Darmstädter Tagblatt 1927


13. August 1927

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Nummer 223 Samstag, den 13. Auguſt 1927. 190. Jahrgang

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Rabatt weg. Banklonto: Deutſche Banl und Darme=
ſtädter
und Naiſonalbant.

Das Strafgericht über Trotzki.

Die Niederlage Stalins.
* Moskau, 12. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Lange Monate hindurch hing über Trotzki, Sinowjew, Sapro=
tov
, Smirnow und über anderen hervorragenden Mitgliedern
d er Oppoſition die Drohung eines ſchweren Strafgerichts. Die
Lontrollkommiſſion der Kommuniſtiſchen Partei Sowjetrußlands
hatte auf Verlangen Stalins dem Zentralkomitee den Ausſchluß
der Oppoſitionsführer aus der Partei vorgeſchlagen, eine Maß=
tahme
, die einem offenen Bruch und einer Spaltung der Partei
Ueichgekommen wäre und gleichzeitig den Abruch aller Brücken
zwiſchen der Parteimehrheit und =minderheit bedeutet hätte. Das
entralkomitee war nun endlich zuſammengetreten, 12 Tage hat
es hinter verſchloſſenen Türen beraten, leidenſchaftliche Debatten
laben ſtattgefunden, noch im letzten Augenblick verſuchte man
Trotzki zum Gang nach Canoſſa zu bewegen und ſeine Unter=
werſung
zu erreichen, aber die Bemühungen erwieſen ſich als
tergeblich. Trotzki erklärte, daß ſein perſönlicher Standpunkt in
den Fragen der Parteioppoſition wenig zu bedeuten habe, die
Raſſen der Oppoſition, die hinter ihm ſtänden, würden ſeiner
ewentuellen vollen Unterwerfung nicht folgen und die Einheit
der Partei würde doch nicht lückenlos wieder hergeſtellt ſein.
(s heißt, daß Trotzki zur Bekräftigung ſeiner Erklärung dem
eutralkomitee Dokumente vorlegte, aus denen hervorging, daß
lie Oppoſition nicht an ein Aufgeben ihrer Prinzipien denke, und
taß er, Trotzki, nur einen mäßigen Enfluß ausübe. Trotz der
Iffenen Feindſchaft Stalins und ſeines Anhanges, die auf den
usſchluß Trotzkis aus der Partei beſtanden und vor einem offe=
wen
Bruch nicht zurückſchreckten, begnügte ſich daraufhin das Zen=
z
alkomite, Trotzki ſeine Mißbilligung auszuſprechen und legte
ine Erklärungen als eine Art von Rückzug aus.
In Wirklichkeit aber bedeutet der Beſchluß des Zeutral=
ſarnites
eine Niederlage Stalins, deren Folgen ſich bald be=
Werkbar machen dürften. Die Oppoſition hat Oberwaſſer ge=
veuinen
, ſie iſt ſich ihrer Macht bewußt geworden und wird nun
n erſter Linie die Befreiung aller ihrer Anhänger aus den Ge=
ſirgniſſen
und aus der Verbannung fordern. Da die G. P. u.
u der letzten Zeit hauptſächlich gegen die Oppoſitionäre gewütet
ſa te und Tauſende von Fabrikarbeitern von dem Strafgericht
ſeroffen worden waren, wird die Rückkehr der oppoſitionellen
febhrikarbeiter auf ihre Arbeitsſtellen eine gefährliche Agitation
uslöfen, die den herrſchenden Spitzen im Kreml ſehr gefährlich
derden kann. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Begnadigten
icht als Bekehrte, ſondern als rachſüchtige Feinde zurückkehren
er den. Durch die wirtſchaftliche Kriſis und durch erzwungene
iSeitseinſtellungen nird die Gefahr verdoppelt.
Es iſt wahr, daß die Stallinſche herrſchende Mehrheit noch
her den gewaltigen Apparat der politiſchen Polizei, der G.u.P.,
iD über die Spezialtruppen verfügt, daß ſie alio einem Hand=
itich
der Oppoſition mit Machtmitteln begegnen könnte; das
örie aber nicht nur der eigenen Bankerotterklärung gleich, ſon=
Nrit könnte auch zum Ende der Bolſchewikenherrſchaft in Ruß=
(an1d führen. Es iſt bereits genug Blut in Rußland gefloſſen
ud ein gegenſeitiges Zerfleiſchen käme einem gegenſeitigen
Elchvernichten gleich. Um die Aufmerkſamkeit von den inneren
Sibwierigkeiten abzulenken, wird in Moskau in offiziellen Re=
- und Veröffentlichungen die drohende Kriegsgefahr beſon=
aus
ſchwarz geſchildert; man verſucht das nationaliſtiſche
z
i finden aufzupeitſchen und mit dem Menetekel: Hannibal
n8 portas das Parteidebakel hinzuhalten.
Aber auch dieſe Taktik verfängt nicht. Trotzki und Sinowjew
mſden den Mut zu erklären, daß die Maſſen der jetzigen Kreml=
uierung
nicht folgen würden, da ſie nicht wüßten, warum und
i. wen ſie Krieg führen ſollten. Wenn in dieſer Behauptung
10 vielleicht eine Uebertreibung liegt, ſo iſt ſie doch beachtens=
M ſtees, das ſich auf eine öffeniliche Rüge für die Führer der wie ſie ſich zu der Erfüllung der von Woldemara, in Genf ein=
NDcſition beſchränkt, hat die Lage in Moskau nicht geklärt, ſon=
uD
bemerkbar machen.
Rußland fühlt ſich durch Japan bedroht.
* Riga, 12. Auguſt. (Priv.=Tel.)
(
Aus Moskau wird gemeldet, daß die Sowjetpreſſe ſich über e
Manſionsbeſtreben Japans auch in dem demnächſt in Charbin kommandant weiter, der jede Wahlpropaganda der deutſchen
ue findenden Kongreß der Fürſten der inneren Mongolei. Der
M=greß werde auf Anregung Marſchall Tſchangtſolins einbe= litauiſche zuläßt,
ſen und ſoll u. a. die Frage der Abwehr des Bolſchewismus
Der inneren Mongolei und der Mandſchurei ſowie die mili=
ſſche
Ausbildung der Bevölkerung in der inneren Mongolei
: Gegenſtand haben. In Moskauer politiſchen Kreiſen ſpricht
am offen aus, daß dieſes alles Vorbereitungen ſeien, die Japan veranlaßt gefühlt, wieder einmal in dem dortigen Polenblatt

Die Mächte in China.
Japans Vorſioß in Nanking.
* London, 12. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die Ereigniſſe der europäiſchen Politik haben neuerdings
das öffentlich= Intereſſe für die Vorgänge in China ſtark abge=
lenkt
. Die trobiſche Hitze, die gegenwärtig in China herrſcht,
mag dazu beigetragen haben, daß die Rührigkeit der ſich gegen=
ſeitig
bekämpfenden Marſchälle ewas nachgelaſſen hat. Um ſo
aufmerkſamer wird die Entwicklung aber von den Mächten hinter
den Kuliſſen verfolgt. Ab und zu wetterleuchtet es auch einmal,
wenn ſich die Regierung in Peking oder in Nanking zu einem
neuen Entſchluß aufrafft, neue Ausſchreitungen gegen England
begangen werden oder Japan in aller Stille einen neuen Vor=
ſtoß
unternimmt, um ſeinen Einfluß in China gegen alle wider=
ſtrebenden
Kräſte zu ſichern. Die chineſiſche Revolution voll=
zieht
ſich eben nur langſam, in einzelnen Etappen, die Jahre
umfaſſen. Dies hindert jedoch nicht, daß ſie nach wie vor auf
dem Marſch iſt, auch wenn ihre Exponenten ſich auf Grund der
gegebenen Lage zu Entgegenkommen gegenüber dem auslän=
diſchen
Einfluß entſchließen müſſen.
Die Situation, die ſich in den letzten Monaten zwiſchen den
beiden großen Gegenpolen, EnglandJapanAmerika einerſeits
und Rußland andererſeits, immer mehr zugeſpitzt hatte, hat durch
die offenſichtliche Niederlage des ſowjetruſſiſchen Kommunismus
in China eine merkliche Eutſpannung erſahren. Wenn Moskau
vom Kampffeld in China auch noch nicht ganz verſchwunden iſt,
ja, wenn ſich neuerdings ſogar Anzeichen für eine wieder etwas
rührigere Propaganda bemerkbar machen, ſo haben England
Japan, d. h. die Konzeſſionsmächte in China und mit ihnen
der Vertreter ihrer Intereſſen, der Beherrſcher des Nordens
Tſchangtſolin, doch wieder das Heft in den Händen. Die große
Offenſive des Führers des chineſiſchen Nationalismus, Tſchiang=
kaiſchek
, gegen den Norden, ſcheint endgültig zum Stillſtand ge=
kommen
zu ſein, ja ſogar zu einem Rückſchlag geführt zu haben.
Tſchiangkgiſchek hat im Verlauf der letzten zwei bis drei Wochen
eine Anzahl vor Niederlagen erlitten, und bereits heute befindet
ſich ſein Hauptfeind, Tſchangtſolin, auf einer Gesenoffenſive
gegen Nanking. Es ſteht dahin, ob Tſchiangkaiſchek wirklich an
ſeiner Macht ſoviel eingebüßt hat, wie es die engliſchen Blätter
wahr haben wollen. Hier muß vielmehr damit gerechnet werden,
daß die Londdner Zeitungen im Intereſſe ihres Schützlings
Tſchangtſolin etwas zu roſig malen. Immerhin ſcheint Tſchiang=
kaiſchek
in eine gewiſſe Bedrängnis geraten zu ſein. Vor allem
äußert dieſe ſich auf finanziellem Gebiet. Seine Kaſſen ſind leer,
und dies hat ihn veranlaßt, rigoros die Zölle zu erhöhen. Da=
von
iſt aber in erſter Linie der japaniſche Handel betroffen wor=
den
, der in China ohnehin gegen die angelſächſiſche Konkurrenz
ſchwer zu kämpfen hat. Die japaniſchen Baumwollfabriken in
Schanghai ſetzten Tfchiangkaiſchek davon in Kenntnis, daß ſie zu
umfangreichen Arbeiterentlaſſungen im Falle einer Aufrechterhal=
tungen
der Maßnahmen Tſchiangkaiſcheks ſchreiten müßten. Die
Negierung in Tokio aber hat an die Nankinger Negierung, wie
es hieß, ein Ultimatum gerichtet, in dem neue Forderungen ge=
ſtellt
und gegen dieſe Maßnahmen proteſtiert wurde. Dieſes an=
gebliche
Ultimatum bildet nun den Gegenſtand von Verhand=
lungen
zwiſchen Nanking und Tokio. Es kann zweifelhaft er=
ſcheinen
, ob der japaniſche Schritt tatſächlich in eine ultimative Aber die Konferenz ſchreitet voran. Etwa die Hälfte iſt vor=
Form gekleidet worden iſt, ohne Zweifel aber hat Japan ener= über. Läßt ſich überſehen, was das Ergebnis ſein wird? Läßt
giſch zugunſten ſeiner Intereſſen im China interveniert. Es iſt ſich irgendwie urteilen?. Zum Endurteil iſt es viel zu früh. Aber
bezeichnend, daß ſowohl England als auch Amerika ſich gegen= vielleicht zeichnen ſich einige Linien abs
über dieſer japaniſchen Intervention völlig untätig verhalten
haben. Es ſcheint, daß in China ſich Anzeichen einer engeren heilige Ernſt feſtgeſtellt und rückhaltlos anerkannt wird, der
engliſch=japaniſchen Zuſammenarbeit bereits jetzt bemerkbar zum mindeſten die leitenden Männer beſeelt. Eindrücklch tam
machen.

* Die ſchweigſame Kownoer Regierung.
Die zahlreichen deutſchen Vorſtellungen in Kowno haben
zat und zeugt von dem tiefen Riß in der Kommuniſtiſchen leider bis jetzt keine Früchte gezeitigt. Weder hat ſich die litauiſche Die chriſtliche Religion werde dadurch oft herabgewürdigt zu
uetei Rußlands. Die Kompromißentſcheidung des Zeutral= Negierung entſchloſſen, uns klar und unzweideutig mitzuteilen,
gegangenen Verpflichtungen ſtellt, noch iſt ſie bisher überhaupt
ſie noch mehr verwickelt. Ernſte Folgen dürften ſich ſehr auf unſere jüngſten Beſchwerden eingegangen. Die Reichsregie= diejenigen, die ſein Leben und ſeine Lehre anders auslegen. Am
rung hat vor einigen Tagen erneut ſondieren laſſen, um feſtzu=
ſtellen
, weswegen mau in Kowno plötzlich dazu übergeht, anzu=
ordnen
, daß in den deutſchen Schulen in litauiſcher Sprache zu
unterrichten ſei. Noch immer iſt keine Mitteilung über die
Gründe zu dieſer Maßnahme eingelaufen. Im übrigen ſcheint
es im Memelgebiet recht trübe auszuſehen. Der bisherige Gou=
e
1Gefahren äußert, die der Sowjetunion aus dem Oſten drohen, verneur iſt durch eine Perſönlichkeit abgelöſt worden, die alles
ieſten der Beſetzung der chineſiſchen Oſtbahn äußere ſich das andere als deutſchfreundlich iſt. Außerdem herrſcht der Kriegs=
Parteien einengt oder ganz unterbindet und nur die groß=

Weltkonferenz für Glauben
und Verfafſung.
D. Dr. M. Schian.
II.
Laufanne, 10. Auguſt 1927.
Die Seeabrüſtungskonferenz iſt zu Ende gegangen. Erfolglos.
Man hat ſich nicht einmal Mühe gegeben, die Erfolgloſigkeit zu
verſchleiern. Welcher Wind weht von Genf her nach Laufannes
Das muß man ſagen wie man auch ſonſt zu dieſer Kon=
ferenz
ſtehen mag: ein Zuſammenſein ſolcher Art bringt, wenn
nicht die Kirchen, ſo jedenfalls viele in der Kirchenleitung ſtehen=
den
Männer einander näher. Wie fern ſtanden uns früher die
Männer der morgenländiſchen Kirche! Und heut tagen nicht
wenige von ihnen in täglicher Gemeinſchaft mit uns und be=
raten
mit uns über kirchliche und theologiſche Fragen! Sie zeigen
bei allem Feſthalten an der Lehre ihrer Kirche doch einen aus=
geſprochenen
guten Willen zu möglichſtem Entgegenkommen. Sie
haben ſich übrigens auch in der Kleidung europäiſiert. In den
nichtgottesdienſtlichen Verſammlungen tragen mehrere einen
dunklen Jackettanzug, einer fogar einen grauen. Und neben einem
Paſtor aus Paris habe ich lange geſeſſen. Er wird ein ebenſo
guter Franzoſe ſein, wie ich ein guter Deutſcher bin. Aber wir
begegnen uns als Menſchen und Chriſten. und mit elſäſſiſchen
Theologen habe ich freundlich geſprochen. Alte, vor dem Krieg
angeknüpfte, dann jäh abgeriſſene Beziehungen werden wieder
lebendig. Von Engländern und Amerikanern iſt ſelbſtverſtändlich
größte Höflichkeit und Liebenswürdigkeit zu erwarten. Das eng=
liſche
Element überwiegt weit: aber deutlich iſt das Beſtreben
ſichtbar, die Deutſchen zu ihrem Recht kommen zu laſſen, ihnen
den Platz zu geben, den ſie beanſpruchen können.
Zwei Szenen aus dieſer internationalen Tagung!
Die erſte. Sonntag, den 7. Auguſt. Gottesdienſt in der rie=
ſigen
Kathedrale. Die Sitzplätze reichen nicht. Etwas für uns
ſehr Ungewohntes geſchieht: Bei Beginn bittet der franzöſiſche
Paſtor im Namen der Gemeinde um Entſchuldigung, weil ſie nicht
allen Gäſten hätte Sitzplätze bieten können: Das nächſte Mal
würde ſie beſſer forgen. Dann predigt in der reformierten Kathe=
drale
der lutheriſche Erzbiſchof Söderblom aus Upſala, und zwar,
dem Ort entſprechend, franzöſiſch. In die kurze liturgiſche Um=
rahmung
flicht er kleine Stücke in engliſcher, deutſcher, ſchwe=
diſcher
, lateiniſcher und griechiſcher Sprache ein. Ein ökumeniſcher
Gottesdienſt!
Und die zweite Szene. Ich ſelbſt bin zum Chairman, zum
Leiter eines Ausſchuſſes ernannt. Da ſitzen vor mir, dem deutſchen
Ebangeliſchen, einige zwanzig Männer. Darunter der Erzbiſchof
von Sidney, der (morgenländiſche) Erzbiſchof von Leontopolis
und der altkatholiſche Erzbiſchof von Utrecht. Dazu Engländer,
Amerikaner, Schweden, Norweger, Deutſche und andere. Nur
durch Dolmetſcher können wir uns verſtändigen. Jedes Wort
muß zweimal überſetzt werden. Es iſt unjagbar mühſam, eine
ſolche Verſammlung zu leiten und einigermaßen zu irgend einem
Ziele zu führen. Auf dieſe Schwierigkeit, die die ganze Konferenz
drückt, werde ich ſpäter zurückommen. Aber wenn ich dieſes
alles überſehe, ſo ſtaune ich doch immer wieder über die Tatſache
dieſer Weltkonferenz. Man mag ſonſt zu ihr ſtehen, wie man will:
eine gewaltige Tatſache iſt und bleibt die Weltkon=
ferenz
für Glauben und Verfaſſung.

rHil, S ich muit der ingeren Aolſcoleit iuee
M ik am Widerſtand der Behölkerung geſcheitert iſt. Während
Näußere Mongolei zu einer ſogenannten ſelbſtändigen Republik
M acht werden konnte, zeibrach das ruſſiſche Vordringen nach
IN: Südoſten an dem Widerſtand der mongoliſchen Fürſten, die
aus der iüneren und der äußeren Mongolei zuſammen=
Ziloſſen hatten. Trotz des Mißerfolges hat die ruſſiſche Politik
ſcials die Hoffiung aufgegeben und immer wieder verſucht,
a der inneren Mongolei vorzudringen. Die aktive Politik
(ans der letzten Zeit droht nun das Obiekt Moskau ernſtlich
kertig zu

* Polniſche Diplomaten.
Der Vertreter der Warſchauer Regierung in Danzig hat ſich
ind wirtſchaftspolitiſches Vorgehen Baltiſche Preſſe einen Hetzartikel gegen den Freiſtaat vom
Stapel zu laſſen. Wir haben Herrn Straßburger ſchon in der
Vergangenheit als einen hemmungsloſen Menſchen kennen ge=
lernt
, der ſich nicht heherrſchen kann und von der Vertretung
der Intereſſen Polens in Danzig eine andere Auffaſſung hat,
als das bei zünftigen Diplomaten der Fall iſt. Wo ſollten wir
wohl hinkommen, wenn jetzt die Vertreter fremder Mächte am
Sitze der Regierung, bei der ſie beglaubigt ſind, anfangen, ſich
ſchriftſtelleriſch zu betätigen und Angriffe gegen Regierung, Par=
teien
oder Volk des Geſtlandes vom Stapel laſſen. Polen würde
es ſich ſicherlich energiſch verbitten, wenn Herr Sahm das gleiche
macht wie Straßburger. Aber auch hier nimmt Polen alle
Rechte für ſich ganz allein in Anſpruch.

Wichtig und weſentlich iſt vor allem, daß der große und
dieſer Ernſt in der ſchon erwähnten Eröffnungspredigt des
Biſchofs Brent zum Ausdruck. Er beklagt die Zerrifſenheit der
Chriſtenheit in tief bewegenden Sätzen. Sie bewirt, daß das
Chriſtentum als Weltreligion im Widerſpruch mit ſich ſelbſt ſteht.
einer kraftloſen, ungläubigen und wertloſen Philoſophie. Ein=
zelne
Kirchen machen Anſpruch auf den ausſchließlichen Beſitz
der Wahrheit, die ſich in Chriſtus findet, und verdammen alle
bedauerlichſten ſind die Wirkungen der Zerſplitterung der Niva=
lität
im Miſſionsgebiet. Die Hunderte von Miſſionsgeſellſchaften
in China ſind augenblicklich ebenſo ſelbſtmörderiſch für die
Chriſtenheit wie es die inneren Zwiſtigkeiten für ihren nationalen
Frieden und ihr Gedeihen ſind. Wer kann dieſe Sätze ohne innere
Bewegung leſen?. Wer konnte ſie ohne tiefe Ergriffenheit hören?
Wir wiſſen ja alle, daß hinter ihnen eine erſchütternde Wahrheit
ſteht! In uns allen lebt ja die große Sehnſucht nach Einheit und
Frieden!. Wir wollen ja alle frei ſein von konfeſſionellem Streit!
Kein Zweifel: Dieſe Gedanken ſind es, die in den Herzen
der Männer leben, die dieſe Konferenz ins Leben riefen. Kein
Zweifel auch, daß ihre letzten Ziele auf eine radikale Beſeitigung
des Krebsſchadens der Zerriſſenheit hinauslaufen. Sie wollen,
ſie wünſchen und begehren die Cinigung aller chriſtlichen Kirchen
in Bekenntnis und Verfaſſung in Lehre und Kirchenordnung zu
einer einzigen großen Kirche. Brent will jedenfalls ſolche ein=
heitliche
Kirche. Wir haben in der letzten Zeit Fortſchritte der
Einigung in Form von Kirchenbünden erlebt und froh begrüßt.
In Amerika ſchloß ſich das Federal Couneil zuſammen, in
Deutſchland der Deutſche ebangeliſche Kirchenbund. Aber das
ſind Föderationen, Bündniſſe verſchiedener Kirchen. Brent findet
dieſe Bündnispolitik zum mindeſten ungenügend: Man fährt
fort, für Verbundung zu arbeiten, wo organiſche Einheit der
einzig logiſche Schritt wäre. Er will organiſche Einheit Und
ein Kern von Gleichgeſinnten ſtimmt ihm zu. Andere Mitglieder
wie viele? denken anders. Wohl kein einziges glaubt, daß
das Ziel auf dieſer Konferenz erreicht werden kann. Oder ſind
doch einige, die in ihren Erwartungen ſo weit gehen? Faſt ſcheint
es, daß einige deutſche Delegierte ſolche himmelſtürmende Hoff=

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Seite 2

Samstag den 13 Auguſf 1927

Rummer 223

nungen haben. Wenigſtens klingt es aus einigen Veröffent=
lichungen
heraus, als hielten ſie eine Einigung im vollen Sinn
für möglich. Sind vielleicht auch Engländer, Amerikaner ähn=
licher
Meinung?
Das jedenfalls kann ſchon jetzt mit aller Beſtimmtheit geſagt
werden: irgend eine Einheitskirche wird in Lau=
ſanne
nicht gegründet werden. Es wird ſogar nicht
einmal der Verſuch dazu gemacht werden. Auch nach Lauſanne
werden die vielen einzelnen chriſtlichen Kirchen beſtehen.
Aber was dann? Man will doch der Einheit ingendwie
näher kommen! Dafür gibt es zwei Wge; beſſer geſagt: bisher
ſind zwei Wege dazu verſucht worden. Der eine iſt der Weg von
Stockholm. Die tatſächlich vorhandenen Kirchen,
verſchieden wie ſie ſind vereinigen ſich zuprak=
tiſchem
Handeln. Sie ſchließen kein förmliches Bündnis;
ſie reichen einander nur die Hand; und ſie laſſen wo das
möglich iſt gemeinſam ihre Stimme erſchallen. Ein allge=
meines
ſoziales Inſtitut und eine gemeinſame Zeitſchrift werden
zunächſt die Auswirkungen ſein. Nicht mehr? Aber damit hat
die Gemeinſamkeit doch einen beſtimmten Anhalt. Und vielleicht
folgen ſpäter wieder Kongreſſe wie in Stockholm. Nur kann man
micht alle Augenblicke zu ſolchen Kongreſſen rufen.
Der andere Weg iſt der Weg, den die Emberufer der Kon=
ferenz
von Lauſanne einſchlagen zu ſollen glaubten. Sie veran=
ſtalteten
ein umfaſſendes Lehrgeſpräch über wichtige Fragen des
Glaubens und der Lehre. Zweck iſt, feſtzuſtellen, daß innerhalb
der verſchiedenen chriſtlichen Kirchen ein großes Maß einheit=
licher
Ueberzeugungen vorhanden iſt. Gelingen einheitliche For=
mulierungen
, dann hofft man noch, von dieſer Baſis aus, all=
wählich
weiterzukommen. Später einmal ſollen die Fragen der
Verfaſſung behandelt werden. Mit einer gewiſſen Emphaſe wird
ausgeſprochen, daß Stockholm ohne Lauſanne, alſo praktiſche Ge=
meinſamkeit
ohne Gemeinſamkeit der Lehre nicht denkbar, jeden=
falls
nicht haltbar ſei.
Ich muß ſchon jetzt, nach dem Ergebnis der erſten Hälfte
der Konſerenz, gegen dieſe Beweisführung folgende, wie mir
ſcheinen will, ſchwerwiegende Bedenken erheben.
Erſtens. Es iſt richtig, daß eine praktiſche Gemeinſchaft der
chriſtlichen Kirchen nur Sinn hat, wenn auch eine Glaubensge=
meinſchaft
vorhanden iſt. Eine andere Frage iſt aber, ob dieſe
Glaubensgemeinſchaft über die vorhandenen
Bekenntnisformeln hinauslehrhaft dargeſtellt
werden muß, um eine praktiſche Zuſammenarbeit möglich
zu machen. Es ſind chriſtliche Kirchen, die ſich zu praktiſchem
Chriſtenvm zuſamenſchließen: iſt das nicht genug? In den
weiſten chriſtlichen Kirchen gelten die alten Bekenntniſſe, die
wir ökumeniſche nennen, wenn auch mit beſtimmten Ein=
ſchränkungen
; warum das noch einmal beraten? In allen
chriſtlichen Kirchen betet man das Vaterunſer; wir haben es
hier gemeinſam gebetet; iſt das nicht gemeinſames Bekenntnis?
Warum daneben, darüber noch mehr Formeln?
Zweitens. Es iſt unſagbar ſchwierig, in Verſammlungen
von reichlich 400 Köpfen (gar etwa 300 oder mehr Theologen!)
Einheitsformeln zu ſchmieden. Auch wenn Sektionen gebildet
und dieſe kleine Gruppen aufgelöſt werden, wird die Schwierig=
keit
nicht geringer. Die ungeheure Sprachenſchwierigkeit belaſtet
das Vorgehen noch viel mehr. Es iſt glatt unmöglich, daß alle
Anſichten auch nur einmal ausgeſprochen werden, ja ſogar, daß
ſie auch nur angedeutet werden. Das kann einfach nicht ſein.
Wenn alſo doch Formeln angenommen werden, ſo geſchieht das
nur, weil niemand den Frieden ſtören will, weil jeder Einzelne
ſtillſchweigend Verzichte leiſtet, weil er Ja ſagt, ohne ſich dabei
wohl zu fühlen. Während die meiſten Einzelnen dabei ſich be=
wußt
ſind, daß ihre wirkliche Ueberzeugung, in dieſen Formeln
weder zu klarem noch zu vollſtändigem Ausdruck kommt.
Drittens: Ein wirklicher Erfolg wäre es, wenn irgend eine
Gruppe Sondermeinungen aufgäbe, die ſie von anderen trennten.
Aber das geſchieht nicht. Vielmehr werden Formeln geſucht, die
an den Differenzen vorübergehen oder ſie bewußt überbrücken.
Am beſten iſt es, wenn klar ausgeſprochen wird, daß ein Teil
dieſe, ein Teil jene Anſicht hat. Auch das wird wohl geſchehen.
Aber dann iſt eben keine Einheit da. Viele der Formeln, die
gemeinſame Ueberzeugungen ausſprechen ſollen, bezeugen aber
nur ſcheinbar Gemeinſamkeit. Hinter ihnen ſtehen die Unter=
ſchiede
.
Viertens: Die Formeln, die ein Komitee vorher ausgearbeitet
hat, ſind teilweiſe ſehr lang. Sie vervielfältigen dadurch die an=
gedeuteten
Schwierigkeiten.
Fünftens: Es handelt ſich zum Teil um Themata, bei denen
eine wirkliche Einigung vollkommen unmöglich iſt. Wie ſollen
die Kirchen ſich über die Sakramente einigen, wo doch feſtgelegte
Kirchenlehren von ausſchließender Deutlichkeit vorhanden ſind?
Ich ſchreibe das alles, bevor die Vollverſammlung Beſchlüſſe
gefaßt hat. Abſichtlich vorher. Möglich, daß in den näch=
ſten
Tagen über die Annahme von Einheitsfoymeln berichtet
wird. Obige Darlegung wird helfen, dieſe Nachrichten richtig

zu leſen.
*Warum ſoll man Romane leſen?
Von Oscar A. H. Schmitz.
Romane leſen, das hat noch immer einen Nebenton von
Nichtsnutzigkeit wie Zigarettenrauchen, Naſchen, ſich herumräkeln,
die Zeit totſchlagen. Dabei wird natürlich an den Unterhaltungs=
roman
gedacht, aber die Schar ſelbſt gebildeter Menſchen, die nur
dieſen kennt und beſtenfalls eine würdige von einer unwürdigen
Unterhaltung unterſcheidet, iſt bei uns noch erſchreckend groß. Ich
ſage: bei uns, denn es iſt eine deutſche Eigentümlichkeit, in einem
völligen Zwieſpalt zwiſchen bewußtem und unbewußtem Tun
leben zu können. So wird der Roman in deutſchſprechenden
Ländern, verglichen mit England und Frankreich, eigentlich von
vielen ernſten Männern mißachtet auch unſere Kunſtrichter
laſſen ihn nicht als vollwertiges Kunſtwerk gelten, womit ſie ja
vielleicht nicht unrecht haben , trotzdem aber werden bei uns
mindeſtens ebenſo viele Nomane geleſen und geſchrieben wie in
den genannten Ländern, aber faſt möchte ich ſagen: mit keinem
ganz reinen Gewiſſen. Eigentlich bleibt die Beſchäftigung mit
dem Roman etwas Unernſtes. Die Uneigentlichkeit im Tun iſt
nun ein ganz beſonders auffälliges Symptom der verwirrten
Uebergangszeit, in der wir leben. Wie viele Menſchen ſind
eigentlich nicht, was ſie nun doch einmal ſind, oder glauben
wenigſtens, es eigentlich nicht zu ſein. Da heiratet ein Mädchen,
aber eigentlich iſt es doch keine bürgerliche Ehefrau, da über=
nimmt
jemand ein Amt, aber eigentlich iſt er doch kein Be=
amter
, da treibt man imperialiſtiſche Weltpolitik, aber eigent=
lich
, iſt man doch Idealiſt und höchſt verwundert, daß die
anderen das nicht merken. So lieſt man auch Romane, aber
eigentlich nimmt man das ſelbſt nicht recht ernſt; wiſſenſchaft=
liche
Werke imponieren einem jedenfalls mehr, auch wenn man
ſie ſelbſt eigentlich nicht lieft. In ſolcher Uneigentlichkeit der
Einſtellung zum Leben liegt die Urſache, warum bei uns ſo
ſchwer etwas wirklich überzeugende Geſtalt gewinnt, Form wird.
Das macht uns nicht nur für andere ſo ſchwer verſtändlich, ſon=
dern
es macht es uns ſelbſt faſt unmöglich, uns Rechenſchaft zu
geben, was, wie, und wer wir ſind, denn eigentlich ſind wir
imuer noch etwas anderes. So hat auch bezeichnender Weiſe
der Roman, der wie keine andere Literaturgattung das Leben
eines Volkes in der Zeit darſtellt, bei uns ſeine überzeugende
Form noch nicht gefunden. Die Anzahl deutſcher Romane, die
man (im deutſchen Kulturintereſſe) vorbehaltlos Ausländern
empfehlen kann, iſt nicht groß, verglichen mit der langen Liſte
franzöſiſcher, und beſonders engliſcher Romane, in denen das

Vom Tage.
Zum Verfaſſungstage hat der amerikaniſche Präſident Coolidge an
den Reichspräſidenten v. Hindenburg folgendes Glückwunſchtelegramm
überſandt: Ich entbiete Euer Exzellenz aufrichtige Glückwünſche anläßlich
dieſes bedeutenden Jahrestages und verbinde damit die Verſicherung
meiner größten Hochachtung und meine beſten Wünſche.
Der Lokal=Anzeiger meldet aus Bukareſt, geſtern vor=
mittag
ſeien in Bukareſt und in einigen anderen Garniſonen
mehrere höhere Militärs verhaftet worden im Zu=
ſammenhang
mit einer Offiziersverſchwörung zugunſten eines
Staatsſtreiches für Kronprinz Carol.
Wie aus La Paz gemeldet wird, iſt die Zahl der im Aufſtand be=
findlichen
bolivianiſchen Indianer jetzt auf 50 000 angewachſen. Der Auf=
ſtand
nimmt eine bedrohliche Ausdehnung an.
Die amerikaniſche Prohibitionsflotte hat den engliſchen Dampfer
Sebaſtopol beſchlagnahmt, der für 300000 Dollar alkoholiſche Ge=
tränke
an Berd hatte. Die Befatzung iſt verhaftet worden.
Nach einer Meldung aus Madrid hat die ſpaniſche Polizei den Mör=
der
Kurt Eisners verhaftet.
Miniſterpräſident Zaimis unterbreitete dem Präſidenten der griechi=
ſchen
Republik den Rücktritt des Kabinetts,
Die chineſiſchen Nordtruppen ſetzen ihren Vormarſch gegen die
Nationaliſten in der Gegend von Anhui fort. Tſchiang Kai=ſchek erklärte
jedoch, die nationaliſtiſche Revolution ſei durchaus noch nicht beendet,
wenn auch der Vormarſch ſeiner Truppen durch den Verrat der Han=
kauer
Extremiſten gegenwärtig aufgehälten worden ſei.
Im Theater von Sacramento (Kalifornien) explodierte eine Bombe,
Die Exploſion rief eine Feuersbrunſt hervor, der das Gebäude zum
Opfer fiel. Der Sachſchaden wird auf 500 000 Dollar beziffert.

