Einzemummer 10 Pfennige
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ohne Beſtellgeld monatlich 2.25 Reichsmart. 
InsSe 
Frrantwortichteſt für Aufnahme von An eigen an 
ten Tagen wird nicht übernommen. 
            Nicht=
inen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt 
Si9 
den Bezieher nſcht zu 
Kürzung des 
taugepreſe. Beſtiellungen und Abbeſſellungen durch 
m rui ohne Verbindlichkelt für uns. Poſſcheckonto 
füut a. M. 4304.
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit z perſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet. 
Nummer 253 Montag, den 12. Sepiember 1927. 190. Jahrgang
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Im Falle böberer 
Gewalt, wie Krieg. 
Aufruhr Sfrelt uſw. erliſct 
ſede Verpſichtung 
auf Erfülung der 
            Anzeigen=
fräge und Tel 
ſtung von Schadenerſatz. B 
onſturs oder gerſchliſcher Beltrelbung ſafl ſeder 
Nchd wech Dich 
ſto* Deutſche Bank und Darm= 
Mi H
Dr. Köhler über die Beſoldungsreform.
 Die Grundzüge 
er neuen Beſoldungsordnung. 
ſpfbau auf dem bisherigen Gruppenſyſiem. 
Keine Erhöhung der Steuern. 
Magdeburg, 11. September. 
Nachdem geſtern nachmittag im Rahmen der Mitteldeutſchen dieſem meinem Antrag zugeſtimmt hat. 
erntentagung der Bundesvorſitzende des Deutſchen Beamten= 
Binta . Ikhues, Flügel, und Miniſterialdirektor Dr. Falck Referate über 
T. un 4. 
e ſim Brennpunkte des Indereſſes ſtehenden Fragen der 
            deut=
uunſt nut Ftller Begmtenſchaft gehalten hatten, nahm heute vormittag die 
Kendlt4t 
zung von etwa 6000 Teilnehmern in der Stadthalle ihren 
Bestella E 
wegang. 
Bsteli4 
GSPalet 1 
4=Thema: „Beamtentum und Wirtſchaft‟. Er gab einen 
            Ueber=
uhad u/ 
über die Enzwicklung der Beamtenwirtſchaft. Die 
            Prozent=
d Dne 
nicht, and 
h der Beamten habe ſich nur von 4,3 Prozent auf 5,1 Prozent 
unsnnn ktAhcht, während die Prozentzahl der Angeſtellten der Wirtſchaft
 Diferenzierung nach dem Alter der Kinder iſt beſeitigt worden. 
Für jedes Kind ſoll von der Geburt ab — unter gewiſſen 
            Vor=
ausſetzungen — bis zum 21. Lebensjahre ein gleichmäßiger 
            Zu=
ſchlag von 20 Mark gegeben werden.
 von 9,7 Prozent auf 15.9 Prozent erhöht habe. 
Unter allgemeiner Spannung betrat 
Reichsfinanzminiſier Dr. Köhler
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zu kauf. 9 
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die Geſt. 
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 Aann die Rednertribüne. An der Spitze ſeiner Auführungen 
iagelleria WAls der Miniſter den Satz: Eine ſofortige Reform der 
            Beſol=
der deutſchen Beamten iſt eine abſolute Nowendigkeit. Er 
lachtete die ſeit 1920 vorgenommenen Erhöhungen der 
            Be=
meugehälter und ſchilderte in längeren Ausführungem die 
Adele baftAiklage der Beamtenſchaft. Der Miniſter führte dann 
* In vorbildlicher Weiſe hat die deutſche Beamtenſchaft die 
eien Tage und Jahre der Vergangenheit getragen. Aber 
ſteht ſie mit der Reichsregierung auf dem Standpunkt: So 
es nicht mehr länger weitergehen, ſollen nicht auch die 
ichen Intereſſen, die Intereſſen des geſamten deutſchen 
            Vol=
otleiden. Gewiß, auch jetzt iſt die Reform in vollem 
            Um=
nicht möglich. Unſere Finanzlage und diejenige der Län= 
und Gemeinden ſtellen Schranken auf, die nicht überſchritten 
den können. Abſoluter Leitſatz muß auch bei dieſer Reform 
und bleiben: 
Bett, W0 Mdte Finanzen des Reiches müſſen unter allen Umſtänden 
in Ordnung bleiben. 
ſi nur im Inlande, ſondern auch im Auslande muß die 
            Ge=
heit ſein und bleiben, daß Deutſchland alles tut, um ſeine 
Ba 74unzen in Ordnung zu halten, und alles unterläßt, was die= 
Grundgeſetz entgegenſteht. Dafür habe es ſein Wort gegeben 
das werde es halten. Beim Gegenteil wären die Gefahren 
6 und unüberſehbar. Aber innerhalb des von mir feſtgeſetz= 
Nahmens muß das Letzte geta werden, um der deutſchen 
tü tenſchaft wieder die Lebensmöglichkeiten zu geben, auf die 
ſtenft ihrer Leiſtungen Anſpruch hat und die neues Vertrauen 
t Staate bringt. In dem Bericht des von der 
            Reparations=
n iſſion eingeſetzten Sachverſtändigenkomitees im Jahre 1924 
awn klar ausgeſprochen worden, daß man — und das bezieht 
auuch auf die unmittelbar folgenden Jahre — mit Erhöhungen 
Beſoldungsausgaben rechnen müſſe und in lapidarer Kürze 
ter die Eiſenbahnſachverſtändigen im April 1924 von der 
tiſchen Reichsbahn, der Beamten= und Angeſtelltenkörper ſei 
zu groß, und gleichzeitig ſchlecht bezahlt. In dieſer 
            Be=
turg iſt gründlich Wandel geſchaffen worden. Neben 270 000 
ertern ſind über 130 000 Beamte und Angeſtellte abgebaut 
ten. Die ſchlechte Bezahlung iſt aber in der Hauptſache 
            ge=
ibr.
 Das jetzige Beſoldungsſyſtem muß nicht nur geändert 
            wer=
ſinſichtlich der Höhe der Bezüge. Den Beſchwerden, die ſeit 
ien über ſeinen Aufbau im einzelnen eingegangen ſind, ſoll 
BSalls ſoweit möglich Rechnung getragen werden. 
au der Frage der Frauenzulage, des Kinderzuſchlages, des 
Mungsgeldzuſchuſſes, war Stellung zu nehmen. Letztes Ziel 
ſt, im Rahmen des finanziell Möglichen eine entſprechende 
aiſerung der Grundgehälter zu gewähren. So entſtand die 
Beſoldungsordnung. Sie baute ſich 
            grund=
läch wieder auf dem Gruppenſyſtem auf, 
St in der Zahl der Gruppen ſowohl bei den 
iteigenden als bei den einzelnen Gehältern 
ſtändig im Rahmen des Bisherigen. 
            Inner=
der bisherigen Gruppen haben andere Zuſammenfaſſungen 
Affunden. Was zuſammengehört, wurde zuſammengenom= 
Die jetzigen Anfangs= und Aufrückungsgruppen, wie zum 
hel 10 und 11, 7 und 8, 3 und 4 uſw. wurden zuſammen= 
Rü und mit einer automatiſchen Aufrückung ausgeſtattet. 
2ie Beförderungsſtellen, alſo die ehemaligen 
dben 12, 9, 6 uſw. wurden im Intereſſe der Beamtenſchaft 
M lerweiſe nicht in beſtimmte Gruppen eingelegt, ſondern 
unwiderrufliche Penſionszulagen herausgehoben. Durch 
Maßnahme iſt jetzt auch das Syſtem der Schlüſſelung, das 
Beamten trotz Eignung das Einrücken in eine Beförde= 
Stele nicht ermöglichte, vollſtändig beſeitigt. Die Anforde= 
An der Beförderungsſtelle erfolgten jeweils im Etat nach 
zunbe des ſachlichen Bedürfniſſes. Aufrückungszeit und 
            Auf=
uessſtufen ſind im allgemeinen dieſelben geblieben, die zwei= 
De Zulagefriſt beibehalten. Die ſogenannten Gräben zwiſchen 
mteren und mittleren und den mittleren und oberen 
            Grup=
ſand dabei eingeengt worden. Die Gleichſtellung der 
            weib=
mit den männlichen Beamten iſt in keiner Weiſe verlaſſen 
Nem; im Gegenteil, ſie iſt dort, wo ſie bislang nicht richtig 
geführt wurde, verbeſſert worden. 
ie ſo biel angefeindete Frauenzulage wurde in das 
Degehalt eingebaut. Erſt auf das durch die Frauenzulage er= 
Grundgehalt werden die neuen prozentualen Erhöhungen 
haltsſätze berechnet. Das Shſtem der 
            Kinderzu=
ge wurde beibehalten, aber weſentlich vereinfacht. Die
 Die prozentuale Erhöhung der Grundgehälter 
iſt der weſentlichſte Teil der neuen Regelung. Ich habe mich 
            ent=
ſchloſſen, im Reichskabinett eine weſentliche Erhöhung 
der urſprünglich in Ausſicht genommenen Sätze vorzuſchlagen 
Das neue Beſoldungsgeſetz ſieht demgemäß bei den 
            unter=
ſten Beſoldungsgruppen Erhöhungen im 
            Durchſchnitts=
betrage von etwa 25 Prozent vor, die gleitend nach den 
mittleren Beſoldungsgruppen bis auf etwa durchſchnittlich 
21 Prozent und bei den höheren Gruppen auf etwa 18 
            Pro=
zent gehen. 
Als erſter Referent ſprach Prof. Dr. Sombart=Berlin über Die genannten Beträge ſind Durchſchnittsbeträge, Gruppen, die hotels, auf einem Naume, der nicht viel größer iſt als der 
ſchon bisher ſehr ſtark ausgeſtattet waren, ſind teilweiſe mit 
            ge=
einer namhaften Erhöhung des 
            Anfangsgehal=
tes eine Erhöhung von 33 Prozent. 
Die Ruhegehaltsempfänger, Warteſtandsbeamten und die 
Beamtenhinterbliebenen ſollen mit den gleichen 
            Erhöhun=
gen wie die aktiven Beamten bedacht werden. 
werden. Eine Kürzung der Bezüge der weiblichen Beamten 
iſt ein Ausgleich dafür, daß die ledigen Beamten von 
            vorn=
herein auch den Betrag des Frauenzuſchlags in Höhe von 144 
Mark erhalten, eine entſprechende Kürzung des Wohnungsgeld= jüngeren franzöſiſchen Diplomaten eifrig durch die Wandelgänge 
zuſchuſſes für ſie vorgefehen. Zugunſten der 
            Schwerkriegs=
beſchädigten iſt eine weitere Aufbeſſerung ihrer Bezüge durch 
Verbeſſerung ihres Beſoldungsdienſtalters beabſichtigt. Ehenſo 
ſollen die Verſorgungsanwärter eine Verbeſſerung ihres 
            Beſol=
dungsdienſtalters erhalten. 
Der Aufwand für die Durchführung des 
            Beſoldungs=
geſetzes iſt bei der eigentlichen Reichsverwaltung auf 
jährlich 155 Millionen Mark berechnet. Dazu kommen die 
Koſten der Erhöhung der Bezüge der Kriegsbeſchädigten. 
Hierfür iſt ein Betrag von 170 Millionen Mark jährlich 
in Ausſicht genommen. 
Eine entſprechende Vorlage wird dem Reichsrat demnächſt 
            zu=
gehen. 
Wie ich bereits erwähnt habe, iſt die vorgeſchlagene 
            Beſol=
dungsreform eingeſchränkt in den Rahmen des finanziell 
Möglichen. Daraus ergibt ſich, daß die Ausgaben, die durch 
dieſen Geſetzentwurf entſtehen werden, 
keinerlei Erhöhungen der jetzt beſtehenden Steuern 
nach ſich ziehen dürfen. Meine Aufgabe in den letzten Monaten 
beſtand deshalb darin, die Mittel für dieſen Zweck zu ſchaffen. 
Es wäre kurzſichtig, wenn ich in dieſem Zuſammenhang 
nicht auch 
die Lage der Länder und Gemeinden 
berückſichtigen wollte. Denn darüber kann kein Zweifel beſtehen, 
daß beide durch den vom Reich betretenen Weg mehr oder 
            weni=
ger in eine Zwangslage inſofern geraten, als ſie ebenfalls ihre 
Beſoldungsordnung durchzuprüfen und entſprechend abzuändern 
haben werden. Reich und Preußen gehen in der 
Beſoldungsfrage grundſätzlich einheitlich vor. 
Ich hoffe, daß auch die anderen Länder ebenſo wie die 
            Ge=
meinden, über die Sätze des Reiches nicht hinausgehen. Die 
Deckungsfrage iſt für die Länder und Gemeinden ebenſo 
            ſchwie=
rig, in manchen Fällen vielleicht noch ſchwieriger, als für das 
Reich. Daß eine Aenderung des Finanzausgleichs etwa im Sinn 
höherer prozentugler Zuweiſungen aus den Reichsſteuern oder 
dergleichen im Augenblick nicht in Frage kommen kann, halte ich 
für ſelbſtverſtändlich. Dagegen möchte ich annehmen, daß die 
weiſungen aus der Einkommen= und Körperſchaftsſteuer bei den 
Ländern und Gemeinden durchaus berechtigt iſt. 
Das neue Beſoldungsgeſetz will in ſeiner 
ſtandes über die übrigen ihm ſozial 
            gleich=
geſtellten Schichten fördern. Die neuen Bezüge „ſo harmloſen” Friedenspaktes auf ſich nehmen, eines Paktes, 
werden der deutſchen Volkswirtſchaft ſtarke Anregungen geben, 
Zuſammenhang ſei 
ein ernſtes Wort 
geſagt: 
Mit Schrecken ſtelle ich ſeit einigen Wochen feſt, daß in 
Offerten und Anpreiſungen aus Geſchäftskreiſen immer 
wieder die Rede davon iſt, daß aus Anlaß der Einführung 
der neuen Beſoldungsordnung die Preiſe für beſtimmte 
Waren ſteigen werden. Zu einer derartigen Maßnahme 
liegt keinerlei Veranlafſung vor, denn die Erhöhungen der 
Beamtenbezüge erfolgen nicht durch irgendwelche neue 
Steuer= und Tariferhöhungen, ſondern werden beſtritten 
aus den jetzt normal zum Eingang kommenden Geldern. Es 
wäre ein Frevel an der ganzen deutſchen Volkswirtſchaft, 
wenn dieſe Aufbeſſerung, das Preisniveau erhöhte. Die 
Reichsregierung wird, wenn erforderlich, eingreifen, um 
die verhängnisvolle Wirkung auf die Konjunkturbewegung 
und die allgenreine Wirtſchaftslage ebzuwehren. 
Optimismus und dem unerſchütterlichen Glauben an einen fort= litauiſcher Staatsmann die Courage auf — die ſchon lange 
            aus=
ſchreitenden Aufſtieg.
 *Europa, von Genf aus geſehen ... 
Was man in den Wandelgängen des 
Völterbundes ſpricht. 
Von 
Georg Popoff. 
(Wir bringen dieſe Ausführungen unſeres Genfer 
Korreſpondenten trotz ihres verſpäteten Eingangs zur 
Kenntnis unſerer Leſer, da ſie ein ſehr lebendiges Bild 
der Genfer Vorgänge geben. Die Schriftl.) 
Leute, die zum erſten Male einer Genfer Tagung beiwoh= 
und bin glücklich, feſtſtellen zu können, daß das Reichskabinett nen, empfinden den internationalen Trubel, der ſich in den 
Wandelgängen des Völkerbundes abſpielt, wie ein „Wunder”. 
In der Tat: Hier ſieht man zwei vielgenannte 
            Großmachtmini=
ſter intim miteinander plaudern, da faßt ein Journaliſt, deſſen 
Name täglich in den Blättern auftaucht, einen weltbekannten 
Staatenlenker beim Rockzipfel, dort läuft ein Miniſterpräſident 
einem Preſſemann nach und flüſtert ihm etwas ins Ohr. 
Dabei alles — in der Entourage eines beſcheidenen Provinz= 
Speiſeſaal eines mittleren Wirtshauſes. Und — ſo 
            voll=
ringen Erhöhungen, Gruppen, die bisher ſtark vernachläfſigt gepfropft, daß der Beſucher bei jeder Ellenbogenbewegung in 
waren, zum Teil mit weſentlich höheren Sätzen bedacht worden, die peinliche Lage gerät, irgendeinen Außenminiſter oder 
            Pre=
mier anrempeln zu müſſen. Und hier wird für eine Zeitlang 
Die bisherige Gruppe II erhält demgemäß neben Weltpolitik, zum mindeſten die Politik Europas gemacht. 
            Ver=
ſuchen wir — die derzeitigen Hauptprobleme Genfs flüchtig 
ſtreifend — dieſen, mit politiſcher Hochſpanuung geladenen 
            Tru=
bel etwas eingehender zu ſchildern. 
Es verſteht ſich, daß dieſe Genfer Wandelgänge ein breites 
Feld der mannigfachſten Intrigen und politiſchen Geſchäſts= 
Der Wohnungsgeldzuſchuß ſoll in der bisherigen machereien ſind. Als diejenigen, welche hier die größte Rührig= 
Form beibehalten und nicht nach Beſoldungsgruppen getrennt keit an den Tag legen, müſſen ohne Zweifel die Franzoſen, die 
wverden. Das Ortsklaſſenverzeichnis wird alsbald neu aufgeſtellt Polen und die Rumänen genannt werden. Rege ſind dieſe 
Herren immer geweſen. Aber beſonders geſchäftig werden ſie, 
ſieht auch das neue Reichsbeſoldungsgeſetz nicht vor. Dagegen ſobald Fragen auftauchen, die einen ihrer Staaten unmittelbar 
tangieren. So konnte man zum Beiſpiel in der erſten 
            Völker=
bundswoche, als die Rheinlandfrage noch akut war, die 
flanieren ſehen und vor ihnen hier und da läſſig hingeworfene 
Aeußerungen erhaſchen, daß die deutſch=franzöſiſche Frage 
für den gegebenen politiſchen Moment” — durch die 
            Herabmin=
derung der Beſatzungstruppen „als erledigt zu betrachten” wäre. 
So lautete jedenfalls die offiziell herausgegebene Parole, die in 
Genf mit Nachdruck herumgetragen wurde. Die franzöſiſche 
            Ne=
gierung hat ſich für die Bekanntgabe der Herabſetzung der 
            Be=
ſatzungstruppen durchaus einen für die Weltmeinung 
            wirkungs=
vollen Moment ausgewählt und es verſtanden, ſich — angeſichts 
des verſammelten Völkerbundes — in die Poſition des 
            Groß=
mütigen zu manövrieren. Das halboffiziöſe Völkerbundsblatt, 
das „Journal de Geneve”, das hier alle Welt eifrig lieſt, hat 
wohl auf die Ungerechtigkeit hingewieſen, die in der 
            fortdauern=
den Aufrechterhaltung der Beſatzung beſteht. Es ſchrieb: „Vor 
der Londoner Konferenz hatte die Beſatzung die 
            Reparations=
zahlungen zu garantieren. Bis Locarno diente ſie zur 
            Sicher=
heit Frankreichs. Heute ſoll ſie die polniſchen Grenzen ſchützen. 
Wer kann dieſe Myſterien erklären?” Alle in Genf 
            verſammel=
ten Weltpolitiker leſen dieſe Wahrheiten, ſind mit ihnen völlig 
einverſtanden, aber trotzdem bleibt die Tatſache weiter beſtehen, 
daß die Frage der Rheinlandräumung vorläufig auf jenem 
toten Punkt bleiben wird, wohin Frankreich ſie geſchoben hat, 
und eine öffentliche Genfer Diskuſſion hierüber jetzt mehr als 
unwahrſcheinlich ſein dürfte. 
Das vorläufige Umgehen dieſer Angelegenheit wird 
            Frank=
reich nicht unweſentlich durch die Ankündigung des 
            polni=
ſchen Paktvorſchlages erleichtert. Die Polen ſind 
            zur=
zeit in Genf nur durch zwei Diplomaten „zweiter Klaſſe” 
            ver=
treten. Aber das ſollte man ſehen, mit welchem Geſchick dieſe 
Leute hier operieren. Es ſteht feſt, daß ſie ſelbſt Briand und 
Chamberlain mit ihrem Paktentwurf anfänglich überraſcht 
hatten. Noch während der Sitzung vom Mittwoch und 
            Donners=
tag ſah man in den Couloiren den Polen Sokal von Briand zu 
Chamberlain und von Chamberlain zu Streſemann eilen und 
mit ihnen „ſeinen Text durcharbeiten‟. Im Grunde ſind alle 
Maßgebenden gegen den polniſchen Vorſchlag — Briand, weil 
er ihn mit Recht als eine von Jouvenel inſpirierte 
            Bemänge=
lung ſeiner perſönlichen Friedenspolitik betrachtet, Chamberlain, 
weil er darin eine Entwertung der Locarno=Abmachungen ſieht. 
Hoffnung auf ſteigende Erträgniſſe und damit auf höhere ueber= Streſemann, weil er Polen bereits genügend Verſicherungen 
der deutſchen Friedfertigkeit gegeben hat, und viele andere 
            Mit=
gliedſtagten, weil ſie der Anſicht ſind, daß der polniſche 
            Vor=
ſchlag nur als eine Wiederholung des Artikels 15 des Paktes 
Auswirkung keine Heraushebung des Beamten= und daher als völlig überflüſſig gelten könne. Aber wer will 
hier vor aller Welt das Odium der Schuld am Scheitern eines 
der doch nichts anderes bezweckt, als den Krieg „außer den 
            Ge=
denn ſie werden innere Kaufkraft geben. Aber in dieſem ſetzen ſtehend” zu erklären? Niemand! Das aber nutzen die 
            pol=
uiſchen Delegierten nach Kräften aus, und ſo brachten ſie es 
zuwege im Trubel und in der Enge der Genfer Wandelgänge 
ein Ding zu drehen, deſſen Folgen heute noch völlig 
            unüber=
ſehbar ſind, und von dem es noch unklar iſt, was ſie mit ihm 
beabſichtigen. 
Sie ſind auch ſonſt nicht untätig. Da haben ſie 
            beiſpiels=
weiſe in den gelobten und geprieſenen Wandelgängen des 
            Völ=
kerbundes auch jederzeir die Möglichkeit, einige unauffällige 
Worte mit dem Diktator Litauens, Woldemaras 
zu wechſeln. Litauen ſchwankt ſeit Jahren zwiſchen Weſt und 
Oſt, zwiſchen Süd und Nord. Einſt lehnte es ſich an 
            Deutſch=
land an, wurde durch Deutſchlands Hilfe groß, dann machte es 
aufallende ſowjetfreundliche Politik, ſpäter ſchien es eine 
            Zeit=
lang drauf und dran, mit Eſtland und Lettland einen Baltiſchen 
Bund eingehen zu wollen, und jetzt — — hat es Herrn 
            Wolde=
maras zum Diktator! In Litauen iſt jedermann — das iſt kein 
Geheimnis mehr — des Streitens mit Polen müde. In Polen 
haben die Ehrgeizigen unter den Litauen Ausſicht, Karriere 
und Geſchäfte zu machen. Mit Polen verbindet ſie die Gemein= 
Die Aktion der Reichsregierung iſt getragen von einem ſtarken, ſamkeit der römiſchen Kirche. Doch bis jetzt brachte noch kein 
geſtreckte polniſche Hand zu ergreiſen. Wozu aber iſt Her
Seite 2
Montag, den 12. September 1927
Nummer 2531
 Woldemaras Diktator, wenn er nicht zu Dingen den Mut 
            auf=
bringt, vor denen andere bisher zurückgeſchreckt ſind? Verraten 
wir eine uns aus nicht ſchlechter Quelle zugegangene 
            Informa=
tion, wonach dieſer Mut bereits betätigt worden ſei. Zurzeit 
ſeilſcht man nur noch. Nur um den Preis des beiderſeitigen 
Nachgebens iſt man ſich in Kowno und Warſchau noch nicht ganz 
einig. Aber das Vordringen des polniſchen Einfluſſes bis 
Memel iſt — in Anbetracht dieſer Entwickelungen — in einer 
nächſten Zukunſt durchaus nicht ſo unwahrſcheinlich, wie man 
das gewöhnlich in Deutſchland zu denken ſcheint. . . 
Was ſagen zu dieſen Ausſichten und Eventualitäten die 
            bei=
den anderen baltiſchen Staaten — Eſtland und Lettland? 
