Gnzelmmmmer 10 Pfennige
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 225 
Montag, den 15. Auguſt 1927. 190. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Streit uſw. erliſcht 
tede Verpſiſchtung auf Erfüllung der 
            Anzeilgen=
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel 
Konſurs oder gerſchtliſcher Beſtreibung fällt ſedes 
Nabatl weg. Bankkonto: Deutſche Banl und 
            Darm=
ſtädter und Natſonalbank.
Die deufcen Tgeufnieger deſtarten.
Die Startvorbereitungen.
 6 auf dem Flugplatz einzufinden. 
Das Erſcheinen der G 31 wirkte wie eine Senſation. Im 
ſe mit Ungeduld die 
            Bekannt=
alee des geſamten Starttermins 
ſten Hin und Her, der letzten 
ſage iſt die Nachricht von dem 
eitigen Start geradezu eine 
            Be=
ung. 
Sofort nach dem Alarmflug 
e G 31 ſtrömt die Belegſchaft 
e Junkerswerke zum Flugplatz. 
luch die Einwohnerſchaft von 
Ofſau pilgert in langen Zügen 
ſitaus. Auf der Straße zum 
ſurgplatz können Autos der 
            Jun=
eisleute und der Journaliſten in 
em Gewühl kaum vorwärts 
            kom=
memi. In der Nähe des 
            Flug=
lu tzes beginnen bereits die 
            ſchar=
eu Abſperrungen. Inzwiſchen 
äten ſich im „Goldenen Beutel” 
it Piloten und die beiden 
            Paſ=
zrere der Ozeanflugzeuge von 
ſun Angehörigen verabſchiedet. 
gan erſcheinen ſie mit den 
            letz=
n kleinen Sachen, die ſie noch 
n Flugzeug verſtauen müſſen. 
Ine Flieger müſſen ſich ſchnell in 
ſicherheit bringen, um nicht im 
hien Augenblick vom 
            Hände=
bikteln erdrückt zu werden.
 m 36 Uhr beſteigen die 
zeanflieger am Starthaus ein 
uw, das ſie an die Maſchinen 
linegen ſoll. Von allen Seiten 
eiwen ihnen noch einmal die 
ſnde geſchüttelt und herzliche 
bichiedsworte herüber und 
            hin=
der gewechſelt. Und dann ſetzt
 Das Tücherwinken, der begeiſterte Jubel wollten kein Ende 
            neh=
men. Die „Bremen” ſetzte zwar, nachdem ſie ſich bereits von der 
Erde losgelöſt hatte, noch einmal kurz auf, kam dann aber bald 
Deſſau, 14. Auguſt. 
um 15.20 Uhr erſchien die große Junkersmaſchine G 31 über zum Flug. Beſſer verlief der Start der „Europa”. Beide Ma= 
Stadt. Sie war das verabredete Zeichen für die Belegſchaft, ſchinen konnten noch auf der Startbahn vom Boden loskommen. Flughöhe 100 Meter, 
Hoffentlich iſt der glänzend verlaufende Start ein gutes Omen 
für den glüchlichen weiteren Verlauf der Fahrt. Das hofft ſicher 
piel „Goldener Beutel”, dem Hauptquartier der Preſſe, ſchwirrt das ganze deutſche Volk, das ſeine Ozeanflieger nun im Geiſte 
les durcheinander. Vor dem Hauſe ſammelt ſich eine Menge, begleitet. 
ſwartet. Nach dem ſchier end= Die Frauen der Ozeanflieger winken den Abſchiedsgruß
 Von links nach rechts: Frau Edzard, Frau Riſticz mit ihren beiden Jungens, Frau Looſe und 
Mrs. Knickerbocker.
 hider Wagen unter ſtürmiſchen Heilrufen der Menge in 
            Be=
ewung. Inzwiſchen beſteigen die Teilnehmer des Fluges der 
(1 die Maſchine. Von weitem ſieht man durch das Glas, wie 
Piloten die Maſchinen beſteigen und der am Zaun 
            harren=
en Zuſchauermenge noch einmal zuwinken. Dann werden die 
niebeller angeworfen.
Der Abflug.
 Der Augenblick, auf den hüben und drüben Millionen von 
ſeuſchen ſo lange gewartet haben, iſt gekommen. Ganz Deſſau 
auf den Beinen. Tauſende umlagern den Platz. Nicht nur 
eſtauer ſind es, viele ſind von außerhalb gekommen, um den 
tart zum erſten deutſchen Ozeanflug zu ſehen. Tauſende ſtarren 
ſmaffneten und unbewaffneten Auges hin zu dem grauen 
            Strei=
n der ſich in der Ferne hell vom Grün abzeichnet: der 
            Start=
hr, ohne deren feſte Unterlage und Gefälle ſo ſchwerbelaſtete 
aichinen, wie es die Ozeanflugzeuge ſind, nicht vom Boden 
rämen. Die Flugplatzpolizei hält die Neugierigen weit 
            zu=
d. Nur wenige Auserwählte: Prof. Junkers und die Seinen, 
nasenieure, die Angehörigen der Flieger und Vertreter der 
            Be=
iſen dürfen dicht an die Startbahn heran. 
Punkt 6 Uhr ſtartete die Lotſenmaſchine G 31. 
Die „Bremen” ſtartete um 18,21½ Uhr und war 18,22 Uhr 
der Luft. Der Start ging glatt vonſtatten und die Maſchine 
ſichwindet ſchnell in weſtlicher Richtung über dem Walde. 
Die „Europa” ſetzte ſich um 18,25 Uhr in Bewegung und 
hub ſich nach dreißig Sekunden vom Erdboden. Eine Minute 
M. war die Maſchine noch zu ſehen, dann verſchwand ſie über 
im weſtlichen Walde. Man ſah, daß die beiden Maſchinen bei 
großen Belaſtung ſchwer zu kämpfen hatten, doch vollzog ſich 
Start bei beiden Maſchinen glatt. 
Nach dem Start. 
* Deſſau, 14. Auguſt. (Priv.=Tel.) 
Die Ozeanflugzeuge mit ihren tapferen Beſatzungen ſind 
t. Die nerböſe Spannung, die namentlich in den letzten Tagen 
i Dder Unbeſtimmtheit der Wetterlage über Deſſau lag, iſt vor= 
Man konzentriert ſich jetzt auf die Nachrichten von dem 
lugg. Die alle beherrſchende Frage iſt: werden die Maſchinen 
ſchaffen? Wer den Start in Deſſau miterlebtd wird den 
            über=
ältigenden Eindruck dieſes Augenblicks nie vergeſſen, wie die 
chinen erſt langſam, dann ſchneller die Startbahn entlang 
Unren und ſich unter Anſpannung aller Kräfte in die Luft 
            er=
een. Das war ſchon ein Sinnbild des ſchweren Kampfes, den 
—kaſchinen auf dem ganzen Flug zu beſtehen haben werden.
 Die Ozeanflieger ſchlagen die nördliche 
Noute ein. 
Defſau, 14. Auguft. 
Auf Grund der meteorologiſchen Perhältniſſe iſt im letzten 
Augenblick beſchloſſen worden, die urſprünglich vorgeſehene 
            ſüd=
liche Route über Holland aufzugeben und dafür die nördliche 
Route über Bremen—Helgoland, die Nordküſte von Schottland 
und die Orkneh=Inſeln einzuſchlagen. Auch über dem Atlantik 
wird die nördliche Route beibehalten werden. Sie iſt auch die 
kürzeſte. Von den Orkney=Inſeln, wird in direkter Linie auf 
Cap Race zugeſteuert. Unter dieſen Umſtänden haben ſich auch 
die Dispoſitionen für die Lotſenmaſchine geändert. Da die 
G 31 eine Landmaſchine iſt und das Riſiko eines weiten 
            Ueber=
waſſerfluges in keinem Verhältnis zu den Aufgaben des 
            Flug=
zeuges ſteht, wird dieſe Maſchine etwa bei Helgoland umkehren 
und dann vorausſichtlich in Hamburg oder Bremen landen. Es 
iſt damit zu rechnen, daß der Start nicht vor 18 Uhr ſtattfindet. 
Die Wetterlage auf dem Atlantik. 
Hamburg, 14. Aug. 
Nach dem Vericht der Deutſchen Seewarte von 11 Uhr 
            vor=
mittags zeigte die Wetterlage auf dem Atlantik im allgemeinen 
zur Zeit folgendes Bild: 
Das Tiefdruckgebiet von 748 Millimetern liegt noch im 
weſentlichen unverändert weſtlich von Irland auf 54 Grad 
            nörd=
licher Breite und 12 Grad weſtlicher Länge. Die Regenfront, die 
noch geſtern anfangs des Kanals lag, dringt nach Irland und 
England vor und reicht ſchon bis an die oſtfrieſiſchen Inſeln 
heran. Es ſchiebt ſich eine zweite Regenfront von 
            Südweſt=
england bis an die Normandie vor Auf der Strecke bis zum 
10. Längengrad herrſchen heftiger Nord= bis Nordweſtwind von 
50 bis 55 Stundenkilometer Geſchwindigkeit, Regen und 
            teil=
weiſe tiefe Wolken. Im Bereich von 10 bis 20. Grad weſtlicher 
Länge herrſcht vorwiegend Nordweſtwind von 35 bis 40 
            Stun=
denkilometer, dann dreht der Wind nach Norden und ab 35 Grad 
nach Nordoſten. Der Vorſtoß des Grönlandhochs wird dafür 
Sorge tragen, daß im Weſtatlantik die Nordoſtſtrömung noch 
eine Zeitlang anhält, ſodaß für den größeren Teil des Fluges 
eine günſtigere Wetterlage zu erwarten iſt. 
Die Ziele der Ozeanflieger. 
Deſſau, 14. Auguſt. 
Die „Europa” fliegt nach Mitchelsfield (Long Island), 
            wäh=
rend die „Bremen” verſuchen wird, den Flug nach Chicago 
            fort=
zuſetzen, vorausgeſetzt, daß das Benzin ausreicht. Beide 
            Flug=
zeuge führen neben der deutſchen die amerikaniſche Flagge, die 
Flagge des Bremer Freiſtaats und die Hausflagge des 
            Nord=
deutſchen Lloyds.
 Der Flugverlauf. 
Braunſchweig, 14. Augufk. 
Die „Bremen” iſt 19,13 Uhr über Braunſchweig geflogen. 
Hannover, 14. Auguß. 
Die „Bremen” iſt 19,38 Uhr über Hannover geflogen. 
Bremen, 14. Auguſt. 
Die „Europa” und die Begleitmaſchine haben um 20,10 Uhr 
Bremen überflogen. 
Bremen, 14. Auguſt. 
Von der Deutſchen Lufthanſa wird mitgeteilt: Die 
            Begleit=
maſchine G 31 iſt 20,30 Uhr in Bremen gelandet. 
Notlandung der „Europa‟ 
Fahrgeſiell und Propeller gebrochen, 
die Flieger unverletzt. 
* Bremen, 14. Auguſt. (Priv.=Tel.) 
Die „Europa”, die bereits Bremen überflogen hatte, landete 
um 23.01 Uhr in Bremen. Ihre Rückkehr iſt auf ernſte 
            Motor=
ſtörungen zurückzuführen, die ſich nach etwa halbſtündiger Fahrt 
über der Nordſee plötzlich eingeſtellt hatten und die die Flieger 
Riſticz und Edzard nach vergeblichen Verſuchen zur Behebung 
des Schadens zur Umkehr zwangen. Die Auffindung des 
            Lan=
dungsplatzes in Bremen geſtaltete ſich ziemlich ſchwierig, 
            ſchließ=
lich konnten aber die Flieger die Lichter des Landungsplatzes 
entdecken. Die Landung war trotz aller Vorſicht der Flieger 
ziemlich hart, konnte aber ohne perſönlichen Schaden der beiden 
Flieger und ihres Paſſagiers Knickerbocker durchgfeührt werden. 
Das Fahrgeſtell wurde unter der ſtarken Laſt beſchädigt und 
einer der Propeller iſt gebrochen. 
Die „Bremen” über England. 
* Berlin, 15. Auguſt. (Priv.=Tel.) 
Nach einer bei der Lufthanſa eingetroffenen Nachricht hat 
die Bremen nach Mitternacht die Küſte von Südengland 
            er=
reicht. Sie wurde um 1 Uhr 40 Minuten über Wakefield, 
            nord=
öſtlich von Mancheſter, geſichtet. 
London meldet durch Funkſpruch, daß die „Bremen” um 
2 Uhr 45 Minuten Fleetwood unter ſtarkem Regen paſſiert hat. 
Die Maſchine iſt ſehr niedrig geflogen. Fleetwood liegt 35 
            Mei=
len nördlich von Liverpool an der engliſchen Weſtküſte an der 
Morecamlebay. 
Die Wettermeldungen aus Nord=Frland von 3 Uhr 
            berich=
ten von ſtarkem Regen bei heftigen nördlichen bis nordweſtlichen 
Winden mit einer Geſchwindigkeit von 40 bis 50 
            Stundenkilo=
metern bei einer Sicht von 4 Kilometern über See. 
(Ein Abſchiedswort der Piloten. 
Deſſau, 14. Auguft. 
Die Piloten der beiden Ozeanflugzeuge übergaben dem 
            Son=
derberichterſtatter des Wolffbüros vor dem Start folgendes 
            Ab=
ſchiedswort: 
„Wir haben die feſte Zuverſicht, daß wir es ſchaffen werden, 
Edzard, Riſztics, Köhl, Looſe.” 
Geleitworte zum Ozeanflug. 
Defſau, 14. Auguſt. 
Der Sonderberichterſtatter des Wolffbüros hat einige 
            Per=
ſönlichkeiten, die zum Ozeanflug in Beziehung ſtehen, gebeten, ihm 
ein Geleitwort zu dieſem Unternehmen deutſcher Flieger zur 
Verfügung zu ſtellen: 
Paul Loebe, 
Präſident des Deutſchen Reichstags: 
Den heroiſchen Flug zu erwidern, der die tatkräftigen und 
mutigen Söhne der amerikaniſchen Nation zu uns brachte, ziehen 
Sie, tapfere Landsleute, auf den Rieſenvögeln, deutſcher Arbeit 
entſproſſen, über das weite Meer. Millionen folgen klopfenden 
Herzens dem heldenhaften Wagnis, Millionen harren geſpannten 
Sinnes jeder Nachricht, die Sie aus dem unendlichen Luftmeer 
ſenden, Millionen werden jubeln, wenn nach geglücktem Verſuch 
Ihr Flugzeug den amerikaniſchen Boden berührt. Und wenm 
in unſeren Jubel ſich der des Beſuchslandes miſcht, wie einſt bei 
der Ankunft Eckeners in New York, wie vor wenigen Wochen 
bei der Begrüßung der ſieghaften Flieger Amerikas in unſerem 
Lande, dann m ge das Band des Friedens ſich feſtigen, das die 
Völker der Erde umſchließt, dann überbringen Sie der großen 
gmerikaniſchen Republik die Grüße des deutſchen Volkes.
 Jacob Gould Schurman, 
Botſchafter der Vereinigten Staaten in Berlin: 
Den deutſchen Ozeanfliegern die beſten Wünſche für den 
            Er=
folg, von dem ich ſchon jetzt überzeugt bin! 
Die Junkersflugzeuge haben ihre Vortrefflichkeit gezeigt. Die 
Flieger Edzard, Riſzties, Looſe und Köhl, die ich zu meiner 
Freude perſönlich kennen gelernt habe, ſind prächtige Jungens 
und Meiſter der Flugkunſt. Sie haben bereits Chamberlins 
wundervollen Weltrekord geſchlagen, indem ſie ſich 52 Stunden 
und 23 Minuten ununterbrochen in der Luft hielten. 
Im Transozeanflug von Oſten nach Weſten, den ſie jetzt 
unternehmen, iſt die Aufgabe größer als in der entgegengeſetzten 
Nichtung. Mögen Wind und Wetter das Vorhaben begünſtigen 
und die Elemente ihm geneigt ſein! 
Wenn die deutſchen Flieger den erſehnten Hafen in Amerika 
erreicht haben, werden ſie einen großen und herzlichen Empfang 
finden. Sie werden amerikaniſche Gaſtfreundſchaft erfahren und 
Zeugen ſein amerikaniſcher Freundſchaft für das deutſche Volk, 
amerikaniſcher Bewunderung für das erfolgreiche Abenteuer und 
beſonders für Deutſchlands erſtaunliche Leiſtungen in der 
            Wiſ=
ſenſchaft und der Kunſt der Luftfahrt. Der Empfang wird eine 
große Kundgebung dieſer Empfindungen werden. Mir iſt, als 
hörte ich ſchon den Freudenſchrei der amerikaniſchen und der 
deutſchen Adler in New York. 
Profeſſor Junkers: 
Unſer ganzes politiſches und ſoziales Leben iſt ſo durch 
Gegenſätze zerriſſen, daß wir uns allenthalben geradezu nach 
einer Erlöſung ſehnen. Dabei haben wir nun die merbwürdige 
Tatſache, daß in all dieſem Streit die Luftfahrt gewiſſermaßen 
eine Oaſe bildet. Vielleicht liegt das daran, daß jeder ſie als 
ſeine eigene Sache anſieht und ſich dementſprechend an ihr freut. 
Man ſpürt es in der Art, wie man gegrüßt wird, wie 
            Freund=
lichkeit und Herzlichkeit einem entgegengebracht werden, wenn 
man in der deutſchen Luftfahrt ſteht. Aber das darf nicht 
            über=
heblich machen; denn die Freude gilt nicht der Perſon, ſondern 
der Sache, gilt der Luftfahrt ſelbſt. Dieſe Gemeinſamkeit durch 
die Luftfahrt hat ſich vielleicht hier bei uns in Deſſau am 
            ſicht=
barſten herausgebildet. Aber ſie umfaßt im größeren Rahmen 
die ganze Nation. Wie die Gegenſätze ſich auf dieſe Weiſe bei uns 
gemildert haben, ſo hoffe ich, daß das Unternehmen unſerer 
braven Ozeanflieger ein Scherflein dazu beitragen wird, ſie auch 
über die Grenzen hinaus zu vermindern und die Freundſchaft 
von Volk zu Volk zu vertiefen. 
Otto Merkel, 
Direktor der Deutſchen Lufthanſa: 
Herzen ſchlagen höher bei dem Gedanken an Eure 
            Wiking=
fahrt, Ihr Führer der „Europa” „Bremen” und „Germania”. 
Wünſche ohne Zahl begleiten Euch. Möge das unerforſchte 
Luftmeer über dem Atlantik Euch ſo freundlich ſein wie 
            Lind=
bergh, Chamberlin und Vyrd. Selbſt dann müßt ihr einen 
Kampf überdauern, der Eure äußerſte Kraft beanſpruchen wird. 
Führer, Maſchinen und Motoren ſind geprüft. Aber noch gibt 
es keine geprüften Pfadfinder durch das raſtloſe Hin und Her 
der Luftdrucke über der See. Euer erfolgreicher Flug wird ein 
weiterer Anreiz für uns ſein, die wir einen regelmäßigen und 
ſicheren Transozeanluftverkehr erſtreben. Wir grüßen Euch als 
Verkörperung des Geiſtes, der immer ſtrebend ſich bemücht und 
deſſen Loſung heißt: Am Anfang war die Tat! 
Otio Stimming, 
Generaldirektor des Norddeutſchen Lloyd: 
Wohl jedes treuſchlagende deutſche Herz iſt beim Start der 
Ueberſeeflugzeuge zum großen Flug über den Ozean bewegt, 
Heißeſte Wünſche für das Gelingen begleiten die Männer, die 
alles für die Erreichung dieſes Zieles einzuſetzen bereit ſind. 
Was in Menſchenhand ſtand, iſt zur Vorbereitung geſchehen. 
Möge eine gnädige Hand über dem Unternehmen walten und 
auch die Gefahrenmonmente ausſchalten, die von höheren 
            Ge=
walten abhängen. Ohne dieſen Einſatz ſind gerade in der 
            Ver=
kehrstechnit Fortſchritte nicht zu erzielen. Dank gebührt denen, 
die ſelbſtlos bereit ſind, die Farben ihres Landes in einem 
            Wett=
bewerb, wie dem des Ozeanflugs, zu vertreten. Schon der 
            Ein=
ſatz iſt in ſolchen Fällen ein Erfolg, weil er der Welt den 
            un=
gebrochenen deutſchen Willen beweiſt. Möge der Erfolg das 
Werk krönen! 
Probeflüge Koenneckes. 
Köln, 14. Auguſt. 
Koennecke ſtieg um 17,55 Uhr zu ſeinem erſten Probeflug auf. 
Seine Maſchine trägt bei ſeinem erſten Flug eine 
            Geſamt=
belaſtung von 5100 Kilogramm, wovon 1204 Kilogramm 
            Blei=
belaſtung ſind. Die Anlaufzeit des erſten Probefluges betrug 
25 Sekunden. Er blieb acht Minuten in der Luft. Bei einem 
zwveiten Probeflug nahm Koennecke eine weitere Belaſtung von 
400 Kilogramm mit, ſo daß die Maſchine nunmehr eine 
            Geſamt=
gewicht von 550 Kilogramm hatte. Die Anlaufzeit betrug jetzt 
35 Sekunden. Er ſtieg ſofort auf 200 Meter und führte einen 
Rundflug von 9 Minuten aus.
 Koennecke über die Vorbereitungen zu ſeinem 
Ozeanflug. 
Köln, 14. Auguſt. (14 Uhr.) 
Der Pilot Koennecke und ſein Begleiter, Graf Solms, ſowie 
der Generaldirektor der Caſpar=Werke empfingen heute 
            vor=
mittag die in Köln verſammelten Vertreter der iuländiſchen und 
ausländiſchen Preſſe. Koennecke erklärte dabei u. a., daß er erſt 
in ein bis zwei Tagen ſtarten könne, da er noch drei 
            Belaſtungs=
flüge machen müſſe, und zwar den erſten mit 3200 Kilogramm, 
den zweiten mit 3400 Kilogramm und den dritten mit 3500 
            Kilo=
gramm. Er werde nach Möglichkeit den ſüdlichen Luftweg über 
die Azoren nehmen, der nördliche komme wegen des großen, 
dort lagernden Tieſs nicht in Frage. Er erklärte wörtlich: „Je 
weiter ſüdlich, um ſo vorteilhafter für uns.” Koennecke 
            beabſich=
tigt, nach ſeiner Landung in Amerika größere Flüge zu 
            unter=
nehmen, ſo von New York nach San Franzisko. Auf eine 
            An=
frage über die finanzielle Seite des Ozeanflugs erklärte Koennecke, 
daß in techniſcher Beziehung alles geſichert ſei, denn das 
            Flug=
zeug ſei vollſtändig von den Caſpar=Werken geliefert worden. In 
ideeller Beziehung ſei jedoch noch keine Sicherſtellung erfolgt. 
