulzbach an der Saar einen
einjährigen Hund, einen Schnauzer, der ihm am
N. Auguſt entlief und am 7. September mit total
aufgelaufenen Pfoten bei feinem früheren Herrn in
Sulzbach wieder eintraf.
Eine zehnjährige Giftmiſcherin.
Eiferſucht auf den Bruder. — Arſenik in der
Suppe.
DD. Berlin. Die Pariſer Polizei befaßt ſich
mit einer ſicherlich nicht alltäglichen Giftmordaffäre.
Hierzu ſchreibt die „Neue Berliner Zeitung”
folgen=
des: Die Heldin des Kriminalfalles iſt ein
zehn=
jähriges Mädchen, wohl die jüngſte Giftmiſcherin,
über die die franzöſiſche Kriminalchronik zu berichten
weiß. Es wird ihr zur Laſt gelegt, den Verſuch
ge=
macht zu haben, eine ganze Familie zu vergiften.
Zum Glück hat man die Machenſchaften der ſo
jungen Verbrecherin nach der Erkrankung des erſten
Opfers entdeckt, und ſo konnte ein größeres Unheil
noch rechtzeitig verhütet werden. Es handelt ſich um
die Familie eines Staatsbeamten, die ihre
Sommer=
ferien jedes Jahr in der kleinen Ortſchaft Fouras
zu verbringen pflegt. Die Familie nahm aufs Land
einen 18jährigen Diener mit und auch deſſen
Schweſter, die zehnjährige Rollande Valere. Sie iſt
die Tochter einer Familie aus Marokko und lebt
bereits ſeit zwei Jahren im Hauſe des
Staatsbe=
amten. Eines Tages iſt der große Jagdhund des
Hausherrn erkrankt; die Krankheitsſymptome
er=
ſchienen dem Tierarzt verdächtig. Da man eine
Toll=
wut befürchtete, wurde der Hund erſchoſſen. Dieſem
Vorfall legte man erſt eine Bedeutung bei, als kurze
Zeit nachher auch den Schoßhund ein ähnliches
Schick=
ſal traf. Acht Tage ſpäter erkrankte plötzlich der
18jährige Bruder der kleinen Rollande Valere. Der
Arzt ſtellte Vergiftung durch Arſenik feſt und
ver=
fügte, daß der junge Mann nach Paris ins Spital
gebracht werde. Er ſchwebte zwiſchen Tod und
Le=
ben. Erſt jetzt erinnerte man ſich, daß auch der
Schoßhund Vergiftungserſcheinungen durch Arſenik
gezeigt hatte. Es wurde eine Unterſuchung
einge=
leitet, die zum Ergebnis führte, daß die zehnjährige
Rollande Valere aus der Apotheke eine bedeutende
Doſis von Arſenik geſtohlen und damit zunächſt die
beiden Hunde bergiftet hatte. Dann miſchte ſie das
Gift in die Suppe ihres Bruders. Einem ſcharfen
Verhör unterzogen, gab das kleine Mädchen ohne
Leugnen zu, ihren Bruder vergiftet zu haben. Sie
ſei, fügte die zehnjährige Giftmiſcherin hinzu, auf
ihren Bruder „eiferſüchtig” geweſen, da dieſer mehr
zu eſſen bekommen habe, als ſie. Auf die Frage,
weshalb ſie die Hunde vergifter habe, erklärte
Rol=
lande, ſie wollte die Wirkung des Giftes erproben.
Sie geſtand ſchließlich, die Abſicht gehabt zu haben,
ſämtliche Mitglieder der Familie zu vergiften. Das
zehnjährige Kind wurde verhaftet und nach Paris
in die pſychiatriſche Klinik übergeführt, wo es auf
ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht werden ſoll. Es hat
den Anſchein, daß Rollande Valere geiſtig nicht
nor=
mal ſei. Die Familie iſt erblich belaſtet. Die
Mut=
ter der kleinen Giftmiſcherin ſoll angeblich an den
feeliſchen Schmerzen geſtorben ſein, die ſie
empfun=
den hatte, als ſie die verbrecheriſchen Inſtinkte ihres
Kindes entdeckte.
Sonntag, den 18. September 1927
Zur Springflut in Mexiko.
Unſer Bild zeigt die vergangene Pracht einer einſt üppigen, heute durch die Springflut völlig
zerſtörten Landſchaft an der Weſtküſte von Mexiko.
Erdbeben=Nothilfe in Japan.
Die Heilsarmee
nimmt die Verteilung von Lebensmitteln und Kleidungsſtücken an die in Not geratene
Bevölke=
rung in die Hand, ſobald, die erſten Transpoxte in den vom Erdbeben oder Taifun verwüſteten
Gebieten eintreffen.
Verhafteter Falſchmünzer.
fm. Karlsruhe. Seit einigen Tagen wurde
in Geſchäften Baden=Badens die Feſtſtellung gemacht,
daß ſich falſche Fünfzigpfennigſtücke im Umlauf
be=
finden. Die Kriminalpolizei nahm ſich der
Angele=
genheit an und es gelang ihr, den ſchon lange im
Verdacht der Falſchmünzerei ſtehenden Ingenieur
Keppler feſtzunehmen. Er wurde mit ſeiner Frau
in ſeiner Wohnung verhaftet. Es wurde auch eine
Maſchine zur Herſtellung des Falſchgeldes
vorgefun=
den. Keppler wurde mit ſeiner unter dem Verdacht
der Mitwiſſerſchaft ſtehenden Frau in das hieſige
Landesgefängnis eingeliefert. Er gibt ſelbſt. zu,
Falſchgeld in kleinen Mengen hergeſtellt zu haben.
Feſtnahme dreier fahnenflüchtiger Engländer.
Brückenau. Unter eigentümlichen
Umſtän=
den konnten hier drei engliſche Deſerteure
feſtge=
nommen werden. Mittags fuhr ein großer
Per=
ſonenkraftwagen an einer in der Bahnhofſtraße
auf=
geſtellten Benzintankſtelle zur Entnahme von Benzin
vor. Nachdem die Inſaſſen, die in ſehr abgeriſſenen
Anzügen ſteckten und auch ſonſt ſehr verdächtig
er=
ſchienen, das Benzin empfangen hatten, weigerten
ſie ſich, zu bezahlen, und wollten eilends
davon=
fahren. Die ſofort benachrichtigte Gendarmerie ſchritt
ein und nahm die drei Männer feſt. Die
Ermitt=
lungen ergaben, daß es ſich um drei engliſche
Sol=
daten handelt, die von ihrem in Wiesbaden
ſtehen=
den Truppenteil deſertiert waren und bei dieſer
Ge=
legenheit gleich einen Kraftwagen geſtohlen hatten..
Nach ihren Angaben wollten ſie mit dem Wagen in
die Tſchecho=Slowakei flüchten.
Wenn man ſich im Stockwerk irrt.
DD. Berlin. Ein unangenehmes Erlebnis
hatte, wie der „L.=A.” berichtet, in der Nacht der
33jährige Fritz M. Er wohnte erſt ſeit kurzer Zeit
bei einer Familie als Untermieter. Als er nun nachts
etwas angeheitert nach Hauſe kam, irrte er ſich im
Stockwerk, und ſtatt im dritten Stock, landete er im
vierten. Das Pech wollte es, daß ſein Drücker paßte
und M. ſich mit einemmal in einer fremden
Woh=
nung befand. Die Wohnungsinhaber glaubten, einen
Einbrecher vor ſich zu haben, und riefen um Hilfe.
Nachbarn, die auf demſelben Flur wohnten hörten
das, ein 16jähriger Junge eilte mit einem Revolver
mutig herbei und ſchoß den an der Wand lehnenden
M., dem der ganze Lärm ziemlich unverſtändlich
war, an. In dieſem Augenblick erſchien auch die
Fa=
milie, bei der M. wohnte, und klärte den ganzen
Irrtum auf. Der verletzte M. wurde nach der
Ret=
tungsſtelle gebracht.
Das Hypnvſeexperiment an der Wirtſchafterin
Neumann gelungen.
Freitag nachmittag fand das geplante
Hypnoſe=
experiment an der Breslauer Wirtſchafterin
Neu=
mann ſtatt, die ſich in Trance über den
Mord=
fall Roſen äußern ſollte. Sanitätsrat Dr.
Fla=
tau nahm in ſeiner Klinik das Experiment vor. Es
dauerte ungefähr eine halbe Stunde. Als die
Wirt=
ſchafterin in das Bewußtſein zurückgerufen wurde,
war ſie ſehr erſchöpft. Der Sitzung wohnte der
Rechtsanwalt Dr. Sulz bei. Er regiſtrierte die
Aus=
ſagen der Wirtſchafterin. Der Raum war in
Halb=
dunkel gehüllt. Dr. Flatau verſetzte die Neumann
nach ſeiner Suggeſtivmethode zuerſt in hypnotiſchen
Zuſtand. Dann ſuggerierte er ihr eine Kräftigung
des Gedächtniſſes, damit die Wirtſchafterin aus ſich
heraus noch einmal vergangene Geſchehniſſe erlebte.
In ungehemmtem Ablauf der Vorſtellungen erzählte
das Medium ſeine Erinnerungen. Im Anſchluß
daran wurden Fragen geſtellt, deren Beantwortung
durch die Hypnotiſierte wertvolle Aufſchlüſſe gibt.
Zahlreiche Kinderlähmungen in Sachſen.
In einer Preſſekonferenz der Stadt Leipzig
wurde eingehend das Auftreten der ſpinalen
Kinder=
lähmung beſprochen. Bis jetzt ſind 69 Fälle
feſtge=
ſtellt, von denen 11 einen tödlichen Verlauf
nahmen. — Das Landesgeſundheitsamt in Dresden
teilt dazu u. a. mit: Im Jahre 1926 betrug die
Geſamtzahl der Erkrankungsfälle im Freiſtaat
Sach=
ſen 108, bei 8 Todesfällen. In dieſem Jahre ſind bis
Mitte September insgeſamt 98 Erkrankungen, mit
14 Todesfällen gemeldet. Zu einer Häufung der
Er=
krankungsfälle iſt es in der Gegend von Strehla=
Rieſa und in Leipzig gekommen. Die beamteten
Aerzte ſind angewieſen, der Bekämpfung der
Krank=
heit beſondere Sorgfalt zu widmen.
Ueberführung des Wunders von Konnersreuth
nach Bamberg.
EP. Prag. Wie aus Karlsbad gemeldet wird,
wollten die Karlsbader Chriſtlich=Sozialen am
Frei=
tag der ſtigmatiſierten Jungfrau von Konnersreuth,
Thereſe Neumann, einen Beſuch abſtatten. Sie
er=
hielten jedoch die Nachricht, daß die Thereſe
Neu=
mann nach Bamberg überführt worden ſei. Ueber
die Urſache der Ueberführung der „Heiligen” iſt
nichts bekannt.
900 japaniſche Arbeiter ertrunken.
EP. London. Nach einem hier eingegangenen
Telegramm iſt der japaniſche Dampfer „
Wu=
ung” geſunken. 900 japaniſche Arbeiter, die
ſich an Bord befanden, ſind ertrunken.
London. Hauptmann Mac Intofh
mit dem Major Fitzmaurice zum Fluge nach 90,
York am Freitag mittag in Dublin geſtartet mmn
ſah ſich um 6 Uhr abends genötigt, am Strande/
Beal, in der Nähe von Ballybunion in der G=0u
ſchaft Kerry (Irland), zu landen. Beide Fliae
blieben unverletzt. Die Umkehr und die Notlandvon
des Ozeanflugzeuges ſoll auf die ungünſtigg,
Wetterverhältniſſe zurückzuführen fim
Das Flugzeug machte wiederholt den Verſuch.
hohe See zu erreichen, wurde jedoch vom Sturmmſt
ſüdlicher Richtung immer wieder zurückgetrieben.
Ausſchreitungen vor der Berliner Komiſchom
Oper.
Freitag abend kam es vor der Komiſchen DC
zwiſchen 7 und 8 Uhr zu wüſten Lärmſzenen und
Hue e
Re e
eigz Kilchie iet.
Ne e et
jzudr Lnden 88i
zur ich Eende
T9w und Biterailt.
ft u Derkuiſegedert.
zur=Steffellad
a un
ſchweren Ausſchreitungen. Die Komiſche Oper hou” z. ſt beitasz beſte 9
durch Anzeigen 40 Statiſten für die am 1. Oktolon
ice Verein Geming.
enlaufen in
in Szene gehende Ausſtattungsrevue geſucht. a
U dr im Deitſt
17 O
Anwärter ſollten ſich abends zwiſchen 7 und 8 ur,
mcäln zutrat, Mt
an der Komiſchen Oper einfinden. Bereits ges
blieb de
heu. Siet
5 Uhr hatten ſich ungefähr 100 Perſonen vor dan
gen (694
ſiang
ufen wurde b.
Arei
fen von Joh=
Eingang des Gebäudes verſammelt, gegen 7 Ur,
waren ungefähr 500 Perſonen anweſend.
Nachdä=
die Prüfungskommiſſion ſich für 40 Bewerber gt f 4uig heiden Wenit
ſchieden hatte, ließ ſie ein Plakat aushängen, daß
Stellen beſetzt wären. Darauf erhob ſich ein grog)
Tumult. Einige junge Burſchen forderten die B,
Mirnet Alubturnie
ſammelten auf, das Gebäude zu ſtürmen und an
kurz und klein zu ſchlagen. Man verſuchte die 28./ I m Wſchluß der dies
füllungen auszubrechen. Die Polizei verhindea) mme Tumier d8
jedoch weitere Ausſchreitungen. Einige Burſeſtf .m
R
n Mannf
ei
wurden zur Wache gebracht.
Pbrößen des Klubs,
Ein Wahnſinniger will hingerichtet werdern / aleszſae Aampfe zu en
ierſchaft im Herre
* Glatz. Kürzlich wurde hier ein Weinreiln zſt enſch ſeht es bei der
der von dem 21jährigen geiſtesgeſtörten Grehliſ din Lame wie
Blecher=
den Promenadeanlagen durch drei Schüſſe geta-/ ſpeſcß yw, kine Vor
Der Täter war bei der Leiche ſtehengeblieben
um Fiſcher wohl ni
a Lowpel Fräuleit
wartete ſolange, bis die Polizei ihn feſtnahm.
Verhaftete hat jetzt erklärt, daß er ſeit einiger .ellPm die Faboriten ſind
Selbſtmord verüben wollte, weil er des Lebens üüMMi RrEinzelſpiele
drüſſig ſei. Ein Selbſtmord ſei ihm aber als FMFi M eiſt Mont
heit erſchienen und daher ſei er auf den Gedar-eW 2.9. Kaſſel=Wilhelt
gekommen, einen Mord zu begehen, damit er hii
ndungsſpiel um die
richtet werden würde. Er habe ſich vorgenomr
nur einen jüngeren, unverheirateten Mann als D0 me ſchwere Aufg
auszuerſehen und ſich mit zwei geladenen Revolx.WM8 Darmſtadt
in der Taſche in die Anlagen begeben, um auf
E Sieg im Endſp
Opfer zu warten. Verſchiedene Männer, von dere 0 u9Punkte
muß
ie Tennisklub, der
er annahm, daß ſie Familienväter ſeien, habes
muelampf
unbehelligt gelaſſen. Den Weinreiſenden, der
A. de Sbiel
nur vorübergehend in Glatz aufhielt, habe er
nutſage, wer den
Junggeſellen eingeſchätzt. Er ließ ihn an ſich
r Kaſſelaner G
übergehen und ſchoß ihn dann nieder. Nach ſe=WNmisſeger, und
Verhaftung bat der Irre dringend, dafür zu ſor; M Svieler
gegenüb=
daß er hingerichtet würde.
ſerden entrei
chteiligt dur
Verzweiflungstat eines Familienvaters.”
uspunkt b=
Linz. Der Müller Joſef Wieſinger;M) Zeit Eſche wi
Frauenſtein, Bezirk Braunau am Inn, tötc, Deutler, 2
uichzeitig ein Fre
durch Revolverſchüſſe ſeinen ſiebenjährigen Ealt K) entiendet der
verletzte ſein ſieben Monate altes TöchterchenlehePll /1 Noellner, Fr. n.
gefährlich und entleibte ſich hierauf ſelbſt. ecseſ ühn
ſigen, die
Gattin entging dem gleichen Schickſal nur dadmy0/Be
en da
hen.
gliche Würde ein
daß ſie, als der erſte Schuß fiel, aus dem Hauſe!
um Hilfe herbeizuholen. Die Urſache der Tat düü=ſ Mannſchaft erfolgt
in mißlichen Verhältniſſen zu ſuchen ſein.
Flugunfall franzöſiſcher Flieger.
EP. Paris. Die franzöſiſchen Flieger Vitraru
und Lefévre, die einen Schnelligkeitsflug nach ZLu
—Algier—Marokko und zurück unternommen hatƗ.
erlitten nach einer Meldung aus Madrid in *
Nähe von Valencia einen Unfall. Ihr Flugzs
wurde beim Abſturz vollſtändig zertrümmert,
blieben die beiden Inſaſſen unverletzt.
Todesſturz beim Training.
Olmütz. Der bekannte mähriſche
Rennfahl=
ſottlieb Matzha aus Olmütz iſt beim Traim?
ür das am Sonntag ſtattfindende Rennen bei Sto‟
erg in der ſogenannten „Schwarzen Kurve”, bern
lückt. Als er einem Bekannten mit der Hand
inkte, überſchlug ſich ſein Bugattiwagen. Matn
litt einen Schädelbruch und war ſofort tot, mu
end ein Mechaniker mit leichteren Verletzungen
onkam. Zwei Rennfahrer, die als Zuſchauer an
urve ſtanden, erlitten leichte Verletzungen.
Eine däniſche Volks=Verſicherung.
Kopenhagen. Ein großzügiges ſozich
rojekt, das nichts Geringeres, als die Zwanm
enſionierung des ganzen däniſge
olkes behandelt, ſoll in der kommenden
Reut=
gsſeſſion beraten werden. Der Plan geht darD
naus, durch Geſetz eine zwangsmäßige Vemr
ung des ganzen däniſchen Volkes herbeizuführeln
ß das jetzige Syſtem der Altersrente in Fon 1
mmen kann. Nach der Vorlage ſollen alle dar”
ſen Untertanen, die in dem Augenblick des —
fttretens noch nicht das 42. Lebensjahr erfe
ben, unter das Geſetz fallen. Der Verſicherun y
eitrag ſoll zwei Kronen im Monai
agen.
Zur Erdbeben=Kataſirophe
auf der Krim=Halbinſel.
Mummet 259
Sonntag, den 18. September 1927
Seite 11
Sport, Spiel und Turnen.
Oeutſche Leichtathletikſiege
Darmſtädter Sportkalender.
Fußball.
in Norwegen.
10.30 Uhr: F.=C. Union — Viktoria Griesheim (Heidelberger
ingelhardt=Darmſtadt Erſter im 800=Meter=Laufen.
In Norwegens Hauptſtadt Oslo nahm am Samstag unter ſtarker
mtrcher Beteiligung ein auf zwei Tage berechnetes internationales
or tfeſt ſeinen Anfang. Wie erwartet werden konnte, ſchnitten die
urchen Teilnehmer ſehr erfolgreich ab. Dr. Wichmann=Frankfurt
Main gewann das 200=Meter=Laufen leicht in 22,1 Sek. gegen den
gEinder London (22,3), Malitz=Berlin (22,6) und Stortz=Halle. Ueber
Meter ſiegte Engelhardt=Darmſtadt überlegen in der für
Bahn= und Witterungsverhältniſſe ausgezeichneten Zeit von 1:58,9
m. vor Markuſſen=Norwegen, der 1:59,8 Min. benötigte. Im 1000=Staffellaufen erreichte die deutſche Mannſchaft
Wichmann-Corts—Stortz—Neumann außer Konkurrenz mit 1:58,9
in. die weitaus beſte Zeit. Den Wettbewerb ſelbſt gewann der
nor=
ni che Verein Heming in 2:04,3 Min. Troßbach=Berlin blieb im
jrd enlaufen in 15,7 Sek. vor dem Norweger Frederikſon in Front.
blee, der im Weitſprung als Erſatz für ſeinen Landsmann
Dober=
mn=Köln antrat, mußte ſich erwartungsgemäß mit einem Platz
be=
gen. Sieger blieb der Norweger Aaſtad mit 7,12 Metern vor A.
Eisſen=Norwegen (6,84 Meter) und Mölle (6,74 Meter). — Ein 3000=
4t—=Laufen wurde von Jörgenſen=Norwegen in 8:52,4 Min. und das
tinswerfen von Johannßen=Norwegen mit 41,99 Metern gewonnen.
dieſen beiden Wettbewerben waren Deutſche nicht am Start.
Tennis.
Juternes Klubturnier des Tennis= und Eisklubs Darmſtadt.
IIIs Abſchluß der diesjährigen Tennisſaiſon findet, wie alljährlich,
interne Turnier des Tennis= und Eisklubs ſtatt, und wird in den
iar vom 21. bis 25 Sept. ausgetragen. Da bereits ſämtliche Spieler
ampferprobten Mannſchaft gemeldet haben, und auch die auswärti=
Brößen des Klubs, wie Blecher, Daub uſw., teilnehmen, ſind ſehr
ersſſante Kämpfe zu erwartem. Beſonders heiß umſtritten wird die
ahrneiſterſchaft im Herren=Einzel werden, deren Ausgang völlig offen
hnlich ſieht es bei der Doppelmeiſterſchaft, die bei Beteiligung ſo
ſthr Paare wie Blecher=Beeck, Deutler=Werner, Daub=Daub,
Klein=
lel=Claß uſw., heine Vorherſage zuläßt. Das Damen=Einzel wird ſich
lein Fiſcher wohl nicht nehmen laſſen, während im Damen= und
Fien=Doppel Fräulein Noellner=Blecher und Fräulein
Kleinſchmidt=
hrner die Favoriten ſind. Die Stärke der Beteiligung an der zweiten
aſſe der Einzelſpiele und den Vorgabedoppelſpielen läßt ſich noch nicht
yehen, da erſt Montag Nennungsſchluß iſt.
T.=K. Kaſſel=Wilhelmshöhe — T.= u. E.=K. Darmſtadt.
Esſcheidungsſpiel um die Medenmeiſterſchaft im Bezirk 9, Heſſen und
Heſſen=Nafſau.
Eine ſchwere Aufgabe hat die Medenmannſchaft des Tennis= und
Aklaubs Darmſtadt am heutigen Sonntag zu löſen. Nach dem
gran=
oſe Sieg im Endſpiel um die Bezirksmeiſterſchaft gegen Wiesbaden
„ſ. zu 2 Punkten, muß ſie nunmehr in Kaſſel=Wilhelmshöhe gegen den
ttigen Tennisklub, der vorjähriger Bezirksmeiſter iſt, zu einem
Aus=
ſilungskampf antreten. Der Sieger führt den Titel „Bezirksmeiſter
. Da die Spielſtärke des Gegners hier nicht bekannt iſt, iſt eine
hreusſage, wer den Sieg davontragen wird, nicht möglich. In den
idmm Kaſſelaner Größen Seebohm, ehemaliger Offiziersmeiſter und
tiſerpreisſieger, und Heffter ſtehen den jungen Einheimiſchen
routi=
uie Spieler gegenüber, die ſich nur nach allerhärteſtem Kampf die
inte werden entreißen laſſen. Leider iſt der Tennis= und Eisklub
Er benachteiligt durch das Fehlen von Krafft, deſſen Mitwirken ſicher
ſer Pluspunkt bedeutet hätte. Für ihn ſteht zum erſten Male nach
ner Zeit Eſche wieder in der Mannſchaft, die wie folgt aufgeſtellt
Eſche, Deutler, Beck, Kleinlogel, Claß. Steffan und Samesreuther.
leichzeitig ein Freundſchaftsſpiel mit dem Gaſtgeber vereinbart
wor=
ſt, entſendet der Darmſtädter Klub noch die Damen: Frl. Fiſcher,
). Noellner, Fr. Ulenberg und Frl. Kleinſchmidt. Hoffentlich gelingt
ben Hieſigen, die nach 16 harten Wettkämpfen in dieſer Saiſon noch
ihe chlegen daſtehen, in Kaſſel zu ſiegen und damit die höchſte nur
ngli che Würde eines „Bezirksmeiſters 1927” zu erreichen. Die Abfahrt
* Mannſchaft erfolgte am Samstag morgen.
Handball.
Sportverein 1898 Darmſtadt E. V. Jugenb.
Der kommende Sonntag kann ſchon die Frage des diesjährigen
darndmeiſtens klären. — So empfängt die 2. Jugend der 89er die
Ingend von V.f.L. Rot=Weiß um 11 Uhr auf dem Stadion. Sollte
der 2. Jugend gelingen, auch nur einen Punkt zu holen, ſo dürfte.
1. Jugend Spoxtvereins ungehindert die Führung der Tabelle
über=
wmen, d. h. wenn ſie ihr Spiel gegen die 1. Jugend von Sp. Vereinig.
heilgen, das um 10 Uhr ebenfalls auf dem Stadion ſtattfindet,
ge=
mut. — Die 5. Jugend trägt ihr fälliges Verbandsſpiel gegen
ſt=Weiß 3. Jugend auf dem Rot=Woiß=Platze um 10 Uhr aus. — Die
Jagend hat ſich gegen Rot=Weiß 2. Jugemd ebenfalls auf dem Platze
Tetztgenannten um 11 Uhr zu meſſen. — Die 4. Jugend trägt ein
Rinatſpiel gegen die 1. Schülermannſchaft aus.
Schießſport.
Vereinigter Heſſiſcher Schützenbund.
