Darmstädter Tagblatt 1927


02. August 1927

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Ginzelwammer 10 Pfenmige

Trltt

Tüdter Tad
Tatt
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſit. Tagbl. geſtattet.
Nummer 212
Dienstag, den 2. Auguſt 1927. 190. Jahrgang

27 mm breiie Zelle im Kreiſe Darmſtabt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg., Rellamezelle (92 mm
breic 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärte 40 Relchpfg.

Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Sireit nſp. ertiſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzelgen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konturs oder gerichtlſcher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Banſlonto: Deutſche Bant und Darm=
ſädter
und Natſonalbank.

FFranzöſiſche Quertreibereien.
Im Deutſchlands konſulariſche Vertretungen.
* Berlin, 1. Aug. (Priv.=Tel.)
Die Franzoſen fühlen ſich nicht wohl wenn ſie nicht fortgeſetzt
n die deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen hineinfun=
n
. und dadurch den Gang der Beſprechungen erſchweren können.
Fernahe täglich beſchäftigt ſich die eine oder andere Pariſer
ſei tung mit Einzelheiten der Debatten, was gerade nicht dazu
eikrägt, die Verhandlungsfreudigkeit der deutſchen Unterhändler
ſu ſtärken, die ohnehin ſchon unter der von den Franzoſen be=
ſiewoten
Taktik der Aufrollung immer neuer Fragen und Verſtei=
ſiſeg
auf ganz unmögliche Forderungen ſchwer gelitten hat. Um
ſuie Wochenwende ſcheint nun das Pariſer Handelsminiſterium
ſais Stichwort ausgegeben zu haben, die Verhandlungen über den
lhſſchluß eines Proviſoriums in möglichſt düſteren Farben zu
chlldern, gegen die deutſchen Vertreter allerlei Vorwürfe zu er=
eſpen
und auch einmal gelegentlich auf den Friedensvertrag hin=
unveiſen
, um dadurch Verwirrung in die deutſchen Reihen zu
rugen. So hält ſich das Petit Journal für berufen, an den
lurikel 281 des Verſailler Vertrages zu erinnern, der folgenden
Vortlaut hat: Treibt die deutſche Regierung internationalen
damdel, ſo ſoll ſie in dieſer Hinſicht keinerlei Rechte, Vorrechte
inch Freiheiten der Souveränität haben, auch nicht ſo angeſehen
dmden, als ob ſie ſolche hätte. Damit glaubt das Pariſer
zltt unſere Anſprüche auf konſulariſche Vertretungen in Frank=
eſth
und ſeinen Kolonien totſchlagen zu können. Dem genann=
er
. Blatt iſt dabei nur der kleine Irrtum unterlaufen, daß es
ſheerſehen hat, daß ſeinerzeit vor der Inangriffnahme der Han=
ſeßs
=Vertragsverhandlungen zwiſchen beiden Staaten bereinbart
vurde, einen Vertrag auf der Baſis gegenſeitiger Meiſtbegünſti=
uig
abzuſchließen. Dieſe Uebereinkunft gilt noch heute, man
zmn alſo nicht mit dem Verſailler Vertrag kommen, um uns die
Komſulate vorzuenthalten. Wollte man das, dann hätte man von
vunherein erklären müſſen, daß eine gegenſeitige Meiſtbegünſti=
unig
nicht in Frage kommt. Das Quertreiben des Petit Jour=
zeigt
aber wieder einmal, wo die Kräfte zu ſuchen ſind, die
Handelsvertragsverhandlungen ſo ungeheuer ſchwierig ge=
al
ten und die Verhandlungsatmoſphäre fortgeſetzt zu vergifien
ei ſuchen.
Optimismus in Frankreich.
EP. Paris, 1. Auguſt.
Wie die Agentur Radio anſcheinend offiziös meldet, ſind
fecktern, Sonntag, unter Teilnahme des franzöſiſchen Handels=
nnniſters
Bokanowski den ganzen Tag im franzöſiſchen Handels=
nnniſterium
die Verhandlungen zwiſchen den deutſchen und fran=
öſliſchen
Unterhändlern fortgeführt worden. Zu einer endgül=
ichen
Entſcheidung ſei es noch nicht gekommen, doch ſei eine merk=
iüße
Entſpannung eingetreten und die gegenwärtigen Anſchau=
ugen
der Delegierten näherten ſich einander von Tag zu Tag
narklich an. Heute hätten die Sachverſtändigen mit der Beratung
eſrjenigen Punkte begonnen, über die noch Meinungsverſchieden=
ſei
ten beſtanden. Bokanowski habe den brennenden Wunſch, vor
emer Abreiſe nach Nordamerika in dem einen oder anderen
Smnne zu einer Regelung zu kommen.
Die deutſch=tſchechoſlowakiſchen Handels=
vertragsverhandlungen
.
Berlin, 1. Auguſt.
In den deutſch=tſchechoſlowakiſchen Handelsver=
rugsverhandlungen
, die in der zweiten Hälfte des Juli in Ber=
in
zwiſchen den beiden Delegationen fortgeſetzt wurden, ſind die
geſ amten noch offenen beiderſeitigen Zolltarifwünſche eingehend
veixaten worden, wobei bei einer großen Anzahl von Tarifpoſitio=
nein
eine Einigung oder Annäherung erzielt wurde. Die
urſn orderlichen weiteren internen Erhebungen ſollen in den näch=
tem
Wochen durchgeführt werden, wonach die beiden Delegatio=
nemn
im September in Prag wieder zu den noch notwendigen
P enarſitzungen zuſammentreten werden.
Ein deutſch=polniſcher Zwiſchenfall.
* Berlin, 1. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die chauviniſtiſche polniſche Preſſe beſchäftigt ſich ziemlich
auf fgeregt mit einem Vorfall, der ſich im Hafen von Gdingen ab=
geiſſpielt
haben ſoll. Den polniſchen Blättern zufolge ſoll ein mit
12. Lehrerinnen beſetztes Boot in die Wellen des deutſchen Damp=
felss
Sachſen hineingeraten und gekentert ſein. Der Kapitän
dess Dampfers habe ſich aber nicht um die Verunglückten geküm=
mert
, ſondern ſei weitergefahren. Die im Waſſer ſchwimmenden
Arhrerinnen ſeien daraufhin von einem polniſchen Ruderboot
autfgenommen worden. Der deutſche Kapitän habe, als man ihn
qurfforderte, den Lehrerinnen zu Hilfe zu kommen, über dieſe ab=
füllige
Bemerkungen gemacht. Daraufhin habe man ihn verhaf=
teik
. Richtig iſt, ſoweit die deutſchen amtlichen Ermittlungen das
bissher ergeben haben, daß die Polen den deutſchen Kapitän von
Baord herunter verhaftet haben. Die Unterſuchung muß aber
eiſſt feſtſtellen, ob das alles zutrifft, was die polniſche Preſſe aus
dunrchſichtigen Gründen ihren Leſern auftiſcht. Hierüber gehen
diee Verhandlungen mit den polniſchen Behörden noch weiter
umd man wird ihr Ergebnis abzuwarten haben.

Die Technik der Völkerverſtändigung.
Die Auseinanderſetzungen zwiſchen dem Reich
und Belgien bezw. Frankreich
über die Reichswehrangelegenheiten und die Vorfälle von Or=
chies
haben die Germania veranlaßt, ſich in einem längeren
Artikel mit der Technik der Außenpolitik zu beſchäftigen. Es
wird in dieſem Artikel feſtgeſtellt, daß die Technik der Völker=
verhetzung
es weſentlich weitergebracht hat als die Technik, die
Völker einander näher zu bringen. In dem Artikel wird auf
verſchiedene Streitigkeiten eingegangen, deren Klärung nur durch
eine objektive Unterſuchung vorgenommen werden könnte. Es ſei
ein unwürdiger Zuſtand, daß hier immer noch nicht Abhilfe ge=
ſchaffen
ſei. Die Germania macht nun den weſentlichen Vor=
ſchlag
, eine neutrale Inſtanz zu ſchaffen, die ſich aus wahrheits=
liebenden
, unparteiiſchen Perſönlichkeiten zuſammenzuſetzen habe.
Dieſe Inſtanz hätte bei ſolchen Streitigkeiten eine kleine Kom=
miſſion
an Ort und Stelle zu entſenden, die durch Vernehmung
von Sachverſtändigen und Zeugen, Einſichtnahme in Urkunden
uſw. die Wahrheit zu ermitteln hätte. Auf Grund des Befundes
dieſer Kommiſſion hätte die neutrale Inſtanz ihr Urteil abzu=
geben
. Dieſes Urteil hätte keinerlei obrigkeitlichen Charakter.
Der Vorſchlag hat entſchieden etwas Beſtechendes für ſich.
Aber gibt es in Europa nicht Schiedsgerichte und Schlichtungs=
ſtellen
in großer Zahl? In Genf ſitzt der Völkerbund, im Haag.
ein Schiedsgerichtshof. Ja, die verſchiedenen Schiedsverträge,
die wir mit verſchiedenen unſerer Nachbarn abgeſchloſſen haben,
ſehen die Möglichkeit von Unterſuchungen bei Vorkommniſſen,
wie wir ſie jüngſt erleben mußten, vor. Wenn ſich wirklich eine
Debatte über dieſen Vorſchlag entſpinnt, wenn ſchließlich die
Regierungen unter dem Druck der öffentlichen Meinung ihrer
Länder ſich dazu verſtehen ſollten, in internationale Verhand=
lungen
über die Schaffung einer derartigen Inſtanz einzutreten,
dann wird man doch ſofort erleben, daß die militäriſch ſtarken
Nationen Europas, die ſogenannten Siegerſtaaten, aus nahe=
liegenden
Gründen alle Kräfte ſpielen laſſen werden, um eine
Zuſammenſetzung dieſer Inſtanz zu erreichen, die ihnen die Ge=
währ
gibt, daß zum Beiſpiel bei einer Unterſuchung über die
Kriegsſchuldfrage ein Urteil zuſtandekommt, das ſich mit der
ganzen Politik der Siegerſtaaten, namentlich Frankreichs, deckt.
Und wenn es tatſächlich zur Bildung einer ſolchen wirklich neu=
tralen
Inſtanz kommen ſollte, würde ihr Urteil dann auch von
allen Nationen anerkannt werden? Wir haben ja auch in der
Vergangenheit erlebt, daß Perſönlichkeiten, die wirklich wahr=
heitsliebend
, objektiv und neutral ſind, Streitigkeiten unterſuch=
ten
, das Unterſuchungsergebnis veröffentlichten, das ſich vielfach
mit anderen deckte, daß ſie aber mit ihrer Stimme nicht durch=
gedrungen
ſind. Die Gefahr, daß die Technik der Völkerverſöhnng
hinter der der Völkerverhetzung herhinkt, beſteht auch dann noch
Immer wieder Orchies.
EP. Paris, 1. Auguſt.
Nunmehr hat es auch der Stadtrat von Orchies für nötig
befunden, zu den von Poincaré aufgerührten Ereigniſſen, die im
Jahre 1914 zur Zerſtörung der Stadt durch die deutſchen Trup=
pen
führten, Stellung zu nehmen. In einem am 29. Juli ein=
ſtimmig
angenommenen Protokoll wird gegen die deutſche offi=
ziöſe
Darſtellung proteſtiert und in Uebereinſtimmung mit der
bekannten franzöſiſchen Lesart der Vorgänge behauptet, der
Führer einer deutſchen Automobilkolonne, die zum Abtransport
franzöſiſcher Verwundeter aus Valenciennes eingetroffen ſei,
habe einen franzöſiſchen Poſten niedergeſchoſſen, worauf ſich ein
Gefecht entſpann, in dem die Deutſchen zum Rückzug gezwungen
worden ſeien. Der deutſche Major habe dann, obwohl an dem
Geſecht nur reguläre franzöſiſche Trutpen teilgenommen hätten,
behauptet, Franktireurs hätten die Automobilkolonne angegriffen
und ſo ſei es zur bekannten Strafexpedition gegen Orchies ge=
kommen
. Die deutſchen Meldungen von franzöſiſchen Greueln
an deutſchen Gefangenen, Verwundeten und Toten werden
ſelbſtverſtändlich als unzutreffend bezeichnet.
Hörſings Nachfolger.
* Berlin, 1. Aug. (Priv.=Tel.)
Am Dienstag wird vorausſichtlich die preußiſche Regierung
zu einer Kabinettsſitzung zuſammentreten, um ſich mit der Nach=
folgeſchaft
Hörſings zu beſchäftigen. In Vorſchlag gebracht wird
Landtagsabgeordneter Prof. Waentig. Möglicherweiſe wird
von demokratiſcher Seite noch eine andere Perſönlichkeit no=
miniert
. Man kann aber mit ziemlicher Sicherheit annehmen,
daß Prof. Waentig in das Magdeburger Oberpräſidium ein=
treten
wird, da für das Zentrum an dieſem Poſten kein In=
tereſſe
beſteht und die Demokraten ſchon den Regierungspräſi=
denten
von Magdeburg aus ihren Reihen entnommen haben.
Es bleibt alſo die Kandidatur eines Sozialdemokraten übrig.
Waentig ſelbſt iſt einer der fähigſten Köpfe der ſozialdemokra=
tiſchen
Landtagsfraktion. Er iſt zwar erſt nach dem Kriege zu
den Sozialdemokraten geſtoßen, die ihn dann ins Preußenpar=
lament
ſchickten. Er hat es aber verſtanden, ſich nicht nur die
Achtung der Sozialdemokraten, ſondern auch anderer Parteien
zu erwerben. Seine Entſendung auf den Magdeburger Poſten",
kann wohl noch als eine nachträgliche Kritik an Hörſing ausge=
legt
werden, da Prof. Waentig in dieſer Beziehung das gerade
Gegenteil des ausgeſchiedenen Oberpräſidenten iſt, wodurch ſchon
die Gewähr gegeben iſt, daß derartige Entgleiſungen, wie ſie
Herr Hörſing dauernd übte, nicht mehr vorkommen werden.

Stand und Ausſichten der Wirtſchaft.
Von
Dr. H. Levi, Berlin.
Günſtig im Vergleich zu den Vorjahren ſcheint das Bild der
deutſchen Wirtſchaft um die Jahresmitte 1927 zu ſein. Mit Er=
leichterung
ſieht man, wie die Arbeitsloſenziffern von beinahe
2 Millionen am 1. Februar 1927 auf rund ½ Millionen zurück=
gegangen
ſind. Die Produktion aller Wirtſchaftszweige zeigt für
die erſte Jahreshälfte ſteigende Zahlen; im Bergbau wird die
Vorkriegs=Förderung ſowohl abſolut wie im arbeitstäglichen
Durchſchnitt nicht nur erreicht, ſondern ſogar übertroffen, unge=
achtet
der ſtarken Vermehrung der Braunkohlen=Förderung. Auch
die Eiſen= und Stahlinduſtrie weiſt Rekordziffern auf. Die
Güterzirkulation und der Verbrauch haben zugenommen, wie ſich
an verſchiedenen Zahlenreihen zeigt.
Allerdings iſt mit der allgemeinen Konjunkturkurve auch die
der Preiſe nach oben gerichtet geweſen. Die geſamte Groß=
handels
=Indexziffer, die im Jahresdurchſchnitt 1926 134,4 betra=
gen
hatte, erhöhte ſich bis zum Juni 1927 auf 137,9, während der
Lebenshaltungskoſten=Index von 144,3 im Dezember
1926 auf 147,7 im Juni hinaufging. In etwas ſtärkerem Maße
ſtiegen die Löhne, ſo daß der Durchſchnittswochenlohn eines
gelernten Arbeiters im Juni 49,15 RM. (139,1 Prozent von 1913),
der eines ungelernten Arbeiters 36,65 RM. (155,9 Prozent von
1913) erreichte.
Die Belebung der Wirtſchaft und ihre daraus reſultierenden
höheren Kreditanſprüche läßt die Geſtaltung des Geldmark=
tes
, deſſen Lage im Vorjahr durch eine außerordentliche Geld=
flüſſigkeit
gekennzeichnet war, erkennen. Im Laufe des Jahres
1927 trat eine völlige Umkehrung dieſer Lage ein, wie die Steige=
rung
der Zinsſätze zeigt. Beſonders ſymptomatiſch hierfür iſt die
Erhöhung des Reichsbankdiskonts, der am 11. Januar auf 5 Pro=
zent
geſenkt worden war, auf wieder 6 Prozent am 10. Juni.
Veranlaſſung hierzu gab die Veränderung in den Kapitalanlagen
der Reichsbank. Ihr Wechſelbeſtand erreichte trotz Abnahme der
Valutawechſel am 30. Juni beinahe 2½ Milliarden RM. gegen
1,8 Milliarden am 31. Dezember 1926, während der Notenumlauf
auf über 3,8 Milliarden RM. geſtiegen war, ſo daß ſich wegen
gleichzeitiger leichter Verminderung des Gold=, aber ſehr ſtarker
des Deckungs=Deviſenbeſtandes das Deckungsverhältnis für die
umlaufenden Noten, für Gold und Deviſen zuſammen, von 62,9
auf 49 Prozent verſchlechterte. Bei Berückſichtigung der Renten=
bankſcheine
ergibt ſich für die Jahresmitte ſogar nur eine Deckung
des geſamten Notenumlaufes von 38,7 Prozent gegen 48 Prozent
Ende 1926.
Entſcheidend für die Entwicklung war die Geſtaltung des
Außenhandels, die nur auf der einen Seite, nämlich in-
bezug
auf die Einfuhr, der allgemeinen Konjunktur gefolgt iſt,
während die Ausfuhr ſtagniert bzw. ſogar, einen Rück=
gang
aufweiſt, nämlich von 815,2 Millionen RM. im Monats=
durchſchnitt
1926 auf 796 Millionen RM. im erſten Halbjahr 1927.
Insbeſondere iſt bei dem wichtigſten Exportpoſten, den Fer=
tigwaren
, bei welchen ſich im Vorjahre eine günſtige Ent=
wicklung
anzubahnen ſchien, kaum eine Veränderung feſtzuſtellen.
Im Monatsdurchſchnitt 1926 hatte die Ausfuhr hieran 580,4 Mil=
lionen
RM. betragen; im erſten Halbjahr 1927 waren es 580,5
Millionen RM., d. h. genau ſoviel wie die Einfuhr von
Rohſtoffen und halbfertigen Waren in dem glei=
chen
Zeitraum ausmachte, die 1926 monatsdurchſchnittlich nur
412,3 Millionen RM. erreicht hatte, 1927 alſo um mehr als
40 Prozent geſtiegen iſt. Dagegen bleibt die Ausfuhr der Roh=
ſtoffe
und Halbfabrikate mit 184 Millionen RM. im Durchſchnitt
hinter dem Vorjahre mit 194,3 Millionen RM. zurück. Auch bei
den Lebensmitteln weiſt die Einfuhr mit einem Monats=
durchſchnitt
von 346 Millionen RM. gegenüber dem Vorjahre
mit 297,6 Millionen RM. eine ſtattliche Erhöhung auf. Auf der
ganzen Linie ſehen wir alſo bei der Einfuhr ſteigende Zahlen,
bei der Ausfuhr ſinkende, ſo daß ſich für das erſte Halbjahr 1927
ein Einfuhrüberſchuß von beinahe 2 Milliarden RM. ergibt, der
ſelbſt unter Zugrundelegung berichtigter Zahlen des Statiſtiſchen
Reichsamts auf 134 Milliarden RM. veranſchlagt werden kann
und damit durchſchnittlich größer iſt als die Paſſiv=Salden unſe=
res
Außenhandels in den Jahren 1924 und 1925.
Dieſe ungünſtige Außenhandelsbilanz bildet die Schatten=
ſeite
der ſonſt in ſo vieler Beziehung relativ günſtig anmuten=
den
Lage der deutſchen Wirtſchaft.
An ſich würde eine paſſive Handelsbilanz noch nicht allzuviel
beſagen, wenn nur die Zahlungsbilanz aktiv ſein würde,
wie ſie es vor dem Kriege für Deutſchland war. Heute können
wir unſeren Einfuhrbedarf nicht mehr aus den Erträgniſſen
unſerer Auslandsanlagen finanzieren, ſondern ſind auf andere
Quellen angewieſen, wie ſie uns im Vorjahre nicht nur durch
den kleinen Ausfuhrüberſchuß, ſondern vor allem durch Aus=
landskredite
in ſo großem Umfange zur Verfügung ſtanden, daß
die Reichsbank ihren Goldbeſtand und ihr Deviſenpolſter erheb=
lich
verſtärken konnte. Die Umkehrung der Handelsbilanz hat
jedoch im Jahre 1927 eine entgegengeſetzte Entwicklung herbei=
geführt
, ſo daß die Reichsbank im erſten Halbjahr einen Geſamt=
verluſt
von Gold und Devifen von rund 900 Millionen RM. zu
verzeichnen haben dürfte. Zur Bezahlung des Reſtes der über=
ſchüſſigen
Einfuhr mußten andere Mittel dienen, vor allem wie=
der
Auslandskredite, die nach anfänglicher Stagnation in den
erſten Monaten neuerdings wieder in größerem Umfange herbei=
zuſtrömen
ſcheinen.
Allerdings beſtehen gegen eine unbegrenzte Kapitalhergabe
des Auslandes verſchiedene Bedenken währungspolitiſcher und
auch anderer Art. In den Vorjahren konnten ſie gerechtfertigt
werden mit der Notwendigkeit, der deutſchen Wirtſchaft Betriebs=
kapital
zur Verfügung zu ſtellen und die Rohſtoff=Vorräte auf=
zufüllen
. Das iſt im großen Umfange geſchehen. Sowohl in Form
von Gold und Deviſen als auch gleichzeitig und ſpäter noch mehr
in Geſtalt einer Wareneinfuhr vollzog ſich die Uebertragung der
Deutſchland eingeräumten Kredite, die notwendig zu der ſtarken
Paſſivität der Handelsbilanz der Jahre 1924 und 1925 führen
mußte. Wenn damals ſchon Bedenken gegen dieſen reichlichen
Kapitalſtrom auftauchten, ſo konnte auf die erwähnten wirtſchaft=

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Seite 2

Dienstag, den 2. Auguſf 1927

Nummer 212

lichen Notwendigkeiten hingewieſen werden, ſowie darauf, daß
die deutſche Wirtſchaft durch die Ermöglichung von Rationali=
ſierungs
=Maßnahmen und Produktivitäts=Verbeſſerungen in den
Stand geſetzt werde, in größerem Ausmaße zu exportieren und
durch die hierbei erzielten Ueberſchüſſe ſowohl die Auslands=
ſchuld
zu amortiſieren, wie auch den Deutſchland auferlegten
Reparationsverpflichtungen zu genügen. Die hierauf geſetzten
Hoffnungen haben ſich jedoch bisher als trügeriſch erwieſen. Wie
oben dargelegt, ſtagniert die deutſche Warenausfuhr nach einem
beſcheidenen Aufſchwung im Jahre 1926 völlig, während die
Einfuhr nach einem Rückgang zu Anfang 1926 immer noch recht
hohe Ziffern und bisher in dieſem Jahre eine ſteigende Tendenz
zeigt. Sowohl unſer dauernd ſtarker Einfuhrbedarf an Lebens=
mitteln
und Rohſtoffen wie die Verzinſung und Armortiſierung
der Auslandsſchuld und die Reparationszahlungen erheiſchen
aber dringend eine Exportſteigerung.
Letzten Endes wird hiervon auch die Kreditbereit=
ſchaft
des Auslandes abhängig ſein. Es iſt ein Beweis
für die hohe Einſchätzung von Deutſchlands Leiſtungsfähigkeit,
daß ihm bisher im Auslande in derartig großem Umfange
Kredite zur Verfügung geſtellt worden ſind. Dennoch muß im
Hinblick auf die ſchon beſtehende Verſchuldung und die kommende
Erhöhung der Reparationsverpflichtungen immerhin mit der
Mößlichkeit eines Nachlaſſens der ausländiſchen Kreditbereit=
ſchaft
gerechnet werden, aber auch damit, daß andere Gründe zu
einer Einſchränkung des Kapitalzufluſſes aus dem Auslande
nötigen, deſſen Ventile ſoeben erſt wieder geöffnet worden ſind.
Unter dieſen Umſtänden, wegen der Abhängigkeit von zu viel
unbekannten Faktoren, unter anderem auch dem Ernteausfall, iſt
eine Konjunktur=Prognoſe kaum möglich. Das Kreditvermögen
und die Kreditwilligkeit des Auslandes werden weſentlich für
die weitere Entwicklung beſtimmend ſein, entſcheidend aber die
Art, in welcher wir ſelbſt die uns zur Verfügung ſtehenden Kapi=
talien
verwenden und unſeren Export heben. Erſt in weiterer
Folge kann ſich zeigen, ob der Konjunkturzyklus, der nach den
letztjährigen Erfahrungen erheblich kurzfriſtiger als vor dem
Kriege geworden zu ſein ſcheint, wo die Konjunktur durch Jahre
hindurch breit anſtieg, ſich wieder den aus Friedenszeiten ge=
wohnten
Verhältniſſen annähert, oder ob wir auch fernerhin
noch aus Gründen mangelnder Elaſtizität unſeres Kapitalmark=
tes
mit kurzwelligen Konjunkturperioden zu rechnen haben.

Verſailles und Dawespakt.
Reparationen und deutſches Auslandskapital.
Zu gleicher Zeit, da der ehemalige Finanzminiſter Dr. Rein=
hold
in den Vereinigten Staaten Vorträge über das Repara=
tionsproblem
hält, hat Profeſſor Fiſher von der Yale= Univerſi=
tät
, eine in den Vereinigten Staaten nicht unbedeutende Per=
ſönlichkeit
, ſich veranlaßt geſehen, feſtzuſtellen, daß von einer
deutſchen Reparationsunfähigkeit keine Rede ſein könne, weil
wir noch Kapital im Ausland unterbrächten. Vielmehr ſei
Deutſchland voll leiſtungsfähig. Man kann annehmen, daß Dr.
Reinhold nicht zögern wird, dem Profeſſor Fiſher die nötigen
Aufklärungen zu geben über unſere Leiſtungsfähigkeit. Verfeh=
len
möchten wir aber nicht, darauf hinzuweiſen, daß es gerade
der Friedensvertrag von Verſailles iſt, der auch die Unterſchrift
des Präſidenten der Vereinigten Staaten Woodrow Wilſon
trägt, der Teile unſerer Induſtrie gezwungen hat, in das Aus=
land
abzuwandern, weil ſie hier frei von allen durch den Frie=
densvertrag
von Verſailles auferlegten Feſſeln iſt und ihre Pro=
duktion
fortſetzen und ausbauen kann. Wir brauchen nur an die
Flugzeuginduſtrie zu erinnern, die der Friedensvertrag in
Deutſchland faſt völlig totgeſchlagen hat, und die ſich nur dadurch
retten konnte, daß ſie ihre Fabrikation ins Ausland verlegte.
Wenn alſo deutſches Kapital ins Ausland geht, dann geſchieht
das aus rein nationalwirtſchaftlichen Gründen. Es geſchieht
aber auch zur Erhaltung unſerer finanziellen Leiſtungsfähigkeit,
die durch den Dawespakt auf eine harte Probe geſtellt wird. Um
den auf uns ruhenden Verpflichtungen gerecht werden zu kön=
nen
, iſt es nötig, Spezialinduſtrien nicht verkümmern zu laſſen
und auf dem Umwege über das Ausland aus dieſen Induſtrien
die Beträge herauszuholen, die zur Abtragung der Reparations=
laſten
erforderlich ſind. Profeſſor Fiſher wäre zu einem gerech=
teren
Urteil gekommen, wenn er die Unterbringung deutſchen
Kapitals im Ausland von dieſem Geſichtspunkt aus betrach=
tet
hätte.

Vom Tage.
Die Beſatzungsbehörde hat angeorbnet, daß bei öffentlichen Umzügen
Pfeifer= und Trommlerkorps unter allen Umſtänden verboten ſind, felbſt
wenn ſie nicht allein auftreten, ſondern den Beſtandteil einer Kapelle
bilden.
Etwa 20 Eiſenbahnbeamte des türkiſchen Betriebs=
dienſtes
begeben ſich demnächſt nach Deutſchland, um dort einen Fort=
bildungskurſus
von zwei Monaten im Dienſt auf den deut=
ſchen
Eiſenbahnen durchzumachen.
Wie wir erfahren, beabſichtigt der polniſche Staatspräſi=
dent
, bei ſeinem Aufenthalt in Gdingen eina große politiſche
Rede zu halten. Vorausſichtlich wird in dieſer Nede auch das Ver=
hältnis
Polens zu Danzig berührt.
Die Wiener Allgemeine Zeitung weiß heute zu meldem, daß die
Gründung einer neuen Bürgergarde Tatſache ſei, und zwar
in der Stärke von 10 000 Mann. Dies iſt natürlich als Gegen=
aktion
gegen die Wiener Gemeindeſchutzwache gedacht.
Der geweſene ſerbiſche Miniſter des Aeußern Jowan Jowanowitſch
hielt in Uesküb eine Rede, in der er erklärte, die jugoſlawiſche
Regierung müſſe öffentlich dafür eintreten, daß der
Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland durchgeführt
werde.
Der Generalſekretär des Völkerbundes hat von der ſowjetruſſi=
ſchen
Regierung ein Schreiben erhalten, in dem ſie die Ein=
ladung
zur Teilnahme an der nächſten Allgemeinen Ver=
kehrs
= und Tranſitkonferenz des Völkerbundes, die
am 23. Auguſt in Genf zuſammentritt, annimmt.
Nach einer Meldung aus Wien hat die albaniſche Regierung zur
Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen
zu Jugoſlawien Tahir Stylls zum Geſchäftsführer in Belgrad er=
nannt
. Der ſerbiſche Geſchäftsträger Bilicz wird am Donnerstag ſeine
Geſchäfte in Tirana aufnehmen.
Der bekannte Afrika=Forſcher Harry Johnſton iſt im
Alter von 86 Jahren geſtorben.
In diplomatiſchen Kreiſen Roms verlautet, daß das Hauptziel
der Beſprechungen Fuads mit Muſſolini die Abſchaffung
der Kapitulationen ſei. Es wird vermutet, daß Aegypten als
Gegenleiſtung einige wichtige Beamtenpoſten, die bisher von Engländern
beſetzt waren, Italien zur Verfügung ſtellen wird.
Der japaniſche Geſandte in Peking wird auf ſeinen
Poſten zurückkehren und unterwegs in Schanghai mit der Re=
gierung
zu einer Verſtändigung zu gelangen verſuchen.
Die japaniſche Regierung hat Admiral Saito telegraphiert, Ja=
pan
würde alles tun, um ſich jedem Verſuch der Nüſtungs=
ſteigerung
auf Grund eines Kompromiſſes zwiſchen
England und Amerika zu widerſetzen.
Infolge der wiederholten Zuſammenſtöße mit der Polizei beim
Streik der Rikſcha=Kulis, wobei auch beiderſeits von Schußwvaffen Ge=
brauch
gemacht und eine Anzahl Kulis getötet wurde, iſt über
Hankau der Belagerungszuſtand verhängt worden.

Der türkiſche Generalſiabschef in Berlin.

Feldmarſchall Feiſi Paſcha,
der Chef des türkiſchen Generalſtabes und rechte Hand des
Kemal Paſcha iſt in Berlin eingetroffen. Die Reiſe des
Heerführers ſoll Studienzwecken und Beſichtigungen von
militäriſchen und techniſchen Einrichtungen dienen.

