Einzelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
Bei wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Auguſt
bie 34. Auguſt 2.48 Reichsmark und 22 Pfennig
Abtragegebühr, abgeholt 2.25 Reiſchsmark, durch die
Agenturen 2.40 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugsprels
im Auguff ohne Beſiellgeld monatl. 2.45 Reichsmmart.
Verantwortlichkeit für Aufnahme von An eigen an
beſimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
erſcheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezieher nſcht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Ferruf ohne Verbindlichkeit für uns. Poſtſcheckonto
Franfurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Veilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 220
Mittwoch, den 10. Auguſt 1927. 190. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg., Rellamezeile (92 mm
brei0 2 Reichsmart. Anzeigen von auswärte 40 Reſchpfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg., 92 mm breite Rellame
zelle 3.00 Reſchsmart. Alle preiſe in Reichemark
4 Dolſar — 420 Marl. — Im Falle höbener
Gewall, wie Krieg. Aufruhr Streit uſw erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beltrelbung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Banl und Darme
ſtädter und Nalſonalbanl.
Hriit un Polterband.
Waſhington und Moskau.
Von
Demokratiſches Prinzip
oder Herrſchaft der Mächte?
* Berlin, 9. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der Beſchluß des demokratiſchen Senators Henry de
Jouvenel, ſich als Mitglied der franzöſiſchen Völkerbunds=
Selegation nicht mehr zu beteiligen, iſt zwar an ſich eine inner=
Solitiſche franzöſiſche Angelegenheit, die Begründung aber, die
Jouvenel ſeinem Schritt im „Matin” hinterherſchickt, hat nicht
nur in Frankreich, ſondern in allen anderen, am Völkerbund
ntereſſierten Staaten Aufſehen erregt. Der radikal=bürgerliche
Senator ſcheint um einen Grad charaktervoller als ſein Kollege
von der ſozialiſtiſchen Fakultät Paul Boncour, der es fertig ge=
SHracht hat, im Namen der hohen Ideen des Völkerbundes für
das ſiegreiche Frankreich eine „Abrüſtungs”=Theſe zu verfechten,
Sie ſich zwanglos mit dem, ebenfalls von Paul Boncour
durch=
gefochtenen franzöſiſchen Heeresreformprogramm reimt, durch
Das jeder Franzoſe, ob Kind, ob Greis, militariſiert wird. Eine
ſolche Arbeit zu leiſten, dazu gehört eine hervorragende Wendig=
Eeit und Beweglichkeit, die ſich dann um Prinzipien nicht
küm=
mert. Anders Henry de Jouvenel. Auch er freilich kann es
micht laſſen, Frankreich als Kitt zwiſchen den kleinen Nationen
cinzuſtellen, deren Rechte angeblich gegen die Großen verteidigt
ſwerden müßten. Man ſieht das an der Praxis des polniſchen
Phauvinismus gegenüber dem entwaffneten Deutſchland. Auch
ter glaubt, daß der Berliner Vertrag zwiſchen Deutſchland und
Sowjetrußland eine Sache iſt, mit der ſich der Völkerbund, um
fſeiner eigenen Prinzipien willen, hätte beſchäftigen müſſen.
Wich=
tiger aber als das, iſt das Prinzip, das Jouvenel verficht. Die
Gleichheit der Narionen, ſo ſagt er, ſei von Frankreich und
fſeinen Verbündeten immer wieder während des Krieges als Ziel
ährer Opfer und Krönung des Sieges hingeſtellt worden. Wenn
alſo die Großmächte für ſich eine ſtändige Vertretung im Völ=
Verbundsrat verlangt haben, ſo nicht, um ihren Willen künftig
underen Ländern aufzuzwingen, ſondern um ihre Macht in den
Dienſt der Allgemeinheit zu ſtellen. Es ginge noch an, wenn zu
en großen „Vier” im Rat, wie vorgeſehen, die Vereinigten
Staaten gehörten. Nun aber habe Deutſchland den vierten Stuhl
ſingenommen. Die Vorwürfe, die er dann hier im einzelnen zur
Nennzeichnung dieſes Mißſtandes macht, wird man ſich gerade
im Kreiſen guter Völkerbundsfreunde im weſentlichen zu eigen
machen müſſen. Das gilt vor allem für die Abrüſtung. Auch die
deutſche Delegation bei der Abrüſtungskonferenz, und ebenſo der
Reichsaußenminiſter in einer hochpolitiſchen Reichstagsrede,
paben keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß mit der Löſung des
Abrüſtungsproblems der Völkerbund ſteht und fällt. Henry de
Jouvenel bietet trotz vieler Lücken, die ſeine auf nationalen
Alusgleich und Gerechtigkeit Anſpruch machende Argumentation
auſweiſt, genügend Handhaben, um ſein demokratiſches Prinzip
Ser „Gleichheit der Nationen” und die Herrſchaft der großen
Zahl anſtelle der Großmacht ad absurdum zu führen. Er braucht
wazu nur einen Schritt weiterzugehen. Die Anerkennung des
Lebensrechtes und aller im Verſailler Vertrag den
Kriegs=
geonern Deutſchlands zugeſtandenen Rechte auch für
Deutſch=
land, würde das von ihm verfochtene Prinzip erſt
vervollſtän=
digen. Es müßten und müſſen alſo, wenn man mit dieſem
Prinzip nicht weiterkommt, Wege geſucht werden, die zu dem
gleichen Ziel der Verſtändigung der Völker und der Aner=
Kennung ihrer gegenſeitigen Lebensanſprüche führen. Solange
ſin der Praxis der Völkerbundsrat das für die Völkerbunds=
Politik maßgebende Forum iſt, kann auch Deutſchland nicht
dar=
auf verzichten, als ſtändiges Mitglied des Rates und als
Groß=
nnacht dort ſeine Anſprüche geltend zu machen. Solange aber die
SBroßmächte, vor allem Frankreich, gegenüber einer Nation, wie
wer deutſchen, nicht einmal die elementarſten Lebensanſprüche,
wie die Souveränität über das eigene Gebiet, gelten laſſen will,
Hann hat de Jouvenel recht, daß die Genfer Inſtitution mehr
uund mehr an moraliſchem Preſtige verliere. „Es hat keinen
Bweck,” ſagt er ſehr richtig, „im Jahr einen Monat alle
Wohl=
naten zu rühmen, und während der übrigen elf Monate zu der
SPraxis zurückzukehren, die Bankerott gemacht hat”.
Die Begründung Henrn de Jouvenels.
w. Paris, 9. Auguſt.
Senator Henry de Jouvenel begründet heute im „Matin”
einen geſtern bekanntgegebenen Entſchluß, in dieſem Jahre an
Den Arbeiten des Völkerbundes nicht teilzunehmen. Er bezeichnet
Es als die hiſtoriſche Aufgabe Frankreichs ſeit Richelieu, im
Sate der Großmächte die allgemeinen europäiſchen Intereſſen zu
wekteidigen, und bedauert, daß Frankreich innerhalb des Völker=
Dundes nicht die Notwendigkeit erkannt habe, die neuen Metho=
Sen der internationalen Politik in dieſem Sinne zur Geltung
ſäu bringen. „Wie können wir,” ſo führt de Jouvenel aus, „wenn
Dir, um irgend jemand gefällig zu ſein, damit einverſtanden ſind,
Daß die internationalen Konflikte der Entſcheidung des Völker=
Eundes entzogen werden, beſtehen, wenn zwiſchen 1935 und 1940
wie von Muſſolini vorausgeſagte und erwartete Stunde der
Entſcheidung ſchlägt? Was hat unſere Diplomatie in der letzten
SZeit geleiſtet? Wir haben den Eintritt Deutſchlands in den
Wölkerbund hingenommen, ohne Proteſt gegen den
deutſch=
rüſſiſchen Vertrag einzulegen, der doch offenbar eine
Verſiche=
aang gegen eine einſtimmige Entſcheidung des Völkerbundes
Harſtellt. Wir haben es nach der Wahl eines chineſiſchen
Ver=
treters in den Völkerbundsrat für richtig gehalten, daß jeder
Suropäiſche Staat in Oſtaſien ſeine eigene Politik betreibt. Wir
bieſe Beſprechungen nicht ſeit 1913 andauerten und nicht ſchon
Der nutzloſe Abkommen gezeitigt hätten. Die albaniſch=jugo=
Etawiſche Verſtimmung andererſeits iſt nur eine Gelegenheit ge=
weſen, um das europäiſche Konzert wieder aufleben zu laſſen, ein
intereſſantes Syſtem, deſſen Wert wir hinreichend kennen gelernt
haben, da ja der Krieg von 1914 daraus hervorgegangen iſt.”
De Jouvenel ſchließt ſeine Ausführungen folgendermaßen: „Der Man braucht ſich nur des Ergebniſſes der Waſhingtoner Abrü=
Wille zum Frieden genügt nicht. Wenn man an die Methoden
des Völkerbundes glaubt, muß man ſie in die Praxis umſetzen,
aber es hat keinen Sinn, ihre Wohltaten jedes Jahr einen Monat Freundſchaft zuliebe ſein Bündnis mit Japan opferte, um ſich
lang zu verkünden und während der übrigen elf Monate des
Jahres zu den Taktiken zurückzugreifen, die bankrott gemacht barkeit der Kraukheit, die die Solidarität der Angelſachſen
befal=
haben.‟ Den Eintritt Deutſchlands, das im Völkerbund den
Platz des abweſenden Amerikas einnehme, hält de Jouvenel
übrigens für geeignet, die Aufgabe der Großmächte zu erleichtern.
Bokanowſki und Briand berichten im Miniſterrat.
w. Paris, 9. Auguſt.
In dem heute vormittag abgehaltenen Miniſterrat hat Han= Spielrgum.
delsminiſter Bokanowſki, wie das amtliche Communiqué
ledig=
lich beſagt, über den Gang der deutſch=franzöſiſchen
Handelsver=
tragsverhandlungen Bericht erſtattet. Briand gab von dem Text
des Briefes, in dem Senator de Jouvenel ſeinen Rücktritt als
Delegierter beim Völkerbund erklärt, und von ſeiner hierauf
erteilten Antwort Kenntnis. Außerdem verlautet, daß
Straf=
maßnahmen gegen die Beamten, die ſich an dem geſtrigen
24=ſtündigen Proteſtſtreik beteiligten, beſchloſſen wurden.
Ein „weißer Rabe‟.
w. Paris, 9. Auguſt.
dien” die Veröffentlichungen der letzten Zeit über die
angeb=
lichen deutſchen Rüſtungen und ſchreibt, ſie ſeien ein Hindernis
für die Entwicklung der Politik von Locarno. Es ſei klar, daß
der Pazifiſt Förſter ſich nicht mit einem franzöſiſchen General
verabredet habe, aber die Wirkung ſei in beiden Fällen eine
Aufrüttelung des franzöſiſchen Chauwinismus; dabei würden die
unbeſtimmten Mitteilungen über eine Offenſive der
Reichswehr=
von Berlin dementiert. Der Bericht des General Guillaumat
ſei der Ausdruck eines mißtrauiſchen Militärs, im übrigen gebe
es wenig Beiſpiele dafür, daß ein Offizier des beſetzten Gebiets
der Räumung günſtig gegenüberſtehe. Es ſei außerdem zu
be=
merken, daß das vom 22. Februar datierte Dokument durch eine
Indiskretion einige Wochen vor den Genfer Beſprechungen ans
Licht gezogen wurde. Man habe den Eindruck, daß ein neuer
Angriff gegen die Politik von Locarno, Thoiry und Genf
vor=
berkitet werde. Aber das Volk, das den Frieden wolle, dürfe ſich
nicht irreführen laſſen. Wenn Deutſchland die Forderung der
Verträge erfüllt habe, dürfe die Rheinlandräumung nicht mehr
Gegenſtand, eines Streites oder einer Rechthaberei ſein, was
eines großen Landes unwürdig wäre. Sie ſei dann eine Frage
der Loyalität.
Ein lettiſches Blatt hatte kürzlich in einem Artikel die Frage
aufgeworfen, ob ein baltiſcher Staatenblock ohne Polen möglich
ſei. Polniſche Blätter haben dieſen Artikel aufgegriffen und ihn
Block gegen Rußland zuſtandebringen und führen könne. Dazu
wird darauf hingewieſen, daß die baltiſchen Staaten nicht unter= niſcher Handelskammern, Finanzgruppen,
Elektrizitätsgeſellſchaf=
einander einig ſeien, denn Lettland, mit ſeiner ſtark links
ge=
rend Eſtland Anlehnung an Polen gefunden habe. Die
Angele=
ſtände bemerkbar.
Zweifellos hat der ruſſiſch=lettiſche Handelsvertrag, der
bis=
her noch nicht ratifiziert worden iſt, in Polen und Eſtland
ſtark verſtimmt. Die Gründung eines Blocks der baltiſchen
Staaten wird in der Hauptſache von dem lettiſchen
Außen=
ſammenbringen will, ohne daß dabei Polen die Führung
über=
ſchließen, in dem Polen die Führung hat. Zeelen ſucht daher
eine Anlehnung an Eſtland und Litauen. Dieſe drei Staaten
gehalten, daß Eſtland einem ſolchen baltiſchen Block nicht bei=
und England richten könne, nachdem es eben erſt eine Völker= Kulturen ermöglicht, könnte Rußland das reichſte Agrarland
vor=
darauf hin, daß auch Litauen ſich nicht an dem baltiſchen Block, mit Geräten und Maſchinen ausgeſtattet würden.
beteiligen könne, weil es ſich früher oder ſpäter mit Polen werde
verſtändigen müſſen.
ten geltend macht, geht daraus hervor, daß der engliſche Ge= Der Pariſer „Temps”, malte ſchon in ſeiner Ausgabe vom
ſandte in Riga der lettiſchen Regierung erklärt hat, daß die 22. Juli eine „franzöſiſch=engliſch=japaniſche Politi”” als
mög=
tages zu dem Zweck der Ratifikation des Vertrages mit Ruß= In dieſes Bild paßt der japaniſche Plan, der ſüdmandſchuriſchen
land als eine Demonſtration gegen England angeſehen werden Eiſenbahngeſellſchaft ähnliche Machtbefugniſſe zu geben, wie ſie
ſich Lettland dieſem engliſchen Druck fügen wird.
Otto Corbach, Berlin.
Die Sowjetmachthaber können erleichtert aufatmen. Der
britiſch=amerikaniſche Gegenſatz, den die Genfer
Seeabrüſtungs=
verhandlungen enthüllt haben, ſichert ihnen eine Atempauſe.
ſtungskonferenz zu erinnern, wo England der amerikaniſchen
durch kein noch ſo verſöhnliches Schlußprotokoll über die
Unheil=
len hat, täuſchen zu laſſen. Der engliſch=ruſſiſche Gegenſatz wird
vorläufig vom engliſch=amerikaniſchen abgelöſt. Ein allſeitig
be=
friedigendes Ergebnis der Genfer Beratungen hätte die
Ein=
heitsfront der Hauptſeemächte gegenüber Sowjetrußland und
dem neuen China bedeutet, bei ungeſchwächter Fortdquer der
angelſächſiſchen Vormundſchaft über Japan. Die Uneinigkeit der
angelſächſiſchen Mächte gewährt einer unabhängigen Entwicklung
der Verhältniſſe im Fernen Oſten wie in Europa wieder freieren
Bei der feindſeligen Haltung, die ſowohl das Waſhingtoner
Staatsdepartement wie die zentrale Handelskammer der
Ver=
einigten Staaten gegenüber den Rußlandgeſchäften der Standard
Oil Co. von New York und der Vacuum Oil Co. einnahmen,
hätte ſich gewiß mit Hilfe der Standard=Oel=Geſellſchaft von New
Jerſey die Achterklärung Sir Henry Deterdings, des Führers der
Royal Dutch Shell=Gruppe, über das „geſtohlene” ruſſiſche
Petro=
leum auch in der Union durchgeſetzt, wenn die Genfer Konferenz
einen glücklicheren Verlauf genommen haben würde. Der offene
Ausbruch des Konfliktes zwiſchen den beiden Oelparteien war
ſchon eine unmittelbare Folge der Unfruchtbarkeit der Genfer
Konferenz. Gegen den Bolſchewismus ließ ſich wohl ein
inter=
nationaler Kreuzzug predigen, aber für einen Feldzug zur Be=
Im Gegenſatz zu der übrigen Preſſe bedauert der „Quoti= freiung „geſtohlenen” Petroleums wird man kaum die
Leiden=
ſchaften der Völker Euroras und Aſiens zu entflammen
ver=
mögen. Nur helle Verzweiflung über das Verſagen ſeiner
poli=
tiſchen Werkzeuge konnte einen Deterding zur Flucht in die
Oeffentlichkeit veranlaſſen.
Was aber ſoll jetzt noch den vorläufigen Durchbruch
ſowjet=
freundlicher Wirtſchaftsintereſſen in der amerikaniſchen
Oeffent=
lichkeit aufhalten können? Trotz Fehlens von Handelsattachees,
Konſulaten und Handelsverträgen iſt der Handel der Vereinigten
Staaten mit Rußland heute ſchon weit mehr als doppelt ſo groß
wie vor dem Kriege. In dem am 30. September 1926
abſchließen=
den Rechnungsjahre führte die Union aus Sowjetrußland Waren
im Werte von rund 20 Millionen Dollar ein. Die Einfuhr von
Mangan iſt dabei nicht berückſichtigt, da die Handelsorganiſation,
die dieſe Angaben veröffentlichen, damit nichts zu tun haben. Die
Ausfuhr der Union nach Sowjetrußland betrug in denſelben
zwölf Monaten, abgeſehen von der Ausfuhr der Harrimän=
Geſell=
ſchaft und anderer Konzeſſionäre, nahezu 55 Millionen Dollar.
Der Amtorg, die größte, amerikaniſche Organiſation für den
Handel mit Rußland, brachte im Mai d. J. in der Union
Auf=
träge in Höhe von 3 500 000 Dollar unter, mehr als in
irgend=
einem Monat ihres dreijährigen Beſtehens. Das allruſſiſche
Textilſyndikat kaufte im Laufe der letzten ſieben Monate für 35
Millionen Dollar amerikaniſche Baumwolle. Die weitere
Ent=
wicklung der Handelsbeziehungen zwiſchen der Union und
Polen gegen einen baltiſchen Staatenbund. Sowjetrußland iſt nur eine Frage der Kredite, die die
Sowjet=
ruſſen bei den Amerikanern erhalten können. Eine Verſtändi=
* Warſchau, 9. Auguſt. (Priwv.=Tel.) gung über vorrevolutionäre finanzielle Verpflichtungen
Ruß=
lands gegenüber der Union böte an und für ſich nur geringe
Schwierigkeiten. Zweifellos arbeiten nicht nur in Sowjetrußland
ſtarke Kräfte in dieſer Richtung. Unter den Fremden, die
Mos=
dazu benutzt, um darzulegen, daß nur Polen einen baltiſchen kau in den letzten Monaten beſuchten, befanden ſich auffallend
viele amerikaniſche Geſchäftsleute, darunter Vertreter
amerika=
ten, Bergbauunternehmungen, Kohlen=, Petroleum= und
Mangan=
richteten Regierung, ſuche Verſtändigung mit Rußland wäh= Sachverſtändige, Bevollmächtigte des Rockefeller=Konzerns und
der Harriman=Gruppe. Nirgends iſt man heute über
Kapital=
genheit des lettiſch=ruſſiſchen Vertrages habe die lettiſche Regie= anlagemöglichkeiten in Sowjetrußland ſo gut unterrichtet wie in
rung in eine höchſt unangenehme Lage gebracht, denn die letti= den Vereinigten Staaten. Und alle Amerikaner, die nach
Ruß=
ſchen Wirtſchaftskreiſe lehnetn den Vertrag überhaupt ab, und land kommen, ſcheinen die Ueberzeugung zu gewinnen, daß dort
auch unter den Parlamentariern machten ſich erhebliche Wider= die Möglichkeit, Geſchäfte zu machen und Kapital anzulegen,
glänzend ſind, daß aber der erſte Schritt darin beſtehen müßte,
den Sowjetſtaat mit einer langfriſtigen Anleihe auszuſtatten, die
groß genug wäre, die ſtaatlichen Handels=Kontroll=Kommiſſare
mit genügendem Kapital für viele Jahre zur Entwicklung der
geplanten umfaſſenden ſtaatlichen Handelsunternehmungen zu
miniſter Zeelen betrieben, der Lettland, Litauen und Eſtland zu= verſehen, die in manchen Fällen wohl bereits eingeleitet wurden,
aber aus Mangel an finanziellen Mitteln zum Stillſtand kamen.
nehme. Zeelen ſucht ein gutes Verhältnis mit Moskau zu er= Das bezieht ſich ſowohl auf das Donez=Kohlenrevier, wie auf
halten und kann ſich deswegen nicht einem baltiſchen Block an= die verſchiedenen Elektriſierungspläne, die Ausbeutung der
reichen Petroleumfelder, der neu entdeckten Kalilager, die ſehr
umfangreich ſein ſollen, und der Mangan=Vorkommen bei Nikopol
ſollen eine Politik treiben, die ſie ſowohl Rußland wie Polen und in anderen Gegenden. Dasſelbe trifft zu auf die
Landwirt=
gegenüber ſelbſtändig bleiben läßt und ſie nach keiner Seite hin ſchaft, die, entſprechend finanziert, gewaltige Mehrerträge liefern
feſtlegt. Polniſcherſeits wird aber den Plänen Zeelens entgegen= könnte. Noch immer ſind 85 Prozent der Bevölkerung Rußlands
in der Landwirtſchaft tätig. Bei der Mannigfaltigkeit der
klima=
treten könne, da es ſeine Politik nicht gegen Polen, Frankreich tiſchen Verhältniſſe des Rieſenreiches, die die verſchiedenartigſten
bundanleihe erhalten habe. Außerdem weiſt man in Warſchau ſtellen, wenn ſeine landwirtſchaftlichen Betriebe nur genügend
Die wirtſchaftlichen Gründe für eine Annäherung zwiſchen
der Union und Sowjetrußland werden aber nunmehr auch auf
Wie ſtark England ſeinen Einfluß bei den baltiſchen Staa= amerikaniſcher Seite durch politiſche außerordentlich verſtärkt.
Einberufung einer außerordentlichen Seſſion des lettiſchen Land= liche Folge” der Genfer Seeabrüſtungskonferenz gi. die Wand.
müßte. Danach ſcheint England hintertreiben zu wollen, daß die oſtindiſche Compagnie einſt beſaß, ausgezeichnet. Wird aber
Lettland den Handelsvertrag mit Rußland ratifiziert. Es zeigt die Union, deren Anſpruch auf Seemachts=Parität England nicht
ſich wieder einmal, wie England ſeinen Einfluß im Baltikum gelten läßt, ruhig zuſehen, wie England, das in Judien
kriege=
geltend zu machen weiß. Es erſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß riſche Vorbereitungen trifft, Süd= und Mittelching ſeinem
Kolo=
nialreich einzuverleiben und Japan Nordchina zu einer Ark
Mittwoch, den 10. Auguſt 1927
Nummer 220
Seite 2
Japaniſch=Indien zu machen ſucht?. Wird man ſich nicht
viel=
mehr in Waſhington überlegen, daß die rote Diplomatie und die
rote Armee mit Hilfe des amerikaniſchen Finanzkapitals für die
Begünſtigung amerikaniſcher Intereſſen im Fernen Oſten
ver=
pflichtet werden könnten? Man vergeſſe nicht, daß die Union
ſchon einmal nahe daran war, die Zweckmäßigkeit einer
ameri=
kaniſch=ruſſiſchen Linie fernöſtlicher Politik zu erkennen, nämlich
damals, als Japan anläßlich des Koltſchak=Abenteuers viel mehr
Truppen in Wladiwoſtok landen ließ, als den mit Amerika
ge=
troffenen Abmachungen entſprach. Wilſon drohte, die Ausfuhr
von Baumwolle und Stahl nach Japan zu verbieten, wenn das
Gros der in Sibirien eingedrungenen japaniſchen Truppen nicht
zurückgezogen würde. Japan gehorchte, Wilſon rettete damit
Sowjetrußland vielleicht ſeine fernöſtlichen Provinzen. Heute
kehrt Japan mit engliſcher und franzöſiſcher Begünſtigung zu
ſeiner alten Eroberungspolitik zurück. Und ebenſo wie damals
wird man in Waſhington einſehen, daß die Ausbreitung des
japaniſchen Imperialismus auf dem aſiatiſchen Kontinent für
Amerika ein größeres Uebel ſein würde als die des Einfluſſes
Sowjetrußlands, ſoweit dieſer die chineſiſche
Unabhängigkeits=
bewegung begünſtigt.
Eine Stimme Mehrheit.
Der preußiſche Flaggenerlaß. — Eine neue
Kampfmethode.
* Berlin, 9. Aug. (Priv.=Tel.)
Bei der Abſtimmng im Hauptausſchuß des preußiſchen
Landtages ſcheint manchem Mitglied des Staatsminiſteriums
und der Weimarer Koglition minutenlang nicht ganz wohl
ge=
weſen zu ſein, denn bei der Auszählung der Stimmen kam immer
wieder auf eine Ja=Stimme eine Nein=Stimme, bis dann
ſchließ=
lich das 29. Mitglied des Ausſchuſſes den Ausſchlag gab und
da=
für ſorgte, daß die Weiwarer Koalition in der Mehrheit blieb, aber die ſchriftliche Beantwortung der Anträge auf Aufhebung
allerdings, wie lange dieſe Herrlichkeit dauern wird. Die Deutſch= würde.
nationalen wollen den Staatsgerichtshof anrufen, der zu
über=
legen haben wird, ob dieſe Abſtimmung zu Recht beſteht. Es iſt,
da einige Abgeordnete des Zentrums fehlten, von dieſen eine
Stimmübertragung an die Sozialdemokraten vorgenommen
wor=
den, und zwar wurden drei Zentrumsſitze ſozialdemorkiſchen
Abgeordneten eingeräumt. Das iſt geſchäftsordnungsmäßig
zu=
läſſig, wan wendet dieſes Verfahren aber nur damn an, wenn
keine hochpolitiſchem Dinge auf der Tagesordnung ſtehen. Die
preußiſche Regierung und mit ihr die Weimarer Koalition hat
aber dieſen Flaggenerlaß nicht als eine belangloſe Angelegenheit
frage. Infolgedeſſen hätte die Weimarer Koglition ſo ehrlich
ſein ſollen, dem wahren Kräfteverhältnis keine Gewalt anzutun
und mit Stimmübertragungen zu operieren. Daß die Berliner
Rechtspreſſe über dieſes Manöver aufgebracht iſt, verſteht ſich am
Nande. Die „Tägliche Rundſchau” ſpricht von einer
Pſeudo=
demolratie der preußiſchen Regierungsparteien, die ſich wieder
einmal in geradezu zyniſcher Weiſe enthüllt habe. Sie zitiert
aus einem Artikel des volksparteilichen Abgeordneten Campe
folgenden Satz: „Nicht das Volk gilt dieſer Demokratie alles,
ſondern an ſeine Stelle treten die einundfünfzig vom Hundert Kirchwey, erklärte dem Mitarbeiter eines Berliner
Mittagsblat=
geſchaltet. Und das nennt man Demokratie=Volksherrſchaft!”
Ju der „Deutſchen Tageszeitung” heißt es: „Wir halten es nach
wie vor für zweifelhaft, daß es ſich hier um Aufgaben der
all=
gemeinen Verwaltung handelt, und daß die Beflaggung
kommu=
naler Dienſtgebäude der Zuſtändigkeit der Staatsregierung
un=
texſteht; zum anderen bleibt es unbeſtreitbar, daß in keiner Weiſe zunehmen hat, aus ſeiner in einer Vorſtadt gelegenen Wohnung
von einem Notſtand, der Ausnahmemaßnahmen der
Staats=
regierung bedingte, geſprochen werden kann. Der
deutſchnatio=
nale Appell an den Staatsgerichtshof wäre allein ſchon aus
die=
ſen famoſe „Stimmübertragung” an die Sozialdemokratie die
Verordnung garnicht zur Annahme gelangt wäre. Was aber auch
andere Stellen, und zwar die Koglitionsparteien im Reiche recht
erheblich intereſſiert, iſt die Illoyalität, die geſtern die
Zentrums=
vertreter im Ständigen Ausſchuß an den Tag legten. Gewiß letzt. — Aus Waſhington wird außerdem geweldet, daß das
hat es ſchon häufig Differenzen in der Auffaſſung der
Zentrums=
fraktion und der übrigen bürgerlichen Parteien im Landtag
ge=
geben; die „Stimmübertragung” ſtellt denn doch aber ein
No=
vum dar. Sollte die geſtrige Kampfesmethode mehr als eine
peinliche Einzelentgleiſung ſein, dann dürfte das unter
Umſtän=
den zu Folgerungen führen, die auch beſtimmt nicht im Intereſſe
des Zentrums lägen.” Aehnlich ſpricht auch die „Kreuzzeitung” Arbeiter das Staatsgefängnis zu ſtürmen. Zur Verſtärkung der
über die Stimmübertragung, ſie ſpricht auch von einer
Illoyali=
tät, die man von der Fraktion im Preußenparlament nicht an= die Poliziſten wurden Gewehre und ſcharfe Munition verteilt.
nehmen durfte, deren Partei im Reich Wert auf loyale
Zu=
ſammenarbeit mit Deutſchnationalen und Volkspartei legt.
*Zwiſchen Schminktopf und Rampenlicht.
Von Hermann Krehan.
Ueber die Leute vom „Bau” haben tüchtige Federn ſchon ſo
viel Richtiges und Unwahres geſchrieben, Sachliches und
ſenti=
mental Verklärendes, daß das intereſſierte Laienpublikum
eigent=
lich nunmehr reſtlos orientiert ſein müßte. Es iſt nicht ſo. Das
Theater mit ſeiner Zauberatmoſphäre narkotiſiert die Hirne
fried=
licher Menſchen, verdreht ſonſt geradlinige Gedanken, berauſcht
und verführt den außenſtehenden Bürger zu unſinnigen Kapriolen.
Der Schauſpieler bis hinab zum Garnichtprominenten erſcheint
von Abenteuerlichkeit umdunſtet, die ſchillernde Proſtimtion
glänzt romantiſch von den geſchminkten Geſichtern,
Ueberſteige=
rung des Lebens, das Alle täglich leben müſſen, bringt
begeiſter=
ten Dank der unerſättlichen Zuſchauer. Ob Star oder Statiſt —
ihm folgen erlebenshungrige Blicke, die abendlich angekurbelte
Phantaſie überſpringt ſich ſelbſt in ekſtatiſchen Kombinationen.
Applaus verläßt den Weg der bloßen Beifallskundgebung und
wird zur ſpontanen Selbſtdemaskierung. Bewundert und
be=
neidet, im Trommelfeuer der Jubelſalven klatſchender Hände,
ſtehen die Akteure hinter der Rampe auf einer Trauminſel,
um=
brauſt von den Sympathieſtrömen derer, die dieſes Eiland noch
nie betraten.
Un wenn Se platzen — die Nummer bleibt heute
Abend weg!” — „Aber Herr Regiſſeur, Sie können doch nicht
— „Rrrruhä!! Bühne frei für die Exzentriks —
einfach
Zeichen an den Kapellmeiſter — Herr Liſpinelli, beeilen Sie ſich
bitte — Girls — Achtung!!!” Und der Vorhang hebt ſich. und
zur gewohnten Stunde und zur gewohnten Muſik zieht. Herr
Liſpinelli ſeine Nummer ab — verbeugt ſich — lächelt — verbeugt
ſich — und verläßt die Bühne. Fehlſchläge und Enttäuſchungen
ſind vergeſſen, wenn er am Abend draußen ſteht — entblößten
Herzeus — dal, ſeht Alle her — wärmt mich mit Euren Blicken
und ich laſſe dafür Eure Augen heller glänzen, Euer Blut
ſchneller rauſchen ...
Und an jedem Abend verſtrömt Jeder — Bühnenarbeiter
und Schauſpieler — ſein Beſtes, rafft auf, was Eingebung und
Verſtand in ihm erzeugten. War ich gut? Haſt du gehört, wie
ich meinen Schlußſatz brachte? — Kinderfragen, und das
aller=
kleinſt Lob gibt Mut und Sicherheit.
Das Publikum ſieht nur das letzte Reſultat einer
wochen=
langen Arbeit, deren Aufregungen und Anſtrengungen es gar
nicht ſchätzen kann. Da ſoll alſo ſo eine Revue herauskommen".
Wenn der Direktor eines Abends von Amerika zurückgekehrt iſt
Vom Tage.
Nach einer Meldung aus Konſtantinopel hat die türkiſch
Regie=
rung eine Verordnung erlaſſen, wonach der wöchentliche Ruhetag vom
mohammedaniſchen Freitag aus praktiſchen Gründen auf den chriſtlichen
Sonntag verlegt wird.
Nach einer Londoner Meldung aus Moskau ſollen Trotzki und
Sinowjew durch Beſchluß des Kommuniſtiſchen Parteikongreſſes völlig
kaltgeſtellt worden ſein.
Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch iſt nach völliger Wiederherſtellung
ſeiner Geſundheit heute in Paris eingetroffen und hat die Geſchäfte der
Botſchaft wieder übernommen.
Die „Neue Freie Preſſe” ſchreibt, daß der im Zuſammenhang mit
der ſeit Jahren ſich hinziehenden Wöllerdorfer Angelegenheit
beſchul=
digte Leo Sklarz jetzt außer Verfolgung geſetzt und das Verfahren
gegen ihn eingeſtellt wurde. Auch das Verfahren gegen Siegfried
Neu=
hofer wurde teilweiſe eingeſtellt.
Wie die Wiener Blätter melden, ſind im Zuſammenhang mit den
Juli=Ereigniſſen rund 600 Perſonen feſtgenommen worden, von denen
250 dem Landgericht zugeſührt wurden.
Nach einer Meldung des Leiters des ſowjetruſſiſchen
Naphtha=
ſyndikats wird auch das franzöſiſche Marineminiſterium mit
ſowjet=
ruſſiſchem Oel beliefert. Das Syndikat habe nach Abbruch der
Beziehun=
gen zu Großbritannien Oellieferungsverträge mit Deutſchland,
Frank=
reich und Italien abgeſchoſſen.
Havas meldet aus Tirana, daß der franzöſiſche Geſandte in
Alba=
nien den interimiſtiſchen ſüdflawiſchen Geſchäftsträger Nintſchitſch
geſtern dem Generalſekretär im albaniſchen Außenminiſterium vorgeſtellt
habe. Dadurch ſeien die normalen diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen
Albanien und Südſlanien wieder aufgenommen.
Um Sacco und Vanzetti.
New York, 9. Auguſt.
Der Richter Thayer hat nunmehr die Wiederaufnahme des
Verfahrens gegen Sacco und Vanzetti abgelehnt. Er behält ſich
Wenn auch die Mehrheit nur eine Stime betrug (15 gegen 14), des Urteils und auf Hinausziehung der Hinrichtung für morgen
fo hat der Flaggenerlaß zunächſt doch Geſetzeskraft. Es fragt ſich vor, nachdem er die Frage ſeiner Befangenheit überprüft haben
Der Verteidigungsausſchuß arbeitet fieberhaft, um noch in
letzter Stunde die Verurteilten zu retten. Er hat einen Appell
an den Präſidenten Coolidge gerichtet, ſeinen Einfluß auf
Gou=
verneur Fuller geltend zu machen, damit dieſer die Begnadigung
ausſpreche. Coolidge ſelbſt hat, ſolange das Bundesgericht nicht
geſprochen hat, kein Begnadigungsrecht; er hat es daher
abge=
lehnt, ſich in eine einzelſtaatliche Angelegenheit zu miſchen.
*
Die Streikvorbereitungen in New York ſind abgeſchloſſen.
hingeſtellt, für die Staatsregierung war ſie ſogar eine Preſtige= Nach Aeußerungen des Verteidigungsausſchuſſes werden 400 000
Mann am Streik teilnehmen. Der Beginn iſt auf 15 Uhr
Ber=
liner Zeit feſtgeſetzt. Unter freiem Himmel ſoll nur ein
Maſſen=
meeting abgehalten werden, das genehmigt wurde. Im übrigen
ſinden Saalverſammlungen ſtatt.
Der gegenwärtig in Berlin weilende ehemalige Gouverneur
des New Yorker Staatsgefängniſſes Sing=Sing und Dekan der
juriſtiſchen Fakultät der Univerſität Columbia, Prof. Georg W.
Mehrheit. Die reſtlichen nunundvierzig vom Hundert ſind aus= tes, daß er nach dem Süudium der Akten zu der Ueberzeugung
gekommen ſei, daß die beiden zum Tode verurteilten Anarchiſten
unſchuldig ſeien.
