Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 151
Mittwoch, den 1. Juni 1927.
190. Jahrgang
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4 Dollar — 420 Marll. — Im Falle höhener
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streit uſp. erliſcht
ede Verpſiſchtung” auf Chülung der
Amelgen=
auſträge und Leiſtung
Si
Kädier md Naſonaboni.
i
Von unſerem Berichterſtatter.
Die Erfolge der Südchineſen.
Die Japaner wollen den Vormarſch der Südchinefen japaniſcher Waren führen kann.
über den Gelben Fluß hinaus verhindern.
EP. London, 31. Mai.
Die Berichte über die Lage in China bringen inſofern eine
gewiſſe Klarheit, als nunmehr, vielleicht unter dem Druck der
Entſendung japaniſcher Truppen nach Tſingtau, in den
eng=
liſchen Berichten zugegeben wird, daß die Südchineſen
er=
hebliche Erfolge erzielt haben. Dies ſcheint in
erſter Linie auf die Truppen Tſchiang Kai=ſcheks
an der Eiſenbahnlinie Nanking-Chinanfu zuzutreffen. Wie weit
die Südchineſen vorgedrungen ſind, iſt noch nicht klar zu
er=
kennen. Während die Berichte des „Daily Telegraph” die
Süd=
truppen noch in der Gegend von Sutſchau vermuten, berichtet
Gelben Fluß zurückziehe. Die Armee des Generals Sun
Tſchuan=
fang habe durch den Abfall einer ihrer ſtärkſten
Kampforgani=
ſationen, der ſogenannten Hügelſchwertermänner, emen ernſten
Rückſchlag erlitten; dieſe ſind durch Agenten für die Südchineſen
gewonnen worden.
Tſchang Tſchung=tſchang ſoll nach einer Meldung aus
Schang=
hai eine neue Niederlage erlitten haben. Die Südtruppen
ſtän=
den bereits in der Nähe von Hſu Tſcheu=fu, d. h. gegenüber dem
letzten feſten Punkt der Nordtruppen in der Provinz Kiangſu.
Tſchang Tſchung=tſchang ſei in einem Sonderzug nach Tſinanfu liſch=ruſſiſchen Gegenſatz Nutzen zu ziehen, und dabei weiß ich
abgereiſt, wo er verſuchen ſoll, eine neue Verteidigungslinie, dem
Gelben Fluß entlang bis zum Meer, zu errichten.
Nach einer Meldung der Chieggo Tribune” hat der Sohn
Tſchang Tſo=lins ſeine Baſis bereits auf die Nordſeite des
Gelben Fluſſes zurückverlegt. Sein Rückzug arte in Flucht aus.
TTſchang Tſo=lin verſuche, Verſtärkungen aus Mukden zu ſenden,
worauf Beſchlagnahmungen von Lokomotiven und
Eiſenbahn=
wagen hindeuteten, jedoch ſollen die Reſerven nur noch ſehr
ſpär=
llich ſein. Eine Brücke an der Peking—Mukden=Eiſenbahn ſei
geſprengt worden.
Die engliſchen Berichte geben zu, daß der konzentriſche
Vormarſch auf Hankau infolge Uneinigkeit unter den
Generälen zuſammengebrochen iſt. Infolge dieſer Lage
beabſich=
rtigten die Japaner, Truppen von Tſingtau nach Tſinanfu zu
entſenden. Es ſei das Ziel der japaniſchen Politik
ſo berichtet der „Daily Telegraph”, den Vormarſch der
Südchineſen über den Gelben Fluß hinaus zu
verhindern.
England beabſichtige, nach Meldungen aus China. zum
min=
deſten ein Bataillon nach Nordching, wahrſcheinlich Tientſin, zu
entſenden. Ein weiteres Bataillon wird nach Weihaiwei
ge=
ſchickt werden. Zwei andere bleiben in Schanghai in Reſerve,
falls Peking oder Tientſin von den Südtruppen bedroht würde.
Rückzug der Nordarmee.
Nach zuverläſſigen Meldungen aus Schanghai, iſt die von
Feng tien am 26. Mai unternommene Offenſive in der Provinz
Honan vollſtändig geſcheitert. Die Südchineſen haben am 28.
Mai einen Gegenangriff begonnen, der die Nordtruppen zu
einem allgemeinen Rückzug in der Richtung auf den Gelben Fluß
zwang. Der linke Flügel der Nordchineſen iſt nahezu aufgelöſt.
Man glaubt, daß die Südchineſen beabſichtigen, die Feng tien=
Armee abzuſchneiden, denn Feng Yu=hſiang rückt am Gelben Fluß
entlang in der Nähe der Eiſenbahn Hankau-Peking nach Oſten
vor, während Yen hſi=ſchan, der Militärgouverneur der Provinz
Schanſi, mit ſeiner Armee ummittelbar nördlich des Gelben
Fluſſes den geeigneten Augenblick abwartet, um ſeine Neutralität
aufzugeben und ſich der ſiegreichen Partei anzuſchließen. Feng tien
ſoll ſich in einer äußerſt gefährlichen Lage befinden.
„Japaniſche Intervention zu Gunſken Tſchang Tſo=lins.
EP. Tokio, 31. Mai.
Obwohl Regierung und Preſſe ſtark betonen, daß die
japa=
iniſchen Truppenſendungen nach Schantung, ſowie die
vorausſichtlich demnächſt nach anderen Plätzen Nordchinas
aus=
zuführenden Truppentransporte nicht als Einmiſchung Japans
iin die innerpolitiſche und militäriſche Enwicklung Chinas
anzu=
tſehen ſeien, iſt der Verdacht nicht unbedingt von der Hand zu
tweiſen, daß die Anweſenheit der japaniſchen Truppen ſowie die
etwa zu ergreifenden Schutzmaßnahmen gegebenenfalls als
IIntervention zugunſten Tſchang Tſo=lins wirken
rmögen. Die japaniſchen Truppenſendungen könnten andererſeits
zur Erhaltung der Stellung Tſchang Tſo=lins in der Mandſchurei
Odienen, für welche Vermutung ein Präzedenzfall im Dezember
1925 bei der Verhinderung der Fortſetzung der ſiegreichen
Offen=
fſive des nationaliſtiſchen Generals Kuoſunglin in der
Mandſchu=
rrei durch die Neutraliſierungserklärung des Bahnſchutzſtreifens
rund die Poſtierung japaniſcher Truppen unter dem Kommando
ldes jetzigen japaniſchen Kriegsminiſters Schirakawa geſchaffen
wurde. Japan iſt zweifellos an dem Fortbeſtehen
ſeines zweigeteilten Chinas intereſſiert, um
fſelbſt ausſchlaggebend zu bleiben, da ein
ge=
eeintes China in abſehbarer Zeit die Räumung
ider Mandſchurei verlangen und allgemein die
Weltbedeutung Japans beeinträchtigen könnte.
Chineſiſcher Proteſi gegen die Entſendung
japaniſcher Truppen.
Der nationaliſtiſche chineſiſche Kommiſſar in Schanghai hat
dem japaniſchen Generalkonſulat einen Proteſt wegen der
Ent=
ſendung japaniſcher Truppen überreicht. In dieſem Proteſt
er=
innert er an die japanfeindliche Stimmung infolge von
Truppen=
entziendungen bei früheren Gelegenheiten und befürchtet, daß ſich
eine derartige Stimmung wiederholen könnte. In Schanghai
hat bereits unter den Chineſen eine japanfeindliche Bewegung
eingeſetzt, die nach Anſicht chineſiſcher Blätter zu einem Boykott
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 31. Mai.
t ruſſiſchen Streit, iſt jetzt die wichtigſte Frage der franzöſiſchen
Außenpolitik. „Das einzige Band, welches Frankreich mit den die Streitkräfte der Sowjetrepublik auf ihre Maximalſtärke zu
man rechts. Und dabei weiß man, daß jene franzöſiſche
Kommiſ=
die „Chicago Tribune”, daß die Nordarmee ſich bereits über den ſion, welche unter der Führung de Monzies für die Schuldenver= zieren, die mehr Eindruck auf die Stimmung im Inland als auf
handlungen mit Rußland zuſammengeſtellt wurde, nur noch ein
Scheindaſein führt. Aber es wäre ein Irrtum, zu glauben, daß
Selbſt Blätter wie die „Aetion Frangaiſe” ſprechen ſich für die
Neutralität in dem engliſch=ruſſiſchen Streit aus. Tauſend
Mo=
mente haben ſich vereinigt, welche Frankreich gegen Rußland
Neutralität zu wahren.
„Ganz Europa hat ſich darauf eingeſtellt, aus dem
eng=
die aktuelle Tragweite der engliſch=ruſſiſchen Spannung nicht
überſchätzt”, hat mir ein rechtsſtehender Politiker geſagt.
Es gibt in dem heutigen Frankreich zwei Dinge, die man Defenſive gedrängt, und er darf ſich keinen Illufionen
nicht verwechſeln darf, das Verhältnis zu Rußland, und den über die Entſchloſſenheit ſeines Gegners hingeben.
Kampf gegen die Kommuniſten. Das Verhältnis zu den Ruſſen
erwägt man kühl die Situation, und man weiß, daß der
engliſch=
ruſſiſche Streit vorläufig noch nicht ſo weit zugeſpitzt iſt, daß
eine Entſcheidung ſich aufdrängen würde, ganz abgeſehen
da=
von, daß die Situation in der franzöſiſchen Kammer großen
Ent=
ſcheidungen keineswegs günſtig iſt.
Der Kampf gegen die Kommuniſten beherrſcht die
Innen=
politik. Die bürgerliche Linke ſteht vor einer Entſcheidung. Sie
alle bürgerlichen Linksparteien in ſolchen Situationen zu tun
pflegen, ſie verſucht nämlich, die Entſcheidung aufzuſchieben. Und ſetzen, und man begreift, daß es gleichgültig iſt, mit welchen
der Zerfall der Partei das einzige Reſultat davon wäre. Der
ſo viel erwähnte „kleine Kongreß” der Radikalen hat nur dieſe
Sachlage beſtätigt. Es wirkt ja ſymboliſch: Sarraut, der Präſi= recht ſein. Wie immer, ſo wird auch England diesmal jede Hand
dent der Radikalen, hat in zweideutigen und verſchleierten
Wor=
ten die Einigkeit aller Linksparteien, das ſogenannte Neokartell,
betont, und ſein Bruder, Sarraut, der Innenminiſter, der ja auch
zu den Großen der Radikalen Partei zählt, führt den heftigſten, ihn in der Ferne, man rechnete vorerſt mit neuen Proteſten, mit
1928, und ganz Frankreich zerbricht ſich den Kopf, wie man der
ſtärkſte und am meiſten in der Tradition wunelnde Partei
Frankreichs. Aber die Zeiten ſind für dieſe gute, alte Partei
Linken ſchwer.
Und gerade jetzt fordern die Stichwahlen im Departement
Aube eine Entſcheidung heraus. Der kommuniſtiſche Kandidat
hat dort im erſten Wahlgang 15 000 Stimmen erhalten. Das iſt
Paris haben ſie ja ſchon einmal ähnlich gehandelt — verſchaffen
ſie ihnen den Sieg, wenn nicht, dann verlieren ſie den Anſchluß
nach Links. Das Problem der Wahlen von 1928 im Kleinen.
Gelegenheit noch gelingen wird, die prinzipielle Entſcheidung zu
umgehen.
Deutſchlands Neutralität im engliſch=rufſichen Konflikt.
Botſchafter in London klar zu machen, daß es für Deutſchland
am vorteilhafteſten ſei, ſich in dem engliſchen Kampf gegen die bedrohter als je zuvor. So werden die Gewalthaber im Kreml
eine unterredung zwiſchen den beiden Politkern, wie ſie unter daß Tauſende von Arbeitern brotlos ſind, die es heute ſchon
Neutralität herauszulocken. Es beſtehen auch keinerlei Anzeichen macht, muß er offen ſeine Ohnmacht bekennen, ſo hätte damit die
dafür, daß das offizielle England einen Schritt unternehmen Kriſis des Bolſchewismus in Rußland begonnen.
wird, um uns zur Aufgabe unſerer unparteiſchen Haltung in
dem engliſch=rufſiſchen Konflikt zu veranlaſſen.
Der Miniſterrat hat ſich im Laufe der letzten zwei Wochen wie= Proteſtmeetings im Kreml zu fürchten, da man nicht weiß, was
derholt mit den Möglichkeiten ſolcher Komplikationen befaßt, doch man den Proteſtlern antworten ſoll. Das Fiasko läßt ſich nicht
ſind keinerlei feſtlegende Beſchlüſſe gefaßt worden,
S. Moskau, Ende Mai 1927.
Man hatte in Moskau den Abbruch der diplomatiſchen und
der Handelsbeziehungen mit England erwartet, und man hatte
ihn trotz manch gegenteiliger Verſicherungen gefürchtet. Nun
aber, da der Kreml vor die vollzogene Tatſache geſtellt wurde, iſt
der Eindruck doch größer und niederſchmetternder, als man es
für wahr haben wollte. Die offiziellen Vertreter der Sowjet=
Frantreichs Verhaltnis zu Kußlanp. regierung, wie Litwinow im Namen des Außenkommiſſrtats
und Woroſchilow als Kriegskommiſſar, geben den Ernſt der
Der Kampf gegen die Kommuniſien. Lage unumwunden zu. Woroſchilow erklärte ſogar vor ſeiner
militäriſchen Zuhörerſchaft, daß der Schritt Englands einer
Kriegserklärung gleich käme, und wenn auch kstge
militäriſchen Operationen ſofort ſtattfinden würden, ſo beſtehe
Das Verhältnis zu Rußland, die Haltung zu dem engliſch= doch kein Zweifel, daß England an der Schaffung günſtiger
Vor=
bedingungen für einen Angriff arbeite; es ſei deshalb notwendig,
Sowjets vereinigte, waren die Schuldenverhandlungen”, betont bringen und ſich bereit zu halten. Es ſind das überhitzte
Augen=
blicksreden, die nichts weiter als eine entfernte Möglichkeit
ſtiz=
die Diplomatie des Auslandes machen ſollen. Man weiß in
die ganze franzöſiſche Rechte den Bruch mit Rußland fordert. Moskau ſehr wohl, daß England ſich gewißz nicht mit dem tollen
Gedanken trägt, ähnlich wie im Jahre 1918 etwa Truppen im
Archangelſk zu landen, oder wie 1856 im Verein mit Frankreich
einen neuen Krimkrieg zu verſuchen; das ſind Phantaſiegeſpenſter,
ſtimmen. Und dennoch ſtrebt die franzöſiſche Politik dahin, die, die vorläufig wenigſtens als ſolche bewertet werden müſſen. Aber
auch die Sowjetrepublik will und kann keinen Krieg führen. Es
fehlt an Geld, an Transportmitteln, und die Organiſation der
roten Armee iſt nicht vollendet. Aber — und das fühlt man hier
nicht, ob man, wenn auch nicht die hiſtoriſche Bedeutung, ſo doch mit aller Schärfe — der Sowjetſtaat iſt auf die Intereſſen
ſeiner Selbſterhaltung zurückgeworfen worden, er iſt aus der
Offenſive gegen die bürgerliche Staatsordnung in die
Zuerſt die Niederlage der Sowjetpolitik in China und jetzt
iſt alles andere als herzlich. Aber in den politiſchen Kreiſen die Hausſuchung in der Londoner Handelsvertretung und der
Abbruch der Beziehungen mit England ſind harte Schläge gegen
das Preſtige der bolſchewiſtiſchen Regierung, die ſich nicht durch
Worte und platoniſche Proteſte allein parieren laſſen, und ſo iſt
denn die Ratloſigkeit begreiflich, die ſich der führenden
Kommuniſten Moskaus bemichtigt hat, denn der Kreml ohne
Preſtige ohne die expanſive Wucht ſeiner Propaganda, ohne das
muß entweder auf ihren bürgerlichen Charakter verzichten, oder Bewußtſein der Furcht, die er ſeinen Widerſachern einfößt, iſt
praktiſch aufhören, eine Linkspartei zu ſein. Sie tut das, was gleich dem Fell ohne Löwen. England hat beſchloſſen, gegen
ſeinen ruſſiſchen Feind die Machtmittel ſeines Weltreiches
einzu=
mit Recht, denn ſie weiß, daß, wie ſie ſich auch entſcheiden würde, Worten, Noten uſw. dieſe Tatſache umgeben wird, denn in dieſem
Kampfe wird Großbritannien jedes Mittel, das es für wirkſam
befindet, ſowohl in der reinen Wirtſchaft als auch in der Politik,
zur Hilfe werben, ſie bezahlen oder ſie zwingen.
Gewiß hatte man in Moskau mit der Möglichkeit des
Ab=
bruches der Beziehungen mit England gerechnet, aber man ſah
Kampf gegen die Kommuniſten. Es geht um die Wahlen von Verhandlungen, die die Möglichkeit des Hinſchleppens gaben und
gleichzeitig eine verſtärkte Propaganda erlaubten. Geſtützt auf
Radikalen Partei helfen könnte. Sie iſt die älteſte, zahlenmäßig marriſtiſche Theorien, rechnete Moskau zu ſehr auf die
Wider=
ſtände der Citykapitaliſten, die das Geſchäft mit Rußland höher
als alle anderen Erwägungen ſtellen würden, und man vergaß
ſchlecht. In der ganzen Welt iſt ja die Lage der bürgerlichen über den Geſchäftsvorteilen für England den Macht= und
Selbſt=
erhaltungswillen des britiſchen Imperiums. Tatſächlich gingen
27 Prozent des ruſſiſchen Exportes nach engliſchen Häfen, und
der Kreditmarkt der City blieb dem Handelskommiſſariat bei
ſeinen Abſchlüſſen nicht verſchloſſen. England war der
an ſich ſchon erſchreckend. Die Entſcheidung hängt jetzt von den beſte Abnehmer der ruſiſchen Rohſtoffe, für die ſich vor=
Nadikalen ab. Wenn ſie die Komumniſten unterſtützen — in läufig kein Erſatzmarkt finden läßt, und ſo trifft denn der
Aus=
fall des Geſchäftes das kreditbedürftige Moskau weit
empfind=
licher als London. Die ruſſiſche Valuta, der Tſcherwonetz,
Man hofft jedoch in Paris, daß es den Radikalen bei dieſer iſt ſchon ſeit einiger Zeit zur Binnenwährung
herabge=
ſunken, die Stockung im Exportgeſchäft droht die Geldwirtſchaft
der Spwjets noch mehr in Unordnung zu bringen. Für
Eng=
lang mag der Abbruch des ruſſiſchen Geſchäftes ein empfindlicher
Verluſt ſein, aber nichts weiter, für Rußland kann er ein
Art=
hieb an die Wurzel des wirtſchaftlichen Syſtems werden. — Nun
* Berlin 31. Mai. (Priv.=Tel.) haben zwar die Ruſſen mehr als andere Völker lernen müſſen,
Durch die Preſſe gehen Nachrichten, wonach der engliſche in knappen Zeiten den Niemen ſtrammer zu ziehen, aber ſchließ=
Außenminiſter Chamberlain verſucht haben ſoll, dem deutſchen lich ſind auch ihrer Dulderfähigkeit Grenzen gezogen. Es iſt
bergab gegangen, und ein großer Teil der Wirtſchaft iſt heute
Sowjets auf die Seite Englands zu ſtellen. Es wird in ganz kaum die Widerſtandskraft aufbringen können, um heil aus einem
beſtimmter Form behauptet, daß Chamberlain auf Sthamer ſehr wirlichen Kataſtrophenjahr hervorzugehen. In Moskau und in
ſtark in dieſer Richtung eingewirkt habe. Nach unſeren Infor= den Induſtriezentren der Probinz müſſen biele Fabriken
geſchloſ=
mationen iſt davon kein Wort wahr. Es hondelt ſich lediglich um ſen werden, andere wurden durch Brandſtiftungen vernichtet, ſo
Diplomaten üblich iſt. Feſt ſteht jedenfalls, daß die engliſche Re= wagen, offen ihrer Mißſtimmung gegen die Regierung Luft zu
gierung keinerlei Verſuche unternommen hat, uns aus unſerer machen. Verliert nun noch der Kreml den Nimbus ſeiner All=
Gleichzeitig macht ſich im Lager der Kommuniſten
ſelbſt der Riß, der Gegenſatz zwiſchen Stalin und Oppoſition
immer mehr bemerkbar. Die Oppoſition verlangt eine Politik
des Draufgehens im Verfolgen des kommuniſtiſchen Programms,
Die Türkei im engliſch=ruſſiſchen Konflikt. eine verſchärfte Propagandatätigkeit, während Stalin und ſein
pre. Angora, 31. Mai. Anhang nicht mehr links als die Vernunft ſtehen wollen. Sie
wollen mit Wirklichkeiten rechnen, und ſo konnte, denn auch
In türkiſchen politiſchen Kreiſen ſteht man dem Abbruch der Kamenew der unbelehrbaren Oppoſition zurufen: „Hütet euch
ruſſiſch =engliſchen Beziehungen mit einer gewiſſen Bejorgnis vor dem Kriege mit England!” So heißt es denn in Moskau:
gegenüber. Man befürchtet, daß durch den Abbruch weitere ſchwere Vorſicht, Zähne zuſammenbeißen! Die Proteſtzüge mit roten
Komplikationen in der internationalen Politik entſtehen können, Fahnen, die diktierten Reſolutionen gegen die ausländiſchen
Re=
die von Einfluß auf die Haltung der Türkei ſein müßten im Hin= gierungen ſind denn auch diesmal, wo es ernſt geworden, auf ein
blick auf die zwiſchen ihr und Rußland beſtehenden Beziehungen. Minimum beſchränkt. Ja, man ſcheint ſich ſogar vor dieſen
vor ihnen verſchleiern. Auch die Stimmung in der roten Armee
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Mittwoch, den 1. Juni 1927
Nummer 154
iſt nicht die beſte, ſie empfindet den engliſchen Vorſtoß als eine
nationale Beleidigung, die ſie nicht ſo ohne weiteres einſtecken
möchte.
Es iſt unwehrſcheinlich, daß die Randſtaaten oder
Polen ſich als Vorpoſten Englands im Konflikt mit Moskau
ausnutzen laſſen werden, denn die Sowjetregierung iſt für ſie
eine Garantie ihres Beſtehens. Ein Syſtemwechſel in Rußland
könnte nur allzu leicht mit ihrer Selbſtändigkeit aufräumen, —
jedoch iſt es ſchwer, gerade hierin den Propheten ſpielen zu
wollen, da zu mannigfache Intereſſen dort ineinander ſpielen
und da England genug Trümpfe in der Hand hat, um eventuell
ihren Widerſtand zu brechen. Aber das ſind Zukunftsfragen!
Durch den Londoner Akt hat ein neues Schauſpiel auf der
Welt=
bühne begonnen, ſeine Schlußakte laſſen ſich nicht erraten, aber
es iſt ſehr leicht möglich, daß es in ein Drama ausklingt.
Zu=
chauer gibt es bei dieſem Schauſpiel nicht, alle ſind Mitſpieler.
Je ferner ſich Deutſchland von der Bühne zu halten vermag,
deſto beſſer, deſto weniger hat es beim Konflikt zu verlieren.
Die Schleswig=Holſtein=Fahrt
des Reichspräfidenten.
Hindenburg in Flensburg.
Flensburg, 31. Mat.
Heute morgen um 8.30 Uhr lief das Linienſchiff „Schleſien”,
in Begleitung der Torpedobootshalbflotille, einer
Minenſuch=
flotille und des Tenderſchiffs 82, in den Flensburger Hafen ein.
Um 8.35 Uhr verließ der Reichspräſident die „Schleſien” unter
dem Salut von 21 Schüſſen. An Land hatten die Beſatzungen der
Torpedo= und Minenſuchboote Paradeaufſtellung genommen,
während die Befatzung der Schleſien” an Bord die
Ehren=
bezeugung machte. Vor der Marineſchule in Nürzich ſchritt der
Reichspräſident die Front der Marinelandtruppen und
Marine=
vereine ab. Anſchließend fand in der Aula der Marineſchule eine
Skagerrak=Gedächtnisfeier ſtatt. Um 11 Uhr begab ſich der
Reichs=
präſident im Automobil nach Flensburg, begeiſtert begrüßt von
den dichtgedrängt daſtehenden Zuſchauern. Im Rathaus entbot
Oberbürgermeiſter Dr. Todſen dem Reichspräſidenten den
Will=
kommengruß der Stadt. In ſeiner Anprache betonte der
Ober=
bürgermeiſter den Grenzkampf der Nordmark, der trotz der für
die Flensburger Zone ſo glücklichen Abſtimmung auf
kulturpoli=
tiſchem Gebiet weitergehe. Darauf entgegnete der Reichspräſident,
der das gewaltige Treubekenntnis der Bevölkerung der
Nord=
mark zum angeſtammten Vaterlande, trotz der Nöte und der
Verlockungen der damaligen Zeit, als einen Lichtblick bezeichnete,
der für viele Deutſche Stärkung und Beiſpiel war. Preußen wie
das Reich, verſprach der Reichspräſident, werden auch jetzt das
Grenzgebiet in ſeinem Kampf um die Erhaltung des Volkstums
unterſtützen und ſich die kulturelle und wirtſchaftliche Förderung
dieſes Gebiets beſonders angelegen ſein laſſen. Der
Reichspräſi=
dent gab zum Schluß dem Vertrauen Ausdruck, daß
Nordſchles=
wig, und vor allem die Stadt Flensburg, in eine Bahn ruhiger
und kraftvoller Weiterentwicklung eintreten werde. Hierauf
wurde eine Rundfahrt durch die Stadt unternommen.
Hierauf wurde eine Rundfahrt durch die Stadt auf die Höhe
von Duburng unternommen, wobei der Reichspräſident einen
Vor=
beimarſch der auf dem kleinen Exerzierplatz aufgeſtellten
Reiter=
vereine des Landkreiſes Flensburg entgegennahm. Nach einem
Frühſtück in der Neuen Harmonie machte der Reichspräſident
eine Fahrt durch die Umgebung bis nach der Grenze, worauf die
Weiterreiſe nach Schleswig angetreten wurde. Die Bevölkerung
jubelte dem Reichspräſidenten überall begeiſtert zu.
Die däniſche Preſſe zu Hindenburgs Nordmarkreiſe.
TU. Kopenhagen, 31. Mai.
Der Beſuch des Reichspräſidenten v. Hindenburg wird in der
däniſchen Preſſe mit dem größten Intereſſe verfolgt. Die meiſten
Kopenhagener Zeitungen haben Sonderkorreſpondenten
hinaus=
geſchickt, die jeden Tag lange Berichte nach Hauſe ſenden. Die
Rede des Reichspräſidenten in Kiel wird heute in den
Kopen=
hagener Zeitungen „Politiken” und „National Tidende” in
gleich=
artiger Weiſe beſprochen. Politiken” erklärt, daß, wenn der
Reichspräſident von einem Stück deutſchen Mutterbodens, das
von dem deutſchen Vaterlande, entriſſen wäre, geſprochen hat,
gegenüber dieſer Auffaſſung nicht nur hiſtoriſche Zeugniſſe ſtehen,
die die Sprache des Dänentums ſprechen, ſondern auch die vor
wenigen Jahren erfolgte Abſtimmung, wodurch die Bevölkerung
frei und unabhängig in ihrem Denken die Anſchließung an
Däne=
mark wählte, weil ſie däniſch war, däniſch redete und däniſch
fühlte. Es iſt eine unerſchütterliche hiſtoriſche Tatſache, daß das
däniſche Volk nicht gewünſcht hat, deutſchen Bodens Herr zu
werden, und daß es trotz des Drucks verſchiedener Art dieſen
Wunſch durchgeführt hat. Mit beinahe denſelben Behandlungen
würdigt die „National Tidende, die Rede des Reichspräſidenten
und fügt hinzu, ſolange der Reſpekt vor der Nationalität Geſetz
für die europäiſche Politik ſei, keine Grenze dauerhafter ſei
als diejenige, die zwiſchen Deutſchland und Dänemark gezogen
worden iſt.
Vom Tage.
Geſtern vormittag haben im Reichswirtſchaftsminiſterium die
deutſch=rumäniſchen Finanz= und
Wirtſchaftsver=
handlungen zwiſchen Miniſterialdirektor Schäffer und dem
rumä=
niſchen Bevollmächtigten Lapedatu begonnen.
Heute nachmittag wird der Arbeitsausſchuß der Reichspoſt
er=
neut zuſammentreten, um die Poſtgebührenerhöhung zu
be=
raten und ſich auch mit den aus allen Teilen und Schichten des Neiches
eingelaufenen Proteſten zu befaſſen.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Seipel hat
Staatsſekretär v. Schubert, der in Begleitung des
deut=
ſchen Geſandten v. Lerchenfeld erſchienen war, empfangen.
Den offiziellen Zahlen zufolge hat die bulgariſche
Regie=
rung bei den Sobranjewahlen 176 Mandate erhalten, die
Neu=
tralen erhielten 11, die Geſamtoppoſition 86 Mandate. Die neue
Sobranje umfaßt 30 Abgeordnete mehr als die alte.
Die verbreiteten Gerüchte über Konzentrationen und
Mobiliſierungen der rumäniſchen Armee werden
vom rumäniſchen Kriegsminiſterium mit Entſchiedenheit in Abrede
geſtellt. Dieſes Jahr wären nicht einmal die üblichen
Konzentratio=
nen vorgenommen worden, ſondern nur individuelle Einberufungen
hätten ſtattgefunden.
In Völkerbundskreiſen rechnet man damit, daß die von der
deut=
ſchen Regierung beim Völkerbundsrat eingereichte Klageſchrift der
Memelländer gegen die litauiſche Regierung erſt
auf der Septembertagung des Völkerbundsrats zur Sproche gebracht
wird.
Die türkiſche Regierung iſt mit Vorbereitungen für die
Vergrößerung ihrer Scemacht beſchäftigt. Dem Parlament
ſoll bereits in der nächſten Seſſion ein umfangreiches
Flotten=
bauprogramm vorgelegt werden.
Die türkiſche Jugend ſoll auf Anregung des ſoeben von
einer Studienreiſe durch Italien zurückgekehrten Miniſters des Innern
nach fasciſtiſchem Muſter organiſiert werden.
Der ſpaniſche Miniſterrat hat beſchloſſen, eine aus zwe
Miniſtern beſtehende Studienkommiſſion zu bilden, die ſich mit der Frage
der baldigen Einberufung der Nationalverſammlung
befaſſen ſoll.
Der kanadiſche Premierminiſter hat den
Sowjetvertre=
ter wiſſen laſſen, daß er die Kündigung des
Handelzver=
trages mit Sowjetrußland nicht rückgängig machen
könne.
Die Idee des Völkerfriedens.
Eine Nede Streſemanns bei den Völkerbundsligen.
Berlin, 31. Mai.
Anläßlich der Tagung der Völkerbundsgeſellſchaften hatte die
Deutſche Liga für den Völkerbund zu einem Feſtbankett in das
Hotel Eſplanade gebeten. Unter den zahlreichen Gäſten bemerkte
man u. a. Dr. Streſemann und Dr. Külz. Graf Bernſtorff
er=
öffnete das Bankett mit einer Begrüßungsanſprache. Darauf
überbrachte der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann den Dank
des Reichspräſidenten für das Begrüßungstelegramm des
Welt=
verbandes. Der Miniſter gab weiter ſeiner Freude darüber
Aus=
druck, daß der Weltverband der Völkerbundsgeſellſchaften
Ber=
lin als Tagungsort gewählt habe. Er ſei überzeugt, daß die
Dele=
gierten hier Gelegenheit gefunden hätten, ſich über die Einſtellung
der deutſchen Oeffentlichkeit zu den Arbeiten des Völkerbunds zu
unterrichten. Die große Mehrzahl der führenden Männer
Deurſchlands ſei aufrichtig gewillt, an den Aufgaben des
Völker=
bunds mitzuarbeiten. Der Wege habe von Ablehnung zu Skepſis,
von Skepſis zu Vertrauen geführt. Freuen wir uns, ſo erklärte
Dr. Streſemann, daß Deutſchland den Weg zum Völkerbund und
der Völkerbund den Weg zu Deutſchland gefunden hat. Für
jeden, der bei dem Empfang der deutſchen Delegation in Genf
zugegen geweſen ſei, ſei dieſer Augenblick unvergeßlich. Es hieße
an den ſtärkſten menſchlichen Idealen verzweifeln, wenn ſolche
Ereigniſſe nicht entſcheidende Rückwirkungen auf die Beziehungen
zwiſchen den Völkern haben ſollten. Er erblicke die große
Bedeu=
tung des Völkerbunds in den pſychologiſchen Werten der
perſön=
lichen Fühlungnahme der leitenden Staatsmänner. Man dürfe
nicht vergeſſen, welche Wirkungen von der Perſönlichkeit, von
dem Menſchen als Träger einer Idee ausgehen. Jeder, der für
eine Idee kämpfe, brauche Menſchen, die zuſammen mit ihm dieſe
Idee weitertragen. Dieſe geiſtige Idee des Völkerfriedens ſei der
Weltverband der Völkerbundgeſellſchaften. Wenn es bisher leider
nicht möglich geweſen ſei, die Abrüſtung der Waffen durchzuſetzen,
ſo müſſe man um ſo mehr die Aufrüſtung des Geiſtes und der
Ideen betreiben. Das Ergebnis der gegenwärtigen Tagung ſei
eine Etappe in dem Geſamtwerk des Verbandes für dieſe Ideen.
Der Reichsaußenminiſter ſchloß mit dem Wunſch, daß dieſes
Ge=
ſamtwerk in Verbindung mit den Arbeiten des Völkerbundes
ſelbſt den Völkern das gebe, was ſie verlangen: Frieden und
Verſtändigung als Vorausſetzung für den geiſtigen und
wirt=
ſchaftlichen Fortſchritt der Völker. — Nach dem
Reichsaußen=
miniſter ſprachen Prof. Aulard und Lady Gladſtone in längeren
Ausführungen den Dank ihrer Delegationen und des Kongreſſes
aus für die ihnen in Deutſchland gewordene freundliche
Auf=
nahme.
*Staatsmannſchaft und Parteipolitik.
Von Oscar A. H. Schmitz.
Zunächſt ſei auf etwas hingewieſen, was ein ſo unpolitiſches
Volk wie das unſere immer wieder vergißt, daß nämlich
Staats=
mannſchaft zu den allerhöchſten Aeußerungen des Menſchentums
gehört. Bei uns meinen viele, der Staatsmann ſei etwas
ähn=
liches wie der Geſchäftsmann, und die Phantaſten der
materia=
liſtiſchen Weltanſchauung — übrigens die ſchlimmſten von allen
— fordern immer wieder, man ſolle die Politik in die Hände
guter Kaufleute legen. Inzwiſchen hat man geſehen, wie oft
auch bedeutende Geſchäftsmänner gerade in der Politik verſagen;
nicht, daß ihre geſchäftliche Bedeutung ein Hindernis wäre,
ſon=
dern weil Staatsmannſchaft etwas anderes iſt. Der Staatsmann
iſt ein geiſtiger Tyrus, ein Intuitiver, deſſen Blick ſich aber von
innen her auf die Welt wenden kann, ein Schöpfer, der ſeine
Ideen nicht aus dem Intellekt und nicht aus der Geſchäftspraxis
nimmt, ſondern aus dem tiefſten Unbewußten wie der Dichter
und der Weiſe; ja, den großen Dichtern wie Shakeſpeare und
Eoethe, den echten Weiſen wie Buddha oder Marc Aurel haftet
eiwas von ſtaatsmänniſchem Geiſt an, während die großen
Staatsmänner wie Caeſar, Friedrich der Große und Napoleon
einen künſtleriſchen Zug und einen Drang zur Weisheit haben.