Aus Reval und Riga ſind hier die Außenminiſter dieſer beiden 
Staaten, Ackel und Zielens, eingetroffen und — ſind zu keiner 
„Baltiſchen Konſerenz” zuſammengetreten. Zwiſchen ihnen herrtchſ 
im Moment nichts weniger als „völlige Uebereinſtimmmung 
der Anſichten” Sowjetrußland, die „Sphinx im Oſten” entzweit 
ſie. Eſtland hat eine bürgerliche Regierung, ihm liegt noch heute 
der bolſchewiſtiſche Putſchverſuch vom 1. Dezember 1924 in den 
Knochen, es iſt (auch durch die goldenen Bande einer Anleihe) 
eng an den Völkerbund gekettet und ſchätzt den Wert eines 
„Nichtangriffspaktes” mit der gefährliche Krallen, verbergenden 
„Sphinx” nur ſehr gering ein. Anders Lettland, wo linke 
            Sozia=
liſten am Ruder ſind. Sie ſind drum und dran, mit der 
            Sowjet=
macht einen Pakt zu ſchließen. Der lettiſche Außenminiſter 
            Zie=
lens iſt ein junger, kluger Staatsmann, deſſen Genfer 
            Antritts=
rede — durch die vielen unverblümten Wahrheiten, die er dem 
Völkerbund ſagte — berechtigtes Aufſehen= erregt hat. Aber 
Leute, die ihn kennen, meinen, er wäre zu „unerwarteten 
            Jui=
pulſen” fähig. Was daran wahr iſt, vermögen wir nicht zu 
ſagen. Wir geben nur jene Aeußerungen wieder, welche wir in 
den Wandelgängen des Völkerbundes aufgefangen haben. Und 
denen zufolge glaubt man wohl dem lettiſchen Miniſter, wenn 
er verſichert, daß er „ſtets dem Völkerbunde treu bleiben werde‟, 
aber ſpricht gleichzeitig die Befürchtung aus, daß ſeine 
            kom=
mende Annäherung an Moskau leicht ſo weitgehend ſein könnte, 
daß es ſchwer fallen würde, ſie von einem regelreihten „
            ſozia=
liſtiſch=kommuniſtiſchen Staatenbündnis” zu unterſcheiden, was 
natürlich England auf den Plan rufen und eine ganz neue 
            poli=
tiſche Lage im Oſten Europas zur Folge haben würde .. 
( 
das Geſpenſt der Sphinx mit den proſaiſchen Buchſtaben 
u. S. S. R. ſchwebt alſo, wie ſchon während früherer Tagungen. 
wieder drohend über den in Genf Verſammelten. Bei der 
            Er=
örterung aller Fragen zieht es auf unſichtbaren Schwingen durch 
die geheiligten Völkerbundshallen. Gleich bei Erörterung des 
polniſchen Paktvorſchlages hörte man das Wort „Rußland” 
            fal=
len. Hat England nicht mit der Sowjetmacht gebrochen? Hat es 
ſich nicht in den letzten Monaten ſtark bemüht, mit Polen gut zu 
ſtehen? Iſt es nicht natürlich, wenn es dieſen Vorpoſten gegen 
U. S. S. R. Zugeſtändniſſe macht? Polen und Litauen verhandeln 
untereinander. Aber was verhandelt der polniſche Geſandte 
Patek gleichzeitig in Moskau? Für welchen Preis wird Moskau 
ſein Desintereſſement in der Wilnafrage erklären? Demnächſt 
            fin=
den in Genf die Wahlen in den Völkerbundsrat ſtatt, zu denen 
Finnland kandidiert. Aber wird nicht ſchon behauptet, daß der 
Eintritt Finnlands, neben den bereits vertretenen Polen und 
Rumänen, dem Rat leicht den Charakter eines gegen Moskau 
gerichteten Inſtruments geben könnte? Und wetteifern nicht in 
Genf die deutſchen und engliſchen Diplomaten im Bemühen, alle 
diesbezüglichen „Interpretationen” tunlichſt zu widerlegen? 
Auch die Kleine Entente, deren Vertreter in dieſen 
Tagen hier zu einer Konferenz zuſammentreten, wollen endlich 
ihre Haltung Sowjetrußland gegenüber präziſieren. Das iſt 
            be=
greiflich, denn über den Staaten der Kleinen Entente ſcheinen 
ſich ohnedies ſchwere Wolken zuſammenzuziehen. Herr Beneſch 
ſpielt in Genf lange nicht mehr die Rolle wie in früheren 
            Jah=
kem, und der Kredit der Tſchechoſlowakei iſt in letzter Zeit nicht 
mehr der beſte. Für Südſlawien iſt der Stein des Anſtoßes 
„Albawien” und ſeine Spannung zu Italien noch imer ein 
ernſtes Hindernis auf dem Wege zu Stabilität und Frieden. 
Der Rumäne Titulesco gibt in Genf wohl ein Diner nach dem 
anderen und hat allmählich ſämtliche hier anweſenden 
            Staats=
männer „durchgefüttert” (und die Rumänen eſſen gut), aber über 
die kulturwidrigen Zuſtände im Innern Rumäniens ſickert 
            all=
wählich doch die Wahrheit durch und das ſteigert natürlich wicht 
den Kredit dieſes Landes, weder den materiellen, noch den 
            mora=
liſchen. 
Endlich iſt da noch der unbequeme Lord Rothermere, 
der nicht nur die öffentliche Meinung Englands, ſondern in den 
letzten Wochen auch diejenige der Neuen Welt darüber 
            aufzu=
klären beginnt, was man das „europäiſche 
            Nationali=
täten=Problem” nennt. Eine ganze Reihe engliſcher 
            Völ=
kerbundsüberſetzer haben hier — im Privatberuf — nichts 
            an=
deres zu tun, als für Lord Rothermere Berichte über die Lage
Heſſiſches Landestheater.
 G orßes Haus. — Sonntag, den 11. September. 
Julius Cäſar. 
Oper von Haym und Oskar Hagen, Muſik von G. F. Händel.
 der Ungarn und Deutſchen in der Tſchechoſlowakei und 
            Ru=
mänien fertigzuſtellen und ſie ihm zuzuſenden. Die Länder der 
Kleinen Entente, die im Trüben der Friedensſchlußjahre mit 
mehr Glück als Recht gefiſcht und ſich mit fremden Menſchenleben 
und deren Gütern ſchnöde bereichert haben, haben nun — da 
die öffentliche Meinung der Angelfachſen endlich wach zu werden 
boginnt — alle Urſache, um den Weiterbeſitz des Errafften und 
Erſchlichenen zu bangen. Denn die Forderung nach Reviſion 
der ſogenannten „Friedensverträge” wird allmählich auch in 
Genf (vorläufig noch mit halblauter Stimme) aufgeworfen und 
— ſoweit die Geſrräche in den Völkerbunds=Couloiren hierfür 
ein gewiſſer Gradmeſſer ſind — könnte eine Neuziehung der 
Grenzen dieſer Länder in einer immerhin erreichbaren Zukunft 
durchaus Wirklichkeit werden. 
Die Genfer Zuſammenkünfte haben das Gute, daß dabei oft 
Gelegenheit geboten wird, die zahlreichen ungelöſten europäiſchen 
Probleme mit einemmal und von einer neuen Warte aus zu 
überblicken. Aber, was. man dann ſieht, iſt nicht immer 
            Erfreu=
liches. Schwere Kriſen ſcheinen Europa in nächſter Zukunft noch 
bevorzuſtehen. Eine eventuelle Reviſion der Verträge von 
Trianon und Neuilly — falls ſie einſt ernſt werden ſollte — ließe 
ſich unter Umſtänden noch relativ ſchmerzlos vollziehen. Aber 
welche Ueberraſchungen hält die Zukunft dem Oſten Europas 
bereit? Ruſſiſch=engliſche Komplikationen im Baltikum? Ein 
unter polniſchen Einfluß kommendes Litauen? Ein Vordringen 
Polens bis nach Memel und dann — eine polniſche 
            Umklamme=
rung Oſtpreußens? Vielleicht ſind dies alles nur Hirngeſpinſte, 
die nie Wirklichkeit werden. Hoffentlich ſind ſie es. Aber von 
dieſen „Hirngeſpinſten” wird in Genf geſprochen, ſie werden von 
ernſten, mitten in der europäiſchen Politik ſtehenden Leuten als 
„Möglichkeiten” erwähnt. „Und”, fügen andere hinzu „ſie laſſen 
ahnen, wohin Polen mit ſeinen Vorſchlägen und Plänen letzten 
Endes hinaus will. . . .
 In würdiger, dankenswerter und vielverheißender Weiſe 
wurde die Spielzeit mit einer Händel=Oper eröffnet. Sie fand 
eine durchweg ausgezeichnete Aufführung, die um ſo mehr 
            anzu=
erkennen iſt, als Leitung und Ausführende vor eine neue, 
            eigen=
artige Aufgabe geſtellt waren. Sie wurde glänzend gelöſt und 
führte zu einem ſtarken Erfolg. 
Dieſe Oper iſt ſchlechtweg ſchöne Muſik, und zwar trotz 
            ita=
lieniſcher Zeitform eine weſentlich zeitlos deutſche Muſik. Das 
Entzücken der Kunſtkenner und Muſikbefliſſenen. Die 
            leichtver=
ſtändlichſte, ohrfälligſte Muſik für alle die vielen, die Muſik 
            lie=
ben. Was kümmert mich das naive Textbuch, die engen 
            gleich=
mäßigen Formen, das etwas geſtelzte Barock=Pathos — ich höre 
Muſik vornehmſter Art, eine Fülle erfinderiſchſter Thematik, eine 
großlinige Melodik ohnegleichen, einen Wohllaut ſinnlichen 
            Klan=
ges, aufgebaut auf die Wirkung der menſchlichen Stimme. Das 
iſt es! Direktion, Regie, Inſzenierungskunſt ſollen hier ganz von 
ſelbſt von ihrer allzu beherrſchenden Stellung, zu der ſie oft über 
Gebühr emporgehoben wurden, zurücktreten und Diener am 
Werk werden. Die menſchliche Stimme triumphiert. Nicht 
            um=
ſonſt fuhr Händel ſo oft nach Italien, um dort die ſchönſten 
            Stim=
men für ſeine Opern zu gewinnen, die beſten Primadonnen, die 
berühmteſten Kaſtraten. 
Durch glückliche Anſtellung einiger neuer Mitglieder iſt mit 
den ſeitherigen heuer unſere Oper im Beſitz ſo vieler ſchöner 
Stimmen, wie noch ſelten in früheren Jahren. Der Glanz dieſer 
ſchönen Stimmen war der Sieg der Oper. Und ſo ziemt es ſich, 
mit dem Lob ihrer Träger zu beginnen. 
Die Titelrolle ſchrieb Händel für einen Kaſtraten. Wir 
            kön=
nen heute ſchwer begreifen, daß der Held von einem künſtlichen 
Männerſopran geſungen wurde. Der um eine Oktave tiefer 
            lie=
gende Bariton dient dem Werk ungleich beſſer und iſt für uns 
der einzig denkbare Vertreter ernſter Männer=Partien. 
Hans Komregg iſt für die Rolle wie geſchaffen. Er iſt im 
Beſitz einer großen heldiſchen Stimme von ſeltener Weichheit und 
Fülligkeit. Er weiß ſie mit kultivierter Kunſt zu behandeln. Sie 
folgt ihm für alle Schattierungen ſeeliſchen Ausdrucks und 
            über=
windet, vorzüglich geſchult, ſpielend die Schwierigkeiten 
            figurier=
ten Kunſtgeſangs. In der Auffaſſung großzügig, in Einzelheiten 
intelligent, eine gute Bühnenerſcheinung, geſtaltet er den 
            Charak=
ter der Rolle paclend und perſönlich. Er rechtfertigte mit dieſer 
ausgezeichneten Leiſtung vollauf das Urteil, das ihn an dieſer 
Stelle ſofort nach ſeinem einmaligen Gaſtſpiel aufs wärmſte 
empfahl.
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 12. Septembin
Und du, deutſche Frau?
 Zur Hindenburgſpende. 
Von Agnes Harder.
Heinrich Sahm. Zu ſeinem 30. Geburtstag.
 Danzig, 12. September. (Priv.=Tel.) 
Am heutigen Montag, den 12. September, begeht der Präſident des 
Senats der Freien Stadt Danzig, Dr. h. c, Heinrich Sahm ſeinen 
50. Geburtstag. Er iſt einer der bedeutendſten Politiker der 
            Nachkriegs=
epoche, deſſen nie raſtende Arbeitskraft und kluger politiſcher Geiſt 
            un=
ermüdlich ſind, wenn es gilt, die garantierten Rechte der Freien Stadt 
Danzig auf ein ſelbſtändiges freies Staatsweſen gegenüber den 
            pol=
niſchen Machtgelüſten zu verteidigen. Schon äußerlich iſt er eine 
            auf=
fallende, markante Erſcheinung. Er überragt ſeine Danziger Mitbürger 
um eines Hauptes Länge und wird in Genfer Kreiſen ſcherzhaft der 
größte Präſident des kleinſten Staates genannt. Seine trefflichen 
            Ar=
gumentationen und ſein mannhaftes Auftreten am Tiſche des 
            Völker=
bundsrates haben ihm perſönliche Achtung und Wertſchätzung aller 
Ratsmitglieder eingetragen, ſoweit nicht böſer Wille von vornherein 
eine objektive Haltung gegenüber Danzig ausſchloß. 
Heinrich Sahm wurde am 12. September 1877 in Anklam in 
            Pom=
mern als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er beſuchte das dortige 
humaniſtiſche Gymnaſium, ſtudierte auf den Univerſitäten München, 
            Ber=
lin und Greifswald Rechts= und Staatswiſſenſchaften und trat nach 
            Ab=
egung der großen Staatsprüfung im Jahre 1904 in den ſtädtiſchen 
            Ver=
waltungsdienſt. So war er Magiſtratsaſſeſſor in Stettin, Stadtrat in 
Magdeburg und von 1912 als zweiter Bürgermeiſter in Bochum.. 
            Wäh=
rend des Krieges wurde er im Jahre 1915 im Auftrage des Reichsamtes 
des Innern zum Kommunalreferenten für die Stadt Warſchau in die 
deutſche Zivilverwaltung berufen, wo er hauptſächlich auf dem Gebiete 
der Lebensmittelverſorgung arbeitete. Wegen dieſer im Dienſte des 
Reiches ſtreng unparteilich geführten, amtlichen Tätigkeit wurde er auf 
volniſches Betreiben ſeinerzeit auf die berüchtigte Auslieferungsliſte der 
Entente geſetzt, eine Forderung, die allerdings niemals weiter diskutiert 
wurde. Am 1. Juli 1918 wurde Sahm Geſchäftsſührer des Deutſchen 
und Preußiſchen Städtetages. Von dieſer für die Entwicklung der 
kommunalen Selbſtverwaltung wichtigen und einflußreichen Stelle wurde 
er am 2. Februar 1919 von der Danziger 
            Stadtverordnetenverſamm=
lung zum Oberbürgermeiſter von Danzig gewählt. 
Die Tage des Amtsantrittes Sahms waren eine außerordentlich 
            kri=
tiſche Periode. Es galt, den geplanten Durchzug der Haller=Armee zu 
verhindern, ſowie Abſchied zu nehmen vom Reiche, deſſen Regierung 
noch kurz vor Unterzeichnung des Verſailler Vertrages Sahm nach 
Weimar zu einer letzten Beſprechung rief. Nach der vollzogenen 
            Ab=
tretung Danzigs ſorgte Sahm als Vorſitzender des neu gebildeten 
Danziger Stadtrates dafür, daß die Vorarbeiten zu einer Verfaſſung 
gemacht wurden. Die hauptſächlichſten Grundgeſetze der Freien Stadt 
Danzig, wie die Verfaſſung und die polniſch=Danziger Konvention, die 
am 9. November 1920 im Uhrenſaale am Quai dOrſay von ihm 
            unter=
zeichnet wurde, tragen das Gepräge Sahmſchen Geiſtes. 
Als nach Konſtituierung der Freien Stadt Danzig am 1. Dezember 
1920 der erſte Senat gewählt wurde, wurde Sahm zum 
            Senatspräſi=
denten auf vier Jahre und am 10. Dezember 1924 auf weitere vier Jahre 
zum Präſidenten wiedergewählt. 
Außer der ihm als Präſidenten obliegenden Leitung der ſtaatlichen 
und ſtädtiſchen Verwaltung der Freien Stadt Danzig fuhrt Sahm 
            per=
ſönlich das Reſſort des Auswärtigen. Namentlich fällt die Feſtlegung 
der völkerrechtlichen Stellung der Freien Stadt Danzig gegenüber der 
Republik Polen auf der Grundlage des Verſailler Vertrages in ſeinen 
Tätigkeitsbereich.
 Der Bund deutſcher Frauenvereine hat die derrſ 
Frauen zur Beteiligung an der Hindenburgſp 
aufgerufen. 
Als Hindenburg Reichspräſident wurde, ſagte man, die F. 
hätten ihn gewählt. Nie ſeien ſie in ſolcher Zahl an der 
            Wahlur=
ſchienen. Sie hürten in ihm das Symbol ihrer Sehnſucht: den Cha m 
Gebannt in Kleinkram und Enge blieb ihr Gefühl abſolut, ertaſttt 
ſicher Natur und Größe. Dieſer Mann verkörperte ihnen eine En 
aus beidem. Hinbenburg, der vergötterte Kriegsheld, der ausgeeg 
hatte, als alles wankte, wurde ihnen ſo unwillkürlich zum Symboll 
Vaterlandes. 
Scharen die Frauen ſich nun um die Opferſchale ihrer 
            Dankbö=
ſo beſtätigen ſie, daß ſich ihr Gefühl nicht irrte. Da iſt eineur 
derſelbe blieb, bei Tannenberg und in der Wilhelmſtraße. Einerr 
die Glorie des Heldentums nichts von dem ſchlichten Mut nahny 
der Alltag verlangt. Von jenem Mut, den die Frau ſo gut 
weil ihr Lebensweg ihn verlangt in jeder Stunde, nicht nur ij 
großen. Sie weiß, was es heißt, allen Forderungen gerecht zu m 
und nicht müde zu ſein, wie verſchieden die Wünſche auch ſind, aru 
ungleichen Herzen ſie auch aufſteigen. Sie beſitzt das letzte Geheiin 
nichts für ſich ſelbſt zu wollen. Und ſie ſieht dieſe ſtille Selbſtlc. 
groß und ſiegend über ihrem gebeugten Volke ſtehen und i5 
als Hoffnung das Samenkorn der Erneuerung, die kommen mur 
kommen wird, wenn viele es lernen, ſich ſelbſt zu vergeſſen übe 
Vaterlande. 
Aufſtrom! 
„Wie kann Aufſtrom kommen aus einer Opferſchale, die 
            die-
eines Edlen ausgießt über die, die ſich ſelbſt opferten! Verſickern 
            A=
die Tropfen. Denn brach liegt der Acker der Kriegsbeſchädigten.
leicht ein Tag der Freude in einem Jahr der Entbehrung. T
 in Tag?”, ſagen die Zweifler. Weißt du, was das heißt ein Fnu 
tag? Freude führt vielleicht unmittelbarer zu Gott als das 
Echte gemeinſame Freude iſt wie Gottesdienſt und birgt Segen. In 
aber die Herzen aller Deutſchen groß werden in dem Gefühl d—ß 
ſammengehörigkeit, wenn jeder im Geiſt das Bild des Mannes 
der ſich ſelbſt bezwang, um allen zu dienen, wie er einſt in der Qirk 
für alle ſtand, dann iſt ja der Aufſtrom da, der durch Deut-I0 
rauſcht wie Frühlingswind, ob es auch Oktober iſt. 
Tritt zur Opferſchale, deutſche Frau, und lege deine Spende in. 
Noch einmal entſcheideſt du dich für Hindenburg, wie damals m 
Wahlurne. Dein Gefühl hat ſich nicht geirrt! Dein Symbol. 
irklichkeit. Heldenverehrung verlangt nicht den Nimbus des 
            Sht=
eldes, wenn der Mann, den ſie mit Adlerfittichen im 
umrauſchte, auch im Frioden mit ſeinem ganzen Seim 
Poſtſcheckkonten (z. B. Berlin 73800). 
Diene auch da ihm, und nicht nur für den 2. Oktober: 
„Jeder ſterbe ſich ſelbſt und lebe der Mutter, der ac 
Deutſchland, dir! Und du ſiehſt Kinder und Enkel befrei
 Annahmeſtellen für die Hindenburgſpende ſind 
            alle=
anſtalten, Eiſenbahnſchalter, Banken, Sparkaſſen und die beEn 
Poſtſcheckkonten (z. B. Berlin 13800).
 — 70. Geburtstag. Eine bekannte Perſönlichkeit aus dem A 
ſtädter Geſchäftsleben, Herr Fritz Haußmann, der Seniorche 
Graphiſchen Kunſtanſtalt und Kliſcheefabrik Fritz Haußmann 
heute in ſeltener geiſtiger wie körperlicher Friſche ſeinen 70. Gebut
 — Höchſtbezugsdauer in der Erwerbsloſenfürſorge. Angeſicl./ 
jünſtigen Entwicklung des Arbeitsmarktes hat der Reichsarbeitsm 
die allgemeine Höchſtbezugsdauer in der Erwerbsloſenfürſorge mi. 
kung vom 12. September 1927 ab grundſätzlich wiedn auf das 
mäßige Maß von 26 Wochen feſtgeſetzt. Bis zu 39 Wochen d 
Unterſtitzung nur noch in folgenden Berufen gewährt werder 
nerei, Metallverarbeitung, Induſtrie der Maſchinen, Lederin. 
Holz= und Schnitzſtoffgewerbe, Bekleidungsgewerbe=Angeſtellte. D 
fugnis der örtlichen Stellen zur Vermeidung unbilliger Härt 0 
Unterſtützungsdauer im Einzelfalle bis zu 13 Wochen zu verlät 
bleibt unberührt.
 Zahn- 
Haar- 
Kleider- 
Hand-
Birtten
 Nur Oualitätswaren — Billige Preise 
Parfümerte Müller, Rheinstraße 6 11401
 Auch Roſa Merker befeſtigte in der über die Maßen 
ſchwierigen Rolle als Kleopatra den angenehmen Eindruck ihrer 
Gaſtfpiele (Aida, Jſolde) in erfreulicher Weiſe. Ihr 
            jugend=
friſcher, warm gefärbter Sopran beſitzt großte Leichtigkeit bei 
mächtiger Tragkraft und hat eine feine Note. Temperament, 
            ſee=
liſches Ausdrucksvermögen, bewundernswertes Können im 
            ein=
ſelnen vervollſtändigen die Wirkung einer Perſönlichkeit, die 
durch Anmut und vornehme Erſcheinung gefangen nimmt. Der 
Hauptzug ihres Weſens aber iſt die ſtarke Muſikalität, die ihr 
gerade bei Händel vorzüglich zuſtatten kommt und oft zu 
            ergrei=
fenden Wirkungen führte. 
Die dritte neu gewonnene Stimme iſt der Baß Theo 
            Herr=
manns. Ein echter Baß von markiger Tiefe und ausgiebiger 
Kraft, ſtarker Charakteriſtik fähig und gut behandelt. Auch er 
gab als Ptolemäus eine packende, außerordentlich eindrucksvolle 
Leiſtung, die zu großen Erwartungen berechtigt. 
Die Altpartie der Cornelia, deren vornehme Schönheit die 
Herzen zweier Männer leidenſchaftlich entflammen läßt, 
            erfor=
derte eine jugendlichere Vertretung, als ſie in Anna Jacobs 
fand. Es iſt indes das Weſew dieſer großen Künſtlerin, daß ſie 
Mängel, welcher Art ſie ſeien, durch die vollendete Kunſt ihrer 
ausgereiften Perſönlichkeit auszugleichen verſteht. So ſtellte ſie 
auch heute eine geſanglich und darſtelleriſch außerordentliche 
Leiſtung auf die Bühne, die aufs Stärkſte zu feſſeln vermochte. 
Die Rolle des racheglühenden jungen Sextus Pompejus 
lag in der guten Hand Joſef Poerners, deſſen 
            wohlausgebil=
deter, biegſamer Tenor der nicht leichten Aufgabe hervorragend 
gerecht wurde. Auch Karl Ebert beherrſchte die 
            Intriganten=
partie des Achillas mit bemerkenswerter Sicherheit und 
            Schön=
heit des Tones, der an Stärke ſehr gewonnen hat. In kleinen 
Rollen des Nirenus und Curio wirkten Alfred Karen und 
Oskar Grauert lobenswert mit. Die prachtvollen Chöre hatte 
Berthold Sander vortrefflich einſtudiert. 