Wie die „Paris Times” aus Boſton erfährt, iſt der
Gefäng=
nis=Elektriker, der die Hinrichtung Saccos und Vanzettis
vor=
verſchwunden. Es iſt noch nicht bekannt, ob er ſich aus Furcht
vor Repreſſalien verborgen hält, ob er entführt worden iſt, oder
ob er ſich bereits, um ſich gegen Ausſchreitungen zu ſchützen, in
ſen Gründen durchaus am Platze, noch mehr aber iſt er es ange= das Gefängnis begeben hat. — Im Falle ſeines Verſchlvindens
ſichts der höchſt zweifelhaften Haltung des Zentrums, ohne deſ= müßte die Hinrichtung durch einen Gefängniswärter
vorgenom=
men werden.
Geſtern abend wurden in Utica im Staate New York durch
eine Bombenexploſion drei Häuſer zerſtört und 20 Perſonen ver=
Staatsdepartement einen Brief erhalten hat, worin mit Bomben=
Attentaten auf die wichtigſten Bundesgebäude der Hauptſtadt
gedroht wird, falls Sacco und Vanzetti nicht aus der Haft
ent=
laſſen würden.
In Boſton verſuchten im Lauf einer Kundgebung etwa 10000
Polizei wurde eine Abteilung Marine=Infanterie aufgeboten. An
— Für Donnerstag, den Tag der Hinrichtung, befürchtet man
Unruhen.
Drei Junkersmaſchinen fliegen
über den Ozean.
Deſſau, 9. Auguſt.
Direktor Sachſenberg von den Junkerswerken teilte heute der
Preſſe mit, daß ſich die Werke mit dem Gedanken tragen, zur
Uebernahme der Poſt, die ſo rieſig angewachſen iſt, noch ein
drittes Junkersflugzeug vom gleichen Typ wie die beiden
ande=
ren Maſchinen nach Amerika fliegen zu laſſen. Alle drei
Maſchi=
nen werden aus Sicherheitsgründen nicht den urſprünglich
beab=
ſichtigten kürzeſten Weg über Nordirland nehmen, ſondern ſie
werden die normale Schiffahrtslinie entlang fliegen, damit ſie
ſeitens der Schiffe navigatoriſchen Anhalt erhalten können. Die
Direktionen der Hapag und des Norddeutſchen Lloyds haben ihren
Schiffen angeordnei, daß ſie bei Näherung der Flugzeuge auf
Deck während des Tages den Standort des betreffenden Schiffes
in Zahlen auslegen, während ſie ihn bei Nachr mit Laternen
kennzeichnen ſollen.
Nachprüfung der Ozeanmaſchinen.
Geſtern wurden die beiden Ozeanmaſchinen der Junkerswerke
vollkommen auseinander genommen. Es ſollte eine genaue Nach
prüfung der einzelnen Teile ſtattfinden und es ſollten hietbé
die bei dem großen Probeflug geſammelten Erfahrungen in weich
gehendſtem Maße techniſch verwertet werden. Aus dieſem Grunßk
werden weitere Probeflüge bis zum Abflug nicht mehr
ſtatt=
finden. Das Betreten des Flugplatzes iſt bis Donnerstag fün
jedermann verboten.
Könnecke zum Probeflug aufgeſtiegen.
Travemünde, 9. Auguſt.
Der Flieger Könnecke iſt heute abend ½7 Uhr mit dem
von den Kaſparwerken erbauten Ozeanflugzeug „D. L. 45” zu
einem Dauerflug von mindeſtens 20 Stunden im Flughafen
Lübeck=Travemünde geſtartet. Er wird ſich die Nacht über an
der Oſtſeeküſte aufhalten und dort kreuzen.
Die Reichseinnahmen und Reichsausgaben
im erſien Vierteljahr.
Im Monat Juni 1927 wurden im ordentlichen Haushalt
Ge=
ſamteinnahmen von 598,3 Mill. RM. gegen 653,8 Mill. RM. im
Monat Mai erzielt. Im einzelnen gingen u. a. aus Steuern,
Zöllen uſw. 553,9 (622,8) Mill. RM., alſo ſonſtige
Verwaltungs=
einnahme 14/4 (30,6) Mill. RM. und als Vorzugsdividende aus
den Vorzugsaktien der Deutſchem Reichsbahn=Geſellſchaft 29,9
(—) Mill. RM. ein. Die Ausgaben beziffern ſich auf 599,3 (730,0)
Mill. RM. Hierunter befinden ſich Steuerüberweiſungen an die
Länder von 189,6 (200,/4) Mill. RM., Penſionen 129,3 (123,9)
Mill. RM., für Anleiheablöſung 4,9 (75,2) Mill. RM., für
Re=
parationszahlungen 66,6 (66,7) Mill. RM. Im Monat Juni
er=
gibt ſich ſomit ein Zuſchußbedarf von 1,0 Mill. RM. gegen einen
Zuſchußbedarf von 76,2 Mill. RM. im Monat Mai. Im
außer=
ordentlichen Haushalt wurden im Monat Juni 68,8 Mill. RM.
gegen 11,0 Mill. RM. im Vormonat eingenommen und 51,3 Mill.
RM. gegen 62,3 Mill. RM. im Vormonat ausgegeben. Mithin
ergibt ſich ein Ueberſchuß von 17,5 Mill. RM. gegenüber einem
Zuſchußbedarf von 51,3 Mill. RM. im Vormonat. Im erſten
Vierteljahr 1927 ergeben ſich Geſamteinnahmen von 2009 Mill.
RM. gegen 198,4 Mill. RM. Ausgaben, ſo daß ein Ueberſchuß
von 21,6 Mill. RM. verbleibt. Im außerordentlichen Haushalt
ſind die Einnahmen mit 85,8 Mill. RM. und die Ausgaben mit
138,7 Mill. RM. ausgewieſen, ſo daß ein Zuſchuß von 52,9 Mill.
RM. notwendig iſt. Bis zum 30. Juni beträgt nach Abzug des
Zuſchußbedarfes der Geſamtbeſtand noch 226,7 Mill. RM.
Reichswehrminiſterium und Filmgeſellſchaften
w. Berlin, 9. Auguſt.
Der Chef der Marineabteilung hat, wie den Blättern
mit=
geteilt wird, in Vertretung des Reichswehrminiſters den
Reichs=
kanzler gebeten, durch einen Beamten des
Reichsfinanzmini=
ſteriums die Angelegenheit der angeblichen finanziellen
Unter=
ſtützung von Filmgeſellſchaften durch das Reichswehrminiſterium
in finanzieller Hinſicht klarzuſtellen. Kapitän Lohmann hat
wegen der erhobenen Beleidigungen Strafantrag geſtellt.
Er hat ferner gebeten, bis zur völligen Klärung der geſamten
Angelegenheit ihn ſuspendieren zu wollen. Dieſem Antrag iſt
ſtattgegeben worden.
und feſtgeſtellt hat, daß „das da drüben” für unſer ff.
Publi=
kum (mit Steuerkarten) aber auch gar nichts iſt, dann alarmiert
er noch in ſelbiger finſtrer Mitternacht zwei bis ſechs ortsanſäſſige
Barden, die ſich nun auf Kommando meterweiſe Text aus den
Zähnen ziehen müſſen. Wenn dann die Texthaufen im
Aller=
heiligſten des Direktors aufgeſchüttet ſind, kommt die immer
wiederkehrende, unausbleibliche Kritik: „Reizend — wirklich
ganz allerliebſt! Aber, meine Herren, wo ſind die neuen
Ein=
fälle?” Und die Aenderungen beginnen. Heute erſcheint Bild 73
als Finale I, morgen iſt es überhaupt ganz geſtrichen. „Wieſo
nich? Vielleicht ſchade um Ihre Perlen? Weg damit!!” und
langſam erſteht aus den zerhackten Reſten der Phönix „Expoſé”.
Dieſes zarte, meiſt kränkliche Gebilde wird vor allen Blicken
ge=
hütet, im Geldſchrank ſorglich bewahrt — es iſt die Urzelle, aus
der der erhoffte Erfolg, der Schlag gegen die Konkurrenz kommen
ſoll. — Am Textſkelett der Poeten wächſt allmählich
appetitlich=
jungfräuliches Fleiſch, Dialoge und Couplets (die ſogenannten
„Nummern”) machen den Homuneulus beweglich und anſprechend.
Dem Maler fällt jetzt die ehrenvolle Aufgabe zu, das Baby
mög=
lichſt phantaſievoll zu bekleckſen und zu bekleiden. In der
Privat=
wohnung des Direktors kriechen die Würdenträger des Theaters
auf allen Vieren über die Teppiche, auf denen die Entwürfe zu
den 50 Dekorationen und den 600 Koſtümen ausgebreitet ſind.
„Ha!” ſagt der Regiſſeur, „ich wußte es ja — meine Idee —
wie prägnant — der grüne Seſſel in der gelben Wüſte —
„Entſchuldigen Sie — erſtens iſt es meine Idee und zweitens
iſt es ein Kaktus!” — „Und das da? Das ſoll ein Harem ſein?
Das iſt ein Plakat für ein Beerdigungsinſtitut!‟ Die Beſprechung
endet damit, daß alle Skizzen für unmöglich erklärt werden, daß
die Premiere in Frage geſtellt iſt, daß der Maler wutſchnaubend
ſeine Blätter zuſammenpackt und ohne Gruß verſchwindet. Am
nächſten Tag geraten alle Beteiligten über die gleichen Entwürfe
in ein Freudendelirium, alles wird angenommen, bis auf ein
Bild. Das iſt immer der beſte Entwurf. Er wird dreißigmal
geändert, bis er der ſchlechteſte geworden iſt und „abſtinkt‟. Das
muß nun mal ſo ſein!!
Mite H
mit beſten Figuren,
ſtimmbegabt, als
Revuegirls geſucht.
Mein Gott, wenn das Theater bei den Vorſtellungen nur
halb ſo voll wäre! Hof und Gänge ſind verſtopft von Lebeweſen,
die nach der Lektüre, dieſer kleinen Anzeige bei ſich plötzlich
Jugend, Figur und Stimme entdeckt haben. Bei einer dies=
jährigen Revue wurden 1800 Bewerberinnen gezählt. Und was
ſich alles meldet! Phantaſtiſche Erſcheinungen mit Bauch und
Doppelkinn, einmal fiſchte ich ſogar eine Bucklige. 500 werden
zunächſt mal ausgeſucht. Und jede von den 500 muß mit dem
Geſang: „Im Prater blühn wieder die Bäume” über den
Kapell=
meiſter ſtolpern, (in dieſem harmloſen Lied, ſoll irgendwo ein
tückiſches „a” verborgen ſein, das als untrügliche Prüfungsklippe
gilt). Wenn die letzte der 500 Mitteilungen aus dem Pratek
verklungen iſt. iſt die Zahl der „Girl=Aſpirantinnen” auf 150
zuſammengeſchrumpft. Nächſte Prüfung: im Badeanzug — und
es ſind nur noch 100. Die bleiben. Die begegnen dir dann
vom erſten Probetage an im ganzen Hauſe. Zanken ſich mit
ab=
gehetzten Chor=Repetitoren. Hopſen und ſingen” zur mechaniſch
gehämmerten Uebungsmuſik aus einem Dutzend invalider
Kla=
viere, die aus den unmöglichſten Räumen herausdröhnen. Sind
ekelhaft und nett, luſtig und verweint, je nachdem das
Schuld=
konto in der Kantine wächſt oder fällt.
Im eigenen Auto rollt der weibliche Star kühl abwartend
heran (Gott, Ich. bin es doch ſchließlich und endlich . . ."
Ich muß in dem Chinabild noch eine Nummer haben.
Ich muß für das Finale eine beſondere Toilette bekommen.
Ich muß ohne den Komiker auftreten.
Ich muß genau ſo groß gedruckt werden wie der Kome
poniſt, denn ſchließlich bin ich es doch . . .
Ich muß zur Premiere 200 Freikarten haben.
Ich muß ſofort.
Antwort des unerſchütterlichen Direktors, Wenn Du halb ſo
gut ſingſt wie Du hier die große Lippe haſt, begeht die Maſſary
vor Neid Selbſtmord.
Wenn ich in einem mir fremden Theater mit neuer Arbeit
beginne, ſuche ich vor allem die Bekanntſchaft des
Bühnenpor=
tiers. Das mi. dem Direktor und mit dem Regiſſeur macht ſich
ſchon von allein. Aber der Mann unten in der Loge (der einzigen,
die im ganzen Hauſe unter Garantie immer voll beſetzt iſt) wiul
zartfühlend behandelt ſein. Er wird mir während der Proben
meine Privattelephonate erledigen, in ſeine Ehrenmännerhände
lege ich die Freikarten für meine Bräute, bei ihm ſtelle ich meinen
Koffer mit dem Premieren=Smoking ab. Bei ihm hängt mein
Mantel und mein Hut, damit ich bisweilen ungeſehen
verſchwin=
den kann. Der Bühnenportier weiß alles im Hauſe, ſogar das
Alter der Damen, die jeden Abend an ihm vorbei müſſen. Seine
Diagnoſe: je früher eine am Abend in die Garderobe zum
Schminken geht, deſto älter iſt ſie. Auf der Treppe zur Bühne
ſteht regelmäßig außer dem dienſthabenden Feuerwehrmann ein
ſich angend
n daß die 5.
igung bon
en. Am icht
z Handels int
u kämpfen.
tichtet, ſit d.
diesbezüglid
Blätter war.
ie Dinge liet
der Frage ſt
nicht. Von
wir eine
Ariminierung
aßes der Mei
m neun es dar
Aultzen Tagen ſte
für) und hat
Fung wird
Nummer 220
Mittwoch, den 10. Auguſt 1927
Seite 3
Entſcheidende Sitzungen in Paris.
Von unſerer Berliner Redaktion.
worden. Es wurden ſowohl vormittags, als auch nachmittags
Sitzungen abgehalten und oft bis in die Nacht hinein getagt.
Dabei hat ſich allerdings herausgeſtellt, daß die Schwierigkeiten
noch keineswegs ſoweit aus dem Weg geräumt ſind, wie
ur=
ſprünglich angenommen wurde. Das hängt wohl damit
zu=
ammen, daß die Franzoſen verſuchen, die uneingeſchränkte Meiſt=
Hegünſtigung von neuen Zugeſtändniſſen unſererſeits abhängig
zu machen. Am ſchwerſten ſcheint man noch um die Zulaſſung weniger, ſagt Havas weiter, ſeien im Verlaufe der letzten
Ver=
unſeres Handels in Marokko und das Recht auf Konſulate im
über berichtet, iſt die Neigung der Franzoſen auf Erfüllung
unſerer diesbezüglichen Forderungen nicht ſonderlich groß.
Sinige Blätter warnen auch daher, nicht allzu optimiſtiſch zu
ſein. Die Dinge liegen in der Tat ſo, daß beide Delegationen
etzt vor der Frage ſtehen, ob es zu einem Proviſorium kommen
ſwoll oder nicht. Von deutſcher Seite iſt wiederholt betont
wor=
gen, daß wir eine vertragliche Regelung wünſchen, daß aber
eine Diskriminierung deutſcher Waren oder eine Verletzung des
Srundſatzes der Meiſtbegünſtigung nicht in Frage kommen kann.
Die deutſche Regierung iſt ſoweit entgegengekommen, wie es ſich
mit den Intereſſen des deutſchen Exporthandels vereinbaren
ſieß. Die geſamte Veranzwortung liegt jetzt bei den Franzoſen.
WBenn nicht alles trügt, wird die Entſcheidung am Mittwoch
allen, da an dieſem Tage der franzöſiſche Handelsminiſter
Boka=
rowſki eine Reiſe nach den Vereinigten Staaten antreten will,
Führung der Verhandlungen einer anderen Perſönlichkeit ſeines
Miniſteriums zu übertragen, damit man unter allen
Umſtän=
en auch über dieſen Termin hinaus verhandeln kann. Wie
irm die deutſche Delegation dahin zu bringen, daß ſie die Nerven
nerliert und aus Furcht davor, die Ergebniſſe langer und inten= Aenderungen ſollen ſich auf 4 bis 500 Poſten erſtrecken, aber
gegeben, daß ſie diesmal an ihren Zielen feſthalten will, ſelbſt
ann, wenn es darüber zu einem Bruch kommen ſollte. In der
ſich ſehr eingehend mit den ſchwebenden Pariſer Verhandlungen
ſoeſchäftigt und hat die Haltung unſerer Delegation gebilligt.
rnan in zwölfter Stunde noch zu einem Proviſorium kommt.
„Der Bericht des franzöſiſchen Handelsminiſters.
EP. Paris, 9. Auguſt.
Handelsminiſter Bokanowfki erſtattete im Miniſterrat
Be=
verhandlungen. Das offizielle Kommunigus enthält über den
ſſſung der Erklärungen des Handelsminiſters anſprechen darf.
arm Tarif die nach Deutſchland einzuführenden Erzeugniſſe der
(lektro=Induſtrie in Frankreich anzuwendenden Behandlung.
Zu ſchärferen Auseinanderſetzungen hätten die Bedingungen
Anlaß gegeben, die die deutſche Delegation für gewiſſe franzöſiſche
ſöſiſchen Kolonien und Protektoraten zu nennen, weil gewiſſe wüſſen, ſich zu verſtändigen.
darauf bezügliche deutſche Forderungen im Widerſpruch zu den
Beſtimmungen des Verſailler Vertrages ſtünden. Immerhin
In Paris iſt in der letzten Woche äußerſt flott verhandelt. Amerika zu einem Einvernehmen zu gelangen. Falls das neue Nach einem Ergänzungsabkommen zum Vertrage von Bagdad
Abkommen zuſtunde käme, würde es etwa die Hälfte der im fran= ſoll Frar die volle militäriſche und finanzielle Verantwortlichkeit
zöſiſchen Generaltarif enthaltenen Artikel umfaſſen und demnach nicht ſpäter wie im Jahre 1928 übernehmen. Das zu löſende
die deutſch=franzöſiſchen Handelsbeziehungen in weit größerem Problem iſt nur, welches Syſtem eine ſichere Baſis gewährem
Umfange regeln als die früheren Proviſorien.
Wie Havas meldet, hat Handelsminiſter Bokanowſki im
heutigen Miniſterrat erklärt, er werde ſeine für morgen geplante
Reiſe nach den Vereinigten Staaten verſchieben.
Nichtsdeſto=
handlungen über das Proviſorium Fortſchritte gemacht worden.
Slſaß zu kämpfen. Nach dem, was die franzöſiſche Preſſe dar= Die Fragen der allgemeinen Klauſeln und der
Schlüſſelindu=
ſtrien ſeien grundſätzlich geregelt. Es bleibe aber noch eine
ge=
wiſſe Anzahl von Punkten hinſichtlich der Tarife ſtrittig. Unter
dieſen Umſtänden könne man über die Dauer der noch
notwen=
digen Beratungen keine Vorausſagen machen, man ſei jedoch
werde.
Franzöſiſche Preſſeſtimmen.
* Paris, 9. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Im „Echo de Paris” widmet Pertinax den deutſch=
fran=
zöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen einen längeren Aufſatz, ſich die Möglichkeit weiterer
Landesverteidigungs=
in dem er dem Zweifel Ausdruck gibt, daß dieſe vor der
mor=
gigen Abreiſe Bokanowfkis nach Amerika oder in den nächſten
Tagen beudet werden könnten. Schwere Prinzipienfragen ſeien
noch in der Schwebe, über die ſich der Miniſterrat ausſprechen
müſſe. Berlin habe ſich geweigert, das Handelsproviſorium über
ud bisher nicht zu erkennen gegeben hat, daß er bereit iſt, die den 30. Juni hinaus zu verlängern, weil unter demproviſoriſchen Stellung in der Welt des Iſlam iſt für Groß=Britannien eine
Regime das Reich viel mehr Waren aus Frankreich gekauft habe
4½ Milliarden deutſcher Ausfuhr gegenüber, worin noch die auf
Nerarationskonto gelieferten Kohlen und Holz mit einbegriffen
shon früher, haben die Franzoſen auch diesmal alles darauf ſind. Da das neue Zollgeſetz noch nicht angewandt werden könne, nachgerade in grellem Licht aufgegangen. Wir ſind da Beobachter
engelegt, die Verhandlungen in letzter Stunde zu komplizieren, ſtehen können, doch habe Bokanowſki die Ermächtigung erhalten, auch ſeine große wirtſchaftliche Bedeutung für die drei
Inter=
durch Verordnung den gegenwärtigen Tarif zu ändern. Dieſe
ſeber Verhandlungen könnten ins Waſſer fallen, die Waffen, die Regierung ſei der Anſicht geweſen, daß nicht ohne Befragung den großarabiſchen Gedanken in ſeinem erſten Teil ſchon in die
der Kammer ſo wichtige Fragen angeſchnitten werden könnten.
ſtreckt. Die Reichsregierung hat aber wiederholt zu erkennen Die Aenderungen des Zollgeſetzes ſeien alſo ziemlich beſcheiden
geblieben. Die Deutſchen würden gut tun, noch einige Zeit auf
ſeor einigen Tagen ſtattgehabten Miniſterbeſprechung hat man es, daß die ſchwierigſten Debatten ſich mehr auf gewiſſe Forde= Fiaskos in Syrien.
rungen allgemeiner Ordnung erſtreckten, wie Datum der
Inkraft=
ſetzung des endgültigen Regimes, Gleichheit der Behandlung in und folglich auch dem König Feiſal aufgegangen. Premier=
Marokko, in den franzöſiſchen Kolonien und in Elſaß=Lothringen, miniſter iſt ſeit dem Frühjahr Fagfar Paſcha, der ſeit der
Die Hoffnung wird man trotzdem nicht aufgeben dürfen, daß Wenn diesmal die Verhandlungen nicht zum Abſchluß kämen, Gründung des Irak bis dahin der diplomatiſche Vertreter
des=
können. Andererſeits würde auch die Locarnopolitik, an der Dr. er Muzahim Beg Pachachi ernannt, der, ein noch jüngerer
werde dieſe Erwägung in der Wilhelmſtraße den Vorrang er= kehrs und der öffentlichen Arbeiten geweſen iſt. Er iſt ein
glü=
halten.
Auffallend gemäßigt, entgegen ſeiner ſonſtigen Gewohnheit, Staaten. „Nur mit Britanniens Beiſtand kann
richt über den Stand der deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrags= zeigt das „Petit Journal” ſich gegenüber der Frage der deutſch= das künftige Arabien (worunter er Irak, Syrien, Hedſchas, den
zmhalt dieſes Berichtes keine Ausführungen, doch veröffentlicht. Problem als um ſo heikler, als nur noch einige Punkte zu regeln gelangen,” erklärte er in einer Unterredung. Mit Perſien und
der „Temps” Mitteilungen, die man wohl als eine Zuſammen= ſeien, bei denen man ſchon ſeit Monaten ſtehe und ſich nicht der Türkei müſſen freundlich=nachbarliche Beziehungen herrſchen=
Danach ſind hinſichtlich des Tarifs in den letzten Tagen bedeu= einigen könne. Vor allem handle es ſich hier um die Frage der diſchem Muſter zu errichten, wird von den Arabern ſehr
bewun=
tunde Fortſchritte erzielt worden. Die umſtrittenſte Frage, wel= Einführung franzöſiſcher landwirtſchaftlicher Produkte, nach dert, und trotz aller Deklamationen der türkiſchen Nationaliſten
franzöſiſchen Landwirtſchaft, vor allem die Weine, unterworfen der Handelsverträge, die vor dem Kriege eine lange Periode Gebiets unter Gefährdung ſeiner jungen Republik anzuſtreben.
werden ſollen, ſcheint nahezu geregelt, ebenſo das Problem der freundſchaftlicher Beziehungen bildeten, ſondern in der Aera der Was die Beziehungen zwiſchen den Königreichen von Frak und
aurf die Erzeugniſſe der deutſchen mechaniſchen, chemiſchen und. Abkommen, in denen, wenn nicht Feinſeligkeit, ſo doch wenig= Hedſchas=Neid betrifft, ſo iſt die Bewegung unter den Arabern zu
werfen und habe ſtets Deutſchland die Hand geboten in der langen des Volkes widerſtehen könnte. König Feiſal ſteht aber
Aertilerzeugniſſe vorgeſchlagen habe. Aber auch hier ſcheine man Hoffnung, daß dieſe Geſetze für die Zukunft beträchtliche Folgen weſtlichen Grundſätzen mit den grabiſchen Staaten außerhalb
ſ ch auf dem Wege zur Einigung zu befinden. Scharfe Reibungs= auslöſen werden. Frankreich werde nicht müde, zu wiederholen, ſeines Reiches hin, und unſer ganzes Volk ſteht bei der Erſtre=
Funkte kommerzieller und politiſcher Natur beſtänden trotzdem daß die Nachbarſchaft und die Natur der Handelsſtrömungen bung ſeiner glorreichen Ziele hinter ihm. Er will zugleich, daß
loch. Hier ſei vor allem das Niederlaſſungsrecht in den fran= zwiſchen Deutſchland und Frankreich eines Tages dazu führen eine wirkliche Freundſchaft auf immer zwiſchen Arabern und
Jrak und England.
W! Der Gedanke einer arabiſchen Föderation.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 9. Auguſt 1927.
Um Mitglied des Völkerbundes werden zu können, muß das
hofften die beiden Delegationen noch vor der auf morgen, Mitt= Königreich Irak imſtande ſein, die innere Ordnung und die
woch, angeſetzten Abreiſe des franzöſiſchen Handelsminiſters nach Sicherung gegen auswärtige Angriffsluſt ſelber zu übernehmen.
würde. Die allgemeine Dienſtpflicht iſt zunächſt als die einfachſte
erſchienen und wird wohl im Herbſt trotz allen Widerſtandes
im Volke, der in den Ruheſtörungen in Bagdad unzweideutigen
Ausdruck fand, durch eine englandfreundliche
Regierungsmehr=
heit mit der Geltung für 1928 zum Geſetz erhoben werden.
Wer=
den die vorgeſchlagenen 30 000 Mann wirklich eingeſtellt werden
können? 30 000 Mann fortnehmen, wäre eine ſtarke
Ge=
fährdung der Entwickelung des Landes. Das grabiſche
Ele=
ment würde die Einſtellung als einen entwürdigenden Zwang
empfinden. 30 000 Mann würden übrigens weder einer türkiſchen
noch einer arabiſchen Invaſion der Scharen von Ihn Saud
ge=
wachſen ſein und gegen ſolche Unternehmungen nur der
inter=
nationale moral ſche Druck ſtehen. Nun iſt man allerdings auf
Anregung britiſcher Sachverſtändiger darauf gekommen, daß man,
genau wie die jetzigen britiſchen Beſatzungstruppen, die
Haupt=
der Anſicht, daß bis zum Samstag ein günſtiger Abſchluß erzielt, ſtärke in neuzeitlichen Fluggeſchwadern ſuchen müſſe. Die Rohal
Air Force hat im letzten Jahre im Frak acht Flugzeuggeſchwader
zu je neun Flugzeugen unterhalten, hauptſächlich
Bombenflug=
zeuge. Wie man jetzt erfährt, ſind bereits Offiziere und
Mann=
ſchaften aus Irak den dortigen britiſchen Flugſtationen zugeteilt
und ihre Schulung macht gute Fortſchritte.
Wenn König Feiſal demnächſt zu Beſuch kommt, läßt
pläne beſprechen, die im Verlauf nicht zu ferner Zeit
Britan=
nien eine große Entlaſtung, dem befreundeten Frak einen Sitz
im Völkerbund und damit Britannien für gewiſſe Fragen eine
immerhin anneymbare Verſtärkung in ihm bringen müßten. Man
muß den möglichen Auswirkungen ein wenig näher treten. Die
bitale Angelegenheit, und in neuerer Zeit gerade auch unter den
als umgekehrt. 6½ Milliarden franzöſiſcher Ausfuhr ſtänden arabiſchen Völkern. Die Wichtigkeit eines herrſchenden
Ein=
fluſſes unter dieſen iſt jedoch auch den beiden „Freunden”,
Frankreich und Italien, für Nordafrika, Klein= und Vorderaſien
habe man auch Deutſchland nicht die Meiſtbegünſtigung zuge= eines höchſt intereſſanten friedlichen Wettſtreites, der naturgemäß
eſſenten hat. Aber auch in der arabiſchen Welt iſt man in der
Erkenntnis nicht zurückgeblieben. Man weiß ja, wie Ibn Saud
Tat umgeſetzt hat. Er iſt auch in Meſopotamien lebendig.
Natür=
lich iſt eine ſtarke helfende Hand notwendig. Solange Italien
noch nicht in den kleingſiatiſchen Küſtendiſtrikten ſitzt, kommt es
die Gleichheit der Behandlung zu warten. Im Augenblick ſcheine, nicht in Frage, ebenſowenig Frankreich wegen ſeines gründlichen
Dieſe Wahrheiten ſind auch den Staatsmännern im Fral
dann werde auch das Saar=Abkommen nicht in Kraft bleiben ſelben in London war. Als ſeinen Nachfolger in England hat
Streſemann härge, in der Zukunft leiden und wahrſcheinlich Mann, ſchon unter Yaſin Paſcha Miniſter der Juſtiz, des
Ver=
hender Anhänger einer Föderation der arabiſchen
franzöſiſchen Wir=ſchaftsverhandlungen. Das Blatt bezeichnet das Neid und Yemen verſteht) zu ſeiner ihm gebührenden Stellung
Der Verſuch des Ghazi, in Anatolien ein Land nach abendlän=
Deutſchland. Im Augenblick ſei man noch nicht in der Sphäre iſt er zu klug, um eine Einverleibung des Frak oder ſyriſchen
ſtens Mißtrauen herrſche. Frankreich habe ſich, nichts vorzu= einer Vereinigung ihrer Raſſe zu ſtark, als daß er dem
Ver=
an der Spitze der Bewegung in Frak auf eine Föderation nach
Briten herrſcht.”
NEmmnnmmmnnenmennnnnsennnennnnmmnmmmmmmm
Gaben, und am ſchwarzen Brett blendet die vermanente
Mittei=
lung, daß z sonto=Zahlungen auf Gagen „zum Bedauern der
Sireltion” nicht mehr bewilligt werden können. Die Eiſentür
zur Bühne geht auf, und eine Dame behauptet: „Tes Oir that’s
Uy baby”. Jedoch bin ich es gar nicht geweſen. Der
Theater=
meiſter, hundemüde nach den ewigen Nachtproben, verſucht
ſchüch=
tern, ſeine Leute zum Aufbau der Dekoration anzuſeuern. Melan=
Goliſch ſenken ſich triſte Laubbögen aus dem Schnürboden. Im
Dämmerlicht zwiſchen Säulen und Waldfronten, ein armer
Arrer: der Tenor, der behauptet, daß er nur wegen ſeiner
Heiſer=
leit nicht ſingen kann. Verwerflicher Optimiſt! Schreie aus
ner Garderobe — Miß Daiſy tobt: „... nur Idioten
ummögliches Nudelbrett. . .. hätte ich mich doch nie mit dieſen
Trewüſtlingen eingelaſſen .., ſolche Jammerſetzen . . ich denke
lſicht daran, ſo einen Dreck anzuziehen . . . ſchließlich bin ich doch
beer .. ." Ich will zu ihr — ſie tröſten — aber was iſt denn
dort los? Hilfe . .. Ein Girlgefecht . . Feuerwehr . . . Waſſer
„..O Gott, die neuen Koſtüme — Sie ſind entlaſſen, Frollein..
ſe ne Vous comprends pas . . . Nrraus . . . auestoe aue Gest?
- oh, what a impolite man . . . no gentleman . . . (
Turm=
au zu Babel, du verbleichſt zur Farcel). — Der Direktor rollt
N1: „Wiſſen Sie nicht, was „nebbich” auf engliſch heißte? Eine
ſärzende Latte enthebt mich der Antwort. — „Auf mich wird
bohl überhaupt keine Rückſicht genommen?. Wann ſoll ich denn
adlich mein Chanſon mit dem Kapellmeiſter probieren?” Aber,
hebſte Lori, du ſiehſt doch
Iſt es ein Wunder, daß ſich bei Menſchen, ſogar bei ſehr
geben Menſchen, deren Handwerkszeug außer dem Talent nur
e Nerven ſind, in all dem Wahnſinnsgewoge, die ſeeliſchen
Hemmungen mit der Zeit lockern, daß ſie auf die harmloſeſten
ufällgkeiten oſt mit den ungeheuerlichſten Ausbrüchen
reagie=
en? Die Leute vom Bau müſſen täglich Alles einſetzen, um ſich
lem ausſetzen zu können. Sie haben nicht den Schutz eines
iblomatenſchreibtiſches, ſie können ſich nicht hinter Vorzimmern
verſchanzen und ſich auf Konferenzen vorbereiten — ſie ſtehen
Manz vorn — frei — unbarmherzig vom kalten Scheinwerferlicht
prleuchtet, mit ihren Stärken und Schwächen. Keiner von Euch
in Parkett micht ihnen den Schritt zur Rampe mit offenen
Nügen nach, füllt zerbrechliche Scheinſeelen mit dem Blute des
Llichters, während Tauſende neugieria aufpaſſen. —
Die Vorſtellung läuft. Die Einzelkräfte ſind angeſetzt, durch
itſtgeleste Nichtung und Diſziplin nicht mehr abzubiegen. Der
Schauſpieler bringt präziſe, was er einmal aufgenommen hat.
Er iſt ſicher geworden. Die Empfindungswellen ſind beſtens
Esuliert und auch durch zufällige Indispoſitionen kaum merk=
D
Tage=Rennen — da winkt der Inſpizient — und in der nächſten
Sekunde iſt mein Freund Alfred wieder ein ergreifender Cäſar,
Unſer Zweiſeelentum iſt für uns Lebensbedingung, genau wie
das feltſame Geruchsgemiſch von Leimfarbe, Schminke und
Kabel=
iſolierung!— Hinter dem Vorhang multiplizieren ſich alle
Glücks=
gefühle, alle Depreſſionen, alle Zwiſtigkeiten. Aber ſie klingen
auch ſchneller ab als bei unſeren normalen” Mitmenſchen.
Strahlenden Antlitzes erſcheinen alle zum Schluß vor dem
Vorhang, und gegen das begeiſterte Parkett verbeugt ſich
ver=
ſöhnt und geeint eine Phalanx der olympiſchen Zufriedenheit.
Hochſchulnachrichten.
Hk. Jena. Profeſſor Dr. Wilhelm Nein, der bekannte
Ordi=
narius der Pädagogik an der Univerſität Jena feiert am 10. Auguſt
ſeinen 80. Geburtstag. Gebürtig aus Eiſenach, ſtudierte Rein in Jena,
Heidelberg und Leipzig Theologie, wandte ſich dann aber unter dem
Ein=
fluſſe der Padagogen Volkmar Stoy und Ziller ganz der Erziehung
und ihrer Wiſſenſchaft zu. Nachdem er eine Zeitlang die
Oberlehrer=
ſtelle am pädagogiſchen Univerſitätsſeminar zu Leipzig bekleidet auf
Grund einer Diſſertation „Herbarts Regierung, Unterricht und Zucht”
den Doktorgrad erhalten, auch ein Jahr lang an der Realſchule zu
Bar=
men unterrichtet hatte, wirkte er 1879—1876 als erſter Seminarlehrer
in Weimar. Hierauf als Direktor des Seminars nach Eiſenach berufen,
weil er teils organiſatoriſch, teils literariſch reich beſchäftigt,
begrün=
dete die Pädagogiſchen Studien” und erregte hauptſächlich durch die
Herausgabe eines neuen Lehrplanes, der ſog. ,8 Schuljahre”, großes
Aufſehen. 1886 übernahm er als ord. Honorarprofeſſor dm Lehrſtuhl
der Pädagogik in Jena als Nachfolger Stohs. Später, wurde Rein
ein neubegründetes perſönliches Ordinariat für Pädagogik übertragen.
Der Gelehrte iſt langjähriger Herausgeber der „Zeitſchrift für
Philo=
ſophie und Pädagogik”. Prof. Rein iſt Gründer und Vorſitzender des
Vereins der Freunde Herbartſcher Pädagogik in Thüringen‟. Seine
Worke „Shſtem der Pädagogik im Grundriß”, „Enzyklopäd. Handbuch
der Pädagogik”, „Grundriß der Gthik, ſind in mehreren Auflagen
ver=
breitet.
Kunſt, Wiffenſchaft und Leben.
— Heſſiſches Künſtlertheater, Frankfurt a. M. Für die nächſte
Spiel=
zeit des Heſſiſchen Künſtlertkeaters, Frankfurt a. M. (Leitung Hans
Meißner), ſind eine größere Anzahl neuer wertvoller Mitarbeitor
ge=
wonnen. Einige erprobte Kräfte wurden wieder verpflicktet. Das
Enſemble des neuen Spieljahres wird ſich zuſammenſetzen aus den
Damen: Edeltrud Arnoſcht vom Stadttheater St.
üind
Brüller, Stadtheater Oberhauſen: Inge Scheel, von den
Kammerſpielen: Anne Marie Walther, Berlin; wiederverpflichtet wurde:
Frau Frieda Faber; aus den Herren: Bernd M. Rauſch,
Stadt=
theater Bonn; Kurt Dommiſch, Stadttheater Bürich: Elmo Egner, E
Mannheim: Hugo Firmbach, früher Landesthegter Prag: Heinz Moog,
Frankfurt a. M: Otto Knur, Köln/Rhein; Paul Roland, Stadttheater
Ot. Gallen; Franz Rücker, Stadttheater Bonn; wiederverpflichtet
wurden: Max Burghardt. Ernſt Carl, Erich Nauſchert. Als Spielleiter
wird Ernſt Immanuel Schweizer. Württembergiſche Volksbühne,
Stutt=
gart, neu in den Verband des Theater eintreten.