Dennoch muß der wahre Staatsmann zugleich Angepaßtheit
an die Welt haben, ſonſt helfen ihm die beſten politiſchen
Ein=
ſichten nichts. Bei den Engländern iſt ſie oſt das Werk der
Er=
ziehung, die allerdings von der ganzen geſellſchaftlichen Struktur
des Landes begünſtigt wird. Bei Sport, Geſelligkeit und
parla=
mentariſchem Leben lernt ſich auch der anpaſſen, der von Natur
ein in ſich gekehrter Denker war. In Deutſchland iſt das
umge=
kehrt. Alle jenen geſelligen Erziehungseinflüſſe fehlen, und wo
lichen. Es iſt tatſächlich in Deutſchland nicht immer des Schweißes
der Edlen wert, ſich an die fragwürdigen Formen unſeres
ſozia=
len Lebens anzupaſſen, und ſo bleibt der Denker oft ein
welt=
fremder Träumer, und der Mann der Welt eignet ſich leich
Formen an, deren Künſtlichkeit in die Augen fällt. Es muß ſich
chen die Abſtammung aus den erſten Geſellſchaftsſchichten mit
Gienie vereinen, damit in Deutſchland ein Staatsmann von
hobem Raug entſteht, und gerade dieſes Zuſammentreffen iſt, wie
man weiß, ſelten. Soowar es bei unſeren drei großen Staats=
männern in der Neuzeit: Friedrich dem Großen, dem Freiherrn
vom Stein und Bismarck. In den Ländern, wo das
Gemein=
ſchaftsleben ſelbſt Ueberlieferung= und Kultur beſitzt, iſt zum
Staatsmann weder Genie noch hervorragende Abſtammung nötig
Niemand wird einem Mann wie Sir Robert Peel die
Staats=
mannſchaft abſprechen. Trotzdem war er kein Genie und von
infacher, gut bürgerlicher Herkunft. Dagegen wüßte ich nicht,
wie bei uns jemand aus den Grenzen des oſtelbiſchen Adels —
oder unſeres bürgerlichen Milieus ohne ausgeſprochenen genialen
Zug herausfinden könnte und, was das wichtigſte iſt, in eine
geiſtigere Welt hineinfinden ſoll, und umgekehrt, wie jemand, der
außerhalb jener Schichten geboren iſt, ohne Genialität
Verſtänd=
nis und Beherrſchung der europäiſchen Form zu finden vermöchte,
die für den Staatsmann unerläßlich iſt. In England und
Frank=
reich dagegen findet der einigermaßen begabte Menſch ſowohl die
weiteren Ideen wie gültige Lebensform mühelos auf der Straße,
in der Verſammlung, im Theater und im Salon.
Darum kann uns die Einführung der Demokratie, die im
Augenblick hiſtoriſch fällig iſt und unmöglich wieder aufgehoben
werden kann, allein politiſch nicht weiterhelfen. In ihrem
Rah=
men entwickeln wir zwar eine üppige Fauna von Parteipolitikern
beiderlei Geſchlechts. Dieſer politiſche Typus ſteht indeſſen
grund=
ſätzlich wahrer Staatsmannſchaft fern. Natürlich muß er, um
einigermaßen vorwärts zu kommen, mehr oder weniger äußere
politiſche Begabung im Tun und Reden haben. Ohne ſie findet
er keine Anhänger, und wenn ſich ſeine Mittelmäßigkeit zum
Monumentalen ſteigert, ſo kann er es weit bringen, ja bis zu
dem Platz, der eigentlich dem Staatsmann gebührt. Ein
Bei=
ſpiel ſolcher Laufbahn in Amerika war Rooſevelt, und ich zweifle
nicht, daß wir bald ähnliche Erſcheinungen haben werden. Solche
monumentalen Plattköpfe, die es zu Weltwirkung bringen
können, gehen ſtets aus einer Parteipolitik irgendwelcher Art
hervor, denn nur hier kann der Gemeinplatz zu ſolcher
Auto=
nomie anwachſen, daß er den ganzen übrigen Menſchen
ver=
ſchlingt. Erſtaunlich iſt, wie ſehr die Frau, ihrer Natur nach
doch zum Gegenteil, der vielfältigen Lebendigkeit, berufen, ſich
zu dieſer Entwicklung geneigt zeigt. Man beobachte einmal
daraufhin, was Frau X. zum Beiſpiel bei einer Verſammlung
in Upſala den Studenten oder Mrs. 9. in Leipzig eiwa den
Wandervögeln erzählt. Es iſt genau dieſelbe Grammophonp a
die hier in verſchiedenen mehr oder weniger abgebra:cien Aip”a
raten rollt. Dieſe Gedanken ſind von den Sprechern irgend ann
einmal einverleibt worden, beherrſchen jetzt das ganze Seelen=
* Das Parteigericht über Wirth.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Eine parteioffizielle Mitteilung des Zentrums ſtellt
Preſſe=
meldungen gegenüber feſt, daß die Einberufung des
Reichspartei=
vorſtandes nicht durch die Königsbenger Rede Dr. Wirths
ver=
anlaßt worden ſei. Es ſtänden lediglich laufende Angelegenheiten
auf der Togesordnung, nicht aber der Fall Wirth. Es mag
rich=
tig ſein, daß die Sitzung ſchon ſeit längere Zeit einberufen
wer=
den ſollte, aber ebenſo richtig dürfte es ſein, daß ſich der
Partei=
vorſtand faſt ausſchließlich wit der Wirth=Rede in Königsberg
befaſſen wird. Das geht auch daraus hervor, daß die
urſprüng=
lich für Donnerstag einberufene Sitzung auf Freitag verſchoben
worden iſt mit Rückſicht davauf, daß Dr. Wirth perſönlich am
Donnerstag nicht in Berlin ſein konn. Er ſelbſt ſcheint nach
ſeinen letzten Ausführungen in München dem Parteigericht ohne
allzu große Sorge entgegenzuſehen. Wie der Konflikt beigelegt
werden ſoll, dürfte im Augenblick wohl noch dem geſchickteſten
Diplomaten innerhalb des Vorſtandes unklar ſein. Als ſicher
darf wohl angenommen werden, daß wan ſo raſch nicht zu einer
Erledigung kommen wird, zumal noch Meinungsverſchiedenheiten
darüber beſtehen, ob der Parteivorſtand überhaupt zuſtändig iſt.
Dr. Wirth will, bevor er in Berlin erſcheint, noch einmal in
Koblenz ſprechen, gleichzeitig aber auch am Donnerstag in ſeiner
Zeitſchrift zu der Königsberger Rede Stellung nehmen. Dadurch
könnte die Affäre Wirth noch einige intereſſante Momente
erhal=
ten. Schon in München war er nahe daran, ganz abgeſehen von
ſeinen üblichen Angriffen auf die Deutſchnationalen,
Parteipor=
zellan zu zerſchlagen. Seine Anſpielung auf die Münchener
Re=
gierung in Verbindung mit dem Verbot des Reichsbannertages
hätte nur einer ſchärferen Nuancierung bedurft, um die
Baye=
riſche Volkspartei in Harniſch zu bringen, wit der das Zentrum
gegenwärtig über eine Arbeitsgemeinſchaft verhandelt. Iſt an
ſich das Zentrum ſchon empfindlich, ſo iſt es die Bayeriſche
Volks=
partei noch viel mehr, die als bayeriſche Regierungspartei ſich
dieſe Wirthſche Kritik auf das energiſchſte verbitten dürfte. Recht
intereſſant in dieſem Zuſammenhang iſt die Stellungnahme Adam
Stegerwalds zur Preußenkoalition. Sie dürfte im
ſozialdemo=
kratiſchen Lager kein freundliches Echo ſinden, weil er ſcharf für
eine Befreiung aus der demokratiſch=ſozialdemokratiſchen
Ge=
fangenſchaft eintritt, in der ſich das Zentrum befinde. Seine
Stellungnahme iſt zwar bezeichnend für die im Zentrum
beſtehen=
den Auffaſſungen über die Preußenkoalition, irgendeinen etwa
nahe bevorſtehenden Umſchwung deuten ſie aber nicht an. Das
Zentrum hat zunächſt einmal genug Sorge um den Fall Wirth.
Iſt dieſe Sache erledigt, dann wird es darüber machdenken müſſen,
wie es ſeine Arbeiterwählerſchaft vor dem Awandern in das
ſozialdemokratiſche Lager ſchützt. Daß die Sozialdemokraten trotz
ihrer Koalition mit dem Zentrum in Preußen die chriſtlichen
Ar=
beiter kräftig umſchmeicheln und umwerben braucht nicht
be=
ſonders geſagt zu werden, zumal es aus den Kieler Reſolutionen
deutlich zum Ausdruck kommt.
Held und die Reichsregietung.
* Berlin, 31. Mai. (Prib.=Tel.)
Der bayeriſche Miniſterpräſident Held hat kurze Zeit in der
Reichshauptſtadt geweilt. Er iſt am Montag abend wieder nach
München abgereiſt. Der Zweck ſeines Beſuches beſtand darin,
in einigen wichtigen Fragen, die Bayern beſonders intereſſieren,
namentlich finanzieller und wirtſchaftlicher Art, mit der
Reichs=
regierung durchzuſprechen. Es iſt möglich, daß in der Untere
redung zwiſchen dem Kanzler und dem Miniſterpräſidenten auch
Angelegenheiten aus der jüngſten Vergangenheit erörtert worden
ſind, wie z. B. die Rede des bayeriſchen Kronprinzen Rupprecht
und auch das Verbot der Reichsbannerkundgebung in München.
Der preußiſche Handelsminiſter gegen
die Poſigebührenerhöhung.
Berlin, 31. Mai.
Wie der Anitliche Preußiſche Preſſedienſt auf Grund der
Antwort des preußiſchen Handelsminiſters auf eine Anfrage
einiger Landtagsabgeordneter mitteilt, iſt die Staatsregierung
der Anſicht, daß der gegenwärtige Zeitpunkt für eine Erhöhung
der Poſtgebühren ſehr ungünſtig iſt. Die Entſcheidung über die
Erhöhung der Poſtgebühren ſteht nach dem Reichspoſtfinanzgeſerz
in erſter Linie dem bei der Deutſchen Reichspoſt beſtehenden
Verwaltungsrate zu, auf deſſen Entſcheidung Preußen nur einen
beſchränkten Einfluß hat. Die Staatsregierung wird jedoch nach.
Möglichkeit darauf hinwirken, das zurzeit von einer
Gebühren=
erhöhung Abſtand genommen wird.
leben, und von irgendeiner unmittelbar augenblicklichen
Fort=
ſetzung des individnellen Lebens iſt bei ſolcher dauernden
Ein=
geſtelltheit auf die Kollektivität ſchon lange nicht mehr die Rede—
da ja die Einſtellung dieſelbe bleibt, auch wenn Aufenthalte am
der Sce oder im Gebirge zur Erholung eingeſchaltet werden.
Dieſe Parteimenſchen ſind und bleiben identiſch mit einmal
er=
wählten Gemeinplätzen, und während den natürlichen Menſchem
eine neue Seelenzegung oder Erkenntnis bereichert, meſſen ſie
ihre jeweilige Lebenshöhe nach Wahlſtimmen und den Zifferiä
von Demonſtranten, die ihrem Gemeinplatz im Augenblick
er=
liegen.
Daß ſolche Politaſterei nichts mit Staatsmannſchaft zu tun
hat, liegt auf der Hand. Urſprünglich freilich war das
Parteien=
weſen etwas anderes. Als das engliſche Parlament noch einem
Klub von Gentlemen glich — und das war wohl bis in die B0eb
Jahre der Fall —, galt Parteiführerſchaft mit Recht als die
Vor=
ſchule der Staatsmannſchaft. Kein Menſch betrachtete damals
ſeine Partei als etwas abſolut Gültiges und den Gegner als deſ
Feind, ſondern jeder wußte, daß ſtaatsmänniſche Politik
immel=
die Reſultante mehrerer Gegenſtröme iſt, in einem von welchei
er ſelbſt gerade aus Wahl oder, durch die Verhältniſſe
gezwungen=
ſchwamm. Der Politiker ſah über ſeine Partei hinaus das Ganze=
und Gemeinplätze wie „das Wohl des Volkes”, ja ſogar Worle
wie „Vaterland” wurden ungern gebraucht, da ſie echte und zue
gleich ſelbſtverſtändliche Werte bezeichneten. Erſt ſeit es einſeitſge
Parteipolitik gegen das Ganze gibt, müſſen dieſe Werte immer
wieder ausdrücklich betont werden, und das berechtigt zu de=
Annahme, daß ſie für viele gar keine Wirklichkeit mehr haben.
Die Urſache ſolcher Entwirklichung des Wortes als Zeichen
eines Wertes, ſeiner Verwandlung in einen Gemeinplatz
oyſe-
realen Hintergrund liegt in der Politik für die Maſſe. Es ſpree
chen nicht mehr Männer zueinander, die auf verſchiedene Art doch
das Beſte des Ganzen wollen, ſondern es wird zum Fenſter hine
aus geredet, zu denen, welchen ſtaatsmänniſche Geſichtspuntie
nicht den geringſte: Eindruck machen würden, weil ſie nicht aun
die Affekte, ſondern auf die Einſicht wirken. Darum iſt heute —
hofſentlich nur als Uebergang — wahre Staatsmannſchaft kaune.
möglich. Den Beginn diefer bedenklichen Entwicklung
führel-
ornehme Englünder auf den Auseüblick zurück, als der aufe
ſtone, von Ka‟2
(eman, es nicht verſchmähle—
ei einer Wah’v= lan
burg auf eine Tonne zu—
7 und ton ja aſ5 2.. — aſci in einer ihnen
verſtändlichell=
prache anzureden.
Nummer 1514
Mttwoch, den 1. Juni 1927
Zemr
irgendeinen ih
er nicht an. 1
n den
Englands Kampf um ſeine
Reſervatrechte in Aegypten.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 30. Mai.
Vereinzelt wird die neue ägyptiſche Kriſe in London bereits
als eine Probe darauf betrachtet, ob die energiſchere und zu ſtarken
WGeſten neigende Richtung des Kabinetts, die in der ruſſiſchen
Srage einen ſo augenfälligen Erfolg zu verzeichnen hatte, ihren
Einfluß auf die engliſche Außenpolitik überhaupt ausgedehnt hat.
DDie Entſendung von drei Schlachtſchiffen nach Aegypten beweiſt
worläufig noch nicht, daß dieſe Frage bejaht werden muß.
Der=
martige Maßnahmen gehören zu den laufenden Methoden der
engliſchen Weltpolitik. Im übrigen iſt es nicht ſicher,
wb man gerade die Behandlung ägyptiſcher Angelegenheiten mit
äenem vorwiegend innerpolitiſchen Gegenſatz im engliſchen
Kabi=
mett in Zuſammenhang bringen darf. Man erinnert ſich, daß
Sir Auſten Chamberlain, der niemals der energiſchen Richtung
Bugezählt worden iſt, nichtsdeſtoweniger ſeinen Amtsantritt im
FForeign Officie im Jahre 1924 durch eine an Schroffheit kaum
Zu überbietende Intervention in Aegypten markierte.
Zur Erläuterung der neuen engliſch=ägyptiſchen
Meinungs=
werſchiedenheiten iſt es nötig, auf die ſogenannte
Unabhängig=
kkeitserklärung vom Februar 1922, d. h. die Beendigung des
förm=
klichen engliſchen Protektorats über Aegypten, zurückzugreifen.
SSie wurde durch einen „einſeitigen Vertrag”, eine international
gültige Erklärung Englands vollzogen, in der die bisherige
Pro=
rtektoratsmacht auf ihre Hoheit verzichtete — ausgenommen in den
rvielumſtrittenen „vier reſervierten Punkten‟. Die letzteren ſind
kkurz: Wahrnehmung der internationalen Intereſſen Aegyptens,
Fremdenrechte in Aegypten, „Unabhängigkeit” des Sudan (von
Aegypten, nicht von England) und ägyptiſche Landesvertei=
Fdigung. Es liegt auf der Hand, daß dieſe Vorbehalte, die ſamt
tund ſonders tiefe Eingriffe in die ägyptiſche Selbſtbeſtimmung
nach ſich ziehen, einen Zwitterzuſtand ſchaffen mußten, der in dem
Maße ſchwieriger zu halten war, in dem die
Emanzipations=
beſtrebungen der öſtlichen Welt an Kraft gewannen. Dieſer
Zwitterzuſtand iſt die General=Urſache aller engliſch=ägyptiſchen
Reibungen der letzten fünf Jahre, auch der der neueſten.
Die jetzige Kriſe dreht ſich um den oben zuletzt genannten
von den vier reſervierten Punkten. Der Heeresausſchuß der
ägyp=
tiſchen Kammer hat die Vorſchläge der Regierung zur
Reorga=
iniſation der Armee beraten und darüber einen Bericht geliefert,
der in einer ganzen Reihe von Punkten den Stempel der
zaghlu=
liſtiſchen (nationaliſtiſchen) Mehrheit der Kammer und des
Aus=
ſchuſſes ſelbſt trägt. Der ausſchlaggebendſte unter ihnen iſt, daß
die Kommiſſion den Kredit für den Poſten des „Sirdar”
ge=
ſtrichen hat. Der Sirdar iſt ein engliſcher kommandierender
Offi=
zier, der Form nach militäriſcher Berater der ägyptiſchen
Regie=
rung, in praxi Generaliſſimus der ägyptiſchen Armee. Der Sinn
ides Vorgehens der Heereskommiſſion bedarf keiner Erläuterung.
Es iſt unklar, wie weit die Regierung ſelbſt ſich die Wünſche des
Ausſchuſſes gegenüber dem engliſchen Oberkommiſſar, d. h. dem
zivilen Vertreter Englands, zu eigen gemacht hat. Jedenfalls hat
der Oberkommiſſar, nach langem mündlichen Meinungsaustauſch
mit dem König und dem Premierminiſter ſowie zwiſchen dem
letzteren und dem Führer der nationaliſtiſchen
Parlamentsmehr=
heit, Zaghlul Paſcha ſelbſt, der ägyptiſchen Regierung heute eine
förmliche Note überreicht. Es wird behauptet, daß Zaghlul
Paſcha und die Nationaliſten, die durch das Paxlament die
Regie=
rung mehr oder minder kontrollieren, entſchloſſen ſeien, nicht
nachzugeben. Das bleibt, in Anbetracht früherer Erfahrungen,
abzuwarten. Juriſtiſch geht die Anſicht der engliſchen Regierung
dahin, daß das Sirdarat durch die Vorbehalte von 1922
ſelbſt=
verſtändlich zu einem engliſchen Reſervat geſtempelt ſei, während
die ägyptiſche Regierung anſcheinend dem Standpunkt der
Natio=
naliſten nicht fernſteht, daß bei aller engliſchen Machtbefugnis
in Fragen der ägyptiſchen Landesverteidigung die Vorbehalte
von 1922 mit der Stellung des Sirdars ſpeziell nichts zu tun
hätten.
Der politiſche Hintergrund der Meinungsverſchiedenheiten
iſt mit dem Geſagten ſchon angedeutet. Durch die letzten
ägyp=
tiſchen Wahlen haben Zaghlul Paſcha und ſeine nationaliſtiſchen
Anhänger von neuem eine überwältigende Mehrheit erhalten. Da
aber Zaghlul Paſcha die vier Vorbehalte von 1922 niemals
an=
erkannt hat, und ſich, ſei es aus perſönlichem Mangel an
Kom=
promißfähigkeit, ſei es unter dem Druck ſeiner Anhänger,
vor=
ausſichtlich auch niemals dazu wird beſtimmen laſſen, hat
Eng=
land ein mehr oder minder unverhülltes Veto gegen jede
Pre=
mierminiſterſchaft des nationaliſtiſchen Führers eingelegt. Man
verſucht es nun ſeit über einem Jahr mit liberalen
Premier=
miniſtern und Koalitionskabinetten zwiſchen Liberalen und
Nationaliſten. Naturgemäß treten immer wieder Situationen ein,
in denen die Verſchiedenartigkeit der Zuſammenſetzung des
Par=
laments mit ſeiner abſoluten nationaliſtiſchen Mehrheit einerſeits
und des Kabinetts mit ſeinem künſtlichen liberal=nationaliſtiſchen
Gleichgewicht andererſeits ſtärker wird als der Wunſch, Frieden
mit England zu halten. Auch in dieſem Falle iſt kein Zweifel,
daß der liberale Premierminiſter nicht ſeinem eigenen Urteil,
ſondern dem der Nationaliſten folgt — falls er wirklich die For=
derung des Heeresausſchuſſes gegenüber England zu vertreten
gewillt iſt. Trotz der „liberalen Faſſade” handelt es ſich auch
hier wieder um den alten Kampf zwiſchen England
und Zaghlul Paſcha, der — ſchwer berechenbar — als
Parlamentsvorſitzender die nationaliſtiſche Mehrheit aus dem
Hintergrunde dirigiert oder von ihr dirigiert wird. Das
wahr=
ſcheinlichſte von allen möglichen Ergebniſſen der Kriſe iſt
jeden=
falls, daß ſie abermals einen liberalen Premierminiſter
ver=
brauchen wird.
Die engliſche Note an Aegypten.
In der Umgebung von Whitehall erklärt man, daß die
eng=
liſche Note an die ägyptiſche Regierung in ſehr freundſchaftlichem,
aber feſtem Tone gehalten ſei. Sie enthalte keine Drohung, gebe
aber klar zu verſtehen, daß England die Vorſchläge hinſichtlich
der militäriſchen Organiſation Aegyptens nicht übernehmen
ſammenarbeit zwiſchen Großbritannien und Aegypten, um eine
wirkſame Verteidigung Aegyptens zu gewährleiſten, und erklärt,
die Entſendung der drei engliſchen Kreuzer in die ägyptiſchen
Gewäſſer ſei nicht als ein Einſchüchterungsverſuch zu betrachten,
ſondern als eine Vorſichtswaßnahme für den Fall plötzlich
ein=
tretender ernſter Zwiſchenfälle. — Gegenüber dem
Stand=
punkt der ägyptiſchen Extremiſten, daß die
eng=
liſche Kontrolle über das ägyptiſche Heer
un=
vereinbar ſei mit der Unabhängigkeit
Aegyp=
tens, weiſen die offiziellen Kreiſe darauf hin, daß man dieſe
Theſe, wenn man ſie anerkennen würde, mit demſelben Recht
auf alle anderen Gebiete der britiſchen Kontrolle in Aegypten
anwenden könnte. England werde niemals den
ägyptiſchen Drohungen nachgeben, und der
Poſten des Sirdars werde weiterhin durch
einen engliſchen Offizier beſetzt werden, der wie
bisher einen Sitz im oberſten Kriegsrat und die Vollmachten
eines Generalinſpekteurs haben werde.
Die Zahl der gegenwärtig in Aegypten befindlichen engliſchen
Soldaten wird mit 7000 angegeben.
Ruhige Auffaſſung in Aegypten.
Das ägyptiſche Kabinett tagte unter dem Vorſitz des Königs
Fugd und beſchäftigte ſich mit der Antwort auf die engliſche Note.
Es wird berichtet, daß die Lage ſeitens der ägyptiſchen Miniſter
mit Ruhe und Mäßigung angeſehen wird. Trotzdem hat König
Die britiſche Regierung läßt bekannt werden, daß ſie keine
wei=
teren Truppen nach Aegypten entſenden wolle, da die dort
ſtationierten Streitkräfte als genügend angeſehen werden.
König Ferdinand für ein Kabinett der
nationalen Einigung.
Bukareſt, 31. Mai.
Infolge einer Verſtändigung der Liberalen mit den anderen
neuen Regierung hat der König durch den Hofminiſter Hiottu
die Parteien wiſſen laſſen, daß er auf die Bildung einer natio=
Hiottu ſtatt. — Die hieſigen politiſchen Regierungskreiſe
befin=
des Königs, zugunſten einer nationalen Regierung zurückzutreten, mußten in einklaſſige und fünfklaſſige in dreiklaſſige umgewandelt
nicht entſprochen hat, erſchien der Chef der liberalen Partei,
Bra=
tianu, beim König in ſeinem Schloſſe Scrobiſte. Scheinbar
bemüht ſich Averescu, die Alleinherrſchaft für
ſich zu behaupten.
In politiſchen Kreiſen wird allgemein als ſicher angenommen,
daß die Bildung einer zwiſchenparteilichen Nationalregierung
nicht mehr aufgeſchoben werden kann. An der Spitze dieſer
Re=
gierung würde kein Parlamentarier ſtehen, alſo weder Averescu
noch Bratianu. Am Montag vormittag wurde der Name des
der Nationalregierung betraut werden würde. Der
Führer der Nationalen Bauernpartei, Manui, der gegenwärtig
in Klauſenburg weilt, iſt geſtern nacht nach Bukareſt abgereiſt.
Nach ſeiner Ankunft wird die Lage eine Klärung erfahren. Es
verlautet, daß in der zukünftigen Nationalregierung jede Partei es handelt ſich um alle die Fälle, die wiederholt den Gegenſtand
durch drei Miniſter vertreten ſein wird.
eigniſſe zu ſchreiben, darum begnügen ſie ſich nur mit Andeu= Litauen einen Streit vom Zaune zu brechen, ſondern um dem
muniqué, worin erklärt wird, daß die innen= und außenpolitiſche
Lage unbedingt die Gründung einer nationalen Regierung
erfor=
dere, und zwar mit Zuſtimmung des Königs.
*Berliner Premieren.
avk. Die Staatsoper brachte — wie alljährlich gegen
Ende der Spielzeit — neue Werke ihres Ballettmeiſters Max
Terpis zur Uraufführung. „Der letzte Pierrot” ſtellt
in einer Reihe von Bildern das Verklingen des romantiſchen
Pierrot=Gedankens dar. Pierrot weiß in der heutigen
mechani=
ſierten und unromantiſchen Zeit nichts anzufangen und gerät
zum Schluſſe in ein Raritätenkabinett, wo er ſeine Pierrette als
Puppe” vorfindet und mit ihr den „letzten Tanz” tanzt. Die
Muſik von Karol Rathaus findet recht charakteriſtiſch den Ton
für die verſchiedenartigſten Szenen und bringt die Unterſchiede
zwiſchen Vergangenheit und Gegenwart wirkungsvoll zum
Aus=
druck. Die Vertonung feſſelt auch harmoniſch und rhythmiſch. —
„Die Erlöſten” ſind ein Symbol der Befreiung aus den
Ban=
den der Unterwelt. Der allegoriſche Kampf zwiſchen den
Mäch=
ten der Finſternis und des Lichts um die Menſchen iſt kein allzu
geeigneter Stoff für eine Tanzdichtung, die Handlung iſt weniger
klar und verſtändlich, als im „Pierrot‟. Die Muſik
Proko=
fieffs weiſt auf alle Fälle eine ſtark ausgeprägte eigene Note
auf und iſt zweifellos die Arbeit einer muſikaliſchen
Perſönlich=
keit. Allerdings befremdet zeitweiſe die Atonalität und die
hypermoderne Inſtrumentierung. — Beide Werke wurden,
ſtil=
echt aufgeführt und ausgeſtattet, beifällig aufgenommen. Ob aber
ein dringendes Bedürfnis vorlag, ſie herauszubringen, iſt eine
zweite Frage.
In der Staatsoper hörte man auch eine der dramatiſch
be=
wegteſten Opern Verdis, „Die Macht des Schickſals”,
in neuer Geſtalt. Franz Werfel, der Verfaſſer des bekannten
„Verdi=Romanes” hat es ſich zur Aufgabe gemacht, Verdis
ver=
geſſenen Opern nachzuſpüren und ſie dem heutigen Geſchmack
an=
zupaſſen. Seine Textbearbeitung hat literariſch ihre Vorzüge,
aber veraltet bleibt das „Wüten des Schickſals” auch in der
mdderniſierten Form. Man muß ſich an die Muſik halten, die,
ſtellenweiſe direkt ſymphoniſch gehalten, melodiſch und dramatiſch
koſtbare Stellen enthält. Erfinderiſch zeigt ſich Verdi in dieſem
Werke ſchier unerſchöpflich, und die Ausgrabung bedeutet einen
Gewinn des deutſchen Opernrepertoires.
Die Städtiſche Oper zeigte Muſſorgſkis komiſche
Bauernoger „Der Fahrmarkt von Sorotfchintzki” in
der Bearbeitung von N. Tſcherepnin. Ein ergötzliches Buch
und eine erquickliche Muſik, die den ruſſiſchen Bauerntyp
glän=
zend charakteriſiert. Muſſorgſkis Kunſt blüht beſonders in den
Liebesſzenen zu überwältigender Schönheit auf. — Der Erfolg
war außerordentlich ſtark.
Im Zentral=Theater wurde das Luſtſpiel „Die
Wette” von Carl Slobod aus der Taufe gehoben. Ein nicht
übermäßig origineller Einfall iſt hier mit bühnenfeſter Hand in
drei Akte geteilt worden und „Luſtſpiel” betitelt. Dieſe
Fehl=
bezeichnung verleitet zu falſcher Einſtellung dem Werke
gegen=
über, das eigentlich ein ziemlich nachdenkliches Schauſpiel hätte
werden müſſen. Eine gutbürgerliche Dame ſchließt mit einem
Don Juan die Wette ab, daß es ihm nicht gelingen würde, ſie
ſelbſt zu Fall zu bringen. Sie verliert die Wette. Sloboda,
deſſen rielgeſpielte Salonkomödie „Am Teetiſch” noch in beſter
Erinnerung ſteht, hat es verſtanden, ſeine dünne Idee geiſtig
beachtenswert auszuarbeiten. Leider ließ er ſich jedoch verleiten,
ganz unmotiviert luſtſpiel= und gegen Schluß ſogar
ſchwank=
mäßige Entgleiſungen zu unternehmen, die das Aufkommen einer
einheitlichen Wirkung unmöglich machen. So bleibt es ſtets bei
den Anſätzen . . . — Es gab trotzdem ſehr großen Beifall.
In den Kammerſpielen begrüßten wir Siegfried
Trebitſch, der ſich die Ueberſetzung Shaws zum Lebenswerk
gemacht hat, zur Abwechſlung als Verfaſſer. Sein Theaterſtück
heißt „Das Land der Treue‟. Ein Ehepaar geht da durch
eine Kriſe und findet ſich im „Lande der Treue” wieder. Im
Rahmen des fadenſcheinigen Vorwurfs ſind die Charaktere —
tauſendfach dageweſene Figuren — ganz gut entwickelt. Ein
ehrlich gemeinter, wenig aufregender „Aufklärungsfilm”, der
natürlich keine tiefere Wirkung hinterläßt. Es gibt wenigſtens
keine Längen: der Vorhang rollt raſch ab, und die anderthalb
Stunden ſind wie weggewiſcht..."
Im Renaiſſance=Theater führte man das Werk
eines blutjungen Ruſſen, Nikola; Erdman, „Das Mandat”
auf. Aus der grotesken Satire iſt in der Verdeutſchung Erich
Boehmes ein harmloſer, kaum ernſt zu nehmender Schwank
ge=
worden. Erdman hält den Kommuniſten einen Spiegel vor und
rechnet auch mit der Bourgeoiſie ab. Man ſieht das Rußland
der Bolſchewiſten einerſeits — der räterepublikaniſche
Byzanti=
nismus feiert Triumphe — und hört plumpe Ausfälle und Ge=
Geite 3
* Der deutſch=polniſche Tauſch.
Ausſchreitungen der Aufſtändiſchen in Bielitz
und Goczalkowitz.
Eine kurze amtliche Mitteilung beſagt, daß Polen uns
gegen=
über auf das ihm nach dem Verſailler Vertrag zuſtehende
Liqui=
dationsrecht für Mobilien verzichtet habe. Darauf ſeien von
deut=
ſcher Seite eine Reihe von Kunſtgegenſtänden an die polniſche
Regierung abgetreten worden. Wie wir hierzu noch hören, iſt
Polen nach dem Verſailler Vertrag verpflichtet, für die
Liqui=
dation von Mobilien (alſo keinen Gütern uſw.) eine
Barent=
ſchädigung zu leiſten. Da der polniſchen Finanzverwaltung
hier=
durch große Unkoſten entſtehen, hat die polniſche Regierung jetzt
völlig auf dieſes Liquidationsrecht Verzicht geleiſtet. Deutſchland
könne. Ferner betone die Note die Notwendigkeit einer Zu= hat die polniſche Geſte damit beantwortet, daß es ſämtliche
Gegenſtände, die für uns kein Intereſſe, für Polen aber
hiſto=
riſchen Wert haben, abtrat. Es handelt ſich hierbei um Gemälde,
den Säbel eines ehemaligen polniſchen Königs uſw. Dieſem
Ab=
kommen würde inſofern eine beſondere Bedeutung zukommen, als
es in einen Zeitpunkt wenig angenehmer gegenſeitiger
Be=
ziehungen fällt. Es hat aber leider nicht dazu beigetragen,
Hoff=
nungen auf eine langſam ſich anbahnende Verſtändigung zu
er=
wecken. Statt deſſen zeichneten ſich gerade die Tage der
Bekannt=
gabe dieſer Vereinbarung durch wüſte Terrorakte gegem
deutſch=
ſprechende Staatsbürger aus.
Am Sonntag veranſtalteten die Aufſtändiſchen=Verbände in
Bielitz ein großes Feſt und benutzten dieſe Gelegenheit zu
Aus=
ſchreitungen gegen die deutſchen Mitbürger. U. a. drangen ſie
in ein Lokal und verlangten die Beſeitigung der deutſchen
Auf=
ſchrift. Da dieſer Aufforderung nicht Folge geleiſtet wurde,
hol=
ten ſie Verſtärkungen heran und riſſen das große Firmenſchild
herunter. Dann drangen ſie in das Lokal ein, zerriſſen ſämtliche
deutſchen Zeitungen und mißhandelten die Gäſte. In der „
Schieß=
ſtätte” mußten zwangsweiſe 750 Mittageſſen geliefert werden, die
bis heute nicht bezahlt ſind. In dem Tanzſaal des Lokals wurde
das in Gips an der Wand befindliche ſchleſiſche Wappen
her=
untergeriſſen, ebenſo ein großes ſchleſiſches Landeswappen.
Säu=
len, die das Bild „Altwien” trugen, wurden mit Hämmern
zer=
ſchlagen. Dieſes Aufſtändiſchenfeſt wirkte ſich auch in dem
nahe=
gelegenen Kurort Goczalkowitz aus. Es kam dort ebenfalls zu
größeren Ausſchreitungen. Die Polen überfielen zunächſt eine
Fuad ſeine beabſichtigte Reiſe nach Alexandrien verſchoben. — deutſche Kapelle, die im Kurpark nach deutſchen Noten ſpielte,
drangen dann in das Innere des Kurhauſes ein und bedrohten
dort die Badegäſte, die in ihre Zimmer flüchteten, mit Revolvern
und Knüppeln. Nur dem Umſtande, daß die meiſten
Aufſtän=
diſchen betrunken waren, iſt es wohl zu verdanken, daß die
abge=
gebenen Schüſſe niemand trafen. Die Badeverwaltung hat an
„Regierungsfriſe in Rumanten, das polniſche Miniſterium des Innern ein Beſchwerdeſchreiben
gerichtet.
Ausweiſungen aus dem Memelgebiet.
TU. Memel, 31. Mai.
Trotz der Völkerbundsbeſchwerde wegen der Verſtöße in den
Memelkonventionen hört das litauiſch orientierte Landesdirek=
Parteien zur Beſeitigung von Averescu und Bildung einer torium des Memelgebiets nicht auf, das Autonomieſtatut weiter
zu verletzen. Es ſind wieder drei memelländiſche Lehrer, die für
Deutſchland optiert haben, zum erſten Juni gekündigt worden,
nalen, alle Parteien zuſammenfaſſenden Regierung Wert lege, obwohl das Memelgebiet das Recht hat, Lehrer fremder Natio=
Geſtern fand eine Beſprechung Averescus mit dem Hofminiſter nalität bis 1930 unterrichten zu laſſen. Inzwiſchen hat der
Schul=
betrieb infolge immer fühlbarer werdenden Lehrermangels immer
den ſich in großer Aufregung. Nachdem Averescu dem Wunſch weiter eingeſchränkt werden müſſen. Mehrere dreiklaſſige Schulen
werden. Durch dieſe Maßnahmen hat die Zahl der Schüler, die
von einem einzelnen Lehrer unterrichtet, werden müſſen, eine
phantaſtiſche Höhe erreicht. So muß in Buß ein Lehrer der
Unterſtufe 75 Kinder unterrichten.
Litauiſche Manöver gegen Deutſchland.
* Berlin, 31. Mai. (Priv.=Tel.)
Wenn nicht alles täuſcht, dann ſcheint die Kownoer Regie=
Generals Preſchen als Kandidat für den Poſten des Miniſter= rung darauf hinzuarbeiten, daß die Behandlung der deutſchen
präſidenten genannt. In den Abendſtunden ſprach man aber Beſchwerden über das Memelgebiet von der Tagesordnung des
auch davon, daß eventuell Hiottu mit der Bildung Rates wieder abgeſetzt werden ſoll. Angeblich müſſe es erſt die
deutſchen Angaben prüfen. Aehnliches geht jedenfalls aus den
Kommentaren der litauiſchen Preſſe hervor. Demgegenüber iſt
feſtzuſtellen, daß alles das, was in der Beſchwerdeſchrift
nieder=
gelegt iſt, der litauiſchen Regierung ſeit langem bekannt iſt, denm
diplomatiſcher Verhandlungen bildeten. Wir haben ſelbſtver=
Den Blättern iſt es nicht geſtattet, über dieſe wichtigen Er= ſtändlich nicht die Note an den Völkerbundsrat gerichtet, um mit
tungen. Das Organ der liberalen Partei veröffentlicht ein Com= Völkerbund zu veranlaſſen, alle die zwiſchen den beiden Ländern
beſtehenden und ſich um Memel gruppierenden Differenzen aus
dem Wege zu räumen, die eine friedliche Zuſammenarbeit der
beiden Staaten nicht aufkommen laſſen.
