Einzelnummer 10 Pfennige
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Nummer 235 Donnerstag, den 25. Auguſt 1927. 190. Jahrgang
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Deſtene Trden.
Alte Greuelmärchen.
Hetzreden in Dinant.
Die Kriegspſachoſe lebt noch.
TU. Brüſſel, 24. Auguſt.
Geſtern fand in Dinant die feierliche Einweihung des
Denk=
mi zu Ehren der gefallenen belgiſchen und franzöſiſchen
Sol=
dian ſowie der erſchoſſenen Bürger der Stadt Dinant ſtatt.
Arn Morgen hielt der Biſchof von Namur eine feierliche
AliFikalmeſſe ab.
Der Biſchof von Arras
hitel ſodann eine feierliche Feſtpredigt über ein Thema aus den
Gottelien und behandelte die Ereigniſſe von Dinant im
Fare 1914. Er führte aus, daß die Ereigniſſe in Dinant eine
Sande für die Menſchheit ſeien. Es habe ſich um Repreſſalien
gihndelt, die man verſucht habe, mit den Geſetzen des Krieges
zurechtfertigen, welche aber in Wirklichkeit von unerbittlichen
Füern befohlen worden ſeien. Die in Dinant Erſchoſſenen
ſeih Märtyrer. Man dürſe dieſe Ereigniſſe nicht vergeſſen, im
Gſkeil, man müſſe die ganze Wahrheit immer wieder
wieder=
hg. Die belgiſchen Franktireurs hätten niemals exiſtiert, denn
milätte ſolche mit den Waffen in der Hand ergreifen müſſen.
Uſrdies beſtünde zwiſchen den Ausſagen der Märtyrer, die den
Chſrßungen entgangen ſeien, und dem deutſchen Weißbuch ein
AGinpruch. Der Redner glaube, daß man eher den Märtyrern,
Aſtbem Weißbuch Glauben ſchenken müſſe. Man dürfe jedoch
nſi as ganze deutſche Volk und die deutſchen Soldaten
ver=
aſwirtlich machen. Es ſei die deutſche Theorie des
Imperia=
ſzus, die verantwortlich zu machen ſei. Der Redner wies
Xmu hin, daß die Verbrechen Deutſchlands durch Gott
be=
ſnt worden ſeien, und daß dieſe Verbrechen verübt worden
NM, weil Belgien ſich geweigert habe, die Deutſchen durch
Abier hindurch zu laſſen. Der Redner ſchloß mit einer
Auf=
fofrieng an die Völker, in Frieden zufammenzuleben.
Im Nachmittag fand die feierliche Einweihung des
Denk=
m4 ſatt. Eine große Menge wohnt der Feierlichkeit bei. Von
ohffzäellen Perſönlichkeiten waren der Erbprinz
vihBelgien, Leopold, der belgiſche
Kriegs=
mriſifter Broqueville, der franzöſiſche
Pen=
ſüſs miniſter Marin, der franzöſiſche
Mar=
fähll Franchet, ſowie die Militärattachés
Eng=
laſſs und Frankreichs erſchienen. Außerdem wohnten
duct olniſche, der kubaniſche, der rumäniſche
uuſder jugoflawiſche Geſandte in Brüſſel der
Füllelichkeit bei. Weiter waren zahlreiche franzöſiſche Städte
beimten.
Präfident Briboſie,
declit. Feierlichkeit arrangierte, nannte ſodann die Opfer von
M5mt. die Opfer eines Volkes von Mördern und bezeichnete
ihhErſchießung als das grauſamſte Verbrechen der Geſchichte.
Glwerte ſodann eine Vereinigung des belgiſchen und
fran=
z1 Weri Volkes.
Der Bürgermeiſter von Dinant
bſtt, daß in Dinant das Blut von Unſchuldigen vergoſſen
AMen. ſei. Beſonders die Dokumente des Paſtors Schlitz aus
Ten bewieſen dies unwiderleglich. Das neue Denkmal würde
Dilüde utſchen Frevel und die Grauſamkeit der deutſchen Sol=
D1A werewigen. Die von Vandervelde eingeleitete Enquéte, ſo
1aNder Redner, ſolle die Erſchoſſenen wieder aus dem Grabe
elſen laſſen. Belgiſche Franktireure exiſtierten überhaupt nicht.
Wc ſie auch als ſolche von den deutſchen Führern erſchoſſen
w9en ſeien. Und immer, wenn die Deutſchen das Gegenteil
bempr=eten, würden die Belgier mit dem Rufe „Verbrechen!“
an bicken.
ierauf betonte
Der Erbprinz Leopold von Belgien
inſ ner Anſprache, daß er mit den Anſichten des Vorredners
beylimd ganz übereinſtimme. Dieſer habe eine „edle Sprache‟
geBſtt. Die Gegenwart mehrerer franzöſiſcher Generäle beweiſe
diwihägkeit der franzöſiſchen und belgiſchen Herzen. Der Prinz
PE” gleichfalls von dem „grauſamen Verbrechen von Dinant”
ureworn den „ungerechtfertigten Erſchießungen”, welche die
zivi=
liſhee Welt vor Schrecken hätten erſtarren laſſen. Der Prinz
ercerke weiter daran, daß 106 000 Belgier deportiert und über
60M Pcerſonen erſchoſſen worden ſeien, unter denen ſich
v0eriten befunden hätten. In Dinant ſeien allein 674
Per=
ſomte rſchoſſen worden. Das Weltgewiſſen werde dieſe Ver=
brcan immer wieder brandmarken.
De Broqueville
dei elwiſche Kriegsminiſter, betonte, daß er ebenfalls mit den
bowrgehenden Reden übereinſtimme und hebt hervor, daß die
Eygnſſſe von Dinant das ſchrecklichſte Gemetzel ſeien, das die
SAfchtte zu verzeichnen gehabt habe. Der Miniſter brachte
ſo=
dam dire Ereigniſſe des Krieges rund um Dinant wieder in
Er=
inſrun=g und rühmte die Taten der Armee. Im Mittelalter, ſo
aNü ers, habe Ritterlichkeit beſtanden, aber die deutſche
Zivili=
ſa0 9 uund Kultur hätten Krieg geführt, indem ſie Unſchuldige
geFit lhätten. Aber die mächtigſte Kriegsmaſchine der Welt ſei
zeKſt und die Toten ſeien gerächt worden.
inwlich ſprach
er franzöſiſche Benſionsminiſter Marin.
EMlyiverſtrich, daß Deutſchland verſucht habe, Belgien zu
be=
ſtwan, weil es ſein gegebenes Ehrenwort gehalten habe. Unter
DAßwahme auf die von Vandervelde vorgeſchlagene Enquste,
beſeue, er, daß die Bahrheit bezüglich der Franktireurs feſtge=
ſtellt ſei, und daß die unter übermenſchlicher Arbeit
abgeſchloſ=
ſene Unterſuchung feſtgeſtellt habe, daß die Deutſchen die in der
belgiſchen Enquste feſtgeſtellten Verbrechen begangen hätten.
Deutſchland, ſo ſagte er weiter, müſſe damit beginnen, die
Ver=
brechen einzugeſtehen.
Zum Schluß ſprachen noch Delegierte der Deportierten und
der franzöſiſchen Mitkämpfer ſowie Bürger von Dinant, der
ſranzöſiſche Oberſt Picot und der Vorſitzende des Stadtrats von
Paris. Alle gingen in ähnlicher Weiſe eingehend auf die
Er=
eigniſſe von Dinant ein. Die Feierlichkeit fand ihren. Abſchluß
mit einem Vorbeimarſch der erſchienenen Verbände.
Dieſe Reden anläßlich der Einweihung eines
Kriegerdenk=
mals in Belgien werden in Deutſchland um ſo größere
Beach=
tung finden, als nicht weniger als drei offizielle Perſönlichkeiten,
nämlich der belgiſche Kronprinz, der belgiſche Kriegsminiſter und
der franzöſiſche Penſionsminiſter, ſich zu Wiederholungen der
bekannten Greuelpropaganda des Krieges haben hinreißen laſſen,
die die Welt ſeit langem verurteilt. In den deutſchen
Doku=
menten zu den aufgeſtellten Behauptungen iſt ſeit langem
feſt=
geſtellt worden, daß vieles von den belgiſchen Beſchuldigungen
der Wahrheit nicht entſpricht. Um ſo erſtaunter wird man das
weitere Beſtehen der Kriegspſychoſe in Belgien feſtſtellen müſſen,
die im vollen Gegenſatz zum Locarnogeiſt ſteht. Wenn man dieſe
belgiſchen und franzöſiſchen Aeußerungen als Aeußerungen
be=
zeichnet, die zu dem durchſichtigen Zweck abgegeben werden, um
die von Vandervelde im Einverſtändnis mit der deutſchen
Regie=
rung beſchloſſene Enquete über die belgiſche Deportation zu
hintertreiben, ſo werden die deutſchen amtlichen Stellen nicht
umhin können, zu dieſer neuen Aeußerung der belgiſchen und
franzöſiſchen Chauviniſten amtlich Stellung zu nehmen.
*Die Aufnahme der Dinant=Reden in Berlin.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die zehn in Dinant vom Stapel gelaſſenen Hetzreden werden
in der Berliner politiſchen Preſſe auf das heftigſte bedauert, da
ſie nur geeignet ſeien, den Haß zwiſchen den beiden Völkern
von neuem aufleben zu laſſen und das von Vandervelde
ein=
geleitete Werk der Unterſuchung aller Greuelmärchen durch ein
unparteiiſches Gericht zu ſtören. Es wäre allerdings ein Leichtes,
an Hand der über die Vorgänge in Dinant aufgenommenen
Pro=
tokolle nachzuweiſen, daß die Behauptungen der einzelnen Redner
von falſchen Vorausſetzungen ausgehen. Aber nicht nur durch
dieſe Protokolle iſt der Nachweis erbracht, daß ſich die belgiſche
Zivilbevölkerung durch Ueberfälle auf deutſche Soldaten an den
Kampfhandlungen beteiligte, auch während des Krieges konnten
zahlreiche Photographien, die in ausländiſchen Zeitungen
er=
ſchienen waren, geſammelt werden, auf denen belgiſche und
franzöſiſche Heckenſchützen abgebildet ſind, ſehr oft, wie ſie deutſche
Soldaten niederſchießen. Ebenſo ſind dieſe Franktireure
wäh=
rend und noch nach dem Kriege im feindlichen Ausland gefeiert
worden. Es hat aber wenig Zweck, mit dieſem Material jetzt
in die Oeffentlichkeit zu treten, da es ja Aufgabe der
Unter=
ſuchungskommiſſion ſein ſoll, ſich mit dieſen Vorgängen zu
be=
faſſen. Da wir ſelbſt lebhaftes Intereſſe daran haben, daß dieſe
Hetze, die wir ſoeben in Dinant erleben mußten, nicht weiter
betrieben und vertieft wird, hat auch die geſamte Berliner Preſſe
kaum zu den Reden Stellung genommen und damit zu erkennen
gegeben, daß von hier aus jedenfalls nichts getan wird, um die
Stellung Vanderveldes zu erſchweren oder den belgiſchen
Chau=
viniſten Gelegenheit zu geben, die Dinant=Hetze in langen
Aus=
einanderſetzungen mit uns fortzuführen.
*Der Streit um den Kreuzer Salamis.
Auf der nächſten Ratstagung wird auch ein deutſch=griechiſcher
Streitfall zur Sprache kommen, der ſich um den vor dem Kriege
bei einer deutſchen Privatfirma beſtellten griechiſchen Kreuzer
„Salamis” dreht. Die griechiſche Regierung will nun dieſen
fertiggeſtellten und in Hamburg liegenden Kreuzer nicht
abneh=
men, ſie verſchanzt ſich hinter den Verſailler Friedensvertrag,
deſſen Artikel 190 und 192 die Ausfuhr von Kriegsmaterial jeder
Art verbieten. Nach Anſicht der deutſchen Regierung wäre es
Sache eines deutſch=griechiſchen Schiedsgerichtes, feſtzuſtellen, ob
Griechenland verpflichtet ſei, den beſtellten Kreuzer abzunehmen.
Die Athener Regierung aber hat, vermutlich um den Verſailler
Vertrag deſto wirkſamer ins Feld führen zu können, den
Völker=
bundsrat angerufen und um eine gutachtliche Entſcheidung
ge=
beten. Genf hat inzwiſchen ſich mit der Berliner Regierung in
Verbindung geſetzt und von dieſer jetzt eine Note erhalten, in
der darauf hingewieſen wird, daß nur ein Schiedsgericht
ent=
ſcheiden könne.
Aus der Vorgeſchichte des Konfliktes iſt noch zu erwähnen,
daß der Fall ſchon vor einem deutſchen Schiedsgericht verhandelt
wurde, das ſich dem Standpunkt der Werft anſchloß. Jetzt
ver=
ſucht es Griechenland bei dem Völkerbund, unter Berückſichtigung
des im Verſailler Vertrag vorgeſehenen Ausfuhrverbotes für
Kriegsmaterial eine Verhandlung vor dem Haager Schiedsgericht
zu erreichen. Gleichzeitig möchte es die ſeinerzeit geleiſtete
Gold=
markzahlung zurückerſtattet haben. Was den Verſailler Vertrag
anlangt, ſo iſt er durch das mit der Botſchafterkonferenz
verein=
barte Kriegsgerätegeſetz ergänzt worden, das ausdrücklich in 811
die Reichsregierung ermächtigt, vor dem Krieg in Auftrag
ge=
gebene Kriegsſchiffe fertigzuſtellen. Der Friedensvertrag iſt alſo
eine recht unſichere Rechtsbaſis. Wie der Rat entſcheiden wird,
bleibt abzuwarten. Wahrſcheinlich wird er entſcheiden, den
Streit durch ein Schiedsgericht beizulegen.
Coolidges Verzicht.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
A. G. A. New York, Mitte Auguſt 1927.
Wie das Kind bei dem bewußten Malheur, ſo ſtanden die
„Führer” der republikaniſchen Partei im erſten Moment dem
Verzicht Coolidges, auf die 1928er Präſidentſchafts=Kandidatur
gegenüber. Mit zehn, zwölf Worten hatte der Herr Chef ihr ſo
ſchönes Kartenhaus umgeblaſen. Ihre ganzen Pläne für die
nächſtſommerliche nationale Parteitagung waren darauf
einge=
ſtellt, daß man nur einen einzigen Namen zu nennen brauchte,
um mit ſeinem Zauberklang jede Diſſonanz zu übertönen. Alles
würde eitel Freude, Friede und Freundſchaft ſein, die Wahl
würde ungefähr der von 1924 gleichkommen, wo Coolidge ſeinem
demokratiſchen Konkurrenten um ſieben Millionen und etliche
vierhunderttauſend Stimmen voraus war, und die wohlgefüllte
Krippe ſtände auf weitere vier Jahre, zur Speiſung der
Ge=
treuen und Braven und zur größeren Ehre der „Grand Old
Party” offen.
So kalkulierte man. Und jetzt iſt dem Rauſch die
Ernüchte=
rung mit obligatem Schädelweh gefolgt. Jetzt heißt es
arbeiten! Man wird ſich Sorgen machen müſſen. Fünfzehn
Monate lang. Wo’s doch gar nicht nötig geweſen wäre. Man
wird, Gott behüte, vielleicht Enttäuſchungen erleben. Ströme
perſönlichen Ehrgeizes, die hinter dem zuverläſſigen Deich des
Namens Coolidges ſo ſicher abgedämmt waren, ſind entfeſſelt
und rinnen ſchon durch alle Gaſſen. Nebenbuhler — ein ganzes
Schock, ein embarras de richesse — werden ſich um einen Preis
bewerben, der bereits feſt vergeben war. Welch Unglück!
Aber — die erſte Beſtürzung dauerte nicht allzu lange. Ein
Politiker darf ſich nicht verblüffen laſſen. Und ſo hatte man es
denn auch bald heraus, daß Coolidge mit ſeinem orakelhaften
„T do not choose” tatſächlich nichts anderes als ſeine Neigung
und Vorliebe kundgegeben, nichts anderes geſagt habe, als „wenn
ich die Wahl habe, werde ich der Nomination nicht nachlaufen”
wozu als — allerdings nur gedachte — Fortſetzung etwa
das Folgende kam: „.. wenn man mir die Nomination aber
aufzwingt, dann freilich..
Heureka! Welch ſchlauer Schachzug! Welch geniale Politik!
Calvin, der Geriſſene, läßt ſich ein Hintertürchen auf, durch das
er abermals auf dem Wege über die Parteitagung an die Spitze
des Stimmzettels und damit ins Weiße Haus gelangen kann!
Solche Deduktionen hört man von ſeiten zahlreicher ſogenannter
Führer der Republikaniſchen Partei. Man las ſie in vielen
republikaniſchen Zeitungen. Sie zeigen den niedrigen Kurs, in
dem die Ehrlichkeit der Staatsmänner heutzutage ſteht. Wenn
es bloß die Gegner des Präſidenten von der anderen Partei
wären, die ihm ſolche Zweideutigkeit unterſchieben, ſo wäre das
einigermaßen begreiflich. Wenn aber ſeine eigenen Parteigenoſſen
und Freunde es tun, dann iſt es eine Beleidigung, eine
Niederträchtigkeit. Denn doppelzüngig iſt Calvin
Coo=
lidge nie geweſen. Und wenn er insgeheim Aſpirationen auf
weitere vier Jahre im Weißen Hauſe hätte, ſo könnte ihnen
Stillſchweigen bis nach Erledigung der wichtigeren Probleme
des nächſten Kongreſſes weit weniger ſchaden, als eine verfrühte,
verſteckte, orakelhafte und — in ſolchem Falle — gänzlich unnötige
Bckanntgabe ſeiner Abſichten.
Die Tränen der Enttäuſchten wären rührend, ihr
Lamen=
tieren ſteinerweichend, wäre es nicht lächerlich. Letzten Endes
handelt es ſich bei all dem Geſchrei doch einzig und allein darum,
daß die Leute, in deren Händen die Leitung der Geſchicke der
Republikaniſchen Partei liegt, Herrn Coolidge für den Mann
halten, der bei der Wahl die meiſten Stimmen zu erlangen
ver=
mag. Gut denn, ob er nun wolle oder nicht, man werde „das
Volk” ſchon ſoweit bringen, daß es wie ein Mann die
Wieder=
nomination des Präſidenten verlange. Nötigenfalls laſſe man es
darauf ankommen, ihn zu zwingen — „auch das Volk hat etwas
dabei zu ſagen, nicht nur Herr Coolidge”, argumentierte ein
repu=
blikaniſcher Kongreßabgeordneter, während Henry W. Taft, der
demokratiſche Bruder des früheren Präſidenten, Coolidges,
Wie=
derwahl deshalb wünſcht, weil er „die innere und äußere Politik
ſtabiliſieren, die Geſchäftsintereſſen des Landes fördern und
Ge=
währ bieten würde für die Fortdauer der gegenwärtigen
Proſperität”.
In den Augen dieſer Herren iſt Coolidge faktiſch ein
Hexen=
meiſter — er läßt die Sonne ſcheinen, läßt regnen, ihm
ver=
danken wir des Bodens Fruchtbarkeit und der Ernte Segen. Er
iſt die Verkörperung des alleinſeligmachenden Schutzzolls. Er iſt
unentbehrlich. Sie tun gerade, als gäbe es in dem ganzen
Staatenbunde nur einen einzigen Mann, auf den Verlaß iſt, daß
er ſein Beſtes tun wird, um „die Politik zu ſtabiliſieren und
das Geſchäft zu fördern”. Welche Hoffnung kann aber eine
poli=
tiſche Partei haben, die nicht für ihre Zukunft ſorgt, die das
Streben aller Ehrgeizigen gewaltſam niederhält, die anderen
Perſönlichkeiten keinen Spielraum zur Entfaltung ihres Könnens
geben will? Es iſt wirklich kaum anzunehmen, daß die
Repu=
blikaner innerhalb ihrer Partei keinen zweiten Staatsmann von
dem für die Präſidentſchaft ausreichenden geiſtigen Ausmaß
haben.
Sie werden ſich genötigt ſehen, nach ſolchen Männern
Um=
ſchau zu halten. Es reckt ſich manches Haupt. Aber dem
indu=
ſtriellen Oſten ſagt nicht zu, wer dem agrariſchen Mittelweſten
genehm iſt; in den Südſtaaten will man’s anders als draußen
an der Pazifik=Küſte. Den Parteibonzen iſt gar nicht ſo viel an
dem Kaliber der Perſönlichkeit gelegen, wenn der Aſpirant auf
den Thron nur einigermaßen Ausſicht darauf hat, Erbe der
großen Stimmzahl innerhalb der Parteiorganiſation zu werden,
ſo daß er nicht gar zu weit hinter den 15½ Millionen
zurück=
bleibt, die Calvin Coolidge 1924 auf ſich zu vereinigen wußte.
In der Zwiſchenzeit forſchte man nach Gründen, die den
Präſidenten bewogen haben mögen, am 4. März 1929 endgültig
aus dem Weißen Hauſe zu ſcheiden. Er ſelbſt ſchweigt=Iich
dar=
über aus. Einem Beſucher in ſeinem Waldſchlöſßchen in den
Schwarzen Bergen von Süd=Dafota gegenüber ſoll er die
Bemer=
kung gemacht haben, „zehn Jahre wären eine recht lange Zeit
für einen Präſidenten”. Je weniger Herr Coolidge ſagt, deſto
nehr ergehen ſich die bei ihm in der Somimerfriſche weilenden
Zeitungskorreſpondenten in Vermutungen) deren eine ſo viel
wert iſt wie jede andere. Sein längerer Aufenthalt im Weſten,
meint der eine, habe ihn davon überzeugt, daß die
Unzufrie=
denheft unter den Farmern tiefer wurzelt, als man
in Waſhington anzunehmen gewillt war, und daß er ſeine
Wiederwahl bezweifle. Er erwarte mit Beſtimmtheit Oppoſition
innerhalb ſeiner eigenen Partei, erklärt der andere, und wolle
einer möglichen Niederlage dadurch aus dem Wege gehen, daß
er die Nennung ſeines Namens auf dem Parteitag überhaupt
nicht geſtatte. Wieder andere vermuten, er wolle nicht der Erſte
ſein, der mit der gegen den „dritten Amtstermin” gerichteten
Tradition breche, eine Tradition, die einem nicht
unbedeu=
tenden Teil der amerikaniſchen Bürger ebenſo Evangelium iſt,
wie die Bundesverfaſſung. Auch das Scheitern der Genfer
Ab=
rüſtungskonferenz wird erwähnt, und die ganz Schlauen glauben,
mit ſeiner Erklärung, daß er „im Jahre 1928” nicht an dem
Rennen teilnehmen werde, habe er ſich keineswegs von ſpäterer
Teilnahme ausgeſchloſſen.
Praktiſche Leute, wie z. B. Thomas A. Ediſon, denken bei
dem Rätſel an die einfachſte Löſung — „daß er die Geſchichte ſatt
hat”, wie der Erfinder ſich ausdrückte. Er mag das Privatleben,
publiziſtiſche Tätigkeit, vielleicht die Präſidentſchaft der Amherſt=
Univerſität, von der die Rede iſt, den aufreibenden Amtspflichten
an der Spitze der Nation vorziehen. Mag Geld verdienen
wollen. Mag ſeiner Geſundheit nicht zu viel zumuten wollen.
Oder vielleicht wünſcht Frau Coolidge aus dieſem oder jenem
Grunde eine Veränderung. Auch an die „erſte Dame des Landes”,
werden ungeheure Anforderungen geſtellt.
Sollten ſolche intimen, rein menſchlichen Gründe
ausſchlag=
gebend geweſen ſein, dann iſt es begreiflich, daß der Präſident
ſie für ſich behält. Denn ſelbſt wenn er ſie bekanntgäbe, ſo
würde man ſie ihm nicht glauben. Man würde ſie ebenſo
an=
zweifeln und ausdeuten wie ſeine Eröffnung — „na ja, ſchon
gut, das ſagt er, aber er hat ſicher ganz was anderes im Sinne,
und Sie können ſich darauf verlaſſen, daß irgendwas Politiſches
dahinter ſteckt”.
Der Berliner Flaggenkrieg.
Jener anfechtbare Beſchluß des Berliner Magiſtrats, jene
Hotels der Reichshauptſtadt in Zukunft zu meiden, die am
Ver=
faſſungstag nicht in den Reichsfarben geflaggt hatten, hat einen
förmlichen Flaggenkrieg zur Folge gehabt, der ſich noch durch
einige äußerſt peinliche Momente auszeichnet. Die Berliner
Hotelbeſitzer behaupten zwar, es läge kein Beſchluß ihres
Ver=
bandes vor, jetzt und in Zukunft nicht zu flaggen, ſie müſſen ſich
aber von einigen Berliner Blättern, ein Rundſchreiben zeigen
laſſen, welches das genaue Gegenteil beweiſt. An ſich iſt das ja
wohl Privatſache der Hoteliers, ob ſie die Reichsflagge bei
offi=
ziellen Anläſſen aufziehen wollen oder nicht. Sie müſſen
ſchließ=
lich ſelbſt wiſſen, welche Haltung ſie einzunehmen haben und aus
welchen Kreiſen ſich ihre Gäſte zuſammenſetzen, auf die ſie
hier=
bei Rückſicht nehmen. Wenn ſie aber konſequent ſein wollen,
dann dürfen ſie nicht, wie das dieſer Tage von einem Berliner
Hotelier geſchehen iſt, aus Anlaß eines offiziellen amerikaniſchen
Feiertages das Sternenbanner hochziehen, beim Verfaſſungstag
aber, der boch nun einmal offizieller Feiertag iſt, den
Flaggen=
ſtock leer laſſen. Das Auswärtige Amt hat durchaus recht, wenn
es die Leitung jenes Hotels auf dieſen Widerſpruch aufmerkſam
macht. Wenn es auch grundſätzlich ablehnt, die Berliner
Hotel=
beſitzer irgendwie zu bevormunden oder ihnen Ratſchläge in der
Flaggenfrage zu erteilen, ſo hat der Hinweis des Auswärtigen
„Amtes recht beinlich gewirkt. Das Vorgehen des Amerikaniſchen
Kluhs in Berlin hinterläßt dann aber noch einen
unangenehme=
ren Eindruck, weil der Klub den Hotelier des Berliner
Kaiſer=
hofes bat, aus Anlaß des Diners für den New Yorker
Ober=
bürgermeiſter Walker nicht nur die amerikaniſchen, ſondern auch
die Reichsfarben zu hiſſen. War es ſchon recht unklug, von dem
Berliner Magiſtrat zu verlangen, daß dieſe Hotels gemieden
werden ſollen, obwohl man ſich erſt vor kurzem in der
Links=
preſſe wegen des Geſellſchaftsboykotts des Herrn von Treskow,
dem Nachbarn des Reichsinnenminiſters, empörte, ſo wirkt das
Verhalten der Berliner Hotelbeſitzer in noch viel größerem Grade
befremdend, da ſie, wie das vorher der Magiſtrat tat, eine
Dummheit mit einer anderen beantworten. Das ganze ſpielt ſich
jetzt noch unter den Augen des New Yorker Bürgermeiſters ab,
der wohl keinen gerade ſehr günſtigen Eindruck von dieſen
deut=
ſchen Verhältniſſen mit nach Hauſe nehmen wird. Wir würden
es auf das tiefſte bedauern, wenn man auch in anderen Teilen
des Deutſchen Reiches, dem Beiſpiel des Berliner Magiſtrates
und der Berliner Hoteliers Folge leiſten würde.
Vom Tage.
Die deutſche Delegation für die diesjährige Tagung des
Völker=
bundes in Genf wird aus Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann,
Staatsſekretär Dr. v. Schubert, Staatsſekretär Dr. Pünder als
Ver=
treter der Reichskanzlei und Miniſterialdirektor Dr. Gaus beſtehen.
Die Delegation reiſt bereits am 30. Auguſt nach Genf, die
Sachverſtän=
digen=Referenten folgen nach.
Dr. Streſemann trifft Ende der Woche wieder in Berlin ein.
An=
fangs der nächſtem Woche wird dann das Kabinett faſt vollzählig im
Berlin ſein, ſo daß dann der der Vorbereitung der Gemfer Tagung
die=
nende Miniſterrat ſrattfinden kann.
Die Zahl der engliſchem Arbeitsloſen iſt ſeit der Vorwoche um
2641 auf 1022100 zurückgegangen.
Zur Angleichung der Saarabkommem an den deutſch=franzöſiſchen
Handelsvertrag werden Mitte Oktober in Paris die Verhandlungem
eingeleitet werden.
Geſtern abend ereignete ſich bei Dunton=Green=Sevenoaks auf der
Strecke London-Dieal ein ſchweres Eiſenbahnunglück. Bei der
Ent=
gleiſung eines Perſonenzuges wunden 12 Perſonen getötet und 21 zum
größten Teil ſchwer verletzt.
Bei den in der Dienstagnacht ſtattgefundenen Ausſchreitungen in
Paris wegen der Hinrichtung Saccos und Vanzettis wurden 121
Polizeibeamte verwundet und 211 Demonſtranten verhaftet. Geſtern
wurden bereits 35 von ihnen zu Gefängnisſtrafen von zwei Wochen bis
6 Monaten verurteilt.
Der deutſch=franzöſiſche
Handelsvertrag.
Der deutſch=franzöſiſche Handelsvertrag iſt in ſeinem
Wort=
laut am Mittwoch veröffentlicht worden. Ein kritiſcher
Ueber=
blick über die 48 Artikel des Vertrages zeigt, daß beide Teile
erhebliche Zugeſtändniſſe gemacht haben. Die Meiſtbegünſtigung,
um die wir faſt drei Jahre gerungen haben, tritt vom 15.
Sep=
tember 1928 in Kraft. Bis dahin müſſen ſich einzelne Artikel
noch eine Diskriminierung gefallen laſſen. Für franzöſiſche Weine
ſind 360 000 Doppelzentner pro Jahr feſtgelegt. Ebenſo iſt die
franzöſiſche Einfuhr von Baumwollgarn nach Deutſchland auf
25 000 Doppelzentner beſchränkt. Kontingentiert wurde für die
Ausfuhr nach Frankreich Stärke mit 6000 Doppelzentnern,
Kar=
toffelmehl mit 10 000 Doppelzentnern, elektriſche Glühlampen
mit 600 000 Stück, Wachstuch mit 15 000 Doppelzentnern
ausge=
ſchnittene Schuhe mit 400 000 Paar jährlich. Beide Parteien
haben ſich verpflichtet, durch keinerlei Ein= und Ausfuhrverbote
die gegenſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen zu beſchränken. Es iſt
uns nur zum Teil gelungen, günſtige Zollſätze für unſere
Aus=
fuhr nach Frankreich zu erhandeln. In ſehr vielen Fällen haben
wir den franzöſiſchen Minimaltarif annehmen müſſen, der
außer=
ordentlich hoch iſt. Immerhin iſt es uns doch gelungen, bei
wert=
vollen Artikeln unſeres Exportes unter den Minimaltarif
herun=
terzukommen, andererſeits haben uns die Franzoſen wieder
Zoll=
ſätze aufgezwungen, die über dieſem Tarif liegen. Seife z. B.
muß ſich eine Erhöhung von 45 Franken gefallen laſſen, obwohl
in Paris nur ein Zoll von 25 Franken vorgeſehen war. Für
optiſche und mediziniſche Inſtrumente dagegen, die mit 20 bis
25 Prozent ihres Wertes verzollt werden ſollten, iſt ein Satz von
10 bis 15 Prozent durchgedrückt worden. Umgekehrt haben wir
für die Textilinduſtrie z. B. nicht unerhebliche Zollnachläſſe
zu=
geſtehen müſſen. Für eine ganze Reihe von Seidenwaren
wur=
den die Zollſätze weiter abgebaut. Frankreich ſind die Schweizer
Tarifſätze eingeräumt worden, ſo daß die niedrigen Zölle per
ſofort in Kraft treten. Auch für Wollgarn, Wollmuſſelin und
Wollcheviot, ebenſo für Baumwollgarne ſind Ermäßigungen der
deutſchen Zollſätze von den Franzoſen erreicht worden. Der
Vertrag ſelbſt zerfällt dann noch in ſechs Liſten. Liſte A enthält
Anordnungen, nach denen die deutſchen Waren in dieſer Liſte
den franzöſiſchen Minimalzoll zu tragen haben. Liſte B ſchafft
einen beſonderen Zwiſchentarif für die deutſche Einfuhr nach
Frankreich. Liſte C enthält die Waren, die ſich eine
Diskri=
minierung gefallen laſſen müſſen. Liſte D enthält die Waren,
die nach dem franzöſiſchen Generaltarif verzollt werden. Liſte E
und Liſte E regeln die Einfuhr franzöſiſcher Waren nach
Deutſch=
land.