Man ſei an verſchiedene deutſche Verſicherungsgeſellſchaften 
wegen Verſicherung des Flugzeuges und des Lebens der Flieger, 
ſowie wegen der Sicherſtellung der Angehörigen herangetreten. 
Die deutſchen Geſellſchaften hätten aber eine Verſicherung nur 
für den Flug über dem Feſtland übernehmen wollen. Ein 
            eng=
liſcher Verſicherungskonzern, deſſen Vertreter heute in Köln 
            ein=
getroffen ſei, ſei unter gewiſſen Vorausſetzungen bereit, die 
Ozeanverſicherung zu übernehmen. In einer Uinterredung des 
Vertreters der Telunion mit dem Grafen Solms erklärte dieſer, 
daß die deutſche Regierung die Zuſicherung gegeben habe, daß, 
falls keine Verſicherung für den großen Flugweg zuſtandekäme, 
ſie ſelbſt bei einem eventl. Uinfall die Schadloshaltung 
            überneh=
men werde. Unter dieſen Vorausſetzungen ſei die finanzielle 
Seite des Starts außer Zweifel geſtellt. 
Die franzöſiſchen Ozeanflieger warten auf 
beſſeres Wetter. 
EP. Paris, 14. Auguſt. 
Nach den Blättern ſtehen außer der „Columbia” die „Blaue 
Vogel” Givons, „Nungeſſer=Coli” (früher „Grüner Vogel”) 
Coſtes' und der „Tangovogel” Tarascons mit gefüllten 
            Benzin=
tanks zum Abflug bereit. In den nächſten 48 Stunden iſt jedoch 
mit einem Abflug nicht zu rechnen, da die Wetterberichte immer 
noch ſehr ungünſtig ſind. Ueber dem Ozean wind Nebel und über 
Neufundland Sturm gemeldet. 
Wenn die Flieger auf den Ozean niedergehen 
müſſen. . . 
Die deutſchen Ozeanflugzeuge haben 
            Sicherheitsvorkehrun=
gen für den Fall getroffen, daß ſie wegen widrigen Windes oder 
Benzinmangels gezwungen ſein ſollten, vorzeitig auf dem Ozean 
niederzugehen. Für die größte Gefahr haben die Flieger 
            ſoge=
nannte Marcks=Schwimmweſten an Bord ihrer Flugzeuge, die 
eine eigenartige Vorrichtung ſind. Solange ſie ſich an Bord 
            be=
finden, ſehen ſie ganz unſcheinbar aus und nehmen wenig Platz 
fort. Sowie ſie aber ins Waſſer kommen, blähen ſie ſich mit 
Hilfe eines chemiſchen Präparates, das ſich in ihnen befindet, auf, 
und dienen ſomit als Schwimmgürtel. Die Flieger verfügen 
auf dieſe Weiſe über ausgezeichnete Vorrichtungen, die ihnen im 
Falle eines Unglückes, die Möglichkeit geben, ſich lange über 
Waſſer zu halten. Außerdem haben die Flugzeuge auch noch eine 
Einrichtung, die ſich bei der Landung Byrds ausgezeichnet 
            be=
währt hat nämlich Gummiboote, an Bord. Dieſe Boote haben 
mehrere Vorzüge, denn ſie ſind erſtens waſſerdicht und nehmen 
zweitens im Flugzeuge nur ſehr wenig Platz ein, da ſie 
            zu=
ſammengerollt werden können. Auch bei ihnen iſt, wie bei den 
Schwimmgürteln ein pneumatiſcher Auftrieb vorhanden; der den 
Booten Steifheit verleiht und ſie ſchwimmfähig macht. Die 
Gummiboote ſind allerdings nur eine letzte Hoffnung, denn das 
Flugzeug ſelbſt iſt ſo gebaut, daß es auf dem Waſſer niedergehen 
und lange Zeit ſchwimmen kann. An dem Flugzeug ſind nämlich 
allerlei Vorkehrungen angebracht worden, die das Flugzeug vor 
einem Unterſinken auf dem Meere behüten. Wir wiſſen, daß die 
leeren Benzintanks ſchon eine Schwimmvorrichtung darſtellen. 
Darüber hinaus aber verfügt das Flugzeug über Einrichtungen, 
wie ſie die Knaben bei ihren erſten Schwimmwerſuchen 
            verwen=
den. Auf Dörfern und in kleinen Städten kann man in den 
            Tei=
chen oft Knaben herumſchwimmen ſehen, die an den Schultern 
große Schweinblaſen befeſtigt haben. Dieſe luftgefüllten Blaſen, 
ſind ein Auftriebsmittel. In entſprechend vergrößertem Umfang 
haben die Flugzeuge ähnliche luftgeſüllte Schwimmſchläuche, ſo 
daß die Flugzeuge auf dem Meere tatſächlich ſchwimmfähig ſein 
werden. Bei den erſten Flügen nach Amerika iſt Sorgloſigkeit 
nicht angebracht. Der Flieger Byrd hat ſchon ähnliche 
            Sicher=
heitsmaßnahmen getroffen und es hat ſich gezeigt, daß ſie 
            durch=
aus notwendig waren, denn ſein Schickſal wäre höchſt ungewiß 
geweſen, wenn er ſein Bopt’nicht bei ſich gehabt hätte. 
            Trotz=
dem wollen wir der feſten Züverſicht ſein, daß dieſe 
            Sicherheits=
maßnahmen nur ein Einfluß der großen Vorſicht bleiben aber für 
den Flug nicht nötig ſein werden.
 Von unſerem (D=Korreſpondenten. 
London, Mitte Auguſt. 
Schon einmal hatte Chile ſeine Rettung aus unglaublicher 
Mißverwaltung einem Soldaten verdankt, damals, als in den 
achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts der deutſche 
General Körner, der als Inſtruktor im Lande weilte, zu 
kühner Umgehung der Streitkräfte des Diktators ſeine Truppen 
durch Seetransport weit nach dem Norden transportierte und 
in Jquique landen ließ, ein ſtrategiſches Meiſterſtück, das den 
Beſten im Großen Kriege — wir erinnern nur an den 
            groß=
zügigen Feldzug in Rumänien — ein würdiger Vorläufer war. 
Mit Recht pries ihn damals das chileniſche Volk als den Erretter 
des Landes aus ſchmachvollſter Gewaltherrſchaft. Jetzt iſt der 
junge Offizier Carlo Ibanez in etappenweiſer friedlicher 
Revolution zum Erlöſer des Landes geworden. Es ſah böſe 
aus im Lande der Chilenen. Wie nicht ſelten in den Ländern 
Latein=Amerikas, hatten die demokratiſchen Regierungsformen 
zu unerträglichen Zuſtänden geführt. Die öffentlichen Aemter 
waren zum Gegenſtand des Handels geworden. Die 
            Gerichts=
höfe waren beſtechlich. Die Bundes=, Provinz= und 
            Munizipal=
behörden waren wegen ihrer Anehrlichkeit und Unfähigkeit auch 
über die Landesgrenze hinaus berüchtigt. Wohl fanden 
            Proteſt=
bewegungen und gelegentlich Revolutionen gegen die ausſaugende 
herrſchende Clique ſtatt, die gerade am Ruder war, aber das 
Uebel wurde nicht an der Wurzel gefaßt, und die Reformen 
waren nie von langer Dauer. Solange die Bevölkerung ſich im 
Proſperieren befand, verſank ſie immer wieder in Schlaffheit. 
Dann aber kam die wirtſchaftliche Kataſtrophe. Die 
            Ent=
deckung des Verſahrens der Salpetergewinnung aus der Luft 
ließ die Salpeterinduſtrie aus ihrer Höhe niedertaumeln. Es 
wurde Ernſt, es war keine Ausſicht, bei der herrſchenden 
            Miß=
verwaltung je wieder in die Höhe zu kommen. Und für die 
Reformbewegung erſtand der rettende Führer, der junge 
            Haupt=
mann Carlo Ibanez. Er organiſierte eine ſyſtematiſche 
            Proteſ=
kampagne, und als die Armee auf ſeine Seite trat, erkannte der 
Präſident Figeuroa die drohende Gefahr. Er griff zu 
dem Allheilmittel ſo vieler Gewalthaber. Er nahm den Führer 
der Oppoſition unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberſt als 
Miniſter des Inneren in das Kabinett auf, in dem ſchlauen 
Spekulieren, der junge Miniſter werde ſich ſehr bald von der in 
ſeiner neuen Umgebung herrſchenden Giftluft infizieren laſſen 
und ſeinen Reformeifer verlieren. Selten hat ſich ein 
            Gewalt=
haber ſchlimmer verrechnet. Ibanez ging im Gegenteil mit 
allem Eifer an ſeine Säuberungsarbeit und war ſeiner 
            Volks=
tümlichkeit ſo ſicher, daß er es wagen konnte, im Februar das 
Kabinett gründlich zu reorganiſieren, Freunde hineinzubringen, 
bisherige Mitglieder zu gewinnen und ſich ſelber zum 
            Vizepräſi=
denten ernennen zu laſſen. Figeuroa blieb nominell Präſident, 
aber Ibanez ſelber wurde Herr und konnte nun ungeſtört an 
ſeine weitere Säuberungsarbeit gehen. Zunächſt verwies er eine 
Reihe unliebſamer Bürger des Landes und entſetzte alle notoriſch 
beſtechlichen Perſönlichkeiten ihrer Aemter. Andere nutzloſe 
Aemter ſtrich er aus dem Etat. Durch die Herabſetzung viel zu 
hoher Gehälter und andere Erſparungsmaßnahmen brachte er 
es innerhalb von drei Monaten fertig, drei Millionen 
Dollars an den Ausgaben zu ſparen. Gegen 18 
            Magiſtrats=
perſonen wurde ein Anklageverfahren eingeleitet. Sie wurden 
ihrer Aemter entſetzt und verhaftet. Als der Präſident des 
Oberſten Gerichtshofes dagegen einzugreifen verſuchte, wurde er 
ſelber entlaſſen. Vor einigen Wochen wurde verkündet, daß der 
Präſident einen langen Urlaub im Ausland antreten werde. 
Gleichzeitig wurden aber dem jungen Vizepräſidenten die 
            Ab=
zeichen der Präſidentſchaft verliehen. 
Es iſt richtig, daß ſeine Kollegen im Kabinett lauter junge 
Leute ſind, die noch wenig politiſche Erfahrung beſitzen. So iſt 
der neue Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten noch vor 
drei Jahren Reporter an dem führenden Blatt, der „La Nacion”, 
geweſen. Aber alle ſind voll glühenden Eifers, es ihrem jungen 
Führer gleichzutun, und die geſamte Bevölkerung ſteht 
            hoffnungs=
voll hinter der neuen Regierung. 
Das Ausland hat alles Intereſſe an der neuen Entwicklung, 
denn die Auswirkungen werden ſich bald bemerkbar machen. So 
viele auch unſerer deutſchen Kaufleute — wir könnten ohne 
            wei=
teres Namen nennen — haben unter dem alten Regime ſchwere 
Verluſte erlitten, denn auch ihre Vertreter waren von der 
            herk=
ſchenden Atmoſphäre zum Teil infiziert worden. Die allgemeine 
Depreſſion mußte zudem zweifellos die Unternehmungsluſt 
            chile=
niſcher Kaufleute lähmen. Jetzt haben ſie wieder Vertrauen 
            ge=
faßt, und das kommt wieder unſerem Handel zugute.
 Der Club der Vierzig. 
Frei bearbeitet nach einem Noman von Nobert W. Chambers 
von Edgar May. 
19) 
(Nachdruck verboten) 
Ich höre ſoeben,” fagte Lanier zu dem Stewart, „daß Sie 
auf dieſem Boot eine Muſterküche haben?” 
„Jawohl,” antwortete der Stewart ſtolz, „es iſt eine 
            Sehens=
würdigkeit.‟ Damit ſtreckte er den Arm aus und zog den 
            leder=
nen Vorhang, der die Tür zur Anrichte bedeckte, weit zurück. 
„Wenn der Andrang vorüber iſt, bin ich gern bereit, ſie Ihnen 
zu zeigen." 
„Beſten Dank,” ſagte Lanier und trat zur Seite, um einen 
Kellner durchzulaſſen. 
Der Kellner trug ein ſchweres Tablett zu dem Tiſch, an dem 
Miß Dirck ſaß, und war eben im Begriff, zu ſervieren, als 
Lanier zurückkehrte. 
Der Kellner war ein Quadrone mit zitronengelber 
            Haut=
farbe. Seine tiefliegenden, enganeinandergeſetzten Augen 
            ver=
liehen ſeinem Blick etwas Stechendes. Als er die Kaffeetaſſen 
niederſetzte, berührte Lanier ihn am Ellenbogen. 
„Lauce,” ſagte er leiſe. 
Das Geſicht des Kellners überzog ſich mit einer 
            Leichen=
bläſſe; um ein Haar hätte er die Kaffeetaſſen faſt fallen laſſen. 
„Lance,” wiederholte Lanier freundlich, „nehmen Sie die 
Taſſen zurück und gießen Sie den Inbalt über Bord.” 
Der Kellner konnte keinen Laut hervorbringen und mußte 
ſich an den Tiſch anhalten, um ſeine wankenden Knie zu ſtützen. 
Und richten Sie Mr. Welper aus,” fuhr Lanier ruhig fort, 
daß er ſich nicht wwieder in der Küche ſehen laſſen ſoll. In welche 
Taſſe hat er das Pulver geſchüttet?” 
Der Kelluer ſab den jungen Mann mit vor Schreck weit 
            auf=
geriſſenem Munde an. 
„Antworten Sie!” herrſchte Lanier ihn an 
Der Neger berührte die Taſſe des jungen Mädchens mit 
zitternden Fingern. 
„Bringen Sie friſchen Kaffee und laſſen Sie die Kanne 
hier. Vorwärts, ſonſt —
 Der Kellner entfernte ſich, an allen Gliedern ſchlotternd, um 
friſchen Kaffee zu holen. 
Lanier ſah Miß Dirck an und bemerkte, daß alle Farbe aus 
ihren Wangen gewichen war. 
„Es iſt beſſer, daß ich es Ihnen ſage,” bemerkte er. „Ich ſah 
Welper durch die Tür. Er war in der Küche und ſprach mit 
dem Kellner. Der Mann heißt Lance Ferray, iſt ein entlaſſener 
Sträfling und gehört zu Welpers Werkzeugen. Es iſt bekannt, 
daß Welper öfters Strychnin gebraucht. Verſtehen Sie nun, daß 
ich Sie in meine Obhut nehmen muß?” 
Ihre blaſſen Lippen ſuchten nach Worten. „Wie entſetzlich!” 
war jedoch alles, was ſie, kaum" hörbar, hervorbringen konnte. 
Er lächelte ihr beruhigend zu und legte eine ſeiner Hände 
auf die ihren, die ſie ineinandergekrampft in ihrem Schoß hielt. 
„Sie dürfen keine Furcht zeigen,” ſagte er, „verſtehen Sie?‟ 
Ein anderer Kellner brachte friſchen Kaffee. 
„Wo iſt unſer Kellner?” fragte Lanier kurz. 
„Er fühlt ſich nicht wohl, Herr. Als er in die Küche kam, 
fiel er platt zu Boden. Der Oberkellner hat mich beauftragt, 
Sie zu bedienen.” 
Lanier koſtete zuerſt den Kaffee aus beiden Taſſen, während 
der Kellner das übrige Frühſtück ſervierte. 
„Seien Sie tapfer,” ſagte er in heiterem Ton zu dem jungen 
Mädchen, „und tun Sie möglichſt unbefangen. Wir werden 
ſicherlich beobachtet.” 
„Gut,” antwortete ſie, „ich werde mich bemühen” und ſetzte 
mit einem leichten Schauder die Taſſe an ihre Lippen. 
„Wäre es möglich,” bemerkte Lanier unvermittelt, „daß ich 
in Ihrem Haus Wohnung nehme?” 
„Jawohl.” 
„Aber vielleicht wünſchen Sie es nicht?” 
„Doch; ich — ich fürchte mich!” 
„Das weiß ich, und es bereitet mir Sorge. — Angenommen, 
ich — angenommen, ich — teilte Ihnen etwas mit, das Sie 
            be=
ruhigen würde. Soll ich —?‟ 
Sie blieb eine Weile ſtumm und wandte ihren Kopf al= 
„Sind Sie ſicher, daß ich es nicht ſchon lreiß, daß ici 
nicht ſchon erraten habe?" 
„Was haben Sie erraten?” Ueberraſchung malte ſich 
ſeinen Zügen, huiſchte jedoch ſchnell r 
erraten zu haben:” wiederholte er ſpöttiſch.
 „Daß Sie gar kein Verbrecher ſind— 
„Sie halten mich alſo für einen ehrſamen Bürger?” 
„Jawohl; täuſche ich mich vielleicht?” 
„Was! Ich, ein Freund von Menſchen wie Welper und 
Potter, Mitglied des Clubs der Vierzig — 
„Auch ich bin ein Mitglied und trotzdem ehrlich, wie Sie 
genau niſſen.” Ihre Stimme, ihre Haltung und der Ausdrug
 ihres Geſichtes ſchienen auf ihn eine ſeltſame Wirkung 
            ausöl=
üben. Sein ſpöttiſches Lächeln verſchwand, und er wurde erhſ 
„Ich habe Sie einmal gefragt,” ſagte er, „ivie Sie ſich mit 
gegenüber ſtellen würden, wenn ich meine Verbrecheriaufba9" 
aufgäbe und ein ehrliches Leben führen würde. Sind Sie ſic 
darüber klar getorden!" 
Sie ſchwieg und machte ſich mit dem Frühſtück zu ſchaffen 
während er geduldig wartete. 
Endlich öffnete ſie die Lippen, ohne ihn jedoch anzuſehele 
„Ich habe — ich habe öfters gewünſcht, Sie als Freund he 
trachten zu können." 
Dieſes einfache Geſtändnis klang auſrichtig und aus bei 
Herzen kommend, aber das ſchauſpieleriſche Talent, das er .. 
ihr vermutete, mahnte ihn zur Vorſicht. 
„Ich will Ihnen nur das Folgende ſagen,” bemerkte i 
„Ich habe es von Anfang an gut mit Ihnen gemeint, und we2 
immer mein Beweggrund ſein mag, Geld iſt es nucht!“ 
Sie ſah ihn forſchend an. Er glaubte, in den Tieſen ihre” 
blauen Augen einen leiſen Zweifel wahrnehmen zu konnen= 
„Ich verlange nichts von Ihnen,” fuhr er fort, „als 29 
Wohllvchen. 
„Jch meinerſeits halte jedoch an unſerer Abmackung ſell, 
bemerkte ſie. „Sie haben ſo viel für mich g.:nn —‟ 
„Jatvohl, aber nicht einer klingenden Belohnung wege! 
Das Gieſichi des jungen Mädchens verklärte ſich. 
„Warum ſ.uſt?” 
„Offenbar,” erwiderte er leichthin, „weil Sie mir gefaus! 
Dies iſt einer meiner Grunde. Wenn es noch andere gibt, Me? 
ich ſie einft;eilen für mich behalten. Habſucht beſand ſich jebee 
ter. 1772 nun ſchlage ich vor, daß ivir an Deik geh‟" 
edung Loxt fortſetzen.
Nummer 225
Montag, den 15. Auguſt 1927
Seite 3
 Aus der Landeshauptſitadt. 
Darmſtadt, 15. Auguſt. 
*Fahri des Hiſioriſchen Vereins 
nach Zwingenberg. 
Der dritte Ausflug in dieſem Sommer ging nach dem altertümlichen, 
mm Fuße des Malchen gelegenen Städtchen Zwingenberg. Wenn man 
auch noch ſo oft dort geweſen, man iſt immer wieder von ſeinem 
            An=
lick entzückt. Wohl dem, der ſeine Jugend dort verleben durfte. Auch 
die Maler, beſonders unſer Darmſtädter viel zu früh für die Kunſt 
wahingegangener Wilhelm Bader, haben immer neue Schönheiten 
Daſelbſt ontdeckt und mit dem Pinſel feſtgehalten. Man ſieht und hör: 
ämmer wieder neues, insbeſondere, daß ſich der Geſchichtsſchreiber von 
Bwingenberg, der geſchichtskundige Genealoge Walther Möller, 
ber lange Jahre da gewohnt, und von Einheimiſchen der Sohn des 
PPfarrers, Ingenieur Kempf, als Führer ſich gütigſt zur Verfügung 
weſtellt hatten. 
Ein heißer Sommernachmittag war es, heiß brannte die Sonne auf 
Das in Zwingenberg beſonders holperige Pflaſter, und von ihreu 
            aus=
meſtrahlten Wärme zitterte die Luft. Zunächſt machten wir trotz der 
SSitze einen Rundgang durch die Straßen und betraten den vierechigen 
SMarktplatz. Das Nathaus mit ſeinem Glockentürmchen ſtammt aus dem 
Jahre 1713, 1738 kam eine Sonnenuhr hinzu, unten am Markt 
ſvar ein Halseiſen angebracht, das zur Beſtrafung der Felddiebe diente, 
Sie daran angeſchloſſen wurden und das Geſtohlene in den Armen 
            hal=
ben mußten. Wenig bekannt dürfte ſein, daß die Zwingenberger neben 
Pößneck u. a. den Anſpruch erheben, daß Goethebei „Hermann 
ſtind Dorothea” Zwingenberg vor Augen gehabt. Das 
ſWirtshaus zum goldenen Löwen, die Apotheke, das Haus des „
            begüter=
ten Kaufmanns”, das alles iſt da. Hinter dem Städtchen reiht ſich Wein= 
Herg an Weinberg, hier und da durch ſteile Treppchen verbunden. 