Das Werk ſtand unter der muſikaliſchen Leitung des 
            General=
muſikdirektors Dr. Böhm, der ihm mit ſicherem Stilgefühl den 
Zug ins Große gab. Das Orcheſter, deſſen Beſetzung von 
Oskar Hagen ſehr geſchickt eingerichtet iſt, ſpielte und begleitete 
wundervoll. In allem wurde die ſorgfältige Einſtudierung, der 
Ernſt und die Liebe zum Werk deutlich. Die Spielleitung A. M 
Rabenabts, die Bühnenbilder und eigenartigen Koſtüme 
Wilhelm Reinkings, und die Tänze unſeres Balletts unter 
Leitung Cläre Eckſteinswaren in Verfolg eines gemeinfamen 
Prinzips ein Experiment. Das Beſtreben, alles zeitlos zu 
            geſtal=
ten, die Vorgänge auf nur Menſchliches zurückzuführen, die 
Bühne zur reinen Raumbühne umzuformen, führte zu 
            abſtrak=
ten Gebilden, deren Sinn ſchwer erkennbar iſt, und die in einer 
aufdringlichen, erkünſtelten Lautheit die abgelenkten Sinne von 
der Muſik wegführten, anſtatt ſie beſcheiden zu umkleiden. Auch 
die häufige Teilnahme von ſtummen Gegenſpielern, 
            Bewegungs=
chören, Satiſterie und Ballett, ſo geſchickt ſie erfunden und 
            aus=
geführt nurden, wirk en in demſelben un ünſtigen Sinne. Der
 Verſuch iſt indes ſo intereſſant, daß er die Phantaſie ur0 
Verſtand eines jeden Zuſchauers in hohem Maße anregen, Il 
Das Publikum des gut beſuchten Hauſes kargte nich 
wohlverdientem Beifall für alle ausgezeichneten Leiſtunge!,
* Feſtkonzert.
Aus Anlaß des Stiftungsfeſtes der Vereinigung!
 maliger Real= und Oberrealſchüler fand arn 
gangenen Samstag im Mathildenhöhſaale ein muſikali 
Elternabend ſtatt. Die muſikaliſchen Elternabende, di. 
im Verlauf des letzten Winters in den hieſigen Schulen 
konnte, waren nicht alle reſtlos befriedigend im Hinblick au 
wahl und Ausführung der Muſikſtücke. Das, was aber am S‟ 
tag abend von dem jugendlichen Orcheſter der Liebigs=Ob=” 
ſchule und des Reformrealgymnaſiums Darmſtadt geboten 2 
war ausgezeichnet. Da ſitzen mehr wie 50 StreichermuſeN 
und geigen mit ſo anſteckender Begeiſterung, mit ſolch 
lichem Streben nach Tonreinheit, Tonſchönheit und Prel 
daß man nur „Bravo” ſagen kann. Unterſtützt wurden ſie 
Flöte, Horn, Trompete, Harmonium und Klavier, die dafu 
ten, daß es einen richtigen Orcheſterklang gab. Es iſt dir 
nicht ſchwer, bei Schülerleiſtungen da und dort Mängel * 
ſtatieren oder weniger Gelungenes im einzelnen. Darauſ 
es hier gar nicht an. Jedenfalls zeigten zwei Sätze aus de 
ſonie Nr. 10 von Joſef Haydn und noch mehr der „Wiener 
Walzer und der Schlußmarſch „Alte Kameraden” ſoviel 
liches Feuer und Muſizierfreude, daß das Echo bei den Zu. 
nicht ausblieb, die mit Recht ſämtliche Darbietungen des 
ſamen Schülerorcheſters durch aufmunternden Beifall beile. 
Dieſer Erfolg iſt das Verdienſt des muſikaliſchen Leitel= 
Veranſtaltung; Herr Oberreallehrer Lambert hat Dirich 
qualitäten und verſteht das Orcheſter zuſammenzuhaltel” 
mitzureißen. Gleicher Erfolg war den von Schülern der 2 
unter gleicher Leitung gebrachten mehrſtimmigen Chören. 
den: Motette „Herr, deine Güte reicht ſo weit” von Gkeu 
deinen Höhen” bearbeitet von A. Mendelsſohn, „Flamme 
von Glaſer und „So ſei gegrüßt viel tauſendmal” von 
mann, welche alle mit wohltuender Diſziplin zum Volll. 
langten. Abwechſlung in der Vortragsfolge bildeten Sl. 
träge, eine Violinſonatine von Dvorack, mit der Sicherye 
Berufsmuſikers geſpielt von einem früheren Abiturienle 
Anſtalt, Herrn Hannewald, dem am Klavier Frau 2 
Klös eine ebenſo ſichere und gewandte Begleiterin, we 
Violinduett von Beriot, das die Herren Hannewa. 
Kadel ohne Fehl und in wohlgelungenem Zufammenſpie 
Vortrag brachten, und ein Klavierſolo „Ein deutſcher 200 
Beethoven, dem ein Schüler der Anſtalt, Herr Schals" 
niſtiſch in jeder Hinſicht gewachſen war.
Nummer 253
Provinzialausſchuß.
Montag, den 12. September 1927
Seite 3
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ſorge. Angfiül 
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3 Wachen 
währt werhdn 
m. Ledrzul 
Angeſtellte. 
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2
 „ 1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Wiesbaden=Stadt gegen 
er Landesfürſorgeverband Heſſen, vertreten durch den 
            Bezirksfürſorge=
hand Heprenheim und den Landesfürſorgeverband Naſſau, vertreten 
mach den Landeshauptmann in Wiesbaden, als Beigeladener, wegen 
extattung von Krantenhauskoſten und für Verpflegung des 
            Schirm=
nachers Leo Dahl. 
Vor Eintritt in die Verhandlung der erſten Sache widmete der 
            Vor=
gunde, Provinzialdirektor Dr. Kranzbühler, dem während der Ferien 
ſſchiedenen Vizepräſidenten Dr. Bernbeck einen warmen und ehrenden 
„hruf. Der ſo jäh aus dem Leben Dahingeraffte habe nahezu 20 Jahre 
em Gerichte angehört und hier ſegensreich gewirkt. Zum Schluſſe er= 
„rte Redner an das Dichterwort: „Man hat einen guten Mann 
            be=
rWen, uns aber war er mehr. 
Leo Dahl wurde mit angeblich offenen Füßen in das Hoſpital in 
z=sbaden eingeliefert, ſpäter wurde ſtarke Fettſucht feſtgeſtellt. 
            Wies=
uagn nimmt fortgeſetzte Hilfsbedürftigkeit an, da ein und dasſelbe 
ewen vorliege. Vorher befand ſich Dahl im Heppenheimer 
            Kranken=
aNſe, wo Odem an den Beinen feſtgeſtellt wurde. Von Heppenheim 
aw Wiesbaden habe er ſich zu Fuß begeben. In Heppenheim wurde 
u Dahl ein Wandergewerbeſchein ausgeſtellt. Zwiſchen der Entlaſſung 
Dahl in Heppenheim und der Einlieferung in Wiesbaden liegen 
Tage. Wiesbaden erblickt in der Ausſtellung des 
            Wandergewerbe=
he ns an Dahl nur eine Vorſchubleiſtung ſür verdeckten Bettel. Das 
il gibt der Klage von Wiesbaden ſtatt. 
2. Klage des Bezirksfürſorgeverbands Heppenheim gegen den 
            Be=
rSfürſorgeverband Darmſtadt=Land wegen Uebernahme der Koſten 
den hilfsbedürftigen Geiſteskranken Guſtav Marxſohn von 
            Gries=
zm. Marxſohn befindet ſich in der Anſtalt in Heppenheim, er iſt 
9: hilfsbedürftig geworden, ſein Vater iſt geſtorben. Die Koſte 
rrn Uebernahme Hepenheim von Darmſtadt=Land verlangt, betragen 
Mark. Darmſtadt=Land behauptet, Marxſohn ſei niemals bei ſeinen 
ſurn aufenthältlich geweſen. Tatſächlich befand ſich Marxſohn vom 
ektober 1914 ab in der Anſtalt in Heppenheim und wurde nur 
            probe=
ene von dort zu dem Vater nach Griesheim entlaſſen. Marxſohns 
nerſtützungswohnſitz war Köln, wo er als Reiſender für eine Firma 
Sipys für das Ausland tätig war. Der Oberbürgermeiſter in Köln 
us zunächſt früher einmal eine Unterſtützungspflicht anerkannt, dieſe 
ruärung aber Heppenheim gegenüber ſpäter widerrufen. Das Urteil 
eik die Klage ab. 
3. Antrag des Kreisamts Dieburg auf Entziehung des dem Hch. 
Sekind zu Kleinzimmern erteilten Kraftfahrzeugführerſcheins. 
Der Antrag geht auf zeitliche Entziehung, er wird damit begründet, 
W. wegen Einbruchsdiebſtahls (Entwendung von Haſenfellen) zu 
onaten G=fängnis verurteilt wurde. W. hat einen Teil der Strafe 
rüißt, im übrigen Strafaufſchub erhalten; er war ſeither bei den 
eichwerken in Sandbach beſchäftigt, leidet aber an chroniſchem 
            Magen=
drn (Magengeſchwür) und Gallenſteinen; er iſt verheiratet und hat 
Kinder im Alter von 9 und 5 Jahren. Der Antrag des 
            Kreis=
us wird abgewieſen. 
4. Antrag des Kreisamts Dieburg auf Entziehung des dem Heinrich 
zu Heubach erteilten Kraftfahrzeugführerſcheins. 
Ehrig hat ſich zahlreicher Zuwiderhandlungen gegen das 
            Kraft=
hseuggeſetz ſchuldig gemacht. Er hat in Eiſenbach ein Kind 
            über=
n und ſich dann der Feſtſtellung ſeiner Perſon durch die Flucht 
entziehen verſucht. Nach amtlicher Auskunft gilt er als wilder 
cer. E. erklärt dies mit Antipathio der Polizeiorgane, zu ſeinen 
usnlichen Verhältniſſen bemerkt er, daß er der einzige Ernährer 
— Mutter ſei, zwei Byüder ſeien im Kriege gefallen. 
            Bürger=
eſterei Heubach beſtätigt, daß ſich E. ſeither gut geführt habe und 
ſüyrig als Spengler das Kraftrad bedürfe. Vor drei Wochen hat 
en linken Arm gebrochen, den er in der Binde trägt. Der Antrag 
Rreisamts geht auf endgiltige Entziehung des bereits vorläufig 
            ein=
genen Führerſcheins. Der Schein wird dem Ehrig auf ein Jahr 
egen. Die Maßregel ſoll dem E. als Warnung dienen, die Friſt 
von der Einziehung des Scheins. 
Wochenmaukt zu Darmſtadt. Kleinhandels=Tages 
vom 10. September 1927. Gemüſe: Kohlrabi 5—8 Pfg. 
(Sück, gelbe Rüüben 8—10, rote Rüben 10, Spinat 2—25, Römiſch= 
19—15, Rotkraut 12—15, Weißkraut 6—8, Wirſing 10—12, Roſen= 
5, Stangenbohnen 18—20, Buſchbohnen 12—15, Wachsbohnen 15, 
ſten 40, Zwiebeln 10—15 Knoblauch 80, Tomaten 15—25 Pfg. pro 
füt 
,Endivienſalat 12—15, Freiland=Kopfſalat 10—12, Salatgurken 
Einmachgurken 2—5, Blumenkohl, ausl. 20—100, Rettich 8—10, 
15—30, Lauch 4—10 Pfg. pro Stück, Merettich 80 Pfg. pro 
O. Radieschen 5—8 Pfg. pro Bund. — Kartoffeln: 
            Spät=
ſtofeln 5—6 Pfg. pro Pfund. — Obſt: Preiſelbceren 60—65, 
            Brom=
er 25—30 Tafeläpfel 15—20, Wirtſchaftsäpfel 8—15, Falläpfel 4—7, 
ebirnen 15—20, Wirtſchaftsbirnen 8—15. Zwetſchen 12. Trauben 
0, Nüſſe 70, Bananen 50—55 Pfg. pro Pfund, Zitronen 4—10 Pfg. 
Stück. — Eßwaren: Süßrahmbutter 230—240, Landbutter 230 
2:0, Weichkäſe 35—40 Pfg. pro Pfund, Handkäſe 4—15 Eier (friſch) 
15 Pfg. pro Stück. — Wild und Geflügel: Hühner 130—180, 
teen 80—90 Pfg. pro Pfund — Fleiſch=und Wurſtwaren: 
dTeiſch (friſch) 90—120, Kalbfleiſch 120, Schweinefleifch 95—140, Dörr= 
0 160, Schinken 220. Wurſt 70—160, Wurſtfett 60, Scmalz (
            aus=
ſen) 100 Pfg. pro Pfund. 
Zur Berufswahl. Wir nähern uns dem Ende des Jahres und 
ſrele junge Menſchen ſoll möglichſt vor Weihnachten darüber 
            ent=
ſen ſein, welchen Beruf ſie nach Schulentlaſſung an Oſtern 
            er=
die 
ſim. Eltern Vorwinder urd Erzieher legen ſich immer wieder 
vor: „Wird denn der Bub auch eine Lehrſtelle bekommen?” All 
Nachdenken iſt müßig. Benützt die vom Staat bzw. der 
            Allge=
th eit geſchaffenen Einrichtungen. Geht zur Berufsberatungsſtelle 
m Arbeitsamt, Mornewegſtraße 1 (Alter Bahnhof), Zimmer Nr. 31, 
ittags zwiſchen 3 und 5 Uhr (außer Samstags) und ihr erhaltet 
roſtenlos weitgehendſte Auskunft und nach Prüfung der Eignung 
rfordernis paſſende Lehrſtellen. An dieſer Stelle ſei darauf 
            auf=
lam gemacht, daß im heutigen Inſeratenteil bereits jetzt ſchon eme 
Reihe Lehrlinge für Oſtern 1928 geſucht werden. 
Aus den Parieien. 
Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt. 
Hereits bekannt gemacht, findet am kommenden Mittwoch, den 
September, abends 8½ Uhr, im Fürſtenſaal eine 
            Mitglie=
rVerſammlung ſtatt, in der Her: Rechtsanwalt Dingeldey 
rDas „Reichsſchulgeſetz” ſpricht. Angeſichts der großen Bedeutung, 
deſes Geſetz gerade ſür die Erhaltung unſerer heſſiſchen 
            Simultan=
hat, dürfte der Vortrag des Herrn Abgeordneten Dingeldey 
            be=
de—s intereſſieren. 
Briefkaſien. 
Das Heſſiſhe Geſetz vom 8. Oktober 1925 beſtimmt in Artikel 4 
A 2: Im Falle der Scheidung kann die frühere Ehefrau eines 
gehaltsempfängers nach deſſen Tode eine Witwenbeihilfe bis 
Söhe des geſetzlichen Witwengeldes von dem Geſamtminiſterium 
Ai igt erhalten, wenn der Verſtorbene allein für ſchuldig erklärt iſt. 
Rechtsanſpruch beſteht demnach nicht. 
Tageskalender für Montag, den 12. September 1927. 
Tandestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung. 
nes Haus: Geſchloſſen. — Orpheum: Keine Vorſtellung. — 
ndesmuſeum von 10—19 Uhr: Ausſtellung „Alte Kunſt”. 
Nathildenhöhe, von 10—19 Uhr: Ausſtellung. Neue 
Anſt. — Konzerte: Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Café Rhein= 
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, 
Sal aſt=Lichtſpiele.
 BRheinhefſiſcher Provinzialparteitag 
der Deutſchen Polkspartei. 
U. Oppenheim, 11. Sept. 
Unter Leitung des Vorſitzenden des Wahlkreisverbandes 
            Oppen=
heim, des Herrn Weingutsbeſitzers Jungkenn=Oppcaheim, fand bei 
ſtarker Beteiligung der Rheinheſſiſche Provinzialparteitag der 
            Deut=
ſchen Volkspartei ſtatt. Außer den Rednern, die Referate übernommen 
hatten, war die Landtagsfraktion der D.V.P. faſt vollſtändig erſchienen. 
Der Vorſitzende erinnerte in ſeinen Begrüßungsworten an das ſchwere 
Jahr 1923, in dem die Organiſation der D.V.P. in Rheinheſſen zu 
Grabe getragen wurde. Beſonders gedachte er dabei des verehrten 
Parteifreundes Karl Wernher, der die Augen geſchloſſen hat, als die 
Glocken der Katharinenkirche zum 750. Stadtjubiläum riefen. Unſer 
beſonderer Gruß gelte aler heute dem verehrten Herrn 
            Reichspräſiden=
ten, dem treuen Sohne des Vaterlandes, der im Unglück des 
            Vater=
landes noch größer war, als im Glüick. Lebhafter Beifall folgte den 
temperamentrollen Worten, die mit einem Hoch auf das deutſche 
            Vater=
land ſchloſſen. — Das Referat über 
Die Reichspolitik 
erſtattete Reichstagsabgeordneter Exz. Dr. Becker, der darauf 
            hin=
wies, daß in Heſſen für die nächſten Wochen die Landespolitik mehr im 
Mittelpunkte ſtehen werde. Schon der Umſtand, daß faſt die ganze 
Landtagsfraktion erſchienen ſei, weiſe darauf hin. Redner wolle ſich 
deshalb in ſeinen Ausführungen über die Reichspolitik kurz faſſen. Wir 
hier im beſetzten Gebiet haben aber doch allen Anlaß, gerade vor den 
Augen derer, deſſen Anweſenheit wir immer noch zu ertragen haben. 
uns mit den außenpolitiſchen Fragen beſonders zu beſchäftigen. Wir 
haben nach allem, was Deutſchland an Verpflichtungen übernommen 
hat, das Recht, die Frage zu ſtellen: Was tut nun Ihr?. Was 
            manch=
unſerer Gegner wohl möchten: aus Deutſchland ein zweites Karthago 
zu machen, das geht bei einem 65 Millionen=Volk nun doch nicht. Aber 
man hat uns bis aufs Hemd entwaffnet, während die Welt ringsum in 
Waffen ſtarrt. Es ſind Vorwände, hinter denen nichts ſteckt, wenn 
man behauptet, wir ſeien nur äußerlich entwaffnet und nicht moraliſch 
abgerüſtet; die alte kriegeriſche Geiſt ſteckt noch im Volke drin. Sollen wir 
ſtille ſein und ruhig zuhören, wenn man ſo hetzeriſche Neden vernimmt, 
wie ſie in Orchies und anderswo von autoritativer Seite gehalten 
wurden. Haben wir denn nicht viel mehr getan, als unſere Gegner 
verlangen konnten? Haben wir nicht unſere Archive geöffnet und durch 
Reichstagskommiſſionen Unterſuchungen auch über die Kriegsführung 
anſtellen laſſen. Wir haben die Locarnoverträge angenommen und uns 
dabei auf die Zuſicherung der Herabſetzung auf die „Chiffres normeaux” 
verlaſſen. Wir haben getan, was wir tun konnten; nunmehr verlangen 
wir, daß Ihr Eure Verſprechen haltet, wenn Ihr nicht als wortbrüichig 
gelten wollt. Wenn Herr Briand in Genf in einer der phraſenreichen 
Reden, in denen die Franzoſen ja Meiſter ſind, davon geſprochen hat, 
daß die Schwierigkeiten zwiſchen Deutſchland und Frankreich 
            verſchwun=
den ſeien, dann können wir verlangen, daß er nunmehr auch den 
            Be=
fehl zu dem durchſetzt, was wir als Deutſche zu fordern nicht aufhören 
werden: 
die völlige Räumung des beſetzten Gebietes. 
Wenn ich mich — ſo ſagte Dr. Becker — ſo ſcharf ausdrücke, dann ſoll 
damit keine Kritik an der deutſchen Politik der letzten Jahre 
            ver=
bunden ſein. Die deutſche Außenpolitik der letzten Jahre war nach 
dem Abbruch des Ruhrkampfes die einzige Möglichkeit. Wir haben 
            ge=
wiſſe Erfolge und Erleichterungen erzielt — gewünſcht hätten wir 
            frei=
lich, daß dieſe ſchneller und leichter erfolgt wären. Jede Beſatzung iſt 
aber ein ſchwerer Druck — wir wollen aber die Freiheit des beſetzten 
Gebietes vor der Zeit nicht erkaufen mit immer neuen Laſten, die das 
ganze Deutſchland zu übernehmen kat. (Lebhafter Beifall.) 
In der Betrachtung der deutſchen Außenpolitik hat ſich allgemach 
eine größere Uebereinſtimmung im deutſchen Volke erkennbar gemacht. 
Wir haben heute eine Reichsregierung mit deutſchnationalen Miniſtern, 
die nicht nur den Miniſterſeſſel zieren, ſondern Köpfe ſind, die die 
            Poli=
tik des Reichsaußenminiſters — vielleicht mit einigem inneren Vorbehalt 
mitmachen. Es iſt ein beſonderes Verdienſt der Deutſchen 
            Volks=
partei, daß ſie an der Zuſammenſetzung der Reichsregierung in der 
heutigen Form mitgewirkt hat. 
Auch auf dem Gebiet der Innenpolitik hat der Eintritt der 
            Deutſch=
nationalen, beruhigend auf die innere Konſolidierung gewirkt. In der 
Deutſchen Volkspartei halten wir uns verpflichtet, am Staat 
            mitzu=
wirken: wir bauen nicht das Dach zuerſt und dann das Fundament. 
Wir dienen nicht der Staatsform, ſondern dem Staat. Der Streit über 
Symbole des Staates iſt im Vergleich zu viel wichtigeren Fragen 
            tief=
bedauerlich. Wir haben ſeit 1919 unſere alten Reichsfarben aufgegeben. 
Achtung zollen wir ihnen nach wie vor: — die wir auch auf die neuen 
Farben ausdehnen. Wir verlangen aber auch von der anderen Seite 
Duldung gegenüber unſerem Standpunkt. Was Herr Böß in Berlin 
durch die Boykotterklärung gegen die Hotels getan, iſt alles andere als 
Duldung — es iſt ein Weg, den man in früheren Zeiten einmal hätte 
gehen ſollen! Jedenfalls wird man mit ſolchen Stockprügeln auf den 
Magen keine moraliſchen Eroberungen machen. Und wenn man die 
Rede des Herrn Braun in dieſer Frage lieſt, dann kann man nur das 
Land beklagen, an deſſen Spitze ein ſolcher Mann ſteht. 
Die deutſche Wirtſchaftspolitik iſt ein Gebiet, in dem die Dinge ſich 
ſehr eng im Raume ſtoßen. Landwirtſchaft und Induſtrie ſind eng 
aufeinander angewieſen, was bedingt, daß wir uns auch auf dieſem 
Gebiete verſtändigen müſſen. 80 Prozent der deutſchen Produktion 
nimmt der Inlandsmarkt auf: das allein erlaubt die Forderung, daß 
der Binnenmarkt geſtärkt wird. Landwirtſchaftliche Erzeugniſſe ſtecken 
aber auch in hohem Maße in dem Einfuhrüberſchuß, den wir haben. 
Bei Betrachtung des Handelsverträge bezeichnete Redner es als das 
Verdienſt, auf das er am meiſten ſtolz ſei, daß es ihm gelungen ſei, 
den erſten ſpaniſchen zu Fall zu bringen. 
In der Finanzpolitik verlangen wir Steuerabbau — die 
            Reichs=
ſteuern ſind nicht mehr die drückendſten. Was heute drückt, ſind die 
Landesſteuern. 
Zum Schluß ſeiner mit ſtarkem Beifall aufgenommenen 
            Ausführun=
gen wies Redner nochmals darauf hin, wie der alte Kämpfer, der an 
der Spitze des Reichs den Uebergang vom Alten zum Neuen gefunden 
habe. Das habe die Deutſche Volkspartei auch ſo gemacht, trotz aller 
Abneigung gegen manches, was die neue Staatsform gebracht habe — 
ſo haben wir es in der Vergangenheit gehalten und wollen es in 
            Zu=
kunft halten. 
Die heſſiſche Landespolitik 
mit beſonderer Berückſichtigung der Kulturfragn behandelte der 
            Landes=
vorſitzende der Partei, Rechtsanwalt Dingeldey. Er küpfte 
an eine Bemerkung ſeines Vorredners an, der ſich gegen den häufigen 
Miniſterwechſel wandte. Das gilt für den kommenden Wahlkampf nicht. 
Wir in Heſſen wollen nicht die alte Negierung erhalten, ſondern ſie 
            ſtür=
zen. An die Spitze des Wahlkampfes, den wir jetzt zu führen haben 
werden, ſtellen wir die Anklage, daß die Politik der jetzigen 
            Regierungs=
mehrheit in Heſſen nicht dem entſpricht, was von weiten Kreiſen des 
heſſiſchen Volkes als liberal, als ein Politik der Verſöhnung der 
            Gegen=
ſätze angeſehen wird. Ein Maß gegenſeitiger Erbitterung, ein Maß 
von Verbitterung hat ſich in den 10 Jahren, die die jetzige Regierung 
am Ruder iſt, aufgehäuft, das ſchließlich zu einer Gefahr für das janze 
Staatsgefüge werden muß. Solche Dinge miſſen einen Staat 
            ruinie=
ren; darum fordern wir eine Aenderung dieſes Regierungsſyſtems. 