WSN. Ehrung des Geheimrats Prof Dr. Bantzer=
Marburg. Aus Anlaß ſeines 70. Geburtstages wurde Geheimrat
Prof. Dr. h. e. Karl BantzerMarburg, der Altmeiſter der heſſiſchen
Kunſt, von dem Oberheſſiſchen Kunſtverein, um den er ſich
außerordemt=
liche Verdienſte erworben hatte, zum Ehrenmitglied ernannt.
inf. Zucker, ein Wundermittel gegen Mückenſtiche. Infolge
der Hitze der vergangenen Tage macht ſich wieder ſehr ſtark die
Mückenplage bemerkbar, wenn ſie auch nicht in ſo gewaltigem
Umfange auftritt wie im vorigen Jahre. Da man ein Mittel
zur Fernhaltung der Mücken vom menſchlichen Körper leider
noch nicht kennt — die oft angeprieſenen Mittel ſind ſo gut wie
wirkungslos —, ſo iſt es wichtig, ein Mittel zu haben, daß die
unangenehmen Folgen der Mückenſtiche ſehr ſchnell beſeitigt,
zumal die kurzen Nöcke der heutigen Mode und die dünnen
ſeidenen Strümpfe Attentate der blutſaugenden Inſekten auf die
Frauenbeine, geradezu begünſtigen. Ein ziemlich unbekanntes
Mittel, das aber ebenſo ſchnell wirkt, wie es ungewöhnlich billig
und überallhin leicht mitzuführen iſt, iſt der Zucker. Wenn man
von einer Mücke geſtochen wird, ſo nehme man ein Stückchen
harten Zuckers, befeuchte ihn ganz wenig und reibe vorſichtig
die Stelle ein, die ſich durch Jucken bemerkbar macht. Es iſt
durchaus nicht norwendig, mit dem harten Zuckerſtück ſtark die
Haut zu reiben und ſie vielleicht zu verwunden, ſondern es
ge=
nügt, wenn eine ganze geringe Menge der ſüßen Feuchtigkeit auf
die Stelle des Mückenſtiches aufgetragen wird. Man verreibe
dann mit dem Finger ganz leicht die Feuchtigkeit auf der Blaſe,
die ſich inzwiſchen gebildet hat, und wird in wenigen Minuten
feſtſtellen können, daß das Jucken aufhört, ſo daß die Damen in
Zukunft nicht mehr nötig haben werden, zur Linderung des
Juck=
reizes ihre Beine aneinander zu reiben und die ſchönen teuren
Strümpfe dadurch zu zerreißen. Auch die kleine Geſchwulſt, die
ſich durch den Mückenſtich gebildet hat, bildet ſich in wenigen
Stunden völlig wieder zurück, ſo daß die unangenehmen Folgen
des Mückenſtiches tatſächlich vollkommen beſeitigt werden. Das
Mittel iſt darum ſo angenehm, weil es überallhin in der Taſche
mitgeführt werden kann. Wenn man aber keinen Stückenzucker
im Hauſe hat, gann genügt auch ein ganz klein wenig feiner
Zucker. Einige Körnchen werden in gleicher Weiſe auf der
Haut verrieben, die genau dieſelbe Wirkung ausüben wie der
Stückenzucker. Alſo, ihr Damen, tut Zucker in eure Handtaſchen!
Seite 4
Mittwoch, den 10. Auguſf 1927
Nummer 220
Familiennachrichten
Wir zeigen die glückliche Geburt
unseres Sohnes Werner an.
Dr. HIfred Stumpfl, Regterungsassessor
und Fral Gretel, geh. Aüthein.
Darmstadt, den 8. August 1927.
( 20632
Statt Karten.
Ihre am Mittwoch, den 10 August,
nach-
mittags 2 Uhr, in der Martinskirche
statt-
findende Trauung beehren sich anzuzeigen
Georg Göbel und Frau
Maria, geb. Fischer.
Darmstadt, Arheilgerstrasse 92I. (* 20643
Die am Sonntag, den 7. Auguſt
erfolgte Geburt eines geſunden
Sohnes Traugott
zeigen in dankbarer Freude an
Dr. med. Ernſt Georgi und Frau
12477) Käthe, geb. Thiele
Am 12. Auguſt feiern die
Ehe=
leute Wilhelm Rühl, Aeußere IBeſſ, alleinſt. Mitwe
Ringſiraße 100, das Feſi der
Goldenen Hochzeit. kann auch einem Ge=
(220558)
Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern Montag mittag um ½4 Uhr
ver=
ſchied nach kurzer, ſchwerer Krankheit meine
liebe Frau, die treuſorgende Mutter ihrer
Kinder, unſere Schweſter, Schwägerin und
Tante
Marie Palmt
geb. Müller
im nahezu vollendeten 42. Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernden
Hinterbliebenen:
Georg Palmy
Elsbet Palmtz
Gretel Palmt.
Gundernhauſen, den 9. Auguſt 1927.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 11. Auguſi,
nachmittags 3 Uhr ſtatt. ( 20620
Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerz=
liche Nachricht, daß am 9. Auguſt mein lieber Mann,
unſer treuſorgender Vater, Schwiegervater und Großvater
Herr Altbürgermeiſter
Lenhein Anann
im 72. Tebensjahr nach kurzem Teiden entſchlafen iſi.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Ullmann, geb. Rach
Käthi Allmann
Frau Vr. W. Allmann Wwe., geb. Winkler
Curt Ullmann.
Nieder=Erlenbach, den 9. Auguſt 1927. (20646
Die Beerdigung findet Donnerstag mittag 3 Uhr ſitatt.
Heute entſchlief nach langem ſchweren
Leiden meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Tochter, Schwiegertochter und Schweſier
Frau
Multe Mahr
geb. Wilch
(*20654
im 44. Lebensjahre
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Franz Ludwig Mahr, Architekt.
Darmſiadt, Arheilgen, den 8. Aug. 1927
Die Beiſetzung findet Donnerstag, den 11. Auguſt 1927,
nachmittags 3½ Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Habe mich in Gernsheim a. Rh. als
Rechtsanwalt
niedergelassen.
Mein Büro befindet sich
Bahnhofstr. 2
Wilhelm Lohnes
Rechtsanwalt.
20624
Dr.o. Diel
Fernruf 218 Zimmerstr. 3½,
hat seine zahnärztliche Tätigkeil
wieder aufgenommen.
505me
San.=Rat Dr. Heil
Frauenarzt, Friedrichſtr. 21
verreiſt bis Ende Auguſt.
Vertreter: Herr Dr. Hüfkell,
Caſinoſtr. 2. (12144 sm
Reformkorſett m. Büſtenhalter K 26.—
LhälyNtA Riederlage Bismarchſtraße 48: ( 20095
Falihodte-Kanadier
eie,
Bell
Kung
Sporlhaus Hdelmann, Darmstadt
MMie Mi e
keit wieder aufgenommer
Dr. Kayſer
Darmſtadt, Ernſt=
Ludwigſtraße 1, II.
zu ſprechen:
werktägl.: 8—9; 3—5.
20617mdf
Dr.
Zahnarzt
Rheinſtraße 8
Tel. 691 (*20614m
Zurück.
Entfettungs=
Tabletten
„Coronova‟
mit (11741a
Marienbader Salz
n allen Apotheken
Statt Karten.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann,
unſeren guten, treuſorgenden Vater
Herrn Auguſt Engel
Ehremmitglied der Turngemeinde Darmſtadt 1846
und des Kriegervereins Darmſiadt
nach kurzem, ſchwerem Leiden im nahezu vollendeten 81.
Lebens=
jahre in die Ewigkeit abzurufen.
In tiefer Trauer:
Katharina Engel, geb. Leonhardt
Louiſe Engel
Mathilde Engel.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1927.
(C20647
Schuchardſtraße 8.
Die Einäſcherung findet Freitag, den 12. Auguſt, nachmittags 4 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen und Blumenſpenden bittet man Abſtand
nehmen zu
Statt beſonderer Anzeige.
Am Montag früh iſt unſere
gute Mutten, Großmutter und
Schwiegermuttor
Frau
Sophie Seifert
nach kurzer, ſchwerer Krankheit
ſanft entſchlafen.
Familie Emil Seiſert
Familie Guſtav Seifert.
Darmſtadt, Groß=Gerau. (*20598
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 10. Auguſt, nachmittags 4 Uhr,
in Groß=Gerau ſtatt.
Beit=
Federn
Dampfreinigung u. desinfizieren
Reichhaltiges Lager in Bettfedern,
Daunen,Barchente Inletsu Drellen
L. Menger, Darmstadt
Bismarckſtr. 58 (7014a) Tel. 1608
Dle hyglenisch verpackte
oms Bannbarste
Jr. 10 in Ia Onaltt „O0.
vekommen Sie nur in der
694a
Parfümerie FRANK
Elisabethenstraße O (Alleinverkauf
II Beobachtungen II
n Eheſachen und für alle Zwecke
überall. (V3377
Eberhard’s Welt=Detektiv=Inſtitut
Tel. 1523. Darmſtadt, Heidelbergerſtr. 47.
Bohnerwachs
weiß, gelb, rot, braun,
Kg. 0.35 ℳ, ½ Kg. 0.70 ℳK, 1 Kg. 1.30.
Eſchollbrückerſtr. 3.
Farben Krauth,
(11400 a)
Der Schmuck
des Kindes,
das Haar!
findet sorgfältige,
rein-
liche Fflege
Friseur Schulz:
Lnisenplatz 4, am
Landtags-
gebäude. Fernruf 4182
Elektrola-
Inſtrumente.
Elef=
trola=Platten, große
Auswahl. (10070a
I. Elektroia-Verkaufsstelte
Jäger
Georgenſtraße 11.
Krampfadern und
Beinſchwellungen
ieht man unter
Flor=
ſtrümpfen unſchön
her=
vortreten. Halte mich
ur diskret.
Beſeiti=
gung derſelben
em=
pfohlen u. bitte gefl.
Anfr u. S 221
Ge=
ſchäftsſt. zu richten.
(*20631mt)
2 Schweſtern,
Gaſt=
wirtstöchter v. L.,
24 u. 26, ev., jede
25 000 ℳ ſof., ſpät.
noch Verm., ſuch.
charakterfeſt.,mittl.
Beamt., evtl.
Leh=
rer v. Land, auch
Kaufmann in feſt.
Stellg., zw. Heirat.
Ang. zur
Weiter=
beförd. u. Nr. S
3273 an Ann.=Exp.
D. Frenz, G. m. b. H.,
Mainz. (IV.12205
Dame, Ende 30, m.
10jähr. Mädel, und 4
Zimmerw. möchte s.
zut verheiraten
Angeb. unter S. 207
a d. Geschst. (*20592
Einſamer, 40 jährig.
ſ. gebild und ſymp.,
Idealiſt, ſehnt ſich n.
lieben Freund oder
Freundin evtl. ſpät.
Heirat. Ang. u. S 211
n. d. Geſchſt. (*20602
Schönes Kavier
gute Hände zu ver
Ang. unt. S 200
Bücher,
Rote
Zeitſchriften
verden gut u. prei
wert gebunden
Horn. Alexande
traße 4. I
388
perf. Schneiderin
Kundſchaft in u.
dem Hauſe. M
Jöhnke,Michaelis
(*205 51im)
(*20591
Perf. Schneiderin,ſchick arbeitend, ſncht
beſſ. Kundſchaft, pro
Tag 4.X. Erſtkl. Ref
Ang. u. S 216 Gſchſt
( 20610) (53 J.) ſ. Stelle als
Haushälterin
in frauenloſ. Haush
od. ähnl. Wirkungskr.,
ſchäft vorſteh. Ang. u.
1S 215 Gſchſt. (*20608 Suche f. m. Tochter
(16 J.) m. g. Zeugn
Stelt b. ält. Ehep.
G. auch ausw. Ang.u
S 201 Gſchſt. (*20585 Ig. ſaubere Frau
nimmt n. Kunden z.
waſchen an Nied.= Ram=
ſtädterſtr. 20, pt. ( 20645 Nehme noch Dam. in
Bubikopf-
Ondulieren
u. tägl. Friſieren an
Angeb. unt. S. 160
an die Gſchſt. (*20464 Männlich
Seemann, d. die See=
fahrt aufgeb. will, ſ.
Stellg., gleich w Art.
Ang. unt. S 214 an
die Geſchſt. (*20606 Sfene Steleng Weiblich Bürofräulein
f. nachm. geſ. Angeb.
u. 8208 a. d. Geſchſt. Tücht. Schreinel
(*20596 Für ſofortig. Eintritt
ein jüngeres
Fräulein geſucht.
Stenographie und
Schreibmaſchine Be=
dingung. Gute Hand=
ſchrift. Angebote unt. Fortbildungsſchulfr.
ehrl. Lehrmädch. aus
achtb. Fam. ſof. geſ.
Näh. Geſchſt. (12467 Ehrl., fleiß. Mädchen
tagsüb. geſ. (*20518im
Joſ. Heeß,Metzgermſtr.,
Beckerſtraße 33, part. Flickfrau ſof. geſucht.
Angebote u. S 218
an. die Gſchſt. (*20612 Gebild. Fräalein
i. f. Privathaus zu 2
Kindern und Mithilfe
bei all. vorkommend.
Hausarbeiten geſucht.
Dienſtmädchen vorh.
Abſolute Zuverläſſig
Bedingun. Familien= /
anſchluß. Vorzuſtell. / be
Hotel Darmſtädt. Hof ei
Mttw. u. Donnerst. gu
v. 12½—4 Uhr. (124481 g Ehrl. fleiß. Mädchen,
oder junge Frau von
morgens ½8 bis½11)
Uhr geſucht. Vorſtell.
von 2bis 3 Uhr nachm.
Lichtenbergſtr. 20 pt.
(*20626 Flinkes und ehrlich.
Mädchen zwiſchen 22
und 30 Jahren als
Stütze
geſucht. Kochen und
Zimmermachen Be=
dingung, da Stellung
faſt ſelbſtänd. Antritt
15. Auguſt. (12447
Frau M. Greve
Papierhandlung
Auerbach=Heſſen. in Schulfreies, ehrliches
.
an
Mädchen
Milchaustragen ge=
1 ſucht. Näheres bei
Sommer, Rhön=
(*20609
ring 121. s. Nettes, auſtändiges
Alleinmädchen, das
r= in allen Hausarbeiten !9
glbewandert u. kochen
kann, z. 15. 8. geſucht.
2 Erwachſ., 2 Kinder.
Näh. Geſchſt. (*20601 Maſchinennäherin (ledig)
htibei hoh. Lohn geſucht.
ß. Angebote u. S 222
halan die Gſchſt. (*20634 6. Intell. Mädch., ſtattl.
Erſcheinnng, in größ
Geſchftsh. b. hoh Lohn
ft. geſ. Ang. u. S 223 an
ur die Geſchſt. (*20635 lt Füng, brav. Mädchen
. für den Haush. per
ſt, /15. 8., evtl. ſofort ge=
ſt. ſucht. Näh. Ploennies=
ſtraße 10,1.
Daf
R
3 X wöchentl. geſucht.
Waſchen und Bügeln
Bedingung.
Rückert=
ſtraße 27, I. (20658
Mädchen bis nach d.
Spülen geſ. (*20655
Pallaswieſenſtr. 33.
Beſſeres Mädchen
bis 5 Uhr nachm. für
Bismarckſtr. 68, II.
Chauffeurgeſucht
der längere Zeit
ge=
fahren iſt. Ausführl,
Angebote m.
Gehalts=
anſprüch. erbet. unter
S 237 Geſchſt. (*20678
Miinch
Hauſierer u.
rerinnen für
Griesheim b. D.
(aoß3simal
Tüchtiger
(TV12452
Neuen Bäue 3.
find Kauf
enzmann, ebt
geb. Beamter bei
* Intereſſenein=
Geſchſt. erw. (*20676
Mehr. Vertrete
. Hauſierer f
gang=
bare Neuheut geſ. Zu
meld. abends 5-7Uhr
Näh Geſchſt. (*20670
durchaus ſelbſt., geſ
Hch. Kemmerzehl
Jreneſtr. 2. (*20668
Wittmann=
Haush. geſ. (20658 Makülk ſtraße 30, I.
Unentgelt., gewiſſenh
Beratung. (B10200
Grdl. Klavierunterr.
Frau Nanny Kaiſer
Vittoriaſtr. 42, 2. St.
Gediegene Ausbildg.,
leichtfaßl. Methode f.
Anfänger u
Voran=
geſchrittene und
Uebe=
gelegenh. Hon mäß.
(5080a)
Neue Kurſe
ab 15. Augu
Engliſch, Franzöſiſch,
Spanſich, Italieniſch
nach der
weltbekann=
ten, ſchnellförderng.
Berlitz=Methode
nur in der
Berlitz=Schule
Unterricht auch in
allen and. Sprachen,
Ueberſetzungen
Wilhelminenſtraße 19
Tel. 613. (12107msm
Oberſekundaner des
Realgymn. ert.
Sex=
tanern,Ouintanernu.
Quartanern gewiſſenh.
Nachhilfe i. a. Fächern.
Std. 50 H. Ang. u.
S 219 Gſchſt. (*20613
Von Großhandelsfirma der
Lebens=
mittelbranche,
S 238 Geſchſt. 720c LURTINS
nicht mehr fortbildungsſchulpflichtig,
zum ſofortigen Eintritt geſucht. Ang.
mit Zeugnisabſchriften unt S 230 an
die Geſchäftsſtelle erbeten. ( 2451
Perf. Büglerin, ſon. TolllCieT
die ſchon mit gutem Erfolg
Reſtaurants, Hotels,
Feinkoſt=
geſchäfte ete. beſuchen, von
leiſtungsfähiger Firma, fün den
Verkauf ihrer Erzeugniſſe, gegen
hohe Proviſion geſucht. Angeb.
mit Referenzen unter S 232 an
12446
die Geſchäftsſtelle.
keit u. gute Zeugniſſe JüngererKaufmann
Angebote
Intereſſen=
erſtellung und
unter S 202
*20586mf
Gartenlokal auf dem Land nahe
Darmstadt sucht für Samstag
und Sonntag sehr guten
Ziebharmonika- od.
Angebote mit Preis unter S 228
an die Geschäftsstelle. (12443md
in Buchhaltung, Stenographie und
Schreibma chine durchaus perfekt,
von altbeſtehender
Großhandels=
firma geſucht. Lückenloſer
Lebens=
klauf und la Referenzen erforderlich.
Angeb. unt
Lehrlinge
für
Keſſelſchmiede u. Dreherei
geſucht.
*
Dampfkesselfaßrik Rodterg
Aktiengeselischaft
Darmstadt
Nummer 220
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 10. Auguſt.
Freigabe von Sonntagen.
Die Auslegung des Erlaſſes des Preußiſchen Miniſters für Handel
und Gewerbe vom 1. 7 26. erfolgt in den verſchiedenen Städten durch
die Polizeiverwaltung auf unterſchiedliche Art. Deshalb glaubt die
Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels nach eingeholten
Infor=
mationen als die Auffaſſung der maßgeblichen Stellen folgendes
bekannt=
geben zu dürfen:
Modeſchauen in Gaſtwirtſchaffen ſind grundſätzlich nicht zu
be=
anſtanden. Der irreführende Satz 2 des 2. Abſatzes der oben erwähnten
VO.: „Eine Beſchäftigung von Angeſteülten iſt während dieſer Zeit (
all=
gemeinen Ladenſchlu ßzeit) gleichfalls grundſätzlich verboten” bezieht ſich
lediglich auf Geſchäftsräume. Eine Auslegung dahingehend, daß die
Be=
ſchäftigung von Angeſtellten außerhalb der Ladenſchlußzeiten bei
Moden=
ſchauen, die in Gaſtwirtſchaften oder Hotels ſtattfinden, verboten ſeien,
iſt irrig. Dort wo durch die Polizeiverwaltung eine Modeſchau in
Gaſt=
wirtſchaften außerhalb der Ladenſchlußzeit verboten wird, wird man dies
zweckmäßig der Hauptgemeinſchaft zur Verwendung an zuſtändigem Orte
mitteilen.
Was die Modeſchauen innerhalb der den Verkaufsräumen
ange=
gliederten oder von dieſen getrennten Räumen anbetrifft, oder von
Räumlichkeiten, die nur durch den Verkaufsraum zu erreichen ſind, ſo iſt
hierfür Vorausſetzung, daß durch Abgrenzung des Durchgangs gegen den
übrigen Laden, durch Wegräumen oder Verdecken ſämtlicher Auslagen,
durch jegliche Abweſenheit von Verkaufskräften ein Verkauf tatſächlich
ausgeſchloſſen iſt. Dies wird von Fall zu Fall zu entſcheiden ſein,
wes=
halb alſo jeweils die zuſtändige Behörde um Genehmigung einer ſolchen
Bewilligung nachzuſuchen wäre.
Die Freigabe von Sonntagen zum Verkauf an den geſetzlich
zu=
läſſigen 10 Sonntagen iſt in das Ermeſſen der Behörden geſtellt und
kann, daher auch von der Erſüllung auferlegter Bedingungen abhängig
gemacht werden. Eine Freigabe der beiden Sonntage vor Weihnachten
unter der Bedingung, daß am Heiligen Abend um 6 Uhr geſchloſſen
würde, muß als zuläſſig bezeichnet werden.
Mittwoch, den 10 Auguſt 1927
* Der boianiſche Garten im Hochſommer.
Die Hauptblütengruppen in dieſer Zeit ſind die Kompoſiten,
d. h. die vereintblühenden in Scheiben, Dolden und Körbchen. Dieſe
Familie iſt die umfangreichſte der Blütenpflanzen (Phanerogamen),
über 9000 Arten kommen unter allen Himmelsſtrichen vor. Es ſeien
hier von den vielen herrlich blühenden nur einige genannt. Die
ver=
ſchiedenen Zichorien, Diſteln, die Eberwurz (Carlina), die wegen
der an Bärenklau erinnernden Blätter hauptſächlich angepflanzt wird,
auch die verſchiedenen Kornblumen (Centaurea cyanus, moschata.
depressa) aus dem Kaukaſus, ragusina aus Dalmatien u. a.) Die
Aſtern, wovon auch einige Arten wild in Heſſen vorkommen, z. B.
A. Amellns — die Virgils=Aſter, 4. Tripolium — die Salzaſter in
Ober=
heſſen u. a. m., dann die Senecio — Greiskraut=Aſtern die auch in vielen
ſchönen Abarien in dunkelaſchgrauen, braunen, roten Farben unſere
Gärten zieren, die verſchiedenen Sonnenblumen=Arten (Helianthns)
über die zahlreiche Sagen und Legenden umlaufen, Calliopses —
Schön=
geſicht, die vor dem Wohnhauſe reichlich blühenten rotgelben
Calen-
dula — Ringelblume, die Santolina pinnata, die Heiligenpflanze mit
ſtarkwürzigem, angenehmem Geruch, die wegen ihrer angeblichen
arzneilichen Kräfte früher ſehr geſchätzt wurde. Ferner ſeien hier
noch genannt aus der Familie der Roſazeen: Sanguisorba media —
den mittleren Wieſenknopf aus Kanada mit purpurroten Aehren und
die ſeltene Neuheit aus China Spenceria ramalina, aus der Familie
der Simſen, das herrliche, faſt ſchwarzblühende Germer — Veratrum
nigrum im Allgäu, Schwarzwald, den Vogeſen, deſſen weiße Abart
in ſeinen Wurzeln das als Arzneimittel gebrauchte Gift, das
Vera=
trin, das beſonders äußerlich gegen Neuralgien und Lähmungen
an=
gewendet wird. Auf dem Teich blüht neben anderen Waſſerroſen
eine prachtvoll purpurrote Nymphäa hort. Die in unſerm diesjährigen
erſten Bericht (in Nr. 95 vom 8. 4. 27) erwähnte Agave applanata
hat jetzt abgeblüht und geht ein, an ihrer Stelle iſt in demſelben
Gewächshaus A. mexicana, die einen noch weit höheren, über das
Glasdach emporragenden Blütenſtand getrieben hat, ſie beginnt jetzt
ihre feinen grünlich=weißen Blütenglocken zu entfalten. Karl Noack.
Verfaffungsfeier 1927. Donnerstag den 11. Auguſt,
wird im Anſchluß an die akademiſche Feier im
Landes=
theater ein Fackelzug veranſtaltet, der ſich um 2.30 Uhr auf
dem Paradeplatz aufſtellt. Abmarſch 21 Uhr über den
Markt=
platz, durch die Ludwigſtraße, Eliſabethenſtraße, Wilhelminenſtraße nach
dem Luiſenplatz, woſelbſt der Herr Staatspräſident, von dem
Balkon des Landtags eine Anſprache an die Bevölkerung richtct. Der
Luiſenplatz mit den anliegenden Gebäulichkeiten und die Rheinſtraße
er=
ſtrahlen in feſtlicher Beleuchtung. Alsdann bewegt ſich der
Fackelzug durch die Luiſenſtraße, Zeughausſtraße, Alexander=,
Magda=
lenen=, Pankratius=, Wenck=, Heinheim= Liebfrauenſtraße nach dem
Friedrich=Ebert=Platz, der durch Herrn Bürgermeiſter
Muel=
ler, feierlichſt ſeine Weihe erhält. Den Abſchluß bildet ein großes
Brillant=Feuerwerk auf dem Friedrich=Ebert=Platz. Die
künſt=
leriſche Ausgeſtaltung des Luiſenplatzes iſt nach Entwürfen des Herrn
Architekten Kugel hier, Wittmannſtraße 4, erfolgt.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heffiſchen Landestheaters.
(Leitung: Direktor Adalbert Steffter.) Heute Mittwoch und täglich
abends 8 Uhr gelangt die Operette „Mascottchen” von Walter
Bromne zur Aufführung und ſei darauf hingewieſen, daß dieſe Operette
nur noch bis einſchließlich Freitag auf dem Spielplan bleibt. Samstag
gelangt die beliebte Operette „Schwarzwaldmädel” zur
Auffiih=
rung und ſind für die nächſte Woche, die letzte der diesjährigen
Spiel=
zeit, noch einige Aufführungen der Operette „Der fidele Bauer”
vorgeſehen.
— Vortrag „Die Elektrizität im Haushalt”., Mit Rückſicht auf den
Verfaſſungstag fällt morgen der Vortrag bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=
A. G. aus. Der nächſte Vortrag findet wieder am Donnerstag, den
18. d. Mts., ſtatt.
Gewerbemuſeum. Am Verfaſſungstag (Donnerstag, den 11. d.
Mts.) iſt das Muſeum von 11 bis 1 Uhr geöffnet. Bibliothek und
Leſe=
ſaal bleiben geſchloſſen.
Ihren 80. Geburtstag feiert am 11. Auguſt in körperlicher und
geiſtiger Friſche Frau A. Schenck Witwe, früher Damenkonfektion,
jetzt Hölzelſtift, Heinrichſtraße 74.
— 33. Mittelrheiniſches Kreisturnfeſt. Zwecks endgültiger
Abrech=
nung wird erſucht, alle noch Ausſtehenden Rechnungen bis ſpäteſtens
D. Auguſt d. J. bei der Geſchäftsſtelle Woogsplatz 5 (Turnhalle)
einzu=
reichen. (S. Anzeige.)
— Ein Kind vom ſicheren Tode durch einen Verkehrsbeamten
ge=
rettet! Am 8. d. Mts., nachmittags zwiſchen 5 und 6 Uhr, wurde ein
Kind im Alter von 5 Jahren durch ſchnell entſchloſſenes Eingreifen des
Verkehrsbeamten Polizeiwachtmeiſter Hack Ecke Mühl= und
Alexander=
ſtraße vom ſicheren Tode des Ueberfahrens gerettet.
HK. 13. Wiener Internationale Meſſe. Vom 4. bis 10. September
d. J. findet die 13. Wiener Internationale Meſſe (Herbſtmeſſe) ſtatt.
Meſſeausweiſe zum Preiſe von 3 RM., die den Beſuchern der Wiener
Meſſe beſondere Vorteile auf der deutſchen und öſterreichiſchen
Eiſen=
bahn, ſowie auch für den ſonſtigen Auf nthalt in Wien gewähren,
kön=
nen durch den ehrenamtlichen Vertreter, Syndikus Dr. Hans Schäfer
bei der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt, bezogen
werden. Nähere Auskunft erteilt auch das Bureau der Heſſiſchen
In=
duſtrie= und Handelskammer Darmſtadt, Rheinſtraße 14 (Eingang
Grafenſtraße), Telephon 368 und 369.
— Nächſſe Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einſchl.
Deutſch=Auſtral=, Kosmos= und Hugo=Stinnes=Linien). (Ohne
Verbind=
lichkeit; Aenderungen vorbehalten.) Nach New York: D. Deutſchland ab
Damburg am 11. 8., ab Cuxhaven am 12. 8: D. Reſolute ab Hamburg
am 15. 8., ab Cuxhaven am 16. 8.: D. Cleveland ab Hamburg am
17. 8., ab Cuxhaven am 18 8.; D. Hamburg ab Hamburg am 25. 8., ab
Luxhaben am 26. 8.; D. Reliance ab Hamburg am 29. 8., ab Cuxhaven
am 30. 8.; D. Weſtphalia ab Hamburg am 31. 8. Nach Philadelphia,
Baltimore, Norfolk: D. LSüübeck am 19. 8.; D. Carl Legien am 2.
2. Sachſenwald am 16. 9. Noch der Weſtküſte Nordamerikas: M.S.
Odenwald am 6. 8.; M.S. Oſiris am 3. 9. Nach Mexiko: M.S. Rio
Drabo am 9. 8.; D. Weſterwald am 20. 8.; D. Schleswig=Holſtei am
1. 9.: M.S. Rio Panuco am 13. 9. Nach Cuba: Ein Dampfer am
15. 8.; D. Mexico am 15. 9.; D. Artemiſia am 15. 10.: D. Cuba am
15. 11. Nach Porto Rico, Jamaica, San Domingo und Santiago de
Cuba: M.S. Marie Horn am 16. 8.; D. Danzig am 30. 8.; D. Heinz
Horn am 13. 9.; D. Troja am 27. 9.: Nach Weſtindien=Weſtküſte
Zen=
tralamerika: D. Eupatoria am 13. 8.; D. Alda am 20. 8.; D. Teutonia
am N. 8., M.S. Thereſe Horn am 3. 9.; D. Adalia am 10. 9. Nach
der Oſtküſte Südamerikas: D. Holm am 10. 8.; D. Albingia am 13. 8.;
D. Bochum am 17. 8.; D. Bayern am 24. 8.; D. Georgia am 27. 8.;
D. Steigerwald am 31. 8.; D. General Belgrano am 7. 9. Nach der
Weſtküſte Südamerikas: D. Havenſtein am 10. 8.; D. Wasgenwald am
3. 8: D. Heluan am 31. 8.; D. Poſeidon am 17. 9. Nach Auſtralien
und Niederländiſch=Indien: M.S. Magdeburg am 31. 8.; M. S.
Rends=
durg am 31. 8.; D. Karnak am 28. 9.: D. Dortmund am 1. 10. Nach
Oſtaſien: D. Idarwald am 9. 8.; D. Sachſen am 16. 8.; M.S. Rhein
land am 23. 8.; D. Preußen am 30. 8.; D. Tirpitz am 6. 9.; M. S.
Ram=
ſes am 13. 9.; D. Olivia am 20. 9.; M.S. Ermland am 27 9.; M.S.
Friesland am 4. 10. Nach Afrika: D. Toledo am 9. 8.; D. Tanganjika
am 3. 9.; D. Livadia am 15. 9. Hamburg=Rhein=Linie: Wöchentlich ein
Dampfer. (Mitgeteilt durch die Vertretung der Hamburg=Amerika=Linie,
Pankgeſchäft Friedrich Zaun, Darmſtadt, Luiſenplatz 1.)
Ein Hindenburg=Volksbuch.
Wie bereits kurz mitgeteilt worden iſt, wird die Hindenburgſpende
ein Hindenburg=Gedenkbuch herausgeben, das etwa am 20. Auguſt im
Verlage von Otto Stollberg (Verlag für Politik und Wirtſchaft), Berlin,
erſcheint. Es iſt als Volksbuch zum 80. Geburtstag des Reichs=
Pranidenten gedacht und enthält auf ungefähr 96 Seiten 24 Seiten
Bil=
der aus dem Leben des Reichspräſidentn, die bisher noch unver=
Oifentlicht ſind. Das Vorwort des Buches hat der Reichskanzler
Dk. Mar geſchrieben. Im übrigen enthält es Beiträge bekannter
Diſtoriker, Militärs uſw., darunter einen ungenannten Beitrag, der
öum erſten Male eingehend die Tätigkeit Hindenburgs als
Reichspräſident ſeit ſeiner Vereidigung würdigt. Der Reinertrag
des Buches fließt der Hindenburgſpende zu.
v
w
Sammelliſie für die in Rheinheſſen vom
Unweiter Geſchädigten.
5. Quittung: Ungenannt 3 M., Rentamtmann i. R. Weimer
3 M., Geh. Reg.=Rat Wilh. Koch, Darmſtadt, Hochſtr. 61, 10 M.,
N. N. 3 M., N. N. 1 M., Georg Moll, Grafenſtr. 4, 5 M., E. J.
2 M., Heyd & Sandmann, hier, 20 M., Prof. Axt 10 M., G. L.
M. 20 M., T. S., Jugenheim, 5 M., C. 5 M., Geh. Medizinalrat
Dr. Happel 10 M., die Angeſtellten des Konventionsbüros Pertſch
75 M., H., F. 2 M., zuſammen 174 M.
1. Quittung: 424.— M.
201.—
251,20 „
252,—
174.—
Zuſammen: 1302,20 M.
Sammelliſie für die Unwettergeſchädigten im
ſächſiſchen Kataſtrophengebiet.
7. Quittung: Frau Reg.=Rat Dr. Heyſe ein Paket Kleider,
K. W. zwei Pakete Kleider, Herdt zwei Pakete Kleider, Georg
Moll, Grafenſtr. 4, 5 M., L. W. ein Paket Kleider, K. S. 2 M.,
Luiſe Brockmeyer ein Paket Kleider, T. S., Jugenheim, 5 M.,
C. 5 M., N. N. ein Paket Kleider, Geh. Medizinalrat Dr. Happel
10 M., Ungenannt ein Paket Strümpfe und Stiefel, N. N. zwei
Pakete Kleider, Frau Müller 1 M., Fabrikant Roeder zwei Pakete
Kleider, Schmidt, Schloßgartenſtr. 53, 3. Stock, Kleider,
Ange=
ſtellte des Kondentionsbüros Pertſch 75 M., H. F. 1 M.,
zu=
ſammen: 104 M.
1. Quittung: 728.— M.
79.—
212.— „
92.—
130,25
397,25
104,—
Zuſammen: 1742,50 M.
Lokale Veranſialtungen.
Die dierunter erſcheinenden Notiyen ſind ansſchliedllch al” Sinwelſe auf Anzeigen zu betrachte
in ſeinem Faſſe irgendwie alt Beſprechung oder Rritif.
— Der Männergeſangverein Concordia
Darm=
ſtadt, hält ſein Sommerfeſt am kommenden Sonntag, den 14. Auguſt,
nachmittags 4 Uhr, im Rummelbräu ab. Die unter der Leitung des
beliebten Dirigenten Herrn Muſikdirertor A. Simmermacher ſtehenden
auswärtigen Brudervereine, „Sängerluſt”=Dieburg, „Sängerluft=
Pfung=
ſtadt und „Liederkranz”=Langen, haben ihr Erſcheinen zugeſagt. Auch
iſt für alle möglichen Kinderſpiele Sorge getragen. Im Saale iſt Tanz.
Der Eintritt zum Garten iſt frei.
Kunſinotizen.
Ueber Werſe, Künſfſer oder künſtleriſche Vrranſlaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnuns
geſchieht, behält iich die Redafvion frr Urieil von
— Union=Theater. „Die Tragödie einer Ehe” nach
dem Roman „Des Gefetzes Freipaß” von Emmy Ehlert. Henry Barker
ſt mit ſeiner jungen Frau auf der Hochzeitsreiſe. Da fällt ein ſchwerer
Schatten auf ihren Weg und verdüſtert die ſonnige Zukunft. Irgend
in junger Mann, einer von denen, die immer ein Abenteuer ſuchen,
be=
äſtigt Flovince, die junge, liebenswürdige Frau. Henry Barker kommt
zufällig hinzu. Ein beleidigendes Wort fällt von den Lippen des
Fremden. Henry tritt für die Ehre ſeiner Frau ein. Ein zibereilter,
un=
flücklicher Schlag, eine haſtige Bewegung, ein Sturz, — der Fremde
jegt bewußtlos auf der Erde. Die Polizei, der Arzt, die Gäſte des Hotels
eilen herzu. Den erſten Abend müſſen die Neuvermählten auf der
Poli=
zeiwache zubringen. Florence muß ſehen, wie ihr Mann von den
Be=
mten abgeführt wird. Da trifft die Schreckensnachricht ein, daß der
Fremde, Unbekannte, ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Einſam, gebrochen,
verzx eifelt kehrt Florence in das Hotel zurück; an dem Tiſche, der für
zeide feſtlich gedeckt iſt, bricht ſie ſtumm zuſammen. Doch bald erwacht
ſie aus ihrer Betäubung, — ſie muß für ihren Mann eintreten, muß
einen Anwalt nehmen, der ſeine Freilaſſung erwirkt. Es beginnt unter
ingeheuerem Andrang des Publikums der Mordprozeß Barker.