            So=
wohl Salzburger Emigranten, wie die Kirchenchronik berichtet, wie 
Flüchtlinge während der franzöſiſchen Revolution ſind hier durchgezogen. 
Eluch ein Brand hat es in Aſche gelegt. Eine weiſe Obrigkeit hat dann 
ſengeordnet, daß die Scheuern außerhalb ſtehen müſſen, woher die 
            ſon=
derbare „Scheuergaß‟. Wir ſtiegen dann hinauf zur einzig ſchön 
            gelege=
nen Kirche, deren Anfänge bis 1250 gehen; 1683 kam die Vorbühne 
inzu. Einige bemerkenswerte Grabdenkmäler innen und außen an der 
Kirche kommen hinzu. Dann geht es hinauf zu den wenigen Trümmern 
er alten Burg. Von hier ging, wie Möller neuerdings nachwies, eine 
Sefeſtigungsanlage aus der karolingiſchen Zeit über 
den Weilerhügel bis Rüfſelsheim. Was die Kriege an der 
elten Burg oben noch übrig gelaſſen, das hat die Zeit noch rumenhafter 
emacht. Die alte Burg und der Platz werden in einer Urkunde von 
o12 das „Getwing” genannt, ſie ſollte die Gegend zwiſchen dem 
            Ge=
irge und dem Sumpfland des alten Neckartals, den Paß „zwingen” Rechtseinheſt durch übereinſtimmende Verordnungen ſämtlicher Kreis= 
— beherrſchen, wovon der Name Zwingenbergs kommt. Die 
Aten Tore leben nur noch in Straßennamen fort. Ein kleiner Turm 
ie Aul, die aber erſt 1818 zum Tor verbreitert wurdo. Ein 
            an=
ſiehendes Altertum iſt noch der ſogen. Speicherkeller, der noch 
Er ſtammt erſt aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Der Bau ruhte 
mit ſeiner Oſtwand auf der Stadtmauer. Bis zur Mitte des vorigen 
Fahrhunderts wurde das Gewölbe zum Nöſten des Hanfs bemutzt. Zu= 
Stzt beſichtigten wir das Schlößchen, einen Rengiſſancebau, der einſt dem 
Miniſter Fr. K. v. Moſer gehörte; es iſt jetzt in Händen von Juden. 
Nachdem wir uns im „Löwen”, der 1611 wegen des ſtarken Verkehrs öſtlichen Odenwald in Verbindung getreten werden. 
ruf der Bergſtraße außerhalb der Mauern am Untertor orbaut wurde. 
Ewas erfriſcht hatten, hielt Herr Möller noch einen eingehenden zu einem befriedigenden Abſchluß gelangte Verhandlungen wegen des 
Bortrag über die Geſchichte der Stadt. Ueber die Begründung 
der oberen Burg zur Sperrung des Paſſes iſt ohen ſchon berichtet. Die 
non dem Grafen Dieter III. von Katzenelnbogen um 1250 
angelegte und befeſtigte Stadt erhielt 1974 von Rudolf von Habs= trägerdienſt für die Nacht eingeſtellt wird, einer zeitgemäßen 
            Nege=
urg Stadt= und Marktrechte. Im 30jährigen Krieg wurde es 1635 
nurch Hungersnot und Seuchen entvölkert, und 1647 hauſten die 
            Fran=
wſen entſetzlich. Schlimmer noch trieben ſie es im Orleansiſchen der Ausſtellung von Reiſepäſſen keine allzulange Friſt ſür die An= 
Raubkrieg. 1693 erſtürmten, plünderten und brannten ſie es bis 
auf wenige Häuſer nieder. Bei dem Wiederaufbau wurden die Häuſer 
mit den Giebeln nach der Straße geſtellt. Da wir hier nur einen kur= zuweiſen, daß bei Belieferung der ſtädtiſchen Wirtſchaftsbetriebe dem
 iene Seſchichre der Städ.m. eunden Moliſchen Naten bei= 
Zer Vorſitzende, Archivdirektor Dr. Dieterich, ſprach dem 
            Vortragen=
den Möller, dem Ingenieur Kempf, der ſich an der Führung 
            be=
tiligte, den Dank des Vereins aus. Ein Teil machte noch einen Spazier= 
Uſrng in das liebliche Orbistal. Dieſes wird in einer Urkunde von 
1220 als eim Gut, gelegen im Urbiß zwiſchen Zwingenberg und 
            Als=
bach, genannt. Das mhd. Wor= urbiß bedeutet Dickicht. 
            Wahr=
igreinlich ſteckt das Wort auch in Ur berg und Urbach — 
            Auer=
hach und hat mit dem Auerochſen, der neuerdings in das Wappen von 
Auterbach aufgenommen wurde, nichts zu tun. — Trotz der tropiſchen 
Gitze kehrten wir, aufs neue entzückt von dem ſchönen, alterhimlichen 
Sckädtchen, das wir nun geſchichtlich begreifen lernten, in unſer Heim 
zrück. 
KarlNoack. 
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters 
heitung: Direktor Adalbert Steffter). Heute Montag und morgen 
ATenstag finden die zwei letzten Wiederholungen der beliebten Operette 
„Schwarzwaldmädel” ſtatt. Es iſt der Direktion gelungen, den 
nach von ſeiner vorjährigen hieſigen Tätigkeit in beſter Erinnerung 
ſit henden Buffo Paul Schüßler, zur Zeit Stadttheater Düſſeldorf, 
fur ein einmaliges Gaſtſpiel zu gewinnen, und wird derſelbe am 
            Diens=
tug in der Rolle des „Richard” gaſtieren. Es findet nur dieſes eine 
Gaſtſpiel des beliebten Künſtlers ſtatt, und iſt es zugleich in der letzten 
Aufführung der Operette „Schwarzwaldmädel”. Als „Domkapellmeiſter” 
Aaſtiert Hans Ney. Mittwoch und Donnerstag finden zwei 
            Aufführun=
en der Operette „Der fidele Bauer” ſtatt, mit Hans Nehy in der 
Molle des „Matthäus Scheichelrvither”. Sonntag, 21. Auguſt, ſchließt 
de diesjährige Spielzeit, wvorauf beſonders hingewieſen wird. 
Kunſinotizen. 
Ueder Werke, Künſtet oder Hünfleriſche Veronſtaltungen, deren im Nachſtehenden Krwihnung 
geſchleht, behält Nch die Redaiſion ihr Urtell vos 
— Palaſt=Lichtſpiele: „Die Weber”, Gerhart 
            Haupt=
manns aus reinſter Menſchlichkeit geborenes Schauſpiel aus den 
            vier=
zwie Jahren hat nun auch den Weg zum Film, und damit, dank des 
be rtrefflichen Manuſkripts von Willy Hags und F. Carlſen, der 
            gleich=
mertigen Regie Zelnils und einem ſelten vollendeten Zuſammenſpiel, zu 
nmiem Leben gefunden. Das iſt ein Film, durchgeſtaltet nach innen und 
au ßen. Zelnik malt Orte und Zeit mit vielen Einzelzügen, mit lauten 
u.d leiſen Momenten in faſt photographiſch ſtrenger Exaktheit, ohne 
dus hinter den Dingen und zwiſchen den enggerafften Geſchehniſſen 
Anftönende zu verlieren. Die geſchickten Kombinationsaufnahmen und 
Ueberblendungen der Kamergleute rufen eine ſich ſtets ſteigernde 
            voll=
enbete Illuſion hervor.
 Sechſte Vollverſammlung 
der Heſſiſchen Induſtrie= und 
Handelskammer Darmſtadt 
am 9. Auguſt 1927. 
bei der Verbandstagung der Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften wirtſchaftskonferenz in Genf dem Ueberprotektionismus der Nachkriegs= 
22. Juli. 
gewieſen, daß Stundungsanträgen mit möglichſter Nückſicht zu begegnen immer erheblichen Schwierigkeiten begegne. Auf die Frage der 
            Kon=
ratungen des neuen Gewerbeſteuergeſetzeatwurfes zurückzuſtellen, nun 
dazu übergehen, ſowohl geſtundete Gelverbeſteuerbeträge einzutreiben 
als auch neue Stundungen nur in den ſeltenſten Fällen zu gewähren. 
Es wäre erwünſcht, daß das Heſſiſche Miniſterium des Innern durch Die eingehenden Ausführungen liefen darauf hinaus, daß eine Induſtrie, 
ſtellung herbeiführt. 
Gemeinſam von den Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern iſt 
ein Entwurf einer Ausverkaufs=Polizeivgrordnung der 
Regierung übermittelt worden. Es iſt der Wunſch ſämtlicher Heſſiſchen
 Vergeßt die Hindenburgſpende nicht! 
Annahmeſtellen bei ſämtlichen Poſtämiern, Eiſenbahnſchaltern, 
Banken, Sparkaſſen und Geſchäftsſielle des Darmſtädter Tagblatt, 
Rheinſtraße 23. 
12638)
 Induſtrie= und Handelskammern ausgeſprochen worden, es möchte die 
ämter hergeſtellt werden. 
Bis zum letzten Augenblick hatte ſich die Kammer wie die übrigen 
Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern gegen die inzwiſchen 
            ver=
ſigte ganz außerordentlich ſtarke und nach Anſicht maßgebender 
            Wirt=
ſwrhandene Keller des Herrnſpeichers an der ſüdöſtlichen Ecke der Stadt, ſchaftskreiſe zum mindeſten in dieſem Umfange nicht notwendige 
            Poſt=
gebührenerhöhung eingeſetzt. 
Es war Veranlaſſung, erneut bei der Stadtverwaltung Darmſtadt 
eine ordnungsmäßige Herſtellung eines Bahnübergangs im 
Induſtrieviertel in Erinnerung zu bringen. Ebenſo mußte mit den 
            zu=
ſtändigen Stellen wegen mangelnder Wegeverhältniſſeim füd= 
Mit dem Eiſenbahnverkehrsamt Darmſtadt wurden leider noch nicht 
Gepäckträgerdienſtes am Hauptbahnhof Darmſtadt 
gepflogen. Es ſteht zu erwarten, daß der derzeitige, einer Stadt wie 
Darmſtadt unwürdige Zuſtand, wonach um 22 Uhr abends der 
            Gepäck=
lung weicht. 
Beim Polizeiamt Darmſtadt wurde von dee Kammer angeregt, bei 
träge vorzuſchreiben. 
Wiederholt beſtand Veranlaſſung, die Stadtverwaltung darauf 
            hin=
ſtädtiſchen Weinkeller keine monopolartigen Rechte eingeräumt 
werden dürften. Bei dem derzeitigen Umfange der ſtädtiſchen 
            Wirt=
ſchaftsbetriebe muß eine gleichberechtigte Konkurrenz auch der hieſigen 
Privatunternehmen zugelaſſen werden. Eine klare Stellungnahms der 
Stadt in dieſer wichtigen Frage ſteht noch immer zu erwarten. 
Der völlig unzureichende Zuſtand in der 
            Straßenbaleuch=
tung der Stadt Darmſtadt wurde zum Gegenſtand eingehender 
            Erör=
terungen gemacht. Wie vielleicht nicht allgemein bekannt, iſt die beſſere 
Beleachtung einiger reniger Geſchäftsſtraßen in Darmſtadt auf die 
eigene Initiative der dortigen Anlieger zurückzuführen und wird auf 
deren Koſten betrieben. Dieſer Zuſtand erſcheint um deswillen 
            befremd=
lich, weil es im Bereich der Aufgaben der Stadtverwaltung liegt, 
            ihrer=
ſeits auf eigene Koſten für eine zeitgemäße, dem Verkehr in den 
            ein=
zelnen Straßen entſprechende Beleuchtung Sorge zu tragen. Die 
            Kam=
mer hat im Einvernehmen mit der Heſſiſchen 
            Handwerks=
kammer, der Landwirtſchaftskammer für Heſſen, der 
Vereinigung des Darmſtädter Einzelhandels, dem 
Verkehrsverein Darmſtadt ſovie dem Heſſiſchen 
            Auto=
mobilklub Darmſtadt an dea Herrn Oberbürgermeiſter ſowie 
an die Stadtverordnetenverſammlung das dringende Erſuchen gerichtet, 
die beſtehenden offenſichtlichen Mißſtände möglichſt noch vor 
            Veranſtal=
tung der Landwirtſchaftlichen Ausſtellung, die erneut zahlreiche Fremde 
nach Darmſtadt führen wird, zu beſeitigen. 
Bedauerlicher Weiſe mußte ſich die Vollverſammlung mit einer 
weiteren wenig glücklichen Maßnahme der Stadtverwaltung befaſſen, 
die in der Unterbringung einer größeren Anzahl von 
            Wohn=
baracken im Induſtrieviertel im Norden der Stadt erblickt 
werden muß. Allenthalben iſt es üblich, Fabrikviertel von 
            Wohngegen=
den getrennt zu halten, nicht zuletzt aus Gründen der Volkshygiene. In 
Darmſtadt ſoll nunmehr mitten im Induſtrieviertel entgegen allen 
Grundſätzen des modernen Städtebaues, eine größere Wohnſiedelung 
angelegt werden. Durch eine ſolche Maßnahme wird neben der 
            geſund=
heitlichen Schädigung der Bewohner dieſer Siedelungshäuſer die am 
Platz anſäſſige Induſtrie ſtark geſchädigt. Wird ihr doch einesteils eine 
Ausdehnungsmöglichkeit genommen und andererſeits die Anſiedelung 
neuer Induſtrien weſentlich erſchwert. Es darf erwartet werden, daß 
in letzter Stunde dieſe unglückliche Maßnahme nicht durchgeführt wird. 
Im Mittelpunkt der weiteren Verhandlungen ſtanden die Berichte 
über die Vollverſammlung des Deutſchen Induſtrie= und 
Handelstags in Hamburg Ende Juni und die Tagung der 
Internationalen Handelskammer in Stockholm. Wie 
ſtets, war die Tagung der Spitzenorganiſation der Deutſchen Induſtrie= 
und Handelskammern, die aus allen Teilen des Reiches und infolge der 
Beteiligung der deutſchen Auslandshandelskammern auch aus dem 
            Aus=
lande ſtark beſucht war, von ganz beſonderer Bedeutung für das deutſche 
Wirtſchaftsleben. Der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius nahm 
Gelegenheit, die Einſtellung der Reichsregierung zu den ſchwebenden 
Wirtſchaftsfragen grundlegend zu umreißen. Von beſonderer 
            Bedeu=
tung war die Stellungnahme zur Frage der Stabiliſierung der Währung.
 Die Stabilität der deutſchen Währung kann nach den Erklärungen des 
Miniſters als unbedingt gewährleiſtet angeſehen werden. Die 
            Haupt=
gefahr für eine Währung ſei immer eine Verflechtung mit den 
            Finan=
zen eines Staates, und dieſe Gefahr beſteht für Deutſchland nicht. Das 
Reichsbankgeſetz habe, ſchärfer als dies in einem anderen Land der Fall 
iſt, eine klare Scheidung zwiſchen der Notenbank und den Staatsfinanzen 
vorgenommen, ſo daß eine Vermehrung der Noten zum Ausgleich des 
Staatshaushaltes durch das Geſetz ausgeſchloſſen iſt. Weiterhin muß 
nach Anſicht des Reichswirtſchaftsminiſters das Ziel einer ausgeglichenen 
Handelsbilanz nach wie vor durch Steigerung der Ausfuhr angeſtrebt 
wverden. Das Luxuseinfuhrverbot hält er dagegen für keine zweckmäßige 
Ueber die ſeit der letzten Vollverſammlung ſtattgehabten Verhand= Maßnahme, da ſie die Führung der Handelspolitik und damit die 
            Aus=
lungen wurde Bericht erſtattet. Unter anderem war die Kammer ver= fuhr ſtark gefährden würde. Hinſichtlich der Frage der Verſchuldung an 
treten bei der diesjährigen Vollverſammlung des Heſſiſchen Induſtrie= das Ausland dürfe die Möglichkeit, fremde Anleihen aufzunehmen, nicht 
und Handelskammertages am 18. Juni, bei einer Tagung der Heſſen= dazu verleiten, den Verbrauch der Gelder über Gebühr zu ſteigern oder 
Naſſauiſchen Induſtrie= und Handelskammern in Hanau am 28. Juni, unnütze Anlagen zu errichten. Der Miniſter begrüßt es, daß die 
            Welt=
in Babenhauſen am 10. Juli und bei einer Vertreterbeſprechung der zeit eine klare Abſage erteilt hat. Der Schwerpunkt dieſer Konferenz 
Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern in Frankfurt a. M. am liegt in den Vorſchlägen zur Abſenkung des Zollniveaus. Die 
            Reichs=
regierung ſei entſchloſſen, ihre Kraft im Sinne einer Senkung der Zoll= 
In letzteuer Verſammlung wurde erneut die Frage der Regelung der ſätze einzuſetzen. Mit beſonderem Bedauern ſtellt der Miniſter feſt, daß 
Gewerbeſteuer in Heſſin erörtert. Vor allem wurde darauf hin= die wirtſchaftliche Verſtändigung auf breiter Baſis mit Frankreich noch 
ſei, und zwar auch dann, wenn nicht nur das Anlage= und Betriebs= junkturentwicklung einzugehen, verſagte ſich der Miniſter, da er der 
            Auf=
kapital, ſondern auch der Ertrag ſich um mehr als ein Fünftel ver= ſaſſung iſt, daß etwas zu viel in Konjunktur gemacht werde in dem Sinne, 
ringert haben. Ein ganz beſonderer Mangel iſt es, daß zurzeit die Ge= daß über Symptomen die wirklichen Urſachen überſehen, daß Erfahrung 
meinden in Verkennung des Beſchluſſes des Heſſiſchen Landtags, die Be= und Vernunft verlaſſen werden und daß man Gebiete des Glaubens, der 
Wünſche und der Hoffnung betritt, 
An zweiter Stelle ſprach Fabrikant Wilhelm Vögele=Mannheim 
über Die deutſche Induſtrie in der Weltwirtſchaft”. 
eine entſprechende Anweiſung an die Gemeinden gine andersgeartete Ein= wie ſie Deutſchland beſitzt und beſitzen muß, weiter Näume, großer 
Wirtſchaftsgebiete bedarf, in denen ſie mit anderen Nationen in 
            fried=
licher Arbeitsteilung leben muß. An eine Abſchließung der deutſchen 
Wirtſchaft hinter chineſiſchen Mauern ſei nicht zu denken. Eine mitunter 
als wünſchenswertes Ziel der Wirtſchaftspolitik angeſtrebte Autarkie 
ſei für Deutſchland zur Zeit undenkbar. 
Auſchließend berichtete der Hamburger Großkaufmann Fr. 
            Witt=
hoefft über „Hamburgs Bedeutung für Volks= und 
Weltwirtſchaft‟ „Davon ausgehend, daß Volks= und 
            Weltwirt=
ſchaft ſich überſchneiden, legte der Redner dar, daß der Seehafen 
            der=
jenige Platz ſei, an dem weltwirtſchaftliche Funktionen am klarſten 
ſichtbar würden. Um einen großen Teil des Umſatzes des einzelnen 
Seehafens gehe der wirtſchaftliche Kampf; hierüber entſcheide niemals 
das bequeme Geſetz der Verkehrslage, ſondern in erſter Linie die 
            Markt=
größe des Platzes, d. h. die Summe von Kapital, von 
            Willensanſpan=
nung und wirtſchaftlicher Intelligenz, die ſich in ihr vereinigt. Der 
            Red=
ner ſchloß mit dem alten Wahlſpruch der Hanſa: „Im Schweigen und 
Hoffen liegt unſere Stärke‟. 
Ueber „Staatliche und privatwirtſchaftliche 
            Kre=
ditfragen” ſprach anſchließend Bankier, Mas M. Warburg= 
Hamburg, der auf die beſondere Bedeutung des Kredits im 
            Geſchäfts=
leben hinwies, der wichtiger ſei, als Geld und als die Größe des 
Unternehmens. Das Vertrauen zur Leitung ſei entſcheidender, als der 
innere Reichtum. Es ſei dringend notwendig, daß der Zahlungsverkehr 
im Innern wieder ganz in Reichsmark ſich abſpiele, auch ſei die Zeit da, 
in Ueberſee das Markakzept wieder einzuführen. Die Rechtsverhältniſſe 
ſeien weitgehend zu ſichern. Die Frage der Aufwertung dürfe 
unmöglich von neuem aufgerollt werden, wenn nicht neue ſchwere 
            Ge=
fahren für die geſamte deutſche Wirtſchaft eintreten ſollen. 
Als letzter Redner ſprach Reichsminiſter a. D. Hamm, erſtes 
            ge=
ſchäftsführendes Vorſtandsmitglied des Deutſchen Induſtrie= und 
            Han=
delstags. Zu Fragen von Staat und Wirtſchaft‟. Die 
tiefe Verbundenheit der Wirtſchaft mit dem Staat liege nicht nur im 
Tatſächlichen, ſondern auch im Sittlichen. Wirtſchaften im Sinne der 
großen Führer der deutſchen Volkswirtſchaft heiße nicht Geld verdienen, 
nicht Macht erwerben, ſondern vor allem durch ſchöpferiſche 
            Entfal=
tung eigener und Beſchäftigung fremder, auf die Erzeugung 
            wirtſchaft=
licher Werte gerichteter Kräfte daran mitzuwirken, daß ein wachſendes 
Volk durch ſeine Arbeit ſich ein beſſer ausgeſtaltetes und geſichertes 
Daſein als Grundlage für ſeine kulturelle und ſtaatliche Entfaltung 
ſchafft. 
Die Ergebniſſe der Tagung wurden in einer umfaſſenden 
            Ent=
ſchließung niedergelegt. 
