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Nummer 225
Montag, den 15. Auguſt 1927. 190. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Streit uſw. erliſcht
tede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
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auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konſurs oder gerſchtliſcher Beſtreibung fällt ſedes
Nabatl weg. Bankkonto: Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Natſonalbank.
Die deufcen Tgeufnieger deſtarten.
Die Startvorbereitungen.
6 auf dem Flugplatz einzufinden.
Das Erſcheinen der G 31 wirkte wie eine Senſation. Im
ſe mit Ungeduld die
Bekannt=
alee des geſamten Starttermins
ſten Hin und Her, der letzten
ſage iſt die Nachricht von dem
eitigen Start geradezu eine
Be=
ung.
Sofort nach dem Alarmflug
e G 31 ſtrömt die Belegſchaft
e Junkerswerke zum Flugplatz.
luch die Einwohnerſchaft von
Ofſau pilgert in langen Zügen
ſitaus. Auf der Straße zum
ſurgplatz können Autos der
Jun=
eisleute und der Journaliſten in
em Gewühl kaum vorwärts
kom=
memi. In der Nähe des
Flug=
lu tzes beginnen bereits die
ſchar=
eu Abſperrungen. Inzwiſchen
äten ſich im „Goldenen Beutel”
it Piloten und die beiden
Paſ=
zrere der Ozeanflugzeuge von
ſun Angehörigen verabſchiedet.
gan erſcheinen ſie mit den
letz=
n kleinen Sachen, die ſie noch
n Flugzeug verſtauen müſſen.
Ine Flieger müſſen ſich ſchnell in
ſicherheit bringen, um nicht im
hien Augenblick vom
Hände=
bikteln erdrückt zu werden.
m 36 Uhr beſteigen die
zeanflieger am Starthaus ein
uw, das ſie an die Maſchinen
linegen ſoll. Von allen Seiten
eiwen ihnen noch einmal die
ſnde geſchüttelt und herzliche
bichiedsworte herüber und
hin=
der gewechſelt. Und dann ſetzt
Das Tücherwinken, der begeiſterte Jubel wollten kein Ende
neh=
men. Die „Bremen” ſetzte zwar, nachdem ſie ſich bereits von der
Erde losgelöſt hatte, noch einmal kurz auf, kam dann aber bald
Deſſau, 14. Auguſt.
um 15.20 Uhr erſchien die große Junkersmaſchine G 31 über zum Flug. Beſſer verlief der Start der „Europa”. Beide Ma=
Stadt. Sie war das verabredete Zeichen für die Belegſchaft, ſchinen konnten noch auf der Startbahn vom Boden loskommen. Flughöhe 100 Meter,
Hoffentlich iſt der glänzend verlaufende Start ein gutes Omen
für den glüchlichen weiteren Verlauf der Fahrt. Das hofft ſicher
piel „Goldener Beutel”, dem Hauptquartier der Preſſe, ſchwirrt das ganze deutſche Volk, das ſeine Ozeanflieger nun im Geiſte
les durcheinander. Vor dem Hauſe ſammelt ſich eine Menge, begleitet.
ſwartet. Nach dem ſchier end= Die Frauen der Ozeanflieger winken den Abſchiedsgruß
Von links nach rechts: Frau Edzard, Frau Riſticz mit ihren beiden Jungens, Frau Looſe und
Mrs. Knickerbocker.
hider Wagen unter ſtürmiſchen Heilrufen der Menge in
Be=
ewung. Inzwiſchen beſteigen die Teilnehmer des Fluges der
(1 die Maſchine. Von weitem ſieht man durch das Glas, wie
Piloten die Maſchinen beſteigen und der am Zaun
harren=
en Zuſchauermenge noch einmal zuwinken. Dann werden die
niebeller angeworfen.
Der Abflug.
Der Augenblick, auf den hüben und drüben Millionen von
ſeuſchen ſo lange gewartet haben, iſt gekommen. Ganz Deſſau
auf den Beinen. Tauſende umlagern den Platz. Nicht nur
eſtauer ſind es, viele ſind von außerhalb gekommen, um den
tart zum erſten deutſchen Ozeanflug zu ſehen. Tauſende ſtarren
ſmaffneten und unbewaffneten Auges hin zu dem grauen
Strei=
n der ſich in der Ferne hell vom Grün abzeichnet: der
Start=
hr, ohne deren feſte Unterlage und Gefälle ſo ſchwerbelaſtete
aichinen, wie es die Ozeanflugzeuge ſind, nicht vom Boden
rämen. Die Flugplatzpolizei hält die Neugierigen weit
zu=
d. Nur wenige Auserwählte: Prof. Junkers und die Seinen,
nasenieure, die Angehörigen der Flieger und Vertreter der
Be=
iſen dürfen dicht an die Startbahn heran.
Punkt 6 Uhr ſtartete die Lotſenmaſchine G 31.
Die „Bremen” ſtartete um 18,21½ Uhr und war 18,22 Uhr
der Luft. Der Start ging glatt vonſtatten und die Maſchine
ſichwindet ſchnell in weſtlicher Richtung über dem Walde.
Die „Europa” ſetzte ſich um 18,25 Uhr in Bewegung und
hub ſich nach dreißig Sekunden vom Erdboden. Eine Minute
M. war die Maſchine noch zu ſehen, dann verſchwand ſie über
im weſtlichen Walde. Man ſah, daß die beiden Maſchinen bei
großen Belaſtung ſchwer zu kämpfen hatten, doch vollzog ſich
Start bei beiden Maſchinen glatt.
Nach dem Start.
* Deſſau, 14. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die Ozeanflugzeuge mit ihren tapferen Beſatzungen ſind
t. Die nerböſe Spannung, die namentlich in den letzten Tagen
i Dder Unbeſtimmtheit der Wetterlage über Deſſau lag, iſt vor=
Man konzentriert ſich jetzt auf die Nachrichten von dem
lugg. Die alle beherrſchende Frage iſt: werden die Maſchinen
ſchaffen? Wer den Start in Deſſau miterlebtd wird den
über=
ältigenden Eindruck dieſes Augenblicks nie vergeſſen, wie die
chinen erſt langſam, dann ſchneller die Startbahn entlang
Unren und ſich unter Anſpannung aller Kräfte in die Luft
er=
een. Das war ſchon ein Sinnbild des ſchweren Kampfes, den
—kaſchinen auf dem ganzen Flug zu beſtehen haben werden.
Die Ozeanflieger ſchlagen die nördliche
Noute ein.
Defſau, 14. Auguft.
Auf Grund der meteorologiſchen Perhältniſſe iſt im letzten
Augenblick beſchloſſen worden, die urſprünglich vorgeſehene
ſüd=
liche Route über Holland aufzugeben und dafür die nördliche
Route über Bremen—Helgoland, die Nordküſte von Schottland
und die Orkneh=Inſeln einzuſchlagen. Auch über dem Atlantik
wird die nördliche Route beibehalten werden. Sie iſt auch die
kürzeſte. Von den Orkney=Inſeln, wird in direkter Linie auf
Cap Race zugeſteuert. Unter dieſen Umſtänden haben ſich auch
die Dispoſitionen für die Lotſenmaſchine geändert. Da die
G 31 eine Landmaſchine iſt und das Riſiko eines weiten
Ueber=
waſſerfluges in keinem Verhältnis zu den Aufgaben des
Flug=
zeuges ſteht, wird dieſe Maſchine etwa bei Helgoland umkehren
und dann vorausſichtlich in Hamburg oder Bremen landen. Es
iſt damit zu rechnen, daß der Start nicht vor 18 Uhr ſtattfindet.
Die Wetterlage auf dem Atlantik.
Hamburg, 14. Aug.
Nach dem Vericht der Deutſchen Seewarte von 11 Uhr
vor=
mittags zeigte die Wetterlage auf dem Atlantik im allgemeinen
zur Zeit folgendes Bild:
Das Tiefdruckgebiet von 748 Millimetern liegt noch im
weſentlichen unverändert weſtlich von Irland auf 54 Grad
nörd=
licher Breite und 12 Grad weſtlicher Länge. Die Regenfront, die
noch geſtern anfangs des Kanals lag, dringt nach Irland und
England vor und reicht ſchon bis an die oſtfrieſiſchen Inſeln
heran. Es ſchiebt ſich eine zweite Regenfront von
Südweſt=
england bis an die Normandie vor Auf der Strecke bis zum
10. Längengrad herrſchen heftiger Nord= bis Nordweſtwind von
50 bis 55 Stundenkilometer Geſchwindigkeit, Regen und
teil=
weiſe tiefe Wolken. Im Bereich von 10 bis 20. Grad weſtlicher
Länge herrſcht vorwiegend Nordweſtwind von 35 bis 40
Stun=
denkilometer, dann dreht der Wind nach Norden und ab 35 Grad
nach Nordoſten. Der Vorſtoß des Grönlandhochs wird dafür
Sorge tragen, daß im Weſtatlantik die Nordoſtſtrömung noch
eine Zeitlang anhält, ſodaß für den größeren Teil des Fluges
eine günſtigere Wetterlage zu erwarten iſt.
Die Ziele der Ozeanflieger.
Deſſau, 14. Auguſt.
Die „Europa” fliegt nach Mitchelsfield (Long Island),
wäh=
rend die „Bremen” verſuchen wird, den Flug nach Chicago
fort=
zuſetzen, vorausgeſetzt, daß das Benzin ausreicht. Beide
Flug=
zeuge führen neben der deutſchen die amerikaniſche Flagge, die
Flagge des Bremer Freiſtaats und die Hausflagge des
Nord=
deutſchen Lloyds.
Der Flugverlauf.
Braunſchweig, 14. Augufk.
Die „Bremen” iſt 19,13 Uhr über Braunſchweig geflogen.
Hannover, 14. Auguß.
Die „Bremen” iſt 19,38 Uhr über Hannover geflogen.
Bremen, 14. Auguſt.
Die „Europa” und die Begleitmaſchine haben um 20,10 Uhr
Bremen überflogen.
Bremen, 14. Auguſt.
Von der Deutſchen Lufthanſa wird mitgeteilt: Die
Begleit=
maſchine G 31 iſt 20,30 Uhr in Bremen gelandet.
Notlandung der „Europa‟
Fahrgeſiell und Propeller gebrochen,
die Flieger unverletzt.
* Bremen, 14. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die „Europa”, die bereits Bremen überflogen hatte, landete
um 23.01 Uhr in Bremen. Ihre Rückkehr iſt auf ernſte
Motor=
ſtörungen zurückzuführen, die ſich nach etwa halbſtündiger Fahrt
über der Nordſee plötzlich eingeſtellt hatten und die die Flieger
Riſticz und Edzard nach vergeblichen Verſuchen zur Behebung
des Schadens zur Umkehr zwangen. Die Auffindung des
Lan=
dungsplatzes in Bremen geſtaltete ſich ziemlich ſchwierig,
ſchließ=
lich konnten aber die Flieger die Lichter des Landungsplatzes
entdecken. Die Landung war trotz aller Vorſicht der Flieger
ziemlich hart, konnte aber ohne perſönlichen Schaden der beiden
Flieger und ihres Paſſagiers Knickerbocker durchgfeührt werden.
Das Fahrgeſtell wurde unter der ſtarken Laſt beſchädigt und
einer der Propeller iſt gebrochen.
Die „Bremen” über England.
* Berlin, 15. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Nach einer bei der Lufthanſa eingetroffenen Nachricht hat
die Bremen nach Mitternacht die Küſte von Südengland
er=
reicht. Sie wurde um 1 Uhr 40 Minuten über Wakefield,
nord=
öſtlich von Mancheſter, geſichtet.
London meldet durch Funkſpruch, daß die „Bremen” um
2 Uhr 45 Minuten Fleetwood unter ſtarkem Regen paſſiert hat.
Die Maſchine iſt ſehr niedrig geflogen. Fleetwood liegt 35
Mei=
len nördlich von Liverpool an der engliſchen Weſtküſte an der
Morecamlebay.
Die Wettermeldungen aus Nord=Frland von 3 Uhr
berich=
ten von ſtarkem Regen bei heftigen nördlichen bis nordweſtlichen
Winden mit einer Geſchwindigkeit von 40 bis 50
Stundenkilo=
metern bei einer Sicht von 4 Kilometern über See.
(Ein Abſchiedswort der Piloten.
Deſſau, 14. Auguft.
Die Piloten der beiden Ozeanflugzeuge übergaben dem
Son=
derberichterſtatter des Wolffbüros vor dem Start folgendes
Ab=
ſchiedswort:
„Wir haben die feſte Zuverſicht, daß wir es ſchaffen werden,
Edzard, Riſztics, Köhl, Looſe.”
Geleitworte zum Ozeanflug.
Defſau, 14. Auguſt.
Der Sonderberichterſtatter des Wolffbüros hat einige
Per=
ſönlichkeiten, die zum Ozeanflug in Beziehung ſtehen, gebeten, ihm
ein Geleitwort zu dieſem Unternehmen deutſcher Flieger zur
Verfügung zu ſtellen:
Paul Loebe,
Präſident des Deutſchen Reichstags:
Den heroiſchen Flug zu erwidern, der die tatkräftigen und
mutigen Söhne der amerikaniſchen Nation zu uns brachte, ziehen
Sie, tapfere Landsleute, auf den Rieſenvögeln, deutſcher Arbeit
entſproſſen, über das weite Meer. Millionen folgen klopfenden
Herzens dem heldenhaften Wagnis, Millionen harren geſpannten
Sinnes jeder Nachricht, die Sie aus dem unendlichen Luftmeer
ſenden, Millionen werden jubeln, wenn nach geglücktem Verſuch
Ihr Flugzeug den amerikaniſchen Boden berührt. Und wenm
in unſeren Jubel ſich der des Beſuchslandes miſcht, wie einſt bei
der Ankunft Eckeners in New York, wie vor wenigen Wochen
bei der Begrüßung der ſieghaften Flieger Amerikas in unſerem
Lande, dann m ge das Band des Friedens ſich feſtigen, das die
Völker der Erde umſchließt, dann überbringen Sie der großen
gmerikaniſchen Republik die Grüße des deutſchen Volkes.
Jacob Gould Schurman,
Botſchafter der Vereinigten Staaten in Berlin:
Den deutſchen Ozeanfliegern die beſten Wünſche für den
Er=
folg, von dem ich ſchon jetzt überzeugt bin!
Die Junkersflugzeuge haben ihre Vortrefflichkeit gezeigt. Die
Flieger Edzard, Riſzties, Looſe und Köhl, die ich zu meiner
Freude perſönlich kennen gelernt habe, ſind prächtige Jungens
und Meiſter der Flugkunſt. Sie haben bereits Chamberlins
wundervollen Weltrekord geſchlagen, indem ſie ſich 52 Stunden
und 23 Minuten ununterbrochen in der Luft hielten.
Im Transozeanflug von Oſten nach Weſten, den ſie jetzt
unternehmen, iſt die Aufgabe größer als in der entgegengeſetzten
Nichtung. Mögen Wind und Wetter das Vorhaben begünſtigen
und die Elemente ihm geneigt ſein!
Wenn die deutſchen Flieger den erſehnten Hafen in Amerika
erreicht haben, werden ſie einen großen und herzlichen Empfang
finden. Sie werden amerikaniſche Gaſtfreundſchaft erfahren und
Zeugen ſein amerikaniſcher Freundſchaft für das deutſche Volk,
amerikaniſcher Bewunderung für das erfolgreiche Abenteuer und
beſonders für Deutſchlands erſtaunliche Leiſtungen in der
Wiſ=
ſenſchaft und der Kunſt der Luftfahrt. Der Empfang wird eine
große Kundgebung dieſer Empfindungen werden. Mir iſt, als
hörte ich ſchon den Freudenſchrei der amerikaniſchen und der
deutſchen Adler in New York.
Profeſſor Junkers:
Unſer ganzes politiſches und ſoziales Leben iſt ſo durch
Gegenſätze zerriſſen, daß wir uns allenthalben geradezu nach
einer Erlöſung ſehnen. Dabei haben wir nun die merbwürdige
Tatſache, daß in all dieſem Streit die Luftfahrt gewiſſermaßen
eine Oaſe bildet. Vielleicht liegt das daran, daß jeder ſie als
ſeine eigene Sache anſieht und ſich dementſprechend an ihr freut.
Man ſpürt es in der Art, wie man gegrüßt wird, wie
Freund=
lichkeit und Herzlichkeit einem entgegengebracht werden, wenn
man in der deutſchen Luftfahrt ſteht. Aber das darf nicht
über=
heblich machen; denn die Freude gilt nicht der Perſon, ſondern
der Sache, gilt der Luftfahrt ſelbſt. Dieſe Gemeinſamkeit durch
die Luftfahrt hat ſich vielleicht hier bei uns in Deſſau am
ſicht=
barſten herausgebildet. Aber ſie umfaßt im größeren Rahmen
die ganze Nation. Wie die Gegenſätze ſich auf dieſe Weiſe bei uns
gemildert haben, ſo hoffe ich, daß das Unternehmen unſerer
braven Ozeanflieger ein Scherflein dazu beitragen wird, ſie auch
über die Grenzen hinaus zu vermindern und die Freundſchaft
von Volk zu Volk zu vertiefen.
Otto Merkel,
Direktor der Deutſchen Lufthanſa:
Herzen ſchlagen höher bei dem Gedanken an Eure
Wiking=
fahrt, Ihr Führer der „Europa” „Bremen” und „Germania”.
Wünſche ohne Zahl begleiten Euch. Möge das unerforſchte
Luftmeer über dem Atlantik Euch ſo freundlich ſein wie
Lind=
bergh, Chamberlin und Vyrd. Selbſt dann müßt ihr einen
Kampf überdauern, der Eure äußerſte Kraft beanſpruchen wird.
Führer, Maſchinen und Motoren ſind geprüft. Aber noch gibt
es keine geprüften Pfadfinder durch das raſtloſe Hin und Her
der Luftdrucke über der See. Euer erfolgreicher Flug wird ein
weiterer Anreiz für uns ſein, die wir einen regelmäßigen und
ſicheren Transozeanluftverkehr erſtreben. Wir grüßen Euch als
Verkörperung des Geiſtes, der immer ſtrebend ſich bemücht und
deſſen Loſung heißt: Am Anfang war die Tat!
Otio Stimming,
Generaldirektor des Norddeutſchen Lloyd:
Wohl jedes treuſchlagende deutſche Herz iſt beim Start der
Ueberſeeflugzeuge zum großen Flug über den Ozean bewegt,
Heißeſte Wünſche für das Gelingen begleiten die Männer, die
alles für die Erreichung dieſes Zieles einzuſetzen bereit ſind.
Was in Menſchenhand ſtand, iſt zur Vorbereitung geſchehen.
Möge eine gnädige Hand über dem Unternehmen walten und
auch die Gefahrenmonmente ausſchalten, die von höheren
Ge=
walten abhängen. Ohne dieſen Einſatz ſind gerade in der
Ver=
kehrstechnit Fortſchritte nicht zu erzielen. Dank gebührt denen,
die ſelbſtlos bereit ſind, die Farben ihres Landes in einem
Wett=
bewerb, wie dem des Ozeanflugs, zu vertreten. Schon der
Ein=
ſatz iſt in ſolchen Fällen ein Erfolg, weil er der Welt den
un=
gebrochenen deutſchen Willen beweiſt. Möge der Erfolg das
Werk krönen!
Probeflüge Koenneckes.
Köln, 14. Auguſt.
Koennecke ſtieg um 17,55 Uhr zu ſeinem erſten Probeflug auf.
Seine Maſchine trägt bei ſeinem erſten Flug eine
Geſamt=
belaſtung von 5100 Kilogramm, wovon 1204 Kilogramm
Blei=
belaſtung ſind. Die Anlaufzeit des erſten Probefluges betrug
25 Sekunden. Er blieb acht Minuten in der Luft. Bei einem
zwveiten Probeflug nahm Koennecke eine weitere Belaſtung von
400 Kilogramm mit, ſo daß die Maſchine nunmehr eine
Geſamt=
gewicht von 550 Kilogramm hatte. Die Anlaufzeit betrug jetzt
35 Sekunden. Er ſtieg ſofort auf 200 Meter und führte einen
Rundflug von 9 Minuten aus.
Koennecke über die Vorbereitungen zu ſeinem
Ozeanflug.
Köln, 14. Auguſt. (14 Uhr.)
Der Pilot Koennecke und ſein Begleiter, Graf Solms, ſowie
der Generaldirektor der Caſpar=Werke empfingen heute
vor=
mittag die in Köln verſammelten Vertreter der iuländiſchen und
ausländiſchen Preſſe. Koennecke erklärte dabei u. a., daß er erſt
in ein bis zwei Tagen ſtarten könne, da er noch drei
Belaſtungs=
flüge machen müſſe, und zwar den erſten mit 3200 Kilogramm,
den zweiten mit 3400 Kilogramm und den dritten mit 3500
Kilo=
gramm. Er werde nach Möglichkeit den ſüdlichen Luftweg über
die Azoren nehmen, der nördliche komme wegen des großen,
dort lagernden Tieſs nicht in Frage. Er erklärte wörtlich: „Je
weiter ſüdlich, um ſo vorteilhafter für uns.” Koennecke
beabſich=
tigt, nach ſeiner Landung in Amerika größere Flüge zu
unter=
nehmen, ſo von New York nach San Franzisko. Auf eine
An=
frage über die finanzielle Seite des Ozeanflugs erklärte Koennecke,
daß in techniſcher Beziehung alles geſichert ſei, denn das
Flug=
zeug ſei vollſtändig von den Caſpar=Werken geliefert worden. In
ideeller Beziehung ſei jedoch noch keine Sicherſtellung erfolgt.