An=
lage und Verteidigung. Schon iſt man allgemein der Anſicht, daß die
Zerhandlung eine günſtige Wendung nehmen wird, da tritt die
Haupt=
belaſtungszeugin auf — die Mutter des Ermordeten. Und als der
Staatsanwalt das Leid der einſamen Witwe ſchildert, wendet ſich das
zünglein der Wagge. Henry Varker wird zu drei Jahren Zuchthaus
verurteilt. Florence ſtrebt die Befreiung ihres Mannes an. Dem
jun=
en Advokaten Hull gelingt es, zu erreichen, daß Barker aus der
Kerker=
haft entlaſſen wird. Hull gewinnt Florence lieb — und Florence fühlt,
daß auch er ihr nicht gleicheliltig iſt. Florence ſieht mit Bangen der
res Mannes entgegen, denn ihre Liebe zu ihm iſt erkaltet.
lorence wendet ſich mit Abſcheu von ihm, und dem Kinde, das dieſer
Nacht entſproſſen, ſoll der Vater für immer unbekannt bleiben. Doch
denry Barker, der ſeine Frau mit allen nur erdenklichen Miteln zur
tückkehr zwingen will, nimmt ihr das Kind weg. gerade in dem
Augen=
lick, als Florence mit dieſem entfliehen will. In verzweiflungsvollem
Zwieſpalt ringt Florence mit ſich ſelbſt. Das Kind will ſie wieder haben,
das Einzige, was ihr vom Leben geblieben iſt. In einer Geſellſchaft
acchantiſcher Zecher trifft ſie den Vater an und entreißt ihm ihr Kind.
In dem ſich entſpinnenden Kampfe ſteht ihr Hull treu zur Seite. Barker
rſchießt ſich und gibt ſomit den Weg für Florence frei
Tageskalender für Mittwoch, den 10. Auguſt 1927.
eſſ. Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 8 Uhr: „Mascottchen” — Orpheum: Geſchloſſen
— Landesmuſeum, von 10—19 Uhr: Ausſtellung „Alte Kunſt
— Mathildenhöhe von 10—19 Uhr: Ausſtellung „Neu
Kunſt. — Konzerte: Schloßkaffee, Hotel=Reſt Schmitz, Ca
Rheingold, Hotel u. Café=Reſt. Waldſchlößchen, Bockshaut, Park=Ca
— Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, P
Mit dem Sonderzug der Reichsbahndirektion
Mainz nach Konſitanz und dem Bodenſee.
Am weiteſten nach Süden erſtreckt ſich der Zipfel Deutſchlands am
Bodenſee da, wo Lindau liegt. Eine alte Römerſtadt, die aber auch
für den Gegenwartsmenſchen um deswillen ſo anziehend iſt, weil ihre
Lage unvergleichklich ſchön iſt. In einer Bodenſeecke, hart an der Grenze,
gegenüber von Bregenz, umrahmt im Rüchen von den erſten Höhen der
Vorarlberger und Allgäuer Alpen, hat Lindau eine Straßenpromenade,
die jedem unvergeßlich iſt. Es fällt ſchwer aus dem reichen Bukett, das
die R.B.D. Mainz den Teilnehmern an der Sonderfahrt an den
Boden=
ſee (13. bis 15. Auguſt) darreicht, das herauszunehmen, was am ſchönſten
iſt. Wird es die Fahrt durch die Schwarzwaldtäler aufwärts, Triberg,
das maleriſche Donaueſchingen, das trutzige Singen, wo die Geiſter von
Scheffels Eckehard wach werden, ſein? Und doch bietet Konſtanz noch
Steigerungen. Frohe Stimmung, Leben, Muſik, Tanz, Uferbeleuchtung,
gute Quartiere und ebenſolche Verpflegung. Der Sonntag bringt
Ründ=
fahrt um den Bodenſce, die eins Länge von 70 Kilometern an Reben=
und Obſtgärten vorbei ins ſchönſte Gebirgspanorama nach Lindau und
Bregenz führt. Andere können eine Halbtagsfahrt nach dem Rheinfall
nach Schaffhauſen machen. Am 15. führt die ſpannende Fahrt mit der
Höhentalbahn nach Freiburg i. Br. Vornehmſte Rentner= und
Sport=
ſtadt. Kann man da noch zaudern? Bis zum 10. Auguſt, abends 6 Uhr,
können Fahrkarten golöſt und Zimmer beſtellt werden. Nachzügler
wer=
den kaum noch berückſichtigt werden können.
Zum Kreisturnfeſt
wird uns noch geſchrieben: In einem Schlußartikel über das ſo
glänzend verlaufene 33. Mittelrheiniſche
Kreisturn=
feſt werden mit Recht die Leiſtungen der Preſſe als
beſonders dankenswert hervorgehoben, denn ohne dieſe wäre ein
Gelingen des Feſtes einfach unmöglich geweſen. Wir möchten
an dieſer Stelle noch eines anderen Berufs gedenken, der ſich in
ſelbſtlofeſter Weiſe im idealen Intereſſe der guten Sache zur
Verfügung geſtellt hat. 19 hieſige Aerzte haben den
ärzt=
lichen Dienſt während des Kreisturnfeſtes auf dem
Exerzier=
platz und am Großen Woog in genau geregelter Ablöſung
ge=
wiſſenhaft verſehen und die Sanitätsmannſchaften wirkungsvoll
unterſtützt. Ein Dank für dieſe verantwortungsvollen Leiſtungen
ſt unſeres Wiſſens bis jetzt nicht laut geworden. Dieſem Mangel
ſollen dieſe Zeilen abhelfen. Eine dankbare Turnerin.
Aus den Parteien.
— Die Angeſtellten in der Deutſchen Volkspartei.
Die in der Deutſchem Volkspartei des Freiſtaates Heſſen organiſierten
Angeſtellten waren am vergangenen Sonntag in Bad=Nauheim
zuſam=
mengekomimen, um einen Landes=Angeſtelltenausſchuß im Wahlkreiſe
Heſſen ins Leben zu rufen. Die trotz Ferien= und Sauregurkenzeit aus
allen Teilen des Wahlkreiſes gutbeſuchte Verſammlung wurde von
Gene=
ralſekretär Welkow=Darnſtadt eröffnet und geleitet, der in ſeinen
ein=
leitenden Worten darauf hinwies, daß der Angeſtelltenausſchuß eine
doppelte Aufgabe haben werde: einmal innerhalb der Partei die
Inter=
eſſen der Angeſtelltenſchaft, beſonders in ſozialpolitiſcher Beziehung, zu
vertreten; zweitens in der Angeſtelltenſchaft werbend für die D.V.P.
zu wirken und damit der Legende entgegenzutreten, als ob die D.V.P.
nur eine Arbeitgeberpartei ſci. Das Hauptreferat hielt der Vorſitzende
des Landes=Angeſtelltenausſchuſſes des Nachbarwahlkreiſes Heſſen=Naſſau,
Herr Arno Zacher=Frankfurt a. M., der in ſehr ſachkundiger Weiſe über
das Thema „Angeſtelltenſchaft und D.V.P.” ſprach. Er wies an Hand
von einwandfreiem Material nach, daß die Deutſche Volkspartei ſich
ſtets für die Intereſſen der Angeſtelltenſchaft eingeſetzt habe und daß
nicht nur der Abgeordnete Thiel dieſe in der Reichstagsfraktion der
D.V.P. mit Nachdruck vertreten, ſondern unter anderem gerade der
Par=
teiführer Streſemann os ſei, deſſen ſoziale Einſtellung gegenüber der
An=
geſtelltenſchaft außer Frage ſtehe. Er ſei zum Beiſpiel ſchon bei den
Vorarbeiten für die Schaffung der Angeſtelltenverſicherung hervorragend
beteiligten geweſen und habe den erſten Arbeitgeberverband ſür die vom
Hauptausſchuß für die ſoziale Verſicherung der Privatangeſtellten
ver=
folgten Beſtrebungen gewonnen. Wenn es vielfach, zumal von den
parteivolitiſchen Gegner, ſo dargeſtellt werde, als ob die D.V.P. nur
eine Arbeitgeberpartei ſei, ſo mag dies darin liegen, daß die
Angeſtellten=
ſchaft in der Partei ſich bislang zu wenig gerührt habe und dadurch der
Oeffentlichkeit nicht bekannt geworden ſei, daß Hunderttauſende von
An=
geſtellten zu den Wählern der D.V.P. gehören. Im übrigen müſſe man
auch einmal darauf hinweiſen, daß in der D.V.P. kein Induſtrieführer
einen derartig maßgeblichen Einfluß habe wie etwa Herr Hugenberg in
der Deutſchnationalen Partei; daß auch die Demokratiſche Partei ſehr
diele führende Wirtſchaftler in ihren Reihen habe, ſei bekannt. Die
Angeſtelltenfchaft habe alſo durchaus keinen Grund, der Deutſchen
Volks=
partei gegemiber zurückhaltender zu ſein, als etwa den anderen
bürger=
lichen Parteien. Von der Sozialdemokratie habe ſie überhaupt nichts
zu erwarten, denn deren Beſtreben ginge ja nur darauf hinaus, die
An=
geſtelltenſchaft um ihre ſozialen Einrichtungen zu bringen, wie ja ihr
Antrag, die Angeſtelltenverſicherung mit der Invalidenverſicherung zu
verſchmelzen, genügſam beweiſe. Wenn die Angeſtelltenſchaft ihre
be=
rechtigten Forderungen vertrete, ſei ihr die Hilfe der D.V.P. gewiß. —
Die mit großem Beifall aufgenommenen Darlegungen löſten eine
an=
gergte Debatte aus, an der ſich die Herren Hirſch=Gießen, Bötler=
Wies=
baden, Müller=Gießen, Schneider=Darmſtadt und Krausmüller=Gießen
beteiligten. Es wurde ein vorläufiger Vorſtand gewählt, beſtehend aus
den Herren Hirſch=Gießen und Helmſtädter=Darmſtadt als 1. und 2.
Vor=
ſitzenden und ſieben weiteren Vorſtandsmitgliedern,
. Jugendgruppe der Deutſchen Volksvartei.
Heute abend 8 Uhr findet im grüinen Zimmer des „Perkeo”,
Alexander=
ſtraße, ein Vortrag ſtatt. Um zahlreichen Beſuch und pünktliches
Er=
ſcheinen wird dringend gebeten.
— Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei.
Die monatliche Zuſammenkunft unſerer Parteifreundinnen muß dieſes
Mal leider ausfallen. Nächſtes Zuſammenſein am 2. Samstag im
Sep=
tember.
— Entgegen einer früher gebrachten Meldung, daß am 21. Auguſt
in Bad=Nauheim ein Provinzialparteitag der Deutſchen
Volkspartei ſtattfinde, erfahren wir, daß dieſer nicht zu dem
ange=
gebenen Termin, ſondern vorausſichtlich erſt auf Ende September
ein=
berufen wird.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
ſir die Veröffentſſchungen unter dieſer Ueberſchrift Übernimmt die Redaltion ſeineriel
Der=
twortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in voſſem Umfange
er Einſender verantwortſich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, fönnen nicht
zurückge andt, die Ablebnung nicht begrundet werden.
ie Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
reibt uns „Eine Stimme aus dem Leſerkreiſe” gibt ihrer Freude
zer die Konzerte im Warteſaal des hieſigen Hauptbahnhofs
Sdruck und weiſt dabei bedauernd darauf hin, es ſei der Antrag
ge=
ellt worden, die fernere Abhaltung der Konzerte im Warteſaal zu
ver=
eten. In der Tat hat die Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
der Reichsbahndirektion Mainz den Antrag geſtellt, die
Kon=
rte im Hauptbahnhof einzuſtellen. Die Induſtrie= und
Han=
skammer geht hierbei von der Erwägung aus, daß die Aufgabe eines
ſenbahnwarteſaales darin beſteht, den Reiſenden von Antritt und nach
endigung der Reiſe ſowie in den beim Uebergang vom einen auf
anderen Zug notwendigen Aufenthaltszeiten die Möglichkeit zu
em ungeſtörten Aufenthalt zu bieten. Die weitaus überwiegende
An=
ahl der Reiſenden wird, wenn ſie nach längerer Eiſenbahnfahrt einen
Jarteſaal betritt, das dringende Bedürfnis nach Ruhe haben und
keines=
gs von einem ihr zwangsweiſe dargebotenen Konzert, welcher Art
uch immer, angenehm berührt ſein. Geradezu unerträglich müſſen
uſikaliſche Veranſtaltungen, denen man nicht ausweichen kann, ſür die
Zahl nicht geringen Reiſenden ſein, die aus Anlaß eines Trauerfalles
terwegs ſind. Wenn in einem Warteſaal Konzerte veranſtaltet wer=
7, ſo ſtellt dies eine bedauerliche Verwechſlung des Beſtimmungszwecks
rwichtigen Zwecken d’s Eiſenbahnverkeyrs dienenden Räumlichkeiten
demfenigen eines ausgeſprochenen Vergnügungslokals dar,
us dieſem Grunde ſollte auch der Warteſaal im
Hauptbahn=
of Darmſtadt recht bald ſeiner eigentlichen
Auf=
be wieder zugeführt werden.
Kt. 6
Nummer 220
Mittwoch, den 10. Auguſf 1927
Aus Heſſen.
Verbandsfeſt der evang. Poſaunenchöre der
Provinz Starkenburg
zu Roßdorf am 6. und 7. Auguſt.
Ein herrliches Kirchenfeſt liegt hiter uns, vom Anfang bis zum
Ende wohlgelungen. Heller Sonnenſchein leitete es ein und half die
umfangreichen feſtlichen Vorbereitungen treffen und die Herzen in frohe
Stimmng zu verſetzen. So flatterten denn ſchon am Samstag, als
auswärtige Chöre vom Bahnhof bei klingendem Spiel abgeholt wurden,
überall Fahnen von den Häuſern, oft gedrängt in dichter Fülle, und
Fuhtengrün und Birken grüßten dazu an manchem Haus. Beſonders
reich waren die Kirche geſchmückt, das evangeliſche Gemeindehaus und
der Sportplatz. An der Kirche grüßte uns, von einem jungem Künſtler
und Poſaunenbläſer Roßdorfs gemalt, der Pſalmſprch; Lobet Gott
mit Poſaunen! An der Ehrenpforte am Bahnhof grüßte uns vom
ſelben Maler das eine Wort: Heil! Raſch war die Geſamtpnobe am
Vorabend des eigentlichen Feſttages unter der ſtraffen Leitung des
Ver=
bandsvorſitzenden, Pfarrer Knab=Guſtavsburg, und die Verteilung auf
die Quartiere, die Roßdorfs Bevölkerung für die 350 Gäſte
gaſtfreund=
lichſt zur Verfügung geſtellt hatte, erledigt, und die eigentliche Feſtfeier
konnte beginnen. Die Feier auf dem Rehberg bei Höhenfeuer und
Fackellicht zog viele Hunderte hinauf. Ergreifend klang in die Nacht,
von nahezu 200 Bläſern angeſtimmt, Beethovens unvergleichliches „Gott
iſt mein Lied”, und beim mächtig lodernden Holzſtoß aus dem
Flammen=
lied der Sonnwendfeier die Verſe von der heiligen Glut, vom
leuchten=
den Schein von Gott, unſerem Hort, von der Jugend begeiſtent
mit=
geſungen. Weithin ins Land ſah man das Feuer und vernahm man das
Lied von Gott und heiligem Geiſt. Zu bedauern war nur, daß bei der
großen Menſchenmenge bei weitem nicht alle die feine Anſprache des
Bundeswarts Jürgens verſtanden. Und dann bewegte ſich vom Verge
duuh das Dorf ein langer Fackelzug zum Sporwlatz, wo wir den
Abend=
choral „Nun danket alle Gott” ſpielten und ſangen, die Schlußandacht
des Bundeswarts Jürgens vernahmen und den Schlußchoral „Ich bete
an die Macht der Liebe‟. Der Sonntag=Morgen brachte uns
ſtrömen=
den Regen. Aber der naſſe Segen konnte uns nicht verſtimmen.
Trotz=
dem klangen Choräle auf den Straßen und vom der Kirche. Und als
gur Morgenwache ſich das Wetter aufhellte, war die Kirche bald gefüllt,
ſo daß 20 Chöre mit mehr als 300 Bläſern zur Stelle waren, nämlich
Arheilgen, Bensheim, Birkenau, Eberſtadt, Gadernheim, Griesheim,
Groß=Gerau, Guſtavsburg, Darmſtadt Martinsgemeinde, Kelſterbach,
König, Lampertheim, Lengfeld, Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt,
Pfung=
ſtadt, Reihenbach, Reinheim, Roßdorf und Seeheim. Die
Morgen=
wache hielt der Ortspfarrer über Pſalm 63, 2. In ihr wurden auch die
wunderſchönen neuen Banner des Verbandes, die neuen Kirchenfahnen
der Gemeinde Roßdorf, der neud Wimpel des Jugendbundes Wartburg=
Roßdorf geweiht und die neuen Mitglieder der Jugendvereine feierlich
aufgenommen. Nach der Geſamtprobe der Chöre war Feſtgottesdienſt
in der Kirche, die bis auf den letzten Platz gefüllt war mit 1500 frohen
Chriſtenleuten. Dieſer Gottesdienſt war der Glanzpunkt des Ganzen.
Fein wirkte die durch einen Chor des Kirchengeſangvereins bereicherte,
vom Ortsgeiſtlichen gehaltene Liturgie. Mächtig packte die Feſtpredigt
des Pfarrers Eckel=Lampertheim über Eph. 6, 7 mit der Mahnung, Gott
zu diemen mit Trompeten und Poſaunen, wit Horn und Baß. Aber
am meiſten riſſen doch hin die wuchtigen Choräle „Lobe den Herren”
„Gott iſt gegenwärtig”. „Iſt Gott für mich” alle nach Bachfſchen Sätzen.
Von Choral zu Choral ſteigerte ſich die Kraft und Größe dieſer
evange=
liſchen Krrchenmuſik und konnte beim Schluß „Mein Herze geht in
Sprüngen” nicht mehr überboten werden. Kein Wunder, daß die
Ge=
meinde die Lieder begeiſtert mitſang. Nach dem Gottesdienſt brachte
Schulrat Haſſinger vom der Zentralſtelle zur Förderung der
Volks=
bildung und Jugendpflege einen feinen Grß. Arbeit, Gebet und
Freude wünſchte er dem Verband und allen, die mit ihm gehen. Mit
dem Marſch aus „Joſua”, von den geſamten Chören auf dem
Kirchen=
platz an der Lutherlinde geblaſen, ſchloß die Vormittagsfeier.
Nach=
mittags bewegte ſich ein langer Feſtzug, ſo wie ihn die Gemeinde wohl
noch nicht ſah, durch die reichgeſchmückten Straßen des Dorfes, deſſen
Einwohner faſt ohne Ausnahme mitfeierten und in Scharen am
Feſt=
zug teilnahmen. Auf dem Sportplatz trugen dann die Chöre zwei
Ge=
ſamtchöre vor, am Anfang „Ein” feſte Burg”, am Ende das
Deutſchland=
bied, beide von den Tauſenden mitgeſungen, die aus dem Dorfe und von
fern zu dieſer erhebenden Nachfeier gekommen waren. Und dann
brach=
ten die Chöre einzeln ihre beſten Weiſen zum Vortrag, Choräle und
weltliche; es waren wahre Perlen darunter, an denen man ſeine helle
Freude haben mußte. Dazwiſchen ſang der Kirchengeſangverein das Lied
vom Luther, der durch die Lande geht, und es brachten kurze Grüße
vom Verband ſelbſt deſſen Vorſitzender, von der Landeskirchenregierung
Prälat D. Dr. Diehl, vom evang. Dekanat Darmſtadt Dekan
Weiß=
gerber, von den Feſtgemeinde Pfarrer Berck, von den heſſiſchen
Bruder=
chören Dechant Lenz=Lich, von den evang. Jugendverbänden Heſſens der
Landesjugendpfarver von der Au. Das Schlußwort ſprach der
Orts=
pfarrer. Alles in allem: Ein Tag von ſeltener Größe und Güte, deſſen
Zauben ſich niemand entziehen konnte, der uns wieder dartat, daß unſer
Volk für das Evangelium und Deutſchtum Herz hat, der auch ſeine
Frucht tragen wird.
K.
Ck. Wixhauſen, 8. Aug. Oeffentl.
Gemeinderats=
ſitzung. Die Baugeſuche für außerhalb des Ortsbauplanes von
den Herren Leonh. Johe und Heinrich Klein wurden genehmigt. — Die
Verfaſſungsfeier wird dieſes Jahr am 13. Auguſt bei Jakob Huck
abge=
halten. — Die Erhebung einer allgemeinem Wertzuwachsſteuer wurde
wit 6 gegen 6 Stimmen abgelehnt. — Von einem abendlichen Feldſchluß
wurde Abſtand genommen.
* Arbeilgen, 9. Aug. Die Weihe des Sportplatzes „Im
Elſee” nahm am Samstag abend ihren programmäßigen Anfang und
waren es muſikaliſche, geſangliche, radſportliche und turneriſche
Darbie=
tungem, die beſonders durch die Vorträge der bieſigen Geſangvereine
verſchönt wurden. Am Sonntag früh begannen, trotzdem der Himmel
ein recht trübes Geſicht zeigte, die Wettkämpfe und konnten ihren
vor=
geſchriebenen Verlauf nehmen. Die Zahl der Wettkämpfer betrug rund
400 und befanden ſich darunter etwa 50 Sportlerinnen. Der eigentliche
Weibeakt fand am Nachmittag ſtatt, wobei die Herrem Bürgermeiſter
Jung, Direktor Haſſinger von der Zentralſtelle für Volksbildung und
Jugendpflege und Bezirksvertreter Engel das Wort ergriffen. Als
Fortſetzung des reichhaltigen Programms folgtew Entſcheidungskämpfe
im Laufen und Springen, Fußballſpiel (Mannheim=Sandhofen—
Arheil=
gen) und Handballſpiel (Worms—Arheilgen). Abends folgte ein ganz
beſonderes Schauſpiel. Die Göttin der Jugend ſprach feſſelnde Worte
über Turnen, Spiel und Sport. Ihr antwortete ein Burſche und ein
Mädchen und der Sprechchor. Dazwiſchen wurdem Volkstänze aufgeführt
und machte das Ganze bei guter Beleuchtung einen überaus günſtigen
Eindruck. Die Verpflegung und alle Darbietungen waren über
Erwar=
ten gut und kann der Arbeiter=Turn= und Sportverein mit dem Verlauf
ſeiner Platzweihe wohl zufrieden ſein. Den Schluß der Feier wird eine
kleine Nachfeier mit buntem Programm bilden. — An dem am
verfloſ=
ſenen Sonntag in Roßdorf veranſtalteten Starkenburger Verbandsfeſte
der Poſaunenchöre beteiligte ſich auch der hieſige Bläſerchor. —
Nach Ablauf der Sommerferien, die drei Wochen dauerten, nahm der
Unterricht an der hieſigen Schule geſtern wieder ſeinen planmäßigen
Anfang. Bei der nächſten Donnerstag vormittag ſtattfindenden
Schul=
ſeier aus Anlaß des Verfaſſungstages wird jedes Schulkind von ſeiten
der Gemeindeverwaltung eine Brezel erhalten.
* Griesheim, 9. Aug. Von einem ſchweren Schickſalsſchlag wurde die
Familie unſeres Mitbürgers E. Trummer heimgeſucht. Die bei ihren
Großeltern in Sachſen weilende 16jährige Tochter Gertrud ſollte
vor=
geſtern wieder hierher zu ihren Eltern zurückkehren und der Vater begab
ſich nach Frankfurt, um ſeine Tochter abzuholen. Da die Tochter mit
dem verabredeten Zuge nicht eintraf, fuhr der Vater wieder heim, wo
ihn bei ſeiner Ankunft die inzwiſchen telegraphiſch eingetroffene
Un=
glücksbotſchaft erwartete, daß ſeine Tochter auf dem Bahnhof in Apolda
tödlich verunglückt ſei. Wie ſich das Unglück zugetragen hat, darüber
iſt noch nicht näheres bekannt. Der ſchwergeprüften Familie wendet ſich
die allgemeine Teilnahme zu. — Drei Pfungſtädter Arbeiter, die hier
be=
ſchäftigt waren, zechten am Samstag nachmittag in einer Wirtſchaft. Als
ein auswärtiger Geflügelhändler die Wirtſchaft betrat, fielen ſie über
ihn her und mißhandelten ihn. Der Geflügelhändler holte die Polizei
und als Gendarmericwachtmeiſter Schmidt erſchien, um die Namen der
drei Arbeiter feſtzuſtellen, fielen dieſe auch über ihn her und
mißhandel=
ten ihn. Ehe weitere polizeiliche Hilfe auf dem Platze erſchien, machten
ſich die Unholde aus dem Stau
men konnten trotzdem feſ.
geſtellt werden und wird ſo die gebührende Strafe für die Roheit nicht
ausbleiben.
Griesheim, 9. Aug. Aus Anlaß der Feier des Verfaſſungstage
bleiben die Geſchäftsräume der
germeiſterei und der Gemeindekaſſ
am Donnerstag, den 11. Auguſt, geſchloſſen.
* Pfungſtadt, 9. Auguſt. Ueb
ren. Ecke Eberſtädterſtraße
und Seilerſtraße wurde der in der Kammfabrik Gräf beſchäftigte A. Grei
fenſtein auf ſeinem Rad durch ein Perſonenauto angefahren und zu
Fall gebracht. Der überfahrene Nadfahrer wurde in ein Krankenhaus
überführt.
H. Eberſtadt, 9. Auguſt. Verfaſſungsſeier. Wie bereits
mitgeteilt, findet anläßlich des Verfaſſungstages am Donnerstag abend
im Saale „Zum Schwanen” ein Feſtakt ſtatt. Im Mittelpunkt dieſer
Feier wird die Feſtrede des Landtagsabgeordneten Hardt=Rüſſelsheim
ſtehen. Umrahmt wird ſie durch Muſikvorträge des Muſikvereins „
Edel=
weiß” und Geſangsvorträge der Geſangvereine „Sängerluſt”, „Laſſallia”
und „Germania‟. Der Saalfeier voraus iſt ein Fackelzug geplant, an
dem ſämtliche örtlichen Vereine und Behörden teilnehmem. Der Zug
ſtellt ſich um 8 Uhr am Kriegerdenkmal auf, woſelbſt auch die Ausgabe
der Fackeln erfolgt. Der Zug wird folgende Straßen paſſieren:
Schloß=
ſtraße, Hügelſtraße, Odenwaldſtraße, Schulſtraße, Heidelbergerſtraße,
Pfungſtädterſtraße, Waldſtraße, Neue Schwanenſtraße, Müllerſtraße,
Alte Darmſtädterſtraße, Schwanenſtraße. Die Bevölkerung wird gebeten,
anläßlich des Verfaſſungstages in den Reichs= und Landesfarben zu
ſchmüchen. Die Bürgermeiſterei iſt am 11. Auguſt geſchloſſen.
* Eberſtadt 9. Auguſt Beerdigung. Am Sonntag nachmittag
wurde unter zahlreicher Beteiligung der Lehrer i. R. Wilhelm Fröhlich
zu Grabe getragen. Pfarrer Paul hielt die Grabrede. Eine ganze
Reihe von Kränzen wurde niedergelegt, ſo von Lehrer Becker für das
Lehrerkollegium Eberſtadt, Lehrer Storck für den Bezirkslehrerverein
Eberſtadt=Pfungſtadt, Lehrer Pörtner als Vorſitzender des Obſt= und
Gartenbauvereins Eberſtadt und von einem Vertreter der
Bezirksſpar=
haſſe Zwingenberg. — Neuer Vorſteher der
Gendarmerie=
ſtation. Wachtmeiſter Freihöfer von Michelſtadt i. O. wird demnächſt
als Nachfolger des nach Worms verſetzten Kommiſſars Reeg und als
Vorſteher der Gendarmerieſtation Eberſtadt hier dienſtliche Verwendung
finden.
* Nieder=Ramſtadt, 9. Aug. Die Ausſtellug „Geſundheitspflege
und ſoziale Fürſorge” wurde am Samstag abend in Anweſenheit des
Ortsvorſtandes, der Herren Aerzte und anderer geladener Gäſte, durch
den Präſidentem der Landesverſicherungsanſtalt, Herrn Neumann,
eröff=
net. Ausgehend von dem nur allzu wahren Leitſpruch der Ausſtellung
„Geſolei” in Düſſeldorf: „Krankheiten zu verhüten, iſt beſſer als
Krank=
heiten zu heilen”, erörterte er in kürzeren Ausführungen die Gründe,
die zur Verwirklichung der Wanderausſtellung führten und den damit
verfolgenden Zweck. Die Ausſtellung umfaßt 4 Abteilungen, und zwar:
1. Tuberkuloſekrankheiten; 2. Geſchlechtskrankheiten; 3.
Alkoholgenuß=
krankheiten; 4. Säuglingspflege und 5. Krüſppelfürſorge. Bei der ſich
nach der Eröffnung anſchließenden Führung durch den prakt. Arzt Herrn
Dr. med. Georgi, dahier, wurde noch manches Lehrreiche und
Wiſſens=
werte gehört und an Hand der Bilder und Figuren gezeigt. Die
Aus=
ſtellung ſollte von Jedermann beſucht werden. Beſonders den Frauen
aber wird die Abteilung Säuglingspflege einem beſonderen Studium
empfohlen. Geöffnet iſt die Ausſtellung täglich von 7½ bis 10½ Uhr
abends. Täglich abends 8½ Uhr finden Führungen von fachmänniſcher
Seite ſtatt. Die Zeit iſt kurz, nur bis einſchl. 11. d. M., iſt die ſo ſchnell
nicht wiederkehrende Gelegenheit zur unentgeltlichen Beſichtigung der
Ausſtellung geboten. Deshalb hin zur Ausſtellung, nur in einem
ge=
ſunden Körper wohnt ein geſunder Geiſt. — Die auf den 11. d. M.
an=
geſetzte Verfaſſungsfeier mußte beſonderer Umſtände halber auf
Sams=
tag, den 13. d. M., verlegt werden.
* Gundernhauſen, 9. Auguſt. Heute morgen, kurz vor 6 Uhr,
fuhr der verheiratete Bahnarbeiter Georg Weygandt von hier, Vater
von zwei noch ſchulpflichtigen Kindern, mit ſeinem Rade auf der
Land=
ſtraße nach Roßdorf, als er von einem aus Aſchaffenburg kommenden
Darmſtädter Laſtauto von hinten angefahren wurde, ſo daß Weygandt
eine ſchwere Verletzung im Rücken und eine zweite an dem einen Knie
davontrug. Die Führer nahmen ſich des Verunglückten ſofort an und
brachten ihn zu Herrn Sanitätsrat Dr. Baumann in Roßdorf, der den
Verunglückten verband und dem Städtiſchen Krankenhaus in Darmſtadt
übewwies. Sein Zuſtand ſoll nicht lebensgefährlich ſein.
* Frankenhauſen, 9. Auguſt. Bei der Bürgermeiſterwahl.
wurde der Sohn des verſtorbenen Bürgermeiſters, welcher 26 Jahre
die=
ſes Amtes waltete, mit großer Stimmenmehrheit als Bürgermeiſter
ge=
wählt. Möge es ihm vergönnt ſein, ſein Amt ſo ehrenhaft und ſo
ſorg=
fältig zu führen, wie es ſeinem Vater gelungen iſt.
* Fränkiſch=Crumbach, 9. Aug. Bei einem Neubau verumglückte der
Zimmermann Adam Vetter von hier, indem er auf einer eiſernen
Schiene rutſchte und 2 Meter hoch herabfiel. Er erlitt dabei einen
Rippen= und einen Beinbruch.
— Reichelsheim i. Odw., 9. Auguſt. Schwimmbad=
Feſtlich=
keit. Das vorgeſtern bei ſchönſtem Wetter in umſerem Schwimmbad
vom Ludwigshafener Schwimmklub veranſtaltete Schau= und
Wett=
ſchwimmen hatte eine große Zahl einheimiſcher und auswärtiger
Be=
ſucher herbeigeführt. Die verſchiedenem Arten der Schwimmübungen,
insbeſondere des durch einen großem Teil des Schwimmbehälters
ausge=
führte Tauchem ſowie die Rettung Ertrinkender erregten lebhafts
In=
tereſſe. An dieſe ſchön ausgeführten Uebungen ſchloß ſich die
Ein=
weihung und Indienſtſtellung zweier von dem Pächter neugekaufter
Kähne. Es war ein glücklicher Gedanke, daß dieſer ſich entſchloß, die
große Waſſerfläche auch dem Kahnfahren dienſtbar zu machen. Denn
ſchon in Vorkriegszeiten hatte es der frühere Verſchönerungsverein
er=
möglicht, auf dem idhlliſch am Fuße des Schloßberges gelegenen Teich
Kahn zu fahren. Für die ältere hieſige Bevölkerung lebtem alſo Zeitem
wieder auf, als geſtern die neue Badeanlage nicht nur von
Schwim=
mern belebt wurde, ſondern auch von zwei ſchön geſchmückten Kähnen
durchfurcht wurde. Auch die am Abend veranſtaltete bengaliſche
Be=
leuchtung mit Feuerwerk bot einen Anziehugspumkt für viele.
Wäh=
rend der ganzem Feſtlichkeit konzertierte eine Kapelle im Schwimmbad.
r. Babenhauſen, 8. Aug. Jeden Sonntag, vorausſichtlich bis Mitte
September, findet im Gaſthaus „Zum Frankfurter Hof” ein
öffent=
liches Preiskegeln ſtatt. 15 ſtattliche Preiſe, die zurzeit in dem
Schaufenſter des Kaufmanns W. Mahla ausgeſtellt ſind, werden
aus=
gekegelt. — Die Bereitſchaft unſerer Schutzpolizei hält in dieſen Tagen
zuſammen mit der von Darmſtadt in der Gegend zwiſchen Seligenſtadt
und Mainflingen Informationsübungen im Hochwaſſer=Rettungsdienſt
ab. — Der am letzten Sonntag von der Leitung der Ausſtellung „Muſik
im Leben der Völker” in Ausſicht genommene Sonderzug ab Erbach über
Babenhauſen nach Frankfurt a. M. fiel infolge ugenügender
Voranmel=
dungen aus.
r. Dieburg 8. Aug. Unſere Kreisſtadt beging am Sonntag
nach=
mittag unter Teilnahme der Behörden und ſtattlicher Beteiligung der
Bevölkerung die Verfaſſungsfeier, die in der ſtädtiſchen Feſthalle im
Schloßgarten ſtattfand. Die teilnehmenden Vereine, die Schulfugend, mit
Fähnchen in den Reichsfarben, zogen geſchloſſen zur Feſthalle. Dort
be=
grüßte der Vertreter des Kreisamts, Herr Regierungsrat Walter, die
Erſchienenen mit kurzen herzlichen Worten. Die Feſtrede hielt Herr
Kreisſchulrat Jäger, der ſich über die Eingangsworte der Verfaſſung
verbreitete und mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland ſchloß. Die
Verſammlung ſang darauf das Deutſchlandlied. Um die Ausſchmückung
der Feier machten ſich alle mitwirkenden Vereine wohlverdient. Der
Männergeſangverein trug Chöre „Friedrich Barbaroſſa” von Werth und
„Drei Roſen” von Clüsmann, der Geſangverein „Sängerluſt”
Wikinger” von Kern und den Jägerchor aus C. M. v. Webers „
Frei=
ſchütz”, die freie Sängervereinigung „Frühlingsſtürme” von Weber und
„Veſper” von L. van Beethoven vor. Die Turngeſellſchaft zeigte
Pyra=
miden, Freiübungen und Reigen, der Turnverein 1863 Frefübungen und
Barrenturnen, der Arbeiter=Turn= und Sportverein Pyrawiden, der
Radſportklub fuhr einen Reigen, der Verein der Naturfreunde brachte
Mandolinenvorträge und Reigen. Dazwiſchen ſpielte die Kapelle
Wohl=
fahrt ihre Konzertſtücke. Am Ende der Feier ſprach Herr Bürgermeiſter
Wick allen Mitwirkenden, insbeſondere dem Feſtredner, den verdienten
Dank aus und ſchloß mit dem Wunſche, daß ſich unſer Volk immer feſter
zuſammenfinden möge.