Unmittelbar an die Hamburger Vollverſammlung des Deutſchen 
Induſtrie= und Handelstages ſchloß ſich die Tagung der 
            Inter=
nationalen Handelskammer in Stockholm an, bei der 
die Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer durch den Vorſitzenden der 
Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt, Fabrikanten E. Schenck= 
Darmſtadt, vertreten war. Ueber den Verlauf und das Ergebnis dieſer 
Tagung erſtattete der Vorſitzende einen lebendigen Bericht, aus dem 
hervorzuheben iſt, daß die Beteiligung an der Tagung aus 
            Deutſch=
land beſonders zahlreich geweſen war, ein Zeichen der Freundſchaft 
Deutſchlands für Schweden, ganz beſonders aber auch des lebhaften 
Intereſſes, das Deutſchland an den Verhandlungen der Internationalen 
Handelskammer nimmt. Der vorbildlich organiſierte Kongreß und die 
Gaſtfreundſchaft der ſchwediſchen Gruppe, wie auch der ſchwediſchen 
            Be=
hörden iſt beſonders hervorzuheben. Der Schwerpunkt der viel 
            ver=
zweigten Verhandlungen lag naturgemäß in den Ausſchüſſen. 
Beſonders hervorzuheben iſt, die Tätigkeit des wichtigen 
            Aus=
ſchuſſes zur Beſeitigung der Handelshemmniſſe, 
der die Ergebniſſe der vorangegangenen Weltwirtſchaftskonferenz in 
Genf erfolgreich beſtätigte und weiter ausbaute. Entſprechend den 
            For=
derungen der Hamburger Vollverſammlung, war auch der Ausſchuß der 
Auffaſſung, daß die beſtehenden Handelshemmniſſe nach Möglichkeit zu 
beſchränken und, wo irgend möglich, zu beſeitigen ſeien. Die ſehr ins 
einzelne gehenden Entſchließungen des Ausſchuſſes beweiſen, wie groß 
noch zur Zeit die Hinderniſſe ſind, die ſich einem ungehemmten 
            Waren=
austauſch, wie er im allgemeinen Intereſſe liegt, entgegenſtellen. 
Der Ausſchuß für internationalen 
            Zahlungsaus=
gleich kam angeſichts der ſchwierigen Materie noch nicht zu 
            handgreif=
lichen Ergebniſſen. Die Vorarbeiten zu einem einheitlichen ſtatiſtiſchen 
Schema werden fortgeſetzt. 
Der Ausſchuß gegen Doppelbeſteuerung kam 
            einſtim=
mig zu dem Ergebnis, daß in den Uebereinkommens=Entwürfen der 
Genfer Sachverſtändigen die Grundprinzipien, die durch Kompromiſſs 
verwiſcht worden ſeien, wiederhergeſtellt werden müſſen. Die 
            Beſtre=
bungen zur Vereinheitlichung des Scheck= und Wechſelrechts, die durch 
einen beſonderen Ausſchuß wieder aufgenommen waren, führten zu dem 
Wunſch nach einer alsbaldigen Einberufung einer Dritten 
            Internatio=
nalen Konferenz zur Weiterberatung dieſer beſonders wichtigen Frage. 
Die Beſtrebungen zur Vereinheitlichung der Handelskreditbriefe konnten 
noch zu keinem greifbaren Ziel geführt werden. Auch hier gilt es noch, 
das Projekt eines einheitlichen Schemas zu ſchaffen. 
Neben der Frage der Vollſtreckung ausländiſcher 
Urteile befaßte ſich die Internationale Handelskammer noch mit dem 
Schutz des gewerblichen Eigentums und der Meſſe= 
und Ausſtellungsfragen. In dieſer letzteren Frage wird es 
noch beſonderer Anſtrengungen bedürfen, um die in Frage ſtehenden 
Intereſſen in Einklang zu bringen, dabei aber zu vermeiden, die Zahl 
der zu veranſtaltenden Meſſen und Ausſtellungen unnötig zu vermehren. 
Das Lufttransportweſen wurde in beſonderen 
            un=
terausſchüfſen für Luftpoſt und Luftrecht gefördert. 
Ebenſo befaßte ſich ein beſondarer Ausſchuß mit der Frage
 bergen alle Energien einer gutigen Hatur zu Wohlbehagen 
Kraft und Schönheit, zum Aufbau eller Köpperkräfte!
 Hm BRtLHRM 
Kaa andSras
TVieo2s
[ ← ][ ][ → ] des Straßentransportweſens. Die Entſchließungen dieſes 
letzteren Ausſchuſſes ſind hauptſächlich auf amerikaniſche Initiative 
            zu=
rückzuführen. Auch das Internationale Fernfprechweſen, 
das Eiſenbahntransportweſen, die 
            Vereinheit=
lichung der handelsüblichen Vertragsformeln, die 
Frage der Seetransporte, die Vereinheitlichung 
der Konnoſſements und die internationale 
            Schigds=
gerichtsbarkeit gaben wichtigen Beratungsſtoff. Insbeſondere 
iſt das Schiedsgericht der Internationalen 
            Handels=
kammer verhältnismäßig ſehr lebhaft in Anſpruch genommen 
            wor=
den. Die Zahl der ihm anvertrauten Streitfälle betrugg 217, wovon 72 
endgültig geregelt werden konnten. 
Eine überreiche Arbeitsmenge, die im Laufe der letzten zwei Jahre 
und namentlich auch während der Stockholmer Tagung geleiſtet 
worden war, wurde zu Veſchlußantwürfen verdichtet. Dieſe 
Entwürfe wurden durch beſondere Redaktionsausſchüſſe nachgeprüft und 
in ihrem genauen Wortlaut eindeutig feſtgeſtellt. Dieſer Wortlaut wurde 
der Verſammlung vorgelegt und fand in allen Fällen ohne Widerſpruch 
Annahme. 
Außerordentlich bemerkenswert iſt die Einſtellung des 
            Völker=
bundas gegenüber der Internationalen 
            Handels=
kammer. Wenn die Arbeiten beider Einrichtungen auch die gleichen 
Themata behandeln, ſo ſtellen ſie zur Zeit doch keine unnötige und ver= 
Lhwenderiſche Wiederholung dar. Es kann auch nicht bon Konkurrenz 
oder Nivalität dieſer Einrichtungen geſprochen werden. Beide ergänzen 
ſich vielmehr, die eine bietet, was der anderen fehlt. Der Völkerbund 
als amtliche Einrichtung und Vertretung der verantwortlichen 
            Ne=
gierungen iſt naturgemäß nicht ſo beweglich und auch nicht mit den 
praktiſchen Bedürfniſſen der Wirtſchaft ſo unmittelbar vertraut, wie die 
Internationale Handelskammer, die eine private Einrichtung 
            dar=
ſtellt. Sie vermag den notwendigen Druck auf den Völkerbund 
            aus=
zuüben, der durch die Initiative der im Leben ſtehenden Praktiker 
            er=
zeugt wird. Ihre Aufgabe iſt es, in dieſer Richtung dem Völkerbund 
Antrieb zu geben. Der Direktor der Finanz= und Wirtſchaftsabteilung 
des Völkerbundes hat dieſe Zuſammenhänge in dem bezeichnenden Satz 
zum Ausdruck gebracht: „Wir im Völkerbund verlangen nach einem 
Druck und bitten Sie vor allem, auf uns und auf die anderen amtlichen 
Kräfte einen Druck auszuüben, ohne den wir zu keinem Fortſchritt 
            ge=
langen können.” 
Sucht man das Ergebnis der Stockholmer Tagung 
            zuſammenzu=
faſſen, ſo kommt man zu dem Schluß, daß zunächſt der Aufwand an 
Menſchen und an Gedanken im Verhältnis zu den praktiſchen 
            Ergeb=
niſſen der Verhandlungen noch allzu erheblich iſt. Dies iſt aber darin 
begründet, daß der Gedanke der internationalen Zuſammenarbeit, wie 
er von der Internationalen Handelskammer propagiert wird, noch nicht 
in alle beteiligten maßgebenden Kreiſe in dem Maße eingedrungen iſt, 
wie es zur Durchführung der geplanten Beſtrebungen notwendig iſt. 
Noch immer gilt es, die Pſychoſe der Kriegs= und 
            Nach=
kriegszeit zu überwinden, damit einem vorurteilsloſen, vom Wohle 
der Geſamtheit diktierten Ueberlegen und Handeln Platz gemacht wird. 
Hierzu bedarf es noch ausgiebiger und weitreichender Aufklärungsarbeit. 
Im Beginne dieſer rechtfertigt ſich daher der oben erwähnte 
            verhält=
nismäßig große Aufwand an Menſchen und Gedanken. Er wird noch 
ſo lange notwendig ſein, — nach den Worten des Direktors der Finanz= 
und Wirtſchaftsabteilung des Völkerbunds —, bis dieſe Gedanken in 
alle, auch in die feinſten Kanäle der Wirtſchaft aller Länder gedrungen 
und zum Allgemeingut der Welt geworden ſind, bis auch der letzte 
Verbraucher, der Beamte wie der Arbeiter, die Richtigkeit dieſer 
            Ge=
danken anerkannt hat. 
Mit dem Dank der Vollverſammlung durch den ſtellv. Vorſitzenden 
Wilhelm Kalbfuß ſür die aufſchlußreichen klaren Ausführungen des 
Vorſitzenden wurde die Vollverſammlung geſchloſſen. Die Kammer wird 
ſich freudig in den Dienſt der notwendigen Aufklärungsarbeit ſtellen.
Fackelzug zum Empfang der Turnerſchwimmer
 Die Turngeſellſchaft 1875 wird am Dienstag abend ihre 
ſiegreichem Turnerſchwimmer von den Meiſterſchaftskämpfen der D.T. 
in Berlin im feierlichen Zuge einholen. Sämtliche aktiven ſowie 
            in=
aktiven Mitglieder einſchließlich der Schüler und Schülerinnen (aktive 
Mannſchaften, Schüler und Schülerinnen in Turn= oder Sportkleidung, 
Turnerinnen: blaues Feſtturnkleid) ſtehen abmarſchfertig nach dem 
Bahnhof um 7.20 Uhr im Turnhauſe. Der Zug begibt ſich durch die 
Alexanderſtraße zum Empfang der Fahnen an die Wohnung des erſten 
Vorſitzenden und benützt die Zenghaus=, Hofſtall= Bleich=, 
            Morneweg=
ſtraße zum Ausmarſch an den Bahnhof. Dortſelbſt werden die Sieger, 
die gegen 9 Uhr eintreffen, durch Vertreter der Stadt, des Main=
            Rhein=
gaues, Amt ſeir Leibesübungen und Darmſtädter Turnerſchaft 
            empfan=
gen. Der Rückmarſch zum Vereinshaus Dieburger Straße 26 erfolgt 
durch die Rhein= Alexander= Dieburgerſtraßg. — Die Siegexehrung 
aller aus den diesjährigen Wettkämpfen hervorgegangenen Sieger findet 
am kommenden Samstag, den 20. Auguſt, abends 8.30 Uhr, im 
            Turn=
haus ſtatt. Alle Mitglieder ſollten ſich verpflichtet fühlen, an dieſer 
Ehrung teilzunehmen, und ſind Freunde ſowie Gönner der Turnſache 
herzlichſt willkommen. Außerdem wird Bericht über den Verlauf des 
33. Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſtes erſtattet.
 Tageskalender für Montag, den 15. Auguſt 1927. 
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines 
Haus abends 8 Uhr: „Schwarzwaldmädel”. — Orpheum: 
Geſchloſſen. — Landesmuſeum von 10—19 Uhr: Ausſtellung 
„Alte Kunſt”. — Mathildenhöhe, von 10—19 Uhr: 
            Ausſtel=
lung „Neue Kunſt” — Konzerte: Schloßkaffee, Hotel=Reſtaurant 
Schmitz, Café Rheingold, Parkkaffee. — Kinovorſtellungen: 
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Eberſtadt, 
            Kirch=
weihe: Zur Traube, Stadt Heidelberg, Bergſträßer Hof, 
            Darm=
ſtädter Hof, Zum Odenwald. — Seeheim, Kirchweihe: Hotel 
Hufnagel.
 Wetterbericht. 
Witterungsausſichten für Dienstag, den 16. Auguſt 
(nach der Wetterlage vom 14. Auguſt): 
Wechſelnd wolkig, auch zeitweiſe aufheiternd und noch vereinzelt 
Niederſchläge. 
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gießen.
 *Heſſiſcher Jagdklub Darmſtadt. 
Wurftaubenſchießen um die Meiſterſchaft von Darmſtadt. 
Heſſiſches Förſter= und Berufsjägerſchießen. 
Reges Leben herrſchte trotz des wenig einladenden Wetters 
geſtern auf dem Tontauben=Schießſtand des Heſſiſchen Jagdklubs 
am Flugplatz. 
Ungefähr 150 Schützen hatten ſich eingefunden, um die von 
dem verſtorbenen Vorſitzenden, Kommerzienrat Dr. Hickler, ins 
Leben gerufenen Konkurrenzen zu beſtreiten. Eine gewaltige 
Menge von Zuſchauern umrahmte den Platz. 
Der Heſſiſche Jagdklub pflegt die Schießkunſt nicht als Sport, 
ſondern als Vorübung für das Weidwerk. Deshalb geſtattet er 
auch nicht den in den Kurorten und Bädern bei den 
            Tontauben=
ſchießen beliebten Sportanſchlag, ſondern er verlangt von ſeinen 
Mitgliedern als Jäger, daß ſie die Taube in der Stellung 
            er=
warten, die ſie auf der Jagd einnehmen. Dieſer ſogenannte 
„Darmſtädter” oder „Hickler=Anſchlag” hat ſich in den Jäger=
            Ver=
einigungen durchgeſetzt und ſchließt deshalb die ſogenannten 
Sport=Kanonen, die von einem Bad ins andere reiſen, von 
            vorn=
herein aus. Es waren kernige Jägergeſtalten, die in ſtrammer 
Diſziplin zum Schießen antraten und die unter der Leitung des 
Schießmeiſters des Heſſiſchen Jagdklubs, Herrn Robert 
            Hüb=
ner, in tadelloſer Präziſion ihre Bedingungen erfüllten. 
            Fröh=
liches Treiben herrſchte mittlerweile auf dem Flugplatz, der in 
feſtlichem Schmuck ein farbenprächtiges Bild bot. Für den reich 
ausgeſtatteten Gabentempel hatten ſtaatliche und ſtädtiſche 
            Be=
hörden, viele Freunde des Weidwerks und des Heſſiſchen 
            Jagd=
klubs beigeſteuert. 
Eine ganz beſondere Bedeutung hat das Förſterſchießen. 
Dies ſoll ein Geſchenk des Heſſiſchen Jagdklubs an die Schützer 
von Wald und Flur ſein, der Tag an dem es ſtattfindet, ſoll ein 
Ehrentag ſein, den die Jägerwelt den Forſt= und 
            Jagdſchutzbeam=
ten bereitet. Deshalb gibt der Klub jedem der Teilnehmer bei 
dieſem Schießen nicht nur eine Ehrengabe, ſondern er ſtellt auch 
die Patronen und Tauben. 
Aus allen Teilen des Landes waren die Grünröcke 
            herbei=
geeilt, um ihre Kräfte zu meſſen. Der Tag iſt ein Familienfeſt 
für die heſſiſchen Förſter geworden und legt Zeugnis davon ab, 
wie der Heſſiſche Jagdklub beſtrebt iſt, Verſtändnis in weite 
Kreiſe zu tragen für den opfervollen und gefährlichen Beruf des 
Förſters und Jagdſchutzbeamten. Der Austrag der einzelnen 
Konkurrenzen zog ſich bis zum ſpäten Abend hin, ſo daß erſt mit 
anbrechender Dunkelheit die Preisverteilung erfolgen konnte. 
Namens der Leitung des Klubs begrüßte deſſen 
            Ehrenvor=
ſitzender, Herr Profeſſor Dr. Zimmer, die Herren Vertreter 
der Regierung und der Stadt und dankte allen denen, die in ſo 
reger Weiſe ſich um das Zuſtandekommen des glänzenden Tages 
verdient gemacht hatten. Er meinte, dieſe größte Veranſtaltung 
des Heſſiſchen Jagöklubs ſei ein Zeichen für das feſte Band, das 
die Mitglieder des Klubs im ganzen Lande umſchlingt, ein 
            Be=
weis für die Leitung der Vereinigung, daß die Mitglieder mit 
den Maßnahmen des Vorſtandes einverſtanden ſind und im Geiſt 
des weitſichtigen Stifters weiter arbeiten. — Das 
            Tontauben=
ſchießen, wie es der Heſſiſche Jagdklub treibe, ſei wohl geeignet, 
Gegenſätze zu überbrücken, verſöhnend und ausgleichend zu 
            wir=
ken und die Kräfte einzuſetzen für ein gemeinſames hohes Ziel, 
die weidgerechte Ausübung und Pflege unſerer heimiſchen 
            Wild=
bahnen. Ganz beſonders warme Worte fand der Redner für die 
heſſiſchen Förſter und Jagdſchutzbeamten, denen er dankte für all 
die Mühen und Aufopferung um Wald und Wild, für das 
            freu=
dige Aufgehen in ihrem Berufe zum Segen der heimatlichen 
            Wäl=
der und Fluren. Sein Horrido galt dem deutſchen Weidwerk und 
der heſſiſchen Heimat. 
Namens der Förſter und Jagdſchutzbeamten dankten in 
            herz=
lichen Worten die Herren Förſter May und Lohfink für den 
drächtigen Tag, den ihnen der Heſſiſche Jagdklub bereitet hat und 
brachten ein Horrido auf deſſen Leitung aus. 
Die einzelnen Schießen ergaben folgende 
Reſultate: 
1. Eröffnungsſchießen: 1. Franz Beuer; 2. Robert Hübner; 
3. Herlan; 4. Wiener jr.; 5. Hans von Opel; 6. Peter Kraft; 
7. Freiherr Riedeſel zu Eiſenbach; 8. Schmitt; 9. Keil; 10. Eber. 
2. Gruppe 1 vom Schießen um die Meiſterſchaft von 
            Darm=
ſtadt: 1. Robert Hühner (Meiſterflugſchütze von Darmſtadt 1927= 
28): 2. Peter Kraft; 3. Wieer jr.; 4. Franz Beuer; 5. Herlan; 
6. Moter; 7. Robert Bkoch; 8. Freiherr Diemar von Rieneck; 
9. Hans von Opel; 10. Pertl. 
3. Gruppe 2 vom Schießen um die Meiſterſchaft von 
            Darm=
ſtadt: 1. Hch. Kraft 2: 2. Görlich; 3. Nagelſchmitt; 4. Müller; 
5. Laumann; 6. Forſtrat Eckhard: 7. Forſtmeiſter Boſch; 8. Hch. 
Kraft 1: 9. von Teichmann; 10. May. 
4. Förſter=Schießen: 1. May; 2. Müller: 3. Sann; 4. Moter; 
5. Brück; 6. Müller; 7. Köppler; 8. Barth; 9. Harniſch; 
10. Reuling. 
5. Troſt=Schießen: 1. Major Lafontaine; 2. Theobald: 3. Dan. 
Numrich.
Obſiernte.
 r. Biſchofsheim, 12. Aug. Die Wandorausſtellung für 
Hygiene kommt in der Zeit vom 5. bis 10. November d. J. nach hier 
und übernimmt die Gemeinde den auf ſie entfallenden 
            Transportkoſten=
betrag von 50 Mark.
 Lpd. Jetzt kommt die Zeit der Obſternte! Wie lange iſt dieſer 
Augenblick herbeigeſehnt und wie oft verführen die ſchöngefärbten, 
lachenden Früchte zu einer frühen Ernte. Das Abnehmen des Obſtes 
muß zur richtigen Zrit geſchehen, wenn wir Obſt uns möglichſt lange in 
den Winter hinein erhalten wollen. Jede Frucht muß am Bäum gur 
ausreifen und vorſichtig abgenommen werden. Der Blütenanſatz für 
das nächſte Jahr, jene kleinen Spieße, die beim Pflücken oft ſo 
            unan=
genehm im Wege hängen, dürfen nicht beſchädigt werden. Vor allem 
ſollte man aber, wenn man ſchon in den Bäumen herumklettert, nie 
benagelte Schuhe tragen, da durch dieſe leicht Rindenverletzungen 
            zu=
ſtande kommen. Eine Leiter iſt vorſichtig anzuſtellen, damit keine Zweige 
abgebrochen werden. Obſtkörbe polſtere man gut mit Heu oder 
            Holz=
wolle aus und ſchütte nie das Obſt, ſondern packe es hinein. Jede 
            un=
nötige Druckſtelle iſt zu vermeiden, denn ſie gibt zur Fäulnis Anlaß, 
Das Obſt ſoll dunkel und luftig an einem froſtfreien Oxt gelagert 
            wer=
ſen. Von Zeit zu Zeit ſind die Früchte auf Faulſtellen durchzuſehen. 
Nur dadurch, daß man ſich die Ernte bis lange in den Winter erhält, 
erzielt man eine volle Ausnutzung ſeiner Gartenerzeugniſſe.
Besucht das deutsche
TV.7873)
Nordseebad Borkum
 Ruhige billige Erholung während der Nachsaison. 
Prospekte durch die Badedirektion und Reisebüros
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt.
 Montag, 15. Auguſt. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus 
dem Darmſtädter Schloß. 16.30: Konzert des Hausorch. Wagner: 
Der fliegende Holländer: Ouv.; Kavatine des Erik. — Verdi: Der 
Troubadour: Fant.: Arie des Manrica: „Daß nur für Dich”. — 
Verdi: Othello”, Fant. — Strauß: Salome” Fant. Mitw.: K. 
Karoſchek (Tenor). o 17.45: Aus „Die Wahlverwandtſchaften” 
von Goethe. Sprecher: A. Scherzer. O 18.15: Uebertr. aus Kaſſel: 
Die Stunde der Frau. 6 18.30: Der Bär Sokolka”, Erzählung 
von Bert Schiff. Sprecher: Alfr. Scherzer. 8 19.30: Engl. 
            Litera=
turproben, vorgetr. von P. Olbrich. o 19.45: Engl. 
            Sprach=
unterricht. O 20.15: Rudolf G. Binding. Zu ſeinem 60. 
            Ge=
burtstag. Sprecher: Ben Spanier (vom Frankf. Schauſpielhaus), 
O 21.15: Uebertr. von Kaſſel: Kammermuſik. Ausf.: Die Herren W. 
diger=Starkloff (1. Violine), B. Sach (2. Violine), O. Riege 
(Viola), J. Bender CCello). Anſchl.: Neue Schallplatten.
Stuttgart.