Neuer Kampf um die Raisſitze.
In Genf wird man ſich im September auch wieder einmal
mit der Frage der Verteilung der Ratsſitze zu beſchäftigen haben.
Belgien, die Tſchechoſlowakei und San Salvador, nach der neuen
Regelung nur Inhaber eines einjährigen Sitzes, müſſen jetzt aus=
ſcheiden
. Daß ſie alle wohl den lebhaften Wunſch haben, Belgien
jedenfalls beſtimmt, wieder in den Rat hineinzukommen, und
zwar jetzt auf drei Jahre, wie das vorgeſehen iſt, verſteht ſich
wohl von ſelbſt. Aber ſchon bei der Regelung im vergangenen
Jahre zeigte ſich, daß es ſich die dem Bund angehörenden Natio=
nen
nicht gefallen laſſen werden, immer eine beſtimmte Gruppe
im Rat vertreten zu ſehen. Wir brauchen nur an die Kämpfe
zu erinnern, die um die ſtändigen Ratsſitze geführt wurden.
Setzten ſich hier die im Rat vertretenen Großmächte durch, ſo
werden die Bundesmitglieder dafür aber auf einen ſtändigen
Wechſel der nichtſtändigen Ratsmitglieder nicht verzichten. Kan=
didaten
tauchen auch ſchon in reicher Zahl auf, ſo z. B. Finn=
land
, das wohl auch gute Ausſichten hat, aufgenommen zu wer=
den
. Beſonderes Kopfzerbrechen dürften aber wohl wieder die
Anſprüche der lateiniſchen Staaten bereiten. Argentinien will
hinein. Abſeits ſtehen heute noch Spanien und Braſilien. Beide
wollen dem Bund den Rücken kehren. Beide wird man aber
irgendwie halten müſſen. Am beſten kann das durch das An=
bieten
eines nichtſtändigen Sitzes geſchehen. Drei Sitze ſind
überhaupt nur zu vergeben, ſo daß es diesmal wieder zu hef=
tigen
Kämpfen kommen wird. Eine Sache für ſich bleibt die
Regelung des Vorſitzes für die kommende Seſſion. Nach Chile,
das jetzt den Vorſitz führt, kommt China. Hier werden ſich wohl
Peking und Nanking in die Haare geraten, um den Vorſitzenden
zu ſtellen. Bei aller Sympathie für China wird es wohl nicht
möglich ſein, abzuwarten, bis ſich die einander befehdenden
Regierungen einig geworden ſind. Vielleicht überſchlägt man
China einfach und ſtellt dann ſpäter, außer der Reihe, den
Chineſen anheim, den Vorſitz zu übernehmen, wenn der Bürger=
krieg
beendet und wieder normale Verhältniſſe geſchaffen ſind.
*Die Reſſortbeſprechung.
Am Freitag fand eine Beſprechung der in Berlin weilenden
Reichsminiſter ſtatt über den augenblicklichen Stand der deutſch=
franzöſiſchen
Wirtſchaftsverhandlungen. Nachdem ſchon vor eini=
gen
Tagen einige Herren der Delegation in Berlin waren und
Bericht erſtatteten, iſt jetzt von Paris ein längeres Telegramm
eingetroffen, in dem über die neueſten Ergebniſſe der Verhand=
lungen
Mitteilung gemacht wurde. Gleichzeitig wurde darin
die Regierung um eine Stellungnahme gebeten und um Benach=
richtigung
, ob man mit einigen von der Delegation unterbrei=
teten
Vorſchlägen einverſtanden ſei. In der Freitagbeſprechung
wurde dieſes Telegramm den Wünſchen der Delegation entſpre=
chend
beantwortet. Es iſt nunmehr anzunehmen, daß die Ver=
handlungen
in Paris, die an ſich ſchon von einem Abſchluß nicht
mehr allzu weit entfernt ſind, die letzten Hinderniſſe überſteigen
werden. Gewiſſe techniſche Schwierigkeiten werden, auch wenn
man ſich über Inhalt und Dauer, ſowie Kündigungsfriſt des
Proviſoriums geeinigt hat, noch zurückbleiben. Infolgedeſſen
wird man gut daran tun, eine Unterzeichnung noch nicht vor
Samstag zu erwarten.

Nationale derart vermenſchlicht iſt, daß es vom Fremden auch
dann hingenommen werden kann, wenn er perſönlich gar keine
Beziehung zum eigentlich franzöſiſchen oder engliſchen Weſen
hat. Man muß ſchon einiges Wohlwollen für deutſches Weſen
mitbringen, um neuere deutſche Romane leſen zu können, denn
am deutſchen Roman hängt meiſt zuviel lokale, wenn nicht gar
oft ganz unbewußte tendenziöſe Schlacke, die nur ſpeziell Inter=
eſſierten
annehmbar iſt.
Ich will jenen ſtrengen Kunftrichtern nicht widerfprechen,
die in dem Roman an ſich kein vollendetes Kunſtwerk ſehen
können. Tatſächlich ſpielt dazu in ihm der Stoff ſelbſt eine viel
zu große Rolle. Ein Roman, der das Leben in einer beſtimten
Gruppe äußerlich zutreffend und menſchlich überzeugend wieder=
gibt
, alſo einfach Wirklichkeit ſpiegelt, iſt bereits lesbar. Ohne die
Gabe künſuleriſcher Darſtellung iſt das natürlich nicht möglich,
aber menſchlich bedeutend wird ein Werk erſt durch den indivi=
duellen
Abſtand des Verfaſſers zu dem Dargeſtellten durch ſein
Gefühl für Werte und ihre menſchliche Verwirklichungsmöglich=
keit
. Das iſt vielleicht weniger eine rein künſtleriſche, als eine
hohe menſchliche Eigenſchaft, ähnlich der, welche man von einem
zwiſchen Gegenſätzen vermittelnden Schiedsrichter erwartet. In
Lyrik und Drama iſt das Weſentliche vielleicht die Ergriffenheit
durch Überperſönliches. Im Roman iſt der Verfaſſer immer per=
ſönlich
anweſend, auch wenn er aus Höflichkeit nie ich ſagt
oder dazwiſchen redet. Man muß von der erſten Seite an das
vertrauensvolle Gefühl haben: ſchade, daß alle dieſe irrenden
Menſchen nicht, ehe ſie handelten, den Verfaſſer um ſeine Mei=
nung
gefragt haben. Er hätte ſie gewiß weiſe und freundlich
beraten. So bleibt ihm nun nichts übrig, als mit einem heiteren,
einem naſſen Auge zu erzählen, was, ohne daß man ihn gefragt
hat, geſchehen iſt. Von dieſem Geſichtspunkt aus gewinnt der
Roman als Erkenntniswerk, was er als Kunſtwerk nun einmal
nicht ſein kann, denn deſſen Wert liegt überhaupt nicht im Dar=
geſtellten
, ſondern in deſſen Pathos. Ueberall da, wo der Roman
in hoher Blüte ſtand, hat man ihn mehr als Ausdruck und Deu=
tung
des Lebens, denn als Kunſtverk betrachtet. Wenn man,
wie bei uns, an ihn wie an ein Kunſtwerk herangeht, hält dieſe
Literaturgattung dem ſtrengen Urteil nicht ſtand, kommt aber
auch nur ſelten dazu, jene Lebenswerte hervorzubringen, die den
franzöſiſchen, engliſchen und ruſſiſchen Roman auszeichnen. Da=
gegen
verſperrt ſich der deutſche Romanſchriftſteller gern in ein
allzu enges Menſchentum, das ſeine Berechtigung hätte innerhalb
einer zugleich geſehenen größeren Welt, aber nicht als die ganze
Welt, oder er verfällt der Tendenz, die alles individuelle Leben
erdroſſelt. So habe ich nichts gegen Bauernromane, wie die

Vor dem Start der Ozeanflieger.
Wenn nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe eintreten, werden
am Samstag die beiden Junkersmaſchinen ihre lange Reiſe be=
ginnen
. Allerdings lauten die Meldungen über das Wetter über
dem Ozean jetzt wieder außerordentlich ungünſtig. Die Ham=
burger
Wetterwarte meldet am Freitag abend Gegenwind in
einer Stärke von 50 bis 60 Kilometern. Falls ſich dies bis
Samstag nicht ändern ſollte, dürfte das allerdings ein Grund
ſein, den Start der Flugzeuge noch einmal zu verſchieben. Man
hat in Deſſau aber guten Mut und hofft auf Fliegerglück. Jede
der beiden Maſchinen hat am Freitag noch einmal einen kurzen
Probeflug unternommen, die beide zur Zufriedenheit der Führer
und der Werksleitung ausgefallen ſind. Im Laufe des heutigen
Abends werden ſie reiſefertig gemacht. Ihre perſönlichen Be=
dürfniſſe
werden die Piloten dabei ſehr einſchränken müſſen.
An Lebensmitteln dürfen ſie gerade ſoviel mitnehmen, wie in
die Netztaſche einer Hausfrau hineingeht. Außer dieſer geringen
Eßvorräte wird die Maſchine einen Lorentzempfänger, ein zu=
ſammengelegtes
Gummiboot, die Poſt und eine Hängematte
mitnehmen. Der Start wird ſich in folgender Weiſe abſpielen:
Er ſoll noch bei Tageslicht erfolgen. Nach dem Aufſtieg eines
der beiden Flugzeuge wird zunächſt ein lichtloſes Fahrzeug
ſtarten, und zwar die größte Junkersmaſchine, die 15 Paſſagiere
faßt. Sie wird fünf Preſſevertreter an Bord nehmen. Vor allem
aber ſoll dieſe Maſchine, die dann bis zum Aufſtieg der zweiten
Flugzeuges in der Luft kreiſt, die Europa und die Bremen
bis nach Irland begleiten, um den Beſatzungen der beiden
Ozeanmaſchinen während dieſes erſten Teiles des langen Fluges
die Arbeit der Orientierung während der Nacht bis zum Mor=
gengrauen
abzunehmen. Deshalb wird das lichtloſe Flugzeug
mit großen Scheinwerfern ausgerüſtet, die den Ozeanmaſchinen
den Weg weiſen. Auf dieſe Weiſe ſoll die Kraft der Ozean=
flieger
zunächſt geſchont werden, da die Schwierigkeiten des
Fluges ohnehin ſo groß ſind, daß ſie ihre Nerven bis zum letzten
brauchen werden. Auch die lichtloſe Maſchine hat keine Sende=
geräte
an Bord.
Die Route des erſten Teiles des Fluges geht über Magde=
burg
, Hannover, Amſterdam. Wie ſie über den Ozean verläuſt,
hängt von den Witterungsverhältniſſen ab.
Der Pilot Könnecke hat ſeine Abſicht, heute nach Köln zu
fliegen, nicht ausführen können, da gerade in den Nachmit=
tigsſtunden
über Berlin ein wolkenbruchartiger Regen nieder=
ging
und den Start unmöglich machte. Er hat dieſe unfrei=
willige
Muſezeit benutzt, um alle Teile ſeiner Maſchine nochmals
eingehend nachzuprüfen. Er hat inzwiſchen mit ſeinem Begleiter
einen Beſuch bei dem amerikaniſchen Botſchafter gemacht, der ſich
mit großem Intereſſe nach den Vorbereitungen der beiden
Piloten erkundigte.
Während ſo die deutſchen Flieger alle Vorbereitungen für
den großen Flug beendet haben, iſt man auch in Paris nicht
müßig geweſen. Drouhin und Levine haben ſich jetzt wieder
einmal ausgeſöhnt und auf dem Flughafen Le Bourget bei
Paris mit der Chamberlainſchen Maſchine Miß Columbia
zum Rückflug eifrig trainiert. Levine hat heute ein neues
Gummiboot ausprobiert, das ihm im Falle des Niedergehens
auf See die Möglichkeit zur Rettung bieten ſoll. Drouhin hat
ſich mittlerweile nochmals eingehend mit ſeiner Maſchine be=
ſchäftigt
. Außerdem ſchwirren in Paris noch eine ganze Anzahl
anderer Ozeananwärter durch die Luft. So probieren die
Flieger Givon und Corbu eifrig mit dem Blauen Vogel
Auch der Pilot Paillard läßt den Mut nicht ſinken und probiert
eifrig ſeine Maſchine, den Tangovogel, aus. Dagegen hat der
Engländer Courtney ſeine Abſicht, den Ozean zu überfliegen,
ſolange zurückgeſtellt, als die Wetternachrichten noch ſo un=
günſtig
lauten. Schließlich befindet ſich in Paris auch noch ein
Pole, der über den Ozean fliegen will. Allerdings iſt ſein Apparat
noch nicht ganz fertig, ſo daß es mit ſeinem Flug in dieſem
Jahre kaum noch etwas werden wird.
Die amerikaniſchen Wetterwarten geben, bekannt, daß die
Witterungsverhältniſſe auf der amerikaniſchen Seite des Atlan=
tiſchen
Ozeans gegenwärtig ſehr ungünſtig ſind, ſo daß ſie einen)
Flug von Europa her für wenig geraten erachten.
Amesikas Programm für den Empfang.
Nach einer Meldung aus New York gibt die Steuben=
Geſellſchaft, der Bürgermeiſter Walker die Vorbereitungen zum
Empfang der deutſchen Flieger übertragen hat, das Programm.
ſoweit es bereits feſtgelegt iſt, bekannt. Es iſt eine Begrüßung=
vorgeſehen
in Mitchelfield durch die Vertreter des Deutſchem!
Reichs, der Vereinigten Staaten, des Staates und der Stadtz
New York und der Steuben=Geſellſchaft. Am folgenden Tage=
ſoll
ein Empfang in der City Hall durch den ſtellvertretenden-
Bürgermeiſter, ein offizielles Bankett im Aſtor=Hotel und ein:
Empfang durch die deutſche Bevölkerung New Yorks im Klub= Liederkranz ſtattfinden. An dieſe bereits feſtgelegten:
Hauptpunkte des Feſtprogramms dürften ſich zahlreiche weitere
Begrüßungsakte anſchließen.
Ludwig Thomas oder Kleinbürgergeſchichten, wie die Tſchechows,
in denen die anderen Stände auch ſozuſagen negativ anweſein
ſind, aber wenn in deutſchen Romanen enge, kleine Leute die
Hauptrolle ſpielen, hat man allzu oft das Gefühl, der Verfeſſ
preiſe deren Leben als das einzig richtige‟. Das iſt der Maſd
an Weltwiſſen.
Dieſe Gedanken kamen mir, als ich vor kurzer Zeit Gal
worthys heute weit bekannten Meiſterroman, The Folſyiee
Saga (Tauchnitz Ed.) las. Galsworthy läßt in ſeiner Schude
rung des ſpätvictorianiſchen und Nachkriegs=England nicht Re‟
geringſten Zweifel darüber, wie ſehr er das unſer Leben meche.
niſierende kapitaliſtiſche Syſtem verurteilt, ja im Anfang uniele
ſtreicht er das ein bißchen mehr, als künſtleriſch notwendig ie
aber je tiefer man ſich in dieſes moderne Epos hineinlieſt, deſſoe
wärmer umflutet einen die menſchliche Atmoſphäre aller dieſſei=
Figuren, die nun einmal dem Zeitſchickſal unterliegen, unter deſe
bürgerlichen Syſtem zu leben. Da fehlt es nicht an ſolchen, derele
Egoismus dieſes Syſtem wie auf den Leib geſchnitten iſt, andete
nutzen es harmlos und unbewußt aus, wieder andere leideſe
darunter, ohne es recht zu merken, nur wenige ſehen, wo der Rein
des Uebels liegt oder wachſen ſich individuell ſo überzeugend aus
daß ſie, in welchem äußeren Syſtem ſie auch leben, doch au
jeden Fall wertvolle Menſchlichteit entwickeln, aber alle, ſelbſt Die
Hauptfigur, Soames, the man of property, haben ihre menſeh
lich ſympathiſchen, ja rührenden Seiten. Dadurch wird das
Syſtem keineswegs entſchuldigt, ſeine Verurteilung und dele
Gründe bleiben klar bis zur letzten Zeile. So iſt hier das PkD.
blem glänzend gelöſt, wie der Autor eindeutige Wertakzente geben
kann, ohne jener das Menſchliche aufhebenden gehäſſigen Leſ-
denzſchriftſtellerei
zu verfallen, die glaubt, zu charakteriſielei
wenn ſie ſagt: der Bourgeois der Major, der Staatsanwalt, de
Graf, als ob über deren perſönliche Nichtswürdigkeit weiter lei.
Wort zu verlieren wäre. Das iſt nur möglich in einem Laſlge
wo die Menſchlichkeit dieſer Typen den meiſten Leſern noch mch
in Sinnbildern vorſchwebt.
Nicht anders als mit der Forſyte=Saga ſteht es mit der
berühmten amerikaniſchen Roman,, Babbit von Sinclair Lewes
(Tauchnitz Ed.), der ebenfalls einen Welterfolg hat. Auch unfel
jungen Kritiker loben ihn, weil darin endlich einmal der reaftie
nären Heuchelei des auf ſeinem Geldſack ſitzenden amerikannche.
Bürgertums die Maske vom Antlitz geriſſen iſt. Aber wie wunde
voll das geſchieht, das erwähnt, ja das ſieht ſelten einer, del
am Ende vom Lied haben wir den armen, hilfloſen Babbit, der 1.
ſeinem ganzen Leben zu ſchieben glaubte, aber ſtets von Well
Kindern und öffentlicher Meinung geſchoben wurde, aufricht

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Nummer 223

Samstag, den 13. Auguff 1927

Geite 3

Das junge Deutſchland
Berlin, 12. Auguſt.
In der neu errichteten Feſthalle im Park des Schloſſes Belle=
vue
wurde am Freitag vormittag die Ausſtellung Das junge
Deutſchland durch den Reichskanzler Dr. Marx feierlich er=
öffnet
. Unter den zahlreichen Anweſenden befanden ſich u. a.:
Reichsminiſter des Innern v. Keudell, der preußiſche Miniſter=
präſident
Braun, Kultusminiſters Dr. Becker, Reichsminiſter
a. D. Dr. Külz und Wiſſel, Reichstagspräſident Loebe, Staats=
ſekretär
Scheib, Reichskunſtwart Dr. Redslob, Regierungspräſi=
Gent a. D. Dr. Brauweiler, Weihbiſchof Dr. Deitmer u. a. mehr.
Der Vorſitzende des Reichsausſchuſſes des deutſchen Jugend=
verbände
, Dr. Ollenhauer, wies in ſeinen Eingangsworten auf
den Zweck der Ausſtellung hin. Die Ausſtellung ſoll nicht nur
für den Gedanken der Freizeit der Jugend werben, ſondern
darüber hinaus die Leiſtung der deutſchen Jugend im Rahmen
der allgemeinen Volksentwicklung aufweiſen. Mit einem Ge=
löbnis
, daß das Volk von morgen keine Sonderrechte für ſich
beanſpruchen, wohl aber an der Herbeiführung wahrer Volks=
gemeinſchaft
mitarbeiten wolle, ſchloß Ollenhauer ſeine Rede.
Hierauf ergriff
Reichskanzler Dr. Marg
das Wort zu folgenden Ausführungen:
Zum erſten Male tritt der Reichsausſchuß der deutſchen
Jugendverbände an die große Oeffentlichkeit des Volkes mit der
Ausſtellung, zu deren Eröffnung wir uns hier verſammelt
haben, mit der Ausſtellung: Das junge Deutſchland, das junge
Deutſchland, wie es iſt, was es will und was ihm nottut; und
davon wollen Sie ein Bild geben. Sie wollen darin dem Wiſſen
um die Jugend, und damit aller Jugenderziehung und Jugend=
hilfe
, dienen. Sie wollen damit aber auch das Gewiſſen des
Volkes und der Führer des Volkes noch mehr wachrufen für
die großen Aufgaben an der deutſchen Jugend.
Ganz beſonders iſt es zu begrüßen, daß der Reichsausſchuß
in dieſer ſeiner Ausſtellung, die für die Jugendwohlfahrt und
Jugendentwicklung ſo berechtigte Freizeitfrage aufwirſt und es
ſich zur Aufgabe gemacht hat, zur Löſung dieſer Frage Unter=
lagen
zu beſchaffen. Eine Löſung wird freilich bei der gege=
beuen
Wirtſchaftslage nur in allmählicher Entwicklung möglich
ſein. Aber eine befriedigende Löſung muß kommen, wenn uns
allen das Ziel klar und wahr iſt: ein geſundes und willens=
ſtarkes
, berufsfreudiges und berufstüchtiges junges Geſchlecht
heranzuziehen. Die Löſung wird möglich ſein, wenn wir alle in
gemeinſamer, ſachlicher und verantvortungsbewußter Arbeit
einen Weg ſuchen, deutſcher Jugend zu geben, was ihr nottut.
Dieſer Aufgaben waren ſich Reichsregierung und Länder ſtets
bewußt; Reichsregierung und Länder haben es ſtets als höchſte
Pflicht betrachtet, deutſcher Jugend zu dienen, deutſcher Jugend
Not zu heben und zu heilen. Weitſchauend und bahnbrechend
das kann man wohl ſagen war Deutſchland, ſind Reich,
vorangegangen.
Aber Sie haben Recht: Es iſt an der Zeit, nun noch mehr als
bisher an die geſunde allgemeine Jugend des Volkes zu denken
und ihrer Wohlfahrt zu dienen. Wie für die Volksgeſundheit
der Satz gilt, daß vorbeugen beſſer iſt als heilen, ſo gilt der Satz
geſchehen, vieles iſt von den freien Vereinen und Verbänden
der Jugendpflege und Jugendbewegung bereits geleiſtet worden, mußte dieſe Reiſe immer wieder hinausgeſchoben werden. Am
Auch Arbeitgeber= und Arbeitnehmerierbände befaſſen ſich in Sonntag begab ſich Grzeſinſli nach Wien und blieb dort bis zum
wachſendem Maße nicht nur mit wirtſchaftlicher Förderung, ſon= Mittwoch. Geheimgehalten wurde dieſe Reiſe auch nicht vor den
dern auch mit kultureller Hebung der Jugend. Möge die Aus=
ſtellung
ſo ein Auftakt ſein für die neue gemeinſame Arbeit zum
Heile deutſcher Jugend und die deutſchen Jugendverbände in
lihrer Einheit und Zuſammenfaſſung ſtärken; denn echte dauernde
Ennere Völkergemeinſchaft kann nur aufgebaut werden auf einer
in jugendlichem Idealismus verankerten Jugensgemeinſchaft. Ich
eröffne die Ausſtellung mit dem warmen und herzlichen Wunſch,
Saß von ihr reicher Segen ausgehen möchte auf unſer Volk und nicht gerade auszeichnet, hat rumäniſchen Blättermeldungen
tinſer geliebtes Vaterland. (Lebhafter Beifall und Hände= zufolge die für die Minderheitsſchulen notwendigen Staats=
Elatſchen.)
Reichsinnenminiſter v. Keudell
ſem Anſchluß an die Gedankergänge des Reichskanzlers einige da die Siebenbürgener Deutſchen finanziell nicht ſo geſtellt ſind,
Jugendbewegung befaſſe, ſagte er, ſo habe man das Empfinden, aufbringen zu können. Man darf ſich zwa: noch der Hoffnung
weiter, die Arbeit unſerer Jugendbewegung viel poſitiver im bedauern, wenn die Minderheitenſchulen geſchloſſen werden müß=
Vergleich zu den Zeiten, die wir Aelteren durchlebt haben. Zwei= ten. Rumänien hat erſt in letzter Zeit wieder ſtark unterſtrichen,
ſfellos ſpielt in dieſer Struktur der Jugendbewegung die Nor daß es auf korrekte und gute Beziehungen zum Deutſchen Reich
Lnd Qual unſeres geſamten Volkes mit, die wir durchlebt haben
uund die ihren ſtärkſten Ausdruck in der für Preſſionen empfäng= ſein, wenn von rumäniſcher Seite alles unterlaſſen wird, was
Aichen Jugend gefunden hat. Der Reichsinnenminiſter ſchloß die Freiheiten der Minderheiten benachteiligt und darnach aus=
mnit
der Aufforderung zur Toleranz unter Wahrung aller natio= ſieht, als wollte man deren Deutſchtum mit Gewalt entnatio=

malen Intereſſen.

Der Reichspräſident in München.
München, 12. Auguſt.
Entſprechend ſeinem Urlaubsprogramm traf Reichspräſident
von Hindenburg heute vormittag mit dem fahrplanmäßig um
8,10 Uhr ankommenden Schlafwagenzug Berlin=München im
Münchener Hauptbahnhof ein. Der Zug, dem der Salonwagen
des Reichspräſidenten angehängt war, hatte eine Verſpätung von
25 Minuten. Sofort nach der Einfahrt des Zuges auf dem
Bahnſteig begrüßte General von Hommer, ein Freund des
Reichspräſidenten und der ihn in Dietramszell beherbergenden der Enteignung deutſchen Bodens durch die Bodenreform auch
Familie von Schilcher, den hohen Gaſt, und ſtieg in den Salon= die Induſtrie in den deutſchen Gebieten des Staates in ihren
wagen ein, der dann abgehängt und auf das Gleis vor dem Beſitz oder vorläufig wenigſtens unter ihren Einfluß zu bekom=
Fürſtenſalon in München rangiert wurde. Dort hatten ſich mitt= men, nur geſchieht dies für das Ausland etwas verſchleierter
lerweile Vertreter der Reichsbahn, der Polizeidirektion und des als mit der Enteignung des Bodens durch die tſchechiſchenational=
Menſchenmenge hatte ſich dort angeſammelt, die den Reichspräſi=
denten
beim Ausſteigen mit lebhaften Hochrufen begrüßte. Man
Reichspräſident begab ſich dann durch den Fürſtenſalon an das ganze Arbeitsapparat eines Unternehmens in die Hände geſpielt
Portal an der Bayerſtraße, wo er das Auto beſtieg, das ihn,
ſeinen ihn begleitenden Sohn, Major von Hindenburg, und
angeſammelt, die den Reichspräſidenten mit ſtürmiſchen Ova=
tionen
ehrte.

Tſchechiſcher Kleinkrieg.
Zur Enteignung der deutſchen Induſirie
in der Tſchechoſlowakei.
Von unſerem E=Korreſpondenten.

Dankgeſchenk an Hindenburg.
Berlin, 12. Auguſt.
In einem Aufruf, der von Führern der Landwirtſchaft, der
Induſtrie des Einzelhandels, des Handwerks, des Großhandels,
des Bank= und Verſicherungsgewerbes und der Seeſchiffahrt
unterzeichnet iſt, wird der Gedanke freudig aufgenommen. Hin=
denburg
, als dem Verteidiger der Heimat, zu deſſen 80. Geburts=
tag
den alten Hindenburgſchen Familienbeſitz, der nicht weit
von der Stätte ſeiner Siege gelegen iſt, zum Geſchenk zu machen.
Eine öffentliche Sammlung lehnen die Unterzeichneten ab. Sie
bitten nur, ein Scherflein beizutragen, damit das, was des Deut=
ſchen
vornehmſte Pflicht iſt, die Dankbarkeit, ſich durch die Tat
bezeugen kann.
Der preußiſche Innenminiſier in Wien.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Eine Wiener Meldung beſagt, daß der preußiſche Innen=
miniſter
Grzeſinſti am vergangenen Sonntag in der öſter=
reichiſchen
Hauptſtadt eingetroffen ſei. Er habe ſich über die
Ereigniſſe vom 15. Juli und die polizeilichen Abwehrmaßnahmen
Länder und Kommunen auf dem Gebiete der Jugendwohlfahrt, orientieren wollen, die Reiſe und ſein Aufenthalt ſeien aber ge=
cheim
gehalten. Weder die deutſche Geſandtſchaft, noch die amt=
lichen
öſterreichiſchen Stellen hätten davon etwas erfahren. Nach
unſeren Erkundigungen an zuſtändiger Stelle kann von einer
Geheimreiſe gar keine Rede ſein. Schon vor mehreren Monaten
wollte der Innenminiſter nach Wien fahren, um die öſter=
auch
auf dem Gebiete der Jugendwohlfahrt. Vieles iſt bereits reichiſche Polizei aus eigener Anſchauung und die polizeilichen
Einrichtungen kennen zu lernen. Aus verſchiedenen Gründen
Behörden. Ebenſowenig trifft es zu, daß er in politiſcher Miſſon
in der öſterreichiſchen Hauptſtadt geweilt hat. Er war lediglich
in ſeiner Eigenſchaft als Polizeiminiſter dort.
*Die deutſchen Schulen in Siebenbürgen.
Die Regierung Bratianu, die ſich durch Deutſchfreundlichkeit
zuſchüſſe geſperrt und nicht ausgezahlt. Es beſteht daher die Ge=
Während des anſchließenden Rundganges richtete dann noch fahr, daß die deutſchen und auch ungariſchen Minderheitenſchulen
in Siebenbürgen geſchloſſen werden müſſen, mindeſtens aber
wird es nicht möglich ſein, alle deutſchen Schulen weiterzuführen,
Worte an die Erſchienenen. Wenn man ſich mit den Fragen der um die von der Regierung nicht ausgezahlten 15 Millionen ſelbſt
paß die Jugend von 30 oder 40 Jahren viel harmloſer, naiver hingeben, daß ſich die Bukareſter Regierung bereitfinden wird,
und vielleicht auch freudvoller war. Die heutige Jugend iſt viel die entſprechenden Beträge anzuweiſen. Man würde es aber
Wert legt. Dieſe Beziehungen können aber nur fruchtbringend
naliſieren.

