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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 208
Freitag, den 29. Juli 1927.
190. Jahrgang
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Finanz=Anzelgen 40 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
breit) 2 Reſchemarſ. Anzeigen von auswärte 40 Reſchpfg.
FinanzAlnzelgen 60 Reſchepſg, 92 mm breie Rellame
zeſſe 300 Reſchemart. Alle Preiſe in Reſchemank
4 Doſſe — 420 Mafl — Im Falle höhenes
Gewall, wie Krieg. Aufruhr. Streit uſw. erliſcht
ſede Verpſſchtung auf Efülung der
Anzelgen=
guſtäge und Leiſtung von Schadenerſah. Bei
Konkurs oder gerſchtliſcher Beltreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Banlkonto: Deutſche Bank und Darm
ſtädter und Natſonalbanf.
Kritiſches Stadium in Genf.
Die Kriſe
der Seeabrüſtungs=Konferenz.
Der engliſch=amerikaniſche Gegenſatz.
* London, 28. Juli. (Priv.=Tel.)
Die engliſchen Delegationsführer auf der Genfer
See=
krüſtungskonferenz, Lord Ceeil und Lord Bridgeman, werden
norgen nach Genf zurückkehren. Ihre plötzliche Abreiſe aus
Hurnf zur Berichterſtattung nach London hat bekanntlich vielerlei
Vermutungen über eine neue Verſchärfung der Genfer Kriſe
ru fkommen laſſen und zu einem völligen Stillſtand der
Be=
utkungen in Genf geführt. Anlaß dazu hat in erſter Linie die
Tatſache gegeben, daß unmittelbar vor der Abreiſe der beiden
Sielegationsführer in Genf eine prinzivielle Einigung zwiſchen
England und Japan zuſtande gekommen iſt. Man legte im
Zu=
arnmenhang mit dieſer Ta ſache der Abreiſe der engliſchen
Dele=
gu tionsführer auch weitgehende politiſche Bedeutung bei, da
zu gemein angenommen wurde, daß der engliſch=japaniſchen
En nigung auf dem Gebiet der Marinefragen auch eine allgemeine
oülitiſche Annäherung und eventuell eine Erneuerung des
Lündniſſes zwiſchen beiden Staaten folgen wird. Es iſt
charak=
teiriſtiſch, daß es in der Hauptſache die Pariſer Preſſe war, die
dis Gefahr einer neuen engliſch=japaniſchen Allianz vorausſah
zund dieſe Gefahr in erſter Linie Amerika in den bunteſten
Far=
ban zu ſchildern verſuchte. Die Folge war denn auch, daß in
Aunerika ſich nicht nur eine wachſende Beunruhigung geltend
muchte, ſondern daß die Haltung der amerikaniſchen Delegation
u Genf gegenüber den engliſchen Forderungen ſich weiter
ver=
ſt ifte. Die Gegenſätze hatten ſich in den letzten Tagen der
Be=
ri tungen in Genf ſo zugeſpitzt, daß ſelbſt die Beteiligten eine
eumſte Kriſe der Bergtungen nicht mehr leugneten.
Die beiden engliſchen Delegationsführer haben während
ihrrer Anweſenheit in London wiederholt und eingehend mit den
verſchiedenen zuſtändigen Kabinettsmitgliedern und auch mit
ſochverſtändigen Marineangehörigen über den Stand der Genfer
Yerhandlungen ſowie über die weitere Haltung der engliſchen
Aelegation beraten. Nunmehr ſind den Delegationsführern
ab=
ſichließende Inſtruktionen erteilt worden, von denen im
weſent=
lichen der weitere Verlauf der Genfer Keuferenz abhängen wird.
Ueber den Inhalt dieſer Inſtruktionen verlautet zurzeit nichts,
und auch Chamberlain hat in ſeiner Unterhauserklärung abge=
Uehnt, eine Auskunft darüber zu erteilen. Was der
Außen=
nriniſter aber ſonſt über den engliſchen Standpunkt in der
See=
obrüſtungsfrage und über die Ausſichten der Genfer Konferenz
geſagt hat, vermag nicht gerade hoffnungsvoller zu ſtimmen.
Loptimiſten in London erwarteten, daß Chamberlain beſtimmte
geonzeſſionen an den amerikaniſchen Standpunkt in Ausſicht
ellen wird. Indeſſen iſt nichts dergleichen erfolgt, und
verſchie=
hene Amerikaner, die im Unterhaus anweſend waren, ſollen
ſiwäter erklärt haben, die Chamberlain=Rede bedeute eher eine
Werſteifung als eine Entſpannung der Dinge in Genf. Der
Hin=
weis des Außenminiſters, daß England ganz andere
Verbin=
deungslinien zu ſchützen habe als Amerika, trifft tatſächlich den
aern des engliſch=amerikaniſchen Gegenſatzes. London vertritt
ien Standpunkt, daß Großbritannien mit ſeinem ausgedehnten
tolonialreich eine große Zahl von kleinen Kreuzern zur
Ver=
ſäügung haben müſſe, um die Verbindungslinien zwiſchen
Mutter=
ftagt und Kolonien aufrecht zu erhalten, während Amerikas
(Verbindungslinien nur über weite Flächen des offenen Meeres
iefen, die eine ſtarke Kreuzerflotte überflüſſig machten. Wenn
alſo, die Anerkennung der Tonnageparität vorausgeſetzt, Amerika
und England ſich über eine beſtimmte Höchſttonnage für Kreuzer
ſeinigen, ſo bleibt doch noch der Meinungsſtreit, wie dieſe 500 000
wder 600 000 Tonnen Gehalt verwendet werden ſollen. Auch
muf dieſe mißbräuchliche Anwendung des Paritätsbegriffes wies
Whamberlain im Unterhauſe hin, indem er ſagte, daß 100 000
„Tonnen an Kreuzern ſich aus zehn Kreuzern zu je 10 000 Tonnen,
mber auch aus zwanzig Kreuzern zu je 5000 Tonnen
zuſammen=
iſetzen könnten.
Welches Ergebnis die Genfer Verhandlungen zeitigen
wer=
ſcen, bleibt dahingeſtellt. Auf allen Seiten iſt man, wenn auch
aus verſchiedenen Gründen, ehrlich bemüht, es nicht zu einem
ABruch kommen zu laſſen, deſſen Folgen im Augenblick noch nicht
abſehbar ſind. Bereits jetzt droht Amerika mit einem neuen
Wettrüſten, wenn England nicht nachgibt. Allerdings muß auch
hierbei betont werden, daß es ſich um eine Drohung eines
Admi=
nrals handelt, bis zu deren Umſetzung in die Tat noch ein weiter
Weg über Coolidge, Abgeordnetenhaus und Senat liegt. Beide
Staaten haben zweifellos recht, jeder von ſeinem Standpunkt
aus, denn jeder bevorzugt das, was er am meiſten braucht. Ob
man ſich auf der mittleren Linie einigen wird, davon wird zu
allgemeinen, ſondern auch die politiſche Entwicklung der nächſten richtung von Konſulaten in Elſaß=Lothringen und der Aufhebung
Jahre abhängen.
Wiederaufnahme der Verhandlungen der
Marinekonferenz. — Neue engliſche Vorſchläge.
EP. Genf, 28. Juli. h
Die Genfer Marinekonferenz hat heute nachmittag, nach der
Rückkehr der engliſchen Delegierten, ihre Arbeit wieder
aufge=
konferenz nach der Wiederaufnahme der Verhandlungen hat
ewa zwei Stunden gedauert. Nach Schluß der Sitzung wurde
folgendes Communigué ausgegeben: „Die Delegierten haben, aber gut tun, die Pariſer Handelsvertragsverhandlungen
weiter=
heute nachmittag die Erörterungen wieder aufgenommen, die
durch die Rückehr der engliſchen Delegierten nach London
unter=
brochen worden waren. Bridgeman teilte die folgenden
Vorſchläge mit, die mit gewiſſen Abänderungen den
Richt=
linien folgen, die in der letzten Sitzung der Delegierten be= miſchung von frender Seite erfolgt wäre. Man hatte in Rom
ſitzung der Konferenz für nächſten Montag
einzu=
berufen.”
Die engliſchen Vorſchläge beſagen ungefähr
folgen=
boote innerhalb der für den Erſatz vorgeſchriebenen Alters=
Staaten je 390 000 Tonnen, Japan 385 000 Tonnen. Außerdem
ſoll jede dieſer Mächte 25 Prozent dieſer Geſamttonnage an
ſoll betragen: für die 10 000=Tonnen=Kreuzer 18 Jahre, für
kleinere Kreuzer und Zerſtörer 16 Jahre, für Unterſeeboote
13 Jahre. Durch beſondere Beſtimmungen über die
Zurückhal=
tung älterer Schiffe mit acht= und ſechszölligen Geſchützen aus
der engliſchen, amerikaniſchen und japaniſchen Flotte ſoll nach
dem Wortlaut der engliſchen Vorſchläge „entſprechend der
An=
ſicht der Marineſachverſtändigen der drei Delegationen die
Flot=
tenſtärke des Britiſchen Reiches und der Vereinigten Staaten im
der Kreuzerklaſſe gleichgeſtellt werden.‟ Die beiden
Kreuzer=
klaſſen ſollen jetzt 10 000=Tonnenkreuzer und ſolche von 6000
Tonnen (anſtatt früher 7500 Tonnen) umfaſſen. Von der erſten
Klaſſe ſollen England und Amerika je 12 und Japan 8 Kreuzer
werden: von 1000—1800 Tonnen und von höchſtens 600 Tonnen.
Die Geſamttonnage der Unterſeeboote ſoll betragen: für
Eng=
land und Amerika je 90 000, für Japan 60 000 Tonnen. Davon
dürften nicht mehr als zwei Drittel für Unterſeeboote der erſten
Klaſſe verwendet werden.
In amerikaniſchen und japaniſchen Kreiſen haben die
eng=
liſchen Vorſchläge wenig Befriedigung erweckt, und man ſpricht
dort bereits davon, daß die Vollſitzung am Montag den
Ab=
ſchluß der Konferenz bedeuten könnte. In engliſchen Kreiſen
dagegen tritt man dieſer Interpretation lebhaft entgegen und
erklärt, daß die Konferenz noch einige Zeit über dieſe Vorſchläge
verhandeln dürfte, auf deren Baſis eine Einigung zu erzielen
durchaus möglich ſei.
Eine japaniſche Aufforderung an England.
* London, 28. Juli. (Priv.=Tel.)
Wie nach hier aus Tokio berichtet wird, ſetzt die Zeitung
„Oſaki Ahaſhi”, ihre Meldungen über die britiſche Haltung in
etwas freundlicherem Tone fort und bringt das Dementi der
„Times” an hervorragender Stelle wieder, daß Britannien
nie=
mals 600 000 To. verlangt hätte. Die Zeitung opponiert aber
erneut gegen die britiſchen Anſprüche, da ſelbſt 500 000 To.
Ueber=
waſſerſchiffe Japan zur Erhöhung der Flotte zwingen werde.
Das Blatt ſchlägt vor, daß, falls Großbritannien 485 000 To., eine
Zahl, die von Admiral Saito erwähnt wurde, annehme, dann der
tote Punkt überwunden werden könne. Wenn Großbritannien
ſich nicht auf 500 000 To. feſtlege, würde die japaniſche Regierung
dann vielleicht zuſtimmen, aber das japaniſche Volk werde das
nicht billigen können. Wir werden, ſo ſagt das Blatt,
Großbri=
tannien nicht beſchuldigen, den Zuſammenbruch der Konferenz
veranlaßt zu haben, denn wir betrachten Großbritannien als einen
unſerer beſten Freunde; aber wir hoffen, daß es die niedrigere
Geſamttonnage annehmen wird.
Die Handels=Pertragsberhandlungen
mit Frankreich.
Zuſpitzung in Paris?
* Berlin, 28. Juli. (Priv.=Tel.)
Während man vor etwa zehn Tagen noch die Anſicht vertrat,
daß es gelingen werde, in der zweiten Julihälfte ein Proviſorium
Pariſer Handelsvertragsverhandlungen weſentlich peſſimiſtiſcher.
Die Franzoſen haben anſcheinend in den letzten Sitzungen ſich
einem großen Teil nicht nur die Löſung der Abrüſtungsfrage im darauf verſteift, gewiſſe deutſche Forderungen bezüglich der Ein= ſchöne Innsbruck militäriſch ſchützen wolle.
von Beſchränkungen, denen der deutſche Handel in den franzö= gegen italieniſche „Aſpirationen” um den Brenner herum ſichern
ſiſchen Kolonien unterworfen iſt, nicht anzuerkennen. Es iſt
ſelbſt=
ſchloſſen wird, Deutſchland nicht irgendwelchen Differenzierungen Gegner Italiens iſt Frankreich. Ganz abgeſehen von den
Rei=
verſucht worden, durch zahlreiche neue Vorſchläge um die Klippen
Strick drehen, indem ſie behaupten, daß wir beinahe täglich mit
nommen. Die erſte Sitzung der Hauptdelegierten der Marine= geſtalteten. Das iſt unzutreffend, vielmehr kann aus unſerem ſichern muß oder will, kann dies nur durch ein Einvernehmen
Vorgehen geſchloſſen werden, daß wir uns alle erdenkliche Mühe
einem Abſchluß zu bringen. Nach Lage der Dinge wird man
hin peſſimiſtiſch zu beurteilen, da ſich noch immer nicht abſehen
läßt, ob man zu einem poſitiven Ergebnis kommen wird oder
2
nicht.
Ein ernſtes Problem.
Von unſerem F=Korreſpondenten.
Rom, Ende Juli 1927.
Der Wiener Putſch iſt vorübergegangen, ohne daß eine
Ein=
ſprochen worden waren. Es wurde beſchloſſen, eine Voll= ſtark den Eindruck, daß in der Umgebung Muſſolinis nicht nur
mit dem Gedanken geſpielt wurde, die rebolutionären Vorgänge
in Wien zu einer aktiven Politik gegenüber Oeſterreich zu
be=
nutzen. Es iſt ja in Rom ſchwer, mit einiger Sicherheit
feſtzu=
des: An Geſamtonnage für Kreuzer, Zerſtörer und Unterſee= ſtellen, was ernſthaft gemeint iſt und was nur zu den üblichen
Phantaſien der Augenblickspolitiker in Italien gehört. Aber es
war doch eine ganze Reihe von Informationen oder
Andeu=
grenze ſollen beſitzen dürfen: England und die Vereinigten, tungen zu verzeichnen, die darauf ſchließen ließen, daß zum
min=
deſten im Palazzo Chigi, dem Regierungsſitz Muſſolinis, ein
Andauern der Wiener Unruhen gar nicht unangenehm
empfun=
den worden wäre. Auf jeden Fall wurde ſofort nach Eintreffen
veralteten Schiffen im Dienſt behalten dürfen. Die Altersgrenze der erſten Nachrichten aus Wien die Propaganda gegen den
Anſchluß”, die eine Zeit lang geſchwiegen hatte, mit voller
Ge=
walt wieder angedreht. Dieſer Anſchluß liegt wie ein Alp auf
den politiſchen Plänen Muſſolinis, weil er in ihm den Wahn
erzeugt hat, daß eine Vereinigung von Deutſchland und
Oeſter=
reich unmittelbar zu einem Kampfe um den Brenner führen
müſſe. Dieſe Anſchauung aber erklärt ſich zum Teil daraus, daß
im früheren Verlauf der Anſchlußbewegung wohl von manchen
Kreiſen in Süddeutſchland etwas zu laut und eifrig von einer
Abrechnung mit Italien geſprochen wurde. Das Gewiſſen der
italieniſchen Regierung gegenüber Deutſchland iſt eben doch kein
allzu gutes Ruhekiſſen, denn es hat ſtatt Federn die harten und
ſpitzen Dornen in ſich, die an Stelle der Roſen durch die
Be=
handlung von Südtirol an der jungen „Freundſchaft” zwiſchen
beiden Ländern erſproſſen ſind.
Aus den Mitteilungen, die unter der Hand in politiſchen
erhalten. Die Unterſeeboote ſollen in zwei Klaſſen eingeteilt und diplomatiſchen Kreiſen Noms und anderer Orte anläßlich
der Wiener Ereigniſſe zu erhalten waren, blieb beſonders eine
Information beachtenswert, die behauptete, daß man in Rom
wiſſe. Herr Seipel habe ſelbſt ein Intereſſe an den Unruhen
gehabt, um den Anſchlußgedanken zu kompromittieren. Dieſe
Mitteilung ſei hier nur wiedergegeben, um zu zeigen, wie weit
man in Italien ſich zu Behauptungen verſteigt, wenn man über
den ominöſen Anſchluß” hinweg an die Brennergrenze denken
muß. Aber abgeſehen von dieſen extremen Anſchauungen, bleibt
die Tatſache beſtehen, daß die Frage des Anſchluſſes mit der
Frage der Brennergrenze zuſammen genau wie früher auch heute
noch das wichtigſte und weſentlichſte Thema einer Politik zwiſchen
Italien und Deutſchland iſt und ſein wird. Die Brennergrenze
gilt den italieniſchen Militärs und mit ihnen allen aktiven
Politikern ſchon lange nicht mehr als eine ſichere Grenze. Ohne
Innsbruck glauben ſie auf keinen Fall ihres neuen Beſitzes in
Südtirol ſich auf die Dauer erfreuen zu können. Es bleibe
dahingeſtellt, ob dieſe Anſchauung ſtrategiſch zichtig iſt oder nicht.
Sie beſteht aber tatſächlich. Damit iſt bei jeber Gelegenheit, die
Unruhen in Oeſterreich oder ſeiner Nachbarſchaft zeigt, dieſe
Frage der Brennergrenze akut und zugleich eben auch die
An=
ſchlußfrage. Man darf in Deutſchland nicht vergeſſen, daß von
Italien aus ſtets aktiv eingegriffen werden wird, wenn es ſich
um den Schutz des Brenners oder eine Hinausſchiebung der
Brennergrenze handeln könnte. Nur Verwicklungen kriegeriſcher
Art, die Italien im Orient oder im weiteren Balkan feſſeln
würden, könnten vielleicht die italieniſchen Wünſche jenſeits des
Brenners für eine Zeit lang lahmlegen.
Man muß ſich in Deutſchland und natürlich erſt recht in
Oeſterreich damit vertraut machen, daß Italiens
Expanſions=
wünſche zwar in erſter Linie nach dem Balkan und nach dem
Nahen Orient und Afrika gerichtet ſind, daß es aber dabei
nie=
mals ſeine Politik in der Nichtung der Brennergrenze
vernach=
läſſigen wird. Wenn Deutſchland in irgendwelche
internatio=
nale Händel verwickelt werden ſollte, ſo muß es damit rechnen,
daß Italien ſeine Abſichten jenſeits des Brenners zu
verwirk=
lichen verſuchen wird. Dasſelbe gilt natürlich für eine
Aende=
rung der Verhältniſſe in Oeſterreich noch in erhöhterem Maße.
Gegenüber dieſer Einſtellung der italieniſchen Politik nach
Nor=
den gibt es nur zwei Abwehrmöglichkeiten: entweder man läßt
ſich auf den Gedanken Muſſolinis für ein „Brenner=Locarno”
ein, oder man ſucht eine Sicherung bei Frankreich. Die
Schaf=
fung eines „Brenner=Locarno” muß von Deutſchland zweifellos
als gänzlich unmöglich abgelehnt werden. Wir haben, wie
be=
reits wiederholt betont, zu derartigen Abmachungen überhaupt
kein ſachliches Mandat und können uns auch, ſelbſt wenn man
über dieſe erſte Forderung für eine Verhandlungsbaſis ſich
hin=
wegſetzen wollte, gar nicht mit Italien auf irgendwelche
Ab=
machungen betreffs der Brennergrenze einlaſſen, weil dabei von
italieniſcher Seite ſtets die Sicherung durch den Beſitz von
Innsbruck auftauchen würde, oder doch auch weiter die Gefahr
beſtände, daß ſelbſt bei einem „Brenner=Locarno” Italien ſich
im entſcheidenden Augenblick doch nicht an die Abmachungen
mit Frankreich zuſtande zu bringen, beurteilt man heute die halten würde, Irgendein militäriſcher Grund würde immer zu
finden ſein, und wenn er auch nur darin beſtände, daß Italien
aus „lauter Freundſchaft” dem ungerüſteten Deutſchland das
Die andere Möglichkeit für eine Politik, die ſich ihrerſeits
will, beſteht — manche werden ſagen „leider” — nur in einer
verſtändlich, daß, wenn ein Proviſorium auf längere Zeit abge= weiteren Verſtändigung mit Frankreich. Der hauptſächlichſte
unterworfen werden darf. Von deutſcher Seite iſt immer wieder bungsflächen gräbſter Art und Konfliktsgebieten aktuellſter
Prä=
gung an der Rivieraküſte (Niza), in Korſika und Tunis, iſt die
herumzukommen. Daraus wollen die Franzoſen uns nun einen italieniſche Politik der Expanſion der eigentliche Gegner
Frank=
reichs im Balkan, in den Gebieten der „kleinen Entente” und
neuen Forderungen kämen und die Verhandlungen ſchwieriger ſchließlich im Nahen Orient. Wer ſich irgendwie gegen Italien
mit Frankreich tun. Wenn weite Kreiſe in Deutſchland auf
Eng=
geben, durch immer neue Anregungen, die Verhandlungen zu lands Hilfe gehofft haben — eine echt deutſche Naivität,
nach=
dem Englands Ziel im Weltkrieg die Minderung der deutſchen
Konkurrenz war —, ſo werden ſie wohl inzwiſchen erkannt haben,
daß die engliſche Einſtellung gegenüber Muſſolini und die
ſtill=
ſchweigende engliſche Duldung der Unterdrückung der deutſchen
Minderheit in Südtirol, während man gleichzeitig in England
Freitag, den 29. Juli 1927
Seite 2
für die Ungarn gegen die Tſchechoſlowakei Partei nimmt, jede
Hilfsſtellung für Deutſchland bei Auseinanderſetzungen zwiſchen
Berlin und Nom unmöglich erſcheinen läßt. Man muß ſich
ſchon in Deutſchland dazu durchringen, mit Frankreich zu einem
Ausgleich zu kommen, der über die ſchönen Reden von Locarno
und Thoiry hinausgeht. Eine Verſtändigung mit Frankreich,
bei der die Franzoſen klar ſehen würden, daß ſie bei
euro=
päiſchen Konflikten Deutſchland beſtimmt nicht auf der Seite
der Gegner Frankreichs finden würden, eine Verſtändigung, die
den Franzoſen dabei die Ueberzeugung geben würde, daß
Deutſchland auch bei einer weiteren Stärkung ſeiner Lage ihnen
nicht die Hegemonie in Europa ſtreitig machen will, würde die
Möglichkeit bieten, in der Anſchlußfrage trotz Italien
weiter=
zukommen und vor allem das gefährliche Problem der
Brenner=
frage im deutſchen Sinne zu ſichern.
Man ſage nicht in Deutſchland, daß dieſe Angelegenheit
noch nicht ſpruchreif ſei. Die Verhältniſſe in Mitteleuropa, die
durch die Wiener Vorgänge blitzartig beleuchtet wurden, zeigen
von Rom aus geſehen einen Anblick, der klares und
unzwei=
deutiges Handeln gegenüber Frankreich vermutlich bald
verlan=
gen wird. Man hat hier nicht nur über Seipels Haltung die
oben erwähnten merkwürdigen Informationen gehört, man hat
hier auch erfahren, daß zwiſchen der Tſchechoſlowakei und
Jugo=
flawien anläßlich der Wiener Unruhen das bereits früher
ein=
mal angeſchnittene Thema einer Aufteilung des eingekeilten
Oeſterreichs wieder aufgenommen worden ſei. Das kann
natür=
lich kaum ohne Wiſſen Frankreichs geſchehen ſein. Belgrad iſt
vollkommen abhängig von Paris, und Herr Beneſch in Prag hat
immer mit Frankreich gearbeitet. Was man über dieſe Pläne
in Nom hörte, war zweifellos nicht nur ſommerliche Phantaſie.
Man war viel zu intereſſiert im Palazzo Chigi, als daß dieſe
Meldungen nicht einen realen Hintergrund hätten haben müſſen.
Der Wiener Putſch, der die kommuniſtiſche Gefahr den
Anlie=
gern von Oeſterreich von neuem vor Augen führte, hat die
Ver=
handlungen zwiſchen Belgrad und Prag wieder neu belebt. Es
hätte nur eines kleinen Schrittes von ſeiten Italiens bedurft,
bei dem die Drohungen betreffs der Einmiſchung in die
öſter=
reichiſchen Verhältniſſe wahr gemacht worden wären, und man
hätte ſicher eine von Frankreich gebilligte und unterſtützte Aktion
der Prager und der Belgrader Politiker erlebt, die einen Krieg
zwiſchen den Ländern der kleinen Entente und verſchiedenen
Balkanländern und Italien entfacht haben dürfte. Die
Brenner=
frage wäre dabei akut geworden und Deutſchland ohne
vor=
herige Klärung gegenüber Frankreich in einer ſchwierige Lage
gekommen. Nur die Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Lage
in Italien und die Kriſe in der Krankheit des Königs von
Rumänien und ſein erwartetes Ableben rieten Muſſolini zur
Mäßigung gegenüber Oeſterreich. Wenn aber dieſe
Aufteilungs=
pläne zwiſchen Belgrad und Prag weiter betrieben werden
ſoll=
ten, ſo wird Italien ſich trotz aller wirtſchaftlichen
Schwierig=
keiten bei dem Rätſelſpiel, wem Wien ſpäter gehören ſoll, nicht
in den Hintergrund drängen laſſen. Dieſes öſterreichiſche
Pro=
blem, mit dem der Anſchluß und die Brennergrenze verknüpft
ſind, verpflichtet Deutſchland bei aller Zurückhaltung gegenüber
der italieniſchen Politik, ſich rechtzeitig zu ſichern und vor allem
die deutſche Oeffentlichkeit ſchon jetzt über die Gefahren, die
von dieſer Seite drohen, und ihre prophylaktiſche Abwehr
auf=
zuklären.
Die Saar=Polizei muß den Behnſchutz grüßen.
Saarbrücken, 28. Juli.
Großes Befremden erregt es im Saangebiet, daß die
Regie=
rungskommiſſion am 8. Juli — einen Tag vor Amtsantritt des
neuen engliſchen Präſidenten — den ſoeben bekannt werdenden
Beſchluß gefaßt hat, ſämtlichen Landjägern (örtliche Gendarmerie)
die Grußpflicht gegen alle Offiziere der belgiſchen, britiſchen oder
franzöſiſchen Truppen aufzuerlegen. Dieſe Verpflichtung, die
ſſelbſtverſtändlich im Verſailler Vertrag keinerlei Stütze findet, da
Militär im Saargebiet nichts zu ſuchen hat, und der neu
ein=
gerichtete Bahnſchutz nach dem Beſchluß des Völkerbundsrats
in der Oeffentlichkeit als militäriſche Truppe nicht in Erſcheinung
treten ſoll, iſt durch Verfügung der Abteilung des Innern auch
auf ſämtliche uniformierten Polizeibeamten ausgedehnt worden.
Dieſe ebenſo unnötige wie ungerechtfertigte Anordnung der
Re=
gierungskommiſſion, wodunch den Offizieren des Bahnſchutzes
gegenüber Teilen der einheimiſchem Bevölkerung eine Stellung
eingeräumt wird, die der Abſicht des Völkerbundsvats, im
Bahn=
ſchutz anſtelle des abgezogenen Militärs, eine möglichſt
unauf=
fällige Einrichtung zu ſchaffen, offenſichtlich widerſpricht, trägt
dazu bei, das Anſehen des Völkerbundes im Saargebiet weiter
zu ſchwächen.
*Gentleman.
Von Kaſimir Edſchmid.
Der Beobachter der Kunſt wird gelegentlich immer wieder
merken, daß die hervorragenden Mitglieder der verſchiedenen
Raſſen ſich auf Bildern und Plaſtiken gleichen. Wenn man von
gewiſſen Merkmalen abſieht, die nun einmal einen Chineſen von
einem Aegypter unter allen Umſtänden unterſcheiden, ſo beſteht
in der „tenue”, in der Bewegung, in der geiſtigen Spannung
des Körpers kein Unterſchied. Die Ausleſe der einzelnen
Na=
tionen war ſich vor viertauſend Jahren bereits ſprechend ähnlich,
ſoweit es ſich um Raſſen handelte, welche die höchſte Kultur
be=
ſaßen. Tatſächlich beſtand bereits damals unter den Raſſen
Aſiens und des ſüdlichen Europa ein großer
Beziehungsreich=
tum. Man teilte ſich nicht nur den Luxus, ſondern auch die
Sitten mit. Gewiſſermaßen war die beſte Sitte damals ein
ſelbſt=
verſtändlicheres Allgemeingut als heute. Heute, nicht wahr, weiß
faſt niemand, was in höherem Sinne ſich ſchickt oder nicht. In
der Geſchichte der hochziviliſierten Völker gab es aber immer ein
Ideal, das den Mann von beſter Raſſe darſtellte, einerlei, ob es hat das größte Heldentum oder der glänzendſte Geiſt allein
ge=
ſich um meſopotamiſche Dynaſtien oder um mykeniſche Prinzen
des Gentleman beſtand immer in der Diſtinktion, die ihn
körper=
lich und geiſtig auszeichnete. Er mußte gewiſſe Tugenden beſitzen,
auch nobel. Er mußte Bildung beſitzen, aber er durfte körperlich
nicht verſagen. Ueber die Harmonie dieſer beiden Dinge aber
ſteht, damals wie heute, das Letzte, was nicht zu erklären und
nicht verſagen. Ueber der Harmonie dieſer beiden Dinge aber
nahe kommt. Etwas von Alkibiades und ewas von Anatole
France. Etwas von Parzival und etas von Lykurg. Ein
Thema con variacioni. Die Geſchichte ändert die Aufgaben und
Glanzſtücke.
Wohlverſtanden, die hauptſächliche Tugend des Gendem
iſt ſeine Kenntnis der Maße und Grenzen. Es gibt im Lel
nichts ſchwereres, als dieſe teufliſchſte Wiſſenſchaft. Die 2
herrſchung dieſes Taktes ergibt erſt die Souveränität, ohne weld
das Daſein nicht mit vollendeter Form gemeiſtert werden kan
Das iſt bereits Kunſt oder Genie. Auch hier kann viel riskier
wer viel einzuſetzen hat. Ein jeder, der die Geſellſchaft kenn
weiß, daß der gepflegtere Geiſt weiter gehen kann als der plu
vere. Das iſt eine Frage der Anmut, ohne die das Bild ein
Gentleman immer trocken iſt. Das Balancieren zwiſchen d
Grenzen des Erlaubten wäre aber nur virtuos, wenn es n
Vom Tage.
Die deutſch=franzöſiſchen
Wirtſchaftsverhand=
lungen ſind fortgeſetzt worden. Die deutſchen
Delegier=
ten haben neue Vorſchläge gemacht.
Der Allgemeine Studentenausſchuß der
Univer=
ſität Freiburg beſchloß auf Antrag der katholiſchen Fraktion
gen die
ſchen Studentenſchaft.
Der polniſche Handelsminiſter erklärte Vertretern der Preſſe
gegen=
über, die polniſche Handelsbilanz hat im April, Mai und
Juni zuſammen mit einem Paſſivſaldo von 125 Millionen
Bloty abgeſchloſſen.
Die franzöſiſche Rechtspreſſe verlangt die
Ab=
berufung des franzöſiſchen Botſchafters in Moskau.
Der Admiral der britiſchen Flotte, Sir Beatty,
ſcheidet von ſeinem Poſten. Er hat das Amt des Erſten
See=
lord faſt acht Jahre verwaltet. Sein Nachfolger iſt Admiral Charles
Der Kongreß der engliſchen
Grubenarbeiterge=
werkſchaft hat heute eine Entſchließung angenommen, in der
die Regierung dafür getadelt wird, den Achtſtundentag
in den Gruben wieder eingeführt zu haben.
Der engliſche Kriegsminiſter hat ſich entſchieden, eine
größere Reiſe zum Studium fremder
Armeever=
hältniſſe zu unternehmen, die ihn auch nach Auſtralien und Indien
führen wird.
Das endgültige Ergebnis der Wahlen zum
isländi=
ſchen Athing liegt nunmehr vor. Cs erhielten die Sozialiſten
6080 Stimmen (4 Sitze), die Konſervativen 13 500 (13), die
Bauern=
partei 19 500 (17), die Liberalen 1680 (1), die Unabhängigen 870 (1).
In Niearagua kam es zu neuen Zuſammenſtößen
zwiſchen amerikaniſchen Seeſoldaten und den Liberalen unter Führung
des Generals Sandiro. Ein Seeſoldat und mehrere Polizeibeamte
wurden getötet.
Nach einer Meldung der „Britiſh United Preß” aus Hankau iſt
gleichzeitig mit dem Korreſpondenten der „Times” in Hankau auch
der belgiſche Generalkonſul dieſer Stadt, van Pierolit,
verſchwunden. Man beſitzt ebenfalls ſeit Ende der vorigen
Woche keine Nachricht mehr über ſeinen augenblicklichen Verbleib.
Ein gemeingefährlicher Hetzer.
* Berlin, 28. Juli. (Priv.=Tel.)
Der ſattſam bekannte Berliner Vertreter des „Echo de
Paris”, Herr de Villemus, ſetzt, ungeſtört von der Berliner
Polizei, ſeine politiſche Brunnenvergiftung fort. Seine neueſten
Leiſtungen auf dieſem Gebiet beſchäftigen ſich mit den
Trans=
ozeanflügen. Er meint hämiſch, die deutſchen Vorbereitungen
brauchte man nicht allzu ernſthaft zu nehmen. Das Ziel aller
darüber verbreiteten Meldungen könne ſehr wohl ſein, den
Ab=
flug der franzöſiſchen Flieger zu beſchleunigen, bevor ſie mit
ihren Voxbereitungen vollſtändig zu Ende wären. Das heißt
alſo auf gut deutſch, die deutſchen Flieger machen für ſich
Reklame, um die franzöſiſchen Flieger bei ihrem Ehrgeiz zu
packen und zu veranlaſſen, ſich leitchfertig in den Tod zu
be=
geben. Das iſt eine Geſchmackloſigkeit, der man wohl ſchon
zu=
viel Ehre antut, wenn man ſie einfach regiſtriert. Tatſächlich
haben ſich doch die deutſchen Flieger und die deutſchen
Flug=
zeugwerke ehrliche Mühe gegeben, alle Vorbereitungen, die ſie
treffen, aus der öffentlichen Diskuſſion auszulaſſen und jeden
Schein voreiliger Reklame zu vermeiden. Wenn ihnen das nicht
in allen Fällen gelungen iſt, ſo iſt es ganz gewiß nicht ihre
Schuld.
Bemeſſung der Unterſtützungsdauer in der
Erwerbsloſenfürforge.
Berlin, 28. Juli.