ſchmackloſigkeiten gegen das Bürgertum andererſeits. Gogol oder
Sternheim — ins Sowjetruſſiſche transponiert. Der Grundton
ſcheint echt zu ſein, hier und da blitzen menſchliche Wahrheiten
auf, doch bleibt der Gefamteindruck: Theater mit alterprobten
Mitteln und billigem Witz. Das Parkett war maßlos dankbgr..
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Im Rahmen der „Deutſchen Theater=Ausſtellung
Magdeburg 1927” findet vom 7. bis 11. Juni eine „
Wiſſen=
ſchaftliche Woche ſtatt. — Die Deutſche Theater=Ausſtellung iſt über
Er=
warten reich beſchickt worden, ſo daß die Hiſtoriſche Abteilung ein
lückenloſes Bild von der Entwicklung des Theaters vom Altertum bis
zur neueren Zeit bietet. Die Bühnenkunſt der Gegenwart iſt in
zahl=
reichen Werken der beſten Bühnenbildner ſichtbar gemacht. Außerdem
wird eine ausgedehnte Induſtvie=Abteilung und eine eigens dazu erbaute
Verſuchsbühne gründlich über alle techniſchen Fragen des modernem
Theaters unterrichten. Auch die ſoziale und wirtſchaftliche Seite des
Theaterbetriebes wird dem Beſucher vor Augen geführt. — Die
Teil=
nehmer der Wiſſenſchaftlichen Woche werden bei den Führungen durch
die ausgedehnten Ausſtellungsräume ein umfaſſendes Bild vom Werden
und Sein des deutſchen Theaters erlangen. Um dieſes Bild durch
Vor=
träge über beſonders bedeutſame geſchichtliche und künſtleriſche Probleme
noch zu ergänzen und zu vertiefen, haben berufene Vertreter dev
Theaterwiſſenſchaft und der praktiſchen Bühnenkunſt dankenswerten
Weiſe ihre Mitwirkung bei der Wiſſenſchaftlichen Woche zugeſagt.
Neben den Vorträgen und den unter ſachkundiger Leitung erfolgenden
Führungen wird den Teilnehmern auch noch die Möglichkeit zum Beſuch
von Theater und Konzerten gegeben.
Hk. Vierhundertjahrfeier der Univerſität
Mav=
burg. Der Plan der Vierhundertjahrfeier der Unwerſität Marburg
iſt jetzt im einzelnen ausgearbeitet. Am Vortag, dem 29. Juli, wird ein
Donkmal für die gefallenen Marburger Dozenten und Studenten
ent=
hüllt; abends folgt ein Fackelzug, Schloßbeleuchtung uſw. — Am 30. Jult
findet die feierliche Begrüßung durch die Behörden, die Stiſter, die
Ver=
treter der Hochſchulen uſw. ſtatt. Der Nachmittag iſt der Uebergabe dreier
neuer Inſtitute gewidmet; der Kunſthalle, der Kinderklimnik und der
Ohrenklinik. Gleichzeitig wird anderen Teilnehmern Gelegenheit zu
einem Ausflug, wieder anderen zum Anhören eines künſtleriſchen
Vor=
trages von Ludwig Wüllner geboten, und der Abend bringt das
Feſt=
eſſen, ein Konzert, ſowie geſellige Veranſtaltungen. — Am zweiten
Haupttag, dem 31. Juli, folgen Vormittags die Feſtrede von einem der
Profeſſoren und die Ehrenpromotionen. Für weiter Kreiſe am
eindrucks=
vollſten dürfte am Nachmittag der große hiſtoriſche Feſtzug werden; an
ihn
ſich ein von der Stadt Marburg dargebotenes Volksfeſt
an, das ſich über das geſamte Gelände des Schloßberges ausdehnen wird.
Mit einem großen Kommers endet die Feier.
Zur kommenden
Beſoldungs=
neuordnung.
Zu dem Artikel des Herrn Oberſtudiendirektors Altendorf,
den wir in unſeren Nrn. 144 und 145 veröffentlichten, haben wir
eine Reihe von Zuſchriften aus Beamtenkreifen erhalten. Von
der Sozialen Arbeitsgemeinſchaft der Gruppen I bis VI von
Reichs=, Staats= und Gemeindebeamten erhielten wir ein
län=
geres Schreiben, in dem es u. a. heißt: „Wir können uns den
Ausführungen in vielen Punkten voll und ganz anſchließen. Nur
die Beweisführung, daß die unteren Gruppen ihre
Friedens=
gehälter erreicht bzw. überſchritten hätten, gibt uns zu denken.”
.. . „In Wirklichkeit hinkt der Vergleich mit den
Friedensgehäl=
tern ganz erheblich. Iſt es doch Tatſache, daß heute der Beamte
der Gruppe II noch nicht einmal das Endgehalt der Gruppe III.
vor dem Kriege erhält. Wirft man allerdings die Beamten der
Gruppen II bis VI in einen Topf, ſo kann man daraus
konſtru=
ieren, daß das Gehalt der Beamten der unteren Gruppen die
Vorkriegsgehälter erreicht hat." „Es gibt Beamte der Gruppe
II, die nach Verrechnung der geſetzlichen Abzüge noch etwa 90 bis
95 Mark monatlich beziehen. Von dieſem Betrag geht noch die
Miete, Aufwand für Kleider und Schuhe ab, ſo daß den Beamten
ungefähr noch 60 Mark für ſeinen Lebensunterhalt verbleiben.
Den Realwert dieſer 60 Mark darf man aber höchſtens mit 35
Mark einſchätzen.‟ . . . „In der Vorkriegszeit”, heißt es dann
töeiter in der Zuſchrift, „waren die unteren Beamten auf die
Unterſtützung von Eltern und Schwiegereltern angewieſen. Heute
iſt nun dieſe Unterſtützung infolge Inflation und ſonſtiger
Er=
ſcheinungen vollſtändig fortgefallen, und viele Beamte der
un=
teren Gruppen müſſen mit ihrem kärglichen Einkommen noch die
alten, arm gewordenen Eltern mit ernähren. Dadurch iſt die
un=
geheure Not bei den unteren Beamten bis zur Unerträglichkeit
geſtiegen. Wir erkennen an, daß auch bei den höheren Beamten
eine Notlage verhanden iſt, die aber auf anderem Gebiete liegt.
Bei den unteren Gruppen dreht es ſich um die Erhaltung des
nackten Lebens, um die Erhaltung der Familie, die Ernährung
der Kinder. Die Beſeitigung dieſer Notlage iſt eine
Kulturauf=
gabe, eine Ehrenpflicht, eine Staatsnotwendigkeit. Gerade den
höheren Beamten erwächſt hier eine heilige ſoziale Aufgabe,
mit=
zuarbeiten, um dieſe Not zu beſeitigen. Helfen ſie mit bei der
neuen Beſoldungsregelung, das ſoziale Elend der unteren
Be=
ſoldungsgruppen zu beſeitigen, ſo haben ſie jedenfalls einen
wür=
digen Teil ihrer höheren Verpflichtungen erfüllt, und tauſend
arme, gequälte Menſchen werden ihnen dankbar ſein.”
Aus den Kreiſen der mittleren Beamten erhielten wir eine
längere Zuſchrift, die ſich mit der Einſtufung der Beamtenſchaft
im Zuſammenhang mit der Vorbildung auseinanderſetzt, auf die
wir ſpäter noch zurückkommen werden.
Der am Sonntag zu Offenbach tagende Verbandstag des
Verbandes Heſſiſcher Verwaltungsbürobeamten faßte folgende
Entſchließung:
Die heſſiſche Regierung wird dringend erſucht:
1. bei der Reichsregierung die Beſoldungsforderungen des
Allgemeinen Deutſchen Beamtenbundes zu unterſtützen und, da
die neue Beſoldungsordnung wahrſcheinlich noch längere Zeit
hinausgeſchoben werden wird, auf ſofortige weſentliche Aufbeſſe=
rung der Grundgehälter der unteren Beſoldungsgruppen
hinzu=
wirken oder von ſich aus durch Erhöhung der Grundgehälter
oder Aufrückung in höhere Gehaltsgruppen der großen Notlage
des heiſiſchen Büroperſonals zu ſteuern;
2. in die kommende neue Reichsbeſoldungsordnung das
heſ=
ſiſche Büroperſonal genau ſo einzureihen, wie das Büroperſonal
der Reichs= und ſonſtigen Behörden eingereiht wird und die
Nachteile der ſeitherigen heſſiſchen Regelung zu berückſichtigen
und zum Ausgleich zu bringen; auch den Aufſtieg in die
Ein=
gangsgruppen der mittleren Beamten und in die mittlere
Beam=
tenlaufbahn, wie bei den Reichs= und ſonſtigen Behörden ſeit
Jahren ermöglicht, herbeizuführen;
4. zur Vereinfachung und Verbilligung der
Staatsverwal=
tung beſtimmte einfache Bürogeſchäfte den geprüften Ober=
Aſſi=
ſtenten und Sekretären zu übertragen;
5. über die Annahme und Ausbildung des heſſiſchen
Büro=
perſonals geeignete Beſtimmungen zu treffen, damit in
weit=
gehendſter Weiſe die einfacheren Bürogeſchäfte durch billigere
Kräfte verſehen werden können;
6. bei der Verwaltungsreform auf einfacheren Geſchäftsgang
und einfache und klare Behördenorganiſation durch Beſeitigung
überflüſſiger ſelbſtändiger Behörden in den Kreiſen und
Abſchaf=
fung der verſchiedenen Amtsſtellenbezeichnungen innerhalb der
Kreisämter und Zuſammenfaſſung unter den Kreisdirektoren
(Kreisämter) hinzuwirken.
Daß eine durchgreifende Beamtenbeſoldungsreform unbedingt
erforderlich iſt, da der Staat ja ein ganz beſonderes Intereſſe
an einer geſunden, wirtſchaftlich ſichergeſtellten Beamtenſchaft hat,
haben wir ſchon mehrfach betont, und unſer geſchätzter
Mit=
arbeiter, Herr Oberſtudiendirektor Altendorf, hatte dies ja mit
klaren Worten ausgeführt. Bedauerlich in erſter Linie im
Inter=
eſſe der Beamtenſchaft aber dürfte es ſein, wenn die öffentliche
Erörterung dieſer Frage zu einer Befehdung der verſchiedenen
Beamtengruppen untereinander führen würde.
Heſſiſcher Landtag.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 30 Minuten.
Nach Erledigung einer Kleinen Anfrage tritt das Haus in die
Be=
ratung des Kap. 75 uſw. (Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft) ein.
Abg. Schott (D. V. P.) weiſt auf die Bedeutung der das
Mini=
ſterium für Arbeit betreffende Kapitel hin und gibt dem Gedanken
Ausdruck, daß die Wirtſchaft möglichſt frei von Feſſeln ſein miſſe. Eine
neue ſchwere Belaſtung der Wirtſchaft ſei die geplante Portoerhöhung,
die Redner ablehnt. Von einer Verbeſſerung des Poſtweſens
nawent=
lich auf dem flachen Lande, habe der Poſtminiſter nicht geſprochen, nichts
von Sonntagsbeſtellung oder von einer vermehrten Einrichtung von
Poſtagenturen geſagt. Die Landwirtſchaft ſei dauernd von der Poſt
ſchlecht behandelt worden und ſie ſei durchaus gegen die Portoerhöhungen.
Der Redner wendet ſich dann gegen verſchiedene Darlegungen des
ſozial=
demokratiſchen Abg. Weber am vergangenen Freitag. Er verteidigt
nach=
drficklich den Standpunkt, daß die deutſche Landwirtſchaft dazu kommen
müſſe, das deutſche Volk zu ernähren und es darin vom Ausland
un=
abhängig zu machen. Mit dem ſozialiſtiſchen Agrarprogramm ſei nichts
anzufangen; der Bauer werde ſich jetzt und in Zukunft nicht ſozialiſieven
laſſen. Die Landwirte würden ſich an die Parteien halten, die bisher
die Intereſſen der Landwirtſchaft vertreten hätten. Mit Programmen
ſei der Landwirtſchaft überhaupt nicht gedient. Die Deutſche Volkspartei
ſei immer für einen Zollſchutz geweſen, und zwar nicht für Hochſchutzzölle,
ſondern für einen mäßigen Schutzzoll. Die deutſche Wirtſchaft werde
ſchwer durch die Mehleinfuhr geſchädigt. Die Lage des Weinbaues ſei
troſtlos; am Rhein und in den Weinbaugebieten ſei wegen des
deutſch=
franzöſiſchen Handelsproviſoriums große Beunruhigung und die
Aus=
wirkungen des Vertrages ſeien ein Preisdruck geweſen. Vom Weinbau
Nummer 151
lebten in Deutſchland mehr als 2 Millkionen Menſchen, für ſie müiſſe bis
Regierung jederzeit eintreten.
Abg. Dr. Müller (Bbd.) warnt vor einem Optimismus in der
Beurteilung der gegenwärtigen Wirtſchaftslage; zwar hätten ſich die
Ziffern der Perſonenbeförderung auf der Bahn gehoben, ebenſo die
Ziffern der Kohlenförderungen und die Arbeitsloſenziffern gingen
zurück. Aber es hätten die Produktivgüter keinen größeren Abſatz
ge=
funden. Daß die Brauereien, die Schokoladenfabriken und die
Textil=
induſtrie aufblühten, ſei gerade kein Vorteil für die deutſche Wirtſchaft.
Dieſe Behauptung, daß es der Landwirtſchaft gut gehe, weil die
Spar=
einlagen zunehmen, ſei dahin richtig zu ſtellen, daß z. B. die
Starken=
burger Spar= und Kreditgenoſſenſchaften nur zum kleineren Teil
Land=
wirte als Mitglieder hätten. Die Erfahrungen im übrigen Deutſchland
lehrten, daß bei den rein landwirtſchaftlichen Sparkaſſen die Einlagen
am geringſten ſeien. Der Redner erörtert hierauf Zollfragen, Fragen
der Ein= und Ausfuhr ſowie der Weltwirtſchaſt. Notwendig ſei es,
die Erwerbsloſen in den Städten der Landarbeit zuzuführen, aber ſo
lange in den Städten die Erwerbsloſen höhere Unterſtützungen erhielten
als die Landarbeiter Löhne, ſei dieſe vernünftige Maßnahme nicht
durchzuführen.
Es werden hierauf die rückſtändigen Abſtimmungen vorgenommen.
Zunächſt wird über Kapitel 33 (Polizei und Gendarmerie) abgeſtimmt;
es ſind zahlreiche Einzelabſtimmungen erforderlich. Die meiſten
Aus=
ſchußanträge werden angenommen. Unter Ablehnung von
Ausſchuß=
anträgen werden einige Anträge Leuſchner angenommen, die
Mehr=
forderungen enthalten. Das Kapitel ſelbſt wird in der vorgeſehenen
Ausgabe und Einnahme (vorbehältlich der Aenderungen, wie ſie ſich
durch die Beſchlüſſe des Landtages zu den geſtellten Anträgen ergeben)
angenommen.
Bei Kapitel 45 (Jugendſürſorge und beſondere Maßnahmen zur
Be=
kämpfung von Volkskrankheiten) liegt ein Antrag Widmann vor, den
vorgeſehenen Betrag um 100000 Mark zu erhöhen. Der Antragſteller
zieht ſeinen Antrag zurück. Abg. Kindt nimmt ihn auf und der Antrag
wird angenommen. Abg. Kaul erhebt dagegen Einſpruch, weil der neue
Antrag nicht vorher im Ausſchuß beraten war. Der Präſident bemerkt
dazu, daß bei der zweiten Leſung die Parteien erneut zu dem Antrag
Stellung nehmen könnten.
Miniſterialrat Krapp teilt mit, daß nach Annahme des Antrages
Kindt der Finanzminiſter ſich nicht mehr an ſein Verſprechen gebunden
hält, aus anderen Fonds 300000 Mark bereitzuſtellen.
Die Abſtimmungen nehwen längere Zeit in Anſpruch; es werden,
wie ſchon erwähnt, mit Ausnahme beim Polizeikapitel, alle Anträge
angenommen.
Die Beratungen werden hierauf wieder bei Kapitel 75 uſw.
auf=
genommen.
Abg. Lautenbacher (Ztr.) klagt über die viele Schwarzarbeit,
namentlich im Baugewerbe; dieſe Verhältniſſe wirkten höchſt ungünſtig
auf die Arbeitsloſigkeit zurück. Immer noch ſei zu beklagen, daß bei
Submiſſionen von den Behörden die niedrigſten Angebote angenommen
würden.
Abg. Hauck (Nationalſozialiſt) ſieht die Grundlage eines geſunden
Wirtſchaftslebens in einer möglichſt großen Zahl ſelbſtändiger
Einzel=
exiſtenzen; ſie zu ſchaffen könnten Schutzzölle und Handelsverträge
bei=
tragen. Der Redner polemiſiert dann gegen die Warenbörſen und ſtellt
eine Reihe von programmatiſchen Forderungen auf.
Miniſter Raab erklärt, der Verlauf der Debatte gebe eigentlich
für ihn beinen Anlaß zu ſprechen; auf viele von den Vorrednern
be=
handelten Problemen habe Heſſen und ſeine Regierung keinen Einfluß.
Zahlreichen Wünſchen von rechts und links könne er zuſtimmen; er werde
ſich auch für den von dem Vorredner gewünſchten Schutz der
Produzen=
ten einſetzen. Auch den vielen kleinen Wünſchen, die im Hauſe
vor=
gebracht wurden, ſtimme er zu. Ein Verbot des Selbſtſchlachtens ſei
nicht ergangen und die entſprechende Verfügung ſei irrtümlich ſo
aus=
gelegt worden. Gegen ungerechtfertigte Ueberſtunden würde er
vor=
gehen. Der Miniſter ſpricht ſich gegen eine Kohlenpreiserhöhung aus,
wenn ſie auch vorläufig gefallen ſei. Für die Erhöhung der
Poſt=
gebühren ſei der denkbar ſchlechteſte Zeitpunkt gewählt worden.
Abg. Glaſer (Bbd.) erklärt ſich im allgemeinen mit den
Aus=
führungen des Miniſters einverſtanden, verlangt aber beſſeren Zollſchutz für
die Landwirtſchaft. Nachdem der Redner noch eine Reihe anderen
Wünſche geäüfßert hatte, werden um 2½ Uhr die Verhandlungen
ab=
gebrochen und die nächſte Sitzung auf Mittwoch, 10 Uhr, anberaumt.
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Seite 5
Nmmer 1344
Mittwoch, den 1. Juni 1927
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 1. Juni.
— Aus dem Staatsdienſt entlafſen wurde: am 28. Mai 1927 der
Miniſterialrat im Miniſterium der Finanzen Theodor Windiſch auf
ſein Nachſuchen vom 1. Juni 1927 an.
— Gewählt wurde Direktor Schrauth, der Vorſtand des hieſigen
Wohlfahrts= und Jugendamts, vom 40. Deutſchen Fürſorgetag in
Ham=
burg zum perſönlichen Mitglied des Hauptausſchuſſes des Deutſchen
Vereins für öffentliche und private Fürſorge. Direktor Schrauth
ge=
hört ſeit 1923 auch dem Hauptausſchuß des Deutſchen Allgemeinen
Für=
ſorgeerziehungstags an.
— Heſſiſches Landestheater. Heute beginnt an der Tageskaſſe des
Großen Hauſes der Vorverkauf füir Mieter zu dem einzigen Gaſtſpiel
von Arthur Kraußneck als Nathan am Pfingſtmontag, den 6. Juni,
und wird morgen, Donnerstag, fortgeſetzt. Kraußneck gehört ſeit mehr
als zwei Dezennien zu den führenden Geſtaltern der deutſchen Bühne.
Er gelangte in raſchem Aufſtieg, nachdem er auch den für die
Enſemble=
kunſt des deutſchen Theaters vorbildlich gewordenen Meiningern
an=
gehört hatte, zu LArronge an das Deutſche Theater in Berlin, von da
an das Staatstheater, zu deſſen Verbande er ſeit faſt 30 Jahren zählt.
Seine Darſtellung des Nathan hat faſt klaſſiſche Bedeutung gewonnen.
Ueber ſie ſchrieb im letzten Kriegsjahr der Berliner Theaterkritiker
Siegfried Jacobſohn: „Welche Blutwärme! Welche Lauterkeit! Welcher
hausväterliche Schalkshumor! Welche patriarchaliſche Güte! Man fühlte,
was man ſeit neununddreißig Monden herbeifleht: Frieden. Und war
drei Stunden lang traumhaft glücklich.”
— Dr. Nichard Strauß wurde nach ſeinem Dirigiergaſtſpiel am
Mon=
tag abend im Heſſiſchen Landestheater von Vertretern der Stadt und
des Staates begrüßt. Dr. Strauß ſprach hierbei ſeine beſondere
An=
erkennung über die in der Aufführung „Bürger als Edelmann” ſich
offenbarende große künſtleriſche Leiſtungsfähigkeit des Landestheaters
aus. Er betonte, daß er die ihm ſo wertvolle erſte Faſſung ſeiner
„Ariadne” ſeit der Inſzenierung durch Reinhardt nicht mehr in ſolcher
künſtleriſcher Vollendung geſehen habe und ſprach allen mitwirkenden
Soliſten ſowie dem Orcheſter ſeine in überaus herzlicher Weiſe geäußerte
Aneriennung aus, wobei er beſonders die Darſtellung Ernſt Legals
als Jourdain und die Inſzenierung durch Jacob Geis hervorhob. An
die mehr offizielle kleine Feier im Konverſationszimmer des
Landes=
theaters ſchloß ſich ein gemütliches Zuſammenſein aller am Gelingen des
Abends Beteiligten im Bahnhofshotel an. Nichard Strauß fuhr nachts
12 Uhr nach Mannheim, wo er heute abend ſeine „Salome” dirigieren
wird. Bei der Verabſchiedung auf dem Bahnhof drückte Richard Strauß
noch einmal den Anweſenden, Generalmuſikdirektor Roſenſtock ſowie
Dramaturg Geis ſeine beſondere Anerkennung und ſeinen Dank aus.
— Heffiſches Künſtlertheater. Die Leitung des Heſſiſchen
Künſtler=
theaters hat ſich entſchloſſen, zugunſten ihrer Mitglieder eine kurze
Nachſpielzeit im Monat Juni durchzuführen. Zur Aufführung
wird während dieſer Zeit in den Spielſtädten der Bühne das
Luſt=
ſpiel „Jugendfreunde” von Luwig Fulda gelangen. Das
Theater wird auch in Frankfurt a. M. noch eine Vorſtellung am
Diens=
tag, den 14. Juni, zugunſten ſeiner Mitglieder geben.
— Volkshochſchule. Die praktiſchen Uebungen des Photokurſes
werden ſich am Mittwoch, den 1. Juni, dem theoretiſ hen Unterricht
an=
ſchließen. Sonntag, den 5. Juni, keine Uebungen. Am Mittwoch, den
1. Juni, findet abends 8 Uhr im Saal 137 der Techniſchen Hochſchule
ein Lichtbilder=Vortrag ſtatt mit dem Thema: „Von
Salz=
burg bis Inusbruck”. Geſchildert wird die Ferienwanderung der
Volks=
hochſchule im Jahre 1926. Unſere Mitglieder erhalten Karten zu 30 Pf.,
Nichtmitglieder zu 59 Pf. in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule,
Mathildenplatz 17, und am Saaleingang.
— Außerordentliche Konzerte echteſter Wiener Muſik! Die „
Deutſch=
meiſter” aus Wien, die zurzeit mit überaus großen Erfolgen in
Deutſch=
land konzertierende Kapelle (30 Mann in Uniform) kommen über
Pfingſten am 5. und 6. Juni nach hier (Orangeriegarten). Das
Pro=
gramm, das uns die Wiener bringen werden, beſteht aus echten Wiener
Weiſen, die mit dem bekannten virtuos herzlichen Rhythmus geſpielt
werden, wie eben nur Wiener Muſik klingt. Kapellmeiſter Edi Kugler führt
ſeine Muſiker in einer Art, daß es eine Freude iſt, zuzuhören. Wenige
Takte, und der ganze Wiener Wald lebt auf mit ſeinem unerſchöpflichen
Zauber, in ſingendem, klingendem, herzenbezwingendem Wiener Lied.
Das Publikum zeigt ſich in allen Städten ſo überaus dankbar für das
Gehörte, daß Zugabe auf Zugabe erfolgt, und wenn erſt der
Deutſch=
meiſter=Marſch erklingt, dann findet der Jubel kein Ende Beginn der
Konzerte, nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr. Bei ungünſtiger
Wit=
terung im Saal.
— Bund Königin Luiſe. Mittwoch, den 1. Juni,
Monatsverſamm=
lung im Alpenzimmer bei Sitte.
— Lichtbildervortrag über Wimpfen. Am Sonntag, Rogate, den
22. Mai, hielt Herr Oberreallehrer Franke im Gemeindehaus der
Petrusgemeinde einen Lichtbildervortrag über Wimpfen. Die Zuhörer
wurden mit der reichen Geſchichte der Neckatſtadt bekannt gemacht und
ſahen im Bild Wimpfens altehrwürdige Gebäude und die traulichen
Winkel und Gaſſen. Für die Teilnehmer am Kirchengeſangsfeſt in
Wimpfen war der Lichtbildervortrag eine wertvolle Vorbereitung,
Aber auch die anderen, die nicht mit nach Wimpfen fahrten konnten,
ſchieden mit reichem Gewinn. Es iſt ſchade, daß der intereſſante Vortrag
nicht noch viel mehr Zuhörer angelockt hat. Der Reingewinn floß in die
Nordſeereiſe=Kaſſe der Jugendvereinigung und wurde von der Jugend
dankbar entgegengenommen.
— Der Allgemeine Deutſche Burſchenbund (A.D.B.) hält ſeinen 4 4.
Bundestag, in dieſem Jahre in Frankenhauſen am Kyffhäuſer
wäh=
rend der Pfingſttage ab. Neben Verhandlungen finden turneriſche
Wett=
kämpfe und ein Fackelzug ſtatt. In einem öffentlichen Vortrag ſpricht
Pfarrer Klinge, Berlin (Saxonia=Breslau, Neogermania=Berlin A.H.),
über „Staat und Kirche‟.
— Jubiläum. Am 1. Juni begeht Fräulein Eliſabeth Schwinn
ihr 25jähriges Jubiläum in der Firma Wilhelm Rheinhold jr. hier,
Schuchardſtraße 6, Spezialgeſchäft in Futterſtoffen und Schneiderartikeln.
— Hohes Alter. Am 1. Juni begeht Frau Gottl. Brunner,
Witwe des Stadtſekretärs Bruner in Michelſtadt i. O., jetzt, wohnhaft
hier Nieder=Ramſtädter Straße 31, in voller Rüſtigkeit ihren 80.
Ge=
burtstag.
— Pfingſtausflug an den Rhein. Wie bereits durch Anzeige
mit=
geteilt, unternimmt der Kapallerieverein Darmſtadt am 1. Pfingſtfeiertag
mit dem Motorſchiff „Vater Rhein” eine Rheinfahrt von Mainz bis
St. Goar. Auf der Rückfahrt wird in Aßmannshauſen die Fahrt
unter=
brochen und eine Wanderung nach dem Niederwalddenkmal und
Rüdes=
heim eingeſchoben. Die Weiterfahrt ab Rüdesheim richtet ſich nach der
Rückkehr. der Wanderer. Eine Kapelle der ehem Militärmuſiker wird
für den muſikaliſchen Teil Sorge tragen. Jüir Nichtmitglieder iſt noch
eine beſchränkte Anzahl von Plätzen zu vergeben. Wir bitten alle
die=
jenigen, die die Abſicht haben, ſich an dieſem herrlichen Pfingſtausflug
zu beteiligen, ihre Anmeldung umgehend bei unſerem zweiten
Vor=
ſitzenden, Kameraden Hofferbert, Saalbauſtraße 33, abzugeben. Schluß"
der Anmeldung Freitag, den 3. Juni, 7 Uhr abends. Sammelplatz der
Teilnehmer Sonntag, 5. Juni, 7 Uhr am Bahnhof, Abfahrt 7.34 Uhr.
— Pfingſtwanderung des V.f.L. Rot=Weiß. Schon immer wurden
ſpielfreie Sonntage bei den Rot=Weißen zu Wanderungen und
Ausflü=
gen ausgenützt. Das gilt in erſter Linie von den Pfingſtfeiertagen. Die
diesjährige Wanderung ſeihrt an die Geſtade des Ncckars. Am
Pfingſt=
ſamstag, mittags halb 2 Uhr, treffen ſich alle Teilnehmer am
Oſtbahn=
hof. Die Bahn bringt die Schar bis Gaimühle, von wo aus der
Auf=
ſtieg auf den Katzenbuckel beginnt. In Waldkatzenbach wird übernachtet.
Am anderen Tage führt die Wanderung durch die romantiſche
Wolfs=
ſchlucht nach Zwingenberg am Neckar, wo man die von Wimpfen
kom=
menden Paddler, ſowie die Nachzügler erwartet, die erſt am Sonntag
nachfahren können. Am dritten Tage geht es über wundervolle
Höhen=
wege nach Hirſchhorn. Das Endziel iſt Heidelberg, wo mit dem
Be=
ſuche des Sckloſſes und der ſonſtigen Sehenswürdigkeiten die
Wande=
ruing ihren Abſchluß finden wird. Es iſt zu hoffen, daß beſonders die
Jugend zahlreich daran teilnimmt, umſomehr, als ſie durch die
tagtäg=
liche Sportplatziagd dringend der Abwechflung bedarf.
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Gelegenheit, ehe die
*„Kleinrentnerfürſorge‟ Ueber dieſes Thema ſprach geſtern abend
im Fürſtenſaal Reichstagsabg. Frau Dr. Matz im Auftrag der
Deut=
ſchen Volkspartei, Ortsgrupps Darmſtadt. Die Rednerin führte u. a.
aus: Die Not der deutſchen Rentner hat ſeit Jahren in wachſendem
Maße das Intereſſe weiter Kreiſe gewonnen. Dieſe Schichten
deut=
ſchen Bürgerſtandes, die ohne ihre Schld, ihr ſauer erworbenes Kapital
verloren, ſind auf die Hilfe des Staates, und zwar des Reiches,
ange=
wieſen, das ihzeen gegenüber verpflichtet iſt. Das Kleinrentnergeſetz
des Jahres 1923 ſtellte einen brauchbaren Anfang dar, indem es zwar
die Durchführung der Rentnerfürſorge den Gemeinden übertrug, aber
die Mittel dazu zu 80 Prozent durch das Reich bereit ſtellte. Durch
die Verordnung über die Fürſorgepflicht wurde die Rentnerfürſorge
den Ländern und Gemeinden als ſelbſtändigen Trägern überwieſen,
ſehr zum Schaden der Rentner. Neben opferwilligen und
verſtändnis=
vollen Gemeinden, die den immer wiederholten Verordnungen des
Reichsarbeitsminiſteriums auf Wahrung der beſonderen Belange der
Kleinrentner entſprehen, ſtehen andere, die es an jedwedem
Verſtänd=
nis für die beſondere Lage der Kleinrentner fellen laſſen, und bei
denen Kleinrontnerfürſorge nichts anderes bedeutet als Armenpflege.
Die Hauptbeſchwerdepunkte der Rentner liegen in der Anrechnung ihres
etwaigen ſpärlichen Arbeitsverdienſtes unter entſprechender Kürzung
der Rente, in Unbilligkeiten in der Heranziehung unterhaltspflichtiger
Angehöriger, in der Auferlegung der Arbeitspflicht an nicht mehr
arbeitsfähige Kleinrentner und in den Rückgriffen der Gemeinden auf
das Vermögen unter Abſchluß von Verſicherungsverträgen. Außerdem
fühlen ſich die Kleinrentner ſeeliſch durch manche demütigende Form
bei der Gewährung und Auszahlung der Renten vielerorts bedrückt.
Infolgedeſſen iſt der Ruf: „Heraus aus der Fürſorge” im Kreiſe der
Rentner immer lauter geworden, und der Deutſche Rentnerbund hat
die Förderung eines Rentenverſorgungsgeſetzes mit einem geſicherten
Rechtsanſpruch auf eine dem früheren Vermögen entſprechend geſtaffelte
Rente beantragt. Die parlamentariſchen Verhältniſſe haben es leider
noch nicht möglich gemacht, im April d. J. das Rentenderſorgungsgeſetz
zuſtande zu bringen. Die Regierungsparteien haben ſich damit
begniſ=
gen müſſen, eine Uebergangslöſung zu ſchaffen, indem das Reich einen
Betrag von 25 Millionen Mark bereit ſtellte und an die Hergabe dieſer
Mittel für die Länder und Gemeinden beſondere Bedingungen knüpfke,
und vor allem einen Wegfall des Rückgriffs auf Vermögen und
Moßi=
liar des Kleinrentners, Wegfall der Verpfändungsverträge und
Nicht=
anrechnung des Arbeitseinkommens bis zum anderthalbfgehen Betrage
des Richtſatzes verlangte. Der Betrag von 25 Millionen iſt
ſelbſtver=
ſtändlich angeſichts der Zahl der dreihunderttauſend Kleinrentner viel
zu gering. Er iſt aber bedeutſam als ein Wiederanfang von Leiſtungen
ſeitens des Reiches. Die Erleichterungen für die Kleinrentner bedeuten
ein Durchbrechen der Verordnung über die Fürſorgepflicht und
Sonder=
bedingungen für dieſe Kreiſe, die den Anfang zu der Herausnahme der
Kleinrentner aus der Fürſorge bilden müſſen. Leider haben ſich manche
Gemeinden geweigert, die Reichsmittel für die Kleinrentner in
Emp=
fang zu nehmen, weil ſie erklären, die Erleichterungen für die Rentner
nicht durchführen zu können. Dies alles bedeutet eine erneute
Feſt=
legung der Tatſache, daß die Kleinrentner nicht in die Fürſorge
hinein=
gehören, und daß ihnen nur ein ſelbſtändiges Rentnerverſorgungsgeſetz
endlich ihr Recht ſchaffen kann. — Der Vortrag wurde mit lebhaftem
Beifall aufgenommen.
Bonbänel des Maar miseFrertei!
Am 1. Juni eröffne ich ein neues größeres
Geschäfts-
lokal gegenüber dem bisherigen. Mehr noch als bisher
kann ich den Wünschen meiner Kundschaft Rechnung
tragen und zu billigsten Preisen das bieten, was Sie
im Haushalt an Glas, Porzellan, Steingut, Emaille,
Alumininm, Zink, Holz, Bürsten und Klein-Eisen-
Waren usw. benötigen. Besuchen Sie mich bitte, um
sich von meiner Leistungstähigkeit zu überzengen.
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Telephon 2950.
(8037
— Sonderfahrt des heſſiſchen Handwerks zur Münchener Ausſtellung
Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß alle
Anmeldun=
gen für die Sonderfahrt nach Müinchen (Abfahrt am Mittwoch, den
15. Juni) umgehend an die bekanntgegebenen Stellen, namentlich
die Handwerkskammer=Nebenſtellen zu richten ſind. Die Anmeldeliſten
ſollen bereits in den kommenden Tagen vorläufig abgeſchloſſen werden.
Spätere Anmeldungen dürfen nicht mehr mit Sicherheit darauf rechnen
daß die gewünſchten Hotel= oder Privatquartiere in München durch die
heſſiſche Fahrtleitung vermittelt werden können. Bei jeder Anmeldung
iſt der Fahrpreis für die Hinfahrt nach München mit
einzuzahlen.
— Darmſtadt im Blumen= und Pflauzenſchmuck. Die vor Jahren
vom Verkehrsverein gegründeten Beſtrebungen werden auch in dieſem
Jahre wieder aufgenommen, nachdem im Vorjahre achtzig Preiſe
gege=
ben werden konnten. Unterſtützt durch den Gartenbauverein und die
Handelsgärtnervereinigung, iſt zu hoffen, daß gerade in dieſem Jahre
durch das Turnfeſt, die Ausſtellungen und verſchiedene Kongreſſe viele
Fremde in unſere Stadt kommen und dann die Schmückung von
Fen=
ſtern, Balkonen und Vorgärten beſonders eifrig und ſchön zur
Ver=
ſchönerung des Straßenbildes beiträgt. In den letzten Jahren haben
die Bewohner der Lndwigſtraße ihre Häuſerfront einheitlich mit
Blumen=
ſchmuck verſchönert, was einen vorzüglichen Eindruck macht, und es iſt
zu hoffen, daß auch andere Straßen und Plätze ſich zuſammentun, ſo
daß Darmſtadt ſeinen Ruf als Gartenſtadt wieder neu betätigt.
An=
meldungen für die Prämiierung ſind bis ſpäteſtens 1. Juli d. J. auf
dem Verkehrsburcau ſchriftlich oder mündlich, zu machen.