Das Ziel haben wir im Volkzentſcheid durch die hinausziehende Taktik 
unſerer Gegner nicht erreicht. Die Lauheit des Bürgertums tat das 
Uebrige. Mit Bedauern und Enttäuſchung haben wir damals 
            feſt=
geſtellt, daß gerade die landwirtſchaftlichen Kreiſe in Oberheſſen nicht 
die Maſſin an die Urne brachten, die wir erwartet hatten. So wurde 
das Ziel im Jahre 1926 nicht erreicht. Und doch in der Stimmung 
hat ſich manches geändert. In den Verhandlungen des Landtags ergab
 ſich bei der Regierungsmehrheit, die doch auch 1926 große Niſſe erhielt, 
eine gswiſſe Ernüchterung. Die Oppoſition, das erkannte man jetzt, 
gründete ſich auf eine in die weiteſten Kreiſe eingeriſſene Verbitterung. 
Auch in gewiſſen Kreiſen der Regierungsparteien kam man zu der 
            An=
ſicht, daß mit der Unduldſamkeit der letzten Jahre nicht mehr 
            weiter=
regiert werden könne. 
Die finanzielle Lage des heſſiſchen Lands war, als man in den 
Kampf trat, eine verzweifelte. Wenn ſie heute beſſer iſt, ſo liegt das 
nicht an der heſſiſchen Politik — ſondern unabhängig davon an der 
Reichshilfe, die gewährt worden iſt. Auch heute noch leidet der 
            heſſi=
ſche Staat an einem Defizit, über deſſen Höhe ſich die Gelehrten noch 
ſtreiten. Aber anerkannt wird heute von allen Seiten, daß der heſſiſche 
Staat Ausgaben hat, die ſeine Einnahmen überſteigen. Die ſteuerliche 
Belaſtung durch die Realſteuern iſt ſchon vom vorhergehenden Reduer 
hervorgehoben worden — die Steuerpolitik des Reiches hat aber die 
Länder dazu getrieben, dieſe Steuerquellen in einem Maße auszunutzen, 
wie das füriher nicht der Fall war. Damit iſt aber nicht geſagt, daß 
das Maß, das wir an Realſteuern in Heſſen haben — weit 
            hinaus=
gehend über das anderer Länder — auch nur noch auf kurze Zeit 
            er=
träglich ſei. Es iſt der ſchwere Vorwurf, den wir gegen die heſſiſche 
Finanzpolitik erheben, daß nur auf die Einnahmeſeite geſehen wurde, 
und die ſteuerliche Belaſtung, die man der Bürgerſchaft zumuten kaun, 
außer Acht gelaſſen wurde. Das große Sparprogramm, das der heſſiſche 
Finanzminiſter in der Schublade haben will, iſt immer noch nicht 
            ver=
öffentlicht. Es iſt gewiß kein erfreulicher Zuſtand, daß von Reichsſeite 
das Programm aufgeſtellt werden muß, das uns die Reform unſerer 
heſſiſchen Verwaltung bringen ſoll. Wir ſind weit davon entfernt, eine 
Beſchneidung der Beamtengehälter zu fordern. Wir verlangen die 
Beamtenbeſoldung in der Höhe, wie ſie im Reich gewährt werden wird. 
Die wirtſchaftspolitiſche Lage Heſſens ſteht ſtark unter dem Druck der 
außenpolitiſchen Bedrängnis. Jede heſſiſche Regierung wird unſere 
Unterſtützung finden, wenn ſie die Laſten, die durch die Beſatzung und 
ihre Schäden beſonders ſtark auf Heſſen ruhen, vom Reiche 
            zurückver=
langt. 1928 wird das erſte Jahr ſein, in dem die vollen Auswirkungen 
des Dawesvertrages auf uns laſten werden. Die Landwirtſchaft hat 
dabei beſondere Laſten auf ſich zu nehmen. Wir können nicht 
            aner=
kennen, daß die heſſiſche Regierung mit beſonderer Liebe an die beſſiſche 
Landwirtſchaft dächte. Die Maximen eines reinen 
            Konſumentenſtand=
punktes ſind für die Regierung eines Landes mit ſo ſtark gemiſchter 
Bevölkerung unmöglich. Auch dem Mittelſtand muß eine Regierung 
zur Seite ſtehen, die nicht, wie bei der jetzigen, von ſozialiſtiſchen 
            Ge=
danken beeinflußt iſt. Das Rentnerverſorgungsgeſetz, das die 
arm gewordenen Rentner aus den Kreiſen der Erwerbsloſen uſw. 
            her=
aushebt, wird uns unter dieſer Regiarung nicht werden. Aus der 
grundſätzlichen Einſtellung zur Volksgemeinſchaft fanden wir auch 
            unſe=
ren Standpunkt in den wichtigen kulturpolitiſchen Fragen der 
            Gegen=
wart. Redner betonte ſeine Freude, daß an die Oeffentlichkeit die Frage 
herantritt, wie der Staat ſich ſtellt zur Aufzucht des Nachwuchſes. In 
Heſſen hat die Nationalliberale Partei das Schulgeſetz von 1874 
            ge=
ſchaffen. Es iſt unſere Pflicht, an der Simultanſchule, der Seele dieſes 
Geſetzes, feſtzuhalten. Es gibt für das deutſche Volk kein höheres Ziel, 
als die Volksgemeinſchaft den Geiſt der Duldſamkeit zu ſchaffen. Das 
bedeutet nicht, daß die Gegenſätze der Meinungen verwaſchen werden 
ſollen. Weil wir Gegner der konfeſſionellen Abſonderung der 
            deut=
ſchen Jugend ſind, ſtehen wir auf dem Boden der geſchichtlichen 
            Ueber=
lieferung des heſſiſchen Volkes. Was in anderen Teilen Deutſchlands, 
wo die Konfeſſionsſchule eingeführt, möglich iſt, würde für uns in 
            Heſ=
ſen, wo ſeit Jahrzehnten der evangeliſche neben dem katholiſchen 
            Schü=
ler ſitzt, einen Rückſchritt bedeuten. Ein Kompromiß gibt es in dieſen 
Dingen nicht. Entweder bleibt, was wir wünſchen, die Simultanſchule, 
durch die eine gewiſſe Einſchränkung des Rechtes der Eltern eintritt. 
Wir übernehmen die Verantwortung für dieſe Einſchränkung; oder 
es kommt die Konfeſſionsſchule, mit ihrer völligen Trennung der beiden 
Konfeſſionen vom zarteſten Kindesalter an. Dem Satze, den 
            katholi=
ſchen Schüler in die katholiſche Schule, ſtellen wir den Satz 
            gegenüber=
den deutſchen Schüler in die chriſtlich=deutſche Schule. (Lebhaftr 
            Bei=
fall.) Die heſſiſche Simultanſchule wird in dem Augenblick das 
            Inter=
eſſe für die Deutſche Volkspartei verlieren, wo ſie ihren chriſtlichen 
Charakter aufgibt. 
Mit ſcharfen Worten wandte ſich Redner gegen die 
            Parteizerſplit=
terung, die unter dem Mittelſtand oder den Rentnern um Anhänger 
wirbt. Dieſe könnte nur den bürgerlichen Parteien ſchaden und denen 
helfen, die ganz gewiß keine Freunde einer Aufwertung ſind. Den 
Nentnern könne man nur ſagen, nehmen Sie ſich ein Beiſpiel an den 
vernünftigen Beamten und Landwirten. Dieſe haben ſich parteipolitiſch 
neutrale Organiſationen geſchaffen und damit Einfluß bei allen 
            Par=
teien gewonnen. 
Wir ſind noch immer politiſch krank, ſo lange der enge Geiſt des 
Fanatismus und des gegenſeitigen Haſſes noch herrſcht, der in jedeh 
Andersdenkenden einen Menſchen von minderwertiger Geſinnung 
            er=
blickt. Wir ſtreben nach der gegenſeitigen Achtung und dauach, daß 
allein entſcheide: die Güte der Grinde und die Ueberzeugungskraft 
deſſen, wofür wir gekämpft haben. (Stürmiſcher Beifall.) 
Nach einem kurzen Referat des Generalſekretärs Welkow, der 
            Mit=
teilung von der Gründung eines rheinheſſiſchen Provinzialverbandes 
machte, teilte Abg. Dingeldey, noch mit, daß am 15. und 16. 
            Okto=
ber in Darmſtadt der Landesparteitag ſtattfinden ſoll, zu dem der 
            Par=
teivorſitzende Dr. Streſemann ſein Erſcheinen zugeſagt hat.
 J. Griesheim, 10. Sept. Waſſerleitung. Es iſt in letzter 
Zeit vorgekommen, daß Endſtücke der Anſchlußleitungen durch 
            über=
mäßigen Druck aus der Hauptleitung herausgetrieben und infolgedeſſen 
die Kellerräume mit Waſſer angefüllt worden ſind. Um derartigen 
            Vor=
kommniſſen vorzubeugen, hat die Bürgermeiſterei die Hausbeſitzer, 
deren Anſchlußleitungen bereits in die Hofräume eingeführt, die 
            Haupt=
leitungen jedoch noch nicht angeſchloſſen ſind, aufgefordert, entweder 
ihre Hausleitungen genügend zu ſichern, da ſür die Folge eine Haftung 
für entſtehende Schäden nicht mehr übernommen werden kann. 
i. Von der Bergſtraße, 10. Sept. Der Reir= und Fahrverein 
            Berg=
ſtraße wird im Rahmen der Landwirtſchaftlichen Woche Weinheim auf 
dem dortigen Tafelacker am 25. September ein Reit= und Fahrturnier 
in drei Abteilungen veranſtalten. — Die Theatergemeinde Weinheim 
erläßt ſoehen einen Sammelaufruf an die Bevölkerung der Bergſtraße, 
um die neue Feſthalle mit einer modernen Bühne auszuſtatten. Die 
Stadt Weinheim hat die Garantie für die Rückzahlung übernommen. 
Ac. Worms, 10. Sept. Hallenſchwimmbad. Am Mittwoch 
abend fand im Hotel Tannhäuſer eine von etwa 60 Perſonen beſuchto 
Verſammlung ſtatt zu einer grundlegenden Beſprechung über die 
            Mög=
lichkeit der Errichtung eines Hallenſchrimmbades in Worms. Der 
Arbeiterwaſſerſportverein hatte dazu alle Turn= und Sportvereine 
            ein=
geladen. Auch Herr Olerbürgermeiſter Rahn war in ſeiner Eigenſchaft 
als 1. Vorſitzender der Rudergeſellſchaft anweſend und griff in die 
Debatte, die von Studienrat Heyl geleitet wurde, ein. Nach längerer 
Ausſprache wurde einſtimmig die Notwendigkeit der Errichtung eines 
Hallenſchwimmbades anerkannt, gleichzeitig aber feſtgeſtellt, daß von 
Seiten der ſportlichen Vereine auf finanzielle Unterſtützung nicht zu 
rechnen iſt. Es wurde dann ein Ausſchuß von 9 Herren aus den 
            ver=
ſchiedenen Sportvereinen gewählt, der die Vorarbeiten in Verbindung 
mit der Stadtverwaltung erledigen ſoll. — Deutſcher Seeverein 
Hier wurde eine Ortsgruppe des Deutſchen Seevereins (früher 
„Deutſcher Flottenverein”) gegründet, dem ſich ſofort 60 Mitglieder 
anſchloſſen. 
WSN. Gießen, 10. Sept. Erwiſchter Defraudant. Die 
            hie=
ſige Kriminalpolizei verhaftete geſtern den Kaufmann Richard Simm 
aus Gablonz, der ſchon ſeit längerer Zeit wegen Unterſchlagungen zum 
Schaden einer Darmſtädter Firma geſucht wurde, ſich aber immer 
            wie=
der den behördlichen Nachforſchungen entziehen konnte. Weiter wurde 
ein Zwangszögling feſtgenommen, der aus der Erziehungsanſtalt in 
Sinsheim in Baden entſprungen war und in Karlsruhe ein Fahrrad 
geſtohlen hatte, mit dem er dann ſeine Fahrt, durch Deutſchland bis 
hierher fortſetzte.
 Hässen Sie dass Sie zu jeden Pfund Resi. 
Dralis eines unserer interessanten. 
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Hausbüchex dauubekom-” 
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Juniheuetetesen 
Ee iles letetenen 
Ee ia aletetetn 
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Junie etetesten
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 Ju nile iel eseteitetesen 
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Junde uesle etete
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Je i es ietetet deir 
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Fr Eein Taſchenauch aus der K. ſeine S.— —
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Edem Pfund der Tafelmargarine „Friſche Reſi” verlange man gratis den neueſten Band der Reſi=Hausbücherei! Vertreter der V. M7. 77. 9in
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trüber: .
Seite 4
Montag, den 12. September 1927
Nummer 241
1PB
 *Der erſie B. und B. Materialerlaß 
des Reichsminiſiers der Finanzen 
III bb 2000 vom 7. Juli 1927. 
Nachdem die Buch= und Betriebsprüfung, die bisher der 
            Zentral=
ſtelle beim Landesfinanzamt Brandenburg unterſtellt war, vom 
            Reichs=
finanzminiſterium übernommen wordem iſt, hat der Reichsminiſter der 
Finanzen auf Grund der angeforderten Berichte und geſammelten 
            Er=
fahrungen den bedeutſamen „Erſten Buch= und Betriebsprüfungs 
Material=Erlaß (genannt (B. und B. Material=Erlaß) III bb 2000” vom 
7. Juli 1927 herausgegeben. Dr umfangreiche Erlaß, der von der 
            Be=
triebsabteilung der Reichsdruckerei bezogen wevden kann, umfaßt in 
zwei Hauptteilen je drei Unterteile und bringt u. a. in einem Anhang 
die Rechtſvrechung des Reichs=Finanzhofes. 
Im Begleittrlaß zum erſten B. und B. Material=Erlaß wird als 
Zweck des Materialerlaſſes die Zuſammenfaſſung der auf dem Gebiete 
der Buch= und Betriebsprüfung bisher erlaſſenen Anordnungen und 
Verfügungen des Miniſteriums und der fwüherem Zentralſtelle beim 
Landesfinanzamt Brandenburg genannt, ſoweit dieſe noch heute von 
Bedeutung ſind und nicht Perſonal= oder Gebührenangelegenheiten 
            be=
treffen. 
Aus dem Inhalt des Begleiterlaſſes iſt zunächſt bemerkenswert, daß 
die Durchp tifung der Großbetriebe unter allen Umſtänden bis zum 
31. März 1929 beendet ſein ſoll. Unter 3. wird als Aufgabe der 
            Ver=
anlagungsbeamten bezeichnet, Buch= und Betriebsprüfungen im Rahmen 
der Veranlagung vorzunehmen und die Abgabe der Prüfungen an die 
Buch= und Betriebsprüfer auf beſonders ſchwierige Fälle zu beſchränken. 
Unter 4. wird betont, daß die Buch= und Betriebspwifung keine 
ſelbſtändige Einrichtung, ſondern nur ein Hilfsmittel der Beſteuerung iſt 
und zwar gleichviel ob es ſich um außerordentliche oder um ordentliche 
Prüfungen des § 162 Abſ. 10. R.A.O. handelt. Der Begleiterlaß 
            for=
dert deshalb für Veranlagung und Buch= und Betriebsprüfung die 
Geltung einheitlicher Grundſätze und bezeichnet es nicht als angängig, 
daß die Buch= und Betriebsprüfer von ſich aus beſondere Grundſätze 
über Abſchreibungen, Wavenbewertung uſw aufſtellen. Hier wird ein 
dringendes Erfordernis bevührt; nur wäre zu verlangen, daß in dieſer 
Hinſicht nicht nur Veranlagungsſtellen und Buchprüfer, ſondern auch die 
verſchiedenen Finanzämter im Reiche gehalten ſein ſollen, engſte Fühlung 
zu halten. Eine einheitliche mittlere Linie in Bewertungsfragen würde 
der Reichsfinanzverwaltung Koſten und Arbeit, dem Steuerpflichtigen 
manche unnötige Verärgerung ſparen können. Daß der 
            Reichsfinanz=
miniſter auch engſte Fühlung zwiſchen Veranlagungsſtellen und Buch= 
und Betriebsprüfung fordert, um unnötige Doppelarbeit zu vermeiden 
entſpringt ebenfalls einem dringenden Bedürfnis. Bisher hat man ſich 
häufig genug wenig daran gekehrt, ob Ermittlungen, die man für nötig 
hielt, bereits durch die Veranlagungsſtelle oder die Buchprüfung ſchon 
angeſtellt worden waren. Die Folge davon waren unnötige 
            Beläſti=
gungen der Steuerpflichtigen, die der Reichsfinanzminiſter unter allen 
Umſtänden vermieden zu wiſſen wünſcht. 
Aus dem erſten B. und B. Material=Erlaß des Reichsminiſters der 
Finanzen iſt aus dem 1. Hauptteil, 1. Unterteil C. 2 beſonders 
            hervor=
zuheben, daß der Reichsfinanzminiſter nicht beſtreitet, daß bei 
            Aus=
übung des Buch= und Betriebsprüfungsdienſtes Mißgriffe vorgekommen 
ſein mögen, zuſichert, in allem ihm mitgeteilten Fällen genau nach dem 
Rechien ſehen zu laſſen und anfügt: „Durch den Buchprüfungsdienſt 
ſoll unſere Wirtſchaft in keiner Weiſe beaufſichtigt und beſchnüffelt 
werden”. Gleich wertvoll iſt die Feſtſtellung in CIIaa: „Es kommt 
            ent=
ſcheidend darauf an, die Berichte der Prüfer ſorgfältig daraufhin 
            durch=
zuarbeiten, ob ſie wirtſchaftlich vernünftige und ſteuerlich richtige Arbeit 
erkennen laſſen”. Unter C II2a hält es der Reichsfinanzminiſter für 
erforderlich, beſonders hervorzuheben: „Die Prüifer ſind, wie entgegen 
immer wieder auftwetenden Hinweiſen hier ausdrücklich feſtgeſtellt wird, 
an dem Ergebmis völlig unintereſſiert.‟ Daß die Prüfer etwa in 
            mate=
rieller Weiſe an dem Ergebnis ihrer Prüfungen intereſſiert ſind, wird 
wokl ernſtlich kaum jemand behauptet haben. Im Intereſſe der Steuer 
pflichtigen iſt aben darüber hinaus zu verlangen, daß das 
            Desinter=
eſſement des Prüfers auch ein moraliſches ſei. Es wüirde z. B. dem 
behaupteten völligen Desintereſſement der Prüfer nicht entſprechen, 
wenn etwa ein Leiter einer Buchprüfungsſtelle in gewiſſen Zeitperioden 
ſcinen Prüfern tabellariſche Zuſammenſtellungen der Einzelerfolge 
            zu=
gänglich machen würde, um damit gewiſſermaßen zu Rekordleiſtungen 
anzufeurn. Daß ein ſolches Verfahren zudem zu einer falſchen 
            Beurtei=
lung der Leiſtungen der Prüfer führen würde, ſpricht der 
            Reichsfinanz=
miniſter an gleicher Stelle mit den Worten aus: „Bei den Prüfungen 
kommt es darauf an, daß der Prüfer eine ordnungsgemäße 
            wirtſchaft=
lich vernünftige und ſteuerrechtlich richtige Ueberprüfung des Betriebes 
vornimmt. In einer zahlenmäßig ergebnisloſen Prüfung kann weit 
mehr Arbeit, wirtſchaftliches und ſteuerrechtliches Verſtändnis liegen 
als in einer oberflächlichen Prifung, die durch irgendeinen Zufall mit 
einem zahlenmäßig hohen Ergebnis abſchließt.‟ Daß der 
            Reichsfinanz=
miniſter ſelbſt die ordnungsmäßige „wirtſchaftlich vernünftige und 
            ſteuer=
rechtlich richtige” Ueberprüfung über das Zahlenergebnis ſtellt, iſt 
für den Geiſt, in dem die Buchprüfung gehandhabt werden ſoll, auf 
alle Fälle von hoher Bedeutung. Ebenſo wie die Ausſage in i: „daß
 die Erörterung kleinlicher Einzelfragem zu unterlaſſen iſt” und „daß 
es in erſter Linie darauf ankommt, in den Gepwiften nicht die 
            Empfin=
dung zu erwecken, kleinlichen Schikanen ausgeſetzt zu ſein.” 
In k wird nochmals betont, daß bei „Buch= und Betriebsprüfungen 
auch Feſtſtllungen zu Gunſten der Steuerpflichtigen zu berückſichtigen 
ſind”. In 1. daß „der Prüfer ohne Wiſſen des Inhabers des zu 
            prü=
fenden Unternehmens oder der ihm zur Auskunft bezeichneten 
            Per=
ſönlichkeiten Angeſtellte nicht befragen darf,” in m, daß „
            Sicherungsmaß=
nahmen grundſätzlich nicht von den Prüfenn, ſondern vom Finanzamt 
vorzunehmen ſind,” in n: „daß die Pmifung nicht länger ausgedehnt 
werden darf, als durchaus erforderlich iſt,” in o: „daß der Prüfer das 
Ergebnis ſeiner Ermittlungen mit dem Steuerpflichtigen in einer 
Schlußbeſprechung erörtern ſoll,” inſofern der Steuerpflichtige nicht 
darauf verzichtet oder dies verhindert und in p: „daß das Finanzamt 
nach § 208 Abſ. 2 der R.A.O. dem Steuerpflichtigen eine Abſchrift des 
Prüfungsberichtes mitteilen ſoll,” und in der Zuſammenfaſſung in r 
wird nochmals ausdrücklich geſagt, daß „auf die berechtigten Intereſſen 
der Steuerpflichtigen bei der Durchführung der Buch= und 
            Betriebs=
prüfung die gebotene Rückſicht zu nehmen iſt.” 
Es würde zu weit führen, an dieſer Stelle auf den reichen 
            In=
halt des B. und B. Materialerlaſſes einzugehen, mit deſſen Inhalt ſich 
jeder vertraut machen ſollte, der in irgend einer Form mit ſteuerlichen 
Buch= und Btriebsprüfungen in Berührung kommen kann. Es ſoll 
hier nur hervorgehoben werden, daß der Reichsminiſter der Finanzen 
offenſichtlich die Beläſtigungen nicht verkennt, die eine Buch= und 
            Be=
triebsprüfung mit ſich bringen kann und daß er darum bei der 
            Durch=
führung dieſes nicht mehr zu entbehreden Hilfsmittels der Beſteuerung 
jedwede mögliche und gebotene Rückſichtnahme auf die berechtigten In= 
Je mehr aber die Tendenz in den Vordergrund tritt, daß die Buch= 
und Betriebsprüfungen nicht nur ſteuerrechtlich richtig, ſondern auch 
„wirtſchaftlich vernünftig” ſein ſollen, deſto mehr wird es dem ehrlichen 
Steuerpflichtigen in die Hand gegeben, durch ſorgfältige Vorbereitung 
ſeiner Steuerbilanzen und Bilanzunterlagen dem Buchprüfer das Ge 
ſchäft zu erleichtern und die Prüfung abzukürzem und zu einer reibungs= 
A. v. L. 
loſen zu geſtalten. 
* Eiue neue Reichsgerichtsentſcheidung 
zum Recht der Beamtenkündigung. 
(Nachdruck verboten.) 
Kläger trat im Jahre 1906 als Bahnunterhaltungsarbeiter in den 
Dienſt der Preußiſchen Staatsbahn. Am 1. April 1919 wurde er zum 
planmäßigen Schaffner ernannt, jedoch unter dem Vorbehalt der 
            Kün=
digung mit einmonatiger Friſt. Mit dem Uebergang der Preußiſchen 
Staatsbahn auf das Reich wurde er Reichsbeamter, mit dem 
            Inkraft=
treten des Reichsbahngeſetzes vom 30. Auguſt 1924 Reichsbahnbeamter. 
Durch Schreiben vom 12. September 1925 wurde dem Kläger das 
Dienſtverhältnis gemäß § 25 der Perſonalabbauverordnung gehündigt, 
Doch erklärte ſich die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft bereit, den Kläger 
vom 1. November 1925 ab als Arbeiter weiter zu beſchäftigen. Dieſes 
Los teilt eine große Anzahl anderer Kündigungsbeamten. 
Der Kläger hat ſcine Kündigung mit der Begründung als 
            rechts=
unwirkſam angefochſten, daß ſie einen Mißbrauch des Kündigungsrechts 
enthalte. Er verlangt im weſentlichen Verurteilung der Beklagten, an 
ihn die jeweiligen Beträge eines planmäßigen Schaffners zu zahlen. 