* Die Hindenburg=Amneſiie.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Wie es ſcheint, iſt aus Anlaß des 80. Geburtsdages des
Reichspräſidenten doch eine größere Amneſtie in Reich und
Län=
dern geplant. Wem auch die amtlichen Stellen dauernd den
Dementierapparat in Bewegung ſetzen, müſſen ſie doch zugeben,
daß Begnadigungsvorſchläge ausgearbeitet werden, die man den
einzelnen Landesregierungen bzſv. der Reichsregierung zuleiten
will. Beabſichtigt iſt, die für die Amneſtie in Frage kommenden
Perſonen ſo rechtzeitig zu entlaſſen, daß ſie bereits am
Ge=
burtstag des Reichspräſidenten auf freiem Fuß ſind.
Die Begründung
zum Reichsſchulgeſetzentwurf.
Berlin, 24 Auguſt.
Der Wortlaut der Begründung zu dem Reichsſchulgeſetzentwun
liegt nunmehr vor. Im allgemeinen Teil heißt es darin u. a.: Sö
weit der Entwurf ſich auf die Ausführung des Artikels 146 der Reichg
verfaſſung bezieht, beſchränkt er ſich grundſätzlich auf den Inhalt deu
Abſ. 2 dieſes Artikels. Wenn aber das Geſetz eine Regelung für da
im Artikel 146 Abſ. 2 erwähnten Schulformen trifft, ſo ergeben ſin
hierbei notwendige Rückwirkungen auch für die nach Bekenntniſſen nich
getrennten (mit Religionsunterricht verſehenen) Schulen. Inſowes,
mußten demnach in dem Entwurf auch Beſtimmungen für dioſe
Schus=
len aufgenomen werden. Sie wird im Entwurf als Gemeinſchaft,t
ſchule bezeichnet.
Der Entwurf iſt von der Abſicht geleitet, das beſtehende
Volksſchu=
weſen der Länder möglichſt vor Erſchüitterungen und tiefgreifenden Um
geſtaltzungen zu bewahren und die entſtehenden Koſten auf ein
möß=
lichſt geringes Maß zu beſchränken. Er mußte deshalb an den in deu
einzelnen Ländern und Gebieten des Reiches beſtehenden Zuſtand grn
knüpfen und den Verſuch machen, herauf aufbauend eine ſtetige
Eny=
wickelung des Volksſchulweſens in der durch die Vorſchriften der Reichs
verfaſſung gegebenen Richtung anzubahnen. Dieſer Abſicht dient zun
nächſt die Beſtimmung im § 18 Abſ. 4 des Entwurfes, wonach die bö
ſtehenden Schulen als im Sinne der Reichsverfaſſung auf Antrag zur
ſtande gekommen gelten, wenn nicht vorſchriftsmäßige Anträge auf gun
dere Schnlformen geſtellt werden. Durch dieſe Beſtimmung ſoll veis
mieden werden, daß alsbald nach dem Inkrafttrelen des Geſetzes dä
Erziehungsberechtigten Anträge im Sinne des Artikels 146 Abſ. 2 der
Reichsverfaſſung und der 88 7 fortlaufend des Enwwurfes zu ſtelleze ſ. zh heutigen verände
haben, ohne Rückſicht darauf, ob die ihrem Wunſche entſprechend
Schulform bereits in der Gemeinde vorhanden iſt oder nicht. Jede arm
dere Uebergangsbeſtimmung würde überall, alſo auch in den Gemeinä
den, in denen es vorausſichtlich bei den beſtehenden Schulformen ſeinn
Bewenden haben wird, Schulkämpfe entfachen, ſowie unnötige und lſ=ᛋ
ſpielige Vervaltungsarbeiten verurſachen. Eine ſolche, aus Gründmn
der praktiſchen Notwendigteit für die Uebergangszei= vorgeſchlagenn MAüulieniſcher Verwall
Fiktion von Anträgen zugunſten der jeweilig beſtehenden Schulformeu
iſt rechtlich unbedenklich, da hierdurch in keiner Weiſe den Rechten den uſung die gleichen R
Erziehungsberechtigten vorgegriffen wird, deven Willen durch Stellumm /ſchſt. Auf dieſem A
entſpre hender Anträge zum Ausdruck zu bringen, und da ſie auch mun MAlndspolitiker die M
übrigen die organiſche Weiterentwickelung des Schulweſens im Sinnn
der Reichsverfaſſung nicht hindert.
Als Folge dieſes Aufbaues des Entwurfes ergab ſich die Notwenn Ueihmal jagen:
digkeit, auch Anträge anf Einrichtung von Gemeinſchaftsſchulen vorzug / Eheheln an!”
ſehen, obwohl im Artikel 146 der Reichsverfaſſung davon nicht die Recy
iſt; denn andernfalls könnte die Einrichtung und Entwickelung dieſe) Mcülonien kam natu
Schulform beeinträchtigt werden. Um eine ſolche Beeinträchtiguny
zu verhindern, muß die Gewähr geſchaffen werden, daß auch Anträgy
von Erziehungsberechtigten auf Einrichtung von Gemeinſchaftsſchulpk .0hüdigung mit Itt
ſich darchſetzen können. Dieſe Beſtinmmung bedeutet keine Stelluny
nahme zu der vielumſtrittenen Frage, inwieweit der Artibel 146 Abſ.
bei einer Neuordnung des Volksſchulweſens der Gemeinſchaftsſchule arn
Vorzugsſtellung zuweiſen wollte, und wie eine ſolche Vorzugsſtellunm
angeſihts der in den meiſten Ländern beſtehenden Sachlage überhann
geſchaffen werden könnte. Den Ländern bleibt es unbenommen, ar
Grnd des Artikels 146, weitere Beſtimmungen über die Gemeinſchaft*
ſchule zu treffen.
Es wird dann der in der Reichsverfaſſung gebrauchte Ausdrun
„Volksſchulen ihrer Weltanſchauung” erläutert. Durch die Enwickelum
des Grundgedankens des Artikels 137 der Reichsverfaſſung war & .
boten, dem Angehörigen von Weltanſchauungsvereinigungen unter h)
ſtimmten Vorausſetzungen das Rechtz zuzuerkennen, an der bekenntmim
freien Schule eine beſondere Berückſichtigung dieſer Welmmſchaum /
beantragen.
Ueber den Religionsunterricht in den Schulen heißt es: Der R6”
gionsunterricht als ordentliches Lehrfach iſt ein weſentliches Mechllu Iſiünten ſich zu
der Gemeinſchaftsſchule und der Bebenntnisſchule, durch das dieſe ſ4½ üAnheit beſchrän
von der bekennntisfreien Schule grundſätzlich unterſcheiden.
Der Endvurf, ſo heißt es dann weiter, ſucht in Anknüpfung ad Pſckilin wird m
das beſtehende Schulweſen und unter Einbeziehung der durch die Reichch ſſli treffen, über
verfaſſung neu geſchaffenen bekenntnisfreien (weltlichen) Schule deis MAuf jeden Fg
Zuſammenprall der unüberbrückbaren weltanſchaubichen Gegenſätze, 20. Ihung in der
im deutſchen Volke vorhanden ſind, dadurch ſeine Schroffheit zu nehmea Illgegenüber
daß er den verſchiedenen Weltanſchauungen in den Volksſchule ihr Soro ſnächſt ſehr z
derrecht gewährt. Dies geſchieht i Ausführung des Wortlautes 200 Wni keine
Reichsverfaſſung dadurch, daß er unbeſchadet der ſtaatlichen Schulhohen
die Möglichkeit ſchafft, den Willen der Erziehungsberechligten ba de0
Erhaltung und Einrichtung von Gemeinſchaftsſchulen. Bekenntnisſchule!
und bekenntnisfreien Schulen weitgehend zu berückſichtigen, daß er B0
Schulgeſetzgebung der Länder zur Berückſichtigung ihrer mannigſag 7
beſonderen Verhältniſſe noch ausreichenden Spielraum läßt, ud mc
er unter entſchiedener Betonung der ſtaatlichen Schulaufſicht dasiewſll
Zuſammenwirken zwiſchen Staat und Religionsgeſſellſchaften feſneng
das notwendig iſt, wenn der Religionsunterricht nach den Grumdſch”
der Religionsgeſellſchaften erteilt werden ſoll.
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*Techn’k und individueiles Leben.
Von
Oskar A. H. Schmitz.
Oft hör: nan die Klage, daß unſere Zeit durch ihre
Organi=
ſationswit immer mehr das individuelle Leben zerſtöre. Das
Perſönlich= gelte nichts mehr, nur noch das Kollektive. Nun weiß
jeder, daß es unfruchtbar iſt, in der Zeit der Automobile und
Flugzeuge die Rückkehr der Poſtkutſche zu erſehnen. Die Frage,
ob die alte Zeit wirklich „die gute” war, iſt müßig, von
Bedeu=
tung iſt nur die Tatſache, daß wir keine Zeitmaſchine beſitzen, mit
der wir uns in ſie zurückſchrauben könnten. Heißt dies nun, ſich
gedanken= und willenlos allen zu überlaſſen, was von außen auf
uns einſtrömt?
Eins der größten Hinderniſſe des Fortſchritts iſt die
Denk=
faulheit, die jede Frage dadurch löſen möchte, daß ſie ſich auf den
Standpunkt „entweder — oder” ſtellt. Entweder iſt Technik,
Or=
ganiſation, äußerer Fortſchritt, gut dann macht man gleich das
höchſte aller Eüter daraus und verſchreibt ſich ihm mit Leib und
Seele. Oder aber aller materieller Fortſchritt ſeit der Erfindung
der Buchdruckerkunſt iſt des Teufels, dann nimmt man ihn nur
unwillig hin und verſchwendet ſeine Lebenskräfte in romantiſcher
Sehnſucht nach vergangenen Zeiten. Tatſächlich liegt ja der
Ge=
danke nahe, hier ſei der Teufel im Spiel, denn wenn einen auch
Telephon und Eiſenbahnfahren ſchon bisweilen nervös machen
kann, noch nervöſer wird man, wenn da, wo man es erwarten
ſollte, kein Telephon iſt oder kein Zug geht. Der Teufel iſt alſo
auf der ganzen Linie ſiegreich, auch gegen den, der ſeinen
Ver=
lockungen nicht erliegt. Wer heute den Vorteil techniſcher
Er=
findungen oder vereinheitlichender Organiſationen ablehnt, der
lebt darum nicht wie früher, ſondern als ein Ausgeſtoßner in
unſrer Gegenart. Es wäre daher wohl an der Zeit, den Streit
um den Wert des Fortſchritts zu beenden. An ſich iſt es doch
ohne Zweifel beſſer, in zweieinhalb Stunden von München nach
Mailand zu ſahren als in zwanzig Stunden, am Rande der
Wüſte ein bequemes Hotel zu finden ſtatt einer ſchmutzigen
Fel=
lachenhütte. Der materielle Fortſchritt iſt an ſich gut, aber man
kann ſich ſeiner, wie aller guten Dinge mißbräuchlich bedienen.
Das mext natürlich nicht an den neuen Dingen, ſondern an den
heutigen Med
Alle Uebel,f an denen Technik und Organiſation die Schuld
gegeben wird, ſünd daranf zurückzuführen, daß der moderne
Menſch nicht in gleichem Maße ſeeliſch und geiſtig gewachſen i
wie die Kräſte, did er um ſich entfeſſelt hat. Die Maſchine, das
Geſchäft, die Organiſation, ja der eigne Beſitz iſt der Herr des
Meuſchen geworden, ſtatt daß er dies alles als Mittel höheren
Menſchentums benutzt; der Menſch iſt bei der Entfaltung des
materiellen Fortſchritts nicht nur individuell ſtehengeblieben, er
iſt ſogar ſchlechter geworden, ſo wie jeder, der aus einem
Zu=
ſtand der verhältnismäßigen Freiheit in den der Sklaverei
über=
geht. Notgedrungen verkümern dann ſeeliſche und geiſtge
Eigenſchaften, zu deren Anwendung jetzt keine Gelegenheit mehr
iſt, und wenn ſolche Sklaverei nicht einmal erkannt, ſondern für
ein herrliches Ergebnis gehalten wird, dann entſteht jene
Seelen=
blindheit, die tiefere Denker mit Recht dem modernen Menſchen
vorwerfen.
Betrachtet man nun das Weſen moderner Erfindungen und
Organiſationen gänzlich vorurteilslos, ſo muß man, wie geſagt,
zugeben, daß aus ihnen nicht nodwendig der heutige Zuſtand
folgt, vielmehr erklärt ſich dieſer nur aus der überraſchenden
Wirkung der in ununterbrochener Schnelligkeit auf den modernen
Menſchen hereinbrechenden Neuerungen. Der Menſch befindet
ſich in der Lage eines Kindes, dem törichte Eltern zu viel auf
den Weihnachtstiſch gelegt haben. Während es von einem
Spiel=
zeug zum andern greift, läutet gar der Poſtbote und trägt noch
einen Arm voll Pakete herein. Kein Wunder, wenn ein ſolches
Kind wie betrunken iſt, aber wenn ein geſunder Kern in ihm
ſteckt, wird es doch gegen Dreikönig ſich geſammelt, ſeine
Spiel=
jachen geordnet haben und ſie überſehen, ſo daß es wieder fähig
iſt, die Aufmerkſamkeit ſeinen Schulaufgaben zuzuwenden. Es
iſt zu hoffen, daß es mit der modernen Menſchheit ebenſo geht.
Schließlich iſt ja dem materiellen Fortſchritt eine Grenze geſetzt
in den menſchlichen Bedürfniſſen. Es wird bald eine Generation
geboren werden, der das Familienautomobil nichts
Aufregen=
deres mehr ſein wird als der Werkzeugkaſten mit Hammer und
Zange, zwei Gegenſtände, deren Erfindung einmal noch viel
umwälzender war als alles das, was wir erfinden, da es der
Gebrauch des Werkzeugs iſt, der den Menſchen weſentlich vom
Tier abgrenzt, während die modernen Erfindungen nur auf
dem Unterſchied der ziviliſierten von der primitiven Menſchheit
beruhen. Während kein Tier zu ſelbſtändiger Werkzeugbenützung
zu bringen iſt, nimmt die primitive Menſchheit mit geradezu
er=
ſtaunlicher Bereitſchaft und Schnelligkeit die Wunder der Technik
hin. Es gibt maſſenhaft farbige Chauffeure, aber eine weſenhafte
Literatur der Schwarzen gibt es nicht.
Die Menſchheit wird alſo die Technik verdauen, ſie wird ihr
wie der Gebrauch der Werkzeuge zur zweiten Natur werden, und
dann wird es grundſätzlich wieder möglich ſein, daß die Maſchinen
und Organiſationen einem höheren geiſtigen Menſchentum
die=
nen, ſo wie Schaufel und Kelle, urſprünglich ganz im Dienſt
materieller Bedürfniſſe entſtanden, ſpäter dem Bau von
Tem=
peln, Paläſten und Domen dienten. Freilich darf eine Gefahr
nicht überſehen werden. Die Werkzeuge ſind die Erfindungen
der jungen, unerſchöpften Menſchheit; die Möglichkeit beſtehn
daß die zerſtörenden Kräfte, der Technik das Seelentum V.
Menſchheit aufzehren, ehe es ſich zum Herrn der neuen Role.
gemacht hat. Der Weltkrieg iſt jedenfalls ein nicht mißiſ..
ſtehendes Menetekel.
Wir müſſen alſo prüfen, was kann Technik und Organſch.
leiſten und wo ſind ihre Grenzen? Nun, es kann keinem 90.
unterliegen, daß die Technik und die Organiſation auf di. S
bieten die ſchwerſten Hinderniſſe zu überwinden vermaß ho.”
Menſchen gleich ſind. Das Telephon kann dazu dienen, d0 ſch
ein Pärchen zu einem Tanztee verabredet und daß duig."
ſchnell übermitteltes Wort eine Kriegserklärung verhindert Mi.
Dank einer Telephonmeldung kann ein Brand erſtickt werde.
er zur Feuersbrunſt wird, kann aber auch ein Einbruchsdiehſe
gerade in der Viertelſtunde verübt werden, in der jemand "
ſeiner Wohnung abweſend iſt. Alles hängt nun davon ab. be
wieder eine Menſchheit entſteht, die ſich Wertvolles mitzülk.
hat, dann iſt auch das Telephon wertvoll, eine Menſchhel.
auf Reiſen ſich innerlich bereichern will, dann iſt es gewlb.
Wert, daß man in wenigen Stunden an Orten ſein kanſ.
man mit der Poſtkutſche in einigen Monaten erreichle.
Zweifellos nimmt die Beſchäſtigung mit Technik, O9e
ſation — auch der Sport iſt hier zu nennen, der als Selbſi”.
zum Mißbrauch wird — heute zuviel Kräfte fort zum Schle.
der ſeeliſchen wie geiſtigen Entwicklung, aber wie geſaghl
muß nicht ſo ſein. Man wird ſich darüber klar werden, daß"
nik, Organiſation und Sport als ſolche den Menſchen als I
ſchen nicht fördern, daß ſie aber mit großem Vorteil in den 2l
einer von anderer Seite her geförderten Menſchheit geſtell.
den können. Es handelt ſich alſo darum, nicht aus dem eine. S
nik zu machen, nicht das zu organiſieren, was ſeinem Weſel.”
nicht techniſierbar, nicht organiſierbar iſt. Erſt wo das geiche.
beginnt die Zerſtörung, die Teufelei, die tatſächlich von der S*
des materiellen Fortſchritts kommen kann. Das ſeinem L
nach nicht Techniſierbare, nicht Organiſierbare iſt nun d0s S
liſche und das Geiſtige, und zwar darum, weil dieſe Gebieis.!
gemeinſchaftlich, kollektiv, ſondern individuell ſind. Seeliſch. i
geiſtig iſt jeder Meuſch einmalig, und wem das nicht Vei”
wird, der iſt eben ein Maſſenmenſch. Im Augenblick nih.
man auch das Seeliſch=Geiſtige der Technik und Organit.
unterwirft, ſtatt daß dieſe ihm dienen, entſteht die Gefohe
das Maſſenmenſchentum das individuelle Leben erſticht.
Gefahr droht uns nicht nur, es fehlt ſogar nicht an ſolchel.
darin erſt den wahren Fortſchritt ſehen, wenn auch das Seil
Geiſtige ſich organiſiert. Es ſind die Bolſchewiken, derel."
munismus ſich durchaus nicht auf den Beſitz beſchränkt, 190. —
Nummer 235
Donnerstag, den 25. Auguſt 1927
Seite 3
Wir erhalten folgende Zuſchrift:
Im Juni des vergangenen Jahres hat Muſſolini in der
alieniſchen Kammer gerufen: „Niemand in der Welt ſoll
Kolo=
im erhalten, ehe Italien ſeinen Teil bekommen hat. Daß dies
ei hehen wird, dafür bürgt uns ſchon die furchtbare Waffe des
ſtckos im Völkerbundsrat, wo Einſtimmigkeit der
Entſcheidun=
vorgeſchrieben iſt. Und auf dieſes Veto werden wir nie
ver=
aten."
Im Anſchluß an dieſe Erklärung Muſſolinis wurde damals
usgeführt, daß unter allen Kolonialmandaten, die der Völker=
und aus dem deutſchen Erbe vergeben könnte, wohl nur das
7rrdat über Kamerun in Betracht kommen dürfte, da bei den
uveren früheren, deutſchen Kolonien, noch größere politiſche
wierigkeiten zu überwinden ſein würden als bei Kamerun.
n einer Zeit aber, in der der Neger durch den Weltkrieg die
ſurcht vor der weißen Raſſe verloren habe, Auto fahre, London
np Paris im Radio höre und mit dem Maſchinengewehr gegen
etſchland im Kriege ausgebildet worden ſei, brauche der
ſundatar, der in Afrika nicht in eine gefährliche Lage kommen
ſacle, vor allem Waffen und Geld. Deutſchland aber habe
ſeises nicht. Italien aber beſitze wenigſtens Waffen und ein
eäiſtetes Heer. Warum ſolle Deutſchland ſich mit Frankreich
m ein Mandat herumzanken, wenn man wiſſe, daß infolge des
ia ieniſchen Vetos doch nichts zu erreichen ſei? Wäre da nicht
Weg viel verheißungsvoller, zunächſt Italien in ſeinen
andatswünſchen zu unterſtützen und dann mit italieniſcher
hüiffsſtellung ſpäter die eigenen Hoffnungen zu berwirklichen?
Kwhlgemerkt, wenn man überhaupt der Meinung iſt, daß unter
et heutigen veränderten Verhältniſſen Kolonien in Afrika
über=
z pt einen Wert für uns haben und erſtrebenswert ſind.)
Der Artikel ſchloß damals mit dem Rat: „Wäre es nicht
ſartig, die italieniſche Forderung nach einem Kolonialmandat
ᛋ nterſtützen? Man ſollte vorher bei Muſſolini ſich nur die
Vicherheit geben laſſen, daß in einer Mandatskolonie unter
ſg ieniſcher Verwaltung und unter italieniſcher Polizeimacht
im deutſchen Handel, der deutſchen Wirtſchaft und
Einwande=
ang die gleichen Rechte zugebilligt werden wie den Italienern
Aſt. Auf dieſem Wege liegt nach Anſicht einſichtsreicher Aus=
Indspolitiker die Möglichkeit, ein nützliches und
freundſchaft=
ſches Zuſammenarbeiten zwiſchen Italien und Deutſchland zu
ir ichen. Man ſollte dem Beherrſcher des italieniſchen Stiefels
mrnal ſagen: „Geh du voran, du haſt die größeren
ſtebeln an!”
Außer einem Mandat über eine der ehemaligen deutſchen
ſolonien kam natürlich auch das Paläſtinamandat in Betracht.
Furde es gelingen, bei der Neuordnung der Mandate dieſes
ſtemidat in italieniſche Hände zu bringen, ſo wäre bei einer
Ver=
ſin digung mit Italien der Weg für Deutſchland nach einer
ſin er früheren Kolonien vielleicht frei zu machen. Inzwiſchen
ui man tatſächlich, ſeitdem vor etwas über Jahresfriſt auf die
tiglichkeit und Nützlichkeit einer Verſtändigung zwiſchen Berlin
„). Rom in der Mandatsfrage hingewieſen wurde, dieſe Frage
vſſchen den beiden Hauptſtädten „ventiliert”, und es ſcheint
z noch rechtzeitig vor der nächſten Genfer Tagung, auf der
e Mandatsfrage auf die Tagesordnung geſetzt werden ſoll, zu
yer Verſtändigung gekommen zu ſein. Aus Genf, aus London
yſe aus Paris laufen gleichzeitig die Meldungen über eine
der=
ritge Regelung der deutſchen und italieniſchen Intereſſen ein,
ne auch in Rom wird nicht geleugnet, daß der Ideenaustauſch
wſſchen Muſſolini und Streſemann wohl Früchte getragen
aſen dürfte. Ob die Meldung des „Echo de Paris”, die von
awas im Ausland verbreitet wird, wonach das
Paläſtina=
andat für Italien in erſter Linie in Frage komme, einwandfrei
Bleibe dahingeſtellt. Die deutſch=italieniſchen Verhandlungen
ſtieten ſich zunächſt nur auf die prinzipielle Seite der
Ange=
mmheit beſchränkt haben, ohne daß man ſchon auf die rein
ieerielle Seite allzu ſehr eingegangen iſt. Denn beſonders in
eiin wird man ſich gehütet haben, Abmachungen über Länder
rreffen, über die man zunächſt noch gar nicht zu beſtimmen hat.
uf jeden Fall aber iſt es ſehr zu begrüßen, daß eine
Verſtändi=
tur in der Mandatsfrage auf dem Wege iſt, wenn man auch
ſgrnüber anderen weitergehenden italieniſchen Anregungen
zu=
ichfſt ſehr zurückhaltend ſein muß. Man darf für Herrn
Muſſo=
hi keine Kaſtanien aus dem franzöſiſchen Feuer holen.
Frankreich und Jugoſlawien.
EP. Belgrad, 24. Auguſt.
Das Blatt des Außenminiſters Marinkowitſch, die „Prawda‟,
ingt eine Erklärung eines hervorragenden Diplomaten, der die
etüichte über die bevorſtehende Unterzeichnung eines
ſüdſlawiſch=
au zöſiſchen Freundſchaftsvertrages beſtätigt. Der Abſchluß
nes ſolchen Vertrages ſei nur eine Formſache, meint der
Diplo=
a, da der Vertrag bereits in Kraft ſei und nur aus techniſchen
ſrienden bisher nicht unterzeichnet wurde.
Gemeinſames Vorgehen
der Minderheiten.
Eine Entſchließung des Nationalitätenkongreſſes.
TU. Genf, 24. Auguſt.
Auf dem Nationalitätenkongreß erſtattete heute der
Ver=
treter der Deutſchen in Dänemark, Paſtor Schmidt=Wodder,
zu=
nächſt einen Bericht über die zwiſchenſtaatliche Zuſammenarbeit
der nationalen Minderheiten.
Dem Kongreß wurde dann eine Entſchließung zur Annahme
vorgelegt, in der es als Pflicht ſämtlicher nationalen
Minder=
heiten in den einzelnen Ländern bezeichnet wird, ſich zwecks
ge=
meinſamen Vorgehens auf dem Gebiete der
Minderheitsforde=
rungen zu verbinden, insbeſondere ſich bei den Arbeiten in den
geſetzgebenden Körperſchaften gegenſeitig zu unterſtützen.
Fer=
ner ſpricht ſich der Kongreß für ein gemeinſames Vorgehen der
nationalen Minderheiten auf allen internationalen Kongreſſen
und Körperſchaften, ſoweit Minderheitsfragen zur Sprache
ge=
langen, aus. Weiter gibt der Kongreß in der Entſchließung dem
Wunſche Ausdruck, daß ſich die Führungen der nationalen
Min=
derheiten um die Schaffung offizieller Organe für ihr Volkstum
bemühen wollen, um ihre Meinung zum Ausdruck bringen zu
können. Ueber die Entſchließung entwickelte ſich eine lebhafte
Debatte, in der der Vertreter der Deutſchen in Polen, Dr. Bant,
auf die großen, gegenwärtig noch innerhalb der
Minderheiten=
bewegung beſtehenden Gegenſätze hinwies. Die in der
Entſchlie=
ßung geforderte Vereinheitlichung der Minderheitenbewegung
müſſe als eine der Hauptaufgaben der zukünftigen Arbeit
ange=
ſehen werden. Für die Minderheiten in Deutſchland erklärte ſich
der Vertreter der Polen in Deutſchland, Kaczmarek, mit dem
vorliegenden Reſolutionsentwurf einverſtanden. Der
Entſchlie=
ßung ſtimmten ferner die Vertreter der katalaniſchen Minderheit
Spaniens und der jüdiſchen Minderheit in Polen zu.
Heute nachmittag wird die allgemeine Diskuſſion über den
Reſolutionsentwurf fortgeſetzt, worauf der Kongreß geſchloſſen
wird.
Neue Gegenſätze im Minderheitenkongreß.
EP. Genf, 24. Auguſt.
Der den Minderheitenkongreß von Anfang an beherrſchende
Gegenſatz, der ſchon zu der Verzögerung der Eröffnung des
Kongreſſes geführt hatte, kam heute abend neu zum Ausbruch,
indem der Delegierte der polniſchen Minderheit in Deutſchland,
Kaczmarek, plötzlich, nachdem die Minderheitenvertreter eben noch
einig waren, die Erklärung abgab, er müſſe im Hinblick auf die
Nichtaufnahme der frieſiſchen Minderheit in Deutſchland namens
der Minderheiten in Deutſchland, nämlich der Polen, der Dänen
und der Slowenen, erklären, daß dieſe Minderheiten aus dem
Kongreß ausſcheiden. Durch den Beſchluß des Komitees ſei trotz
aller Erklärungen die Tendenz der Majoriſierung der kleinen
Minderheiten unverkennbar und der Kongreß würde nur dann
eine wirkliche Vertretung der Minderheiten ſein, wenn gar kein
Unterſchied zwiſchen ſtarken und ſchwachen Minderheiten gemacht
würde. Die Erklärung löſte natürlich im Kongreß große
Ver=
wirrung aus und der Präſident Dr. Wilfan verwies darauf, daß
ja vorläufig noch kein Statut des Kongreſſes exiſtiere, und daß
er es lohaler gefunden hätte, wenn die drei Minderheiten
abge=
wartet hätten, bis das Statut geſchaffen wird, bevor ſie über
ihren Austritt einen Entſchluß faßten. — Das Präſidium zog
ſich zu einer Sitzung zurück, um Beſchlüſſe über die weitere
Hal=
tung zu faſſen.
Das Geheimnis der litauiſchen Proteſinote.
Berlin, 24. Auguſt.
Ueber die Vorgeſchichte der von der offiziellen Litauiſchen
Telegraphenagentur angekündigten, in Wirklichkeit aber nicht
überreichten Proteſtnote, an die deutſche Regierung, hört die
Telunion aus litauiſchen diplomatiſchen Kreiſen, daß die
litauiſche Note tatſächlich von einem der Abteilungsleiter im
litauiſchen Außenminiſterium fertiggeſtellt und von Profeſſor
Woldemaras beſtätigt worden war. Die Note, die in ſehr
ſchar=
fem Ton gehalten war, ſollte dem deutſchen Geſandten Morath
durch den Abteilungsdirektor im litauiſchen Außenminiſterium,
Balodis, in Kowno überreicht werden. Im letzten Augenblick
wurde jedoch auf Grund eines Telegramms des litauiſchen
Ge=
ſandten in Berlin, Sidſikauskas, davon Abſtand genommen, da
der Geſandte befürchtete, daß die Note in Deutſchland einen ſehr
ſchlechten Eindruck machen und eine erhebliche Trübung der
Be=
ziehungen zwiſchen Deutſchland und Litauen zur Folge haben
würde.
Verdoppelung des amerikaniſchen
Floiten=
bauprogramms?
EP. New York, 24. Auguſt.
Der Marineſekretär Wilbur hat in einer Rede in Vallejo
in Kalifornien erklärt, daß er wahrſcheinlich dem Kongreß bei
ſeinem Wiederzuſammentritt im Dezember die Verdoppelung des
laufenden Flottenbauprogramms vorſchlagen werde. Das
Pro=
gramm ſieht bekanntlich gegenwärtig den Bau von acht 10 000=
Tonnen=Kreuzern und einigen kleineren Einheiten vor. Das
Fiasko der Genfer Konferenz müſſe notgedrungen auf eine
Ver=
ſtärkung der amerikaniſchen Marine hinauslaufen.
Fünfhundert Kriegstrophäen werden zurückerſtattet.
Nach einer Meldung des „New York Herald” aus New York
wird Oberſtleutnant Georges Crouſe Cook mit dem
Hapag=
dampfer „Hamburg” nach Deutſchland abreiſen, um etwa
fünf=
hundert Kriegstrophäen, darunter zahlreiche Orden und
Ehren=
zeichen, die an der Front gefunden und geſammelt worden
waren, an die ehemaligen deutſchen Kriegsteilnehmer
zurückzu=
erſtatten. Er erklärte, daß er nicht mehr an ihrem Beſitz
inter=
eſſiert ſei.
Frankreich baut 300 000
Tonnen Kriegsſchiffe.
Nach einer Zuſammenſtellung des „
In=
tranſigeant” hat die franzöſiſche Marine, die
während des Krieges 115 000 Tonnen
ver=
loren hat, ſeit dem Jahre 1920 nicht weniger
als 74 neue Einheiten in Dienſt geſtellt,
nämlich 6 Kreuzer mit einer
Waſſerverdrän=
gung von 8= bis 10 000 Tonnen, 9
Torpedo=
jäger von je 2500 Tonnen, 22 Torpedoboote,
19 Hochſee=Unterſeeboote, 12 Unterſeeboote
zweiter Klaſſe, 2 Minenleger, 1
Flugzeug=
mutterſchiff.
Die von der Kammer im Laufe dieſes
Jahres bewilligten Kredite ſehen den
Neu=
bau von einem 10 000=Tonnen=Kreuzer, drei
Torpedobootszerſtörern, vier Torpedobooten,
fünf Hochſee=Unterſeebooten, vier kleineren
Unterſeebooten und neun Hilfsfahrzeugen
vor. Ein von der Regierung verlangter, von
der Kammer bisher jedoch noch nicht
geneh=
migter Kredit ergänzt dieſe Konſtruktion
durch ein Neubauprogramm, das weitere
13 Einheiten umfaßt, darunter einen großen
Kreuzer und ſechs große
Torpedobootszer=
ſtörer. Obwohl die parlamentariſche
Geneh=
migung noch ausſteht, hat das
Marinemini=
ſterium die Stapellegung bereits vorbereiten
laſſen. Insgeſamt ſind es nicht weniger als
Die britiſche Armee veranſtaltet in der Nähe von Salisbury große Tankmanöver. 300 000 Tonnen, um die die franzöſiſche
Eine Reihe von Kriegstechnikern prüft die Wirkungen der unwiderſtehlichen Flotte durch das in voller Ausführung
be=
griffene Bauprogramm vermehrt wird.