Man ſei an verſchiedene deutſche Verſicherungsgeſellſchaften
wegen Verſicherung des Flugzeuges und des Lebens der Flieger,
ſowie wegen der Sicherſtellung der Angehörigen herangetreten.
Die deutſchen Geſellſchaften hätten aber eine Verſicherung nur
für den Flug über dem Feſtland übernehmen wollen. Ein
eng=
liſcher Verſicherungskonzern, deſſen Vertreter heute in Köln
ein=
getroffen ſei, ſei unter gewiſſen Vorausſetzungen bereit, die
Ozeanverſicherung zu übernehmen. In einer Uinterredung des
Vertreters der Telunion mit dem Grafen Solms erklärte dieſer,
daß die deutſche Regierung die Zuſicherung gegeben habe, daß,
falls keine Verſicherung für den großen Flugweg zuſtandekäme,
ſie ſelbſt bei einem eventl. Uinfall die Schadloshaltung
überneh=
men werde. Unter dieſen Vorausſetzungen ſei die finanzielle
Seite des Starts außer Zweifel geſtellt.
Die franzöſiſchen Ozeanflieger warten auf
beſſeres Wetter.
EP. Paris, 14. Auguſt.
Nach den Blättern ſtehen außer der „Columbia” die „Blaue
Vogel” Givons, „Nungeſſer=Coli” (früher „Grüner Vogel”)
Coſtes' und der „Tangovogel” Tarascons mit gefüllten
Benzin=
tanks zum Abflug bereit. In den nächſten 48 Stunden iſt jedoch
mit einem Abflug nicht zu rechnen, da die Wetterberichte immer
noch ſehr ungünſtig ſind. Ueber dem Ozean wind Nebel und über
Neufundland Sturm gemeldet.
Wenn die Flieger auf den Ozean niedergehen
müſſen. . .
Die deutſchen Ozeanflugzeuge haben
Sicherheitsvorkehrun=
gen für den Fall getroffen, daß ſie wegen widrigen Windes oder
Benzinmangels gezwungen ſein ſollten, vorzeitig auf dem Ozean
niederzugehen. Für die größte Gefahr haben die Flieger
ſoge=
nannte Marcks=Schwimmweſten an Bord ihrer Flugzeuge, die
eine eigenartige Vorrichtung ſind. Solange ſie ſich an Bord
be=
finden, ſehen ſie ganz unſcheinbar aus und nehmen wenig Platz
fort. Sowie ſie aber ins Waſſer kommen, blähen ſie ſich mit
Hilfe eines chemiſchen Präparates, das ſich in ihnen befindet, auf,
und dienen ſomit als Schwimmgürtel. Die Flieger verfügen
auf dieſe Weiſe über ausgezeichnete Vorrichtungen, die ihnen im
Falle eines Unglückes, die Möglichkeit geben, ſich lange über
Waſſer zu halten. Außerdem haben die Flugzeuge auch noch eine
Einrichtung, die ſich bei der Landung Byrds ausgezeichnet
be=
währt hat nämlich Gummiboote, an Bord. Dieſe Boote haben
mehrere Vorzüge, denn ſie ſind erſtens waſſerdicht und nehmen
zweitens im Flugzeuge nur ſehr wenig Platz ein, da ſie
zu=
ſammengerollt werden können. Auch bei ihnen iſt, wie bei den
Schwimmgürteln ein pneumatiſcher Auftrieb vorhanden; der den
Booten Steifheit verleiht und ſie ſchwimmfähig macht. Die
Gummiboote ſind allerdings nur eine letzte Hoffnung, denn das
Flugzeug ſelbſt iſt ſo gebaut, daß es auf dem Waſſer niedergehen
und lange Zeit ſchwimmen kann. An dem Flugzeug ſind nämlich
allerlei Vorkehrungen angebracht worden, die das Flugzeug vor
einem Unterſinken auf dem Meere behüten. Wir wiſſen, daß die
leeren Benzintanks ſchon eine Schwimmvorrichtung darſtellen.
Darüber hinaus aber verfügt das Flugzeug über Einrichtungen,
wie ſie die Knaben bei ihren erſten Schwimmwerſuchen
verwen=
den. Auf Dörfern und in kleinen Städten kann man in den
Tei=
chen oft Knaben herumſchwimmen ſehen, die an den Schultern
große Schweinblaſen befeſtigt haben. Dieſe luftgefüllten Blaſen,
ſind ein Auftriebsmittel. In entſprechend vergrößertem Umfang
haben die Flugzeuge ähnliche luftgeſüllte Schwimmſchläuche, ſo
daß die Flugzeuge auf dem Meere tatſächlich ſchwimmfähig ſein
werden. Bei den erſten Flügen nach Amerika iſt Sorgloſigkeit
nicht angebracht. Der Flieger Byrd hat ſchon ähnliche
Sicher=
heitsmaßnahmen getroffen und es hat ſich gezeigt, daß ſie
durch=
aus notwendig waren, denn ſein Schickſal wäre höchſt ungewiß
geweſen, wenn er ſein Bopt’nicht bei ſich gehabt hätte.
Trotz=
dem wollen wir der feſten Züverſicht ſein, daß dieſe
Sicherheits=
maßnahmen nur ein Einfluß der großen Vorſicht bleiben aber für
den Flug nicht nötig ſein werden.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, Mitte Auguſt.
Schon einmal hatte Chile ſeine Rettung aus unglaublicher
Mißverwaltung einem Soldaten verdankt, damals, als in den
achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts der deutſche
General Körner, der als Inſtruktor im Lande weilte, zu
kühner Umgehung der Streitkräfte des Diktators ſeine Truppen
durch Seetransport weit nach dem Norden transportierte und
in Jquique landen ließ, ein ſtrategiſches Meiſterſtück, das den
Beſten im Großen Kriege — wir erinnern nur an den
groß=
zügigen Feldzug in Rumänien — ein würdiger Vorläufer war.
Mit Recht pries ihn damals das chileniſche Volk als den Erretter
des Landes aus ſchmachvollſter Gewaltherrſchaft. Jetzt iſt der
junge Offizier Carlo Ibanez in etappenweiſer friedlicher
Revolution zum Erlöſer des Landes geworden. Es ſah böſe
aus im Lande der Chilenen. Wie nicht ſelten in den Ländern
Latein=Amerikas, hatten die demokratiſchen Regierungsformen
zu unerträglichen Zuſtänden geführt. Die öffentlichen Aemter
waren zum Gegenſtand des Handels geworden. Die
Gerichts=
höfe waren beſtechlich. Die Bundes=, Provinz= und
Munizipal=
behörden waren wegen ihrer Anehrlichkeit und Unfähigkeit auch
über die Landesgrenze hinaus berüchtigt. Wohl fanden
Proteſt=
bewegungen und gelegentlich Revolutionen gegen die ausſaugende
herrſchende Clique ſtatt, die gerade am Ruder war, aber das
Uebel wurde nicht an der Wurzel gefaßt, und die Reformen
waren nie von langer Dauer. Solange die Bevölkerung ſich im
Proſperieren befand, verſank ſie immer wieder in Schlaffheit.
Dann aber kam die wirtſchaftliche Kataſtrophe. Die
Ent=
deckung des Verſahrens der Salpetergewinnung aus der Luft
ließ die Salpeterinduſtrie aus ihrer Höhe niedertaumeln. Es
wurde Ernſt, es war keine Ausſicht, bei der herrſchenden
Miß=
verwaltung je wieder in die Höhe zu kommen. Und für die
Reformbewegung erſtand der rettende Führer, der junge
Haupt=
mann Carlo Ibanez. Er organiſierte eine ſyſtematiſche
Proteſ=
kampagne, und als die Armee auf ſeine Seite trat, erkannte der
Präſident Figeuroa die drohende Gefahr. Er griff zu
dem Allheilmittel ſo vieler Gewalthaber. Er nahm den Führer
der Oppoſition unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberſt als
Miniſter des Inneren in das Kabinett auf, in dem ſchlauen
Spekulieren, der junge Miniſter werde ſich ſehr bald von der in
ſeiner neuen Umgebung herrſchenden Giftluft infizieren laſſen
und ſeinen Reformeifer verlieren. Selten hat ſich ein
Gewalt=
haber ſchlimmer verrechnet. Ibanez ging im Gegenteil mit
allem Eifer an ſeine Säuberungsarbeit und war ſeiner
Volks=
tümlichkeit ſo ſicher, daß er es wagen konnte, im Februar das
Kabinett gründlich zu reorganiſieren, Freunde hineinzubringen,
bisherige Mitglieder zu gewinnen und ſich ſelber zum
Vizepräſi=
denten ernennen zu laſſen. Figeuroa blieb nominell Präſident,
aber Ibanez ſelber wurde Herr und konnte nun ungeſtört an
ſeine weitere Säuberungsarbeit gehen. Zunächſt verwies er eine
Reihe unliebſamer Bürger des Landes und entſetzte alle notoriſch
beſtechlichen Perſönlichkeiten ihrer Aemter. Andere nutzloſe
Aemter ſtrich er aus dem Etat. Durch die Herabſetzung viel zu
hoher Gehälter und andere Erſparungsmaßnahmen brachte er
es innerhalb von drei Monaten fertig, drei Millionen
Dollars an den Ausgaben zu ſparen. Gegen 18
Magiſtrats=
perſonen wurde ein Anklageverfahren eingeleitet. Sie wurden
ihrer Aemter entſetzt und verhaftet. Als der Präſident des
Oberſten Gerichtshofes dagegen einzugreifen verſuchte, wurde er
ſelber entlaſſen. Vor einigen Wochen wurde verkündet, daß der
Präſident einen langen Urlaub im Ausland antreten werde.
Gleichzeitig wurden aber dem jungen Vizepräſidenten die
Ab=
zeichen der Präſidentſchaft verliehen.
Es iſt richtig, daß ſeine Kollegen im Kabinett lauter junge
Leute ſind, die noch wenig politiſche Erfahrung beſitzen. So iſt
der neue Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten noch vor
drei Jahren Reporter an dem führenden Blatt, der „La Nacion”,
geweſen. Aber alle ſind voll glühenden Eifers, es ihrem jungen
Führer gleichzutun, und die geſamte Bevölkerung ſteht
hoffnungs=
voll hinter der neuen Regierung.
Das Ausland hat alles Intereſſe an der neuen Entwicklung,
denn die Auswirkungen werden ſich bald bemerkbar machen. So
viele auch unſerer deutſchen Kaufleute — wir könnten ohne
wei=
teres Namen nennen — haben unter dem alten Regime ſchwere
Verluſte erlitten, denn auch ihre Vertreter waren von der
herk=
ſchenden Atmoſphäre zum Teil infiziert worden. Die allgemeine
Depreſſion mußte zudem zweifellos die Unternehmungsluſt
chile=
niſcher Kaufleute lähmen. Jetzt haben ſie wieder Vertrauen
ge=
faßt, und das kommt wieder unſerem Handel zugute.
Der Club der Vierzig.
Frei bearbeitet nach einem Noman von Nobert W. Chambers
von Edgar May.
19)
(Nachdruck verboten)
Ich höre ſoeben,” fagte Lanier zu dem Stewart, „daß Sie
auf dieſem Boot eine Muſterküche haben?”
„Jawohl,” antwortete der Stewart ſtolz, „es iſt eine
Sehens=
würdigkeit.‟ Damit ſtreckte er den Arm aus und zog den
leder=
nen Vorhang, der die Tür zur Anrichte bedeckte, weit zurück.
„Wenn der Andrang vorüber iſt, bin ich gern bereit, ſie Ihnen
zu zeigen."
„Beſten Dank,” ſagte Lanier und trat zur Seite, um einen
Kellner durchzulaſſen.
Der Kellner trug ein ſchweres Tablett zu dem Tiſch, an dem
Miß Dirck ſaß, und war eben im Begriff, zu ſervieren, als
Lanier zurückkehrte.
Der Kellner war ein Quadrone mit zitronengelber
Haut=
farbe. Seine tiefliegenden, enganeinandergeſetzten Augen
ver=
liehen ſeinem Blick etwas Stechendes. Als er die Kaffeetaſſen
niederſetzte, berührte Lanier ihn am Ellenbogen.
„Lauce,” ſagte er leiſe.
Das Geſicht des Kellners überzog ſich mit einer
Leichen=
bläſſe; um ein Haar hätte er die Kaffeetaſſen faſt fallen laſſen.
„Lance,” wiederholte Lanier freundlich, „nehmen Sie die
Taſſen zurück und gießen Sie den Inbalt über Bord.”
Der Kellner konnte keinen Laut hervorbringen und mußte
ſich an den Tiſch anhalten, um ſeine wankenden Knie zu ſtützen.
Und richten Sie Mr. Welper aus,” fuhr Lanier ruhig fort,
daß er ſich nicht wwieder in der Küche ſehen laſſen ſoll. In welche
Taſſe hat er das Pulver geſchüttet?”
Der Kelluer ſab den jungen Mann mit vor Schreck weit
auf=
geriſſenem Munde an.
„Antworten Sie!” herrſchte Lanier ihn an
Der Neger berührte die Taſſe des jungen Mädchens mit
zitternden Fingern.
„Bringen Sie friſchen Kaffee und laſſen Sie die Kanne
hier. Vorwärts, ſonſt —
Der Kellner entfernte ſich, an allen Gliedern ſchlotternd, um
friſchen Kaffee zu holen.
Lanier ſah Miß Dirck an und bemerkte, daß alle Farbe aus
ihren Wangen gewichen war.
„Es iſt beſſer, daß ich es Ihnen ſage,” bemerkte er. „Ich ſah
Welper durch die Tür. Er war in der Küche und ſprach mit
dem Kellner. Der Mann heißt Lance Ferray, iſt ein entlaſſener
Sträfling und gehört zu Welpers Werkzeugen. Es iſt bekannt,
daß Welper öfters Strychnin gebraucht. Verſtehen Sie nun, daß
ich Sie in meine Obhut nehmen muß?”
Ihre blaſſen Lippen ſuchten nach Worten. „Wie entſetzlich!”
war jedoch alles, was ſie, kaum" hörbar, hervorbringen konnte.
Er lächelte ihr beruhigend zu und legte eine ſeiner Hände
auf die ihren, die ſie ineinandergekrampft in ihrem Schoß hielt.
„Sie dürfen keine Furcht zeigen,” ſagte er, „verſtehen Sie?‟
Ein anderer Kellner brachte friſchen Kaffee.
„Wo iſt unſer Kellner?” fragte Lanier kurz.
„Er fühlt ſich nicht wohl, Herr. Als er in die Küche kam,
fiel er platt zu Boden. Der Oberkellner hat mich beauftragt,
Sie zu bedienen.”
Lanier koſtete zuerſt den Kaffee aus beiden Taſſen, während
der Kellner das übrige Frühſtück ſervierte.
„Seien Sie tapfer,” ſagte er in heiterem Ton zu dem jungen
Mädchen, „und tun Sie möglichſt unbefangen. Wir werden
ſicherlich beobachtet.”
„Gut,” antwortete ſie, „ich werde mich bemühen” und ſetzte
mit einem leichten Schauder die Taſſe an ihre Lippen.
„Wäre es möglich,” bemerkte Lanier unvermittelt, „daß ich
in Ihrem Haus Wohnung nehme?”
„Jawohl.”
„Aber vielleicht wünſchen Sie es nicht?”
„Doch; ich — ich fürchte mich!”
„Das weiß ich, und es bereitet mir Sorge. — Angenommen,
ich — angenommen, ich — teilte Ihnen etwas mit, das Sie
be=
ruhigen würde. Soll ich —?‟
Sie blieb eine Weile ſtumm und wandte ihren Kopf al=
„Sind Sie ſicher, daß ich es nicht ſchon lreiß, daß ici
nicht ſchon erraten habe?"
„Was haben Sie erraten?” Ueberraſchung malte ſich
ſeinen Zügen, huiſchte jedoch ſchnell r
erraten zu haben:” wiederholte er ſpöttiſch.
„Daß Sie gar kein Verbrecher ſind—
„Sie halten mich alſo für einen ehrſamen Bürger?”
„Jawohl; täuſche ich mich vielleicht?”
„Was! Ich, ein Freund von Menſchen wie Welper und
Potter, Mitglied des Clubs der Vierzig —
„Auch ich bin ein Mitglied und trotzdem ehrlich, wie Sie
genau niſſen.” Ihre Stimme, ihre Haltung und der Ausdrug
ihres Geſichtes ſchienen auf ihn eine ſeltſame Wirkung
ausöl=
üben. Sein ſpöttiſches Lächeln verſchwand, und er wurde erhſ
„Ich habe Sie einmal gefragt,” ſagte er, „ivie Sie ſich mit
gegenüber ſtellen würden, wenn ich meine Verbrecheriaufba9"
aufgäbe und ein ehrliches Leben führen würde. Sind Sie ſic
darüber klar getorden!"
Sie ſchwieg und machte ſich mit dem Frühſtück zu ſchaffen
während er geduldig wartete.
Endlich öffnete ſie die Lippen, ohne ihn jedoch anzuſehele
„Ich habe — ich habe öfters gewünſcht, Sie als Freund he
trachten zu können."
Dieſes einfache Geſtändnis klang auſrichtig und aus bei
Herzen kommend, aber das ſchauſpieleriſche Talent, das er ..
ihr vermutete, mahnte ihn zur Vorſicht.
„Ich will Ihnen nur das Folgende ſagen,” bemerkte i
„Ich habe es von Anfang an gut mit Ihnen gemeint, und we2
immer mein Beweggrund ſein mag, Geld iſt es nucht!“
Sie ſah ihn forſchend an. Er glaubte, in den Tieſen ihre”
blauen Augen einen leiſen Zweifel wahrnehmen zu konnen=
„Ich verlange nichts von Ihnen,” fuhr er fort, „als 29
Wohllvchen.
„Jch meinerſeits halte jedoch an unſerer Abmackung ſell,
bemerkte ſie. „Sie haben ſo viel für mich g.:nn —‟
„Jatvohl, aber nicht einer klingenden Belohnung wege!
Das Gieſichi des jungen Mädchens verklärte ſich.
„Warum ſ.uſt?”
„Offenbar,” erwiderte er leichthin, „weil Sie mir gefaus!
Dies iſt einer meiner Grunde. Wenn es noch andere gibt, Me?
ich ſie einft;eilen für mich behalten. Habſucht beſand ſich jebee
ter. 1772 nun ſchlage ich vor, daß ivir an Deik geh‟"
edung Loxt fortſetzen.
Nummer 225
Montag, den 15. Auguſt 1927
Seite 3
Aus der Landeshauptſitadt.
Darmſtadt, 15. Auguſt.
*Fahri des Hiſioriſchen Vereins
nach Zwingenberg.
Der dritte Ausflug in dieſem Sommer ging nach dem altertümlichen,
mm Fuße des Malchen gelegenen Städtchen Zwingenberg. Wenn man
auch noch ſo oft dort geweſen, man iſt immer wieder von ſeinem
An=
lick entzückt. Wohl dem, der ſeine Jugend dort verleben durfte. Auch
die Maler, beſonders unſer Darmſtädter viel zu früh für die Kunſt
wahingegangener Wilhelm Bader, haben immer neue Schönheiten
Daſelbſt ontdeckt und mit dem Pinſel feſtgehalten. Man ſieht und hör:
ämmer wieder neues, insbeſondere, daß ſich der Geſchichtsſchreiber von
Bwingenberg, der geſchichtskundige Genealoge Walther Möller,
ber lange Jahre da gewohnt, und von Einheimiſchen der Sohn des
PPfarrers, Ingenieur Kempf, als Führer ſich gütigſt zur Verfügung
weſtellt hatten.
Ein heißer Sommernachmittag war es, heiß brannte die Sonne auf
Das in Zwingenberg beſonders holperige Pflaſter, und von ihreu
aus=
meſtrahlten Wärme zitterte die Luft. Zunächſt machten wir trotz der
SSitze einen Rundgang durch die Straßen und betraten den vierechigen
SMarktplatz. Das Nathaus mit ſeinem Glockentürmchen ſtammt aus dem
Jahre 1713, 1738 kam eine Sonnenuhr hinzu, unten am Markt
ſvar ein Halseiſen angebracht, das zur Beſtrafung der Felddiebe diente,
Sie daran angeſchloſſen wurden und das Geſtohlene in den Armen
hal=
ben mußten. Wenig bekannt dürfte ſein, daß die Zwingenberger neben
Pößneck u. a. den Anſpruch erheben, daß Goethebei „Hermann
ſtind Dorothea” Zwingenberg vor Augen gehabt. Das
ſWirtshaus zum goldenen Löwen, die Apotheke, das Haus des „
begüter=
ten Kaufmanns”, das alles iſt da. Hinter dem Städtchen reiht ſich Wein=
Herg an Weinberg, hier und da durch ſteile Treppchen verbunden.
So=
wohl Salzburger Emigranten, wie die Kirchenchronik berichtet, wie
Flüchtlinge während der franzöſiſchen Revolution ſind hier durchgezogen.