* Michelſtadt, 9. Aug. Unter dem Stichwort „Aus dem Kreiſe
Er=
bach” war vor einigen Tagen in dieſen Spalten eine Entſchließung
wie=
dergegeben, wonach der Kreisausſchuß des Kreiſes Erbach einen
Hilfe=
ruf wegen der Erhaltung der Oberrealſchule Michelſtadt ausgeſtoßen
und die Regierung an ihre Pflicht zur Vorlage eines neuen Geſetzes
über die Verteilung der Koſten der höheren Schulen erinnert hat. Der
Beſchluß des Kreisausſchuſſes hat in der Oeffentlichkeit des hinteren
Odenwaldes die Aufmerkſamkeit der Bevölkerung erneut auf die einzige
höhere Lehranſtalt des Kreiſes gelenkt. Die Paſſivität der heſſiſchen
Re=
gierung und des heſſiſchen Landtages wird hier einfach nicht verſtanden.
Es iſt an der Zeit, daß die Regierung ernſt macht mit ihren neuen
Vor=
ſchlägen, um die Anſtalt zu erhalten. — Große Veranſtaltung
im Stadion. Nachdem das Stadion bei ſeiner Einweihung am 17
Juli erſt von 8—10000 Gäſten beſucht wurde, ſteht neuerdings wieder
ein Maſſenbeſuch anläßlich einer Veranſtaltung der freien
Sportbe=
wegung, in Ausſicht, die am B8. Auguſt 1927 unter ſtärkſter Beteiligung
der aktiven Sportler aus dem 9. und 10. Kreiſe ſtattfindet. Es werden
in ſämtlichen Sportarten Wettkämpfe ausgefochten werden. Da ſich
Heſſen, Heſſen=Naſſau und Baden einander gegenüberſtehen, ſind
erſt=
klaſſige Leiſtungen der Spitzenmannſchaften in allen Teilen des Sportes
zu erwarten. Insbeſondere werden leichtathletiſche Darbietungen die
Aufmerkſamkeit des Publikums feſſeln, ferner ein großes
Fußballwett=
ſpiel, ein Handballſpiel und andere Sportarten, die auf dem weiten
grünen Naſen des Stadions möglich ſind. Ein Frauen= und
Kindertur=
nen, ſowie turneriſche Maſſendarbietungen der Länder Heſſen und Baden
dürfen beſondere Aufmerkſamkeit vorausſetzen. Das große Stadion=
Schſvimmbad wird an dieſem Tage ebenfalls intereſſante Vorführungen
mal bekannt iſt, daß unter den in Frage kommenden
Sport=
lern erſtklaſſige Schwimmkräfte vorhanden ſind. Die Veranſtaltung ſoll
während des ganzen Tages ſtattfinden
Kreisjugendtag des O. H. V. in Bad Homburg b. d. H.
Die Veranſtaltung wurde am 6. Auguſt durch einen Fackelzug der
Teilnehmer am Kreisjugendtag eröffnet. Ein ſtattlicher Zug von
Jung=
kaufleuten zog unter Vorantritt der Muſikkapelle durch die Hauptſtraße
zum Schloßplatz in Bad Homburg, wo im Fackelſchein eine
Begrüßungs=
feier ſtattfand. Nach Muſik=, Geſangs= und Gedichtsvorträgen hielt
Kreisgeſchäftsführer Lauer Frankfurt g. M. die Begrüßungsanſprache.
Im Gegenſatz zu dem vor wenigen Wochen m Hamburg ſtattgefundenen
Reichsjugendtag des Bundes der Kaufmannsjugend im D.H.V., der dem
Berufsgedanken diente, ſteht der Jugendtag des Kreiſes Main=Neckar
im D.H.V. im Zeichen der körperlichen Ertüchtigung. Der
Kaufmanns=
jugend kann es nicht darauf ankommen, bei den ſportlichen Wettkämpfen
Höchſtleiſtungen zu erzielen, ſondern Sinn nud Zweck aller körpenlichen
Betätigung iſt, zu einer guten Durchbildung des Körpers zu gelangen,
um ſo auch den Geiſt friſch und rege zu erhalten. Der deutſche
Kauf=
mannsgehilfe iſt dazu beſtimmt, das deutſche Volk durch ſeine Arbeit
wieder zur Weltgeltung und Weltmacht zu verhelfen. Dieſer großen
Aufgabe ſich heute bereits bewußt zu werden, iſt Pflicht eines jeden
Jungkaufmanns.
Für den Sonntagvormittag war anſchließend an die Gottesdienſte
der Austrag der ſportlichen Wettkämpfe vorgeſehen. Durch ungünſtige
Witterungsverhältniſſe am Morgen mußten ſie allendings zunächſt
aus=
fallen, konnten aber am Nachmittag mit gutem Erfolg durchgeführt
werden. Um die Mittagszeit begannen die Beſichtigungen der Saalburg,
denen ſich um 2 Uhr die Kundgebung im Hofe der Saalburg anſchloß.
Im Rahmen dieſer Kundgebung wurde durch Geſchäftsführer Brack=
Darmſtadt die Weihe der Wimpel vorgenommen. Darnach ſprach
Gau=
jugendführer Kubanke=Frankfurt a. M. über „Die nationalen Aufgaben
des jungen Kaufmanns‟. Er ſah dieſe in dreierlei Richtung, nämlich
Perſönlichkeits= und Charakterbildung, die als Grundlage eine gediegene
Durchbildung des Körpers durch ſportliche Wetrkämpfe und berufliche
Vertiefung hat; Arbeit am Beruf, die eine gute Geſinnung des
Kauf=
manns erforderlich macht. Unſer Streben gilt dem ehrbaren Kaufmann.
Die dritte Aufgabe, Dienſt am Volk, leiſtet der Einzelne in erſter Linie
durch ſeinen Beruf. Der junge Kaufmann hat ſich in ſeiner ganzen
Arbeit darauf einzuſtellen, daß er i wenigen Jahren an der Geſtaltung
des deutſchen Wirtſchaftslobens mitzuarbeiten hat. Es wird durch ſeine
Tätigkeit für deutſche Ehre und deutſches Anſehen zu kämpfen haben.
Die eindrucksvoll verlaufene Tagung fand ihren Ausklang in einem
Schlußwort des Gauvorſtehers Auerbach=Frankfurt a. M., den in ernſten
Worten noch einmal den Sinn der Tagung und die Aufgaben der
Zu=
kumft zuſammenfaßte. Gerade die hiſtoriſche Stätte der Saalburg, wo
vor mehr als einem Jahrtauſend der Kampf zwiſchen Germanen und
Nömern zu einem Siege der Germanen führte, müſſe alle Jungkaufleun
mit froher Zuverſicht und ſtarkem Willen erfüllen, freudig an der
Ge=
ſtaltung der Zukunft mitzuarbeiten.
Mit einem dreifachen Heil auf Veruf, Volk und Vaterland wurdg
der Kreisjugendtag beendet.
t. Beerfelden, 9. Aug. In der verwichenen Nacht wurde der Laden
des Metzgermeiſters H. Platt um zirka 15 Pfund Wurſt erleichtert. Der
Fenſterladen wurde von außen geöffnet und das Drahrgitter
durchſchnit=
ten, ſo war der Weg zur Wurſt frei geworden, und die verſchwundene
Portion iſt ſchon imſtande, mehrere Appetite zu ſtillen.
* Hirſchhorn, 9. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
8. Auguſt: 0,79 Meter; am 9. Auguſt: 0,86 Meter.
A. Aus dem Gorxheimertal, 9. Auguſt. Bei einem Vereinsausflug
lief der 68jährige Joſef Frohn aus Mannheim=Lindenhof in das von
der entgegengeſetzten Seite kommende Motorrad des Martin Fath aus
Oberflockenbach. Beide kamen zu Fall. Der alte Mann erlitt außer
einem Rippenbruch eine Gehirnerſchütterung und wurde in
ſchwerver=
letztem Zuſtande in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Weinheim
über=
führt.
* Biblis, 9. Aug. Sportfeſt. Bei dem am Sonntage vom
Fuß=
ballverein 1919 Biblis veranſtalteten Fußball=Propagandafeſte
über=
raſchten die Fußballer durch gute ſportliche ſowie auch ſonſtige feſtliche
Aufmachung. Am Nachmittag des Feſttages fanden verſchiedene
erſtklaſ=
ſige Fußballwettſpiele ſtatt, wobei vor einer vielköpfigen Zuſchauermenge
die Gernsheimer Feuerwehrkapelle auf dem Platze konzertierte. Das
Hauptintereſſe fand das Treffen der hieſigen erſten Elf gegen dieſelbe
von Mannheim=Feudenheim, das unentſchieden (0:0) endete. Biblis, das
mit einigen Erſatzleuten, die für die erſte Mannſchaft herangebildet
wer=
den ſollen, antrat, zeigte durchſchnittlich ſehr gute Leiſtungen, was
hauptſächlich auf die Hintermannſchaft bezogen werden muß. Es wäre
zu wünſchen, daß der Eifer und auch das Intereſſe des Publikums für
die in den nächſten Wochen einſetzenden Verbandsſpiele anhält, dann
wird es bei einigem Training an Siegen nicht fehlen. Alles in Allem,
der Fußballverein 1919 Biblis hat trotz verſchiedener Mißlichkeiten in
ſeinem erſten Ligg=Jahre alle Intereſſenten mit einem ſchönen
Fußball=
feſte überraſcht.
* Offenbach, 9. Auguſt. Man ſchreibt uns: Damit die neue
Staats=
reform immer mehr in Fleiſch und Blut des Volkes übergeht und die
neuen Reichsfarben immer bekannter und volkstümlicher werden, wird
jedes Jahr der Geburtstag der Reichsverfaſſung, der 11. Auguſt,
feſt=
lich begangen. Beſonderen Wert auf dieſe Feier legen die
Sozialdemo=
kraten. Am Sonntag abend, 7. Aupguſt, zog nun vom hieſigen
Hauot=
bahnhof aus ein Trupp Männer und Fra. Pfeifer und Trommler
eingerechnet etwa 50 an der Zahl, in der Richtung nach dem
Geweik=
ſchaftshauſe. Es wurden darin mindeſtens neun rote Fahnen
verſchie=
dener Größe mitgeführt, zwei Begleiterinnen einer roten Fahne trugen
ebenfalls blutrote Schärpen. Unter den Teilnehmern des kleinen Zuges,
der völlig umbehelligt blieb, waren auch ſozialdemokratiſche
Stadtverord=
nete zu bewerken. Sind nun rote Fahnen Hoheitszeichen unſeres
Rei=
ches? Sind es nicht die Farben der ſozialiſtiſchen Republik? Sind e3
nicht die Farben fener Regierung, die am 12. November 1918
verkün=
dete ſie wolle das ſozialiſtiſche Progvamm durchführen? Was wäre wohl
geſchehen, und was geſchähe noch, wenn ein ſolch kleiner Zug eine ſolche
Menge ſchwarzweiß=roter Fahnen gezeigt hätte?. Hielte man dann
nicht mindeſtens den Beſtand der Staatsform gefährdet? Warum feiert
man aber immer Schwarz=Rot=Gold, wenn man bei öffentlichen
Auf=
zügen doch die Parteifahne zeigt?
WSN. Gießen, 9. Aug. Schwere Folgen einer
Hand=
granatenexploſion. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich
am Sonntag vormittag in dem Nachbarorte Beſſingen. Dort wolle
der 33 Jahre alte Maurer Hermann Döring aus Münſter, Vater voſ.
drei unmündigen Kindern, aus umbekannten Gründen eine Handgrance
abziehen. Dabei explodierte das gefährliche Ding zu früh und riß dem
Mann die linke Hand vollſtändig ab, während die rechte Hand ſtark ver”
letzt wurde. Außerdem trug der Bedauernswerte noch ſchwere
Ver=
letzungen im Geſicht davon. Der Verunglückte wurde in die Chirn
giſche Klinik in Gießen verbracht.
AIIANA
Iöst ein interessantes
Problem, Ias jede Fral
interessiert.
Die schöne Tänzerin, Fräulein Rahna, beschäftigt sich mit allen
Fragen der Körperkultur, insbesondere mit der für- alle Frauen 80
interessanten Frage der Beseitigung von häßlichen und lästigen Haaren.
Sie faßt ihr Urteil dahin zusammen:
„Jede Frau, die ihren Körper pflegt, achtet darauf, daß Arme,
Beine und Nacken nicht von häßlichen Härchen entstellt werden.
Auch die Härchen unter den Achselhöhlen wirken nicht ästhetiscn.
Die Wichtigkeit dieser Frage hat mich veranlaßt, alle
existier-
enden Enthaarungsmittel zu probieren. Das Rasiermesser kralel
ist gefährlich und verursacht Pickel. Schließlich fand ich TAKT,
das ideale Mittel, denn TAKT kommt als eine weiche Paste ge
brauchsfertig aus der Tube und kann überall, auch auf Reisen, onne
jede Vorbereitung verwandt werden. TAKF ist gut parfümiert, greild
die Haut nicht an, 1öst die lästigen Hagre in 5 Minuten, und erzeuß?
eine glatte, weiße Haut, ohne häßlichen dunklen Schimmer
zurdck-
zulassen. Mit keinem anderen Präparat habe ich die Erfolge Von
TAKF erzielt. Ich kann es angelegentlichst empfehlen.‟
TAKF ist erhältlich in allen einschlägigen Geschäften. Preis pr0.
Tube M. 2.50, Sind Sie nicht zufrieden, so erhalten Sie Ihr Geld
zurück. Generalvertretung für Deutschland: A. Bornstein & C0-
Berlin W 62, Kalckreuthstr. 4. Telefon: Nollend. 6666. Niederlage für
Frankfurt am Main und Umgebung; Karl Mever, Frankfurt am
Main, Oederweg 120. Fernsprecher Hansa 2785.
(IV 288
Etwas Hußergewöhnliches!
Wir haben unsere sämtlichen
nochmals rücksichtslos im Preise
herabgesetzt und zu nachstehenden
Sensations=
Becfer 4 Teiberr
auf Extra-Lischen ausgelegt!
Meter
Meter
Meter
Meter
Meter
Meter
Meter
Meter
2aca1
Nummer 220
Mittwoch, den 10. Auguſt 1927
Seite 4,9
Der Club der Vierzig.
Frei bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
14)
(Nachdruck verboten)
Eine kurze Pauſe folgte dieſen einleitenden Worten, dann
jagte Lanier läſſig, aber beſtimint:
„Wir werden unſere Schlafwagen=Plätze tauſchen. Sie
müſſen einen Raum für ſich haben. Ich werde Ihr Bett
rehmen.*)
„Das kann ich unmöglich annehmen; aber jedenfalls meinen
teſten Dank für Ihr Anerbieten.”
Er hatte jedoch bereits dem Schaffner geklingelt, und als
der Neger erſchien, gab er ihm auf, ſein Gepäck nach Bett Nr. 12
z— bringen und das dort ſtehende zu holen.
„Ich will es aber nicht haben,” ſagte Miß Dirck, leicht mit
tem Fuß aufſtampfend.
„Ich kann ſehr wohl verſtehen,” erwiderte er unbeirrt, „daß
Sie von einem Manne meines Schlages keine Gefälligkeiten
an=
nehmen wollen. Ich ſchlafe jedoch ebenſo gern in einem der
ge=
wöhnlichen Betten, während Sie unbedingt eine ungeſtörte
Pachtruhe haben müſſen.”
„Weshalb ſorgen Sie ſich um mich, Mr. Lanier?” bemerkte
fe kühl.
„Ihre Sicherheit liegt auch in meinem Intereſſe.”
„Und die Ihre? Habe ich Sie nicht auch in Gefahr gebracht?”
„Möglich; jedenfalls haben Sie gehörig in ein Weſpenneſt
teſtochen.”
„Glauben Sie wirklich, daß mir von den Leuten Gefahr
troht?”
*) In amerikaniſchen Schlafwagen gibt es nur wenig Einzel=
Tbteile. Dieſe werden mit Drawingroom — gleich Salon —
lezeichnet. Der Hauptteil des Wagens wird von zwei Reihen
Betten, die in der Zugrichtung laufen und durch einen
Mittel=
tang getrennt ſind, eingenommen. Gleich unſeren Schlafwagen
eithält jede Reihe obere und untere Betten. Die Betten werden
mit Zieh=Gardinen verhangen. Dieſe Schlafgelegenheiten
wer=
len mit „Section” bezeichnet.
„Es war bisher ihre — unſere — Gepflogenheit,;” erwiderte
er ernſt, „an Mitgliedern, die die Klubgemeinſchaft mißbraucht
haben, Vergeltung zu üben.”
Er ſah ſie ſcharf an, aber nicht eine Muskel in ihrem Geſicht
zuckte bei der Drohung, die ſeine Worte enthielten.
„Hat ſich dies ſchon tatſächlich ereignet?”
„Zweimal während meiner Mitgliedſchaft, und darum bin
ich Ihretwegen beſorgt.”
„Das iſt ganz unnötig.”
„Wieſo? Ein Unheil, das Ihnen zuſtößt, kann unter
Um=
ſtänden für mich einen Verluſt von Millionen bedeuten. Ich will,
daß Sie am Leben bleiben!“
„Ich verſtehe. Das iſt immerhin ein Grund,” ſagte ſie
ver=
ächtlich.
„Haben Sie Gefühlsmomente von mir erwartet?” erwiderte
er lachend. „Wie könnten Sie, von einem Manne meines
Schlages?”
Sie ſah ihn mit ſchmerzlichem Bedauern an, dann brachte
ſie mühevoll hervor:
„Es tut mir leid, Sie ſo reden zu hören, Mr. Lanier.
Offenbar halten Sie mich für Ihresgleichen, aber darin irren
Sie ſich. Ich gehöre nicht zu Ihrer Zunft, obgleich Sie Anlaß
haben, es zu glauben."
Er ſah ſie eine Weile fragend an, bevor er antwortete.
„Jedenfalls ſind Sie eine glänzende Schauſpielerin, Miß
Dirck. Was Sie ſonſt ſind, weiß ich nicht, ich kann nur raten.”
„Glauben Sie etwa, daß ich mich jetzt verſtelle, Mr. Lanier?”
„Mein Inſtinkt ſagt mir, daß Sie es nicht tun, meine
Ver=
nunft veranlaßt mich jedoch, das Gegenteil anzunehmen,”
er=
widerte er leichthin. „Daß Sie nicht wie eine gewerbsmäßige
Verbrecherin ausſehen, will wenig beſagen, denn dasſelbe trifft
auf ſämtliche unſerer vierzig Club=Mitglieder zu. Ich lernte Sie
jedoch als Taſchendiebin kennen und ſah in Ihrer Handtaſche
eine Piſtole. Sodann iſt es ſtaunenswert, wie ſchnell Sie es
fertig brachten, Welper in ſeinem eigenen Zimmer zu beſtehlen.
Wie haben Sie das bewerkſtelligt?”
Sie erzählte es ihm in kurzen Worten.
„Was ich Ihnen ſage, iſt die reine Wahrheit,” erklärte ſie,
nachdem ſie mit ihrer Erzählung zu Ende gekommen war. „Die
Beweggründe zu meiner Handlungsweiſe gehen Sie nichts an
Sie können darüber denken, was Sie wollen, Mr. Lanier. Mir
iſt es gleichgültig, denn gewerbsmäßige Verbrecher haben für
mich kein Intereſſe.”
„Sind Sie ſicher, daß ich ein gewerbsmäßiger Verbrecher
bin?"
„Sind Sie es etwa nicht?”
Er lachte nur, was ſie als eine genügende Antwort anſah.
„Es tut mir leid,” ſagte ſie achſelzuckend. „Eigentlich iſt es
ſchade um Sie, Mr. Lanier.”
„Es tut Ihnen alſo um mich leid?”
„Wie um jedermann, der auf Abwege gerät, beſonders
einem von Bildung wie Sie.”
Er wandte ſeinen Kopf zur Seite, bis ſich das beluſtigte
Lächeln in ſeinem Geſicht verzogen hatte.
„Und wenn ich mich beſſern würde?”, ſagte er ſodann,
„würde mir das bei Ihnen helfen?”
Sie ſah ihn fragend an. Sein hübſches Geſicht war ernſt,
faſt traurig.
„Wollen Sie ſich etwa bei mir einſchmeicheln?” fragte ſie
argwöhniſch.
„Nein, ich möchte nur wiſſen, wie Ihre Haltung mir
gegen=
über ſein würde, falls ich die Verbrecherlaufbahn aufgeben und
ein ehrliches Leben beginnen würde.”
Sie fühlte ſich ſeltſam unbehaglich und zögerte. Dann
ſchüttelte ſie den Kopf.
„Das weiß ich nicht, Mr. Lanier. „Ich habe keine Erfahrung
mit Männern Ihres Schlages und fühle nur eine inſtinktive
Abneigung
„Könnten Sie mir niemals vergeben, was ich war?” fuhr er
fort mit einer Eindringlichkeit, die ſie beunruhigte.
„Ich habe Ihnen nichts zu vergeben, Mr. Lanier. Ihre
Exiſtenz iſt für mich völlig belanglos. Allerdings, wenn Sie
ernſtlich daran dächten, Ihr bisheriges Leben aufzugeben —
„Würden Sie ſich darüber freuen?” fragte er ſo ernſthaft,
daß ſie errötete
„Jede Frau mit Gemüt würde ſich freuen,” antwortete ſie,
„wenn ein Mann ihr zuliebe —
Das Erſcheinen des Schaffners mit dem Gepäck aus Bett
Nr. 12 enthob ſie einer weiteren Antwort. Er entfernte Laniers
Reiſetaſchen aus dem Abteil und machte ſich daran, das Bett
aufzuſchlagen, worauf Lanier ſich erhob.
(Fortſetzung folgt.)
Weißbinder!
WBer übern. Arbeit u.
Motorrad in Zahlg.?
Angeb. unter S 225
Geſchäftsſt. (*20641
Drilling
w. Schrotflinte, mit
Breisang., gebr., z. k.
geſ. Ang. u. S 153
Beſchſt. (*20454gm
An-
und
Verkauf
von (11471a
Brillan ten
Gold
Silberwaren
Kurtz- Wull
Juwelier
PAdagogstraße 2.
8ung
Kaufe getragene
Kleider
Federbetten
Wäſche, Schuhe
Wilhelm Hanſel
Narmſtadt, Brandgaſſe 6.
Boſtkarte gen. (220594
Dagen
Müir Milchtransport
veeignet zu kaufen
f:88. Angeb. u. S 233
ia. d. Geschst. ( 12439
Ein leicht, Breakchen
Für Pony geeign., zu
Eaufen geſ. Zu erfr.
en der Gſchſt. (*20687
Eut. Zeißglas od. and.
Sut. Glas zu kauf geſ.
Ang. an Bredlow,
Pal=
laswieſenſtraße 172.
(*20633)
Flappw. zu kauf. geſ.
ſed. gebe guterh.
Liege=
wag i. Tauſch. Ang.u.
S 239 Gſchſt. (*20683
Daute mehe
wie jeder
für getragene
Gerr.=Kleider
Schuhe uſw.
M. Winwizki
Kl. Bachgaſſe6 —
Poſtkarte genügt. /* 20865
„Zu kaufen geſucht:
1.tür. Kleiderſchrank,
1. Zteil. Matr.,1
Stroh=
matr. Ang. u. S234
Weſchäftsſt. ( 20671
Ke
(Sweitür. Kleiderſchrank,
zebr. Gasherd mit
Tiſch-
zeſtell, Weckgläſer m.
Ein=
laochtopf u. verſchiedenen
Hausrat wegen Umzug
ru verkaufen. (*20618
Alnzuſehen zwiſchen
(- und 6 Uhr.
Roß=
ſörferſtraße 69.
Gu verk.: Gas=Koch=
(Alpparat „Oekonom”,
1— Einkoch=
Weckappa=
trat u. 60 Einkochgläſ.
von ½-l Ltr.
Bismarch=
ffr. 78, Erdg. /20442gm
Kl. Wagen //t P.f. neue Hrn=Lach=
Mobil (Gelegenh.)
abzugeb. (12360ms
Caloda
Pankratiusſtr. 2½4.
Telephon 1613.
Meter
Meter
AR
ASTADT=
Sonderangebot
Schlaf-
zimmer
3
Ausnahme=
preiſe:
Mk. 770.—
Mk. 725.—
M. 830.— 3
alles
vollgearbei=
tete und
abge=
ſperrte, ſchwerſte
Dualitätszimmer
eiche. Nur
aller=
neueſte Modelle
M40del-Madler
Harislr. 7.19 1
Gebr. Herd
Bettſtatt m. Matratze
u. Ladentiſch billig zu
verkaufen. Näheres
Geſchäftsſt. (20669
Vernicheltes Brotgeſtell,
4 große Tafeln
Well=
blech, 2 große
Dach=
fenſter m. Rahmen
ab=
zugeben (*20584
Orangerieſtraße 2
Chaiſelongue
verſtellbar, Ripsbez.
nur 40 ℳ
Wollmatratze
dreil. m Keil, garant,
gute weiche Füllung,
Drell grau=weiß 35.,0
Kapokmatratze
dreit. m. Seegraskeil,
1½ſchläfig, 85 ℳ.
Dode bepagen
Br. Ochſeng.10.-20669
Großer Rieſener
Dauerbrandofen
u. 2 Füllöfen billig
zu verk. ( 20b95md
Im Geiſenſee 6.
V ve
KIotz-Motorrad
abzugeb. (12359ms
Gelegenheitskauf.
Caloda
Pankratiusſtr. 2½
Telephon 1613.
Gr. Kinderwagen m.
gut. Verdeck,
Baby=
korb, fahrb., bill.
ab=
zug. Liebigſtr. 43, III.
20652)
Gelegenheitskauf!
I Damenrad, gebr.,
1 Knabenrad, gebr.,
bill. zu verk.
Lager=
hausſtr. 16. /12445mig
Triumpf=
Molorrad
billig abzugeben.
Galoda
Pankratiusſtr. 2½
Tel. 1613. (12357ms
Rad
ſchuhe, Gr. 41, 5 X
für 2 Perſ., Moll=) Kinderſachen f. 101
Mädch., 2 eleg. D.=
Hüte 4 8,K zu verk.
Möller, Ballonplatz 3
(*20638
Schreibpult mit ver
ſchließbar, Schublade
zu verkaufen. /*20616
Näh. Geſchäftsſtelle.
Ladenregale, Ladentheke,
2 Schaufenſterkäſten mit
eiſern. Gitter zu verkauf.
Grafenſtr. 21, I. (*20615
Grammophon
m. Tricht, aber prima
Meſſingwerk u. 20 faſt
neue Platten ſehr
biklig zu verk. ( 20622
Moosbergſtr. 50, III.
Ein gutes Bett mit
Wollmatratze zu
ver=
kaufen.
Weinberg=
ſtraße 35, pt. /B1240
Guter, 2-rädiger
Handkarren billig z.
verkauf.
Moosberg=
ſtraße 70, 1. (2065
Handwagen
2 gebrauchte, ſtehen
zum Verkauf. (12465
Berlagsanſtalt
Alexander Koch
G.m. b. H., Sandſt. 1e
Zwei Anzugſtoffe
bill. abzug, /20598
G. Fiſcher
Hügelſtr. 85, part
Kiuderwag. u. Kind.. bill. z verk.
Anzuſ. zw. 11 u. 3 Uhr.
Grafenſt. 2‟ ,„II. (*2068
Hinderwagen
elegant, weiß lg
faſt neu, preiswert zu
verk. Zu be ichtiger
bei Frau Doll, Kah
lertſtraße 86. ( 20674
Birnen und
Zuetschen
täglich ab 8 Uhr
zu verkaufen. (*20667
Glöckner
Pfarrwieſenweg 19
2 Cylinder, in beſter
Verfaſſ., prima
Be=
reifung, neuen
Ket=
ten und Erſatzteilen
ſehr preisw. zu verk.
Moosbergſtr. 50, III.
Abends 8 Uhr. ( 20623
Penſionen
2 Herren (Ahad.) hönnen
gut. Privat=Mittagstiſch
Näh. Geſchſt.
n.
Seite O
Nummer 220
Reich und Ausland.
*Eine deutſch=amerikaniſche
Hochſommerfeier zu Ehren
Carl Ludwig Schleichs.
auf dem herrlichen Waldfriedhof Stahnsdorf bei
Ber=
lin, brachte am Sonntag allen Beteiligten ein
Er=
lebnis, das gerade weil nicht mit lauten Fanfaren
verkündigt, von tiefgehendſter Wirkung war, weil es
die Bahnen zeigte, welche der Geiſt der
Verſtän=
digung, der Verbrüderung von Volk zu Volk, von
Land zu Land wandert, ohne hemmende Schranken.
Aus der Anſprache des Dr. William Popke, des
Ehrenpräſidenten der Vereinigten deutſchen
Geſell=
ſchaften von New York, ging hervor, daß man
drüben die Bedeutung Schleichs als Forſcher und
Denker ſchon erfaßt hatte, als das deutſche
Vater=
land mit der Anerkennung des Mannes noch zögerte,
der mit der Erfindung der Anäſtheſie (örtlichen
Be=
täubung) Millionen von Menſchen, die eine Narkoſe
bei operativen Eingriffen aus irgend welchen
Grün=
den nicht aushalten konnten, Heilung und
Erleich=
kerung geſchenkt hat. Ein Freund Schleichs, Pfarrer
Maßler, der wie kein zweiter in den Ideen des
Philoſophen Schleich zu Hauſe iſt, griff in den
Ge=
dankengang des amerikaniſchen Gaſtes ein, indem er
ausführte, daß es ſicher kein Zufall ſei, wenn man
ſich in Amerika, wo die Menſchen noch abgehetzter,
mechaniſierter dahinlebten, wie im alten Europa, als
ſeeliſchen Berater Schleich gewählt habe, der die
Menſchen wieder mit dem Herzen denken gelehrt, ſie
von der Ueberſchätzung einſeitiger, Gehirnarbeit
hin=
führen wollte zu einer Auffaſſung, in der jede
ein=
zelne Seele, kraft des Sonnengeflechts, des nervus
sympathicus, im Ryythmus des Alls mitſchwinge,
ge=
tragen von der Liebe des göttlichen Odems. Liebe iſt
der Urgrund der Welt. Nur ſo erklärt ſich die
Er=
ſcheinung Jeſus Chriſtus.
Meiſt fällt es den Leuten ſchwer, zu unterſcheiden
zwiſchen Phantaſie und Phantaſterei. Erſtere iſt
Vor=
ſtellungskraft, ohne die weder etwas erforſcht, noch
entdeckt werden kann. Die große wiſſenſchaftliche und
künſtleriſche Begabung Carl Ludwig Schleichs wurde
getragen von warmer, ſchöner, impulſiver
Menſch=
lichkeit, deren Reizloſigkeit in unſerer
mammoni=
ſtiſch angelegten Zeit, an ſich ſchon als eine
Er=
quickung angeſehen werden muß:
„Wenn etwas gar am ſchönſten war,
dann war es unberechenbar!“
heißts in einem ſeiner Aphorismen. Die Nachfrage
nach Schleichs Büchern, wie: „Schaltwerk der
Ge=
danken” — „Seele” — „Unſterblichkeit” — „Es
läu=
ten die Glocken” — „Beſonnte Vergangenheit”, ſteigt
von Jahr zu Jahr. Die Selbſtbiographie „Beſonnte
Vergangenheit” liegt ſchon in 165 000 Exemplaren
vor. Demnächſt wird das Buch ins Engliſche überſetzt.
Die Gedächtnisreden, gehalten in der ſchlichten,
ſtimmungsreichen Friedhofskapelle, waren umrankt
von dem Vortrag zweier gemiſchter Quartette, geſetzt
von Schleich auf eigene Poeſie. Die Tonſprache
be=
wegt ſich in der Linie Schumann-Brahms, ſchreitet
aber von der Anempfindung zu ſelbſtändigem
Ge=
fühlsleben vor. Zum Schluß der Feier ſangen die
Anweſenden zwei Strophen des Liedes: „Es iſt
be=
ſtimmt in Gottes Rat. . .", womit auch die große
Schleich=Gedächtnisfeier in New York am 7. März
dieſes Jahres geſchloſſen hatte.
An dem herrlich geſchmückten Grabeshügel, zu
welchem ſich die Teilnehmer in geſchloſſenem Zuge
begaben, legte Dr. W. Popke einen mächtigen
Lor=
beerkranz mit Schleifen in den amerikaniſchen Farben
nieder, ein Ehrengruß von drüben für den deutſchen
Mann, der ſchon vor Jahren den geiſtigen
Ozeanflug gewagt hat.
Dr. Ella Menſch.
Feſtnahme eines gewerbsmäßigen D=Zug=
Diebes.
Am Samstagnachmittag wurde im Hauptbahnhof
zu Frankfurt a. M. die Aufmerkſamkeit eines
Ueberwachungsbeamten der dortigen Bahnpolizei auf
einen jungen Menſchen gelenkt, der in auffallender
Weiſe die Abteile eines D=Zuges abſuchte.
Nach=
dem der Verdächtige in gleicher Weiſe einen anderen
D=Zug abgeſucht hatte, ging er auf Grund einer
Bahnſteigkarte durch die Bahnſperre. Der Beamte
ſchritt hierauf zur Feſtnahme und brachte ihn nach
Mainz, wo er als Vorarheiter einer
Schokoladen=
fabrik in Stellung iſt. Bei einer durch die Mainzer
Bahnpolizei in der Wohnung des
Feſtgenom=
menen erfolgten Durchſuchung wurde ein
größeres Lager in Reiſekoffern, Handtaſchen,
Damen=
ſchirmen, ſowie eine Unmenge Schlüſſel in
Schlüſſel=
vingen gefunden. Nach einem Zugeſtändnis rühren
die Sachen ſämtlich aus Diebſtählen her, die der
Täter innerhalb des letzten Jahres in D=Zügen
aus=
geführt hat, insbeſondere auf der Strecke Berlin
—Magdeburg. In hieſiger Gegend will er
derartige Diebſtähle nicht begangen haben. Die
Koffer und Handtaſchen enthalten zum Teil noch ſehr
wertvollen Inhalt. So wurde in einem
Handkof=
ferchen ein wertvoller Brillantſchmuck vorgefunden.
Die Kriminalpolizei in Mainz wird in
den deutſchen Fahndungsblättern ein
Verzeichnis der beſchlagnahmten Sachen
ver=
öffentlichen. Es empfiehlt ſich daher für
Per=
ſonen, die das Opfer von D=Zugdieben wurden, bei
denjenigen Polizeibehönden vorſtellig zu werden, bei
denen ſie ſeinerzeit die Diebſtahlsanzeige erſtattet
haben. Man hofft, daß auf dieſe Weiſe die
beſchlag=
nahmten Sachen ihren Eigentümern wieder
zuge=
führt werden können. Die Kriminalpolizei erſucht im
Intereſſe der Beſtohlenen um Weiterverbreitung in
der Preſſe. Der Täter iſt der am 16. Mai 1900 in
Fürſtenberg geborene Paul Monſchke, der ſeit
einigen Wochen in Mainz wohnt.
Der bedrohte galliſche Hahn.
fm. Lahr. Anläßlich des 80jährigen Beſtehens
der Freiwilligen Feuerwehr hatte ein hieſiger
Kunſt=
maler ein Werbeplakat entworfen, daß einen
Feuer=
wehrmann in voller Uniform zeigt, der mit ſtarker
Fauſt dem roten Hahn, dem Sinnbild des Brandes,
die Gurgel zudrückt. Das Plakat fand Anſtoß bei
den Beſatzungsbehörden, die das Aufkleben im
be=
ſetzten Gebiet verboten, weil ſie in dem unter dem
Griff des Feuerwehrmanns ſterbenden Hahn, den
galliſchen vermuteten. Ein Kommentar
erüb=
rigt ſich!
Mittwoch den 10 Auguſf 1927
Unſere Ozeanflieger.
Fdzard
Riſzties
Looſe
wollen noch in dieſer Woche zum Atlantik=Flug ſtarten.
Edzard (links vorn) und Riſzties (rechts vorn) ſtudieren mit ihren Beratern die Karte des Ozeans.
Benzintanks werden nach erfolgter Prüfung unter Aufſicht der Ozeanflieger in das deutſche
Welt=
rekordflugzeug eingeſetzt.
Schiffsunglück auf dem Rhein.
fm. Kehl. Das franzöſiſche Rheinſchiff „
Ma=
donna”, welches aus dem Rhein-Marne=Kanal im
Schlepptau eines kleinen Dampfers rheinabwärts
fuhr, wurde, als in der Nähe der Wanzenau ein zu
Berg fahrender Dampfer vorüberkam, von den
Wellen überflutet und zum Sinken gebracht. Der
Beſitzer Jerome Lutz wunde von dem Waſſer
mit=
geriſſen und ertrank. Der Steuermann wurde von
der Beſatzung des Schleppers geborgen. Das
ver=
unglückte Schiff war mit Sandſteinen überladen und
hatte demzufolge einen außerordentlichen Tiefgang.