Seine Klage iſt jedoch in allem Inſtanzen — Landgericht und 
            Kammer=
gericht zu Berlin und Reichsgericht — abgewieſen worden. Aus den 
reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen teilen wir folgendes mit: Die 
Rechtsunwirkſamkeit der ihm gegenüber ausgeſprochenen Kündigung 
leitet der Kläger zunächſt daraus her, daß er nicht Kündigungsbeamter 
ſondern lebenslänglich angeſtellter Beamter geweſen ſei. Dieſen 
            Ein=
wand hat das Kammergericht mit rechtlich bedenkenfreier Begründung 
zurückgewieſen. Allerdings hat das Reich den auf Grund des 
            Staats=
vertrages vom 31. März 1920 in ſeinen Dienſt übennommenen 
            Kündi=
gungsbeamten der Ländereiſenbahnen, insbeſondere dem Kläger 
            gegen=
eiber keinen ausdrücklichen Kündigungsvorbehalt gemacht. Das war 
aber trotz 8 2 RBG. nicht erforderlich. Denn dieſe Vorſchrift verlangt 
nur, daß bei der Anſtellung von Reichsbeamten, die nicht auf 
            Lebens=
zeit angeſtellt werden ſollen, die Kündigung ausdrücklich vorbehalten 
werden muß. Als Beamter angeſtellt worden iſt der Kläger aber nicht 
vom Reiche ſondern von der preußiſchen Staatsbahnverwaltung. Einen 
mit dem Kündigungsvorb halte zu verbindenden Anſtellungsakt hat das 
Reich dem Kläger gegenüber niemals vorgenommen. Vielmehr iſt er 
kraft Geſetzes (Reichsgeſetz betr. den Staatsvertrag über den Uebergang 
der Staatseiſenbahnen auf das Reich, vom 30. April 1920, RGBl. 
S. 773, in Verbindung mit § 25 des Staatsvertrages) Neichsbeamter 
            ge=
worden. Die in dem Staatsvertrage vorgeſehene Uebernahme der 
            Be=
amten der Ländereiſenbahnen durch das Reich bedeutete zwar einen 
Wechſel in der Perſon des Dienſtherrn der Beamten, bewirkte in ihrer 
Nechtsſtellung aber nur die durch dieſen Wechſel und den damit 
            ver=
bundenen Erwerb der Reichsbeamteneigenſchaft gebotenen 
            Veränderun=
gen. Der Kläger, der in Preußen Kündigungsbeamter war, blieb dies 
daher auch, als er Reichsbcamter wurde, ohne daß es eines nochmaligen 
Vorbehaltes bedurft hätte.
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Frankfurt. 
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16.30; Hausorch. Die Oper der Woche. Weber: 75u 
Schloß. 
und Arie des Aennchen aus Freiſchütz. — Mascagni: Cavalig 
ruſticana Fant. — Leoncavallo: Intermezzo. Der Baiazzo. 
Albert: Intermezzo Tiefland. — Offenbach: Arie der Antor 
Hoffmanns Erzählungen. Mitw.: Lena Bößnicker (Sor 
Fant aus 8 
17.45: Leſeſtunde. Aus „Auch Einer” von Viſcher. o 184 
Dr. Götz: Altdeutſche Tafelmalerei. O 19.15: Engl. Literaturprai) 
2 19.30: Engliſch. O 20: Uebertr. von Stuttgart. Gaſtſpiel G. 
Meader von der Metropolitan Opera, Newnork. Mozart: 
Brahms: Dein blaues Auge. — Wolf: N1 
aus Don Juar 
Wolf: Der Tambour= 
Strauß: Heimkehr. 
Zinſefuß. — 
Mathießen: Schaff das Handwerk meiner Hände. — Chay 
— Dvorak: Als die alte Mmt 
Nocturne. As=dur=Polonaiſe. 
Toſti: Ridona mi la calma. — Ball: Roſes of Picardie= 
DArdelot: Becauſe. O 21.30: Uebertr. von Kaſſel: Haus= 
Kammermuſik vor 100 Jahren. 
Stuttgari. 
Montag, 12. Sept. 12.30: Konzert. O 16.15: Konnt 
2 18.15: Dr. Löwenberg: Der Spießer in alter und neur e 
18.40: Baſtelſtunde. 19.05: Landwirtſchaftsfunk. 
Gaſtſpiel George Meader von der Metropolitan Overe, Newrm 
Anſchl.: Satrne 
itw.: H. Gieſen (Klavier), Philh. Orch. 
Abend. Mitw.: Fred Höger, E. Stockinger, M. Heye, Funf 17 
U. a.: „Eine ideale Redaktion‟. Dialog von Presber Perſ.; 
dakteur: F. Höger; Verleger: M. Heye; Parteifreund: E. Stockire 
„Dcks modernſte Theater‟. Dialog von Presber. Perſ., : 1 
„Reklame=Operette 
Dialog 
M. Heye; B: E. Stockinger. — 
M. Heye; Maeſtro: F. Höger 
Presber. Perſ.: Reklamechef: 
Das Ereignis der Saiſon.” Ein Interview von Presber. A 
Dramoletzky, Schriftſteller: M. Hene; Schnüffler, Journaliſt 
— „Die Pok= 
Stockinger: Diener bei Dramoletzky: F. Höger. 
Eine Unterhaltung im Zimmer des Theaterdirektors. Von Prey 
Perſ.: Direktor: M. Heye; Regiſſeur: E. Stockinger. 
Berlin. 
Montag. 12. Sevt. 15.30: Mara. Weinberg: Genie 
Alltaa. 16.30: Johanna Meyer lieſt: Beim Vetter Chrißi0 
von Th. Storm. 17: Funkkapelle. Lachner: Marſch aus Si 
Nr. 1. — Strauß: Accellerationen. — Jones: Fant. Geiſha 
Smetana: Ouv. Geheimnis. — Godard: Berceuſe aus Joc—n 
Moſzkowski: Deutſch. 
Spendſen: Norweg. Rhavſodie. 
Morena: Quinteſſenzen. — Tſchaikowsky: Trepak. O 18.40: Kir 
zu der Uebertr. der Staatsover am 13. Sept. O 19.05: Obe- 
Hartmann: Techn. Wochenplauderei. S 19.30: Dr. Engelh 
Mit offenen Augen durch die Kunſt der Heimat. O 20: Dr. Zo 
Erziehung zum volkswirtſchaftlichen Denken. 20.30: T 
Beethoven: Deutſche Tänze — Grieg: Sinf. Tänze über nor) 
ine. — Moſzkowski: Span. Tänze. — Dvorak: Slav. Tin 
9 
Wiener Tänze: Lanner: Die Werber. — Strauß: Delirienwa) 
r. 
ſpt. 10: 
Königswuſterhauſen. Montag, 12. 
UeFft 
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Dr. Donifat: Die moderne Tageszeitung. e 
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Dr. Stahl: Weſen und Aufgabe der inneren Miſſion. o 183 
Engliſch für Anf. o 18.55: Dr. Wieg: Verkaufstechnif 
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Frei bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers 
von Edgar May. 
47) 
(Nachdruck verboten) 
Damit zog er aus ſeiner Taſche einen aus reinem Gold 
ziſelierten Vogel und legte ihn auf den Tiſch. 
„Was ſagſt du dazu, Julian?” rief er mit ſeiner 
            durch=
dringenden, ſchneidenden Stimme. „Anſcheinend hat Helene 
recht gehabt, als ſie meinte, daß in der Red Moon nur Gold 
geweſen ſei und wir das falſche Schiff gefunden hätten.” 
Welper glotzte den goldenen Vogel hilflos an. Er erinnerte 
ſich, in dem alten Pergament, das er Dirck geſtohlen hatte, die 
Abbildung eines ähnlichen Tieres geſehen zu haben. Der Vogel 
hatte den Schnabel geöffnet wie zum Kreiſchen, und ſeine 
            her=
vorſtechenden Augen ſchienen die Inſaſſen des Zimmers 
            höh=
niſch anzugrinſen. In ſeinen Klauen" hielt er, was wie ein 
Gewirr von Schlangenbrut ausfah. „Das iſt es, was Lanier 
aus dem Fangdamm herausbaggert, tonnenweiſe. Und wir 
haben nichts als Silber und einen Topf mit Goldmünzen 
            ge=
funden. Warum, frage ich Euch, habt Ihr zugelaſſen, daß ich 
dieſen verdammten Verräter und ſein Frauenzimmer 
            um=
bringe? Dann wäre alles gut geweſen — 
„Genug damit, Eugen,” fiel Welper ihm mit heiſerer 
Stimme ins Wort. „Ich will dergleichen von dir nicht hören.” 
„Was?” ſchrie Renton wutſchnaubend. „Willſt du etwa 
            ſtill=
ſitzen bleiben und zuſehen, wie uns die Leute dadrüben unſer 
Cold vor der Naſe wegſchnappen?” 
„Ich weiß es noch nicht und bin noch zu keinem Entſchluß 
gelangt. Die Sache iſt für mich eine höchſt peinliche 
            Ueber=
raſchung, Eugen, und ich beabſichtige nicht, ſie mit dir zu 
            beſpre=
chen, ſolange du ſo brullſt, daß die ganze Inſel es hören kann.” 
„Was liegt daran! ſie weiß es ſchon. Bert Mewling hat 
das Floß hereingeſchleppt, und die Leute ſind wie die Wilden 
uber das Gold im Sand hergefallen. Supple hat ſich die Taſchen 
damit völgeſtopit. Auch die Arbeiter von der Sägemühle ſind 
pazugekommen, und nun ſtehen jämtliche Be ohner der Inſe! 
unten beim Dock und beobachten durch Ferngläſer die Bagger=
 arbeiten auf der Schwanen=Inſel. Helene ſitzt am Teleſkop 
und die Leute von der Bonnet=Bucht ſind ganz außer Rand und 
Band.” 
„Was ſagen ſie?” fragte Potter. 
„Daß das Schiff uns gehört, wo immer es auch liegt, daß 
ſie hinüberfahren wollen, um ſich das Gold zu holen. Auch die 
Holzarbeiter ſind dieſer Anſicht. 
Kapitel XI. 
„Schreibmaſchinenſeiten”. 
„Warum ſollten ſie auch nicht?” unterbrach ihn Potter. Sein 
Blick glitt hinüber zu Welper und kehrte dann wieder zu dem 
feuchten, blaſſen Geſicht Rentons zurück. „Das Wrack gehört 
zweifellos uns, denn es iſt feſtgeſtellt, daß es in dem Gewäſſer 
der Tiger=Inſel verſank. Zweifellos iſt es ſpäter abgetrieben 
worden, aber das ändert nichts an der Rechtslage.” 
„Wollt Ihr es etwa auf eine Schießerei ankommen laſſen? 
Würde eine ſolche an der Rechtslage auch nichts ändern?” 
            be=
merkte Renton höhniſch. 
Potter ſchwieg betroffen, dann fuhr er jedoch unbeirrt fort: 
„Was geht uns in dieſem gottverlaſſenen Winkel ſchließlich die 
Rechtslage an! Wir haben die Macht auf unſerer Seite. Mit 
den Leuten von der Bonnet=Bay und unſeren Holzfällern 
            kön=
nen wir die ganze Schwanen=Inſel ausheben 
„Biſt du verrückt?” rief Renton. „Bei einem Handſtreich 
gegen die Schwanen=Inſel würde es ſicherlich nicht ohne 
            Blut=
vergießen abgehen. Glaubſt du etwa, daß das ohne Folgen für 
uns bleiben würde?" 
„Man kann Schüſſe auf dem Feſtland nicht hören,” wandte 
Potter ein. „Und wenn irgend jemand zufällig vorbeikommen 
ſollte, würde er glauben, daß gejagt wird. 
Renton ſtarrte Potter mit unverhehlter Verachtung an. 
Dann ſagte er langſam: „Schön; Ihr könnt machen, was Ihr 
wollt. Ich tue nicht mit.” 
„Haſt du etwa Angſt?” entgegnete Potter. 
„Denke, was du willſt. Ich trage meine Haut nicht zu 
Markte. Dazu iſt ſie mir zu lieb.” 
„Ja, ja, du brauchſt den Plunder eben nicht mehr. Ein 
netter Kamerad biſt du, das muß ich ſagen.”
 Strumpfbandgürtel von Mk. A- 
ELLhalhſte Riederlage Bismarchſtr. 48. C9 
„Jedenfalls iſt dieſe Sache für mich erledigt. Ich reiſs 
bemerkte Renton barſch. 
„Und läßt dein Mädel hier mit Mayne allein zurück! 
mein Junge, das wirſt du dir noch reiflich überlegen. Uebe‟ 
irrſt du dich, wenn du glaubſt, daß wir irgendwelche (s 
laufen. Ich habe dafür geſorgt, daß wir uns im richNi 
Augenblick in Sicherheit bringen können.” 
In Rentons knochiges, ſcharf geſchnittenes Geſicht 
            trat-
lich etwas Farbe. 
„Wie?” fragte er. 
„Ich habe einen Frachtdampfer, den „Mandril” gecha 
er kreuzt gegenwärtig in der Nähe des Roten Kaps und m. 
nur auf ein Signal, drei rote und zwei grüne Naketen! 
hereinzukommen. Wir werden uns ohnehin zerſtreuen m. 
denn der Boden wird uns allmählich zu heiß. Erſt heute 
ich wieder höchſt unerfreuliche Dinge von Rio de Jaueiro 9” 
„Du kannſt dich ruhig auf uns verlaſſen,” fügte Potts 
kräftigend hinzu. „Auch wir haben keine Lust, dieſes 
Erdendaſein vorzeitig zu beſchließen. Die Sache wird /O 
gelegt, daß ſie wie eine Fehde zwiſchen den Leuten vor 
Schwanen=Inſel und der Bonnet=Bucht ausſieht. Zudem 
es Wochen dauern, bis die Behörden davon erfahren, und 
dahin ſind wir über alle Berge und tauchen erſt wieder auſ 
Gras über die Sache gewachſen iſt. Wir haben nichls zu 
ten. Siehſt du das nicht ein?” 
Renton ſtierte ihn eine Weile an. „Nein,” ſagte er 
„Ihr könnt tun, was Ihr wollt, ich mache mich davon." * 
wandte er ſich um, verließ das Zimmer und ſchlug die ." 
Tür hinter ſich zu, daß das ganze Haus zitterte. Pottel W 
auf und ſah aus dem verſtaubten Fenſter. 
„Da geht er hin, der ſchmutzige Geizhals,” ſagte er 
ſeine Schulter zu Welper. 
„Schade, ich habe gehofft, daß er uns von John Del, 
würde. Vielleicht hätte es einer höheren Fügung gefaus!. 
von beiden zu befreien.” 
„Sehr hübſch geſagt, Julian. Leider iſt uns mit Io. 
frommen Wüuſchen nicht gedient. Wie die Sache ſteht und 
bleibt uns wirklich nichts anderes übrig, als uns 4el 
davonmachen. Biſt du: ſiberzeugt, daß der Taucher rec)l. I 
(Fortſetzung folss! 
kein Gold mehr unten iſt.”
 Stechut 
tiſchläge zu
Nummer 253
Montag, den 12. September 1927
Seite 5
 Die Verbandsſpiele 
in der Gruppe Heſſen. 
Aormatia Worms, der Tabellenführer, hat den ſchweren 
in Arheilgen mit einem erfolgreichen 3:1 beſtanden und 
weiterhin die Spitze. Alemannia Worms erfocht 
            eben=
inen allerdings glücklichen 1:0=Sieg über Neu=Iſenburg. 
05 befeſtigte ſeine gute Poſition durch einen hohen 5:0 Germania Wiesbaden. Haſſia Bingen mußte auf 
uern Platz erfahren, daß Höchſt nur ſehr ſchwer zu ſchlagen 
Nit 1:1 trennten ſich die beiden Mannſchaften. In 
3laden lieferte der SV. Darmſtadt ein ſehr ſcharfes Treffen, 
nech zähem Ningen mit 2:1 zugunſten der Kurſtädter endete 
ins iſt nunmehr Favorit für die weitere Spitzenſtellung 
flllte ſie auch bei gleichbleibender Form beibehalten können. 
Gruppe Heſſen:
 Septembe 
Aufheiterng 
dieniſſtelle 0
n 7
„3 n b3. Mainz 05 * 12: 7:3 B:Wiesbaden 5 „ 9.
w 6:4 „ minia Worms 6:!
n 6:4 „ 98 Darmſtadt „
. 11:7
n 4:6 n Neu=Iſenburg 5 „ 9:12 „ 4
6 v Ry. Arheilgen 7:9 *
3: Bingen 8:12 „ 3:7 N mmia Wiesbaden 5 „ 4:17„ 2:8 n
 Mite 
Guger? 
Indren
 eitei! 
m Dormſtadl.
Gelten
 Sportverein Darmſtadt 98 — Sportverein 
Wiesbaden 1:2 (1:0). 
Bethaden brachte zu dieſem Spiel über 3000 Zuſchauer au 
line. Sie ſahen ein faires Spiel, das die Wiesbadener, die 
wei Niederlagen auf fremdem Boden ihre 
            Meiſterſchafts=
ſchen ſtark abgeſchwächt ſahen, verdient, wenn auch mit Glück, 
en. Ebenſo wie bei den Darmſtädtern liegt auch bei den 
lätern die Stärke im Abwehrtrio. Riſcher-
            Lehmann-
iſt eine Verteidigung, die ſich nur ſelten Blößen gibt und 
die nur eine ſchnelle, nicht durchſichtige Angriffsarbeit 
            Er=
hott. Die Läuferreihe kam über eine Durchſchnittsleiſtung 
ſrraus. Die Stürmerreihe ſteht und fällt mit Otto Beſt, au 
hs ganze Spiel zugeſchnitten iſt. Darmſtadts Läufer nahmen 
ſtverſtändlich in ihre Hut, ſo daß er nur ſelten gefährlick 
n konnte. Philipps, zweifellos ein techniſch ſehr gut durch 
ſeier Spieler, beſitzt nicht die geringſte Durchſchlagskraft, 
Beſt gefiel noch der frühere Mainzer Rieß als 
            Außen=
gut. 
Darmſtadt wird wieder wie in alten Tagen die 
            Hinter=
ſſchaft der beſtändige und beſte Teil der Elf. Erſtmals 
            wie=
ſit Laumann beſetzt ſtand ſie das Spiel wacker durch und 
            be=
gte vollſtändig. Tackaß hatte einen beſonders guten Tag 
hertraf ſein Gegenüber Riſcher weſentlich. Eine viel weniger 
ſtritik verdient die Stürmerreihe. Berger als Linksaußen 
von vornherein auf verlorenem Poſten. Von den übrigen 
ur Jakobi ganz ſeinen Mann. Ob bei dem Ausfall des 
Reten, der den Verluſt von Geyer ſchmerzlich empfinden 
de übrigen Innenſtürmer kaltgeſtellt ſein mußten, bleibe 
Herſucht; es dünkt uns jedoch, daß Müllmerſtadt bei einigen 
enheiten hätte ſchießen können, ſtatt nochmals an ſeine im 
chwachen Nebenleute abzugeben. 
übrigen war es ein Spiel der Elfmeter. Zuerſt bekam 
uwen dieſe Chance zugebilligt; Becker hackte von hinten, 
4chilipps vergab durch Fehlſchuß. Der nächſte Elfmeter 
Bugunſten, von Darmſtadt gegeben, als ein Schuß 
            Girm=
wor dem Paſſieren der Torlinie nur durch Handſpiel 
            ge=
ſ werden konnte, ſo hieß es durch Laumann bei Halbzeit 
4er dritte Elfmeter, kurz nach Halbzeit, brachte für 
            Wies=
en Ausgleich; dieſer Elfmeter ſchien reichlich hart, da das 
Bgangene Hände von Laumann wohl ohne jede Abſicht 
hutfen ſein dürfte. Wiesbaden ſpielte nun auf Sieg, der in 
Minute auch glückte, Beſt verwandelte einen Eckball aus 
=dränge heraus. 
2S Spiel verlief im übrigen einwandfrei, da beide 
            Mann=
eu fair ſpielten und jede Einmiſchung des Publikum= 
Areb. Nur der Schiedsrichter Bauer=Heilbronn gab reichlich 
Uſſung zur Klage; er pfiff kleinlich und traf ſeine Ent= 
Ug oft erſt nach Befragen der Linienrichter. Uns dünkt, 
eiedsrichter ſollte ſich nur dann auf die Linienrichter ver= 
Sdenn es ſich um Entſcheidungen handelt, die zur Zuſtän= 
Ser Linienrichter gehören; deren Zuſtändigkeit iſt durch 
Eſchnung genau umriſſen. Der Eckball, aus dem der ent= 
Ende Treffer reſultiert, wurde erſt auf ſolche Befragung hin 
die Richtigkeit der Entſcheidung bleibe dahingeſtellt. 
mierbrechungen bei Vergehen, die den Gegner im Vorteil 
E iſt eine Sünde gegen den Geiſt der Regeln. 
NaVg. 04 Arheilgen— Wormatia Worms 1:3 
(1:2). 
EE Mannſchaft der Wormatia Worms eröffnete ihr geſtriges 
Miel” in Arheilgen mit einer Taktloſigkeit. Sie verzichtete 
das Gaſtrecht in Anſpruch zu nehmen und zog ſich in 
Surtſchaft in Darmſtadt um. Die Sportvgg. Arheilgen, die 
Sanlaſſung zu dieſem unfreundlichen Verhalten gegeben 
*üblindet es mit Recht als eine Beleidigung. Sie ſtellt 
yr ein ſolch unſportliches Benehmen einer Mannſchaft, 
E4bſichtigte als Gaſt zu empfangen und zu behandeln, 
J2 ihres nun faſt 25jährigen Beſtehens noch nicht begegnete. 
eBejahr 1500 Zuſchauer waren Zeugen des Spieles, das 
Shus der beſſeren Leiſtungen verdient gewann. Die 
            Wor=
ſEhern mit Macht der Meiſterſchaft zu und wollten ſich 
De ie beiden Punkte vom Neuling nicht entreißen laſſen. Die 
weti” ein taktiſch und techniſch blendendes Spiel, das auch 
ar zu Erfolgen führen mußte. Der alte Sturmführer
 Philipp mit ſeinen beiden Nebenleuten L. Müller und Winkler 
gab der Arheilger Verteidigung alle Hände voll zu tun. Die 
linke Sturmſeite fiel im Vergleich zur rechten etwas ab. Die 
Läufer ſpielten aufopfernd, unterſtützten den Sturm und 
            ver=
teidigten. Wilh. Müller, der rechte Verteidiger, war entſchieden 
beſſer wie ſein Nebenmann, der Schlußmann fangſicher.. 
            Ar=
heilgen ſpielte eifrig, hatte auch mitunter Chancen, die aber 
durch nervöſes Spiel verdorben wurden. Völger im Tor war 
auffallend unſicher, das erſte Tor hätte vermieden werden müſſen. 
In der Verteidigung war Barnewald beſſer wie Benz, der 
            offen=
ſichtlich einen ſchwarzen Tag hatte. Becker war durch das völlige 
Verſagen des rechten Läufers und durch das blendende Spie. 
des Wormſer Innentrios überlaſtet. Krug tat ſeine 
            Schul=
digkeit. Im Sturm war Bauer der eifrigſte, leider ſcheint ihm in 
der Hitze des Gefechts die Ueberlegung zu fehlen. Der linke 
Flügel Bohl=Rückerich gefiel beſſer wie der rechte. Bleibt noch 
Murmann zu erwähnen, der für die Vereinigten das Ehrentor 
ſchoß. Sein Alleingang mit dem abſchließenden Torſchuß war 
glänzend. Das Spiel war zum großen Teil ausgeglichenes 
            Feld=
ſpiel. Die taktiſche und techniſche Ueberlegenheit der Wormſer 
verſuchten die Arheilger durch lobenswerten Eifer wett zu 
machen. Von den Winkler, Philipp und L. Müller ſah man 
Glanzſtückchen der Fußballkunſt. Worms kommt in der dritter 
Minute zum billigen Erfolg. Den vom Halblinken ſchwach 
            ge=
tretenen Ball läßt Völger fallen und ins leere Tor rollen. Erſt 
in der 25. Minute kann Murmann durch Alleingang gleichziehen. 
Aus offenbarer Abſeitsſtellung kann dann der Halblinke von 
Worms einige Minuten vor der Pauſe ſeinem Verein die 
führung wieder geben. Auch die zweite Halbzeit vergeht, ohne 
daß eine der Mannſchaften klar überlegen ſpielt. Wohl gefällt 
Worms durch beſſeres Spiel und verſucht Arheilgen in deſſen 
Hälfte zurückzudrängen, doch die Schwarz=Weißen befreien ſich 
immer wieder. Das Verhängnis naht in Geſtalt eines 
            Elf=
meters. Benz verſuchte den Wormſer Halbrechten im Lauf zu 
halten, ſein Vergehen wird vom Schieri mit dem 
            verhängnis=
vollen Elfmeter beſtraft. Der Schiedsrichter war der umſtrittenſte 
Mann des Tages und hinterließ keinen guten Eindruck am 
Mühlchen. 
Alemannia Worms—V.f.L. Neu=Iſenburg 1:0 (1:0). 