Die Entwicklung des Arbeitsmarkts in den letzten Monaten
hat das Reichsarbeitminiſterium veranlaßt, die Beſtimmungen
über die Bemeſſung der Höchſtdauer in der
Erwerbsloſenfür=
ſorge nachzuprüfen. Hierbei hat ſich ergeben, daß der
Arbeits=
markt ſich für den Bergbau und das Reinigungsgewerbe ſo
gün=
ſtig entwickelt hat, daß die Höchſtdauer auf das regelmäßige
Maß von 26 Wochen zurückgeführt werden mußte. Der
Reichs=
arbeitsminiſter hat ſich hierbei vorbehalten, für einzelne
Berufs=
arten und Bezirke, die von einer langfriſtigen Arbeitsloſigkeit
beſonders ſcharf betroffen werden, eine längere Bezugsdauer
zuzulaſſen. Andererſeits hat ſich der Arbeitsmarkt für die
Gärt=
nerei in letzter Zeit erheblich verſchlechtert. Auch in einigen
ört=
lich begrenzten Berufsarten des Spinnſtoffgewerbes ſind die
Beſchäftigungsmöglichkeiten ungünſtig. Dieſer Entwicklung iſt
dadurch Rechnung getragen, daß die Bezugsdauer wieder auf
39 Wochen verlängert worden iſt. Wie bisher, kann in allen
Fällen zur Vermeidung von Härten die örtliche Stelle die
Für=
ſorge um 13 Wochen verlängern.
auf einem Charakter ſtünde. Die innere Härte und die innere
Nobleſſe bezeichnen die Figur des Gentleman in den
Jahrtau=
ſenden mit rückſichtsloſer Klarheit. Dieſe Vorausſetzungen ſind
ſo ſelbſtverſtändlich, daß ſie in dem Lob, welches die Antike ihren
hervorragenden Männern ſpendete, kaum erwähnt ſind. Hier iſt
wahrſcheinlich der wichtigſte Unterſchied, der den antiken von
dem modernen Gentleman trennt. Die alte Ariſtokratie
über=
geht die Frage des Charakters, denn ſie würde von jemand gar
nicht reden, der ihn nicht beſitzt. Die moderne Seelenforſchung
betont es dagegen als einen ungewöhnlichen Glücksfall, wenn
ein tapferer und anmutiger Mann auch gerecht iſt.
Nie gab es einen Gentleman, der nur einſeitig iſt. Nur
tapfer oder nur mit geiſtigem Schmuck verſehen zu ſein, galt
immer als fatal. Karl der Fünfte ſagte einmal, als er an einem
Denkmal vorbei ritt, auf dem ein Mann als der tapferſte ſeiner
Zeitgenoſſen geprieſen wurde: „Wie dumm muß er geweſen
ſein.” Für das Bild des Gentleman gibt es keine
Uebertreibun=
gen, ſondern nur Harmonie. Man weiß, daß die Griechen den
Aeſchylos nicht ſo verehrt hätten, wenn er nicht als Soldat ſich
bei Marathon und Salamis gut geſchlagen hätte. Aber keinem
nützt, wenn dieſe Tugenden nicht gebändigt worden wären durch
im Goldhelm oder um römiſche Senatoren handelte. Dies Ideal jene Souveränität, welche etwa die Weisheit iſt. Dieſe Weisheit
iſt, ob es ſich um das Leben handelt oder um eine Bagatelle,
immer der höchſte Takt. Takt, nicht wahr, iſt aber nicht eine
die männlich ſind und ſich ergänzen. Er mußte tapfer ſein, aber Form der Manieren, ſondern des Herzens. Der Gentleman muß
viele Vorausſetzungen haben, aber er beweiſt ſich immer nur
dadurch, ob er die wirkliche Nobleſſe beſitzt oder nicht. Darum iſt
das Ideal des Gentleman wohl anzuſtreben, aber es iſt nicht
auswendig zu lernen. Aber es iſt dadurch zu züchten, daß die
Oberſchichten der hochſtehenden Raſſen beſtimmte Ideale
feſt=
halten, die ohne Charakter und ohne Herz nicht möglich ſind.
Man weiß, daß die geiſtigen Tugenden am meiſten von Raſſen
die Anſichten der Nationen, aber nie das Bild ihrer männlichen geſchätzt wurden, welche kriegeriſch waren. Die Renaiſſance hat
an ihren großen Kriegs=Ingenieuren Michelangelo und Lionardo
ihre geiſtige Kultur am meiſten geliebt. Welchen Wert ſpielt die
Demut bei den Aegyptern. Die römiſchen Imperatoren
ver=
ſuchten, wenn ſie Gedichte machten, auch die Wagenrennen zu
gewinnen. Die Griechen ſahen Pindar als nicht zu gering an,
die ſportlichen Ereigniſſe zu beſingen. Die mauriſchen Araber,
deren Ariſtokratie ein paar Hundert Jahre lang in Europa als
Vorbild des Gentleman galt, erzog ihre Jugend halb mit dem
Degen und halb mit den Wiſſenſchaften. Und damit die
Tapfer=
keit nicht übertrieben und barbariſch werde, hatte man dem
Edel=
mut einen Sinn und eine Bedeutung zuerkannt, die
beiſpiel=
los war.
Nummer 208
Die Reichsbannerkriſe.
Die Stellungnahme des Zentrums.
Von unſerer Berliner Redaktion.
In Berliner Zentrumskreiſen, die in ihrer Mehrheit links
eingeſtellt ſind, hat man mit einiger Sorge geſehen, welches Echo
die Vorgänge auf der Magdeburger Reichsbannerkonferenz im
Zentrum gefunden haben. Sie geben ſich jetzt alle Mühe, zu
bremſen und den Bruch zu verhindern. Aus einem Artikel, den
am Donnerstag abend die „Germania” an leitender Stelle
ber=
öffentlicht, wird man den Weitergang der Verhandlungen
zwi=
ſchen dem Zentrum und dem Reichsbanner ziemlich klar
ent=
nehmen können. Er führt zunächſt einen eigenartigen Eiertanz
um die Perſon des Kanzlers herum auf, deſſen Austritt aus
dem Reichsbanner „kein Signal für die übrigen
Parteimitglie=
der, kein Schritt des Parteiführers oder des Menſchen Marx.
ſondern ein Schritt des Kanzlers, der ſich verantwortlich fühlt
für die Geſamtpolitik des Kabinetts”, ſein ſollte. Herr Marx
ſelbſt iſt offenbar breitgeſchlagen worden zu der Erklärung, daß
er die übrigen Zentrumsmitglieder in keiner Weiſe beeinfluſſen
wollte. Jedenfalls glaubt die „Germania” ſich zu der
Feſtſtel=
lung berechtigt, daß die übrigen Zentrumsmitglieder ruhig im
Reichsbanner bleiben könnten, wenn es gelingt, für die Zukunft
hinreichende Kautelen zu ſchaffen. Allerdings wird, auch Herr
Hörſing gerüffelt. Von ihm wird etwas mehr Ernſt und
Objek=
tivität verlangt. Ihm wird auch ſchmucklos geſagt, daß er doch
wohl nicht das richtige Gefühl habe, wenn er behaupte, daß
bis=
her der überparteiliche Charakter des Reichsbanners nie
ver=
leugnet worden ſei. Das kann ſelbſt die „Germania” nicht
gel=
ten laſſen. Sie kritiſiert daher die Sozialdemokraten
dahin=
gehend, ihre Auffaſſung über die Aufgaben und
Agitations=
methoden des Reichsbanners einer gründlichen Reviſion zu
unterziehen, denn das Reichsbanner könne nicht in einer Weiſe
geführt werden, als wenn die politiſchen Anſchauungen der
Sozialdemokratie allein maßgebend wären. Die Linie, die das
Zentrum verfolgt, geht alſo dahin, daß Herr Hörſing ſtark u
die Kandare genommen wird und daß künftighin der Einſuf
des Zentrums im Reichsbanner ſtärker geltend gemacht mid
und Herr Hörſing, der über die Folgen ſeines letzten Vorſtoß
noch zu betrübt iſt, wird bereit ſein, alle gewünſchten Sichen
heiten zu geben, ſo daß alſo künftighin das Reichsbanner kein
Kundgebungen mehr erläßt, zu denen nicht auch Vertreter der
Demokraten und des Zentrums ausdrücklich ihre Zuſtimmung
gegeben haben.
Die am Donnerstag nachmittag einberufene Verſammlung
der im Reichsbanner vertretenen Zentrumsleute hat das
erwar=
tete Ergebnis gehabt: „Die Verſammling hat ſich gegen eine
Loslöſung von dieſer Organiſation ausgeſprochen, hat dagegen
alle die Vorkommniſſe der letzten Zeit bedauert und im übrigen
Sicherung dafür verlangt, daß das Reichsbanner in Zukunſt
ſeine Ueberparteilichkeit wahren wird.‟ Das iſt kurz geſagt das
Refultat der mehrſtündigen Verhandlungen, die in der
Haupt=
ſache ſich mit dem Aufruf Hörſings an den öſterreichiſchen
Repu=
blikaniſchen Schutzbund und dem Austritt des Reichskanzleiz
beſcäftigten. Ernſte Meinungsverſchiedenheiten ſind in dieſer
Verſammlung nicht zutage getreten. Man hat den Austritt des
Kanzlers bedauert, hat aber ebenſo einmütig feſtgeftellt, daß
dieſer Austritt für die übrigen Zentrumsmitglieder kein. Anlaß
ſei, dem Schritt des Kauzlers zu folgen. In der angenommenen
Reſolution wird der Erwartung Ausdruck verliehen, daß
zukünftig derartige Entgleiſungen unterbleiben.
Ueber die heutige Tagung führender Reichsbannermitglied
des Zentrums wird folgende Mitteilung ausgegeben:
„Die Zentrumsmitglieder des Reichsbanners; die am
Don=
nerstag nachmittag zu einer Ausſprache über die durch den
Auf=
ruf Hörſings an den Republikaniſchen Schutzbund Oeſterreichs
und den daraufhin erfolgten Austritt des Reichskanzlers Dk.
Marx geſchaffene Lage zuſammengekommen waren, ſprachen ihr
Bedauern darüber aus, daß der Reichskanzler Marx ſich zum
Ausſcheiden aus dem Reichsbanner veranlaßt geſehen hat.
Ein=
mütig wurde der Auffaſſung Ausdruck verliehen, daß ſich aus
dieſer bedauerlichen Tatſache für die anderen Mitglieder des
Zentrums im Reichsbanner nicht die Folge ergebe, gleichfalls
das Reichsbanner zu verlaſſen. Ebenſo einmütig wurde
eben=
falls die Erwartung ausgeſprochen, daß künftig politiſche
Ent=
gleiſungen von der Art des Schutzbundaufrufs unterbleiben und
Sicherungen zur ſtrikten Ueberparteilichkeit und außenpolitiſchen
Neutralität des Reichsbanners geſchaffen werden. Die
Kon=
ferenz bedauerte, daß die endgültige Stellungnahme des
Bun=
desvorſtandes zu der von den Zentrumsmitgliedern des Reichs=
Ganners am Sonntag in Magdeburg abgegebenen Erklärung
noch nicht vorliegt, und behielt ſich ihr abſchließendes Urteil
über die Vorgänge der letzten Zeit ebenfalls noch vor.”
Nun wohl, dieſe Fragen waren immer international
gemein=
ſam, genau wie die Aehnlichkeit in den Porträts der Führerſchicht.
Trotz der Wandlung der Sitten iſt das Bild des idealen Mannes im
Grund bis heute dasſelbe geblieben. Man kann ihn aber heute beſſei
nach unten als nach oben abgrenzen in einer Zeit, wo nichts
mehr ſelbſtverſtändlich iſt als die Diskretion. Ein Mann, der
gut ausſieht, gebildet iſt, Manieren und eine korrekte Geſinnung
hat, darf, mit der Eigenſchaft von etwas Grazie, als Gentleman
paſſieren. Die beſſere Form des Gentleman beſitzt die
Eigen=
ſchaften jener Robleſſe, die heute nur durch Zurückhaltung
wir=
ken will, den ſeltſamften ſpröden Herzenszauber des Mannes.
Die Engländer, welche alles, was die Kultur des Mannes
be=
trifft, bereits ſehr früh geformt haben, haben nach dieſem Ideal
eine ganze Raſſe erzogen. Das Ideal des kair play mag ſehr
trocken ſein gegen die Ideale des Mittelalters, aber es iſt für
eine aus den Fugen geratene Zeit ſehr viel. Dies Ideal beſitzt
auch ſeine Delikateſſe. Vor allen Dingen ſetzt es bei Männern
eine unbedingte Zuverläſſigkeit voraus und regelt das Verhalten
zu den Frauen. In dem letzteren Punkt iſt unſere Epoche aber
in ſolchen Revolutionen und Uebergängen mitten drin, daß die
Verwirrungen hier grenzenlos ſind. Für viele Perioden wal
der Takt Frauen gegenüber das Maß für männliche
Kavalier=
form. Die Frauen haben dieſe Situation, wie alles, kompliziert.
Offenbar bildet ſich aber eine Form, welche den Frauen
kamerad=
ſchaftliche ſtatt ſchützende Rechte gibt, ein Zuſtand von hohem
Reiz, da er die Frauen auch verpflichtet, „gentleman” zu ſein,
was ſie aber noch nicht begriffen haben. Dafür iſt ein Jahrzehnt
auch wenig, wenn man bedenkt, daß die Männer zehntauſend
Jahre gebraucht haben, um die Frauen etwas beſſer einzuſchätzen
als wie Angelegenheiten, die zur Arbeit und zum Vergnügen zu
benutzen waren.
Am meiſten verändert hat ſich die Einſchätzung des Begriffs
Tapferkeit. Die Engländer kennen die Tatſache des Duells nicht
mehr, und es wird wohl niemand geben, der ſie oder die
Fran=
zoſen als nicht tapfer anerkennt. Tatſächlich ſcheint unſere Zukunft
Tapferkeit immer mehr zu fordern durch Sichbewahren des Mannes
vor ſich ſelbſt. Was Mut, was Rekord, was Tapferkeit und was
Reklame iſt, darüber entſcheidet heute keine Norm mehr, ſondern
das Gefühl. Nichts aber war jemals nur tapfer, wenn es nicht
einen höheren Sinn hatte. Und nichts iſt, was den Mann
be=
trifft, vollendet, wenn es nicht vom Körper und vom Geiſt her
abgewogen und von dem Takt des Charakters geleitet wird. Die
Engländer haben das Recht des Sportes wieder in die Erziehung
ihrer Führerraſſe eingeführt. Die nähern ſich, wenn man von
der Bildung abſieht, ungewöhnlich dem antiken Ideal, das auch
ohne Duelle auskam. Tatſächlich iſt die engliſche und
internatio=
nale Forderung, daß die Haltung der Männer groß genug ſein
Mummer 208
Freitag, den 29. Juli 1927
Geite 3
Fſugzeuge über London.
London kann zerſtört werden.
* London, 28. Juli. (Priv.= Tel.)
ſu gt, das dem Londoner Bürger Grauſen einflößt. Es iſt
m lich nichts mehr und nichts weniger feſtgeſtelt worden, als in je 1000 Fuß verſchiedenen Höhen. Der Feind kommt mit
Ine Flotte von über 200 Flugzeugen hat geſtern abend, heute
ſcht und heute morgen konzentriſche Angriffe auf die
Haupt=
iät unternommen, wobei die Wirkſamkeit der
Abwehrmaß=
inmen geprüft werden ſollte. Nach militäriſchen Berechnungen Beobachterlorps in ſeiner Geſamtheit in Tätigkeit
ge=
rnun feſtgeſtellt worden, daß von den Suchern nur etwa
FFlugzeuge entdeckt worden ſind. Alſo noch nicht ein Zehntel
„feindlichen” Luftflotte iſt gefunden worden und hätte
ab=
ſichoſſen werden können, während das Gros der Flotte
unbe=
ſwert die Hauptſtadt hätte bombardieren und damit den
tn növer ſehen die meiſten Militärautoritäten jetzt ſchon die
Tat=
ſchre an, daß auch die ſtärkſten Abwehrmaßnahmen gegen
über=
gene feindliche Großkampfflugzeuge nichts ausrichten können.
ei eutungsvoll, wvenn man bedenkt, daß in der engliſchen
Oef=
uſtlichkeit ſich ſeit langem wachſende Beſorgnis über die
unge=
enrre Ueberlegenheit der franzöſiſchen Luftwaffe gegenüber der
nſtliſchen geltend macht.
* Ueber die Londoner Luft=Manöver gibt uns unſer
C=Korreſpondent noch folgende intereſſante Schilderung: Seit
ſontag früh tobt ein Luftkampf um London. Zweiundzwanzig
Büſſchwader, mit rund 220 Flugzeugen, ſind in einem
fünf=
än igen Kampf um die Hauptſtadt des Landes begriffen. Die
dnneralidee iſt folgende: Weſtland England) hat ſeine Küſten
üiſt her für uneinnehmbar gehalten. Da kam plötzlich ein rauhes
rnwachen. Oſtland (2) unternahm eine Ueberraſchungs=Invaſion
nr Bombengeſchwadern. Die Angriffe haben ſich gegen London
Modnol”) gerichtet, und die Regierung hat ihren Sitz, unter
Mätnahme eines Teiles der Londoner Geſchwader nach
Man=
hüſter verlegt. Die Organiſation iſt für die Verteidigung
mög=
üisſt ſorgſam geſtaltet. Um die geſamte Küſte zieht ſich eine
ieobachtungszone, die in ſich die äußere Artillerie=
Abwehrzone einſchließt und daher ſo breit gemacht iſt, daß
tleiſchen der Warnung vor dem Anflug des Feindes und ſeiner
Atrlunft über den Batterien eine gewiſſe Zeit vergehen muß. Die
Prtilleriezone ſchließt ihrerſeits die Luftkampfzone in ſich.
Sue muß daher ſo breit ſein, daß die Flugzeuge von den
Ver=
tArdigungsſtationen rechtzeitig in entſprechende Höhe gelangen
lämnen, um die feindlichen Bombenflugzeuge abzufangen, die im
Sutande geweſen ſind, über die Artilleriezone hinwegzukommen.
Im Zentrum liegt Größer=London. In ſeinen Bezirk
dirrfen die Verteidigungsſlugzeuge nicht zurückgehen, ſondern ſie
müüſſen die Verteidigung den Luftabwehr=Batterien
üserlaſſen, die nicht imſtande ſein würden, wirkſam zu feuern,
meenn ſich über ihnen eigene und Feindflugzeuge im
Durchein=
ander bewegen ſollten. Den Angreifern iſt nun jedoch nicht
London im allgemeinen als Ziel angegeben, ſondern für den
eiſten Tag waren es nur zwei Baulichkeitsgruppen, bzw.
Bau=
lithkeiten im Südweſten, wozu als drittes ein kleiner Weiler
un Süden kam. Mithin war die Anerkennung eines Treffers
azußerordentlich beſchränkt.
Am Montag waren die Operationen ſtrikt zentraliſiert. Der
Luftmarſchall Sir John Salmond ſaß in ſeinem (ſupponiert)
bombenſicher eingedeckten Operationsraum. Rieſige Netzkarten
murden je nach dem Auftauchen der Geſchwader und dem
Auf=
ſunden der Verteidigungsabteilungen in alter Manier mit
huinten, mit Nummern verſehenen Marken beſteckt, ſo daß die
Grefamtlage ſtets klar vor Augen war. Nur, daß die
Ober=
l itung nicht mit Infanteriemarſchgeſchwindigkeiten zu rechnen
hratte. Der Zentrale entſprachen Operationsräume in den
ein=
zelnen Sektoren. Dieſe hatten die Stationen mit ihren abſprung=
Gvereiten Geſchwadern und den weit vorgeſchobenen Horchpoſten
ſrindwärts vor ſich. Kam von dieſen eine Meldung von dem
huerandröhnen eines Feindes, ſo erklang das Alarmſignal. Neun
4Siloten ſtünzten aus den Unterſtänden herbei. Auf Station”
hretterten ſie alle hinein, und die Maſchinen liefen. Auf „
Pa=
nrouilliert” brauſte der erſte „Flug‟ (Zug von 3 Flugzeugen) in
duie Luft. Alles das in höchſtens 3 bis 4 Minuten. — Aber das
EErgebnis dieſes wunderbaren Drills722 — Am Montag wurden
mon ſieben Bombenangriffen fünf nicht entdeckt, und die Bomber
wonnten unentdeckt nach Hauſe fahren. In noch einem anderen
EAngriff wurde nicht feſtgeſtellt, ob ein Entdecken wirtlich
ſtatt=
ieſunden hätte. Am zweiten Tage wurden zwei Angriffe wegen
nriedriger Regenwolken nicht durchgeführt, zwei wurden entdeckt
uund drei glückten. Ferner glückte ein Angriff auf das
Haupt=
qnuartier der Verteidiger in der nächſten Nacht. Und man muß
DsM
Sie ſetzt aber auch die Nobleſſe der Gerechtigkeit voraus. In
ſoieſen Dingen ſind die Engländer unerbittlich. Sie verurteilen
an ihrer führenden Schicht alles Unfaire ſo in Geſamtheit, daß
was geſellſchaftliche Leben dadurch geregelt wird. Die
Aufmerk=
ſiamkeit, die ſie ſelbſt den Bagatellen zuwenden, iſt
außerordent=
llich. Es iſt bekannt, daß die Griechen jedermann wegen einer
lunfeinheit des Gefühls boykottierten. Die Engländer tun es
micht minder. Wenn etwa bei einem Schaukelghymkang ein Eng=
Aländer in einem Duell mit ſeidenen Kiſſen, mit dem jeder den
danderen von der Schaukel herunterſchlagen muß, den Gegner
moch ſchlägt, wenn er bereits am Boden iſt, werden ihn ſämtliche
BBeteiligten nicht mehr grüßen. Selbſt wenn es ein Irrtum war.
2Das Regulativ des Gefühls ſelbſt bei den kleinſten Dingen dafür,
nob ſie fair oder nicht fair ſind, ſchafft ohne Zweifel ein
männ=
ſliches Bewußtſein von Ehre und Haltung, das in hohem Sinn
rmodern iſt. Gleichzeitig beweiſen die Scherzkämpfe der
Ghym=
kanas, wie wundervoll gerade die Menſchen ſich gehen laſſen
können, welche die Formen ſo hochſchätzen. Die Engländer
be=
ſitzen dieſe Formen nämlich in ſolchem Maße, daß ſie im
Bewußt=
ſein des unverlierbaren Beſitzes ſie zu lockern verſtehen. Sie
Smokingfalten, ſordern in der Ueberlegenheit des Charakters
beſteht,
*Volksmuſiktage in Frankfurt a. M.
nehmen die Volksmuſiktage, veranſtaltet vom Zentralinſtitut für
Erziehung und Unterricht in Berlin, einen beſonderen Rang ein,
weil ſie weniger nach außen hin mit glanzvollen Aufführungen
und Feſtlichkeiten prunken, als vielmehr durch ernſthafte
wiſſen=
dem Gebiete der Volks= und Jugendmuſik grundſätzliche
Weſens=
fragen auf dieſen Gebieten auf der Tagesordnung ſtehen haben
Tagung gemäß, wurde ſie durch den Vorſitzenden des genannten
Zentralinſtituts, Staatsminiſter Prof. D. Dr. C. H. Becker,
eröffnet. Er begrüßte zunächſt die Vertreter der Stadt Frankfurt,
dozenten der ſämtlichen preußiſchen Pädagogiſchen Akademien
auch dem Ausland gegenüber. Er ſchilderte die Tätigkeit des
Zentralinſtituts, das eine Brücke zwiſchen Lehrenden und Ler=
TIc uergeſin 2n Se. Aen den genficten ungrfer Iict ur .
das bezeichnete, ſo beſchränkte Objekt getroffen wurde, ſondern
daß der Feind im Ernſtfall auf dem Fluge zu ihm eine ſurcht= Botſchafterfonferenz und
Oil=
bare Furche durch London gezogen haben würde. Iſt das
Auf=
fangen eines Angriffs ſchon bei Tage eine ſchwierige Aufgabe,
weil ſich die Feinde über den Wolkenſchichten halten — haben
ſie doch teilweiſe aus einer Höhe von 15 000 Fuß bombar=
Die Londoner Luſtmandber haben bereits ein Ergebnis ge diert —, ſo iſt es in der Nacht vollends Sache großer Courage Die Generalquittung über die deutſche Ent=
und eiſerner Nerven. Ein Flug zu drei Maſchinen patrouilliert
ß die Weltſtadt London einem Luſtangriff von überlegenen abgeblenbeten Lichtern. Man kann ihn höchſtens mit
Schein=
nwlichen Großkampfflugzeugen rettungslos ausgeliefert iſt, werfern entdecken. Wenn allerdings die drei Strahlen ſich auf richt des Generals von Pawelſz und der allierten Sachverſtän=
Strahlen? —
In der letzten Nacht wurde übrigens auch das neue
bracht. Das Syſtem, das ſchließlich den größeren Teil von
England überziehen ſoll. iſt von der Mitte der Grafſchaft Suffolk bedingungen erfillt habe. Das iſt zunächſt einmal ein ſachlicher
ganz Hampſhire organiſiert. Der Dienſt des Beobachtens und
Berichtens wird durch ausgeſuchte Konſtabler, ver= lichen in Ordnung. Sie unterſtehen der Zuſtändigkeit der
Län=
iſten Teil von London zerſtören lonnen. As Ergebnis der ſehen. Bsher ſnd 99 Poſten beſet. Die Poſtbehörden halten der. Die wichtigſten Länder wie Preußen und Baden haben
ſie während der Operationen insgeſamt ſtetig in direkter
Ver=
bindung mit gewiſſen Zentren, die ihrerſeits die Meldungen an
das Hauptquartier der Verteidigung weitergeben. Man be= wie der Verkauf einiger Kaſernen und der Umbau der Küſten=
Dieſes Ergebnis der Londoner Luftmanöver iſt beſonders hauptet, daß auf dieſe Weiſe Feindflugzeuge zwei Minuten nach
ihrer Beobachtung bereits auf der Netzkarte des Hauptquartiers
bezeichnet werden konnten. Schon von vorgeſtern ab haben
übrigens die Führer der beiden Seiten unabhängig von der
Oberleitung disponieren können.
des Saargebiets.
Die Arſache: ein übermäßig großer Verwaltungsapparat
Saarbrücken, 28. Juli.
Nach den Etatszahlen, die die Regierungskommiſſion des
Saargebiets vor einiger Zeit bekannt gegeben hat, läßt ſich
errechnen, daß die Steuerbelaſtung im Saargebiet auf den Kopf
der Bevölkerung augenblicklich 8593 RM. beträgt. Zu dieſer
Summe kommen die Gemeindezuſchläge, nach denen ſich in der
Stadt Saarbrücken eine Steuerbelaſtung von insgeſamt 176 RM.
pro Kopf der Bevölkerung ergibt. Die Belaſtung iſt
dement=
ſprechend, faſt ebenſo groß, wie im übrigen Reich, obwohl im
Saargebiet die Wirtſchaftsverhältniſſe erheblich ungünſtiger
liegen und obwohl das Saargebiet keinerlei Schulden hat und
keinerlei Kriegs= und Reparationslaſten zu tragen verpflichtet
iſt. Eine beſondere Belaſtung wird weiter noch dadurch
herbei=
geführt, daß die Zollabgaben ſeit der Einverleibung des Saar= heit wiederum einen Verſuch, die Näumung des Rheinlandes
gebiets in das franzöſiſche Zollgebiet außerordentlich belaſtend der innerhalb vierzehn Tagen nicht weniger als dreimal mit
ſind. Faſt ein Drittel des geſamten Staatseinkommens wird
in Form von Zöllen erhoben. Die Kopfbelaſtung an Zöllen
be=
trägt für das Saargebiet nicht weniger als 24 RM., gegenüber
Reich bedeutend höheren Belaſtung durch die Umſatzſteuer ergibt
ſich ſogar, daß die Steuerbelaſtung im Saargebiet pro Kopf der
Bevölkerung höher iſt, als im übrigen Reich. Dabei bleibt zu
bedenken, daß die Verteilung der Steuerlaſten nach einem
durch=
aus unſozialen Syſtem erfolgt. Belaſtet ſind in erſter Linie der
Mittelſtand und die unteren Schichten. Die Regierungskommif= „Eine engliſche Erkiärung zur deutſchen Abrüſtung.
ſion hat ſich bis jetzt noch nicht dazu entſchließen können, nach
dem Beiſpiel des Reiches, im Saargebiet die
Körperſchafts=
ſteuer einzuführen, anſcheinend aus dem Beſtreben heraus, das
franzöſiſche Kapital zu ſchonen.
Die Hauptſumme des Staatseinkommens wird durch den
ungeheuer aufgeblaſenen Verwaltungsgpparat verſchlungen.
müſſen für Beſoldungszwecke verausgabt werden, da das kleine zurückgezogen wurde, nicht nur die Zerſtörung der
Oſtbefeſti=
ein Großſtaat hat. Lächerlich gering iſt der Anteil der
franzö=
ſiſchen Grubenverwaltung an den Steuerlaſten. Er iſt im letzten, werden, daß die Entwaffnung, wie ſie der Friedensvertrag
vor=
prozentugl ſogar noch zurückgegangen. Dieſe Benachteiligung Soweit der Völkerbund in dieſer Frage in Betracht komme, ſei
der ſaarländiſchen Steuerzahler rührt aus dem Steuerabkommen
Staat geſchloſſen hat.
das ſich bemühe, all die vielen Anregungen in den Erziehungs= Lebenszuſtand des Volksliedes und warnte vor der
Einſeitig=
fragen durch Experimente auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. Nach keit, in der Vorliebe für die Polyphonie des 16. Jahrhunderts
derung der Volksmuſik verſteht Redner das Propagieren einer zelnen Erſcheinungen vergaß er aber nicht, das Poſitive, das
Kunſt, die ſich von dem Eitelkeitsmarkt künſtleriſch=artiſtiſcher
Muſik abwendet. Denn ſo wie gerade von den Freunden einer So bildete ſein Vortrag eine gute Einleitung für die Vorträge
vertieften Bildung ein Kampf gegen das Buch geführt wird, ſo des zweiten Vormittags.
beſteht ein Gegenſatz zwiſchen artiſtiſcher Kunſtmuſik und
Volks=
ihrer ſelbſt willen getrieben wird.
die am erſten Vormittag von allgemeinen Geſichtspunkten aus= ausſprach. Auch er war durchaus nicht blind gegen die beiden
gingen, und am zweiten Kongreßtag zu einer eingehenden Wür= Grenzgefahren des Sektierertums oder der Verflachung, zeigte
digung des muſikaliſchen Wirkens innerhalb der Jugendbewe= aber, wie der geſunde Kern der Bewegung bisher ſicher zwiſchen
gung führten. Staatsſekretär z. D. Heinrich Schulz=Berlin, beiden Klippen durchgeſteuert hat. In intereſſanter Ergänzung
ironiſieren ihre Würde, weil ſie wiſſen, daß Würde nicht in den ſprach über Demokratiſierung der Kunſtpflege, zeigte, wie höchſte ſtrach Dr. Konrad Amelu=Leipzig über das Kulturgut der
Leiſtungen der Kunſtmuſik aus den Kreiſen des Volkes hervor= Jugendmuſik und zeigte dabei die innere Entwicklung der
Be=
gehen, wies auf Schubert und Bruckuer hin und ließ ahnen, wie wegung beſonders klar und deutlich. Sein Referat brachte eine
viele vielleicht ähnlich ſtarke Veranlagungen durch den Mangel kritiſche Sichtung all des Gutes, das aus den Reihen der
an äußeren Bildungsmöglichkeiten verkümmern. Er wies nach, Jugendbewegten im Laufe der Jahrzehnte der Oeffentlichkeit
Unter den Tagungen, die, zuſammenhängend mit der Inter= rellen Selbſtbewußtſeins der Maſſen auch ihre Aufnahmefähig= meiſt älterer Muſik. Beſonders betonte er den
überparteipoli=
nationalen Muſik=Ausſtellung, in Frankfurt a. M. ſtattfinden, keit für Künſtleriſches erhöhen, und wies auf den Gegenſatz zwi= tiſchen und überkonfeſſionellen Charakter der Arbeit und zeigte,
ſchen heutiger Volksbildung und der in der Mitte des vorigen, wie eine Wiederhelebung des Chorals und der Gregorianik
eben=
ſügungen verſchiedener Zeiten hin.
ſchaftliche Arbeit und durch Referate bedeutender Kenner auf Gedanken über die „Muſik im Leben der Jugend‟. Die Jugend. Jugend hier inſtinltiv etwas ſich Verwandtes fühlt.
noch nicht in die Wirklichkeiten des Lebens eingeſpannt. beſitzt
und ebenſo über Organiſatoriſches beraten. Der Bedeutung der Denken einzuſtellen. Darum Wiederauflöſen alles in voran= ders wertvoll, daß er von dem Gegenſatz ausging, der zwiſchen
gegangenen Generationen eine Notwendigkeit, ebenſo eine leben= der Art des Muſizierens bei der Jugend und dem in der Schule
dige Unruhe, eine ſtete Selbſtaufhebung. Darum lebt die Jugend klafft. Dort Wille zum Leben, zum Auskoſten des Augenblicks.
in einer Weiſe in der Muſik, wie ſie ſpäterem Lebensalter kaum hier Wille zu einem Zukünftigen, zu Erreichenden. Trotzdem
die Vertreter verſchiedener Regierungen und Städte, die Muſik= mehr möglich iſt; ſie transzendiert ſich in der Muſik ſelbſt. — aber mehren ſich die Zeichen, daß auch die Pädagogik in Schule
Prof. Dr. Hans Jogchim Moſer= Heidelberg ſah in ſeinem und Lehrerbildungsſtätten von Erſcheinungsformen der Jugend=
und die Führer der Jugendbewegung und ſprach ſodann über Vortrag „Volks= und Jugendmuſikbewegung im Lichte unſerer muſik beeinflußt werden. Vielfach aber wehrt ſich die
Muſik=
die Bedeutung der Volksmuſik als Bindeglied des Deutſchtums Zeit” mit kritiſchem Auge die Erſcheinungen an, die ſich nicht pädagogik energiſch gegen die Mitarbeit der Jugendbewegung,
ſelten an der Peripherie der Jugendbewegung zeigen und die ſo daß dieſe gezwungen wird, in ihren Kreiſen weiterzuarbeiten.
den Gegnern der Bewegung ſo oft Handhaben geben zu gehäſſiger
befeſtigungen.
waffnung verweigert.
Die Pariſer Botſchafterkonferenz hat am Mittwoch den
Be=
ihn vereinigen, iſt es für ihn „Hallali”. — Aber, finden ihn die digen über die Zerſtörungen an den Oſtbefeſtigungen zur
Kennt=
nis genommen. Pariſer Kommentare wollen darüber hinaus
noch wiſſen, daß die Botſchafterkonferenz zu dem Ergebnis
ge=
kommen ſei, von der Erteilung einer Generalquittung könne
noch nicht die Rede ſein, weil Deutſchland noch nicht alle
Vor=
durch Eſſex, Kent, Suſſer, einen Teil von Surrey und durch Irrtum. Die Frage der Oſtbefeſtigungen iſt erledigt. Das
Kriegs=
gerätegeſetz iſt verabſchiedet. Die Polizeifragen ſind im
weſent=
bereits die entſprechenden Geſetze erlaſſen. Was noch übrig
bleibt, ſind Dinge, die kaum mit dem Mikroſkop zu finden ſind,
geſchütze, für die beſondere Friſten laufen und die niemals eine
beſondere Rolle ſpielten, wie ja auch die Botſchafterkonferenz
nach den Genfer Beſchlüſſen ausdrücklich ihre Aufgabe als
er=
ledigt erklärte. Deutſchland legt daher auch auf die Erteilung
einer Generalquittung über die Erledigung der geſamten
Ent=
waffnung keinen Wert mehr, weil es auf dem Standpunkt ſteht,
daß dieſe Generalquittung ſchon im Dezember erteilt worden iſt,
Die ſteuertiche deberiaſtung vorbehaltlich der Erledigung der Reſtpunkte, die ja durch die von
der Botſchafterkonferenz zur Kenntnis genommenen Berichte
ab=
geſchloſſen iſt. Wenn die Siegerſtaaten jetzt neue „Verſtöße‟
Deutſchlands feſtſtellen wollen, um die Debatte weiter
hinaus=
zuziehen, ſo wird ihnen Deutſchland dabei nicht folgen. Gerade
die Botſchafterkonferenz hat ſich ſo feſtgelegt, daß ſie ſich
un=
möglich desavouieren kann. Jedenfalls liegt nach den Genfer
Abmachungen vom Dezember und den Beſprechungen mit der
Botſchafterkonferenz die Vorausſetzung für uns vor, zu
gegebe=
ner Zeit auf den Artikel 431 des Verſailler Vertrages
zurück=
zugreifen und unter Berufung auf die erfüllte Enwaffnung die
Zurückziehung der geſamten Beſetzung zu fordern.