Die Schützengeſellſchaft „Hubertus” hielt am letzten
mritag in den Räumen des Hanauer Hofes ihr erſtes Stiftungsfeſt
0 verbunden mit einer Preisverteilung, ſowie Verkündung
ter Vereinsmeiſterſchaft. Das Feſt ſelbſt nahm einen recht würdigen
lauf, welches durch die kernigem Anſprachen des 2. Vereins= ſowie
1Bundesvorſitzenden, die ganz hervorragend die Ziele des Schießſports
ſilderten, noch beſonders gehoben wurde. Folgende Schützen gingen
* Sieger hervor: 1. Preis Ehrig (Fledermaus) 35 Ringe, 2. Preis
kär (Windmühle) 35 Ringe, 3. Grimm (Kleeblatt) 34 Ringe, 4. Schütze
Aeeblatt) 34 R., 5. Wagner (Weidmannsheil) 34 R., 6. Adolf Junck
ſubertus) 34 R., 7. Darnieder (Weidmannsluſt) 34 R., 8. Metz (
Klee=
ut) 33 R., 9. Heinr Junck (Hubertus) 33 R., 10. Herm. Junck
wbertus) 33 R., 11. Hafner (Weidmamnsheil) 33 R., 12. Fr. Stroh
ſusertus) 33 R. Den 1. Gruppen=Ehrenpreis errang „Kleeblatt” mit
2 Ringen, den 2. Gruppenpreis „Weidmannsheil” mit 197 Ringen,
n 3, Gruppenpreis „Hubertus” mit 197 Ringen, dem 4. Gruppenpreis
Feidmannsheil”, alte Herren Mannſchaft, mit 180 Ringen. Erſter
ereinsmeiſter für 1927 wurde Heinrich Junck in der 1. Klaſſe mit 635
ſngen; 2. Preis Fr. Stroh, 1. Klaſſe mit 629 Ringen; 3. Preis Herm.
mak, 1. Klaſſe mit 621 Ringen; — 1. Preis 2. Klaſſe Wannemacher
ſt 596 R., 2. Preis 2. Klaſſe Hopp mit 551 R., 3. Preis 2. Klaſſe
ug. Harras mit 511 Ringen.
Straße).
16.00 Uhr: Sp.=Vg. 04 Arheilgen — Sp.=V. 98 Darmſtadt
(Arheilger Mühlchen).
Handball.
11.00 Uhr: Rot=Weiß
Pol.=Sp.=V. (Rheinſtraße).
15.30 Uhr: Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt, 1. — Beſſungen, 1.
Sportplatz Kranichſteiner Straße).
Kegeln.
Erſte Bezirksſportwoche des 3. Bezirks in Aſchaffenburg.
Sechſter Tag.
Da zwei Bahnen für Freitag an den Kath. Leſeverein abgegeben
werden mußten, erfolgte eine Einſchränkung des Kegelns und war noch
geringer Betrieb. Die bisherigen Ergebniſſe ſind folgende:
1. Ehrenbahn; 10 Kugeln: 1. Krauſer=Hanau 65 Holz, 2. Haupt=
Offenbach 64 3. Maier=Aſchaffenburg 62, 4. Schönefeld=Darmſtadt 62,
Schüßler=Darmſtadt 62, 6. Rehm=Aſchaffenburg 61, 7. Becher=
Darm=
ſtadt 61, 8. Reinhardt=Darmſtadt 59, 9. Zippel=Darmſtadt 59, 10.
Wil=
bert=Darmſtadt 58, 11. Zottmann=Aſchaffenburg 57, 12. Meiſchon=
Aſchaffenburg 57, 13. Herbig=Aſchaffenburg 57, 14. Wenzel=
Aſchaffen=
burg 56, 15. Keßler=Aſchaffenburg 56.
Induſtriebahn; 5 Kugeln: 1. Hübner=Darmſtadt 38, 2.
Weißen=
berger=Aſchaffenburg 38, 3. Peter=Aſchaffenburg 37, 4. Lingler=
Eber=
ſtadt 37, 5. Maier=Aſchaffenburg 37, 6. Kinne=Aſchaffenburg 36,
7. Wilbert=Darmſtadt 36, 8. Grimm=Aſchaffenburg 35, 9. Scholz=
Aſchaf=
fenburg 35; 10. Miſchon=Aſchaffenburg 35, 11. Dölger=Aſchaffenburg 34,
12. Grabſch=Aſchaffenburg 34, 13. Wacker=Aſchaffenburg 34, 14. Schwarz=
Aſchaffenburg 34, 15. Wenzel=Aſchaffenburg 34.
Bohlenbahn; 5 Kugeln: 1. Miſchon=Aſchaffenburg 41, 2 Schmitz=
Aſchaffenburg 40, 3. Neumann=Perleberg
40, 4. Staab=
Aſchaffen=
burg 40, 5. Göllner=Aſchaffenburg 39
Nickel=Aſchaffenburg 38,
Keßler=Aſchaffenburg 38, 8. Krimm=Aſchaffenburg 38 9. Schweiger=
Offenbach 38, 10. Pohlmann=Darmſtadt 38, 11 Geiß=Aſchaffenburg 38,
2. Maidhof=Aſchaffenburg 38, 13. Schwarz=Aſchaffenburg 38, 14. Heß=
Aſchaffenburg 38, 15. Muskat=Offenbach 38.
Damenbahn; 5 Kugeln: 1. Frl. Reiſinger=Aſchaffenburg 32, 2. Frau
Grimm=Aſchaffenburg 31, 3. Frau Gloes=Aſchaffenburg 31, 4. Frau
Schmitz=Aſchaffenburg 29, 5. Frau Reinhardt=Darmſtadt 29, 6. Frau
ert=Darmſtadt R, 7. Frl. M. Schmitz=Aſchaffenburg 26.
Werbebahn; 4 Kugeln: 1. Vogel=Aſchaffenburg 29 2. Heſſe=
Aſchaf=
fenbura B, 3. Käfferlein=Aſchaffenburg B8, 4 Mah=Aſchaffenburg 27,
Kullmann=Aſchaffenburg 27, 6. Kühn=Aſchaffenburg 26, 7. Kaupp=
Aſchaffenburg 26, 8. Zilch=Aſchaffenburg 25, 9. Roth, Klein=Oſtheim,
25, 10. Seeger=Aſchaffenburg 25.
Klubkämpfe, Verbandsklubs, 250 Kugeln: 1. Fidelio=Aſchaffenburg
1270, 2. Zwölfer=Darmſtadt 1253, 3. D. K. K. 1911 Darmſtadt 122
4. Haſſia=Darmſtadt 1228, 5. Kegelgeſ. 1905 Aſchaffenburg 122
rm=
6. 1. Männer=Kegelklub Aſchaffenburg 1213, 7. Sportkegelklub Da
ſtadt 1196, 8. Bürgervein Darmſtadt 1187. — Nichtverbandsklubs,
100 Kugeln: 1. Mittwochs=Kegelgeſellſchaft Aſchaffenburg 443, 2. Bahn
frei, Aſchaffenburg 439, 3. Kegelgeſ. 1926 Aſchaffenburg 433, 4.
Froh=
ſinn Aſchaffenburg 432, 5. Sportfreunde Aſchaffenburg 431. — Klubs
außer dem 3. Bezirk: H. W Offenbach 1243.
Städtewettkämpfe; „Bezirkspokal: 1. Darmſtadt 1. Mannſch., 5014,
2. Darmſtadt, 2. Mannſchaft, 4596 (1 Mann hat nachzuwerfen),
Aſchaffenburg 4604 (1 Mann hat nachzuwerfen). — Städtepokal:
Darmſtadt, 1. Mannſchaft, 5178.
Pferdeſport.
Nennen zu Hamburg=Großborſtel am Samstag.
1. Jungmannen=Rennen, für Zweijährige, 3500 Mark, 1000 Meter:
O. Blumenfeld u. R. Samſons Piemont (E. Haynes), 2. Prüngs,
Neidlos. Ferner: Dietrich von Bern, Donaukind, Steineibe. Tot.:
35; Pl.: 17, 17:10. 1—Kopf.
Tarpenbeck=Rennen, 3000 Mk., 2000 Meter: 1. Hauptgeſt.
Alte=
felds Amelung (G. Janek), 2. Glücksritter, 3. Coriolan. Ferner:
Feld=
wache, Ritornell. Tot.: 14: Pl.: 13, 45:10. 1½—¾ Lg.
3. Kramerkamp=Rennen, 3000 Mk., 1200 Meter: 1. R. Haniels Pers
(F. Williams), 2. Mannestreue, 3. Miſtel. Ferner Blondine. Tot.:
25; Pl.: 10, 10:10. 2½—6 Lg.
4. Bramfelder Ausgleich, 3000 Mk., 1600 Meter: 1. O. Kruſes
Der Kohinoor (E. Grabſch), 2. Mydear, 3. Nicodemus. Ferner:
Mus=
kateller. Tot.: 25; Pl.: 16 23:10. Hals—½ Lg.
5. Borſteler Herbſt=Ausgleich, Ehrenpreis und 8000 Mark, 2850
Meter: 1. Stall Halmas Portia (E. Haynes), 2. Jvy, 3. Caſanova.
Ferner: Coriolan 3., Pan Robert, Fundin, Ondina, Coeur d’Almée.
Tot.: 34; Pl.: 19, 29, 44:10. ¼—½ Lg.
6. Jungfernſtieg=Rennen, 3000 Mk., 1400 Meter: 1. W. Palmers
Memnon (E. Haynes), 2. Primadonna 2., 3. Piaſki. Ferner: Ranke,
1 Lg.
Gänſeblume, Samita. Tot.: 14; Pl.: 14, 18:10. 1½
7. September=Rennen, 3000 Mark, 1600 Meter: 1 Gebr. Röslers
Lauffeuer (E. Pretzner), 2. Hermes, 3. Caprivi. Ferner: Orthos.
Tot.: 22; Pl.: 13, 21:10. 2½—Kopf.
Mannheimer Herbſt=Pferderennen.
Der Schlußtag am Sonntag bringt als Hauptereignis das ſchon
klaſſiſch gewordene Jagdrennen um den Großen Herbſtpreis, das
mit einer ſtarken Beſetzung auf der langen Strecke von 4800 Meter ein
ſchönes Bild geben wird. Im Rennen ſind mehr als ein Dutzend der
beſten Steepler am Ablauf zu erwarten, die einen hartnäckigen Kampf
liefern werden. Zu nennen ſind insbeſondee: Kritiſcher Tag, Cupido,
Daim II, Le Gerfaut. Auch die anderen Ereigniſſe verſprechen
vorzüg=
lichen Sport, beſonders der lange Rhein=Preis auf der Flachen
und die beiden Klaſſerennen zu Beginn des Tages, insbeſondere das
Karl Raiß=Jagdrennen, für die Dreijährigen und der
Zwei=
jährigen=Preis, zu denen verſchiedene Pferde eigens noch in
Mannheim eingetroffen ſind. Das Moſel=Rennen für Inländer
über 2000 Meter, ferner das Inländer=Jagdrennen und zum Schluß der
kurze Saar=Ausgleich vervollſtändigen das intereſſante Programm.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Montag, den 19. September 1927.
Nach der Wetterlage vom 17. September.
Wechſelnd wolkig mit Aufklärung, mäßig warm und vereinzelte
Niederſchläge.
Hefſiſche Wetterdienſtſtelle.
Geſchäftliches.
Ohne gute Nahrung kein richtiges Wochenende.
Die Wochenendbewegung wirkt im Intereſſe der allgemeinen
Volks=
geſundheit äußerſt ſegensreich. Die beabſichtigte Erholung wird jedoch
nur dann eine zweckmäßige ſein, wenn mit der Bewegung im Freien
eine ausreichende Ernährung Hand in Hand geht, denn draußen in der
friſchen Luft wird man ſtets mit regerem Appetit rechmnen müſſen. Man
hat nun die Wochenendbewegung auf jede mögliche Weiſe gefördert,
billige Bahnfahrten eingerichtet. Terrains zur Erbauung von
Wochen=
endhäuſern aufgelaſſen, an die Förderung der Empfehlung für das zum
Wochenende geeignete Nahrungsmittel hat man jedoch weniger gedacht.
Und doch iſt die Wahl der für dieſen Zweck geeigneten Nahrungsmittel
durchaus nicht gleichgültig, denn dieſe Nahrungsmittel müſſen billig und
vor allen Dingen äußerſt haltbar ſein, zwei Eigenſchaften, welche die
Feinkoſtmargarine „Blauband friſch gekirnt” im vollſten Maße erfüllt.
Dabei iſt ſie infolge ihrer Beſtandteile (Milch, feinſte Speiſeöle und
Eigelb) von höchſter Nährkraft, und die ſorgfältige, auf Grund
lang=
jähriger Erfahrung erfolgende Zubereitung in blitzſauberen Maſchinen
gibt ihr einen feinen aromatiſchen Geſchmack. Blauband gehört daher
unbedingt zu jedem Wochenendproviant. Man wird auch bei längeren
Wanderungen über die Haltbarkeit und Friſche dieſes Naturproduktes
erſtaunt ſein.
29. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
27. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
16. September wurden gezogen: 2 Gewinne zu 1000 Mk. und
2 Prämien zu 500 000 Mk. auf Nr. 39 793; 2 Gewinne zu 10000 Mk.
auf Nr. 300 377; 2 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 348 252; 6 Gewinne
zu 2000 Mk. auf Nr. 156 424, 167 008, 240 143; 18 Gewinne zu
1000 Mk. auf Nr. 1891, 24 712, 58 520, 115 615, 187 668, 195 954,
197 514, 231819, 279 139; ferner wurden gezogen: 38 Gewinne zu
500 Mark und 100 Gewinne zu 300 Mark. — In der heutigen
Schluß=
ziehung wurden die beiden Prämien von 500 000 Reichsmark der mit
einem Gewinn von 1000 Mark gezogenen Losnummer 39 798
zuge=
ſchlagen. Sie fielen in Abteilung I und II nach Berlin. — Die Ziehung
der I. Klaſſe der 30./256. Klaſſenlotterie findet am 14. und 15. Oktober
1927 ſtatt.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Sonntag, 18. Sept. 8: Morgenfeier, veranſt. von den Chören
der Chriſtuskirche. Anſprache von Pfarrer A. Vömel. 11:
Eltern=
ſtunde. Lehrer Grupp: „Das unverſtandene Kind”. o 11.30:
Ueber=
tragung von Tannenberg: Einweihungsfeierlichkeiten des
Tannenberg=
denkmals. Begrüßung des Reichspräſidenten von Hindenburg durch
General Kahns und Erwiderung des Reichspräſidenten. Daran
anſchl. Marſchmuſik insbeſ. Parademärſche von Truppenteilen, die
bei Tannenberg gefochten haben. Feldgottesdienſt. o 15: Für die
Jugend. Aus dem deutſchen Märchenborn. o 16: Sängerquartett
Schwalbach i. T. o 18: Rhein=Main. Verband für Volksbildung.
20.30: Der Carneval in Rom. Operette in drei Akten von Strauß.
Anſchl.: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Sonntag, 18. Sept. 11.30: Uebertr. aus Freiburg: Katholiſche
Morgenfeier. Bach: Präludium Es=dur. — Reger: Wer nur
den lieben Gott läßt walten. — Prälat Dr. Kreutz: Die Religion
Reger: Meinen Jeſum laß
des Kreuzes Feſtkreuzerhöhuf
ich nicht. — Bach: Tripelfuge Es=dur. O 13.15: Konzert. o 15:
Th. Brandt: Schöne Frauen. O 15.30: Willo Rall: Märchen.
16: Arien und Duette aus beliebten Opern., Mitw.: Margarethe
Wetter, Herm. Lingor, Funkorch. o Sport. o 18.15: Dr
Elwenſpoek: Ueber Kalenderreform. O 18.45: Walter Burk lieſt
eigene Dichtungen. O 19.45: Sportfunk. 20: Uebertr. aus der
Markuskirche. Stuttgart: Abendmuſik. Ausf.: Kammerſänger Fritz
Windgaſſen (Tenor), Prof. Keller (Orgel). o 21: Heiterer Abend.
Leit.: M. Heye. Mitw.: Erna Piſtorius, Käte Mann, Rutch
Schlenker, C. Karner, H. Hanus, E. Stockinger Funkorch.
Offen=
bach: Ouv. Die ſchöne Helena. — Lehar: Wolgalied aus Zarewitſch.
„Die Ver=
Gilbert: Ja, die Liebe, aus Katja, die Tänzerin.
Noack: Ma=6
M. Heye.
lobung”, Hör=Luſtſpiel in 1 Akt von
rionettenparade. — Reutter: Seelenbündnis Couplet. — Benatzk:
Patience. — Reutter: Auf einmal gehts Tickeltackel. — „Die Perle
Schwank in 1 Akt von M. Heye. u. a. m. O 22.40: Sportfunk.
Berlin.
Sonntag, 18. Sept. 9: Morgenfeier. O 11.30: Uebertr. der
Einweihungsfeierlichkeiten des Tannenberg=Nationaldenkmals bei
Hohenſtein in Oſtpr.: Begrüßungsanſprache: Generalmajor Kahns.
Es antwortet der Reichspräſident von Hindenburg. O 13.30:
Feld=
gottesdienſt. Uebergabe des Denkmals an den Generalfeldmarſchall
v. Hindenburg. O 14.30: Poſaunenchor. — Altdeutſches Grablied
zum Gedächtnis der Gefallenen. O 15.30: Märchen: Der glückliche
Prinz, gel. von Lucie Mannheim. 16.15: P. Lindenberg:
19.05:
ugendphilatelie. o 17: Kapelle Gebr. Steiner.
Bibliotheksrat Balcker: Das deutſche Bibliotheksweſen der
Gegen=
wart. 0 19.30: Dipl=Ing. Schneider, Vizekonſul von Paraguay:
Paraguay, das Land des Sonnenſcheins und der Früchte. O 19.55:
Dr. Schoeneich: Deutſches Jugendleben im Ausland. 20.30:
Joſeph Plaut unter Mitw. des Funk=Orch. Nicode: Märchen.
Anderſen: Bilderbuch ohne Bilder, vier Erzählungen. — Liliencron:
Der alte Wachtmeiſter. — Morena: Marſch=Potp. — Plaut: Der
Tſchechow: Das Drama.
Kirchgana. Beim Photographen.
— Plaut: Die
Goetz: Ouv. Der Widerſpenſtigen Zähmung
ippiſche Revolution. Das Römerlied auf Lippiſch. Die lippiſchen
Schützen (Volkslied). — Strauß: Klipp,Klapp=Galopp aus Wald=
Tanzmuſik.
meiſter. — Ertl: Waldnixren. 6 22.3
Stettin. 9: Morgenfeier. Anbetung des Heiligen.
Choralvorſpiel. — Preis und Anbetung. Chor der Eliſabethſchule.
Paſtor Langkutſch: Bibelworte. — Händel: Rezitativ und Arie
es. K. H. ,Graumann (Tenor). Am Flügel: Edi Tiedt.
aus
et:
Riltte
Großer Gott. Chor der Eliſabethſchule. — Anſprache:
Paſtor Klütz. — Mendelsſohn: Hebe deine Augen auf. — Stadler:
Mendelsſohn:
Paſtor Langkutſch (Rezit.).
wiegeſpräch.
Der Herr vergißt die Seinen nicht. — Klein: Der Herr iſt mein
Hirt. — Schlußchoral. Am Harmonium: W. Langkutſch.
Königswuſterhauſen. Sonntag, 18. Sept. 18.30: Schach e 19:
Dr. Gertrud Haupt: Frauen um Goethe. O 19.30: Dr. Legewie:
Die ſozialen Inſtinkte bei Tieren und Menſchen: Ehe= und
Familien=
leben
auptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politilk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feulleion Reich und
urt: Dr. Eugen Buhlmann
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für
r den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauei
ſeratenteil" Wiliy Kuhle.
ſür „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den
Druck und Verlag: C. C. Witt ich — ſämilich in Darmſtadt.
Für unverlangte Mannſlripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommen.
Die heutige Nummer hat 22 Geiten
4
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Der Einfuhrhandel wie die Großmühlen bekundeten zwar in der
Berichtswoche angeſichts der billigen Auslandsforderungen noch etwas
Kaufluſt, im allgemeinen iſt der Geſchäftsumfang aber hinter dim
Vor=
wochen zurückgeblieben, da die große kanadiſche Ernteſchätzung zur
Zu=
dückhaltung mahnt. Einige Umſätze erfogten zuletzt in Manitoba III
und IV September/Oktober=Abladung zu Fl. 14,20 bzw. 13,45 (1 Fl.
1 holl. Gulden — 1,6856 RM.), in Kanſas II, September, zu Fl. 14,02
bis 14,10, in Red Winter II zu Fl. 13,95 und in Kanſas II ſeeſh.wimmend
zu Fl. 14,B, alles fracht= und verſicherungsfrei Rotterdam, ſowie in
Plataweizen, 79 Kg., rheinſchwimmend zu Fl. 14,75 fracht= und
ver=
ſicherungsfrei Mannheim. Der etwas mehr als bisher angebotene
in=
ländiſche Weizen befriedigte wegen ſeines großen Feuchtigkeitsgehaltes
und niedrigen Hektolitergewichts bei dm geforderten Preiſen gegemüber
den trockenen kleberreichen Auslandsweizen nur wenig. Immerhin
erfolgten Abſchlüſſe in inländiſchem Weizen zu 27 Reichsmk. ab ſüdd.
Stationen. Die Forderungen lauten für badiſchen und württembergiſchen
Weizen auf RM. 77,25—38, baheriſchen RM. 28—28,25, rheiniſchen
MM. 27,60—27,75 und mitteldeutſchem RM. B,25—28,40, für klamme
Ware auf RM. 25 franko Mannheim. Inländiſcher Roggen lag feft;
es zeigt ſich eine gewiſſe Verknappung in effektiver Ware. Abſchlüſſe
erfolgten ab Pfälzer Stationen zu RM. B,10—25,40 die 100 Kg.
Einiges wurde auch für Saatzwecke gekauft. Der Mittelrhein kaufte
Auslandsroggen zu Fl. 11,45—11,60, je nach Lieferzeit. Gerſte war im
Preis gut gehalten und ſoweit beſonders gute Beſchaffenheiten an den
Markt kommen, werden ſie vielfach über Börſennotiz bezahlt. Man
fordert für die 100 Kg. pfälziſche Braugerſte RM. 28—28,75, badiſche
RM. 2—77,75, rheinheſſiſche RM. 27,25—27,75, inländiſche Futtergerſte
RM. 22—24, waggonfrei Mannheim. Ausländiſche Braugerſte läßt
zurzeit keine Rechnung, amerikaniſche Futtergerſte war für September=
Oktober=Abladung mit Fl. 11, fracht= und verſicherungsfrei Mannheim
angeboten. Das Hafegeſchäft blieb unentwickelt, da zwar beregnete
feuchte Ware, aber wenig gute Qualitäten angeboten wurden. Man
verlangt für ſüddeutſchen prompten Hafer RM. 21,50—23, für
aus=
ländiſchen RM. 23,75—24,50, für beregnete ſüddeutſche Ware RM. 18,50
bis 19. Mais lag ruhiger als in den Vorwochen. Am Mehlmarkt halten
die Käufer zurück, da ſie von den niedrigen Terminkurſen verbilligende
Wirkung arwarten. Die Mühlenforderungen blieben unverändert.
Futtermittel lagen ruhig, doch erhielt ſich Nachfrage für Müihlenartikel
auf nahe Sichten. Man verlangte für 100 Kg. Nachmehl RM. 24—25,
Futtermehl RM. 17,5, Weizenkleie RM. 13—13,75 Roggenkleie RM
14—15, je nach Lieferzeit, Biertreber und Malzkeime RM. 16—17,
Rapskuchen RM. 16,50—17. Von Rauhfutter bedang Wieſenheu, loſe,
RM. 7,50 (7,.20—7,80), Luzerneklee vergoren RM. 8,8—9,8, unvergoren
8,4—8,8, Preßſtroh RM. 4,4—4,8, gebundenes Stroh RM. 3,8—4,2.
Von Hülſenfrüchten koſteten neue Linſen, je nach Beſchaffenheit 45—60.
Vom ſüddeutſchen Tabakmarkt.
Von neuen Sandgrumpen ſind kleine Mengen zu RM. 50 der Ztr.
verkauft worden, friſche Tabake vom Feld wurden zu 8—15 Pfg. das
Pfund eingewogen. Rippen blieben geſucht und haben im Preiſe et vas
angezogen. Der größte Teil der 19N7er Tabakernte iſt jetzt unter Dach.
s iſt ein blattiger leichter Tabak, der infolge von zu wenig Sonne
zum Teil nicht ausgereift iſt. In qualitativer Hinſicht mangelt ihm
Geſchmack. Infolge der vielen Niederſchläge hat ſich vielfach Roſt gezeigt,
der die Beſchaffenheit herabdrückt. Da der Tabak ſehr leicht iſt, dürfte
auch das Erntequantum nicht den Erwartungen entſprechen. Es bleibt
nunmehr abzuwarten, wie ſich die Tabake am Dach weiter entwickeln
werden. Im ſog. Hanauerland (der Kehler Gegend in Baden) ſpricht
man von einer guten Mittelernte, doch iſt auch dort der
Grumpem=
anfall gering, weil die feuchte Witterung einen großen Prozentſatz
ver=
faulen ließ, die Hagelſchäden haben ſich jedoch nicht ſo umfangreich
er=
wieſen als man anfänglich annehmen zu müſſen glaubte.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. September
Die heutige Samstagsbörſe hatte außerordentlich kleines Geſchäft.