Eluch ein Brand hat es in Aſche gelegt. Eine weiſe Obrigkeit hat dann
ſengeordnet, daß die Scheuern außerhalb ſtehen müſſen, woher die
ſon=
derbare „Scheuergaß‟. Wir ſtiegen dann hinauf zur einzig ſchön
gelege=
nen Kirche, deren Anfänge bis 1250 gehen; 1683 kam die Vorbühne
inzu. Einige bemerkenswerte Grabdenkmäler innen und außen an der
Kirche kommen hinzu. Dann geht es hinauf zu den wenigen Trümmern
er alten Burg. Von hier ging, wie Möller neuerdings nachwies, eine
Sefeſtigungsanlage aus der karolingiſchen Zeit über
den Weilerhügel bis Rüfſelsheim. Was die Kriege an der
elten Burg oben noch übrig gelaſſen, das hat die Zeit noch rumenhafter
emacht. Die alte Burg und der Platz werden in einer Urkunde von
o12 das „Getwing” genannt, ſie ſollte die Gegend zwiſchen dem
Ge=
irge und dem Sumpfland des alten Neckartals, den Paß „zwingen” Rechtseinheſt durch übereinſtimmende Verordnungen ſämtlicher Kreis=
— beherrſchen, wovon der Name Zwingenbergs kommt. Die
Aten Tore leben nur noch in Straßennamen fort. Ein kleiner Turm
ie Aul, die aber erſt 1818 zum Tor verbreitert wurdo. Ein
an=
ſiehendes Altertum iſt noch der ſogen. Speicherkeller, der noch
Er ſtammt erſt aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Der Bau ruhte
mit ſeiner Oſtwand auf der Stadtmauer. Bis zur Mitte des vorigen
Fahrhunderts wurde das Gewölbe zum Nöſten des Hanfs bemutzt. Zu=
Stzt beſichtigten wir das Schlößchen, einen Rengiſſancebau, der einſt dem
Miniſter Fr. K. v. Moſer gehörte; es iſt jetzt in Händen von Juden.
Nachdem wir uns im „Löwen”, der 1611 wegen des ſtarken Verkehrs öſtlichen Odenwald in Verbindung getreten werden.
ruf der Bergſtraße außerhalb der Mauern am Untertor orbaut wurde.
Ewas erfriſcht hatten, hielt Herr Möller noch einen eingehenden zu einem befriedigenden Abſchluß gelangte Verhandlungen wegen des
Bortrag über die Geſchichte der Stadt. Ueber die Begründung
der oberen Burg zur Sperrung des Paſſes iſt ohen ſchon berichtet. Die
non dem Grafen Dieter III. von Katzenelnbogen um 1250
angelegte und befeſtigte Stadt erhielt 1974 von Rudolf von Habs= trägerdienſt für die Nacht eingeſtellt wird, einer zeitgemäßen
Nege=
urg Stadt= und Marktrechte. Im 30jährigen Krieg wurde es 1635
nurch Hungersnot und Seuchen entvölkert, und 1647 hauſten die
Fran=
wſen entſetzlich. Schlimmer noch trieben ſie es im Orleansiſchen der Ausſtellung von Reiſepäſſen keine allzulange Friſt ſür die An=
Raubkrieg. 1693 erſtürmten, plünderten und brannten ſie es bis
auf wenige Häuſer nieder. Bei dem Wiederaufbau wurden die Häuſer
mit den Giebeln nach der Straße geſtellt. Da wir hier nur einen kur= zuweiſen, daß bei Belieferung der ſtädtiſchen Wirtſchaftsbetriebe dem
iene Seſchichre der Städ.m. eunden Moliſchen Naten bei=
Zer Vorſitzende, Archivdirektor Dr. Dieterich, ſprach dem
Vortragen=
den Möller, dem Ingenieur Kempf, der ſich an der Führung
be=
tiligte, den Dank des Vereins aus. Ein Teil machte noch einen Spazier=
Uſrng in das liebliche Orbistal. Dieſes wird in einer Urkunde von
1220 als eim Gut, gelegen im Urbiß zwiſchen Zwingenberg und
Als=
bach, genannt. Das mhd. Wor= urbiß bedeutet Dickicht.
Wahr=
igreinlich ſteckt das Wort auch in Ur berg und Urbach —
Auer=
hach und hat mit dem Auerochſen, der neuerdings in das Wappen von
Auterbach aufgenommen wurde, nichts zu tun. — Trotz der tropiſchen
Gitze kehrten wir, aufs neue entzückt von dem ſchönen, alterhimlichen
Sckädtchen, das wir nun geſchichtlich begreifen lernten, in unſer Heim
zrück.
KarlNoack.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
heitung: Direktor Adalbert Steffter). Heute Montag und morgen
ATenstag finden die zwei letzten Wiederholungen der beliebten Operette
„Schwarzwaldmädel” ſtatt. Es iſt der Direktion gelungen, den
nach von ſeiner vorjährigen hieſigen Tätigkeit in beſter Erinnerung
ſit henden Buffo Paul Schüßler, zur Zeit Stadttheater Düſſeldorf,
fur ein einmaliges Gaſtſpiel zu gewinnen, und wird derſelbe am
Diens=
tug in der Rolle des „Richard” gaſtieren. Es findet nur dieſes eine
Gaſtſpiel des beliebten Künſtlers ſtatt, und iſt es zugleich in der letzten
Aufführung der Operette „Schwarzwaldmädel”. Als „Domkapellmeiſter”
Aaſtiert Hans Ney. Mittwoch und Donnerstag finden zwei
Aufführun=
en der Operette „Der fidele Bauer” ſtatt, mit Hans Nehy in der
Molle des „Matthäus Scheichelrvither”. Sonntag, 21. Auguſt, ſchließt
de diesjährige Spielzeit, wvorauf beſonders hingewieſen wird.
Kunſinotizen.
Ueder Werke, Künſtet oder Hünfleriſche Veronſtaltungen, deren im Nachſtehenden Krwihnung
geſchleht, behält Nch die Redaiſion ihr Urtell vos
— Palaſt=Lichtſpiele: „Die Weber”, Gerhart
Haupt=
manns aus reinſter Menſchlichkeit geborenes Schauſpiel aus den
vier=
zwie Jahren hat nun auch den Weg zum Film, und damit, dank des
be rtrefflichen Manuſkripts von Willy Hags und F. Carlſen, der
gleich=
mertigen Regie Zelnils und einem ſelten vollendeten Zuſammenſpiel, zu
nmiem Leben gefunden. Das iſt ein Film, durchgeſtaltet nach innen und
au ßen. Zelnik malt Orte und Zeit mit vielen Einzelzügen, mit lauten
u.d leiſen Momenten in faſt photographiſch ſtrenger Exaktheit, ohne
dus hinter den Dingen und zwiſchen den enggerafften Geſchehniſſen
Anftönende zu verlieren. Die geſchickten Kombinationsaufnahmen und
Ueberblendungen der Kamergleute rufen eine ſich ſtets ſteigernde
voll=
enbete Illuſion hervor.
Sechſte Vollverſammlung
der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt
am 9. Auguſt 1927.
bei der Verbandstagung der Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften wirtſchaftskonferenz in Genf dem Ueberprotektionismus der Nachkriegs=
22. Juli.
gewieſen, daß Stundungsanträgen mit möglichſter Nückſicht zu begegnen immer erheblichen Schwierigkeiten begegne. Auf die Frage der
Kon=
ratungen des neuen Gewerbeſteuergeſetzeatwurfes zurückzuſtellen, nun
dazu übergehen, ſowohl geſtundete Gelverbeſteuerbeträge einzutreiben
als auch neue Stundungen nur in den ſeltenſten Fällen zu gewähren.
Es wäre erwünſcht, daß das Heſſiſche Miniſterium des Innern durch Die eingehenden Ausführungen liefen darauf hinaus, daß eine Induſtrie,
ſtellung herbeiführt.
Gemeinſam von den Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern iſt
ein Entwurf einer Ausverkaufs=Polizeivgrordnung der
Regierung übermittelt worden. Es iſt der Wunſch ſämtlicher Heſſiſchen
Vergeßt die Hindenburgſpende nicht!
Annahmeſtellen bei ſämtlichen Poſtämiern, Eiſenbahnſchaltern,
Banken, Sparkaſſen und Geſchäftsſielle des Darmſtädter Tagblatt,
Rheinſtraße 23.
12638)
Induſtrie= und Handelskammern ausgeſprochen worden, es möchte die
ämter hergeſtellt werden.
Bis zum letzten Augenblick hatte ſich die Kammer wie die übrigen
Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern gegen die inzwiſchen
ver=
ſigte ganz außerordentlich ſtarke und nach Anſicht maßgebender
Wirt=
ſwrhandene Keller des Herrnſpeichers an der ſüdöſtlichen Ecke der Stadt, ſchaftskreiſe zum mindeſten in dieſem Umfange nicht notwendige
Poſt=
gebührenerhöhung eingeſetzt.
Es war Veranlaſſung, erneut bei der Stadtverwaltung Darmſtadt
eine ordnungsmäßige Herſtellung eines Bahnübergangs im
Induſtrieviertel in Erinnerung zu bringen. Ebenſo mußte mit den
zu=
ſtändigen Stellen wegen mangelnder Wegeverhältniſſeim füd=
Mit dem Eiſenbahnverkehrsamt Darmſtadt wurden leider noch nicht
Gepäckträgerdienſtes am Hauptbahnhof Darmſtadt
gepflogen. Es ſteht zu erwarten, daß der derzeitige, einer Stadt wie
Darmſtadt unwürdige Zuſtand, wonach um 22 Uhr abends der
Gepäck=
lung weicht.
Beim Polizeiamt Darmſtadt wurde von dee Kammer angeregt, bei
träge vorzuſchreiben.
Wiederholt beſtand Veranlaſſung, die Stadtverwaltung darauf
hin=
ſtädtiſchen Weinkeller keine monopolartigen Rechte eingeräumt
werden dürften. Bei dem derzeitigen Umfange der ſtädtiſchen
Wirt=
ſchaftsbetriebe muß eine gleichberechtigte Konkurrenz auch der hieſigen
Privatunternehmen zugelaſſen werden. Eine klare Stellungnahms der
Stadt in dieſer wichtigen Frage ſteht noch immer zu erwarten.
Der völlig unzureichende Zuſtand in der
Straßenbaleuch=
tung der Stadt Darmſtadt wurde zum Gegenſtand eingehender
Erör=
terungen gemacht. Wie vielleicht nicht allgemein bekannt, iſt die beſſere
Beleachtung einiger reniger Geſchäftsſtraßen in Darmſtadt auf die
eigene Initiative der dortigen Anlieger zurückzuführen und wird auf
deren Koſten betrieben. Dieſer Zuſtand erſcheint um deswillen
befremd=
lich, weil es im Bereich der Aufgaben der Stadtverwaltung liegt,
ihrer=
ſeits auf eigene Koſten für eine zeitgemäße, dem Verkehr in den
ein=
zelnen Straßen entſprechende Beleuchtung Sorge zu tragen. Die
Kam=
mer hat im Einvernehmen mit der Heſſiſchen
Handwerks=
kammer, der Landwirtſchaftskammer für Heſſen, der
Vereinigung des Darmſtädter Einzelhandels, dem
Verkehrsverein Darmſtadt ſovie dem Heſſiſchen
Auto=
mobilklub Darmſtadt an dea Herrn Oberbürgermeiſter ſowie
an die Stadtverordnetenverſammlung das dringende Erſuchen gerichtet,
die beſtehenden offenſichtlichen Mißſtände möglichſt noch vor
Veranſtal=
tung der Landwirtſchaftlichen Ausſtellung, die erneut zahlreiche Fremde
nach Darmſtadt führen wird, zu beſeitigen.
Bedauerlicher Weiſe mußte ſich die Vollverſammlung mit einer
weiteren wenig glücklichen Maßnahme der Stadtverwaltung befaſſen,
die in der Unterbringung einer größeren Anzahl von
Wohn=
baracken im Induſtrieviertel im Norden der Stadt erblickt
werden muß. Allenthalben iſt es üblich, Fabrikviertel von
Wohngegen=
den getrennt zu halten, nicht zuletzt aus Gründen der Volkshygiene. In
Darmſtadt ſoll nunmehr mitten im Induſtrieviertel entgegen allen
Grundſätzen des modernen Städtebaues, eine größere Wohnſiedelung
angelegt werden. Durch eine ſolche Maßnahme wird neben der
geſund=
heitlichen Schädigung der Bewohner dieſer Siedelungshäuſer die am
Platz anſäſſige Induſtrie ſtark geſchädigt. Wird ihr doch einesteils eine
Ausdehnungsmöglichkeit genommen und andererſeits die Anſiedelung
neuer Induſtrien weſentlich erſchwert. Es darf erwartet werden, daß
in letzter Stunde dieſe unglückliche Maßnahme nicht durchgeführt wird.
Im Mittelpunkt der weiteren Verhandlungen ſtanden die Berichte
über die Vollverſammlung des Deutſchen Induſtrie= und
Handelstags in Hamburg Ende Juni und die Tagung der
Internationalen Handelskammer in Stockholm. Wie
ſtets, war die Tagung der Spitzenorganiſation der Deutſchen Induſtrie=
und Handelskammern, die aus allen Teilen des Reiches und infolge der
Beteiligung der deutſchen Auslandshandelskammern auch aus dem
Aus=
lande ſtark beſucht war, von ganz beſonderer Bedeutung für das deutſche
Wirtſchaftsleben. Der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius nahm
Gelegenheit, die Einſtellung der Reichsregierung zu den ſchwebenden
Wirtſchaftsfragen grundlegend zu umreißen. Von beſonderer
Bedeu=
tung war die Stellungnahme zur Frage der Stabiliſierung der Währung.
Die Stabilität der deutſchen Währung kann nach den Erklärungen des
Miniſters als unbedingt gewährleiſtet angeſehen werden. Die
Haupt=
gefahr für eine Währung ſei immer eine Verflechtung mit den
Finan=
zen eines Staates, und dieſe Gefahr beſteht für Deutſchland nicht. Das
Reichsbankgeſetz habe, ſchärfer als dies in einem anderen Land der Fall
iſt, eine klare Scheidung zwiſchen der Notenbank und den Staatsfinanzen
vorgenommen, ſo daß eine Vermehrung der Noten zum Ausgleich des
Staatshaushaltes durch das Geſetz ausgeſchloſſen iſt. Weiterhin muß
nach Anſicht des Reichswirtſchaftsminiſters das Ziel einer ausgeglichenen
Handelsbilanz nach wie vor durch Steigerung der Ausfuhr angeſtrebt
wverden. Das Luxuseinfuhrverbot hält er dagegen für keine zweckmäßige
Ueber die ſeit der letzten Vollverſammlung ſtattgehabten Verhand= Maßnahme, da ſie die Führung der Handelspolitik und damit die
Aus=
lungen wurde Bericht erſtattet. Unter anderem war die Kammer ver= fuhr ſtark gefährden würde. Hinſichtlich der Frage der Verſchuldung an
treten bei der diesjährigen Vollverſammlung des Heſſiſchen Induſtrie= das Ausland dürfe die Möglichkeit, fremde Anleihen aufzunehmen, nicht
und Handelskammertages am 18. Juni, bei einer Tagung der Heſſen= dazu verleiten, den Verbrauch der Gelder über Gebühr zu ſteigern oder
Naſſauiſchen Induſtrie= und Handelskammern in Hanau am 28. Juni, unnütze Anlagen zu errichten. Der Miniſter begrüßt es, daß die
Welt=
in Babenhauſen am 10. Juli und bei einer Vertreterbeſprechung der zeit eine klare Abſage erteilt hat. Der Schwerpunkt dieſer Konferenz
Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern in Frankfurt a. M. am liegt in den Vorſchlägen zur Abſenkung des Zollniveaus. Die
Reichs=
regierung ſei entſchloſſen, ihre Kraft im Sinne einer Senkung der Zoll=
In letzteuer Verſammlung wurde erneut die Frage der Regelung der ſätze einzuſetzen. Mit beſonderem Bedauern ſtellt der Miniſter feſt, daß
Gewerbeſteuer in Heſſin erörtert. Vor allem wurde darauf hin= die wirtſchaftliche Verſtändigung auf breiter Baſis mit Frankreich noch
ſei, und zwar auch dann, wenn nicht nur das Anlage= und Betriebs= junkturentwicklung einzugehen, verſagte ſich der Miniſter, da er der
Auf=
kapital, ſondern auch der Ertrag ſich um mehr als ein Fünftel ver= ſaſſung iſt, daß etwas zu viel in Konjunktur gemacht werde in dem Sinne,
ringert haben. Ein ganz beſonderer Mangel iſt es, daß zurzeit die Ge= daß über Symptomen die wirklichen Urſachen überſehen, daß Erfahrung
meinden in Verkennung des Beſchluſſes des Heſſiſchen Landtags, die Be= und Vernunft verlaſſen werden und daß man Gebiete des Glaubens, der
Wünſche und der Hoffnung betritt,
An zweiter Stelle ſprach Fabrikant Wilhelm Vögele=Mannheim
über Die deutſche Induſtrie in der Weltwirtſchaft”.
eine entſprechende Anweiſung an die Gemeinden gine andersgeartete Ein= wie ſie Deutſchland beſitzt und beſitzen muß, weiter Näume, großer
Wirtſchaftsgebiete bedarf, in denen ſie mit anderen Nationen in
fried=
licher Arbeitsteilung leben muß. An eine Abſchließung der deutſchen
Wirtſchaft hinter chineſiſchen Mauern ſei nicht zu denken. Eine mitunter
als wünſchenswertes Ziel der Wirtſchaftspolitik angeſtrebte Autarkie
ſei für Deutſchland zur Zeit undenkbar.
Auſchließend berichtete der Hamburger Großkaufmann Fr.
Witt=
hoefft über „Hamburgs Bedeutung für Volks= und
Weltwirtſchaft‟ „Davon ausgehend, daß Volks= und
Weltwirt=
ſchaft ſich überſchneiden, legte der Redner dar, daß der Seehafen
der=
jenige Platz ſei, an dem weltwirtſchaftliche Funktionen am klarſten
ſichtbar würden. Um einen großen Teil des Umſatzes des einzelnen
Seehafens gehe der wirtſchaftliche Kampf; hierüber entſcheide niemals
das bequeme Geſetz der Verkehrslage, ſondern in erſter Linie die
Markt=
größe des Platzes, d. h. die Summe von Kapital, von
Willensanſpan=
nung und wirtſchaftlicher Intelligenz, die ſich in ihr vereinigt. Der
Red=
ner ſchloß mit dem alten Wahlſpruch der Hanſa: „Im Schweigen und
Hoffen liegt unſere Stärke‟.
Ueber „Staatliche und privatwirtſchaftliche
Kre=
ditfragen” ſprach anſchließend Bankier, Mas M. Warburg=
Hamburg, der auf die beſondere Bedeutung des Kredits im
Geſchäfts=
leben hinwies, der wichtiger ſei, als Geld und als die Größe des
Unternehmens. Das Vertrauen zur Leitung ſei entſcheidender, als der
innere Reichtum. Es ſei dringend notwendig, daß der Zahlungsverkehr
im Innern wieder ganz in Reichsmark ſich abſpiele, auch ſei die Zeit da,
in Ueberſee das Markakzept wieder einzuführen. Die Rechtsverhältniſſe
ſeien weitgehend zu ſichern. Die Frage der Aufwertung dürfe
unmöglich von neuem aufgerollt werden, wenn nicht neue ſchwere
Ge=
fahren für die geſamte deutſche Wirtſchaft eintreten ſollen.
Als letzter Redner ſprach Reichsminiſter a. D. Hamm, erſtes
ge=
ſchäftsführendes Vorſtandsmitglied des Deutſchen Induſtrie= und
Han=
delstags. Zu Fragen von Staat und Wirtſchaft‟. Die
tiefe Verbundenheit der Wirtſchaft mit dem Staat liege nicht nur im
Tatſächlichen, ſondern auch im Sittlichen. Wirtſchaften im Sinne der
großen Führer der deutſchen Volkswirtſchaft heiße nicht Geld verdienen,
nicht Macht erwerben, ſondern vor allem durch ſchöpferiſche
Entfal=
tung eigener und Beſchäftigung fremder, auf die Erzeugung
wirtſchaft=
licher Werte gerichteter Kräfte daran mitzuwirken, daß ein wachſendes
Volk durch ſeine Arbeit ſich ein beſſer ausgeſtaltetes und geſichertes
Daſein als Grundlage für ſeine kulturelle und ſtaatliche Entfaltung
ſchafft.
Die Ergebniſſe der Tagung wurden in einer umfaſſenden
Ent=
ſchließung niedergelegt.
Unmittelbar an die Hamburger Vollverſammlung des Deutſchen
Induſtrie= und Handelstages ſchloß ſich die Tagung der
Inter=
nationalen Handelskammer in Stockholm an, bei der
die Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer durch den Vorſitzenden der
Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt, Fabrikanten E. Schenck=
Darmſtadt, vertreten war. Ueber den Verlauf und das Ergebnis dieſer
Tagung erſtattete der Vorſitzende einen lebendigen Bericht, aus dem
hervorzuheben iſt, daß die Beteiligung an der Tagung aus
Deutſch=
land beſonders zahlreich geweſen war, ein Zeichen der Freundſchaft
Deutſchlands für Schweden, ganz beſonders aber auch des lebhaften
Intereſſes, das Deutſchland an den Verhandlungen der Internationalen
Handelskammer nimmt. Der vorbildlich organiſierte Kongreß und die
Gaſtfreundſchaft der ſchwediſchen Gruppe, wie auch der ſchwediſchen
Be=
hörden iſt beſonders hervorzuheben. Der Schwerpunkt der viel
ver=
zweigten Verhandlungen lag naturgemäß in den Ausſchüſſen.
Beſonders hervorzuheben iſt, die Tätigkeit des wichtigen
Aus=
ſchuſſes zur Beſeitigung der Handelshemmniſſe,
der die Ergebniſſe der vorangegangenen Weltwirtſchaftskonferenz in
Genf erfolgreich beſtätigte und weiter ausbaute. Entſprechend den
For=
derungen der Hamburger Vollverſammlung, war auch der Ausſchuß der
Auffaſſung, daß die beſtehenden Handelshemmniſſe nach Möglichkeit zu
beſchränken und, wo irgend möglich, zu beſeitigen ſeien. Die ſehr ins
einzelne gehenden Entſchließungen des Ausſchuſſes beweiſen, wie groß
noch zur Zeit die Hinderniſſe ſind, die ſich einem ungehemmten
Waren=
austauſch, wie er im allgemeinen Intereſſe liegt, entgegenſtellen.