Im Zeichen der Abrüſtung.
Große Tankmanöver in England.
Tankangriff auf ein Hindernis.
Kriegsmaſchinen.
9 Privatleben abſchafft und Wiſſenſchaft und Kunſt
kollek=
biert. Das Individuelle erſcheint ihnen als das Bürgerliche
hlechthin. Vielleicht iſt dieſe Behauptung gar nicht ſo falſch.
ell bachtet man von hier aus das Leben des modernen
Bürger=
m2s, ſo kann man ſehen, daß gar viele, die im Bolſchewismus
eggrößte Gefahr erkennen, deſſen weſentlichen Programmpunkt
ii ingslos ſchon völlig erfüllen, nämlich den Verzicht auf
indi=
ducelles Leben zugunſten der kollektiven Gruppen, in die ſie ſich
ſich Beruf, politiſche Anhängerſchaft, ja durch Sport und
Ver=
ſügen drängen laſſen.
Heeſſiſches Landestheater. — Kleines Haus.
Leitung: Direktor Adalbert Steffter.
Neu einſtudiert:
Gräfin Mariza.
Ein ausverkauftes Haus, eine höchſt animierte Vorſtellung
d ein begeiſtertes Publikum! Iſt es die Gräfin Mariza ſelbſt
er iſt es das nahe Ende der Operettenſpielzeit, das den immer
nieer werdenden Beſuch des Kleinen Hauſes veranlaßt?
Viel=
cht beides. Direktor Steffter verſteht ſein Publikum zu
ſelen bis zum Schluſſe. Er bringt das Beſte zuletzt und läßt
Wunſch immer ſtärker werden, ihn auch im nächſten Jahre
hileinen Haus wirken zu ſehen, ein Wunſch übrigens, dem,
emn wir nicht falſch unterrichtet ſind, ſicher Erfüllung wird.
daenfalls ſind die letzten Vorſtellungen faſt ausnahmslos
aus=
klauft.
„Gräfin Mariza” iſt tatſächlich eine der beſten und
zugkräf=
iten Operetten der letzten Jahre geblieben. Kalmans prickelnde
hüik mit zigeuneriſchem Einſchlag in den Tanz= und Sing=
Clnodien, die einſchmeichelnden Untermalungen und leicht
ein=
ßofſamen Schlager, die nun ſchon jeder mitſummt, die jeder im
imi auf der Platte hat, die ſentimentale Handlung, in deren
ſige der verarmte feſche Wiener Leutnant ſteht, der derbkomiſche
amtor verſchiedenſter Typen, die temperamentvollen Tanzduette
d Enſembleſzenen bringen eine Fülle von buntem Leben auf
Wühne und wirken — eine gute Aufführung vorausgeſetzt —
imnierend. Und die Aufführung iſt unter Adalbert Steffters
enfer, routinierter Regie gut. Wenn wir uns auch in der
hſochen Rolle des Koloman Zſupan noch der glänzenden
Lei=
ug Geigers erinnern (eine ſeiner beſten!) und manch anderer
ſiemn Beſetzung. Heinz Schien, der Hildesheimer Gaſt, blieb
eſar Rolle auch nichts ſchuldig. Er ſingt ſehr ſympathiſch und
much die erforderliche tänzeriſche Beweglichkeit. Im Ganzen
bot dieſer junge Künſtler eine ſehr gute Verkörperung dieſes
verliebten Varasdiner Schweinebarons. — Gretl Zadora iſt für
den Reſt der Spielzeit durch Charlotte Zinſer erſetzt, einem
reizenden, kleinen, friſchen Perſönchen, das die Liſa ſehr hübſch
ſang und mit liebenswürdigem Temperament ſpielte. — Lieſel
Keßler in der Titelrolle war ganz ausgezeichnet. Dieſe
Künſt=
lerin hat im Laufe der Spielzeit ſich glänzend in ihre
Operetten=
aufgaben, für die ſie ſicher früher nicht prädeſtinierte, eingeſpielt.
Sie vereint mit ihrem ausgezeichneten geſanglichen Können
ſtarkes Temperament und entfaltet auch ein Tanztalent, über das
die Vertreterinnen ihrer Rollen nicht immer verfügen. — Heinz
Steinbrecher hat vor einigen Jahren hier den Grafen
Taſſilo kreiert. Er ſpielt ihn mit der gleichen Friſche und warmen
Lebendigkeit und erſchöpft auch ſeine ſchwierige geſangliche
Auf=
gabe reſtlos. Der Künſtler iſt ſowohl der Liſa wie der Mariza
ein ausgezeichneter Partner. Seine allerdings dankbare
Auf=
gabe trug ihm viel Beifall bei offener Szene ein. Fritz Daurer
gab den Fürſten Moritz Dragomir, ebenſo wie Emil Aman die
Perle von Kammerdiener Penizek mit draſtiſchem Humor. Sehr
vornehm und würdig ſpielte Viktor Schmidt den Tſchekko.
Elſe Fiſcher ſang die Zigeunerin ſehr anſprechend. Die
übri=
gen Rollen waren entſprechend beſetzt, ſo daß auch ein gut
abge=
rundetes Geſamtſpiel herauskam. Es gab wieder viel Blumen.
Die Bühnenbilder (Georg Pfeiffer) waren die gleichen
wie früher. Kapellmeiſter Paul Voigt und ſein tüchtiges
Orcheſter wurden ihrer Aufgabe in jeder Hinſicht gerecht. *.*
Die „Deutſche Theater=Ausſtellung Magdeburg 1927‟
im Spiegel der Preſſe.
Die „Deutſche Theater=Ausſtellung Magdeburg 1927” hat in
einem kleinen, mit Bildern von dem ſchönen Ausſtellungsgelände
geſchmückten Hefte die wichtigſten Urteile zuſammengeſtellt, die
über die Ausſtellung von der deutſchen und ausländiſchen Preſſe
gefällt worden ſind. Die Zuſammenſtellung bietet natürlich nur
eine kleine Auswahl der zahlreichen Beſprechungen, die über die
Theater=Ausſtellung geſchrieben worden ſind, aber auch dieſe
Auswahl läßt ohne Zweifel erkennen, daß die Unternehmer
dieſes großen Werkes ihr Ziel erreicht haben: für deutſche Kultuc
und deutſches Theater in aller Welt zu werben und damit auch
das deutſche Anſehen im Auslande mit zu heben. Nennt doch
ſelbſt ein Blatt wie der „New York Herald” die Ausſtellung „ein
höchſt eindrucksvolles Zeugnis deutſcher Tatkraft”, und die „
Ber=
linſke Tidende” bezeichnet ſie als „ganz einzig daſtehend”.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Wilhelm Holzamer, geſtorben am 28. Auguſt 1907.
Zwanzig Jahre ſind vergangen, ſeit Wilhelm Holzamer, der
rheinheſſiſche Dichter, nur 37jährig ſtarb. Aber er gehört nicht
zu den Vergeſſenen. Auch heute noch darf man ſeinen „Peter
Nockler” (Deutſche Verlags=Anſtalt, Stuttgart), die Geſchichte des
kleinen Dorfſchneiders, deſſen Weltwanderung von ſeinem
Heimat=
dorf nur bis Mainz und zurück in die vertraute Enge führte, zum
Beſten rechnen, was deutſches Schrifttum hervorbrachte. Man ſoll
immer wieder an dieſen Frühverſtorbenen erinnern, der das
Rein=Menſchliche ſo innig verſtand und es erſchüttert und
er=
ſchütternd in ſeinen Dichtungen geſtaltete, die Heimatkunſt im
beſten Sinne ſind.
In der Sammlung „Heimat und Welt”, Bücher für Geſchmack und
Bildung (Heimat=Verlag für Schule und Haus in Halle a. d. S.),
er=
ſchien eine Biographie des Dichters Otto Ludwig von Leonhard
Schrickel — eine lebendige und feſſelnde Darſtellung des Lebens
eines Dichters, das voll Mühe und Ringen, voll Leid und Enttäuſchung,
Verzicht und Verzagens war, eines Einſiedlers, der ſich in künſtleriſcher
Selbſtquälerei und innerlicher Aufreibung zermürbte und durch ſchwere
Krankheit aufgerieben wurde, ehe ſeine Künſtlernatur voll ausreifen
konnte. Erſt mit 37 Jahren, nachdem er ſtändig mit Not und Sorgen
gekämpft hatte, immer zwiſchen Hoffen und Bangen ſchwebend, wurde
ihm nach bitteren Enttäuſchungen aller Art durch die Aufführung ſeines
Trauerſpiels „Der Erbförſter” in Dresden der lange vernagt gebliebene
Dichterruhm zuteil. Der Verfaſſer des Buches ſchildert das Erdenwallen
des Dichters von ſeiner Geburt in dem meiningiſchen Städtchen
Eis=
feld im Jahre 1813 an bis zu ſeinem Tode mit warmer Anteilnahme
an dem Schickſal des ſchwergeprüften Dichters mit dramatiſcher
Lebendig=
keit. Man verfolgt mit Intereſſe ſeine Erlebniſſe in der Kleimſtadt, wo
er anfangs nach Aufführung zweier Opern auf eimem Liebhabertheater
als Genie angeſtaunt wurde, dann aber faſt vergeſſen wurde, bis man
ſich ſpäter ſeiner wieder mit Stolz erinnerte, ſeine erfolgloſen Verſuche,
ſich als Muſiker und Komponiſt durchzuſetzen, ſeine Abkehr von der
Muſik zur Dächtung, die ihm nach ſeiner Ueberſiedlung nach Leipzig,
Dresden und Pillnitz durch die Aufführung ſeiner Trauerſpiele „Der
Erbförſter” und „Die Makkabäer”, ſeine Novelle „Die Heſterethei” und
ſeinen viel gerühmten Roman „Zwiſchen Himmel und Erde” zu
Aner=
kennung ſeines Genies und Ruhms verhalf, ihn aber von der nagenden
Sorge um ſeine Exiſtenz nicht befreite. Mit 39 Jahren führte er ſeine
Geliebte Emilie Winkler, die er vor acht Jahren kennen gelernt hatte,
zu, und ein neues Glück erblühte ihm an der Seite dieſer Frau, die
unbegrenzter Liebe und rührender Hingabe ſein Schickſal teilte und
deren herrlichem Charakter der Verfaſſer ein lichtvolles Bild
ent=
wirft. Vier Kinder erhöhten das Glück des in unzertrennlicher Liebe
vereinten Paares, vergrößerten aber andererſeits die cwig nagende
Sorge um die Exiſtenz. Mit neuen großen Plänen beſchäftigt, wurde
der Dichter nach ſchwerer Krankheit im 52. Lebensjahre abgerufen. W.
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Seite 4
Donnerstag, den 25. Auguſt 1927
Nummer 235
Zu Affäke Saern und Paßzeli.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 24. Auguſt.
Die Hinrichtung Saccos und Vanzettis hat in Frankreich
einen beſonders tiefen Eindruck gemacht. Seit langer Zeit iſt
dieſe Affäre für die Franzoſen keine rein amerikaniſche
Ange=
legenheit mehr, denn ſie beſchäftigt die ganze öffentliche Meinung.
Und Paris hat beſonders ſtark reagiert. Wohl nirgends in Europa
verfolgt man ſo angelegentlich jede Wendung der amerikaniſchen
Politik wie hier — das Problem der internationalen Schulden
hat dafür das Intereſſe beſonders aufgeweckt — und die
mut=
maßlichen Folgen der Sacco= und Vanzetti=Angelegenheit
wer=
den in den politiſchen Kreiſen lebhaft erörtert.
Es iſt bekannt, daß die extreme Linke in Paris wie
ander=
orts die Affäre Saccos und Vanzettis als Anlaß für heftige
Demonſtrationen gegen alles Amerikaniſche aufgegriffen hat.
Amerika, als die Hochburg des Kapitalismus, iſt ihr ja ſeit
langem beſonders antipathiſch. Man wollte aber bei dieſer
Ge=
legenheit auch die eigene Kraft zeigen. Und dazu waren alle
Mittel recht; eines der für die franzöſiſche Politik
unangenehm=
ſten Mittel waren aber unbedingt die Drohungen gegen die
Americean Legion, welche in Paris ihren diesjährigen Kongreß
hält, denn man erwartete ja gerade von dieſem Kongreß eine
Befeſtigung der Freundſchaft mit Amerika.
Jetzt befürchtet man hier, wohl mit Recht, daß die
Mani=
feſtationen der Linken die weitere Annäherung an Amerika
ſtören werde. Kenner der amerikaniſchen Verhältniſſe ſprechen
aber zudem auch von einem Wiederaufleben der europafeindlichen
Stimmung in Amerika. Die amerikaniſche öffentliche Meinung
— und ſie iſt beſonders empfindlich in dieſer Beziehung — ſoll
die Manifeſtationen in Europa ſehr verübeln und überall als
eine Einmiſchung in die amerikaniſchen Angelegenheiten
auf=
faſſen. Wenigſtens derjenige Teil der öffentlichen Meinung,
weſcher gegen Sacco und Vanzetti Stellung nahm. Aber für
Europa und für Frankreich iſt gerade er der
wichtigſte.
Man glaubt übrigens, daß der politiſche Kampf in Amerika
jetzt, wo die Affäre de kacto abgeſchloſſen iſt, keineswegs
ab=
ebben wird. Nicht unintereſſant iſt es auch, daß weite Kreiſe in
der Sacco=Vanzetti=Affäre in erſter Linie eine Epiſode jenes
Kampfes ſehen, den das angelſächſiſche Element in den
Ver=
einigten Staaten für ſeine Vorherrſchaft führt oder führen ſoll,
und man glaubt, daß dieſer Kampf der Altamerikaner gegen die
Neuankömmlinge von prinzivieller Wichtigkeit iſt und in der
Zukunft das Bild der amerikaniſchen Politik noch ſtark
beein=
fluſſen wird.
Zaghlul Paſcha *
EP. London, 24. Auguſt.
Aus Kairo wird gemeldet, daß der ehemalige Premierminiſter
Zaghlul Paſcha, der Vorkämpfer für die ägyptiſche
Unabhängig=
keit, geſtern abend im Alter von 76 Jahren geſtorben iſt.
*
Mit Zaghlul Paſcha iſt einer der glühendſten ägyptiſchen
Nationgliſten und einer der ſchärfſten Gegner Englands aus
dem Leben geſchieden. Urſprünglich anglo=ägyptiſcher Beamter.
wurde Zaghlul Paſcha ſpäter Abgeordneter und Vizepräſident
der geſetzgebenden Verſammlung Aegyptens, die England dem
Land im Jahre 1912 zugeſtanden hatte und die anfangs 1914
zum erſten Male zuſammentrat. Hier begann er, die
Nationg=
liſten, die nach völliger Unabhängigkeit Aegyptens ſtrebten, um
ſich zu ſammeln. Als er im März 1919 mit einer Abordnung
der Kammer die Sache Aegyptens vor der Friedenskonferenz
ver=
treten ſollte, wurde er kurz vor ſeiner Abreiſe verhaſtet und nach
Malta gebracht. Es kam zu ſchweren Unruhen in Aegypten, und
ſchließlich wurde das Reiſeverbot aufgehoben und Zaghlul
wie=
der in Freiheit geſetzt. Er ſetzte nun ſeine Agitation gegen
Eng=
land und für die Unabhängigkeit Aegyptens fort, bis er von
den Engländern des Landes verwieſen wurde. Als er dieſer
Aufforderung nicht freiwillig nachkam, wurde er Ende 1921
er=
neut verhaftet und deportiert. Nachdem England im März 1922
das Protektorat über Aegypten für beendet erklärte und den
Vizekönig Fuad zum unabhängigen König Aegyptens hatte
aus=
rufen laſſen, wurde Zaghlul 1923 wieder freigelaſſen. Er kehrte
in ſein Land zurück und bildete im Frühjahr 1924 ein Kabinett,
um hier zu verſuchen, die Engländer zu weiteren
Zugeſtänd=
niſſen zu zwingen. Im Juli 1924 wurde er durch ein Attentat,
das ein Anhänger des extremen Flügels der Nationaliſten auf
ihn verübte, leicht verwundet. Im November des Jahres 1925
mußte Zaghlul Paſcha, als der engliſche Oberbefehlshaber Sir
Lee Stack ermordet wurde und er Englands ſchwere
Sühnebedin=
gungen ablehnte, demiſſionieren. Auch ſpäter ſpielte Zaghlul
eine führende Rolle in der ägyptiſchen Politik; zunächſt als
Kammerpräſident unter der Regierung Ziwar Paſcha und nach
einem glänzenden Wahlſieg im Mai 1926 unter dem Kabinett
Adly Paſcha, nachdem er ſelbſt auf den Einſpruch Englands hin
auf die Regierungsbildung verzichtet hatte.
Die Beiſetzungsfeierlichkeiten.
EP. Kairo, 24. Auguſt.
Unter großer Beteiligung wurde heute nachmittag die Leiche
des verſtorbenen Nationaliſtenführers Zaghlul Paſcha im
Rah=
men eines Staatsbegräbniſſes beigeſetzt. Ganz Kairo glich einer
Trauerſtadt. Aus dem ganzen Land hatten Sonderzüge große
Maſſen von Begräbnisteilnehmern in die Hauptſtadt gebracht.
Alle Regierungsgebäude hatten ihre Pforten geſchloſſen. Ueber
zwei Stunden dauerte der Trauerzug, an dem 4 Bataillone In=
fanterie, 2 Schwadronen Kavallerie und eine Abteilung Ars
tillerie das Staatsbegräbnis kennzeichneten. Studentenabord
nungen und zahlreiche Arbeiterdelegationen aus dem ganzem
Lande bewieſen die große Sympathie, die der Verſtorbene als
Führer des ägyptiſchen Nationalismus in allen Kreiſen der einz
geborenen Bevölkerung ſich erworben hatte. In dem Trauer=”
hauſe ſind bereits über hunderttauſend Beileidsſendungen
ein=
gegangen. Vor der Beiſetzung war im Hauſe des Verſtorbenem
altägyptiſchem Brauche folgend ein Büffel geopfert worden.
Bei der Beiſetzungsfeierlichkeit ereignete, ſich in der Straße
Mohamed Ali, ein ſchwerer Unfall. Während, der Trauerzug
vorübrzog, ſtürzte plötzlich ein Balkon, auf dem ſich 12 Perſonem
befanden, in die Tiefe. Drei Perſonen fanden dabei den Todg
während mehrere ſchwer verletzt wurden.
Annullierung der Saloniki=Konvention?
EP. London, 24. Auguſt.
Aus Athen wird gemeldet, daß Außenminiſter Michalakopulos ge= anläßlich der Wiedereröffnung des griechiſchen Parlaments demn
Hauſe die Annullierung der von Pangalos ſeinerzeit abgeſchloſſenemn
griechiſch=ſüdſlawiſchen Konvention über Saloniki vorſchlug. Die Vor= iſt an eine Kommiſſion überwieſen worden, die bis zum Monat Oktost
ber Bericht erſtatten ſoll. Michalakopulos erklärte, daß die
vorgeſchla=
gene Annullierung nicht als ein Mangel an Vertrauen oder Shmpathien
gegenüber Sidſlawien ausgelegt werden dürfe. Die Regierung ſein
aber der Anſicht, daß die Konvention die griechiſche Souveränität überr
Saloniki nicht genügend gewahrt habe. Die Regierung könne die
Kot=
bention auch deshalb nicht gutheißen, weil ſie von Pangalos
eign=
mächtig ohne Befragung des Parlaments abgeſchloſſen wordem ſei, was
der griechiſchen Verfaſſung widerſpreche. Das Haus nahm dann em
Vertrauensvotum für die Regierung mit 159 gegen 16 Stimmen a.
Die Volkspartei enthielt ſich dev Abſtimmng.
Die deutſch=türkiſchen Beziehungen.
EP. Konſtantinopel, 24. Auguſt.
Der türkiſche Botſchafter in Berlin, General Kemaledin
Samy Paſcha, iſt in Konſtatinopel eingetroffen. Seine Ankunſt
hat einen gewiſſen Eindruck in politiſchen Kreiſen hervorgerufen
und Anlaß gegeben zu Kommentaren über die Gründe dieſer
Reiſe. Um die umlaufenden Gerüchte zu zerſtreuen, hat der
Bot=
ſchafter der Preſſe ausdrücklich erklärt, daß er nur zu einem
vier=
wöchigen Urlaub nach der Türkei gekommen ſei. Er wird ſich
auch nach Angora begeben, um mit dem Miniſter für auswärtige
Angelegenheiten ſich zu unterhalten, aber es liege darin
keies=
wegs etwas beſonderes. Die Beziehungen zwiſchen Deutſchland
und der Türkei ſeien ſehr freundſchaftlich, und die geſchloſſenen
Verträge würden beiderſeits genaueſtens ausgeführt. Der
Botz=
ſchafter gab die Verſicherung, daß keinerlei Anlaß vorliege, der Käus duch aerlei Ku
die Freundſchaft zwiſchen beiden Ländern trüben könnte.
Familiennachrichten
Für die vielen Blumenſpenden,
Glück=
wünſche und Geſchenke anläßlich unſerer
Silbernen Hochzeit ſagen wir Allen,
ins=
beſondere dem Odenwaldklub Frankonia
und Marine=Verein unſeren innigſten
Dank
Johs Trautmann, Telegr., Sekr.
u. Ehefrau Marie, geb. Eberhardt.
Darmſtadt, den 24. Auguſt 1927
Weinbergſraße 45.
Ezaozg
Ein unerbittliches Geſchick entriß uns nach Wochen bangen Hoffens
meine unſagbar inniggeliebte Frau, unſere einzige, über alles geliebte
Tochter, Schwiegertochter und Schweſter
Erna Katz
(18117
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe
Aherzlicher Teilnahme beim Heimgange
Aunſeres lieben, unvergeßlichen Kindes
ſagen wir hiermit Allen tiefgefühlien
Dank, insbeſondere danken wir Herrn
Dr. Hein, den Barmherzigen Schweſtern
für ihre liebevolle, aufopfernde Pſlege
A und nicht zuletzt Herrn Pfarraſſtent
B Saal (Marinsgemeinde) für ſeine
roſt=
reiche Grabrede.
Familie Eduard Glaſer.
A Darmſtadt, den 24. Auguſf 1927.
Wienerſiraße 89.
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Auf vielſeit, nWunſch gebeichvonMontag,
den 28, Auguſt, nochmals einen Glanz=
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Dr. Plehnlweſenh. in Darmſt. fr.
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ſan die Geſchſt. Eeodis
eckarſtraße 8, part
geb. Hanau
im blühendſien Alter von 21 Jahren.
Ernſi Katz
Felix Hanau und Frau Bertha, geb. Kops
Fritz Hanau.
Darmſiadt, Saarbrücken, Saarlouſs, den 20. Auguſi 1927.
Die Beiſetzung hat in Saarbrücken ſiattgefunden.
im huner gef
Bir iten bir dam
Eu Mdkarandveg entlan
Aas noch i
ſihrez unſeres Turr
flich vorber
Uüße
Lugend
Lient. Pre
dn
13030ids)
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Malter Becker
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Inſelſtraße 23.
Telephon 2463.
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Narlſtraßel4, (1642a
„Bavaria”.
Warum Mont. kein.
Brief erh.? (2s061
Hrnaldailt:
bill, abzugeb. (e2song
Traiſa, Ludwigſtr.
Für alle Liebe, aufrichtige Teilnahme, Ehrungen,
Troſtes=
worte und Blumenſpenden, die uns bei dem plötzlichen
Hin=
ſcheiden und der Beerdigung unſeres teuren Entſchlafenen in ſo
reichem Maße zuteil wurden, daß es uns unmöglich iſt, jedem
Einzelnen zu danken, bitten wir, nur auf dieſem Wege unſeren
allerherzlichſten Dank entgegennehmen zu wollen.
Die ſchwergeprüfte Gattin:
Kätha Göbel Wwe. und Söhne.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute früh
meine liebe Frau, unſere liebe gute Mutter,
Schwſeger=
mutter, Großmutter, Schweſtſer und Tante (43430
Frau Maria Gerlach
geb. Fuhr
im 72. Lebensjahr nach kurzem ſchweren Leiden zu ſich
in die Ewigkeit zu rufen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Georg Gerlach
Joſeph Gerlach, Regierungsbaurat
Franz Wolf, Oberſteuerinſpektor und
Frau Gertrude, geb. Gerlach, nebſt Kindel
Darmſtadt u. Worms, den 24. Auguſt 1927.
Vikioriaſtr. 50 z
Die Beerdigung findet Freitag, den 26. Aug., 2:), Uhr
nachmittags, auf dem Waldfriedhof, das Seelenamt am
Samstag, den 27. Aug, um 6l),vorm. in der St. Elſoe
bethenkirche, ſtatt.
Ven Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
abzugeb. Clemensſtr. Parkett-Reinigung
12, pt. (*21570ss Mühlſtr. 26
Ke
lttßoßal Gebr. Lang Telef.14
lch habe mich nach langjähriger vielseitigel
Ausbildung an den neuen Städt. Krankenanstalten
in Mannheim (Direktor Dr. med. Kisling) als
AFZt
tür Innere Erkrankungen
12690ggd)
niedergelassen.
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1927.
(13135
Dr. med. Theodor Schmidt
Heinrichstr. 38. Fernsprecher 3882.
Sprechstunden täglich 8½—9½ und 3—5, Samsles"
11—1 Uhr, sowie nach telephon, Vereinbarung:
Röntgenlaboratorium. -— Lichtbehandluns=
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 25. Auguſt.
— Ernaunt wurden: Am 8. Auguſt 1927: der Kanzleigehilfe Val.
f Burkard in Offenbach, mit Wirkung vom 3. Auguſt 1927 an,
iu Kanzliſten; am 18. Auguſt” der Privatdozent Lie Heinrich
Born=
ir m. zu Tübingen, mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 an zum
duratlichen Profeſſor für Kirchengeſchichte in der Theologiſchen
Fakul=
ver Landesuniverſität Gießen; am 19. Auguſt: der Lehrer Dr. Gg.
ſer gand in Darmſtadt, mit Wirkung vom 1. Auguſt 1927 an, zum
zn iarat am Pédagogiſchen Inſtitut bei der Techniſchen Hochſchule
trmſtadt.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 18. Auguſt der ordentliche
qurſſor in der Theologiſchen Fakultät der Landesuniverſität Gießen
(z imer Kirchenrat D. Dr. Guſtav Krüger zu Gießen auf ſein
Nach=
ſeyrr, mit Wirkung vom 1. Oktober 1977 an. — Auf Grund des
Ge=
ſch über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19.
Mummei 235
Donnerstag, den 2.5. Auguſt 1927
Seite 5
zzunber 1923 bzw. 8. Okteber 1925 Reg.Bl. S. 509, 511 und 249)
at am 1. Januar 1928 in den Ruheſtand der Amtsgerichtsrat Hein=
Dörr in Darmſtadt.
— Volkshochſchule. Die Führung durch die Ausſtellung „Alte Kunſt
Mittelrhein” wird für die gleichen Teilnehmer, und zwar nur für
Mt. am Samstag, den 27. Auguſt, nachm. 5 Uhr, fortgeſetzt.
— Heſſiſches Landestheater. Eugene ONeills (des berühmteſten
gejäkaniſchen Dramatikers) Schauſpiel „Der große Gott
wn” wurde von Generalintondant Ebert zur alleinigen
Urauffüh=
mn) für das Landestheater erworben.
Sommerſpielzeit, im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters.
ſting: Direktor Adalbert Steffter.) Heute, Donnerstag, und täglich
unes 8 Uhr, gelangt die erfolgreiche Operette „Gräfin Mariza” zur
Aſährung, in den Hauptrollen mit den Damen Keßler, Zinſer,
Neid=
dit und Fiſcher, ſowie den Herren Aman, Daurer. Steinbrecher und
6ifm. Es ſei darauf hingewieſſn, daß nur einige Aufführungen
ſtatt=
ſder können, da die Spielzeit endgültig am Sonntag, den B. Auguſt,
ſic- Samstag, den 27. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, wird als letzte
Rdervorſtellung der diesjährigen Spielzeit das Märchen „Hänſel und
Gt!” gegeben und am Sonntag nachmittag um 3 Uhr als
Familien=
asFremdenvorſtellung zum letzten Male die Operette „Die Zirkus=
Anieſſin”.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846, Wanderabteilung. Zu
Banderung nach der Wolfsſchlucht und dem Nckar fand ſich eine
Unſerfrohe Schar Turenerinnen und Turner am Oſtbahnhof ein. Mit
N Bahn wurde durch den Odenwald bis zur Station Gaimühle
gefah=
ze Von hier aus ging es auf ſchönen Waldwegen den Katzenbuckel
qzärts nach Wald=Katzenbach und weiter über Ober=Dielbach und den
Aer Poſt nach der wildromantiſchen Wolfsſchlucht. Durch den die
14 Woch= niedergegangenen Regen ſürzten gewaltige Waſſermaſſen
n roßem Getöſe durch die Schlucht er erhöhten noch die Wildheit und
Nurntik. An der idhlliſch am Bergeshang gelegenen Burg
Zwingen=
ln vorbei gelangten wir zur Mittagszeit nach Zwuingenberg a. Neckar.
hravurde im Gaſthaus zum Schiff Mittagsraſt gehalten, und nachdem
c irnſeren Hunger geſtillt hatten, vertrieben wir uns am Strande des
Ners durch allerlei Kurzwäl die Zeit bis zum Weitermarſch. Um
MUhr ſetzten wir dann auf das andere Ufer über und marſchierten
Reckarrandweg entlang bis nach Ebebach. Hier wurden bis zum
btiera des Zuges noch einige gemütliche Stunden vonbracht und auch
Führers, unſeres Turnbruders Eitenmüller, gedacht, der dieſe
Wan=
ſu g vortrefflich vorbereitet und durchgeführt hat. Eine fröhliche
ſchiffahrt brachte uns dann wieder nach Hauſe und wir trennten uns
m iem Bewußtſein, wieder einen ſchönen Sonntag dank des herrlichen
anverwetters — es regnete nämlich den ganzen Tag nicht — in der
ſte chen Natur verbracht zu haben.
— Alt=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
enstag nachmittag 3 Uhr Führung durch die Ausſtellung „Alte Kunſt
Mittelrhein”. Zuſammenkunft pünktlich um 343 Uhr am Eingang
m Landesmuſeum.
— Petrusgemeinde. Auch den diesjährigen Evangeliſchen
Jugend=
urgg in Heſſen feiern die Jugiadbünde würdig. Wer in den letzten
pren bei dieſen Veranſtaltungen zugegen war, wird ſich mit Freuden
dn erinnern. Geteilte Freude iſt doppelte Freude; es ſind deshalb
Semeindeglieder aufs herzlichſte zu den nachſtehend aufgeführten
Vorſtaltungen eingeladen: „Samstag, den 27. Auguſt, nachmittags
Uh-, im Gemeindehaus, Eichzvieſenſtraße 8. Eröffnung einer
Ausſtel=
won Jugendarbeiten; nachmittags 3 Uhr auf der Spielwieſe am
Menfalltor ſportliche Wettkämpfe; abends 8½ Uhr in der Beſſunger
licht. Feier des heiligen Abendmahls für die geſamte konfirmierte
erd. — Sonntag, den 28. Auguſt, vormittags 10. Uhr,
Feſtgottes=
hiſ. Prediger: Pfarrer Kornmann aus Frankfurt a. M. Mitwirkung
K2uigend bei der Liturgie. Hier ſei beſonders auf den zum Eingang
ſtürf Chören vorzutragenden Kanon „Singet dem Herrn” hingewie=
Mach dem Gottesdienſt iſt die Ausſtellung von Jugendarbeiten bis
uhr geöffnet. Nachmittags ½2 Uhr an der Beſſunger Kirche
ge=
mummer Abmarſch zur Spielwieſe am Böllenfalltor, dortſelbſt Volks=
Gte, Reigen, Singen, Ehrung der Sieger aus den ſportlichen
Wett=
huen uſw. Abends pünktlich 8½ Uhr im Gemeindehaus, Eichwieſen=
(6 8, Aufführung des Spieles „Der verlorene Sohn” von Burkard
Ad.s. Es iſt das erſte bedeutende deutſche Drama und eines der
ſten des 16. Jahrhunderts. Da mit einer hohen Beſucherzahl gerechnet
ſdem kann, iſt es ratſam, die numerierten Eintrittskarten möglichſt
z itig zu löſen. Dieſelben ſind zu 0.50 Mk. bei den Mitgliedern der
e dbinde, bei Herrn Kirchendiener Kropp. Eichwieſenſtraße 8, in der
dimhandlung K. F. Bender, Beſſunger Straße, und an der Abend=
Ferhältlich.
— Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze der Familie,
Landes=
bund Heſſen. Näclſten Sonntag, den 28. d. Mt., findet zu
Gerns=
im a. Rh. im Saale des „Darmſtädter Hof” eine
Landesver=
ſſdskonferenz ſtatt, zu der alle Mitglieder Zutritt haben. Im
ſcluß daran iſt eine öffentliche Verſammlung anberaumt, in der
7 Porträge gehalten werden ſollen. Es werden ſprechen: 1. Herr
ler=Köln, Mitglied des Zentralvorſtandes, über die zukünftigen Auf=
Küu. des Bundes; 2. Herr Bürgermeiſter Dr. Lüdecke=Groß=Gerau
ſe Die Frage: Unter welchen Vorausſetzungen hat die Kinderreichen=
Bwung eine erfolgreiche Zukunft?; 3. Herr Wolf=Gernsheit über
axiſationsfragen in der Kinderreichen=Bewegung. — Nicht nur alle
Verxreichen Leute, ſondern alle, die ein lebendiges Intereſſe haben an
zrukunft unſeres Volkes und Vaterlandes, insbeſondere auch
Ge=
uße= und Staatsbehörden, ſind zu der öffentlichen Verſammlung
hlih eingeladen.
0 Polizeiverordnung. Verbot des Verbrennens von
ig, Kartoffelkraut und verdorrtem unkraut
v e das Drachenſteigenlaſſens in der umgebung
Böflugplatzes in Darmſtadt. Das Verbrennen von Reiſig,
41Ffelkraut oder verdorrtem Unkraut iſt innerhalb der im Norden
(y die Roßdörferſtraße, im Weſten durch die Nieder=Ramſtädterſtraße.
1eiden durch den Böllenfalltorweg, im Oſten durch den
Schnampel=
begreuzten Fläche nur mit vorheriger Erlaubnis des Polizeiamtes
Enſſtadt (Polizeiflugwache) geſtattet. Das Drachenſteigenlaſſen
inner=
b ſoi ſes Gebietes iſt verboten. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende
künnmungen werden mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft bis
14. Tagen beſtraft.
Darmſtädter Flieger in Holland.
Der holländiſche Verein für Luftfahrt in Vaals, beabſichtigte, am
vergangmen Sonntag daſelbſt einen Großflugtag ſtattfinden zu laſſen.
Zu dieſer Veranſtaltung hatte der Verein außer einigen Aachener und
München=Gladbacher Piloten, Herrn Dimpfel als Zahnakrobaten,
ſo=
wie Herrn und Frau Langer als Fallſchirm=Piloten gewonnen. Als
Vertreter der holländiſchen Regierung war Herr Oberlt. Koenen von
der Fliegerabteilung in Soeſterberg erſchienen. Leider mußto die von
dem Vereinsvorſitzenden, Herrn Stubach, mit vielen Opfern aufgezogene
Veranſtaltung infolge ſchlechten Wetters, auf den 28. Auguſt verlegt
werden. Auch zu dieſer Veranſtaltung bleiben die obengenannten
Pi=
loten der Heſſenflieger verpflichtet. Wünſchen wir ihnen das nächſte
Mal beſſeres Wetter.
Zur Hindenburg=Spende..
Deutſche! Erfüllt Eure Pflicht, liebt Euer
Vater=
land wie unſer treuer Hindenburg!
Geheimrat Duisberg
13102)
— Die Citroen=Automobil=A.=G., Köln=Pool hatte durch ihren
hieſigen Vertreter zur Beſichtigung einer größeren Autokarawaue
ein=
gelladen, die von geſtern mittag 12 Uhr ab auf dem Theaterplatz
Auf=
ſtellung genommen hatte. Die Kolonne, die aus etwa 22 Wagen,
offe=
nen und geſchloſſenen Perſonenwagen verſchiedener Größe, mehreren
Lieferwagen, einem kleinen Omnibus und einem Sanltätsauto beſtand,
iſt auf einer Raiſe durch Deutſchland begriffen und hatte bis zu ihrem
Eintreffen in unſerer Stadt zirka 60 000 Kilometer zurückgelegt. Die
Weiterfahrt erfolgte geſtern nachmittag in Richtung Wiesbaden. Wie
uns von dem Kolonnenſühren mitgeteilt wurde, ſoll in Wiesbaden eine
Vervollſtändigung der Wagenzahl ſtattfinden, drei Kolonnen von ja 24
Wagen ſollen eine weitere Propagandafahrt nach Norddeutſchland,
Schleſien und Oſtpreußen unternehmen. Sowohl mittags während des
Platzkonzerts der Städtiſchen Kapelle, als auch während des ganzen
Tages, wurden die Wagen von einer großen Menge beſichtigt.
Intereſ=
ſenten wurden die Wagen bereitwilligſt gezeigt und erklärt und auf
Wunſch Probefahrten vorgeführt.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künſtler oder fünſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Crwähnung:
geſchſeht, behält ſich die Redaktion ihr Urtel vor
— Reſidenztheater am Weißen Turm. „Die Frau
in Gold‟. Ein guter Film, ein kluger Film! Einer von denen, die
Freude machen: Freude an der geleiſteten Arbeit in jeder Beziehung.
Angefangen von dem angenehmen Chamois=Farbton der Photos, den
glänzenden Nachtaufnahmen bis zu den Großbildern der Heldin, die
ſchlicht und tief empfunden Frauenſchickſal im gereiften Antlitz der Lotte
Neumann aufdeckten. All das iſt eingeſpannt in einen echt filmiſchen
Nahmen, der bis in die kleinſten Einzelheiten pirtuos belebt iſt. Lotte
Neumanns Märchenblondheit, der Madonnenblick ihrer verträumten
Augen und der Charme ihres Lächelns wirkt noch immer wie damals.
Hier kann ſie in der Rolle einer Operettendiva dieſe wertvollen Vorzüge
zu guter Geltung bringen. Sehr hübſch das ſcharf geſchnittene Profil
Suzanne Pierſons, der Gegenſpielerin Lotte Neumanns.
— Union=Theater. Buſter Keaton. Joſeph F. Keaton,
„der Mann mit dem unbeweglichen Geſicht”, wurde am 4. November
1895 in Pickway, Kanſas, geboren, wo ſeine Eltern ſich auf einer
Tour=
nie befanden. Keatons Eltern arbeiteten damals zuſammen mit
Hou=
dini, dem berühmten Zauberer, der auch den Namen „Buſter” prägte.
Buſter bedeutet ſo viel, wie „harter Schädel”. Houdini war einmal
dabei, wie der kleine Keaton die Treppe hinunterſtürzte, ohne ſich weh
zu tun, worauf er ihm den Namen gab, der ihm ewig anhaften ſollte,
Auch im Film ſpielte er den Dummkopf, der alles mit ſich geſchehen
ließ, als Partner des mehr beweglichen „Fatty‟. Sein Name fing gerade
an bekannt zu wenden, als er zum Militär einrücken mußte. Er wurde
im Felde ſchwen verletzt und verlor für einige Zeit die Sprache. Im
Hoſpital wurde er von dem großen Joſeph M. Schenck, dem heutigen
Präſidenten der United Artiſts, beſucht, der ihn für ſich engagierte. Nach
einer mehriehrigen Arbeit für Firſt National, wurde er aufgenommen
in die United Artiſts, wo er jetzt als ſelbſtändiger Produzent ſeinen
erſten Großfilm „Der General” beendet hat.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ansſchletlich ais Hinwelſe auf Anzeigen m beirachten.
in leinem Falle irgendwie all Beſbrechung oder Kritſt.
Verein ehem. Jäger zu Pferd Nr. 3, Darmſtadt und
Umgebung. Am Sonntag, den 28. Auguſt. findet eine
Mitgliederver=
ſammlung ſtatt im Vereinslokal, Waldſtr. Nr. 23.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redakilon keinerſel
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem
Umfang=
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden. Uönnen nicht
zurückge ſandt, die Ablebnung nſcht begründet werden.
— Die zwar unregelmäßigen, aber immerhin ſtattfindenden
Kon=
zerte des Städt. Orcheſters auf abwechſelnd verſchiedenen Plätzen der
Stadt, finden, nachdem wir der ſo liebgewordenen Militärmuſikkapellen
verluſtig geworden ſind, von ſeiten des Darmſtädter Publikums,
insbe=
ſondere derjenigen Kreiſe, die ſich das Eintrittsgeld für Konzerte nicht
leiſten können, Freude und Anerkennung. Leider haftet den Konzertea
aber ein Fehler an, und zwar der, daß ſie in Stunden ſtattfinden, die
den meiſten Liebhabern es unmöglich machen, ihnen beizuwohnen,
näm=
lich in der Zeit von 12 bis 1 Uhr, in welcher Stunde das Mittageſſen
eingenommen wird. Es ergeht daher der Wunſch und die Bitte an die
kompetente Stelle, die Konzerte auf eine Nachmittagsſtunde, etwa von
Viele Konzertbeſucher.
4 bis 5 Uhr, zu verlegen.
— Auf der ſüdöſtlichen Ecke des Merckplatzes, nahe beim Anfang der
Darmſtraße, ragen einige Felſen ziemlich weit aus dem Boden hervor,
an denen Paſſanten leicht ſtraucheln können. Am Tage kann man
leicht ausweichen, anders aber iſts in der Nacht, wo dieſer Teil des
Platzes nur ſchwach erleuchtet iſt. „Möge dieſer Hinweis die
ein=
ſchlägige Stelle zur Abſtellung des erwähnten Uebelſtandes veran=
C.
laſſen.
Rg
Tagung des Deutſchen Forſivereins.
In der geſtrigen Vollverſammlung im Palmengarten ſtand ein
Thema zur Beratung, das vom forſtwirtſchaftlichen Standpunkte von
überragender Bedeutung iſt. Es ſprachen der erſte Vorſitzende des
Deutſchen Forſtvereins, Miniſterialrat Dr. Wappes=München,
Univerſi=
tätsprofeſſor Dr. Vanſelow=Gießin und Univerſitätsprofeſſor Freiherr
von Tubeuf=München über „Die allgemeine Bedeutung und waldbauliche
Behandlung der Wehmouthskiefer”. Dr. Wappes erklärte, daß man
die Weymouthskiefer bereits ſeit dem Jahre 1705 in Deutſchland kenne.
Ihr Anbau habe jedoch erſt in den letzten Jahrzehnten des 18.
Jahr=
hunderts ſtattgefunden. Erweiterte Voawendung habe ſie etwa um 1880
afunden, nachdem ihr waldbaulicher Wert erkannt war. Insgeſamt ſind
gegenwärtig in Deutſchland etwa 5000 Hektar damit bepflanzt. Ihre
größte Verbreitung habe ſie in Heſſen, der Pfalz. Unterfranken und den
preußiſchen Negierungsbezirken Kaſſel, Lüneburg. Münſter und
Bres=
lau. Leider ſei in dielen Diſtrikten unter den
Weymouthskieferbeſtän=
den der ſogen. Blaſenroſt geradezu verheerend aufgetreten. Der
Be=
richteſtatter iſt der Auffaſſung, daß in den auf weiten Gebieten
holz=
artenarmen Wald ſtandörtlich geeignete Ausländer nach ſorgfältiger
Prüfung ihrer Anſprüche, Leiſtungen und Gefahren eingebracht werden
ſellten.
Dr. Vanſelow=Gießen betonte, daß die Weymouthskiefer für die
meiſten Gebiete Deutſchlands anbaufähig ſei. Der Baum brauche einen
friſchen bis feuchten Boden. Er ſei eine Halbſchattholzart und habe das
Bedürfnis, nach einem großen Wuchsraum: dabei ſei er abſolut
froſt=
hart. Nahezu unübertroffen ſei die Maſſenproduktion. Der Baum
befruchte ſich ſehr bald, oft und reichlich und verjünge ſich leicht
natür=
lich. Gegen Trockenheit ſei er empfindlich. Die günſtigen Eigemſchaften
der Weymouthskiefer würden jedoch abgeſchwächt durch ihre Anfälligkeit
gegen Paraſiten, wie Blaſenroſt und Honigpilz. In Mitteleuropa z. B,
verurſache der Blaſenroſt den Tod des Baumes vor ſeiner Hiebreife.
Die Wertleiſtung gründe ſich neben Maſſenleiſtung auf den guten
Ge=
brauchswert. Die Raſchwüchſigkeit und Schattenfeſtigkeit mache ſie
ge=
eignet zur ungleichaltrigen Miſchung als Fiüllholz zum Ausbeſſern
lückenhafter Kulturen und als Treibholz. Alles in allem ſei die
Erfor=
ſchung der Bedeutung und waldbaulichen Behandlung der
Weymouths=
kiefer noch nicht tief genug eingedrungen, um ſchon jetzt ein
abſchließen=
des Urteil gewinnen zu können. Das Problem ſei aber ſo wichtig, daß
es auch weiter mit größter Aufmerkſamkeit verfolgt werden müßte.
Im Anſchluß fand eine ſehr rege Ausſprache ſtatt, an der ſich u. a.
Stadtforſtmeiſter Dr. Jacobi= Frankfurt a. M., Oberforſtmeiſter Dr.
Jentſch und Prof. Dr. Münch=Erlangen beteiligten. Einem Antrage
Dr. Jentſch auf Einſetzung eines Ausſchuſſes, der für die ausländiſchen
Holzarten paſſende deutſche Namen ſuchen und finden ſolle, wurde
zu=
geſtimmt.
Am Nachmittag wurden wieder praktiſche Verſuche im Stadtwald
vorgenommen, und abends waren dia Tagungsteilnehmer Gäſte des
Magiſtrats im Stadion. Die nächſtjährige Tagung ſoll in Dvesden
ſtatt=
finden. In den nächſten Tagen wird eine Reihe von Exkurſionen in die
Umgegend unternommen.
Zu unſerem Bericht vom 23. d. M. iſt hinzuzufügen, daß im
Frank=
furter Stadtwalde vor den Probeflügen zur Schädlingsbekämpfung eine
Anzahl forſtlicher Geräte praktiſch vorgeführt wurden. Allgemeines
Intereſſe ſeitens der nach Hunderten zählenden Fachvertreter fanden
hier=
bei auch die von den heſſiſchen Förſtern Standal aus Darmſtadt
und Büttner aus Eifa erfundenen und durch dieſelben perſönlich
vorgeführten Baumrodemaſchinen. Neben ihrer einfachen und
prak=
tiſchen Konſtruktion und großen Leiſtungsfähigkeit haben dieſe
Maſchi=
nen noch die großen Vorzüge der Gefahrloſigkeit für die Arbeiter im
Holzhauereibetriebe.
— Städtiſches Orcheſter. Das dieswöchentliche Donnerstagskonzert
bringt ein auserleſenes Programm, u. a. Duverture „Iphigenie”,
Fan=
taſie „Mephiſtopheles”, Walzer „Freut euch des Lebens”, Intermezo
und Barcarole aus „Hoffmanns Erzählungen” Leonorem=Duverture
Nr. 3, Fantaſie „Mignon”, Bocgaceio=Walzer. Cſardas aus der Oper
Der Geiſt des Wojewoden”. Um die Regelmäßigkeit der
Donnerstags=
konzerte des Städtiſchen Orcheſters durchzuſühren, finden dieſelben auf
alle Fälle ſtatt, bei gutem Wetter im Garten, bei ſchlechtem Wetter im
Saale. Zehnerkartem haben Gültigkeit.
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einfchl.
Deutſch=Auſtral=, Kosmos= und Hugo Stinnes=Linien). Ohne
Verbind=
lichkeit. Aenderungen vorbekalten — Nach New York: D.
Ham=
burg ab Hamburg am 25. 8.; ab Cuxhaven am 26. 8.; D. Reliance ab
Hamburg am 29. 8., ab Cuxhaven am 30. 8.; D. Weſtphalia ab Hamburg
am 31. 8. D. Albent Ballin ab Hamburg am 8 9= ab Cuxhaven am 9.
9.: D. Reſolute ab Hamburg am 12. 9. ab Cuxhaven am 13. 9.: D.
Thuringig ab Hamburg am 14. 9. D. New York ab Hamburg am 15.
9., ab Cuxhaven am 16. 9., D. Deutſchland ab Hamburg am 2. 9., ab
Cuxhaven am 23. 9. — Nach Philadelphia, Baltimore,
Norfolk: D. Lübeck am 2. 9., D. Liel am 16. 9., D. Iſerlohn am
30. 9. — Nach der Weſtküſte Nordamerika: MS. Oſiris am
27. 8. — Nach Weſtindien=Weſtküſte Zentralamerika:
D. Teutonia am V. 8., MS. Thereſe Horn am 3. 9. D. Adalia am
10. 9., D. Sachſenwald am 17. 9. MS. Waldtraut Horn am 17. 9.,
D. Galicia am 24. 9. MS. Conſul Horn am 1. 10. — Nach Porto
Nico, Jamaica, San Domingo und Santiago de Cuba=
D. Danzig am 30 8., D. Heinz Horn am 13. 9., D. Grunewald am 27.
— Nach Cuba: D. Mesico am 15. 9., D. Artemiſia am 15. 10.,
D. Cuba am 15. 11. — Nach Mexiko: D. Schleswig=Holſtein am
1. 9., MS. Nio Panueo am 13. 9. D. Seſoſtris am 24. 9., ein Dampfer
am 6. 10. — Nach der Oſtküſte Südamerika: D. Bahzern
am 24. 8., D. Wasgenwald am N. 8., D. Steigerwald am 31. 8. D.
General Belgrano am 7. 9., D. Paraguay am 10. 9., D. Sebara am
14. 9., D. Antiochia am 17. 9., D. Württemberg am 21. 9., D.
Nieder=
wald am 24 9. — Nach der Weſtküſte Südamerika: D.
Po=
ſeidon am . 8., D. Heluan am 31. 8., D. Kellerwald am 21. 9., D. Cark
Legien am 24. 9. D. Negada am 1. 10., D. Amgſis am 8. 10. — Nach
Niedarländiſch=Indien: MS. Rendsburg am 31. 8., D.
Kar=
nak am 28. 9., MS. Duisburg am 2. 10. — Nach Auſtralient
D. Dortmund am 31. 8., MS. Magdeburg am 1. 10. — Nach
Oſt=
aſien: D Sachſen am 7 8., MS. Rheinland am 3. 9., D. Preußen
am 10. 9. D. Tirpitz am 17. 9., MS. Ramſes am 24. 9. D. Oliva am
1. 10., MS. Ermland am 8. 10. MS. Friesland am 15. 10. — Nach
Afrika: D. Tangenika am 3. 9. D. Livadia am 15. 9. —
Ham=
burg=Rhein=Linie: Wöchentlich ein Dampfer. — Mitgeteilt
urch die Vertretung der Hamburg=Amerika=Linie, Bankgeſchäft Friedr.
Zaun, Darmſtadt, Luiſenplatz 1.
Tageslalender für Donnerstag, den B. Auguſt 197.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 8 Uhr: „Gräfin Mariza.” — Orpheum: Geſchloſſen.
— Landesmuſeum, von 10—19 Uhr: Ausſtellung „Alte
Kunſt”. — Mathildenhöhe, von 10—19 Uhr: Ausſtellung
„Neue Kunſt” — Konzerte: Schloßkaffee, Hotel=Reſt. Schmitz,
Café Rheingold, Hotel Waldſchlößchen, Saalbaugarten. — Heſſ.
Eiſenbahn=A.=G., Luiſenſtraße 16, abends 8 Uhr: Vortrag
von Frau Dr. Jacob über „Die Elektrizität im Haushalt”. —
Kino=
vorſtelluggen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
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(13114
Buchdaht
Darmstadt, Markt 1 Mainz, Flachsmarktstr. 24
Seite 6
Donnerstag, den 25. Auguſt 1927
Nummer 235
Starkenburg.
H. Eberſtadt, 24. Aug. Wanderung. Der Turnverein
Eber=
ſtadt 1876 e. V. veranſtaltet am kommenden Sonntag, 28. Auguſt, ſeine
9. Wanderung. Sie führt über Hetzbach, Beerfelden, Gras=Ellenbach
und Affolterbach nach Waldmichelbach. Abfahrt 6.25 mit der elektriſchen
Bahn, 7.17 Darmſtadt=Hauptbahnhof mit Sonntagskarte 2.80 Mk.,
Ju=
gendliche 1,90 Mk. — Arbeitsjubiläum. Der im hieſigen
Gas=
werk beſchäftigte Heizer Bär feiert am 25. Auguſt ſein 25jähriges
Ar=
beitsfubiläum. Vor ſeinem Eintritt im Gaswerk war er 25 Jahre bei
der Firma Merck tätig.
* Eberſtadt, 23. Aug. Nachkirchweihe. Die Nachkirchweihe
ſtand hinter der eigentlichen Kirchweihe nicht zurück. Das Wetter war
ſogar noch einigermaßen günſtiger als an der Hauptkirchweihe. Die
Tanzſäle waren unterſchiedlich gut beſucht. Der Fremdenzuſtrom
be=
wegte ſich auf der üblichen Höhe.
* Eberſtadt, 24. Aug. Ueberfahren und ſchwer verletzt.
Eine Pflegerin der hieſigen Anſtalt kam mit ihrem Fahrrad unter die
Näder eines Laſtwagens der Güterbeſtätterei. Das Mädchen, das aus
Dornheim bei Groß=Gerau ſtammt, wurde ſo ſchwer verletzt, daß es
per Auto in das Darmſtädter Krankenhaus übergeführt werden mußte.
* Pfungſtadt, 24. Aug. Die Prämiierungsergebniſſe
bes Zuchtviehmarktes. Bei der Prämiierung des
Zuchtvieh=
marktes in Pfungſtadt fielen die erſten Preiſe an: für Bullen: Adam
Crößmann 8., Ludwig Bär 4. und Ludwig Wenz 6. in Pfungſtadt; für
weibliches Rindvieh (Kühe mit mehr als zwei Kälbern) an Ludwig Bär,
Pfungſtadt, Friedrich Hebermehl 3., Crumſtadt; für Kühe bis zu zwei
Kälbern: Adam Schäfer 7. und Georg Gunkel 3., Pfungſtadt; für
Rin=
der: Friedrich Gengnagel 3. und Valentin Funk 10. in Crumſtadt; für
Sammlungen: 19=Preis und 1b=Preis Rinderzuchtverein Pfungſtadt;
für Ziegenböcke und Ziegenbocklämmer: Georg Fleck, Arheilgen und
Georg Klöppinger, Pfungſtadt; für Ziegem (drei= und mehrjährig);
Johann Seeger 2. und Adam Sinner 2. von Pfungſtadt; für
zweijäh=
rige Ziegen: Wilhelm Schäfer 4., Wolfskehlen, und Ludwig Fey 2.,
Pfungſtadt; für einjährige Ziegen: Adam Grund 2., Pfungſtadt; für
Sammlungen: 1. Preis Pfungſtadt, 2. Preis Hahn, 3. Preis Erfelden;
für Ziegenlämmer: Philipp Nädge, Ludwig Kramer, Pfungſtadt,
Chri=
ſtian Herpel, Bickenbach; für Eber und Sauen wurden nur 2. und 3.
Preiſe verteilt. — Landwirtſchaftliche Bezugs= und
Ab=
ſatzgenoſſenſchaft. Die Landwirtſchaftliche Bezugs= und
Abſatz=
genoſſenſchaft Pfungſtadt hält am kommenden Sonntag nachmittag bei
Valentin Koch eine Generalverſammlung ab. Die Tagesordnung wird
in der Verſammlung bekanntgegeben. —
Frühobſtverſteige=
rung. Am Donnerstag dieſer Woche werden in Pfungſtadt die
Früh=
äpfel von den Bäumen am Modaubach an der Bornmühle, die
Früh=
birnen am Hintergraben und die Frühäpfel, =birnem und =zwetſchen in
der Kläranlage und am Modaubach verſteigert.
* Lichtenberg i. Odw., 24. Aug. Bannerweihe. Sonntag, den
28. Auguſt, nachmittags 2 Uhr beginnend, findet im Schloßhofe zu
Lich=
tenberg die Bannerweihe der Geſangsabteilung „Eintracht” des
Oden=
waldklubs, Ortsgruppe Lichtenberg, ſtatt. Abends Ball im Kaiſerſaal
des Schloſſes.
* Groß=Umſtadt, 24. Aug. Mit Rückſicht auf die im September
ds. Js. in Darmſtadt ſtattfindende landwirtſchaftliche Landesausſtellung
findet der in landwirtſchaftlichen Kreiſen bekannte und ſtets gut
be=
fahrene Groß=Umſtädter Zuchtviehmarkt nicht im
Sep=
tember, ſondern ſchon am 30. Auguſt ſtatt. Mit dem Markte iſt
eine Prämiierung verbunden, auch werden durch die amtliche
Körkommiſſion unentgeltlich Körungen vorgenommen. Für die
Prä=
miierung ſind anſehnliche Preiſe vorgeſehen. Der Markt beginnt
vor=
mittags 9 Uhr, der Auftrieb zwiſchem 8 und 9 Uhr. Es können
aufge=
trieben werden: Bullen, Kühe, Rinder, Schweine und Ziegen. Händler
ſind zu dem Markte nicht zugelaſſen. Da der Markt ſeither immer von
nur erſtklaſſigem Zuchtmaterial befahren war, iſt auch für dieſes Jahr
zu erwarten, daß ſich für Käufer, inſonderheit für Gemeinden gute
Ge=
legenheit bietet, ihren Bedarf an Zuchtmaterial zu dechen. Ferner ſoll
nicht unerwähnt bleiben, daß die Gemeinde Groß=Umſtadt ſelbſt durch
direkte Einfuhr aus der Schweiz mit ihrer Faſelhaltung auf der Höhe
iſt, was auch die ihr auf entſprechend größerem Ausſtellungen
zuerkann=
ten Auszeichnungen bezeugen. Anmeldungen zum Auftrieb von Vieh
ſind bis Samstag, den 27. Auguſt 1927, an die Bürgermeiſterei Groß=
Umſtadt zu tätigem. Gleichzeitig iſt bei dem Markte eine Ausſtellung
landw. Maſchinen und Geräte von Groß=Umſtädter Geſchäftsleuten
vorgeſehen.
r. Babeuhauſen, B. Aug. Die bevorſtehende
Ferngas=
berſorgung. Neben der Waſſerleitungsfrage, deren Löfung von
vie=
len Haushaltungen mit Ungeduld erſehnt wird, die aber immer noch
ihren Dornröschenſchlaf ſchlummert, bewegt noch viele Gemüter das
Werden oder Nichtwerden der Ferngasverſorgung. Bekanntlich fand
Mitte Juli im Kreisamtsgebäude Dieburg in Anweſenheit des Herrn
Provinzialdirektors Kranzbühler eine Beſprechung unter dem Vorſitz
des Herrn Regierungsrats Walter mit den Gemeindevertretern des
nördlichen Kreisbezirks Dieburg ſtatt. Eine rege Ausſprache beſchäftigte
ſich mit der Frage des Anſchluſſes an die Ferngasverſorgung. Die
Ge=
meinnützige kommunale Ferngasverforgungsgeſellſchaft wurde von der
Provinz Starkenburg und der Stadt Darmſtadt ins Leben gerufen als
ein gemeinwirtſchaftliches Unternehmen, deſſen vornehmſtes Ziel es iſt,
gemeinnützig zu wirken, die Wohlfahrt und die materiellen Intereſſen
der Gasverbraucher zu fördern. Der Kreisausſchuß Dieburg hatte ſich
ſchon mit der Gasfrage beſchäftigt und eine Beteiligung des Kreiſes
be=
ſchloſſen. Auch die hieſige Stadtverwaltung hat einſtimmig dem
Pro=
jekt zugeſtimmt. Ob es jedoch zur Ausführung kommt, hängt von einer
Kette weſentlicher Umſtände ab, die noch zu klären ſind. Wie bekannt
ſein dürfte, iſt die Kommunale Ferngasverſorgungsgeſellſchaft bereit,
die Fernleitungen auf eigene Koſten zu verlegem. Der Ausbau der
Orts=
netze verbleibt Sache der Gemeinden. Die Heag=Darmſtadt hat ſich nun
angeboten, die Ortsnetze auszubauen, fedoch mit dem Vorbehalt, daß ihr
der Gasvertrieb auch in den betreffenden Gemeinden übertragew würde.
Jede Gemeindeverwaltung wird gut daran tun, ſich mit dieſer rein
ge=
ſchäftlichen Frage genau zu beſchäftigen. Iſt es ratſam, noch einen
Zwi=
ſchenhändler aufzunehmen? Oder iſt es klug und finanziell richtig
ge=
handelt, den Ausbau des Ortsnetzes auf eigene Rechnung zu
überneh=
men, um dadurch den Gasvertrieb in öffentlicher Hand, zu behalten?
Der Gaspreis der Ferngasverſorgungsgeſellſchaft ſoll für die Gemeinden
ungefähr 10,5 Rpf. pro Kubikmeter betragen. Hinzu kämen nun noch die
Verzinſung und Tilgung der Ortsnetzanlage. Pro Kubikmeter müßte
alſo noch ein weitere Zuſchlag erhoben werden. Grundbedingung muß
für jede Gemeindeverwaltung ein billiger Gaspreis ſein, damit recht
viele Haushaltungen und Betriebe zum Anſchluß bereit ſind. Hier die
richtige Löſung zu finden, iſt auch Aufgabe der hieſigen Stadtverwaltung.
Vorerſt muß das Ergebnis der noch ſchwebendem Verhandlungen
abge=
wartet werden, das hoffentlich nicht zu lange auf ſich warten läßt.
* Mümling=Grumbach, 24. Aug. Hier fand das
Bezirksfugendturn=
feſt des 1. Bezirks des Odenwaldgaues der D. T. ſtatt. Am Denkmal
der Gefallenen war eine Feier, bei welcher der gefallenen hieſigen
Tur=
ner gedacht wurde. Der Fackelzug bewegte ſich dann nach dem Feſtplatze,
woſelbſt ſchöne turneriſche Vorführungen der Bezirkswerberiege gezeigt
wurden. Am Morgen des Hauptfeſttages war auf dem Feſtplatze ein
eifriges Wetturnen der jugendlichen Turner und Turnerinnen zu
beob=
achten. Nachmittags bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug nach dem
Feſt=
platze. Nach der Begrüßungsanſprache des Vereinsvorſitzenden Bingel
hielt Herr Gauvertreter Dr. Spalt=Spachbrüchen die Feſtrede.
Geſangs=
vorträge, Freiübungen und Schauturnem wechſelten dann noch
mit=
einander. ab.
* Michelſtabt, 24. Aug. Großer Kampftag im Stadion.
Der nächſte Sonntag ſteht im Zeichen großer Kämpfe innerhalb des
Stadions. Die bekannten Rieſenplakate mit dem Bild des Stadions
künden an, daß am B. Auguſt ein Länderkampf des Arbeiter=
Turn= und Sportbundes hier ſtattfinden wird, an dem ſich Heſſen,
Heſſen=Naſſau, Baden und die Pfalz mit ihren beſten
Mannſchaften beteiligen werden. Für alle Sportarten ſind Kämpfe
vor=
geſehen, außerdem ſollen Volkstänze und Maſſenchöre zum guten
Ge=
lingen des Tages beitragen.
Erbach, 24. Aug. Die andauernd naſſe Witterung behindert die
Ernte ſehr. Das Korn iſt noch nicht überall, beſonders in den
Höhen=
lagen nicht, geborgen. Trotz des vielen Regens wird hier eifrig
ge=
droſchen. Dies wäre aber nicht möglich, wenn die Stadtverwaltung
nicht weitſichtigerweiſe auf dem Eulbacher Marktgelände die Dreſchhalle
in dieſem Jahre erbaut häte. Während des Eulbacher Marktes waren
in der neuerbauten Dreſchhalle die Bierſtände untergebracht, und wird
den Marktbeſuchern daher noch in Erinerung ſein. Jetzt iſt dort eine
Dreſchmaſchien aufgeſtellt. Da die Halle ſehr geräumig iſt, können auch
Wagen mit Frucht zum Schutz gegen den Regen noch untergeſtellt
wer=
den, was ſehr angenehm und dankbar empfunden wird. Daher iſt das
Dreſchen jetzt hier nicht mehr von der Witterung abhängig, was einen
großen Fortſchritt bedeutet. — Vorgeſtern iſt wieder von ſeiten des
Kreisfürſorgeamtes ein Transport erholungsbedürftiger Kinder nach
Göhren auf Rügen in Marſch geſetzt worden.
— Hirſchhorn, 24. Aug. Waſſerſtand des Neckars au
B. Auguſt 1.17 Meter, am 24. Auguſt 1.
Ernteſchäden inſolge der Regenperiode.