Die weiter paſſive Haltung des Publikums ließ auch die Spekulation
die größte Vorſicht und Zurückhaltung üben, und ſie zeigte keine Neigung,
ſich über den Sonntag neu zu engagieren. Verſchiedene Realiſationen
zum Wochenſchluß verurſachten überwiegend kleine Kursrückgänge, da
die Aufnahmeluſt des Marktes gering war. Eine gewiſſe Rolle ſpielte
dabei die Tatſache, daß am Geldmarkt die Nachfrage noch ziemlich groß
war. Ohne Beachtung blieben auch heute der bevorſtehende Abſchluß
der 30 Mill.=Dollar=Anleihe der Preußiſchen Staatsbank und die
be=
friedigende Lage der Eiſeninduſtrie, die über ausreichende Beſchäftigung
berichtet. Auch die Beilegung des Lohnkonfliktes in der Textilinduſtrie
übte keine Wirkung aus. Gegen die geſtrige Abendbörſe verzeichnete
die Mehrzahl der Papiere kleine Kursrückgänge bis zu 1%. Stärker im
Angebot lagen J. G. Farben mit minus 20 und Scheideanſtalt mit
minus 2U 0 Gut behauptet blieben Nordd. Lloyd, Zellſtoff Waldhof,
Gelſenkirchen und Phönix. Für Commerzbank beſtand etwas Nachfrage
(plus 2:/,%). Ph. Holzmann in Nachwirkung des Berliner Bauprojekts
weiter etwas geſucht und erneut 1% höher. Außerordentlich lebhafte
Nachfrage herrſchte wieder nach Voigt & Haeffner, die bei mangelndem
Angebot eine ſchrfe Kursſteigerung um 25% erfuhren. Nach den
ent=
ſchiedenen Abwehrmaßnahmen, die in der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung
beſchloſſen wurden, ſcheint die Gumpelgruppe eine weitere Stärkung
ihrer Poſition für die kommende Generalverſammlung durch Aktienkäufe
zu verſuchen. Am Rentenmarkt blieben Zolltürken und Anatolier gefragt.
Etwas Geſchäft konnte ſich wieder in Ruſſen entwickeln. Ablöſung
ver=
nachläſſigt. Im weiteren Verlaufe ging das ohne hin kleine Geſchäft
noch mehr zurück. Die allgemeine Stimmung wurde jedoch etwas
freund=
licher auf die Abſicht des Kohlenſyndikats, einen neuen Antrag auf
Kohlenpreiserhöhung zu ſtellen. J. G. Farben lagen auf Deckungen
2% höher. An der Nachbörſe wurde die Stimmung lebhafter, ausgehend
von dem ſtürmiſchen Geſchäft in Voigt & Haeffner=Aktien, die bis 234.—
anzogen. Tägliches Geld 7%. Am Deviſenmarkt lag die Mark weiter recht
feſt. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1980, gegen Pfunde 20,431,
London=Paris 123,02, Madrid 28,54, Mailand 89,36.
Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 14. September 1927.
B=
auf den Stichtag des 14. September berechnete
Großhandelsindexuffä=
des Statiſtiſchen Reichsamts iſt mit 139. 8 gegenüber der Vorwoſo=
(139.,6) nahezu unverändert.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 17. September.
Die Geſchäftsloſigkeit des Vormittagsverkehrs war auch zum
offi=
ziellen Börſenbeginn noch nicht überwunden. Das Fehlen der Aufträge
macht ſich an Samstagen immer noch ſtärker bemerkbar als ſonſt. Die
Spekulation realiſierte zum Wochenſchluß, ſo daß die erſten Kurſe, ſoweit
ſie überhaupt zuſtande kamen, überwiegend Abſchwächungen von 1 bis
Prozent aufweiſen. Trotzdem war die Grundſtimmung ſchon von
Beginn an ziemlich freundlich, da einige anregende Meldungen die
Börſe beſchäftigte. So ſoll der Kaliabſatz im September recht befriedigend
ſein, der heute erſcheinende Diskontobericht optimiſtiſch gehalten und
der erſt am Montag herauskommende Reichsbankausweis vom 15.
Sep=
tember eine Entlaſtung aufweiſen. Die Senſation der heutigen Börſe
war die Kursbewegung der Voigt & Häffner=Aktien. Man ſieht
ent=
ſchieden in den heute bekannt gewordenen Abwehrmaßnahmen (2½
Mil=
lionen neue Vorzugsaktien) eine Schwäche der Verwaltung gegenüber
der Oppoſition. Anfangs mit plus notiert, wurden ſie gegen 12 Uhr auf
Baſis von 215% im Freiverkehr gehandelt, was einem Kursgewinn von
zirka 30% gegen den geſtrigen Schlußkurs entſpricht. Anleihen liegen
heute ſehr ruhig. Ausländer überwiegend weiter feſter. Türken lebhafrer.
Oſterreichiſche Vorkriegsprioritäten weiter hauſſierend. Anatolier eher
ruhig. Der Pfandbriefmarkt liegt ohne Geſchäft, aber überwiegend
ge=
beſſert. Auch am Deviſenmarkt liegt das Pfund international weiter
ſehr feſt. Der Dollar iſt ſtark angeboten und unter den Kurs von 4,20
heruntergegangen. Am Geldmarkt war Tagesgeld weiter geſucht. Der
Satz ſtellt ſich auf 5½ bis 7%; für erſte Firman allerdings auch darunter.
Sonſt blieben die Sätze unverändert. Nach den erſten Kurſen zunächſt
ruhiger, ſetzte ſich von Spezialwerten ausgehend allegemein eine
Be=
feſtigung durch. Lebhafter lag der Stahlmarkt, Siemens, Gesfürel
Rheinſtahl, Glanzſtoff, Bemberg uſw. Der Einheitskurs für Voigt &
Häfner iſt auf 230% und Geld repartiert feſtgeſetzt worden.
Bis zum Schluß der Börſe hielt die freundliche Tendenz an, ſo daß
die Kursbeſſerungen ſich fortſetzen konnten. Die Börſe ſchloß zu den
höchſten Tageskurſen. Auch an der Nachbörſe fanden Befeſtigungen
ſtatt. Gegen 1.30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: Zellſtoff
Wald=
hof 317, Ver. Glanz 73, J.=G. Farben 306½, Schultheiß 4B3, Oſtwerke
404, Rütgerswerke 102½, Deutſche Erdöl 153½, Charl. Waſſer 1421
Bergmann 194½, AEG. 186, Eelektr. Licht u. Kraft 209½, Geſ. f. El.
273, Siemens 297½, Schuckert 205, Rheinſtahl 201½, Oberbedarf 103½,
Mannesmann 176, Harpener 209, Gelſenkirchen 156, Deſſauer Gas 201,
Nordd. Lloyd 153, Hapag 152, Kommerzbank 177. Danatbank 233½,
Dresdener 165, Altbeſitz 55, Neubeſitz 15¾.
Aſchaffenb. Zellſtoff.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin ....
Berlin el. W..
BerlinKarlsru
N.=Briketts.
8.
Breme
ulkan . . . .
remer Wolle...."
Deutſch.=Atlan t. Tel
ſche Maſchinen.
ſch.=Nied. Tel.. .
Deutſche Erdöl. . .
eutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke. ...
Donnersmarckhütte
ynamit Nobel ...."
Elektr. Lieferung. ..
J. G. Farben. . . . . . .
R. Friſter. . . . . . . . .
nau Vorz. . .
Gelſenk. Berg. ... ..
G. f. elektr. Unter,
7..
Halle Maſe
nen.. . .
eſt. . .
Han. Maſch.
Hanſa=Dampfſchf.
205. 17. 9.
4. Hemoor=Zement. . . . 16.
2 17. 9
242.— 2.
141 141.5 Hirſch Kupfer. . ... . f109. 45.875 45.87 Höſch Eiſen.
.. 180,875 Werke.. .
Hohenlohe 23.6 23. 92.25 A. Lahla Porzellan. . . . 09.75 108. 190. Lindes Eismaſch.. . .. 156 A 155.5 Lingel Schuh.
. 83.75 82.— 92.5 Linke u. Hofmann". 110.25 12.— „ Loewe u. Co. ...." 279. 274.25 90.75 90.— C. Lorenz..
... 126. hie 173.
Niederlau 75 174.— 154. 152,75 Ne
Gummi. . . . . 79.— 82.— (Dre
.. 137.25 136.— Rathgeber
gor 86. 87. 118.— 18 mbacher Hütten.. 146.5 44 2 Roſitzer Zucker. . . . .. 85.— — 186.7 Swerke .. . . ."
Se
iwerk .. . . . ." 9. 4‟ . 118 19 13.2 12 Sächſ. Gußſtahl. . . . 1157.
5 56.* 52.125/ 52.5 Siemens Glas.... . 166.— 169. — Ver. Lauſitzer Gla= 34.5 34.5 268.— 270.— Volkſtedter Porzell. 50. 51. — 68 168 2 dreer
Zeſtf. C. Lange 110.25 er Guß
ihl. . . Re 52. 233.— 231.25 Wanderer Werke. ... 261.— 259.—
Deviſenmarkt.
Helſingfors..
lien... ...."
ug ........
bapeſt ...".
Sofia .......
volland. . . . .
Lslo.
Koper
Stockholm. . . .
London. . . . .
uenos Aires.
New York .."
Belgien....."
63 Geld / Br. Geld Brie Geld Brief 2. 0.583/10.6 Ftalien ........" 12.85 22. 2.87/ 22.91 N 59.30 2.16/ 59.* aris .. .. . ..." 16.501 455 6.4 12.44212.46. 12.439/12.4: ſchweiz ... . . . ." 1.1. 80.93 39/ 7. 39 panien. . . . . . . 71. 71.58 2 Da
.... .36 81.36 19 8.20/168.5 R 1.968 1.967 9111.1 1= 1.. 0.497 498 o. 112.39 112. 12.3 zoſlavien .. 325 40 „396 „86 113.( 86/113 081 rtugal ....." 0.56. 0.56 20 20.415 20.455 2.a-
20.413 Athen
594 A 1.7941 1.7 1. Lor
lopel.. 39 Nie 2.1. 2.143 4. 19754 2055 4.19 anada. . .
.. 4. 198 4.20 197 158.455 58.575 58.445 58.5 Uruguah. . . . . . . 4.1761 4. 188 4.226 4.234
Sarmſtädtee u.
Konſervenfabrik Joh. Braun, A.=G., Pfeddersheim bei Worms, 72,
Reingewinn von 1926/27 in Höhe von 50 257 (26 487) RM. wird wied
vorgetragen, eine Dividende alſo, wie gemeldet, wieder nicht vertei,
Die Beſtände konnten weſentlich vermindert werden, doch ſeien
Preiſe noch gedrückt geweſen. Die Bilanz zeigt bei 1.895 Mill. R72
A.=K. Kreditoren mit 0,17 (0,92), andererſeits Immobilien 0,51 (0,55
Kaſſe, Effekten 0,22 (0,03), Beteiligungen 0 (0,14) und Debitoren 0.03
(0,42) und ſchließlich Vorräte 0,81 (1,73) Mill. RM. Die meiſten Veſ
änderungen in der Bilanz ſind auf die Abſtoßung der geſamten Aktigſnt
der Konſervenfabrik Johann Braun, A.=G., in Braunſchweig, zu
beu=
ſtehen. Die bisherige Produktion dieſes Werkes werde in dem erweu
terten Pfeddersheimer Betrieb fortgeſetzt. Im laufenden Jahre könup
man infolge Herabſetzung der Verbrauchsabgabe für Zucker ab 1. Augu
auf die Hälfte eine weitere Geſchäftsbelebung erwarten.
Meif Soe.
Sont.
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Feierſchit
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Melicke.
Die Abwehrmaßnahmen der Boigt u. Haeffner A.=G., Frankfum
a. M. Der A. R. beſchloß zur Abwehr gegen den neuen Großaktionön
folgendes: Der A. R. hat einſtimmig beſchloſſen, ſich mit allen ihm=
Gebote ſtehenden Mitteln gegen die drohende Überfremdung der Geſei=” xu dei 10ſc
ſeta niche ie
Biaien beie.
ſet, iu ime
gitrkrilele
berkeiſchren
uerunf
merbreitet 1
ſchaft zur Wehr zu ſetzen. Er wird einer auf den 10. Oktober einzubch
intereſſen de
rufenen a.v.H. V. der Geſellſchaft vorſchlagen, das A.=K. um 2,5
Mii=
wumeſer betre
RM. durch Ausgabe von 2 500 auf den Inhaber lautenden neuen
Voy=
zugsaktien über 1000 RM. mit 1/, Gewinnberechtigung für das 0
ſchäftsjahr 1927 unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der
Aktit=
näre zu erhöhen und in Verbindung hiermit das Stimmrecht d
ſtehenden Vorzugsaktien I.—U derart umzugeſtalten, daß die Vorz
aktien über 20 RM. fortan ſechs Stimmen und bei der
Beſchlußfaſſu=
über Anderung der Satzungen, Beſetzung des A. R. oder Auflöſung Eü- / umhen e
Geſellſchaft 60 Stimmen haben. Die neuen zu ſchaffenden 2,5 Millionm=
RM. Vorzugsaktien ſollen eine Vorzugsdividende von 7% mit Nay=Pchuſchung e
zahlungsrecht genießen mit der Maßgabe, daß ſie für das 1%o, das an d
Stammaktionäre über 70 hinaus zur Verteilung gelangt, 14% Din=ſ mtüuß bekanntgeben.
dende, jedoch nicht mehr als insgeſamt 10% erhalten und daß ſie an eine
etwaigen Liquidationserlös der Geſellſchaft vor den übrigen
Vorzug=
aktien und Stammaktien mit 120% teilnehmen. Sie ſind außerdem vcnſ uu dem Schweinemarl
1937 an zu 1200 einziehbar. Der A.R. iſt zu dieſen Beſchlüſſen geko
n=
zugeführt 386 Sd
men, weil er für die Zukunft Abſichten des Neuaktionärs befürchten mu ,” wune wurden verkauft
die nicht im Intereſſe der Geſellſchaft liegen.
Fait von 15 bis 30 Mar
Elektrizitäts=A.=G. vorm. W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a. 2.
Nach dem Geſchäftsbericht für das abgelaufene Jahr 1926/27 hat ſi
Pro
die Beſſerung der allgemeinen Wirtſchaftslage auch bei den der
Geſoi=
ſchaft naheſtehenden Unternehmungen günſtig fühlbar gemacht; Teſl ſieliner Produktenbet
ft eine au=
Ende 1925 und Anfang 1926 zurückgegangenen Betriebsleiſtungen
nündiſche Weiz
fuhren eine nennenswerte Steigerung, ſo daß die Vorjahreszahlen
allgemeinen erreicht und zum Teil überſchritten wurden. Dieſe E—ℳ efnedigung des
wicklung hat ſich im neuen Jahre weiter fortgeſetzt. Die Inſtandſetzung =/ unehöhere Preiſe und
arbeiten als Nachwirkungen der Kriegs= und Nachkriegsjahre verurſacht,
jedoch vermehrte Ausgaben, ebenſo die zunehmende Ausdehnung A.
Werke und die ſich erhöhenden Leiſtungen, welche erſt allmählich e5
ſprechende Erträgniſſe bringen. Trotzdem konnten die Geſellſchafter,
denen Lahmeher beteiligt iſt, ihre Dividenden aufrecht erhalten. Di ſie
Erträgniſſe ſowie die gute Beſchäftigung der Bauabteilungen ermäſ
lichen die Dividendenerhöhung von 9 auf 10 Prozent. Zur Stärkung mr
eigenen Betriebsmittel, zur Befriedigung der Bedürfniſſe der Tocht ve
unternehmungen und zur Bereitſtellung von Mitteln für neue Unt
v=
nehmungen wurde die bereits gemeldete 6%ige Anleihe in Höhe vur
15000000 Schweiz. Franks abgeſchloſſen. Nach 43070 RM. Abſchre
öhung de*
herichtet aus W
lätten füngſt Sd
ig des deutſe
un zu treffen.
eten unloh
geleite
nunmehr geſchehen, u
Aufſichtsratstantieme entrichtet und 90 397 RM. vorgetragen werden.
Brown Boveri A.=G., Mannheim. Die a.v. G.V. die unter dern
Vorſitz von Direktor Funk ſtattfand und in der 13 333420 RM. Alnes
vertreten waren, mußte einberufen werden, weil von dem Recht den
Umtauſchs der V.=A. in St.=A. nicht reſtlos Gebrauch gemacht worden
war. Die auf den 31. 12. 1926 gekündigten Vorzugsaktien ſollten bis;
demſelben Termin in St.=A. umgewandelt werden. 19600 alte Vorzuckr
aktien waren nicht umgetauſcht worden. Um dieſen Betrag ſoll auch d0
A.=K. erhöht werden, damit die vorgeſehene Höhe von 15 Millione!
RM. erreicht wird. Die G.=V. beſchloß, 98 Aktien a 200 Mark auszugeb
unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts und dividendenberechtä
vom 1. Januar 1927. Die Aktien werden zu pari ausgegeben und von dei
Reichskreditgeſellſchaft übernommen. Das Aufgeld fließt der Geſellſche‟
zu. Entſprechend wurden die Satzungen geändert,
Die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und Abgaben. Ne
der Ueberſicht der Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und A.
gaben ſind im Auguſt an Beſitz= und Verkehrsſteuern 411 666 320 R,
an Zöllen und Verbrauchsabgaben 248 082 903 RM. aufgekommen.
entſprechenden Zahlen für die Zeit vom 1. April 1927 bis 31. Au
27 ſind 2 323 G73 118 RM., bzw. 1 210 558 553 RM. Im Reichshau.
haltsplan iſt die Einnahme an Beſitz= und Verkehrsſteuern für d‟
ru
Rechnungsjahr 1927 veranſchlagt auf 5 305 000 000 RM., die E
in Zöllen und Verbrauchsabgaben auf 2 445 000 000 RM. Zur 2
S.
reichung der Hälfte des Jahresſolls fehlen alſo noch rund 350 W
lionen, die im September aufkommen werden. Die Entwicklung E
rechtigt zu der Hoffnung, daß die dem Reiche in der nächſten Zeit EI
vorſtehenden Mehrbelaſtungen getragen werden können.
Hanee
a)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl
Ausloſ. Sch. I. Teil
II. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .. .
Dt. Schutzgeb.=
Anl. . . . . . . . . . . ."
b) Ausländiſche
6% Bos. E. B. 1914
50 „L.Inv. 1914
4½%
98 ...."
4½
12...
4% Bosnien ...
5% Bulg. Tabak. 02
½%Oſt. Staatsr
v.1913, Kdb. 1918
4,
Sil
41/.% Oſt
Goldr
4% Oſt. Goldren
Innsbr. 9
4½ Oſt. einh. R. /1
3% Port. (Spz.) III
5% Rum.am. R.0‟
13.
4½%,0
am R. kon
4½ „am. R 05
Fürk. (Adm.)03
agd.
unif. 19
1911 Boll.
54.3
15.7
9.4
4½¾Ung. St. 191
Innsbrabl.
Ung. St. 191=
41
Ung. St. 1914
JInnsbr. A
2 Ung. Goldr. ..
6 Ung. Goldr.
lt. Innsbr. Abk.)
4% Ung. Staatsr.
v. 10
4¾Ung. Kronr. . . .
3%0 Ung. Eiſ. Tor ..
Außereuro=
päiſche
½Mex.amn.t.abg.
„ äuß. 99
zold04ſtf.
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4½%, Irrigat.
5% Tamaulipas I „
Sachwert=Schuld
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
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10%Berl. H.=Bk. G
6% Berl. St. Go
armſt. St.G.
*
. Hyp.=Ban
Meining. Goldpf
% Dresd. St.=G.
% Frkf. St.=G.. . .
8% Frif. Hyp.=Bk.
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7% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
br.=Bk.
Vf=
Goldpf
zoldpfb
i Dior-91
6% Fr
Goldpfbr
„
Sfbr. Bk.
rkf.
7% H.-St.=Gold
anl. . .
8%
beſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
beſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr. ....
8%Klöckn.=Werk.26
10%Komm. Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl. ....
8% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe
8% K. Landesban
nſt. Reihe II
8% Ldwgshf. Stadt
..
„KraftHöch
Mainz.=St.=
Mannh. St.=G.
nnh. St.=G.
wo.
.St. Gld
8% Pfälz. Hyp. Bk.. . . . .."
älz. Hyp.=Bk.
8
Idpfbr. ...."
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
pfbr.
orzh. St.-C
89
6 Pirmaſ. St.
%⁄ Pr. Ce
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8
Centr.=St.
ſchafts=Goldpfb
7%0 Pr. Centr.=St.
hafts=Goldpfbr.
8%Rh.
p.=Bk..
Gfe
....
„
49
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Rh. Stahlw.
*
10%Rh.=Weſtf.=B.
„g.
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8% Südd. B.=Cr. B
Goldpfdbr.
720 V. Stahlw.
Düſ=
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Hyp.-Gld.
obl. mit Option
V. Stahlw.
Düſ=
eldorföyp..Gd.. ohne Option
26 Viag( V. Ind.=
Unt. Bln.) 27...
9.1
82.6
b. Gold /101
98.5
m
100.5
102
98.75
94
89.5
Diaft
& Häffner
Holdobl
80
Zürttk
Bank Goldpfbrf.
97.5
22.1
Ohne
Zins=
berechnung
Bdw. Kohl 23 126.5
6% Großkr. Mannh.
Tohl. 23 ....."
6%Heſ. Brk.=Rg.
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8.
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5% Pr. Kaliwert.
—
%⁄ Pr. Roggenn
5% Südd. Feſt. B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Handelsb.
Bahr.
hp. u. Wechſ
Zerliner Hyp.=Bk.
rf. 6y
Bk. .
Frkf. Pfandbr.=Bk.
damb. Hyp.=Bk.
Necklb. Hyp.=u. Wk
Meining. Hyp.Bk.
Kordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
uß. Bod.=Cr.=
Zr. Cent.=B.=Cr.
reuß. Pfdbr.=B
hein. Hyp.=B..
Wſtf. B.=Cr.=B.
üdd. Bodenkr.. . .
Württ. Hyp. Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
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2,6% Alte Oſt. Südb.
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„Intern. Bank
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Pr. Bo.=Creditba
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Reichsbank=Ant.
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hein=Hyp.=Bk
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Oſterr. Creditanſt. .
Wiener Bankverein! —
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Bergwerks=Akt.
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Eſchw. Bergw. . . . /215
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Rhein. Braunk. . .
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Tellus Bgb.
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Ver. Stahlwerke. 126.75
Fnduſtrie=Akt.
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Dt. Eiſenhandel. .
Deutſche Erdöl
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Faber Bleiſtift.
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Felten & Guilleau.
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Hafenmühle, Frkft. 143
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Knorr, Heilbronn
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Maſch.
Boigt & Haeffn
1. Seil
Wanß & Freytal
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Aſchaffenbg
Zellſt. Memel..
Zellſt. Waldhof
Zucker f. Rheingau
93.5
294.2
9
16
Bir die ſt
Sders un
de Jeſiger
Ein Leigeh
2i Bedin
w M
Eiter
Inge
Mpre
Aumsta
e1.
Ditet
Nin ih
Fl.
101
170
A.
A.
Uh,
Oets
—
Bie
Transport= und
Berſicherungs=Akt.
12
Dt. Reichsb=
1 Dt. Eiſen!
fA. Lokalb. u. Kraft
Schantung E. B.
Südd Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd Lloyd..
Darmſtädter Werte
Frrft. Allg. Ver).
Frankonia Rüchv.
151
1545
316
A.
*
1.5
151.76
*
NA
145
2e
Bahnbeda=
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ...
40
Gebr. Lußz
Motorf. Darmſt.
145
Gebr. Roeder
BenulethEEllenb
[ ← ][ ][ → ] Nummet 259
„ohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnungen
en in der Zeit vom 4. bis 10. September im Ruhrgebiet an ſechs
faitstagen 2189186 Tonnen Kohle gefördert gegen 2133489 Tonnen
teer vorhergehenden Woche in ebenfalls 6 Arbeitstagen. Die
Koks=
ngung ſtellte ſich in den 7 Tagen der Berichtswoche (in den
Koke=
ei wird auch Sonntags gearbeitet), auf 521 108 Tonnen gegen 517901
ien in der vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf
6 Tonnen gegen 65415 Tonnen in 6 Arbeitstagen. Die arbeits=
—he Kohlenförderung betrug in der Zeit vom 4. bis 10. September
:64 Tonnen gegen 355582 Tonnen in der vorhergehenden Woche
Srbeitstägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 74444 Tonnen gegen
g 6 Tonnen, die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 10 546
nen gegen 10902 Tonnen. Die Zahl der wegen Abſatzmangel
ein=
ten Feierſchichten ſtellte ſich auf 27819 Tonnen (arbeitstäglich
Tonnen) gegen 53 548 Tonnen (8925Tonnen) in der vorhergehenden
e.
9wm Roheiſenmarkt. In der Sitzung des Roheiſenverbandes wurde
Narktlage beſprochen und berichtet, daß die Abſatzverhältniſſe auch
tarhin befriedigend ſind. Indeß macht ſich in letzter Zeit der aus=
Iche, beſonders der engliſche Wettbewerb durch Preisunterbietungen
IBemerkbar. Infolgedeſſen wurde beſchloſſen, die Preiſe für
Hematit=
iſen, Stahl und Spiegeleiſen um 3 bis 6 RM. pro Tonne je nach
wiss und Verkaufsgebiet zu ermäßigen. Der Verkaufspreis für Hematit=
4) iſen I wurde mit 1 RM. unter demjenigen für Hematit feſtgeſetzt.
Zuſammenſchluß in der deutſchen Zigaretteninduſtrie. In Verfolg
Gekannten von Geheimrat Zentz, dem Vorſitzenden des Verbandes
Deutſchen Zigaretteninduſtrie eingeleiteten Beratungen haben ſich
ſtirn mehr als drei Viertel der in der deutſchen Zigaretteninduſtrie
Henden Betriebe, die über die Hälfte der geſamten Produktion
um=
ſer, in eine Reichsgemeinſchaft Deutſcher
Zigaret=
nFabriken zuſammengeſchloſſen. Einſtimmig wurde auf der
turng am 15. September in Berlin ein umfaſſendes Programm
an=
ormmen, daß die erſtrebte Geſundung aller Teile des
Zigarettengewer=
herbeiführen und gleichzeitig die zuverläſſige Sicherung des
ieraufkommens gewährleiſten ſoll. Die Vorſchläge werden in dieſen
mii den zuſtändigen Miniſterien und den geſetzgebenden
Körperſchaf=
anterbreitet und dann veröffentlicht werden. Mit der Vertretung
Intereſſen der Reichsgemeinſchaft wurde Miniſterialdirektor z. D.