Der Ausſchuß für internationalen
Zahlungsaus=
gleich kam angeſichts der ſchwierigen Materie noch nicht zu
handgreif=
lichen Ergebniſſen. Die Vorarbeiten zu einem einheitlichen ſtatiſtiſchen
Schema werden fortgeſetzt.
Der Ausſchuß gegen Doppelbeſteuerung kam
einſtim=
mig zu dem Ergebnis, daß in den Uebereinkommens=Entwürfen der
Genfer Sachverſtändigen die Grundprinzipien, die durch Kompromiſſs
verwiſcht worden ſeien, wiederhergeſtellt werden müſſen. Die
Beſtre=
bungen zur Vereinheitlichung des Scheck= und Wechſelrechts, die durch
einen beſonderen Ausſchuß wieder aufgenommen waren, führten zu dem
Wunſch nach einer alsbaldigen Einberufung einer Dritten
Internatio=
nalen Konferenz zur Weiterberatung dieſer beſonders wichtigen Frage.
Die Beſtrebungen zur Vereinheitlichung der Handelskreditbriefe konnten
noch zu keinem greifbaren Ziel geführt werden. Auch hier gilt es noch,
das Projekt eines einheitlichen Schemas zu ſchaffen.
Neben der Frage der Vollſtreckung ausländiſcher
Urteile befaßte ſich die Internationale Handelskammer noch mit dem
Schutz des gewerblichen Eigentums und der Meſſe=
und Ausſtellungsfragen. In dieſer letzteren Frage wird es
noch beſonderer Anſtrengungen bedürfen, um die in Frage ſtehenden
Intereſſen in Einklang zu bringen, dabei aber zu vermeiden, die Zahl
der zu veranſtaltenden Meſſen und Ausſtellungen unnötig zu vermehren.
Das Lufttransportweſen wurde in beſonderen
un=
terausſchüfſen für Luftpoſt und Luftrecht gefördert.
Ebenſo befaßte ſich ein beſondarer Ausſchuß mit der Frage
bergen alle Energien einer gutigen Hatur zu Wohlbehagen
Kraft und Schönheit, zum Aufbau eller Köpperkräfte!
Hm BRtLHRM
Kaa andSras
TVieo2s
[ ← ][ ][ → ] des Straßentransportweſens. Die Entſchließungen dieſes
letzteren Ausſchuſſes ſind hauptſächlich auf amerikaniſche Initiative
zu=
rückzuführen. Auch das Internationale Fernfprechweſen,
das Eiſenbahntransportweſen, die
Vereinheit=
lichung der handelsüblichen Vertragsformeln, die
Frage der Seetransporte, die Vereinheitlichung
der Konnoſſements und die internationale
Schigds=
gerichtsbarkeit gaben wichtigen Beratungsſtoff. Insbeſondere
iſt das Schiedsgericht der Internationalen
Handels=
kammer verhältnismäßig ſehr lebhaft in Anſpruch genommen
wor=
den. Die Zahl der ihm anvertrauten Streitfälle betrugg 217, wovon 72
endgültig geregelt werden konnten.
Eine überreiche Arbeitsmenge, die im Laufe der letzten zwei Jahre
und namentlich auch während der Stockholmer Tagung geleiſtet
worden war, wurde zu Veſchlußantwürfen verdichtet. Dieſe
Entwürfe wurden durch beſondere Redaktionsausſchüſſe nachgeprüft und
in ihrem genauen Wortlaut eindeutig feſtgeſtellt. Dieſer Wortlaut wurde
der Verſammlung vorgelegt und fand in allen Fällen ohne Widerſpruch
Annahme.
Außerordentlich bemerkenswert iſt die Einſtellung des
Völker=
bundas gegenüber der Internationalen
Handels=
kammer. Wenn die Arbeiten beider Einrichtungen auch die gleichen
Themata behandeln, ſo ſtellen ſie zur Zeit doch keine unnötige und ver=
Lhwenderiſche Wiederholung dar. Es kann auch nicht bon Konkurrenz
oder Nivalität dieſer Einrichtungen geſprochen werden. Beide ergänzen
ſich vielmehr, die eine bietet, was der anderen fehlt. Der Völkerbund
als amtliche Einrichtung und Vertretung der verantwortlichen
Ne=
gierungen iſt naturgemäß nicht ſo beweglich und auch nicht mit den
praktiſchen Bedürfniſſen der Wirtſchaft ſo unmittelbar vertraut, wie die
Internationale Handelskammer, die eine private Einrichtung
dar=
ſtellt. Sie vermag den notwendigen Druck auf den Völkerbund
aus=
zuüben, der durch die Initiative der im Leben ſtehenden Praktiker
er=
zeugt wird. Ihre Aufgabe iſt es, in dieſer Richtung dem Völkerbund
Antrieb zu geben. Der Direktor der Finanz= und Wirtſchaftsabteilung
des Völkerbundes hat dieſe Zuſammenhänge in dem bezeichnenden Satz
zum Ausdruck gebracht: „Wir im Völkerbund verlangen nach einem
Druck und bitten Sie vor allem, auf uns und auf die anderen amtlichen
Kräfte einen Druck auszuüben, ohne den wir zu keinem Fortſchritt
ge=
langen können.”
Sucht man das Ergebnis der Stockholmer Tagung
zuſammenzu=
faſſen, ſo kommt man zu dem Schluß, daß zunächſt der Aufwand an
Menſchen und an Gedanken im Verhältnis zu den praktiſchen
Ergeb=
niſſen der Verhandlungen noch allzu erheblich iſt. Dies iſt aber darin
begründet, daß der Gedanke der internationalen Zuſammenarbeit, wie
er von der Internationalen Handelskammer propagiert wird, noch nicht
in alle beteiligten maßgebenden Kreiſe in dem Maße eingedrungen iſt,
wie es zur Durchführung der geplanten Beſtrebungen notwendig iſt.
Noch immer gilt es, die Pſychoſe der Kriegs= und
Nach=
kriegszeit zu überwinden, damit einem vorurteilsloſen, vom Wohle
der Geſamtheit diktierten Ueberlegen und Handeln Platz gemacht wird.
Hierzu bedarf es noch ausgiebiger und weitreichender Aufklärungsarbeit.
Im Beginne dieſer rechtfertigt ſich daher der oben erwähnte
verhält=
nismäßig große Aufwand an Menſchen und Gedanken. Er wird noch
ſo lange notwendig ſein, — nach den Worten des Direktors der Finanz=
und Wirtſchaftsabteilung des Völkerbunds —, bis dieſe Gedanken in
alle, auch in die feinſten Kanäle der Wirtſchaft aller Länder gedrungen
und zum Allgemeingut der Welt geworden ſind, bis auch der letzte
Verbraucher, der Beamte wie der Arbeiter, die Richtigkeit dieſer
Ge=
danken anerkannt hat.
Mit dem Dank der Vollverſammlung durch den ſtellv. Vorſitzenden
Wilhelm Kalbfuß ſür die aufſchlußreichen klaren Ausführungen des
Vorſitzenden wurde die Vollverſammlung geſchloſſen. Die Kammer wird
ſich freudig in den Dienſt der notwendigen Aufklärungsarbeit ſtellen.
Fackelzug zum Empfang der Turnerſchwimmer
Die Turngeſellſchaft 1875 wird am Dienstag abend ihre
ſiegreichem Turnerſchwimmer von den Meiſterſchaftskämpfen der D.T.
in Berlin im feierlichen Zuge einholen. Sämtliche aktiven ſowie
in=
aktiven Mitglieder einſchließlich der Schüler und Schülerinnen (aktive
Mannſchaften, Schüler und Schülerinnen in Turn= oder Sportkleidung,
Turnerinnen: blaues Feſtturnkleid) ſtehen abmarſchfertig nach dem
Bahnhof um 7.20 Uhr im Turnhauſe. Der Zug begibt ſich durch die
Alexanderſtraße zum Empfang der Fahnen an die Wohnung des erſten
Vorſitzenden und benützt die Zenghaus=, Hofſtall= Bleich=,
Morneweg=
ſtraße zum Ausmarſch an den Bahnhof. Dortſelbſt werden die Sieger,
die gegen 9 Uhr eintreffen, durch Vertreter der Stadt, des Main=
Rhein=
gaues, Amt ſeir Leibesübungen und Darmſtädter Turnerſchaft
empfan=
gen. Der Rückmarſch zum Vereinshaus Dieburger Straße 26 erfolgt
durch die Rhein= Alexander= Dieburgerſtraßg. — Die Siegexehrung
aller aus den diesjährigen Wettkämpfen hervorgegangenen Sieger findet
am kommenden Samstag, den 20. Auguſt, abends 8.30 Uhr, im
Turn=
haus ſtatt. Alle Mitglieder ſollten ſich verpflichtet fühlen, an dieſer
Ehrung teilzunehmen, und ſind Freunde ſowie Gönner der Turnſache
herzlichſt willkommen. Außerdem wird Bericht über den Verlauf des
33. Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſtes erſtattet.
Tageskalender für Montag, den 15. Auguſt 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus abends 8 Uhr: „Schwarzwaldmädel”. — Orpheum:
Geſchloſſen. — Landesmuſeum von 10—19 Uhr: Ausſtellung
„Alte Kunſt”. — Mathildenhöhe, von 10—19 Uhr:
Ausſtel=
lung „Neue Kunſt” — Konzerte: Schloßkaffee, Hotel=Reſtaurant
Schmitz, Café Rheingold, Parkkaffee. — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Eberſtadt,
Kirch=
weihe: Zur Traube, Stadt Heidelberg, Bergſträßer Hof,
Darm=
ſtädter Hof, Zum Odenwald. — Seeheim, Kirchweihe: Hotel
Hufnagel.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Dienstag, den 16. Auguſt
(nach der Wetterlage vom 14. Auguſt):
Wechſelnd wolkig, auch zeitweiſe aufheiternd und noch vereinzelt
Niederſchläge.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gießen.
*Heſſiſcher Jagdklub Darmſtadt.
Wurftaubenſchießen um die Meiſterſchaft von Darmſtadt.
Heſſiſches Förſter= und Berufsjägerſchießen.
Reges Leben herrſchte trotz des wenig einladenden Wetters
geſtern auf dem Tontauben=Schießſtand des Heſſiſchen Jagdklubs
am Flugplatz.
Ungefähr 150 Schützen hatten ſich eingefunden, um die von
dem verſtorbenen Vorſitzenden, Kommerzienrat Dr. Hickler, ins
Leben gerufenen Konkurrenzen zu beſtreiten. Eine gewaltige
Menge von Zuſchauern umrahmte den Platz.
Der Heſſiſche Jagdklub pflegt die Schießkunſt nicht als Sport,
ſondern als Vorübung für das Weidwerk. Deshalb geſtattet er
auch nicht den in den Kurorten und Bädern bei den
Tontauben=
ſchießen beliebten Sportanſchlag, ſondern er verlangt von ſeinen
Mitgliedern als Jäger, daß ſie die Taube in der Stellung
er=
warten, die ſie auf der Jagd einnehmen. Dieſer ſogenannte
„Darmſtädter” oder „Hickler=Anſchlag” hat ſich in den Jäger=
Ver=
einigungen durchgeſetzt und ſchließt deshalb die ſogenannten
Sport=Kanonen, die von einem Bad ins andere reiſen, von
vorn=
herein aus. Es waren kernige Jägergeſtalten, die in ſtrammer
Diſziplin zum Schießen antraten und die unter der Leitung des
Schießmeiſters des Heſſiſchen Jagdklubs, Herrn Robert
Hüb=
ner, in tadelloſer Präziſion ihre Bedingungen erfüllten.
Fröh=
liches Treiben herrſchte mittlerweile auf dem Flugplatz, der in
feſtlichem Schmuck ein farbenprächtiges Bild bot. Für den reich
ausgeſtatteten Gabentempel hatten ſtaatliche und ſtädtiſche
Be=
hörden, viele Freunde des Weidwerks und des Heſſiſchen
Jagd=
klubs beigeſteuert.
Eine ganz beſondere Bedeutung hat das Förſterſchießen.
Dies ſoll ein Geſchenk des Heſſiſchen Jagdklubs an die Schützer
von Wald und Flur ſein, der Tag an dem es ſtattfindet, ſoll ein
Ehrentag ſein, den die Jägerwelt den Forſt= und
Jagdſchutzbeam=
ten bereitet. Deshalb gibt der Klub jedem der Teilnehmer bei
dieſem Schießen nicht nur eine Ehrengabe, ſondern er ſtellt auch
die Patronen und Tauben.
Aus allen Teilen des Landes waren die Grünröcke
herbei=
geeilt, um ihre Kräfte zu meſſen. Der Tag iſt ein Familienfeſt
für die heſſiſchen Förſter geworden und legt Zeugnis davon ab,
wie der Heſſiſche Jagdklub beſtrebt iſt, Verſtändnis in weite
Kreiſe zu tragen für den opfervollen und gefährlichen Beruf des
Förſters und Jagdſchutzbeamten. Der Austrag der einzelnen
Konkurrenzen zog ſich bis zum ſpäten Abend hin, ſo daß erſt mit
anbrechender Dunkelheit die Preisverteilung erfolgen konnte.
Namens der Leitung des Klubs begrüßte deſſen
Ehrenvor=
ſitzender, Herr Profeſſor Dr. Zimmer, die Herren Vertreter
der Regierung und der Stadt und dankte allen denen, die in ſo
reger Weiſe ſich um das Zuſtandekommen des glänzenden Tages
verdient gemacht hatten. Er meinte, dieſe größte Veranſtaltung
des Heſſiſchen Jagöklubs ſei ein Zeichen für das feſte Band, das
die Mitglieder des Klubs im ganzen Lande umſchlingt, ein
Be=
weis für die Leitung der Vereinigung, daß die Mitglieder mit
den Maßnahmen des Vorſtandes einverſtanden ſind und im Geiſt
des weitſichtigen Stifters weiter arbeiten. — Das
Tontauben=
ſchießen, wie es der Heſſiſche Jagdklub treibe, ſei wohl geeignet,
Gegenſätze zu überbrücken, verſöhnend und ausgleichend zu
wir=
ken und die Kräfte einzuſetzen für ein gemeinſames hohes Ziel,
die weidgerechte Ausübung und Pflege unſerer heimiſchen
Wild=
bahnen. Ganz beſonders warme Worte fand der Redner für die
heſſiſchen Förſter und Jagdſchutzbeamten, denen er dankte für all
die Mühen und Aufopferung um Wald und Wild, für das
freu=
dige Aufgehen in ihrem Berufe zum Segen der heimatlichen
Wäl=
der und Fluren. Sein Horrido galt dem deutſchen Weidwerk und
der heſſiſchen Heimat.
Namens der Förſter und Jagdſchutzbeamten dankten in
herz=
lichen Worten die Herren Förſter May und Lohfink für den
drächtigen Tag, den ihnen der Heſſiſche Jagdklub bereitet hat und
brachten ein Horrido auf deſſen Leitung aus.
Die einzelnen Schießen ergaben folgende
Reſultate:
1. Eröffnungsſchießen: 1. Franz Beuer; 2. Robert Hübner;
3. Herlan; 4. Wiener jr.; 5. Hans von Opel; 6. Peter Kraft;
7. Freiherr Riedeſel zu Eiſenbach; 8. Schmitt; 9. Keil; 10. Eber.
2. Gruppe 1 vom Schießen um die Meiſterſchaft von
Darm=
ſtadt: 1. Robert Hühner (Meiſterflugſchütze von Darmſtadt 1927=
28): 2. Peter Kraft; 3. Wieer jr.; 4. Franz Beuer; 5. Herlan;
6. Moter; 7. Robert Bkoch; 8. Freiherr Diemar von Rieneck;
9. Hans von Opel; 10. Pertl.
3. Gruppe 2 vom Schießen um die Meiſterſchaft von
Darm=
ſtadt: 1. Hch. Kraft 2: 2. Görlich; 3. Nagelſchmitt; 4. Müller;
5. Laumann; 6. Forſtrat Eckhard: 7. Forſtmeiſter Boſch; 8. Hch.
Kraft 1: 9. von Teichmann; 10. May.
4. Förſter=Schießen: 1. May; 2. Müller: 3. Sann; 4. Moter;
5. Brück; 6. Müller; 7. Köppler; 8. Barth; 9. Harniſch;
10. Reuling.
5. Troſt=Schießen: 1. Major Lafontaine; 2. Theobald: 3. Dan.
Numrich.
Obſiernte.
r. Biſchofsheim, 12. Aug. Die Wandorausſtellung für
Hygiene kommt in der Zeit vom 5. bis 10. November d. J. nach hier
und übernimmt die Gemeinde den auf ſie entfallenden
Transportkoſten=
betrag von 50 Mark.
Lpd. Jetzt kommt die Zeit der Obſternte! Wie lange iſt dieſer
Augenblick herbeigeſehnt und wie oft verführen die ſchöngefärbten,
lachenden Früchte zu einer frühen Ernte. Das Abnehmen des Obſtes
muß zur richtigen Zrit geſchehen, wenn wir Obſt uns möglichſt lange in
den Winter hinein erhalten wollen. Jede Frucht muß am Bäum gur
ausreifen und vorſichtig abgenommen werden. Der Blütenanſatz für
das nächſte Jahr, jene kleinen Spieße, die beim Pflücken oft ſo
unan=
genehm im Wege hängen, dürfen nicht beſchädigt werden. Vor allem
ſollte man aber, wenn man ſchon in den Bäumen herumklettert, nie
benagelte Schuhe tragen, da durch dieſe leicht Rindenverletzungen
zu=
ſtande kommen. Eine Leiter iſt vorſichtig anzuſtellen, damit keine Zweige
abgebrochen werden. Obſtkörbe polſtere man gut mit Heu oder
Holz=
wolle aus und ſchütte nie das Obſt, ſondern packe es hinein. Jede
un=
nötige Druckſtelle iſt zu vermeiden, denn ſie gibt zur Fäulnis Anlaß,
Das Obſt ſoll dunkel und luftig an einem froſtfreien Oxt gelagert
wer=
ſen. Von Zeit zu Zeit ſind die Früchte auf Faulſtellen durchzuſehen.
Nur dadurch, daß man ſich die Ernte bis lange in den Winter erhält,
erzielt man eine volle Ausnutzung ſeiner Gartenerzeugniſſe.
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Montag, 15. Auguſt. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus
dem Darmſtädter Schloß. 16.30: Konzert des Hausorch. Wagner:
Der fliegende Holländer: Ouv.; Kavatine des Erik. — Verdi: Der
Troubadour: Fant.: Arie des Manrica: „Daß nur für Dich”. —
Verdi: Othello”, Fant. — Strauß: Salome” Fant. Mitw.: K.
Karoſchek (Tenor). o 17.45: Aus „Die Wahlverwandtſchaften”
von Goethe. Sprecher: A. Scherzer. O 18.15: Uebertr. aus Kaſſel:
Die Stunde der Frau. 6 18.30: Der Bär Sokolka”, Erzählung
von Bert Schiff. Sprecher: Alfr. Scherzer. 8 19.30: Engl.
Litera=
turproben, vorgetr. von P. Olbrich. o 19.45: Engl.
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unterricht. O 20.15: Rudolf G. Binding. Zu ſeinem 60.
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burtstag. Sprecher: Ben Spanier (vom Frankf. Schauſpielhaus),
O 21.15: Uebertr. von Kaſſel: Kammermuſik. Ausf.: Die Herren W.
diger=Starkloff (1. Violine), B. Sach (2. Violine), O. Riege
(Viola), J. Bender CCello). Anſchl.: Neue Schallplatten.
Stuttgart.
Montag, 15. Auguſt. 13.30: Schallplattenkonzert. O 16.15:
Konzert 8 Darbietungen. S 18.15: Dr. Löwenberg: Provinztheater.
O 18.45: Baſtelſtunde. o 19.40: Auguſtin erzählt: Wovon
Stutt=
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Blankenburg: Der Adler von Lille. — Strauß: Geſchichten aus
dem Wiener Wald. — Sinigaglia: Am Altar. — Weber: Ouv.
Precioſa. — Verdi: Fant. Troubadour. — Wagner: Walthers
Preislied. — Lehar: God und Silber. — Noack: Heinzelmännchens
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Lacombe: Frühlingsſtändchen. — Strauß: Walzer aus Walzertraum.
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läufer. — Schmitz: Der Säugling. — Amers: Schottiſche
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landpatrouille. — Zetterſtröm: Der Hexenſchuß. — Schmitz: Wie
es kompliziert war, bis ich in die Sommerfriſche kam. — Fetras:
Holzſchuhtanz. — Zetterſtröm: In der Elektriſchen. — Anekdoten.
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Montag, 15. Auguſt. 15.30: Margarete Caemmerer: Mütter
berühmter Männer (Frau Aia, Goethes Mutter). 9 16.30: E.
Szatmari: Mit dem Schnellzug in die Wüſte. 0 17: „Der graue
Tag”, Novelle von Boris Silber, gel. von Edith Corten. 0 17.30=
Muſik. Lehnhardt: An die Gewehre! — Translateur: Flott durchs
Leben. — Weber: Ouv. Euryanthe. — Grieg: Ich liebe dich,
Erotik. — Lehar: Potp. aus Der Graf von Luxemburg. —
Rubinſtein: Toreador et Andalouſe. 6 18.40: Techniſche
Wochen=
plauderei. 0 19.05: Dr. Schulze: Vom Bilderſchmuck unſerer Sprache.
0 19.30: Dr. Cohn=Wiener: Die Kunſt der Nationen (Frankreich
und England). O 20: Dr. Carthaus: Die Erdbeben in Paläſtina.