Operettenspielzeit 1927
„Bus HBonkenent 1raufgeieg
Mietpreise für 8 Vorstellungen 7 •28 Mark zahlbar in 2 Raten
Ausgabestelle: Tageskasse im Kleinen Haus, geöffnet v. 10-13 Uhr
— Engliſcher Abend. Die Hörer und Fveunde der engliſchen Kurſe
der Volkshochſchule hatten für ihren diesmaligen Engliſchen Abend die
Freude, einen Vortrag von ihrem verehrten Lehrer, Herrn Profeſſor
Schilling, entgegenzunehmen. Herr Profeſſor Schilling, der über 40
Jahre in Schottland gewirkt hat, ſprach über dieſes Land und zeigte
gleichzeitig eine Reihe ſchöner und eindrucksvoller Lichtbilder. Man
unternahm ſo eine Reiſe durch das von der Natur ſehr bevorzugte
Schottland; man ſah ſtattliche Berge, anmutige Flußtäler, die
Bran=
dung an den Meeresküſten, vielbeſuchte Badeorte Städtebilder von
Edinburg, Aberdeen, Invernes uſw. Mit lebhafter Spannung folgte die
Zuhörerſchaft den Ausführungen des Vortragenden und ſpendete ihm
reichen Beifall. Den Lichtbilderapparat hatte Herr Rektor Schaefer in
liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt und für eine gute
Wieder=
gabe der Bilder Sorge getragen. Dem Vortrag gingen Lieder= und
Klaviervorträge ſowie Rezitationen voraus, an denen Frau Profeſſor
Schilling, Frau Bertha Behre=Hacker, Frau Dexheimer, Frau Ellen
Lncius Fräulein Irma Rothermel, Fräulein Dora Weber, Fräulein
Elſe Wolf und Herr Wilhelm Lampert beteiligt waren. Den Abſchluß
bildete ein Chorgeſang mehrerer Hörer des Engliſchen Zirkels. Die
Darbietungen wurden alle ſehr beifällig aufgenommen und allgemein
wurde die gute Ausſprache des Engliſchen anerkannt. Die
Veranſtal=
tung fand im Saale der Loge ſtatt und war ſehr gut beſucht.
Ihr Mantt
... in Mia=Otrungt.
3025)
— Ultraphon=Konzert. Auf das heute, abends 8 Uhr, im
Mathliden=
höhſaal, Dieburgerſtraße 26, ſtattfindende Ultraphon=Konzert ſei hier
mit nochmals hingewieſen. Karten ſind gratis erhältlich bei dem
Allein=
vertreter Heinrich Arnold, nur Wilhelminenſtraße 9.
* Kunſtgeſchichtliche Gefellſchaft. Die nächſte Sitzung findet am
Freitag, den 3. Juni, um 6 Uhr, im Gewerbemuſeum ſtatt. Profeſſor
Haupt wird mit Rückſicht auf die Ausſtellung im Landesmuſeum über
die mittelrheiniſchen Bildwirkereien berichten,
Tagung ides Verbandes der heſſiſchen Kreiſe
und Provinzen.
Der in Offenbach tagende Verband der heſſiſchen Kreiſe und
Pro=
vinzen hatte für den Nachmittag einen Nundgang durch Offenbacher
Sehenswürdigkeiten vorgeſehen. Zunächſt erfolgte ein Beſuch des
Deut=
ſchen Ledermuſeums, dem ein einleitender Vortrag über den Zweck des
Muſeums voranging. Es wurde hervorgehoben, daß das Muſeum vor
allem die Belehrung der Fachwelt des großen Wirtſchaftsgebiets der
Lederarbeit, der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, bezwecke. Die
gewerb=
lichen und kunſtgewerblichen Muſeen hätten ſich dieſes Materialgebiets
ſehr wenig angenommen, wie ja auch Kunſthiſtoriker das Leder nur in
Form des Bucheinbands bislang gebührend, zur Würdigung gebracht
haben. Nur ganz wenige Muſeen, ſo das Kenſington=Muſeum in
Lon=
don, hätten in großzügiger Weiſe Glanzſtücke früherer Lederarbeiten
ge=
ſammelt und zur Aufſtellung gebracht. In anderen Muſeen ſeien
Leder=
aubeiten von Belang nur vereinzelt vertreten. Das Fachmuſeum gebe
dem Intereſſenten die Zuſammenhänge, die er anderwärts vergeblich
ſuche. Vor allem gelte es auch, neben europäiſchen Arbeiten früherer
Jahrhunderte ſolche der ausländiſchen Völker vorzuführen, wobei die
Arbeiten ſogenannter primitiver Völker beſondere Anregung in
ge=
ſchmacklicher und vor allem in techniſcher Hinſicht geben.
Zum zweiten gelte das Muſeum der Propaganda für Offenbachs
Lederware. Es liege auf der Hand, daß die Exiſtenz eines Deutſchen
Ledermuſeums in Offenbach auch dem Ausländer ſinnfällig die
Bedeu=
tung Offenbachs auf dem Gebiet der Lederverarbeitung vor Augen zu
führen vermöge.
Zum Dritten ſei das Ledermuſeum genau ſo geeignet wie das
Kunſtgewerbe=Muſeum, dem allgemeinen Publikum kunſthiſtoriſche
Be=
lehrung zu geben. An den Gegenſtänden in Leder ſeien die
bunſt=
hiſtoriſchen Stilentwicklungen genau ſo überzeugend darzutun, wie bei
jedem anderen Materialgebiet: Holz, Metall, Keramik, Textilien. Eine
völkerkundliche Belehrung vermöge das Ledermuſeum bei der
außer=
ordentlich verbreiteten und vielſeitigen Verwendung des Leders bei allen
Völkern in ſtärkſtem Maße zu vermitteln.
Vom Deutſchen Ledermuſeum, das ein großes Intereſſe fand und
deſſen Ausdehnung ſtark überraſchte, ging der Weg durch den
Büſing=
ſchen Park zum Neuen Rathaus, wo Oberbürgermeiſter Granzin die
Führung übernahm. Dann führte ein Gang durch die neueingerichteten
Räume der Modellwerkſtätte der Kunſtgewerbeſchule und durch eine
kleine Ausſtellung der Fachklaſſen der Anſtalt, an deren Hand die Ziele
und Lehrmethoden der Offenbacher Kunſtgewerbeſchule erläutert wurden.
Eine beſondere Ueberraſchung wurde den Herren zuteil durch eine
ſich anſchließende Ausſtellung der ſeit Bezug der Villa „Pfaltz” neu
er=
worbenen Beſtände des Deutſchen Ledermuſeums, welche eigens für die
Tagung aufgeſtellt waren und erſtmals öffentlich gezeigt wurden. Dieſe
Neuerwerbungen — ein Muſeum für ſich, das der in der Villa „Pfaltz”
aufgeſtellten Sammlung in Qualität und OQuantität nicht nachſteht —
füllen in proviſoriſcher Aufſtellung die weite Aula der Techniſchen
Lehr=
anſtalten.
Die anweſenden Herren Landtagsmitglieder verfehlten nicht, die
Leiſtung bewundernd, der Anſicht Ausdruck zu geben, daß das Land
Heſſen die Verpflichtung habe, in der Zeit der wirtſchaftlichen Not der
Stadt Offenbach und deren Lederwareninduſtrie das junge Muſeum, das
noch in dieſem Jahre die Feier ſeines 10jährigen Beſtehens begehen will,
auch finanziell zu unterſtützen.
Ein Beſuch im Schloß und ein abendliches Zuſammenſein in den
Räunen des Offenbacher Rudervereins, das in offiziellen Reden
dank=
bare Ueberraſchung durch das Geſehene zum Ausdruck brachte, beſchloß
den Tag.
— Ein ſiebenbürgiſches Stück „Bauern‟. Die Darmſtädter
Bevölke=
rung hat in der Werbewoche des V. D.A. ihre Hilfsbereitſchaft deutlich
zum Ausdruck gebracht. Aber noch einmal ruft die Schulgruppe des
L.G.G. zur Mithilfe auf. Sie führt am 1. und 2. Juni, abends 8 Uhr,
im Feſtſaale des Gymnaſiums (Karlſtraße 2) ein ſiebenbürgiſches Stüick
„Bauern” auf, und hofft auf zahlreichen Beſuch. Karten im
Vor=
verkauf bei Buchhandlung Saeng (Kirchſtraße), Konzert=Arnold (
Wilhel=
minenſtraße), Thomaſius (Ecke Herdweg und Wittmannſtr.),
Verkehrs=
bureau und an den Abendkaſſe.
* Heſſiſche Wohlfahrts=Geldlotterie. Die Ziehung der dritten Reihe
der heſſiſchen Wohlfahrts=Geldlotterie des Diakonievereins E. V. findet
garantiert am 4. Juni ſtatt. Obwohl in der letzten Zeit ſehr viele
Wohlfahrtslotterien unternommen worden ſind, darf doch noch beſonders
auf dieſe Wohlfahrtslotterie empfehlend hingewieſen werden. Der
Reinertrag kommt der Ausbildung, Erholung und Altersverſorgung
der Diakonieſchweſtern zugute. Früher war es wohl nicht nötig, für
ſolche Zwecke Lotteriem zu veranſtalten, da die dazu erforderlichen
Mit=
tel durch freiwillige Sammlungen und Stiftungen aufgebracht wurden,
Heutzutage aber müſſen gemeinnützige Vereine auch dieſen Weg betreten,
um ihre Arbeit in pekunjärer Hinſicht leiſten zu können. Jedem
Ein=
ſichtigen iſt es klar, daß auf dem Gebiete der öffentlichen wie der freien
Wohlfahrtspflege noch unendlich viel zu tun iſt. Damit die Kräfte, die
ſich hier rogen, um die Aufgaben auf dieſem großen Gebiete zu erfüllen,
auch wirklich zur Entfaltung kommen können, iſt aber die finanzielle
Sicherſtellung dieſer Werke nötig. Aus dieſem Grunde ſei die
Unter=
ſtützung der Wohlfahrtslotterie empfohlen.
— Verlegung des zweiten Zahlungstermins für die Vorauszahlungen
nach dem Aufbringungsgeſetz. Der Stand des Aufbringungsverfahrens
hat es ermöglicht, den Termin für den zweiten Teilbetrag der
Voraus=
zahlungen nach dem Aufbringungsgeſetz für 1927, der urſprünglich auf
den 1. Juni 1927 feſtgeſetzt war, hinauszurücken. Die Reichsvegierung
hat im Intereſſe der deutſchen Wirtſchaft von dieſer Möglichkeit
Ge=
brauch gemacht und durch Verordnung vom 19. Mai 1927 (Deutſcher
Reichsanzeiger Nr. 117) den Termin auf den 15. Juli 1927
ver=
legt. Eine beſondere Nachricht hierüber geht den einzelnen
auf=
bringungspflichtigen Unternehmern nicht zu.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künſiſer oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſſehenden Grwchhnung
geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Arteil vor.
— Reſidenz=Theater am Weißen Turm. „Der Kampf im
Pulverturm” Tom Mix arbeitete vor kurzem an einem Film: „Der
Kampf im Pulverturm” in dem einige Aufnahmen an Bord eines
großen Schlachtſchiffes gemacht werden mußten. Durch das
Entgegen=
kommen des Admirals Jackſon, des Kommandeurs der pazifiſchen
Streit=
kräfte konnte Tom Mis dieſe Aufnahmen an Bord des größten
ameri=
kaniſchen Dreadnought „California” machen. Es wurden ihm ſogar noch
60 Matroſen zur Verfügung geſtellt, die in den Seeſzenen als
Kom=
parſen mitwirkten. Die weibliche Gegenſpielerin iſt Helene Coſtello,
die Tochter des in Amerika berühmten Filmſchauſpielers Maurice Coſtello,
Nachdem ſie bereits in mehreren Foxfilmen kleinere Rollen geſpielt hat,
iſt ſie in dieſem Tom=Mix=Film zum erſten Mal mit einer Hauptrolle
betraut worden. Der neue Tom=Mix=Film der Fox: „Der Kampf im
Pulverturm: läuft ab 1. Juni im R.=T. In dieſem Film beweiſt Tom
Mix wiederum, daß er den Ruf, der kühnſte aller Filmſtars zu ſein, mit
Recht genießt. Der neue Tom=Mix=Film übertrifft alle vorhergeſehenen
an Tempo, Spannung und Senſation. — Von der Wäſchenäherin bis
zur Gattin des Wäſchekönigs von New York, das ſind Stationen auf
dem Lebensweg des Fräulein Annette, jenes kleinen New Yorker
Manne=
quins, von deſſen ſenſationellen Erlebniſſen vor einiger Zeit ganz New
York ſprach. Der neue Fox=Film: „Die Höschen des Fräulein Annette‟
erzählt in ſpannenden Bildern die eigenartige Karriere dieſes
Manne=
quins.
Aus den Parteien.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Mitglieder treffen ſich heute abend pünktlich 8 Uhr am Tierbrunnen zu
einem Abendſpaziergang. Abmarſch 8 Uhr.
Tageskalender für Mittwoch, den 31. Mai 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Kyritz=Pyritz” — Kleines Haus: Keine Vorſtellung.
Orpheum; Keine Vorſtellung. — Konzerte: Schloßkaffee,
Hotel=Reſt. Schmitz. — V. D. A., Schulgruppe des Ludwig=Georgs=
Gymnaſiums, im Feſtſaal des Gymnaſiums, Karlsſtr. 2, abends 8 Uhr:
„Bauern” — Muſikverein, im Vereinshauſe, abends 8½ Uhr:
Mitglieder=Verſammlung. — Bund Königin Luiſe, abends
8 Uhr, im Alpenzimmer bei Sitte: Monatsverſammlung. —
Vor=
trag von Frau Blume, Berlin, in Arheilgen, im Gaſthaus
„Zum Goldenen Löwen”, über: „Welche Vorteile bietet die
Verwen=
dung von Elektrizität im Haushalt. — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Seite 6
Mittwoch, den 1. Juni 1927
Nummer 131
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Walan-1to
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Breeches-Knickerbocker-
Knie-
freie Hosen. Windjacken,
Schiller-
hemden, Wanderhosen und Kittel
Stiefel (handarbeit), Rucksäcke,
Sportstutzen und Strümpfe,
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zum Tautain
Klepper-Engua-Hart-L. F. B.-
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boote Kanadier, Ruder-Hauszelte,
Paddel, Sitzkissen, Trikot, Hosen,
Hüte, Bootsschuhe, Wimpel
zum antsfahren
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Regenschutz-Mäntel, Hauben,
Mützen, Brillen, Schals, Reise-
Utensilien
zuw Malserasfahten
Schutz-Bekleidung, Stiefel,
Gamaschen, Sportstutzen und
Strümpfe, Hauben, Mützen,
Brillen
zum Raufahen
Breeches-Knickerbocker-Hosen,
Gamaschen, Stutzen,
Schiller-
hemden, Rucksäcke, Thermos- u,
Trinkflaschen
zum Tautt un Paink
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Nr. 9083 laut. auf Kröll. Ellſe
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Baumgarten, Emma
Nr. 155900 „ „ Baumgarten. Martha
Nr. 119134 „ Blöſer Philipp
werden nach 824 der Satzung für
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los erklärt, wenn ſie nicht innerhalb drei
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Darmſtadt, den 30. Mai 1927. (st9018
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
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Die Lieferung von ca. 40 Bänken
für die Kleinkinderſchule ſoll auf dem
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Die Angebote ſind bis ſpäteſtens
Dienstag, den 7. Juni 1927,
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mittags 11 Uhr, bei der Bürgermeiſterei
abzugeben.
Die Wahl unter den Bewerbern bleibt
(9029
vorbehalten.
Arheilgen, den 31. Mai 1927.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
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ich der Firma: F. W. Schlüter,
Darm=
ſtadt: Die Prokura des Kaufmannes
Wilhelm Schlüter iſt erloſchen. —
Ab=
teilung B: Am 16. Mai 1927 hinſichtlich
der Firmen: 1. Mielewerke=
Aktien=
geſellſchaft, Hauptniederlaſſung
Güters=
loh, Zweigniederlaſſung Darmſtadt:
Kaufmann Dr. Reinhard Zinkann jun.
in Stuttgart iſt zum ſtellvertretenden
Vor=
ſtandsmitglied beſtellt. 2. A. Sauerer
& Co., Geſellſchaft mit
beſchränk=
ter Haftung in Liquidation,
Darm=
ſtadt: Die Vertretungsbefugnis des
Li=
quidators iſt beendet und die Firma
erloſchen.
(85 C
Darmſtadt, den 20. Mai 1927.
Amtsgericht I.
Am Donnerstag, den 2. Juni
1927, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
ich in meinem Verſteigerungslokale
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1 Ladentheke ſowie Möbel aller Art.
Ferner verſteigere ich anſchließend
einen Poſten Figuren, darunter
vier große, geeignet für
Reſtau=
rationen und Kaffees.
Darmſtadt, den 1. Juni 1927.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Der Plan über die Herſtellung
unter=
irdiſcher Telegraphenlinien in der
Bis=
marck=, Fuchs=, Luiſen=, Rheinſtraße und
am Mathildenplatz in Darmſtadt liegt
hier auf die Dauer von 4 Wochen aus.
Darmſtadt, den 30. Mai 1927. (9027
Telegraphenbquamt.
Nle
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizelamts Darmſtadt.
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1 Liter, Alumininm.
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Schüssel
24 cm
1 Emaille
Schöpklöffel .
1 Emaille
Milchlöffel .."
1 Emaille
Schaumlöffel.
1 Emaille
Backschaufel .
1 Emaille
Wasserschöpfer
1 Emaille
Nudelpfanne
1 Emaille
1/, Liter-Maß .
1 Emaille
Leuchter
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Feston . .
Stek 0.20
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Linie ...
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mod. Kanten-Dekore, Steilig d.2d
Kaffee-Serviee, 9teilig,
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1 Emaille
Wasserkrug
1 Emaille
Beifennapf."
1 Nudelpfanne,
18 cm . .
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2 Liter.
1 Emaille
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1 Emailke
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0.50
0.50
1.50
1,50
0.50
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1.45
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gutgehend.
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1 Bonboniere
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1 Sport-Pokal
groß, innen vergoldet.
Seite 8
Mitiwoch, den 1. Juni 1927
Nummer 131
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 31. Mai. Jubiläum. Herrn Ludwig Gimbel,
der in letzter Woche auf eine 50jährige Arbeitszeit bei der Firma Gebr.
Noeder zu Darmſtadt zurückblicken konmte, wurden ſowohl von ſeiten
ſeines Arbeitgebers als auch ſeiner Mitarbeiter reiche Ehrungen und
Geſchenke zuteil. Sein Arbeitsplatz war reich geſchmückt; ein beſonders
für dieſen Tag gegründetes Doppelquartett trug viel zur Feier des Tags
bei. Ein Arbeitskollege überreichte ihm von ſeiten ſeiner Mitarbeiter
eine hübſche Standuhr. In Fortſetzung der Feier ſtattete dem Jubilar
Herr Direktor Roeder in Begleitung von Mitgliedern der Beamten, und
Arbeiterſchaft in ſeiner Wohnung hier einen Beſuch ab, wobei, dem alſo
Gefeierten ein Däiplom für treue Diemſte, eine goldene Uhr mit Kette
und eine Ehrenurkunde, ausgeſtellt von dem Reichspräſidenten v.
Hinden=
burg, übergeben wurden. Der Jubilar dankte tiefgerührt für die
Ehrun=
gen und die Geſchenke. Die Feier erbrachte den Beweis für das
über=
aus ſchöne Verhältnis, das bei der Iirma Roeder zwiſchen Arbeitgeber
und Arbeitnehmern beſteht. — Der Beſchluß des hieſigen Gemeinderats,
betr. Aenderung des Ortsbauplanes in der Darmſtädter Straße
nach Süden bis zur Gemarkungsgrenze, liegt gemäß Artikel. 5 der
allge=
meinen Bauordnung während der Amtsſtunden auf die Dauer von 14
Tagen auf der hieſigen Bürgermeiſterei zu jedermanns Einſicht offen.
Etwaige Einwendungen ſind bei Vermeidung des Ausſchluſſes innerhalb
dieſer Friſt daſelbſt vorzubringen.
* Arheilgen, 31. Mai. Die Jubelfeier aus Anlaß des 25=
jäh=
rigen Beſtehens des hieſigen Radfahrervereins „Friſch auf”
wurde letzten Samstag abend durch eine gkademiſche Feier unter gütiger
Mitwirkung der hieſigen Orcheſtervereinigung, des Arbeiter=Turn= und
Sportvereins, des Geſangvereins „Treue” und des Kraft= und
Sport=
klubs eingeleitet. Ein gut zuſammengeſtelltes Programm Ehrung einer
Reihe von Mitgliedern für Bjährige Zugehörigkeit und ein
geſchicht=
licher Rückblick über die Entwicklung des Vereins, erſtattet durch Herrn
Beigeordneten Spengler, der ſelbſt zu den Gründern zählt, und weitere
Anſprachen vervollſtändigten die Darbietungen der Eingangsfeier. An
den eigentlichen Feſttagen, am Pfingſtfeſte, wird das
Bundesmeiſter=
ſchaftsrennen durch unſeren Ort gehen, und werden die erſten
Renn=
fahrer, worunter ſich viele Ausländer befinden, morgens 6 Uhr hier
durch=
kommen. Zur ſelben Zeit findet vor dem Gaſthaus zum Löwen
Platz=
muſik ſtatt. Gegenwärtig iſt man mit dem Aufſtellen der Ehrenpforten,
die von den verſchiedenen hieſigen Vereinen übernommen wurden,
be=
ſchäftigt. Auch werden verſchiedene Feſtwagen zuſammengeſtellt, welche
ſicherlich dem Feſtzuge ein beſonderes Gepräge geben werden. Am
zwei=
ten Feſttage wird abends ein Rieſen=Bzillantfeuerwek auf dem Feſtplatz
abgebrannt, wie es am hieſigen Platze noch nicht zu ſehen war. Aus
Anlaß des Feſtes iſt ein Feſtbuch, das ein genaues Feſtprogramm und
einen Rückblick über die Geſchichte des Vereins enthält, erſchienen, das
für jedermann zu billigem Preiſe erhältlich iſt.
Ck. Wixhauſen, 31. Mai. Ein wenig erfreulicher Zwiſchenfall
er=
eignete ſich am Sonntag abend an dem hieſigen Karuſſellplatz, wo die
Witwe Chr. Crößmann aus Pfungſtadt ihre Berg= und Talbahn in
Betrieb hatte. Einer der Karuſſelleute bearbeitete nämlich eien jungen
Mann von hier derart mit einem Stück Holz, daß dieſer blutüberſtrömt
ſich von dem in der Nähe wohnenden Arzte verbinden laſſen mußte;
einen regen Betrieb hatten ſich die Karuſſelleute begreiflicherweiſe
ver=
ſcherzt.
nk. Büttelborn, 30. Mai. Der Landwirt Adam Scheuermann wurde
auf dem Felde von ſeinem Pferde geſchlagen und trug ſchwere
Ver=
letzungen am Kopfe davon. — Beim Ausheben einer Pfuhlgrube, die ſich
dicht an das Fundament des Stallneubaues anſchließt, ſtürzte plötzlich
auf dem Grundſtück Weiterſtädterſtraße Nr. 38 der Stallneubau ein.
Glücklicherweiſe bemerkte der Maurer Jakob Stork noch frühzeitig die
Gefahr und konnte dadurch noch ſein Leben retten. Er trug nur
Ver=
letztungen am Arm davon.
H. Eberſtadt, 31. Mai. Gemeinderatsſitzung. Eine
Ge=
meindevatsſitzung findet am Donnerstag, 2. Juni, mit folgender
Tages=
ordnung ſtatt: 1. Beratung der Ausſchußbeſchlüſſe; 2. Bericht des
Kreis=
amts über die Viſitation der Kaſſe und Buchführung des
Gemeinderech=
ners; 3. Verſchiedenes. In geheimer Sitzung: Wohlfahrtsſachen. —
Silberne Hochzeit. Am 1. Juni feiern Adam Becker 5. und ſeine
Ehefrau Minna, geb. Knell, das Feſt der Silbernen Hochzeit. —
Pfingſtwanderung des Turnvereins 1876, e. V. Die
Abfahrt der Wanderer erfolgt am Pfingſtſamstag, mittags 1.55 Uhr,
mit der Elektriſchen, ab Hauptbahnhof Darmſtadt 2.44 Uhr bis
Michel=
ſtadt. Von da zu Fuß nach Würzberg (nicht Würzburg), wo übernachtet
wird. Am 1. Pfingſtfeiertag geht es um 6 Uhr morgens weiter über
Amorbach bis Miltenberg. Von dort abends Rückfahrt über
Aſchaffen=
burg. — Badewärter geſucht. Die Gemeinde hat die Stelle
eines Badewärters für das in der Eleonorenſchule errichtete Brauſe=
und Wannenbad zur Beſetzung ausgeſchrieben. Meldungen ſind ſchriftlich
unter Beifügung eines ſelbſtgeſchriebenen Lebenslaufs nebſt Zeugniſſen
bis zum 9. Juni an die Bürgermeiſterei einzureichen. Bewerber ſollen
mindeſtens ein Alter von 28 Jahren haben, aber nicht über 45 Jahre
alt ſein. Verlangt wird eine der Stelle entſprechende Vorbildung.
In=
ſtruktion und Anſtellungsbedingungen können auf der Bürgermeiſterei
eingeſehen werden.
* Eberſtadt, 31. Mai, Wohnungszählung. Bei der am
20. Mai ſtattgefundenen Zählung der bewohnten Gebände wurden im
Eberſtadt 1168 Wohnhäuſer mit 2061 Wohnungen gezählt. —
Arbeits=
markt. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt zeigt eine weſentliche
Ent=
ſpannung. Die Zahl der Erwerbsloſen beträgt 227. 83 Perſonen werden
von der Kriſenfürſorge unterſtützt. — Holzabfuhr. Wie die
Bür=
germeiſterei bekannt macht, iſt das bis jetzt noch im Walde ſitzende Nutz=
und Brennholz bis zum 15. Jui abzufahren. Gegen Säumige wird
Strafanzeige erhoben werden.
* Pfungſtadt, 31. Mai. In der Gemeinderatsſitzung ſtand als erſter
Pmkt auf der Tagesordnung Beratung und Genehmigung des
Vor=
anſchlags für Geweinde, Elektrizitäts= und Waſſerwerk für Ri. 1927.
Durch die Vorarbeit im Finanzausſchuß war die Materie ſchon ſo gut
vorbereitet, daß in einer Vollſitzung der ziemlich umfangreiche
Voran=
ſchlag erledigt werden konnte. Bei Rubrik 4, Waldungen betreffend,
wurde es von verſchiedenen Seiten als Unrecht empfunden, daß die
Gemeinde mit dem Beitrag von 14 000 RM. zur Forſt= und
Kameral=
verwaltung herangezogen wird. Es iſt zu hoffen, daß dieſe viel zu
hohe Leiſtung durch diesbezügliche Verhandlungen herabgeſetzt wird.
Eine längere Debatte entſteht auch bei Rubrik 13 und 14, Licht=, Kraft=
und Waſſerverſorgung. Obwohl eine Senkung des Lichtpreiſes von 48
auf 45 Pfg. und des Waſſerpreiſes auf 22 Pfg. (wie Friedenspreis)
eingetreten iſt, wird dieſe Senkung von einigen Gemeinderäten als zu
gering bezeichnet. Von kommuniſtiſcher Seite wurde der Antrag geſtellt,
den Lichtpreis auf 40 Pfg. und die Zählermiete auf monatl. 10 Pfg.
herabzuſetzen. Herr Bürgermeiſter Schwinn verſprach eine Ermäßigung
für 1928 und erwähnte, daß aus dieſen beiden ſtädtiſchen Betrieben
RM. 2 000,— an die Stadtkaſſe abgeführt wurden. Daraufhin wurde
dieſer Antrag zurückgenommen. Bei Rubrik 22, Allgemeine Verwaltung,
wurde von einem Stadtrat gewünſcht, daß für den Poſten des
Beigeord=
neten nicht wehr Jahresvergütung ſondern Tagegelder eingeſetzt werden
ſollten. Herr Bürgermeiſter Schwinn verſprach eine verminderte
Be=
ſchäftigung des Beigeordneten und hofft, daß dieſer Poſten im nächſten
Jahr ganz ausfallen werde. Die bürgerlichen Gemeinderäte hatten bei
Nuhrik 24, Unterſtützung der Vereine betr. den Antrag geſtellt, dieſe
Leiſtung um 50 Prozent herabzuſetzen aus Sparſamkeitsrückſichten. Da
dieſe Herabſetzung von ca. 4000 RM. auf 2000 RM. keinen Anklang
fand, wurde der Antrag zurückgezogen. Ein daran anſchließender
An=
trag des kommun. Gemeinderats um Gewährung von RM. 200 — für
die freigeiſtige Jugend wurde genehmigt. Ebenſo ein Autrag für den
Arbeiter=Samariterbund. Bei Rubrik 23, Oeffentliche Sicherheit, erklären
die bürgerl. Gemeinderäte, daß ſie gegen dieſe Rubrik ſtimmen, weil
ein Betrag von 2000— RM. für die neu zu beſetzende
Schutzmaun=
ſtelle eingeſetzt iſt. Die Abſtimmung 10 gegen 10 ergibt Ablehnung
dieſer Nubrik. Obwohl praktiſch wertlos, da dieſem Entſcheid ein
Mehrheitsbeſchluß entgegenſteht, uterſtreichk dieſer Beſchluß doch die
Sparſamkeitstendenz deu bürgerl. Gemeinderäte. Der Voranſchlag
für den Betrieb und Vermögen ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit
715 175,60 NM. An Gemeindeumlagen ſind 119 000 RM. aufzubringen,
die ſpäter verausſchlagt werden ſollen. — Der Firma L. Böttiger wurden
die Weißbinderarbeiten für die Flachbauten Gruppe 3 und 4 zum Preiſe
von 2 186,60 RM. übertragen. — Die Lieferung von Steinzeugröhren
erhält die Firma L. Wacker zum Preiſe von 1420,30 RM. — Die
Firmen E. H. Baldnor und E. Fiſchbach erhalten die Lieferung des
Waſſerleitungsmaterials zum Preiſe von 5684 RM. Die Errichtung
einer zweiten Dreſchhalle der Firma Adam und Ludwig Jäger wird
genehmigt.
* Groß=Umſtadt, 31. Mai. Am 3. Pfingſtfeiertage (7. Juni) werden
ſich die Abiturienten des Jahrgangs 1881 der hieſigen jetzigen
Oberreal=
ſchule und deren frühere Klaſſenkollegen in hieſiger Stadt ein Stelldichein
geben. Von den im Jahre 1881 mit dem Zeugniſſe der wiſſenſchaftlichen
Befähigung für den einjährig=freiwilligen Militärdienſt abgegangenen
18 Schülern ſind noch 12 am Leben. Bereits hoben 12 der insgeſamt
eingeladenen ehemaligen Schüler von auswärts ihr Erſcheinen in
Aus=
ſicht geſtellt, während noch mehrere Antworten ausſtehen. Das
Wieder=
ſehen der alten Herren nach 46 Jahre langer Tvennung an der
Stätte, wo ſie einſt den Grundſtein für ihre weitere Ausbildung legen
durften, der gemütliche Austauſch gemeinſamer Erinnerungen an
Freu=
den und Leiden der Schule und Jugendzeit und die Schilderung eigenen
Erlebens während der langen Tnennungszeit dürfte die Tagung höchſt
intereſſant und reizvoll geſtalten.
r. Babenhauſen, 30. Mai. Die erſt ſeit etwa 4 Wochen beſtehende
Fauſtballmannſchaft unſeres Polizeiſportvereins empfing am
Sonntag nachmittag die Mannſchaft des Turnvereins Klein=
Zim=
mern zu einem Treffen. Es war vorauszuſehen, daß unſere
Polizei=
ſportler gegen den Kreismeiſter nicht aufkommen könnten. Doch zeigten
ſie, beſonders in der zweiten Halbzeit, ſehr ſchöne Leiſtungen. Bei
Klein=Zimern gefiel das fein berechnete Zuſammenſpiel. Der ruhige,
vornehme Verlauf des Fauſtballſpiels, das mit 66:38 Punkten für den
Lue A
M OM
A
e L
Gaſt verdient endete, befriedigte allgemein die Zuſchauer. Es wäre zu
wünſchen, daß Baßenhaufens junge Fauſtballmannſchaft noch öfters
Gäſt=
zu Freundſchaftsſpielen verpflichtet, um ſeine Kräfte zu meſſen und den
hieſigen Sportfreunden Gelegenheit zu geben, dies ſchöne alte Spiel
näher kennen zu lernen.
r. Babenhauſen, 31. Mai. Siegesfroh kehrte am Sonntag abend der
Geſangverein „Eintracht” am Bahnhof abgeholt von der Lautzſchen
Muſikkapelle, vom Geſangswettſtreit in Wörth a. M. zurück. Unter
der bewährten Leituyg ſeines Chormeiſters Sahm holte ſich der
auf=
wärts ſtrebende Verein dort den 1. Klaſſenpreis der 1. Landklaſſe mit 176
Punkten und errang außerdem in der Geſangsabteilung 4 die höchſte
Punktzahl; Glückauf zu weiteren Erfolgen!
* Michelſtadt, 30. Mai. Wichtige Verkehrsänderung.
Mit dem 30. Mai d8. Js. tritt eine Aenderung im Verkehr auf der
Strecke Michelſtadt—Wiebelsbach-Heubach ein, die darin beſteht, daß der
Perſonenzug 478, welcher bisher Michelſtadt um 13,06 Uhr verließ,
von obengenanntem Zeitpunkte ab ſchon um 13,00 Uhr hier abfährt,
Zell=Kirchbrombach um 13,07 Uhr, König um 13.11 Uhr, Mümling=
Grumbach um 13.17 Uhr, Höchſt (Odw.) um 1322 Uhr verläßt und
Wiebelsbach=Heubach bereits um 13,30 Uhr erreicht. Eine weitere
Ver=
kehrsverbeſſerung beſteht darin, daß ein Perſonenzug 475 zur Beförderung
der Schüler aus der näheren und weiteren Umgebung eingelegt wird,
welcher nur Wagen 3. und 4. Klaſſe hat und Montags, Dienstags,
Donnerstags und Freitags verkehrt und den Anſchluß für die Beſucher
der Schulen in Groß=Umſtadt herſtellt. Derſelbe verläßt Wiebelsbach
um 13,36 Uhr, Höchſt (Odw.) um 13,45 Uhr und kommt um 13,49 Uhr in
Mümling=Grumbach an. Während der großen Schulferien und an
ſonſtigen ſchulfreien Tagen fällt dieſer Zug aus.
* Erbach, 31. Mai. Herrliches Maienwetter grüßte am Sonntag
unſere Odenwälder Sänger, als ſie, zum größten Teil mit Sonderzug
kommend, in unſer Städtchen eingezogen. Die unter der tüchtigen
Lei=
tung von Herrn Muſiklehrer Krenkel ſtehende Feuerwehrkapelle
Michel=
ſtadt geleitete ſie unter frohen Weiſen durch die reich beflaggte
Bahn=
hofsſtraße nach dem Marktplatze, wo eine äußerſt eindrucksvolle
Kund=
gebung für den deutſchen Männergeſang ſtattfand. Herr Lang=
Stock=
heim begrüßte in herzlichen Worten im Namen des feſtgebenden Vereins
„Liederkranz” Stockheim und der Gemeinde die 1200 Sänger des
Müm=
linggaues, worauf unter der zielbewußten Leitung des Gauchormeiſters,
Herrn Rektor Göbel=Beerfelden, überraſchend ſicher und ſchön der
erſte Maſſenchor den weiten Platz durchbrauſte. Herr Fleckenſtein=
König, der 1. Vorſitzende des Mümlinggaues, entbot den
Willkommen=
gruß des Gaues, grüßte die Ehrengäſte, Herrn Mietze=Darmſtadt, den
Vertreter des Heſſiſchen Sängerbundes, und Herrn Merger=
Neckar=
ſteinach, den 1. Vorſitzenden des benachbarten und befreundeten
Neckar=
gaues und dankte dann den Stockheimer Sängern für die geradezu
vor=
bildliche Vorbereitung des Wertungsſingens. Herr Mietze ſagte Dank
und herzliche Grüße des Heſſiſchen Sängerbundes, beſonders deſſen
Vorſitzenden, Herrn Dr. Siegert, der leider wegen amtlicher Geſchäfte in
Weimar am Erſcheinen verhindert war, Herr Merger=Neckarſteinach
grüßende Worte ſeines Gaues. Beſonders feierlich geſtaltete ſich die
Ehrung des in Sängerkreiſen weithin bekannten und beliebten „alten
Glaubrecht” aus Steinbach, dem anläßlich ſeiner 50jährigen aktiven
Sangestätigkeit der Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes überreicht
wurde. Ein Treugelöbnis des Sängergreiſes zum Deutſchen Sang zwei
weitere ſehr gut gelungene Maſſenchöre, und der erſte Teil des
Sänger=
tages, die Kundgebung für den deutſchen Männergeſang auf dem
Markt=
platze zu Erbach, war zu Ende, erhebend für Sänger und Zuhörer
zu=
gleich. In ſtattlichem Zuge gings nun nach Stockheim, wo ſich in den
dor=
tigen zwei ſehr geräumigen Sälen 31 Vereine der Kritik der beiden
Preisrichter, des Herrn Profeſſor Dr. Noack aus Darmſtadt und des
Herrn Muſikdirektor Werner, Frankfurt, unterſtellten. Es war eine
Freude, zu ſehen und zu hören, mit welcher Sorgfalt und Liebe die Chöre
eingeübt waren und nun vor dichtgefüllten Sälen zum möglichſt guten
Vortrag gebracht wurden; geradezu erſtklaſſiges wurde geboten. Schade
nur, daß außer aktiven Sängern verhältnismäßig wenig Zuhörer
er=
ſchienen waren. Manchem Muſikfreunde wäre hier Gelegenheit geboten
geweſen, Gutes zu hören und mitzuerleben, wie in unſerer realiſtiſchen
Zeit doch auch der Idealismus noch gepflegt wird und gerade bei unſeren
Geſangvereinen in treuſter Hut ſteht. Dank Euch, wackere Sänger in
Städtchen und Dorf, daß Ihr nach ſchwerſter körperlicher oder geiſtiger
Tagesarbeit noch Zeit und Muße findet, Gemüt und Herz zu bilden, und
ſo mithelft an der harmoniſchen Ausbildung des heranwachſenden
Menſchengeſchlechts. Wahrt und hütet das Euch anvertraute deutſche
Kleinod! Dank dem Mümlinggau für dieſes Erlebnis! Dank den
Stock=
heimer Sangesbrüdern für die glänzende Durchführung des diesjährigen
Wertungsſingens! Dank der Behörde, die durch zeitweilige Umleitung
des Autoverkehrs ein ungeſtörtes Singen gewährleiſtete! Dank allen,
die zum vollen Gelingen unſeres Sängertages beitrugen!