Neue Beſchuldigungen gegen Deutſchland.
Berlin, 28. Juli.
Der Korreſpondent des „Daily Telegraph” berichtet, in
Deutſchland ſei man ſehr beunruhigt über eine mögliche
Unter=
ſuchung der deutſchen Oſtſeebefeſtigungen. Er teilt darin
Einzel=
heiten über angebliche Verſäumniſſe in der Geſchützmontierung
mit und ſchließt, in Deutſchland erblicke man in der
Angelegen=
zu verzögern. Dieſe letzte Bemerkung des „Daily Telegraph”,
einer Inveſtigation gedroht hat, dürfte allerdings zutreffen. Was
die Sache ſelbſt angeht, ſo weiſt man an zuſtändiger Stelle
dar=
auf hin, daß in einer Art Terminkalender zwiſchen der
Bot=
ſchafterkonferenz und der Reichsregierung genaue Verabredungen
15/40 RM. im Reich. Unter Hinzurechnung der gegenüber dem getroffen ſind, nach denen ein Teil der Geſchütze bereits feſt
ein=
gebaut iſt, ein anderer Teil noch nicht, weil hierfür erſt die
not=
wendigen Beſtellungen bei Waffenfabriken gemacht werden
müß=
ten. Sämtliche vereinbarten Termine ſind bisher innegehalten
worden und werden auch künftig innegehalten werden.
EP. London, 28. Juli.
„Im Unterhauſe fragte der Abg. Kenworthy nach dem Stande
der deutſchen Abrüſtungen. Der Vertreter des Foreign Office
äußerte ſich dahin, daß die Botſchafterkonferenz den in jeder
Weiſe zufriedenſtellenden Bericht der militäriſchen
Sachverſtän=
digen gutgeheißen habe. Er möchte aber daran erinnern, daß
das Abkommen mit der deutſchen Regierung, auf Grund deſſen
Mehr als 40 Prozent der geſamten ſtaatlichen Einnahmen die Interallierte Militär=Kontrollkommiſſion am 31. Januar
Saargebiet alle behördlichen Inſtanzen beſitzt, wie ſie ſonſt nur gungen, ſondern auch gewiſſe audere Punkte in der
Entwaff=
nung Deutſchlands umfaſſe, bei denen die geſtellten Forderungen
noch nicht gänzlich erfüllt ſeien. Es könne daher nicht geſagt
Jahr auf 26,1 Millionen Franken, gegenüber dem Vorjahre ſehe, vollſtändig ſei, ſolange dieſe Forderungen noch beſtünden.
auf Grund des Artikels 213 des Verſailler Vertrages mit der
Zurückziehung der Kontkollkommiſſion am 31. Januar auf den
her, das ſeinerzeit der Präſident Rault mit dem franzöſiſchen Völkerbund die Verantwortung übergegangen, die weitere
Er=
füllung der Abrüſtungsklauſeln zu überwachen.
außen hin macht es ſeinen Einfluß geltend durch die Veranſtal= ganz den Blick zu verlieren für die Werte, welche die deutſche
tung der aljährlich ſtattfindenden Reichsſchulmuſikwochen, dann Nomantik des letzten Jahrhunderts ſchuf. In der Sektenbildung
aber auch durch beſondere Tagungen, wie den Kirchenmuſit= und einem gewiſſen Hochmut Anderseingeſtellten gegenüber ſieht
kongreß in Berlin und die jetzigen Volksmuſiktage. Unter För= Moſer eine Gefahr für die Bewegung. Ueber der Kritik an
ein=
die Bewegung gebracht hat, mit warmen Worten hervorzuheben.
Hier ſprachen bedeutende Führer der Jugendbewegung, Dr.
muſik. Letztere prägt ſich überall da aus, wo die Muſk um Fritz Reuſch=Berlin, über „Die gegenwärtige Lage der
Jugendmuſik”, indem er ſich ausführlich über die äußere und
Es folgten Begrüßungen ſeitens der Stadt Frankfurt und innere Organiſation der Jugendmuſikgruppen, der
Muſikanten=
des Leiters der Ausſtellung, und dann begannen die Referate, gilden, über die Führerſchulung und über die Volksmuſikſchulen
wie die Erhöhung der Volksbildung, die Vergrößerung der zugänglich gemacht wurde bis zu den Finkenſteiner Blättern,
Löhne, Verkürzung der Arbeitszeit und die Hebung des kultu= den Muſikantenliedern und den neueſten Veröffentlichungen
Jahrhunderts an der Hand von einigen miniſteriellen Ver= ſo in das Bereich der Entwicklung gehört wie die des wertvollen
Volksliedes und der alten Kunſtmuſik, nicht aber aus hiſtoriſchen
Prof. Dr. Joh. Freyer=Leipzig gab ſodann intereſſante Oder äſthetiſchen Geſichtspunkten heraus, ſondern weil die
Profeſſor Fritz Jöde ſprach ſodann über „Die pädagogiſche
noch die Möglichkeit, ſich auf die Ganzheit in ihrem Fühlen und Aufgabe der Jugendmuſik‟. Es war unſeres Erachtens beſon=
B. N.
Seite 4
Freitag, den 29. Juli 1927
Nummer 208
HIE
Am Samstag ist der letzte Tag unseres
SaSOlTAABTeTKAlS
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vor=
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3½ Uhr in der St.
Eliſabethen=
kirche ſtattfindende Trauung
zeigen an
Willy Dörſam
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hre Vermählung geben bekannt:
Werner Niederstein
Margarete Miederstein
geb. Baeumler
Darmstadt, Wilhelmstrasse 31.
(11856
Ich nehme
die am 22. Juli 1927
vor der Gaſtwirtſchaft
Fiſcher,
Bahnhof=
ſtraße, gegen d. Willi
ausge=
Stroh ſprochene
Beleidigung mit
Be=
dauern zurück. (11868
Nieder=Ramſtadt,
den 26 Juli 1927.
Phillpp druß.
Todes=Anzeige.
Am Mittwoch, den 27. Juli 1927 nachmittags
4½ Uhr, entſchlief ſanft nach kurzer, ſchwerer
Krank=
heit meine liebe Frau, unſere gute Mutter, Tochter,
Schwiegertochter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Marg. Lich
geb. Gieg
im 28. Lebensjahre.
Im Aamen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Lich.
Darmſtadi, Haſſenroib, den 27. Juli 1927. (11858
Die Beerdigung findet am Freitag, den 29. Juli 1927,
nachmittags 8 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Aſſen, die unſerer teueren Entſchlafenen
Frau Marie Schäfer
während ihrer langen Leidenszeit, fo viele Beweiſe ihrer
Tſiebe gegeben und bei ihrem Heimgang an unſerem
Schmerze ſo warmen Anteil genommen haben, ſagen wir
auf dieſe Weiſe herzlichen Dank. Beſonders danken wir
für die Blumen, die ihr in ſo reichem Maße geſpendet
wurden, den Krankenſchweſtern, die ſie ſo liebevoll gepflegt,
ſowie Herrn Pfarrer Beringer für ſeine Worte am Grabe.
Wilhelm Schäfer, Lehrer
und Sohn.
Darmſtadt, den 28. Juli 1927.
Lichtenbergſtr. 56.
(11834
Den Fliegertod erlitt am 27. Juli bei
Amöneburg nach Gottes unerforſchlichem
Ratſchluß unſer guter, treuer Sohn und
Bruder, mein geliebter Bräutigam, mein
lieber Schwager
Ainvolf Soetk
Flugzengführer bei der Deutſchen Luft=Hanſa
in ſeinem 24. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Erich Ooerr, Miniſterialrat
Maria Overr, geb. Hofmann
Karl Doerr, Gerichtsreferendar
Willi Ooerr
Hilde Köſſer
Elſa Brunner.
Darmſiadt und Berlin, den 28. Juli 1927.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
30. Juli 1927, nachmittags 3 Uhr, vom Portale
des alten Friedhofes an der Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße aus ſtatt.
(19690
Nachruf.
Durch einen Berufsunfall fand unſer Flugzeugführer
Herr
Rudolf Ooerr
bei Amöneburg den Tod.
Wir verlieren in ihm einen Flugzeugführer, der mit
Liebe und voller Begeiſterung an dem von ihm gewählten
Beruf hing und werden ihm ein ehrendes Andenken
be=
wahren.
11889)
Deutſche Luft=Hanſa, A.=G.
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme
und treuen Gedenkens bei dem ſchweren
Ver=
luſte, der uns betroffen hat, ſagen wir innigſten
Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Emmh Gutmann.
Darmſiadt, den 28. Juli 1927. (19647
Neue Orga=Schreib
maſchine, noch nict
im Gebrauch, Pre3
140ℳ, z. verk. (1966
Schuknechtſtr. 53, P.
Dankſagung.
Für die Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Heimgang unſeres
teuren Entſchlafenen ſagen wir Allen
die ihm die letzte Ehre erwieſen,
un=
ſeren innigſten Dank. Insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer
Zimmer=
mann für ſeine troſtreichen Worte
am Grabe ſowie für die
Kranzſpen=
den und für die Kranzniederlegung
der Firma Ad. Röth.
(19666
Familie Karl Rau.
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Mummer 208
Freitag, den 29. Juli 1927
Seite 5
33. Mittelrheiniſches Kreisturnfeſt.
Beginn der Kreisfeſitage.
* Die Feſttage des Gauturnens, der Auftakt zu den großen
Turn=
guen in Darmſtadt,, ſind verrauſcht, und die Hauptfeſttage, Tage, die
2Zahl der Teilnehmer und Gäſte alles weit in den Schatten ſtellen,
: Darmſtadt je geſehen, nahen. Viele Tauſend Turner aus allen
ſn zen Deutſchlands, vor allem vom Mittelrhein, ſind bereits in
Darm=
utt eingetroffen, und heute und morgen werden zahlreiche Sonderzüge
eitters Tauſende bringen. Zu einer impoſanten Kundgebung werden
H: 30000 deutſche Turner hier zuſammenfinden und werden Zeugnis
buegen von Reſultaten jahrzehntelanger opferfreudig geleiſteter Arbeit
mi. deutſchen Volk. Unter dem zum machtvollen Symbol gewordenen
ſchchen der vier F iſt dieſe Arbeit, iſt die Erziehung der deutſchen
ragend und deutſchen Männer und Frauen geleiſtet worden, und hat
Rirbare Früchte getragen. Die kommenden Feſttage werden das beweiſen.
Die Einleitung zu den Kreisfeſttagen bildete der geſtrige
Begrüßungsabend,
n Geſangsabend ſämtlicher Darmſtädter Geſangvereinne, verbunden
mtt Frauenturnen, Vorführungen und Aufführung des Feſtſpieles von
e1 H. Göbel.
Der muſikaliſche Teil des Abends lag wieder in Händen des
Städti=
chen Orcheſters, das unter Leitung ſeines Kapellmeiſters Herrn
Nau=
ngann Ausgezeichnetes leiſtete. Reuthners Jubelouvertüre leitete den
Unend ein, der die Rieſenfeſthalle voll beſetzt ſah. So voll, daß die
vor=
dunndene Sitzgelegenheit — über 5000 Stühle — nicht ausreichte. Ein
in erzeugender Beweis für die herzlichen Sympathien, die Darmſtadts
Bievölkerung den Turnern und Turnerinnen entgegenbringt und die ſich
mcch nicht durch ſchmachvolle Hetzereien von gewiſſer Seite beirren laſſen.
Herr Kalbhenn begrüßte die Tauſende aufs herzlichſte im Namen
A8 Hauptausſchuſſes. Er wies auf die bisherigen, ſo gut verlaufenen
Beranſtaltungen hin und ſprach ſchon im Vorhinein den Darmſtädter
Sängern herzlichſten Dank aus dafür, daß auch ſie ſich in den Dienſt der
giaten Sache geſtellt haben, dokumentierend, daß auch der Geſang ſeit je
eume Heimſtatt in der deutſchen Turnerſchaft gefunden hat. Das deutſche
Ayred und der deutſche Sang ſind der Turnerei eng verbunden. Das 33.
Aittelrheiniſche Kreisturnfeſt ſoll in den kommenden Tagen einen kleinen
Aausſchnitt geben aus der Arbeit der Deutſchen Turnerſchaft die
einund=
dreiviertel Millionen Mitglieder zählt und deren Wahlſpruch iſt und
iummer ſein wird: „Vorwärts mit Gott für die Zukunft
3ßes deutſchen Vaterlandes!” Mein Gruß gilt demächſt in
echſter Linie der Deutſchen Turnerſchaft, der dieſe Tage geweiht ſind.
—— Friſch durchbrauſte das dreifache „Gut Heil!” der Tauſende die weite
Aealle. Dann ein Kunſtgenuß ſeltenſter Art:
Weit über tauſend Sänger
wurden durch Fanfarenſignal auf die Bühne gerufen, die durch ein
weit=
vorgebautes Podium vergrößert war. In vorbildlicher Diſziplin
voll=
zog ſich in wenigen Minuten Aufmarſch und Aufſtellung. Zwölfhundert
gugenpaare, zwölfhundert Lippen hängen am Dirigentenſtab des Herrn
10Stzold. Dann brauſen, die packenden, mitreißenden Klänge von
Beet=
hovens „Die Himmel rühmen” empor. Und in atemloſer Stillen lau= 6000 Hörer. Ergriffen, gepackt wie von Heiligem. Bis dieſe Stille
perriſſen wird von begeiſtertem Beifall. K. Grims, des Chormeiſters der
9siedertafel” „Deutſcher Chorgeſang” folgte: „Sei frei und mächtig
deut=
ſurher Aar, ſei frei du deutſches Lied!” In muſtergültiger Hingabe
fol=
wen die Sänger ihrem temperamentvoll und doch feinſinnig, ſicher
führen=
wen Dirigenten. — Muſikvorträgen folgten dann
Turneriſche Schauübungen.
Turnerinnen der Turngemeinde Beſſungen eröffneten
hen Reigen. Ihre Stabübungen boten ein Bild von Grazie und Anmut,
hne aber das einſt=erzieheriſch Turneriſche vermiſſen zu laſſen. Ganz
preuartig ſind dieſe Uebungen, ein Zeugnis der modernen
Körpergym=
praſtik, die die Turnerei ſich mit Recht zu eigen gemacht hat, und die ihre
Steigerung fand nach Qualität und Zahl in den weiteren Darbietungen.
1Den Beſſunger Turnerinnen (Turnwart Reinhardt) folgten
Tur=
ynerinnen der Turngeſellſchaft, die eine ſehr intereſſante
Kom=
göination von Frei= Stab= und Stützhantelübungen boten. Auch hier
oas gleiche Bild geſunder, natürlicher, ungezwungener Grazie,
diſzipli=
pniert und gebändigt im turneriſchen Ausdruck. (Turnwart Schwarz.)
Dann die Keulenübungen der Turnerinnen der Turngemeinde
Darmſtadt (Turnwart Biſchoff). Die letzte Steigerung. Man
wDarf hierzu Vergleiche ziehen (ſie wurden von anderer Seite in
humo=
friſtiſcher Parodie in der Praxis geboten) zur Girl=Erziehung der
amodernen Varietés. Und dieſer Vergleich fällt in jeder Beziehung
nBugunſten der Turnerinnen aus. Weil hier das Natürliche, die rein
zkörperliche Anmut geſunder weiblicher Jugend zu einer Entfaltung
hkkommt, die einfach durch körperliche Erziehung erbliht, die ſchlummert
uund nur gelöſt werden braucht. Das iſt das Große, das Schöne am
RFrauenturnen. Und in den drei Vereinen iſt die geſunde weibliche
Jugend aller Geſellſchaftskreiſe zu einem Ziel geeint. Auch das iſt
RVerdienſt der Turnerei.
Die Beſſunger Turnerinnen wiederholten im weiteren Verlauf
des Abends ihre ſchönen Frejübungen vom Sonntag. Den Beſchluß
nund die Krönung dieſer Kategorie der Vorführungen brachten
Turne=
rinnen der Turngemeinde Darmſtadt in ganz entzückenden
Gruppendarbietungen am vierfachen Schwebebaum. Es mag gewiß ein
nicht leichter Entſchluß geweſen ſein, das Frauen turnen aus ſeinen
1 Uranfängen in dieſe Bahnen zu lenken. Aber es war eine
Notwendig=
keit, die in der Pſyche der weiblichen Jugend gründet, und ſie hat zu
ganz ausgezeichneten Reſultaten geführt. Wirklich entzückende Bilder,
trotz des ſchlicht=ſchwarzen Turngewandes! Die Turnerei kann nach dem,
was hier gezeigt wurde, verzichten auf „Schulen” der Rhythmit”; ſie
hat das Beſte gewählt und die beſten Erfolge erzielt. Was dabei
beſon=
ders bemerkenswert: Es ſind durchweg Turn warte Männer, die dieſes
Verſtändnis für die Moderniſierung des Frauenturnens aufbrachten.
Ein Sonderlob den Herren Reinhardt, Schwarz, Biſchoff!
Den Clou des Abends — wenn auch nicht auf turneriſchem Gebiete,
ſondern auf dem des Künſtleriſch=Schönen — boten die von den
Turne=
rinnen der Turngeſellſchaft geſtellten Brunnengruppen.
Zu großzügig geſtalteten Brunnenanlagen mit ſpringendem Waſſer
ſtell=
ten die Turnerinnen die figürliche Gruppierung in ſymboliſcher
Verkör=
perung des Leides, von Reigen und Tanz (befonders anmutig!) Kraft
und Anmut, und zum Schluß einer Huldigung an Turnvater Jahn in
gleichem Motiv. Mit ſelten hüünſtleriſchem Geſchmack waren dieſe
ent=
zückenden Gruppen geſtellt unter Leitung des Frauenturnwarts
Schwarz. Dem auch hierfür Dank und Anerkennung in rauſchendem
Beifall wurde.
Dann leiteten Muſik und gemeinſame Lieder über zum Schluß des
Abends, dem
Feſtſpiel,
das Amtmann K. H. Göbel für das Turnfeſt gedichtet hat. In einer
ſinnvollen Zuſammenfügung führt das Feſtſpiel ſymboliſch aus
germani=
ſcher Vergangenheit über deutſchen Volkes Kampf um Freiheit und
Selbſtbehauptung hinüber zur Gegenwart und endet in einem
ungewöhn=
lich wirkungsvollen Schlußbild mit einer Huldigung an Turnvater Jahn
und die Turnerei, ſchließend wie folgt:
Der Turner:
Dich preiſt dein Werkl. Was Worte nicht erfaſſen,
Zeigt hier die Tat, die ſtolze Wirklichkeit!
Du Edler, Großer, öffneteſt die Gaſſen,
Zu deinen Zielen, voll Erhabenheit!
Und wenn wir heut” uns reich beſonnen laſſen
Von deinem Glanze — wenn es blüht und mait:
So ſind’s die Früchte deiner Segenslehren,
Die uns beſchwingen, deinen Ruhm zu mehren!
Turnerin:
Die Seelen grüßen dich der deutſchen Frauen,
Die deines Wollens tiefen Simn verſteh’n!
An deinem Werke tätig mitzubauen,
Sei uns vergönnt! — Was wir von dir erfleh’n,
Es iſt des Meiſters gläubiges Vertrauen
Zu uns, in dem wir den Erwecker ſehn!
Stets mögen Schönheit ſich und Kraft verbünden
Um deinen Ruhm der Nachwelt zu verkünden!
Der Turner=Zögling (mit klarer, weithin
hallender Knabenſtimme):
Wir! Wir ſind jung! An deinem Beiſpiel ranken
Wir gläubig uns empor! — Du zeigſt das Licht!
Und all’ die deutſchen Werte, die verſanken,
Zurückzuholen, bleibt uns Ehrenpflicht!
In deinen Zielen kennen wir kein Wanken,
Dein Geiſt mit uns — und wir verzagen nicht!
Duhaſt die Jugend — und von ihr getragen,
Sei Führer uns zu lichten Zukunftstagen!
Damit war der Feſtabend offiziell beendet. Konzert und gemeinſame
*
Lieder, Bummel auf dem Feſtplatz beſchloſſen den Abend.
Volksturnen beim Kreisturnfeſt in Darmſtadt.
Das Mittelrheiniſche Kreisturnfeſt in Darmſtadt,
welches in den Tagen vom 29. Juli bis 2. Auguſt zur Durchführung
ge=
langt, übertrifft alle früheren Turnfeſte in turneriſcher und ſportlicher
Beteiligung in großem Umfange. Die volkstümlichen
Meiſterſchafts=
kämpfe beginnen am Samstag nachmittag 2 Uhr. Zu den Einzelkämpfen
ſind über 420 Teilnehmer gemeldet. Ueber 40 Mannſchaften aus den
beſten Vereinen des Mittelrheinkreiſes, wie Frankfurt, Bockenheim,
Mainz, Offenbach, Saarbrücken, St. Johann, Koblenz, Kreuznach,
Neun=
kirchen, Völklingen, Sachſenhauſen, Worms uſw., treten zu den
Staffel=
läufen an, ſodaß ſpannende Kämpfe zu erwarten ſind. Im Einzelkampf
bei 100 und 200 Meter finden wir Turner, die in den letzten
Verbands=
meiſterſchaften ausgezeichmete Zeiten zu erreichen vermochten, wie Helbig=
Mainz, Feiſtel=Wiesbaden, Schulz=Koblenz, Fend=Rödelheim, Schimmel=
„Vorwärts”=Bockenheim, Röder=St. Johann und Müller=Saarbrücken.
Im 5000 Meter=Lauf dürften ſich Schneider=Bretzenheim und Reuter=
Sachſenhauſen um die Palme ſtreiten. Den Stabhochſprung wird ſich
Kern=Mainz nicht nehmen laſſen. Im Mehrkampf ſtehen Wengenroth
Frankfurt und Münch=Marburg an ausöchtsreichſter Stelle. Im
Mehr=
kampf und Einzelkampf wird die erſte Siegerin vom letzten Feldbergfeſt,
Fräulein Müller, 1817 Mainz, die größte Ausſicht haben. Zu dem
Drei=
ſprung hat auch der Meiſter der Deutſchen Turnerſchaft ſeine Teilnahme
zugeſagt, der ihm nicht ſtreitig zu machen ſein wird.
Die Saarländer kommen heute nachmittag.
Darmſiadt ein Schmuckkäſichen.
Heute nachmittag 3,23 Uhr treffen die ſaarländiſchen
Turner in drei Sonderzügen in Darmſtadt ein. Die Züge
ſind in außerordentlich geſchmackvoller Weiſe dekoriert und
wer=
den den Darmſtädtern etwas vollkommen Neues ſein. Nachdem
man die drei Sonderzüge vereinigt hat, werden, ſich die weit
über tauſend Saarturner zu einem Zug durch die
Stadt in Bewegung ſetzen. Der Weg führt ſie durch die
Rheinſtraße, Wilhelminenſtraße
Eliſabethen=
ſtraße, Neckarſtraße, Holzhofallee zur
Schupo=
kaſerne, wo die Turner in Maſſenquartieren untergebracht
ſind. Wir möchten nicht verſäumen, den Darmſtädtern den
Emp=
fung der Saarländer ganz beſonders nahe zu legen, beſonders
da die Sonderzüge, wie ſchon erwähnt, überreich mit Fahnen
und Turnerabzeichen geſchmückt ſind. An der Bevölkerung liegt
es nun, den Einzug unſerer Brüder aus dem bedrängten
Saar=
land zu einem Triumphzug zu geſtalten.
*
Schon heute ſind die Vorbereitungen zur Schmückung der
Stadt in weitem Maße gediehen. In ſämtlichen Straßen, durch
die ſich der Zug am 31. Juli bewegen wird, wird eifrig an der
Schmückung der Häuſerfronten gearbeitet, Maſten werden
auf=
geſtellt, kurz, Darmſtadt rüſtet ſich in weiteſtem Maße, ein
feſt=
liches Kleid anzulegen. In der Rheinſtraße zum Beiſpiel ſind
ganz beſonders ſchön geſchmückt das Schloß=Café, Café Ernſt
Ludwig, Hotel Traube, das Standquartier der Saarländer Hotel
Schmitz, Sporthaus Adelmann, das auch auf dem Feſtplatz eine
ausgezeichnete Ausſtellung ſeiner Geräte hat, und eine Menge
von Privathäuſern, deren Eigentümer und Mieter ſich die
Aus=
geſtaltung der Häuſerfronten auf das ſorgfältigſte angelegen
ſein ließen. Wenn die Vorbereitungen alle vollendet ſein
wer=
den, gleicht Darmſtadt in den Tagen des Feſtes einem
Schmuck=
käſtchen, und es iſt ein hohes Zeichen guten Bürgerſinnes, wenn
die Bürgerſchaft der Stadt es ſich angelegen ſein läßt, anläßlich
eines Turnfeſtes ihre Stadt auf das Trefflichſte zu ſchmücken.
Und es wird niemand in Darmſtadt ſein, der ſich im Laufe der
Tage nicht davon überzeugt hätte, daß die Deutſche Turnerſchaft
in ihrer Zuſammenſetzung eine abſolut parteiloſe Organiſation
iſt, deren einziges Ziel lediglich die körperliche und geiſtige
Er=
tüchtigung ihrer Mitglieder iſt.
Das Wohnungsbüro befindet ſich ab heute in der
Glas=
halle der Brauerei Rummel (Untere Rheinſtraße) und
iſt unter 999 telethoniſch zu erreichen. Sämtliche
Privatquar=
tiere werden belegt.
Zur Führung der ortsfremden Turner werden noch ungefähr
hundert Schulkinder geſucht, die ſich, bitte, bei dem
Empfangs=
ausſchuß im Bahnhofshotel melden wollen. Die Kinder ſind
notwendig, damit die Turner raſch und ſicher in ihre Quartiere
kommen.
Für die Spiele, wie Fußball, Handball, Schleuderball,
Trommelball, Schlagball und für die volkstümlichen Uebungen
ſind im Laufe dieſer Tage beſondere Heftchen zu haben, die die
einzelnen Meldungen enthalten.
Der Feſiſchmuck des Luiſenplatzes.
Anläßlich der kommenden Turnerfeſttage haben die
Ein=
wohner Darmſtadts in dankenswerter Weiſe vielfach ihre Häuſer
feſtlich geſchmückt. Ebenſo dankenswert iſt, daß einzelne
Straßen=
züge ſich zuſammengetan haben, um einen einheitlichen Schmuck
herbeizuführen. Beſonders eindrucksvoll dürfte aller
Voraus=
ſicht nach der Feſtſchmuck des Luiſenplatzes werden.
Im Mittelpunkt dieſes Schmuckes ſteht naturgemäß die
Ludwigs=
ſäule, die außer Girlanden und Flaggenſchmuck auch an den
Hauptfeſttagen eine farbenprächtige Illumination erhalten wird,
ebenſo wie die umliegenden Bauten einheitlich in dieſe
Illumi=
nation einbezogen wurden. So dürfte bei der Dunkelheit der
ganze Luiſenplatz durch Tauſende von Glühlampen in Weiß=
Rot erſtrahlen. Der Entwurf dieſes Feſtſchmuckes ſtammt von
Herrn Architekt Georg Kugel, unter deſſen Leivng auch die
Arbeiten durchgeführt wurden. Im einzelnen ſind an der
Aus=
führung dieſer Arbeiten beteiligt die
Gärtnereivereini=
gung unter Führung der Firmen Hermann Schulz und
Heinrich Schäfer, elektriſche Inſtallation Fa. Gail,
Stoff=
dekoration Möbelhaus Menger, Zimmerarbeiten Ludwig
Wolff. Die Arbeiten gehen ihrer Vollendung entgegen. Die
Illumination wird heute zum erſten Male gezeigt werden. Die
Anregung zu dieſer einheitlichen Feſtſchmückung ging vom
Ver=
kehrsverein aus.
Wir erhalten noch folgende Zuſchrift:
In allen Teilen unſerer Stadt iſt man bemüht, durch
feſt=
liche Schmückung der Häuſer uſw. unſeren Gäſten einen
herz=
lichen Willkommgruß zu bereiten. In allen Straßen —
Haupt=
oder Nebenſtraßen —, an allen Gebäuden, ob Staats=, Stadt=,
Geſchäfts= oder Privathäuſern (ja ſelbſt an der kleinſten Hütte)
zeigt ſich jeweils durch Fahnen und Girlanden ein Gruß an die
Turner. Alles iſt noch zeitig aus dem ſonſt vielleicht
ſchlaftrun=
kenen Zuſtand erwacht und wetteifert, ob reich oder arm, um
durch ein freundlich grüßendes Bild dem Namen unſerer
Vater=
ſtadt Ehre zu bereiten. Allen, die mithelfen, einmal zu zeigen,
daß die Darmſtädter nicht ſchlafen, daß der „echte
Darm=
ſtädter nicht ſteif” iſt, ſei daher herzlicher Dank. Den
Feſt=
zugsausſchuß möchte ich aber bitten, für den Durchgang des
Zuges nur geſchmückte Straßen zu wählen, damit wir uns
nicht blamieren, ſo wie ich es heute morgen bei auswärtigen
Berichterſtattungskollegen tat. Ab Rundeturmſtraße iſt in der
Mühlſtraße (außer Nr. 26), auf dem Meßplatz, in der
Ried=
lingerſtraße (außer Nr. 31), in der Hoffmannſtraße und
oberen Heinrichſtraße kein Schmuck, keine Fahne zu ſehen,
weder an Privat=, noch an Geſchäftshäuſern, ja ſelbſt nicht an
Häuſern von Stadträten. Führt unſere Gäſte nicht auch noch
im Zug durch ſolche Straßen. Traurig genug, wenn ſie
die=
ſelben auf ihren eigenen Wanderungen entdecken. Führt die
Gäſte durch Straßen, in denen die Anwohner alles aufbieten,
um durch feſtliche Schmückung unſere Gäſte und damit unſere
Vaterſtadt und letzten Endes ſich ſelbſt zu ehren!
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Fernsprecher 2137
SCie A:6
Bur
Aa.
Seite 6
Freitag, den 29. Juli 1927
Nummer 20S
Straßenſperre anläßlich des Feſizuges.
Aus der Landeshauptſtadt.
Anläßlich des großen Feſtzuges des 33. Mittelrheiniſchen Kreis=
Darmſtadt, 29. Juli.
Feier des Verfaſſungstages 1927.
Das Geſamtminiſterium hat beſchoſſen, daß der Verfaſſungstag auch
in dieſem Jahre in beſonderer Weiſe im Lande gefeiert wird.
Die öffentlichen Gebäude ſind für dieſe Feier am 11. Auguſt in den
Reichs= und Landesfarben zu beflaggen. Wenn nur eine Gelegenheit
zum Aufziehen der Fahne vorhanden iſt, ſollen unter Umſtänden die
Reichsfarben gezeigt werden. Sofern ſtaatliche Behörden nichtſtaatseigene
Gebäude innehaben, ſo iſt auch für deren angemeſſene Beflaggung zu
ſorgen.
In allen Schulen des Landes iſt iſt am 11. Auguſt unter Wegfall
des geſamten Unterrichts eine Feier zu veranſtalten, in der der
Wieder=
kehr des Verfaſſungstages zu gedenken iſt. Bei der Feſtlegung dieſer
Schulfeiern iſt Rückſicht auf die anderen Veranſtaltungen des Tages,
ſoweit ſie der Verfaſſungsfeier gewidmet ſind, zu nehmen;
gegebenen=
falls iſt den Schülern und Schülerinnen Urlaub für die Teilnahme an
ſolchen Tagesveranſtaltungen zu erteilen. In den Orten, wo der 11.
Auguſt in die Ferien feällt, iſt die Feier in der erſten Schulwoche nach
Wiederbeginn der Schule abzuhalten.
Zur Teilnahme an der Verfaſſungsfeier ſeitens der Beamten und
Angeſtellten wird ſür den 11. Auguſt Bureauſchluß angeordnet.
Wegen der Feier des Verfaſſungstages wird folgendes beſtimmt:
Für die Feier in Darmſtadt (Feſtakt im Landestheater) ergeht
Ein=
ladung durch den Staatspräſidenten und den Oberbürgermeiſter der
Stadt Darmſtadt; für die Feicrn in Mainz und Gießen hat die
Ein=
lädung durch die Provinzialdirektionen und und Oberbürgermeiſter der
beiden Städte zu erfolgen. In den anderen Kreisſtädten haben die
Kreisdirektoren in Verbindung mit den Spitzen der Reichs= Landes=
und Kommunalbehörden — in allen anderen Städten und Orten des
Landes die Bürgermeiſter — ſich mit Vertretern der Bevölkerung (
Or=
ganiſationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Induſtrie= und
Handels=
kammern, Innungen, Beamten= und Angeſtelltenorganiſationen,
Sport=
vereine, politiſche Vereine) ins Benehmen zu ſetzen, um eine gemeinſame
Feier der Bevölkerung und deren würdige äußere Geſtaltung
herbeizu=
führen. Nach einer Verfügung des Reichsminiſters des Innern ſind die
örtlichen Reichsbehörden angewieſen, ſich mit den Landes= und
Gemeinde=
behörden wegen Veranſtaltung gemeinſamer amtlicher Feiern in
Verbin=
dung zu ſetzen.
Wenn auch die Verſchiebenheit der örtlichen Verhältniſſe eine
ein=
heitliche Regelung ausſchließt, ſo läßt ſich ſowohl folgender allgemeiner
Nahmen der Feier des Verfaſſungstages einhalten: Gedenkrede;
muſika=
liſche und ſportliche Darbietungen; Kinderfeſt und ähnliches im Freien,
ſoweit die Witterung es zuläßt.
Wenn von den örtlichen Inſtanzen die Verfaſſungsfeier auf den dem
11. Auguſt vorausgehenden oder ihm folgenden Sonntag vereinbart
wird, haben die öffentlichen Gebäude — außer am 11. Auguſt — auch
an dieſem Sonntage in der oben vorgeſchriebenen Weiſe zu flaggen.
Ebenſo haben ſich die Spitzen der örtlichen Landesbehörden an dieſer
Feier zu beteiligen.
Wegen Beteiligung der Kirchenbehörden an der Begehung des Tags
iſt die Regierung bereits mit dieſen in Verbindung getreten.
turnfeſtes am Sonntag, den 31. Juli 1927, wird ab 10.30 Uhr
vormittags bis etwa gegen 3 Uhr nachmittags der
geſamte Fuhrwerks=, Kraftfahrzeug= und
Radfahrver=
kehr in dem Stadtteil zwiſchen Saalbauſtraße und Landgraf Philipp=
Anlage, von Rheinſtraße bis einſchließlich Holzhofallee—Eſchollbrücker
Straße, in dem der Feſtzug ſeine Aufſtellung nimmt, geſperrt.
Außerdem wird für die Zeit des Durchmarſches des Feſtzuges durch
die Stadt der geſamte Fernverkehr, für die verſchiedenen
Nichtungen wie folgt umgeleitet:
Richtung Mannheim—Frankfurt:
Heidelberger=, Hermannſtraße Herdweg, Nieder=Ramſtädter=,
Roß=
dörfer=, Stift=, Dieburger=, Heinheimerſtraße, Rhönring, Frankfurter
Straße.
Nichtung Frankfurt—Mannheim:
Frankfurter Straße, Rhönring, Heinheimer=, Dieburger=, Stift=
Roß=
dörfer=, Nieder=Ramſtädter Straße, Herdweg, Hermann=, Heidelberger
Straße.
Richtung Mainz—Frankfurt:
Rheinſtraße, Bahnhofsplatz, Mornewegſtraße, Landgraf Philipp=
An=
lage, Bismarck=, Blumenthal=, Frankfurter Straße.
Richtung Frankfurt—Mainz:
Frankfurter=, Blumenthal=, Bismarckſtraße, Landgraf Philipp=
An=
lage, Mornewegſtraße, Bahnhofsplatz, Rheinſtraße.