O 20.30: Vortrag (Redner und Thema werden durch Rundfunk
bekauntgegeben. O 21: Kammermuſik. Mozart: Klavierquartett
G=moll. — Brahms: Klavierquartett G=moll.
Königswuſterhauſen. Montag, 15. Auguſt. 6: Gymnaſtik. 6 12:
Engliſch. O 15: Margarete Preul: Gärungsloſe Früchteverwertung.”
0 15.40: Adele Lüderitz=Ramelow: Kochanweiſungen und
Speiſe=
folgen. 8 16: Dr. Jolles, Leipzig: Witz und Humor. O 17: Schach.
O 18: Dr. Heiß: Die deutſche Jugend und das Auslandsdeutſchtum.
18.30: Dr. Wieg: Die Kundſchaft der Textilwarenbranche.
O 19.20: Th. Stiefenhofer: Die deutſche Ballade v. Gottfried Auguſt
Bürger bis Böries von Münchhauſen.
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Rummer 223
Montag, den 15. Auguſt 1927
Seite 5
jeiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft.
Bemerkenswerte
Leiſtungsverbeſſe=
tungen in der Zeichlathietn.
Die Weitbewerbe des Samstags.
„Im Deutſchen Stadion zu Berlin=Grunewald nahmen am
aristag die Meiſterſchaftskämpfe der Deutſchen Turnerſchaft im
Stümlichen Turnen und Schwimmen ihren Anfang. Die
Ab=
ſäk ung des ſehr umfangreichen Programms zog ſich ſehr in die
ſige, ſo daß die Kämpfe erſt mit erheblicher Verſpätung
abge=
ſh ſſen wurden. Neben zahlreichen Vorkämpfen gab es am
unstag auch bereits eine Anzahl von Entſcheidungen. In faſt
en Kämpfen, beſonders aber auf leichtathletiſchem Gebiet, ließ
herkennen, daß auch bei den Mitgliedern der Deutſchen Turner=
„fft eine weſentliche Leiſtungsverbeſſerung eingetreten iſt. Ein
anß vorzüglicher Sprinter iſt der Oldenburger Lammers, der am
amstag im Vorlauf zur 200 Meter=Meiſterſchaft die DSB. von 21,4 Sek. erreichte. Bei der Entſcheidung
be=
öirgte er allerdings 22 Sek. — Im 800 Meter=Laufen entpuppte
Wichmann=Karlshorſt als eine hoffnungsvolle Kraft. Er
ire in der Entſcheidung unangefochtem in der recht guten Zeit
M 1:56,6 Min. Frl. Schumann=Eſſen überbot im
Schlagball=
ſertwerfen mit 72,46 Metern den Deutſchen Rekord.
Die Kämpfe fanden bei annehmbarer Witterung und recht
niem Bahnverhältniſſen ſtatt. Die Organiſation ließ kleine
ſürigel erkennen, bewährte ſich aber im allgemeinen.
Leichtathletik.
0 Meter: 1. Lammers=Oldenburg 22 Sek.; 2. Becker=Stendal
22 Sek.; 3. Gerſtner=Magdeburg.
19 Meter: 1. Wichmann=Karlshorſt 1:56,6 Min.; 2.
Winkler=
arlshorſt, 10 Meter zurück; 3. Vach=Barmen.
100 Meter: 1. Krake=Apolda 33:22,4 Min.; 2. Held=Hürben
35:47,2 Min.; 3. Richter=Maſſen 34:12,1 Min.
Noelſchocken, beidarmig: 1. Henſe=Hagen 21,52 Meter (neue
19.T. Höchſtleiſtung); 2. Wittig=Freyſtadt 20,87 Mtr.; 3.
Krie=
ger=Regensburg 20,82 Meter.
Hh prung, Frauen: 1. Lotto=Grafenberg 1:53,4 Meter (neue
Kiöchſtleiſtung).
Hlagball=Weitwerfen: 1. Schumann=Eſſen 72,46 Meter (neue
2:T. Höchſtleiſtung); 2. Grooß=Siederſtadt 71,25 Meter; 3.
Wsillrath=Südende 67,09 Meter.
El 400 Meter Staffel: 1. Berliner Turnerſchaft 3:26,5 Min.
(reue DT.=Höchſtleiſtung); 2. Barmer Tw. 3:31,4 Min.; 3. V.
5. L. Polizei Dresden 3:33,6 Min.
tgelſtoßen, Frauen: 1. Lagerſen=Berlin 10,66 Meter; 2.
Goll=
wütz=Niederlehne 10,30 Meter: 3. Dülfer=Kaſſel 9,96 Meter.
leiſ prung: 1. Köpſel=Stettin 14,24 Meter; 2. Ollhardt=
Lüden=
ſSeid 13,72 Meter; 3. Fröhlich=Frieſenheim 13,36 Meter.
9lſtoßen, beidarmig: 1. Weber=Fürth 24,23 Meter; 2. Kauf=
Mann=Gablenz 23,73 Meter; 3. Hofmann=Brieg 22,96 Meter.
ſeikampf für Frauen: 1. Junkers=Kaſſel 494,5 Punkte: 2.
Furch=
keim=Neukölln 451,5 Punkte: 3. Müller=Mainz 447,5 Punkte.
Elſprung für Frauen: 1. Müller=Mainz 5,47 Meter; 2. Junkers=
Kaſſel 5,45 Meter; 3. Furchheim=Neukölln 5,23 Meter.
Schwimmen:
KA. 100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Tumgeſellſchaft Darmſtadt 6,06,2
Min.; 2. Kaſſeler Turngemeinde 6:20,6 Min.; 3. MTV.
Stutt=
gart 6:21,4 Min.
9 MNeter Seiteſchwimmen: 1. Viertler=Leipzig 1:17,8 Min.;
2. Fuchs=Offenbach 1:18,9 Min.; 3. Quaſt=Osnabrück 1:20,6.
Meter Streckentauchen: 1. Eſpey=Iſerlohn 39,4 Sek.; 2.
Sſchäfer=Friedberg 49,6 Sek.; 3. Gotter=Arnſtadt 49,8 Sek.
heckkentauchen für Frauen: 1. Hauck=Gießen 34 Meter in 37,2
Epk.; 2. Roßmann=Spondau 60,25,2 Meter in 24,4 Sek.
Meter Lagenſchwimmen: 1. Bart=Weißenfels 3:03 Min.;
2. Spitz=Köln 3:16,7 Min.; 3. Kuhlmann=Dortmund 3:17,6.
391 59 Meter Lagenſtaffel für Frauen: 1. Turnerſchaft
Stutt=
gurt 3:12 Min.; 2. Turngeſellſch. Darmſtadt; 3. Spandau 1860.
brimgen für Männer von 35 bis 40 Jahren: 1. Göbel=Stuttgart
4 Punkte: 2. Baber=Hamburg 44½4 Punkte; 3. Bitſch=
Frank=
furt 43,5 Punkte.
Zu1 100 Meter Freiſtil: 1. Tv. Offenbach 4:58,2. Min.; 2.
Eshwimmklub Osnabrück 4:59,2 Min.
Riſtigen für Frauen: 1. Capp=Frankfurt a. M. 58,5 Punkte;
2. Verheul=Frankfurt a. M.
Sute Leiſiungen auch am zweiten Tag.
Mm zweiten Tage der Deutſchen Turnermeiſterſchaften im
kuſ chen Stadion zu Berlin Grunewald klappte die Abwicklung
Ne als am Samstag. Das ſehr umfangreiche Programm
iidee glatt unter Dach und Fach gebracht. Der Publikums=
Nung war recht erfreulich ſtark. Unter den Zuſchauern
be=
lige man u. a. den Oberpräſidenten der Prorinz Brandenburg,
WPolizeipräſidenten von Potsdam, den Berliner Oberbürger=
Iſer Böß und Vertreter des Reichswehrminiſteriums. Die
el- Leiſtungen des Tages ſah man wieder bei den Leichtathle=
Frl. Gollmitz=Niederlehne verbeſſerte außer Konkurrenz die
L. Höchſtleiſtung im Diskuswerfen für Frauen auf 35,57 Mtr.
Sochſprung erreichte Frl. Lotto=Düſſeldorf 1:534 Meter und
Lr 100 Meter lief Frl. Junkers=Kaſſel die ſehr achtbare Zeit
U22 Sekunden heraus. Ganz ausgezeichnet war auch die
5irng des Siegers im Marathonlauf. Schumann=
Friedrichs=
ikam in 2:43,55,6 Std. mit fünf Minuten Vorſprung als
59r ein. Lammers=Oldenburg bewies mit 10,5 Sek. für 100
lierr wieder ſeine hervoragenden Sprinterqualitäten. — Auch
hen Schwimmern gab es neue DT.=Höchſtleiſtungen. Der
Cyerbund Stuttgart ſtellte in der 4mal 50 Meter Lagenſtaffel
mit 3:12 Min. und in der 4mal 50 Meter Freiſtikſtaffel mit
2:56,2 Min. neue D.T.=Beſtleiſtungen für Frauen auf.
Leichtathletik:
Männer, Schlagball=Weitwerfen: 1. Knuch=Kiel 107 Meter;
2. Schulze=Lübz 102,48 Meter; 3. Sürberg=Langlingen 102,21.
Sechskampf: 1. Winkler=Dortmund 732,5 Punkte: 2. Welzel=
Tſcher=
nitz 730,5 Punkte; 3. Dau=Eckernförde 652 Punkte.
Zehnkampf: 1. Thym=Leipzig 1098,5 Punkte: 2. Regener=
Darm=
ſtadt 1097 Punkre; 3. Langbein=Chemnitz 1006 Punkte.
Schleuderball: 1. Welzel=Tſchernitz 64,20 Meter; 2. Wegener=
Mün=
chen 63,92 Meter; 3. Wunderlich=Ohmſtedten 63,79 Meter.
3mal 1000 Meter: 1. Karlshorſter Tw. 8:02,4 Min.; 2. Hamburger
Turnerſchaft 8:11,8 Min.; 3. DVg. Weißenſee.
Hochſprung: 1. Haag=Göppingen 1,82 Meter; 2. Bornhöft=Kiel
1,80 Meter; 3. Schuſter=Bamberg 1,78 Meter.
Marathonlauf: 1. Schumann=Friedrichsberg 2:43 Meter 15,6
Stunden; 2. Tietz=Berlin 2:48,39,7 Std.; 3. Geißler=Berlin
2:54,59,7 Stunden.
Stabhochſprung: 1. Beuſel=Braunſchweig 3,70 Meter: 2. Ritter=
Arnswalde 3,63 Meter; 3. Müller=Cannſtadt 3,59 Meter.
Speerwerfen: 1. Macke=Bockenau 55,58 Meter; 2. Stoſchek=
Bres=
lau 54,60 Meter; 3. Wunderlich=Leipzig 50,90 Meter. —
beid=
armig: 1. Stoſchek=Breslau 93,55 Meter; 2. Köſter=Lichtenberge
85,01 Meter; 3. Thumbſch=Neugersdorf 68,70 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Uebler=Fürth 13,30 Meter; 2. Ligngu=Dortmund
13,09 Meter; 3. Sehwaldt=Kottern 13,05 Meter.
Weitſprung: 1. Gerka=Braunſchweig 7,05 Meter; 2. Scheck=
Stutt=
gart 7,01 Meter; 3. Maack=Wiesdorf 7,01 Meter.
Kreisſtaffel, 10mal 300 Meter: 1. Brandenburg 6:11,4 Min.;
2. Rheinland 6:16,4 Min.; 3. Mittelrheinkreis 6:21 Min.
110 Meter Hürden: 1. Dahms=Osnabrück 15,8 Sek.; 2. Köſter=
Lichtenberge 15,9 Sek.; 3. Schlieh=Kiel 16,5 Sek.
1500 Meter: 1. Wichmann=Karlshorſt 4:06,8 Min.; 2. Capp=
Roſen=
garten 4:11 Min.; 3. Thiede=Wiesdorf 4:13,6 Min.
100 Meter: 1. Lammers=Oldenburg 10,5 Sek.; 2. Becker=Stendal
10,6 Sek.; 3. Lohmann=Barmen 10,9 Sek.
400 Meter: 1. Heymann=Leipzig 51 Sek.: 2. Dans=Kaſſel,
Hand=
breite zurück; 3. Scholle=Köln 51,5 Sek.
Diskuswerfen: 1. Lignau=Dortmund 39,91 Meter: 2. Hoffmann=
Brieg 38,99 Meter; 3. Heymann=Oldenburg 38,37 Meter.
4mal 100 Meter: 1. Berliner Turnerſchaft 43,6 Sek.; 2. Vorwärts
Breslau 43,8 Sek.; 3. DSV. Schöneberg 43,8 Sek.
5000 Meter: 1. Schaumberg=Hunxe 15:37 Min.; 2. Quehl=
Wies=
dorf 15:50 Min.; 3. Both=Berlin.
Steinſtoßen, beſtarmig: 1. Walſel=Tſchernitz 9,75 Meter; 2.
Ber=
ger=Freithal 9,20 Meter; 3. Doſch=Neuß 9,19 Meter. —
Beid=
armig: 1. Walſel 17,35 Meter: 2. Lignau=Dortmund 17,11
Meter; 3. Berger=Freithal 26,54 Meter.
Frauen, Diskuswerfen: 1. Gollmitz=Niederlehne 33,05 Meter;
2. Bieſenthal=Berlin 30,11 Meter; 3. Edens=Flensburg 29,74.
Speerwerfen: 1. Schumann=Eſſen 37,11 Meter; 2. Hages=
Dres=
den 33,80 Meter; 3. Szeppa=Lauenburg 32,84 Meter.
Hochſprung: 1. Lotto=Düſſeldorf 1:534 Meter; 2. Börner=Leipzig
1:475 Meter; 3. Heyde=Zehlendorf 1,47 Meter.
100 Meter: 1. Junkers=Kaſſel 12,2 Sek.; 2. Holtmann=Hamburg
12,4 Sek.; 3. Haarhaus=Kiel 12,5 Sek.
4mal 100 Meter: 1. Hambunger Turnerbund 51,2 Sek.; 2. Kieler
Tv. 51,3 Sek.; 3. Berliner Turnerſchaft.
Schwimmen:
Mehrkampf der Aelteren: 1. Bitſch=Frankfurt a. M. 95¾ Punkte;
2. Göbel=Stuttgart 94½ Punkte; 3. Veith=Halle 88¾ Punkte.
Streckentauchen für Männer über 4 Jahre: 1. Neumann=Elbing
48 Sek. für 41,5 Meter: 2. Pape=Stettin 41,6 Sek für 38,5 M.
4mal 100 Meter Freilſtilſtaffel: 1. Tv. Offenbach 4:58,2 Min.;
2. SSV. Osnabrück 4:59,2 Min.; 3. Gintracht Leipzig 5:05,2.
Streckentauchen für Männer von 35 bis 45 Jahren: 1. Veith=Halle
35,8 Sek. für 40 Meter; 2. Göbel=Stuttgart 36,6 Sek. für 40.
4mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Tv. Osnabrück 5:24 Min.; 2.
Tgſ. Darmſtadt 5:28,6 Min.; 3. Eintracht Leipzig 5:45 Min.
Springen: 1. Loſſak=Berlin 76½ Punkte: 2. Stolz=Ulm 76½ P.;
3. Mädler=Leipzig 76 Punkte.
400 Meter Freiſtil: 1. Berth=Weißenfels 6:05 Min.; 2. Hörig=
Leipzig 6:15,2 Min.; 3. Watſchhaus=Iſerlohm 6:15,8 Min.
100 Meter Bruſtſchwimmen für Männer über 45 Jahren: 1. Klün=
Frankfurt a. M. und Freiſe=Kottbus 1:51,4 Min.
100 Meter Bruſtſchwimmen für Männer von 35 bis 45 Jahren:
1. Stawatſch=Berlin 1:36,6 Min.; 2. Teichmann=Nürnberg
1:38,7 Min.; 3. Rathmann=Hamburg.
100 Meter Hand über Hand: 1. Hörig=Leipzig 1:11 Min.: 2.
Schulmeyer=Iſerlohn 1:13 Min.; 3. Mäditſch Leipzig 1:23,5.
100 Meter Rücken: 1. Lohrer=Darmſtadt 1:21,7 Min.: 2. Schröder=
Osnabrück 1:22,4 Min.; 3. Jäger=Offenbach 1:22,5 Min.
100 Meter Seite: 1. Viertel=Leipzig 1:17,8 Min.; 2. Fuchs=
Offen=
bach 1:18,9 Min.; 3. Quaſt=Osnabrück 1:20,6 Min.
Mehrkampf: 1. Hommes=Vierſen 147½ Punkte: 2. Columbier=
Iſerlohn 147 Punkte; 3. Eſpey=Iſerlohn 144½ Punkte.
4mal 100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Turnerſchaft Darmſtadt 6:06,2
Min.; 2. Tade. Kaſſel 6:30,6 Min.; 3. MTV. Stuttgart.
Springen für Männer über 45 Jahre: 1. Hemmer=Frankfurt am
Main 43,5 Punkte; 2. Weißenbach=Koburg 40,5 Punkte.
Frauen:
200 Meter Lagenſchwimmen: 1. Hofmann=Darmſtadt 4:25,2 Min.;
2. Gollmann=Döhlen 4:57,4 Min.
100 Meter Rücken: 1. Ellen=Stuttgart 1:41,5 Min.: 2. Menges=
Darmſtadt 1:42,5 Min.; 3. Wald=Leipzig 1:44 Min.
100 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Herzog=Makranſtädt 1:40,1 Min.;
2. Rebener=Offenbach 1:41 Min.; 3. Weinert=Frankfurt a. d.
Oder 1:42 Min.
10mal 50 Meter Kreisſtaffel: 1. Kreis Schwaben 7:54,2 Min.;
2. Mittelrheinkreis 7:59,6 Min.
4mal 50 Meter Lagenſtaffel: 1. Turnerbund Stuttgart 3:12 Min.
(DT.=Höchſtleiſtung); 2. Tgde. Darmſtadt 3:15 Min.; 3.
Span=
dau 1860 3:27,5 Min.
4mal 50 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Tbd. Stuttgart 2:56,2 Min.;
2. Tgde. Darmſtadt 3:31,7 Min.
4mal 50 Meter Bruſtſtaffel: 1. Tgde. Stuttgart 3:13,7 Min.;
2. Tgde. Hanau 3:16,9 Min.; 3. Tv. 1862 Frankfurt a. d. O.
3:17,2 Min.
Mehrkampf: 1. Pietſch 120 Punkte; 2. H. Tappe=Vierſen 97 P.3
3. Sarfert=Leipzig 95½ Punkte.
Weitere Erfolge Darmſtädter Zurner.
Tgde. 1846.
Die weitere Teilnahme der Darmſtädter Turnerſchwimmer
bei den Schwimmeiſterſchaften der D.T. im Berliner Stadion
war vom beſten Erfolge begleitet. Auf der ganzen Linie
ent=
brannten ſchärfſte Kämpfe, die die Darmſtädter ſtets mit in
vor=
derſter Linie ſahen. Die Sprungwettbewerbe, die mit 28
Sprin=
gern im Kunſtſpringen und mit 13 Springern im Turmſpringen
ſehr ſtark beſetzt waren, ſahen Adolf Jüngling, Tgde. 1846, in
ſchärfſter Konkurrenz. Im Hauptſpringen erreichte er durch
ge=
ringfügige Fehler mit 1 Punkt Minus nicht die zum Siege
not=
wendige Punktzahl. Im Turmſpringen dagegen zeigte er
pracht=
volle Sprünge, womit er im ſchärfſten Kampf mit dem vorjährigen
Meiſter Loſſagt ſtand. Ein Auerbachkopfſprung mißlang ihm,
er ſchlug flach auf. Trotzdem ſprang er weiter, wobei er den
3. Sieg errang.
Die Turnerinnen zeigten ſich ebenfalls von der beſten Seite.
Lotte Hoffmann wurde 1. Siegerin im 200 Meter
Lagen=
ſchwimmen (Bruſt, Seite, Rücken, Hüh) und damit Meiſterin der
D. T. in der guten Zeit von 3,53,2. Eliſabeth Gerhardt
wurde 1. Siegerin im 100 Meter Freiſtilſchwimmen und ebenfalls
Meiſterin der D.T. Die Freiſtilſtaffel 4 mal 50 Meter für
Turne=
rinnen ſah wieder, wie bei der Lagenſtaffel Stuttgart und die
Tgde. 1846 als Gegner. Sieger wurde Stuttgart. Ludwig Penk
erreichte im 100 Meter Hüchſchwimmen für Altersturner die Zeit
von 1.30, konnte ſich aber micht plazieren. Der Sieger erreichte
1.23. Die 10 mal 50 Meter Freiſtilſtaffel für Turner der
ein=
zelnen Kreiſe ſah den 9. Kreis Mittelrhein als Sieger. Die
10 mal 50 Meter Freiſtil für Turnerinnen der Kreiſe ſah den
9. Kreis (Mittelrhein) als 2. Sieger. In beiden Staffeln waren
die Turner und Turnerinnen der Tgſ. 1875 und der Tgde. 1846
beteiligt. All dieſe Erfolge ſind als ein weiterer guter Fortſchritt
der Darmſtädter Turnerſchwinimer und Schwimmerinnen zu
be=
zeichnen. Gut Heil!
Turngeſellſchaft 1875.
Der zweite Tag der Schwimmeiſterſchaften der D.T. in
Ber=
lin brachte für die Turngeſellſchaft 1875 die weiteren Erfolge:
Im 100 Meter Rückenſchwimmen (Turner) 1. Sieg J. Lohrer
(ſomit Meiſter der D. T.).
Im 100 Meter Rückenſchwimmen (Turnerinnen) 2. Sieg M.
Menges.