Wiener (cho in Rom.
Muſſolini gegen den Anſchluß.
EP. Rom, 1. Auguſt.
Im heutigen Miniſterrat machte Muſſolini bezeichnende Er=
klärungen
über die Haltung Italiens zu den letzten Wiener Un=
ruhen
, indem er u. a. ſagte: Die fasciſtiſche Negierung hat nie
daran gedacht, ſich in die inneren Angelegenheiten der öſter=
reichiſchen
Republik einzumiſchen. Der italieniſche Geſandte in
Wien hat keinerlei Schritte unternommen, und es haben keine
Truppenanſammlungen an der öſterreichiſchen Grenze ſtattgefun=
den
. Die Revolte von Wien hat die Exiſtenzfrage Oeſterreichs
als unabhängigen Staat wieder zum Gegenſtand internationaler
Erörterungen gemacht. Die alten Vorſchläge einer Donaukon=
föderation
und der Vereinigung Oeſterreichs mit Deutſchland ſind
wieder aufgerollt worden. Es liegt auf der Hand, daß keine der
beiden Löſungen mit der Achtung der beſtehenden Verträge ver=
einbar
iſt, und vor allem iſt es klar, daß die Vereinigung Oeſter=
reichs
mit Deutſchland die politiſche Karte Europas, wie ſie in
den Friedensverträgen von Verſailles und St. Germam feſt=
geſetzt
wurde, tief verändern würde. Italien wird daher ſeine
Haltung nicht ändern.
Die Aufgabe der Anſchlußfreunde.
Berlin, 1. Auguſt.
In der Zeitſchrift Oeſterreich=Deutſchland. Heim ins Reich!
verbreitet ſich Reichstagspräſident Löbe unter der Ueberſchrift
Das Ziel iſts, nicht der Weg über den Anſchlußgedanken u. a.
wie folgt: Weder hüben noch drüben kann und darf der An=
ſchluß
an irgend eine innerpolitiſche Vorbedingung geknüpſt
werden. Gewiß, wir ſind in vielen Dingen auseinandergewachſen
durch die Trennung, die der Entwicklung verſchiedene Bahnen
wies, aber wir werden zuſammenwachſen, wenn ein einheit=
liches
ſtagtliches Gebilde uns umſchließt mehr noch: wir wer=
den
uns befruchten und als Geſamtheit uns auch politiſch reicher
geſtalten. Auf welchem Wege der Anſchluß eines Tages zur Ta
wird, darüber mag jeder ſeinen eigenen Gedanken und Hoſſ=
nungen
nachhängen. Vielleicht behält am Ende keiner recht; denn
viele Eventualitäten ſind möglich und manche treten ein, an die
zuvor keiner gedacht hat. Aber bereit zu ſein, ihn jeden Tag zu
vollziehen, keinen Weg auszuſchlagen, der zum Ziele führen kann,
alles zu tun, was den Tag der Erfüllung vorbereitet, die Grenz=
mauern
zu unterwühlen, ſolange ſie nicht geſtürzt werden können,
die Einheit des deutſchen Volkes trotz ſeiner gewaltſam aufrecht
erhaltenen Zweiteilung zu betonen und zu betätigen das iſt
die Aufgabe der Anſchlußfreunde, in welchem politiſchen Lager
ſie ſonſt auch immer ſtehen mögen.
Schaffung einer Bürgergarde in Wien.
Wien, 1. Auguſt
Der Vollzugsausſchuß des Reformperbandes öſterreichiſcher
Hausbeſitzer faßte einen Beſchluß, in dem Bürgermeiſter Seitz
wegen der Schaffung einer parteipolitiſchen Gemeindewache das
Mißtrauen ausgeſprochen und ſein Rücktritt verlangt wird. Alle
bürgerlich Geſinnten werden aufgefordert, ſich für die Gründung
einer Bürgergarde zur Verfügung zu ſtellen.
Die InteralliierteMilitärkontrollkommiſſionfür
Auflöſung der Wiener Gemeindewäche.
EP. Wien, 1. Auguſt.
Der Neuen Freien Preſſe zufolge beſtätigt ſich das Gerücht,
daß die Regierung die Abſicht habe, die Frage der neu gegrün=
deten
Wiener Gemeindeſchutzwache vor den Verfaſ=
ſungsgerichtshof
zu bringen. Augenblicklich wird die Au=
gelegenheit
vom Verfaſſungsſtandpunkt auf das Genaueſte unrer=
ſucht
. In politiſchen Kreiſen war heute das Gerücht verbreitet,
daß die Signatarmächte des Friedens von St. Ger=
main
die ſofortige Auflöſung der Gemeinde=
wache
forderten. In dieſer Faſſung entſpricht das Gerücht
nicht den Tatſachen. Richtig iſt ſo viel, daß die in Wien weilende
Interalliierte Militärkontrollkommiſſion, die aus militäriſchen
Vertretern Englands, Frankreichs und Italiens beſteht, ſich mit
der Angelegenheit beſchäftigt hat und zu der Anſicht gekonimen
ſein ſoll. daß die Beſtimmung des Art. 122 des Friedensvertrags
von St. Germain tatſächlich auf die Gemeindeſchutzwache anwend=
bar
ſei. Dieſe Interalliierte Militärkontrollkommiſſion kaun je=
doch
nicht von ſich aus eine Entſcheidung treffen, ſondern muß
ſich mit ihrem Antrag an das Interalliierte Zentralkomitee in
Paris wenden. Der Vorſitzende dieſes Komitees iſt Marſchall
Foch, der wieder der Botſchafterkonferenz unterſteht.

* Das Winzerfeſt in Vevetz.
Von unſerem Korreſpondenten.
G. P. Genf, im Juli.
Nicht öfter als vier=, höchſtens fünfmal in einem Jahrhun=
dert
wird dieſes Feſt, das heuer in der erſten Woche des Auguſt
ſtattfinden ſoll, abgehalten. Es iſt einzig in ſeiner Art und
obwohl es keinem der großen Schweizer Nationalfeſte gleicht
iſt es doch ein Nationalereignis für das geſamte Schweizer Volk.
Vor allem aber bedeutet es eine Glorifizierung der romaniſchen
Schweiz und ſeiner beſonderen eigenartigen Kultur. Was Wun=
der
alſo, daß das ganze Waadtland ſchon ſeit Monaten an den
Vorbereitungen dieſes Feſtes arbeitet, zu dem viele Tauſend
Schweizer und ausländiſche Beſucher erwartet werden; man
ſpricht und lebt hier von nichts anderem, als von dieſem kommen=
den
Bacchanal.
Es iſt die Innung der Winzer des Waadtlandes, die bereits
ſeit vielen Jahrhunderten dieſes Feſt etwa alle zwanzig Jahre
einmal feiert. Das anno 1141 gegründete Bistum von Haut=
Cret, welches den wonnevollen Tropfen Dézaley heranzüchtete,
feierte ſchon im 12. Jahrhundert Winzerfeſte die alſo auf eine
recht ehrwürdige Vergangenheit zurückblicken können. Doch ſo
richtig legte man erſt ſeit 1700 los, als das ſorgenloſe Rokoko=
zeitalter
mit ſeiner blumigen und weinſeligen Naturbegeiſterung
anbrach. Ab 1747 feierke man im Waadtlande regelmäßig
hiſtoriſch beglaubigte Winzerfeſte mit bacchantiſchen Um=
zügen
, allegoriſchen Schauſtücken und ergiebigen Weinproben.
Sie wurden allmählich ein Symbol des friedlichen Lebens der
welſchen Schtveiz, alle Welt pilgerte hierher, und im Laufe der
Jahre ging die Beſucherzahl (und entſprechend der Koſtenauf=
wand
) in folgender, nebenbei auch die Entwicklung des geſelligen
Lebens unſerer Zeit veranſchaulichenden Skala aufwärts.
Im Jahre 1819 verſammelte das Winzerfeſt in Vevey 2000
Zuſchauer und koſtete 16 000 Franken. Das Feſt von 1833 ſah
5000 Beſucher und verſchlang 28000 Franken, das Jahr 1851
7000 Beſucher und 64 000 Fr. Koſten, 1865 11000 Beſucher
und 140 000 Fr. Koſten, 1889 12000 Beſucher und 300 000 Fr.
Koſten und 1205 (als das letzte Winzerfeſt ſtattfand) pilgerten
nach Vevey nicht weniger als 14000 Menſchen und hatte das
Feſt einen Koſtenauſwand von ganzen 450 000 Fr. beanſprucht.
unſere Zeit der aſtronomiſchen Zahlen läßt ſich hiernach nicht
kumpen; heuer rechnet man mit einem Geſamtbeſuch von gegen
100 000 Menſchen, und die Koſten ſind ſchon jetzt auf nicht weni=

ger als eine Million Schweizer Franken veranſchlagt. So weit
die Sprache der Zahlen.
Welches iſt nun der Sinn und die Art dieſes Feſtes, zu dem
ſo viele Menſchen herbeiſtrömen und auf deſſen Veranſtaltung
ſo enorme Mittel verausgabt werden? Zur Erläuterung geben
wir einem Schweizer ſelbſt das Wort. Es iſt eine allegoriſche
Darſtellung, leſen wir, eine Verherrlichung des Landlebens in
allen vier Jahreszeiten, ein macht= und prachtvolles Schauſpiel
der Arbeit des Bauers und Winzers, ein Lobgeſang auf die
fruchtbare, nährende Erde. Es iſt nicht eines jener Feſtſpiele,
wie ſie den Deutſch=Schweizern ſo lieb und wert ſind in ihrer
Darſtellung eines Volksſtrebens nach Freiheit. Nein: Es iſt viel=
mehr
eine eigenartige und charakteriſtiſche Aeußerung des Orts=
geiſtes
, auf jener Scholle geboren, wo es gefeiert wird. Es iſt
die Vergeiſtigung und Verherrlichung der Feldarbeit und vor
allem des Rebbaues. Von ihm durfte der ureigenſte Waadt=
ländterdichter
Juſte Olivier ſagen, es ſei: unſer Ruf, unſere
eigene Schöpfung, unſer nationales Meiſterſtück. Es iſt das Ab=
bild
des Waadtlandes, der Arbeit ſeiner Kinder und ihrer
Freuden.
Das diesjährige Winzerfeſt wird wohl, von den gleichen
Männern veranſtaltet werden, die das Feſt des Jahres 1905
leiteten. Aber es ſoll an Schönheit und Reichhaltigkeit alle frü=
heren
Feſte weit übertreffen. Es wird dieſesmal nicht weniger
als 2000 Mitwirkende, fünf Muſikkorps und ein großes Orcheſter
benötigen. Das ganze Feſtvölklein tritt in Koſtümen auf, die von
einem der vielſeitigſten ſchweizeriſchen Maler, E. Viéler, für
dieſen Anlaß entworfen worden ſind; es führt eine Muſik aus,
deren Verfaſſer Guſtave Doret ſchon die Partitur für das
Feſt von 1905 und eine lange Reihe großzügiger Kompoſitionen
geſchaffen hat, und es fügt ſich willig den nicht geringen Anfor=
derungen
ſeines Ballettmeiſters G. Meriadee, der den Beweis
ſeines künſtleriſchen Könnens oft abgelegt hat.
Um dem Leſer, (es iſt anzunehmen, daß der Beſuch aus
Deutſchland und den Nordländern beſonders groß ſein wird)
auch einen Begriff davon zu geben, was ihn in künſtleriſcher
Hinſicht erwartet, ſei außer den obigen Ankündigungen von
Schweizer Seite noch das Urteil eines Ausländers zitiert, der
das Feſt von 1905 mitmachte und darüber folgendes ſchrieb:
Das Winzerfeſt feiert einfach das, was immer war und immer
ſein wird: die Erde, den Boden, die Blumen, Früchte und
Aehren, die Arbeit, die des Menſchen Körper mit Brot und ſeine
Seele mit Schönheit nährt, und auch die Arbeit der beſcheidenen
Brüder des Menſchen, die Arbeit der geduldigen, dienenden
Tiere. Das Feſt iſt aus der Scholle ſelbſt herausgewachſen, wie
eine natürliche Pflanze. Es ſenkt ſeine Wurzeln tief in den ur=

alten und ehrwürdigen Grund der Ueberlieferung; ſeine grünen
Zweige und ſeine neuen Blüten aber treibt es nach dem Willen
des ſchöpferiſchen Geiſtes des Dichters, des Muſikers und des
Malers, die entſproſſen ſind aus dieſer gleichen Erde und
Ueberlieferung. Es kennt keine anderen Szenerien als den öffen
lichen Platz einer kleinen Stadt. Es hat keine Dekorationg
außer der Natur, den Ziegeldächern des Kornhauſes, den Me
Türmen von Sankt Martin, von denen eine Fahne weht, de
grünen Hängen des Pélerin, gekrönt mit ſchwarzen Tannen, dei
dunklen Profil der Dent de Jaman und der ſtarren Mauer de‟
Rochers de Naye. Dieſes Feſt der Natur, der Arbeit und des
Landes iſt vor allem ein Feſt der Schönheit. In ihm werden
die Gebenden geheiligt zu gottesdienſtlichen Handlungen: de‟
Kopf des bekränzten Ochſen ſcheint ein Bild vom Giebelfele
eines antiken Tempels zu ſein; der Korb voller Kornblumen
oder Roſen auf dem Haupte der jungen Frau mit den erhobene‟
Armen wandelt ſie zu einer Göttin um; alles iſt ſchön in dieſee
Aufzügen und Chören, in dieſen Tänzen und Rhythmen, die ſich
in der hellen Sonne entwickeln. Die Farben klingen zuſamme‟
und die Linien ſchmiegen ſich an; Stellung und Haltung komme‟
in ruhiges Gleichgewicht, und die Maſſen finden edles Gleick
maß. Eine geheimnisvolle Zahl, ein geheim"
Gleichſchwung ſchwebt über dieſer bewegif
Menge, die tanzt, ſingt und ausſchwärmt.
Als Schauplatz des Feſtes wird der Grande Place‟, vo‟
Vevey dienen. Auf dieſem ehrwürdigen Platz hielt ein Napoleh
vor ſeinem weltgeſchichtlichen Zug über den Simplon eile
Truppenſchan ab. Dieſesmal wird es friedlicher hergehen. Ab‟.
über den Simplon, über den St. Gotthard und über die Bekne‟
Alpen werden von überall die Menſchen hierher ſtrömen, An
Cott Bacchus wird eine Truppenſchau über viele Tauſende 90k
ten, die dann, entzückt und um unvergeßliche Eindrücke bele
chert, heimkehren und überall durch die Welt den Ruhm von d
eigenartigen Schönheit dieſes Landes, der unverfälſchten FroR
lichkeit ihrer Bewohner und der natürlichen Lebensart der wagde
ländiſchen Winzer tragen werden.

[ ][  ][ ]

Nummer 212

Dienstag, den 2. Auguſf 1927

Seite 3

Der red
In ein, u
Hieden 84
führen

Die rumäniſche Thronfolgekriſe
Carol will intervenieren.
* Berlin, 1. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Ueber nacht iſt in Rumänien die gefürchtete Thronfolgekriſe
ausgebrochen. Denn das vom Prinzen Carol in Paris veröffent=
iEhte
Communiqus kann in Wahrheit nichts anders als eine
Eseltendmachung ſeiner Thronanſprüche ausgelegt werden. Zwar
ſgeut er ſich noch, etwas über ſeine Abſichten preiszugeben, die
Erklärung enthält aber ſo offenſichtliche Angriffe auf das durch
ſaene Thronentſagung geſchaffene Regime in Rumänien, er ſtellt
ſan Recht und die Pflicht, über die Größe der Nation zu
nachen, ſo unmißverſtändlich dar, daß über ſeine Abſichten kaum
noch ein Zweifel beſtehen kann. Daß er ſich inſofern widerſpricht,
u8 er einmal ſagt, die heutige Lage in Numänien gebe ihm das
Nacht, perſönlich zu intervenieren, während er weiterhin behaup=
ſeck
, den Ruf ſeines Volkes abwarten zu wollen, beweiſt nur, daß
er, für ſeine Perſon eher in den Hintergrund treten und in erſter
2 nie beſtrebt ſein möchte, den Anſtoß zu einer Entwicklung in
9rumänien ſelbſt zu geben, die zu ſeiner Rückberufung auf den
2Bron führen ſoll.
Vielerlei erfährt man aus dieſer Veröffentlichung des Prin=
zm
Carol, was bisher in der Oeffentlichkeit zwar ſtets angedeu=
ſtick
, aber von dem in der Handhabung der Zenſur geübten Re=
arme
Bratianu ſtets unterdrückt wurde. Wohl war es bekannt,
drß Bratianu der erbittertſte Gegner des Prinzen in Rumänien
ih, und daß es in der Hauptſache ſeinem Einfluß zuzuſchreiben
naar, daß Carol ſelbſt die Teilnahme an den Beſtattungsfeierlich=
täten
ſeines Vaters verweigert wurde. Es wurde aber bisher ſo
durgeſtellt, als ob der verſtorbene König ſelbſt in ſeinem Teſta=
ingent
ſeinemr Sohn das Betreten des rumäniſchen Bodens für alle
Bsiten unterſagt habe. In Wirklichkeit ſcheint es nunmehr, daß
der letzte Wunſch ſeines Vaters gerade im Gegenſatz hierzu ſtand.
Vei dieſer Gelegenheit erinnert man ſich auch der Meldung, daß
ſönig Ferdinand auf ſeinem Totenbett keinen ſehnlicheren
Aaunſch gehabt haben ſoll, als noch einmal ſeinen Sohn Carol
zir ſehen. Auch dies iſt ſeinerzeit in Bukareſt dementiert worden.
Zweifellos hat der Schritt Carols nicht nur in der rumä=
ni
ſchen Thronfolgefrage eine neue Lage geſchaffen, er iſt vielmehr
go eignet, für das ganze Land die ſchwerſten Folgen auszulöſen.
Bekanntlich ſtehen in Rumänien dem mächtigen und ſelbſtherr=
lihen
Bratianu verhältnismäßig wenig Oppoſitionelle und An=
hänger
Carols gegenüber. Aber in der Bevölkerung ſoll Carol
noch immer ſich großer Sympathien erfreuen. Es liegt auf der
Hand, daß all dieſe Kreiſe, die in Carol den geſetzlichen Thron=
fülger
ſehen, durch dieſen Schritt Carols zu neuer Aktivität an=
geregt
werden. Bratianu wird wachſam ſein müſſen, um dieſer
Grinflüſſe in Runänien Herr zu werden. Dies bezieht ſich in
rurs Carols. Aber auch in der Bauernpartei wird die durch die
Zchronentſagung Carols geſchaffene Lage bekanntlich noch keines=
wyegs
als endgültig angeſehen. Auch dieſe Partei, die die belieb=
tüſte
Partei in Numänien iſt, und nur durch den Wahlterror
Arratianus ſo wenig Mandate in der Kammer errungen hat, ge=
höört
nicht zu den Freunden des Miniſterpräſidenten und ſieht in
Gparol den geſetzlichen Thronfolger. Der Widerruf des Thron=
vrerzichts
, den die Pariſer Erklärung Carols bedeutet, dürfte in
direſen rumäniſchen Kreiſen den lebhafteſten Widerhall finden.
2tie Art, wie die Pariſer Preſſe den Schritt Carols kommentiert,
bu weiſt bereits, was auf dem Spiele ſteht. Man iſt davon über=
zuugt
, daß der maßvolle Ton Carols in Wahrheit keine Illuſio=
muen
über ſeine Abſichten hervorrufen kann. Er hat ſeine Inter=
buntionsabſichten
angekündigt, nunmehr kann mit Intereſſe dem
Etho aus Rumänien und den Gegenmaßnahmen Bratianus, die erkannt werden.
gawiß nicht auf ſich warten laſſen werden, entgegengeſehen
ſnerden.
Rumäniſche Anleibeverhandlungen mit einer
amnerikaniſchen Finanzgruppe vor dem Abbruch
EP. Bukareſt, 1. Aug.
rrrmäniſchen Finanzminiſter über die Gewährung einer größeren
Amleihe für die rumäniſchen Staatseiſenbahnen erfahren wir,
diaß Howard Kelley vom Verkehrsminiſter Dimitrin empfangen
murde. Der Vertreter des amerikaniſchen Bankenkonſortiums hat
duem Miniſter Kenntnis von den Eindrücken gegeben, die er an= d
U=ßlich ſeiner verſchiedenen Studienreiſen in Rumänien ge= (
monnen hat. Die Amerikaner veranſchlagen zur Wiederherſtel=
lurng
der Eiſenbahnen Rumänien mindeſtens den Betrag von
100 Millionen engliſche Pfund, von denen allein zur Reparatur
Minanzminiſter Bratianu hegt gegen dieſen Betrag von 80 Mil= 2

ltarden Lei äußerſte Bedenken und hat ſich gelley gegenüber der=
artig
ausgedrückt, daß die rumäniſche Regierung falls die An=
leihe
wirklich zuſtande kommen ſollte vor der Hand nur 20 Mill.
Pfund in Anſpruch nehmen würde, während die Reſtſummen erſt
in langfriſtigen Intervallen flüſſig gemacht werden ſollen. Die
amerikaniſche Bankengruppe widerſpricht dieſer Anſicht Bra=
tianus
, da nach Anſicht der Amerikaner mit einem teilweiſen
Zuſtopfen eines Loches nicht dem Uebel abzuhalfen iſt,
ſondern erſt bei einem völligen Wiederaufbau und der Anlage
neuer Eiſenbahnverkehrswege mit einer Rentabilität der C.F.R.
zu rechnen ſei. Im Zuſammenhang mit dieſem Standpunkt des
rumäniſchen Finanzminiſters und den allgemeinen Eindrücken,
die Mr. Kelley anläßlich ſeiner verſchiedenen Studienreiſen in
Rumänien gewonnen hat, ſcheint die Gewährung der Anleihe
wieder in weitere Ferne gerückt zu ſein. Howard Kelley hat ſich
jedoch bereit erklärt, nicht ſofort Rumänien den Rücken zu kehren,
ſondern noch zehn Tage im Lande zu Studienzwecken zu ver=
bleiben
, um dann zur Berichterſtattung ſeiner Finanzgruppe nach
New York zurückzukehren.
Obgleich die kompetenten Amtsſtellen über die Verhandlungen
ſelbſt ſich in ſtrengſtes Stillſchweigen hüllen, iſt es nicht ſchwie=
rig
, in eingeweihten Kreiſen feſtzuſtellen, daß die Ausſichten
Rumäniens auf dieſe amerikaniſche Anleihe nicht günſtig ſind
und daß aller Vorausſicht nach gleich dem Scheitern der letzten
rumäniſchen Anleiheverhandlungen auf dem Londoner Markte
auch die amerikaniſch=rumäniſchen Verhandlungen kurz vor ihrem
Abbruch ſtehen.
Ausweiſung von 134 Ausländern aus Siebenbürgen.
EP. Bukareſt, 1. Auguſt.
Im Zuſammenhang mit der Ueberprüfung der Aufenthalts=
bewilligungen
für Ausländer, die ſich in Rumänien aufhalten,
ordnete die Siguranza der ſiebenbürgiſchen Bezirke Klauſenburg,
Turda, Someſch, Naſſaud und Salag von 1423 neuerlichen An=
ſuchen
auf weiteres Verbleiben in Rumänien bei 134 Bittſtellern
das Verlaſſen rumäniſchen Gebietes an. Dieſelben haben inner=
halb
einer Friſt von ſieben Tagen Rumänien zu verlaſſen. Wei=
tere
107 Ausländer, zum größten Teil Landarbeiter, müſſen bis den Kampfflieger ſeitwärts, oberhalb vorbeigezogen iſt. Eine
ſpäteſtens zum 1. Dezember Rumänien verlaſſen.
Dr. Reinhold über den Dawesplan.
Nach Meldungen aus Williamstown gab der frühere deutſche
Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold gegenüber einem Preſſever=
treter
dem Zweifel Ausdruck, daß Deutſchland die Daweslaſten
el ſter Linie auf die Nationalpartei Jorgas, des ehemaligen Leh= werde tragen können. Die Steuerkraft der deutſchen Wirtſchaft der Schiedsrichtermenge werden die einzelnen Bombentreffer
drohe zu erlahmen. Gegenwärtig, ſo führte Dr. Reinhold weiter konſtatiert. Für das Luftgefecht gilt aber ein wunderlicher For=
gierung
nach beſten Kräften die Erfüllung anſtreben, jedoch iſt zu teidigungsflugzeugen zuſammenſtoßen, werden die Verluſte da=
berückſichtigen
, daß Deutſchland gemäß dem Dawesplan um die
Hälfte mehr zahlen muß, als die geſamten anderen Schuldner=
Nationen an Amerika zahlen ſollen. Die Zahlungen können nicht
aus dem Kapitalbeſitz, ſondern müſſen aus dem Nationaleinkom=
men
geleiſtet werden. Die Frage lautet daher weniger, was
Deutſchland produziere, als was es verdienen kann. Dr. Rein=
hold
ſprach die Ueberzeugung aus, die Gewiſſenhaftigkeit, mit
der Deutſchland den Dawesplan erfülle, werde in Amerika an=
w
. Paris, 1. Auguſt.
die Nankinger Regierung am 30. Juli eine Proklamation ver=
öffentlicht
, die die Sitinzölle aufhebt. Die chineſiſchen Steuern
Zu den Verhandlungen amerikaniſcher Finanzleute mit dem werden innerhalb der Freihäfen ſowie im Umkreiſe von 20 Li. Warnung jeden Augenblick das Verderben niederſtürzen kann?
außerhalb dieſer Häfen aufgehoben. Alle Tranſitabgaben werden 2
aufgehoben, ebenſo die Abgaben für den Verkehr zwiſchen den
chineſiſchen Hafenſtädten untereinander. Zum Ausgleich fordert
die nationaliſtiſche Regierung vollkommene Zollautonomie in
China und will proviſoriſch vom 1. September ab über die 5 pro=
zentige
gegenwärtige Steuer hinaus erheben: 1. eine 7 ½prozen=
tige
Abgabe für gewöhnliche Waren; 2. eine 15prozentige Zu=
9
dies vorhandenen Materials 3500 000 Pfund benötigt würden, ſatzabgabe für Luxuswaren und 3. eine weitere 57½prozentige müſſen die Ueberſeeverbindungen abpatrouillieren. und für den
Abgabe für Alkohol und Getränke.
1

Die Bombenangriffe auf London.
Erfahrungen und Lehren.
Von unſerem (=Korreſpondenten.
London, 1. Auguſt.
Der letzte Tag der Bombenangriffe auf London hat nichts
Neues von Bedeutung in Angriff oder Verteidigung gebracht.
Für beide Seiten iſt der fünftägige Kampf äußerſt lehrreich ge=
weſen
. Der Angreifer hat ſich von vornherein bemüht, mit allen
Mitteln der Entdeckung und Behinderung an dem Bombarde=
ment
ſeiner Spezialziele durch die Verteidigungsflugzeuge zu
entgehen. Die ſo wechſelnde Bewölkung ſtellte, ſtets vor neue
ſchnelle Entſcheidungen. Für dieſe wurde allerdings kaum eine
kriegsmäßige Unterlage gegeben. Denn der Angreifer, der zuerſt
auf die hohe See fliegen und dann von dort die eigentliche An=
griffsfahrt
unternehmen mußte, hatte ſich ſchon bei der Ausfahrt
mit den über England gerade vorherrſchenden Wolkentypen hin=
länglich
vertraut machen können. In Wirklichkeit hätte er auf
dem Kontinent und der See faſt durchweg verſchiedene Verhält=
niſſe
angetroffen. In bisher ſieben Fällen wurde die Umkehr
beſchloſſen, weil ſchwere Wolken ſo tief niederhingen, daß die
betreffenden Führer ſich nicht trauten, ihr Sonderziel finden und
treffen zu können. Zur Zeit ihrer Umkehr ſind aber in zwei Fällem
alle drei Sonderziele, in anderen zwei Fällen zwei derſelben, im
fünſten Fall eines derſelben bis höher hinauf wolkenfrei geweſen.
Alſo hätte ein Hinaufgehen durch die ganze Wolkenwand wahr=
ſcheinlich
Möglichkeiten geboten. Das Hinauf in die Höhe! bis
über eine ganz hohe deckende Wolkenſchicht iſt mit vielem Schneid
in weitaus den meiſten Fällen durchgeführt worden. Flughöhen
von 10 000 Fuß ſind häufiger wie nicht erreicht worden. Aber
man hat ſich auch vor Jungfrau= und Montblane=Höhen
durchaus nicht geſcheut. Die oberſte Leitung hatte das auch vor=
geſehen
, und viele der angreifenden Flugzeugführer fanden in
der Ausrüſtung mit Sauerſtoffapparaten einen handgreiflichen
Hinweis an Bord. Beſonders günſtig erwies es ſich, wenn die
Wolken in Schichten zogen. Es war mehrfach zu verzeichnen, daß
in dieſem Verſteckſpiel der Bomber unentdeckt an dem aufklären=
zweite
Sicherung liegt in der Umgehung. Am dritten Tage rollte
Welle auf Welle in einem beſtimmten Kurſe von Südweſten
heran. Sie wurden ſämtlich von den von der Leitung ausge=
ſandten
beiden Geſchwadern abgefangen, aber zwei andere Feind=
geſchwader
machten einen mehrſtündigen Umweg und konnten
Berlin, 1. Auguft. dann zweimal aus Norden zum vernichtenden Bombardement
des Hauptquartiers heranjagen. Im Verein mit möglichſter
Flughöhe iſt hohe Geſchwindigkeit ein treffliches Aktionsmittel.
Damit kommen wir zu den eigentlichen Luftkämpfen. Mit
ſinnreichſten filmartigen Verfahren auf Seite der Angreifer und
melkram zur Feſtſtellung der Verluſte. Wir geben ein ſchlagen=
aus
, beſtehen keine Schwierigkeiten, auch wird jede deutſche Re= des Beiſpiel: Wenn Doppel=Maſchinen=Bomber mit den Ver=
durch
beſtimmt, daß man die Zahl der erſteren verdoppelt, die
Zahl der Kampfflieger abzieht und die Hälfte der Differenz den
Schwächeren als Verluſt anrechnet. Angenommen zum Beiſpiel,
es treffen 5 Bomber mit 6 Kampffliegern zuſammen, ſo beträgt
der Verluſt dieſer 10 6 4/2 gleich 2. Es hätte noch einen
Sinn gehabt, wenn man jedesmal die betreffenden Flugzeuge
dauernd außer Gefecht geſetzt hätte. Aber hier lagen eben im
der geringen Stärke der Royal Air Force wurzelnde unnatürliche
Verhältniſſe vor.
Das Geſamtergebnis iſt das für England niederſchmetternde,
daß es aufgehört hat, eine vom Kontinent losgelöſte Inſelgruppe
zu ſein. Gegen Luftangriffe iſt es wehrlos. In der vorliegenden
Neuregelung der chineſiſchen Zölle und Abgaben. Uebung handelt es ſich um Größer=London, das durch einen Be=
obachtungs
= und Sicherheitszwiſchenraum, durch eine Artillerie=
zone
vor dem Angriff von der See gewiſſermaßen gedeckt iſt,
Wie die Agentur Indopaziſik aus Schanghai berichtet, hat wennſchon der Angreifer ſtets über die Verteidigung ſiegen und
die belangvollen Teile Londons wie jeder anderen Stadt nach
Belieben in Schutthaufen verwandeln kann. Wie aber ſteht es
mit den wichtigen Häfen, über die von der See her ohne jede
Wie ſieht es mit den Geſchwadern der Flotte aus gegenüber
Schwärmen von Luftgeſchwadern in Vereinigung mit ſolchen von
Unterſeebooten? Scapa Flow würde nur die eingenetzte Stelle
eines Treibjagens darſtellen. Wer wollte eine Invaſion unter
dem Schutze von U=Booten und einer Luftflotte verhinderns
Dagegen gibt es nur eines, ſagt der Admiral Mark Kerr. Zu=
erſt
ſchlagen. Den Feind angreifen, bevor er ſeinen Flughafen
verläßt. Alſo an einer Verſtärkung der Luftflotte rüſten, was
Land und Volk hergeben können. Nicht Kreuzer allein, Flugzeuge
Unterwaſſerkrieg rüſten wie für den in der Luft.