* Erbach i. O., 30. Mai. Zwiſchen 6 und 7 Uhr überflog geſtern
abend ein von Süden kommender Freiballon unſere Gegend. Infolge
Gasverluſt mußte er auf einem Acker bei dem nahen Güntherfürſt
niedergehen. Die fünf Inſaſſen des Ballons, der den Namen „
Darm=
ſtadt” führte, waren Mitglieder des Mannheimer „Vereins für
Luſt=
ſchiffahrt” und wollten nach dem Maintal fahren. Da ſie infolge des
Gasverluſtes nicht weiter fliegen konnten, ließen ſie den Ballon mittels
Fuhrwerk nach der Station Epbach transportieren und traten von dort
aus die Rückfahrt mit der Bahn nach Mannheim an. — Am Mitwoch,
den 1. Juni, fällt der Amtstag des Kreisſchulrats hier aus. — Am
Mitt=
woch, den 1. Juni, feiern die Gheleute Georg Philipp Schott und Frau
Anna Barbara geb. Weber das Feſt der Silbernen Hochzeit.
TiffMA-Verjüngund
Eine neue Offenbarung der Natur.
Die Verfängung des vorzeitig alternden
Kulturmenschen
muß immer und zuerst vom Blut, von der Verdauung,
vom Darm, von den Drüsen aus gleichzeitig gescheben.
Ohne gleichzeitige Reinigung und Entgiftung des
ver=
schlackten, vergifteten und geschwächten Körpers gibt es
keine Verjüngung4
Ist es nicht selbstverständlich ?
Das diche saure Blut muß entgiftet, die Verdauung
reguliert, die ganze Körpervergiftung beseitigt, dadurch
müssen die Drüsen befreit und ihre Funktionskraft also
wiederbergesteilt werden — dann ist der ganzc Mensch,
gleichgültig ob Mann oder Weib, eo ipso verjüngt und
das Verjüngungsproblem gelöst — durch die Natur. Dann
ist der Weg wieder frei, der zum Leben, zu einer zweiten
Jugend führt, freier, reiner, lauterer als die erste Jugend.
Wer sich verjüngen will
ob nach Steinach, ob nach Voronoff, ob mit Hffendrüsen
oder Drüsenpräparaten, ob mit Vitaminen oder Djät,
ob Karlsbad oder Seereise, ob mit Bädern, Licht, Luft,
Sonnenschein, ob mit Fasten oder Schönheitskuren, — mit
der Befreiung der Drüsen durch Entgiftung des Körpers
wird stets das Doppeite erreicht werden.
Was ist Lukutate?
Lukutate ist eine in Indien heimische Beerenfrucht,
die ausgesprochene Entgiftungs- und
Verjüngungseigen-
schaften bat. Die Beere wird instinktiv von alternden
Tieren der Wildnis (Elefanten, Papageien, Geiern)
auf=
gesucht, und wird neuerdings als ein wahres Lebens- und
„Verjüngungselixier” auch für Menschen anempfoblen.
Der Forscher Racha Maraka, Freiberr von Gagern, die
Doktoren Hotz, Kroschinsky sind die ersten Pioniere
der Lukutate als natürliches Verjüngungsmittel für Mann
und Weib und preisen es als eine ungiftige Frucht aus
dem Schoß der Natur, die den Organismus entgtftet,
die Funktionen der Leber, Galle und Nieren unterstützt,
die Drüsen mit innerer Sekretion verjüngt und die
Nerven- und Herztätigkeit stärkt.
Lukutate ist Natur, keine „Kunst”, und dient als ein= Vor= und Nachspeise und als Brotaufstrich.
Man wäblt je nach Geschmack oder wechselt:
1. Lukutate-Gelee-Früchte, die süße Geschmachsform Mk. 3.60
2. Lukutste-Bouillonwärfel für den, der „süß” nicht
mag, sowie für Korpulente und Diabetiker, Mk. 3.60
3. Lukutate-Mark, Marmelade als Brotaufstrich etc. Mk. 3.60
In allen Hpotbeken, Drogerien und Reformhäusern erbältlich.
Literatur durch die Fabrik:
Wilhelm Hiller, Chem. z. Nahrungsmitteliabrik, Hannover,
zugleich Hersteller der Brolella-Darm-Diät nnch Prof. Dr. Geweche.
7z:
151
Mitttssch, den 1. Juni 1927
Seite 9
. Hezlrch i, D., 30. Maf. Einen Wberaus ſchönen Verlauf naohm
bei herrlt=
Maiwetter die Fahnenweihe
hieſigen
Turn=
vereins. T
en abend lear Feſtkommers auf
eſtplatz, geſtern
vormittag
riegerdenkmal Ehrung der Gefallenen. Herr Pfarrer
Colin=Beerfel en hielt die eindrucksvolle Rede, muſikaliſch unterſtützten
die Feier der hieſige Männergeſangverein und der gemiſchte Chor unter
Leitung von Her n Lehrer Heiland ſowie die Feſtkapelle. Zahlreiche
aus=
wärtige Vereine fanden ſich ein, ſo daß ſich mittags 2 Uhr ein ſtattlicher
Feſtzug nach dem Feſtplatz bewegen konnte. Hier entbot der hieſige
Männergefangverein den Feſtgäſten den Sängergruß, der Vorſitzende des
feſtgebenden Vereins, Herr Andreas Iffland, begvüßte die Erſchienenen.
Frl. Anna Müller ſprach einen ſinnigen Prolog, Herr Dr. Spalt=
Spach=
brücken hielt die packende Feſtrede. Nach einem Weihelied des
Geſang=
vereins überreichte Frl. Ludebiehl dem Fähnrich, Herrn Adam Böhnig,
die Fahne, letzterer legte ſein Gelöbnis ab. Nun überreichte Frl.
Trautmann namens der Frauen und Feſtjungfrauen des Vereins eine
Fahnenſchleife; weiter ließen Fahnenſchleifen überreichen der hieſige
Männergeſangverein, der Turnverein Erbach; Fahnennägel ſtifteten: die
Turngeſellſchaft Bruchköbel, der Heimatort des Herrn Iffland, ferner
der hieſige Schützen=, Krieger= und Kraftſportverein. Nach Abwicklung
des Programms hatte man auf dem Feſtplatz Gelegenheit, ſehr ſchöne
turneriſche Leiſtungen ſchauen zu können.
* Aus dem Odenwald, 31. Mai. Die Bergwacht=Abteilung
„Odenwald”, Sitz Heidelberg, wird infolge Einſetzens des ſtarken
Wanderverkehrs, während der Pfingſtfeiertage und in den Monaten
Juni bis September, auch in dieſem Jahre wieder einen verſtärkten
Streifendienſt im Odenwald einrichten. Die Mitglieder der „
Berg=
wacht” ſind angewieſen, Verſtöße, die ſich gegen den Naturſchutz richten,
mit allen zu Gebot ſtehenden Mitteln zu bekämpfen. Insbeſondere wird
ſie auf das Feuermachen im Wolde, foweit es gegen das Feld=
und Forſtpolizeigeſetz verſtößt, Zerſtören und Beſchädigen von
Einrich=
tungen der Wandervereine, Verunreinigungen von Raſtplätzen und
zu=
letzt auf Ausſchreitungen aller Art in den Wäldern, ihr ganz beſonderes
Augenmerk richten. Im übrigen wird das wandernde Publium höflichſt
gebeten, den Weiſungen der Bergwachtmänner, welche mit Ausweiſen
und Abzeichen (ein leinenes odales Schildchen mit den weißgeprägten
Buch=
ſtaben B. V auf rotem Grunde) verſehen ſind, Folge zu leiſten und ſie
in der Ausübung ihrer Pflichten weitgehend zu unterſtützen, damit
un=
ſere heimatlichen Gebirge in dem Zuſtande erhalten bleiben, wie ſie jeder
wahre Natur= und Wanderfreund gerne ſieht und anzutreffen wünſcht.
* Fürth i. Odw., 30. Mai. Die hieſige Ortsgruppe der „D.J.K.
— Deutſche Jugend=Kraft —, Bezirk Südheſſen, hielt am Sonntag, vom
ſchönſten Wetter begünſtigt, ihr Bezirksfeſt ab. Am Abend vorher mit
Fackelzug eingeleitet, dem morgens das Wecken folgte, vereinigte die
Mitglieder und die bis dahin eingetroffenen Vereine in der Kirche ein
Hauptgottesdienſt. Der tüchſtige Förderer der Sache, Herr Pfarrer
Hinkel, gab ſeiner Predigt dahin Ausdruck, daß Sport nicht allein des
Vergnügens halber, ſondern mit dem Geiſte getrieben werden ſollte.
Er betonte beſonders, daß die Jugend ſich dies zur Lehre ſein laſſen
möge. Der Vormittag vereinigte die Sportler auf dem rocht ſchön
gelegenen Platz in den Pfarrwieſen zu friedlichen Wettſpiclen.
Nach=
mittags fand ein Umzug mit Muſik durch die Hauptſtratzen des Ortes
ſtatt, an dem 20 Vereine teilnahmen. Auf dem Feſtplatz begrüßte nach
einleitenden Männerchören des Geſangvereins „Liederkranz” Fürth Herr
Kaplan Kringer aus Lorſch die Feſtteilnehmer in bewegten und
bei=
fällig aufgenommenen Worten. Abends fand im Saale „Zum
Oden=
wald” noch Theaterabend ſtatt. Alles in allom war es ein ſchön
ver=
laufenes Feſt. — Unſere Ortsgruppe des Odenwaldklubs mit ihrer
Jugendgruppe unternahm am Sonntag ihre 6. Wanderung über
Erlen=
bach—Scheuerberg-Bildſtein zur Teilnahme an der
Hauptverſamm=
lung des Odenwaldklubs in Heppenheim. Die Rückkehr erfolgte mittels
Auto. Friſch auf! — Am zweiten Pfingſtfeiertag wird unſer Ehrenmal
zum Gedächtnis der Gefallenen im großen Kriege eingeweiht.
— Birkenau, 31. Mai. Straßenſperre. Die Straße Birkenau—
Löhrbach iſt wegen Reparaturarbeiten von Dienstag, den 31. Mai an
bis auf weiteres für jegliches Fuhrwerk geſperrt.
* Waldmich=lbach, 30. Mai. Beigeordnetenwahl. Bei der
kürzlich in der Nachbargemeinde Aſchbach abgehaltenen
Beigeordneten=
wahl wurde der ſeitherige Beigeordnete Joh. Buſer 4. wiedergewählt.
* Aus dem Gorxheimer Tal, 31. Mai. Zuſammenſtöße und
kein Ende. Der verheiratete Gerber Albert Schropp aus Weinheim
fuhr vorgeſtern mit ſeinem Motorrad durch das Gorxheimer Tal. Bei
einer ſtarken Kurve bei Tröſel ſtieß er mit einem Radfahrer zuſammen,
ſtürzte vom Rade und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Sofort brachte
man den immer noch Beſinnungsloſen in die Heidelberger Klinik. Ob
die Kunſt der Aerzte Rettung ſchaffen kann, iſt ſehr fraglich. Der
Rad=
fahrer, deſſen Rad ſtark beſchädigt wurde, kam merkwürdigerweiſe ohne
jegliche Verletzung davon.
* Zotzenbach (Weſchnitztal), 31. Mai. Endliſch erwiſcht. Der
von der Staatsanwaltſchaft Darmſtadt ſteckbrieflich verfolgte ſchwere
Junge, Anton Stegmann von hier, welcher in einer Erziehungsanſtalt
untergebracht und entwichen war, auch in letzter Zeit verſchiedener
Unter=
ſchlagungen von Fahrrädern ſich ſchuldig gemacht hat, wurde auf der Straße
von Finkenbach nach Waldmichelbach von der Polizei feſtgenommen und
in ſicheren Gewahrſam gebracht.
— Hirſchhorn, 31. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
30. Mai 0,99 Meter, am 31. Mai 1,01 Meter.
— Von der Bergſtraße, 31. Mai. Gefährlicher Sturz. Die
40 Jahre alte Ehefrau Joſef Jakobi von Hockenheim ſtürzte auf einer
Radtour ſo unglücklich vom Rade, daß ſie in die Klinik nach Heidelberg
verbracht werden mußte. Die Verletzungen ſind ſo ſchwerer Natur, daß
ſie wohl kaum zu retten iſt. — Tödlich verunglückt. Ebendaſelbſt
verunglüickte beim Schotterabladen der Stadtarbeiter Kühnle. Er kam
ſofort ins Akadem. Krankenhaus nach Heidelberg, wo er alsbald ſtarb. —
Selbſtmordverſuch. Ein 50 Jahre alter Rentner in Weinheim
verübte durch Einnahme von Verromal einen Selbſtmordverſuch. In
bedenklichem Zuſtande brachte man den Mann ins Krankenhaus. Der
Grund zu der bedauerlichen Tat iſt wohl unſchwer zu erraten. Der
Be=
dauernswerte iſt nun doch geſtorben.
* Jugenheim, 31. Mai. Die Ausſtellung „Kunſt der Vergſtraße‟
hat auch in der vergangenen Woche ſehr lebhaften Zuſpruch gefunden.
Die Beſucherzahl ſtieg auf nahezu 400. Auch von einigen Verkäufen
kann berichtet werden. Durch dieſe Erfahrungen ermutigt, haben einige
Ausſteller die Preiſe ihrer Arbeiten herabgeſetzt, ſo daß zu hoffen iſt,
daß mancher ſich noch veranlaßt fühlen wird, aus der — wie allgemein
anerkannt wird — ſehr intereſſanten Ausſtellung ein gutes, preiswertes
Stück für ſein Heim zu erwerben. Sehr erfreulich iſt, daß die ſchöne
Bleiſtiftzeichnung „Drei Mühlen im Stettbacher Tal” von Zernin von
einem Jugenheimer Bürger erworben wurde, ſo daß dies intereſſante
Blatt im Ort verbleibt. Hervorzuheben iſt noch, daß auch der Beſuch
aus den Nachbargemeinden ſehr erfreulich eingeſetzt hat. Der
Gemeinde=
rat Seeheim hat in ſehr dankenswerter Weiſe dem Wirtſchaftsverband
zur Deckung der Koſten der Ausſtellung einſtimmig 50 Mk. bewilligt,
wofür auch an dieſer Stelle beſonders herzlich gedankt ſei.
E. Auerbach, 30. Mai. Eröffnung eines Nöntgen=,
Licht= und elektrotherapeutiſchen Inſtituts. Die
uatürlichen Heilfaktoren, die die Bergſtraße den Erholungsſuchenden und
Leidenden dank ihrer geſchützten Lage, ihres milden Klimas und der
würzig, reinen Luft des angrenzenden Odenwaldes bietet, begründen mit
vollem Recht den Ruf ihrer Ortſchaften als Luftkurorte. Nunmehr
er=
fahren jedoch die genannten Kurmittel noch eine weſentliche
Bereiche=
rung durch das vor einigen Tagen in der Bahnhofſtraße in Auerbach
von den prakt. Aerzten Herren Dr. med. Guſtav Guntrum und Frau
Dr. med. Ruth Guntrum=Nagel ins Leben gerufene Nöntgen=, Licht=
und elektrotherapeutiſche Inſtitut. Sämtliche dortſelbſt zur Anwendung
gelaugenden Apparate ſind mit den neueſten Errungenſchaften und
Ver=
beſſerungen der modernen Technik ausgeſtattet, ſo daß das Inſtitut als
muſtergültig bezeichnet werden kann. So gewährt z. B. der in der
Nöntgenabteilung zur Aufſtellung gebrachte Coolinan=Cooli mit
ſepara=
tem Schalttiſch und Seeuro bei denkbar einfachſter Handhabung die
größte Sicherheit für Patient und Arzt gegen Hochſpannungsgefahr.
Dieſe Gefahr ſchaltet eine unter dem Fußboden verlegte, nicht geerdete
Antenne, in allen nur erdenkbaren Fällen, automatiſch aus. Außerdem
arbeitet dieſer neueſte Röntgenapparat ohne Zeitverluſt durch
unmittel=
bares Uebergehen und unter Anwendung nur einer Röhre für
Durch=
leuchtung, Aufnahme und Therapie. Die Höhenſonnenbeſtrahlung
er=
folgt mittelſt der Original Hanauer Quarzlampe.
* Bensheim, 30. Mai. Rückblick auf die Werbewoche des
Vereins für das Deutſchtum im Auslande. Ein
Fackel=
zug der geſamten Schuljugend, wie ihn Bensheim noch nicht geſehen,
eröffnete am Samstag abend die Werbewoche. 5 Kapellen ließen ihre
G
Weiſen ertönen und 350 Fackeln ſowie zahlreiche Lampions erhellten die
Nacht. Ein prächtiges Bild, als die Fackeln auf dem Marktplatze
zu=
ſammengeworfen wurden und nach markiger Rede das Deutſchlandlied
als Treuſchwur der Jugend ertönte: Wir vergeſſen unſere Brüder und
Schweſtern jenſeits der Grenzen nicht. Der Himmel blaute am Sonntag
in köſtlicher Friſche, frohe Muſik ertönte in den Anlagen der Stadt,
ſchmucke Mädchen boten Blumen, Poſtkarten und Ballons feil, die recht
eifrig gekauft wurden. Einen hübſchen Erlös ergab dieſe Sammlung am
Sonntag vormittag. Nachmittags erging man ſich auf dem Sportplatze
des Bensheimer Turnvereins. Dienstag nachmittag und Mittwoch abend
zeigten die vereinten höheren Schulen in Bensheim ihr Können zum
Beſten des Auslanddeutſchtums, Chöre, Reigen und Tänze, ſowie zuletzt
das Theaterſtück: „Die Bauern” erfreuten jung und alt. Donnerstag
abend ſollte ein Gartenkonzert ſtattfinden, ein ſtarker Gewitterregen
zwang die Veranſtalter, dasſelbe im großen Saale des deutſchen Hauſes
abzuhalten, nicht zum Schaden der Sache; denn im geſchloſſenen Raume
kamen die prächtigen Darbietungen des Muſikvereins erſt recht zur
Gel=
tung. Was noch warm deutſch fühlte in Bensheim, war an dieſem Abend
vertreten, ein unſichtbar Band vaterländiſchen Empfindens umſchlang die
Teilnehmer, was ſeinen hübſchen Ausdruck in der geſanglichen Teilnahme
an den Darbietungen des Orcheſters fand. Ein hoher Gewinn, ſo alle
echt deutſch Denkenden in Eintracht und Gemütlichkeit zuſammenzuſehen.
Neben dieſem Gewinne auf ethiſchem Gebiete iſt aber äuch der materielle
anzuführen, die Haus= und Straßenſammlungen nämlich brachten ein
hübſches Sümmchen zuſammen.
* Gernsheim, 31. Mai. Der vergangene Sonntag, begünſtigt vom
ſchönſten Maiwetter, lockte zahlreiche Fremde nach Gernsheim. Das
Hauptziel war der Rhein, an deſſen Geſtade der Wirt zum Gaſthaus
„Rheingold”, Herr Johann Konrad Andres, ein Konzert veranſtaltete.
Auch von den zur Verfügung ſtehenden Ruderbooten wurde reichlich
Ge=
brauch gemacht, ſo daß der Rheinſtrom ein lebhaftes Bild bot. — Ein
Extrazug von Weinheim a. d. B. brachte nahezu 800 Männer nach
Gernsheim, die zu dem nahe gelegenen bekannten „Maria Einſiedel”
wallfahrteten. Die Feſtpredigt hielt Herr Pfarrer Blum aus
Gernsheim. Nach gemütlichem Zuſammenſein im Gaſthaus „Zum
deut=
ſchen Haus”, Eigentümer Georg Haas, wurde um 6½ Uhr die Rückreiſe
angetreten. Vertreten waren heuptſächlich die Orte Lampertheim,
Viern=
heim, Mörlenbach i. O., Unterſchönmattenwag und Oberabtſteinach. —
Eine größere Uebung veranſtaltete am Sonntag nachmittag um 3 Uhr,
die hieſige Freiw. Feuerwehr. Als Brandobiekt war das Fabrikgebiet
der Firma Rheiniſches Farbwerk auserſehen. Die geſetzte Aufgabe wurde
von den Wehrleuten gut gelöſt. Mittelſt klingendem Spiel wurde um
5 Uhr der Rückmarſch zum Alarmplatz angetreten. — Glück im Unglück
hatte das zweijährige Söhnchen des Gaſtwirts Joſef Nägele und das
ebenſo alte Söhnchen des Kanzleigehilfen Märten, dahier. Erſteres
ge=
riet in der Ludwigſtraße unter em Auto. Neben Beſchädigungen im
Geſicht trug das Kind keine ernſthaften Verletzungen davon. Das Kind
des Kanzleigehilfen Märten wäre beinahe von einem Motorradfahrer
überfahren worden. Auch hier waltete ein glücklicher Zufall. Die beiden
Fälle zeigen, daß die Eltern nicht genug gewarnt werden können, die
Kinder nicht ohne Aufſicht auf die Straßen zu laſſen. — Am zweiten
Pfingſtfeiertag findet der zweite Sportwerbetag der Gernsheimer
ſport=
treibenden Jugend ſtatt. Die Initiative hat dieſes Jahr der Turnverein
ergriffen. Es beteiligen ſich an dem ſportlichen Ereignis neben dem
Turnverein, der Fußballklub „Konkordia 1910 Gernsheim” und die
Spielabteilung des hieſigen katholiſchen Jünglingsvereins (Deutſche
Jugendkraft). Nachmittags um 1 Uhr beginnt der Staffettenlauf „Quer
durch Gernsheim”. Wer als Sieger hervorgeht, erhält den ſeinerzeit von
der Gemeindeverwaltung Gernsheim geſtifteten Wanderpokal, der ſich
augenblicklich im Beſitze des Turnvereins befindet. An den Lauf
an=
ſchließend erfolgt Aufſtellung des Feſtzuges in der Bahnhofſtraße.
Der=
ſelbe bewegt ſich ſodann durch einige Straßen der Stadt nach dem
Feſtplatz. Alsdann finden neben einem Fußhallwettkampf des FC.
Kon=
kordia gegen Fußballverein „Hertha”, Frankfurt am Main,
Handball=
ſpiele, turneriſche Freiübungen und ſonſtige Unterhaltmgen mit
Muſik=
begleitung ſtatt. Abends 8 Uhr vereinen ſich die Sportler im Saalbau
Haas zu einer Abendunterhaltung und Ball. Hierſelbſt wird dem als
Sieger aus dem Staffettenlauf hervorgegangenen Verein ſeitens eines
Vertreters der Gemeindeverwaltung der Wanderpokal überreicht.
Hof=
fentlich wird die Veranſtaltung von herrlichem Wetter begünſtigt.
— Gernsheim, 31. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
31. Mai, vormittags 6 Uhr, 1.49 Meter.
a. Lorſch, 30. Mai. Bubenſtreich. Anläßlich des Wjährigen
Stiftungsfeſtes des Sportklubs Olympia war auf dem Feſtplatze eine
proviſoriſche elektriſche Starkſtromleitung errichtet worden. In der
Nacht vor dem Feſte wurde ein als Ankerſeil dienendes, ſehr ſtarkes
Hanfſeil, welches zur Befeſtigung des Hauptmaſtes auf dem Platze diente,
von gewiſſenloſer Hand derart eingeſchnitten, daß es bei der geringſten
Anſpannung zerreißen mußte, wodurch der Maſt mit der
Starkſtrom=
leitung zweifellos umgefallen wäre. Durch Zufall wurde die Freveltat,
durch welche ein furchtbares Unglück hätte geſchehen können, noch
recht=
zeitig bemerkt und der Schaden behoben. Hoffentlich gelingt es, den
Frevler, für deſſen Namhaftmachung eine Belohnung von 20 Mark
ſei=
tens des Gemeindeverbandes der Lorſcher Licht= und Kraftverſorgung
feſtgeſetzt iſt, zu ermitteln und zur Rechenſchaft zu ziehen.
N Bürſtadt, 31. Mai. Dr. Siben von hier wurde aus der
Kranken=
kaſſenpraxis für die Zeit vom 1. März bis 21. Juni 1921 und vom
1. Juli 1922 bis dahin 1923 ausgeſchoſſen. Für den Ausſchluß und den
ihm dadurch erwachſenen Schaden machte er den Verband der
Kaſſen=
ärzte der Provinz Starkenburg E. V., den Verband der Krankenkaſſen
des Freiſtaats, die Eiſenbahnbetriebskrankenkaſſe ſür den
Direktions=
bezirk Mainz und außerdem 6 Aerzte aus Darmſtadt und Umgegend,
ſowie 3 Krankenkaſſenbeamte und 2 Miniſterialräte in Darmſtadt
ge=
ſamtſchuldneriſch wegen unerlaubter Handlung (§ 826 BGB.)
veran=
wortlich. Vorläufig wurden mit Klage 5000 Mk. gefordert. In allen
Inſtanzen iſt der Kläger unterlegen. Wegen partieller
Geſchäftsunfähig=
keit auf einem abgegrenzten Gebiet wurde ihm die Prozeßfähigkeit
abgeſprochen. Das Urteil ſtützt ſich auf ein Gutachten der pſychiatriſchen
Nervenklinik der Univerſität Frankfurt a. M.
* Goddelau, 31. Mai. Sein 25jähriges Dienſtjubiläum
als Maſchinenmeiſter feiert am 1. Juni 1927 Herr Ludwig Rühl an
der Landes=Heil= und Pfelgeanſtalt in Goddelau.
* Stockſtadt a. Rh., 31. Mai. Paddelbootunfall. An der
Stockſtädter Fähre ſchlug ein mit zwei erwachſenen Perſonen und einem
Kind beſetztes Paddelboot um. Das Kind konnte nur durch die
Un=
rſchrockenheit des Fährmannes gerettet werden.
* Offenbach, 30. Mai. Der Landesverband der Schloſſer= und
Schmiedemeiſter Heſſens, der bereits im Jahre 1914 hier einmal Einkehr
hielt, tagte vorgeſtern und geſtern in unſerer Stadt. Die Tagung wurde
mit einem ſtimmungsvoll verlaufenen Begrüßungsabend eingeleitet,
deſſen Vortragsfolge Stoff bis zur Mitternacht bot. Der Vorſpruch
ſür die Tagung war von einem hieſigen Schloſſermeiſter, Krauſch,
ver=
faßt, der im Laufe des Abends auch zweimal als Eylophoniſt (Muſiker
auf einem Holzinſtrument) auftrat. Im Evangeliſchen Vereinshauſe
folgte dann am Sonntag die Jahresverſammlung. Das Miniſterium
für Arbeit und Wirtſchaft und das Kreisamt hatten ſich entſchuldigt, die
eingeladenen Stadtverordneten waren durch zwei Deutſche Volksparteiler
vertreten. Als geladene Gäſte ſprachen je ein Vertreter der
Handweuks=
kammer und deren Nebenſtelle Offenbach, Bürgermeiſter Rech für die
Stadt und Profeſſor Brockmann für den Gewerbeverein. Bürgermeiſter
Rech konnte mit Recht darauf hinweiſen, daß viele Fabriken
Offen=
bachs aus Handwerksbetrieben entſtanden ſeien. Profeſſor Brockmann
vertrat den Gedanken, Handwerk und Kunſt möchten ſich immer
er=
gänzen. Nach geſchäftlichen Mitteilungen ſprach dann Dr. Lindemann
über das neue Berufsausbildungsgeſetz. Ein zweiter Vortrag
beſchäf=
tigte ſich mit der Eiſen= und Stahlberufsgenoſſenſchaft. In der
Gar=
tenhalle des Stadtgartens war eine reich ausgeſtattete Fachausſtellung
zuſammengeſtellt, die faſt alle Werkzeuge, Maſchinen und ſonſtige
Be=
dürfniſſe für Schloſſer und Schmiede enthielt.
nk. Rüſſelsheim, 30. Mai. Unfall. Heute nachmittag um ½2 Uhr
wurden auf dem hieſigen Bahnhof einem Rangierer beide Beine
ab=
gefahren.
raten wir, in der Apotheke
Bei Neigung zum Feitanſatz zo Gramm echte Toluba=
Kerne zu kaufen, die unſchädliche, dabei wirkſame, den Fettanſatz reduzierende
Stoffe enthalten. Anweiſung, Gutachten und Zuſamm n etzung ſind jeder
(TV.610
Packung be gegeben.
Totenehrung auf der W. (b. C.=Wachenburg.
Grundſteinlegung für ein monumentales Bau= und Kunſtwerk.
Weinheim a. d. B., 31. Mai.
Die Pfingſttagung des Weinheimer Senioren=Konvents nahm
Mon=
tag vormittag mit der Totenehrung auf der W. S. C.=Wachenburg
unter großer Beteiligung von Korpsſtudemten und Altenherren aus
allen Teilen des Reiches ihren Anfang. Von der Freitrefpe der Palas
aus hieß der Vorſitzende des Alteherren=Verbandes, Diplom=Ingenieur
Liebrich (Vitruviae), München, die Scharen der Gäſpe willkommen
und brachte ein dreifachs Hoch auf das Blühen, Wachſen und Gedeihen
des W. S. C. aus. Als Vertreter des Vorortes für den aktiven W. S. C.
dankte Student Köhler (Saxoniae), Hannover, ſür die
Begrüßungs=
worte und brachte mit den Aktiven ein dreifaches Hoch auf die
Alten=
herren aus. Bei der dann vor ſich gehenden Gedenkfeier für die
Ge=
fallenen hielt namens des präſidierenden Korps der erſte Chargierte
Metſchieß (Saxonige), Hannover, die Totenrede, in der er u. a.
ausführte: „Es liegt eine gewaltige moraliſche Kraft in der ſtummen
Mahnung unſerer Gefallenen, die uns gleichſam zurufen: Bedenkt, was
wir für Euch taten. Wir ſtarben für Euch. — Nun tut auch ihr eure
Pflicht und vergeltet Treue um Treue, indem ihr das Ziel, das von
uns nicht erreicht werden konnte, die Freiheit und Größe des
Vater=
landes, erſtrebt, erarbeitet und erkämpft” Es folgten darauf in der
Ehvenhalle die Kranzniederlegungen. Auch Oberbürgermeiſter Huegel
legte namens der Stadt Weinheim einen Kranz mit Widmungsſchleiſe
fhr die Gefallenen nieder. Die Muſikkapelle intonierte „Ich hatt” einen
Kameraden‟. Dipl.=Ing. Dr. Fuſch (Saxoniae), Hannover, ſtattete
die Fiſtrede ab, in der er betonte, daß ohne geiſtige Wiedergeburt kein
Erfolg zu erhoffen und die deutſche Zukunft von der Mitarbeit jedes
Einzelnen abhängig ſei. Leben heißt kämpfen. Nur der verdient die
Freiheit und das Leben, der täglich ſie erobern muß. Der Redner
appellierte an den kategoriſchen Imperativ der Pflichterſüillung, ſteilte
Hindenburg als Vorbild einer ſolchen hin und brachte ein freudig
auf=
genommenes Hoch auf das deutſche Vaterland aus. Die Feſtteilnehmer
ſangen das Deutſchlandlied. Darauf erfolgte die feierliche
Grundſteinlegung für den Monumentalbau eines Ehrenmales
gegenüber der Burg. Der Vorſitzende des Weinheimer Alte Herren=
Verbandes, Direktor Liebrich, verſenkte in den Grundſtein eine
Ur=
kunde, in der u. a. folgendes ausgeführt wird:
„Dieſes Ehrenmal ſoll ein würdiges, ſichtbares Zeichen der
Dank=
barkeit ſein gegenüber den toten Helden, die im großen Völkerringen der
Jahre 1914 bis 1918 dem Vaterlande ihr Leben zum Opfer brachten.
In ehernen Tafeln ſollen hier die Namen der Gefallenen zum
unver=
gänglichen Gedenken feſtgehalten werden. Als ein wuchtiges Sinnbild
der Kraft und der Wahrhaftigkeit ragt die Wachenburg weit in die
Ebene des Rheines, des deutſcheſten aller Ströme. Der Bau der
Ehren=
halle bildet den letzten Bauabſchnitt der Burg. Nach ſeiner Beendigung
ſoll die Burg, als ein einheitliches, monumentales Bau= und Kunſtwerk,
feſtgefügt aus dem unzerſtörbaren Geſtein des Wachenberges, in die
kommenden Jahrhunderte ſtehen, behütet und bewacht von den ſpäteren
Geſchlechtern, die freudig ſich des Vermächtniſſes der heute lebenden
Schöpfer dieſes einzigartigen Denkmals bewußt ſein mögen.”
Direktor Liebrich tat nach Verſenkung der Urkunde den erſten Spruch
und Hammerſchlag für den Weinheimer A. H. V. Weitere
Hammer=
ſprüche taten Oberbürgermeiſter Huegel für die Stadt Weinheim,
Dr. A. Haſelmann (Teutonige), Stuttgart, für den Bauausſchuß,
Dipl.=Ing. F. Larouette, Frankenthal, für den am Erſcheinen bev
hinderten Architekten Prof. Wienkoop. Darmſtadt,
Regierungsbau=
meiſter Hopp., Weinheim, als Bauleiter, ferner Mulch (Haſſiae) und
Alter Herr Schäfer (Berlin). Die Stadt= und Feuerwehrkapelle ſpielte
das Niederländiſche Dankgebet. Hiermit war der offizielle Teil der Feier
beendet und es wurde nach einer Pauſe in die internen Beratungen
ein=
getreten. Den Abſchluß findet die Pfingſttagung des W. S. C. morgen
Mittwoch abend mit einem Feſtkommers im Feſtſaal der Wachenburg.
Bald nach Pfingſten wird mit dem Bau des Ehrenmales, das mit
einem Arkadengang und einem wüirdigen Totenhain verbunden ſein
wird, begonnen werden, ſo daß der Monumentalbau zu Pfingſten 1928,
alſo im Jubiläumsjahr des W. S. C., fertiggeſtellt ſein wird.
Oberheſſen.
— Bad=Nauheim, 31. Mai. Bis zum 26. d. M. bwrug der
Geſamk=
beſuch des Bades 10 916 Perſonen, darunter 1353 Ausländer.
* Holzheim bei Butzbach, 31. Mai. Ein ſchreckliches Unglück
ereignete ſich bei der Ortsdurchfahrt Grüningen. Der 45 Jahre alte
Landwirt K. F. Schäfer wurde von dem ſchweren Verkehrsauto der
Strecke Holzheim—Gießen überfahren und getötet. Das Auto
riß ihn zu Boden und das Hinterrad zermalmte ihm den Bruſtkorb, ſo
daß er ſofort ſtarb. Er hinterläßt eine Witwe und drei Kinder.
* Gießen, 31. Mai. Aus Anlaß des 220. Geburtstags des großen
Botanikers Karl von Linné fand im Botaniſchen Inſtitut
eine kleine Feier ſtatt. Der Leiter des Botaniſchen Inſtituts, Profeſſor
Dr. Küſter, hielt einen intereſſanten Vortrag über Pflanzenpathologie
und würdigte die großen Verdienſte des Naturforſchers. — Auf ſein 25 Jubiläum blickt der Oberbibliothekar und Profeſſor
an der hieſigen Univerſität Profeſſor Dr. Hugo Hepding zurück.
