Einzelnummer 10 Pfennige
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 208 
Freitag, den 29. Juli 1927. 
190. Jahrgang
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FinanzAlnzelgen 60 Reſchepſg, 92 mm breie Rellame 
zeſſe 300 Reſchemart. Alle Preiſe in Reſchemank 
4 Doſſe — 420 Mafl — Im Falle höhenes 
Gewall, wie Krieg. Aufruhr. Streit uſw. erliſcht 
ſede Verpſſchtung auf Efülung der 
            Anzelgen=
guſtäge und Leiſtung von Schadenerſah. Bei 
Konkurs oder gerſchtliſcher Beltreibung fällt ſeder 
Nabatt weg. Banlkonto: Deutſche Bank und Darm 
ſtädter und Natſonalbanf.
Kritiſches Stadium in Genf.
 Die Kriſe 
der Seeabrüſtungs=Konferenz. 
Der engliſch=amerikaniſche Gegenſatz. 
* London, 28. Juli. (Priv.=Tel.) 
Die engliſchen Delegationsführer auf der Genfer 
            See=
krüſtungskonferenz, Lord Ceeil und Lord Bridgeman, werden 
norgen nach Genf zurückkehren. Ihre plötzliche Abreiſe aus 
Hurnf zur Berichterſtattung nach London hat bekanntlich vielerlei 
Vermutungen über eine neue Verſchärfung der Genfer Kriſe 
ru fkommen laſſen und zu einem völligen Stillſtand der 
            Be=
utkungen in Genf geführt. Anlaß dazu hat in erſter Linie die 
Tatſache gegeben, daß unmittelbar vor der Abreiſe der beiden 
Sielegationsführer in Genf eine prinzivielle Einigung zwiſchen 
England und Japan zuſtande gekommen iſt. Man legte im 
            Zu=
arnmenhang mit dieſer Ta ſache der Abreiſe der engliſchen 
            Dele=
gu tionsführer auch weitgehende politiſche Bedeutung bei, da 
zu gemein angenommen wurde, daß der engliſch=japaniſchen 
En nigung auf dem Gebiet der Marinefragen auch eine allgemeine 
oülitiſche Annäherung und eventuell eine Erneuerung des 
Lündniſſes zwiſchen beiden Staaten folgen wird. Es iſt 
            charak=
teiriſtiſch, daß es in der Hauptſache die Pariſer Preſſe war, die 
dis Gefahr einer neuen engliſch=japaniſchen Allianz vorausſah 
zund dieſe Gefahr in erſter Linie Amerika in den bunteſten 
            Far=
ban zu ſchildern verſuchte. Die Folge war denn auch, daß in 
Aunerika ſich nicht nur eine wachſende Beunruhigung geltend 
muchte, ſondern daß die Haltung der amerikaniſchen Delegation 
u Genf gegenüber den engliſchen Forderungen ſich weiter 
            ver=
ſt ifte. Die Gegenſätze hatten ſich in den letzten Tagen der 
            Be=
ri tungen in Genf ſo zugeſpitzt, daß ſelbſt die Beteiligten eine 
eumſte Kriſe der Bergtungen nicht mehr leugneten. 
Die beiden engliſchen Delegationsführer haben während 
ihrrer Anweſenheit in London wiederholt und eingehend mit den 
verſchiedenen zuſtändigen Kabinettsmitgliedern und auch mit 
ſochverſtändigen Marineangehörigen über den Stand der Genfer 
Yerhandlungen ſowie über die weitere Haltung der engliſchen 
Aelegation beraten. Nunmehr ſind den Delegationsführern 
            ab=
ſichließende Inſtruktionen erteilt worden, von denen im 
            weſent=
lichen der weitere Verlauf der Genfer Keuferenz abhängen wird. 
Ueber den Inhalt dieſer Inſtruktionen verlautet zurzeit nichts, 
und auch Chamberlain hat in ſeiner Unterhauserklärung abge= 
Uehnt, eine Auskunft darüber zu erteilen. Was der 
            Außen=
nriniſter aber ſonſt über den engliſchen Standpunkt in der 
            See=
obrüſtungsfrage und über die Ausſichten der Genfer Konferenz 
geſagt hat, vermag nicht gerade hoffnungsvoller zu ſtimmen. 
Loptimiſten in London erwarteten, daß Chamberlain beſtimmte 
geonzeſſionen an den amerikaniſchen Standpunkt in Ausſicht 
ellen wird. Indeſſen iſt nichts dergleichen erfolgt, und 
            verſchie=
hene Amerikaner, die im Unterhaus anweſend waren, ſollen 
ſiwäter erklärt haben, die Chamberlain=Rede bedeute eher eine 
Werſteifung als eine Entſpannung der Dinge in Genf. Der 
            Hin=
weis des Außenminiſters, daß England ganz andere 
            Verbin=
deungslinien zu ſchützen habe als Amerika, trifft tatſächlich den 
aern des engliſch=amerikaniſchen Gegenſatzes. London vertritt 
ien Standpunkt, daß Großbritannien mit ſeinem ausgedehnten 
tolonialreich eine große Zahl von kleinen Kreuzern zur 
            Ver=
ſäügung haben müſſe, um die Verbindungslinien zwiſchen 
            Mutter=
ftagt und Kolonien aufrecht zu erhalten, während Amerikas 
(Verbindungslinien nur über weite Flächen des offenen Meeres 
iefen, die eine ſtarke Kreuzerflotte überflüſſig machten. Wenn 
alſo, die Anerkennung der Tonnageparität vorausgeſetzt, Amerika 
und England ſich über eine beſtimmte Höchſttonnage für Kreuzer 
ſeinigen, ſo bleibt doch noch der Meinungsſtreit, wie dieſe 500 000 
wder 600 000 Tonnen Gehalt verwendet werden ſollen. Auch 
muf dieſe mißbräuchliche Anwendung des Paritätsbegriffes wies 
Whamberlain im Unterhauſe hin, indem er ſagte, daß 100 000 
„Tonnen an Kreuzern ſich aus zehn Kreuzern zu je 10 000 Tonnen, 
mber auch aus zwanzig Kreuzern zu je 5000 Tonnen 
            zuſammen=
iſetzen könnten. 
Welches Ergebnis die Genfer Verhandlungen zeitigen 
            wer=
ſcen, bleibt dahingeſtellt. Auf allen Seiten iſt man, wenn auch 
aus verſchiedenen Gründen, ehrlich bemüht, es nicht zu einem 
ABruch kommen zu laſſen, deſſen Folgen im Augenblick noch nicht 
abſehbar ſind. Bereits jetzt droht Amerika mit einem neuen 
Wettrüſten, wenn England nicht nachgibt. Allerdings muß auch 
hierbei betont werden, daß es ſich um eine Drohung eines 
            Admi=
nrals handelt, bis zu deren Umſetzung in die Tat noch ein weiter 
Weg über Coolidge, Abgeordnetenhaus und Senat liegt. Beide 
Staaten haben zweifellos recht, jeder von ſeinem Standpunkt 
aus, denn jeder bevorzugt das, was er am meiſten braucht. Ob 
man ſich auf der mittleren Linie einigen wird, davon wird zu 
allgemeinen, ſondern auch die politiſche Entwicklung der nächſten richtung von Konſulaten in Elſaß=Lothringen und der Aufhebung 
Jahre abhängen. 
Wiederaufnahme der Verhandlungen der 
Marinekonferenz. — Neue engliſche Vorſchläge. 
EP. Genf, 28. Juli. h 
Die Genfer Marinekonferenz hat heute nachmittag, nach der 
Rückkehr der engliſchen Delegierten, ihre Arbeit wieder 
            aufge=
konferenz nach der Wiederaufnahme der Verhandlungen hat 
ewa zwei Stunden gedauert. Nach Schluß der Sitzung wurde 
folgendes Communigué ausgegeben: „Die Delegierten haben, aber gut tun, die Pariſer Handelsvertragsverhandlungen 
            weiter=
heute nachmittag die Erörterungen wieder aufgenommen, die 
durch die Rückehr der engliſchen Delegierten nach London 
            unter=
brochen worden waren. Bridgeman teilte die folgenden
 Vorſchläge mit, die mit gewiſſen Abänderungen den 
            Richt=
linien folgen, die in der letzten Sitzung der Delegierten be= miſchung von frender Seite erfolgt wäre. Man hatte in Rom 
ſitzung der Konferenz für nächſten Montag 
            einzu=
berufen.” 
Die engliſchen Vorſchläge beſagen ungefähr 
            folgen=
boote innerhalb der für den Erſatz vorgeſchriebenen Alters= 
Staaten je 390 000 Tonnen, Japan 385 000 Tonnen. Außerdem 
ſoll jede dieſer Mächte 25 Prozent dieſer Geſamttonnage an 
ſoll betragen: für die 10 000=Tonnen=Kreuzer 18 Jahre, für 
kleinere Kreuzer und Zerſtörer 16 Jahre, für Unterſeeboote 
13 Jahre. Durch beſondere Beſtimmungen über die 
            Zurückhal=
tung älterer Schiffe mit acht= und ſechszölligen Geſchützen aus 
der engliſchen, amerikaniſchen und japaniſchen Flotte ſoll nach 
dem Wortlaut der engliſchen Vorſchläge „entſprechend der 
            An=
ſicht der Marineſachverſtändigen der drei Delegationen die 
            Flot=
tenſtärke des Britiſchen Reiches und der Vereinigten Staaten im 
der Kreuzerklaſſe gleichgeſtellt werden.‟ Die beiden 
            Kreuzer=
klaſſen ſollen jetzt 10 000=Tonnenkreuzer und ſolche von 6000 
Tonnen (anſtatt früher 7500 Tonnen) umfaſſen. Von der erſten 
Klaſſe ſollen England und Amerika je 12 und Japan 8 Kreuzer 
werden: von 1000—1800 Tonnen und von höchſtens 600 Tonnen. 
Die Geſamttonnage der Unterſeeboote ſoll betragen: für 
            Eng=
land und Amerika je 90 000, für Japan 60 000 Tonnen. Davon 
dürften nicht mehr als zwei Drittel für Unterſeeboote der erſten 
Klaſſe verwendet werden. 
In amerikaniſchen und japaniſchen Kreiſen haben die 
            eng=
liſchen Vorſchläge wenig Befriedigung erweckt, und man ſpricht 
dort bereits davon, daß die Vollſitzung am Montag den 
            Ab=
ſchluß der Konferenz bedeuten könnte. In engliſchen Kreiſen 
dagegen tritt man dieſer Interpretation lebhaft entgegen und 
erklärt, daß die Konferenz noch einige Zeit über dieſe Vorſchläge 
verhandeln dürfte, auf deren Baſis eine Einigung zu erzielen 
durchaus möglich ſei. 
Eine japaniſche Aufforderung an England. 
* London, 28. Juli. (Priv.=Tel.) 
Wie nach hier aus Tokio berichtet wird, ſetzt die Zeitung 
„Oſaki Ahaſhi”, ihre Meldungen über die britiſche Haltung in 
etwas freundlicherem Tone fort und bringt das Dementi der 
„Times” an hervorragender Stelle wieder, daß Britannien 
            nie=
mals 600 000 To. verlangt hätte. Die Zeitung opponiert aber 
erneut gegen die britiſchen Anſprüche, da ſelbſt 500 000 To. 
            Ueber=
waſſerſchiffe Japan zur Erhöhung der Flotte zwingen werde. 
Das Blatt ſchlägt vor, daß, falls Großbritannien 485 000 To., eine 
Zahl, die von Admiral Saito erwähnt wurde, annehme, dann der 
tote Punkt überwunden werden könne. Wenn Großbritannien 
ſich nicht auf 500 000 To. feſtlege, würde die japaniſche Regierung 
dann vielleicht zuſtimmen, aber das japaniſche Volk werde das 
nicht billigen können. Wir werden, ſo ſagt das Blatt, 
            Großbri=
tannien nicht beſchuldigen, den Zuſammenbruch der Konferenz 
veranlaßt zu haben, denn wir betrachten Großbritannien als einen 
unſerer beſten Freunde; aber wir hoffen, daß es die niedrigere 
Geſamttonnage annehmen wird. 
Die Handels=Pertragsberhandlungen 
mit Frankreich. 
Zuſpitzung in Paris? 
* Berlin, 28. Juli. (Priv.=Tel.) 
Während man vor etwa zehn Tagen noch die Anſicht vertrat, 
daß es gelingen werde, in der zweiten Julihälfte ein Proviſorium 
Pariſer Handelsvertragsverhandlungen weſentlich peſſimiſtiſcher. 
Die Franzoſen haben anſcheinend in den letzten Sitzungen ſich 
einem großen Teil nicht nur die Löſung der Abrüſtungsfrage im darauf verſteift, gewiſſe deutſche Forderungen bezüglich der Ein= ſchöne Innsbruck militäriſch ſchützen wolle. 
von Beſchränkungen, denen der deutſche Handel in den franzö= gegen italieniſche „Aſpirationen” um den Brenner herum ſichern 
ſiſchen Kolonien unterworfen iſt, nicht anzuerkennen. Es iſt 
            ſelbſt=
ſchloſſen wird, Deutſchland nicht irgendwelchen Differenzierungen Gegner Italiens iſt Frankreich. Ganz abgeſehen von den 
            Rei=
verſucht worden, durch zahlreiche neue Vorſchläge um die Klippen 
Strick drehen, indem ſie behaupten, daß wir beinahe täglich mit 
nommen. Die erſte Sitzung der Hauptdelegierten der Marine= geſtalteten. Das iſt unzutreffend, vielmehr kann aus unſerem ſichern muß oder will, kann dies nur durch ein Einvernehmen 
Vorgehen geſchloſſen werden, daß wir uns alle erdenkliche Mühe 
einem Abſchluß zu bringen. Nach Lage der Dinge wird man 
hin peſſimiſtiſch zu beurteilen, da ſich noch immer nicht abſehen 
läßt, ob man zu einem poſitiven Ergebnis kommen wird oder 
2 
nicht.
 Ein ernſtes Problem. 
Von unſerem F=Korreſpondenten. 
Rom, Ende Juli 1927. 
Der Wiener Putſch iſt vorübergegangen, ohne daß eine 
            Ein=
ſprochen worden waren. Es wurde beſchloſſen, eine Voll= ſtark den Eindruck, daß in der Umgebung Muſſolinis nicht nur 
mit dem Gedanken geſpielt wurde, die rebolutionären Vorgänge 
in Wien zu einer aktiven Politik gegenüber Oeſterreich zu 
            be=
nutzen. Es iſt ja in Rom ſchwer, mit einiger Sicherheit 
            feſtzu=
des: An Geſamtonnage für Kreuzer, Zerſtörer und Unterſee= ſtellen, was ernſthaft gemeint iſt und was nur zu den üblichen 
Phantaſien der Augenblickspolitiker in Italien gehört. Aber es 
war doch eine ganze Reihe von Informationen oder 
            Andeu=
grenze ſollen beſitzen dürfen: England und die Vereinigten, tungen zu verzeichnen, die darauf ſchließen ließen, daß zum 
            min=
deſten im Palazzo Chigi, dem Regierungsſitz Muſſolinis, ein 
Andauern der Wiener Unruhen gar nicht unangenehm 
            empfun=
den worden wäre. Auf jeden Fall wurde ſofort nach Eintreffen 
veralteten Schiffen im Dienſt behalten dürfen. Die Altersgrenze der erſten Nachrichten aus Wien die Propaganda gegen den 
Anſchluß”, die eine Zeit lang geſchwiegen hatte, mit voller 
            Ge=
walt wieder angedreht. Dieſer Anſchluß liegt wie ein Alp auf 
den politiſchen Plänen Muſſolinis, weil er in ihm den Wahn 
erzeugt hat, daß eine Vereinigung von Deutſchland und 
            Oeſter=
reich unmittelbar zu einem Kampfe um den Brenner führen 
müſſe. Dieſe Anſchauung aber erklärt ſich zum Teil daraus, daß 
im früheren Verlauf der Anſchlußbewegung wohl von manchen 
Kreiſen in Süddeutſchland etwas zu laut und eifrig von einer 
Abrechnung mit Italien geſprochen wurde. Das Gewiſſen der 
italieniſchen Regierung gegenüber Deutſchland iſt eben doch kein 
allzu gutes Ruhekiſſen, denn es hat ſtatt Federn die harten und 
ſpitzen Dornen in ſich, die an Stelle der Roſen durch die 
            Be=
handlung von Südtirol an der jungen „Freundſchaft” zwiſchen 
beiden Ländern erſproſſen ſind. 
Aus den Mitteilungen, die unter der Hand in politiſchen 
erhalten. Die Unterſeeboote ſollen in zwei Klaſſen eingeteilt und diplomatiſchen Kreiſen Noms und anderer Orte anläßlich 
der Wiener Ereigniſſe zu erhalten waren, blieb beſonders eine 
Information beachtenswert, die behauptete, daß man in Rom 
wiſſe. Herr Seipel habe ſelbſt ein Intereſſe an den Unruhen 
gehabt, um den Anſchlußgedanken zu kompromittieren. Dieſe 
Mitteilung ſei hier nur wiedergegeben, um zu zeigen, wie weit 
man in Italien ſich zu Behauptungen verſteigt, wenn man über 
den ominöſen Anſchluß” hinweg an die Brennergrenze denken 
muß. Aber abgeſehen von dieſen extremen Anſchauungen, bleibt 
die Tatſache beſtehen, daß die Frage des Anſchluſſes mit der 
Frage der Brennergrenze zuſammen genau wie früher auch heute 
noch das wichtigſte und weſentlichſte Thema einer Politik zwiſchen 
Italien und Deutſchland iſt und ſein wird. Die Brennergrenze 
gilt den italieniſchen Militärs und mit ihnen allen aktiven 
Politikern ſchon lange nicht mehr als eine ſichere Grenze. Ohne 
Innsbruck glauben ſie auf keinen Fall ihres neuen Beſitzes in 
Südtirol ſich auf die Dauer erfreuen zu können. Es bleibe 
dahingeſtellt, ob dieſe Anſchauung ſtrategiſch zichtig iſt oder nicht. 
Sie beſteht aber tatſächlich. Damit iſt bei jeber Gelegenheit, die 
Unruhen in Oeſterreich oder ſeiner Nachbarſchaft zeigt, dieſe 
Frage der Brennergrenze akut und zugleich eben auch die 
            An=
ſchlußfrage. Man darf in Deutſchland nicht vergeſſen, daß von 
Italien aus ſtets aktiv eingegriffen werden wird, wenn es ſich 
um den Schutz des Brenners oder eine Hinausſchiebung der 
Brennergrenze handeln könnte. Nur Verwicklungen kriegeriſcher 
Art, die Italien im Orient oder im weiteren Balkan feſſeln 
würden, könnten vielleicht die italieniſchen Wünſche jenſeits des 
Brenners für eine Zeit lang lahmlegen. 
Man muß ſich in Deutſchland und natürlich erſt recht in 
Oeſterreich damit vertraut machen, daß Italiens 
            Expanſions=
wünſche zwar in erſter Linie nach dem Balkan und nach dem 
Nahen Orient und Afrika gerichtet ſind, daß es aber dabei 
            nie=
mals ſeine Politik in der Nichtung der Brennergrenze 
            vernach=
läſſigen wird. Wenn Deutſchland in irgendwelche 
            internatio=
nale Händel verwickelt werden ſollte, ſo muß es damit rechnen, 
daß Italien ſeine Abſichten jenſeits des Brenners zu 
            verwirk=
lichen verſuchen wird. Dasſelbe gilt natürlich für eine 
            Aende=
rung der Verhältniſſe in Oeſterreich noch in erhöhterem Maße. 
Gegenüber dieſer Einſtellung der italieniſchen Politik nach 
            Nor=
den gibt es nur zwei Abwehrmöglichkeiten: entweder man läßt 
ſich auf den Gedanken Muſſolinis für ein „Brenner=Locarno” 
ein, oder man ſucht eine Sicherung bei Frankreich. Die 
            Schaf=
fung eines „Brenner=Locarno” muß von Deutſchland zweifellos 
als gänzlich unmöglich abgelehnt werden. Wir haben, wie 
            be=
reits wiederholt betont, zu derartigen Abmachungen überhaupt 
kein ſachliches Mandat und können uns auch, ſelbſt wenn man 
über dieſe erſte Forderung für eine Verhandlungsbaſis ſich 
            hin=
wegſetzen wollte, gar nicht mit Italien auf irgendwelche 
            Ab=
machungen betreffs der Brennergrenze einlaſſen, weil dabei von 
italieniſcher Seite ſtets die Sicherung durch den Beſitz von 
Innsbruck auftauchen würde, oder doch auch weiter die Gefahr 
beſtände, daß ſelbſt bei einem „Brenner=Locarno” Italien ſich 
im entſcheidenden Augenblick doch nicht an die Abmachungen 
mit Frankreich zuſtande zu bringen, beurteilt man heute die halten würde, Irgendein militäriſcher Grund würde immer zu 
finden ſein, und wenn er auch nur darin beſtände, daß Italien 
aus „lauter Freundſchaft” dem ungerüſteten Deutſchland das 
Die andere Möglichkeit für eine Politik, die ſich ihrerſeits 
will, beſteht — manche werden ſagen „leider” — nur in einer 
verſtändlich, daß, wenn ein Proviſorium auf längere Zeit abge= weiteren Verſtändigung mit Frankreich. Der hauptſächlichſte 
unterworfen werden darf. Von deutſcher Seite iſt immer wieder bungsflächen gräbſter Art und Konfliktsgebieten aktuellſter 
            Prä=
gung an der Rivieraküſte (Niza), in Korſika und Tunis, iſt die 
herumzukommen. Daraus wollen die Franzoſen uns nun einen italieniſche Politik der Expanſion der eigentliche Gegner 
            Frank=
reichs im Balkan, in den Gebieten der „kleinen Entente” und 
neuen Forderungen kämen und die Verhandlungen ſchwieriger ſchließlich im Nahen Orient. Wer ſich irgendwie gegen Italien 
mit Frankreich tun. Wenn weite Kreiſe in Deutſchland auf 
            Eng=
geben, durch immer neue Anregungen, die Verhandlungen zu lands Hilfe gehofft haben — eine echt deutſche Naivität, 
            nach=
dem Englands Ziel im Weltkrieg die Minderung der deutſchen 
Konkurrenz war —, ſo werden ſie wohl inzwiſchen erkannt haben, 
daß die engliſche Einſtellung gegenüber Muſſolini und die 
            ſtill=
ſchweigende engliſche Duldung der Unterdrückung der deutſchen 
Minderheit in Südtirol, während man gleichzeitig in England
Freitag, den 29. Juli 1927
 Seite 2 
für die Ungarn gegen die Tſchechoſlowakei Partei nimmt, jede 
Hilfsſtellung für Deutſchland bei Auseinanderſetzungen zwiſchen 
Berlin und Nom unmöglich erſcheinen läßt. Man muß ſich 
ſchon in Deutſchland dazu durchringen, mit Frankreich zu einem 
Ausgleich zu kommen, der über die ſchönen Reden von Locarno 
und Thoiry hinausgeht. Eine Verſtändigung mit Frankreich, 
bei der die Franzoſen klar ſehen würden, daß ſie bei 
            euro=
päiſchen Konflikten Deutſchland beſtimmt nicht auf der Seite 
der Gegner Frankreichs finden würden, eine Verſtändigung, die 
den Franzoſen dabei die Ueberzeugung geben würde, daß 
Deutſchland auch bei einer weiteren Stärkung ſeiner Lage ihnen 
nicht die Hegemonie in Europa ſtreitig machen will, würde die 
Möglichkeit bieten, in der Anſchlußfrage trotz Italien 
            weiter=
zukommen und vor allem das gefährliche Problem der 
            Brenner=
frage im deutſchen Sinne zu ſichern. 
Man ſage nicht in Deutſchland, daß dieſe Angelegenheit 
noch nicht ſpruchreif ſei. Die Verhältniſſe in Mitteleuropa, die 
durch die Wiener Vorgänge blitzartig beleuchtet wurden, zeigen 
von Rom aus geſehen einen Anblick, der klares und 
            unzwei=
deutiges Handeln gegenüber Frankreich vermutlich bald 
            verlan=
gen wird. Man hat hier nicht nur über Seipels Haltung die 
oben erwähnten merkwürdigen Informationen gehört, man hat 
hier auch erfahren, daß zwiſchen der Tſchechoſlowakei und 
            Jugo=
flawien anläßlich der Wiener Unruhen das bereits früher 
            ein=
mal angeſchnittene Thema einer Aufteilung des eingekeilten 
Oeſterreichs wieder aufgenommen worden ſei. Das kann 
            natür=
lich kaum ohne Wiſſen Frankreichs geſchehen ſein. Belgrad iſt 
vollkommen abhängig von Paris, und Herr Beneſch in Prag hat 
immer mit Frankreich gearbeitet. Was man über dieſe Pläne 
in Nom hörte, war zweifellos nicht nur ſommerliche Phantaſie. 
Man war viel zu intereſſiert im Palazzo Chigi, als daß dieſe 
Meldungen nicht einen realen Hintergrund hätten haben müſſen. 
Der Wiener Putſch, der die kommuniſtiſche Gefahr den 
            Anlie=
gern von Oeſterreich von neuem vor Augen führte, hat die 
            Ver=
handlungen zwiſchen Belgrad und Prag wieder neu belebt. Es 
hätte nur eines kleinen Schrittes von ſeiten Italiens bedurft, 
bei dem die Drohungen betreffs der Einmiſchung in die 
            öſter=
reichiſchen Verhältniſſe wahr gemacht worden wären, und man 
hätte ſicher eine von Frankreich gebilligte und unterſtützte Aktion 
der Prager und der Belgrader Politiker erlebt, die einen Krieg 
zwiſchen den Ländern der kleinen Entente und verſchiedenen 
Balkanländern und Italien entfacht haben dürfte. Die 
            Brenner=
frage wäre dabei akut geworden und Deutſchland ohne 
            vor=
herige Klärung gegenüber Frankreich in einer ſchwierige Lage 
gekommen. Nur die Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Lage 
in Italien und die Kriſe in der Krankheit des Königs von 
Rumänien und ſein erwartetes Ableben rieten Muſſolini zur 
Mäßigung gegenüber Oeſterreich. Wenn aber dieſe 
            Aufteilungs=
pläne zwiſchen Belgrad und Prag weiter betrieben werden 
            ſoll=
ten, ſo wird Italien ſich trotz aller wirtſchaftlichen 
            Schwierig=
keiten bei dem Rätſelſpiel, wem Wien ſpäter gehören ſoll, nicht 
in den Hintergrund drängen laſſen. Dieſes öſterreichiſche 
            Pro=
blem, mit dem der Anſchluß und die Brennergrenze verknüpft 
ſind, verpflichtet Deutſchland bei aller Zurückhaltung gegenüber 
der italieniſchen Politik, ſich rechtzeitig zu ſichern und vor allem 
die deutſche Oeffentlichkeit ſchon jetzt über die Gefahren, die 
von dieſer Seite drohen, und ihre prophylaktiſche Abwehr 
            auf=
zuklären.
 Die Saar=Polizei muß den Behnſchutz grüßen. 
Saarbrücken, 28. Juli. 
Großes Befremden erregt es im Saangebiet, daß die 
            Regie=
rungskommiſſion am 8. Juli — einen Tag vor Amtsantritt des 
neuen engliſchen Präſidenten — den ſoeben bekannt werdenden 
Beſchluß gefaßt hat, ſämtlichen Landjägern (örtliche Gendarmerie) 
die Grußpflicht gegen alle Offiziere der belgiſchen, britiſchen oder 
franzöſiſchen Truppen aufzuerlegen. Dieſe Verpflichtung, die 
ſſelbſtverſtändlich im Verſailler Vertrag keinerlei Stütze findet, da 
Militär im Saargebiet nichts zu ſuchen hat, und der neu 
            ein=
gerichtete Bahnſchutz nach dem Beſchluß des Völkerbundsrats 
in der Oeffentlichkeit als militäriſche Truppe nicht in Erſcheinung 
treten ſoll, iſt durch Verfügung der Abteilung des Innern auch 
auf ſämtliche uniformierten Polizeibeamten ausgedehnt worden. 
Dieſe ebenſo unnötige wie ungerechtfertigte Anordnung der 
            Re=
gierungskommiſſion, wodunch den Offizieren des Bahnſchutzes 
gegenüber Teilen der einheimiſchem Bevölkerung eine Stellung 
eingeräumt wird, die der Abſicht des Völkerbundsvats, im 
            Bahn=
ſchutz anſtelle des abgezogenen Militärs, eine möglichſt 
            unauf=
fällige Einrichtung zu ſchaffen, offenſichtlich widerſpricht, trägt 
dazu bei, das Anſehen des Völkerbundes im Saargebiet weiter 
zu ſchwächen.
 *Gentleman. 
Von Kaſimir Edſchmid. 
Der Beobachter der Kunſt wird gelegentlich immer wieder 
merken, daß die hervorragenden Mitglieder der verſchiedenen 
Raſſen ſich auf Bildern und Plaſtiken gleichen. Wenn man von 
gewiſſen Merkmalen abſieht, die nun einmal einen Chineſen von 
einem Aegypter unter allen Umſtänden unterſcheiden, ſo beſteht 
in der „tenue”, in der Bewegung, in der geiſtigen Spannung 
des Körpers kein Unterſchied. Die Ausleſe der einzelnen 
            Na=
tionen war ſich vor viertauſend Jahren bereits ſprechend ähnlich, 
ſoweit es ſich um Raſſen handelte, welche die höchſte Kultur 
            be=
ſaßen. Tatſächlich beſtand bereits damals unter den Raſſen 
Aſiens und des ſüdlichen Europa ein großer 
            Beziehungsreich=
tum. Man teilte ſich nicht nur den Luxus, ſondern auch die 
Sitten mit. Gewiſſermaßen war die beſte Sitte damals ein 
            ſelbſt=
verſtändlicheres Allgemeingut als heute. Heute, nicht wahr, weiß 
faſt niemand, was in höherem Sinne ſich ſchickt oder nicht. In 
der Geſchichte der hochziviliſierten Völker gab es aber immer ein 
Ideal, das den Mann von beſter Raſſe darſtellte, einerlei, ob es hat das größte Heldentum oder der glänzendſte Geiſt allein 
            ge=
ſich um meſopotamiſche Dynaſtien oder um mykeniſche Prinzen 
des Gentleman beſtand immer in der Diſtinktion, die ihn 
            körper=
lich und geiſtig auszeichnete. Er mußte gewiſſe Tugenden beſitzen, 
auch nobel. Er mußte Bildung beſitzen, aber er durfte körperlich 
nicht verſagen. Ueber die Harmonie dieſer beiden Dinge aber 
ſteht, damals wie heute, das Letzte, was nicht zu erklären und 
nicht verſagen. Ueber der Harmonie dieſer beiden Dinge aber 
nahe kommt. Etwas von Alkibiades und ewas von Anatole 
France. Etwas von Parzival und etas von Lykurg. Ein 
Thema con variacioni. Die Geſchichte ändert die Aufgaben und 
Glanzſtücke.
 Wohlverſtanden, die hauptſächliche Tugend des Gendem 
iſt ſeine Kenntnis der Maße und Grenzen. Es gibt im Lel 
nichts ſchwereres, als dieſe teufliſchſte Wiſſenſchaft. Die 2 
herrſchung dieſes Taktes ergibt erſt die Souveränität, ohne weld 
das Daſein nicht mit vollendeter Form gemeiſtert werden kan 
Das iſt bereits Kunſt oder Genie. Auch hier kann viel riskier 
wer viel einzuſetzen hat. Ein jeder, der die Geſellſchaft kenn 
weiß, daß der gepflegtere Geiſt weiter gehen kann als der plu 
vere. Das iſt eine Frage der Anmut, ohne die das Bild ein 
Gentleman immer trocken iſt. Das Balancieren zwiſchen d 
Grenzen des Erlaubten wäre aber nur virtuos, wenn es n
Vom Tage.
 Die deutſch=franzöſiſchen 
            Wirtſchaftsverhand=
lungen ſind fortgeſetzt worden. Die deutſchen 
            Delegier=
ten haben neue Vorſchläge gemacht. 
Der Allgemeine Studentenausſchuß der 
            Univer=
ſität Freiburg beſchloß auf Antrag der katholiſchen Fraktion 
gen die
 ſchen Studentenſchaft. 
Der polniſche Handelsminiſter erklärte Vertretern der Preſſe 
            gegen=
über, die polniſche Handelsbilanz hat im April, Mai und 
Juni zuſammen mit einem Paſſivſaldo von 125 Millionen 
Bloty abgeſchloſſen. 
Die franzöſiſche Rechtspreſſe verlangt die 
            Ab=
berufung des franzöſiſchen Botſchafters in Moskau. 
Der Admiral der britiſchen Flotte, Sir Beatty, 
ſcheidet von ſeinem Poſten. Er hat das Amt des Erſten 
            See=
lord faſt acht Jahre verwaltet. Sein Nachfolger iſt Admiral Charles
 Der Kongreß der engliſchen 
            Grubenarbeiterge=
werkſchaft hat heute eine Entſchließung angenommen, in der 
die Regierung dafür getadelt wird, den Achtſtundentag 
in den Gruben wieder eingeführt zu haben. 
Der engliſche Kriegsminiſter hat ſich entſchieden, eine 
größere Reiſe zum Studium fremder 
            Armeever=
hältniſſe zu unternehmen, die ihn auch nach Auſtralien und Indien 
führen wird. 
Das endgültige Ergebnis der Wahlen zum 
            isländi=
ſchen Athing liegt nunmehr vor. Cs erhielten die Sozialiſten 
6080 Stimmen (4 Sitze), die Konſervativen 13 500 (13), die 
            Bauern=
partei 19 500 (17), die Liberalen 1680 (1), die Unabhängigen 870 (1). 
In Niearagua kam es zu neuen Zuſammenſtößen 
zwiſchen amerikaniſchen Seeſoldaten und den Liberalen unter Führung 
des Generals Sandiro. Ein Seeſoldat und mehrere Polizeibeamte 
wurden getötet. 
Nach einer Meldung der „Britiſh United Preß” aus Hankau iſt 
gleichzeitig mit dem Korreſpondenten der „Times” in Hankau auch 
der belgiſche Generalkonſul dieſer Stadt, van Pierolit, 
verſchwunden. Man beſitzt ebenfalls ſeit Ende der vorigen 
Woche keine Nachricht mehr über ſeinen augenblicklichen Verbleib.
 Ein gemeingefährlicher Hetzer. 
* Berlin, 28. Juli. (Priv.=Tel.) 
Der ſattſam bekannte Berliner Vertreter des „Echo de 
Paris”, Herr de Villemus, ſetzt, ungeſtört von der Berliner 
Polizei, ſeine politiſche Brunnenvergiftung fort. Seine neueſten 
Leiſtungen auf dieſem Gebiet beſchäftigen ſich mit den 
            Trans=
ozeanflügen. Er meint hämiſch, die deutſchen Vorbereitungen 
brauchte man nicht allzu ernſthaft zu nehmen. Das Ziel aller 
darüber verbreiteten Meldungen könne ſehr wohl ſein, den 
            Ab=
flug der franzöſiſchen Flieger zu beſchleunigen, bevor ſie mit 
ihren Voxbereitungen vollſtändig zu Ende wären. Das heißt 
alſo auf gut deutſch, die deutſchen Flieger machen für ſich 
Reklame, um die franzöſiſchen Flieger bei ihrem Ehrgeiz zu 
packen und zu veranlaſſen, ſich leitchfertig in den Tod zu 
            be=
geben. Das iſt eine Geſchmackloſigkeit, der man wohl ſchon 
            zu=
viel Ehre antut, wenn man ſie einfach regiſtriert. Tatſächlich 
haben ſich doch die deutſchen Flieger und die deutſchen 
            Flug=
zeugwerke ehrliche Mühe gegeben, alle Vorbereitungen, die ſie 
treffen, aus der öffentlichen Diskuſſion auszulaſſen und jeden 
Schein voreiliger Reklame zu vermeiden. Wenn ihnen das nicht 
in allen Fällen gelungen iſt, ſo iſt es ganz gewiß nicht ihre 
Schuld. 
Bemeſſung der Unterſtützungsdauer in der 
Erwerbsloſenfürforge. 
Berlin, 28. Juli. 
Die Entwicklung des Arbeitsmarkts in den letzten Monaten 
hat das Reichsarbeitminiſterium veranlaßt, die Beſtimmungen 
über die Bemeſſung der Höchſtdauer in der 
            Erwerbsloſenfür=
ſorge nachzuprüfen. Hierbei hat ſich ergeben, daß der 
            Arbeits=
markt ſich für den Bergbau und das Reinigungsgewerbe ſo 
            gün=
ſtig entwickelt hat, daß die Höchſtdauer auf das regelmäßige 
Maß von 26 Wochen zurückgeführt werden mußte. Der 
            Reichs=
arbeitsminiſter hat ſich hierbei vorbehalten, für einzelne 
            Berufs=
arten und Bezirke, die von einer langfriſtigen Arbeitsloſigkeit 
beſonders ſcharf betroffen werden, eine längere Bezugsdauer 
zuzulaſſen. Andererſeits hat ſich der Arbeitsmarkt für die 
            Gärt=
nerei in letzter Zeit erheblich verſchlechtert. Auch in einigen 
            ört=
lich begrenzten Berufsarten des Spinnſtoffgewerbes ſind die 
Beſchäftigungsmöglichkeiten ungünſtig. Dieſer Entwicklung iſt 
dadurch Rechnung getragen, daß die Bezugsdauer wieder auf 
39 Wochen verlängert worden iſt. Wie bisher, kann in allen 
Fällen zur Vermeidung von Härten die örtliche Stelle die 
            Für=
ſorge um 13 Wochen verlängern. 
auf einem Charakter ſtünde. Die innere Härte und die innere 
Nobleſſe bezeichnen die Figur des Gentleman in den 
            Jahrtau=
ſenden mit rückſichtsloſer Klarheit. Dieſe Vorausſetzungen ſind 
ſo ſelbſtverſtändlich, daß ſie in dem Lob, welches die Antike ihren 
hervorragenden Männern ſpendete, kaum erwähnt ſind. Hier iſt 
wahrſcheinlich der wichtigſte Unterſchied, der den antiken von 
dem modernen Gentleman trennt. Die alte Ariſtokratie 
            über=
geht die Frage des Charakters, denn ſie würde von jemand gar 
nicht reden, der ihn nicht beſitzt. Die moderne Seelenforſchung 
betont es dagegen als einen ungewöhnlichen Glücksfall, wenn 
ein tapferer und anmutiger Mann auch gerecht iſt. 
Nie gab es einen Gentleman, der nur einſeitig iſt. Nur 
tapfer oder nur mit geiſtigem Schmuck verſehen zu ſein, galt 
immer als fatal. Karl der Fünfte ſagte einmal, als er an einem 
Denkmal vorbei ritt, auf dem ein Mann als der tapferſte ſeiner 
Zeitgenoſſen geprieſen wurde: „Wie dumm muß er geweſen 
ſein.” Für das Bild des Gentleman gibt es keine 
            Uebertreibun=
gen, ſondern nur Harmonie. Man weiß, daß die Griechen den 
Aeſchylos nicht ſo verehrt hätten, wenn er nicht als Soldat ſich 
bei Marathon und Salamis gut geſchlagen hätte. Aber keinem 
nützt, wenn dieſe Tugenden nicht gebändigt worden wären durch 
im Goldhelm oder um römiſche Senatoren handelte. Dies Ideal jene Souveränität, welche etwa die Weisheit iſt. Dieſe Weisheit 
iſt, ob es ſich um das Leben handelt oder um eine Bagatelle, 
immer der höchſte Takt. Takt, nicht wahr, iſt aber nicht eine 
die männlich ſind und ſich ergänzen. Er mußte tapfer ſein, aber Form der Manieren, ſondern des Herzens. Der Gentleman muß 
viele Vorausſetzungen haben, aber er beweiſt ſich immer nur 
dadurch, ob er die wirkliche Nobleſſe beſitzt oder nicht. Darum iſt 
das Ideal des Gentleman wohl anzuſtreben, aber es iſt nicht 
auswendig zu lernen. Aber es iſt dadurch zu züchten, daß die 
Oberſchichten der hochſtehenden Raſſen beſtimmte Ideale 
            feſt=
halten, die ohne Charakter und ohne Herz nicht möglich ſind. 
Man weiß, daß die geiſtigen Tugenden am meiſten von Raſſen 
die Anſichten der Nationen, aber nie das Bild ihrer männlichen geſchätzt wurden, welche kriegeriſch waren. Die Renaiſſance hat 
an ihren großen Kriegs=Ingenieuren Michelangelo und Lionardo 
ihre geiſtige Kultur am meiſten geliebt. Welchen Wert ſpielt die 
Demut bei den Aegyptern. Die römiſchen Imperatoren 
            ver=
ſuchten, wenn ſie Gedichte machten, auch die Wagenrennen zu 
gewinnen. Die Griechen ſahen Pindar als nicht zu gering an, 
die ſportlichen Ereigniſſe zu beſingen. Die mauriſchen Araber, 
deren Ariſtokratie ein paar Hundert Jahre lang in Europa als 
Vorbild des Gentleman galt, erzog ihre Jugend halb mit dem 
Degen und halb mit den Wiſſenſchaften. Und damit die 
            Tapfer=
keit nicht übertrieben und barbariſch werde, hatte man dem 
            Edel=
mut einen Sinn und eine Bedeutung zuerkannt, die 
            beiſpiel=
los war. 
Nummer 208
 Die Reichsbannerkriſe. 
Die Stellungnahme des Zentrums. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
In Berliner Zentrumskreiſen, die in ihrer Mehrheit links 
eingeſtellt ſind, hat man mit einiger Sorge geſehen, welches Echo 
die Vorgänge auf der Magdeburger Reichsbannerkonferenz im 
Zentrum gefunden haben. Sie geben ſich jetzt alle Mühe, zu 
bremſen und den Bruch zu verhindern. Aus einem Artikel, den 
am Donnerstag abend die „Germania” an leitender Stelle 
            ber=
öffentlicht, wird man den Weitergang der Verhandlungen 
            zwi=
ſchen dem Zentrum und dem Reichsbanner ziemlich klar 
            ent=
nehmen können. Er führt zunächſt einen eigenartigen Eiertanz 
um die Perſon des Kanzlers herum auf, deſſen Austritt aus 
dem Reichsbanner „kein Signal für die übrigen 
            Parteimitglie=
der, kein Schritt des Parteiführers oder des Menſchen Marx. 
ſondern ein Schritt des Kanzlers, der ſich verantwortlich fühlt 
für die Geſamtpolitik des Kabinetts”, ſein ſollte. Herr Marx 
ſelbſt iſt offenbar breitgeſchlagen worden zu der Erklärung, daß 
er die übrigen Zentrumsmitglieder in keiner Weiſe beeinfluſſen 
wollte. Jedenfalls glaubt die „Germania” ſich zu der 
            Feſtſtel=
lung berechtigt, daß die übrigen Zentrumsmitglieder ruhig im 
Reichsbanner bleiben könnten, wenn es gelingt, für die Zukunft 
hinreichende Kautelen zu ſchaffen. Allerdings wird, auch Herr 
Hörſing gerüffelt. Von ihm wird etwas mehr Ernſt und 
            Objek=
tivität verlangt. Ihm wird auch ſchmucklos geſagt, daß er doch 
wohl nicht das richtige Gefühl habe, wenn er behaupte, daß 
            bis=
her der überparteiliche Charakter des Reichsbanners nie 
            ver=
leugnet worden ſei. Das kann ſelbſt die „Germania” nicht 
            gel=
ten laſſen. Sie kritiſiert daher die Sozialdemokraten 
            dahin=
gehend, ihre Auffaſſung über die Aufgaben und 
            Agitations=
methoden des Reichsbanners einer gründlichen Reviſion zu 
unterziehen, denn das Reichsbanner könne nicht in einer Weiſe 
geführt werden, als wenn die politiſchen Anſchauungen der 
Sozialdemokratie allein maßgebend wären. Die Linie, die das 
Zentrum verfolgt, geht alſo dahin, daß Herr Hörſing ſtark u 
die Kandare genommen wird und daß künftighin der Einſuf 
des Zentrums im Reichsbanner ſtärker geltend gemacht mid 
und Herr Hörſing, der über die Folgen ſeines letzten Vorſtoß 
noch zu betrübt iſt, wird bereit ſein, alle gewünſchten Sichen 
heiten zu geben, ſo daß alſo künftighin das Reichsbanner kein 
Kundgebungen mehr erläßt, zu denen nicht auch Vertreter der 
Demokraten und des Zentrums ausdrücklich ihre Zuſtimmung 
gegeben haben. 
Die am Donnerstag nachmittag einberufene Verſammlung 
der im Reichsbanner vertretenen Zentrumsleute hat das 
            erwar=
tete Ergebnis gehabt: „Die Verſammling hat ſich gegen eine 
Loslöſung von dieſer Organiſation ausgeſprochen, hat dagegen 
alle die Vorkommniſſe der letzten Zeit bedauert und im übrigen 
Sicherung dafür verlangt, daß das Reichsbanner in Zukunſt 
ſeine Ueberparteilichkeit wahren wird.‟ Das iſt kurz geſagt das 
Refultat der mehrſtündigen Verhandlungen, die in der 
            Haupt=
ſache ſich mit dem Aufruf Hörſings an den öſterreichiſchen 
            Repu=
blikaniſchen Schutzbund und dem Austritt des Reichskanzleiz 
beſcäftigten. Ernſte Meinungsverſchiedenheiten ſind in dieſer 
Verſammlung nicht zutage getreten. Man hat den Austritt des 
Kanzlers bedauert, hat aber ebenſo einmütig feſtgeftellt, daß 
dieſer Austritt für die übrigen Zentrumsmitglieder kein. Anlaß 
ſei, dem Schritt des Kauzlers zu folgen. In der angenommenen 
Reſolution wird der Erwartung Ausdruck verliehen, daß 
zukünftig derartige Entgleiſungen unterbleiben. 
Ueber die heutige Tagung führender Reichsbannermitglied 
des Zentrums wird folgende Mitteilung ausgegeben: 
„Die Zentrumsmitglieder des Reichsbanners; die am 
            Don=
nerstag nachmittag zu einer Ausſprache über die durch den 
            Auf=
ruf Hörſings an den Republikaniſchen Schutzbund Oeſterreichs 
und den daraufhin erfolgten Austritt des Reichskanzlers Dk. 
Marx geſchaffene Lage zuſammengekommen waren, ſprachen ihr 
Bedauern darüber aus, daß der Reichskanzler Marx ſich zum 
Ausſcheiden aus dem Reichsbanner veranlaßt geſehen hat. 
            Ein=
mütig wurde der Auffaſſung Ausdruck verliehen, daß ſich aus 
dieſer bedauerlichen Tatſache für die anderen Mitglieder des 
Zentrums im Reichsbanner nicht die Folge ergebe, gleichfalls 
das Reichsbanner zu verlaſſen. Ebenſo einmütig wurde 
            eben=
falls die Erwartung ausgeſprochen, daß künftig politiſche 
            Ent=
gleiſungen von der Art des Schutzbundaufrufs unterbleiben und 
Sicherungen zur ſtrikten Ueberparteilichkeit und außenpolitiſchen 
Neutralität des Reichsbanners geſchaffen werden. Die 
            Kon=
ferenz bedauerte, daß die endgültige Stellungnahme des 
            Bun=
desvorſtandes zu der von den Zentrumsmitgliedern des Reichs= 
Ganners am Sonntag in Magdeburg abgegebenen Erklärung 
noch nicht vorliegt, und behielt ſich ihr abſchließendes Urteil 
über die Vorgänge der letzten Zeit ebenfalls noch vor.”
 Nun wohl, dieſe Fragen waren immer international 
            gemein=
ſam, genau wie die Aehnlichkeit in den Porträts der Führerſchicht. 
Trotz der Wandlung der Sitten iſt das Bild des idealen Mannes im 
Grund bis heute dasſelbe geblieben. Man kann ihn aber heute beſſei 
nach unten als nach oben abgrenzen in einer Zeit, wo nichts 
mehr ſelbſtverſtändlich iſt als die Diskretion. Ein Mann, der 
gut ausſieht, gebildet iſt, Manieren und eine korrekte Geſinnung 
hat, darf, mit der Eigenſchaft von etwas Grazie, als Gentleman 
paſſieren. Die beſſere Form des Gentleman beſitzt die 
            Eigen=
ſchaften jener Robleſſe, die heute nur durch Zurückhaltung 
            wir=
ken will, den ſeltſamften ſpröden Herzenszauber des Mannes. 
Die Engländer, welche alles, was die Kultur des Mannes 
            be=
trifft, bereits ſehr früh geformt haben, haben nach dieſem Ideal 
eine ganze Raſſe erzogen. Das Ideal des kair play mag ſehr 
trocken ſein gegen die Ideale des Mittelalters, aber es iſt für 
eine aus den Fugen geratene Zeit ſehr viel. Dies Ideal beſitzt 
auch ſeine Delikateſſe. Vor allen Dingen ſetzt es bei Männern 
eine unbedingte Zuverläſſigkeit voraus und regelt das Verhalten 
zu den Frauen. In dem letzteren Punkt iſt unſere Epoche aber 
in ſolchen Revolutionen und Uebergängen mitten drin, daß die 
Verwirrungen hier grenzenlos ſind. Für viele Perioden wal 
der Takt Frauen gegenüber das Maß für männliche 
            Kavalier=
form. Die Frauen haben dieſe Situation, wie alles, kompliziert. 
Offenbar bildet ſich aber eine Form, welche den Frauen 
            kamerad=
ſchaftliche ſtatt ſchützende Rechte gibt, ein Zuſtand von hohem 
Reiz, da er die Frauen auch verpflichtet, „gentleman” zu ſein, 
was ſie aber noch nicht begriffen haben. Dafür iſt ein Jahrzehnt 
auch wenig, wenn man bedenkt, daß die Männer zehntauſend 
Jahre gebraucht haben, um die Frauen etwas beſſer einzuſchätzen 
als wie Angelegenheiten, die zur Arbeit und zum Vergnügen zu 
benutzen waren. 
Am meiſten verändert hat ſich die Einſchätzung des Begriffs 
Tapferkeit. Die Engländer kennen die Tatſache des Duells nicht 
mehr, und es wird wohl niemand geben, der ſie oder die 
            Fran=
zoſen als nicht tapfer anerkennt. Tatſächlich ſcheint unſere Zukunft 
Tapferkeit immer mehr zu fordern durch Sichbewahren des Mannes 
vor ſich ſelbſt. Was Mut, was Rekord, was Tapferkeit und was 
Reklame iſt, darüber entſcheidet heute keine Norm mehr, ſondern 
das Gefühl. Nichts aber war jemals nur tapfer, wenn es nicht 
einen höheren Sinn hatte. Und nichts iſt, was den Mann 
            be=
trifft, vollendet, wenn es nicht vom Körper und vom Geiſt her 
abgewogen und von dem Takt des Charakters geleitet wird. Die 
Engländer haben das Recht des Sportes wieder in die Erziehung 
ihrer Führerraſſe eingeführt. Die nähern ſich, wenn man von 
der Bildung abſieht, ungewöhnlich dem antiken Ideal, das auch 
ohne Duelle auskam. Tatſächlich iſt die engliſche und 
            internatio=
nale Forderung, daß die Haltung der Männer groß genug ſein
Mummer 208
Freitag, den 29. Juli 1927
Geite 3
 Fſugzeuge über London. 
London kann zerſtört werden. 
* London, 28. Juli. (Priv.= Tel.) 
ſu gt, das dem Londoner Bürger Grauſen einflößt. Es iſt 
m lich nichts mehr und nichts weniger feſtgeſtelt worden, als in je 1000 Fuß verſchiedenen Höhen. Der Feind kommt mit 
Ine Flotte von über 200 Flugzeugen hat geſtern abend, heute 
ſcht und heute morgen konzentriſche Angriffe auf die 
            Haupt=
iät unternommen, wobei die Wirkſamkeit der 
            Abwehrmaß=
inmen geprüft werden ſollte. Nach militäriſchen Berechnungen Beobachterlorps in ſeiner Geſamtheit in Tätigkeit 
            ge=
rnun feſtgeſtellt worden, daß von den Suchern nur etwa 
FFlugzeuge entdeckt worden ſind. Alſo noch nicht ein Zehntel 
„feindlichen” Luftflotte iſt gefunden worden und hätte 
            ab=
ſichoſſen werden können, während das Gros der Flotte 
            unbe=
ſwert die Hauptſtadt hätte bombardieren und damit den 
tn növer ſehen die meiſten Militärautoritäten jetzt ſchon die 
            Tat=
ſchre an, daß auch die ſtärkſten Abwehrmaßnahmen gegen 
            über=
gene feindliche Großkampfflugzeuge nichts ausrichten können. 
ei eutungsvoll, wvenn man bedenkt, daß in der engliſchen 
            Oef=
uſtlichkeit ſich ſeit langem wachſende Beſorgnis über die 
            unge=
enrre Ueberlegenheit der franzöſiſchen Luftwaffe gegenüber der 
nſtliſchen geltend macht. 
* Ueber die Londoner Luft=Manöver gibt uns unſer 
C=Korreſpondent noch folgende intereſſante Schilderung: Seit 
ſontag früh tobt ein Luftkampf um London. Zweiundzwanzig 
Büſſchwader, mit rund 220 Flugzeugen, ſind in einem 
            fünf=
än igen Kampf um die Hauptſtadt des Landes begriffen. Die 
dnneralidee iſt folgende: Weſtland England) hat ſeine Küſten 
üiſt her für uneinnehmbar gehalten. Da kam plötzlich ein rauhes 
rnwachen. Oſtland (2) unternahm eine Ueberraſchungs=Invaſion 
nr Bombengeſchwadern. Die Angriffe haben ſich gegen London 
Modnol”) gerichtet, und die Regierung hat ihren Sitz, unter 
Mätnahme eines Teiles der Londoner Geſchwader nach 
            Man=
hüſter verlegt. Die Organiſation iſt für die Verteidigung 
            mög=
üisſt ſorgſam geſtaltet. Um die geſamte Küſte zieht ſich eine 
ieobachtungszone, die in ſich die äußere Artillerie= 
Abwehrzone einſchließt und daher ſo breit gemacht iſt, daß 
tleiſchen der Warnung vor dem Anflug des Feindes und ſeiner 
Atrlunft über den Batterien eine gewiſſe Zeit vergehen muß. Die 
Prtilleriezone ſchließt ihrerſeits die Luftkampfzone in ſich. 
Sue muß daher ſo breit ſein, daß die Flugzeuge von den 
            Ver=
tArdigungsſtationen rechtzeitig in entſprechende Höhe gelangen 
lämnen, um die feindlichen Bombenflugzeuge abzufangen, die im 
Sutande geweſen ſind, über die Artilleriezone hinwegzukommen. 
Im Zentrum liegt Größer=London. In ſeinen Bezirk 
dirrfen die Verteidigungsſlugzeuge nicht zurückgehen, ſondern ſie 
müüſſen die Verteidigung den Luftabwehr=Batterien 
üserlaſſen, die nicht imſtande ſein würden, wirkſam zu feuern, 
meenn ſich über ihnen eigene und Feindflugzeuge im 
            Durchein=
ander bewegen ſollten. Den Angreifern iſt nun jedoch nicht 
London im allgemeinen als Ziel angegeben, ſondern für den 
eiſten Tag waren es nur zwei Baulichkeitsgruppen, bzw. 
            Bau=
lithkeiten im Südweſten, wozu als drittes ein kleiner Weiler 
un Süden kam. Mithin war die Anerkennung eines Treffers 
azußerordentlich beſchränkt. 
Am Montag waren die Operationen ſtrikt zentraliſiert. Der 
Luftmarſchall Sir John Salmond ſaß in ſeinem (ſupponiert) 
bombenſicher eingedeckten Operationsraum. Rieſige Netzkarten 
murden je nach dem Auftauchen der Geſchwader und dem 
            Auf=
ſunden der Verteidigungsabteilungen in alter Manier mit 
huinten, mit Nummern verſehenen Marken beſteckt, ſo daß die 
Grefamtlage ſtets klar vor Augen war. Nur, daß die 
            Ober=
l itung nicht mit Infanteriemarſchgeſchwindigkeiten zu rechnen 
hratte. Der Zentrale entſprachen Operationsräume in den 
            ein=
zelnen Sektoren. Dieſe hatten die Stationen mit ihren abſprung= 
Gvereiten Geſchwadern und den weit vorgeſchobenen Horchpoſten 
ſrindwärts vor ſich. Kam von dieſen eine Meldung von dem 
huerandröhnen eines Feindes, ſo erklang das Alarmſignal. Neun 
4Siloten ſtünzten aus den Unterſtänden herbei. Auf Station” 
hretterten ſie alle hinein, und die Maſchinen liefen. Auf „
            Pa=
nrouilliert” brauſte der erſte „Flug‟ (Zug von 3 Flugzeugen) in 
duie Luft. Alles das in höchſtens 3 bis 4 Minuten. — Aber das 
EErgebnis dieſes wunderbaren Drills722 — Am Montag wurden 
mon ſieben Bombenangriffen fünf nicht entdeckt, und die Bomber 
wonnten unentdeckt nach Hauſe fahren. In noch einem anderen 
EAngriff wurde nicht feſtgeſtellt, ob ein Entdecken wirtlich 
            ſtatt=
ieſunden hätte. Am zweiten Tage wurden zwei Angriffe wegen 
nriedriger Regenwolken nicht durchgeführt, zwei wurden entdeckt 
uund drei glückten. Ferner glückte ein Angriff auf das 
            Haupt=
qnuartier der Verteidiger in der nächſten Nacht. Und man muß 
DsM 
Sie ſetzt aber auch die Nobleſſe der Gerechtigkeit voraus. In 
ſoieſen Dingen ſind die Engländer unerbittlich. Sie verurteilen 
an ihrer führenden Schicht alles Unfaire ſo in Geſamtheit, daß 
was geſellſchaftliche Leben dadurch geregelt wird. Die 
            Aufmerk=
ſiamkeit, die ſie ſelbſt den Bagatellen zuwenden, iſt 
            außerordent=
llich. Es iſt bekannt, daß die Griechen jedermann wegen einer 
lunfeinheit des Gefühls boykottierten. Die Engländer tun es 
micht minder. Wenn etwa bei einem Schaukelghymkang ein Eng= 
Aländer in einem Duell mit ſeidenen Kiſſen, mit dem jeder den 
danderen von der Schaukel herunterſchlagen muß, den Gegner 
moch ſchlägt, wenn er bereits am Boden iſt, werden ihn ſämtliche 
BBeteiligten nicht mehr grüßen. Selbſt wenn es ein Irrtum war. 
2Das Regulativ des Gefühls ſelbſt bei den kleinſten Dingen dafür, 
nob ſie fair oder nicht fair ſind, ſchafft ohne Zweifel ein 
            männ=
ſliches Bewußtſein von Ehre und Haltung, das in hohem Sinn 
rmodern iſt. Gleichzeitig beweiſen die Scherzkämpfe der 
            Ghym=
kanas, wie wundervoll gerade die Menſchen ſich gehen laſſen 
können, welche die Formen ſo hochſchätzen. Die Engländer 
            be=
ſitzen dieſe Formen nämlich in ſolchem Maße, daß ſie im 
            Bewußt=
ſein des unverlierbaren Beſitzes ſie zu lockern verſtehen. Sie 
Smokingfalten, ſordern in der Ueberlegenheit des Charakters 
beſteht, 
*Volksmuſiktage in Frankfurt a. M. 
nehmen die Volksmuſiktage, veranſtaltet vom Zentralinſtitut für 
Erziehung und Unterricht in Berlin, einen beſonderen Rang ein, 
weil ſie weniger nach außen hin mit glanzvollen Aufführungen 
und Feſtlichkeiten prunken, als vielmehr durch ernſthafte 
            wiſſen=
dem Gebiete der Volks= und Jugendmuſik grundſätzliche 
            Weſens=
fragen auf dieſen Gebieten auf der Tagesordnung ſtehen haben 
Tagung gemäß, wurde ſie durch den Vorſitzenden des genannten 
Zentralinſtituts, Staatsminiſter Prof. D. Dr. C. H. Becker, 
eröffnet. Er begrüßte zunächſt die Vertreter der Stadt Frankfurt, 
dozenten der ſämtlichen preußiſchen Pädagogiſchen Akademien 
auch dem Ausland gegenüber. Er ſchilderte die Tätigkeit des 
Zentralinſtituts, das eine Brücke zwiſchen Lehrenden und Ler=
 TIc uergeſin 2n Se. Aen den genficten ungrfer Iict ur . 
das bezeichnete, ſo beſchränkte Objekt getroffen wurde, ſondern 
daß der Feind im Ernſtfall auf dem Fluge zu ihm eine ſurcht= Botſchafterfonferenz und 
            Oil=
bare Furche durch London gezogen haben würde. Iſt das 
            Auf=
fangen eines Angriffs ſchon bei Tage eine ſchwierige Aufgabe, 
weil ſich die Feinde über den Wolkenſchichten halten — haben 
ſie doch teilweiſe aus einer Höhe von 15 000 Fuß bombar= 
Die Londoner Luſtmandber haben bereits ein Ergebnis ge diert —, ſo iſt es in der Nacht vollends Sache großer Courage Die Generalquittung über die deutſche Ent= 
und eiſerner Nerven. Ein Flug zu drei Maſchinen patrouilliert 
ß die Weltſtadt London einem Luſtangriff von überlegenen abgeblenbeten Lichtern. Man kann ihn höchſtens mit 
            Schein=
nwlichen Großkampfflugzeugen rettungslos ausgeliefert iſt, werfern entdecken. Wenn allerdings die drei Strahlen ſich auf richt des Generals von Pawelſz und der allierten Sachverſtän= 
Strahlen? — 
In der letzten Nacht wurde übrigens auch das neue 
bracht. Das Syſtem, das ſchließlich den größeren Teil von 
England überziehen ſoll. iſt von der Mitte der Grafſchaft Suffolk bedingungen erfillt habe. Das iſt zunächſt einmal ein ſachlicher 
ganz Hampſhire organiſiert. Der Dienſt des Beobachtens und 
Berichtens wird durch ausgeſuchte Konſtabler, ver= lichen in Ordnung. Sie unterſtehen der Zuſtändigkeit der 
            Län=
iſten Teil von London zerſtören lonnen. As Ergebnis der ſehen. Bsher ſnd 99 Poſten beſet. Die Poſtbehörden halten der. Die wichtigſten Länder wie Preußen und Baden haben 
ſie während der Operationen insgeſamt ſtetig in direkter 
            Ver=
bindung mit gewiſſen Zentren, die ihrerſeits die Meldungen an 
das Hauptquartier der Verteidigung weitergeben. Man be= wie der Verkauf einiger Kaſernen und der Umbau der Küſten= 
Dieſes Ergebnis der Londoner Luftmanöver iſt beſonders hauptet, daß auf dieſe Weiſe Feindflugzeuge zwei Minuten nach 
ihrer Beobachtung bereits auf der Netzkarte des Hauptquartiers 
bezeichnet werden konnten. Schon von vorgeſtern ab haben 
übrigens die Führer der beiden Seiten unabhängig von der 
Oberleitung disponieren können. 
des Saargebiets. 
Die Arſache: ein übermäßig großer Verwaltungsapparat 
Saarbrücken, 28. Juli. 
Nach den Etatszahlen, die die Regierungskommiſſion des 
Saargebiets vor einiger Zeit bekannt gegeben hat, läßt ſich 
errechnen, daß die Steuerbelaſtung im Saargebiet auf den Kopf 
der Bevölkerung augenblicklich 8593 RM. beträgt. Zu dieſer 
Summe kommen die Gemeindezuſchläge, nach denen ſich in der 
Stadt Saarbrücken eine Steuerbelaſtung von insgeſamt 176 RM. 
pro Kopf der Bevölkerung ergibt. Die Belaſtung iſt 
            dement=
ſprechend, faſt ebenſo groß, wie im übrigen Reich, obwohl im 
Saargebiet die Wirtſchaftsverhältniſſe erheblich ungünſtiger 
liegen und obwohl das Saargebiet keinerlei Schulden hat und 
keinerlei Kriegs= und Reparationslaſten zu tragen verpflichtet 
iſt. Eine beſondere Belaſtung wird weiter noch dadurch 
            herbei=
geführt, daß die Zollabgaben ſeit der Einverleibung des Saar= heit wiederum einen Verſuch, die Näumung des Rheinlandes 
gebiets in das franzöſiſche Zollgebiet außerordentlich belaſtend der innerhalb vierzehn Tagen nicht weniger als dreimal mit 
ſind. Faſt ein Drittel des geſamten Staatseinkommens wird 
in Form von Zöllen erhoben. Die Kopfbelaſtung an Zöllen 
            be=
trägt für das Saargebiet nicht weniger als 24 RM., gegenüber 
Reich bedeutend höheren Belaſtung durch die Umſatzſteuer ergibt 
ſich ſogar, daß die Steuerbelaſtung im Saargebiet pro Kopf der 
Bevölkerung höher iſt, als im übrigen Reich. Dabei bleibt zu 
bedenken, daß die Verteilung der Steuerlaſten nach einem 
            durch=
aus unſozialen Syſtem erfolgt. Belaſtet ſind in erſter Linie der 
Mittelſtand und die unteren Schichten. Die Regierungskommif= „Eine engliſche Erkiärung zur deutſchen Abrüſtung. 
ſion hat ſich bis jetzt noch nicht dazu entſchließen können, nach 
dem Beiſpiel des Reiches, im Saargebiet die 
            Körperſchafts=
ſteuer einzuführen, anſcheinend aus dem Beſtreben heraus, das 
franzöſiſche Kapital zu ſchonen. 
Die Hauptſumme des Staatseinkommens wird durch den 
ungeheuer aufgeblaſenen Verwaltungsgpparat verſchlungen. 
müſſen für Beſoldungszwecke verausgabt werden, da das kleine zurückgezogen wurde, nicht nur die Zerſtörung der 
            Oſtbefeſti=
ein Großſtaat hat. Lächerlich gering iſt der Anteil der 
            franzö=
ſiſchen Grubenverwaltung an den Steuerlaſten. Er iſt im letzten, werden, daß die Entwaffnung, wie ſie der Friedensvertrag 
            vor=
prozentugl ſogar noch zurückgegangen. Dieſe Benachteiligung Soweit der Völkerbund in dieſer Frage in Betracht komme, ſei 
der ſaarländiſchen Steuerzahler rührt aus dem Steuerabkommen 
Staat geſchloſſen hat. 
das ſich bemühe, all die vielen Anregungen in den Erziehungs= Lebenszuſtand des Volksliedes und warnte vor der 
            Einſeitig=
fragen durch Experimente auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. Nach keit, in der Vorliebe für die Polyphonie des 16. Jahrhunderts 
derung der Volksmuſik verſteht Redner das Propagieren einer zelnen Erſcheinungen vergaß er aber nicht, das Poſitive, das 
Kunſt, die ſich von dem Eitelkeitsmarkt künſtleriſch=artiſtiſcher 
Muſik abwendet. Denn ſo wie gerade von den Freunden einer So bildete ſein Vortrag eine gute Einleitung für die Vorträge 
vertieften Bildung ein Kampf gegen das Buch geführt wird, ſo des zweiten Vormittags. 
beſteht ein Gegenſatz zwiſchen artiſtiſcher Kunſtmuſik und 
            Volks=
ihrer ſelbſt willen getrieben wird. 
die am erſten Vormittag von allgemeinen Geſichtspunkten aus= ausſprach. Auch er war durchaus nicht blind gegen die beiden 
gingen, und am zweiten Kongreßtag zu einer eingehenden Wür= Grenzgefahren des Sektierertums oder der Verflachung, zeigte 
digung des muſikaliſchen Wirkens innerhalb der Jugendbewe= aber, wie der geſunde Kern der Bewegung bisher ſicher zwiſchen 
gung führten. Staatsſekretär z. D. Heinrich Schulz=Berlin, beiden Klippen durchgeſteuert hat. In intereſſanter Ergänzung 
ironiſieren ihre Würde, weil ſie wiſſen, daß Würde nicht in den ſprach über Demokratiſierung der Kunſtpflege, zeigte, wie höchſte ſtrach Dr. Konrad Amelu=Leipzig über das Kulturgut der 
Leiſtungen der Kunſtmuſik aus den Kreiſen des Volkes hervor= Jugendmuſik und zeigte dabei die innere Entwicklung der 
            Be=
gehen, wies auf Schubert und Bruckuer hin und ließ ahnen, wie wegung beſonders klar und deutlich. Sein Referat brachte eine 
viele vielleicht ähnlich ſtarke Veranlagungen durch den Mangel kritiſche Sichtung all des Gutes, das aus den Reihen der 
an äußeren Bildungsmöglichkeiten verkümmern. Er wies nach, Jugendbewegten im Laufe der Jahrzehnte der Oeffentlichkeit 
Unter den Tagungen, die, zuſammenhängend mit der Inter= rellen Selbſtbewußtſeins der Maſſen auch ihre Aufnahmefähig= meiſt älterer Muſik. Beſonders betonte er den 
            überparteipoli=
nationalen Muſik=Ausſtellung, in Frankfurt a. M. ſtattfinden, keit für Künſtleriſches erhöhen, und wies auf den Gegenſatz zwi= tiſchen und überkonfeſſionellen Charakter der Arbeit und zeigte, 
ſchen heutiger Volksbildung und der in der Mitte des vorigen, wie eine Wiederhelebung des Chorals und der Gregorianik 
            eben=
ſügungen verſchiedener Zeiten hin. 
ſchaftliche Arbeit und durch Referate bedeutender Kenner auf Gedanken über die „Muſik im Leben der Jugend‟. Die Jugend. Jugend hier inſtinltiv etwas ſich Verwandtes fühlt. 
noch nicht in die Wirklichkeiten des Lebens eingeſpannt. beſitzt 
und ebenſo über Organiſatoriſches beraten. Der Bedeutung der Denken einzuſtellen. Darum Wiederauflöſen alles in voran= ders wertvoll, daß er von dem Gegenſatz ausging, der zwiſchen 
gegangenen Generationen eine Notwendigkeit, ebenſo eine leben= der Art des Muſizierens bei der Jugend und dem in der Schule 
dige Unruhe, eine ſtete Selbſtaufhebung. Darum lebt die Jugend klafft. Dort Wille zum Leben, zum Auskoſten des Augenblicks. 
in einer Weiſe in der Muſik, wie ſie ſpäterem Lebensalter kaum hier Wille zu einem Zukünftigen, zu Erreichenden. Trotzdem 
die Vertreter verſchiedener Regierungen und Städte, die Muſik= mehr möglich iſt; ſie transzendiert ſich in der Muſik ſelbſt. — aber mehren ſich die Zeichen, daß auch die Pädagogik in Schule 
Prof. Dr. Hans Jogchim Moſer= Heidelberg ſah in ſeinem und Lehrerbildungsſtätten von Erſcheinungsformen der Jugend= 
und die Führer der Jugendbewegung und ſprach ſodann über Vortrag „Volks= und Jugendmuſikbewegung im Lichte unſerer muſik beeinflußt werden. Vielfach aber wehrt ſich die 
            Muſik=
die Bedeutung der Volksmuſik als Bindeglied des Deutſchtums Zeit” mit kritiſchem Auge die Erſcheinungen an, die ſich nicht pädagogik energiſch gegen die Mitarbeit der Jugendbewegung, 
ſelten an der Peripherie der Jugendbewegung zeigen und die ſo daß dieſe gezwungen wird, in ihren Kreiſen weiterzuarbeiten. 
den Gegnern der Bewegung ſo oft Handhaben geben zu gehäſſiger
 befeſtigungen. 
waffnung verweigert. 
Die Pariſer Botſchafterkonferenz hat am Mittwoch den 
            Be=
ihn vereinigen, iſt es für ihn „Hallali”. — Aber, finden ihn die digen über die Zerſtörungen an den Oſtbefeſtigungen zur 
            Kennt=
nis genommen. Pariſer Kommentare wollen darüber hinaus 
noch wiſſen, daß die Botſchafterkonferenz zu dem Ergebnis 
            ge=
kommen ſei, von der Erteilung einer Generalquittung könne 
noch nicht die Rede ſein, weil Deutſchland noch nicht alle 
            Vor=
durch Eſſex, Kent, Suſſer, einen Teil von Surrey und durch Irrtum. Die Frage der Oſtbefeſtigungen iſt erledigt. Das 
            Kriegs=
gerätegeſetz iſt verabſchiedet. Die Polizeifragen ſind im 
            weſent=
bereits die entſprechenden Geſetze erlaſſen. Was noch übrig 
bleibt, ſind Dinge, die kaum mit dem Mikroſkop zu finden ſind, 
geſchütze, für die beſondere Friſten laufen und die niemals eine 
beſondere Rolle ſpielten, wie ja auch die Botſchafterkonferenz 
nach den Genfer Beſchlüſſen ausdrücklich ihre Aufgabe als 
            er=
ledigt erklärte. Deutſchland legt daher auch auf die Erteilung 
einer Generalquittung über die Erledigung der geſamten 
            Ent=
waffnung keinen Wert mehr, weil es auf dem Standpunkt ſteht, 
daß dieſe Generalquittung ſchon im Dezember erteilt worden iſt, 
Die ſteuertiche deberiaſtung vorbehaltlich der Erledigung der Reſtpunkte, die ja durch die von 
der Botſchafterkonferenz zur Kenntnis genommenen Berichte 
            ab=
geſchloſſen iſt. Wenn die Siegerſtaaten jetzt neue „Verſtöße‟ 
Deutſchlands feſtſtellen wollen, um die Debatte weiter 
            hinaus=
zuziehen, ſo wird ihnen Deutſchland dabei nicht folgen. Gerade 
die Botſchafterkonferenz hat ſich ſo feſtgelegt, daß ſie ſich 
            un=
möglich desavouieren kann. Jedenfalls liegt nach den Genfer 
Abmachungen vom Dezember und den Beſprechungen mit der 
Botſchafterkonferenz die Vorausſetzung für uns vor, zu 
            gegebe=
ner Zeit auf den Artikel 431 des Verſailler Vertrages 
            zurück=
zugreifen und unter Berufung auf die erfüllte Enwaffnung die 
Zurückziehung der geſamten Beſetzung zu fordern. 
Neue Beſchuldigungen gegen Deutſchland. 
Berlin, 28. Juli. 
Der Korreſpondent des „Daily Telegraph” berichtet, in 
Deutſchland ſei man ſehr beunruhigt über eine mögliche 
            Unter=
ſuchung der deutſchen Oſtſeebefeſtigungen. Er teilt darin 
            Einzel=
heiten über angebliche Verſäumniſſe in der Geſchützmontierung 
mit und ſchließt, in Deutſchland erblicke man in der 
            Angelegen=
zu verzögern. Dieſe letzte Bemerkung des „Daily Telegraph”, 
einer Inveſtigation gedroht hat, dürfte allerdings zutreffen. Was 
die Sache ſelbſt angeht, ſo weiſt man an zuſtändiger Stelle 
            dar=
auf hin, daß in einer Art Terminkalender zwiſchen der 
            Bot=
ſchafterkonferenz und der Reichsregierung genaue Verabredungen 
15/40 RM. im Reich. Unter Hinzurechnung der gegenüber dem getroffen ſind, nach denen ein Teil der Geſchütze bereits feſt 
            ein=
gebaut iſt, ein anderer Teil noch nicht, weil hierfür erſt die 
            not=
wendigen Beſtellungen bei Waffenfabriken gemacht werden 
            müß=
ten. Sämtliche vereinbarten Termine ſind bisher innegehalten 
worden und werden auch künftig innegehalten werden. 
EP. London, 28. Juli. 
„Im Unterhauſe fragte der Abg. Kenworthy nach dem Stande 
der deutſchen Abrüſtungen. Der Vertreter des Foreign Office 
äußerte ſich dahin, daß die Botſchafterkonferenz den in jeder 
Weiſe zufriedenſtellenden Bericht der militäriſchen 
            Sachverſtän=
digen gutgeheißen habe. Er möchte aber daran erinnern, daß 
das Abkommen mit der deutſchen Regierung, auf Grund deſſen 
Mehr als 40 Prozent der geſamten ſtaatlichen Einnahmen die Interallierte Militär=Kontrollkommiſſion am 31. Januar 
Saargebiet alle behördlichen Inſtanzen beſitzt, wie ſie ſonſt nur gungen, ſondern auch gewiſſe audere Punkte in der 
            Entwaff=
nung Deutſchlands umfaſſe, bei denen die geſtellten Forderungen 
noch nicht gänzlich erfüllt ſeien. Es könne daher nicht geſagt 
Jahr auf 26,1 Millionen Franken, gegenüber dem Vorjahre ſehe, vollſtändig ſei, ſolange dieſe Forderungen noch beſtünden. 
auf Grund des Artikels 213 des Verſailler Vertrages mit der 
Zurückziehung der Kontkollkommiſſion am 31. Januar auf den 
her, das ſeinerzeit der Präſident Rault mit dem franzöſiſchen Völkerbund die Verantwortung übergegangen, die weitere 
            Er=
füllung der Abrüſtungsklauſeln zu überwachen. 
 
außen hin macht es ſeinen Einfluß geltend durch die Veranſtal= ganz den Blick zu verlieren für die Werte, welche die deutſche 
tung der aljährlich ſtattfindenden Reichsſchulmuſikwochen, dann Nomantik des letzten Jahrhunderts ſchuf. In der Sektenbildung 
aber auch durch beſondere Tagungen, wie den Kirchenmuſit= und einem gewiſſen Hochmut Anderseingeſtellten gegenüber ſieht 
kongreß in Berlin und die jetzigen Volksmuſiktage. Unter För= Moſer eine Gefahr für die Bewegung. Ueber der Kritik an 
            ein=
die Bewegung gebracht hat, mit warmen Worten hervorzuheben. 
Hier ſprachen bedeutende Führer der Jugendbewegung, Dr. 
muſik. Letztere prägt ſich überall da aus, wo die Muſk um Fritz Reuſch=Berlin, über „Die gegenwärtige Lage der 
Jugendmuſik”, indem er ſich ausführlich über die äußere und 
Es folgten Begrüßungen ſeitens der Stadt Frankfurt und innere Organiſation der Jugendmuſikgruppen, der 
            Muſikanten=
des Leiters der Ausſtellung, und dann begannen die Referate, gilden, über die Führerſchulung und über die Volksmuſikſchulen 
wie die Erhöhung der Volksbildung, die Vergrößerung der zugänglich gemacht wurde bis zu den Finkenſteiner Blättern, 
Löhne, Verkürzung der Arbeitszeit und die Hebung des kultu= den Muſikantenliedern und den neueſten Veröffentlichungen 
Jahrhunderts an der Hand von einigen miniſteriellen Ver= ſo in das Bereich der Entwicklung gehört wie die des wertvollen 
Volksliedes und der alten Kunſtmuſik, nicht aber aus hiſtoriſchen 
Prof. Dr. Joh. Freyer=Leipzig gab ſodann intereſſante Oder äſthetiſchen Geſichtspunkten heraus, ſondern weil die 
Profeſſor Fritz Jöde ſprach ſodann über „Die pädagogiſche 
noch die Möglichkeit, ſich auf die Ganzheit in ihrem Fühlen und Aufgabe der Jugendmuſik‟. Es war unſeres Erachtens beſon= 
B. N.
Seite 4
Freitag, den 29. Juli 1927
Nummer 208
HIE
 Am Samstag ist der letzte Tag unseres 
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Stroh ſprochene 
Beleidigung mit 
            Be=
dauern zurück. (11868 
Nieder=Ramſtadt, 
den 26 Juli 1927. 
Phillpp druß.
 Todes=Anzeige. 
Am Mittwoch, den 27. Juli 1927 nachmittags 
4½ Uhr, entſchlief ſanft nach kurzer, ſchwerer 
            Krank=
heit meine liebe Frau, unſere gute Mutter, Tochter, 
Schwiegertochter, Schweſter, Schwägerin und Tante 
Frau Marg. Lich 
geb. Gieg 
im 28. Lebensjahre. 
Im Aamen der tieſtrauernden Hinterbliebenen: 
Ludwig Lich. 
Darmſtadi, Haſſenroib, den 27. Juli 1927. (11858 
Die Beerdigung findet am Freitag, den 29. Juli 1927, 
nachmittags 8 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
 Dankſagung. 
(Statt Karten.) 
Aſſen, die unſerer teueren Entſchlafenen 
Frau Marie Schäfer 
während ihrer langen Leidenszeit, fo viele Beweiſe ihrer 
Tſiebe gegeben und bei ihrem Heimgang an unſerem 
Schmerze ſo warmen Anteil genommen haben, ſagen wir 
auf dieſe Weiſe herzlichen Dank. Beſonders danken wir 
für die Blumen, die ihr in ſo reichem Maße geſpendet 
wurden, den Krankenſchweſtern, die ſie ſo liebevoll gepflegt, 
ſowie Herrn Pfarrer Beringer für ſeine Worte am Grabe. 
Wilhelm Schäfer, Lehrer 
und Sohn. 
Darmſtadt, den 28. Juli 1927. 
Lichtenbergſtr. 56. 
(11834
 Den Fliegertod erlitt am 27. Juli bei 
Amöneburg nach Gottes unerforſchlichem 
Ratſchluß unſer guter, treuer Sohn und 
Bruder, mein geliebter Bräutigam, mein 
lieber Schwager 
Ainvolf Soetk 
Flugzengführer bei der Deutſchen Luft=Hanſa 
in ſeinem 24. Lebensjahre. 
In tiefer Trauer: 
Erich Ooerr, Miniſterialrat 
Maria Overr, geb. Hofmann 
Karl Doerr, Gerichtsreferendar 
Willi Ooerr 
Hilde Köſſer 
Elſa Brunner. 
Darmſiadt und Berlin, den 28. Juli 1927. 
Die Beerdigung findet am Samstag, den 
30. Juli 1927, nachmittags 3 Uhr, vom Portale 
des alten Friedhofes an der Nieder=
            Ramſtädter=
ſtraße aus ſtatt. 
(19690
 Nachruf. 
Durch einen Berufsunfall fand unſer Flugzeugführer 
Herr 
Rudolf Ooerr 
bei Amöneburg den Tod. 
Wir verlieren in ihm einen Flugzeugführer, der mit 
Liebe und voller Begeiſterung an dem von ihm gewählten 
Beruf hing und werden ihm ein ehrendes Andenken 
            be=
wahren. 
11889) 
Deutſche Luft=Hanſa, A.=G.
 Statt Karten. 
Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme 
und treuen Gedenkens bei dem ſchweren 
            Ver=
luſte, der uns betroffen hat, ſagen wir innigſten 
Dank. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Emmh Gutmann. 
Darmſiadt, den 28. Juli 1927. (19647
 Neue Orga=Schreib 
maſchine, noch nict 
im Gebrauch, Pre3 
140ℳ, z. verk. (1966 
Schuknechtſtr. 53, P.
 Dankſagung. 
Für die Beweiſe herzlicher 
            Teil=
nahme bei dem Heimgang unſeres 
teuren Entſchlafenen ſagen wir Allen 
die ihm die letzte Ehre erwieſen, 
            un=
ſeren innigſten Dank. Insbeſondere 
danken wir Herrn Pfarrer 
            Zimmer=
mann für ſeine troſtreichen Worte 
am Grabe ſowie für die 
            Kranzſpen=
den und für die Kranzniederlegung 
der Firma Ad. Röth. 
(19666 
Familie Karl Rau.
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Mummer 208
Freitag, den 29. Juli 1927
Seite 5
33. Mittelrheiniſches Kreisturnfeſt.
 Beginn der Kreisfeſitage. 
* Die Feſttage des Gauturnens, der Auftakt zu den großen 
            Turn=
guen in Darmſtadt,, ſind verrauſcht, und die Hauptfeſttage, Tage, die 
2Zahl der Teilnehmer und Gäſte alles weit in den Schatten ſtellen, 
: Darmſtadt je geſehen, nahen. Viele Tauſend Turner aus allen 
ſn zen Deutſchlands, vor allem vom Mittelrhein, ſind bereits in 
            Darm=
utt eingetroffen, und heute und morgen werden zahlreiche Sonderzüge 
eitters Tauſende bringen. Zu einer impoſanten Kundgebung werden 
H: 30000 deutſche Turner hier zuſammenfinden und werden Zeugnis 
buegen von Reſultaten jahrzehntelanger opferfreudig geleiſteter Arbeit 
mi. deutſchen Volk. Unter dem zum machtvollen Symbol gewordenen 
ſchchen der vier F iſt dieſe Arbeit, iſt die Erziehung der deutſchen 
ragend und deutſchen Männer und Frauen geleiſtet worden, und hat 
Rirbare Früchte getragen. Die kommenden Feſttage werden das beweiſen. 
Die Einleitung zu den Kreisfeſttagen bildete der geſtrige 
Begrüßungsabend, 
n Geſangsabend ſämtlicher Darmſtädter Geſangvereinne, verbunden 
mtt Frauenturnen, Vorführungen und Aufführung des Feſtſpieles von 
e1 H. Göbel. 
Der muſikaliſche Teil des Abends lag wieder in Händen des 
            Städti=
chen Orcheſters, das unter Leitung ſeines Kapellmeiſters Herrn 
            Nau=
ngann Ausgezeichnetes leiſtete. Reuthners Jubelouvertüre leitete den 
Unend ein, der die Rieſenfeſthalle voll beſetzt ſah. So voll, daß die 
            vor=
dunndene Sitzgelegenheit — über 5000 Stühle — nicht ausreichte. Ein 
in erzeugender Beweis für die herzlichen Sympathien, die Darmſtadts 
Bievölkerung den Turnern und Turnerinnen entgegenbringt und die ſich 
mcch nicht durch ſchmachvolle Hetzereien von gewiſſer Seite beirren laſſen. 
Herr Kalbhenn begrüßte die Tauſende aufs herzlichſte im Namen 
A8 Hauptausſchuſſes. Er wies auf die bisherigen, ſo gut verlaufenen 
Beranſtaltungen hin und ſprach ſchon im Vorhinein den Darmſtädter 
Sängern herzlichſten Dank aus dafür, daß auch ſie ſich in den Dienſt der 
giaten Sache geſtellt haben, dokumentierend, daß auch der Geſang ſeit je 
eume Heimſtatt in der deutſchen Turnerſchaft gefunden hat. Das deutſche 
Ayred und der deutſche Sang ſind der Turnerei eng verbunden. Das 33. 
Aittelrheiniſche Kreisturnfeſt ſoll in den kommenden Tagen einen kleinen 
Aausſchnitt geben aus der Arbeit der Deutſchen Turnerſchaft die 
            einund=
dreiviertel Millionen Mitglieder zählt und deren Wahlſpruch iſt und 
iummer ſein wird: „Vorwärts mit Gott für die Zukunft 
3ßes deutſchen Vaterlandes!” Mein Gruß gilt demächſt in 
echſter Linie der Deutſchen Turnerſchaft, der dieſe Tage geweiht ſind. 
—— Friſch durchbrauſte das dreifache „Gut Heil!” der Tauſende die weite 
Aealle. Dann ein Kunſtgenuß ſeltenſter Art: 
Weit über tauſend Sänger 
wurden durch Fanfarenſignal auf die Bühne gerufen, die durch ein 
            weit=
vorgebautes Podium vergrößert war. In vorbildlicher Diſziplin 
            voll=
zog ſich in wenigen Minuten Aufmarſch und Aufſtellung. Zwölfhundert 
gugenpaare, zwölfhundert Lippen hängen am Dirigentenſtab des Herrn 
10Stzold. Dann brauſen, die packenden, mitreißenden Klänge von 
            Beet=
hovens „Die Himmel rühmen” empor. Und in atemloſer Stillen lau= 6000 Hörer. Ergriffen, gepackt wie von Heiligem. Bis dieſe Stille 
perriſſen wird von begeiſtertem Beifall. K. Grims, des Chormeiſters der 
9siedertafel” „Deutſcher Chorgeſang” folgte: „Sei frei und mächtig 
            deut=
ſurher Aar, ſei frei du deutſches Lied!” In muſtergültiger Hingabe 
            fol=
wen die Sänger ihrem temperamentvoll und doch feinſinnig, ſicher 
            führen=
wen Dirigenten. — Muſikvorträgen folgten dann 
Turneriſche Schauübungen. 
Turnerinnen der Turngemeinde Beſſungen eröffneten 
hen Reigen. Ihre Stabübungen boten ein Bild von Grazie und Anmut, 
hne aber das einſt=erzieheriſch Turneriſche vermiſſen zu laſſen. Ganz 
preuartig ſind dieſe Uebungen, ein Zeugnis der modernen 
            Körpergym=
praſtik, die die Turnerei ſich mit Recht zu eigen gemacht hat, und die ihre 
Steigerung fand nach Qualität und Zahl in den weiteren Darbietungen. 
1Den Beſſunger Turnerinnen (Turnwart Reinhardt) folgten 
            Tur=
ynerinnen der Turngeſellſchaft, die eine ſehr intereſſante 
            Kom=
göination von Frei= Stab= und Stützhantelübungen boten. Auch hier 
oas gleiche Bild geſunder, natürlicher, ungezwungener Grazie, 
            diſzipli=
pniert und gebändigt im turneriſchen Ausdruck. (Turnwart Schwarz.) 
Dann die Keulenübungen der Turnerinnen der Turngemeinde 
Darmſtadt (Turnwart Biſchoff). Die letzte Steigerung. Man 
wDarf hierzu Vergleiche ziehen (ſie wurden von anderer Seite in 
            humo=
friſtiſcher Parodie in der Praxis geboten) zur Girl=Erziehung der 
amodernen Varietés. Und dieſer Vergleich fällt in jeder Beziehung 
nBugunſten der Turnerinnen aus. Weil hier das Natürliche, die rein 
zkörperliche Anmut geſunder weiblicher Jugend zu einer Entfaltung 
hkkommt, die einfach durch körperliche Erziehung erbliht, die ſchlummert 
uund nur gelöſt werden braucht. Das iſt das Große, das Schöne am 
RFrauenturnen. Und in den drei Vereinen iſt die geſunde weibliche 
Jugend aller Geſellſchaftskreiſe zu einem Ziel geeint. Auch das iſt 
RVerdienſt der Turnerei. 
Die Beſſunger Turnerinnen wiederholten im weiteren Verlauf 
des Abends ihre ſchönen Frejübungen vom Sonntag. Den Beſchluß 
nund die Krönung dieſer Kategorie der Vorführungen brachten 
            Turne=
rinnen der Turngemeinde Darmſtadt in ganz entzückenden 
Gruppendarbietungen am vierfachen Schwebebaum. Es mag gewiß ein 
nicht leichter Entſchluß geweſen ſein, das Frauen turnen aus ſeinen 
1 Uranfängen in dieſe Bahnen zu lenken. Aber es war eine 
            Notwendig=
keit, die in der Pſyche der weiblichen Jugend gründet, und ſie hat zu 
ganz ausgezeichneten Reſultaten geführt. Wirklich entzückende Bilder, 
trotz des ſchlicht=ſchwarzen Turngewandes! Die Turnerei kann nach dem, 
was hier gezeigt wurde, verzichten auf „Schulen” der Rhythmit”; ſie 
hat das Beſte gewählt und die beſten Erfolge erzielt. Was dabei 
            beſon=
ders bemerkenswert: Es ſind durchweg Turn warte Männer, die dieſes 
Verſtändnis für die Moderniſierung des Frauenturnens aufbrachten. 
Ein Sonderlob den Herren Reinhardt, Schwarz, Biſchoff!
 Den Clou des Abends — wenn auch nicht auf turneriſchem Gebiete, 
ſondern auf dem des Künſtleriſch=Schönen — boten die von den 
            Turne=
rinnen der Turngeſellſchaft geſtellten Brunnengruppen. 
Zu großzügig geſtalteten Brunnenanlagen mit ſpringendem Waſſer 
            ſtell=
ten die Turnerinnen die figürliche Gruppierung in ſymboliſcher 
            Verkör=
perung des Leides, von Reigen und Tanz (befonders anmutig!) Kraft 
und Anmut, und zum Schluß einer Huldigung an Turnvater Jahn in 
gleichem Motiv. Mit ſelten hüünſtleriſchem Geſchmack waren dieſe 
            ent=
zückenden Gruppen geſtellt unter Leitung des Frauenturnwarts 
Schwarz. Dem auch hierfür Dank und Anerkennung in rauſchendem 
Beifall wurde. 
Dann leiteten Muſik und gemeinſame Lieder über zum Schluß des 
Abends, dem 
Feſtſpiel, 
das Amtmann K. H. Göbel für das Turnfeſt gedichtet hat. In einer 
ſinnvollen Zuſammenfügung führt das Feſtſpiel ſymboliſch aus 
            germani=
ſcher Vergangenheit über deutſchen Volkes Kampf um Freiheit und 
Selbſtbehauptung hinüber zur Gegenwart und endet in einem 
            ungewöhn=
lich wirkungsvollen Schlußbild mit einer Huldigung an Turnvater Jahn 
und die Turnerei, ſchließend wie folgt: 
 
Der Turner: 
Dich preiſt dein Werkl. Was Worte nicht erfaſſen, 
Zeigt hier die Tat, die ſtolze Wirklichkeit! 
 
Du Edler, Großer, öffneteſt die Gaſſen, 
Zu deinen Zielen, voll Erhabenheit! 
Und wenn wir heut” uns reich beſonnen laſſen 
Von deinem Glanze — wenn es blüht und mait: 
 
So ſind’s die Früchte deiner Segenslehren, 
Die uns beſchwingen, deinen Ruhm zu mehren! 
 
Turnerin: 
Die Seelen grüßen dich der deutſchen Frauen, 
Die deines Wollens tiefen Simn verſteh’n! 
An deinem Werke tätig mitzubauen, 
Sei uns vergönnt! — Was wir von dir erfleh’n, 
Es iſt des Meiſters gläubiges Vertrauen 
Zu uns, in dem wir den Erwecker ſehn! 
Stets mögen Schönheit ſich und Kraft verbünden 
Um deinen Ruhm der Nachwelt zu verkünden! 
Der Turner=Zögling (mit klarer, weithin 
hallender Knabenſtimme): 
Wir! Wir ſind jung! An deinem Beiſpiel ranken 
Wir gläubig uns empor! — Du zeigſt das Licht! 
 
Und all’ die deutſchen Werte, die verſanken, 
 
Zurückzuholen, bleibt uns Ehrenpflicht! 
In deinen Zielen kennen wir kein Wanken, 
Dein Geiſt mit uns — und wir verzagen nicht! 
Duhaſt die Jugend — und von ihr getragen, 
Sei Führer uns zu lichten Zukunftstagen! 
Damit war der Feſtabend offiziell beendet. Konzert und gemeinſame 
* 
Lieder, Bummel auf dem Feſtplatz beſchloſſen den Abend. 
Volksturnen beim Kreisturnfeſt in Darmſtadt. 
Das Mittelrheiniſche Kreisturnfeſt in Darmſtadt, 
welches in den Tagen vom 29. Juli bis 2. Auguſt zur Durchführung 
            ge=
langt, übertrifft alle früheren Turnfeſte in turneriſcher und ſportlicher 
Beteiligung in großem Umfange. Die volkstümlichen 
            Meiſterſchafts=
kämpfe beginnen am Samstag nachmittag 2 Uhr. Zu den Einzelkämpfen 
ſind über 420 Teilnehmer gemeldet. Ueber 40 Mannſchaften aus den 
beſten Vereinen des Mittelrheinkreiſes, wie Frankfurt, Bockenheim, 
Mainz, Offenbach, Saarbrücken, St. Johann, Koblenz, Kreuznach, 
            Neun=
kirchen, Völklingen, Sachſenhauſen, Worms uſw., treten zu den 
            Staffel=
läufen an, ſodaß ſpannende Kämpfe zu erwarten ſind. Im Einzelkampf 
bei 100 und 200 Meter finden wir Turner, die in den letzten 
            Verbands=
meiſterſchaften ausgezeichmete Zeiten zu erreichen vermochten, wie Helbig= 
Mainz, Feiſtel=Wiesbaden, Schulz=Koblenz, Fend=Rödelheim, Schimmel= 
„Vorwärts”=Bockenheim, Röder=St. Johann und Müller=Saarbrücken. 
Im 5000 Meter=Lauf dürften ſich Schneider=Bretzenheim und Reuter= 
Sachſenhauſen um die Palme ſtreiten. Den Stabhochſprung wird ſich 
Kern=Mainz nicht nehmen laſſen. Im Mehrkampf ſtehen Wengenroth 
Frankfurt und Münch=Marburg an ausöchtsreichſter Stelle. Im 
            Mehr=
kampf und Einzelkampf wird die erſte Siegerin vom letzten Feldbergfeſt, 
Fräulein Müller, 1817 Mainz, die größte Ausſicht haben. Zu dem 
            Drei=
ſprung hat auch der Meiſter der Deutſchen Turnerſchaft ſeine Teilnahme 
zugeſagt, der ihm nicht ſtreitig zu machen ſein wird. 
Die Saarländer kommen heute nachmittag. 
Darmſiadt ein Schmuckkäſichen. 
Heute nachmittag 3,23 Uhr treffen die ſaarländiſchen 
Turner in drei Sonderzügen in Darmſtadt ein. Die Züge 
ſind in außerordentlich geſchmackvoller Weiſe dekoriert und 
            wer=
den den Darmſtädtern etwas vollkommen Neues ſein. Nachdem 
man die drei Sonderzüge vereinigt hat, werden, ſich die weit 
über tauſend Saarturner zu einem Zug durch die 
Stadt in Bewegung ſetzen. Der Weg führt ſie durch die 
Rheinſtraße, Wilhelminenſtraße 
            Eliſabethen=
ſtraße, Neckarſtraße, Holzhofallee zur 
            Schupo=
kaſerne, wo die Turner in Maſſenquartieren untergebracht
 ſind. Wir möchten nicht verſäumen, den Darmſtädtern den 
            Emp=
fung der Saarländer ganz beſonders nahe zu legen, beſonders 
da die Sonderzüge, wie ſchon erwähnt, überreich mit Fahnen 
und Turnerabzeichen geſchmückt ſind. An der Bevölkerung liegt 
es nun, den Einzug unſerer Brüder aus dem bedrängten 
            Saar=
land zu einem Triumphzug zu geſtalten. 
* 
Schon heute ſind die Vorbereitungen zur Schmückung der 
Stadt in weitem Maße gediehen. In ſämtlichen Straßen, durch 
die ſich der Zug am 31. Juli bewegen wird, wird eifrig an der 
Schmückung der Häuſerfronten gearbeitet, Maſten werden 
            auf=
geſtellt, kurz, Darmſtadt rüſtet ſich in weiteſtem Maße, ein 
            feſt=
liches Kleid anzulegen. In der Rheinſtraße zum Beiſpiel ſind 
ganz beſonders ſchön geſchmückt das Schloß=Café, Café Ernſt 
Ludwig, Hotel Traube, das Standquartier der Saarländer Hotel 
Schmitz, Sporthaus Adelmann, das auch auf dem Feſtplatz eine 
ausgezeichnete Ausſtellung ſeiner Geräte hat, und eine Menge 
von Privathäuſern, deren Eigentümer und Mieter ſich die 
            Aus=
geſtaltung der Häuſerfronten auf das ſorgfältigſte angelegen 
ſein ließen. Wenn die Vorbereitungen alle vollendet ſein 
            wer=
den, gleicht Darmſtadt in den Tagen des Feſtes einem 
            Schmuck=
käſtchen, und es iſt ein hohes Zeichen guten Bürgerſinnes, wenn 
die Bürgerſchaft der Stadt es ſich angelegen ſein läßt, anläßlich 
eines Turnfeſtes ihre Stadt auf das Trefflichſte zu ſchmücken. 
Und es wird niemand in Darmſtadt ſein, der ſich im Laufe der 
Tage nicht davon überzeugt hätte, daß die Deutſche Turnerſchaft 
in ihrer Zuſammenſetzung eine abſolut parteiloſe Organiſation 
iſt, deren einziges Ziel lediglich die körperliche und geiſtige 
            Er=
tüchtigung ihrer Mitglieder iſt. 
Das Wohnungsbüro befindet ſich ab heute in der 
            Glas=
halle der Brauerei Rummel (Untere Rheinſtraße) und 
iſt unter 999 telethoniſch zu erreichen. Sämtliche 
            Privatquar=
tiere werden belegt. 
Zur Führung der ortsfremden Turner werden noch ungefähr 
hundert Schulkinder geſucht, die ſich, bitte, bei dem 
            Empfangs=
ausſchuß im Bahnhofshotel melden wollen. Die Kinder ſind 
notwendig, damit die Turner raſch und ſicher in ihre Quartiere 
kommen. 
Für die Spiele, wie Fußball, Handball, Schleuderball, 
Trommelball, Schlagball und für die volkstümlichen Uebungen 
ſind im Laufe dieſer Tage beſondere Heftchen zu haben, die die 
einzelnen Meldungen enthalten. 
Der Feſiſchmuck des Luiſenplatzes. 
Anläßlich der kommenden Turnerfeſttage haben die 
            Ein=
wohner Darmſtadts in dankenswerter Weiſe vielfach ihre Häuſer 
feſtlich geſchmückt. Ebenſo dankenswert iſt, daß einzelne 
            Straßen=
züge ſich zuſammengetan haben, um einen einheitlichen Schmuck 
herbeizuführen. Beſonders eindrucksvoll dürfte aller 
            Voraus=
ſicht nach der Feſtſchmuck des Luiſenplatzes werden. 
Im Mittelpunkt dieſes Schmuckes ſteht naturgemäß die 
            Ludwigs=
ſäule, die außer Girlanden und Flaggenſchmuck auch an den 
Hauptfeſttagen eine farbenprächtige Illumination erhalten wird, 
ebenſo wie die umliegenden Bauten einheitlich in dieſe 
            Illumi=
nation einbezogen wurden. So dürfte bei der Dunkelheit der 
ganze Luiſenplatz durch Tauſende von Glühlampen in Weiß= 
Rot erſtrahlen. Der Entwurf dieſes Feſtſchmuckes ſtammt von 
Herrn Architekt Georg Kugel, unter deſſen Leivng auch die 
Arbeiten durchgeführt wurden. Im einzelnen ſind an der 
            Aus=
führung dieſer Arbeiten beteiligt die 
            Gärtnereivereini=
gung unter Führung der Firmen Hermann Schulz und 
Heinrich Schäfer, elektriſche Inſtallation Fa. Gail, 
            Stoff=
dekoration Möbelhaus Menger, Zimmerarbeiten Ludwig 
Wolff. Die Arbeiten gehen ihrer Vollendung entgegen. Die 
Illumination wird heute zum erſten Male gezeigt werden. Die 
Anregung zu dieſer einheitlichen Feſtſchmückung ging vom 
            Ver=
kehrsverein aus. 
Wir erhalten noch folgende Zuſchrift: 
In allen Teilen unſerer Stadt iſt man bemüht, durch 
            feſt=
liche Schmückung der Häuſer uſw. unſeren Gäſten einen 
            herz=
lichen Willkommgruß zu bereiten. In allen Straßen — 
            Haupt=
oder Nebenſtraßen —, an allen Gebäuden, ob Staats=, Stadt=, 
Geſchäfts= oder Privathäuſern (ja ſelbſt an der kleinſten Hütte) 
zeigt ſich jeweils durch Fahnen und Girlanden ein Gruß an die 
Turner. Alles iſt noch zeitig aus dem ſonſt vielleicht 
            ſchlaftrun=
kenen Zuſtand erwacht und wetteifert, ob reich oder arm, um 
durch ein freundlich grüßendes Bild dem Namen unſerer 
            Vater=
ſtadt Ehre zu bereiten. Allen, die mithelfen, einmal zu zeigen, 
daß die Darmſtädter nicht ſchlafen, daß der „echte 
            Darm=
ſtädter nicht ſteif” iſt, ſei daher herzlicher Dank. Den 
            Feſt=
zugsausſchuß möchte ich aber bitten, für den Durchgang des 
Zuges nur geſchmückte Straßen zu wählen, damit wir uns 
nicht blamieren, ſo wie ich es heute morgen bei auswärtigen 
Berichterſtattungskollegen tat. Ab Rundeturmſtraße iſt in der 
Mühlſtraße (außer Nr. 26), auf dem Meßplatz, in der 
            Ried=
lingerſtraße (außer Nr. 31), in der Hoffmannſtraße und 
oberen Heinrichſtraße kein Schmuck, keine Fahne zu ſehen, 
weder an Privat=, noch an Geſchäftshäuſern, ja ſelbſt nicht an 
Häuſern von Stadträten. Führt unſere Gäſte nicht auch noch 
im Zug durch ſolche Straßen. Traurig genug, wenn ſie 
            die=
ſelben auf ihren eigenen Wanderungen entdecken. Führt die 
Gäſte durch Straßen, in denen die Anwohner alles aufbieten, 
um durch feſtliche Schmückung unſere Gäſte und damit unſere 
Vaterſtadt und letzten Endes ſich ſelbſt zu ehren! 
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Bur 
Aa.
Seite 6
Freitag, den 29. Juli 1927
Nummer 20S
 Straßenſperre anläßlich des Feſizuges. 
Aus der Landeshauptſtadt. 
Anläßlich des großen Feſtzuges des 33. Mittelrheiniſchen Kreis=
 Darmſtadt, 29. Juli. 
Feier des Verfaſſungstages 1927. 
Das Geſamtminiſterium hat beſchoſſen, daß der Verfaſſungstag auch 
in dieſem Jahre in beſonderer Weiſe im Lande gefeiert wird. 
Die öffentlichen Gebäude ſind für dieſe Feier am 11. Auguſt in den 
Reichs= und Landesfarben zu beflaggen. Wenn nur eine Gelegenheit 
zum Aufziehen der Fahne vorhanden iſt, ſollen unter Umſtänden die 
Reichsfarben gezeigt werden. Sofern ſtaatliche Behörden nichtſtaatseigene 
Gebäude innehaben, ſo iſt auch für deren angemeſſene Beflaggung zu 
ſorgen. 
In allen Schulen des Landes iſt iſt am 11. Auguſt unter Wegfall 
des geſamten Unterrichts eine Feier zu veranſtalten, in der der 
            Wieder=
kehr des Verfaſſungstages zu gedenken iſt. Bei der Feſtlegung dieſer 
Schulfeiern iſt Rückſicht auf die anderen Veranſtaltungen des Tages, 
ſoweit ſie der Verfaſſungsfeier gewidmet ſind, zu nehmen; 
            gegebenen=
falls iſt den Schülern und Schülerinnen Urlaub für die Teilnahme an 
ſolchen Tagesveranſtaltungen zu erteilen. In den Orten, wo der 11. 
Auguſt in die Ferien feällt, iſt die Feier in der erſten Schulwoche nach 
Wiederbeginn der Schule abzuhalten. 
Zur Teilnahme an der Verfaſſungsfeier ſeitens der Beamten und 
Angeſtellten wird ſür den 11. Auguſt Bureauſchluß angeordnet. 
Wegen der Feier des Verfaſſungstages wird folgendes beſtimmt: 
Für die Feier in Darmſtadt (Feſtakt im Landestheater) ergeht 
            Ein=
ladung durch den Staatspräſidenten und den Oberbürgermeiſter der 
Stadt Darmſtadt; für die Feicrn in Mainz und Gießen hat die 
            Ein=
lädung durch die Provinzialdirektionen und und Oberbürgermeiſter der 
beiden Städte zu erfolgen. In den anderen Kreisſtädten haben die 
Kreisdirektoren in Verbindung mit den Spitzen der Reichs= Landes= 
und Kommunalbehörden — in allen anderen Städten und Orten des 
Landes die Bürgermeiſter — ſich mit Vertretern der Bevölkerung (
            Or=
ganiſationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Induſtrie= und 
            Handels=
kammern, Innungen, Beamten= und Angeſtelltenorganiſationen, 
            Sport=
vereine, politiſche Vereine) ins Benehmen zu ſetzen, um eine gemeinſame 
Feier der Bevölkerung und deren würdige äußere Geſtaltung 
            herbeizu=
führen. Nach einer Verfügung des Reichsminiſters des Innern ſind die 
örtlichen Reichsbehörden angewieſen, ſich mit den Landes= und 
            Gemeinde=
behörden wegen Veranſtaltung gemeinſamer amtlicher Feiern in 
            Verbin=
dung zu ſetzen. 
Wenn auch die Verſchiebenheit der örtlichen Verhältniſſe eine 
            ein=
heitliche Regelung ausſchließt, ſo läßt ſich ſowohl folgender allgemeiner 
Nahmen der Feier des Verfaſſungstages einhalten: Gedenkrede; 
            muſika=
liſche und ſportliche Darbietungen; Kinderfeſt und ähnliches im Freien, 
ſoweit die Witterung es zuläßt. 
Wenn von den örtlichen Inſtanzen die Verfaſſungsfeier auf den dem 
11. Auguſt vorausgehenden oder ihm folgenden Sonntag vereinbart 
wird, haben die öffentlichen Gebäude — außer am 11. Auguſt — auch 
an dieſem Sonntage in der oben vorgeſchriebenen Weiſe zu flaggen. 
Ebenſo haben ſich die Spitzen der örtlichen Landesbehörden an dieſer 
Feier zu beteiligen. 
Wegen Beteiligung der Kirchenbehörden an der Begehung des Tags 
iſt die Regierung bereits mit dieſen in Verbindung getreten.
 turnfeſtes am Sonntag, den 31. Juli 1927, wird ab 10.30 Uhr 
vormittags bis etwa gegen 3 Uhr nachmittags der 
geſamte Fuhrwerks=, Kraftfahrzeug= und 
            Radfahrver=
kehr in dem Stadtteil zwiſchen Saalbauſtraße und Landgraf Philipp= 
Anlage, von Rheinſtraße bis einſchließlich Holzhofallee—Eſchollbrücker 
Straße, in dem der Feſtzug ſeine Aufſtellung nimmt, geſperrt. 
Außerdem wird für die Zeit des Durchmarſches des Feſtzuges durch 
die Stadt der geſamte Fernverkehr, für die verſchiedenen 
Nichtungen wie folgt umgeleitet: 
Richtung Mannheim—Frankfurt: 
Heidelberger=, Hermannſtraße Herdweg, Nieder=Ramſtädter=, 
            Roß=
dörfer=, Stift=, Dieburger=, Heinheimerſtraße, Rhönring, Frankfurter 
Straße. 
Nichtung Frankfurt—Mannheim: 
Frankfurter Straße, Rhönring, Heinheimer=, Dieburger=, Stift= 
            Roß=
dörfer=, Nieder=Ramſtädter Straße, Herdweg, Hermann=, Heidelberger 
Straße. 
Richtung Mainz—Frankfurt: 
Rheinſtraße, Bahnhofsplatz, Mornewegſtraße, Landgraf Philipp=
            An=
lage, Bismarck=, Blumenthal=, Frankfurter Straße. 
Richtung Frankfurt—Mainz: 
Frankfurter=, Blumenthal=, Bismarckſtraße, Landgraf Philipp=
            An=
lage, Mornewegſtraße, Bahnhofsplatz, Rheinſtraße. 
Richtung Mainz—Mannheim: 
Rheinſtraße, Bahnhofsplatz, Mornewegſtraße, Landgraf Philipp=
            An=
lage, Bismarck=, Blumenthalſtraße, Rhönring, Heinheimer=, 
            Die=
burger=, Stift= Roßdörfer=, Nieder=Ramſtädter Straße, Herdweg, 
Hermann=, Heidelberger Straße. 
Richtung Mannheim Mainz: 
Heidelberger=, Hermannſtraße, Herdweg, Nieder=Ramſtädter Straße, 
Roßdörfer= Stift= Dieburger= Heinheimerſtraße, Rhönring, 
            Blu=
menthal=, Bismarchſtraße. Landgraf Philipp=Anlage, Mornewegſtr., 
Bahnhofsplatz, Rheinſtraße.
Spendet
 — Ernannt wurde am 21. Juli 1927 der Polizeiverſorgungsanwärter 
Hans Spatz zu Gießen zum Polizeiverwaltungsaſſiſtenten mit 
            Wir=
kung vom 1. Auguſt 1927. — Berichtigung. Im Teil „Ernannt 
wurden” der geſtrigen Nummer muß es bei Vermeſſungsoberaſſiſtent 
von der Heid richtig heißen: „Vermeſſungsſekretär” (ſtatt 
            Vermeſ=
ſungsleiter). 
— Reichsfinanzverwaltung, Landesfinanzamt Darmſtadt. 
            Oberregie=
rungsrat Stammler beim Finanzamt Alzey wurde zum 1. Auguſt 
d. Js. als Vorſteher an das Finanzamt Darmſtadt=Land verſetzt. 
* Dr. Arnold Mendelsſohn, der Darmſtädter Komponiſt und 
Kirchenmuſikmeiſter, wurde, wie uns mitgeteilt wird, aus 
            An=
laß des Jubiläums der Univerſität Tübingen von der 
            philo=
ſophiſchen Falultät zum Dr. phil. h. e. promoviert. 
— Hefſiſches Landestheater. Die Mietkarten der Voll= und 
            Zu=
ſatzmieten ſowie der Konzertmicte für die Spielzeit 1927/28 werden ab 
Dienstag, der 2. Auguſt, gegen Zahlung der erſten Rate am Schalter 4 
der Hauptkaſſe ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt für Mieter mit dem 
Anfangsbuchſtaben A—H am 2., 3. und 4. Auguſt, mit J—P am 5. und 
6. Auguſt, mit R—3 am 8. 9. und 10. Auguſt, jeweils vormittags von 
9—12.30 Uhr. Im Intereſſe einer raſchen Abwicklung der 
            Kartenaus=
gabe werden die Mieter höfl. gebeten, obige Einteiluhg zu beachten. Wir 
machen nochmals darauf aufmerkſam, daß der Mieter bei Vorauszahlung 
des ganzen Jahresmietpreiſes einen Gutſchein für eine beliebige 
            Vor=
ſtellung erhält. 
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters 
(Leitung: Direktor Adalbert Steffter), Heute Freitag findet die letzte 
Wiederholung der Operette „Paganini” ſtatt und zugleich das letzte 
Gaſtſpiel des Kammerſängers Karl Jörn in der Titelrolle. Morgen 
Samstag, abends 7.30 Uhr, iſt die Erſtaufführung der größten Schlager= 
Operette der Spielzeit: „Die Zirkusprinzeſſin” von Emmerich Kalman, 
und es iſt der Direktion gelungen, den beliebten Tenor Erik Wirl 
            noch=
mals als Gaſt zu gewinnen ſür die Rolle des „Miſter X‟. Erik Wirl 
hatte ja anläßlich ſeines erſten Gaſtſpiels in „Die =Roſe von Stambul” 
großen Erfolg, und dürfte auch ſicher wieder in der erfolgreichen 
            Operet=
tenneuheit „Die Zirkusprinzeſſin” ſehr gefallen. Die weiteren 
            Haupt=
rollen ſind beſetzt mit den Damen Keßler (Titelrolle), Reidhart, Zadora, 
ſowie den Herren Aman, Daurer, Geiger, Otto Schmidt=Gera und Viktor 
Schmidt. Leiter der Aufführung iſt Direktor Steffter; die muſikaliſche 
Leitung hat Kapellmeiſter Voigt. Abends 11 Uhr iſt als Nachtvorſtellung 
ein „Bunter Abend” mit vollſtändig neuem Programm zu kleinen 
            Prei=
ſen von 1—3 Mk. Sonntag, abends 8 Uhr, wird die Operette „Die 
            Zir=
kusprinzeſſin” mit Erik Wirl als Gaſt wiederholt; Sonntag, abends um 
11 Uhr. iſt als Nachtvorſtellung die letzte Aufführung des Schwankes 
Der Meiſterboxer” mit Fritz Daurer in der Titelrolle; Preiſe 1—3 Mk. 
Trotz des Gaſtſpiels Erik Wirl ſind während der Aufführungen „Die 
Zirkusprinzeſſin” keine erhöhten Preiſe.
 in Rheinheſſen und Sachſen 
Annahmeſtelle: Tagblatthaus, Darmſiadt.
 — 33. Mittelrheiniſches Kreisturnfeſt. Wir benötigen als 
Turnerführer für Samstag und Sonntag früh noch etwa 
100 Knaben im Alter von 10 bis 14 Jahren. Solche, 
die bereit ſind, mitzuhelfen, wollen ſich Samstag früh 7 Uhr am 
Hauptbahnhof beim Empfangsausſchuß einfinden. 
— Tungeſellſchaft Darmſtadt — Jugendabteilung. Die Jugend 
— Schüler und Schülerinnen — bildet am Hauptſonntag bei 
dem Turnerfeſtzug an den Eingangsſtraßen zum Feſtplatz Spalier. Die 
Kinder bitten wir daher, ſich um 12 Uhr in der Turnhalle Dieburger 
Straße einzufinden, von wo der gemeinſame Abmarſch nach dem 
            Stand=
platz ſtattfindet. Der Eintritt für die Turnſchüler und =ſchülerinnen iſt 
an dieſem Tage frei. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. 
— Dampfer=Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. 
1. Nach New York ab Bremen=Bremerhaven: D. 
            Colun=
bus 27. Juli; D. George Waſhington (USL.) 27. Juli; D. Preſident 
Harding (USL.) 28. Juli; D. Berlin 30. Juli; D. Seydlitz 2. Auguſt; 
D. Dresden 5. Auguſt; D. München 9. Auguſt. — 2. Nach Canada 
(Halifax) ab Bremen=Bremerhaven: D. Seydlitz 2. Auguſt. 
— 3. Nach dem La Plata ab Bremen=Bremerhaven: 
D. Sierra Morena 31. Juli: D. Madrid 14. Auguſt: D. Sierra Cordoba 
28. Auguſt. — 4. Nach Mittelbraſilien ab Bremen: D. 
Nienburg 30. Juli; D. Porta 27. Auguſt. — 5. Nach Oſtaſien ab 
Vremen: D. Schleſien 30. Juli; D. Coblenz 6. Auguſt: D. 
            Ludwigs=
hafen 13. Auguſt; ein Dampfer 2. Auguſt: D. Berengar M. Auguſt. — 
6. Nach Auſtralien ab Bremen: D. Bochum 2. Auguſt; 
ein Dampfer 13. Auguſt: D. Crefeld 23. Auguſt. — 7. Nach Süd= 
Amerika Weſtküſte ab Bremen: a) durch den Panamakanal: 
D. Idarwald 2. Auguſt; b) durch die Magellan=Straße: D. Atto 26. 
Juli; D. Rhodopis 9. Auguſt; D. Ammon 23. Auguſt. 
2 Ausstellungen 
Juni — September, 10-19 Uhr (0073a 
Landesmuseum — Mathildenhöhe
 — Das Flugzeug im Dienſte des bautechniſchen Unterrichts. 
fang dieſes Monats wurde von dem Preußiſchen Miniſterium für 
del und Gewerbe für die Lehrer der Staatlichen Baugewerkſchunl 
Berlin ein Studienflug von Berlin nach Stettin mit zwei 
            Flugze=
der Deutſchen Luft=Hanſa veranſtaltet. Die Abſicht war, die nei 
Hilfsmittel der Technik für eine fortſchrittliche Ausgeſtaltung des 
techniſ hen Unterrichts auszunutzen. Den Beteiligten ſollte 
            Gelege=
gegeben werden, von den Bauanlagen des Hoch= und Tiefbaues ein 
umfaſſenden Eindruck zu gewinnen, ſowohl in ihrer Anordnung w. 
ihrer Verbindung mit der Landſchaft, und es ſollte beobachtet we 
welche Werte ein Streckenflug für den bautechniſchen Unterrich= 
Städtebau und Siedlungsweſen, im Tiefbau und in der Bürgerk., 
vermitteln kann. Die Flugzeuge der Deutſchen Luft=Hanſa ſchl. 
eine beſondere Fluglinie ein, die den Teilnehmern charakteriſtiſche 2 
und Stadtſiedlungen, Eiſenbahnanlagen, die Entwäſſerung des ) 
bruches, die Bauten des Großſchiffahrtsweges und die Hafenanlagem 
Stettin zeigte. Das Unternehmen wurde ohne jede Störung den 
geführt und alle Flugteilnehmer waren ſich einig darüber, daß dem 
wünſchte Effekt voll erreicht worden ſei. 
Stadtbücherei. Die Stadtbüicherei iſt ab Montag, den 1. Ain u 
wieder geöffnet. Um bei Wiederaufnahme der Ausleihe zu langes Qo 
ten am Schalter zu vermeiden, bitten wir unſere Leſer, möglichſt in n 
ſtehender Reihenfolge ihrer Familiennamen zu kommen: Die Leſer=n 
den Anfangsbuchſtaben A—G Montag und Dienstag, H—R Mitk.) 
und Donnerstag, S—3 Freitag und Samstag. 
— Ueber alle Fragen der Invalidenverſicherung, insbeſondere 
neuen geſetzlichen Beſtimmungen, die für Arbeitgeber 
Verſicherte von gleicher Wichtigkeit ſind, gibt in kurzer 
            zweckentſpre=
der Weiſe ein Büchlein, das ſich „Volkstümlicher Führer durch die Su 
liden= und Hinterbliebenenverſicherung” betitelt und von Verwaltrn 
oberinſpektor Göbel in Eberſtadt b. D. verfaßt iſt, Aufſchluß. AS 
feiner Zweckmäßigkeit hat dasſelbe weiteſte Verbreitung gefunden, 
iſt in allen Buchhandlungen erhältlich. 
— Kathol. Liebfrauenkirche, Klappacherſtraße. Zur Ehrung 
verſtorbenen Miniſters von Brentano iſt am Sonntag, 31. Juli, Gen-al 
kommunion und um halb 10 Uhr hl. Meſſe für den Verſtorbenen. 
Teilnahme iſt jedermann geſtattet. 
— Die Finanzkaſſe iſt von Montag bis Mittwoch geſchloſſen. 
verweiſen auf die heutige Bekanntmachung, wonach die Finanzkaſſ 
der Kaſerne Alexanderſtraße 22 wegen Umorganiſierung für einige 2u 
geſchloſſen iſt. 
* Unfall. An der ſüdöſtlichen Ecke des Mathildenplatzes kam 
Motorradfahrer ins Schleudern und fuhr auf den Bürgerſteig, woß! 
er einen älteren Herrn niederfuhr. Derſelbe erlitt verſchiedene leick, 
Verletzungen, während der Motorradfahrer mit dem Schrecken davoni= 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die dierunter erſcheinenden Rotizen ſind ansſchlletlich als Hinwelſe auf Anzelgen zu beira4 
in keinem Falle irgendwie alt Beſprrchung oder Krik. 
— Deutſcher Offizierbund. 1. Wir ſind zu Freitag, 
5. Auguſt, 8,30 Uhr abends, in den Saal der Eintracht (Eliſabetie 
ſtraße) vom Stahlhelm zu einem kameradſchaftlichen Abend eingelge 
— 2. Donnerstag, den 1. September, findet Mitgliederverſamma 
(Damen und Herren) des D. D.B. (Kaſſenabnochnung und kameradſch 
licher Abend) 8 Uhr abends, ſtatt. Näheres ſpäter folgende Anzeige 
3 Sonntag, den 2. Oktober, Feier des 80. Geburtstages des Hr 
Generalfeldmarſchalls von Hindenburg gemeinſam mit den Offin 
Regimentsverbänden der den Heſſiſchen Regimentsvereinen angeſchL.iſ 
nen Verbände ſowie des R.O.B. und des Verulo. Näheres folgt. 
— Ehemalige Städtiſche Handelsſchüler. Aus 
Auguſt=Programm ſind hauptſächlich zwei Veranſtaltungen zu erwähe 
und zwar iſt dies einmal die Mitgliederverſammlung am 1. Auguf 
unſerem Vereinszimmer, Heidelberger Straße 15, bei der Herr J. A0 
thes aus Leipzig über „Seide und Kunſtſeide” einen Vortrag halten mr 
Außerdem findet die lang erwartete Rheinfahrt ſtatt, und zwar 
28. Auguſt. Die Firma Eierhandlung Rathgeber (Marktplatz) hat 
liebenswürdigerweiſe bereit erklärt, für die Intereſſenten eine Liſte 
zulegen. 
Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift Übernimmt die Redaltion keineriei Ze 
antwortung; für ſie bleißt auf Grund des 9 21 Abſ. 2 des Preſſegeſehzes in vollem Umfel 
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden. Uönnen 
zurückge andt. die Ablehnung nicht begründei werden 
— Viele Vereine haben es ſich nicht nehmen laſſen, zu dem Feſz 
Wagen aufzubauen, die nicht nur einen künſtleriſchen Wert haben, 
dern auch mit ungeheuren Unkoſten verknüpft ſind. Durch die Girlarn/ 
die über die Straße geſpannt ſind und die Höhe der elektriſchen Leinf 
nicht erreichen, iſt Gefahr vorhanden, daß die Wagen, die zum Teil W 
Höhe von 4,65 Meter erreichen, noch bevor ſie ſich im Zuge beweiſ 
ſchwer beſchädigt werden. Es werden die maßgebenden Körperſchen 
gebeten, dieſem Uebelſtand abzuhelfen, damit die Vereine, die es 
nicht nehmen ließen, an der Schönheit des Feſtzuges mitzuwirken, 7i 
um ihren Erfolg gebracht werden. 
K. R
 Tageskalender für Freitag, den 29. Juli 1927. 
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Klen 
Haus, abends 8 Uhr: „Paganini” — Orpheum: Geſchloſe 
— Landesmuſeum, von 10—19 Uhr: Ausſtellung 
Kunſt”. — Mathildenhöhe, von 10—19 Uhr: Ausſtelln 
„Neue Kunſt”. — Feſthalle, abends 8 Uhr: Feſtabend für d 
Turner aus dem beſetzten Gebiet; Feſtſpiel. — Feſtplatz: Kone 
und Tanz. — Konzerte: Herrnaartenkaffee, nachm. 3 U 
Schloßkaffee, Hotel=Reſt. Schmitz, Café Rheingold, Parkkaffee, Ci 
Reſt. Waldſchlößchen. — Perkeo, Alexanderſtr. abends 8 Uh 
Thüringer Volksſänger. — Kinovorſtellungen: Unid 
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
 Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſellſche 
Samstag, den 30. Juli: Vorabend 7 Uhr 35 Min. — Morg/ 
8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 9 Uhr 05 Min. 
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Abends 7 Uhr 30 Mim 
Samstag, den 30. Juli: Rauſch Chaudeſch Aw.
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Von Freitag, den 29. Juli, bis Dienstag, den 2. August 
verabfolgen wir halbpfundweise untenstehende Artikel zu folgenden spottbilligen Ausnahmepreisen:
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Frachtschnitte . . . . . „ 1/4 
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Seite 8
Freitag, den 29. Juli 1927
Nummer 208
 Aus Heſſen. 
Heſſiſcher Straßenbericht 
für die Woche vom 31. Juli bis 6. Auguſt 1927. 
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club. 
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen. 
Sämtliche Hauptdurchgangsſtraßen in Darmſtadt ſind am 31. Juli 
anläßlich des 33. Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſtes geſperrt. Umleitung 
durch andene Straßen in Darmſtadt. Die Umleitung iſt gut markiert. 
Darmſtadt — Dieburg — Babenhauſen — Aſchaffenburg, infolge des 
Bahnhofsumbaues an der Kreuzung mit dem Bahnhof Babenhauſen 
vom 12. 5. bis auf weiteres geſperrt. Der Durchgangsverkehr hat über 
die als Proviſorium neu angelegte Umleitungsſtraße zu erfolgen. Auf 
derſelben Krafrwagen bis 5,5 To. Geſamtgewicht 20 Km., über 5,5 To. 
12 Km. Der Bahnübergang iſt in geringſter Geſchwindigkeit zu 
            über=
fahren. 
Darmſtadt—Mainz zwiſchen Darmſtadt und Büttelborn Km. 9,0—11,0 
und zwiſchen Hof=Schönau und Biſchofsheim Km. 21,4—25,8 bis auf 
weiteres geſperrt. Umleitung für die Sperrung Darmſtadt-Büittelborn 
über Griesheim—Wolfskehlen, für die Sperrung Hof=Schönau-
            Biſchofs=
heim über Rüſſelsheim. 
Seligenſtadt—Stockſtadt—Aſchaffenburg, zwiſchen Seligenſtadt und 
Stockſtadt vom 19. 7. auf vier Wochen geſperrt. Umleitung: 
            Baben=
hauſen oder Klein=Oſtheim—Dettingen und ab 5. 8. über Zellhauſen oder 
Mainflingen. 
Groß=Umſtadt—Höchſt Km. 25,2—28,2 vom 27. Juli bis 20. Auguſt 
geſperrt. Umleitung: Lengfeld. 
Friedberg—Homburg (Ortsdurchfahrt Ober=Rosbach) bis auf weiteres 
geſperrt. Umleitung: Bruchenbrücken-Nieder=Wöllſtadt—Rodheim. 
Ober=Wöllſtadt—Nieder=Wöllſtadt (Km. 38,2—39,4) vom 1. Auguſt 
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bruchenbrücken. 
Butzbach-Nieder=Weiſel-Nieder=Mörlen vom 1. Auguſt bis auf 
weiteres geſperrt. Umleitung: Griedel—Rockenberg—Steinfurth. 
Sonſtige Straßen in Heſſen. 
Höchſt—Neuſtadt—Obernburg zwiſchen Höchſt und Neuſtadt i. O. 
Km. 34,50—36,85 vom 1. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Höchſt 
—Rimhorn-Neuſtadt. 
Neckarſteinach-Darsberg vom 28. Juli ſür ſchwere Fuhrwerke und 
Laſtautos ganz, für leichte Fuhrwerke von Km. 0,0—1,0 auf vier Wochen 
geſperrt. Umleitung: ſchwere Fuhrwerke: Schönau—Grein, leichte 
            Fuhr=
werke über einen Weg, der etwa 900 Meter öſtlich der Station 
            Neckar=
ſteinach von der Straße nach Hirſchhorn aus über die Neckartalbahn 
führt. 
Hirſchhorn-Waldmichelbach Km. 10—2,0 zw. Heddesbach und 
            Schön=
mattenwag vom 27 bis 31 8. geſperrt. 
Kreisſtraße 170 vberhalb Heiligkreuzſteinach Km. 8,1—90 vom 1. bis 
3. September geſperrt. 
Gießen—Rodheim (zunächſt zwiſchen Abzweigung Heuchelheim und 
Landesgrenze) vom 11. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: 
Heuchelheim—Kinzenbach-Rodheim. 
Inheide—Utphe vom 19. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: 
Grund=Schwalheim—Unterwiddersbach-Rodheim.
 * Griesheim, 28. Juli. Gemeinderatsbericht. Die 
            Be=
dingungen über den Bezug von Waſſer aus der Waſſerleitung wurden 
eingehend beraten, die endgüültige Beſchlußfaſſung wurde jedoch bis zur 
nächſten Sitzung zurückgeſtellt bzw. es wurde die Sache zur nochmaligen 
Beratung an die Waſſerleitungskommiſſion überwieſen. Die Genehmigung 
zur Erweiterung der Waſſerleitung in der Fortſetzung der 
            Heinrich=
ſtraße, desgl. längs der Wolfskehler Chauſſee und in der projektierten 
Straße öſtlich des neuen Bahnhofes der elektriſchen Bahn wurde erteilt. 
Die Weiterführung der Waſſerleitung auf das Grundſtück des Peter 
Wetter XI. an der Darmſtädter Straße und auf dasjenige des Jakob= 
Chriſtian Heß hinter der Darmſtädter Straße wurde unter der 
            Be=
dingung genehmigt, daß die beiden Grundbeſitzer die Verzinſung und 
Amortiſation dieſes Stranges garantieren. Der Kirchenvorſtand hat 
um Uebernahme der Bürgſchaft für ein zum Umbau der Kleinkinder. 
ſchule aufzunehmendes Darlehen von 8000 Mk. bei der Heſſ. Landesbank 
nachgeſucht. Dem Geſuch wird entſprochen. Die Genehmigungg zur 
Ueberbauung der Straßenfluchtlinie aus Anlaß der Umbauung der 
            Klein=
kinderſchule Ecke Schützenſtraße und Pfarrgaſſe wurde erteilt. Auf 
Grund der Verordnung vom 4. Auguſt 1921, betr. den Feldſchluß der 
Gemeinde Griesheim, wurde der Feldſchluß für die hieſige Gemarkung 
während des Monats Auguſt ds Js. von abends 9 Uhr bis morgens 
5 Uhr angeordnet. Wer während dieſer Zeit im Felde betroffen wird, 
wird gemäß Art, 69 des Feldſtrafgeſetzes zur Anzeige gebracht. Den 
durch die Unwetter Geſchädigten in Rheinheſſen und im Erzgebirge wurde
 eine Spende von je 100 Mk. bewilligt. — Einer unſerer älteſten 
            Orts=
bürger iſt der frühere Schreinermeiſter Johannes Beck, der geſtern 
in ungewöhnlicher kröperlicher und geiſtiger Friſche ſein 83. Lebens 
jahr zurücklegte. 
* Eberſtadt, 28. Juli. Der Raubüberfall aufgeklärt. 
Die Täter des bereits gemeldeten Raubüberfalles in der Villenkolonie 
ſind von der hieſigen Polizei ermittelt worden. Wie die Nachforſchungen 
ergeben haben, handelt es ſich um junge Burſchen aus Beſſungen, 
die die Nacht über in Eberſtadt in einer Wirtſchaft gezecht hatten und 
dann bei dem Nachhauſeweg einen Mann überfielen und mißhandelten. 
Einer der Täter mußte ſich in der fraglichen Nacht noch in ärztliche 
            Be=
handlung begeben, da er von dem Ueberfallenen in der Notwehr mit dem 
Meſſer zwei Stiche in den Arm erhalten hatte. — Eine vierte 
Dreſchmaſchine iſt nunmehr in der Alten Darmſtädter Straße 
            auf=
geſtellt worden. Die Dreſcharbeiten nehmen durch das Arbeiten der vier 
Dreſchmaſchinen in dieſem Jahre einen viel ſchnelleren Verlauf. — 
Rektor Vogel tritt auf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze 
der Staatsbeamten am 1. Auguſt in den vohlverdienten Ruheſtand. 
Rektor Vogel ſtammt aus Groß=Bieberau, wo er am 4. April 1862 
            ge=
boren wurde, beſuchte das Lehrerſeminar in Bensheim, das er im Jahre 
1882 verließ und war vor ſeiner Eberſtädter Amtstätigkeit in 
            Brens=
bach tätig. 1921 wurde er als Nachfolger des verſtorbenen Rektors 
Müller zum Rektor gewählt. Rektor Vogel erfreut ſich in allen Kreiſen 
der Bevölkerung großer Beliebtheit. 
* Hahn bei. Pfungſtadt, 28. Juli. Erhöhung der 
            Allmende=
auflage. Die Allmendauflage iſt erhöht worden. Infolgedeſſen 
müſſen an der ſeitherigen Ortsſatzung kleine Abänderungen getroffen 
werden. Insbeſondere ſoll der ſeitherige Verfalltermin vom 1. April 
auf den 1. September verlegt werden. — Die Gurkenernte in der 
hieſigen Gemarkung, die dieſer Tage begonnen hat, verſpricht im 
            all=
gemeinen einen befriedigenden Ertrag. 
* Ober=Ramſtadt, 28. Juli. Feuerwehr=Uebung. Sonntag 
den 31. Juli, vormittags 6 Uhr, findet eine Feuerwehr=Uebung ſtatt, 
zu der ſowohl die Mannſchaften der Freiwilligen als auch der 
            Pflicht=
feuerwehr am Rathaus zu erſcheinen haben. — Bis längſtens 15. Aug. 
iſt die zweite Rate der 19N7er Hundeſteuer an die Untererhebeſtelle zu 
zahlen. 
* Michelſtadt, 28. Juli. Benützung von Abonnementskarten im 
Stadion=Schwimmbad. Für die Benützung des Schwimmbades im 
Stadion werden ſogenannte Sechſerkarten ausgegeben, die den Inhaber 
derſelben berechtigen, das Bad an 6 Wochentagen zu benützen. Durch 
das Löſen ſolcher Karten iſt ein Vorteil im Preis gegenüber den 
            Tages=
karten geboten, ſodaß die Inanſpruchnahme dieſer nur empfohlen 
            wer=
den kann. Nachdem jedoch vielfach Meinungsverſchiedenheit beſteht, 
ob die Karten an ſechs aufeinanderfolgenden Wochentagen oder aber 
an ſechs beliebigen Werktagen benutzt werden können, ſei auch hier 
darauf hingewieſen, daß die Sechſerkarten während der ganzen Saiſon 
an beliebigen Tagen Gültigkeit haben. — Gewährung der 
            Miet=
unterſtützung im Rechnungsjahre 1927. Gemäß einem 
Ausſchreiben des Herrn Miniſters für Arbeit und Wirtſchaſt wird das 
Verfahren für die Gewährung der Mietunterſtützung im Rechnungsjahr 
1927 in gleicher Weiſe durchgeführt werden wie im Rechnungsjahr 1926. 
Auf Grund eines bei der Bürgermeiſterei zu ſtellenden Antrages 
            er=
folgt die Prüfung auf Gewährung einer Mietunterſtützung. Der 
            An=
tragſteller muß ſelbſtverſtändlich die Gründe, welche für eine 
            Befürwor=
tung des Antrages ſprechen, nachweiſen können, d. h. er muß entweder 
erwerbslos ſein, oder von ſeiten der Kleinrentner= und 
            Sozialrentner=
fürſorge Unterſtützung empfangen. Falls jedoch nach den gegebenen 
Verhältniſſen auch andere Mieter und Hausbeſitzer für die Gewährung 
einer Mietunterſtützung in Frage kommen, ſo kann auch dieſen 
            Anträ=
gen entſprochen werden, wenn die erforderlichen Vorausſetzungen in 
vollem Maße gegeben ſind. Mietunterſtützungsanträge, welche bereits 
im Rechnungsjahre 1926 geſtellt wurden, behalten auch für das 
            Nech=
nungsjahr 1927 ihre Gültigkeit und iſt eine Erneuerung derſelben nicht 
erforderlich. 
* Hirſchhorn, 28. Juli. Waſſerſtand des Neckars am 
27. Juli: 0,85 Meter; am 28. Juli: 0,82 Meter. 
* Mörlenbach, 28. Juli. Unfall. Im Filial Schimbach 
            han=
ierte ein älterer verh. Landwirt an der Bremſe eines mit Heu beladenen 
Wagens. Dabei rutſchte er ab und kam unter das Fuhrwerk, ſo daß 
der Wagen über ihn weg ging und er einen Beinbruch und andere 
            Ver=
letzungen davontrug. Der Verunglückte wurde in das ſtädtiſche 
            Kran=
kenhaus nach Weinheim überführt.
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60 Pfg. und 1.—Mk. Probetuben erhältlich in allen Chlorodont=Verkaufsſtellen.
 * Aus dem Weſchnitztal, 28. Juli. Straßenwalzung. 
            Gegen=
wärtig wird die Provinzialſtraße von der bad. Grenze unterhalb 
            Bir=
kenau an bis nach Zotzenbach, eine Strecke von 6 Km., neu gewalzt, wass 
wahrhaftig nicht als Luxus bezeichnet werden kann; ſind doch 
            ſtellenweiſe=
ausgefahrene Löcher vorhanden, daß man darin einen Hund begrabem 
könnte. Die Schotterſteine wurden von Königswintern bei Bonn, ca 
3000 Kbm., bezogen, das Baſaltſteinmehl von Roßdorf bei Darmſtadtt 
und der Rheinſand von Gernsheim. Vorläufig iſt nur eine Straßen=, 
walze in Tätigkeit, in Kürze wird eine zweite und dritte hinzukommen. 
ſodaß die Walzarbeiten in ungefähr 21 Tagen beendigt ſein dürften. 
Von einer Straßenſperre ſoll vorerſt abgeſehen werden. Daß man 
            be=
der Materiallieferung das „Porphyrwerk Weinheim”, bei dem vielge 
Arbeiter aus den heſſ. Nachbarorten beſchäftigt ſind, nicht 
            berückſichtigte=
wird recht übel vermerkt. 
* Birkenau, 28. Juli. Schwerer Motorradunfall. 
            Zwe=
junge ledige Burſchen von hier machten eine Motorradfahrt. Beim 
            Bahn=
übergang zwiſchen Weinheim und Viernheim ſtießen ſie auf einen 
            Per=
ſonenzug. Beide erlitten ſchwere Kopfverletzungen, Arm= und Beinbrucch 
und mußten mittels Auto in das Krankenhaus nach Viernheim 
            über=
führt werden. Das Motorrad wurde ſchwer demoliert. 
* Lorſch b. Bensheim, 28. Juli. Unwetterſchaden. Der durch 
den mit einem ſchweren Unwetter verbundenen Hagelſchlag in der 
            hieffi=
gen Gemarkung angerichtete Schaden auf den Feldern wird von 
            ſach=
verſtändiger Seite auf rund 200 000 Mark geſchätzt. 
* Viernheim, 28. Juli. Tod durch Ertrinken. Nachdem 
erſt vor einigen Tagen ein junger Viernheimer beim Baden im 
            Mann=
heimer Neckarkanal ertrank, hat bereits vorgeſtern das gleiche Unglück ein. 
hieſige Familie betroffen. Der 19 Jahre alte Gipſer vom hier, ging beim 
Baden im Neckar vermutlich infolge eines Herzſchlages plötzich unte 
und ertrank. Die Leiche konnte bis zur Stunde nicht geländet werdem 
— In ſeiner letzten Sitzung genehmigte der Gemeinderat einſtimmin 
den von der Verwaltung vorgelegten Voranſchlag für das Rechnungsjah- 
1927. Hiernach betragen die Einnahmen und Ausgaben 446 399.— 
bzw. 586 399— Mk. Der Fehlbetrag von 140000 Mk. wird als 
            Umlag=
erhoben. Die elektr. Verſorgungsanlage erbrachte einen Reingewin 
von 35000 Mk. und die Gasverſorgungsanlage einen ſolchen vor 
8 000 Mark. 
* Biblis, 28. Juli. Schwerer Unfäll. Geſtern vormitbag er 
eignete ſich unweit der Straßenbrücke in Worms ein bedauerlicher Um 
glücksfall, bei dem die hieſige, 19 Jahre alte K. Seib, ſchwer verletz, 
wurde. Das Mädchen, das neben dem Fuhrwerk ging, fuhr auf de 
rechten Seite der Straße, als auf der gegenüberliegenden 
            Straßenſeit=
ebenfalls ein Fuhrwerk kam. Durch die Enge, die zwiſchen den 
            Fuhr=
werken blieb, wollte ſich ein Lieferwagen zwängen, wobei er die 
            A=
dauernswerte gegen den eigenen Wagen drückte. Das ſchwerverletzte 
            Mäd=
chen wurde ſofort ins Krankenhaus verbracht. Die unvernünftige Fahrere. 
des Autolenkers wurde allſeits ſehr gerügt. — Ei leichter Unfall trug 
ſich in einem Eiſenbahnabteil zu. Ein funger Mann fuchtelte beim 
            Früh=
ſtück ſeinem Nachbarn mit Wurſt und Meſſer gleichzeitig vor dem 
            Geſich=
herum und brachte ihm durch dieſen Unſinn, allerdings unbeabſichtigt 
einen Stich an der Naſe bei. Dieſer Vorfall beweiſt, daß man mit offenen 
Meſſern manchmal recht unvorſichtig zu Werke geht; diesmal ging es 
noch ziemlich glimpflich ab. — Nachdem ſeit längerer Zeit uſer Or 
von Zigeunerbanden ziemlich verſchont blieb, ziehen ſich dieſelbem in der 
letzten Tagen wieder in größerer Anzahl herbei. Gerade in der jetzigen 
Zeit der vielen Feldarbeit ſieht der Landbewohner die braunen Geſellen 
recht ungern, zumal Weiber und Kinder derſelben die Bewohner dur 
Bettelei beläſtigen. — Ernte. Nachdem im nördlichen Teile des Ries) 
bereits die Dreſchmaſchinen in Betrieb ſind, iſt für die Getreideernte hie 
erſt ganz kurz der richtige Zeitpunkt gekommen. Dem Landwirt 
            wäch=
dadurch die Arbeit über den Kopf, und iſt er gezwungen, ſchon am frühern 
Morgen mit dem Tagewerk zu beginnen. So iſt oft gar mancher Morgen 
abgemacht, wenn ſich die „Siebenſchläfer” noch in den Betten räkeln. — 
Oft kommt es vor, daß Spaziergänger ohne weitere böſe Abſicht 
            Ge=
treideähren abreißen oder auch beim Hafer dieſelben abriffeln. Da 
meiſt Kinder ſind, die dieſen Unfug treiben, ſollten ältere Leute hien 
ſtreng nach dem Rechten ſehen und die Uebeltäter evtl. gehöri 
verbläuen. Auch die Tauben richten zur Zeit der Ernte 
            mitunte=
großen Schaden an, wofür die Beſitzer derſelben von den Geſchädigte: 
für Schadenerſatz herangezogen werden können. — Ebenfalls ein grobe 
Unfug halbwüchſiger Burſchen iſt es, die Badeplätze an der Weſchnitz in 
ſchändlichſter Weiſe zu verunreinigen. Auch hier gehört den unvernünf. 
tigen Lausbuben ein gehöriger Denkzettel angehängt. — Der Schützer/ 
verein „Hubertus” hält an den kommenden Sonntagen im Gaſthaus „Zun 
Rheiniſchen Hof” ein Werbeſchießen ab, und ſollen die Einkünfte für de 
Bau des neuen Kriegerdenkmals Verwendung finden. Als Preis erhä 
jeder Schütze, der mehr als 30 Ringe mit drei Schuß erzielt, ein Ab 
zeichen des Schützenvereins. 
* Gernsheim, 28. Juli. Waſſerſtand des Rheinsſan 
28. Juli, morgens 6 Uhr: 1,50 Meter.
AOlMe
Das Adreßbuch
Aen
 Kraftfahrzeugbesitzer 
im Volksstaat Hessen
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 ff. ger Dörrfleiſch, mager, ohne Knochen Pfd. 1.55 
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neue Kartoffeln, neue Zwiebeln zu billigſiem Tagespreis
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 Beuirks-Konsum- 
Ur era, Baridstadt 
e. G. m. b. H.
 Im Auftrag des Ministeriums herausgegeben 
von dem Hessischen Verkehrs-Verband. 
Ausgabe März 1927
 Zu der Herausgabe dieses Werkes, das jährlich erscheinen soll, 
wurde der Hessische Verkehrs-Verband veranlaßt durch das 
ertolgreiche Beispiel anderer Staaten (Baden, Bavern, 
            Würt-
temberg).Es wird damit einem wirklichem Bedürtnis entsprochen. 
Die Besitzer von Krattwagen und Krafträdern in Hessen sind 
in einer nach Provinzen und Kreisen geordneten Nummern- 
Ubersicht und einem Namenverzeichnis auf Grund des amt: 
lichen Materials nach dem Stand vom März 1927 sorgfältig 
zusammengestellt. Bei jedem Wagen und Rad ist Type und 
PS angegeben. Außer Verkehrsvorschriften enthält das 
            Adreß-
buch ein Verzeichnis der Reparaturwerkstätten und Garagen 
im Freistaat Hessen und eine Zusammenstellung der in 
            Deutsch-
land und dem Ausland gebräuchlichen Erkennungszeichen. 
312 Seiten in 82 gebunden: 6 R.-M.
 Wichtig und unentbehrlich 
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Industrie, Handel und Handwerk, Hotels, Gastwirte und 
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n den Vor 
gerade fertig 
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Streichhölzer um 
Mirtagszeit abſp 
Schaden kamen.
 nen. Die Höhe 
r. Relſterbad 
der Oberkörper 
einige Verletzimt 
gelegen haben. 
a. Mörfelden 
einen völlig entk 
Langener Weg 
aus einem Ror=
 zwiſchen den 7 
wobei er die 
ſchwerverletzte M 
bernünftige Fahr 
leichter Unfall 
uchtelte beim 7 
tig vor dem 4 
ings umbeabſich 
,6 man mit offt 
diesmal ginu 
Zeit uſer
 ſmammer 208 
dmrnsheim, B8. Juli. Das achtjährige Söhnchen des 
            Fabrik=
ers Peter Barth dahier, das un der Stau des Winkelbachs ſpielte, 
nin einem unbewachten Augenblick in das Waſſer. Der Wach, 
dii ſeinem Waſſerſtand ziemlich hoch war und durch die Stau 
            Stro=
ſcatte, riß den Knaben in die Tiefe. In voller Kleidung ſprang 
abrikarbeiter Eduard Trageſſer, dahier, in das naſſe Element, um 
gSwiſchen untergegangene Kind zu retten. Der Junge klammerte 
wer Waſſer an dem einen Bein des Retters feſt und unter eigener 
gefahr gelang es Trageſſer, den Jungen an die Waſſeroberfläche 
ſtffen. Im bewußtloſen Zuſtand wurde das Kind an das Ufer 
ſchtt, wo die ſofort eingeleiteten Wiederbelebungsverſuche mit vollem 
gekrönt waren. Trageſſer gehört der Schwimmabteilung des 
fen Turnvereins an. — Verkehrsverein. Wie verlautet iſt 
Gorſtand des hieſigen Ortsgewerbevereins ein Initiativantrag zwecks 
hnung eines Verkehrsvereins zugegangen. Aber leider hat man bis 
ſüber den Stand der ſo wichtigen Angelegenheit nichts mehr ge= 
(hir Gernsheim iſt die Frage der Gründung eines Verkehrsvereins 
mmumgängliche Tatſache geworden. Eine wirtſchaftliche Hebung 
trr unſer ſchönes Peter Schöfferſtädtchen nur zu erzielen und zu 
            er=
ay wenn ſich alle verfügbaren Kräfte aus Handel, Gewerbe und 
frrie endlich einmal zuſammenſchließen und das ſchlummernde 
zuckd, zu einem wertvollen Schatz geſtalten. Dies iſt jedoch nur 
rüch, wenn ein Verkehrsverein in Gernsheims Mauern marſchiert. 
dſie hieſige Gemeindeverwaltung mit allen Kräften zur Seite ſtehen 
t obbedarf keines weiteren Kommentars. Eine wirtſchaftliche Hebung 
scheims iſt möglich, dafür bürgen Gernsheims Lage am Rhein und 
jabkehrwürdige Gnadenort Maria Einſiedel mit ſeiner 
            mehrhundert=
teuen Ceſchichte. Hoffentlich fimdet dieſe Anregung keine tauben Ohren. 
Rüffelsheim a. M., 28. Juli. Unfall beim Brückenbau. 
„hwerer Schleppdampfer einer Frankfurter Reederei, der offenbar 
enden den Vorſchriften an der Brüchenbauſtelle zu raſch fuhr, drückte 
darade fertig gewordenen Spundwände, an denen ſechs Wochen lang 
(öMl itet werden mußte, völlig ein. Die ſchweren Balken wurden wie 
(ichchölzer umgeknickt. Nur dem Umſtande, daß der Unfall ſich in der 
katgszeit abſpielte, iſt es zu verdanken, daß keine Menſchenleben zu 
(dnen kamen. Der Materialſchaden iſt allerdings ſehr groß. Das 
dnmaufbauen der Spundwände wird längere Zeit in Anſpruch neh= 
Die Höhe des Schadens geht in die Tauſende. 
r! Kelſterbach, 27. Juli. Leichenfund. An der Schleuſe wurde 
Yuberkörper einer männlichen Leiche gefunden, der Rücken zeigte 
gel Verletzungen. Die Leiche muß ſchon einige Wochen im Waſſer 
gum haben. Das Gericht hat die Leiche beſchlagnahmt. 
al Mörfelden, 27. Juli. Unſittliche Beläſtigung. Durch 
mi völlig entkleideten Rohling wurde eine junge Frau auf dem 
gonner Weg in unſittlicher Weiſe beläſtigt. Er hatte ſich der Frau, 
u inem Kornfelde kommend, genähert, verſchwand aber wieder in 
ſſolben, als ſich die Ueberfallene kräftig zur Wehr ſetzte. 
* Gau=Algesheim, 27. Juli. Spurlos verſchwunden ſind 
3rreitag nacht zwei hieſige junge Burſchen. Die beiden entfernten ſich, 
nſtich aus der elterlichen Wohnung und wurden von eiem 
            bereit=
enn den Auto abgeholt. Es wird vermutet, daß die jungen Leute für 
faranzöſiſche Fremdenlegion angeworben worden ſind.
 ch dieſelben n M Der Artikel aus Hainſtadt i. O. bezüglich zahlreicher Neſter unſrer 
rade imn der ich1 astſchwalbe (Hirundo urbiea) an dortigen älteren Häuſern erfreut 
e hrcuen Geſl / iſ; jeden Vogelfreund. Es iſt leider eine Tatſache, daß viele 
            Vogel=
de Bewohner nſ. die früher in einer Gegend heimiſch waren, durch Entziehung 
men Leile deh rl Lebensbedingungen (Niſtgelegenheit, Nahrung uſw.) aus derſel= 
Getreideerne!. / rganz verſchwinden. Ich erinnere neben den Schwalben, die an 
em Landwintm un den modernen Bauten unſrer Zeit die nötige Niſtgelegenheit 
in, ſchon am f anmehr finden, auch an manche Sumpf= und Waſſervögel, die durch 
a mancher Man ätenlegung von Sumpfgelände ihre Lebensbedingungen verlieren 
Betten rälen / maus der Gegend faſt gänzlich verſchwinden. Die Hausſchwalbe 
böſe Abſichtᛋ uucht hauptſächlich eine Holzverſchalung an den Seitenwänden der 
abriffeln. A/ YElx oder Dächer, ebenſo die Rauch= oder Stallſchwalbe (H. rustica) 
horizontal hervorſtehendes Brettchen in den Ställen, um ihr 
            Neſt=
rigu bauen, und wo ſolche Gelegenheit vorhanden iſt, finden wir auch 
bei lieben Hausgenoſſen noch recht zahlreich. So befinden ſich z. B. 
deer Außenſeite der Stallungen in der Hofreite des Bürgermeiſters 
ſfer zu Erfelden 47 Neſter der Hausſchwalbe in einer Reihe, und es 
ſür den Naturfreund eine große Freude, das Leben und Treiben 
eix zutraulichen und überaus nützlichen Vöglein zu beobachten. 
— Waldvogel.
 Freitag, den 29. Juli 1927 
Schwere Unwetter am Mittelrhein. 
Köln. Das ganze Mittelrheingebiet wude am Mittwoch 
            nachmit=
tag von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht. Der Himmel verfinſterte 
ſich derart, daß keine Sicht vom rechten zum linken Rheinufer beſtand. 
Hagel und heftiger Sturm richteten in den Weinbergen und auf Feldern 
ſowie in Gärten große Verwüſtungen an. Auf dem Rheindampfer 
„Kaiſerin Friedrich”, der von Boppard unterwegs war, brach infolge 
furchtbaren Sturmes eine Panik aus. Die Paſſagiere befürchteten den 
Untergang des Dampfers und ſtürzten völlig kopflos umher. Große 
Waſſermengen ſrülten über Deck und riſſen Stühle, Bekleidungsſtücke 
und Koffer mit ſich. Das ſtarke Oberdeck und die Glasveranda wurden 
vom Sturm zertrümmert. Mehrere Perſonen erlitten durch Glasſplitter 
Verletzungen. — Aich die Gemeinden der Bürgermeiſterei Freudenberg 
im Saargrenzgau haben durch einen nachmittags niedergehenden 
            Wol=
kenbruch und Hagelſchlag ſchweren Schaden erlitten. Die Ernte iſt völlig 
vernichtet. Zahlreiche Bäume ſind entwurzelt. Auch an Häuſern wurde 
großer Schaden angerichtet. Die Kataſtrophe iſt für die in der 
            ſüdweſt=
lichen Ecke des Reichs wohnenden Landwirte beſonders bedrückend, da 
die Wirtſchaftsverhältniſſe ſich gerade in den von Lothringen, 
            Luxem=
burg und dem Saargebiet begrenzten Gemeinden ſeit 1918 fortgeſetzt 
verſchlechtert haben. 
Auch über Deutz und Homburg gingen ſtundenlange Unwetter 
mit ſchwerem Hagelſchlag nieder, der in den Fluren großen Schaden 
anrichtete. In Homburg ſchlug der Blitz in einen Neubau ein, wobei 
drei Arbeiter getroffen und betäubt wurden. Sie erholten ſich jedoch 
bald wieder. 
Im Verlaufe des vorgeſtrigen Unwetters durchzog in Boppard 
eine Windhoſe die Luft, zuerſt in ſüdlicher und dann in nordweſtlicher 
Richtung. Nußbäume, beinahe einen Meter im Durchmeſſer wurden 
abgebrochen oder ihrer Aeſte vollſtändig beraubt. Die Obſtanlagen 
bieten das Bild vollſtändiger Verwüſtung. Früchte ſind keine an den 
Bäumen geblieben. Das Mühltal mit dem ſchönen Mühltalhotel, der 
Bahnhofsplatz und das Parkgelände des Urſulinenkloſters Marienberg 
zeigen ſtarke Verwüſtungen. 
Oberhalb des Dinkholder Tales, alſo zwiſchen Oſterſpai und 
Braubach, wurden faſt ſämtliche Obſtbäume umgeknickt. Die Straße iſt 
zurzeit noch nicht paſſierbar. — In Braubach ſchlug der Blitz in das 
Anweſen eines Badehauſes, wodurch nicht geringer Schaden entſtand. 
Der Braubacher Wald wurde arg heimgeſucht. Menſchenleben ſind nicht 
zu beklagen. Die bekannte Rheinterraſſe am Oberlahnſteiner Strand 
erlitt erheblichen Schaden. Ein großer Baum in der hinter der Terraſſe 
gelegenen Anlage wurde durch den Wirbelſturm abgedreht, dann 
            hoch=
gehoben und mit ungeheurer Wucht auf ein Dach geworfen. Die 
            Strand=
anlage bei Oberlahnſtein wurde ebenſo wie die Lagerſchuppen in dem 
eigenen Gelände heimgeſucht. Perſonenſchäden ſind auch hier nicht zu 
beklagen. 
In Niederlahnſtein wurde ein Wohnhaus vom Blitz 
            getrof=
fen. Er ſprang vom Blitzableiter ab, beſchädigte dieſen ſowie eine 
            Tele=
phonanlage, die heruntergeriſſen wurde. Ferner traf der Strahl die 
elektriſche Leitung, ſodaß Niederlahnſtein ohne Licht blieb. Die 
            Straßen=
bahn konnte nicht verkehren. Erſt nach ſtundenlangen 
            Aufräumungs=
arbeiten konnte ſie den Betrieb Lahnſtein-Koblenz wieder aufnehmen. 
— Auch über Horchheim=Koblenz wirkte ſich das Gewitter noch 
aus. Nennenswerte Schäden ſind jedoch dort nicht zu beklagen.
Seite 9
sUuropssttties fir Kiuenn
 Taugtiuge 
Orauke
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt.
 Ueber Deutſchland” von Frau von Stael. Sprecherin: Marg. 
Wolf. O 18.15: Uebertr. von Kaſſel: „Die Stunde Haus und 
Garten‟ O 19: Stenographie. o 19.30: Ing. Randewig: Die 
Pſyche der Frau und des Mannes.” O 19.50: Film=Wochenſchau. 
20: Uebertr. aus dem Handnſaal der Muſikausſtellung: Holländ. 
Volksgeſang. Wilhelmus von Naſſauen, von M. von St. Aldegonde. 
— Gebet fürs Vaterland; Glückliches Vaterland; Dankgebet, a. d. 
Gedenck=clanck von Valerius 1626. — Da ſaß eine Eule, v. J. 
Vaardekoper. J. J. Viotta: Die Silberflotte. — Patriotenlied. — 
Die Weber, Alt=Niederl. Lied a. d. 18. Jahrh. — W. Smits= 
Fahnenlied — Ein Lied von Koppelſtock von A. J. Schoolemann. 
„J. Viotta: Sanct=Nikolaß. — R. Hool: Ein Drehersjunge. — 
J. J. Viotta: Ein Schifflein. — P. C. Poortman: Snozebol. und 
weitere 12 Darbietungen. Anſchl.: Uebertr. von Kaſſel: Spätkonzert. 
Siuttgart. 
Freitag, 29. Juli. 13.15: Stuttgart und Freiburg: 
            Schan=
plattenkonzert. O 16: Frau Sauter=Kindler: Aus dem Reiche 
der Frau. o 16.15: Konzert. Schumann: Ouv. Genoveva. Adagio, 
Ouv. Julius Cäar. 2 Novelletten. Ouv. König Manfred. 
            Abend=
lied. — Urbach: Erinnerung an Schumann. o 18.15: 
            Funk=
feuilleton. O 18.45: Baſtelſtunde. O 19.15: Anna Blos: Chriſtiane 
von Grävenitz. O 19.45: Ueberſicht über die Hauptveranſtaltungen 
der kommenden Woche (in Eſperanto). O 20: Uebertr. aus Freiburg: 
Schubert=Abend. Mitw.: H. Schulz, Thea Eckſtein, O. Nies. 
Die ſchöne Müllerin, Lieder=Cyklus. Duett für Violine und Klavier. 
Ausgewählte Lieder=Perlen. Rondo brillant. o 21.30: 
            Sport=
vorbericht, Funkſtille. 
Berlin. 
Freitag, 29. Juli. 6: Gymnaſtik. O 15.30: Adele Schreiber: 
Frauen von heute — in vielen Ländern. o 16: E. Jacobſohn: 
Wie ſind Berlins Straßennamen entſtanden? o 16.30: Paula 
Foerſter: Wanderungen durch die Mark. o 17: Kapelle Emil 
Rooſz. 10 Darbie ungen. O 19.05: Dr. Hirſch: Die Bedeutung 
der Univerſitäten für das deutſche Geiſtesleben. o 19.30: Dr. 
Krotoſchiner: Der Rechtsanſpruch des Arbeitnehmers auf Erteilung 
eines Zeugniſſes. 19.55: Th. Kappſtein: Bilder von einer 
Mittelmeerfahrt. O 20.30: Sinfonie=Konzert. Haydn: Sinfonie 
D=dur Nr. 104. — Bach: Brandenburgiſches Konzert. — Mozart: 
Sinf. C=dur (Jupiter). 22.30: Nachtmuſik. Suppe: Ein Morgen, 
ein Mittag, ein Abend in Wien. — Fall: Dollarwalzer. — 
Arno Holz: So einer war auch er. — Die alten Landsknechte. 
Das zerbrochene Ringlein. — Zeller: Potp. aus Vogelhändler. 
— Vorbeiziehender Hochzeitszug kaukaſiſcher Reiter. — 
            Neger=
wiegenlied. — Improniſation eines ſudaneſiſchen Kriegsgebetes. 
— Steiner: Nur ein Viertelſtündchen. — Maxwell: Montevideo, 
— Heinecke: Marſch. 
Königswuſterhauſen. Freitag, 29. Julf. 6: Gymnaſtik. o 15: 
Prof. Soieß: Kultur und Sprache im neuen England. o 16: Prof. 
Adam: Was muß jeder von der Geſunderhaltung des Auges wiſſen. 
O 16.30: Dr. Herta v. Bremen: Kulturgeſchichtliche Beiträge zum 
Geſchichtsunterricht. 17: Dr. Wegner: Einführung in die 
            Klima=
kunde. O 18: W. Möbus: Pioniere der Funktechnik. O 18.30: Engl. 
O 18.55: Prof. Müller: Aus der Geſchichte und Praxis des 
            Parla=
mentarismus. O 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag für Aerzte.
 Wetterbericht. 
Witterungsausſichten für Samstag, den 80. Juſk 
(nach der Wetterlage vom 2. Juli): 
Noch unbeſtändig, wechſelnd wolkig, auch aufheiternd, mäßig warm 
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A
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des.
 Den zarten, buntfarbenen Geweben 
nimmt hartes Reiben rasch das Leben,
 In liebevoll bestickten Leinen und 
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liegt ein großer Schatz verborgen. 
Lassen Sie ihn nicht durch scharfe 
Waschmittel und schädliches 
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ben zerstören. Pflegen und erhalten 
Sie ihn durch die nie versagenden 
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Schaum erhöht die Dauerhaftigkeit 
aller empfindsamen Wäschestücke.
 Behutsam, zieht er allen Schmutz 
aus den Geweben heraus; und wie 
leicht ist das Waschen! — Eine 
Waschschüssel mit etwas Wasser, 
hierzu einen Eßlöffel Lux 
            Seifen-
flocken, und schon haben Sie den 
prächtigsten Schaum. Tauchen Sie 
die Wäschestücke hinein, drücken 
Sie den Schaum durch, aber reiben 
Sie nicht. Dann noch gründlich 
spüllen - und fertig sind Sie!
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auf Gut Kranichſtein iſt ſtrengſi. unterſagt. 
11897) 
Hagedorn.
Seite 10
Freitag, den 29. JZuſi 1927
Nammer 20//
Opoln, Shier und Tafnen.
Der Sport des Sonntags.
 Im Sportprogramm des Sonntags nimmt nun neben den 
            Som=
merſports auch der Fußball wieder Platz. Von wenigen Ausnahmen 
abgeſehen, hatte die große Fußballgemeinde vier Wochen Ruhe. Vier 
Wochen ohne Fußball, das iſt für den eingefleiſchten Anhänger dieſer 
Leibesübung etwas viel und darum wird er ſich jetzt mit doppelter 
            Be=
geiſterung ſeinem Metier widmen. Die verſchiedenen Neuordnungen 
in der Fußballorganiſation, beſonders in der ſüddeutſchen, bringen 
es mit ſich, daß zuſammen mit dem Beginn der neuen Saiſon auch gleich 
die Meiſterſchaftsſpiele einfetzen. Daneben gibt es natürlich auch eine 
Fülle von mehr oder minder wichtigen Freundſchaftsſpielen. Da nun 
aber auch auf den anderen Sportgebieten noch Hochbetrieb herrſcht, 
nimmt das Sportprogramm des Sonntags wieder einen ganzen 
            hüb=
ſchen Umfang an. Im 
Fußball 
iſt zunächſt der Auftakt der Meiſterſchafts=Spielſaiſon zu 
erwähnen. Die Gruppen Main und Rhein machen im S.F.V. den 
Anfang. Die Maingruppe hat gleich ſech2 Spiele auf der 
            Tages=
ordnung: Viktoria Aſchaffenburg—Fechenheim 03, Eintracht Frankfurt— 
Offenbacher Kickers, Rot=Weiß Frankfurt—F. S.V. Frankſurt, Sport 
1860 Hanau-Viktoria 94 Hanau, V.f.R. 1900 Offenbach—Union 
            Nieder=
rad und F.C. 93 Hanau—Germania 94 Frankfurt. Die 
            Rhein=
gruppe bringt nur ein Spiel: Phönix Mannheim-Phönix 
            Ludwigs=
hafen. Der eigentliche Spielbetrieb ſetzt hier erſt acht Tage ſpäter, am 
7. Auguſt ein. Im übrigen iſt zu dieſen Treffen noch nicht viel zu 
ſagen, man muß erſt abwarten, was ſie für Aufſchlüſſe über die 
            gegen=
wärtige Spielſtärke der Vereine bringen. — Unter dieſem 
            Geſichts=
punkt ſind auch die zahlreichen Freundſchaftsſpiele der 
            Wochen=
endtage zu betrachten. In der Gruppe Südbayern iſt der weſtdeutſche 
Zweite, Schalke 04 bei München 1860 (Samstag) und Wacker München 
zu Gaſt. Die Gruppe Baden empfängt die Sportvgg. Fürth, die am 
Samstag gegen dem Karlsruher F.V. und am Sonntag anläßlich ſeines 
30jährigen Beſtehens gegen der Freiburger F.C ſpielt. Von weiteren 
Spielen ſind zu nennen: Schwaben Ulm-V.f.R. Mannheim, 
            Sport=
freunde Stuttgart—D.S.V. München, Haſſia Bingen-V.f. L. Neu= 
Iſenburg, Boruſſia Neunkirchen—S.V. Waldhof. — Auch in den 
anderen Landesverbänden ſetzt der Spielbetrieb wieder ein. 
Unter den zahlreichen Treffen hat eins beſondere Bedeutung: das 
            Re=
präſentativſpiel Mitteldeutſchland-Deutſchböhmen in Aufſig.
 Leichtathletik. 
Die deutſche Leichtathletik hat am Sonntag in einer großen 
            Lei=
ſtungsprüfung wieder einmal zu beweiſen, welche Fortſchritte ſie 
            ge=
macht hat. Im Düſſeldorfer Rheinſtadion findet der Länderkampf 
Deutſchland —Schweiz ſtatt. Daß dieſer Länderkampf zu 
einem Sieg für die deutſchen Farben führen, wird, iſt kaum zu 
            be=
zweifeln, die Frage bleibt nur, in welcher Form der Sieg zuſtande 
            kom=
men wird. Beide Länder haben zu dieſer großen Begegnung ihr beſtes 
Material herausgebracht. Bei einem Vergleich der Mannſchaften und 
ihres Leiſtungsvermögens kommt man zu dem Schluß, daß die 
            Schwei=
zer bei normalem Verlauf der Kämpfe eigentlich nur im 830=Meter= 
Lauf durch Paul Martin eine Siegeshance haben. In den übrigen 
14 Wettbewerben müßte der Erfolg den deutſchen Athleten zufallen. Da 
aber auch die Schweiz in der letzten Zeit auf den verſchiedenſten 
            Gebie=
ten ſchöne Fortfchritte gemacht hat, wird es ſicher zu mancen harten 
Kämpfen kommen. — Da wir. in einigen Wochen auch gegen 
            Frank=
reich zum Länderkampf antreten, findet natürlich auch der am Samstag 
in London zum Austrag kommende Länderkampf England— 
Frankreich bei uns ſtärkſtes Intereſſe. — Ein weiterer 
            Leicht=
athletik=Linderkampf führt in Wien Oeſterreich und die Tſche 
choſlowakei zuſammen. — Neben dieſen großen 
            Repräſentativ=
kämpfen ſollen noch einige internationale und nationale Feſte, ſo u. a. 
in Kehl, Bernau und Breslau durchgeführt werden.
Rudern.
 In vierzehn Tagen findet in Schwerin die Deutſche 
            Meiſterſchafts=
regatta ſtatt. Begreiflicherweiſe ſchenen ſich die führenden 
            Mannſchaf=
ten faſt durchweg bis dahin und die Zahl der Regatten iſt nur klein. 
Die 12. Würzburger=Stadt=Ruderregatta bringt in 18 
Rennen Mannſchaften aus Würzburg, Bamberg, Nürnberg, 
            Schwein=
furt, Kitzingen, Hanau, Offenbach, Frankfurt, Heidelberg und 
            Deggen=
dorf an den Start. Auch die erſtklaſſigen Rennen ſind meiſt gut 
            be=
ſetzt. — Bei der Großen Limburger Regatta ſtehen am 
Samstag und Sonntag 28 Vereine mit 145 Booten und 831 Ruderern 
aus Mainz, Kaſtel, Köln, Düſſeldorf, Gießen, Frankfurt, Münſter, 
Koblenz uſw. im Kampf. 
Schwimmen.
 Neben einigen verbandsoffenen Schwimmfeſten verdient 
Rheinſtyomſchwimmen bei Mannheim Intereſſe.
das
Tennis.
 Die am Donnerstag in Braunſchweig begonnenen Deutſchen 
Tennis=Meiſte=ſ:aften im Herren=Cinzel und Tamen=Einzel 
ſollen programmäßig am Sonntag ihren Abſchluß finden. Wer ſich 
nach den zahlreichen und harten Kämpfen zwiſchen unſerer Tennis=Elite 
bis zu den Schlußrunden durchſetzen und da behaupten wird, iſt ſchwer 
zu ſagen. Die Meiſterſchaften werden umrahmt durch internationale 
Meiſterſchaften von Braunſchweig in den Doppelſpiellen. — Während 
die Spiele um den Davis=Pokal in der Europazone bereits mit 
dem Siege Frankreichs beendet ſind, beginnen in der amerikaniſhen 
Zone — die allerdings weſentlich weniger Teilnehmer zählt — erſt die 
Vorkämpfe. In dieſen Tagen kämpfen in St. Louis Japan und Mexiko 
um den weiteren Verbleib in der Pokalkonkurrenz. Die franzöſiſche 
Mannſchaft hat ſich im übrigen bereits nach Amerika auf den Weg 
            ge=
macht, um dort Ende Auguſt das Endſpiel gegen den Sieger der 
Amemka=Zone zu beſtreiten. 
Turnen.
 Das Mittelrheiniſche Turnfeſt in Darmſtadt vereinigt 
für eine Woche lang die Beſten des Kreiſcs zu Wettbewerben 
            derſchieden=
ſter Art. Der Sonntag bringt mit dem Feſtzug und anderen großen 
Veranſtaltungen den Höhepunkt des Feſtes.
 Motorſport. 
Die Kolberger Bäderrennen um den Motorrad=
            Wan=
derpreis von Deutſchland ſind trotz der kurzen Zeit ihres Beſtehens 
ſchon zu einem der größten deutſchen motorſportlichen Ereigniſſe 
            ge=
worden. Auf der N,63 Kilometer langen Rennſtrecke in unmittelbarer 
Nähe der alten pommerſchen Feſtungsſtadt treffen ſich auch diesmal 
wieder eine Reihe der beſten deutſchen Fahrer mit namhaften Fahrern 
des Auslandes im Wettbewerb. — Von den weiteren Veranſtaltungen 
des Sonntags ſind eine Jubiläums=Veranſtaltung des Koblenzer A. C., 
die Selbecker Bergprüfungsfahrt des Gaues 5 im A. D.A. C. bei Hagen 
und die Motorrad=Bahnrennen in Chemnitz zu erwähnen. — Die 
Automobilwoche von San Sebaſtian ſchließt am Sonntag 
mit dem großen Preis von Spanien für Rennwagen ab.
 Flugſport. 
Der zum achtenmale von der Rhön=Roſitten=Geſellſchaft veranſtaltete 
Rhön=Segel=Flugwettbewerb nimmt am Sonntag bei einer 
Beteiligung von 45 Bewerbern mit 71 Flugzeugen ſeinen Anfang. 
Pferdeſport. 
Der Sonntag bringt Galopprennen in Strausberg, Magdeburg, 
Breslau, Neuß und Maiſſons Lafitte.
 Radſport. 
Nach Beendigung der großen Weltmeiſterſchaftswoche, die auch dem 
deutſchen Radſport einige recht erfreuliche Erfolge brachte, kommt der 
Radſport wieder in ſeine alten, gewohnten Bahnen. Zahlreiche Bahn= 
und Straßenrennen zieren das Programm des Sonntags. Neben 
            man=
chen kleineren findet man auch verſchiedene große und intereſſante 
Rennen. 
Bahnrennen: Frankfurt/Main (mit Weltmeiſter Linart, Snoek, 
Möller, Saldow, Roſſellen bei den Steherrennen und Weltmeiſter Engel 
dei den Amateurrennen), Erfurt (Goldenes Rad mit Miquel, 
            Lewa=
nolv, Krewer und Läuppi), Forſt (mit den Ruyſſeveldt, Dobe, 
            Bor=
doni), Nürnberg (mit Leddy, Maronnier, Herbſt uſw.), Krefeld 
(24=Stunden=Mannſchaftsrennen), Bochum (int=rnationale 
            Flieger=
rennen), Bremen (Amateurrennen), Rütt=Arena Berlin 
(Vierſtunden=Mannſchaftsrennen mi
 zum Großen Preis von Kobenhagen für 
            Berufs=
flieger mit Michard, Kaufmann, Faucheux, Oßmella, Oskar Rütt uſw.). 
Straßenrennen: 9. Etappe des Großen 
            Opel=
preiſes von Deutſchland Stuttgart-Mainz; Großer Preis 
der Lutherſtadt Wittenberg (220 Kilometer, B. D.R.), 
            Bre=
men—Hamburg—Bremen (200 Kilometer, B. D.R.).
33. Mittelrheiniſches Kreisturnfeſt.
Die Kreisſchwimmwettkämpfe (8. Kreisſchwimmfeft.
 Alljährlich treffen ſich die mittelrheiniſchen Turnerſchwimmer(innen) 
des 9. Kreiſes (Mittelrhein) zu ihren Kreismeiſterſchaftskämpfen im 
Schwimmen. Diesmal in Verbindung mit dem großen Mittelrheiniſchen 
Kreisturnfeſt in Darmſtadt. Der große Woog mit ſeiner neuen 100= 
Meter=Kampfbahn und dem neuen Sprungturm bildet die dafür 
            ge=
wählte Kampfſtätte. Sie wird erneut den Beweis bringen, daß ſie für 
alle großen Wettkämpfe der geeignete Platz iſt, und daß die ſeitens der 
Stadt Darmſtadt mit jedem Jahr für den Ausbau des Woogs zur 
            Ver=
fügung geſtellten Mittel fruchtbringend angelegt ſind; die Anlage ſelbſt 
in immer weiteren Kreiſen bekannt und beſucht wird. Der große Woog 
iſt den mittelrheiniſchen Turnerſchwimmern nicht unbekannt. Gern 
            kom=
men ſie hierher, um ihre Kräfte zu meſſen. Und ſo ſteht auch in dieſem 
Jahre die Beteiligung beim 8. Kreisſchwimmfeſt gegenüber den 
            Vor=
jahren keineswegs zurück. Das Meldeergebnis iſt ebenſo wie bei den 
Geräteturnern, Leichtathleten uſw. ein ſehr gutes, und es ſtehen eine 
Reihe ſehr gut beſetzter Schwimmwettkämpfe bevor. 
Die verſchiedenen Wettkämpfe zum 8. Kreisſchwimmfeſt ſind 
            feſt=
geſetzt: a) für Turner, b) für Altersturner, c) für Turnerinnen, d) 
            Waſ=
ſerballſpiele für Turner, e) Muſterriegen. 
Ausgeſchrieben ſind 
1. für Turner: 
Hauptſpringen (8 Sprünge); Turmſpringen (6 Sprünge); 
            Mehr=
kampf (umfaſſend Springen, Schwimmem, Tauchen); 200 Meter 
            Lagen=
ſchwimmen, 400 Meter Freiſtil, 100 Meter Bruſt, 100 Meter Seite, 
100 Meter Rücken, 100 Meter Freiſtil, Streckentauchen: 4 mal 100 Meter 
Bruſtſtaffel, 4 mal 100 Meter Lagenſtaffel, 4 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel, 
10 mal 50 Meter Freiſtil (Gauverbände) und Mittelrheinſtaffel (2 
            Läu=
ſer, 2 Schwimmer). 
2. Altersturner: 
Springen (6 Sprünge), Mehrkampf, 50 Meter Bruſt, 50 Meter 
            Frei=
ſtilſchwimmen, Streckentauchen. 
3. Turnerinnen: 
Hauptſpringen (6 Sprünge), Mehrkampf (umfaſſend Springen, 
Schwimmen, Tauchen), 200 Meter Lagenſchwimmen, 100 Meter Seite, 
100 Meter Bruſt, 100 Meter Rücken, 100 Meter Freiſtil, Streckentauchen, 
4 mal 50 Meter Bruſtſtaffel, 4 mal 50 Meter Lagenſtaffel, 4 mal 50 
            Me=
ter Freiſtil, 10 mal 50 Meter Freiſtil (Gauverbände), Mittelrheinſtaffel 
(2 Lauferinnen, 2 Schwimmerinnen). 
Im folgenden ſoll das Meldeergebnis Aufſchluß über die 
            Schwimm=
wettkämpfe ſelbſt geben. Bei den insgeſamt 35 Schwimmwettkämpfen 
ſind aus 16 Gauen 36 Vereine des Mittelrheinkreiſes beteiligt, die mit 
rund 200 Teilnehmern etwas über 200 Meldungen abgegeben haben. 
Waren die Wettkämpfe im Vorfahre offen für die Mittelſtufe, Ober= und 
Sonderſtufe, ſo iſt dieſesmal nur die Ober= und Sonderſtufe 
            teilnahme=
berechtigt. Wie bei faſt allen Veranſtaltungen, ſo iſt auch hier das 
            Bruſt=
ſchwimmen für Turner= und Turnerinnen mit je 17 Teilnehmern am 
ſtärkſten beſetzt. Man darf geſpannt ſein, ob die Zeiten von 1,25 bzw. 
1,40 erreicht bzw. unterboten werden. Das 100 Meter Freiſtilſchwimmen 
für Turner weiſt ebenfalls 17 Teilnehmer auf. Dieſer Kampf iſt immer 
äußerſt ſpannend. Es werden wohl Zeiten zwiſchen 1,10 und 1,15 Min. 
erreicht werden. Das Freiſtilſchwimmen für Turnerinnen bleibt mit 
            ſei=
nen 4 Teilnehmerinnen vollſtändig offen. Das Hauptſpringen mit 17 
            Teil=
nehmern für Turner, mit 6 für Altersturner und 6 für Turnerinnen 
bringt einige der bekannteſten Springer(innen) auf die Bretter und den 
hohen Turm, die Gewähr dafür bieten, nur Vorzügliches zu leiſten. 
Auch die 100 Meter=Schwimmen in Seiten= und Rückenlage für Turner 
und Turnerinnen ſind gut beſetzt, desgleichen das Streckentauchen und 
die Mehrkämpfe. Einen weiteren intereſſanten Verlauf und Ueberblick 
über die Kräfteverhältniſſe werden die Staffeln geben, in denen zumeiſt 
Offenbach und Darmſtadt zuſammentreffen. Die Turngeſellſchaft 
            Darm=
ſtadt wird in der 4 mal 100 Meter Bruſtſtaffel und auch den anderen 
Staffeln ihren ſchärfſten Widerſacher im Tv. Offenbach finden. Auch in 
den Staffeln der Turnerinnen werden Offenbach und Gießen die ſtärkſten 
Gegner der Turngemeinde 1846 ſein. Im allgemeinen haben die 
            Darm=
ſtädter Turnerſchwimmer(innen) die Kenntnis ihrer eigenen Kampfbahn 
voraus, was ihnen vielleicht von Vorteil ſein kann. Beſonders 
            ab=
wechſlungsreich dürften die 10 mal 50 Meter Freiſtifſtaffeln der 6 
            Gau=
verbände werden, ſowohl für Turner als auch für Turnerinnen. Auch 
hier dürfte wohl der 2. Gauverband mit dem Main=Rheingau etwas im 
Vordergrund ſein. Ein weiterer heißumſtrittener Kampf werden die 
beiden ſogen. Mittelrheinſtaffeln bilden. Sie ſetzen ſich aus zwei 
            Läu=
fern(innen) und zwei Schwimmern(innen) zuſammen. Start zu dieſen 
gemiſchten Staffeln befindet ſich an der Südoſtſeite des Woogs in Höhe 
des Eingangs zum Luft= und Sonnenbad, beginnend mit Lauf zu den 
weißen Häuschen, von da ein Schwimmen zur Inſel. Lauf über die 
Inſel, Schwimmen zum Ziel auf der 100 Meter=Bahn. Die Staffel iſt 
eine ſtarke Leiſtungsprüfung, und man darf auf die Sieger geſpannt ſein. 
Hierzu wurden im vorigen Jahre 2 Wanderpreiſe geſtiftet. Für Turner 
von der Stadt Gernsheim, für Turnerinnen von der Stadt Ober=
            Lahn=
ſtein. Die beiden Preiſe ſind im Sporthaus Adelmann ausgeſtellt. 
            Ver=
teidiger ſind die Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt und der Turnverein 
Offenbach a. M. 
Bei den Kreisſchwimmwettkämpfen fehlen natürlich nicht die 
            Waſſer=
ballſpiele. Es gilt auch hier den Kreismeiſter feſtzuſtellen. Die 
            Eintei=
lung iſt ſo getrofſen, daß im erſten Vorſpiel Samstag vormittag 11.30 
Uhr zwei linksrheiniſche Mannſchaften ſpielen, und zwar Turnverein 
Mainz 1817 gegen St. Johanner Turnerſchaft Saarbrücken. Im zweiten 
Vorſpiel Turnverein 1860 Frankfurt a. M. gegen Turngeſ. 1875 
            Darm=
ſtadt. Die Sieger der beiden Vorſpiele treffen dann nachmittags 5.30 
Uhr im Endſpiel aufeinander. Um die Feſtſtellung des 
            Kreisgruppen=
meiſters treffen dann am Sonntag, 31. d. M., vormittags 10 Uhr, zum 
Entſcheidungsſpiel der neue Mittelrheinkreismeiſter und der Meiſter der 
Kreisgruppe Baden—Pfalz der Turnverein 1846 Karlsruhe aufeinander. 
Auch dieſes Spiel dürfte ein beſonderer Anziehungspunkt bilden. 
Entſprechend der Größe des Kreisturnfeſtes müſſen die 
            Kreis=
ſchwimmwettkämpfe bereits am Samstag, 30. d. M., vormittags ½9 Uhr, 
und mittags 14 Uhr beginnend, ausgetragen werden, ſo daß ſie bis zur 
feierlichen Uebergabe des Feſtes vor dem Landesmuſeum beendet ſind. 
Den volkstümlichen Zwecken und Zielen der turneriſchen 
            Schwimm=
wettkämpfe entſprechend, werden auch einige Schau= und 
            Waſſervorfüh=
rungen gezeigt. Hier ſind insbeſondere hervorzuheben die allgemeinen 
Schwimmerfreiübungen, die einzelne Bewegungen aus den 
            Schwimm=
arten bringen und von mindeſtens 150 Teilnehmern auf der Kampfbahn 
vorgeführt werden. Auch das Figurenlegen und Reigenſchwimmen wird 
dabei nicht fehlen. Erſtmalig werden dieſe Darbietungen als 
            Muſter=
riegen beim Schwimmen bewertet. 
Zur glatten Abwicklung der Wettkämpfe wurden außerhalb der 
100 Meter=Bahn noch zwei 50 Meter=Bahnen angelegt, die jedenfalls 
eine reibungsloſe Durchführung der ganzen Veranſtaltung geſtatten. 
Der Ortsſchwimmausſchuß der Darmſtädter Turnerſchwimmer mit 
ſeinem Obmann H. Löffler an der Spitze hat keine Mühe und Arbeit 
geſcheut, um die diesjährigen Kreisſchwimmwettkämpfe (8. 
            Kreisſchwimm=
feſt) im Rahmen des Kreisturnfeſtes ebenfalls zu einem beſonderen 
Markſtein in der mittelrheiniſchen Turnerſchwimmbewegung werden zu 
laſſen. Möge auch ihnen ein voller Erfolg beſchieden ſein. 
B.
Turnen.
 Beteiligung des V. f. L. Rot=Weiß beim Kreisturnfeſt. 
In Anbetracht der außerordentlichen Bedeutung, die das 33. 
            Kreis=
turnfeſt für die Pflege der Leibesübungen und ſpeziell für die Stadt 
Darmſtadt hat, beſchloß der Vorſtand, die Einladung der Darmſtädter 
Turnerſchaft zur Beteiligung an dem Feſtzuge anzunehmen. An dieſem 
Tage wird die Maſſe wirken. Es iſt deshalb Pflicht eines jeden 
            Mit=
glieds, ſich zur Verfügung zu ſtellen. Der Verein wird in einem 
            beſon=
deren Feſtwagen das Vereinswappen mitführen. Der Treffpunkt für alle 
Teilnehmer iſt auf 12.10 Uhr auf unſerem Rot=Weiß=Platze am 
            Rummel=
brän feſtgeſetzt. Die Kleidung iſt einheitlich: rote Hoſe, weißer Trikot 
und Laufſchuhe. Wer keinen Dreß hat, erhält ſolchen auf dem 
            Verſamm=
lungsplatz.
Fußball.
 F.C. Union 1913 e. V.—1. F.C. Langen. 
Am Sonntag, den 31. ds. Mts., morgens 3411 Uhr. empfängt Union 
den A=Meiſter aus dem Dreieichgau. Langen ſtellt eine äußerſt ſpielſtarke 
Mannſchaft ins Feld und dürfte dieſelbe ſich in den kommenden 
            Verbands=
ſpielen einen guten Tabellenplatz ſichern. Ueber dem Vorſpiel in Langen 
waltete ein unglücklicher Stern, und mußte ſich Union damals als 
            ge=
ſchlagen bekennen. Leider müſſen die Einheimiſchen am Sonntag auf 
die Mitwirkung einiger guter Kräfte verzichten, und iſt der Sieger dieſes 
Spieles ungewiß. Ein Beſuch des Sportplatzes an der Heidelberger 
Straße wäre ſehr zu empfehlen, da Langen an den kommenden 
            Ver=
bandsſpielen der Kreisliga teilnimmt.
Waſſerball.
Jungdeutſchland-SchwimmvereinLudwigshafen, Qu
 Nachdem nun die Gauſpiele beendet ſind, werden jetzt im Kreis 
deutſchland die Bezirksſpiele ausgetragen. Von den 6 Gauen 
deutſchlands bilden je 2 zuſammen einen Bezirk, die beiden beſten 
vereine ſind berechtigt, an den Bezirksſpielen teilzunehmen. Die Bu 
zirksſieger ſpielen dann nach dem Pokalſyſtem untereinander den 7; 
deutſchen Meiſter aus. Es ſind folgende Gaue zu einem Bezirk zun 
mengeſchloſſen: Nord= und Südbayern, Württemberg und Baden, FX. 
furt und „Beſetztes Gebiet”. Bezirksſieger werden vorausſien 
Bayern 07 Nürnberg und Jungdeutſchland, in Württemberg—
            Bade=
die Lage ungeklärt. Das Endſpiel um die Süddeutſche werden mu 
wie im Vorjahre Nürnberg und Darmſtadt beſtreiten. 
Die beiden beſten Mannſchaften des beſetzten Gebiets ſtellt 
            Ludrü=
hafen und Worms, im Gau Frankfurt iſt Jungdeutſchland führend. a0 
Frankfurter Schwimmklub folgt an zweiter Stelle. Worms, das kürf., 
hier eine recht hohe Niederlage einſtecken mußte, hat ſeine Mel), 
zurückgezogen, ſo daß ſich nur noch 3 Mannſchaften um den 
            Be=
ſiegertitel bewerben. Nun empfängt heute abend 8 Uhr im Woog B 
deutſchland den Gauſieger des „beſetzten Gebiets”, Ludwigshafen, 
fälligen Spiel. Die Pfälzer ſtellen eine recht gute Mannſchaft ins 29 
es heißt für Darmſtadt auf der Hut ſein, denn die Punkte ſind ſehr 
wendig. An einem Sieg Darmſtadts iſt wohl kaum zu zweifeln, kon 
doch am letzten Sonntag in einem Privatſpiel eine kombinierte Mü. 
ſchaft die Ludwigshafener im eigenen Bad 5:2 ſchlagen. Der Bexu 
des Spieles iſt 8 Uhr, die Preiſe ſind wie immer volkstümlich gehag=
Schießſport.
 Privilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt. 
Das 18. Deutſche Bundesſchießen ging am 24. Juni 1927 zu E5 
Unvergeßlich werden die Münchener Feſttage denen ſein, die ſie 
erleben durften. Es war ein Feſt deutſcher Brüderlichkeit, ein Kaw 
der beſten Schützen Deutfchlands um die Siegergaben, ein Wettkam 
dem ſich die Schützenbrüder aus allen Ländern, ſoweit die deutſche Zum 
klingt, freudig ſtellten. Vertreten waren ſowohl Schützen von Düi 
ſchleſien, Berlin, Hamburg, Bremen, Lübeck, Schützen aus dem 
            Meg=
land, aus der Pfalz, Bayern uſw., wie aus der Schweiz, Tirol uyy 
Oeſterreich. Beſonders gefeiert wurden zwei Schützenvereine aus Nec 
York, die anläßlich des Bundesſchießens nach Deutſchland und Minarch 
kamen. Es würde zu weit führen, die Schönheiten des ſieben 
            Mlumet=
langen Feſt= und Trachtenzuges zu ſchildern, den der Aufmard dei 
Schützen am Sonntag, den 17. Juli, einleitete. Ein Feſtzug von ſalu 
wunderbarer Pracht und künſtleriſchem Glanz, dem 1000 Mündna 
Turn= und Leichtathleten in Sportdreß voranmarſchierten, kann ebenm: 
eine Kunſtſtadt wie München zuwege bringen. Die Begeiſterung! 
Publikums, das zu Hunderttauſenden die Straßen beſetzt hielt, lonm 
keine Grenzen. Außerordentlich gefeiert wurden die Schützen des 
ſetzten Gebiets. Auch der Feſtplatz mit ſeiner 300 Meter langen Sch4 
halle bot einen überwältigenden Anblick. 
Aufgeſtellt waren rund 190 Scheiben, die von etwa 5500 Schuü 
beſchoſſen wurden. Jeder wollte und mußte ſein beſtes Können zeigt 
um einen der wertvollen Ehrenpreiſe oder Geldpreiſe zu erringen. 4 
weit ſich bis jetzt überſehen läßt — die endgültige Ausmeſſung der 7 
fer wird noch Wochen dauern —, werden folgende Mitglieder der Pr 
legierten Schützengeſellſchaft Darmſtadt Preiſe beim Bundesſchießen 
halten: 
1. Auguſt Gunſchmann, 6. Sieger im Schnellfeuerſchießen auf 
Meter, einen großen goldenen Pokal nebſt Meiſterſchaftsſtern (bern 
endgültig feſtgeſtellt). 
2. Prof. Dr. Hohenner auf den beiden Feldſcheiben zwei gute Treff 
3. Hermann Schönberger auf der Standfechtſcheibe Frankfurt (I., 
einen ſehr guten Treffer (etwa an 12. Stelle). 
4. Paul Kröh auf Standſcheibe Heimat ebenfalls einen guten Tr 
5. Albert Boſch auf Feldfeſtſcheibe zwei gute Treffer. 
6. Auguſt Gunſchmann auf Feldfeſtſcheibe zwei gute Treffer. 
7. Karl Lorſch auf Jagdſtand mit 30 Ringen. 
8. Auguſt Gunſchmann auf Jagdſtand mit 29 Ringen. 
9. Karl Endres auf Kleinkaliberſcheibe einen guten Treffer. 
Dies nur im weſentlichen das Hauptergebnis in großen Zügen 17 
Mitglieder Gunſchmann, Hohenner, Lorſch, Boſch, Nikolay, Frau”” 
tharius, Kröh, Schönberger und Franz, die außerdem noch 
            Prämm=
ſchoſſen, werden zweifellos auch noch auf den anderen Scheibengatturn 
mit Preiſen bedacht werden. Die endgültige Siegerliſte wird demnn 
hier veröffentlicht. 
Die Privilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt kann ſtolz auf 
Erfolge ihrer nach München entſandten Mitglieder ſein, die alle ſehr 
abſchnitten, wenn man bedenkt, daß ihnen zum Training keine ‟ 
reichende Gelegenheit gegeben war, und von den einzelnen Vereinen .9 
nur die beſten Schützen zum Bundesſchießen antraten.
 Freiburger Rekordtage. 
In der kurzen Zeit ihres Beſtehens ſind die beiden 
            Schnelligle=
konkurrenzen der A. D.A. C., die Kilometer= und Bergrekorde, zu —2 
umworbenen Wettbeſerben geworden. Dies geht auch diesmal wiel 
aus der Meldeziffer hervor, die ſchon beim erſten Nennungsſchluß ae 
erfreuliche Höhe erreicht hat. Für das Kilometer=Flachre‟ 
nen am 6. Auguſt wurden 24 Wagen und 37 Räder, ſür den 
darauffolgenden Tage ſtattfindenden Bergrekord 24. Wagen 1u) 
46 Räder gemeldet. Beſonders ſtark iſt das Ausland beteiligt. All) 
aus der Schweiz liegen 14 Nennungen vor. Von bekannten Motor—” 
fahrern ließen ſich bisher in die Meldeliſte eintragen: der vorjährls 
Bergrekerdſieger Alfter=Lauſanne (Scott), Geiß=Pforzheim, Mülk= 
Zſchopau (D.K.W.), Gehrung=Nürnberg (U. T.), Wehres=Aachen (Harll” 
Davidſon), Franconi=Genf (Motoſacoche), Buſſinger=München (A.J.S 
Dobler=Stuttgart (Now Imperial), Viſé=Aachen (Harley=Davidſon) 
der Liſte der Kraftwagenfahrer findet man Namen wie: Walb=Mar? 
heim (Mercedes=Benz), Graf Kalnein=Berlin, Andrege=Frankfurt a. — 
Momberger=Frankfurt a. M., Merz=Zürich, Freiherr v. Trützſch- 
Falkenſtein (Bugatti), Gräfin Einſiedel=München, Häußer=Kleinſchm 
kalden (Steyr), Delmer=Budapeſt (Steyr), Kappler=Gernsbach (Simt! 
Supra), Frau Eckart=München (Amilcar), Frau Lüning=Hamburg (Fuh 
Dunkel=Saarbrücken (Suére).
 Rennen zu Karlshorſt am Donnerstag. 
1. Anfänger=Hürdenrennen, 3000 Mk., 2800 Meter: 1. G. Hackehe- 
Burgbrohl (E. Mannchen), 2. Camillus, 3. Lebensmut. Fernck 
Examen, Feuerſchein. Tot.: 16: Pl.: 15, 56:10. 4—6 Lg. 
2. Kramsta=Erinnerungsrennen, Jagdrennen, 3500 Mk., 3400 M. 
ter: 1. G. Cramers Morgenpracht (Hr. Imhoff), 2. Myron, 3. 4 
Dark. Ferner: Mainberg, Harma, Aviator, Trompeter, Märch” 
Tot.: 222; Pl.: 32, 28, 27:10. 5—4 Lg. 
3. Anvil=Jagdrennen, 3500 Mk., 3000 Meter: 1. Geſt. Haſenwin. * 
Creme de Menthe (H. Bismarck), 2. Luſitania, 3. Aneilla. Ferne 
Mulatte, Karo Dame, Seelenfrieden, Turmalin. Tot.: 18; Pl.: 
21, 17:10. 12—7 Lg. 
4. Silberner Humpen, Ehrenpreis und 7000 Mk., 4000 Meie 
1. Alex Thomas Nettelbeck (M. Oertel), 2. Pommer, 3. Halca. Ferne. 
Hochſtapler, Parnaß, Tüchtig, Erzhallunke, Gerold, Octavio, Maeſto 
Tot.: 58; Pl.: 21, 24, 17:16. Kurzer Kopf — 4 Lg. 
5. Proſpero=Jagdrennen, 4500 Mk., 3500 Meter: 1. Chr. 
Arnims Niederwald (H. Ackermann), 2. Traumlieſe, 3. My Lord 
Ferner: Abendwind, Palette, Otavi, Killewitt, Siri, Propulſor, Fe‟ 
terin. Tot.: 46; Pl.: 21, 33, 50:10. 4—1 Lg 
6. Excelſior=Hürdenrennen, 4500 Mk., 3000 Meter: 1. E. G. Buhl 
Veleda (R. Derſchung), 2. Sigtung, 3. Lobredner. Ferner: Rud 
Coeur d’Almee, Grand Mouſſeux, Brigant, Victoria Ondina, A* 
klärung, Vezna. Tot.: 64; Pl.: 20, 20, 24:10. Kopf bis 1 Lg. 
7. Preis von Steinort, 3000 Mk., 2000 Meter: 1. J. Plöge‟ 
Chriſtinchen (Hr. Schnitzer), 2. Malateſta, 3. Theokrit. Ferner: Staff” 
ſtab, Rückſicht, Sedan, Tanukönig. Tot.: 75; Pl.: 16, 14, 18:4 
Kurzer Kopf bis 6 Längen.
 Im Revanchekampf ſchlug der Hamburger Mittelgewichtler Ka” 
Neuſel den Exmeiſter Kurt Prenzel in der fünften Runde dur 
Aufgabe. 
Zum Weltmeiſter im Halbſchwergewichtboxen wurde an Stelle he 
Jack Delaney Mic Mac Tigue beſtimmt. 
Ein Rad=Länderkampf Deutſchland—Frankreich findet am 24. Aub.” 
auf der Pariſer Prinzenparkbahn ſtatt. 
Zu den Europameiſterſchaften im Schwimmen wurden von ſechze= 
Nationen über 334 Meldungen abgegeben. Deutſchland meldete 2 
Schwimmer und Schwimmerinnen. 
Europameiſter Max Schmehling hat von dem Italiener Bogng.” 
eine weitere Herausforderung erhalten.
 kanntlich gut. 
belmeſſe vorge 
ordentlich zahlre 
ausſchuß beim 
Mitgliedern der 
alſo der Organ 
Herr Dr. Mapp 
nommen. Die 
Deutſchen Möbelf 
woraus die eint 
furter 9 
Von de 
796 M 
Dollar, im Apr 
im Jun 3/41 
Anleihen mit 
Anleihen mi 
leihen mit 
rüchſich
 des 
118 
393 
Für das 
ziffer 
(12163 
Brau 
Stein 
jahr auf ſämt
Rummer 208
Freitag, den 29. Juli
Wirtſchaftliche Rundſckau.
 Monkurs der Himmelsbach A.G Freiburg. 
UBemihungen der Firma Himmelsbach A.G. nicht gelungen, die Ver=
Wie verlautet, iſt es
 eerung der am 28. Juli ablaufenden Geſchäftsaufſicht zu ermöglichen, 
dmß ſich der Vorſtand gezwungen ſah, Konkursantrag zu ſtellen. 
Wockel=Werke, G. m. b .H., Neuwied a. Rh., in Konkurs. Ueber die 
l=Werke in Neuwied iſt der Konkurs eröffnet worden. Die 
            Kon=
rxgröffnung ſoll auf Grund einer an ſich unbeträchtlichen Forderung 
108 Gläubigers, die aber im Augenblick nicht hat beglichen werden 
di über die ſich die Parteien nicht haben einigen können, erfolgt ſein. 
e Gockel=Hammer, G. m. b. H., die ſeit längerer Zeit in den Räumen 
jetzt in Konkurs geratenen Gockel=Werke arbeitet, wird von dem 
oikurs in keiner Weiſe betroffen. Die Gockel=Hammer, G. m. b. H., 
tieibt nach wie vor den Lufthammerbetrieb und ſoll gut beſchäftigt 
EMündelſicherheit der Anleihen der Landesbank für die Rheinprovinz. 
uns die Landesbank der Rheinprovinz mitteilt, hat der Reichsrat 
ſeiner letzten Sitzung ihre 60proz. Goldpfandbriefe und die 
            ſechs=
wsentigen Goldkommunalſchuldverſchreibungen zur Anlegung von 
kürndelgeld für geeignet erklärt. Mit ihren früher ausgegebenen 
            acht=
n) ſiebenprozentigen Goldpfandbriefen und ſiebenprozentigen 
            Gold=
mmunalſchuldverſchreibungen beſitzen jetzt alle Anleihen der 
            Landes=
aX der Rheinprovinz die Reichsmündelſicherheit. 
Bedeutende Erweiterung der Frankfurter Möbelmeſſe. Die Reſultate 
Gruppe Möbelmeſſe auf der Frankfurter Frühjahrsmeſſe waren 
            be=
witlich gut. Für den Herbſt iſt eine bedeutende Erweiterung der 
            Mö=
elneſſe vorgeſehen, da die Anmeldungen dieſer Induſtriegruppe 
            außer=
rhentlich zahlreich einlaufen. Wie mitgeteilt wird, iſt ein 
            Möbelfach=
uſſ ſchuß beim Meßamt gebildet worden, der ſich zuſammenſetzt aus 
Nyrgliedern der Vertretergruppe, des Deutſchen Möbelfachverbandes, 
iſ der Organiſation der Händler, und dem Meßamt. Den Vorſitz hat 
ſerrr Dr. Mappes, Syndikus des Deutſchen Möbelfachverbandes, 
            über=
orarmen. Die Einladungen zur Herbſtmöbelmeſſe ſind gemeinſam vom 
buitſchen Möbelfachverband und dem Meßamt unterſchrieben worden, 
ſo aus die einmütige Zuſammenarbeit der Verbände mit dem 
            Frank=
giter Meßamt hervorgeht. 
Von der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft. Entſprechend der vom 
Farwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft Anfang Juli 
            be=
cſtoſſenen Beſeitigung der Härten im Eiſenbahngütertarif ſind auch 
ſie Gebühren für Bedienung der Privatgleisanſchlüſſe herabgeſetzt 
            wor=
en. Mit der Ermäßigung der Sätze der erſten Staffel des deutſchen 
Ein embahngiitertarifs Klaſſe E treten die neuen Gebühren ab 1. Auguſt 
n/ Kraft. Von dieſem Zeitpunkt ab gilt der Gebührentarif gemäß 
Siu ezialtabelle. 
New Yorker Umſätze in deutſchen Anleihen im Juni. Im Juni 
Ge7 iſt in den Umſätzen der New Yorker Stock Exchange in deutſchen 
AA-slandsanleihen gegenüber dem Vormonat eine Erhöhung von 4,86 
Mäll. auf 7,38 Mill. Dollar eingetreten. Die Zahl der zum Handel 
uigelaſſenen Anleihen ſtieg von 28 auf 32. Seit Jahresbeginn wurden 
deutſche Auslandsanleihen neu eingeführt. Die Uwſätze der im 
Jurnuar 1927 bereits gehandelten 21 Anleihen betrugen im Januar 
A15 Mill. Dollar, im Febr. 4,158 Mill. Dollar, im März 3,355 Mill. 
2lollar, im April 4,451 Mill. Dollar, im Mai 3,401 Mill. Dollar und 
Juni 3,447 Mill. Dollar. Während es im Februar erſt zwei neue 
Agleihen mit 22 000 Dollar waren, kamen im Mai ſchon ſieben neue 
Anleihen mit 1,462 Mill. Dollar und im Juni 11 neuzugelaſſene 
            An=
teſehen mit 3,932 Mill. Dollar in Frage. Bei dieſen Zahlen iſt zu 
            be=
ridchſichtigen, daß die an der Stock Exchange ſeit Januar 1927 neu 
zgelaſſenen Anleihen vorher an der Curb=Börſe gehandelt wurden, ſo 
dafß der ſich aus den Neuzulaſſungen für die Stock Exchange ergebenden 
Unnſatzſteigerung eine Umſatzminderung an der Curb=Börſe 
            gegen=
ün erſteht. 
Kohlenproduktion des Deutſchen Reiches im Juni 1927. Nach den 
Frrechnungen des Statiſtiſchen Reichsamts ſtellt ſich die Kohlenproduktion 
AS Deutſchen Reiches im Monat Juni 1927 im einzelnen wie folgt: 
LM0 820 352 To. Steinkohle, 11 782 405 To. Braunkohle, 2 530 318 To. Koks, 
38 215 To. Steinkohlenbriketts und 3 020 480 To. Braunkohlenbriketts. 
Fir das erſte Halbjahr 1927 ergeben ſich mithin folgende 
            Produktions=
ziffern: Steinkohle: 76 057 216 To. gegen 65 746 086 To. im erſten 
            Halb=
fachr 1926; Braunkohle: 72 761957 (66 209 777) To.; Koks: 15 545 954 
(18 163 617) To.; Steinkohlenbriketts: 2 536 309 (2 596 534) To. und 
Rrraunkohlenbriketts: 18 071848 (16 337 649) To. Mit Ausnahme der 
Sſteinkohlenbriketterzeugung iſt alſo die Produktion gegenüber dem 
            Vor=
jachr auf ſämtlichen Gebieten ſtark geſtiegen. 
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten. 
Die Ravag eröffnete ihre Juli=Auktion mit dem Verkauf von Zickel=, 
wanin=, Haſen und Wildkanin. Trotz der Jahreszeit trat die 
            Geſell=
ſtchaft wiederum mit einem bedeutenden Angebot auf den Markt. Die 
Alktion ging unter lebhafter Beteiligung vor ſich. Die Tendenz muß 
wmeinheitlich genannt werden. 
Im Juni wurden zum amtlichen Handel an der Berliner Börſe neu 
mugelaſſen: Staats= Stadt= und Provinzialanleihen 75 Mill. Rm., 
            Bank=
aktien 37,88 Mill. Rm. und 40 Mill. S., Induſtrieaktien 298,145 Mill. 
ſem. und 19,5 Mill. ffrſ., Induſtrieobligationen 31,25 Mill. Rm., 
            Pfand=
krriefe 393 259 700 RM. 
Die Spareinlagen bei den badiſchen Sparkaſſen haben im Monat 
Rsuni um etwa 3,5 Mill. Rm. zugenommen. 
Am N. Juli 1927 abends traten etwa 70 Präſidial= und 
            Vorſtands=
mnitglieder des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie eine Fahrt nach 
EOſtpreußen an, um der oſtpreußiſchen Grenzmark einen mehrtägigen 
            Be=
beich abzuſtatten. Die Fahrt ſoll der Idee des beſonderen Intereſſes aller 
Xeile des Reiches an ſeinen Oſtmarken dienen. 
Die Leiſtung der deutſchen Walzwerke im Juni 1927 iſt mit 1026 529 
ATo. um 24 539 To. und arbeitstäglich mit 42 501 To. um 982 To 
            nied=
griger als die des Mai. Sie entſpricht 83,36 Prozent der 
            durchſchnitt=
liichen arbeitstäglichen Leiſtung des Jahres 1913 im Deutſchen Reich 
            da=
rmaligen Umfangs. 
Der öſterreichiſche Großhandelsindex hatte von Mitte Juni 
Beis Mitte Juli einen Rückgang von 1,6 Prozent erfahren. — Der Index 
poer an der Wiener Börſe notierten Aktien iſt in der Zeit von Mitte 
„Funi bis Mitte Juli um 4,6 Prozent geſtiegen. 
Wie wir aus Wien erfahren, werden die durch die letzten Wiener 
            Er=
geigniſſe unterbrochenen Verhandlungen der öſterreichiſchen Mühlenindu= Aſchaffb.Zellſtoff. 
„itrie mit dem ungariſchen Mühlenverband in der nächſten Zeit in Wien 
hrortgeſetzt werden. 
In letzter Zeit verlautet wiederholt, daß anläßlich der 
            bevorſtehen=
öen Reviſion des Preistreibereigeſetzes gleichzeitig eine geſetzliche 
            Rege=
blung des Kartellweſens in Oeſterreich zu erwarten ſei. An maßgebender 
SStelle erfährt die „N. F. P.”, daß für abſehbare Zeit mit der 
            Einbrin=
rgung eines Kartellgeſetzes durch die Regierung nicht zu rechnen iſt. 
In Oeſterreich iſt die Ausgabe neuer Fünf= und Fünfzigſchillingnoten / Teutſch.=Nied. Tel.. 
ygeplant. Auch die Zwanzigſchillingnote ſoll durch eine neue Type 
            er=
afſetzt werden. Die Fünfſchillingnote ſoll bereits im Oktober ausgegeben 2t. Kaliwerke,.... 
„wverden, während die übrigen neuen Noten erſt im Frühjahr zur Emiſ= Tonnersmarckhütte. 
üſſion gelangen dürften. 
Die Beſchäftigung in der tſchechoſlowakiſchen Kohleninduſtrie hat ſich 
win der letzten Zeit weſentlich verſchlechtert. Die Lage wird beſonders 
uin bezug auf die Ausfuhr auch für die Zukunft ſehr ungünſtig beurteilt. 
Wie bereits gemeldet, iſt in Mailand am Sitz der italieniſchen Sei= 
Kdenvereinigung die erſte Seidenkokonbörſe der Welt eröffnet worden. 
*Die Gründung bedeutet einen beträchtlichen Schritt vorwärts zum Ziele / Kan.Maſch.Egeſt. .. 
Ader beſſeren Organiſation des Seidenmarktes. 
Die belgiſch=luxemburgiſche Handelsbilanz ſchließt per Ende Juni 
mit einem Defizit von 418 Millionen Franken ab. 
Der Londoner Goldpreis beträgt ab 26. Juli 1997 gemäß § 2 der 
Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über wertbeſtändige 
            Hypo=
theken vom 29. Juni 1923 für eine Unze Feingold 84 sh 11½ d, für ein 
Gramm Feingold demnach 32,7696 pence. 
Die 5. Reihe der Verſteigerungen oſtindiſcher Wollen in Liverpool 
wurde kürzlich eröffnet. Laut Drahtbericht beträgt das Geſamtangebot 
dieſer Serie 18 500 Ballen, von denen am erſten Tage 4550 Ballen unter 
den Hammer kamen. Die Preiſe waren äußerſt feſt. Als Hauptkäufer 
traten die U. S.A. und der europäiſche Kontinent auf. 
Die amerikaniſche Dupont Rayon Company nimmt große 
            Erweite=
rungsbauten in ihren Kunſtſeidenfabrikationen vor. Die 
            Jahreserzeu=
gung ſoll dadurch um 5 Millionen Ib erhöht werden.
 Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 28. Juli. 
Nachdem im vorbörslichen Verkehr von Bureau zu Bureau gegen 
geſtern abend feſtere Kurſe genannt worden waren, eröffnete die Börſe 
ſelbſt ſchwächer und ſehr zurückhaltend. Vor allem befürchtete man eine 
Erhöhung des Diskontſatzes der Bank von England. Zwar iſt der 
            Geld=
markt am hieſigen Platze weiter entſpannt, da nun auch Monatsgeld 
Zeichen einer Erleichterung aufweiſt, doch ſteht man der zukünftigen 
Entwicklung des Geldmarktes ſkeptiſch gegenüber infolge der immer 
            ſtär=
keren Beanſpruchung durch die Induſtrie. Gegemüber der Ueberzeichnung 
der amerikaniſchen Tranche der Stahlvereinsanleihe weiſt man auf den 
Mißerfolg der Dresdener Stadtanleihe hin. Enttäuſcht iſt man ferner 
über die Bezugsbedingungen bei den Kapitalerhöhungen von Vereinigte 
Glanzſtoff und Bemberg (Glanzſtoff 5:1 und Bemberg 4:1). Nach wie 
vor ſteht aber der faſt völlige Mangel an Kundenaufträgen einer 
            Höher=
entwicklung der Kurſe entgegen. Im Vergleich zu den Notierungen der 
geſtrigen Abendbörſe ergaben ſich daher allgemeine Kursabſchwächungen 
bis zu 2 Prozent, für Mannesmann und Daimler bis zu 2½ Prozent. 
Am Rentenmarkt ſind Ablöſungsſchuld weiter ſtark angeboten und 
ſchwach. Im weiteren Verlaufe verſtärkten ſich die Abgaben und die 
Kurſe gingen weiter zurück. Die Meldung, daß die engliſche Bankrate 
unverändert belaſſen worden war, übte keinen Einfluß aus. Auch der 
Schluß blieb ſchwach. Tägliches Geld 5½ Prozent. Am Deviſenmarkt 
iſt der Franken etwas erholt. 
An der Abendbörſe war die Stimmung gegenüber der 
            Nach=
börſe im allgemeinen freundlicher. Eine Sonderbewegung erlebte die 
Farbenaktie, die bis 321 ſprang und ſomit 8 Prozent gewann, im 
            Ver=
laufe jedoch wieder bis 320 zurückging. Man vermutet, vielleicht mit 
Recht, daß ein Teil der Vorzugsaktien Lit. A in England placiert wurde, 
was bei der Schaffung dieſer Vorzugsaktien in Ausſicht genommen war, 
da ein Teil dieſer 160 Mill. Rm. zur gegebenen Zeit im Ausland 
            unter=
gebracht werden ſollte. Damit dürfte die deutſch=engliſche 
            Chemiever=
ſtändigung, wie man annimmt, endgiiltig geworden ſein. Schließlich 
iſt auch die Halbjahresſitzung der J. G. zu erwarten. Uebrigens fanden 
große Prämien= und Effektivkäufe von Bankſeite, die man als der 
            Ver=
waltung naheſtehend betrachtet, ſtatt. Neben Farben waren Rheinſtahl, 
Siemens u. Halske und Zellſtoff=Waldhof beachtet, ſonſt bis zum Schluſie 
ſtill, doch feſt. Anleihen ohne Umſatz. Im einzelnen nannte man: 
Buderus 116,75, Gelſenkirchen 165,75, Harpener 204, Kali Weſteregeln 
188, Mannesmann 188, Phönix 124,50, Rheinſtahl 220, Stahlverein 
136,50, Kommerzbank 177,50, Danat 231,50, Diskonto 161,50, Hapag 145, 
Nord Lloyd 144,75, Kſeher 120, A.E.G. 183,75. Daimler 125, 
            Scheide=
anſtalt 218,50, Erdöl 154, Rütgerswerk 99, Licht u. Kraft 196,50, 
            Sie=
mens u. Halske 284, Farbeninduſtrie 319,50, Wayß u. Freytag 168,75, 
Zellſtoff Waldhof 337. 
Im Abenddeviſenverkehr nannte man: London gegen 
Paris 124,08, —Mailand 89,25, —Zürich 25,213/ —New York 4,8560, 
—Oslo 18,30, —Madrid 28,45, Pfunde gegen Mark 20,41½/, Dollar— 
Mark 4,2040. 
Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, 28. Juli. 
Die Börſe, die von der jeweiligen Entwicklung des Geldmarktes 
ſehr ſtark abhängig iſt, eröffnete auf die Verſteifung der Zinsſätze und 
Verknappung des Angebotes in ſchwächerer Haltung. Die Nachfrage 
nach Ultimogeld war ſeitens der Spekulation ſehr erheblich, da die 
            Diffe=
renzzahlungen bevorſtehen, die Beſchaffung von Geldern jedoch 
            außer=
ordentlich ſchwierig war. Infolgedeſſen fanden Entlaſtungsverkäufe 
ſtatt, die auch das Nibeau drückten. Die Börſe zeigte ſich außerdem 
durch das Bezugsrecht der Glanzſtoffgruppe enttäuſcht und löſte die 
erſt kürzlich eingegangenen Engagements in Glanzſtoff und Bemberg 
teilweiſe wieder auf. Daraus ergaben ſich in dieſen Papieren 
            Ein=
bußen von 10 bis 14 Prozent, die naturgemäß eine Rückhwirkung auf 
die Geſamtendenz nicht verfehlten. Die zweite Hand blieb dem 
            Ge=
ſchäft nach wie vor vollſtändig fern. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe 
blieb die Haltung unſtetig. Die Nachricht, daß die Bank von England 
ihren Diskont heute nicht verändert habe, konnte wegen der eigenen 
Geldſorgen der Börſe die Stimmung nicht beeinfluſſen. Ebenſo blieb 
auch der große Zeichnungserfolg der Vereinigten Stahlwerkeamleihe 
bei der Luſtloſigkeit unberückſichtigt. Am Geldmarkt zog der Satz für 
Tagesgeld infolge der bedeutenden Nachfrage auf 7½ Prozent an. 
Kleinere Firmen mußten ſogar noch mehr anlegen. Ueber den Ultimo 
war nicht unter 7½ bis 9 Prozent anzukommen. Monatsgeld ſtellte ſich 
unverändert auf 8 bis 9 Prozent. Am Wechſelmarkt nahm das 
            An=
gebot, das ſchon in den letzten Tagen beträchtlich war, abermals zu, 
ſo daß eine Erhöhung der Privatſätze in der erſten Stunde 
            wahrſchein=
lich erſcheinen mußte. Am Deviſenmarkt befeſtigte ſich das Pfund auf 
4,8560, doch trat nach Bekanntwerden der unveränderten Beibehaltung 
der engliſchen Bankrate wieder eine kleine Abſchwächung ein. Die Mark 
notierte gegen den Dollar 4,2045, d. h. einige Punkte feſter. Von den 
romaniſchen Valuten iſt die Bewegung des franzöſiſchen Franken wieder 
zum Stillſtand gekommen. London-Paris 124,08. 
Im weiteren Verlauf der Börſe verſchärfte ſich die 
            Verkaufs=
neigung der Spekulation, die namentlich aus ihren Engagements in 
Glanzſtoff und Bemberg herausging, während bei der ungewöhnlich 
ſchwachen Beteiligung der Provinz keine Aufnahmefähigkeit vorhanden 
war. Die Papiere verloren nach der erſten Notiz neue 13 bis 15 Proz. 
Der Farbenkurs erreichte ſeinen tiefſten Stand bei 313 und erholte ſich 
nur bis zum Schluß um 1 Prozent. Die flaue Haltung dieſer 
            Favo=
riten gab auch ſpäter die Richtung für alle übrigen Märkte, an denen 
die Kurſe weitere 2 bis 3 Prozent nachgaben. Man erörterte lebhaft 
die Geldverhältniſſe und war der Meinung, daß ſich eine 
            Diskont=
erhöhung der Reichsbank im Auguſt nicht umgehen laſſen werde. 
Privatdiskont, kurze Sicht 57½, lange Sicht 57½s Prozent. Die 
Börſe ſchloß zu den niedrigſten Tageskurſen und konnte ſich auch an 
der Nachbörſe nicht erholen. Erſt gegen 2.30 Uhr bemerkte man 
Deckungskäufe der Bövſenſpekulation; Kunſtſeidenwerte und Farben 
            ge=
wannen um dieſe Zeit einen kleinen Teil ihres Tagesverluſtes zurück. 
Nennenswerte Umſätze fanden aber auch nachbörslich nicht ſtatt. 
            Zu=
letzt notierten J.=G. Farben 313½—314½, Rheinſtahl 214½—215, 
            Oſt=
werke 438½, Schultheiß 456, Ver. Glanzſtoff 718—720, Bemberg 571½, 
Siemens 281½, Deſſauer Gas 210½, Dresdener Bank 167, Deutſche 
Bank 162½, Hapag 145½, Nordd. Lloyd 145, Hamburg=Süd 226, 
Hanſa 222, Neubeſitzanleihe 16½, Ablöſungsſchuld II. 299½.
 Augsb. Nürnb. Maſch. 
Bamag=Meguin .. 
Berlin el. W. .. 
Berlin. KarlsruheInd 
Braunkohl.=Briketts. 
Bremer Vulkan.. 
Bremer Wolle. . . 
Deutſch.=Atlant. Tel 
Deutſche Maſchinen. 
Deutſche Erdöl .. . .. 
Deutſche Petroleum. 
Tynamit Nobel. . . .." 
Elektr. Lieferung. . .. 
J. G. Farben ...... 
R. Friſter. ........" 
Eaggenau Vorz.... 
Eelſenk. Berg 
G. f. elektr. Untern. . 
Ealle Maſchinen .... 
Hanſa=Dampfſchf.. . .
Deviſenmarkt.
 Amſterdam=R. 
Puenos=Aires 
Brüſſel=Antw. 
Lslo ......." 
Kopenhagen.. 
Stockholm. . 
Selſingfors ... 
Italien .... 
Londo ... 
New=York. 
Paris.. 
Schweiz.. 
Spanien...
 27. 7. 
Geld / Briel 
168.35/168.6‟ 
1.7841 1.786 
58.405/58.525 
108.42108.71 
12.401112.62 
112 53/112.75 
10.57710.597 
22.85/ 22.90 
29, 925/20,965 
4.202/ 4.210 
15 435/16.475 
80.911 81.07 
71.60 71.32
 8. 7. 
Geld /Brief 
168.25 168.5= 
1.7831 1.787 
58.39/ 58.5 
108.42 108.64 
12.37/112.5 
12.51112.73 
10.582/10.602 
22.86/ 22.30 
20.393 20.433 
1. 1995 4.2075 
16.435 16.475 
80.885 81.045 
71.60, 71.74
 Wien D.=Oſt.abg. 
Prag. . 
Budapeſt, Beng” 
Fapan 
Rio de Janeiro 
Sofia .. 
Jugoſlavien ... 
Konſtantinopel 
Liſſabon ....... 
Danzig ....." 
Athen .... 
Kanada .......! 
Uruguag ......!
 27. 7. 
Geld /Brief 
59.151 59.27 
2.45412.474 
73. 23/ 73.37 
1.276 1.980 
0.496 0.498 
3.0421 3.048 
7. 393/ 7.40 
2.130/ 2. 134/ 
20.73/ 20.7 
81.331 81.4‟ 
5. 544 5.553 
t.197 4.20
 28. 7. 
Geld /Brief 
59.11/ 59.23 
12.449 12.469 
13.23/ 73.37 
1.976 1.980 
0.495/ 0.497 
3.042/ 3. 048 
7. 393/ 7.407 
2.125/ 2.129 
20 73 20.77 
81.30/ 8 1.46 
5. 544 5.553 
1. 196/ 4. 206 
4.156/ 4.164 4.156 4144
 Metallnotierungen. 
Die Berliner Metallnotierungen vom 28. Juli ſtellen ſich wie folgt: 
Elektrolytkupfer 124, Remelted Plattenzink 51—52, Original Hütten= 
Aluminium 210, dito in Walzen 214, Reinnickel 340—350, Antimon 
Regulus 90—95, Silber in Barren 77½4—78¾4. 
Die amtlichen Preisfeſtſiellungen im Metallterminhandel vom 
28. Juli ſtellen ſich für Kupfer: Januar 114¾ (115¾), Februar 115 
(115½), März 115½ (115½), April und Mat 115½ (115¾) Juni 115¾ 
(116), Juli 111½ (112½), Auguſt 11134 (112), September 112¾ (113), 
Oktober 1133 (114), November 114½ (114½), Dezember 114½, (115). 
Tendeng: feſter. — Für Blei: Januar bis Juni 49½ (49½), Juli 
48¼ (49), Auguſt 48½ (49½), September 49 (49½), Oltober und 
November 49¼ (49½), Dezember 49½ (49¾). Tendenz; befeſtigt. — 
Für Zink: Januar 56¾ (57), Februar 56½ (57), März bis Juni 
56½ (56½), Juli 58 (58¾4), Auguſt 57¾ (58), September 57 (57½), 
Oktober 57 (57½), November 56¾ (57¼), Dezember 56¾ (57). 
            Ten=
denz: ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern 
beigefügten Brief. 
Produktenberichte. 
Frankfurter Produktenbericht vom 28. Juli. Inlandsweizen wurde 
heute zum erſten Male nicht wehr amtlich notiert, da zu Mahlzwecken 
keiner mehr gehandelt wird. Die kleinen Poſten, die noch angeboten 
werden, finden nur Aufnahme als Futterweizen Roggen neuer Ernte 
gab gegen geſtern 0,5 Mark im Preiſe nach. Mais iſt etwas gefragt und 
feſter. Die allgemeine Geſchäftslage war recht ruhig. Weizen —, 
            Rog=
gen neue Ernte 24,50, Hafer inländ. 25,50—26, desgl. ausländ. 23,50 bis 
25,50, Mais 19—19,25, Weizenmehl 39,50—40, Roggenmehl 36,50—36,75, 
Weizenkleie 13, Roggenkleie 13,75—14,00. 
Mannheimer Produktenbericht vom 28. Juli. Die Produktenbörſe 
hatte ſtetige Tendenz. Neue Ware wurde angeboten, ohne daß darin 
Abſchlüſſe von Bedeutung erfolgten. Man verlangte für die 100 Kg. 
waggonfrei Mannheim ohne Sack in Reichsmark: Weizen ausl. 30,50 
bis 32,50, Roggen neuer 25, ausl. 26, Braugerſte geſtrichen, Futtergerſte 
23,25, Hafer alter 25, ausl. 23—24, Mais mit Sack 19,50, ſüdd. 
            Weizen=
mehl Spezial Null 40, ſüdd. Brotmehl 32, ſüdd. Roggenmehl 36—37,50, 
Weizenkleie 12,50—13, Roggenkleie 14,50, Raps 36,50—37. 
Berliner Produktenbericht vom 28. Juli. Unter dem Einfluß des 
günſtigen Erntewetters der letzten Tage, das allerdings heute wieder eine 
Verſchlechterung erfahren hat, kam mehr Angebot aus der Provinz 
heraus. Beſonders Roggen ſtand unter dieſem Druck, zumal auch reichere 
Andienungen zu erwarten ſind. Der ſchon geſtern einſetzende 
            Preis=
rückgang per Juli erfuhr heute neuerlich eine Abſchwächung um 1½ Mk., 
Herbſtlieferung hingegen bei größerer Zurückhaltung ſeitens der Abgeber 
leicht erholt. Weizen bis 2 Mk. feſter. Gerſte und Hafer ſtehen in 
            An=
gebot, während Mais großes Geſchäft behält. Die Lage im Mehlhandel 
iſt unverändert, wenig befriedigend.
Viehmärkte.
 Darmſtädter Viehmarkt vom 28. Juli. Aufgetrieben waren Kälber 
213 und Schafe 10. Kälber und Schafe ſehr ſchleppend, Ueberſtand. 
Preiſe für Kälber a) 60—64, b) 50—59, c) 40—50; für Schafe nicht 
notiert. 
Mannheimer Viehmarkt vom 28. Juli. Zum heutigen Kleinviehma kr 
waren aufgetrieben und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe 
gehandelt: 58 Kälber 52—76, 43 Schafe 40—48, 209 Schweine 57—65, 
464 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 7—15, über 4 Wochen 15—20 
Mark, Läufer 20—24 Mark das Stück. Marktverlauf: Kälber 
            mittel=
mäßig, geräumt: Schweine mittelmäßig, ausverkauft; Ferkel ruhig. 
Frankfurter Viehmarkt vom 28. Juli. Der Auftrieb des heutigen 
Nebenmarktes beſtand aus 57 Rindern, 780 Kälbern, 182 Schafen und 
593 Schweinen. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht je nach 
Qualität: Kälber 74—80, 68—73, 60—67: Schafe 48—52, 40—47; 
Schweine 60—62, 60—62, 61—63, 60—62. Gegenüber den Notierungen 
des letzten Haudtmarktes waren Kälber 2 Mark teurer. Dagegen 
            muß=
ten Schafe 2 Mk. und Schweine 2—3 Mk. nachgeben. Marktverlauf: 
Kälber und Schafe mäßig rege, ausverkauft. Schweine ruhig und faſt 
geräumt. — Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: 
Ochſen= und Rindfleiſch 1 100—110, II 95—100, Bullenfleiſch 98—103, 
Kuhfleiſch I 70—80, II 55—65, III 40—50, Kalbfleiſch II 100—110, 
Schweinefleiſch 75—82. Gefrierfleiſch, Rindfleiſch Vorderviertel 50 und 
Hmterviertel 58—60. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
Der Weizenmarkt ſtand anfänglich unter dem Eindruck des heiteren 
und kühlen Wetters im Frühjahrsweizengebiet und günſtiger privater 
Berichte aus dem Nordweſten. Außerdem verſtimmten die ſtarken 
            Zu=
fuhren neuer Ernte im Südweſten. 
Mais zog anfänglich etwas im Preiſe an, da weiterhin Mangel an 
Regen im zentralen und im Südweſten des Anbaugebiets beſteht und 
Berichte über geringe Zufuhren in den Staaten Minneſota und Illinois 
vorlagen. Weitere Anregung bot das kleine Angebot. Später wurde 
die Stimmung aber wieder ſchwächer auf Grund der Vorherſage großer 
argentiniſcher Verſchiffungen. Nach privaten Meldungen ſind in dem 
Staate Nebraska Regenſchauer niedergegangen. 
Am Roggenmarkte erfolgten anfänglich Deckungen. Später gingen 
die Preiſe jedoch wieder zurück, da aus dem Staate Nord=Dakota gute 
Ernteberichte eintrafen. Auch aus Kanada wurden gute Ernteberichte 
gemeldet. Die nordweſtlichen Häuſer gingen gegen Schluß zu Abgabem 
über. 
Hafer konnte anfänglich auf Berichte über Ernteſchäden zum Teil 
etwas im Preiſe anziehen. Später erfolgte wieder ein Tendenzumſchlag. 
Beſonders wurden im Julitermin Liquidationen vorgenommen. Auch 
die Lokofirmen waren als Abgeber im Markte. 
Schmalz: In Uebereinſtimmung mit der Preisgeſtaltung am 
            Fleiſch=
markt gingen die Schmalzpreiſe heute wieder zurück. Die Notierungen 
an den Lokomärkten zeigten ſich ebenfalls ſchwächer. Die Baggerfirmen 
gingen zu Verkäufen über. 
Baumwolle: Die Preiſe zogen heute etwas an. Anfänglich war die 
Stimmung ſchwächer auf niedrigere Liverpooler Kabel und günſtige 
            Wet=
terberichte aus dem öſtlichen Baumwollgebiet. Dann wurde die Haltung 
feſt auf Meldungen über Inſektenſchäden und ungünſtige Ernteberichte 
aus Indien. Die Spekulation ſchritt zu Deckungskäufen. 
Kaffee: Am Markt lag vermehrtes Angebot aus Braſilien vor. Die 
Nachfrage hielt ſich jedoch in beſcheidenen Grenzen und die Lokofirmen 
waren als Abgeber im Markt. 
Zucker: Am Terminmarkt kam es zu lebhaften Deckungen, da nach 
inoffiziellen Nachrichten die kubaniſche Regierung entſchloſſen ſein ſoll, 
an der Politik der Erntebeſchränkung feſtzuhalten. Später wurden 
            teil=
weiſe Realiſationen vorgenommen. 
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 28. Juli: 
Getreide. Weizen: Juli 138½=, Sept. 137/e, Dez. 14134; 
            Ten=
denz: willig. — Mais: Juli 1022/, Sept. 1057/, Dez. 1077/s. 
Tendenz: willig. — Hafer: Juli 43, Sept. 441/s, Dez. 457/s. 
            Ten=
denz: kaum ſtetig. — Roggen: Juli 106¾, Sept. 937/s, Dez. 97. 
Tendenz: willig. 
Schmalz. Tendenz: kaum ſtetig. Juli 12,55, Sept. 12,65, 
Oktober 12,77½. 
Fleifch. Tendenz: träge. Rippen: Juli 12,05, Sept. 12,15, 
Okt. —. — Speck: loko 12,00. — Leichte Schweine 9,60—10,90; 
ſchwere Schweine 8,90—9,90.— Schweinezufuhr: Chicago 30000, 
Weſten 95 000. 
Es notierten nach Meldungen aus New York am 28. Juli: 
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 1492/e, hart 1515/s; Mais: neu 
ank. Ernte 114’/e; Mehl: ſpring wheat clears 7,00—7,35; Fracht: 
nach England 1,6—2,6 Schilling, nach dem Kontinent 6—8 Cents. 
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,20; Talg, extra P/s. 
Kakav. Tendenz: feſt. Umſatz in lots: 117. Loko: 16½. 
Auguſt 15,75, Sept. 15,69, Okt. 15,46, Nov. 15,00, Dez. 14,20, 
Jan. 13,95, Febr. 13,88, März 14,02.
Seite 12.
Freitag, den 29. Juli 1927
Nummer 208
Dergebang vont Buutelkangen.
 Zur Erbauung von zwei 
            Beamten=
wohnhäuſern in Dieburg, eines mit 
zwei Vier=Zimmer=Wohnungen und 
eines mit zwei Fünf=Zimmer=
            Wohnun=
gen, ſollen die nachſtehenden 
            Baulei=
ſtungen in öffentlicher Ausſchreibung 
auf Grund der 
            Reichsverdingungsord=
nung für Bauleiſtungen (V. O. B.) 
durch die unterzeichnete Behörde 
            ver=
geben werden, und zwar: 
Erd= und Maurer=, Steinhauer=, 
Zimmer=, Grobſchloſſer=, Spengler= und 
Dachdeckerarbeiten, ſowie Kalk=, Zement= 
und Eiſenlieferung. 
Die Arbeiten werden einzeln für 
jedes Haus getrennt vergeben. Die 
Ausſchreibungsunterlagen und 
            Zeich=
nungen ſind während der Dienſtſtunden 
in unſeren Dienſträumen einzuſehen. 
Die Leiſtungsverzeichniſſe werden, 
            ſo=
weit der Vorrat reicht, abgegeben. Die 
Angebote ſind getrennt für jedes 
            Wohn=
haus, verſchloſſen, portofrei und mit 
der Aufſchrift „Angebot auf . . . . 
Arbeit zum Beamtenwohnhaus 3 (4) 
in Dieburg” verſehen bis zum 
            Mon=
tag, den 8. Auguſt 1927, vormittags 
11 Uhr, bei uns einzureichen, worauf 
die Oeffnung der Angebote im Beiſein 
der etwa erſchienenen Bewerber erfolgt. 
Die Zuſchlags= und Bindefriſt dauert 
bis zum 20. Auguſt 1927. (11652gF 
Dieburg, den 23. Juli 1927. 
Heſſ. Hochbauamt Dieburg. 
J. V.: Diefenbach.
Deigeoallg don Süulemangen.
 Zur Erbauung eines 
            Beamtenwohn=
hauſes in Groß=Umſtadt (zwei Fünf= 
Zimmer=Wohnungen) ſollen die 
            nach=
ſtehenden Bauleiſtungen in öffentlicher 
Ausſchreibung auf Grund der 
            Reichs=
verdingungsordnung für Bauleiſtungen 
(V. O. B.) durch die unterzeichnete 
            Be=
hörde vergeben werden, und zwar: 
Erd= und Maurer=, Steinhauer=, 
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Dachdeckerarbeiten, ſowie Kalk=, Zement= 
und Eiſenlieferung. 
Die Ausſchreibungsunterlagen und 
Zeichnungen ſind während der 
            Dienſt=
ſtunden in unſeren Dienſträumen 
            ein=
zuſehen. Die Leiſtungsverzeichniſſe 
            wer=
den, ſoweit der Vorrat reicht, 
            abge=
geben. Die Angebote ſind verſchloſſen, 
portofrei und mit der Aufſchrift „
            An=
gebot auf . . . . . . . . . . Arbeit zum 
Beamtenwohnhaus in Groß=Umſtadt” 
verſehen, bis zum Montag, den 8. Aug. 
1927, vormittags 11 Uhr, bei uns 
            ein=
zureichen, worauf die Oeffnung der 
Angebote im Beiſein der etwa 
            erſchie=
nenen Bewerber erfolgt. (11650gF 
Die Zuſchlags= und Bindefriſt dauert 
bis zum 20. Auguſt 1927. 
Dieburg, den 23. Juli 1927. 
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v.1918. Kdb 1918 
4½½Oſt. Schatz. 14 
4½% Oſt. Silberr. 
4% „ Goldr. 
4F „einh. R. (1on
2.9
 4½% Ung. St. 1913 
4½% „St. 1914 
4½ Goldr. .. 
St. 10 
LIio 
4% „ Kronr. 
3% „ Eiſ. Tor.. 
            Außereuro-
päiſche 
5%Mex.am. in. abg. 
5% „ äuß. 99 
42 „ Gold 04ſtf. 
3% „ konſ. inn. 
4½% „ Irrigat., 
5% Tamaulipas I". 
Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mit, Zinsb 
            rech=
nung
24.5
 2.1 
19‟
99
 21.6 
39.5 
28
 18% Mannh. St.=G. 107.5 
8% Naſi. Ldb. Gold/102.75 
8% Nbg. St. Gldal./ 99.2 
8% Pfälz. Hyp. Bk. 
Gold=Pfdbr. 1100 
8% Pforzh. St.=G./ 99 
8% Pr. Centr.=Bd.= 
Cr.=Bk. Gldpfbr. /102 
18% Pr. Centr.=St.-Goldpfpr 102 
82 Rh. Hyb.=Bank! 
Gold. Pfdbr.. . . 1100 
20 
%Rh. St. W. 25/163 
10% Rh.=Weſtf.=B. 
Cr.=Bk. Goldpf. 
Südd. B.=Cr. B. 
Goldpfdbr.. . . . . 100.25 
7% V. Stahlw. 
            Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld. 
obl. mit Option/104.4 
7% V. Stahlw. 
            Düſ=
ſeldorfHyv.=Gd.= 
102.5 obl. ohne Option/ 95.3 
8% LoigtckHäffner 
Goldobl.. . . . . . . / 99
98.5
 5.6 
27.25
 10 
8% Port. (Spz.)
 4 7 Rum.auf. 9 
6½% Gold. 
„ am. 1. 
4F „ am. 05
 10%Berl. H.=Bk. G. 
Berl. St.:Gold/ 93 
Darmſt. St.=G. 
2 D. Hyp.=Bank 
8% Württbg. Hyp.= 
Meining. Goldpf. 1100.25 Bank Goldpfbr. 
99.5 720 
% Frk. Hyp.=B. 
Goldpfdbr.. . . . 102.5 
Ohne Zins= 
% Frkſ. H.-B.-Gld. 99.5 
berechnung 
2o Frlf. Pfbr.=B! 
% Bdw. Kohl 23 
Goldpfbr. 
100.7 1 6% Großkr. Mannh. 
2o Pſbr.=Bk.=Gold/100 
Kohl. 23 
5% Frki. Pfdbr.=B! 
% Geſ. Brf.=Rg. 23 
Goldpfbr.. 
82.25 
„Roggen 23 
25 6. 203.-Bk. Gld. /101 5 
Pr. Kaliw. 
100.05 
Pr. Roggenw. 
10% L.Eleltr.War 
52, Südd. Feſt 9. G 
agen Goldobl. /103.5 
R. Laudesba= 
Vorkrieg3=pyp.=B. 
Pfandbriefe 
Reihe 1/400 
99.5 Bahr. Vereinsb.. 
725 M.=KraftHöchſtl 94.25 1 Bahr. Handelsb.. .
100.5
 Bahr. Hyp.u. Wechſ. 
Berliner Hyp.=Bk. 
Frrf. Hyp. Bk. 
Rre 
Frif. Pfanddr.=Bk. 18.55 
Hamb. Hyp.=Bk.. / 12.9 
Mecklb. Hyp.=u. Wb. 
Meining. Hyp. Bk. 11.5 
Nordd. Gr.=Cr.=Bk. 
Pfälz. Hyp.=Bk. . . . 15.6 
Preuß. Bod.=Cr..B. 
Pr. Cent.=B.=Cr. B 
Preuß. Pfdbr.=Bk. 13 
Rhein. Hyp.=B.. 13‟ 
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B./ 12.5 
Südd. Bodenkr. 
Württ. Hyp.=Bk.. 12.3
 Staatl. od. prov. 
garantiert 
Heſſ. L.=Hyp.=B. 
Landeskr. Caſſel. 
Naſſau. Ldsb. . . .
 Bank=Aktien 
Allg. D.=Kredit.. . . 148.85 
Bad. Bk. ...." 
Bk. f. Brauind.. 
Barmer Bankv. .. 
Bay. Hyp.=Wchſ. 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm. u. Privatb. 
Darmſt. u. Nat.=Bk. 
Deutſche Bank 
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 
D. Hyp.=Bk. Mein. 
D. Vereins=Bk. 
Disk.=Geſellſch. 
Dresdener Bk.
171
151
11.6
9.25
8.25
 Ne 
2. 2:
 Obligationen v. 
Transportanſt. 
4% Eliſ.=Bahn ſtfr. 
42 Galiz. Carl= 
Lud.=B. 
„ abg 
5%Oſit. Sb. (L.ſtfr. 
2.6% Alte „. 
2.6% Neue, 
5% Oſt.=Ung. 73/74 
4½Oſt. Staatsb. 83 
3%Oſt. „ 1.b.8.E. 
3%Oſt. .. 9. E. 
3%Oſt. . 1885 
8% Oſt. .„ Erg. Netz 
3% Raab Oedbg. 83 
91 
3% 
97 
13‟ 
 
Rud Silber. 
4½ Rud. (Salzig 
4½Anat.." 
4½% Anat S. II 
4½% Auat., S. 1II 
3% Salon. Monaſt. 
52 Tehuantepec.. 
4½½ „ .I
4.2
10.5
 13.5 
13.5
 9.5 
211/.
 Frankf. Bk. . 
Frkf. Hyp.=Bk..... 
Frkf. Pfdbr.=Bk... 
Gotha. Grundkr. Bk. 
Lux. Intern. Bank. 
Metallbank. . . 
Mitteld. Creditb. . 
Pfälz. Hyp.=Bk. 1220 
Pr. Bd.=Credikbänk 
Hyp.=Akt. Ban 
Reichsbank=Ant. 770 
Rhein. Creditbk. . . 134.7 
Rhein=Hyp.=Bk. 
Südd. B.=Creditbk. 
Südd. Disc.=Geſ... 1149 
Oſterr. Creditanſt. 
Wiener Bankverein
 178 
231.5 
163.75 
135 
135 
106 
160 
167 
135 
148 
148 
177.25 
8.5 
142.25 
250 
135 
132 
170
Bergwerk8=Akt.
 Bochum. Bergb. 
Buderus 
Dt. Luxemburg. 
33 
Eſchw Bergw... 
Gelſenkirch. Bgw. 
17 
Harp. Bergb...... 
Ilſe Bergb. St.. 
3.53 
Genußſchein 
Kali. Aſchersleb. 
Kali. Salzdetfurth. 
Kali. Weſterregln 
21.85 Klücknerwerte 
Mannesm.=Röhr. 
z Mansfelder ..
*.
 Oberbedarf 
Otavi=Min.=Ant.. . 
Phönix=Bergb. .. . 
Rhein. Braunk. . . . 
Rhein. Stahlw.. .. 
A. Riebeck Montan 
Rombach. Hütte 
SalzwerkHeilbronn 
Tellus Bgb.. ..... 
Ver. Laurahütte .. 
Ver. Stahlwerke.
 9 
34.25 
124 
263 
214.25
 Induſtrie=Akt. 
Brauereien
 Eichbaum (Mannh.) 
Henninger 
Hercules, Heſſiſche. 
Löwenbr.=München 
Mainz. Aktienbr. . .! 
Schöfferhof(Bind.) 
Schwarz=Storchen 
Tucher, Nürnberg. 
Werger ........."
116.5
 163.25 
204
30
 233 
188.75 
165 
187
 Akkum. Berlin. 
Adler & Oppenh... 
Adlerw. (v. Kleyer) 
6%E. A. G. Vzg. A. 
5% A. E. G. Vzg. B. 
A. E. G. Stamm... 
Anglo=Cont Guano 
Bad. Maſch Durl. 
Bad. Uhren. Furtw. 
Bamag=Meguin 
Baſt Nürnberg 236 
Banr. Spiegel 
Beck & Henkel 
Bergmann El. .... 
Bing. Metall. 
Brem.=Beſigh=Ol. 
Bürſtenför Erlang 
Cement. Heidelb. 
Cement Karlſtadt 
Cement Lothr. 
Chem. Albert. 
Chem. Brockh. 
127.75 Chem. Milch ..
 185 
113 
96 
136.5
 271 
190 
146 
387 
240
 180.5 
189 
180
119
 81.5 
181.5
 163 
25.75 
45. 25 
53.5 
7.5 
190.5 
23 25 
69.5 
60 
150 
184
 Daimler=Benz A. G. 123.5 
Dt. Eiſenhandel. 
Deutſche Erdöl .. . /154 
D. G. u. Silb. Scheid/217.5 
Dingler,Zweibrück. 
Dresd. Schnellpr. 1152 
Dürrkopp.. 
Dürr. Rattingen ../ 77.5 
Dyckerhof & W. ./ 38.1 
Eiſenw. Kaiſersl. 
El. Licht u. Kraft 196.5 
El. Lieferung . . . . /183 
Elſ. Bad. Wolle ..! 34 
Email. Ullrich .. . . 42 
Enzinger Werke ../ 63 
Eßlinger. Maſch. . . / 82 
Ettlinger Spinn. /230 
Faber Bleiſtift. 
90
87.5
Faber & Schleicher 106
 Fahr, Pirmaſens 
Farbenind. J. G. 
Felten & Guilleau. 
Feinmech. (Jetter) 
Feiſt, Sekt. 
Frankfurter Gas. 
Frankfurter Hof.. 
Frkf.=M. Pok. u. W.
 54.25 
314:),
98
78
 151.5 
87.5 
70.75
 Geiling & Cie.. 
Germania Linol.. . 
Gelſenk. Gußſt. 
Goldſchmidt, Th. . 1131 
Gotha Waggon. 
Gritzner, Maſch.. 1122 
Grün & Bilfinger. 
Dafenmühle, Frkft. 
Hammerſen 
181 
Hanfw. Füſſen .. . /143 25 
Hanſa=Llond. Br. 
Gartm & Braun 1147.5 
Henligenſtaedt. . . 24 5 
Hilpert Armatur. E0 
Hindrichs=Aufferm. 122.5
 Hirſch. Kupfer 
Soch=Tiei Eſien 
Holzinann 
Holzuerf. Ind. 
Hydrom. Breslau". 
Inag .. . . . . ....."
 115 
136 
19,
102
 Funghans St. . /122.1 
Kammg. Kaiſersl. 195 
Karlruher Maſch. / 29 
Karſtadt, R. 
Klein Sch. & Becker/142 
Knorr, Heilbronn 185 
Konſerv. Braun”. 
Krw. Alt=Württbg. /109 
Krauß, Lokom. 
Lahmeyer ....". 
Lech. Augsburg . . . 121 7: 
Lederw. Rothe 
Spicharz. 20 
Lingel Schuhw.. . 
Löhnberg. Mühle 48 
Ludwigsh. Walzm. 127 
Lüdenſcheid Metall/119 
Lux, Induſtrie 
Mainkraft Höchſt 
Mars=W. Nürnberg/138.5 
Metallgeſ. Frkf. 1184.25 
Miag, Mühlenb. 
Moenus. Stamm / 87.5 
Motorenf. Deutz 
Motorenf. Oberurſ./ 72.25 
Münch. Lichtſpielk. /115 
120 
Neckar). Fahrz. 
Neckarw. Eßlingen 
uu8 
Beters Union 
Pfälz. Näh. Kayſerl 68 7. 
Philipps.. 
67 
Borzellan Weſſel 45 
Rein. Gebb. &Scha/ /131 
Rhein Elektr. 
165.: 
Rhenania, Kunheim) 65.253 
Rütgerswerke 
Schneid. & Hanau / 68 
Schnellpr Franf 105.25 
Schramm Lackf. 1100.5 
Schriftg Stemp. 1140 
Schuckert Elektr 198.5 
Schuhf. Weſſei 
86 
Schuhf. Herz 
6s 
Schultz. Grünlack 38 
Seilind. Wolff 
94 
Siemens Glas 
Siemens & Halske 1281
 Südd. Immob. 
Südd. Zucker=A..G. 
Thür. elettr. Lief. 
uhren Furtwängl. 
Unterfr. Kr.=El.=V. 
Beithwerke 
Ber. „Chem.Ind. 
Ver. d. Olfbr. Mann 
Ver. Faßf. Caſſel. 
Gummi. Bin.=Frkf. 
Pinſel=Nürnberg. 
Ultramarin ... 
Zellſtoff Berl. .... 
Vogtl. Maſch. .. 
Voigt & Haeffner 
Volthom, Seil .." 
Wayß & Frentag. 
Wegelin Rußfbr. 
Zellſt. Aſchaffenbg. 
Zellſt. Waldhof ..." 
Zucker ſ. Rheingau.
 28 
115.75
 Transport= und 
Verſicherungs=Akt.
96.5
 Dt. Reichsb.=Borzo. 
A. Dt. Eiſenbahn ..
 A. Lofalb. u. Kraftw 
Dt. Eiſenb.=Geſ. .. 
Schantung E. B. 
Südd. Eiſenb.=Geſ. 
Hapag. 
Nordd. Lloyzd. ....
 108 
65 
109 
87.15
 104.5 
82 
153 
164 
103.5 
136.5 
73.75 
168.75- 
148 
201.25 
236
 Ein ſolides, Ae 
Mädchen, das 
in gutem Hauſe 
geſucht. Näh. Ge
 Mir 
            Aug=
bral 
chen. Dem 
Gelegenheit 
ſich bei gut. 
lung und 
Geſchäft u. 
bei we 
arb 
den. 
unter R 12
102
 180 
136
 142,5 
145 
144.25
 Frift. Allg. Ber 1148 
Franiona Rückv 171
Darmſt. Werte
 Bahnbedarf 
Dampff. Rodberg 
ſelvetia Konſ. ... 
Gebr. Lutz 
Motorf. Darmſt 
Gebr. Roeder ... !
 42. 
10.5
40
Venulethck Ellenb. .I
[ ← ][ ][ → ] Spülen u. Putzen zum Eintritt per 
geſucht. 
(11895 
8: rzuſtellen zwiſchen 10 u. 12 Uhr vorm. 
Bahnhof=Hotel Darmſtadt.
 F 48üroarbeit, evtl 
10LKaſſe, geſucht. 
innebote m. 
            Zeug=
ſeir unt. R91 an 
Weſchſt. 41796d1s 
bratgew., jüngere 
tienotypiſtin 
oſwort. Eintritt geſ. 
Iy gebote u. R 86I 
ſtcäftsſt. (11793d1 
ſch1. Buchhalter(in) 
t/ g. Handſchr, in 
UUrb. ſelbſtänd., v. 
ſ. Großhandlg. für 
ug rnde Stellg. geſ. 
num. 1. Sept. Ang u. 
N715 Gſchſt. /*19466mt 
EaS angeſ. 
            Verſiche=
ne-sbüro ſucht ein 
Pehrfräulein 
t.. Anfängerin) m. 
Zeugn. u. Kenntn 
SStenogr. u. 
            Ma=
ſiv enſchr., ſch 
            Hand=
mifft u. gut. Rechnen 
ehl ing. Bewerbung. 
Gut. unt. R 124 an 
eNGeſchſt. (*19625 
bang. Fräulein, 
ſant unter 20 Jahr., 
1. Sept od. früher 
ſals Stütze 
eſtacht. Perfekt in 
ut bürgerl. Küche. 
ſemuntniſſe im Nähen 
1 4Bügeln erwünſcht. 
ſesalt nach 
            Ueber=
meunft (118981g 
Euru Gertrud Müller, 
KBeorgenhauſen 
Fr einheimi. Odenw.
 HHHIII 
Mädchen 
u Führ, des Haus= 
„ablkes eines 
            Geſchäfts=
auſſes ſofort geſucht. 
E4 h. Dieburgerſtr. 28, 
(Stock. (*19493d1 
für ſolides, tüchtiges 
Mädchen, das ſchon 
ngutem Hauſe war, 
eſlutcht. Näh. Geſchſt. 
(e19601) 
Prr ſuchen ſofort od. 
Iy guſt für Geſchäft 
ſü he Darmſtadt ein 
furv., ehrl. jg. 
            Mäd=
han. Demſelben iſt 
Sül-legenheit geboten, 
ja bei gut. 
            Behand=
ung und Lohn im 
Bieſchäft u. Haushalt 
vexweniger 
            Feldar=
uSeit gut 
            auszubil=
dem. Gefl. Zuſchrift. 
uri ter R 128 an die 
Aisſchäftsſt. (196sé 
Etorl. u. 
ſoaub. Nädchen 
1——22 J., am liebſt. 
vmm Lande, per 1. 8. 
Bi. geſucht ( 19681 
Karlſtr. 38, Laden. 
Aslt., tücht., g. empf. 
Mitädchen in dauernde 
Eu tellg. geſ. Frau F.= 
G.=Präſ. Kuhl, 
            Stein=
aefkerſtr. 9. Vorzuſt.zw. 
4uu. 6 nachm. (*19646 
Dunges, ſaub. 
            Mäd=
chen für den 
            Haus=
halt geſucht. Näheres 
Arheilgerſtr. 6. ( 19602 
Sisehr ſaub., zuverl. 
Alleinmädchen geſ. 
Ttäh. Geſchſt. (*19665 
ARädchen 2mal in d. 
Woche für einige 
SStunden geſ. 
            Saal=
wauſtraße 37 (Laden), 
(19677) 
(Suche mehr. Mädch., 
1.. bglch. koch. k., in 
GSeſchäftsh.; empfehle 
werf. Herrſchaftsköchin 
4Taroline Beck, ge= 
„werbsmäß. 
            Stellen=
ermittlerin, 
            Karl=
ttraße 25. (19678 
(Saub. unabh. fleiß. 
6Frau ſoder Nädchen) 
füür tagsüb. geſucht. 
EVorzuſtellen zwiſchen 
A.1. und 1 Uhr 
            Lands=
hrronſtr. 91, II. (*19654 
EWegen Heirat des 
petzigen wird z. 15. 8. 
ürüchtig., ehrl. (11903
 as perf, kochen kann, 
Sis nach dem Spülen 
G. hoh. Lohn geſucht. 
Mur Mädchen mit Ia 
BZeugniſſen woll, ſich 
worſt. nachmitt ab 
18½ Uhr Ernſt=
            Lud=
wwwigſtraße 9, 1. Stock.
 Tüchtige, ſelbſtänd. 
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            be=
wandert, ſucht ſich zu 
verändern. Angeb. u. 
7120 Geſchſt. (*19611
 Perf. Buchhalterin, 
bilanzſich. in all, vork. 
Büroarbeit, durchaus 
bew., ſucht ſelbſtänd: 
Poſt. ſof. od. ſpäter. 
Ang. unt. R 126 an 
die Geſchſt. (e19629
Seite 14
Freitag, den 29. Juli 1927
Nummer 208
 R 
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50 g 1Hochiopl 1s cm 
95 g 1 Lwiebel- od. Topllappenbeh. 95g 
Gg 3Schlsseln 4, 16 n. 18 em, zus. 35 g 
D2 1Muabelionalß pit Bocher Wz
 50A 
50g 
50A 
50A 
50 g 
50g 
B.
A 3aſcrgt
 9A 
50., 1Heiheisen 
Feblerfrei 
weiß, 16, 20 
50 g 3küchenschusseil n. 2temms. 35g
 32cm. rundw8., 
50 g 1 Maschschüssel mit Seſtennapt 30 4
 Ws 1Quppenschissel reis, 22 em Bg 
GA 
BA 
50 g IHochlopt peltseeor, 1G em .. Bg
 BA 
195
 Holzwaren 
BeidLLaddiernaren
 Kompollschale 
groc, Sehlonterst. 30
 Brollarb 
dek Dorchbenchrt. 30 z
 1 Tahlett 41 em gros . .. . . . 509 
Hafiee- oder Lucherdose aek. 50 4 
1 Lwießel- od. Topllappenbeh. 50 4 
gehämmert, mit 
1 Leitangshaller Tageseinteilung 309 
Kranziorm 26 em 
9A 
Behrüchenform• 
50g 
1 OniVerSalsieb mit 3 Böden• 65 g 
1 Sahneschläger 
9A 
Bundform.• 
9A 
Pruchlpresse 
95A 
1 Blumengieblanne laekiert . . 95 g 
195 
Giebkanne 10 Liter 
295 
1 Brolkasten k. lackiert
 Springſorm 
Weisblech, 22 am
 4Hochlöffel 4horm 
Beischklopier ung 
50, 
Kartoffelstößer 
2 Schneidbreller ana 
3Kochlöfiel anorn 
Servierhreit 
50 z 
9A 
Bierschrank" . 
1 Handtuchhalter 
1 Leinenwickler und 
5Nu. Machellammern / 10= 
1 Wäscheleinen ans 
95, 
60 Aaschklammern! 
B. 
Gewürnschrank .. 
1 Hermelbrelt Uoltonberng - .. 103 
Geschister
 50 g 1 Sand-Seite-Soda-Garnitur 195 
Harveian 
50 g 1Frühstüek-Serrice Steuis . . Wg 
9A 
Hafieekanne neis 
3 Ia8Selh mit Untert, modk. Dekor. 00g 
20berlassen groß, dekorier ..50g 
1 Bulteradse mit beekel .... 50g 
1 Speiseteller keston, tiek od. klach 50 ₰ 
Speiseteller Goldrand, feston 65g 
Bg 1Salalschüssel rund, 23 em . 503 
1 ObstSChäle dek., Darehbruchrd. 95 g 
Kuchenleller defor, m. Henkel 95 
Blumenkübel Usfolka. . . 954
 Blumen-Hmpel Uaiolik= 
Hasch- Garnitir gesor 
3.95
11904
Ludwigstr. 14
Ddrrristadt
 Glas-Aufsalz 
5. 
2teilig
 Hafieekanne 
ewelert. 00.
 Besleckkasten 
Btei 0g, Ztelts 00.
 Bulterdase 
mit beckel .40.
 Pntz- oder 
ichslasten 50
 Spülwanne 
emallest, grob 904
MSerie
  
einer 1f 
Geneal 
Fürſtenher 
Piülſt der 
den Berich 
lautet M 
iber die 
ſchlechtert, 
nd von 
ſankionier 
vorgiſche 
erlärte, 
daß dieſe 
lich ſei. 
Michal
Ludwigstr. 14
[ ← ][ ][ → ]ſtummer 208
Freitag, den 29 Juli 1927
Seite 15
 Reich und Ausland. 
50jähriges Doktorjubiläum 
von Prof. Stammler. 
in: Ehrentag des großen Rechtsgelehrten.
 Prof. Dr. Rudolf Stammler 
ertt ſein 50jähriges Doktorjubiläum. Der 
            weltbe=
chmte Rechtsphiloſoph ſteht in ſeinem 71. 
            Lebens=
hize und blickt auf eine 45jährige Tätigkeit als 
Hochſchullehrer zurück. 
Ein Schmuggler erſchoſſen. 
Kleve. Ein Zollbeamter ſtieß in der Nähe von 
elS, auf deutſchem Boden, auf eine ſechs= bis 
            ſie=
ni öpfige Schmugglerbande, die beim Anruf die 
uht ergriff. Als zwei Warnungsſchüſſe unbeachtet 
jabben, ſchoß der Beamte ſcharf und tötete einen 
rr) Schmuggler. Die übrigen entkamen. 
Muennfahrer Bauhofer beim Training geſtürzt. 
Kolberg. Geſtern früh ſtürzte der 
            Renn=
herer Bauhofer beim Training, zu dem am 
            Sams=
ig und Sonntag hier ſtattfindenden 
            Motorrad=
ien, als er einen Kraftwagen überholen wollte. 
r erlitt einen Bruch des rechten Oberarmes und 
niere Verletzungen. 
Die reingefallenen Bräute. 
Msola Negris und Mae Murrays Prinzen unecht? 
* Berlin. Eine amerikaniſche Filmzeitung 
ſaistet ihren Leſern mit einer peinlichen Indiskretion 
.Die beiden Filmſterne Pola Negri und Mae 
Nurrray ſollen nämlich, wie die „Neue Berliner 
eakung” berichtet, eine recht unangenehme 
            Enttäu=
hung erlebt haben. Sie haben ſich bekanntlich vor 
m ger Zeit mit zwei Brüdern aus einem kaukaſiſchen 
üf=ſtengeſchlecht verheiratet. Pola legte ſich den 
Prinzen” Sergei Mdivani zu, während der Bruder 
ei letzteren, David, die ebenſo berühmte Mae 
Nrarray heimführte. Nun enthüllt aber das 
            Film=
ragazin auf Grund unantaſtbarer Dokumente, daß 
ie beiden Schwägerinnen nicht im mindeſten 
            An=
eruch auf den Fürſtentitel haben, ebenſowenig wie 
me Männer das Recht beſitzen, ſich Prinzen zu 
ſeninen. Sie ſind ganz einfache bürgerliche Söhne 
iner Offiziersfamilie aus Georgien. Die in Frage 
orimende Zeitung „Photoplay” hat einen ruſſiſchen 
Hamealogen mit der Unterſuchung der Echtheit der 
fürrſtenherkunft der beiden Brüder betraut. Das 
A=Fultat der Unterſuchung iſt niederſchmetternd. In 
ſeim Bericht des Genealogen heißt es: „Der Name 
alatet Mdivani und kommt in den Verzeichniſſen 
ihrer die georgiſtiſchen Fürſtenfamilien, deren Ge= 
Ghechtertafel vom Fürſten Dolgoruki aufgenommen 
uc von der ruſſiſchen Regierung im Jahre 1850
genktioniert wurde, nirgends vor.‟ Eine Dame von
 zeorgiſcher Herkunft, die früher in Tiflis wohnte, 
erll lärte, daß ſie die Familie Mdivani kenne, und 
das dieſe nicht einmal adelig, geſchweige denn 
            fürſt=
iaß ſei. Ein anderer Ruſſe in hervorragender 
            Stel=
ſurig mit Beziehungen zum alten Zarenhof erklärte 
gluieichfalls, daß eine Fürſtenfamilie Mdivani niemals 
exftſtiert hat. „Mdivani ſenior befehligte ein 
            Regi=
warut während des Weltkrieges”, ſo ſchließt der 
            Be=
ritcht. „Wäre er von fürſtlicher Herkunft geweſen, ſo 
wrärde ſein Name in den Liſten des ruſſiſchen 
            Gene=
rallſtabs vorkommen. Dies iſt jedoch nicht der Fall.” 
Ao=an iſt nun in amerikaniſchen Filmkreiſen geſpannt, 
zul erfahren, ob die beiden „Prinzeſſinnen” die bittere 
Pille ſchlucken oder ſich von den falſchen Prinzen 
ſcheiden laſſen werden. 
Ein zerſtörtes Kunſtwerk. 
Königsberg. Die im Tonhallegarten 
            aufge=
ſtlllte „Knieende” des Bildhauers Lehmbrouck wurde 
nurchts von ſechs Männern ſo zerſtört, daß nur ein 
Tieil ſtehen blieb. Die Figur iſt in der Mitte 
            durch=
gA brochen. Die Täter entkamen. 
Schiffsbrand im Hamburger Hafen. 
Hamburg. Ein Brand auf dem engliſchen 
Edchiff „Saint Andrew”, das mit Feuer in einem 
Lideraum in den Hamburger Hafen eingelaufen iſt, 
hiat ſich während der Nacht ausgedehnt. Aus zwanzig 
Söchlauchleitungen wurde Waſſer in die Laderäume 
güleſpritzt. In die eiſerne Bordwand mußte mit 
            Sauer=
ſtoffbrennern eine Oeffnung geſchnitten werden, um 
b2s zum Brandherd vordringen zu können. Um fünf 
Uhr morgens war die Gefahr weiterer Ausdehnung 
hies Brandes beſeitigt. 
Sturmſchäden im Hamburger Hafen. 
Hamburg. Während eines Gewitters, das am 
ANittwoch hier niederging, wurde der franzöſiſche 
Zöampfer „Saint Proſper” vom Sturm von den 
Asfählen losgeriſſen und gegen den Lloyddampfer 
„Maimund” gedrückt; beide Fahrzeuge wurden leicht 
beſchädigt. Der griechiſche Dampfer „Thraki”, der 
ebenfalls losgeriſſen wurde, trieb gegen den 
48urchard=Kai, wobei ein ſchwediſches Dreimaſtenſchiff 
mnd drei kleinere Fahrzeuge erheblich beſchädigt 
ppurden.
 Eine Straße der Muſter=Siedlung Weißenhof. 
Die Häuſer, von links nach rechis, ſind nach den Plänen der Architekten Dr. Döcker, Max Taut, 
Prof. Frank (Wien), Scharonn, das Haus im Hintergrund von Prof. Peter Behrens errichtet. 
Sie ſtehen auf der Ausſtellung „Die Wohnung”, die vom württembergiſchen Staatspräſidenten 
Bazille kürzlich eröffnet wurde.
 Zwei neue Ozeanflieger. 
Der Deutſche Könnecke rüſtet — Kapitän Courtneys ſtartbereit.
 Der Lufthanſa=Pilot Könnecke will mit einem kleinen Sport=Flugzeug nach Amerika fliegen. Sein 
„Kaspar”=Apparat wird mit einer Spannweite von nur zehn Metern gebaut. Unſer Bild zeigt 
Kömnecke (1) mit dem Direktor und Konſtrukteur der „Kasparwerke” Moll (2).
 Kapitän Courtneys Flugzeug 
iſt bereits zur Startſtelle geſchafft worden. Das Dornier=Wal=Flugboot ſoll von England nach 
New York fliegen. Die Windverhältniſſe über dem Ozean beim Flug von Oſt nach Weſt ſind 
bekanntlich viel ungünſtiger als bei einer Ueberfliegung des Atlantiks in umgekehrter Richtung. 
Bisher iſt es noch keinem Europaflieger gelungen, den Oſt=Weſt=Flug über den Ozean 
            auszu=
führen.
 Zu Könneckes Ozeanflug. 
Die Umbauarbeiten an dem Flugzeug ſind 
            ſo=
weit fortgeſchritten, daß mit Aufnahme der letzten 
Probeflüge zirka am 10. Auguſt zu rechnen iſt. 
            Vor=
ausſetzung hierfür iſt, daß der bei Junkers beſtellte 
Spezialmotor der Type I, 5, welcher eine 
            Spitzen=
leiſtung von zirka 350 PS haben wird, Anfang 
Auguſt, wie zugeſagt, angeliefert wird. Wie bereits 
früher mitgeteilt, ſind die Flüge vor dem Umbau 
mit einem 230=PS=BMW=IV=Motor durchgeführt 
            wor=
den, wobei Geſchwindigkeiten, Betriebsſtoffverbrauch 
und Belaſtungen ſehr ſorgfältig geprüft wurden. Auf 
Grund der ſyſtematiſch durchgeführten Probeflüge 
kann eine Geſamtflugſtrecke von mindeſtens 7500 
            Kilo=
metern zurückgelegt werden, wobei außer der 
            Be=
ſatzung von zwei Mann die Funkausrüſtung der 
Firma Telefunken und die ſonſtige Ausrüſtung — 
Navigationsgerät, Raketen, Verpflegung uſw. — 
            mik=
genommen werden. Die endgültige Flugſtrecke liegt 
noch nicht feſt und wird wahrſcheinlich erſt kurz vor 
dem Start, entſprechend der meteorologiſchen Lage, 
entſchieden werden. Auch iſt es möglich, daß das 
Flugzeug während des Fluges auf Grund der ihm 
durch Funkſpruch übermittelten Wetternachrichten 
ſeine Route ändert. Auch die übrigen 
            Vorberei=
tungen, insbeſondere Sicherung der drahtloſen 
            Ver=
bindung und Sicherung ſchneller Wetternachrichten, 
ſind im Gange. Vorausſichtlich wird die deutſche 
Funkſtation die Verbindung mit dem Flugzeug bis 
zur Mitte des Atlantic aufrecht erhalten, um dann 
einer großen amerikaniſchen Funkſtation die weitere 
Verbindung zu überlaſſen. 
Der tödliche Inſektenſtich. 
In Kühnheide im Erzgebirge, erlag ein 
Wirtſchaftsbeſitzer innerhalb 20 Minuten einem 
            In=
ſektenſtich, den er bei der Heuernte davongetragen 
hatte.
 Die tödliche Desinfektion. 
DD. Prag. Mittwoch vormittag wurde in einer 
Wohnung im zweiten Stock in Prag=Weinberge eine 
Desinfektion mit Blauſäure vorgenommen. 
            Ge=
gen mittag begannen aus der Wohnung auf den 
Gang Gaſe zu dringen, die ein verübergehendes 
Mädchen einatmete und gleich darauf in Ohnmacht 
fiel. Desgleichen zeigten zwei Frauen, die an der 
Wohnung vorbeigingen, ſchwere 
            Vergiftungserſchei=
nungen. Ein Polizeimann, der das Mädchen aus 
dem Hauſe tragen wollte, wurde ebenfalls vergiftet 
und ſtarb noch während des Transports zum 
            Kran=
kenhaus. Von der Feuerwehr, die durch 
            Zertrüm=
mern der Fenſter dem Gas Abzug verſchaffte, 
            er=
krankten ebenfalls zwei Mann an ſchweren 
            Vergif=
tungserſcheinungen, ebenſo ein Fachmann. Das Haus 
wurde geräumt. Der Inhaber der Firma, die die 
Desinfektion durchgeführt hat, wurde verhaftet. 
Das Erdbeben in Oeſterreich. 
Wien. Der Herd des Bebens am Dienstag um 
13 Uhr 11 Min. 41 Sek. liegt, wie jetzt feſtgeſtellt iſt, 
im Märzgebiet, 100 Kilometer von Wien. 
Erdſtoß in Südfrankreich. 
EP. Paris. Nach einer Meldung aus Lyon 
iſt im Departement Vaucluſe ein Erdbeben 
            ver=
ſpürt worden. In Veaux bekam die Faſſade einer 
Kapelle einen Riß von 10 Zentimeter Breite in der 
ganzen Höhe. In Beaumont kam ein Brunnen 
mehrere Stunden nach dem Beben zum Stillſtand. 
Das Beben iſt die erſte Erderſchütterung in dieſer 
Gegend ſeit zwanzig Jahren. 
Eiſenbahnzuſammenſtoß. 
EP. London. Infolge eines 
            Eiſenbahnzuſam=
nenſtoßes bei Heidelberg, 25 Meilen von 
            Johannis=
burg, wurden zwei Europäer und 30 Eingeborene 
getötet. Der Materialſchaden iſt erheblich.
 Bäumers Todesſiurz. 
Fehlerhafte Maſchine? 
DD. Neumünſter. Das tragiſche Geſchick des 
beſten deutſchen Fliegers und Flugzeugkonſtrukteurs 
Paul Bäumer hat in der Preſſe zu lebhaften 
            Be=
trachtungen darüber geführt, wie das Unglück 
            ge=
ſchehen konnte. Der Kriegskamerad und Freund des 
Weltrekordmeiſters Bäumer, Harry von Bülow, 
Majoratsherr auf Bothkamp, ſelbſt ein 
            hervorragen=
der Flugzeugführer, übermittelte dem „
            Holſteini=
ſchen Curier” einen Brief, der zweifellos ſtarke 
            Be=
achtung finden wird. In dieſem heißt es u. a.: Ich 
las in der Preſſe einen ausführlichen Bericht über 
den Sturz, der ſich auch mit den Urſachen des 
            Un=
glücks beſchäftigte. Ich halte es für meine unbedingte 
Pflicht, zu dieſem Bericht Stellung zu nehmen, da 
er in verſchiedenen Punkten kleine Unrichtigkeiten 
enthält und andere Tatſachen verſchweigt, ſo daß für 
den Außenſtehenden leicht der Eindruck entſtehen 
kann, als wäre die Maſchine techniſch einwandfrei 
geweſen, und die Urſache der Kataſtrophe in Bäumer 
ſelbſt zu ſuchen (Ohnmacht) oder in ſeinem 
            fliege=
riſchen Können begründet, wo doch gerade das 
            Gegen=
teil der Fall iſt. Die Maſchine, auf der Bäumer den 
Tod fand, war bereits mehrfach grundlegend 
            umge=
baut worden. Der Grund hierfür war, daß die 
Maſchine weder den Erforderniſſen eines modernen 
Jagdflugzeuges im entfernteſten entſprach, noch 
            ein=
wandfrei fliegeriſche Eigenſchaften hatte. In ihrer 
erſten Geſtalt hatte ſie vor etwa ſieben Monaten auch 
dem Flieger Landmann beinahe das Leben gekoſtet. 
Auch er bekam die Maſchine aus dem Trudeln nicht 
mehr heraus und ſchlug ebenfalls hart auf das 
Waſſer des Oereſund auf. Daß er mit dem Leben 
davonkam, iſt ein Wunder. Daraufhin wurden 
            ver=
ſchiedene Aenderungen an der Maſchine 
            vorgenom=
men; auf den erſten Probeflügen zeigte ſich nun aber, 
daß die Maſchine erſt recht fliegeriſch nicht 
            einwand=
frei war. Daraufhin wurde ſie nochmals umgebaut, 
und in dieſer Geſtalt hat nun Bäumer auf ihr den 
Tod gefunden. Warum hat Bäumer die Maſchine 
aus dem Trudeln nicht mehr herausbekommen? Das 
Trudeln zunächſt iſt kein gewagtes Kunſtſtück, ſondern 
unbedingt erforderlich für die Jagdmaſchine. Es iſt 
eine Flugfigur, die im Kriege jeder Jagdflieger 
kannte und die ihm geläufig war. Auf der 
            Rohrbach=
maſchine lagen Hauptfehler und Gefahr in dem 
enormen Gewicht von 2100 Kilogramm einerſeits und 
andererſeits in dem endlos langen Rumpf; kamen 
dieſe ungeheuren Maſſen mit dem Hauptgewicht des 
Motors von 800 PS an der Spitze des Rumpfes ins 
Stürzen, ſo konnte das Höhenſteuer nicht mehr 
            aus=
reichen, um die Maſchine aufzurichten. Bäumer iſt 
von allen Seiten gewarnt worden, die Maſchine zu 
fliegen, es war hier aber ſeine altbekannte 
            Gut=
mütigkeit und Hilfsbereitſchaft, die ihn die Bitte der 
Rohrbachwerke erfüllen ließ, die Maſchine nach allen 
Richtungen auszuprobieren, um von dem beſten 
            deut=
ſchen Flieger ein einwandfreies Urteil über die 
Eigenſchaften der Maſchine zu bekommen. Dieſe 
Hilfsbereitſchaft hat ihn das Leben gekoſtet. 
            Auf=
richten konnte er die Maſchine nicht wieder, nachdem 
ſie infolge ihres hohen Gewichts eine übernormale 
Fallgeſchwindigkeit bekommen hatte. Kein Fliegev 
hätte es gekonnt. Und warum er nicht mit dem 
Fallſchirm abſprang, als er ſah, daß er die Maſching 
nicht mehr auffangen konnte? 
Dieſe Frage wird immer ungeklärt bleiben. Am 
eine Ohnmacht glaube ich nicht. Bäumer, dieſer 
kraftſtrotzende Mann, iſt nicht ohnmächtig geworden, 
dazu kenne ich ihn zu gut. Ich glaube weit eher, 
daß er nicht aus der Maſchine herauskam. Bei der 
enormen Fallgeſchwindigkeit und der damit 
            verbun=
denen Drehbewegung des Flugzeuges, wurde er 
            der=
artig in die Maſchine hineingepreßt, daß er ſozuſagen 
wie feſtgenagelt auf ſeinem Sitz ſaß, und die Abſicht, 
abzuſpringen, iſt ja auch bewieſen dadurch, daß er 
ſich losgeſchnallt hatte, aber, wie geſagt, wird dieſe 
Frage immer im Dunkeln bleiben. So iſt Bäumer, 
der ſelbſt ein ſo genialer Flugzeugkonſtrukteur und 
wohl unbeſtritten der beſte deutſche Flieger geweſen 
iſt, deſſen „Sauſewind” mit ſeinen fabelhaften 
            Lei=
ſtungen gerade wieder in aller Munde war, ein Opfev 
einer abſoluten Fehlkonſtruktion geworden. Bäumer 
hat es wahrhaftig verdient, daß die Umſtände, die 
ſeinen kläglichen Tod herbeiführten, klar und objektiv 
dargeſtellt werden. Wie erinnerlich, wurde von den 
Rohrbachwerken ausdrücklich feſtgeſtellt, daß die 
            Ma=
ſchine techniſch einwandfrei geweſen wäre. 
Unwetter in Vorderindien. 
Bombay. Im Gebiet von Gufarat gingen 
Regengüſſe von außerordentlicher Stärke nieder und 
verurſachten rieſige Schäden, von denen auch die 
Baumwollernte betroffen iſt. Ein aus dem 
            Pun=
ſchab kommender Eiſenbahnzug, wurde 36 Stunden 
lang feſtgehalten. Die Bemühungen, zu den 
            Reiſen=
den zu gelangen, geſtalteten ſich überaus ſchwierig, 
Zu den Hochwaſſerſchäden in Indien. 
EP. London. Infolge der Regenfälle der 
letzten Tage iſt der Brahmaputra in Indien 
ſtark angeſchwollen. Zahlreiche 
            Eiſenbahn=
verbindungen ſind durch das Hochwaſſer unterbrochen. 
In Baroda brachen Dämme der Waſſerbaſſins. 
1000 Perſonen werden als Tote gemeldet, 
Der älteſie Geiſiliche Europas. 
75jähriges Prieſterjubiläum.
 Geiſtlicher Rat Heidegger. 
beging in Holzkirchen in Niederbayern ſein 75jähriges 
Prieſterjubiläum. Er iſt der älteſte katholiſche Prieſten 
ropas, vielleicht der ganzen Welt,
 Wohnungsbau=Ausſtellung in Stuttgart. 
Kunſt und Handwerk fürs Volk.
 Auf in den Odenwald! 
Von Dr. Ernſt Gießen. 
V. 
Heute will ich mich einmal auf den Hauptpfad der alten 
Odenwaldklübler begeben. Lichtenberg, Lützelbach, 
Neunkirchen ſind die beliebten Wanderziele der Darmſtädter 
Klübler. Früher ſtrebte jeder dorthin, ſelbſwerſtändlich auf 
Schuſters Rappen. Die Einwohner klagten zwar bitter, daß ſie 
die Eiſenbahnverbindung entbehren mußten, aber dem Wanderer 
war es eine helle Freude, daß er Gegenden lachender Schönheit 
durchpilgern konnte, unbehelligt vom Schmtz und Lärm der 
Eiſenbahn. Heute holt die Poſt mit Eifer das Verſäumte nach. 
Als Wanderer benutze ich dieſes Verkehrsmittel nur ſehr ſelten, 
gönne aber den Alten und Wegemüden gerne die Möglichkeit, in 
des Sommers Wonne ſich ein geſegnetes Stückchen Erde mühelos 
anzuſehen, dem ſie ohne die gelbe Freundin fernbleiben müßten. 
Ich bewundere die ſchönen, luftigen Wagen, die faſt geräuſchlos 
an mir vorüberrollen, ich bewundere aber auch die Geſchicklichkeit 
und Sicherheit, mit der die Fahrer ihres veranwwortungsvollen 
Amtes walten. Den Vorgänger des Autolenkers hat die Poeſie 
verklärt. Der Poſtillon, „der Schwager” hat Sänger und 
            Dich=
ter gefunden. Wann wird dem Lenker des gelben Krafwagens 
ein Herold entſtehen, der uns ein Gegenſtück ſchenkt zu dem 
ſchönen Lied „Lieblich war die Majennacht”?. Welch eine Fülle 
von Menſchen läßt ſich bei gutem Willen und ſchonender Nachſicht 
in einem ſolchen Wagen utewbringen, ohne daß man gequetſcht 
wird wie in einem Berlimer Vorortzug zurzeit der Baumblüte. 
Die Räume wachſen, es dehnt ſich das Haus”. So mußte ich 
denken, als jüngſt eine Kaſinogeſellſchaft einer Odenwaldſtadt in 
einem Kraftwagen einen Ausflug nach Lindenfels machte, zu 
dem mich der freundliche Vorſitzende eingeladen hatte. Ein 
            ſtatt=
licher Verein hatte ſich mit Männlein und Weiblein eingefunden. 
Die meiſten hatten ſich, wie das ſo geht, um den Anmeldetermin 
nicht gekümmert. Mit Umſicht und Beſonnenheit eines 
            Feld=
herrn wußte der Apotheker ſeinen Verein in dem Auto zu 
            ver=
ſtauen, es war, als hätte der Wagen Gummiwände bekommen. 
So fuhr alles mit den beſten „Eindrücken” gen Lindenfels, und 
das entleerte Auto füllte einen ganzen Saal beim alten „Rauch”. 
Wber ich wollte ja nicht von Autofahrten erzählen, ſondern 
vom Wandern. Den Weg nach Ober=Ramſtadt brauche ich keinem 
Darmſtädter zu beſchreiben. Vom Start am Botaniſchen Garten 
bis zur Ankunft in dem raſch auſwärtsſtrebenden Ort genieße ich 
den frohen Wechſel von Wald, Wieſe und Feld. Die 
            Durchque=
rung des Waldgürtels, der das grüne Darmſtadt umdrängt, iſt 
von beſonderer Schönheit, und der Sonntagsgang nach Ober= 
Ramſtadt faſt beinahe ſo beliebt wie das gemütliche 
            Sonntags=
geſchlender gen Roßdorf auf dem „Kotlettpfad‟. Das 
            langge=
zogene Ober=Ramſtadt zu durchwandern iſt keine Freude. Vom
 Bahnhof bis zum anderen Ende, wo die neueſte Kulturtat, das 
Schwimmbad, den Ober=Ramſtädtern alle Ehre macht, dehnt 
ſich die lange, rauhe Schlange einer Straße, die dem Wanderer 
nie willkommen iſt. Ich erhebe mich deshalb auf halber Strecke 
an der Kirche vorbei zum Friedhof und ſchreite querfeldein. Ich 
ſchaue rüchwärts. Zu meinen Füßen liegt bald dieſe große 
            Sied=
lung, in der Ackerbau und Induſtrie fleißige Hände beſchäftigen, 
zur Rechten habe ich beim Weiterſchreiten den hellen Streifen 
der ſtaubigen Landſtraße, auf der ein wilder Motorradler ſein 
aufgeſetztes Liebchen dahinjagt, als wollte er Bürgers „Leonore‟ 
ins Staubnge überſetzen. Ein Stück muß ich die Landſtraße 
            trot=
ten. Hahn und Wembach muß ich durchkreuzen. Der Heiner 
ſtaunt, wenn er mitten im Odenwald Namen lieſt, die ſeiner 
Darmzunge fremd ſind: Gaydoul, Guyot, Lantelme und 
            ähn=
liches. Dem Kenner der Geſchichte wird beim Leſen dieſer Namen 
die Hugenottennot lebendig. Der „Somenkönig” 
            Lud=
wig XIV., konnte nicht dulden, daß es Unterdanen gäbe, die 
            an=
deren Glaubens wären als er ſelbſt. Seine ſinnloſe 
            Unduldſam=
keit jagte die Beſten aus dem Lande. Das konnten wahrlich nicht 
die Schlechteſten ſein, die um des Glaubens willen lieber Haus 
und Hof unter Gefahr des Lebens verließen, unter Warenballen 
verſteckt und in Schiffsladungen verkrochen, als daß ſie 
            barbari=
ſchem Machtgebot folgend, ihre Ueberzeugung von ſich warfen. 
Weitſichtige deutſche Fürſten nahmen ſich der Vertriebenen gern 
a, die mit ihrem Fleiß und ihrem Geſchick die hochentwickelte 
Strumpfwickerei, die feine Lederbearbeitung und die vorbildliche 
Gartenkultur neben anderer nützlicher Tätigkeit nach Deutſchland 
brachten. Wembach und Hahn, die ich ſinnend 
            durchwan=
dere, ſind ebenfalls Zufluchtsſtätten der Hugenotten geworden, 
und ihre fleißigen Bewohner ſind heute unter der Hülle des 
fremden Namens echte deutſche Bauern, die kein Menſch von den 
alteingeſeſſenen Familien des inneren Odenwaldes unterſcheiden 
kann. Bald liegen die beiden Dörfer hinter mir, und es 
            emp=
fängt mich der Zauber einer weiten, waldumrahmten Wieſe. Ich 
ſteige einen ſchmalen, ewig feuchten Pfad aufwärts, die grünen 
Zweige, die mir ins Geſicht ſchlagen, geduldig abwehrend, ſchreite 
dann abwärts durch einen tiefgefurchten Weg, bis mir nach dem 
Verlaſſen des Waldes die ganze Majeſtät des Schloſſes 
            Lich=
tenberg vor die Augen ſpringt. Im Banne dieſes Bildes 
bleibe ich ſtehen. Dann führt mein Weg querfeldein. Ich grüße 
zur Linken den wogenden Wald, die ſatten Wieſen, die einſame 
Mühle im Tal. In den Saiten meiner Seele klingt der ganze 
Eichendorff. Bald höre ich eines Sägewerks einförmige Melodie, 
und einem plätſchernden Waſſer entlang ſtrebe ich Rodau zu. 
Kaum habe ich den ſauberen Ort betreten, da fällt mein Blick 
durch einen weiten Torbogen in das ſchöne, muſterhafte Anweſen 
des „Profeſſors”. Hier bin ich immer ſtehen geblieben, auch ehe 
ich die Gaſtlichkeit des gelehrten Beſitzers und ſeiner Gemahlin 
kennen lernte. Da ſchreiten auf dem blitzblanken Hoſe mit 
            wahr=
haft königlicher Würde die ſchönften Pfauen einher, während die
 Truthähne mit parvenüardiger Geſte ſich unter dem Volk der 
Hühner und Gänſe hevvordrängen. Wie oft habe ich hier die 
ſchönen Pferde bewundert, den Stolz und die Freude des Züch 
ters, der gleich mir auch Knaben „züchtet”. Mein Lehrer Wilhelm 
Oncken hat immer behauptet, es ſei für jeden Beruf gut, wemn 
man einmal Landwirt geweſen ſei. Dadurch bekomme man 
            Wil=
lichkeits= und Tatſachenſinn. Bismarck habe aus dieſem Urquel 
in vollen Zügen getrunken. Vom gaſtlichen Tiſche des „
            Pro=
feſſors” eile ich den Berg hinauf gen Lichtenbeng. Ich geſtehe 
unverhohlen: Lichtenberg iſt mein Lieblingsplätzchen. Die 
            Schön=
heit der Berge und die lieben Menſchen, die ich da oben treſſt 
ziehen mich immer wieder zur alten Feſte empor. Wer ſo m 
frühen Morgen das Fenſter ſeines behaglichen, geräumigen, hiü 
len Zimmers im Schloß aufſtößt und den Blick in die taufrſch, 
farbenſatte Landſchaft wirft, wird dieſen Eindruck nie verlien 
In einzelnen Teilen des Schloſſes haben Patrizier der Grt 
ſtadt ihr Sommerheim ſeit Jahren aufgeſchlagen, und der und 
müdliche Bürgermeiſter Schellhaas hat dank dem 
            Entgegenlou=
men der heſſiſchen Regierung die Möglichkeit geſchaffen, eine grofe 
Anzahl von Kurgäſten in den weiten Flügelbauten des 
            mächt=
gen Schloſſes unterzubringen. Hier herrſcht Ruhe und Friede 
ein Labſal für Erholungſuchende. Aus dem ſchönen, alten Pal 
der den Schloßbeng umkleidet, dringt nur der Vöglein Sang zu 
den hohen Fenſtern empor, und den der ſich auf Schlangenpfaden 
zu Tal begibt, grüßt vielleicht das fröhliche Lachen der ſorgloen 
Mädchen, die, in dem vielbewunderten Landheim der 
            Eleonoren=
ſchule dem Katheder und der Schulbank entſlohen, ſich in 
            Jugend=
luſt tummeln. Manchmal aber brauſt Sang und Klang durch den 
wuchtigen Schloßbau, wenn Bürgermeiſter Schellhaas zu einen 
Feſt ruft in den neuhergerichteten Kaiſerſaal. Hier iſt in der 
Tat eine Stätte geſchaffen, wie man ſie weit und breit im Oden 
wald nicht finden kann, und unvergeßlich ſind mir die 
            Trachten=
feſte und Odenwaldllubabende, die ich mit meinen Freunden in 
dieſer durch ihre Einfachheit wirkenden Halle feiern durfte. Wei 
da oben in luftigen, anheimelnden Zimmern behaglich ſeine 
Ferientage verbringt oder an einem Feſttag nach den herzhaſten 
Tönen einer urwüchſigen Bauernkapelle den heimiſchen Dreher zu 
üben verſucht, denkt nicht an die leiddurchwebte Vergangenheit 
dieſer ragenden Burg, die einſt die Entſchlußkraft Georgs I. huf 
eiſenförmig um einen weiten Hof reckte. Dieſer Bau, einfah 
wuchtig, herb, ſtreng in ſeinen Formen, war Schutz und Schirm 
vor allem Argen in drangvollen Zeiten. Hinter dieſen unz 
brechlichen, ſteinernen Gürtel flüchteten Regierung und Un 
gebung, als die verwilderte Soldateska des Dreißigjährigen 
Krieges mit der Gier der Kroaten wütete und plünderte. M 
dieſem Mauerring ſuchte man Zuflucht, als der Würgeengel der 
Peſt durch die Ebene ſchritt und in der Landeshauprſtadt ſich die 
Leichen zu Bergen häuften. Und was könnte von Not und 
            Drang=
ſal erzählen der ältere Bruder des Schloſſes, der kurzdicke 
            Wart=
turm, den die Einheimiſchen das „Bollwverk” nennen!
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V
Rummer 208
Freitag, den 29. Inſi 1927
Seite 12
 DDer Club der Vierzig. 
ſeä bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers 
von Edgar May. 
(Nachdruck verboten). 
Das letzte Bündel enthielt mur noch zwei andere 
            Schrift=
ſche, ein Dokument, das auf Pergament=Papier geſchrieben war, 
Ind, einen daran gehefteten Zettel. Auf dieſem ſtand in 
            Gou=
arieur Edens Handſchrift: 
„Dieſes Pevgament, richtig entziffert, ſollte genau die 
Dertlichkeit angeben, wo die Galeere Red Moon im Jahre 
M568 geſunken iſt.” 
Mit zuckenden Fingern entfaltete der Jüngling das alte 
            Per=
ingent. Es war das ſeltſamſte Schriftſtück, das er je geſehen 
nne. Die eine Hälfte war mit Hieroglyphen und Symbolen 
            be=
eät, die andere Hälfte trug eine Mitteilung in Spaniſch. Der 
un ge Mann wußte ſich nichts aus den Hieroglyphen zu machen, 
orh verſtand er Spaniſch. Er ſtarrte lange Zeit darauf, ſeine 
ſungen wurden imer ſchwerer. Endlich legte er das Schriftſtück 
u. den Tiſch und ging, von Seeräubern, Blut und weichem 
            in=
ianiſchen Gold träumend, zu Bett. 
Als Mr. Welper am nächſten Mongen in das Zimmer des 
ſünnglings trat, lag dieſer noch in tieſem Schlaf. 
Mr. Welper hatte die Gewohnheit, ſeine Naſe in die 
            Ange=
egenheiten anderer Leute zu ſtecken, ſo oft ſich dazu Gelegenheit 
ſc.—. Er war ein fingergewandter, leiſetretender, unterſetzter, 
U=Hicher Herr, von frömmelndem Weſen und mit einem 
            ſchein=
ſel ligen Geſicht. Er ſchlich ſich lauulos zu der offenen Schatulle 
ntt den vergilbden Papieren und wühlte darin herum, während 
ennie liſtigen Augen von Zeit zu Zeit einen Blick auf den 
            ſchla=
eürden Jüngling warfen. 
Danach entdeckte Mr. Welper die Papiere, die auf dem Tiſch 
aigen. Augenblicklich machte er ſich darüber her, und ſtudierte ſie 
mffmerkſam, bis der jumge Mann plötzlich aufwachte und ſich im 
Biett aufrichtete. 
Mr. Welper war ſtets auf in flagvanti=Etappungen 
            vorbe=
fetrter. Sie brachten ihn ſelten aus dem ſeeliſchen Gleichgewicht. 
„Der Wind hatte die Schriftſtücke ins Badezimmer geweht” 
/lärte er. „Ich dachte, ſie gehörten Ihnen und habe ſie zurück= 
Rbracht.” 
Irgend ein ſchlummernder Inſtinkt veranlaßte den jungen 
Aoann, aus dem Bett zu ſteigen und die Papiere an ſich zu 
nhmen. 
„Wo haben Sie dieſe alte Schachtel her?” fragte Welper 
nd ckend, jedoch mit väterlichem Intereſſe.
 „Von einer Auktion. Es iſt jedoch nichts von Wert darin,” 
erklärte der Jüngling errötend. 
Mr. Welper blieb eine Weile regungslos ſtehen. 
„Es iſt Zeit für Sie, ſich anzukleiden und zum Frühſtück 
            hin=
unterzukommen,” ſagte er ſodann zerſtreut. „Wir fahren heute 
nach New York zurück und unſer Zug geht bereits um zehn Uhr.” 
3. 
Auf dem ganzen Wege nach New York beſchäftigte ſich Mr. 
Welper mit der Möglichkeit, wie er die Dokumente in ſeine 
Hände bekommen könnte, aber ein vages Gefühl beſtimmte den 
Jüngling, ſie an ſich zu behalten, obwohl er keinerlei Argwohn 
gegen Mr. Welper hegte. Er ſagte ſich, daß ſie unter Umſtanden 
ein Vermögen darſtellen könnten, und zwar eines von nicht 
            ge=
wöhnlichen Ausmaßen. Es wurde ihm faſt ſchwindlig, als er 
ſich auszurechnen verſuchte, welchen Reichtum ein Schiff darſtellte, 
das bis zum Deck mit reinem Gold beladen war. 
Etwas in den Seeräuber=Papieren hatte die Aufmerkſamkeit 
des jungen Mannes beſonders erregt, die Erwähnung des roten 
Kaps, der Tiger=Inſel und der Schwanen=Inſel. Es waren 
            Oert=
lichkeiten, die er von Kindheit an aufs Genqueſte hannte, und 
die Schwanen=Inſel war der wertvolle Beſitz, den ſein 
            jagd=
liebender Vater ihm und ſeiner Schweſter hinterlaſſen hatte. Die 
Familie hatte jedes Jahr im Spätherbſt zwei Monate dort 
            zu=
gebracht. 
Die Tiger=Inſel log etwas abſeits davon und war für 
Jagdzwecke ungeeignet, da ſie aus unbekannten Urſachen von 
den wilden Enten, Gänſen und Schwänen, die i den 
            anliegen=
den Gewäſſern in Maſſen auftraten, gemieden wurde. Trotzdem 
hatte der Jüngling nur einen Gedanken, nämlich ſofort nach 
ſeiner Ankunft in New York einen Teil ſeiner Orizava=Oel=Aktien 
zu veräußern, um die Tiger=Inſel zu kaufen. 
Schon bei den erſten Schritten dazu harrte ſeiner jedoch eine 
ſchwere Enttäuſchung. Zu ſeiner Verblüffung erfuhr er, daß 
Orizava=Oel=Akdien nichſt als bankmäßige Sicherheit für ein 
Darlehen galten und auch unverkäuflich waren, qßer weit unter 
dem Nennwert. 
„Die Zeit für eine Hauſſe in Orizava=Oel ſei noch nicht 
            ge=
kommen,” flüſterte man dem jungen Mann zu. Erſt nach etwa 
ſechs Monaten würden ſie zu Wert kommen, dann aber gleich 
himmelwärts ſteigen wie eine Rakete. Bis dahin galt es, den 
Mund zu halten und niemanden auch nur eine Andeutung von 
dem Sachverhalt zu machen. Zitternd, aber beruhigt, ſchickte ſich 
der Jüngling darein, noch ſechs Monate auf die Millionen, die 
ihm ſicherlich zufallen würden, zu warten. 
Damit war aber das Problem der Tiger=Inſel micht gelöft. 
Sie war Staatsbeſitz und ſtand zum Verkauf. Die verlangte
 Kaufſumme war übertrieben hoch, dem ingend ein eifriger 
            Be=
amter glaubte entdeckt zu haben, daß die Inſel rieſige Werte an 
Holzbeſtand enthielt. Als der Jüngling dies erfuhr, bemächtigte 
ſich ſeiner die tödliche Angſt, daß irgend ein Holzſpekulant die 
Inſel kaufen und das Wrack der alten Galeere mit ihren 
            unge=
heuren Schätzen entdecken würde. Darum mußte er unbedingt 
und auf irgend eine Weiſe das zur Anzahlurng nödige Geld 
            auf=
treiben. 
Seine Schweſter war noch in Europa. Er kabelte ihr, daß 
er unbedingt hunderttauſend Dollar haben müſſe, was jedoch 
keinen anderen Erfolg hatte, als daß ſeine Schweſter in Sorge 
über ihren Bruder geriet und ihm einen ermahnenden Brief 
ſchrieb. Dann gab er ihr ſchriftlich eine ausführliche 
            Auf=
klärung. Als ſeine Schweſter von ſeinen Transaktionen in 
            Ori=
zava=Oel erfuhr, kürzte ſie ihren Aufenthalt an der Riviera ab 
und traf Anſtalten, nach New York zurückzukehren, überzeugt, 
daß ihr Bruder ſein väterliches Erbe ſchneller als erwartet 
            durch=
bringen würde. 
Der junge Mann wurde nervös und verzweifelt. In dieſer 
Gemütsſtimmung verſuchte er, das Geld von Mr. Welper zu 
leihen, ohne ihm zu ſagen, wofür, wurde jedoch von dem 
            geſtren=
gen alten Herrn väterlich, zugleich aber energiſch zurecht 
            gewie=
ſen. Mr. Welper bezeichnete es geradezu als Hochverrat, daß ein 
Großaktionär der Orizavo=Oel=Geſellſchaft, bevor deren Aktien
 ihren Siegeslauf antraten, fremdes Geld aufnehmen wolle, noch 
dazu ohne eine unbedingte Nowwendigkeit. 
Einige Tage ſpäter ging der Jüngling, außer ſich vor Angſt, 
zu der Depoſiten=Geſellſchaft, in deren Safes er ſeine Dokumente 
verwahrt hatte und enmahm ſie daraus, in der Abſicht, Mr. 
            Wel=
per den Fall darzulegen, ſowie ihm eine Teilhaberſchaft 
            anzu=
bieten. Als der Jüngling Welpers Büno betrat, fand er es zu 
ſeiner Ueberraſchung leer. Mr. Welpers Kaſſenſchrank ſtand 
            je=
doch weit offen und ſein Inhalt ſtarrte ihm ins Geſicht. Wie 
von den Baſiliskenblicken einer Schlange hypnotiſiert, zog es den 
Jüngling umaufhaltſam zu dem offenen Schrank. Er war von 
den Reichtümern, die er darin ſah, beſtürzt und verwirrt. In 
dem Schrank lagen hoch aufgeſchichtet Banknoten, ſofort 
            verkäuf=
liche Wertpapiere und Stangen ungemünzten Goldes. Sein 
ſchwindelndes Gehirn ſuchte ſein Gewiſſen, das ſich bei dem 
            Ge=
danken eines Diebſtahls ſtürmiſch regte, wit der Tatſache, daß 
die Geſellſchaft ihm in ſechs Monaten Millionen ſchulden würde, 
zu beruhigen. Er entnahm dem Schrank Banknoten in Höhe 
von hunderttauſend Dollar, ſteckte ſie in ſeine Bruſttaſche und 
            be=
gab ſich aus dem Büro auf den Korridor. 
(Fortſetzung folgt.)
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[ ← ][ ]Seite 18
Freitag, den 29. Juli 1922
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Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
 Leitung: 
Direktor Adalbert Steffter
 Heute Freitag, den 29. Juſi, abends 8 Uhr 
Letztes Gasstpiel 
Kammerſänger KARL 1öRN 
Zum letzten Male! 
Pagan i Ri 
In Szene geſetzt von Direktor Steffter 
Preiſe der Plätze M. 1.— bis 5.—
 Samstag, den 30. Juli, abends 71/, Uhr 
Erſtaufführung der Welt=Schlager=Operette 
Gaſiſpiel ERIK WIRL 
Die Zirkusprinzessin 
Operette in 3 Akten von Emmerich Kalman 
In Szene geſetzt von Direktor Sieffter 
Miſter X. . . . . . . Erik Wirl a. G. 
Gewöhnliche Preiſe von Mk. 1. — bis 5.— 
Samstag, 30. Juli, abends 11 Uhr 
Preiſe Mk. 1.— bis 3.— 
Nachivorſiellung! 
Bunter Abend 
mit vollſtändig neuem Programm
 Sonntag, den 31. Juli, abends 8 Uhr 
Gaſiſpiel ERIK WIRL 
Die Zirkusprinzessin 
Abends 11 Uhr 
Preiſe M. 1.— bls 3.— 
Nachtvorſiellung! 
Der Meisterboxer 
Schwank in 3 Akten von Schwartz und Mathern (11878
 Palast-Lichtspiele 
Hff 
Aum Tarmfes HGK
 Wiederum ein erstklassiges Doppel- 
Programm!
 UEK 
ROTE 
Der fidele Seeräuber 
In der Hauptrolle: Rod la Rocque 
Eine Sensationsgroteske in 6 Akten.
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Der phänomenale Sportfilm
 Die große Vexfilmung: 
Glanz U. Elend 
der Karusanen
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 Die originale Wiedergabe eines 
großen TraberDerbys 
in 7 Akten. 
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in 40 Minuten 
Um die Box-Weltmeisterschaft 
zwischen ( 19674 
Jack Dempsey —Gene Tunney 
Boxers Tagewerk
 Paul Wegener 
und 
AndreélaFayette 
geschildert in 6 Akten. 
Von dentschem Sport und 
dentscher Znknntt
 Die neue eaesh 
aafmafit
5 interessante Akte.
 Eine Attake auf alle L-achmuskeln! 
„Die Bräutigame der 
Babette Bomberling” 
Das erstklassige Lustspiel 
in 6 Akten mit prominenter Besetzung: (11865 
Kenia Desni, Hanni Weisse 
Lydia Potechina, Ida Wüst, Walter Rilla, Bruno 
Kastner, Livio Paranelli, Hermann Picha.
 Hammelbachers 
Dagrische Bierhaufe 
mit Ihrer konkurrenzlos dastehenden 
Oberlandler Kapelle 
bildet das Tagesgespräch in Darmstadt. 
Heute sowie an den Hauptkesttagen 
(*19389 
neue originelle humoristische Einlagen 
Münchner Oktoberfestbetrieb
 Landwirtſchaftl. Landesausſtellungzu Darmſtadt 
15.—20. September 1921. 
Angebote auf die Verpachtung der Wirtſchaftsbetriebe 
auf dem 
Ausſtellungsplatz der 
            Landwirtſchaft=
lichen Landesausftellung 
ſind bis zum 3. Auguſt bei der Landwirtſchaftskammer 
            einzu=
reichen. Die Bedingungen können von der 
            Landwirtſchafs=
kammer bezogen werden. 
(11891 
Ausſtellungsleitung 
Rheinſtraße 62.
 33. Mittelrheiniſches Kreisturnfeſt in Darmſtadt 
Sonnabend, den 3 0. Juli 1 9 2 7 
Vor= und Nachmittag: Turnen / Wettkämpfe / Fechten / Spielen / Meiſierſchaftskämpfe — Nachmittags 6 Uhr: Feſtakt am 
Tandesmuſeum / Weihe des Kreisbanners — Feſtabend in der Halle / Feſiſpiel / Sondervorführungen — Vergnügungspark 
Tanz / Großes Feuerwerk — Vor= und Nachmittag: am Woog: Wettkämpfe im Schwimmen und Spielen 
(11875 
Tageskarien für 2 maligen Eintritt Mark 1.60 — Abendkarte Mark 0.80 — Feſidauerkarte vom 28. Juli bis 1. Auguſi Mark 3.85, auch im Vorverkauf — Kinder unter 
10 Jahren frei, von 10—14 Jahren Mk. 0.50. — Feſtbuch und Feſtabzeichen Mk. 0.50 — Am Woog: Zutritt Mk. 0.60, außerdem nummerierte Plätze in kleiner Anzahl
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