*Wie ich Wilhelm Holzamer kennen
lernte.
Eine Erinnerung zum 20. Todestage
des Dichters.
Die literariſch=künſtleriſche Geſellſchaft in Darmſtadt trug
noch ihr Erſtlingskleidchen. Ein großer Tiſch genügte für die
Akitglieder, die ſich zum Vorleſen kürzerer epiſcher, dramatiſcher
unid lyriſcher Werke eingefunden hatten. In dieſem intimen
gweis erſchien eines abends auch Wilhelm Holzamer aus
duer Bergſtraße und las verſchiedene noch im Manufkript befind=
lithe
Lieder von eigenem, verhaltenen Stimmungszauber vor.
Auf die Frage, warum haben Sie Ihre liebe Frau nicht mit=
biracht
, kam die Antwort: Oh, die muß bei unſeren Kindern
hueiben. Ein ſonniges Lächeln flog über ſein Antlitz, als er
von ſeinem friedlichen Hausglück ſprach.
Es kam das ereignisreiche Jahr 1902, in welchem die von
Großherzog Ernſt Ludwig ins Leben gerufene Künſtlerkolonie‟
due heſſiſche Reſidenz vorübergehend in den Mittelpunkt äſthe=
üſſcher
Kulturkreiſe rückte. Wilhelm Holzamer war die
Aieitung der Feſtſpiele anvertraut worden, für die er ſelbſt
ſſingewobene Traumdichtungen erſonnen hatte, die ſich mehr an
eme Gemeinde als an ein Publikum wandten. Der Erfolg war
lriin klingender. Aber Holzamer ſagte nur, daß er, im Ver=
g
eich zu anderen Koloniſten, recht ſparſam gewirtſchaftet
hüätte.
In jenen heißen Sommermonaten, wo auf der Mathilden=
blöhe
eine phantaſievolle Neuromantik ihre Schwingen enfaltete
und ihre Flugkraft prüfte es fehlte nicht an Ikariden
biollzog ſich die große Wendung in Holzamers Leben. Da trat
u: ſeinen Geſichtskreis die Frau, die er nicht nur als die Ver=
larperung
ſeiner Muſe, ſondern auch als Bringerin eines neuen
Loaſeinsgehaltes empfinden mußte.
Mit elementarer Gewalt zog es dieſe beiden Menſchen in
dun Kreis eines tragiſchen Zwieſpaltes hinein.
Mia Mardon, nicht nur äußerlich, ſondern auch ihrem
murneren Weſen nach eine durchaus vornehme Erſcheinung, ge=
hörte
nicht zu den Frauen, die auf Abenieuer ausgehen und ſich
leächt verſchenken.
Wilhelm Holzamer aber war viel zu ſehr Schwer=
bſüter
, um die Losreißung von Frau und Kindern nicht als
etwas Kataſtrophales, das an den Grundfeſten ſeiner Exiſtenz
ziittelte, zu erleben. Als er ſich endlich zu dem folgenſchweren

Entſchluß durchgerungen hatte, war von ſeiner Lebenskraft vie=
les
verloren gegangen, was ſich nicht mehr einbringen ließ.
Das Opfer ſtand für beide Teile am Eingang ihrer Ver=
bindung
, aus geſicherten Verhältniſſen wanderten ſie, geſegnet
von Triſtanwehe und Iſoldeleid, hinaus in eine ungewiſſe Zu=
kunft
. Mia Mardon gab ein glänzendes Engagement auf, das,
wie ich von ihr ſelbſt hörte, ihr große Befriedigung gewährt
hatte. Wilhelm Holzamer ließ ſeine Bibliothekarſtelle im Stich,
die der Großherzog eigens für ihn errichtet hatte und die ihn
von der als läſtig empfundenen Schulmeiſterei befreien ſollte.
Erleichtert wurde dem Dichter ſein faſt einer Flucht gleichen=
der
Wegzug durch die vornehme Selbſtloſigkeit ſeiner erſten
Frau, die ihn noch rechtzeitig an dem Morgen weckte, damit er
den Zug nicht verſäume, der ihn für immer von ihr in die Ferne
trug.
Weder Glück noch Stern haben den beiden Schickſalsmen=
ſchen
in der Ferne geleuchtet. Nicht in Paris, nicht in Berlin.
Der feingliedrige geiſtige Organismus Holzamers war auf
Schnellarbeit, wie ſie die Not des Tages erheiſchte, nicht ange=
legt
. So mußte er ſich raſch verbrauchen. Mit tiefer Bewegung
lieſt man den Roman Der Entgleiſte, in den viel Perſönliches
hineingedichtet worden iſt.
Dr. Ella Menſch.

Die wirtſchaftliche Depreſſion hat das Auflaſſen von Bil=
dungsſtätten
, die zugleich eine finanzielle Belaſtung der Stadt=
gemeinde
bedeuten, notwendig gemacht. So trägt auch das
Grazer Opernhaus dieſen Namen nur mehr in Erinnerung an
die vergangenen Zeiten einer glänzend gepflegten nun aber
nahezu wie ausgeſtorbenen Oper. Einſtweilen in Erwartung
ihres Wiederauflebens, ſehen wir uns im Opernhaus, dieſem
mächtigen Baue, Dramen und Schauſpiele an, welche ſolch gro=
ßen
Nahmen vertragen. Daß der Operette darin auch ein aus=
giebiger
Platz eingeräumt iſt, ſcheint im operettenfreudigen
Oeſterreich ſelbſtredend. Das alte reizvolle Schauſpielhaus iſt
vorläufig zum Kino erleſen und wird wohl erſt dann wieder in
ſeine Nechte treten neben dem Spontiniſchen Prunkpalaſt der
großen Oper, wenn auch wieder auf feine intime Wirkungen
geſtellte Schaufpiele wie früher in dem hierzu geeigneten Hauſe
gegeben werden. Im Opernhaus ſind ſie nicht recht am Platze
wohl aber das Ausſtattungsſtück grandioſen Stils.
So bot uns jüngſt die Regie Adolfis im Napoleon von
Grabbe, bearbeitet von Gödel, wirklich packende Prachtbilder.
Der Grebeplatz, der Strand von Elba, der Bourbonenſaal mit
dem Lilienvorhang ein Ruck, und die herrſchgewohnte Hand

Napoleons reißt ihn herab , die wechſelnden Volksmengen, die
Kriegsvorgänge ſelbſt, teils verſtändnisvoll angedeutet, teils
effektiv gebracht, alles das ſteigerte ſich zu großer, wahrhaft hin=
reißender
Wirkung.
Schönherrs bodenſtändiges Drama Erde, ergreifend in
ſeiner Tragik, der alle Geſtalten dieſes Bauernſtückes unterworz
ten ſind, gab dem Altmeiſter Tyrolt Gelegenheit, ſeine hoch=
ſtehende
Kunſt ſo recht wieder aufleuchten zu laſſen. Nach der
ſtarren Bauerngeſtalt des alten Grutz vermittelte uns Dr. Tyrolt
noch die Aufführung von Thomas luſtig pikanter Moral und
des ſo gerne wieder gehörten Luſtſpiels Im weißen Röß!.
Die Enſemblegaſtſpiele des Burgtheaters ſowie auch des
Deutſchen Volkstheaters brachten Großſtadtniveau und wohl
abgeſtimmte, glänzende Darſtellungen, wie die der Frau Betty
und Raoul Aslans in Rittners Don Juan=Drama.
Eine rührige, bereits über 3000 Mitglieder zählende Opern=
gemeinde
, die der alten Muſikſtadt Graz wieder zur ſtändigen
Oper verhelfen will, ermöglichte zur Ehrung und Feier des ſieb=
zigſten
Geburtstages des heimiſchen Komponiſten. Wilhelm
Kienzl Feſtaufführungen von deſſen Kuhreigen und Evangeli=
mann‟
. Die führenden Rollen lagen in den Händen auswär=
tiger
Gäſte das ſtädtiſche Orcheſter dagegen ſtand unter der
kunſtſinnigen Leitung des hieſigen Kapellmeiſters Prof. Rabaſta.
So ertönt es denn doch noch hie und da feſtlich auch hier, wie
in alter Zeit.
Hochauf aber riß die ſchläfernde ehemalige Muſikſtadt der
Todestag Beethovens, des Gewaltigen.
Hoffentlich werden die Eindrücke der Feſtwoche des großen
Dahingegangenen ſich nicht ſo bald verwiſchen, ſondern im Ge=
genteil
Anlaß geben, alle Kraft einzuſetzen zur Wiedererringung
des alten Rufes der ſteiermärkiſchen Hauptſtadt als geprieſenen
Stätte der Tonkunſt.
J. B.
Bauer in Not! Der deutſche Gemüſe= und Obſtbau, ſeine Notlage umd
Vorſchläge, ihm zu helfen. Mit Geleitworten des Herrn Reichsmini=
ſters
für Landwirtſchaft und Ernährung, Martin Schiele, und deg
Herrn Miniſterialdirektors Philipp Uebel, Vorſtand der Abteilung für
Ernährung und Landwirtſchaft im Heſſ. Miniſterium für Arbeit und
Wirtſchaft. Herausgegeben von dem Bauernvereim Moguntia, Gon=
ſenheim
bei Mainz. 8, 32 Seiten in mehrfarbigem Umſchlag. Preis
50 Pfg. (nah auswärts 60 Pfa.). Partiepreis billiger. Verlag: Joh.
Falk 3. Söhne, G. m. b. H., Mainz.
In dieſer knapp aber erſchöpfend gehaltenen Broſchüre werden die
Urſachen und Folgen der gegenwärtigen Notlage des deutſchen Gemüfe=
und Obſtbaues unterſucht, ſowie genau durchgearbeitete Vorſchläge, deu
Not abzuhelfen, erörtert.

[ ][  ][ ]

Dankſagung.
Ich bitte auf dieſem Wege allen denen,
die unſer beim Heimgang unſerer uner=
ſetzlichen
Mutter ſo freundlich gedacht haben,
im Namen aller Hinterbliebenen den herz=
lichſien
Dank ſagen zu dürfen.
Joſef Carnier.
(*19866
Darmſiadt, den 30. Juli 1927.

Siatt Karien.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme an unſerem ſchweren Verluſt,
ſowie für die reichen Kranzſpenden ſagen
innigen Dank.
Reichsbahninlpektar Ladwig Franz
und Verwandte.
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Wohlgelungene
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Ludwigs-Platz 8½ (12088

bis 31. Anguſt.
Dr. Johanna Sehmidt
Saalbauſtraße 60.
(TV.11812)

Dankſagung.
Jür alle Zeichen der Liebe und des tiefſten
Mitgefühls beim Heimgang unſeres geliebten

Rudolf

dankt von ganzem Herzen im Namen aller Hinter=
bliebenen

Erich Ooerr, Miniſterialrat.

Darmſiadt, 1. Auguſi 1927.

( 19873

Zahharzt
Dr. Thümmel
Wendelſtadtſtr. 3
verreiſt
vom 2.-21. Auguſt.
C19840ai)
Tätigkeit wieder
aufgenommen
Dentiſt
O. Mueller
Mühlſtraße 22
Tel. 2684. (*19864ig
Habemeine
Tätigkeit
wieder aufgenommen.
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Dentiſt
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Bin ab 1. Auguſt in
bekannter Sommer=
friſche
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m. Adr. (19903

Für die anlässlich des Hinscheidens unseres geliebten Gatten,
Vaters, Schwiegervaters und Bruders
Herrn
Otto von Brentano di Tremezzo
Hessischer Minister
uns von allen Seiten erwiesene wohltuende Hnteilnahme sagen wir
von Herzen innigsten Dank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
(TV. 12075
Darmstadt, Juli 1927.

Dr. Rechef
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vom 1. Auguſt bis 1. Sept. verreiſt

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[ ][  ][ ]

Nummer 212:

Dienstag, den 2. Auguſt 1927

Seite 5

Got Mient hemtscſes Melstatkiſeſt
letzte Hauptfeſitag: Gipfelleiſtungen im Geräteiurnen. Entſcheidungen der Meiſterſchaftskämpfe und Wettſpiele.
Siegerehrung. Schlußſeier.

Der Feſtzug in der Rheinſtraße.
Unſerem geſtrigen Bericht über den Feſtſonntag iſt noch einiges
machzutragen: Ueber die Organiſation und Durchführung des giganti=
ſchen
Feſtzuges herrſchte nur eine Stimme der Anerkennung und des
Sobes, wie überhaupt von allen Turnern, die derartige Feſte ſchon viel
nnitgefeiert haben, rückhaltlos beſtätigt wird, daß die Organiſation des
reisturnfeſtes, daß vor allem Feſthalle und Feſtplatz, daß auch das Ver=
ſchalten
der Bürgerſchaft Darmſtadts einfach vorbildlick
pvar. So zwar, daß jeder beſtätigt: ein Feſtwie in
Darmſtadt hat man bisher nicht erlebt!
Wir nehmen von dieſen Feſtſtellungen gerne Kenntnis
wind unterbreiten ſie ebenſo gerne der Oefentlichkeit. Den
ſEunktionären der Ausſchüſſe wurde die Anerkennung für
ſchie vorbildliche Durchführung ja bereits von offizieller
Stelle ausgeſprochen und ihr dunch Verleihung von
Ehrenplaketten auch ſichtbar Ausdruck gegeben. Selbſt=
werſtändlich
, können, nicht alle Organe, die ſich verdient
wemacht haben, an derartigen Ehrungen teilheben. So
Foll ihnen wenigſtens an dieſer Stelle herzlichſter Dank
und Anerkeunung ausgeſprochen werden.
Allen Turnern aber wurde die höchſte Anerkennung
won einer Stelle zuteil, auf die wir armſeligen Menſchen
Fkeinen Einfluß haben. Die Turner haben Gott im Her=
isen
. Der Sommer des Mißveranügens, der in den
rsurückliegenden Wochen nur aus Unwetter, Sturm. Re=
igen
und Hagelſchlag beſtand, fand ſein plötzliches Ende
ſoas hoffentlich nicht nur eine Unterbrechung bedeutet
Fnit dem Anbruch des erſten Feſttages. Von dieſer Minute
an hatten die Turner bis heute ganz ausgezeichnetes Feſt=
ruetter
.
In dem Feſtzug, in dem weit über 400 Fahnen
uind Banner mitgeführt wurden, wurde, wie geſtern be=
peits
an dieſer Stelle mitgetoilt, beſonders den Feſtwagen
wer Handwerkerinnungen, die durchweg große Opfer an
Hrbeit und Geld gebracht haben, beſondere Ovationen
Vereitet. Bei der Fülle des Gebotenen war es nicht mög=
Aich, auf Einzelheiten in der Beſprechung einzugehen. Zu
wen geſtern hervorgehobenen Arrangements iſt noch der
SSchluß=Feſtwagen zu nennen, den die Turnerſchaft ſelbf=
gerrichtet
hatte der Jahn=Wagen, deſſen gſchmack=
wolles
Arrangement ebenfalls hervorgehoben zu werden
werdient.
In dem offiziellen Feſtzugsprogramm war unter
MNr. 19 irrtümlicherweiſe der Velocipedclub als Banner=
mrupe
aufgeführt worden. Wir werden erſucht, mitzuteilen, daß dieſe
Bannergruppe vor Darmſtädter Bicheleklub 1883 geſtellt
nurde.
Trotz des für die Turner und Turnerinnen anſtrengenden Sonn=
tags
erfolgte am geſtrigen Schlußfeſttag wiederum ſchon um halb 6 Uhr
uas Wecken. Um 7 Uhr ſetzte auf dem Geräteturn= und Freiübungsplatz
ſtinter der Feſthalle ſchon wieder der
Turn= und Spielbetrieb
gin, der nunmehr die letzten Entſcheidungen brachte. Was geſtern noch
man turneriſchen Kämpfen und Spielen geboten wurde, waren wohl
ſourchweg Gipfelleiſtungen des Turnbetriebes überhaupt. Fs fanden
moch ſtatt die Zwölf= und Zehnkämpfe ſür Männer, Säbelfechten, volks=
Mimliche Meiſterſchaftskämpfe und Wettſpiele, Sechskämpfe der Turner
Wolksturnen), Wettringen, Kürturnen der 10 erſten Sieger des Zwölf=
und Zehnkampfes durchweg fabelhafte Leiſtungen Tauziehen uſw.
Kurz vor 6 Uhr war der Turnbetrieb offiziell beendet und die
TTurner und Turnerinnen ordneten ſich wiederum zum Abmarſch mit
Mlingendem Spiele zu dem letzten feierlichen offiziellen Feſtakt des 33.
Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſtes. Die
Siegerehrung im Landesmuſeums,
ſHatte wieder viele Tauſend Menſchen angelockt. Schon von halb 6 Uhr
ern begann der Platz ſich zu füllen, und als der Zug mit klingendem
SSpiel annückte, hielten wohl 67000 Menſchen den Platz beſetzt, richtiger
Lbeſtellt.
Der feierliche Akt wurde wieder eingeleitet durch Fanfarenklänge
rvom Turm des Muſeums herab, die weihevolle Ruhe erzwangen. Das
läußere Bild war das gleiche wie beim Feſtakt am Freitag. Feſtlich
mnd farbig=lebendig durch die Aufſtellung der Fahnen und Banner im
(Salbkreis vor dem Portal, durch die einheitliche Tracht und durch die
Maſſe der Gäſte, die faſt drei Stunden hindurch aushielt. Deren Aus=
halten
vor, dem etwas verſpäteten Anmarſch allerdings belohnt wurde
wurch ſchnell inproviſierte Schallplatten=Muſikübertagung durch den Laut=
ſprecher
.
Nach dem Ausklang der Fanfaren ſangen die Turner Deutſchland
hoch in Ehren mit Begleitung des Orcheſters unter Obermuſikmeiſter
Weber. Dann nahm
Kreisoberturnwart Freh=Manz
oie Ehrung der Sieger vor. Er hielt eine Anſprache, in der
ar etwa folgendes ſagte:
Deutſche Volksgenoſſen, deutſche Männer und Frauen! Das 33.
Mittelrheiniſche Kreisturnfeſt hat mit dem heutigen Tage ſein Ende er=
weicht
. Begünſtigt vom herrlichſten Wetter, getragen von einer feier=
faeudigen
, turnbegeiſterten Bevölkerung, wird dieſes Feſt allen, die nach
ADarmſtadt kamen, ein Erlebnis ſein, das ewig in ihnen
poach bleiben wird. Wir können heute, da wir am Schluſſe dieſes
bieſtes ſtehen, mit Stolz ſagen, daß das 33. Kreisturnfeſt in Darmſtadt
ſninen Höhepunkt in der Geſchichte unſeres Mittelrheinkreiſes bilden
toird. Wenn wir uns nun hier verſammelt haben, um die Sieger der
nahlreichen Wettkämpfe während dieſer drei Tage mit dem Eichenlaub=
ſtranz
zu ſchmücken und ſie in die Heimat zu entlaſſen, um dort als
V8orbild für die Jugend zu dienen, und weiter zu arbeiten an ihrer
gigenen Ertüchtigung, aber auch an der Ertüchtigung der ihnen anver=
trauten
Jugend, iſt es mir als Kreisoberturnwart des 9. Kreiſes heute
boeſondere Pflicht, allen zu danken, die keine Mühe und Arbeit ge=
ſheut
haben, um dem Mittelrheinkreis ein würdiges Feſt zu bereiten.

Heißen Dank den Darmſtädter Turnbrüdern, und heißen Dank auch den
Bewohnern Darmſtadts! Heißer Dank Guch allen, die Ihr gewirkt
und gearbeitet habt lange Monate vorher und während der Feſttage.
Heißen Dank vor allem all denen, deren Arbeit der Vorbereitung uns
den Erfolg ſicherte: meinen Kreiswarten, den Kampfrichtern, den Rech=
nern
und Riegenführern, die in unermidlicher Arbeit für unſere Sache

Bei der Uebergabe des Kreisbanners.
gewirkt haben: So uöchte ich das 33. Mittelrheiniſche Kreisturnfeſt,
bevor ich zur Verkündigung der Sieger ſchreite, ſchließen, indem ich Sie
bitte, mit mir einzuſtimmen in ein dreifach Gut Heil, auf die hohen
Ziele und Ideale unſerer Deutſchen Turnerſchaft,
auf unſer deutſches Volkstum und unſer deutſches
Vaterland! Die Hände hoch, die Herzen hoch! Deutſchland, es lebe!
Die Menge ſang das Deutſchlandlied.
Dann folgte die Verleſung der Namen der Siegerinnen und Sieger,

Juumination des Monuments.

Aus dem Feſtzug.
die wir unten wiedergeben und die vielfach begeiſterte Heilrufe ernten
durſten.
Schulrat Haſſinger
Liebe Turner und Turnerinen des Mittelrheinkreiſes!
Die Tage des Kampfes ſind vorüber, der letzte und große Akkord
des ſchönen Feſtes, die Ehrung und Krönung der Meiſter
5. und Sieger bringen zum Abſchluß, was unternehmungs=
froh
begonnen und muſterhaft durchgeführt wurde: das
33. Kreisturnfeſt des Mittelrheinkreiſes der Deutſchen
Turnerſchaft.
Sie haben die begeiſterte Anteilnahme der Bevölke=
rung
erlebt. Sie haben erlebt, wie ſich die Einwohner=
ſchaft
auf Ihr Feſt einſtellte und den Straßen einen
Schmuck gab, wie dieſe ihn wohl noch nie oder doch ſelten
geſehen haben.
Ich war Zeuge der turneriſchen und turnſportlichen
Darbietungen während der Haupttage Ihres Feſtes, ich
kann alſo mit Recht ſagen, ich habe erlebt, wie Sie, die
Verfechter der Turnſache ſelbſt, dem Feſte das Höchſte
gegeben haben, den Adel der ernſten Arbeit, die Weihe
den heiligen Begeiſterung für die Ideale Ihres Strebens
und die ubedingte Sicherheit einer vom Volk getragenen
und dem Volke zugute kommenden Bewegung.
Und ſo darf ich, ja ſo muß ich Ihnen als Leiter der
Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Ju=
gendpflege
in Heſſen aufs herzlichſte danken, muß ich der
Turnerſchaft im geſamten danken , daß ſie in ihren
Zielen und in ihrem Streben, in ihrer Arbeit und in
ihren Kundgebungen die Wege geht, die zu einer ver=
bindenden
Einheit unter den Volksgenoſſen führen und
damit wertvollſte Arbeit im Dienſte der Volksbildung
und Jugendpflege leiſtet.
Und wenn Sig ſich hier, Turner und Turnerinen, um
die Sieger in dieſem friedlichen Kampfe der Stärke, der
Ausdauer, der Gewandtheit und harmoniſchen Körper=
ausbildung
ſcharen, dann vergeſſen Sie bitte nicht die
Sieger des Feſtes, die Sieger einer großen Sache, die
ſtill hinter ihrer Arbeit zurücktreten, die Sieger, die
zwar nicht die Begeiſterung der Maſſen ehrt deren
Ehrung aber in ihrem Wirken, in ihrer Arbeit ſelber
liegt: ich meine die geiſtigen Führer der Turnſache, die
Führer und Lenker der Vereine, die große Zahl der
ehrenamtlich tätigen Männer und Frauen in ihrem kleinen Kreiſe, die
als Turnwarte, als Vorſitzende, als Kaſſierer und Schriftführer uſwv. in
Verein und Gau und Kreis die Unſumme der Einzelarbeit leiſten wiſſen,
auf daß ſich aus ihr der große Erfolge in der Oeffentlichkeit und im
Leben des Volkes auswirke.
Denn erſt durch die Arbeit der Vereine, dieſe Arbeit im Kleinen,
dieſes reſtloſe Ausbauen des eigenen Neſtes, wird der Sieg der Turnſache
auf der großen Linie möglich. Die Funktionäre der Vereine, die Mit=
glieder
, die opferbereit und tatkräftig in der Sache aufgehen, die ſind
es, die den Bau der Hallen, die die Fertigſtellung der Spiel= und Sport=
plätze
, die die Beteiligung der Maſſe, der Jugend, die ſolche Feſte wie
das abgeſchloſſene, ja die ſolche Leiſtungen im Turnen ſelbſt ermöglichen,
wie Sie ſie heute in Ihren beſten Vertretern ehren wollen.
Ihnen gilt deshalb auch in erſter Linie mein Dank als Leiter einer
Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege. Ihre
Arbeit ermöglicht die Gemeinſchaft Tauſender und Hunderttauſender,
ja von Millionen von Menſchen unſeres Volkes. Sie iſt es, die die Wege
zur Schaffung einer Volksgemeinſchaft zielbewußt und unbeirrbar geht.
Den Siegern aber im Wettkampfe gilt die Ehrel Die Ehre als
Dank und Belohnung für ihr unermüdliches Arbeiten an ſich ſelbſt und
ihrer turneriſchen Ausbildung, die Ehre als Krönung für den im Wett=
kampf
errungenen Erfolg. Als die Beſten unter den Guten ſtehen ſie
hier vor uns.
Und wenn wir die Sieger ehren, dann ehren wir in ihnen vor allem
den Menſchen. Gewiß, das Greifbare bleibt die Leiſtung, die zum Siege
führte. Aber hinter dieſer Leiſtung ſehen wir den geſamten Komplex des
ſieghaften Menſchen, all das, was ungleich höher ſteht, als die meßbare
Leiſtung: dieſe erſtaunliche Summe von ſtarkem Willen, von bewußtev
Konzentration und von Freude über die Beherrſchung und weiſe Aus=
nutzung
des eigenen Körpers. So wird mir das, was hinter der reinen
Leiſtung an geiſtigen und ſeeliſchen Qualitäten ſteht, das bedeutſame
und ausſchlaggebende bei der Ehrung der ſicht= und meßbaren Leiſtung.
So wird die turneriſche Leiſtung des Einzelnen zum Gradmeſſer für
die Energie ſeines Vereins, ſeines Volkes ſeines Baterlandes.
In dieſem Sinne bedeutet mir die Ehrung der Sieger im weiten
Maße zugleich die Ehrung des Volkes und der Nation. Dank ſei
ihnen für die Tatkraft. Dank für die Aufopferung und das mannhafte
Eintreten, Dank ſei ihnen aber vor allem für das ernſte Streben,
das ſie zum Vorbild menſchlichen Wollens für das geſamte Volk, für
die Jugend unſeres Volkes und Vaterlandes werden läßt.
Im Dienſte für Volk und Vaterland wollen wir uns alle treffen
und einig ſtehen und für ſeine Freiheit und Wohlfahrt arbeiten und
ſchaffen mit dem Einſatz aller Kräfte:
Trennt uns Glauben, Streben, Meinen,
Eins ſoll, eins uns doch vereinen
Hebt zum Schwure auf die Hand:
Deutſchlands Freiheit, Deutſchlands Einheit,
Und in ihrer ſchönſten Reinheit
Liebe für das Vaterland!
Ob ihr ſeid beim Feſtgeſange
Bei der Freude hellem Klange,
Hier vereint mit Herz und Hand
Auch in ernſten, bangen Stunden
Laßt uns innig ſein verbunden
Für das deutſche Vaterland!
Deutſchlands Freiheit, Deutſchlands Einheit,
Und in ihrer ſchönſten Reinheit
Liebe für das Vaterland!
Trennt uns Glauben, Streben. Meinen,
Dies ſoll immer uns vereinen!
Hebt zum Schwure auf die Hand!