Prag, im Auguſt.
Die Tſchechen wenden bekanntlich alle Mittel an, um nach
Münchener Bahnhofsvorſtandes eingefunden. Auch eine große bolſchewiſtiſche Bodenreform, die im Auslande ein für die Prager
Regierung recht peinliches Aufſehen erregt hat.
Zur Vorbereitung der Enteignung der deutſchen Induſtrie
ſtaunt immer wieder, über welche Friſche und Elaſtizität der in der Tſchechoſlowakei iſt eben ein Geſetzantrag ausgearbeitet
80jährige noch verfügt und wie ihm auch ſelbſt die Strapazen worden, nach welchem die Rechte der behördlich autoriſierten
einer ausgedehnten Nachtfahrt, nicht anzumerken ſind. Der Zivilingenieure bedeutend erweitert werden, ſo daß ihnen der
wird; die Berechtigung zur Projektierung und Ausführung von
Straßenbauten, Brücken, Waſſerbauten, Eiſenbahn=, Hochbahn=,
General von Hommer, nach Dietramszell brachte. Auch auf dem Eiſenbeton= und verwandten Bauten, Maſchinenkonſtruktionen,
Platz vor dem Fürſtenſalon hatte ſich eine große Menſchenmenge elektrotechniſchen und kulturtechniſchen Bauten ſoll nur unter ge=
wiſſen
Bedingungen gewährt werden: bei Aktiengeſellſchaften
muß der leitende Direktor behördlich autoriſierter Zivilingenieur
und Mitglied des Verwaltungsrates, bei Geſell=
ſchaften
mit beſchränkter Haftung muß der behördlich autoriſierte
Zivilingenieur gleichzeitig Geſchäftsführer der Geſell=
ſchaft
, bei öffentlichen Handelsgeſellſchaften und Kommandit=
geſellſchaften
auf Aktien muß ein perſönlich haftender
Geſellſchafter behördlich autoriſierter Zivilingenieur ſein,
berechtigt zur Vertretung der Geſellſchaft. Je nach der Größe
der Unternehmungen müſſen, außer dem leitenden techniſchen
Direktor noch mehrere leitende techniſche Vertreter die behörd=
liche
Autoriſation haben. In zweifelhaften Fällen entſcheidet
darüber die politiſche Behörde nach Anhörung der Ingenieur=
kammer
, womit wichtige Zweige der Induſtrie dem freien Er=
meſſen
der Behörden ausgeliefert werden.
Die Größe der Gefahr für die deutſche Induſtrie und das
Deutſchtum in der Tſchechoſlowakei überhaupt kann erſt richtig
beurteilt werden, wenn man bedenkt, daß nach dieſem Geſetzes=
antrag
die genaue Kenntnis der tſchechiſchen
Sprache von den behördlich autoriſierten Ingenieuren ver=
langt
wird. Infolgedeſſen werden unzweifelhaft nach den bis=
herigen
Erfahrungen hauptſächlich Tſchechen als behördlich auto=
riſierte
Zivilingenieure qualifiziert und deutſche Ingenieure ver=
drängt
werden. Es muß nicht erſt auf die Schwierigkeiten bei
der Noſtrifizierung deutſcher Bergbauingenieure in der Tſchecho=
ſlowakei
und die heftige tſchechiſch=nationale Agitation gegen
dieſe hingewieſen werden und darauf, daß deutſchen Verſiche=
rungstechnikern
die Autoriſation ſchon ſeit Jahren nahezu un=
möglich
gemacht wird, um die Tragweite des jetzt eingebrachten
Geſetzentwurfes zu erkennen. Deutſche Arbeiter würden durch
die tſchechiſchen behördlich autoriſierten Zivilingenieure bei der
Machtbefugnis, mit der ihnen deutſche Unternehmungen ausge=
liefert
würden, um die Arbeitsſtelle gebracht und durch tſchechiſche
Angeſtellte verdrängt werden. Alle Mittel der Einſchüchterung
deutſcher Unternehmer durch dieſe tſchechiſchen behördlich autori=
ſierten
Zivilingenieure könnten nach dieſem Geſetz angewendet
werden. Kein deutſcher techniſcher Betrieb wäre
mehr ohne ſtändige tſchechiſche Kontrolle bis in
die kleinſten Einzelheiten.
Die Induſtric im deutſchen Gebiete der Tſchechoſlowakei iſt
immer noch ein wirtſchaftlich mächtiger Faktor, von dem dieſer
Staat abhängig iſt. Sie iſt bedeutend mächtiger als die tſchechiſche
Induſtrie. Man weiß, daß die Tſchechen mit dieſem Geſetz die
deutſche Induſtrie aus tſchechiſch=nationalpolitiſchen Gründen in
der Entwicklung hemmen, niederdrücken und dauernd nieder=
halten
oder tſchechoſlowakiſieren wollen. Volkswirtſchaftliche
Erſchütterungen, Bedenken ſozialer Art, ja die Schädigung der
Staatsfinanzen ſpielen dabei für tſchechiſche Politiker keine Rolle.
Ausſchaltung, Ruin, Auswanderung oder Tſchechiſierung
aller deutſchen Faktoren von irgendeiner Bedeutung iſt alſo auch
der leitende Gedanke dieſes tſchechiſchen Geſetzantrages über
die behördlich autoriſierten Zivilingenieure zur Eroberung der
deutſchen Induſtrie in der Tſchechoſlowakei, immer mit dem Ziele
der Verwirklichung der Idee des tſchechiſchen Nationalſtaates.
Man muß hoffen, daß die deutſchen Unternehmer das vor=
bereitete
Geſetz nicht ruhig hinnehmen und ſich mit der völligen
Tſchechiſierung ihrer Betriebe, die zur Auswanderung zwingen
würde, nicht einverſtanden erklären werden. Den deutſchen Par=
teien
, vor allem den aktiviſtiſchen Gruppen, erſteht hier eine neue
ernſte Aufgabe, denn mit dem gefährlichen Geſetzantrag können
ſoziale Probleme akut werden, die für ganz Mitteleuropa von
ſchweren Folgen begleitet ſein müſſen.

*ern. Dabei hat das Buch trotzdem revolutionierend im guten
Sinne gewirkt. Das amerikaniſche Gewiſſen wurde aufgeruttelt.
Es gibt heute eine mächtige Anti=Babbitbewegung in Amerika,
ind dies iſt möglich, weil Babbit tatſächlich in ſeiner ſympa=
ſthiſchen
Belangloſigkeit, die, wenn ſummiert, alle Kulturent=
picklung
verſperrt, den wunden Pundt der amerikaniſchen Ge=
ellſchaft
zeigt: die Sklaverei des Einzelnen unter der öffentlichen
Meinung.
Die Frage iſt oft geſtellt worden, was die Helden ohne die
Sänger wären. Gewiß gäbe es auch ohne dieſe einzelne Taten,
wber die Typen, welche die in den Völlern ſchlummernden Kräfte
n Geſtalten kryſtalliſieren, die auf die Maſſe und beſonders die
Jugend als Sinnbilder norm= und formgebend wirken, die
werden vom Epiker erſt ins Bewußtſein eines Volkes gehoben.
Das haben die großen Urzeiten immer erkannt und darum dem
Sänger eine hohe ethiſche Würde gegeben. Dieſe Rolle des
piſchen Sängers hat nun in veränderter Form der echte Roman=
ſchriftſteller
übernommen. Lange vor Guſtav Freytag und
Shomas Mann hat der potriziſche Kaufmann in Deutſchland
gelebt, aber wäre er nicht von Anfang an, zunächſt durch die
Maler, zuletzt auch von den Schriftſtellern erfaßt worden, er hätte
ſicht die Bildkraft gewonnen, die er in der Vorſtellung des ge=
ſEmten
Volkes heute hat. Das iſt nichts anderes als Mythos,
rach dem ſich dann der lebendige Typus unbewußt richtet. In
Hkankreich beſonders hat man das Gefühl, daß ſelbſt die Curti=
ſane
oder der Bettler eine Art Verpflichtung in ſich tragen, ihrem,
on den großen Romanſchriftſtellern geſchaffenen Mythos zu
emtſprechen. Leider ſind in Deutſchland der Typen nur wenige, die
on den Schrifſtellern ihren Mythos ſchon empfangen haben,
mn obigen Sinn eigentlich geworden ſind, und dies iſt daran
ſchuld, daß den Ausländern ſo oft der Mangel an Umriß im
irgendwie geſellſchaftlich

ſteler leicht. (Das gilt ſogar für Gerhart Hauptmann.) Da
Neht man nur z=eidimenſionale Weſen ohne Tiefe, meiſt
Simpliziſſimins=Karikaturen, welche die frühere Schablone ehr=
ſuirchtiger
Idegliſierung abgelöſt haben. Weder menſchlich, noch
ſänſtleriſch iſt mit ſolcher Umkehr der Werwvorzeichen etwas ge=
rvonnen
.
Wenn ich nun von einer ethiſchen Aufgabe des Roman=
ſyriftſtellers
ſpreche, ſo meine ich nicht, daß er Moral predigen
üder verſuchen ſoll, die Menſchen zu beſſern, ſondern daß er
ſhnen thpiſchen Umriß und Geſtalt geben ſoll, wie es in ſo hohem
Maße Engländer und Franzoſen verſtehen. Die franzöſiſche Dame
und der engliſche Gentleman, der Ariſtokrat, der Händler, der
Bebemann, der Politiker, die Dirne uſw. haben in den weſtlichen

Ländern zum großen Teil von den epiſchen Dichtern ihren eigent=
lichen
Umriß erhalten, nicht durch Abſtraktion, ſondern durch Ver=
ſinnbildlichung
des Stoffes, den das Leben bringt, auf das
wiederum ſinnbildliche Geſtalten der Dichtung und Literatur
formend zurückwirken. Freilich gibt es auch negative Helden,
wie die oben genannten Soames und Babbit. Sie ſind in ihrem
Umriß ſo, wie nach der Auffaſſung des Autors der Menſch
nicht ſein ſollte, aber da ſie trotz allem doch Menſchen und nicht
tendenzhafte Zerrbilder ſind, iſt auch in ihnen höheres Menſchen=
tum
als Poſtulat, d. h. negativ anweſend. So iſt trotz Zeit=
und Stoffgebundenheit jeder gelungene Roman in gewiſſem Sinn
ein Heldengedicht und jeder echte Romanſchriftſteller ein Nach=
folger
Homers, dieſes heute nicht ſehr bekannten Autors, von
dem man noch immer am beſten die Technik des Erzählens lernen
lann. Darum wirken die beiden ſtärkſten und reinſten modernen
Erzähler, Tolſtoi und Jeremias Gotthelf, auf ihren Höhepunkten
hemeriſch.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Autofahrt einer Dame nach Aſien hat be=
gonnen
. Beſtaunt und begrüßt von Tauſenden fuhr Frau Friedel
Spada am 2. Auguſt vom Verlagshaus der Münchner Illu=
ſtrierten
Prefſe nach Unbekannt ab. Die neue Nummer (33)
bringt Aufnahmen von der Abfahrt und der Verabſchiedung durch die
Direktion des Verlags gnorr u. Hirth. Sehr phantaſtiſch wirken die
Bilder von geplanten Bauten Moskauer Architekten, Zukunftsbilder
kommender Architektur. Wie es hinter und neben den Kuliſſen von
Max Reinhardts Feſtſpielen in Salzburg zugeht, zeigen Aufnahmen von
Vorbereitungen und Proben zu Jedermann. Erregende Bilder von
Ueberreſten des Krieges, wie ſie noch jetzt zu ſehen ſind, ſind die Auf=
nahmen
von der heutigen Weſtfront in Frankreich. E. Kelen zeichnet
amüſante Karikaturen über Friſur und Schminke mit der Deviſe. Wie
verbeſſere ich Gottes Ebenbild? Aus dem weiteren Inhalt der Num=
mer
nennen wir noch allerlei aktuelle Bilder, reichen Leſeſtoff, Humor
und Rätſel=
Hochſchulnachrichten.
Hk. Berufung an die Berliner Techniſche Hoch=
ſchule
. Wie wir erfahren, iſt der ordentliche Profeſſor der Mathe=
matik
an der Berliner Landwirtſchaftlichen Hochſchule, Dr. Alohs
Timpe zum ordentlichen Profeſſor an der Berliner Techniſchea Hoch=
ſchule
ernannt worden. Der aus Bergedorf bei Hamburg gebürtige
Mathematiker dozierte früher in Aachen und Münſter.
Hk. Halle. Wie wir hören, iſt die Ernennung des außerordent=
lichen
Profeſſors Dr. med. Theodor Brugſch in Berlin zum ordent=
lichen
Profeſſor und Direktor der mediziniſchen Klinik der Univerſität
Halle a. d. S. als Nachfolger von Prof. Volhard erfolgt.

*Ein Brief Richard Wagners.
Mitgeteilt von W. Kleinſchmidt.
In den Tagen des 50jährigen Jubiläums der Bayreuther
Feſtſpiele iſt nachfolgender Brief des Meiſters von beſonderem
Intereſſe für Darmſtadt. Einige Worte mögen zur Erläuterung
dienen: Ein Komitee, gebildet aus Mitgliedern des hieſigen
Richard=Wagner=Vereins, das für das Bayreuther Unternehmen
wirken wollte, fragte im Frühjahr 1876 bei Wagner an, ob er
die Orcheſterſtimmen des Nibelungenrings zu einer konzert=
mäßigen
Auffuhrung zugunſten der Feſtſpiele zur Verfügung
ſtellen wolle. Der Brief war von dem Vorſitzenden, Verlags=
buchhändler
Zernin, und dem Medizinalrat Dr. Hallwachs unter=
ſchrieben
. Die Antwort Wagners vom 1. April 1876 iſt an letz=
teren
adreſſiert, doch wurde das Original Herrn Zernin damals
als Eigentum zuerkannt. Des Meiſters Beſcheid lautete aller=
dings
abſchlägig, doch iſt bemerkenswert, mit welch dankbarer
Geſinnung das Anerbieten aufgenommen wurde. Der herzliche
Ton des Schreibens und die ausführliche Begründung ſeiner
Ablehnung iſt um ſo anerkennungswerter, als Wagner damals
in unendlichen Vorbereitungen für die im Auguſt beginnenden
Feſtſpiele ſteckte. Die Berliner Erſtaufführung des Triſtan
hatte am 20. März 1876, elf Jahre nach der Münchener Urauf=
führung
, ſtattgefunden. Der eigenhändig geſchriebene Brief ſelbſt
lautet:
Geehrteſte Herren!
Es iſt mir ganz unmöglich, die Orcheſterſtimmen zu ent=
behren
, da ſie zum Zwecke genauer Korrektur, Buchſtabenein=
tragung
uſw. gerade von jetzt an in höchſt dringender Bearbei=
tung
ſind. Außerdem habe ich ähnlichen Aufführungsprojekten
zur Förderung des Bayreuther Unternehmens ſeit vorigem
Herbſte, wo ich meine Feſtſpiele für dieſes Jahr mit Beſtimmt=
heit
angekündigt habe, ablehnend antworten müſſen, (ſo in
München und Wien), weil ſie jetzt keinen Sinn mehr haben
und das Publikum irreführen müßten. Die Ueberlaſſung der
erſten Aufführung des Triſtan war eine andere, als Ehren=
punkt
der Berliner Jutendanz zu betrachtende Sache.
Somit ſage ich Ihnen meinen herzlichſten Dank für Ihren
guten Willen, wie ich ſtets Ihrer mit Freundſchaft und Hoch=
achtung
eingedenk ſein werde

Bahreuth, 1. April 1876.

als Ihr ſehr ergebener
Richard

ſagner.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samstag, den 13. Auguſt 1927

Nummer 223

Familiennachrichten

Statt Karten.

Nachruf.

Die Verlobung meiner Tochter
Henni mit Herrn Dipl.-Ing.
Philipp Friedrich beehre ich
mich anzuzeigen
Braueretdirekter Hermann Brahe.
Bochum, Bergstrasse 29.
Bochum, in
Ihre Verlobung zeigen an:
Erna Weber
Georg Seip

Darmſtadt, den 14. Aug. 1927.
Wittmannſtraße 30.
( 20873)

Ihre am 14. August, um 4 Uhr nach-
mittags
in der Petruskirche statt-
findende
Trauung zeigen an:
Franz Reichert
Oretel Reichert

Meine Verlobung mit Fräulein
Hanni Brahe, Tochter des
Brauereidirektors Herrn Her-
mann
Brahe und seiner
verstorbenen Frau Gemahlin
Katharina, geb. Brockmann,
gebe ich bekannt
Dipl.- Ins. Philipp Friedrich.
Berlin-Charloftenhurg 2, Schlüterstrasse70.
(12573
August 1927.
Friedel Strecker
Dina Strecker
geb. Kohlmann ( 20947
Vermählte
Neue Niederſtr. 15
Darmſtadt
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 14. Aug.,
nachmittags 3 Uhr, in der Petruskirche.

Am 10. Auguſt verſchied in=
folge
eines Unglücksfalles
Herr

Schreinermeiſter.
Wir werden dem Verſtorbenen
ein ſtetes Andenken bewahren.
Freie Bereinigung der
Schreinermeiſter Darmſtadt.
12611) Der Vorſtand.
Die Beerdigung findet Sams=
tag
, den 13. ds. Mts vormittags
½12 Uhr, auf dem Beſſunger Fried=
hof
ſtatt.
Wir bitten unſere Mitglieder
um zahlreiche Beteiligung.

geb. Maurer ( 20902
Darmstadt, Karlsstrasse 101.

Für die vielen Geſchenke und Glück=
vünſche
anläßlich unſerer Silber=
Hochzeit ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichen Dank, ganz beſon=
ders
dem Geſangverein Sängerluſt
für ſein prachtvolles Ständchen.
Joh. Treuſch und Frau
20960) Kath., geb. Dern.

Das Feſt der
Silbernen Hochzeit
begehen am Sonntag, den 14. Auguſt
die Eheleute Wilh. Hoſmann u. Frau
Eliſe, geb. Breher, Darmſtadt, Karls=
(* 20890
ſtraße 26.

Dienſtjubiläum.
Am 15. Auguſt iſt Herr Polizei=
wachtmeiſter
Heil 25 Jahre bei der
(*20927
hieſigen Polizei.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrich=
tigſter
Teilnahme bei dem Ableben
unſrer lieben Mutter
Frau
Katharine Darmſtädter
geb. Schmitt
ſprechen wir auf dieſem Wege unſren
tiefgefühlten Dank aus. (12604
Die tieftrauernd. Hinterbliebenen.
Weiterſtadt, Groß=Gerau, 10. Aug. 1927.

Dankſagung.
Für die liebevolle Teil=
nahme
an unſerem Leide
danken herzlich
Katharina Fröhlich
20869) und Kinder.

Ihre Vermählung geben bekannt:
August Reinecke und Frau
Oilly, geb. Müller.
Darmstadt, 14. August 1927.
Bleichstrasse 35.
Klrchliche Trauung: Sonntag, den 14. August, um 14 Uhr,
in der Ludwigskirche.
Be
Für die Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
an dem Heimgange meines lieben Mannes
ſpreche ich im Namen der Hinterbliebenen
meinen herzlichſien Dank aus.
Frau Carolina Hagenauer.

Dankjagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und reichen Blumenſpenden beim Heimgange
unſeres teuren Entſchlafenen ſagen wir innigſten
Dank, beſonders Herrn Pfarrer D. Wendel für
ſeine troſtreichen Worte am Grabe, ſowie den
Schweſtern des Eliſabethenſtifts für die liebe=
volle
Pflege.
Johanna Finger, geb. Ohft
Oskar und Erwin Finger.
20878)

Darmſtadt, Auguſt 1927.

(12566

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteil=
nahme
bei der ſchweren Krankheit und Hin=
ſcheiden
unſerer teuren Entſchlafenen, ſowie
für die überaus vielen Blumenſpenden ſagen
innigſten Dank auch im Namen aller Ange=
hörigen

Ludwig Schneider, Polizei=Inſpektor
und Kinder.
Darmſiadt, den 12. Auguſt 1927. (20881

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Stadt 904

* Der Sonderzug
pid, wie uns die 9
ſihren werden.
n
m 1.

[ ][  ][ ]

Nummer 223

Samstag, den 13. Auguſt 1922

Gt.5

Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 13. Auguſt.
Erfolg eines Darmſtädter Segelfliegers.
Der Stadtverwaltung Darmſtadt ging geſtern folgendes Tele=
gramm
zu:
Fliegerlager Waſſeikuppe. Nehring flog auf Darmſtadt
51,8 Kilometer Strecke. Glänzende techniſche Leiſtung.
Die dankbare Fliegergruppe.
Zürgermeiſter Mueller antwortete:
Fliegerlager Waſſerkuppe. Voll freudigen Stolzes begrüßt
und beglückwünſcht den trefflichen Piloten und die Darm=
ſtädter
Akademiſche Fliegergruppe
Bürgermeiſter Mueller
in Vertretung des beurlaubten Oberbürgermeiſters.
Wie wir hören, wird Bürgermeiſter Mueller heute dem erfolg=
eichen
Darmſtädter Segelflieger die Silberne Plakette
er Stadt Darmſtadt perſönlich überreichen.

Ausflugsſonderzug nach Baden=Baden.
Zu dem Sonderzug der Reichsbahndirektion Mainz nach dem Boden=
ſee
können Fahrkarten nicht mehr verabfolgt werden. Um diejenigen,
die leider zurückgerieſen werden müſſen, ſowie diejenigen, die eine große
Ausgabe von Zeit und Geld ſcheuen, etwas zu entſchädigen, hat ſich die
Freichsbahndirektion Mainz entſchloſſen, am Sonntag, den 14. Auguſt,
roch einen Tagesſonderzug zu fahren, und zwar nach Baden=Baden!
Ver möchte da zurückbleiben, es verſäumen, einen Tag unter hohen
Schwarzwaldtannen zu verträumen? Die Fahrt iſt billig, gut vorbe=
teitet
und wird ſicher viele Freunde finden. Alles weitere beſagen die
Aushänge auf den Bahnhöfen und bei den Mitteleuropäiſchen Reiſe=
kireaus
.
* Der Sonderzug nach Baden=Baden am morgigen Sonntag
wird, wie uns die Reichsbahndirektion mitteilt, beſtimmt ge=
jahren
werden.
Ernannt wurden am 10. Auguſt 1927; der Vortragende Rat in
em Miniſterium des Innern Dr. Rudolf Siegert zu Darmſtadt zum
Referenten für das Polizeiweſen im Miniſterium des Innern mit der
Amtsbezeichnung Miniſterialrat; der Polizeirat Auguſt Fuchs zu
Darmſtadt zum Hilfsreferenten ſir die Polizei im Miniſterium des In=
tern
mit der Amtsbezeichnung Regierungsrat beide mit Wirkung
twm 1. April 1927. Durch Entſchließung des Miniſters des Innern
twm 11. Auguſt 1927 wurde den beſoldeten Beigeordneten der Stadt
Bießen Dr. Johannes Frey und Dr. Ernſt Seib die Amtsbezeichnung
Bürgermeiſter verliehen.
Landesmuſeum. Alte Kunſt am Mittelrhein. In der Ausſtel=
lung
werden auch am kommenden Sonntag, den 14. Auguſt, Frl. Dr.
Oettweiler und Herr Dr. Röder ſich in die vorgeſehenen Füh=
ungen
teilen. Die Fihrungen finden ſtatt um halb 11 Uhr, 12 Uhr
und um 4 Uhr. Jeder mit einer Eintrittskarte verſehene Beſucher der
Ausſtellung kann an den Führungen teilnehmen.
Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags
und 11.30 Uhr, nachmittags 3.30 und 4 Uhr ſtatt. Samstag ge=
ahloſſen
.
Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters.
Weitung: Direktor Adalbert Steffter.) Heute Samstag abend 7½ Uhr
relangt neu einſtudiert die Operette Schwarzwaldmädel zur
Elufführung und ſind die Hauptrollen beſetzt, mit den Damen Keßler,
Meidhart, Zadora, Fiſcher und Debus, ſowie den Herren Hans Ney als
Saſt in der Rolle des Domkapellmeiſters. Aman, Daurer, Geiger, Marx
aund Kuhn. Leiter der Aufführung iſt Direktor Steffter; die muſikaliſche
Veitung hat Kapellmeiſter Voigt. Abends 11 Uhr iſt als Nachtvor=
ſtellung
die letzte Wiederholung des urkomiſchen Schwankes Der
Meiſterboxer und zwar zu Einheitspreiſen von 1 und 2 Mauk.
Morgen Sonntag nachmittag 3½ Uhr iſt als Familien= und Fremden=
trſtellung
zu kleinen Preiſen von 1 bis 3 Mark nochmals eine Auffüh=
tring
der Operettenpoſſe Wie einſtim Mai während abends 8 Uhr
Schwarzwaldmädel mit Hans Ney in der Rolle des Dom=
hrpellmeiſters
gegeben wird. Montag abend gelangt ebenfalls
Schwarzwaldmädel zur Wiedergabe.
Vereinigung früherer Leibgardiſten Darmſtadt. Am Sonntag,
den 21. Auguſt 1927, veranſtaltet die Vereinigung früherer Leibgardiſten
Daarmſtadt im Garten des Städtiſchen Saalbaus ein großes Militär=
konzert
, welches von dem geſamten Orcheſter der Beamtenvereinigung
eh em. Militärmuſiker unter Leitung ihres Dirigenten Kamerad Georg
Crreilich und unter Mitwirkung des Piſtonvirtuoſen Herm. Buslau aus=
geführt
wird. Mit dieſem Konzert wird gleichzeitig unſere diesjährige
Amloh=Feier verbunden. Anloy heißt die Feuertaufe unſeres ſtolzen
Laibgarde=Regiments am 22. Auguſt 1914. Die Kameraden unſerer Ver=
emigung
und anderer vaterländiſcher Verbände, ſowie die Bürger Darm=
ſtindts
ſind eingeladen.
Grevelotte=Gedenkfeier. Donnerstag, den 18. Auguſt, abends
Uhr, findet auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße eine
Gravelotte=Gedenkfeier der hieſigen Kriegervereine ſtatt Alle Regi=
mentsdereine
ſind zu dieſer Feier kameradſchaftlich eingeladen. Treff=
hunkt
der ehemaligen 117er 6½ Uhr abends am Tierbrunnen. Zahl=
eiches
Erſcheinen Ehrenpflicht. Anzug dunkel.
Verkehrsverein. Der Verkehrsverein hat bei der Heag beantragt,
wie in anderen Städten bereits eingeführt in den Anhänge=
wagen
der Straßenbahn das Rauchen geſtattet iſt, was die Direktion
Eider abgelehnt hat.
Den Rundfunkteilnehmern iſt Gelegenheit geboten, am kommen=
Een Sonntag, den 14. Auguſt 1927, abends, im Vortragsſaale Mauer=
ſraße
17 den Prediger Putenſen aus Frankfurt zu hören, deſſen
adio=Predigten ſich einer allgemeinen Beliebtheit erfreuen. Der Ein=
Litt iſt für alle Intereſſenten ohne Unterſchied des Standes und der
onfeſſion frei.
Ortsverband des B.D.J. Wir laden die Mitglieder des Ortsver=
landes
und die Einzelmitglieder auf Dienstag, abends halb 9 Uhr, ins
Gremeindehaus Kahlertſtraße 26 ein. Wir wollen von unſerem
eltlager erzählen! Mitglieder der Jugendvereinigung der Jo=
Aannesgemeinde werden ſchon um ½8 Uhr zu einer geſchäftlichen Be=
ſſorechung
gebeten.
* Verfaſſungsfeier. In unſerem Bericht über die Feier im Landes=
i
eater iſt der Name des Feſtredners falſch herausgekommen. Die Feſt=
de
hielt Herr Profeſſor Dr. Kinkel=Gießen.
Die Aufbewahrung giftiger Flüfſigkeiten. Vielfach, ſowohl im
haushalt als im Gewerbebetriebe, werden Gefäße, die zur Aufnahme
Son Nahrungs= und Genußmitteln beſtimmt ſind, wie Wein=, Bier= und
Lineralwaſſerflaſchen, zur Aufbewahrung giftiger Flüſ=
gkeiten
, die im Haushalt oder im Gewerbebetrieb Verwendung
imiden ſollen (z. B. Salzſäure, Salpeterſäure, Karbolſäure, Lyfol, Sal=
nakgeiſt
, Sublimatlöfung und dergleichen) benutzt, ohne daß Vorkehrun=
Aen getroffen werden, durch die der Gefahr einer Verwechflung des gifti=
ean
Inhalts der Gefäße mit einem Nahrungs= oder Genußmittel vor=
9 beugt wird. Infolge dieſes auf Unkenntnis, Unachtſamkeit, auf Gleich=
hriltigkeit
oder Richſichtsloſigkeit zurückzuführenden Verfahrens ſind ſchon
Maufig Perſonen, die aus Verſehen aus ſolchen Flaſchen getrunken haben,
ſchwererkrankt oder geſtorben. Ebenſo wie es für den Gift=
hrndler
nach § 15 der Verordnung, betreffend den Verkehr mit Giften
Dem 17. April 1895, verboten iſt, Gifte in Trink= oder Kochgefäßen
oieer in ſolchen Flaſchen oder Krügen abzugeben, deren Form oder Be=
zu
ichnung die Gefahr einer Verwechſlung des Inhalts mit Nahrungs=
hoer
Genußmitteln herbeizuführen geeignet iſt, ſo muß auch demjenigen,
dr aiftige Flüſſigkeiten im Beſitz hat, um ſie im Haushalt oder Gewerbe
zr derwenden, ſchon im Hinblick auf ſeine zivil= und ſtrafrechtliche Ver=
irwortlichkeit
dringend anempfohlen werden, die gleiche Vorſicht bei
iſerer Aufbewahrung obwalten zu laſſen.

Tageskalender für Samstag, den 13. Auguſt.
eIſ. Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines
baus, abends 7½ Uhr: Schwarzwaldmädel; abends 11 Uhr: Der
Mciſterboxer Orpheum: Geſchloſſen. Mathildenhöhe,
Don 1019 Uhr: Ausſtellung Neue Kunſt Landesmuſeum.
Son 1019 Uhr: Ausſtellung Alte Kunſt. Kriegerkame=
radſchaft
Germania, abends 7½ Uhr, auf dem Heiligen
Nreuz: Sommernachtfeſt mit Tanz. Konzerte: Schloßkaffee,
Hoiel=Reſt. Schmitz, Café Rheingold, Hotel= u. Kaffee=Reſt. Wald=
ſchtoßchen
, Parkkaffee, Bismarck=Eck. Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

* D. Dr. Wilhelm Bernbeck 7

Am 11. Auguſt verſtarb in Lindau am Bodenſee nach kurzer
ſchwerer Krankheit der Vizepräſident des Landeskirchenamts und
der Kirchenregierung, Herr Geh. Oberkonſiſtorialrat D. Dr. Wil=
helm
Bernbeck. Der Heimgegangene iſt am 1. Juli 1870 als
Sohn des Pfarrers Hermann Bernbeck zu Altenſchlirf geboren
und wirkte nach Vollendung ſeiner Univerſitätsſtudien und des
Vorbereitungsdienſtes 18991903 als Kreisamtmann in Erbach,
19031906 als Kreisamtmann in Büdingen, 19061908 als
Kreisamtmann in Darmſtadt. Von 1907 an war er nebenamt=
lich
, von 1908 an hauptamtlich Mitglied des Oberkonſiſtoriums.
Vei der Neugeſtaltung der Verfaſſung der Heſſiſchen Landes=
kirche
wurde ihm 1923 das Amt eines Vizepräſidenten des
Landeskirchenamts und der Kirchenregierung übertragen. Von
1908 an war er im Nebenamt zugleich Mitglied des Provinzial=
ausſchuſſes
der Provinz Starkenburg, von 1909 an Mitglied der
Hiſtoriſchen Kommiſſion für Heſſen.
In allen ſeinen Aemtern hat der Entſchlafene Ausgezeich=
netes
geleiſtet, vor allem verdankt die Heſſiſche Landeskirche
ſeiner hervorragenden Arbeitskraft und Sachkenntnis unend=
lich
viel.