* Hochelheim bei Gießen, 29. Mai. Der hieſige Geſangverein „
Froh=
ſinn” feierte heute ſein 45jähriges Beſtehen und veranſtaltete einen
großen Geſangswertſtreit, an dem 17 Vereine mit 700 Sängern
teilnahmen. Haupt=Ehrenpreiſe, Ehrenpreiſe und 1. Preiſe erhielten:
Männergeſangverein Struthütten, Eintracht=Hörnsheim, Hilaria=
Holz=
hauſen, Einheit=Allendovf, Liederkranz=Ober=Quembach, Liederkranz=
Kirchgöns, Harmonia=Dutenhofen; Dirigentenpreiſe erhielten: Lehrer
Jung=Münchholzhauſen, Lehrer Blaß=Großen=Linden Chormeiſter
Köhler=Großen=Linden, Steinhorſt=Siegen und Schüler=Kirchgöns. Das
Feſt wurde beſonders durch das prächtige Wetter begünſtigt.
i. Homberg a. d. Ohm, 31. Mai. Mit Unterſtützung des
Landwirt=
ſchaftskammerausſchuſſes für Oberheſſen veranſtaltet die hieſige Gemeinde
am 8. Juni d. J. einen Prämienmarkt. Prämiiert werden: Pferde von
Händlern und Landwirten und zwar Belgier und Oldenburger, Rinder
(Heſſ. Fleckvieh und Vogelsberger), Ziegen (weiße Saanenziegen). Die
aufgetriebenen Tiere brauchen nicht ins Herdbuch eingetragen zu ſein,
doch iſt am Markttage Gelegenheit zur Körung von Tieren geboten. Für
Prämiierungszwecke ſtehen 1200 Mark bereit. Sollten die Anmeldungen
zahlreich ausfallen, ſo findet von ſeiten des
Landwirtſchaftskammeraus=
ſchuſſes um 12 Uhr mittags eine Zuchtviehverſteigerung ſtatt von
männ=
lichem und weiblichem Zuchtvieh, und zwar Fleckvieh und Vogelsberger.
* Alsfeld, 31. Mai. Heſſiſcher Landvolktag und
Ober=
heſſiſches Trachtenfeſt. Zu Tauſenden traf das Landvolk aus
nah und fern am Sonntag ein, und es muß geſagt werden, daß unſere
Stadt wohl kaum mehr Gäſte in ſeinen Mauern geſehen hat. In ganzen
Fuhrparkkolonnen ſtanden Autos in den Straßen, und die
Eiſenbahn=
behörde hatte mehrere Sonderzüge eingelegt, um den Rieſenverkehr zu
bewältigen. Alsfeld hatte reichen Feſt= und Fahnenſchmuck angelegt, um
all die Gäſte feſtlich zu begrüßen. Selbſt Bayern und Deutſch=
Oeſter=
reich hatten die Abgeſandten ihrer Landjugendbünde zur Tagung
ge=
ſchickt; ſie bildeten den Gegenſtand herzlicher Ovationen ſeitens der
Ober=
heſſen. Samstag fand bereits ein Empfangsabend ſtatt, der mit dem
Einzug der Banner und Wimpel der Landjugendbünde eröffnet wurde.
Sonntag vormittag wurde ein Feſtgottesdienſt abgehalten. Um 1 Uhr
begann die Aufſtellung des rieſigen Feſtzugs, der die Krone des ganzen
Landjugendtages bildete. Die wunderbaren Trachtengruppen der
Schwälmer, Hüttenberger, Heſſenländer, Schlitzerländer erinnerten an
die herrlichen oberheſſiſchen Trachtenfeſte, die vor dem Kriege wiederholt
in Gießen, Butzbach uſw ſtattfanden. Dazwiſchen bewegten ſich
Feſt=
zugsbilder, die die Entwicklung der Landwirtſchaft, die einzelnen
länd=
lichen Arbeiten, das ländliche Handwerk und Gewerbe zeigten; ferner
ſah man die ländlichen Reitervereine, die bunten Wimpel der Vereine
und Jugendgruppen. In der Nachkriegszeit hat Alsfeld noch keinen ſo
reichhaltigen, ſtattlichen, farbenprächtigen Feſtzug geſehen. Auf dem
Feſtplatz begrüßte der Vorſitzende Schmidt des Landjugendbundes
Ober=
heſſen die Gäſte; es ſprachen Vertreter des Reichslandbundes, Karl
Hopp=Bahreuth vom Bayeriſchen Landjugendbund, eine Vertreterin des
ländlichen Hausfrauenvereins und mehrere bündleriſche Abgeordnete.
Den Nachmittag füllten Reitervorſührungen der Reitervereine und
Volkstänze der einzelnen Trachtengruppen, Konzert und Volksbeluſtigun.
gen aus. Der geſamte Landvolktag bildete eine machtvolle Kundgebung
des heſſiſchen Landvolkes; das Gemeinſchaftsgefühl und
Standesbewußt=
ſein zu ſtärken, war der Zweck der Tagung.
Gegen
Zucker, Gallensteine Magen,
Darm. Leber, Nieren,
Blasen=
leiden, Gicht u. Katarrhen
Bade u. Hauskurschriſten
durch Kurdieektion Bad leuenahe
( Rieinland.)
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Mr
[ ← ][ ][ → ] Welches sind die Ursachen
des wachsenden Erfolges?
aber sie sind stichhaltig!
Wenig Gründe ...
Nach langer, mit großer Geduld getragener
Krank=
heit wurde heute meine innigſtgeliebte Frau, die
herzensgute, treuſorgende Mutter, unſere liebe
Schwe=
ſter, Schwägerin, Schwiegermutter und Tante
Käte Müller
geb. Glenz
von ihrem ſchweren Leiden durch einen ſanften Tod
erlöſt.
Ihr Leben war Arbeit, Liebe und Güte,
Darmſtadt, den 31. Mai 1927.
(*14657
Liebigſtr. 30.
Im Namen der Hinterbliebenen:
In tiefem Schmerz:
Carl Müller
Albrecht Müller.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 3. Juni,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
heute morgen kurz vor 4 Uhr, nach kurzem,
ſchwerem Leiden unſer liebes
Lorchen
zu ſich in die Ewigkeit zu rufen. gouo
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adam Hoffarth und Frau.
Rehbach, Brensbach, den 31. Mai 1927.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den
2. Juni, nachmittags 2½, Uhr ſtatt
Dankſagung.
Für die uns beim Heimgang durch plötzlichen Unfall
ſo früh dahingeſchiedenen, lieben, unvergeßlichen
Entſchlafe=
nen in ſo reichem Maße erwieſene Teilnahme ſagen wir
herzlichen Dank, insbeſondere den Kollegen und Beamien
der Reichsbahndireltion, Frankfurt a. M. und Bahnhof
Wixhauſen, dem Geſangverein Conkordia, den
Schul=
kameraden, ſowie Herrn Pfarrer Gombel für die
troſt=
reichen Worte am Grabe.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabeih Thomas nebſt Kinder
Georg Enz.
Gräfenhaufen, den 30. Mai 192:
Aolge Taalie
Grau-Cheureaux-Spangenschuh
Grau-Wildieder-Spangenschuh
Grau mit blau Bindeschuh
Beige mit braun Bindeschuh
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Darmstadt
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Das führende Schuhwarenhaus
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen
Be=
weiſe herzlichſter Teilnahme an dem
Hinfcheiden unſrer unvergeßlichen
Entſchlafenen
Frau
Magdalene Müller
geb. Fink
ſagen wir auf dieſem Wege innigen
Dank.
u4698) Die Hinterbliebenen.
Dankſagung.
Jür die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und
die zahlreichen Blumenſpenden bei dem Hinſcheiden
unſrer lieben Entſchlafenen ſagen wir Allen auf
dieſem Wege herzlichen Dank. Beſonders danken wir
der Schweſter Wilhelmine für ihre liebevolle Pflege,
dem behandelnden Arzt Herrn San.=Rat Dr.
Langs=
dorf, ſowie Herrn Pfarraſſiſtent Lein, für die
troſt=
reichen Worte am Grabe.
Georg Knörzer
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, den 30. Mai 1927
ſch habe meine ärztliche
Tätig-
keit wieder aufgenommen
Dr Wißmann
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Dr A. Schweissut
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Sprechstunde täglich 2—4 Uhr.
Sandstr. 2. ( 1446 7im) Telephon 3806.
Fußball.
Akad. Sportklub Friedberg — Techniſche Hochſchule Darmſtadt.
Heute, Mittwoch den 1 Juni nachmittags 3 Uhr. treffen ſich obige
Mannſchaften zum Freundſchaftsſpiel auf dem Hochſchulſportplatz. Da
die Friedberger ein ziemlich ſpielſtarkes Team ſtellen werden, iſt ein
intereſſanter Kampf zu erwarten, deſſen Ausgang noch völlig offen iſt.
Der Eintritt iſt freit
Polizei=Sppv. Darmſtadt — Starkenburgia Heppenheim 1:2 (1:0).
Am Sonntag, den 29. Mai, fand das Rückſpiel zwiſchen den beiden
vorgenannten Vereinen um die Kreismeiſterſchaft ſtatt, bei welchem
Starkenburgia Heppenheim wider Erwarten verdient gewann.
Germania Eberſtadt, I. — Turn= und Sportgemeinde
Sprend=
lingen, I. 8:2 (3:1), Ecken 3:3.
Germania=Eberſtadt weilte am Sonntag in Sprendlingen, wohin
ſie von mehreren Schlachtenbummlern begleitet wurde. Dieſe und die
übrigen Gäſte, die ſich zu dem Treffen der beiden Mannſchaften
einge=
funden hatten, kamen voll und ganz auf ihre Rechnung. Germania hat
die auf ſie geſetzte Hoffnung, auch auf fremdem Boden zu ſiegen, erfüllt,
und zwar in hohem Maße. Denn was ein Reſultat 8:2 heißt, weiß jeder
Sportler, zudem zu bemerken iſt, daß das zweite Tor für Sprendlingen
ein Selbſttor war. — Zum Spielverlauf felbſt ſei bemerkt, daß
Sprend=
lingen gleich von Anfang ein ſtarkes Tempo vorlegte und bereits in der
zweiten Minute ſeinen erſten Erfolg erzielen konnte. Gberſtadt ließ ſich
aber dadurch nicht entmutigen, ſondern leitete mit Schwung recht
gefähr=
liche Angriffe ein. Aber die beſtgemeinten Schüſſe verfehlten zunächſt ihr
Ziel. Erſt nach 2 Minuten Spieldauer konnte der Eberſtädter
Mittel=
ſürmer, der ſehr gut aufgelgt war, auf Vorlage von halbrechts den
erſten Ball unhaldbar einſenden. Nun dauerte es auch nicht lange, und
ſchon hatte Eberſtadts Halbrechter auf Vorlage vom Mittelſtürmer ſeinem
Verein die Führung gegeben. Sprendlingen kommt erſt jetzt wieder zu
ſich und trägt zwar ſchöne Angriffe vor das Gberſtädter Tor, aber alles
ſcheitert an dem vorzüglichen Schlußtrio. Kurz vor Halbzeit wird es
wieder ſehr brenzlich für Sprendlingen, als eine Flanke von Eberſtadts
Linksaußen unhaltbar verwandelt wird; leider wird dieſes Tor nicht
gegeben. Schiedsrichter entſcheidet Strafſtoß für Sprendlingen.
Eher=
ſtadt greift von neuem an, als auch ſchon Nummer 3 im Netz hängt. Mit
dieſem Reſultat wurden die Seiten gewechſelt. — Gleich am Anfang der
zweiten Spielhälfte zieht Eberſtadt wieder mächtig los. Die Erfolge
konnten nicht ausbleiben. Es klappte alles wie am Schnürchen, und die
Leiſtungen der erſten Spielhälfte wurden noch weit übertroffen. Das
Zuſpiel im Sturm von der Läuferreihe zum Sturm, war einfach
hervor=
ragend. Hierbei ſeien die beiden Außenläufer von Gberſtadt erwähnt.
Auch der Mittelläufer gefiel durch ſein Kopfſpiel. Sprendlingen hatte
nichts mehr zu beſtellen. Sämtliche 5 Tore Eberſtadts aus der zweiten
Hälfte fielen faſt in genauen Abſtänden und wurden ausſchließlich durch
ein prächtiges Zuſpiel erzielt. Ein ſchönes 10. Tor wurde auch nicht
gegeben. — Am 1. Pfingſtfeiertag empfänat die 1. Germania=Mannſchaft
den Sportverein 08 Metzingen Wttb.). Auch dieſem Treffen wird mit
großem Intereſſe entgegengeſehen.
Tennis.
Abſchluß des Frankfurter Turniers.
Mit dem Herren=Einzel um die Meiſterſchaft von Frankfurt und
dem Endſpiel im Damen=Einzel fand das Allgemeine Frankfurter
Ten=
nis=Turnier ſeinen Abſchluß. Die Herren=Einzelmeiſterſchaft von
Frank=
furt fiel erwartungsgemäß an Goſewich, der Erwen 6:1, 6:0, 6:0 ſchlug.
Im Damen=Einzel war Frau Hemp über Frau Ledig=Leipzig 7:5, 3:6,
6:4 ſiegreich.
Doppelerfolg von Demaſius in Dresden.
Bei dem am Montag zu Ende geführten Tennis=Turnier in
Dres=
den erſtritt ſich Demaſius einen ſchönen Doppelerfolg. Im Schlußſpiel
des HerrenEinzel ſchlug er Bergmann 6:4. 6:1, 6:0. und mit dieſem
zuſammen blieb er dann auch im HerrenODoppel über die Berliner
Dr. Rau/Prenn 6:2, 6:2, 6:3 erfolgreich. Der Sieg im Damen=Doppel
fiel überraſchenderweiſe an Frau Fritſche/Frau Ditzer, die Frau Dr.
Rau/Frau Kohner 6:3, 6:3 abfertigen konnten. Im Gemiſchten Doppel
holten ſich Frl. Hagelin/Bergmann einen 6:2,6:1=Sieg über Frau
Kall=
meher Demaſius. Das Damen=Einzel fiel an Frl. Kallmeher, die Frau
Fritſche 7:5, 6:4 ſchlug.
Kraftſport.
Athl.=Sportverein 95—Kraftſportklub Mainz=Amönebura 14:14.
Am Sonntag, den 29 Mai, ſtand die Ringermannſchaft des Athl.=
Sporwereins 95, der Mannſchaft von Amöneburg in einem
Freund=
ſchaftskampf in zwei Nunden gegenüber. Die Darmſtädter Mannſchaft
hatte gegen die ſehr ſtarke Gegnermannſchaft einen ſchweren Stand. Die
1. Runde ging dann auch erwartungsgemäß mit 9:5 Pukten verlonen,
aber in der zweiten Runde konnten die Darmſtädter durch ihre
über=
legene Technik und ihnen zähen Kampfeswillen, ebenfalls ein 9:5
heraus=
holen und ſo den Kampf remis ſtellen. Da beide Mannſchaften genau
dieſelbe Ringzeit hatten, blieb der Kampf umentſchieden. Die einzelnen
Kämpfe verlieſen unter der ſehr guten Leitung des Herrn Striegel=
Koſtheim in ruhigem, anſtändigem Rahmen, und war das zahlreich
er=
ſchienene Publikum mit den gezeigten Leiſtungen voll und ganz zufrieden,
was aus dem ſtarken Beifall nach jedem Kampfe ſichtlich hervorging.
Ganz beſonders hervorzuheben ſind die unteren Klaſſen, die in Punkto
Technik wahre Prachtleiſtungen zeigten, doch ſollen hiermit die oberen
glaſſen nicht zurückgeſtellt ſein, denn auch dieſe Kämpfe warem für das
Publikum eine volle Befriedigumg. Nun der Verlauf:
Erſte Runde.
Fliegengewicht: Pfaff=Amöneburg—H. Marloff=Darmſtadt. Marloff
war durch eine gleich zu Beginn erhaltene Verletzung ſtark behindert und
mußte nach 4 Minuten durch Eindrüchken der Brücke eine Niederlage
hinnehmen. 2:0.
Bantamgewicht: Seifert=Amöneburg—P. Schwarz=Darmſtadt. Schwarz
ging gleich forſch ins Zeug, aber ſein Gegner verſtand es fehr gut ſich
den ſchönſten Griffen zu entwinden, bis nach 2 Mimnutem Schwarz durch
einen gut ausgeführten Ausheber dem Kampf ein Ende machte. 2:2.
Federgewicht: Hoffmann=Amöneburg—J. Marloff=Darmſtadt Ein
ſehr feſſelnder Kampf, bei dem Griff auf Griff folgte, doch verſtand es
jeder der Beiden, ſich aus der Gefahrzone zu befreien, und endete der
Kampf nach 10 Mimuten bei Punktengleichheit unentſchieden. 3:3.
Leichtgewicht: Klein=Amöneburg—Feldmann=Darmſtadt. Auch bei
dieſem Kampf dasſelbe Bild. Griff auf Griff, doch keiner führt zur
Entſcheidung, und mußten ſich Beide nach 10 Minuten mit einem
Unent=
ſchieden zufrieden geben, 4:4.
Leicht=Mittelgewicht: Bückle=Amöneburg—W. Schwarz=Darmſtadt.
Schwarz fing ſehr ausſichtsvoll an, doch ſchon nach 2 Minuten mußte er
durch eine Ueberrumpelung Bückles durch Uebevſtürzer eine Niederlage
hinnehmen, 6:4.
Halb=Schwergewicht: Karl Heimann=Amöneburg—Aßmus=Darmſtadt.
Bei dieſem Kampfe hielt ſich Aßmus gegen ſeinen bedeutend, beſſeren
Gegner ausgezeichnet. Er konnte jedoch nach 10 Minuten eine
Nieder=
lage durch Eindrücken der Brücke nicht verhindern. 8:4.
Schwergewicht: Müller=Amöneburg—H. Weckbach=Darmſtadt. Beide
Ringer verſuchten mit aller Kraft, einen Sieg für ihre Farben zu
errin=
gen, doch mußten ſich Beide nach 10 Minuten unentſchieden trennen. 9:5.
Zpeite Nrxbe.
Fliegengewicht: Pfaff=Amöneburg—Fiſcher=Darmſtadt. Fiſcher, als
Erſatzmann für Marloff, verſuchte nun mit aller Kraft, die erſte
Nieder=
lage wieder gutzumachen, was ihm auch nach 4 Minuten dunch Eindrückemn
der Brücke gelang. 9:7.
Bantamgewicht: Seifert=Amöneburg—P. Schwarz=Darmſtadt. Auch
diesmal gelang es Schwarz, nach ſchönem Kampfe in 3 Mimuten dunch
Halbnelſon und Eindrücken der Brücke zu ſiegen. 9:9.
Federgewicht: Hoffmann=Amöneburg—J. Marloff=Darmſtadt. Unter
Aufbietug ſeines ganzen Könnens verſuchte Marloff, den Sieg an ſich
zu reißen, was ihm auch nach 7 Minuten durch Eindrüichen der Brücke
gelang. 9i11.
Leichtgewicht: Klein=Amöneburg-Feldmann=Darmſtadt. Hier war
genau dasſelbe Bild des erſten Kampfes, und mußten ſich Beide nach
hartem 10 Mimuten Kampfe uentſchieden trenmen. 10:12.
Leicht=Mittelgewicht: „Bückle=Amöneburg—W. Schwarz=Darmſtadt.
Schwarz, durch ſeine erſte Niederlage nun vorſichtig, lieferte ſeinem
Geg=
ner einen ſchweven Kampf. Nach 7 Minuten holte er ſogar einen Sieg
heraus, doch wunde derſelbe von dem Kampfleiter nicht anerkannt, weil
am Ende der Matte. So verlief auch dieſer Kampf unentſchieden. 11:14
Halb=Schwergewicht: Karl, Heimann=Amöneburg—Aßmus=Darmſtadt.
Aßmus konnte in dieſem Kampfe die Widerſtandskraft des erſten Kampp
fes nicht mehr aufbringen und mußte in 2 Minuten eine Niederlage durch
Eindrücken der Brücke hinnehmen. 13:18.
Schwergewicht: Müller=Amöneburg—H Weckbach=Darmſtadt. BeF
dem nu folgenden Kampfe ging es auf Biegen und Brechen. Jeder
wollte den Kampf mit einem Sieg entſcheiden, doch keinem ſollte der
Wurf gelingen. Nach aufgeregtem, wechſelſeitigem Kampfe trennten ſich
Beide unentſchieden, und blieb ſomit der geſamte Kampf 14:14 Punkten
remis. — Lebhafter Beifall belohnte beide Mannſchaftem für die gezeigten
ſchönen ringeriſchen Leiſtungen, und man trennte ſich mit einem dreig
fachen „Kraſt Heil” auf ein frohes Wiederſehen in Darmſtadt.
Geſchäftliches.
Rührigkeit herrſcht auch im Martinsbieskel. Das
bekannte Haushaltungsgeſchäft von Hugo Neurohr, eröffnet am 1. Junf
Ecke Wenck= und Pankratiusſtraße neue helle Geſchäftsräume, um allen
Anſprüchen der Hausfrauen aus dieſem Stadtgebiet gerecht werden zu
können. Die neuen Schaufenſter werden in den nächſten Tagen ſicher
viel Beachtung finden.
Verkeine Wirtſchaftslorgen haben wilk, muß ſich
heutzutage entſprechend umſtellen. Die Koſten für den Lebensunterhalt
ſind enorm geſtiegen, während die Einnahmen nicht immer Schritt
ge=
halten haben. Unter dieſen Umſtänden iſt es natürlich für die Hausfrau
ſchwer, ſtets eine gute Mahlzeit zu bereiten. Und doch hat ſie es
vollkommen in der Hand. Sie muß ſich nur von allen Vorurteilen
frei=
machen. Bei dem großen Fettbedarf einer Familie iſt es eben nicht
mehr möglich, die teure Butter, ſei es in der Küche oder zum
Brot=
aufſtrich, zu verwenden. Die Feinkoſtmargarine „Blauband friſch gekirmt”
enthält die Nährwerte der Butter, iſt von köſtlichem Wohlgeſchmack und
ebenſo bekömmlich. Der billige Preis von nur 50 Pfg. für das halb=
Pfund hilft vom Wirtſchaftsgeld ein nettes Sümmchen ſparen, um
an=
dere notwendige Dinge zu beſchaffen.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 2. Jum 1927.
(Nach der Wetterlage vom 81. Maf 1927.)
Bei wechſelnder Bewölkung mit zeitweiſer Aufheiterung
Tempera=
turen ſchwankend und ſtrichweiſe leichte Niederſchläge.
Heffiſche Wetterdienſtſelle.
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Nummer 151
Mittwoch, den 1. Juni
Deutſchlands Außenhandel in Wein.
Nach der amtlichen Statiſtik geſtaltete ſich der Weinverkehr
Weinbrand unter Zollſicherung: Einfuhr 18 783 (4354) Dz. im Werte
friſcher Moſt von Trauben, auch entkeimt, in Behältniſſen mit einem
Raumgehalt von 50 Liter oder mehr: a) Wein zur Herſtellung von
Weinbrand unter Zollſicherung: Einfuhr 18 783 (4354 Dz. im Werte
von 1018000 Mk. b) Wein zur Herſtellung von Weineſſig unter
Zoll=
ſicherung: Einfuhr 3101 (306) Dz. im Werte von 64000 Mk. c) Wein
zur Herſtellung von Schaumwein unter Zollſicherung: Einfuhr 20 233
(336) Dz. im Werte von 1283000 Mk. d) Wein zur Herſtellung von
Wermutwein unter Zoülſicherung: Einfuhr 572 (321) Dz. im Werte von
29 000 Mk. e) Anderer Wein: Einfuhr 88 282 (17 086) Dz. im Werte von
4 272000 Mk., u. a. aus Spanien 60 508, Griechenland 10 941, Italien
5858, Frankreich 4861; Ausfuhr 1207 (1918) Hktl. im Werte von 196 000
Mk. 1) Stiller Wein und friſcher Moſt in anderen Behältniſſen:
Ein=
fuhr 178 (49) Hktl. im Werte von 31060 Mk.; Ausfuhr 1399 (1576) Hktl.
im Werte von 569 000 Mk. Weine mit Heilmittelzuſätzen und ähnliche
weinhaltige Getränke (Wermutwein uſw.): Einfuhr 1486 (420) Hktl. im
Werte von 141 000 Mk.; Ausfuhr 820 (63) Hktl. im Werte von 29000 Mk.
Obſtwein und andere gegorene, dem Wein ähnliche Getränte (
Malton=
wein uſw.); Reiswein: Einfuhr 51 (—) Hktl. im Werte von 1000 Mk.;
Schaumwein: Einfuhr 14 731 (4370) 1 Flaſchen im Werte von 62000
Mk.; Ausfuhr 34 012 (22881) ᛋ Flaſchen im Werte von 108000 Mk.
Ohne Zuſatz von Branntwein oder Wein künſtlich bereitete Getränke;
Limonaden: Ausfuhr 1222 (328) Hktl. im Werte von 77 000 Mk. Die
in Klammern () geſetzten Zahlen ſtellen die im gleichen Monat des
Vor=
jahres ein= bzw. ausgeführten Mengen dar.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 31. Mai.
Die an der geſtrigen Abendbörſe zutage getretene Beunruhigung hat
ſich heute als vollkommen berechtigt herausgeſtellt. Infolge der in den
letzten Tagen erfolgten ſtarken Abſchwächung des Kursniveaus kam aus
Prämien= und Stellagegeſchäften viel Material an den Markt, das ſich
ſehr kursdrüchend auswirkte. Auch aus nicht prolongierten Poſitionen
kam Material zum Angebot, ſo daß ſich die Börſe wieder einmal, wie
ſo häufig in den letzten Wochen, einem Maſſenangebot gegenüber befand,
dem nur eine ganz geringe Aufnahmefähigkeit gegenüber ſtand. Die
Fol=
gen waren abermals erhebliche Kursrückgänge bis zu 7 Prozent.
Be=
ſonders die Elektrowerte, einige Montanaktien, die Zellſtoffpapiere.
Da=
natbank, Weſteregeln, Holzmann, J. G. Farben und Deutſche Erdöl
waren ſtark gedrückt. Auch die Schiffahrtswerte verloren weitere 3
Pro=
zent. Renten folgten der allgemeinen Tendenz nach unten, beſonders
die Schutzgebietsanleihen waren ſehr ſchwach. Ausländer wurden
eben=
falls ſchwächer, nur die Türken konnten ſich behaupten.
Die Selbſtexekutionen und auch die Exekutionen wurden ſpäter weiter
fortgeſetzt, ſo daß ſich die Kursrückgänge noch ſteigerten. J. G.
Farben=
induſtrie gingen um weitere 3 Prozent zurück, auch Zellſtoff Waldhof
verloren noch einmal 3 Prozent zu dem Anfangsverluſt von 5 Prozelit
Irgendwelches Deckungsbedürfnis machte ſich dagegen faſt kaum
bemerk=
bar, doch konnten in der zweitem Börſenſtunde, wenn auch in
beſchränk=
tem Maße, Anlagekäufe feſtgeſtellt werden, zu denen die niedrigen Kurſe
reizten. Tägliches Geld 4½ Prozent. Auf dem Deviſenmarkt ſind
Pfunde und Dollars eine Kleinigkeit feſter geworden. Mark gegen
Pfunde 20,50, Mark gegen Dollar 4,2201, London-Paris 124,01—02.
Die Abendbörſe eröffnete ohne jede Erholung zu den
niedrig=
ſten Tageskurſen, das heißt, bis zu 10 Prozent unter den amtlichen
Notierungen von heute mittag und vereinzelt auch noch darüber hinaus.
Die gegen die Medioliquidationskurſe ſehr niedrigen
Ultimoliquidations=
kurſe haben ſehr ſtark verſtimmt, und man befürchtet, daß ſich bei der
Bezahlung der Differenzen neue Schwierigkeiten einſtellen werden, bztv.
abermals Exekutionen vorgenommen werden müſſen, die übrigens auch
heute abend ſchon teilweiſe einſetzten. Auch die kommende
Generalveu=
ſammlung der J. G. Farbeninduſtrie bietet dieſes Mal keine Anregung,
weil man damit zu rechnen glauben muß, daß die Verwaltung zur
all=
gemeinen Lage neue Erklärungen im Sinne des Herrn Duisberg
ab=
gibt. Die außerordentlich niedrigen Nachbörſenkurſe wurden im weiteren
Verlaufe abermals um 2—3 Prozent unterſchritten. Auch deutſche
An=
leihen waren ſtark angeboten, ebenſo die ausländiſchen Renten. Schwach
waren von den Montanwerten beſonders Gelſenkirchen, Phönix,
Rhein=
ſtahl und Stahlverein. Auf dem Rentenmarkt ging faſt nichts um. Auf
dem Elektromarkt waren in erſter Linie Siemens u. Halske ſtark
ange=
boten und bis auf 234 heruntergehandelt. Holzmann konnten gegen
die niedrigſte Notiz eine Kleinigkeit zurückgewinnen, die aber an der
Nachbörſe wieder verloren ging. Zum Schluß der Abendbörſe wurde
das Angebot größer und dringender. Man konnte nur noch Briefkurſe
hören. An der Nachbörſe ergaben ſich weitere Verluſte. Siemens u.
Halske 232 und J. G. Farben 263, Reichsanleihe 89, Commerzbank 163,
Danatbank 217,5, Deutſche Bank 162, Diskonto 157, Dresdener Bank
160, Buderus 108, Gelſenkirchen 1592/, Harpener 178, Ilſe 245,
Mannesmann 164, Phönix 118,5, Rheiniſche Braunkohlen 256,
Rhein=
ſtahl 176, Stahlverein 137,75, Adlerwerke 125, A. E. G. 161,5, Bergmann
161,5, Cement Heidelberg 155, Daimler 105. Deutſche Erdöl 135,
Scheideanſtalt 190, Dyckerhoff 41, Licht u. Kraft 184,5, Velten 124,5
Goldſchmidt 121, J. G. Farben 263, Holzmann 172, Junghans 114,5,
Lahmeyer 159, Mainkraft 128, Metallgeſellſchaft 175, N. S.U. 127, Peters
Union 110, Reiniger Gebbert 125, Rütgerswerke 93,5, Schuckert 157,5,
Siemens u. Halske 232, Wayß u. Frehtag 151, Zellſtoff Waldhof 255,
Südd. Zucker 140, Hapag 124, Nordd. Lloyd 125. Nachbörſe: Phönig
119, Erdöl 134,5, Zellſtoff Waldhof 255, Nordd. Lloyd 124,75,
Stahlver=
ein 237,5, Holzmann 170, Commerzbank 123,5.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man
ondon gegen
Paris 124,01, gegen Mailand 88,10, gegen Holland 12,132/, gegen
Madrid 27,65, gegen Zürich 25,242/s, gegen New York 4,8580, Pfunde
gegen Mark 20,50, Dollar gegen Mark 4,2195
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb. Nürnb. Maſch. / 145.— 1141
Bamag=Meguin
Berlin el. W..
Berlin. Karlsruhe,
Braunkohl.=Brikett=
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl".
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwverke.
Donnersmarckhütte".
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben".
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl.
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen.
Han. Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf.. . . 1 213.5
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Lslo
Kopenhagen.
Stockholm.
Helſingfors.
Italien ...
London.. ..
New=York..
Paris .....
Schweiz ...
Spanien .."
205.—
107.75
91.5
11.875
146.625
80.—
138—
136.5
168—
288.25 (274.75
95.—
66.— 137.5
203.75
105.5
83.75
11 625
118.—
131.—
162.5
95.— Lingel Schuh. ..
Linke u. Hofmann.
L. Loewe u. Co..
KC. Lorenz..
Niederlauſitzer Kohle
139.5 MNordd. Gummi.
67.— Orenſtein.
135. — FRathgeber Waggon
Rombacher Hütten
Roſitzer Zucker.
Rütgerswverke
Sachſenwerk
Sächſ. Gußſtah
65.— Siemens Glas. 89.75
71.125
256. — 1245.—
90.25
109.87:
115.25
163.— Ver. Lauſitzer Glas 148 5 221.5 211.75 Volkſtedter Porzell.. 60.5 188.— 180.— Weſtf. C. Langendreer 58. 120.— 112.— Wittener Gußſtahl. 62.5 204.5 Wanderer=Werke. 243.—
Deviſenmarkt.
30 5. 31. 5. 30. 7. Geld Brief / Geld /Brie Geid Brie 168.83/169.1 168.76 159.1 Wien D.=Oſt. abg. 59.34 59.46 1.786 1.790 1.7841 1.788 Prag.. 12.4‟ 12.51 58.5 58.69 53.555 58. 675 Budapeſt, Peng” 73.46 73. 80 os.39109.61 109.61/109.83 Fapan 1.943 1.954 Hiie s6112.88 12.64 112.88 Rio de Janeiro 1.4987 9.500 jt12-79/113.01 1 12.79 113.01 Sofia. 3.049/ 3.055 vo.so710.627 0.607/10 62 Fugoſlavien 7.412 7.42 23.17 23. 21 23. 23/ 23.27 Konſtantinopel . 2.211 2.2) eo.479/20,521 20.477 20.51 Liſſabon 21.23 21. 27 4. 216 4. 224 1. 2155 4.2235 anzig . 81. 87 82.03 16 51 16.55 16.505 16.54 Athen 5. 594 5.606 81.10 81.26 181.095 81.255 Kanada. 4.216 4.220 74.03 74.17 74.05/ 74.19 Uruguay .. . . . ./ 4.216 4.224 Die Produktionsverſchlechterung im deutſch=oberſchleſiſchen Bergbau
im April. Nach den nunmehr vorliegenden genauen Ermittelungen hat
die Steinkohlen=, Koks= und Brikettproduktion Deutſch=Oberſchleſiens im
April laut „J. K.” am arbeitstäglichen Durchſchnitt gemeſſen, folgende
Veränderung erfahren: Es wurden produziert an Steinkohlen 57 851
(März 63 993) To., Koks 2892 (3932) To. und an Briketts 1012 (1225)
To. Mit Ausnahme von Koks lag die Aprilerzeugung teilweiſe
beträcht=
lich unter dem fördertäglichen Durchſchnitt der Produktion des Jahres
1926, in
de=
beitstäglich 585
To. Steinkohlen, 2874 To. Koks und
1414 To. Brik
roduziert wurden. Die Förderung bzw. Produktion
je verfahrene Schicht der Geſamtbelegſchaft ergab für April folgenden
Erzeugungsſtand: Steinkohlen 1293 To. (März 1332 To., 1926: 1270
To.), Koks 1501 (März 1677 To., 1926: 1465 To.) und Briketts 4937 To
(März 51
26: 7251 To
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 31. Mai.
Die Ultimo=Börſe verkehrte während der erſten Stunde in ſchwacher
Haltung. Die Ausführungen Duisbergs üben unverkennbar ihren
Ein=
fluß aus ebenſo die Verknappung des Geldmarktes, die in der Erhöhung
des Diskontſatzes zum Ausdruck kam. Für Gelder über den Ultimo
nannto man einen Satz von 7—8½ Prozent, der heute die einzige private
Notiz am offenen Geldmarkt darſtellte. Die Nachfrage war weniger
ſeitens der Börſe als auffallend der übrigen Wirtſchaft erheblich, ſo daß
die Großbanken größere Wechſeieinreichungen an die Reichsbank
weirer=
leiten. An dieſe Tatſache ſetzte man die Folgerung einer größeren
Wahr=
ſcheinlichkeit der an ſich ſchon bevorſtehenden Diskonterhöhung. Außerdem
kam aus Anlaß der Prämienerhöhung eine größere
Verkaufsordeus=
erteilung der Provinzkundſchaft, die ſich auf ſämtliche Aktienmärkte
er=
ſtreckte. Die erſten Kurſe zeigten wieder Rückgänge von 2—5 Prozent,
teilweiſe auch in einem erheblich ſchärferen Umfang. Beſonders ſchwach
und etwa 7—15 Prozent niedriger lagen anfangs Schultheiß, Oſtwerke,
Zellſtoff Waldhof, Deutſche Maſchinen, verfch. Elektropapiere, Eſſenor
Steinkohlen, Vgt. Glanzſtoff, Rheinſtahl. Rheiniſche Braunkohlen,
Salz=
detfurth, Ludwig Löwe erlitten den ſtärkſten Verluſt bis zu 26 Prozent.
Das Geſchäft war außergewöhnlich klein, da naturgemäß jeda
Unter=
nehmungsluſt fehlte. Im internationalen Deviſenverkehr hatte die Lira
in London mit 88,10 einen feſteren Kurs, während die europäiſchen
Valuten keine nennenswerte Aenderung erfuhren.