[ ][  ][ ]

Sette 6

Dienstag, den 2. Auguſt 1927

Nummer 212

Kreisvertreter Pfeiffer
hielt ſodann eine längere Anſprache, in der er die Aufgabe zu er=
ſüllen
betonte, die Schlußworte zu ſprechen. Er verknüpft damit
die Aufgabe, auch als Vertreter der geſamten Turnerſchaft des 9. Kreiſes
der Feſtſtadt, den Staats= und ſtädtiſchen Behörden, der Darmſtädter
Bürgerſchaft heißeſten und herzlichſten Dank zu ſaen für die Aufnahme
in Darmſtadt, für den Opferſinn, der der Turnerſchaft entgegengebracht
wurde. Wir haben führte Redner aus große Erwartungen an
das Feſt in Darmſtadt geknüpft, weil wir wiſſen, daß Darmſtadt und
das Heſſenland ſtets eine Stätte des Gemeinſinns, der Pflege der Kultur
geweſen iſt. Aber unſere Erwartungen wurden, das können
wir heute freudig bekennen, weit, weit übertroffen. (Lebhaftes
Bravo!) Wir werden Ihnen allen unſeren Dank dadurch praktiſch zum
Ausdruck bringen, daß wir geloben, in unſerer Arbeit an der Erziehung
und Ertüchtigung der deutſchem Jugend nie zu erlahmen, bis aus den
zwei bis drei Millionen, die jetzt hinter uns ſtehen, W30 Millionen
geworden ſind.
Im weiteren ſprach der Redner den herzlichſten Dank der Turner=
ſchaft
aus an den Gauoberturnwart Frey und an den Erbauer
der Feſthalle, Herrn Bürgermeiſter Buxbaum. ( Leb=
haftes
Bravo!)
Rechtsanwalt Kalbhenn,
Vorſitzender der DarmſtädterTurne rſchaft:
Unſere Siegerehrung ſoll nicht ausklingen, ohne daß ich namens
der Darmſtädter Turnerſchaft allen denen, die vor und während des
Feſtes unendlich mühevolle Arbeit geleiſtet haben, aus innerſtem Herzen
tiefgefühlteſten Dank ſage. Die Selbſtloſigkeit und die Uneigennützigkeit
ſind die ſchönſte die Mitarbeiter krönende Zier, und der herrliche Erfolg
iſt ihre ſchönſte Wertung.
Dank aber auch unſerer Landeshauptſtadt, der Stadtverwaltung,
den Polizeiorganen und insbeſondere der geſamten Bevölkerung, deren
freudige Mitwirkung unſer Kreisturnfeſt letzten Endes zu dem gemacht
haben, was es geworden iſt, ein bleibendes Ereignis in der
Geſchichte Darmſtadts, das durch Jahrzehnte hindurch fortleben wird
in der Erinnerung aller derjenigen, welche dieſe erhebenden Tage mit=
erlebt
haben.
Und wo der innige Dank aus heißem Herzen kommt, da ſoll er auch
Widerhall finden bei allen denjenigen, die ſich ſagen dürfen, daß ſie an
der Geſtaltung des Feſtes und ſeiner Durchführung mitgewirkt haben,
jeder an ſeinem Teil. So ſollen ſich die Herzen zuſammenſchließen in
dem einen Gedanken:
Wir alle haben einer großen und guten Sache gedient,
und wir wollen verſprechen, daß wir getren in dieſem Dienſt bleiben,
um zu fördern das edle Werk der Deutſchen Turnerſchaft. Ausklingen
ſoll die Feier in der Hoffnung, daß uns das Morgenrot einer herrlichen
Zukunft unſeres Vaterlandes ſtrahlen möge, und in dem Bewußtſein,
dieſer Zukunft unſeres Vaterlandes gedient zu haben, mit den Dichter=
worten
:
Mögen Trümmer uns umſchweben,
Mag uns drohn der Feinde Wut;
Deutſchland ſchwingt in unſern Seelen,
Deutſchland ſingt in unſerm Blut.
Wir ſind jung, Herz und Zung
Sollen ewig Deutſchland preiſen!
Gut Heil!
Damit war die Siegerehrung beendet. Der Zug ordnete ſich wieder
und unter Führung des Kreisbanners und Vorantritt der Eichenlaub=
kranz
=geſchmückten Siegerinnen und Sieger ging es mit klingendem
Spiel wieder durch die Rheinſtraße, die ſchon im Glanzſchmuck der abend=

lichen Allumination erſtrahlte, durch das Spalier vieler Tauſend= zur
Feſthalle, wo unmittelbar im Anſchluß an den Einzug der Fahnen=
abordnungen
die
Feſt=Schlußfe er
ſtattfand. Konzert des Städtiſchen Orcheſters und gemeinſamer Geſang
von Turnerliedern umrahmten die turneriſchen Darbietungen und die
Ehrung derer, die nicht turneriſche Siege erringen konnten, die aber ſich
durch aufopfernde Arbeit um das Zuſtandekommen des Feſtes und um
die deutſche Turnſache überhaupt verdient gemacht haben.
Die Turner der Turngeſellſchaft Darmſtadt wiederhol=
ten
ihre muſtergültigen Freiübungen vom erſten Abend und die Turner
der Turngemeinde Darmſtadt ihre brillant ausgeführten
Geſellſchaftsübungen.
Die Ueberre chung der Ehrenbriefe
erfolgte, eingeleitet durch herzliche Anſprachen, in denen die Verdienſte
der Geehrten hervorgehoben wurden, durch die Herren Kreisvertreter
Pfeiffer und Gauvertreter Roth an die nachſtehend aufgeführten
Turner.
Ehrenbriefe der Deutſchen Turnerſchaft
erhielten: Magnus, Klingler Graf (TGD. 46), Müller, Darmſtädter,
Müller, Speyer (TGB. 65), Emig (TGD. 75).
Kreis=Ehrenbriefe
erhielten: Gauturnwart Roth (TGD. 46) Ad. Zimmer, K. Schmitt,
R. Braun, Ed. Geher (TGD. 75), Gg. Bickel, K. Hirſch, C. Darm=
ſtädter
, Aug. Heil, Karl Kunze, Friedrich Kunze, Jean Birkenſtock, Gg.
Ludw. Künzel (TGB. 65), L. Caprano, Ludw. Kuhn, Gg. Schwarz,
Thomas Ploch, Robert Meher, Joſ. Hübner, J. Lud. Daub (TGD. 46).
Gau=Ehrenbriefe
erhielten: Sanitätsrat Dr. Nöllner, Hch. Weiler, Hch. Müller, Hch.
Heß, Dr. med. Hof, Hch. Brandſtädter, Konrad Haury, Frdr. Schmidt,
Wilh. Brauns I, Jakob Ilbert, Jakob Jacobi, Albert Konzelmam,
Adolf Keßler, Fritz Engel, Georg Gerhardt (TGD. 46) Gg. Wilhelm,
Fritz Göbel (TGD. 75), Karl Kurz, Ludwig Hering I, Aug. Berringer,
Frz. Schulz, Karl Darmſtädter II, Gg. Schmahl I. Ludw. Geyer
(TGB. 65).
Im übrigen brachte der Abend noch ſehr intereſſante und eindrucks=
volle
Stuhlgruppen (Pyramiden), geſtellt von der Turngemeinde
Beſſungen) die Wiederholung der Lebenden Bildergruppen
Deutſchlands Heldenkampf durch die Turngeſellſchaft Darm=
ſtadt
, zu denen Herr Mathes wieder die ſchwungvollen Begleit=
worte
ſprach; gemeinſame Lieder und die vierte Wiederholung des
Feſtſpieles, das wiederum ſtarken Eindruck hinterließ.
Das Schlußwort über das größte Feſt, das Darmſtadts Mauern
ſah, wird zu gegebener Zeit noch zu ſprechen ſein. Die Tage der Woche
ſind bis Samstag der volkstümlichen Unterhaltung auf dem Feſtplatz
vorbehalten, zu der noch Feuerwerk, Maſſenkonzert uſw. winken.
Am Sonntag findet dann die endgültige offizielle Schlußfeier ſtatt.
Die Avre ſe der Saarland=Turner
die ſo herzliche Ovationen in Darmſtadt während der Hauptfeſttage
fanden, erfolgt heute mittag 13.08 und 13.18 Uhr in Sonderzügen. Wie
der Einzug der Saarländer Turner wird ſich auch der Abmarſch als
Feſtzug geſtalten. Mit Muſik und Fahnen marſchieren die Saar=
länder
durch die Stadt zum Bahnhof.
M. St.
Feſteſſen in der Feſthalle.
Unter Beherzigung des ſchönen Wortes von der getanen Arbeit
fanden ſich am Montag nachmittag der Kveisvorſtand und die Mitglie=
der
des Hauptausſchuſſes zu einem Feſteſſen in der Feſthalle ein; auch
die Vertreter der hieſigen Tageszeitungen waren als Gäſte geladen.
Nach einem einleitenden Konzertſtück des Städtiſchen Orcheſters ſprach

zweiter Kreisvertreter Kommerzienrat S chill.=Othofen herzliche Worte
der Begrüßung, die beſonders den aus anderen deutſchen Turnkreiſen
erſchienenen Gäſten galten. Warmen Dank zollte er der Feſtſtadt Darm=
ſtadt
für die großartige Organiſation dieſes Kreisturnfeſtes, das als
mächtige Kundgebung für die deutſche Turnſache glanzvoll wie kaum
eines der vorhergehenden Kreisturnfeſte verläuft. Er dab der Ueber=
zeugung
Ausdruck, daß es einer anderen Stadt ſchwer ſein wird, ein
Kreisturnfeſt in gleichem Maße durchzuführen. Als nächſter Feſtort
käme vielleicht Worms in Frage, wenn es die Verhältniſſe zulaſſen ſoll=
ten
, daß ein Kreisturnfeſt dort begangen werden kann. Die begeiſterte
Teilnahme der Darmſtädter Bevölkerung fand herzliche Anerkennung
und Dank. Ein gutes Andenken iſt der Feſtſtadt ſicher.
Im weiteren Verlauf des Mahles ſprach Oberturnwart Steding=
Bremen den Dank der Gäſte aus; er wünſcht, daß die folgenden Kreis=
turnfeſte
in gleich würdigem Rahmen begangen werden, können, und
hofft, den Mittelrheinkreis auf dem nächſtjährigen Deutſchen Turnfeſt
in Köln in ebenſo ſtarker Beteiligung wieder grüßen zu können.
Turner Frank (T.G.B. 1865) wies auf das gute Einvernehmen mit
der Tages= und Fachpreſſe hin und ſprach die Hoffnung aus, daß ſich
das Zuſammenwirken der Preſſe mit der Turnerſchaft zum Beſten der
deutſchen Turnfache weiter entwickeln möge.
Ein Vortrag von Turner R. Fey Das Herz am Rhein wurde
freudig als Zwiſchenſtück in den Genüſſen des Mahles aufgenommen.
Von Turner Geyer wurde die unermüdliche Arbeit des Geſchäfts=
führers
J. Wandel, der für die Organiſation des 33. Mittelrheini=
ſchen
Kreisturnfeſtes wertvolle Arbeit leiſtete, gebührend gewürdigt.
Reden und guter Trank würzten den weiteren Verlauf des Feſteſſens,
bei dem auch ein Vertreter der Schweizer Turnerſchaft zur Frende Aller
mit brüderlichen Worten begrüßt wurde, die ebenſo erwidert wurden.
Ferner wurde der vorbildlichen Arbeit des Kreisoberturnwarts Frey=
Mainz und Feſtoberturnwarts Hofferbert=Darmſtadt gedacht, die
den Hauptanteil zum guten Verlauf des turneriſchen Programms bei=
getragen
haben. In feinen Worden feierte Kreis=Frauenturnwart
Loges=Hannover die immer ſteigende, wertvolle und ausgleichende
Einwirkung der deutſchen Turnerinnen auf das Turnen; beſchloſſen
wurden ſeine tiefſchürfenden Worte von der ſpontan geſungenen Strophe
des Deutſchlandliedes: Deutſche Frauen, deutſche Treue‟.
Oberreallehrer Roth dankte hiernach als Vorſitzender des Haupt=
ausſchuſſes
der Darmſtädter Turnerſchaft für die von allen Seiten als
hervorragend anerkannte Durchführung des Kreisturnfeſtes; zum Dienſt
an der deutſchen Turnſache wurde alle Arbeit freudig geleiſtet. Turnſache
iſt Volksſache, ihr gilt das Dienen im Demut, wie es in dem Jugend=
weiheſpiel
unſerem mittelrheiniſchen Jungvolk als Vorbild vor Augen
geſtellt wurde.
Zum Schluſſe des Mahles gedenkt 1.. Kreisvertreter Pfeiffer=
Wetzlar der erhebenden Feierſtunden; er hofft, im Kreiſe der bewährten
Fihrer die Arbeit des verſtorbenen Kreisvertreters Schmuck weiter=
führen
zu können zum Wohle und weiteren erfolgreichen Gedeihen des
9. Kreiſes Mittelrhein. Die perſönlichen Bande, die hier die verſam=
melten
Turnev auch als Menſch zum Menſchen näher brachten, werden
dieſer Entwicklung nur günſtig ſein.
Herzliche Worte wurden geſprochen, gute Muſik gab die Begleitung;
das Mahl war vorzüglich, ſodaß auch des Feſthallenwirtes an dieſer
Stelle mit Anerkennung gedacht ſei.
Kinderfeſt: Am Mittwoch nachmittag findet auf dem Feſtplatz bei
reiem Eintritt für die Kinder ein
Kinderfeſt
ſtatt. Nähezes iſt aus der Anzeige am Mittwoch erſichtlich.
Die Siegerliſte.
Schlagball.
1., 3., 4. und 5. Gauverband hatte ſeine Verbandsleute entſandt.
Jede Mannſchaft ſpielte gegen jede Mannſchaft. Wenn auch die Zahl
der Schlagball=Mannſchaften im 9. Kreis etwas zurückgegangen iſt, ſo
ſind doch die Feinheiten unſeres urdeutſchen Spieles von den Mannſchaf=

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[ ][  ][ ]

Nummer 212

Dienstag, den 2. Auguff 1927

Seite 7

en beſſer erfaßt worden. Immerhin merkte man es den einzelnen
Mannſchaften zum Teil gut an, ob. ſie geeignete Uebungsgelegenheiten
nitten oder nicht.
Am Samstag nachmittag traten die einzelnen Mannſchaften zum
urten Spiel an: Tv. 1848 SaarbrückenTbd. Wiesbaden 55:47. Tv.
(A8 SaarbrückenTv. Güls 49:43. Gegenüber dem Spiel des Vor=
es
war Güls bei dieſem Spiel nicht wieder zu erkennen, hatte man
dah allgemein mit einem höheren Sieg Saarbrückens gerechnet! Be=
urnders
gegen Schluß des Spieles ließ Saarbrücken merklich nach, jedoch
urr der Sieg ihnen nicht mehr zu nehmen.
Einzelergebniſſe: Saarbrücken: 20. Läufe, 6 Weitſchläge,
Fänge; Güls: 24 Läufe, 5 Weitſchläge, 14 Fänge. (Schiedsrichter:
*chreiber, Frankfurt a. M.)
Tv. Frankfurt a. M. 1860Tv. Saarbrücken 1848 38:58.
Beide Mannſchaften lieferten ſich einen hervorragenden Ent=
eidungskampf
, den Saarbrücken verdient für ſich entſcheiden konnte.
Frankfurt ſpielte zu aufgeregt, um für den Sieg in Frage zu kommen;
t Feldſpiel war Saarbrücken, ſo überlegen, während im Schlagen
ankfurt beſſer war.
Einzelergebniſſe: Frankfurt: 9. Läufe, 4 Weiſchläge, 25
fange; Saarbrücken: 40 Läufe, 5 Weitſchläge, 13 Fänge. (Schiedsrichter:
Sommen, Koblenz.)
Tbd. WiesbadenTv. Güls 34:46.
Das letzte Spiel konnte Güls verdient für ſich entſcheiden.
Einzelergebniſſe: Frankfurt: 9 Läufe; 4 Weitſchläge, 25
änge: Güls: 30 Läufe, 5 Weitſchläge, 11 Fänge. (Schiedsrichter:
Schreiber, Frankfurt a. M.)
Kreismeiſter im Schlagball: Tv. 1848 Saarbrücken.
Saarbrücken beſvies auch in dieſem Jahre wiederum ſein gutes Kön=
u
n im Schlagballſpiel; allerdings leiſtete Wiesbaden energiſchen Wider=
ſrnd
, ohne jedoch einen knaxpen Sieg Saarbrückens verhindern zu
unen.
Einzelergebniſſe: Saarbrücken: 27 Läufe, 22. Faugbälle,
6 Weitſchläge; Wiesbaden: 17 Läufe, 24 Fangbälle, 6 Weitſchläge.
(Schiedsrichter: Beck, Mainz.)
Das zweite Spiel (Tv. 1860 FrankfurtTv. Güls=Moſel 84:27) en=
d
te mit einem überraſchend hohen Siege der Frankfurter. Güls ſpielte
anfangs mit 11, ſpäter ſogar nur mit 10 Spielern; die Mannſchaft ent=
t
uſchte in jeder Beziehung, ſo daß Frankfurt leichtes Spiel hatte.
Einzelergebniſſe: Frankfurt: 61 Läufe 11 Weitſchläge, 12
Fäänge; Güls: 0 Läufe, 1 Weitſchlag, 26 Fäuge. (Schiedsrichter: Rupp,
ſ=garbrücken.)
Tv. 1860 FrankfurtTbd. Wiesbaden 60:39.
Wiesbaden zeigte ſehr gutes Fangvermögen, reichte im übrigen je=
toch
nicht an das Können von Frankfurt heran.
Einzelergebniſſe: Frankfurt: 37 Läufe, 10 Weitſchläge, 13
ſänge; Wiesbaden: 10 Läufe, 2 Weitſchläge, 27 Fänge. (Schiedsrichter:
W8immert, Koblenz.)

Schleuderball.
Kreismeiſter: MTV. Saarbrücken.
Zu dieſem urdeutſcheſten aller Ballſpiele hatten drei Verbände Mel=
luungen
abgegeben. Tv. Saargenroth; M2V. Saarbrücken und Tv. waren, fiel auf dem Kreisturnfeſt die Entſcheidung. Mainz ſtellte eine
Veberbieber. Da Tv. Saargenroth nicht zu den Spielen antrat, wurde
dre erſte Begegnung zwiſchen MTV. Saarbrücken und Tv. Oberbieber
zugleich zur Entſcheidung. Es war eine Freude, unſere Jugend wieder fand Mainz in der Frankfurter Torhüterin eine aufmerkſame und ſichere
mach langer Zeit beim wuchtigen Schleudern und Schocken zu ſehen, wie Beſchützerin. Das Spiel der Frankfurter, des ehem. Deutſchen Meiſters,
wef ſie ſich mit dem Sinn der neuen Spielart verwaut gemacht hat. In konnte ſowohl in ſeiner Sturmarbeit, als auch in dem Herausarbeiten
tem Ergebnis von 10 Toren zu 0 Toren ſpricht ſich die Ueberlegenheit
leutlich aus.
Vereinsriegenturnen der Turner.
a) mit dem Wertungsergebnis ſehr gut.
Tad. Worms, Tgd. Darmſtadt, Tad. Eintracht Frankfurt, Tbd.
Biesbaden, Tv. Vorwärts Bockenheim, Tv. Offenbach, Tv. 1860 Frank=
furrt
, Tv. Biebrich, Tagd. Schierſtein, Tad. Bornheim, Tv. Gießen, To.
1817 Mainz, Tgd. Bockenheim, To. Sachſenhauſen, Tv. Niederrad, Taſ. Frankfurt, zeigten ein ſchnelles flüſſiges Spiel, das reich an prächtigen
4Soblenz, Tv. Arheilgen, To. Bad=Nauheim, Tad. Hanau Tv. Bieber,
herg, Tgd. Bürgel, MTV. Kreuznach, Tv. Neu=Iſenburg, Tv. Rüſſels= Läuferreihen der Mannſchaften, während die Verteidigung von Frank=
heim
, Tgſ. Bürgel, Tad. Oberlahnſtein, Eintracht Wiesbaden, Tv. Lim=
hrg
, Tv. Oberflörsheim, Tv. Sulzbach a. B., T. u. Fechtkl. Frankfurt, darſtellte, und ein Zerſtörungsſpiel zeigte, wie man es ſelten zu
1. u. Spv. Fechenheim, Tv. Heuſenſtamm. Tſchft. Geiſenheim. Tv.
98fungſtadt, Tv. Oberurſel, Tv. Hahnſtätten, Tad. Budenheim, Tv. Lam=
hertheim
, Tv. Hofheim, Ts., Tv. Bildſtock, Tv. Dotzenheim. Tad. Lands=
weiler
, T. u. Sp.V. Hanau, Tv. Eſchhofen, Tv. Koblenz. Tgſ. Neuwied,
Ab. Groß=Zimmern, Tv. Fräulautern, Tad. Griesheim bei Darmſtadt,
MTV. Neunkirchen, Tv. Koblenz=Lützel, Tgd. Schwanheim, Tvg. Horch=
beim
bei Koblenz, To. Bad Ems, To. Heiligenwald, Taſ. Wennets=
woeiler
, Tv. Schaffhauſen, Tv. Saarbrücken, To. Nackenheim, Tv. Klin=
genberg
, Tv. Bous, Tſchft. Güdingen. Taſ. Gonſenheim, Tv. Gutenberg,
2v. Mölsheim, T. u. Fechtkl. Flacht, To. Eſch. Tv. Hoffnung Hahn.
ſelden, Tv. Clarenthal (Krughütte), To. Germania Hoſtenbach.
b) mit dem Wertungsergebnis gut.
Tad. Beſſungen, Taſ. Darmſtadt, Tgſ. Frankfurt=Bornheim, Tgd.
Mödelheim, Tv. Groß=Gerau, Tv. Idſtein=Taunus, Tv. Oberſtein, Tſchft.
Seddernheim, Tad, Hüchſt a. M., Tſchft. Klein=Krotzenburg, Tad. Gon=
nenheim
, Tad. Oſthofen, To, Birkenau, Tv. Villmar, Tgd. Sprendlin=
Meunkirchen, To. Jahn Mainz, St. Joh. Tſchft Saarbrücken, Tv. An=
wach
=Taunus, Tv. Völklingen. Tgd. Eckenheim, Tv. Bürſtadt, Tv. Wie=
b
elskirchen, Taſ. Bieber, Tv. Saarlöuis, Tad. Griesheim am Main, Tv.
Mauheim, To. Weiſenau, To. Oppenheim, Tv. 1860 Fechenheim, Tad.
Gochheim am Main, To. Saarbrücken=Malſtatt, Tv. Alsheim. Tv. Dau=
horn
, Tv. Simmern, Taſ. Rödelheim, Tv. Lorsbach, Tgd. Jügesheim,
(Sv. Vilbel, Tv. Eckenheim, Tv. Niederlahnſtein, Taſ. Biebrich, Tv.
Geuchelheim, To. Obervolklingen, Tv. Scheidt, Tad. Obertshauſen, Tv.
BBrebach, Tv. Andernach, Tv. Frauenſtein, To. St. Inabert, Tv. Weis=
ſirchen
, Tv. Idar, Tv. Bechtheim, To. Mühlen, Tv. Jägersheim, Tv. To. Hochheim, Tgſ. Sachſenhauſen.
(Sorxheim, Taſ. Erbach (Rheingau) Tv. Kiedrich, Tad. Wehrsheim,
St. Joh. Tſchft. Saarbrücken, To. Fiſchbach=Camphauſen, Taſ. Worms,
Sv. Oberrad. To. Biſchmisheim, To. Rübenach, Tv. Schwanheim, Taf.
Fahn Tröſel, Tad Praunheim, Tv. Bingerbrück, Tv. Niederwalluf,
MTV. Oberrad, To. 1890 Bendorf, Tv. Oberbieber, Tv. Heddesdorf,
T. u. Sb.Vg. Altenwald, To. Alzeh, To. Oberheim. To. Okriftel, Tv.
Dttweiler, Tv. Monsheim, Tad. Sachſenhauſen, Tv. Aßmannshauſen,
Sv. Hühnerfeld, To. Kirberg, Taſ. Mainz=Kaſtel, Allgem. Tv. Bendorf, Wiesbaden.
SSv. Fürſtenhauſen, Tv. Hilgert, Tv. Humes, Taſ. Rauenthal, Tv. Wehr=
oen
, Tv. Hetzbach, To. Eberſtadt, Tv. Bretzenheim, Tv. Eſchborn, Tv.
Geislautern=Saar, To. Mainz=Mombach, Tvg. Merchweiler, Tv Göttel=
ſGorn
, Tv. Ginsheim, Tv. Hamm, To. Weißenthurm, Tv. Friſchauf
/Briedel, To. Mühlhofen Tad. Wirges, Tv. Aſchaffenburg, Tad. Naſſau,
Tv. Mainz=Koſtheim, To. Kreuznach, MTV. Saarbrücken, To. Ober=
nnörlen
, Tgd. Aſchaffenburg=Damm. T. u. Sp.V. Wadgaſſen, T. u. Sp.V. gut! 4. Gauverband Note: Gut!
Mlein=Auheim, Tv. Kärlich, Tv. Friedrichsthal, Tv. Freimersheim Tv.
Mainz=Kaſtel, Tv. Nidda, Tv. Nied am Main, Tv. Vorwärts= Geddern=
ſSeim
, Tgſ. Sachſenhauſen, Tv. Griesheim, Tv. Weitersburg.
Fauſtballſpiel der Aelteren.
In dieſer Spielreihe konnte ſich die Turngemeinde Eintracht von
U861 Frankfurt einſvandfrei den Kreismeiſtertitel heimholen. Dieſes
SSpiel zeigte wiederum, wie ſehr ſich das Fauſtballſpiel für die älteren
Turner eignet, gingen doch alle Mannſchaften mit größtem Schneid an
Ddieſe Spiele heran, und brachten dadurch den glänzenden Beweis, daß
Das Fauſtballſpiel die Glieder geſchmeidig ethält, wie die Ergebniſſe
Seigen:
Eintracht Frankfurt gegen Tv. 48 Saarbrücken 33:25.
Eintracht Frankfurt gegen Koblenz 50:17.
Eintracht Frankfurt gegen Worms 40:26.
Tv. 48 Saarbrücken gegen Worms 32:27.
Tv. 48 Saarbrücken gegen Koblenz 47:27
Fauſtballſpiele der Turnerinnen.
Kreismeiſter wurde Turngemeinde Worms, 2. Sieger: Turnver=
ein
Saarbrücken von 1848; 3. Sieger: Turnverein Frankfurt von 1860.
An den Kämpfen nahmen 5. Verbandsmeiſter teil. Die obengenann=
tten
drei Vereine hatten ziemlich gleich ſtarke Mannſchaſten im Felde
ſtehen, von denen die beiden letztgenannten Mannſchaften in einem
Spiel leicht verloren. Die Spiele endeten wie folgt:
Punkte; gegen Tv. Saarbrücken von 1848 32:28; gegen Tgſ. Koblenz
36:23; gegen Tv. Bad Homburg 64:23.
Tv. Saarbrücken von 1848 gegen Tv. Frankfurt von 1860
41:30 Punkte; gegen Tv. Bad Homburg 40:25; Tgſ. Koblenz war nicht
angetreten.
Tv. Frankfurt von 1860 gegen Tv. Worms 26:26 Punkte;
gegen Tgſ. Koblenz 46:21; gegen Tv. Bad Homburg 35:25.
Trommelball der Männer.
Nachdem man im Trommelball die Spielweiſe von Fauſtball über= Clarenthal 207 Pkt. 4. Hermann Bund Tbd. Wiesbaden 206 Pkt.
nommen hat, und das Gewicht auf flache, ſcharfe Bälle gelegt worden

iſt, findet dieſes alte Ballſpiel wieder mehr Liebe bei unferen Turnern
und Turnerinnen. Unſer Kreismeiſter vom vergangenen Jahr, Turner=
ſchaft
Güdingen, konnte auch in dieſem Jahre ſeine Stärke beweiſen
und die beiden Gegner von Immendorf und Darmſtadt einwandfrei und
überlegen abfertigen. Möge im nächſten Jahre auch dieſem Spiel von
jedem Gauverband ein Vertreter entſandt werden zum Kampf um die
neue Kreismeiſterſchaft. Die einzelnen Spiele brachten folgende Er=
gebniſſe
:
Tſchft. Güdingen gegen Tgd. Darmſtadt 111:48; Tv. Immendorf
gegen Tgd. Darmſtadt 92:49; Tſchft. Güdingen gegen Tv. Immendorf
86:53. Kreismeiſter: Tſchft. Güdingen, Saar=Bliesgau.
Fauſtball der Turner.
Wie in den letzten Jahren, ſo zeigten auch diesmal die Turner
techniſch recht hockſtehende Spiele, die allerbeſten Beifall der zahlreichen
Zuſchauer fanden. Die nachſtehenden Spielergebniſſe beweiſen, daß
Fauſtball weiterhin im Aufblühen iſt. Unter den Spielern ragte beſon=
ders
die Spielweiſe unſeres vorjährigen Deutſchen Meiſters hervor,
die recht bald Nachahmung, beſonders vom MTV. Saarbrücken, fand,
wo der rechte Vorderſpieler hervorſtach. Wenn auch heute Licht= Luft=
bad
Frankfurt wiederum Kreismeiſter wurde, ſo weiß man doch ſehr
wohl, daß ſie nicht mehr die Alten ſind. Trotzdem liegt bei Licht=Luft
Frankfurt die Vertretung des Mittelrheinkreiſes um die Deutſche Mei=
ſterſchaft
in den beſten Händen.
Mtv. SaarbrückenTgſ. Aſchaffenburg 25:21 (14:11), Licht=Luft
FrankfurtTv. Scheidt 41:15 (19:7), Licht=Luft FrankfurtTv. Ballers=
bach
41:19 (24:7), Mtv. Saarbrücken-Tv. Ballersbach 33:28 (20:11),
Tad. WormsTv. Scheidt 37:B (18:15), Taſ. AſchaffenburgTg.
Worms 41:24 (18:16) MTV. SaarbrückenTv. Scheidt 2:25 (14:13),
Taſ. AſchaffenburgTv. Ballersbach 34:25 (16:13), MTV. Saarbrücken.
Tg. Worms 32:27 (14:10), Mtv. SaarbuickenTg. Worms 41:29
(23:12), Taf. Afchaffenburg- Tv. Scheidt 39:34 (24:18), Licht=Luft
FrankfurtMtv. Saarbrücken 30:16 (14:7), Ta. WormsTv. Ballers=
bach
30:23 (14:12), Tv. BallersbachTv. Scheidt 35:32 (29:19), Licht=
Luft FrankfurtTgſ. Aſchaffenburg 20:16 (10:8).
Trommelball für Frauen.
T. V. R. Neuheim T. V. Dudweiler.
Das Spiel begann pünktlich zur angeſetzten Zeit. Nauheim trat
nur mit 4 Turnerinnen an. Gleich zu Anfang konnte man ſchon die
ſpieleriſche Ueberlegenheit Dudweilers bemerken. Trotzdem kämpfte
Nauheim bis zur Halbzeit als Anfängermannſchaft mit 36:26. Nach
Halbzeit läßt Nauheim aber ſichtlich nach und ſomit kann Dudweiler
mit 87:39 die Kreismeiſterſchaft erringen.
Dudweiler als ſpielerfahrene Mannſchaft dürfte mehr Nuhe zu
empfehlen ſein. Auch das Zuſammenſpiel muß durchdachter werden,
wenn im nächſten Jahre die Mannſchaft Ausſicht haben will, in End=
kämpfe
um die Deutſche Meiſterſchaft in Köln zu kommen.
Handball für Frauen.
Tgd. Eintracht 1861. Frankfurt a. M. gegen Tv. 1817 Mainz 7:0.
Kreismeiſter: Tad. Eintracht 1861, Frankſurt a. M.
Nachdem die Vorſpiele bereits im Dezember ausgetragen worden
ſchnelle, eifrige Mannſchaft, der es nur noch etvas an der Spiel=
erfahrung
und der Auswertung günſtiger Augenblicke fehlt. Zu dem
von Torangriffen reſtlos gefallen. Sämtliche Erfolge wurden nach
prächtigem Zuſammenſpiel erzielt. Das Verhalten beider Mann=
ſchaften
war fein und ritterlich und werbend für unſeren Frauen=
Handball.
Handball für Männer. Werbeſpiel.
Frankfurt Main=Rhein 6:1.
Die beiden Gegner, die Beſten aus den Gauen Main=Rhein und
Spielaugenblicken war. Frankfurt zeigte in ſeiner Sturmarbeit wohl
Lb. Mainz=Amöneburg, Taſ. Niederrad, Tv. Bcerfelden, Tad. Sonnen= das Beſte der beiden Mannſchaften. Nicht ſo überzeugend waren die
furt ein unüberwindliches Bollwerk für die Angreifer von Main=Rhein
ſehen bekommt.
Handball: Tgd. Darmſtadt Tgſ. Darmſtadt 13:4 (3:2).
Beide Mannſchaften zeigten von Anfang an ein ſchönes flottes
Spiel. Die Schlußmänner mußten wechſelſeitig eingreifen und den
Torwurf zunichte machen. Tad. buchte den erſten Erfolg und kann ſeine
Torzahl bis Halbzeit auf drei erhöhen. Die Tgſ. kann dagegen nur
2 Tore erreichen.
Die zweite Spielhälfte liegt im Zeichen der Tgd., ein Zeichen von
wenig Turngeiſt iſt es, wenn der Tormann der Taſ. den Dickkopf auf=
2v. Jahn Pfaffendorf, Tv. Winningen, Tv. Weilmünſter, Tv. Lorch ſetzt und nun noch 11 Tore geſtattet, wovon 10 unbedingt zu halten
am Rhein, Tv. Obeu=Hilbersheim, Tv. Fremersdorf, T. u. Sp.V. Wor= waren. Die hohe Torzahl entſpricht nicht dem Können der Mann=
ſchaften
, 5:4 wäre das richtige Ergebnis geweſen.
Vereinsriegenturnen der Turnerinnen.
a) Mit dem Wertungsergebnis: Sehr gut!
Tv. 1860 Frankfurt a. M., Turngeſellſchaft Niederrad, Tgd. Beſſun=
gen
, Tad. Eintracht Frankfurt a. M., Tgſ. Bornheim, Db. Oberrad,
Tbd. Wiesbaden, Tgſ. Koblenz, Tgd. Rödelheim, Tv. Wetzlar, Tgd.
wen b. Offenbach, To. Wetzlar, Tv. Ginnheim, Tv. Saarbrücken, Tad. Hanau, Tv. Eintracht Wiesbaden, Tv. Iöſtein, Tv. Jahn Mainz, Tgd.
Bornheim, Tv. Griesheim a. M., MTv. Oberrad, Tv. Aſchaffenburg,
Tſchft. Heddernheim, Tv. Sachſenhauſen, Tv. Oberſtein, Tgſ. Mainz=
Kaſtel, To. Vilbel, MTv. Gießen, T. u. Fechtkl. Frankfurt.
b) Mit dem Wertungsergebnis: gut!
Tgd. Darmſtadt, Tgſ. Darmſtadt, T. u. Spvg. Mainz, Tv. Reichels=
heim
, Tgd. Nieder=Ingelheim, Tad. Griesheim a. M., Tgſ. Bürgel,
Tgd. Oſthofen, Tv. Eckenheim, Tv. Offenbach, Tv. 1817 Mainz. Tv.
Oppenheim, Tv. Vorwärts Bockenheim, Tad. Neunkirchen, Tv. Bad
Nauheim, Tv. Gersweiler, Tv. Dauborn, Tv. Alzeh, Tv. Oberurſel,
c) Mit dem Wertungsergebnis: genügend!
Tv. 1848 Saarbrücken.
Sondervorführungen der Turnerinnen.
a) Mit dem Wertungsergebnis: Sehr gut!
Tv. Arheilgen, Tv. 1860 Frankfurt, T. u. Fechtkl. Franffurt, Tv.
Groß=Gerau, Tgſ. Koblenz, Tv. Sachſenhauſen, Tv. Wetzlar, Tbd.
b) Mit dem Wertungsergebnis: Gut!
Tgd. Bornheim, Tv. Jahn Mainz.
c) Mit dem Wertungsergebnis: Genügend bis gut!
Tv. Idſtein, Tv. Sachſenhauſen.
Sondervorführungen der Gaue.
Saar=Blies Gau Note: Sehr gut! Odenwald Gau Note: Sehr
Beim Schwimmen ſtellte die Tgd. 1846 Darmſtadt eine Riege von
10 Turnerſchwimmerinnen im Figurenlegen: Wertungsnote: Sehr gut!
Säbelfechten.
Schon früh um 7 Uhr kreuzten ſich die erſten Klingen und leiteten
einen Großkampftag erſter Ordnung ein. Iſt die Anwendung des
Säbels als Hieb= und Stichwaffe ſchon vielſeitiger wie die von Degen
und Florett, ſo lockte auch das lebhaftere Gefecht eine größere Zu=
ſchauermenge
an. Und ſie kam voll auf ihre Koſten. Denn unter den
B angetretenen Fechtern befanden ſich bewährte Kämpen. So ſah
man J. Thomſon, Offenbach, Carbow, Frankfurt a. M. 1860, Büdinger,
Frankfurt a. M. 1860, Schöndube, Eintracht Franbfurt a. M., die
auch ſchon um die D. T. Meiſterſchaft geſtritten haben.
Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als nach der Mittags=
pauſe
ſich die 10 Liſten in der Endrunde zum Kampf jeder gegen jeden
gegenüber ſtanden.
Siegerliſte vom Säbelfechten.
1. Carbow, Karl, Tv. 1860 Frankfurt. 2. Büdinger, Karl, Tv. 1860
Frankfurt. 3. Thomſon, Julius, Tv. Offenbach. 4. Schöndube, Her=
mann
, Tgſ. Eintracht Frankfurt, 5. Jakob, Fritz, Tv. 1860 Frankfurt.
6. Sachs, Ludwig, Tv. 1860 Frankfurt. 7. Schmidt, Peter, Tv. Offenbach.
8. Eiſenecker, Julius, Tv. Eintracht Frankfurt. 9. Süter, Adam, Tgd.
Bürgel. 10. Schiebehuth, Ernſt, Tv. Bretzenheim. Bilden die
Kreisſonderklaſſe und erhalten Kranz und Urkunde.
11. Muth, W., Tgd. 1846 Worms. 12. Krählich, M., Tgd. Bockenheim.
Tade, Worms von 1848 gegen To. Frankfurt von 1860 26:26 13. Schiebelhuth, A., Tv. 1846 Bretzenheim. 14. Haun, R., Tad. 1846
Darmſtadt. 15. Kahlenberg, H., T. u. Sp. V. 1860 Mainz. Erhalten
nur Urkunden.
Zwölfkampf 4 (Männer).
341 Teilnehmer, 193 Sieger.
1. Sieg: Karl Reuter Tv. 1846 Gießen 213 Punkte. 2. Heinrich
Hollfelder Tad. Frankf. Bornheim 209 Pkt. 3. Auguſt Hermann Tv.
Willi Sinnweill Tv. 1860 Bad=Nauheim, Jakob Henkel Tv. Jahn Mainz