Unwetter in Baden.
fm. Karlsruhe. Die ſchweren Unwetter in
Mittelbaden haben ſtellenweiſe größeren Schaden auf
Feldern und Gärten angerichtet. In Haslach ſchlug
der Blitz in das Wohnhaus des Hofbauern
Gut=
mann, als dieſer gerade dabei war, das
einge=
drungene Waſſer aus den Kellerräumen
herauszu=
ſchaffen. Der Blitz fuhr in den vor der Scheune
aufgeſtellten Erntewagen; im Nu ſtand dieſer, und
mit ihm die mit Erntevorräten gefüllte Scheune in
hellen Flammen, die ſofort auf das Anweſen
über=
griffen. Es entſtand ein Schaden von über 50 000
Mark. In Berghaupten ſchlug der Blitz in das
Anweſen des Kirchenbauers, in welchem ſämtliche
Ernte= und Futtervorräte vernichtet wurden.
Be=
trächtlich ſind die Verluſte, die durch die
wolken=
bruchartigen Niederſchläge in verſchiedenen Gegenden
Mittelbadens verurſacht worden ſind. Brücken,
Holz=
vorräte und Weinberge wurden weggeſchwemmt;
zahlreiche Felder mit Schlamm und Geröll bedeckt.
Mancherorts wurde der Verkehr durch die die
Straßen überfluteten Waſſermengen geſtört.
Ein Auto unterbindet den Telephonverkehr.
Im. Hochſpeyer (Pfalz). Zwiſchen
Hoch=
ſpeher und Frankenſtein, am Franzoſenweg,
verun=
glückten zwei Autofahrer aus Kaiſerslautern. Das
Auto fuhr in ſchnellem Tempo in einer Kurve gegen
einen Telephonmaſt, der umgeriſſen wurde. Der
Fernſprechverkehr war dadurch für einige Zeit
ge=
ſtört. Während der eine Inſaſſe leichtere
Hautab=
ſchürfungen davontrug, wurde dem Lenker des Autos
die Schlagader am linken Arm durchſchnitten, ſo daß
er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte.
Schweres Exploſionsunglück in Magdeburg.
TU. Magdeburg. Am Dienstag, morgens
gegen 8½ Uhr, ereignete ſich auf dem Fabrikgelände
der Deutſch=italieniſchen Feuerwerksgeſellſchaft an der
Berliner Chauſſee eine ſchwere Exploſion. Bis jotzt
konnten, aus den Trümmern ſieben
Schwer=
verletzte geborgen werden. Nähere Einzelheiten
fehlen noch. Es wird jedoch angenommen, daß die
Exploſion dadurch entſtanden iſt, daß einer der
An=
geſtellten, entgegen ſeinen Vorſchriften, geraucht und
die noch glimmende Zigarette fortgeworfen hat.
Bergſteigerunglück.
EP. Mailand. Wie der „Corriere della
Sera” aus Valtournance meldet, hat eine aus vier
Perſonen beſtehende italieniſche Bergſteigergruppe,
die nach ſchwierigem Abſtieg in heftigem
Schnee=
ſturm mit größter Mühe die Solvay=Hütte
er=
reichen konnte, die ganze Nacht über Hilferufe
vernommen. Es war ihr aber erſt im
Morgen=
grauen möglich, den Hilferufen nachzugehen. Sie
fanden zwei völlig erſchöpfte Züricher Alpiniſten, von
denen der eine geborgen werden konnte, der andere
jedoch in den Armen der Retter verſtarb.
Der Betrugsſkandal
bei der Klaſſenlotterie
Die Schwindler fahen es jetzt auf das:
„große Los” ab.
Die Ergebniſſe der Unterſuchungen, die da=
Preußiſche Finanzminiſterium in der Angelegenhein
der bei der Klaſſenlotterie vorgekommenen Unregem.
mäßigkeiten vorgenommen hat, zeigen, daß wir e.u
hier mit einem Betrugsſkandal allergrößten Format:=”
zu tun haben. Die beiden unredlichen Beamtem
wollten ſich keineswegs mit den Gewinnen, die ſiü
bei dem Betrugsmanöver anläßlich der letzten Ziehung
ergattert hatten, begnügen, ſondern wollten bei de-u
Ziehung, die am Dienstag beginnen ſollte, zum
großen Schlag ausholen. Der Appetit kommt jo
beim Eſſen. Damals waren es „nur” 125 000 Markr
die ſie durch ihre Schwindelmanöver in die Händo0
bekamen. Diesmal hatten ſie es auf das „großo
Los”, die Prämie und, ſo nebenbei, noch aut
ein paar Hauptgewinne abgeſehent
Wenn der Coup gelungen war, wollte man dann denn
heiß gewordenen Boden Deutſchlands verlaſſen undd
ins Ausland flüchten. Sozuſagen in letzter
Minute=
iſt dieſer verbrecheriſche Plan ins Waſſer gefallen.
Es iſt nicht zu leugnen, daß das Bekanntwerdenn
dieſer Machinationen der Lotterie ſelbſt großen Ab= tut. Jeder Losſpieler glaubt ſich — berechtig= — benachteiligt und fragt, wer garantiertt
mir, daß derartige Manöver nicht ſchon vorher
un=
ternommen worden ſind, nur daß ſie bisher nicht be= geworden ſind? Die Verwaltung der
Lotterie=
tut alles, um das ſchwindende Renomee zu retten.
Sie macht die Losinhaber auf ihr Recht aufmerkſam,
vor der Einſchüttung ihrer Nummer in die
Ziehungs=
trommel ſich von dem Vorhandenſein, derſelben
ver=
ſönlich zu vergewiſſern. Ja, ſie legt jetzt ſogar Went
darauf, daß dies geſchieht — wenn es eben möglich
iſt. Die Ziehung ſoll nicht mehr von
Be=
amten der Lotterieverwaltung vorgenommen
wer=
den, ſondern von vereidigten Notaren oder von
Ober=
beamten des Finanzminiſteriums. Die Einzelheiten,
wie der Ziehungsakt in Zukunft vor ſich gehen ſoll,,
werden noch bekanntgegeben werden. Einige Sorge:
bereitet dem Finanzminiſterium die Frage, was nun1
geſchehen ſoll, um die bei der letzten Ziehung um:
125 000 Mark geſchädigten Spieler zu ihrem Recht3
kommen zu laſſen. Eine Wiederholung der ganzen.1
Ziehung wird nicht als der geeignete Weg angeſehen,
da die meiſten Gewinne ſchon ausgezahlt ſind. Da= plant der Miniſter, die
beiden unterſchlagenen Gewinne unter die Nieten
der letzten Ziehung noch einmal ausſpielen
zu laſſen. Damit würde er ſich allerdings den Zorm
der Mehrzahl der Spieler zuziehen, in erſter
Linie=
aller derjenigen, die bei der letzten Ziehung leer
ausgegangen ſind. Dieſe ſagen — und nicht mit Un= —, daß durch die Schiebungen der beiden
Be=
amten das Glücksmoment in zwei Fällen ausgeſchaltet4
worden iſt, und wer kann beweiſen, daß gerade in
dieſen beiden Fällen das Glück nicht vielleicht gerade::
dem betreffenden Einzelnen in den Schoß gefallen
wäre?
Damit die Ziehung der 5. Klaſſe ſchneller er= kann, wird das Material völlig
neu=
hergeſtellt und in das Gewinnrad geſchüttet
werden. Man wird die Loſe dazu verwenden,
die=
für die nächſte Lotterie vorbereitet waren. Es wer= alſo ſämtliche 27 000 Nummern neu in das
Ge=
winnrad geſchüttet werden, und zwar in
Anweſenheit-
des Publikums und Vertretern der Preſſe.
Schon-
bei der Ziehung der 5. Klaſſe, die
wahrſcheinlich=
am kommenden Montag oder
Diens=
tag beginnen wird, ſollen alle
Vorſichtsmaßnahmen-
gemäß den Verhandlungen mit dem
Finanzmini=
ſterium verſtärkt werden, und bei den Ziehungen der
nächſten Lotterie wird das ganze Kontrollſyſtem auf
eine andere Grundlage geſtellt werden. Die
Nachfor=
ſchungen, ob die beiden ungetreuen Beamten
ſchon bei früheren Gelegenheiten die
Lotterie geſchädigt haben, haben bisher zu
keinem poſitiven Reſultat geführt. Man
iſt aber der Anſicht, daß die Beamten das erſtemal
den Trick gewiſſermaßen als Hauptprobe
durchge=
führt haben, um jetzt, bei der 5. Klaſſe, den großen
Schlag zu unternehmen.
Hitze und Unwetter.
EP. Wien. Der Montag war in Wien de
heißeſte Tag dieſes Sommers. Das Thermomelel
wies um die Mittagsſtunde 38 Grad Celſius im
Schatten auf. Sämtliche Bäder wieſen einen
Relord=
beſuch auf. Leider forderte das wilde Baden in der
Donau und in verſchiedenen Teichen zahlreiche
Todesopfer.
EP. Graz. Montag nachmittag wurde der
Markt Vordernberg von einem ſchweren Unwetter
heimgeſucht, das von wolkenbruchartigem Regen und
Hagelſchlag begleitet war. In wenigen Minuten war
der Markt von dem Bache, der ihn durchfließt und
der aus den Ufern getreten war, überſchwemmt. Der
Straßenbelag wurde vom Waſſer aufgeriſſen und
fortgeſchwemmt. Auch die erſt kürzlich erbaute Wal”
ſerleitung wurde ſchwer beſchädigt und der Betrie)
des Elektrizitätswerkes geſtört. Die Feuerwehl
mußte bis 1 Uhr nachts an der Freilegung der
Straßen arbeiten. Der angerichtete Schaden iſt ſehr
groß. Opfer an Menſchenleben ſind nicht zu be
klagen.
EP. Salzburg. Montag nachmittag ging
über dem Pinzgau wieder ein ſchweres Unwetter
nieder. In Dienten wurden die Straßen und Wege
geſtört. Ein Haus wurde einen halben Meter hoch
vom Geröll eingeſchloſſen. An den Kulturen wurde
großer Schaden angerichtet.
Exploſion in einem rumäniſchen Munitions=
Lager.
EP. Bukareſt. Auf der Schießſtätte des
28. Infanterieregiments Bukareſt erfolgte in den
rſten Nachmittagsſtunden des Montag eine Explo=
ind iſt
wordell.
zwerte hab
en Wert un
Erfahruns
erita. Allerdit
g infolge der
eutſchen Flug
an ſich mit
das Land der
h mit dem
gt einzig nt
uges, die ahr
uenden Typen
den bisherig
re Wege
bellonpl
n=bis
der un
phäre,
dieſem
lotors,
würde d
m N.
wäre d
ſion in einem Munitionslager. Die Exploſionen
dauerten bis in die ſpäten Abendſtunden noch an.
Der Umfang des Schadens iſt bis jetzt noch nicht
feſtgeſtellt. Ein ungariſcher Arbeiter wurde verhaftet,
da er im Verdacht ſteht, die Exploſion verurſacht
zu haben.
Nummer 220
Mittwoch, den 10. Auguſt 1927
Seite 9
Sport, Spiel und Turnen.
* Der Bitterfelder Höhenflug!/ Die deutſchen Schwimm=Meiſter=
Vorbereitungen zum 10=Stunden=Ozeanflug in 12 Kilometer Höhe
ling und Oberſtabsarzt a. D. Koſchel werden Mitte
Auguſt eine Experimentierfahrt mit einem 9500
Kubik=
meter großen Freiballon bis 12000 Meter Höhe von
Bitterfeld aus unternehmen und Unterſuchungen in
Erläuterungen zu dieſem Fluge.
D. Red.
ſprung infolge der Verſailler Einſchränkungsbeſtimmungen vor
wer deutſchen Fluginduſtrie, und nun erſt nach ihrer Aufhebung
eit liegt einzig noch in der Wirtſchaftlichkeit des Groß= feſtſtellen ſollten. Heinrich, Heitwann, Schubert und Neitzel traten
lei=
peſtehenden Typen gebaut wird.
Hug” andere Wege gehen und unterſtützt den Flug vom Bitter=
Stratoſphäre, zu erforſchen.
Um in dieſem Zeitraum über den Ozean zu gelangen, bedarf
s eines Motors, der eine Stundengeſchwindigkeit von 450 bis
00 Kilometer entwickelt.” Aber ſolchen Motor gibt es nicht!
Außerdem würde die mitgenommene Menge Betriebsſtoff die
ENitnahme von Nutzlaſt unmöglich machen, die wirtſchaftliche
Ausnützung wäre damit gleich Null! So will man verſuchen,
den Widerſtand der Atmoſphäre dadurch zu verringern, daß man
„Viderſtand der Flugmaſchine entgegenſteht, ſo daß die
Flug=
geſchwindigkeit an alog eine größere wird. Der dadurch erzielte
Kräfteüberſchuß geſtattet dann die Mitnahme einer
wirtſchaft=
ichen Nutzlaſt; widrige Winde, ſchlechte Wetterlage kommen in
WVegfall, und dadurch iſt die ſtratoſphäriſche Luftſtraße mehr und den deutſchem Vertreter über, dieſe Strecke in Bologna ebenfalls feſt.
miehr das Idealziel der Luftfahrt geworden.
Doch was wiſſen wir über die Stratoſphäre, was über die
welche Vor= und Nachteile warten dort auf den Fluggaſt, den
Menſchen? Bisher wiſſen wir herzlich wenig, und um ſo dan= zu beſiegen ſein.
Tenswerter muß die Initiative der Höhenflug=Geſellſchaft
ange=
ehen und verfolgt werden!
rähe, die Temperatur ſchwankt zwiſchen 30 und 40 Grad Kälte. Klaſſen beſſeven Holländerinnen beugen müſſen.
Bier liegt noch keine Schwierigkeit für die Techmik: heizbare und
Luftdichte Kabinen ſowie Sauerſtoffatmung ſind bekannt. Wie Meter Strecke geſichtet. Es ergab ſich, daß trotz aller neuer Hoffnungen
aber verhalten ſich die zum Bau des Flugzeuges verwendeten
Leichtmetalle, welcher Art muß ferner der Motor und der Pro= Ausland zu vertreten. Erwartungsgemäß ſpitzte ſich die Angelegenheit
weller ſein, um in einer Luftdichte von nur 220 Gramm dasſelbe und Gubener=Magdebug waren mit Schubert=Breslau zuſammen im
zui leiſten wie in einer folchen von 820 Gramm? Auch hier iſt
hereits ſicher, daß unſer bisheriger Benzinflugmotor nicht rich näher und näher, kann aber den in blendender Verfaſſung
ſchwim=
imn Frage kommt, ſondern ein Rohölmotor. Es iſt auch längſt menden Heitmann nicht ganz erreichen. Zu meinem größten Erſtaunen
lekannt, daß Junkers derartige Verſuchsmotoren konſtruiert wpurde trotzdem von den Bielrichtern totes Rennen verkündigt und die
hat (Typen UK 80 und UK 60) und noch immer an ſolchen endgültige Entſcheidung auf den Schluß des Feſtes feſtgeſetzt. Aber auch
Pohölmotoren baut. Wir ſtehen alſo auch der Löſung dieſes hier erwies es ſich, daß Heitmann tatſächlich zurzeit der Beſſere iſt. Nach
Problems nicht mehr allzu fern!
So ſoll nun der Experimentierflug der beiden kühnen Piloten Arne Borg und dem Ungarn Barany den Sieg nicht leicht machen. Sie
mit dem längſt abgetan geglaubten Freiballon zum Ziele, oder ſind beide befähigt, auch auf der 100 Meterbahn 1,02 Minuten zu
ſchwim=
zumindeſt dieſem näher kommen. Man wird einen Motor
mit=
jehmen und in jenen Höhen genaue Beobachtungen des Laufes, dieſe Strecke bei den Damen. Favoritin war Lotte Lehmann=Dresden
ter Tourenzahl und des Sauerſtoffverbrauches anſtellen. Dieſe und auch hier wurde die als Siegerin erwartete, wie im Vorjahre, von
öhenfahrt — vorausſichtlich werden auch mehrere unternommen, meiſterſchaft der erſte und auch der zweite Platz für Deutſchland geſichert,
— ſoll weiter zu der Erforſchung der genauen Luftdichte, ihrer
Tremperatur und Zuſammenſetzung führen. Beide Herren müſſen nicht unterlaſſen, hierzu einige aufklärende Worte zu ſagen. Ich hatte
ſch auch rein körperlich auf den Flug vorbereiten, um dem ge= in dieſem Jahre gar nicht die Abſicht, die lange Meiſterſchaft zu melden.
ningen Luftdruck gewachſen zu ſein.
Man kann alſo mit Recht auf den Ausgang dieſes inter= verbandsſeitig nachmelden laſſen. Da aber ein Sechſerfeld zuſammen=
Fſſanten Verſuches geſpannt ſein, der das allgemeine Intereſſe gekommen war, fragte mich der Verbandsſchwimmwart noch am Tage
genau ſo beanſprucht, wie das bevorſtehende Wagnis der vier vorher, ob ich an den Start gehen wolle. Lediglich weil ich gemeldet
Vunkersflieger Looſe, Köhl, Riſzties und Edzard, die voraus= war, bin ich angetreten, und trotz der Ueberzeugung, daß ich nicht
durch=
ſichtlich Donnerstag mit zwei Maſchinen, Type Junkers W. 33, wie für die 400 oder 800 Meter. Nun zur Sache ſelbſt.
Radomacher=
ſtarten werden.
Pferdeſport.
Rennen zu Hannover.
1. Sommerrennen. 2600 Mark, 1000 Meter: 1. H. Moshakes ſo ſicher, wie in den vorherigen Jahren. Doch muß man bedenken, daß
Markolf (O. Schmidt), 2. Seleeta, 3. Flüela. Ferner: Irrwiſch, Pumper= dieſe Diſtanz für Rademacher nicht die gegebene iſt, ſondern vielmehr
Lickel, Freier Wille, Die Nacht, Heidelbeere, Nonchen, Varasdin, Gold= er üben 200 Meter erſt die große Klaſſe präſentiert. Es wird Zeit, daß
wmt. Tot.: 19, Pl. 12, 12, 24:10. Kopf—3 Lg.
3. Deiſter=Jagdrennen. 2600 Mark, 3200 Meter: 1. G. Ehrenfmeds
Abenteurer (V. Hauſer), 2. Bandola, 3. Reifende Frucht. Ferner:
Vol=
r, Orlanda (ausgebr.). Tot.: 14, Pl. 12, 12:10. 1—6 Lg.
4. Grabenſee=Erinnerungsrennen. Ehrenpreis und 6200 Mark, 1800
r (L. Varga), 2. Löwen=
5. Vahrenwalder Ausgleich. Ehrenpreis und 2600 Mark, 1800 Meter:
W. Lindenſtädts Süd=Cap (M. Schmidt), 2. Sigelgayela, 3. Primo.
ſgerner: Obotrit, Trianon, Glücksritter, Boruſſia, Sternberg, Quick,
Irr=
locht. Tot.: 70, Pl. 22, 15, 21:10. 1—1 Lg.
6. Preis von Schlenderhan. Ehrenpreis und 4000 Mark, 1400 Meter:
Graf Seidlitz=Sandretzkis Bellona (P. Ludwig), 2. Schneeberg, 3. Ja=
Aynath. Ferner: Blümlisalp, Lichtſtrahl 2., Lapaz, Eisläufer,
Per=
ſ-us, Carl Heinz, Licht Alberich, Reichskrone. Tot.: 126, Pl. 38, 15,
IF:10. 1—1½ Lg.
Irenäus=Jagdrennen. Ehrenpreis und 2600 Mark, 3600 Meter:
J. Diedrichs Eulalia (. Dertel), 2. Schelmerei, 3. Opponent. Ferner:
My Lord 2. Gianutri, Ciſterne, Sans Pareil, Firn 2., Cſaba, Sapajus.
Arot.: 114, Pl. R, 40, 20:10. 34—3 Lg.
Rekordnennungsſchluß für das Klaufenrennen. Der Meldeſchluß für
—2 Internationale Klauſenpaßrennen ergibt eine Beteiligung von 171
BSagen und Motorrädern. 78 Fahrzeuge ſtarten am Samstag und 93
um Sonntag. Für das nationale Rennen am Samstag ſind 40 Touren=
Nagen, B Sportwagen, 5 Rennwagen und 10 Motorräder gemeldet
orden; am internationalen Rennen vom Sonntag nehmen 38
Sport=
magen, 17 Rennwagen und 38 Motorräder teil.
Sia deutſch=ſchwediſcher Schachkampf wird am 10. und 11. September
im Stockholm ausgetragen werden.
Lichtgen=Mainz gewann in Wiesbaden das Amateur=Schachturnier
vor dem Engländer Buerger und Goldſtein.
Sin Vierländerkampf Deutſchland—Holland-Belgien—Schweiz
zwi=
ſchen Chriſtmann, Böttgen, van Ruyſſefeldt, Vermeere und Läuppi wird
am 14. Auguſt auf der Frankfurter Stadionbahn ausgetragen.
Der bekaunte Freiballonführer Major a. D. Stel= Wanen und die 4andermännſchaft
Iür Poldand.
Von Friedel Berges.
dieſen Höhen anſtellen, um dieſe dem Ozeanluftverkehr Die deutſchen Meiſterſchaften im Schwimmen ſind diesmal nach
ge=
in dieſen Höhen dienſtbar zu machen. Nachſtehend einige nau Wjähriger Unterbrechung in Hannover abgehalten worden. Der
Hannoverſche Schwimmverein von 1898 hatte keine Mühe und Koſten
geſcheut, die Veranſtaltung in ganz großem Stile durchzuführen, zumal
Die Frage des Stratoſphärenfluges harrt ſchon lange ihrer ja gleichzeitig die Eimweihung des neuen ſportgerechten Bades an der
Löſung und iſt nun anläßlich der Ozeanflugpſychoſe beſonders Liſtermühle mit derſelben verbunden war. Der feierliche
Einweihungs=
akut geworden. Die augenblicklichen Ozeanflugverſuche, der akt ging am Freitag nachmittag bereits vor ſich. Unter den vielen Red=
Junkerswerke haben, wie dieſe auch ſelbſt zugeben, zunächſt nur nern, die als Vertreter der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden ſprachen,
ſportlichen Wert und dienen zugleich der Erforſchung und Samm= möchte ich hauptſächlich die Worte des Herrn Dr. Menge, Hannover,
her=
vorheben, der als Oberhaupt der Stadt ein verſtändnisvolles Eingehen
ung von Erfahrungen für einen regelmäßigen Luftdienſt Europa auf die Ziele des Deutſchen Schwimmverbandes zum Ausdruck brachte.
—Amerika. Allerdings hat das Ausland einen bedeutenden Vor= Ein Bankett am Abend in der Stadthalle, vom Magiſtrat der Stadt
Hannover gegeben, kam allerdings nur den Inaktwen zugute.
Ich will nachſtehend keineswegs eine Beſchreibung der Rennen
lie=
ann man ſich mit höheren Problemen beſchäftigen. Da Deutſch= fern, ſondern lediglich möchte ich mich auf eine kritiſche Betrachtung über
and das Land der Verkehrsfliegerei geworden iſt, muß es die Ergebniſſe beſchränken und dabei unſere Ausſichten in Bologna kurz
ſich auch mit dem Ozeanflugverkehr beſchäftigen. Die Schwierig= ſtreiſen. Es wanen am Samstag früh bereits Ausſcheidungskämpfe über
200 Meter angeſetzt, die die Teilnehmer an der 4mal 200 Meter Staffel
lugzeuges, die abnimmt, je größer das Flugzeug über die jetzt, der nicht an, da ſie ſich für die 3mal 200 Meter=Staffel am Nachmittag
ſchonen wollten, in welcher Poſeidon=Leipzig und Magdeburg 96 im
In den bisherigen Bahnen kann die Löſung dieſes Problems Kampf lagen. So wurde der eine Lauf eine zahme Sache für mich,
micht gefunden werden. Darum will die „Geſellſchaft für Höhen= den J. Rademacher als Zweiter lag nicht weniger als 3 Sekunden zurück.
Ueber 100 Meter Rücken ſchälten ſich aus den Vorläufen
erwartungs=
ſelder Freibellonplatz. Das Ziel iſt dabei, die Ermöglichung gemäß die beiden heißen Favoriten FrölichMagdeburg und Küppers=
Vierſen. Wir haben in dieſen beiden, die den Endlauf am andeven
eines zehn= bis zwölfſtündigen Amerikafluges Tage unter ſich ausmachten, und in dem letzterer ſiegte, zwei
Rücken=
im der über unſerer Atmoſphäre liegenden Luftſchicht, der ſchwimmev von internationaler Klaſſe, ſo daß es als ſicher gelten darf,
daß bei den Europameiſterſchaften in Bologna die beiden erſten Plätze
an Deutſchland fallen werden
Eine ſichere Sache für Magdeburg 96 war die Freiſtilſtaffel über
3mal 200 Meter. Poſeidon lag vom erſten Mann an im Hintertreffen,
ſo daß der Leipziger Heinrich ſich nicht ausſchwamm, da er dieſen
ge=
waltigen Vorſprung doch nicht mehr hätte aufholen können.
In dem klaſſiſchen Rennen über 400 Meter hatte man mit einem
ſicheren Siege Heinrichs gerechnet und lediglich mir gegen Neitzel unter
günſtigem Umſtänden eine Chance auf den zweiten Platz eingeräumt.
d ie Flugſtraße in die Stratoſphäre verlegt, in der nur ein Viertel Es kam aber anders, wie gewöhnlich. Heinrich verſuchte ſofort auf den
erſten hundert Metern davon zu gehen, ich ließ jedoch nicht locker. Kopf
an Kopf liegen wir bis 300 Meter zuſammen. Die 300 Meter=Wende
wird von mir vermaſſelt — wann werde ich endlich wenden lernen —
Heinrich liegt eine Körperlänge vor und läßt ſich dieſe bis ins Ziel trotz
erbitterten Ringens nicht mehr abnehmen. Damit ſtanden dann die bei=
Die geſchwommenen Zeiten ſind glänzend, ſo daß Deutſchland auch in
dieſem Rennen hoffen kann, den zweiten und dritten Platz hinter Arne
Borg zu belegen. Das Damenbruſtſchwimmen über 200 Meter brachte
Arbeit des Flugzeugmotors in dieſer dünnen Luftſchicht und Frl. SchradenMagdeburg gegen die wacker kämpfende Offenbacherin
Backof an ſich. Auch in dieſer Konkurrenz dürften wir in Europa nicht
Im Damen=Rückenſchwimmen über 100 Meter ſiegte die Meiſterin
vom Jahre 1925 Anni Rehborn gegen die Meiſterin des Vorjahres
Bähring=Magdeburg. Ueber die Ausſichten dieſer Vertreterinnen in
Die Luftdichte iſt nur ein Viertel ſo groß wie die in Erd= Italien läßt ſich nichts ſagen. Wahrſcheinlich werden ſie ſich den um
Am Sonntag vormittag wurde das Freiſtilmaterial über die 100
die alte Garde immer noch würdig iſt, die deutſchen Farben gegen das
zu einem Duell Heinrich-Heitwann zu. Dex=München, Derichs=Köln
Endlauf. Nach anſänglich klarer Führung von Heitmann kommt
Hein=
erbittertem Kampfe zwang er Heinrich nieder. Wir haben in dieſen
bei=
den zwei ganz große Vertreter in Bologna im Rennen. Sie werden
men. Faſt das gleiche Bild wie bei den Herren, bot der Kampf über
Neni Erkens=Oberhauſen ſicher geſchlagen. Auch hier iſt für die Europa=
Wenn ich nun zu der 1500 Meter=Strecke komme, ſo möchte ich doch
Lediglich auf Anraten des Verbandsſchwimmwarts Binner, der
befürch=
tete, daß nur Neitzel melden würde, habe ich von Stockholm aus mich
halten würde, da ſch für die lange Strecke weniger prädeſtiniert bin,
Vidi Vic. Magdeburg gewann überlegen in 2238 Minuten. Neitzel trat nicht an,
da er durch eie Erkranbug zu ſehr gehandikapt war. Er wird jedoch
trotzdem in Italien als 1500MeterMann ſtarten, da ſeme in der letzten
Zeit gezeigten Leiſtungen reſtlos befriedigen konnten.
Die 100 Meter Bruſt waren für Erich Rademacher durchaus nicht
der Deutſche Schwimmverband die Bruſtrennen über 200 Meter gehen
2. Preis von Remlin. 9600 Mark, 1200 Meter: 1. Emſt Lewys läßt, was ja auch den olympiſchen Beſtimmungen entſprechen würde.
rigga 2. (J. Vinzenz) 2. Godwina, 3. Eaſter Lily. Ferner: Liſſa, Weiß (Bahern Nürberg) wird Handſchlag hinter Nademaher Zweiter.
Hardinge, Gänſeblume, Trotzdem wird er nicht nach Bologna gehen, da als zweitbeſter Deutſcher
nach Anſicht des Verbandes augenblicklich der Mannheimer Staudt in
Frage kommt. Eine Meinung, der ich mich nicht ſo ubedingt
an=
ſchließen möchte.
Die Preisverteilung fand in den Räumen des Parkhauſes ſtatt. Der
Verbandsvorſitzende Geiſow=Frankfurt gedachte in ſeiner Eröffnungsrede Glockenſpiels von der Parochialkirche. 0 15.30: Anna
Kappſtein=
in herglichſter Weiſe eines Pioniers der deutſchen Schwimmbewegung, Die Frau und der Beſitz. 6 16.30: Prof. Wilhelmi: Körper=
Un=
des anpeſſenden zweiten Verbandsvorſitzenden G. Has=Berlin, der nun= geziefer .0 17: Dominator=Orcheſter Wenneis. Keler Bela: Ouv.
mehr 40 Jahre dem Verbande mit Leib und Seele angehört. Ferner romantique. — Graener: Einſame Feldwacht. — Tſchaikowsky:
löſte wahre Beifallsſtürme die Anweſenheit des Tiroler Waſſerſportver= Andantino. — Joſhitomo: Das Lied der tauſend Vögel. — Popy:
eins Innsbruck aus, der mit ſeiner Damenſtaffel die weite Reiſe nicht. Ständchen an Muſette. — Mouſſorgsky: Gopak. — Wenneis: Das
geſcheut hat, um dem großen Vaterhaus, dem Deutſchen Schwimmver= blonde Bild. 18.40: Dr. Finkenrath: Ein Gang durch ein
band, die Treue zu beweiſen. Iſt es den Tirolern auch nicht gelungen, Serumwerk. o 1905: J. Beck: Sport und Geiſt. 19.35: D
dieſes Mal ſieggekrönt in ihre bergiſche Heimat zurüchzukehren, ſo wird Orlovius: Der diesjährige Sommer=Luftverkehr. 20.10: „Die
doch die herzliche Aufnahme im Reichsdeutſchland eine frohe Erinnerung Bajadere”, Operette, Muſik von Kalman. o 22.30: Sommerluft.
für ſpätere Zeiten für ſie bleiben.
Nach Vorſtellung der deutſchen Ländermannſchaft für die Europa= Blauer Himmel blaue Wogen. — Trunk: Pan. — Goldmark: Im
meiſterſchaften in Bologna gab man ſich einige Stunden der Fröhlich= Garten. — Moßzkowsky: Tanz der Roſenelfen aus dem Ballett
keit hin, und damit fanden die diesjährigen Meiſterſchaſten, die in der Laurin. — Schubert: Der Lindenbaum. Der Muſenſohn.
Hauptſache eine Leiſtungsprüfung für Italien geweſen ſind, ihr glück= Keler Bela: Die Schmetterlingsjagd. — Wie ſchön blüht uns der
liches Ende.
6. Deutſches
Pundesmeiſterſchafts=
kegeln in Mainz.
Darmſtadt zweiter Sieger in der
Verbands=
bundesmeiſierſchaft auf Aſphalt.
Am Montag abend wurde auch die Einzelbundesmeiſterſchaft (200
Wurf) auf Bohle entſchieden. Deutſcher Bundesmeiſter auf Bohle wurde
Hallwig=Breslau mit 1455 Holz. Dichtauf mit nur 1 Holz Abſtand folgt
Hagge=Kiel mit 1454 Holz. Der Montag=Abend war einem
gemüt=
lichen Zuſammenſein der Kegler im Saale des Kegelſporkhauſes
vorbe=
halten. Die Kapelle Püſchel ſorgte für die notwvendige Unterhaltung.
Vierter Feſttag, Dienstag, den 9. Auguſt.
Das Meiſterſchaftskegeln nahm auf allen B8 Bahnen ſeinen
Fort=
gang. Die Kämpfe wickelten ſich flott ab. Das Kegelſporthaus war das
Ziel vieler Neugieriger, die mit Intereſſe dem Verlauf der Kämpfe
bei=
wohnten. Diejenigen Kegler, die nicht durch die Kämpfe in Anſpruch
genommen waren, unternahmen mit ihren Damen Beſichtigungen von
Mainzer Sektkellereien. Auch der Erdalfabrik Werner u. Mertz auf der
Ingelheimer Aue wurde ein Beſuch abgeſtattet.
Auch die Einzelmeiſterſchaft auf Aſphalt (200 Wurf) wurde im Laufe
des Dienstag=Vormittags entſchieden. Der in Führung liegende Kegler
Richard Strauß=Weida (Sachſen) konnte von den anderen Teilnehmern
dieſer Meiſterſchaft nicht mehr eingeholt werden und errang ſo die
Einzel=
bundesmeiſterſchaft auf Aſphalt mit 1130 Holz.
Am Dienstag nachmittag wurden die Verbandsbundesmeiſterſchaften
entſchieden.
Verbandsbundesmeiſterſchaft auf Schere: 1. Verband Kiel mit
6574 Holz, 2. Verband Halberſtadt mit 6479 Holz, 3. Verband
Bar=
men mit 6337 Holz.
Verbandsbundesmeiſterſchaft auf Bohle: 1. Verband
Hanno=
ver mit 7193 Holz, 2. Verband Kiel mit 7139 Holz, 3. Verband
Berlin mit 7097 Holz.
Verbandsbundesmeiſterchaft auf Aſphalt: 1. Verband, Halle
an der Saale mit 5214 Holz, 2. Verband Darmſtadt
mit 5184 Holz, 3. Verband Kiel mit 5175 Holz.
Die Verbandsbundesmeiſter wurden in Mannſchaften von 10 Mann
zu je 100 Wurf ausgetragen.
Der ſüddeutſche Meiſter, der Verband Darmſtadt, erreichte
im einzelnen bei der Verbandsbundesmeiſterſchaft auf Aſphalt folgende
Reſultate:
Hermann Thümmel .
553 Holz
Hermann Reichert.
Adam Hüibner.
Chriſtian Schüßler
Konrad Wilbert .
Georg Grün.
Heinrich Schönefeld
Georg Reiſenweber
Adam Sattler
Hermann Scherer.
525
497
502
486
529
514
533
518
527
Summa: 5184 Holz.
Abends 8 Uhr erfolgte im Saale des Kegelſporthauſes die
feier=
liche Siegerverkündung der Meiſterſchaftsſieger, der ſich ein
timmungsvoll verlaufener Ball anſchloß. Wir werden darauf noch näher
zurückommen.
Der heutige Mittwoch iſt der großen Rheinfahrt nach St.
Goar und zurück mit Sonderdampfern der Köln=Düüſſeldorfer
Dampf=
ſchiffahrts=Geſellſchaft vorbehalten. Auf der Rückfahrt wird in
Rüdes=
heim Halt gemacht; dortſelbſt findet eine Auffahrt zum Nationaldenkmal
ſtatt, wo eine feierliche Kundgebung für die deutſche Sache ſtattfindet.
Auf der Rückfahrt durch den Rheingau findet eine feſtliche Beleuchtung
und Pyramiden=Schauſtellungen der Ufer=Ortſchaften ſtatt. Nach der
Ankunft in Mainz ſteigt eine Rheinuferbeleuchtung und ein großes
hengaliſches Feuerwerk unter Mitwirkung ſämtlicher Kanuvereine. Nach
Abbrennung des Feuerwerks Landung und Abmarſch mit Muſik zum
Kegelſporthaus.
Geſchäftliches.
6000 Mark können für 1 Mark in der garantiert nächſte
Woche, 18. Auguſt, ſtattfindenden Kinderheim=Geld=Lotterie gewonnen
werden. Dieſe Lotterie mit W67 Geldgewinnen bietet die beſte
Aus=
ſicht, bei der jetzigen Geldknappheit einen erheblichen Geldgewinn zu
erhalten, der jetzt wohl jedem willkommen ſein dürfte. Alle Gewinne
ſind bar ohne Abzug zahlbar. Loſe zu 1 Mark ſind noch in allen durch
Plakate kenntlichen Verkaufsſtellen, ſowie durch den Generalvertrieb
A. Dinkelmann, Worms (Poſtſcheckkonto 15 194 Frankfurt a. M.),
zu beziehen.
Tebdy Sandwina wurde in London über 15 Runden von dem
Auſtra=
lier George Cook nach Punkten geſchlagen.
Mike MeTique, der nach dem Rücktritt Delanehs zum
Halbſchwer=
gewichtsweltmeiſter erklärt wurde, muß ſeien Titel am 7. Oktober imn
New York gegen Tommy Loughran verteidigen.
Hein Domgörgen trifft am 19. Auguſt in Berlin auf den
franzöſi=
ſchen Neger Eugene Alonzo.