ſelmoſer betraut."
dwhöhung der amerikaniſchen Einfuhrzölle für deutſchen Stahl?
wiss berichtet aus Waſhington, die amerikaniſchen
Metallinduſtri=
mi hätten jüngſt Schatzſekretär Mellon erſucht, Maßnahmen zur
Ver=
ſdirung des deutſchen Stahl=Dumpings in den Vereinigten
tiken zu treffen. Sie ſchlügen eine Erhöhung der Einfuhrzölle für
gtſhen Stahl vor, wegen der von den deutſchen Produzenten
an=
wirideten unlohalen Methoden. Mellon ſoll gefordert haben, daß eine
ſterſuchung eingeleitet und ihm ein Bericht unterbreitet werde. Das
runmehr geſchehen, und Mellon werde in einigen Tagen ſeinen
ſtſchluß bekanntgeben.
Viehmörkte.
Aaif dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am 17. ds. Mts
den zugeführt 386 Schweine. Verkauft wurden 298 Stück;
Milch=
weine wurden verkauft das Stück von 7 bis 11 Mark, Läufer das
ſta von 15 bis 30 Mark.
Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 17. September. Heute kam am
duiktenmarkt eine ausgeſprochen feſte Stimmung zum Durchbruch.
3inländiſche Weizenangebot iſt wieder geringer geworden, reicht aber
Befriedigung des hier vorhandenen Bedarfs voll aus. Das Ausland
erte höhere Preiſe und im Anſchluß daran hob ſich auch hier das Preis=
Sonntag, den 18. September 1927
Seite 18
nibeau um etwa 2 Mark. Umſatz fand in ausländiſchen Weizen kaum ſtatt.
Auch am Lieferungsmarkte erreichte das Geſchäft keinen größeren
Um=
fang. Roggen iſt in den Auslandsofferten gleichfalls feſter gehalten.
Vom Inland war das Angebot ſowohl in Waggon= als auch in Kahnware
tußerordentlich gering. Das knappe Material wurde von den ſchwach
verſorgten Mühlen zu 2—3 Mark höheren Preiſen als geſtern
auf=
genommen. Das Fehlen von Angebot von andienungsfähigen Quali
täten hatte am Lieferungsmarkt für den laufenden Monat größere
Deckungskäufe zur Folge, ſo daß ſich der Preis um 4 Mark befeſtigen
konnte. Auch die ſpäteren Monate waren um 3 Mark im Preiſe erhöht.
Weizenmehl hat bei geſtrigen Preiſen etwas Geſchäft. Roggenmehl iſt
beſſer gefragt, vereinzelt ſind auch höhere Preiſe zu erzielen, doch ſind
die Preiſe mit denen für das Rohmaterial ſchwer in Einklang zu bringen.
Hafer und Gerſte haben unveränderte Marktlage, Kleie ruhig,
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Weizen: Auf Grund der vorliegenden hauſſelautenden kanadiſchen
Ernteſchätzungen und der niedrigen Winnipeger Notierungen ſowie der
umfangreichen Ankünfte im Nordweſten nahm der Weizenmarkt zum
Wochenſchluß einen ſchwachen Verlauf, zumal für Argentinien
wohl=
tuende Regenfälle vorausgeſagt werden und man mit einem
baiſſegün=
ſtigen Ausweis der ſichtbaren Vorräte rechnet.
Mais: Auch Mais tendierte unter dem Eindruck der günſtigen
Ernteſtandsberichte, ſowie in Uebereinſtimmung mit dem Rückgang der
Lokopreiſe ſchwach. Das Inland war in mäßigem Umfange als
Ab=
eber am Markte. Man erwartet einen baiſſegünſtigen Ausweis der
ſichtbaren Vorräte.
Roggen. Der Roggenmarkt trug zunächſt ein ſtetiges Gepräge; erſt
gegen Schluß des Verkehrs kam es zu Preisrückgängen, für die auch die
hinter den Erwartungen zurückbleibende Exportnachfrage und die
here Haltung Winnipegs mitbeſtimmend waren.
Hafer: Bei Hafer waren heute Abgaben der Lokofirmen zu
beobach=
en
Die niedrigen Notierungen der nordweſtlichen Märkte löſten
Ver=
ſtimmung aus.
Schmalz: Im Einklang mit der ſchwachen Haltung des Maismarkts
und den niedrigen Schweinenotierungen kam es am Schmalzmarkte zu
einem Preisrückgang. Das ſchleppende Lokogeſchäft löſte Verſtimmung
aus.
Baumwolle: Die feſtere Haltung Liverpools wirkte am
Baumwoll=
markte anfangs anregend. Lebhafte Deckungen und Käufe des Handels
hatten ein Anziehen der Notierungen zur Folge. Im Verlaufe gingen
aber die erzielten Preisgewinne, zum Teil unter Realiſationen und
Hedgingverkäufen für ſüdliche Rechnung, verloren, die angeſichts der
Zunahme der Ankünfte und der im allgemeinen günſtigen Witterung
vorgenommen wurden.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 125½, Dez. 128½, März 131½;
Mais: Sept. 90, Dez. 92½, März 95½; Hafer: Sept. 45½, Dez.
47½: März 49½: Roggen: Sept. 93½, Dez. 95½, März 99½.
Schmalz: Sept. 12,57½, Okt. 12,60, Jan. 12,95.
Fleiſch: Sept. 12,10, Okt. 12,10, Jan. 12,70; Speck: loko
12,50; Schweinezufuhren: Chicago 2000, Weſten 20000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 17. Sept.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 137½, hart 139½; Mais: neu
ank. Ernte 99; Mehl; ſpring wheat clears 6,50—7,00; Fracht:
nach England 2,3—2,9 Schilling, nach dem Kontinent 14 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,35; Talg: extra 8.
Kakav. Die Kakaobörſe war heute geſchloſſen.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die Reichsbank hat mit der Notenbank don Belgien, der Banque
Nationale de Belgique, Brüſſel, ein Abkommen getroffen, auf Grund
deſſen die Girokunden der Reichsbank Oberweiſungen in Belgas durch
Einreichung von Auslandsgiroſchecks vornehmen können. Der Verkehr
wird ſ ofort aufgenommen.
Nach einer Mitteilung der Verwaltung bei Daimler=Benz iſt die
Geſellſchaft zur Zeit gut beſchäftigt. Daß der Umſatz im Auguſt mit
14 Mill. RM. um eine Mill. MM. gegenüber dem Vormonat
zurück=
geblieben ſei, erkläre ſich aus den Umſtellungsarbeiten. Die
Arbeiter=
zahl habe ſich ſeit April von 9000 auf 14000 vermehrt.
In der Zeit vom 4. bis 10. September trafen im Lübecker Hafen
insgeſamt 7727 Tonnen Steinkohle ein, während ſich die Ankünfte in
der Vorwoche auf 13881 Tonnen beliefen. Sie ſetzten ſich mit 4468
13881) Tonnen aus Ruhrkohlenlieferungen, die über Emden eintrafen,
ſowie mit den reſtlichen 3259 (0) Tonnen aus Lieferungen aus England
zuſammen.
Wie wir erfahren, wird der Beginn der deutſch=tſchechiſchen
Handels=
vertragsverhandlungen, der für den 20. September in Ausſicht
genom=
men war, auf den 26. September verſchoben.
Die deutſch=belgiſchen Zementfabrikanten hielten erneut eine
Be=
ſprechung ab zwecks der bekannten Regelung des holländiſchen
Abſatz=
kontingents. Eine endgültige Einigung ſteht immer noch aus; doch ſollen
die Belgier nunmehr zu gewiſſen Konzeſſionen bereit ſein.
Der vom eidgenöſſiſchen Arbeitsamt berechnete ſchweizeriſche
Lebens=
haltungsindes betrug Ende Auguſt gleich wie im Vorjahr 160%. Die
Indexziffer für Nahrungsmittel allein 157 %.
Die polniſche Zuckerinduſtrie hat ihren Export im erſten Halbjahy
1927 nicht unweſentlich gegen die gleiche Zeit des Vorjahres verringert,
Aus Prag wird telegraphiert: Am 12. Oktober werden in Moskau
über den direkten Frachtenverkehr zwiſchen Rußland, der Tſchechoſlowakei
und Oſterreich Verhandlungen aufgenommen werden, wobei
gleich=
zeitig auch die Rechnungsfragen erörtert werden ſollen.
Der Wochenausweis der Bank von Frankreich weiſt eine Abnahme
des Banknotenumlaufes um rund 226 Millionen Franks, eine Zunahme
des Gold=, Silber= und Deviſenankaufes um rund 5685000 Franks und
eine Anbahme der Zuſchüſſe an den Staat um 100 Millionen Franks auf.
Die 6 %ige 40 Mill. Franks=Anleihe von Elſaß=Lothringen, die in
dieſen Tagen in der Schweiz und in Holland zur Zeichnung aufgelegt
wurde, iſt vielfach überzeichnet worden, ſo daß die Zuteilung eine
Re=
duzierung erfahren wird.
Die engliſche Regierung veröffentlicht heute ein Weißbuch über das
Anwachſen der britiſchen Staatsſchuld ſeit dem Jahre 1924. Darnach
ſind die Geſamtverpflichtungen bis zum Jahre 1926/27 auf 7652687 904
Pfund angewachſen. Die Staatsſchuld zeigt gegenüber dem Vorjahre
eine Vermehrung um 30 021 875 Pfund, was vornehmlich auf die
Um=
wandlung von kurzfriſtigen in langfriſtige Anleihen zurückzuführen iſt.
Die Förderung der Kohlenminen Groß=Britanniens in der am 3.
Sep=
tember beendeten Woche ſtellte ſich auf 4880900 Tonnen, was einen
Zunahme um 198900 Tonnen gegenüber der Vorwoche entſpricht.
Nach einer Veröffentlichung des auſtraliſchen Tarifamtes, ſtellt dey
diesjährige Reisanbau in Auſtralien ſich als ein wirtſchaftlicher Erfolg
heraus. Das Amt empfiehlt einen beſonderen Zoll auf ungereinigten
Reis, um den Reisbauern die Sicherſtellung des Inlandmarktes zu
ermöglichen.
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Architekten einzureichen, woſelbſt die
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Darmſtadt, den 16. Sept. 1927.
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Deutſcher Architekten.
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ketts für Heizung der Büroräume ſoll
in öffentlicher Submiſſion vergeben
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den. Lieferung von Koks und Kohlen
hat zur Hälfte nach Zuſchlagserteilung
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Dezem=
ber 1927, bezw. nach Abruf zu erfolgen.
Angebote per Lieferung frei
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rungsraum — für Koks über Gas= und
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Dienstag, den 20. September ds.
Is., nachmittags 3 Uhr, an die Bür=
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meiſterei Eberſtadt erbeten.
Eberſtadt, den 15. Sept. 1927.
Heſſ. Büegermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
die Schloſſer= und Anſchlagarbeiten,
Nie Lieferung und Aufſtellung von
ta chelöfen,
die Lieferung, das Verlegen und
An=
etzen von Fußboden= und Wandplatten
dre Wohnhausbauten am Fort Philipp,
Bauabſchnitt, ſollen nach Baugruppen
ſerint oder zuſammen an einen
Unter=
imer vergeben werden.
Die Verdingungsunterlagen werden bei
m Städtiſchen Hochbauamt, Zimmer
*2, ſolange Vorrat reicht, gegen
Er=
ung der Auslagen von 3,60 Mk. für die
deiten Nr. 1, 2 Mk. für Nr. 2 und 2,20
* für Nr.8 abgegeben.
Zeichnungen werden nicht verabfolgt.
Fſchloſſene Angebote ſind ſpäteſtens bis
reitag, den 30, September 1927,
vormittags 11 Uhr,
Eei beim Städtiſchen Hochbauamt,
Meier Nr. 27, einzureichen, woſelbſt auch
elfnung der rechtzeitig eingelaufenen
bote in Anweſenheit der erſchienenen
er oder deren mit ſchriftlicher
Voll=
ſcht verſehenen Vertreter ſtat findet.
Mainz, den 16. Sept. 1227. IV.14390
Städtiſches Hochbauamt.
Der Plan über die Herſtellung einer
oberirdiſchen Telegraphenlinie in der
Liebfrauenſtraße in Weiterſtadt liegt bei
dem Telegraphenamt in Darmſtadt von
(14379
heute ab 4 Wochen aus.
Telegraphenbquamt Mainz.
Obſtverkauf
am Schluſſe der landwirtſchaftlichen
Landesausſtellung zu Darmſtadt.
Am Schluſſe der Landesausſtellung
bietet ſich Intereſſenten Gelegenheit, von
den zu dekorativem Aufbau verwendeten
Kernobſt, alſo Aepfel und Birnen, ganz
hervorragende Sorten, kleine und größere
Mengen käuflich zu erwerben.
Als Verkaufstag iſt Mittwoch, der
21. September, vormittags von
8 Uhr ab, vorgeſehen. Das Obſt wird
in Einheitskiſten, von denen jede
durch=
ſchnittlich 33—35 Pfund enthält,
abge=
geben, einſchl. der Kiſte, außerdem loſe,
pfundweiſe. Intereſſenten werden auf dieſe
Belegenheit, preiswertes Obſt erwerben
zu können, aufmerkſam gemacht. (14428
Darmſtadt, den 17. Sept. 1927.
Die Ausſtellungsleitung.
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*24539)
Put
oſt=verſteigerung.
Mittwoch, den 21. September d.
Js., vormittags 9‟, Uhr, wird im
Gaſthaus zum Rheiniſchen Hof zu
Stock=
ſtadt das Obſt von der Inſel Kalters
dem Alten Wörth und dem Georgswörth
im Revier Stockſtädter=Altrhein ſowie
aus Schlag 4 des Reviers Biebesheim;
Donnerstag, den 22. September d
Js., vormittags 10 Uhr, im
Gaſt=
haus zur Krone zu Erfelden das Obſt
von der Neuen Anlage, dem kleinen
Küh=
kopf, dem Schlappeswörth und dem
Kies=
hügel des Reviers Erfelden=Altrhein
los=
weiſe verſteigert.
E8 wird darauf hingewieſen, daß das
erſteigerte Obſt erſt am Tage nach der
Verſteigerung abgeerntet werden kann.
Worms, den 14. Sept. 1927. (14381
Heſſiſches Waſſerbquamt Worms.
Pabſt.
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Thüringer Allgemeine Zeitung
Erfurt
Die siebenfach gelagerte
Kurbel-
welle erhöht die Stärke des „Nash‟
und gibt ihm einenso weichen Gang,
wie ihn kein anderer Wagen auf
dem Weltmarkt besitzt.
Ein krättiges Lager befindet sich
zu beiden Seiten jeder der sechs
Pleuelstangen.
Die Kurbelwelle erhält dadurch
este Stützpunkte in denkbar
kürzesten Abständen.
In einem Nash-Motor mit
sieben-
facher Lagerung gibt es deshalb
kein geräusch volles Vibrieren der
Kurbelwelle, keinen harten,
un-
elastischen Gang und keinen
Kraftverlust.
Wenn der Besitzer eines „Nash‟
Freunde zu gemeinsamer Fahrt
einlädt, wird er sich niemals
ent-
schuldigen brauchen, weil etwa
unterwegs unangenehme
Er-
schütterungen auftreten, wie dies
für andere Wagen häufg
cha-
rakteristisch ist.
Siebenfach
gelagerte
Kurbelwelle
Vertretung:
I. BIn. 13235
Fr. RinnereCo., Darmstadt
Lelefon 2826
Rheinstraße 30
Importeure: Engleberts Deutscher Antomobil- und
Motorenhandel G. m. b. H., Berlin W30, Nollendorfstr. 21.
Rnf
nes deir
Nach dem erfolgreichen Schwank:
„Der Doppelmensch‟ 6 Akte mit
Reinhold Schünzel, Charlofte Ander
Für gute Speiſen und Getränke
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Pritz Kaißling
Metzger und Wirt (*24557
Sittenroman in 6 Akt. Regie: Richard
Oswald, mit Asta Nielsen,
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Camilia v. Hollay, Kurt Gerron,
Adolphe Engers (14424
Sowie das hochinter. Beiprogramm.
Anfang 2 Uhr (14424
WfOrFin
Der weltberühmte Fox-Film (14425
mit
Dolores del Rio, Victor Mc. Laglen,
Edmund Lowe
Verstärktes Orchester
Anfang 2 Uhrf
„Original Frauengurt ℳ 19.—
Thalhſia: Riederlage Bismarchſtr. 48. / 23203
inicke
Sie, die Einzige
Eine abenteuerliche Liebesgeschichte
6 Akte mit Lydia Potechina,
Alfons Fryland, lwan Hedgufst,
Margit Manstadt, Wera
OODHEUM
Heute V
Einziges Gastspiel
der
(14399
Woronina u. a. m.
Heute Anfang 2½ Uhr
(14367
Tel.
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Heute nachmittag 4 Uhr (14374
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am Freitag, den 23. Septembok
im Saale „Rummelbräu”
zu Gunſten des Blindenvereins Hannu
und Umgebung, ſowie deſſen Mitgliecef
aus den Blinden=Anſtalten Friedberg
Heſſen und Frankfurt am Main.
Leiter der Veranſtaltung: Heinrich Hoc
Soliſten; Lilli Luft, Sopran. — Konr
Wilhelm, Bariton. — Ehriſtian Grimm,
Ventriloquiſt. — Kapelle Hett, verſtäuz
durch Mitglieder des hieſ. ſtädt. Orcheſte.,
Anſprache des Reallehrers Joſ. Kra
von der Heſſiſchen Provinzial=Blindsy
anſtalt in Friedberg in Heſſen.
Eintrittskarten zu RM. 1.— und 2.—i
„Schillereck” und ab 7 Uhr an der Abendkſſ
Alle Blinden haben freien Eintriſt.
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Vorm. 8 Uhr: Vorprüfung zum Reit= und Fahrturnier / Vorm 10—12 Uhr: Vorführung
preisgekrönter Tiere und der Sammlungen / Nachm 11 Uhr: Heſſiſche Trachtenſchau
(ca. 140 Perſonen) / Nachmittags 2 Uhr: Reit= und Fahrturnier. Vorführungen der
ländlichen Reiter=Vereine, Vorführung der Tandgeſtütshengſie, währenddeſſen Konzert
Ab 4 Uhr nachmittags: Doppel=Konzert.
Abends 8 Uhr: Wiederholung des Rheiniſchen Abends im Haupt=Reſtaurant. Eintritt frei!
Sonntag und Montag
Nk. 1.50, Kinder unter 14 Jahren Mk. 0.60,
Eintrittsprelse- Abendkarten (ab 5 Uhr gültig) 0.60. — Dienstag: Mk. 0,60, Kinder 0.30.
4413)
dwirtſchesiche
Ke
15:20.SE
Kt
[ ← ][ ][ → ]ſſummer 259
Der Club der Vierzig.
Sonntag, den 18. September 1927
Geite 15
whearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
Bie auf ein Signal ſpien Flinten, Schrotgewehre und
Pi=
in ihre Unheil bringenden Geſchoſſe zu dem tapferen kleinen
sboot hinüber. Ein wildes Durcheinander von Stimmen
b ſich auf jedem Boot der Flottille, als der „Mokaſſin” in
Fahrt Wirts altes Fiſcherboot an der Seite rammte. Da=
Cöſte er ſich bebend von dem Anprall los und kehrte ſeine
dem nächſten Boot zu.
Wirts Boot kenterte und warf ſeine Bemannung in das
m fünf Fuß tiefe, jedoch eiſigkalte Waſſer. Das zweite Boot
m wenigen Minuten. Seine Beſatzung, die bis zum Kinn
Trfſer ſtand, glotzte den „Mokaſſin” mit trunkenen, entſetzten
den an. Bald darauf lag auch ein drittes Boot gekentert im.
ſiw, umringt von ſeinen wild um ſich ſchlagenden Inſaſſen.
ines der Motorboote hatte inzwiſchen Kehrt gemacht und
trvand allmählich in dem rötlichen Abenddunſt. Die
an=
zn drei hielten ſich unter ſtändigem Feuer parallel mit dem
Hlafſin” der wie ein wild gewordenes Pferd hin= und her=
” und Unheil um ſich verbreitete.
9 on allen Seiten ſchlugen Kugeln und Schrot auf der
ienen Haut des „Mokaſſin” ein. Lanier, der ſteuerte, lag
im Cockpitt und reichte mit ſeiner freien Hand. Dirck
ge=
des Werg zu. Dieſer hatte alle Hände voll damit zu tun,
Mäugellöcher, durch die Waſſer quoll, zu verſtopfen. Mayne,
die Maſchine bediente, lag halb in dem ſchwarzen, öligen
ſſir und nahm Laniers Befehle in Empfang.
er Hagel von Geſchoſſen, der auf den „Mokaſſin”
nieder=
yſikte, kennte kaum noch länger ertragen werden. Das war
ſrriann in dem kleinen Boot klar. Laniers Mütze wurde von
Kugeln durchlöchert, als er ſeinen Kopf vorbeugte, um
ſhre aufzugeben, den Rückweg anzutreten.
Peim Wenden prallte der „Mokaſſin” mit einem anderen
ſſorboot zuſammen. Im nächſten Augenblick ſtürzten vier
ſtle Geſtalten unter wilden Flüchen und dem Glitzern von
en auf das Deck von Dircks Boot.
Aanier erhob ſich auf die Knie und ſtieß mit dem
Gewehr=
er den portugieſiſchen Taucher über Bord. Mayne und Dirck
rien ihre Piſtolen auf die anderen drei Geſtalten ab.
Zwei davon fielen über Bord, der dritte, Harry Senix, blieb
ſchwankend ſtehen und ſchoß blindlings, ohne zu zielen, ſeine
Piſtole in den Maſchinenraum der „Mokaſſin” ab.
„Du elender Verräter,” rief er Lanier zu, „ich werde es dir
chon eintränken —
Ein Stoß des Motorbootes brachte ihn aus dem
Gleich=
gewicht. Er fiel auf Deck und rollte, als der „Mokaſſin” bei der
Wendung ſich zur Seite neigte, über Bord.
Eine Zeit lang hielt er ſich mit den Händen an der
Bord=
wand feſt, dann ließ ſein Griff nach und er verſank im Waſſer,
„Iſt irgend jemand verletzt?” fragte Lanier nach einer Weile,
während das Boot durch die anbrechende Dämmerung dahinſchoß.
„Iſt alles wohlauf?” fragte Lanier nochmals.
„Ich bin heil und ganz,” erwiderte Mayne.
„Nichts paſſiert, was der Rede wert wäre,” entgegnete Dirck
mit einer Stimme, aus der Stolz und Genugtuung ſprachen.
„Sind Sie getroffen worden?” fragte Lanier ſcharf. „Nehmen
Sie das Ruder, Donald.”
Danach kroch er zu Dirck und ließ das Licht ſeiner
Taſchen=
lampe über ihn gleiten. „Ein Schuß in den linken Arm,” ſagte
er. „Warten Sie einen Augenblick.”
Die Verletzung erwies ſich jedoch nur als ein Streifſchuß
und, gefährlich wie ſie ausſah, war kein Knochen verletzt. Als
der „Mokaſſin” außer Schußweite war, wuſch und verband
Lanier die Wunde. Dann ſetzte er ſich am Heck nieder und
er=
griff wieder das Ruder. Mayne ging an den Bug und legte ſich,
mit dem Gewehr in der Hand, flach aufs Deck.
Geben Sie einige Schüſſe auf die Boote um den
Fang=
damm ab,” ſagte Lanier.
Mayne feuerte ſein Gewehr ab, worauf ſofort antwortende
Schüſſe von den Booten, die den Fangdamm umringten, kamen.
Die Kugeln ſangen um den „Mokaſſin” herum, bis das Boot
außer Schußweite war.
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Von der Tiger=Inſel=Flotte war nichts mehr zu ſehen. Nur
noch einige Punkte hie und da auf dem Waſſer deuteten ihren
Rückzugsgweg an.
„Sollten wir nicht lieber noch einen zweiten Angriff machen?”
fragte Dirck weiter.
„Sie ſind ein blutdürſtiger junger Mann,” bemerkte Lanier
mit einem kurzen Lachen. „Ich glaube nicht, daß es noch
not=
wendig iſt, denn es wird den Leuten inzwiſchen die Luſt
ver=
gangen ſein, auf der Schwanen=Inſel zu landen. Sie werden
ſich wohl über den Fangdamm hermachen, um zu ſtehlen, was es
zu ſtehlen gibt. Was ſie dort finden, iſt jedoch kaum der Mühe
Hierin ſollte er ſich jedoch getäuſcht haben, denn nach kurzer
Zeit kam das Knattern von lebhaftem Gewehrfeuer auf das
Waſſer.
„Beim Himel!” rief Lanier, „die Leute ſind auf unſerer
Inſel gelandet, und werden vom alten Herrenhauſe aus
be=
ſchoſſen.”
Er ſteuerte augenblicklich auf die Red=Moon=Inſel zu, konnte
jedoch zunächſt nichts Beſtimmtes wahrnehmen. Erſt als der
Mokaſſin” dicht in die Nähe des Ufers kam, wurden vier Boote
ſichtbar, die eiligſt das Weite ſuchten.
Mayne eröffnete das Feuer auf ſie, und auch Dirck verſuchte,
mit dem Gewehr auf die Bordwand geſtützt, ſein Teil dazu
bei=
zutragen. Die feindlichen Fahrzeuge wurden dadurch zu noch
größerer Eile angeſpornt und waren bald in der Dämmerung
verſchwunden.