Im weiteren Verlauf der Börſe erfuhr der allgemeine Kursſtand
eine Senkung um 2—6 Prozent. Man wollte an den Aktienmärkten auch
größere Exekutionen beobachten, während andererſeits nach wie vor
keine Kaufluſt beſtand. J.=G. Farbeninduſtrie waren in der zweiten
Börſenſtunde mit 273 angeboten. Angeſichts der gedrückten Stimmung
blieb die Umſatztätigkeit in einem ſehr minimalen Rahmen. Am
Privat=
diskontmarkt wurde nach der erfolgten Heraufſetzung der Sätze auf fünf
Prozent eine neue Erhöhung nicht vorgenommen Die Großbanken
waren mit neuen Abgaben am Markt, die bei der Reichsbank und der
Seehandlung wieder kommiſſionsweiſe Unterkunft fanden.
Privatdiskont kurze und lange Sicht 5 Prozent. An der Nachbörſe
kam es zu einer ſcharfen Ermattung. Die Börſe handelte an den
Ter=
minmärkten bereits per Medio Juni und nannte hierbei Kurſe, die
prozentweiſe unter den letzten amtlichen Notierungen per Ultimo Mai
lagen. Schultheiß gingen im Spätverkehr abermals um 10 Prozent
auf 363 zurück. J.=G. Farbeninduſtrie waren mit 265,5 angeboten, die
führenden ſonſtigen Terminwerte ſchwächten ſich nachbörslich noch bis
4 Prozent ab. Man hörte gegen 2.30 Uhr u. a. Vereinigte Glanzſtoff
mit 520, Rheinſtahl 180, Harpener 180, Gelſenkirchen 159, AEG. 162,5,
Siemens B7, Mannesmann 166,5, Deſſauer Gas 177, Oſtwerke 334,
Nordd. Lloyd 127, Hapag 125, Neubeſitzanleihe 16,5.
220.—
111.—
163.75
21.75
107.25
153.—
89.75
69.75
116 75 1111.5
180.— 1179.25
125 5 1120.125
88.—
101.5
114.25
159.—
143.5
58.—
H8.—
G3.—
235.—
31. 5.
Geld /Brief
59.32/ 59.44
2.484 12.508
73.46 73.60
1.948/ 1.952
1.4987/).5007
3.047 3.05 3
7.413/ 7.427
2.215/ 2.219
20.981 21.02
81. 85/ 82.01
3.544 5. 556
4.216 4.224
4.216 4.224
Der engliſch=ruſſiſche Handel.
In engliſchen Finanz= und Handelskreiſen beſchäftigt man ſich, den
Blättern zufolge unter Erörterung des kürzlichen Ausſpruches von
Premiermiiſter Baldwin über die Möglichkeit der Fortſetzung des
legi=
timen Handels zwiſchen England und Rußland mit der Frage, inwicweit
eine ſolche Fortſetzung ſtattfinden kann. Dabei iſt man in weiten
Handels=
kreiſen davon üüberzeugt, daß Nußland trotz ſeiner Drohungen ſich hüten
dürfte, ſich vom engliſchen Markte zurückzuziehen. In gewiſſen Kreiſen
würde man dies zwar nicht ungern ſehen. So haben die Shell und die
Anglo=Perſian ein gelviſſes Intereſſe am Rückgang der ruſſiſchen
Pe=
troleumverkäufe auf engliſchen Märkten. In dem Ende April zu Ende
gegangenen Halbjahr hatte die Einfuhr an raffiniertem ruſſiſchen
Petro=
leum 62 Millionen Gallonen gegen 31 Millionen Gallonen im Halbjahr
zuvor betragen. Der Abbruch der Beziehungen dürfte eine erhebliche
Erſchwerung für die Abſatzmöglichkeiten an ruſſiſchem Petroleum bringen,
desgleichen für die ruſſiſche Holzausfuhr. Stark invereſſiert auch die
Frage, für welchen Betrag Ruſſenwochſel im Umlaufe ſind, und man
nennt hierfür Summen zwiſchen 4½ und 7 Millionen Pfund Sterling.
Für die meiſten Wechſel iſt übrigens Deckung in Form von
Feſtgeld=
depoſiten vorhanden, da die großen Diskonthäuſer gemäß den
An=
weiſungen des britiſchen Schatzamtes die Sowjetwechſel als nicht
dis=
kontfähig betrachteten. Man nimmt übrigens allgemein an, daß die
beiden ruſſiſchen Bankfilialen die Bank for Ruſſian Trade und
nament=
lich die Moscow Narodny Bank ihre Geſckäfte weiterführen werden.
Finanzielle Folgen ſür engliſche Kaufleute dürften aus dem Abbruc, der
Beziehungen nur in geringem Maße erwachſen, da offene Warenkredite
zu den Seltenheiten zählten.
Die Goldfiuktugtionen der Bank von England.
Die nicht unerheblichen Goldabflüſſe aus der Bank von England,
welche ſich in den letzten Tagen vollzogen, haben in City=Kreiſen ein
ge=
wiſſes Unbehagen ausgelöſt, das ſeinen Ausdruck in einzelnen
Kommen=
taren der Finanzblätter findet. Allgemein wird als feſtſtehend
ange=
nommen, daß ein Teil des Goldes nach Frankreich gefloſſen iſt, und
zwar im Zuſammenhang mit der Rückforderung des ſeinerzeit durch die
Bank von Frankreich während des Krieges verpfändeten Goldes. Die
„Financial News” finden es zwar ſeitens der Bank von Frankreich
wenig freundſchaftlich, daß ſie dieſes Gold im gegenwärtigen Moment,
wo ſonſt große Fluktuationen ſich zeigten (Rückfließen ruſſiſchen Geldes,
ziemlich erhebliche Abtransporte nach Indien), zurückrufe und gleichzeitig
Pfund Sterling gegen Dollars abſtoße. Das Blatt fordert eine engere
Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Noteninſtituten. Frankreich ſei
gegenwärtig von einer regelrechten Kreditinflation bedroht, die ihre
Urſachen im ſtändigen Aufkauf fremder Deviſen" durch die Bank von
Frankreich habe. Dieſes Vorgehen berge Gefahen in ſich. Im ganzen
dürften in den letzten Tagen zirka 3 Millionen Pfund Sterling
Barren=
gold der Metallreſerve entnommen worden ſein, was zu einer ſpürbaren
Verknappung der Londoner Geldverhältniſſe führte, die ſich in einem
ſtarken Anziehen des Privatdiskonts ausdrückt. Da mit weiteren
Geld=
entnahmen gerechnet werden muß, die 15 Millionen Pfund Sterling
überſteigen dürften, glaubt man einſtweilen nicht, daß in abſehbarer Zeit
eine Verbilligung des Bankdiskontes, auf die man übrigens ſchon lange
hofft, eintreten werde.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im Mai 1927.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung,
Woh=
nung, Heizung, Beleuchtung, Kleidung und ſonſtiger Bedarf) iſt nacb
den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts für den Durchſchnitt des
Monats Mai mit 146,5 gegen 146,4 im Vormongt nahezu unverändert
geblieben.
Börſenvorſtandswahl in Berlin. Bei der geſtern erfolgten
Börſen=
vorſtandswahl wurde zum 1. Vorſitzenden Bankier Richard Pohl von
der Firma Hardy u. Co., zum 1. ſtellvertretenden Vorſitzenden Bankier
Lichtenhein von der Firma Königsberger u Co., und zum 2.
ſtellvertre=
tenden Vorſitzenden der Bankier Schwarz von der Firma Schwarz,
Gold=
ſchmidt u. Co. gewählt.
Leonhard Tietz A.G., Köln a. Rh. Der Aufſichtsrat der Leonhard
Tietz A.G, Köln a. Rh., hat den Abſchluß für 1926 genehmigt. Der auf
den 27. Juni 1927 einzüberufenden H.V. ſoll die Verteilung einer
Divi=
dende von 6 Prozent wie im Vorjahre vorgeſchlagen werden. Der
Auf=
ſichtsrat beſchloß außerdem, die von der letzten H.V. bis zur Höhe von
6 Mill. RM. genehmigte Kapitalerhöhung für einon Betrag von
vor=
läufig 4,5 Mill. RM. durchzuführen. Die Aktien ſind zum Kurſe von
109 Prozent an ein unter Führung des Barmer Bankvereins ſtehendes
Konſortium begeben worden. Der Ausgabekurs entſpricht dem Kurſe,
zu dem die amerikaniſchen Obligationsinhaber ihre Aktienbezugsrechts
ausüben können.
Kapitalzuſammenlegung bei der A. G. Union Vereinigte Zündholz=
und Wichſe=Fabriken. Bekanntlich hat erſt vor wenigen Tagen eine
a.o. H.V. dieſer Geſellſchaft den Verkauf von deren Zündholzfabriken
in Augsburg, Marienthal in Niederbayern und Habelſchwerdt i. Schl.
an die Süddeutſche Zündholz A. G., München (Schwedentruſt) beſchloſſen.
Die A.G. Union, die für dieſen Verkauf 2,24 Mill. RM., teilweiſe in
bar, teilweiſe in Union=Aktien, erhält, beruft nunmehr eine neue a.o.
H.V. auf den 27. Juni, die über die Verwendung des Kaufpreiſes für
die drei Zündholzfabriken Beſchluß faſſen ſoll. Gleichzeitig wird eine
Zuſammenlegung des 3,6 Mill. RM. betragenden A.K., deren
Notwen=
digkeit ſich vermutlich aus der Uebertragung von 1,2 Mill. RMN. Union=
Aktien von der Süddeutſchen Zündholz A.G. an die A.G. Union ergibt,
vorgeſchlagen. Im übrigen ſoll der Gegenſtand des Unternehmens
ge=
ändert, ferner auch die Firma neu feſtgeſetzt und ſchließlich der Sitz
der Geſellſchaft verlegt werden.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl
Ausloſ.-Sch. I. Teill307.5
II. Teil/308
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
Loſungsſcheine ... 17.1
6‟/.% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ./ 97
7% Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 291 97.5
8:/.% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29 ... / 97
6‟/,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29 ..
6!),% Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30 ..."
72‟ Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29/ 98.25
79 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30 98.25
6½% Württ. Freiſt.
Schatz. v. 1. 3. 29/ 97.25
a) Ausländ iſche
5% Bos. E. B. 1914/ 42
5%„ L.Inuv. 1914/ 41.75
4½% 1898
4½% „ 1902 ..
4%
5
6 % Bulg. Taba 102/ 25.5
4 X% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4 ½½ Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
4% „ Goldr.
4½ „einh. R. (kon
5% Port. (Spz.) III
4 % Rum.am. R.03.
6½½ Gold. 13.
4% „ am. konv.
4% am. 05...
25
2.1
F Türk. (Adm./03/
„ (Bagd.) I
(Bagd.)II/ 17.5
4% Türk. unif. 190:
42 „ 1911 Zoll./ 14
4½% Ung. St. 1913
4½% St. 19141 25.25
4½ „ Goldr..
40 „ St. 10 ./ 23
„ Kronr.
3% „ Eiſ. Tor.. 20.5
Außereuro.
päiſche
5% Mex.am. in abgl 23
5% äuß. 99 .„/ 40.75
4% „ Gold04ſtf.,/ 27.5
„ konſ. inn. . , 12.4
4½% „ Irrigat.,/ 34
5% Tamaulipas I „/ 22
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mi;
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=B1. G./105
103
, Berl. St.=Gold/ 96
8% Darmſt. St.=G.
39 D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf./103:),
8% Frl.=Gyp.=B.,
Goldpfdbr. . . . . 103
Frkf. H.=B. Gld. 1101.5
3% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. . . . . 101
6 Pfbr. • Bk.-Glt
Frkſ. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
85
2 G. Ld8.-Bl. Gld. 102.75
101.5
% K.Eleftr. Ma
Hagen) Goldobl. /402.
% K. Landesba=
Darmſt. Reihe
91
7%M.=Krft
103
88 Mannh. St.G./100
8% Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St.=Gldal.
8% Pfäls.Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr. . . .1101
80 Pforzh. St.-G. 1100.25
80 Pr. Centr.=Bd.,
Cr. =Bk. Gldpfbr. /102.25
80 Pr. Centr.=St.
ſchaft-Goldpfbr. /105
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. . .! 99.75
7%6
7½%Rh. St.=W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk., Goldpf.
100
8% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr. . . . . 103
70 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. mit Option/103.5
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.-Gld.. ohne Option! 94.25
8% Voigt &Häffner
Goldobl. . . . . . .
8% Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbr.
Bahr. Hyp.u. Wechſt
Berliner Hyp.=Bk.
Frrf. Hyp.=Bk.
15.4
Frkf. Pfandbr.=Bk. 16.2;
Hamb. Hyp =Bk. 12.3
Mecklb.,Hyp.=n Wb.
Meining. Hyp.Bk 11.8
Nordd. Gr.=Cr Bi
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr..B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.... 13
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B./ 12.3
Südd. Bodenkr. . . 14.7
Württ. Hyp.=Bk... 16
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Gyp.=B.. 10.3
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb. . . .! 8.8
97
Ohne
Zins=
berechnung
50 Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
% Heſ. Brf.=Rg.23
Roggen . . 23
Pr. Kaliw.
Pr. Roggenw.
2 Südd. Feſt=B. G
Borkrieg3=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Jahr. Vereinsb.
Bayr. Hande
8.9
2. 22
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
4%
abg.
5% O. Sb. (Lb. ſſtfr.
2,6% Alte „.
2.6% Neue..
5% Oſt.=Ung. 73/74
4% Oſt. Staatsb. 83
2Oſt. „ 1.b.8.E.
„Oſt. .. 9. E.
3%Oſt. .. 1885 ..
3%Oſt. .. Erg. Netz
3½ Raab Oedbg. 83
91
425 Rud. Silber
4 Rud. Salzkg.
4½% Anat.. S.I
4½%Anat S II
4½% Anat. S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½½
4.25
14.5
14.5
2775
23.5
23
17.5
23.5
Nank=Aktien
Allg. D.=Kredit..
Bad. Bk.
Bk. f. Brauind. .
Barmer Bankv. ..
Bay. Hhp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bf.
Deutſche Ban:
D. Eff. u. Wchſ.=Bt. 140.5
D. Hyp.=Bk. Mein
D. Vereins=Bk
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bt.
Frkf. Pfdbr.=Bk. . . 1157
Gotha. Grundkr. Bk. 204
Lux. Intern. Bank
Metailbank. .
Mitteld. Creditb. 203
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bo.=Creditbank
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Creditbl. . 132.5
Rhein=Hyp.=B1. . 1180
Südd. B.=Creditbf.
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt. .
Wiener Bankverein
Bergwerks=Aki.
Bochum. Bergb.
Buders.
Dt. Luxemburg ..
Eſchw. Bergw... . .
Gelſenkirch. Bgw 161
Harp. Bergb.... ..
Flie Bergb. St. 1230
Genußſchein
Kali=Alichersleb
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregin
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr
Mansfelder .
144.75
153
142
230
168.5
218
164
144.5
105
158.75
161.75
138
150
139.75
143
140
65
107.5
145
187
123.)
164
205
164.75
1.0.5
171.4
124.5
Oberbedarf ......
Otavi=Min.=Ant. . .
Phönix=Bergb. .. .
Rhein. Braunk. . . .
Rhein. Stahlw.. .
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
Salzwert Heilbr..
Tellus Bgb.. .....
Ver. Laurahütte . .
Ver. Stahlwerke ..
„Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh
Henninger ..
Hercules Heſſiſche
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr. .
Schöfſerhof(Bind,
Schwarz Storchen=
Tucher, Nürnberg
Werger
Akrum. Berlin
Adler & Oppenh...
Adlerw. (v. Klener)).
6% A. E. G. Vzg. A.
5%A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm . ."
Anglo=Cont Guano
Bud. Maſch Durl
Bad. Uhren. Furtw.
Bamag=Mequin .
Baſt Nürnberg ...!
Bayr. Spiegel
Beck & denkel
Bergmann El. ...
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement=Heidelb. ..
Cemen: Karlſtad:
Cement. Lothr.
Chem. Albert ..
Chem. Brockh
Chem Milch
100
34.5
20
187.5
150
113
74
138.25
271
197
145
340
180
182
140
125.5
90
82. 25
163
147.8
183
Daimler=Benz 2. 6.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ..."
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp
Dürr. Rattingen.
Dhckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle
Email. Ulrich
Enzinger Werte
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr. Pirmaſens
Farbenind. J. G
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt. Sekt.
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Frankfurter Hof 116.5
Frkf.-M. Pof. u. W
Geiling & Cie.
Germania Linol.
Gelſen: Gußſt
Goldſchmidt. Th. .
Gotha Waggon
Gritzner. Maſch.
Grün & Bilfinger
Dufenmühle Frift
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa=Lloyd. Vr.
Hartm. E Braun.
Heyligenſtaedt..
Hilpert. Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch. Kupfer . ..
Huch-Tief Eiſen
Holzmann
Holzverk. Ind.
Hydrom. Breslau
Inaa
108
140
200
K
43
45.25
187.5
63
111
50.5
275
130
105
70.25
75
123.9
115
167
138
165
125.5
Junghans St.
kammg. Kaiſerst.
Karlsruher Maſch
Karſtadt, R.
Klein Sch. & Becker
Knorr. Heilbronn
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106.5
71.25
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82
97
157
136.5
69
155
130
189.75
266
104.5
175
40
146
126
128.25
75
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152.5
[ ← ][ ][ → ]Nummer 151
Mittwoch, den 4. Jum 1927
Geite 13
Neuorganiſation bes demtſchen Mehlhandels. Verhandlungen der
Frankfurter und hefſiſchen Mehlhändler. In Frankfurt a. M. befaßte
ſich eine von faſt ſämtlichen Frankfurter und heſſiſchen Mehlhändlern
beſuchte Verſammlung mit der ſchlechten Lage des Mehlhandels und
deſſen Beſſerſtellung, die durch eine Neuorganiſation des Mehlhandels
erfolgen ſoll. Verſchiedene Diskuſſionsredner gaben zu erkennen, daß
tatſächlich der Mehlhandel nur durch eigene Initiative der Mehlhändler
unter Bringung von Opfern und Zurückſtellung von perſönlichen
In=
tereſſen geſunden könne. Von Vorſtandsſeite wurde erklärt, daß man
mit der Unterſtüitzung der Müihlen und auch der Börſe rechnen könne.
Für letztere ſprach Handelsrichter Lorſch, der den Mehlhändlern jede
Ausſchaltung von ſpekulativen Geſchäften und dagegen Richtpreiſe auf
Grund einer geſunden Kalkulation, die auch Zinſen, Delkredere und
Geſchäftsſpeſen enthalten wißte, vorſchlägt. Die Richtpreiſe ſollen nach
Erklärung des Vorſtandes an den täglichen Getreidebörſen feſtgeſetzt
werden. Schließlich wurde von der Vertreterverſammlung einmütig die
Einſetzung einer Kommiſſion zur ſtändigen Fühlungnahme mit den
Mühlen beſchloſſen, die ſich aus den Vertretern der verſchiedenen
Landes=
bezirke zuſammenſetzt. Die Schritte des Vorſtandes in Ausſiihrung der
Mannheimer Beſchlüſſe wurden gebilligt. Damit dürfte für Frankfurt
und Heſſen der erſte Schritt zur tatſächlichen Mehlhandelsorganiſation,
die keine Brotverteuerung bedeutet, gegeben ſein. Der Tag der
Wies=
badener Verſammlung, an dem eine Deutſche Mehlhandelsorganiſation
geſchaffen werden ſoll, ſteht noch nicht feſt.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 31. Maj. In Anbetracht der
er=
höhten, Auslandspreiſe und ungünſtigen Wetterberichte aus Amerika ſind
die Preiſe allgemein ſteigend. Deutſcher Weizen und Roggen iſt hier
derart knapp, daß er ſo gut wie nicht mehr in Betracht kommt.
Weizen=
kleie iſt bei ſtarkem Angebot nur wenig gefragt, dagegen Roggenkleie
ſehr geſucht. Auch Futtermehle werden mehr begehrt wie ſeither.
Wei=
zemmehl ſteigt im Preis, dabei iſt die Nachfrage recht gering und
Ver=
käufe nur weit unter den Mühlenpreiſen zu tätigen. Weizen 31,25 bis
31,50 nom., Roggen 29,25—29,50 nom., inländiſcher Hafer 26,
auslän=
diſcher Hafer 24,50—N7, Mais 19,25—19,50, Weizenmehl 42,25—42,75,
Roggenmehl 39,50—40,25, Weizenkleie 13—13,50, Roggenkleie 15,75—16.
Berliner Produktenbericht vom 31. Maf. Im Frühverkehr fanden
die kräftig erhöhten Weizenforderungen kaum Beachtung, da der
über=
ſeeiſche Markt faſt im ganzen Verlauf wenig veränderte, teilweiſe ſogar
mattere Kurſe zeigte. Als aber mittags die zweite Hand ſtärker
för=
derte, ſteigerte ſich auch der Lieferungshandel. Für Roggen war die
Kaufluſt ſehr zurückhaltend, da die plötzliche warme Witterung die
Preis=
geſtaltung noch nicht einwandfrei überſehen läßt. Im Zeitgeſchäft
konn=
ten ſich deshalb die geſtrigen Schlußkurſe nicht ganz behaupten. Mehl
faſt ruhig.
fm. Süödeutſche Edelmetallnotierungen. Pforzheim. Edelmetalle
notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold das Gramm 2,80 RM.
(Geld) 2,814 RM. (Brief); Platin, handelsübliche Ware, das Gramm
8,00 RM. (Geld), 9,00 RM. (Brief); Feinſilber das Kilogramm 78,00
RM (Geld), 79,90—81,40 RM. (Brief). Tendenz: ruhig. Stuttgart:
Edelmetalle notierten folgende Großhandelspreiſe: Feingold das Gramm
2,809 RM. (Geld), 2,819 RM. (Brief); Platin, handelsübliche Ware, das
Gramm 8,50 RM. (Geld), 9,70 RM. (Brief); Fein=Kornſilber das
Kilo=
gramm 79,40 RM. (Geld), 79,90 RM. (Brief). Tendenz Ruhig.
Bilanz der Firma J. Engelsmann A.=G., Ludwigshafen. Die mit
100 000 RM. arbeitende Firma J. Engelsmann A.=G., Mnillereimaſchinen=
und Mühlſteinfabrik, Ludwigshafen, hat das Geſchäftsjahr 1926 beſſer
abgeſchloſſen als 1925. Während im Jahre 1925 eine Unterbilanz von
W8086 RM. entſtand, verzeichnete das Jahr 1926 einen Nettogewinn
von 1850 RM.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt am 31. Maf. Der heutige Markt brachte
wieder=
um eine erhebliche Verſtärkung des Auftriebes, indem 119 Stück
Groß=
vieh, 28 Kälber und 364 Schweine mehr erſchienen, als auf dem
Vor=
markt. Es waren angetrieben: 29 Ochſen, 14 Bullen, 649 Kühe und
Färſen, 332 Kälber und 1522 Schweine. Das Geſchäft war bei
Groß=
vieh ſehr ruhig, bei Schweinen ſogar ſchleppend und verblieben gerige
Ueberſtände. Bei Großvieh und Kälbern blieben die Preiſe unverändert,
während ſie bei Schweinen 1—2 Pf. anzogen. Im einzelnen wurden
je nach Klaſſe folgende Preiſe für 100 Pfund Lebendgewicht erzielt:
Ochſen 53—59, Bullen 40—50, Färſen und Kühe 54—66, 38—54, 24—40
und 20—25, Kälber 62—80, Schweine 66—68, 67—70 und 64—65, Sauen
61—62 Mark.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 31. Mai. (Prib.=Tel.)
Weizen: Zu Beginn des Marktes machte die Aufwärtsbewegung
weitere Fortſchritte auf die hauſſegünſtige Wochenſtatiſtik, Meldungen
von zu großer Trockenheit und erhöhte ausländiſche Kabel. Dann wurde
die Tendenz abgeſchwächt durch ſchleppende Exportnachfrage und große
Liquidationen in Mai=Terminen. Maitermine ſchloſſen 5½ C. niedriger,
während die übrigen Termine Rückgänge bis zu 1½ C. aufweiſen.
Mais: Der Markt verlief ziemlich flau auf ſchleppende heimiſche
Lokonachfrage, doch konnte ſich gegen Schluß die Haltung erholen auf
das Bekanntwerden der Wochenſtatiſtik. Die Termine verloren 1 C.
Hafer: Der Markt verlief in ſchwächerer Haltung bei
Preisrück=
gängen bis ½ C.
Baumwolle: Die Tendenz geſtaltete ſich ziemlich feſt auf Käufe der
Lokofirmen, hauſſegünſtige private Schätzungen der Anbaufläche und
ungünſtige Witterungsberichte aus den ſſidweſtlichen Staaten. Die
Ter=
mine gewannen bis 40 Pkt.
Kaffee: Der Markt mahm einen ziemlich feſten Verlauf auf höhere
ausländiſche Notierungen und höhere braſilianiſche Forderungen.
Zucker: Niedrigere ausländiſche Notierungen, ſchleppende europäiſche
Nachfrage und Kaufreſerve der Raffinerien riefen Abgaben der
Speku=
lation hervor. Günſtigeres kubaniſches Erntewetter trug zur
Ab=
ſchwächung noch bei.
Kakao: Der Markt begann in ſchwächerer Haltung auf ermäßigte
Auslandskabel und Verkäufe des lokalen Handels. Dann wurde die
Haltung feſter auf beſſere Kaufluſt der Fabriken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 31. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 147½, Juli 148½, Sept. 146½: Mais:
Mai 971 Juli 1002, Sept. 103½; Hafer: Mai 51, Juli 53,
Sept. 51”ſ; Roggen: Mai 112½, Juli 114½, Sept. 1077.
Schmalz: Mai 12,70, Juli 12,82.
Fleiſch. Rippen: Mai 13,40, Juli 13,65: Speck 12,50;
Schweine: ſchwer 8,65—9,50, leicht 9,30—-9,80; Schweinezufuhr:
Chicago 48 000, Weſten 155000; Talg Ohio 7/s.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 31. Mai:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 160½, hart 167½; Mais Nr. 2:
117ſs; Hafer Nr. 3: 64; Roggen exp. 128½: Mehl Spring Pat.:
7,25; Getreidefracht: nach England 2 Schilling, nach dem
Kon=
tinent 13 Cents.
Schmalz: Mittel, Weſten 13,45.
Schweinefleiſch: Family 34.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die Reparationskommiſſion genehmigte in ihrer Sitzung u. a. die
für die Monate Juni, Juli und Auguſt 1927 vorgeſehenen Zahlungen
des Dawesplanes. Die Kommiſſion gab weiter ihre Zuſtimmg zu
den vorgeſehenen Naturallieferungen für die gleiche Zeit, insbeſondere
den Ankauf von Farbſtoffen auf Reparationskonto.
Am Sonntag fand in Mülheim die Verbandstagung der Rheiniſch=
Weſtfäliſchen Kohlenhändler ſtatt, zu der über 500 Delegierte aus 87
Gemeinden erſchienen waren. Der Vorſitzende, Landendorf=Düſſeldorf,
betonte in ſeiner Eröffnungsanſprache die Notwendigkeit eines engeren
Zuſammenſchluſſes der Kohlenhändler.
Im Rahmen der Leipziger Baumeſſe (28. Auguſt bis 3. September)
findet im Herbſt 1927 „Die deutſche Bauwoche” ſtatt. Sie wird
veran=
ſtaltet vom Deutſchen Wirtſchaftsbund für das Baugewerbe und von
dem Innungsverband deutſcher Baugewerksmeiſter.
Wie wir erfahren, ſind die Verſuche der Rimamranyer Eiſenwerke
zur Herſtellung von Silixiumſtahl bereits ſoweit fortgeſchritten, daß
die Erzeugung dieſes wertvollen Stahls ſchon demnächſt in großem
Um=
fange aufgenommen werden kann.
Der Einladung der Stadt Köln folgend, wird am 20. Jum in Köln
die 18. ordentliche Hauptverſammlung des Deutſchen
Bankbeamtenver=
eins (Sitz Berlin) ſtattfinden. Am Samstag, den 18. Juni, gibt der
Zweigverein Köln den Delegierten einen Begrüßungsabend im
Gürzenich.
Unter Leitung des Geheimrats Dr. Albertini tagte in Oberlahnſtein
der Verband der Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften am
Mittel=
rhein.
Auf Grund des Vertrages zwiſchen der Tſchechoſlowakiſchen
Repu=
blik und Oeſterreich vom 6. April 1922 Z. 230 der Sammlung der Geſetze
und Verordnungen wird eine Konſkription der bei der Wiener
Poſt=
ſparkaſſe vorhandenen Forderungen vorgenommen. Alle Intereſſenten
wollen ſich um nähere Informationen an dis Cſl. Konſulat in Stuttgarc
Mörikeſtraße 14, wenden.
Die neu gegründete A. G. Mine de Dielette mit dem Sitz in ParB
und einem Kapital von 10 Mill. Frs. erwarb die im
Sequeſtrations=
verfahren verſteigerten Thyſſenſchen Eiſenerzgruben und Granitbrüche
in der Gemarkung Flamanville (Mamhe) zwecks Wiederinbetriebnahme.
Nach den letzten Angaben der Sowjetpreſſe ſind die
Sparkaſſenein=
lagen in der Sowjetunion von 137 248 000 Rubel am 1. April d. J.
auf 142 753000 Rubel am 1. Mai geſtiegen. Die Zahl der Sparer hat
ſich auf 1756 000 Perſonen erhöht.
Wie aus Prag gemeldet wird, beabſichtigt der tſchechoſlowakiſche
Finanzminiſter, im Herbſt d. J. die 6prozentige Staatsanleihe gegen
eine neue 5½prozentige Anleihe zu konvertieren.
Wie mitgeteilt wird, hat der tſchechoſlowakiſche Finanzmimiſter mit
dem Vizepräſidenten der National City Bank of New York ein
Ueber=
einkommen unterzeichnet, wonach infolge der günſtigen
Deviſenverhält=
niſſe ein von 20 auf 13 Millionen Dollar herabgeſetzter Revolving=Kreditz
der tſchechiſchen Nationalbank bis zum 31. März 1928 eingeräumt wird.
Der Verwaltungsrat der böhmiſchen Zuckerinduſtriegeſallſchaft
ſo=
wie der der Launer landwirtſchaftlichen Zuckerraffinerie haben die
Fu=
ſion der beiden Geſellſchaften beſchloſſen. Das Aktienkapital ſoll von
27 auf 36 Millionen Kronen erhöht werden.
Wie wir erfahren, handelt es ſich bei den amerikaniſchen
Meldun=
gen über Erweiterung bzw. Neuerrichtung großer Anlagen für
Kunſt=
ſeide in der Nähe der Bembergwerke wahrſcheinlich lediglich um
Er=
weiterung der dortigen Bembergwerke über ihre urſprünglich geplante
Kapazität hinaus.
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Hohe amerikaniſche Auszeichnung
für Profeſſor Planck.
Mittwoch, den 1. Juni 1927
Geite 17
Profeſſor Max Planck,
vem hervorragenden Berliner Phyſiker, iſt die höchſte
amerikaniſche Auszeichnung auf dem Gebiete
phyſi=
kaliſcher Forſchungen, die Franklin=Medaille,
ver=
liehen worden. Die feierliche Uebergabe der Medaille
fand im Franklin=Inſtitut in Philadelphia, und
zwar in Abweſenheit des deutſchen Gelehrten an
den Botſchaftsrat Dr. Kiep, ſtatt.
Die gefälſchten Danzigmarken.
Frankfurt a. M. Unter den Briefmarken
des Freiſtaats Danzig gibt es auch eine Anzahl
Rari=
täten. Insbeſondere ſind einige deutſche
Germania=
marken mit dem Schrägdruck „Danzig” ſehr geſucht.
Derlei Marken wurden von dem Kaufmann P.
ver=
ſchiedentlich angeboten und auch abgeſetzt. P. forderte
dabei für eine Marke, die 200 Mark Katalogwert hat,
nur 15 Mark. Auf der Rückſeite hatten die Marken
einen Stempel mit ſeinem Namen und hinten den
Zuſatz „Privat‟. Es ſtellte ſich heraus, daß der
Ueberdruck der Marken gefälſcht war, und zwar ſo
vortrefflich, daß ſelbſt ein Markenprüfer
hineinge=
fallen war. P. hatte ſich deshalb vor Gericht zu
ver=
antworten, wo er erklärte, daß er ſie einem Polen
dabgekauft hatte und ſie nur veräußert habe, weil er
fin Geldverlegenheiten war. Er habe das Gefühl ge=
Ghabt, daß ſie falſch ſeien und ſie deshalb weit unter
Matalogpreis abgegeben. Den Stempel habe er
auf=
ggedrückt, um die Herkunft der Marken kenntlich zu
mnachen, durch den Zuſatz „Privat” habe er, ſeinen
4Zweifel an der Echtheit zum Ausdruck bringen wol=
Uen. Der Staatsanwalt beantragt wegen Urkunden=
Ffälſchung eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten und
S00 Mark Geldſtrafe. Das Gericht erachtete jedoch nur
Betrug als vorliegend und verurteilte P. zu
Grei Wochen Gefängnis und begnadigte ihn
Sedingt, wenn er 50 Mark Buße zahle.
Marburger Feſtſpiele 1927.
Marburg. Nach langen Vorbereitungen trat
Ende der letzten Woche die Aufführung zur Feier
ſoer Einführung der Reformation und der
Univer=
ſäitätsgvündung in Marburg ans Licht der Rampe.
Man wußte, das Unternehmen ſei großzügig
ange=
egt, aber auch die, die näheren Beſcheid wußten,
waren überraſcht und aufs tiefſte berührt von dem
ſoinreißenden Eindruck, den das Werk hervorrief.
Enmitten der Stadt, über den alten Marktplatz hin,
an den Mauern der alten Lutherkirche entlang,
ſtrömte und wogte die Bewegung der Gruppen und
Maſſen, zuſammengerafft und verdichtet im einzelnen
guf eine ſchon durch ihre originelle, weitausladende
und doch ſtreng gebundene Bauform intereſſierende
Bühne. Ununterbrochen rauſchten die Szenen, die
ſarbigen Bilder jetzt in verwirrendem Durcheinander,
ann in ſtreng geordneten, ruhenden Geſtalten an
en Sinnen vorüber. Feſt ineinander verklammert,
ſwo daß es ein einziges großes Aufſteigen war zu dem
letzten, wahrhaft großen Akt, da der Landgraf die
(Lirchenpforten öffnete und in langem Zuge mit allen
Darſtellern und Zuſchauern in die Kirche eintrat, wo
ein gewaltiger Maſſenchor, die durch das Spiel in
höchſte Erregung verſetzten Menſchen mit ſtolz
auf=
ſibelnden Klängen empfing. Die Aufführung als
GGanzes war eine künſtleriſche Tat von hohem Rang,
ein Ereignis, das gewürdigt zu werden verdient.
4us der Schauſpielerſchaft ragte Marie Lorenz aus
ſoamburg als wahrhafte Fürſtin, Hugo Firmbach, der
Hrandgraf, wie eine Geſtalt aus Hodlerſchen
Gemäl=
ten, Dr. Wiesner aus Darmſtadt in der dankbaren
Krolle des Teufels, Paul Roland aus Frankfurt als
Arod, Hans Gerhard Bartels als fanatiſcher Pater
ierber und Wilhelm Voelcker aus Wien als
An=
führer der Schwärmer beſonders hervor. Aus den
Maſſenſzenen hatten beſonders die Gruppen des
zwei=
tan Zwiſchenſpiels als Sprach= und Bewegungschöre
ſi=ſzinierende Wirkung. Die Geſamtſpielleitung war
das Werk des Univerſitätslektors Dr. Budde. Durch
das Feſtſpiel wird Marburg in nächſter Zeit
zahl=
prichen Fremdenverkehr zu erwarten haben. So hat
ſih der Verband evangeliſcher Frauenvereine in
Drarmſtadt mit über 2000 Beſuchern angemeldet. Die
Ettädte Mainz, Frankfurt, Bad=Nauheim, Friedberg
und Kaſſel bereiten Sonderzüge vor, und aus den
Machbarſtädten Gießen, Bad=Wildungen uſw., und
ans den Nachbarkreiſen iſt ſtändig Beſuch zu
er=
krrten.
Pfingſttagung der ſüdweſtdeutſchen Hochſchul=
Gruppen der Deutſchen Volkspartei.
In Heidelberg findet in den Pfingſttagen eine
Burſammenkunft der ſüdweſtdeutſchen
Hochſchul=
guuppen der D. V. P. ſtatt, dei ſich vor allem mit
demm Ausbau der inneren Organiſation der
Hochſchul=
gruuppen und mit ihrer hochſchulpolitiſchen Haltung
biſchäftigen wird. Außerdem ſollen Fragen der
Stu=
ſuen= und Berufsreform behandelt werden, für die auch als Verüber des Attentats am Roßſteintunnel
dar kurzem in der volksparteilichen
Hochſchulorgani=
ſrion beſondere Arbeitsſtellen eingerichtet worden, dächtig waren damals zwei jüngere
Män=
fn d. Im Rahmen der Tagung finden ferner eine
Arrihe geſellſchaftlicher Veranſtaltungen, u. a. eine
Aoendfeier auf dem Schluß und eine Neckarfahrt,
ſtatt. Im Anſchluß an die Tagung wird die Teil= die Unterſuchung vielleicht fördern, wenn die
Kri=
neihmer eine dreitägige Wanderung durch die Pfalz
füchren. Auskünfte erteilt die Reichsgeſchäftsſtelle
derr D.V.P.=Hochſchulabteilung, Berlin SW 48,
Fried=
nahſtraße 226 (Haſenheide 4073/76).