Die Wormſer erfochten heute gegen eine einheitlichere und 
techniſch beſſere Mannſchaft einen glücklichen Sieg, der in erſter 
Linie der glänzenden Abwehr der einheimiſchen 
            Hintermann=
ſchaft zu verdanken iſt. Neu=Iſenburg kämpfte wenig glücklich 
da es faſt während der ganzen Spielzeit eine deutliche 
            Feld=
überlegenheit für ſich hatte, trotzdem aber nicht einmal die 
Wormſer Hintermannſchaft entſcheidend zu ſchlagen vermochte 
Das einzige Tor des Tages fiel bereits in der zweiten Minute 
nach Spielbeginn. Worms ging in ſteilem Flügelangriff vor, 
die hereingegebene Flanke verurſachte ein Gedränge, und ſchon 
hatte Worms, die Führung an ſich geriſſen. Neu=Iſenburg 
ſpielte von da ab dauernd auf Ausgleich, der ihm aber verſagt 
blieb 
Haſſia Bingen —T. u. Spgem. Höchſt 01 1:1 (1:1). 
Beide Mannſchaften lieferten vor einer anſehnlichen 
            Zu=
ſchauermenge ein nur mäßiges Spiel. Bingen, die im 
            Zuſam=
menſpiel und in der Wucht der Angriffe weit beſſere Mann 
ſchaft, vermochte ſich gegen die glänzende Abwehrtaktik der 
eifrigen Höchſter nicht durchzuſetzen. In der Mitte der erſten 
Halbzeit ging Haſſia nach raumgreifendem Flügelſpiel in 
            Füh=
rung, doch wenige Minuten ſpäter hatte Höchſt mit 
            überraſchen=
dem Durchbruch ausgeglichen. Den Reſt der erſten Hälfte und 
toährend der zweiten Halbzeit lag Haſſia dauernd im Angriff 
ohne jedoch einen Treffer erzielen zu können, wenn auch Bingen 
das Eckenverhältnis auf 8:1 bis zum Schluß erhöhen konnte. 
S. V. Mainz 05—Germania Wiesbaden 5:0 (3:0). 
Obwohl Mainz ohne ſeinen Sturmführer Lipponer antrat, 
errang es einen in dieſer Höhe vor 2500 Zuſchauern 
            wohlver=
dienten Sieg. Germania war den Einheimiſchen nie gewachſen 
und mußte ſich ſtändig auf zahlreiche Verteidigung beſchränken 
Ein Elfer, von Seck in der 16. Minute verwandelt, eröffnete 
den Torreigen. Ein Fernſchuß des rechten Läufers Koch ergab 
den zweiten Treffer und kurz vor der Pauſe ſchoß Karſt das 
dritte Tor. Nach Seitenwechſel erhöht ein Eigentor das Konto 
auf 4:0. Karſt ſetzt einen Bombenſchuß zum fünften Treffer 
in den Kaſten, womit das intereſſante Treffen beendet iſt. 
Bliegel=Speyer leitete ſehr gut. 
Union ſchlägt Polizeiſportverein 3:1. 
Beide Mannſchaften ſtellten ſich dem Schiedsrichter, einem 
Herrn Chriſtmann von Ludwigshafen, zu dem mit Spannung 
            er=
warteten Lokaltreffen in ſtärkſter Aufſtellung. Das obige 
            Reſul=
tat gibt die techniſche Ueberlegenheit Unions nicht genügend 
kund, denn die Mannſchaft lieferte ein in jeder Beziehung 
großes Spiel. Bei beſſeren Platzverhältniſſen, der 
            voraus=
gegangene Regen hatte das Terrain ziemlich aufgeweicht, hätte 
das Reſultat ſchon bei Halbzeit für Union unbedingt beſſer ſein 
müſſen. Das Treffen an ſich wurde ſcharf, jedoch jederzeit in 
anſtändiger Art durchgeführt, wozu nicht zuletzt die vorzüglich 
Leitung des Unparteiſchen beitrug. Die recht zahlreich 
            erſchie=
nenen Zuſchauer konnten ſicherlich befriedigt den Platz verlaſſen. 
Es iſt zu erwarten, daß ſich der Platzverein durch ſeine ruhige, 
anſtändige Spielweiſe manchen Anhänger erworben hat. Einen 
Einzelnen der 22 herauszuheben, wäre verfehlt, denn jeder 
            tra=
nach beſten Kräften für ſeinen Verein ein. Mit dieſem Sieg 
wird ſich Union weiterhin in der führenden Gruppe behaupten. 
Sportverein 1898 (Jugend). 
Die I. Jugend revanchiert ſich für ihre Niederlage in Dieburg 
und ſchickt ihre Gäſte mit 6:0 nach Hauſe. 
Die II. Jugend ſiegt in Roßdorf gegen die I. Jugend 3:0. 
Die III. Jugend ſchlägt V.f.R. Darmſtadt 2. Jgd. 2:1. 
Die I. Schüler weilte in Wiesbaden und ſiegte 1:0. 
Der Gegner der II. Schüler, Germania Pfungſtadt I. Schüler, 
trat unerklärlicherweiſe nicht an. 
Die III. Schüler ſchlägt die TV. Schüler 1:0.
 V. f. R. e. V. — Sportverein Geinsheim 4:1 (2:0). 
Eine wunderbare Fahrt per Auto mit zirka 80 Teilnehmern 
nach Geinsheim war die Einleitung. Sofort nach Ankunft 
mußte die 2. Mannſchaft antreten. Nach überlegen 
            durchgeführ=
tem Spiel konnte dieſe einen 4:1=Sieg erringen. Punkt 4 Uhr 
betraten die 1. Mannſchaften das Feld. Schon mit dem Anſpiel 
konnte man feſtſtellen, daß ein Sieg der Raſenſpieler beſtimmt 
in Frage kommt, denn was Ballbehandlung, Technik und 
            Zu=
ſammenſpiel betraf, ſo war V. f. R. eine Klaſſe beſſer. 
            Sport=
verein Geinsheim ſtellt eine Mannſchaft, die alles Gebotene 
durch rieſigen Eifer erſetzt und außerdem eine ſehr harte Note 
ins Spiel trägt. Der größte Fehler hierbei iſt, daß dieſelben 
von den Zuſchauern durch Zurufe auf ſolche Spielweiſe 
            auf=
merkſam gemacht und unterſtützt werden. Kurz zum 
            Spielver=
lauf: Geinsheim hat Platzwahl und wählt den Wind im 
Rücken, kann jedoch nicht verhindern, daß V. f. R. ſofort das 
Spiel in die Hand nimmt. Unzählige Sachen werden 
            ver=
ſchoſſen oder ſind Beute des ſehr guten Torwächters, bis nach 
20 Minuten der Halbrechte durch einen ſcharfen Schuß den 
Bann brichr. Geinsheim erhöht ſeinen Eifer, und Bräuer 
            be=
kommt etliche Sachen abzuwehren. Das Spiel wird etwas 
            ver=
teilter, und ſchon ſendet der Mittelſtürmer von V. f. R. aber 
mals ein. Halbzeit 2:0. Dasſelbe Bild in der 2. Halbzeit. 
V. f. R. hat mehrmals Pech mit ſeinen Schüſſen. Geinsheim 
iſt glücklicher und kann aus einem Gedränge ſein Ehrentor 
            er=
zielen; das gab jedoch dem V. f. R.=Sturm zu denken, und ſchon 
tvenige Minuten ſpäter ſchoß der Rechtsaußen ſcharf ein. Kurz 
vor Schluß ſtellte der Halbrechte das Endergebnis durch einen 
Kopfball her. Das Schickſal Geinsheims war voll beſiegelt, als 
der gut amtierende Schiedsrichter den beſten Mann der 
            Mann=
ſchaft wegen Tätlichkeit vom Platze verwies. 
3. Mannſchaft gegen 1. Mannſch. Sportv. Auerbach 0:9. 
2. Jgd.=Mannſchaft gegen 3. Jgd. Sportv. 98 1:2. 
Eintracht I.—Michelſtadt I. 9:2. 
Das zweite Verbandsſpiel wurde wiederum hoch für 
            Ein=
tracht gewonnen und ſteht die wackere I. Elf ſomit an erſter 
Stelle. Allerdings zeigte die Mannſchaft geſtern nicht ganz die 
Leiſtungen wie in Dornheim. Die beſten Leute waren die drei 
Innenſtürmer, Mittelläufer, Verteidigung einſchließlich Toryoi 
wart. Michelſtadt, eine körperlich viel kräftigere Mannſchaft, 
ſpielte bis zur letzten Minute mit einer Zähigkeit, der man alle 
Anerkennung zollen muß. Der Sturm konnte ſich allerdings 
nie richtig zuſammenfinden. Die Hauptſtütze iſt die 
            Verteidi=
gung. Der Torwart hat ſchon beſſere Leiſtungen gezeigt. In 
die Tore für Eintracht teilten ſich: Halbrechts 4, Mittelſtürmer 2, 
Halblinks 2 und Mittelläufer, ein herrlicher Kopfball, 1. Weiin 
die Mannſchaft weiter dieſe Spielweiſe zeigt, wird ſie in den 
diesjährigen Verbandsſpielen noch ein ernſtes Wort mitzureden 
haben. 
Eintracht II.—Sportverein II. 3:4. 
Gruppe Main:
5 * Viktoria Aſchaffenburg 16:19 „ 6:8 n Hanau 60 7 „ 19:28 „ 6:8 Hanau 93 „ 4:8 F. Vgg. Fechenheim 2.
2. 4:10 n Hanau 94 „ 9:18 3:9 n V. f. R. Offenbach n 7:16 „ 3:7 Germania Frankfurt 7 6:21 „ 0:14 n
 Fußball=Ergebniſſe. 
Süddeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Gruppe Nordbayern: VfR. Fürth — ASV. Nürnbg. (
            Sams=
tag) 0:0. FC. Fürth — FC. Bayreuth 1:1. 1. FC. Nürnberg — 
FV. 04 Würzburg 9:0. Bayern Hof — Sp.Vg. Fürth 1:2 
Gruppe Südbayern: Wacker München — Bayern München (Sa.) 
3:4. SV. München 1860 — Schwaben Ulm 5:1. Jahn 
            Regens=
burg — DSV. München 2:1. Gruppe Württemberg: Kickers 
Stuttgart — Sportfr. Stuttgart (Sa.) 3:2. VfR. Heilbronn 
FV. Zuffenhauſen 4:2. FC. Birkenfeld — Union Böckingen 0:1. 
Stuttgarter SC. — VfR. Stuttgart 2:1. Gruppe Baden: Sp.Vg. 
Freiburg — SC. Freiburg 1:0. Phönix Karlsruhe — 
            Freibur=
ger FC. 4:1. FV. Villingen — VfB. Karlsruhe verlegt. FV. 
Offenburg — Karlsruher FV. 1:1. Gruppe Rhein: VfR. 
            Mann=
heim — Phönix Ludwigshafen 2:1. Pfalz Ludwigshafen — SV. 
Mannheim=Waldhof 1:2. Ludwigshafen 03 — Sp.Vg. 
            Sand=
hofen 2:1. VfL. Neckarau — Phönix Mannheim 6:0. FV. 
Speyer — Mannheim 08 4:1. Gruppe Saar: Saar 05 
            Saar=
brücken — FC. Pirmaſens (Sa.) 3:1. VfR. Pirmaſens — 
            Kreuz=
nach 02 8:1. Boruſſia Neunkirchen — 1. FC. Idar 5:1. 
            Sport=
freunde Saarbrücken — Eintracht Trier 2:1. SV. Trier 05 — 
FV. Saarbrücken 1:3. Gruppe Main: Sport 60 Hanau — 
            Vik=
toria Aſchaffenburg 6:4. SC. Rot=Weiß Frankf. — Offenbacher 
Kickers 1:1. Union Niederrad — FSV. Frankfurt 2:3. FVg. 
Fechenheim 03 — Viktoria Hanau 94 5:2. VfR. Offenbach 1900 
Germania 94 Frankfurt 2:1. Eintracht Frankfurt — 1. FC. 
Hanau 93 3:0. Gruppe Heſſen: Alemannia Worms — VfL. Neu= 
Iſenburg 1:0. Sp.Vg. Arheilgen — Wormatia Worms 1:3. 
SGmde. Höchſt 01 1:1. SV. Wiesbaden — 
Haſſia Bingen — 
SV. Darmſtadt 98 2:1. FSV. Mainz 05 — Germania 
            Wies=
baden 5:0. 
Weſtdeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Berg.=Märk. Bezirk: BC. 05 Düſſeldorf — Fortung 
            Düſſel=
dorf 0:1. SC. Solingen 95 — Solingen=Gräfrath 2:0. SC. 
Sonnborn — Düſſeldorf 99 0:6. BV. 04 Düſſeldorf — Turu 
Düſſeldorf 2:4. Eller 04 — VfL. Benrath 4:2. Raſenſport 
            Ger=
resheim — Sp. u. Sp. Elberfeld 0:1. Rheinbezirk: Jugend Kalß 
Düren 03 4:5. Alemania Aachen — Rheydter HV. Aar
Seite 6
Montag, den 12. Geptember 1927
 Handball. 
* Süddeutſchland-Norddeutſchland 3:9 (1:3). 
Das im Rahmen der Sommer=Meiſterſchaften der deutſchen 
Sportbehörde auf dem Hauptfeld des Frantfurter Stadions zum 
Austrag gebrachte Repräſentativſpiel zwiſchen dem ſüddeutſchen 
und norddeutſchen Verband war offenbar nach Frankfurt 
            ver=
legt worden, um durch ein hochwertiges Spiel in der Main= 
Metropole Propaganda für den Handballſport zu machen. Dieſe 
löbliche Abſicht iſt jedenfalls nicht erreicht worden. Man kann 
für eine Sportart nur werben, wenn Zuſchauer vorhanden ſind. 
Wenn ſich aber zu einem Kampf zweier ſo bekannter 
            Mannſchaf=
ten, wie des Sp.V. 98 Darmſtadt und Pol. Sp.V. Hannover, im 
Frankfurter Stadion nur ein paar Hundert Zuſchquer einfinden, 
ſo ſollte ſich die Deutſche Sportbehörde doch die Frage vorlegen, 
ob man nicht ſolch intereſſante Wettkämpfe lieber in Städte 
            ver=
legt, für die ſie ein ſportliches Ereignis erſten Ranges darſtellen 
würden. Gähnende Leere zeigten die rieſigen Tribünen des 
Frankfurter Stadions, als ſich gegen 5½ Uhr der ſüddeutſche und 
der norddeutſche Meiſter dem Schiedsrichter ſtellten. Und wenn 
man die Dinge vom ſüddeutſchen Standpunkt aus betrachtet, war 
es vielleicht gar nicht einmal bedauerlich, daß nicht ein größeres 
Publikum Zeuge dieſes ſchwarzen Tages des ſüddeutſchen 
Meiſters wurde. Und unſere Darmſtädter hatten einen ſchwarzen 
Tag. Nicht, daß ſie verloren, ſondern wie ſie verloren, das war 
das Tragiſche. 
Obwohl man es den Leuten des Sportvereins Darmſtadt 98, 
die in vielen ſchweren Spielen Gelegenheit hatten, ſich die nötige 
Spielerfahrung zu verſchaffen, eigentlich zutrauen müßte, einer 
Taktik des Gegners, mag ſie auch noch ſo durchdacht ſein, zu 
            be=
gegnen, konnte man in dieſem Spiel in deutlichſter Weiſe 
            beob=
achten, wie die Darmſtädter vor den Norddeutſchen und deren 
Spielweiſe kapitulieren mußten. Worin beſtand dieſe 
            Beſonder=
heit im Spiel des Polizeiſportvereins Hannover? Während 
            nor=
malerweiſe die Läuferreihe in der Abwehr= und Aufbquarbeit in 
gleichem Maße beſchäftigt wird, ſpielten bei den Hannoveranern 
die Läufer rein defenſiv. Sie unterſüützen nur die Verteidiger, 
mit denen zuſammen ſie die gegneriſchen Stürmer derart 
            ab=
decken, daß dieſe nie freiſtehen. 5 Verteidiger decken alſo 5 
            Stür=
mer. Eine ſolche Spielweiſe hat ſelbſtverſtändlich nur dann einen 
Zweck und eine Erfolgmöglichkeit, wenn man über einen Sturm 
verfügt, der ſich ſelbft ſeine Bälle aus den hinterem Regionen 
hervorholt und ſo ſelbſt ſeine Angriffe aufbaut. Dies verſtand 
der norddeutſche Innenſturm aufs Beſte; insbeſondere der 
            Mittel=
ſtürmer Ernſt iſt ein großer Könner, der ſeinen Sturm dadellos 
führt. Während die Außenſtürmer wohl nur über 
            durchſchnitt=
liches Können verfügen, war der Innenſturm, ſowohl durch ſeine 
Schnelligkeit als durch ſein Wurfvermögen äußerſt gefährlich. Die 
Hintermannſchaft iſt durch ihre Verteidigungsmethode nur 
äußerſt ſchwer zu durchbrechen. Der Torwächter der 
            Norddeut=
ſchen iſt zweifellos die ſtärkſte Stütze der Mannſchaft. Er hielt 
die unglaublichſten Sachen. 
Alſo an dieſer Hintermannſchaft biſſen ſich die Darmſtädter 
Stürmer ihre Zähne gründlich aus. Wohl hatten ſie genau 
            ſo=
viel vom Spiel wie der Gegner; doch der am Ball befindliche 
Stürmer, der ſeine Nebenleute gedeckt ſah, wußte nicht, was 
            an=
fangen; ſo fummelte und dribbelte er nutzlos, oder warf aus 
allzu großer Entfernung aufs Tor. Man verſtand nicht, den 
Gegner aus ſeiner Abwehrſtellung herauszulocken, zumal die 
Außenſtürmer zu ſehr in den Innenſturm drängten und dort das 
Gedränge noch vermehrten. Die Hintermannſchaft wurde im 
Laufe der Spielzeit durch die vergebliche Arbeit der Stürmer in 
Mitleidenſchaft gezogen und zerfiel gegen Spielende hin 
            merk=
kich. Trautwein im Tor hatte bis zum 5. Tor gehalten, was 
zu halten war, dann aber verſagte er auffällig; er hätte 
Gelegenheit gehabt, die Niederlage in ihrer Höhe zu bremſen. 
Bußmann als Verteidiger zeigte ſich allzu unbeweglich. 
Der Sieg von Hannover war verdient. Schon bei Halbzeit 
führten die Norddeutſchen mit 3:1. Zu Beginn der zweiten 
Halbzeit ſchiem Darmſtadt aufzutauen und drückte 10 Minuten 
erheblich. Da ein Erfolg ausblieb, gewann Hannover jedoch 
wieder Boden und konnte den Sieg in der endgültigen Höhe 
ſicherſtellen. 
Aber auch aus Niederlagen kann man lernen. Und gerade 
wenn man das geſtrige Spiel geſehen hat, das auch wieder 
            wun=
derſchöne Momente zeigte, ſo darf man wohl ſagen, daß auch der 
eingefleiſchteſte Darmſtädter Lokalpatriot keine Veranlaſſung hat, 
den Kopf hängen zu laſſen, noch viel weniger aber die geſtern 
unterlegene Mannſchaft. Ihr geben die kommenden 
            Verbands=
ſpiele Gelegenheit, von neuem den Beweis zu erbringen, daß ſie 
eine der ſtärkſten Mannſchaften iſt, die wir in Deutſchland haben.
 Süddeutſchland—Weſtdeutſchland 6:8. 
Auf dem Platze des Mannheimer TV. 1846 kam am 
            Sonn=
tag ein Olympia=Ausſcheidungsſpiel der D. T. im Handball 
zwiſchen Süddeutſchland und Weſtdeutſchland zum Austrag 
Während ſich die weſtdeutſche Mannſchaft ſchnell zuſammenfand 
ſehr gute Stürmerleiſtungen zeigte und ſchon bei Halbzeit 4:0 
führte, konnte der ſüddeutſche Angriff erſt nach dem Wechſel 
gefallen. Weſtdeutſchlands Sieg war durchaus verdient.
 Tennis. 
Frankreich gewinnt den Oabis=pokal 3:2. 
Tilden von Lacoſte, Johnſton von Cochet geſchlagen. 
Endlich ift den franzöſiſchen Tennisſpielern der große Wurf 
geglückt, Amerika den wertvollen Davis=Pokal zu entreißen. 
            Nach=
dem die Amerikaner am zweiten Tage 2:1 führten, ſah es nicht 
mehr allzu roſig um die Chancen der Franzoſen aus, aber Cochet 
und Lacoſte vollbrachten die große Leiſtung, ihr Land an die 
Spitze der Tennisnationen der Welt zu ſetzen, indem ſie zum 
erſten Male den Coup nach Frankreich entführten. Henri Cochet 
ſchlug William Johnſton, der ſchon am erſten Tage gegen Lacoſte 
verloren hatte, 6:4, 4:6, 6:2, 6:4. René Lacoſte wiederholte ſeinen 
Erfolg von Saint Cloud, indem er Altmeiſter William Tilden 
mit ſeinem ſicheren Grundlinienſpiel zermürbte und 6:3, 4:6, 6:3, 
6:2 die Oberhand behielt. Tilden hat ſich auch wohl zuviel 
            zu=
gemutet, denn er hatte vorher bereits gegen Cochet im Einzel 
ſowie das Doppel gewonnen. Dieſes dritte Spiel bedeutete für 
ihn eine Ueberanſtrengung. Umgekehrt wäre aber auch das 
            Dop=
pel kaum gewonnen worden, hätte nicht Tilden mit Hunter 
            ge=
ſpielt, anſtatt, wie erſt gedacht, Norris Williams mit Hunter. Daß 
die Franzoſen vier überragende Könner beſitzen, brachte ihnen 
erſtmalig den Sieg, nachdem ſie bereits dreimal, 1904, 1925, 1926, 
im Final geſtanden hatten. 1925 wurden ſie von Amerika 5:0, 
1926 4:1 geſchlagen. Amerika hatten den Pokal insgeſamt 
            zwölf=
mal gewonnen, beim dreizehnten Male ſcheiterte es jetzt an 
Frankreich. 
Deutſche Faltboot=Meiſterſchaften.
 Auf der 38 Kilometer langen Elbeſtrecke von Schandau nach 
Dresden brachte am Sonntag der Verein für Kanuſport Dresden 
bei gutem Wetter die Deutſchen Faltbootmeiſterſchaften im Einer 
und Zweier zur Durchführung. In beiden 
            Meiſterſchaftswettbe=
werben gab es intereſſante Kämpfe. Die Ergebniſſe lauteten: 
Meiſterſchafts=Einer: 1. Kurt Rothe=Ammendorf 2:56.17 
Std. 2. Turich=Bölberg Halle 2:58,17 Std. 3. Leo Fürwich= 
Oeſterreichiſcher Kajak=Verband 2:59..50 Std. — 
            Meiſter=
chafts=Zweier: 1. Flemming=Eichler=V.f.K. Berlin 2:44 
Std. 2. Rigam=Raſzl=Mühldorf 2:44.40 Std. 3. Jank=Voß= 
Koyne=Forſt 2:47.55 Std. — Die Rahmenwettbewerbe waren 
durchweg nur lokal beſetzt.
 Leichtathletik. 
Gauwaldlauf des Main=Rheinturngaues O.T. 
Den Ausklang der ſportlichen Wettkampfveranſtaltungen des 
Main=Rheinturngaues bildete der in Groß=Hauſen b. Lorſch 
ſtattgefundene Waldlauf des Gaues am geſtrigen Tage, zu dem 
ſich eine ſtattliche Anzahl Läufer einfanden. Wenn man 
            voraus=
ſetzt, daß in kleineren Gemeinden das Intereſſe an Turnen und 
Sport nicht beſonders rege ſei, ſo dürfte Groß=Hauſen hierin 
eine rühmliche Ausnahme machen, denn der Waldlauf der Main= 
Rheingauturner hatte eine ſehr große Zuſchauermenge aus dem 
Ort und der Umgebung angezogen, die Zeuge dieſes 
            Gelände=
laufes ſein wollten, und auch ein lebhaftes Intereſſe daran 
            be=
kundeten. Von der jüngſten Jugend bis zum alten biederen 
Landmann ſah man Vertreter, die dicht teils die Endlaufſtrecken 
ſowohl als auch das Ziel umſtanden und der Dinge harrten, die 
da kommen ſollten. Pünktlich zu angeſetzter Zeit ſchickte 
            Gau=
ſportwart Schönwaldt=Rüſſelsheim die Jugendilaſſe, unter 
            wel=
cher beſonders die Jugend der Turngeſellſchaft Darmſtadt mit der 
Hälfte der Geſamtteilnehmerzahl vertreten war, auf die 3 Km. 
weite Wegſtrecke. Ein ſcharfes Rennen gab es hier im Endſpurt, 
wobei ſich L. Treuſch, Tgſ. Darmſtadt, und Siefert, Tgde. 