Als das Boot die Red=Moon=Inſel rundete und auf das alte
Herrenhaus zuhielt, lenkte ein Ausruf Maynes Laniers
Auf=
merkſamkeit wieder ſeewärts. Weit im Oſten, ungefähr bei den
Dünen, die dem alten Kamal vorgelagert waren, ſchoß eine Rakete
in die Luft und ſprühte, zerplatzend, rote Sterne aus. Eine
zweite folgte, ſodann drei grüne.
„Das iſt das Signal Welpers für den „Mandril”. Jetzt ſitzt
der alte Fuchs in der Falle. Seine Laufbahn iſt beendigt, ebenſo
wie die Potters und Supples. Renton iſt tot und wahrſcheinlich
auch Harry Senix. Heute abend wurde der Club der Vierzig
ausgehoben, und jeder, der ſich darin befand, iſt bereits hinter
Schloß und Riegel. Gleichzeitig wurde eine Razzia in Rio de
Janeiro, San Franzisko und London vorgenommen. Ein
Fiſch=
zug ſondergleichen, Donald.
(Schluß folgt.)
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[ ← ][ ][ → ]agesſpiegel u Bild ind Bort
18. Beptember 192
Nummer z8
Hymnus auf das Holz.
Von Ilſe Reicke.
Hier rauſcht er auf und drängt ſich in die Gedanken, hier
im kleinen Blockhaus am Nieſengebirgshange, das ſich ſo
demütig an den Boden drückt, während der Märzſturm von
den Wäldern des Hohen Nades, der Großen Sturmhaube
niederſauſt und jeden Baum des Gartens in ſein gewaltiges
Orgeln reißt. Hier brauſt die Melodie der wilden Wälder
draußen wie das Meer, und die ſchweren Stämme, die des
Häuschens Wände fügen, ſtöhnen mit, ſie knacken und
platzen und bekommen Niſſe, die erſt ſpät im Sommer wieder
mit Kitt geheilt werden. Fühlen ſie wohl die Seit, da auch
ſie, ſchlanke Stämme, draußen unter Sternen und Wolken
wuchteten und ſchwankten, befreit von der mondelangen
weißen Panzerpracht des Schnees? Gärt es nicht auch im
alten Moſt, wenn der junge Wein blüht?
Im Kamin ſingen und ſauſen die Flammen, Fichten, immer
wieder. Bergfichten ſterben dort, knallend und praſſelnd, das
Herz kocht aus ihren Wunden und blaue Flämmchen tänzeln
darüber. Leichtſinnig brennen die Birken herunter; ſchwer
und ſtill, mit heißem Atem verglühen die Buchen; alle
von=
einander ſo verſchieden in der Flamme wie im Winde ...
Niemals ſchläft und lebt man ſo geborgen im Arm der
Natur, ſo umfangen vom Atem der ewigen Wälder, wie im
Holzhauſe. Ich beſinne mich auf das ſteinerne, totenkammer=
Hafte Fröſteln eines italieniſchen Hauſes an einem
Negen=
tage der Riviera, und auf das zerrende, fatale Unbehagen,
das uns fortwährend ſchlug, als wir zwei Stunden im
Leibe des „Audazious” umherkrochen, des ganz aus Eiſen
geſchweißten engliſchen Dreadnought — damals 1914, auf
der Kieler Woche war es —, aber ich fühle ihn auch noch,
den ſüßatmenden Frieden des Holzes, dieſen Heimatgeruch
der großen Mutter Erde, in dem wir ſchliefen, mitten im
Rriegsgebiet, in den friſch gehobelten Sichtenbaracken von
Bogdoanow; zehn Jahre ſind es her, vor den winzigen
Fen=
ſtern ſtand wie Wetterleuchten die ganze Nacht lang der
Schein der Geſchütze von Baranowitſchie ...
Es gab einen Sommer, in dem ich dem Holze entgegenzog.
Noch ſehe ich in ſeiner abgefeimten, praktiſchen
Nüch=
ternheit das Simmer im Rieſenbau des Pennſylvania=Hotels
in Nei Yorke vor mir und ſehe die beiden mächtigen
Hei=
tungspakete, die jedem Gaſt der zweitauſend Simmer
mor=
gens vor die Cüre geworfen wurden. Keine Reiſetaſche
Ehluckte die behäbigen Ungetüme, und wir mußten gute fünf
Pfund unterm Arm ſchleppen, als es zum Suge ging. Börſe,
Eiteratur, Geſellſchaftsklatſch, Politik, Hausfrau, Cextſeite,
Sildſeite, Kupfertiefdruckblätter, Buntdruckbeilagen, Kinder=
beilagen: von New York bis Waſhington hatten wir ſie noch
nicht zu Ende durchblättert, dieſe Maſſe ſonntäglichen
Leſe=
futters.
*
*
Wenn die überſchwänglich blauen Junimorgen ſich hoch
über der ſeligen Inſel Hiddenſee wölbten, dann lagen wir
oben im den Sandkaulen des Steilufers, im Schutz der
Chriſtusdorngebüſche, vor uns die Weite. Jemand, deſſen
ſchmalen Schädel man ſonſt nur über einem Orcheſter, gegen
einen Souffleurkaſten zu ſehen gewohnt war, Max von
Schillings, lag dort alle Morgen in ſeinem Sandbau,
bedäch=
tig ein altmodiſch langes Fernrohr vor den Augen. Wenn
wir ihn beſuchten, blickten wir hindurch — ferne, winzige
graue Spitzen am Horizont holte das Glas heran und
model=
lierte ſie heraus zu großen, weißgeflügelten Segelſchiffen mit
hoher gelblicher Fracht. „Finniſches Holz, das nach Amerika
geht”, ſagte Schillings. „Cäglich ziehen ſie jetzt da hinten
vorbei, unabläſſig —‟.
Später, im Juli, auf der Fahrt nach Helſingfors, trafen
wir ſie aus nächſter Nähe, vor Gotland, dieſe vielen
finni=
ſchen Segler mit der Holzfracht nach Amerika. In Wiborg
ſahen wir dann die Meeresbuchten unabſehbar bedeckt mit
Holz, mit großen, glatten, gelbweißen Stämmen. Die Waſſer
um Wiborg ſind wie ein einziges Floß, das alte weißgraue
Schloß ſteht nicht über den Seen, ſondern über
ſchwimmen=
den Holzgefilden. Dorthin wird es im Sommer
herunter=
geflößt aus dem Innern des Landes. Als wir landeinwärts
kamen und am Imatra ſtanden, dieſer wildeſten Stromſchnelle
der Welt, da hörten wir noch unter dem gewaltigen
Waſſer=
gewitter hindurch das tobende Donnergerölle der
geſchun=
denen, geſtoßenen, quirlenden, heruntergeflößten Stämme: zu
ganzen Scharen, kreiſton ſie in wüſten, hilfloſen Wirbeln
durcheinander, — manchmal ward in der Stromſchnelle ein
Stamm hochgerichtet wie ein Streichholz und ſekundenlang
ſo weitergetragen. „
Die ſtillen Schwäne der tauſend Seen, die kleinen weißen
Dampfer, trugen uns Cage und Nächte lang immer
land=
einwärts, immer nach Nordon, bis in den Bereich des
nörd=
lichen Polarkreiſes. Immer war um uns ſpiegelndes, ſanftes
Waſſer, Granatklippen und Sichten, hohe, ernſte,
dunkel=
grüne Sichtenwälder, mit ihrem ſchwermütigen Duft und
ihren rotglühenden Stämmen in der langen finniſchen
Abend=
ſonne. Wir waren in den letzten Einſamkeiten, in der letzten
Heimat des Holzes. Sie alle, dieſe unendlichen Wälder, über
denen ſochs Monate die weiße Nordlandsnacht ſteht und in
den hellen heißen Sommermonden die meſſinggelbe Nacht=
ſonne leuchtet, ſie alle wandern einmal als weißes, bleiches
Band durch amerikaniſche Notationsmaſchinen, ſterben
ein=
mal als Börſennachrichten, Geſellſchaftsklatſch, Buntdruck
und Kinderbeilagen. — Seitung, die den amerikaniſchen
Hotelgäſten des Morgens vor die Simmertür geworfen wird.
Wie gut, daß um unſer Blockhaus noch die brauſende,
mächtige Weite der Rieſengebirgswälder orgelt, daß in
unſerem Kamin noch Sichten den Slammentod ſterben, ſo
warm, ſo wild, wie um dieſe Stunde wohl droben in den
Holzhütten der einſamen finniſchen Wälder.
Auf dem Ciſche ſteht ein Kaſten, ein beſcheidener, gar
nicht teurer Kaſten, aber er hat eine ſingende Seele. Die
geprägte Platte wird darauf gelegt, die Schalldoſe mit der
Nadel eingeſetzt und dann tönt, urjung, bärenſtark wie
März=
ſturm, eine Stimme durch den Naum, die Stimme Finnlands,
die Stimme der einſamen Wälder: es iſt Juani Suolahti, der
Sänger, den wir in Helſingfors hörten. Nur zwei Worte
verſtehen wir aus der ſtarken, vokalreichen Sprache, die er
ſingt: Balalaika und Pukko: das ſcharfgeſchliffene finniſche
Dolchmeſſer.
Eine andere Platte kreiſt: Stenka Naſin, der zitternde,
ſanfte Holzklang der ruſſiſchen Balalaiken überſchwebt von
einer Geigenſtimme. Ich hörte ſie einmal, dieſe unendliche
ruſſiſche Melancholie, aufſteigend aus tauſend Männerkehlen,
— im Urwalde von Bialowis war es, auf jener
Oſtfront=
reiſe, — die Soldaten ſangen und rings um ſie ſchimmerten
im Abenddämmer die gefällten Urwaldeichen wie gefallene
Monde ...
Holz umfängt uns Kinder des Nordens von den erſten
fünf Brettern der Wiege bis zu den letzten ſechs Brettern.
Holz iſt unſere Hauſung, die uns mütterlich ſchirmt vor
Schnee und Stürmen, Holz iſt unſere Wärme. Wälder
ſter=
ben und wandern im Dezember alljährlich aus Schnee und
Wind in die geputzten Stuben der Städter, als
Lichter=
bäume der Freude, Wälder ſind die Heimat unſerer
Mär=
chen; Holz trägt uns alle Cage als geduldiges Papier das
Wiſſen um die Welt auf den Ciſch.
Balalaika und Geige klingen auf und erlöſen, ſogar
durch den kleinen, billigen Holzkaſten hindurch, unſere Seele,
unſere Sehnſucht in Klang und Melodie.
Mit unzähligen Wurzeln dem Erdreich verflochten,
auf=
wachſend mit dem Blick in die Sterne, um doch bald wieder
zu ſterben als Flamme und Wärme, die einmal ſchien, oder
vielleicht, ein leltenes Inſtrument, den Klang zu gebären:
ſind wir nicht den Bäumen verſchwiſtert, ſo wie einſt der
heilige Franz es verzückt verkündet hat?
DHEHHEZAEzanznagngnngrargnnsgggnasnsge
AaAZAAHZÄAHAHAAEAEHAHHAZHARHAAAHÄAZnZAEAanenEAEnangnnnnanznnngannnnnannnnnnnnnnnng
[ ← ][ ][ → ] Beſſunger Geſchichtchen.
Von Otto Lerch.
Die Entdeckung Beſſungens.
Lange Jahre hindurch glaubte ich, wie wohl die meiſten
Seit=
genoſſen mit mir, das Wort „Beſſungen” bedeute heutzutage ſchon
längſt nichts weiter mehr, als den übriggebliebenen Namen für
eine vergangene Sache, nichts anderes, als einen nunmehr der
Geſchichte angehörenden Begriff. Und zwar war dieſer Begriff
— ehrlich geſagt — ein recht kümmerlicher und undeutlicher. Was
wußte man denn überhaupt viel vom geſchichtlichen Beſſungen*?
Da waren wohl einige dunkle Erinnerungen, daß es vor vielen
Jahren einmal ſtolzere Seiten erlebt hat, daß es in den Urkunden
noch vor Darmſtadt erwähnt wird, im Frühmittelalter ſogar Sitz
des Cent=(Grafſchafts-)Gerichts war, und daß die Darmſtädter
damals nach Beſſungen zur Kirche gingen.
Schon war’s aber auch aus mit den Kenntniſſen. Es folgt
eine gewaltig große Lücke und dann drängen ſich Gedächtnisbilder
aus der eigenen Jugend vor: Beſſungen um die Seit der
Ein=
gemeindung. Keine Kanaliſation, Hauswaſſerleitungen nur in den
neueren Straßen, aber allerlei laufende Brunnen. Der „alte
Beck” ſchwingt zu den öffentlichen Bekanntmachungen die
mäch=
tige Ortsſchelle. Die Gaſſen ſind nächtlicherweile durch
Petro=
leumfunzeln verdunkelt, deren Pflege. Damen älterer Jahrgänge
anvertraut iſt. Weiter — und für uns Buben weſentlicher und
wichtiger: Tiefgehende politiſche Unſtimmigkeiten zwiſchen der
(Darmſtädter und Beſſunger männlichen Jugend, zwiſchen „de
Heiner un de Labbing”; altüberlieferter, geheiligter Fehdezuſtand.
WWie manches Loch im Kopf iſt vor liebevollen Müttern und
hiebefrohen Vätern verheimlicht worden! Hauptkampfplätze waren
— abgeſehen von jeder anderen ſich bietenden Gelegenheit—
(„Begegnungsgefechte”) beſonders das Freibad am Großen Woog
(die „Flöhbach”) und die „Groß” Schanz”, der alte Kugelfang
am Kavallerie=Exerzierplatz. Dort ſoll jedes Jahr zu würdiger
Feier des Geburtstages des alten Kaiſers (22. März) ein
ſtill=
ſchweigend vereinbartes Creffen ſtattgefunden haben, bei dem es
ſtets blutige Köpfe gab. Ausnahmsweiſe erbittert muß dieſes
Völkerringen im Jahre 1879 geweſen ſein. Es wird erzählt, daß
mit allen Mitteln der Kriegstechnik gearbeitet wurde, als da
ſind: Katapulte, Schleudern, Dachdeckerhammer und ſogar
Piſto=
len, und daß dieſe Veranſtaltung ein ernſtes gerichtliches
Nach=
ſpiel hatte. Auch zu unſeren Seiten waren die kriegeriſchen
Criebe durchaus noch nicht zur Nuhe gekommen. Wir vom
Herd=
wegviertel hatten es beſonders mit den heranwachſenden
Be=
wohnern der unteren Kiesſtraße zu tun, die damals im
Volks=
mund einen wenig poetiſchen Namen führte. Ein überraſchend
geführter Stoß in die — leider gerade mir zugehörige —
Magen=
grube ſeitens eines Gegners, der nachmals als Nadrennfahrer
ſich einen Namen gemacht hat, iſt mir noch in ebenſo friſcher wie
* Wer ſich über die Schickſale Beſſungens im Laufe der
Geiten unterrichten will, dem ſeien die leſenswerten
Ausführun=
gen von Karl Noack „Aus der Vergangenheit von Beſſungen”
empfohlen, die laufend in der Beſſunger Curnzeitung, beginnend
mit Nr. 9, Jahrg. 1925, veröffentlicht werden. (Gedruckt bei
Gg. Friedr. Künzel.)
Eine
kleine Verſicherungsgeſchichte.
Von Bert Brecht.
Ein Geldmann, namens Kückelmann, über dem ſchon ſeit
Monden Pleitegeier ſchwebten, hatte in wachſender Beſorgnis
eine ganze Woche hindurch alles Erdenmögliche getan, ſein
un=
terernährtes Selbſtbewußtſein wieder aufzufüttern und zu neuen
durchſchlagenden Ideen zu kommen. Gegen Ende dieſer Woche
hatte er die Bar des Hotels Adlon ſowie die Briſtolbar und
viele andere Etabliſſements hinter ſich. Er hatte hier ſein
Ge=
hirn mit ſcharfen Americandrinks aufgeſtachelt, dort es mit
abſolut unübertrefflichem Kaffee beſänftigt, er hatte ſeine
mat=
ten Lebensgeiſter mit jedem Jazz gepeitſcht, er hatte ſich ins
Ka=
barett der Komiker geſtürzt und ſämtliche Nevuen der Metropole
zu geiſtiger Befruchtung mißbraucht, und hatte von morgens
bis Mitternacht zwiſchen Himmel und Erde nichts gefunden,
was man, ohne daß man es beſaß, mit einigem Gewinn
ver=
kaufen konnte. Er war in Aſchingers Bierquelle gelandet
Er hatte den dunklen Drang, hier aus dem einfachen Volke,
das noch mit buchſtäblicher Arbeit um ſeine Exiſtenz kämpfte,
gleichſam in antäiſcher Berührung mit der Erde ſelber, vitale
Antriebe herauszupreſſen. Nach zweiſtündigem, anſtrengendem
Herumſitzen gewahrte er als einzig bemerkenswert an einem
Nebentiſchchen hinter einem Glaſe Bier einen jüngeren Bettler.
— Der Anblick dieſes Bettlers war einfach entſetzlich. Kückel=
unliebſamer Erinnerung. Ich klappte damals in einer
Verbeu=
gung zuſammen, deren Gelenkigkeit und Ungezwungenheit ich
nachher weder in der Canzſtunde noch auf deren ſpäteren
Anwen=
dungsgebieten, geſchweige denn im beruflichen Leben auch nur
annähernd wieder erreicht habe. — So trieb man damals Sport!
Es war mir alſo durchaus geläufig, daß Unterſchiedlichkeiten
mannigfacher Art zwiſchen Beſſungen und Darmſtadt beſtünden.
Aber ich hatte mich daran gewöhnt, anzunehmen, daß alle dieſe
ſeiner Seit aus der Welt geſchafft worden ſeien, als der letzte
regierende Bürgermeiſter mit ſeinem Gemeinderat jenen
Ver=
trag unterzeichnete, in dem Beſſungens künftige Geſchicke mit
denen der großgewordenen Nachbarſtadt (durch die
Eingemein=
dung im Jahre 1888) endgültig vereinigt wurden.
Seitdem ſind faſt vierzig Jahre ins Land gegangen. Und
nun bin ich durch längeren Aufenthalt und eingehenden Verkehr
mit den Eingeborenen dieſer ſand= und kiesreichen Gegend eines
anderen belehrt worden. Ich habe mich davon überzeugen müſſen,
daß hinter dem Namen Beſſungen doch noch ein beſonderes
Weſen ſteckt, das nicht einfach durch Bezeichnungen wie „
üd=
licher Stadtteil”, „V. Polizeibezirk”, „TV.
Kaminfegerkehr=
bezirk” oder ſonſtige amtliche Einteilungen erfaßt wird; daß
dieſe einſtige Gründung des alten Bezo trotz Verluſt der
kom-
munalen Selbſtändigkeit, trotz Anſiedelung ſo vieler Auswärtiger
(„Nei geſchmuggelte” oder „zugezoge Seig”), trotz
Zuſammen-
wachſen der Straßenzüge bis jetzt noch zäh ihre Eigenart zu
be=
wahren verſtanden hat; ihre Eigenart als erſtes Dorf des Oden=
mann, deſſen Empfindlichkeit gegenüber den Bildern des Elends
in dieſen Cagen eine beſonders ſtarke war, fühlte deutlich das
Mark in ſeinen Knochen erſchauern: Der Mann war vom Code
gezeichnet. Seine Magerkeit war abſurd. Er ſchien von
Kin=
desbeinen lediglich auf zwei Waſſerſchrippen in der Woche
ange=
wieſen geweſen zu ſein. Von dem heroiſchen Wunſch
überwäl=
tigt, dem Elend nunmehr ins Weiße im Auge zu blicken, ſetzte
ſich Kückelmann verzweifelt zu eben dieſem Manne an den Ciſch.
Verſchanzt hinter Seitungen, betrachtete er erſchüttert dieſes
wandelnde und bierſaufende Skelett, beſtellte wie im Traume
Löffelerbſen für dasſelbe und verwickelte ſich ſogar mit ihm, der
überraſchend ſchnell zu einigen Kräften zu kommen ſchien, in
ein Geſpräch. Und, was ſagt man? Das Ende vom Liede war,
daß Kückelmann den Bettler Joſef Kleiderer mit in ſein,
Kückel=
manns, Hotel nahm.
Er hatte von ihm erfahren, daß er vollkommen geſund und
nur etwas ausgehungert ſei, und er hatte plötzlich in der Luft
zwiſchen einem ſchmierigen Kellner und einer ſilbrigen
Regiſtrier=
kaſſe eine Viſion gehabt.
Fortab ließ Kückelmann auf ſeinem Simmer ſervieren und
teilte ſein Eſſen mit Joſef Kleiderer, ſo daß dieſer, der übrigens
in ſeinem ganzen Dreck der Welt erhalten blieb, im Verlauf
dreier Wochen ſich wieder völlig erholte, ja, ein geradezu
blü-
hendes Ausſehen annahm. Leute, die Kleiderer vorher gekannt
hatten, ſagten, ſie kennten ihn nicht mehr: er ſei ſo fett, daß man
einen Schnaps auf ihn trinken müſſe. Kückelmann aber verlangte
dafür von ihm nichts, als daß er mit zu einer
Lebensverſiche=
rungsgeſellſchaft gehe, da ihm, Kückelmann, ſein, Kleiderers,
waldes und der Bergſtraße. Mag in den Nandgebieten
ſtädtiſche Einkreiſung ſich noch ſo ſehr bemerkbar machen.
alten, inneren Kern hält die Dorfgemeinſchaft unter ſich noch //4
zuſammen. Su vorgerückter Stunde kann man heutzutage nu
manchen Alt=Beſſunger in mehr oder minder gewählten Wor= heiligen Ueberzeugung dahin Ausdruck geben hören.
„mir ſellemol an Darmſtadt verrote un verkaaft worn ſinn
„Hedde mir unſern Wold un die Waad (Weide) noch!”
Darmſtädter geht in den Wald, der Beſſunger in den „Wold”:k
Ob ſolche und ähnliche Aeußerungen von beſonders weiiſt
Ueberblick über die Verhältniſſe und Entwicklungsnotwendte
keiten zeugen, ſoll natürlich hier nicht zur Verhandlung geht
werden. Ich erwähne ſie nur als kennzeichnend im Nabme
dieſer Plauderei, die alles andere ſein will, als eine kommurtug”
politiſche Abhandlung.
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—Es Mu ſch uergeg
Das alte Dorf Beſſungen iſt alſo noch nicht verſchwuns./ /Fhiger Jahren i
Mſtraße der alte 2
noch nicht von der werdenden Sroßſtadt verſchluckt worden.
zeigt dem, der hinzuſchauen verſteht, noch ſein früheres Geſt i0 IFung für Kienſt
ik und hoch obs
Dörflich ſind die Gaſſen und Plätzchen Alt=Beſſungens,
manches Winkelchen harrt noch des Künſtlers, der es im Biiel irzflüge ausführ
feſthält. Dörflich wirkt die von Profeſſor Pützer umgebaute alu / /Art oder Berlin
Kirche, dörflich in Aufmachung und Betrieb iſt die Mehrzahl duc Atileiſtung des „ſa
Wirtſchaften, wenn auch viele der alten Gaſtſtätten zum C.uMes Gruſein befall
eingegangen ſind, zum Ceil Nam” und Art gewechſelt habat en Veränderung
Leider darf ich es als gewiſſenhafter Schilderer nicht verſchwaleAirgen folgend, mich
gen, daß ſich in Beſſungen auch noch häufig Gerüche bemerkktralgen, was ich
machen, die durchaus dorfmäßig „anmuten”. Und Ortsteile gibe.5207 16 und Creibens
hier, deren Benennung derart ländlich iſt, daß man ſie gar m ühſeikernder Urwüchſiak
auszuſprechen wagt.
rn zu den „Nei
Ebenfalls ganz den Dorfgewohnheiten entſpricht der orteN ganz ſo einfach.
übliche Brauch, jedem einzelnen ſeinen „Spitznamen” anzuhäng 9=//richteter einbeimif
Die bürgerlichen Namen des Adreßbuches werden von den Ekx/ſix, wie ſie mir ja
geſeſſenen im Geſpräch überhaupt kaum angewandt, ſind oftme 2 Allen bisherigen u
gar nicht näher bekannt. Da hört das allmählich geſchulte G—,Drückt. Den jo
vom „Aachhernche” (Eichhörnchen), vom „Stoarn” (Starz/0 ihsloſen Voröffo
„Mehlſtaabche”, „Chriſtkindche”, vom „Batzelaabche‟ „Spaniche 20 Derk gepfuſcht wor
vetter” „Kamiſelche”, „Schoſſeewillems=Peter” „AlleekunräbeR40, ſt nicht. B.
che”, „Kühkummet”, „Nachtbauer”, vom „Liewerche‟, „PännchußAſt
„Liewergottcht",
„Kaltraucher” „Vollmond” „Kiesfritz”
„Griffelhenscha,
„Schniedricks”, „Klierfax”, „Lindekappes”
„Wollballe”, vom „Blechbuckel”, „Blechpeif” „Nieſenhuhrk,
„Puhlkeenig”, vom „Pinſcher” (Fimfmackfuffzeh), von den „60
brüder Einerlei” von der „Sechzehbatzekapp” und noch viel ?
anderen. Ja, ſogar einen „Caruſo” haben wir in Beſſungen aul,
zuweiſen.
der Fent ma
Sie ſind ja meiſtens für den Außenſtehenden nicht gleich richt 24 2n nach dem Erin
verſtändlich, dieſe Bei=, Uz= und Spitznamen. Aber wenn mu.4 Tud ſo derei Nome
nach und nach dahinter kommt, hat man ſeine helle Freude. L a Brauch, große
G=
der darin ſich offenbarenden Beobachtungsgabe, ſprachlichel Meckerei, die üboer
* „Du Dier aus em Wold!” iſt eine der anmutigſten Schmes a0 die Gedanken ein
cheleien, die der Beſſunger zu vergeben hat.