Richtung Mainz—Mannheim:
Rheinſtraße, Bahnhofsplatz, Mornewegſtraße, Landgraf Philipp=
An=
lage, Bismarck=, Blumenthalſtraße, Rhönring, Heinheimer=,
Die=
burger=, Stift= Roßdörfer=, Nieder=Ramſtädter Straße, Herdweg,
Hermann=, Heidelberger Straße.
Richtung Mannheim Mainz:
Heidelberger=, Hermannſtraße, Herdweg, Nieder=Ramſtädter Straße,
Roßdörfer= Stift= Dieburger= Heinheimerſtraße, Rhönring,
Blu=
menthal=, Bismarchſtraße. Landgraf Philipp=Anlage, Mornewegſtr.,
Bahnhofsplatz, Rheinſtraße.
Spendet
— Ernannt wurde am 21. Juli 1927 der Polizeiverſorgungsanwärter
Hans Spatz zu Gießen zum Polizeiverwaltungsaſſiſtenten mit
Wir=
kung vom 1. Auguſt 1927. — Berichtigung. Im Teil „Ernannt
wurden” der geſtrigen Nummer muß es bei Vermeſſungsoberaſſiſtent
von der Heid richtig heißen: „Vermeſſungsſekretär” (ſtatt
Vermeſ=
ſungsleiter).
— Reichsfinanzverwaltung, Landesfinanzamt Darmſtadt.
Oberregie=
rungsrat Stammler beim Finanzamt Alzey wurde zum 1. Auguſt
d. Js. als Vorſteher an das Finanzamt Darmſtadt=Land verſetzt.
* Dr. Arnold Mendelsſohn, der Darmſtädter Komponiſt und
Kirchenmuſikmeiſter, wurde, wie uns mitgeteilt wird, aus
An=
laß des Jubiläums der Univerſität Tübingen von der
philo=
ſophiſchen Falultät zum Dr. phil. h. e. promoviert.
— Hefſiſches Landestheater. Die Mietkarten der Voll= und
Zu=
ſatzmieten ſowie der Konzertmicte für die Spielzeit 1927/28 werden ab
Dienstag, der 2. Auguſt, gegen Zahlung der erſten Rate am Schalter 4
der Hauptkaſſe ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt für Mieter mit dem
Anfangsbuchſtaben A—H am 2., 3. und 4. Auguſt, mit J—P am 5. und
6. Auguſt, mit R—3 am 8. 9. und 10. Auguſt, jeweils vormittags von
9—12.30 Uhr. Im Intereſſe einer raſchen Abwicklung der
Kartenaus=
gabe werden die Mieter höfl. gebeten, obige Einteiluhg zu beachten. Wir
machen nochmals darauf aufmerkſam, daß der Mieter bei Vorauszahlung
des ganzen Jahresmietpreiſes einen Gutſchein für eine beliebige
Vor=
ſtellung erhält.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
(Leitung: Direktor Adalbert Steffter), Heute Freitag findet die letzte
Wiederholung der Operette „Paganini” ſtatt und zugleich das letzte
Gaſtſpiel des Kammerſängers Karl Jörn in der Titelrolle. Morgen
Samstag, abends 7.30 Uhr, iſt die Erſtaufführung der größten Schlager=
Operette der Spielzeit: „Die Zirkusprinzeſſin” von Emmerich Kalman,
und es iſt der Direktion gelungen, den beliebten Tenor Erik Wirl
noch=
mals als Gaſt zu gewinnen ſür die Rolle des „Miſter X‟. Erik Wirl
hatte ja anläßlich ſeines erſten Gaſtſpiels in „Die =Roſe von Stambul”
großen Erfolg, und dürfte auch ſicher wieder in der erfolgreichen
Operet=
tenneuheit „Die Zirkusprinzeſſin” ſehr gefallen. Die weiteren
Haupt=
rollen ſind beſetzt mit den Damen Keßler (Titelrolle), Reidhart, Zadora,
ſowie den Herren Aman, Daurer, Geiger, Otto Schmidt=Gera und Viktor
Schmidt. Leiter der Aufführung iſt Direktor Steffter; die muſikaliſche
Leitung hat Kapellmeiſter Voigt. Abends 11 Uhr iſt als Nachtvorſtellung
ein „Bunter Abend” mit vollſtändig neuem Programm zu kleinen
Prei=
ſen von 1—3 Mk. Sonntag, abends 8 Uhr, wird die Operette „Die
Zir=
kusprinzeſſin” mit Erik Wirl als Gaſt wiederholt; Sonntag, abends um
11 Uhr. iſt als Nachtvorſtellung die letzte Aufführung des Schwankes
Der Meiſterboxer” mit Fritz Daurer in der Titelrolle; Preiſe 1—3 Mk.
Trotz des Gaſtſpiels Erik Wirl ſind während der Aufführungen „Die
Zirkusprinzeſſin” keine erhöhten Preiſe.
in Rheinheſſen und Sachſen
Annahmeſtelle: Tagblatthaus, Darmſiadt.
— 33. Mittelrheiniſches Kreisturnfeſt. Wir benötigen als
Turnerführer für Samstag und Sonntag früh noch etwa
100 Knaben im Alter von 10 bis 14 Jahren. Solche,
die bereit ſind, mitzuhelfen, wollen ſich Samstag früh 7 Uhr am
Hauptbahnhof beim Empfangsausſchuß einfinden.
— Tungeſellſchaft Darmſtadt — Jugendabteilung. Die Jugend
— Schüler und Schülerinnen — bildet am Hauptſonntag bei
dem Turnerfeſtzug an den Eingangsſtraßen zum Feſtplatz Spalier. Die
Kinder bitten wir daher, ſich um 12 Uhr in der Turnhalle Dieburger
Straße einzufinden, von wo der gemeinſame Abmarſch nach dem
Stand=
platz ſtattfindet. Der Eintritt für die Turnſchüler und =ſchülerinnen iſt
an dieſem Tage frei. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung.
— Dampfer=Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen.
1. Nach New York ab Bremen=Bremerhaven: D.
Colun=
bus 27. Juli; D. George Waſhington (USL.) 27. Juli; D. Preſident
Harding (USL.) 28. Juli; D. Berlin 30. Juli; D. Seydlitz 2. Auguſt;
D. Dresden 5. Auguſt; D. München 9. Auguſt. — 2. Nach Canada
(Halifax) ab Bremen=Bremerhaven: D. Seydlitz 2. Auguſt.
— 3. Nach dem La Plata ab Bremen=Bremerhaven:
D. Sierra Morena 31. Juli: D. Madrid 14. Auguſt: D. Sierra Cordoba
28. Auguſt. — 4. Nach Mittelbraſilien ab Bremen: D.
Nienburg 30. Juli; D. Porta 27. Auguſt. — 5. Nach Oſtaſien ab
Vremen: D. Schleſien 30. Juli; D. Coblenz 6. Auguſt: D.
Ludwigs=
hafen 13. Auguſt; ein Dampfer 2. Auguſt: D. Berengar M. Auguſt. —
6. Nach Auſtralien ab Bremen: D. Bochum 2. Auguſt;
ein Dampfer 13. Auguſt: D. Crefeld 23. Auguſt. — 7. Nach Süd=
Amerika Weſtküſte ab Bremen: a) durch den Panamakanal:
D. Idarwald 2. Auguſt; b) durch die Magellan=Straße: D. Atto 26.
Juli; D. Rhodopis 9. Auguſt; D. Ammon 23. Auguſt.
2 Ausstellungen
Juni — September, 10-19 Uhr (0073a
Landesmuseum — Mathildenhöhe
— Das Flugzeug im Dienſte des bautechniſchen Unterrichts.
fang dieſes Monats wurde von dem Preußiſchen Miniſterium für
del und Gewerbe für die Lehrer der Staatlichen Baugewerkſchunl
Berlin ein Studienflug von Berlin nach Stettin mit zwei
Flugze=
der Deutſchen Luft=Hanſa veranſtaltet. Die Abſicht war, die nei
Hilfsmittel der Technik für eine fortſchrittliche Ausgeſtaltung des
techniſ hen Unterrichts auszunutzen. Den Beteiligten ſollte
Gelege=
gegeben werden, von den Bauanlagen des Hoch= und Tiefbaues ein
umfaſſenden Eindruck zu gewinnen, ſowohl in ihrer Anordnung w.
ihrer Verbindung mit der Landſchaft, und es ſollte beobachtet we
welche Werte ein Streckenflug für den bautechniſchen Unterrich=
Städtebau und Siedlungsweſen, im Tiefbau und in der Bürgerk.,
vermitteln kann. Die Flugzeuge der Deutſchen Luft=Hanſa ſchl.
eine beſondere Fluglinie ein, die den Teilnehmern charakteriſtiſche 2
und Stadtſiedlungen, Eiſenbahnanlagen, die Entwäſſerung des )
bruches, die Bauten des Großſchiffahrtsweges und die Hafenanlagem
Stettin zeigte. Das Unternehmen wurde ohne jede Störung den
geführt und alle Flugteilnehmer waren ſich einig darüber, daß dem
wünſchte Effekt voll erreicht worden ſei.
Stadtbücherei. Die Stadtbüicherei iſt ab Montag, den 1. Ain u
wieder geöffnet. Um bei Wiederaufnahme der Ausleihe zu langes Qo
ten am Schalter zu vermeiden, bitten wir unſere Leſer, möglichſt in n
ſtehender Reihenfolge ihrer Familiennamen zu kommen: Die Leſer=n
den Anfangsbuchſtaben A—G Montag und Dienstag, H—R Mitk.)
und Donnerstag, S—3 Freitag und Samstag.
— Ueber alle Fragen der Invalidenverſicherung, insbeſondere
neuen geſetzlichen Beſtimmungen, die für Arbeitgeber
Verſicherte von gleicher Wichtigkeit ſind, gibt in kurzer
zweckentſpre=
der Weiſe ein Büchlein, das ſich „Volkstümlicher Führer durch die Su
liden= und Hinterbliebenenverſicherung” betitelt und von Verwaltrn
oberinſpektor Göbel in Eberſtadt b. D. verfaßt iſt, Aufſchluß. AS
feiner Zweckmäßigkeit hat dasſelbe weiteſte Verbreitung gefunden,
iſt in allen Buchhandlungen erhältlich.
— Kathol. Liebfrauenkirche, Klappacherſtraße. Zur Ehrung
verſtorbenen Miniſters von Brentano iſt am Sonntag, 31. Juli, Gen-al
kommunion und um halb 10 Uhr hl. Meſſe für den Verſtorbenen.
Teilnahme iſt jedermann geſtattet.
— Die Finanzkaſſe iſt von Montag bis Mittwoch geſchloſſen.
verweiſen auf die heutige Bekanntmachung, wonach die Finanzkaſſ
der Kaſerne Alexanderſtraße 22 wegen Umorganiſierung für einige 2u
geſchloſſen iſt.
* Unfall. An der ſüdöſtlichen Ecke des Mathildenplatzes kam
Motorradfahrer ins Schleudern und fuhr auf den Bürgerſteig, woß!
er einen älteren Herrn niederfuhr. Derſelbe erlitt verſchiedene leick,
Verletzungen, während der Motorradfahrer mit dem Schrecken davoni=
Lokale Veranſtaltungen.
Die dierunter erſcheinenden Rotizen ſind ansſchlletlich als Hinwelſe auf Anzelgen zu beira4
in keinem Falle irgendwie alt Beſprrchung oder Krik.
— Deutſcher Offizierbund. 1. Wir ſind zu Freitag,
5. Auguſt, 8,30 Uhr abends, in den Saal der Eintracht (Eliſabetie
ſtraße) vom Stahlhelm zu einem kameradſchaftlichen Abend eingelge
— 2. Donnerstag, den 1. September, findet Mitgliederverſamma
(Damen und Herren) des D. D.B. (Kaſſenabnochnung und kameradſch
licher Abend) 8 Uhr abends, ſtatt. Näheres ſpäter folgende Anzeige
3 Sonntag, den 2. Oktober, Feier des 80. Geburtstages des Hr
Generalfeldmarſchalls von Hindenburg gemeinſam mit den Offin
Regimentsverbänden der den Heſſiſchen Regimentsvereinen angeſchL.iſ
nen Verbände ſowie des R.O.B. und des Verulo. Näheres folgt.
— Ehemalige Städtiſche Handelsſchüler. Aus
Auguſt=Programm ſind hauptſächlich zwei Veranſtaltungen zu erwähe
und zwar iſt dies einmal die Mitgliederverſammlung am 1. Auguf
unſerem Vereinszimmer, Heidelberger Straße 15, bei der Herr J. A0
thes aus Leipzig über „Seide und Kunſtſeide” einen Vortrag halten mr
Außerdem findet die lang erwartete Rheinfahrt ſtatt, und zwar
28. Auguſt. Die Firma Eierhandlung Rathgeber (Marktplatz) hat
liebenswürdigerweiſe bereit erklärt, für die Intereſſenten eine Liſte
zulegen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift Übernimmt die Redaltion keineriei Ze
antwortung; für ſie bleißt auf Grund des 9 21 Abſ. 2 des Preſſegeſehzes in vollem Umfel
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden. Uönnen
zurückge andt. die Ablehnung nicht begründei werden
— Viele Vereine haben es ſich nicht nehmen laſſen, zu dem Feſz
Wagen aufzubauen, die nicht nur einen künſtleriſchen Wert haben,
dern auch mit ungeheuren Unkoſten verknüpft ſind. Durch die Girlarn/
die über die Straße geſpannt ſind und die Höhe der elektriſchen Leinf
nicht erreichen, iſt Gefahr vorhanden, daß die Wagen, die zum Teil W
Höhe von 4,65 Meter erreichen, noch bevor ſie ſich im Zuge beweiſ
ſchwer beſchädigt werden. Es werden die maßgebenden Körperſchen
gebeten, dieſem Uebelſtand abzuhelfen, damit die Vereine, die es
nicht nehmen ließen, an der Schönheit des Feſtzuges mitzuwirken, 7i
um ihren Erfolg gebracht werden.
K. R
Tageskalender für Freitag, den 29. Juli 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Klen
Haus, abends 8 Uhr: „Paganini” — Orpheum: Geſchloſe
— Landesmuſeum, von 10—19 Uhr: Ausſtellung
Kunſt”. — Mathildenhöhe, von 10—19 Uhr: Ausſtelln
„Neue Kunſt”. — Feſthalle, abends 8 Uhr: Feſtabend für d
Turner aus dem beſetzten Gebiet; Feſtſpiel. — Feſtplatz: Kone
und Tanz. — Konzerte: Herrnaartenkaffee, nachm. 3 U
Schloßkaffee, Hotel=Reſt. Schmitz, Café Rheingold, Parkkaffee, Ci
Reſt. Waldſchlößchen. — Perkeo, Alexanderſtr. abends 8 Uh
Thüringer Volksſänger. — Kinovorſtellungen: Unid
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſellſche
Samstag, den 30. Juli: Vorabend 7 Uhr 35 Min. — Morg/
8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 9 Uhr 05 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Abends 7 Uhr 30 Mim
Samstag, den 30. Juli: Rauſch Chaudeſch Aw.
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Von Freitag, den 29. Juli, bis Dienstag, den 2. August
verabfolgen wir halbpfundweise untenstehende Artikel zu folgenden spottbilligen Ausnahmepreisen:
Pralines . . . . . . . . nicht /4 Pld., Sondern ½½ Pfd. nur 35 Pf.
Pralinenmischung .... . /4 „ k „ „4y
Pfeiferminzbruch . . . . . /4„ „ ½ „ 29 „
Hokosflscken
„ 14
11. „ 29„
Tokosklocken m. Schol . . . /4 „ ½
5.
Truffeln m. Rumgeschmack „ /4,
2.
gebr. Handeln .. . . . nicht /4Pfd.,
Milchkaramellen .. . . . /4 „
Bonhon ...
Bonbon, gefüllt . . . . . . 1/4 „
Frachtschnitte . . . . . „ 1/4
Butterkeks ....... „
n½Pfd. nur 54Pf.
2 „ „ 35„
20„
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gebrannt [ ← ][ ][ → ]
Seite 8
Freitag, den 29. Juli 1927
Nummer 208
Aus Heſſen.
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 31. Juli bis 6. Auguſt 1927.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Sämtliche Hauptdurchgangsſtraßen in Darmſtadt ſind am 31. Juli
anläßlich des 33. Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſtes geſperrt. Umleitung
durch andene Straßen in Darmſtadt. Die Umleitung iſt gut markiert.
Darmſtadt — Dieburg — Babenhauſen — Aſchaffenburg, infolge des
Bahnhofsumbaues an der Kreuzung mit dem Bahnhof Babenhauſen
vom 12. 5. bis auf weiteres geſperrt. Der Durchgangsverkehr hat über
die als Proviſorium neu angelegte Umleitungsſtraße zu erfolgen. Auf
derſelben Krafrwagen bis 5,5 To. Geſamtgewicht 20 Km., über 5,5 To.
12 Km. Der Bahnübergang iſt in geringſter Geſchwindigkeit zu
über=
fahren.
Darmſtadt—Mainz zwiſchen Darmſtadt und Büttelborn Km. 9,0—11,0
und zwiſchen Hof=Schönau und Biſchofsheim Km. 21,4—25,8 bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung für die Sperrung Darmſtadt-Büittelborn
über Griesheim—Wolfskehlen, für die Sperrung Hof=Schönau-
Biſchofs=
heim über Rüſſelsheim.
Seligenſtadt—Stockſtadt—Aſchaffenburg, zwiſchen Seligenſtadt und
Stockſtadt vom 19. 7. auf vier Wochen geſperrt. Umleitung:
Baben=
hauſen oder Klein=Oſtheim—Dettingen und ab 5. 8. über Zellhauſen oder
Mainflingen.
Groß=Umſtadt—Höchſt Km. 25,2—28,2 vom 27. Juli bis 20. Auguſt
geſperrt. Umleitung: Lengfeld.
Friedberg—Homburg (Ortsdurchfahrt Ober=Rosbach) bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Bruchenbrücken-Nieder=Wöllſtadt—Rodheim.
Ober=Wöllſtadt—Nieder=Wöllſtadt (Km. 38,2—39,4) vom 1. Auguſt
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bruchenbrücken.
Butzbach-Nieder=Weiſel-Nieder=Mörlen vom 1. Auguſt bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Griedel—Rockenberg—Steinfurth.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Höchſt—Neuſtadt—Obernburg zwiſchen Höchſt und Neuſtadt i. O.
Km. 34,50—36,85 vom 1. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Höchſt
—Rimhorn-Neuſtadt.
Neckarſteinach-Darsberg vom 28. Juli ſür ſchwere Fuhrwerke und
Laſtautos ganz, für leichte Fuhrwerke von Km. 0,0—1,0 auf vier Wochen
geſperrt. Umleitung: ſchwere Fuhrwerke: Schönau—Grein, leichte
Fuhr=
werke über einen Weg, der etwa 900 Meter öſtlich der Station
Neckar=
ſteinach von der Straße nach Hirſchhorn aus über die Neckartalbahn
führt.
Hirſchhorn-Waldmichelbach Km. 10—2,0 zw. Heddesbach und
Schön=
mattenwag vom 27 bis 31 8. geſperrt.
Kreisſtraße 170 vberhalb Heiligkreuzſteinach Km. 8,1—90 vom 1. bis
3. September geſperrt.
Gießen—Rodheim (zunächſt zwiſchen Abzweigung Heuchelheim und
Landesgrenze) vom 11. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Heuchelheim—Kinzenbach-Rodheim.
Inheide—Utphe vom 19. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Grund=Schwalheim—Unterwiddersbach-Rodheim.
* Griesheim, 28. Juli. Gemeinderatsbericht. Die
Be=
dingungen über den Bezug von Waſſer aus der Waſſerleitung wurden
eingehend beraten, die endgüültige Beſchlußfaſſung wurde jedoch bis zur
nächſten Sitzung zurückgeſtellt bzw. es wurde die Sache zur nochmaligen
Beratung an die Waſſerleitungskommiſſion überwieſen. Die Genehmigung
zur Erweiterung der Waſſerleitung in der Fortſetzung der
Heinrich=
ſtraße, desgl. längs der Wolfskehler Chauſſee und in der projektierten
Straße öſtlich des neuen Bahnhofes der elektriſchen Bahn wurde erteilt.
Die Weiterführung der Waſſerleitung auf das Grundſtück des Peter
Wetter XI. an der Darmſtädter Straße und auf dasjenige des Jakob=
Chriſtian Heß hinter der Darmſtädter Straße wurde unter der
Be=
dingung genehmigt, daß die beiden Grundbeſitzer die Verzinſung und
Amortiſation dieſes Stranges garantieren. Der Kirchenvorſtand hat
um Uebernahme der Bürgſchaft für ein zum Umbau der Kleinkinder.
ſchule aufzunehmendes Darlehen von 8000 Mk. bei der Heſſ. Landesbank
nachgeſucht. Dem Geſuch wird entſprochen. Die Genehmigungg zur
Ueberbauung der Straßenfluchtlinie aus Anlaß der Umbauung der
Klein=
kinderſchule Ecke Schützenſtraße und Pfarrgaſſe wurde erteilt. Auf
Grund der Verordnung vom 4. Auguſt 1921, betr. den Feldſchluß der
Gemeinde Griesheim, wurde der Feldſchluß für die hieſige Gemarkung
während des Monats Auguſt ds Js. von abends 9 Uhr bis morgens
5 Uhr angeordnet. Wer während dieſer Zeit im Felde betroffen wird,
wird gemäß Art, 69 des Feldſtrafgeſetzes zur Anzeige gebracht. Den
durch die Unwetter Geſchädigten in Rheinheſſen und im Erzgebirge wurde
eine Spende von je 100 Mk. bewilligt. — Einer unſerer älteſten
Orts=
bürger iſt der frühere Schreinermeiſter Johannes Beck, der geſtern
in ungewöhnlicher kröperlicher und geiſtiger Friſche ſein 83. Lebens
jahr zurücklegte.
* Eberſtadt, 28. Juli. Der Raubüberfall aufgeklärt.
Die Täter des bereits gemeldeten Raubüberfalles in der Villenkolonie
ſind von der hieſigen Polizei ermittelt worden. Wie die Nachforſchungen
ergeben haben, handelt es ſich um junge Burſchen aus Beſſungen,
die die Nacht über in Eberſtadt in einer Wirtſchaft gezecht hatten und
dann bei dem Nachhauſeweg einen Mann überfielen und mißhandelten.
Einer der Täter mußte ſich in der fraglichen Nacht noch in ärztliche
Be=
handlung begeben, da er von dem Ueberfallenen in der Notwehr mit dem
Meſſer zwei Stiche in den Arm erhalten hatte. — Eine vierte
Dreſchmaſchine iſt nunmehr in der Alten Darmſtädter Straße
auf=
geſtellt worden. Die Dreſcharbeiten nehmen durch das Arbeiten der vier
Dreſchmaſchinen in dieſem Jahre einen viel ſchnelleren Verlauf. —
Rektor Vogel tritt auf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze
der Staatsbeamten am 1. Auguſt in den vohlverdienten Ruheſtand.
Rektor Vogel ſtammt aus Groß=Bieberau, wo er am 4. April 1862
ge=
boren wurde, beſuchte das Lehrerſeminar in Bensheim, das er im Jahre
1882 verließ und war vor ſeiner Eberſtädter Amtstätigkeit in
Brens=
bach tätig. 1921 wurde er als Nachfolger des verſtorbenen Rektors
Müller zum Rektor gewählt. Rektor Vogel erfreut ſich in allen Kreiſen
der Bevölkerung großer Beliebtheit.
* Hahn bei. Pfungſtadt, 28. Juli. Erhöhung der
Allmende=
auflage. Die Allmendauflage iſt erhöht worden. Infolgedeſſen
müſſen an der ſeitherigen Ortsſatzung kleine Abänderungen getroffen
werden. Insbeſondere ſoll der ſeitherige Verfalltermin vom 1. April
auf den 1. September verlegt werden. — Die Gurkenernte in der
hieſigen Gemarkung, die dieſer Tage begonnen hat, verſpricht im
all=
gemeinen einen befriedigenden Ertrag.
* Ober=Ramſtadt, 28. Juli. Feuerwehr=Uebung. Sonntag
den 31. Juli, vormittags 6 Uhr, findet eine Feuerwehr=Uebung ſtatt,
zu der ſowohl die Mannſchaften der Freiwilligen als auch der
Pflicht=
feuerwehr am Rathaus zu erſcheinen haben. — Bis längſtens 15. Aug.
iſt die zweite Rate der 19N7er Hundeſteuer an die Untererhebeſtelle zu
zahlen.
* Michelſtadt, 28. Juli. Benützung von Abonnementskarten im
Stadion=Schwimmbad. Für die Benützung des Schwimmbades im
Stadion werden ſogenannte Sechſerkarten ausgegeben, die den Inhaber
derſelben berechtigen, das Bad an 6 Wochentagen zu benützen. Durch
das Löſen ſolcher Karten iſt ein Vorteil im Preis gegenüber den
Tages=
karten geboten, ſodaß die Inanſpruchnahme dieſer nur empfohlen
wer=
den kann. Nachdem jedoch vielfach Meinungsverſchiedenheit beſteht,
ob die Karten an ſechs aufeinanderfolgenden Wochentagen oder aber
an ſechs beliebigen Werktagen benutzt werden können, ſei auch hier
darauf hingewieſen, daß die Sechſerkarten während der ganzen Saiſon
an beliebigen Tagen Gültigkeit haben. — Gewährung der
Miet=
unterſtützung im Rechnungsjahre 1927. Gemäß einem
Ausſchreiben des Herrn Miniſters für Arbeit und Wirtſchaſt wird das
Verfahren für die Gewährung der Mietunterſtützung im Rechnungsjahr
1927 in gleicher Weiſe durchgeführt werden wie im Rechnungsjahr 1926.
Auf Grund eines bei der Bürgermeiſterei zu ſtellenden Antrages
er=
folgt die Prüfung auf Gewährung einer Mietunterſtützung. Der
An=
tragſteller muß ſelbſtverſtändlich die Gründe, welche für eine
Befürwor=
tung des Antrages ſprechen, nachweiſen können, d. h. er muß entweder
erwerbslos ſein, oder von ſeiten der Kleinrentner= und
Sozialrentner=
fürſorge Unterſtützung empfangen. Falls jedoch nach den gegebenen
Verhältniſſen auch andere Mieter und Hausbeſitzer für die Gewährung
einer Mietunterſtützung in Frage kommen, ſo kann auch dieſen
Anträ=
gen entſprochen werden, wenn die erforderlichen Vorausſetzungen in
vollem Maße gegeben ſind. Mietunterſtützungsanträge, welche bereits
im Rechnungsjahre 1926 geſtellt wurden, behalten auch für das
Nech=
nungsjahr 1927 ihre Gültigkeit und iſt eine Erneuerung derſelben nicht
erforderlich.
* Hirſchhorn, 28. Juli. Waſſerſtand des Neckars am
27. Juli: 0,85 Meter; am 28. Juli: 0,82 Meter.
* Mörlenbach, 28. Juli. Unfall. Im Filial Schimbach
han=
ierte ein älterer verh. Landwirt an der Bremſe eines mit Heu beladenen
Wagens. Dabei rutſchte er ab und kam unter das Fuhrwerk, ſo daß
der Wagen über ihn weg ging und er einen Beinbruch und andere
Ver=
letzungen davontrug. Der Verunglückte wurde in das ſtädtiſche
Kran=
kenhaus nach Weinheim überführt.
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* Aus dem Weſchnitztal, 28. Juli. Straßenwalzung.
Gegen=
wärtig wird die Provinzialſtraße von der bad. Grenze unterhalb
Bir=
kenau an bis nach Zotzenbach, eine Strecke von 6 Km., neu gewalzt, wass
wahrhaftig nicht als Luxus bezeichnet werden kann; ſind doch
ſtellenweiſe=
ausgefahrene Löcher vorhanden, daß man darin einen Hund begrabem
könnte. Die Schotterſteine wurden von Königswintern bei Bonn, ca
3000 Kbm., bezogen, das Baſaltſteinmehl von Roßdorf bei Darmſtadtt
und der Rheinſand von Gernsheim. Vorläufig iſt nur eine Straßen=,
walze in Tätigkeit, in Kürze wird eine zweite und dritte hinzukommen.
ſodaß die Walzarbeiten in ungefähr 21 Tagen beendigt ſein dürften.
Von einer Straßenſperre ſoll vorerſt abgeſehen werden. Daß man
be=
der Materiallieferung das „Porphyrwerk Weinheim”, bei dem vielge
Arbeiter aus den heſſ. Nachbarorten beſchäftigt ſind, nicht
berückſichtigte=
wird recht übel vermerkt.
* Birkenau, 28. Juli. Schwerer Motorradunfall.
Zwe=
junge ledige Burſchen von hier machten eine Motorradfahrt. Beim
Bahn=
übergang zwiſchen Weinheim und Viernheim ſtießen ſie auf einen
Per=
ſonenzug. Beide erlitten ſchwere Kopfverletzungen, Arm= und Beinbrucch
und mußten mittels Auto in das Krankenhaus nach Viernheim
über=
führt werden. Das Motorrad wurde ſchwer demoliert.
* Lorſch b. Bensheim, 28. Juli. Unwetterſchaden. Der durch
den mit einem ſchweren Unwetter verbundenen Hagelſchlag in der
hieffi=
gen Gemarkung angerichtete Schaden auf den Feldern wird von
ſach=
verſtändiger Seite auf rund 200 000 Mark geſchätzt.
* Viernheim, 28. Juli. Tod durch Ertrinken. Nachdem
erſt vor einigen Tagen ein junger Viernheimer beim Baden im
Mann=
heimer Neckarkanal ertrank, hat bereits vorgeſtern das gleiche Unglück ein.
hieſige Familie betroffen. Der 19 Jahre alte Gipſer vom hier, ging beim
Baden im Neckar vermutlich infolge eines Herzſchlages plötzich unte
und ertrank. Die Leiche konnte bis zur Stunde nicht geländet werdem
— In ſeiner letzten Sitzung genehmigte der Gemeinderat einſtimmin
den von der Verwaltung vorgelegten Voranſchlag für das Rechnungsjah-
1927. Hiernach betragen die Einnahmen und Ausgaben 446 399.—
bzw. 586 399— Mk. Der Fehlbetrag von 140000 Mk. wird als
Umlag=
erhoben. Die elektr. Verſorgungsanlage erbrachte einen Reingewin
von 35000 Mk. und die Gasverſorgungsanlage einen ſolchen vor
8 000 Mark.
* Biblis, 28. Juli. Schwerer Unfäll. Geſtern vormitbag er
eignete ſich unweit der Straßenbrücke in Worms ein bedauerlicher Um
glücksfall, bei dem die hieſige, 19 Jahre alte K. Seib, ſchwer verletz,
wurde. Das Mädchen, das neben dem Fuhrwerk ging, fuhr auf de
rechten Seite der Straße, als auf der gegenüberliegenden
Straßenſeit=
ebenfalls ein Fuhrwerk kam. Durch die Enge, die zwiſchen den
Fuhr=
werken blieb, wollte ſich ein Lieferwagen zwängen, wobei er die
A=
dauernswerte gegen den eigenen Wagen drückte. Das ſchwerverletzte
Mäd=
chen wurde ſofort ins Krankenhaus verbracht. Die unvernünftige Fahrere.
des Autolenkers wurde allſeits ſehr gerügt. — Ei leichter Unfall trug
ſich in einem Eiſenbahnabteil zu. Ein funger Mann fuchtelte beim
Früh=
ſtück ſeinem Nachbarn mit Wurſt und Meſſer gleichzeitig vor dem
Geſich=
herum und brachte ihm durch dieſen Unſinn, allerdings unbeabſichtigt
einen Stich an der Naſe bei. Dieſer Vorfall beweiſt, daß man mit offenen
Meſſern manchmal recht unvorſichtig zu Werke geht; diesmal ging es
noch ziemlich glimpflich ab. — Nachdem ſeit längerer Zeit uſer Or
von Zigeunerbanden ziemlich verſchont blieb, ziehen ſich dieſelbem in der
letzten Tagen wieder in größerer Anzahl herbei. Gerade in der jetzigen
Zeit der vielen Feldarbeit ſieht der Landbewohner die braunen Geſellen
recht ungern, zumal Weiber und Kinder derſelben die Bewohner dur
Bettelei beläſtigen. — Ernte. Nachdem im nördlichen Teile des Ries)
bereits die Dreſchmaſchinen in Betrieb ſind, iſt für die Getreideernte hie
erſt ganz kurz der richtige Zeitpunkt gekommen. Dem Landwirt
wäch=
dadurch die Arbeit über den Kopf, und iſt er gezwungen, ſchon am frühern
Morgen mit dem Tagewerk zu beginnen. So iſt oft gar mancher Morgen
abgemacht, wenn ſich die „Siebenſchläfer” noch in den Betten räkeln. —
Oft kommt es vor, daß Spaziergänger ohne weitere böſe Abſicht
Ge=
treideähren abreißen oder auch beim Hafer dieſelben abriffeln. Da
meiſt Kinder ſind, die dieſen Unfug treiben, ſollten ältere Leute hien
ſtreng nach dem Rechten ſehen und die Uebeltäter evtl. gehöri
verbläuen. Auch die Tauben richten zur Zeit der Ernte
mitunte=
großen Schaden an, wofür die Beſitzer derſelben von den Geſchädigte:
für Schadenerſatz herangezogen werden können. — Ebenfalls ein grobe
Unfug halbwüchſiger Burſchen iſt es, die Badeplätze an der Weſchnitz in
ſchändlichſter Weiſe zu verunreinigen. Auch hier gehört den unvernünf.
tigen Lausbuben ein gehöriger Denkzettel angehängt. — Der Schützer/
verein „Hubertus” hält an den kommenden Sonntagen im Gaſthaus „Zun
Rheiniſchen Hof” ein Werbeſchießen ab, und ſollen die Einkünfte für de
Bau des neuen Kriegerdenkmals Verwendung finden. Als Preis erhä
jeder Schütze, der mehr als 30 Ringe mit drei Schuß erzielt, ein Ab
zeichen des Schützenvereins.
* Gernsheim, 28. Juli. Waſſerſtand des Rheinsſan
28. Juli, morgens 6 Uhr: 1,50 Meter.
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Ausgabe März 1927
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wurde der Hessische Verkehrs-Verband veranlaßt durch das
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r. Relſterbad
der Oberkörper
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a. Mörfelden
einen völlig entk
Langener Weg
aus einem Ror=
zwiſchen den 7
wobei er die
ſchwerverletzte M
bernünftige Fahr
leichter Unfall
uchtelte beim 7
tig vor dem 4
ings umbeabſich
,6 man mit offt
diesmal ginu
Zeit uſer
ſmammer 208
dmrnsheim, B8. Juli. Das achtjährige Söhnchen des
Fabrik=
ers Peter Barth dahier, das un der Stau des Winkelbachs ſpielte,
nin einem unbewachten Augenblick in das Waſſer. Der Wach,
dii ſeinem Waſſerſtand ziemlich hoch war und durch die Stau
Stro=
ſcatte, riß den Knaben in die Tiefe. In voller Kleidung ſprang
abrikarbeiter Eduard Trageſſer, dahier, in das naſſe Element, um
gSwiſchen untergegangene Kind zu retten. Der Junge klammerte
wer Waſſer an dem einen Bein des Retters feſt und unter eigener
gefahr gelang es Trageſſer, den Jungen an die Waſſeroberfläche
ſtffen. Im bewußtloſen Zuſtand wurde das Kind an das Ufer
ſchtt, wo die ſofort eingeleiteten Wiederbelebungsverſuche mit vollem
gekrönt waren. Trageſſer gehört der Schwimmabteilung des
fen Turnvereins an. — Verkehrsverein. Wie verlautet iſt
Gorſtand des hieſigen Ortsgewerbevereins ein Initiativantrag zwecks
hnung eines Verkehrsvereins zugegangen. Aber leider hat man bis
ſüber den Stand der ſo wichtigen Angelegenheit nichts mehr ge=
(hir Gernsheim iſt die Frage der Gründung eines Verkehrsvereins
mmumgängliche Tatſache geworden. Eine wirtſchaftliche Hebung
trr unſer ſchönes Peter Schöfferſtädtchen nur zu erzielen und zu
er=
ay wenn ſich alle verfügbaren Kräfte aus Handel, Gewerbe und
frrie endlich einmal zuſammenſchließen und das ſchlummernde
zuckd, zu einem wertvollen Schatz geſtalten. Dies iſt jedoch nur
rüch, wenn ein Verkehrsverein in Gernsheims Mauern marſchiert.
dſie hieſige Gemeindeverwaltung mit allen Kräften zur Seite ſtehen
t obbedarf keines weiteren Kommentars. Eine wirtſchaftliche Hebung
scheims iſt möglich, dafür bürgen Gernsheims Lage am Rhein und
jabkehrwürdige Gnadenort Maria Einſiedel mit ſeiner
mehrhundert=
teuen Ceſchichte. Hoffentlich fimdet dieſe Anregung keine tauben Ohren.