            Darm=
ſtadt=Beſſungen, einen ſcharfen Kampf um die erſten Plätze 
            liefer=
ten und der mit gleicher Zeitdauer als Doppelſieg endete. Ii 
der B=Klaſſe (Anfänger und Unterſtufe) konnte Karl Aßmuth 
Tgſ. 1875 Darmſtadt) als Anfänger die nächſt höhere Stufe 
weſentlich ſchlagen und als erſter in ſtaunenswerter Friſche das 
Zielband paſſieren. 
Die Favoriten der A=Klaſſe gingen als Letzte an den Start, 
und die Vorausſetzungen, die Becker=Sprendlingen als Sieger 
erklärten, waren zutreffend. 
Nach reibungsloſem Verlauf der Läufe konnte der Leiter 
Schönwaldt, ohne es zu unterlaſſen, dem Tv. Groß=Hauſen für 
die muſtergültigen Vorbereitungen zu danken, die Sieger des 
Tages verkünden. 
Klaſſe A, Oberſtufe: 1. Wilhelm Becker, Tgde. Sprendlingen 
20:28,4 Min.: 2. Ph. Heuß, T. Sp. V. Nieder=Modau; 3. Hans 
Dingeldein, Tv. Seeheim; 4. Guſt. Simon, Tv. Reichenbach; 
5. Peter Dorn „Tgſ. Darmſtadt. 
Mittelſtufe: 1. Hch. Ackermann, T. Sp.V. Nieder=Modau, 20:53,8 
Min.; 2. Ph. Heuß, T. Sp.V. Nieder=Modau; 3. Gg. Fick, 
Tgſ. Darmſtadt 1875: 4. Ludwig Fröhlich, Tgſ. Darmſtadt; 
5. Fritz Jamin, Tgde. Darmſtadt; 6. Rudolf Fink, Tv. 
            Rüſ=
ſelsheim. 
Mannſchaftsſieg: Turn=Sportverein Nieder=Modau. 
Klaſſe B, Unterſtufe: 1. Paul Thim, Tv. Bensheim, 21:35,4 Min.; 
2. Karl Wolf, Tgſ. Darmſtadt 1875: 3. Jakob Dräxler, Tv. 
Roßdorf. 
Anfängerſtufe: 1. Karl Aßmuth, Tgſ. Darmſtadt, 20:54,1 Min.; 
2. Fritz Becker, Tv. Roßdorf; 3. Ludwig Eisvogel, Tgſ. 
Darmſtadt; 4. Ludwig Hedderich, Tv. Groß=Hauſen; 5. Gg. 
Michel, Tv. Roßdorf; 6. Adam Krug, T. Sp.V. Nieder= 
Modau; 7. Gg. Beyer, T. Sp.V. Nieder=Modau; 8. Georg 
Schmidt, Tgſ. Darmſtadt. 
Mannſchaftsſiege: 1. Tv. Roßdorf; 2. T. Sp.V. Nieder=Modau; 
3. Tgſ. Darmſtadt. 
C=Klaſſe — Jugend: 1. Leo Treuſch, Tgſ. Darmſtadt; 1. Karl 
Seifert, Tgde. Beſſungen, beide 10:21,2 Min.; 2. Peter 
            Pfeif=
fer, Tv. Bensheim; 3. Gg. Becker, Tv. Goddelau; 4. Hch. 
Kehr, Tgſ. Ober=Ramſtadt; 5. Karl Neutzſch, Tgſ. Darmſtadt 
1875; 6. Ph. Schneider, Tgſ. Darmſtadt 1875; 7. Hermann 
Boy, Tgſ. Darmſtadt 1875; 8. Alex Hartmann, Tgſ. 
            Darm=
ſtadt 1875: 9. Gg. Frank, Tv. Urberach; 10. Gg. Spahn, Tgſ. 
Darmſtadt 1875. 
1. Mannſchaftsſieg: Tgſ. Darmſtadt 1875. 
Nationales Sportfeſt in Höhr. — Houben, Engelhardt, 
            Dober=
mann, Schröder am Start. 
Der SC. Höhr veranſtaltete am Sonntag ein nationales 
Sportfeſt, das durch die Teilnahme einiger prominenter 
            Sport=
leute einen beſonderen Anſtrich bekam. Die Sieger in den zum 
Teil recht intereſſanten Einzelkämpfen waren: 100 Meter: 
            Hou=
ben=Krefeld 10,6 Sek.: 200 Meter: Mölle=Köln 23 Sek.; 800 Meter: 
Engelhardt=Darmſtadt 2:02,9 Min.; 3000 Meter: Kilp=Siegburg 
8:57,6 Min.; Weitſprung: Dobermann=Köln 7,32 Meter; 
            Kugel=
ſtoßen: Schröder=Dortmund 14,40 Meter: Speerwerfen: 
            Schnak=
ertz=Köln 56 Meter; 4mal 100 Meter: Preußen Krefeld 45 Sek.; 
3mal 200 Meter: Preußen Krefeld 1:11,2 Min.; 4mal 800 Meter: 
Koblenz 1900 8:45,1 Min.; Schwedenſtaffel: Köln 99 2:07,5 Min. 
Deutſche Sommerſpiel=Meiſterſchaften der OSB. 
Im Frankfurter Stadion wurden am Samstag und 
            Sonn=
tag die Meiſterſchaften der Deutſchen Sportbehörde in den 
            ſoge=
nannten Sommerſpielen, im Schlag= und Fauſtball, ausgetragen. 
Im Schlagball für Herren kämpften ſechs Landesmeiſter, im 
Fauſtball für Herren ſieben Landesmeiſter und im Fauſtball für 
Damen drei Landesmeiſter. Die Damen=Fauſtballmannſchaft des 
SC. Charlottenburg war zwar gemeldet worden, trat aber nicht 
an. Bei den zahlreichen Vorkämpfen des Samstags ſah man 
durchweg recht gute Leiſtungen. Im Schlagball für Männer 
zeigte ſich der SC. Marienburg=Köln als ſehr verbeſſert, eine 
            Ent=
täuſchung war dagegen der Kampfſpielſieger Germania Gleiwitz. 
Im Fauſtball für Herren blieben am Samstag nur der 
            ſüd=
deutſche Meiſter Sportgemeinde München und der norddeutſche 
Meiſter SV. Eimsbüttel=Hamburg ohne Niederlage. Die 
            Er=
gebniſſe der Vorkämpfe vom Samstag lauteten: 
Schlagball für Herren: Gruppe A: SV. Eimsbüttel=Hamburg— 
Vf.K. Königsberg 86:73. V.f.K. Königsberg—Germanig 
Gleiwitz 60:48. — Gruppe B: SC. Marienburg=Köln— 
V.f.B. Leipzig 84:26. Atos Berlin—V.f.B. Leipzig 74:30. 
Fauſtball der Herren: SV. Eimsbüttel=Hamburg—V.f. B. 
            Alten=
burg 43:18. Sportgemeinde München—Wacker Danzig 44:20. 
V.f.B. Breslau—SV. Ohligs 41:39. SV. Eimsbüttel=
            Ham=
burg—Teutonia Berlin 32:18. Wacker Danzig—V.f.L. 
            Alten=
burg 31:25. Sportgemeinde München—-V.f.B. Breslau 41:22. 
Sportgemeinde München-V.f.L. Altenburg 50:28. V.f.B. 
Breslau-—Teutonia Berlin 21:20. 
Fauſtball der Damen: V.f.L. Altenburg—V.f.K. Tilſit 34:54. 
Hamburger Lehrerturnverein—SC. Charlottenburg, 
            kampf=
los für Hamburg gewonnen, da Charlottenburg nicht 
            ange=
treten. 
Die Endkämpfe am Sonntag. 
Die Sommerſpielmeiſterſchaften der Deutſchen 
            Sport=
behörde konnten am Sonntag bei meiſt trockenem Wetter im 
Frankfurter Stadion glatt unter Dach und Fach gebracht 
            wer=
den. Im Schlagball der Herren hatte Germania Gleiwitz, der 
Titelverteidiger und Kampfſpielſieger, am Samstag in den 
            Vor=
kämpfen enttäuſcht. Die Mannſchaft hatte allerdings auch noch 
die Strapazen einer langen Reiſe zu überwinden. Am Sonntag 
waren die Südoſtdeutſchen weſentlich beſſer in Form. Sie 
            ſchlu=
gen zunächſt den Köln=Marienburger S. C. 81:45, dann den 
SV. Hamburg=Eimsbüttel 53:37 und dann im Endſpiel den 
VfK. Königsberg 45:35. Beim Fauſtball der Herren hatten ſich) 
der ſüddeutſche Meiſter Sportgemeinde München und der SV. 
Hamburg=Eimsbüttel für das Endſpiel qualifiziert. München 
konnte ſich in der erſten Halbzeit einen Vorſprung von neun 
Punkten ſichern, der ſich ſpäter zwar verringerte, aber dennoch 
reichte, um den Sieg zu ſichern. — Im Fauſtball der Frauen 
machten die Damen des V. f. K. Tilſit, trotzdem ſie eine 
            dreißig=
tündige Fahrt zurückgelegt hatten, eine ſehr gute Figur. Sie 
chlugen im Endſpiel den Hamburger Lehrerinnen=T.V. nach 
flottem Kampf mit 44:40 Punkten und brachten damit eine 
            ver=
diente Meiſterſchaft an ſich.
Nummer 2
 Schwimmen. 
Gaujugendſchwimmen in Stockftadt a. 1
 * 
Das wegen Hochwaſſer verſchobene Wettſchwiman ſoder 0 
Turnerjungend des Main=Rhein=Gaues der D.T. fand E.hwier 100 
* 
ſtatt. In Verhinderung des erkrankten Gauſchwimmwarxerſroſt uut 
hatte Bezirksſchwimmwart Kriſt=Arheilgen die Leit=gwes 
e 
Schwimmens übernommen. 
Nachdem der 1. Vorſitzende, Fuchs, der Turngemeim ke wck= M e0 Mch L 
ſtadt die Schwimmbahnen dem Gauvorſtand übergeben ſa ſbe, W eſurwhoe 
Wer 
gannen die ſehr intereſſanten Wettkämpfe. 
fidgreis 
Ergebniſſe: 
A Se 
4 mal 50 Meter Lagenſtaffel 15/16 Jahre Turner 1. Siegunan= uu gühl ei 8e 
gMc m Siche 
verein Gr.=Gerau. 
4 mal 50 Meter Lagenſtaffel 17/18 Jahre Turner 1. Sieglwarn= aunne naut ſi4 
A Ser 
geſellſchaft Darmſtadt. 2. Sieg Turngem. Darmſtado. 
3 mal 50 Meter Bruſtſtaffel 15/16 Jahre Turner 1. Siee wru- nich gedachte in 
verein Gr.=Gerau. 2. Sieg Turngeſ. Ober=Ramſtadt. Züſeg nd dzuſte den M 
ur ich reges 
Turngeſ. Darmſtadt. 
3 mal 50 Meter Bruſtſtaffel 17/18 Jahre Turner, 1. Sies krin= zma wur den 
„iner= Mmnniſch 
geſ. Darmſtadt. 2. Sieg Turngem. Darmſtadt. 
Mehrkampf Turner, 1. Sieg Kehmptzow Turngem. Wſheſen’,m füh 11 Uhr 
65½ Punkte. 2. Sieg Müger, Kurt, Tgm. Beſiungemſic kt. z ürigen Verhän 
3 mal 50 Meter beliebig Staffel 17/18 Jahre Turner glſeg zanhein, Diebu 
dug abgegeben. 
Turngeſ. Darmſtadt. 2. Sieg Turnver. Gr.=Gerau. 
Schüler 50 Meter Hühſchwimmen, 1. Sieg W. Treuſch, Drf f. ).meſten Tage e! 
Darmſtadt. 2. Sieg W. Aurin, Turnverein Ge=mn. 
2. Sieg Friedrich Jakob, Turngeſ. Darmſtadt. 3. Sum rk dHogeile 
Müller, Turngeſ. Darmſtadt. 3. Sieg Hch. „Euler, eiltf. Pmſchlte Deir 
ndt, 59; 5. Re 
Darmſtadt. 
Turner 50 Meter Bruſtſchwimmen, 17/18 Jahre, 1. Siſſelg. 
m. 5 Würfe: 
Kunz, Turngeſ. Darmſtadt. 2. Sieg Otto Traſer, WYm. /n0ſt N. 3. Pil 
3. Sieg E. Schäfer, Tgſ. Darmſtadt. 
Turner 50 Meter Bruſtſchwimmen 15/16 Jahre, 1. Sieg Ifhn=10 41 M Wern 
mer, Tv. Gr.=Gerau. 1. Sieg K. Müger, Tgd. Beſſu /2.6 
Sieg H. Götz, Tv. Gr.=Gerau. 3. Sieg E. Nieſen, Tad heer= Puiſe: I. 
1. Larmſtcdt, 
Ramſtadt. 3. Sieg L. Härting, Tgd. Darmſtadt. 4. *5 
ra Pleiſier, Dar 
*
 Steinberg, Tgſ. Ober=Ramſtadt. 5. Sieg Gg. Engel, 
heilgen. 5. Sieg Peter Steinmann, Tv. Lindenfels. (üſte 
Hch. Deumlich, Tv. Erfelden.
 6. Frau Rei 
Lmerrückve
 B: 2. Göllne 
Ergebnis des Gaujugendſchwimmen in Stockſta t/7M 
mnburg, 38;
 um 11. 9. 1927: 
Turnerinnen, Hauptſpringen: 1. Sieg Elsbeth. Aßmus 
            hrin=
gemeinde Darmſtadt 46 mit 25 Punkten. 
Turnerinnen, Mehrkampf: 1. Sieg, dieſelbe mit 79 Pumt
 zuial: 1. Darm 
mſchaft, 8
 Lunderpokal: T 
12. 
m Mannſd 
mſtädter 
Bezeichnete: 
Ver
 urnerinnen, 50 Meter Bruſt: 1. Sieg, dieſelbe. 
Turnerinnen, 50 Meter Hüh: 1. Sieg, dieſelbe. 
ſchülerinnen, 50 Meter Bruſt: 1. Sieg M. Nothnag;ſym, zwfe her M 
Darmſtadt. 
urner, 50 Meter Seitenſchwimmen, 15/16 Jahre: 1. Scttſtot Rdt 4h, 1233, 
Langjahr, Turngeſ. Darmſtadt. 2. Sieg Ernſt Vieſen, Tge 
Ober=Ramſtadt. 3. Sieg Emil Kehmptzow, TurngarBekei iei Larm 
ſungen. 3. Sieg Hans Götz, Turnv. Gr.=Gerau. 4. SFtaul M Darmſtadt 
Stüber, Turnv. Gr.=Gerau. 
urner, 50 Meter Seitenſchwimmen, 17/18 Jahre: 1. 91 
Schmidt, Turngem. Darmſtadt. 2. Sieg Ludwig Kungſpil gehnis be 
Darmſtadt. 3. Sieg Otto Traſer, Turnv. Arheilgen. 
Turner, 50 Meter Hühſchwimmen, 15/16 Jahre: 1. S-Ottt 
Langjahr, Turngeſ. Darmſtadt. 1. Sieg Noll, Tgm. Drmnlot 
2. Sieg Hch. Körner, Turngem. Beſſungen. 3. Sie/itw. 
Stüber, Turnv. Gr.=Gerau. 4. Sieg Otto Walter, TumB! 
Gerau. 
dem an 
kurner, 50 Meter Hühſchwimmen, 17/18 Jahre: 1. S 
Traſer, Turnv. Arheilgen. 
urner, Rückenſchwimmen, 17/18 Jahre: 1. Sieg Peter M icd 
Turnv. Erfelden. 
M 
Turner, 50 Meter Rückenſchwimmen, 15/16 Jahre: 1. SA 
iſterſ 
Langjahr, Turngeſ. Darmſtadt. 2. Sieg Hch. Körne,ß 
Beſſungen. 3. Sieg Heinz Sommer, Turnverein Gr40Aonellee 
4. Sieg Gert Sommer, Turnv. Gr.=Gerau., 
Schüler, 50 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Sieg Karl Mülel 
den 
Darmſtadt. 2. Sieg J. Hacker, Tv. Gernsheim. 3. Sie 
Ar 
Tgm. Darmſtadt. 4. Sieg W. Aurin, Tv. Gernsl; 
das 
Sieg Hch. Euler, Turngeſ. Darmſtadt. 
Turner, Hauptſpringen: 1. Sieg Valtin Hopp, Turngem FAMWherf 
ſtadt mit 29 Pkt.. 2. Sieg Haus Bauer, Turnverein W BMel Id 
mit 28½ Pkt. 3. Sieg E. Kehmptzow, Turngeſ. Beſſurgiic der 
Uig= 
27½ Pkt. 
Sche
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. — Schwimm=Abtei M
 inge 
Bei dem geſtrigen Jugendſchwimmen des Main=RHürſm G, 
ues in Stockſtadt a. Rh. beteiligte ſich die Jugendmcrngun Rin 
er Turngeſellſchaft mit einem ſehr guten Erfolg und an 
urg 
en Beweis hierbei, daß es die Jugend der 1875er verßen 
achwuchs ſich würdig der Aelteren zu zeigen und gewi lte 
e Fußtapfen derſelben zu treten. Mögen die Erfr 
Nar 
jugend ein Anſporn ſein zur weiteren Betätigung auf 2e 
iete des Schwimmſportes. Leuchtenden Auges konrie
 ugendſchwimmer die Auszeichnungen entgegennehmel 
zlücklichen waren im: 
Seiteſchwimmen, 15/16 Jahre: 1. Sieg Langjahr 
ahre: 2. Sieg Kunz. Rücken, 15/16 Jahre: 1. Sieg Lu
 Radfahren. 
Großer Opelpreis von Deutſchland. — Röſch gewinm 
11. Etappe. 
Die große Rundfahrt um den „Opelpreis von Deut ”o ß 4 
urde am Sonntag mit der 11. Etappe fortgeſetzt, die übl" 
lometer von Dortmund nach Hannover führte. Inferl”i,e 12At 
An 
erlegung dieſer Etappe vom 21. Auguſt auf den 11. Ser" 
 
ar es einigen Bewerbern nicht möglich, wieder am Stau. 
ſeinen. Bei günſtigen Windverhältniſſen ging diesr‟ 
näch 
19 
uhrt ſehr flott vonſtatten. In der Gruppe A ſetzten d" 
I 
rengungsverſuche hinter Münſter ein, jedoch war hie 
d das Feld wieder geſchloſſen beiſammen. Hinter „e/, 
lang es den drei Chemnitzern Röſch, Reim und Rudoln" 
n Feld zu enteilen und einen beträchtlichen Vorſprung; 
nnen, der bis zum Ziel gehalten werden konnte. Im e 
ieb Röſch Sieger. Das Rennen der Klaſſe B ſah den 
Müller überlegen ſiegreich. Die Ergebniſſe: 
Klaſſe 4: 1. Röſch=Chemnitz 7:55 Std.: 2. Neim=e T. 
R. Wolke=Chemnitz, beide dichtauf. 4. Zind=
            Rüſſelsheim-
d.; 5. Schröder: 6. Dumm; 7. Damm, alle Rüſſe- 
Korge=Leipzig; 9. Michael=Rüſſelsheim; 10. 
            Dahms-
e dichtauf. 
Klaſſe B: 1. K. Müller=Köln 8:12.20 Std.; 2. Netzé-— 
2,55 Std.; 3. Doſt=Leipzig 8:30,55 Std.; 4. Boih* 
Maier=Dortmund. 
Großer Opelpreis von Berlin. 
Das DRU.=Straßenrennen Berlin—Frankfurt a. d. 
erlin (163 Km.) fah in vier Klaſſen 300 Fahrer betell’s 
r Klaſſe A4 ſiegte H. Sieronsky=Friedenau in 5:1208 — 
Fiſcher=Köln, Görne=Dresden, Fuhrmann=Erfurt und 
5=Berlin, alle dichtauf. In der B=Gruppe beendete 3.* 
rlin in 5:09,5 Sid. das Rennen vor W. Schulz uie 
erlin als Sieger.
Mummer 253
Montag, den 12 September 1927
Seite 7
 Kegeln. 
cezirksſportwoche des 3. Bezirkes im Süddeutſchen Keglergau 
in Aſchaffenburg. 
Der Aſchaffenburger Verband fand ſich Samstag abend im 
um Keglerheim — Karlshof — zuſammen, um der erſten 
            Be=
auſporwoche des 3. Bezirkes die erſte Weihe zu geben. Der 
Vorſitzende, Kegelbruder Geiß, entwickelte die Grundzüge 
eBedeutung der Sportwoche und dankte Bezirksſportwart 
ſogert, daß er ſich als Ort der Abhaltung für Aſchaffenburg 
fotzte. Reichert dankte für die Anerkennung und ließ den 
aſch auf ein gutes Gelingen mit einem „Gut Holz” auf beſten 
muf der Sportwoche ausklingen. Stimmungsvolle Muſik 
ſas für angenehme Unterhaltung. Als Danlbarkeit für das 
hanüdliche, erfolgreiche Arbeiten des Kegelbruders Geiß um 
Schaffung des Keglerheims überreichte der zweite Vorſitzende 
bruder Kühn, ein gerahmtes Bildnis von Geiß, das 
jurnden Platz im Keglerheim finden ſoll. In ſpäter 
            Abend=
hge trennte man ſich. 
Sonntag früh 11 Uhr eröffnete der Bezirksſportwart die 
            Be=
esportwoche, gedachte in warmen Worten des deutſchen 
            Kegel=
rS und dankte den Aſchaffenburgern für die gute Vorarbeit. 
entwickelte ſich reges ſportliches Treiben auf allen Bahnen. 
Sonntag war den Darmſtädter Verbandskeglern 
            vorbe=
ſterr, 3 Zehner=Mannſchaften und 7 Klubriegen zu je 5 Mann 
lien von früh 11 Uhr bis abends 7 Uhr die Bahnen. Leider 
en die übrigen Verbände des 3. Bezirkes ſich nur gering 
            be=
ſar. Fechenheim, Dieburg und Bensheim habem überhaupt 
e Meldung abgegeben. 
Die am erſten Tage erzielten Ergebniſſe ſind folgende: 
enbahn. 10 Kugeln: 1. Schönfeld, Darmſtadt, 62: 2. 
            Schüß=
er, Darmſtadt, 62; 3. Becher, Darmſtadt, 61; 4. Ziggel, 
Darmſtadt, 59; 5. Reinhardt, Darmſtadt, 59; 6. Wilbert, 
warmſtadt, 58. 
utſtriebahn. 5 Würfe: 1. Hübner, Darmſtadt, 38: 2. Ringler, 
garmſtadt, 37; 3. Wilbert, Darmſtadt, 36; 4. Wacker, 
            Aſchaf=
nburg, 34; 5. Werner, Sulzbach, 33; 6. Thümmel, 
            Darm=
ſadt, 33. 
nbahn. 4 Würfe: 1. Frau Reinhardt, Darmſtadt, 29: 2. Fr. 
Bilbert, Darmſtadt, 27: 3. Frau Hübner, Darmſtadt, 26; 
Frau Pfeiffer, Darmſtadt, 25; 5. Frau Thümmel, 
            Darm=
adt, 20; 6. Frau Reichert, Darmſtadt, 19. 
lanbahn (Dauerrückvergütung). 5 Wurf. 1. Schmitz, 
            Aſchaf=
ſenburg, 38: 2. Göllner, Aſchaffenburg, 38: 3. Pohlmann, 
ſchaffenburg, 38; 4. Keßler, Aſchaffenburg, 37; 5. Grün, 
ſtſchaffenburg, 37; 6. Geiß, Aſchaffenburg, 37: 7. Wacker, 
ſchaffenburg, 36: 8. Reinhardt, Aſchaffenburg, 36. 
ſchaftskämpfe. (10er Mannſchaften. 1000 Kugeln.) A. Be 
zkspokal: 1. Darmſtadt, 1. Mannſchaft, 5214: 2. Darmſtadt, 
Mannſchaft, 8 Mann, 4063. 2 Mann werfen nach. 
Wanderpokal: Darmſtadt, 1. Mannſchaft, 5178. 
bwettkämpfe. 5er Mannſchaft, 250 Kugeln. 1. Zwölfer, Tgde. 
Larmſtadt 46, 1253: 2. D.K.K. 1911 Darmſtadt 1229; 3. 
            Haſ=
a Darmſtadt 1228: 4. Sportkegler Darmſtadt 1196; 5. 
            Bür=
ſer=Verein Darmſtadt 1187; 6. Eberſtadt „Gut Holz” 1115; 
Kranz Darmſtadt 1079. 
bei den Mannſchaftskämpfen iſt beſonders zu erwähnen, daß 
der Darmſtädter Mannſchaft der Sportwart Schönfeld das 
Ergebnis bei 50er Serien mit 300 Holz erreichte. Dies 
ausgezeichnetes Refultat, das ſelten erreicht wird.