Eende Aile
Lioders die
ie Docßte Ein
in Lelal
Leben ſo teuer ſei, daß er auf alle Fälle gedeckt ſein wolle—
was Kleiderer auch einſah. Alſo verſicherte Kückelmann
Hiel=
derer auf 100 000 Mark und bezahlte mit ſeinem letzten größeredl I Ladzemann, der eir
Geld die erſte Prämie. Auf dem Heimweg ſagte er Kieidere* Lufe de Geldichei
er müſſe Sigerren kaufen, und verſchwwand in einem Cabab),,
Eien Sctzilen
aus dem er nicht mehr herauskam. Kleiderer ging in ſchwe Dad Mm i eine Mi.
und begreiflicher Verſtimmung ins Hotel, wartete aber ſo0d” / Da 0 ſpeſon
hier als auch in der Bierquelle auf den Entſchwundenen.
U
Oft nun wartete Kleiderer in der Bierquelle auf leile
untergetauchten Wohltäter und ſchnell begann nun ſein, der 7lhar Ade M der Briſt
Mittelloſen, Verfall. Etliche Cage währte wohl noch ſein Nitt
Ee iln
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hendes Ausſehen, aber dann magerte er ab, und bevor Mi
Wochen vergangen waren, ſaß er wieder, ein wandelndes."
Deten 1
EDe Nr
bierſaufendes Skelett wie ehedem, in der Bierquelle, ung.
A Rf
damals erſchien Kückelmann hinter Zeitungen.
E,
Kückelmann intereſſierte ſich noch ſehr für Kleiderer, ?
ihm auch ſofort zu eſſen und bat ihn ſogar, ihm zu ſeinem. 2"
Rechoh
*
kier zu folgen, was Kleiderer auch tat.
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Reie ſe
Bei dem Bankier zog Kückelmann die Verſicherungspohle.
G.
Kleiderers heraus, ſtelte dieſen als ſeinen Schwager vor Al Ahg eilt
(
erſuchte den Bankier, ihm, Kückelmann, das Papier abzukälle.
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Da er in augenblicklichen Geldſchwierigkeiten lei, könne F.""
*
Prämien nicht mehr bezahlen, wobei doch jedermann Fl
(,
könne, daß Joſef Kleiderer, man werfe nur einen Blick 00l 9.
„RlM
keine Woche mehr lebe, Haut und Knochen, wie er ſei, 10
ℳ
*.
Verſicherungsſumme von 100 000 Mark dann ſofort dei
ſitzer des Papiers zufalle. Der Bankier betrachtete auſſle.
ſam Joſef Kleiderer und gab 40 000 Mark für das Paple”
W.
[ ← ][ ][ → ]
ſicherheit und dem vielfach geradez packenden Humor.
irgendeiner Beſonderheit formt ſich der Spitzname. Das
nun eine auffällig hervortretende, perſönliche Eigenſchaft
Gewohnheit ſein, ein der lieben Mitwelt peinlicherweiſe
annt gewordenes Erlebnis oder der bürgerliche Beruf, die
der Hofreite oder ſonſt irgend etwas, das gerade den
Be=
f nden heraushebt und kennzeichnet. Der Spitzname iſt auf
url da, ſpringt ſeinem Opfer wie ein Affe auf den Buckel
Sißt ihn Seit ſeines Lebens nicht mehr los. Ja, ſo groß iſt
nirmal die Anhänglichkeit, daß er ſich vom Vater auf den
gu vererbt.
1äeſelbe Freude an derbem Humor tut ſich in den zahlreichen
Aunken und Scherzen kund, die man von älteren Beſſungern
n Hören kann. Leider läßt ſich ein gut Ceil dieſer Früchte
ur=
vhl gen Volkshumors nicht öffentlich erzählen; teils dieſerhalb,
waußerdem! Aber es bleibt doch noch eine ganze Reihe von
Hlmengeſchichtchen und ſonſtigen Ueberlieferungen übrig, die
gyret und wert ſind, vor der Vergeſſenheit bewahrt zu werden,
gſie mit dem Dahingehen der jetzigen älteren Generation
un=
der anheimfallen müßten. Man darf ſich keiner Cäuſchung
duler hingeben, daß die angedeutete Altbeſſunger Eigenkultur
ellmählichen, aber ſicheren Untergang geweiht iſt, wie die
MOſterinſel im Stillen Ozean. Seit und Umſtände arbeiten
ſie. Die Feldflur muß mit zunehmender Bebauung immer
zrlzuſammenſchrumpfen und damit naturgemäß die bodenſtän=
M Bauernſchaft Beſſungens. Das heranwachſende Geſchlecht
utAſiert ſich für Kino, für den neueſten Negertanz und
Saner, beſtenfalls für den nächſten Sußballwettkampf
bedeu=
mehr, als für alle Ueberlieferungen der Alten. Und drittens:
B ehörden ſelber können’s ja im Zeitalter des ſogenannten
fae tſchutzes nicht eilig genug haben, Eigenartiges zu vertilgen
ales hübſch gleichzumachen. So mußte die „Saubach”, das
inge noch übrig gebliebene Wäſſerchen im Beſſunger Feld an
„Soetheſtraße „hinner dem Dorf Klappach” in einen langen
ſaul gelegt werden. Wenn jetzt davon geredet wird, daß der
ieſtgang zum Prinz=Emil=Garten in der oberen Beſſunger
Sſſtße, dieſer wunderbar verträumte Parkeingang, auch der Seit
mOpfer fallen ſoll, kann das nicht einen Hund jammern? Und
ſio „Kerb” iſt verboten worden! Die Beſſunger Kirchweih,
er ein Höhepunkt im Jahreslauf auch der Darmſtädter
Bür=
gerdie einſtmals in Scharen hinauswanderten, um ſich bei den
ſakern an Kaffee mit Swiebelkuchen und im „Ochſen” an
ötzelchen”, „Kordelbraten” (Kalbsnierenbraten) und
Brat=
ſütchen zu ergötzen. Die Beſſunger Kerb und mit ihr das
hin=
nſeinde Lied „Dieſe Wieſ’ iſt unſer” gehört auch der Geſchichte
aſyder Geſchichte des — Bürokratismus! Crachtenfeſte mit
ſrmel und Canz läßt man aus dem Boden des „Exert”
wſen, und altüberlieferte Volksfeſte werden ausgerottet. Ja,
ſerupierne Heimatſchutz!
ſachdem nunmehr kürzlich auch unſere Großdarmſtädter
ſpürgerin, das Bienche Bimmbernell — von der wir das
nitich nicht erwartet hätten — ſich den zerſtörenden Mächten
Heſollt hat, wird die Entwicklung ſich noch raſcher vollziehen.
Au man ſich vergegenwärtigt, daß noch in den achtziger, ja in
meunziger Jahren in einem kleinen alten Häuschen der Beſ=
Straße der alte Nauchfang („Schornſteinbuſſem”) und die
Arichtung für Kienſpanbeleuchtung zu ſehen war, und dann
hrut und hoch oben in der Beſſunger Luft die Heſſenflieger
Sturzflüge ausführen ſieht, und abends den Nundfunk von
ſgart oder Berlin anhört, dann kann einen angeſichts dieſer
Gtsleiſtung des „ſauſenden Webſtuhls der Seit” doch ein
gifes Gruſeln befallen. Es geht halt heutzutage verflucht fin
miten Veränderungen! So habe ich denn, verſchiedenen
An=
reſtigen folgend, mich drangemacht, ehe es zu ſpät iſt, das
ein=
hruue:, was ich an ſolchen Daſeinsäußerungen Beſſunger
ſes und Creibens noch erwiſchen konnte, die das Gepräge
lpternder Urwüchſigkeit zeigen. Da ich kein Eingeſeſſener bin,
brtden zu den „Rei’geſchmuggelte” gehöre, iſt dies Unternehmen
ſiuht ganz ſo einfach, und ich bin ſtark auf die Mitarbeit
gut=
ncerichteter einheimiſcher Freunde echten Volkshumors
ange=
neſt, wie ſie mir ja bereits in hohem Maße zuteil wurde.
Alen bisherigen und zukünftigen Helfern ſei beſter. Dank
autsedrückt. Den fachmänniſchen Hiſtorikern, ſoll mit dieſen
anzſubsloſen Veröffentlichungen ſelbſtverſtändlich nicht ins
Auverk gepfuſcht werden; was wir ſuchen, ſammeln und
ver=
rien, iſt nicht Beſſunger Geſchichte, ſondern ſind die
Lbunger Geſchichtchen”
Wohlleben, üppigſte Hofhaltung, Prunkſucht und Verſchwendung,
kein Wunder iſt.
Die Beſucher der Gaſtſtätten dürften beim Studium des
Ciſchzettels mit ſeiner Unzahl verſchiedener Gerichte ſelten
an=
geben können, welche Zuſammenhänge eigentlich zwiſchen dem
einzelnen Speiſetitel und ihrem hiſtoriſchen Namengeber zwiſchen
Kochkunſt, Wiſſenſchaft und Politik beſtehen.
Die oft merkwürdige Paten= und Gevatterſchaft entſtammt
meiſt dem internationalen Lager politiſcher, militäriſcher oder
künſtleriſcher Größen. Bedeutende Kochmeiſter der Vergangen=
Berühmte Küchengeiſter.
Von Franz Karl Mack.
ſon jeher kennt man die Gepflogenheit, verdienſtvolle Fach=
V
ſenlſu gen nach dem Erfinder, Entdecker oder Anreger zu be=
944 neunn und ſo deren Namen der Nachwelt zu überliefern. Dieſen
nef ſchlan Brauch, große Geiſter zu ehren, finden wir auch in der
Scuhmeckerei, die über eine ſtattliche Neihe Prieſter des
ſeT. EibAus verfügt, und es mag gewiß nicht ohne Neiz und Inter=
2PL in, die Gedanken einmal durch die Vergangenheit ſpazieren
ßdren. Beſonders die franzöſiſche Fachſprache — Cerminolo=
9u —iſt eine wahre Fundgrube der geſchichtlichen Schätze, was
a0) dem Alter der dort hoch entwickelten Küche, begründet auf
Bismarckheringe.
heit wurden zum Künder und Herold des Nuhmes ſolch
begna=
deter Perſonen, die noch heute in unſerem kulinariſchen
Ver=
zeichnis fortleben und als Seitſpiegel das Antlitz längſt
verſun=
cener Jahre getreulich wiedergeben.
Da wäre z. B. die regelrecht volkstümliche, mit Ei und
Sahne abgezogene und durch Röſtbrotwürfel vollendete
Kartoffel=
ſuppe; ſie hält die Erinnerung an Parmentier (F 1870),
Generalinſpektor des Geſundheitsweſens, wach, der den
Kar=
offelanbau Srankreichs eifrig förderte und verbreitete. Das
feinſtreifig geſchnittene Gemüſe, en zulienne, zu klaren
Fleiſch=
brüheinlagen üblich, wird dem franzöſiſchen, um das Jahr 1800
in New York lebenden Speiſewirt Julien zugeſchrieben,
wel=
cher prächtige heimatliche Gemüſeſuppen herzuſtellen verſtand
und bei ſeinen Landsleuten und dem durch ſeine Reiſen im Eſſen
geſchulten Aankee einen ſolchen Ruf genoß, daß ſogar die Preſſe
darüber berichtete. Von dem Phyſiker Benjamin. Chompſon
Graf v. Numford (F 1814), zuletzt baueriſcher Kriegsminiſter,
vormals Kaufmann in Amerika, erzählt die bürgerlich ſättigende
Rumfordſuppe aus durchgeſtrichenen gelben Erbſen und darin
geſottenen Graupen und Kartoffelwürfeln. Und der berühmte
Leibkoch des Prinzen von Bourbon, Vatel, der Ausgangs
des 16. Jahrhunderts aus Kummer über ein verpfuſchtes
Feſt=
mahl Selbſtmord beging, entzückt den Schlemmer durch eine
köſt=
liche Siſchkraftbrühe mit Seezungenſtückchen und
Krebsmus=
eierſtich
Henry Graf von Chambord, Herzog von Bordeaux,
letzter Sproß aus dem Haus der Bourbonen ältere Linie
(F 1885), ſteuert zu unſerer ſpeiſekundlichen Plauderei einen
ge=
füllten, im Notwein gedämpften Karpfen bei, deſſen leckere
Um=
lage aus Crüffeln, Krebſen, Siſchklößchen, gebackenen Pilzen
uſw. beſteht. Der Name der göttlichen Naturaliſtin Eleonore
Duſe (7 1924) am italieniſehen und ſpäter internationalen
Cheaterhimmel iſt verknüpft mit gedünſteten Lachsſchnitten, über
die man ein Siſchfüllſel ſtreicht und auf einem mit Krebsbutter
veredelten Riſoito anrichtet. Nicht vergeſſen wollen wir hier
den allſeitig geſchätzten altehrwürdigen Bückling oder Pökling
ein Maſſenartikel der Seefiſcherei —; er macht eine
Her=
ſtellung durch, die der holländiſche Siſcher Willem Pökel
Ende des 14. Jahrhunderts erſann und der Nachwelt hinterließ,
Und auch der populäre Bismarck=Hering ſei hier erwähnt.
Italiens bewährteſter Muſikmeiſter für Opern in der
Gegen=
wart, Guiſeppe Berdi (F 1901), gefeiert auf beiden
Erd=
hälften, Stifter einer Heimſtätte für betagte Conkünſtler,
empfängt durch die Jünger der Kochwiſſenſchaft eine niedliche
Leckerei, ſogenannte „geformte Eier”; das ſind mit
Geflügel=
füllſel papierdünn ausgeſtrichene glatte Förmchen, in denen man
eine mit geriebenem Parmeſan vermengte Nühreimaſſe ſtocken
läßt, ſie dann auf Nöſtbrot ſtürzt und Crüffelſoße dazu reicht.
22
(e
Napoleonsſchnitte.
Fürſt=Pückler=Eis.
Weiche Eier auf mit Swiebelmus gewürztem Curryreis gebettet
und durch Currytunke überzogen, geben Kunde von James
Now=
land — Henry Moreland Stanley (F 1904), hervorragender
engliſcher Afrikareiſender und Mitbegründer des Kongoſtaates.
Auch der wilde Léon Michel Gambetta (F 1882),
Kriegs=
miniſter, Organiſator des „Widerſtandes bis aufs Meſſer”,
nach=
maliger Premier, wird eingeſchult in die Galerie
bemerkens=
werter Seitgenoſſen durch ein Sauerampfergemüſe, garniert mit
kleinen Bratwürſtchen und je einem Setz= und verlorenen Ei.
Wurzelſellerie, Spargelſpitzen, Artiſchockenböden, Kartoffeln
und Crüffeln mit Eier=Oeltunke (Mayonnaiſe) nebſt Gewürz zu
einem Salat aufgemacht, ſind ein Geſchenk der großen Cragödin
Eliſa Nachel=Felix (F 1885), ehedem am Pariſer Chéatre
Frangais. Der ruſſiſche „Marſchall Vorwärts”, General Peter
Swanowitſch Fürſt v. Bagration, Sieger gegen eine halbe
Welt — Schweden, Finnland, Türkei, Polen, Frankreich —
tödlich verwundet bei Borodino (F 1812), ſtand an der Wiege
eines ſonderbaren Salats. Man beizt Stangenſellerieſtreifen und
Artiſchockenwürfel mit Weißwein, Eſſig und Oel. Ferner würzt
man gekohlte Hohlnudelſtückchen und Hühnerbruſt mit Comaten=,
Eier= und Oeltunke, miſcht beides zuſammen und ſchmückt den
Salat durch feingehackte Crüffeln, Eigelb, Eiweiß, Pökelzunge
und Peterſilie. Der tolle Maximilian Nobespierre zur
Nationalverſammlung und in den Konvent gehörig,
Jakobiner=
oberhaupt, blutrünſtiger Vertreter des Schreckensregiments und
der unſinnigen Hinrichtungen, der Danton und Genoſſen
beſei=
tigen ließ, aber 1794 ſelbſt dem Fallbeil verfiel, hat kaum
ge=
ahnt, daß ſein berüchtigter Name einſt auf Cafelkarten erſcheint.
In einer Eier= und Oeltunke ſchwenkt man Stangenſellerie=,
1W
ſickelmann, der ein recht bedrücktes Weſen zur Schau trug,
derahrte die Geldſcheine ſeufzend in einer Saffianledertaſche,
WArte ſeinen ſterbenden „Schwager” ſorgſam durch das
Por=
aBalf ihm in eine Pferdedroſchke und lud ihn ein, mit ihm
DeA zuer zu ſpeiſen.
den nächſten Cagen ſpeiſten ſie abwechſelnd bei Lauer,
D Riuf ki ſowie in der Briſtolbar. Kückelmann freute ſich
kind=
a9der Kleiderers erneutes Aufblühen und bewies ihm unter
bem ſchlagend, daß auch das Anhören ſeriöſer Muſik bei
Reiche und Importen fett macht.
ch Ablauf zweier ſorgfältig ausgefüllter Wochen war
Wenſrer, für den Kückelmann jetzt ruhig mehr aufwenden
Ne, als das erſte Mal, völlig wieder aufgebaut, und eines
A ging Kückelmann mit ihm zu ſeinem Bankier.
2llann war platt. Kückelmann ſelber pflegte nachmalig
a7 Kreiſe ſeiner Geſchäftsfreunde zu verſichern, daß kein
Weeer Menſch in dem fettig lächelnden Joſef Kleidecer das
Ssheir” wieder erkannt hätte, aber dieſer Bankier war ſofort,
Im erſten Blick, im Bilde. Er hatte den geſchäftlichen Blick
e Neſ annes, der 40 000 Mark bezahlt hat.
elmann ſagte bewegt, ſein Schwager habe ſich über Er=
M gut wieder herausgemacht, es ſtecke anſcheinend eine
A Polle er natürlich es niemanden zumuten, dreißig bis vier
Te lang — denn des Menſchen Leben währe ſiedenzig
denn es hoch kommt, achtzig Jahre — Prämien zu be=
*Odalerweiſe ſei er durchaus bereit, die durch ſo freu=
Maß ſtark entwerteten Papiere zu einem vernünftigen
Preiſe zurückzukaufen. Der Preis, den er verantworten zu
können glaubte, war 2500 Mark. Der Bankier überſchlug im
Geiſte die Gerichtskoſten, die ihm erwachſen würden, wenn er
ſeinem Bedürfnis, Kückelmann ins Sahnfleiſch zu langen,
nach-
geben wüirde und verſagte ſich dieſen Wunſch, da er nur einen
Geburtstag im Jahr hatte. Er nahm die 2500 Mark für die
Verſicherungspapiere in Empfang und unterzog lediglich ſeine
Anſichten über ſeine Eignung zum Leben einer Newiſion.
Kückelmann verwahrte die Verſicherungspolice in ſeiner
Saffianledertaſche, ging Joſef Kleiderer voraus durch die
Glas=
tür, lüftete leicht ſeinen Borſalino nach rückwärts und
ent=
ſchwand vor Joſef Kleiderers Augen in einer Autotaxe wie in
einer Wolke.
Kleiderer, deſſen zweite Blütezeit damit zu Ende war, ſuchte
hn ſchon gar nicht mehr. Eine dumpfe Unruhe bemächtigte ſich
des einfältigen Mannes, der das befremdende, jedoch anſcheinend
lohnende Benehmen ſeines Quartalgönners keineswegs begriff.
Er verfiel raſch, und als Kückelmann, wie er ſchon geahnt hatte,
wieder auftauchte, ihn wieder zum Eſſen einlud, mit ihm zu einem
Bankier ging, wieder dort immer dieſelben
Verſicherungs=
papiere verkaufte, das Geld in ſeine Saffianledertaſche ſteckte
und wieder anhub, mit ihm zu eſſen, wuchs in ihm eine törichte
Auflehnung. Er konnte, da er Hunger hatte, das Eſſen nicht
abſchlagen, aber er aß nur mehr das Unumgängliche. Er aß es
gleichſam abweſend, ja mit Ekel. Kückelmanns lobende
Aeuße=
rung über ſein wieder beſſeres Ausſehen (denn Eſſen iſt Eſſen
und macht dick) hörte er mit einem ſcheelen Seitenblick von unten
herauf an, an Spiegeln ging er ſchnell und ſein Geſicht abwen-
dend vorüber. Und eines Cages, als er noch keineswegs dick
war, begann er zu Kückelmanns baſſem Erſtaunen in die
Sei=
tungen zu laufen, um eine Arbeit zu ſuchen. Er wählte den
Beruf eines Seitungsausträgers. Der Beruf war mäßig
be=
zahlt, aber er verſchaffte ihm die Gelegenheit, ungezählte
Crep=
pen hochzuſteigen. Aber bevor er noch durch die viele Bewegung
ſeine Gewichtszunahme ſtoppen konnte, zeigte ihn Kückelmann
argliſtigerweiſe beim Eſſen, zu dem Kleiderer ſich eben doch
wieder hatte verführen laſſen, dem jetzigen Beſitzer der
Ver=
ſicherungspapiere, und Soſef Kleiderer ſah mit Augen, in denen
eine ganze Ciefſee von ſchleimigen Nachegedanken zu Cage trat,
wie ihn wieder enttäuſchte Blicke nach dem Umfang ſeines
Leibes abtaſteten und Kückelmann wieder die Saffianledertaſche
30g.
Su dieſer Seit gründete Kückelmann die bekannte
Kückel=
mannſche Konſervenfabrik. Er hatte wenig Seit, ſich um
Klei=
derer, der natürlich wieder völlig verfiel, zu kümmern. Sein
Schiff ſtach mit vollen Segeln in See. Dennoch ſuchte er,
dies=
mal allerdings erſt nach einigen Monaten und lediglich, weil er
das Prinzip hatte, jedes begonnene Geſchäft zu Ende zu führen,
den nun ganz im Sumpf verkommenen Kleiderer noch einmal auf
er erlebte eine Ueberraſchung. Dieſer Mann, den er immer
wieder aus dem Sumpfe gezogen, gekleidet und geſpeiſt, ja,
geradezu gemäſtet hatte, der ihm die wenigen Blütezeiten ſeines
ärmlichen und tatenloſen Lebens verdankte, hatte die Stirn, ihm
auf eine freundliche Einladung zum Eſſen aus der
Sentimen=
talität eine ablehnende und hier überhaupt nicht wiederzugebende
Antwort zu geben.
Crüffel= und Kartoffelſtreifen, gehackten Eſtragon, Schnittlauch
und Kerbel, füllt den Salat in ausgehöhlte, gewürzte und geeiſte
Comaten und überglänzt dieſe mit Fleiſchgallert.
Helene Porter Mitchell, genannt Nellie Melba,
verehe=
lichte Charles Armſtrong, weitbekannte Geſangskünſtlerin, ſorgt
durch die gekühlten Erdbeeren auf Vanilleeisunterlage, mit
ge=
lüßter dicker Himbeertunke bedeckt, dafür, daß der Kreis der
Feinſchmecker und Verehrer ſie nicht vergißt. Die begehrten
„Napoleon=Schnitten — zwei gebackene Blätterteigſtreifen durch
(Vanillefüllereme zuſammengeſetzt und oben mit Suckerguß
be=
pinſelt — ſoll, wenn man der Fama glauben darf, der gewaltige
Korſe, Konſul und Kaiſer der Franzoſen (F 1821) perſönlich
erfunden haben. Sehen wir in den Auslagen unſerer
Sucker=
warengeſchäfte ſaubere, gefällige Faltſchachteln, weiß jedermann,
daß ſie Keks, Marke Leibniz, bergen. Der im Schmuck
ſeiner langgekräuſelten Staatsperücke — dem vorſchriftsmäßigen
Kopfputz dermalen — auftauchende Philoſoph Gottfried.
Wil=
helm von Leibniz, kurfürſtlicher Nat, hannoverſcher Bibliothekar
und Hiſtoriograph (F 1716), iſt es, den man hier zum
Schild=
halter auserkor. William Mac Kinley (F 1891), an den
Folgen eines in Buffalo verübten Attentates geſtorben,
zwei=
maliger republikaniſcher Präſident der nordamerikaniſchen Union,
die unter ſeiner Negierung einen rieſigen Flächenzuwachs
kolo=
nialer Beſitzungen erfuhr, meldet ſich durch eine Art
Dlum=
pudding mit Sherry Brandy gewürzt, zu dem man
Weinſchaum=
ſoße nebſt Jamaikarumgeſchmack reicht — allerdings nicht in
den U. S. A.!
Und der unverbeſſerliche Dauerſkatſpieler Earl of
Sand=
wich (5 1785), dem immer die Seit zum regelmäßigen Eſſen
fehlte, gilt als Namengeber für den Schnellimbiß der
mannig=
fach belegten Butterbrote.
So beweiſt uns der biographiſch-hiſtoriſche Film, daß auch
die zehnte Muſe in ehrfurchtsvoller Ergebenheit der
Ueberliefe=
rung huldigt, zum Nutzen ihrer Anhänger, zur Ehre der
Koch=
kunſt!
Von des Lebens Gütern allen
Iſt der Nuhm das höchſte doch;
Wenn der Leib in Staub zerfallen,
Lebt der „große Name” noch!
Sie hat Calent, Cemperament, einen ſchwarzen Wuſchelkopf
und eine kleine ſüße Naſe. Sie iſt Cänzerin und hat auch mit
ihren graziöſen Füßen ſchon viele begeiſtert.
Und ſo ſetzt ſie ihre Schritte zierlich, dreht ſich an den
Ge=
fangenen heran und erhebt die Hand. Aber ſo oft ſie auch
aus=
holt, der Schlag wird markiert, wirkt unecht; für das Bild nicht
zu gebrauchen.
Der Regiſſeur feuert an:
„Zuſchlagen, Fräulein! Suſchlagen! Genieren Sie ſich nicht.
Holen Sie ordentlich aus, nehmen Sie alle Kraft, alle Energie
zuſammen! Neden Sie ſich in Wut! Denken Sie: dieſer Kerl hat
mich mit meiner Freundin betrogen!. Ich werde es ihm einſalzen!