Rüffelsheim a. M., 28. Juli. Unfall beim Brückenbau.
„hwerer Schleppdampfer einer Frankfurter Reederei, der offenbar
enden den Vorſchriften an der Brüchenbauſtelle zu raſch fuhr, drückte
darade fertig gewordenen Spundwände, an denen ſechs Wochen lang
(öMl itet werden mußte, völlig ein. Die ſchweren Balken wurden wie
(ichchölzer umgeknickt. Nur dem Umſtande, daß der Unfall ſich in der
katgszeit abſpielte, iſt es zu verdanken, daß keine Menſchenleben zu
(dnen kamen. Der Materialſchaden iſt allerdings ſehr groß. Das
dnmaufbauen der Spundwände wird längere Zeit in Anſpruch neh=
Die Höhe des Schadens geht in die Tauſende.
r! Kelſterbach, 27. Juli. Leichenfund. An der Schleuſe wurde
Yuberkörper einer männlichen Leiche gefunden, der Rücken zeigte
gel Verletzungen. Die Leiche muß ſchon einige Wochen im Waſſer
gum haben. Das Gericht hat die Leiche beſchlagnahmt.
al Mörfelden, 27. Juli. Unſittliche Beläſtigung. Durch
mi völlig entkleideten Rohling wurde eine junge Frau auf dem
gonner Weg in unſittlicher Weiſe beläſtigt. Er hatte ſich der Frau,
u inem Kornfelde kommend, genähert, verſchwand aber wieder in
ſſolben, als ſich die Ueberfallene kräftig zur Wehr ſetzte.
* Gau=Algesheim, 27. Juli. Spurlos verſchwunden ſind
3rreitag nacht zwei hieſige junge Burſchen. Die beiden entfernten ſich,
nſtich aus der elterlichen Wohnung und wurden von eiem
bereit=
enn den Auto abgeholt. Es wird vermutet, daß die jungen Leute für
faranzöſiſche Fremdenlegion angeworben worden ſind.
ch dieſelben n M Der Artikel aus Hainſtadt i. O. bezüglich zahlreicher Neſter unſrer
rade imn der ich1 astſchwalbe (Hirundo urbiea) an dortigen älteren Häuſern erfreut
e hrcuen Geſl / iſ; jeden Vogelfreund. Es iſt leider eine Tatſache, daß viele
Vogel=
de Bewohner nſ. die früher in einer Gegend heimiſch waren, durch Entziehung
men Leile deh rl Lebensbedingungen (Niſtgelegenheit, Nahrung uſw.) aus derſel=
Getreideerne!. / rganz verſchwinden. Ich erinnere neben den Schwalben, die an
em Landwintm un den modernen Bauten unſrer Zeit die nötige Niſtgelegenheit
in, ſchon am f anmehr finden, auch an manche Sumpf= und Waſſervögel, die durch
a mancher Man ätenlegung von Sumpfgelände ihre Lebensbedingungen verlieren
Betten rälen / maus der Gegend faſt gänzlich verſchwinden. Die Hausſchwalbe
böſe Abſichtᛋ uucht hauptſächlich eine Holzverſchalung an den Seitenwänden der
abriffeln. A/ YElx oder Dächer, ebenſo die Rauch= oder Stallſchwalbe (H. rustica)
horizontal hervorſtehendes Brettchen in den Ställen, um ihr
Neſt=
rigu bauen, und wo ſolche Gelegenheit vorhanden iſt, finden wir auch
bei lieben Hausgenoſſen noch recht zahlreich. So befinden ſich z. B.
deer Außenſeite der Stallungen in der Hofreite des Bürgermeiſters
ſfer zu Erfelden 47 Neſter der Hausſchwalbe in einer Reihe, und es
ſür den Naturfreund eine große Freude, das Leben und Treiben
eix zutraulichen und überaus nützlichen Vöglein zu beobachten.
— Waldvogel.
Freitag, den 29. Juli 1927
Schwere Unwetter am Mittelrhein.
Köln. Das ganze Mittelrheingebiet wude am Mittwoch
nachmit=
tag von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht. Der Himmel verfinſterte
ſich derart, daß keine Sicht vom rechten zum linken Rheinufer beſtand.
Hagel und heftiger Sturm richteten in den Weinbergen und auf Feldern
ſowie in Gärten große Verwüſtungen an. Auf dem Rheindampfer
„Kaiſerin Friedrich”, der von Boppard unterwegs war, brach infolge
furchtbaren Sturmes eine Panik aus. Die Paſſagiere befürchteten den
Untergang des Dampfers und ſtürzten völlig kopflos umher. Große
Waſſermengen ſrülten über Deck und riſſen Stühle, Bekleidungsſtücke
und Koffer mit ſich. Das ſtarke Oberdeck und die Glasveranda wurden
vom Sturm zertrümmert. Mehrere Perſonen erlitten durch Glasſplitter
Verletzungen. — Aich die Gemeinden der Bürgermeiſterei Freudenberg
im Saargrenzgau haben durch einen nachmittags niedergehenden
Wol=
kenbruch und Hagelſchlag ſchweren Schaden erlitten. Die Ernte iſt völlig
vernichtet. Zahlreiche Bäume ſind entwurzelt. Auch an Häuſern wurde
großer Schaden angerichtet. Die Kataſtrophe iſt für die in der
ſüdweſt=
lichen Ecke des Reichs wohnenden Landwirte beſonders bedrückend, da
die Wirtſchaftsverhältniſſe ſich gerade in den von Lothringen,
Luxem=
burg und dem Saargebiet begrenzten Gemeinden ſeit 1918 fortgeſetzt
verſchlechtert haben.
Auch über Deutz und Homburg gingen ſtundenlange Unwetter
mit ſchwerem Hagelſchlag nieder, der in den Fluren großen Schaden
anrichtete. In Homburg ſchlug der Blitz in einen Neubau ein, wobei
drei Arbeiter getroffen und betäubt wurden. Sie erholten ſich jedoch
bald wieder.
Im Verlaufe des vorgeſtrigen Unwetters durchzog in Boppard
eine Windhoſe die Luft, zuerſt in ſüdlicher und dann in nordweſtlicher
Richtung. Nußbäume, beinahe einen Meter im Durchmeſſer wurden
abgebrochen oder ihrer Aeſte vollſtändig beraubt. Die Obſtanlagen
bieten das Bild vollſtändiger Verwüſtung. Früchte ſind keine an den
Bäumen geblieben. Das Mühltal mit dem ſchönen Mühltalhotel, der
Bahnhofsplatz und das Parkgelände des Urſulinenkloſters Marienberg
zeigen ſtarke Verwüſtungen.
Oberhalb des Dinkholder Tales, alſo zwiſchen Oſterſpai und
Braubach, wurden faſt ſämtliche Obſtbäume umgeknickt. Die Straße iſt
zurzeit noch nicht paſſierbar. — In Braubach ſchlug der Blitz in das
Anweſen eines Badehauſes, wodurch nicht geringer Schaden entſtand.
Der Braubacher Wald wurde arg heimgeſucht. Menſchenleben ſind nicht
zu beklagen. Die bekannte Rheinterraſſe am Oberlahnſteiner Strand
erlitt erheblichen Schaden. Ein großer Baum in der hinter der Terraſſe
gelegenen Anlage wurde durch den Wirbelſturm abgedreht, dann
hoch=
gehoben und mit ungeheurer Wucht auf ein Dach geworfen. Die
Strand=
anlage bei Oberlahnſtein wurde ebenſo wie die Lagerſchuppen in dem
eigenen Gelände heimgeſucht. Perſonenſchäden ſind auch hier nicht zu
beklagen.
In Niederlahnſtein wurde ein Wohnhaus vom Blitz
getrof=
fen. Er ſprang vom Blitzableiter ab, beſchädigte dieſen ſowie eine
Tele=
phonanlage, die heruntergeriſſen wurde. Ferner traf der Strahl die
elektriſche Leitung, ſodaß Niederlahnſtein ohne Licht blieb. Die
Straßen=
bahn konnte nicht verkehren. Erſt nach ſtundenlangen
Aufräumungs=
arbeiten konnte ſie den Betrieb Lahnſtein-Koblenz wieder aufnehmen.
— Auch über Horchheim=Koblenz wirkte ſich das Gewitter noch
aus. Nennenswerte Schäden ſind jedoch dort nicht zu beklagen.
Seite 9
sUuropssttties fir Kiuenn
Taugtiuge
Orauke
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Ueber Deutſchland” von Frau von Stael. Sprecherin: Marg.
Wolf. O 18.15: Uebertr. von Kaſſel: „Die Stunde Haus und
Garten‟ O 19: Stenographie. o 19.30: Ing. Randewig: Die
Pſyche der Frau und des Mannes.” O 19.50: Film=Wochenſchau.
20: Uebertr. aus dem Handnſaal der Muſikausſtellung: Holländ.
Volksgeſang. Wilhelmus von Naſſauen, von M. von St. Aldegonde.
— Gebet fürs Vaterland; Glückliches Vaterland; Dankgebet, a. d.
Gedenck=clanck von Valerius 1626. — Da ſaß eine Eule, v. J.
Vaardekoper. J. J. Viotta: Die Silberflotte. — Patriotenlied. —
Die Weber, Alt=Niederl. Lied a. d. 18. Jahrh. — W. Smits=
Fahnenlied — Ein Lied von Koppelſtock von A. J. Schoolemann.
„J. Viotta: Sanct=Nikolaß. — R. Hool: Ein Drehersjunge. —
J. J. Viotta: Ein Schifflein. — P. C. Poortman: Snozebol. und
weitere 12 Darbietungen. Anſchl.: Uebertr. von Kaſſel: Spätkonzert.
Siuttgart.
Freitag, 29. Juli. 13.15: Stuttgart und Freiburg:
Schan=
plattenkonzert. O 16: Frau Sauter=Kindler: Aus dem Reiche
der Frau. o 16.15: Konzert. Schumann: Ouv. Genoveva. Adagio,
Ouv. Julius Cäar. 2 Novelletten. Ouv. König Manfred.
Abend=
lied. — Urbach: Erinnerung an Schumann. o 18.15:
Funk=
feuilleton. O 18.45: Baſtelſtunde. O 19.15: Anna Blos: Chriſtiane
von Grävenitz. O 19.45: Ueberſicht über die Hauptveranſtaltungen
der kommenden Woche (in Eſperanto). O 20: Uebertr. aus Freiburg:
Schubert=Abend. Mitw.: H. Schulz, Thea Eckſtein, O. Nies.
Die ſchöne Müllerin, Lieder=Cyklus. Duett für Violine und Klavier.
Ausgewählte Lieder=Perlen. Rondo brillant. o 21.30:
Sport=
vorbericht, Funkſtille.
Berlin.
Freitag, 29. Juli. 6: Gymnaſtik. O 15.30: Adele Schreiber:
Frauen von heute — in vielen Ländern. o 16: E. Jacobſohn:
Wie ſind Berlins Straßennamen entſtanden? o 16.30: Paula
Foerſter: Wanderungen durch die Mark. o 17: Kapelle Emil
Rooſz. 10 Darbie ungen. O 19.05: Dr. Hirſch: Die Bedeutung
der Univerſitäten für das deutſche Geiſtesleben. o 19.30: Dr.
Krotoſchiner: Der Rechtsanſpruch des Arbeitnehmers auf Erteilung
eines Zeugniſſes. 19.55: Th. Kappſtein: Bilder von einer
Mittelmeerfahrt. O 20.30: Sinfonie=Konzert. Haydn: Sinfonie
D=dur Nr. 104. — Bach: Brandenburgiſches Konzert. — Mozart:
Sinf. C=dur (Jupiter). 22.30: Nachtmuſik. Suppe: Ein Morgen,
ein Mittag, ein Abend in Wien. — Fall: Dollarwalzer. —
Arno Holz: So einer war auch er. — Die alten Landsknechte.
Das zerbrochene Ringlein. — Zeller: Potp. aus Vogelhändler.
— Vorbeiziehender Hochzeitszug kaukaſiſcher Reiter. —
Neger=
wiegenlied. — Improniſation eines ſudaneſiſchen Kriegsgebetes.
— Steiner: Nur ein Viertelſtündchen. — Maxwell: Montevideo,
— Heinecke: Marſch.
Königswuſterhauſen. Freitag, 29. Julf. 6: Gymnaſtik. o 15:
Prof. Soieß: Kultur und Sprache im neuen England. o 16: Prof.
Adam: Was muß jeder von der Geſunderhaltung des Auges wiſſen.
O 16.30: Dr. Herta v. Bremen: Kulturgeſchichtliche Beiträge zum
Geſchichtsunterricht. 17: Dr. Wegner: Einführung in die
Klima=
kunde. O 18: W. Möbus: Pioniere der Funktechnik. O 18.30: Engl.
O 18.55: Prof. Müller: Aus der Geſchichte und Praxis des
Parla=
mentarismus. O 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag für Aerzte.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Samstag, den 80. Juſk
(nach der Wetterlage vom 2. Juli):
Noch unbeſtändig, wechſelnd wolkig, auch aufheiternd, mäßig warm
und ſtrichweiſe Schauerregen, vereinzelt noch Gewitterneigung.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Hauptſchriftleitung . J. V.: Max Streeſe.
Verantwortlich für Polin und Wirtſchaft: J. V.: Andreas Bauer für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Siceeſe, für Sport: Dr. Eugen Bubimarn,
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette: für den Inſeratenteil. Willy Kuhle.
Druck und Verlag X C Uittich — ämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantte der Rückſendung n ich ubernommen.
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11897)
Hagedorn.
Seite 10
Freitag, den 29. JZuſi 1927
Nammer 20//
Opoln, Shier und Tafnen.
Der Sport des Sonntags.
Im Sportprogramm des Sonntags nimmt nun neben den
Som=
merſports auch der Fußball wieder Platz. Von wenigen Ausnahmen
abgeſehen, hatte die große Fußballgemeinde vier Wochen Ruhe. Vier
Wochen ohne Fußball, das iſt für den eingefleiſchten Anhänger dieſer
Leibesübung etwas viel und darum wird er ſich jetzt mit doppelter
Be=
geiſterung ſeinem Metier widmen. Die verſchiedenen Neuordnungen
in der Fußballorganiſation, beſonders in der ſüddeutſchen, bringen
es mit ſich, daß zuſammen mit dem Beginn der neuen Saiſon auch gleich
die Meiſterſchaftsſpiele einfetzen. Daneben gibt es natürlich auch eine
Fülle von mehr oder minder wichtigen Freundſchaftsſpielen. Da nun
aber auch auf den anderen Sportgebieten noch Hochbetrieb herrſcht,
nimmt das Sportprogramm des Sonntags wieder einen ganzen
hüb=
ſchen Umfang an. Im
Fußball
iſt zunächſt der Auftakt der Meiſterſchafts=Spielſaiſon zu
erwähnen. Die Gruppen Main und Rhein machen im S.F.V. den
Anfang. Die Maingruppe hat gleich ſech2 Spiele auf der
Tages=
ordnung: Viktoria Aſchaffenburg—Fechenheim 03, Eintracht Frankfurt—
Offenbacher Kickers, Rot=Weiß Frankfurt—F. S.V. Frankſurt, Sport
1860 Hanau-Viktoria 94 Hanau, V.f.R. 1900 Offenbach—Union
Nieder=
rad und F.C. 93 Hanau—Germania 94 Frankfurt. Die
Rhein=
gruppe bringt nur ein Spiel: Phönix Mannheim-Phönix
Ludwigs=
hafen. Der eigentliche Spielbetrieb ſetzt hier erſt acht Tage ſpäter, am
7. Auguſt ein. Im übrigen iſt zu dieſen Treffen noch nicht viel zu
ſagen, man muß erſt abwarten, was ſie für Aufſchlüſſe über die
gegen=
wärtige Spielſtärke der Vereine bringen. — Unter dieſem
Geſichts=
punkt ſind auch die zahlreichen Freundſchaftsſpiele der
Wochen=
endtage zu betrachten. In der Gruppe Südbayern iſt der weſtdeutſche
Zweite, Schalke 04 bei München 1860 (Samstag) und Wacker München
zu Gaſt. Die Gruppe Baden empfängt die Sportvgg. Fürth, die am
Samstag gegen dem Karlsruher F.V. und am Sonntag anläßlich ſeines
30jährigen Beſtehens gegen der Freiburger F.C ſpielt. Von weiteren
Spielen ſind zu nennen: Schwaben Ulm-V.f.R. Mannheim,
Sport=
freunde Stuttgart—D.S.V. München, Haſſia Bingen-V.f. L. Neu=
Iſenburg, Boruſſia Neunkirchen—S.V. Waldhof. — Auch in den
anderen Landesverbänden ſetzt der Spielbetrieb wieder ein.
Unter den zahlreichen Treffen hat eins beſondere Bedeutung: das
Re=
präſentativſpiel Mitteldeutſchland-Deutſchböhmen in Aufſig.
Leichtathletik.
Die deutſche Leichtathletik hat am Sonntag in einer großen
Lei=
ſtungsprüfung wieder einmal zu beweiſen, welche Fortſchritte ſie
ge=
macht hat. Im Düſſeldorfer Rheinſtadion findet der Länderkampf
Deutſchland —Schweiz ſtatt. Daß dieſer Länderkampf zu
einem Sieg für die deutſchen Farben führen, wird, iſt kaum zu
be=
zweifeln, die Frage bleibt nur, in welcher Form der Sieg zuſtande
kom=
men wird. Beide Länder haben zu dieſer großen Begegnung ihr beſtes
Material herausgebracht. Bei einem Vergleich der Mannſchaften und
ihres Leiſtungsvermögens kommt man zu dem Schluß, daß die
Schwei=
zer bei normalem Verlauf der Kämpfe eigentlich nur im 830=Meter=
Lauf durch Paul Martin eine Siegeshance haben. In den übrigen
14 Wettbewerben müßte der Erfolg den deutſchen Athleten zufallen. Da
aber auch die Schweiz in der letzten Zeit auf den verſchiedenſten
Gebie=
ten ſchöne Fortfchritte gemacht hat, wird es ſicher zu mancen harten
Kämpfen kommen. — Da wir. in einigen Wochen auch gegen
Frank=
reich zum Länderkampf antreten, findet natürlich auch der am Samstag
in London zum Austrag kommende Länderkampf England—
Frankreich bei uns ſtärkſtes Intereſſe. — Ein weiterer
Leicht=
athletik=Linderkampf führt in Wien Oeſterreich und die Tſche
choſlowakei zuſammen. — Neben dieſen großen
Repräſentativ=
kämpfen ſollen noch einige internationale und nationale Feſte, ſo u. a.
in Kehl, Bernau und Breslau durchgeführt werden.
Rudern.
In vierzehn Tagen findet in Schwerin die Deutſche
Meiſterſchafts=
regatta ſtatt. Begreiflicherweiſe ſchenen ſich die führenden
Mannſchaf=
ten faſt durchweg bis dahin und die Zahl der Regatten iſt nur klein.
Die 12. Würzburger=Stadt=Ruderregatta bringt in 18
Rennen Mannſchaften aus Würzburg, Bamberg, Nürnberg,
Schwein=
furt, Kitzingen, Hanau, Offenbach, Frankfurt, Heidelberg und
Deggen=
dorf an den Start. Auch die erſtklaſſigen Rennen ſind meiſt gut
be=
ſetzt. — Bei der Großen Limburger Regatta ſtehen am
Samstag und Sonntag 28 Vereine mit 145 Booten und 831 Ruderern
aus Mainz, Kaſtel, Köln, Düſſeldorf, Gießen, Frankfurt, Münſter,
Koblenz uſw. im Kampf.
Schwimmen.
Neben einigen verbandsoffenen Schwimmfeſten verdient
Rheinſtyomſchwimmen bei Mannheim Intereſſe.
das
Tennis.
Die am Donnerstag in Braunſchweig begonnenen Deutſchen
Tennis=Meiſte=ſ:aften im Herren=Cinzel und Tamen=Einzel
ſollen programmäßig am Sonntag ihren Abſchluß finden. Wer ſich
nach den zahlreichen und harten Kämpfen zwiſchen unſerer Tennis=Elite
bis zu den Schlußrunden durchſetzen und da behaupten wird, iſt ſchwer
zu ſagen. Die Meiſterſchaften werden umrahmt durch internationale
Meiſterſchaften von Braunſchweig in den Doppelſpiellen. — Während
die Spiele um den Davis=Pokal in der Europazone bereits mit
dem Siege Frankreichs beendet ſind, beginnen in der amerikaniſhen
Zone — die allerdings weſentlich weniger Teilnehmer zählt — erſt die
Vorkämpfe. In dieſen Tagen kämpfen in St. Louis Japan und Mexiko
um den weiteren Verbleib in der Pokalkonkurrenz. Die franzöſiſche
Mannſchaft hat ſich im übrigen bereits nach Amerika auf den Weg
ge=
macht, um dort Ende Auguſt das Endſpiel gegen den Sieger der
Amemka=Zone zu beſtreiten.
Turnen.
Das Mittelrheiniſche Turnfeſt in Darmſtadt vereinigt
für eine Woche lang die Beſten des Kreiſcs zu Wettbewerben
derſchieden=
ſter Art. Der Sonntag bringt mit dem Feſtzug und anderen großen
Veranſtaltungen den Höhepunkt des Feſtes.
Motorſport.
Die Kolberger Bäderrennen um den Motorrad=
Wan=
derpreis von Deutſchland ſind trotz der kurzen Zeit ihres Beſtehens
ſchon zu einem der größten deutſchen motorſportlichen Ereigniſſe
ge=
worden. Auf der N,63 Kilometer langen Rennſtrecke in unmittelbarer
Nähe der alten pommerſchen Feſtungsſtadt treffen ſich auch diesmal
wieder eine Reihe der beſten deutſchen Fahrer mit namhaften Fahrern
des Auslandes im Wettbewerb. — Von den weiteren Veranſtaltungen
des Sonntags ſind eine Jubiläums=Veranſtaltung des Koblenzer A. C.,
die Selbecker Bergprüfungsfahrt des Gaues 5 im A. D.A. C. bei Hagen
und die Motorrad=Bahnrennen in Chemnitz zu erwähnen. — Die
Automobilwoche von San Sebaſtian ſchließt am Sonntag
mit dem großen Preis von Spanien für Rennwagen ab.
Flugſport.
Der zum achtenmale von der Rhön=Roſitten=Geſellſchaft veranſtaltete
Rhön=Segel=Flugwettbewerb nimmt am Sonntag bei einer
Beteiligung von 45 Bewerbern mit 71 Flugzeugen ſeinen Anfang.
Pferdeſport.
Der Sonntag bringt Galopprennen in Strausberg, Magdeburg,
Breslau, Neuß und Maiſſons Lafitte.
Radſport.
Nach Beendigung der großen Weltmeiſterſchaftswoche, die auch dem
deutſchen Radſport einige recht erfreuliche Erfolge brachte, kommt der
Radſport wieder in ſeine alten, gewohnten Bahnen. Zahlreiche Bahn=
und Straßenrennen zieren das Programm des Sonntags. Neben
man=
chen kleineren findet man auch verſchiedene große und intereſſante
Rennen.
Bahnrennen: Frankfurt/Main (mit Weltmeiſter Linart, Snoek,
Möller, Saldow, Roſſellen bei den Steherrennen und Weltmeiſter Engel
dei den Amateurrennen), Erfurt (Goldenes Rad mit Miquel,
Lewa=
nolv, Krewer und Läuppi), Forſt (mit den Ruyſſeveldt, Dobe,
Bor=
doni), Nürnberg (mit Leddy, Maronnier, Herbſt uſw.), Krefeld
(24=Stunden=Mannſchaftsrennen), Bochum (int=rnationale
Flieger=
rennen), Bremen (Amateurrennen), Rütt=Arena Berlin
(Vierſtunden=Mannſchaftsrennen mi
zum Großen Preis von Kobenhagen für
Berufs=
flieger mit Michard, Kaufmann, Faucheux, Oßmella, Oskar Rütt uſw.).
Straßenrennen: 9. Etappe des Großen
Opel=
preiſes von Deutſchland Stuttgart-Mainz; Großer Preis
der Lutherſtadt Wittenberg (220 Kilometer, B. D.R.),
Bre=
men—Hamburg—Bremen (200 Kilometer, B. D.R.).
33. Mittelrheiniſches Kreisturnfeſt.
Die Kreisſchwimmwettkämpfe (8. Kreisſchwimmfeft.
Alljährlich treffen ſich die mittelrheiniſchen Turnerſchwimmer(innen)
des 9. Kreiſes (Mittelrhein) zu ihren Kreismeiſterſchaftskämpfen im
Schwimmen. Diesmal in Verbindung mit dem großen Mittelrheiniſchen
Kreisturnfeſt in Darmſtadt. Der große Woog mit ſeiner neuen 100=
Meter=Kampfbahn und dem neuen Sprungturm bildet die dafür
ge=
wählte Kampfſtätte. Sie wird erneut den Beweis bringen, daß ſie für
alle großen Wettkämpfe der geeignete Platz iſt, und daß die ſeitens der
Stadt Darmſtadt mit jedem Jahr für den Ausbau des Woogs zur
Ver=
fügung geſtellten Mittel fruchtbringend angelegt ſind; die Anlage ſelbſt
in immer weiteren Kreiſen bekannt und beſucht wird. Der große Woog
iſt den mittelrheiniſchen Turnerſchwimmern nicht unbekannt. Gern
kom=
men ſie hierher, um ihre Kräfte zu meſſen. Und ſo ſteht auch in dieſem
Jahre die Beteiligung beim 8. Kreisſchwimmfeſt gegenüber den
Vor=
jahren keineswegs zurück. Das Meldeergebnis iſt ebenſo wie bei den
Geräteturnern, Leichtathleten uſw. ein ſehr gutes, und es ſtehen eine
Reihe ſehr gut beſetzter Schwimmwettkämpfe bevor.
Die verſchiedenen Wettkämpfe zum 8. Kreisſchwimmfeſt ſind
feſt=
geſetzt: a) für Turner, b) für Altersturner, c) für Turnerinnen, d)
Waſ=
ſerballſpiele für Turner, e) Muſterriegen.
Ausgeſchrieben ſind
1. für Turner:
Hauptſpringen (8 Sprünge); Turmſpringen (6 Sprünge);
Mehr=
kampf (umfaſſend Springen, Schwimmem, Tauchen); 200 Meter
Lagen=
ſchwimmen, 400 Meter Freiſtil, 100 Meter Bruſt, 100 Meter Seite,
100 Meter Rücken, 100 Meter Freiſtil, Streckentauchen: 4 mal 100 Meter
Bruſtſtaffel, 4 mal 100 Meter Lagenſtaffel, 4 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel,
10 mal 50 Meter Freiſtil (Gauverbände) und Mittelrheinſtaffel (2
Läu=
ſer, 2 Schwimmer).
2. Altersturner:
Springen (6 Sprünge), Mehrkampf, 50 Meter Bruſt, 50 Meter
Frei=
ſtilſchwimmen, Streckentauchen.
3. Turnerinnen:
Hauptſpringen (6 Sprünge), Mehrkampf (umfaſſend Springen,
Schwimmen, Tauchen), 200 Meter Lagenſchwimmen, 100 Meter Seite,
100 Meter Bruſt, 100 Meter Rücken, 100 Meter Freiſtil, Streckentauchen,
4 mal 50 Meter Bruſtſtaffel, 4 mal 50 Meter Lagenſtaffel, 4 mal 50
Me=
ter Freiſtil, 10 mal 50 Meter Freiſtil (Gauverbände), Mittelrheinſtaffel
(2 Lauferinnen, 2 Schwimmerinnen).
Im folgenden ſoll das Meldeergebnis Aufſchluß über die
Schwimm=
wettkämpfe ſelbſt geben. Bei den insgeſamt 35 Schwimmwettkämpfen
ſind aus 16 Gauen 36 Vereine des Mittelrheinkreiſes beteiligt, die mit
rund 200 Teilnehmern etwas über 200 Meldungen abgegeben haben.
Waren die Wettkämpfe im Vorfahre offen für die Mittelſtufe, Ober= und
Sonderſtufe, ſo iſt dieſesmal nur die Ober= und Sonderſtufe
teilnahme=
berechtigt. Wie bei faſt allen Veranſtaltungen, ſo iſt auch hier das
Bruſt=
ſchwimmen für Turner= und Turnerinnen mit je 17 Teilnehmern am
ſtärkſten beſetzt. Man darf geſpannt ſein, ob die Zeiten von 1,25 bzw.
1,40 erreicht bzw. unterboten werden. Das 100 Meter Freiſtilſchwimmen
für Turner weiſt ebenfalls 17 Teilnehmer auf. Dieſer Kampf iſt immer
äußerſt ſpannend. Es werden wohl Zeiten zwiſchen 1,10 und 1,15 Min.
erreicht werden. Das Freiſtilſchwimmen für Turnerinnen bleibt mit
ſei=
nen 4 Teilnehmerinnen vollſtändig offen. Das Hauptſpringen mit 17
Teil=
nehmern für Turner, mit 6 für Altersturner und 6 für Turnerinnen
bringt einige der bekannteſten Springer(innen) auf die Bretter und den
hohen Turm, die Gewähr dafür bieten, nur Vorzügliches zu leiſten.
Auch die 100 Meter=Schwimmen in Seiten= und Rückenlage für Turner
und Turnerinnen ſind gut beſetzt, desgleichen das Streckentauchen und
die Mehrkämpfe. Einen weiteren intereſſanten Verlauf und Ueberblick
über die Kräfteverhältniſſe werden die Staffeln geben, in denen zumeiſt
Offenbach und Darmſtadt zuſammentreffen. Die Turngeſellſchaft
Darm=
ſtadt wird in der 4 mal 100 Meter Bruſtſtaffel und auch den anderen
Staffeln ihren ſchärfſten Widerſacher im Tv. Offenbach finden. Auch in
den Staffeln der Turnerinnen werden Offenbach und Gießen die ſtärkſten
Gegner der Turngemeinde 1846 ſein. Im allgemeinen haben die
Darm=
ſtädter Turnerſchwimmer(innen) die Kenntnis ihrer eigenen Kampfbahn
voraus, was ihnen vielleicht von Vorteil ſein kann. Beſonders
ab=
wechſlungsreich dürften die 10 mal 50 Meter Freiſtifſtaffeln der 6
Gau=
verbände werden, ſowohl für Turner als auch für Turnerinnen. Auch
hier dürfte wohl der 2. Gauverband mit dem Main=Rheingau etwas im
Vordergrund ſein. Ein weiterer heißumſtrittener Kampf werden die
beiden ſogen. Mittelrheinſtaffeln bilden. Sie ſetzen ſich aus zwei
Läu=
fern(innen) und zwei Schwimmern(innen) zuſammen. Start zu dieſen
gemiſchten Staffeln befindet ſich an der Südoſtſeite des Woogs in Höhe
des Eingangs zum Luft= und Sonnenbad, beginnend mit Lauf zu den
weißen Häuschen, von da ein Schwimmen zur Inſel. Lauf über die
Inſel, Schwimmen zum Ziel auf der 100 Meter=Bahn. Die Staffel iſt
eine ſtarke Leiſtungsprüfung, und man darf auf die Sieger geſpannt ſein.
Hierzu wurden im vorigen Jahre 2 Wanderpreiſe geſtiftet. Für Turner
von der Stadt Gernsheim, für Turnerinnen von der Stadt Ober=
Lahn=
ſtein. Die beiden Preiſe ſind im Sporthaus Adelmann ausgeſtellt.
Ver=
teidiger ſind die Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt und der Turnverein
Offenbach a. M.
Bei den Kreisſchwimmwettkämpfen fehlen natürlich nicht die
Waſſer=
ballſpiele. Es gilt auch hier den Kreismeiſter feſtzuſtellen. Die
Eintei=
lung iſt ſo getrofſen, daß im erſten Vorſpiel Samstag vormittag 11.30
Uhr zwei linksrheiniſche Mannſchaften ſpielen, und zwar Turnverein
Mainz 1817 gegen St. Johanner Turnerſchaft Saarbrücken. Im zweiten
Vorſpiel Turnverein 1860 Frankfurt a. M. gegen Turngeſ. 1875
Darm=
ſtadt. Die Sieger der beiden Vorſpiele treffen dann nachmittags 5.30
Uhr im Endſpiel aufeinander. Um die Feſtſtellung des
Kreisgruppen=
meiſters treffen dann am Sonntag, 31. d. M., vormittags 10 Uhr, zum
Entſcheidungsſpiel der neue Mittelrheinkreismeiſter und der Meiſter der
Kreisgruppe Baden—Pfalz der Turnverein 1846 Karlsruhe aufeinander.
Auch dieſes Spiel dürfte ein beſonderer Anziehungspunkt bilden.
Entſprechend der Größe des Kreisturnfeſtes müſſen die
Kreis=
ſchwimmwettkämpfe bereits am Samstag, 30. d. M., vormittags ½9 Uhr,
und mittags 14 Uhr beginnend, ausgetragen werden, ſo daß ſie bis zur
feierlichen Uebergabe des Feſtes vor dem Landesmuſeum beendet ſind.
Den volkstümlichen Zwecken und Zielen der turneriſchen
Schwimm=
wettkämpfe entſprechend, werden auch einige Schau= und
Waſſervorfüh=
rungen gezeigt. Hier ſind insbeſondere hervorzuheben die allgemeinen
Schwimmerfreiübungen, die einzelne Bewegungen aus den
Schwimm=
arten bringen und von mindeſtens 150 Teilnehmern auf der Kampfbahn
vorgeführt werden. Auch das Figurenlegen und Reigenſchwimmen wird
dabei nicht fehlen. Erſtmalig werden dieſe Darbietungen als
Muſter=
riegen beim Schwimmen bewertet.
Zur glatten Abwicklung der Wettkämpfe wurden außerhalb der
100 Meter=Bahn noch zwei 50 Meter=Bahnen angelegt, die jedenfalls
eine reibungsloſe Durchführung der ganzen Veranſtaltung geſtatten.
Der Ortsſchwimmausſchuß der Darmſtädter Turnerſchwimmer mit
ſeinem Obmann H. Löffler an der Spitze hat keine Mühe und Arbeit
geſcheut, um die diesjährigen Kreisſchwimmwettkämpfe (8.
Kreisſchwimm=
feſt) im Rahmen des Kreisturnfeſtes ebenfalls zu einem beſonderen
Markſtein in der mittelrheiniſchen Turnerſchwimmbewegung werden zu
laſſen. Möge auch ihnen ein voller Erfolg beſchieden ſein.
B.
Turnen.
Beteiligung des V. f. L. Rot=Weiß beim Kreisturnfeſt.
In Anbetracht der außerordentlichen Bedeutung, die das 33.