 Montag, 15. Auguſt. 13.30: Schallplattenkonzert. O 16.15: 
Konzert 8 Darbietungen. S 18.15: Dr. Löwenberg: Provinztheater. 
O 18.45: Baſtelſtunde. o 19.40: Auguſtin erzählt: Wovon 
            Stutt=
gart ſpricht. O 20.15: Konzert des Philh. Orch. Stuttgart. 
Blankenburg: Der Adler von Lille. — Strauß: Geſchichten aus 
dem Wiener Wald. — Sinigaglia: Am Altar. — Weber: Ouv. 
Precioſa. — Verdi: Fant. Troubadour. — Wagner: Walthers 
Preislied. — Lehar: God und Silber. — Noack: Heinzelmännchens 
Wachtparade. — Offenbach: Ouv. Orpheus in der Unterwelt. — 
Lacombe: Frühlingsſtändchen. — Strauß: Walzer aus Walzertraum. 
— Nowotny: Aller Ehren iſt Oeſterreich voll. — Anſcht.: Grotesken= 
Abend. Mitw.: Heye, Fr. Höger, Rundfunkorch. Bonex: 
            Stafetken=
läufer. — Schmitz: Der Säugling. — Amers: Schottiſche 
            Hoch=
landpatrouille. — Zetterſtröm: Der Hexenſchuß. — Schmitz: Wie 
es kompliziert war, bis ich in die Sommerfriſche kam. — Fetras: 
Holzſchuhtanz. — Zetterſtröm: In der Elektriſchen. — Anekdoten.
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berühmter Männer (Frau Aia, Goethes Mutter). 9 16.30: E. 
Szatmari: Mit dem Schnellzug in die Wüſte. 0 17: „Der graue 
Tag”, Novelle von Boris Silber, gel. von Edith Corten. 0 17.30= 
Muſik. Lehnhardt: An die Gewehre! — Translateur: Flott durchs 
Leben. — Weber: Ouv. Euryanthe. — Grieg: Ich liebe dich, 
Erotik. — Lehar: Potp. aus Der Graf von Luxemburg. — 
Rubinſtein: Toreador et Andalouſe. 6 18.40: Techniſche 
            Wochen=
plauderei. 0 19.05: Dr. Schulze: Vom Bilderſchmuck unſerer Sprache. 
0 19.30: Dr. Cohn=Wiener: Die Kunſt der Nationen (Frankreich 
und England). O 20: Dr. Carthaus: Die Erdbeben in Paläſtina. 
O 20.30: Vortrag (Redner und Thema werden durch Rundfunk 
bekauntgegeben. O 21: Kammermuſik. Mozart: Klavierquartett 
G=moll. — Brahms: Klavierquartett G=moll. 
Königswuſterhauſen. Montag, 15. Auguſt. 6: Gymnaſtik. 6 12: 
Engliſch. O 15: Margarete Preul: Gärungsloſe Früchteverwertung.” 
0 15.40: Adele Lüderitz=Ramelow: Kochanweiſungen und 
            Speiſe=
folgen. 8 16: Dr. Jolles, Leipzig: Witz und Humor. O 17: Schach. 
O 18: Dr. Heiß: Die deutſche Jugend und das Auslandsdeutſchtum. 
18.30: Dr. Wieg: Die Kundſchaft der Textilwarenbranche. 
O 19.20: Th. Stiefenhofer: Die deutſche Ballade v. Gottfried Auguſt 
Bürger bis Böries von Münchhauſen.
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Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; ür Feullleion, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sirceſe: für Sport: Dr. Eugen Buhlmar! 
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: J. V.: Dr. Eugen Bublmank 
für „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette: für den Inieratenteill. Willy Kuhie 
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Montag, den 15. Auguſt 1927
Seite 5
jeiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft.
 Bemerkenswerte 
            Leiſtungsverbeſſe=
tungen in der Zeichlathietn. 
Die Weitbewerbe des Samstags. 
„Im Deutſchen Stadion zu Berlin=Grunewald nahmen am 
aristag die Meiſterſchaftskämpfe der Deutſchen Turnerſchaft im 
Stümlichen Turnen und Schwimmen ihren Anfang. Die 
            Ab=
ſäk ung des ſehr umfangreichen Programms zog ſich ſehr in die 
ſige, ſo daß die Kämpfe erſt mit erheblicher Verſpätung 
            abge=
ſh ſſen wurden. Neben zahlreichen Vorkämpfen gab es am 
unstag auch bereits eine Anzahl von Entſcheidungen. In faſt 
en Kämpfen, beſonders aber auf leichtathletiſchem Gebiet, ließ 
herkennen, daß auch bei den Mitgliedern der Deutſchen Turner= 
„fft eine weſentliche Leiſtungsverbeſſerung eingetreten iſt. Ein 
anß vorzüglicher Sprinter iſt der Oldenburger Lammers, der am 
amstag im Vorlauf zur 200 Meter=Meiſterſchaft die DSB. von 21,4 Sek. erreichte. Bei der Entſcheidung 
            be=
öirgte er allerdings 22 Sek. — Im 800 Meter=Laufen entpuppte 
Wichmann=Karlshorſt als eine hoffnungsvolle Kraft. Er 
ire in der Entſcheidung unangefochtem in der recht guten Zeit 
M 1:56,6 Min. Frl. Schumann=Eſſen überbot im 
            Schlagball=
ſertwerfen mit 72,46 Metern den Deutſchen Rekord. 
Die Kämpfe fanden bei annehmbarer Witterung und recht 
niem Bahnverhältniſſen ſtatt. Die Organiſation ließ kleine 
ſürigel erkennen, bewährte ſich aber im allgemeinen. 
Leichtathletik. 
0 Meter: 1. Lammers=Oldenburg 22 Sek.; 2. Becker=Stendal 
22 Sek.; 3. Gerſtner=Magdeburg. 
19 Meter: 1. Wichmann=Karlshorſt 1:56,6 Min.; 2. 
            Winkler=
arlshorſt, 10 Meter zurück; 3. Vach=Barmen. 
100 Meter: 1. Krake=Apolda 33:22,4 Min.; 2. Held=Hürben 
35:47,2 Min.; 3. Richter=Maſſen 34:12,1 Min. 
Noelſchocken, beidarmig: 1. Henſe=Hagen 21,52 Meter (neue 
19.T. Höchſtleiſtung); 2. Wittig=Freyſtadt 20,87 Mtr.; 3. 
            Krie=
ger=Regensburg 20,82 Meter. 
Hh prung, Frauen: 1. Lotto=Grafenberg 1:53,4 Meter (neue 
Kiöchſtleiſtung). 
Hlagball=Weitwerfen: 1. Schumann=Eſſen 72,46 Meter (neue 
2:T. Höchſtleiſtung); 2. Grooß=Siederſtadt 71,25 Meter; 3. 
Wsillrath=Südende 67,09 Meter. 
El 400 Meter Staffel: 1. Berliner Turnerſchaft 3:26,5 Min. 
(reue DT.=Höchſtleiſtung); 2. Barmer Tw. 3:31,4 Min.; 3. V. 
5. L. Polizei Dresden 3:33,6 Min. 
tgelſtoßen, Frauen: 1. Lagerſen=Berlin 10,66 Meter; 2. 
            Goll=
wütz=Niederlehne 10,30 Meter: 3. Dülfer=Kaſſel 9,96 Meter. 
leiſ prung: 1. Köpſel=Stettin 14,24 Meter; 2. Ollhardt=
            Lüden=
ſSeid 13,72 Meter; 3. Fröhlich=Frieſenheim 13,36 Meter. 
9lſtoßen, beidarmig: 1. Weber=Fürth 24,23 Meter; 2. Kauf= 
Mann=Gablenz 23,73 Meter; 3. Hofmann=Brieg 22,96 Meter. 
ſeikampf für Frauen: 1. Junkers=Kaſſel 494,5 Punkte: 2. 
            Furch=
keim=Neukölln 451,5 Punkte: 3. Müller=Mainz 447,5 Punkte. 
Elſprung für Frauen: 1. Müller=Mainz 5,47 Meter; 2. Junkers= 
Kaſſel 5,45 Meter; 3. Furchheim=Neukölln 5,23 Meter. 
Schwimmen: 
KA. 100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Tumgeſellſchaft Darmſtadt 6,06,2 
Min.; 2. Kaſſeler Turngemeinde 6:20,6 Min.; 3. MTV. 
            Stutt=
gart 6:21,4 Min. 
9 MNeter Seiteſchwimmen: 1. Viertler=Leipzig 1:17,8 Min.; 
2. Fuchs=Offenbach 1:18,9 Min.; 3. Quaſt=Osnabrück 1:20,6. 
Meter Streckentauchen: 1. Eſpey=Iſerlohn 39,4 Sek.; 2. 
Sſchäfer=Friedberg 49,6 Sek.; 3. Gotter=Arnſtadt 49,8 Sek. 
heckkentauchen für Frauen: 1. Hauck=Gießen 34 Meter in 37,2 
Epk.; 2. Roßmann=Spondau 60,25,2 Meter in 24,4 Sek. 
Meter Lagenſchwimmen: 1. Bart=Weißenfels 3:03 Min.; 
2. Spitz=Köln 3:16,7 Min.; 3. Kuhlmann=Dortmund 3:17,6. 
391 59 Meter Lagenſtaffel für Frauen: 1. Turnerſchaft 
            Stutt=
gurt 3:12 Min.; 2. Turngeſellſch. Darmſtadt; 3. Spandau 1860. 
brimgen für Männer von 35 bis 40 Jahren: 1. Göbel=Stuttgart 
4 Punkte: 2. Baber=Hamburg 44½4 Punkte; 3. Bitſch=
            Frank=
furt 43,5 Punkte. 
Zu1 100 Meter Freiſtil: 1. Tv. Offenbach 4:58,2. Min.; 2. 
Eshwimmklub Osnabrück 4:59,2 Min. 
Riſtigen für Frauen: 1. Capp=Frankfurt a. M. 58,5 Punkte; 
2. Verheul=Frankfurt a. M. 
Sute Leiſiungen auch am zweiten Tag. 
Mm zweiten Tage der Deutſchen Turnermeiſterſchaften im 
kuſ chen Stadion zu Berlin Grunewald klappte die Abwicklung 
Ne als am Samstag. Das ſehr umfangreiche Programm 
iidee glatt unter Dach und Fach gebracht. Der Publikums= 
Nung war recht erfreulich ſtark. Unter den Zuſchauern 
            be=
lige man u. a. den Oberpräſidenten der Prorinz Brandenburg, 
WPolizeipräſidenten von Potsdam, den Berliner Oberbürger= 
Iſer Böß und Vertreter des Reichswehrminiſteriums. Die 
el- Leiſtungen des Tages ſah man wieder bei den Leichtathle= 
Frl. Gollmitz=Niederlehne verbeſſerte außer Konkurrenz die 
L. Höchſtleiſtung im Diskuswerfen für Frauen auf 35,57 Mtr. 
Sochſprung erreichte Frl. Lotto=Düſſeldorf 1:534 Meter und 
Lr 100 Meter lief Frl. Junkers=Kaſſel die ſehr achtbare Zeit 
U22 Sekunden heraus. Ganz ausgezeichnet war auch die 
5irng des Siegers im Marathonlauf. Schumann=
            Friedrichs=
ikam in 2:43,55,6 Std. mit fünf Minuten Vorſprung als 
59r ein. Lammers=Oldenburg bewies mit 10,5 Sek. für 100 
lierr wieder ſeine hervoragenden Sprinterqualitäten. — Auch 
hen Schwimmern gab es neue DT.=Höchſtleiſtungen. Der 
Cyerbund Stuttgart ſtellte in der 4mal 50 Meter Lagenſtaffel
 mit 3:12 Min. und in der 4mal 50 Meter Freiſtikſtaffel mit 
2:56,2 Min. neue D.T.=Beſtleiſtungen für Frauen auf. 
Leichtathletik: 
Männer, Schlagball=Weitwerfen: 1. Knuch=Kiel 107 Meter; 
2. Schulze=Lübz 102,48 Meter; 3. Sürberg=Langlingen 102,21. 
Sechskampf: 1. Winkler=Dortmund 732,5 Punkte: 2. Welzel=
            Tſcher=
nitz 730,5 Punkte; 3. Dau=Eckernförde 652 Punkte. 
Zehnkampf: 1. Thym=Leipzig 1098,5 Punkte: 2. Regener=
            Darm=
ſtadt 1097 Punkre; 3. Langbein=Chemnitz 1006 Punkte. 
Schleuderball: 1. Welzel=Tſchernitz 64,20 Meter; 2. Wegener=
            Mün=
chen 63,92 Meter; 3. Wunderlich=Ohmſtedten 63,79 Meter. 
3mal 1000 Meter: 1. Karlshorſter Tw. 8:02,4 Min.; 2. Hamburger 
Turnerſchaft 8:11,8 Min.; 3. DVg. Weißenſee. 
Hochſprung: 1. Haag=Göppingen 1,82 Meter; 2. Bornhöft=Kiel 
1,80 Meter; 3. Schuſter=Bamberg 1,78 Meter. 
Marathonlauf: 1. Schumann=Friedrichsberg 2:43 Meter 15,6 
Stunden; 2. Tietz=Berlin 2:48,39,7 Std.; 3. Geißler=Berlin 
2:54,59,7 Stunden. 
Stabhochſprung: 1. Beuſel=Braunſchweig 3,70 Meter: 2. Ritter= 
Arnswalde 3,63 Meter; 3. Müller=Cannſtadt 3,59 Meter. 
Speerwerfen: 1. Macke=Bockenau 55,58 Meter; 2. Stoſchek=
            Bres=
lau 54,60 Meter; 3. Wunderlich=Leipzig 50,90 Meter. — 
            beid=
armig: 1. Stoſchek=Breslau 93,55 Meter; 2. Köſter=Lichtenberge 
85,01 Meter; 3. Thumbſch=Neugersdorf 68,70 Meter. 
Kugelſtoßen: 1. Uebler=Fürth 13,30 Meter; 2. Ligngu=Dortmund 
13,09 Meter; 3. Sehwaldt=Kottern 13,05 Meter. 
Weitſprung: 1. Gerka=Braunſchweig 7,05 Meter; 2. Scheck=
            Stutt=
gart 7,01 Meter; 3. Maack=Wiesdorf 7,01 Meter. 
Kreisſtaffel, 10mal 300 Meter: 1. Brandenburg 6:11,4 Min.; 
2. Rheinland 6:16,4 Min.; 3. Mittelrheinkreis 6:21 Min. 
110 Meter Hürden: 1. Dahms=Osnabrück 15,8 Sek.; 2. Köſter= 
Lichtenberge 15,9 Sek.; 3. Schlieh=Kiel 16,5 Sek. 
1500 Meter: 1. Wichmann=Karlshorſt 4:06,8 Min.; 2. Capp=
            Roſen=
garten 4:11 Min.; 3. Thiede=Wiesdorf 4:13,6 Min. 
100 Meter: 1. Lammers=Oldenburg 10,5 Sek.; 2. Becker=Stendal 
10,6 Sek.; 3. Lohmann=Barmen 10,9 Sek. 
400 Meter: 1. Heymann=Leipzig 51 Sek.: 2. Dans=Kaſſel, 
            Hand=
breite zurück; 3. Scholle=Köln 51,5 Sek. 
Diskuswerfen: 1. Lignau=Dortmund 39,91 Meter: 2. Hoffmann= 
Brieg 38,99 Meter; 3. Heymann=Oldenburg 38,37 Meter. 
4mal 100 Meter: 1. Berliner Turnerſchaft 43,6 Sek.; 2. Vorwärts 
Breslau 43,8 Sek.; 3. DSV. Schöneberg 43,8 Sek. 
5000 Meter: 1. Schaumberg=Hunxe 15:37 Min.; 2. Quehl=
            Wies=
dorf 15:50 Min.; 3. Both=Berlin. 
Steinſtoßen, beſtarmig: 1. Walſel=Tſchernitz 9,75 Meter; 2. 
            Ber=
ger=Freithal 9,20 Meter; 3. Doſch=Neuß 9,19 Meter. — 
            Beid=
armig: 1. Walſel 17,35 Meter: 2. Lignau=Dortmund 17,11 
Meter; 3. Berger=Freithal 26,54 Meter. 
Frauen, Diskuswerfen: 1. Gollmitz=Niederlehne 33,05 Meter; 
2. Bieſenthal=Berlin 30,11 Meter; 3. Edens=Flensburg 29,74. 
Speerwerfen: 1. Schumann=Eſſen 37,11 Meter; 2. Hages=
            Dres=
den 33,80 Meter; 3. Szeppa=Lauenburg 32,84 Meter. 
Hochſprung: 1. Lotto=Düſſeldorf 1:534 Meter; 2. Börner=Leipzig 
1:475 Meter; 3. Heyde=Zehlendorf 1,47 Meter. 
100 Meter: 1. Junkers=Kaſſel 12,2 Sek.; 2. Holtmann=Hamburg 
12,4 Sek.; 3. Haarhaus=Kiel 12,5 Sek. 
4mal 100 Meter: 1. Hambunger Turnerbund 51,2 Sek.; 2. Kieler 
Tv. 51,3 Sek.; 3. Berliner Turnerſchaft. 
Schwimmen: 
Mehrkampf der Aelteren: 1. Bitſch=Frankfurt a. M. 95¾ Punkte; 
2. Göbel=Stuttgart 94½ Punkte; 3. Veith=Halle 88¾ Punkte. 
Streckentauchen für Männer über 4 Jahre: 1. Neumann=Elbing 
48 Sek. für 41,5 Meter: 2. Pape=Stettin 41,6 Sek für 38,5 M. 
4mal 100 Meter Freilſtilſtaffel: 1. Tv. Offenbach 4:58,2 Min.; 
2. SSV. Osnabrück 4:59,2 Min.; 3. Gintracht Leipzig 5:05,2. 
Streckentauchen für Männer von 35 bis 45 Jahren: 1. Veith=Halle 
35,8 Sek. für 40 Meter; 2. Göbel=Stuttgart 36,6 Sek. für 40. 
4mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Tv. Osnabrück 5:24 Min.; 2. 
Tgſ. Darmſtadt 5:28,6 Min.; 3. Eintracht Leipzig 5:45 Min. 
Springen: 1. Loſſak=Berlin 76½ Punkte: 2. Stolz=Ulm 76½ P.; 
3. Mädler=Leipzig 76 Punkte. 
400 Meter Freiſtil: 1. Berth=Weißenfels 6:05 Min.; 2. Hörig= 
Leipzig 6:15,2 Min.; 3. Watſchhaus=Iſerlohm 6:15,8 Min. 
100 Meter Bruſtſchwimmen für Männer über 45 Jahren: 1. Klün= 
Frankfurt a. M. und Freiſe=Kottbus 1:51,4 Min. 
100 Meter Bruſtſchwimmen für Männer von 35 bis 45 Jahren: 
1. Stawatſch=Berlin 1:36,6 Min.; 2. Teichmann=Nürnberg 
1:38,7 Min.; 3. Rathmann=Hamburg. 
100 Meter Hand über Hand: 1. Hörig=Leipzig 1:11 Min.: 2. 
Schulmeyer=Iſerlohn 1:13 Min.; 3. Mäditſch Leipzig 1:23,5. 
100 Meter Rücken: 1. Lohrer=Darmſtadt 1:21,7 Min.: 2. Schröder= 
Osnabrück 1:22,4 Min.; 3. Jäger=Offenbach 1:22,5 Min. 
100 Meter Seite: 1. Viertel=Leipzig 1:17,8 Min.; 2. Fuchs=
            Offen=
bach 1:18,9 Min.; 3. Quaſt=Osnabrück 1:20,6 Min. 
Mehrkampf: 1. Hommes=Vierſen 147½ Punkte: 2. Columbier= 
Iſerlohn 147 Punkte; 3. Eſpey=Iſerlohn 144½ Punkte. 
4mal 100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Turnerſchaft Darmſtadt 6:06,2 
Min.; 2. Tade. Kaſſel 6:30,6 Min.; 3. MTV. Stuttgart. 
Springen für Männer über 45 Jahre: 1. Hemmer=Frankfurt am 
Main 43,5 Punkte; 2. Weißenbach=Koburg 40,5 Punkte. 
Frauen: 
200 Meter Lagenſchwimmen: 1. Hofmann=Darmſtadt 4:25,2 Min.; 
2. Gollmann=Döhlen 4:57,4 Min. 
100 Meter Rücken: 1. Ellen=Stuttgart 1:41,5 Min.: 2. Menges= 
Darmſtadt 1:42,5 Min.; 3. Wald=Leipzig 1:44 Min. 
100 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Herzog=Makranſtädt 1:40,1 Min.; 
2. Rebener=Offenbach 1:41 Min.; 3. Weinert=Frankfurt a. d. 
Oder 1:42 Min. 
10mal 50 Meter Kreisſtaffel: 1. Kreis Schwaben 7:54,2 Min.; 
2. Mittelrheinkreis 7:59,6 Min.
 4mal 50 Meter Lagenſtaffel: 1. Turnerbund Stuttgart 3:12 Min. 
(DT.=Höchſtleiſtung); 2. Tgde. Darmſtadt 3:15 Min.; 3. 
            Span=
dau 1860 3:27,5 Min. 
4mal 50 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Tbd. Stuttgart 2:56,2 Min.; 
2. Tgde. Darmſtadt 3:31,7 Min. 
4mal 50 Meter Bruſtſtaffel: 1. Tgde. Stuttgart 3:13,7 Min.; 
2. Tgde. Hanau 3:16,9 Min.; 3. Tv. 1862 Frankfurt a. d. O. 
3:17,2 Min. 
Mehrkampf: 1. Pietſch 120 Punkte; 2. H. Tappe=Vierſen 97 P.3 
3. Sarfert=Leipzig 95½ Punkte. 
Weitere Erfolge Darmſtädter Zurner. 
Tgde. 1846. 