 Vereinigter Heſſiſcher Schützenbund. 
dem am Eonntag, den 11. September 1927, ſtattgefun= 
Herbſthammelſchießen (Abſchießen) der Privilegierten 
ngeſellſchaft Auerbach war der Vereinigte Heſſ. 
            Schützen=
urch den Schießſport=Club „Kleeblatt” vertreten. Hierbei 
es Meiſter Karl Grimm, wiederum den 1. Preis in der 
eiſterſcheibe mit 35 Ringen für ſich zu buchen. 
vnelles Herbſthammelſchießen der Priv. Schützengeſellſchaft 
Auerbach E. V., gegr. 1570. 
f den idylliſch gelegenen Schießſtänden der Priv. 
            Schützen=
af Auerbach i. Heſſen fand in der Zeit vom 4. bis 11. 
            Sep=
das große Traditionelle Hammelſchießen, verbunden mit 
Silberſchießen unter außergewöhnlich ſtarker Beteiligung 
et und auswärtiger Schützen ſtatt. 
ider Preisverteilung am 11. September im Hotel Weigold 
folgende Ergebniſſe verkündet werden: Groß=Kaliber, 
ſel=Scheibe, Freihand: 1. Preis Bratengeier, J., Sprendlin= 
Ringe (fetter Hammel), 2. Boſch, A., Darmſt., 53 Ringe, 
„Eel, G., Sprendlingen, 53 Ringe, 4. Klingmann, Ph., Kirſch= 
2 Ringe, 5. Müller, Chriſtoph, Sprendlingen, 52 Ringe, 
hätzler, Karl, Gr.=Umſtadt, 51 Ringe, 7. Ofenſtein, Joſ., 
enburg, 50 Ringe, 8. Bareis, Anton, Auerbach, 50 Ringe, 
B, Bernh., Gr.=Umſtadt, 49 Ringe, 10. Schnellbächer, Jean, 
ſch, 48 Ringe, 11. Pfau, Oscar, Auerbach, 48 Ringe, 12. 
Guſtav, Gr.=Umſtadt, 48 Ringe, 13. Müller, Chriſtian, 
lingen, 48 Ringe, 14. Haas, Auguſt, Dieburg, 46 Ringe. 
Meiſter=Scheibe, Auflage: 1. Preis Krapp, Gg., Baben= 
59 Ringe, 2. Müller, Chriſtian, Sprendlingen, 57 Ringe, 
rellbächer, Jean, Auerbach, 57 Ringe, 4. Schade, Martin, 
lingen, 56 Ringe, 5. Ullmann, Hch., Babenhauſen, 56 
6. Müller, Chriſtoph, Sprendlingen, 55 Ringe, 7. Ofen= 
Toſ., Aſchaffenburg, 55 Ringe, 8. Pfau, Oscar, Auerbach, 54 
9. Klingmann, Ph., Kirſchheim, 54 Ringe, 10. Bareis, 
            An=
terbach, 54 Ringe, 11. Mai, Gr.=Umſtadt, 54 Ringe, 12. 
Karl, Auerbach, 54 Ringe. Jagd=Scheibe: 1. Preis 
e Chriſtoph, Sprendlingen, 29 Ringe, 2. Peter, Victor, 
buch, 28 Ringe, 3. Schmucker, G., Ober=Moſſau, 28 Ringe, 
enſtein, Aſchaffenburg, 27 Ringe, 5. Schätzler, K., Gr.=Um= 
*7 Ringe, 6. Neubecker, Gg., Sprendlingen, 26 Ringe, 7. 
un, Babenhauſen, 24 Ringe, 8. Kappes, Wiesbaden, 24 
e. Klein=Kaliber, Hammel=Scheibe, Freihand: 1. Preis 
            Bra=
uee, Jean, Sprendlingen, 36 Ringe (ein fetter Hammel), 
eſen, Wilhelm, Auerbach, 35 Ringe, 3. Müller, Hch., Sprend= 
35 Ringe, 4. Ofenſtein, Joſ., Aſchaffenburg, 34 Ringe, 
mm, Karl, Darmſtadt, 33 Ringe, 6. Giegerich, Heppenheim, 
eiege, 7. Schäfer, Joh., Sprendlingen, 33 Ringe, 8. Vieh= 
Theod., Auerbach, 32 Ringe, 9. Klein, Hch., Bensheim, 32 
10. Hartz, Fritz, Auerbach, 32 Ringe. Stand=Meiſter= 
Rue, Auflage: 1. Grimm, Karl, Darmſtadt, 35 Ringe, 2. 
            Mül=
eoriſtoph, Sprendlingen, 35 Ringe, 3. Bratengeier, Jean, 
plingen, 35 Ringe, 4. Viehmann, Theodor, Auerbach, 35 
2. Frey, Jugenheim, 35 Ringe, 6. Schnellbächer, Jean, 
Mg. 35 Ringe, 7. Gieſin, Willi, Auerbach, 35 Ringe, 8. 
Gg., Babenhaufen, 34 Ringe, 9. Hartz, Fritz, Auerbach, 
mge, 10. Belzer, Jac., Auerbach, 34 Ringe, 11. Kappes,
 Ergebnis. Bayern war diesmal inſofern von vorneherein im 
Nachteil, weil es das Schwergewicht nicht beſetzen konnte und 
ſein Vertreter im Leichtgewicht hatte Uebergewicht, ſo daß alſo 
vier wertvolle Punkte verloren gingen. Die einzelnen Ergebniſſe 
lauteten: 
Fliegengewicht: Ausböck=München ſchlug Willand=Frankfurt nach 
Punkten. 
Bantamgewicht: Mitzel=Mginz errang als der härtere und 
            an=
griffsfreudigere Boxer einen verdienten Puktſieg über 
Suck=Fürth. 
Federgewicht: Der techniſch recht gute Mielke=Frankfurt beſiegte 
Taubald=München ſicher nach Punkten. 
Leichtgewicht: Schmidt=Fürth ſchlug Röder=Frankfurt zwar nach 
Punkten, hatte aber Uebergewicht, ſo daß Röder die Punkte 
erhielt. 
Weltergewicht: Muyſers=München ſchlug Krieger=Mannheim in 
der zweiten Runde durch Aufgabe. 
Mittelgewicht: Leitmann=München gewann gegen Bernlöhr= 
Stuttgart nach Punkten. 
Halbſchwergewicht: Nunhofer=München ſiegte über Frank=
            Mann=
heim nach Punkten. 
Schwergewicht: Trumpfheller=Darmſtadt kampflos Sieger, da 
Bayern keinem Gegner ſtellen konnte. 
Pferdeſport. 
Beginn des Mannheimer September=Meetings. 
Der erſte Mannheimer September=Renntag ging am 
            Sonn=
tag bei herrlichſtem Wetter von ſtatten. Der Beſuch war gut, 
der gebotene Spoxt ſtand auf guter Höhe. Der Stall Opel, dem 
man in den meiſten Rennen große Chancen gegeben hatte, 
            ent=
täuſchte. Im Baden=Preis, dem Hauptereignis, verſagte ſein 
Vertreter Kairos. Das Rennen wurde von Silberfaſan mit 
größter Ueberlegenheit gewonnen. Erſt hatten Jſonzo und 
Ruzilo geführt, während Föhn 2. ganz am Schluß lag. 
            Gegen=
über ging Föhn 2. in das Feld, und im Bogen ſchloſſen alle 
Pferde außer Pirok zuſammen. Silberfaſan machte ſich frei und 
ſchnellte plötzlich davon. Der Vierjährige bog mit Vorſprung 
in die Gerade und gewann ſicher gegen Föhn 2., während 
Kairos nicht mehr voll ausgeritten wurde. Den einleitenden 
Prüfungs=Preis holte ſich der Opelſche Cocktail gegen Flüela, 
die während des ganzen Rennens geführt hatte. In Trifels= 
Hürdenrennen waren Malvoiſie und Valada meiſtens vorn. 
Erſt im letzten Bogen kam Kätherl 3. auf und zog außen davon. 
Uranus holte ſich im letzten Augenblick noch den zweiten Platz. 
Im Main=Ausgleich wurde Taugenichts geſattelt, der dafür im 
Vaden=Preis den guten Pferden aus dem Wege ging. Aber 
auch hier langte es nicht zum Erfolg, denn der ausrangierte 
Opelſche Falkner konnte ihn nach hartem Kampf ſchlagen, 
            nach=
dem Struga und Ruzilo bis zum Einlauf geführt hatten, wo 
Falkner ſich einen kleinen Vorſprung ſicherte. Das 
            Ludwigs=
hafen=Jagdrennen brachte Goldlack leicht an ſich gegen Capland 
und Thalyſia. Goldlack ſprang vor allem ſehr gut, während 
Glockner vor den Tribünen einen ſchweren Fehler machte, der 
ihn aus dem Rennen warf. Im Heidelberg=Jagdrennen 
            ver=
zögerte Ueberläufer durch ſein ungebärdiges Benehmen den 
Start mehrfach. Ueberläufer lief ein gutes Rennen, nahm nach 
der Hälfte des Weges die Spitze und gewann ſicher. 
1. Prüfungs=Preis. Für Zweijährige. 3000 Mark. 1200 
Meter: 1. H. v. Opels Cocktail (Narr); 2. Flüela; 3. Dalibor. 
Ferner: Strug, Fafnir’s Bruder, Fernländer, Creta. Tot.: 
12, Pl. 11, 12, 15:10. 3—34 Lg. 
2. Trifels=Hürdenrennen. 3000 Mark. 2800 Meter: 1. S. 
Kornblums Kätherl III. (Seiffert); 2. Uranus; 3. Moulin Vert. 
Ferner: Artus, Dormans, Dada II., Dame du Thil, Valada, 
Tſcherkeſſin, Leichtfuß, Malvoiſie. Tot.: 82, Pl. 19, 15, 27:10. 
1—½ Lg. 
3. Main=Ausgleich. 3000 Mark. 2000 Meter: 1. A. Daubs 
2. Taugenichts; 3. Maniton. Ferner: 
Falkner (Wermann) 
Petronius, Struga. Tot: 19, Pl. 22, 14:10. 1—½ Lg. 
Ludwigshafen=Jagdrennen. Ehrenpreis und 4100 Mark. 
3700 Meter: 1. O. Silbernagels Goldlack (Pretzner); 2. 
            Cap=
land; 3. Thalyſia. Ferner: Snob, Aviator. Tot.: 56, Pl. 20, 
43:10. 1½—2 Lg. 
5. BadenPreis. Ehrenpreis und 7000 Mark. 2800 Meter: 
1. Alfons Teskes Silberfaſan (M. Schmidt): 2. Föhn II.; 3. 
Kairos. Ferner: Jſonzo, Ruzilo, Pirok. Tot.: 24, Pl. 19, 
29:10. 5—3 Lg. 
6. Heidelberg=Jagdrennen. 2400 Mark. 3000 Meter: 1. Frau 
O. Mönchs Ueberläuſer (Machan); 2. Sanna Anna; 3. Carla. 
Ferner: Centrifugal, Toga, China, Kamor, Glücksburg, Blau 
A 
und Weiß, Vergeßmichnicht, Dulcinea. Tot.: 14, Pl. 14, 67, 
32:10. 3—3½ Lg. 
7. Neupſtheim=Rennen. 3000 Mark. 1600 Meter: 1. W. 
Weigangs Excellenz (Gabor); 2. Goldelſe; 3. Lichtelfe. Ferner: 
Kofel, Scheinwerfer, Valor. Tot.: 21, Pl. 13, 14:10. 1—1½ Lg.
 Motorſport. 
Deutſche Motorrad=Klubmeiſterſchaft 1927. 
Chemnitzer M.C. von 1912 deutſcher Meiſter. 
Deutſche Motorrad=Clubmeiſterſchaft. (8 Runden — 157,½ 
Kilometer). 1. Chemnitzer Motorrad=Club von 1912 (K. Roſt jr., 
G. Hübſch, H. Krebs (alle BMW.) 4:20:35,4 Std. Geſamtzeit 
(108,6 Stdkm.). 2. Köln=Ehrenfelder Motorſport=Club 4: 
Std. (108 Stdkm.). 3. Berliner Motorrad=Club v. 1920 4:38:00,6 
Std. (102 Stdkm.). 4. Oſtpreußiſcher Motorrad=Club 
            Königs=
berg. 5. Frankfurter Motorrad=Club. 6. BMW.=Club Zwickau. 
Junioren=Rennen. (2 Runden — 39,9 Kilometer.) Bis 
750 ccm: 1. Graf Keßler=Berlin (? 
7ad) 25:01 Min. (95 Stdkm.). 
Bis 500 ccm: 1. Zitko=Berlin (BMW.) 19:41,4 Min. (121,8 Km., 
beſte Zeit). Bis 350 ccm: 1. Mameth=Berlin (AJS.) 21:23,2 
Min. (112 Km.). Bis 250 ccm: 1. Stölting=Wandsbeck (PSW.= 
Jap) 24:10 Min. (99,1 Km.). Bis 175 cem: 1. Metzig=Berlim 
(DKW.) 24:04,2 Min. (55,5 Km.). 
Senioren=Rennen. 1. Rennen (2 Runden — 39,9 Kilometer). 
Bis 350 ccm: 1. Leimer=Berlin 20:43,8 Min. (115,8 Km.). Bis 
250 ccm: 1. Wertheim=Zehlendorf (Moto=Guzzi) 21:58,8 Min. 
(109 Km.). Bis 175 ccm: 1. A. Müller=Zſchoppau (DKW.) 22:40 
Min. (105,8 Km.). — 2. Rennen (3 Runden — 59,5 Km.). Bis 
1000 ccm: 1. Köppen=Berlin (BMW.) 27:08,8 Min. (132 Stdkm., 
beſte Zeit). Bis 750 cem: 1. Tennigkeit=Berlin (AJS.) 29:14,8 
Min. (122,1 Km.). Bis 500 ccm: 1. Ernſt=Breslau (AJS.) 27:11 
Min. (131,2 Km.). 
Naumburger Bergprüfungsfahrt. 
Heußer (Steyr) gewinnt den Wanderpreis. 
Auf der 3,3 Kilometer langen Bergſtrecke mit einer 
            Geſamt=
ſteigung von 4,5 Prozent brechte der Gau IIb des A. D.A. C. ſeine 
alljährliche Namburger Bergprüfungsfahrt zur Abwicklung. 
30 Räder und 28 Wagen beteiligten ſich an dem Rennen. Heußer= 
Kleinſchmalkalden (Steyr) fuhr die ſchnellſte Zeit des Tages und 
gewann damit den von ihm verteidigten Wanderpokal endgültig! 
Die Ergebniſſe: Motorräder: Bis 175 ccm: 1. 
            Lieb=
recht=Deſſau (DKW.) 3:1 
„2 Min. Bis 250 ccm: 1. Scheermeſſer= 
Deſſau (BMW.) 3:55 Min. Bis 350 ccm: 1. Werner=Suhl 
(BWS. Blackburne) 2:36,2 Min. Bis 500 ccm: 1. Rähel=Apolda 
(BMW.) 2:33,4 Min. Bis 750 ccm: 1. Kirſt=Naumburg (BMW.) 
2:31,1 Min. (beſte Zeit der Motorräder). — Motorräder mit 
            Bei=
wagen: Bis 500 ccm: 1. A. Monatz=Stendal (BMW.) 2:56,1 Min. 
Bis 1000 ccm: 1. O. Nürnberger=Merſeburg (Harley=Davidſon) 
3:16,1 Min. — Tvuren= und Sportwagen: Bis 5000 ccm noch 
nicht errechnet, die beſten Zeiten erreichten Böhme (Elite) 2:47, 
Fiſcher (Elite) 2:54,2, Gräfin Einſiedel (Steyr) 2:26, v. 
            Guil=
leaume (Mercedes) 2:28. Bis 3000 ccm: Lizenz: Reinecke=
            Mag=
deburg (Preſto) 3:06,3 Min.; Ausweis: Fürſt zu Stollberg 
(Auſtro=Daimler) 3:32,2 Min. Bis 2000 ccm: Lizenz: Biſchoff= 
Hanmover (Chiribiri) 2:49,/4 Min.; Ausweis: 1. Abel=
            Halber=
ſtadt (Wanderer) 4:21 Min. Bis 1100 cem: Lizenz: Vogt jr.= 
Halle (Amilcar) 2:56,4 Min.; Ausweis: Otto=Leipzig (Opel) 3:29 
Min. — Rennwagen: Bis 5000 cem: 1. Heußer=Kleinſchmalkalden 
(Steyr) 2:18,3 Min. (beſte Zeit des Tages). Bis 1500 ccm: 
1. v. Einem=Halle (Bugatti) 2:40 Min. Bis 1100 ccm: 1. Scholl= 
Berlin (Amilcar) 2:47,3 Min.
 Der Start zum Gordon Bennett=Wettflug. In Detroit (U.S.A.) 
iſt jetzt der Start zum Gorgon Bennett=Wettfliegen für Freiballons 
            er=
folgt. Insgeſamt ſtarteten 14 Ballons in Abſtänden von je 5 Minuten. 
Den Beginn machte ein Spanier. Von den drei deutſchen Ballons ſind 
nur zwei aufgeſtiegen; es ließ ſich noch nicht ermitteln, wer zurück= 
            Deut=
geblieben iſt. Es ſind aufgeſtiegen: 1 Engländer, 2 Italiener, 
kaner. 
che, 2 Franzoſen, 2 Belgier, 1 Schweizer, 1 Spanier, 3 Ame 
er Wind hatte eine Stärfe von 8 Stundenkilometern. Die Ballons 
wurden nach Oſten abgetrieben. 
Dr. Peltzer=Stettin wurde bei den Iriſchen Meiſterſchaften in 
            Du=
blin Doppelmeiſter über 880 Yards (vor dem engliſchen Meiſter Ellis) 
und im 440 Yards Hürdenlaufen. Im Hürdenrennen erreichte er faſt 
den Weltrekond. 
Im Sprinter=Dreikampf zu Halle blieb Dr. Wichmann=Frankfurt 
Sieger vor den Amerikanern Cummings und Scholz. Hoffmeiſter= 
Hannover warf den Diskus 45,35 Meter weit und auch Paulus=Wetzlar 
kam dicht an die 45 Meter. 
Peltzer—Nurmi auch in Wien. Dr. Peltzer hat dem Oeſterreichiſchen 
Leichtathletikverband die Mitteilung zugehen laſſen, daß er am 24. 9. 
in Wien gegen Nurmi antreten werde. 
Tagung des Süddeutſchen Leichtathletik=Verbandes. Die Tagung 
des Süddeutſchen Leichtathletik=Verbandes iſt nun endgültig auf den 
17. und 18. September feſtgeſetzt worden. Tagungsort iſt die Stadthalle 
in Stuttgart. 
Die Deutſchen Strommeiſterſchaften der D. T., die am Sonntag 
erſtmalig auf der Donau bei Regensburg ausgetragen werden ſollten, 
konnten aus techniſchen Gründen noch nicht durchgeführt werden. 
Im Großen Preis der Stadt Dresden für Steher ſiegte der Kölner 
Krewer vor Sawall, Saldow und Lewonan
 eine der berihmtelten Kurtilanen der Barocky, 
zeit, bleibt uns denbwürdig durcht ihre bis ins-e 
höchſte Alter -lie wuirde 90 Jahre — bewahtte- 
Schönheit. So um die ſiebzig herum hatte lie— 
auch ihre Jragödie: einer ihrer illegitimen Söhne, 
der Kapitän bei der Garde war, verliebt ſich ind 
ſie, nicht ahnend, daß ſie ſeine Muitter iſt- CAls 
man ihn aufklärt iſt er ſo erſchüttert daß er ſich 
erſchießt.-Dieſes Crlebnis hat Ernſt Hardt in. e 
ſchöne Derſe gebracht- —
 Für ſo kritiſche Augenblicke muß man ſtets eine 
hervoragende Narke wie
 —den, 34 Ringe, 12. Schäfer, Joh., Sprendlingen, 34 Ringe. 
Jarmſtädter Schützen haben auf der Silber=Scheibe 
Woßten Anteil errungen. Die Namen der Preisträger alle 
eymen, würde zu weit führen. 
Boxen. 
lDogen der Amateure: Südweſtdeutſchland-Bayern 8:8. 
ſcodem das erſte Treffen der Amateur=Boxmannſchaften 
Aoweſtdeutſchland und Bayern ſchon mit einem unentſchie= 
DiS Ergebnis geendet hatte, brachte auch die Wiederholung, 
Samstagabend in Nürnberg bei ſehr ſchwachem Beſuche 
Een ging, keine Entſcheidung. Abermals trennten ſich die 
ie7 nach intereſſanten und ſchönen Kämpfen mit einem 8:8
 Ausleſt zu S3 
 
bei lich haben. Sie hilfk über jede, irgendwie—s 
fatal werdende Gemutsbewegung hinweg, 
            gibt-
in ihrern Genuß die notwendige Beruthigung 
und vereinigte mits einer hohen Bekömmlichkeit, in, 
folge der Reinheit ihrer Miſchung aus edelſterz0 
Ortenttababen, einen milden Geſchrnack, und— 
die urzigkeif eines ausgezeichneten Arorae.
 Generalvertreter für Mainz und Darmstadt: 
Paul Hille, Fabrikiager: Frankfurt Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel. Hansa 6963.
TV.s730
[ ← ][ ]Seite 8
Montag, den 12. Geptember 1927
Nummer 9
 9 
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Paul Richter, Louis Ralph, 
Ernst Verebes, Rudolf Klein- 
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23921
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 in Eid 
„P
 Das Aareßbuch der 
Kraftfahrzeugbesitzer
im Volksstaat Hessen
 Im Auftrag des Ministeriums herausgegeben 
von dem Hessischen Verkehrs-Verband.
Neuausgabe Oktober 1927
 Zu der Herausgabe dieses Werkes, das erstmalig im März 1927 
erschien, wurde der Hessische Verkehrs-Verband veranlaßt 
durch das erfolgreiche Beispiel anderer Staaten (Baden, Bayern, 
Württemberg). Der Erfolg hat die Notwendigkeit des 
            Adreß-
buches bestätigt. In der Ausgabe März 1927 sind die Besitzer 
von Krattwagen u. Krafträdern in Hessen in einer nach Provinzen 
und Kreisen geordneten Nummern-Ubersicht und einem 
            Namen-
verzeichnis aut Grund des amtlichen Materials nach dem 
Stand vom März 1927 sorgfältig zusammengestellt. Bei jedem 
Wagen und Rad ist Type und PS angegeben. Außer 
            Verkehrs-
vorschriften enthält das Adreßbuch ein Verzeichnis der Re- 
Paraturwerkstätten und Garagen im Freistaat Hessen und eine 
Zusammenstellung der in Deutschland und dem Ausland 
gebräuchlichen Erkennungszeichen. Die Zugänge im Laufe 
der vergangenen Monate sind so umfangreich, daß sich
statt eines Nachtrags eine
Neuausgabe
 notwendig macht. Diese berücksichtigt den Stand bis 
August 1927 und enthält das Verzeichnis aller Besitzer 
von Personenkraftwagen, Lastkraftwagen und Krafträdern im 
Volksstaat Hessen nach Provinzen und Kreisen und Nummern 
geordnet. Auf ein alphabetisches Namenverzeichnis wird 
als überflüssig und um den Preis so niedrig wie möglich zu 
halten, verzichtet. 
Die Neuausgabe erscheint im Oktober 1927
 Wir bitten Industrie, Handel und Gewerbe, Verbände und 
Vereine zu beachten, daß das Adreßbuch zur Aufgabc von 
Anzeigen 
die auch über die Grenzen Hessens hinaus werben, 
vorzüglich geeignet ist.
Umfang voraussichtlich 200 Seiten; broschiert und gebunden.
 Wichtig und unentbehrlich 
für Staats-, Städtische und Gemeindebehörden, Kraftfahrer, 
Industrie, Handel und Handwerk, Hotels, Gastwirte und 
Verkehrs-Verbände.
(B11a
 Vorausbestellung durch jede gute Buchhandlung bei 
sämtlichen Verkehrsvereinen, bei den Agenturen und der 
Geschäftsstelle des Darmstädter Tagblatts.
 UIm 
L. C. WIlt LICHSCHE HOFBUCHDRUCKEREI 
ABTEILUNG BÜCHVERLAG, DARMSTADT
 Egelsbach 7 Frankfurk 7n 
Weinbrand - Liköre
Geschäftshaus
14069
 Darmstadt, Ludwigstraße 15. 
Das Haus der Vertrauensgualitäten.
 Stühle werd. v. 1,20.4 
an geflochten, Arbeit 
wird abgeholt. Zart 
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