Hindenburgſpende!
Annahmeſtellen bei ſämtlichen Poſiämtern, Eiſenbahnſchaltern,
Banken, Sparkaſſen und Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatt,
Rheinſtraße 23.
12551)

*Acht Tage im Darmſtädter Wald.
W. Es gibt wenig Städte, die in bezug auf Naturſchönheit eine ſo
bevorzugte Lage beſitzen, wie unſer Darmſtadt. Schon die Gärten und
Parkanlagen, die im Bereich der Stadt liegen, laden den Fremden zur
Naſt und zum Bleiben ein. Vor dem Bahnhof, gewiſſermaßen als Gruß
an den, der bei uns Einkehr hält, geben die wohlgepflegten Anlagen ein
wohltuendes Bild, und beim Wandern in und durch die Stadt grüßen
uns immer wieder ſolche Oafen, die uns zur Einkehr nötigen. Dann
beim Eingang in die Stadt grüßt uns der Monumentalbau unſerer
Feſthalle mit ihren großzügig angelegten Gartenanlagen, die ſich bis
zum Stadteingang im Weſten erſtrecken. Weiter der neuangelegte Herrn=
garten
, dieſer alte Naturpark im neuen Gewand, der inmitten der Stadt
eine grüne Inſel bildet und mit ſeinen lauſchigen Plätzchen und dem
freundlich einladenden Herrngarten=Kaffee gleich einer Kuranlage den
Beſucher wohltuend aufnimmt. Das gleiche gilt von unſerem ſchön ge=
pflegten
Orangeriegarten, dem alten Prinz=Emil=Garten, dem kunſtvoll
angelegten Pauluszlatz mit dem ſich anſchließenden Tintenviertel. Nach
Oſten ziehen ſich dann die Anlagen um den Großen Woog, die neu an=
gelegte
Rathenau=Anlage, die prächtige Gartenſtadt am Hohlen= und
Alfred=Meſſel=Weg, und als Vorpoſten der Botaniſche Garten, der zu
jeder Jahreszeit n ue Reize bietet und vor allem vom Frühling bis zum
Herbſt in wechſelnder Farbenpracht ſchillert. Außerdem ſind innerhalb
des Stadtgebietes unzählige gutgepflegte Privatgärten, die ſich in ihrer
vornehmen Pracht bis an die Straßen erſtrecken. So haben wir überall
den Eindruck einer fein angelegten Gartenſtadt, deren Bild den Fremden
feſſelt. Aber der Wald ſollte eigentlich unſer Streifgebiet ſein, und hier
kommt der Naturfreund, der Ruheſuchende, der abgehetzte Stadtmenſch,
und der, der Erholung vom Getriebe des Alltags und ſtille Raſt halten
möchte, ganz auf ſeine Rechnung. Unſer Wald iſt ein Stahlbad für
jedermann.
Darmſtadt liegt mitten im Wald; nach welcher Richtung man auch
gehen mag, in wenigen Minuten iſt man im ſchönen, grünen Wald.
Gehen wir in öſtlicher Richtung, dann nimmt uns der jetzt beſonders
gut gepflegte Stadtwald mit ſeinen alten Baumrieſen und mit ſeinen
ſchönen Buchen= und Eichenbeſtänden auf, dabei hat man immer wieder
nach kürzeren oder auch längeren Wanderungen Gelegenheit zur guten
Einkehr. Ich nenne nur das ſchön gelegene Oberwaldhaus mit ſeinem
Teich, oder der romantiſch gelegene Einſiedel inmitten des Waldes, dabei
von lichten Waldwieſen umſäumt. Es gibt wenig Plätze, die ſo zur
Sommerfriſche und zum Erholungsort geeignet ſind, wie gerade dieſe
Punkte. Das gleiche gilt von dem in unſerem alten Wildpark gelegenen
hiſtoriſchen Jagdſchloß Kranichſtein am maletiſchen See. Auch hier hat
man Gelegenheir zur guten Raſt und zum Bleiben. Stadtwald und
Park ziehen ſich ſtundenlang dahin, und in reicher Abwechſlung findet in
dieſen Wäldern der Wanderer immer wieder neue Naturſchönheiten. Er
hat von hier aus Gelegenheit, täglich neue Wanderungen anzutreten,
und kann hier einerſeits den Wald bis vor die Tore Frankfurts, den ehe=
maligen
Bannforſt Dreieich, durchſtreifen, und andererſeits nach Dieburg
und Aſchaffenburg hin grüßen ihn ſchon die Speſſartberge, und hat von
Daumſtadt aus die Eingangspforte dorthin.
Nach Süden, am Ausgangspunkt der Straßenbahn zum Böllenfalltor,
iſt es wieder uralter Wald mit reichen Buchen= und Eichenbeſtänden, da=
bei
hart vor der Stadt auf anmutiger Höhe die ſchön gelegene Ludwigs=
höhe
, die ebenfalls als Sommerfriſche und Luftkurort immer wieder zu
empfehlen iſt. Auch von dieſer Seite von Darmſtadt hat man Gelegen=
heit
zu tagelangen Waldwanderungen; man ſteht hier vor der Eingangs=
pforte
zum Odenwald und zur Bergſtraße. Nach Weſten, wo wir das
Eingangstor zur Rheinebene haben, ziehen ſich lange Kiefern=, Fichten=
und Birkenwälder hin, und auch hier kommt der Waldfreund nicht zu
kurz. Dabei grüßen uns überall in dieſen Wäldern um Darmſtadt herum
alte hiſtoriſche Bäume; idylliſch gelegene Brünnchen laden zur Raſt ein,
gaſtfreundliche Forſthäuſer nehmen den Wanderer auf und geben ihm
praktiſche Winke zum Weiterwandern. Wegmarkierungen, angelegt und
gehegt von unſerem unermüdlichen Odenwaldklub, geben Zielrichtungen,
und keiner kann dabei den Weg verfehlen. Dabei wird dem Wanderer
in poetiſcher Form der Schutz des Waldes auf den Eingangswegen be=
ſonders
ans Herz gelegt. So iſt zu leſen:
Wanderer, der du Freude ſucheſt im Wald,
Tritt ein mit Ehrfurcht, ſchone ihn.
Das Neis, die Blumen welken in der Hand gar bald
Laß auch für andre grünen ſie und blüh’n."
So lädt der weite ſchöne Wald um Darmſtadt herum ein zum Raſten
und Erholen, zum Wandern, zum Sinieren und Dichten. Er iſt voll
von Naturſchönheit und voll Poeſie, und wer in ſeine Hallen tritt, den
umfängt Ruhe und Frieden. Schon die Alten empfanden dies und wähl=
ten
ihn immer wieder gerne zum Aufenthalt, es ſei nur an Goethe er=
innert
, der hier am Herrgottsberg ſeinen Fels= und Weihegeſang gedich=
tet
hat. Der Kreis der Empfindſamen ich nenne nur die große Land=
gräfin
Caroline mit ihrem Kreis, Herder und Merck und ſo mancher
andere wußte die Schönheit unſeres Waldes zu ſchätzen. Auch der
große Naturfreund, der Wandsbecker Bote, Matthias Claudius, der
uns hier in unſerem poeſievollen Wald das Volkslied Der Mond iſt
aufgegangen geſchenkt hat, wurde von den Schönheiten der Darmſtädter
Wälder gepackt.
Es gibt wenig Städte, die eine ſo weite grüne Lunge beſitzen, wo
man ſich den Alltagsſtaub herauspumpen kann und wo jeder nach des
Tages Laſt und Hitze ein ſtilles Plätzchen nach ſeiner Weiſe findet. Es
weht viel Waldluft durch Darmſtadts Straßen, und ſein Wald lädt alle
zum Wandern und Bleiben ein. Acht Tage im Darmſtädter
Wald bilden eine ſchöne, vielſeitige und billige Erholung.
Das Städtiſche Verkehrsamt gibt jederzeit gern Winke zum Aufent=
halt
und zur Wanderung in unſeren ſchönen Wäldern. (Fernruf 3723.)

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
ir die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift Übernimmt die Redaltien keinerlel Der=
wortung
; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in voliem Umfange
Einſender veranttvorilich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nich=
zurückge
andt. die Ablehnung nicht begründet werden.
Konzerte im Hauptbahnhof.
Auch ich möchte zu den Ausführungen in Ihrem geſchätzten Blatte
Ulung nehmen. Die Woche über auswärts beſchäftigt, kehre ich Sams=
gs
abends, über Darmſtadt, wo ich längeren Aufenthalt habe, nach
uſe zurück. Die im Warteſaal zweiter Klaſſe gebotene Muſik hat mich
emals beläſtigt, im Gegenteil, ſie war mir eine Erquickung. Die Füür=
ge
der Induſtrie= und Hendelskammr für uns geplagten Reiſenden
enne ich dankend an; größer aber noch wäre mein Dankgefühl für
wenn ſie es erreichen könnte, daß uns von der Eiſenbahnverwaltung
rgünſtigungen, Wiedereinführung der Kilometerhefte u. dgl., gewährt
den.
Sollte ein Reiſender derart erſchöpft ſein, daß er wirklich gute Muſik
ht ertragen kann, ſo ſteht ihm zum Aufenthalt ein Raum zur Ver=
ung
, in dem er ſie nicht zu hören braucht. In dieſen können ſich auch
ſende zurückziehen, die, vielleicht von einem Begräbnis kommend, oder
einem ſolchen reiſend, hier Aufenthalt haben, was ja wohl nicht oft
ade Samstags oder Sonntags ſein wird. Ein Geſchäftsreiſender.

*Bezirksſchöffengericht.
In der heutigen Sitzung fungiert eine Referendarin als
Gerichtsſchreiber.
1. Einer Reihe von Schwindeleien iſt der Schneider Friedr. B. von
Traiſa beſchuldigt. In einem Falle legte er einen Stofflieferanten unter
falſchen Vorſpiegelungen herein. In einem zweiten Fall machte er ein
ähnliches Manöver mit Erſchwindelung eines Lodenſtoffs unter dem
Vorgeben, er wohne in Nieder=Ramſtadt bei ſeinen Eltern. In einem
dritten Fall übereignete er eine Nähmaſchine unter Verſchweigung des
auf ihr laſtenden Eigentumsvorbehalts und entlieh darauf 100 Mark.
Alsdann verlegte der Angeklagte ſeine geſchäftliche Tätigkeit nach Groß=
Gerau und Nauheim. In letzterem Orte beſtellte er eine neue Näh=
maſchine
, die von Dresden bei Seidel u. Naumann beſchafft werden
ſollte, weiter ein elektriſches Bügeleiſen. Dabei gebrauchte er immer
neue Ausreden. Der Lieferant iſt durch die Frachtauslagen geſchädigt.
Eine Urkundenfälſchung durch Fälſchung eines Telegramms ſteht gleich=
falls
feſt. Der Staatsanwalt geißelt das ſchwind=lhafte Treiben und
beantragt eine angemeſſene Gefängnisſtrafe unter Freiſprechung in einer
Reihe von Einzelfällen. B. iſt ſeit 11. Mai 1927 in Unterſuchungshaft.
Die Verteidigung betont, daß der Angeklagte, plötzlich in den Exiſtenz=
kampf
hineingeſtellt, wohl zu Uebertreibungen neige. Angeklagter habe
ſich eine Exiſtenz gründen wollen und ehrliche Abſichten hätten ihm vor=
geſchwebt
. Dieſe Exiſtenz habe man ihm durch Wegnahme der Näh=
maſchine
und des Bügeleiſens unmöglich gemacht. Es wird um eine
milde Strafe gebeten. Das Urteil erkennt wegen Betrugs in vier
Fällen und wegen Unterſchlagung in zwei Fällen auf eine Gefäng=
nisſtrafe
von 3 Monaten 2 Wochen unter Anrechnung von
3 Monaten Unterſuchungshaft; im übrigen erfolgt Freiſprechung.
2. Der Bierbrauer Michael Groſch von Großoſtheim ver=
zapfte
Ende Juni 1927 gelegentlich eines Feſtes in Lengfeld Bier. All=
mählich
war er nach ſeiner Angabe ſo ſinnlos betrunken, daß er erſt am
anderen Morgen im Gefängnis zu Groß=Umſtadt zum Bewußtſein ge=
kommen
ſein will. Die Anklage legt ihm zur Laſt, daß er zwei Feſt=
teilnehmer
von Lengfeld und Mömlingen mit einem Taſchenm ſſer ge=
ſtochen
hat. Der eine Verletzte war etwa 3 Wochen arbeitsunfähig, der
andere kann heute den Arm nur ſchwer heben. Der Staatsanwalt be=
antragt
eine Geſamtſtraße von 6 Monaten Gefängnis. Das Urteil
erkennt auf 6 Monate Gefängnis und rechnet auf die Strafe
1 Monat Unterſuchungshaft an.
3. Der Steinhauer Friedrich Sauer von Krickenbach (Pfalz)
iſt beſchuldigt, am 16. Februar 1926 in Mümling=Grumbach durch Fahr=
läſſigkeit
den Tod des Stahlſchleifers Gg. Seitz aus Zeilhard verurſacht
zu haben, indem er der Firma Hch. Lutz in Mümling=Grumbach Scheif=
ſteine
lieferte, die aus derartig ungeeignetem Material von ihm her=
geſtellt
worden waren, daß einer von dieſen Schleifſteinen während der
Arbeit zerſprang und den Stahlſchleifer Seitz erſchlug. Sauer erklärt,
der Unglücksſtein müſſe einen verborgenen Mangel gehabt haben, die
Arbeiter ſeien von ihm angewieſen, mit Vorſicht zu verfahren. Aus der
Beweisaufnahme geht hervor, daß der zerſprungene Stein weich war.
Bei den letzten Sendungen mußten fehlerhafte Steine von der Empfänge=
rin
beanſtandet werden. Alle Steine haben eine Probezeit zu durch=
laufen
. Der Unglücksſtein hatte ſeine Probezeit ſchon durchlaufen; er
wurde dann ſofort in Benutzung genommen. Ein Sachverſtändiger aus
Kaiſerslautern hält den Angeklagten für einen Neuling in der Stein=
ſcheiferbranche
. Er erklärt, er vermute, der Stein ſei zu morſch ge=
weſen
, es habe ihm das Bindemittel gefehlt, er ſei aufgefroren geweſen,
es ſei zuviel Letten in dem Stein geweſen und dieſer Letten ſei gefroren.
Es ſei möglich, daß ein ſolcher Stein, der Witterung ausgeſetzt, ſpringe,
ohne daß man etwas davon merke. Findlingsſteine im Geſchäfte zu ver=
wenden
, ſei gefährlich; ſolche verwitterten leicht. Der Sachverſtändige
vermutet, daß es ſich hier um einen Findlingsfelſen handele. Angeklag=
ter
kenne anſch inend nicht die Gefahr, die ſür das Steinſchleifergeſchäft
beſtehe. Der Sachverſtändige erklärt ſchließlich, ſein Bruchmeiſter habe
feſtgeſtellt, daß es ſich im Fragefall um einen Findlingsfelſen gehandelt
habe. Ein Findlingsfelſen klinge beim Behauen dumpf an, was dem
Bearbeiter auffallen müſſe, auch zeige er Riſſe infolge der Witterung.
Aus Findlingen dürfe man keine Schleifſteine machen. Bei einem Kern=
felſen
wäre das Unglück nicht paſſiert. Beim Probelauf hat der Stein
keine Belaſtung, wohl aber dann, wenn er in Benutzung genommen iſt.
Der Staatsanwalt ſieht das Verſchulden des Angeklagten darin, daß er
Findlingsſelſen ſtatt Kernfelſen verwandt habe, die zu Schleifſtein=
arbeiten
ungeeignet ſind. Angeklagter habe ſeine Berufspflicht verletzt
und fahrläſſig gehandelt, indem er den Stein als Schleifſtein geliefert
habe. Der Strafantrag geht auf 4 Monate Gefängnis. Das Urteil
lautet freiſprechend. Ein ſchlüſſiger Beweis ſei nicht erbracht.
Das Stück, das dem Sachverſtändigen zur Begutachtung vorgelegen
habe, ſei zu klein, um einen ſicheren Schluß zu ziehen.

Der Betrug bei der Klaſſenlotterie.
Einführung einer Ziehungsmaſchine? Erfinderanſturm bei der
Generaldirektion. Die Spieler regen ſich. Ausſpielung der
betrügeriſchen Lotteriegewinne.
Lpd. Die Veruntreuungen bei der Preußiſchen Generallotteriedirek=
tion
werden, wie mit Beſtimmtheit vorauszuſagen iſt, eine völlige Um=
änderung
der bisherigen Ziehungsmethoden zur Folge haben, um für
die Zukunft derartige Betrügereien unter allen Umſtänden auszuſchlie=
ßen
. Da bei den zuſtändigen Stellen naturgemäß der Wunſch laut ge=
worden
iſt, bei dem Ziehungsgeſchäft möglichſt Menſchenhände ganz aus=
zuſchalten
, wird jetzt die Preußiſche Generallotteriedirektion direkt von
Erfindern überlaufen, die ihre Modelle und Pläne der verſchiedenſten
Ziehungsapparate unterbreiten. Teilweiſe gehen die Pläne von ganz
neuartigen Methoden aus. Es kann ſchon jetzt mit großer Beſtimmtheit
geſagt werden, daß bereits die Ziehung der nächſten Serie der Preußiſch=
Süddeutſchen Klaſſenlotterie, die im Oktober ſtattfindet, auf maſchinellem
Wege mittels einer Ziehungsmaſchine erfolgen wird. Ein derartiger
Apparat würde elektriſch betrieben werden, und durch ein beſonderes
Zählſyſtem automatiſch die Loſe nacheinander auswerfen und regiſtrie=
ren
. Bei der Ziehung der fünften Klaſſe wird nicht mehr das Perſo=
nal
der Lotteriedirektion verwandt, ſondern Beamte aus dem Preußi=
ſchen
Finanzminiſterium. Die Auswahl dieſer Beamten erfolgt ſo, daß
ſie von ihrer Verwendung bei dem Ziehungsgeſchäft nicht das mindeſte
vorher erfahren. In den Kreiſen der Lotterieſpieler macht ſich eine
große Beunruhigung bemerkbar, die in zahlreichen Briefen an die Gene=
raldirektion
Ausdruck findet. In den letzten Tagen ſind mehrere hun=
dert
Schreiben aus allen Teilen Preußens und Süddeutſchlands bei der
Generaldirektion eingetroffen, in denen die Spieler ihren Einſatz zurück=
fordern
oder ſogar der Lotterieverwaltung mit Regreßklagen drohen.
Mehreve der ſich benachteiligt fühlenden Spieler kündigen auch einen
Zuſammenſchluß an, um gemeinſam ihre angeblichen Forderungen gegen
die Verwaltung geltend zu machen.
Wie die Telunion von zuſtändiger Seite erfährt, kann über dieſe
Forderungen überhaupt erſt entſchieden werden, nachdem das Verfahren
gegen Böhm und Schleinſtein abgeſchloſſen iſt, alſo ihre gerichtliche Ver=
urteilung
erfolgt ſein wird. Eine Zurückerſtattung des Einſatzes wird
ſich auch ſchwer ermöglichen laſſen, da ja den Losinhabern in allen ande=
ven
Klaſſen mit Ausnahme bei der vierten, bei der die Unregelmäßig=
keiten
vorgekommen ſind, die verſprochene Chance geboten worden iſt.
Wenn, was wahrſcheinlich iſt, die Ziehung für gültig erklärt werden
ſollte, ſo iſt nach Mitteilungen aus zuſtändiger Stelle als ſelbſtverſtänd=
lich
anzunehmen, daß die beiden von Böhm und Schleinſtein wider=
rechtlich
angeeigneten Gewinne zur Ausſpielung kommen werden.
Kunſinotizen.
Ueber Werſe, Künſiler oder künffleriſche Vranſtaltungen, deren im Nachſtehenden drwähnung
geſchleht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor
Union=Theater. Der Seeräuber. Douglas Fair=
banks
iſt ſchon ſeit langem berühmt für ſeine außergewöhnlichen und
herrlichen Filme; aber im Seeräuber, der zurzeit im Union=Theater
zur Aufführung gelangt, hat er alles andere in den Schatten geſtellt.
Dieſer Film behandelt die Fahrten und Abenteuer der Seeräuber, der
ſogenannten Herren der Südſee, um das Ende des 18. Jahrhunderts,
als Spanien die Weltmeere beherrſchte. Vom Anfang bis zum Ende iſt
der Film angefüllt mit den ſenſationellen Taten von Fairbanks, die
ſeinen Filmen eine eigene Note geben. Der ganze Film iſt von der
erſten bis zur letzten Szene in natirlichen Farben nach dem Technicolor=
Verfahren, die ſo herrlich und naturgetreu ſind, daß jede einzelne Szeng
wie ein alter Holländer wirkt.
Tapeten/ Linoleum
Groß= und Kleinverkauf
uLg Lorn Oto.
vorm. Frankfurier Tapetenfabrie
Schleiermacherſtraße 2123 (am Gericht)

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 13. Auguſt 1927

Nummer 223

Aufruf zur Hilfe.

Eine große Unwetterkataſtrophe hat Teile der Provinz Rheinheſſen
getroffen und durch Hagelſchlag die Ernte einer Anzahl Gemeinden im genſchmuck und in der Zeit von 1212.15 Uhr läuteten unſere Glocken.
Kreiſe Oppenheim und Mainz vernichtet. Auch in anderen Gebieten
des Landes, im Kreiſe Worms, in der Provinz Starkenburg (Ried) und
m der Provinz Oberheſſen (Vogelsberg) ſind ſchwere Unwetter nieder=
gegangen
, die großen Schaden angerichtet haben. Aus Berichten der
Tageszeitungen und Fachzeitſchriften dürften unſere Landwirte bereits
Hagelmaſſen angerichteten Verzüſtungen in den Weinbergen und dem
troſtloſen Anblick der Felder Unſere betroffenen Verufsgenoſſen, die
auf gine gute Ernte hiublicken kurften, haben faſt alles verloren. Die
elementare Gewalt hat ſie des Erfolges ihrer mühevollen Arbeit und
ihrer Einnahmen beraubt. Die bedauernswerte Bevölkerung dieſes
Gebietes befindet ſich in großer Notlage. Stcat und Reich werden hier
eingreifen und die ſchwergeprüfte B=völkerung unterſtützen müſſen.
Das große Unglück erforbert aber auch, daß wir Landwirte uns zu=
ſammenſchließen
, den vom Unwetter betroffenen Berufsgenoſſen zu
helfen, und die in ihrer wirtſchaftlichen Exiſtenz ſchwer geſchädigten Land=
wirte
zu unterſtützen.
Da die Getreide= und Hackfruchternte zum großen Teil vernichtet
iſt, fehlt es an Futter, Saatgut und ſonſtigen zur Aufrechterhaltung
der Betriebe und zur Lebenshaltung notwendigen Bedarfsſtoffen. Da
Einnahmen fehlen, ſind Geldbeträge zur Unterſtützung und Herbeiſchaffung
von Exiſtenzmitteln für die vom Ungluck Betroffenen nowendig. Es
gilt daher, durch Sammlungen und Spenden aus unſeren Reihen Mittel
aufzubringen, um den Geſchädigten für die nächſte Zeit zu holfen. Raſche
Hilfe tut not!
Deshalb ergeht an alle Landwirte der Ruf, nach Kräften beizu=
ſtenern
, um dieſe Not zu lindern!
Die unterzeichneten landwirtſchaftlichen Organiſationen wenden ſich
daher an ihre Verbandsaugehörigen und Mitglieder mit der Bitte
überall in den Orten Sammelſtellen einzurichten und Geldbeträge und
Naturalien reichlich zu ſpenden.
Sie hoffen, daß ihr Ruf um Hilfe für die Geſchädigten nicht ver=
gebens
erſchallt und daß angeſichts der Notlage der ſchwer geſchädigten
Bevölkerung jeder Landwirt, der vor ſolchem Unglück bewahrt ſeine
Ernde gut nas Hauſe zu bringen in der Lage war, gern einen Beitrag
ſtiſtet. Jede, auch die kleinſte Spende, wird dankbar angenommen.
Die in den Sammelſtellen bei den Vertrauensleuten, Obleuten oder
anderen Bevollmöchtigten eingehenden Zeichnungen auf Naturalien oder
die dort eingehenden Geldbeträge ſind an die zugehörigen Organiſatio=
nen
zu ſenden, welche die Geldſponden, ſowie Verzeichniſſe über ge=
ſtiftete
Naturalien dem bei dem Miniſterium gebildeten Ausſchuß für
die Verteilung weiterleiten.
Der Erfolg dieſes an die heſſiſche Landwirtſchaft gerichteten Aufrufes
muß zeigen, Laß wir Landwirte, die wir vom gleichen Schickſal nie ſicher
ſind, gern zur Uinterſtützung unſerer Berufsgenoſſen bereit und deren
Notlage eiligſt zu lindern beſtrebt ſind!
Landwirtſchaftskammer für Heſſen:
Henſel.
Vereinigte freie rheinheſſiſche
Heſſiſcher Bauernverein Lorſch:
Baueruſchaft Mainz:
Moſſel.
Weber.
Heſſiſcher Landbunb:
Dr. v. Helmolt.

Eberſtadt, 12. Aug. Ausbruchder Maul=und Klauen=
ſeuche
. Der Ausbruch der Maul= und Klauenſenche under dem Vieh=
beſtand
des Johann Heinrich Vaueu in der Kircſtraße 2 iſt amtlich
feſtgeſtelll worden. Als wichtigſte Vorbeugungsmaßnahme iſt der Faſel=
ſtall
bis auf weiteres geſperrt. Das Seuchengehöft iſt als Sperrbezirk,
die Kirchſtraße als Beobachtungsgebiet bis zum 18. Auguſt erklärt
worden.
Eberſtadt. 12. Aug. Zum Kirchweihtag im Schwanen
wird, wie bereits mitgeteilt, zum erſtenmal doppelte Tanzgelegenheit
geboten werden. Während im Saal für die jüngeren Beſucher ſtim=
mungsvolle
Jazzbandmuſik aufſpielt, werden im Garten unter freiem
Himmel die beliebten alten Tanzweiſen erklingen, ſo daß auch die ältere
Generation voll und ganz auf ihre Rechnung kommt. Man kann über=
zeugt
ſein, daß dieſe Darbietungen beſonderen Anklang finden werden.
* Pfungſtadt, 12. Aug. Turnen und Wandern. Der hieſige
Turnverein unternimmt am kommenden Sonutag, den 14. Auguſt, ſeine
8. Wanderung nach Lichtenbern im Odenwald. Der Abmarſch iſt auf
6 Uhr vormittags ab Bahnhof Pſungſtadt feſtgeſetzt. Rheinfahrt.
Die Kraſtſportvereinigung 1914 mternimurt am kommenden Sonntag
eine Rheinfahrt. Abfahrt am Bahnhof Pfungſtadt 5,15 Uhr.
Kameradenzuſammenkunft. Die 65jährigen, alle im Jahre
1862 gebonenen Kameraden und Kameradinnen, treffen ſich am Sonntag
nachmittag im Gaſthaus. Zur Krvne zu einem gemütlichen Beiſammen=
ſein
und einer wichtigen Beſprechung.
* Ober=Ramſtadt, 12. Aug. Geſtern abend gegen 10½ Uhr ging
über der hieſigen Gegend ein ſtarkes Gewitter mit wolkenbruchartigem
Negen nieder, bei dem der Blitz in die Umformerſtation der Ueberland=
zentrale
links der Roßdorferſtraße, einſchlug und die Bedachung der=
ſelben
beſchädigte. Durch Beſchädigung des Umformers ſelbſt war für
kurze Zeit das elektriſche Licht ausgeſchaltet, bzw. unterbrochen.
* Wembach=Hahn, 12. Aug. Am Samstag, den 13., und Sonntag,
den 14., und Montag, den 15. Auguſt, findet das Bezirks=Jugendfeſt des
3. Bezirks, Gau=Odenwald, der Deutſchen Turnerſchaft hier in unſerem
ſchön gelegenen Odenwalddörfchen Wembach=Hahn ſtatt. Soweit jetzt
ſchon zu beurteilen iſt, wird es ein Feſt geben, das in den letzten Jah=
ven
Wembach=Hahn noch nicht erlebt hat. Am Samstag abend bewegt
ſich ein großer Fackelzug durch die Ortsſtraßen nach dem Feſtplatz. Da=
ſelbſt
großer Feſtkommers, Feuerwerk u. dal. Sonntag, den 14. Auguſt,
ab 8 Uhr früh, Wett=Turnen. Nachmittags 2 Uhr bewegt ſich ein impo=
ſanter
Feſtzug durch alle Ortsſtraßen, verſchönert durch vier große Ver=
einswagen
, nach bem Feſtplatz. Montags große Volksbeluſtigung.
r. Babenhaufen 12. Aug. Sein 35jähriges Amtsjubi=
läum
beging am Mittwoch der durch ſeine Tätigkeit in vielen öffent=
lichen
Aemtern weit über den Kreis Dieburg hinaus bekannte Bürger=
meiſter
Herr Adam Krapp, aus dem benachbarten Sicken=
hofen
. An ſeinem Ehrentage kann der Jubilar auf eine arbeitsreiche,
ſegenbringende Tätigkeit mit ſtolzer Genugtuung zurückölicken. Daß der
Bürgermeiſterwerband, die Gemeinde Sickenhoſen und auch der Kreis
Dieburg ſein ſegensreiches Wirken in der langen Zeit zu ſchätzen und
zu würdigen verſtand, zeigte ſich ſo recht an ſeinem Ehrentage. Ueber
20 Bürgermeiſter hatten ſich mit dem vollzähligen Kreisausſchuß, an
deſſen Spitze ſich Herr Regiemngsrat Walter befand, und den Ver=
tretern
des Kirchen= und Schulvorſtandes im Hauſe des Gefeierten ein=
gefunden
. Den Reigen der Glückwunſchreten eröffnete Herr Bürger=
meiſter
Rühl=Babenhauſen, der im Auftrage der Bürgermeiſter der
Nachbarorte herzliche Worte fand und eine reizende kleine Standuhr
Herrn Krapp überreichte. Herr Bürgermeiſter Brücher=Groß= Zim=
mern
übermittelte die herzlichſten Glückwiinſche im Namen der Bürger=
meiſter
des Kreiſes und des heſſiſchen Landesverbandes. Seine Feſt=
gabe
war ein prachtvolles Gemälde, das das Schloß Lichtenberg dar=
ſtellt
, und von der Künſtlerhand des Herrn Prof. Lippmann ſtammt.

reichte eine Chremurkunde mit einem Pokal, der, die Inſchriſt trägt:
Dem verdienſtvollen Bürgermeiſter, Herrn Ad. Krapp, gewidmet von
dem Kreisausſchuß des Kreiſes Dielurg zu ſeinem 35jährigen Bürger=
meiſter
=Jubilänm. Weſter übergab er noch mit beglückwünſchenden
Worten einen hübſchen Blumenkorb mit der Jahueszahl 35. Herr Schuil=
rat
Jaeger, als Vertreter des Kreisſchulamtes Dieburg, würdigte
die Verdienſte des Jubilars, der die Intereſſen der Schule ſtets treulich
gewahrt habe, und die Herren Pfarrer Buttron und Lehrer Volz
überbrachten die Glück= und Segenswünſche des örtlichen Kirchen= und
Schulvorſtandes. Bewvegten Herzens daukte Herr Bürgermeiſter Krapp
allen Nednern. Die Feſtſtimmung erfuhr eine weſentliche Steigerung
noch durch einen reizenden Gedichtvortrag des kleinen Enkels und durch
einen von dem Schwiegerſohn, Herun Trippel, in heimiſchem Dialekt
verfaßten längeren humoriſtiſchen Gedichtvortrag. Die Gemeinde feiert=
ihr
Ortsoberhaupt des Abends

nrüßug und Glückpünſchen dem Jublar einen ſchönen Seſſal, und Herr
Spiehl jun. übermittelte die Segenswünſche des Geſangvereins
Fro)ſinn deſſen Gründer und Ehrinmitglied Herr Krapp iſt. Bei
gutgewählten Chordarbietugen nahm die abendlicke Feier unter gar
uranchen launigen Reden und Gegenreden noch einen langen, feſtlichen
Verlauf.
WSN. Dieburg. 12. Aug. Tödlich berunglückt iſt hier geſtern der
veuſionierte Nottenführer Andreas Blank 8. Er war im Begriffe, mit
einem Fuhrwverk ins Feld zu fahren; unterwegs wurde das Pferd ſtör=
riſch
und wollte nicht mehr weiter. Blank ſtieg vom Wagen
vvollte nach dem Rechten
Dabei ſchlug das Pferd nach hinten aus
und traf Blank ſo unglicklich am Unterleib, daß der Tod bald darau
eintrat.