Wilhelm Heil Männer=Bb. Bad=Kreuznach 28 Pkt. 8. Ernſt Winter
Cad. Eintracht Frankfurt, Fritz Werntgen T. u. Sp. V. Koblenz 202
Pkt. 7. Willi Mayer Tv. 1878 Fraulautern, Jakob Iſſinger, Tſchft.
Geiſenheim 200 Pkt. 8. Heinrich Nikolai Tad. Schwanheim 198 Pkt. 9.
Theodor Kranz Vg. Tſchft. Wallau 197 Pkt. 10. Karl Leipersberger
Tſchft. Mainz=Kaſtel 196 Pkt. 11. Georg Hoppner Dv. Rüſſelsheim 195
Pkt. 12. Hugo Falz Tv. Idar 194 Pkt. 13. Anton Kaltenborn To.
Vorwärts Hofheim T. 198 Pkt. 14. Jakob Genß Tgſ. Mainz=Kaſtel,
Karl Kurt To. Bieber 192 Pkt. 15. Georg Pfeiffer Tgd. Eintracht
Franffurt 191 Pkt. 16. Herbert Müller Tgd. Eintracht Franffurt, Otto
Wallenwein Tv. Mainz=Amöneburg, Ludwig Walter Tv. Goſſenheim,
Georg Dingeldein Tad. Worms, Ludwig Blitz Tv. Bous=Saar, Peter
Noll Tgd. Oberlahnſtein 190 Pkt. 17. Heinrich Will Tgd. Schwanheim,
Johann Ulbricht Tv. Bad=Kreuznach, Konrad Weigand T. u. Spgd.
Fechenheim. Willi Kircher Taſ. Wiesbaden=Biebrich 189 Pkt. 18. Alfred
Gros Tv. Idſtein, A. Bähmert Tg. Braunheim, K. Heck Tv. Sachſenh.,
W. Schmidt Tv. Biſchofsheim, H. Lieber Tv. Hahnſtätten W. Ebel Tu,
Vorwärts Bockenheim, Franz Schäfer Tv. Bous=Saar 188 Pkt. Heinr.
Keller Tv. Burgſolms, Paul Seip Tgd. Bockenheim, Fritz Hebenthal
Tgd. Neunkirchen 187 Pkt. 20. Ludwig Pfoff Tv. Neu=Iſenburg 186 Pkt.
21. Wilhelm Lanz Tv. Altenrodt. Heinrich Keil T. u. Spv. Marburg
185 Pkt. 22. Jakob Johl Tgſ. Koblenz, Ludwig Seligmann Tv. Gr.=
Gerau, Karl Hundt Tv. Hahnſtätten 184 Pkt. B. Leonhard Keller Tv.
Heuſenſtamm, Wilhelm Ditzel Tgd. Hanau, Alfred Becker Tv. Fiſchbach=
Cumphauſen, Hans Delle Tv. Main=Kaſtel 183 Pkt. 24. Heinrich Menz
Tv. Mainz 1817, Konrad Müller Tv. Hofheim i. T., Fritz Weitershaus
Tv. Großenlinden, Richard Hufſchmidt T. u. Spp. St. Arnual 182 Pkt.
25. Bernhard Kaſtenholz Tſchft. Geiſenheim, Heinrich Lotz Tv. Dorn=
Aſſenheim, Hugo Heil Männer=Dv. Bad=Kreuznach 181 Pkt., 26. Phi=
lipp
Bieger Tb. Amöneburg, Johann Buhl Tgd. Worms, Adam Groß=
mann
Tv. Vieber, Fritz Jung Tv. Nied, Erwin Voeck Tv. Hettenrodt,
Otto Kirch Tv. Idar, Franz Menz Tv. Mainz 1817, Willi Schönherr
Männer=Tv. Saarbrücken 180 Pkt. N. Johann Müller T. u. Spgd.
Fechenheim, Heini Hennemann Tv. Hofheim i. T. 179 Pkt. B. Eduard
Schork Tv. Aſchaffenburg, Joſef Weimer Tv. Bretzenheim, Wilhelm
Heck Tgſ. Bruchköbel, Hugo Weichel Tb. Idar 178 Pkt. 29. Jakob
Spiel Tgd. Schierſtein, Heinrich Tiator Tv. Amöneburg, Peter Volk Tv.
Hut=Heil Auerbach, Hugo Neumann T. u. Spog. Mainz 177 Pkt. 30.
Franz Müller Tv. Schaffhauſen, Georg Zeiler To. Bürſtadt, Fritz Eitel
Tbd. Wiesbaden, Konrad Köhler Tgd. Offb=Bürgel. Hans Hetſche To,
Bieber 176 Pkt. 31. Otto Becker Tv Idar, Wilhelm Feh Lv. Pfungſtadt,
Ernſt Harpprecht Tb. Mombach, Fritz Daßbach T. u. Sppg. Hanau,
Heinrich Reutzel Taſ. Vowwärts Mühlheim, Karl Streubel Taſ. Offen=
bach
a. M. Fritz Millez Tv. Koſtheim. Heinrich Federlin Tv. Beer=
felden
175 Pkt. 32. Wilhelm Bernhardt Tv. Gießen, Richard Bauer Tv.
Biebrich, Lothar Scheller, Tv. Rüſſelsheim, Heinrich Baldes Tv. Ober=
Urſel, Otto Brunk Tv. Algenrodt, Franz Gemündt Tv. Eckenheim 174
Pkt. 33. Jakob Richaneck Tv. Völklingen, Friedrich Sahler Tgd. Worms,
Heinrich Böckſtiegel Tv. Mühlhofen, Julius Gros Tbd. Wiesbaden
Wilh. Kunz Tgſ. Darmſt., P. Steuer Dv. Oberſtein Bernhardt Tv. Gie=
ßen
173 Pkt. 34. Ph. Obenauer Tv. Wöhlsheim, E. Wilo Tgd. Rödelheim,
P. Hardt Tv. Herborn, F. Spangenberg Tv. Bergen (Hanau), O. Bürk=
heimer
, Lv. Alsheim, Friedr. Groß Tgſ. Niederad, K. Ohlshauſer To
Hofheim i. T. 172 Pkt., 35. Willi Iffland Tv. Hetzbach, Willi Schnall
To. Bieber, Auguſt Hamacher T. u. Spvg. Hanau, Karl Ohligſchläger
Tv. Clarenthal, Mathias Müller Tv. Schaffhauſen, Karl Benz Tv.
Ober=Völklingen, Karl Reutershan Tv. Aßmannshauſen, Hans Henkel
Tv. Aſchaffenburg 171 Pkt. 36. Georg Korb Tv. Offenbach a. M., Hein=
rich
Müller Tv. Fechenheim, Erich Scharffenberg Tgd. Darmſtadt 1846
170 Pkt. 37. Willi Sprankel Tv. Fechenheim, Peter Ritter Tgd. Gries=
heim
b. D., Albert Beitz Tgſ. Gonſenheim, Karl Springer Tgſ. Sach=
ſenhauſen
, Alois Diſtel Tv. Sindlingen, Heinrich Weingärtner To.
Hailer 169 Pkt. 38. Wilhelm Marzlin Tv. Fiſchbach=Camphauſen,
Karl Ruhl Tv. Rüſſelsheim, Adolf Ratſchlag Tv. Idar. Wendelin
Spahn Tgd. Jügesheim, Fritz Schreiner Tv. Schaffhauſen, Jakob Klöß
Tv. Vilbel 168 Pkt. 39. Otto Dexheimer Tgd. Oſthofen. Heinz Brück
Tbd. Wiesbaden, Otto Dürolf Tv. Amöneburg, Philipp Menz Tv. 1817
Mainz, Otto Jungheim Tv. Eſchborn, Ludwig Sackreuter Tgd. Worms
1846, Walter Zabke Tgd. Eintracht Franbfurt, Emil Gau Tv. Jahn
Mainz, Joſef Diſhmann To Kelkheim i. T., Johann Moskopp Tv.
Koblenz 1860 167 Pkt. 40. Eberhardt Ruppel Pv. Oberurſel, Theodor
Werntz Tv. Biebrich, Adam Wörner Tgſ. Offb.=Bürgel, Richard Stufft
Tv. Rüſſelsheim 1875, Theodor Klaußner Tgd. Bürgel, Jakob Litterer
Tv. Lampertheim, Auguſt Haller Tv. Gr.=Zimmern, Ludwig Hammer
Tv. Schornsheim, Wilhelm Weiß Tv. Großenlinden, Alwin Curth Tgd.
Neu=Iſenburg, Fritz Seibert Tv. Jahn Mainz, Robert Lay Männer=
Tv. Saarbrücken, Hans Lehnhard Tv. Ehrenbreitſtein, Albert Ries
Dv. Eſch, Nikolaus Kroog Tv. HeddersdorfNeuwied 166 Pkt.
41. Heinrich Blatt Tgſ. Rödelheim, Heinz Brandenburg Taſ. Neuwied,
Bernhard Mohr Tv. Bingerbrück, Martin Böhm Tv. Sinn, Jakob
Eichhorn Tv. Wittlich, Hans Hollſtein Tv. Vorwärts Bockenheim, Ad.
Eli Tv. Enzweiler=Hammerſtein, Johann Becker T.= u. Sp.=V. Wadgaſ=
ſen
, Edgar Faber Tad. Eintracht Frankfurt, 165 P.; 42. Fritz Graß
Tv. Fechenheim, Karl Schutzbach Tv. Weilburg, Willi Eigler, Tv. =
mannshauſen
, Bernhard Müller Tv. Obervölklingen, Max Heimhalt
Tv. Ottweiler=Saar, Hermann Walter Tgd. Praunheim, 164 P.; 43.
Thomas Simon, Tv. Finthen, 163 P.; 44. Joſeph Lerch Tgd. Mainz=
Kaſtel, Mathias Neiſes Tv. Malſtatt, Willi Jung Tv. Neu=Iſenburg,
Friedrich Bleiſcher Tv. Nieder=Walluf, Heinrich Breidenbach Taſ. Geln=
hauſen
, Paul Werum Tgd. Gonſenheim, Karl Mahr Tv. Vorwärts
Heddernheim, Paul Lacalli Tv. Soſſenheim, Valentin Wolf SpVg.
Weiskirchen, Heinrich Kuhmünch Tſchſt. Heddernheim, 162 P.; 45. Otto
Schmiedel, Tv. Groß=Gerqu, Chriſtian Weiß Tv. Clarenthal, Wilhelm
Thürrigl Tv. Mainz=Zahlbach, Ludwig Acker Tv. Mainz=Koſtheim, Erich
Mees, MTV. Saarbrücken, Jakob Müller, Tv. Schafſhauſem, 161 P.;
46. Fritz Obmann Tv. Ober=Ramſtadt, Franz Kurt Taſ. Bieber, Pauk
Baumgärtner Tgd. Nieder=Ingelheim, Max Schmucker Tv. Frankfurt
a. M. 1860, Karl König Tv. Hamm=Rheinheſſen, Otto Menz Tv. Mainz
1817, Georg Bieger Tv. Bodenheim, 160 P.
Zwölfkampf B.
1. Sieger Paul Goetſch, T.= u. Sp.=V. Marburg, 184 Punkte;
2. Kurt Bernhold, Tv. von 1860 Frankfurt 182; 3. Adolf Wiſſel, To.
Offenbach a. M., 179; 4. Ludwig Malkomeſius, MTV. Gießen 169;
Karl Julien, Tv. Klingenberg a. M., 169; 5. Hans Kuchenbeißer, Tv. 78
Völklingen, 167; 6. Franz Schmitt, Tv. 78 Völklingen, 166; 7. Jakob
Steitz, Tv. Offenbach a. M. 165; 8. Adolf Jüngling, Tad. 46 Darmſtadt,
160; Franz Herlth, Tgd. Höchſt a. M., 160 Punkte.
(Fortſetzung folgt morgen.)

Sportliche Tagesſchau.
Auf dem Platze der Sp. Vg. Fürth.
Das Los hat zum Austragsort des am kommenden Sonntag ſtatt=
ſindenden
Pokalſpiels zwiſchen 1. F. C. Nürnberg und Sp. Vg. FürtA
den Platz der Fürther beſtimmt.
Um die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen.
Im übevfüllten Reinoldus=Saal zu Dortmund wurde am Sonntag=
abend
der erſte Gang der Endrunde um die Deutſche Meiſterſchaft im
Mannſchaftsringen zwiſchen Heros Dortmund und Kraftſportverein
Pirmaſens ausgetragen. Wie nicht anders zu erwärten war befanden
ſich die Weſtfalen wieder in ausgezeichneter Verfaſſung. Sie waren
ihren Gegnern glatt überlegen und trugen einen ſicheren Sieg mit
12:2 Punkten davon. Lediglich im Fliegengewicht kamen die Pirma=
ſenſer
zu einem Erfolg, während ſie in allen anderen Kämpfen die
Ueberlegenheit der Dortmunder anerkennen mußten.
Demaſius dreifacher Sieger in Davos.
Einen dreifachen Erfolg konnte der Berliner Demaſius beim
Tennisturnier in Davos erringen, wo er ſämtliche von ihm be=
ſtrittenen
Konkurrenzen an ſich brachte. Demaſius ſiegte im Herren=
einzel
. 7:5, 4:6, 5:7, 6:1, 6:3 über den ſpielſtarken Dänen Worm,
holte ſich mit dieſem zuſammen das Herrendoppel 6:3, 6:2, 6:1 gegen
Spengler=Backhouſe und blieb dann noch im Gemiſchten Doppel mit
Frl. Groß 6:4, 4:6, 6:1 über Mme. Golding=Worm erfolgreſch.
Beginn der ADNC.=Tourenfahrt 1927.
Die große touriſtiſche Veranſtaltung des ADAC. nahm am Montag
in Halberſtadt, dem Ausgangspunkt der langen Fahrt, mit der Ab=
nahme
der Fahrzeuge und einem feſtlichen Begrüßungsabend ihren
Beginn. Insgeſamt 146 Fahrzeuge, 92 Wagen und 34 Motorräder
wurden der Abnahmebommiſſion vorgeführt. Einſchließlich der Be=
gleitperſonen
, Fahrtleiter, Preſſevertreter uſw. nehmen rund 360 Per=
ſonen
an der diesjährigen Tourenfahrt des ADAC. teil. Um 7 Uhr er=
folgte
der Start in Halberſtadt in der Richtung Brocken. Ueber Kaſſel,
Bad Ems, durch das Rheinland und die Pfalz, Heſſen, Baden, Karls=
ruhe
, Baden=Baden, Triberg führt die Reiſe nach Freiburg (Br.) zum
ADAC. Kilometerrekord und Bergrennen, das am Samstag und Sonn=
tag
zum Austrag gebracht wird. Beim Begrüßungsabend ſprache
ektor Maherhofer, der Vorſitzende der Gruppe Halberſtadt
ASAC., nach ihm 2
r Maertens=Halberſtadt
Swald Kroth=
des
ASAC.=Vorſtandes
Har=
Dert
z den
willkommen und vo

[ ][  ][ ]

Seite 8

Dienstag, den 2. Auguſf 1927

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 2. Auguſt.
Endlich Erſchließung des Martinsviertels.
Die Direktion der Heſſ. Eiſenb.=Akt=Geſ. Darmſtadt teilt in einem
Schreiben vom 28. Juli 1937 dem Vorſitzenden des Bezirksvereins
Martinsviertel folgendes mit:
An
den Bezirksverein Martinsviertel
Hevrn Möſer
Hier.
Ruthsſtraße 24.
Auf gefl. Zuſchrift vom 22. Juli ds. Js. teilen wir höflichſt
mit, daß wir außer der beabſichtigten Weiterführung der elektr.
Bahn vom Schloßgartenplatz zur Heinheimerſtraße, Ecke Dieburger=
ſtraße
, eine Autobuslinie einrichten werden, die das Martinsviertel
diagonal durchſchneidet und ſomit Gelegenheit gibt, die Bevölkegrung
nach dem Stadtinnern bzw. Oſtbahnhof zu bringen. Es wird noch
kurze Zeit dauern, bis dieſer Betrieb aufgenommen wird und hoffen
wir, Ihnen weitgehendſt entgegenkommen zu können, um das Mar=
tinsviertel
endlich an den allgemeinen Verkehr anzuſchließen.
Hochachtungsvoll""
Heſſiſche Eiſenbahn=A.=G.
gez.: Bohnenberger.
Damit hat der Bezirksverein Martinsviertel endlich einen greif=
baren
Erfolg errungen. Er hat auch keine Mühe geſcheut, um das Ziel,
den Bewohnern unſeres Viertels eine raſche Verbindung nach dem
Zentrum unſerer Stadt zu verſchaffen, zu erreichen.

Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
(Leitung: Direktor Adalbert Steffter). Heute Dienstag und täglich
abends 8 Uhr finden Wiederholungen der mit großem Beifall aufge=
nommenen
Operette Die Zirkusprinzeſſin von Emmerich
Kalman ſtatt, mit Erik Wirl als Gaſt in der Rolle des Miſten 7.
Trotz des Gaſtſpiels ſind keine erhöhten Preiſe. Als nächſte Operette
wird Mascottchen von Walter Bromme vovbereitet. Die diesjährige
Sommerſpielzeit ſchließt am 21. Auguſt.
Ein billiger Sonderzug geht am Samstag, den 20. Auguſt, mor=
gens
9.50 Uhr, ab Darmſtadt über Heidelberg-Karlsruhe nach dem
herrlichen Schwarzwald zum Rheinfall bei Schaffhauſen, nach Bürich
und Luzern, dem ſchönſten Teil der Schweiz. Im Angeſicht der ichnee=
bedeckten
Alpengipfel findet eine ganztägige Dampferfahrt auf dem Vier=
waldſtätterſee
ſtatt, ganz durch die weltberühmte Axenſtraße, Fahrt auf
dem Züricher See uſw. Rückkehr über Baſel am Dienstag, den B. Aug.,
abends 20.44 Uhr. Der Geſamtpreis für die ganze Fahrt inkl. Schiff=
fahrt
beträgt nur 35 Mk. Reiſepäſſe ſind für die Fahrtteilnehmer nicht
erforderlich. Jeder Fahrgaſt erhält einen bequemen Sitzplatz. Karten
ſind zu haben bis einſchließlich 5. Auguſt auf dem Verkehrsbureau, Ernſt=
Ludwigsplatz.
Volkshochſchule. Die ermäßigten Karten zum Beſuch der Aus=
ſtellung
Muſik im Leben der Völker im Frankfurt a. M.
ſind jetzt eingetroffen. Die Karte berechtigt zum zweimaligen Eintritt
entweder am gleichen oder an zwei beliebigen Tagen und koſtet 1 Mk.
Glückwunſchtelegramm. Aus Anlaß des 80. Geburtstags von
Stadtbaurat a. D. Geheimrat Ludwig Hoffmann=
Verlin hat die Stadtverwaltung Darmſtadt nachſtehendes Telegramm
an ihn geſandt: Zum 80. Geburtstag ſendet dem großen Baumeiſter
die herzlichſten Glück= und Segenswünſche ſeine Vaterſtadt. Der Ober=
bürgermeiſter
. In Vertretung: Bürgermeiſter Mueller.
Max Liebermann hat an Bürgermeiſter Mueller in Beantwor=
tung
der Glückwunſche des Ständigen Rats für Kunſtpflege zu ſeimem
80. Geburtstage folgendes Dankſchreiben gerichtet: Für die vielen
freundlichen Beweiſe liebevollen Gedenkens zu meinenm 80. Geburtstagſage
ich bewegten Herzens aufrichtigen Dank. Wannſee, Juli 1997. Max Lieber=
mann
.
Schleſierverein. Der Schleſierverein lädt alle lieben Landsleute,
und diesmal im Zeichen des erhebenden Kreisturnfeſtes auch alle
derzeitig in Darmſtadt weilenden Turner aus Schleſiens Gauen herzlich
ein zu ſeinem Schleſierabend im Schloß=Café: Dienstag, den 2. Auguſt.
Das ſtarke Heimatsgefühl der Schleſier ſoll jedem Turner, der im
Weſten eine neue Heimat fand, zeigen, daß er ſich als Landsmann bei
uns wohl fühlen darf. Der Abend ſchließt damit ab, daß wir vierzig
Landsleute zur Bahn in geſchloſſenem Zuge begleiten, die mit dem
Sonderzuge in der Nacht zu frohem Wiederſehen dem ſchönen Schleſier=
lande
zueilen werden.
Ausnahmetarif. Mit Gültigkeit vom 1. Auguft 1927 tritt bis
auf jederzeitigen Widerruf, längſtens bis zum 31. Juli 1998, der Aus=
nahmetarif
1u für Stamm= und Schnittholz im
Rhein=, Main= und Neckar=Waſſerumſchlagverkehr in Kraft. Der Aus=
nahmetarif
enthält beſondere Frachtſätze für Stamm= und Schnittholz,
die auf Entferungen bis zu 600 Kilometer unter den Sätzen der zurzeit
gültigen Ausnahmetgrife 1 und 1b liegen. Der Ausnahmetarif kann
zum Preiſe von 25 Rpf. von den Güterabfertigungen bezogen werden.
und für alle zum Starkwerden
Unſer Rat für Korpulente veranlagten Leſer und Leſerinnen,
iſt folgender: Nehmen Sie morgens nüchtern, nach dem Mittageſſen,
und vor dem Schlafengehen jeweils 2 bis 3 Toluba=Kerne. Dieſe Kerne
wirken fettzehrend und anſatzverhindernd und ſind fürs Herz unſchädlich.
Sie erhalten Toluba=Kerne mit genauer Beſchreibung über Wirkung
Zuſammenſetzung, desgl. mit ärztlichen Urteilen in den Apotheken.
(TV. 610

*Mit dem Sonderzug nach Maria Laach.
Es war vorauszuſehen, daß ſich infolge des Turnfeſtes wenig Darm=
ſtädter
an dem Sonderzug nach Maria Laach beteiligen würden. Aber
die wenigen insgeſamt 25 haben mit den über 1200 Mainzern eine
unvergleichlich ſchöne Fahrt erlebt. Bei lachendem Sonnenſchein ging
die Reiſe dunch das burgengekrönte rebenbewachſene Rheintal über
Koblenz, Andernach nach Niedermendig dem Ziel der Fahrt , wo
uns der ſehr rührige und liebenswürdige Bürgermeiſter er hatte dem
Petrus auf Grund des 8 6 des allgemeien Polizeigeſetzes von 1851
polizeiliche Zwangsmaßnahmen angedroht, falls er uns einen Strich
durchs Wetter machen würde mit Muſik empfing. Nach kurzer Be=
grüßungsanſprache
ging es unter Vorantritt der Feuerwehrkapelle auf
menſchenumſäumter Landſtraße dem Städtchen zu, das zu Ehren der
Gäſte rotweiß und blau=weiß geflaggt hatte. Die Freude der Eifel=
bewohner
über den lieben Beſuch aus Mainz und Darmſtadt fand ſicht=
baren
Ausdruck in der Reichhaltigkeit der Verpflegung. Bekanntlich
ſchmeckt einem das Eſſen noch einmal ſo gut, wenn man freundliche Ge=
ſichter
um ſich ſieht. Gaſtgeber und Gäſte wetteiferten miteinander um
fröhlichfreundliche Mienen, und der Liebenswürdigkeit unſerer Wirte
entſprachen billige Preiſe. Bei der mörderiſchen Hitze und bei der
Berühmtheit des Niedermendiger Gerſtenſaftes und ſeiner Felſenkeller
war es nur verſtändlich, daß man den friſchen braunen Trunk nicht
verſchmähte. An der Quelle ſaß der Knabe . . .! Ein Tor, wer da
nicht eifrig zuſprach.
Nachdem man ſich ſo hinreichend geſtärkt und erfriſcht hatte, konnte
die Wanderung losgehen. Dem Wanderer gehört die Landſchaft, den
Autos die Landſtraße. Alſo zog ich es vor, den zwar nicht ganz ſchat=
tigen
, aber umſo ſtaubfreieren Fußweg einzuſchlagen, der gleichfalls zum
Laacher See führt. Vorbei geht der Weg an den Baſalt=Lava= Stein=
brüchen
, dio ſchon die Römer ausgebeutet haben, vorbei an den bereits
erwähnten Felſenkellereien, vorbei an der ſchattigen Gartenreſtauration
Hanſahalle, vorbei an der Laacher Mühle, wo der durſtige Wanders=
mann
ſich von neuem erquickt; langſam anſteigend führt der Weg in
den hühlen Schatten eines ſchönen Buſchwaldes. Unwillkürlich verhält
der Wanderer den Schritt und läßt die Blicke rückwärts ſchweifen. Wie
ein bunter Teppich liegt das Tal zu ſeinen Füßen. Noch einige Schritte
und vor uns liegt in der Tiefe der Laacher See in reinſter Bläue in
majeſtätiſcher Ruhe, umrahmt von Bergen, ſchroff in die Höhe ſteigend
und ſanft abfallend. Geheimnisvoll rauſcht der Wind in den Blättern
der Eichen und Buchen ein Raumen aus der Ewigkeit ins All, ins
Himmelhoch=Weite, während der ſchönheitstrunkene Blick ſich an dem
Farbenſpiel des Waſſerſpiegels weidet. Da läuten die Glocken der
nahen Abteikinche zur Veſper. Ihren ſympathiſchen Klang trägt der
Wind zu us herüber. Bald grüßen uns die Türme der Abtei und ein
heiliger Schauer umfängt us beim Eintritt in die mächtige Pfeiler=
Baſilika, in der ſtille Mönche ihres frommen Amtes walten. Leider
war die Beſichtigung des Kloſters nicht geſtattet. Doch unvergänglich
bleibt mir die Erinnrung an dieſes Denkmal romaniſcher Baukunſt am
Waldesrand mit dem Blick auf den See ein Ruhepunkt im Lärm
des Lebens; unvergeſſen auch ſeine ſtillen Mönche, die die Einſamkeit
lieben, die Wiſſenſchaft pflegen und dem Herrn dienen. Nur zu raſch
entflohen die Stunden des Aufenthalts in Maria Laach und Nieder=
mendig
. Doch im Schaffen des Alltags wird unſer Leben durch dieſe
Reiſe nach Maria Laach um eine ſchöne Erinnerung reicher ſein.

Aufruf des Präſidenten des Deutſchen Landwirtſchafts=
rates
Dr. Brandes zur Hindenburg=Spende.
Alle, die in dem Generalfeldmarſchall von Hindenburg den
Mann ſehen, der den Lauf des Krieges von den Grenzen unſerer deut=
ſchen
Heimat aufgehalten hat, der das Werk betriebſamen Fleißes in den
Städten und raſtloſer Bauernarbeit auf deutſcher Scholle vor Kriegs=
gewirr
und Zerſtörung bewahrte, rüſten, um ihm zu ſeinem 80. Ge=
burtstage
in Dankbarkeit und Verehrung zu begegnen.
Alle, die in dem Reichspräſidenten von Hindenburg, der hoch=
betagt
die Ehre, aber auch die Bürde dieſes Amtes übernahm, ein leuch=
tendes
Vorbild höchſter Pflichterfüllung und ſteter Opferfreudigkeit ſehen,
fühlen ſich imnerlichſt verpflichtet, den 2. Oktober zu einem beſonderen
Ehrentage für ihn zu geſtalten.
Der Herr Reichspräſident hat erkennen laſſen, daß ihm in dieſer
ernſten und notvollen Zeit die Veranſtaltung großer Feierlichkeiten nicht
erwünſcht wäre. Der allgemeinen Verehrung für den Generalfeldmar=
ſchall
und Reichspräſidenten von Hindenburg ſoll deshalb durch
die Hirdenburg=Spende ein ſichtbarer Ausdruck verliehen werden. Die
Spende ſoll dem Hemn Reichspräſidenten an ſeinem 80. Geburtstage
übergeben werden und die Regierung glaubt, dem Wünſchen des Herrn
Reichspräſidenten entgegenzukommen, wenn ſie ihm vorſchlagen wird,
die aufgckommenen Mittel in erſter Linie den ihm naheſtehenden Kriegs=
beſchädigten
und Kriegshinterbliebenen zukommen zu laſſen. Das wird
ein beſonderer Ausdruck mitfühlenden Gedenkens ſeiner Notgefährten
ſein, und dem Herrn Reichspräſidenten in ihren Herzen ein Denkmal
ſetzen, das leuchtender und dauernder iſt als Erz und Stein.
Die Landwirtſchaft wird bei dieſer Spende nicht hintan ſtehen
wollen; ſie wird hier freudig Gelegenheit nehmen, ihre beſondere Ver=
ehrung
und Anhänglichkeit für die Perſon des hochverehrten Herrn
Reichspräſidenten von Hindenburg darzutun.
Durch die Hindenburgſpende will die Landwirt=
ſchaft
dem Hüter deutſchev Scholle und deutſcher
Ehre ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen für
ſeine unermüdliche Opferbereitſchaft zum Beſten
unſeres deutſchen Vaterlandes.