Kreis=
turnfeſt für die Pflege der Leibesübungen und ſpeziell für die Stadt
Darmſtadt hat, beſchloß der Vorſtand, die Einladung der Darmſtädter
Turnerſchaft zur Beteiligung an dem Feſtzuge anzunehmen. An dieſem
Tage wird die Maſſe wirken. Es iſt deshalb Pflicht eines jeden
Mit=
glieds, ſich zur Verfügung zu ſtellen. Der Verein wird in einem
beſon=
deren Feſtwagen das Vereinswappen mitführen. Der Treffpunkt für alle
Teilnehmer iſt auf 12.10 Uhr auf unſerem Rot=Weiß=Platze am
Rummel=
brän feſtgeſetzt. Die Kleidung iſt einheitlich: rote Hoſe, weißer Trikot
und Laufſchuhe. Wer keinen Dreß hat, erhält ſolchen auf dem
Verſamm=
lungsplatz.
Fußball.
F.C. Union 1913 e. V.—1. F.C. Langen.
Am Sonntag, den 31. ds. Mts., morgens 3411 Uhr. empfängt Union
den A=Meiſter aus dem Dreieichgau. Langen ſtellt eine äußerſt ſpielſtarke
Mannſchaft ins Feld und dürfte dieſelbe ſich in den kommenden
Verbands=
ſpielen einen guten Tabellenplatz ſichern. Ueber dem Vorſpiel in Langen
waltete ein unglücklicher Stern, und mußte ſich Union damals als
ge=
ſchlagen bekennen. Leider müſſen die Einheimiſchen am Sonntag auf
die Mitwirkung einiger guter Kräfte verzichten, und iſt der Sieger dieſes
Spieles ungewiß. Ein Beſuch des Sportplatzes an der Heidelberger
Straße wäre ſehr zu empfehlen, da Langen an den kommenden
Ver=
bandsſpielen der Kreisliga teilnimmt.
Waſſerball.
Jungdeutſchland-SchwimmvereinLudwigshafen, Qu
Nachdem nun die Gauſpiele beendet ſind, werden jetzt im Kreis
deutſchland die Bezirksſpiele ausgetragen. Von den 6 Gauen
deutſchlands bilden je 2 zuſammen einen Bezirk, die beiden beſten
vereine ſind berechtigt, an den Bezirksſpielen teilzunehmen. Die Bu
zirksſieger ſpielen dann nach dem Pokalſyſtem untereinander den 7;
deutſchen Meiſter aus. Es ſind folgende Gaue zu einem Bezirk zun
mengeſchloſſen: Nord= und Südbayern, Württemberg und Baden, FX.
furt und „Beſetztes Gebiet”. Bezirksſieger werden vorausſien
Bayern 07 Nürnberg und Jungdeutſchland, in Württemberg—
Bade=
die Lage ungeklärt. Das Endſpiel um die Süddeutſche werden mu
wie im Vorjahre Nürnberg und Darmſtadt beſtreiten.
Die beiden beſten Mannſchaften des beſetzten Gebiets ſtellt
Ludrü=
hafen und Worms, im Gau Frankfurt iſt Jungdeutſchland führend. a0
Frankfurter Schwimmklub folgt an zweiter Stelle. Worms, das kürf.,
hier eine recht hohe Niederlage einſtecken mußte, hat ſeine Mel),
zurückgezogen, ſo daß ſich nur noch 3 Mannſchaften um den
Be=
ſiegertitel bewerben. Nun empfängt heute abend 8 Uhr im Woog B
deutſchland den Gauſieger des „beſetzten Gebiets”, Ludwigshafen,
fälligen Spiel. Die Pfälzer ſtellen eine recht gute Mannſchaft ins 29
es heißt für Darmſtadt auf der Hut ſein, denn die Punkte ſind ſehr
wendig. An einem Sieg Darmſtadts iſt wohl kaum zu zweifeln, kon
doch am letzten Sonntag in einem Privatſpiel eine kombinierte Mü.
ſchaft die Ludwigshafener im eigenen Bad 5:2 ſchlagen. Der Bexu
des Spieles iſt 8 Uhr, die Preiſe ſind wie immer volkstümlich gehag=
Schießſport.
Privilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt.
Das 18. Deutſche Bundesſchießen ging am 24. Juni 1927 zu E5
Unvergeßlich werden die Münchener Feſttage denen ſein, die ſie
erleben durften. Es war ein Feſt deutſcher Brüderlichkeit, ein Kaw
der beſten Schützen Deutfchlands um die Siegergaben, ein Wettkam
dem ſich die Schützenbrüder aus allen Ländern, ſoweit die deutſche Zum
klingt, freudig ſtellten. Vertreten waren ſowohl Schützen von Düi
ſchleſien, Berlin, Hamburg, Bremen, Lübeck, Schützen aus dem
Meg=
land, aus der Pfalz, Bayern uſw., wie aus der Schweiz, Tirol uyy
Oeſterreich. Beſonders gefeiert wurden zwei Schützenvereine aus Nec
York, die anläßlich des Bundesſchießens nach Deutſchland und Minarch
kamen. Es würde zu weit führen, die Schönheiten des ſieben
Mlumet=
langen Feſt= und Trachtenzuges zu ſchildern, den der Aufmard dei
Schützen am Sonntag, den 17. Juli, einleitete. Ein Feſtzug von ſalu
wunderbarer Pracht und künſtleriſchem Glanz, dem 1000 Mündna
Turn= und Leichtathleten in Sportdreß voranmarſchierten, kann ebenm:
eine Kunſtſtadt wie München zuwege bringen. Die Begeiſterung!
Publikums, das zu Hunderttauſenden die Straßen beſetzt hielt, lonm
keine Grenzen. Außerordentlich gefeiert wurden die Schützen des
ſetzten Gebiets. Auch der Feſtplatz mit ſeiner 300 Meter langen Sch4
halle bot einen überwältigenden Anblick.
Aufgeſtellt waren rund 190 Scheiben, die von etwa 5500 Schuü
beſchoſſen wurden. Jeder wollte und mußte ſein beſtes Können zeigt
um einen der wertvollen Ehrenpreiſe oder Geldpreiſe zu erringen. 4
weit ſich bis jetzt überſehen läßt — die endgültige Ausmeſſung der 7
fer wird noch Wochen dauern —, werden folgende Mitglieder der Pr
legierten Schützengeſellſchaft Darmſtadt Preiſe beim Bundesſchießen
halten:
1. Auguſt Gunſchmann, 6. Sieger im Schnellfeuerſchießen auf
Meter, einen großen goldenen Pokal nebſt Meiſterſchaftsſtern (bern
endgültig feſtgeſtellt).
2. Prof. Dr. Hohenner auf den beiden Feldſcheiben zwei gute Treff
3. Hermann Schönberger auf der Standfechtſcheibe Frankfurt (I.,
einen ſehr guten Treffer (etwa an 12. Stelle).
4. Paul Kröh auf Standſcheibe Heimat ebenfalls einen guten Tr
5. Albert Boſch auf Feldfeſtſcheibe zwei gute Treffer.
6. Auguſt Gunſchmann auf Feldfeſtſcheibe zwei gute Treffer.
7. Karl Lorſch auf Jagdſtand mit 30 Ringen.
8. Auguſt Gunſchmann auf Jagdſtand mit 29 Ringen.
9. Karl Endres auf Kleinkaliberſcheibe einen guten Treffer.
Dies nur im weſentlichen das Hauptergebnis in großen Zügen 17
Mitglieder Gunſchmann, Hohenner, Lorſch, Boſch, Nikolay, Frau””
tharius, Kröh, Schönberger und Franz, die außerdem noch
Prämm=
ſchoſſen, werden zweifellos auch noch auf den anderen Scheibengatturn
mit Preiſen bedacht werden. Die endgültige Siegerliſte wird demnn
hier veröffentlicht.
Die Privilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt kann ſtolz auf
Erfolge ihrer nach München entſandten Mitglieder ſein, die alle ſehr
abſchnitten, wenn man bedenkt, daß ihnen zum Training keine ‟
reichende Gelegenheit gegeben war, und von den einzelnen Vereinen .9
nur die beſten Schützen zum Bundesſchießen antraten.
Freiburger Rekordtage.
In der kurzen Zeit ihres Beſtehens ſind die beiden
Schnelligle=
konkurrenzen der A. D.A. C., die Kilometer= und Bergrekorde, zu —2
umworbenen Wettbeſerben geworden. Dies geht auch diesmal wiel
aus der Meldeziffer hervor, die ſchon beim erſten Nennungsſchluß ae
erfreuliche Höhe erreicht hat. Für das Kilometer=Flachre‟
nen am 6. Auguſt wurden 24 Wagen und 37 Räder, ſür den
darauffolgenden Tage ſtattfindenden Bergrekord 24. Wagen 1u)
46 Räder gemeldet. Beſonders ſtark iſt das Ausland beteiligt. All)
aus der Schweiz liegen 14 Nennungen vor. Von bekannten Motor—”
fahrern ließen ſich bisher in die Meldeliſte eintragen: der vorjährls
Bergrekerdſieger Alfter=Lauſanne (Scott), Geiß=Pforzheim, Mülk=
Zſchopau (D.K.W.), Gehrung=Nürnberg (U. T.), Wehres=Aachen (Harll”
Davidſon), Franconi=Genf (Motoſacoche), Buſſinger=München (A.J.S
Dobler=Stuttgart (Now Imperial), Viſé=Aachen (Harley=Davidſon)
der Liſte der Kraftwagenfahrer findet man Namen wie: Walb=Mar?
heim (Mercedes=Benz), Graf Kalnein=Berlin, Andrege=Frankfurt a. —
Momberger=Frankfurt a. M., Merz=Zürich, Freiherr v. Trützſch-
Falkenſtein (Bugatti), Gräfin Einſiedel=München, Häußer=Kleinſchm
kalden (Steyr), Delmer=Budapeſt (Steyr), Kappler=Gernsbach (Simt!
Supra), Frau Eckart=München (Amilcar), Frau Lüning=Hamburg (Fuh
Dunkel=Saarbrücken (Suére).
Rennen zu Karlshorſt am Donnerstag.
1. Anfänger=Hürdenrennen, 3000 Mk., 2800 Meter: 1. G. Hackehe-
Burgbrohl (E. Mannchen), 2. Camillus, 3. Lebensmut. Fernck
Examen, Feuerſchein. Tot.: 16: Pl.: 15, 56:10. 4—6 Lg.
2. Kramsta=Erinnerungsrennen, Jagdrennen, 3500 Mk., 3400 M.
ter: 1. G. Cramers Morgenpracht (Hr. Imhoff), 2. Myron, 3. 4
Dark. Ferner: Mainberg, Harma, Aviator, Trompeter, Märch”
Tot.: 222; Pl.: 32, 28, 27:10. 5—4 Lg.
3. Anvil=Jagdrennen, 3500 Mk., 3000 Meter: 1. Geſt. Haſenwin. *
Creme de Menthe (H. Bismarck), 2. Luſitania, 3. Aneilla. Ferne
Mulatte, Karo Dame, Seelenfrieden, Turmalin. Tot.: 18; Pl.:
21, 17:10. 12—7 Lg.
4. Silberner Humpen, Ehrenpreis und 7000 Mk., 4000 Meie
1. Alex Thomas Nettelbeck (M. Oertel), 2. Pommer, 3. Halca. Ferne.
Hochſtapler, Parnaß, Tüchtig, Erzhallunke, Gerold, Octavio, Maeſto
Tot.: 58; Pl.: 21, 24, 17:16. Kurzer Kopf — 4 Lg.
5. Proſpero=Jagdrennen, 4500 Mk., 3500 Meter: 1. Chr.
Arnims Niederwald (H. Ackermann), 2. Traumlieſe, 3. My Lord
Ferner: Abendwind, Palette, Otavi, Killewitt, Siri, Propulſor, Fe‟
terin. Tot.: 46; Pl.: 21, 33, 50:10. 4—1 Lg
6. Excelſior=Hürdenrennen, 4500 Mk., 3000 Meter: 1. E. G. Buhl
Veleda (R. Derſchung), 2. Sigtung, 3. Lobredner. Ferner: Rud
Coeur d’Almee, Grand Mouſſeux, Brigant, Victoria Ondina, A*
klärung, Vezna. Tot.: 64; Pl.: 20, 20, 24:10. Kopf bis 1 Lg.
7. Preis von Steinort, 3000 Mk., 2000 Meter: 1. J. Plöge‟
Chriſtinchen (Hr. Schnitzer), 2. Malateſta, 3. Theokrit. Ferner: Staff”
ſtab, Rückſicht, Sedan, Tanukönig. Tot.: 75; Pl.: 16, 14, 18:4
Kurzer Kopf bis 6 Längen.
Im Revanchekampf ſchlug der Hamburger Mittelgewichtler Ka”
Neuſel den Exmeiſter Kurt Prenzel in der fünften Runde dur
Aufgabe.
Zum Weltmeiſter im Halbſchwergewichtboxen wurde an Stelle he
Jack Delaney Mic Mac Tigue beſtimmt.
Ein Rad=Länderkampf Deutſchland—Frankreich findet am 24. Aub.”
auf der Pariſer Prinzenparkbahn ſtatt.
Zu den Europameiſterſchaften im Schwimmen wurden von ſechze=
Nationen über 334 Meldungen abgegeben. Deutſchland meldete 2
Schwimmer und Schwimmerinnen.
Europameiſter Max Schmehling hat von dem Italiener Bogng.”
eine weitere Herausforderung erhalten.
kanntlich gut.
belmeſſe vorge
ordentlich zahlre
ausſchuß beim
Mitgliedern der
alſo der Organ
Herr Dr. Mapp
nommen. Die
Deutſchen Möbelf
woraus die eint
furter 9
Von de
796 M
Dollar, im Apr
im Jun 3/41
Anleihen mit
Anleihen mi
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des
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393
Für das
ziffer
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Stein
jahr auf ſämt
Rummer 208
Freitag, den 29. Juli
Wirtſchaftliche Rundſckau.
Monkurs der Himmelsbach A.G Freiburg.
UBemihungen der Firma Himmelsbach A.G. nicht gelungen, die Ver=
Wie verlautet, iſt es
eerung der am 28. Juli ablaufenden Geſchäftsaufſicht zu ermöglichen,
dmß ſich der Vorſtand gezwungen ſah, Konkursantrag zu ſtellen.
Wockel=Werke, G. m. b .H., Neuwied a. Rh., in Konkurs. Ueber die
l=Werke in Neuwied iſt der Konkurs eröffnet worden. Die
Kon=
rxgröffnung ſoll auf Grund einer an ſich unbeträchtlichen Forderung
108 Gläubigers, die aber im Augenblick nicht hat beglichen werden
di über die ſich die Parteien nicht haben einigen können, erfolgt ſein.
e Gockel=Hammer, G. m. b. H., die ſeit längerer Zeit in den Räumen
jetzt in Konkurs geratenen Gockel=Werke arbeitet, wird von dem
oikurs in keiner Weiſe betroffen. Die Gockel=Hammer, G. m. b. H.,
tieibt nach wie vor den Lufthammerbetrieb und ſoll gut beſchäftigt
EMündelſicherheit der Anleihen der Landesbank für die Rheinprovinz.
uns die Landesbank der Rheinprovinz mitteilt, hat der Reichsrat
ſeiner letzten Sitzung ihre 60proz. Goldpfandbriefe und die
ſechs=
wsentigen Goldkommunalſchuldverſchreibungen zur Anlegung von
kürndelgeld für geeignet erklärt. Mit ihren früher ausgegebenen
acht=
n) ſiebenprozentigen Goldpfandbriefen und ſiebenprozentigen
Gold=
mmunalſchuldverſchreibungen beſitzen jetzt alle Anleihen der
Landes=
aX der Rheinprovinz die Reichsmündelſicherheit.
Bedeutende Erweiterung der Frankfurter Möbelmeſſe. Die Reſultate
Gruppe Möbelmeſſe auf der Frankfurter Frühjahrsmeſſe waren
be=
witlich gut. Für den Herbſt iſt eine bedeutende Erweiterung der
Mö=
elneſſe vorgeſehen, da die Anmeldungen dieſer Induſtriegruppe
außer=
rhentlich zahlreich einlaufen. Wie mitgeteilt wird, iſt ein
Möbelfach=
uſſ ſchuß beim Meßamt gebildet worden, der ſich zuſammenſetzt aus
Nyrgliedern der Vertretergruppe, des Deutſchen Möbelfachverbandes,
iſ der Organiſation der Händler, und dem Meßamt. Den Vorſitz hat
ſerrr Dr. Mappes, Syndikus des Deutſchen Möbelfachverbandes,
über=
orarmen. Die Einladungen zur Herbſtmöbelmeſſe ſind gemeinſam vom
buitſchen Möbelfachverband und dem Meßamt unterſchrieben worden,
ſo aus die einmütige Zuſammenarbeit der Verbände mit dem
Frank=
giter Meßamt hervorgeht.
Von der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft. Entſprechend der vom
Farwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft Anfang Juli
be=
cſtoſſenen Beſeitigung der Härten im Eiſenbahngütertarif ſind auch
ſie Gebühren für Bedienung der Privatgleisanſchlüſſe herabgeſetzt
wor=
en. Mit der Ermäßigung der Sätze der erſten Staffel des deutſchen
Ein embahngiitertarifs Klaſſe E treten die neuen Gebühren ab 1. Auguſt
n/ Kraft. Von dieſem Zeitpunkt ab gilt der Gebührentarif gemäß
Siu ezialtabelle.
New Yorker Umſätze in deutſchen Anleihen im Juni. Im Juni
Ge7 iſt in den Umſätzen der New Yorker Stock Exchange in deutſchen
AA-slandsanleihen gegenüber dem Vormonat eine Erhöhung von 4,86
Mäll. auf 7,38 Mill. Dollar eingetreten. Die Zahl der zum Handel
uigelaſſenen Anleihen ſtieg von 28 auf 32. Seit Jahresbeginn wurden
deutſche Auslandsanleihen neu eingeführt. Die Uwſätze der im
Jurnuar 1927 bereits gehandelten 21 Anleihen betrugen im Januar
A15 Mill. Dollar, im Febr. 4,158 Mill. Dollar, im März 3,355 Mill.
2lollar, im April 4,451 Mill. Dollar, im Mai 3,401 Mill. Dollar und
Juni 3,447 Mill. Dollar. Während es im Februar erſt zwei neue
Agleihen mit 22 000 Dollar waren, kamen im Mai ſchon ſieben neue
Anleihen mit 1,462 Mill. Dollar und im Juni 11 neuzugelaſſene
An=
teſehen mit 3,932 Mill. Dollar in Frage. Bei dieſen Zahlen iſt zu
be=
ridchſichtigen, daß die an der Stock Exchange ſeit Januar 1927 neu
zgelaſſenen Anleihen vorher an der Curb=Börſe gehandelt wurden, ſo
dafß der ſich aus den Neuzulaſſungen für die Stock Exchange ergebenden
Unnſatzſteigerung eine Umſatzminderung an der Curb=Börſe
gegen=
ün erſteht.
Kohlenproduktion des Deutſchen Reiches im Juni 1927. Nach den
Frrechnungen des Statiſtiſchen Reichsamts ſtellt ſich die Kohlenproduktion
AS Deutſchen Reiches im Monat Juni 1927 im einzelnen wie folgt:
LM0 820 352 To. Steinkohle, 11 782 405 To. Braunkohle, 2 530 318 To. Koks,
38 215 To. Steinkohlenbriketts und 3 020 480 To. Braunkohlenbriketts.
Fir das erſte Halbjahr 1927 ergeben ſich mithin folgende
Produktions=
ziffern: Steinkohle: 76 057 216 To. gegen 65 746 086 To. im erſten
Halb=
fachr 1926; Braunkohle: 72 761957 (66 209 777) To.; Koks: 15 545 954
(18 163 617) To.; Steinkohlenbriketts: 2 536 309 (2 596 534) To. und
Rrraunkohlenbriketts: 18 071848 (16 337 649) To. Mit Ausnahme der
Sſteinkohlenbriketterzeugung iſt alſo die Produktion gegenüber dem
Vor=
jachr auf ſämtlichen Gebieten ſtark geſtiegen.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die Ravag eröffnete ihre Juli=Auktion mit dem Verkauf von Zickel=,
wanin=, Haſen und Wildkanin. Trotz der Jahreszeit trat die
Geſell=
ſtchaft wiederum mit einem bedeutenden Angebot auf den Markt. Die
Alktion ging unter lebhafter Beteiligung vor ſich. Die Tendenz muß
wmeinheitlich genannt werden.
Im Juni wurden zum amtlichen Handel an der Berliner Börſe neu
mugelaſſen: Staats= Stadt= und Provinzialanleihen 75 Mill. Rm.,
Bank=
aktien 37,88 Mill. Rm. und 40 Mill. S., Induſtrieaktien 298,145 Mill.
ſem. und 19,5 Mill. ffrſ., Induſtrieobligationen 31,25 Mill. Rm.,
Pfand=
krriefe 393 259 700 RM.
Die Spareinlagen bei den badiſchen Sparkaſſen haben im Monat
Rsuni um etwa 3,5 Mill. Rm. zugenommen.
Am N. Juli 1927 abends traten etwa 70 Präſidial= und
Vorſtands=
mnitglieder des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie eine Fahrt nach
EOſtpreußen an, um der oſtpreußiſchen Grenzmark einen mehrtägigen
Be=
beich abzuſtatten. Die Fahrt ſoll der Idee des beſonderen Intereſſes aller
Xeile des Reiches an ſeinen Oſtmarken dienen.
Die Leiſtung der deutſchen Walzwerke im Juni 1927 iſt mit 1026 529
ATo. um 24 539 To. und arbeitstäglich mit 42 501 To. um 982 To
nied=
griger als die des Mai. Sie entſpricht 83,36 Prozent der
durchſchnitt=
liichen arbeitstäglichen Leiſtung des Jahres 1913 im Deutſchen Reich
da=
rmaligen Umfangs.
Der öſterreichiſche Großhandelsindex hatte von Mitte Juni
Beis Mitte Juli einen Rückgang von 1,6 Prozent erfahren. — Der Index
poer an der Wiener Börſe notierten Aktien iſt in der Zeit von Mitte
„Funi bis Mitte Juli um 4,6 Prozent geſtiegen.
Wie wir aus Wien erfahren, werden die durch die letzten Wiener
Er=
geigniſſe unterbrochenen Verhandlungen der öſterreichiſchen Mühlenindu= Aſchaffb.Zellſtoff.
„itrie mit dem ungariſchen Mühlenverband in der nächſten Zeit in Wien
hrortgeſetzt werden.
In letzter Zeit verlautet wiederholt, daß anläßlich der
bevorſtehen=
öen Reviſion des Preistreibereigeſetzes gleichzeitig eine geſetzliche
Rege=
blung des Kartellweſens in Oeſterreich zu erwarten ſei. An maßgebender
SStelle erfährt die „N. F. P.”, daß für abſehbare Zeit mit der
Einbrin=
rgung eines Kartellgeſetzes durch die Regierung nicht zu rechnen iſt.
In Oeſterreich iſt die Ausgabe neuer Fünf= und Fünfzigſchillingnoten / Teutſch.=Nied. Tel..
ygeplant. Auch die Zwanzigſchillingnote ſoll durch eine neue Type
er=
afſetzt werden. Die Fünfſchillingnote ſoll bereits im Oktober ausgegeben 2t. Kaliwerke,....
„wverden, während die übrigen neuen Noten erſt im Frühjahr zur Emiſ= Tonnersmarckhütte.
üſſion gelangen dürften.
Die Beſchäftigung in der tſchechoſlowakiſchen Kohleninduſtrie hat ſich
win der letzten Zeit weſentlich verſchlechtert. Die Lage wird beſonders
uin bezug auf die Ausfuhr auch für die Zukunft ſehr ungünſtig beurteilt.
Wie bereits gemeldet, iſt in Mailand am Sitz der italieniſchen Sei=
Kdenvereinigung die erſte Seidenkokonbörſe der Welt eröffnet worden.
*Die Gründung bedeutet einen beträchtlichen Schritt vorwärts zum Ziele / Kan.Maſch.Egeſt. ..
Ader beſſeren Organiſation des Seidenmarktes.
Die belgiſch=luxemburgiſche Handelsbilanz ſchließt per Ende Juni
mit einem Defizit von 418 Millionen Franken ab.
Der Londoner Goldpreis beträgt ab 26. Juli 1997 gemäß § 2 der
Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über wertbeſtändige
Hypo=
theken vom 29. Juni 1923 für eine Unze Feingold 84 sh 11½ d, für ein
Gramm Feingold demnach 32,7696 pence.
Die 5. Reihe der Verſteigerungen oſtindiſcher Wollen in Liverpool
wurde kürzlich eröffnet. Laut Drahtbericht beträgt das Geſamtangebot
dieſer Serie 18 500 Ballen, von denen am erſten Tage 4550 Ballen unter
den Hammer kamen. Die Preiſe waren äußerſt feſt. Als Hauptkäufer
traten die U. S.A. und der europäiſche Kontinent auf.
Die amerikaniſche Dupont Rayon Company nimmt große
Erweite=
rungsbauten in ihren Kunſtſeidenfabrikationen vor. Die
Jahreserzeu=
gung ſoll dadurch um 5 Millionen Ib erhöht werden.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 28. Juli.
Nachdem im vorbörslichen Verkehr von Bureau zu Bureau gegen
geſtern abend feſtere Kurſe genannt worden waren, eröffnete die Börſe
ſelbſt ſchwächer und ſehr zurückhaltend. Vor allem befürchtete man eine
Erhöhung des Diskontſatzes der Bank von England. Zwar iſt der
Geld=
markt am hieſigen Platze weiter entſpannt, da nun auch Monatsgeld
Zeichen einer Erleichterung aufweiſt, doch ſteht man der zukünftigen
Entwicklung des Geldmarktes ſkeptiſch gegenüber infolge der immer
ſtär=
keren Beanſpruchung durch die Induſtrie. Gegemüber der Ueberzeichnung
der amerikaniſchen Tranche der Stahlvereinsanleihe weiſt man auf den
Mißerfolg der Dresdener Stadtanleihe hin. Enttäuſcht iſt man ferner
über die Bezugsbedingungen bei den Kapitalerhöhungen von Vereinigte
Glanzſtoff und Bemberg (Glanzſtoff 5:1 und Bemberg 4:1). Nach wie
vor ſteht aber der faſt völlige Mangel an Kundenaufträgen einer
Höher=
entwicklung der Kurſe entgegen. Im Vergleich zu den Notierungen der
geſtrigen Abendbörſe ergaben ſich daher allgemeine Kursabſchwächungen
bis zu 2 Prozent, für Mannesmann und Daimler bis zu 2½ Prozent.
Am Rentenmarkt ſind Ablöſungsſchuld weiter ſtark angeboten und
ſchwach. Im weiteren Verlaufe verſtärkten ſich die Abgaben und die
Kurſe gingen weiter zurück. Die Meldung, daß die engliſche Bankrate
unverändert belaſſen worden war, übte keinen Einfluß aus. Auch der
Schluß blieb ſchwach. Tägliches Geld 5½ Prozent. Am Deviſenmarkt
iſt der Franken etwas erholt.
An der Abendbörſe war die Stimmung gegenüber der
Nach=
börſe im allgemeinen freundlicher. Eine Sonderbewegung erlebte die
Farbenaktie, die bis 321 ſprang und ſomit 8 Prozent gewann, im
Ver=
laufe jedoch wieder bis 320 zurückging. Man vermutet, vielleicht mit
Recht, daß ein Teil der Vorzugsaktien Lit. A in England placiert wurde,
was bei der Schaffung dieſer Vorzugsaktien in Ausſicht genommen war,
da ein Teil dieſer 160 Mill. Rm. zur gegebenen Zeit im Ausland
unter=
gebracht werden ſollte. Damit dürfte die deutſch=engliſche
Chemiever=
ſtändigung, wie man annimmt, endgiiltig geworden ſein. Schließlich
iſt auch die Halbjahresſitzung der J. G. zu erwarten. Uebrigens fanden
große Prämien= und Effektivkäufe von Bankſeite, die man als der
Ver=
waltung naheſtehend betrachtet, ſtatt. Neben Farben waren Rheinſtahl,
Siemens u. Halske und Zellſtoff=Waldhof beachtet, ſonſt bis zum Schluſie
ſtill, doch feſt. Anleihen ohne Umſatz. Im einzelnen nannte man:
Buderus 116,75, Gelſenkirchen 165,75, Harpener 204, Kali Weſteregeln
188, Mannesmann 188, Phönix 124,50, Rheinſtahl 220, Stahlverein
136,50, Kommerzbank 177,50, Danat 231,50, Diskonto 161,50, Hapag 145,
Nord Lloyd 144,75, Kſeher 120, A.E.G. 183,75. Daimler 125,
Scheide=
anſtalt 218,50, Erdöl 154, Rütgerswerk 99, Licht u. Kraft 196,50,
Sie=
mens u. Halske 284, Farbeninduſtrie 319,50, Wayß u. Freytag 168,75,
Zellſtoff Waldhof 337.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man: London gegen
Paris 124,08, —Mailand 89,25, —Zürich 25,213/ —New York 4,8560,
—Oslo 18,30, —Madrid 28,45, Pfunde gegen Mark 20,41½/, Dollar—
Mark 4,2040.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 28. Juli.
Die Börſe, die von der jeweiligen Entwicklung des Geldmarktes
ſehr ſtark abhängig iſt, eröffnete auf die Verſteifung der Zinsſätze und
Verknappung des Angebotes in ſchwächerer Haltung. Die Nachfrage
nach Ultimogeld war ſeitens der Spekulation ſehr erheblich, da die
Diffe=
renzzahlungen bevorſtehen, die Beſchaffung von Geldern jedoch
außer=
ordentlich ſchwierig war. Infolgedeſſen fanden Entlaſtungsverkäufe
ſtatt, die auch das Nibeau drückten. Die Börſe zeigte ſich außerdem
durch das Bezugsrecht der Glanzſtoffgruppe enttäuſcht und löſte die
erſt kürzlich eingegangenen Engagements in Glanzſtoff und Bemberg
teilweiſe wieder auf. Daraus ergaben ſich in dieſen Papieren
Ein=
bußen von 10 bis 14 Prozent, die naturgemäß eine Rückhwirkung auf
die Geſamtendenz nicht verfehlten. Die zweite Hand blieb dem
Ge=
ſchäft nach wie vor vollſtändig fern. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe
blieb die Haltung unſtetig. Die Nachricht, daß die Bank von England
ihren Diskont heute nicht verändert habe, konnte wegen der eigenen
Geldſorgen der Börſe die Stimmung nicht beeinfluſſen. Ebenſo blieb
auch der große Zeichnungserfolg der Vereinigten Stahlwerkeamleihe
bei der Luſtloſigkeit unberückſichtigt. Am Geldmarkt zog der Satz für
Tagesgeld infolge der bedeutenden Nachfrage auf 7½ Prozent an.
Kleinere Firmen mußten ſogar noch mehr anlegen. Ueber den Ultimo
war nicht unter 7½ bis 9 Prozent anzukommen. Monatsgeld ſtellte ſich
unverändert auf 8 bis 9 Prozent. Am Wechſelmarkt nahm das
An=
gebot, das ſchon in den letzten Tagen beträchtlich war, abermals zu,
ſo daß eine Erhöhung der Privatſätze in der erſten Stunde
wahrſchein=
lich erſcheinen mußte. Am Deviſenmarkt befeſtigte ſich das Pfund auf
4,8560, doch trat nach Bekanntwerden der unveränderten Beibehaltung
der engliſchen Bankrate wieder eine kleine Abſchwächung ein. Die Mark
notierte gegen den Dollar 4,2045, d. h. einige Punkte feſter. Von den
romaniſchen Valuten iſt die Bewegung des franzöſiſchen Franken wieder
zum Stillſtand gekommen. London-Paris 124,08.
Im weiteren Verlauf der Börſe verſchärfte ſich die
Verkaufs=
neigung der Spekulation, die namentlich aus ihren Engagements in
Glanzſtoff und Bemberg herausging, während bei der ungewöhnlich
ſchwachen Beteiligung der Provinz keine Aufnahmefähigkeit vorhanden
war. Die Papiere verloren nach der erſten Notiz neue 13 bis 15 Proz.
Der Farbenkurs erreichte ſeinen tiefſten Stand bei 313 und erholte ſich
nur bis zum Schluß um 1 Prozent. Die flaue Haltung dieſer
Favo=
riten gab auch ſpäter die Richtung für alle übrigen Märkte, an denen
die Kurſe weitere 2 bis 3 Prozent nachgaben. Man erörterte lebhaft
die Geldverhältniſſe und war der Meinung, daß ſich eine
Diskont=
erhöhung der Reichsbank im Auguſt nicht umgehen laſſen werde.
Privatdiskont, kurze Sicht 57½, lange Sicht 57½s Prozent. Die
Börſe ſchloß zu den niedrigſten Tageskurſen und konnte ſich auch an
der Nachbörſe nicht erholen. Erſt gegen 2.30 Uhr bemerkte man
Deckungskäufe der Bövſenſpekulation; Kunſtſeidenwerte und Farben
ge=
wannen um dieſe Zeit einen kleinen Teil ihres Tagesverluſtes zurück.
Nennenswerte Umſätze fanden aber auch nachbörslich nicht ſtatt.
Zu=
letzt notierten J.=G. Farben 313½—314½, Rheinſtahl 214½—215,
Oſt=
werke 438½, Schultheiß 456, Ver. Glanzſtoff 718—720, Bemberg 571½,
Siemens 281½, Deſſauer Gas 210½, Dresdener Bank 167, Deutſche
Bank 162½, Hapag 145½, Nordd. Lloyd 145, Hamburg=Süd 226,
Hanſa 222, Neubeſitzanleihe 16½, Ablöſungsſchuld II. 299½.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin ..
Berlin el. W. ..
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan..
Bremer Wolle. . .
Deutſch.=Atlant. Tel
Deutſche Maſchinen.
Deutſche Erdöl .. . ..
Deutſche Petroleum.
Tynamit Nobel. . . .."
Elektr. Lieferung. . ..
J. G. Farben ......
R. Friſter. ........"
Eaggenau Vorz....
Eelſenk. Berg
G. f. elektr. Untern. .
Ealle Maſchinen ....
Hanſa=Dampfſchf.. . .
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Puenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Lslo ......."
Kopenhagen..
Stockholm. .
Selſingfors ...
Italien ....
Londo ...
New=York.
Paris..
Schweiz..
Spanien...
27. 7.
Geld / Briel
168.35/168.6‟
1.7841 1.786
58.405/58.525
108.42108.71
12.401112.62
112 53/112.75
10.57710.597
22.85/ 22.90
29, 925/20,965
4.202/ 4.210
15 435/16.475
80.911 81.07
71.60 71.32
8. 7.
Geld /Brief
168.25 168.5=
1.7831 1.787
58.39/ 58.5
108.42 108.64
12.37/112.5
12.51112.73
10.582/10.602
22.86/ 22.30
20.393 20.433
1. 1995 4.2075
16.435 16.475
80.885 81.045
71.60, 71.74
Wien D.=Oſt.abg.
Prag. .
Budapeſt, Beng”
Fapan
Rio de Janeiro
Sofia ..
Jugoſlavien ...
Konſtantinopel
Liſſabon .......
Danzig ....."
Athen ....
Kanada .......!
Uruguag ......!
27. 7.
Geld /Brief
59.151 59.27
2.45412.474
73. 23/ 73.37
1.276 1.980
0.496 0.498
3.0421 3.048
7. 393/ 7.40
2.130/ 2. 134/
20.73/ 20.7
81.331 81.4‟
5. 544 5.553
t.197 4.20
28. 7.
Geld /Brief
59.11/ 59.23
12.449 12.469
13.23/ 73.37
1.976 1.980
0.495/ 0.497
3.042/ 3. 048
7. 393/ 7.407
2.125/ 2.129
20 73 20.77
81.30/ 8 1.46
5. 544 5.553
1. 196/ 4. 206
4.156/ 4.164 4.156 4144
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 28. Juli ſtellen ſich wie folgt:
Elektrolytkupfer 124, Remelted Plattenzink 51—52, Original Hütten=
Aluminium 210, dito in Walzen 214, Reinnickel 340—350, Antimon
Regulus 90—95, Silber in Barren 77½4—78¾4.
Die amtlichen Preisfeſtſiellungen im Metallterminhandel vom
28. Juli ſtellen ſich für Kupfer: Januar 114¾ (115¾), Februar 115
(115½), März 115½ (115½), April und Mat 115½ (115¾) Juni 115¾
(116), Juli 111½ (112½), Auguſt 11134 (112), September 112¾ (113),
Oktober 1133 (114), November 114½ (114½), Dezember 114½, (115).
Tendeng: feſter. — Für Blei: Januar bis Juni 49½ (49½), Juli
48¼ (49), Auguſt 48½ (49½), September 49 (49½), Oltober und
November 49¼ (49½), Dezember 49½ (49¾). Tendenz; befeſtigt. —
Für Zink: Januar 56¾ (57), Februar 56½ (57), März bis Juni
56½ (56½), Juli 58 (58¾4), Auguſt 57¾ (58), September 57 (57½),
Oktober 57 (57½), November 56¾ (57¼), Dezember 56¾ (57).
Ten=
denz: ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
beigefügten Brief.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 28. Juli. Inlandsweizen wurde
heute zum erſten Male nicht wehr amtlich notiert, da zu Mahlzwecken
keiner mehr gehandelt wird. Die kleinen Poſten, die noch angeboten
werden, finden nur Aufnahme als Futterweizen Roggen neuer Ernte
gab gegen geſtern 0,5 Mark im Preiſe nach. Mais iſt etwas gefragt und
feſter. Die allgemeine Geſchäftslage war recht ruhig. Weizen —,
Rog=
gen neue Ernte 24,50, Hafer inländ. 25,50—26, desgl. ausländ. 23,50 bis
25,50, Mais 19—19,25, Weizenmehl 39,50—40, Roggenmehl 36,50—36,75,
Weizenkleie 13, Roggenkleie 13,75—14,00.
Mannheimer Produktenbericht vom 28. Juli. Die Produktenbörſe
hatte ſtetige Tendenz. Neue Ware wurde angeboten, ohne daß darin
Abſchlüſſe von Bedeutung erfolgten. Man verlangte für die 100 Kg.
waggonfrei Mannheim ohne Sack in Reichsmark: Weizen ausl. 30,50
bis 32,50, Roggen neuer 25, ausl. 26, Braugerſte geſtrichen, Futtergerſte
23,25, Hafer alter 25, ausl. 23—24, Mais mit Sack 19,50, ſüdd.
Weizen=
mehl Spezial Null 40, ſüdd. Brotmehl 32, ſüdd. Roggenmehl 36—37,50,
Weizenkleie 12,50—13, Roggenkleie 14,50, Raps 36,50—37.
Berliner Produktenbericht vom 28. Juli. Unter dem Einfluß des
günſtigen Erntewetters der letzten Tage, das allerdings heute wieder eine
Verſchlechterung erfahren hat, kam mehr Angebot aus der Provinz
heraus. Beſonders Roggen ſtand unter dieſem Druck, zumal auch reichere
Andienungen zu erwarten ſind. Der ſchon geſtern einſetzende
Preis=
rückgang per Juli erfuhr heute neuerlich eine Abſchwächung um 1½ Mk.,
Herbſtlieferung hingegen bei größerer Zurückhaltung ſeitens der Abgeber
leicht erholt. Weizen bis 2 Mk. feſter. Gerſte und Hafer ſtehen in
An=
gebot, während Mais großes Geſchäft behält. Die Lage im Mehlhandel
iſt unverändert, wenig befriedigend.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 28. Juli. Aufgetrieben waren Kälber
213 und Schafe 10. Kälber und Schafe ſehr ſchleppend, Ueberſtand.
Preiſe für Kälber a) 60—64, b) 50—59, c) 40—50; für Schafe nicht
notiert.
Mannheimer Viehmarkt vom 28. Juli. Zum heutigen Kleinviehma kr
waren aufgetrieben und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe
gehandelt: 58 Kälber 52—76, 43 Schafe 40—48, 209 Schweine 57—65,
464 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 7—15, über 4 Wochen 15—20
Mark, Läufer 20—24 Mark das Stück. Marktverlauf: Kälber
mittel=
mäßig, geräumt: Schweine mittelmäßig, ausverkauft; Ferkel ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 28. Juli. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 57 Rindern, 780 Kälbern, 182 Schafen und
593 Schweinen. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht je nach
Qualität: Kälber 74—80, 68—73, 60—67: Schafe 48—52, 40—47;
Schweine 60—62, 60—62, 61—63, 60—62. Gegenüber den Notierungen
des letzten Haudtmarktes waren Kälber 2 Mark teurer. Dagegen
muß=
ten Schafe 2 Mk. und Schweine 2—3 Mk. nachgeben. Marktverlauf:
Kälber und Schafe mäßig rege, ausverkauft. Schweine ruhig und faſt
geräumt. — Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt:
Ochſen= und Rindfleiſch 1 100—110, II 95—100, Bullenfleiſch 98—103,
Kuhfleiſch I 70—80, II 55—65, III 40—50, Kalbfleiſch II 100—110,
Schweinefleiſch 75—82. Gefrierfleiſch, Rindfleiſch Vorderviertel 50 und
Hmterviertel 58—60.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Der Weizenmarkt ſtand anfänglich unter dem Eindruck des heiteren
und kühlen Wetters im Frühjahrsweizengebiet und günſtiger privater
Berichte aus dem Nordweſten. Außerdem verſtimmten die ſtarken
Zu=
fuhren neuer Ernte im Südweſten.
Mais zog anfänglich etwas im Preiſe an, da weiterhin Mangel an
Regen im zentralen und im Südweſten des Anbaugebiets beſteht und
Berichte über geringe Zufuhren in den Staaten Minneſota und Illinois
vorlagen. Weitere Anregung bot das kleine Angebot. Später wurde
die Stimmung aber wieder ſchwächer auf Grund der Vorherſage großer
argentiniſcher Verſchiffungen. Nach privaten Meldungen ſind in dem
Staate Nebraska Regenſchauer niedergegangen.
Am Roggenmarkte erfolgten anfänglich Deckungen. Später gingen
die Preiſe jedoch wieder zurück, da aus dem Staate Nord=Dakota gute
Ernteberichte eintrafen. Auch aus Kanada wurden gute Ernteberichte
gemeldet. Die nordweſtlichen Häuſer gingen gegen Schluß zu Abgabem
über.
Hafer konnte anfänglich auf Berichte über Ernteſchäden zum Teil
etwas im Preiſe anziehen. Später erfolgte wieder ein Tendenzumſchlag.
Beſonders wurden im Julitermin Liquidationen vorgenommen. Auch
die Lokofirmen waren als Abgeber im Markte.
Schmalz: In Uebereinſtimmung mit der Preisgeſtaltung am
Fleiſch=
markt gingen die Schmalzpreiſe heute wieder zurück. Die Notierungen
an den Lokomärkten zeigten ſich ebenfalls ſchwächer. Die Baggerfirmen
gingen zu Verkäufen über.
Baumwolle: Die Preiſe zogen heute etwas an. Anfänglich war die
Stimmung ſchwächer auf niedrigere Liverpooler Kabel und günſtige
Wet=
terberichte aus dem öſtlichen Baumwollgebiet. Dann wurde die Haltung
feſt auf Meldungen über Inſektenſchäden und ungünſtige Ernteberichte
aus Indien. Die Spekulation ſchritt zu Deckungskäufen.
Kaffee: Am Markt lag vermehrtes Angebot aus Braſilien vor. Die
Nachfrage hielt ſich jedoch in beſcheidenen Grenzen und die Lokofirmen
waren als Abgeber im Markt.
Zucker: Am Terminmarkt kam es zu lebhaften Deckungen, da nach
inoffiziellen Nachrichten die kubaniſche Regierung entſchloſſen ſein ſoll,
an der Politik der Erntebeſchränkung feſtzuhalten. Später wurden
teil=
weiſe Realiſationen vorgenommen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 28. Juli:
Getreide. Weizen: Juli 138½=, Sept. 137/e, Dez. 14134;
Ten=
denz: willig. — Mais: Juli 1022/, Sept. 1057/, Dez. 1077/s.
Tendenz: willig. — Hafer: Juli 43, Sept. 441/s, Dez. 457/s.
Ten=
denz: kaum ſtetig. — Roggen: Juli 106¾, Sept. 937/s, Dez. 97.
Tendenz: willig.
Schmalz. Tendenz: kaum ſtetig. Juli 12,55, Sept. 12,65,
Oktober 12,77½.
Fleifch. Tendenz: träge. Rippen: Juli 12,05, Sept. 12,15,
Okt. —. — Speck: loko 12,00. — Leichte Schweine 9,60—10,90;
ſchwere Schweine 8,90—9,90.— Schweinezufuhr: Chicago 30000,
Weſten 95 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 28. Juli:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 1492/e, hart 1515/s; Mais: neu
ank. Ernte 114’/e; Mehl: ſpring wheat clears 7,00—7,35; Fracht:
nach England 1,6—2,6 Schilling, nach dem Kontinent 6—8 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,20; Talg, extra P/s.
Kakav. Tendenz: feſt. Umſatz in lots: 117. Loko: 16½.
Auguſt 15,75, Sept. 15,69, Okt. 15,46, Nov. 15,00, Dez. 14,20,
Jan. 13,95, Febr. 13,88, März 14,02.
Seite 12.
Freitag, den 29. Juli 1927
Nummer 208
Dergebang vont Buutelkangen.
Zur Erbauung von zwei
Beamten=
wohnhäuſern in Dieburg, eines mit
zwei Vier=Zimmer=Wohnungen und
eines mit zwei Fünf=Zimmer=
Wohnun=
gen, ſollen die nachſtehenden
Baulei=
ſtungen in öffentlicher Ausſchreibung
auf Grund der
Reichsverdingungsord=
nung für Bauleiſtungen (V. O. B.)
durch die unterzeichnete Behörde
ver=
geben werden, und zwar:
Erd= und Maurer=, Steinhauer=,
Zimmer=, Grobſchloſſer=, Spengler= und
Dachdeckerarbeiten, ſowie Kalk=, Zement=
und Eiſenlieferung.
Die Arbeiten werden einzeln für
jedes Haus getrennt vergeben. Die
Ausſchreibungsunterlagen und
Zeich=
nungen ſind während der Dienſtſtunden
in unſeren Dienſträumen einzuſehen.
Die Leiſtungsverzeichniſſe werden,
ſo=
weit der Vorrat reicht, abgegeben. Die
Angebote ſind getrennt für jedes
Wohn=
haus, verſchloſſen, portofrei und mit
der Aufſchrift „Angebot auf . . . .
Arbeit zum Beamtenwohnhaus 3 (4)
in Dieburg” verſehen bis zum
Mon=
tag, den 8. Auguſt 1927, vormittags
11 Uhr, bei uns einzureichen, worauf
die Oeffnung der Angebote im Beiſein
der etwa erſchienenen Bewerber erfolgt.
Die Zuſchlags= und Bindefriſt dauert
bis zum 20. Auguſt 1927. (11652gF
Dieburg, den 23. Juli 1927.
Heſſ. Hochbauamt Dieburg.
J. V.: Diefenbach.
Deigeoallg don Süulemangen.
Zur Erbauung eines
Beamtenwohn=
hauſes in Groß=Umſtadt (zwei Fünf=
Zimmer=Wohnungen) ſollen die
nach=
ſtehenden Bauleiſtungen in öffentlicher
Ausſchreibung auf Grund der
Reichs=
verdingungsordnung für Bauleiſtungen
(V. O. B.) durch die unterzeichnete
Be=
hörde vergeben werden, und zwar:
Erd= und Maurer=, Steinhauer=,
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Die Ausſchreibungsunterlagen und
Zeichnungen ſind während der
Dienſt=
ſtunden in unſeren Dienſträumen
ein=
zuſehen. Die Leiſtungsverzeichniſſe
wer=
den, ſoweit der Vorrat reicht,
abge=
geben. Die Angebote ſind verſchloſſen,
portofrei und mit der Aufſchrift „
An=
gebot auf . . . . . . . . . . Arbeit zum
Beamtenwohnhaus in Groß=Umſtadt”
verſehen, bis zum Montag, den 8. Aug.
1927, vormittags 11 Uhr, bei uns
ein=
zureichen, worauf die Oeffnung der
Angebote im Beiſein der etwa
erſchie=
nenen Bewerber erfolgt. (11650gF
Die Zuſchlags= und Bindefriſt dauert
bis zum 20. Auguſt 1927.
Dieburg, den 23. Juli 1927.
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6½% H. V. Sch.
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4½½Oſt. Schatz. 14
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4F „einh. R. (1on
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4½ Goldr. ..
St. 10
LIio
4% „ Kronr.
3% „ Eiſ. Tor..
Außereuro-
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5%Mex.am. in. abg.
5% „ äuß. 99
42 „ Gold 04ſtf.
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24.5
2.1
19‟
99
21.6
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28
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8% Naſi. Ldb. Gold/102.75
8% Nbg. St. Gldal./ 99.2
8% Pfälz. Hyp. Bk.
Gold=Pfdbr. 1100
8% Pforzh. St.=G./ 99
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. /102
18% Pr. Centr.=St.-Goldpfpr 102
82 Rh. Hyb.=Bank!
Gold. Pfdbr.. . . 1100
20
%Rh. St. W. 25/163
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
Südd. B.=Cr. B.
Goldpfdbr.. . . . . 100.25
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.
obl. mit Option/104.4
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Düſ=
ſeldorfHyv.=Gd.=
102.5 obl. ohne Option/ 95.3
8% LoigtckHäffner
Goldobl.. . . . . . . / 99
98.5
5.6
27.25
10
8% Port. (Spz.)
4 7 Rum.auf. 9
6½% Gold.
„ am. 1.
4F „ am. 05
10%Berl. H.=Bk. G.
Berl. St.:Gold/ 93
Darmſt. St.=G.
2 D. Hyp.=Bank
8% Württbg. Hyp.=
Meining. Goldpf. 1100.25 Bank Goldpfbr.
99.5 720
% Frk. Hyp.=B.
Goldpfdbr.. . . . 102.5
Ohne Zins=
% Frkſ. H.-B.-Gld. 99.5
berechnung
2o Frlf. Pfbr.=B!
% Bdw. Kohl 23
Goldpfbr.
100.7 1 6% Großkr. Mannh.
2o Pſbr.=Bk.=Gold/100
Kohl. 23
5% Frki. Pfdbr.=B!
% Geſ. Brf.=Rg. 23
Goldpfbr..
82.25
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25 6. 203.-Bk. Gld. /101 5
Pr. Kaliw.
100.05
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725 M.=KraftHöchſtl 94.25 1 Bahr. Handelsb.. .
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Berliner Hyp.=Bk.
Frrf. Hyp. Bk.
Rre
Frif. Pfanddr.=Bk. 18.55
Hamb. Hyp.=Bk.. / 12.9
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp. Bk. 11.5
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. . . . 15.6
Preuß. Bod.=Cr..B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B
Preuß. Pfdbr.=Bk. 13
Rhein. Hyp.=B.. 13‟
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B./ 12.5
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk.. 12.3
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb. . . .
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . . 148.85
Bad. Bk. ...."
Bk. f. Brauind..
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
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Darmſt. u. Nat.=Bk.
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151
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4½Oſt. Staatsb. 83
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3%Oſt. . 1885
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135
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106
160
167
135
148
148
177.25
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Rhein. Braunk. . . .
Rhein. Stahlw.. ..
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
SalzwerkHeilbronn
Tellus Bgb.. .....
Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke.
9
34.25
124
263
214.25
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)
Henninger
Hercules, Heſſiſche.
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr. . .!
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg.
Werger ........."
116.5
163.25
204
30
233
188.75
165
187
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh...
Adlerw. (v. Kleyer)
6%E. A. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm...
Anglo=Cont Guano
Bad. Maſch Durl.
Bad. Uhren. Furtw.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg 236
Banr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. ....
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenför Erlang
Cement. Heidelb.
Cement Karlſtadt
Cement Lothr.
Chem. Albert.
Chem. Brockh.
127.75 Chem. Milch ..
185
113
96
136.5
271
190
146
387
240
180.5
189
180
119
81.5
181.5
163
25.75
45. 25
53.5
7.5
190.5
23 25
69.5
60
150
184
Daimler=Benz A. G. 123.5
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl .. . /154
D. G. u. Silb. Scheid/217.5
Dingler,Zweibrück.
Dresd. Schnellpr. 1152
Dürrkopp..
Dürr. Rattingen ../ 77.5
Dyckerhof & W. ./ 38.1
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht u. Kraft 196.5
El. Lieferung . . . . /183
Elſ. Bad. Wolle ..! 34
Email. Ullrich .. . . 42
Enzinger Werke ../ 63
Eßlinger. Maſch. . . / 82
Ettlinger Spinn. /230
Faber Bleiſtift.
90
87.5
Faber & Schleicher 106
Fahr, Pirmaſens
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas.
Frankfurter Hof..
Frkf.=M. Pok. u. W.
54.25
314:),
98
78
151.5
87.5
70.75
Geiling & Cie..
Germania Linol.. .
Gelſenk. Gußſt.
Goldſchmidt, Th. . 1131
Gotha Waggon.
Gritzner, Maſch.. 1122
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle, Frkft.
Hammerſen
181
Hanfw. Füſſen .. . /143 25
Hanſa=Llond. Br.
Gartm & Braun 1147.5
Henligenſtaedt. . . 24 5
Hilpert Armatur. E0
Hindrichs=Aufferm. 122.5
Hirſch. Kupfer
Soch=Tiei Eſien
Holzinann
Holzuerf. Ind.
Hydrom. Breslau".
Inag .. . . . . ....."
115
136
19,
102
Funghans St. . /122.1
Kammg. Kaiſersl. 195
Karlruher Maſch. / 29
Karſtadt, R.
Klein Sch. & Becker/142
Knorr, Heilbronn 185
Konſerv. Braun”.
Krw. Alt=Württbg. /109
Krauß, Lokom.
Lahmeyer ....".
Lech. Augsburg . . . 121 7:
Lederw. Rothe
Spicharz. 20
Lingel Schuhw.. .
Löhnberg. Mühle 48
Ludwigsh. Walzm. 127
Lüdenſcheid Metall/119
Lux, Induſtrie
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg/138.5
Metallgeſ. Frkf. 1184.25
Miag, Mühlenb.
Moenus. Stamm / 87.5
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ./ 72.25
Münch. Lichtſpielk. /115
120
Neckar). Fahrz.
Neckarw. Eßlingen
uu8
Beters Union
Pfälz. Näh. Kayſerl 68 7.
Philipps..
67
Borzellan Weſſel 45
Rein. Gebb. &Scha/ /131
Rhein Elektr.
165.:
Rhenania, Kunheim) 65.253
Rütgerswerke
Schneid. & Hanau / 68
Schnellpr Franf 105.25
Schramm Lackf. 1100.5
Schriftg Stemp. 1140
Schuckert Elektr 198.5
Schuhf. Weſſei
86
Schuhf. Herz
6s
Schultz. Grünlack 38
Seilind. Wolff
94
Siemens Glas
Siemens & Halske 1281
Südd. Immob.
Südd. Zucker=A..G.
Thür. elettr. Lief.
uhren Furtwängl.
Unterfr. Kr.=El.=V.
Beithwerke
Ber. „Chem.Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bin.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin ...
Zellſtoff Berl. ....
Vogtl. Maſch. ..
Voigt & Haeffner
Volthom, Seil .."
Wayß & Frentag.
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Aſchaffenbg.
Zellſt. Waldhof ..."
Zucker ſ. Rheingau.
28
115.75
Transport= und
Verſicherungs=Akt.
96.5
Dt. Reichsb.=Borzo.
A. Dt. Eiſenbahn ..
A. Lofalb. u. Kraftw
Dt. Eiſenb.=Geſ. ..
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag.
Nordd. Lloyzd. ....
108
65
109
87.15
104.5
82
153
164
103.5
136.5
73.75
168.75-
148
201.25
236
Ein ſolides, Ae
Mädchen, das
in gutem Hauſe
geſucht. Näh. Ge
Mir
Aug=
bral
chen. Dem
Gelegenheit
ſich bei gut.
lung und
Geſchäft u.
bei we
arb
den.
unter R 12
102
180
136
142,5
145
144.25
Frift. Allg. Ber 1148
Franiona Rückv 171
Darmſt. Werte
Bahnbedarf
Dampff. Rodberg
ſelvetia Konſ. ...
Gebr. Lutz
Motorf. Darmſt
Gebr. Roeder ... !
42.
10.5
40
Venulethck Ellenb. .I
[ ← ][ ][ → ] Spülen u. Putzen zum Eintritt per
geſucht.
(11895
8: rzuſtellen zwiſchen 10 u. 12 Uhr vorm.
Bahnhof=Hotel Darmſtadt.
F 48üroarbeit, evtl
10LKaſſe, geſucht.
innebote m.
Zeug=
ſeir unt. R91 an
Weſchſt. 41796d1s
bratgew., jüngere
tienotypiſtin
oſwort. Eintritt geſ.
Iy gebote u. R 86I
ſtcäftsſt. (11793d1
ſch1. Buchhalter(in)
t/ g. Handſchr, in
UUrb. ſelbſtänd., v.
ſ. Großhandlg. für
ug rnde Stellg. geſ.
num. 1. Sept. Ang u.
N715 Gſchſt. /*19466mt
EaS angeſ.
Verſiche=
ne-sbüro ſucht ein
Pehrfräulein
t.. Anfängerin) m.
Zeugn. u. Kenntn
SStenogr. u.
Ma=
ſiv enſchr., ſch
Hand=
mifft u. gut. Rechnen
ehl ing. Bewerbung.
Gut. unt. R 124 an
eNGeſchſt. (*19625
bang. Fräulein,
ſant unter 20 Jahr.,
1. Sept od. früher
ſals Stütze
eſtacht. Perfekt in
ut bürgerl. Küche.
ſemuntniſſe im Nähen
1 4Bügeln erwünſcht.
ſesalt nach
Ueber=
meunft (118981g
Euru Gertrud Müller,
KBeorgenhauſen
Fr einheimi. Odenw.
HHHIII
Mädchen
u Führ, des Haus=
„ablkes eines
Geſchäfts=
auſſes ſofort geſucht.
E4 h. Dieburgerſtr. 28,
(Stock. (*19493d1
für ſolides, tüchtiges
Mädchen, das ſchon
ngutem Hauſe war,
eſlutcht. Näh. Geſchſt.
(e19601)
Prr ſuchen ſofort od.
Iy guſt für Geſchäft
ſü he Darmſtadt ein
furv., ehrl. jg.
Mäd=
han. Demſelben iſt
Sül-legenheit geboten,
ja bei gut.
Behand=
ung und Lohn im
Bieſchäft u. Haushalt
vexweniger
Feldar=
uSeit gut
auszubil=
dem. Gefl. Zuſchrift.
uri ter R 128 an die
Aisſchäftsſt. (196sé
Etorl. u.
ſoaub. Nädchen
1——22 J., am liebſt.
vmm Lande, per 1. 8.
Bi. geſucht ( 19681
Karlſtr. 38, Laden.
Aslt., tücht., g. empf.
Mitädchen in dauernde
Eu tellg. geſ. Frau F.=
G.=Präſ. Kuhl,
Stein=
aefkerſtr. 9. Vorzuſt.zw.
4uu. 6 nachm. (*19646
Dunges, ſaub.
Mäd=
chen für den
Haus=
halt geſucht. Näheres
Arheilgerſtr. 6. ( 19602
Sisehr ſaub., zuverl.
Alleinmädchen geſ.
Ttäh. Geſchſt. (*19665
ARädchen 2mal in d.
Woche für einige
SStunden geſ.
Saal=
wauſtraße 37 (Laden),
(19677)
(Suche mehr. Mädch.,
1.. bglch. koch. k., in
GSeſchäftsh.; empfehle
werf. Herrſchaftsköchin
4Taroline Beck, ge=
„werbsmäß.
Stellen=
ermittlerin,
Karl=
ttraße 25. (19678
(Saub. unabh. fleiß.
6Frau ſoder Nädchen)
füür tagsüb. geſucht.
EVorzuſtellen zwiſchen
A.1. und 1 Uhr
Lands=
hrronſtr. 91, II. (*19654
EWegen Heirat des
petzigen wird z. 15. 8.
ürüchtig., ehrl. (11903
as perf, kochen kann,
Sis nach dem Spülen
G. hoh. Lohn geſucht.
Mur Mädchen mit Ia
BZeugniſſen woll, ſich
worſt. nachmitt ab
18½ Uhr Ernſt=
Lud=
wwwigſtraße 9, 1. Stock.
Tüchtige, ſelbſtänd.
Schreiner
ngeſucht.
(*19604
IHofrichter & Roeß
Möbelfabrik
Holzhofallee 27.
Oel=Großhandlung ſ.
beſtens eingefnhrte
Vertreter
für Speiſe=Oele, evtl.
auf eigene Rechnung
Angeb. u. R 141 an
die Geſchſt. (*19664
Für meine Solinger
Schlager
ſuche überall
ge=
wandte Verkäufer
(a. Private) geg. ſehr
hohe Prov. Muſter
gratis (II. K6.11880/
Erich Pötters,
Barmen.
Tüchtig,, gewandter
Eiſendreher
ſofort geſucht. Heſſiſche
Maſchinenfabrik Rober
Kunze, Darmſt., Pallas
wieſenſtr. 72. 19592d1
Perf. Buchhalterin,
in Stenographie und
Maſchinenſchreib.
be=
wandert, ſucht ſich zu
verändern. Angeb. u.
7120 Geſchſt. (*19611
Perf. Buchhalterin,
bilanzſich. in all, vork.
Büroarbeit, durchaus
bew., ſucht ſelbſtänd:
Poſt. ſof. od. ſpäter.
Ang. unt. R 126 an
die Geſchſt. (e19629
Seite 14
Freitag, den 29. Juli 1927
Nummer 208
R
TDaeN
Auswahl aus
Zu Preisen, die man für unmöglich hält! Dabei handelt es
sich durchweg nur um gute, gebrauchsfähige Qualitäten.
Hasnaren Für den Haushalt Hammin
Wandkafieemahle 295
mit Steingutbehälter 2.
) mit 6 Kompott-
Kompottschale tellern ...
1 Salz Glasschüsseln 4teulis:
Blumenlase geschliffen
3 Goldrandbecher
Hasserfasche mit Glas
GHompolleller ..."
1 Torienplalle Zeiehnungen, vernickelt. Rand .. . .." 195 1 Einkaufsbeutel redertuch B. Salatheslech Kunsthorn. 50, EöheStecn Solunger Fabrikat 50 6 Stück Ia Hernseie 2o0 g . G9
Aere
Uunf
Markiltorh
Ia Weiden.
B.
Hassersernioe 4teiis
95,
Jardiniere
B,
Torlenplalle aus Tas
1 Sahne-Serlioe steilis, bnnt : 94
1 Likörserrice Steuis
Sauber
Ein
Rochlopr gestanst, 2 em
Kochloßl mit Deekel, 16 em . . 9A
G.
Hingioßl mit Anggns, gostanst
mit Seifenhalter
Waschbechen oral 32 cm .. 99
gestanzt, 10, 12 u.
3 Ludelpkannen 14 em .. mns. 30 4
Wasserkessel
gestanzt, 9 u. 12cm,
2 Milchlöpie
rus. 30 g
1 Milehiopt 16 em, gestanst . . 95g
gest., 12 u. 14 cm,
... . mm. W09
2 Casserollen=
19
1 Löſtelhlech neis
3 gelhe Polierlücher
3 gule Scheuerlücher
Waschlorh orzl, gause Neiden 1.95 1 Hafee- oder Luckerdose .. Bg
1 Plälleisen
Isolierflasche
250
Küchenwage
295
Bohnenmaschine
95 g 1 aules Fenslerleder
Waggon Emaille
95g 1Schmorlopl i6 em
1 Benstereimer
1 Milchlopt 4 em
MieManne m. tktr, Anfchrift 50 g Massereiner 2s em
Nachtopl 18 em.
D 2 1Milchlonl vbeitekar
50z
Waschbecken orau
Küchenschüssel ties
50 g 1Hachlopt neis, 22 em
1 Wasserschöpter orau
50 g 1 Tollelte-Eimer mit beckel.
Hehrschaufel
1 Salz- oder Meblfaß
Michiopt mit Ausgns
Panne mit Stiel
Durchschlag 44 em
Essenkräger 10 m
Puddingtorm Ueloven
RDöffel oder Habeln
1 Schmorlopl mit Deckel, 18 cm 909
50 g 1Hochiopl 1s cm
95 g 1 Lwiebel- od. Topllappenbeh. 95g
Gg 3Schlsseln 4, 16 n. 18 em, zus. 35 g
D2 1Muabelionalß pit Bocher Wz
50A
50g
50A
50A
50 g
50g
B.
A 3aſcrgt
9A
50., 1Heiheisen
Feblerfrei
weiß, 16, 20
50 g 3küchenschusseil n. 2temms. 35g
32cm. rundw8.,
50 g 1 Maschschüssel mit Seſtennapt 30 4
Ws 1Quppenschissel reis, 22 em Bg
GA
BA
50 g IHochlopt peltseeor, 1G em .. Bg
BA
195
Holzwaren
BeidLLaddiernaren
Kompollschale
groc, Sehlonterst. 30
Brollarb
dek Dorchbenchrt. 30 z
1 Tahlett 41 em gros . .. . . . 509
Hafiee- oder Lucherdose aek. 50 4
1 Lwießel- od. Topllappenbeh. 50 4
gehämmert, mit
1 Leitangshaller Tageseinteilung 309
Kranziorm 26 em
9A
Behrüchenform•
50g
1 OniVerSalsieb mit 3 Böden• 65 g
1 Sahneschläger
9A
Bundform.•
9A
Pruchlpresse
95A
1 Blumengieblanne laekiert . . 95 g
195
Giebkanne 10 Liter
295
1 Brolkasten k. lackiert
Springſorm
Weisblech, 22 am
4Hochlöffel 4horm
Beischklopier ung
50,
Kartoffelstößer
2 Schneidbreller ana
3Kochlöfiel anorn
Servierhreit
50 z
9A
Bierschrank" .
1 Handtuchhalter
1 Leinenwickler und
5Nu. Machellammern / 10=
1 Wäscheleinen ans
95,
60 Aaschklammern!
B.
Gewürnschrank ..
1 Hermelbrelt Uoltonberng - .. 103
Geschister
50 g 1 Sand-Seite-Soda-Garnitur 195
Harveian
50 g 1Frühstüek-Serrice Steuis . . Wg
9A
Hafieekanne neis
3 Ia8Selh mit Untert, modk. Dekor. 00g
20berlassen groß, dekorier ..50g
1 Bulteradse mit beekel .... 50g
1 Speiseteller keston, tiek od. klach 50 ₰
Speiseteller Goldrand, feston 65g
Bg 1Salalschüssel rund, 23 em . 503
1 ObstSChäle dek., Darehbruchrd. 95 g
Kuchenleller defor, m. Henkel 95
Blumenkübel Usfolka. . . 954
Blumen-Hmpel Uaiolik=
Hasch- Garnitir gesor
3.95
11904
Ludwigstr. 14
Ddrrristadt
Glas-Aufsalz
5.
2teilig
Hafieekanne
ewelert. 00.
Besleckkasten
Btei 0g, Ztelts 00.
Bulterdase
mit beckel .40.
Pntz- oder
ichslasten 50
Spülwanne
emallest, grob 904
MSerie
einer 1f
Geneal
Fürſtenher
Piülſt der
den Berich
lautet M
iber die
ſchlechtert,
nd von
ſankionier
vorgiſche
erlärte,
daß dieſe
lich ſei.
Michal
Ludwigstr. 14
[ ← ][ ][ → ]ſtummer 208
Freitag, den 29 Juli 1927
Seite 15
Reich und Ausland.
50jähriges Doktorjubiläum
von Prof. Stammler.
in: Ehrentag des großen Rechtsgelehrten.
Prof. Dr. Rudolf Stammler
ertt ſein 50jähriges Doktorjubiläum. Der
weltbe=
chmte Rechtsphiloſoph ſteht in ſeinem 71.
Lebens=
hize und blickt auf eine 45jährige Tätigkeit als
Hochſchullehrer zurück.
Ein Schmuggler erſchoſſen.
Kleve. Ein Zollbeamter ſtieß in der Nähe von
elS, auf deutſchem Boden, auf eine ſechs= bis
ſie=
ni öpfige Schmugglerbande, die beim Anruf die
uht ergriff. Als zwei Warnungsſchüſſe unbeachtet
jabben, ſchoß der Beamte ſcharf und tötete einen
rr) Schmuggler. Die übrigen entkamen.
Muennfahrer Bauhofer beim Training geſtürzt.
Kolberg. Geſtern früh ſtürzte der
Renn=
herer Bauhofer beim Training, zu dem am
Sams=
ig und Sonntag hier ſtattfindenden
Motorrad=
ien, als er einen Kraftwagen überholen wollte.
r erlitt einen Bruch des rechten Oberarmes und
niere Verletzungen.
Die reingefallenen Bräute.
Msola Negris und Mae Murrays Prinzen unecht?
* Berlin. Eine amerikaniſche Filmzeitung
ſaistet ihren Leſern mit einer peinlichen Indiskretion
.Die beiden Filmſterne Pola Negri und Mae
Nurrray ſollen nämlich, wie die „Neue Berliner
eakung” berichtet, eine recht unangenehme
Enttäu=
hung erlebt haben. Sie haben ſich bekanntlich vor
m ger Zeit mit zwei Brüdern aus einem kaukaſiſchen
üf=ſtengeſchlecht verheiratet. Pola legte ſich den
Prinzen” Sergei Mdivani zu, während der Bruder
ei letzteren, David, die ebenſo berühmte Mae
Nrarray heimführte. Nun enthüllt aber das
Film=
ragazin auf Grund unantaſtbarer Dokumente, daß
ie beiden Schwägerinnen nicht im mindeſten
An=
eruch auf den Fürſtentitel haben, ebenſowenig wie
me Männer das Recht beſitzen, ſich Prinzen zu
ſeninen. Sie ſind ganz einfache bürgerliche Söhne
iner Offiziersfamilie aus Georgien. Die in Frage
orimende Zeitung „Photoplay” hat einen ruſſiſchen
Hamealogen mit der Unterſuchung der Echtheit der
fürrſtenherkunft der beiden Brüder betraut. Das
A=Fultat der Unterſuchung iſt niederſchmetternd. In
ſeim Bericht des Genealogen heißt es: „Der Name
alatet Mdivani und kommt in den Verzeichniſſen
ihrer die georgiſtiſchen Fürſtenfamilien, deren Ge=
Ghechtertafel vom Fürſten Dolgoruki aufgenommen
uc von der ruſſiſchen Regierung im Jahre 1850
genktioniert wurde, nirgends vor.‟ Eine Dame von
zeorgiſcher Herkunft, die früher in Tiflis wohnte,
erll lärte, daß ſie die Familie Mdivani kenne, und
das dieſe nicht einmal adelig, geſchweige denn
fürſt=
iaß ſei. Ein anderer Ruſſe in hervorragender
Stel=
ſurig mit Beziehungen zum alten Zarenhof erklärte
gluieichfalls, daß eine Fürſtenfamilie Mdivani niemals
exftſtiert hat. „Mdivani ſenior befehligte ein
Regi=
warut während des Weltkrieges”, ſo ſchließt der
Be=
ritcht. „Wäre er von fürſtlicher Herkunft geweſen, ſo
wrärde ſein Name in den Liſten des ruſſiſchen
Gene=
rallſtabs vorkommen. Dies iſt jedoch nicht der Fall.”
Ao=an iſt nun in amerikaniſchen Filmkreiſen geſpannt,
zul erfahren, ob die beiden „Prinzeſſinnen” die bittere
Pille ſchlucken oder ſich von den falſchen Prinzen
ſcheiden laſſen werden.
Ein zerſtörtes Kunſtwerk.
Königsberg. Die im Tonhallegarten
aufge=
ſtlllte „Knieende” des Bildhauers Lehmbrouck wurde
nurchts von ſechs Männern ſo zerſtört, daß nur ein
Tieil ſtehen blieb. Die Figur iſt in der Mitte
durch=
gA brochen. Die Täter entkamen.
Schiffsbrand im Hamburger Hafen.
Hamburg. Ein Brand auf dem engliſchen
Edchiff „Saint Andrew”, das mit Feuer in einem
Lideraum in den Hamburger Hafen eingelaufen iſt,
hiat ſich während der Nacht ausgedehnt. Aus zwanzig
Söchlauchleitungen wurde Waſſer in die Laderäume
güleſpritzt. In die eiſerne Bordwand mußte mit
Sauer=
ſtoffbrennern eine Oeffnung geſchnitten werden, um
b2s zum Brandherd vordringen zu können. Um fünf
Uhr morgens war die Gefahr weiterer Ausdehnung
hies Brandes beſeitigt.
Sturmſchäden im Hamburger Hafen.
Hamburg. Während eines Gewitters, das am
ANittwoch hier niederging, wurde der franzöſiſche
Zöampfer „Saint Proſper” vom Sturm von den
Asfählen losgeriſſen und gegen den Lloyddampfer
„Maimund” gedrückt; beide Fahrzeuge wurden leicht
beſchädigt. Der griechiſche Dampfer „Thraki”, der
ebenfalls losgeriſſen wurde, trieb gegen den
48urchard=Kai, wobei ein ſchwediſches Dreimaſtenſchiff
mnd drei kleinere Fahrzeuge erheblich beſchädigt
ppurden.
Eine Straße der Muſter=Siedlung Weißenhof.
Die Häuſer, von links nach rechis, ſind nach den Plänen der Architekten Dr. Döcker, Max Taut,
Prof. Frank (Wien), Scharonn, das Haus im Hintergrund von Prof. Peter Behrens errichtet.
Sie ſtehen auf der Ausſtellung „Die Wohnung”, die vom württembergiſchen Staatspräſidenten
Bazille kürzlich eröffnet wurde.
Zwei neue Ozeanflieger.
Der Deutſche Könnecke rüſtet — Kapitän Courtneys ſtartbereit.
Der Lufthanſa=Pilot Könnecke will mit einem kleinen Sport=Flugzeug nach Amerika fliegen. Sein
„Kaspar”=Apparat wird mit einer Spannweite von nur zehn Metern gebaut. Unſer Bild zeigt
Kömnecke (1) mit dem Direktor und Konſtrukteur der „Kasparwerke” Moll (2).
Kapitän Courtneys Flugzeug
iſt bereits zur Startſtelle geſchafft worden. Das Dornier=Wal=Flugboot ſoll von England nach
New York fliegen. Die Windverhältniſſe über dem Ozean beim Flug von Oſt nach Weſt ſind
bekanntlich viel ungünſtiger als bei einer Ueberfliegung des Atlantiks in umgekehrter Richtung.
Bisher iſt es noch keinem Europaflieger gelungen, den Oſt=Weſt=Flug über den Ozean
auszu=
führen.
Zu Könneckes Ozeanflug.
Die Umbauarbeiten an dem Flugzeug ſind
ſo=
weit fortgeſchritten, daß mit Aufnahme der letzten
Probeflüge zirka am 10. Auguſt zu rechnen iſt.
Vor=
ausſetzung hierfür iſt, daß der bei Junkers beſtellte
Spezialmotor der Type I, 5, welcher eine
Spitzen=
leiſtung von zirka 350 PS haben wird, Anfang
Auguſt, wie zugeſagt, angeliefert wird. Wie bereits
früher mitgeteilt, ſind die Flüge vor dem Umbau
mit einem 230=PS=BMW=IV=Motor durchgeführt
wor=
den, wobei Geſchwindigkeiten, Betriebsſtoffverbrauch
und Belaſtungen ſehr ſorgfältig geprüft wurden. Auf
Grund der ſyſtematiſch durchgeführten Probeflüge
kann eine Geſamtflugſtrecke von mindeſtens 7500
Kilo=
metern zurückgelegt werden, wobei außer der
Be=
ſatzung von zwei Mann die Funkausrüſtung der
Firma Telefunken und die ſonſtige Ausrüſtung —
Navigationsgerät, Raketen, Verpflegung uſw. —
mik=
genommen werden. Die endgültige Flugſtrecke liegt
noch nicht feſt und wird wahrſcheinlich erſt kurz vor
dem Start, entſprechend der meteorologiſchen Lage,
entſchieden werden. Auch iſt es möglich, daß das
Flugzeug während des Fluges auf Grund der ihm
durch Funkſpruch übermittelten Wetternachrichten
ſeine Route ändert. Auch die übrigen
Vorberei=
tungen, insbeſondere Sicherung der drahtloſen
Ver=
bindung und Sicherung ſchneller Wetternachrichten,
ſind im Gange. Vorausſichtlich wird die deutſche
Funkſtation die Verbindung mit dem Flugzeug bis
zur Mitte des Atlantic aufrecht erhalten, um dann
einer großen amerikaniſchen Funkſtation die weitere
Verbindung zu überlaſſen.
Der tödliche Inſektenſtich.
In Kühnheide im Erzgebirge, erlag ein
Wirtſchaftsbeſitzer innerhalb 20 Minuten einem
In=
ſektenſtich, den er bei der Heuernte davongetragen
hatte.
Die tödliche Desinfektion.
DD. Prag. Mittwoch vormittag wurde in einer
Wohnung im zweiten Stock in Prag=Weinberge eine
Desinfektion mit Blauſäure vorgenommen.
Ge=
gen mittag begannen aus der Wohnung auf den
Gang Gaſe zu dringen, die ein verübergehendes
Mädchen einatmete und gleich darauf in Ohnmacht
fiel. Desgleichen zeigten zwei Frauen, die an der
Wohnung vorbeigingen, ſchwere
Vergiftungserſchei=
nungen. Ein Polizeimann, der das Mädchen aus
dem Hauſe tragen wollte, wurde ebenfalls vergiftet
und ſtarb noch während des Transports zum
Kran=
kenhaus. Von der Feuerwehr, die durch
Zertrüm=
mern der Fenſter dem Gas Abzug verſchaffte,
er=
krankten ebenfalls zwei Mann an ſchweren
Vergif=
tungserſcheinungen, ebenſo ein Fachmann. Das Haus
wurde geräumt. Der Inhaber der Firma, die die
Desinfektion durchgeführt hat, wurde verhaftet.
Das Erdbeben in Oeſterreich.
Wien. Der Herd des Bebens am Dienstag um
13 Uhr 11 Min. 41 Sek. liegt, wie jetzt feſtgeſtellt iſt,
im Märzgebiet, 100 Kilometer von Wien.
Erdſtoß in Südfrankreich.
EP. Paris. Nach einer Meldung aus Lyon
iſt im Departement Vaucluſe ein Erdbeben
ver=
ſpürt worden. In Veaux bekam die Faſſade einer
Kapelle einen Riß von 10 Zentimeter Breite in der
ganzen Höhe. In Beaumont kam ein Brunnen
mehrere Stunden nach dem Beben zum Stillſtand.
Das Beben iſt die erſte Erderſchütterung in dieſer
Gegend ſeit zwanzig Jahren.
Eiſenbahnzuſammenſtoß.
EP. London. Infolge eines
Eiſenbahnzuſam=
nenſtoßes bei Heidelberg, 25 Meilen von
Johannis=
burg, wurden zwei Europäer und 30 Eingeborene
getötet. Der Materialſchaden iſt erheblich.
Bäumers Todesſiurz.
Fehlerhafte Maſchine?
DD. Neumünſter. Das tragiſche Geſchick des
beſten deutſchen Fliegers und Flugzeugkonſtrukteurs
Paul Bäumer hat in der Preſſe zu lebhaften
Be=
trachtungen darüber geführt, wie das Unglück
ge=
ſchehen konnte. Der Kriegskamerad und Freund des
Weltrekordmeiſters Bäumer, Harry von Bülow,
Majoratsherr auf Bothkamp, ſelbſt ein
hervorragen=
der Flugzeugführer, übermittelte dem „
Holſteini=
ſchen Curier” einen Brief, der zweifellos ſtarke
Be=
achtung finden wird. In dieſem heißt es u. a.: Ich
las in der Preſſe einen ausführlichen Bericht über
den Sturz, der ſich auch mit den Urſachen des
Un=
glücks beſchäftigte. Ich halte es für meine unbedingte
Pflicht, zu dieſem Bericht Stellung zu nehmen, da
er in verſchiedenen Punkten kleine Unrichtigkeiten
enthält und andere Tatſachen verſchweigt, ſo daß für
den Außenſtehenden leicht der Eindruck entſtehen
kann, als wäre die Maſchine techniſch einwandfrei
geweſen, und die Urſache der Kataſtrophe in Bäumer
ſelbſt zu ſuchen (Ohnmacht) oder in ſeinem
fliege=
riſchen Können begründet, wo doch gerade das
Gegen=
teil der Fall iſt. Die Maſchine, auf der Bäumer den
Tod fand, war bereits mehrfach grundlegend
umge=
baut worden. Der Grund hierfür war, daß die
Maſchine weder den Erforderniſſen eines modernen
Jagdflugzeuges im entfernteſten entſprach, noch
ein=
wandfrei fliegeriſche Eigenſchaften hatte. In ihrer
erſten Geſtalt hatte ſie vor etwa ſieben Monaten auch
dem Flieger Landmann beinahe das Leben gekoſtet.
Auch er bekam die Maſchine aus dem Trudeln nicht
mehr heraus und ſchlug ebenfalls hart auf das
Waſſer des Oereſund auf. Daß er mit dem Leben
davonkam, iſt ein Wunder. Daraufhin wurden
ver=
ſchiedene Aenderungen an der Maſchine
vorgenom=
men; auf den erſten Probeflügen zeigte ſich nun aber,
daß die Maſchine erſt recht fliegeriſch nicht
einwand=
frei war. Daraufhin wurde ſie nochmals umgebaut,
und in dieſer Geſtalt hat nun Bäumer auf ihr den
Tod gefunden. Warum hat Bäumer die Maſchine
aus dem Trudeln nicht mehr herausbekommen? Das
Trudeln zunächſt iſt kein gewagtes Kunſtſtück, ſondern
unbedingt erforderlich für die Jagdmaſchine. Es iſt
eine Flugfigur, die im Kriege jeder Jagdflieger
kannte und die ihm geläufig war. Auf der
Rohrbach=
maſchine lagen Hauptfehler und Gefahr in dem
enormen Gewicht von 2100 Kilogramm einerſeits und
andererſeits in dem endlos langen Rumpf; kamen
dieſe ungeheuren Maſſen mit dem Hauptgewicht des
Motors von 800 PS an der Spitze des Rumpfes ins
Stürzen, ſo konnte das Höhenſteuer nicht mehr
aus=
reichen, um die Maſchine aufzurichten. Bäumer iſt
von allen Seiten gewarnt worden, die Maſchine zu
fliegen, es war hier aber ſeine altbekannte
Gut=
mütigkeit und Hilfsbereitſchaft, die ihn die Bitte der
Rohrbachwerke erfüllen ließ, die Maſchine nach allen
Richtungen auszuprobieren, um von dem beſten
deut=
ſchen Flieger ein einwandfreies Urteil über die
Eigenſchaften der Maſchine zu bekommen. Dieſe
Hilfsbereitſchaft hat ihn das Leben gekoſtet.
Auf=
richten konnte er die Maſchine nicht wieder, nachdem
ſie infolge ihres hohen Gewichts eine übernormale
Fallgeſchwindigkeit bekommen hatte. Kein Fliegev
hätte es gekonnt. Und warum er nicht mit dem
Fallſchirm abſprang, als er ſah, daß er die Maſching
nicht mehr auffangen konnte?
Dieſe Frage wird immer ungeklärt bleiben. Am
eine Ohnmacht glaube ich nicht. Bäumer, dieſer
kraftſtrotzende Mann, iſt nicht ohnmächtig geworden,
dazu kenne ich ihn zu gut. Ich glaube weit eher,
daß er nicht aus der Maſchine herauskam. Bei der
enormen Fallgeſchwindigkeit und der damit
verbun=
denen Drehbewegung des Flugzeuges, wurde er
der=
artig in die Maſchine hineingepreßt, daß er ſozuſagen
wie feſtgenagelt auf ſeinem Sitz ſaß, und die Abſicht,
abzuſpringen, iſt ja auch bewieſen dadurch, daß er
ſich losgeſchnallt hatte, aber, wie geſagt, wird dieſe
Frage immer im Dunkeln bleiben. So iſt Bäumer,
der ſelbſt ein ſo genialer Flugzeugkonſtrukteur und
wohl unbeſtritten der beſte deutſche Flieger geweſen
iſt, deſſen „Sauſewind” mit ſeinen fabelhaften
Lei=
ſtungen gerade wieder in aller Munde war, ein Opfev
einer abſoluten Fehlkonſtruktion geworden. Bäumer
hat es wahrhaftig verdient, daß die Umſtände, die
ſeinen kläglichen Tod herbeiführten, klar und objektiv
dargeſtellt werden. Wie erinnerlich, wurde von den
Rohrbachwerken ausdrücklich feſtgeſtellt, daß die
Ma=
ſchine techniſch einwandfrei geweſen wäre.
Unwetter in Vorderindien.
Bombay. Im Gebiet von Gufarat gingen
Regengüſſe von außerordentlicher Stärke nieder und
verurſachten rieſige Schäden, von denen auch die
Baumwollernte betroffen iſt. Ein aus dem
Pun=
ſchab kommender Eiſenbahnzug, wurde 36 Stunden
lang feſtgehalten. Die Bemühungen, zu den
Reiſen=
den zu gelangen, geſtalteten ſich überaus ſchwierig,
Zu den Hochwaſſerſchäden in Indien.
EP. London. Infolge der Regenfälle der
letzten Tage iſt der Brahmaputra in Indien
ſtark angeſchwollen. Zahlreiche
Eiſenbahn=
verbindungen ſind durch das Hochwaſſer unterbrochen.
In Baroda brachen Dämme der Waſſerbaſſins.
1000 Perſonen werden als Tote gemeldet,
Der älteſie Geiſiliche Europas.
75jähriges Prieſterjubiläum.
Geiſtlicher Rat Heidegger.
beging in Holzkirchen in Niederbayern ſein 75jähriges
Prieſterjubiläum. Er iſt der älteſte katholiſche Prieſten
ropas, vielleicht der ganzen Welt,
Wohnungsbau=Ausſtellung in Stuttgart.
Kunſt und Handwerk fürs Volk.
Auf in den Odenwald!
Von Dr. Ernſt Gießen.
V.
Heute will ich mich einmal auf den Hauptpfad der alten
Odenwaldklübler begeben. Lichtenberg, Lützelbach,
Neunkirchen ſind die beliebten Wanderziele der Darmſtädter
Klübler. Früher ſtrebte jeder dorthin, ſelbſwerſtändlich auf
Schuſters Rappen. Die Einwohner klagten zwar bitter, daß ſie
die Eiſenbahnverbindung entbehren mußten, aber dem Wanderer
war es eine helle Freude, daß er Gegenden lachender Schönheit
durchpilgern konnte, unbehelligt vom Schmtz und Lärm der
Eiſenbahn. Heute holt die Poſt mit Eifer das Verſäumte nach.
Als Wanderer benutze ich dieſes Verkehrsmittel nur ſehr ſelten,
gönne aber den Alten und Wegemüden gerne die Möglichkeit, in
des Sommers Wonne ſich ein geſegnetes Stückchen Erde mühelos
anzuſehen, dem ſie ohne die gelbe Freundin fernbleiben müßten.
Ich bewundere die ſchönen, luftigen Wagen, die faſt geräuſchlos
an mir vorüberrollen, ich bewundere aber auch die Geſchicklichkeit
und Sicherheit, mit der die Fahrer ihres veranwwortungsvollen
Amtes walten. Den Vorgänger des Autolenkers hat die Poeſie
verklärt. Der Poſtillon, „der Schwager” hat Sänger und
Dich=
ter gefunden. Wann wird dem Lenker des gelben Krafwagens
ein Herold entſtehen, der uns ein Gegenſtück ſchenkt zu dem
ſchönen Lied „Lieblich war die Majennacht”?. Welch eine Fülle
von Menſchen läßt ſich bei gutem Willen und ſchonender Nachſicht
in einem ſolchen Wagen utewbringen, ohne daß man gequetſcht
wird wie in einem Berlimer Vorortzug zurzeit der Baumblüte.
Die Räume wachſen, es dehnt ſich das Haus”. So mußte ich
denken, als jüngſt eine Kaſinogeſellſchaft einer Odenwaldſtadt in
einem Kraftwagen einen Ausflug nach Lindenfels machte, zu
dem mich der freundliche Vorſitzende eingeladen hatte. Ein
ſtatt=
licher Verein hatte ſich mit Männlein und Weiblein eingefunden.
Die meiſten hatten ſich, wie das ſo geht, um den Anmeldetermin
nicht gekümmert. Mit Umſicht und Beſonnenheit eines
Feld=
herrn wußte der Apotheker ſeinen Verein in dem Auto zu
ver=
ſtauen, es war, als hätte der Wagen Gummiwände bekommen.
So fuhr alles mit den beſten „Eindrücken” gen Lindenfels, und
das entleerte Auto füllte einen ganzen Saal beim alten „Rauch”.
Wber ich wollte ja nicht von Autofahrten erzählen, ſondern
vom Wandern. Den Weg nach Ober=Ramſtadt brauche ich keinem
Darmſtädter zu beſchreiben. Vom Start am Botaniſchen Garten
bis zur Ankunft in dem raſch auſwärtsſtrebenden Ort genieße ich
den frohen Wechſel von Wald, Wieſe und Feld. Die
Durchque=
rung des Waldgürtels, der das grüne Darmſtadt umdrängt, iſt
von beſonderer Schönheit, und der Sonntagsgang nach Ober=
Ramſtadt faſt beinahe ſo beliebt wie das gemütliche
Sonntags=
geſchlender gen Roßdorf auf dem „Kotlettpfad‟. Das
langge=
zogene Ober=Ramſtadt zu durchwandern iſt keine Freude. Vom
Bahnhof bis zum anderen Ende, wo die neueſte Kulturtat, das
Schwimmbad, den Ober=Ramſtädtern alle Ehre macht, dehnt
ſich die lange, rauhe Schlange einer Straße, die dem Wanderer
nie willkommen iſt. Ich erhebe mich deshalb auf halber Strecke
an der Kirche vorbei zum Friedhof und ſchreite querfeldein. Ich
ſchaue rüchwärts. Zu meinen Füßen liegt bald dieſe große
Sied=
lung, in der Ackerbau und Induſtrie fleißige Hände beſchäftigen,
zur Rechten habe ich beim Weiterſchreiten den hellen Streifen
der ſtaubigen Landſtraße, auf der ein wilder Motorradler ſein
aufgeſetztes Liebchen dahinjagt, als wollte er Bürgers „Leonore‟
ins Staubnge überſetzen. Ein Stück muß ich die Landſtraße
trot=
ten. Hahn und Wembach muß ich durchkreuzen. Der Heiner
ſtaunt, wenn er mitten im Odenwald Namen lieſt, die ſeiner
Darmzunge fremd ſind: Gaydoul, Guyot, Lantelme und
ähn=
liches. Dem Kenner der Geſchichte wird beim Leſen dieſer Namen
die Hugenottennot lebendig. Der „Somenkönig”
Lud=
wig XIV., konnte nicht dulden, daß es Unterdanen gäbe, die
an=
deren Glaubens wären als er ſelbſt. Seine ſinnloſe
Unduldſam=
keit jagte die Beſten aus dem Lande. Das konnten wahrlich nicht
die Schlechteſten ſein, die um des Glaubens willen lieber Haus
und Hof unter Gefahr des Lebens verließen, unter Warenballen
verſteckt und in Schiffsladungen verkrochen, als daß ſie
barbari=
ſchem Machtgebot folgend, ihre Ueberzeugung von ſich warfen.
Weitſichtige deutſche Fürſten nahmen ſich der Vertriebenen gern
a, die mit ihrem Fleiß und ihrem Geſchick die hochentwickelte
Strumpfwickerei, die feine Lederbearbeitung und die vorbildliche
Gartenkultur neben anderer nützlicher Tätigkeit nach Deutſchland
brachten. Wembach und Hahn, die ich ſinnend
durchwan=
dere, ſind ebenfalls Zufluchtsſtätten der Hugenotten geworden,
und ihre fleißigen Bewohner ſind heute unter der Hülle des
fremden Namens echte deutſche Bauern, die kein Menſch von den
alteingeſeſſenen Familien des inneren Odenwaldes unterſcheiden
kann. Bald liegen die beiden Dörfer hinter mir, und es
emp=
fängt mich der Zauber einer weiten, waldumrahmten Wieſe. Ich
ſteige einen ſchmalen, ewig feuchten Pfad aufwärts, die grünen
Zweige, die mir ins Geſicht ſchlagen, geduldig abwehrend, ſchreite
dann abwärts durch einen tiefgefurchten Weg, bis mir nach dem
Verlaſſen des Waldes die ganze Majeſtät des Schloſſes
Lich=
tenberg vor die Augen ſpringt. Im Banne dieſes Bildes
bleibe ich ſtehen. Dann führt mein Weg querfeldein. Ich grüße
zur Linken den wogenden Wald, die ſatten Wieſen, die einſame
Mühle im Tal. In den Saiten meiner Seele klingt der ganze
Eichendorff. Bald höre ich eines Sägewerks einförmige Melodie,
und einem plätſchernden Waſſer entlang ſtrebe ich Rodau zu.
Kaum habe ich den ſauberen Ort betreten, da fällt mein Blick
durch einen weiten Torbogen in das ſchöne, muſterhafte Anweſen
des „Profeſſors”. Hier bin ich immer ſtehen geblieben, auch ehe
ich die Gaſtlichkeit des gelehrten Beſitzers und ſeiner Gemahlin
kennen lernte. Da ſchreiten auf dem blitzblanken Hoſe mit
wahr=
haft königlicher Würde die ſchönften Pfauen einher, während die
Truthähne mit parvenüardiger Geſte ſich unter dem Volk der
Hühner und Gänſe hevvordrängen. Wie oft habe ich hier die
ſchönen Pferde bewundert, den Stolz und die Freude des Züch
ters, der gleich mir auch Knaben „züchtet”. Mein Lehrer Wilhelm
Oncken hat immer behauptet, es ſei für jeden Beruf gut, wemn
man einmal Landwirt geweſen ſei. Dadurch bekomme man
Wil=
lichkeits= und Tatſachenſinn. Bismarck habe aus dieſem Urquel
in vollen Zügen getrunken. Vom gaſtlichen Tiſche des „
Pro=
feſſors” eile ich den Berg hinauf gen Lichtenbeng. Ich geſtehe
unverhohlen: Lichtenberg iſt mein Lieblingsplätzchen. Die
Schön=
heit der Berge und die lieben Menſchen, die ich da oben treſſt
ziehen mich immer wieder zur alten Feſte empor. Wer ſo m
frühen Morgen das Fenſter ſeines behaglichen, geräumigen, hiü
len Zimmers im Schloß aufſtößt und den Blick in die taufrſch,
farbenſatte Landſchaft wirft, wird dieſen Eindruck nie verlien
In einzelnen Teilen des Schloſſes haben Patrizier der Grt
ſtadt ihr Sommerheim ſeit Jahren aufgeſchlagen, und der und
müdliche Bürgermeiſter Schellhaas hat dank dem
Entgegenlou=
men der heſſiſchen Regierung die Möglichkeit geſchaffen, eine grofe
Anzahl von Kurgäſten in den weiten Flügelbauten des
mächt=
gen Schloſſes unterzubringen. Hier herrſcht Ruhe und Friede
ein Labſal für Erholungſuchende. Aus dem ſchönen, alten Pal
der den Schloßbeng umkleidet, dringt nur der Vöglein Sang zu
den hohen Fenſtern empor, und den der ſich auf Schlangenpfaden
zu Tal begibt, grüßt vielleicht das fröhliche Lachen der ſorgloen
Mädchen, die, in dem vielbewunderten Landheim der
Eleonoren=
ſchule dem Katheder und der Schulbank entſlohen, ſich in
Jugend=
luſt tummeln. Manchmal aber brauſt Sang und Klang durch den
wuchtigen Schloßbau, wenn Bürgermeiſter Schellhaas zu einen
Feſt ruft in den neuhergerichteten Kaiſerſaal. Hier iſt in der
Tat eine Stätte geſchaffen, wie man ſie weit und breit im Oden
wald nicht finden kann, und unvergeßlich ſind mir die
Trachten=
feſte und Odenwaldllubabende, die ich mit meinen Freunden in
dieſer durch ihre Einfachheit wirkenden Halle feiern durfte. Wei
da oben in luftigen, anheimelnden Zimmern behaglich ſeine
Ferientage verbringt oder an einem Feſttag nach den herzhaſten
Tönen einer urwüchſigen Bauernkapelle den heimiſchen Dreher zu
üben verſucht, denkt nicht an die leiddurchwebte Vergangenheit
dieſer ragenden Burg, die einſt die Entſchlußkraft Georgs I. huf
eiſenförmig um einen weiten Hof reckte. Dieſer Bau, einfah
wuchtig, herb, ſtreng in ſeinen Formen, war Schutz und Schirm
vor allem Argen in drangvollen Zeiten. Hinter dieſen unz
brechlichen, ſteinernen Gürtel flüchteten Regierung und Un
gebung, als die verwilderte Soldateska des Dreißigjährigen
Krieges mit der Gier der Kroaten wütete und plünderte. M
dieſem Mauerring ſuchte man Zuflucht, als der Würgeengel der
Peſt durch die Ebene ſchritt und in der Landeshauprſtadt ſich die
Leichen zu Bergen häuften. Und was könnte von Not und
Drang=
ſal erzählen der ältere Bruder des Schloſſes, der kurzdicke
Wart=
turm, den die Einheimiſchen das „Bollwverk” nennen!
ecckcccscccceceeecceeeeeccceeeeeccee zeeececcseee *
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V
Rummer 208
Freitag, den 29. Inſi 1927
Seite 12
DDer Club der Vierzig.
ſeä bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten).
Das letzte Bündel enthielt mur noch zwei andere
Schrift=
ſche, ein Dokument, das auf Pergament=Papier geſchrieben war,
Ind, einen daran gehefteten Zettel. Auf dieſem ſtand in
Gou=
arieur Edens Handſchrift:
„Dieſes Pevgament, richtig entziffert, ſollte genau die
Dertlichkeit angeben, wo die Galeere Red Moon im Jahre
M568 geſunken iſt.”
Mit zuckenden Fingern entfaltete der Jüngling das alte
Per=
ingent. Es war das ſeltſamſte Schriftſtück, das er je geſehen
nne. Die eine Hälfte war mit Hieroglyphen und Symbolen
be=
eät, die andere Hälfte trug eine Mitteilung in Spaniſch. Der
un ge Mann wußte ſich nichts aus den Hieroglyphen zu machen,
orh verſtand er Spaniſch. Er ſtarrte lange Zeit darauf, ſeine
ſungen wurden imer ſchwerer. Endlich legte er das Schriftſtück
u. den Tiſch und ging, von Seeräubern, Blut und weichem
in=
ianiſchen Gold träumend, zu Bett.
Als Mr. Welper am nächſten Mongen in das Zimmer des
ſünnglings trat, lag dieſer noch in tieſem Schlaf.
Mr. Welper hatte die Gewohnheit, ſeine Naſe in die
Ange=
egenheiten anderer Leute zu ſtecken, ſo oft ſich dazu Gelegenheit
ſc.—. Er war ein fingergewandter, leiſetretender, unterſetzter,
U=Hicher Herr, von frömmelndem Weſen und mit einem
ſchein=
ſel ligen Geſicht. Er ſchlich ſich lauulos zu der offenen Schatulle
ntt den vergilbden Papieren und wühlte darin herum, während
ennie liſtigen Augen von Zeit zu Zeit einen Blick auf den
ſchla=
eürden Jüngling warfen.
Danach entdeckte Mr. Welper die Papiere, die auf dem Tiſch
aigen. Augenblicklich machte er ſich darüber her, und ſtudierte ſie
mffmerkſam, bis der jumge Mann plötzlich aufwachte und ſich im
Biett aufrichtete.
Mr. Welper war ſtets auf in flagvanti=Etappungen
vorbe=
fetrter. Sie brachten ihn ſelten aus dem ſeeliſchen Gleichgewicht.
„Der Wind hatte die Schriftſtücke ins Badezimmer geweht”
/lärte er. „Ich dachte, ſie gehörten Ihnen und habe ſie zurück=
Rbracht.”
Irgend ein ſchlummernder Inſtinkt veranlaßte den jungen
Aoann, aus dem Bett zu ſteigen und die Papiere an ſich zu
nhmen.
„Wo haben Sie dieſe alte Schachtel her?” fragte Welper
nd ckend, jedoch mit väterlichem Intereſſe.
„Von einer Auktion. Es iſt jedoch nichts von Wert darin,”
erklärte der Jüngling errötend.
Mr. Welper blieb eine Weile regungslos ſtehen.
„Es iſt Zeit für Sie, ſich anzukleiden und zum Frühſtück
hin=
unterzukommen,” ſagte er ſodann zerſtreut. „Wir fahren heute
nach New York zurück und unſer Zug geht bereits um zehn Uhr.”
3.
Auf dem ganzen Wege nach New York beſchäftigte ſich Mr.
Welper mit der Möglichkeit, wie er die Dokumente in ſeine
Hände bekommen könnte, aber ein vages Gefühl beſtimmte den
Jüngling, ſie an ſich zu behalten, obwohl er keinerlei Argwohn
gegen Mr. Welper hegte. Er ſagte ſich, daß ſie unter Umſtanden
ein Vermögen darſtellen könnten, und zwar eines von nicht
ge=
wöhnlichen Ausmaßen. Es wurde ihm faſt ſchwindlig, als er
ſich auszurechnen verſuchte, welchen Reichtum ein Schiff darſtellte,
das bis zum Deck mit reinem Gold beladen war.
Etwas in den Seeräuber=Papieren hatte die Aufmerkſamkeit
des jungen Mannes beſonders erregt, die Erwähnung des roten
Kaps, der Tiger=Inſel und der Schwanen=Inſel. Es waren
Oert=
lichkeiten, die er von Kindheit an aufs Genqueſte hannte, und
die Schwanen=Inſel war der wertvolle Beſitz, den ſein
jagd=
liebender Vater ihm und ſeiner Schweſter hinterlaſſen hatte. Die
Familie hatte jedes Jahr im Spätherbſt zwei Monate dort
zu=
gebracht.
Die Tiger=Inſel log etwas abſeits davon und war für
Jagdzwecke ungeeignet, da ſie aus unbekannten Urſachen von
den wilden Enten, Gänſen und Schwänen, die i den
anliegen=
den Gewäſſern in Maſſen auftraten, gemieden wurde. Trotzdem
hatte der Jüngling nur einen Gedanken, nämlich ſofort nach
ſeiner Ankunft in New York einen Teil ſeiner Orizava=Oel=Aktien
zu veräußern, um die Tiger=Inſel zu kaufen.
Schon bei den erſten Schritten dazu harrte ſeiner jedoch eine
ſchwere Enttäuſchung. Zu ſeiner Verblüffung erfuhr er, daß
Orizava=Oel=Akdien nichſt als bankmäßige Sicherheit für ein
Darlehen galten und auch unverkäuflich waren, qßer weit unter
dem Nennwert.
„Die Zeit für eine Hauſſe in Orizava=Oel ſei noch nicht
ge=
kommen,” flüſterte man dem jungen Mann zu. Erſt nach etwa
ſechs Monaten würden ſie zu Wert kommen, dann aber gleich
himmelwärts ſteigen wie eine Rakete. Bis dahin galt es, den
Mund zu halten und niemanden auch nur eine Andeutung von
dem Sachverhalt zu machen. Zitternd, aber beruhigt, ſchickte ſich
der Jüngling darein, noch ſechs Monate auf die Millionen, die
ihm ſicherlich zufallen würden, zu warten.
Damit war aber das Problem der Tiger=Inſel micht gelöft.
Sie war Staatsbeſitz und ſtand zum Verkauf. Die verlangte
Kaufſumme war übertrieben hoch, dem ingend ein eifriger
Be=
amter glaubte entdeckt zu haben, daß die Inſel rieſige Werte an
Holzbeſtand enthielt. Als der Jüngling dies erfuhr, bemächtigte
ſich ſeiner die tödliche Angſt, daß irgend ein Holzſpekulant die
Inſel kaufen und das Wrack der alten Galeere mit ihren
unge=
heuren Schätzen entdecken würde. Darum mußte er unbedingt
und auf irgend eine Weiſe das zur Anzahlurng nödige Geld
auf=
treiben.
Seine Schweſter war noch in Europa. Er kabelte ihr, daß
er unbedingt hunderttauſend Dollar haben müſſe, was jedoch
keinen anderen Erfolg hatte, als daß ſeine Schweſter in Sorge
über ihren Bruder geriet und ihm einen ermahnenden Brief
ſchrieb. Dann gab er ihr ſchriftlich eine ausführliche
Auf=
klärung. Als ſeine Schweſter von ſeinen Transaktionen in
Ori=
zava=Oel erfuhr, kürzte ſie ihren Aufenthalt an der Riviera ab
und traf Anſtalten, nach New York zurückzukehren, überzeugt,
daß ihr Bruder ſein väterliches Erbe ſchneller als erwartet
durch=
bringen würde.
Der junge Mann wurde nervös und verzweifelt. In dieſer
Gemütsſtimmung verſuchte er, das Geld von Mr. Welper zu
leihen, ohne ihm zu ſagen, wofür, wurde jedoch von dem
geſtren=
gen alten Herrn väterlich, zugleich aber energiſch zurecht
gewie=
ſen. Mr. Welper bezeichnete es geradezu als Hochverrat, daß ein
Großaktionär der Orizavo=Oel=Geſellſchaft, bevor deren Aktien
ihren Siegeslauf antraten, fremdes Geld aufnehmen wolle, noch
dazu ohne eine unbedingte Nowwendigkeit.
Einige Tage ſpäter ging der Jüngling, außer ſich vor Angſt,
zu der Depoſiten=Geſellſchaft, in deren Safes er ſeine Dokumente
verwahrt hatte und enmahm ſie daraus, in der Abſicht, Mr.
Wel=
per den Fall darzulegen, ſowie ihm eine Teilhaberſchaft
anzu=
bieten. Als der Jüngling Welpers Büno betrat, fand er es zu
ſeiner Ueberraſchung leer. Mr. Welpers Kaſſenſchrank ſtand
je=
doch weit offen und ſein Inhalt ſtarrte ihm ins Geſicht. Wie
von den Baſiliskenblicken einer Schlange hypnotiſiert, zog es den
Jüngling umaufhaltſam zu dem offenen Schrank. Er war von
den Reichtümern, die er darin ſah, beſtürzt und verwirrt. In
dem Schrank lagen hoch aufgeſchichtet Banknoten, ſofort
verkäuf=
liche Wertpapiere und Stangen ungemünzten Goldes. Sein
ſchwindelndes Gehirn ſuchte ſein Gewiſſen, das ſich bei dem
Ge=
danken eines Diebſtahls ſtürmiſch regte, wit der Tatſache, daß
die Geſellſchaft ihm in ſechs Monaten Millionen ſchulden würde,
zu beruhigen. Er entnahm dem Schrank Banknoten in Höhe
von hunderttauſend Dollar, ſteckte ſie in ſeine Bruſttaſche und
be=
gab ſich aus dem Büro auf den Korridor.
(Fortſetzung folgt.)
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Heute Freitag, den 29. Juſi, abends 8 Uhr
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mit vollſtändig neuem Programm
Sonntag, den 31. Juli, abends 8 Uhr
Gaſiſpiel ERIK WIRL
Die Zirkusprinzessin
Abends 11 Uhr
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Nachtvorſiellung!
Der Meisterboxer
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