Das Olympiſche Fußballturnier iſt durch eine in Paris erfolgte
pro=
viſoriſche Einigung in der Lohnausfallfrage zwiſchen F.J.F.A und
J.O.C. als geſichert zu betrachten.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 11. Auguſt 1927.
(Nach der Wetterlage vom 9. Auguſt 1927.)
Wechſelnd wolkig, mit Aufheiterung und Neigung zu ſtellenweiſen
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Gewittern mit Niederſchlägen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 10. Auguſt 12: Uebertr. des Glockenſpiels aus dem
Darmſtädter Schloß. o 15.30: Rektor Wehrhan: Die Sachſen und
Frieſen. 16.30: Ruſſiſche Muſik. Mitw.: Paula Ley (Alt).
17.45: Ueber Rudolf G. Binding (zu ſeinem 60. Geburtstag am
13. Auguſt 1927). 6 18.30: Uebertr. von Kaſſel: Mathilde Meißel:
Arbeitseinteilung und Ruhepauſen der Hausfrau. 18.45: Dr.
Heinemann: Bertrand Ruſſel und die engliſche Philoſophie der
Gegen=
wart. 0 19.15: Stenoaraphie. 0 19.45: Vortrag über die Heſſiſche
Landesausſtellung in Darmſtadt. o 20.10: Uebertr. von Berlin:
Die Bajadere. Operette von Kalman.
Stuttgart.
Mittwoch, 10. Auguſt. 13.30: Stuttgart und Freiburg:
Schall=
plattenkonzert. O 16.15: Konzert. 8 Darbietungen. O 18.15:
Funk=
feuilleton. 18.45: Empfangsſchaltungen. O 19.15: Einführ.
in die ſpan. Sprache. O 20: Konzert des Philh. Orch. Stuttgart.
Mendelsſohn: Hochzeitsmarſch aus Sommernachtstraum. — Strauß:
Künſtlerleben. — Schumann: Träumerei. — Adam: Ouv. zu Der
König von Jvetot. — Fetras: Nachruf an Franz Schubert.
— Hall: Die Hochzeit der Winde. — Urbach: 2 ſchwäbiſche Tänze.
— Grieg: Hochzeitstag auf Troldhaugen. — Suppe: Ouv. zu
Die ſchöne Galathee. — Grieg: Morgenſtimmung aus Peer Gynt.
— Strauß: Frühlingsſtimmen. — Herzer: Hoch Heidecksburg. —
Anſchl.: Hans Huckebein. Schwank von Blumental.
Berlin.
Mittwoch, 10. Auguſt. 6: Gymnaſtik. O 13.45: Uebertr. des
Mendelsſohn=Bartholdy: Ouv. Sommernachtstraum. — Brahms=
Maien. — Ich ging durch einen grasgrünen Wald. — Sah ein
Knab; ein Röslein ſtehn. — Kloſe: Im Sonnenglanz. — Lange=
Müller: Wetterleuchten um Mitternacht.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 10. Auguſt. 6: Gymnaſtik.
0 12: Einheitskurzſchrift für Schüler. 2 15: Einheitskurzſchrift für
Anfänger. 6 16: Dr. Mauermann: Deutſche Grammatik in
Ber=
liner Schulen. 16.30: Prof. Becher: Grundlagen und Grenzen
des Naturerkennens O 17.30: Dr. Günther: Die komiſche Oper,
18: Prof. Touſſaint: „Mechanikk.” O 18.30: Engliſch für Anf.
18.55: Dr. Meuſch: Die berufl. und wirtſchaftl Oraaniſationen
des Handwerks. 0 19.20: Min=Rat Goslar: Die Technik des
modernen Staates.
Hauptſchrifileitung : Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feulleion. Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Strceſei für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: J.V.: Dr. Eugen Buhlmann;
fäür „Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette: für den Inſeratenteil. Willy Kuhe.
Druck und Verlag: C C. Witt ich — jämilſch in Darmſtiadt.
Für unverlangte Mannſtripie wird Garantie der Rückfendung n ch übe nomme
Die heutige Nummer hat 12. Geſten.
Mittwoch, den 10. Auguſt
Der Stand der Reben in Preußen Anfang Auguff.
Die ſehr veränderlich verlaufene Witterung im Juli war ebenſo
wie die in den Vormonaten nicht günſtig für die Endwicklung der Reben.
Die Blüte verlief infolge der naßkühlem Luft zu langſam, wodurch viele
Fruchtanſätze abgefallen ſind. Starko Gewitter und Hagelſchlag
ver=
nichteten gleichfalls viele Geſcheine; beſonders aber hat ſich, begünſtigt
durch die anhaltende Näſſe, der Peronoſporapilz ſehr ausgedehnt
ent=
wickelt, ſo daß in faſt allen Weinbaugebieten, beſonders aber in den
Gebietem des Rheins und Rheingaues, der Nahe und Ahr große Verluſte
eingetreten ſind. Auch Oidium, Heuwurm und roter Brenner haben
Schaden verurſacht, jedoch nur in einzelnen Lagen. Die
Begutachtun=
gen über den Stand der Reben ſind daher nicht recht befriedigend, wie
aus nachſtehenden Ziffern” zu erſehen iſt, die aus den abgegebenen
Noten der Ortsvorſteher der Weingemeindem: 1 — ſehr gut: 2 — gut,
3 — mittel, 4 — gering, 5 — ſehr gering, zuſammengeſtellt worden ſind.
Anfang
Auguſt
Note
„. . 3,8 3,3 3,0
. . . 2,7 25 2,0
„. 2,4 2,3
Juli=
Note
8,1 2,9 2,3
3,3 3.1 3,2
3,2 2,5 2,5
2,8 28 2,6
3,9 3,3 3,0
3,5 3,5 3,3
3,0 28 2,6
3,8 3,5 3,0
Juni
Note
2,4
1. Rheingangebiet
2. Uebriges Rheingebiet
3. Nahegebiet
4 Moſel=, Saar= und Ruwergebiet
5. Ahrgebiet
6. Alle übrigen Weinbaugebiete . ..
Staat 19277
1926 „
1925 „
1924
1923
Hernach iſt nu im 4. Gebiet (Moſel, Saar und Ruwer) ſowie im
6. Gebiet mit dem im Lande zerſtreut liegenden kleinen
Weinbauvor=
konem der Stand gegen den Vormonat unverändert geblieben. Von
dem übrigen Gebieten haben ſich aus den vorher angeführten Gründen
das Rhein= und Rheingaugebiet um je 0,2, das Ahrgebiet um 0,6 und
das Nahegebiet ſogar um 0,7 Punkte verſchlechtert. Dementſprechend
iſt auch die Staatsnote von 2,8 auf 3,0 zurückgegangen. Im ganzen
ge=
nommen wird ſomit der Rebſtand noch als mittelgut bewertet, wozu
vor allem die leidlich gute Beurteilung wit 2,8 in dem großen und
wich=
tigen Gebiet der Moſel, Saar und Ruwer beiträgt. In den Berichten
über den Stand der Reben wird überwiegend hewvorgehoben, daß die
Weinernte noch ziemlich befriedigend ausfallen wird, ſofern das
einge=
tretene ſonnige und trochene Wetter längere Zeit anhält."
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Spareinlagen im Deutſchen Reich Ende Juni 1927. Das
Stati=
ſtiſche Reichsamt gibt den Beſtand der Spareinlagen im Deutſchen Reich
am Ende des Monats Juni mit 4 022 703 000 RM. (am Ende des
Vor=
monats 3 940 068 000 RM.) an. Die Zunahme vom Mai zum Juni war
alſo gering. Sie betrug nicht ganz 100 Mill. RM. Im Vergleich zu
den letzten Monaten iſt ein weiterer Rückgang in der Bildung von
Spar=
kapitalien zu verzeichnen. Noch vom April zum Mai ſtiegen die
Spar=
einlagen in Deutſchland um rund 135 Mill. RM. Immerhin iſt mit
der vorliegenden Ziffer ein neuer Höchſtſtand der Sparguthaben ſeit
Be=
endigung der Inflation feſtzuſtellen. Noch im Oktober 1925 ſtellte ſich
der geſamte Beſtand an Spareinlagen auf zirka 1,5 Milliarden Mk.
wäh=
rend er jetzt zum erſten Male die Summe von 4 Milliarden RM.
überſchritten hat. Zu dieſen Spareinlagen kommen noch die Giro=,
Scheck= und Kontokorrenteinlagen der deutſchen Sparkaſſen hinzu. Im
Giroverkehr wurden im Juni 2,31 Milliarden RM. Einzahlungen und
2,35 Milliarden RM. Auszahlungew geleiſtet. Es waren am
Monats=
ende 2,408 Milliarden RM. Giroguthaben und 1,574 Milliarden R=M.
Giroverbindlichkeiten vorhanden.
Der Eiſenmarkt im Lahn= und Dillgebiet und Oberheſſen im Juni.
Von unterrichteter Seite erfahren wir, daß die im Monatz Juni
beſtan=
denen, verhältnismäßig günſtigen Abſatzverhältniſſe für die Eiſenerze
aus dem Lahn= und Dillgebiet auch während des Monats Juli noch
angehalten haben. Die Förderung bonnte glatt untergebracht werden
und der Verſand erlitt keine Störung. Dev demnächſt bevorſtehende
Ab=
lauf der Staatshilfsaktion erfüllt allerdings die Bergbautreibenden mit
einiger Sorge, da noch nicht abzuſehen iſt, ob und welche Sicherungen
für die Erhaltung der wiedergewonnenen Abſatzgebiete bis dahin erreicht
werden können. Die bisher grundſätzlich ablehnende Haltung der
Reichs=
bahnverwaltung, dem Bergbaugebiet an Lahn, Dill und Oberheſſen
weitergehende frachtliche Erleichterungen zu gewähren, läßt in dieſer
Richtung nur wenig Hoffnung.
Frankfurter Hypothekenbank in Frankfurt a. M. Ueber den Stand
der Teilungsmaſſe am 30. Juni d. J. werden folgende Angaben gemacht,
nachdem auf die teilnahmeberechtigten Vorkriegspfandbriefe von
484 323 900 RM. bereits 10 Prozent oder 48 432390 RM. in 4
½prozen=
tigen Liquidationsgoldpfandbriefen zur Ausſchüttung gelangt ſind. Die
Aktiven der Pfandbriefteilungsmaſſe betragen 54 618224 RM., die
Paſ=
ſiven 484 323900 RM. Bei Kommunalſchuldverſchreibungen ſind 991 650
MM. Aktiva und 6 554 847 RM. Paſſiva vorhanden.
Großkraftwerk Mannheim. Die Geſellſchaft ſchließt 1926/27 mit
einem Reingewinn von 203000 (215 000) RM., aus dem wiederum
7 Prozent Dividende auf die Stammaktien verteilt werden ſoll. Die
Stromlieferung wurde von 131,15 auf 141,58 Mill. Kwſtd. erhöht.
Zum deutſchen Kohlenabkommen mit Belgien. Wie beſtätigt wird,
liegt der Vertrag mit Belgien, der im Prinziv, der gleiche wie der
zwiſchen Frankreich und Deutſchland beſtehende iſt, bis auf kleinere,
redak=
tionelle Aenderungen feſt. Geſtern abend begaben ſich einige Vertreter
des Rhetwiſch=Wefäliſchen Kohlenſyndikats nach Paris, um dort die
ab=
ſchließenden Verhandlungen mit den Belgiern zu führen. Es iſt neben
Feſtſetzung eines Mindeſtſatzes für monatlich zu liefernde Kohle auch
eine Beſtimmung über die Höchſtpreiſe im Vertrag enthalten. Die
ge=
nauen Zahlen liegen jedoch im Moment noch nicht feſt und werden in
Paris gleichfalls Gegenſtand der Beratung ſein. Das Rheiniſch=
Weſt=
fäliſche Kohlenſyndikat wird die Belieferung direkt an den Verbraucher
vornehmen, ganz unbeſchadet des freien Handels, während die Bezahlung
durch den Generalagenten auf Entſchädigungsrechnung erfolgen wird.
Die deutſche Bauinduſtrie in Rußland. Aus Moskau wird
gemel=
det, daß die deutſch=ruſſiſche Baugeſellſchaft „Rußgerſtroi” das erſte
Unternehmen in der Sowjetunion ſei, das das deutſch=ruſſiſche techniſche
Bauweſen vereinige. Die Rationaliſierung der gemeinſamen Tätigkeit
der deutſchen und ruſſiſchen Technik verlangt die Erweiterung der
bis=
herigen Arbeit. Die für dieſe Arbeiten notwendige finanzielle
Unter=
ſtützung ſoll von einem zu bildenden Konſortium deutſcher
Großindu=
ſtrieller und Bauunternehmen aufgebracht werden. Dieſes Konſortium
wird auch die Lieferung von Maſchinen und maſchinellen Anlagen gegen
Kredit übernehmen. Bei einigen beſonders umfangreichen
Bauaufträ=
gen ſoll dieſes Konſortium ſelbſt die Bauausführungen erhalteſt.
Metallnotierungen
Die Berliner Metallnotierungen vom 9. Auguſt ſtellten ſich wie
folgt: Elektrolytkupfer 127½ Remelted Plattenzink 50½—51½,
Ori=
ginal Hüttenaluminium 210, dito in Walzen 214, Reinnickel 340—350,
Antimon Regulus 88—93, Silber in Barren 75½—76¼.
Die amtlichen Preisfeftſtellungen im Metallterminhandel vom
9. Auguft ſtellten ſich für Kupfer: Jan. 115 (115½), Febr. 115½
(115½), März 115½ (115½), April 115½ (11534), Mai 11534 (115¾),
Juni 116 (116), Juli 116¾ (116½), Auguſt 112½ (114), Sept. 11334
(114½), Okt. 1141 (114½), Nov. 114½ (114¾4), Dez. 114¾ (115).
Ten=
denz: ſtetig. — Für Blei: Januar, Februar, März und April 47½
(47¾), Mai, Juni und Juli 47¾ (48), Auguſt 46¾ (47½), September
47½ (47½), Oktober und November 47½ (47½), Dezember 47½ (47½
Tendenz: ſtetig. — Für Zink: Januar 55¾ (56½), Febr. 56 (56½)
März und April 55½ (56), Mai 55¾ (56), Juni 55½ (55¾), Juli
55¾ (55¾), Auguſt 57 (57½), Sept. 56½ (56¾), Okt. 56½ (56½),
Nodember und Dezember 56 (56½). Tendenz; feſter. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 9. Auguſt
ſtellten ſich wie folgt: „Kupfer: (Tendenz: ſtetig) Standard
per Kaſſe 35½—55½, 3 Monate 557/——56, Settl. Preis 55½,
Elektrolyt 62½, beſt placted 60—61¾, ſtrong ſhets 86,
Elektro=
wirbars 62½. — Zinn: (Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe
296½—296½, 3 Monate 288½—2883 Settl. Preis 296½, Banca
(inoff. Not.) 309½, Straits (inoff. Not.) 302. — Blei: (
Ten=
denz: feſt) ausländ, prompt 232/u, entf. Sichten 23‟/u, Settl.
Preis 23½/e. — Zink: (Tendenz: feſt) gewöhnl. prompt 287/8,
en f. Sichten 28/, Settl. Preis 282/,
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 9. Auguſt.
Die Börſe blieb auch heute außerordentlich ſtill und zuwickhaltend,
da das Publikum weiterhin dem Börſengeſchäft fern bleibt. Die
Kurs=
veränderungen gegenüber der geſtrigen Abendbörſe waren bei
Feſt=
ſetzung der erſten Kurſe ſehr gering und gingen ſelten über 1 Prozent
hinaus, die Grundſtimmung blieb jedoch widerſtandsfähig, geſtüitzt durch
etwas lebhafteres Geſchäft in Elektrizitätsaktien und Montanwerten.
Hier ſollen neben Deckungen auch einige Intereſſenkäufe vorgenommen
worden ſein. Für die Montanwerte wirkte die Unterzeichnung des
Repa=
rationskohlenabkommens mit Belgien und die Meldung, daß man mit
der Aufhebung der franzöſiſchen Kohleneinfuhrbeſchränkung rechnet,
ſtimulierend. Die Erklärung, daß das Rheiniſch=Weſtfäliſche
Kohlen=
ſyndikat keinen neuen Antrag auf Kohlenpreiserhöhung geſtellt hat,
wurde teilweiſe mit Befriedigung aufgenommen, da eine
Kohlenpreis=
erhöhung die Konjunktuventwicklung hemme. Für die Elektrowerte
führt man die wahrſcheinliche Errichtung von Kraftwerksbauten in
Frankreich auf Reparationskonto und die Expanſion der
Siemens=
gruppe in der Tſchechoſlowakei durch den Ankauf des Prager Werkes
an. Trotzdem waren Montanwerte überwiegend nur knapp behauptet,
ebenſo die Elektropapiere. Bergmann ſogar 1½ Prozent ſchwächer trotz
größerer Beſtellungen aus dem Auslande und befriedigender
Beſchäfti=
gung. Ueber 1 Prozent abgeſchwächt lagen Zellſtoff Waldhof und
Wayß u. Freytag, Th. Goldſchmidt dagegen 2 Prozent feſter. Die
Rentenmärkte blieben ſtill, deutſche Anleihen ſchwächer, ebenſo
Auslän=
der überwiegend rückgängig. Im weiteren Verlaufe konzentrierte ſich
das Geſchäft auf die Elektrowerte unter Führung von A. E.G. Gegen
Schluß verſtärkten ſich die Deckungen, ſo daß die Kurſe allgemein
an=
ziehen konnten. Die Börſe ſchloß etwas feſter. An der Nachbörſe war
die Stimmung weiter feſt. Am Geldmarkt macht die Erleichterung
Fort=
ſchritte. Tägliches Geld war bei 5 Prozent reichlich angeboten. Am
Deviſenmarkt ſetzte ſich die Steigerung für das engliſche Pfund fort.
London=New York 4.8603, Mark gegen Pfunde 20.441, gegen Dollar
4.2072, London=Paris 194.03, Mailand 89.25, Madrid 28.80.
In Fortſetzung der gutbefeſtigten Nachbörſe war auch die
Abend=
börſe etwas lebhafter und ausgeſprochen
freund=
lich, wobei es zu weiteren Kurserholungen um ¼ bis ½ Prozent
und teilweiſe darüber kam. Bevorzugt waren die bekannten Werte des
Montan= und Elektromarktes, ferner wieder Schiffahrtspapiere und die
Farbenaktien. Nach kleinen Schwankungen ſchloß man in feſter
Grund=
ſtimmung. Im einzelnen nannte man: Gelſenkirchen 163,75, Harpener
204,75, Stahlvevein 138 Phönix 222,50 Rheinſtahl 19,50, Mannesmann
188, Bergmann 199, Schuckert W7, Siemens u. Halske 292, A. E.G.
190,25, Metallbank 146,75, Deutſche 162,50, Dresdener 168,75, Nordd.
Lloyd 155, Waldhof 341, Farben 319,75, Erdöl 158,75, Kleyer 118,75.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man London=Paris 124,02,
Mailand 89,30, Holland 12,1230, Madrid 2,80, Zürich 25,22½, Oslo
18,80, New York 4,8610. Pfunde=Mavk 2,44½, Dollar=Mark 4,2055.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 9. Auguſt. Das Geſchäft bleibr:
auch weiterhin ſehr klein, doch konnte ſich die Tendenz im Einklang mit:
den weſentlich erhöhten Auslandsnotierungen befeſtigen. Weizen und
Roggen zogen um je 25 Pfg. an, ebenſo Weizenmehl um 50 Pfg.
Wei=
zen N,75—B,00, Roggen 22,75—B,00, Hafer ausl. 23,25—25,00, Mais;
19,00—19,50, Weizenmehl 39,75—40,00, Roggenmehl 35,00—35,50,
Wei=
zenkleie 13,25, Roggenkleie 13,50.
Berliner Produktenbericht vom 9. Auguſt. Die nordamerikaniſch=
Weizen=Hauſſe konzentrierte auch im Berliner Produktengeſchäft das
Geſamtintereſſe auf ſich. Die Ernteberichte aus dem Inland treten
gegenüber dieſem anregenden Moment faſt ganz in den Hintergrund.
Schon im Frühverkehr bewilligten die Käufer Erhöhungen bis 3 Mk. pro
Tonne. Doch veichte dies nicht aus, um an der Mittagsbörſe Material;
herauszuholen. Die Marktlage war ohne Ausnahme hauſſierend.
Dezem=
ber=Weizen wurde mit 3,50 Mk., Herbſt 4 Mk. höher notiert. Darüber
hinaus vereinigte der Roggen einen G=ſinn von 4 bis annähernd 5 Mk.
auf ſich. Die an und für ſich ſehr geringen Angebote ſind noch kleiner
geworden. Auch Futtergetreide feſt. Mehle liegen in Uebereinſtimmung
mit der Feſtigkeit für Brotgetreide wohl feſter, doch ſind die Umſätze
nicht nennenswert größer geworden.
Viehmärkte.
* Mainzer Viehhof. Marktbericht vom 9. Auguſt. Der Markt
brachte entgegen dem Vormarkt einen Mehrauftrieb an Großvieh von
41 und an Schweinen von 80 Stück. Kälber waren 19 Stück weniger
angetrieben. Auf dem Großviehmarkt war das Geſchäft ruhig und blieb
es bei den letzten Preiſen, während Kälber um 4 Mark anzogen, der
Großviehmarkt wurde langſam geräumt. Auf dem Schweinemarkt war
das Geſchäft etwas reger und die Preiſe für gute Ware zogen 1 Mark
an. Es verblieb ein kleiner Ueberſtand. Aufgetrieben waren;
36 Ochſen, 15 Bullen, 473 Kühe und Färſen, 23 Kälber und 1188
Schweine. Für 100 Pfund Lebendgewicht wurden je nach Qualität
fol=
gende Preiſe erzielt: Ochſen 53—60; Bullen 42—52; Färſen und
Kühe 54—68; 40—54; 30—40; 20—25; Kälber 60—72; Schweine 65.—67;
66—69; 65—67 und Säue 59—61 Mark.&
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 9. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Nach der geſtrigen Aufwärtsbewegung erfolgten am
heu=
tigen Terminmarkt kleinere Preisrückgänge. Die Eröffnung war
freund=
licher auf gebeſſerte Exportnachfrage, doch wurde dann die Stimmung
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 9. Auguſt.
Die Börſe eröffnete gut behauptet, aber ohne nennenswerte
Kurs=
veränderungen. Das Geſchäft war wieder außerordentlich ruhig.
Man=
gels Anregungen fehlte es ſelbſt an den ſonſt üblichen
Spezialbewegun=
gen. Die Spekulation zeigte ſich dadurch verſtimmt, daß die Bekanntgabe
des Abkommens mit der Standard Oil Company auf den Farbenkurs
wenig Einfluß gehabt hat und zeigte daher auch auf anderen
Marktgebie=
ten keine Unternehmungsluſt. Die Abgaben am Montan=Aktienmarkt
waren noch nicht ganz beendet, kamen aber kursmäßig infolge
anderer=
ſeits erfolgten Deckungskäufe nicht zur Auswirkung. Etwas Intereſſe
beſtand höchſtens für Elektrowerte in Erwartung der Kapitalserhöhung
der AEG. und der Einführung der Chade=Aktien, die im Freiverkehr zu
dem feſten Kurs von 25,75 ſtark gefragt waren. In dieſem
Zuſammen=
hang traten von den amtlich notierten Elektrowerten Geſ. für Elektr.
in dem Vordergrund. Die übrigen Märkte dagegen lagen bei ſehr
ſpär=
lichen Publikumsaufträgen luſtlos. Die Erleichterungen am Geldmarkt
konnte die Geſamttendenz ebenſo wenig wie eine Reihe anderer
Ereig=
niſſe beeinfluſſen. Tagesgeld kam mit 4,5—6 Prozent reichlich zum
An=
gebot. Für Monatsgeld hielt ſich der Satz dagegen unverändert auf
7,25—8,5 Prozent. Immerhin war auch hier eher eine Vergrößerung
der Offerten feſtzuſtellen, die hauptſächlich aus Auslandsgeldern
beſtan=
den haben ſollen. Für Reportgelder kam ein einheitlicher Satz von 8,5
bis 9 Prozent zur Geltung. Warenwechſel zirka 6 Prozent. Die
Er=
leichterung am Geldmarkt hatte einige Nachfrage nach Deviſen zur Folge,
ſo daß der Dollar mit 4,256 feſter notierte. Das engliſche Pfund
be=
hauptete international ſeine Beſſerung und ſtieg noch weiter auf 4.8605.
Die übrigen europäiſchen Valuten wurden im Ufancenhandel auf der
bisherigen Baſis genannt. Die erſten amtlichen Kurſe hatten im
einzei=
nen wenig intereſſante Bewegungen aufzuweiſen. Die Schwankungen
gingen im allgemeinen nicht über 1 Prozent und nur bei wenigen
Pa=
pieren über 2 Prozent hinaus. 4—4,5 Prozent höher begannen als
Ausnahme Ver. Glanzſtoff, Fahlberw Liſt. Deutſch=Atlantiſche Telear.
und Loewe, doch lagen dieſen Steigerungen ſehr minimale Umſätze
zu=
grunde.
Im weiteren Verlauf der Börſe konnten Montanwerte ihren
Kurs=
ſtand noch mehr verbeſſern. Man führte dies auf die Erledigung von
Kauforders, die aus dem Rheinland vorlagen, zuwick. Auch am
Elek=
trowarkt hielt die feſte Haltung weiter an. Von dieſen beiden Märkten
übertrug ſich die freundliche Stimmung auf die übrige Börſe. Chade=
Aktien konnten bis auf 2600 anziehen. Das Geſchäft blieb nach wie vor
ſehr gering.
Privatdiskont lange Sicht 5,75, kurze Sicht 5,75. Da die
Spekula=
tion zu Deckungskäufen ſchritt, ſetzte ſich die feſte Haltung bis zum
Schluß der Börſe fort. Auch der Umſtand, daß Reportgeld in
aus=
reichendem Maße vorhanden iſt, wirkte ſich günſtig aus. Die
Kurs=
ſteigerungen betrugen zum Teil bis zu 3 Prozent. Auch die Nachbörſe
verlief feſt und zu den höchſten Tageskurſen, doch blieb das Geſchäft
ſelbſt ſehr ruhig. Gegen 2.30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe:
Zellſtoff Waldhof 342,25; Ver. Glanzſtoff 734: Oſbwerke 439;
Schult=
heiß 463: Siemens 292,5: Schuckert 207,5; Geſ. für Elektr. 258; Elektr.
Licht und Kraft 204,5: AEG. 190,5; Bergmann 198,5; J. G. Farben
320,25; Gelſenkirchen 163,75; Mannemsann 188,25; Phönix 122,75;
Rhein. Braunkohle 264,75; Rheinſtahl 219,5; Hapag 155,5: Nordd. Lloyd
156; Charl. Waſſer 154; Deſſauer Gas 213: Danatbamk 235,5: Deutſche
Ablöſungsſchuld 1. 56,5: dito 2. 58,25: Neubeſitz 16.
Aſchaffenb. Zellſtoff
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin”.
Berlin el. W..
Berlin Karlsru heInd.
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel.. .
Deutſche Erdöl. . . . .
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke. . .
Donnersmarckhütte .
Dynamit Nobel ..."
Elektr. Lieferung. . . .
J. G. Farben. . ..
R. Friſter..
Haggenau Vorz..
Gelſenk. Berg. ...
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen. .
Han Maſch. Egeſt.
an ſa=Dampfſchf.
9. 8.
239.—
118.—
179.—
22.5
107.—
162.—
82.—
280.—
125.—
170.—
3.—
97.5
98.—
ſchwach im Einklang mit Winnipeg.
Mais: Auch Mais ging heute etwas im Preiſe zurück. Die
Er=
öffnung war anfänglich auf Käufe ſtetig, dann erfolgten aber Abgaben.
Hafer: Im Gegenſatz zu den vorgenannten Märkten konnte Hafer
kleinere Gewinne erzielen auf Meldungen über ungünſtige
Druſchergeb=
niſſe und geringe Ernteerträge.
* New York, 9. Auguſt. (Prib.=Tel.)
Kaffee: Die Preiſe gaben heute wieder etwas nach auf ſchwächere
Meldungen aus Rio und Abgaben des Handels.
Zucker: Auf Grund der ſchwachen Lokopreiſe nahm der Handel
Abgaben vor. Später erfolgte auf europäiſche Käufe eine Erholung.
Baumwolle: Der Markt eröffnete 72 bis 92 Punkte höher auf die
allgemeine Kaufluſt. Verkäufe und Realiſationen hatten dann eine
Ab=
ſchwächung im Gefolge, ſo daß die Kurſe am Schluß bis 70 Punkte
gegenüber dem höchſten Tagesſtand einbüßten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 9. Auguſt:
Getreide. Weizen: Sept. 1415/s, Dez. 145¾, März 1483;
Mais: Sept 112, Dez. 116½, März 1195/; Hafer: Sept. 4834,
Dez. 52, März 55½; Roggen: Sept. 94½, Dez. 98/, März
102.
Schmalz: Tendenz: kaum ſtetig; Sept. 12,65, Okt. 12,75,
Jan. 13,25.
Fleiſch: Sept. 11,90, Okt. 12,05, Jan. 12,50; Speck: loko
12,00; leichte Schweine 9,60—10,95, ſchwere Schweine 8,50—9,75;
Schweinezufuhr: Chicago 31000, Weſten 80000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 9. Auguſt:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 1515/s, hart 1547/s: Mais: neu
ank. Ernte 121; Mehl: ſpring wheat clears 675—725; Fracht:
nach England 1,6—2,6 Schilling, nach dem Kontinent 7—10 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,25: Talg, extra 72/s.
Kakav. Tendenz: kaum ſtetig. Umſatz in lots: 93; Auguſt
15,38, Sept. 15,20, Okt. 14,96, Nov. 14,48, Dez. 13,85, Jan. 13,60,
Febr. 13,52, März 13,50. Loko: 15¾4.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten
Die Dynamit A.=G., vorm. Alfred Nobel u. Co. in Hamburg,
beab=
ſichtigt, die Fabrik Würgendorf der Dominitwerke in Köln zu pachtem
Zwiſchen beiden Unternehmungen beſtehen ſchon bisher enge
Beziehun=
gen. Das A.=K. von 3 Mill. RM. der Dominitwerke befindet ſich zu
95 Prozent in gemeinſchaftlichem Beſitz der J. G. Farben=Induſtrie und
der Dynamit=Nobel=Geſellſchaft.
Der Lohnkampf in der rheiniſchen Seideninduſtrie hat einen ſcharfen
Charakter angenommen. In den ſtreikenden Firmen haben die
Beleg=
ſchaften die Arbeit nicht wieder aufgenommen. Infolgedeſſen iſt die
vom Arbeitgeberverband vorige Woche angeſagte Kampfmaßnahme in
Kraft geſetzt worden.
Wie der Rohefſenverband mitteilt, hat der Verband den Verkal
für den Monat September aufgenommen. Infolge der Preisunteme
tungen eines außerhalb des Verbandes ſtehenden Werkes hat ſich der
Verband veranlaßt geſehen, die Preiſe für Gießereiroheiſen Deutſch III.
und Gießereiroheiſen engliſcher und luxemburgiſcher Qualität herabze
ſetzen.
Mit Wirkung vom 9. Auguſt 1927 hat die Süddeutſche Zinkblech
händlervereinigung die Zinkblechpreiſe um 1 Prozent ermäßigt. Be
kanntlich wurden am 29. Juli die Preiſe um 1 Prozent erhöht.
Der Wirtſchaftsverband der deutſchen Uhreninduſtrie hat mit
Wik=
kung vom 8. Auguſt an für Großuhren (Wecker, Wand= und Standuhren)
einen Aufſchlag von 5—10 Prozent eintreten laſſen. Letzte Preiserhöhung
im Mai dieſes Jahres um 5 Prozent.
Die Verhandlungen über einen Handelsvertrag zwiſchen Oeſterreich
und Finnland ſind nunmehr zum Abſchluß gelangt. Vorgeſtern naſch
rittag wurde durch Bundeskanzler Dr. Seipel und den finniſchen Ge
ſandten in Berlin, Dr. Harry Holma, der Handels= und
Schiffahris=
ertrag unterzeichnet. Durch dieſen Vertrag gelangt Oeſterreich in beu=
Genuß der Meiſtbegünſtigung in Finnland.
Die belgiſche Regierung will die ihr noch verbliebenen
Eiſenbahn=
obligationen in Höhe von fünf Millionen Frs, liquidieren bzw. auf den
Markt bringen, um einen Teil der zur Ausführung umfangreicher öffente
licher Arbeiten (z. B. des Ausbaues des Antwerpener Hafens) nötigen
Kapitalſumme zu beſchaffen.
83.5
Deviſenmarkt.
Helſingfors..
Wien.. . . .
Prag ....
Budapeſt.
Sofia ....
Holland. . . .
Oslo.
Kopenhagen..
Stockholm. . .
London
Buenos Aires.
New York ...
Belgien. . . . .
Geld Brie
10.582/10.60 ). 8.
Geld / Brief
10.589 10.809 Italien .... 8.
Geld
22.88 8.
Briefl
22.92 59. 165 59.28‟ 59.21/ 59.33 Laris ...." 16 455 16.495 12.47/ 12.6 2.458 12.470 Schweiz ... .. .. 80.955 81. 125 73.26/ 73.40 73.33/ 73.47 Spanien. . . . 71.03 1. 175 3.037/ 3.04. 3.037 3.04: Danzig. 81.39 168.35 168.69 168.40 168.74 Fapan 1.984 .991 10s.571108.74 108.59 108.8 Rio de Janeiro. 1.4957 9.497. 112.50/112.84 112.58 112.80 fugoſlavien. 7.395 7.409 112 62/112.86 112.68 112.90 Portugal .." 20.71 20.75 20.41 1/20.45 20.424 20. 46‟ Athen 1.788/ 1.7921 1.789/ 1.793 Konſtantinopel. 2.115 2.11 4.200/ 4.2081 1.2025 4 210 Kanada. . . . . . . . 4.194 4.20 58. 43558.555 58.465 58.5851 Uruguag. . . . . . KÜT7e 4.184
9. 8.
Geld/ Brief
22.89/ 22.93
6-465 16.505
81.00/ 81. 16
Da die von der General Carbonalpha angeſtellten Verſuche zur
Kohleverflüſſigung günſtig ausgefallen ſind, wird von der Verwaltung
der Geſellſchaft der Bau einer Kohleverflüſſigungsanlage in Dongen im
Ausſicht geſtellt. Durch das Verfahren ſoll auf einem neuen und eine
fachen Wege die direkte Verölung der Kohle ermöglicht werden.
9.421 21.58
1.991/ 1.985
0.4957 0.4277
Die Steuereinnahmen betrugen auf dem Territorium der RSFSM.
in neun Monaten des laufenden Wirtſchaftsjahres 1 266 585 000 Rbl=,
davon entfielen auf die Landwirtſchaftsſteuer 202 432000 Rbl., auf die
Induſtrieſteuer 150 721 000 Rbl., auf die Einkommenſteuer 119 99800
Rbl., auf die Verbrauchsſteuer 624 179 000 Rbl., und auf die
Zolleinnan=
ien 83 339 000 Rbl.
Aus Tokio wird berichtet, daß die Frage der Regierungskredite an
die Sowjetregierung prinzipiell entſchieden ſei. Die fapaniſche Regierung
beabſichtigt, dieſe Kreditaktion noch dem Muſter des deutſchen 300
Mil=
lionen=Kredits aufzubauen, mit dem Unterſchied, daß die Garantie
voll=
ſtändig von der japaniſchen Regierung übernommen wird. Der
Kredik=
betrag beläuft ſich auf 350 Millionen Yen.
Das Abſatzfinanzierungsinſtitut des General Motors=Konzerns
ver=
kaufte an das Stammhaus ein weiteres Aktienpaket von 12,5 Mill. Dol=
lars, ſo daß ſich das A.=K. auf 50 Mill. Dollars erhöht hat.
Barten
M
Einfam
d eſt. 9.
Jurten uſw. iſt alsb
Zi größerer Anzahl
Serkaufsverhanl
Ferdinant
emt. 31
Heinrich
Ver
utem
unall Derte
Hüu od. Wohnha
M vie Wirtſche
Uw. diskrei
0 verkaufer
ſch an die
Vebe
DM Nr E
Anhau
ſchießhausf
r. 69 am Bo
Mum. Frieden
Weite Hypothe
leneſſenten wollen
m den Unter
Durmſ
Nummer 220
Mittwoch, den 10 Auguff 1927
Oe./
4 Zimmer= C20663
tagenhaus, in
Oſt=
wiertel, in ſehr gut.
Zuſt., Preis 22000 ,ℳ,
Anz. 8000.,0., m. Balk.
Mäher, d. K. P.
Huf=
magel,Wilhelmſtr. 59
Telephon 2154.
Garten
gegen Kaſſe zu kauf.
geſucht. Nord= o. Oſt=
Siert. Ausführl. Ang.
unter R. M. 860 an
Die Geſchſt. (*20660
Haus
Haus
für Metzgerei geeign.,
bei hoher Anzahlung
zu kaufen geſ. (12464
Immobilien=
Verwertung
Dingeldein
R. D. M.
Eliſabethenſtr. 5, II.