Von beſonderer Seite wird uns geſchrieben:
Wiederholt ſind in der letzten Zeit in der Tagespreſſe kurze Berichte
erſchienen üben den vorzüglichen Stand der diesjährigen Ernte, ſowie
über dia über den Durchſchnitt hinausgehenden Druſchergebniſſe. Wie
ſteht es damit in der Wirklichkeit? Es darf wohl geſagt werden, daß
Ende Juli, Anfang Auguſt die Landwirte in Heſſen mit Ausnahme
der Unwettergeſchädigten berechtigte Hoffnung auf eine gute
Getreide=
ernie hegen durften. Allerdings iſt der Kreis der Unwettergeſchädigten
nicht ſo klein, wie gemeinhin angenommen wird. Die Verhältniſſe
haben ſich aber infolge der ſchon längere Zeit anhaltenden
Regen=
perioda für die Landwirte weſentlich ungünſtiger
ge=
ſtaltet! In den Weizenanbaugebieten ſteht heute nahezu die geſamte
Ernte noch auf dem Felde. Eine Fahrt durch dieſe Gebiete zeigt dem,
der ſich hierfür intereſſiert, daß insbeſondere beim Hafer ſchon ſtarker
Auswuchs vorhanden iſt, ſo daß man hier mit einer zirka 50
pro=
zentigen Ernteſchädigung rechnen muß. Wenn auch beim
Weizen der Schaden erfreulicherweiſe bis jetzt in dieſem Maße nicht
vor=
handen iſt, ſo hat doch durch den lang anhaltenden Regen die
Quali=
tät des Strohs, wie die der Körner nicht unerheblich
gelitten. Weizen und Hafer ſtellen aber in weiten Gebieten unſeres
Heſſenlandes 75—80 Prozent der Getreideanbaufläche dar. In dieſem
Gebieten iſt der Anbau von Gerſte und Roggen ſo gering, daß dieſe
zum Teil gut eingebrachten Getreidearten den Verluſt auch nicht
an=
nähernd ausgleichen können. Von einem begonnenen Ausdruſch kann
in dieſen Gebieten in nennenswertem Umfang nicht die Rede ſein. Auch
dort, wo ganz vereinzelt mit dem Ausdruſch begonnen werden konnte,
hat ſich herausgeſtellt, daß der Roſt, der ja im Vorjahre die
Weizen=
ernte erheblich beeinträchtigt hat, auch in dieſem Jahre weit mehr
Schaden verurſacht hat, als angenommen wurde. Die Lage der
Land=
wirte iſt aus all dieſen Gründen außerorbentlich ungünſtig, die
Stim=
nung verzweifelt.
Durch die feuchte Witterung in der Vegetationszeit und die jetzige
Regenperiode iſt der Druſch des Getreides um mindeſtens vier Wochen
gegenüber Normaljahren hinausgeſchoben worden. Wenn jetzt, was ſehr
zu wünſchen wäre, beſſere Witterung eintritt, dann muß immerhin mit
weiteren 14 Tagen gerechnet werden, bis das Getreide überhaupt
ver=
kaufsfähig iſt. Die Landwirte ſind infolgedeſſen nicht in der Lage, ihren
laufenden Geldverpflichtungen nachzukommen. Wo die Mittel
herge=
nommen werden ſollen, um die Steuern zu bezahlen, und die ſonſtigen
iffentlichen Ausgaben beſtreiten zu können, iſt unerklärlich. Bei weiter
anhaltender Näſſe iſt auch zu befürchten, daß die Hackfrucht —
insbeſon=
dere Kartoffelernte — infolge Faulen der Kartoffeln in Frage geſtellt
vird. Es wäre wünſchenswert, wenn bei der Berichterſtattung auf die
tatſächlichen Verhältniſſe Rückſicht genommen würde und nicht Zuſtände
geſchildert würden, die den Landwirten ſehr erwünſcht wären, die aber
leider heute der Wahrheit direkt entgegenſtehen.
i. Beerfelden, 24. Aug. Der älteſte Einwohner unſeres
Städtchens wurde geſtern in der Perſon des Schutzmanns Wilh.
Hof=
mann zu Grabe getragen. Ueber 88 Jahre war der Dahingegangene
alt, und im kommenden Jahre hätte er ſein 50jähriges Jubiläum als
Gemeindediener feiern können. Herr Oberpfarrer Colin malte ein
ge=
treues Vild des biederen, pflichttreuen Alten, der durch ſein joviales
Weſen beliebt war bei jung und alt. Die Sängerriege ſang ihrem
Mit=
glied, einem eifrigen Anhänger der einſtigen „Germania”, ſeinem
Wunſche entſprechend u. a. den Chor „Stumm ſchläft der Sänger”. In
dem Verſtorbenen iſt ein Stück lebender Beerfelder Ortschronik
dahin=
gegangen.
* Mörlenbach, 24. Aug. Erhängt in einer Schlinge. Die
11 Jahre alte Tochter des Adam Klein 3., hier, wurde am Abend in der
Halle des elterlichen Anweſens in einer Schlinge hängend tot
aufge=
funden. Man nimmt an, daß das Mädchen an einer Schlinge ſchaukelte,
dabei ausglitt und mit dem Kopfe in derſelben hängen blieb. —
Kin=
derballon. Auf dem Kellersberg fand ein Landwirt beim
Korn=
abmachen einen franzöſiſchen Kinderballon mit anhängendem Zettel, der
in Kolmar im Elſaß aufgeſtiegen war. Dieſer hatte alſo eine Luftreiſe
von etwa 200 Km. zurückgelegt. Da der Finder einen ſchönen Preis
er=
halten ſoll, wurde der Ballon an die Adreſſe geſandt, die auf dem
an=
hängenden Zettel in franzöſiſcher Sprache geſchrieben war.
* Lindenfels, 23. Aug. Kurbetrieb. Nachdem ſeit Anfang
Auguſt ſchönes Wetter den Kurbetrieb außerordentlich begünſtigte und
faſt alle Hotels und Penſionen gut=, ja zum Teil überſetzt waven, ebbte
nun der Fremdenzuſtrom allmählich ab. Die diesjährige Kurſaiſon, die
im Anfang recht „trübe” begann, hat ſich gegen Ende doch noch beſſer
ent=
wickelt, und ſchließt damit im Durchſchnitt doch nicht ſo ſchlecht ab als
man lange befürchtete.
* Von der Bergſtraße, 22. Aug. Große Sängertagung. Am
Samstag und Sonntag, den 3. und 4. September, tagt in Weinheim
der „Badiſche Sängerbund”. Am Samstag abend findet im neuerbauten
Saal des „Pfälzer Hofes” ein großes Feſtbankett ſtatt. Die
Haupt=
tagung iſt am Sonntag in der Gymnaſiumsturnhalle, mittags 1 Uhr,
darauf Feſteſſen im „Pfälzer Hof”, mittags 3 Uhr Aufſtellung des
großen Sängerfeſtzuges, anſchließend daran: Kundgebung auf das
deutſche Lied und die deutſche Heimat auf dem Marktplatz, abends
Burgenbeleuchtung. Man rechnet mit einem ſtarken Beſuch.
— Jugenheim a. d. B., 24. Aug. Nächſten Sonntag und Montag
wird in Jugenheim das Kirchweihfeſt gefeiert und dürfte in dieſen Tagen
wie alljährlich ein ſtarker Verkehr herrſchen. Für viele Ausflügler an
die Bergſtraße ſind an dieſem Tage Extragenüſſe geboten und dürfte
ſich an dieſen Tagen ein Ausflug in den bekannten Luftkurort ſehr
empfehlen.
* Heppenheim a. b. B., 24. Aug. Oeffentliche
Stadtver=
ordnetenſitzung. Unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters,
in Anweſenheit von zwei Beigeordneten und 18 Stadtverordneten, fand
geſtern eine öffentliche Sitzung der Stadtverordneten ſtatt. Beraten
wurde über folgendes: 1. Räumung des Niederwaſſerbettes der
Weſch=
nitz. Die Schlußarbeiten an der Räumung des Waſſerbettes der
Weſchnitz konnten im vergangenen Jahre nicht zu Ende geführt werden.
Die Arbeiten ſollen nun in dieſem Jahre bei niedrigem Waſſerſtande
vorgenommen werden. An den Räumungsarbeiten ſind die Gemeinden
Heppenheim, Lorſch, Groß= und Kleinhauſen beteiligt. Auf den Anteil
Heppenheims an den Geſamtkoſten ſoll ein Betrag von zirka 5000 Mark
entfallen. Es wird beſchloſſen, ſich an den Arbeiten zu beteiligen, wenn
die übrigen Gemeinden die Arbeiten gleichzeitig mit vornehmen. 2.
Vor=
anſchlag für Waldbewirtſchaftung für 1927 und 1928. Das Forſtamt
Heppenheim hat zu dem Voranſchlag für 1927 und 1938 der
Wald=
bewirtſchaftung und zu den Beſchlüſſen des Finanzausſchuſſes Stellung
genommen. Der Finanzausſchuß ſchlägt vor, die
Voranſchlagsüber=
ſchreitung mit 700 Mark zu genehmigen. Die Verſammelten treten dem
Beſchluß des Finanzausſchuſſes einſtimmig bei. 3. Feſtſetzung der
Bau=
fluchtlinie an der Darmſtädter Straße. Es wurde beſchloſſen, die
Bau=
fluchtlinie auf der Weſtſeite der Darmſtädter Straße neu feſtzuſetzen.
Nördlich des Dreireihenhauſes muß die Baufluchtlinie um 2,30 Meter
zurückverlegt werden, was die Verſammlung einſtimmig beſchließt.
4. Erhebung einer Wertzuwachsſteuer. Auf der Suche nach neuen
Steuerquellen iſt der Stadtvorſtand auf Anraten des Miniſteriums auf
die Erhebung einer Wertzuwachsſteuer gekommen. Nachdem nunmehr
die Muſterſatzungen ſeitens des Miniſteriums eingegangen ſind, wird
der Einführung dieſer Steuer in Heppenheim näher getreten. Es wird
einſtimmig beſchloſſen, in Heppenheim eine Wertzuwachsſteuer
einzu=
führen. Die Steuer tritt mit dem Tage der Veröffentlichung in Kraft.
Auf eine Anfrage des Stadtverordneten Ferger, ob die Stadt finanziell
an dem Dreireihenhaus beteiligt ſei, entwickelt ſich eine lebhafte
Aus=
ſprache. Durch dieſe Ausſprache wurde feſtgeſtellt, daß die Stadt zu
dieſen Häuſern keinerlei Zuſchuß gegeben und ſonſtige Verbindlichkeiten
übernommen hat. Damit war die Tagesordnung der öffentlichen
Sitzung erſchöpft. — Evangeliſche Gemeinde. Der
Kinder=
garten der evangeliſchen Gemeinde im Gemeindehaus wird am Montag,
den 3. Oktober, eröffnet werden können, da bis dahin alle Vorarbeiten
erledigt ſind. Er bietet Kleinkindern im Alter von 2—6 Jahren
tags=
üiber Aufenthalt unter ſachkundiger Aufſicht und Anleitung einer
ſtaat=
lich geprüften Kindergärtnerin. Am gleichen Tage wird auch das
evan=
geliſche Altersheim, in dem alleinſtehende alte Gemeindemitglieder
Aufnahme finden können, eröffnet werden. Anmeldungen zu beiden
woll man ſchriftlich oder mündlich an das Pfarramt Heppenheim
rich=
ten. — Beſitzwechſel. Das Anweſen des Herrn Dr. Löbelle in der
Darmſtädter Straße iſt in den Beſitz der Strickwarenweberei von
Ri=
chard Henke übergegangen.
— Gernsheim, 24. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
24. Auguſt 203 Meter.
WSN. Biſchofsheim, 24. Aug. Die geſtohlene Erbſchaft
Als hier geſtern der Nachlaß einer kürzlich verſtorbenen 75jährigen alten
Dame verteilt werden ſollte, mußten die Erben zu ihrem Schrecken
hören, daß in der Nacht vorher das ganze Bargeld geſtohlen worden
war. Wer die Diebe waren, konnte bisher noch nicht aufgeklärt werden.
Das verſchwundene Bargeld ſollte zur Errichtung eines Grabmals
nen.
Tarifabſchluß in der Rheinſchiffahrt.
Die Tarifverhandlungen in der Rheinſchiffahrt ſind zum
Abſchluß gelangt. Sie haben zu einem Tarifvertrag mit dem
Schiffsperſonal geführt, der eine Lohnerhöhung von 3 Mark für
den Matroſen vorſieht und bis zum 1. April 1929 gilt. Das
Lohnabkommen kann zum 30, April 1928 gekündigt werden.
* Offenbach, B3. Aug. Stadtverordneter Joſt (D.V. P.) legt mit
Unterſtützung der Fraktion „Vereinigte Bürgerliſte” der
Stadtverord=
netenverſammlung zum Reichsſchulgeſetzentwurf folgenden Antrag zur
Beſchlußfaſſung vor: „Der Reichsſchulgeſetzentwurf hat auch das Ziel, die
gemeinſamen Volksſchulen (Simultanſchulen) in den einzelnen
Län=
dern des Reiches nach einer gewiſſen Uebergangszeit aufzulöſen. Wir
fordern dagegen von der reichsgeſetzlichen Regelung des Schulweſens mit
allem Nackdruck die unbefriſtete Erhaltung und Sicherung der
Volkz=
ſchulen, die in einzelnen Ländern bereits beſtehen, nach Bekenntniſſen
nicht getrennt ſind und doch den Zuſammenhang mit dem Chriſtentum
wahren. Wir ſetzen uns ganz beſonders dafür ein und wollen Artikel
174 der Reichsverfaſſung ſo fortentwickelt haben, daß es in den Ländern
mit gemeinſamen Schulen auch nach Erlaß des Reichsſchulgeſetzes bei der
beſtehenden Rechtslage bleibt und ohne Zuſtimmung der betreffenden
Länder nichts geändert werden kann. Wir bitten beſonders diefenigen,
die den Segen der gemeinſamen Schule an ſich oder ihren Kindern
er=
fahren haben, ſich ſchützend vor dieſe bedrohte Schule zu ſtellen.” — Die
Demokraten und Sozialdemokraten haben ebenfalls Anträge eingebracht
in denen ſie Stellung zum Reichsſchulgeſetzentwurf nehmen.
Rheinheſſen.
m. Alzey, 23. Aug. Schwimmklub Neptun Alzey in
Sprendlingen. Sonntag nachmittag weilte die aktive
Mann=
ſchaft des Klubs in Sprendlingen (Rheinh.), um bei der Einweihung
des neuerbauten Schwimmbades tätig zu ſein und un
dem füngſten Kinde des Deutſchen Schwimmverbandes, dem
Schwimm=
verein Sprendlingen, mit einer großen Werbevorführung ſein
erſtes Auftreten zu ermöglichen. Außer den Vorführungen der verſchie
denſten Schwimmarten, Rettungs= und Staffelſchwimmen, Tauchen, wur
den noch Scherzſchwimmen aller Art gezeigt und vom Publikum reich=
Beifall gezollt.
a. Wörrſtadt, 24. Aug. Beſichtigung. Das Hagelwettergebiel
der Orte Wörrſtadt, Schornsheim, Udenheim, Ober= und Nieder=
Saul=
heim wurde in verfloſſener Woche auch von Herrn
Reichstagsabgeord=
neten Dr. David beſichtigt, der veranlaſſen will, daß auch die
Neicht=
regierung eine Unterſtützung der notleidenden Landwirte in die Wege
leitet.
Oberheſſen.
WSN. Friedberg, 24. Aug. Bauunfall. Durch einen
herab=
ſtürzenden Balken wurde ein Zimmermann aus Echzel bei den Arbeiten
am Theaterturm ſo unglücklich getroffen, daß er ſchwer verletzt ins
Bürgerhoſpital eingeliefert werden mußte. — „Pat und
Pata=
chon”. Unter dieſem glanzvollen Namen gabem zwei „Filmſchauſpieler”
in einem hieſigen Lichtſpieltheater eine Veranſtaltung. Die
Ankün=
digung wies beſonders auf das perſönliche Auftreten der weltberühmten
Künſtler hin. Der Polizei kam die Sache etwas ſonderbar vor, Ihre
Unterſuchung endete damit, daß die beiden „Filmſchauſpieler”, wegen
Schwindelei in Unterſuchungshaft gebracht wurden.
— Bad=Nauheim, 20. Aug. Die Ziffer der Beſucher aus dem
Aus=
lande, die vom 1. Januar bis 18. Auguſt ſich auf rund 5000 belief, ven
mehrt ſich immer noch durch neue Anmeldungen. In der letzten Zeit
ſind insbeſondere angekommen Gäſte aus Amerika, Holland, England.
Polen, Dänemark, Rumänien, Schweiz, Ungarn, Tſchechoſlowakei und
Portugal. Anfragen und Anmeldungen zeigen bereits, daß wieder
zahl=
reiche Geneſungſuchende und Erholungsbedürftige den nahenden
Spät=
ſommer und Herbſt der Ferienzeit, mit ihrer Beſucherfülle vorziehen.
Wer ſich in einem angenehmen Klima am Nachglanze des Sommers noh
lange zu erfreuen wünſcht und ſeine Kurpflichten möglichſt bequem
en=
füllen will, der wird es nicht bereuen, von der Sommertradition abge
wichen zu ſein. Dazu kommt in materieller Hinſicht der erfreuliche
Vor=
teil, daß die Kurabgabe ermäßigt wird. Sie beträgt
1. September 30 Mk., ab 15. September 20 Mk. und ab 1. Oktohe
15 Mk. An vielſeitigen Zerſtreuungen wird auch in der Spätſomme
und Herbſtkurzeit kein Mangel ſein.
WSN. Butzbach, 24. Aug. Schlimmer Ausgang eine
Kinderſpiels. Durch die Explofion einer Sprengkapſel wurde
dem benachbarten Dorfe Niederkleen ein 13 Jahre alter Schuljunge a
der rechten Hand, an der Bruſt und im Geſicht ſo ſchwer verletzt, daß
er dem Johanniterkrankenhaus in Nieder=Weiſel zugeführt werden
mußte. Der Junge ſpielte mit der Sprengkapſel, die von mehrenn
Buben aus dem Aufbewahrungsraum eines Steinbruchs entwende
worden war, am Herdfeuer, wobei das gefährliche Spielzeug im M
explodierte und das Unglück herbeiführte.
WSN. Beienheim (Wetterau), 24. Aug. 700 Hamſter erbene
tet. Die hieſige Gemeindekaſſe hatte in dieſem Jahre 30 Pfg. für jeden
eingelieferten Hamſter zur Verfügung geſtellt. Die Jugend veranſtaltele
daraufhin regelrechte Hamſterjagden und erbeutete insgeſamt 700 dieſer
gefräßigen Getreideräuber. Ein Junge brachte es auf 158, ein anderer
auf 12 Stück.
* Heuchelheim, 23. Aug. Unſer Dorf ſteht im Zeichendes
Fortſchritts. Im vorigen Jahre wurde die Tieferlegung des Bie
berbachbettes und die Höherlegung der Dorfſtraße ausgeführt und de
durch die alljährliche Hochwaſſergefahr unterbunden. Auch die Errich
tung einer Waſſerleitung hat der Gemeinderat beſchloſſen. Man ſieb
einen Wünſchelrutengänger kommen, der nach ergiebigen Waſſerquelen
ſuchen ſollte. Die Nachforſchungen hatten nicht den gewünſchten Erfolh=
Nunmehr iſt man auf eine Quelle am Walde geſtoßen, die jetzt geſeb
werden ſoll.
* Gießen, 20. Aug. Univerſitätsbauten. Der Staat oß.
zurzeit das ehemalige Militärlazarett in der Braugaſſe zu Zwechen 9
Landesuniverſität einrichten. Das bisherige Gebäude wird ſeit mehrm
Monaten umgebaut und durch einen Erweiterungsbau beträchtlich e
größert. Es ſollen darin untergebracht werden: das Forſtwiſſenſchee
liche Inſtitut, das Geologiſche Inſtitut und das Inſtitut für Agrituſg.
Chemie. Der Forſtwiſſenſchaft wird im weſentlichen der alte Bau
nen, es ſind zwei Hörſäle, Sammlungsräume, Uebungszimmer .
ſehen. Für die Zwecke der Agrikultur=Chemie dient im weſentlichn
untere Stockwerk des langgezogenen Erweiterungsbaues. Letzt
im inneren Ausbau begriffen. Nach der Nordanlage iſt ein einſtoh.
Anbau mit aufgeſetztem Glashaus zur Vervollſtändigung der agrichl.
chemiſchen Einrichtung angehängt worden. Hier befindet ſich auch. "
Hörſaal, ein Laboratorium, und im Hofe Stallungen für Verſuchziſ.
Dem Geologiſchen Inſtitut der Landesuniverſität bieten die Obergeſch
des Erweiterungsbaues die notwendigen Räume, die geologiſchen e gie
lungen ſind in den Speicherräumen des Hauptbaues untergebrachl.
günſtige Löſung der Raumfrage für obige drei Inſtitute wird im. ."
tereſſe der Entwicklung der Univerſität mit Freuden begrüßt.
* Gießen, 23. Aug. „Flughafen Gießen” ſteht in goldelle.
Lettern an dem ſtattlichen Gebäude, das ſich am ſüdlichen Rande
Flugplatzes erhebt und ſeiner baldigen Vollendung entgegenſiehl „
erſte feſtliche Veranſtaltung wurde bereits am Samstag in dem Neh
abgehalten, es war der Oberheſſiſche Automobilklub, welcher auf. Le
Flugplatz ein Geſchicklichkeitsfahren veranſtaltete. Die etwa 20 M.
lange Rollbahn (Startbahn) wird ebenfalls in einigen Tagen Dol.
det ſein.
Grünberg, 22. Aug. In der Gemeinderatsſitzung i.
der Bürgermeiſter mit, daß die Geländebeſitzer in der Au aus Ii.”
ziellen Gründen die Durchführung einer Entwäſſerung mit Hille.
Meliorationsdarlehen ablehnen. Hieran ſchließt ſich eine längere .
ſprache (Feldbereinigung, Entwäſſerung uſw.), die damit endet, d0h.
Bfürgermeiſter erſt das Kulturamt Gießen über dieſe Angelegenhei."
—
und dann evtl durch die Stadt die Entwäſſerung angebahnt wi.
Da die Badeeinrichtung in der Oberrealſchule nach dem Voranſol
11—12000 Mk. koſten ſoll, ſollen, bevor ein endgültiger Beſchluß Gel
wird, erſt Einrichtungen ähnlicher Art in Nachbargemeinden beche.
werden. — Weiterhin wurde die Verteilung der Koſten bei Bezuhl...
Waſſerleitungen im Sinne des Miniſteriums geregelt, ſowie die Pie
betr. Beſchaffung eines Betſaale3, Bürgermeiſterwohnung und Ait
ſtädtiſche Angelegenheiten erörtert. — Auf dem Baſaltwerk9.
kopf bei Grünberg iſt wiederum ein Menſchenleben zu beklagen. L
Grünberger Arbeiter, Witwer und Vater zahlreicher Kinder ſtard ſſl
einer bei der Arbeit zugezogenen Gehirnerſchütterung in der Küſl.
in Gießen.
* Vom Hoherobskopf, 24. Aug. Eine großzügige 2...
zur Ausübung des Winterſports plant der Vogeltsb.
Höhenklub, Zweigverein Herchenhain, an dem Ernſtberg. An Ve..
chenhainer Höhe werden Uebungsſprunghügel für den Skiſpork ſe
Eine neue Skibahn mit großen Sprunghügeln ſoll am Ernſthe..
Sichenhauſen errichtet werden. Da der Ernſtberg über 500 Meie.
iſt, ſo dürfte dieſe Skibahn allen Anſprüchen genügen. Eine vokzüht.
ſtodelbahn iſt hier bereits vorhanden, worauf man in dieſem See
die Abhaltung von Rodelrennen plant.
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Nummer 233
Donnerstag, den 23. Auguſt 1927
Seite 7
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ieTo ReſerveOiviſioninder
WBinterſchlacht in Mafuren.
Der 21. Februar (Wolkuſz=Tag) 1915.
Von Generalleutnant Elſtermann v. Elſter.
ſion auf dem Feſthallengelände in Frankfurt a. M. eine
Diviſion faſt ganz aus Heſſen beſtand, werden
nach=
erz vor 7 Uhr vormittags nahm der Diviſionsſtab
Auf=
ſ huü g auf einer Höhe hart weſtlich Ruhtzowo. Trotz des
reg=
nuſpen Wetters war das geſamte Gefechtsfeld zu überſehen.
Aßnar eine größere Waldblöße. Rechts von dem
Diviſions=
dſctsſtand lag ein großes, ſumpfiges Waldgelände, durch das
40Fuſſe mit ſtärkeren Kräften nicht hindurchkommen konnte,
Auſt chts überſah man das ſumpfige, mit Unterholz beſtandene
(AuDe am Woltuſz=Bach bis zum Vorw. Mlynek. Das
Süd=
uß des Baches ſtieg allmählich an zu dem Höhenzuge 141—148.
Afgurns auf etwa 1½ Kilometer waren Waldparzellen, die die
Ryen beſetzt hielten. Halblinks von uns ſah man auf der Höhe
1 4tſſiſche Schützengräben. Im Norden ſchloß das große
Wald=
geſde den Geſichtskreis ab. Von den Kämpfen der 42. J.=D.
h9” piny war nichts zu hören. Am Fuße der Höhe ſtand die
uRſnd feuerte auf das Vorw. Mlynek. Der
Beobachtungs=
ſt yuſdes Battr.=Chefs Hauptmann Conzen befand ſich in
un=
mutlbarer Nähe des Diviſionsſtabes. Der Angriff der Diviſion
müllei unſerem Eintreffen bereits in vollem Gange. Die Treib=
19 uf die Ruſſen hatte begonnen.
(Der Gefechtslärm auf dem kleinen Raum von etwa 4 Klm.
Küft und Breite war durch den unausgeſetzten Kanonendonner,
dundirmpfen Knall der explodierenden Geſchoſſe, durch das ſchrill
rumger nde Gewehrfeuer und das raſſelnde Maſchinengewehrfeuer
viymeetäubend. Im weiten umkreiſe platzten die feindlichen
Anlleriegeſchoſſe, von denen der Stab auch einige abbekam.
Welrnll arbeitete ſich die Infanterie vor. Jeder hatte den Drang. Vorw. Mlynek vor und nahmen es in Beſitz. Die 10. und 12,/254
muvorwärts in ſich, jeder wußte, worauf es ankam. Der Ruſſe
aug wehrte ſich wie ein Verzweifelter. Ihm ſtand ſein Schickſal
vungutgen, er wollte in Ehren untergehen. So war der
Ein=
birt, ben ich vog der Schlacht gewann, als ich auf der Höhe von
Mulzowo angekommen war.
Gefechtstätigkeit der Gruppen Lotz und Kundt:
Fär den Angriff am 21. 2. war am 20. 2. abends folgender in ſeinem Tagebuch wie folgt:
gamirſamer Befehl ausgegeben worden:
Detachementsbefehl:
Feind wie im Div=Befehl. 2. Detachement Kundt handelt
AM 15, 5.30 vormittags:
Eubtzowo mit linkem Flügel am Wege Vorw. Rubtzowo—
Eut Wolkuſz:
Frontbreite. Trennungslinie beider Regimenter der ge= Bache liegenden ruſſiſchen Leichen als Brücke benutzt.”
nannte Weg. Anſchluß rechter Flügel B4.
AKuorm.
1 ſtu. Battr. Zäpernik bei Vorw. Rubtzowo und nördlich davon
uulgeicher Schußrichtung. Das Feuer beider Batterien wird lerie. Gs gab alſo mal wieder Arbeit. Die feindlichen Diviſionen
n Miwſt frühzeitig und gleichzeitig eröffnet.
Ias. Detachement Preuſchen wird gebeten, ſeinen Angriff im Das vor uns liegende Gelände war äußerſt ſchwierig zu durch=
Mhlrß an das Detachement Kundt, und zwar mit dem rechten ſchreiten, da es ſumpfig war. Das Artilleriefeuer gewann an
Fihſe1 über Höhe 141 anzuſetzen.
Aumf bereit.
beſtuenbete die 9. und 11. K. letztere mit ihrem linken Flügel ſchluß an die Pioniere 77. Als wir einen kleinen Wald ver=
25Aleſnmend, in erſter Linie. Die 12. A. folgte hinter der 9. K.
diſckz)./K. hinter der 11. K., in weiter Linie. Das 2. Batl, beim Flucht zurückeilen. Wir ſetzten nach, kamen aber an einen Bach, 4
M4 WGew.=Zügen die 6. und 5. K. rechts.
del Wb und 6/58 zum Angriff an. Letztere Batterie wurde im man die gefangenen Ruſſen ſcharenweiſe an uns vorbeiführte.
ſpiſten Verlauf des Gefechtes zu ihrem Regiment auf die Höhe Es ſah eigenartig aus. Von weitem ſchwenkten die Ruſſen die
1AAachgezogen.
er Angriff ging flott vorwärts, zuerſt über ſumpfige Wieſen, und auch einige Pferde abgenommen. An der Spitze ſeines ge= M
olctnanzen des Oberſt Kundt einen ruſſiſchen Hauptmann, Im Walde lagen viele Verwundete, meiſt vom Regt. 252. Da
Abiams=Adjutanten, der vorgeſchoben war, und nicht mehr keine Sanitäter zur Stelle waren, mußten die Verwundeten in
41Mk konnte oder wollte. Er ließ ſich gern gefangen nehmen. Froſt und Regen liegen bleiben. Ob an dem Abend noch alle
98Regt. 254 machte etwa 100 Gefangene.
Als das 3. 253 um 6.45 vorm. den Oſtrand des Waldes
er=
reicht hatte, erhielt es heftiges Schrapnellfeuer, das aber keinen
Schaden tat. Die in der Linie Höhe 141—Vorw. Mlynek feuernde
Infanterie hielt dem Angriffe nicht ſtand, ſondern trat ſehr bald
den Rückzug in ſüdlicher Richtung an, der durch den Druck des
Regts. 254 und das Feuer der 1./56 ſich allmählich fluchtartig
ge=
ſtaltete. Gegen 7.30 vorm, wichen lange Infanterie=Kolonnen,
mit Artillerie vermiſcht, über Vorw. Mlynek in ſüdweſtlicher
Rich=
tung auf Shabitzke zurück. 1./56 nahm ſie unter wirkſames Feuer,
Am 3. und 4. September hält die 76. Reſerve=Divi= ebenſo die 4./58 von der Höhe 141. Mindeſtens eine feindliche
Batterie wurde durch 4.,/58 bewegungsunfähig gemacht, Bedie=
Wiederſehensfeier, zum 5. Diviſionstag ab. Da die nungsmannſchaften und Pferde ließen die Geſchütze im Stich.
4./58 befeuerte auch Schützenlinien, die zuerſt in ſüdlicher
Rich=
folgende Ausführungen von beſonderem Intereſſe ſein, tung über die Höhen ſüdlich Vorw. Mlyner zurückgingen, dann
aber fluchtartig wieder in nördlicher Richtung zurückfluteten.
Durch die zurückgehenden Kolonnen angezogen, machten beide
Regimenter eine Rechtsſchwenkung und gingen in ſüdlicher
Rich=
tung vor. Der 9. und 10, ſowie den herbeigeeilten Maſch=Gew.=
Zügen des Regts. 253 und dem ebenfalls rechts eingeſchwenkten
2,/253 gelang es, dieſe feindlichen Kolonnen auf Entfernung 800
bis 1200 Meter unter wirkſames Flankenfeuer zu nehmen.
Zahl=
loſe Ruſſen liefen über. Der durch den einſetzenden Regen immer
mehr unpaſſierbare ſumpfige Wolkuſz=Bach=Abſchnitt ſetzte dem
Vorgehen eine Grenze. Zwei Offiziere mit Mannſchaften der
9./253 durchquerten den Bach, gingen gegen den abziehenden
Gegner vor und machten 1 Offizier 377 Mann zu Gefangenen.
Die 7,/253 hatte mit Hilfe von gefällten Bäumen den Bach
über=
wunden und nahm gegen 300 Mann gefangen. — Durch
münd=
lichen Befehl des Majors Lotz wurden nun 3. und 2,/253 wieder
in die alte Marſchrichtung eingedreht. Erſteres Bataillon hatte
ſich mit den Maſch=Gew.=Zügen gerade zum Angriff auf das
Vorw. Mlynek im Anſchluß an das Regiment 254 um 9 Uhr
vorm. am Waldrande bereitgeſtellt, als es zu einer beſonderen
Verwendung durch die Diviſion abberufen wurde. Auch 2,/253
erhielt um dieſelbe Zeit von der Diviſion einen Sonderauftrag.
Die Gefechtstätigkeit dieſer beiden Batgillone werde ich ſpäter
ſchildern.