Dieſem Halunken! Er kann ja nicht widerſchlagen. Eine
Cüch=
tige ſoll er haben!“
Sie kommt. Erhebt die Hand, ſchlägt zu — kraftlos,
ge=
hemmt — es geht nicht..".
5 Uhr morgens.
Der Gefeſſelte am Pappemachébaum jammert:
„Aber, liebes Kind, hauen Sie doch, hauen Sie doch bitte,
einmal vernünftig zu! Eine ganze Backpfeife iſt mir immer
."
noch lieber als hundert halbe
Während dieſer Nachtaufnahme haben ſich die beiden kennen
gelernt. Und ſehr bald lieben ſie ſich.
Indianerſzene.
Von Martha Maria Newes.
Das rieſige Silmatelier voll Sieberhitze der Aufregung.
Kom=
mandorufe. Scheinwerfer werden von einer Dekoration in die
andere gerollt. Werfen grelles Licht in aufgeriſſene Augen, taſten
in ſchlafdunkle Ecken des unendlichen Naumes. Muſik ſchrillt
Jazz. Wechſelt jäh über in Liebesarien. Schreit auf. Wiegt
ſehnſüchtig — will Herzen wachrütteln. Aufpeitſchen.
Schlaftrunken lehnen magere, braungeſchminkte Statiſten in
den Ecken. Als Indios verkleidet. Ihr bunter Sedernkopfſchmuck
wirft phantaſtiſche Schatten an die Wände.
Einige ſitzen im Halbkreis auf dem Boden; ſpielen Karten;
hüllen ſich fröſtelnd in Mäntel; kauen aus ſchmutzigen Papieren
mitgebrachte Brote; rauchen verſtohlen Sigaretten.
5 Uhr morgens.
Am Urwaldſtamm eines Pappemachébaumes liegt gefeſſelt
ein „Weißer”.
Großaufnahme
Man ſieht, wie der Weiße ſich in hilfloſer Verzweiflung
windet. Und nun, um ihn zu verhöhnen, naht die
Häuptlings=
tochter und verſetzt ihm einen Schlag ins Geſicht.
Die junge Betty N. iſt wirklich entzückend.
Der eben aufgegangene Stern der Ki=Ko=Ka=Cinema.
Nun ſind ſie ſchon ſeit einem Jahre verheiratet.
Ach, wenn ſie doch jetzt ein einziges Mal dieſe Szene ſpielen
dürftel . .."
Entzauberung.
Von Herbert Scheffler.
Jeden Morgen, wenn Dora Haſenſchlag in ihr Büro ging,
machte ſie einen kleinen Umweg. Sanz automatiſch und ohne noch
über Sinn oder Unſinn ihres Cuns nachzudenken. Sie bog in die
Dorotheenſtraße ein, gleichſam perſönlich geehrt durch den Namen
der Straße, las gedankenlos einige Sirmenſchilder herunter, die
ſie nicht weiter anlockten, und überquerte ſchließlich ſchräg den
Fahrdamm in Nichtung auf ein Damenkonfektionsgeſchäft. Sie
blieb vor dem erſten Schaufenſter ſtehen: Strümpfe und
Leib=
wäſche. Sehr ſchön, aber das war ja bei ökonomiſcher
Ver=
teilung des monatlichen Gehaltes zu erſchwingen. Das zweite
Schaufenſter: Kleider, Bluſen und Nöcke. Schon beſſer, —
reiz=
voller, weil ausſichtsloſer. Aber nun erſt das dritte Fenſter:
Mäntel und Pelze. Sachen, die man ſämtlich nicht unter hundert
Mark bekommen kann, und in der Mitte das ſchlechthin
Uner=
ſchwingliche: ein echter Pelzmantel für dreihundert Mark.
Dora Haſenſchlag ſteht vor dem Pelzmantel, wie ein
Muſik=
hungriger in einem Konzert ſitzt: verſunken, abſeits, bis zum
Nand gefüllt mit Erlebnis. Wie der Muſikhungrige ſich einmal
dieſem, ein andermal jenem Satz der Sumphonie recht weit öffnet.
ſo findet Dora Haſenſchlag einmal das Fell, von beſonderer
Weichheit, ein andermal die Schattierung über alle Begriffe
ſchön. Sie iſt mit dem Schnitt ſo vertraut geworden, daß ſie ihn
immer vor ſich ſieht und aus dem Kopf aufzeichnen könnte. Aber
wozu? Der Schnitt gehört zu dieſem Mantel und zu keinem
anderen. Wenn man den Pegaſus als Laſtgaul Mehlſäcke
ſchleppen läßt, iſt er weiter nichts mehr als ein ſchlechtes Pferd.
So vernünftig iſt dieſes Mädchen, das trotzdem Morgen für
Morgen vor „ſeinem” Pelzmantel Halt macht und für einige
Minuten den Aergereien und Unſtetigkeiten dieſer Welt entrückt
iſt. Und es kann ſo vernünftig ſein, weil der Mantel noch ein
Nummer 224.
Endſpielſtudie 23.
J. Behting in Riga.
(Deutſche Schachzeitung 1893.)
c d
Weiß zieht und gewinnt.
Brüfſtellung: Weiß: Ka4 Tg1 Ld3 h6 (4):
Schwarz: Kf2 Lh1 Bg2 h3 (4); Weiß gewinnt
Dieſe einfache Stellung birgt große Schwierigkeiten in ſich.
Löſung der Endſpielſtudie 22:
K. A. L. Kubbel. „Tidſkrift för Schack” 1918 (Ka4 Lh4 Sb8 Bc3 d3e5 g
Kc5 Df1 Bc6 e6; Weiß gewinnt.) 1. Sd7+Kd5 2. Sb6+Ke5: (oder A) 3. Sc4
+Kf41 (auf 3.
Kf5 oder 3.
Kd5 gewinnt 4. Se3+ D und Spiel.
4. g3+Kf3
d2+und gewinnt. — 4.
Kg4 oder 4. . . . . Kf5 5. Se3
und gewinnt.
A. 2. . . . Kc5 3. Lf2+1 Df2: 4. Sd7+ Kd5 5. Sf6-+Ke5
6. Sg4+und gewinnt D. und Spiel; 5.
. . Kc5 6. Se4+ ebenſo. Auf 5. .
Df6: entcheidet natürlich 6. ef6: Kd6 7. g4 nebſt g5 und Eroberung der Bc6
und eß. —
Eine brillante Spielführung mit ſehr verſteckter Idee, daß nämlich
der fern auf b8 ſtehende S die ſchw. D gew., und zwar abwechſelnd auf
weißem und ſchwarzem Feld. Doch die Studie birgt noch eine Finte:
Auf 1. Lf2— gewinnt Schwarz mit Kd5!, während 1 ..
Df2:2 nach Variante A mit Erſparung zweier Züige dem Weißen den
Sieg verſchafft.
Löſerliſte: Reutzel, A. v. S., Leo Schott in Pfaffen=Beerfurth,
Georg Veter.
Rätſel
Krypztogramm.
M N 0 G R C G. A EB N I I S N T T A A U G CH bgeleſen, ergibt ſich ein Wahlſpruch — aber nur für
be=
gueme Menſchen.
Carl Deubel.
Auflöfung der Rätſel aus Nr. 3 7.
Verſteckrätſel.
Dievenow, Jaxthauſen, Schle imhaut, Mauſefalle,
Son=
dershauſen, Gasparone, Entdecker, Rienzi,
Timmerſatt,
Aßmannshauſen. (Die Axt im Haus erſpart den Zimmermann.)
Magiſches Quadrat.
DA
CH
AU
CH
RI
ST
AU
ST
ER
Druck u. Verlag: L C. Wittichiſche Hofbuchdruckerei, Rbeinſtr. 23.— Verantwortlich f.d Redaktion: Dr. 6. Neite.
Stückchen höher liegt als das Begehren, weil er ein Etwas
das man in Srcude betrachtet, aber deſſen Verbindung mit
ſelbſt man kaum zu denken wagt. Ach, und doch iſt man
menſchlich, zu fraulich, um es nicht aus der Serne herannu
wünſchen . . ."
Aie W
Hense e
Da, eines Cages, iſt der Pelzmantel verſchwunden. Ba/ nirtichaftlich
erſchrocken ſteht Sräulein Haſenſchlag vor dem Fenſter, wie dung
Faünferwel it.
A Se
heite, ſo hoit
einen falſchen und häßlich groben Con aus dem Craum eiüſ=
*
idter in
Pun=
dämmernden Muſik aufgeſcheucht. Alles im Schaufenſter I5.)
rnft
wie ſonſt, nur der Platz des Mantels iſt leer — es ſcheint ftiült ArsFhlt ſch. NL
Mar M dice
als ob man das Stück erſt vor kurzem entfernt hat. Ein
lindes Bedauern ſteigt in ihr auf, kei großer Schmerz oder ane !0/ gzaſt de Neid loſt
Verzweiflung, zwei Dinge, die ſie ſich lange nicht mehr geleiief 40e daß uf
hat. Sie bedauert einfach, daß das Schöne ſich ſo lautlos zurüürk iktrradies ausgeb.
zieht, erliſcht und uns im Dunkel zurückläßt. Daß, wenn ſcht
alles fließen muß, die Strömungen ſo arg verſchieden ſind: äuc 7dna fällwert
al=
eine ſtrudelt noch auf derſelben Stelle im Kreiſe um ſich ſel!ſ
während das andere ſchon den beglückend freien Weg entlam,! 3zumf u0 Gieß S.
fährt . .
So ähnlich heben und ſenken, ſich die Gedanken in darf ziut haonfe, naun mer
kleinen Mädchenhirn. Doch der Schlag einer Uhr vertreibt
auf t biche it
Radif Widch in
un d0
und bringt andere, kältere mit, die von Arbeit und Pflicht redcF jo ſonn mer vun ?
Värlich un mah
Miftelnge, mit deinte
paift zur un Bod Die.
jächedaal behaubte
Dora will ihnen gerade folgen und ſich zum Weitergehen em=”
ſchließen, als die Ladentür des Konfektionsgeſchäftes aufgeht und ou ſeht ſchon beiſer!
der Pelzmantel hinaustritt! Swar umkleidet er irgendeise
patſchuliduftende Modedame, aber das iſt ja unwichtig. Oe
Hauptſache: der Mantel, das Schöne, iſt noch da, wahrhafti,
und ich habe es in den Augen! Es hat ſich mir eine Weile
ern=
zogen, damit ich wieder empfänglicher, dankbarer werde! Es sſt
weggegangen, um in ſtärkerer, erneuter Schönheit
Dora Haſenſchlag ſtutzt. Iſt das wirklich ihr Pelzmantt
Sie geht hinter der Dame her und prüft: jawohl, es iſt
Mantel, jede Naht, jede Cönung iſt ihr ja bekannt. Aber in
Mantel? So plump und hängend, ſo fetter Reichtum ohne u
bißchen Grazie?! Und der Schnitt iſt ja höchſt landläufig, tauf )=
Mäntel werden täglich darauf zugeſchnitten! Und die Knöär
ſind zu groß, unbedingt zu groß für mein Gefühl! Iſt denn
um Himmelswillen wirklich mein Mantel??
Plötzlich, mit einem Schlage, weiß ſie Beſcheid, erkennt lilſtuller wiſſe awwer n
alles, fühlt das Geſetz, das ſich ihr offenbart hat. Das Schc küt ach was ſich ge
Morſie doderol 1e4
indem daß ſe er
kann man nicht arziehen, wenn es das Schöne bleiben ſoll. Z)emienſodd geſchickt h.
man ein wenig tiefer liebt, kann man nicht eſſen und trind-iſt. hm ich unmechlich
nicht mit ſeinen Sinnen lieben, ja nicht einmal in der Nähe hakleſa-/ hnn ich verrode.
Das Paradies hat um ſich eine Holzplanke, und wir drügeſta fot verblatzt is, wu
uns an dieſe Holzplanke und ſchauen durch kleine Nitzen aſls lrickt hab, un daf
Löcher in den Garten hinein. Wer hinüberzuklettern wagt, 4 züll zu de landw
noch mehr zu ſehen, wird zerſchmettert — zerſchmettert von 4Pmn ich will weider g.
Lüge ſeiner Augen, die ihm da draußen Kartoffelblüten in ſelri / Aſchweiche, daß me=
Nachtviolen umzauberten, die ihm geheimnisreiche, lüße Früx/ käülchlich lann ich
zeigten, wo er jetzt nur tückiſche Collkirſchen gewahrt!
Zndwärtſchaft rechn
Dora Haſenſchlag iſt nicht ſentimental, lie trauert nicht 1E Kzü weil ich als li
die Vergänglichkeit des Schönen, ſondern tadelt ſich, daß ſial / ündem mei Zugeh
durch ihre Näherung verſcheucht, durch ihr Begehren ſelbſn/ hen Grund, indem
ein Niedrigeres verwandelt hat. Sie fühlt, daß ſie mit ik2 Büſtamm, un zweide
ündviecher zuſamn
zweiundzwanzig Jahren eigentlich noch ein Baby iſt, das
Aermchen nach dem Mond ausſtreckt und „Haben! Habn! Xügut auskenn, daß
Läwe bring ..
ſchreit. wobei es noch ein Vorteil iſt, daß der Mond
däf
Händchen nicht wirklich füllen kann . . . Aber daß ſie int/ Mwer n
beit
Fehler erkannt hat, das wiederum fühlt ſie als ihre eigene A‟ eandwpä
zblan
als eine geſunde Häutung, bei der man ſich zu freuen hat. uV FT
Aanz
ab=
bun
ſie hebt den Kopf, ihrer Cagesarbeit entgegen, läßt die Sor Fyſter un däre Scha
n die Naſenlöcher blinzeln und nießt. Nießt ein zweites, 244 wunn ich mei lart
drittes Mal und lacht dazu wie zu einer Antwort, die eine jehlelFsſtellt hab, ſo hotz
loſe Abrechnung herrlich prompt beſtätigt.
Sand wääche de golt
han ich nei
Sedenfalls geht aw
B Landwärtiſchaftliche
mir e Ehrenladd g
D 2arinnt, un daiß
Mie der efollene
Dengdeniehern noch
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Duiß derchauis net
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Krenzwort=Rätſel.
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Le Eicket.
F
Von links nach rechts: 1 Nordoſtſekanal, 12 39l, 13 Aare, 14 Sel ye dhuest, loſe, abe
15 SL. 15 Bad, 17 Tegel, 18 Peter, 19 El. 20 Le, 21 Ei, 2 2Pic — Mlzer
Reibe
25 Anis, 26 Boe, 29 Charlotte, 33 Te, 34 Pi, 36 Eichel, 37 Ar, 32 Nff.” M die
Wödr
D *
40 Gold. 42 Auſter, 45 Nied, 46 Ahorn, 48 Sau, 50 Leim, 51. 30 2i.
52 Zara.
Von oben nach unten: 1 Nad, 2 Rad, 3 Da, 4 Ort, 5 See, AS
7 Es 8 Cap, 9 Aue, 10 Aſe, 11 Lorelei, 19 Element, 23 Liter, 4
Lan
25 Aorta, 27 Oel, 28 Eidam, 29 Chlor, 30 He, 31 Aland, 32* *
35 Jgel. 39 Fra, 41 Ode, 43 Ta., 44 Enz, 47 Ra, 49 Ur.
luich
Nar
etot
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tert
21
Fernſpr 1 2389—392 Alle Reckte vorbehslten. Nachdruck verh.— Kliſches F. baußmann alle in Daruſte.
[ ← ][ ][ → ] Alſo was ich bereits vor acht Dag, an de Hand vun
ver=
uedene Zeidungsnodize, ſchaffſinnig vorausbroffezeit hab, däß
miittlererweil zur Datſach worrn. Nemlich däß mit de
Land=
zrtſchaftliche Ausſtellung. Un wann ich weiterhie
ſu gt hab, daß däß e Ausſtellung weer, wie mer hier noch kag
ſo he hette, ſo hott däß äwenfalls ſei Richdigkeit, obgleich mir
mſtädter in Punkto „Ausſtellunge” doch ſchun ſo zimmlich
ſawehnt ſin, un loſſe uns net mehr ſo leicht verbliffe; wann
ganer in däre Beziehung noch kumme will, dann muß er
fchun e bißche a’ſtrenge. No un däß muß däre heſſiſche
Land=
uinſchaft de Neid loſſe, ſie hott ſich a geſtrengt, un mer kann
hch ſage, daß uff unſerm alte, ehrliche „Exert” ſo e Art
grradies ausgebroche is, un zwar in de modärnſte Uff=
Gung, indem daß ſich die Landwärtſchaft in hechſt eigener
von ſällwert ausgeſtellt hott; ſich un alles was ſo drum=
Drahenkt. Un do ſag ich bloß: Allerhand Hochachdung!
wuß und Grieß Gott, allerſeits!
Wärklich un wah’hafdich, wann mer bei all dene zeitherige
5tellunge, mit dene ſe uns „zur Hewung der Kultur”
be=
gar hawwe, wann mer do als net gewißt hott, was hinne un
une war, un wo die ſogenannte Kultur affengt un wo ſe
uff=
hr ſo kann mer vun däre landwärtſchaftliche Ausſtellung grad
Bäachedaal behaubte un kann ſchun uff de erſte Blick ſage:
ſieht ſchon beſſer aus, man ſieht doch, wo und wie ...
2.
in
die i
Abgeſähe dodevo, jedoch in Abetracht däſſen, die
Landwärt=
tfler wiſſe awwer net bloß, was uns notdhut, ſundern
ſi=
ſie aach, was ſich geheert, un hawwe en gude Geſchmack
be=
oſe, indem daß ſe ere bedeidende hieſiſche Perſeenlichkeid e
Grenkadd” geſchickt hawwe. In meine a geborne
Beſcheiden=
lann ich unmeechlich ſage, wer die Perſeenlichkeit is, awwer
del kann ich verrode, daß mei Zwangsmiedern vor lauder
ſo faſt verblatzt is, wo ſe geheert bott, daß ich aach e
Ehren=
ſay krickt hab, un daß ich damit vun de maßgebliche Kreiſe
anfalls zu de landwärtſchaftliche Konnifeern" gezehlt wär.
wer ich will weider gornix geſagt hawwe, bloß däß kann ich
vverſchweiche, daß mer halt immer widder merkt, was
Kava=
ſin.
Schließlich kann ich mich awwer aach mit Fug un Recht zu
PLandwärtſchaft rechne, awwer net, wie mei Zwangsmiedern
uubt, weil ich als lidderariſche Kunſtmiſtfawrikantin zu gelte
ſundern mei Zugehörichkeit zu de Landwärtſchaft hott en
siere Grund, indem weil ich elterlicherſeits aus em
Vogels=
nh abſtamm, un zweidens ſchun zeit meiner Jugend mit
aller=
w Rindviecher zuſammekumme bin, un drittens mich im
Sau=
ſo gut auskenn, daß ich mich aach jetzt noch ſchlecht un recht
ſchs Läwe bring ..
Awwer net nor däß; ich dhu mich aach brackdiſch noch immer
ide Landwärtſchaft bedädiche, indem ich mer vor meim
Kiche=
ſter e Schnittlauchblandaaſch a gelegt hab, die wo ihresgleichen
ganz abgeſähe vun meine Pedderſilljekulturn an unſerm
ſenſter un däre Schammbinjongzucht in meim Kadoffelkeller.
Unwann ich mei landwärtſchaftliche Broduckte net äwenfalls
gweſtellt hab, ſo hott däß ſein Grund nor dodrinn, ich wollt
iuiergrid wäſche de golderne Medallje Konggurenz mache, dann
ſüt In ich net.
ö-denfalls geht awwer aus all dem zweifelsfrei evor, daß
duß lnndwärtſchaftliche Kummidee ſchun gewißt hott, warum
3 nir e Ehrenkadd geſchickt hott, indem daß ich waaß, uff was
düßs akimmt, un daß ich die Ausſtellung dorchaus vum
Stand=
bhant der erfahrene Landwirtsfraa a guck; währendem mei
Beungsmiedern noch net emol ’8 Hei vum Stroh unnerſcheide
an, un in däre Beziehung noch dimmer is, wie e Kuh, däre
o)äß dorchaus net ſchwer fellt. Ich awwer, ich hab immer e
gürſſes Fäwpel ſor die Landwärtſchaft gehatt, un wann ich als
um uff’s Land enaus kumm, un ſeh ſo e ſauweres,
debbich=
g)ades gemiſchtes Ackerfeid, dann geht mer des Härz uff wie
9weklees, un ich frei mich an dem geſunde Baffiem, däß wo
büſte is, als wie Moſchuß, Baddſchullie, Tai=Tai un Elita, un
wiedaß widerliche Zeick all haaßt, wo die Stadtleit wedder ſich
ſſute, um daß ſe in en aude Geruch kumme.
zm Iwwriche waaß ich awwer aach, daß die Landwärtſchaft
W Vichdichſte is, wo man hat, dann warum, es is de
Nehr=
ſthad, un wann der net uff de Heeh is, dann ſin mir in de
Stadt gebritſcht un kenne 18 Maul uff die Diſchkant ſchlage un
de Leibriehme enger ſchnalle; denkt nor noch an die Innflatzion,
wo die Bauern, in ihre Not, anſtatts ere Häxelmaſchien e
Klavierpiano in de Scheier ſteh hatte. — Un awwer mit däre
Ausſtellung will unſer heſſiſch Landwärtſchaft de Beweis
lie=
fern, daß ſe widder uff de Heeh is. Un wer’s net glaabt, der
ſoll emol en Rundgang mache, un ſoll ſich däß modärne
Parra=
dieß uff em Erert emol a gucke, Herr du meines Läwens, do ſieht
mer Sache! — Beiſpielsmeßich die „läwende Stillläwe”, vun
allerhand Gemieſer, Obſt un Blume; ferner die gebraichlichſte
Hausdiern in alle gangbare Forme un Arte un in heechſter
Vollendung. Jedenfalls, ſoviel breisgekrönte Rindviecher hab
ich, meines Wiſſens, noch uff kaaner Ausſtellung uff aam Haufe
beiſamme geſähe.
Dann beweiſt awwer aach die Ausſtellung, daß die Zeite
vabei ſin, wo der Bauer bloß zu ſäe un zu ernte hot brauche,
un’s iwwriche hott unſer Herrgott beſorgt. Heit därf en modärner
Landwärt net bloß ſäe un ernte wolle, heit muß er
brodu=
iern, wann er hochbleiwe un mitkumme will; korzum, die
Sach muß maſchinäll bedriwwe wärrn, wann’s flutſche ſoll
Un däßhalb ſieht mer drunne Maſchiene zum Säe, zum Hei
mache, zum Ernte, zum Dreſche un zum Mahle; per Audomobill
werd gezackert un geſtärtzt, korzum, alles geht elektriſch,
inklu=
ſiefe is Melke vun de Kieh un es Budder= un Handkeesmache.
Ja, mich ſoll’s gornet Wunner nemme, wann ſe’s noch ſoweit
bringe, daß der Bauer gornet mehr ufſ’s Feld enaus brauch
in en modärne landwärtſchaftliche Bedrieb krickt. Un ich kann
nor jedem reaktionäre Städter, un erſt recht jedem rickſtendiche
Bauer rote, ſich, wann’s geht, heit noch die Ausſtellung a
zu=
gucke, er mecht’s ſunſt am End bidder bereie. —
Wann awwer aaner behaubt, ich hett mei heidich
Bedrach=
dung in de Wei koſthall niedergeſchriwwe, ſo is däß doch
en Errdumm, dann erſtensmal kimmt mer do for lauder
Ver=
ſuche gornet zum Schreiwe, un zweidens hab ich bei de zwan=
O. O
O
O
O
2i
ſundern die ganz Landwärtſchaft dehaam vun ſeine Stubb aus
macht, indem er eiffach uff en bedräffende Knobb drickt, un dann
geht alles, wvie er will, elektriſch los, s Zackern, s Säe, ’s Ernte
unſoweider. Schließlich kann er aach noch regene, hagele un
ſunneſ heine loſſe, ganz wie er will, er braucht bloß uff de
rich=
diche Knobb zu dricke. Die Widderung is dann net mehr bum
Barromeder abhengich, ſundern die Sach geht maſchinäll und
lektriſch, un jeder Bauer macht ſich ſei Wedder ſällwer, der
aane leßt’s regene uff ſein Acker, odder in ſei Milch, wie er’s
grad brauch; der anner leßt’s ſchneie, beim Dritte ſcheint die
Sunn, un de Vierte leßt’s hagele uff ſei gut verſichert Kornfeld.
Un was des Puhle bedrifft, do is mer de Nadur aach
hin=
ner ihr Schlich kumme, indem daß mer den Puhl un Miſt
chemiſch herſtellt un greift däre Wachſerei mit Thomasmehl,
Subberfoßfad, Kali un Kunſtguano unner die Aerm, dann
wächſt’s wie geſchmiert; wie mer däß uff däre
Landwärtſchaft=
liche Ausſtellung ſähe kann.
Nadierlich, wo die Landwärtſchaft derardiche Fortſchritte
macht, do geniecht nach die a fach Volksſchulbildung net mehr,
ſundern do brauch en Bauer mindeſtens ’s Aa jähriche, odder
8 Abbimadurium. Uin ich hab aach ſchun was leide heern, als
wann die Landwärtſchaft ſchun dra denke dhet, e eiche
Unifär=
ſidhät for ſich zu verlange, tvo ſe ihrn landwärtſchaftliche
Dock=
ter mache miſſe, bedor ſe Kadoffel blanze därfe. Do wärds
nadierlich net lang mehr dauern, un do laafe in Gieße, näwer
de ſchtud. med., un ſchtud. jur, un ſchtud, fill., aach die ſchtud.
baur. erum, un fechte un verhaache ſich die Kebb, ganz ſo nowel
wie die annern Studende, un hawwe Schmiß uff=em Backe, daß
mer glaabt, ſie dhete ſich ſälbſt raſſiern un lerne uff Kommando
Bier drinke, un ſchtudiern ihr Handwerk, brackdiſch un
theore=
diſch, un mache alle meegliche Exame, un falle als aach dorch,
ganz wie die richdiche Studende, un därfe erſt ihr Braxis
aus=
iewe, wann ſe ihr Exame beſtanne hawwe.