Im 100 Meter Bruſtſchwimmen (Turner) 3. Sieg F. Jachtmann,
4. Sieg H. Habig.
Im 100 Meter beliebig 5. Sieg W. Dörner.
Lagenſtaffel (Jachtmann, Habig, Lohrer Dörner) 2. Sieg.
In der Kreisſtaffel, bei welcher 3 Mitglieder der
Turngeſell=
ſchaft ſtarten, ſteht der 9. Kreis (Mittelrhein) an erſter Stelle.
Leichtathletik.
Rot=Weiß 22.
Am geſtrigen Sonntag weilten die Leichtathleten von Rot=
Weiß 22 (V.f.L.) bei den Verbandsmeiſterſchaften in Mörfeldem.
Trotz äußerſt ſtarker Konkurrenz und den denkbar ungünſtigſten
Verhältniſſen liefen die Gemeldeten ein ſehr zufriedenſtellendes
Rennen. Alle für die 3000 Meter entſandten Läufer konnten ſich
placieren. Der jugendliche A. Blind errong in verhältnismäßig
guter Zeit den zweiten Sieg. Die Brüder Geſſer hielten ſich treue
Freundſchaft und liefen gemeinſam an vierter Stelle ein, ein noch
weites Feld hinter ſich laſſend.
Heſſiſcher Polizei=Sportverein Darmſtadt.
Am Sonntag, den 14. Auguſt, weilte die Leichtathletik=
Abtei=
lung in Mörfelden, um zum erſtenwale an den Meiſterſchaften des
Südweſtdeutſchen Turnverbandes teilzunehmen. Ihre Erfolge
ſind in anbetracht der ſehr zahlreichen und guten Beteiligung
aus allen Gauen des Verbandes recht zufriedenſtellend.
Es wurden in den einzelnen Konkurrenzen folgende Preiſe
erzielt:
10mal 100 Meter=Staffel: 1. Preis: 4mal 100 Meter=Staffel:
2. Preis; Schwedenſtaffel: 2. Preis; 200 Meter: Menger 3.
Sie=
ger: 400 Meter: Müller 2. Sieger: 800 Meter: Schlitt 2. Sieger;
1500 Meter: Sauerwein 3. Sieger; 3000 Meter: Rettig 3. Sieger;
Speerwerfen: Koch 1. Sieger.
Handball.
V. f. R. Schwanheim — Sporiverein 1898 2:1 (2:1).
Darmſtadt, ohne Jans Hennemann und Fiedler, iſt auf dem
unebenen Sumpfgelände, das noch dazu reichlich unter Waſſer
ſtand, ſehr im Nachteil. Trotz zeitweiliger Ueberlegenheit iſt der
Sportvereinsſturm bei der geringen Standfeſtigkeit nicht
im=
ſtande, den Sieg ſicherzuſtellen. Der ſüddeutſche Meiſter zeigte
das beſſere Spiel. Schwanheim hatte indeſſen großes Glück. Die
beiderſeitigen Leiſtungen litten ſehr unter den mißlichen
Platz=
verhältniſſen. Auf einem ſolchen Platze einwandfreie Spiele
durchzuführen, iſt ſchier unmöglich.
Rot=Weiß (1. Jugend)—Mainz 05 (1. Jugend) 8:3.
Die erſte Jugendmannſchaft des V.f.L. Rot=Weiß konnte
geſtern in einem Privatſpiel in überlegener Art und Weiſe gegen
die gleiche Mannſchaft von Mainz G5 gewinnen. Das obige
Er=
gebnis entſpricht dem Spielverlauf. Rot=Weiß war den
Main=
zern ſowohl in Bezug auf Schnelligkeit als auch in Bezug auf
Taktik, Technik und Kombination überlegen.
Seite 6
Montag, den 15. Auguft 1927
Beginn der Verbandsſpiele
in der Gruppe Heſſen.
Das Charakteriſtiſchſte der geſtrigen Spiele liegt in den
je=
weiligen Siegen der Platzvereine. Ueberraſchend davon iſt
ledig=
lich die hohe Niederlage des V.f.L. Neu=Iſenburg in
Darmi=
ſtadt, das 5:0 gewann. Mainz 05 ſiegte gegen Haſſia Bingen
3:1, ohne dabei Meiſterform zu zeigen Während Wormatia
Worms Germania Wiesbaden mit 5:1 abfertigte, mußte ſich
Alemannia Worms dem Sp.V. Wiesbaden mit 0:3 beugen. Die
beiden Neulinge, Höchſt und Arheilgen, trennten ſich nach
aus=
geglichenem Kampf mit einem glücklichen 1:0=Sieg für Höchſt.
Sportverein Darmſtadt 98 — V.f. L. Neu=
Iſenburg 3:0 (2:0).
Ein über Erwarten glatter Sieg der Darmſtädter! Dies war
der Eindruck, den das zum 1. Verbandsſpiel in einer Stärke von
einundeinhalbtauſend erſchienene Publikum mit auf dem
Heim=
weg nahm. Tauſend davon mit freudigem Gefühl, der Reſt
dagegen mit bitterer Enttäuſchung. Dieſer Reſt ſtellte nämlich
den Anhang der Iſenburger Mannſchaft dar. Und mit dieſem
Anhang muß man ſich einen kurzen Augenblick beſchäftigen. Wir
erkennen ohne weiteres an, daß der Anhang des Gegners des
Platzvereins ebenſo berechtigt iſt, ſeine Mannſchaft anzufeuern,
wie es das Stammpublikum für ſich in Anſpruch nimmt. Dieſes
Recht bedeutet aber nicht einen Freibrief für all das, was ſich
geſtern die Iſenburger Invaſion auf dem Stehplatz leiſtete. Wir
verbitten uns ganz energiſch, daß Sitten, oder vielmehr
Un=
ſitten, die an manchen Orten üblich ſein mögen, auf dieſe Weiſe
nach Darmſtadt verpflanzt werden. Es war für die Darmſtädter
Zuſchauer eine gewiſſe Genugtuung, daß dieſes Gebahren von
ſelbſt von dem Augenblick ab verſtummte, als der Sieg der
Darmſtädter geſichert war; die Tore der Darmſtädter ſperrten
dieſen Maulhelden ganz offenſichtlich ihr Sprechorgan.
Nun zum Spiel ſelbſt. Man hat von den Iſenburgern doch
etwas mehr erwartet. Ihre Stärke lag in einer guten
Ball=
technik jedes Einzelnen, im tadelloſen Stoppen, in der Ausdauer
und im guten Abwehr= und Zuſpiel der Läuferreihe. Ganz im
Gegenſatz zu einem Teil ihres Anhanges benahm ſich die
Mann=
ſchaft tadellos. Trotz allem konnten ſich jedoch die Iſenburger im
geſtrigen Spiel in keiner Weiſe durchſetzen. Abgeſehen von der
viel zu weichen Spielweiſe vor dem Tore des Gegners und einer
Unentſchloſſenheit im entſcheidenden Augenblick, die ſich in einer
auffallenden Langſamkeit auswirkte, hat dies ſeinen Grund in
der Art des Spielaufbaus, die an Unproduktivität wohl kaum
übertroffen werden kann. Was hier an zweckloſem Rückſpiel an
die Läuferreihe vorgezeigt wurde, war dadurch ſo augenſcheinlich,
weil die Stürmer dieſes Rückſpiel nicht zum Freiſtellen benutzten,
ſo daß mit dieſem unſinnigen Vor= und Rückſpiel meiſt noch nicht
ein Meter Boden gewonnen wurde. So kam es, daß die
Iſen=
burger in der ganzen Spielzeit kaum eine Torchance
heraus=
arbeiten konnten. Wenn trotzdem den Iſenburgern auch nach
dieſem Spiele noch ein günſtiger Tabellenplatz prophezeit wird,
ſo geſchieht dies um deswillen, weil der eben geſchilderte
Kar=
dinalfehler leicht behebbar iſt.
Die Darmſtädter beſtätigten die Hoffnungen, die durch das
Spiel am vergangenen Sonntag erweckt wurden. Die Mannſchaft
war geſtern trotz aller Aufregung, die das 1. Verbandsſpiel
im=
mer veranlaſſen wird, die Ruhe ſelber. Kaum ein lautes Wort
fiel; die Zeit, die man in ſonſtigen Spielen für die mehr oder
weniger galanten Unterhaltungen verwandte, benutzte man zum
Fußballſpielen. Und dieſer Fußball, obwohl bei weitem nicht
Fußball in Vollendung, war doch zum mindeſten meiſt ſolcher
mit Sinn und Verſtand. So kam es, daß man der Iſenburger
Verteidigung, der übrigens noch zugutegehalten werden muß,
daß ſie ſich auf dem glatten Raſenboden nur ſchwer zurechtfand,
oft das Nachſehen gab, ſo daß letzten Endes auch der Sieg in
der erzielten Höhe als verdient bezeichnet werden muß. Größere
Schwächen waren bei den Darmſtädtern geſtern nicht zu
ver=
merken. Alle Spieler gaben ſich Mühe, den Enderfolg zu ſichern.
Der Sturm, in dem Jakobi Rechtsaußen ſpielte und der im
übrigen gegenüber dem letzten Sonntag unverändert war,
ver=
ſtand es unter der Führung von Müllmerſtadt, der ſich mit dem
Mittelſtürmerpoſten gut abfinden konnte, die herausgearbeiteten
Torgelegenheiten auch zum beträchtlichen Teil auszunutzen. Die
Hintermannſchaft ſcheint ihre alte Stabiltät wiederzugewinnen;
hervorgehoben ſei Takafz, der in der 2. Halbzeit techniſche
Glanz=
leiſtungen zum beſten gab, deſſen einſeitiges Abgeben nach der
linken Sturmſeite jedoch auch erwähnt werden muß, und Becker,
deſſen Kopfbälle allſeits Erſtaunen erregten.
Was den Leſern weiter noch intereſſiert: die Tore. In der
Mitte der 1. Halbzeit gibt Takaſz eine weite Vorlager man
glaubt, der Iſenburger Torwächter könnte den Ball aufnehmen,
ſtatt deſſen läßt er ihn über die Hand rollen, er erreicht den Ball
noch auf der Torlinie, ohne jedoch verhindern zu können, daß der
energiſch ſpurtende Jakobi den Ball vollends über die Torlinie
drücken konnte. In der 37. Minute dann gutes Durchſpiel des
Innenſtürmers, das Geyer aus kurzer Entfernung evfolgreich
abſchloß. Der Beginn der 2. Halbzeit ſicherte ſofort dieſe
Führung. In der 46. Minute verwandelte Müllmerſtadt in
be=
kannter Manier einen Strafſtoß, der von dem Torwächter zwar
an die Torlatte abgelenkt werden konnte, dann jedoch durch
Abprall auf dem Rücken des Iſenburger Torhüters den Weg
ins Tor fand. Kaum war der Beifall verrauſcht, da verwandelt
Ruppel II durch Kopfball einen gut hereingekommenen Eckball
ſicher und elegant. Kurz vor Spielende brechen Müllmerſtadt
und Geher gemeinſam durch, wobei Geher den Torreigen
abſchloß.
Dem Schiedsrichter, ein Herr aus Plankſtadt, unterliefen
zu Beginn des Spieles einige verhängnisvolle Fehler; gegenüber
der Großzügigkeit der Spielleitung im Strafraum wirkte ſtark
im Kontraſt eine engherzige Auslegung des Feldſpieles.
Wäh=
rend im Spielfeld faſt jedes Rempeln mit einem Strafſtoß
ge=
ahndet wurde, ſchien nur der Verteidigung ein Arbeiten mit
allen Mitteln erlaubt zu ſein. Im geſamten genügte jedoch
ſeine Leiſtung.
S.V. Wiesbaden—Alemannia Worms 30.
Trotzdem Wiesbaden, nicht in ſeiner beſten Form ſpielte,
kam es doch bei anhaltend ſtarker Feldüberlegenheit zu einem
glatten und durchaus verdienten Sieg. Das Verdkenſt am Siege
iſt allerdings in erſter Linie zwei Leuten, Beſo und dem
Mittel=
läufer Riſcher I, zuzuſchreiben. Beſt ſchoß auch alle drei Tore,
und zwar in der 39. Minute der erſten und in der 8. und 43.
Minute der zweiten Halbzeit. Bei der geſchlagenen Alemannia
konnte nur die Verteidigung gefallen, die eine noch höhere
Niederlage verbinderte. Die 3000 Zuſchauer verließen ziemlich
enttäuſcht den Platz.
Wormatia Worms—Germania Wiesbaden 5:1.
Wormatia war faß um eine Klaſſe beſſer, vor allem in der
zweiten Halbzeit, nachdem ſich vorher Wiesbaden noch ganz
anſprechend gehalten hatte. Worms kam erſt in der 28. Minute
durch Winkler zum Führungstor, Germania glich ſchon bald
durch Schulmeher aus, jedoch ſollte das ſein einziger Treffer
bleiben. Fünf Minuten vor der Pauſe brachte Winkler die
Ein=
beimiſchen wieder in Führung. In der zweiten Halbzeit war
die Widerſtandskraft der Gäſte gebrochen. Worms konnte
ver=
hältnismäßig leicht durch zwei Kopfbälle, von L. Müller und
einen ſcharfen Schuß Philipps auf 5:1 erhöhen. — Höhn=
Mann=
heim war als Schiedsrichter befriedigend.
S.V. Mainz 05—Hafſa Bugen 3:1 (2:0).
Vor 2000 Zuſchauern enttäuſchten beide Mannſchaften, da das
Spiel ein nur ſehr mäßiges Niveau hatte. Trotzdem Mainz
einen ſicheren Sieg errang, verfügt die Mannſchaft noch lange
nicht über die Spielſtärke des Vorjahres. Zu Beginn des
Spie=
les leiſtete die Bingener Hintermannſchaft energiſchen
Wider=
ſtand, ſodaß Mainz erſt in der 24. Minute durch Lipponer in
Führung geben konnte. Mainz drängte leicht weiter und konnte
kurz vor der Pauſe durch den Mittelläufer Fürſt auf 2:0 erhöhen.
Bingen lag in der zweiten Halbzeit wiederholt gefährlich im
Angriff, vermochte jedoch zunächſt die Mainzer Verteidigung
nicht zu ſchlagen. Dagegen konnte Lipponer einen ſeiner
gefürch=
teten Strafſtöße in 32. Minute anbringen. Den Ehrentreffe.
für Bingen erzielte der Halblinke in der 42. Minute, indem er
einen Strafſtoß ſicher verwandelte. Schiedsrichter Freiländer=
V.f. R.=Mannheim leitete objektiv.
Sp. Gem. Höchſt 01—Sp.Vgg. Arheilgen 1:0 (1:0).
Die beiden Neuaufgeſtiegenen lieferten ſich ein
ausgegliche=
nes Spiel, deſſen einziges Tor in der Mitte der erſten Halbzeit
der Höchſter Halbrechte J. Jäger erzielte. Arheilgen hatte in
jeder Halbzeit Gelegenheit, durch Elfmeter Ausgleich und Sien
zu erringen, doch der Höchſter Torwächter wehrte jedesmal
glän=
zend ab und ſicherte damit ſeinem Verein die beiden erſten
Punkte.
Die Verbandsſpiele der Gruppe Main.
Eine Ueberraſchung iſt ſicherlich der 2:1=Sieg von Hanau 94
über Rot=Weiß Frankfurt. Eintracht ſiegte 6:1 über Sport 60
Hanau, während ſich Hanau 93 mit 2:4 den Offenbacher Kickers
beugen mußte. Germania 94 Frankfurt kämpfte auf naſſem und
aufgeweichtem Boden in Aſchaffenburg unglücklich und mußte
der Viktoria mit 2:3 Toren den Sieg überlaſſen. Eintracht hält
die Spitze, allerdings hat ſie bisher nur leichtere Gegner im
Kampf bezwungen, und bei dem geſtrigen Spiel iſt zu
berückſich=
tigen, daß Sport 60 Hanau ſchon bald nach Beginn ſeinen
rech=
ten Läufer verlor.
Die Tabelle der Gruppe Main.
Saar Saarbrücken 3:2 2:2 5. 4:5 2:2 6. Eintracht Trier 1:3 2:2 7. V.f.R. Pirmaſens 3:6 1:3 8. 1. F.C. Idar 5:6 1:3 9. Sp. V. 05 Trier 3:5 0:4 0. F.C. Pirmaſens 5:7 0:4
Fürth gewinnt den SFV.=Pokal zum
fünftenmale.
Die Kleeblättler ſchlagen den FSV. Frankfurt 3:0 (Halbzeit 2:0).
Wie der Großteil der ſüddeutſchen Fußballgemeinde
er=
wartete, hat die Sp.Vg. Fürth im Endſpiel um den Pokal des
SFV. den Fußballſportverein Frankfurt nach hartem Kampf
ſchlagen können und ſich dadurch zum fünftenmale in den Beſitz
des Pokals ſetzen können. Fürth hat damit einen Rekord
beſon=
derer Art aufgeſtellt, denn von den insgeſamt zehn
Pokalaus=
tragungen haben die Kleeblättler genau die Hälfte gewonnen.
Mit dem Pokalſieg hat Fürth nun auch ſchon die Berechtigung
erworben, an den Endſpielen um die Süddeutſche Meiſterſchaft
der eben begonnenen Saiſon teilzunehmen, die Kleeblättler
kön=
nen alſo den Verbandsſpielen ihrer Gruppe wieder mit Ruhe
entgegenſehen.
Obwohl vorher ein ziemlich ſtarker Regen niedergegangen
war, befand ſich das Gelände der Stuttgarter Kickers in recht
guter Verfaſſung. Die Anziehungskraft des Pokaltreffens war
überraſchenderweiſe nicht ſehr groß, denn 8000 Zuſchauer ſind
für ein derartiges Spiel gerade kein Rekord. Die Erſchienenen
wurden aber durch einen ſehr ſchönen und ſpannenden Kampf
belohnt. Beide Mannſchaften traten in ſtärkſter Beſetzung an.
Zunächſt waren ſie reichlich nervös. Fürth fand ſich dann
zu=
nächſt und ſchickte gleich einige gefährliche Angriffe vor. Aber
auch Frankfurt kam allmählich in Fluß und wurde nicht minder
gefährlich. Eine ſpannende Situation jagte jetzt die andere.
Wiederholt hatten beide Parteien klare Torchancen, Frankfurt
arbeitete ſogar die beſſeren heraus, ſcheiterte aber an der ſehr
guten Fürther Hintermannſchaft. In der 28. Minute fiel die
erſte Entſcheidung Franz legte an Frank vor, und dieſer ſchoß
unter ſtarkem Beifall der Maſſen ein. Frankfurt ging jetzt
mäch=
tig aus ſich heraus, und wiederholt lag der Ausgleich greifbar.
Neger hielt aber, was zu halten war, darunter auch einen
Straf=
ſtoß von Pache. In der 33. Minute konnte Fürth auf 2:0
er=
höhen. Wiederum war Frank der Torſchütze, Seiderer hatte ſich
ſehr gut durchgeſpielt und an Frank vorgelegt Frankfurt grifſ
weiter unentwegt an und drängte auch bis zur Pauſe. Seine
Stürmerarbeit war aber meiſt nicht genau genug, um zum
Er=
folge führen zu können. Kurz vor der Pauſe erzielten die
Frank=
furter auch ein Tor, das aber wegen „Abſeits” nicht gewertet
tourde. — Auch kurz nach dem Wechſel waren die Mainleute noch
oft ſehr gefährlich, allmählich machte ſich aber Fürth frei, lief
zu einer ſehr guten Form auf und beherrſchte nun faft
ununter=
brochen das Feld. Man ſah prachtvolle Kombinationsarbeit,
die auch in der 28. Minute noch einmal zu einem Erfolge führte.
Franz ſpielte zu Seiderer ab, dieſer täuſchte die Frankfurter
Verteidigung geſchickt, ſpielte zu Frank ab, und dieſer wurde
zum drittenmale Torſchütze. Der Kampf wurde dann wieder
toechſelvoller. Beide Mannſchaften hatten noch Torchancen,
kamen aber nicht mehr zu Erfolgen. — Zur Kritik iſt zu ſagen,
daß ſich die Mannſchaften in der erſten Halbzeit durchaus
eben=
bürtig waren. Frankfurt arbeitete in dieſer Zeit in allen Reihen
recht gut, aber zu wenig ökonomiſch. Fürths ſtärkere Routine
und größere Entſchloſſenheit ſetzte ſich ſchon in dieſer Spielphaſe
erfolgreich durch. Nach dem Wechſel zeigten ſich die Fürther vor
allem techniſch deutlich überlegen. Sie verdienten ſich gerade
in dieſer Spielzeit durch ihre prachtvolle Zuſammenarbeit, die
den Gegner mehr und mehr zermürbte, den Sieg. Immerhin
fchleig ſich auch der Gegner ſehr gut, und ſeine Niederlage
wo=
durchaus ehrenvoll. Eine Einzelkritik läßt ſich ſchlecht gebe—
da in beiden Mannſchaften keine ausgeſprochenen ſchwacheer
Punkte waren und Alle mit größtem Fleiße und beſtem Könnag
bei der Sache waren,
Müller=Beiertsheim gab einige nicht ganz einwandfre-
Entſcheidungen, leitete aber im allgemeinen zufriedenſtellenz,
Das Spiel war zwar manchmal etwas hart, jedoch wurde
durcr=
weg ſehr ſportlich gekämpft, und kaum einmal war ein gewo
/=
tes „foul” zu ſehen.
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MAmdergebnis
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Endſpiel um den ſüddeutſchen Pokal,
In Stuttgart: Sp.Vg. Fürth — FSV. Frankfurt 3:0 (24
Verbandsſpiele.
Gruppe Nordbayern: FC. Fürth — FSV. Nürnberg (Samss
tag) 3:3. VfR. Fürth — FV. Würzburg 04 2:2. ASV. Nürx,! ; Wschüler iſt 2ſldlte
berg — Bahern Hof 5:2. Gruppe Rhein: Germania Friedrich== m der anläßlich
L=
feld — Pfalz Ludwigshafen 4:0. Phönix Ludwigshafen — Phä‟ Wkiſte gebrauchte Al
nix Mannheim 7:1. VfR. Mannheim — Ludwigshafen 03 4::: Ffuns in gaft Sltäabe.
VfL. Neckarau — Mannheim=Lindenhof 08 2:0. FV. Speyer —/ uulm Recht beſtehl.
Sp.Vg. Sandhofen 0:2. Gruppe Saar: FV. Kreuznach 62 —1 u m Duler anlabichl 2
Trier 05 2:1. Boruſſia Neunkirchen — Saar 05 Saarbrücken 3...1) h. u hümnen bewielſein
Eintracht Trier — FV. Saarbrücken 0:3. VfR. Pirmaſens — — neide dagegen i.
1. FC. Idar 2:2. Sportfreunde Saarbrücken — FC. Pirmaſenn (and eiſt nach lange
4:3. Gruppe Main: Sport 60 Hanau — Eintracht Frankfurt 1:94 Meücſcherweiſe beſitbt
Offenbacher Kickers — FC. Hanau 93 4:2. Germania 94 Frank!/ enn Nuchwuchs (iöht,
furt — Viktoria Aſchaffenburg 2:3. Viktoria Hanau 94 — Rott! 0m Muchlaſſen der Spſe
Weiß Frankfurt 2:1. Vg. Fechenheim 03 — Union Niederrad 2:2// 1] 97 Laub zu deiml
Gruppe Heſſen: Sp.Gem. Höchſt 01 — Sp. Vg. Arheilgen 1.0) Mdue nch reiflichem
SV. Darmſtadt 98 — VfL. Neu=Iſenburg 5:0. FSV. 05 Mainy / 4 hu4 Krafft, Deuter,
Haſſia Bingen 3:1. Wormatia Worms — Germania Wiess üuſ. Beeck beſtin
baden 5:1. SV. Wiesbaden — Alemannia Worms 3:0.
Geſellſchaftsſpiele.
Bezirk Bayern: Internationales Turnier inn aſnr jichen, um nach le
München: 1860 München — Young Boys Bern 4:3. Wacker 7 r zu gunz fabelhaft Ne
München — Cricket Wien 7:2. Schwaben Ulm — VfR. Gais= Maus niederringen zu
burg 2:0. Umer FV. 94 — Union Böckingen 3:3. Schwahen / ſ hu belte in jeder Be
Augsburg — FSV. Nürnberg 9:3. Bayern München — Dege• lkdrgemis 6:0, 6:0.
tonia Munchen 1:5. Württemberg=Baden: Karlsruher FV. — ſra Aufgeregtſeins nit
Stuttgarter Kickers 2:0. Freiburger FC. — Freiburger SC. 21.1 ur ihre Gegner nat
Germania Brötzingen — Stuttgarter SC. 2:1. Sportfr. Stutt=) ymen ſchweren Stan
gart — Sp.Vg. Prag/Stuttgart 11:0. FC. Pforzheim — Phönir” Juſiche Bälle und
Karlsruhe 2:1. FC. Pforzheim — VfB. Karlsruhe 5:1.
Internationales Turnier in Berlin.
Tennis=Boruſſia — Herakles Almelo (Sa.) 8:1. Viktoriel
Berlin — Dresdener SC. (Sa.) 2:4. Viktoria Berlin — Herau
kles Almelo 7:1. Tennis=Boruſſia — Dresdener SC. 0:5. Tur.
nierſieger: Hertha=BSC. — Red Suar Paris 11:0. Preuße=
Berlin — Halle 98 3:2.
Baltenverband.
Stettiner SC. — Eintracht Leipzig (Sa.) 3:1. VfB. Stetti
— Eintracht Leipzig 3:1. Titania Stettin — Viktoria Stan
gard 2:1. Stettiner SC. — Blücher Stettin 3:4. Stargarder
SC. — Preußen Stettin 0:4.
Weſtdeutſchland.
Berg.=Märk. Bezirk: DSC. Grafenberg — BV. 04 Düſſeldon
(Sa.) 2:6. DSC. Grafenberg — Sp. Vg. Ratingen 04 2:7. VfS
Benrath — Rhenania Köln (Sa.) 5:4. VfL. Benrath — SV. (I
MAuſſem d
Düſſeldorf 6:3. Fortung Düſſeldorf — Turu Düſſeldorf 3:—1
BV. 04 Düſſeldorf — SC. 99 Düſſeldorf 5:4. Eller 04 — Viktw / V,MTag der 2
ria Düſſeldorf (Sa.) 5:3. SuS. Barmen — Schalke 04 (Sa.) 6:=
Haan=Ohligs=Hilden — Schalke 04 1:5. Germania Elberfeld
SC. Sonnborn 3:2. Schwarz=Weiß Barmen — BC. 05 Düſſe . 4 z0lſchet damit,
dorf 3:2. VfB. Remſcheid — Solingen=Gräfrath 2:1 abgeb lmiſchte Doppel
Rheinbezirk: Rheydt 08 — Odenkirchen 07 (Sa.) 5:2. Niederrheim / FMmeinzel zu Ende z
bezirk: Duisburg 08 — Hamborn 07 (Sa.) 2:2. Homberger STM/ M Spiel die e
FC. Roermond (Sa.) 2:1. BV. Laar — Meidericher SA! Ehgligen Deutf
(Sa.) 4:5. G. Sp.V. Mörs — BV. Beeck (Sa.) 8:1. Duisburg ?” M der aufſtreben)
(rierte Spiel der
—Rheydter SV. 3:0. VfrB. Nuhrort — Meidericher SV. 3:2) Aſſem kaunte mit
Union Hamborn — BV. Beeck 11:3. Ruhrbezirk: Meiſter
ſchaftsſpiel Groß=Eſſen: Schwarz=Weiß Eſſen — BP Deutſchen M
Stoppenberg 5:3. Geſellſchaftsſpiele: VfB. Alemanni=
Dortmund — Meiderich 06 2:4. FC. Witten 92 — Duisburge
SV. (Sa.) 0:3. Gelſenkirchen 07 — SC. Sterkrade 3:2. BA
Wattenſcheid — Union Gelſenkirchen 3:2. Weſtfalenbezirk:
Mel=
ſterſchaftsſpiele Gruppe A1: Viktoria Recklinghauſein
Teutonia Lippſtadt 4:3. Union Herford — Sp. Vg. Herten 4,6
Weſtfalia Scherlebeck — Weſtfalia Ahlen 2:1. Gruppe B
Osnabrück 06 — SV. Greven 09 0:2. SC. Münſter 08 — Sparich)
Nordhorn 5:1. Boruſſia Rheine — VfL. Osnabrück 3:2. Ge
ſellſchaftsſpiel: Arminia Bielefeld — SS. Elberfeld 2:.0
Südweſtfalenbezirk: Stortfr. Siegen — Sportfr. 07 Eſſen 2:1.
(Die Ergebniſſe des Rheinbezirks waren infolge Gewitters”
nicht zu erhalten.)
Norddeutſchland.
Bezirk Hamburg: Hamburger Stadtelf — 1. FC. Nürnhe
(Sa.) 0:3.: Hamburger SV. — Red Star Paris 8:1. Roc
burgsort — Union 0:2. Sperber Hamburg — Viktoria Ham0
2:11. Holſatia — Altona 93 1:7. St. Pauli Hamburg —
Wandsbeck 6:3. Ottenſen — St. Pauli Sport 5:4. Bezirl6‟”
Holſtein Kiel — 1. FC. Nürnberg 3:2. Bezirk Hannover=Bi0
ſchweig: Hannover 96 — Leu Braunſchweig 8:2. VfB. Bie
ſchweig — Boruſſia 1911 4:0. VfL. Helmſtadt — 07 Linden 12
Lübeck=Mecklenburg: VfR. Lübeck — Phönir Lübeck 2:3. Geiſ
nia Wismar — VfL. Schwerin 0:5. Oldesloer SV. Roſto4.”
2:2. Parchimer SC. — Polizei=SV. Lübeck 5:2.
Mitteldeutſchland.
Meiſterſchaftsſpiele.
Oſtſachſen: Dresdenſia Dresden — Sportgeſ. 93 Dresden 1/4*
Ring Dresden — SV. 06 Dresden 2:2. Guts Muts Dresden
VfR. Dresden 16:1. Meißen 08 — Brandenburg Dresden 2i*
Weftſachſen: SC. Planitz — VfL. Zwickau 3:1. Lichtenſtein
Zwickau 02 1:4. VfL. Schneeberg — VfB. Glauchau Lie
Zwickauer SC. — TuB. Werdau 3:0. Nordthüringen: Sh.Zbe
Erfurt — SV. Arnſtadt 1:0. VfB. Erfurt — Schwarz=WEin
Erfurt 1:1. Arnſtadt 07 — Germania Ilmenau 5:0. SC. Siad”
ilm — Poſt=SV. Erfurt 3:1.
Geſellſchaftsſpiele.
Riſaer SV. — Cechoflowan Prag (Sa.) 4:3. Chemnitzer De
Cechoflowan Prag 4:0. SC. Erfurt — Wacker Halle Nie
Sp. Vg. Dresden — Kottbus 98 (Sa.) 3:2. Preußen Magdehlt,*
Crick.=Viktoria Magdeburg 1:1. Sp.u. Sp. Vg. Magbeburg
Fortuna 1:4.
Südoſtdeutſchland.
Pokalſpiele in Oberſchleſien.
Ratibor — Beuthen 2:1. Oppel — Gleiwitz 4:3.
Verbandsſpiele in Breslau.
Breslau 08 — SV. 05 Breslau 3:2. Vorwärts Breslau
FV. 06 Breslau 2:2. VfR. — Alemannia 1:0. VfB. — Beilne
5:1. Schleſien=Rapid — Union=Wacker Breslau 7:1. Sp."
freunde Breslau — Minerva 5:1.
1. Nund= um den Mitteleuropäiſchen Pokal.
Ju Prag: Sxarta Pra: — Admnira Wien 5:1 (3:1).
Jelgrad: Bcöra:
Hungaria Budapeſt 2:4 (0:2)
Wien: Rapid 2
1a ato 2:1 (1:1).
Budaxrft: 11TC
ay verlegt.
M Rntlich der Sc
EAMik, daß dm
Nummer 225
Tennis.
Hockey=Klub Wiesbaden — Tennis= und
Eisklub Darmſiadt 2:7.
ndſpiel um die Bezirksmeiſterſchaft.
Sie hats geſchafft, die junge Darmſtädter Medenmannſchaft,
ſopl die weitaus jüngſte Deutſchlands überhaupt, mit nicht
ſen iger als 7:2 Punkten, 14:4 Sätzen, 98:67 Spielen mußte der
bEey=Klub Wiesbaden, wie wir bereits kurz mitteilten, im
mwſpiel um die Bezirksmeiſterſchaft die Ueberlegenheit des
ſer nis= und Eisklubs anerkennen. Zum erſten Male iſt dieſer
weit gekommen, muß allerdings, um den Titel „Bezirksmeiſter”
ihsen zu dürfen, noch ein Ausſcheidungsſpiel gegen den
vor=
ſy igen Endſieger Tennis=Klub Kaſſel=Wilhelmshöhe austragen.
er Kampf wird wohl im September ſtattfinden; auch hierbei
Darmſtadt Favorit. Jedenfalls hat der Klub durch ſeinen
ſissbadener Erfolg bewieſen, daß trotz Fehlens des
überragen=
in. Schüler in Darmſtadt gutes, modernes Tennis geſpielt wird
nd, der anläßlich des Wettſpiels in Gießen von der dortigen
ſſe gebrauchte Ausdruck, daß die Spielſtärke des hieſigen
ubs in ganz Süddeutſchland bekannt und gefürchtet ſei, zu
illem Recht beſteht. Haben doch erſt vor einigen Wochen Krafft
19. Deutler anläßlich der Akademiſchen Olympia in Königsberg
Jönnen bewieſen, erſterer im Einzelſpiel einen 3. Preis
er=
ert, beide dagegen im Endſpiel um die Meiſterſchaft im
Herren=
ſoel erſt nach langem und hartem Fünfſatzkampf verloren.
ſürklicherweiſe beſitzt der Tennis= und Eisklub auch einen
glän=
aden Nachwuchs (Frl. Fiſcher, Kleinlogel und Claß), ſo daß
MNachlaſſen der Spielſtärke nicht zu befürchten iſt.
DDa Daub zu dem Wiesbadener Kampf unabkömmlich war,
icte nach reiflichem Ueberlegen der Mannſchaftsführer auf:
ter, Krafft, Deutler, Kleinlogel, Claß, Steffan: Erſatz
Sames=
uſer. Beeck beſtritt gegen den bekannten Altmeiſter Floda
(en von vornherein ziemlich ausſichtsloſen Kampf, obwohl er
meiſten der bekannten, raffiniert geſchnittenen und geſtoppten
4le erlaufen konnte. Krafft mußte alle Regiſter ſeines Kön=
. ziehen, um nach leicht gewonnenem erſten Satz den
zeit=
üiſe ganz fabelhaft Netz ſpielenden Reinhart durch gut geſetzte
dls” niederringen zu können. Deutler hatte einen ganz großen
1g. ſpielte in jeder Beziehung fehlerlos und gewann mit dem
trdergebnis 6:0, 6:0. Kleinlogel und Claß beſaßen anfänglich
ſogge Aufgeregtſeins nicht ganz die gewohnte Sicherheit,
ſchlu=
nmber ihre Gegner nach hartem Kampf. Steffan hatte eben=
E einen ſchweren Stand, war aber tödlich ſicher, erlief wieder
A aubliche Bälle und blieb nach mehrfachen Unterbrechungen
fn ge Regens in zwei Sätzen ſiegreich. Somit hatte Darmſtadt
or am Ende der Einzelſpiele die zum Siege ausreichenden
Funkte errungen und konnte in aller Ruhe an die Doppelſpiele
rmgehen. Hier gabs nun die Ueberraſchung des Tages:
to=ft=Deutler ſchlagen Floda=Reinhart in zwei glatten Sätzen,
nwhl die Wiesbadener Kombination beidesmal in Führung
g. Es war ein hartes, ſchnelles Doppel, zu ſchnell für den
ſon älteren Floda, der außerdem zum Schluß von Reinhart nur
ſc mangelhaft unterſtützt wurde, während die beiden
Ein=
in iſchen das Tempo glänzend durchhielten. Beeck=
Sames=
ucher ſpielten ziemlich unglücklich, hatten wohl auch, da ja
8.Wettſpiel ſchon entſchieden war, nicht mehr die nötige
Kon=
uration und ließen Wiesbaden den zweiten Punkt. Ein taktiſch
u’s Doppel lieferten Kleinlogel=Claß, die ohne ſich viel
auszu=
hm das Endergebnis 7:2 herſtellten.
Frl. Auſſem deutſche Tennismeiſterin.
Der 5. Tag der Deutſchen Tennismeiſterſchaften in Hamburg
Ft eigentlich der Schlußtag ſein. Das ſchlechte Wetter ſorgte
ſos dafür, daß am Sonntag erſt eine einzige Entſcheidung fiel.
In rechnet damit, am Montag das Damendoppel, am Dienstag
* Bemiſchte Doppel und Herrendoppel, und am Mittwoch das
gu neinzel zu Ende zu bringen. Der Sonntag brachte als
wich=
ſſtes Spiel die Schlußrunde im Dameneinzel zwiſchen der
ſtesmialigen Deutſchen Meiſterin Frau Friedleben=Frankfurt
wper aufſtrebenden jungen Frl. Auſſem=Köln. Das moderne
Mtierte Spiel der jungen Kölnerin gab den Ausſchlag. Frl.
Aſenn konnte mit einem 6:3: 6:3 Sieg zum erſtenmal den Titel
: Deutſchen Meiſterin an ſich reißen.
Schwimmen.
handsoffenes Schwimmfeſt des 1. Wormſer Schwimmklubs.
Wer 1. Wormſer Schwimmklub hielt geſtern ſein 3.
verbands=
enes Schwimmfeſt ab, das auch dieſes Jahr wieder durch ein
wrragend gutes Meldeergebnis glänzte. 29 Vereine hatten
iammen 140 Meldungen abgegeben. Von den Darmſtädter
Fel nen hatte nur Rot=Weiß der Einladung Folge geleiſtet,
orvenn auch mit Pech verfolgt, doch noch verhältnismäßig gut
gebchnitten. Petry ſiegte im Juniorſeite in ſeinem Lauf un=
9e ochten, der zweite Lauf zeigte jedoch infolge ſchärferer Kon=
Emz beſſere Leiſtungen. Frl. Schellhaas lieferte zuſammen
TÜFrl. Scharrenberg (Poſeidon Worms) ein ſcharfes Kopf=
an=
wiRennen, das letztere durch ſchnelleren Handſchlag für ſich
Nried. In der Jugendfreiſtilſtaffel konnte Rot=Weiß ſeinen
Eiſahritt in dieſerDiſziplin beweiſen. Die Darmſtädter führten
RI. alte Rivalen, wie Offenbach 96, mit großem Vorſprung;
bei mußte Hanſt infolge Uebelwerden kurz vor dem Ziel auf=
Een, und konnte nur mit Mühe das Rennen fertigſchwimmen.
3 um Schluß fand ein Waſſerballſpiel zwiſchen der Rot=
Weiß=
gerid und derjenigen des Ludwigshafener Schwimmvereins
E ſdem Gaumeiſter des Bezirks Pfalz. Die Darmſtädter
konn=
ixemlich überlegen gewinnen, was am beſten dadurch zum
ruck kam, als ſie eine große Spielzeit nur mit fünf Mann
ſchrührten.
achfolgend die am meiſten intereſſierenden Ergebniſſe:
heudfreiſtil 100 Meter: 1. Engelhardt (Offenbach 96) 1:10,6.
Langohr (Ludwigsh.) 1:13. 3. Martin (Mainz 01) 1:13,4.
Nitirſeite 100 Meter: 1. Neef (Karlsruhe) 1:22. 2. Heini Petry
ot=Weiß) 1:23,8. 3. Lichte (Mannheim) 1:24,8.
Bemior=Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Rindersbacher (
Karls=
che) 1:08. 2. Vogt (Nikar Heidelberg) 1:09. 3. Watrin
Mainz) 1:12,4.
Neurdbruſt 100 Meter: 1. Herrmann (Heilbronn) 1:26. 2. Mar=
(Mainz) 1:29,8. 3. Kiſſel (Mannheim) 1:30,2. 4.
Lang=
hrr (Ludwigshafen) 1:30,8.
emior=Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. S. V. Karlsruhe 3:59.
U. F. S. C. 4:12.
Neinjugendbruſt 100 Meter: 1. Scharrenberg (Poſeid. Worms)
B5. 2. Schellhaas (Rot=Weiß) 1:45. 3. Frickel (Rot=
Beiß) 1:47.
„emior=Rücken: 1. Neef (Karlsruhe) 3:05,2. 2. Lichte (
Mann=
ſeinm) 3:20,7.
Riarbruſt 100 Meter: 1. Rindersbacher (Karlsruhe) 1:26,8.
Eſkank (E.F.S.C.) 1:28,7. 3. Henn (Kaiſerslautern) 1:30,3.
au (S.V. Höchſt) 1:30,9.
Men dfreiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Offenb. 96 3:57. 2. S. C.
Sgesbaden 4:01,5. 3. Rot=Weiß 4:02,6.
eimior=Freiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Nikar Heidelberg
Z2,1. 2. E.F.S. C. 3:32,2.
ei dwaſſerball: S. V. Ludwigshafen (Jugendmeiſter d. Pfalz)
NDr=Weiß 1:3. Rot=Weiß mit der Mannſchaft Rettig
SDk), Frommann und Stuckert (Vert.), Merz (Verbindung),
bunbel, Hanſt Erich und Hanſt Fritz (Sturm).
Montag, den 15 Auguſt 1427
Heſſiſche Motorradmeiſterſchaften
auf der Spelbayn.
Zündorf=Köln führt mit 141,5 Stdkm. Bahnrekord.
Die Landesgruppe Heſſen und Heſſen=Naſſau des D.M.V. brachte
am Sonntag auf der Opelbahn in Rüſſelsheim ihre Meiſterſchaftsläufe
zur Entſcheidung, die ſämtlich ſehr intereſſant verliefen, da man immer
einige Kategorien zuſammenlegte und ſo ſehr ſtarke Felder erhielt. Sehr
trug auch zur Belebung der Rennen bei, daß man erſtklaſſige
auswär=
tige Fahrer noch zugelaſſen hatte, von denen Zündorf=Köln der Beſte
war. In der unbeſchränkten Klaſſe konnte er mit 140 Kilometer
Stun=
dendurchſchnitt den ſeit Jahren auf 134 Klm. ſtehenden Rekord der
Opel=
bahn drücken, und in einem erneuten Rekordverſuch, den er allein
unter=
nahm, verbeſſerte er dieſen noch auf 141,5 Klm. In der 500 ccm=Klaſſe
mußte er ſich allerdings von dem Frankfurter Klein ſchlagen laſſen, der
es verſtand, den taktiſchen Feinheiten des Kölners durch bravouröſes
Fahren zu entgegnen. Klein wurde ſomit Landesmeiſter des D.M.V.
mit zwei Zehntel Sekunden beſſerem Durchſchnitt als Munk=Offenbach
und ferner Meiſter des Frankfurter M. C. für 1927. Die Rennen waren
vorzüiglich organiſiert und verliefen ohne Unfall. Etwa 3000 Zuſchauer
warem anweſend.
Ergebniſſe:
bis 250 ccm: 1. Zündorf=Köln (DKW.) 8:52,2 Min., 2. Bittorf=
Offen=
bach (Ermag) 9:56, 3. Bartels=Wiesbaden,
bis 350 ccm: 1. Kampf=Frankfurt (AJS.) 8:50 Min., 2. Eckel=Mainz
(AJS.) 9::11,02 Min., 3. Keller=Fulda (Blackburn), 3. Benoit=
Worms (WBH.).
bis 500 ccm: 1. Klein=Frankfurt (DKW.) 7:53 Min., 2. Zündorf=Köln
(DKW.) 7:33,2 Min., 3. Karrer=Frankfurt (BMW.), 7:34,1
Min., 4. Kratz=Oberohmen (Ardie=Sport) 7:35 Min., 5. Wind=
Worms (AJS.).
bis 1000 ccm: 1. Zündorf=Köln (Allright) 7:13,3 Min. (Bahnrekord),
enkelmann=eanne
2. Klein=Frankfurt (DKW.) 7:53 Min.
(DKW.) 8:39,2 Min., 4. Becker=Frankfurt (Matchleß) 9:25 Min.,
5. Bittorf=Offenbach (Sug).
Seitenwagen bis 600 ccm: 1. Munk=Offenbach (BMW.) 9:30,2 Minuten,
2. Wind=Worms (AJS.) 9:37 Min., 3. Herwehe=Worms (
Vik=
toria) 11:06 Min.
Seitenwagen bis 1000 ccm: 1. Becker=Frankfurt (Matchleß) 9:32 Min.,
2. Wohlfahrt=Frankfurt (Imperial) 9:38,2 Min.
Radfahren.
X. Etappe des Großen Opelpreiſes von Deutſchland.
Ergebniſſe:
Klaffe 4: Tſchudi, Z.R. III Opel Rüſſelsheim, 9:20 Stunden; 2. R.
Wolke=Chemnitz 9:22 Std 3. Geher=Rüſſelsheim, 4. Mendelartz=
Köln, beide dichtauf; 5. Röſch=Chemnitz 9:23 Std., 6. Ebeling=
Rüiſ=
ſelsheim 9:24 Std., 7. Feder=Berlin 9:25 Std. 8. Dube=Erfurt 9:27
Std., 9. Reim=Chemnitz (zahlreiche Reifenſchäden) dichtauf, 10. P.
Kohl=Rüſſelsheim 9:30 Std. 16 Fahrer kamen durchs Ziel.
Klaſſe B: 1. Müller=Köln 9:49 Std 2. Meyer=Chemnitz, 3. John=
Chem=
nitz, 4. Hahn=Leipzig — alle dichtauf, 5. Knie=Bochum 9:58 Std.
Deutſche Siege
beim Klauſenpaß=Rennen.
Roſenberger auf Mercedes=Benz unterbietet
den Klauſenrekord.
Die Ergebniſſe des Samstags:
Tvurenwagen:
Bis 500 Kubikzentimeter: 1. Butenuth=Hannover auf Hanomag
33:09 Min.
Bis 1100 Kubikzentimeter: 1. Dr. Kerwer=Bonn auf Opel 26:55,8
Minuten. — Alle anderen Fahrer gaben auf.
Bis 1500 Kubikzentimeter: 1. Lamarche=Antwerpen auf FN.
20:15,8 Min.; 2. Keßler=Zürich auf Alfa Romeo 20:18,4 Min.;
3. Junkers=St. Gallen auf Bugatti.
Bis 2000 Kubikzentimeter: 1. Binelli=Zürich auf Itala 24:58,2
Minuten; 2. Botta=Genf auf Diatto 27:17,8 Min.
Bis 3000 Kubikzentimeter: 1. Nigg=Genf auf Anſaldo 21:03,4
Min.; 2. Walſer=Heriſau auf Lancia 23:39,8 Min.
Bis 5000 Kubikzentimeter: 1. Gaton=Chaux de fonds auf
Mar=
tini 20:35,2 Min.; 2. Büttihofer=Chaux de fonds auf Martini
21:39 Min.
Bis 8000 Kubikzentimeter: 1. Carraciola=Berlin auf Mercedes=
Benz 17:43,8 Min. — 72,750 Stunden=Km. (Rekord); 2. Frau
Merck=Darmſtadt auf Mercedes=Benz 20:00,6 Min.; 3.
Hürli=
mann=Zürich auf Mercedes=Benz; 4. Herr Merck=Darmſtadt
auf Mercedes=Benz.
Sportwagen:
Bis 500 Kubikzentimeter: 1. Höpfner=Hannover auf Hanomag
33:12,4 Min.
Bis 1100 Kubikzentimeter: 1. Liebmann=Paris auf Salmſon
21:01,2 Min.; 2. Kirchhofer=Bühl auf Salmſon.
Bis. 1500 Kubikzentimeter: 1. A. Schneider=Zürich auf Bugatti
20:04,8 Min.; 2. Suchard=Tourbevoie auf Derby 21:33,6 Min.
Bis 2000 Kubikzentimeter: 1. Dr. Karrer=Zürich auf Bugatti
19:15,2 Min.; 2. Thoms=Zürich auf Bugatti 20:26,4 Min.;
3. Gomöry=Frankfurt am Main auf Itala 21:46,6 Min.
Bis 3000 Kubikzentimeter: 1. Eſcher=Zürich auf Bugatti 19:05,3
Min.; 2. Stuck=Sterz auf Auſtro=Daimler 20:18,2 Minuten;
3. Graf Schlick=Kitzbühel auf Auſtro=Daimler.
Bis 5000 Kubikzentimeter: 1. Delmar=Budapeſt auf Steyr 18:15
Minuten — 70,680 Stunden=Km. (Rekord); 2. Gräfin
Ein=
ſiedel auf Steyr 19:28,4 Min.
Rennwagen:
Bis 1190 Kubikzentimeter: 1. Frau Lüning=Hamburg auf Fia=
29:36 Minuten.
Bis 2000 Kubikzentimeter: 1. Werner=Endersbach auf Mercedes=
Benz 17:46,4 Minuten.
Bis 3000 Kubikzentimeter: 1. Merz=Zürich auf Bugatti 17:22,4
Minuten.
Bis 5000 Kubikzentimeter: 1. Roſenberger=Pforzheim auf
Mer=
cedes/Benz 17:17 Min. — 77,630 Km. (Neuer Klauſenrekord).
Bis 8000 Kubikzentimeter: 1. Merz=Endersbach auf Mercedes=
Benz 17:32,4 Minuten.
Motorräder mit Seitenwagen:
Bis 350 Kubikzentimeter: 1. A. Sterkle=Baſel auf AJS. 31:38,6
Minuten.
Bis 609 Kubikzentimeter: Hörler=St. Gallen auf Scott 21:16,6
Minuten (Rekord).
Bis 1000 Kubikzentimeter: 1. Scharrenbroich=Bonn auf Imperia
23:13,8 Min.; 2. Theobald=Stuttgart auf Viktoria 29:05,8
Minuten.
Zweiter Tag. — Wieder Klaſſenſiege von Mercedes=Benz.
Chiron=Frankreich
Infall von Roſenberger=Pforzheim.
ſchnellſter Fahrer.
Motorräder:
Bis 125 Kubikzentimeter: 1. Brehm=Brugg (Moſer) 25:21,6 Min.
Bis 175 Kubikzentimeter: 1. Bourquin=Zürich (Allegro) 21:32,6
Minuten; 2. Grandjean=Zürich (Allegro) 21:35 Minuten;
3. Geiß=Pforzheim (DKW.) 22:15,8 Min.; 4. Müller=Zſchopan
(DKW.) 22:37,2 Min.
Bis 250 Kubikzentimeter: 1. Divorne=Lauſanne (Condor) 20:28
Minuten; 2. Glückler=Neckarſulm (NSU.) 21:09,8 Minuten;
3. Scherrer=Neckarſulm (NSU.) 21:56,6 Min.
Seite 7
Bis 350 Kubikzentimeter: 1. Franconi=Genf (Motoſaccoche)
18:23,4 Min. (beſte Zeit der Motorräder); 2. Martinelli=Genf
(Motoſaccoche) 19:14,2 Min.; 3. Kicken=Brüſſel (Gellet) 19:14,4
Minuten.
Bis 500 Kubikzentimeter: 1. Freh=Zürich (HRD.) 19:01,4 Min.;
2. Stegmann=Neuölsnitz (DKW.) 20:15,2 Min.
Bis 759 Kubikzentimeter: 1. Hörrler=St. Gallen (Scott) 19:32,2
Minuten; 2. Schmid=Zürich (Saroléa) 20:21 Min.; 3. Alfter=
Lauſanne (Scott) 20:43,4 Min.
Sportwagen.
Bis 500 Kubikzentimeter: 1. Höpfner=Hannover (Hanomag)
36.41 Min.
Bis 1100 Kubikzentimeter: 1. Bogat=Tourdevoie (Derby) 20.30,2
Min. 2. Liebmann=Paris (Salmſon) 21.11,2 Min.
Bis 1500 Kubikzentimeter: 1. Lemarche=Antwerpen (F. N.) 20.26
Min. 2. Andreae=Frankfurt (Bugatti) 21.49 Min. 3.
Scheib=
ler=Laupa (Fiat) 23.09,2 Min.
Bis 2000 Kubikzentimeter: 1. Probſt=Bern (Bugatti) 18.51,6 Min.
2. Friedrich=Bullach (Bugatti) 21.27 Min. 3. Capecchi=
Kilch=
berg (Bugatti) 21.40,8 Min. 4. Gömöri=Frankfurt (Itala)
21.49,6 Min.
Bis 3000 Kubikzentimeter: 1. Eſcher=Zürich (Bugatti) 19.4,6
Min. 2. Nigg=Genf (Anſaldo) 21.18 Min.
Bis 5000 Kubikzentimeter: 1. Delmar=Budapeſt (Steyr) 18.26,6
Min. 2. Boillet=Paris (Peugeot) 19.25,8 Min. 3. Gräſin
Ein=
ſiedel=München (Steyr) 19.33,6 Min. 4. Riegel=Paris (
Peu=
geot) 20.27,4 Min.
Bis 8000 Kubikzentimeter: 1. Carraciola=Berlin (Mercedes=Benz)
17.35,4 Min. (beſte Zeit der Sportwagen). 2. Hürlimann=
Zürich (Mercedes=Benz) 19.17,4 Min. 3. Frau Merck=
Darm=
ſtadt (Mercedes=Benz) 19.32 Min. 4. Cettritz=Berlin (
Mer=
cedes=Benz) 20,53 Min.
Rennwagen:
Bis 500 Kubikzentimeter: 1. Buthenuth=Honover (Hanomag),
26:27,4 Min.
Bis 1100 Kubikzentimeter: 1. Remuz=Lauſanne (Sara) 26:20,6
Min.; 2. Frau Lüning=Hamburg (Fiat) 29:05,4.
Bis 1500 Kubikzentimeter: 1. A. Schneider=Zürich (Bugatti) 20:03
Minuten.
Bis 2000 Kubikzentimeter: 1. Campari=Mailand (Alfa Romeo)
17:42 Min.; 2. Verner=Endersbach (Mercedes=Benz) 18:14
Min.; 3. Weber=Zürich (Bugatti) 19:26,8 Min.
Bis 3000 Kubikzentimeter: 1. Chiron=Nizza (Bugatti) 17:28 Min.
(beſte Zeit des Tages); 2. Merz=Zürich (Bugatti) 17:41,4 Min.
Bis 5000 Kubikzentimeter: 1. Heuſſer=Kleinſchwalkalden (Steyr)
17:59 Minunten.
Bis 8000 Kubikzentimeter: 1. Merz=Eßlingen (Mercedes=Benz)
17:31,5 Minuten.
Pferdeſport.
Großer Preis von Hannover.
Das viertägige Hannoverſche Rennmeeting fand am Sonntag ſeinen
Abſchluß. Da das Programm ſo bedeutende Rennen wie das Große
Armee=Jagdrennem und den Großen Preis von Hannover aufwies,
war an einem äußeren Erfolge natürlich nicht zu zweifeln, und ſo wies
die Veranſtaltung denn auch einen Maſſenbeſuch auf. Unter den
An=
weſenden bemerkte man u. a. auch den Chef der Heeresleitung, General
der Infanterie von Heche. Das über 4000 Meter führende Armee=
Jagd=
rennen endete mit einem leichten Sieg von Kritiſcher Tag, der von
ſei=
nem Beſitzer, Major Frhr. von Loßbeck, geritten wurde. Der gleiche
Reiter war im Jahre 1913 auch beim Großen Armee=Jagdrennen im
Grunewald erfolgreich. Zum Großen Preis von Hannover wurden
neun Pferde geſattelt. Mitra lag vorn vor Lebenskünſtler und Vardar.
während Roland, Serapis und Intrigant den Schluß bildeten.
Gegen=
über lagen Mitra und Lebenskünſtler klar vor Eiſenkanzler Vardac,
Limanova und Roland. Faſt in der gleichen Reihenfolge paſſierte das
Feld den Bogen und kam in die Gerade. Hier war Lebenskünſtler bald
geſchlagen, während Vardar an Mitra heranging. Dahinter lagen faſt
in einer Linie Roland, Eiſenkanzler und der außen aufgebrachte
Sera=
pis. Eiſenkanzler ließ nach und Vardar gewann vor Mitra einen kleinen
Vorſprung, der zum knappen Sieg reichte. Serapis, der vielleicht etwas
zu ſpät vorgeworfen wurde, lief noch dicht zu den beiden Führenden auf.
Vor dem vierten Rennen war ein wolkenbruchartiger Regen
nicderge=
gangen, der das Geläuf aufweichte. Der tiefe Boden ſagte Roland und
Eiſenkanzler nicht zu, und auch Mitra, der mit einem Atemfehler
be=
haftet iſt, lief ſo nicht unter günſtigen Vorausſetzungen.
I. Harzburg=Rennen; Ehrenpreis und 2600 Mk., 1100 Meter: 1. M.
Nuſſenows Intimus (E. Grabſch), 2. Markolf, 3. Schäferburg. Ferner
liefen: Bonbonniere, Vigor, Offenſive. Tot. 22, Pl. 15, 16:10. Kopf—
2 Lg.
II. Adreſſe=Rennen; Verkaufsrennen, 2600 Mk., 1400 Meter: 1. W.
Palmers Memnon (Haynes), 2. Orma, 3. Stammherr. Ferner:
Tran=
ſuſe, Liſſa, Mazeppa, Sans Atout, Meiſe.
III. Preis von Waldfried; Ehrenpreis und 2600 Mk., 1800 Meter:
1. L. u. W. Sklareks Sigelgayela (Grabſch), 2. Süidkap, 3. Obotrit.
Ferner lief Vedetto. Tot. 31, Pl. 12, 12:10. 34—2 Lg.
IV. Großes Armee=Jagdrennen; Offiziersreiten. Ehrenpreis und
5600 Mr., 4000 Meter: 1. Major Frhr. von Lotzbecks Kritiſcher Tag
(Beſitzer), 2. Sans Pareil, 3. Propulſor. Ferner: Pommer, Samos.
Tot. 30, Pl. 16, 54:10. 3—5 Lg.
V. Großer Preis von Hannover, Ehrenpreis und 13000 Mk., 2400
Meter: 1. Stall Halmas Vardar (A. Sajdik), 2. Mitra, 3. Seraphis.
Ferner: Roland, Lebenskünſtler, Eiſenkanzler, Walada, Intrigant,
Lima=
nova. Tot. 174, Pl. 34, 18, 14:10. 2—1½ Lg.
VI. Damenpreis; Herrenreiten; Ehrenpreis und 2600 Mark, 2200
Meter: 1. Hptm. J. Bührers Viradat (Hr. von Borcke), 2. Silberfaſan,
3. Viſhnu. Ferner: Jſonzo, Staffelſtab, Lobvedner, Pirok, Theokrit,
Manitou. Tot. 247, Pl. 49, 20, B:10. 1½—1 Lg.
VII. Toreror=Ausgleich. Ehrenpreis und 4000 Mark, 1400 Meter:
Schneeberg, 3. Carl=Heinz.
R. Haniels Chanterella (Ch. Ko=b
1. 16:10. 3½—½ L.
Ferner: Hurone,
Orl=
nnen; Herr=nreiten, Ehren=
VHII.
71
preis und 2600 Mart, 3200 Meter: 1. b. Wedemehers Leander (Oberlt.
v Metzſch), 2. Abendwind, 3. Gerwin. Ferner: Sturmnacht, Cſardas,
Baron, Primadonna, Stattliche. Tot. 47, Pl. 16, 17. 24:10. 3½—3 L.
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I. Gutehoffnungshütte=Preis; für Zweijährige, 3000 Mk., 1000
Me=
r: 1. Geſtüit Laufenbergs Meute (Nagy), 2. Feuerſtein, 3. Toscana.
erner liefen: Gauner, Apache, Adler von Bayern, Chivico, Troſt,
Hed=
von Gaeta, Nonne, Die Deutſche. Tot. 82, Pl. 21, 15, 34:10. 1
1s 2 Lg.
II. Preis vom Sauerland;f 3000 Mark, 1400 Meter: 1. Abtcilung:
H. Brandt gen Halfmanns Loiſach (Printen), 2. Saaxifragag, 3.
Ar=
dia. Ferner: Nymphe 2, Roberta, Mime, Verleumdung, Stammheim.
ot. 104, Pl. 25, 18, 178:10. Kopf—2 Lg. — Zweite Abteilung: 1. E.
tratmanns Clauswalde (Gabor), 2. Ohio, 3. Falke. Ferner liefen:
hüſtenkönig, Myrte, Szegeie, Freimut, Echatana. Tot. 22, Pl. 14, 39,
10. 3—3 Lg.
III. Rotgold=Jagdrennen; 3000 Mk., 3000 Meter: 1. E. Stratmanns
renzſchutz (Rette), 2. Ingelheim, 3. Primus. Ferner: Tſcherkeſſin,
nnhütte, Cea, Amelie Morgengabe, Wetterſtein, Quilon, Moraliſt,
lantic, Iriſh Bridge, Rhododendron. Tot. 28. Pl. 21, 77. 18:10.
1 Lg.
TV. Hypolitausgleich; 6000 Mark, 1600 Meter: 1. O. Blumenfeld
R. Samſons Curacao (Varga), 2. Jungmanne, 3. Linz. Ferner:
23:10. ½—1 Lg.
V. Hermann Küſter=Rennen; 4000 Mark, 2000 Meter: 1. Gebr.
Nöslers Mannesmut (Pretzner), 2. Coriolan, 3. Hoffnung II. Ferner
liefen: Carol, Hexenmeiſter, Turfball. Tot. 15, Pl. 10, 21:10. 34—8 L.
VI. Anfänger=Hürdenrennen; für Dreijährige, 3000 Mk., 2500
Me=
ter: 1. Ramhorſts Jrenäus (H. Edler), 2. Pfalzgraf, 3. Herzkönig.
Ferner: Franziska, Deckenkappe, Georgette, Kabalia, Skat, Beliſaire,
Fidelie, Grafſchaft, Pamela. Tot. B, Pl. 14, 34, 15:10, 34—1 Lg.
VII. Preis vom Münſterland: 3000 Mark, 2800 Meter: 1. Frau S.
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Lebensversicherungsbank
aut Gegenseitigkeit.
Lebensversicherungen aller Art
mit und ohne ärztliche Untersuchung zu zeitgemäßen
Beiträgen und günstigen Bedingungen. — Alle Ueber
schüsse gehören den Versicherungsnehmern, dahel
Versicherung zum Selbstkostenpre‟
Auskuntt und Prospekt erhältlich durch die
Bezirksdirektion Darmstadt
Sebastian Eekler
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Nabatte. (8eis=
Maſſenträger
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Tomaten=Erdbeere
Hervorragende letzte Neuheit, die eine
Ernte bis 60 Zentner pro Morgen gibt.
Von gedrungenem Wuchſe und großer
Widerſtandsfähigkeit gegen
Witterungsein=
flüſſe iſt dieſe Erdbeerſorte abſolut
winter=
hart und pilzfrei. Die rieſigen hochroten
Früchte hängen wie Tomaten an ſtraffen
Stielen, ſind feſtfleiſchig, frühreif, vom
feinſten roma und Geſchmack. — Etwas
ganz Außergewöhnliches für Feinſchmecker.
Kräftige, gut gewurzelte Pflanzen:
10 Stück 3 Mk., 30 Stück 7 Mk., 50 Stück
11 Mk., 100 Stück 20 Mk.
Erprobte großfrüchtige Erdbeer=Sorten
der letzten Jahre:
(12677g0s
39 Stück 2 Mk., 100 Stück 5 Mk.
K. Bogenhardt, Erfurt=Nord
„Was freut Sie denn so beiden lausigen Zeiten?"
„Daß mich, „Lebewohl”F von meinen Hühner”
augen befreit hat!“
Gemeint ist natürlich das berühmte, von vielen Aertl"
emplohlene Hühneraugen-Lebewohl mit druckmildernde.
Filzring für die Zehen und Lebewohl-Ballenscheiben iür die
Bußsohle, Blechdose (8 Pflaster) 75 Pfg., Lebewohl-Rußbs‟
gegen emptindliche Faße und Bußschmeiß, Schachtel (2 B30e
50 Pfg., erhältlich in Apotheken und Drogerien, sicher zu hähe
(r 53 L. Petri Nachf, lah.:
bei: Drogerie G. Hübner.
W. Preußer Roßdörlerstr 7, Dar. Schwinn Inh : W Reiet4
Drogerie, Rheinstr. 8, Drogerie K. Steinhäuser, Nieder-hit"
städterstraße, A. Zachmann, Merkur-Drogerie, Bleichsl."