Von dem Regt. 254 gingen nun die 1., 2, 9., 11. K., die
Maſch=Gew.=Züge und die R.=Pi=K. 77 zum Angriff auf das
waren ſchon vorher dem ſchwer bedrängten Regt. 252 auf
An=
ſuchen des Oberſten von Preuſchen zur Unterſtützung zugewieſen
worden. Den Angriff auf Vorw. Mlynek hatten die 1./56 und
die 2,/58 vorbereitet, Beſonders die leichten Haubitzen der
letz=
teren Abteilung hatten in und bei dem Vorwerk einen
Trümmer=
haufen geſchaffen. Das Bild der Verwüſtung, das ſich dem
Oberſt Kundt beim Betreten des Vorwerls darbot, beſchreibt er
„Einen ſolchen kraſſen Anblick, den ich beim Paſſieren des
Baches bei der Mühle von Mlynek gehabt habe, werde ich nie
vergeſſen, ſo ſchauerlich war er. Die Bilder des bekannten
ruſſi=
miletachement Lotz zuſammen. 3. Hierzu ſtehen bereit am ſchen Malers Wereſchagin, von denen ich als junger Menſch
Ende der 70er Jahre in Berlin eine Ausſtellung ſah, ſind, ſo
Oetachement Lotz entfaltet in der Linie Rubtzowo—V. w. kraß ſie auch waren, nichts dagegen. Die Bilder Wereſchagins
ſtellten Szenen aus dem ruſſiſch=türkiſchen Kriege 1877 dar.”
Ein Offizier des Regts. 254 ſchreibt: „Es wurden zum
Betachement Kundt nördlich genannten Weges. 500 Meter Ueberſchreiten des Wolkuſz=Baches bei Vorw. Mlynek die im
Das Tagebuch des Leutmnants d. R. Gilbert 9,/254, enthält
Die Vorwärtsbewegung der Infanterie beginnt pünktlich folgende Eintragungen über die Tätigkeit ſeiner Komp. am 21. 2.:
„Geweckt wurde um 345 Uhr vorm. Morgenkaffee konnte nicht
Batterie Conzen erkundet Stellung bei Rubtzowo mit ausgegeben werden, da die Feldküchen nicht nachgekommen waren.
(Rtrichtung gegen Vorw. Mlynek und die Waldſtücke füdlich Kurz nach dem Antreten hörte man von rechts aus öſtlicher Nich= 3000 Mk. auf Nr. 24 610, 80 198; 8 Gewinne zu 200 Mk. auf Nr.
tung Gewehrfeuer, dann ſetzten Maſch=Gew. ein und bald
Artil=
waren umzingelt, wir wußten, nun galt es ſie zu fangen. Das
Bataillon folgte direkt der Schützenlinie hinter den Pionieren.
Lebhaftigkeit, um 7 Uhr vorm, war es im vollen Gange. Wie
lut befohlenen Zeit ſtanden die beiden Detachements zum waren das wieder altbekannte und vertraute Töne, jene
harmo=
niſche Muſik, die uns im Weſten ſo oft bei Tag und Nacht
vor=
eit. 253 nahm das 3. Batl. in die vordere Linie, das 2. Batl. ſpielte. Man lebte ganz wieder auf. Man fühlte: Jetzt beginnt
mithler Maſchinengewehrzügen in die hintere Linie. Das 3. Batl. die Pflicht. Die 11. K. ſchwärmte aus, die 9. K. folgte im An= 306 476, 307 524, 308 939, 312966, 322049; ferner wurden gezogen:
ann im Wege Vorw. Rubtzowo—Gut Wolkuſz Anſchluß an Regt, ließen und ein Tiefgelände vor uns hatten, ſahen wir links von Gewinnrad verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark;
uns in etwa zwei Kilometer Entfernung die Ruſſen in wilder 2 Gewinne zu je 500 000 Mk., 2 zu je 300 000 Mk., 2 zu je 200000 Mk.,
Vſweſen die 6. und 7. K. nach vorn nehmend, ſtaffelte mit den der unüberſchreitbar war. Es wurde an Notübergängen
gear=
beitet. Wir kehrten wieder zum Wald zurück. Im Walde trafen 1088 zu je 1000 Mk., 3108 zu je 500 Mk., 7758 zu je 300 Mk. (Ohne
n 5.50 vorm. traten beide Detachements unter dem Feuer wir noch andere Komp. des Regts. Nicht lange dauerte es, als
2
weiße Fahne. Es wurden den feindlichen Offizieren die Degen g
GiK dunch Wald. In dieſem Wald griff, eine der Gefechts= fangenen Regiments ritt ein Oberſt, dem man ſein Pferd beließ.
geholt werden konnten, erſchien ſehr fraglich. Nach Mittag gingen
Me R
nachmittags kamen wir hier an (Bogatyrie). Hinter den
Häu=
ſern lagen ganze Reihen toter Ruſſen. Aus ſüdöſtlicher Richtung
hörte man noch ein gewaltiges Artilleriefeuer. 7 Uhr abends
ging es weiter nach Golynka, wo wir gegen 10 Uhr abends
ankamen. Das Bataillon mußte ſich Unterkunft ſuchen, da ſchon
alles belegt war.
Das Detachement Kundt ging nun nach der Beſetzung des
Vorw. Mlynek nach Süden bis zu dem Wege Mlynek— Shabitzie
vor, hielt und dehnte ſich bis zur Höhe 141 aus, damit den
Süd=
rand des Gefechtsſeldes abſperrend. Es war etwa 11 Uhr vorm.
geworden.
Nun zur Schilderung der Gefechtstätigkeit des 3. und 2./253:
Zwiſchen 8 und 9 Uhr vorm. wurde von dem Gefechtsſtande der
Diviſion der andauernde Marſch von ruſſiſchen Kolonnen auf
den Höhenrücken 148 bis 141 in Richtung Shabitzie beobachtet.
Man mußte mit einem Durchbruchsverſuch des Feindes an dieſer
Stelle rechnen. Aus dieſem Grunde wurde dem 3,/253 und den
beiden Maſch=Gew.=Zügen des Regiments befohlen, ſofort auf
Nubtzowo abzumarſchieren und die Wegegabel nördlich Shabitzie
zu beſetzen, um hier ein Vorgehen des Gegners zu verhindern.
Das Bataillon trat ſogleich den Marſch an. Der
Bataillons=
kommandeur, Major Kühl, hatte ſich durch die 9. K. (Vortrupp)
Brückenbaumaterial in Rubtzowo beſchafft. Unter dem Schutze
der 11. K., die den Waldrand einen Kilometer ſüdlich Rubtzowo
beſetzt hatte, baute die 9. K. die Brücke über den Wolkuſz=Bach
und gingen 9. und 11.,/253 bis zur obigen Wegegabel vor. Beim
Durchmarſche durch Rubtzowo war dem 3,/253 von der Diviſion
befohlen worden, die 10. und 12. K. mit den beiden Maſch=Gew=
Zügen zurückzubehalten; ihnen wurde die Sicherung der Linie
W. w. Oſztrinfski—Rubtzowo—Höhe 141 ſüdweſtlich Vorw.
Mly=
nek übertragen. Der Bataillonskommandeur beließ die 10. K.
und 1. Maſch=Gew.=Zug im Vorw. Rubtzowo und übertrug ihnen
die Sicherung von Vorw. Rubtzowo einſchl. in öſtlicher Richtung,
während die 12. K. und 2. Maſch.=Gew.=Zug nach Oſztrinſski
entſandt wurden zur Sicherung der Linie W. w. Oſztrinſski.
Vorw. Rubtzowvo. Da W. w. Oſztrinſski bereits durch drei
Kom=
pagnien des Regt. 254 (2,/254 unter Hauptmann Bornhauſen
von Auguſtowo herangekommen) geſichert war, wurden die 12. K.
und der 2. Maſch=Gew.=Zug nach Vorw. Rubtzowo
herange=
jogen. (Siehe Anzeige.)
Geſchäftliches.
Gewaltiger Umſchwung in der Raſierapparate=
Induſtrie! Bekanntlich verurſachen die üblichen Raſierapparate
fortwährend neue Koſten, indem die Klingen nach kurzem Gebrauch
ver=
ſagen. Dieſer Nachteil wird durch den Muleuto=Patent=Roſierapparat
mit den hohlgeſchliffenen Dauerklingen (D. R. P.) vermieden, indem
dieſelben Jahre ohne Schleifen haarſcharf bleiben, und den ſtärkſten
Bart ſauber und ſamtweich wegfegen. Um jedermann die Anſchaffung
dieſes geldſparenden Abparates zu ermöglichen, iſt der Erſinder bereit,
alte Klingen einſchließlich Apparaten aller Syſteme in Zahlung zu
nehmen. Es empfiehlt ſich, koſtenloſe Werbeſchrift nebſt Umtauſchangebot
vom Muleuto=Werk, Solingen, zu verlangen.
29. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
6. Tag der 5. Klaffe. In der Vormittags=Ziehung vom
23. Auguſt fielen: 2 Gewinne zu 100 000 Mk. auf Nr. 181333;
4 Gewinne zu 500 Mk. auf Nr. 115 398, 180 937; 4 Gewinne zu
32 389, 99 279, 130 880, 199 897; 26 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr.
39 735, 46 449, 57 006, 66 525, 75 739, 78 216, 79 218, 96 665, 14 611,
232 118, 236 422, 981 898, 295 950; ferner wurden gezogen: 62 Gewinne
zu 500 Mark und 204 Gewinne zu 300 Mark. — In der
Nachmit=
tags=Ziehung fielen: 4 Gewinne zu 10 000 Mk. auf Nr. 180 365,
239 735; 2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 35 74; 14 Gewinne zu
3000 Mk. auf Nr. 59 806, 114 766, 186 904, 198 939, 199 338, 2R7 889,
R8 93; 10 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 51 110, 219 44, 28 659,
30 178, 342 035; 30 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 50 B8, 50 495,
96 696, 103 906, 184802, 207 714, 246 817, 248 218, 251 736, 21 117,
74 Gewinne zu 500 Mark und 220 Gewinne zu 300 Mark. — Im
4 zu je 75 000 Mk., 6 zu je 50 000 Mk., 10 zu je 25 000 Mk., 52 zu jd
10 000 Mk., 120 zu je 5000 Mk., 34 zu je 3000 Mk., 548 zu je 2000 Mk.,
Gewähr.)
Hauptſchriftleitung • Rudolf Mauve
Verantwortich ſür Polilt und Wirtſchaft: Rudolf Mauve;, für Feutlleion. Reich und
Aueland und Heſiſche Nachrſchten: Max Streele; ſür Sport: Dr. Eu gen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Schlußdienſt: J.V.: Dr. Eugen Bublmann
ir „Dſe Gegenwant”: De. Herdert Nettei ſr den Zyergetel! Wlly Kuhle.
Druck und Verlag: C. C. Witt ich — ſämlich imn Darmſſadt.
Für unverlangte Mannſtripte wird Garaniie der Rückſendung n ich / Übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
OVFRSTOLZ.
RAVENKLAu
LöwEhprück
GürpENgrng
Viemand würde daran denken,einen
Wein deshalb zu empfehlen, weil er aus
der letzten Ernte stammt. Denn jeder
weiss, dass der Wein mehrjährigerLage.
rung bedarf, um seine
Qualitätseigen-
schaften zu entwickeln.
Ebensowenig ist es ein Vorzug, wenn
eine Ligarette ausschliesslich Tabake
der letzten Ernte enthält.
DerOrienttabak macht denselben
Gä-
rungsprozess durch wie der Wein:eine
Tabaksorte durchläuft ihn schneller, die
andere langsamer. Auch hier gilt das
Ge-
setz: Je besser das Produkt, umso lang
Samer steigt die Kurve der Qualität. Edle
Tabaksorten brauchen 5 Jahre, bis sie den
Höhepunkt dieser Kurve erreicht haben.
Wir stellen deshalb unsere Zigaretten
grundsätzlich aus mehreren
Tabakjahr-
gängen her. Nur dadurch ist es uns mög
lich,jede einzelne Tabaksorte im Stadium
ihrer höchsten Reife zu verarbeiten und
die Eigenschaften der guten Provenien
zen, die wir zu kaufen pflegen, voll zur
Entfaltung zu bringen. Diesem Grund
satz verdanken unsere Zigarettenden
ausgereift edlen Geschmack und ihreße
kömmlichkeit.
O-H-G-
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Donnerstag, den 25. Auguſt 1927
Nummer 235
Edmund Stinnes wieder in Amerikau
Reich und Ausland.
Eine Lotteriemaſchine,
die Betrügere en unmöslich macht.
Schwediſcher Fliegerbeſuch in Deutſchland.
Eine Flugzeugſtaffel der ſchwediſchen Küſtenflotte in Lübeck.
Das Blatt der Rieſenblume Victoria Regia
iſt ſo ſtark, daß es ein Kind von drei Jahren tragen kann. Die ſchöne exotiſche Pflanze bildet
eine Sehenswürdigkeit des Berliner Botaniſchen Gartens.
Hamburger Koloniakſkandal.
c. Berlin. Bei der vor einigen Wochen in
Zahlungsſchwierigkeiten geratenen Kolonialfirma
Hans Tietgen, Berlin—Hamburg, haben ſich
die größten Unregelmäßigkeiten herausgeſtellt, da
jede ordnungsmäßige Buchführung fehlte. Soweit
ſich bis jetzt überſehen läßt, belaufen ſich die Paſſiva
auf nicht weniger als zwei Millionen Mark, während
die Aktiva gleich null ſind. Insbeſondere geſchädigt
ſollen Kreiſe ſein, die dem kolonialen Gedanken nahe
ſtehen. Als eine der Hauptgläubigerinnen wird die
Deutſchnationale Verſicherungs=Aktiengeſellſchaft in
Hamburg genannt, deren Verluſt auf 300 000 Mark
beziffert wird. Außerdem haben Privatleute und
ehemalige Oſtafrikaner, die ſich wieder in Oſtafrika
anſiedeln wollten, Verluſte erlitten. Die Behauptung,
daß das Reich ſtark geſchädigt ſei, muß noch
nach=
geprüft werden; jedoch ſoll ſoviel feſtſtehen, daß
Tietgen, der eine Filiale in Tanga (Deutſch=Oſtafrika)
hatte, vielen deutſchen Firmen Entſchädigungsgelder
unterſchlagen hat, die dieſen von der Reichsregierung
auf Konto der Entſchädigungsanſprüche zur
Wieder=
anſiedlung in Deutſch=Oſtafrika ausgezahlt waren.
Das Auswärtige Amt hat einen Vertreter in den
Gläubigerausſchuß entſandt, um nachprüfen zu
können, welche Perſonen von Tietgen um ihre
Ent=
ſchädigung gebracht worden ſind.
Geſchwindigkeit iſt keine Hexerei!
Schauplatz der Handlung: Gare du Nord in
Paris. Herr und Frau R. aus Leipzig haben einige
nette Wochen in der franzöſiſchen Metropole
ver=
bracht. Herr R. bringt ſeine Gattin zum Zuge;
Ab=
ſchiednehmen, Winken — Herr R. auf dem Bahnſteig
entſchwindet bald den Augen der Reiſenden. Nach
neunſtündiger Fahrt trifft Frau R. in Köln ein.
Das wäre ja an ſich nichts Erſtaunliches, aber — es
ertönt ein entſetzter Schrei einer mitreiſenden Dame,
die den untrüglichſten Beweis okkultiſtiſcher Wahrheit
zu ſehen glaubt — denn Herr R. ſteht freudeſtrahlend,
mit Blumen bewaffnet, auf dem Kölner Bahnhof
und nimmt ſeine Gattin in Empfang. Iſt Fuldas
„Zwillingsſchweſter” hier ins Gegenteil überſetzt?
Nein, viel einfacher iſt des Rätſels Löſung: um
9.25 Uhr hat Herr R. den Pariſer Flughafen Le
Bourget mit einem Flugzeug der Deutſchen Luft=
Hanſa verlaſſen, iſt um 12.25 Uhr, nach
dreiſtün=
digem Fluge, pünktlich in Köln gelandet, hat ſchon
einige wichtige Beſorgungen erledigt — und iſt eben
da! Ja, Geſchwindigkeit iſt keine Hexerei!
Aus dem Lager der Ozeanflieger.
EP. Paris. Der „Tangovogel” unternahm am
Dienstag zwei Verſuchsflüge. Bei dem letzten Flug
führte der Apparat 1800 Kilogramm Belaſtung mit.
Tarascon zeigte ſich von dem am Montag
aufmon=
tierten neuen Metallpropeller befriedigt. — Die
„Columbia” wurde nur zur Nachprüfung eines neu
eingebauten Kompaſſes aus dem Schuppen gezogen.
Im übrigen herrſcht im Lager der Ozeanflieger
völ=
lige Ruhe
Das Wetter auf dem Ozean.
Hamburg. Nach einem am Dienstag, um
18.30 Uhr, veröffentlichten Spezialbericht der
Deut=
ſchen Seewarte in Hamburg hat ſich die Wetterlage
auf dem Nordatlantik gegen den Morgen inſofern
geändert, als im Raume zwiſchen Irland, Island
und Schottland ein neues Tiefdruckgebiet erſchienen
iſt, das mit ſüdlicher Bewegungsrichtung vordringt,
was auf dem öſtlichen Teil des Atlantik bis ungefähr
0 Grad weſtlicher Länge ein erneutes Auffriſchen
der weſtlichen bis nordweſtlichen Winde und erneute
Wetterverſchlechterung bedingt. Im weſtlichen Teil
des Ozeans wird die Wetterlage von einem
Wirbel=
ſturm beherrſcht, der mit nordweſtlicher Zugrichtung
von den Kleinen Antillen her nach dem Kap Hatteras
zu zieht. Er wird vorausſichtlich auf etwa 33 Grad
nördlicher Breite ſeine Zugrichtung nach Nordoſten
ändern. Da gleichzeitig über den Vereinigten Staaten
ein Tiefdruckwirbel oſtwärts zieht, wird der
Wirbel=
ſturm in die Tiefdruckrinne hineinlaufen und ſo am
26. Auguſt an der Küſte der Vereinigten Staaten
und im weſtlichen Teil des Ozeans erhebliche
Wetter=
verſchlechterungen bringen. Die Wetterlage iſt für
die Ozeanflüge nach wie vor ungünſtig, wenn auch
in der Mitte des Nordatlantik ein umfangreiches
Hochdruckgebiet mit ruhigem Wetter lagert.
Auf der Suche nach den Honolulu=Fliegern.
EP. Paris. Die amerikaniſchen
Marinebehör=
den ſandten neuerdings 15 Zerſtörer und einen
leichten Kreuzer zu Nachforſchungen nach den ſeit
dem Luftderby San=Franzisko—Honolulu bermißten
ſieben Fliegern aus, ſo daß nunmehr über hundert
Kriegsſchiffe auf der Suche ſind. Falls bis
Don=
nerstag kein Ergebnis erzielt wird, werden die
Nach=
forſchungen als ausſichtlos eingeſtellt werden.
Kom=
mandant Byrd erklärte, daß jede Hoffnung auf
Ret=
tung der Flieger aufgegeben werden müſſe. Es bleibe
nur noch die Möglichkeit, daß ſich einige davon auf
Inſeln der Hawai=Gruppen hätten retten können.
Wettfliegen um den Schneider=Pokal.
EP. Mailand. Muſſolini, der auf der Jacht
„Giuliana” zur Erholung am Lido von Venedig
eingetroffen iſt, hatte mit General Andriani eine
Unterredung über die Organiſation des großen
internationalen Wettfliegens um den Schneider=Pokal
in Venedig, für das jetzt auch die Teilnahme
Ame=
rikas geſichert iſt.
Vatermord eines Sechzehnjährigen.
TU. Paris. In einer Vorſtadt von Rouen
ereignete ſich ein furchtbares Familiendrama. Ein
Sechzehnjähriger tötete ſeinen Vater, einen Arbeiter,
durch 15 Meſſerſtiche, weil dieſer im betrunkenen
Zuſtand ſeine Mutter und zwei kleine Geſchwiſter
mißhandelt hatte und mit Gewalt in das Zimmer
eingedrungen war, in das ſie ſich aus Angſt vor dem
Betrunkenen zurückgezogen hatten. Der Vatermörder
erklärte bei ſeiner Verhaftung, daß ſich einer der
Familie habe opfern müſſen, um den anderen Ruhe
zu verſchaffen
Der Uhrenfabrikant Richard Bürk in
Schwen=
ningen hat eine Maſchine erfunden, die es abſolut
unmöglich macht, bei Losziehungen willkürlich eine
beſtimmte Zahl oder Nummer erſcheinen zu laſſen.
Die Maſchine beſteht in der Hauptſache aus einer
Anzahl Räder, von denen jedes einzelne die Zahl
0 bis 9 in beliebiger Reihenfolge trägt. Die Räder
werden gleichzeitig, wie eine Roulette, in Bewegung
geſetzt und plötzlich angehalten, wobei eine
mehr=
ſtellige Zahl in einer Schauöffnung erſcheint, die als
gezogene Nummer gilt. Unſere Bilder zeigen: oben
die geſchloſſene, unten die geöffnete Lotteriemaſchine,
die einen Blick auf die unabhängig von einander
drehbaren Räder geſtattet.
Mord= und Selbſtmordverſuch.
fm. Mannheim. Ein Arheiter in der
Elfen=
ſtraße verletzte ſeine Frau durch Meſſerſtiche ſchwer.
Dann brachte er ſich ſelbſt einen Stich bei. Das
ſchwerverletzte Ehepaar, das fünf Kinder beſitzt,
wurde in das Städtiſche Krankenhaus gebracht.
Fünf Scheunen und ein Wohnhaus abgebrannt.
fm. Markgröningen. Im Stadtzentrum
brach in der Nacht in einer Scheune Feuer aus, das
ſo raſch um ſich griff, daß binnen kurzem weitere
vier Scheunen in hellen Flammen ſtanden. Auch ein
Wohnhaus wurde vom Feuer ergriffen und iſt wie
die fünf Scheunen bis auf den Grund
niederge=
brannt. Große Erntevorräte wurden ein Raub der
Flammen. Der Schaden iſt beträchtlich. Die
Brand=
urſache iſt noch unbekannt.
Ein franzöſiſches Flugzeug notgelandet.
Haßloch. Dienstag nachmittag, gegen 12 Uhr,
mußte ein franzöſiſches Militärflugzeug aus
unbe=
kannten Gründen zwiſchen Haßloch und Jggelheim
auf freiem Felde niedergehen. Die Inſaſſen des
Flugzeuges ſprangen kurz vor dem Anprall des
Flug=
zeuges auf die Erde ab, ohne ſich nennenswerte
Ver=
letzungen zuzuziehen.
Liebestragödie.
Rudolſtadt. Ein 23jähriger Getreidemüller
unterhielt mit der Tochter eines Porzellanarbeiters
ein Liebesverhältnis, das nicht ohne Folgen
ge=
blieben war, aber von den Eltern des Mädchens
nicht gebilligt wurde. Als am Dienstag der Müller
bei ſeiner Braut eingeſtiegen war, eilte auf die
Hilferufe der Mutter der Vater herbei und wurde
von dem Müller durch vier Schüſſe lebensgefährlich
verletzt. Der Täter verübte einen Selbſtmordverſuch.
Kvennecke über ſeinen Starttermin.
Köln. In einer Preſſebeſprechung am
Diens=
tag erklärte Koennecke, ſo wie die
Wetterverhält=
niſſe augenblicklich lägen, könne der Start ſich unter
Umſtänden noch einige Tage hinziehen, da die
De=
preſſionen, die über dem Atlantik herrſchten, ſich
mitunter drei= bis viermal überſchlügen. Montag
abend noch habe man mit einem Start für
Diens=
tag früh gerechnet; die Wettermeldungen am Abend
hätten jedoch dieſe Hoffnung völlig zunichte gemacht.
An der oſtamerikaniſchen Küſte ſei ein Sturm
auf=
getreten, wie er ſeinerzeit über Florida ſolch großes
Unheil angerichtet habe.
Ein zwölfjähriger Held.
Der zwölfjährige Willi Claus
hat unter eigener Lebensgefahr ſeinen verſinkenden
Lehrer aus dem Strudel der Bebra geriſſen und
ans Ufer ge
Die Flugzeugſtaffel im Lübecker Hafen.
Auf Einladung des Lübecker Senats flog eine Flugzeugſtaffel der ſchwediſchen Küſtenflotte über
die Oſtſee, um die alte Hanſeſtadt zu beſuchen. Unſer Bild im Oval zeigt den Lübecker Senator
Strack bei Begrüßung der von Leutnant Skjöld geführten Gäſte.
Dr. Edmund Stinnes,
der Sohn von Hugo Stinnes, iſt wieder man
Amerika gereiſt, um ſeine nach dem Tode ſeinen
Vaters und dem Zuſammenbruch des Hauſes Stinnen
in der neuen Welt eingeleiteten Geſchäfte weiſenp
zuführen.
Großfeuer in Skutari.
Konſtantinopel. In Skutari herrſcht eimd
große Feuersbrunſt. Hunderte durch die Sitc
ausgetrocknete Häuſer brennen wie Zundes
Offizielle Beteiligung Italiens an der Preff)ſ
Der Ausſtellungsleitung iſt aus Rom die
tell=
graphiſche Mitteilung zugegangen, daß Italien d0.
offizielle Beteiligung an der Preſſa beſchloſſen hoſ=
unf
Rit
anint chon
nd lucht Stell
ziuepesl Hauſe.
nu Jalwärts. N
zwimichſteinerſt
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Hn
Einzuim P.
Ttfien od. dergl.
Ar hnchm. ab. An
1W 0 ging
hit ot2 Förbe
Gaſometer=Exploſion in Mancheſter.
London. In Mancheſter ereignete ſich au
Dienstag eine furchtbare Exploſion zweik=
Gaſometer in den großen Gaswerken in der Braol
ford road. Menſchenleben ſind nicht zu bekleges.
18 Perſonen wurden leicht verletzt. Du
Leiter der Werke erklärt, ſich über die Urſache d0
Exploſion nicht äußern zu können. Sie ſtehe jedan
in keinem Zuſammenhang mit der Agitation ftü
Sacco und Vanzetti.
Tod in den Bergen.
EP. Mailand. Im Grödnertal in Tirol
am Fuße eines Felſens die Leiche des 25jährign
Maria Cattanio gefunden worden, der offenbar hüf
zu Tode geſtürzt iſt.
PMLnde ſucht ſo
Mädc
Sallein ein einfach
Beute Nah Rüchertſtr. 8,
türc rund, Zuſprech.
Mm
zuwititüuhr 2081
cheFran 01
Gusei eif Baſch
Such
Erwachendes Deutſchtum in Slawonien.
D.A.I. Eine der erfreulichſten Erſcheinungen
den gegenwärtigen Wahlvorbereitungen und ℳänn
fen iſt der Umſchwung, der ſich innerhalb des Deuſct)
tums in Slawonien und Syrmien vollzieht. Stwſind
Naditſch, der vielgenannte und in allen Liſten Ie
wanderte Führer der Kroatiſchen Bauernpartei, 70
lebt im ganzen Staate eine Enttäuſchung nach d4
anderen und verliert vor allem in Slawonien zu)
Syrmien ſeine bisherigen deutſchen Wähler, Schare?
und gemeindeweiſe kehren dieſe in die deutſch
Volksgemeinſchaft zurück, und es iſt zu hoffen, d00
die Enttäuſchungen, die ſie als Wähler und Mi.
läufer der Kroatiſchen Bauernpartei erfahren habe‟
ſie nun um ſo feſter an die Partei der Deutſcheg
ketten wird. Dieſer immer ſtärker anwachſendeſ
Bewegung mußte auch die deutſche Parteileitum,
Rechnung tragen. Nachdem die Partei bisher nur
ſechs Wahlkreiſen mit ſelbſtändigen Liſten auftreien
wollte, wurde beſchloſſen, eine ſiebente deutſche Kaln
didatenliſte aufzuſtellen, und zwar für den Wahllrei9
Virovitica. Auf einhelligen Wunſch der Vertreien
der Ortsverbände aus der Umgebung von Eſſe)
übernimmt der deutſche Führer Dr. Stephan Kroſle.
auch die Liſtenführung in dem neuen Wahlkreis. Deſc
politiſche Organiſierung der meiſt weit verſtreut iEeo
genden Siedlungen Slawoniens bedeutet eine weſelczi
liche Stärkung des Deutſchtums in Südſlawen,
Koro
Ran Sohnl wa
MPlrſtelle. /220
DAMJchr d.
Kahn
AAunoß, kräftig
M Aud. Angeb
Mun d. Geſch
22036
Der ſchiefe Turm non hi'ag — zu ſche
Der berühmte ſchiefe Turm von Piig
ſich in den letzten Jahren um neun Millime2
r. geneigt. Der beunruhigende Vorgang A..
das Eindringen von Grundwaſſer zurückgeſunr.
Regierung hat eine Kommiſſion zur ſtändiele
obachtung des prachtvollen Bauwerks und 2S
ung einer ähnlichen Kataſtrophe ernannt, wie
zwei Jahrzehnten der Einſturz der Campänlr‟
in Venedig war.
Ein Blumenwunder.
— Das Kind auf dem Blütenblatt.
[ ← ][ ][ → ]zmmer 235
Donnerstag, den 25. Auguſt 1922
Seite 9
UTONOT
A
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(an eralvertretung: HEMMERICH A DURLICH • DARMSTADT
ſeäblich
21982md
Ateln
8 Hesfräulein
wellichin, Säugl.= u.
Kimiövi ege ſehr
er=
fahrgſ cht paſſend.
Wirzſtig kr. in nur
beſſte n ſe, per ſof.
ob. 4ſb. Ang u. U205
an r1 Geſchäftsſt.
Kral
III.
. mnſtändiges
Nu, das kochen
Ac oninStellg.
Mttet Stelle in
Sauſe, geht
4 wärts. Näh.
iſſeinerſtraße6,
e-fer. (22054
Fleſchelrl. Mädchen
gM ien Putzen,
Spllt od. dergl. v.
4ugrachm. ab.
An=
gebt7!t U 223 an
dierſtch ſt. (13125
Müx geſ.Mädchen
vonn ſuu de ſucht ſof.
Stell1 ein einfach
zwit Mt- 4 Uhr. 22081
GuAtF erf.
Waſch=
ſrarm u. Kund. an.
Nälf Zeſichſt. ( 22016
lämnlich
—
Jugſſrnfm., 17 J.,
ſ. dEin a. Büroarb.
beiſtettr., auch in
am f4 L uchf ebtl. a.
ald Blel, g. Zeugn. z.
Diſt Ung u. U 130
(*21805imd
Aller Ehauffeur
Ub ſenunt d. Pflege
bd mzues, auch
ſtun=
ddmiſs Fahren. —
Aliy. r4. U 227 an
dillelBſt. (*22069
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Das Adreßbuch der
Kraftfahrzeugbesitzer
Volksstaat
Sen
Im Auftrag des Ministeriums herausgegeben
von dem Hessischen Verkehrs-Verband.
Oktober 1927
Zu der Herausgabe dieses Werkes, das erstmalig im März 1927
erschien, wurde der Hessische Verkehrs-Verband veranlaßt
durch das erfolgreiche Beispiel anderer Staaten (Baden, Bayern,
Württemberg). Der Erfolg hat die Notwendigkeit des Adreß.
buches bestätigt. In der Ausgabe März 1927 sind die Besitzer
von Krattwagen u. Krafträdern in Hessen in einer nach Provinzen
und Kreisen geordneten Nummern-Ubersicht und einem
Namen-
verzeichnis aut Grund des amtlichen Materials nach dem
Stand vom März 1927 sorgfältig zusammengestellt. Bei jedem
Wagen und Rad ist Type und PS angegeben. Auber
Verkehrs-
vorschriften enthält das Adreßbuch ein Verzeichnis der Re-
Paraturwerkstätten und Garagen im Freistaat Hessen und eine
Zusammenstellung der in Deutschland und dem Ausland
gebräuchlichen Erkennungszeichen. Die Zugänge im Laufe
der vergangenen Monate sind so umfangreich, daß sich
statt eines Nachtrags eine
Meuausgabe
notwendig macht. Diese berücksichtigt den Stand bis
August 1927 und enthält das Verzeichnis aller Besitzer
von Personenkrattwagen, Lastkraftwagen und Krafträdern im
Volksstaat Hessen nach Provinzen und Kreisen und Hummern
geordnet. Auf ein alphabetisches Namenverzeichnis wird
als überflüssig und um den Preis so niedrig wie möglich zu
halten, verzichtet.
Die Neuausgabe erscheint im Okkober 1927
Wir bitten Industrie, Handel und Gewerbe, Verbände und
Vereine zu beachten, daß das Adreßbuch zur Aufgabe von
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die auch über die Grenzen Hessens hinaus werben,
vorzüglich geeignet ist.
Umfang voraussichtlich 200 Seiten; broschiert und gebunden.
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Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
Sportvereinigung 04 Arheilgen — Haſſia Bingen.