2 Ausstellungen
Juni September, 10-19 Uhr aoonsa
Landesmuseum Mathildenhöhe

Nummer 212

Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künfilier oder fünftileriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſſehende drwihnr
geſchſehl, behält ſch die Rebaffon ihr Urtel vor
Palaſt=Lichtſpiele: Schweſter Veronika‟. Einige
Preſſeſtimmen laſſen wir über den jetzt laufenden Film ſprechen: Als
Schweſter Veronika zeigt Aud Egede Niſſen wieder einmal ihre große
Künſtlerſchaft. In ergreifender Steigerung läßt ſie uns das Leid einer
tiefempfundenen Frauenſele miterleben . . ein guter Film, der mehr
als bloße Unterhaltung gewährt. (Schleſiſche Tagespoſt.) Aud Egede
Niſſen über alles Erwarten innerlich, herzandringend. Das Unaus.
ſprechliche, hier wird’s wirklich einmal übermittelt. Dazu welche Fülle
regietechniſcher, ſachlicher, beweiskräftiger, origineller, intuitiver Ein=
fälle
. (Dresdener Nachrichten.) Die Geſtalten der Schweſter Vero=
nika
(Aud Egede Niſſen) und des Dienſtmädchens (Hilde Maroff) ſind
glänzend getroffen. (Dresdener Anzeiger) Ein Meiſter der Klein=
malerei
, ein Realiſt mit Fingerſpitzengefühl ein Freund der Film=
kinder
, die er lenkt, ohne ihnen ihre Natürlichkeit zu rauben .. . und
er ſetzt humorvolle Lichter auf, wo ſie benötigt werden; er ſorgt für
Milieu und gute Bilder. (Der Mittag, Düſſeldorf.)
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notigen ſind ansfchlleflich als Hinwelſe auf Anzeigen m betrachten.
in lelinem Falle irgendwie alt Beſprrchung oder Kritk.
Hausfrauenbund. Den Mitgliedern ſei mitgeteilt, daß
die Führung durch die Ausſtellung Alte Kunſt im Muſeum am Don=
nerstag
, den 4. Auguſt, um 4 Uhr nachmittags, ſtattfinden wird. Alle,
die ſich dazu gemeldet haben, werden gebeten, pünktlich in der unteren
Vorhalle des Muſeums zu erſcheinen. Am 9. Auguſt iſt eine Beſich=
tigung
der Konſervenfabrik Helvetia in Groß=Gerau geplant. Ein
geeigneter Zug fährt um 2 Uhr 50 Min. vom Hauptbahnhof ab; ſofort
nach Ankunft findet die Beſichtigung ſtatt. Am 17. Auguſt veranſtaltet
der Hausfrauenverein Mainz eine Rheinfahrt und fordert die Darm=
ſtädterinnen
herzlich zur Teilnahme auf. Fahrt bis St. Goarshauſen,
Beſteigung der Loreley, beſonders für die Jugend. Die Preiſe für die
Fahrt auf großem Köln=Düſſeldorfer Dampfer, ſowie für das Mittageſſen
ſind durchaus mäßig. Muſik und Tanz an Bord. Auch Nichtmitglieder
der Hausfrauenvereine können mitfahren. Anmeldungen bis zum
8. Auguſt an die Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 7, von 101230 Uhr,
außer Samstags.

Fngefkalender in Diential, den 2. Muauf Wi.
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines
Haus, abends 8 Uhr: Die Zirkusprinzeſſin. Orpheum;
Geſchloſſen. Landesmuſeum, von 1019 Uhr, Ausſtellung:
Alte Kunſt. Mathildenhöhe, von 1019 Uhr, Ausſtellung:
Neue Kunſt. 33. Mittelrheiniſches Turnfeſt, Feſthalle:
Konzert; Feſtplatz: Konzert und Tanz. Konzerte: Schloß=
Café; Café Rheingold; Hotel=Reſtaurant Schmitz; Park=Café; Herrn=
garten
=Café; Rummelbräu. Kinovorſtellungen: Union=
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 2. Auguſt. 12: Uebertr. des Glockenſpiels aus dem
15.30: Oberſtudiendir. Oehlert: Otto Lilien=

da La ohs. F Bu Schaf Serchenfiſt e Ve=
Wolf. o 18.15: Uebertr von Kaſſel: Prof. Fechner: Wilhelmshöhe
im Spiegel der Zeiten. O 18.45: Prof. Schleſinger: Kind und

Sport, o 19.20: Dr. Götz: Altdeutſche Tafelmalerei. o 19.45:
Schach. o 20.15: Arien=Abend. Arien von R. Wagner und Richard
Strauß. Ausf.: Kammerſänger Forchhammer (Tenor). Am Flügel:
R. Merten. 21 15: Uebertr. aus den Künſtlerſpielen Polter, i
Kaſſel: Heiterer Abend. Mitw.: E. W. v. Schipinski.
Stuttgart.
Dienstag, 2. Auguſt. 12.30: Schallplattenkonzert. Freiburg i.
Br.: Schallplattenkonzert. O 16.15: Konzert, 8 Darbietungen.
o 18.15: Helene Fernau: Muſäus, Volksmärchen. 2 18.45: Stunde
der Technik. 19.15: Direktor Reißenberger: Einiges über die

Herkunft und die Geſchichte der Siebenbürgener Sachſen. o 20=
Orcheſterkonzert des Philharm. Orcheſters, Stuttgart, Roſſini: Ouv.
zu Wilhelm Tell. Biet: Fant. aus Carmen. Moſzkowsky:
Zwei ſpaniſche Tänze. J. Strauß: Aegyptiſcher Marſch. 0 21:
Wunſchabend. Die Mitwirkenden werden erſt nach Eingang der
Wünſche bekanntgegeben.
Berlin.
Dienstag, 2. Auguſt. 6: Gymnaſtik 6 16.30: Uebertr. der
Kurmuſik a. d. Oſtſeebad Swinemünde. Lindemann: Die Poſaunen
von Jericho. Kreutzer: Oup. zu Das Nachtlager von Granada‟,
v. Blon: Triumpf der Schönheit Mascagni: Fant. aus
Cavalleria ruſticana Grieg: In der Königshalle. Borg=
hilds
Traum. Huldigungsmarſch. Michiels: Czardas Nr. 6.
Strauß: Geſchichten aus dem Wiener Wald. Mannfred: Auf der
Wanderſchaft. 6 19.05: Stunde mit Büchern. 8 19.30: Dr. Würz=
burger
: Elternhaus und Schule‟. o 19.55: Dr. Heymann, New=
vork
: Was kann der Deutſche vom Amerikaner lernen? 20.30:
Orcheſter=Konzert. Volkmann: Quv. Richard III.. Serenade F=dur.
Raff: Sinfonie F=dur.
Königswuſterhauſen. Dienstaa. 2. Auguſt 6: Gymnaſtik. 0 12:

HNu See ie. D. Sends. De B daliun Dder ſtarf.
in Schule und Leben. o 16.30: Erziehungsberatung. 0 17: Prof.
Reichenbach: Die Geſchwindigkeit des Lichtes. 0 18: Min=Dir.
Prof. Dr. Schlegelberger: Die Neuerungen im Aufwertungsrecht.
18.30: Spaniſch für Anf. 0 18.55: Dr. Fiſcher: Ueber die
Entwicklung der muſikaliſchen Hauskomödien.

Bom erſten bis zum letzten Buge rein und bekömmlich

Einträge in das Handelsregiſter Ab=
teilung
B: Am 25. Juli 1927 hinſichtlich
der Firma: Röhm & Haas, Aktien=
geſellſchaft
, Darmſtadt: Das ſtellver=
tretende
Vorſtandsmitglied Dr. Alfred
Anton iſt aus dem Vorſtand ausgeſchie=
den
. Am 28. Juli 1927 hinſichtlich der
Firma. Landwirtſchaftsbank, Aktien=
geſellſchaft
, Filiale Darmſtadt, Haupt=
niederlaſſung
Mainz, Zweigniederlaſſung
Darmſtadt: Die Prokura des Walter
Herzog in Mainz iſt erloſchen. Direktor
Ludwig Raiß der Dritte in Groß=Gerau
iſt als Vorſtandsmitglied ausgeſchieden.
Lonis Hahnemann und Edmund Ginnow,
beide Direktoren in Darmſtadt, ſind zu
weiteren Vorſtandsmitgliedern beſtellt.
Durch Beſchluß der Generalverſammlung
vom 1. Juni 1927 iſt der Geſellſchafts=
bertrag
geändert.
(12040
Darmſtadt, den 29. Juli 1927.
Amtsgericht I.

Kurken spundenen

Ziehung 18. August 1927 I
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[ ][  ][ ]

Nummer 212

Dienstag, den 2. Auguft 1927

Seite 9

Aus Heſſen.
Starkenburg.

* Griesheim, 1. Anguſt. Am 29. Juli feierte unſer geſchätzter Mit=
er
, Herr Valentin Becker 5., Veteran von 1366 und 1870/71, ſeinen
Geburtstag bei guter körperlichen und geiſtiger Geſundheit. In
zleren Jahren im Bauhandwerte tätig, iſt derſelbe ſowohl der hieſigen
ſtwohnerſchaft als auch als Erbauer und früherer Beſitzer des Reſtau=
uss
Kaiſerſaal weiten auswärtigen Kreiſen gut bekannt. Wir wün=
ſeir
unſerem alten Ortsbürger noch weitere Jahre in guter Geſund=
t
Arbeiter=Sportkartell. In einer Sitzung der
Au insvorſtände aller hieſigen Arbeiter=Vereine wurde in Anweſenheit
Herrn Landesſportkartell=Vorſitzenden Herrn Wolf=Darmſtadt die
Augründung des hieſigen Kartells vorgenommen. Alle Arbeitervereine
f9 beigetreten und der Vorſitzende der Freien Turnerſchaſt e. V.,
1 Valentin Engel, wurde als vorläufiger Kartellvorſitzender beſtimmt.
In der Woche vom 1. bis 6. Auguſt finden auf dem hieſigen Trup=
wUlebungsplatz
täglich vormittags von 512 Uhr Scharfſchießübungen
* Arheilgen, 1. Auguſt. Für die Zeit der Beurlaubng des
fügen Gemeinde=Einnehmers wurde Herr Bürgermeiſterei=Sekretär
u ri fün dieſes Amt verpflichtet. Da der hieſige evangeliſche
chengeſangverein ſeinen früher in Ausſicht genommenen
4Flug nicht zur Ausführung bringen konnte, findet ein ſolcher am
2luguſt d. J. nach der Saalburg bei Homburg v. d. H. ſtatt. Daran
be ligt ſich außerdem der hieſige Poſaunenchor, und ſind gleichfalls
ſo3 inaktiven Mitglieder ſowie ſämtliche evangeliſchen Vereinigungen
uſwer Gemeinde herzlichſt dazu eingeladen. Für die nächſten
ſeimitag hier bei Gelegenheit der Sportplatz=Einweihung
B Arbeiter=Turn= und Sportvereins ſtattfindenden Wettkämpfe haben
weit über 300 Teilnehmer gemeldet und werden dieſelben ſchon
b um 7 Uhr ihren Anfang nehmen. Die eigentliche Einweihungs=
wird
nachmittags um 2 Uhr beginnen. Es folgen dann die Ent=
ſteHungsläufe
und ein Hand= ſowie ein Fußballſpiel. Der Abend wird
a5endarbietungen der einzelnen Abteilungen und die Schlußfeier
ſiggen. Für beſte und billige Verpflegung ſowie gute Muſik durch
Rapelle Anthes iſt reichlichſt geſorgt.
III. Eberſtadt, 1. Auguſt. Die Heſſiſche Wanderausſtel=
g
für Geſundheitspflege und ſoziale Fürſorge
um Samstag abend eröffnet worden. Bei der Eröffnung waren
ſtDene Gäſte, ſo vornehmlich Vertreter des Schulvorſtandes und der
ſerxeindevertretung anweſend. Beigeordneter Flick begrüßte die Gäſte
ſr) gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Ausſtellung trotz des in
nanſtadt ſtattfindenden Kreisturnfeſtes recht zahlreich beſucht und
=Ziel und Zweck auch in Eberſtadt erreicht werden möge. Frau Re=
ſe
ningsrat Keller=Darmſtadt, als Vertreterin der Landesverſicherungs=
ſalt
für Heſſen und einiger auf dem Gebiete der Geſundheitspflege
ſozialen Fürſorge tätigen Vereine, dankte für das Entgegenkommen
die Mithilfe der Gemeinde bei der Unterbringung der Ausſtellung
gab einen kurzgefaßten Ueberblick über die ſie umfaſſenden Ge=
ſete
. Die Ausſtellung iſt zwar nur auf Weſentliches abgeſtellt, aber
ri de deshalb um ſo aufdringlicher und ſehenswerter. Sämtliche Ab=
iltangen
tragen zwei Merkmale: Verhütung von Krankheiten und Un=
Am und Heilung vorhandener körperlicher Schäden. Nach dieſen
ileen Nichtungen gibt die Ausſtellung zahlreiche Winke und An=
gi
ungen für das körperliche Leben und die Geſunderhaltung des Kör=
rh
, ſodaß ihr Beſuch dringend zu empfehlen iſt. Die Ausſtellung iſt
worauf nochmals hingewieſen wird täglich von 610 Uhr abends
öffnet. Jeden Abend 8½ Uhr findet eine ſachkundige Führung ſtatt.
e: Eintritt iſt frei für jedermann.
* Pfungſtadt, 1 Aug. Zum Viehmarkt. Die Vorbereitungen
in: Pfungſtädter Viehmarkt, der bereits am 20. Auguſt ſtattfindet, ſind
wollem Gange. Dieſer Tage hielten die einzelnen Ausſchüſſe eine
erFammlung ab. Insbeſondere wurde die Frage der Prämiierung
uihgeſprochen. Für Zuchtkühe und Zuchtbullen, ſollen höhere Preiſe
rsreſetzt werden. Auch die mit dem Markt verbundene Handwerksaus=
ellning
wird reich beſchickt werden. Die Zahl der ſich daran beteiligenden
ſimnen beträgt bereits ſveit über 30. Der Bläſerchor der evan=
hiichen
Kirchengemeinde wird am kommenden Sonntag ſich an dem
ſewfirkstreffen der Starkenburger Poſaunenchöre in Roßdorf beteiligen.
* Hahn bei Pfungſtadt, 1. Aug. Jahresfeſt der Klein=
derſchule
. Am Sonntag hielt die Kleinkinderſchule in Hahn
r Jahresfeſt ab. Nachmittags fand ein Gottesdienſt ſtatt, bei dem
farer Weber aus Holzheim predigte. In einer Nachverſammlung,
e in der Kleinkinderſchule ſtattfand, ſprach Pfarrer Beringer aus
ſan mſtadt. Die Kollekten der beiden Veranſtaltungen floſſen der Klein=
Unn erſchule zu.
* Eſchollbrücken, 1. Aug. Vier Brüder 304 Jahre alt.
ſie vier Brüder Georg Leichtweiß II., der 82 Jahre alt iſt, Adam
ſeichtweiß V., der 76 Jahre alt iſt, Jakob Leichtweiß im Alter von 74
au ven und Philipp Leichtreiß V. im Alter von 72 Jahren zählen
aſermmen das ſeltene Alter von 304 Jahren.
* Michelſtadt, 1. Auguſt. Anläßlich des 18. Deutſchen Bundes=
hiſeßens
in München gelang es dem Mitglied der Schützengeſellſchaft
Lichelſtadt=Erbach, Herrn Brauereibeſitzer Schmucker (Ober=MMoſſau),
en, 6. Preis auf Feſtſcheibe Müuchen mit 36 Ringen (der erſte Preis
au en 38 Ringe) zu erringen, der in einer Auſſatzſchale mit Pokal und
eiTel beſtand und vom Deutſchen Schützenbund Nürnberg geſtiftet war.
ſeiſ ſelbe repräſentiert einen Wert von 250 Mark, welcher Betrag auch
ſtetrhzeitig, noch in bar zur Auszahlung kam. Städtiſches
nankenhaus. Seit Freitag, den 29. Juli, liegt die Rechnung des
ſtü dtiſchen Krankenhauſes für das Rechnungsjahr 1925 eine Woche lang
ur Einſicht für jedermann offen und können Einwendungen während
ſeiger Friſt gegen den Inhalt der Rechnung mündlich oder ſchriftlich
PProtokoll gegeben werden.
* Hirſchhern, 1. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
. Juli 0,84 Meter; am 31. Juli 0,81 Meter.

n. Hetzbach i. O., 1. Aug. Tödlicher Motorradunfall.
An dieſer Stelle wurde der Zuſammenſtoß eines Motorradfahrers mit
einem Auto in der nahen Marbach gemeldet, worüber nun näheres mit=
geteilt
werden kann. Der Kriminalſchutzmann Kronfeld=Köln, der bei ſei=
nen
Schwiegereltern in Beerfelden weilte, kam von einem Beſuch zurück
und fuhr auf ſeinem Motorrad mit Frau und Kind von Erbach her kom=
mend
, am Wirtshaus zur Marbach vorbei; in demſelben Augenblick
kreuzte, von Beerfelden kommend, und anſcheinend nach Hüttenthal wol=
lend
, das Auto des Gräfl. Oberförſters Weſternacher=Beerfelden den
Weg des Motorrads, wobei dieſes dem Auto in die Seite fuhr. Kron=
feld
wurde unter das Auto gezwängt und noch mehrere Meter geſchleift.
Beide Beine waren öfter gebrochen, Frau und Kind erlitten leichtere
Verletzungen. Kronfeld wurde in das Krankenhaus nach Erbach ver=
bracht
, es ſcheinen des weiteren Verletzungen des Rückenmarks vorgelegen
zu haben, infolge deren er heute früh ſeinen Verwundungen erlag.
Da ſofort nach dem Unfall gerichtliche Feſtſtellungen gemacht wurden,
wird wohl von Gerichtswegen die Urſache des Zuſammenſtoßes feſtge=
ſtellt
werden.

J. A. Schmitt in Fürth (Odenwald),
der geſtern in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 90. Geburtstag
feierte. (Wir verweiſen auf unſere Meldung vom 31. Juli, in der das
Alter des Jubilars irrtümlicher Weiſe auf 80 Jahre angegeben war.)
Erbach i. O., 1. Aug. Einem ſchönen kameradſchaftlichen Gefühle
folgend, veranſtaltet, wie faſt alljährlich, das Landſturm=Infanterie=Batl.
Erbach i. O. eine Zuſammenkunft ſeiner Kameraden. Die diesjährige
Veranſtaltung findet am 21. Auguſt in Rimbach i. O. ſtatt. Näheres
über Lokal, Zeit, Eſſen pp., wird noch bekannt gegeben. Rimbach i. O.
iſt Bahnſtation WeinheimFürth von allen Seiten mit Omnibus
gut zu erreichen, und dürfte mit einer größeren Beteiligung zu rech=
nen
ſein.
A. Winterkaſten i. O., 1. Aug. Vom Starkſtrom getötet.
Der 42jährige Landwirt Windmann von hier verunglückte als er an
der Schalttafel den Motor in Bewegung ſetzen wollte. Er wurde hier=
bei
vom Starkſtrom ſofort getötet. Auf welchen Umſtand es zurückzu=
führen
iſt, daß der Strom ſich auf die Schalttafel übertragen konnte,
iſt bis jetzt noch maufgeklärt. Der Familie des verunglückten Bürgers,
der großes Anſehen in unſerem Orte genoß, wendet ſich allgemeine Teil=
nahme
zu.

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* Auerbach. 29. Juli. Verſchönerung. Von den Gebäuden
im Fürſtenlager werden zurzeit vier Stück, darunter das Herrenhaus,
gründlich renoviert und werden die Häuſer mit neuem Anſtrich auf die
Beſucher dieſes herrlichen Fleckchens Erde der Bergſtraße den beſten
Eindruck machen. Die Bauarbeiten ſtehen unter der Leitung des Herrn
Bauinſpktors Liebegott in Bensheim. Auch die Spazierwege werden
faſt ohne Ausnahme mit gelbem Felskies neu bedeckt, ſo daß die präch=
tige
Anlage des Fürſtenlagers einen wundervollen Aufenthalt gewährt.
Die obere Baubehörde hat in letzter Zeit im Fürſtenlager ſchon manche
Verbeſſerung geſchaffen, wofür ihr die allgemeine Anerkennung zuteil
ſwird. Es wäre zu wünſchen, daß das im Vorjahre verſchwundene bau=
fällige
Altarberghäuschen Erſatz durch Errichtung eines Pavillons fin=
det
. Eine ſolche Unterkunftsſtelle würde dankbar begrüßt und eine
Schönheit unſerer vielbeſuchten Bergſtraße ſein.
r. Groß=Gerau, 1. Aug. Ein Bürgermeiſter vor Gericht.
Der Bürgermeiſter K. von Mörfelden hatte ſich vor dem hieſigen
Amtsgericht zu verantworten. Der Bürgermeiſter war angeklagt,
als zur Aufnahme öffentlicher Urkunden befugter Beamter innerhalb
ſeiner Zuſtändigkeit vorſätzlich rechtlich erhebliche Tatſachen falſch beur=
kundet
zu haben, indem er als Vorſteher des Ortsgerichts in mehreren
Fällen beglaubigte, daß Unterſchriften vor ihm vollzogen worden wären,
obgleich dies nicht der Fall geweſen ſei. Der Bürgermeiſter beſtreitet
feſt die ihm zur Laſt gelegte Anſchuldigung und erklärt, daß er ſtets
in ſeinem Amtszimmer geweſen ſei und die Unterſchriftsleiſtungen ſtets
beobachtet habe. Es werden 25 Zeugen, die von dem Ankläger auf=
geboten
ſind, vernommen, deren Ausſagen ſich widerſprechen, teils zu=
gunſten
, teils zu ungunſten des Angeklagten ſind. Der Staatsanwalt
beantragte zwei Monate Gefängnis unter Zubilligung mildernder Um=
ſtände
. Der Verteidiger beantragte Freiſprechung und führte an, daß
die Anklage nur von Gegnern des Bürgermeiſters herbeigeführt worden
ſei, um eben mit allen möglichen Mitteln den Bürgermeiſter von ſeinem
Amt zu bringen. Die Verkündung des Urteils erfolt Mittwoch nächſter
Woche.

Rheinheſſen.

a. Wörrſtadt, 1. Aug. Ein Schlagfertiger. Bei der letz=
ten
Uebung der Freiw. und der Pflichtfeuerwehr kam es zwiſchen einem
freiwilligen Wehrmann und einem Pflichtwehrmann zu Auseinander=
ſetzungen
, in deren Verlauf dem Erſteren mit einer Sturzkuppelung
ein Schlag auf den Kopf verſetzt wurde, der den Helm zertrümmerte
und den Mann ſo verletzte, daß ärztliche Hilfe notwendig wurde.
M. Pfaffen=Schwabenheim, 27. Juli. Reblausherd. Im
rheinheſſiſchen Weinbaugebiet wurde ein neuer Reblausherd in der Ge=
markung
Pfaffen=Schwabenheim feſtgeſtellt.
Oberheſſen.
Schlitz, 28. Juli. Das Trachtenfeſt, das am 21. ds. Mts.
in der alten Burgenſtadt Schlitz ſtattfand, nahm bei prächtigem Wetter
einen glänzenden Verlauf, und, um es vorweg zu nehmen die nach
Tauſenden zählende Menge, die Eiſenbahn und Autos herbeigebracht
hatte, kam auf ihre Koſten. Das farbenprächtige Bild des Feſtzuges
mit Trachten und Feſtwagen, die Vorführungen des Reitervereins, die
Trachtentänze und abends die Burgenbeleuchtung zeigten, was die Ge=
ſchloſſenheit
der Bevölkerung eines kleinen Bezirks, und was ein ziel=
bewußter
Wille der Mitgrbeiter vermag. Man kamn Schlitz und dem
Verkehrsverein nur gratulieren. Für ihn bedeutete das Feſt einen vollen
Erfolg, für alle Beſucher aber eine Erinnerung, die ſie nicht vergeſſen
werden.
* Aus dem Vogelsberg, 1. Aug. Unwetter im Vogelsberg.
Bereits am Samstag, den 16. Juli, wurden die Ortſchaften des Eichel=
tales
, im ſüdlichen Vogelsberg, durch ein ſchweres Unwetter mit Hagel=
ſchlag
heimgeſucht. Glücklicherweiſe richtete der Hagelſchlag keinen
nennenswerten Schaden an. Verheerender wirkte der wolkenbruchartige
Regen. Mit ungeheurer Wucht ſtrömten die Waſſermengen von den
Höhen herab. Zentnerſchwere Steine wurden mitgerollt. An vielen
Hängen wurden die Heukegel fortgeſchwemmt. Das Korn wurde viel=
fach
zu Boden geſchlagen. Am Mitwoch, den 27. Juli, brach dann über
dieſelbe Gegend ein Hagelwetter herein, wie man es dort ſeit Menſchen=
gedenken
nicht erlebt hat. Nachmittags gegen 3½ Uhr zog ein heftiges
Gewitter das Niddatal herauf gegen den Hoherodskopf, bog kurz vorher
um und entlud ſich mit großem Ungeſtüm vor allem über den Dörfern
Eſchenrod, Wingershauſen ud Eichelſachſen. Hagel=
körner
von Hühnereiergröße praſſelten faſt zehn Minuten lang hernieder,
daß man von dem Getöſe ihres Anpralls kaum den Donner hörte. Faſt
in jedem Hauſe wurden Fenſterſcheiben eingeſchlagen, tauſende von Dach=
ziegeln
wurden zertrümmert. Der Schaden auf den Feldern läßt ſich
ſchwer überſehen. Das niedergeſchlagene Korn iſt am beſten erhalten,
die meiſten Hafer= u. Gerſtenäcker bieten ein trauriges Bild. Die meiſten
Halme ſind vom Hagel geknickt oder glatt abgebrochen. Auch die Kar=
toffeln
und Dickwurz ſind ſchwer mitgenommen. Das Obſt, das einen
guten Ertrag verſprach, wurde nur ſo von den Bäumen geſchüttelt. Die
Gärten ſind vielfach verwüſtet. Die Bevölkerung, die das Unwetter
mit ſtumpfer Gelaſſenheit ertrug, iſt umſo härter betroffen, als nur ein
geringer Teil des Schadens durch Verſicherung gedeckt wird. Durch die
vielfachen Niederſchläge und Gewitter ſehr behindert, hat ſie noch nicht
einmal die Heuernte beendet. Sie iſt bei dem an ſich nicht guten Er=
trag
ihres mittleren Bodens auf eine leidliche Ernte angewieſen und hat
in dieſem Jahre mit noch nicht abſchätzbaren Verluſten zu rech ien.
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Laifrfafe

MRiMen
zu

Abbauen, Entgiften, Reinigen, Erneuern,
das ist das Geheimnis der menschlichen Ver-
jüngung
. Der Hbbau der in den Drüsen, im
Blut, im Darm, in den Organen viel zu lange
lagernden Genußmittel- und Selbstgifte, das
ist der Weg zu neuer Lebens- und Kraftentfaltung.
Das dicke saure Blut muß entgiftet werden; die
träge Verdauung muß reguliert; Leber, Galle,
Nieren, der Darm gereinigt; die Körpervergiftung
beseitigt; besonders aber muß das Drüsensystem
freigelegt und seine Funktionskraft hergestellt
werden. Verjüngung heißt: Drüsenbefreiung
und Reinigung!

Eukutate in allen Apotheken, Drogerien und Reformhäusern erbältlich. Literatur durch die Fabrik:
Wilhelm Hiller, NahrungsmittelMerke, Haunover, ndeic Hersteller der Brolells-Darm-Dlät nach Prof. Dr. Gewecke

Was ist Lukutate?
Eine in Indien beimische Beerenfrucht, die wegen ihrer
besondenre reinigenden, entgiftenden Verjüngungs- Eigen-
schaften
soeben auch in Deutschland Hufsehen erregt. Die
Hauptwirkung der Lukutate liegt in der Befreiung, Entgiftung,
Stärkung und Verjüngung der Drüsen (Schilddrüsen,
Keimdrüsen, Leber, Galle, Nieren, Hppophyse usw.)
und in der daraus folgenden Stärkung der Nerven- und
Herztätigkeit und der Entgiftung des ganzen Organismus,
Lukutate ist Natur, keine Kunst und dient als einfache
Vor= und Nachspeise, als Brotaufstrich oder als erfrischender
Beerensaft (im Sommer!).
Man wählt je nach Geschmack oder wechselt:
1. Lukutate-Gelee-Früchte, die süße Geschmadsform Mk, 3.60
2 Lukutate-Bouillonwürfel für den, der 9 nicht
mag, sowie für Korpulente und Diabetiker . Mk. 3.60
z. Lukutate-Mark, Marmelade als Brotaufstrich ete. . . . Mk. 3.60
4 Lukutste-Beerensaft, (mit indischem Robrzucker) Mk. 2.60
S Lukutate-Mark konzentriert, Coku-taste india
original Hiller) .... .!
.. Mk. 8.