Verfaſſungsfeiern in Heſſen.
* Arheilgen, 12. Aug. Verfaſſungstag. Aus Anlaß des
Verfaſſungstages blieben die Dienſträume der Bürgermeiſterei und der
Gemeindekaſſe geſchloſſen, auch das Gemeindebad und das Schwimmbad
hatten ihren Betrieb eingeſtellt. Die öffentlichen Gebäude zeigten Flag=
Die Schulleitung hatte auf 9 Uhr vormittags eine einfache Feier ange=
ordnet
, die aus einer Anſprache und Geſang beſtand. Außer den Schul=
kindern
hatten ſich auch eine größere Anzahl Eltern eingefunden. Am
Schluſſe wurden an die Kinder die von der Gemeindeverwaltung bewil=
ligten
Brezeln verteilt. Die Verfaſſungsfeier, die von der Gemeinde
Kenntnis erhalten haben von den großen Ernteverluſten, von den durch veranlaßt war, wurde am Abend im Gaſthauſe Zum goldenen Löwen
abgehalten. Dieſelbe, wurde verſchönt durch Geſangsvorträge unſerer
Vereine und durch Zuſt=: mentalvorträge der hieſigen Orcheſtervereini=
gung
. Die Feſtrede haite Herr Landtasabgeordneter Otto Sturmfels
übernommen. Die Feier war überaus gut beſucht und nahm einen dem
Tage entſprechenden Verlauf. Der Gemeinderat beſchloß, den Aus=
ſchlag
ſür Gebäudeſteuer auf 24 Pfg. je 100 Mark Steuerwert zu
erhöhen. Herr Gg. Kahl konnte in dieſen Tagen auf eine 25jährige
Tätigkeit bei der Chemſchen Fabrik Merck zurückblicken. Ehrungen und
Geſchenke vonſeiten der Firma und ſeinen Mitarbeitern wurden dem
Jubilar iu reichem Maſie zuteil.
H. Eberſtadt, 12. Aug. Verfaſſungsfeier. Die Verfaſſungs=
feier
der Gemeinde wurde in dieſem Jahre durch einen gelungenen Feſt=
akt
im Saale Zum Schwanen in würdiger Weiſe begangen. Der Feier
voraus ging ein impoſanter Fackelzug, der ſich am Kriegerdenkmal
aufſtellte und mehrere Ortsſtraßen paſſierte. Der Schwanenſaal war
mit Tannen= und Blattgrün, ſowie in den Reichs= und Landesfarbm
reich und ſtimmungsvoll geſchmückt. Der Feſtakt wurde eingeleitet
durch den Deutſchmeiſtermarſch von Uhland und der Quverdüre Zu=
kunftsbilder
von Silwedel, ſowie dem ſtimmungsvollen Chor Das iſt
der Tag des Herrn von Uthmann, geſungen von dem Geſangverein
Sängerluſt. Beigeordneter Flick hielt die Begrüßungsanſprache,
die mit dem Hoch auf die Deutſche Republik ſchloß. Es folgte der Frei=
heitschor
Tord Feleſon von Uthmann, geſungen von dem Geſangver=
ein
Laſſallia. Im Mittelpunkt der Feier ſtand die Feſtrede des
Landtagsabgeordneten Hardt=Rüſſelsheim, der es in meiſterhafter
Weiſe verſtand, die Bedeutung der am 11. Auguſt 1919 in Kraft getre=
tenen
Verfaſſung zu feiern. Seine Ausführungen, die lebhaften Beifall
fanden, ließ auch er in einem dreifachen Hoch auf die Republik ausklin=
gen
. Hierauf folgten noch zwei Muſikvorträge des Muſikvereins Edel=
weiß
und zwei Chorvorträge des Geſangvereins Germania: Bleib
deutſch und Der Wald, worauf die ſchön verlaufene Feier mit einem
Schlußmarſch beendet wurde.
r. Babenhauſen, 12. Aug. Am geſtrigen Verfaſſungstage trugen alle
ſtaatlichem und ſtädtiſchen Gebäude Flaggenſchmuck. Eine Verfaſſungs=
feier
, zu der die Ortsgruppe des Reichsbanners Schwarz=Rot=Gold hier
einlädt, wird am kommenden Sonntag, 14. Auguſt, nachmittags im Gaſt=
haus
zum Adler abgehalten. Die Feſtrede hält Herr Landtagsabgeord=
neter
Dewald=Aſchaffenburg. Die Freiw. Feuerwehr veran=
ſtaltet
dieſen Sonntag im Gaſthaus Zum Löwen ein Gartenfeſt. Vor=
träge
der eigenen Muſikkapelle, geſangliche und turneriſche Darbietun=
gen
werden für die nötige Abwechſlung ſorgen. Zu dem Preiskegeln
ſtehen den Siegern wertvolle Ehrenpreiſe in Ausſicht. Ein Tanz= Ver=
quügen
am abend wird dem Sommerfeſt der Feuerwehr den Abſchluß
geben.
* Vielbrunn, 12. Aug. Verfaſſungsfeier. In würdiger
Weiſe wurde geſtern abend im dichtbeſetzten Jochimſchen Saal die Ver=
faſſungsfeier
begangen. Den ſeitens des Ortsvorſtandes an die hieſige
Einwohnerſchaft ſowie alle hieſigen Vereine und in ſeinem Auftrag durch
den Vorſitzenden des Verkehrs= und Verſchönerungsvereins, Herrn Lehrer
Knop, an die hier weilenden Kurfremden ergangenen Einladungen war
Wolf hielten die Bedeutung des Tages würdigende Anſprachen. Entſpre=
chend
der Aufforderung des Bürgermeiſters wurde das Deutſchlandlied
ſtehend geſungen, begleitet von der Kurkapelle, welche ohnehin in meiſtr=
hafter
Weiſe, durch ein beſonders reichhaltiges, gut gewählte Muſik=
ſtücke
auſweiſendes Vortragsprogramm eine gehobene Stimmung er=
zeugte
. Das gleiche Lob gebührt dem Geſangverein Germania und dem
Quartett=Klub Immer luſtig, welche in den Muſikpauſen, durch wohl=
gelungene
Geſangsvorträge den Abend verſchönern halfen. Von einem
Schüler wurde ein ſinnreiches Gedicht vorgetragen.
* Erbach, 12. Aug. Eine ſtattliche Zahl von Beſuchern, darunter
auch Vertreter der Behörden, hatten ſich geſtern im großen Saale des
Schützenhofes zur Verfaſſungsfeier eingefunden. Als Nedner des
Abends, deſſen Ausführungen den Kernpunkt des geſchickt zuſammen=
geſtellten
Programms bildeten, war Herr Dr. Körber aus Frankfurt
am Main gewonnen worden. Ohne auf den Inhalt der Reichsverfaſſung
einzugehen, würdigte er in feſſelnder Weiſe die von dem üblichen
Schema ſtark abwich, das große Werk der Männer, die es in einer
Zeit innerer und äußerer Stürme ſchufen. Die Erinnerung an die Ver=
uns
das Gefühl der Verantwortung gegenüber dem Reich, gegenüber
jedem Volksgenoſſen wachrufen. Anſchließend führten Turnerinnen
Ihrig auffiel, in ihrer kleidſamen Tracht, rhythmiſche Frejübungen und
Volkstänze vor, auch der Orcheſterverein Erbach trug ſein gut Teil
zum Gelingen des Abends bei, und ſchließlich brachte der Männer=
geſangverein
Liederkranz, deſſen Tenor beſonders anſprach, mit großem
Beifall aufgenommene vaterländiſche Lieder zum Vortrag. Lange noch
nach dem offiziellen Schluß konnte man die frohen Weiſen der Sänger
in die Nacht ſchallen hören.
* Heppenheim, 12. Aug. Verfafſungsfeier. In der feſtlich
geſchmückten Turnhalle hielten geſtern die Einwohner Heppenheins die heim wurde am Freitag ein frecher Einbruch verübt. Zwei auf
diesjährige Vexfaſſungsfeier ab. Die Teilnehmer verſammelten ſich um
8 Uhr in der Kaiſerſtraße und zogen geſchloſſen nach der Turnhalle.
Dort ſpielte zunächſt die Feuerwehrkapelle Heppenheim einen Marſch,
welchem ſich die Feſtrede anſchloß. Nach einem darauffolgenden Chor
ſämtlicher Heppenheimer Geſangvereine O. Heimat folgte die Schluß=
anſprache
mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland mit ſeiner freiheit=
lichen
Verfaſſung. Der gemeinſame Geſang des Deutſchlandliedes be=
endete
die Feier.
* Michelſtadt, 12. Aug. Vom Stadion. Vertreter der Regie=
rung
und kommunaler Behörden können wir öfters bei der Beſichtigung
nebſt Familie, ſowie den Landtagspräſidenten und die Herren Oberbürger=
meiſter
Dr. Külb=Mginz und Dr. Rahn=Worms, die hiermit alle ihr er bereits viermal wegen Schafdiebſtahls vorbeſtraft ſt, konnte
der Anlagen antreffen, ſo z. B. in den letzten Tagen den Finanzminiſter
lebhafteſtes Intereſſe für das größte Kulturwerk, das eine Gemeinde
mit 4400 Einwohnern bisher geſchaffen hat, bekunden. Schon heute z
wollen wir auf die am 21. Auguſt im Stadion, und zwar vornehmlich
im Stadion=Schwimmbad ſtattfindende Venezianiſche Nacht hinweiſen,
rationsräume vorgeſehen iſt.
* Hirſchhorn, 12. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
11. Auguſt: 1,05 Meter; am 12. Auguſt: 1.02 Meter.
* Heppenheim, a. d. B., 12. Aug. Schwerer Unfall. Geſtern
nachmittag ereignete ſich auf der Bergſtraße kurz vor Heppenheim ein .
ſchwerer Unfall. Ein Motorradfahrer mit Beiſitzer wollte einen Liefer= 1
wagen überholen. Der Führer des Lieferwagens hörte deſſen Signal deuken wird, ſondern ein junger Siebenſchläfer männlichen Geſchlechts,
nicht und wollte faſt im gleichen Augenblick ein anderes Fahrzeug über=
holen
, und bog deshalb auch nach links aus. Dabei erfaßte er den
Motorradfahrer und ſchleuderte ihn zur Seite, wodurch der Motorrad=
fahrer
mit ſeinem Beiſitzer, ſeinem 50jährigen Vater, ſchwer verletzt
wurde. Der Lieferwagen hielt ſofort an und brachte den ſchwer verletzten
Beifahrer in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Heppenheim, wo letzterer
nach kurzer Zeit ſeinen ſchweren Verletzungen erlag.
* Gernsheim, 12. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
12. Auguſt. morgens 6 Uhr: 1,60 Meter.

E8 n BiTUREAMERKE an17 UNNA

Heſſiſcher Straßenbericht

für die Woche vom 14. bis 20. Auguſt 1927.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
DarmſtadtDieburgBabenhauſenAſchaffenburg, infolge des
Bahnhofsumbaues an der Kreuzung mit dem Bahnhof Babenhauſen,
vom 12. 5. bis auf weiteres geſperrt. Der Durchgangsverkehr hat über
die als Proviſorium neu angelegte Umleitungsſtraße zu erfolgen. Au
derſelben Kraftwagen bis zu 5,5 Tonnen Geſamtgewicht 20 Km., über
5,5 Tonnen 12 Km. Der Bahnübergang iſt in geringſter Geſchwindigteit
zu überfahren.
DarmſtadtEinſiedelDieburg von Km. 7,28,2 vom 12. 8. auf
2 Wochen geſperrt. Umleitung über Meſſel oder Roßdorf.
DarmſtadtMainz zwiſchen Hof=Schöngu und Biſchofsheim. Km.
21.425,8, bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Rüſſelsheim.
Groß=UmſtadtHöchſt, Km. 25,228,2, vom N. 7. bis 20. 8. ge=
ſperrt
. Umleitung: Lengfeld.
MainzBingen, Km. 11,213,2, vom 16. 8. bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: Gonſenheim Leniaberg Heidesheim Nieder=
Jugelheim.
FriedbergHomburg (Ortsdurchfahrt Ober=Rosbach) bis auf wei=
teres
geſperrt Umleitung: BruchenbrückenNieder=WöllſtadtRodheim.
Ober=WöllſtadtNieder=Wöllſtadt (Km. 38,239,4) vom 1. 3. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: BruchenbrückenNieder=Wöllſtadt
Nodheim.
Butzbach-Nieder=Weiſel-Nieder=Mörlen vom 1. 8. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Griedel-NockenbergSteinfurth.
PohlgönsButzbach halbſeitige Umbauarbeiten ohne Sperrung.
Vorſicht!
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Neckarſteinach-Darsberg vom 28. 7. auf 4 Wochen für ſchwere
Fuhrwerke und Laſtautos ganz, für leichte Fuhrwerke von Km. 0010
geſperrt. Umleitung für ſchwere Fuhrwerke: SchönauGrein, leichte
Fuhrwerke: über einen Weg, der etwa 900 Meter öſtlich der Station
Neckarſteinach von der Straße nach Hirſchhorn aus über die Neckartal=
bahn
führt.
Hirſchhorn-Waldmichelbach, Km. 1,02,0, zwiſchen Heddesheim und
Schönmattenwag vom 27.31. 8. geſperrt.
Kreisſtraße 170, oberhalb Heiligkreuzſteinach, Km. 8,19,0, vom
1. bis 3. September geſperrt.
Groß=GerauKlein=Gerau vom 3. 8. auf drei Wochen geſperrt.
GießenRodheim (zwiſchen Abzweigung der Hardallee und Landes=
grenze
) bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: von Gießen über
Krofdorf.
InheideUtphe vom 19. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
GrundSchwalheimUnterwiddersbachRodheim.
GoddelauErfelden vom 15. 8. bis 1. 9. geſperrt.
Dietzenbach-Oberroden, Km. 9,3810,28, vom 17. bis 30. 8. ge
ſperrt. Umleitung: Offenthal.
RockenbergGriedel wegen Brückenbau vom 8. 8. auf 8 Wochen
geſperrt für Laſttraftwagen. Umleitung: MünzenbergOber=Hörgern,
Für Perſonengutos und Fuhrwerke iſt eine Notbrücke geſchlagen.

* Gernsheim, 12. Aug. Am kommenden Sonntag veranſtaltet die
hieſige Freiw, Sanitätskolonne ihre diesjährige Schlußübung. Die Ab=
nahme
derſelken erfolgt durch den Provinzialinſpekteur Dr. med. Sim=
meth
, Virkenau. Verſchiedene auswärtige Kolonnen haben ihr Erſchei=
nen
zugeſagt. Die hierorts geländete unbekannte männliche Leiche
wurde in der Perſon des beim Baden tödlich verunglückten Kriminal=
wachtmeiſters
Nagel aus Ludwigshafen identifiziert. Der Leichnam
wurde nach ſeiner Heimat verbracht. Der als vermißt gemeldete
Sohn des Karl Hermann Diller wurde aufgegriffen und vom Jugond=
zahlreich
Folge geleiſtet worden. Herr Pfarrer Lenz und Bürgermeiſter amt Frankfurt in Verwahr genommen. Die hieſige Kirchweihe findet
am Sonntag, den 21., und Montag, den 22. Auguſt, ſtatt. Der Marlt
beginnt am Dienstag, den B. Auguſt.
WSN. Offenbach, 12. Aug. Zwei Kinder beim Baden er=
trunken
. Im ſtädtiſchen Mainbad ſind vorgeſtern nachmittag zwei
Kinder im Alter von ſieben Jahren ertrunken. Sie hatten ſich, trotzdem
ſie des Schwimmens unkundig waren, in das große Baſſin gewagt. Trotz
des ſtarken Beſuchs hat niemand das Verſchwinden der beiden Kinder
bemerkt. Die Leiche des einen Jumgen konnte noch am Abend, die des
andereu erſt am nächſten Vormittag geborgen werden.
a. Nierſtein, 10. Aug. Der bei der Schlägerei am Sonntag in der
Rheinſtraße ſchwerverletzte, aus Lampertheim ſtammende Schloſſer iſt im
Krankenhaus zu Worms geſtorben. In der Steinrutſch wurde
am Sonntag morgen einem Landwirt eine größere Menge Frühlar=
toffeln
geſtohlen.
Lpd. Bingen, 11 Aug. Das Binger Rochusfeſt. Das ſchon
von Goethe genau beſchriebene Binger Nochusfeſt ſteht anläßlich des
600jährigen Todestages des hl. Rochus im Zeichen der Jubiläumswall=
gangenheit
und ernſte Betrachtung der Gegenwart ſolle in jedem von fahrt. Am 16. Auguſt begeht die katholiſche Kirche das Namensfeſt des
Heiligen. Es war im Jahre 1666, da die Peſt im Lande wütete, als
die Binger Stadtväter gelobten, dem hl. Rochus eine Kapelle zu er=
bauen
und alljährlich zu dieſem Heiligtum eine Prozeſſion wallen zu
des Turnvereins 1860, unter denen beſonders die graziöſe Anng laſſen. Am Sonntag, 21. Auguſt, iſt der Hauptwallfahrtstag. An ihm
zieht die Prozeſſion von Bingen aus auf ſanft anſteigendem Wege durch
die Weinberge zur Höhe des Rochusberges, der von der Rochuskapelle
gekrönt iſt. Biſchof Ludwig Maria Hugo von Mainz wird an dieſem
Tage am Außentor der Kapelle das Pontifikalamt halten, und Pilges
von nah und fern werden anläßlich der kirchlichen Feier um Fürbitte
beten. Ein Volksfeſt ſchließt ſich nach althergebrachtem Brauch der kirch=
lichen
Feier an.
m. Alzey, 11. Aug. Einbruch. Im benachbarten Mauchen=
Fahrrädern ſich befindliche Männer wurden geſehen, wie ſie nachmittags
durch Wahlheim, Richtung Ilbesheim, fuhren, wobei jeder einen Karton
mit ſich führte. In Mauchenheim brachen ſie dann im Geſchäft de‟
Landwirts Muskopf ein, während die Leute auf dem Felde beſchäftigt
waren, und entwendeten folgende Gegenſtände; einen braunen Marenao
anzug, einen Gummimantel, 50 Mark Silbergeld, 2 Eheringe, Ph. D.
1900 und V. A. gezeichnet, eine Damenarmbanduhr Nr. 402 516 und
ſonſtige Sachen. Nach der Tat fuhren die beiden in Frage kommenden
Täter über Mörsfeld, wo ſie ſich nach der Richtung Mainz erkundgten.
Alter der Täter ungefähr 2022 Jahre, 1,651,70 Meter groß. Belole
nung iſt ausgeſetzt.
WSN. Gießen, 12. Aug. Hartnäckiger Schafdieb. Obſche
Schifer aus Mainzlar im Kreiſe Gießen wie die Katze das Mauſel
das Schafſtehlen nicht laſſen. Aus einer anderen Herde ſtahl
wiederum ein Schaf und verſilberte es. Vor Gericht beſtritt er Stecl
und Bein, das Tier geſtohlen zu haben, obwehl ſowohl Eigentümer wie
Hirt das Tier erkannten. Wegen Rückfallsdiebſtahls wurden dem Schuſe
liebhaber ſechs Monate Gefängnis zuerkannt. Der Sieben
bei der eine Geſamtillumination des Schwimmbades ſowie der Reſtau= ſchläfer im Jungfrauenbett. Ein eigenartiges Erlehme
hatte eine junge, 17jährige Hausangeſtellte eines zwiſchen Gießen und
Lollar gelegenen bekannten Ausflugsgaſthauſes. Als das Mädel an
Dienstag abend nach des Tages Laſt und Mühen ſein jungfräuliche
Lager beſteigen wollte, prallte es beim Aufſchlagen, der Bettdecke u
fürchterlichem Schrecken und mit gellenden Hilferufen zurück. Was war
die Urſache? In dem Jungfrauenbett hatte es ſich ein niedlich graue
bepelztes Nagetier ſehr gemütlich gemacht; anſcheimend ſchätzte er ſch:
das mollige Lager. Es war aber nicht etwa eine Maus, wie manchek
der auf unerklärliche Weiſe in das Jungfrauenbett gekommen wer.
Leider ſchlugen in der Aufregung die auf die Hilferufe des Mädchen
herbeigeeilten Wirtshausgäſte mit Stöcken und Fäuſten ſo derb auf den
Eindringling ein, daß das ſehr ſelten vorkommende Tier tot in ſachrer
ſtändige Hände zum Präparieren gegeben werden mußte.

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i Aren Lrchen Kollet.
Stabtlirche. Sams
Aie
naben und

Un 1.73l

In allen

[ ][  ][ ]

Nummer 223

Samstag, den 13. Auguſt 1927

Geite 7

Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
Geſtorbene. Am 27. Juli: Lich, Margarete, geb. Gug, 27 Jahre,
Obergaſſe 5; Seeger, Karl, 3 Stunden, Kaupſtraße 49. Am 29. Juli:
Kögel, Anna, geb. Weigel, 67 Jahre, Arheilgerſtraße 31. Am 28. Juli:
Müller, Eliſabethe Thereſe, geb. Debus, Beſſungerſtraße 102. Am
30. Juli: Weicker, Georg, 3 Jahre, Malchen, hier, Grafenſtraße 9;
Poth, Margarethe, geb. Völger, 58 Jahre, Schloßgartenſtraße 6; Traiſer,
Jakob, Poſrdirektor, 62 Jahre, Roßdörferſtraße 74; Feigk, Johanna,
4 Monate, Ober=Ramſtadt, hier, Heinheimerſtraße 21. Am 1. Auguſt:
Gelfius, Katharina, geb. Weimar, 69 Jahre, Liebfrauenſtraße 94; Mootz,
Mathilde, geb. Emmich, 70 Jahre, Wilhelmſtraße 8; Fey, Eliſabethe,
geb. Leißler, 43 Jahre, Friedrichsſtraße 34; Sobernheim, Ilſe, 6 Mo=
mato
, Nürnberg, Architſtraße 3, hier, Grafenſtraße 9. Am 2. Auguſt:
Knaus, Peter Wilhelm, Maſchiniſt, 75 Jahre, Kahlertſtraße 28; Steiger,
Dorothea, geb. Schzitz, 75 Jahre, Orangerieſtraße 16; Flammiger, Karl
Hermann, Kanzleiaſſiſtent, 42 Jahre, Eberſtadt (Kreis Darmſtadt), hier,
Grafenſtraße 9. Am 3. Auguſt: Sceger, Emma, 17 Jahre, ledig, hier,
Kaupſtraße 49. Am 2. Auguſt: Horſt, Adam, Rentner, 72 Jahre,
Friedrichsſtraße 23. Am 3. Auguſt: Martin, Marie, geb. Müller,
B1 Jahre, Nieder=Ramſtädter=Straße 61; Hoffmann, Gotthold Karl Kurt,
Eiſenbahn=Oberſekretär i. R., 64 Jahre, Lagerhausſtraße 2; von Weltzin,
Wictor Geheimer Oberbaurat i. R., 90 Jahre, Wilhelmſtraße 14: Eber=
pvurzel
, Eliſabethe, ledig, 38 Jahre, Ballonplatz 7. Am 4. Auguſt:
Wierthaler, Luiſe, 5 Jahre, Arheilgen, hier, Eliſabethenſtift; Brüch=
nann, Daniel Philipp, Stadt=Oberſekretär, 47 Jahre, Rhönring 34.

Freitag, 19. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadt=
gemeinde
(jüngere Abteilung). Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.

Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
9. Sonntag nach Trinitatis (14. Auguft 1927).
En allen Kirchen Kollekte für den Landesverband der Inneren Miſſion.
Stadtkirche. Samstag, 13. Auguſt, abends 8,30 Uhr: Andacht.
Sonntag, 14. Auguſt, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markus=
gemeinde
(Knaben und Mädchen). Pfarrer Vogel. Die Chriſtenlehre
für die Lukasgemeinde fällt aus. Vorm. 10 Uhr: Heuptgottesdienſt.
Pfarrer Wagner.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 96 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimmer=
mann
.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Schloßgemeinde.
Pfarrer Zimmermann. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmermann. Vormittags 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Bimmermann. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarxer Goethe
Montag, 15. Auguſt, im Konfirmandenſaal (Schloß): Anmeldung
m Konfirmandenunterricht: Nachm. 5 Uhr die Mädchen, nachmittags
Uhr die Knaben. Dienstag, 16. Auguſt, abends 8 Uhr: Vereimni=
gung
konfirmierter Mädchen. Mittzvoch, 17. Auguſt, abenbs 8 Uhr
ſn Konfirmandenſaal (Schloß): Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
füngere Abteilung): Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Somitag, 14. Auguſt, abends 8 Uhr:
Fugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). Montag,
5. Auguſt: Anmeldung zum Konfirmandonumnterricht für Lukas=, Mar=
uus
=, Kaplanei= und Reformationsgemeinde: Nachm. 5 Uhr die Mäd=
Sen, nachm. 6 Uhr die Knaben. Abends 8 Uhr: Jugendbund der
Bukasgemeinde. Dienstag, 16 Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereini=
gung
der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). Mädchenvereiwigung
der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung). Mittwpoch, 17. Auguſt,
bends 8 Uhr: Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere
Abteilung). Jugendbund der Markusgemeinde. Donnerstag, 18.
Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde: Singkreis.

Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſter=
ſtraße
9, Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kleinkinderſchule der Martinsgemeinde).
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprech=
ſtunden
vormittags von 10 bis 12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8
bis 12

Pfarrer D. Waitz. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Beringer. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirt.
Pfarrer D. Waitz.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lein.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 15. Auguſt, abends
8 Uhr im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt. Dienstag,
16. Auguſt, abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung.
Mittwoch, 17. Auguſt, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Mädchenvereini=
gung
Ofk. Donnerstag, 18. Auguſt, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus:
Mädchenvereinigung Weſt. Abends 8 Uhr, Mauerſtraße 5: Poſaunen=
chor
, Freitag, 19. Auguſt, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugend=
vereinigung
(ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm.,10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7 bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarrer Weißgerber. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Bickel. Nachm. 1 Uhr: Abmarſch des Männervereins
zum Ausflug. Abends 8,15 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereini=
gung
. Montag: Anmeldung zum Konfirmandenunterricht: a) Mäd=
chen
um 5 Uhr, b) Knaben um 6 Uhr im Gemeindehaus. Abends 8,15
Uhr: Vereinsabend der Mädchenvereinigung. Donnerstag, nachm.
3 Uhr: Ausflug des Frauenvereins nach der Ludwigshöhe. Freitag,
abends 9,30 Uhr: Gemeindeabend (Vortrag von Frl. Schulz aus Ber=
lin
über chriſtliche Blindenmiſſion im Orient).
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgotvesdienſt. Pfarraſſiſtent
Dr.. Wendel. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Dr. Wendel. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Montag, abenbs
8 Uhr: Jugendbund.
Stiftskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Beringer. Der Kindergottesdienſt fällt aus. Evang, Sonntags=
verein
: Nachm. 47 Uhr Vereinsſtundem (Geburtstagsfeier). Don=
nerstag
, 18. Auguſt, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Waldgottes=
dienſt
am Böllenfalltor. Bei Negen Gebetsſtunde. Nachm. 3,30 Uhr;
Bibelſtunde. Pfarrer Semmel. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuzſtunde.
Sekretär Lütge=Barmen. Montag, nachm. 4 Uhr: Frauenarbeits=
ſtunde
. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuzvortrag. Sekretär Lütge= Bar=
men
. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Vortrag, Sekretär
Lütge=Barmen. Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben
und Mädrhen. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger
Semmel. Freitag, abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde und
Bibelſtunbe in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger Klein=
ſchmidt
. Samstag, abends 8,30 Uhr: Poſaunenchor.
Jeden 1. und 3. Dienstag im Monat Kriegerdankbund.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer; 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für Mädchen. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Miſſionsſtunde. Miſſio=
nar
Rottmann. Mittwoch, abends 8,15 Uhn: Freundeskreis für
junge Männer. Diakon Hybotter erzählt von Bethel. Donnerstag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.

Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22, Infan=
teriekaſerne
, Hof links.) Sonntag, 14. Auguſt, nachm. 4 Uhr: Jung=C.
Dipl.=Ing. Berthmann zeigt chemiſche Verſuche. Jungmännerkreis:
Stiller Tag im Landheim. Montag, 15. Auguſt, abends 8,30 Uhr:
Beſprechſtunde von Lebensfragen moderner Jugend. Mittwoch,
17. Auguſt, nachm. 4 Uhr: Turnen und Sport der Jungſchar in der
Ludwigs=Oberrealſchule. Abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde im Jung=
männnerkreis
. Donnerstag, 18. Auguſt, abends 7 Uhr: Schwimmen
im Woog. Treffen am Kartenverkaufsſtand, ſpäter auf der Inſel.
Freitag, 19. Auguſt, abends 8 Uhr: Turnen und Körperſchule in der
Ludwigs=Oberrealſchule. Samstag, 20. Auguſt: Jungſchar. Schnitzel=
jagd
im Wald. Treffen: Nachm. 3 Uhr am Böllenfalltor.
Chriftlicher Jugendverein (Konfirmandenſaal, Schloßkirche). Sonn=
tag
, 14. Anguſt: Tagesnusflug nach Heidelberg. Abfahrt 7,01 Uhr
Hauptbhf. Montag, 15. Auguſt, abends 8 Uhr: Unierhaltung.
Mittwoch, 17. Auguſt, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Donnerstag,
18. Auguſt, abends 8 Uhr: Poſaunenchor. Sonntag, 21. Augurſt:
Familienabend. (Herr Pfarrer Beringer.)
Die Chriſtengemeinſchaft. In dieſer Woche ſind keine öffentlichen
Veranſtaltungen.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage, Darmſtadt (Nieder=
Ramſtädter Straße 13). Sonntag, vormittags 10,30 Uhr: Sonntags=
ſchule
. Abends 7.30 Uhr: Predigtverſammlung. Montag, abends
8 Uhr: Frauenverein und Brüderſchule. Mittzvoch, abends 8 Uhr:
Fortbildungsverein. Jedermann herzlich willkommen.
Chriſtliche Gemeinde, Darmſtadt (Mollerſtraße 40), Sonntag, den
14. Auguſt, vormittags 9,30 Uhr: Andacht. Nachmittags 3.30 Uhr:
Jugendbund. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. Mittwoch, abends
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44). Sonntag, 14. Aug.,
vormittags 10 Uhr: Predigt. Vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule.
Abends 8 Uhr: Predigt und die Feier des heil. Abendmahls. Prediger
Klemet. Montag: Jugendverein. Spaziergang, Zuſammemkunft
8,15 Uhr am Hochzeitsturm. Dienstag: Singſtunde. Mittwvoch:
Frauenmiſſionsverein. Donnerstag: Bibelſtunde. Jedermann iſt
herzlich eingeladen. Prediger Sauer.
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtraße 18). Sonntag, den 14. Ang.,
vormittags 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags 4,30 Uhr: Ver=
kündigung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 17. Auguſt, abends 8.15
Uhr: Gebetſtunde. Freitag, den 19. Auguſt, abends 8,15 Uhr: Bibel=
ſtunde
(Betrachtung: Apoſtelgeſchichte, Kapitel 1). Jedermann iſt herz=
lich
eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 14. Auguſt 1927, vormittags 10 Uhr: Prediger Conrad.
Vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8.15 Uhr: Prediger
Putzeuſen=Frankfurt. Donnerstag, den 18. Auguſt 1927, abends 8,15
Uhr: Bibelbeſprechung. Jedermann iſt herzlich willkommen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 15. Auguſt, abends 8,30
Uhr, im Feierabend, Stiftſtraße 51, Bibelſtunde.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 14. Auguſt, nachm.
1 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dienstag: E. J. G. Mädchenabend.
Mittwoch: E.J.G. Jungenabend. Donnerstag: Frauenabend.
Freitag: Aelterenkreis.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sontag, den 14. Auguſt, vorm.
8,45 Uhr: Chriſtenlehre der Knaben. Vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Pa il. Vorm. 11 Uhr: Kindergotvesdienſt. Mittwoch, 8,30
Uhr: Kirchengeſangverein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Der Gottesdienſt fällt aus.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. 25 Jahrfeier der Freiſ. San.=Kolonne vom Roten
Kreuz. Abends 8,30 Uhr Bibelſtumde.

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Reich und Ausland.
Der älleſte deutſche Kolonialpionier.
75. Geburtstag des Konſuls Denhardt.

Konſul Clemens Denhardt
beging in Bad Sulza ſeinen 75. Geburtstag. Den=
hard
war der erſte deutſche Farmer in Oſtafrika und
gab Dr. Peters den entſcheidenden Anſtoß zur Grün=
dung
der erſten deutſchen Kolonie.

Der Reichsverband Deutſcher Makler (R. D.M.).

für Immobilien, Hypotheken und Finanzierungen,
e. V., Berlin W 9, Friedrich=Ebert=Straße 15, hält
in Wiesbaden vom 25. bis 27. Auguſt, im Paulinen=
ſchlößchen
, ſeinen diesjährigen Verbandstag (9. Deut=
ſcher
Maklertag) ab. Reichs=, Staats= und Gemeinde=
behörden
haben für die öffentliche Tagung am
25: Auguſt ihre Beteiligung durch Entſendung von
Vertretern zugeſagt. Auf der öffentlichen Tagung
wird von mehreren Rednern das Thema: Makler,
Wirtſchaft und Staat behandelt werden. Der
zweite Verhandlungstag dient hauptſächlich der Er=
örterung
über eine zweckmäßige Aenderung der ge=
ſetzlichen
Beſtimmungen der Reichsgewerbeordnung
in bezug auf die Ausübung des Maklerberufs.
Der dritte Tag iſt den geſchäftlichen Angelegenheiten
des Verbands vorbehalten.

Frankfurter Chronik.
WSN. Ein Glockenſpiel für den
Römer? Auf gewiſſer Seite, die ſich um die At=
ſtadt
große Verdienſte erworben hat, beſteht bekannt=
lich
der Gedanke, auf dem Römer ein Glockenſpiel
anzubringen. Es wäre dies zweifellos eine ſehr wert=
volle
Beveicherung des Römerberges. Allerdings
müßte auf peinlich ſaubere Abſtimmung der Glocken
größte Sorgfalt gelegt werden. Glockenſachverſtän=
dige
verſichern, daß ſich dazu am beſten die mittleren
Tonlagen eignen. Hinſichtlich der Auswahl des Lie=
derprogramms
beſchränkt man ſich nach Anſicht von
Experten am beſten auf die einfachen Volkslieder;
künſtleriſche Kompoſitionen, mögen ſie ſich noch ſo
großer Einfachheit befleißigen, befriedigen im Glocken=
ſpiel
nicht recht. Was die finanzielle Seite betrifft,
ſo dürfte ein Glockenſpiel mit 20 bis 25 Glocken ſich
auf 30000 bis 50 000 Mark ſtellen, eine Summe,
die im Propagandgetat einer Stadt keine große Rolle
ſpielt, aber ſich gewiß ſehr dankbar auswirken würde.
Bedenken vom baukünſtleriſchen Standpunkt dürften
einem ſolchen Plan kaum entgegenſtehen. Das
Glockenſpiel ließe ſich unſchwer ohne weitere archi=
tektoniſchen
Veränderungen in den Turm oder die
Giebel einbauen, wenn auch vom Standpunkt des
Experten aus die möglichſte Zuſammenlegung des
ganzen Glockenſpiels wünſchenswert iſt.

Im letzten Augenblick gerettet.
fm. Vom Bodenſee. Eine ruchloſe Tat
ſpielte ſich letzter Tage beim Neuſeeland, zwiſchen
Staad und Rorſchach, an einer unerlaubten, etwas
verſteckten Badeſtelle ab. Als ein Bahnbedienſteter
nach Staad heimkehrte, hörte er vom See her Klage=
laute
. Dieſen nachgehend, entdeckte er zu ſeinem
Entſetzen den 15jährigen Realſchüler Tanner von
Rorſchacherberg an einem Baum aufge=
knüpft
mit dem Kopf nach unten. Mit raſchem
Schnitt durch die Stricke konnte der glücklicherweiſe
noch lebende, aber ſchon blau unterlaufene Schüler
aus ſeiner ſchlimmen Lage befreit werden. Der
Täter iſt ermittelt.

Der Führer des dritten Junkers=
Ozeanflugzeuges.

Pilot Schnäbele,

foll das dritte Flugzeug der Junkerswerke von Deſſa)
nach New York führen.

Deutſche Jugend=Ausſtellung in Berlin.

Das junge Deutſchland in Schloß Bellevue.

Meiſterwerk eines Jugendlichen.
Die Ausſtellung Das junge Deutſchland zeigt im Saale Ausnutzung der Freizeit durch die
Jugendlichen das Prachtwerk eines kleinen Meiſters: das Schiff Navicula St. Urſula 1926.

Die höchſte Drahtſeilbahn der Welt.

Die ſoeben eingeweihte Mont=Blanc=Drahtſeilbahn bei Chamoix ſtellt mit einer Niveau= Ueber=
brückung
von 2664 Metern die höchſte Drahtſeilbahn der Welt dar.

Tödlicher Autvunfall.
fm. Ludwigsburg. Bei Hohenſtange ging
plötzlich das Rad eines Perſonenkraftwagens ver=
loren
, weil ſich eine Schraube gelöſt hatte. Dadurch
kam der Wagen an den Randſtein, er ſchleuderte und
die Steuerung ſchlug ab. Plötzlich ſtürzte das Auto
ſamt den zwei Inſaſſen einen zehn Meter tiefen,
ſteilen Hang hinunter. Während der Chauffeur mit
Hautabſchürfungen davonkam, wurde der Geſchäfts=
reiſende
Richard Brendle aus Kornweſtheim heraus=
geſchleudert
, erlitt einen Schädelbruch und war ſo=
fort
tot.

Feuer in einer Kunſtwollefabrik.
Aalen (Württemberg). In der Kunſtwolle=
fabrik
der Firma Gebr. Walker brach nachts in
einem Sortierſaal Feuer aus, dem das alte, bei
einem früheren Brand verſchont gebliebene Gebäude,
in dem auch die Büros untergebracht waren, ſowie
der größte Teil eines neuen Gebäudes zum Opfer
fielen. Große Vorräte an Rohſtoffen wurden ver=
nichtet
, ebenſo ein vollbeladener Eiſenbahnwaggon.

Brandunglück.
Pforzheim. Aus bisher noch unbebannter
Urſache erfolgte am Donnerstag nachmittag in den
Büroräumen der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft eine
Exploſion, durch welche bedeutender Sachſcha=
den
angerichtet wurde. Durch den ausbrechenden
Brand wurde der zufällig in den Räumen weilende
32jährige Kaufmann Wilhelm Kircher ſo ſchwer
verletzt, daß er an den erlittenen Brandwunden nach
wenigen Stunden verſtarb.

Schwerer Autvunfall.
Linz a. d. D. Nach einer Meldung der Ta=
gespoſt
überſchlug ſich bei Strengberg in Nieder=
Oeſterreich der Kraftwagen des Fabribanten Her=
mann
Rockmann aus Hannover, als dieſer einem
Motorradfahrer ausweichen wollte. Der Wagen be=
grub
die Inſaſſen unter ſich. Die Tochter des
Fabrihanten wurde ſofort getötet, die Gattin
erlag bald ihren Verletzungen. Rockmann ſelbſt
wurde ſchwer verletzt.

Generaldirektor Alfons Mauſer geſtorben.
Köln. Der Generaldirektor der Mauſerwerke
in Köln=Ehrenfeld, Dr.=Ing. h. c. Alfons Mauſer,
iſt Donnerstag nachmittag im Kaſino des Werkes im
Alter von 55 Jahren einem Schlaganfall erlegen.

Das Urteil im Dresdener Landfriedensbruch=
Prozeß.
Dresden. Das gemeinſame Schöffengericht
verurteilte wegen Aufruhrs, in Tateinheit mit
Landfriedensbruchs, die Angeklagten Steudtner,
Mühle, Hofmann, Machata, Winkler und Grund=
mann
zu je ſechs Monaten Gefängnis, die
Angeklagten Helene Marſchka, Kandler, Hempel, Ehr=
lich
und Blaryezak wegen Landfriedensbruchs zu
drei Monaten Gefängnis. Die Angeklag=
ten
Roch, Kadner, Staudte, Zimmermann und Riß=
ler
wurden freigeſprochen. Die Anklage ſtützte ſich
auf Vorgänge in Pirna im Juli vorigen Jahres,
wo anläßlich des Volksentſcheids über die Fürſten=
abfindung
die Wehrverbände Werwolf, Stahlhelm
und Jungdo einen behördlich genehmigten Umzug
veranſtalteten, der von linksgerichteten Perſonen ge=
ſtört
wurde. Dabei kam es zu Zuſammenſtößen mit
Polizeibeamten, von denen einige erheblich verletzt
wurden. Auf Grund dieſer Vorkommniſſe mußten ſich
die 16 angeklagten Perſonen wegen Landfriedens=
bruchs
verantworten.

Der ſchwer geladene Revolver in der Mörder=
Zelle.

WSN. Limburg. Der vom hieſigen Schwur=
gericht
zum Tode verurteilte Mädchenmörder Robert
Krämer aus Höhn ſitzt ſeit Februar im Freien=
diezer
Gefängnis in Erwartung der Vollſtreckung des
Urteils oder der Begnadigung. Als ein Wärter nun
morgens infolge heftigen Klopfens ſeine Zelle öff=
nete
, reichte ihm der Mörder einen ſchwer geladenen
Revolver heraus. Man ſtand zunächſt vor einem
Rätſel und konnte ſich nicht erklären, wie der
Revolver in die Zelle gekommen ſei. Die ſofort ein=
geleitete
Unterſuchung ergab, daß es ſich um den
Revolber eines Beamten handelt, den dieſer für
einen Augenblick auf die während der Nacht außer=
halb
der Zelle aufbewahrten Kleider gelegt und
dann vergeſſen hatte, ihn wieder zu ſich zu nehmen.
Der Revolver rutſchte dann in die Kleider des Mör=
ders
hinein und gelangte auf dieſe Weiſe unbemerkt
mit den Kleidern am andern Morgen in die Zelle
des Mörders, der ihn über einen Tag bei ſich hatte,
bis er ſich zu ſeiner Ablieferung entſchloß.

Das Flugzeug im Dienſte der Hochſpannungs=
Leitungskontrolle.
DD. Berlin. Vor einigen Tagen mietete zum
dritten Male innerhalb von zwei Jahren ein be=
kanntes
Elektrizitäts=Großkraftwerk bei der Deutſchen
Lufthanſa ein zweiſitziges Junkers A=2=Flugzeug,
um mit dieſem die Hochſpannungsleitungen zu kon=
trollieren
. Dank der Schnelligkeit der Maſchine konn=
ten
400 bis 500 Kilometer Leitungen in einer Zeit
von 2½ Stunden mühelos abgeſucht werden, eine
Leiſtung, die mit einem Auto niemals möglich wäre,
abgeſehen davon, daß die Leitungen, die größtenteils
über unwegſames Gelände führen, mit dem Auto
nur mit Mühe oder überhaupt nicht kontrolliert wer=
den
können. Von dem Flugzeug, das zur Prüfung
der Leitungen durchweg in einer Höhe von fünf
Metern flog, wurden notwendige Störungsmel=
dungen
an die jeweils in der Nähe hefindlichen Hoch=
ſpannungskontrollſtationen
in Beuteln abgeworfen,
ſo daß die Schäden ſofort beſeitigt werden konnten.

Impfſtofftransport für Perſien im Flugzeug.
Berlin. Heute nachmittag ſtartete ein zweites
Flugzeug mit nahezu 500 Kilogramm Arzneiſtoffen
der J.=G. Farbeninduſtrie zum direkten Flug nach
Teheran, unter Führung des Piloten Harder
und des Monteurs Schweitzer. Die perſiſche Regie=
rung
hat den Junkerswerken den Auftrag gegeben,
möglichſt raſch Impfſtoff nach Perſien zu ſchaffen.
Das Flugzeug hat Kurs über LembergMineralni
Wodi genommen.

Die Eiſenbahnunfälle in der Tſchechoſlowakei.
Ep. Prag. Nach einer ſoeben erſchienenen
Statiſtik gab es im Jahre 1925 auf den tſchechoſlo=
wakiſchen
Staatsbahnen 89 Zuſammenſtöße, 5302 Ent=
gleifungen
und 3284 andere Unfälle. Bei dieſen Un=
fällen
wurden insgeſamt 536 Perſonen ge=
tötet
, davon 26 Reiſende, 99 Eiſenbahner, fünf
Poſtangeſtellte und 406 fremde Perſonen.

Die Beliebtheit der Wartburgſtadt Eiſenach.
Von Jahr zu Jahr gewinnt das auch als Luft=
kurort
und Kurbad bekannte Eiſenach, am Fuße der
weltberühmten, romantiſchen Wartburg, ſteigende Be=
achtung
beim reiſenden Publikum. Das zeigt ſich am
beſten in der Frequenzziffer, die im vergangenen=
Monat Juli die bisher höchſte Zahl aller vergangenen:
Jahre mit 16 700 polizeilich gemeldeten Fremden auf=
weiſt
. Gegenüber dem Vorjahre bedeutet dies eine
Steigerung um mehr als 20 Prozent. Das Städtiſche=
Verkehrsbüro Eiſenach führt dies beachtliche Er=
gebnis
außer auf die ſich in durchaus mittleren:
Grenzen haltenden Uebernachtungs= und Verpfle=,
gungspreiſe, beſonders auf die aufmerkſame Fürſorge=
für
die Gäſte der Stadt zurück, die von allen am:
Fremdenverkehr beteiligten Stellen ausgeübt wird.
Auch hat ſich, wie beobachtet wurde, bei dem durchs
Mitteldeutſchland reiſenden Publikum die Mode
herausgebildet, in Eiſenach kurze oder längere Sta=
tion
zum Genuß der einzigartigen Stadt zu machen.
deren Schönheit noch weiteren Kreiſen bekannt zu/
werden verdient.

Auf der Spur eines mehrfachen Mörders?
Im Mai dieſes Jahres kam ein 28 Jahre alter=
Nuſſe Wladimir Kolzow mit einem ſchweren:
Rückenſchuß in die Berliner Charité. Er erzählte,
daß er die Schweſter eines gewiſſen Franz Stempin.
der in der Nähe von Angermünde wohne, mit einem
Kinde haben ſitzen laſſen. Aus Rache habe ihn
Stempin ſo ſchwer verletzt. Die Ermittlungen er=
gaben
nun, daß ein Franz Stempin in Angermünde
und ſeiner Umgebung nicht bekannt iſt. Der Kranke
war noch nicht ganz wiederhergeſtellt, als er die
Charité heimlich verließ. Kolzow hat bereits im
Jahre 1920 in Stettin einen Matroſen erſtochen und
iſt dafür zu 2½ Jahren Zuchthaus verurteilt wor=
den
. Jetzt iſt aus Rathenow die Mitteilung einge=
laufen
, daß man ihn dort unter dem dringenden
Verdacht eines auf dem Lande verübten Mordes feſt=
genommen
hat."
Felsſturz.
Villeneuve. Infolge eines ſtarken Gewit=
ters
iſt ein großer Felsblock zu Tal geſtürzt und
hat die Straße und Eiſenbahnlinie nach Montreux
geſperrt. Der Verkehr iſt unterbrochen.

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Eiſenbahnunglück in Südſlawien.
Belgrad. In der Nacht zum Donnerstag
ſtieß ein von Belgrad ausgehender Perſonenzug,
40 Kilometer nördlich von Niſch, mit einem Güterzug /
zuſammen. Zwei Perſonen wurden getötet,
dreizehn verletzt, darunter ſieben ſchwer. Der Mate=
rialſchaden
wird auf mehrere Millionen Dinar ge=
ſchätzt
. Eine Kommiſſion des Verkehrsminiſteriums
begab ſich zur Unfallſtelle, um die Umſtände, die zu
dem Unglück führten, aufzuklären.

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Hungersnot in Montenegro.
EP. Belgrad. Infolge der ſeit ſechs Wochen=
herrſchenden
Dürre ſind viele Ortſchaften in der;
Umgebung von Cetinje, Podgorica und Cattaroy
ohne Waſſer; beſonders in Montenegro iſt
die Waſſersnot furchtbar. In den höher gelegenenn
Ortſchaften herrſcht auch Hungersnot. Die=
Bevölkerung befindet ſich in großer Bedrängnis. Dies
Belgrader Regierung hat eine Hilfsaktion eingeleitet

Schweres Exploſionsunglück.
EP. Mailand. In Torre del Greco, einems
Vorort von Neapel, flog eine Fabrik für Feuerwerks=
körper
in die Luft. Die Wirkung war derart, daßr
die Bewohner der umliegenden Häuſer panikartign
ihre Wohnungen verließen, in der Annahme, es
handele ſich um ein Erdbeben oder um einen Veſub=. Aus den Trümmern des Gebäudes wurden
fünf Tote und zahlreiche, zum Teil ſchwer Ver=
letzte
geborgen.
Strapazen eines Ozeanfliegers.
EP Paris. Wie die Paris Times aus De=
troit
(Michigan) meldet, iſt der Ozeanflieger Linds=
bergh
dort bei ſeiner geſtrigen Ankunft von rundo
250 000 Perſonen begeiſtert begrüßt worden. Ob= Detroit erſt die 17. von den 76. Städten iſt, diee
Lindbergh bis zum 23. Oktober zu beſuchen beabe=
ſichtigte
, befindet ſich der Flieger infolge der vielen ?
Feſte und der zahlloſen von ihm teils gehaltenen
teils angehörten Reden in einem Zuſtand, der einen
Nervenzuſammenbruch befürchten läßt. Infolgedeſſen
wird Lindbergh wahrſcheinlich ſeinen Propagando=
flug
abbrechen.

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Hüder ſteh

Ein ſechsſtöckiges Londoner
Bürohaus eingeſtürzt.

Das Unglückshaus.
Im Herzen von London, gegenüber der Börſe, ſtürzie
ein ſechsſtöckiges Bürohaus zuſammen. Faſſadenriſſe
haben die Kataſtrophe angekündigt. Die im Haule
beſchäftigten Menſchen konnten daher rechtzeitig ge
warnt und in Sicherheit gebracht werden.

[ ][  ][ ]

Samstag, den 13 Auguſt 1927

Sport, Spiel und Zurnen.

Fußball.

Sportverein Darmſtadt 98V. f. L. Neu=Iſenburg.
Wenn es auch die 1. Verbandsſpielbegegnung zwiſchen Darmſtadt
ndr Iſenburg iſt, die dieſe am morgigen Sonntag um 4 Uhr nachmittags
u dem Platze am Böllenfalltor zuſammenführt, ſo iſt der V. f. L.
ſes=Iſenburg in Darmſtadt doch nicht unbekannt. Der Sporwerein 98
ſillte faſt alljährlich in der Privatſpielſaiſon gegen den Frankfurter
ſ ortverein; es iſt wohl nicht zuviel behauptet, wenn man das Ergeb=
4 dieſer Privatſpiele dahin zuſammenfaßt, daß die Spielſtärke der
ſienburger bei weitem die Bedeutung ihres Heimatſtädtchens überragt.
ſi Nähe der Großſtadt und die dadurch gebotene Möglichkeit, ſich dau=
mp
mit ſpielſtarken Vereinen zu meſſen, hat hier auf die eigene Spiel=
ſtice
befruchtend gewirkt. Erſt in der jetzt zum Abſchluß gelangten
ſafon hatten die 98er alle Mühe, auf eigenem Platze gegen Iſenburg
mer 3:2 Sieg herauszuholen, während das Rückſpiel in Iſenburg mit
ma 5:1 Niederlage der Darmſtädter endete. Die Stärke der Iſenbur=
ur
in dieſen Spielen ſtellte ihre Stürmerreihe dar, die gut und ſchnell
mSinierend, als äußerſt gefährlich ſich erwies. Weiterhin verfügen die
ſenburger in ihrem Verteidiger Rockmann über ein Bollwerk in der
rreidigung, das ſchwer zu nehmen iſt.
DDen Darmſtädtern ſteht alſo in ihrem erſtem Verbandsſpiel keines=
tos
eine leichte Aufgabe bevor. Trotzdem iſt man nach der gelungenen
tzeralprobe am vergangenen Sonntag im Darmſtädter Lager zuver=
ſtich
geſtimmt. Mit Necht verlangt man von der Mannſchaft, die in
ch zu unveränderter Aufſtellung wie am letzten Sonntag antritt, die=
ſG
. Leiſtung, wie ſie in dem allerdings viel leichteven Spiel gegen
ſurrgſtadt demonſtriert wurde. Gerade den jungen Stürmern in der
ttruſtädter Mannſchaft möchten wir empfehlen, in derſelben vernünf=
ter
und durchdachten Weiſe ihre Kombinantionsarbeit zu leiſten; dann
Uie die Aufbauarbeit auch gegen die routinierte und ſichere Abwehr=
ciEt
eines Rockmanns gelingen. Im übrigen ſei nochmals die alte
zre andsſpielwahrheit wiederholt: Von Anfang an muß auf Sieg und
F Erringung eines Torvorſprunges geſpielt werden; iſt der Gegner
in al in Führung gegangen, dann weiß er nur zu oft mit allen Mit=
i
der Taktik den Vorſprung zu halten. Reſtloſe Hingabe jedes ein=
zen
Darmſtädter Spielers ſollte und müßte den Enderfolg garan=
tri
. Hoffen wir auf die Erfüllung der wichtigſten Vorbedingung zu
tenr einwandfreien Spiel, nämlich auf einen Schiedsrichter, der ſein
zi mit dem Maße von Obiektivität verſieht, wie es eigentlich ſelbſtver=
in
lich ſein müßte. Wir haben gerade im vergangenen Spieljahr ſo
ber Mangel an Obiektivität und über Verſtöße gegen den Geiſt und
Vernunft, die bei der Auslegung der Spielregeln unumgänglich iſt.
ieſer Stelle zu klagen gehabt, daß wir nur wünſchen können, daß
hicker und Publikum von ähnlichen Mißſtänden in dieſem Jahre ver=
pie
bleiben. Wenn es anders kommen ſollte, muß jedoch trotzdem von
m Publikum ein einwandfreies Benehmen verlangt werden. Es geht
H an, daß das Publikum ſich eine Rolle anmaßt, die ihm nicht zu=
mrt
. Das Publikum iſt und bleibt nur Zuſchauer.
Verein für Naſenſpiele, Darmſtadt.
Rommenden Sonntag ſind es wieder vier Mannſchaften, die die
trnen des V.f.R. nach außenhin vertreten. Die erſte Mannſchaft be=
zt
ſich nach Hofheim, um dort ihre Rückſpielverpflichtung einzu=
ltm
. Das Vorſpiel in Darmſtadt konnte V.f.R. 6:1 für ſich entſchei=
n
,rund wußten damals die Leute aus dem Ried ganz beſonders durch
te Wendigkeit und auch ſonſtige Spielweiſe zu gefallen. Die Raſen=
ſeer
, anſcheinend in ihrer Form etwas zurückgegangen, mögen das
bill nicht auf die leichten Schultern nehmen, zumal dieſelben gezwun=
ſind
, mit drei Erſatzleuten anzutreten.
Die zweite Mannſchaft der Raſenſpieler, die im letzten Verbands=
z
. die Meiſterſchaft in ihrer Klaſſe erringen konnte, begibt ſich nach
alfskehlen, um dort der erſten Mannſchaft von Chattia im
üſſpiel gegenüberzutreten.
EWährend die dritte Mannſchaft der Raſenſpieler die zweite Mann=
ack
von Germania=Eſchollbrücken vormittags 11 Uhr empfängt, begibt
ſeie erſte Jugendmannſchaft nach Dieburg, um dort der gleichen
RGaſſia gegenüberzutreten.
FC. Eintracht 1.Lengfelb 1.
lebige Gegner treffen ſich am Sonntag vormittag um 10 Uhr auf
R Platz am Finanzamt. Das Treffen dürfte um ſo intereſſanter wer=
* als ſich beide Mannſchaften in den kommenden Verbandsſpielen
ſen=über ſtehen.
Sportvereinigung 04 Arheilgen e. V.
Auich die neu gegründete Gruppe Heſſen des Mainbezirks beginnt
norgigen Sonntag mit der Meiſterſchaſtsrunde. Für die Darm=
Be. Fußballgemeinde iſt jetzt jeden Sonntag etwas los. Zu dem
Eugen Darmſtädter Bezirksligaverein kommen nun noch die Arheilger.
2 Frankfurter Bezirksleitung hat die Spiele ſo gelegt, daß immer
Mannſchaſt der beiden Groß=Darmſtädter Vereine auswärts ſpielt,
ü, die andere auf eigenem Gelände antritt.
Aas erſte Spiel in der neuen Umgebung trägt Arheilgen auf frem=
Boden, in Höchſt, am morgigen Sonntag gegen die dortige Sport=
löheren
Klaſſe angehört, jedoch vorletztes Jahr verzichtet, und an Hector, Bergfalke, Forelle, Mauſi. Tot.: 29: Pl. 11, 11, 12:10, 34½.
Ruunde der Kreisliga teilgenommen, wo es dem Verein gelang, die
ſerſchaft zu erringen und dadurch wieder aufzurücken. Es iſt ſchwer,
ine ſchon den Ausgang des Spieles zu prophezeien, da beide Mann=
ſtarn
faſt gleichwertig ſind. Arheilgen ſollte jedoch wiſſen, um was es
dn eht. Die eigentliche große Probe ſeines Könnens hat es dann acht
e ſpäter gegen Mainz zu beſtehen.

R eichshuldigungsfahrt des ADAC. aus Anlaß des 80. Geburtstages
Reichspräſidenten von Hindenburg. Das Präſidium des ADAC.
Fy=ſchloſſen, gelegentlich des 80. Geburtstages unſeres Reichspräſiden=
eme
Guldigungsfahrt nach Berlin für ſämtliche ADAC. Mitglieder
Fi chreiben. Die Fahrt ſelbſt findet als Sternfahrt ſtatt, und zwar
9eS am Tage vor der beabſichtigten Huldigung vor dem Reichspräſi=
ken
ſämtliche Fahrzeuge aus allen Gauen Deutſchlands konzentriſch
Wrlin einfahren. Die näheren Ausführungsbeſtimmungen ſind in
Flritung und werden in den allernächſten Tagen erſcheinen.
2ie Deutſchen Kanumeiſterſchaften werden am 21. Auguſt auf der
Fr unter ſtarker Beteiligung ausgetragen.
Zſre Abreiſe der deutſchen Teilnehmer am Gordon=Bennet=Wett=
Nen, der Freiballone, das am 5. September in Detroit (U. S.A.) be=
Rt, erfolgt am 16. Auguſt von Hamburg bzw. Bremen aus.

Schwimmen.
* Süddeutſches Kreisjugendfeſi am Sonntag
in 8 Tagen in Darmſiadt.
Jung=Deutſchland Darmſtadt wird am Sonntag in acht Tagen auf
der herrlichen Kampfbahn des Großen Woogs Süddeutſchlands beſte
Jugendſchwimmerinnen und =Schwimmer zum dritten Kreisjugendfeſt
des Kreiſes 5 des Deutſchen Schwimmverbandes empfangen. Als glän=
zende
Einrichtung hat ſich dieſe Veranſtaltung, die nun zum drittenmal
Ende Auguſt abgehalten wird, bewieſen. Fern von dem Treiben eines
großen Feſtes, bei dem immer die Jugend etwas in den Hintergrund
tritt, ſoll hier der Jugend Gelegenheit gegeben werden, in friedlichem
Wettkampf ihre Kräfte zu meſſen, und dieſes Feſt ſoll ausſchließlich der
Jugend gewidmet ſein. Welches Intereſſe die Vereine dieſen Jugend=
ſchwimmfeſten
entgegenbringen, bewieſen 1925 und 1926 die Kreis=
jugendfeſte
in Nürnberg und Göppingen und beweiſt wiederum das kom=
mende
Feſt in Darmſtadt, zu dem von 27 Vereinen ungefähr 120 Mel=
dungen
abgegeben wurden. Leider muß das diesjährige Programm auf
einen Tag gekürzt werden durch Beſchluß des Süddeutſchen Schwimm=
ausſchuſſes
, denn bei den beiden erſten Feſten war das Programm auf
2 Tage ausgedehnt. Auf die einzelnen Meldungen werden wir noch in
der nächſten Woche zurückkommen und können der Bevölkerung nur heute
ſchon empfehlen, dieſes Feſt zu beſuchen.
Radfahren.
Der Mainzer Start zur 10. Etappe des Großen Opelpreiſes am Sonntag.
Nur noch wenige Stunden und auch die zehnte Etappe
MainzDortmund des Großen Opelpreiſes von Deutſchland ge=
hört
für Mainz der Geſchichte an. Ein vorzügliches Meldeergebnis läßt
in der A=Klaſſe der Elite der deutſchen Amateurſtraßenfahrer 25
Mann auf die 310 Kilometerreiſe gehen, während in der B=Klaſſe ſogar
32 Mann ſich dem Starter ſtellen werden. Während in der 4=Klaſſe die
Nadſportklubs Opel aus Rüſſelsheim und Köln, die Diamantklubs
aus Chemnitz, Leipzig und Berlin und der RC. Bismarck aus Nade=
vormwald
die maßgebenden Kämpfer ſtellt, darunter der RCl. Opel=
Rüſſelsheim allein ein Dutzend Fahrer, bringt die B=Klaſſe
wie immer neben den bekannten Fahrern viele Fahrer aus dem zu
durchfahrenden Gebiet auf die Beine. Da die Reiſe nun durch das
Rheinland geht, ſind Köln, Dortmund, Gelſenkirchen,
Bochum am ſtärkſten vertreten. Mainz, die Startſtadt, vertritt nur
W. Crone, der Rennfahrer=Vereinigung, der den vielen ſtark fahrenden
Gegnern gegenüber einen harten Stand haben wird. Der Start erfolgt
wieder in zwei Gruppen, die A=Klaſſe um 5 Uhr und die B=Klaſſe um
5,30 Uhr. Die Siegesfeier der 10. Etappe findet auf der Radrenn=
bahn
Dortmund ſtatt.
So tritt nun der Große Opelpreis von Deutſchland in das zweite
Drittel ſeiner 15. Etappen. Noch iſt es Zeit für die Gaufahrer des
Radklubs Opel=Rüſſelsheim, in Gugaus Spuren zu treken.
Wer als Sieger aus dieſer härteſten 10. Etappe hervorgeht, kann
ſich den größten Straßenfahrern der Welt an die Seite ſtellen. Dies
gilt nicht allein für die A=, nein, auch beſonders für die B=Klaſſe. Darum
All=Heil allen Streitern der 10. Etappe.

Leichtathletik.

Weitere deutſche Siege in Oslo.
Auch bei der Fortſetzung der internationalen Leichtathletikwettkämpfe
in Norwegens Hauptſtadt Oslo blieben die deutſchen Teilnehmer ſieg=
reich
. Nach den vier Erfolgen des erſten Tages gab es am zweiten Tag
zwei ſchöne Siege im 100 Meter=Lauf und in der 4mal 200 Meter
Staffel. Zum Endlauf über 100 Meter hatten ſich dei drei Deutſchen
Salz, Houben und der Weitſpringer Doebrmann qualifiziert. Die Ent=
ſcheidung
brachte eine Ueberraſchung: Salz ſchlug Altmeiſter Houben
ſicher in der vorzüglichen Zeit von 10,6 Sek. Die Zeit iſt umſo höher
zu bewerten, als Platz= und Witterungsverhältniſſe nicht vom beſten
waren. Sehr erfreulich war auch der Sieg von Preußen Krefeld in der
4mal 200 Meter Staffel, wo die norwegiſche Nationalmannſchaft alatt
geſchlagen wurde. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Salz=Krefeld 10,6
Sek.; 2. Houben=Krefeld 10,7 Sek.: 3. Per Oscar Anderſen=Norwegen,
Handbreite zurück; 4. Dobermann=Köln 10,8 Sek. 400 Meter: 1. Kund=
ſen
=Norwegen 51,3 Sek. Hochſprung: Kesmarkh=Ungarn 1,85 Mtr.;
2. J. HanſenNorwegen 1.80 Mtr. Diskuswerfen, beidarmig: 1.
Niitymag=Finnland 84,58 Mtr.; 2. Askildt=Norwegen 83,02 Mtr.
4mal 200 Meter Staffel: 1. Preußen Krefeld 1:30,2 Min.; 2. Norwegiſche
Nationalmannſchaft 1:30,5 Min.

Pferdeſport.

Nennen zu Hoppeaarten.
1. Preis von Wörbzia: 2800 Mk. 1000 Meter. 1. C.