Im dritten Verbandsſpiel ſteht am kommenden Sonntag am
Ar=
heilger Mühlchen die Sportvereinigungs=Mannſchaft Haſſia
Bingen gegewüber. Bingem iſt die Mannſchaft, die bis jetzt am
unglück=
lichſten kämpfte. Mainz 65 mußte ſich im erſten Spiel auf eigenem Platz
gehörig ſtrecken, um die zwei Punkte heimzubringen. Alemannia Worms
verdankt ihren Sieg vom letzten Sonntag dem Fehlen der beiden
Bin=
gener Verbindungsſtürmer, die am Sonntag in Arheilgen wieder in der
Mannſchaft ſtehen. — Haſſia ſteht mit Germania Wiesbaden punktlos an
letzter Stelle. Es wäre natürlich verfrüht, anzunehmen, daß das ſo
bleibt. Wir haben im Cegenteil die feſte Ueberzeugung, daß Bingen
ſich noch eine gute Poſition in der Tabeille erobern wird. Arheilgen hat
wegen ſeines guten Abſchneidens gegen Mainz eine gute Preſſe gehabt
und Bingen wird ſich demnach einſtellen und ungeheuren Siegeswillen
mitbringen. — Es iſt eine bekannte Tatſache, daß die altem
Bezirksliga=
vercine ſich nur ſehr ungern von Neulingen die Punkte entreißen laſſen.
Vingen iſt durch Mainz gewarnt. Abgeſehen davon, daß die Mannſchaft
dringend Punkte braucht, um den Anſchluß nicht ganz zu verlieren,
kann ſie durch ein gutes Abſchneiden am Mühlchen ihren etwas
rampo=
nierten Ruf befeſtigen und dadurch noch über Mainz triumphieren. Wie
man ſieht, beſteht für die Rheinheſſen doppelter Anlaß zum Sieg. —
Nicht mindenr gilt dies ſür die Sportvereinigung. Zu dem einen Punkt
müſſen ſich noch mehr geſellen, ſoll die Bezirksliga erhalten bleiben.
Andererſeits gilt es, den guten Ruf zu wahren, und zu zeigen, daß
der Erfolg vom Sonntag kein Zufallsſieg war. Uns dunkt, Arheilgen
ſchaffts, vorausgeſetzt, es treten keine Ueberraſchungen auf und die Elf
verliert die Nerven nicht, ſondern zeigt, was ſie kann. — Das Spiel
be=
ginnt um 4 Uhr.
Heſſiſcher Polizei=Sportverein E. V.
Nur noch wenige Wochen trennen uns von dem Begin der
Ver=
bandsſpiele der Kreisliga im Süddeutſchen Fußballverband und im
Handball bei der Deutſchen Sportbehörde. Auch in dieſem Jahre
betei=
ligt ſich der Heſſiſche Polizei=Sportverein, wie alljährlich ſeit ſeinem
Beſtehen, mit einer Anzahl von Fuß= und Handballmannſchaften an
Kämpfen um Meiſterſchaftsehren. In dieſem Jahre ſpielt zum erſten
Male die Fußballmannſchaft des Heſſ. Pol.=Sporvvereins in der
Kreis=
liga. Innerhalb zweier Jahren gelang es der weit über Darmſtadt3
Grenzen hinaus beſtbekannten Fußballmannſchaft, ſich bis zur
Kreis=
liga emporzukämpfen. Die Mannſchaft iſt ſich der hohen Bedeutung
bewußt, was nun von ihr in einer Süddeutſchen Kreisliga verlangt
wird, um etwa gar in die Bezirksliga aufſteigen zu können. Befinden
ſich doch gerade in dieſer Klaſſe alte, beſtbekannte Mannſchaften, die
ſchon jahrelang verſuchen, den Aufſtieg zu evkämpfen, und denen es
bis=
her nicht gelang. Wenn alſo die Ausſichten nicht gerade verlockend ſind,
ſo ſoll aber doch die Hoffnung auf ein gutes Abſchneiden nicht
ver=
loren gehen. Die beſten Wünſche begleiten dieſe Mannſchaft. Zurzeit
ſieht ſie noch in den Kämpfen um die hohe Ehre der „Deutſchen
Polizei=
mneiſterſchaft‟. Nach den eindrucksvollen Siegen über die
Landesmann=
ſchaften Bayerns und Preußens ſteht die Mannſchaft am Sonntaa den
4. September 1927, im Entſcheidungskampfe gegen die „Hanſa=
Mann=
ſchaft Hamburg” in Hamburg. Möge auch hier die Mannſchaft den
Heſſ. Polizei=Sportverein, die heſſiſche Polizei und das geſamte
Heſſen=
land würdig vertreten.
Neben dieſer Fußballmannſchaft ſpielt die Ortsgruppe Friedberg in
ihrem Kreis nach Erringung der C=Meiſterſchaft im vergangenen Jahre
in der B=Klaſſe, wo es ihr gelingen ſollte, den Anſchluß an die A=Klaſſe
zu erreichen.
Deutſche Tu nerſchaft und Deutſcher Schwimmverband,
welche in der D.T.=Lebens=Rettungs=Geſ. einträchtig neben= und
mitein=
ander arbeiten, machen ihre Kreiſe, Gaue und Vereine darauf
aufmerk=
ſam, daß es erwünſcht iſt, wenn ſich die Vereine der D.T. und des
D.S.V. die Uebungsgelegenheiten nicht gegenſeitig entziehen, ſondern
daß ſie gemeinſam verſuchen, eine gerechte Verteilung der Uebungsſtätten
und Uebunsſtunden in dim einzelnen Orten zu erreichen, um ſo eine
reibungslofe Betätigung beider Verbände zum Wohle des Volksganzen
zu ſichern. — Sollten ſich in dem einen oder anderen Ort die Vereine
micht einigen können, ſo bitten wir, baldmöglichſſt die nächſthöhere Stelle
alſo den Gau zur Entſcheidung anzurufen.
Deutſche Turnerſchaft.
Dr. Berger,
Braun,
Breithaupt.
1. Vorſitzimder.
Schiimmwart.
Geſchäftsführer.
Deutſcher Schwimmerverband.
(gez.) Dr. Geiſow.
(gez.) Binner.
(gez.) Keßler.
Tennis.
Schluß des Berliner Tennisturnfers. — Moldenhauer—Dr. Landmann
ohne Spiel.
Der letzte Tag des vom Berliner Schlittſchuhklub veranſtalteten
Tennisturniers brachte nicht die mit allſeitigem Intereſſe erwartete
Be=
gegnung zwiſchen Moldenhauer und Dr. Landmann. Landmann, der
am Sonntag ſchon mit leichtem Fieber gegen Axel Peterſen geſpielt
hatte, konnte krankheitshalber nicht antreten. Die Begegnung wird
ſpäer an einem noch nicht anzugebenden Termin nachgeſptelt werdeu.
Die Silberſchleife verteidigte Frau von Recznicek erfolgreich
gegen ihre Gegnerin Frl. Kallmeyer. Das Spiel ſtand auf keiner
ſon=
derlich hohen Stufe, da beide Damen Flugbälle und Netzſpiele ängſtlich
vermieden. Immerhin gaben ſich beide viel Mühe, und ſo ſah man
einen ſcharfen, wenn auch meiſt monotonen Kampf. Frau von Recznicek
war im Erlaufen und Plazieren beſſer und gewann 7:5, 5:7, 6:2.
m
Handball.
Heff. Pol. Sp. V.
Im Handball bereiten ſich alle unſere Mannſchaften in
Baben=
hauſen, Butzbach und Darmſtadt auf die beginnenden Verbandsſpiele
vor. Babenhauſen, die ſtärkſte Mannſchaft des Heſſ. Pol. Sp.V., ſpielt,
verſtärkt durch einige beſterprobte Spieler der ehemaligen Ortsgruppe
Darmſtadt, in der höchſten Klaſſe des Verbandes, der Liga. Dieſe
Mannſchaft, die vielen ſchon zum Verhängnis wurde, ſollte auch in
die=
ſem Jahre ein entſcheidendes Wort in der Verbandsmeiſterſchaft
mit=
ſprechen. Ihre letzten Siege zeigten, daß Babenhauſen würdig iſt, in
der Ligaklaſſe des Verbandes ſpielen zu dürfen, und ſie jederzeit den
Handballſport in Süddeutſchland würdigſt vertritt, das beweiſen ihre
Spielergebniſſe. Darmſtadt hat in der Erkenntnis ihrer derzeitigen,
noch nicht ſo erprobten Mannſchaft, von einer Meldung in die
Liga=
klaſſe Abſtand genommen und beteiligt ſich nur in der 4= und B=Klaſſe.
Aber auch dieſe junge A=Mannſchaft hat ſchon ſehr gute Erfolge
er=
rungen, und es iſt damit zu erhoffen, daß ſie im kommenden Jahre ſich
den Auſſtieg in die Ligaklaſſe erkämpft und damit zu einer wirklichen
Ligamannſchaft wird. Auch Butzbach rüſtet mit ſeiner A=Mannſchaft
zu den neuen Verbandsſpielen und hofft ebenfalls auf ein gutes
Ab=
ſchneiden im Frankfurter Landesverband.
So ſind alle Vorbereitungen getroffen, um getreu dem Zweck des
Vereins die körperliche Ertüchtigung der Mitglieder, die
Dienſtfreudig=
keit, ſowie die Pflege der Kameradſchaft und die Liebe zur Heimat zu
pflegen.
Auch in allen anderen Sportzweigen, wie Leichtathletik,
Schwer=
athletik, Schießen und Schwimmen kann der Verein mit beſten Erfolgen
auf die Vergangenheit zurückblicken. Er wird ſich auch bei dem nun
be=
ginnenden Hallentraining für die neue Saſſon aus den gemachten
Er=
fahrungen auf kommende Kämpfe beſtens vorbereiten.
Turnverein Bickenbach.
Am kommenden Sonntag empfängt die Handballabteilung des
Turn=
vereins Bickenbach zwvei Mannſchaften des Turnvereins Bensheim zu
den fälligen Meiſterſchaftsſpielen. Bensheim, das in der letzten Zeit
gegen gute Gegner ſehr gute Reſultate erzielen konnte, wird die
ein=
heimiſchen Mannſchaften zur vollen Entfaltung ihres Könnens zwingen,
wenn Sieg und Punkte in Bickenbach bleiben ſollen. Mögen den
Spie=
len gute Leiter und beſſeres Spielwetter als am Vorſonntag beſchert
ſein. Spielbeginn der erſten Mannſchaften: 3,30 Uhr, der zweiten
Mannſchaften: 4,30 Uhr.
Pferdeſport.
Aditjas Niederlage im Grunewald.
Die gute Altefelderin Aditja mußte am Mittwoch im Grunewald
in dem über 1200 Meter führenden Perikles=Rennen eine klare,
unent=
ſchuldbare Niederlage hinnehmen. In dem Fünferfeld fiel Kaiſertag
bereits am Start aus. Pelopca hielt ſich nahe zu Aditja und drückte
ſtändig aufs Tempo, ſo daß Aditja beim Einbiegen in die Gerade leicht
zurückblieb und in dieſem Augenblick rettungslos geſchlagen war. Otto
Schmidt führte die Weinbergerin dann zum ſicheren Sieg, obwahl außen
der Hanielſche Farn ſtark aufrückte und nur knapp hinter der Siegerin
blieb. Auch das Hauptereignis des Tages, das mit 16 000 Mark
be=
wertete Kincſem=Rennen, brachte einen Sieg der Weinbergſchen
Far=
ben. Für Lampos war die 3200 Meter lange Strecke ſo recht nach
Geſchmack. Da er zudem wie in ſeinen beſten Tagen lief, beſtand für
ihn keine Gefahr. Als Indigo keine Ausſichten mehr gegen den
Wein=
berger hatte, wurde er verhalten geritten, ſo daß Marcellus und Dorn 2.
noch dicht zu ihm auſſchließen konnten.
1. Invicta=Rennen. 2800 Mark, 1000 Meter: 1. Abteilung: 1. A.
u. C. v. Weinbergs Partiſane (M. Jentzſch), 2. Tasna, 3. Lilienfee.
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Blumenfelds u. R. Samſons Rückkunft (E. Haynes), 2. Honoria,
3. Alſterblümchen. Ferner: Santolina, Falkenfeder, Latona,
Sturm=
braut, Maskerade. Tot.: 18, Pl. 12, 13, 39:10. 3—1 Lg.
2. Cgiro=Rennen. 3900 Mark, 1800 Metr: 1. Frhrn. S. A.
v. Openheims Mignon (H. Zehmiſch), 2. Sans Atout, 3. Avec Dieux.
Ferner: Finſterahorn, Morgenſtern, Kadowitt, Primo, Claudius, Rapier,
Weſel, Tannkönig, Pedro, Arndt, Elea. Tot.: 57, Pl. 20, 34, 23:10.
3—1 La
3. Perikles=Rennen. 5200 Mark, 1200 Meter: 1. A. u. C. v.
Wein=
bergs Pelopca (D. Schmidt), 2. Farn, 3. Ingraban. Ferner: Aditja,
Kaiſertag. Tot.: 27, Pl. 17, 23:10. Kopf—4 Lg.
4. Prolog=Rennen. 5200 Mark, 1600 Metzer: 1. Frhrn. S. Alfr.
v. Oppenheims Domfalke (L. Varga), 2. Silberfaſan, 3. Palamedes.
Ferner: Impreſſioniſt, Caprivi, Maifahrt, Favorit. Tot.: 21, Pl. 12,
16, 15:10. 7/.—½ Lg.
5. Kineſem=Rennen. 16 000 Mark, 3200 Meter: 1. A. u. C.
Weinbergs Lampos (O. Schmidt), 2. Indigo (Janek), 3. Marcellus.
Ferner: Prince of Thule, Dorn 2. Tot.: 15, Pl. 11, 17:10. 5 Lg.
bis Kopf.
6. Tulipan=Reynen. 6500 Mark, 1800 Mcter: 1. Geſt.
Mydling=
hovens Poſtenkette (E. Haynes), 2. Gute Sitte, 3. Tſchierva. Ferner:
Oldwiga, Augenweide. Tot.: 15, Pl. 13, 18:10. 1—1 Lg.
7. Vergleichs=Nennen. 3900 Mark 2600 Meter: 1. Stall Weſthofs
Schneerittchen (H. Zehmiſch), 2. Heidjer, 3. Lindwurm. Ferner:
Roſa=
nera, Manitou, Fundin, Lederſtrumpf. Tot.: 64, Pl. 26, 22, 44:10.
34 Lg.—Kopf.
Nennen zu Düffeldorf.
1. Siegfried=Preis. 3000 Mark, 1400 Meter: 1. H. Trutſchlers
Okertal (Unruh), 2. Poſtillon, 3. Feldwache. Ferner: Agrippa, Stahleck,
Coralle, Helmzier, Königstreu, Markſtein, Hofgarten, Ecbatana,
Schnee=
gans, Ahnburg. Tot.: 456, Pl. 70, 19, 24:10.
8. NibelungenPreis. Ghrenpreis und 6000 Mark, 1900 Mckt.
1. A. Schumanns Schneeball (M. Dreißig), 2. Truchſeß, 3. Lux. Fernml
Coriolan 3., Radlett, Seuola, Bizantina, Bundestreue. Tot.; 31. 2
15, B, 18:10. 3—2 Lg.
4. Spefſart=Jagdrennen. 5000 Mark, 3700 Meter: 1. Joh. Mahm
Le Gerfaut (Lt. v. Reibnitz), 2. Leibfuchs, 3. Mail. Ferner: Pri=
Sturm, Sedalia. Tot.: 201, Pl. 108, 36:10. Hals—2 Lg.
5. Rheingold=Pokal. Ehrenpreis und 7500 Mark, 1600 Me
1. P. Mülhens: Dictator (H. Schmidt), 2. Rheinwein, 3. Pillar, 75:
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6. Preis von Burgund. Jagdrenmen. 3000 Mark, 3000 Men=
1. Frau E. Schenk v. Roederns Atlantic (v. Horn), 2. Sirokko 3. Pac
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hütte. Ferner: Moulin Vert, Tartarie, Chibouk, Manheſe, Trie
Tangl, Hungaria. Tot.: 159, Pl. 45, 24, 26:10. 3—2 Lg.
7. Kriemhilde=Ausgleich. 3500 Mark, 1400 Meter: 1. H. Ber=
Fanir (J. v. d. Vlugt), 2. Vehmgericht, 3. Rari. Ferner: Champag
Meteor, Mohawk, Selbſtbeſtimmung, Eylimi, Goldrente, Metis, Tis=
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Francios (H. Schmidt), 2. Prophet, 3.+ Ferina, 3.+ Eſens. Fermm=
Filius, Romneh, Jobbe. Tot.: 36, Pl. 14, 13, 109:10. 1½—2 Lg.
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hilde=Ausgleich über 2200 Meter zu führen. Tatſächlich wurde
Rennen aber nach dem Programm über 2400 Meter gelaufen.
nachher ſtellte ſich der Fehler im Programm heraus. Laut 8 98
Rennordnung mußte ſo das Nennen annulliert werden, die Einſ
wurden alle zurückgezahlt. Darnufhin wurde dann der Brünnhil!”
Ausgleich ordnungsgemäß über 2200 Meter als achtes Rennen wiedt
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Frankfurt.
Donnerstag, 25. Auguſt. 12: Uebertr, des Glockenſpiels a
dem Darmſtädter Schloß. 6 13.30: Uebertr. von Kaſſel: Kon
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Harleshauſen: Die Lebensvorgänge im Ackerboden. o 18.45: D.n kmüilngen Ba
A. Neels: Rundfunk, Lehrer und Schule. O 19.20: Prof. Speht:t
Guſtav Mahler. O 20.15: Uebertr. von Kaſſel: Max Reger. Lieder,
Ausf.: Guido Shützendorf, Berlin (Baß). O 21.15: Cello=Kowertt
Tartini: Konzert in D=dur. — Faure: Apres le reve. — Granados:s
Spaniſcher Tanz. — Popper: Altfranzöſ. Dorflied. — Dohnanyi:it
Konzertſtück. Ausf.: Ilſe Bernatz (Cello), Kapellm. Merten (Klw),/
— Anſchl.: Uebertr. von Kaſſel: Spätkonzert.
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Donzurstag, 25. Auguſt. 12.30: Schallplattenkonzert. o 16-
Hauswirtſcaftliche Frauenſtunde. 6 16.15: Konzert. 8 Darbietungen,3 kün eine durd
6 18.15: Stuttgart: Dr. Müller: Aeſthetiſche Fragen. — Freiburg:
Dr. Hofmann: Der Große Ozean in der Weltpolitik. 18.45.
Uebertr. aus Freiburg: Die Bekämpfung des Schmerzes in derr T44 M der ſämtlich
Chirurgie. O 19.15: Schachfunk. O 19.45: Bäderſtunde. O 20.15:
Konzert. Philh. Orch., Stuttgart. Oſcheit: Huſaren=Attacke. —
Kabitalerhöh
Waldtzufel: Dolores=Walzer. — Offenbach: Intermezzo aus Hoff=)
manns Erzählungen. — Hannemann: Rheiniſcher Sang. — Adam-4
Quv. König von Ivetot. — Strauß: Frauenherz. — Metra:3
Serenata. — Blankenburg: Abſchied der Gladiatoren. — Anſchl.*
Hindanes
„Großſtadtluft”. Luſtſpiel von Blumenthal und Kadelbura.
Berlin.
Ruche Preßlef
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Donnerstag, 25. Auguſt. 16: Br.. Bleyhöffer: Chineſiſchä
Dichtiunſt .6 16.30: Uebertr. der Kurmuſik aus dem Oſtſeebalr
Ahlbeck. 6 Darbietungen. 18.40: Dr. Schwarz: Die Röntgenn
ſtrahlen und ihre Anwendung in der Unfallmedzi. o 19.05: Drt
Schädle: Was bietet die kommende Werkſtoffſchau dem Techniter4!
O 19.30: G. Müller=Hahn: Kaiſer Maximilian von Merilad
0 19.55: Dr. Hochdorf: Stimmen aus dem Jenſeits. O 297
Maſchine und Dichtung. Einl. Worte: Leo Lania. — Verhaf”
Großſtadtrhythmus. — Zola: Die Maſchine. — Gladkoff: Zen
werk. — Lewis: Die Panne. (F. Hardt, Rezit.). O 21.30:
Vols=
lieder=Duette. Mitw.: Helene Lachmanski=Schaul (Sopran),
Hell (Tenor), B. Seidler=Winkler (Flügell. 22.30: Tanzmiſl.7 Ic) Hrme
Stettin. 20.30: Militär=Konzert. Schubert: Militärmarc,d ᛋF möglich
— Lortzing: Feſtliches Vorſpiel. — Bizet: Minuetto und Carillmg / Dollar zur
aus der Suite V’Arleſienne. — Moſzkowski: Spaniſcher Tanz. — 1 Lie Smyrnger
Frederikſen: Skandinaviſcher Bauerntanz. — Delibes: Pas de Fleulser / AM die am 9. Set
— Reindel: Rhapſodie über ungar. Nationalmelodien. — Grieg:/ Pfn. Ausſteller,
Nordland=Volk. — Joſhitomo: Japaniſcher Laternentanz — Boe1 Füſchiſen von 50 Pr.
Fein und chic. — Mühlberger: Tiroler Kaiſer=Jäger=Marſch.
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der Muſik. 6 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. 6 18,55: Poſ=
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Donnerstag, den 25. Auguſt
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Törſenverkehr an den Samstagen vom September ab. Die
Börſen=
mände haben beſchloſſen, daß, wie ſeinerzeit vorgeſehen war, vom
2 fſ4 tember ab der Börſenverkehr an den Samstagen ſowohl in Berlin
1N0uch an den übrigen deutſchen Börſen wieder in gewohnter Weiſe
Aü.nzeit 11 bis 1 Uhr) ſtattfindet. Dieſer Beſchluß fand an der
AMe allgemeine Zuſtimmung.
2Bäterer Kaſſenſchluß der Banken? Von einer Reihe von Einzel=
AMe=Sorganiſationen wurde angeregt, daß die Banken ihre Kaſſen
üſtn, offen halten als bisher, um den Inhabern von Ladengeſchäften
AßeAröglichkeit zu geben, noch am gleichen Tage ihre Tageskaſſe den
Mſrr zuzuführen. Im Zentralverband des deutſchen Bank= und
Abeſergewerbes werden zwar zurzeit entſprechende Verhandlungen
ge=
yſte, doch ſcheinen die Ausſichten, daß die Anregungen zur Durch=
Mturg gebracht werden, nur ſehr gering zu ſein. Neben der ablehnen=
NKaltung der Bankbeamtenorganiſation, ſind auch die Vorſchriften
Ain=uen Arbeitszeitnotgeſetzes ein ſtarkes Hemmnis. In einer Ende
ſitm Woche ſtattfindenden Sitzung des Zentralverbandes iſt ein end=
Aſig—r Beſchluß zu erwarten.
2ns Ende der Konſumfinanzierung. Die Commercial Inveſtment
7b.=.=G., die ſich die Einführung der Konſumfinanzierung in Deutſch=
1A uim Ziel ſetzte hat ihre Tätigkeit eingeſtellt. Nunmehr folgt auch
4bndenkredit=Geſellſchaft deutſcher Einzelhändler, e. G. m. b. H. Die
ſerilichen Umſätze, die man auf zwei Millionen Reichsmark berechnet
10) zeigten nur 35 000 RM. Schuld an dem Fiasko ſoll die
unge=
mnpe Propaganda tragen, wenn nach wie vor auch für Deutſchland
ſunzipielle Möglichkeit des Kundenkreditgeſchäfts erwieſen ſei. Gegen=
N dieſer Auffaſſung wird aber anderweitig die Meinung vertreten,
3re Konſumfinanzierung doch mit ausreichender Reklame zur
Ein=
ſtu g gelangte. Wenn hier der Erfolg verſagt blieb, ſo liegt es eben
um, daß die ſchematiſche Uebertragung amerikaniſcher Einrichtungen
19Gepflogenheiten an dem geſunden Sinn deutſcher Käufer ſcheiterte.
1 Segen Barzahlung wird eben auch von Konſumenten vorgezogen,
ſnſeber drückenden Verpflichtungen, monatliche Abzahlung leiſten zu
Mieb-.
Aeuſammenſchluß ſüddeutſcher Großkraftwerke. In dieſen Tagen
ine Verhandlungen, die zwiſchen Baden und Württemberg über
1 MZuſammenſchluß der Leiſtungen des Baden=Werkes und der
Würt=
wergiſchen Landes=Elektrizitäts=A.=G. im Gange waren, zu einer
beimdigung geführt worden auf Grund dere die noch fehlende
1 00p Volt=Verbindung zwiſchen dem badiſchen Pforzheim und dem
ſtmbergiſchen Obertürkheim hergeſtellt werden wird. Die beidem
ſu gen, die ſich bei Pinache an der badiſch=württembergiſchen Greuze
get, ſollen bis zum Oktober nächſten Jahres ausgeführt ſein. Es wird
1 Eeine durchgehende, 570 Km. lange 100 000 Volt=Leitung vom
Ober=
h bis zu den oberbaheriſchen Waſſerkraftwerken des Walchenſees bee
En an der ſämtliche bedeutenden Großkraftwerke Süddeutſchlands
hn. Darin liegt die beſondere Bedeutung dieſes Zuſammenſchluſſes.
Zar Kapitalerhöhung der Zellſtoff=Fabrik Waldhof in Mannheim.
ör Kapitalerhöhung wird verſichert, daß dieſe lediglich zur nor=
41 Betriebsmittelverſtärkung durchgeführt wird und daß man durch
weiterte Kapitalsbaſis dem allmählichen Anwachſen des
Ge=
ſtzumfanges vorſorgen wolle. Bezüglich der zwei Millionen RM.
Ku rtungsaktien, die der Verwaltung für eventuelle ſpätere
Anglie=
ſtug zur Verfügung gehalten werden, ſind noch keine beſtimmten
Ver=
ndrngszwecke bekannt.
AFälziſche Preßhefe= und Spritfabrik A.=G., Ludwigshafen. In der
den 20. September einberufenen ao. H.=V. ſoll das A.=K. von NM.
10S um 200 000 RM. auf 1 Mill. RM. erhöht werden. Das
Bezugs=
tt ſoer Aktionäre wird ausgeſchloſſen. Weiter ſteht auf der
Tagesord=
ta der H.=V. eine Statutenänderung und A.=R.=Wahlen.
(weiterte Freigabe von Amerikaguthaben. Ueber eine
amerika=
che Entſcheidung zur Auslegung der Freigabebeſtimmungen in U.S.A.
* ver Bund der Auslandsdeutſchen folgendes mit: Während das
Mläinderamt bisher auf Grund der Beſtimmungen des Winslo=y=Ge=
1½6 für Handelsgeſellſchaften (Partnerſhips) nur einmal Doll. 10000
Bie Firmen als ſolche freigegeben hat, wird es jetzt zufolge der Ent=
Bumg möglich ſein, daß jeder Teilhaber an einer ſolchen Firma je
90 Dollar zurückerſtattet erhält.
Dre Smyrnger Meſſe. In Smyrna werden große Vorbereitungen
ſi, am 9. September zu eröffnende 1. Internationale Meſſe getroffen.
9-usſtellern wird eine Tarifermäßigung auf türkiſchen Bahnen und
Kſtfm von 50 Prozent, den Beſuchern der Meſſe eine Ermäßigung
M30 Prozent zugeſagt. Dieſer Nachlaß wird für die Zeit zwiſchen
60 S. Auguſt und dem 30. September gewährt. Die ausgeſtellten
Gen, ſoſveit ſie ausländiſche ſind, brauchen nur dann verzollt zu wer=
1Amenn ſie feſt verkauft ſind. Etliche ausländiſche Ausſteller haben ſich
mt angemeldet. Sofort nach Schluß der Smyrnger Meſſe (16. Sept.)
N ie Saloniker Meſſe (17. Sept.) beginnen.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 24. Auguſt. Infolge bedeutend
rrr Ernteſchätzungen aus dem Ausland war man etwas zurückhal=
Doch ſteht dem die nun ſchlecht gewordene Inlandsrente
gegen=
ſo daß die Preiſe feſt blieben. Hafer 25 Pfg. höher, ſonſt noch
Auo unverändert. Je 100 Kg.: Weizen 28,75—29; Roggen 24;
(rergerſte B5,50—R; Hafer inl. 23,25—B,75; ausl. B,75—B;
18 19,3—19,50; Weizenmehl 39,75—40,25; Roggenmehl 34,50—35;
zunkleie 13,50—13,75; Roggenkleie 13,50—13,75.
Zrreisrückgang auf der Frankfurter Häuteauktion. Auf der
gutbe=
ſteir geſtrigen Frankfurter Häuteauktion kamen rund 6700
Großvieh=
e. 9100 Kalbfelle und 1630 Hammelfelle zum Angebot. Die Gebote
eachaffelle und Kalbfelle erfolgten ſehr zögernd und zu weſentlich
iveren Preiſen als im Vormonat, ſo daß zunächſt ein großer Teil
944 ſe zurückgegogen wurde. Erſt bei nochmaligem, ſpäterem Angebot
wa dann für Schaffelle, Kurzwolle zirka 5 Prozent niedrigere
ie als im Vormonat erzielt, und für Kalbfelle ohne Kopf durch=
Atſ ich die gleichem Preiſe wie im Vormonat. Ein kleiner Poſten
4e. Häute ohge Kopf Kl. I bis 29 Pfund, der zum Ausgebot kam.
De 1 Pfennig billiger wie im Vormonat zu 106 gegen 1,73 ver=
Bezahlt wurden in R.=Pfg.: Großviehhäute o. K. Rinder 20 bis
FSo. 106, 30—39 Pfd 94—101½, 40—49 Pfd. 94—1,01½, 50—59
5—101¾4, 60—79 Pfd. 96½—103½. Ochſen 20—23 Pfd. 1,06,
Pfd. 901 40—49 Pfd. 90½ 50—59 Pfd. 90—94½, 60—79 Pfd.
S 80—99 Pfd. 90—853, 100 Pfd. u. m. 91½—9134, Kühe
12 Pft. 1,06, 30—39 Pfd. —, 40—49 Pfd. 89½—91½, 50—59 Pfd
B4, 60—79 Pfd. 91½—1.—, 80—99 Pfd. 97—1.—, 100 Pfd. u. m
Kalbfelle o. K. rot bis 9 Pfd. 158—168½4, dto. über 9 Pfd. 138½
M1S, Kalöfelle o. K. ſchwarz bis 9 Pfd. 125—13434, dto. über 9 Pfd.
—125. Kalbfelle Schuß 92½ leichte Häute o. K. Kl. I bis 29 Pfd.
Schaffelle, Vollwolle 7, Halbwolle 70, Kurwolle 61—68½, Blößen
Rpfg.
Imm weiteren Verlauf der Häuteauktion wurden bezahlt für Häute
Lichſen mit Kopf, Klaſſe 1: 30—59 Pfund 72,75; 60—70 Pfund 82
80—99 Pfund 82,75—85; 100 Pfund aufwärts 83,25; Rinder,
1 mit Kopf: 39—49 Pfund 83—93; 50—59 Pfund 78,25—83,75;
Pfund 81—86; 80—39 Pfund 87; Kühe mit Kopf, Klaſſe 1:
Pfund 7425—78,5; 50—59 Pfund 71,5—78,5; 60—79 Pfund 75,5 2
80—99 Pfund 81,25—84,25; alle Gew 75,75; Bullen mit Kopf,
2: alle Gewichte 58 25—60,75; Schußhäute mit Kopf, Klaſſe 1:
(öewichte 65,25; Roßhäute über 220 Zentimeter 27,5; über 90
tinieter 19,5; ein Mauleſel über 220 Zentimeter und 200 Zentimeter
Bullen mit Kopf, Klaſſe 1: 30—59 Pfund 67,75—77; 50—79 Pfd.
6—65,75; 80—99 Pfund 64,75—66: 100 Pfund 61,75.
Vrrliner Produktenbericht vom 24. Auguſt. Wähvend Loko=Weizen
ſnt: des Exportes noch unverändert hoch bezahlt wird, kamen im
Eem mgshandel nach den Steigerungen der letzten Zeit mehr
Reali=
bnen heraus. Auch drückten niedrigere überſeeiſche Offerten.
Sep=
notierte 1,5 Mark, Oktober=Dezember 1 reſp. 0,5 Mark niedriger
ungenügende Verſorgung deu Mühlen mit neuem Roggen trug
Lnlrlich dazu bei, daß ſich ſir dieſe Getreideart für hintere Monate
uäßige Abſchläge durchſetzen. September war behauptet. Gerſte
da die Fonderungen ſowie Gebote weit auseinandergehen. Hafer
ſentgegenkommender offeriert. Mehl hat in naher Ware Frage.
Aleie beſteht die feſte Tendenz der Vortage weiter.
fnm. Sübdeutſche Metallnotierungen vom 24. Auguſt. Pforz=
Nnn. Edelmetalle notierten folgende Großhandelspraiſe: Barrengold
Gramm 2,800 RM. (Geld), 2,814 RM. (Brief); Platin, handels=
übliche Ware, das Gramm 8,25 RM. (Geld), 8,55 RM. (Brief);
Fein=
ſilber das Kilogramm 74,25 RM. (Geld), 75,50—77 RM. (Brief),
Ten=
denz: Ruhig. — Stuttgart. Gdelmetalle notierten folgende
Groß=
handelspreiſe. Feingold das Gramm 2,800 RM. (Geld), 2,814 RM.
RM. (Brief); Fein=Kornſilber das Kilogramm 74,50 RM. (Geld) 75,50 Barren 75.25—76.25.
RM. (Brief). Tendenz: Ruhig.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 24. Auguſt.
Die Effektenbörſe war gegenüber dem Vortage unverändert. Be=
Kursaufſtieg und nunmehr ſtärkerem Kurseinbruch vollkommen,
indiffe=
vent gegenüberſtelle. Man verweiſt auf Vorbereitung zum Ultimo und
Vorſorge zu dem im großen geldbeanſpruchenden Herbſt=Termine.
Auch veranlaßt die ſchlechte Ernte Hinweiſe darauf, daß die Kaufkraft
der Landwirtſchaft nicht in dem erhofften Maße gehoben wird, was
wiederum der Induſtriekonfunktur hemmend gegenüberſteht. So lag die
Börſe bereits anfangs ſehr beunruhigt und war weiter ſchwächer
ge=
ſtimmt. Von den Hauptterminwerten verlor die Farbenaktie 3
Pro=
zent, Elektrowerte 2—3 Prozent. Bemerkenswert war der Rückgang
von Waldhof um 4½ Prozent. Neben dem enttäuſchenden Bezugsrecht
kommt hier dazu, daß tatſächlich noch keinerlei finanzielle Beziehungen
wie bisher oft vermutet, zu den Kunſtſeidekonzernen beſtehen. Etwas
widerſtandsfähiger warem Freigabeaktien auf die erweiterte Freigabe
der Amerikaguthaben. Die Nebenmärkte der Maſchinen=, Bau=
Auto=
mobil= und Metallwerte waren gleichfalls rückläuſig nur bei kleinſten
Umſätzen. Im Verlaufe war man etwas erholt, da von der
Stempel=
vereinigung, die während der Börſe zu einer Ermäßigung des
Report=
geldſatzes erfolgen ſoll. Am Deviſenmarkt ſind Deviſen flau, da ſie
zwecks Geldbeſchaffung in ſtärkerem Maße an den Markt kommen. Die
Mark konnte ſich dadurch international befeſtigen. Pfunde gegen Mark
20,41½, Dollar gegen Mark 4,1990, London—Paris 12402, gegen
Mai=
land 89,25, gegen Holland 12,13, gegen Bürich 25,215 /, gegen Madrid
28,88, gegen Oslo 18,69, gegen New York 4,8614. Geld iſt in kurzen
Friſten ſtärker angeboten bei 5 Prozent Monatsgeld, bleibt verlangt
und 7½—8½ Prozent, Privatdiskont unverändert 5½ Prozent.
Die Abendbörſe war beruhigter und etwas freundlicher bei
Kurserholungen von durchſchnittlich 1—2 Prozent. Das Geſchäft blieb
äußerſt klein und erſtreckte ſich größtenteils nur auf die Farbenaktie und
Siemens und Halske, in denen anſcheinend größere Baiſſeengagements
beſtanden. Anleihen ohne Anregung. Im einzelnen nannte man
Com=
merzbank 176, Danat 228. Deutſche 160,5, Dresdner 164,75, Metallbank
145, Gelſenkirchen 157, Kali Aſchersleben 165, Mannesmann 177,25,
Rheinſtahl 198,25, Stahlverein 130,5, Hapag 150, AEG. 184, Siemens
u. Halske 25 Schuckert 201., Rütgerswerke 98 Erdöl 754,5, Daimler
320, Farbeninduſtrie 293,75, Zellſtoff Waldhof 327,75. — Im
Abend=
deviſenverkehr nannte man: London-Paris 19402, gegen
Hol=
land 12,13½, gegen Madrid B,82, gegen New York 4,86,20. Pfunde
gegen Mark W,41,75, Dollar gegen Mark 4,19,95.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 24. Auguſt.
Die Börſe konnte ſich nach dem geſtrigen überraſchenden Kursſturz
bei Beginn leicht erholen, da dig Baiſſepartei Deckungsbedürfnis zeigte.
Die Stimmung iſt aber ungemein unſicher und die Geſamtlage auf den
Effektenmärkten äußerſt geſpannt. Man war ſich über die Hintergründe
des gegenwärtigen Baiſſevorſtoßes nicht im klaren und kolportierte die
verſchiedenſtem unkontrollierbaren Gerüchte und Verſionen. Stark
be=
unruhigend wirkte aber insbeſondere die Zuſpitzung der politiſchen
Situation in der ganzen Welt in Verbindung mit den kommuniſtiſchen
Unruhen. Die erſten amtlichen Kurſe lagem überwiegend mit 5 Prozent 24. Auguſt:
ſchwächer, doch hatten verſchiedene Papiere noch größere Verluſte
auf=
zuweiſen. Auch ſpäter war die Tendenz bei einem ſchwachen Grundton
unſicher und nach Erledigung der Deckungskäufe neue Verkaufsneigung
zu erkennen. Am Geldmarkt hielt ſich der Tagesgeldſatz auf 4,5—6
Pro=
zent. Das Angebot von Tagesgeldern war wieder reichlich.
Monats=
geld wurde, wie ſchon bisher, mit 7,75—8,75 Prozent mehr geſucht wie
pfferiert. Warenwechſel zirka 6,25. Die Großbanben traten während
der Börſe zu einer Beſprechung über die Zinsforderungen für
Report=
geld zuſammen, derem Ergebnis im Moment noch nicht bekannt iſt.
Man erwartet eine kleine Ermäßigung, doch ſoll ein maßgebendes In= 860—98; Schweinezufuhren: Chicago 15 000, Weſten 55 000.
ſtitut für Beibehaltung des bisherigen Satzes eingetreten ſein.
Schwie=
rigkeiten in der Reportgeldverſorgung dürften kaum eintreten, zumal
angeblich zwei D.=Banken ein höheres Kontingent bereitſtellem wollen.
Im Deviſenberkehr ging der Dollarkurs am Berliner Platz ſtark zurück ank. Ernte 119½: Mehl: ſpring wheat clears 6,75—7,25: Fracht:
und notierte während der Mittagsſtunden 4,1990. Vermutlich handelte
es ſich bei dem Deviſenangebot um die Umwandlung von
Auslands=
krediten. Sonſt lag der Deviſenhandel ſehr ruhig. London-
Kopen=
hagen befeſtigt 18,15, London—Amſterdam etwas ſchwächer 12,131/.
Im weiteren Verlauf der Börſe hielt die Unſicherheit an.
Mittel=
beutſche Kreditbankaktien, die anfangs nicht notiert werden konnten, ber 14,05, Januar 13,80, Februar 13,70, März 13,65.
mußten ſich einen Verluſt von 13 Prozent gefallen laſſen. Auf
Deckungs=
käufe trat vorübergehend eine gewiſſe Erholung ein, ſo daß viele
Pa=
viere ſich wieder erholen konnten. J. G. Farben ſtiegen vorübergehend
auf 291 und gaben dann wieder auf B9 nach. Privatdiskont lange Sicht
5½, kurze Sicht 57. Bis zum Schluß der Börſe änderte ſich an der
ſchwankenden und unſicheren Haltung nichts und das Geſchäft blieb erhöht. Die Gewebepreiſe ſtellen ſich nunmehr auf 1.40 NM., je Kilo
großen Verluſt wieder 4Prozent einholen. Dagegen ließen Schultheiß auf 0.75 RM. je Kilo,
weiter nach. Im allgemeinen ſchloß die Börſe mit den erſten Kurſen.
An der Nachbörſe machte ſich ein weiteres Nachgeben bemerkbar, und
Deſſauer Gas 199,5, Deutſche Erdöl 152,5, Daimler 118.
Charlotten=
burger Waſſer 145,75, Vereinigte Glanzſtoff 670, Zellſtoff Waldhof 325,
Oſtwerke 401. Schultheiß 420, Phönix 116, Rheiniſche Braunkohlen
248,5, Rheinſtahl 195, Harpener 198,5. Gelſenkirchen 155, Köln=Neueſſen
169,5, Mannesmann 175,75, A.E.G. 181,75, Bergmann 195, Geſ. für El.
B4, Siemens 283, Schuckert 199, Hapag 149, Nordd. Llotzd 149,
Ham=
burg=Süd 22. Dresdner Bank 163, Danatbank 227, Commerzbank 173,
Holzmann 193,5, Altbeſitz I 56,75 und II 58,10. Neubeſitz 15.10.
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4.194 4.202
4.196/ 4.204
Metallnotierungen.
Berliner Metallnotierungen vom 24. Auguſt. Elektrolytkupfer 126,
Remelted Plattenzink 50—51, Original Hüttenaluminfum 210, dito in
(Brieß); Platin, handelsübliche Ware, das Gramm 7 RM. (Geld), 8,65 Walzen 214, Reinnickel 340—350, Antimon Regulus 90—95, Silber in
Amtliche Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom 24. Auguſt.
Kupfer: Januar 113,50 (113,75), Februar 113,75 (114), März 114
(114,25), April 114,25 (114,25), Mai 114,25 (114,50), Juni 114,50 (114,75),
Juli 114,75 (115), Auguſt 112 (113), September 112 1(12,25), Oktober
112,75 (112,75) Nobember 113,B5 (113,25), Dezember 113,25 (113,50).
Tendenz: abgeſchwächt. — Blei: Januar, Februar, März, April und
Mai 46,25 (46,50), Juni 46,50 (46.50), Juli 46,50 (46,75), Auguſt 46,25
lanntlich beruht die geſamte Börſenbewegung ſeit Wochen lediglich auf (46,75), September 45.,50 (45,75), Oktober 45.75 (46), Nobember 48 (48),
der Tätigkeit der Spekulation, da ſich das Publikum, dem kürzlichen Dezember 45 46,25), Tendenz; behauptet. — Zink: Januar 55 (55,50),
Februar und März 55,25 (55,50) April und Mai 55,25 (55,25), Juni und
Juli 55 (55,25), Auguſt 36,25 (56,75), September 55,75 (56,50), Oktober
55,50 (56). November 55,25 (55,75), Dezember 55,25 (55,50). Tendenz:
ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom
24. Auguſt ſtellen ſich wie folgt: Kupfer: (Tendenz: willig)
Standard per Kaſſe 54½—54½, 3 Monate 55½—55½, Settl.
Preis 54½, Elektrolyt 61½—62½, beſt ſelected 60½—61½, ſtrong
ſheets 62½. — Zinn: (Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe 292
bis 292½, 3 Monate 286½—286½, Settl. Preis 292½, Banka
(inoff.) 303½, Straits 296½. — Blei: (Tendenz: ſtetig)
aus=
länd, prompt 2234, entf. Sichten 23½, Settl. Preis 22¾. —
Zink: (Tendenz: ruhig) gewöhnl. prompt 271ſuo, entf. Sichten
2734, Settl. Preis 277. — Antimon Reg.: chineſ. per (
in=
offiz.) 46. — Queckſilber (inoffiz.) 21½—22. —
Wolf=
ramerz (inoffiz.) 13½.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 24. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der heutige Markt war zunächſt in ſchwächerer Haltung
auf niedrigere ausländiſche Kabel und günſtige Wetterberichte. Als
aber von Regierungsſeite mitgeteilt wurde, daß mit einem
wahrſchein=
lichen exportfähigen Ueberſchuß von 250 Millionen Buſhels zu
rech=
nen ſein dürfte, und das inländiſche Angebot ſtärker wunde, kam es zu
einer erheblichen Verflauung bei Kursrückgängen bis zu 4 C.
Mais: Auch am Maismarkt kam es zu Preisrückgängen auf günſtige
Wetter= und Ernteberichte. Da die Nachfrage für Lokoware dürftig
blieb, kam es zu Glattſtellungen
Hafer: Der Preisſturz am Weizenmarkt und die Schwäche denr
Loko=
märkte kam auch hier im einer Preisabſchwächung zum Ausdruck.
* New York, 24. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Zucker: Beſſere Nachfrage für Raffinadezucker und feſte Verhältniſſe
am Lokomarkt auf günſtige Witterungserichte veranlaßten einen
ſteti=
gen Beginn. Im weiteren Verlauf liefen Gerüchte um, daß bei der
kommenden Anpflanzung mit einer Verkleinerung der Anbaufläche zu
rechnen ſein werde, was zu Anſchaffungen für kubaniſche Rechnung
führta.
Kaffee: Die Preiſe gaben auf Glattſtellungen und europäiſche
Ver=
käufe nach, erholten ſich aber im weitenen Verlauf auf ſtetigere
Be=
richte aus Argentinien.
Baumwolle: Auf den hauſſegünſtigen wöchentlichen Wetterbericht
und Meldungen von größeren Schäden des Baumwollwurmes, kam es
zu einer Befeſtigung mit Deckungen der Spekulation. Obwohl in der
letzten Börſenſtunde umfangreiche Regliſationen vorgenommen wurden,
blieb die Grundſtimn ung feſt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago vom
Getreide. Weizen: September 137½, Dezember 1403, März
144½: Mais: September 110½, Dezember 1147, März 117½;
Hafer: September 45½, Dezember 50, März 52½; Roggen:
Sep=
tember 96½, Dezember 99½, März 103½.
Schmalz: September 12,67½, Oktober 12,80, Januar 13,27½=
Fleiſch: September 11,67½, Oktober 11,80. Januar 12,75;
Speck: loko 11,75; leichte Schweine 9,50—10,80, ſchwere Schweine
Es notierten nach Meldungen aus New York am
24. Auguſt:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 148½, hart 151½; Mais: neu
nach England 1,9—2,9 Schilling, nach dem Kontinent 10—12 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,40; Talg: extra 75.
Kakav. Tendenz: kaum ſtetig; Umſatz in lots 117; Auguſt
14,88, September 14,82, Oktober 14,75, November 14,58, Dezem=
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Wie wir von der Intereſſengemeinſchaft deutſcher Jute=Induſtrieller
erfahren, wurden die Garn= und Gewebepreiſe mit ſofortiger Wirkung
außerordentlich ruhig. Mitteldeutſche Kreditbank konnten von ihrem T 390 die Preiſe für S=Garne auf 107 RM. je Kilo und für G=Garne
Im Rahmen des Reichsverbandes des Beleuchtungs= und
Elektro=
zwar beſonders bei Schultheiß, die nochmals um 5 Prozent ſanken, großhandels in Berlin, ſchloß ſich unter der Bezeichnung Gas= und
Gegen 2.30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: J. G. Farben 989,5 Waſſergruppe eine Reihe von Großhändlern der Gas= und
Waſſer=
armaturenbranche zuſammen. Die neute Gruppe beſteht aus mehr als
25 Firmen.
Der Köln=Neueſſemer Bergwerksverein beantragt die Erhöhung
ſeiner Koksbeteiligung um je 300 000 Tonnen am 1. April und 1.
Okto=
ber nächſten Jahres.
Von der ſüddeutſchen Zinkblechhändlervereinigung wurden mit
Wir=
kung vom 24. Auguſt ab die Preiſe für Zinkbleche um zirka 1,5 Prozent
herabgeſetzt. Letzte Preisveränderung am 9. Auguſt durch Ermäßigung
um ein Prozent.
Die öſterreichiſche Handelsbilanz verzeichnet im Monat Juli eine
115.— 113.5 Einfuhr von B1,9 und eine Ausfuhr von 146,4 Mill. S. Der
Paſſiv=
ſaldo hat ſich ſomit gegewüber dem Vormongt von 74,6 auf 85,5
Mil=
lionen S. erhöht.
Aus dem letzten ſchwediſchen Reichsbankausweis geht hervor, daß
der Betrag der ausländiſchen Wechſel ſeit dem 1 Juli d. J. um 29 Mill
Kr. geſtiegen iſt, während in der etſprechenden Periode des Vorjahres
ein geringer Rückgang feſtzuſtellen war. Nach der letzten
Diskontermäßi=
gung hat ſich der Status der Bank ſo verbeſſert, daß einer erneuten
Diskontermäßigung entgegengeſehen werden kann.
Ueber die Verhandlungen Frankreichs mit Amerika erfahren wir,
daß die Abſicht der Tilgung der Handelsſchuld an Amerika in Höhe vom
409 Mill. Dollar für die abgetretenen Kriegsvorräte offiziell in Abrede
geſtellt wird. Es wird betont, daß die etwaigen Verhandlungen mit
dem amerikaniſchen Schatzamt eine Konvertierung der amerikaniſchen
Handelsſchuld betreffen, wozu die Regierung laut Finanzgeſetz befugt iſt.
Nach Berichten aus verſchiedenen Diſtrikten der wichtigen
Induſtrie=
gebiete Englands hat ſich die Lage der engliſchen Induſtrie allgemein
gebeſſert.
Aus Moskau wird gemeldet, daß dem Moskauer
Hauptkonzeſſions=
komitee ein Konzeſſionsgeſuch einer deutſchen Firma über den Bau hon
Leuchtgasfabriken in der Sowjetunion zugegangen iſt. Die
diesbezüg=
lichen Verhandlungen ſind ſoweit gediehen, daß gegenwärtig üben die
techniſchen Einzelheiten des Baues verhandelt wird.
Nach einer Meldung aus Prag ſollen die Beſprechungen über die
Erneuerung des zentral=europäiſchen Eiſenkartells zwiſchen Oeſterreich,
der Tſchechoflowakei, Ungarn und Rumänien in der laufenden Woche
beginnen.
In türkiſchen Börſenkreiſen ſind aus Pariſer Quellen ſtammende
Gerüchte im Umlauf, die von der Aufnahme einer türkiſchen 15
Mil=
lionen Lſtr=Anleiße bei Schweizer Banken, veranlaßt durch
umfang=
reiche Erzfunde in der Tüürkei, wiſſen wollen,
Nach einem Telegramm der Deutſchen Handelskammer in Schanghai
wird die geplante Zollerhöhung der Nanking=Regierung am 1.
Septem=
ber in Kraft treten.
Das graue Haus
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Reſ.=Feldartillerie=Regimenter 56, 58
Reſ.=Pionier=Kompagnien 76 und 77
ſowie an alle auch nur vorübergehend bei
der Diviſion tätig geweſenen Truppenteile.
Samstag, den 3. September, 7 Uhr abends: Feſtkommers.
Sonntag, den 4. September, 11 Uhr vormittags:
Parade=
aufſtellung, Vorbeimarſch, anſchl. Akademiſche Feier
in der Feſthalle (Gefallenengedächtnis, Vortrag
über die Schlacht bei Hermannſtadt), anſchl.
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Ginnheim, Theodor Stormſtraße 7, Kamerad Brommer
Darmſtadt, Rhönring 54, Kamerad Tempel, Hanau a. M.,
Wilhelmſtraße 5.
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ſelbſt zuſammenzuſchließen.ß
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finden durch das Darmſtädter Tagblatt
die weiteſie Verbreitung
Samstag, den 27. Auguſi,
nachm. 4 Uhr (13100
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4% „ Goldr. . 26.75
4% Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk. 23.5
4% Oſt. einh. R. /k.) 1.8
8% Port, (Spz.) III
56.5
57.75
15.25
8.7
35
2.8
5% Rum.am. R.03
4½½,Gold. 13.
4% „ am. R. kon.
4% „ am. R. 05
15.75
4%Türk. (Adm
4% (Bagd.)
4% (Bagd.) II/ 14
4
4F „1911 Boll./ 13.25
1.8.
Innsör
Ung.
4½½Ung. St. 1914
4.8
voldr. .
2 Un
% Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.)/ 21:/,
4% Ung. Staatsr.
v. 10 ..... ... . 22‟1.
4¾ Ung. Kronr...
3% Ung. Eiſ. Tor ../ 17.5
Außereuro=
päiſche
5%Mex.amn.i. abg.
5% „ äuß. 99
4½ „ Gold04ſtf. 23.75
„ konſ. inn. .
41½2%, Frrigat. „/ 33.5
5% Tamaulipas I .
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G.1106
102.5
6% Berl. St. Gold/ 90
8% Darmſt. St.=G./ 98.5
8 %. D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. 1101.25
100
94
dresd. St.:G. 92
Firf. St.=G... . 92.75
59
8% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
102
Frkf. Hyp.=
Goldpfbr.
99
% Frkf. Hyp.-
Goldpfbr.
100.2
% Frkf. Pfbr.
Goldpfhr
99
Frrf. Goldpfbr./ 94
Frkf. Pfbr.=Bk
Goldpfbr.
83.75
Frkf. Pfbr. B
Goldpfor
H.=St.=Gold=
91.75
A
100.5
Heſ. La
29.5
8%Klöckn
34.75
We Ru
Mark (Hagen)
Goldobl. . . . . . 103.75
3% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I
3½ K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
3½ Ldwgshf. Stadt=
Goldan ..
7%M. KraftHöchſt
3% Mainz.=St.=G.
80 Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.
% M.=Stahlw. 27
8% Naiſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr.
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .....
30 Pforzh. St.=G.
2 Pirmaſ. St.=G
8½ Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr., St.
ſchafts=Goldpfbr.
70 Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldofbr.
8¾Rh.=Hyp.=Bk...
Goldpfbr. . . ..
o „ „ „
% „
4½% „„Lig. Pfb.
½% „„Anteilſch.
7½% Rh. Stahlwv.
25
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr. Bk. Goldpf.
.
2o Südd. B.-Cr. B.
Goldpfdbr. . ..."
2 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.
obl. mit Optior
% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorföyp. Gd.. ohnc Option
72 Viag(V. Ind.
Unt. Bln.) 27
99.75
92
106.5
96.25
10 1.5
99.75
100
98
93
99
g1.75
101.25
102
97
98
93
79.25
53‟1,
100
98
00
99
91.75
8% Voigt& Häffner
Goldobl. ... . ..
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
50 Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ...."
6% Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23...
59 Pr. Kaliwert.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. E
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. .
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk..
Frkf. Hyp.=Bk. . .
Frkf. Pfandbr.=Bk
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hhp.=Bk..
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh.=Wſtf. B.=Cr..=B
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp. Bk.
Staatl. od. prov
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. ..
Obligationen v.
Tran sportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B
„ abg.
5%Oſt. Sd. (L.)ſtfr.
99.5
20
6.65
8.25
6.3
8.8
2.22
21
15.5
16.27
11.65
n222
11.5
12.9
13.5
12
11.
9.05
3.6
„6%Alte Oſt. Südb.,
6% Neue „ „
„Oſt Staatsb. 83
POſt. 1. b. 8. E. ..
„Oſt. „ „abg.
„ „ „9.Em.
„abg.
„
1885
% Rud. Silber.
42 Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½% Anat., S. II
4½% Anat., S.III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4 ½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk. ..... . ..
Bk. f. Brauind. .
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank
D. Eff. u. Wchſ.=B!
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch. . . .
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth.=Bk.
Frkf. Pfdbr. Bk.. . .
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank".
Metallbank. . . . . . .
Mitkeld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Pr. Bd.=Creditbank
„Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. B.=Creditbk.
19.5
182),
7.1
18
—
—
20.6
110.
199.5
174.25
160 25
132
134.5
106
156
163. 25
133
147
147
8
44).
218
133
südd. Disc.-Geſ. . 1145
Oſterr. Creditanſt. . 8.
Wiener Bankverein 18
Bergwerks=Akt.
Buderus. ..
Eſchw. Bergw. . . . 1206.:
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. S
Genußſchein .. . 124.
Kali. Aſchersleben. 1177.:
Kali. Salzdetfurth. /237
Kali. Weſterregeln . 186
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Lothr=Hütte)
Mannesm.=Röhr. 1176
Mansfelder . . . . . . 129
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Otavi=Min.=Ant. . .
Phönix=Bergb. . . . 116
Rhein. Braunk. . .
Rhein. Stahlw. . . . 195
Riebeck Montan. .
Salzwerk Heilbronn 178
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1112.
Ver. Laurahütte . . 84
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Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.) 271
Henninger.
190
Hercules, Heſſiſche 1749
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr. 244
Schöfferhof (Bind.) 347
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Werger ..
.
Akkum. Berlin.
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Adlerw. (v. Kleyer)
180
115
6%A. E. G. V3g. A. 88.
5% A. E. G. Vzg.B. 81
A. E. G. Stamm . . . 182
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Baſt Nürnberg ... 1227
55
72
23
86
70
Mit Hucee
Beck & Henkel.
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Dresd. Schnellpr..
Dürkoppw. (St)...
Dürr. Ratingen ../ 73
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Hanſa=Lloyd, Br.
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Motorenf. Deutz".
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:60.755
39.*
149
uammer 233
Donnerstag, den 25. Auguſt 1927
Geite 13
Oer Club der Vierzig.
bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
ßt ſtand in der Grube, bis über die Knöchel im Waſſer, ſeine
und ſein Geſicht war über und über mit Schlamm be=
Das junge Mädchen konnte kaum ein Lächeln
unter=
duütir, als er zu ihr aufſah.
2as bekomme ich von Ihnen, wenn ich die Red Moon
fifde” fragte er.
ünfzig Prozent, wie wir bereits in New York ausgemacht
gſh” erwiderte ſie boshaft.
W3as ich aber abgelehnt habe."
Run gut, was ſonſt wollen Sie?” fragte ſie trotzig. Sie
wafe, daß ſie in Gegenwart der anderen vor neckiſchen
Ver=
mnſtiheiten ſeinerſeits ſicher war.
ſEt, ſtieß lachend ſeine Schaufel in den Schlamm.
Ich werde es Ihnen ſagen, wenn ich das Schiff gefunden
heſb” erwiderte er. „Dirck, ſetzen Sie die Pumpe in Bewegung!”
ſachdem das Waſſer ausgepumpt war, entdeckten ſie, daß
auncder Schlamm verſchwunden war. Eine Schicht faſt trockenen,
gelln Sandes kam an die Oberfläche. Nach einigen
Schaufel=
ſtiſcht traf Lanier auf Holzkohle.
heim Bloßlegen der Holzkohle ſtießen die Schaufeln ſtändig
augf Metall. Zwiſchen verkalkten Muſcheln lagen Eiſen= und
Khuterſtücke, Scherben von Töpfen, aber nichts von Wert, kein
erzlees Metall. Der Fund ſtellte entweder ein altes Lagerfeuer
oünn ernen verbrannten Haufen von Abfall dar.
Frotzdem redete er für Lanier eine deutliche Sprache.
Men=
fahe nrußten vor Jahrhunderten hier gehauſt haben. Vielleicht
wmes Carillo, der mit der Nahrung, die ihm die See lieferte,
au en: Feuer von Schiffstrümmern hier verſucht hatte, ſich am
Lähr zu erhalten.
9anach wurde in die feſt zuſammengebackene Holzkohle ein
Lhugebohrt und eine Sprengpatrone darein verſenkt. Alles zog
ſiſtzuf eine ſichere Entfernung zurück, bis die Sprengladung
zu kritzündung gebracht war. Bei Beſichtigung des entſtan=
denen Trichters ergab ſich unter der Holzkohlenſchicht nur feſter.
gewachſener Sand.
„Damit ſind unſere Nachgrabungen, ſoweit dieſe Inſel in
Betracht kommt, erledigt, denn die angeſchwemmte Oberſchicht iſt
nicht tief genug, um ein Wrack zu bedecken,” ſagte Lanier. „Wo
wollten Sie Ihren Fangdamm bauen, Miß Loveleß?”
Das junge Mädchen entdeckte eine Spur von Spott in ſeinem
mit Schlamm beſpritzten Geſicht.
„Es iſt nicht nett von Ihnen,” ſagte ſie, „mir die
Verantwor=
tung für die Entſcheidung aufzubürden.”
„Ich teile ſie gerne,” antwortete er. „Wollen wir
hinaus=
waten und nachſehen?"
Dirck warnte ſie, auf Löcher zu achten, als ſich die beiden
in das ſeichte Waſſer begaben. Lanier nahm eine Stange, an die
ein Lappen gebunden war, mit ſich.
Als ſie Seite an Seite hinauswateten, zeigte das junge
Mäd=
chen Lanier die Stelle, wo einſtens ein kleiner Kanal die
Alt=
männer=Inſel von dem verſunkenen Eiland trennte. Sie hatte
ſich am Morgen eine, kleine Skizze, gemacht, die ſie ihm nun
vorwies.
„Die geſtrichelte Linie, die Sie hier ſehen.” erklärte ſie, „iſt
der alte Kanal, und der mit einem Stern bezeichnete Punkt
ſüd=
weſtlich der Altmänner=Inſel iſt nach meiner Anſicht die Stelle,
wo die Red Moon liegt.”
„Soll ich den Pfahl hier eintreiben?” fragte er lächelnd.
„Wollen Sie mir nicht zuvor Ihre Meinung ſagen?”
„Damit Sie mich für einen Mißerfolg verantwortlich machen
können?"
„Halten Sie ſich etwa für erhaben über Mißerfolge? Sie
ſind nicht unfehlbar. Seien Sie froh, daß dem ſo iſt, denn
un=
fehlbare Naturen ſind meiſtens zum Sterben langweilig.”
„Schön,” ſagte er; n„ich werde es mir für die Zukunft merken.
Diesmal möchte ich jedoch noch unfehlbar ſein.‟ Damit trieb er
den Pfahl in den Sand.
Die folgenden Tage waren Jake und ſeine Leute mit den
Vorarbeiten für den Fangdamm beſchäftigt. Lanier und Dirck
halfen ihnen faſt den ganzen Tag über mit kurzen
Unterbrechun=
gen, die ſie kleinen Jagdausflügen widmeten. Das andauernd
gute Wetter machte die Jagd jedoch nahezu ergebnislos.
Soweit hatte ſich keiner der Bewohner die Tiger=Inſel auf
der Schwanen=Gruppe ſehen laſſen. Das Waſſer blieb menſchen=
leer bis auf einen gelegentlichen Fiſcher, der ſein Boot durch die
ſeichten Uferſtrecken ſtakte. Dagegen konnten die Bewohner der
Schwanen=Inſel mit guten Ferngläſern eine lebhafte Tätigkeit
auf dem Weſtuſer der Tiger=Inſel wahrnehmen. Die
Bagger=
arbeiten waren dort offenbar ſchon im Gange.
Etliche Male konnten die Beobachter auf der Schwanen=
Inſel auch eine plumpe Geſtalt, deren Helm und Rüſtung ſie als
einen Hochſeetaucher erkennen ließen, über die Bordwand eines
verankerten Leichters ins Waſſer gleiten ſehen. Marion bemerkte
dies zuerſt, und Lanier beſtätigte ihre Wahrnehmung, als ſie
zu=
ſammen beim Frühſtück ſaßen und die Lage beſprachen.
„Es wäre ſchrecklich,” ſagte Dirck, „wenn das Wrack wirklich
bei der Tiger=Inſel läge. Das Schiff und der Schatz drin gehört
unſerer Familie, aber nach dreihundert Jahren könnten wir
wohl kaum einen Anſpruch darauf geltend machen, nicht wahr?”
„Schwerlich,” erwiderte Lanier. „Außerdem können wir von
hier aus niemals feſtſtellen, ob wirklich Schiff und Schatz
gefun=
den wurde.”
Dirck wollte den Mund zu einer Erwiderung öffnen, aber
Marion, die ſeine Gedanken erriet, ſchnitt ihm das Wort ab.
„Daß du dir nicht etwa einfallen läßt, dich auf die Tiger=Inſel
zu begeben!” ſagte ſie energiſch vermahnend. Lanier wurde in
dieſe Mahnung nicht eingeſchloſſen, ſie ſah ihn nicht einmal an.
Nachdem ſie den Frühſtückstiſch verlaſſen hatte, um ihren
Haushaltspflichten nachzugehen, bemerkte Dirck zu Lanier:
„Trotzdem möchte ich furchtbar gerne nachſehen gehen, was
Welper und ſeine Leute treiben. Ich würde mir ein Motorboot
nehmen, wenn es nicht ſo viel Lärm machte.”
„Das wäre der größte Unſinn, den Sie begehen könnten,”
er=
widerte Lanier, „denn einſtweilen müſſen Sie Welper gegenüber
noch als tot gelten. Auf keinen Fall ſollten Sie etwas tun, ohne
mich zu Rate zu ziehen.‟
Sie gingen aus dem Hauſe, zum Waſſer hinunter, von wo
aus ſie die Arbeiten nächſt der Alt=Männer=Inſel beobachteten.
Lanier ſah eine Zeitlang zu, dann ſchlenderte er ins Haus zurück.
In ſeinem Zimmer angekommen, ſchnürte er einen Gurt
quer über ſeine Bruſt, ſo, daß die beiden angewebten
Piſtolen=
halfter je unter ſeine Achſelhöhlen zu liegen kamen, dann ſteckte
er in jede der Halfter eine geladene Piſtole, füllte die Schlaufen
des Gürtels mit Patronen=Magazinen, knöpfte den Nock darüber
zu und ergriff ſeine Mütze.
(Fortſetzung folgt.)
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