[ ][  ][ ]

Geite 10

Dienstag, den 2. Auguſt 1927

Nummer 212

Reich und Ausland
Neun Tage nach der Hochzeit vom Gatten
ermordet.
Berlin. Nach einer Meldung der Morgen=
blätter
iſt es der Mordkommiſſion des Berliner Po=
lizeipräſidiums
im Verein mit der Innsbrucker Kri=
minalpolizei
gelungen, ein ſchweres Verbrechen auf=
zuklären
. Am 9. Januar d. J. lernte die 18jährige
Tochter Ottilie des Kaufmanns Stöhr aus Innsbruck
auf einer Eiſenbahnfahrt den 25 Jahre alten an=
geblichen
Arzt Dr. Eduard Nagele kennen. Das Paar
verlobte ſich am 25. Januar und heiratete dann am
10. Mai. Am Hochzeitstage wurde die Mitgift der
Frau in Höhe von 61000 tſchechoflowakiſchen Kronen
und 18000 Schweizer Franken dem Nagele über=
ſchrieben
. Die Hochzeitsreiſe ging zunächſt nach Ma=
rienbad
. Dort erkrankte die junge Frau plötzlich
und ſtarb am 19. Mai, alſo neun Tage nach der
Hochzeit. Den Totenſchein ſtellte Nagele als angeb=
licher
Arzt ſelbſt aus und war Herzſchwäche als
Todesurſache angegeben. Die Behörden nahmen
keinen Anſtand und ließen die Beerdigung zu. Erſt
nachträglich kamen den Eltern Bedenken. Sie wand=
ten
ſich an die Innsbrucker Kriminalpolizei, die ſich
darauf mit dem Berliner Polizeipräſidium in Ver=
bindung
ſetzte. Beide Behörden konnten bald feſt=
ſtellen
, daß Nagele nicht Arzt iſt und auch den
Doktortitel unberechtigterweiſe führt. Die Unter=
ſuchung
der Leiche ergab, daß der Tod durch Algo=
panſpritzen
verurſacht worden war. Anfänglich leug=
nete
der Ueberführte, mußte aber die Tat ſchließlich
einräumen. Eine Hausſuchung in der Wohnung des
Verbrechers förderte eine umfangreiche Korreſpondenz
zutage, die Nagele mit einem Berliner Heiratsver=
mittlungsbüro
und mit heiratsluſtigen Mädchen und
Witwen geführt hat. Aus verſchiedenen Briefen geht
heivor, daß Nagele ſchon wieder Verbindungen an=
knüpfte
, um ſich wahrſcheinlich durch ein neues Ver=
brechen
in den Beſitz der Mitgift zu ſetzen.
Vier Dampfer rennen um das Blaue Band.
Berlin. Wie die B.3. aus London meldet,
veranſtalten vier große amerikaniſche Dampfer von
New York aus ein Wettrennen über den Ozean, und
zwar die Aquitania, Olympik von der White
Star=Linie, Leviathan und der franzöſiſche Dampfer
France‟. Als Ziel wird die Höhe der iriſchen Küſte
gelten.
Enthüllung eines Schlageter=Denkmals.
Elberfeld. Auf den ſüdlichen Höhen der
Stadt wurde ein Schlageter=Denkmal enthüllt. Auf
einem großen Steinblock iſt eine Bronzeplakette an=
gebracht
, die die letzten Worte Schlageters enthält:
Es lebe Deutſchland! und die außerdem mit einem
der Sonne entgegenfliegenden Adler als Symbol des
Wiederaufſtieges Deutſchlands geſchmückt iſt.
Tod in den Bergen.
Salzburg. Am 28. Juli unternahmen die Kur=
gäſte
in Gaſtein, Fabrikbeſitzer Otto Mertens aus
Lüneburg, ſeine Tochter Dr. Ilſe Mertens aus Göt=
tingen
und Frau Trünger aus Lüneburg mit mangel=
hafter
Ausrüſtung und ohne Führer eine Tour auf
ben Zitterauer Tiſch (2462 Meter). Nachmittags
trat ſtarker Nebel ein, der jede Orientierung ver=
hinderte
. Die beiden Frauen konnten den voraus=
gehenden
Mertens nicht mehr finden und mußten bei
ſtarkem Regen die Nacht in einem Latſchengraben
verbringen. Am folgenden Täge war wieder klares
Wetter und Frau Trünger holte aus dem Tal eine
Hilfsexpedition, die das ganz erſchöpfte Fräulein
Mertens bargen. Der Fabrikbeſitzer wurde erſt am
ſpäten Abend am Fuße einer Felswand tot aufge=
funden
. Die Bergung der Leiche geſtaltete ſich äußerſt
ſchwierig.
Autvunglück.
Innsbruck. Am Sonntag mittag geriet in der
großen Kurve am Zirlerberg ein von München kom=
mendes
Auto infolge Verſagens der Bremſe ins
Schleudern, fuhr gegen einen Felſen, ſtürzte um und
wurde zertrümmert. Die Gattin des Autolenkers
wurde getötet, die übrigen ſechs Inſaſſen ſchwer
verletzt.
Ein Viermaſtſchoner in die Luft geflogen.
Marſtal. Nach einer hier aus Bordeaux ein=
getroffenen
Meldung iſt der Viermaſtſchoner Elin
aus Marſtal auf der Reiſe von Tunis nach Libau
mit ſeinen Geſchützen ſowie etwa 100 Tonnen Mu=
nition
an Bord in die Luft geflogen. Die Mann=
ſchaft
des Schoners wurde gerettet und nach Bor=
deaux
gebracht.
Zum Mill’ionenkonkurs Himmelsbach.
Zuſammenbruch der größten deutſchen
Holzfirma.

Kommerzienrat Himmelsbach,
der Leiter der Gebrüder Himmelsbach Aktiengeſell=
ſchaft
, mußte Konkursantrag ſtellen, da die Verbind=
lichkeiten
der Firma ſich auf 31 Millionen Mark be=
laufen
, indeſſen die Aktiven nur auf 16 Millionen
geſchätzt werden.

Das Stammhaus der Familie von Hindenbur,
nmitten des Rittergutes Neudeck wird dem Reichspräſidenten zu ſeinem 80. Geburtstage von
den Kriegervereinen des Kreiſes Roſenberg in Weſtpreußen als Ehrengabe geſchenkt.

Ein Geburtstagsgeſchenk

für

den Reichspräſidenten.

Die Reichsbahn wird elektrifiziert.
Eine elektriſche Rieſenlokomotive iſt die ſtärkſte Lokomotive der Reichsbahn.

Die neue elektriſche Gebirgs=Schnellzugs=Lokomotive
der Reichsbahn zieht einen Wagenzug von 700 Tonnen mit 110 Kilometer Stundengeſchwindig=
keit
. Selbſt bei Steigungen von 1:100 iſt dieſe mit 4000 Pferdekräften leiſtungsfähigſte Lokomo=
tive
imſtande, eine Geſchwindigkeit von 85 Stundenkilometern zu entfalten. Das gelingt keiner
mit Dampf betriebenen Lokomotive. Der elektriſchen Lokomotive gehört die Zukunft.

Straßenbau mit Teermaſchine.
120 Quadratmeter Minutenleiſtung.

Eine neue Teermaſchine
wird beim Bau der aus Berlin führenden Autoſtraßen verwendet. In zehn Minuten überzieht
ſie 1200 Quadratmeter Straßenfläche mit einer gleichmäßigen Teerſchicht. Unſer Bild zeigt, wie
die Maſchine mit Teer gefüllt wird.

Maſſenflucht aus Berlin.
Am Sonntag hatten ſämtliche Verkehrsunter=
nehmen
Rekordziffern zu verzeichnen. Die Straßen=
bahn
mußte einen großen Teil ihres Reſervewagen=
parks
zu Hilfe nehmen, um auch nur annähernd den
Nieſenverkehr bewältigen zu können. Die Wannſee=
bahn
erreichte die höchſten Verkehrsziffern in der
bisherigen Jahresſtatiſtik. Im Freibad. Wannſee
wurden rund 70 000 Beſucher gezählt und faſt die
gleiche Ziffer konnte das Freibad Müggelſee ver=
zeichnen
. Leider iſt auch eine Anzahl tödlicher Bade=
unfälle
zu verzeichnen. Insgeſamt ſind in der Um=
gegend
von Berlin ſieben Perſonen ertrunken.
Beginn des Rhön=Segelflugwettbewerbes.
Waſſerkuppe. Auf der Waſſerkuppe begann
am Sonntag morgen der diesjährige Rhön= Segel=
flug
=Wettbewerb. Der Tag brachte bei ausgezeich=
neten
Windverhältniſſen bereits zahlreiche kurze
Flüge. Bei einem längeren Flug erlitt Dittmar auf
der Maſchine Albert einen leichten Unfall. Bei
der Landung ſtreifte der Apparat einen Baum, ſo
daß der Führer herausgeſchleudert wurde und ſich
leichte Bruſtquetſchungen zuzog. Das Flugzeug ſelbſt
wurde nur gering beſchädigt.
Den Oereſund durchſchwommen.
Hamburg. Der 17jährigen Edith Jenſen aus
Kolding gelang es, als erſte den Oereſund zu durch=
ſchwimmen
. Sie ſtartete am Sonntag früh 6,30 Uhr
von Barſebäck zwiſchen Landskrona und Malmö. Sie
traf abends 7,20 Uhr in Klampenborg bei Kopen=
hagen
ein.

Aus Nahrungsſorgen in den Tod.
Zittau. Am Sonntag früh hat ſich ein 50 Jahre
alter Arbeiter in ſelbſtmöderiſcher Abſicht von einer
Brücke auf die Gleiſe der Zittauer Bahnſtrecke ge=
ſtürzt
, wo er mit zerſchmetterten Gliedern tot liegen
blieb. Anhaltende Arbeitsloſigkeit iſt der Grund
zur Tat.
Ein Flugzeug in den Rhein geſtürzt.
Konſtanz. Am Samstag fuhr infolge Ver=
ſagens
des Motors das hier ſtationierte Flugzeug
unterhalb der Konſtanzer Rheinbrücke in den Rhein.
Der Flugzeugführer und die drei Inſaſſen konnten
gerettet werden. Das Flugzeug ſelbſt wurde beſchädigt.
Das Flugzeug der Linie VillingenStuttgart iſt am
gleichen Abend auf dem Villinger Flugplatz aus bis=
her
noch nicht aufgeklärter Urſache bei der Landung
ſtark beſchädigt worden. Die Fahrgäſte und der Pilot
blieben auch hier unverletzt.
Einbruchsdiebſtahl.
Baſel. In der Nacht von Samstag zu Sonntag
entwendeten Diebe, die in das Uhren=Geſchäft Geiſtert
Sohn eingebrochen waren, 300 ſilberne und goldene
Taſchenuhren im Werte von etwa 60 000 Franken.
Die Täter ſind unerkannt entkommen.
Schweres Eiſenbahnunglück.
Paris. Die Chicago Tribune meldet aus
Rio de Janeiro, daß zwiſchen Delcaſtellque und Ter=
ranova
ein D=Zug und ein Güterzug infolge falſcher
Weichenſtellung zuſammengeſtoßen ſind. 25 Perſonen
wurden getötet und eine große Anzahl verletzt. Die
beiden erſten Wagen des D=Zuges ſind völlig zerſtört.

Der deutſche Schützenkönig.
Sieger im 18. deutſchen Bundesſchießen.

Herr Pachmayr
iſt der Sieger im 18. deutſchen Bundesſchießen ge
worden. Der erfolgreiche Schützenkönig iſt 45 Jahre
alt, hat ſchon mehr als 100 Meiſterſchaften gewonnen
und ſchoß bereits im Jahre 1909 die deutſche
Meiſterſchaft in Hamburg und zugleich die Weie
meiſterſchaft.
Flugverſuch Chamberlins vom Deck der
Leviathan aus.
Paris. Wie der New York Herald aus New
York meldet, wird Chamberlin verſuchen, mit einem
kleinen Flugzeug vom Deck der Leviathan aus auf=
zuſteigen
, wenn das Schiff bis auf 5 Meilen an die
Küſten herangekommen ſein wird, um ſich über die
Möglichkeiten zu unterrichten, Paſſagiere mit Hilfe
eines Flugzeuges raſch zu landen.
Ausflügler unter den Rädern eines Zuges.
Warſchau. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete
ſich auf dem Bahnhof von Wilanow, einem War=
ſchauer
Vorort. In dem Augenblick, als der Zug
in die Station einlief, begann die dichtgedrängte
Ausflüglermenge zu ſchieben, wobei zwei Mädchen im
Alter von 20 Jahren unter die Räder des Zuges ge
rieten. Obwohl der Zug ſofort zum Halten ge
bracht wurde, konnte eines der Mädchen nur noch
als Leiche geborgen werden, während das anden
ſchwer verletzt in das Krankenhaus überführt wurde
Ford baut Rieſenflugzeuge?
NewYork. Wie aus Detroit berichtet wit
wird die Ford=Motor Company mit dem Bau von
Ganzmetall=Rieſenflugzeugen, die imſtande ſein ſollen,
109 Paſſagiere zu faſſen, in der nächſten Zeit begin
nen. Die beiden Flugzeuge, die zunächſt in Auftrag
gegeben worden ſind, ſollen 100 000 Dollar koſten und
noch im Laufe des nächſten Jahres fertig werden.
Jede Maſchine wird von 6 1000 PS=Motoren be=
trieben
werden, die die Ford Motor Comp, liefern
wird. Die Flugzeuge ſollen Schlafkabinen erhalten,
eine Geſchwindigkeit von 125 Meilen in der Stunde
und einen Flugradius von 700 Meilen durchhalten
können.
Lehmbrucks Knieende zertrümmert

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Urniverſitätsklinik
Akuien= und Halstra

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Pdie Mſeit
MUnſverſität

Die Knieende‟
des frühverſtorbenen großen Bildhauers Lehmbrüc
iſt im Tonhallergarten in Duisburg vom Sockel Nee=
untergeriſſen
und zertrümmert worden. Schon Doe
einigen Wochen, als der vom Oberbürgermeiſſer
Dr. Jarres geleitete Magiſtrat die öffentliche Aül.
ſtellung der wertvollen Statue angeordnet häute
proteſtierten einige Frauenvereine gegen die Nacktyet
der Figur.

[ ][  ][ ]

Rummer 212

Dienstag, den 2 Auguſf 1927

Oas Marburger Univerſitäts=

verſität ſein, dieſe Geſinnung zu pflegen? Es geht hierbei um 18 Ehrendoktoren der mediziniſchen Fakultät, darunter Pro=
die
Wahrheitsgeſinnung der Akademiker. Darin allein ſind ſie feſſor Becker, Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbil=
eine
wiſſenſchaftliche Gemeinde. Zur Gemeinde wird eine Mehr= dung, Berlin. 32 Ehrendoktoren der philoſophiſchen Fa=
zahl
von Menſchen nur durch eine unbedingt gegründete Ge= kultät, darunter Bildhauer Profeſſor Georg Kolbe=Berlin;
ſinnung, die jeden Einzelnen über ſich ſelbſt hinaushebt und Kapellmeiſter Robert Laugs=Kaſſel; Schriftſteller Wilhelm
als Werkzeug und Sprachrohr eines ewigen Sinnes erſcheinen Schäfer=Ludwigshafen; Exzellenz Jacob Gould Schur=
läßt
. Die eindrucksvolle Feier, bei der die eigentlichen Spitzen man, Botſchafter in Berlin; Geheimrat Prof. Dr. Wgetzoldt=
nicht
zahlreich vertreten waren, ſchloß nach dem gemeinſamen Berlin und Geheimrat Dr. v. Hülſen, Kurator der Univerſität
Geſang (Niederländiſches Dankgebet), mit der D=Dur=Toccata (und zwar als Doktor der Philoſophie und Doktor der Staats=
von
Bach. Die Univerſitätskirche ſelbſt iſt mit unge= wiſſenſchaften!),
heurem Geldaufwand neu hergerichtet; der erhöhte helle Oſtchor Sonntag nachmittag von ½2 Uhr ab der hiſtoriſche Feſt=
mit
hohen gotiſchen Fenſtern trägt die neue Orgel. Im Gegen= zug, der ſehr liebevoll und echt aufgemacht war. Auf dem
ſatz dazu das dunkle Hauptſchiff mit roter Holzdecke und ſchwarz= Markt wurde von den Teilnehmern des Feſtzugs ſehr geſchickt ein
von Geheimrat Birt verfaßtes Feſtſpiel, das die Gründung
roten Ornamenten an den Emporen.
der Univerſität durch Philipp den Großmütigen behandelt, auf=
Abends 8½ Symphonie=Konzert des Kaſſeler
geführt. Sehr beifällig wurde die Anſpielung auf den Rektor
Staatsorcheſters unter Leitung des Univerſitätsmuſikdirektors Buſch aufgenommen, die Philipp in Anlehnung an den erſten
Profeſſor Buſch(ius) machte! Vom Markt Zug durch die mit
dichten Menſchenmaſſen beſetzten Straßen zum Schloß, wohin
ſtundenlang nicht endenwollende Maſſen nachdrängten. Wir=
kungsvoll
und äußerſt farbenprächtig geſtaltete ſich der Einzug
Philipps und ſeines Gefolges auf der Burg, in dem alle Grup=
pen
der einſtigen Bevölkerung, vom Landsknecht bis zu den Zünſ=
ten
, vom Jagdbuben bis zum Stadtrat, vom Herold bis zu den
lieblichen Edelfränlein, zu Fuß und zu Pferd mit der Meute
vertreten waren. Begeiſternd und neue und alte Zeit verbindend
wirkte der Geſang, in den das alte Bekenntnislied Ein feſte
Burg iſt unſer Gott! eingearbeitet war.
Von 344 Uhr an entwickelte ſich bei unbeſchreiblichem An=
drang
von Menſchen, die weit her aus allen Teilen des Landes,
auch in echten Trachten, herbeigeeilt waren, auf dem Schloß und
in den Stadtanlagen ein echtes und rechtes Volksfeſt. Alles,
was dazu gehört, war geboten; beſonders die beiden ſtudentiſchen
Gilden hatten ſich bemüht, durch Volkslied, Volkstänze und
Spiele etwas Eigenartiges zu geben. Der Schwertertanz gefiel
ſehr. Dazu Trachtentänze, Hans=Sachs=Spiel, oberheſſiſche Spinn=
ſtube
, Schwälmertänze; Kaſperletheater, Studentenkirmes, alles,
was buntes Jahrmarktstreiben verſchönern mag! Und tanzen!
Sie ſind doch noch wie einſt die ſchönen Marburger Mädchen;
heute muß man wohl jungen Damen ſagen! Noch wie zu unſe=
ren
Tagen liefen ſie im Sauſeſchritt, um ihn, natürlich dem
Fackelzug, ſo und ſo oft zu ſehen! Und Grüße, Blicke flogen hin
und her; und wie wurde auf den verſchiedenen Böden getanzt!
Zum Feſte feiern gehört nun einmal ein durch romantiſche
Lage und wertvolle Vergangenheit ausgezeichneter Ort; Tradi=
tionsgefühl
; glänzendes Wetter; eine Feſtesfolge, überſchäumend
von ungehemmter Geberlaune und Farbigkeit und last not
least! feſtesfrohe Menſchen, vor allem holde Weiblichkeit.
Und da hatte Marburg nicht geſpart; ſie haben die Tage zu un=
vergänglich
ſchönen Feſttagen gemacht.
Wie am Abend zuvor das Feſteſſen für geladene Gäſte
bis ſpät in den Morgen gefeiert worden ſein ſoll, ſo der Feſt=
Das Gefallenendenkmal nach der Enthüllung.
kommers der ehemaligen Studenten und Studierenden am
Sonntag abend. Mit Frühſchoppenkonzert und Abſchiedstrunk
finden heute Montag die Jubiliäumsfeierlichkeiten ihr Ende.
Stephani mit Bach, Brahms und Bruckner im Programm; Ludw.
Kaiſer=Kaſſel wurde für ſeine ausgezeichnete Wiedergabe von
Noch ein paar kritiſche Bemerkungen. Den Feſtzug proze=
Brahms Klavier=Konzert D=Moll verdient gefeiert.
dierte ein moderner Sprengwagen mit einigen Hebeln zum
Richten des Aktionsradius links und rechts, der die enge Wetter=
Die Alma mater Philippina ehrt ihren Gründer.
Landesrat Schellmann wurde von dem Rektor der Univerſität gaſſe und den halben Markt erfaßte! Nachahmenswertes Beiſpiel
Marburg beauftragt, heute am Tage der 400=Jahr=Feier der für großzügige Städtel
Die Polizei, die am erſten Tage überängſtlich und manch=
Univerſität, an dem Denkmal des Landgrafen Philipp auf dem
Martinsplatz in Kaſſel einen Kranz niederzulegen. Die rot=weiße mal unnötig abſperrte, war am zweiten Tag von vorbild=
Schleife des Kranzes trägt folgende Inſchrift: Die Philipps= licher Ruhe und Hilfsbereitſchaft. Dagegen ward manchem
univerſität Marburg in Dankbarkeit ihrem Stifter am 400. Jah= Herrn vom akademiſchen Hilfsdienſt das Amt des Saal= und
Platzordners recht ſauer; auch dieſer Beruf will gelernt ſein=
restag
der Gründung.
und auch das rechte Verſtändnis für die ſchwere Arbeit der
Feſtrede. Ehrenſenatoren und Ehrendoktoren. Feſtzug. Preſſe. Wie oft war eine Platzkarte zweimal ausgegeben oderg
Marburg, Sonntag mittag. es fehlte im Feſtbuch der Gutſchein für eine Veranſtaltung und
der für die Kinderklinik war doppelt! Aber erfreulicherweiſe
Heute früh bei dem zweiten Feſtakt hielt Profeſſor Dr. Otto haben alle Teilnehmer dieſe kleinen Zu

Jubiläum 15271927.

ſer in Studim ſin, Der. As Seinſälf galt ſe unchie
ſt die Söhne des eigenen Landes. Dieſer Charakter der Landes=
mverſität
blieb ihr auch in Zeiten, als jüngere Gründungen
m Böttingen zum Mittelpunkt des wiſſenſchaftlichen und damit
d akademiſchen Lebens wurden. Die ſpäteren Nachfahren des
Gürders haben wenig in ſeinem Geiſte gewirkt und ließen ſeine
Süpfung zeitweiſe an den Rand des vollen Unterganges kom=
mi
. bis die zuletzt eng und küm=
mläch
dahinlebende kurheſſiſche
Lndesuniverſität in den breiten
Aurſtrom des Großſtaates

hiakt ſein Ende. Am Nach=
mitag
wurden die Jubilä=
msbauten
eröffnet: Kunſt=
inſeut
, Univerſitätskinderklinik,
Mierſitätsklinik für Ohren=,
Yſe n= und Halskrankheiten. Das
hurrſtinſtitut enthält in der
huptſache die Sammlung des
Gſſ ſchen Geſchichtsvereins, ver=
ichene
Leihgaben, die Schatz=
Zaimer der Eliſabethkirche; der
41 iſt von impoſanten Aus=
aien
; die Bronzetür, eine
Abeit Lemckes, iſt von Arbei=
in
und Angeſtellten der Univer=
Rit geſtiftet. Die Kinder=

kimik ſtiftete größtenteils der
Ruckſchamerikaner Horſt; die
Grenklinik iſt die Gabe
d preußiſchen Staates.
Aus der Zahl der Stiftun=
g
) verdienen noch hervorgeho=
m
zu werden die Wohn=
ſime
für die Studenten, das
Karl Duisberg=Haus und
wieder ausgebaute Forſt=
Im Verlag Elwert erſchien
900ſeitige Feſtſchrift Die
iverſität Marburg 15271927
. Hermelink und Kaehler;
ſt Feſtzeitung der Univerſität
i Elſter und eine Menge von Schriften über Marburg und

die Feſtrede über Sinn und Aufgabe der modernen
Univerſität, ausgehend von dem neuen Ideal, wie es im
Anfang des vergangenen Jahrhunderts von Fichte, Schleier=
macher
, Humboldt, Schelling und Steffens geformt wurde.
Aus den Umwandlungen, die durch Wirtſchaft und Technik im
Begriffe des Wiſſens, in der Methode und im Objekte der For=
ſchung
eingetreten ſind (geſunder Sinn für das Reale), entwickelt
Otto dann die Berechtigung der heutigen Univerſität, für die er
aber drei Forderungen aufſtellt: 1. Strenge Gedankenzucht.
2. Geſchichtliche Nowwendigkeiten wiſſenſchaftlich erkennen und
den Mut und die Entſagung finden, ſie zu bejahen. 3. Mit der
Idee einer eivitas geademica nach dem Vorbild unſerer Väter
ernſt machen und die größte Forderung, die alle gleich
verbindende Pflicht vorbildlich erfüllen!
Daran anſchließend Verkündigung der Ehrenſenatoren
durch den Rektor, der die Bedeutung dieſer Würde, die von der
Univerſität (alſo Rektor und Senat) verliehen wird, mit Emphaſe
hervorhob. In der Mehrzahl ſind es die Vertreter und Spitzen
der Selbſtverwaltung der Provinz unter Einbeziehung
der vier alten Ehrenbürger der Univerſität, in Anerkennung der
Verdienſte um die Jubiläumsſtiftungen. Darüber hinaus inter=
eſſieren
beſonders die Ernennung von Lehrer Kappus= Wies=
baden
, Verlagsbuchhändler Gottfr Braun=Marburg und Zei=
tungsverleger
Richard Weber=Kaſſel.
8 Ehrendoktoren der juriſtiſchen Fakultät, dar=
unter
Geheimrat v. Below=Freiburg. 9 Ehrendoktoren der
theologiſchen Fakultät, darunter Dr. Walter Simons,
Präſident des Reichsgerichts, Leipzig; Dr. Carl Duisberg=
Leverkuſen; Oberpräſident Dr. Rudolf Schwander=Kaſſel.

Aawburger Größen.
UUm 5½ fand in der Univerſitätskirche eine ſtudentiſche
ſer ſtatt, die im Gegenſatz zum üblichen Feſtkommers im
iegen ernſter, beſinnlicher Gegenwart ſtand. Dr. Gerber
ach in packenden, klaren Ausführungen über die Idee der
in verſität als wiſſenſchaftliche Gemeinde, zu=
tiß
als Bekenntnis der Marburger Studentenſchaft zu neuen
iu aben.
Die Feier wurde mit einem Orgelſpiel (Organiſt Wagner),
(Moll=Präludium von Bach, eröffnet. Darauf ſang der Chor
Auiburger Studenten unter Leitung von cand: phil. Walter
Mass die ſechsſtimmige Motette Die Himmel erzählen die Ehre
Ates von Heinrich Schütz. Folgende Gedanken Gerbers ver=
dnen
Beachtung: Haben wir Akademiker für unſer Volk eine
bondere Aufgabe zu erfüllen und ſind wir uns der daraus
ſiganden Verantwortung bewußt, dann erſt dürfen wir Stand
h. Dann aber nur dann ſind wir berechtigt, eine beſondere
cuung für uns als Stand in Anſpruch zu nehmen. Laſſen wir
ober nicht gerade hier oft noch fehlen, und ſuchen wir nicht
ſau die Schuld an Spannungen, die ſich danm zeigen, auf der
aoaren Seite? Hört man nicht noch allzu oft, das, was bei
4gehörigen anderer Stände als unſchicklich, als Unmoral,

Eeiche Gechende Wu Gecaechenſe D reeunt
tneortlichkeit . . . Jeder Student muß ſich allmählich dazu er=
zhun
, ſein Fach philoſophiſch zu ſtudieren. Er darf nicht die
invelerkenntniſſe ſeines Wiſſenſchaftszweiges als ſelbſtverſtänd=
Binnehmen und für ſich Aufgaben nur darin ſehen, ſie durch
ue zu erweitern oder die bisherigen noch ſcharfſinniger zu=
ſymenzufügen
. Durch jede Einzelerkenntnis einen Blick in die
gen dliche Schöpfung zu tun, das Einzelne als beſonderen Aus=
ſard
; des ewig einen Zuſammenhanges verſtehen und ſo ſeines
ſubt dingten Wertes gewiß werden das iſt von ihm gefordert.
Rt er das, dann iſt es auch gleichgültig, ob wir Menſchen von
hue über dieſen letzten Sinnzuſammenhang eine Meinung
ſym. Nicht darauf kommt es an, den Weltengrund zu beſchrei=
ſ
und dogmatiſch dieſe Beſchreibung feſtzulegen. Das hieße
ſof ß die Freiheit der Wiſſenſchaft wieder in die Feſſeln ver=
iu
ener Zeiten ſchlagen. Aber eines iſt not: gewiß zu ſein,
ſä ein ewiger Sinn alles Geſchehen trägt und daß wert nur
4s tſein kann, was ſich in Beziehung auf ihn rechtfertigen läßt.

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, 8. Auguſt
(nach der Wetterlage vom 1. Auguſt):
Wechſelnd wolkig, warm, vereinzelt Gewitterneigung mit Nieder=
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gießen.
ſchlägen.

Haupiſchriftleltung: J. V.: Max Streeſe.
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: J. V.: Andreas Bauer, für Feulſſeton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch für den Schlußdienſf: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbort Nettei, für den Inſeratenteil: Wiliy Kuhle.
Druck und Verlag: L. C. Witt ich ſämtlich in Darmſtiadt.
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommen.

ſlche Geſinnung iſt das Gewiſſen der Wahrheit und damit der
üſßenſchaft. Sollte es dann nicht eine hohe Aufgabe der Uni=

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[ ][  ][ ]

Nummer 212

Dienstag, den 2. Auguſf

Der Stickſioffmarkt im Monat Juli 1927.
Der durch die Ermäßigung der Stickſtoffpreiſe beabſichtigte Zweck,
die Landwirtſchaft zu größeren Bezügen zu veranlaſſen, wurde im
Juli erreicht. Die Inlandsabrufe waren weſentlich ſtärker als im
gleichen Monat des vergangenen Jahres. Auch die Vorverkäufe für die
ſpäteren Monate laſſen auf einen ſehr geſteigerten Abſatz in der Land=
wirtſchaft
gegenüber dem Vorjahr ſchließen. Die Erzeugung und der
Verſand verliefen ohne Störung. Der Preis für 1 Kilogr, Stickſtoff
im ſchwefelſauren Ammoniak, Leunaſalpeter BASF. Kaliammonſalpeter
BASF und Harnſtoff BASF betrug im Juli 0,85 RM., im Kalkſtichſtoff
und ſalzſaurem Ammoniak 0,78 RM. Für Auguſt betragen die
Preiſe für 1 Kilogr. Stickſtoff im ſchwefelſauren Ammoniak, Leuna=
ſalpeter
BASF. Kaliammonſalpeter BASF. und Harnſtoff BASF 0,86
RM., im Kaliſtickſtoff und ſalzſaurem Ammoniak 0.80 RM. Das
Kilogr. Stickſtoff im Natronſalpeter BASF koſtet ſeit Beginn des neuen
Düngejahres bis auf weiteres 1,23 RMM., im Kaliſelpeter BASF 1,13
RM., während Nitrophoska J. G. I bis auf weiteres zu einem Feſt=
preiſe
von 26 RM. für die 100 Kilogr. Ware, Nitrophoska J. G. II
zu einem Feſtpreiſe von 24,50 RM. für die 100 Kilogr. Ware verkauft
wird. Auch im Ausland hat die Senkung der Düngeſtickſtoffpreiſe ſich
durch ſehr ſtarke Abrufe, namentlich in Ammoniakſorten, im Monat
Juli ausgewirkt.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 1. Auguſt. Die heutige Produk=
tenbörſe
brachte ein beachtenswertes Angebot in neuem Weizen. Die
geforderten Preiſe von etwa 28,50 Mark für die 100 Kilo wurden als
zu hoch erachtet, ſo daß ſich ein nennenswertes Geſchäft nicht entwickelte.
Für neuen Roggen und Gerſte hat ſich immer noch kein Marktpreis ent=
wickelt
. Im übrigen Handel war die Tendenz behauptet. Man verlangte
für die 100 Kilo waggonfrei Mannheim ohne Sack in Reichsmark: Wei=
zen
ausländ. 30,5032,50, Roggen 25,5025,75, Hafer ausländ. 2324,
Braugerſte ohne Angelot, Futtergerſte 2325,50, Mais mit Sack 19,50,
ſüddeutſches Weizenmehl Spezial Null 39,75, ſüddeutſches Brotmehl
31,75, ſüddeutſches Roggenmehl je nach Ausmahlung 35,5037, Kleie
12,7513, neuer Raps 3536.
Frankfurter Getreidebörfe vom 1. Anguſt. Die heutige Produkten=
börſe
verlief ſehr ruhig und abwartend. Infolge günſtiger Ernteaus=
ſichten
im In= und Ausland gaben die Preiſe faſt durchweg etwas nach.
Es notierten je 100 Kg.: Weizen neue Ernte 28, Roggen neue Ernte
23,7524,50; Hafer inl. 25,502; ausl. 23,2525,25; Mais gelb 18,75
bis 19; Weizenmehl 39,2539,75; Roggenmehl 3636,25; Weizenkleie 13
bis 13,25; Roggenkleie 13,7514; Erbſen 3060; Linſen 4060; Heu
5,606; Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt 4,605; dito gebündelt
33,50; Treber getrocknet 15,2515,50.
Amtliche Notierungen für Speiſekartoffeln in Frankfurt a. M. vom
1. Auguſt. Es notierten für je 50 Kg. Frachtparität Frankfurt a. M.
bei Waggonbezug: weißſchalige=weißfleiſchige Kartoffeln 4,60 RM.,
weißſchalige=gelbfleiſchige Kartoffeln 4,75 RM. Tendenz: Ruhig.
Berliner Produktenbericht vom 1. Auguſt. Die außerordentliche
Unternehmungsluſt der Käufer hält bei dem günſtigen Erntewetter an
und wird noch unterſtützt durch reichlicheres Noggenangebot, der in
ſchweren Qualitäten durchaus befriedigt. Das Geſchäft für Lieferung
war deshalb ſehr ſtill, die Preiſe gaben mehrere Mark nach. Auch
Weizen war auf Grund des ſchönen Wetters bis 2 Mark ſchwächer.
Futtergetreide ſchwach. Mehl hat für Roggenmehl einige Konfumfrage,
im übrigen ſtille Haltung.
fm. Süddeutſche Edelmetallnotierungen. Pforzheim: Edel=
metalle
notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold das Gramm
2,800 RM. (Geld), 2,814 RM. (Brief); Platin, handelsübliche Ware,
das Gramm 7,75 RM. (Geld), 8,50 RM. (Brief); Feinſilber das Kilo=
gramm
77 RM. (Geld), 78,279,70 RM. (Brief). Tendenz: Ruhig.
Stuttgart: Edelmetalle notierten folgende Großhandelspreiſe:
Feingold das Gramm 2,800 RM. (Geld), 2,814 RM. (Brief); Platin,
handelsübliche Ware, das Gramm 7.00 RM. (Geld), 8,60 RM. (Brief);
Fein=Kornſilber das Kilogramm 77.20 RM. (Geld), 78,20 RM. (Brief).
Tendenz: Ruhig.
Viehmärkte.
Frankfurter Viehmarkt vom 1. Auguſt. Aufgetrieben waren 1312
Rinder, darunter 259 Ochſen, 86 Bullen, 619 Kühe. 310 Färſen und 508
Kälber, ferner 42 Schafe und 4725 Schweine. Gegenüber dem letzten
Hauptmarkt war der Auftrieb an Rindern etwas geringer, während
254 Schweine mehr am Platze waren. Die Preiſe für Kühe und Fär=
ſen
waren etwa 1 Mark niedriger, während Kälber 23 Mark und
Schweine durchſchnittlich 2 Mark teurer waren. Preiſe die 50 Kilo
Lebendgewicht je nach Qualität: Ochſen 6367, 5862, 5457, 4953,
4448; Bullen 5560, 5256; Kühe 5256, 4551, 3744, 3036;
Färſen 6267, 5761, 5056; Kälber 7480, 6873, 6067; Schafe
5055; Schweine: über 300 Pfund 6466, zirka 240300 Pfund 64
bis 66, 200240 Pfund 6566, zirka 160200 6366, zirka 120160
Pfund 6365; Sauer 5460. Marktverlauf: Rinder und Kleinvieh
wurden bei ruhigem, Schweine bei mäßig regem Geſchäft ausverkauft.
Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1. Qual. 100110, desgl. 2.
Qual. 95100; Bullenfleiſch 95100, Kuhfleiſch 1. Qual. 7080,
2. Qual. 5565, dritte Qualität 4050; Kalbfleiſch 2. Qual 100110,
Hammelfleiſch, Schaffleiſch, Schweinefleiſch 1. Qual. 7582; Gefrier=
fleiſch
Vorderviertel 50, Hinterbiertel 60.
Frankfurter Pferdemarkt vom 1. Auguſt. Der heute ſtattgefundene
Frankfurter Pferdemarkt war ſchwach beſchickt; insgeſamt ſtanden nur
400 Pferde zum Verkauf. Geſucht waren gute volljährige mittelſchwere
Arbeitspferde, die aber nur in ungenügender Zahl vorhanden waren.
Die Preiſe für dieſe Kategorie ſowie ſchwerſte Belgier waren anziehend.
Leichte Gebrauchspferde fanden bei vormonatlichen Preiſen guten Abſatz
und wurden beſonders von Händlern aus der Provinz Sachſen aufge=
kauft
. In Schlachttieren läßt die Nachfrage auch im Hochſommer nicht
nach und wurde der Markt in dieſen Tieren glatt geräumt. Aus
Kreiſen der Landwirtſchaft war diesmal infolge der Erntearbeiten der
Beſuch gering.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. Aug.
Die Börſe eröffnete die Woche lebhaft und überwiegend befeſtigt,
ausgehend von einigen Spezialwerten. Im Vordergrund des Intereſſes
ſtanden vor allen Dingen Schiffahrtsaktien auf die neuerlichen Freigabe=
hoffnungen
. Nordd Lloyd plus 5,5 Proz. Weiterhin war die Farben=
aktie
wieder in größeren Poſten von Intereſſentenkreiſen geſucht in Er=
wartung
neuer Transaktionen und konnte 12/, Prozent anziehen, in
Verbindung damit ihr Konzernwert Rheinſtahl 1,75. Der Bankenmarkt
liegt uneinheitlich. Lebhaft lagen Spezialitäten des Elektromarktes. Der
Maſchinenmarkt iſt außerordentlich ruhig und ohne bedeutende Verän=
derungen
. Der Geldmarkt war zunächſt ſehr flüſſig, wurde aber im
Verlaufe ſteifer, ſo daß der Satz für Tagesgeld auf 7 Prozent erhöht