Bezityuret Oſtviertel
kleines Haus,
s Zimmer mi= Zubehör, Garten, Stallung,
Garage. Zum Preiſe von Nmk 12000.—
Hei einer Anzahlung von Rmk. 7000 — zu
verkaufen. Nur ernſthafte Reflektanten
erhalten Auskunft durch die Firma (12462
Immobil. Berwertg. Dingeldein
Eliſabethenſtr. 5
R. D. M.
im ruhiger, angenehmer Lage, enthaltend
Zimmer und Nebenräumen, Bad, Gas
aund elektr. Licht, Zentralheizung, kleiner
GBarten uſw. iſt alsbald verkäufl. u. beziebar.
Bei größerer Anzahlung Preis 37000 RM.
Verkaufsverhandlungen leitet (2055Zim
Ferdinand Braun
Fernr. 517 Immobilien=Verwertung: Karlſtr. 66
Beetgedern:
ReihiounS
(elektriſcher Betrieb)
Inletts, Trelle, Bettfedern, Dannen
Metalle, Holz= und Kinderbettſtellen
Spiralmatratzen in allen Größen
Neuanfertigen u. Aufarbeiten aller
Beiten und polſtermöbel
Jakob Heymann Teleph. o70
Tapeziermeiſter, Beſſungerſtr. 55. (B.9105
HK
Geld: Möbel
Kilian, Altenburg,
Thür, Wettinerſt. 11.
50,3 für Unkoſten beif.
Keine Vermittlung
12187a)
Hypothek
von Selbſtgeber geſ.
Gefl. Angeb. unt. 210
a. d. Geſchſt. (r20599
Darlehen
am Beamte u.
Feſt=
beſoldete zu günſtigen
Bedingungen.
m. b.Ge Hamburt:.
Vertrauensmann für
Darmſtadt:
Wilh. Hillebrecht,
Darmſt,
Heidelber=
gerſtr. 129, III.
Aus=
weispap. mitbringen.
(TV. 12399)
Etagenhaus
Heinrichſtraße
Vierzimmerwohnungen mit Bad, in
utem Zuſtand, etwas Garten, preiswert
(12463
zuu verkaufen durch die Firma
Smmobil. Verwertg. Dingeldein!
IE- D. M.
Eliſabethenſtr. 5
Wor Grundieif
Eilla od. Wohnhaus, Geſchäfthaus jeder
Ert, wie Wirtſchaft, Bäckerei, Metzgerei
uw. diskret und gut kauſen.
od verkaufen will, der wende
ſich an die Immobilienfirma
Weber & Götz
Darmſtadt, Viktoriaſtraße 85. 112300
fum Zweche der Erbauseinanderſetzung iſt das
Wohnhaus mit Garten
Gärtnereigelände und Gewächshaus)
Schießhausſtraße 41
msgeſamt 1869 gm Bodenfläche geg. Barzahl.
zu berkaufen. Friedensſteuerwert 50000 ℳ,
aufgewertete Hhpothekenſchuld 5375 Mk.
Imtereſſenten wollen ſich zunächſt ſchriftlich
an den Unterzeichneten wenden.
12441
Darmſtadt, 9. Auguſt 1927.
Dernhard, Steuerinſpeit., Holzhofallee 11, II.
II.
r günſtigen Bedingungen zu verkaufen.
Näheres unter S 242 Geſchäftsſt. (20689
14434
BAUTEN
LAMDHAUS-UND WLLEN-
BAUTEMIM SCHLUSSEL-
FERIIGER AUSFUHRUNG.
FIMANZIELLE BERATUNG.
BESCHAFFUNS VON BAU.
PLAIZFM. IMDUSTRIE-UND
ElSENBETONBAUTEN • UN-
VERBINDLICHE BESUCHE
UKOSTENVORANSCHLAGE
DuRSK
H. W. DITTMANN
HOOH- UND TEFBAU
OBER-RAMSTAOT
BEl DARMSTADT • TEL. 90
Hypothefens
Georg Ebert, Dſt., Hüg.=Str. 75,Zel. 1117
Eicleie Se
4—5 Zimmerwohng.
in gut. Lage ſevent.
Tintenv. mit Küche,
Bad, u. Kammer, ev.
geg Ablöſ., v.
kinder=
loſem Ehepaar per
ſo=
fort od. ſpät, geſucht.
Ang. unt. S 220 an
die Geſchſt. 20629
AZiermat
in Mniate
beſchlagnahmefr. 3—5 3.=
Wohng. geſ. Angeb. u.
S 217 Gſchſt. ( 20611
Zum 1. 9.v. Dauermieter
ruh., möbl. Zimmer
geſ. Erw, elektr. Licht,
Schreibtiſch, Chaiſel.
Bad Ang. unt. S 240
Geſchäftsſt. (20684
Berufst. Herr Akad.
ſucht gutmöbl.
Zim=
mer m. elektr. Licht,
ab 10. Septbr. Ang.
m. Preisang, u. S 226
a. d. Geſchſt. (*2064
Ehepaar
ſucht 2 gut möbl. 8.,
Bad u. Küchenbenutz
Angebote an:
Schul=
ſtraße 1, II. Gerſtein.
R0fc
Herr ſucht mbl. Zim.,
Kaffee, ſep Eingang
erw. Ang. m. Pr. unt.
S 224 Geſchſt. (220640
Gut möbl. Zimmer,
mögl. Nähe Hochſch.
und ſep. Eingang v.
Herrn geſucht. Angeb.
mit Preis unt. 8 227
a. d. Geſchſt. 20651
Zum 15.8, möbl. Zim.
in gut. Hauſe, ruhige
Lage, zu mieten
ge=
ſucht. Angeb. u. S 231
Geſchäftsſt. 20661
HLEEEEc
Rheinl.) u. Tauben,
verſch. Farb. abzug.
Ripper, Stadtallee G1.
(gosts)"
Dobermann
erſtklaſſ., reine Raſſe,
bildhübſch, 3 Monat.
alt, ff. kupiert zu.
10.— abzugeben, weg.
Platzmangel. Angeb.
u. S 229 a. d. Geſchſt.
(124:0
3 Zimmer
3 3.-
Gbeſchlagnahmefrei)
zum 1. Sept. zu
ver=
mieten. Zentralheiz.;
Warmwaſſerbereitg.
Anzuſehen v. 10.-12.
Auguſt zwiſch. 4 und
7 Uhr nachmi,
Hichler=
weg 3, Ecke
Roßdör=
ferſtraße. (12435
2 Zimmer
Auprir
mit Zentralheizung,
Küche o. Bad, Keller
mit eig. Eingang, in
beſter Lage vom 15.
Auguſt z. vermieten.
Angeb. unter 8 205
a. d. Geſchſt. (20590
Dieser Wagen muß etwas
Besonderes sein!
/OR knapp vier Monaten war der
V CHEVROLET in Deutschland so gut
wie unbekannt und im Straßenbild kaum
zu Einden.
Heute trifft man ihn als einen der
belieb=
testen Wagen in allen Teilen des Reiches an.
Unsere Verkäufe, die bereits frühergewaltigen
Umfang hatten, nehmen ständig weiter zu.
Die Nachfrage nach CHEVROLETS
war so stark, daß wir trotz fortwährender
Steigerung der Produktion seit dem Beginn
der Fertigstellung von CHEVROLET=
Per=
sonenwagen in Deutschland im April
Monat für Monat stets mehr als tausend
Bestellungen unausgeführt vorliegen hatten.
Unsere Händler mußten nun erst
ein=
mal die bestellten Wagen abliefer können;
gleichzeitig mußten auch unsere Berliner
Touring . .
.. M3925
Sport=louins
4425
tlieternagen=Chassis 3055
Fabrikanlagen den gewaltig gesteigerten
An=
forderungen angepaßt werden. Aus diesem
Grunde setzten wir im vergangenen Monat
mit der Reklame für CHEVROLET=
Per=
sonenwagen aus.
Jetzt sind wir entsprechend
ein=
gerichtet und haben genügend Materialien
hereinbekommen. Unsere Fabrikanlagen
sind beträchtlich vergrößert worden, so
daß wir damit rechnen, die große Zahl
CHEVROLETS fertigzustellen, die im
August von uns verlangt werden.
Wir können daher unseren CHEVRO.
LET wieder allgemein dem Publikum
an-
bieten. Bitte sehen auch Sie sich diesen
erfolgreichen Wagen bei dem nächsten
CHEVROLET•Händler Ihrer
Nachbar=
schaft unverbindlich an.
Coach (2türig, geschl.) M 4425
Sedan (geschl.) . . . . . 4895
1kt Lastwagen=Chassis 3895
Preise fahrbereit ab Berlin einschließlich Zoll, bei Personenwagen fünffache Bereifung
und vierfache Bereifung beim Chassis.
WGeſchäftsräume
Atelter
u. 1 Zim. zu verm.
Heinrichſtr. 58. ( 20666
Heerfta
1 groß. u. 1 klein. Raum
als Werkſtatt o. Lager
zu vermieten. *20675
Kilburg, Schloßgaſſe 12.
Hünänft. 2 1.
g. möbl. Zimmer ſoß
beziehbar. (*20627
Der Eleganteste
der kleinen Wagen!
Autorisierter Händler:
In Deutschland von deutschen
Arbeitern zusammengestellt.
Donges & Wiest, Darmstadt
Grafenstraße 43.
Telephon 2496.
(TV. 12106
GENERAL MOTORS G. M. B. H., BERLIN.,BORSIGWALDE
Bornehm möbl.
Zimmer
ſofort beziehb.
Hügel=
ſtr. 15, Laden. (10697a
in guter Tage, beſonders für
Arzt und Rechtsanwalt geeignet,
zu vermieten
Anfragen unter 5 20S an die
Geſchäftsſtelle d8. Blattes. (*20897
Heinheimerſtr. 63,II.,
möbl. Zim. m. el. L.u.
ſep Eing.in gut. Hauſe
zu vermiet, (*20589
Wittmannſtr. 25, II.
3 möbl. Zimmer
mit Küchenbenutzung
zu verm. (r2o5s8mtl
Biktoriaſtraße 81, I, Ohlyſtraße 73, ſchön
möbl. Zimmer ſelektr. möbl. Erker=Eckzimm.
Licht) ſof. zu verm. m. Schreibtiſch elektr.
(*20656
Einf. möbl. Wohn=u.
Schlafz. m. Küchenb.,
el. L. bei kinderloſem
Ehep. an einz. Dame
zu vm. Zentr. d. Stadt.
Ang. unt. S 213 an
die Geſchſt. (*20605
Ludwigſtr. 10, II.,
Licht, Zentr. Heizung
evtl. auch 2. Zimmer
in freiſtehendem
Ein=
familien=Hauſe z.
ver=
mieten. ( 2o6es
N.=Ramſtädterſtr. 36,
II., möbl. Zim. zu vm.
(r20600)
Gutenbersſtr2,I.
möbl. Zim. m. vd. v. 2g. mbl. Zim. m. el. L.
Penſ. z. vm. (12431im zu vermiet. (20603
Barkhausſtr. 15, 1. 5t.,
möbl. Zimmer z.
ver=
miet, Eing, ſeparat.
(*20649)
Soderſt. 22, I., gut
möbl. Wohn=u.
Schlaf=
zim. m. Küchenben. ab
ſofort z. verm. Anzuſ.
v. ½12 Uhr ab. 111419a
Herrngartenſtr. 9, I.,
zwei, möbl. Zimmer
mit Küchenbenutz. zu
vermieten. Auch jg.
Ehepaar. (r20630
Ernſt=Ludwigſtr. 5,
II., b. Bayer, 2 möbl.
Bim. m. ſep. Eing.
(auch einzeln) z. vm.
(*20583)
Dieburgerſtr. 19, II,
mbl. Z., el. L., z. vm.
( 2o668)
Heinrichſtr. 82 I., per
ſof. gut mbl.
Wohn=
u. Schlafzimmer m.
el. L. a. berufstätigen
Herrn zu vm. (9737a
Müllerſtraße 35, pt.,
Müller,frdl. mb. Zim.,
ſep.,ſof,z verm. 20681
Soderſtr. 60, 2
Schlaf=
ſtellen z. verm. 20686
Gntenbergſtr. 29, II.,
großes Erkerzimmer
möbl. z. verm. (720619
Möbl. Zimmer mit
ſep. Eing. Angeb. u.
S 235 Gſchſt. 20673
Schwanenſtr 72,II.,g.
möbl. Zim. an ſolid.
Hrn. zu verm. //20607
Nationalbank Kommanditgeſelſchaft auf Aktien. Darmſtadt. Sranfurter Kursbericht vom 2. Auguft 1921.
Staatöpapiere
Deutſche
2 Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſch!.
Ausloſ.=Sch.1 Teil
TI.Teill 571,
2Meichsanl. Ablöſ=
Snchuld ohne
Aus=
äungsſcheine 16.25
2 Reichsp. Sch.
1. 10. 30. .1 94.75
Bayer, Staats=
Sch. v. 1. 4. 29/ 97.75
%. H. B. Sch.
1. 1.4. 29
3 7o Pr. St.=Sch.
ſe. 1. 3. 29
21 % Pr. St.=Sch.
1. 10.30
Sächſ Freiſtaat
„Schaßz, v. 1. 7. 291 98
Sächſ. Freiſtaat!
Schaß, o. 1. 7. 30 97
2Württ. Freiſt.
Schatz. v. 1. 3. 20/ 93
Ausländ. che
Bos. E.B. 1914/ 38
L.Inv. 1914 35
% 1898 .
2 „ 1902 .
Buig. Tabak 02
2a Oſt. Stantsr.
1913, Kbb. 1918
2a Oſt. Schatz. 14
9 % Oſt. Silberr.
Goldr...
„einh. R.(kon)
N Port.,(Spz.) III
Rum am. R.03.
1% Gold. 13
„ am.konv.
am. 05.:
2.9
17
1.3
9.95
6. 75
525
4.5
4%0 Türk. Adm.103
„ Gagd.)
(Bagd.)III
unif. 1908
42 „ 1911 Zoll
%0 Ung. St. 1918
4½% St. 1914
Goldr.
429
St. 10 „
Kronr.
3% „ Eiſ.Tor..
Außereuro=
päiſche
5 % Mex. am. in. abg.
5%o äuß. 99
42 „ Gold 04ſtf.,
3% z konſ. inn. n
4½%o „ Frrigat.
5% Tamaulipas !..
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. 6.=Bi. G.
2e
6% Berl. St.=Gold
8% Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
82 Frl.=Gyp.=V.
Goldpfdbr. 102.5
72 Frrſ.H.=B.=Gild.
820 Frli, Pfbr.=Bk.
Gol
Br.=Goldl!
7%6 Pf
fobr.=Bk.
5% F.
Go=
8%O Bk. Gld./3
10% u. Eleltr. Wark
(Sanen/ Goldobl. /103.5
8% K. Landesbank
Darmſt., Reihe !
Reihe r!
829
72 M.=KraftHöchſt! 93
15 25
20.25
14.1
24.75
24.9
22‟1.
1.8
17.5
20
26
33.5
20
„1102.5
925
88.9
vor
99
100.25
100‟
94
101
100.25
99.5
99
Mannh. St.=G. 100
g% Naſi. Ldb. Goldl1 02.5
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp.Bi.),
Gold=Pidbr. 1100 75
8% Pforzh. St.=G.)
8% Pr.Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. 101.25
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfpr 102
98
83 m5. Hnb.=Bank
Gold. Pfdbr.. . 100
98
9Rh. St.W. 25/460
10% Rh.=Weſtf.:B.
Cr.=Bk. Goldpf.
82 Süd. V. Cr.B.
Goldpfdbr. ..
72o V. Stahlwv. Düiſ=
(eldoriHyp.=Gld.
obl. mit Option/4
2. V. Stahlw.
Düſ=
ſeldoriHhv.=Gd.. ohne Option
Voigté Häfiner
Goldobl.
82 Württbg. Hyp.
Bank Goldpfbr.
Ohne
Zins=
berechnung
5%0 Bdw. Kohl 23
62Großtr. Mannh.
Kohl. 23
6% bel. Brl.=Rg. 23
529 „Roggen „23
5% Pr. Kaliw.
520 Pr. Roggenw.
5% Sübd. Feſt=B. 6
Vortriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe.
Bahr. Vereinsb...
Bahr, Handelsb.
100
101.5
94.5
99.5
98.25
12.62
6.4
8‟
8.35
8.9‟
2.25
20.25
Bahr.Hhyp.u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frrf.Hyp.=Bl.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bf..
Preuß.Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein, Hyp=G.
Rh.=Wſtf B.=Cr.=B.
Südd. Bodenr.
Bürtt. Hyp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert.
Heſſ. L.-Gyp.=B.
Landeskr. Caſſel..
Naſſau. Ldsb. .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
420 Galiz= Carl=
Lud.=B.
abg.
5%Oſt. Sb. (L.ſtfr.
2,6% Alte „
2.6% Neue
5%o Oſt.=Ung. 73,74
420 Oſt. Staatsb.88
30 Dſt. 1.b.8. E.
2,Oſt. 9. E.
89 Oſt. „ 1885
3%Oſt. Erg. Netzl
8%0 Raab Oedbg.88
gu
8%0
97
42 Rud. Silber
42Rud. (Salzfg.
S.I
4½%Angt
4½%Angt. S. II
4 1.% Anat. S. 1I1
8%0 Salon. Monaſt.
5%0 Tehuantepec.
4½% „ „
18.25
15
15.4
16.6
11.5
12.1
12.9
12
12
9.3
3.9
—
10.1
13.25
16
15.75
22.25
23.25
21O
Bank=Aktien
Mlig, D.=Kredit.. ..
Bab. Bk. ......I!
Br. ſ. Brauind. . ..
Barmer Banko. .11
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ. .!”
Comm.u. Privatb. 11
Darmſtu.Nat.=Bk.
Deutſche Bank...
D. Eff.u.,Bchſ.=Bk. 1
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ..ſ.
Disk.=Geſellſch. ..
Dresdener Bk. ...!.
Frankf. Bi.
Frkfi. Hyp.=B.
Frkf. Pfdobr.=Bk. .11
Gotha. Grundkr. Bk.
Lur. Intern. Bank.
.:1
Metallbank.
Mitteld. Crebitb. .ſ.
Pfälz. Hyp.=Bk. . .
Br. Bd.=Fredirbank!:
Hhp.=Akt.=Ban:
Reichsbank=Ant. 11
Rhein Crebitbk. .
Rhein=Hyp.=Bi. 1
Südd, B.=Freditbk.
Südd. Disc.=Geſ..1
Oſterr. Ereditanſt.
Wiener Banwerein
zi5
149.5
249
177.5
233.5
162.5
132.5
1o5
158.5
167
133
150
150
8.5
148.5
Re
218
136
171.5
134.5
71-
145
8.25
6.5
98
Oberbedarf.
Otavi=Min.=Ant.I.
Bhönir=Bergb. . . /122.75
Rhein=Braunk. . ..
Rhein, Stahlw., 1217 75
A. Riebeck Montan /177,5
Rombach. Hütte .
SalzwertHeilbronn 186.5
Tellus Bgb.. . . . . /112 25
Ver. Laurahütte . .
Ber. Stahlwerke. /137
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)/271
Henninger ..... 194
Hereules, Heſſiſche 1147
Löwenbr München/376
Mainz. Aktienbr. /240
Schöfferhof(Bind. )/355
Schwarz=Storchen 179
Tucher, Nürnberg. 188
Berger .......
Las
Bergwerkö=Nkt.
Bochum. Bergb...
Buderus.....
Dt. Luxemburg.:
Eſchw. Bergw. ... /184
Gelſenkirch.Baw. /163.5
Harp. Bergb. ..
45
Jlſe Bergb. St...
Genußſchein. 128
Kali. Aſchersleb.
Fali. Salzdetfurth. /2a0
Kalil Weſterregln.
Aüöcknerwerke ..../160.5
Mannesm.=Röhr. 187,5
Mansfelder . ..... /134
Arrum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Ablerw. (v. Kleyer)
6SE. A. G. Vzg.A..
5%A.E. G. Bzg.B.,
A.E. G. Stamm..
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren. Furtw.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg ... ſs
Bohr. Spiegel".
Beck e Hentel.
Bergmann El. ..
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang.
Fement. Heidelb.
Cement. Larlſtadt
Cement. Lothr.,
Chem. Albert. ....!"
Chem. Brockh. .../ 87
Chem. Milch .....!
a17.5
82.5
189.75
154,5
20.25
45.5
236
56.75
71.5
*
23.5
70"
635
148
189
127
68.5
Daimler=Benz A. G. /120.75
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl.
u56
D. G.u. Silb. Scheid s
Dingler Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.,
Dürrkopp.
Dürr. Rattingen:
Oyckerhof & B. ..
Eiſenw. Kaiſersl...
El. Licht u. Kraft s
Gl. Lieferung
Eiſ. Bad. Wolle
Email. ullrich ...
Enzinger Werke.
Eßlinger. Maſch...
Ettlinger Spinn. /2
Faber Bleiſtift.
215.5
151
87.5
74.75
34
42.25
202 25
186.5
35.5
62
78
230
Junghans St..
Kammg. Laiſersl. 194
Karlruher Maſch.
Karſtadt. R.
Klein Sch. & Becker/141
Knorr, Heilbronn 182.75
Konſerv. Braun . 62.5
grw. Alt=Württbg. /110
156
40
Faber & Schleicher 193
Fahr, Pirmaſens. . 54.25
Farbenind. F. G. 1318.5
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Fetter) 98
Feiſt, Seit.
Frankfurter Gas . ./166
Frankfurter Hof /113
Friſ.M. Poku.WB. 75.75
Geiling E Cie.
Germania Linol..
—
Gelſenk. Gußſt. ...
Goldſchmitdt, Th..
Gotha Waggon:
Gritzner, Maſch. ./118.5
Grün E Bilfinger 177.5
dafenmühle, Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen . ./142.75
Hanſa=Llond, Br.
Hartm. & Braun.:/147
Hehligenſtaedt..
Hilpert, Armatur. 79
Hindrichs=Aufferm.
115
Hirſch. Kupfer
Hoch=Tief Eſe
Holzmann
Holzverk. Ind.
Hydrom. Breslau
Inag ....... . . . . 1101
171.5
Krauß, Lokom. „—:/ 64
Lahmeher
Lech. Augsburg: . 123.75
Lederw. Rothe ..
Spicharz.: 20
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle 45
Ludwigsh. Walzm. 124
Lüdetſcheid Metalll
80 Lur Induſtrie
Mainkraft Höchſt. 125.25
Mars=W. Nürnberg/139
Metallgeſ. Frrf. 188
Miag, Mühlenb. 125.25
Moenus, Stamm . / 84
Motorenf. Deutz ..
Motorenf. Oberurſ. 70.25
Münch. Lichtſpielk. 1110
Reckarſ. Fahrz.
Neckarv. Eßlingen
us
Peters Union
Pfälz. Näh. Kayſerl 67.5
6725
Philipps.
Porzellan Weſſel / 44
Rein. Gebb. & Schall128
Rhein. Elektr.
163
Rhenania, Kunheim! 63.5
Rütgerswerke ... 97.1
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank. 1102
Schramm Lackf.
Schriftg Stemp.. 144
Schuckert, Eleſtr. 1205
8.
Selind. Wolf.
92
Siemens Glas
Siemens & Halske 1290
Fe
A.c.
Fhür eleltr. Lieſ.
nhren Furtwängl.
Unterfr. Kr.=El.= V./103.,75
Beithwerke
Ver. „Chem. Ind. 108.5
Ver.d. Slfbr. Mann
Ver. Faſf. Caſſel.
Gummi Blin.=Frf.
Pinſel=Nürnberg
Ultramarin. .
Zelſtoff Berl.
Vogtl. Maſch.
Voigt & Hgefſner.
Bolthom Seil
Banß & Frentag
Wegelin Rußfbr. 1
Zelſt. Aſchaffenbg. 1203
Zellſt. Waldhof .../339.5
Zucker i. Rheingau=
Transpori= und
Berſicherungs=Art.
Dt. Reichsb.=Porzg
A. Dt. Eiſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftw./ 4
Dt. Eiſenb.=Geſ.
Schantung E.B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.),
Hapag.
11
Nordd, Llohzd
1
144
114
62
S4.75
103
82
154
102
151
75
162.75
155
Frrt. Allg. Ver)
Frankona Rückv.
Darmſt. Berte
Bahnbedarf
Dampft. Rodberg
belvetia Konſ.
Gebr. Lutz
Motorf. Darmſt
Gebr. Roeder ...
VenulethcEllenb.
ung
139.5
153.25
153.75
1475
38.5
8.2
3
Nummer 220
Mittwoch, den 10 Auguſt 1927
Residenz-Theater
der Film der großen Besetzung ab heute im Residenz-Theater
Nur kurze Zeit der Ufa-Großfilm
Die Warenhaus-Prinzegsin
6 Akte nach dem Roman „Des Gesetzes Freipaß” von Emmy Ehlert.
In den Hauptrollen die ersten deutschen Schauspieler:
sobel Elson, Frlda Richard, Alfred Abel, Paul Richter und
Ernst Verebes
6 Akte aus heutigen Tagen. Hauptdarsteller:
Hella Moſa, Karl Beckersachs, Paul Heidemann, Julius Falkenstein,
Albert Paullg, Hans Albers
Raymond Grißfith
Erlebnisse eines Weiberfeindes in 6 Akten.
in der Hauptrolle.
Ein Expeditionsfilm, geschildert in 7 hochinteressanten Akten.
20694
*20693
Anfans 31 Uhr
Miesße J7e
nannauängnznag an zn 1gan zg n61a 2n an4nz u
Palast-Lichtspiele
Schloß-Café
Rhein
str. 2
Besuchen Sie
das vornehme, interessante
Nur noch heute:
Das abwechslungsreiche Programm:
Frauen
die den Weg verloren
Elne Großstadt-Angelegenhelt!
Eln Schlcksal in 6 Akten.
Darsteller:
Resel Orla, Frida Richard, Oskar Marlon,
Erich Kalser-Titz, Henry Bender u. a. m.
Schloß-Café-Ensemble
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer.
Mittwoch, 10. Angust (Beginn 4 Uhr)
Gesellschaftssspiel
im Habilis-Casino
neu eröffnet in den oberen Räumen des Reichshofes (Rheinstr.)
Abends 8½ Uhr: Gesellschafts-Abend
Jeden Freitag, abends 8½ Uhr
Große Sonder-Konzerte mit ausgewähltem
(12456
Programm.
— Eisspezialitäten
Eigene Konditorei
Hangannngnngnaggagnangnnnanggnagzgaaß
Ktandard
Sommerſpielzeit A
im Kleinen Haus
des Heſſiſchen
Tandestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
Anft
WilSSeB eige
Papier=
geſchäft Rode
Lichter von London
Sensationsfilm in 7 spannenden Akten.
gespielte
Aus den Amtsvertändigungen des Kreisamis
Darmſtadt und den Betanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 2 große und 1 mittelgroßer
Schlüſſel am Ring. 1 braunes
Damen=
portemonnaie mit 2,60 Mk. 1 Paket
Gar=
dinenſtoff und Stäbchen. 1
Kindermatroſen=
mütze, gez. „Atlantic”. 1 ſchwarz
Kämm=
chen in grünem Futteral. 1 alte braune
Handtaſche. 1 großer und 2 kleine Schlüſſel
am Ring. 1 graugrüner
Gummiregen=
mantel, 1 große braunka ierte wollene
Decke. 1 Herrenuhr mit Kette. 1 Herren=
Nickeluhr mit gelber Kette und Medaillon.
1 Fahnenträger=Bandelier. 1 Kinderwagen.
1 Zehnmarkſchein. 1 ſchwarzes
Beſuchs=
täſchchen mit Taſchentuch, Notizbuch ufw.
1 Brille. — Zugelaufen: 1 ſchw. Schnauzer.
— Zugeflogen: 1 Kanarienvogel.
Heute Mittwoch und täglich abends
8 Uhr
— Nur noch 3 Aufführungen —
Nichts neues, sondern vom
be-
stehenden Guten das Beste
ausgewählt, Gualität mit schönster
Form und Eintachheit vereint,
kenn-
zeichnen die
Standard Maschine
Unverbindliche Vorführung
Gebrauchte Maschinen werden in Zahlung
genommen. — Bequeme Ratenzahlungen.
Generalvertretung:
Motorrad-Verkaufsbüro, Darmstadt
Heinheimerstr. 86. (10823a
10526a
Operette in 3 Akten von Bromme
In Vorbereitung:
Schwarzwaldmädel
12454
gespielte
Abendvorstellung 8 Uhr.
Anfaug 3½ Uhr.
Lubsigshohe 59
Heute nachmittag 4 Uhr
Kur-Konzert
Garantie
Zablungs-
Erleichterung
Klavier-
Arnold
Elisabetben-
ſtraße 23.
Infolge Umbaus erhalten Sie meine
erſiklaſſigen, millionenfach bewährten
ſthrit
franzoſen vorſe
iu Konſulate e
Mu jallen, von
Ia zu machen.
Fu Lie Niederl
hunkt der Ero
nandere At
ſiähaft unter
inzö
M Aden
Apeien ſein,
Riſte der Pariſe
henn dafür die
hervorwage
zubiegen, ſo kan
gen des frar
regung zu gle
in Frankreich
günſtige Stimm
genug ſein wird.
beit Poincare
ſchuſten des fra.
E ſcheint aber
uch eingehend
M und daß
Nchehen, um de
Hausmüll=Abfuhr.
Die Abfuhr des Hausmülls in den
Straßen, in denen ſie der Regel nach
Donnerstags geſchieht, fällt am
Donners=
tag den 11. Auguſt aus. Sie erfolgt dort
am Freitag, den 12. Auguſt. (st12433
Städt. Tiefbauamt.
Städt. Orcheſter
12460
Leitung: Konzertmeiſter Finke.
10er=Karten haben Gültigkeit.
Bei ungünſtiger Witterung Saalkonzert.
(12455mig
sind immer
Oualitäts-
arbeit inForm u. Material
33.Mittelrheiniſches
Kreisturnfeſt
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung A: Am 1. Auguſt 1927
hinſicht=
lich der Firma: Joſ. Wartensleben,
Darmſtadt: Siegfried Levi, Kaufmann
in Groß=Bieberau, iſt in das Geſchäft
als perſönlich haftender Geſellſchafter
eingetreten. Die Firma iſt geändert in;
Wartensleben & Levi. Offene
Han=
delsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am
1. Juli 1927 begonnen. Neueinträge:
1. am 30. Juli 1927: Firma: Jakob
Schellhaas, Darmſtadt. Inhaber:
Ja=
kob Schellhaas, Kaufmann in Darmſtadt.
Angegebener Geſchäftszweig: Handel mit
Kolonialwaren und ſonſtigen
Lebens=
mitteln. Die Geſchäftsräume befinden
ſich Karlſtraße 50. 2. am 1. Auguſt 1927:
Firma: Guſtav Späth, Darmſtadt.
Inhaber: Guſtav Späth, Kaufmann in
Darmſtadt Joſefine, geborene Schedel,
Ehefrau des Kaufmanns Guſtav Späth
in einer Stunde 1ieſa in Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin beſtellt.
Angegebener Geſchäftszweig: Großhandel
mit Kammwaren, Haarſchmuck und
ſon=
ſtigen Erzeugniſſen der Haar= u.
Körper=
pflege. Die Geſchäftsräume befinden ſich
Frankfurterſtraße 48. — Abteilung B:
Am 30 Juli 1927 hinſichtlich der Firma.
Darmſtädter Kaufhaus, Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung. Darme
ſtadt: Heinrich Kahn iſt als
Geſchäfis=
führer ausgeſchieden. Auguſte, geborene
Rothſchild in Darmſtadt, iſt zur Proku=
(12436
riſtin beſtellt.
Darmſtadt, den 5. Aug. 1927.
Reparaturen
fach=
männiſch und billig.
Muſikhaus Bund,
Schuchardſtr. 9. /9049=
Zwecks endgültiger Abrechnung
wird erſucht, alle noch ausſtehenden
Rechnungen bis ſpäteſtens
20. Auguſt ds. Js. bei der
Ge=
ſchäftsſtelle Woogsplatz 5 (Turnhalle)
einzureichen. Spätere Forderungen
können nicht mehr anerkannt
werden.
(12458
Der Hauptausſchuß.
Illuminations=
Lämpchen
4 Sid. brennend mit Becher /₈ 9.—,
oo 85.— Wachsfackeln 35, 42, 46,
64 H, brennend 1, 1‟— 2 u. 21/, Sid.
Lampions Otzd. 2. —, Kerzen 6 H.
Tragſtäbe 8 H. Fahnen bill. Leibfahnen
Zahlungserleichterung
nach Vereinbarung
Nch
Luftſchläuche
1.20 ℳ
1 Poſten
Gebirgsdechen
3 ℳ (1235ms
Caloda
Pankratiusſtr. 2½
Telephon 1613.
12 Monate zinsfrei!
1246
HAUSRAT G. M. B. H.
Heidelbergerstraße Nr. 129
A.6 J. Schlegel. Luſenſtr. 10
Konkursausverkauf
bis 30. Auguſt) von Lederwaren
Reiſekoffern uſw. ( 20145 dm
Aelteſites Spezialgeſchäft am Platze. (12437
empf. Drog. Secher Nachflg.,
Ludwigshöhſtr. 1. /B. 11963
billig und gut.
nur Bleichſtr. 3. Tel. 1912.
(*20121dsm
Zur Zeit ſind Räume zur Lagerung / (ſolid).
(9748a
Johanna Techel
von Waren und Gütern frei.
Intereſſenten erhalten Auskunft bei/ Schillerpl.3,f
Uhren=
der ſtädtiſchen Lagerhausverwaltung im haus. Kein Laden
ſtädtiſchen Lagerhaus am Güterbahnhof.! Reparaturwerkſt. Lepi, Ehefrau des Kaufmanns Bane
(st12189 Wäſche wird gewaſchen,
Telephon: Stadtamt.
gebleicht u. gebügelt, bei
Darmſtadt, den 29. Juli 1927.
Heß (12270a
Der Oberbürgermeiſter.
:Nrnnichſteinerſtr. 75
Nannerstan nachmittag garantiert Liehung!
(TV12430
Amtsgericht I.
Dureh Einkaut eines großen Lagerposten,
bin ich in der Lage, einen großen Posten
Lederwaren
weit unter Preis abzugeben.
Damentaschen, echtleder v. 2.50 an
Beuteltaschen, echtNappa, v. 3.50 an
Besuchstaschen, echt Led. v. 3.50an B.OrIo
reizende Neuheiten
Portemonnaſe, Brieftaschen,
Zigarrentaschen, Sportgürtel
und Rucksäcke
staunend billig (12457mt
Trotz meiner bllligen Preise gewähre ich auf
Vulkan- Eider- und Hartplatten-
etsd uit ad heufer
Sie billig bei
Karlſtraße14. (11642a
Kredit=
Genoſſenſchaft
nimmt noch neue
Mitglieder auf.
Bayeriſche Volkskaffe
e. G. m. b. H., München,
Maderbräuſtr. 3 (7945a
9000.- Mark Gewinne
Lose zu 1.— Mark noch zu haben bei den
Staatlichen Lotterie-Einnehmern
und allen durch Plakate kenntl. Losverkaufsstellen
Allt
Karkoffeln
zum füttern geſucht.
Schröder
Kiesſtr. 15. Telefon 1969.
Iasse heute einen großen Posten
noch 10% Rabatt!
Besichtig. ohne Kaufzwang gern gestattet
Ihr Weg lohnt sich!
Offenbacher-Lederwaren-Zentrale
Virnen Pfd. 20 Z
Pflaumen „ 10 3
Falläpfel „ 5 J
(*20642
verkauft
Frankfurterſtr. 105,
Martinsmühle.
Verloren.
Briefmappe mit 130
Mark Inh. in unſerer
Geſchäftsſtelle lieger
geblieben. Der
ehr=
liche Finder erhält
hohe Belohnung. Ab=
(1246
zugeben
2Silhelmſtraße 59.
Ecke Schucharz- und Luisenstr.
Reparaturen aller Art schnell und billie
Ia gelbfl. Kartoffeln
abzugeben Ztr. 5.ℳ
frei Keller. Zuſchrift.
an Schneider,
Heidelber=
gerſt. 102. (:20639md
Bade-Trikot-Anzüge
Hosen, Schuhe, Mäntel
Hauben, Helme 44909
Driaaus Adelmang, Darmstadt.
Woog, 9. Aug. 1927
Waſſerhöhe 3,85 m
Luftwärme 22 C
Waſierwärme vorm
— ; Uhr 230
Woogs=Polizei=Wache.
Be’te Qualität Gelb u. Weiß
g 85 J. / kg 1.60
¼ kg 45 J
Parfümerie Tillmann
Eliſabethenſtraße 21 (10775a
Schwz. Leder=Etuim.
50 Mk.=chein. Ehrl
Finder gt. Belohnung
Näh. Geſchſt. (*2068: