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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 192
Mittwoch, den 13. Juli 1927.
190. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Sireik uſtw., erliſcht
ſede Verpſſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
guſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlſcher Beſtreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natſonalbant.
Die Räumung eine Frage der
bona Hdes.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 12. Juli.
Die „Weſtminſter Gazette”, welche die Anſichten der
unab=
nirigen Liberalen im ganzen Vereinigten Königreich wiedergibt
dl beeinflußt, ſagt in einem Leitartikel: „Die Vollendung der
(näſtung Deutſchlands bedeute das Aufwerfen der
Räumungs=
ge in einer neuen Form. Solange die Deutſchen ſich weigerten,
ee Beſichtigung der Oſtfeſtungen zu geſtatten, war es möglich,
nwendung des Verſailler Vertrags auf dieſe Angelegenheit
iſntitezuſchieben. Aber jetzt, wo die Vertreter der Alliierten zu=
4eGen haben, daß die Vereinbarung vom 31. Januar
ausge=
jur worden iſt, bleibt für Deutſchland nichts zu tun, als die
gurniſation ſeiner Polizei zu ändern, und damit ſind die
erjäſtungsforderungen erfüllt. Es iſt jedoch unwahrſcheinlich,
B dieſe Angelegenheit irgendeine Schwierigkeit bieten wird.
4 Alliierten befinden ſich, daher einer Lage
liggenüber, die im Verſailler Vertrag
behan=
ilt worden iſt, und ſie können ſich nicht auf
ieis Dokument berufen, wenn ſie die Räumung
rweigern.
MMan muß ſich vor Augen halten, daß dies keine
Angelegen=
iſt, die von irgendwelchen mündlichen Zuſicherungen
ab=
at. In Deutſchland hat eine gewiſſe Neigung geherrſcht, den
tarrnogeiſt zur Förderung der Räumung anzurufen. Die
bſ lendung der Abrüſtung bringt jedoch die
tiche über Locrno hinaus zu dem tatſächlichen
ſtichſtaben des Vertrages. Eine fünfzehnjährige
Be=
ſung ſollte nicht gefordert werden, wenn Deutſchland vor
in Ablauf dieſer Periode „ſeine
Verpflich=
mſgen unter dem vorliegenden Vertrage” er=
Uthaben würde. In dieſem Falle ſollte eine
olfortige” Räumung erfolgen.
Der Locarnopakt hat der einzigen übrig bleibenden
Beſtim=
in g entſprochen, derzufolge die Beſatzungstruppen auf
deut=
tnr Boden bleiben könnten, um wirkſame Garantien gegen
er „nicht provozierten Angriff” zu gewähren. Die Räumung
ſotlther nicht zu einer reinen Frage des guten Willens geworden
ur; zu einem Verſuch zur Beſſerung der Beziehungen, ſondern
ſecmer Frage der Anwendung gerade des Vertrages, auf den
mi ſich ſo oft berufen hat, wenn Straf= oder Unterdrückungs=
Bunahmen wünſchenswert erſchienen, und zu einer Frage der
nai fides.
Melches Widerſtreben wan auch in gewiſſen Kreiſen gegen
19usführung der Räumung des Rheinlandes empfinden mag,
ſiſi, fraglos, daß die Nachteile eines weiteren
Auf=
ju bs bei weitem die mit der ſofortigen
Erfül=
inſg der deutſchen Forderung verbundenen
tei wiegen werden. Es iſt möglich, mündliche
iſprechungen zu ignorieren, oder ſie
ſo=
zu kommentieren, aber die Beſtimmungen
1s1 Vertrages ſind der ganzen Welt bekannt.
m. Zweifel wird man in Frankreich neue geniale Gründe
inen weiteren Aufſchub entdecken, aber es iſt ſchwierig,
ein=
ewen, wie man irgendwelche auffinden kann, welche die
Prü=
jgl auch nur eines Augenblicks ertragen. Und die Folgen
auer Verweigerung der Anwendung der
Ver=
üler Beſtimmungen bilden ſo offenbar eine
zwei=
inteidige Waffe, daß es äußerſt unklug wäre, ſelbſt nur
tan zu rühren. Deutſchland hat ſeinen feſten Entſchluß ge=
Ftl, die Forderungen der Alliierten auszuführen und mit dieſer
ſti” zugleich ſeinen Wunſch erklärt, ſich trotz der Lockungen
er! Orientierung nach Oſten, den Weſtmächten anzuſchließen.
kritiſchen Jahre der Ausführung des
hoesplanes ſtehen unmittelbar bevor, und es
meine Klugheit, jede unnötige Belaſtung der Hilfsquellen
ußſchlands zu vermeiden. Die Alliierten werden gut daran
„woie Situation anzunehmen. Wir vertrauen darauf, daß dieſe
deücagliche Frage der Beſetzung der Rheinlande in kurzer Zeit
2½: mehr ſein wird, als eine unangenehme Erinnerung.
as iſt die Auslaſſung eines wegen ſeiner unparteiiſchen
chu ichkeit in höchſtem Anſehen ſtehenden liberalen Blattes.
4ru man kann ruhig ſagen, daß ſie auch dem weit überwiegen=
2 =Teile der öffentlichen Meinung entſpricht — die
Minder=
wer Intranſigenten gegenüber Deutſchland abgerechnet, die
rnoch lange nicht bekehren laſſen werden Freilich haben
fdfie Augen ſeit langer Zeit nicht ſo geſpannt nach Paris
ge=
en, wie gerade jetzt, nicht weil ſie auf eine Parole von jen=
’s des Kanals warien, ſondern weil die Entwirrung der
ſtzierigen Lage drüben die unter allen Umſtänden im Sinne
7 ſsiPeſtminſter” erwünſchte Beilegung beſchleuuigen oder
lang=
a vor ſich gehen laſſen wird. — So gern man aber bereit
den Wiesbaden=Diſtrikt zu räumen, Frankreich muß mit
4 ſAbbau ſeiner Armee vorangehen.
Deutſchlands Auffaſſung.
* Berlin, 12. Juli. (Priv.=Tel.)
Därs Auswärtige Amt hat einer deutſchen Zeitung „von
maß=
ſtnder Stelle”, alſo wohl vom Außenminiſter ſelbſt, eine kurze
Zaummenfaſſung des deutſchen Standpunktes in der
Räumungs=
hengegeben. Es geht dabei davon aus, daß Deutſchland bereit
i ſin, der Linie der Verſtändigung weiter zu arbeiten, daß wir
/ü mnie und nimmer unſere Hand dazu bieten werden, uns in
hiGheſchäft einzulaſſen, das die Räumung des beſetzten Gebietes
1großen politiſchen Forderungen abhängig macht, und kommt
ſdemn Ergebnis, „wenn man glaubt, uns mit dem Lockapfel
Mäumung in ein Oſt=Locarno hineinmanövrieren oder aus
wonß irgendwelche beſondere Zugeſtändniſſe herausholen zu
können, ſo irrt man ſich ganz gewaltig. Das wird nie und
lande bleiben, bis ihre Zeit vertraglich abgelaufen iſt. Aber im
Jahre 1935 iſt ſie zu Ende, das mögen ſie berückſichtigen.” Es
iſt gut und notwendig, daß dieſe Warnung einmal mit aller
Deutlichkeit ausgeſprochen wird. Das Recht auf die Beſetzung
verliert für die Franzoſen von Tag zu Tag mehr an Wert, und
wenn ſie es auch in dieſem Falle vorziehen, ihre Verpflichtungen
aus dem Verſailler Vertrage nicht einzuhalten, ſo können wir
ſie daran nicht hindern, werden aber für unſere
Geſamteinſtel=
lung Frankreich gegenüber unſere Folgerungen daraus ziehen.
Was Chamberlain nicht ſagte.
* Berlin, 12. Juli. (Priv.=Tel.)
Der engliſche Außenminiſter hatte am Montag vor dem
Unterhauſe auf Grund einer Interpellation der Arbeiterpartei
Gelegenheit, ſich über die ganze europäiſche Lage auszuſprechen.
Er hat dabei zur allgemeinen Ueberraſchung das Thema der
Räumung überhaupt nicht geſtreift, hat ſich aber dann genötigt
geſehen, durch ſeinen Unterſtaatsſekretär dieſen Fehler wieder
auszugleichen und die Erklärung abgeben zu laſſen, daß es politiſch
nicht nützlich ſei, die Räumung jetzt anzuſchneiden, daß aber die
engliſche Regierung der Meinung ſei, daß die Verminderung
der Beſatzungstruppen, die ſeit Dezember 1926 eingeſetzt habe,
nicht weit genug durchgeführt ſei und tatſächlich nicht ſo weit
durchgeführt ſei, wie in der Entſchließung der
Botſchafterkonfe=
renz ins Auge gefaßt war. Die engliſche Regierung werde
fort=
fahren, ihr Beſtes zu tun, um dafür zu ſorgen, daß die baldige
Erfüllung der Erwartungen, die durch die Entſchließung der
Botſchafterkonferenz erregt worden ſind, wirklich zuſtande
ge=
bracht werde. Die engliſche Regierung erkennt alſo hier in aller
Oeffentlichkeit an, daß Deutſchland Grund habe, ſich zu
be=
ſchweren und daß ſie von ſich aus bereit iſt, die Widerſtände,
die ſich in Frankreich geltend machen, zu überwinden.
Die Verhandlungen um den
probiſo=
riſchen Handelsvertrag mit Frankreich
ſind in den letzten Tagen in Paris mit Hochdruck fortgeführt
worden, ſeil die Kammer ihre Beratungen über die Wahlreform
beſchleunigt zum Abſchluß gebracht hat und doch noch vor dem
Nationalfeiertag in die Ferien gehen möchte. Man glaubt daher
jetzt auch in Berlin, daß es möglich ſein wird, das Proviſorium
innerhalb der nächſten 48 Stunden zum Abſchluß zu bringen.
Die Franzoſen haben ſich mit der einjährigen Dauer des
Pro=
viſoriums auf unſeren Vorſchlag hin einverſtanden erklärt,
machen aber immer noch Schwierigkeiten bei der Anerkennung
der von uns grundſätzlich verlangten Meiſtbegünſtigung. Es
ſteht noch eine Reihe von Poſitionen im Feuer, bei denen der
Streit hin und her geht. Und von dem Ergebnis der
franzöſi=
ſchen Zugeſtändniſſe wird auch das Weinkontingent abhängen,
das wir Frankreich bewilligen. Die Friedenseinfuhr Frankreichs
betrug 40C Hektoliter. In dieſer Richiung bewegen ſich auch
die Forderungen der Franzoſen. Praktiſch wird ſich vielleicht
hier der Ausweg ergeben, daß man den Frunzoſen eine
Geſamt=
einfuhr in der Höhe der ſpaniſchen Weineinfuhr zugeſteht. Beim
Fruhgemüſe ſcheinen die deutſchen Unterhändler ſehr weitgehende
Angebote gemacht zu haben, die den Franzoſen die
Meiſtbegün=
ſtigung gewähren.
Reichskabinett und Schulgeſetz
Noch keine Entſcheidung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Das Reichskabinet hat ſich am Montag mit dem Schulgeſetz
nicht beſchäftigen können, weil die Kataſtrophe in Sachſen und
die Wirtſchaftsverhandlungen mit Frankreich ſeine Zeit in
An=
ſpruch nahmen, man rechnet aber, da die Kabinettsferien Ende
der Woche einſetzen ſollen, damit, daß die Entſcheidung nicht
mehr lange auf ſich warten laſſen wird. Wie der Entwurf dabei
ausſehen wird, iſt auch jetzt noch nicht ſicher, weil möglicherweiſe
im Kabinett der Verſuch gemacht wird, eine Mittellinie zwiſchen
den Forderungen der Regierungsparteien zu finden. Strittig
ſind ja vor allen Dingen die Stellung der Simultanſchule
gegen=
über der weltlichen und der kirchlichen Schulz, die Errichtung
von Zwergſchulen und das Aufſichtsrecht des Staates bei der
Erteilung des religiöſen Enterrichts.
geſtellte Entwurf des Reichsſchulgeſetzes zugrunde lag. Irgend
ein abſchließendes Ergebnis wurde nicht erzielt, da mehrere
Kabinettsſitzungen für dieſe Vorlage vorgeſehen ſind. Man
rechnet damit, daß erſt am Donnerstag oder Freitag der
Ent=
wurf verabſchiedet wird und dann dem Reichsrat zugeht. Alle
bisher im Kabinett hierüber vorausgegangenen Erörterungen
waren nur unverbindliche Miniſterbeſprechungen über einzelne
Geſtalt des neuen Schulgeſetzes wird ſich erſt Ende der Woche
näheres ſagen laſſen. Man muß abwarten, ob es dem
Reichs=
innenminiſter gelungen iſt, eine Faſſung zu finden, die die
Zu=
ſtimmung der verſchiedenen politiſchen Richtungen erlangen
kann.
* Strafe und Strafvollzug.
Wir leben in einer ungeſunden Zeit. Wir haben den
größ=
ten Krieg der Weltgeſchichte verloren. Die Nachwirkungen, die
Reaktion auf die ungeheueren Anſtrengungen und
Erſchütterun=
nimmer geſchehen, dann mögen die Franzoſen eben im Rhein= gen beſtehen fort und werden bei dem Staat und bei den
ein=
zelnen noch eine geraume Zeit fortbeſtehen. Es iſt überall ein
Taſten und Suchen nach feſtem Grund und Boden, der nach
hiſtoriſchen Geſetzen noch gar nicht gefunden werden kann. Es iſt
eine Uebergangszeit zu Zeiten ruhigeren Denkens und Fühlens,
eine Zeit, in der alles, was vor ihr war, befehdet und für
un=
modern gehalten wird. Es iſt eine Zeit des Verſtandes und des
Amerikanismus, der uns Deutſchen ganz weſensfremd iſt, eine
Zeit ſchließlich, in deren Mittelpunkt die Einzelperſönlichkeit
ſteht, der gegenüber die Allgemeinheit, der Staat, in den
Hinter=
grund tritt. Man muß ſich dieſe Zeitmerrmale vor Augen halten,
wenn man verſtehen will, wie unſere Zeit ſich zu der Strafe und
dem Strafvollzug ſtellt.
Der notwendige Wille des Staates zur Ordnung führt zu
geſetzlichen Beſtimmungen, deren Uebertretung von dem Staate
im Intereſſe der Allgemeinheit, die er zu vertreten hat, mit
Strafe belegt iſt. Ueber Zweck und Sinn der Strafe iſt ja nach
dem Charakter der Zeit unendlich viel geſagt und geſchrieben
worden. Anläßlich des Londoner Gefängniskongreſſes 1925 hat
Lord Asquith den Ausſpruch eines engliſchen Juriſten aus der
Zeit der Königin Viktoria wiedergegeben, daß nämlich „alle
Theorien über den Sinn der Strafe mehr oder weniger
Schiff=
bruch erlitten haben, und daß wir auf der Suche nach den erſten
Grundlagen ſind‟. Eine endgültige Hlärung der Frage nach
Sinn und Zweck der Strafe wird wohl niemals erfolgen; die
Beantwortung der Frage richtet ſich nach den Zeitanſchauungen.
Es kann aber nicht genug davor gewarnt werden, die Frage ganz
einſeitig zu beantworten und etwa zu ſagen, die Strafe habe nur
erzieheriſchen Sinn. Asquith führt denn auch weiter den
Aus=
ſpruch des engliſchen Philoſophen Green an: „Man pflegt zu
fragen, ob die Strafe ihrer Natur nach vergeltend, verhütend
oder beſſernd iſt. Die richtige Antwort iſt, daß ſie alles drei iſt
und ſein ſoll” — ein Wort, deſſen Richtigkeit nicht genug betont
werden kann. — Es entſpricht dem Weſen unſerer Zeit, der
Strafe in erſter Linie erzieheriſchen Wert beizumeſſen. Der
Täter, der gebeſſert werden ſoll, ſteht im Mittelpunkt. Der
Straf=
vollzug hat gegen früher eine erhebliche Bedeutung bekommen.
„Die Strafrechtsreform muß den Zielen des Strafvollzugs
die=
nen” erklärte Miniſterialdirektor Bumke als Vertreter der
Reichsjuſtizverwaltung auf der in dieſem Jahre abgehaltenen
Tagung des Vereins der deutſchen Strafanſtaltsbeamten in
Augsburg. Die Entwicklung in der Moderniſierung des
Straf=
vollzugs hat nach dem Kriege eingeſetzt und iſt raſch vorwärts
gegangen. In Preußen begann die Entwicklung mit den
ſoge=
nannten Roſenfeldſchen Erlaſſen und der Ausarbeitung einer
Dienſt= und Vollzugsordnung. Das Reich ſchuf 1923
Normativ=
beſtimmungen in Form der Reichsratsgrundſätze, deren
weſent=
licher Inhalt das Anordnen des Strafvollzugs in Stufen iſt.
Preußen richtete mit dem 1. Januar 1923 bei den
Provinzial=
behörden Strafvollzugsämter ein, von denen ſechs mit
haupt=
amtlichen Präſidenten beſetzt ſind. Die übrigen werden vorläufig
von dem Generalſtaatsanwalt verwaltet. Ihm zur Seite ſteht
ein fachmänniſch vorgebildeter Referent (Juſtizrat) und ein mit
Strafanſtaltsbeamten beſetztes Bureau. Mit dem Erlaſſe vom
2. Januar 1925 wurden Richtlinien für den Stufenvollzug
ge=
ſchaffen. Danach werden Zuchthausgefangene mit einer
Mindeſt=
ſtrafe von einem Jahr, erwachſene Gefängnisgefangene mit
einer Strafzeit von mehr als ſechs Monaten, Jugendliche mit
einer ſolchen von mehr wie drei Monaten eingeſtuft. Die übrigen
ſollen nach dem Jidividualiſierungsprinzip behandelt werden.
Die Aufrückungszeit beträgt in den Stufen I und II bei den
Zuchthausgefangenen mindeſtens neun, bei den
Gefängnis=
gefangenen mindeſtens ſechs, bei den Jugendlichen mindeſtens
drei Monate. In der I. Stufe werden Vergünſtigungen
grund=
ſätzlich nicht gewährt. Als Abzeichen der Stufenangehörigkeit
werden in den Gefängniſſen gelbe, in den Zuchthäuſern grüne
Streifen auf den Jackenärmeln getragen. Der Erlaß weiſt
aus=
drücklich darauf hin, daß die Behandlung der Gefangenen
mög=
lichſt individuell und ohne jedes Schewa zu erfolgen habe.
Vor=
träge und muſikaliſche Darbietungen dürfen, wenn auch nicht
allzu häufig und nicht zur Befriedigung des
Unterhaltungs=
bedürfniſſes, ſtattfinden. Tatſächlich geben, nachdem die Berliner
Gefängniſſe damit den Anfang gemacht haben, zum Beiſpiel im
Zentralgefängnis Freiendiez namhafte Künſtler der Frankfurter
Oper Konzerte. Fußball= und Geſangvereine beſtehen ebenfalls
und ſind nach den Beſtimmungen nicht verboten. Ziel der
Er=
ziehungsarbeit iſt nach dem Erlaß „Erziehung zu einem
geord=
neten, geſetzmäßigen Leben nach der Enulaſſung. Der Vollzug
ſoll die Gefangenen vom erſten Tage an vor neue Aufgaben und
Ziele ſtellen. — Für die Entlaſſenenfürſorge ſetzen ſich private
Organiſationen ein. Auf ſtaatliche Koſten iſt für den Frankfurter
Bezirk in der Nähe von Montabaur ein Uebergangsheim
geſchaf=
fen worden. Hand in Hand damit geht die Weiterbildung der
Gefängnisbeamten, für die der Staat Sonderkurſe an der
Ver=
waltungsakademie eingerichtet hat. — Der ſkizzierte Stand des
Strafvollzugs in Preußen iſt in den anderen Bundesſtaaten im
weſentlichen derſelbe. Daß Bayern bahnbrechend arbeitete
ver=
dient hervorgehoben zu werden. Dieſes Land bereitet
insbeſon=
dere eine großzügige Entlaſſenenfürſorge vor und wird, wie in
Dsg Kabinett trat am Dienstag nachmittag zu einer Sitzuny Augsburg mitgeteilt wurde, demnächſt ein ſtaatliches
Obſorge=
zuſammen, der als Beratungsgegenſtand der nunmehr fertig= amt und ein Obſorgeheim errichten, die für die Beſchaffung von
Arbeit für die entlaſſenen Gefangenen tätig ſein werden. Der
Gefangene ſoll alſo danach erzogen und gebeſſert werden. Das
iſt der Zweck des Strafvollzugs, und danach ſoll die Strafe
ein=
gerichtet werden, wie das Reichsjuſtizminiſterium in Augsburg
erklären ließ.
Es leuchtet zunächſt ein, daß das Stufenproblem und die
ganze Einſtellung der Strafvollſtreckung nur dann auf Wirhſam=
Teile des zur Debatte ſtehenden Fragenkomplexes. Ueber die keit rechnen kann, wenn ein grundlegender Unterſchied zwiſchen
erziehbaren und unerziehbaren Gefangenen gemacht wird. Wie
dieſer Unterſchied feſtzuſtellen iſt, wird eine praktiſch meiſt ſchwer
entſcheidbare Frage ſein. Die Gewohnheits= oder
Berufsver=
brecher ſind ſelbſtverſtändlich nicht einzuſtufen, bei ihnen verſagt
auch die Beſſerungsidee. Aber wie und woran iſt der
Berufs=
verbrecher zu erkennen? Die Lehre Lombroſos von dem gebafe=
Seite 2
Mittwoch, den 13. Juli 1927
Nummet 192
nen Verbrecher iſt zd geta gelegt, die Akten und der perſönliche
Eindruck allein reichen vielfach nicht aus zur ſicheren Beurteilung.
Die Vorſtrafsliſten geben nur ein Bild der Straftaten, bei denen
der Betreffende gefaßt worden iſt. Die oft viel bedenllichere Zeit
zwiſchen den Verurteilungen iſt ungeklärt. Inſofern iſt der An=
Vom Tage.
regung Aſchaffenburgs („Das Verbrechen und ſeine Bekämpfung”,
Heidelberg 1923) durchaus beizutreten, der einen Ausbau der
Vorſtrafsliſten in „Lebensführungsliſten” vorſchlägt. In dieſe
Liſten ſollten Schulerfolg, Erziehungswaßnahmen, Aufenthalt in
Irrenhäuſern und auch die Fälle aufgenommen werden, in denen
der Angeſchuldigte freigeſprochen oder außer Verfolgung geſetzt
iſt. Eine weitere grundlegend geänderte Vorbildung der
Ge=
fängnisbeamten iſt erforderlich, die es ihnen ermöglicht, den
Ge=
fangenen richtig zu beurteilen und zu behandeln. Iſt aber
ein=
mal feſtgeſtellt, daß der Gefangene unerziehbar iſt, dann iſt ſeine
Trennung von den Erziehbaren eine Notwendigkeit. Man ſoll
den Kreis der Unerziehbaren nicht zu ängſtlich eng ziehen. Jeder
Praktiker weiß, wie durch die Verührung der beſſeren Elemente
mit den Unverbeſſerlichen jeder Strafvollzug gefährdet wird.
Man ſollte in der Beziehung mal in erſter Linie auf die
All=
gemeinheit Rückſicht nehmen und nicht aus zeitgemäßen
Geſichts=
punkten heraus immer wieder zu beſſern ſuchen. Man ſoll ſich
nicht durch Mitleid für den Verbrecher zur Herzloſigkeit gegen
die Allgemeinheit verleiten laſſen. Es iſt als ein Verdienſt des
Miniſterialrats a. D. Dr. R. Heindl anzuſehen, daß er ſich mit
der ganzen Macht ſeiner Perſönlichkeit gegen eine Ueberſpannung
des Beſſerungsgedankens einſetzt. (Dr. Heindl: „Der
Berufsver=
brecher”, ein Beitrag zur Strafrechtsreform, Pan=Verlag
Rolf Heiſe, Berlin 1923 und 1926.) Der. Verfaſſer
ſpricht vom Standpunkt des erfahrenen Praktikers, der
nicht nur die Verhältniſſe in Deutſchland, ſondern auch die
in anderen europäiſchen und außereuropäiſchen Ländern aus
eigener Anſchauung kennt. Lehrreich ſind die von ihm
wieder=
gegebenen Erfahrungen, die Frankreich mit ſeiner Strafkolonie
auf der Südſeeinſel Neukaledonien gemacht hat. Auch hier
pro=
greſſiver Strafvollzug unter dem Geſichtspunkt der Beſſerung.
Das Ergebnis iſt niederſchmetternd. Milde und Strenge haben
eine Beſſerung nicht herbeiführen können. Nicht viel anders ſind darf auch nicht der Wert des Unterrichts in den Gefängniſſen
die Ergebniſſe, die England mit der Strafanſtalt Camp Hill
ge=
macht hat. Dr. Heinſl teilt mit, daß keiner der Gefangenen das
zurückbehaltene Geld geſpart hat. Das iſt in der Kantine am
Tage der Aushändigung geblieben. Aus dem erſten
Jahres=
bericht ergibt ſich, daß einer ſparte — um ſich eine
Meſſerſchleif=
maſchine zu kaufen. Der Gefängnisgeiſtliche der Anſtalt ſteht
der Beſſerungstheorie ſehr ſkeptiſch gegenüber. Nicht minder werden kann, es werden lediglich Kenntniſſe vermittelt, deren
charakteriſtiſch iſt der Vers, den ein Zuchthausgefangener an die
Tür der Zelle bei ſeiner Entlaſſung ſchrieb:
„Hoch Deutſchlands Volk, das für uns denkt!
Solang’s uns ſeine Liebe ſchenkt,
Uns treulich pflegt,
Verhätſchelt, hegt,
Wird es den guten Seelen
An Dieben niemals fehlen.”
Sarkaſtiſcher kann man nicht gut ſein!
Dr. Heindl wendet ſich weiter gegen die 88 45, 46 des Ent= und die Strafverfolgung muß mit aller Energie betrieben
wer=
wurſs zum Strafgeſetzbuch. Danach kann das Gericht, wenn ein den, ebenſo die Straſvollſtreckung. Wir dürfen uns doch nicht
für die öffentliche Sicherheit gefährlicher Gewohnheitsverbrecher
zu einer Strafe verurteilt wird, daneben auf Sicherheitsverwah= Erft klau ick und dann bewähr’ ick mir” — das iſt doch die jetzige
rung erkennen. Dieſe darf drei Jahre nur überſteigen, wenn ſie
das Gericht vor Ablauf der Friſt von neuem anordnet. Die
kurzbefriſtete Sicherungsverwahrung erſcheint bedenklich, da der Gnadenakte für überaus bedenklich. Dieſe Tatſache iſt leider zum
Verwahrte weiß, wann ſie endet. Bei der jetzt vorherrſchenden
Milde in der Rechtſprechung iſt nur in den ſeltenſten Fällen an= die dauernden Angriffe, die in der jetzigen Zeit gegen Richter
zunehmen, daß das Gericht eine Verlängerung beſchließt. Im und Staatsanwälte gerichtet werden, auf das Hinüberziehen der
Gegenſatz dazu forderte die engliſche Regierung bei der Beratung
Internierung. Durch einen Kompromiß ſind als höchſte Grenze haben, auf die Inanſpruchnahme und das Tätigwerden von
10 Jahre, als Mindeſtarenze 5 Jahre beſtimmt worden. Nach Abgeordneten, die meiſt bewußt falſch informiert wurden — alles
Jukraftreten des Geſetzes iſt die Kriminalität in England erheb= Dinge, die eine gerechte Handhabung der Strafverfolgung und
lich zurückgegangen.
Die unter Führung des Rheinminiſteriums ſtehende Kommiſſion
der Reichsminiſterien zur Beſichtigung der Weſtgrenze hat
die angekündigte Reiſe um eine Woche verſchoben. Der
Reiſe=
plan gelangt nunmehr am 18. Juli zur Durchführung.
Der Kongreß für Weltnothilfe wurde geſtern
abge=
ſchlofſen. In der Schlußſitzung wurden die Konvention und die
Statuten des Welthilfverbandes ohne Abſtimmung angenommen und
unterzeichnet. Die Unterzeichnung Englands, Schwvedens, der Schweiy
und Hollands ſteht noch aus.
Die polniſche Polizei hat im Wilnger Land eine
aus=
gedehnte Spionageorganiſation aufgedeckt, die
zugun=
ſten Sowjetrußlands arbeitete. Zahlreiche Perſonen wurden
verhaftet.
Nach Meldungen aus Moskau hat das Oberſte Kriegs=
und Revolutionstribungl in dem Prozeß
Druſche=
lowski das Todesurteil gefällt. Das Urteil wird damit
be=
gründet, daß Druſchelowski Spionage zugunſten ausländiſcher Mächte
und der Gegenrevolution getrieben habe.
Die Polizei in Irland hat bereits neun Perſonen
verhaftet, die in Zuſammenhang mit der Ermordung des
Miniſters D'Higgins gebracht werden.
Die türkiſche Regierung dementiert in einem
Com=
munique die Nachricht vom Abſchluß eines türkiſch=
ſüdſla=
wiſchen Militärabkommens, die bekanntlich im Anſchluß an
die Reiſe des türkiſchen Generalſtabschefs nach Südſlawien
entſtan=
den war.
Die Kommandanten der in Tientſin untergebrachten Truppen der
fünf Mächte haben auf Grund der Beſtimmungen des Boxerprotokolls
die Ausdehnung der Beſetzungszone auf
chineſi=
ſches Gebiet, und zwar um 10 Kilometer, beſchlofſen.
Italieniſch=griechiſche Beſprechungen.
Neuregelung der Beziehungen zwiſchen beiden Ländern?
EP. Rom, 12. Juli.
Die erſte Unterredung der griechiſchen Miniſter
Michalo=
kopulos und Kafandaris mit Muſſolini dauerte über eine Stunde.
Der italieniſche Regierungschef hat die Miniſter auch heute zu
einem Frühſtück in die Villa Torlonia geladen. Die beiden
Miniſter bleiben vier bis fünf Tage in Rom. — Heute abend
findet in der griechiſchen Geſandtſchaft ein Bankett ſtatt, und
am Mittwoch gibt Finanzminiſter Volpi ein Frühſtück zu Ehren
ſeiner griechiſchen Kollegen. Heute abend iſt ein Empfang auf
dem Capitol vorgeſehen.
All das gibt zu denken und läßt das Vorgehen Dr. Heindls
gerechtfertigt erſcheinen. Es iſt anzuſtreben, daß die
Berufs=
verbrecher im Intereſſe der Allgemeinheit verwahrt werden. Der
Zweck der Verwahrung kann nach den Erfahrungen nur der
Schutz der Allgemeinheit ſein. Ob der Reſt zu beſſern iſt, wird
die Zukunft lehren. Bei den Nichtern und Staatsanwälten iſt
man im allgemeinen ſkeptiſch, wie mir ſcheint, mit gutem Grund.
Es iſt ohne weiteres zuzugeben, daß die
Beſſerungswahrſchein=
lichkeit bei Jugendlichen am größten iſt, obwohl ſich auch
dar=
unter Unverbeſſerliche, die aus Verbrecherſamilien ſtammen,
fin=
den und die von den anderen völlig getrennt zu halten ſind. Es
ſollen auch gegen die Beſſerungsmethoden den Jugendlichen
gegen=
über keine Einwendungen gemacht werden. Aber es werden im
übrigen nur wenige zu finden ſein, die Verſtändnis dafür haben,
daß für Strafgefangene, die doch ſchließlich ein Verbrechen ſüh=
nen ſollen, Konzerte von Künſtlern abgehalten werden. Das iſt
doch letzten Endes nur eine falſchverſtandene, ſentimentale
Ein=
ſtellung auf den Gefangenen, der einen nennenswerten Vorteil
im Sinne des Strafvollzugs ſchwerlich von dem Konzert hat. Es
überſchätzt werden. Lombroſo wendet ſich überhaupt gegen die
Schulen: „den Verbrecher unterrichten, heißt ihn im Schlechten
vervollkommnen”. (Lombroſo: „Die Urſachen und die
Bekämp=
fung des Verbrechens”, Berlin 1902.) Aber ſelbſt wenn man
nicht ſo weit geht, muß man ſich doch darüber klar ſein, daß eine
Bildung im materiellen Sinne nie dem Gefangenen beigebracht
Wert zuweilen fragwürdig ſein mag. Die Gewöhnung an Arbeit
und die Erziehung dazu muß der Hauptinhalt des
Strafvoll=
zugs ſein.
Ob der Strafvollzug in ſeiner jetzigen Geſtalt die
beabſichtig=
ten Ziele erreicht, ſteht dahin. Man ſollte aber darüber die
Vor=
beugungsmaßregeln gegen das Verbrechen, auf die Aſchaffenburg
nachdrücklich hinweiſt (S. 253 ff.), nicht vergeſſen. Denn hier liegt
die Wurzel des Uebels. Wir brauchen Häuſer, damit die
Sitt=
lichkeitsverbrechen abnehmen, in ingend einer Weiſe muß gegen
den Alkoholgenuß, der doch die Urſache zahlreicher Verbrechen iſt,
Front gemacht werden, die Polizei muß techniſch vervolllommnet
verhehlen, daß die Angſt vor der Strafe nur noch ganz gering iſt.
Auffaſſung, die durch die allzu häufige Anwendung der bedingten
Begnadigung geſtärkt wird. Ich halte das Ueberhandnehmen der
Teil auf Gewohnheit zurückzuführen und dann aber auch auf
Strafprozeſſe und der Vollſtreckung in das politiſche Fahrwaſſer,
des Geſetzes über die Prerention of erime (1908) lebenslängliche und zwar von Fällen, die mit der Politik gar nichts zu tun
der Strafvollſtreckung erſchweren und worunter letzten Endes
nur die Allgemeinheit zu leiden hat. — Der Weg zur Geſundung
ſollte aber auch mit Hilfe der Preſſe gegangen werden. Die
Be=
richte über Strafprozeſſe werden meiſt von Leuten erſtattet, die
dazu nicht imſtande ſind. Es iſt ſelbſt für den Praktiker ſchwer,
einen ihm bislang nicht aus den Akten bekannten Fall ſchwieriger
Art richtig darzuſtellen. Wie ſoll aber jemand, der keinerlei
juri=
ſtiſche Vorkenntniſſe und keinerlei Erfahrung beſitzt, dazu fähig
ſein? Die Folge iſt, daß der Leſer über Urteile erſtaunt iſt und
die Richter für verantwortlich hält. Es müßte ein Weg
gefun=
den werden, durch den das Publikum in die Lage verſetzt wird,
die Auffaſſung des Gerichts über Schuld= und Straffrage (
viel=
leicht durch Abdruck des Urteils und der Gründe) unentſtellt
ken=
nen zu lernen. Das Vertrauen zur Rechtſprechung würde dadurch
geſtärkt werden, und wir würden dem Zeitpunkt näher kommen,
der den Nachwirkungen des Krieges entzogen iſt. Dr. W. Kn.
Der/„Corriere della Sera” ſchreibt, der Beſuch der beiden
Miniſter bedeute nichts Außerordentliches. Er ſei die natürliche
Folge der guten italieniſch=griechiſchen Beziehungen, die durch
direkte Verhandlungen noch verbeſſert werden könnten. Die
beiden Länder hätten ſo viele gemeinſame Intereſſen, daß ein
Meinungsaustauſch dieſe nur vertiefen werde. Das werde von
beiden Regierungen und Völkern gewünſcht. Den Weg der
freundſchaftlichen Vereinbarungen mit Griechenland habe
Ita=
lien bereits ſeit mehreren Jahren beſchritten und ebenſo halte
Griechenland trotz aller Regierungswechſel an der
freundſchaft=
lichen Politik gegenüber Italien feſt. Vor einigen Monaten
habe ein Handels= und Schiffahrtsvertrag die beiden Völker auf
wirtſchaftlichem Gebiet geeinigt. Da außerdem die Solidarität
der Balkanvölker praktiſch ein Mythos ſei und ſeit Jahren
keinerlei Fortſchritte gemacht habe, erſcheine der Abſchluß eines
Balkan=Locarno fraglich. Viel einfacher und praktiſch nützlicher
ſeien die Vereinbarungen zwiſchen den einzelnen Mächten und
den Balkanſtaaten. Die Feſtigung der italieniſch=griechiſchen
Be=
ziehungen diene daher dem Fortſchritt und der Sicherheit dei
Lage auf dem Balkan.
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Lonferent nch 9.
Die politiſche Lage in Spanien.
EP. Madrid, 12. Juli.
Der für den 13. September angekündigte Zuſammentritt
der Nationalverſammlung, die bekanntlich kein Parlament,
ſon=
dern nur eine rein konſultative Körperſchaft aus von der
Regie=
rung ernannten Mitgliedern ſein wird, hat das politiſche Leben
des Landes in gewiſſem Maße belebt. Dieſe Belebung äußerte
ſich vor allem in öffentlichen Preſſediskuſſionen über die
Ver=
faſſungsreform, in denen meiſt der Standpunkt vertreten wurde,
daß dieſe Reform nicht ohne Mitwirkung der Cortes
durch=
geführt werden könne, während andere den
Regierungsſtand=
punkt verteidigten, daß ſie durch ein von der
Nationalverſamm=
lung ausgearbeitetes neues Wahlgeſetz vollzogen werden dürfe.
Es hat jedoch den Anſchein, als ob die Regierung durch die
Haltung gewiſſer Kreiſe, auf deren Unterſtützung ſie gerechnet
hatte, enttäuſcht worden ſei und ſich daher nach Hilfe von anderer
Seite umzuſehen beginne. Bekanntlich war die Einberufung
einer Nationalverſammlung noch vor einigen Monaten durch
die führenden Politiker des alten Regimes als der endgültige,
prinzipielle und nicht bkoß tätſächliche Bruch mit der Verfaſſung
bezeichnet worden; einige dieſer Politiker ließen durchblicken,
daß ſie, falls man ſie zwinge, zwiſchen der Monarchie und der
Verfaſſung zu wählen, ſich für letztere entſcheiden würden. Dies
führte naturgemäß zu ſcharfen Gegenſätzen zwiſchen den Männern
des alten und des neuen Spaniens. Daraus erklärt es ſich,
daß man der kürzlich erfolgten Annäherung zwiſchen dem Grafen
de la Mortera (Gabriel Maura, Sohn des früheren
Miniſter=
präſidenten Antonio Maura) und dem General Primo de Rivera
eine ganz beſondere Bedeutung beimißt. Nach dem, was über
den Inhalt der Beſprechungen in die Oeffentlichkeit gedrungen
iſt, ſcheint Gabriel Maura, ohne auch nur das geringſte von
ſeinen Ideen aufzugeben, die Möglichkeit ſeines Eintrittes in
die kommende Nationalverſammlung in Ausſicht genommen zu
haben. Sein Vater war ein unverſöhnlicher Gegner der
Dikta=
tur, da aber die Nationalverſammlung nur einen konſultativen
Charakter erhalten und die Rückkehr zu einer normalen
Regie=
rungsform vorbereiten ſoll, würde, ſo argumentiert man, die
Beteiligung an dieſer Verſammlung nicht als eine formelle
Mit=
arbeit an der Diktatur aufzufaſſen ſein. All das iſt ein Beweig
dafür, daß Spanien ſich auf politiſchem Gebiet in einer Each
gaſſe befindet.
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verhindern.
Zum 30. Todestag des großen Mainzer Biſchofs
Wilhelm Emanuel von Ketteler.
Große Männer haben ihre Zeiten, man möchte ſagen, ihre
Gezeiten. Wie Ebbe und Flut wechſelt die Macht und der
Ein=
fluß ihrer Bedeutung, je nach den Bedürfniſſen der
aufeinander=
folgenden Epochen. Der große Mainzer Biſchof Wilhelm
Ema=
nuel von Ketteler, vielleicht die markanteſte Geſtalt unter den
deutſchen Kirchenfürſten des 19. Jahrhunderts, hat dieſes
Schick=
ſal beſonders deutlich erfahren, zumal in ſeinem Schrifttum, das
ſeine ganze Perſönlichkeit, ſeinen Geiſt und ſeine Kraft
wider=
ſpiegelt.
Kein deutſcher Katholik, dem es ernſt iſt mit der Wahrung
ſeiner heiligſten Güter, darüber hinaus aber auch kein Deutſcher,
dem der Wiederaufſtieg unſeres Volkes nicht gleichgültig iſt,
kann heute noch achtlos vorübergehen an den tiefſchürfenden und
aufrüttelnden Werken dieſes weitblickenden Kirchenfürſten, der
nicht nur der „ſtreitbare Biſchof”, der unerſchrockene Verfechter
des deutſchen Katholizismus, ſondern auch — und weit mehr
noch — durch ſein wahrhaft vorbildliches ſoziales Wirken und
ſeine warmherzigen und weitvorausſchquenden ſozialen
Schrif=
ten die Verehrung der deutſchen Arbeiter und die Hochachtung
ſelbſt ſeiner Feinde ſich verdient hat,
ger, und ſein ganzer Wert ruhte in dem Nutzen, den er dem
Gemeinweſen brachte. Für ſich war der Menſch kaum da. Einen
Arbeiterſtand mit gleichen ebenbürtigen Menſchenrechten kannte
das Heidentum nicht. Das Chriſtentum hat erſt allen Menſchen
Von der Würde des Menſchen.
Von Wilhelm Emanuel von Ketteler. *)
Das Chriſtentum gibt dem Menſchen den bewußten Beſitz
und den vollen Gebrauch aller ſeiner Kräfte. Das Chriſtentum
hat ihm allein ſeine volle Perſönlichkeit wiedergegeben. Das
Heidentum kannte nicht den Wert des einzelnen Menſchen. Den
Eriechen und Römern war das ganze übrige Menſchengeſchlecht
in ſeinem Werte unbekannt. Aber auch in ihrem eigenen Volke
kannten ſie nicht den Wert des Menſchen. Die ganze eine Hälfte
des Volkes, die Weiber, ſtanden bei den Griechen auf einer
niede=
ren Stufe der Menſchenwürde. Auch die Würde des Kindes war
ihnen unbekannt. Es durfte aus den verſchiedenſten Gründen
verkauft und getötet werden. Der Menſch ging auf in dem Bür=
Wilhelm Emanuel von Ketteler,
der große Mainzer Biſchof.
*) Aus: Wilhelm Emanuel von Kettelers Schriften. Ausgewählt
und herausgegeben von Johannes Mumbauer 3 Bde. 1. Bd.: Religiöſe,
kirchliche und kirchenpolitiſche Schriften. Preis in Leinen Mk. 3,50;
9. Bd.: Kirchenpolitiſche und vaterländiſche Schriften. Preis in Leinen
Mk. 3; 3. Bd.: Soziale Schriften und Verſönliches. Preis in Leit
MI. 3. — Verlag Joſef Köſel u. Friedrich Puſtet, K.=G., München.
durch ſeine Lehre ihren perſönlichen Wert wiedergegeben. „Bei
uns” ſagt der Apoſtel, „iſt kein Fremdling, kein Jude, keine
Be=
ſchneidung, kein Barbar, kein Scythe, kein Knecht, kein Freier,
ſondern alles in allem Chriſtus.‟ Das ſagte der Apoſtel in bezug
auf die Würde, die alle im Chriſtentum empfangen. Aehnliches
hätte er auch ſchon von jener Würde ſagen können, die alle
Men=
ſchen dadurch beſitzen, daß ſie das natürliche Bild Gottes in ihrer
Seele tragen. Das war aber eine erhabene, wunderbare,
welt=
umgeſtaltende Lehre, im vollendetſten Gegenſatz zu allen
Vorſtel=
lungen, die bei Juden und Heiden, bei Griechen und Barbaren,
bei Freien und Sklaven beſtanden. Dieſen Gedanken hat das
Chriſtentum über die Welt ausgebreitet. Er iſt in Millionen
Seelen der Unfreien und der Sklaven, die in ihrer Erniedrigund
ſich daran gewöhnt hatten, ihr Daſein faſt dem der Tiere
gleich=
zuſtellen, eingedrungen wie ein lichter Strahl von oben. Sie
erwachten dadurch gleichſam wie aus einem tiefen Schlafe, und
die Ahnung der Seele von ihrer Menſchenwürde und ihrer hohen
Beſtimmung kam wieder zu ihrem vollen Bewußtſein. Das
Chriſtentum hat aber ſeine Lehre von der Menſchenwürde nicht
durch hohle Redensarten verkündet, ſondern in vollen
Wahr=
heiten, die ihnen dieſe Würde verſtändlich machten. Das iſt der
große Unterſchied auch jetzt noch zwiſchen dem Chriſtentum und
dem Humanismus. Dieſer redet auch von Menſchenwürde, aber
ohne Ideen, ohne Wahrheiten, die den Grund dieſer Würde klat
machen. Das Chriſtentum, wenn es dem Menſchen ſeine Würde
vor Augen ſtellt, ſagt ihm, wenn er auch auf der unterſten Stufe
des menſchlichen Daſeins ſteht: Tief in deinem Innern,
verbol=
gen unter dieſer äußeren elenden Hülle, die dich bekleidet, beſitzeſt
du ein Bild in deiner Seele von wunderbarer Schönheit und
un=
endlichem Werte; einen Abglanz des ewigen, unendlichen
Weſens, ein Gleichnis ſeiner ewigen Schönheit und Herrlichkeit.
Dieſes Bild in dir iſt der Grund der tiefen Sehnſucht, die du
auch im tiefſten Elend wie ein dir unerklärliches Heimweh in
dir fühlſt. Es gibt deiner Seele jene unbegreifliche
Unerſättlich=
keit, die deine Wünſche immer weiter trägt und dich nicht ruhen
läßt, wenn du auch Flügel hätteſt und von einem Stern zum
anderen hinaufſteigen und jedes Geſtirn dein eigen nennen könne
teſt. Dieſe deine Würde ruht in dir wie ein Edelſtein tief im
Schachte eines Gebirges, mit hohen Erdſchichten bedeckt, untel
allem menſchlichen Elend, aller Not und Verkommenheit.
Des=
halb iſt der Sohn Gottes vom Himmel auf die Erde herabgeſtie
gen, weil er dieſen Edelſtein von unendlichem Wert tief in dei
Erde vergraben geſehen hat, um dieſes Bild Gottes in dir aue
der Sklaverei dieſes irdiſchen Daſeins zu befreien und es durg
ſeine Lehren und ſeine Gnade wieder zur Herrlichkeit und Glorie
der Kindſchaft Gottes zu erheben. So redete das Chriſtentum
von der Würde des Menſchen zu dem Juden wie zu dem Fremd
ling, zu dem Griechen wie zu dem Barbaren, zu dem Herrn wie
zu dem Knechte, und ſo geſchah es denn, daß auf der ganzen Wel.
erfüllt wurde das Wort des Apoſtels: „Kein Fremdling, kein.
Jude uſw., ſondern Chriſtus alles in allem.” Wenn das Chriſtene
tum alſo zu allen Menſchen von ihrer Würde ſprach, ſo hauf
ſeine Lehre einen vollen Inhalt. Auch der Humanismus und die
große vom Chriſtentum abgefallene liberale Partei redet von
Menſchenwürde. Wenn wir ſie aber fragen, worin ihre Meue
ſchenwürde beſtehe, ſo können ſie uns keine Antwort geben. Im
Sinne des Materialismus, Pantheismus, des Atheismus iſt die
Rede von Menſchenwürde hohles Gerede, das den Menſchen
weder ſelbſt erheben noch ihn beſtimmen kann, ſeinen Mitbruge:
auch Achtung vor ſeiner Würde zu ehren.
Nummer 192
Verſtimmung in Paris.
Wetrübte weltpolitiſche Lage. — Die Zwiſchenfälle mit
Ztalien. — Die Anſchlußfrage.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 12. Juli.
Die Genfer Seeabrüſtungskonferenz ſcheint ins Waſſer
ge=
hMen zu ſein. Man konſtatiert hier das vollkommene Verſagen,
ſhwie darüber viel Trauer zu empfinden. Die Frage iſt nur, auf
pl lche Weiſe eine Preſtigerettung vorgenommen werden kann.
zm Waſhington ſoll man außerordentlich verſtimmt ſein, ganz
Tonders namentlich der Präſident Coolidge. Man ſpricht hier
an einer ernſten Verſtimmung zwiſchen Waſhington und
Lon=
an und will ſogar ſchon ganz beſtimmte poſitive Anzeichen
kon=
ſtttieren. In der Tat bedeutet die Genfer Konferenz in erſter
emie für Amerika eine große diplomatiſche Niederlage. Daran
ſarin auch keine nachträgliche Preſtigerettung etwas ändern.
Kächtiger als alle ſachlichen Arbeiten wäre eine wirklich gute
Ei immung geweſen; dieſe konnte jedoch zwiſchen den drei
füh=
aiden Seemächten nicht aufkommen. Vergebens hat man die
Aenferenz nach Genf verlegt; die berühmte Genfer Atmoſphäre
ſiat jedoch vollkommen verſagt.
Aber auch in anderen Fragen droht ſie zu verſagen. Der
utfſehenerregende Artikel des Marſchalls Foch in „Weekly
2espatch” worin er einen neuen Weltkrieg innerhalb fünfzehn
f hren vorausſagt, die Bildung der Lothringiſchen
Grenzſchutz=
ina und endlich die Reden des belgiſchen Kriegsminiſter
Broc=
ugville zeugen von einer getrübten weltpolitiſchen Lage. Oder
ornigſtens von einer allgemeinen Verſtimmung, zu der — dies
urdient feſtgeſtellt zu werden — die Reden und die Agitation
eis belgiſchen Nationaliſten den Löwenanteil beigetragen haben.
Se deutſchfeindliche Aeußerung der belgiſchen Miniſter kommt
ſei franzöſiſchen Rechten wie gerufen und wird nach
Möglich=
eck propagandiſtiſch ausgenützt.
Ueber die Zwiſchenfälle mit Italien hört man ſehr wenig.
9 nnoch iſt die Stimmung Muſſolini gegenüber ſehr geſpannt
ewvorden. Es bedarf einer längeren ruhigen Aera, um wieder
les gut zu machen. Aber das Temperament des Fascismus
nucht dies nicht beſonders leicht.
Auch die Anſchlußfrage beſchäftigt wieder ſehr lebhaft die
ranzöſiſche Preſſe. Ein großer Teil der franzöſiſchen Linken ſteht
em Anſchluß innerlich gleichgültig oder ſogar günſtig
gegen=
her. Auch jetzt kann man von links Stimmen hören, die von
e vollſtändigen Lebensunfähigkeit Wiens und
Rumpföſter=
erhs ſprechen. Man macht deswegen abwechſelnd die Kleine
Entente und Ungarn verantwortlich. Dieſe Staaten ſollten
näm=
a= durch eine entgegenkommende Wirtſchaftspolitik eine
Pro=
orrität in Oeſterreich ermöglichen. In politiſchen Kreiſen
Frank=
eihs kann man auch die Meinung hören, daß zu dem
Zeit=
urikt, da die Anſchlußfrage ernſtlich geſtellt wird, der Anſchluß
ruktiſch ſchon vollkommen durchgeführt ſein wird.
Die franzöſiſche Wahlreform von der
Kammer angenommen.
Paris, 12. Juli.
Die Nachtſitzung der Kammer, die um 9,30 Uhr begann, iſt
en. 3,30 Uhr zu Ende geweſen. Das Geſetz über die Rückkehr
uf den Arrondiſſementswahlen iſt in ſeiner Geſamtheit mit 320
ſeg=en 234 Stimmen angenommen worden. Im Laufe der
Nacht=
tzutng iſt der Artikel 2 des Geſetzes, der für die geſamte
Legis=
zuirperiode die Zahl der Abgeordneten auf 611 feſtſetzt, durch
ſamdaufheben angenommen worden. Die Beratungen waren
u=gwierig, da es ſich in der Hauptſache um die
Wahlkreis=
ſimtteilung drehte, wobei örtliche Intereſſen ſtark in die
Erſchei=
unig traten. Im übrigen mußte nach anfänglichen Bemühungen
ie Oppoſition einſehen, daß es ihr nicht gelingen werde, durch
tei tere Obſtruktionsmaßnahmen die Annahme des Geſetzes zu
eiſchindern.
Im Senat brachte heute nachmittag Innenminiſter Sarraut
nuer dem Beifall der Linken und der Mitte den von der
anmmer angenommenen Entwurf über die Wiederherſtellung
es Kreiswahlſyſtems ein.
Der Wahlrechtsausſchuß des franzöſiſchen Senats hat heute
anhmittag auf Antrag des Innenminiſters Sarraut das heute
üch von der Kammer angenommene Wahlrechtsreformgeſetz
un=
enſäändert genehmigt. Es wurde beſchloſſen, das Geſetz in der
torgigen Nachmittagsſitzung vor das Plenum zu bringen.
Mittwoch, den 13. Juli 1927
Unt erſtützung des Kabinetts Poincaré
durch die Radikalen.
Die radikale Kammerfraktion hat in einer heute nachmittag
abgehaltenen Sitzung nach einem Bericht des Vorſitzenden des
Finanzausſchuſſes der Kammer, des Abg. Malvy, eine
Ent=
ſchließung angenommen, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß
die Fraktion bei aller Berückſichtigung der Beamtenpenſionäre
keine Regelung verantworten könne, durch die das
Budget=
gleichgewicht und die Finanzlage des Landes gefährdet würden.
Aus dieſer Entſchließung und der anſchließenden Diskuſſion
ergibt ſich, daß mehr als zwei Drittel der radikalen Fraktion für
die von der Regierung in der Frage der Gehaltsaufbeſſerung
gemachten Vorſchläge eintreten und gewillt ſind, das Kabinett
in dieſer Frage zu unterſtützen. Damit iſt die Möglichkeit einer
Kabinettskriſe, die nach der geſtrigen Abſtimmung des
Finanz=
ausſchuſſes der Kammer gegeben war, aller Vorausſicht nach
ausgeſchaltet.
Wie Havas aus den Wandelgängen der franzöſiſchen Kammer
berichtet, herrſchte dort heute abend nach dem Bekanntwerden
des Beſchluſſes der radikalen Fraktion die Auffaſſung, daß,
nachdem nunmehr die Frage der Beſoldungsreform ihre
Wich=
tigkeit verloren, das Dekret über die Beendigung der
Parla=
mentstagung morgen abend oder in der Nacht von Mittwoch
zum Donnerstag verleſen werden könne.
Die zukünftige Orientierung der franzöſiſchen
Politik gegenüber Rußland.
Im „Petit Pariſien” prüft Jacques Seydoux, welches die
gegenwärtige und zukünftige Orientierung der franzöſiſchen
Außenpolitik, beſonders mit Bezug auf Rußland, ſein werde.
Dabei kommt er zu dem Schluß, daß eine gemeinſame Front
der Mächte gegen Rußland nicht nötig ſei. Der Bolſchewismus
erſchöpfe ſich von ſelbſt. Nach Liquidierung des kommuniſtiſchen
Experimentes werde die Welt vor der Aufgabe ſtehen, Rußlano
wirtſchaftlich und finanziell in ähnlicher Weiſe beizuſtehen wie
Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn. Es frage ſich aber, welche
Rolle Rußland dann politiſch ſpielen werde. Seydoux glaubt
nicht, daß Rußland im Allianzenſyſtem wieder eine Rolle ſpielen
werde wie vor dem Kriege. Eine Allianz zwiſchen Deutſchland
und Rußland ſei unwahrſcheinlich, da die beiden Länder keine
gemeinſamen Grenzen und auch nicht mehr die gleichen
Inter=
eſſen hätten wie zur Zeit Bismarcks. Eine ſolche Allianz könnte
höchſtens gegen Polen und die baltiſchen Länder gerichtet ſein.
Es ſei aber fraglich, ob Europa zuſehen würde. Auch eine
fran=
zöſiſch=ruſſiſche Allianz halte er für unwahrſcheinlich, denn eine
ſolche könnte nur gegen Deutſchland gerichtet ſein. Die frühere
Drohung des Dreibundes beſtehe aber nicht mehr; dagegen
be=
ſtehe Locarno. Rußland ſei durch den Krieg und Locarno
end=
gültig nach dem Oſten geworfen worden, und ein neues Europa
ſei entſtanden, dem auch nur eine völlig neue Politik entſprechen
könne, nämlich die Locarnopolitik.
Oer iriſche Juſtizminiſter ermordet.
O’Higgins, der Juſtizminiſter des iriſchen Freiſtaates,
iſt auf dem Wege zur Kirche von radikalen Nationaliſten, die
ihm im Automobil entgegenfuhren, erſchoſſen worden.
Seite 3
Umſchwung in Genf.
Proviſoriſche Verſtändigung?
EP. Genf, 12. Juli.
Die Marinekonferenz ſcheint nun alſo tatſächlich ſeit geſtern
in ein ganz neues Stadium eingetreten zu ſein, das zu einer
mindeſtens proviſoriſchen Verſtändigung führen kann.
Voraus=
ſetzung dafür wäre freilich die endgültige Beſtätigung des
eng=
liſchen Entgegenkommens, wonach England bereit wäre, ſich mit
400 000 Tonnen Kreuzertonnage zu begnügen. Daß England
auf dieſer Baſis zu verhandeln bereit iſt, ſcheint nach den
Er=
klärungen des engliſchen Marineminiſters Bridgeman ſicher, und
es würde ſich alſo nun um die amerikaniſche Forderung handeln,
innerhalb dieſer Geſamttonnage 25 Kreuzer von 10 000 Tonnen
mit achtzölligen Geſchützen bewaffnet bauen zu dürfen. Die
eng=
liſche Delegation will, wie bereits geſtern mitgeteilt, die
Bau=
erlaubnis für die großen Kreuzer davon abhängig machen, daß
das amerikaniſche Bauprogramm jedenfalls kein höheres Niveau
erreichen dürfe als den jeweiligen Stand der britiſchen Flotte.
Sehr zweifelhaft iſt noch die Haltung der japaniſchen
Dele=
gation, die als Maximaltonnage für Kreuzer und Zerſtörer
zu=
ſammen je 480 000 Tonnen für England und die Vereinigten
Staaten vorgeſchlagen hatte. Hier klafft alſo immer noch ein
erheblicher Unterſchied, denn da England 221000 Tonnen nur
für Zerſtörer allein verlangt hat, ſo würde man bei 400000
Tonnen Kreuzertonnage noch immer eine Geſamtziffer vom
621000 Tonnen erreichen. Trotzdem aber weht ſeit geſtern in
der Marinekonferenz ein günſtigerer Wind, und es ſcheint heute
nicht mehr ſo ausſichtslos, daß die Genfer Konferenz, wenn
ſchon zu keiner Begrenzung der Seerüſtungen, ſo doch jedenfalls
zu einer Abgrenzung der Maximalrüſtungen zur See gelangt.
Außenpolitiſche Erklärungen des rumäniſchen
Außenminiſiers.
Der Miniſter des Aeußeren Tituleſeu gab heute vor
rumäniſchen und ausländiſchen Preſſevertretern eine
Erklä=
rung ab, in der er ſagte: Die Außenpolitik
Rumä=
niens wird von der vollkommenen Uebereinſtimmung zwiſchen
den rumäniſchen und den europäiſchen Intereſſen beherrſcht. Wie
die Mehrzahl der vom Kriege heimgeſuchten Nationen, iſt auch
Rumänien friedensbedürftig; aber es gibt keinen
Frie=
den ohne internationale Ordnung und keine Ordnung ohne
Ueberzeugung ihrer Dauerhaftigkeit, daher die enengiſche
Ver=
teidigung der Charta, die ſich Europa gegeben hat als oberſtes
Geſetz dieſes Friedens. Rumänien glaubt, für den Frieden
immer mit größter Aufrichtigkeit gearbeitet zu haben.
Rumä=
nien muß gute Beziehungen zu allen Ländern unterhalten und
zu dieſem Zwecke zwei Ziele verfolgen: erſtens
Aufrechterhal=
tung und engere Verknüpfung der Bande zwiſchen Rumänien
einerſeits und der Kleinen Entente und Polen andererſeits,
zweitens enge Zuſammenarbeit mit den befreundeten drei
großen Nationen Frankreich, Italien und Großbritannien, mit
denen Rumänien durch unzerreißbare Bande verbunden iſt. Die
franzöſiſch=rumäniſche Freundſchaft iſt kürzlich durch einen
Ver=
trag beſiegelt worden, ebenſo die Freundſchaft mit Italien.
Was die engliſch=rumäniſche Freundſchaft anbelangt, ſo beruht
ſie auf unſeren gemeinſamen Entbehrungen während des großen
Krieges und auf der Gleichheit der Intereſſen bezüglich der
Aufrechterhaltung des Friedens. Rumänien kann niemals die
Unterſtützung vergeſſen, die es immer in den ſchweren
Augen=
blicken ſeiner Geſchichte bei Großbritannien gefunden hat. Die
Gefühle der Dankbarkeit Rumäniens für die Vereinigten
Staa=
ten von Amerika werden ſtets die Grundlage unſerer
Beziehun=
gen zu der großen amerikaniſchen Republik bilden. Die
Wieder=
herſtellung unſerer Geſandtſchaft in Tokio iſt ein Beweis dafür,
daß wir von dem Wunſche beſeelt ſind, auch mit dem japaniſchen
Kaiſerreich in Freundſchaft leben zu wollen. Auf dem Gebiete
der inneren Politik plant die gegenwärtige Regierung die
Konſolidierung im Staate. Wir befolgen dieſes Ziel mit
Feſtig=
keit, aber mit dem aufrichtigen Geiſte der Verſöhnung
gegen=
über allen. Unſere Loſung iſt Wachſamkeit und Arbeit.
De Valera ergreift die Offenſive.
EP. Dublin, 12. Juli.
Wie de Valera es vor kurzem ankündigte, haben zwei
Abge=
ordnete ſeiner Partei eine Klage gegen den Präſidenten des
Dail Eireann eingereicht, in der ſie beantragen, den wegen
Ver=
weigerung der Eidesleiſtung erfolgten Ausſchluß der 45
repu=
blikaniſchen Abgeordneten aus der Sitzung für illegal zu
er=
klären und die in dieſer Sitzung vollzogene Präſidentenwahl zu.
annullieren.
Goldſchmiedearbeiten der Zunft
„Jungkunſt” in Pforzheim.
Im Lichthof des Heſſiſchen Gewerbemuſeums ſind zurzeit
ma 70 Goldſchmiedearbeiten ausgeſtellt, die für neue
hand=
ſeitkliche Kunſt beſonders bezeichnend ſind. Sie verdanken ihre
ufſtehung einer Vereinigung von früheren und jetzigen
Schü=
ur der Kunſtgewerbeſchule in Pforzheim, die ſich zu
gegen=
itiger künſtleriſcher Förderung zu einer „Zunft
Jung=
uſt” zuſammengeſchloſſen haben. Die Verhältniſſe des
kurktes zwingen heute im allgemeinen den Goldſchmied zu
mam recht niedrigen Niveau. Ein großer Teil unſerer
Edel=
etallinduſtrie arbeitet für den Export. Seine Abnehmer
ent=
tnumen einer Kultur, die nicht die unſere iſt. Mit dem
leuch=
ndsen Metall und dem Schmuck edler Steine verbinden wir
dü= die Vorſtellung von feineren Werten als Jazzband. Aber
u. wenige Goldſchmiede finden Abnehmer für beſſere Arbeiten.
lß die hier gezeigten Arbeiten werden — wir fürchten es —
m. guten Teil in den Händen der Verfertiger bleiben. Aber
e Gründung und Arbeitsweiſe der Jungkunſt iſt ein
erfreu=
hes Zeichen für die Kraft, die auch heute noch in unſerem
ucdwerk ſteckt. Die Mitglieder ſtehen der Induſtrie nahe
ge=
ig, um zu wiſſen, daß ſie nicht mit dem Kopf durch die Wand
nuren. Aber wenigftens unter ſich wollen ſie ihre Kunſt hoch
lten und andere Wege gehen, als der Markt vorſchreibt. Die
pſter der Beteiligten ſind gewiß nicht gering — Opfer an Mühe
d. Geld. Aber für die Sache ſind ſie ein großer Gewinn. Nur
heit und Leiſtung können Widerſtand geben gegen die Flut
2Banalität, die uns gerade auf dem Gebiet der
Edelmetall=
inſ: überſchwemmt. Und die Beſucher der Ausſtellung werden
wohl mit Dank empfinden, daß ſich hier der Blick öffnet für
ſeme und erfreulichere Werte.
Seit einigen Jahren hat die Zunft den in Darmſtadt
wohl=
kamnten Goldſchmied Profeſſor Wende zu ihrem
Ehrenvor=
ſen den gewählt. Er erteilt bei den Zuſammenkünften der
Mit=
geder Korrektur, und ſein Einfluß iſt in der Ausſtellung
viel=
ſch:zu ſpüren. Auch mit einigen eigenen Arbeiten iſt er
ver=
tteni. Ein auf Beſtellung entſtandenes Schmuckſtück zeigt den
nickhenhaften Reichtum ſeiner Silberphantaſie, eine
Spiritus=
ine den höchſten Wohllaut dieſer körperloſen Kunſt. Drei
bſieekelche ſind neue Verſuche, einen Erſatz zu finden für den
lichatum, den die Goldſchmiedearbeit früher gerade an dieſes
ſücs verſchwendet hat. Die Kelche ſind für die Ausſtellung in
edclem Material ausgeführt, die Preiſe beziehen ſich auf eine
Isſührung in Silber und Gold.
Eine Beſprechung der einzelnen Arbeiten iſt an dieſer Stelle
nicht tunlich. Nur auf drei Dinge mag hingewieſen ſein. Eine
kleine Zahl der ausgeſtellten Stücke ſind als Ehrengabe
ent=
ſtanden, Jubiläumsgeſchenke, Preiſe, Urkundenbehälter u. a. Es
ſind ſachliche Arbeiten für beſtimmten Zweck. Aber ſie erfüllen
ihre Aufgabe in höherem Sinn, als die Menge der üblichen
Ehrengeſchenke. Sie ſind eine Auszeichnung und keine
Triviali=
tät. Dieſe Stücke ſind vielleicht die anregendſten der ganzen
Aus=
ſtellung, anregend vor allem für den Sport. Welche große
Bedeutung könnte die Entwicklung des Sports
für unſer Handwerk haben. Welche Fülle von
Gelegenheiten iſt vorhanden, in der Wahl und
Herſtellung der Preiſe Sport und Kunſt zu
ver=
binden! In dieſen Tagen erſchien in Teubners Verlag die
kleine Bilderſammlung „Körper und Rhythmus”, die
Geheimrat Back zum Gedächtnis an eine Ausſtellung des
Landes=
muſeums herausgegeben hat. Wie mahnen uns dieſe
Meiſter=
werke aus Griechenland an den Zuſammenhang von Sport und
künſtleriſcher Arbeit. Wie viele von ihnen ſind als Ehrengabe
für ſportliche Leiſtung entſtanden. Wie viele mehr noch zeigen
den Einfluß ſportlicher Uebung auf die ganze Kultur. Je
grö=
ßere Bedeutung heute der Sport volkswirtſchaftlich gewinnt, je
breiter die Kreiſe ſind, die er für ſeine Arbeit und für ſeine
Bei=
träge heranzieht, deſto mehr wächſt die Verantwortung der
Führer auch in dieſer Richtung. Mehr als Muſeen und
Schulen kann heute der Sport tun für die
Er=
haltung der Kultur. Achtung vor der
körper=
lichen Leiſtung braucht als Gegengewicht die
Achtung vor dem Geiſt. Das iſt der eigentliche Sinn
jeder Ehrengabe, und eine Zeit, die den Sport ſo hoch ſtellt,
ſollte auch für dieſen Sinn des Preiſes Verſtändnis haben. Ob
man dem Sieger im Wettkampf in pompöſer Aufmachung einen
Nietenzettel gibt oder irgend ein ebenſo pompöſes Fabrikſtück,
kommt ſo ziemlich auf eins hinaus. Die Achtung vor dem Wert
perſönlicher Leiſtung iſt damit verleugnet. Sie allein iſt es aber,
die den Sport adelt. Welch dankbare Aufgabe wäre es für die
Führer des Sports, hier fördernd zu wirken. Gangbar wäre der
Weg doch gewiß, und es würde wohl ſchon lohnen, wenn die
Führer deswegen etwa einmal mit Leuten Fühlung nähmen,
die handwerklicher Arbeit nahe ſtehen.
Neben dieſer ſehr aktuellen Bedeutung mancher ausgeſtellten
Stücke möchten wir dann auf die emaillierten Arbeiten
hinweiſen. Die Verwendung des Emails zur Dekoration wurde
ſeit dem Krieg vielfach verſucht. Beſonders von Wien gingen
Anregungen aus, die Vorzüge der Emailpalette für
expreſſio=
niſtiſche Wirkungen zu verwenden. Andere benutzten die
Leucht=
kraft des Emails zu Effekten, die aufdringlich lärmten. Die
ausgeſtellten Arbeiten unterſcheiden ſich von beiden Richtungen
durch die Art, wie hier das Email zum Metall geſtimmt iſt.
Entſprechend der Weichheit und dem leichten Spiel metalliſcher
Reflere iſt hier auch aus dem Email die zarteſte und duftigſte
Wirkung herausgeholt. Damit gibt die Schmelzkunſt der
heu=
tigen Goldſchmiedearbeit eine außerordentlich dankbare
Ergän=
zung. Perſönliche Arbeiten wie die in der Mitte des Lichthofs
ausgeſtellte Ehrentafel oder der daneben ſtehende Rauchvertilger
müſſen im gedämpfteren Licht des Wohnraums dem Beſitzer eine
unaufdringlich wohltuende Kameradſchaft ſein. Sie ſetzen eine
hohe Wohnkultur voraus, geben aber in ſolchem
Zuſammen=
hang gewiß viel.
Und endlich ſei noch mit einem Wort auf manche der
aus=
geſtellten Schmuckſachen hingewieſen, Ringe, Chatelaines
und Broſchen. Wer die früheren Ausſtellungen von Profeſſor
Wende im Gewerbemuſeum beſucht hat, kennt ſeine Kunſt,
Steine leicht und duftig zu faſſen. Der Einfluß ſolchen
ſchön=
ſten Juweliervermögens iſt in der Ausſtellung vielfach zu ſpüren,
und vielleicht findet ſich auch in Darmſtadt die eine oder andere
Haupt
Hand für ſolchen Schmuck.
*Konzert.
Als der frühere öſterreichiſche Hofballmuſikdirektor Joh. Strauß
geſtern abend im überfüllten Saalbaugarten den Taktſtock in die
Hand nahm, ſetzte nicht nur das Städtiſche Orcheſter ein, ſondern
auch ein koloſſaler Platzregen und ein wütendes Handgemenge
um einen Stuhl im Saal. Es gab keinen Unfall, und alles ging
gut aus, ſogar die Saalbeleuchtung; da aber beim kommenden
Umbau ſicher für eine Notbeleuchtung Sorge getragen wird, ſo
war kein Grund vorhanden, ſich geſtern über dieſen Mangel
all=
zu ſehr zu ärgern, zumal für Manche das Sitzen im Dunkeln
nicht ohne Reiz ſein mag. — Dirigiert hat der Strauß glänzend;
voll ſprühenden Temperaments, voll Rhythmus bis in die
Fiedel=
bogenſpitze, und mit ſeiner Geige den Geigern des Städtiſchen
Orcheſters zeigend, wie man dieſe Muſik anpacken muß, damit ſie
„in die Füß”” geht. Natürlich wurde nur Muſik der Walzer=
Dynaſtie Strauß geſpielt, und dieſe Klänge überdauern noch
manche Geſchlechter und Zukunftsmuſiken.
Lauter bekannte Sachen, aber nie zu oft zu hören, und die
Beifallsſtürme übertönten den Regen und den Donner; Zugabe
folgte auf Zugabe, und Strauß wurde ſtürmiſch gefeiert. Das
Orcheſter folgte ihm willig und ſpielte den Dreiviertel= und
Zweivierteltakt, daß man glauben konnte, daß Darmſtadt gar
nicht ſo weit von Wien entfernt iſt. — Ein voller Erfolg! C.
Nummer 192
Mittwoch den 13 Juli 1927
WTaErohd USeOS
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Familiennachrichten
Den
verehrten. Damen
zur gefl. Kenntnis,
daß ich nun wieder
mein Atelier für
moderne Maß=
Kon=
fektion bei billigſter
Berechnung eröffnet
habe, FrauElisabeth
Volk-Schnell Wwe.
Darmſtadt,
Kirch=
ſtraße 19, I. (*18374
Statt beſonderer Anzeige.
Heute abend verſchied ſanft infolge
eines Schlaganfalles meine liebe Frau,
unſere treuſorgende Mutter, Tochter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
Unser
Otto Günther
Ist angekommen.
Die hochertreuten Eltern
Martin Engel und Frau
Christel, geb. Brodrecht
Taunusstr. 55 I. (18317
Nachruf
Nach einem Leben von Arbeit verſchied nach kurzem Leiden der
Gründer und langjährige Inhaber unſerer Firma
nachdem er ſich vor einigen Monaten ins Pripatleben zurückgezogen hatte.
Durch ſein ſchlichtes Weſen, ſein Pflichtgefühl und ſeine
Tai=
kraft war uns der Dahingeſchiedene ſteis ein Vorbild, dem wir ein
nie erlöſchliches Andenken bewahren werden.
Die Inhaber und Angefkellten
der Firma=Ernſt Weis.
18251)
Statt Kerten.
geb. Duchardt.
Im Namen der trauernden Hlnterbliebenen:
Friedrich Witzler.
Darmſiadt, den 11. Juli 1927.
(18340
Riedlingerſfraße 44.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 14. Juli 1927,
vormittags 11½ Uhr, vom Portale des alten Friedhofs
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
Unser Stammhalter
Hans Joachim Friedrich Wilhelm
ist angekommen.
Dr. Willo Mahr und Frau
Lizzi, geb. May.
(18356
Darmstadt, 11. Juli 1927.
Hand=Malereien, =Stichereien, waſchecht)
Perlſtichereien, Maſchinenſtickereien
werden künſtleriſch und fachmänniſch ausgeführt auf Kleider, Bluſen, Jäckchen,
Hüte, Schals, Selbſtbinder, Kinderkleider, Schürzen uſw. Gardinen,
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ſchirme, Teepuppen, Teewärmer, Decken, Kiſſen, Läufer ſowie alle Gegenſtände
der Handarbeitskunſt werden nach eigenen und gegebenen Entwürfen angefertigt.
Herrliche Handgemalte Batiſtdeckchen zur Tafel oder ſonſtiger Dekoration ſehr
willkommen. Zu jeder Zeit paſſende Geſchenke werden auf Beſtellung ſofort
geliefert. Alle und jede Handarbeit von den Einfachſten bis zu den Divizilſten
werden fachmänniſch erledigt. — Material kann nach Wunſch geſtellt oder
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Maria, geb. Schimon.
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe, herzensgute Mutter,
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mutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin
und Tanie
Miei e
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Freiburg im Breisgau, den 11. Juli 1927.
Katharinenſtraße 21.
(11086
geb. Sody
nach langem Leiden, geſtärkt durch den
Em=
pfang der hl. Sakramente, im 78.
Lebens=
jahre zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margareihe Burkard
Familie Jean Burkard
Familie (Edmund Burkard
Familie Hermann Burkard.
Darmſtadt, Liebigſtr. 15, Neu=Württemberg (Braſilien),
Offenbach a. M., Mainz, den 11. Juli 1927. (18339
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 14. Juli 1927,
nachmittags 3 Uhr. auf dem alten Friedhofe ſiatt.
Hügelſtraße 59
Baulicher,
Verände=
rungen halber bin ich
gezwungen, meine
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woch, den 13. d. M.
bis zum Samstag,
den 16. d. M., zu
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Nümmer 192
Mittwoch, den 13. Juli 1927
Seite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 13. Juli.
* 75. Geburtstag. Am 14. Juli vollendet Herr
Oberlandesgerichts=
lt i. R. Hermann Sundmann in erfreulicher geiſtiger und
faxperlicher Friſche ſein 75. Lebensjahr. Zu Ersrode bei Rothenburg
n. Kurheſſen als Sohn eines Riedeſelſchen Beamten geboren, führten
bar die Kinderjahre durch Verſetzung des Vaters über Eiſenbach nach
din oberheſſiſchen Städtchen Lauterbach. Nachdem er von 1866 an das
xeßener Gymnaſium beſucht, die Reifeprüfung beſtanden und „ben
uSnige Monate bei den 116ern des Königs Rock trug, brachte ihn die
MTobilmachung ſofort über die franzöſiſche Grenze. Er focht mit in
drr Kämpfen bei Noiſſeville, Mars=la=Tour, Gravelotte, Metz und bei
Crleans und hatte das Glück, unverſehrt in die Heimat zurückzukehren.
eEhon 1874 beſtand er die juriſtiſche Fakultätsprüfung und 1877 ſein
S-aatsexamen, um dann in den Vorbereitungsdienſt einzutreten.
Spä=
ta— finden wir ihn im Juſtizdienſt als Amtsanwalt in Alsfeld, als
en ntsrichter in Wald=Michelbach, Butzbach, Ortenberg und ſchließlich ſeit
1Po3 als Landgerichtsrat in Gießen, von wo er 1904 an das
Oberlan=
dSsgerich, verufen wurde; ferner war er hier Mitglied des
Verwal=
uaigs= und Diſziplinargerichtshofes, ſowie der Landesſynode.
Aus=
nseichnet mit dem Ehrenkreuz des Philippsordens, trat er im Herbſt
S2 in den wohlverdienten Ruheſtand. Wir rufen dem verdienten
Zü ibilar zum heutigen Tage, den er in der Stille im Familienkreis in
Druterbach verbringt, wvo ſein Vater 1923 kurz vor Vollendung des
10O. Lebensjahres heimging, herzlich den Wunſch zu: „in multos annos!”
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
9geitung: Direktor Adalbert Steffter). Heute Mittwoch (3.
Abonne=
mentsvorſtellung für Mittwochsmieter) und täglich finden
Wieder=
hillungen der erfolgreichen Operette „Der Graf von
Luxem=
diurg” ſtatt. Am Samstag findet die Erſtaufführung der
Operetten=
büſſe „Wie einſt im Mai” von Kolle und Bredſchneider ſtatt, die ja
be=
rcä.ts vor Jahren hier mit großem Erfolg gegeben wurde. In der Rolle
38 „Methuſalem” gaſtiert Bruno Haxprecht und ſind die weiteren
uptrollen beſetzt mit den Damen Zadora (Ottilie), Keßler, Neidhart,
2ä bus und Fiſcher, ſowie den Herren Geiger (Fritz Jüterbog), Aman,
Lururer, Marx, Otto Schmidt und Viktor Schmidt. Leiter der
Auffüh=
zurig iſt Direktor Steffter. „Von den vorkommenden Duetten uſw. ſeien
arwähnt: „Das war in Schöneberg” „Die Männer ſind alle
Verbre=
her”. „Der Mann war aus Haiti” uſw. Am Samstag abend 11 Uhr
vird der Schwank „Der Meiſterboxer” aufgeſüihrt und ſpielt die
Titel=
vlle Bruno Harprecht, der ja in dieſer Rolle vor einigen Jahren
be=
ſeits die größten Erfolge erzielt hat. — Die Abonnenten werden
dar=
u* hingewieſen, daß die zweite Abonnementsrate bis ſpäteſtens 15. Juli
zahlen iſt.
— Volkshochſchule. Die zweite Führung des Herrn Dr. med.
änther durch die Arzneipflanzen des Botaniſchen Garteus
uoet au Sonntag, den 17. Juli, vormittags 9 Uhr, ſtatt. Karten für
uvere Mitglieder zu 50 Pfg., für Nichtmitglieder zu 75 Pfg., ſind in
e: Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule zu haben.
— Ausſtellung „Neue Kunſt” Mathildenhöhe. Die
Ausſtellungs=
zming hat ſich entſchloſſen, Dauerkarten zu 3 Mark auszugeben,
perſönlich auf den Namen des Beſitzers ausgeſtellt werden. — Es
urden verkauft: „Sonniger Hang”, Oelbild von Walther
Reitzel=
deumſtadt, Streiflichter”, Oelbild von Gerhard Pfaff=Goldentraum in
ſalleſien. Im Hafen”, Radierung von Bruno Panitz=Mainz, „
In=
rpeur”. Delbild von Alexander Bertrand=Düſſeldorf. Der Beſuch iſt
u— Schulklaſſen von hier und von Aſchaffenburg wurden geführt.
— Bach=Feierſtunde. Es ſei hiermit nochmals darauf hingewieſen,
aſ, die durch den Ortsverband des Bundes Deutſcher Jugendvereine
uanſtaltete Bach=Feierſtunde, durch den Münchener Organiſten Emanuel
wotny heute Mittwoch abend um 8 Uhr im Gemeindehaus der
ail lertſtraße 26 ſtattfindet. Eintritt für Erwachſene 50 Pfg.
— „Neue Anſchauungen über das Unendliche”. Ueber dieſes Thema
rücht heute abend 8.15 Uhr im Saale des „Feierabend” (Stiftſtr. 51)
rſefeſſor Dr. Walger zu den Mitgliedern und Freunden der Kirch=
I Poſitiven Vereinigung.
— Mozart=Verein. Die „Halbe Nacht im halben Mond”,
als Ganzes eine wohlgelungene eigenartige Veranſtaltung. Zwar
a: nicht der Andrang zu verſpüren, der ſich bei Revuen und
Masken=
ilen bemerkbar macht. Aber das hatte für alle Beteiligte den großen
ſon teil der Bewegungsfreiheit, das beſonders den Tanzluſtigen zugute
m. Die Halbentſchloſſenen waren zu Hauſe geblieben, weil ſie aus
m. Himmel halb Regen, halb Sonnenſchein herauslaſen. Sie haben
3 Verſäumte doppelt zu beklagen. Unter Leitung des Vorſitzenden,
rif. Dr. Köſer und Mitwirkung bewährter Vereinsmitglieder
ent=
ichelte ſich ein Feſtabend, der allen Gäſten in beſter Erinnerung bleiben
ino. Vorbildlichen Fleiß zeigte die Heppenheimer Stadtkapelle, die
wvei Abteilungen zu aller Freude konzertierte. Vielen pfiff der
Son=
ruug zu früh zur Abfahrt, die bei den Gaben des halben Mondes
rn eſſen hatten, daß nur eine halbe Nacht angekündigt war.
e* Waiſenſchutz. Sommer= und Kinderfeſt. Am kommenden
Sonn=
näfindet in ſämtlichen Näumen des Städtiſchen Saalbaues unſer
dies=
yrüges Somerfeſt ſtatt. Der muſikaliſche Teil wird ausgeführt von
ner Abteilung ehemaliger Militärmuſiker unter perſönlicher Leitung
29 Herrn Obermuſikngiſters a. D. M. Weber. Eine beſondere
An=
ehungskraft wird in dieſem Jahre wieder unſere Tombola haben,
in=
zm einige Darmſtädter Firmen größere Gewinne geſtiftet haben.
Kin=
rſtviel, Eſelreiten und ſonſtige Unterhaltungen ſind ſür unſere Kleinen
ri eſehen. Auch die Tanzluſtigen kommen von 8 Uhr abends ab auf
rel Rechnung. Der Beſuch dieſes Familienfeſtes iſt daher ſehr zu
„ehlen. (Näheres durch Plakate und Anzeigen.)
— Der Bund heimattreuer Oſtpreußen feierte im Saale des
Muſik=
reu ns ſein diesjähriges Abſtimmungsfeſt zur Erinnerung an den
gro=
n! Abſtimmungsſieg gegen Polen am 11. Juli 1920, der das ſüdliche
tnreußen, trotz allem ſchlechten Willen der Gegenpartei, dem
Deutſch=
un erhielt. Entſprechend dem ernſten Charakter der Feier waren auch
Darbietungen durchweg auf einer beachtlichen, künſtleriſchen Höhe.
nüreleitet wurde dieſelbe durch die, von Mitgliedern der ſtädtiſchen
bpüelle zum Vortrag gebrachten Ouvertüre zu „Egmont” von=Beethoven.
molgte, dann eine feſtliche Anſprache von Herrn Franz Laſch, die auf
innatliebe geſtimmt, allen Anweſenden zu Herzen ging. Der Prolog,
itelt „Der Heimat Sieg”, den Fräulein Petrenz mit feinem
Emp=
dun und ſchöner Ausdrucksweiſe zum Vortrag brachte, vertiefte die
rm ung, die der Feſtredner= und Dichter erzielt hatte, noch mehr. Frl.
al Uecker ſang dann drei Lieder (von Wolf, Brahms und Laſſen) und
nic te mit ihrer ſchönen Vortragsweiſe wie immer reichen Beifall, um
mehr, als die Lieder dem Thema der Veranſtaltung feinſinnig
ange=
zil waren. Der bekannte Muſikkritiker, Herr Studienrat Dr. phil.
neg enhofer, erfreute als Gaſt die Oſtpreußen durch mehrere
Geſangs=
rüräge, die von Frau Dr. Weber mit feinem Empfinden begleitet, wie
vu öfters in dieſem Kreiſe zeigten, daß Herr Dr. Stiefenhofer über
„roßes Können verfügt und ſeine Darbietungen eine hohe
künſt=
tſasſe Reife haben. Beſonders Schuberts „Die Poſt” und „Der Prolon
uRBajazzo” löſten außerordentlichen Beifall aus. — Frl. Marie Hotz
itwerte dann in wunderbarer Modulation und Ausdrucksweiſe die
keirte von Marienburg” von Felix Dahn in meiſterhafter Weiſe und
eke ſpontanen Beifall. — Umrahmt vurden die Darbietungen in
nnvon Herrn Edwin Bauer feſtlich geſchmückten Saale durch
Muſik=
cel der Mitglieder des ſtädtiſchen Orcheſters, die dem feſtlichen
Charak=
tyes Abends angepaßt waren. Nach einem Schlußwort des zweiten
ſtzenden, Herrn Petrenz, der allen, die an dem Gelingen des ſchönen
ch auf den Heimatbund endete, ſchloß der gkademiſche Teil der Feier, vormittags von 8—12 Uhr durch die Stadtkaſſe.
ſſich dann noch ein Tänzchen anſchloß. Wir empfehlen allen
Oſt=
ußzen in Darmſtadt und Umgegend, die ſich bisher noch etwa
fern=
zlsten haben, ſich dieſem Heimatbund anzuſchließen, ſie werden hier ein
(d. Geimat wiederfinden. Anmeldungen nimmt die Geſchäftsſtelle des Nachſendungsantrag an das ſeitherige Zuſtellpoſtamt die amtlichen
Form=
higes heimattreuer Oſtpreußen, Herr Otto Brzoska, Rheinſtraße 19, abgegeben werden. Die Verwendung der amtlichen Formblätter
ge=
gregen.
— Orpheum. Volksvorſtellung. Heute Mittwoch abends
8 lhr, iſt bei ganz kleinen Eintrittspreiſen (von 60 Pfg. bis 2 Mk.)
Aikzworſtellung des komiſchen, an Situationskomik überreichen
Lach=
ſigers „Die vertagte Nacht” mit dem hier ſehr ſchnell beliebt
gor denen rheiniſchen Meiſter der Komik, Joſef Weinreiß, in der
urolle. Es iſt unmöglich, zu ſchildern, wie täglich über Weinreiß
7o* wird; ſein Gaſtſpiel währt indeſſen nur noch bis Freitag. Ab
ens tag, 16. Juli, beginnt das Senſations=Gaſtſpiel der bekannten
Szarrin Celly de Rheidt, in ihrer Tanz=Nevue mit etwa 20 Mit=
Ueſſoden; dazu ein erleſener Varieté=Teil. — Weitere Mitteilungen
Bege
Rreke
*Mit Sonderzug nach Helgoland.
Zunächſt mal das Rezept! Man nehme: Elf ſchöne Wagen der
Deutſchen Reichsbahn, gebe hinein ein paar Hundert reiſe= und
lebens=
luſtige Wiesbadener, Mainzer, Darmſtädter uſw., dazu eine Handvoll
beſonders liebenswürdige Eiſenbahnbeamte, rühre die ganze Geſellſchaft
tüchtig durcheinander, ſodaß alle Beſtandteile gut vermiſcht werden, und
gebe zum Schluß noch Bienchen Bimmbernell in höchſteigener Perſon
dazu. Das Ganze dann fertig gemacht und unter der ſorgfamen bis
auf jedes Tipfelchen geregelten Leitung der Reichsbahndirektion Mainz
auf vier Tage zu einer ausgedehnten Wochenendfahrt nach Hamburg
und Helgoland in Bewegung geſetzt; wer zweifelt noch daran, daß aus
ſolchen Ingredienzen eine Erinnerungsfahrt wird, die allen Teilnehmern
in ſchönſter Weiſe im Gedächtnis bleiben wird. Das Uebermaß der
Eindrücke dieſer Tage erlaubt nur, das Wichtigſte und Intereſſanteſte
mit kurzen Stichworten zu beleuchten und wiederzugeben. Alſo nun der
Reihe nach:
Erſter Tag, Hinreiſe. Pünktlich fuhren die Teilzüge aus
Darmſtadt und Wiesbaden=Mainz ab, um, in Frankfurt=Weſt vereinigt
tüünktlich auf die Minute, die gemeinſame Weiterfahrt anzutreten. In
Kaſſel, im Bahnhof ſelbſt und in naheliegenden Lokalen Geſegenheit,
ein überall vorzügliches Mittagefſen einzun ymen. Zeit, ia1 in die
Stadt zu ſchauen, war keine, der kräftige Regen verlockte auch niht
da=
zu. In Hildesheim ſchreckten Blitz und Donner, dann aufklärendes
Wetter ließ die Konturen Hamburgs mit Ungeduld erwarten. Endlich
— von Reiſehitze verſchont — angekommen, verteilte ſich alles in die
verſchiedenen Hotel= und Privatquartiere, um ſich für den fommenden
anſtrengenden Tag durch braven Schlaf zu ſtärken. Allen freundlichen
Mahnungen der Reichsbahndirektion zum Trotz (die in dem gedruckten,
jedem Teilnehmer an der Fahrt überreichten Reiſeplan zu leſen waren)
ſollen allerdings bereits am Ankunftsabend eine ganze Reihe von
Fahrt=
genoſſen im Strome des Vergnügungslebens von St. Pauli und der
Reeperbahn luſtig und fidel mitgeſchwommen ſein.
Zweiter Tag: Hamburg. Zuerſt die Stadtrundfahrt in
großen Ausſichtsautos, zum Teil mit Anhängern, durch die Altſtadt und
um Binnen= und Außenalſter herum. Der koloſſale Autoverkehr
über=
all durch Lichtſignale geregelt, dafür wird der Fußgänger nicht wie in
Frankfurt beim Straßenübergang in weiße Striche gezwängt. Etwas
auch für Darmſtadt Empfehlenswertes: Gegen die Hitze tragen die
Stra=
ßenbahnführer ſtatt der korrekten Mützen Strohhüte! Nun zur
Hafen=
rundfahrt durch ein Getriebe von Seeſchiffen, Hafendampfern,
Fähr=
booten und Fahrzeugen aller Art — ein Bild, das uns das Hamburg
der Vorkriegszeit in neuer, ungebrochener Kraft entſtehen läßt. Bei
der Rundfahrt hatten wir Glück: der 22 000 To. große Ueberſeedampfer
„Hamburg” der Hapag war zur Beſichtigung freigegeben; der bekannte
neue Typ der wirtſchaftlich gebauten, drei Klaſſen enthaltenden
kombi=
nierten Paſſagier= und Frachtdampfer, der über eine nur normale
Ge=
ſchwindigkeit verfügt, dafür aber in allen Klaſſen behagliches
Unter=
kommen und den nötigen Komfort bietet. Es war wohl der ſtille Wunſch
von 99 Prozent aller Beſucher, mit einem ſolchen Schiff einmal über den
großen Teich zu fahren. Nach der Rundfahrt ein Blick in den
Elbe=
tunnel, der auch heute noch als ein Wunderwerk der Technik daſteht,
dann mit den Autobuſſen hinaus zu Hagenbeck in Stellingen. Schnell
das Mittageſſen im Freien, das mit einigen Regenſchauern bedacht war
und auch ſonſt nicht allen Wüinſchen entſprach, eingenommen. Dann in
den Tierpark hinein, deſſen weitgeſpannte und freie Anlage auch der
Kenner Intereſſe ſtets aufs neue feſſelt. Eine farbenfrohe
temperament=
volle Völkerſchau gab es im Somalidorf, glänzende Dreſſuren, eine
Ziukusvorſtellung im Kleinen in der Raubtierdreſſurhalle. Am
Spät=
nachmittag ließ man ſich von der Untergrundbahn, die Vielen noch etwas
Neues war, in die Altſtadt und die Geſchäftsſtraßen mit den rieſigen
Kontorhäuſern fahren; der Abend wurde ganz individuell verbracht. Die
ſtreng Soliden gingen früh ſchlafen, um für die große Helgolandfahrt
friſch zu ſein; andere ſuchten Kaffees und Schifferkneipen auf, die
Un=
ſoliden und Neugierigen tauchten auch einmal gründlich im Strudel des
Hamburger Nachtlebens unter. Hier wurde wie z. B. in dem
mon=
dänen Ballhaus und Varieté „Alkazar”, ein farbendurchglühtes Bild
großſtädtiſcher Eindrücke entrollt.
Dritter Tag: Helgoland. Zu früher Stunde ging es
los, und der Seebäderdampfer „Cobra” der Hapag, ein ſchmuckes, weißes
ſtattliches Schiff, brachte an zweitauſend Perſonen zuerſt nach Kuxhaven
und dann hinaus auf die hohe See. Ein elbaufwärts fahrendes Seeſchiff
nach dem andern kam in Sicht und wurden freudig begrüßt.
Bord=
muſik und Tanz, flatternde helle Kleider und winkende Mädchenarme,
rheiniſcher Humor, der ſtets für die richtige Situation das richtige Wort
fand, alles wirkte zuſammen, um die Ueberfahrt zu einer recht luſtigen
zu geſtalten. Bald tauchte die Inſel Helgoland wie ein flacher,
breit=
gelagerter Kuchen aus dem Meere auf und nachdem das Geſchäft des
Ausbootens glücklich überſtanden war, ſtrömte alles auf die Inſel, Ober=
und Unterland mit geſchäftigem Leben erfüllend. Die einen kauften
Reiſeandenken, Andere deckten ſich mit billigem Kaffee, Rauchwaren oder
Spirituoſen ein (Zollfrei! Außerdem waren die Zollbeamten ſehr
aach=
ſichtig!), wieder andere wanderten um die Inſel und beſuchten die ſtille
kleine Kirche, deren den Landratten ungewohnter Schmuck Holzmodelle
alter Segelſchiffe bildeten. Ueberall Spuren der regenden Arbeit zum
Schuitz der Inſel gegen die nagenden Fluten. Am ſchönſten der Blick
von der Inſel über den Sonnenglaſt und die unendliche grüne Weite
der See, die ſo ſtill lag, daß man hoch über unermeßlichen Waldungen
zu ſtehen glaubte. Auch bei der Rückfahrt lieferte die glatte See nicht den
geringſten Vorwand für eine Spur der gefürchteten Seekrankheit,
leider, wie die angeblich Seefeſten feſtſtellten! Zur reichen Belohnung
für die faſt 12 ſtündige, immerhin ungewohnte Seefahrt ein
unvorgeß=
licher Eindruck: die nächtliche Einfahrt in den lichtüberſäten Hamburger
Hafen, in deſſen Fluten ſich tauſende von bunten und hellen Lichtern
ſpiegelten. Das Bild der zahlreichen — ich zählte allein 6 Schiffe, die
gleichzeitig anlegten — hellſchimmernden Dampfer an den St. Pauli=
Landungsbrücken, darüber die anſteigende, mächtig glitzernde
Rieſen=
ſtadt. So fiel der Abſchied von unſerem ſchönen Schiff doppelt ſchwer.
Vierter Tag: Rückfahrt. Der Himmel öffnete ſämtliche
Schleuſen am Montag morgen, Hamburg „weinte” über die Abfahrt
der fröhlichen Heſſen und Rheinländer. Um die Sehenswürdigkeiten
von Hamburg und Umgebung noch ausgiebiger genießen zu können,
wären manche gerne noch einen weiteren Tag in Hamburg geblieben.
Aber dieſe vier Tage mit ihren vielen ſchönen Eindrücken ſtellten gerade
das richtige Maß dar. Man kann die Reichsbahndirektion nur
beglück=
wünſchen zu der tadelloſen Durchführung dieſer und anderer Fahrten,
zu denen allmählich ſich eine treue Sonderzugsgemeinde
zuſammenge=
funden hat. Eine Frage noch: Wie wäre es mal mit einer Sonderfahrt
H. w. W.
ins Ausland, Schweiz oder Elſaß?
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— Jubiläum. Dieſer Tage konnte Herr Auguſt Stehle, auf eine
25jährige Tätigkeit als Drahtflechter bei der Firma Karl Brückner
zu=
rückblicken.
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im
Er=
werbsleben ſtehende Schwerbeſchädigte, Kriegshinterbliebene,
Alters=
ellSs beteiligt waren, den herzlichſten Dank ausſprach und mit einem rentner und Altersrentnerinnen erfolgt am Freitag, den 15. Juli,
Nachſendung von Poſtſachen. Wer in die Lage kommt, ſich
ſeine Poſtſachen nachſenden laſſen zu müſſen, tut gut daran, zu dem
blätter zu benutzen, die an den Poſtſchaltern und von den Briefträgern
währleiſtet die pünktliche Nachſendung.
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*Amtsgericht I.
1. Ein Chauffeur ſteht unter der Anklage der Urkundenfälſchung.
Die letztere beſteht darin, daß er 1926 einen vom Kreisamt Erbach
aus=
geſtellten Führerſchein vom 22. Juni 1926, der für die Klaſſe 3a lautete,
als auf die Klaſſe 3a—3b lautend umgeändert habe. Die Fälſchung, die
recht kindlich gemacht iſt, iſt auf den erſten Blick erkennbar, Angeklagter
hat in den Betrieben NSU. gelernt und die Motorfahrſchule in
Michel=
ſtadt beſucht. Aus ſeiner Vernehmung erhellt, daß die Fälſchung auch
als Uebertretung nach 8 363 St. G.B. geahndet werden kann.
Ange=
klagter will die Fälſchung begangen haben, um leichter in eine and re
Stelle zu gelangen. Der Amtsanwalt will nur die Anklage als
Ueber=
tretung aufrecht erhalten und beantragt ſechs Wochen Haft. Urteil:
zwei Wochen Haft.
2. Wegen Urkundenvernichtung iſt eine geſchiedene Frau
ange=
klagt. Nach ihren Angaben ſoll es ſich um einen Brief gehandelt haben.
Tatſächlich handelte es ſich aber um eine Bürgſchaftsurkunde, die die
Angeklagte im Kloſett zerriſſen hat, um — wie ſie ſagte — zu
verhin=
dern, daß ihrem Bräutigam und ihren künftigen Schwiegereltern etwas
geſchehen werde. Die Staatsanwaltſchaft hegt den Verdacht, daß (s
ſich um eine gefälſchte Urkunde gehandelt habe.
Der Staatsanwalt beantragt wegen Sachbeſchädigung nach 8 303
StGB. fünf Monate Gefängnis. Das Urteil erkennt auf 4 Monate
Gefängnis.
3. Zur Verhandlung kommen die jüngſt im Herrngarten
ſtattge=
habten Vorgänge, die ja bereits in der Preſſe beſprochen wurden. Fünf
junge Leute ſind wegen ruheſtörenden Lärms und groben Unfuges
an=
geklagt. Als Sachverſtändiger wird der Obergärtner, der den
Herrn=
garten ſo ſchön geſtaltet hat, vernommen; er bekundet, daß ſämtliche
ſchweren Bänke anderen Tags als umgeworfen feſtzuſtellen waren. Die
Bänke (etwa 24) waren über den Buchs geworfen. Die Angeklagten,
ſoweit beteiligt, wollen nur ſieben Bänke umgeworfen haben. Der
Amts=
anwalt ſtellt feſt, daß ſich nur drei Angeklagte an dem Unfug im
Herrn=
garten beteiligt haben, während zwei nur außerhalb des Gartens
Un=
fug getrieben haben. Gegen die beiden letzteren werden je 8 Mark
Geldſtrafe beantragt. Im übrigen handele es ſich um Roheitsdelikte;
es werden gegen die erſten Haftſtrafen von je 10 und 15 Tagen und im
üibrigen je 8 Mark Geldſtrafe beankragt. Der Verteidiger wendet ſich
dagegen, daß Haftſtrafen gegen die jungen Leute erkannt würden, was
ſpäterem Fortkommen nachteilig ſein könne.
Das Urteil erkennt auf Haftſtrafen von 2 Wochen und
1 Woche (2 Angeklagte erhalten je 1 Woche, einer 1 Woche), im
übri=
gen werden gegen alle Geldſtrafen von je 8 Mark erkannt.
— Der Muſikverein Darmſtadt hat ſein Programm für den
kommen=
den Winter nunmehr endgültig feſtgelegt. Es ſind wiederum vier
Ora=
torien=Konzerte in Ausſicht genommen. Am 1. November ſollen die
große Meſſe in E=Moll und der hier noch nicht gehörte 150. Pſalm von
Anton Bruckner zur Aufführung kommen, am Totenſonntag das
Deutſche Requiem und das Schickſalslied von Brahms. Das dritte
Kon=
zert im Februar bringt ein modernes, anderwärts vielfach mit großem
Erfolge aufgeführtes Werk des Schweizers Honegger „Könia David”
und den 113. Pſalm von Liſzt. Am Karfreitag ſoll die Johannespaſſion
von Bach in gründlicher Neueinſtudierung zu Gehſir gebracht werden.
An Stelle des bedauerlicher Weiſe aus Darmſtadt ſcheidenden
General=
muſikdirektors Roſenſtock wird ſein Nachfolger am Landestheater,
General=
muſikdirektor Dr. Böhm auch die muſikaliſche Leitung des Muſikvereins
übernehmen, ſo daß die künſtleriſche Höhe der Konzerte voll gewährleiſtet
iſt. Anmeldungen neuer aktiver und inaktiver Mitglieder werden bei
Herrn Auguſt Baumann, Wilhelminenſtr. 17. jederzeit
entgegengenom=
men, woſelbſt auch bereitwilligſt nähere Auskunft erteilt wird. Die
in=
aktive Mitgliedſchaft berechtigt zum Beſuch der Konzerte und öffentlichen
Hauptproben. Der Jahresbeitrag für inaktive Mitglieder beläuft ſich je
nach der Platzart im Landestheater auf 15 bis 30 RM. Auf den Beſuch
der Hauptproben kann verzichtet werden; der Betrag ermäßigt ſich
als=
dann auf 11 bis 24 RMM. An größeren geſelligen Veranſtaltungen ſind
bisher ein Nikolausabend und ein Winterfeſt vorgeſehen.
— Der 50. Todestag Biſchof von Kettelers im Rundfunk. Anläßlich
dieſes bedeutungsvollen Gedenktages ſpricht Poſtmeiſter Lud. Fiſcher,
der langjährige Muſikreferent des „Mainzer Journals”, am 13. Juli,
6.30. Uhr abends, auf dem Frankfurter Sender über den großen
Arbei=
terfreund und Mainzer Biſchof.
Lokale Veranſialtungen.
Die blerunter erſcheinenden Reilyen ſind andſchlleſlich als Hinwelſe auf Anzelgen zu beirachten.
in keinem Faſſe irgendwle ale Beſprechung oder Krliſt.
— Train=Vereinigung 18. Der Familienausflug am
letz=
ten Sonntag war trotz des zweifelhaften Wetters gut beſucht. Nach
einem wunderbaren Gang bei aufklärendem Himmel durch den herrlich
duftenden Wald traf man um 4 Uhr in Roßdorf bei Kam. Joh.
Krä=
mer ein. Die Kameraden von Noßdorf waren unſerer Einladung ſehr
zahlreich gefolgt. Nach kurzer Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden,
Kam. A. Heil, herrſchte hald echte kameradſchaſtliche Stimmung. Eine
beſondere Ueberraſchung boten uns die beiden dortigen Geſangvereine
„Sängerluſt” und „Konkordia, mit ihren herrlichen Liedervorträgen
unter der ſtraffen Leitung ihres kunſtſinnigen Dirigenten, Herrn Lehrer
Hackemer, der es verſtand, durch meiſterhäfte Wiedergabe ſchön
gewähl=
ter Volkslieder die Anweſenden zu feſſeln und zu lebhaftem Beifall
hin=
zureißen. Den Herren Sängern mit ihrem Dirigenten dafür an dieſer
Stelle noch einmal herzlichen Dank. Die Bauſteine für unſer
Ehren=
mal fanden bei den Anweſenden guten Abſatz. Ein kleiner Tanz an dem
ſich alt und jung beteiligte, beſchloß die ſo ſchön verlaufene
Veranſtal=
tung. Zum Schluſſe ſei noch der vorzüglichen Verpflegung bei Kam.
Joh. Krämer gedncht und für ſein Entgegenkommen herzlichſt gedankt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werſe, Künffler oder künſtleriſche Veranſitaltungen, deren im Nachſtehenden dre chnung
geſchieht, behält ſich die Redalſion ihr Urtell vor
— Union=Theater. Leo Aſchers gleichnamige Operette iſt
von dem Regiſſeur Erich Schönfelder wirkungsvoll verfilmt worden.
Tenia Desni und Harry Liedtke als Träger der Hauptrollen können den
größten Teil des Erfolges ihrem Konto gutbringen; beſonders Fenia
Desni löſte beim Publikum durch ihr reſolutes, temperamentvolles und
vor allem „ſchlag’fertiges Spiel viel Heiterkeit aus. Da auch die
übri=
en Schauſpieler, u. a. Grit Haid, Hilde Maroff, Hans Albers und
Kurt Gerron ihr Beſtes gaben, atmete dieſer Eichberg=Film mitreißende
chte Luſtſpielſtimmung.
— Reſidenz=Theater. Immer und immer wieder lockt es
in den Spalten der Zeitungen, und kein Menſch weiß oder ahnt auch
ur, was oft hinter dieſen ſchönen Anerbietungen ſteckt, die
nachgewie=
enermaßen oft nur dazu dienen, um junge Mädchen durch
Verſprochun=
gen und ſcheinbar glänzende Ausſichten ins Ausland und dort mit
uſend Tricks, mit Gewalt und Liſt infam an internationale
Mädchen=
händler auszuliefern! Mit Unterſtützung der Nationalkomitees zur
ekämpſung des Mädchenhandels und unter Mitwirkung der üürkiſchen
nd griechiſchen Polizei wurde ein Film hergeſtellt, der eindringlichſt
vor den Gefahren der Mädchenhändler warnt. Beſonders beachtlich iſt
ei dieſem Film der Umſtand, daß er auf Grund bisher noch nicht
ver=
ffentlichter Dokumente und amtlich beglaubigter Vorfälle hergeſtellt
vurde. Er ſchildert mit raffinierte Spannung das Schickſal zweier
eutſcher Mädchen, die ſich durch verlockende Angebote dazu verleiten
ſeßen, ins Ausland zu gehen und dort den Schleppern von
Mädchen=
indlern in die Hände fallen. Rudolf Klein=Rogge (der bekannte
Dar=
eller des Dr. Mabuſe, der Spieler) ſpielt in fünf Masken den großen
vantiniſchen Mädchenhändler, Mary Kid und Wera Engels ſind die
beiden verſchleppten Mädchen. Mia Pankau, Rehkopf, Trude Heſterberg
ſw. die Helfershelfer der Mädchenhändler, Charls Lincoln, Erich
Taiſer=Titz die Stützen der Polizei und Wilh. Diegelmann und Sophie
Lagay ein trauerndes deutſches Elternpaar. Die Aufnahmen erfolgten
Orienr, Konſtantinopel, Balkan, Budapeſt, Athen und in anderen
Städten Griechenlands und bieten landſchaftlich nicht zu überbietende
Tageskalender für Mittwoch, den 13. Juli 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 8 Uhr: „Der Graf von Luxemburg.” — Orpheum,
abends 8 Uhr: „Die vertagte Nacht.” — Landesmueſum von
10—19 Uhr: Ausſtellung „Alte Kunſt”. — Mathildenhöhe,
von 10—19 Uhr: Ausſtellung „Neue Kunſt”. — Konzerte:
Schloßkaffee, Hotel=Reſt. Schmitz, Café Rheingold, Hotel= u. Kaffee=
Reſt. Waldſchlößchen, Park=Kaffee=Reſtaurant. — Theaterſaal
„Perkeo”, Alexanderſtraße, abends 8 Uhr: Thüringer
Volks=
ſänger. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele.
Seite 6
Mittwoch, den 13. Juli 1927
Nummer 192
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Griesheim, 12. Juli. Am Mittwoch und Samstag dieſer Woche,
je vormittags von 5—12 Uhr, finden auf dem hieſigen
Truppenübungs=
platz Scharfſchießübungen ſtatt.
II. Eberſtadt, 11. Juli. Der Arbeiter=Radfahrer=Verein
Friſch Auf” Eberſtadt feierte geſtern und vorgeſtern das Jubiläum
ſeines 25jährigen Beſtehens, verbunden mit der Weihe ſechs neuer
Saal=
maſchinen. Der Feſtort war, wie am letzten Sonntag bei dem Feſt der
Kriegsbeſchädigten, feſtlich geſchmückt und reich beflaggt. Das geſamte
Feſt fand ausſchließlich auf Lem Feſtplatz im nahen Wald ſtatt, woſelbſt
man von geräumigen Bier= und Weinzelten aus die ſich auf einer eigens
zu dem Zwecke des Feſtes errichteten großen Schaubühne abwickelnden
vielſeitigen ſportlichen Veranſtaltungen geruhlich verfolgen konnte. Daß
hierbei natürlich der Radſport überwog, verſteht ſich von ſelbſt.
Muſi=
kaliſch beherrſchte die Kapelle „Edelweiß” unter der Leitung ihves
tüch=
tigen Dirigenten Geißler das Feſt. Nicht uerwähnt bleibe auch die
Spielmannſchaft der Freien Turnerſchaft, die ſich in den Dienſt der
Sache ſtellte und ſich die Achtung und Anerkennung der Gäſte durch ihr
vorzügliches Spiel zu erringen wußte. Am Samstag abend fand auf
dem Feſtplatze ein Begrüßungsabend ſtatt. Der Vereinsvorſitzende,
Ge=
meinderat Gärtner, hielt die Begrüßungsanſpreche und ehrte durch
Ueberreichung von künſtleriſchen Ehrenurkunden die noch lebenden
Grün=
der des Jubelvereins: Oskor Pöllmann, Ludwig Hindermeher und
Andreas Rohr. Den Dank der Jubilare brachte Jubilar Hindermeher
zum Ausdruck. Außer dem Zweier=Begrüßungsreigen der Eberſtädter
Radler wurde an radſportlichen Veranſtaltungen geboten: ein Sechſer=
Schulreigen der Ortsgruppe Wiebelsbach, ein Vierer=Schulreigen der
Eberſtädter Nadlerinnen, je ein Kunſweigen der Ortsgruppen Nauheim
und Nüſſelsheim, ein Gruppenkunſtfahren der Ortsgruppe Pfungſtadt
und ein Steuerrohrreigen der Ortsgruppen Eberſtadt. Bundesmeiſter
Scharf aus Zürndorf bei Nürnberg erweckte durch ſeine mutigen und
geradezu tollkühnen Kunſtſtücke auf dem Zwei= und insbeſondere auf dem
Einrad Bewunderung. Der Feſtſonntag wurde durch ein großes
Wecken der Feſtmuſik am frühen Morgen eingeleitet. Am frühen
Nach=
mittag ſtellte ſich im Mühltal der Feſtzug auf, der mit ſeinen 65
Nummern allein 51 auswärtige Radfahrer=Ortsgruppen zählte. Der
ganze Feſtzug, deſſen Vorbeimarſch 25 Minuten dauerte, bot ein
ent=
zückendes farbenfreudiges Bild. Unter günſtigen Umſtänden konnte
auch das reichhaltige Sonntags=Programm vollſtändig und glatt
abge=
wickelt werden. — Impfung. Am letzten Montag vormittag fand
die Impfung der 12jährigen Mädchen und Knaben ſtatt. —
Vater=
ländiſcher Abend. Die Gefolaſchaft Eberſtadts des Deutſch=Ordens
hält am Sonntag dieſer Woche im Saale des „Bergſträßer Hofes” einen
Vaterländiſchen Abend ab. Die Muſik wird von der Vereinigung
ehe=
maliger Militärmuſiker aus Darmſtadt ausgeführt.
* Gberſtadt, 12. Juli. Unfall. Bei dem ſtarken Verkehr, der am
Sonntag an der Bergſtraße herrſchte und der noch innerhalb Eberſtadts
durch das in Eberſtadt abgehaltene Radfahrerfeſt um ein Vielfaches
vermehrt wurde, kam es mehrfach zu kleineren Verkehrsufällen. So
wurde z. B. an der Straßenkveuzung Heidelberger= und Seeheimer
Straße ein Radfahrer von einem Perſonenauto erfaßt und zu Boden
geſchleudert. Das Nad ging vollſtändig in Trümmer, während der
Nad=
fahrer ſelbſt glücklicherweiſe mit leichteren Vorletzungen davonkam. Das
Perſonenauto wurde feſtgeſtellt. — Rheinfahrt. Die Gefangvereine
„Frohſinn” und „Germania” unternehmen am kommenden Sonntag in
getrennten Schiffen und mit verſchiedenem Ziel Rheinfahrten von Mainz
nach St. Goarshauſen, bzw. Ober=Weſel.
* Pfungſtadt, 12. Juli. Impfungen. Wie die Bürgermeiſterei
bekannt gibt, findet die diesjährige öffentliche Impfung für die im
vorigen Jahre geborenen Kinder in Pfungſtadt am Freitag, den 15.
Juli, nachmittags von 3—5 Uhr ſtatt. Die Nachſchau iſt auf
Donners=
tag, den 21. Juli, ebenfalls zwiſchen 3 bis 5 Uhr, feſtgeſetzt. Wer den
Termin nicht benutzen will, muß die Impfung des Kindes bis zum
Jahresſchluß auf eigene Koſten vornehmen. Für die Schulkinder, die
in dieſem Jahre 12 Jahre alt werden oder geworden ſind, iſt der
öffent=
liche Impftermin auf Donnerstag, den 14. Juli, nachmittags zwiſchen
2 und 4 Uhr feſtgeſetzt. Die Nachſchau findet am Donnerstag, den
21. Juli, zwiſchen 2 und 4 Uhr ſtatt. — Abfahren von Holz.
Die Bürgermeiſterei macht bekannt, daß innerhalb drei Wochen
ſämt=
liches im Stadtwald Pfungſtadt noch lagernde Holz abgefahren ſein
muß; widrigenfalls erfolgt Anzeige auf Grund des Forſtſtrafgeſetzes.
Roßdorf, 12. Juli. Zur Einweihung eimer Gefallenen=Gedenktafel
in Verbindung mit der Ehrung der Gründer und Jrbilare des Vereins
fand am Sonntag vormittag gemeinſamer Feſtgottesdienſt ſtatt, wobei
der Poſaunenchor ſowie der Geſangverein „Liederkranz”, mitwirkten.
Herr Pfarrer Verck hielt eine gut angepaßte Anſprache. Nach dem
Gottesdienſt wurde geſchloſſen nach dem Vereinslokal im Gaſthaus
Hein=
rich Blößer marſchiert, um die Enthüllung und Einweihung der
Ehren=
tafeln für die Gefallenen vorzunchmen. Der Saal war bis auf den
letzten Platz beſetzt. Die Feier wurde eingeleitet dunch einen
Muſikvor=
trag der Kapelle Breitwieſer. Der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes, Herr
Graf, hielt die Gedenkrede. Nachdem durch den Chor des Vereims die
„Hymne an die Nachnt” von Beethoven vorgetragen war, ergriff Herr
Pfarrer Verck das Wort. Seiner Anſprache legte er das Textwort der
Heiligen Schrift zugrunde: „Solig ſind die Toten, die in dem Herrn
ſterben, von nun an, denn der Geiſt ſpricht, daß ſie ruhen von ihrer
Arbeit und ihre Werke folgen ihnen nach.‟ Der Redner warf einen
Rurk=
blick auf den Weltkrieg, betonte, daß die 7 Helden des Vereins nicht
ver=
loren ſind, daß ſie ſtarbon für Ehre, Freiheit, Vaterlond, für uns, für
unſer liebee deutſches Volk, ſie ſtarben in dem Herrn. Tränen ehren den,
der ſie weint und den, um den ſie gehen. Sie ruhen und ihre Werke
folgen ihnen nach, daß wir ausführen, was ſie angefangen, daß ein
Volk des Glaubens, der Liebe, der Eintracht, der Gerechtigkeit werde.
Sie haben uns vorgelebt, ſie ruhen und ſtehen jetzt als unſere
unſicht=
baren Führer an der Gedenktafel. Die Namen an den Tafeln ſollen
verkünden: „Wir vergeſſen Euch nie.” So iſt ihr Gedächtnis geſegnet.
Herr Pfarrer Berck nahm alsdann nach ſeiner zu Herzen gehenden
An=
ſprache die Enthüllung und Weihe der Ehrentafel vor und der Chor des
Geſangvereins „Liederkranz” ſang unter Leitung ſeines bewährten
Dirigenten, Herrn Fritz Oeſterling, das Lied: „Ich hatt' einen
Kame=
raden”, das die Verſammlung ſtehend anhörte. Die Gedenktafel trägt
die Namen folgender gefallenen Helden des Vereins: Jakob Breitwieſer,
Georg Landzettel, Geora Göbel, Friedrich Stelzer, Adam Becker, Ludwig
Hein und Wilhelm Nuhl. Es waren alle aktive Sänger des Vereins.
Hergeſtellt wurde die Tafel in wundervoller Weiſe von Herrn Johs.
Schollenberger hier. Die Ehrung der Gründer und Jubilare des Vereins,
nämlich Konrad Roſignol, Georg Münkler, Geora Reiſinger, Johann
Wilhelm Vecker, Hermann Shäfer, Friedrich Böhm, Georg Löffler,
Zeorg Kitp. Konrad Sauerwein und Philipp Buttner wurde durch
eine ſinnige Anſprache des Herrn Graf und Ueberreichung von Ehren=
„Das iſt der Tag des Herrn”. Es folgten Anſprachen ſeitens des
Turn=
vereins, der Geſanavereine Sängerluſt” „Konkordia” Liederzweig
und des Militärvereins, die Gratulationen und Geſchenke überbrachten.
g. Groß=Biebereau, 12. Juli. Auch das Fiſchbachtal hat nun ein
Sſtwimmbad bekommen, und den Bewohnenn und ganz beſonders der
Jugend iſt Gelegenheit zu waſſerſportlicher Tätigkeit gegeben. Die
Ueberzeugung von dem günſtigen Einfluß des Bodens und Schwimmens Helfrich und Schmidt an den Bannerträger, der das Gelöbnis
aus=
auf Körper und Geiſt dringt doch in alle Kreiſe des Volkes. Da es
an natürlichen Badegelegenheiten fehlt, ſo hat die kleine aber
fortſchritt=
liche Gemeinde Lichtenberg mit ihrem weitſchauenden und rührigen
Bürgermeiſter an der Spitze in einer Seitenmulde des Fiſchbachtales
Waſſerfläche umfaßt etwa 1 Morgen und iſt mit verchiedenen Hallen
umgeben, ſodaß allen Badebedürfniſſen Rechnung getragen wird.
Hoffentlich ſchreiten die Arbeiten ſo vorwärts, daß das Bad bald der
Oeffentlichkeit übergeben werden kann. Die günſtige Lage macht es
auch den Bewohnern dev Umgegend möglich das Bad zu benützen.
* Höchſt i. O., 12. Juli. Nächſten Sonntag, den 17. ds. Mts.,
nach=
mittags 1½ Uhr, findet Gottesdienſt für Taubſtumme im ebangeliſchen
Gemeindehaus dahier ſtatt. Wegen Fahrtausweis wende man ſich an
das hieſige Pfarramt.
* Lengfeld, 12. Juli. Der Starkenburger Hilfsverein für die Baſler
Miſſion gedenkt, am Sonntag, den 17. Juli, hier ſein Jahresfeſt zu
feiern. Der Feſtgottesdienſt beginnt 1½ Uhr, die Nachfeier um 4 Uhr.
Neden werden die Miſſionare Schmid (von der Goldhiſte) und Keller Schloß beſichtigt. Darauf eilt der Sonderzug Wimpfen zu, wo Stadt
(von Kamerun) und andere. Kirchengeſangverein und Poſaunenchor
werden mitwirken. Die Gemeinde lädt die auswärtigen Miſſionsgäſte über Erbach zurück. An dem Ausfluge können auch Angehörige der
zum Kaffee ein. — Da das Arbeitsfeld der Baſler Miſſion immer größer Kinder teilnehmen. Bei großer Teilnehmerzahl findet am
darauffolgen=
wird und im letzten Jahr auch 2 Miſſionare aus unſerer Provinz,
Ittmann von Groß=Umſtadt und Engel von Crumſtadt, ausgeſandt
wurden, ſo iſt zu hoffen, daß eine immer größer werdende arbeitsfreudige
und opferbereite Miſſionsgemeinde in der Heimat ſich zuſammen findet.
* Hirſchhorn, 12. Juli. Waſſerſtand des Neckars am
11. Juli 0,94 Meter, am 12. Juli 0,95 Meter.
3
* Feuerwehrfeſt in Fürth.
Das 30jährige Stiftungsfeſt der Freiwilligen Feuerwehr fand am
9., 10. und 11. d8. Mts. auf dem Feſtplatze der neuen Turnhalle ſtatt.
Schon am Samstag abend hallten von unſeren Höhen die Böllerſchüſſe
wider und ein Umzug durch die mit Fahnen und Girlanden geſchmückten
Straßen des Ortes brachte den feſtgebenden Verein nebſt ſämtlichen
hie=
ſigen Vereinen zum Feſtkommers. In der gut durchdachten Rede des
Feuerwehrkommandanten, Bamſtr. Zeiß, gab dieſer einen Rückblick über
die Vereinsgeſchichte. Die von den beiden Geſangvereinen zum Von
trag gebrachten Chöre ſowie die turneriſchen Vorführungen verſchönten
den Abend. Am Sonntag morgen war Wecken und um 8 Uhr der
Aus=
marſch der Wehr zum Ehrenmal der Gefallenen. Hier hielt der
Kom=
mandant die Gedächtnisrede. Die Freiw. Feuerwehr Fürth wird ihnn
gefallenen Kameraden ſtets ein ehrendes Andenken bewahren. Zum
Zei=
chen treuer Kameradſchaft und ſteten Gedenkens legte der Redner im
Namen der Freiw. Feuevwehr Fürth an dieſer Kriegergedächtnisſtätte
einen Kranz nieder und rief ihnen zu: „Auf Wiederſeh’n in lichten
Höhn.”
Hierauf erfolgte der Empfang der auswärtigen Wehren. Gegen
11 Uhr ſollte die Jubelwehr am markierten Obiekt zeigen, daß ſie
ge=
ſchult und gerüſtet iſt. Der Brandangriff geſchah am Hofgebäude des
Gaſthauſes „Zur Starkenburg”. Man mußte ſtaunen, mit welcher
Ge=
ſchwindigkeit der Angriff vor ſich ging. Das brachte auch der
Kreis=
feuerwehrinſpektor Knaup aus Rimbach zum Ausdruck. Auch
Regie=
rungsrat Dr. Jann vom Kreisamt in Heppenheim gab ſeiner
Anerken=
nung Ausdruck. — Der nachmittags um 2½ Uhr aufgeſtellte Feſtzug
zeigte ſchöne hiſtoriſche Gruppen. Der Feſtzug fond Aufſtellung am
Bahnhofe und führte durch die reich geſchmückten Ortsſtraßen zum
Feſt=
platz. Hier begrüßte der Bürgermeiſter Zeiß die Feſtgäſte in ſeiner
Eigenſchaft als Kommandant. Als Vertreter der Gemeinde Fürth
be=
grüßte er ſie alle, insbeſondere die hierher gekommenen, auswärtigen
Wehren auf das allerherzlichſte. Die Gemeinde Fürth iſt ſtolz darauf
zu wiſſen, daß ſie eine pflichttreue, gutgeſchulte und ſtets bereite Freiy.
Feuerwehr beſitzt. Wir feiern deshalb gern mit unſerer Freiw.
Feuer=
wehr das 30jährige Entſtehungsfeſt mit Bannerweihe. Es iſt Pflicht
eines jeden, dieſe Zuſammenſchlüſſe von Männern, wie ſie die Freiy,
Feuerwehren beſitzen, ohne Rüchſicht auf ſeine politiſche Einſtellung in
urkunden vorgenommen. Der Chor ſang noch Schäfers Sonntagslied: jeder Art und Weiſe fördern zu helfen. Der Freiſw. Feuerwehr iſt heute
von Damenhand ein Banner geſtiftet worden, unter dem ſich die
Kame=
radſchaftlichkeit noch in viel größerem Maße wie ſeither verwirklichen ſoll
zum Nutzen der ganzen Gemeinde. Ich ſchließe meine Anſprache mit dem
Wunſche, daß die Freiw. Feuerwehr Fürth blühen und gedeihen möge
zum Wohle unſeres Ortes und zum Nutzen der ganzen Einwohnerſchaft
Es folgte nun die Uebergabe des Banners durch die Damen Bormuth,
ſprach, dasſelbe wie ein Heiligtum zu ehren.
Anſchließend war noch eine Vorführung des Minimax=Feuerlöſchers,
wobei ein großer Holz= und Strohhaufen, mit Oel und Benzin getränkt,
zur Entzündung gebracht und gelöſcht wurde. Der weitere Nachmittag
am Nordfuße des Lichtenberges ein Gelände von nahezu 2 Morgen brachte Unterhaltungen und Vorführungen. Abends vereinigte in zwei
erworben und es zu einem neuzeitlichen Schwimmbade umgeſtaltet. Die Sälen der feſtgebende Verein ſich und ſeine Gäſte zu einem ſchönen
Sommernachtsball. Am Montag war Konzert und Volksbeluſtigung auf
dem Feſtplatze als Abſchluß des in ſeinen ganzen Teilen gut gelungenen
Feſtes.
* Aus dem Kreiſe Erbach, 12. Juli. Ausflug der Schulen
des Kreiſes. Wie im Vorjahre, ſo ſoll auch in dieſem Jahre wieder
ein größerer gemeinſamer Schulausflug ſtattfinden, und zwar diesmul
am Dienstag, den 19. Juli, eine Fahrt an den Neckar. Beſucht werden
die beiden Neckaaſtädte Heidelberg und Wimpfen. Zu dieſem Zweck
fährt ein Sonderzug ab Höchſt 6 Uhr und hält an allen Stationen des
Kreiſes, um die Schulen aufzunehmen. Ueber Erbach geht die Fahrt
durch das Neckartal nach Heidelberg. Dort werden die Stadt und das
und Saline beſucht werden. Der Zug fährt dann um 17 Uhr wieder
den Tage eine gleiche Fahrt ſtatt.
* Lindenfels, 12. Juli. Beim Hinabſteigen in den Keller rutſchte auf
einer altmodiſchen Kellertreppe Frl. K. Pfeifer von hier ſo unglücklich
aus, daß ſie ſich den Arm aus, dem Gelenk fiel und brach; ebenſo ſcheint
die Schulterpartie ſchwer beſchädigt worden zu ſein. Der hinzugerufene
Arzt hielt ſofortige Ueberführung in ein Krankenhaus dringend geboten.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 192
Mittwoch, den 13 Zuli 1927
Seite 2
wie 84. Johreverſannlung des Heſchen
Hauppereins der Guſo AdoſſSiſſung
„Ihm am Sonntag in Bedern ihren Anfang. Entſprechend der
Be=
ſa ntung des Guſtav AdolfVereins, der in unſerem Heſſenland über
10 000 Mitglieder zählt, waren von nah und fern die Träger der Guſtav
Unolf=Arbeit aus dem ganzen Land ſowie ſonſtige Feſtgäſte aus
Ober=
ſnſen in überaus großer Zahl in dem lieblich gelegenen Gedern
zuſam=
mngekommen, um dunh ihre Anweſenheit ihre Treue zu der national
„Fd kirchlich ſo überaus bedeutſamen Sache des Guſtad=Adolf=Vereins
ſaszutun. Nach mehreren Tauſenden zählte der Feſtzug, welcher ſi.h
nnchmittags um 2 Uhr vom Bahnhof zur Kirche bewegte; das
geräu=
uuge Gotteshaus dermochte bei weitem nicht alle Hürer zu faſſen, jodaß
n. Schloſpark ein Parallelgottesdienſt abgehalten werden mußte, in
ullchem Pfarrer GieſeMeran zu den Verſammelten ſprach, zuährend in
e— Kirche Kirchenpräſident D. Boß=Kattowitz der Feſtſtgemeinde in
ein=
uricklichen Worten von der Not der Diaſpora in Oberſckleſien ſprach
„5 Ober=Kirchenrat Wagner=Gießen die Grüße und den Dank der
Lurchenregierung überbrahte.
Der ſpätere Nachmittag brachte dann 3 große Veiksverſammlungen
m. frgrindlichſt für dieſen Zweck zur Verfügung geſtellten Schloßpark
ym Gedern. Trotz des wenig günſtigen Wetters war auh hier der
60 ſuch ausgezeichnet, und ergriffen lauſchten die Hürer auf da3, wuas
hmen von Vertretern euangeliſcher Auslandsgemeinden fern und nah,
ſon Nimgen unſrer Glagbens= und Volksgenoſſen erzühir wurde. Von
enner Gemeinde Olmütz in Mähren berichtete Pfauxer Müller=Olmitz,
ſmen Stand der ebangeliſchen Sache in Italien Pfarrer GieſeMleran,
umm Kamof der evangeliſchen Deutſchen im Baltenland, der ehemals
ſa tiſche Pfarrer Sielmann=Frankfurt a. M., von den Leiben der
be=
nängten ebangeliſ en Gemeinden Oberſchleſiens der Kirchenpräſident
d: Voß=Kattozuitz. Bläſer=, Kirhen= und Jugendcöre aus Gedern und
Lurigebung ſtellten ſich in den Dienſt der Sache und trugen weſentlich
umu ſchönen Gelingen der Volksverſammlungen bei, die ungezählten
darern mit erſchiitternder Deutlichkeit die Not unſerer Brüder in der
Zerſtreuung und demgemäß die Notwendigkeit der Guſtav Adolf=Hilfe
ſeuntlich machen mußte.
Der Abend vereinigte endlich eine große Schar auswärtiger
Feſt=
ſäſte mit zahlrei en Gliedern der Gemeinde Gedern im Saale des
Berg=
oit etshauſes zu einem terfflich gelungenen Familienabend. Von
al lreichen muſikaliſchen Darbietungen umrahmt, brachte der Abend
zu=
ſäuhſt die Begrüſungen des Kreisdirektors des Kreiſes Schotten, des
Kurgermeiſters der Stadt Gedern und des Dekans des Delanats
Schot=
ſin— In überaus herzlicher Weiſe hieß Hofprediger Widmann im Namen
” Kirchenvorſtandes ſowie des Guſtav Adolf=Zweig= und Frauenvereins
Erſchienenen willkommen, während Frau W dmann die Feſtgabe des
4ranates noch durch eine Sondergabe des Guſtav Adolf=Frauenvereins
ioern erhühte. Pfarrer D. Fritſch überbrachte die Grüße des
Edan=
ell ſchen Bundes und Pfarrer Falke=Gelnhauſen die der benachbarten
uſtav Adolf=Hauptvereine, die Vertreter entſandt hatten, uämlich des
ſatenkfurter Naſſauiſchen, Rheinheſſiſchen und Badiſchen Hauptvereins.
Nc herzlichen Dankesworten des Verſammlungsle ters Präſidenten D.
ſien=nbeck=Darmſtadt ſchloß der eindruckstoll verlaufene Feſtabend.
Gleichzeitig wurde der bekannte Siebenbürgenfilm des Zentralvor=
nürdes der Guſtad Adelf=Stiftung in einer Parallelrerſammlung
vor=
eführt, der ein deutliches Bild von dem bürgerlichen und kirehlichen
eigen der evangeliſ hen Deutſchen in Siebenbürgen vermittelte und viel
ſulang bi den zahlreichen Beſuchern fand.
* Schlierbach, 12. Juli. 25jähriges Dienſtjubiläum.
s ſind nunmehr 25 Jahre, daß die hieſig= Handarbeitslehrerin, Frau
ochum, ihren Dienſt antrat und bis heute zur vollen
Zufrieden=
ihrer vorgeſetzten Behörde verſah. Vielen Schülerinnen hat ſie
ſSieſen 25 Jahren als treubeſorgte Führerin die für das tägliche
elgen wichtigſten Kenntniſſe von weiblichen Handarbeiten übermittelt.
ſewonders die Kriegszeit ſtellte an ſie ſehr hohe Forderungen, mußte ſie
47 in dieſer Zeit die verſpaiſten Stellen von Seidenbuch und Linden=
I. mitverſehen. Wer die Wegverhältniſſe des Odeuwaldes kennt, weiß
eige aufobfeinde Tätigkeit zu würdigen. Es wurden dann lobende
murkennung und Gluchvünſch= des Heſſ. Kreisſchulamtes Bensheim
Jubilarin, durch Herrn, Schulrat Kremer überbracht. und des
alnkes vieler Schüilerinnen darf die Jubilarin auch gewiß ſein. — Und
iei man hört, ſoll auch im benachbarten Glattbach die
Handarbeitslehre=
ni Frau Steinmann, ihr 25jähriges Dienſtjubiläum gefeiert und Herr
cheilrat Kremer=Bensheim ebenfalls Glückwunſch und Anerkennung des
eſ. Kreisſchulamts Bensheim ausgeſprochen haben.
„Sranfem 1. 50.. 2 42.
am 15. d3. Mts, ſein 50jähriges Jubiläum in Fürſtlich Erbach=
Schön=
bergiſchen Dienſten und wird am 1. Auguſt in den wohlverdienden
Ruhe=
ſtand treten. Möge dem tüchtigen Beamten nach ſo langen Jahren
uner=
müdlicher und ſegensreicher Arbeit, ein ſchöner Lebensabend
beſchie=
den ſein.
Von der Vergſtraße, 12. Juli. Graf Sigismund von
Berck=
heim, ehemaliger hadiſcher Geſendter in Berlin, iſt im 77.
Lebens=
jahre nach längerem Leiden in ſeinem Weinheimer Schloſſe geſtorben.
Die Beiſetzung fand Sonntag nachmittag in aller Stille in der Gräflich.
Berckheimſchen Familiengruſt in Weinheim ſtatt.
* Seeheim, 12. Juli. Feuerwehrfeſt. Am vergangenen
Sonntag feierte die Freiwillige Feuerwehr Seeheim in würdiger Weiſe
das Feſt ihres 40jährigen Beſtehens. Eine große Anzahl von
Feuer=
wehren aus der Nachbarſchaft, von Eberſtadt, Bickenbach, Malchen,
Zwingenberg, Lambertheim. Pfungſtadt uſp. waren erſchienen, um das
Jubiläumsfeſt der Seeheimer Wehr verſchönen zu helfen. Auf dem
Feſt=
platz in der Nähe der Tanne herrſchte großer Betrieb.
* Hofheim, 12. Juli. 15jähriges Stiftungsfeſt
ver=
bunden mit Fahnenweihe des Geſangvereins
„Liederkranz‟ Das ganze Dorf hatte reichen Flaggenſchmuck
angelegt, während die Ortsſtraßen mit friſchem Grün reichlich geſchmückt
waren. Bereits am Samstag ſetzte das Feſt mit einem Fackelzug ein
der ſich durch die Ortsſtraßen nach dem Feſtplatze bewegte. Trotz des
gerade nicht beſonders einladenden Wetters wies der Feſtkommers ſehr
regen Beſuch auf und blieben die Teilnehmer bis im die ſpäte
Nacht=
ſtunde bei froher Unterhaltung und abwechſlungsreichem Programm
beiſammen. Muſikſtücke, Geſangsvorträge ſowie turneriſche Leiſtungen
des Turnvereins Hofheim wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Der Sonntag, der Haupttag des Feſtes, ſetzte am frühen Morgen ein
mit dem Weckruf. Nach dem großen Wecken folgte der Feſtgottesdienſt
und darauf Abholen der auswärtigen Vereine. Um 2 Uhr bewegte
ſich ein impoſanter Feſtzug durch die Ortsſtraßen, die von der Menge
dicht beſetzt waren, nach dem Feſtplatze. Dortſelbſt fand alsdann die
Weihe und Enthüllung der neuen Fahne ſtatt. Es folgten
programm=
gemäß: Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Ph. Eberts, darauf
Feſtrede und Enthüllung der Fahne. Die hieſigen und auswärtigen
Sangesbrüder brachten alsdann verſchiedene Lieder zu Gehör, die ſich
zum größten Teil auf den alten Vater Rhein, der ja unweit unſeres
Dorfes vorbeifließt, bezogen. Allen Vorträgen, wurde lebhafter Beifall
gezollt. Der. feſtgebende Verein wurde in früher Abendſtunde noch
da=
durch beſonders geehrt, daß der Vertreter d.s Heſſiſchen Sängerbundes.
Herr Bitter, Darmſtadt, an dem Feſte teilnahm. Am Abend trafen ſich
die Saugesbrider und ihre Anhänger zum Feſtball im großen Saale
des Gaſthauſes. Zum Kaiſerhof” und im neuerbauten, der Neuzeit
ent=
ſprechenden Saale des Gaſthauſes. Zum ſchwarzen Adler. Am Montag,
dem Schlußtag des Feſtes, fand bereits am Vormittag um 9 Uhr auf
dem Feſtplatze Konzert ſtatt. Danach Kinderbeluſtigung und am Abend
Schlußkonzert mit Brillantfeuerwerk. So nahm auch dieſes Sängerfeſt,
zum Schluß noch begünſtigt durch herrliches Wetter, einen recht
ange=
nehmen Verlauf.
* Gernsheim, 12. Juli. Waſſerſtand des Rheins am
12. Juli, 1.59 Meter.
* Mörfelden, 12. Juli Jubiläum. Der Gewerbeverein
Mör=
felden, der in dieſem Jahre auf ein 40jähriges Beſtehen zurükblicken
kann, beabſichtigt, aus dieſem Anlaſſe eine Handwerk= und
Gewerbe=
ausſtellung abzuhalten.
LondesSagung des Derbondes zu Wohrung
der Intereſſen der Krankenkaſſen in Heſſen.
Rheinheſſen.
a. Nierſtein, 12. Juli. Kreisausſchußſitzung des Kreiſes
Oppenheim. Wegen zweier Roßkaſtanienbäume im Hofe der Kathinka
Schmidt, dahier, die auf eine Verordnung des Miniſteriums der
Finanzen, Abteilung für Forſt= und Kameralverwaltung, unter
Denk=
malſchutz geſtellt werden ſollten, fand im hieſigen Gemeindehaus eine
Kreisausſchußſitzung ſtatt. Vorſitzender war Herr Regierungsrat Stieh=
Oppenheim. Als Sachverſtändiger war Herr Profeſſor Schmidtgen=
Mainz geladen. Frl. Schmidt, die gegen die ſtaatliche Verfügung
Ein=
ſpruch erhob, vertrat Herr Rechtsanwalt Hubert= Oppenheim.
Nachdem ſich im Verlaufe der Debatte verſchiedene Herren für die
Stellung der beiden Bäume unter Denkmalsſchutz, andere dagegen
aus=
geſprochen hatten, wurde eine Lokalbeſichtigung vorgenommen, worauf
ſich der Kreisausſchuß zur Beratung zurückzog. Sein Urteil lautete
dahin, daß dem Einſpruch der Beſitzerin gegen die Anordnungen des
Kreisamtes Oppenheim durch welche die beiden Roßkaſtanienbäume
unter Denkmalsſchutz geſtellt werden ſollen, ſtattzugeben und die
Staats=
kaſſe mit den Koſten des Verfahrens zu belaſten ſei.
Die geſamten Krankenkaſſen Heſſens hatten für Samstag und
Sonn=
tag ihre Delegierten nach Worms entſandt, um an der diesjährigen
Landestagung des Verbandes zur Wahrung ihrer Inteneſſen
teilzuneh=
men. Am Samstag nachmittag wurden im obeuen Linkolnſaale die
ge=
ſchäftlichen Angelegenheiten dunhberaten, die Nechnungsablage erſtattet
und ſonſtige interne Fragen behandelt. Für den Abend waren die
aus=
wärtigen Gäſte zu einem gemütlichen Zuſammenſein im „Rhein=Café”
mit ihren Wormſer Vertretern vereinigt.
Die Hauptverſammlung fand am Sonntag, vormittags
11 Uhr, im Mozartſaal ſtatt und hatte eine gute Beteiligung
aufzuwei=
ſen. Die Verſammlung wurde durch den 2. Vorſitzenden, Herrn Säum=
Nidda, eröffnet, der die B=hörden und Regierungsvertreter” , darunter
Herrn Präſidenten des Oberverſicherungsamtes Darmſtadt, von Krug.
Herrn Bürgermeiſter Metzler von der Stadtverwaltuug Worms, Herrn
Negieruugsrat Jourdau vom Kreisant Worms, ſowie die
Verbandsver=
treter und Kollegen begrüßte.
Fur die Stadt erwaltung Worms ſprach Herr Bürgermeiſier
Metz=
ler, der zugleich die Grüße und Wünſche für einen fruchtbringenden
Tagungsverlauf von Heutn Bürgermeiſter Schulte, dem Vorſitzenden des
Verſicherungsamtes Worms ibermittelte.
Gemäß der Tagungsordnung hielt dann Herr Heinemann=Eſſen
ſein Neferat uber
„Die Genfer Verhandlungen, betreffend das internationale Abkommen
über Krankenverſicherungen”.
Der Reduer würdigte Genf in ſeiner Bedeutung für den
Völker=
bundsgedanken und ging darauf zu den Aufgaben des Auntes der
Inter=
nationalen Arbeitzorganiſation über ſowie zu den Ergebniſſen der
Internationalen Arbeitskonferenz. Es ſei ſehn zu begrüßen, daß der
Vorſitz der Deuti ten Kommiſſion Herrn Miniſterialdirektor Dr. Grieſer
übertragen worden ſei. Die Zwangsverſicherung iſt eine unabwendbare
Notwendigkeit geworden, und die Krankenverſiherung iſt heute ein
wih=
tiger Beſtandteil der ſozialen Frage überhaupt. Arbeitgeber und
Ar=
beitnehmer ſind an ihr in gleichem Maße intereſſiert. Intereſſant waren
die Vergleiche, die der Referent zwiſchen den Verhältniſſen in England,
Amerika und Deutſchland zog; für alle Länder iſt das deutſche Syſtem
als Vorbild anerkannt worden.
Herr Daron von Krug, Präſident des Oberverſicherungsamtes
Darm=
ſtadt, hoh die gedeih iche Zuſammenarbeit der maßgebendem Inſtauzen
mit den Krankenkaſſen hervor. Die amerikaniſchen
Verſicherungsverhält=
niſſe bezeichnet er als mit den unſrigen nicht vergleichbar, die
ameri=
kaniſchen ſeien weſentlich ungünſtiger.
Das zweite Referat hielt Her- Verwaltungsdirektor Oſtermayer=
Freiburg i. Br, der über
„Die Aenderung der Unfallverſicherung und ihre Auswirkung auf die
Wirtſchaft.
ſprach. Das Geſetz befaſſe ſich in erſter Linie mit den Aufgaben zur
Verhütung von Unfällen, die ebenſo wüchtig ſeien wie die
Unterſtützun=
gen. Die Krankenbehandlung ſelbſt müſſe nach rationellen Grundſätzen
durahgeführt werden. Das Geſetz mußte auch die Nachwirkungen der
In=
flation berückſichtigen. In manchen Fällen bringt das Geſetz eine
Ver=
minderung der Vorkriegsrechte, ſchafft andererſeits aber auch größere
Zuwendungen an die Schwerkriegsbeſchädigten und kinderreichen
Fa=
milien. Des weiteren ſtreifte der Neferent die Technit der Aufwertung
der Renten und die Aenderung in der Kinderzulageberechnung.
Zum Schluß der Tagung wurde als nächſter Tagungsort
Heppen=
heima d. B. beſtimmt, worauf der Vorſitzende mit Dankesworten die
Verſammlung ſchloß
* Gießen, 12. Juli. Die Rheinfahrt der Kriegerkameradſchaft
„Haſſia” erfreute ſich einer ſehr ſtarken Beteiligung von insgeſamt 633
Frauen und Männern aus der heſſiſchen und preußiſchen Umgebung,
beſonders ſtark war der Hüttenberg vertreten. Der Haſſia=Sonderzug
verließ 6,30 Uhr den Bahnhof Gießen, die Dampferfahrt ging von
Mainz nach Koblenz, in Rüdesheim wurde angelegt und dem National=
Denkmal einen Beſuch abgeſtattet. Von Koblenz erfolgte die
Rück=
fahrt mit der Lahnbahn.
m. Aus dem Lande, 11. Juli. Der Jahreszeit entſprechend richtet
die Landwirtſchaftskammer bei ihrer Wirkſamkeit ihr Augenmerk mehr auf
das Praktiſche und läßt durch die Landwirtſchaftsämter ſtatt der Vorträge
Verſuchsbeſichtigungen abhalten. Solche finden dieſer Tage
ſtatt in Oberheſſen an 4 Orten, in Rheinheſſen an 7 Orten.
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Slas=Aufsats, 2teilig.
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Einkoch-Apparate, Marke „Kraus” 6.75
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58cm
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32 36 *2 ½8 52 56 60 65 70 75 80 85 90 95 cm
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50 cm
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Ein Posten Zinkwoare, I1. (0ahl, nochmals 200o Rabatt. Gimer, 52 cm, oſtück 0.½5
deor laltie deobelttſtat
DDarmstadt
Budwigsplats
(11069)
Darmstadt
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ovaler
Doublemanſchetten=
knopf, 1 grauſeidenes Damenhütchen, 1 Netz
mit Tennisbälle, Handtäſchchen mit
Porte=
monnaie und über 3. ℳ Inhalt, 1 br.
Hand=
täſchchen mit Monatskarte auf den Namen
Gretel Reinheimer lautend, 1 Kneifer mit
Goldbügel, 1 ovaler, gold. Anhänger mit
blauen Steinchen, in der Mitte hängend,
1 Motorradluftpumpe, 1 br. Portemonnaie
mit Kämmchen, 1 br ſeid.
Damenmantel=
gürtel, 1 Bund /8) kleine Schlüſſelchen,
1 Trauring, gez. E. Z., 1 Klappſtuhl, grün
und gelb geſtrichen, 2 Zwanzigmarkſcheine,
1 Patentſchlüſſel, 1 grüner Filzhut, 1
Bruch=
band. — Zugeflogen: 1 Kanarienvogel. —
Zugelaufen: 1 junger. grauer Schnauzer.
Verpachtung der Reſtauration
auf dem Flugplatz.
Auf dem Flugplatz an der Nieder=
Ramſtädterſtraße, nahe bei der Flughalle
wird z. Zt. ein kleines Reſtaurations=
Gebäude errichtet, deſſen Betrieb alsbald
verpachtet werden ſoll. Die näheren
Pachtbedingungen, ſowie
Angebotsformu=
lare ſind im Stadthaus, Zimmer 63,
er=
hältlich. Angebote ſind bis längſtens
20. Juli bei mir einzureichen. (st. 11107
Darmſtadt, den 9. Juli 1927.
Der Oberbürgermeiſter.
ergebung von Bauarbeiten.
derGemeindefchule in Gräfenhauſen
erforderlichen Weißbinder= und
Spengler=
arbeiten ſollen, in je 2. Loſen vergeben
werden. Die Unterlagen können bei uns,
Paradeplatz 3, Erdgeſchoß, Zimmer 4,
eingeſehen und die Angebotformulare zum
Selbſtkoſtenpreis dort in Empfang
ge=
nommen werden. Die Angebote ſind bis
zum Eröffnungstermin Mittwoch, den
20. Juli Ifd. Js., vormittags 10 Uhr, bei
(TV.11072
uns einzureichen.
Der Gemeinderat behält ſich das
Zuſchlagsrecht vor.
Zuſchlagsfriſt 8 Tage.
Darmſtadt, den 12. Juli 1927.
Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt.
Am Donnerstag, den 14. Juli
1927, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
ich in meinem Verſteigerungslokal
Luiſen=
ſtraße 32 zwangsweiſe meiſtbietend gegen
(11116
Barzahlung:
1 Schreibmaſchine, 2 Truhen,
1Schreibtiſch, 1 Damen=Armband=
Uhr, 1 holländiſche antike Tee=
Garnitur, 1 Perſerteppich, eine
Pfaff=Nähmaſchine, 1 Bild ſowie
Möbel aller Art.
Weiter Verſteigere ich um 5 Uhr
Dornheimerweg 634:
1 Damen=Schreibtiſch, 1 Umbau
mit Spiegel, 1 Vitrine mit
Spie=
gel, 2 Tiſche.
Darmſtadt, den 13. Juli 1927.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Die Tüncher=, Anſtreicher= u.
Faſſaden=Putzarbeiten
für die Wohnhäuſer auf dem ehem. Fort
Philipp, Baublock 52, 53, 56, 57, II.
Bau=
abſchnitt, ſollen in 11 Gruppen gleich 11
Loſen, getrennt oder zuſammen vergeben
werden.
Es kommen zur Ausſchreibung:
ca. 16800,00 qm Deckenputz
„ 47700,00 „ Wandputz
40600,00 „ Leimfarbenanſtrich
„ 36 300,00 „ Olfarbenanſtrich
„ 13200,00 „ Faſſadenputz.
Die Verdingungsunterlagen werden
bei Architekt Friedrich Schütz,
Leibniz=
ſtraße 4, Rückgeb. ſolange Vorrat reicht,
gegen Erſtattung der Auslagen von 6.20
Mark für alle 11 Loſe abgegeben. (Bei
Verſand nach Auswärts ſind 0.20 Mark
für Porto beizufügen.) Zeichnungen
werden nicht verabfolgt. Verſchloſſene
Angebote ſind bis ſpäteſtens Moniag,
den 25. Juli 1927, vormitt. 11 Uhr,
poſtfrei beim ſtädtiſchen Hochbauamt,
Zimmer Nr. 27 einzureichen, woſelbſt
auch die Offnung der rechtzeitig
einge=
laufenen Angebote in Anweſenheit der
erſchienenen Bieter, oder deren mit
ſchrift=
licher Vollmacht verſehenen Vertreter
(1V11099
ſtattſindet.
Mainz, den 11. Juli 1927.
Städtiſches Hochbauamt.
43. 000
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Nummer 192
Mittwoch, den 13. Juli 1927
Seite 9
Sport, Spiel und Turnen.
Turnen.
3. Gauturnfeſi des Odenwald=Turngaues
in Bad=König i. O.
Bad=König war am Samstag und Sonntag der Treffpunkt der
Tur=
nar des Odenwaldgaues 9. Kreis der Deutſchen Turnerſchaft, der hier
zin 43. Gaufeſt feierte. Seit kaum einem Jahrzehnt iſt es ſchon das
zweitemal, daß das Stahlbad König die Odenwälder Turner beherbergen
dreurfte. Sie waren herzlich willkommen und fanden in dem
gaſtfreund=
lachen Feſtorte einen ſchönen und würdigen Empfang. Trotz ſtarker
In=
aſpruchnahme der Fremdenzimmer durch zahlreiche Kurgäſte konnten die
Turner faſt alle in Einzelquartieren utergebracht werden. Schon der
Breſtſamstag brachte veges Leben und Treiben in die Straßen des Feſt=
I—tes. Am Nachmittag trafen der Gauausſchuß, die Kampfrichter,
Rie=
genführer und Wetturner in König ein, wo ſie am Bahnhofe vom
Feſt=
ausſchuſſe herzlich begrüßt und unter Vorantritt einer Muſikkapelle zum
2 eveinslokal des Turnvereins König geleitet wurden. Die Straßen des
7geſtortes trugen ein recht feſtliches Gepräge. Die Häuſer waven reichlich
geſchmückt; manche taten ſich ganz beſonders hervor. Den Höhepunkt des
Gramstags bildete ein großer Fackelzug, der ſich bei anbrechender
Dunkel=
it durch die Ortsſtraßen bewegte, in denen die Bevölkerung ein dichtes
Kpalier bildete. Auf dem ſchön gelegenen Feſtplatze angekomenen,
ent=
tfickelte ſich gar bald ein fröhliches Treiben. Zunächſt begrüßte
Bürger=
n eiſter Hofferberth die Turner und Feſtgäſte mit herzlichen Worten im
2 amen der Gemeinde und brachte auf den O. T. G. ein dreifaches „Gut
Geil” aus. Ebenſo hieß der Feſtpräſident Keller, der langjähriger 2.
Vor=
ſwende des O.T.G. war, die Turner namens des Turnvereins König
tfillkommen und wünſchte, daß jeder Turner mit frohem Herzen und
erutem Angedenken von König ſcheide. Hierauf übergab er dem
Gau=
tertreter, Dr. Spatl, die Feſtleitung. Er dankte dem Turnverein König
fr die guten Vorbereitungen, der Einpohnerſchaft Königs für den herz=
1Ihen Empfang und wünſchte dem Feſte einen guten und würdigen Ver=
I uf. der zur Stärkung des Anſehens des Odenwaldqques und damit der
D eutſchen Turnerſchaft beitragen möge. Herrliche Männerchöre von
gut=
g=ſchulten Geſangvereinen Königs vorgetragen, und ſchneidige
Muſikvor=
träge, umrahmten die turneriſchen Vorführungen des Abends, wobei
richt gute und ſchöne Leiſtungen vorgeführt wurden. Noch lange hielten
dee Beſucher auf dem Feſtplatze aus, bevor ſie den Weg zu ihrem Heim
fanden.
Nach vorausgegangenem Weckruf tratem am Sonntag morgen pünkt=
UEh um 6 Uhr die Wetturner auf dem Turnplatze a. Leider war ein
Zsil der bereits über 500 gemeldeten Wetturner dem Wettkampfe
fern=
g blieben. Dennoch beteiligten ſich über 300 Wetturner am Einzelkampfe.
ASie ein kunſtvolles Räderwerk war die Einteilung der Plätze und Riegen
aufgezogen, ſo daß das Turnen dank des Einſehens des Wettergottes,
d—r manchmal ein finſteres Geſicht zeigte, programmäßig ohne Störung
v rlaufen konnte. Nach dem eigentlichen Wetturnen begamn ſofort das
Aruſterriegenturnen, das erſt im Laufe des Nachmittags beendigt werden
kinnte. Gegen 1 Uhr ſtellte ſich der Feſtzug in der Hauptſtraße auf, der
b=i ſeinem Umzug durch die Ortsſtraßen von einer vielhumdertköpfigen
ſ alierbildenden Menge ſtürmiſch bejubelt wurde. Der ganze Feſtzug
blldete mit ſeinen 60 Nummern, deſſem Vorbeimarſch über ¼ Stunde
druerte, ein Ereignis. Die Spitze des Feſtzuges führte der einheitlich
gkleidete Reiterverein König. Bewunderung erregten auch mehrere
ſ wön geſchmückte Feſtwagen. Alles in allem bot der Feſtzug mit ſeinen
tdelen Fahnen ein ſchmuches, farbenfrohes Bild. Auf dem Feſtplatze
er=
fllgte dann die Begrüßung der Behörde und Ehrengäſte durch den
Gau=
tuertreter Dr. Spalt. Der Einladung des Gauvorſtandes waren der
(reisdirektor, Kreisſchulrat von Erbach, der Vertreter des Keisamts
Afieburg, Dr. Wißmann, und Schulrat Haſſinger. Leiter der Zentralſtelle
fur Volksbildung und Jugendpflege, gefolgt. Der Gruß des
Gauver=
tyeters galt all denen, die herbeigeeilt waven, um in gemeinſchaftlichem
Geiſte das Gaufeſt des Odenwaldgaues zu erleben, ſein Dank all denen,
dae mitgeholfen haben, das große Feſt zur Verwirklichumg zu bringen.
Mach den üblichen Reden wurden die allgemeinen Freiübungen
vorge=
führt, die großen Beifall fanden. Gegen 6 Uhr hatte der
Berechnungs=
gensſchuß ſeine ſchwere, mühevolle Arbeit beendet, ſo daß alsbald die
Siegerverkündigung ſtattfinden konnte.
Siegerliſte.
Männerturnen. Oberſtufe, 12=Kampf. Ehrenſieger: Willi Iffland
ſetzbach, 213 Punkte. 1. Auguſt Haller, Groß=Zimmern, 199 P.; 2. Joſef
Mönig, Hetzbach, 183 P.; 3. Ludwig Klein, Groß=Zimmern, 181. P.;
4. Johann Gerbig, Hetzbach, 176 P.; 5. Johann Wißmann, Heubach,
u1 P.
Männerturnen. Oberſtufe, 9=Kampf. 1. Ludwig Trinkaus,
Brens=
brch, 145 Punkte; 2. Ludwig Lohnes. Höchſt, 143 P.; 3. Adam Lips,
Erroß=Umſtadt, 131 P.; 4. Wilhelm Müller, Erbach, 130 P.; 5. Philipp
Arüller, Mümling=Grumbach, 128 P.; 5. Heinrich Siefert, Michelſtadt,
158 P.
Männerſtufe. Unterſtufe, 12=Kampf. Friedrich Holzſchuh,
Beerfel=
dan, 203 Punkte, außer Konkurrenz. 1. Georg Berle, Groß=Umſtadt,
195 P.; 2. Wilhelm Bangert, Fränkiſch=Crumbach, 186 P.; 2. Jakob
Guamann, Hetzbach, 186 P.; 2. Adam Matthes, Hergershauſen, 186 P.;
3. Otto Heß. Reinheim, 184 P.; 4. Georg Weber, Lengfeld, 183 P.;
5i Friedrich Lantelme, Wembach=Hahn, 182 P.
9=Kampf, Unterſtufe. 1 Georg Wolf, Hainſtadt, 154 Punkte: 2. Gg.
Fllick, Groß=Zimmern, 152 P.; 2. W. Hofferberth, Höchſt, 152 P.; 3. Alois
Mauch, Groß=Zimmern, 149 P.; 3. Wilhelm Kopp, Reinheim, 149 P.;
41 Wilhelm Lautenſchläger, Lengfeld, 148 P.; 4. Georg Gerbig, Hetzbach,
19.8 P.; 5. Willi Zörgiebel, Fränkiſch=Crumbach, 147 P.
Frauenturnen. Oberſtufe, 9=Kampf. 1. Eliſe Emmerich, Groß=
Um=
ſindt, 146 Pukte; 2. Lotte Reddmann, Reinheim, 143 P.; 3. Marie
Schwörer, Groß=Zimmern, 135 P.; 4. Anna Horlebein, Groß=Umſtadt,
1-3 P.; 5. Emmy Diehl. Erbach, 198 P.
Frauenturnen. Oberſtufe, 7=Kampf. 1. Sophie Federlin Beerfelden,
r1 Punkte; 2. Gretchen Berle, Groß=Umſtadt, 1165 P.: 3. Anna Klein,
.hvergershauſen, 111 P.; 4. Eliſ. Geidel, Groß=Umſtadt, 107 P.; 5. Martha
Fink, König, 106 P.: 5. Gretchen Groß, Groß=Zimmern, 106 P.
Frauenturnen. Unterſtufe, 9=Kampf. 1. Kätha Vay, Hetzbach, 141
Aunkte: 2. Rätha Hoffmann, Hetzbach, 139 P.; 3. Eliſ. Brinkner,
Her=
gs=Shauſen, 134 P.; 4. Johanna Müller, Zell, 130 P.; 5. Marie Frieß,
Ewbach, 124 P.
Frauenturnen. Unterſtufe, 7=Kampf. 1. Babette Werner Reichels=
Meim, 118 Punkte; 2. Marie Allmann, Beerfelden, 116 P.; 3. Ella Dölp,
gärch=Brombach, 114 P.; 4. Elſe Friedrich, Kirch=Brombach, 113 P.;
5. Lieschen Dingeldein, Reichelsheim, 110 P.
Altersſtufe über 40 Jahre. 1. Adam Grasmück, Michelſtadt, 156
Arunkte; 1. Adam Trautmann, Zell. 156 P.; 2. Jakob Zink, König, 141
2—3 2. Johann Heuſel, Mümling=Grumbach, 141 P.
Altersſtufe 35—40 Jahre. 1. Johannes Kraus, Groß=Zimmern, 138
Arunkte: 2. Wilhelm Schmucker, Michelſtadt, 134 P.; 3. Benedikt
Flecken=
ſtein, König, 126 P.; 4. Georg Münch, Mümling=Grumbach, 119 P.;
5. Adam Herzog, Groß=Umſtadt, 116 P.; 5. Philipp Rummel,
Michel=
ſtüadt, 116 P.: 6. K. Schlachter, Groß=Umſtadt, 111 P.; 7. Georg Horn,
Nönig, 110 P.
Altersſtufe 30—35 Jahre. 1. Jean Rudolf, Groß=Zimmern, 170
Arunkte; 2. Leonh. Steinbrecher Groß=Zimmern. 157 P.; 3. Georg Bert,
Wembach, 148 P.: 4. Hrch. Möllinger, Michelſtadt, 142 P.; 5. Paul
usberling, UnterMoſſau, 131 P.; 6. Gg. Hieronymus, Michelſtadt, 118
A—; 6. Peter, Caſpari, König, 118 P.
Muſterriegenturnen. Turnv. Groß=Zimmern. A=Klaſſe 74 Punkte
Aluszeichnung: ſehr gut); Turnv. Reinheim. 4=Klaſſe, 732½ P. (ſehr
gut); Turnb Groß=Umſtadt, 4=Klaſſe 72/ P. (ſehr gut); Turnv.
Hetz=
burch. 4=Klaſſe, 69½ P. (gut). — Fränkiſch=Crumbach, B=Klaſſe, 68½½s P.
ſarut).
Turnerinnen. Groß=Zimmern 73½ P. (ſehr gut): Reichelsheim
7:½ P. (ſehr gut); Hergeshauſen 69 P. (gut); Erbach 67 P. (gut);
Grroß=Umſtadt 59 P. (im ganzen gut).
Radfahren.
Velocipeb=Club 1899 E. V.
Die 6er Kunſtreigen=Mannſchaft mit den Fahrern K. Frahnert
(Frahrwart), K. Schneider, W. Menges, H. Treffert. H. Göttmann und
Y:. Engel — die nach längerer unfreiwilliger Pauſe ſeit Herbſt wieder
i Kommen iſt — hat ſeit dieſer Zeit einige beachtenswerte Erfolge
arfzuweiſen und konnte dieſen am vergangenen Sonntag einen weiteren
eäeg anfügen — Auf Einladung des Gaues 65 (Nahe), der am
Sonn=
tag, den 10. Juli, in Idar ſein Gaufeſt abhielt, ſtartete die Mannſchaft
im 6er Kunſtreigen, der ſich zu einem Treffen der Meiſter des
Saar=
olbietes, des Gaues 65 (Nahe) und des Gaues 70 „Heſſen=Darmſtadt”
anſtaltete. Sieger blieben die „Heſſen=Darmſtädter” mit der Mannſchaft
des Velociped=Clubs. Erwähnt ſei noch die überaus herzliche und
gaſt=
freundliche Aufnahme in Idar.
Kegeln.
Darmſtädter Keglerverband. — Bezirksſportwoche des britten Bezirks
in Aſchaffenburg.
Den Beſchlüſſen des Gautages entſprechend findet in jedem der
ſechs Bezirke des Süddeutſchen Gaues eine Bezirksſportwoche ſtatt.
Darmſtadt gehört zum dritten Bezirke.
Die Bezirksſportwoche für dieſen Bezirk iſt für die Zeit vom 11.
bis 18. September feſtgeſetzt. Als Ort iſt Aſchaffenburg a. M.
auserwählt. — Das Programm umfaßt:
1. Städtewettkämpfe: 10er Mannſchkaften, 100 Kugeln pro
Mann. Startgeld 15 Mk.
2. Klubwettkämpfe: Offen für alle Klubs des 3. Bezirks. Her
Mannſchaften, 50 Kugeln pro Mann. Startgeld 5 Mk.
3. Einzelkämpfe auf verſchiedenen Bahnen.
Auf dieſe Veranſtaltung wird ſchon jetzt hingewieſen. Meldungen
für Darmſtadt nimmt entgegen: Kegelbruder Reichert,
Gutenberg=
ſtraße 39.
Erfolge der Darmſtädter Kegler in Aſchaffenburg.
Vom 3 bis 10. Juli fand in Aſchaffenburg anläßlich der Weihe des
neuen Keglerheims eine Sportwoche ſtatt. Hierbei beteiligten ſich auch
Darmſtädter Kegelſchweſtern und Kegelbrüder. Es errangen:
1. auf der Ehrenbahn, Kegelbruder Mitſchdörfer (Keglerluſt)
mit 57 Holz den 20. Ehrenpreis;
2. auf der Bohlenbahn Kegelbruder Reinhardt (Zwölfer)
mit 38 Holz bei 4 Kugeln den 15. Preis;
3. auf der Damenbahn, Frau Reinhardt (Rollendes Glück) mit
37 Holz bei 5 Kugeln den 1. Preis.
5. Preis der Müggel. 3900 Mark. 1400 Meter: 1. 6. Nieges
Schnee=
berg (Schrider); 2. Geldulf; 3. Licht=Alberich. Ferner: Finſteraarhorn,
Konradin. Escorial, Perlenfiſcher, Sigurd, Heiliger Narr, Alſterluſt.
Tot.: 95, Pl. 28, 31, 43:10. 2—3 Lg.
6. Preis von Cöpenick. 7800 Mark, 2600 Meter 1. W. Kaufmanns
Fürſtenbrauch (F. Williams); 2. Roſanera; 3. Elegzar. Drei lieſen.
Tot.: B:10 3—4 Lg.
7. Preis von Grünau. 2800 Mark, 1600 Meter: 1. R. Haniels Tuor
(F. Williams): 2. Arndt; 3. Opponent. Ferner: Amandus, Jos, Oſiris,
Bachelors Quarter, Menes, Märchen, Irrlicht, Herbert, Labore. Tot.:
203, Pl. 100, 63, 35:10. Hals—1 Lg.
Boxen.-
Gollaſch, Hechler, Rügner, Mannheimer Turnierſieger.
Am Sonntag, den 10. Juli, veranſtaltete der Südweſtdeutſche
Ama=
teur=Boxverband, Bezirk Baden=Württemberg, eine Werbeveranſtaltung
in Form eines groß angelegten Box=Turniers, das erſtmalig in dieſer
Art ausgetragen wurde. Nicht weniger wie über 200 Meldungen
wur=
den von den Vereinen abgegeben, von denen der V.f.R. Mannheim
allein 47 Kämpfer ſtellte. Ein ungeheueres Stück Arbeit mußte geleiſtet
werden, um die hierdurch bedingten vielen Vor=, Zwiſchen und
End=
kämpfe an einem Tage abwickeln zu können. Drei Hochringe waren
hierzu erforderlich, von denen zwei für die Schütler=. Jugend=, Erſtlings=,
Anfänger= und Alten Herren=Kämpfe auf dem V.f.R.=Platz und einer in
den Kaiſerſälen für die Seniorenkämpfe aufgeſtellt waren. Die
Durch=
führung dieſes Programms war nur dadurch möglich, daß ſich ein
gan=
zer Stab erprobter Kampfrichter im Intereſſe des Gelingens der großen
Sache zur Verfügung ſtellten. Die Zahl der Teilnehmer bewies
aber=
mals, daß der Boxſport als eine der jüngſten Sportarten in
Deutſch=
land ſehr an Boden gewonnen hat. Der erfolgreichſte Verein war der
beſtens bekannte Fußballklub Phöni==Karlsruhe, der mit neun
Kämp=
fern acht Turnierſiege errang. Ausgerechnet der Trainer mußte gegen
Gollaſch=Darmſtadt eine k.o.=Niederlage hinnehmen. Der Erfolg des
Darmſtädters iſt um ſo höher zu bewerten, da ſein Gegner 14 Pfund
mehr Gewicht brachte und bereits einen Sieg über einen deutſchen
Meiſter davongetragen hatte.
Der Sportverein Darmſtadt 98 E.V., der auch dem Ruf des
Ver=
bandes gefolgt war, beteiligte ſich mit neun Kämpfern. Für die
der=
zeitige Kampfſtärke der Boxabteilung beſteht die Tatſache, daß in den
Vorkämpfen nur der Federgewichtler Korb ausſcheiden mußte. Bock
verlore in der Zwiſchenrunde, während ſich Rüigner, Hechler, Bauer,
Stumpf und Walther bis in die Endkämpfe durchbringen konnten. Die
beiden erſteren ſiegten auch im Endkampf und wurden ſomit
Turnier=
ſieger. Walther kam kampflos zum Turnierſieg, da ſich ſein Gegner im
Vorkampf verletzt hatte und zum Endkampf nicht antrat Bauer, Drott
und Stumpf mußten ſich mit einem ehrenvollen 2. Platz begnügen,
nachdem ſie ihre Vorkämpfe glatt gewonnen hatten. Trumpfheller
mußte gegen den jetzt im Schwergewicht ſtehenden Badiſch=
Württember=
giſchen Meiſter Harius (03 Ludwigshafen) eine knappe Punktniederlage
hinehmen. Ein Unentſchieden war vielleicht gerechter, zumal ein
Punktrichter den Darmſtädter als Sieger hatte.
Pferdeſport.
Rennen zu Hoppegarten.
1. Preis von Erkner. Für Zweijährige. 6500 Mark, 1200 Meter:
1. R. Haniels Conteſſa =Maddalena (F. Williams); 2. Concordia; 3.
Paſtrana. Drei liefen. Tot.: 10:10. 5—8 Lg.
2. Preis von Rahnsdorf. Für Dreijährige. Lehrlingsr. 2800 Mark,
1600 Meter: 1. E. G. Butzkes Semper idem (W. Behrens); 2. Mignon;
3. Mohrenglück. Ferner: Nicodemus, La Margna, Süd Cap,
Blumen=
mädchen, Goldalma, Gute Sitte, Marcheſa. Tot.: 38, Pl. 17. 19, 45:10.
12—1 Lg.
3. Preis von Friedrichshagen. Für Zweijährige. 2800 Mark, 1000
Meter: 1. Stall Halmas Majeſta (A. Saidik); 2. Poſtmeiſter; 3. Leichte
Iſabel. Ferner: Hector, Ordensſchweſter, Krautjunker, Cocktail, Quelle.
Tot.: 676, Pl. 84, 16, 16:10. Kopf—4 Lg.
4. Preis von Karlshorſt. 3900 Mark, 2000 Meter: 1. L. u. W.
Slareks Habicht (G. Janek); 2. Panter; 3. Gladbeck. Ferner: Kardinal II,
Silberfgſan, Jack London, Avee Dieux, Roſenwange, Miſſion. Tot.:
110, Pl. 39, 23, 46:10. Kopf-Kopf.
Nener Weltrekorb. Die holländiſche Schwimmerin Frl. ten Turh=
Rotterdam verbeſſerte den von der verſtorbenen amerikaniſchen
Schwim=
merin Sybille Bauer mit 1:22,4 Min. gehaltenen Weltrekord im 100=
Meter=Rückenſchwimmen für Damen auf 1:22 Minuten. — Die Arbeit
des deutſchen Schwimmlehrers Meigen, der die holländiſche
Olympia=
mannſchaft trainiert, trägt alſo ſchon jatzt gute Frichte.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 13. Juli. 12: Glockenſpiel. O 15.30: Ilſe Helene
Röttgen: Märkiſche und Pommerſche Sagen, ausgewählt und neu
erzählt von F. W. Schmidt. o 17.45: Bücherſtunde. o 18.30:
Dr. Doris Dauber: Kurioſitäten aus Zeitungen. O 19: L. Fiſcher:
Zum 50. Todestage des großen Arbeiterfreundes und Mainzer
Biſchofs Wilhelm Emanuel v. Ketteler=Mainz. o 19.30: Die
Bildungsbeſtrebungen der Gewerkſchaften. O 20: Dr. Sittig: Das
Pflanzenleben im Sommer. o 20.15: Gaſtſpiel der Sander=
Graef=Bühne: „Der liebe Auguſtin”, Overette. Muſik von Fall.
Siuttgart.
Mittwoch, 13. Juli. 13.15: Stuttgart und Freiburg:
Schall=
pkartenkonzert. O 15: „Maria Stuart”. Trauerſpiel von Schiller.
6 17: Konzert. Döring: Iris=Marſch. — Gröſchel: Stunden, die
wir nie vergeſſen. — Laſſen: Paraphraſe über: Ich hatte einſt em
ſchönes Vaterland. — Herold: Ouv. Zampa. — Drigo: Esmeralda.
— Marks: Die kleinen Soldaten. — Leoncavallo: Penſee d'automne.
Venezianiſche Barcarole. — Doſtal: Fliegermarſch. O 19.15: Rolf
Formis: Empfangsſchaltungen. o 19.45: E. Schleicher: Einf=
Kurſus in die ſpaniſche Sprache. 0 20.30: „Geographie und
Liebe‟. Luſtſpiel von Björnſon.
Berlin.
Mittwoch, 13. Juli. 6: Gymnaſtik. O 13.30: Glockenſpiel
von der Parochialkirche. O 15.30: Anna Neumann: Der Sommer
als Freund und Feind der Hausfrau. 16: Dr. med. Loewy=
Hattendorf: Unſere Nerven in geſunden und kranken Tagen. 0 17:
Zweites Kinderfeſt. 0 18.40: Direktor Glück: Die Eſperanto=
Weltkongreſſe. 0 19.05: Dr. Diel: Deutſcher Wein. a 19.30:
Rechtsanwalt Weinberg: Die neue Vergleichsordnung. 0 E. Lubitſch:
Hollywood, das Filmland. 0 20.30: Alte Muſik. Dir.: Selmar
Meyrowitz. Antonio Vivaldi: Konzert für Streichinſtrumente A=moll.
— Bach: Konzert D=moll. — Händel: Konzert F=dur. — Mozart:
Rondo für Cembalo. — Monn: Konzert für Cembalo mit Begleitung
des Orcheſters. — Dittersdorf: Sinfonie C=dur. O 22.30: Kapelle
Gebr. Steiner: Roſſini: Ouv. Barbier von Sevilla. — Strauß:
Lagunen=Walzer. — Fetras: Nachruf an Mendelsſohn. — Gillet:
Babillage. — Kobin: Serenade. — Auber: Ouv. Fra Diavolo,
— Godard: Marquis und Marquiſe. — Werau: In Hawai.
Geſchäftliches.
Ein Erfolg — der Aufſehen erregte — war das
glänzende Abſchneiden des Continental=Reifens beim Baden=Badener
Automobil=Turnier vom 5. bis 10. Juli. Sieger und Gewinner des
Batſchari=Wanderpreiſes wurde Caracciola auf Mercedes—Benz mit
Continental=Reifen. Ebenſo benutzte der 2., 3., 4. und 5. Preisträger
in der Geſamwertung dieſe bewährte Maxke. Nicht weniger als
18 erſte und 12 zweite Preiſe, ſowie die beſte Zeit im Flach= und
Berg=Rennen für beide Kategorien Touren= und Sportwagen wurden
auf Continental=Reifen gewonnen.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 14. Juli 1927.
(Nach der Wetterlage vom 12. Juli 1927.)
Zeitweiſe wechſelnd wolkig, Temperaturen wenig verändert,
in der Hauptſache trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdſenſi: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle.
Druck und Verlag: L. C. Wy1ſch — ſämtlich in Darmſiadt.
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten.
Ne eftef tenlter Gerrrerfe
ind ſeik Zules Derne 1873 die Zeit von
80Jagen darauf verwandte, erheblich.
geſunken. Zwar hat man beim vor,
letzten Rekord 1926 immer noch-e
200000 Mark in 29Jagen ausgegeben.
Heute kann man fahrplanmäßig ſchon
in 3t Jagen für 8000 Mark um die
Erde ruitſchen. Den Flugzeuglinien-e
wird die Umrundung des Globus zu
5000 Mark eine Rleinigkeit ſein- g.
Dorausgeſetzt freilich, daß man noch2)
ein paar 100 Mark zulegt und ſich.
für die ganze Reiſe mit-
Auusleie
40
und=ZawelezuO A- verſordt=
Nur wer dieſe im höchſten Maße die Intelligenz ſtählenden Marken raucht,
beugt-
jedem Derſagen der Aufmerkſamkeit vor, ſodaß er gewiß ſein kann, die richtigen,
Anſchluſſe zu erreichen und auch die ſchönſte UUnterhaltung hier, wie in allen—
anderen Lebens- und Reilelagen zu haben-e.
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel. Hansa 6963.
(N.8730
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Mittwoch, den 13 Juli 1927
Nummer 192.
Coneaensondel oon dei Anwenierrmlafntophe.
Furchtbare Verwüſtungen. — Die Helfer am Rettungswerk.
Oben: Ein freiſchwebendes Dach in Berggießhübel. Ganze Häuſerfronten ſind von den
Fluten unterwühlt und vom Sturm aufgeriſſen worden.
Unten: Die Fußböden dreier Stockwerke hängen vom Giebel bis zum Boden gleich einer
rieſigen Waſſerrutſchbahn. Die Vorderwand des Unglückhauſes iſt weggeriſſen. An der
Rück=
wand hängen die Röcke der getöteten Einwohner noch friedlich nebeneinander. Ein Bild des
Grauſens.
Oben links: Unſere Reichswehr am Rettungswerk. Soldaten ſichern die letzte Habe einer
entblößten Familie.
Oben rechts: Freiwillige Helfer ſchaffen einen Pferdekadaver fort.
Unten: Die Trümmer bedrohen, was vom Sturm verſchont blieb. Reichswehrſoldaten müſſen
die Häuſerreſte vom gefährlichen Druck der herangeſchwemmten Balken und Klötze befreien.
War die
Hochwaſſer=
kataſtrophe zu bermeiden?
Der Ruf nach der Talſperre.
Schlechte Nachrichtenwege.
* Dresden, 12. Juli. (Priv.=Tel.)
Das furchtbare Unglück, dem rund 200
Men=
ſchenleben zum Opfer gefallen ſind, hätte, wie uns
von gut unterrichteter Seite erklärt wird, nach
menſchlichem Ermeſſen vermieden werden können,
wenn der ſchon jahrelang als dringend notwendig
erkannte und geforderte Talſperrenbau im öſtlichen
Erzgebirge durchgeführt worden wäre. Aber ſieben
Millionen Reichsmark ſollte der Talſperrenbau allein
im Gottleubatal koſten, und an der Koſtenfrage iſt
der gute Wille geſcheitert. Heute beträgt der
Sach=
ſchaden etwa 60—70 Millionen und außerdem ſind
zweihundert wertvolle, unerſetzliche Menſchenleben
zu beklagen. Die Gemeinde des Gottleubatales hat
zuletzt noch im Juli vorigen Jahres beim
Mini=
ſterium die dringendſten Vorſtellungen wegen der
Errichtung einer Talſperre erhoben; jedoch erfolglos.
So gut wie jetzt Spenden aus dem Reich eingehen,
muß die Reichsregierung ſofort eine größere Summe
Air die notwendigſten Talſperrenbauten in Sachſen
zur Verfügung ſtellen.
Mit Recht iſt man darüber verwundert, daß es
nicht möglich war, noch am Samstag in der Nacht
die benachbarte Großſtadt Dresden, der alle modernen
Hilfsmittel reichlich zur Verfügung ſtehen, von der
Größe des Unglücks Kenntnis zu geben. Man fragt
ſich mit Recht, ob denn das amtliche
Nachrichten=
übermittlungsweſen auf der Höhe der Zeit ſtehe.
Gewiß ſind in den betroffenen Gebieten Telephon=
und Telegraphenanlagen von den Fluten zerſtört
worden. Aber ſchließlich gibt es doch auch Kabel
und Apparate zur drahtloſen Uebermittlung von
Nachrichten und Hilferufen. Von einem Schiffe auf
hoher See hätte man den Hilfeſchrei „S.O.S.”
aus=
gezeichnet vernommen. Vom Brand eines
Wolken=
kratzers in New York und von der Ankunft eines
amerikaniſchen Fliegers hätten die großen
Tele=
graphenbüros ſchon in der Nacht berichten können,
und die Leſer der großen Dresdener Blätter hätten
am anderen Morgen alles ſchon ſchwarz auf weiß
vor ſich gehabt. Aber aus dem nur eine halbe
Autoſtunde entfernten ſächſiſchen Unglücksgebiet
waren keine, oder doch nur ganz ſpärliche Nachrichten
eingegangen. Hier liegt ein Organiſationsmangel in
einer wichtigen Angelegenheit vor. Es handelt ſich
hier nicht in erſter Linie um die Befriedigung des
Der Weg des Ungewitters.
Karte des Kataſtrophengebietes.
Wirbelſturm und Hochwaſſer haben in gewaltigem
Umkreiſe gewütet.
Wiſſensdurſtes der Menſchen, ſondern darum, daß
es möglich gemacht wird, denen, die die Hilfe ihrer
Mitmenſchen dringend brauchen, dieſe ſo raſch als
möglich zu bringen. Faſt unglaublich wird es den
Fernſtehenden erſcheinen, daß in Dresden das
ge=
räuſchvolle Volksfeſt, die „Vogelwieſe”, fortgeſetzt
wurde, als eine Strecke weiter bereits ſchweres
Un=
heil über Städte und Gemeinden und Hunderte von
Familien hereingebrochen war. Wären rechtzeitig
wahrheitsgetreue Meldungen gkommen, dann wäre
dergleichen unmöglich geweſen.
Immer noch Unwetter!
Die Unwetter=Kataſtrophe im böhmiſchen
Erzgebirge.
EP. Prag. Durch die Hochwaſſerkataſtrophe
wurde auch auf böhmiſcher Seite des Erzgebirges
ungeheurer Schaden angerichtet. In Schönwald
am Gottleubabach ſind zwei Tote zu beklagen.
32 Häuſer ſind ganz oder teilweiſe
wegge=
riſſen. Der Ort iſt völlig unpaſſierbar, da der
Bach ſein Bett verlaſſen und ſich im Zuge der Straße
ein neues Bett geriſſen hat. Eine in Schönwald zur
Sommerübung befindliche Militärabteilung konnte
während der Kataſtrophe eingreifen und etwa dreißig
Perſonen das Leben retten. Vom Oberlauf des
Eulaubaches bis knapp vor der Mündung bei
Boden=
bach ſind ſämtliche Brücken weggeriſſen.
Der Tellnitzbach hat ſein Bett erweitert und einige
Gebäude zum Einſturz gebracht.
Beileidstelegramm des öſterreichiſchen Bundes=
Präſidenten zur Unwetterkataſtrophe in Sachſen.
Wien. Bundespräſident Hainiſch hat
anläß=
lich der Unwetterkataſtrophe im Elbtal folgendes
Telegramm an den deutſchen Reichspräſidenten von
Hindenburg gerichtet: Anläßlich der
entſetz=
lichen Unwetterkataſtrophe, von der fruchtbare
Ge=
genden Deutſchlands heimgeſucht wurden, und die ſo
vielen Deutſchen das Leben koſtete, bitte ich Eure
Exzellenz, den Ausdruck innigſten und wärmſten
Bei=
leids entgegenzunehmen. Ganz Oeſterreich trauert
mit mir über dieſen ſchweren Schlag, von dem das
Erzgebirge betroffen wurde, und fühlt aufrichtig mit
allen deutſchen Stammesbrüdern, die Schaden an
Leben und Gut erlitten.
Beſtattung der erſten Opfer von Berggießhübel.
Pirna. Montag nachmittag wurden in
Berg=
gießhübel die erſten Opfer der furchtbaren
Unwetter=
kataſtrophe im Erzgebirge beſtattet. In der
Trauer=
gemeinde ſah man viele Leute, die nur mit Fetzen von
Kleidern angetan waren, die ſie nur gerettet hatten.
Wolkenbruchverheerungen im Süden und Weſten
Groß=Berlins.
Ueberaus arge Verwüſtungen hat der Regen,
be=
ſonders in Tempelhof und Mariendorf,
angerichtet. An den Böſchungen des Teltowkanals
ſieht man ſtellenweiſe mehrere breite Löcher, die ſich
das abfließende Waſſer gegraben hat. Alle
Bretter=
zäune und Drahtgitter ſind niedergeriſſen. Die
Schienen der Treidelbahn am Teltowkanal ſind
unter=
ſpült, ſo daß die Bahn ihren Verkehr einſtellen
mußte. Auch die Gleiskörper am Bahnhof Tempelhof
wieſen an vielen Stellen Beſchädigungen auf, die eine
Sperrung der Strecke notwendig machten. Im Schacht
der neuen Untergrundbahnſtrecke, die an das Tempel=
hofer Feld grenzt, ſtand das Waſſer etwa einen
halben Meter hoch. Die Siedlungen in der Nähe
von Tempelhof ſtehen faſt ganz unter Waſſer.
Hier=
ſind auch viele Bäume niedergeriſſen worden. Am
Teltowkanal in Tempelhof lockerte der
ununter=
brochene Regen an mehreren Stellen die Erdmaſſen
der Dämme des Kanals, die lawinenartig ins Waſſer
ſtürzten. Zwei Arbeiter, die am Ufer beſchäftigt
waren, wurden von herabſtürzenden Erdmaſſen
verſchüttet. Der Feuerwehr gelang es, die
bei=
den Arbeiter zu befreien. Auf der Strecke
Pots=
damer Bahnhof—Südende verurſachte der
Wolken=
bruch eine Verkehrsſtörung, die den regelmäßigen
Fernverkehr auf ungefähr zwei Stunden völlig
lahm=
legte. Der Fernverkehr Berlin—Halle, der über
das=
ſelbe Gleis führt, wurde über den Tempelhofer
Nangierbahnhof und den Anhalter Güterbahnhof
umgeleitet.
Der Rhein und ſeine Nebenflüſſe ſteigen.
Konſtanz. Infolge der ſchweren Gewitter im
Quellgebiet des Rheines, iſt der Bodenſee um elf
Zentimeter und der Rhein bei Konſtanz um
über einen Meter geſtiegen. Auch Main,
Neckar und Moſel ſind im Steigen begriffen.
Neue Unwetterſchäden in Frankreich.
Schweres Gewitter über Paris.
Paris. Geſtern abend iſt über Paris und
Um=
gebung ein ungewöhnlich ſchweres Gewitter
niedergegangen, das in verſchiedenen Stadtteilen
be=
trächtlichen Schaden angerichtet hat. In zahlreichen
Häuſern wurden die Keller und Geſchäftsräume
unter Waſſer geſetzt, ſo daß die Feuerwehr die
Bewohner befreien mußte. Auf den Straßen
erreichte das Waſſer eine Höhe bis zu 70
Zentie=
metern. Bei einigen Häuſern beſteht Einſturzgefahr.
Viele Fernſprechanſchlüſſe ſind infolge der
Ueber=
ſchwemmung in den Büroräumen unterbrochen. Der
Blitz hat in zwei Wohnhäuſer eingeſchlagen. Alle
Vorſtadtzüge haben durch den eine Stunde langen
wolkenbruchartigen Regen ſtarke Verſpätungen
er=
litten. Auch der Stadtverkehr mußte ſtark einge
ſchränkt werden. — Aus verſchiedenen Teilen
Frank=
reichs kommen jetzt Ueberſchwemmungsberichte. So
ſind die Flüſſe Eure, Allier und Vienne über die
Ufer getreten.
Schweres Gewitter auch über London.
London. Montag nachmittag wurde auch
Lon=
don und Umgebung von einem ſchweren Gewitter
heimgeſucht. Zahlreiche Häuſer wurden vom Sturm
abgedeckt. Aus allen Teilen der Stadt liegen
Nach=
richten von Ueberſchwemmungen vor.
Bis=
her werden, zwei Tote gemeldet, die ertrunfen
ſind. Trotz des Unwetters flog die deutſche Fliegerin.
Thea Raſche und die engliſche Fliegerin Lynn von
Croydon nach Soton.
Reich und Austand.
Hundertjahr=Feier der Gothger
Lebensverſicherungsbank a. G.
Die Anſtalt wurde im Jahre 1827 von dem durch
ſ fine vaterländiſche Gefinnung und ſeine dem
allge=
w einen Wohl dienenden Schöpfungen weit über
ſüine engere Heimat hinaus bekannten Gothaer
Haufmann Ernſt Wilhelm Arnoldi errichtet. Mit
dier am 9. Juli 1827 erfolgten landesherrlichen
Ge=
nehmigung des Planes zur Errichtung einer
Lebens=
verſicherungsgeſellſchaft in Gotha trat die Anſtalt ins
Aseben und konnte daher am 9. Juli d. J. die Feier
in res hundertjährigen Beſtehens begehen.
Dieſer Gedenktag iſt nicht nur für die Bank
fIIbſt von Bedeutung, ſondern für das ganze deutſche
Bo erſicherungsweſen, weil mit ihrer Gründung die
Lebensorſicherung überhaupt erſt in Deutſchland
märklich Eingang fand und der Anſtoß zur
Errich=
turng zahlreicher weiterer Geſellſchaften, die in kurzer
Beit einen nie geahnten Aufſchwung des
Verſiche=
nnngsweſens im Deutſchen Reich herbeigeführt haben,
gyrgeben wurde. Die Gothaer Bank iſt zugleich auch
Lde erſte Lebensverſicherungsgeſellſchaft, die ihre
Ge=
ſHäfte nach den Grundſätzen der Oeffentlichkeit und
Gegenſeitigkeit betrieb. Infolge ihrer
ausgezeich=
m ten Einrichtungen, die im Laufe der Zeit
fort=
ſwreitend, ſowohl im Hinblick auf die
Verſicherungs=
thnik, als auch im Hinblick auf die Bedürfniſſe der
Berſicherungsſuchenden, immer mehr vervollkommnet
airden, nahm die Bank einen glänzenden
Auf=
cwung.
Sie beſaß beim Ausbruch des Weltkrieges einen
Aeerſicherungsbeſtand von mehr als einer Milliarde
MSark und ein Vermögen von faſt ½ Milliarde Mark
und hatte bis dahin mehr als 660 Millionen Mark
ar fälligen Verſicherungsſummen ausgezahlt und
üser 300 Millionen Mark den Verſicherungsnehmern
air Ueberſchüſſen zurückerſtattet. Der Weltkrieg mit
ſ inen furchtbaren Opfern an Menſchenleben und den
di=durch bedingten hohen geldlichen Anforderungen
kmnte die Bank nicht erſchüttern. Obwohl ſie unter
Arerzicht auf jede Sonderleiſtung der vor
Kriegs=
arsbruch berſicherten wehrpflichtigen Perſonen für
alLe im Felde gefallenen Verſicherten die
Verſiche=
rungsſummen ſofort voll auszahlte und an
Kiegsſterbefallſummen rund 45 Millionen Mark zu
leäſten hatte, ging die Verſichertendividende nur
wenig zurück.
Der nach Kriegsende eintretende Zerfall der
buutſchen Währung aber verurſachte der Bank
Etrhwierigkeiten, insbeſondere wurden der große
Ver=
ſiwherungsbeſtand und das zugehörige Vermögen
zer=
ſtüärt. Nach Wiederbefeſtigung der deutſchen
Wäh=
rung gelang es jedoch in kurzer Zeit, wieder einen
biträchtlichen Verſicherungsbeſtand aufzubauen, und
ei fließt infolge der Aufwertungsgeſetzgebung auch
wreder ein Teil des früheren Vermögens zur
wenig=
ſtens teilweiſen Befviedigung der Anſprüche der
füiher Verſicherten zu. Der trotz der ſchwierigen
wärtſchaftlichen Verhältniſſe in unerwartetem
Um=
furng geglückte Wiedevaufbau, der der Bank innerhalb
dn ei Jahren einen Verſichekungsbeſtand zuführte, zu
diſſen Erwerb vor dem Kriege faſt ein halbes
Jahr=
h=undert erforderlich war, iſt der beſte Beweis für die
ungeſchwächte Lebenskraft der Anſtalt, und dieſe tritt
derher mit den beſten Ausſichten auf ferneres
Ge=
dü=ihen in das zweite Jahrhundert ihrer
Tätig=
kyät ein.
Verhängnisvolle Verwechflung.
WSN. Frankfurt a. M. In einer Wirtſchaft
ü- der Moſelſtraße hat eine Hausangeſtellte aus
emer Flaſche, in der ſie Likör vermutete, getrunken.
Aald darauf bekam das Mädchen heftige
Leib=
ſtömerzen, die derart zunahmen, daß es im
Krau=
kamhaus eingeliefert werden mußte. Dort wurde eine
Lueckſilbervergiftung feſtgeſtellt. Das Mädchen
ſaswebt in Lebensgefahr. Die in der Flaſche
befind=
lirhe Flüſſigkeit war tags vorher von einem
unbe=
kannten Hauſierer in der Wirtſchaft als „beſtes
AKetallputzmittel” verkauft worden. Von der
Ge=
filhrlichkeit der Flüſſigkeit, bzw. davon, daß es ſich
crm Gift handelte, hatte er beim Verkauf kein Wort
gelefagt. Da anzunehmen iſt, daß auch anderwärts
dias Mittel verkauft worden iſt, ſei vor der
Gefähr=
linchkeit desſelben gewarnt.
Abſchluß der „Woche für
evange=
liſche Kirchenmuſik”.
WSN. Frankfurt a. M. Aus Anlaß des
Abſchluſſes der ſo überaus gelungenen „Woche für
evangeliſche Kirchenmuſik” fand Montag mittag
1 Uhr im Ausſtellungsreſtaurant der Feſthalle ein
von der Stadwverwaltung gegebenes Frühſtück ſtatt,
an dem zahlreiche kirchliche Würdenträger, wie
Prof. Dr. Bornemann, Prälat Dr. Diehl=Darmſtadt,
Biſchof Dr. Kortheuer=Wiesbaden, Lic. Wallau,
Ver=
treter der Behörden, des Leipziger Thomanerchors,
des St. Engelbrechtschors aus Stockholm und andere
teilnahmen. Stadtrat Dr. Hiller begrüßte in
Ver=
tretung des verhinderten Oberbürgermeiſters die
Gäſte, wobei er auf die engen Beziehungen der
evangeliſchen Kirchenchöre mit der Muſik hinwies
und die Leiſtungen der evangeliſchen Kirchenmuſik
würdigte. Der Präſident der evangeliſchen
Landes=
verſammlung Prof. Dr. Bornemann, dankte der
Stadt für die Abhaltung der Evangeliſchen
Muſik=
woche, die einen Verlauf genommen habe, wie man
ihn ſchöner und würdiger ſich nicht denken könne. Er
dankte ferner den zahlreichen Künſtlern und
Ge=
lehrten, dei einer größeren Oeffentlichkeit den
Reich=
tum evangeliſcher Kirchenmuſik theoretiſch und
prak=
tiſch klargemacht hätten, hauptſächlich dem
Ham=
burger Michgelischor, dem Leipziger Thomanerchor,
dem Dresdener Poſaunenchor, vor allem aber dem
führenden ſchwediſchen Kirchenchor, für ihre
meiſter=
haften Leiſtungen und ſprach zum Schluß die
Hoff=
nung aus, daß die jetzt abgeſchloſſene Evangeliſche
Muſikwoche reiche Früchte tragen werde. Nachdem
dann der ſchwediſche Generalkonſul Simon die
ſchwe=
diſchen Gäſte begrüßt hatte, ergriff der aus der
neuen liturgiſchen Bewegung bekannte Lie. Wallau
das Wort, um in eindringlichen Worten die
Lei=
ſtungen der ſchwediſchen Gäſte zu feiern, die geeignet
ſeien, eine weitere Brücke zwiſchen den
ſtammver=
wandten Völkern zu ſchlagen. Der Dirigent des
Schwedenchors, David Ahlen, betonte, daß es das
erſtemal ſei, daß ein ſchwediſcher Chor Deutſchland,
das klaſſiſche Land der Muſik, beſucht habe. In
muſikaliſcher Hinſicht ſei Schweden bereits ſeit
Jahr=
hunderten mit Deutſchland verknüpft, ſeit
Jahrhun=
derten würden deutſche Kirchenlieder und Geſänge
von deutſchen Meiſtern regelmäßig geſungen.
Um=
rahmt war das Abſchiedsmahl von künſtleriſch
vor=
getragenen Liedern und Geſängen durch den
Schwe=
denchor, wobei das meiſterhaft geſungene
Schweden=
lied den Höhepunkt bildete.
Reviſion im Mordprozeß Straſſer.
Marburg. Hauptmann Straſſer, der
wegen Mordes in zwei Fällen zweimal zum Tode
und wegen verſuchten Verſicherungsbetrugs zu zwei
Jahren Gefängnis verurteilt worden war, hat gegen
das Urteil Reviſion eingelegt.
Raubmord?
fm. Zweibrücken. In das Haus des
Ar=
beiters Morſch in Groß=Bundenbach drang abends
in Abweſenheit der Hauseinwohner ein 21jähriger
Burſche namens Straſſer ein, der in einem
Zimmer die 18jährige Tochter krank im Bette liegend
vorfand. Mit einem Werkzeug fügte er dem Mädchen
ſo erhebliche Schädelverletzungen zu, daß ſie kurz
nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Der
Täter wurde feſtgenommen. Man nimmt an, daß
er es auf die Erlangung von Geld abgeſehen hatte,
das Morſch vor einigen Tagen durch den Verkauf
einer Kuh eingenommen hatte.
Die Brandſtiftung am Neuſtrelitzer Stadttheater
aufgeklärt.
In Feldberg in Mecklenburg hatten ſich in
der letzten Zeit fünf Brände von Stallungen
er=
eignet, die unzweifelhaft auf Brandſtiftung
zurück=
zuführen waren. Als in der Nacht zum Sonntag die
Scheune des Hotels Pfitzner in Flammen aufging,
wurde der 17jährige Bäckerlehrling Heisler aus
Neuſtrelitz beobachtet, der brennendes Papier durch
ein Loch in die Scheune geſteckt hatte. Der
jugend=
liche Verbrecher wurde bald darauf verhaftet und
geſtand nach anfänglichem Leugnen, nicht nur die
Brände in Feldberg gelegt, ſondern auch am
15. Januar 1924 das Landestheater in Neuſtrelitz
angezündet zu haben, in dem ſein Vater als
Theater=
diener tätig war. Das Theater wurde damals mit
ſeinem geſamten Fundus vernichtet.
Ein eigenartiger Prozeß.
WSN. Wetzlar. Vor dem Erweiterten
Schöf=
fengericht Wetzlar hatte ſich in zweitägiger
Verhand=
lung der Rechtsanwalt a. D. Dr. Ludwig Roth,
jetzt in Buchſchlag bei Frankfurt a. M. wohnhaft,
zu verantworten. Die Anklage lautete auf
Un=
treue im Amt in zwei Fällen. Er hatte in
ſeiner Eigenſchaft als Rechtsanwalt als
Aufſichts=
perſon das Geſchäftsaufſichtsverfahren der Firma
Stahl & Claudy in Kröffelbach geführt. Bei der
Schlußabrechnung wurde ein Fehlbetrag von
15 000 Mark feſtgeſtellt, für den Dr. Roth
ver=
antwortlich ſein ſollte. Die Verteidigung des
An=
geklagten beſtand darin, daß er angab, ſich für
be=
rechtigt gehalten zu haben, 5000 Mark Honorar für
ſeine Tätigkeit als Aufſichtsperſon und weitere 3000
Mark für ſeine Tätigkeit als Anwalt zu beanſpruchen
und zu verrechnen. Obwohl dieſes Verfahren zum
Teil mit der Geſchäftsaufſichtsverordnung in
Wider=
ſpruch ſteht, konnte das Gericht hierin kein
Betrugs=
manöver erblicken, da ſelbſt der Gläubigerbeirat dieſe
Summe bewilligt hat, obwohl ſie vom Gericht hätte
feſtgeſetzt werden müſſen. Den weiteren Fehlbetrag
von 7000 Mark wollte der Angeklagte verbraucht
haben, aber nicht abſichtlich, ſondern fahrläſſig. Zu
der Verhandlung wurden zwei pſychiatriſche
Sachver=
ſtändige hinzugezogen, u. a. der aus dem Angerſtein=
Prozeß bekannte Prof. Dr. Jahrmärker=Marburg, da
die Verteidigung den Schutz des § 51 in Anſpruch
nehmen wollte. Die Gutachten verneinten jedoch die
Vorbedingungen hierzu, und ſo gelangte der
Ober=
ſtaatsanwalt zu einer Gefängnisſtrafe von einem
Jahr und drei Wochen, außerdem 1000 Mark
Geld=
ſtrafe. Das Gericht verneinte nach langer Beratung
die Schuldfrage. Es ſtützte ſich dabei auf eine
reichs=
gerichtliche Entſcheidung, wonach der Tatbeſtand der
Untreue zwar objektiv vorhanden iſt, daß er aber
entfällt, wenn der Betreffende ſubjektiv der Meinung
geweſen iſt, jederzeit aus eigenen Mitteln in gleichen
Vermögensſtücken Erſatz leiſten zu können. Das
Ur=
teil lautete daher auf Freiſprechung. Der
Prozeß war für Wetzlar und Umgebung um deswillen
von großem Intereſſe, da Dr. Roth in den
Infla=
tionsjahren Leiter der Darmſtädter Bank, Filiale
Wetzlar, geweſen iſt. Bei der Stabiliſierung verlor er
ſein ganzes Vermögen und mußte ſich als
Rechts=
anwalt in Braunfels eine neue Exiſtenz zu gründen
ſuchen. Durch dieſe Fälle, die in den Jahren 1925
und 1926 ſpielten, ſchied er auch aus der
Anwalts=
kammer aus und führte ſeitdem ein zurückgezogenes
Leben in Buchſchlag, wo er ſich journaliſtiſch betätigt.
Die Volksmeinung über den Prozeßausgang iſt
widerſpruchsvoll.
Bei nächtlichen Filmaufnahmen verunglückt.
Die Filmſchauſpielerin Helen v. Münchhofen
verunglückte bei einer Nachtaufnahme bei München.
Sie hatte in einer Filmſzene einige Pferde zu
hal=
ten, die bei dem plötzlichen Aufflammen der
Schein=
werfer ſcheuten und durchgingen. Die Künſtlerin
wurde mitgeſchleift und erhielt mehrere Hufſchläge.
Neue Weltrekorde Junkers.
Deſſau. Die Junkers=Piloten Gothe,
Ungar und Riſticz ſtellten auf der Strecke
Deſſau-Halle-Leipzig mit dem Junkers=
Großflug=
zeug G 24 mit drei Junkers L=5=Motoren zwei neue
Weltrekorde auf. Sie erzielten auf einer Strecke von
2000 Kilometern mit einer Nutzlaſt von 1000 Kilo
eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 183 280
Stun=
denkilometern. In dieſem Flug iſt auch eine neue
Weltgeſchwindigkeitshöchſtleiſtung über die gleiche
Strecke mit 500 Kilo Nutzlaſt enthalten. Damit iſt der
von der franzöſiſchen Firma Potez gehaltene
Welt=
rekord von 167,3 Stundenkilometern überboten
wor=
den. Die Zahl der von Junkers gehaltenen
Welt=
rekorde ſteigt damit auf 19.
Eigenartiger Flugzeugunfall.
Winnipeg. Als ein mit topographiſchen
Auf=
nahmen beſchäftigtes Flugzeug ſich über den Wolken
befand und von der Erde aus nicht mehr ſichtbar
war, ſah man plötzlich die Körper der drei Inſaſſen
aus etwa 1000 Fuß abſtürzen. Die Maſchine folgte
ſpäter. Die Toten waren ein Fliegeroffizier und
zwei Beamte des Topographiſchen Inſtituts in
Ot=
tawa. Bisher liegt keine Aufklärung über die
Ur=
ſache des Unglücks vor. — Zu dem Flugzeugunglück
iſt zu melden, daß die Urſache des Unfalles ein
Blitz=
ſchlag, zu ſein ſcheint, von dem das Flugzeug
ge=
troffen wurde, als es in die Wolken eindrang.
Duell mit tödlichem Ausgang.
Oedenburg. Am Sonntag fand ein
Piſtolen=
duell mit tödlichem Ausgang zwiſchen einem Wiener
Zollbeamten und einem Wiener Notar ſtatt. Die
Vorgeſchichte geht auf einen vor Jahren
ſtattgefun=
denen Wortwechſel zurück. Man kam nach Ungarn,
weil das Duell in Oeſterreich ſtrafrechtlich verfolgt
wird.
Waldbrände in Bosnien.
Belgrad. In Bosnien ſind infolge der Hitze
große Waldbrände ausgebrochen. Die
not=
wendigen Hilfskräfte ſind unterwegs, um die Brände
zu lokaliſieren.
Große Hitze in Jugoflawien.
Belgrad. Hier herrſcht ſeit einigen Tagen
große Hitze. Es wurden im Schatten 46 Grad
feſtgeſtellt. In Serajewo brach infolge großer
Trockenheit an mehreren Stellen Feuer aus.
Eine neue Ozeanſchwimmerin.
Nyköbing (Falſter). Montag morgen 4,97 Uhr
ſtartete die däniſche Schwimmerin Edith Jenſen
im Hafen Rödby nach der Küſte Fehmarn, die ſie
um 14,59 Uhr erreichte. Die zurückgelegte Strecke
beträgt 22 Kilometer. Edith Jenſen gebrauchte
10,32 Stunden. Der Deutſche Emmerich gebrauchte
im vorigen Jahre für die gleiche Entfernung elf
Stunden.
Erdbeben in Paläſtina, Auſtralien und Aegypten.
EP. London. Nach einer Meldung aus
Jeruſalem iſt in verſchiedenen Städten
Palä=
ſtinas ein Erdbeben verſpürt worden. Man
zählt bisher 31 Tote und 250 Verletzte. In
Jeruſalem hat die Kapelle der Grabeskirche
zahl=
reiche Riſſe bekommen. — Nach einer Meldung aus
Melbourne iſt in der Gegend von Euroa, im
Staate Victoria, ebenfalls ein heftiges Erdbeben
verſpürt worden. Einzelheiten fehlen noch.
Kairo. Am Montag, um 3.06 Uhr
nachmit=
tags, wurde hier ein 30 Sekunden dauernder
Erd=
ſtoß verſpürt. Bisher iſt kein Schaden gemeldet.
Auch in Jeruſalem ereigneten ſich um dieſelbe
Zeit mehrere Erdſtöße. In der Stadt wurden nur
leichtere Schäden angerichtet. Aus der Umgebung
aber werden Verluſte an Menſchenleben
und ernſte Schäden berichtet. In Jericho ſtürzte
ein Hotel ein und begrub drei Touriſten unter den
Trümmern. Auch aus anderen Orten werden
Ver=
luſte an Leben und Eigentum berichtet. In
Jeru=
falem weiſt nur ein kleiner Turm des Heiligen
Berges große Sprünge auf. Andere Gebäude in der
Altſtadt ſtürzten ein und mehrere Perſonen wurden
verwundet. — Das Erdbeben hat ſich über
Palä=
ſtina und Transjordanien ausgedehnt. Nach
den bisher eingelaufenen Nachrichten werden aus
dem Jeruſalemer Bezirk 26 Tote und
30 Verwundete gemeldet. Vier Häuſer ſind
beſchädigt worden, darunter das Regierungsgebäude
mit der Wohnung des Feldmarſchalls Lord Glumer.
Elefantenjagd in einer amerikaniſchen Stadt.
New York. Nach einer Meldung aus Chicago
fuhr ein Eiſenbahnzug in eine Herde Elefanten des
Hagenbeck=Wallace=Zirkus hinein, als dieſe in Aurora
(Illinois) verladen werden ſollte. Ein Wärter und
ein Elefant wurden getötet und mehrere Elefanten
verletzt. Der Reſt der wild gewordenen Herde raſte
zwei Stunden lang durch die Straßen von Aurora.
Erſt dann gelang es, die Elefanten wieder
einzu=
fangen.
Ein neues amerikaniſches Rieſenflugzeug?
Abrüſtung?
NewYork. Die Zeitung „New York American”
berichtet, das Kriegsdepartement beabſichtige ein
Rieſenfokkerflugzeug herſtellen zu laſſen, das
im=
ſtande ſein ſoll, fünf Maſchinengewehre mit
Be=
dienungsperſonal und 3000 Pfund Erploſivſtoffe zur
Bombardierung von Landtruppen und
Seeſtreitkräf=
ten zu tragen. Die Spannweiſe ſoll 73 Fuß betragen.
Die beiden Motoren ſollen zuſammen etwa 1900
Pferdeſtärken liefern.
Die Kirche als Leuchtturm.
Auf dem Turm der Genezareth=Kirche in
Neu=
kölln, die 600 Meter vom Tempelhofer Flughafen
entfernt liegt, ſoll ein rotes Leuchtfeuer angebracht
werden, das den Flugzeugen bei Nachtflügen als
Wegweiſer dienen ſoll.
AAS ist leicht gesagt,
doch schwer getan. Im
allgemeinen steigt
mit der Güte einer
Nal‟e Ware auch der Preis
Wie unsere OVERSTOLT zeigt, gibt.
es aber Wege, für wenig Geld viel
Qualität zu liefern.
Ausser uns kann niemand eine
solche Zigarette für sPfinden Han
del bringen. Auch wir könnten es nicht,
wenn sich nicht die Qualität auf eine
grosse Nachfrage stützte
OVERSTOLZ ist heute die meistge
rauchte Zigarette Deutschlands und
hat erst durch ihre Güte den Raucher
anspruchsvoll gemacht. Diese
An-
sprüche, die wir erweckt haben, wol
len wir auch für che Folge erfüllen.
Alle Ersparnisse, welche die steigen
de Nachfrage schafft, kommen im
mer wieder dem Tabak unserek
OVERSTOLZ zugute.
Ihre Mischung wird in kurzen Zeit
abschnitten-wie auch in den letzten
Wochen wieder-fortgesetzt verbes-
Sert, ohne dass wir den Preis erhöhen
Mans Stenerbm,t ”
[ ← ][ ][ → ]Nummer 192
Mittwoch, den 13. Juli
Die Lage der deutſchen Maſchinen=
Meufttie Mi Jam 1324.
Faſt unveränderter Auftragseingang.
Weiter ſieigender Beſchäftigungsgrad.
Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau=Anſtalten, dem
Spitzenver=
band der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns geſchrieben: Das
Ma=
ſchinengeſchäft zeigte auch im letzten Monat des erſten Halbjahres 1927
im Durchſchnitt eine ruhige Weiterentwicklung. Einev kleinen
Ab=
ſchwächung der Anfragetätigkeit wird kein beſonderes Gewicht beizulegen
ſein, da ſie wohl mit der in den Sommermonaten regelmäßig
eintre=
tenden Geſchäftsſtille zu erklären iſt. Der Auftragseingang von ſeiten
der Inlandskundſchaft war etwas ſtärker als im Vormonat, die
Aus=
landsaufträge nahmen dagegen auch im Juni nicht zu. Die
fortſchrei=
tende Arbeit an der Erledigung des Auftragsbeſtandes bewirkte ein
weiteres Steigen des Beſchäftigungsgrades, ſodaß nur noch etwa 16 vom
Hundert der Betriebe über ſchlechte Beſchäftigung zu klagen hatten,
da=
gegen 25 v.H. gut und die übrigen 50 v.H. genügend beſchäftigt waren,
wobei aber zu bedenken iſt, daß dieſe Beurteilung ſich auf den
derzeiti=
gen Stand der Belegſchaften aufbaut, die erſt etwa 70 v.H. der vollen
Werkſtattbeſetzung ausmacht. Die Kreditſchwierigkeiten haben ſich nicht
vermindert, im Gegenteil hat die bekannde Stellungnahme der
Reichs=
bank den Finanzverkehr ungünſtig beeinflußt und an manchen Stellen
gerade zu eine gewiſſe Stockung des Zahlungseingangs zur Folge
ge=
habt. Die Kreditkoſten ſind beſonders in der Provinz vielfach
außer=
ordentlich hoch. Die Rationaliſierung der Betriebe wird immer wieder
ſtark dadurch gehemmt, daß die erforderlichen Mittel durch die
über=
mäßig hohen öffentlichen Abgaben der verſchiedenſten Art aufgefreſſen
werden. Infolgedeſſen iſt es auch ſchwer, die Wettbewerbsfähigkeit auf
dem Weltmarkt über das bislang erreichte Maß zu ſteigern, um die
Ausfuhr zu vermehren und dadurch vermehrte Arbeitsmöglichkeiten zu
ſchaffen.
Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkt.
Am ſüddeutſchen Eiſenmarkt iſt der geſteigerte Bedarf der Induſtrie
die wiederholt große Obſekte unter Bevorzugung kurzer Lieferzeiten
auf den Markt brachte. Bemerkenswert zur Befriedigung der großen
Nachfrage im Baugewerbe nach Moniereiſen wunde zu belangreichen
Käufen geſchritten. Die Neigung Neukäufe zu tätigen war groß, da ſich
der Verband erneut mit dem Gedanken trage, den Kaliberrabatt von
334/. Prozent nunmehr endgültig fallen zu laſſen. Infolge anhaltend
guter Beſchäftigung der Werke betragen die Lieferzeiten für Formeiſen
4—6 Wochen, Stabeiſen 8—10 Wochen. Die Zufuhr an Saarmaterial
nach Deutſchland kam in den letzten Wochen ins Stocken. Da aber
ſo=
dann das Saarabkommen bis zum September verlängert wurde, werden
die Werke den Verſand wieder aufnehmen, Preisänderungen ſind nicht
eingetreten. Stabeiſen notierte mit RM. 133.—, Formeiſen mit 130.—
pro Tonne Baſis Neunkirchen, Bandeiſen mit RM. 158.10 pro Tonne
Baſis Homburg und Grobbleche mit RM. 152.50 pro Tonne Baſis Eſſen
bzw. Dillingen. Die Lagerpreiſe für Bezüge von 15 Tonnen und mehr
bewegen ſich bis zu 4 Prozent über dieſe Notierungen.
Für Werks= und Lagerlieferung unter 15 Tonnen gelten die
Zonen=
preiſe der ſüddeutſchen Eiſenzentrale, ſodaß das Verkaufsangebot für
Karlsruhe in Stabeiſen 18.70, für Mamheim=Ludwigshafen 18.20,
Form=
eiſen 18.40, 17.90, Bandeiſen 22.20, 21.70, Grobbleche 22.10, 22.60,
Mittel=
bleche 23.10, 22.90, Feinbleche von 1—3 mm 24.40, 24.20, unter 1 mm
25.40, 15.20 RM. alles pro 100 Kg. zur Berechnung kommen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M. 12. Juli.
Auch heute eröffnete die Börſe in feſter Stimmung, da der Medio
keine Schwierigkeiten bereitet. Die Tatſache, daß die verſchiedenen
deut=
ſchen Anleihen im Auslande ſtark überzeichnet wurden, und deren Erlös
dem deutſchen Kapitalmarkt zum Teil ſchon zufließt, wirkte anregend,
wenn auch heute infolge der Medioliquidation Geld etwas mehr geſucht
iſt. Für die deutſche Wirtſchaft ſei auch die Gründung der neuen
Kredit=
bank in New York zur Finanzierung der deutſchen Kleininduſtrie und
von Handelsunternehmungen von Bedeutung, ebenſo die Fortſchritte der
deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, deren Ergebnis man
heute oder morgen erwartet. Immerhin war die Umſatztätigkeit zu
Be=
ginn nicht ganz ſo lebhaft wie geſtern. Im Mittelpunkt des Intereſſes
ſtand wieder die Farbenaktie, die 3 Prozente anziehen konnte. Stärker
begehrt waren dann noch Zement Heidelberg (plus 4½ Prozent),
Holz=
mann (plus 2 Prozent), Scheideanſtalt (plus 2½ Prozent), Danatbank
(plus 2½ Prozent) und vor allem Oberbedarf mit einer 7prozentigen
Kursſteigerung. Elektrowerte gewannen bis 2 Prozent, während die
Mehrzahl der anderem Papiere nur Kursgewinne bis 1 Prozent
ver=
zeichnete. Harpener ſogar 2 Prozent ſchwächer. Renten lagen ſtill,
Schutzgebietsanleihen etwas anziehend. Im weiteven Verlaufe erhielt
ſich die feſte Tendenz. Elektrowerte zogen weiter an, Zellſtoffaktien
ga=
ben etwas nach. Dauernd lebhaft verlangt waren Mitteldeutſche
Kredit=
bank, in denen mangels Material keine erſte Notiz zuſtande kam. (Taxe
252.—.) Die Börſe ſchloß feſt. Tägliches Geld 6½ Prozent. Am
De=
viſenmarkt lag die Mark infolge des beginnenden Zuſtroms fremder
De=
viſen aus den Auslandsanleihen feſter. Mark gegen Dollar 4,2115, gegen
Pfunde 20,45, London-Paris 124,02, Madrid 28,30, Mailand 89½.
Die Abendbörſe ſetzte ſehr ruhig, doch gut behauptet ein,
wurde im Verlaufe ſehr lebhaft und allgemein ausgeſprochen feſt. Die
Hauptumſätze lagen bei einigen Spezialwerten, ſo vor allem Zellſtoff
Waldhof und der Farbenaktie. Bei zahlreichen Kursgewinnen von 3
bis 5 Prozent wurden gehandelt die Farbenaktie bis 304,25, Waldhof
331,5, Schuckert 210,5, Siemens u. Halske 295,5, A. E. G. 193, Bergmann
202,5, Rheinſtahl 222, Rhein. Braun 281, Phönix 130, Riebeck Montan
174, Mannesmann 201, Danat 247,5, Kommerzbank 185, Dresdener 175,
Metallbank 149, Daimler 134,5, Kleyer 122, Nordd. Lloyd 146,5, Hapag
145,25, Erdöl 167,5, Scheideanſtalt 221,5, Südd. Zucker 155, Goldſchmidt
143. — Im Abenddeviſenverkehr nannte man bei
unver=
änderter Lage der Mark: Pfunde gegen Mark 20,46, Dollar gegen
Mark 4,2140 London gegen Paris 124,02, gegen Mailand 89,30, gegen
Zürich 25,22¾, gegen Holland 12,1190, gegen Madrid 28,29, gegen New
York 4,8550.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 12. Juli.
Auch an der heutigen Börſe iſt eine Zunahme des Intereſſes
außen=
ſtehender Kreiſe zu beobachten. Der Ordereingang bei den Banken hat
ſich weiter verſtärkt, wobei die Kaufaufträge überſteigen. Das Geſchäft
trägt einen ziemlich lebhaften Charakter, jedoch konnten zum offiziellen
Beginn die hohen Vormittagskurſe nicht erreicht werden, da ſich noch
vorliegende Limite auswirkten. Sehr lebhaft ging es in Farbenaktien
und verwandten Werten zu, bei denen von der Preſſe erſtattete
Mel=
dungen über ſchwebende amerikaniſche Verhandlungen Anregungen boten
Auch Spritwerte konnten die geſtern nachbörslich erzielten Gewinne voll
behaupten. Mitteldeutſche, Sarotti und Bemberg erzielten gleichfalls
im Durchſchnitt Erhöhungen von 1 bis 3 Prozent. Sehr feſte Haltung
und lebhaftes Geſchäft zeigte der Elektromarkt unter Führung von
Siemens=Schuckert. Auch Bankaktien ſind heute erſtmalig etwas
lebhaf=
ter, beſonders Commerzbank und Dresdener befeſtigt. Im Verlauf
kom=
men noch die Aktien der Danatbank hinzu. Die Ablehnung der Erhöhung
der Kohlenpreiſe in der geſtrigen Sitzung hat kaum einen Eindruck
ge=
macht. Rhein. Braunkohlen konnten 5 Prozent gewinnen, während die
übrigen Werte ziemlich feſt lagen. Auch im weiteren Verlaufe blieb die
feſte Grundſtimmung beſtehen, doch ſind die Veränderungen im
allgemei=
nen nur gering. Für Medio beſteht Angebot, während Ultimoware
geſucht wird. Spezialwerte liegen weiter feſt, beſonders Bemberg bis
20 Prozent höher und auch Elektrowerte unter Führung von Schuckert
geſucht. Anleihen und Ausländer faſt geſchäftslos. Pfandbriefe
über=
wiegend feſter. Papierpfandbriefe bis 25 Pfg. höher. Schleſiſche
Gold=
pfandbriefe um 1 Prozent ſtärker gefragt. Nachfrage beſtand außerdem
noch für Rechtsquoten. Deviſen waren weiter ſtärekr angeboten, ſo daß
die Mark international ſehr feſte Haltung zeigte. Auch Spanien feſter.
Am Geldmarkt blieb der Satz unverändert, zumal erhebliche Nachfrage
nach Tagesgeld beſtanden hat. Tägliches Geld 7 bis 8½ Prozent, für
erſte Firmen auch darunter. Monatsgeld 8 bis 9 Prozent, Reportgeld
8½ bis 8¾ Prozent, Privatdiskont 57½ Prozent.
Zum Schluß der Börſe machte die Befeſtigung weiter Fortſchritte.
Beſonders bemerkenswert iſt dagegen die ſchwache Haltung von Berlin=
Karlsruher Induſtriewerken, bei denen wieder Gerüchte über eine
bevor=
ſtehende Zuſammenlegung des A.K. im Verhältnis 3:2 im Umlauf
waren. Der Kurs ging bis 78 zurück. An der Nachbörſe ſchritt die
Spekulation zu Gewinnmitnahmen, ſo daß ſich die höchſten Kurſe nicht
ganz behaupten konnten. Gegen 2.30 Uhr hörte man u. a.: A. E. G. 192,
Bergmann 203, Siemens 296, Schuckert 208, Rheinſtahl 230½, Phönix
128½, Gelſenkirchen 175, Harpener 214, Köln=Neueſſen 189,
Mannes=
mtnn 201, J. G. Farben 301½, Glanzſtoff 744, Oſtwerke 432½,
Mittel=
deurſche 2553 Berliner Handel 246½, Deutſche Ablöſungsſchuld I gingen
auf 299½, II auf 299¾4 zurück. Neubeſitz verbeſſerte ſich auf 18,10.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin.
Berlin el. W.
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Te
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl ..
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte
Tynamit Nobel.
Elektr. Lieferung
J. G. Farben".
R. Friſter.
Gaggenau Vorz
Eelſenk. Berg
G. f. elektr. Untern
Halle Maſchinen.
San. Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf.. .
Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Lslo ........"
Kopenhagen..
Stockholm. . .
Helſingfors ...
Italien ..
London..
New=York.
Paris".
Schweiz ..
Spanien ..
210.— 1212.75 12. 7. Hemoor=Zement. H1. 7.
1245.— 145.— 1146 — Hirſch Kupfer .. 117.— 47.— 48.— Höſch Eiſen ...." 188.5 Hohenlohe Werke. 22.5 92.75 86.— Kahla Porzellan". 113.8751115.5 198.5 200.— Lindes Eismaſch. 163. 25 148.— 150.— Lingel Schuh. . . . .
Linke u. Hofmann. . . 93.— 210.— 212.— 68.5 108.— 108.— L. Loewe u. Co.. 287.— 102.5 102.25 C. Lorenz.. . . . . . 134.— — Niederlauſitzer Kohle
Nordd. Gummi. 177.5 162.625 165.— 82.— 86.— Orenſtein. . . . . . . 133.— 151.25 150.125 Rathgeber Waggon". 95.75 116 — 117.— Rombacher Hütten .. 14275 146.5 Roſitzer Zucker.. 95.— 188.— 190.— Rütgerswerke. 292.375 300.— Sachſenwerk .. 119.25 108.— 113.— Sächſ. Gußſtahl. 185.— 63.5 64.— Siemens Glas. 168.— — Ver. Lauſitzer Glas .. 142 25 243.— 245.— Volkſtedter Porzell.. . 57.5 178.75 176.5 Weſtf. C. Langendreer 130.— 129.— Wittener Gußſtahl. . . 58.— 235.— 227.5 Wanderer=Werke. . . . 270.—
12 7
247.5
117.5
189.
22.7
164.—
93.—
67.5
286.
134.5
182.—
137.—
95 75
90.—
108.75 108.75
123.75
176.—
166.—
141.5
57.5
59. —
273.—
Deviſenmarkt.
1 7. 12. 7. Geld Brie Geld Brief 168.86 169.20 168.48 68.85 1.788/ 1.792 1.788 1.792/ 58.63 8.75 58.53 58.65 108.89 109.11 108.59 08.81 112.88/112.30 112.4e 12.66 112 8: 113.05 1 12.68 12.90 10.612 10.63‟ 0.597 10.617 22.95 22.9c 22.865 2.905 20.462 20.50 20.42. 20.4651 4.2145 2225 1.207 4.215 16 495 6.53 16.47 6.51 e1.135/81.295 80.955 31.115 72.03 72.17 72.14 72.3. Wien D.=Oſt. abg. /59.33
Prag. . . . . . . ."
Budapeſt. Pengi
Japan ..."
kio de Janeiro
Sofia ..
Fugoſlavien
Konſtantinopel
Liſſabon".
Danzig.
Athen.
Kanada
Uruguay
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Oertge Zigaretten A.=G. in Liquidation, Worms. Nach der
Liqui=
dationseröffnung per 12. 3. 27 ergibt ſich nach Auflöſung des
Reſerve=
fonds in Höhe von 14 000 Reichsmark ein Verluſt von 16 986 RM. In
der Bilanz ſtehen 150 000 Reichsmark A.K. gegenüber mit 100 000 RM.
Immobilien. Maſchineninventar mit 20 000, Kaſſe, Bankguthaben 1183
RM., Debitoren mit 11 831 RM. und der genannte Verluſt.
Rheinlandbank A.=G., Biebrich. Der Abſchluß zum Michallkonzern
gehörenden Inſtitutes ergibt für 1926 eine Ermäßigung des
Verluſt=
vortrages um 2675 RM. auf 53 558 RM. Die Bilanz verzeichnet bei
160 000 RM. A.K., Bankſchulden mit 152 698 RM., Kreditoren 24 541.
Delkredererückſtellung 3913 RM., gegenüber 160 000 RM. Immobilien
und 162 605 RM. Debitoren. Bei ſtillgelegtem Bankbetriebe gingen die
Abwicklungsarbeiten weiter vonſtatten. Der Gewinn erklärte ſich aus
Aufwertung. Die G.V. genehmigte den Abſchluß, wählte drei Vertreter
des Michallkonzerns in den A. R.
Zellſtoffabrik Waldhof, A.=G., Mannheim. Seit einiger Zeit
ſcheinen die Grenzgebiete zwiſchen der Zellſtoff= und der Textilinduſtrie
auch bei der Zellſtoffabrik Waldhof, A.=G., Intereſſe zu finden. Es
handelt ſich allerdings vorerſt um Verſuche, die einen wirklichen Erfolg
bisher noch nicht ergeben haben. Die Geſellſchaft weiſt auf Anfrage
darauf hin, daß es langer Zeit bedürfe, um feſtzuſtellen, ob ein
Ver=
fahren für die praktiſche Auswertung der Faſern in der Textilinduſtrie
Erfolg verſpreche. Waldhof beſchäftigt ſich mit einem Verfahren zur
Herſtellung einer wollähnlichen Faſer aus der Kunſtſeidenfaſer und
be=
ſitzt das deutſche Patent, während die Snia Viscoſa das italieniſche
Patent in Händen hat. Es handelt ſich dabei darum, die
Kunſtſeiden=
faſer durch Krümmen ſpinnfähig zu machen. Die Ausgruppung, von
der die Frage des wirtſchaftlichen Erfolges vollkommen abhängig iſt, iſt
indeſſen, worauf beſonders hinzuweiſen iſt, aus dem Verſuchsſtadium
noch nicht herausgekommen.
Voltohm Seil= und Kabelwerke A. G., Frankfurt a. M. Die G.V.
genehmigte den bekannten Verluſtabſchluß von 1926 ſowie die übrigen
Verwaltungsanträge. Das laufende Jahr habe infolge der Gründung
des Drahtſeilſyndikats eine weſentliche Beſſerung gebracht.
Brennerhotel A.=G., Baden=Baden. Die mit zwei Millionen
Reichs=
mark A.K. arbeitende Hotelgeſellſchaft weiſt für 1926 einen Reingewinn
von 83 157 RM. nach 96 884 RM. Abſchreibungen aus. In der Bilanz
ſtehen 1 425 843 RM Verbindlichkeiten, Warenbeſtände mit 161 095 RM.,
Außenſtände, Kaſſe, Poſtſcheck mit 55 389 RM. gegenüber, während das
Grundſtück mit 1 571 000 RM. Gebäude mit 1 706 282 und Einrichtungen
mit 637 688 RM. zu Buch ſtehcen.
Vom ſüddeutſchen Ledermarkt. Die Aufwärtsbewegung am Markt
für Häute und Felle machte weitere Fortſchritte, begünſtigt durch die
rege Nachfrage auf der ganzen Linie. Die jüngſten Auktionen waren
ſtark beſucht und der Abſatz daſelbſt, bei weiter ſteigenden Preiſen,
ziem=
lich flott. Leichte Großviehhäute wurden bevorzugt gekauft. Der
Leder=
markt tritt nach und nach in die ſog, ſtille Zeit ein, wie ſie ſich
regel=
mäßig, im Juli=Auguſt einzuſtellen pflegt, weil viel Großverbraucher
ſich in den Ferien befinden, während deren Dauer der Ledereinkauf nach
Möglichkeit eingeſchränft wird. Bei der Beurteilung der Verhältniſſe
darf nicht überſehen werden, daß die Preiſe des fertigen Leders bisher
jenen der Rohware nicht zu folgen vermochten.
Warnung vor dem Ankauf der 5proz. Anleihe der vorm. Lothringer
Hütten= und Bergwerksverein A.=G. von 1917/21. Der W. T. B.=
Handels=
dienſt teilt mit: Die Klöckner=Werke A.=G., Berlin, Hauptverwaltung
Rauxel, hat als Rechtsnachfolgerin der Lothringer Hütten= und
Berg=
werksverin A.=G. im Deutſchen Reichs= und Preußiſchen Staatsanzeiger
Nr. 159 vom 17. 7. 1927 öffentlich bekannt gemacht, daß von oben
be=
zeichnete: Anleihe insgeſamt 13 099 Stück, deren Nummern im einzelnen
aufgefül ſind, nicht für den Umtauſch in Aufwertungsſtücke in Frage
kommen. Wie wir hören, handelt es ſich um Obligationen, die ſeitens
des franzöſiſchen Staates zur Aufwertung und Anerkennung als
Alt=
beſitz präſentiert worden ſind. Wegen der Anerkennung als Altbeſitz
hat der franzöſiſche Staat den bekannten Prozetz beim Landgericht I
Berlin anhängig gemacht, die Klage iſt jedoch aus prozeſſual= und
for=
malrechtlichen Gründen vor einigen Tagen abgewieſen worden. Seitens
der Klöckner=Werke A.=G. wird jede Aufwertungsverpflichtung aus
die=
ſen Obligationen beſtritten, weil dieſelben durch den franzöſiſchen
Liqui=
dator der früher lothringiſchen Werke dieſer Geſellſchaft für deren
Rech=
nung anläßlich der Liquidation bereits eingelöſt worden ſind. Sämtliche
Stücke werden daher ſeitens der Geſellſchaft als bereits getllgt
ange=
ſehen, jedoch verweigert der franzöſiſche Staat deren Ausliefevung. In
den letzten Tagen ſind nun größere Poſten aus dieſem Beſitz
verſchiedent=
lich zum Kauf angeboten worden. Da die Klöckner=Werke gutgläubigen
Dritten gegenüber die Einwendung der bereits erfolgten Tilgung nicht
würde entgegenſtellen können, hat man ſich gezwungen geſehen, den A
der öffentlichen Bekanntmachung zu beſchreiten, um dadurch vor dem
Ankauf zu warnen. Wie wir ferner hören, macht der franzöſiſche Staut
auch noch gegen andere Geſellfchaften, die früher Beſitz in Elſaß=
Loth=
ringen hatten, geltend, doch lehnen auch dieſe Geſellſchaften jede
Auß=
wertungsverpflichtung ab.
Die tſchechiſche Zuckerproduktion geht zurück. Die Geſamtproduktion
von Zucker ſeit Beginn der Kampagne erreichte 10 390 124 Zentner gegen
15 045 628 Zentner in der gleichen Periode des Vorjahres, was einen
Rückgang von 31 Prozent bedeutet. Der Inlandskonſum betrug 2 680 23
Zentner gegenüber 2905 966 Zentner im gleichen Zeitraum des Vor
jahres, was einer Verminderung von 7.,8 Prozent gleichkommt. Der
bis=
herige Export betrug 6 293 644 Zentner gegen 8824 450 Zentner vor
der Kampagne, was ein Minus von 28,8 Prozent ausmacht. Die
Tſchecho=
ſlowakei erzeugte 2 039 666 Zentner Melaſſe gegenüber 2 893 042 Zentner,
ſodaß die heutige Zuckerproduktion durchweg eine bedeutende Reduktion
aufweiſt.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl
Ausloſ.=Sch. 1. Teil
II. Tei
D. Reichsanl. Ablöſ=
SchuldohneAus=
loſungsſcheine ..
6½% Reichsp. Sch.
h. 1. 10. 30....
7%Baher. Staats=
Sch. v. 1. 4. 29
6½% H. V. Sch.
v. 1. 4. 29 .....
6 ½% Pr. St.=Sch.
v. 1. 3. 29 ...."
6½% Pr. St.=Sch.
v. 1. 10. 30....
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. v. 1. 7. 29
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. o. 1. 7. 30
6½%Württ. Freiſt.
Schatz. v. 1. 3. 29
b) Ausländ ſche
5% Bos. E. B. 1914
5% L. Inv. 1914
4½% 1898
4½% 1902 ...
4% „.."
6% Bulg. Taba 02
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
4% „ Goldr. ..
4% „einh. R. (kon)
—
8% Port. (Spz.) III
* % Rum.am. R.03.
Gold. 13 ..
*9 am.konv.
am. 05.. .
300‟,
3001.
17.95
97
95.5
R.
98
96
3.25
3
6
1.3
16.8
5.75
4
4½Türk. (Adm.)03
„ (Bagd.) I
„ (Bagd.) II
unif. 1903
4% „ 1911 Boll.
4½% Ung. St. 1913
4½% „ St. 1914
„ Goldr...
4% „ St. 10 ..
4% „ Kronr. ..
3% „ Eiſ. Tor.. .
Außereuro=
päiſche
5%Mex. am. in abg.
5% „ äuß. 99
4% „ Gold 04ſtf.,
3% konſ. inn. .,
4½% „ Irrigat.,
5%Tamaulipas I.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10BBerl. H.=Bk. G. 1108
89
2 Berl. St.=Gold
Darmſt. St.=G.
% D. Hyp==Bank
Meining. Goldpf. 1102
% Frk.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr.. . . . 102.75
% Frkf. H.=B.=Gld. /100
1%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.. . . . . . 100.5
0 Pfbr.=Bk.=Gold/100.5
5% Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfbr.. .
8% H. Lds.-Bk. Gld./101.5
10% K. Elektr. Mark
(Hagen) Goldobl. /103.25
8% K. Landesbank
Darmſt., Reihe T/400
„ Reihe TT/100
7% M.=KraftHöchſt! 93.5
18.5
16.25
24
1.7
19‟1.
20.n5
40
28
35.25
19.5
102.5
95
100.5
83.25
100.5
2 Mannh. St.=G.
% Naſſ. Ldb. Gold
80 Nbg. St. Gldal.
30 Pfälz. Hyp. Bk.
Gold=Pfdbr. . . .
8% Pforzh. St.=G.
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr.Centr.=St.=Goldpfpr.
79
8% Rh. Hyp.=Bank
Gold. Pfdbr...
7½%Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
8% Südd. B.=Cr. B.
Goldpfdbr. . . . . .
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.
obl. mit Option
7%½ V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gd.. ohne Option
8 % Loigtc Häffner
Goldobl.. . . . . . .
8% Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbr.
72
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſ.Brk.=Rg. 23
5% „Roggen .. 23
5% Pr. Kaliw.
59 Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb. . .
Bayr. Handelsb.. .
99.5
102
99
99.5
101.25
102
100
99.5
99
165
96
99.75
96.75
12.72
13.8
8.6
6.18
8.6
2.23
Bahr. Hyp.u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk. . . .
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk...
Mecklb. Hyp. u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. ...
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B....
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. .
Württ. Hyp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hhp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
4%
abg.
5%Oſt. Sb. (L.)ſtfr.
2,60 Alte „ .
2,6% Neue .
5% Oſt.=Ung.73/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. .. 1.b.8.E.
3%Oſt. „ 9. E..
3%Oſt. „„ 1885 ..
3%Oſt. „Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
3%
3%
97
4% Rud. Silber..
4½Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½%Anat. S. III
4½% Anat., S. IIII
2o Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
4½½ „ „
12.25
13.8
13.75
14
15.6
12.1
9.1
4.25
9.5
21.1.
21
24
20.5
19
8‟I.
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk. ... . . . . .
Bk. f. Brauind. . . .
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=Wchſ...
Berl. Handelsgeſ. .
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk. 244
Deutſche Bank".
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 138.5
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk. . ..
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank.
Metallbank. .
Mitteld. Creditb. „
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Pr. Bd.=Credikban
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Creditbk. . . . 134
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Gef...
Oſterr. Creditanſt. .
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. ..
Buderus.. . . . . . .
Dt. Luxemburg . .
Eſchw. Bergw.. . . . 1230
Belſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb. .. . ..
Ilſe Bergb. St..
Genußſchein. .
Kali. Aſchersleb. ..
Kali. Salzdetfurth..
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke ... .
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ......
217
153
175
243
183.25
168.5
146
106.6
164.25
172
136
151
149
9
146.75
250
215
140.25
135
166.75
145
8.4
6.7
Oberbedarf ......
Otavi=Min.=Ant..
Phönix=Bergb. ..
Rhein. Braunk. ..
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
SalzwerkHeilbronn!
Tellus Bgb.. ... . .
Ver. Laurahütte.
221.9
171
*
113.75
96.25
Ver. Stahlwerke. . 142
Induſtrie=Akt.
Brauereien
195
Eichbaum(Mannh.)/271
Henninger
Hercules, Heſſiſche. 150
Löwenbr.=München 380
Mainz. Aktienbr. . . /240
Schöfferhof(Bind. )/365
Schwarz=Storchen /180
Tucher, Nürnberg. /188
Werger .. . . . . . . . 186
125
174
212.75
136.5
188.5
199:1.
Akkum. Berlin. .
Adler & Oppenh...
75 Adlerw. (v. Kleher
6%E. A. G. Vzg. A.
5%A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm . . .
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg .."
Bayr. Spiegel.."
Beck & Henkel .."
Bergmann El. .. . .
Bing. Metall. ...
Brem.=Beſigh=Ol..
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement. Heidelb. ..
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr.. . .
Chem. Albert.. . . .
Chem. Brockh. ..."
Chem. Milch .....!
123
88
81.5
189
142
26
47.5
61.5
81.5
199.5
24
75
157.25
191
155
90
62
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ...
D. G. u. Silb. Scheid
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp.. . . . . . ."
Dürr. Rattingen.
Dyckerhof & W. ..
Eiſenw. Kaiſersl...
El. Licht u. Kraft
El. Lieferung ...."
Elſ. Bad. Wolle ..
Email. Ullrich ..."
Enzinger Werke ..
Eßlinger. Maſch. ..
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift..."
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens..
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. ......
Frankfurker Gas ..
Frankfurter Hof .."
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling E Cie. ....
Germania Linol. . .
Gelſenk. Gußſt. . . .
Goldſchmidt, Th. .
Gotha Waggon ...
Gritzner, Maſch.. ..
Grün & Bilfinger ..
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ..."
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun ..
Heyligenſtaedt. . .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.).
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tief Eſſen ..
Holzmann .. . . . ..
Holzverk. Ind. . . . . 69.5
Hydrom. Breslau
Jnag ...........!
Mfe
170
117
70.5
141.9
190
146‟,
5;
141
27.5
80
118
205
34
101.25
Junghans St...
Kammg. Kaiſersl.
Karlruher Maſch.
Karſtadt, R. . . . . ..
Klein Sch. & Becke
Knorr, Heilbronn".
Konſerv. Braun
Krw. Alt=Württbg.
Krauß, Lokom.
Lahmeher .. .....
Lech. Augsburg ...!
Lederw. Rothe .."
„ Spicharz.
Lingel Schuhw.. . .
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Lux, Induſtrie
Mainkraft Höchſt . 1131.9
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf. ..
Miag, Mühlenb. . . 143.5
Moenus. Stamm
Motorenf. Deusz".
Motorenf. Oberurſ
Münch Lichtſpielk.
Neckari. Fahrz. . . . 124.5
Neckarw. Eßlingen
Peters Union ....
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps. . . . . . .
Porzellan Weſſel
Rein. Gebb. & Scha
Rhein. Elektr.
Rhenania Kunheim
Rütgerswerke ...."
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackf. .. 1104
Schriftg. Stemp.. .
Schuckert, Elektr.
Schuhf. Weſſel..."
Schuhf. Herz....!
Schultz, Grünlack".
Seilind. Wolff..."
Siemens Glas...!
Siemens & Halsfe 1293
74.5
153
141.5
187
*
T2
181
123.5
35
21.5
90
48
128.5
144.5
188.5
84
70
123.5
69.75
66
47
136
.1170.5
107.1
67
107.5
135.5
203
86
Südd. Immob.
Südd. Zucker=A.=G
Thür. elektr. Lief.
Uhren Furtwängl.
Unterfr. Kr.=El.=V.
Beithwverke
Ver. ſ. Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bin.=Frkſ
Pinſel=Nürnberg ..
Ultramarin
Zellſtoff Berl
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffne
Volthom, Seil.
Wanß & Freytag
Wegelin Rußfbr. . .
Zellſt. Aſchaf
Zellſt. Waldh
Zuckerf. Rheingau
Transport= und
Verſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorzg. /1021
A. Dt. Eiſenbahn
A. Lofalb. u. Kraftw
Dt. Eiſenb.=Geſ.
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd. Lloyd
Frrft. Allg. Ver).
Frankona Rückv.
Tarmſt. Werte
Bahnbedarf.. .."
Dampff. Rodberg
80 Helvetia Konſ....
Gebr. Lutz....
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder ....!
VenulethcEllenb.
89.75
181.5
136
140.5
143
144.5
147.75
40
10.5
145
Sensationgroman in 6 Akten (*18365
Anfang 31/, Uhr
Nummer 192
Mittwoch, den 13 Juli 1927
Geite 13
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Weizen: Der Weizenmarkt fiel heute wieder eine Verflauung
an=
lim, bei welcher die einzelnen Sichten 3—3,5 C. gegen den Vortag
ein=
hrißten. Es verſtimmten ſchwächere Auslandsmeldungen, gute
Nach=
wchten aus dem Frühjahrsweizengebiete ſowie Ermäßigungen der Loko= im Südweſten.
Mais tendierte in der Hauptſache kaum ſtetig. Anfangs gingen die
9 reiſe auf Abgaben der Kommiſſionshäuſer zurück. Im Verlauf kam
eis dann vorübergehend zu einer Aufwärtsbewegung. Später erfolgte
auf größere Proviſiionsangebote erneut Realiſation.
Hafer: Die Preiſe gingen um 1,25—1,75 Prozent zurück, was auch
Irer größtenteils auf baiſſegünſtige Regierungsberichte zurückzuführen
war. Des weiteren wirkten gutes Wetter und geringe Nachfrage nach
Sokoware preisdrückend.
Kaffee: Beſſere Nachrichten aus Braſilien und Europa löſten am
Kaffemaukt erneute Preisſteigerungen aus. Auf europäiſche Rechnung
rdaren Käufe zu beobachten.
Baumwolle: Auf Grund des enttäuſchenden Liverpool und der
inr allgemeinen günſtigen Witterung in den Südſtaaten eröffnete der
Baumwollmarkt in ſchwacher Haltung. Später erfolgte ſtarke Erholung
gauf erhebliche Regenfälle im Staate Georgia und weniger günſtige
Wet=
tarvorausſagen für andere Landesteile. Außerdem ſind wieder
Befürch=
turngen wegen Auftreten des Kapſelkäfers aufgetreten. Gegen Schluß
fam es zu teilweiſe Realiſationen,
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 12. Juli:
Getreide. Weizen: Juli 143½/, Sept. 140¾, Dez. 144; Mais:
Sruli 100½, Sept. 1067, Dez. 110½; Hafer: Juli 45, Sept. 46½,
Dez. 482; Roggen: Juli 108½/, Sept. 97½, Dez. 100½.
Schmalz: Juli 12,87½, Sept. 12,97½, Okt. 13,10.
Fleiſch. Rippen: Juli 12,00, Sept. 12,30, Okt. —: Speck:
ktco 12,12½; leichte Schweine: 9,10—10,10, ſchwere Schweine:
255—9,40; Schweinezufuhr: Chicago 25 000, Weſten 78000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 12. Juli:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 152½/e, hart 1632/e; Mais: neu
amk. Ernte 113½; Mehl: ſpring wheat clears 700—735; Fracht:
nrich England 1,6—2 Schilling, nach dem Kontinent 6—8 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern loco 13,60, Talg extra 77/.
Kakav. Tendenz: ſtetig: Umſatz in lots: 99; loco 17, Juli
15,28, Auguſt 16,30 Sept. 16,40, Okt. 16,37, Nov. 16,00, Dez. 15,36
Jan. 14,97, Febr. 14,87, März 14,72, April —, Mai — Juni —.
Viehmärkte.
* Majuzer Viebhof=Marktbericht vom 12. Juli. Der Markt wies
enien guten Beſuch auf. Der Auftrieb war gegen den Vormarkt an
Crroßvieh, Kälbern etwas ſtärker, Schweine waren 168 Stück weniger
an=
gttrieben. Die Preiſe bei Großvieh und Schweinen blieben unverändert,
nrährend Kälber im Preiſe 4 Mark zurückgingen. Auf dem
Großvieh=
nie Schweinemarkt war der Verkauf ſchleppend und verblieb Ueberſtand.
Imn einzelnen wurden je nach Qualität pro 100 Pfund Lebendgewicht
fllgende Preiſe erzielt: Ochſen 53—60; Bullen 42—52, Färſen und
KJihe 54—66, 40—54, 30—40 und 20—25, Kälber 50—70, Schweine 66 bis
., 67—68 und 64—65, Squen 61—63 Mk.
Die Eniwicklung der deutſchen Kohlenproduktion.
DEUTSCHLANDS KOHLEN- FORDERUNG uno VERBRAUCH. in Mill*in Mill* Kohlergerderung reuch SHAMNDD A SSNOHE HIIS 1928
1927
Die beiden Linien zeigen, daß die Produktion des deutſchen
Kohlenbergbaues ſich ſeit Beginn 1926 mit geringen
Schwan=
kungen aufwärts bewegt. Der Inlandsverbrauch an Steinkohlen
iſt im Jahresdurchſchnitt um mehr als 7 v. H. geſtiegen.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 12. Juli ſtellen ſich wie folgt:
Elektrolytkupfer 122, Remolted Plattenzink 51½—52½, Original Hütten=
Aluminium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350, Andimon
Regulus 95—100, Silber in Barren 77¾—78¾
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom
12. Juli ſtellen ſich für Kupfer: Januar 112½ (112½), Februar
112½ (112¾), März 112¾, (113), April 113 (113¼), Mai 113¼ (113½),
Juni 113¾4 (113½4), Juli 110½ (111), Auguſt 110¼ (111½), September
110¾ (111), Oktober 111¼ (111½), November 11134 (112), Dezember
112½ (112½). Tendenz: ſtetig. — Für Blei: Januar 46¾ (46¾),
Februar 46¾ (46½4), März 46¾ (47), April 46¾ (47), Mai 47 (47½),
Juni 47 (47½), Juli 45¾ (46¾), Auguſt 46 (46½), September 46½
(46½), Oktober 46½ (46¾), November 46½ (46¾) Dezember 46¾
(46¾). Tendenz; ruhig. — Für Zink: Januar 5334 (54½), Febr.
54 (54½), März 54 (54½), April 54 (54½), Mai 54 (54½), Juni 54
(54½), Juli 55¾4 (56¾), Auguſt 55 (55½), September 54¾ (55½),
Oktober 54½ (55), November 54½ (55), Dezember 54 (54½). Tendenz:
ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
beige=
fügten Brief.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktennotierungen vom 12. Juli. Bei ſehr
ruhi=
gem Geſchäft, wobei Inlandsgetreide vollkommen umſatzlos war und
nur einiger Umſatz in Futtermitteln und Mehl getätigt wurde, waren
die Preiſe wieder unverändert. Je 100 Kilo Weizen 31,75 nom.,
Rog=
gen 27,5 nom., Hafer inländ. 26, ausländiſcher 23,50—26,00, Mais 18,75
bis 19,00, Weizenmehl 40,75—41,25, Roggenmehl 38—38,25, Weizenkleie
12,75—13, Roggenkleie 14—14,50.
Freinsheimer Obſtmarkt. Vei einer Anfuhr von 500 Zentnern
notierten Kirſchen rot 22—20, Kirſchen ſchwarz 32—40, Johannisbeeren
16—19, Stachelbeeren 12—22, Pfirſiche 35—50, Heidelbeeren 35—40,
tür=
kiſche Kirſchen 20—30, Spillinge 32—35, Birnen 15—2, Tomaten 35
bis 37, Bohnen 26—40. Abſatz und Nachfrage waren gut.
Berliner Produktenbericht vom 12. Juli. Die Geſchäftsunluſt im
Berliner Produktenhandel verſtärkt ſich mehr und mehr. Das Ausland
brachte keine Anregung. Der Mehlabſatz iſt nach wie vor ſchleppend,
ſodaß die Tendenz für Brotgetreide durchaus ruhig bei meiſt nach unten
weigenden Preiſen eröffnete. Hafer unverändert. Mais hatte etwas
beſſere Frage.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der
Erwerbsloſen=
fürſorge zeigt auch in der zweiten Junihälfte einen weiteren Rückgang,
und zwar um rund 57 000, d. h. 9,5 Prozent. Die Zahl der männlichen
Hauptunterſtützungsempfänger iſt in der genannten Zeit von 480 000
auf 430 000 zurückgegangen, die der weiblichen von 118000 auf 111 000,
die Geſamtzahl von 598 000 auf 541 000.
In Heidelberg fanden Beſprechungen mehrerer Edelſtahlwerke ſtatt.
In dieſen Beſprechungen wurde eingehend über die Maßnahmen
be=
raten, um durch Rationaliſierung in den Betrieben, dem Verkaufe der
Verwaltung Erſparniſſe zu erzielen, wobei jedoch die vollkommene
Selb=
ſtündigkeit aller beteiligten Unternehmungen gewahrt bleiben ſoll.
Die Notenausgaberechte der Privatnotenbanken für das dritte
Kalenderjahr 1927 betragen gemäß § 3 der Privatnotenbamkgeſetzes
vom 30. Auguſt 1924 für die Bayeriſche Notenbank 70 Millionen RM.,
für die Sächſiſche Bank zu Dresden 70 Millionen RM., für die
Würt=
tembergiſche Notenbank 27 Millionen RM. und für die Badiſche Bank
27 Millionen RM.
Nachdem das Eiſenbahnzentralamt nunmehr für das zweite
Halb=
jahr 1927 insgeſamt 4500 Waggons zum Bau vergeben hat, ſtehen über
weitere Aufträge für das zweite Halbjahr 1927 die Verhandlungen
kurz vor dem Abſchluß.
Von der Süddeutſchen Zinkblechhändlervereinigung, Sitz Frankfurt
a. M., wurden mit Wirkung vom 12. Juli die Preiſe um ca. 1½
Pro=
ſent ermäßigt, nachdem am 8. Juli eine Erhöhung um 2 Prozent erfolgt
war. Vom 1. bis 8. Juli waren die Preiſe um zuſammem 3½ Prozent
ermäßigt worden.
Wie die ſchweizeriſchen Außenhandelsziffern für den Monat Juni bei
einem genauen Vergleich der Ein= und Ausfuhrwaren und der Ein= und
Ausfuhrländer ergeben, ſteht Deutſchland wiederum an erſter Stelle in
bezug auf den Import und auf den Export.
Palast-Lichtspiele
Liane Haid, Alfons Frpland i
gAhlEBESTLOLA
Ein Film aus dem Leben in 6 Akten
Man soll kein Leben auf Gefühle bauen,
Die mit den Dingen nicht in Einklang stehen.
Das Herz ist wandelbar, die Dinge bleiben!
Achtungt - vie Dame im Auto!
6 Akte im 1 50 km Lempo
In der Hauptrolle: Lar ry Semon
In einem atemranbendem Tempo jagd die Handlung am Zuschauer
vorbei, die so voll köstlicher und unerwarteter Einfälle ist, das
man aug dem Lachen nicht herauskommt (11064
Residenz-Theater
Der große Erfolg im R. T.
Madchenkakdef
Hauptdarsteller:
Mia Pankau, Rudoll Kleln-Rogge,
Erich Kalser-Tletz (*18364
vder Lieserkäng
Richard Eichberg-Film in 6 Akten. — In den
Hanptrollen: Lee Parry, Joh. Rlemann
Sommerſpielzeit
im Kleinen Haus
des Heſſiſchen
M Landestheaters
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[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Mittwoch, den 13. Juli 1927
Chriſtine Berthold.
Roman von Emma Nuß.
(Nachdruck verboten)
37)
„Chriſtine!” Brown beugte ſich liebevoll zu ihr, „warum
haben Sie kein Vertrauen zu mir? Warum verſtecken Sie ſich
hier ſo weit von Iyrer Heimat, als laſte eine ſchwere Schuld
auf Ihnen? Sie wiſſen ja nicht, mit welcher Liebe man Ihrer
dort gedenkt, wie man Ihnen helfen möchte, den Weg zur
Heimat wiederzufinden. Darf ich Ihnen nicht helfen? Wiſſen
Sie nicht, daß Sie auf der ganzen Welt keinen treueren Freund
haben, als Jonny Broon es Ihnen iſt?‟ Seine Worte klangen
ſo herzlich, und ſeine Augen blickten ſie ſo ehrlich und gitig an,
daß Chriſtine in raſchem Impuls ihm beide Hände hinſtreckte:
„Liebſter Miſter Brown, Sie ſind ſo gut zu mir, und alles,
was Sie mir erzählen, tut meinem Herzen ſo wohl, daß ich nicht
weiß, wie ich Ihnen danken ſoll. Aber ich kann Ihnen nicht
ſagen, warum ich dort alles im Stich gelaſſen habe, ich kann es
nicht, ſelbſt wenn Sie glauben, daß ich kein Vertrauen zu Ihnen
habe. Ich muß das nun ſchon allein weiter tragen.”
Brown neigte ergeben das Haupt: „Ich meine es gut mit
Ihnen und möchte Ihnen ja nur helfen, daß Sie nicht
unglück=
lich ſind.”
„Oh, dazu habe ich keine Zeit — ich habe hier ein ſo reiches
Arbeitsfeld gefunden, daß es mir keine Zeit zu Grübeleien läßt,”
entgegnete Chriſtine wieder ganz ſtark und flocht ſchnell die
Frage ein:
„Und wie geht es Krüß?"
„Er iſt nicht mehr ſo friſch und elaſtiſch wie damals und
war auch oſt recht ſtill und gedrückt,” meinte Brown mit
bedenk=
licher Miene.
„Iſt er krank?”
„Das wohl nicht. Stoewing erzählte mir, daß er mit ſeinem
Sohne großen Kummer habe.”
„Mit ſeinem Sohne? — Was — was iſt mit — dem Sohne?”
In zitternder Angſt ſtammelte Chriſtine die Worte hervor. Was
würde ſie jetzt hören? Die ganze Zeit ſaß ſie doch hier mit Mr.
Brown, nur alleia in der Erwartung, etwas über den
Gelieb=
ten zu hören, und nun das Geſpräch endlich auf ihn gekommen,
bangte ihr vor dem, was er nun berichten würde.
Aber gleichmütig redete Brown weiter: „Wenn ich recht
gehört habe, ſoll der alte Krüß vor einigen Jahren eine
Liebes=
geſchichte ſeines Sohnes hintertrieben haben oder ſo ähnlich.
Der junge Krüß hat ſich das ſo zu Herzen genommen, daß er
mit dem Vater kaum mehr ſpricht und ein ganzer Sonderling
geworden ſein foll.”
„War er an dem Abend mit Ihnen zuſammen bei Krüß?”
fragte Chriſtine, innerlich tief bewegt von dem eben Gehörten.
„Nein, denn wie mir auch Stoewing erzählte, geht der junge
Mann nie in Geſellſchaft und lebt ganz vereinſamt.”
Die Beleuchtung in dem kleinen Raum war ſchlecht, und ſo
konnte Brown glücklicherweiſe nicht bemerken, wie tief erregt
Chriſtine ſeinen Worten lauſchte. Nur als ſie jerzt aufſtand und
ſagte: „Vielen Dank auch, Mr. Brown, für alles, was Sie mir
von der Heimat berichteten.‟ Da klang in ihrer Stimme ein
Ton mit, daß er ſie aufmerkſamer anſah. Aber ſie hatte ſich
ſchon wieder gefaßt und meinte: „Wir müſſen nun wieder zu
den andern gehen — denn Miß Dobbs wird mich vermiſſen, —
ich würde mir ſonſt den ganzen Abend noch von Ihnen erzählen
laſſen.”
„Nichts lieber als das,” dachte Brown mit tiefem Bedauern,
daß dieſe Plauderſtunde ſchon zu Ende war und er kein Recht
hatte, ſie zurückzuhalten.
25. Kapitel.
Voll der widerſtreitendſten Gefühle war Chriſtine am ſpäten
Abend von dem Feſte in ihr Heim zurückgekehrt. Der glänzende
Aufſtieg, den ihre Laufbahn nun genommen, die damit
verbun=
denen Ehren, die ihr ſogleich von der ganzen Winnepeger
Ge=
ſellſchaft erwieſen wurden, dann die bitterfüßen Berichte aus
der Heimat, — das alles war wohl dazu angetan, ein junges
Menſchenkind, wie ſie es noch war, etwas aus dem Eleichgewicht
zu bringen. Noch fühlte ſie ja ſoviel brennende Lebensſehnſucht
in ſich, daß ihr das Bewußtſein von des Geliebten Treue
zu=
nächſt ein unendliches Glück bedeutete und das Verlaugen nach
ihm ſie wieder ſtärker denn je ergriff. Doch auch mit heißem
Weh erfüllte es ſie, als ſie daran dachte, wie elend und freudlos
er ſein junges Leben verbrachte in dem Schmerze um ſie, die er
wohl noch immer verzweifelt in aller Welt juchen mochte.
Lange, lange lag ſie in der Stille der Nacht noch wach, nach
einem Ausweg, einer Löſung ſuchend, wie ſie ſich doch noch
ein=
mal zuſammenfinden könnten, die um einander ſo bittere Qual
litten. Aber da tauchte die Geſtalt der ſchuldbeladenen Mutter
vor ihrem Geiſte auf, und alle Wünſche und Hoffnungen fanken
in ein Nichts zuſammen. Noch war ihnen ja das Schickſal ſo
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gnädig, daß ſie das Gefühl einer reinen, treuen Liebe in der
Bruſt tragen und pflegen durften — ihre Vereinigung aber
würde unbedingt dieſer Liebe den Todesſtoß geben. Sie ſah
noch immer das Geſicht des alten Krüß, wie ſie ihn am letzten
Tage geſehen, dieſes ſtarre, unverrückbare Nein in den Augen
bei aller Teilnahme mit ihr und ihrem Schmerz. Und dasſelbe
würde ſie ja doch in den Mienen aller dort leſen, wenn ihre
Lebensgeſchichte durchſickerte. Das aber ertrüge ſie Werners
wegen nicht.
Und noch einmal wie damals, als ſie floh, machte ſie in
dieſer Nacht einen dicken Strich unter die Geſchichte ihrer Liebe.
Der liebe Gott, oder das Schickſal, wie man es nennen mochte,
hatte ihr einen Erſatz dafür gegeben — eine Lehensarbeit. Und
mit nie ermüdendem Eifer verſank ſie in den nächſten Wochen
und Monaten ſozuſagen völlig in dieſer Arbeit. Sie war das
einzig wirkende Betäubungsmittel für ſie, wenn ihre Gedauken
einmal andere Wege einſchlagen wollten.
„Wie alt ſind Sie eigentlich, Miß Berthold?” hatte eines
Tages Architekt Warris, der Bauleiter der Mühlenwerke, ſie
ge=
fragt. Er war ein älterer Herr, ein Amerikaner, mit dem
Chri=
ſtine ſehr viel zu tun hatte, wodurch ſich allmählich eine Art
freundſchaftlicher Verkehr herausgebildet hatte.
„Fünfundzwanzig Jahre. Warum wollen Sie denn das
wiſſen?” lächelte ſie.
Doch ſtatt einer Antwort auf ihre Frage meinte er in
ehr=
licher Bewunderung: „Da müſſen Sie ja bei Ihren Fähigkeiten
mit vierzig Jahren wohl die reichſte Frau von ganz Kanada
ſein.” Und faſt beſorgt den Kopf ſchüttelnd, fügte er noch hinzu:
Ihr Deutſche ſeid dech ein wunderbares, aber auch gefährliches
Volk. Kein Wunder, daß ſich der ganzen übrigen Nationen eine
Art Alpdruck bemächtigt, wenn ſie die Blicke nach Ihrem
Vater=
lande wenden. Nichts tut der Deutſche halb — jede Arbeit
ver=
richtet er mit einer Gründlichkeit und Gewiſſenhaftigkeit, die
eben ihresgleichen in der Welt ſucht.”
„Sonderbar” ſagte Chriſtine mehr für ſich als zu Mr.
Warris gewandt, nund doch, ſind wir Deutſchen niemals
zu=
frieden mit dem, was wir leiſten. Kein Volk der Welt ſieht
vielleicht mit ſo viel Bewunderung auf fremde Völkerſchaften
und mit ſo wenig Nachſicht auf ſeine eigenen Landsleute, wie
gerade wir Deutſche es tun.”
„Wieder nur zum Vorteil ihrer Arbeit, verehrte Miß
Ber=
thold, denn dieſe nie ausſetzende Selbſtkritik ſeuert ja die
deut=
ſchen Arbeiter, gleichviel ob Hand= oder Geiſtesarbeiter, zu
immer ſteigenden Leiſtungen und Erfolgen an, während bei faſt
allen audern Völkern anſtelle der Kritik die Eitelkeit ſpricht.
Sie ſind ja von ſich entzückt, ſelbſt bei geringeren Leiſtungen,
beunruhigen ſich aber, wenn ſie ſehen, wie der Deutſche in der
ganzen Welt eine Art Vorherrſchaft einnimmt.”
„Sie ſagen das ſo vorwurfsvoll, Mr. Warris?”
Aber nein, — nein,” wehrte er leidenſchaftlich ab, „ich ſtelle
nur Tatſachen feſt, und mein gerechtes Empfinden zwingt mir
für Ihr Vaterland eine unbegrenzte Hochachtung und für Sie
ſelbſt, meine teuerſte Miß, die tiefſte Verehrung auf, die ich je
für einen Mitarbeiter empfunden habe.” (Fortſetzung folgt.)
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