Die Tauſendjahr=Feier von Nordhauſen.
Im Kreis:
Radfahrer aus der Biedermeier=Zeit.
Der Feſtzug begibt ſich durch das am Bahnhof
errichtete Ehrentor in die Stadt.
Den Abſchluß der dreitägigen Tauſendjahr=Feier der Stadt Nordhauſen bildete der große hiſto= dem bekannten Erfinder und Flugzeug=Konſtrukteur,
riſche Feſtzug am Sonntag. Der offizielle Feſtakt, den eine eigens komponierte Ouvertüre und ein iſt die höchſte Ehrung, die der Verein Deutſcher
Prolog des Dichters Helmuth Unger einleitete, fand am Samstag vor einer glänzenden
Ver=
ſammlung im Stadttheater ſtatt. In Vertretung der preußiſchen Regierung wohnte
Handels=
miniſter Dr. Schreiber, ein Sohn der jubilierenden Stadt, bei.
„Das Papier”: Jahresſchau Deutſcher Arbeit Dresden.
Blick auf die neuen Hallen.
(Originalzeichnung von Oehlſchlägel.)
Die Jahresſchau Deutſcher Arbeit Dresden, die ſeit ihrer im Jahre 1922 erfolgten Gründung
bereits fünf erfolgreiche Ausſtellungen ins Leben gerufen hat, veranſtaltet jetzt eine große Papier=
Ausſtellung. Die feierliche Eröffnung der umfaſſenden Schau findet am 1. Juni ſtatt.
Afrikaniſches Dörf in Deutſchland.
Die große Tripolis=Schau in Berlin.
Leben und Treiben im Tripolis=Dorf des Berliner Zoo.
Junge Araber vor einem heimatlichen Kaffee.
Im Zoologiſchen Garten der Reichshauptſtadt hat eine große Tripolis=Schau, Menſchen und Tiere
der nordafrikaniſchen Wüſte, ihren Einzug gehalten. Dem. Blick des Beſuchers zeigt ſich ein
inter=
eſſantes Treiben: Seidenweber und Teppichknüpfer, Korbflechter und Elfenbeinarbeiter führen
ihre Kunſt aus; Zauberer, Tänzer, Reiter und Fakire ſtellen ſich zur Schau. Arabiſche Kinder
zeigen die Gelenkigkeit ihrer Glieder. Zu den Menſchen gehören eine Anzahl Tiere: Dromedare,
Schlangen, Schafe und kleine arabiſche Pferde.
Das Eiſenbahnverbrechen am Roßſtein=Tunnel.
Wiesbaden. Im Zuſammenhang mit dem
kürzlich gemeldeten Raubüberfall auf einen
Bankboten in Osnabrück, bei dem zwei unbekannte
junge Leute im Alter von 23—25, bzw. 25—30 Jahren
den Boten durch einen Schuß lebensgefährlich
ver=
letzten, ihn um 50 000 Mark beraubten und darauf
im Auto flüchteten, macht die „N. W. 3.” darauf
aufmerkſam, daß dieſe beiden Burſchen möglicherweiſe
bei Caub in Frage kommen. Als der Tat
ver=
ner, ſcheinbar Landſtreicher, die in der Nähe des
verſuchten Verbrechens und in einigen Orten des
Mittelrheines beobachtet worden waren. Es könne
minalpolizei auch die Merkmale des
Roßſteinver=
brechens, das nach dem Muſter von Leiferde geplant
war, in die Unterſuchung der Osnakrücker und
Mainzer Raubüberfälle einbeziehen würd
Schweres Autounglück.
fm. Ludwigshafen. In der Nacht zum
Montag geriet auf der Straße zwiſchen Freinsheim
und Weiſenheim am Sand das Auto des
Ludwigs=
hafener Seifenfabrikanten Jennewein ins
Schleu=
dern. Als er das Steuer herumriß, überſchlug ſich der
Wagen. Alle fünf Inſaſſen wurden
herausgeſchleu=
dert. Der Fahrer wurde vom Wagen erdrückt und
getötet, die fünf Inſaſſen wurden verletzt.
Reichstagung der Deutſchen Uhrmacher
in München.
Der über 13 000 Mitglieder zählende
Zentralver=
band der deutſchen Uhrmacher, Sitz Halle (Saale,
veranſtaltet vom 24. bis 28. Juni ſeine diesjährige
große Reichstagung in München. Mit der Tagung
iſt, wie alljährlich, eine große Ausſtellung” von Uhren
und Schmuckwaren verbunden. Zu der
Veranſtal=
tung werden etwa 3000 Uhrmacher aus allen Teilen
des Deutſchen Reiches erwartet.
Die Grashof=Denkmünze für
Profeſſor Junkers.
Prof. Dr. h. c. Junkers,
Ingenieure zu vergeben hat, die Grashof=Denkmünze,
zuerkannt worden.
Schweres Autounglück.
Regensburg. Ein ſchweres Autounglück
er=
eignete ſich dieſer Tage vor Saal an der Donau.
Dr. Brieſe aus Regensburg fuhr zum erſten Male
mit ſeinem neuen Wagen und hatte ſeine Frau und
außerdem den Bankprokuriſten Meher mit Gattin
mitgenommen. Durch zu ſtarkes Bremſen kam der
Wagen ins Schleudern und überſchlug ſich
mehr=
fach. Die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert. Frau
Meher wurde ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald
ver=
ſchied, während, die anderen drei Inſaſſen mit
leichteren, bzw. ſchwereren Verletzungen davonkamen.
Ein Auto überfährt zwei Kinder.
Recklinghauſen. In der Nähe von
Lenker=
beck, auf der Chauſſee nach Haltern, fuhr ein Auto in
raſender Fahrt in eine Gruppe ſpielender Kinder
hinein. Ein Mädchen und ein Knabe von fünf Jahren
wurden überfahren und waren auf der Stelle tot,
Schweres Autvunglück.
Berlin. Nach den Morgenblättern ereignete
ſich in Glindow bei Werder ein ſchweres
Auto=
mobilunglück. Als der Führer eines von Braunſchweig
kommenden Privatautos einem Hund ausweichen
wollte, geriet der Wagen ins Schleudern, prallte
gegen einen Baum und überſchlug ſich. Drei der
In=
ſaſſen wurden auf den Fahrdamm geſchleudert,
wäh=
rend der Führer auf ſeinem Sitz eingeklemmt wurde
und einen ſchweren Nervenchock und geringfügige
Verletzungen erlitt. Seine Braut brach das Genick
und war ſofort tot. Der Vater des Führers erlitt
einen doppelten Oberſchenkelbruch und ein vierter
Inſaſſe lebensgefährliche innere Verletzungen.
Ein gefährlicher Paßfälſcher unſchädlich gemacht.
DD. Berlin. Die Kriminalpolizei hat einen
der gefährlichſten Paßfälſcher in der Perſon des
32 Jahre alten angeblichen Kaufmanns Viſchel
Ze=
machowitſch aus Galizien feſtgenommen. Z. hatte
hier eine Paßfälſcherzentrale aufgemacht, die von
ſeinen Landsleuten außerordentlich in Anſpruch
ge=
nommen wurde. Leider konnten ſeine zahlreichen
Zutreiber, die ſowohl in Polen, als auch innerhalb
des Deutſchen Reiches ſitzen, bisher noch nicht
ermit=
telt werden. Man iſt einigen von ihnen aber auf der
Spür. Zemachowitſch hat in den letzten Jahren eine
große Anzahl Paßfälſchungen, auch
Paßverfäl=
ſchungen verübt. Die Verfälſchungen machte er auf
Anſuchen ſolcher Landsleute, die von Polen wegen
irgend eines Delikts geſucht wurden. In deren echten
polniſchen Päſſen entfernte er die Namen und die
Paßbilder und erſetzte ſie durch falſche. Die
Paßfäl=
ſchungen machte er nach einem ganz neuartigen
Verfahren, das im Intereſſe der Staatsſichepheit nicht
beſchrieben werden darf. Jedenfalls wurden durch
dieſe Fälſchungen die Polen zu deutſchen
Staatsbür=
gern. Schließlich ſtellte er auch ganz neue falſche
Päſſe aus, und zwar deutſche, namentlich für ſolche
Leute, die ſich in Deutſchland anſiedeln wollten, und
für ſolche, die nach Amerika auswandern wollten.
Be=
kanntlich iſt die Quote der in Amerika zugelaſſenen
Polen überaus gering, und ſeit dem verfloſſenen
Jahre iſt der polniſche Zuzug dort überhaupt
ge=
ſperrt. Auf Grund der gefälſchten Päſſe konnten aber
immerhin einige Polen als Deutſche mit in die
deut=
ſche Einwanderungsquote einſchlüpfen und ſo in
Amerika landen. Er ließ ſich für die gefälſchten
Päſſe zwiſchen 300 und 400 Dollar zahlen. Mit dem
Gelde, das ihm ſo reichlich und mühelos zufloß,
ſpielte er den Lebemann. Die Kriminalpolizei war
ſchon längere Zeit auf den großſpurigen Gaſt, der
das Geld förmlich um ſich warf, aufmerkſam
ge=
worden, um ſo mehr, als er keinen reellen Verdienſt
nachweiſen konnte. Auf die Spur ſeines ſtrafbaren
Erwerbs kam man aber erſt, als ein Galizier, der
auf einen von Z. gefälſchten deutſchen Paß nach
Amerika gelangt war und ſich dort eines Vergehens
ſchuldig gemacht hatte, auf Koſten des Deutſchen
Reiches zurückgeſandt wurde. Im deutſchen Hafen
er=
wartete ihn die Polizei, und ſie brachte ihn ſchließlich
zu einem Geſtändnis. Er gab zu, Galizier zu ſein
und von 3. für 400 Dollar den falſchen Paß erhalten
zu haben. Danach konnten dann weitere derartige
Fälle feſtgeſtellt werden. Nachdem die Polizei
genü=
gend Material zuſammengebracht hatte, begab ſich ein
Beamter nachts nach der Wohnung des Z. in der
Soldiner Straße. Dort wurde er nach einiger
Gegen=
wehr feſtgenommen, nachdem ein Schloſſer die
ver=
rammelte Tür geöffnet hatte.
Meſſerſtecherei mit tödlichem Ausgang.
Waldſee. Am Sonntag abend, nach 9 Uhr,
gerieten mehrere junge Leute anläßlich der
Ein=
weihung des Fußballplatzes in Streit. Dabei
ver=
ſetzte der 19 Jahre alte Fabrikarbeiter Rudolf Lill
dem 20 Jahre alten verheiräateten Fabrikarbeiter
Johann Langfried einen Stich in das
Schulter=
blatt, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Langfried
hin=
terläßt Frau und drei Kinder. Anläßlich des Streites
wurden noch mehrere junge Leute
her=
letzt.
Seite 18
Nummer 151
Mittwoch, den 1. Juni 1927
Gefährliche „Romantik”
Räuberunweſen in den böhmiſchen und ſlowakiſchen Wäldern. —
Ein tollkühner Banküberfall. — Lecian, der „Einbrecherkönig”
und Maſſenmörder.
In den Wintertagen des Ueberganges vom alten ins neue
Jahr beginnt zwiſchen den Bewohnern einſchichtiger Anweſen
des gegen Bayern und Oeſterreich zu gelegenen
Böhmerwald=
gebietes und einer mehr als hundertköpfigen Zigeunerbande ein
ebenſo zähes wie gefährliches Ringen um die ärmlichen
Beſitz=
tümer, die ſich in den ſchindel= und ſtrohgedeckten Hütten der hart
arbeitenden Böhmerwäldler finden. Sind es vorerſt Gruppen
von fechs bis zehn Zigeunern, die geſondert voneinander gegen
einſam liegende Gehöfte vorſtoßen und mit ſich ſchleppen, was
ihnen in die Hände fällt, ſo ſchließt ſich die Bande zu einem
wohlorganiſierten Raubtrupp zuſammen, da die
Böhmerwald=
bevölkerung ſich ausreichend mit Waffen und Munition
einge=
deckt und mehrere Male die einzeln „arbeitenden” Mitglieder mit
blutigen Köpfen in die Wälder zurückgeſchickt hat. In dieſer
Beit gibt es in den einſchichtig liegenden Häuſern des
Böhmer=
waldgebietes für die Bewohner keine regelrechte Nachtruhe mehr;
die Familienmitglieder löſen einander im Wacheſtehen ab, und
auf den Tiſchen liegen Revolver und Gewehre bereit bis zu
jedem bang herbeigeſehnten Morgen .. . Furchtbare Stunden
haben jene Häusler erlebt, die an dunklen Abenden an blitzſchnell
aufleuchtenden Lichtern aus dem Waldinnern die drohende
Ge=
fahr erkannt haben und hinter verbarrikadierten Türen und
Fen=
ſtern mit dem Gewehr an der Wange weitab menſchlicher
Sied=
lungen den Vorſtoß der Bande abwarten mußten. In einer
dichten Schwarmlinie laufen die Zigeuner ihr Ziel an; auf den
erſten Schuß, mit dem ſie begrüßt werden, antworten ſie mit
einem mörderiſchen Schnellfeuer, dem im Laufe zweier Monate
— ſo lange dauerte es, bis Bevölkerung, Polizei, Gendarmerie
und Militär die Räuber unſchädlich gemacht haben — zahlreiche
Menſchenleben zum Opfer fallen. —
Aber ſchlimmer noch als im Böhmerwald liegen die
Ver=
hältniſſe in der Slowakei. Die ausgedehnten Waldungen dieſes
Gebietes des tſchechiſchen Staates bieten lichtſcheuem Geſindel
hinreichend Unterſchlupf, um es den Nachforſchungen der
Be=
hörden jahrelang entzogen zu halten. In dieſen ſlowakiſchen
Wäldern hat ſich jene Zigeunerbande aufgehalten, die einſamen
Wanderern aufgelauert, ſie beraubt, getötet und dann —
ver=
ſpeiſt hat. Grauenvolle Einzelheiten über die Untaten dieſer
menſchenfreſſenden Geſellen hat das Verhör mit der endlich in
die Gewalt der Behörden gebrachten Bande zutage gebracht, und
es iſt nur zu leicht erklärlich, daß heute die Beſucher der
wald=
reichen Slowakei ihre Spaziergänge und ihre Wanderungen ins
Land nicht allein und ohne bis an die Zähne bewaffnet zu ſein
unternehmen, denn es drohen ihnen Gefahren nicht nur durch
die unheimlichen braunen Geſellen, die ihre Zelte in dem dunklen
Grün der Gehölze aufgeſchlagen haben, ſondern auch von den
Mitgliedern organiſierter „weißer” Räuberbanden, die nicht
we=
niger waghalſig ſind wie ihre Kollegen dunklerer Hautfarbe. Wie
tollkühn die Banditen dieſer Gegend zu Werk gehen, läßt ſich
der Schilderung eines Bankraubes entnehmen, der kürzlich die
ſlowakiſche Oeffentlichkeit in nicht geringe Aufregung verſetzt hat.
Danach erſcheint in der Filiale der Waagtaler Agrar= und
Gewerbebank in Großbicſe ein dreißigjähriger Mann, nähert ſich
dem Direktor, zieht einen Revolver und zwingt den Erſchrockenen,
ſich mit ausgebreiteten Händen auf den Boden zu legen. Den
gleichen Befehl richtet er an die übrigen Bankangeſtellten, worauf
zwei ſeiner im Vorraum wartenden Komplicen die Kaſſen
aus=
räumen. Während dieſer Tätigkeit erſcheint eine Bäuerin, die
mit vorgehaltenem Revolver gezwungen wird, neben den
in=
zwiſchen gefeſſelten und geknebelten Beamten Platz zu nehmen.
Noch ſind die Banditen damit beſchäftigt, die Geldſchränke
aus=
zuräumen, als der Angeſtellte einer Dampfſägegeſellſchaft in der
Tür auftaucht. Die Räuber reißen ihn zu Boden und feſſeln
ihn mit einem Draht, aber bevor ſie ihm noch einen Knebel in
den Mund ſchieben können, ſchreit der Ueberfallene um Hilfe.
Im nächſten Augenblick ſtößt ihm einer von den Geſellen ein
Meſſer in den Unterleib, und da die darob entſetzte Bäuerin laut
aufſchreit und zum Fenſter läuft, wo ſie gellend Hilfe herbeiruft,
richten die Räuber den Verletzten in einer ſo furchtbaren Weiſe
mit ihren Meſſern zu, daß er nach kurzer Zeit ſtirbt. Darauf
flüchten die drei, von einer großen Menſchenmenge und von
einem Gendarmerieaufgebot verfolgt, gegen die Wälder. Ein
Wachtmeiſter findet in der Nacht zwei der Banditen. Sie
er=
geben ſich auf ſeinen Zuruf nicht, und er ſchießt ihnen in der
Dunkelheit nach, ohne zu treffen. Sie erwidern das Feuer und
töten ihn durch einen Stirnſchuß. Ein anderer Gendarm ſtößt
wenige Stunden ſpäter auf den Dritten. Er fordert ihn auf, ſich
zu legitimieren. Während er die Papiere durchſieht, ſchießt ihm
der Bandit aus der Rocktaſche heraus eine Kugel durch den Kopf,
die den Beamten auf der Stelle tötet . . . Mehr als hundert
Gen=
darmen ſind Wochen hindurch fieberhaft tätig, bevor es gelingt,
einige von der wohlorganiſierten Bande in den Wäldern um
Sillein feſtzunehmen. —
Auch des den Titel eines „Einbrecherkönigs” innehabenden
Raubmörders Lecian Heimat iſt die Slowakei. Die
Raub=
züge dieſes erſt 27jährigen und vor keiner Gewalttat
zurück=
ſchreckenden Burſchen haben die Bevölkerung ganzer Landftriche
in der Tſchechoſlowakei in fieberhafte Erregung verſetzt. Binnen
kurzer Zeit hat der aus einem Garniſonſpital entſprungene
Ver=
brecher fünf Beamte, die ſich an ſeiner Verfolgung beteiligt, durch
Revolverſchüſſe getötet. Bis nach Wien reichten die Spuren des
jefährlichen Geſellen, und trotz umfaſſendſter Vorkehrungen — in
den Kinos wurde ſein Bild gezeigt, Poliziſten, Gendarmen,
Ge=
meindefunktionäre, Eiſenbahner und faſt alle öffentlichen
Ange=
ſtellten beſaßen photographiſche Aufnahmen von ihm — gelang
es erſt nach faſt einjähriger angeſtrengter Verfolgung, des
Mannes habhaft zu werden, der mit zyniſcher Ruhe ſeine
Raub=
überfälle, Einbrüche und Mordtaten eingeſteht und ſich in der
Rolle des vielgenannten und gefürchteten Banditen offenbar ſo
wohl fühlt, daß er es nicht unterlaſſen kann, der Menge fröhlich
lich zuzunicken, wenn er, an Händen und Füßen gefeſſelt, im
Auto untergebracht wird, das ihn aus dem Gefängnis zum
Ver=
hör bringt . . ."
Noch nie, ſcheint es, iſt das Räuberunweſen in den Gebieten
zwiſchen Budweis und Kaſchau ſo hoch in Blüte geſtanden wie
in der jetzigen Zeit, und das will allerlei beſagen in einem Land,
das an ſolcher „Romantik” wahrlich nie arm geweſen iſt!
G. O. Bayer.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortſich für Polltik und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilſeten, Reich und
Ausland und Heiſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdieuſt: Andreat Bauer: für den
Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 1. Juni. 1: Eröffnungsfeierlichkeiten der
Jubiläums=
ausſtellung aus dem Orangerieſchloß, Kaſſel, zum 150jährigen
Be=
ſtehen der Staatlichen Kunſtakademie, Kaſſel. o 3.30: Stunde der
Jugend. Rektor Wehrhan: „Der Graf von Habsburg”. Für Kinder
vom 10. Jahre ab. o 4.30: Joſef Haydn. Sinfonie mit dem
Paukenſchlag. — Adagio aus dem Cellokonzert. — Arie aus „Die
Schöpfung‟ — Menuett a. d. Streichquartett in D=Moll. —
Lied der Hanne a. Die Jahreszeiten” — „Militärſinfonie” Mitw.;
Aenne Lönholdt (Sopran). o 5.45: Bücherſtunde. 6.15: Ueber=
30: Schach. 7: Dr. Götz: „Altdeutſche
dalena”, Schauſpiel von Ludwig Thoma.
Siuttgart.
Mittwoch, 1. Juni. 15: Jugendſtunde. O 16.15: Konzert.
Urbach: Friedensglocken. — Strauß: Seid umſchlungen Millionen.
— Godard: Plauderei. Menuett. — Thomas: Luſtſpiel=Ouv. —
Glinka=Juwelen. — Gaſtaldon: Verbotener Geſang, Lied. —
Wald=
ſteufel: Goldregen. — Wäldchen: Marſch. — Einl.: Hedwig Kraft.
O 18.15: Dipl.=Ing. Haebler: Bildtelegraphie: Sender und
Empfänger. 18.45: W. Ehmer: Rund ums Mittelmeer:
Nord=
afrika. O 19.15: Engliſcher Humor. Win Hörth. O 20: Opern=
Abend des Philharm. Orch. Leit.: Kapellm. Leimeiſter. Kreutzer:
Ouv. Ein Nachtlager in Granada. — Gounod: Eil. zur Oper
Margarete. — Delibes: Ballettmuſik aus Coppelia. — Meyerbeer:
Ouv. Hugenotten. — Wagner: Vorſpiel zu Lohengrin. — Anſchl.:
Wunſchabend. Leit.: Max Heye. Die Mitw, werden nach Eingang
der Wünſche bekanntgegeben.
Berlin.
Mittwoch, 1. Juni. 13.30: Glockenſpiel von der Parochialkirche.
O 15.30: Dr. Eugenie Schwarzwald, Wien: Die Lebensluft der
fröhlichen Schule. o 16: Dr. Mayer: Reiſen in fremden Ländern.
0 17: Jugendbühne. Funkprinzeſſin. Anderſen: Des Kaiſers neue
Kleider. — Grimm: Swinegel und Haſe. O 17.30: Dr. Becces
Kammer=Orch. Tſchaikowsky: Polonaiſe aus Eugen Onegin. —
Taylor: Carneval=Suite. — Porret: Serenade. — Becce: Souvenir
de Capri. — d’Ambra: Paſſeggiando. — Puccini: Fant. Madame
Butterfly. — Künneke: Fant. Das Weib des Pharao. — Mattoni=
Tango. O 18.45: Prof. Dr. Leſchke: Inſtinkt und Intelligenz.
O 19.10: Dr. Apel: Ariſtoteles. O 19.35: Armin T. Wegner;
Abenteuer des Auges. Erlebniſſe in der deutſchen Landſchaft,
O 20.10: Sendeſpiel „Bettelſtudent” Operette von Millöcker,
Handlung in Krakau 1704. o 22.30: Nachtmuſik. Schubert:
Militär=Marſch. — Offenbach: Ouv. Orpheus (Kapelle Steiner),
— Fesca: Die ſchöne Kellneri. Verſprochen und zerbrochen. Das
Röschen. Der letzte Gaſt. (Kammerſ. Lordmann, Baß). — Strauß:
Walzer aus Wiener Blut. — Kalman: Potp. Czardasfürſtin. —
Kapeller: I hab' amal a Räuſcherl ghabt. (Kapelle Steiner)
— Obermeyer: Der Trunk aus dem Stiefel. — Schulz=Waida:
Der Philiſterclub. — Moccanais: Moderne Liebesgeſchichte (Kammerſ.
Lordmann). — Katſcher: Schwarz iſt dem Auge. — Kempfert:
Maskenzug. (Kapelle Steiner).
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 1. Juni. 12: Prof. Dr. Amſel
und Oberſchullehrer Weſtermann: Einheitskurzſchrift
Die heutige Nummer hat 22 Geiten
nſt
3.40: Wetter und Börſenbericht. O 4. Stud Dir. Dr. Georges:
Die Gefahren der Entwicklungsjahre. 4.30: Stud.=Rat Friebel,
Lektor Mann: Engliſch f. Fortgeſchrittene. 5: Prof. Dr. Marcuſe:
Die Naturkräije und ihre techniſche Verwertung. — 5.30: Dr. Fiſcher:
Vom Singſpiei zur Opereite: „Die Blütezeit des Wiener Singſpiels”
O 6: Gewerbeoberl. Mayer: Techniſcher Lehrgang f. Facharbeiter:
Phyſik”, 6.30: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engliſch
f. Anfänger. O 6.55: Dr. Curt Zielenziger: Grenzland in Not.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 1841
Mittwoch, den 1. Juni 1927
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[ ← ][ ][ → ]Seite 20
Mittwoch, den 1. Juni 1927
Nummer 151
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Muſikaliſcher Leiter: Fritz Bohne
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
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Börner, Studioſus . . . . Otto Panning
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Nettchen) in Kyritz Elſe Karſtedt
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Ein Kegeljunge"
Ein Dienſtmädchen . . . Alice Domeck
Hans Ney
Poſtillon
Werner Scharff
Ein Gaſt. ..
Ein Briefträger . . . . . Walter Bluhm
Herren und Damen in Kyritz, Studenten
Spielwart: Willi Krichbaum
Im letzten Bild Einlage: Girardi=Marſch
einſtudiert von Manda v. Kreibig,
getanzt von allen Damen des Balletts.
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Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraur
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſi
Nach dem 2. und 4. Bild findet
je eine längere Pauſe ſtatt
Ende nach 10 Uh
Anfang 7½ Uhr
Donnerstag. 9. Junt. C21. Spiel im Schloß
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 1—10 Mk.
Freitag, 3. Juni. E 24 Die Zauberflöte
Anfang 7 Uhr. Preiſe 1—10 Mk.
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Ortsgruppe Darmſtadt.
Donnerstag, den 9. Juni, nachm. 3 Uh
findet im „Fürſtenſaal” (Grafenſtr.), unſer
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1. Jun 1927
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Pyritz
dern m
Nummer 151
Mittwoch, den 1. Juni 1927
Geite 24
2)
Chriſtine Berthold.
Roman von Emma Nuß.
(Nachdruck verboten.)
Am anderen Morgen vollzog Paſtor Heim die Taufe an
Sophie Bertholds Tochter. Sie erhielt den Namen Chriſtine.
Von ihrer Mutter war nicht mehr viel zu berichten. Sie
genas in kurzer Zeit. Als ſie das erſtemal aufſtand, las man ihr
ein Schreiben vor, darin ſtand, daß die Sophie Berthold, die
wes Giftmordes an ihrem Ehemann für ſchuldig befunden und
Beshalb auch zum Tode verurteilt worden war, von dem greiſen
Vandesherrn begnadigt und ihre Strafe in lebenslängliches
Buchthaus umgewandelt worden ſei.
Die ſo der Menſchheit erhaltene Sophie Berthold wurde
Gierauf nach dem zuſtändigen Zuchthaus überführt, deſſen
Pfor=
cen ſich bald hinter ihr für den Reſt des Lebens ſchloſſen.
2. Kapitel.
Das Leben im Waiſenhaus war eine vortreffliche
Lebens=
ſchule für die Kinder. Sie lernten ſchon frühzeitig, ſich an
DDiſziplin zu gewöhnen, und wußten, daß ſie ſich ihre Freuden
mur mit der Erfüllung ihrer Pflichten erkaufen konnten. Sie
rpuchſen auf ohne jene auf den Einzelnen konzentrierte Liebe,
wie das Leben eines Kindes ſo viel wärmer, kindlicher geſtaltet,
nicht ſelten aber auch ſeine Gefühle verweichlicht und ſchädigt.
Sier erhielten die Kinder Abhärtung für Geiſt und Körper. Und
Sa die meiſten von ihnen ja einen ungewiſſen, ſteinigen Weg im
Deben vor ſich hatten, ſo fanden ſie in dieſer Umgebung ihre
Geſte Vorbereitung. — Alles hatte hier Syſtem. Jegliche Pflicht,
fegliche Freude und Liebe waren gerecht und weiſe unter die
Zöglinge verteilt. Sie wurden nicht mit Gefühlen ſentimentaler
Mütter belaſtet, nicht von dem Ehrgeiz unvernünftiger Väter ge=
Hrängt. Ein jeder ſtand auf ſich angewieſen ſchon vom Tage
ſſeines Hierſeins an. und ſo konnte keine uverhebende Meinung
üüber den eigenen Wert aufkommen, da nur tatſächliche Leiſtungen
Balten.
Die Grundlage dieſer Erziehung war beſtimmend für das
ganze fernere Leben, wie es ſich auch geſtalten ſollte. Mochte ſie
was Schickſal auf die Höhen oder in die Tiefen der Menſchheit
Sedrängt haben — die meiſten verfolgten ihre erhabene Arbeit
wder ihre anſpruchsloſe Tätigkeit — und ſchließlich ſelbſt
un=
lautere Ziele mit einer gewiſſen zähen Energie und einer
ziel=
bewußten Diſziplin.
In dieſer Umgebung nun wuchs die Tochter jener ſchuld=
Geladenen Frau zu einem ſtillen, ernſten Kinde heran, das nun
äm erſten Jahre die Schule beſuchte. Daß die kleine Chriſtine
Berthold dieſen Schulbeſuch ſehr ernſt und wichtig nahm, wäre
wewiß für niemanden in der Anſtalt eine auffallende oder
gar=
äärgerliche Erſcheinung geweſen. Daß aber das Kind ſtets etwas
abgeſondert von den übrigen kleinen Mädelchen nach dem langen
grauen Schulgebäude trippelte und augenſcheinlich ſo gar kein
Verlangen nach der Geſellſchaft ihrer Mitſchülerinnen bezeigte
— das war Schweſter Paula ſchon längſt aufgefallen.
Argwöh=
niſch hatte ſie die Entwicklung dieſes Kindes ſozuſagen vom
erſten Tage ſeines Lebens an beobachtet. „Blut iſt dicker als
Waſſer,” pflegte ſie ſtets zu ſagen, wenn zufällig im
Schweſtern=
zimmer die kleine Chriſtine erwähnt oder gar gelobt wurde. Sie
erwartete von dem Kinde einer Giftmiſcherin einfach nichts
Gutes. Und als ſie heute Chriſtine auf dem kurzen Schulweg
wieder ſo allein durch den Garten kommen ſah, trat ſie raſch auf
das kleine Kind zu und hatte dabei gar nicht gewahrt, daß die
Kleine ihr linkes Händchen in das zottige Fell des Hofhundes
vergraben hatte und dieſer ihr, wie ſo oft ſchon, als ein treuer
Begleiter bis zur Schultüre folgte.
„Warum läufſt du denn immer ſo allein, Chriſtine, und
gehſt nicht mit den anderen? und den Hund ſollſt du auch nicht
immer ſo quälen, ſonſt beißt er dich noch einmal,” tadelte mit
ſpröden Tönen Schweſter Paula. Groß und hager ſtand ſie da
und blickte kalt auf das erſchrockene Kind.
Der Hund ſah blinzelnd auf die Kleine, die regumgslos neben
ihm ſtand. Er rieb ſich mit der Schnauze an ihrem Aermchen,
und ein ruckweiſer Seufzer war die einzige Erwiderung ſeiner
kleimen Freundin. Dann ging ſie ganz langſam mit
angehal=
tenem Atem hinter der harten Frau her und geſellte ſich
ſchüch=
tern zu den übrigen Kindern.
Das langgeſtreckte, niedrige Schulgebäude des Waiſenhauſes
lag in tiefer Ruhe. Nur hin und wieder drang die etwas haſtig
wiederholte Frage eines ungebuldigen Lehrers durch das
weit=
geöffnete Fenſter in die Stille des ſonnendunchfluteten Gartens.
Und jetzt klang es auch aus dem Klaſſenzimmer der Kleinſten, in
dem ſoeben die ſchwierige Kunſt des Schreibens geübt wurde, im
rührenden Chor: „Rauf, runter, rauf runter
An der Taſel ſtand Schweſter Ewilie und ſchrieb mit
deut=
lichen Strichen ein „m” vor, das die Kinder in ihre Hefte
nache=
malten. Wenn ſie eine Zeile vollgeſchrieben hatten, machte
Schwe=
ſter Emilie die Rumde und beſah ſich die Leiſtungen.
Übler Hundgeruch
wirkt abſtoßend.
Häßlich gefärbte
Zähne entſtellen
das ſchönſte
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zeitger Benutzung der dafülr eigens konſtruierten Chlorollont=
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bürgte mit gezahntem Borſtenſchnitt. Faulende Speiſereſte im den
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„Sieh mal an, wie gut das jetzt geht, Gerda,” ermunterte ſie
gleich die zaghafte Kleine, um die nächſte freundlich zu verbeſſern:
„Du mußt immer nur den Aufſtrich fein machen und nicht das
ganze m.” Und zu Lenchen ſagte ſie lobend: „So haſt durs hübſch
gemacht,” worüber das Kind rote Bäckchen bekam.
Und ſo ging die Schweſter lobend und tadelnd die Reihen
durch, bis ſie vor einem lleinen, zarten Mädelchen mit blonden,
ſlattrigen Ringelhärchen ganz verdutzt ſtehen blieb:
„Aber, Suſi, du ſchreibſt ja wie mit einem Streichholz. Uind
das iſt doch kein m, das kann ja kein Menſch ſür einen
Buch=
ſtaben erkennen. Sieh doch wie ſchön Chriſtine ihre Zeile
ge=
ſchrieben hat. Verſuche doch auch einmal ſo fleißig und
aufmerk=
ſam zu ſein, wie ſie es iſt. Und deine Hände und dein Geſicht
ſind ja voller Tinte. — Chriſtine wird nachher mit dir zum
Brun=
nen gehen, daß du dich wäſchſt.”
Als Schweſter Emilie ihr weiterſchneitend den Rücken
ge=
wendet hatte, hob Suſi blitzartig die Augen und ſah wütend auf
Chriſtine, die in brennender Verlegenheit dieſem Blick faſt
ſchüch=
tern begegnete.
Dann klingelte es, und die Stunde war zu Ende.
Chriſtine ging mit Suſi zum Brunnen. Stumm ſtiegen ſie
die Treppe hinab; Suſi abſichtlich langſam, mit den Fingern
Figuren auf die Wand malend, die zum Glück unſichtbar blieben.
Dabei ſchielte ſie immer von der Seite nach Chriſtine, ob dieſe
nicht zur Eile mahnte. Und wirklich öffnete dieſe jetzt auch die
Lippen und bat leiſe: „Komm, Suſi, wir müſſen doch zum
Rech=
nen wieder oben ſein, ſonſt ſchilt uns Fräulein Albrecht.”
„Pah, ich werde ſowieſo wieder geſcholten, weil ich bloß drei
Aufgaben gemacht habe. Dich lobt ſie ja doch nachher wieder.”
Erſchreckt, aber in ganz beſtimmtem Tone, ſagte Chriſtine
nun: „Dann mach’ ſchnell, daß du die andern drei noch bei mir
abſchreiben kannſt. Die Pauſe iſt ja noch nicht zu Ende, und ich
helfe dir dabei.”
Jetzt hatte es Suſi plötzlich ſehr eilig und wurde wieder
freundlich und zutraulich. Sie rieb geſchäftig die kleinen Hände
während Chriſtine den Pumpenſchwengel niederdrückte, um Suſi
das Waſſer dienſtbar zu machen.
„Nicht ſo viel!” ſchrie die Kleine und ſchob Chriſtine zur
Seite. Der Schwengel entglitt deren Händen, ſchnellte mit einem
Ruck in die Höhe und traf dabei mit ziemlicher Wucht Suſis
Näschen, dem ſogleich ein heller Blutſtrahl entquoll.
Laut ſchreiend ließ Suſi die vor Schreck ganz erſtarrte
Chri=
ſtine ſtehen und rannte zur Hausmutter, die entſetzt von ihrer
Arbeit aufſprang, als ſie das weinende, blutüberſtrömte Kind
vor ſich ſah.
„Um Gotteswillen, was iſt denn paſſiert?”
Unter lautem Heulen brachte Suſi die Worte hervor: „
Chri=
ſtine — hat mich am Brunnen — geſtoßen!”
(Fortſetzung folgt.)
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Nummer 151
Braun
Verren-Halbschuk
Soodyear ged.
Eleg. Lackgamitur.
Verren-Halbschuk
echt ged.
Feintarbig.
echt Cheur. Spange
blond u. beige
Hellgrau echt Cheur.
Bindespange, dunkelgraue
Garnikur, echt
LH. Abs.
Kinder-Opanken
braun Naturleder
31/34 27/80 22/2
4.90
Kinder-Opanken Blatt
Handgeflochten, in viel. Farben
1134 27180
7.90 6.90
5.00
Anuehavigspiate ?, H.
durchgehend geöffnet.
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