Fellers

teinde aus. Höchſt iſt wohl auch Neuling, hat aber bereits früher Ordensſchweſter (O. Schmidt); 2. Rückkunft; 3. Leichte Jſabel. Ferner:
2 Preis von Erxleben: 3900 Mk. 1400 Mtr. 1. S. Kornblums Szen=
tes
(H. Teichmann); 2. Amenophis; 3. Piſtole. Ferner: Gherarda delle
Notti, Rom, Perſephone, Altenberg, Tornado, Neichstag, Dominikus,
Enkel, Farven, Piaski, Saladin, Mignon, California. Tot.: 299; Pl.
68, 52, 21:10. 11 Lg.
8. Preis von Springhirſch: 3900 Mk. 1200 Mtr. 1. Hauptgeſtüt
Altefelds Aditja (Janeck); 2. Farinelli; 3. Gutenberg. Ferner: Geſelle,
Tot.: 24: Pl. 11, 10:10. 341 Lg.
4. Preis von Oelberg: 7800 Mk. 2600 Mtr. 1. W. Lindenſtedts
Indigo (O. Schmidt); 2. Stolzenfels; 3. Rheinwein. 3 liefen. Tot.: 16;
12½ Lg.
5. Auguſt=Verkaufsrennen. 2800 Mk. 1600 Mtr. 1. E. G. Putzkes
Semper idem (H. Zehmiſch); 2. Vineta; 3. Alſterluſt. Ferner: Schall,
Eleg, Valor. Tot.: 21: Pl. 15, 23:10. 342½ Lg.
6. Preis von Althaldensleben. 2800 Mk. 1000 Mtr. 1. A. u. C.
b. Weinbergs Meton (D, Schmidt); 2. Mekkart; 3. Prellſtei. Ferner:
Patron, Nordländer, Fritioff 2. Falkenfeder, Maraviglia, Sonnengöttin,
Sturmbraut. Tot.: 60; Pl. 12, 11. 11:10. ½Hals.
7. Preis von Hohenturm. 2800 Mk. 2000 Mtr. 1. Geſt. Mydling=
hovens
Gute Sitte (E. Haynes); 2. Otfried; 3. Hermes. Ferner: Groſa,
Mohrenglück, Lemmel, Maikäfer, Catania. Tot.: 25: Pl. 14, 14, 20:10.
*/.4 Lg.

Seite 9

Segelflug.
8. Internationaler Rhönſegelflugwettbewerb.

Nehring gewann heute in

WSN. Waſſerkuppe, 11. Auguſt.
glänzender Form den Heidelſteinpreis.

Dieſer Wettbewerb iſt in jeder Beziehung ein Nekordwettbewerb. Die
Teilnehmerzahl an dem diesjährigen Wettbewerb, ſowvie die Zahl der
Starts, übrſteigt alle bisher erreichten Zahlen, ein Beſveis dafür, daß
der Segelflugſport in Deutſchland immer größeres Intereſſe findet. Dieſe
Woche iſt die Rekordwoche: Am Montag 18,6 Km.=Flug Nehrings von
dr akademiſchen Fliegergruppe Darmſtadt; am Dienstag Nehrings Flug
von 52 Km. nach Berka (Werra) dieſen Flug konnte auch nur Neh=
uing
ausführen, denn keiner verſteht es wie dieſer Meiſterpilot, jede
hance für ſich auszunützen und heute der Heidelſteinpreis. Der
Heidelſtein iſt kein einzelner Bergkegel wie die Milſeburg, ſondern ein
Hochplateau von 1 Km. Länge und zirka 800 Metern Breite. Dieſes
Platau war zu umfliegen. Der Heidelſtein erſtreckt ſich ſüdöſtlich von
der Waſſerkuppe in ungefähr 7,5 Km. Entfernung nach Südweſten. Neh=
ring
hatte Südweſtwind, alſo die ungünſtigſte Richtung. Er ſtartete von
der Waſſerkuppe um 2 Uhr und landete nach 31 Minuten. Sonſt herrſchte
der übliche Schulbetrieb. Die jungen Segelflieger ſtarteten des öfteren
zu längeren Zeitflügen. Das Münchener Kindl der akademiſchen
Fliegergruppe München machte mit Tännes am Steuer einen ſehr guten
Flug von längerer Dauer.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 13. Auguſt. 12: Uebertr. des Glockenſpiels aus dem
Darmſtädter Schloß. 9 15.30: Aus dem deutſchen Liederkranz.
Liedervorträge Frankfurter Schulen: Rudolfſchule, Mädchenchor, Kl. 1
und 2. Altdeutſche Lieder in polyphonem Satz zu zwei Stimmen von
F. Jöde. 9 Darbietungen. 6 16.30: Wunſchnachmittag. Charakter=
ſtücke
und Potpourris. 8 17.45: Für die reifere Jugend. Aus dem
Roman: Der Oberhof von Karl Immermann. Sprecherin: Marg.
Wolf. o 18.15: Garteningenieur Hinze: Stunde Haus und Garten.
6 19: Dr. Linſe: Die bevorſtehende Tagung des Reichsverbandes der
deutſchen Induſtrie in Frauffurt a. M. 0 19.30: C. Hub: Der
Dombrand im Jahre 1865 in der Frankfurter Mundartdichtung.
2 20: Uebertr. von Kaſſel: Opern= und Feſtmärſche. Ausgef. vom
Orcheſter des Deutſchen Muſiker=Verbandes. Beethoven=Wieprecht:
Feſtmarſch. Berlioz: Rakoczy=Marſch a. Fauſts Verdammung.
Kretſchmer: Der Erikgeſang aus Die Folkunger Wagner:
Einzug der Gäſte auf der Wartburg, aus Tannhäuſer.
Mendelsſohn=Bartholdy: Hochzeitsmarſch a. Ein Sommernachts=
traum
. Ed. Grieg: Huldigungsmarſch a. Sigurd Jorſalfar,
Strauß: Feierlicher Einzug der Ritter des Johanniterordens.
Meyerbeer: Krönungsmarſch a. Der Prophet. Kneifel: Feſt=
marſch
. Mihm: Heſſen=Kaſſel, a. C. M. v. Webers Precioſa.
0 21: Gerd Fricke: Verfolgung, von Dietzenſchmidt. Anſchl.: Uebertr.
von der Tanzklauſe: Tanzprogramm.

Siutigart.

Samstag, 13. Auguſt. 12.30: Schallplattenkonzert. o 14:
s Gretle von Strümpſelbach erzählt. 15: Konzert. Mitw.: Maria
Th. Deimann, E. Baudiſtel. 15 verſchied. Darbietungen 6 18.15:
Uebertr. aus Freiburg i. Br.: Intendant Krüger: Die Magdeburger
Theaterausſtellung. e 18.45: Stuttgart, Freiburg: Dr. Lenz:
Raſputin. 19.15: P. Bornhagen: Pflanzerleben in Nieder=
ländiſch
=Indien. O 20.15: Kammermuſik=Abend. Fr. Künſtner (Viol.),
E. Peters CCello), H. Göbel (Klavier). Beethoven: Sonate F=dur.
Haydn: Trio für Violine. 21.15: Funkbrettl. Mitw.:
Hilde Vinder, Elſe Remmers, K. Karner, E. Stockinger, M. Heye.
Bromme: Mein Freund, was ſind denn das für Sachen. Couplet.
Hirſch: Komm in den Zoo. Heye: Wenn einer einmal eine
hat. May: Beim Rheinwein ſollſt du mein ſein. Beim
Sechstagerennen‟. Ein Akt aus Berlin von Heye. Nelſon: Nur
für die Liebe biſt du geboren. Couplet. Lerner: Den
ſchimmernde Mond. Kollo: Marſch, ins Bett mein Schatz. Eimn

Flip, ein Gin, ein
Tanzmuſik.

Mädel. O 23: Uebertr. aus Frankfurt a. M.:

Berlin.

Sonnahend, 13. Auguſt. 6: Gymnaſtik. 6 16.30: Dr. Baeßler:
Eeuador, Land und Leute. 0 17: Kapelle Gebrüder Steiner. Gluck:
Ouv. zu Iphigenie auf Aulis. Strauß: Du und du. Schreiner:
Blütenkranz aus Webers Melodien. Verdi: Finale 2 aus Aida.
Mozart: Ouv. zu Zaide. Kark: Ballett=Suite. Beethovens
Adagio cantabile. Dvorak: Tänze 4 und 6. 0 18.40: Spaniſch.
O 19.05: Mediziniſch=hygieniſche Plauderei. 8 19.30: Dr. Dobbernack:
Der finanzielle Stand der deutſchen Invaliden= und Angeſtellten=
verſicherung
vor und nach dem Weltkrieg. 0 20: Ein Abend in
Heringsdorf, Uebertr. eines Feſtabends des Kurhauſes Kaiſerhof=
Atlantic. Mitw.: Alexandrine Alerandrowa, Irene Ambrus, Maurits
van den Berg, H. Blaß, H. Böttcher, A. Braun, C. Bronsgeeſt,
Prof. Gatz, Ben Geyſel, Inge Gleichen. Käte König, E. Lichtenſtein,
Loni Pyrmont, L. Schützendorf, C. de Vogt, Pepi Zampa. 0 22.30:
Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend 13. Auguſt. 6: Gymnaſtik.
14.50: Franzöſiſch für Anf. 0 15.15: Franzöſiſch für Fortgeſchr.
S 16: Engliſch für Fortgeſchr. 0 16.30: Prof Lampe: Magde=
burger
Theaterausſtellung: Das Filmtheater, O 17: Th. Kotzur:
Die kulturelle Bedeutung der gewerkſchaftlichen Beamtenbewegung.
17.30: A. Goldſtein: Der Arbeiter als Zeitungsleſer. 0 18:
Gewerbeoberlehrer Mayer: Phyſik und Chemie. 18.30: Wiſſen=
ſchaftl
. Vortrag für Zahnärzte. 6 18.55: Dr. Bexger: Begegnungen
mit Menſchen und Tieren. e 19.20: Dr Schirokauer: Derl
Spreewald.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 14. Auguſt.
(Nach der Wetterlage vom Freitag, den 12. Auguſt.)
Bei zeitweiſer Aufheiterung warm und vereinzelt Neigung
zu Gewitterſtörung, ſonſt trocken.

Hauptſchriftleitung Rudolf Mauve
Veranwortlich für Politil und Wirtſchaſt: Rudolf Mauve; ür Feutlleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sircete, üur Spori: Dr. Eugen Buhlmarn
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Schlußdienſt. J. V.: Dr. Eugen Bublmann:
für Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette: für den inſeratenteil. Willy Kubie.
Druck und Verlag C. C. Witt ich ämtlich in Darmſfadt.
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zu verk. (*20867
Falzzieg. 3000 Stck. 4 10.5
Bipsdielen 100 50 X50
Füllofen groß, gut 25.4
Anfragen unt. T 45a.
die Geſchäftsſtelle.

Faſt neuwertiges
Hou Modorad
abzugeb. (12359ms
Gelegenheitskauf.
Caloda
Pankratiusſtr. 2½
Teleplon 1613.

[ ][  ][ ]

Die Effektenbörſe wurde am Montag morgen von der Verwaltung
der J.=G. Farbeninduſtrie mit der bekannten, höchſt bedeutſamen Aus=
laſſung
über das Ergebnis der Verhandlungen mit der ameribaniſchen
Standard Oil Co. überraſcht. Damit hätte an ſich für die Spekulation
eine zugkräftige Anregung vorliegen müſſen. Die Kuliſſe wußte jedoch
mit den Patentabmachungen nichts anzufangen, weil ſie ſich über die
Dragweite des Abkommens FarbenStandard Oil nicht im Klaren
war. Es fiel ihr auch auf, daß bei den Kursnotierungen der Farben=
aktie
in letzter Zeit faſt ſtändig eine Großbank als Abgeber auftritt die
dem Chemiekonzern ſehr nahe ſteht. Die Gründe für dieſe Verkäufe
die den Kurs dauernd unter Druck halten, ſind ſchwer feſtzuſtellen.
Jedenfalls iſt die Bewegung des Farbenkurſes gegenwärtig ebenſo un=
durchſichtig
, wie die anderer Papiere. So hat insbeſondere der Montan=
aktienmarkt
unter größeren Verkäufen von Phönix= und Vereinigte
Stahlwerke=Aktien zu leiden gehabt. Urſprünglich glaubte man, es
hierbei mit ſpekulativen Transaktionen einer holländiſchen Gruppe zu
tun zu haben. Jetzt gehen die Vermutungen dahin, daß vielleicht
die Differenzen mit zwei Aufſichtsratsmitgliedern der Vereinigten
Stahlwerke Löſungsabgaben zur Folge gehabt hätten. Die beiden in
Frage ſtehenden A=R=Mitglieder beteiligten ſich, unberückſichtigt ihrer
Stellung innerhalb der Vereinigten Stahlwerke, an der Konkurrenz=
gründung
des Stahlwerks Niederrhein und mögen in dieſem Zuſam=
menhang
zu Geldbeſchaffungszwecken ihren Effektenbeſtand geſichtet
haben. Inzwiſchen iſt am Montanmarkt eine Beruhigung, in der Mitte
der Woche ſogar eine Repriſe eingetreten, die zu der gegenwärtig zu=
berſichtlichen
Geſamttendenz beizutragen vermochte. Das Geſchäft ſcheint
ſich langſam wieder zu erholen, nachdem die Reiſezeit in der Haupt=
ſache
vorüber iſt und das Intereſſe an der Börſe auch im Publikum
zu wachſen beginnt. Die Vorbedingung für eine regere Beteiligung
der Bankenkundſchaft dürfte in erſter Linie eine ziemlich gleichmäßige
Kursentwicklung fein (die abſchreckende Wirkung des 13. Mai iſt bei
wielen Effektenbeſitzern oder früheren Kleinſpekulanten noch nicht wie=
der
ausgeglichen). In der Geldmarktſituation, wie ſie ſich in der erſten
Auguſthälfte darbot, liegt ſofern keine nachhaltige Wendung erfolgt
eine gewiſſe Gewähr hierfür. Die Verſorgung der Börſe mit Pro=
longationsgeldern
vollzog ſich zum Medio Auguſt außerordentlich glatt.
Der Satz von 8½ bis 9 Prozent wurde allerdings von den Banken
aufrechterhalten. Auch mit Tagesgeld war die Verſorgung mit 5½ bis
6½ Prozent, kurz vor der Liquidation ſogar mit 4½ bis 5½ Prozent,
ausreichend. Monatsgeld behauptet immer noch den durchſchnittlichen
Satz von etwa 8½ Prozent. Inwieweit dieſe Geldleichtigkeit eine echte‟
iſt, wird abzuwarten bleiben. Nach der geſamten Struktur des deut=
ſchen
Geld= und Kapitalmarktes kann noch nicht angenommen werden,
daß die flüſſige Lage des Börſengeldmarktes wichtige Rückſchlüſſe über
die vorausſichtliche Entwicklung des allgemeinen Inlandsgeldmarktes
zulaſſe. Die Emiſſionen ruhen jedenfalls nach wie vor, da ſich nie=
mand
der Gefahr eines Mißerfolges ausſetzen will. Anleihen ſind im
Inland bereits ſeit Monaten nicht mehr aufgelegt worden. Der letzte
Reichsbankausweis zeigte nach dem Ultimo eine nicht unbefriedigende,
im Grunde aber doch nur geringe Rückbildung. Am bemerkenswerteſten
war wohl die weitere Zunahme des offen ausgewieſenen Deviſenſtandes.
Wenn der Dollar= und Pfund=Kurs in Berlin während der letzten
Woche anzogen, ſo lag dies einmal ſicherlich an Deviſenkäufen zur An=
lage
kurzfriſtiger Gelder, ſodann aber an Deckungen für kommende
Importe und bevorſtehende Zinszahlungen. Der Reparationsagent ver=
knappte
durch Bartransportferierungen das Deviſenmaterial ebenfalls.

R

Frankfurt a. M., 12. Auguſt.
Auch heute blieb unter dem Einfluß des äußerſt leichten Geld=
ſtandes
die Börſe freundlich. Sie beſchränkte ſich allerdings wieder nur
auf Spezialwerte, wie vor allen Dingen auf Werte des Elektromarktes.
Hier regten die Kapitalserhöhungsanträge von A.E.G. und Elektriſche
Lieferungsgeſellſchaft an. Man glaubt, daß die günſtige Lage in der
Elektroinduſtrie auch in der zu erwartenden Dividende bei den einzelnen
Geſellſchaften zum Ausdruck kommen werde. Die Farbenaktie iſt ver=
nachläſſigt
. Die Börſe ſcheint Aktien der Farbeninduſtrie in Elektro=
werte
umzutauſchen. Von den einzelnen Aktienmärkten war man am
Montanmarkt uneinheitlich. Der Bankenmarkt lag in Fortſetzung der
freundlichen Abendbörſe auch heute wieder gut befeſtigt. Das größte
Geſchäft verzeichnete der Elektromarkt, wo man auf die bekannten Ver=
ſionen
durchweg ſehr feſt liegt. Auch der Baumarkt liegt heute etwas
lebhafter. Am Automobil= und Maſchinenmarkt ſind durchweg Kurs=
beſſerungen
zu verzeichnen. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld weiter ſehr
leicht. Am Deviſenmarkt liegt die Mark etwas feſter. Pfunde gegen
Mark 20.44½, Dollar gegen Mark 4.2065. Das Geſchäft wurde im
weiteren Verlauf der Börſe ſehr ruhig und ſpezialiſierte ſich größten=
teils
nur auf den Elektromarkt, der weiter feſt liegt. Nach kleineren
Schwankungen war man jedoch wieder behauptet. Schiffahrtswerte
leicht nachgebend.
Die Abendbörſe war im allgemeinen ſehr gut behauptet. Der
Elektromarkt lag etwas uneinheitlich bei allerdings nur kleinen Kurs=
bifferenzen
. Am Bankenmarkt zogen Kommerzbank um 2 Prozent, Brau=
bank
ebenfalls um 2 Prozent an. In Verbindung mit dem Kursanſtieg
von Holzmann auch Wayß u. Frehtag befeſtigt. An der Nachbörſe zeigte
ſich Intereſſe für Zellioff Waldhof. Waldhof 345 (plus 2,5). Der An=
leihemarkt
lag ruhig. Im einzelnen nannte man: Phönix 123,87: Rhein=
ſtahl
216,75: Mannesmann 191,5; Weſteregeln 195; Stahlverein 138,5;
Harpener 211; Lahmeyer 182,75: Siemens u. Halske 298: AEG. 194,5;
Schuckert 211; Elektr. Lieferungen 196,25: Dresdner Bank 174; Metall=
bank
154; Kommerzbank 184; Braubank 220; Deutſche Bank 167,5; Zell=
ſtoff
Waldhof 343,5345; Holzmann 203,5: Wayß u. Freytag 170;
Farbeninduſtrie 316,5; Holzverkohlung 270; Scheideanſtalt 224,5; Metall=

geſellſchaft 195,5: Nordd. Lloyd 158: Daimler 125: Kleher 119; Gold=
ſthnridt
142.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man: London=Paris
124,02; gegen Mailand 89,30; gegen Holland 12,123; gegen Madrid
28,70; gegen Zürich 25,21: gegen Oslo 18,80; gegen New York 4,8605;
Pfunde gegen Mark 20/44½; Dollar gegen Mark 4,2062.

Berliner Effektenbörſe.

Berlin, 12. Auguſt.
Ein beſonderes Ereignis in dieſer Woche war die Einführung der
Svenska=Aktiew, die zunächſt zum Kaſſadienſt und zum variablen Verkehr
zugelaſſen wurden, ſpäter aber auch auf Termin gehandelt werden ſol=
len
. Die erſte amtliche Kursfeſtſetzung erfolgte bei lebhaftem Intereſſe
der Börſe und größeren Umſätzen unter kommiſſariſcher Aufſicht. Die
Einführungsnotiz ſtellte ſich auf 329 Mk. pro Stück zu je 100 Kronen.
Die Börſe mußte die anfängliche Unſicherheit überwinden, bevor das
Effektengeſchäft in Gang kam. Nachdem die erſte Stunde ruhig und bei
geteilter Tendenz verlief, trat für einige Spezialmärkte zu feſteren
Kurſen Nachfrage hervor, die bald der Geſamtſtimmung eine freund=
lichere
Richtung gab. Im Mittelpunkt der Aufmerkſamkeit ſtanden Elet=
troſverte
in Erwartung bedeutender Kapitalerhöhungen und günſtiger
Bezugsrechte für die Aktionäre, insbeſondere bei ACG.=Geſellſchaften.
Die entſcheidenden Aufſichtsratsſitzungen finden morgen oder am Mon=
tag
ſtatt. Schiffahrtswerte, Montan und Banken beachtet. Die Farben=
aktien
dagegen vielfach gegen die eben genannten Werte gefallen. Das
Publikum beteiligte ſich nur ſehr vorſichtig und ungern am Geſchäft. Am
Geldmarkt trat im Hinblick auf den bevorſtehenden Zahltag (15. 8.)
etwas regerer Bedarf hervor, der aber zu unveränderten Sätzen gedeckt
wurde. Tagesgeld notierte wie bisher 4,5 bis 5,5; Monatsgeld 7,75 bis
8 Prozent. Warenwechſel zirka 6 Prozent. Den Medio ſieht man ſchon
jetzt als glatt verlaufend an. Im Deviſenverkehr kam es zu keinen
weſentlichen Schwankungen. Der Dollar notierte in Berlin unverändert
4,2062. Das engliſche Pfund lag mit 4,86 ſtabil. Eine leichte Ab=
ſchwächung
erfuhr die Peſeta.
Im weiteren Verlauf hielt die unſichere Haltung der Börſe an.
Während Farben vernachläſſigt waren, wandte ſich das Intereſſe neben
Elektrowerten vor allem Bankaktien und Kalipapieren zu. Gefragt waren
insbeſondere Danatbank und Deutſche Bank, die ſich um zirka 3 Prozent
befeſtigen konnten. Auch Loewe blieben beachtet und konnten insge=
ſamt
einen Gewinn von 3,5 Prozent mitnehmen. An den übrigen
Märkten beſtand im Hinblick auf die bevorſtehende zweitägige Unter=
brechnug
und infolge des Geſchäftsganges eher Neigung zum nachgeben.
Privatdiskont kurze und lange Sicht 5,75 Prozent. Bis zum Schluß
der Vörſe gewann die freundliche Grundſtimmung wieder die Oberhand,
ſo daß dei meiſten Papiere zu den höchſten Tageskurſen ſchloſſen. Danat=
bankaktien
, die weiter geſucht blieben, und zwar in Verbindung mit
Kapitalerhöhungsgerüchten, ſtiegen bis auf 242. Von maßgebender
Seite werden dieſe Gerüchte als gegenſtandslos bezeichnet. An der
Nachbörſe gaben die Kurſe auf Gewinnmitnahmen im allgemeinen
wieder etwas nach, ohne jedoch an der freundlichen Grundtendenz etwas
zu ändern. Gegen 2,30 Uhr hörte man: J. G. Farben 316; Nordd.
Llohd 158; Hapag 157: Danatbank 241,5: Deutſche 167,5; Dresdner 173;
Kommerzbank 184: AEG. 193,5; Geſ. für Elektr. 268,25; Siemens
297,5; Ludwig Löwe 295; Mannesmann 191,75; Köln=Neueſſen 186:
Klöckner 167: Harpener 210; Gelſenkirchen 167; Rheinſtahl 216,5; Phönix
123; Rheiniſche Braunkohlen 270; Oſtwerke 441; Schultheiß 466; Oren=
ſtein
146: Oberkoks 105,25; Vereinigte Glanzſtoff 734; Zellſtoff Waldhof
341; Svenska 329,5; Altbeſitz 1. 58,;5 dito 2. 59,9; Neubeſitz 16.10.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Aſchaffenb. Zellſtoff
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Mequin".
Berlin el. W.
BerlinKarlsruheInd.
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan
Bremer Wolle.
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel...
Deutſche Erdöl. ..
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Donnersmarckhütte"
Dynamit Nobel
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben.
R. Friſter.
Gaggenau Vorz
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern. .
Halle Maſchinen.
Han Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf.

11. 8. 12. B. 12. 8. 204.25 Hemoor=Zement. . . . F 48.5 250. 141. 141. Hirſch Kupfer. 118. 48 25 48.75 Höſch Eiſen. 183.5 186. Hohenlohe Wer 23.5 23.10 84.875 85.25 Kahla Porzella
I 107.875 107. 190. 193.25
Lindes Eismaſch 162. 162 25 148. 148.
Lingel Schuh. 8 25 82.25 209. 210. Linke u. Hofman 117. 119. L. Loewe u. ( 283.5 290,25 95. 95.25 C. Lorenz. 128.75 128.875 Niederlauſitzer K. H470. 174. 161.25 161.8731 Nordd. Gumm 84. 84. Orenſtein. H44. 146.75 Rathgeber Waggor 118. 118 Rombacher Hütten. 151 25 152. Roſitzer Zucker.
98.5 99.75 194.5 195 25 Rütgerswerke. 101. 102.75 317.5 316.25
Sachſenwerk 119.75 120.125 110. 113. Sächſ. Gußſtahl. 181. 180.5 56.5 56 25 Siemens Elas. 167.75 167.75 Ver. Lauſitzer Gle 143 1425 261. Riwe Volkſtedter Porzell. 54. 173. 175. Weſtf. C. Langendree 113. 115.875 WittenerGußſtahl. A.u 55. 231. 232. Wanderer Werke. ... 274. 1274.5

Oeviſenmarkt.

Helſingfors..
Wien.
Prag ..."
Budapeſt
Sofia
Holland,
Oslo.
Kopenhagen
Stockholm. .
London..
Buenos Aires.
New York
Belgien.

11. 8. 12. 8. 11. 8. 12. . Geld Brie Gelt Brief Geld! Brie Geld Brief 10.583/10.608 10.585 10.80. Italien. 22.8c 22.93 22.89 22.93 59.19 59.3 59.18 59.3c Paris.... 18.47 16.51 16.47 16.51 12.457 12.4771 12.454 12.47 Schweiz". 81.02 81.10 81.01 81.17 73.37 73.51 73.33 R4 Spanien. 71.18 71.32 1.025 71.165 3.037 3.04: 3.042 3.04e Danzig. 81.4: 81.39 81.39 81.55 168.64 68.75 168.45 68.7. Japan. 1.989 1.393 1.991 1.995 10s.63108.8 09.10/109.321 Rio de Ja 0.49570.4277 0.496 0.498 112.58112.81 12.59/1 12.81 Jugoſlavi 7.398 7.71 7.397 7.407 112.89/112.9 112.73/112.95 Portugal 20.70 20.7 20.60 20.72 20.425 20.46 20.427120.46 Athen". 5.514 5.526 5.514 5.526 1.791 1.79 1.794 1.79 Konſtantinopel. / 2.09 2.102 2.11 2.114 4.202 4 210 4. 2025/4.2105 Kanada. 4. 198 4.20c 4.198 4.206 58.465 58.595 58.46 58.59 Uruguay. 4.176 4.184 4.176 4.194

Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtaö=
Worms: Ehefrau Lieſel Stoll, Inh. der Firma L. Walther. KVerf=
mangels
Maſſe eingeſkellt. Zwingenberg, Heſſen: Fa. Ott1
Brger in Auerbach KVerf. aufgehoben. Oppenheim: Firmy
Beſt und Hilgenfeld in Nierſtein und deren Geſellſchafter Georg Beſiſ
Weingutsbeſitzer in Dienheim und Rudolf Hilgenfeld in Nierſtein
Af. 25. 8., GlV. und Prft. 31. 8. Alsfeld, Heſſen: Fa. Altdeutſcho
Weberei Ferdinand Stein GAuff. angeordnet. Worms: Fou
Straſſer u. Cie. GAufſ. angeordnet. Offenbach a. M.: e
Lindenberger, Hdl. Af. 22. 9., GlV. 7. 9., Prft. 28. 9. Fa. Fedog.
Krämer, Metallwarenfabrik KVerf. mangels Maſſe eingeſtellt.
Wöllſtein, Heſſen: Fa. Ph. Stoltz Nachf., Inh. Auguſte, geb. Breit
ling, Wwe. von Andreas Hahn, Karl Julius Eugen Hahn, Hans Nudohl
Hahn und Friedrich Wilhelm Hahn, in Erbengemeinſchaft in Wonsheirm
GAufſ. angeordnet.
Waldorf=Aſtoria, Zigarettenfabrik, A.=G., Stuttgart. In des
ordentlichen Hauptverſammlung wurden die Regularien für das Ge=
ſchäftsjahr
1526 ſowie die übrigen Punkte der Tagesordnung einſtimmin
genehmigt. Wie aus dem Geſchäftsbericht hervorgeht, beläuft ſich des
Rohertrag auf 219 513 (240 264) RM., wovon für Abſchreibunge:
213 921 (B4 042) RM. in Anſpruch genommen werden, ſo daß ſich einu
Reinertrag von 22177 (16 584) RM. ergibt (einſchl. 16 585 RDM
Vortrag).
Zuckerfabrik Würzburg, A.=G., in Würzburg. Das Unternehmem
deſſen Aktienkapital ſich im Beſitz der Süddeutſchen Zucker=A.=G. ini
Mannheim befindet, ſchließt das letzte Geſchäftsjahr bei 60 000 Marn
Aktienkapital mit einem Verluſt von 720 Mark (im Vorjahre 737) ahl
der wieder aus der Reſerve gedeckt wird.
Englands Einfuhr von ruffiſchem Petroleum. Trotz des von einenn
Teil der Londoner Preſſe gegen den Verkauf ruſſiſchen Petrols in Großä
britannien geführten Feldzugs belief ſich die in England während des
erſten halben Jahres 1927 eingefüührte Menge von ruſſiſchem Petroll
auf ungefähr 80 Millionen Liter, was eine merkliche Erhöhung gegen=
über
der entſprechenden Zeit des Vorjahres bedeutet.
Vor Gründung einer jugoſlawiſchen Cunard=Schiffahrtsgeſellſchaft.
Nach einem Bericht aus Belgrad hat die Cunard Line kürzlich ihren imm
vergangenen Jahre der jugoſlawiſchen Regierung gemachten Vorſchlag,/
eine Geſellſchaft mit 250 000 Pfund Sterling Aktienkapital zu gründenn
wiederholt. Das Aktienkaptil ſoll zur Hälfte durch die Cunard Line=
zum
anderen Teil durch den ſüdſlawiſchen Staat aufgebracht werdemn
Die neue Schifahrtsgeſellſchaft wird einen regelmäßigen Dienſt zwiſcheir
Jugoſlawien und Südamerika einrichten. Inzwiſchen hatte der ſüs
ſlawiſche Verkehrsminiſter einen Gegenborſchlag gemacht, der weder di
Staatsgarantie für Zinſen und Abſchreibungen, noch das von de
Cunard Line geforderte Auswanderer=Transportmonopol enthielt. D
Cunard Line iſt auf dieſe neuen Vorſchläge eingegangen. Der Ve’=
tragsentwurf
wird dieſer Tage dem Miniſterrat in Belgrad vorlieger=
Die größte Operation in der amerikaniſchen Wirtſchaftsgeſchicht*
Die Automobilfirma General=Motors in Detroit hat geſtern ihr Aktien=
kapital
um eine halbe Milliarde Dollar erhöht, was eine der größte.
finanziellen Operationen dieſer Art in der amerikaniſchen Wirtſchaft:
geſchiclte darſtellt. Die Erhöhung erfolgt dadurch, daß die beſtehende
10 Millionen Aktien zu 25 Dollar auf 30 Millionen erhöht wurden.