werden mußte. Monatsgeld nach wie vor ſtramm verlangt und unver=
ändert
7,259 Prozent. Der Deviſenmarkt zeigt gegen die letzte Börſe
kaum eine Veränderung. Man nannte London gegen Paris 124,03,
gegen Mailand 89,25, gegen Zürich 25,21., gegen Holland 12,1175,
gegen New York 4,8550, Pfunde gegen Mark 20,/42½, Dollar gegen
Mark 4,2050. Nachdem die Börſe zu Anfang verſucht hatte, wieder
etwas Belebung in das Geſchäft zu bringen, wurde im Verlaufe durch
das völlige Fehlen von Aufträgen die Börſe wieder ruhig, wodurch die
Kurſe leicht abbröckelten.
An der Abendbörſe neigte man eher wieder zu Abgaben, ſo
daß die Kurſe leicht zurückgingen. Die Umſätze waren jedoch ſehr klein
und beſchränkten ſich nur auf einige Spezialitäten wie Farbenaktien.
Siemens u. Halske, Schuckert und AEG. Auch im Verlaufe konnte keine
Belebung des Geſchäftes eintreten, ſo daß die Kurſe zum Schluſſe nur
knapp behauptet waren. Im einzelnen nannte man: Buderus 118,5;
Gelſenkirchen 163,5: Harpener 204; Kali Weſteregeln 188; Mannesmann
189,5; Phönix 1242; Rheinbraun 265; Rheinſtahl 2207/s; Laurahutte
95; Stahlverein 136,5; Kommerzbank 181: Danat 233,5: Deutſche 163;
Diskonto 160,5; Dresdner 169; Metallbank 146; Hapag 150; Nord=
Lloyd 149,75: AEG. 126,5; Zement Heidelberg 151; Wahß u. Freytag
166,5; Holzmann 195: Daimler 124,5; Elektriſche Lieferungen 1887/8;
Licht u. Kraft 200: Schuckert 205; Siemens u. Halske 219,5; Farben=
induſtrie
320½; Goldſchmitt 131; Junghans 122,5; Zellſtoff Waldhof
342; Aſchaffenburger Zellſtoff 207,5.
Im Abend=Deviſenverkehr nannte man London gegen
Paris 124,03; gegen Mailand 89,25; gegen Holland 12,113 gegen
Madrid 28,45: gegen Zürich 25,21½; gegen Oslo 18,71; gegen New York
4,8550. Pfunde gegen Mark 20,42: Dollar gegen Mark 4,2155.
Berliner Effektenbörſe.

Berlin, 1. Auguſt.
Bei einer kleinen Belebung der Umſätze, die in die ſonſt unverän=
dert
herrſchende Geſchäftsſtille etwas Abwechſlung brachte, zeigte die
Börſe im allgemeinen eine feſte Veranlagung. Faſt auf allen Gebieten
ergaben ſich, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, Kursbeſſerungen von
12 Prozent. Lebhafter waren die Umſätze von Beginn an auf dem
Schiffahrtsmarkt, wo Paketfahrt und Lloyd im Zuſammenhang mit den
Freigabeerwartungen 23 Prozent in die Höhe gingen. Auch Elektri=
zitätswerte
wurden lebhafter gehandelt, und zwar beſonders Geſellſchaft
für elektriſche Unternehmungen, Schuckert, Siemens u. Halske und
ſpäter AEG. bei Kursgewinnen von 25 Prozent. In Farbenaktien
iſt das Geſchäft bei unverändertem Kursſtand etwas ſtiller geworden.
Nur Bemberg hielten ſich auf ihrem letzten Stand, wogegen ſich aller=
dings
Glanzſtoffaktien eine Abſchwvächung von ungefähr 40 Prozent ge=
fallen
laſſen mußten. Montanwerte waren zumeiſt um einige Prozente
rückgängig, gedrückt lagen Laura und Maximilianshütte=Aktien ſowie
durch die Verſchmelzungsabſichten Stollberger Zink. Sonſt ſind noch
Ludwig Loewe mit einer Beſſerung von 4 Prozent und Gebrüder Jung=
hans
mit einem anfänglichen Verluſt von 6½ Prozent, von denen aber
ſpäter 4 Prozent wieder hereingebracht wurden, zu erwähnen. A.=G.
für Verkehrsweſen wurde heute erſtmalig im Terminverkehr gehandelt
und gewannen durch günſtige Mitteilungen in der Generalverſammlung
rund 4 Prozent. Der Anleihemarkt zeigte das gewohnte ſchlechte Aus=
ſehen
. Zu beachten iſt die nene Notierungsweiſe für Ablöſungsſchuld,
die von jetzt ab in Prozenten des Auslöfungsbetrages gegen bisher des
Minimalbetrages erfolgt. Von Auslandsanleihen ſetzten Bosnier ihre
Steigerung fork. Im Verlaufe wurde das Geſchäft trotz den eingangs
ervähnten belebteren Gebieten des Aktienmarktes wieder ſtiller bei zu=
meiſt
leicht abbröckelnden Kurſen. Am Geldmarkt will ſich die Ent=
laſtung
nach dem Ultimo noch nicht zeigen, doch beſtand dielmehr ſtellen=
weiſe
verſtärkte Nachfzage, ſodaß der Satz für Tagesgeld auf 78½
Prozent angegeben wurde. Monatsgeld 39 Prozent. Der Privat=
diskont
unverändert 57/s Prozent.
Am Schluß der Börſe erreichten Elektrowerte, auf die ſich die Spe=
kulation
konzentrierte, ihr höchſtes Tagesniveau. An der Nachbörſe
fanden Gewinnrealiſationen ſtatt, die auch auf die anderen Gebiete über=
griffen
und wieder zu leichten Abſchwächungen von ½1 Prozent führ=
ten
. Im Ganzen war der Nachbörſenverkehr luſtlos und zurückhaltend.
Man hörte gegen 2,30 Uhr: J. G. Farbeninduſtrie 321,25, A. E. G. 186,
Bergmann 195, Licht und Kraft 199, Geſ. für Elektr. 250,75, Schuckert
204,75, Siemenss 290,50, Rheinſtahl 220, Glanzſtoff 725, Zellſtoff Wald=
hof
341, Hapag 150,75, Lloyd 150,25, Deutſche Bank 163. Die Ablö=
ſungsrente
mit Ausloſungsrecht wurde heute in die neue Notierungsart
umgeſtellt und i. Prozenten des Rückzahlungswertes notiert. Beide
Ablöſungsanleihen ſchwächten ſich im Verlauf der Börſe ab. Ablöſungs=
ſchuld
I. 571/s, II. 57,50, Neubeſitzanleihe 16,25.

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Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin.
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Deviſenmarkt.

Amſterdam=R.
Buenos-Aires
Brüſſel-Antw.
Cslo ......"
Kopenhagen.."
Stockholm. .
Kelſingfors ..."
Italien ..."
London. . . .
Nem=York. . . .
Paris .....
Schweiz .. ..
Spanien .."

29. 7. 1. 8. 29. 7. 1 8. Geld / Brie Geld /Briel Geld Brie Geld Brief 168.28/168.64 168.33 168.67 Wien D=Oſt. abg. 59.13 59.2: 59.14 59.26 1.783 1.787 1.785 1.7891 Prag. . 12.447 12.467 2.45 12.472 58.39 58.5 58.41/ 58.53 Zudapeſt, Pengö 73. 23 73.37 13.2 73.38 108.44 108.6 108.40 108.71 Fapan 1.979 1.983 1.98 1.985 112.36/112.58 112.46 112.681 Rio de Janeiro. 0.496 1.498 1.4955 0 .4975 112 49 12.71 112.53 112.75 Sofia .." 3.037 3.04: 3 042 3. 048 10.58 10.60 10.583 10 60: Fugoſlavien .. 7.388 7.40. 7.393 7.407 22.845 2. 885 22.86/ 22.9 Konſtantinopel 2.121/ 2. 125 2.121 2.125 20.392 20.432 20.40 20.44 Liſſabon .. .. .. .! 20.73 20.7. 20 73 20.77 4.199 4. 20 4.2015/4.2095 Danzig ........" 81.32 81.48 81. 3 8 1.51 16 435 16.475 16.455/16.485 Athen .... 5. 544 5.553 3. 544 5.556 80.895 31.055 80.91/ 81.0 Kanada ... 4. 198 4.204 4. 195 4.204 71.60 71.74 71.59/ 71.73 UTruguag 4. 156 4. 164 1.176 4.1 84

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Preisherabſetzung beim Benzolverband. Der Benzolverband und
die Derungpht haben die Zapfſtellenpreiſe für Benzol=Aral und Benzin
mit Wirkung vom 30. Juli in ihren geſamten Abſatzgebieten um zwei
Pfennig per Liter ermäßigt. Eine Ausnahme wurde nur in einzelnen
Städten gemacht, in welchen die beſonderen Frachtverhältniſſe eine Er=
mäßigung
von nur einen Pfennig zuließen.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 1. Auguſt ſtellen ſich wie
folgt: Elektrolytkupfer 125, Remelted Plattenzink 51,5052,50, Ori=
ginal
Hütten=Aluminium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340350,
Antimon Regulus 9095, Silber in Barren 77,7578,75.
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom
1. Auguſt ſtellten ſich für Kupfer: Januar 116 (116,25), Februar
116 (116,25), März 116,25 (116,50), April 116,25 (116,75), Mai 116,75
(117), Juni 117 (117,50), Juli 117,25 (117,25), Auguſt 113 (114), Sep=
tember
114 (114,25), Oktober 114,50 (115,25), November 115,50 (115,75)
Dezember 115,75 (116,25). Tendenz: feſt. Für Blei: Januar 50,50
(50,75), Februar 50,50 (50,75), März 50,50 (51), April 50,75 (50,75),
Mai 50,75 (50,75), Juni 50,75 (51), Juli 50,75 (51), Auguſt 49 (49,50),
September 50 (50,25), Oktober 50 (50,50), November 50 (50,50), De=
zember
50,25 (50,50). Tendenz: feſt. Für Zink: Januar 57,50 (57,75),
Februar 57,50 (57,75), März 57,25 (57,50), April 57,25 (57,50), Mai
57,25 (57,50), Juni 57,25 (57,50), Juli 57,25 (57,50), Auguſt 58,75
(59,25), September 58 (58,25), Oktober 57,75 (58), November 57,75
(58), Dezember 57,75 (57,75). Tendenz: ſtill. Die erſten Zahlen be=
deuten
Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chieago:
Der Weizenmarkt nahm heute einen unregelmäßigen Verlauf. Die
beiſſelautenden Ernteſchätzungen von Snow u. Cl. Curtis und die ge=
ringe
Exportnachfrage hatten im Verlauf eine Abſchwächung zur Folge.
Meldungen von Froſt in Teilen Kanadas führten zum Schluß eine
kräftige Erholung herbei.
Am Maismarkt wirkten Berichte über Sturmſchäden anfangs
befeſtigend. Die Saatenſtandsberichte und die wenig befriedigende Nach=
frage
am Lokomarktf führten aber eine Abſchwächung herbei. Der Schluß
war feſt auf Abnahme der ſichtbaren Vorräte.
Am Hafermarkt war heute das Angebot größer und die
Stimmung ſchwächer bis gegen Schluß eine Erholung eintrat.
New York:
Am Zuckermarkt hielt ſich das Geſchäft niegen des engliſchen Feier=
tages
in engen Grenzen. Liquidationen führten zu einer Abſchwächung
bis gegen Schluß Käufe des Handels eine Erholung brachten.
Am Kaffeemaukt hatten die ſtetige Haltung Braſiliens und Käufe der
Kommiſſionsfirmen zunächſt eine Befeſtigung im Gefolge. Abgaben und
Liquidationen ließen aber ſpäter die Gewinne wieder verloren gehen.
Am Baumwollmarkt unterlagen die Preiſe heute mehrfachen Schwan=
kungen
. Zunächſt war die Stimmung feſt auf ungünſtige Wetterberichte
und Meldungen von größeren Inſektenſchäden. Dann trat wieder eine
Erholung ein.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 1. Auguſt:
Getreide: Weizen, September 137½, Dezember 1412/s, März
28 144/s: Mais September 1057/, Dezember 1082/s, März 28 112;
Hafer, September 477/8, Dezember 47/8; Roggen, September
91½, Dezember 95.
Schmalz: September 12,85, Oktober 12,67, Januar 12,85.
Fleiſch: Rippen, September 12,20, Oktober 12,10; leitſte
Schweine 9,7511,10, ſchwere Schweine 910; SchweinezufM
Chicago 46 000, Weſten 95 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 1. Aug;
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 147/s, hart 150¾: Mais neu anl.
Ernte 114½; Mehl ſpring wheat clears 77,35; Fracht nacht
England 1,62 sh, nach Kontinent 68 d.
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,87½, Talg extra 77/s.
Kakav: Tendenz feſt, Umſatz in lots 46, Auguſt 15,87, Sep=
tember
15,81, Oktober 15,62, November 15,20, Dezember 14,/45
Januar 14,24, Februar 14,20, März 14,10.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten
Die Stadt Mannheim beſchloß zur Gewinnung von Mitteln für die
Förderung des Wohnungsbaues weitere Darlehen bis zum Höchſtbetrage
von 10,4 Mill. RM. aufzunehmen.
Die Deutſche Fenſterglas=A.=G. teilt mit, daß ſie den Antrag auf:
Geſchäftsaufſicht geſtellt hat. Wie aus früheren Veröffentlichungen be=
kannt
iſt, trägt ſich die Geſellſchaft mit Sanierungsplänen. Die diesbe=
züglichen
Verhandlungen ſind zum Teil geſcheitert, zum Teil werden ſie?
weitergeführt
Heute wurde mehreren Tauſend Saarborgleuten wegen Abſatz=
mangels
die Entlaſſung angekündigt. Die Belegſchaft der franzöſiſchen
Saarbergwerke iſt 72000 Mann ſtark. Der tägliche Förderungsüberſchuß 7
ſtellt ſich auf 5000 Tonnen. Vermittlungsvorſchläge der Gewerkſchaftel
wurden abgelehnt.
Die durch das Einſetzen der Bautätigkeit längſt erwartete Belebun
auf dem weſtoberſchleſiſchen Zinkblechmarkt trat, wie dem Fachblatt
duſtrie=Kurier von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, erſt im I
ein, in dem der Abſatzvückgang gegenüber der gleichen Berichtszeit
Vorjahres wieder ausgeglichen werden konnte. Das Ausfuhrgeſchſ
war, wie in den Vormonaten, gänzlich unerheblich.
Die Generalverſammlungen von vier mährigen Banken haben oie
Gründung einer Mähriſchen Bank Aktien=Geſellſchaft zum Zwecke Ree
Vereinigung der vier genannten Bankinſtitute beſchloſſen. Die neie*
Bank verfügt über ein A. K. von 120 Millionen tſchechiſchen Kronéſ=
Die Gründung iſt der erſte Schritt zur Konzentration im tſchechilche-
Bak=eſen. Weit re Zuſammenſchliſſe dürften nachfolyen.
Im Juni 1927 hatte die eſtländiſche Ausfuhr den Wert von Bo=
Mill. Eſtimark und die Einfuhr den Wert von 853,5 Mill. Eſtiman
Die Handelsbilanz war alſo mit 102,0 Mill. Eſtimark aktiv. Im erſein
Hafb ahr 1427 belief ſich, die Ausfuhr auf rund 4185 Mill. Eſtimark ue
die Einfuhr auf rund 4350 Mill. Eſtimark. Der Paſſivſaldo maYe
alſo 165 Mill. Eſtimark aus.
Die ruſſiſche Regierung beabſichtigt, den Flachsexport von den Mi
tiſchen Staaten unabhängig zu geſtalten und erbaut zu dieſem Zwe‟
in Movsiau einen Rieſeſepicher der 25 000 Tonnen F echs faſien k9!"
und mit allen neueſten techniſchen Einrichtungen verſehen iſt.

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[ ][  ][ ]

Nummer 212

Dienstag, den 2. Auguſf 1927

Seite 13

Das hervorragende Doppel-Programm:

Nach dem Schauspiel Veronika von Hans Mäller.
Die Liebestragödie einer Krankenschmester, die im
Kampf zmischen Ptlicht und Liebe der letzteren unter-
legen
ist.
.. . ein Film, der an die weiblichsten und mätter-
lichsten
Regungen des Gemüts sich wendet und wegen
seiner rührenden Ssenen ein starker Pablikumserfolg
sein wira ..."
7 fesselnde Akte. In den Hanptrollen:
Aud Egede Nissen, Hilde Maroff
Panl Richter, Panl Horgan, Käthe Haak, Panl
Bildt, Robert Leffler u. a. m.

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Ja, der
Sonnenschein ..
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11

R.
15.45

24.

28.5

1408
102.5
e
100.75
100
101.4
99
100.5
105
82
101.s
100.55

2 Mannh. St.=G.)
8% Naſi. Odb. Goldſ=
82 Nba St. Gldal.
23 Pfälz. Hyp=Bk.!
Gold=Pfdbr..
8% Pforzh. St.G.
8% PrCentr=Bd=
Fr.=Bk. Gldpfbr.
82 Pr.Gentr.=St.=Goldpfpr/4
8% Rh. Hyb.=Bankl.
Gold. Pfdbr. =
VRh. Sit. W. 25/1
105 Rh.=Beſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
82 Südd. B. Cr.B.
Goldpfdbr. .1
72 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHhp
.=Gld.
obl. mit Option/:
72 V. Stahlw. Düſ=!
ſeldorfHhv.=Gd.. ohne Option
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89e Württba. Hhp.=
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720
Ohne Zins=
berechnung

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8%Großkr.Mannh.
Kohl. 23
6% bel. Brl. Rg. 23
1 5% Roggen 23
525 Pr. Kaliw.
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5% Südd. Feſt=B. 6
Borkriens=cyp.=B.
Pfandbriefe.
Bahr. Vereinsb.
Bayr, Happelsb.

997.
162.55
99,6.
100
99
1102

102
59
100
98
165

99.75
87"

12.9

6.4
8.25

8.9s
2.22:

20

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Frkf.Hyp.=Bk. .
Frrf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hhp.=u. Wb.
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Nordd Gr.=Gr.=Br.
Bfälz. Gyp.=Bk.
Preuß.Bod.=Gr.=c
Br. Cent.=B.=Cr. B
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8%Oſt. 1.b.8.E.
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830 Oſt. 1885 ..
320Oſt. Erg. Netz
8% Raab Oedbg.83
39
21
os
138
43 Rüd. Silber
42Rub. (Salzkg.
41½2%Angt. S. 1
4½%Angt. S. III
43:% Angt. S. III
32 Salon. Monaſt.
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4½2

18

15.6
16.65

13
131,

13.5
13.5

8.75

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Bk. ſ. Brauind. :.
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151.75

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136
108
159.5
188.,5
134
152.5
1s6
8.5
748
256
1220
135
132
176.5
134.5
170

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J220
163
205 1
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1775
249
187
190.75
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[ ][  ][ ]

Nummer 212

Dienstag, den 2 Auguſk 1927

Seite 15

ftrasse 19

aun
hristian

Der Club der Vierzig.
jFrei bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
2.
Das junge Mädchen muſterte den Eintretenden verſtohlen,
Aber mit großer Aufmerkſamkeit. Er war ein Mann von etwa
ſechzig Jahren, unter Mittelgröße, ziemlich beleibt, glattraſiert
und mit großer Sorgfalt, aber einfach gekleidet. Sein graues
ſoaar war kurz geſchnitten, ſeine regelmäßigen Geſichtszüge
aren ausdruckslos bis auf ſeine braunen, von ſchweren Lidern
halbverdeckten Augen. Das junge Mädchen glaubte, niemals
rſtigere Augen geſehen zu haben.
Welper neigte kurz ſeinen Kopf vor Miß Dirck, würdigte
ſe jedoch kaum eines Blickes; dann trat er auf Whelan zu. Die=
jer
erhob ſich und wies dem Beſucher einen Platz an.
Ich habe Ihren Brief erhalten, Mr. Welper, ſagte er.
Haben Sie die Inſchrift mitgebracht?
Welper zog aus ſeiner Bruſttaſche ein zuſammengefaltetes
SStück Papier und legte es mit einer höflichen Verbeugung auf
Whelans Schreibtiſch.
Oh. bemerkte dieſer, nur eine photographiſche Reproduk=
tron
.
Ich habe triftige Gründe, das Original wohlverwahrt zu
halten, antwortete Welper.
Whelan fah ſeinen Beſucher ſcharf an.
Auf welchen Stoff iſt es geſchrieben? fragte er kurz. Das
Ft für mich weſentlich.
Auf Pergament, antwortete Welper mit ſeiner glatten,
ainſchmeichelnden Stimme.
Gewöhnlich haben die Mayas Häute, Holz oder Stein für
iGre Inſchriften verwendet. Ohne das Original geſehen zu
baben, kann ich nicht entſcheiden, ob es echt iſt.
Er nahm die photographiſche Kopie auf und betrachtete ſie
inen Augenblick.
Wie dem auch ſei, fuhr er fort, dieſe Schrift iſt nicht
ſchwer zu entziffern. Ich kann ſie ohne weiteres leſen.
Whelan nahm Platz an ſeinem Schreibtiſch und breitete die
Shotographie vor ſich aus wobei Welper ihm über die Schulter
illickte. Miß Dirck hatte ſich erhoben und war von der anderen
SSeite ebenfalls an den Schreibtiſch herangetreten. Jede Spur
von Farbe war aus ihren Wangen gewichen, nur ihre Augen
heuchteten in mühſam verhaltener Erregung.

Welver, der das Näherkommen des jungen Mädchens be=
merkte
, erhob ſich und verſtellte ihr den Weg.
Verzeihung, ſagte er höflich, während er mit einer ſeiner
kleinen, fetten Hände die Photographie bedeckte, aber die Sache
iſt ſtreng vertraulich und ich habe keine Erlaubnis, das Doku=
ment
irgend jemand anders als Mr. Whelan ſehen zu laſſen.
Das junge Mädchen errötete bis unter die Haarwurzeln.
Sie blieb auf halbem Wege zum Schreibtiſch ſtehen und ſah
unſchlüſſig um ſich. Whelan blickte Welper überraſcht an, dann
winkte er dem jungen Mädchen lächelnd zu, in das Nebenzim=
mer
zu geben.
Nachdem ſich die Tür hinter ihr geſchloſſen hatte, beugten
ſich die beiden von neuem über die Photographie.
Einige Minuten lang bewahrten die beiden Männer
Schweigen; ſodann griff Whelan nach einem Nachſchlagewerk,
das auf ſeinem Schreibtiſch lag. Er öffnete es zögernd, ſchob
den Band jedoch gleich wieder beiſeite.
Ihr Dokument iſt eine Fälſchung, ſagte er kurz.
Wie, bitte? ſagte Welper verblüfft.
Das Schriftſtück iſt nicht echt; wenigſtens nicht aus der
Zeit.
Soll das heißen, daß die Hieroglyphen bedeutungslos
ſind? fragte Welper beunruhigt.

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Keineswegs, aber ſie rühren nicht aus der Periode her,
ſondern offenbar von einem Europäer, der mit einigen Kennt=
niſſen
der Maya= und Azteken=Schrift begabt war und ſie zu
einer Chiffre verwendete.
Wenn Sie ſoviel wiſſen, werden Sie mir ſicherlich ſagen
können, was die Inſchrift enthält. Vielleicht beſitzen Sie einen
Schlüſſel dazu?
Ich brauche keinen, die Hieroglyphen ſind mir vollkom=
men
klar.
Würden Sie dann ſo gütig ſein, unter jede die Bedeutung
zu ſchreiben? ſagte Welper einſchmeichelnd.
Sehr gerne, erwiderte Whelan und ergriff einen Blei=
ſtift
.
Eine Zeitlang herrſchte wieder Schweigen in dem Raum.
Whelans Kopf war tief über die Photographie gebeugt; dann
ſchrieb er mit Bleiſtift Worte unter jedes einzelne der rätſel=
haften
Zeichen.
Das iſt die ganze Sache, ſagte er, als er zu Ende gekom=
men
war und überreichte Welper das Papier. Wenn Sie mir
das Original bringen, kann ich Ihnen ſagen, wie alt es iſt. Von
den Mayas rührt es jedoch keinesfalls her. Wo haben Sie es
gekauft?
Welper ſchien die letzten Worte nicht mehr zu hören. Beſten
Dank, Mr. Whelan, ſagte er, ich brauche Ihre Freundlichkeit
nicht mehr in Anſpruch zu nehmen. Geſtatten Sie wir, daß ich
mich empfehle.
Whelan ſah dem Beſucher, der es mit einem Male ſehr eilig
zu haben ſchien, erſtaunt nach, dann ergriff er den Hörer ſeines
Tiſchtelephons.
Bitte, ſagen Sie Miß Dirck, daß ſie zurückkehren kann.
ſogte er.
Faſt gleichzeitig öffnete ſich die Tür und das junge Mäd=
chen
trat haſtig ein.
Wo iſt der Mann? fragte ſie aufgevegt.
Er ging eben fort erwiderte Whelan, überraſcht von ihrem
Benehmen und dem Ton ihrer Stimme.
Darf ich das Papier ſehen, das er Ihnen gezeigt hat?
Er hat es mitgenommen.
Ohne eine Antwort zu geben, lief das junge Mädchen nach
ihrem Hut und Mantel.
Bitte, entſchuldigen Sie meine Unhöflichkeit, ſagte ſie ſo=
dann
atemlos. Ich werde bald zurückkommen. Bevor Whelan
ſich erheben oder ein Wort ſprechen konnte, war ſie aus dem
Zimmer.
(Fortſetzung folgt.)

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das ist unser Bemühen.
Rücksichtslos billiger Verkauf,
so lautet unsere Parole!
Die harte Notwendigkeit zwingt uns zu diesen
Umpadepreisen!
Weiterhin gewähren wir auf alle
regulären Waren einen Rabatt von 10 Ploleht
Es ist somit eine Einkaufsgelegenheit größten Ausmaßes. Kaufen Sie
Ihren Bedarf auf lange Sicht. Kommen Sie gleich, jede verspätete Stunde
kann Sie um Ihre Vorteile bringen.

OAAOA.
AAMNLK!

Es gibt nur ein Okaſa! Trotzdem Okaſa, das hervorragende Sexual=Kräfti ungsmittel
nach Geheimrat Dr. med. Lahuſen), überall bekannt iſt wegen ſeiner einzig daſtehenden
Wirkung, treten immer wieder
Nachahmungen
aufl. Laſſen Sie ſich nicht beirren! Okaſa hält, was es verſpricht! Dafür zeugen die
vielen tauſend, freiwilligen Anerkennungs=Schreiben von Aerzten und dankbaren Beſtellern.
Nicht die Bebauptungen des Herſtellers, fondern die Erfahrungen des Ver=
brauchers
ſollten für Sie maßgebend ſein.
Dieſe tauſende freiwill. Anerkennungsſchreiben von Aerzten und dankbaren Beſtellern können
wir hier nicht zum Abdruck bringen. Wir verſenden dieſe aber koſtenlos ohne jede Ver=
plichung
. Hochlniereſſante Broſchlre legen wir bei. Sie erſehen hieraus, daß Dkaſak nicht
nur ein Spezial=Heilmittel gegen Impotenz iſt, ſondern auch hervorragend wirkt gegen
nervöſe Erſchöpfungszuſtände Unfähigkeit geiſtiger Konzentration, depreſive Stimmungen,
übermähige Ermüldbarkeit Verſtimmungszuſtände uſw. Verſand gegen 2 Pf. Vorto in
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