Die weitere Teilnahme der Darmſtädter Turnerſchwimmer 
bei den Schwimmeiſterſchaften der D.T. im Berliner Stadion 
war vom beſten Erfolge begleitet. Auf der ganzen Linie 
            ent=
brannten ſchärfſte Kämpfe, die die Darmſtädter ſtets mit in 
            vor=
derſter Linie ſahen. Die Sprungwettbewerbe, die mit 28 
            Sprin=
gern im Kunſtſpringen und mit 13 Springern im Turmſpringen 
ſehr ſtark beſetzt waren, ſahen Adolf Jüngling, Tgde. 1846, in 
ſchärfſter Konkurrenz. Im Hauptſpringen erreichte er durch 
            ge=
ringfügige Fehler mit 1 Punkt Minus nicht die zum Siege 
            not=
wendige Punktzahl. Im Turmſpringen dagegen zeigte er 
            pracht=
volle Sprünge, womit er im ſchärfſten Kampf mit dem vorjährigen 
Meiſter Loſſagt ſtand. Ein Auerbachkopfſprung mißlang ihm, 
er ſchlug flach auf. Trotzdem ſprang er weiter, wobei er den 
3. Sieg errang. 
Die Turnerinnen zeigten ſich ebenfalls von der beſten Seite. 
Lotte Hoffmann wurde 1. Siegerin im 200 Meter 
            Lagen=
ſchwimmen (Bruſt, Seite, Rücken, Hüh) und damit Meiſterin der 
D. T. in der guten Zeit von 3,53,2. Eliſabeth Gerhardt 
wurde 1. Siegerin im 100 Meter Freiſtilſchwimmen und ebenfalls 
Meiſterin der D.T. Die Freiſtilſtaffel 4 mal 50 Meter für 
            Turne=
rinnen ſah wieder, wie bei der Lagenſtaffel Stuttgart und die 
Tgde. 1846 als Gegner. Sieger wurde Stuttgart. Ludwig Penk 
erreichte im 100 Meter Hüchſchwimmen für Altersturner die Zeit 
von 1.30, konnte ſich aber micht plazieren. Der Sieger erreichte 
1.23. Die 10 mal 50 Meter Freiſtilſtaffel für Turner der 
            ein=
zelnen Kreiſe ſah den 9. Kreis Mittelrhein als Sieger. Die 
10 mal 50 Meter Freiſtil für Turnerinnen der Kreiſe ſah den 
9. Kreis (Mittelrhein) als 2. Sieger. In beiden Staffeln waren 
die Turner und Turnerinnen der Tgſ. 1875 und der Tgde. 1846 
beteiligt. All dieſe Erfolge ſind als ein weiterer guter Fortſchritt 
der Darmſtädter Turnerſchwinimer und Schwimmerinnen zu 
            be=
zeichnen. Gut Heil! 
Turngeſellſchaft 1875. 
Der zweite Tag der Schwimmeiſterſchaften der D.T. in 
            Ber=
lin brachte für die Turngeſellſchaft 1875 die weiteren Erfolge: 
Im 100 Meter Rückenſchwimmen (Turner) 1. Sieg J. Lohrer 
(ſomit Meiſter der D. T.). 
Im 100 Meter Rückenſchwimmen (Turnerinnen) 2. Sieg M. 
Menges. 
Im 100 Meter Bruſtſchwimmen (Turner) 3. Sieg F. Jachtmann, 
4. Sieg H. Habig. 
Im 100 Meter beliebig 5. Sieg W. Dörner. 
Lagenſtaffel (Jachtmann, Habig, Lohrer Dörner) 2. Sieg. 
In der Kreisſtaffel, bei welcher 3 Mitglieder der 
            Turngeſell=
ſchaft ſtarten, ſteht der 9. Kreis (Mittelrhein) an erſter Stelle. 
Leichtathletik. 
Rot=Weiß 22. 
Am geſtrigen Sonntag weilten die Leichtathleten von Rot= 
Weiß 22 (V.f.L.) bei den Verbandsmeiſterſchaften in Mörfeldem. 
Trotz äußerſt ſtarker Konkurrenz und den denkbar ungünſtigſten 
Verhältniſſen liefen die Gemeldeten ein ſehr zufriedenſtellendes 
Rennen. Alle für die 3000 Meter entſandten Läufer konnten ſich 
placieren. Der jugendliche A. Blind errong in verhältnismäßig 
guter Zeit den zweiten Sieg. Die Brüder Geſſer hielten ſich treue 
Freundſchaft und liefen gemeinſam an vierter Stelle ein, ein noch 
weites Feld hinter ſich laſſend. 
Heſſiſcher Polizei=Sportverein Darmſtadt. 
Am Sonntag, den 14. Auguſt, weilte die Leichtathletik=
            Abtei=
lung in Mörfelden, um zum erſtenwale an den Meiſterſchaften des 
Südweſtdeutſchen Turnverbandes teilzunehmen. Ihre Erfolge 
ſind in anbetracht der ſehr zahlreichen und guten Beteiligung 
aus allen Gauen des Verbandes recht zufriedenſtellend. 
Es wurden in den einzelnen Konkurrenzen folgende Preiſe 
erzielt: 
10mal 100 Meter=Staffel: 1. Preis: 4mal 100 Meter=Staffel: 
2. Preis; Schwedenſtaffel: 2. Preis; 200 Meter: Menger 3. 
            Sie=
ger: 400 Meter: Müller 2. Sieger: 800 Meter: Schlitt 2. Sieger; 
1500 Meter: Sauerwein 3. Sieger; 3000 Meter: Rettig 3. Sieger; 
Speerwerfen: Koch 1. Sieger. 
Handball. 
V. f. R. Schwanheim — Sporiverein 1898 2:1 (2:1). 
Darmſtadt, ohne Jans Hennemann und Fiedler, iſt auf dem 
unebenen Sumpfgelände, das noch dazu reichlich unter Waſſer 
ſtand, ſehr im Nachteil. Trotz zeitweiliger Ueberlegenheit iſt der 
Sportvereinsſturm bei der geringen Standfeſtigkeit nicht 
            im=
ſtande, den Sieg ſicherzuſtellen. Der ſüddeutſche Meiſter zeigte 
das beſſere Spiel. Schwanheim hatte indeſſen großes Glück. Die 
beiderſeitigen Leiſtungen litten ſehr unter den mißlichen 
            Platz=
verhältniſſen. Auf einem ſolchen Platze einwandfreie Spiele 
durchzuführen, iſt ſchier unmöglich. 
Rot=Weiß (1. Jugend)—Mainz 05 (1. Jugend) 8:3. 
Die erſte Jugendmannſchaft des V.f.L. Rot=Weiß konnte 
geſtern in einem Privatſpiel in überlegener Art und Weiſe gegen 
die gleiche Mannſchaft von Mainz G5 gewinnen. Das obige 
            Er=
gebnis entſpricht dem Spielverlauf. Rot=Weiß war den 
            Main=
zern ſowohl in Bezug auf Schnelligkeit als auch in Bezug auf 
Taktik, Technik und Kombination überlegen.
Seite 6
Montag, den 15. Auguft 1927
 Beginn der Verbandsſpiele 
in der Gruppe Heſſen.
 Das Charakteriſtiſchſte der geſtrigen Spiele liegt in den 
            je=
weiligen Siegen der Platzvereine. Ueberraſchend davon iſt 
            ledig=
lich die hohe Niederlage des V.f.L. Neu=Iſenburg in 
            Darmi=
ſtadt, das 5:0 gewann. Mainz 05 ſiegte gegen Haſſia Bingen 
3:1, ohne dabei Meiſterform zu zeigen Während Wormatia 
Worms Germania Wiesbaden mit 5:1 abfertigte, mußte ſich 
Alemannia Worms dem Sp.V. Wiesbaden mit 0:3 beugen. Die 
beiden Neulinge, Höchſt und Arheilgen, trennten ſich nach 
            aus=
geglichenem Kampf mit einem glücklichen 1:0=Sieg für Höchſt.
 Sportverein Darmſtadt 98 — V.f. L. Neu= 
Iſenburg 3:0 (2:0).
 Ein über Erwarten glatter Sieg der Darmſtädter! Dies war 
der Eindruck, den das zum 1. Verbandsſpiel in einer Stärke von 
einundeinhalbtauſend erſchienene Publikum mit auf dem 
            Heim=
weg nahm. Tauſend davon mit freudigem Gefühl, der Reſt 
dagegen mit bitterer Enttäuſchung. Dieſer Reſt ſtellte nämlich 
den Anhang der Iſenburger Mannſchaft dar. Und mit dieſem 
Anhang muß man ſich einen kurzen Augenblick beſchäftigen. Wir 
erkennen ohne weiteres an, daß der Anhang des Gegners des 
Platzvereins ebenſo berechtigt iſt, ſeine Mannſchaft anzufeuern, 
wie es das Stammpublikum für ſich in Anſpruch nimmt. Dieſes 
Recht bedeutet aber nicht einen Freibrief für all das, was ſich 
geſtern die Iſenburger Invaſion auf dem Stehplatz leiſtete. Wir 
verbitten uns ganz energiſch, daß Sitten, oder vielmehr 
            Un=
ſitten, die an manchen Orten üblich ſein mögen, auf dieſe Weiſe 
nach Darmſtadt verpflanzt werden. Es war für die Darmſtädter 
Zuſchauer eine gewiſſe Genugtuung, daß dieſes Gebahren von 
ſelbſt von dem Augenblick ab verſtummte, als der Sieg der 
Darmſtädter geſichert war; die Tore der Darmſtädter ſperrten 
dieſen Maulhelden ganz offenſichtlich ihr Sprechorgan. 
Nun zum Spiel ſelbſt. Man hat von den Iſenburgern doch 
etwas mehr erwartet. Ihre Stärke lag in einer guten 
            Ball=
technik jedes Einzelnen, im tadelloſen Stoppen, in der Ausdauer 
und im guten Abwehr= und Zuſpiel der Läuferreihe. Ganz im 
Gegenſatz zu einem Teil ihres Anhanges benahm ſich die 
            Mann=
ſchaft tadellos. Trotz allem konnten ſich jedoch die Iſenburger im 
geſtrigen Spiel in keiner Weiſe durchſetzen. Abgeſehen von der 
viel zu weichen Spielweiſe vor dem Tore des Gegners und einer 
Unentſchloſſenheit im entſcheidenden Augenblick, die ſich in einer 
auffallenden Langſamkeit auswirkte, hat dies ſeinen Grund in 
der Art des Spielaufbaus, die an Unproduktivität wohl kaum 
übertroffen werden kann. Was hier an zweckloſem Rückſpiel an 
die Läuferreihe vorgezeigt wurde, war dadurch ſo augenſcheinlich, 
weil die Stürmer dieſes Rückſpiel nicht zum Freiſtellen benutzten, 
ſo daß mit dieſem unſinnigen Vor= und Rückſpiel meiſt noch nicht 
ein Meter Boden gewonnen wurde. So kam es, daß die 
            Iſen=
burger in der ganzen Spielzeit kaum eine Torchance 
            heraus=
arbeiten konnten. Wenn trotzdem den Iſenburgern auch nach 
dieſem Spiele noch ein günſtiger Tabellenplatz prophezeit wird, 
ſo geſchieht dies um deswillen, weil der eben geſchilderte 
            Kar=
dinalfehler leicht behebbar iſt. 
Die Darmſtädter beſtätigten die Hoffnungen, die durch das 
Spiel am vergangenen Sonntag erweckt wurden. Die Mannſchaft 
war geſtern trotz aller Aufregung, die das 1. Verbandsſpiel 
            im=
mer veranlaſſen wird, die Ruhe ſelber. Kaum ein lautes Wort 
fiel; die Zeit, die man in ſonſtigen Spielen für die mehr oder 
weniger galanten Unterhaltungen verwandte, benutzte man zum 
Fußballſpielen. Und dieſer Fußball, obwohl bei weitem nicht 
Fußball in Vollendung, war doch zum mindeſten meiſt ſolcher 
mit Sinn und Verſtand. So kam es, daß man der Iſenburger 
Verteidigung, der übrigens noch zugutegehalten werden muß, 
daß ſie ſich auf dem glatten Raſenboden nur ſchwer zurechtfand, 
oft das Nachſehen gab, ſo daß letzten Endes auch der Sieg in 
der erzielten Höhe als verdient bezeichnet werden muß. Größere 
Schwächen waren bei den Darmſtädtern geſtern nicht zu 
            ver=
merken. Alle Spieler gaben ſich Mühe, den Enderfolg zu ſichern. 
Der Sturm, in dem Jakobi Rechtsaußen ſpielte und der im 
übrigen gegenüber dem letzten Sonntag unverändert war, 
            ver=
ſtand es unter der Führung von Müllmerſtadt, der ſich mit dem 
Mittelſtürmerpoſten gut abfinden konnte, die herausgearbeiteten 
Torgelegenheiten auch zum beträchtlichen Teil auszunutzen. Die 
Hintermannſchaft ſcheint ihre alte Stabiltät wiederzugewinnen; 
hervorgehoben ſei Takafz, der in der 2. Halbzeit techniſche 
            Glanz=
leiſtungen zum beſten gab, deſſen einſeitiges Abgeben nach der 
linken Sturmſeite jedoch auch erwähnt werden muß, und Becker, 
deſſen Kopfbälle allſeits Erſtaunen erregten. 
Was den Leſern weiter noch intereſſiert: die Tore. In der 
Mitte der 1. Halbzeit gibt Takaſz eine weite Vorlager man 
glaubt, der Iſenburger Torwächter könnte den Ball aufnehmen, 
ſtatt deſſen läßt er ihn über die Hand rollen, er erreicht den Ball 
noch auf der Torlinie, ohne jedoch verhindern zu können, daß der 
energiſch ſpurtende Jakobi den Ball vollends über die Torlinie 
drücken konnte. In der 37. Minute dann gutes Durchſpiel des 
Innenſtürmers, das Geyer aus kurzer Entfernung evfolgreich 
abſchloß. Der Beginn der 2. Halbzeit ſicherte ſofort dieſe 
Führung. In der 46. Minute verwandelte Müllmerſtadt in 
            be=
kannter Manier einen Strafſtoß, der von dem Torwächter zwar 
an die Torlatte abgelenkt werden konnte, dann jedoch durch 
Abprall auf dem Rücken des Iſenburger Torhüters den Weg 
ins Tor fand. Kaum war der Beifall verrauſcht, da verwandelt 
Ruppel II durch Kopfball einen gut hereingekommenen Eckball 
ſicher und elegant. Kurz vor Spielende brechen Müllmerſtadt 
und Geher gemeinſam durch, wobei Geher den Torreigen 
abſchloß. 
Dem Schiedsrichter, ein Herr aus Plankſtadt, unterliefen 
zu Beginn des Spieles einige verhängnisvolle Fehler; gegenüber 
der Großzügigkeit der Spielleitung im Strafraum wirkte ſtark 
im Kontraſt eine engherzige Auslegung des Feldſpieles. 
            Wäh=
rend im Spielfeld faſt jedes Rempeln mit einem Strafſtoß 
            ge=
ahndet wurde, ſchien nur der Verteidigung ein Arbeiten mit 
allen Mitteln erlaubt zu ſein. Im geſamten genügte jedoch 
ſeine Leiſtung. 
S.V. Wiesbaden—Alemannia Worms 30.
 Trotzdem Wiesbaden, nicht in ſeiner beſten Form ſpielte, 
kam es doch bei anhaltend ſtarker Feldüberlegenheit zu einem 
glatten und durchaus verdienten Sieg. Das Verdkenſt am Siege 
iſt allerdings in erſter Linie zwei Leuten, Beſo und dem 
            Mittel=
läufer Riſcher I, zuzuſchreiben. Beſt ſchoß auch alle drei Tore, 
und zwar in der 39. Minute der erſten und in der 8. und 43. 
Minute der zweiten Halbzeit. Bei der geſchlagenen Alemannia 
konnte nur die Verteidigung gefallen, die eine noch höhere 
Niederlage verbinderte. Die 3000 Zuſchauer verließen ziemlich 
enttäuſcht den Platz. 
Wormatia Worms—Germania Wiesbaden 5:1.
 Wormatia war faß um eine Klaſſe beſſer, vor allem in der 
zweiten Halbzeit, nachdem ſich vorher Wiesbaden noch ganz 
anſprechend gehalten hatte. Worms kam erſt in der 28. Minute 
durch Winkler zum Führungstor, Germania glich ſchon bald 
durch Schulmeher aus, jedoch ſollte das ſein einziger Treffer 
bleiben. Fünf Minuten vor der Pauſe brachte Winkler die 
            Ein=
beimiſchen wieder in Führung. In der zweiten Halbzeit war 
die Widerſtandskraft der Gäſte gebrochen. Worms konnte 
            ver=
hältnismäßig leicht durch zwei Kopfbälle, von L. Müller und 
einen ſcharfen Schuß Philipps auf 5:1 erhöhen. — Höhn=
            Mann=
heim war als Schiedsrichter befriedigend.
 S.V. Mainz 05—Hafſa Bugen 3:1 (2:0). 
Vor 2000 Zuſchauern enttäuſchten beide Mannſchaften, da das 
Spiel ein nur ſehr mäßiges Niveau hatte. Trotzdem Mainz 
einen ſicheren Sieg errang, verfügt die Mannſchaft noch lange 
nicht über die Spielſtärke des Vorjahres. Zu Beginn des 
            Spie=
les leiſtete die Bingener Hintermannſchaft energiſchen 
            Wider=
ſtand, ſodaß Mainz erſt in der 24. Minute durch Lipponer in 
Führung geben konnte. Mainz drängte leicht weiter und konnte 
kurz vor der Pauſe durch den Mittelläufer Fürſt auf 2:0 erhöhen. 
Bingen lag in der zweiten Halbzeit wiederholt gefährlich im 
Angriff, vermochte jedoch zunächſt die Mainzer Verteidigung 
nicht zu ſchlagen. Dagegen konnte Lipponer einen ſeiner 
            gefürch=
teten Strafſtöße in 32. Minute anbringen. Den Ehrentreffe. 
für Bingen erzielte der Halblinke in der 42. Minute, indem er 
einen Strafſtoß ſicher verwandelte. Schiedsrichter Freiländer= 
V.f. R.=Mannheim leitete objektiv. 
Sp. Gem. Höchſt 01—Sp.Vgg. Arheilgen 1:0 (1:0). 
Die beiden Neuaufgeſtiegenen lieferten ſich ein 
            ausgegliche=
nes Spiel, deſſen einziges Tor in der Mitte der erſten Halbzeit 
der Höchſter Halbrechte J. Jäger erzielte. Arheilgen hatte in 
jeder Halbzeit Gelegenheit, durch Elfmeter Ausgleich und Sien 
zu erringen, doch der Höchſter Torwächter wehrte jedesmal 
            glän=
zend ab und ſicherte damit ſeinem Verein die beiden erſten 
Punkte.
Die Verbandsſpiele der Gruppe Main.
 Eine Ueberraſchung iſt ſicherlich der 2:1=Sieg von Hanau 94 
über Rot=Weiß Frankfurt. Eintracht ſiegte 6:1 über Sport 60 
Hanau, während ſich Hanau 93 mit 2:4 den Offenbacher Kickers 
beugen mußte. Germania 94 Frankfurt kämpfte auf naſſem und 
aufgeweichtem Boden in Aſchaffenburg unglücklich und mußte 
der Viktoria mit 2:3 Toren den Sieg überlaſſen. Eintracht hält 
die Spitze, allerdings hat ſie bisher nur leichtere Gegner im 
Kampf bezwungen, und bei dem geſtrigen Spiel iſt zu 
            berückſich=
tigen, daß Sport 60 Hanau ſchon bald nach Beginn ſeinen 
            rech=
ten Läufer verlor. 
Die Tabelle der Gruppe Main.
Saar Saarbrücken 3:2 2:2 5. 4:5 2:2 6. Eintracht Trier 1:3 2:2 7. V.f.R. Pirmaſens 3:6 1:3 8. 1. F.C. Idar 5:6 1:3 9. Sp. V. 05 Trier 3:5 0:4 0. F.C. Pirmaſens 5:7 0:4
 Fürth gewinnt den SFV.=Pokal zum 
fünftenmale.
 Die Kleeblättler ſchlagen den FSV. Frankfurt 3:0 (Halbzeit 2:0). 
Wie der Großteil der ſüddeutſchen Fußballgemeinde 
            er=
wartete, hat die Sp.Vg. Fürth im Endſpiel um den Pokal des 
SFV. den Fußballſportverein Frankfurt nach hartem Kampf 
ſchlagen können und ſich dadurch zum fünftenmale in den Beſitz 
des Pokals ſetzen können. Fürth hat damit einen Rekord 
            beſon=
derer Art aufgeſtellt, denn von den insgeſamt zehn 
            Pokalaus=
tragungen haben die Kleeblättler genau die Hälfte gewonnen. 
Mit dem Pokalſieg hat Fürth nun auch ſchon die Berechtigung 
erworben, an den Endſpielen um die Süddeutſche Meiſterſchaft 
der eben begonnenen Saiſon teilzunehmen, die Kleeblättler 
            kön=
nen alſo den Verbandsſpielen ihrer Gruppe wieder mit Ruhe 
entgegenſehen. 
Obwohl vorher ein ziemlich ſtarker Regen niedergegangen 
war, befand ſich das Gelände der Stuttgarter Kickers in recht 
guter Verfaſſung. Die Anziehungskraft des Pokaltreffens war 
überraſchenderweiſe nicht ſehr groß, denn 8000 Zuſchauer ſind 
für ein derartiges Spiel gerade kein Rekord. Die Erſchienenen 
wurden aber durch einen ſehr ſchönen und ſpannenden Kampf 
belohnt. Beide Mannſchaften traten in ſtärkſter Beſetzung an. 
Zunächſt waren ſie reichlich nervös. Fürth fand ſich dann 
            zu=
nächſt und ſchickte gleich einige gefährliche Angriffe vor. Aber 
auch Frankfurt kam allmählich in Fluß und wurde nicht minder 
gefährlich. Eine ſpannende Situation jagte jetzt die andere. 
Wiederholt hatten beide Parteien klare Torchancen, Frankfurt 
arbeitete ſogar die beſſeren heraus, ſcheiterte aber an der ſehr 
guten Fürther Hintermannſchaft. In der 28. Minute fiel die 
erſte Entſcheidung Franz legte an Frank vor, und dieſer ſchoß 
unter ſtarkem Beifall der Maſſen ein. Frankfurt ging jetzt 
            mäch=
tig aus ſich heraus, und wiederholt lag der Ausgleich greifbar. 
Neger hielt aber, was zu halten war, darunter auch einen 
            Straf=
ſtoß von Pache. In der 33. Minute konnte Fürth auf 2:0 
            er=
höhen. Wiederum war Frank der Torſchütze, Seiderer hatte ſich 
ſehr gut durchgeſpielt und an Frank vorgelegt Frankfurt grifſ 
weiter unentwegt an und drängte auch bis zur Pauſe. Seine 
Stürmerarbeit war aber meiſt nicht genau genug, um zum 
            Er=
folge führen zu können. Kurz vor der Pauſe erzielten die 
            Frank=
furter auch ein Tor, das aber wegen „Abſeits” nicht gewertet 
tourde. — Auch kurz nach dem Wechſel waren die Mainleute noch 
oft ſehr gefährlich, allmählich machte ſich aber Fürth frei, lief 
zu einer ſehr guten Form auf und beherrſchte nun faft 
            ununter=
brochen das Feld. Man ſah prachtvolle Kombinationsarbeit, 
die auch in der 28. Minute noch einmal zu einem Erfolge führte. 
Franz ſpielte zu Seiderer ab, dieſer täuſchte die Frankfurter 
Verteidigung geſchickt, ſpielte zu Frank ab, und dieſer wurde 
zum drittenmale Torſchütze. Der Kampf wurde dann wieder 
toechſelvoller. Beide Mannſchaften hatten noch Torchancen, 
kamen aber nicht mehr zu Erfolgen. — Zur Kritik iſt zu ſagen, 
daß ſich die Mannſchaften in der erſten Halbzeit durchaus 
            eben=
bürtig waren. Frankfurt arbeitete in dieſer Zeit in allen Reihen 
recht gut, aber zu wenig ökonomiſch. Fürths ſtärkere Routine 
und größere Entſchloſſenheit ſetzte ſich ſchon in dieſer Spielphaſe 
erfolgreich durch. Nach dem Wechſel zeigten ſich die Fürther vor 
allem techniſch deutlich überlegen. Sie verdienten ſich gerade 
in dieſer Spielzeit durch ihre prachtvolle Zuſammenarbeit, die 
den Gegner mehr und mehr zermürbte, den Sieg. Immerhin
 fchleig ſich auch der Gegner ſehr gut, und ſeine Niederlage 
            wo=
durchaus ehrenvoll. Eine Einzelkritik läßt ſich ſchlecht gebe— 
da in beiden Mannſchaften keine ausgeſprochenen ſchwacheer 
Punkte waren und Alle mit größtem Fleiße und beſtem Könnag 
bei der Sache waren, 
Müller=Beiertsheim gab einige nicht ganz einwandfre- 
Entſcheidungen, leitete aber im allgemeinen zufriedenſtellenz, 
Das Spiel war zwar manchmal etwas hart, jedoch wurde 
            durcr=
weg ſehr ſportlich gekämpft, und kaum einmal war ein gewo 
            /=
tes „foul” zu ſehen.
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MAmdergebnis
 Fußball=Ergebniſſe. 
Süddeutſchland. 
Endſpiel um den ſüddeutſchen Pokal, 
In Stuttgart: Sp.Vg. Fürth — FSV. Frankfurt 3:0 (24 
Verbandsſpiele. 
Gruppe Nordbayern: FC. Fürth — FSV. Nürnberg (Samss 
tag) 3:3. VfR. Fürth — FV. Würzburg 04 2:2. ASV. Nürx,! ; Wschüler iſt 2ſldlte 
berg — Bahern Hof 5:2. Gruppe Rhein: Germania Friedrich== m der anläßlich 
            L=
feld — Pfalz Ludwigshafen 4:0. Phönix Ludwigshafen — Phä‟ Wkiſte gebrauchte Al 
nix Mannheim 7:1. VfR. Mannheim — Ludwigshafen 03 4::: Ffuns in gaft Sltäabe. 
VfL. Neckarau — Mannheim=Lindenhof 08 2:0. FV. Speyer —/ uulm Recht beſtehl. 
Sp.Vg. Sandhofen 0:2. Gruppe Saar: FV. Kreuznach 62 —1 u m Duler anlabichl 2 
Trier 05 2:1. Boruſſia Neunkirchen — Saar 05 Saarbrücken 3...1) h. u hümnen bewielſein 
Eintracht Trier — FV. Saarbrücken 0:3. VfR. Pirmaſens — — neide dagegen i. 
1. FC. Idar 2:2. Sportfreunde Saarbrücken — FC. Pirmaſenn (and eiſt nach lange 
4:3. Gruppe Main: Sport 60 Hanau — Eintracht Frankfurt 1:94 Meücſcherweiſe beſitbt 
Offenbacher Kickers — FC. Hanau 93 4:2. Germania 94 Frank!/ enn Nuchwuchs (iöht, 
furt — Viktoria Aſchaffenburg 2:3. Viktoria Hanau 94 — Rott! 0m Muchlaſſen der Spſe 
Weiß Frankfurt 2:1. Vg. Fechenheim 03 — Union Niederrad 2:2// 1] 97 Laub zu deiml 
Gruppe Heſſen: Sp.Gem. Höchſt 01 — Sp. Vg. Arheilgen 1.0) Mdue nch reiflichem 
SV. Darmſtadt 98 — VfL. Neu=Iſenburg 5:0. FSV. 05 Mainy / 4 hu4 Krafft, Deuter, 
Haſſia Bingen 3:1. Wormatia Worms — Germania Wiess üuſ. Beeck beſtin 
baden 5:1. SV. Wiesbaden — Alemannia Worms 3:0. 
Geſellſchaftsſpiele. 
Bezirk Bayern: Internationales Turnier inn aſnr jichen, um nach le 
München: 1860 München — Young Boys Bern 4:3. Wacker 7 r zu gunz fabelhaft Ne 
München — Cricket Wien 7:2. Schwaben Ulm — VfR. Gais= Maus niederringen zu 
burg 2:0. Umer FV. 94 — Union Böckingen 3:3. Schwahen / ſ hu belte in jeder Be 
Augsburg — FSV. Nürnberg 9:3. Bayern München — Dege• lkdrgemis 6:0, 6:0. 
tonia Munchen 1:5. Württemberg=Baden: Karlsruher FV. — ſra Aufgeregtſeins nit 
Stuttgarter Kickers 2:0. Freiburger FC. — Freiburger SC. 21.1 ur ihre Gegner nat 
Germania Brötzingen — Stuttgarter SC. 2:1. Sportfr. Stutt=) ymen ſchweren Stan 
gart — Sp.Vg. Prag/Stuttgart 11:0. FC. Pforzheim — Phönir” Juſiche Bälle und 
Karlsruhe 2:1. FC. Pforzheim — VfB. Karlsruhe 5:1. 
Internationales Turnier in Berlin. 
Tennis=Boruſſia — Herakles Almelo (Sa.) 8:1. Viktoriel 
Berlin — Dresdener SC. (Sa.) 2:4. Viktoria Berlin — Herau 
kles Almelo 7:1. Tennis=Boruſſia — Dresdener SC. 0:5. Tur. 
nierſieger: Hertha=BSC. — Red Suar Paris 11:0. Preuße= 
Berlin — Halle 98 3:2. 
Baltenverband. 
Stettiner SC. — Eintracht Leipzig (Sa.) 3:1. VfB. Stetti 
— Eintracht Leipzig 3:1. Titania Stettin — Viktoria Stan 
gard 2:1. Stettiner SC. — Blücher Stettin 3:4. Stargarder 
SC. — Preußen Stettin 0:4. 
Weſtdeutſchland. 
Berg.=Märk. Bezirk: DSC. Grafenberg — BV. 04 Düſſeldon 
(Sa.) 2:6. DSC. Grafenberg — Sp. Vg. Ratingen 04 2:7. VfS 
Benrath — Rhenania Köln (Sa.) 5:4. VfL. Benrath — SV. (I 
MAuſſem d 
Düſſeldorf 6:3. Fortung Düſſeldorf — Turu Düſſeldorf 3:—1 
BV. 04 Düſſeldorf — SC. 99 Düſſeldorf 5:4. Eller 04 — Viktw / V,MTag der 2 
ria Düſſeldorf (Sa.) 5:3. SuS. Barmen — Schalke 04 (Sa.) 6:= 
Haan=Ohligs=Hilden — Schalke 04 1:5. Germania Elberfeld 
SC. Sonnborn 3:2. Schwarz=Weiß Barmen — BC. 05 Düſſe . 4 z0lſchet damit, 
dorf 3:2. VfB. Remſcheid — Solingen=Gräfrath 2:1 abgeb lmiſchte Doppel 
Rheinbezirk: Rheydt 08 — Odenkirchen 07 (Sa.) 5:2. Niederrheim / FMmeinzel zu Ende z 
bezirk: Duisburg 08 — Hamborn 07 (Sa.) 2:2. Homberger STM/ M Spiel die e 
FC. Roermond (Sa.) 2:1. BV. Laar — Meidericher SA! Ehgligen Deutf 
(Sa.) 4:5. G. Sp.V. Mörs — BV. Beeck (Sa.) 8:1. Duisburg ?” M der aufſtreben) 
(rierte Spiel der 
—Rheydter SV. 3:0. VfrB. Nuhrort — Meidericher SV. 3:2) Aſſem kaunte mit 
Union Hamborn — BV. Beeck 11:3. Ruhrbezirk: Meiſter 
ſchaftsſpiel Groß=Eſſen: Schwarz=Weiß Eſſen — BP Deutſchen M 
Stoppenberg 5:3. Geſellſchaftsſpiele: VfB. Alemanni= 
Dortmund — Meiderich 06 2:4. FC. Witten 92 — Duisburge 
SV. (Sa.) 0:3. Gelſenkirchen 07 — SC. Sterkrade 3:2. BA 
Wattenſcheid — Union Gelſenkirchen 3:2. Weſtfalenbezirk: 
            Mel=
ſterſchaftsſpiele Gruppe A1: Viktoria Recklinghauſein 
Teutonia Lippſtadt 4:3. Union Herford — Sp. Vg. Herten 4,6 
Weſtfalia Scherlebeck — Weſtfalia Ahlen 2:1. Gruppe B 
Osnabrück 06 — SV. Greven 09 0:2. SC. Münſter 08 — Sparich) 
Nordhorn 5:1. Boruſſia Rheine — VfL. Osnabrück 3:2. Ge 
ſellſchaftsſpiel: Arminia Bielefeld — SS. Elberfeld 2:.0 
Südweſtfalenbezirk: Stortfr. Siegen — Sportfr. 07 Eſſen 2:1. 
(Die Ergebniſſe des Rheinbezirks waren infolge Gewitters” 
nicht zu erhalten.) 
Norddeutſchland. 
Bezirk Hamburg: Hamburger Stadtelf — 1. FC. Nürnhe 
(Sa.) 0:3.: Hamburger SV. — Red Star Paris 8:1. Roc 
burgsort — Union 0:2. Sperber Hamburg — Viktoria Ham0 
2:11. Holſatia — Altona 93 1:7. St. Pauli Hamburg — 
Wandsbeck 6:3. Ottenſen — St. Pauli Sport 5:4. Bezirl6‟” 
Holſtein Kiel — 1. FC. Nürnberg 3:2. Bezirk Hannover=Bi0 
ſchweig: Hannover 96 — Leu Braunſchweig 8:2. VfB. Bie 
ſchweig — Boruſſia 1911 4:0. VfL. Helmſtadt — 07 Linden 12 
Lübeck=Mecklenburg: VfR. Lübeck — Phönir Lübeck 2:3. Geiſ 
nia Wismar — VfL. Schwerin 0:5. Oldesloer SV. Roſto4.” 
2:2. Parchimer SC. — Polizei=SV. Lübeck 5:2. 
Mitteldeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Oſtſachſen: Dresdenſia Dresden — Sportgeſ. 93 Dresden 1/4* 
Ring Dresden — SV. 06 Dresden 2:2. Guts Muts Dresden 
VfR. Dresden 16:1. Meißen 08 — Brandenburg Dresden 2i* 
Weftſachſen: SC. Planitz — VfL. Zwickau 3:1. Lichtenſtein 
Zwickau 02 1:4. VfL. Schneeberg — VfB. Glauchau Lie 
Zwickauer SC. — TuB. Werdau 3:0. Nordthüringen: Sh.Zbe 
Erfurt — SV. Arnſtadt 1:0. VfB. Erfurt — Schwarz=WEin 
Erfurt 1:1. Arnſtadt 07 — Germania Ilmenau 5:0. SC. Siad” 
ilm — Poſt=SV. Erfurt 3:1. 
Geſellſchaftsſpiele. 
Riſaer SV. — Cechoflowan Prag (Sa.) 4:3. Chemnitzer De 
Cechoflowan Prag 4:0. SC. Erfurt — Wacker Halle Nie 
Sp. Vg. Dresden — Kottbus 98 (Sa.) 3:2. Preußen Magdehlt,* 
Crick.=Viktoria Magdeburg 1:1. Sp.u. Sp. Vg. Magbeburg 
Fortuna 1:4. 
Südoſtdeutſchland. 
Pokalſpiele in Oberſchleſien. 
Ratibor — Beuthen 2:1. Oppel — Gleiwitz 4:3. 
Verbandsſpiele in Breslau. 
Breslau 08 — SV. 05 Breslau 3:2. Vorwärts Breslau 
FV. 06 Breslau 2:2. VfR. — Alemannia 1:0. VfB. — Beilne 
5:1. Schleſien=Rapid — Union=Wacker Breslau 7:1. Sp." 
freunde Breslau — Minerva 5:1. 
1. Nund= um den Mitteleuropäiſchen Pokal. 
Ju Prag: Sxarta Pra: — Admnira Wien 5:1 (3:1). 
Jelgrad: Bcöra: 
Hungaria Budapeſt 2:4 (0:2) 
Wien: Rapid 2 
1a ato 2:1 (1:1). 
Budaxrft: 11TC 
ay verlegt.
 M Rntlich der Sc 
EAMik, daß dm
Nummer 225
 Tennis. 
Hockey=Klub Wiesbaden — Tennis= und 
Eisklub Darmſiadt 2:7. 
ndſpiel um die Bezirksmeiſterſchaft. 
Sie hats geſchafft, die junge Darmſtädter Medenmannſchaft, 
ſopl die weitaus jüngſte Deutſchlands überhaupt, mit nicht 
ſen iger als 7:2 Punkten, 14:4 Sätzen, 98:67 Spielen mußte der 
bEey=Klub Wiesbaden, wie wir bereits kurz mitteilten, im 
mwſpiel um die Bezirksmeiſterſchaft die Ueberlegenheit des 
ſer nis= und Eisklubs anerkennen. Zum erſten Male iſt dieſer 
weit gekommen, muß allerdings, um den Titel „Bezirksmeiſter” 
ihsen zu dürfen, noch ein Ausſcheidungsſpiel gegen den 
            vor=
ſy igen Endſieger Tennis=Klub Kaſſel=Wilhelmshöhe austragen. 
er Kampf wird wohl im September ſtattfinden; auch hierbei 
Darmſtadt Favorit. Jedenfalls hat der Klub durch ſeinen 
ſissbadener Erfolg bewieſen, daß trotz Fehlens des 
            überragen=
in. Schüler in Darmſtadt gutes, modernes Tennis geſpielt wird 
nd, der anläßlich des Wettſpiels in Gießen von der dortigen 
ſſe gebrauchte Ausdruck, daß die Spielſtärke des hieſigen 
ubs in ganz Süddeutſchland bekannt und gefürchtet ſei, zu 
illem Recht beſteht. Haben doch erſt vor einigen Wochen Krafft 
19. Deutler anläßlich der Akademiſchen Olympia in Königsberg 
Jönnen bewieſen, erſterer im Einzelſpiel einen 3. Preis 
            er=
ert, beide dagegen im Endſpiel um die Meiſterſchaft im 
            Herren=
ſoel erſt nach langem und hartem Fünfſatzkampf verloren. 
ſürklicherweiſe beſitzt der Tennis= und Eisklub auch einen 
            glän=
aden Nachwuchs (Frl. Fiſcher, Kleinlogel und Claß), ſo daß 
MNachlaſſen der Spielſtärke nicht zu befürchten iſt. 
DDa Daub zu dem Wiesbadener Kampf unabkömmlich war, 
icte nach reiflichem Ueberlegen der Mannſchaftsführer auf: 
ter, Krafft, Deutler, Kleinlogel, Claß, Steffan: Erſatz 
            Sames=
uſer. Beeck beſtritt gegen den bekannten Altmeiſter Floda 
(en von vornherein ziemlich ausſichtsloſen Kampf, obwohl er 
meiſten der bekannten, raffiniert geſchnittenen und geſtoppten 
4le erlaufen konnte. Krafft mußte alle Regiſter ſeines Kön= 
. ziehen, um nach leicht gewonnenem erſten Satz den 
            zeit=
üiſe ganz fabelhaft Netz ſpielenden Reinhart durch gut geſetzte 
dls” niederringen zu können. Deutler hatte einen ganz großen 
1g. ſpielte in jeder Beziehung fehlerlos und gewann mit dem 
trdergebnis 6:0, 6:0. Kleinlogel und Claß beſaßen anfänglich 
ſogge Aufgeregtſeins nicht ganz die gewohnte Sicherheit, 
            ſchlu=
nmber ihre Gegner nach hartem Kampf. Steffan hatte eben= 
E einen ſchweren Stand, war aber tödlich ſicher, erlief wieder 
A aubliche Bälle und blieb nach mehrfachen Unterbrechungen 
fn ge Regens in zwei Sätzen ſiegreich. Somit hatte Darmſtadt 
or am Ende der Einzelſpiele die zum Siege ausreichenden 
Funkte errungen und konnte in aller Ruhe an die Doppelſpiele 
rmgehen. Hier gabs nun die Ueberraſchung des Tages: 
to=ft=Deutler ſchlagen Floda=Reinhart in zwei glatten Sätzen, 
nwhl die Wiesbadener Kombination beidesmal in Führung 
g. Es war ein hartes, ſchnelles Doppel, zu ſchnell für den 
ſon älteren Floda, der außerdem zum Schluß von Reinhart nur 
ſc mangelhaft unterſtützt wurde, während die beiden 
            Ein=
in iſchen das Tempo glänzend durchhielten. Beeck=
            Sames=
ucher ſpielten ziemlich unglücklich, hatten wohl auch, da ja 
8.Wettſpiel ſchon entſchieden war, nicht mehr die nötige 
            Kon=
uration und ließen Wiesbaden den zweiten Punkt. Ein taktiſch 
u’s Doppel lieferten Kleinlogel=Claß, die ohne ſich viel 
            auszu=
hm das Endergebnis 7:2 herſtellten. 
Frl. Auſſem deutſche Tennismeiſterin. 
Der 5. Tag der Deutſchen Tennismeiſterſchaften in Hamburg 
Ft eigentlich der Schlußtag ſein. Das ſchlechte Wetter ſorgte 
ſos dafür, daß am Sonntag erſt eine einzige Entſcheidung fiel. 
In rechnet damit, am Montag das Damendoppel, am Dienstag 
* Bemiſchte Doppel und Herrendoppel, und am Mittwoch das 
gu neinzel zu Ende zu bringen. Der Sonntag brachte als 
            wich=
ſſtes Spiel die Schlußrunde im Dameneinzel zwiſchen der 
ſtesmialigen Deutſchen Meiſterin Frau Friedleben=Frankfurt 
wper aufſtrebenden jungen Frl. Auſſem=Köln. Das moderne 
Mtierte Spiel der jungen Kölnerin gab den Ausſchlag. Frl. 
Aſenn konnte mit einem 6:3: 6:3 Sieg zum erſtenmal den Titel 
: Deutſchen Meiſterin an ſich reißen.
 Schwimmen. 
handsoffenes Schwimmfeſt des 1. Wormſer Schwimmklubs. 
Wer 1. Wormſer Schwimmklub hielt geſtern ſein 3. 
            verbands=
enes Schwimmfeſt ab, das auch dieſes Jahr wieder durch ein 
wrragend gutes Meldeergebnis glänzte. 29 Vereine hatten 
iammen 140 Meldungen abgegeben. Von den Darmſtädter 
Fel nen hatte nur Rot=Weiß der Einladung Folge geleiſtet, 
orvenn auch mit Pech verfolgt, doch noch verhältnismäßig gut 
gebchnitten. Petry ſiegte im Juniorſeite in ſeinem Lauf un= 
9e ochten, der zweite Lauf zeigte jedoch infolge ſchärferer Kon= 
Emz beſſere Leiſtungen. Frl. Schellhaas lieferte zuſammen 
TÜFrl. Scharrenberg (Poſeidon Worms) ein ſcharfes Kopf=
            an=
wiRennen, das letztere durch ſchnelleren Handſchlag für ſich 
Nried. In der Jugendfreiſtilſtaffel konnte Rot=Weiß ſeinen 
Eiſahritt in dieſerDiſziplin beweiſen. Die Darmſtädter führten 
RI. alte Rivalen, wie Offenbach 96, mit großem Vorſprung; 
bei mußte Hanſt infolge Uebelwerden kurz vor dem Ziel auf= 
Een, und konnte nur mit Mühe das Rennen fertigſchwimmen. 
3 um Schluß fand ein Waſſerballſpiel zwiſchen der Rot=
            Weiß=
gerid und derjenigen des Ludwigshafener Schwimmvereins 
E ſdem Gaumeiſter des Bezirks Pfalz. Die Darmſtädter 
            konn=
ixemlich überlegen gewinnen, was am beſten dadurch zum 
ruck kam, als ſie eine große Spielzeit nur mit fünf Mann 
ſchrührten. 
achfolgend die am meiſten intereſſierenden Ergebniſſe: 
heudfreiſtil 100 Meter: 1. Engelhardt (Offenbach 96) 1:10,6. 
Langohr (Ludwigsh.) 1:13. 3. Martin (Mainz 01) 1:13,4. 
Nitirſeite 100 Meter: 1. Neef (Karlsruhe) 1:22. 2. Heini Petry 
ot=Weiß) 1:23,8. 3. Lichte (Mannheim) 1:24,8. 
Bemior=Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Rindersbacher (
            Karls=
che) 1:08. 2. Vogt (Nikar Heidelberg) 1:09. 3. Watrin 
Mainz) 1:12,4. 
Neurdbruſt 100 Meter: 1. Herrmann (Heilbronn) 1:26. 2. Mar= 
(Mainz) 1:29,8. 3. Kiſſel (Mannheim) 1:30,2. 4. 
            Lang=
hrr (Ludwigshafen) 1:30,8. 
emior=Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. S. V. Karlsruhe 3:59. 
U. F. S. C. 4:12. 
Neinjugendbruſt 100 Meter: 1. Scharrenberg (Poſeid. Worms) 
B5. 2. Schellhaas (Rot=Weiß) 1:45. 3. Frickel (Rot= 
Beiß) 1:47. 
„emior=Rücken: 1. Neef (Karlsruhe) 3:05,2. 2. Lichte (
            Mann=
ſeinm) 3:20,7. 
Riarbruſt 100 Meter: 1. Rindersbacher (Karlsruhe) 1:26,8. 
Eſkank (E.F.S.C.) 1:28,7. 3. Henn (Kaiſerslautern) 1:30,3. 
au (S.V. Höchſt) 1:30,9. 
Men dfreiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Offenb. 96 3:57. 2. S. C. 
Sgesbaden 4:01,5. 3. Rot=Weiß 4:02,6. 
eimior=Freiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Nikar Heidelberg 
Z2,1. 2. E.F.S. C. 3:32,2. 
ei dwaſſerball: S. V. Ludwigshafen (Jugendmeiſter d. Pfalz) 
NDr=Weiß 1:3. Rot=Weiß mit der Mannſchaft Rettig 
SDk), Frommann und Stuckert (Vert.), Merz (Verbindung), 
bunbel, Hanſt Erich und Hanſt Fritz (Sturm).
 Montag, den 15 Auguſt 1427 
Heſſiſche Motorradmeiſterſchaften 
auf der Spelbayn. 
Zündorf=Köln führt mit 141,5 Stdkm. Bahnrekord. 
Die Landesgruppe Heſſen und Heſſen=Naſſau des D.M.V. brachte 
am Sonntag auf der Opelbahn in Rüſſelsheim ihre Meiſterſchaftsläufe 
zur Entſcheidung, die ſämtlich ſehr intereſſant verliefen, da man immer 
einige Kategorien zuſammenlegte und ſo ſehr ſtarke Felder erhielt. Sehr 
trug auch zur Belebung der Rennen bei, daß man erſtklaſſige 
            auswär=
tige Fahrer noch zugelaſſen hatte, von denen Zündorf=Köln der Beſte 
war. In der unbeſchränkten Klaſſe konnte er mit 140 Kilometer 
            Stun=
dendurchſchnitt den ſeit Jahren auf 134 Klm. ſtehenden Rekord der 
            Opel=
bahn drücken, und in einem erneuten Rekordverſuch, den er allein 
            unter=
nahm, verbeſſerte er dieſen noch auf 141,5 Klm. In der 500 ccm=Klaſſe 
mußte er ſich allerdings von dem Frankfurter Klein ſchlagen laſſen, der 
es verſtand, den taktiſchen Feinheiten des Kölners durch bravouröſes 
Fahren zu entgegnen. Klein wurde ſomit Landesmeiſter des D.M.V. 
mit zwei Zehntel Sekunden beſſerem Durchſchnitt als Munk=Offenbach 
und ferner Meiſter des Frankfurter M. C. für 1927. Die Rennen waren 
vorzüiglich organiſiert und verliefen ohne Unfall. Etwa 3000 Zuſchauer 
warem anweſend. 
Ergebniſſe: 
bis 250 ccm: 1. Zündorf=Köln (DKW.) 8:52,2 Min., 2. Bittorf=
            Offen=
bach (Ermag) 9:56, 3. Bartels=Wiesbaden, 
bis 350 ccm: 1. Kampf=Frankfurt (AJS.) 8:50 Min., 2. Eckel=Mainz 
(AJS.) 9::11,02 Min., 3. Keller=Fulda (Blackburn), 3. Benoit= 
Worms (WBH.). 
bis 500 ccm: 1. Klein=Frankfurt (DKW.) 7:53 Min., 2. Zündorf=Köln 
(DKW.) 7:33,2 Min., 3. Karrer=Frankfurt (BMW.), 7:34,1 
Min., 4. Kratz=Oberohmen (Ardie=Sport) 7:35 Min., 5. Wind= 
Worms (AJS.). 
bis 1000 ccm: 1. Zündorf=Köln (Allright) 7:13,3 Min. (Bahnrekord), 
enkelmann=eanne 
2. Klein=Frankfurt (DKW.) 7:53 Min. 
(DKW.) 8:39,2 Min., 4. Becker=Frankfurt (Matchleß) 9:25 Min., 
5. Bittorf=Offenbach (Sug). 
Seitenwagen bis 600 ccm: 1. Munk=Offenbach (BMW.) 9:30,2 Minuten, 
2. Wind=Worms (AJS.) 9:37 Min., 3. Herwehe=Worms (
            Vik=
toria) 11:06 Min. 
Seitenwagen bis 1000 ccm: 1. Becker=Frankfurt (Matchleß) 9:32 Min., 
2. Wohlfahrt=Frankfurt (Imperial) 9:38,2 Min. 
Radfahren. 
X. Etappe des Großen Opelpreiſes von Deutſchland. 
Ergebniſſe: 
Klaffe 4: Tſchudi, Z.R. III Opel Rüſſelsheim, 9:20 Stunden; 2. R. 
Wolke=Chemnitz 9:22 Std 3. Geher=Rüſſelsheim, 4. Mendelartz= 
Köln, beide dichtauf; 5. Röſch=Chemnitz 9:23 Std., 6. Ebeling=
            Rüiſ=
ſelsheim 9:24 Std., 7. Feder=Berlin 9:25 Std. 8. Dube=Erfurt 9:27 
Std., 9. Reim=Chemnitz (zahlreiche Reifenſchäden) dichtauf, 10. P. 
Kohl=Rüſſelsheim 9:30 Std. 16 Fahrer kamen durchs Ziel. 
Klaſſe B: 1. Müller=Köln 9:49 Std 2. Meyer=Chemnitz, 3. John=
            Chem=
nitz, 4. Hahn=Leipzig — alle dichtauf, 5. Knie=Bochum 9:58 Std.
 Deutſche Siege 
beim Klauſenpaß=Rennen. 
Roſenberger auf Mercedes=Benz unterbietet 
den Klauſenrekord. 
Die Ergebniſſe des Samstags: 
Tvurenwagen: 
Bis 500 Kubikzentimeter: 1. Butenuth=Hannover auf Hanomag 
33:09 Min. 
Bis 1100 Kubikzentimeter: 1. Dr. Kerwer=Bonn auf Opel 26:55,8 
Minuten. — Alle anderen Fahrer gaben auf. 
Bis 1500 Kubikzentimeter: 1. Lamarche=Antwerpen auf FN. 
20:15,8 Min.; 2. Keßler=Zürich auf Alfa Romeo 20:18,4 Min.; 
3. Junkers=St. Gallen auf Bugatti. 
Bis 2000 Kubikzentimeter: 1. Binelli=Zürich auf Itala 24:58,2 
Minuten; 2. Botta=Genf auf Diatto 27:17,8 Min. 
Bis 3000 Kubikzentimeter: 1. Nigg=Genf auf Anſaldo 21:03,4 
Min.; 2. Walſer=Heriſau auf Lancia 23:39,8 Min. 
Bis 5000 Kubikzentimeter: 1. Gaton=Chaux de fonds auf 
            Mar=
tini 20:35,2 Min.; 2. Büttihofer=Chaux de fonds auf Martini 
21:39 Min. 
Bis 8000 Kubikzentimeter: 1. Carraciola=Berlin auf Mercedes= 
Benz 17:43,8 Min. — 72,750 Stunden=Km. (Rekord); 2. Frau 
Merck=Darmſtadt auf Mercedes=Benz 20:00,6 Min.; 3. 
            Hürli=
mann=Zürich auf Mercedes=Benz; 4. Herr Merck=Darmſtadt 
auf Mercedes=Benz. 
Sportwagen: 
Bis 500 Kubikzentimeter: 1. Höpfner=Hannover auf Hanomag 
33:12,4 Min. 
Bis 1100 Kubikzentimeter: 1. Liebmann=Paris auf Salmſon 
21:01,2 Min.; 2. Kirchhofer=Bühl auf Salmſon. 
Bis. 1500 Kubikzentimeter: 1. A. Schneider=Zürich auf Bugatti 
20:04,8 Min.; 2. Suchard=Tourbevoie auf Derby 21:33,6 Min. 
Bis 2000 Kubikzentimeter: 1. Dr. Karrer=Zürich auf Bugatti 
19:15,2 Min.; 2. Thoms=Zürich auf Bugatti 20:26,4 Min.; 
3. Gomöry=Frankfurt am Main auf Itala 21:46,6 Min. 
Bis 3000 Kubikzentimeter: 1. Eſcher=Zürich auf Bugatti 19:05,3 
Min.; 2. Stuck=Sterz auf Auſtro=Daimler 20:18,2 Minuten; 
3. Graf Schlick=Kitzbühel auf Auſtro=Daimler. 
Bis 5000 Kubikzentimeter: 1. Delmar=Budapeſt auf Steyr 18:15 
Minuten — 70,680 Stunden=Km. (Rekord); 2. Gräfin 
            Ein=
ſiedel auf Steyr 19:28,4 Min.
 Rennwagen: 
Bis 1190 Kubikzentimeter: 1. Frau Lüning=Hamburg auf Fia= 
29:36 Minuten. 
Bis 2000 Kubikzentimeter: 1. Werner=Endersbach auf Mercedes= 
Benz 17:46,4 Minuten. 
Bis 3000 Kubikzentimeter: 1. Merz=Zürich auf Bugatti 17:22,4 
Minuten. 
Bis 5000 Kubikzentimeter: 1. Roſenberger=Pforzheim auf 
            Mer=
cedes/Benz 17:17 Min. — 77,630 Km. (Neuer Klauſenrekord). 
Bis 8000 Kubikzentimeter: 1. Merz=Endersbach auf Mercedes= 
Benz 17:32,4 Minuten. 
Motorräder mit Seitenwagen: 
Bis 350 Kubikzentimeter: 1. A. Sterkle=Baſel auf AJS. 31:38,6 
Minuten. 
Bis 609 Kubikzentimeter: Hörler=St. Gallen auf Scott 21:16,6 
Minuten (Rekord). 
Bis 1000 Kubikzentimeter: 1. Scharrenbroich=Bonn auf Imperia 
23:13,8 Min.; 2. Theobald=Stuttgart auf Viktoria 29:05,8 
Minuten. 
Zweiter Tag. — Wieder Klaſſenſiege von Mercedes=Benz. 
Chiron=Frankreich 
Infall von Roſenberger=Pforzheim. 
ſchnellſter Fahrer. 
Motorräder: 
Bis 125 Kubikzentimeter: 1. Brehm=Brugg (Moſer) 25:21,6 Min. 
Bis 175 Kubikzentimeter: 1. Bourquin=Zürich (Allegro) 21:32,6 
Minuten; 2. Grandjean=Zürich (Allegro) 21:35 Minuten; 
3. Geiß=Pforzheim (DKW.) 22:15,8 Min.; 4. Müller=Zſchopan 
(DKW.) 22:37,2 Min. 
Bis 250 Kubikzentimeter: 1. Divorne=Lauſanne (Condor) 20:28 
Minuten; 2. Glückler=Neckarſulm (NSU.) 21:09,8 Minuten; 
3. Scherrer=Neckarſulm (NSU.) 21:56,6 Min.
Seite 7
 Bis 350 Kubikzentimeter: 1. Franconi=Genf (Motoſaccoche) 
18:23,4 Min. (beſte Zeit der Motorräder); 2. Martinelli=Genf 
(Motoſaccoche) 19:14,2 Min.; 3. Kicken=Brüſſel (Gellet) 19:14,4 
Minuten. 
Bis 500 Kubikzentimeter: 1. Freh=Zürich (HRD.) 19:01,4 Min.; 
2. Stegmann=Neuölsnitz (DKW.) 20:15,2 Min. 
Bis 759 Kubikzentimeter: 1. Hörrler=St. Gallen (Scott) 19:32,2 
Minuten; 2. Schmid=Zürich (Saroléa) 20:21 Min.; 3. Alfter= 
Lauſanne (Scott) 20:43,4 Min. 
Sportwagen. 
Bis 500 Kubikzentimeter: 1. Höpfner=Hannover (Hanomag) 
36.41 Min. 
Bis 1100 Kubikzentimeter: 1. Bogat=Tourdevoie (Derby) 20.30,2 
Min. 2. Liebmann=Paris (Salmſon) 21.11,2 Min. 
Bis 1500 Kubikzentimeter: 1. Lemarche=Antwerpen (F. N.) 20.26 
Min. 2. Andreae=Frankfurt (Bugatti) 21.49 Min. 3. 
            Scheib=
ler=Laupa (Fiat) 23.09,2 Min. 
Bis 2000 Kubikzentimeter: 1. Probſt=Bern (Bugatti) 18.51,6 Min. 
2. Friedrich=Bullach (Bugatti) 21.27 Min. 3. Capecchi=
            Kilch=
berg (Bugatti) 21.40,8 Min. 4. Gömöri=Frankfurt (Itala) 
21.49,6 Min. 
Bis 3000 Kubikzentimeter: 1. Eſcher=Zürich (Bugatti) 19.4,6 
Min. 2. Nigg=Genf (Anſaldo) 21.18 Min. 
Bis 5000 Kubikzentimeter: 1. Delmar=Budapeſt (Steyr) 18.26,6 
Min. 2. Boillet=Paris (Peugeot) 19.25,8 Min. 3. Gräſin 
            Ein=
ſiedel=München (Steyr) 19.33,6 Min. 4. Riegel=Paris (
            Peu=
geot) 20.27,4 Min. 
Bis 8000 Kubikzentimeter: 1. Carraciola=Berlin (Mercedes=Benz) 
17.35,4 Min. (beſte Zeit der Sportwagen). 2. Hürlimann= 
Zürich (Mercedes=Benz) 19.17,4 Min. 3. Frau Merck=
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ſtadt (Mercedes=Benz) 19.32 Min. 4. Cettritz=Berlin (
            Mer=
cedes=Benz) 20,53 Min. 
Rennwagen: 
Bis 500 Kubikzentimeter: 1. Buthenuth=Honover (Hanomag), 
26:27,4 Min. 
Bis 1100 Kubikzentimeter: 1. Remuz=Lauſanne (Sara) 26:20,6 
Min.; 2. Frau Lüning=Hamburg (Fiat) 29:05,4. 
Bis 1500 Kubikzentimeter: 1. A. Schneider=Zürich (Bugatti) 20:03 
Minuten. 
Bis 2000 Kubikzentimeter: 1. Campari=Mailand (Alfa Romeo) 
17:42 Min.; 2. Verner=Endersbach (Mercedes=Benz) 18:14 
Min.; 3. Weber=Zürich (Bugatti) 19:26,8 Min. 
Bis 3000 Kubikzentimeter: 1. Chiron=Nizza (Bugatti) 17:28 Min. 
(beſte Zeit des Tages); 2. Merz=Zürich (Bugatti) 17:41,4 Min. 
Bis 5000 Kubikzentimeter: 1. Heuſſer=Kleinſchwalkalden (Steyr) 
17:59 Minunten. 
Bis 8000 Kubikzentimeter: 1. Merz=Eßlingen (Mercedes=Benz) 
17:31,5 Minuten. 
Pferdeſport. 
Großer Preis von Hannover. 
Das viertägige Hannoverſche Rennmeeting fand am Sonntag ſeinen 
Abſchluß. Da das Programm ſo bedeutende Rennen wie das Große 
Armee=Jagdrennem und den Großen Preis von Hannover aufwies, 
war an einem äußeren Erfolge natürlich nicht zu zweifeln, und ſo wies 
die Veranſtaltung denn auch einen Maſſenbeſuch auf. Unter den 
            An=
weſenden bemerkte man u. a. auch den Chef der Heeresleitung, General 
der Infanterie von Heche. Das über 4000 Meter führende Armee=
            Jagd=
rennen endete mit einem leichten Sieg von Kritiſcher Tag, der von 
            ſei=
nem Beſitzer, Major Frhr. von Loßbeck, geritten wurde. Der gleiche 
Reiter war im Jahre 1913 auch beim Großen Armee=Jagdrennen im 
Grunewald erfolgreich. Zum Großen Preis von Hannover wurden 
neun Pferde geſattelt. Mitra lag vorn vor Lebenskünſtler und Vardar. 
während Roland, Serapis und Intrigant den Schluß bildeten. 
            Gegen=
über lagen Mitra und Lebenskünſtler klar vor Eiſenkanzler Vardac, 
Limanova und Roland. Faſt in der gleichen Reihenfolge paſſierte das 
Feld den Bogen und kam in die Gerade. Hier war Lebenskünſtler bald 
geſchlagen, während Vardar an Mitra heranging. Dahinter lagen faſt 
in einer Linie Roland, Eiſenkanzler und der außen aufgebrachte 
            Sera=
pis. Eiſenkanzler ließ nach und Vardar gewann vor Mitra einen kleinen 
Vorſprung, der zum knappen Sieg reichte. Serapis, der vielleicht etwas 
zu ſpät vorgeworfen wurde, lief noch dicht zu den beiden Führenden auf. 
Vor dem vierten Rennen war ein wolkenbruchartiger Regen 
            nicderge=
gangen, der das Geläuf aufweichte. Der tiefe Boden ſagte Roland und 
Eiſenkanzler nicht zu, und auch Mitra, der mit einem Atemfehler 
            be=
haftet iſt, lief ſo nicht unter günſtigen Vorausſetzungen. 
I. Harzburg=Rennen; Ehrenpreis und 2600 Mk., 1100 Meter: 1. M. 
Nuſſenows Intimus (E. Grabſch), 2. Markolf, 3. Schäferburg. Ferner 
liefen: Bonbonniere, Vigor, Offenſive. Tot. 22, Pl. 15, 16:10. Kopf— 
2 Lg. 
II. Adreſſe=Rennen; Verkaufsrennen, 2600 Mk., 1400 Meter: 1. W. 
Palmers Memnon (Haynes), 2. Orma, 3. Stammherr. Ferner: 
            Tran=
ſuſe, Liſſa, Mazeppa, Sans Atout, Meiſe. 
III. Preis von Waldfried; Ehrenpreis und 2600 Mk., 1800 Meter: 
1. L. u. W. Sklareks Sigelgayela (Grabſch), 2. Süidkap, 3. Obotrit. 
Ferner lief Vedetto. Tot. 31, Pl. 12, 12:10. 34—2 Lg. 
IV. Großes Armee=Jagdrennen; Offiziersreiten. Ehrenpreis und 
5600 Mr., 4000 Meter: 1. Major Frhr. von Lotzbecks Kritiſcher Tag 
(Beſitzer), 2. Sans Pareil, 3. Propulſor. Ferner: Pommer, Samos. 
Tot. 30, Pl. 16, 54:10. 3—5 Lg. 
V. Großer Preis von Hannover, Ehrenpreis und 13000 Mk., 2400 
Meter: 1. Stall Halmas Vardar (A. Sajdik), 2. Mitra, 3. Seraphis. 
Ferner: Roland, Lebenskünſtler, Eiſenkanzler, Walada, Intrigant, 
            Lima=
nova. Tot. 174, Pl. 34, 18, 14:10. 2—1½ Lg. 
VI. Damenpreis; Herrenreiten; Ehrenpreis und 2600 Mark, 2200 
Meter: 1. Hptm. J. Bührers Viradat (Hr. von Borcke), 2. Silberfaſan, 
3. Viſhnu. Ferner: Jſonzo, Staffelſtab, Lobvedner, Pirok, Theokrit, 
Manitou. Tot. 247, Pl. 49, 20, B:10. 1½—1 Lg. 
VII. Toreror=Ausgleich. Ehrenpreis und 4000 Mark, 1400 Meter: 
Schneeberg, 3. Carl=Heinz. 
R. Haniels Chanterella (Ch. Ko=b 
1. 16:10. 3½—½ L. 
Ferner: Hurone, 
            Orl=
nnen; Herr=nreiten, Ehren= 
VHII. 
71 
preis und 2600 Mart, 3200 Meter: 1. b. Wedemehers Leander (Oberlt. 
v Metzſch), 2. Abendwind, 3. Gerwin. Ferner: Sturmnacht, Cſardas, 
Baron, Primadonna, Stattliche. Tot. 47, Pl. 16, 17. 24:10. 3½—3 L.
Rennen zu Horſt=Emſcher.
 I. Gutehoffnungshütte=Preis; für Zweijährige, 3000 Mk., 1000 
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von Gaeta, Nonne, Die Deutſche. Tot. 82, Pl. 21, 15, 34:10. 1 
1s 2 Lg. 
II. Preis vom Sauerland;f 3000 Mark, 1400 Meter: 1. Abtcilung: 
H. Brandt gen Halfmanns Loiſach (Printen), 2. Saaxifragag, 3. 
            Ar=
dia. Ferner: Nymphe 2, Roberta, Mime, Verleumdung, Stammheim. 
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III. Rotgold=Jagdrennen; 3000 Mk., 3000 Meter: 1. E. Stratmanns 
renzſchutz (Rette), 2. Ingelheim, 3. Primus. Ferner: Tſcherkeſſin, 
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Nöslers Mannesmut (Pretzner), 2. Coriolan, 3. Hoffnung II. Ferner 
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VI. Anfänger=Hürdenrennen; für Dreijährige, 3000 Mk., 2500 
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hat seine zahnärztliche Tätigkeit 
wieder aufgenommen. ( 20505mo
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Teiden mein lieber Mann und treuer Kamerad, 
unſer guter treuſorgender Vater, Großvater, 
Schwiegervater, Onkel und Schwager 
Herr Friedhofaufſeher i. R. 
Zonann sent 
im Alter von 68½ Jahren. 
(12696 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Katharina Lenz, 
geb. Göriſch. 
Darmſtadt, Arheilgen, den 14. Aug. 1927. 
Grafenſtr. 18, I. 
Die Beerdigung ſindet Dienstag, den 16. ds. Mis., 
nachmittags 4 Uhr, auf dem alten Friedhof. Nieder= 
Ramſtädterſt
 Dr. med. 
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