Unotiern
olg

Amerifan

Huumwolle: Anfang=
Bewoler Aabel ud
nktilte ſich eine äußerſt
hu die Tendenz ausgeſp
U Hafie: Auf ungünſt
Eiels gingen die Preil
Nangsläufe.

zwangst
zu Die nachſtehend beze
ſungung des Verſteig
Itmers Friedrich Me
Itragen waren, ſoller
etag, den 30. Septer
Ir5 das unterzeichnete
UIk A4 verſteigert werd
Mu Mie Verſteigerun

rich

Wormſer Produktenbericht vom 12. Auguſt. An der heutigen Bör.
notierten Weizen 2828.25, Gerſte 2527, Roggen 23.253.50 H
(alt) 2526.50, Weizenmehl 4040.50, Roggen 60proz. 3535.50, Weiz+
futtermehl 17.5021.50, Roggenfuttermehl und =Nachmehl 18.5023.5*
Noggenkleie 13.50, grobe Weizenſchalen 1313.50, feine Weizenkleie
Biertreber getr. 16.2516.75, Malzkeime 16.2516.75, Maisſchrot 21. 22.50, Trockenſchnitzel 12.5013, Heu 66.50, Stroh 2.102.25, Ka
toffeln 67. Tendenz: Stetiges Geſchäft.
Frankfurter Produktenbericht vom 12. Auguſt. An der heutigon
Produktenbörſe liegen die Preiſe bei ruhigem Geſchäft unverändert. 9
notierten je 130 Kilogramm: Weizen 77.7528, Roggen 22,75,
Sommergerſte Hafer inl. , Hafer ausl. 23.2525, Mais 19.2519.-
Weizenmehl 39.7540, Roggenmehl 3535.50, Weizenkleie 13.25, Nae
genkleie 13.50.
Frankfurter Gemüfemarkt vom 12. Auguſt. Marktlage: Obſt:
fuhren von inl. Birnen, Aepfeln, Zwetſchen und Pflaumen gut, ſtark
Angebot in ausl. Weintrauben, Pfirſichen, Aprikoſen und Birnen.
ſchäft ſchlecht, Preiſe wenig verändert, Ueberſtände. Gemüſe:
fuhren reichlich, Geſchäft ſehr ſchleppend, Preiſe rückläufig. Gra
Ueberſtände von Bohnen und Gurken. Starke Zufuhren von auslsie
diſchem Blumenkohl und Tomaten.
Berliner Produktenbericht vom 12. Auguſt. Nachdem im heutiap
Vormittagsverkehr auf das ſchwächere Amerika hin niedrigere Prex
genannt wurden, trat gegen mittag eine merkliche Erholung ein, die
Beginn der Börſe nur noch Fortſchritte machen konnte. Das ſchwanu
Angebot an Brotgetreide und die ſich für Roggen weiter bemerkbe,
machende Exportnachfrage bot dem Markt eine Stütze. Für ſchnellſte.s
verladbaren Weizen wird ein Aufgeld von 67 Mark gegen Augut.
lieferung gern bewilligt, während für Auguſt und Sepdember etwa L
Lieferungspreiſe geboten werden. Am Lieferungsmaukt hielten ſich Q.
Eröffnungsnotierungen 0,250,50 Mark über dem geſtrigen Schlnt
Sofort verladbarer Roggen für Auguſt=September erzielt ein Aufge.3
von 2 Mark. Für polniſche und tſchechoſlowakiſche Rechnung beſtels
weiter Exportnachfrage. Am Lieferungsmarkt iſt die Septemberſach)
um 1 Mark, Oktober 0,50 Mark und Dezember 0.25 Mark befeſngg
Weizenmehl blieb ſehr ſtill. Roggenmehl iſt in nahen Sichten gefiolg
Hafer hat kleines Angebot, die Preiſe blieben unverändert. Neuhon.
iſt nur ſehr ſpärlich angeboten und hat gute Konſumnachfrage. Soe
mer= als auch Wintergerſte haben ſtilles Geſchäft.

Dr Verſteigerung
krudt
uweit Rechte zur
mzurmerls aus dem
Pf bäteſtens im
Mam zur Abgabe vo
I4 mumelden und
Winu machen, wi
Amiten Gebots nie
Hai Verſteigerung
Wrin.
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RAwen, werden
T4M die Aufhebu
Hind herbeizufü
MMrungserlös an
Drmſtadt, den 1.

Heſſiſch

Bezeichnt
Naundbuch für Da
fur Nr.
12

Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ-
Schuld einſch!
Ausloſ.=Sch. 1. Teill 58.75
T(. Teill 60
D. Reichsanl. Ablöſ=
ſchuld
ohne Aus=
ungsſcheine
... 16.5
6½% Reichsp. Sch.
1. 10. 30... . 94.75
7%Baher. Staats=
Sch. v. 1. 4. 29/ 97.7
6½% H. V. Sch
v. 1. 4. 29.
6½% Pr. St.=Sch
v. 1. 3. 29
97
6½% Pr. St.=Sch.
1. 10. 30.
96
7½ Sächſ. Freiſtaat
Schatz. v. 1. 7. 29/ 98
1½ Sächſ. Freiſtaa
Schatz. o. 1. 7. 30/ 97
6 ½ %Württ Freiſt
Schatz. v. 1. 3. 29/ 96

4%5Türk. (Adm.)03
(Bagd.)
4% (Bagd.)III
unif. 1903
4% 1911 Zoll.

b) Ausländ ſche
5% Bos. E.B. 19141 38
%. L. Inv. 1914/ 37
4½% 1898
4½½ 1902 .../ 2.9
4½

24.25
22.75
1.85

5½ Bulg. Tabak 02/ 16.25.

½%Oſt. Staatsr.
v.1913, Kdb 1918
4 ½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
4½ Goldr.

855

4% einh. N.(kon)
3% Port. (Spz.) III

25 Rum.am. R.0
Gold. 18.
am.
m. 0.

5.5

4½% Ung. St. 1913/ 23.5
4½% St. 19141
Goldr.
St. 10
4
Kronr.
49
3% Eiſ. Tor.. . 17
Außereuro=
päiſche

5%Mex.am. in. abg.)

50 äuß. 99
4% Gold04ſtf.,
30 konſ. inn. / 10.95
400 Frrigat.
5% Tamaulipas 1 / 19.5
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Verl. H.=Bt. G.
102.5
629 Berl. St.=Goſd
8% Darmſt. St.-G.
8 D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. 101
100
823 Frl.=ßyp.=B.,
Goldpfdbr
1102.5
Frkſ. H.=B.=Gld./ 99
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
1100.25
Pfbr.=Bk.=Gold 100
3% Frrif. Pfdbr..B
Goldpfbr.
82.75
7 b. Lbs.-Bk. Gld. /101
100.25
K.Eleltr. Mar
dagen) Goldobl. /103.75
. Landesban
armſt. Reihe 1/400
N.8

%o Mannh. St.=G.
Nafſ. Ldb. Gold/!
82 Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.
Gold=Pfdbr. . . 1100.5
80 Pforzh. St.=G.
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Glopfbr. 101.75
89 Pr.Centr.=St.=Goldpfpr.
8% Rh. Hyp.=Bank
Gold. Pfdbr....
VRh. St.=W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf..
Südd. B.-Cr. B.
Goldpfdbr.. ... .
2 V. Stahlw. Düſ=
eldorfHyp
.=Gld.
obl. mit Option
7% V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyv
.-Gd.. ohne Option
8% LoiatckHäffner
Goldobl.. . . . .
80 Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbr..

102
97

100

Ané
101.75

93.5
99
99.25

Bahr. Hyp.u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk
Frrf. Hyp.=Bk.
Frlf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk..
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hhp.=Bk. ..
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B. =Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk
Rhein. Hyp.=B...
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. . .
Württ. Hhp.=Bk..

Ohne Zins=
berechnung

5 Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
* Oeſ. Brk.=Rg. 23
%Roggen . . 23
Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkricns=Oyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb

12.9

6.4
8

8.9

20.5

Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hhp.=B..
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb. . . .
Obligationen v.
Transportanſt.
40 Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lud=B.
abg.
5%Oſt. Sb. (L.)ſtfr.
2,60 Alte
2,6% Neue.
59 Oſt.-Ung.73/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. .. 9. E.
3%Oſt. .. 1885
3½Oſt. Erg. Netz
3% Raab Oedbg.8:
4½ Rud. Silber.
26Rud. (Salzkg.)
4½% Anat.
4½%Anat. S. II
4:.% Anat., S. III
% Salon. Monaſt.
5½ Tehuantepec..
4½%
..

11.6

7.2
121.

13

9.3

13.5
8.9

20.5
22
19
7.15

19
17.2!
16

Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk. .... . . . ."
Bk. f. Brauind. . . .
Barmer Bankp. ..
Bay. Hyp.=Wchſ...
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank .. . /266.75
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein
D. Vereins=Bk. . . 1108
Disk.=Geſellſch. ...
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.. . . .
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. B!
Lux. Intern. Bank.
.
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hhp.=Bk. . .1229
Pr. Bd.=Credikbank/137
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ...
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Banlverein

152
172

180.5
38.5
33
140
162.5
171
133
149.5
150
168.75
8.75
152
49

Oberbedarf......
Otavi=Min.=Ant..
Phönix=Bergb. . . .
Rhein. Braunk. . . .
Rhein. Stahlw..
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
SalzverkHeilbronn
Tellus Bgb.. ....."
Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke. .

Induſtrie=Akt.
Brauereien

34.5
178.5

Bergwerfs=Akt.

45
8.15
6.35

211

23.5
21

Bochum. Bergb. ..
Buderus..
..
Dt. Luxemburg . .
Eſchw. Bergw...
Gelſenkirch. Bgw. 1164.25
Harp. Bergb..
Ilſe Bergb. St.. . . 280
Genußſchein. 1129.75
Kali. Aſchersleb. . 1182
Kali. Salzbetfurth. 1244
Kali. Weſterregln. 189
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr. 1193
Mansſelder ..

Eichbaum(Mannh.)
Henninger
Hereules, Heſſiſche.
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz= Storchen
Tucher, Nürnberg.
Werger .........

Akkum. Berlin. . .
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleyer)
6%E. A. G. Vzg. A.
5%A. E. G. Bzg. B.
A. E. G. Stamm . . .
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw
Bamag=Meguin".
Baſt Nürnberg .
Bayr. Spiegel ...
Beck & Henkel ...."
Bergmann El.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang./ 65
Cement. Heidelb. . . /151.5
Cement Karlſtadt
Cement. Lothr.
Chem. Albert .. . . .
Chem. Brockh.
Chem. Milch .....

77.5

186
1125
94:,
137

R4
193
148
77
240
355
180
187
185

165

11775
26

194.75

160
20.5
47.5
230
59
74
204

190

150
88
69.5

87.5

197.75
36

80

Daimler=Benz A. G. 124.2.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ... 1161
D. G. u. Silb. Scheib’223.75
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.. 151.5
Dürrkopp.
Dürr. Rattingen . . 75
Dyckerhof & W.
Eiſenw. Kaiſersl.. . 43
El. Licht u. Kraft 1208
El. Lieferung
Elſ. Bad. Wolle ../ 37.2
Email. Ullrich .
Enzinger Werke ..! 62
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. . . /230
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher 1103
Fahr, Pirmaſens. / 54.5
Farbenind. J. G. 1315‟/,
Felten & Guilleau
Feinmech. (Jetter) / 93
Feiſt, Sekt.
45
Frankfurter Gas .. /166
Frantfurter Hof .. 1114
Frkf.=M. Pok. u. W. 84.25
Geiling & Cie.
80
Germania Linol..
Gelſenk. Gußſt. .
Goldſchmidt, Th. . . 1141. 25
Gotha Waggon ..
Gritzner, Maſch.. . . 1118.5
Grün & Bilfinger /179
Hafenmühle, Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen .. . 141:),
Hanſa=Lloyd, Br.
48
Hartm. & Braun . . /150
Heyligenſtaedt.
24.5
Hilpert. Armatur. 81
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupſer .. . 117.75
Hoch=Tief Eſen . . /130
Holzmann
198
Holzverk. Ind.
73
Hydrom. Breslau
Inag .
1101

Junghans St..
Kammg. Kaiſersl. 193.5
Karlruher Maſch.
Karſtadt, R..
159
Felein Sch. & Becker/ 141.5
Knorr, Heilbronn /183.5
Konſerv. Braun ..
grw. Alt=Württbg. /107.5
Krauß, Lokom.
Lahmeyer
Lech, Augsburg ...
Lederw. Rothe .."
Spicharz..
Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle ./ 44
Ludwigsh. Walzm. 125
Lüdenſcheid Metall
Lux. Induſtrie
Mainkraft Höchſt . 125.5
Nars=W. Nürnberg/139
Metallgeſ. Frtf. .. 195
Miag, Mühlenb.
Moenus Stamm ./ 82.25
Motorenf. Deutz".
Motorenf. Oberurſ./ 73.75
Münch. Lichtſpielk. . 1106
Neckarf. Fahrz. . . 115.75
Neckarw. Eßlingen
Beters Inion
1118
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps.
67.25
Porzellan Weſſel ./ 45
Rein. Gebb. & Schall1 29
Rhein. Elektr.
/169
Rhenania, Kunheim! 65
Rütgerswerke .. . . 1101.7:
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank. 1101
Schramm Lackf. / 98
Schriftg Stemp. 1143
Schuckert, Elektr. 1212.:
Schuhf. Weſſel
86
Schuhf. Herz .. ..! 70
Schultz. Grünlack 35
Seilind. Wolff ...! 94
Siemens Glas
Siemens & Halste 1297.25

Südd. Immob.
Südd. Zucker=A.=G. 142
Thür. eleltr. Lief. ſ115

Uhren Furtwär
Unterfr. Kr.=El.=B./10
Beithwerke
Ver. .Chem.
Ve r. d. Olfbr.
Ver. Faßf. Ca
Gummi. Bln.=Frkſ.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin
Zellſtoff Berl.
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner
Volthom, Eeil
Wayß & Frentag
Wegelin Rußfbr. 14.
Zellſt. Aſchaffenbg. 1203-
Zellſt. Waldhof ... 340.
Zucker ſ. Rheingau

t4

Re

Transport= und
Verſicherungs=Akt.

Dt. Reichsb.=Vorza
A. Dt. Eiſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftw. 17
Dt. Eiſenb.=Geſ. 140e
Schantung E. B
39
Südd. Eiſenb.=Ge
15
Hapag
1585
Nordd. Lloyzd.

Frrft. Allg. Ver. 1465
Frankona Rückv.

Darmſt. Werte

Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ...
Gebr. Lutz
Motorf. Darmſt.
bebr. Roeder
ZenulethckEllenb.

4.

[ ][  ][ ]

Nummer 223

Samstag, den 13 Auguſt 1927

Geite 11

Metallnotierungen.
Die Verliner Metallnotierungen vom 12. Auguſt ſtellten ſich wie
gt: Elektrolytkupfer 127½, Remelted, Plattenzink 5151½, Orig,
Hitten=Aluminium 210, dito in Walzen 214, Reinnickel 340350, An=
irnon
Regulus 8893, Silber in Barren 74½75½,
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom
4. Auguſt ſtellten ſich für Kupfer: Januar 115½, (115¾), Februar
S34 (116), März 116 (116½), April 116¼ (116½), Mai 116½ (116¾)
Frni und Juli 11634 (117) Auguſt 114 (115), September 114½ (114¾),
Ttober 114¾ (115½), November 115¼ (115½), Dezember 115½
1.5½). Tendenz: ruhig. Blei: Januar bis Juni 47½ (47½),
Frli 47½ (47½), Auguſt 46½ (47½), September 46¾ (47), Oktober
(47½) November 46¾ (47), Dezember 47¼ (47½). Tendenz:
arvacher. Für Zink: Januar 55½ (55¾), Februar 55½ (55½),
Mäirz und April 55¼ (55½), Mai und Juni 55½ (55½), Juli 55
5 ½), Auguſt 5634 (57½) September 56½ (56½), Oktober 56¼ (56½),
ſvember 56 (56½) Dezember 55¾ (56), Tendenz: ſtill. Die erſten
Zhlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 12. Auguſt
tillten ſich wie folgt: Kupfer: (Tendenz: ſtetig) Standard
den Kaſſe 552/55%z, 3 Monate 55:56, Settl. Preis 55¾/s,
Gektrolyt 62½63, beſt ſelected 60½61¾, Elektrowirebars 63.
Zinn: (Tendenz: ſtetig) Standard per Kaſſe 296296½,
Monate 287½88, Settl. Preis 296, Banka (inoff. Not.) 309,
Graits (inoff.) 300. Blei: (Tendenz: willig) ausländ.
ſrompt 232/u, entf. Sichten 23‟/e, Settl. Preis 23½4. Zink:
gendenz: willig) gewöhnl. prompt 28½, entf. Sichten 28½/,
Gettl. Preis 28½. Queckſilber: (inoff. Not.) 21½22.
Golframerz: (inoff. Not.) 13½.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 12. Aug. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Anfangs gingen die Preiſe etwas zurück auf ermäßigte
ſterpooler Kabel und die Schwäche des Lokomarktes. Später ent=
ſic
elte ſich eine äußerſt lebhafte Nachfrage. Gegen Schluß wurde je=
ba
die Tendenz ausgeſprochen ſchwach.
Kaffee: Auf ungünſtige braſilianiſche Meldungen und Abgaben des
ſardels gingen die Preiſe anfangs zurück. Später erfolgten teilweiſe
ſeEkungskäufe.

* Chicago, 12. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Auf Grund der feſten Auslandsmeldungen und des un=
günſtigen
Erntewetters aus dem europäiſchen Feſtlande zog Weizen
heute anfänglich etwas im Preiſe an. Weitere Anregung boten die klei=
neren
Verſchiffungen Argentiniens und Auſtraliens. Im Verlaufe ſetzte
ſich aber eine neue Abſchwächung durch, da im Früthjahrsweizengebiet
durchweg gute Witterung herrſcht und ſich die Froſtſchäden in Kanada
als gering herausgeſtellt haben. Gegen Schluß erfolgten wieder ver=
ſchiedentlich
Deckungskäufe.
Mais: Der Maismarkt ſtand zu Beginn unter dem Einfluß un=
günſtiger
Nachrichten aus dem Südweſten und der beſſeren Nachfrage
nach Locoware. Später wurde auch hier die Stimmung wieder ſchwä=
cher
, da in den Staaten Kanſas, Nebraska und Oklahoma neue Regen=
fälle
niedergegangen ſind und dort höhere Temperaturen vorausgeſagt
werden. Gegen Schluß erfolgte eine erneute Befeſtigung im Zuſammen=
hang
mit Berichten über Inſektenſchäden in Ohio, Jowa und Michigan.
Roggen: Am Roggenmarkte wirkten anfänglich die kleinen Zu=
fuhren
und Käufe der nordweſtlichen Firmen anregend. Hernach erfolgte
auch hier im Einklang mit den übrigen Getreidemärkten eine Ab=
ſchwächung
, zumal da die fehlende Exportnachfrage verſtimmte. Gegen
Schluß zogen die Preiſe auf Deckungen wieder etwas an.
Hafer: Am Hafermarkte wirkten anfänglich uneüünſtige Ernteberichte
aus Dakota anregend. Im Verlaufe gingen die Preiſe auf Realiſatio=
nen
wieder zurück.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 12. Auguſt:
Getreide. Weizen: September 1417/e, Dezember 146½, März
1492/8; Mais: September 111¾, Dezember 1157/, März 1187/:
Hafer: September 487/s, Dezember 52½, März 55½; Roggen:
September 94, Dezember 98, März 101½.
Schmalz: September 12,42½, Oktober 12,55, Januar 13,02½.
Fleiſch: September 11,80, Oktober 11,95, Januar 12,75;
Speck: loko ; leichte Schweine 9,5010,90, ſchwere Schweine
8,259,35; Schweinezufuhr: Chicago 15 000, Weſten 50 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 12.Auguſt:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 151¾/, hart 1547/e; Mais: neu
ank. Ernte 120½; Mehl: ſpring wheat clears 6,757,25; Fracht:
nach England 1,62,6 Schilling, nach dem Kontinent 710 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,00; Talg: extra 77/8.
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſatz in lots: 214; Auguſt 14,90,
September 14,72, Oktober 14,57, November 14,10. Dezember
13,49, Januar 13,30, Februar 13,26, März 13,25: loko: 15.

Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Der Generaldirektor der Porzellanfabrik in Kahla, Dr. h. c. Hein=
rich
Fillmann, iſt geſtern in Jena im Alter von 56 Jahren an den Fol=
gen
einer Operation geſtorben. Er war Präſident der Mittelthiringiſchen
Handelskammer und leitete die Porzellanfabrik Kahla ſeit 1914.
Der Generaldirektor der Mauſerwerke in Köln=Ehrenfeld, Dr.=Ing.
h. c. Alfons Mauſer, iſt geſtern nachmittag im Kaſino der Mauſerwerke
infolge eines Schlaganfalls im Alter von 55 Jahren geſtorben.
Der Stand der Zuckerrübe in Oeſterreich wird in Fachkreiſen als
außerordentlich gut bezeichnet. Man erwartet mengenmäßig einen be=
deutend
größeren Ertrag als im Vorjahre, doch dürfte der Zuckergehalt
der Pflanze etwas geringer ſein.
Die belgiſche Konſtruktionsfirma Raghens wird wegen ſchlechten
Geſchäftsganges liquidieren, falls keine finanzielle Beihilfe erhältlich iſt.
Die neuen franzöſiſchen Kaliſalpeterpreiſe für Auguſt bis Novem=
ber
betragen 210 bzw. 225 Franes per 100 Kilogramm für 90= bzw.
95prozentige Ware.
Das franzöſiſche Kolonialminiſterium hat an die Neunkirchener
Eiſenwerke und an die Arbed einen Auftrag von 60 000 To. Schienen
und Schwellen vergeben. Die Lieferungen ſollen über Reparationskonto
verrechnet werden.
Mit Subventionen der britiſchen Regierung wurde die Fual Produc=
tion
Co. gegründet, die ſich hauptſächlich mit der Oelgewinnung aus
Steinkohle nach dem mit niedrigen Temperaturen arbeitenden neuen Ver=
fahren
der Fuel Station befaſſen wird. Vorläufig werden täglich 100 To.
Steinkohle verarbeitet, welche mehr als 20 Tonnen reinen Brennſtoff
ergeben.
Der ſchuvediſche Index für Lebensmittel hat ſich im Monat Juli
nicht verändert. Er ſteht noch um 51 Prozent höher als im Juli 1914,
Nach den Mitteilungen des Wirtſchaftsamtes betrug der Geſamtindes
für den Juli 146.
Aus Moskau wird gemeldet, daß trotz der gegenwärtig recht ungün=
ſtigen
Situation zwiſchen der Verwaltung der Lena Gold Field und
engliſchen Banken Verhandlungen über die Aufnahme einer Anleihe am
engliſchen Geldmarkt im Gange ſeien.
Die Streikbewegung in der ungariſchen Metallinduſtrie hat heute
an Ausdehnung gewonnen. 2500 Arbeiter der Ganzſchen Waggonfabrik
in Steinbruch haben die Arbeit niedergelegt.
Die von der Standard Oil Company in Batum errichtete Petro=
leumraffinerie
wurde, wie aus Moskau gemeldet wird, am 10. d. Mts.
in Betrieb genommen.

Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
ſirtragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
ſärtners Friedrich Menger in Darmſtadt im Grundbuch
mxetragen waren, ſollen
(12566a
ſreitag, den 30. September 1927, nachmittags 31/, Uhr,
nirh das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle Zimmer
ſr. 219 verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt zur Aufhebung der Erben=
ſy
einſchaft.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 23. Mai 1927 in das
wandbuch eingetragen worden,
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
ussvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
n, ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auf=
rerung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
ſeificht anzumelden und, wenn Antragſteller widerſpricht,
tatzbhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
es geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
ſiltung
des Verſteigerungserlöſes, den übrigen Rechten nach=
eſtrtzt
werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
8 Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
uhlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
erfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
ir teigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
tuves
tritt.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
hmdbuch für Darmſtadt, Bezirk VI, Band XIII, Blatt 605.
Betrag der
Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm
Schätzung

Diese Preise liegen zum Teil bis zu

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A Grabgarten)
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Wegen Aufgabe der hieſigen Filiale der Firma
L. Halbreich Nachfl.
Eſeigere ich kommenden Montag und Diens=
i
9 den 15. und 16. ds. Mts., jeweils vormit=
98 9 Uhr und nachmittags 2½/, Uhr beginnend, in
ten Geſchäftslokal
10 Ernſt=Ludwigſtraße 10
(Ecke Marktpaſſage)
unten angeführten Artikel freiwillig gegen Bar=
lung
:

Mall= u. Holzkinderbett= Bettfedern
ellen
hh tmatratzen
fomerdechken
in atzen mit Wolle
Im atzen mit Kapok
iu atzen mit Roßhaar Stubenwagen
Rhretten
Amzeaux
Nem
Ipdeckenm. Daunenfüllg. Korbmöbel
dechen m. Wollfällung 2weißeSchlafzimmer uſw.
Neitts (rot und farbig)
Warmſtadt, den 13. Auguſt 1927.

tall= u. Holzbettſtellen. Daunenköper (roh u. bunt)
Bettvorlagen
Chaiſelongues
Chaiſelonguedechen
Schlafdechen
Damaſte
Puppenwagen
Promenadewagen
Klappwagen

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Bis ſpäteſtens 18. Auguſt 1927
ſind an die Finanzkaſſe Darmſtadt=Stadt,
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der Beitreibung zu zahlen:
1. die Vorauszahlungen auf Einkom=
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II. Viertel K. J. 1927, fällig geweſen
am 10. Juli 1927:
2. die Vorauszahlungen auf Landes=
ſteuern
, II. Ziel 1927, fällig geweſen
am 25. Juni 1927;
3. die Stempelgebühr für die Gewerbe=
ſcheine
(Gewerbepatente) 1927, fällig
geweſen am 15. Juli 1927. (12586
Darmſtadt, den 10. Aug. 1927.
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.

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Sängerlust‟ Pfungstadt. sowie Concordia‟ Darmstadt.
Tanz im großen Saale.
Wir laden alle werten Mitglieder, Gönner und Freunde herzlichst ein
Eintritt zum Garten frei.
Der Vorstand.
NB.: Bei ungünstiger Witterung im großen Saale. Besondere Einladungen
12553
ergehen an unsere werten Mitglieder nicht mehr.

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heute und morgen

wozu wir unſeré Mitglieder und
Freunde herzlichſt einladen. Gäſte
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willkommen.
Der Vorſtand.

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des Heſſiſchen Landestheaters
:: Leitung: Direktor Adalbert Steffter ::

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Heute Samstag /2) Vorſiellungen /2
abends 2½ Uhr.
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In Szene geſetzt von Direktor Steffter
Domkapellmeiſter . . . . . Hans Neh a. G.

Jugendliche haben Zutritt
Vorführungsdauer 2½ Stunden. (12609

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Umgebung hiermit freundl, ein.
Sonntag, d. 14. u. Montag, d. 15. Aug., ab 4Uhr
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Eberſtadt

Den Einwohnern und Umgebung zur Kenntnis,
daß wir am Sonntag, d. 14. u. Montag, d. 15. Aug.

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haben, wozu freundlichſt einladet
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[ ][  ][ ]

Nummer 223

Samstag, den 13. Auguff 1927

Seite 13

Der Club der Vierzig.
Frei bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
47)
(Nachdruck verboten)
Sie merken uns nicht, ſagte ſie atemlos.
Oh doch, darauf können Sie ſich verlaſſen.
Ein leichter Schauer überlief das junge Mädchen.
Marion! flüſterte er.
Ja?
Wenn die beiden ſich an Sie heranmachen, ſchieße ich durch
ieine Rocktaſche. Erſchrecken Sie nicht, falls dies geſchehen
ſollte und bleiben Sie ruhig ſtehen.
Jawohl, ſagte ſie ſtockend.
Und nun ſehen Sie zu mir auf und lächeln mich an.
Schnell!
Sie wandte ihren Kopf ihm zu, zwang ihr Geſicht zu einem
rröhlichen Lächeln und legte koſend ihre Wange an ſeine Schulter.
Sei mir nicht mehr böſe, Schatz, ſagte ſie. Es tut mir
leid, daß ich dich ſo ſchlecht behandelt habe.
Was du brauchſt, iſt eine Tracht Prügel, fiel er ihr brutal
ſeis Wort.
Welpers ſchlaue Augen beobachteten die beiden ſcharf, wäh=
jend
er ſich anſcheinend mit ſeinem Gepäck und den Trägern zu
ſhaffen machte.
Vorwärts! flüſterte Lanier. Zeigen Sie, was für ſchau=
Wieleriſche Talente in Ihnen ſtecken. Mit lauter Stimme fügte
er hinzu: Ich werde es dir ſchon zeigen, daß du mit mir nicht
ſo umſpringen darfſt, und wenn ich dich krumm und lahm
(chlagen müßte.

Wenn du Hand an mich legſt, iſt es aus zwiſchen uns!
rief das Mädchen und zog ſich einen Schritt von ihm zurück.
Im Gegenteil, du wirſt mich um ſo mehr lieben, knurrte
er und faßte nach ihrem Arm.
Verzeihe mir, Jonny, erwiderte ſie, ſich mit anſcheinender
Aengſtlichkeit an ſeine Schulter ſchmiegend, es wird nicht mehr
vorkommen."
Dafür werde ich ſorgen, ziſchte er ſie an. Warte nur, bis
wir in unſerer Kabine ſind. Murmelnd fügte er hinzu: Nun
müſſen Sie zornig werden und mir trotzen.
Das junge Mädchen nahm das Stichwort auf und warf mit
einem herausfordernden Lächeln den Kopf zurück. Abermals
ergriff er ihren Arm und riß ſie an ſich.
Du brutaler Flegel! rief ſie mit ſo gut geſpieltem Haß,
daß er unwillkürlich zuſammenzuckte.
Als Welper inmitten einer Anzahl anderer Reiſender
vorüberging, hörte er Lanier mit gedämpfter Stimme, aus der
Wut zitterte, ſagen:
Halt dein Maul und gib mir, was du Welper geſtohlen
haſt, du verdammte Katze, du, oder ich haue dich windelweich,
wenn wir auf dem Dampfer ſind!
Sam Potter, der mit zwei Trägern" hinterher kam, holte
Welper ein.
Haſt du gehört? tuſchelte er erfreut in Welpers Ohr.
John hat (s ihr ordentlich gegeben.
Welper nickte bedächtig. Ich glaube, John verdient unſer
Vertrauen, murmelte er. Offenbar haben wir ihm unrecht
getan, Sam, aber es iſt keine Kleinigkeit, in ſeinem eigenen
Zimmer beſtohlen zu werden
Ueber den Laufſteg gelangten ſie in das hell erleuchtete Boot
und begaben ſich in ihre Doppelkabine, um nach ihrem Gepäck
zu ſehen. Sodann gingen ſie, den Ruf zum Frühſtück mißachtend,
in den Salon und beobachteten die in Scharen vorbeiziehenden

Paſſagiere. Da ſind ſie, Julian, flüſterte Potter; wende dich
ein bißchen um, dann kannſt du ſie ſehen.
Ich ſeh’ ſie im Spiegel.
Marion und Lanier ſchritten, geführt von ihren gepäckbela=
denen
Trägern, vorbei.
Sie haben das Luxus=Appartement, bemerkte Potter. Ja,
ja, John hat eine noble Ader.
Er will ſie heiraten, bemerkte Welper, als ſie ſich ihrer
eigenen Kabine zuwandten.
Was, dieſe Hexe? ſagte Potter verächtlich.
Jawohl; ſie ſind ordentlich ineinander verſchoſſen, die bei=
den
, ddas ſieht man ſofort; aber er wird ſie ſchon kirre machen.
Legſt du dich jetzt zu Bett, Sam?
Ich mich niederlegen? Der Gedanke beluſtigte Potter ſo,
daß er hell auflachte. Ich werde doch das Frühſtück nicht aus=
laſſen
. Die Verpflegung iſt, wie du weißt, im Fahrpreis einbe=
griffen
, fagte er und zog eine dicke Zigarre aus ſeiner Taſche,
Komm’ in den Speiſeſaal, Julian.
Inzwiſchen ſaß Marion, noch immer ſchwer atmend vor Auf=
tegung
, auf dem Bett in einer der Luxuskabinen, während
Lanier an der Tür ſtand und horchte. Nach einer Weile öffnete
er die Tür und ſah hinaus. Der Korridor war jedoch leer. Und
nun, ſagte er, zu dem Mädchen gewandt, bitte ich Sie, mir das
Schriftſtück zu geben, das Sie Welper geſtohlen haben.
Sie ſah überraſcht und erſchreckt auf, rührte ſich jedoch nicht.
Wir müſſen es zurückgeben, fuhr Lanier fort, aber ich
will vorher eine Abſchrift davon anfertigen."
Jetzt erſt ſchien ſie ſeine Worte zu verſtehen. Sie erhob ſich
und ſchritt durch das Badezimmer in ihre eigene Kabine.
Lanier ſetzte ſich an das kleine Schreibpult, zog aus der
Schublade einen Briefbogen und entnahm ſeiner Taſche einen in
Gold gefaßten Tintenſtift.
(Fortſetzung folgt.)

Allen, die dazu beigetragen haben, die diesjährige

zu einer ſo eindrucksvollen, nationalen Kund=
gebung
zu geſtalten, ſei auf dieſem Wege herz=
lichſter
Dank geſagt. * Insbeſondere danken wir
dem Herrn Staatspräſidenten Ulrich und dem
Herrn Bürgermeiſter Mueller, für ihre, von
hohem, vaterländiſchem Geiſt getragenen An=
ſprachen
, den Vereinen und Verbänden, die an
dem Fackelzug teilgenommen haben, und allen
Einwohnern, die durch Beflaggen und Illumi=
nieren
ihrer Häuſer die Feier verſchönerten.
Ganz beſonderer Dank ſei den Anwohnern des
Friedrich Ebert=Platzes geſagt, die zum Teil unter
großen Opfern ihre Häuſer feſtlich ſchmückten.
Der vorbereitende Ausſchuß:
J. A. K. Storck, Landtagsabgeordneter.

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