Freilich, ’8 kann dann awwer aach ſei, daß die Kadoffel
dann lang net mehr ſo dick ſin, als mer’s gewehnt war, awwer
mer hott dann wenichſtens den Troſt, daß ſe uff em Feld
vun=
eme akademiſche Bauer gewaxe ſin, der wo ſei Exame gemacht
hott, mit Ia, odder noch beſſer; un däß is ſchließlich die
Hauptlach.
In däre ſcheene Zuverſicht frei ich mich nadierlich ganz
be=
ſunners, daß mer in Darmſtadt jetzt die großordich
landwärt=
ſchaftlich Ausſtellung hawwe, wo mer emol en richdiche Eilblick
zichſte Sort den Diſch gornet mehr geſähe, uff dem ich
effenn=
duwäll hett ſchreiwe kenne, ganz abgeſähe dovo, daß ich aach
drittens es Schwazze vum Weiße — odder meintswääche de
„Rote” vum „Weiße” net mehr unnerſcheide konnt un leider net
ſo gut „geeicht” bin, wie unſer ſtädtiſcher Geſchmacksmaaſter, der
wo’s an aam Dag mit hunnertunfuffzich Sorte uffnimmt.
Un ſchließlich un endlich ſchreibt mer ſo=en begriffsklare,
leicht=
faßliche un bobbuläre Ausſtellungsbericht net, wann mer Aam
ſitze hott, däß ſollt mer eichentich wiſſe, ſundern do geheert en
klare Kobb her, noch dezu, wo ſich’s dißmol um e wärklich
ernſt=
zunehmende Ausſtellung hannelt, wie die aa is. — Wann mer
däß will, muß mer als uff die Kinſtlerkolonie geh.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Alſo die Woch hawwe ſe ſich im
Stadtrat ernſtlich mit der Frag beſchäftigt, was nu eichentlich
mit dem neie Feſtraum im Radhaus geſchehe ſoll, indem die
Stadtverwaldung der Aſicht war, daß merin doch net leer ſteh
loſſe kennt, noochdem er nu ſchun emol gebaut weer. Nemlich
daß mir ſo en Raum braiche dhete, dodriwwer war mer ſich in
de ſogenannte maßgäbliche un unmaßgäbliche Kreiſe vollkume
ganich, bloß war mer hinnenooch in einicher Verläächenheit, wie,
wozu, un bei was for=e Veralaſſung ſich der Feſtraum
nutz=
bringend, rendawel un befriedigend verwende ließ. Un die
indräſſierte, wie aach die worſchthafte Zeitgenoſſe ſin ſich
do=
driwwer in unſerm Stadtrat eglich an die Kebb gerade. No,
allerdings, ich glaab, in de ſtädtiſche Annale kann mer wohl
erſt=
malich den Vorfall buche, daß mer was gebaut hott, un
hinne=
nooch muß mer ſich driwwer de Kobb verbräche, zu welchem
Zweck. — No un do ſin ſe dann die Woch in ihre Not widder
uff die Idee kumme, doch en Radskeller draus zu mache. — Alſo
do lache jo die Gail! Nemlich erſt en Radskeller, dann kaan
Radskeller, dann: e Radsſtubb, dann kaa Radsſtubb, dann:
en Räbbräſſendatzionsraum, dann kaan
Räbbräſſendatzions=
raum . . . . . . alſo wann die wärklich noch wiſſe, was ſe wolle,
haaß ich Hannes! — Jetzt ſin ſe alſo widder uff=en Radskeller
verfalle; baß uff, wann de Auguſt kimmt, do wärd er zu ſeim
Schrecke konnſtadiern, daß uns jetzt widder en
Räbbräſſendatzions=
raum fehlt. Es reißt net ab —
No, dun mir aus kenne ſe’s mache, wie ſe wolle, awwer ich
ſag’n bloß däß: wann der Radskeller um hunnert Brozent beſſer
rendiert wie’s Heirngaddekaffee, dann hette’ſen beſſer leer ſteh
loſſe un hette’n bloß als Empfangs= un Räbbräſſendatzionsraum
benitze ſolle. Die Geläächenheit weer zum Beiſpiel heit ſchun
gegäwwe gewäſe, dann ich hab mer ſage loſſe, unſer „
Welt=
ſeechler” kemt heit widder aus Ameriga zurick. No un ich nemm
doch a, daß däß net ſo ſang= un klanglos abgeht, wie die
Ab=
fahrt, ſundern daß am Bahnhof en feſtliche Empfang ſtattfinne
dhut, un daß unſer Stadtkabäll die Darmſtädter
Natzional=
himmne ſpielt, un die vereinigte Geſangvereine ſinge den
Be=
grießungskohr: „Gott grüße dich” un es helt aaner aus=em
Stadt=
rate Aſprach, uff Engliſch nadierlich, dann ich glaab, die hawwe’s
Deitſche verlernt un kenne bloß noch engliſch ſpucke. Un däß
gibt große Boge. — Es kennt awwer aach ſei, daß ſe den Embfang
axdra geheim halte, damit die Menſchemaſſe net zu große
Dimmenſione a’nemme. — No, mer wärrn’s jo läſe in de
Zei=
dung, wie’s war. — Geſpannt bin ich awwer mol, was uns
unſer Bux for „Reiſebräſſender” mitbringe dhut. Ich glaab, do
wärrn mer allerhand Iwwerraſchunge erläwe, wann=er ſei „
Mit=
bringſel” auspackt . .
Der zeitgemäße Haushalt.
öauerkohl auf Vorrat zu bereiten. Sauerkohl
aus Vintervorrat ſollte in jedem Hauſe eingelegt werden, wo
eweeAnzahl Steingutbüchſen oder offene Krüge ſowie geeignete
Gchen zur Verfügung ſtehen. Die Arbeit ſelbſt iſt ſehr einfach
außtführen, ein Mißlingen völlig ausgeſchloſſen. Der von
Sun und welken Blättern befreite Kohlkopf wird fein geſchnit=
(Adder gehobelt, auf je 1 Pfund davon 10 Gramm
S4z gerechnet, loſe, aber gründlich damit untermiſcht und nun
Weeinter hölzernen Reibekeule oder einem breiten Quirl der
Afeſt in die Steintöpfe geſtampft. Sind dieſe nur leichter
ANität, ſo ſtamrfe man den zerſchnittenen Kohl zunächſt in
A Emailletopf, bis er recht dicht liegt und mürbe geworden
RA
and bringt ihn erſt dann in den Einlegetopf, um ihn darin
OAfeſt einzulegen. Der auf dieſe Weiſe eingelegte Sauerkohl
3 ſchnellem Verbrauch beſtimmt, er iſt gewöhnlich ſchon in
ugen gut durchſäuert. Will man die Säuerung noch be=
Ver
DEnegen, ſo kann man auf jedes Pfund Kohl etwa einen Tee=
DR Foll Milch beifügen und mit dem Salz darunter miſchen.
Docken iger Salz man nimmt, deſto länger dauert die Säuerung.
SMkohl, der den ganzen Winter über vorrätig ſein foll, wird
WIEſten in einem Faß eingelegt, in dem man zunächſt eine
*ATrautblätter einſchichtet. Man läßt bei dieſem entweder
Salz ganz fehlen oder rechnet auf zehn Pfund nur einen
Safel voll. Beſonders feſtes Einſtampfen iſt dann jedoch Be=
Ans. Das feſt eingeſtampfte Kraut wird mit Tuch bedeckt,
hem Teller niedergedrückt und noch mit einem Stein
be=
damit die ſich entwickelnde Lake den Kohl ſtändig bedeckt,
er nicht in Fäulnis übergehen kann. Der ſich bildende
*Im wird wöchentlich abgehoben, ebenſo vor dem Entnehmen
aA, da er ſonſt dieſem einen unangenehmen Geſchmack
Dhen würde, und Tuch und Stein gut gereinigt wieder auf=
GeAl
Hnelles und einfaches Auffriſchen von
eiarbigen Fenſterbänken. Die weißlackierten
S6
„Lanke, die im Laufe der Zeit unanſehnlich geworden ſind,
Dmenen, Flecke und andere Beſchädigungen aufweiſen, kann
Eausfrau ſchnell wieder ſelbſt auffriſchen, wenn ſie dieſe
Darmem Waſſer auswäſcht und mit einem mit Ata be=
F7 Lufahlappen alle Flecken und ſchwarzen Schrammen ab=
reibt. Darauf mit Ularem Waſſer nachgewaſchen und trocken
ge=
rieben, werden die Fenſterbretter völlig trocken, mit weißem oder
elfenbeinfarbigem Emaillelack dünn und gleichmäßig geſtrichen,
der in wenigen Stunden vollkommen trocknet.
Pilzkartoffeln. Dazu verwendet man Steinpilze oder
Pfifferlinge, ſowie rohe Kartoffeln zu gleichen Teilen, und zwar
wiegt man die Pilze grob und ſchneidet die Kartoffeln in
Schei=
ben. Nun füllt man eine Auflaufform, den Boden mit
Speck=
ſcheiben bedeckt, abwechſelnd mit Pilzen und Kartoffeln,
da=
zwiſchen ſtreut man je zwei Eßlöffel gekochten Schinken, würzt
mit Salz, Pfeffer und in Fett geröſteten Zwiebeln, verquirlt
ein Ei mit einer Taſſe Sahne und läßt die Pilzkartoffeln damit
übergoſſen ½—3 Stunde im Waſſerbad dämpfen.
Kartoffelknödel mit Pflaumenfülle. Zwei
Pfund gekochte, geriebene Kartoffeln miſcht man mit 1 Teelöffel
Salz, 40 Gramm zerlaſſener Butter, 2 Teelöffeln Appels
Hühner=
vollei und ½ Pfund Weizenmehl, formt davon nicht zu große
Klöße, in deren Mitte man je eine entſteinte, mit einer ſüßen
Mandel verſehene friſche Pflaume oder Mivabelle drückt. In
leichtem Salzwaſſer gekocht, werden die Klöße mit der Gabel
leicht aufgeriſſen und mit reichlich brauner Butter übergoſſen,
ſofort zu Tiſch gegeben, da ſie ſonſt zuſammenfallen.
Suppenwürze als Wintervorrat. Für einen
mittleren Haushalt reicht folgende Menge während des ganzen
Winters: ein mittlerer Weiß= und Wirſingkohl, drei Sellerie und
Kohlrabi, zwei Pfund Möhren, ein Pfund Peterſilienwurzeln,
ein Pfund Porree, ein Pfund Zwiebeln, ein Achtel Pfund
Stein=
vilze. Der Kohl wird in Streifchen geſchnitten, über kochendem
Waſſer auf einem Durchſchlag zehn Minuten gedämpft, alles
andere Grünzeug mit Ausnahme der Zwiebeln, auch alles
Hol=
ſige mit zerkleinert, auf Horden oder reinem Papier in der nur
warmen Röhre ausgebreitet und „raſcheldörr” getrocknet. Die
in Scheiben geſchnittenen Zwiebeln werden auf heißer Herdplatte
holdbraun geröſtet und ebenfalls völlig ausgetrocknet unter alles
andere gemiſcht, das man in feſtſchließenden Büchſen oder in
tpeißen Papierbeuteln aufbewahrt.
Speiſezettel.
Sonntag: Steinpilzſuppe, Hammelrücken mit
Sahnen=
oße, Weingelee. — Montag: Gefüllte Kohlrabi mit
Butter=
ſoße. — Dienstag; Tomatengemüſe mit Leber. —
Mitt=
woch: Kalbsgekröſe mit Roſinenſoße. — Donnerstag:
Speckkartoffeln. — Freitag: Fiſchragout. — Samstag;
Kartoffelknödel mit Pflaumenfülle.
Hu
mor
Der Kenner.
A
G.
nicht
Oe
U
We„File
Junge: Brauchſt nicht runterkommen, Hans. Es lohnt ſich
(Humoriſt.)
Zuviel verlangt. „Wird die Operation etwa gefährlich ſein?” fragt
der Patient ängſtlich. — „Unſinn!” erwiderte der Arzt. „Für 100 Mark
können Sie keine gefährliche Operation verlangen.”
Der Beweis. „Für dich würde ich in die Hölle gehen,” ruft er
ſchwärmeriſch. — „Das ſagſt du ſo,” erwidert ſie zweifelnd, „aber
— „Werde meine Frau!”
wie kannſt du es beweiſen?
Ein ſchlechtes Mittel. „Man ſagt doch, daß eine Zwiebel jeden
„Das iſt richtig,” erwidert die Freundin,
Tag den Doktor fernhält.
„aber was nützt einem das, wenn ſie auch alle anderen Männer fern=
Mte
Die tupiſehen Stufenformen der herbſtlichen Mode.
War die gerade Linienführung für
jede Frau geeignet, ob ſie nun groß und
ſchlank oder klein und unterſetzt geweſen ſein
möge, ſo iſt die Glockenform weitaus
ſchwie=
riger anzuwenden. Beſonders die kleinen
Geſtalten werden durch allzu ſtark glockig
gearbeitete Modelle leicht „verzeichnet” und
ſehen damit immer wenig vorteilhaft aus.
Man muß darum bei der kommenden Mode
auf abſolut individuelle Linienführung und
Machart Wert legen und darf ſich niemals
einer unkundigen Schneiderin überantworten.
Sicherlich bedeutet die neue Mode
— wenn man gerecht und objektiv
bleiben will — einen empfindlichen
Schlag für die Frau, deren
Garderobe=
budget ohnedies ſpärlich genug
be=
meſſen iſt; denn während es früher
leicht möglich war, eines der einfachen
Jumperkleider ſelbſt herzuſtellen, ſo
begegnet die Anfertigung der neuen
Glocken=
modelle ſicherlich Schwierigkeiten, die eine
gewiſſe Schneidereikenntnis unbedingt
er=
forderlich machen, um ein wirllich
gedie=
genes Modell zuwege zu bringen.
Noch weitaus ſchwerer aber iſt die
Linien=
führung bei den neuen
Stufenklei=
dern, denn ſie vereinigen nicht ſelten die
Volant=Form mit der eben beſprochenen
Glockenmode, ſo daß hier eine Linie
ent=
ſteht, die keineswegs alltäglich anmutet.
Die Stufenmodelle kommen für jedwedes
Garderobeſtück in Betracht, denn das
Ge=
brauchskleid bedient ſich dieſer Formen
eben=
ſo wie das nachmittägliche Modell oder das
Abendkleid, aber auch die neuen umhüllen
lehnen ſich an dieſe Modeformen an. Daher
kommt es auch, daß man ſich hier an kein
beſtimmtes Material binden kann, ſondern
alle erdenklichen Gewebe heranzieht,
voraus=
geſetzt, daß ſie ſehr weich in ihrem Falle
ſeien, da nur ſolches Material eine graziöſe
Linienführung, wie ſie die gegenwärtige
Mode erfordert, möglich macht. Damit ſoll
keineswegs geſagt ſein, daß man die
kom=
menden Stufenformen nicht auch in
Woll=
ſtoffen wiedergeben kann: ganz im
Gegen=
teil nehmen ſich die in Volantſchnitt
gear=
beiteten Herbſt=Umhüllen beiſpielsweiſe ganz
ausgezeichnet aus und werden ſicherlich viele
Anhängerinnen gewinnen.
Das erſte Bild unſerer Gruppe zeigt
einen ſehr flotten Mantel, den man ſich
etwa in flaſchengrünem, allerdings ſehr
ſchmiegſamem Zibeline vorzuſtellen hat und
der mit grauem oder braunem Fell am
Kra=
gen, an den kelchförmig erweiterten
Man=
ſchetten und als Randung der beiden Volants
garniert iſt.
Ein ebenſo reizendes wie jugendlich win,
kendes Kleid, zeigen wir im Mittelbildeg
man kann es aus jedweder leichten, duſtigenn
Seide herſtellen und wird am liebſten zu
ZNr Un
Georgette oder Chiffon (Gaze), aber auch
zu Ching= und Marokko=Krepp greiſe
Weniger graziös wirkt aber Krepp=Sctim
da in dieſem heuer allerdings ſehr beliebtenn
und modernen Material die hier verhtilnsgt Ne dedlichet
mäßig kurzen, glockigen Volants leicht jem
die Rrie
Steifheit erhalten können, die der gegern
wärtigen Linie geradezu zuwiderläuft. Ofu
Volants ſind derart angeordnet, daß die
Glocken an beide Seiten verlegt ſind, wäl
rend die vordere und rückwärtige Mitnt M en hieriche
Ai Sidtchens Hohen
glatter fällt. Der Oberteil dieſes Modelal
uner Leitung Hindenb
iſt ſehr ſchlicht und bringt nur — als einn
Kiacht geſchlagen w.
zigen Aufputz — ſpitz zulaufende Säumcher wohen befreite, iſt au
bahnen. Der Aermel iſt — der Nockbantft
entſprechend — in mehrere Volants aun 1M44 dutſchen Vol
rant worden. Auf de
gelöſt.
Unter Umſtänden könnte wan ein ſolche/ / Mdeſhen Nämtfe ein
Slung gegangen war,
Kleid auch ärmellos arbeiten und es ar.
Ralfn fertige 2e
kleines Abendmodell und jugendliches Tan!
nuctien Tumen und
kleid verwerten.
Das vornehme Trotteurmodell, das fi.4 ) die Beteiligung an
ebenfalls an die neueſte Stufenform häu, m not des regneriſe
veranſchaulichen wir im letzten Bild. Mar/mh 2ſpreußen, darüb
hat ſich hier einen mantelartigen Schnitt z/m überaus groß.
denken, ein ſchmaler Gürtel umſchließt da mſtugen und Tauſer
Taille. Der Ausſchnitt ähnelt, faſt jenern uſ wuen die Mil
fige Verbände und
der modernen Pullovers und wird mt
einer Blende aus gleichem Material abgs im Nargen m b
kantet; dieſe Blende erſcheint verlängen Hün von Hohenſtein
und wird in Form einiger Bandſchlupfer Ant Auſgebote von
gebunden und mit einer Schmucknadel fefft Uhdung des Verkeh
gehalten. Die untere Partie dieſes Kleide äum geſtaffelt. far
bringt gerade geſchnittene, dreifach abgeſtuf. Mentmals Aufſtellmn
Volants, die ſehr elegant und keineswege i Feier füllen ſch
übertrieben wirken, ſondern durchaus di
Mit klingender
ſchlichte Silhouette wahren.
vom 3. Itfant
Ein ſolches Modell iſt auch für ſtärkern iſen und Stmdartel
Figuren ſehr geeignet, allenfalls aber dac) / Apfen um Tanuenbel
nur für große Geſtalten verwendbar, firz
Nomdggnie hatte
lleine Frauen wäre ein ſolcher Schnitt inſe= zpbenteile Aufſtell
fern unvorteilhaft, als die Stufen=Volantzs / Straße von Königs
eine gedrungene Geſtalt unter Umſtändem
Rurz nach 11 Uhr
verkürzen könnten.
Reichspräidenten.
Man wählt für dieſes Modell entwedes, di hon der
Förſtere=
leichten Stoff, alſo weichen Zibelin, NS bigleitet worden war
wie Zylinderplüſch glänzende neue „Damel” wurde zerſt don
tuch”, Kaſha oder den modernen „Zible” Gneral Ludendorf h
Kaſha”, ein Material, das zwiſchen Zibeliny
und Kaſha etwa die Mitte hält. Natürlichk!! Als Vertreter der
BSiazler Dr. Ma
läßt ſich dieſes Kleid auch in Seide wieder=”
geben, doch fallen die Volants nur int n0 Dr. b. Keudell.
ſchwerem (aber ſchmiegſamem) Material gut1 0e nenminiſter Grzeſin
Das Gewebe müßte allenfalls genug „Kör=”
Oiheußen Sieh
per” haben, um ſich mit leichtem Stoff ver=” we waren u. a. Lu
gleichen zu können.
Der Schal
iſt ein Faktor, den man aus der Mode kaum mehr hinwegdenken
kann, denn vom Sport bis zur abendlichen Kleidung findet er
ſich in ſchier unabſehbaren Varianten wieder. Auch vermag kein
Garderobedetail die Eigenart der Trägerin ſo vortrefflich zu
be=
tonen, wie ein Schal. Durch ſeine Bindart und Farbe kann man
ihm ſoviel Perſönliches geben, daß er in keiner Garderobe fehlen
bis auf ein ſchmales Band oder eine kleine Agraffe — ganz
ungarniert blieben, ſo daß dieſe neuartigen Federnbeſätze ganz
neue Wege weiſen. In der Regel handelt es ſich hier um in
Streifenform angeordnete breite Bahnen aus gepickten kleinen
Hahnenfederchen, die man ſowohl auf den neuen enganliegenden
Dante=Kappen (untere Skizze) wie auch auf den ſchmalrandigen
Hüten (obere Zeichnung) anbringt. Dieſe Federngarnierungen
haben immer die Farbe des betreffenden Hutmaterials, werden
aber auch bisweilen im Tone dazu abſchattiert, ſodaß man
viel=
fach beigefarbene Federn auf dunkelbraunem Filz, hellgrüne auf
zeigt eine derartige flache Type, deren verflochtene Lederriem1 Umchalsplatzes
beon=
chen man ſich in drei abſchattierten braunen Tönen zu denker
Lzmdentmalperein=
hat, während der Rand, wie auch die Kante des früher
beſpro=
chenen Einſchnittes ſchwarz ſind. Es gibt hier natürlich vielerle=
Gen
Farbenzuſammenſtellungen, die im allgemeinen dem Kleidungs=”
SMtbeſend. Die Reiu
ur ds Grubernilm
inen Chef der be
en Bfelchater
Ea id Mlich
ſollte. — Wir zeigen ihn in ſeinen verſchiedenen
Verwendungs=
möglichkeiten in unſerer Skizzengruppe:
Links der plaidartige Schal aus engliſchem flauſchigen
Material in feiner, matter Streifenmuſterung zu einem weiten
Raglanmantel, der für Uebergangstage ſehr gute Dienſte leiſten
wird. — In der Mitte: der gemalte, gebatikte oder buntbedruckte
Seidenſchal zum kleinen, pelzverbrämten Nachmittagskoſtüm, das
für die herbſtliche Mode ſicherlich nicht übergangen werden wird.
— Rechts: der zart paſtell=gemuſterte Gazeſchal zum abendlichen
Kleid und Mantel, der — vornehmlich bei ärmelloſen Kleidern—
die Trägerin immer „angezogen” erſcheinen läßt und darum
ungemein beliebt iſt.
W. U.
Die Federngarnierung
auf dem herbſtlichen Hute iſt eine ſehr beachtenswerte
Erſchei=
nung der kommenden Mode und wird angeſichts ihrer
Origi=
nalität ſicherlich großen Erfolg haben. Dieſe Neuheit iſt ſchon
darum als bahnbrechend anzuſehen, weil ja bisher die Hüte —
dunkel=moosgrünem Grunde, mittelblaue auf tiefblauen
Velours=
hüten, hellgraue Federn auf maulwurffarbenen Formen findet
uſw. Im übrigen aber bleiben dieſe Hüte ſchmucklos, ſo daß ſich
ihre Wirkung durchaus auf die Federngarnierung konzentriert.
Die flache Handtaſche
aus ineinander verflochtenen Lederriemchen verfertigt, zählt zum
Allerneueſten auf dieſem Gebiete und erhält inſofern noch einen
ganz beſonders aparten Anſtrich, als die einzelnen hier zur
Ver=
wendung gelangenden Lederriemchen verſchiedene abſchattierte
Farben haben und der Rand, alſo die Einfaſſung der Handtaſche,
einen kontraſtierenden Ton bringt, mit dem auch der für das
Taſchentuch beſtimmte Einſchnitt abgekantet wird. — Unſer Bild
Ein Wechestey
Daiſtae Besis
Sdendchir
Eean Gio Kaiſch
Leuſck
((
Mar,
Milicen
ihrern
S Aiſch
m, b.
Eia prcl ie
Ee echl
2 Juh
nd
beriſo
).
ien
Mitf
dnichnr
Aien R3
Mien ine
Ee Adfen
RSoh
Eeils
De
Aich=
ſtück, zu dem die Handtaſche Verwendung finden ſoll, angepab”
die d
werden. Der Reißverſchluß erweiſt ſich auch hier als außere
Randen
ordentlich praktiſch und wird jeder anderen Verſchlußart
vol=
in
W. U.
.
gezogen.
A
heilt
u.
Für Herbſttage im Gebirge
Ee
A
iſt eine waſſerdichte „Windjacke”, ganz unerläßlich, denn kell
Eenen
anderes Kleidungsſtück kann einen gegen plötzlich niedergehende
La
Regenſchauer ſo gut ſchützen wie dieſes. Im übrigen ſind deſ
Eite
Jacken auch ſehr flott und kleidſam und leiſten für alle Ausſlüge
Met
gute Dienſte. Man verfertigt ſie mit Vorliebe aus waſſerdichtel.
Segelleinen (Zeltblatt=Material) oder aber aus imprägpietel 94
Covercoat, eventuell auch aus „Original=Burbery”. Am pichk
tiſchſten ſind die Leinen=Windjacken, die den ſicherſten Schd
gegen Sturm und Feuchtigkeit bieten und häufig mit eine.
einknöpfbaren Kemelhaarfutter verſehen werden, um genüge.
warm zu halten. — Die Form der neuen Windjacken iſt 90t
gerade, knopflos, mit breitem Ledergürtel verſchloſſen. 2e
vier aufgeſteppten Taſchen mit eingelegter Falte ſind inſoſel
praktiſch, als ſie eiren reichen Faſſ ingsraum bieten. Alle Kole.
dieſer Jacke ſind breit abgeſteppt, wodurch eine gediegeneivol.
RL
liche Wirkung zu erzielen iſt.