eaut
*
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche ilufirierte Peilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 123
Mitiwoch, den 4. Mai 1927.
190. Jahrgang
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auſträge und Leſſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtrelbung fäll ſeder
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bani und
Darm=
ſädler und Naſlonabanf.
ümtcufigtolfetent
Das Konferenzprogramm. / Die Kommiſſionen für Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft. / 30 Dokumente über alle
mög=
ſichen Wirſchaſſeprohleme DieKtonferenzdauer. DeGheverſchaſteinternotionglegegen dieſoseſtiſchencewerkſchaften.
ſo wird mit unvermeidlicher Notwendigkeit eines Tages jenes eine Sonderſtellung in der Welt einnimmt. In einer ſeiner
Zei Kongeeß dei Weiwirtſchaft. Ereignis eintreten, das die Engländer enigmatiſch „das Auf= letzten Reden hat der deutſche Außenminiſter ſich hierüber ge=
Von unſerem (. P.=Korreſpondenten.
Genf, 3. Mai.
Allen Hemmungen zum Trotz — geht’s vorwärts in der
Welt. Vor wenigen Jahren noch hätte in Europa niemand an
das Zuſtandekommen eines „Parlamentes der Weltwirtſchaft”
geglaubt. Ich entſinne mich anno 1922 in Hamburg, anläßlich
einer Ueberſee=Woche, den Vortrag eines amerikaniſchen
Pro=
feſſors, deſſen Name dem Gedächtnis längſt entfallen, angehört
zu haben und war Zeuge, wie im Auditorium ſo mancher
un=
gläubig lächelte, als dieſer praktiſch und klar denkende Yankee,
ſeine Worte mit draſtiſch=einfachen Handbewegungen
unterſtrei=
chend, den dort verſammelten deutſchen Miniſtern und
auslän=
diſchen Gäſten von Rang (wie John Maynard Keynes und
an=
deren) auseinanderſetzte, daß ſo manche wirtſchaftlichen
Schwie=
rigkeiten, unter der en Europa ſtöhnt, leicht behoben werden
könn=
ten, wenn ſich einmal ſtatt der Politiker und Militärs die
Wirt=
ſchaftler aller Länder zuſammentäten und die
Wirtſchaftshem=
mungen unſerer Zeit gründlich unterſuchen würden. „
Indu=
ſtrielle, Bankiers, Kaufleute, Landwirte aller Länder — tut euch
zuſammen, beſprecht alles offen, regelt, was es zu regeln gibt!“
rief damals der Yankee in ſchlechtem Deutſch ſeinen Zuhörern
entgegen. Damals lächelte man. Heute iſt man ſo weit. Und
wenn man von dieſem erſten „Kongreß der Weltwirtſchaft” auch
keine ſofortigen Wunder erwarten wird, ſo muß ſich doch
jeder=
mann ſagen, daß hier zum mindeſten ein höchſt ausſichtsreiches
Werk in Angriff genommen worden iſt.
Die Weltwirtſchaftskonferenz, die am 4. Mai in Genf
zu=
ſammentritt, iſt der größte Kongreß, den die Völkerſtadt
an der Rhöne je geſehen hat, und das will für Genf etwas
heißen. Ungefähr 200 Delegierte aus 43 Staaten werden an
dieſer Konferenz teilnehmen. Hinzu kommen — gegen 300
Sach=
verſtändige, etwa 400 Mann techniſchen Perſonals und faſt 100
Preſſemänner. Das ergibt eine Zahl von rund 1000
Konferenz=
teilnehmern. Beſonders wichtig iſt, daß unter den 43
teilnehmen=
den Stagten auch jene drei Mächte figurieren, die als die drei
großen, ſich des Völkerbundes bisher enthaltenden bekannt ſind:
Sowjetrußland, die Türkei und die Vereinigten Staaten
Nord=
amerikas. Die Konferenz hat nicht den Charakter einer
Zu=
ſammenkunft von Regierungsvertretern, deren Beſchlüſſe für die
teilnehmenden Staaten bindend ſein werden. Sie ſoll nur als
begutachtende Inſtanz zu den großen wirtſchaftlichen Problemen
der Gegenwart Stellung nehmen. Aber ihre Bedeutung iſt
des=
halb nicht geringer, vielleicht gerade wegen dieſer abweichenden
Zuſammenſetzung wichtiger als die gewöhnlicher politiſcher
Kon=
ferenzen. Den Politikern iſt oft der Vorwurf gemacht worden,
daß ſie den wirtſchaftlichen Problemen nicht urteilsfähig genug
gegenüberſtehen. Nun ſollen einmal die Wirtſchaftler aller
Län=
der zeigen, ob es nicht mit Hilfe ihrer Methoden leichter ſein
dürfte, die auf dem Wege zum politiſchen Weltfrieden liegenden
Hinderniſſe hinwegzuräumen.
Einfach wird, das allerdings nicht ſein. Es ſei hier an
jene Worte erinnert, die Sir Auſten Chamberlain uns
Völker=
bunds=Fournaliſten bei Gelegenheit anderer
Völkerbundskonfe=
renzen, hin und wieder freundlich lächelnd, vorgehalten hat:
„Gentlemen, dont expeet too much .. ." Die Welt ſoll auch
von dieſer Konferenz nicht zu viel erwarten. Das Bewußtſein,
daß man — trotz aller Schwierigkeiten — vorwärts kommt, ſollte
vorderhand genügen. Zumal ſo manche dieſer Schwierigkeiten
von einer faſt unüberwindlichen Größe ſind. Man braucht nur
auf die grundverſchiedenen Wirtſchaftsſyſteme und
wirtſchaft=
lichen Weltanſchauungen hinzuweiſen, die zurzeit gerade in den
Ländern herrſchen, die im Konplex der Weltwirtſchaft von
aus=
ſchlaggebender Bedeutung ſind.
Die Tatſache, daß die Sowjetmacht ſich an dieſer
Kon=
ferenz vertreten läßt und ſomit erſtmalig an einer unter den Wirtſchaftsnöte mübſam zu beheben, während in Europa ſelbſt
Auſpizien des Völkerbundes ſtehenden Veranſtaltung teilnehmen
ziehen, daß der Kreml hierin „eine Art Mittelſtation zwiſchen
Wirtſchaft und Politik ſehen” und dieſem Schritt „eine radikale
Neuorientierung ſeiner Stellung zum Völkerbunde” folgen laſſen
Heranziehen der Bolſchewiſten an den „Buſen des Kapitalismus”
für das Geſamtwohl der Weltwirtſchaft nur von Nutzen ſein
kann. Vorderhand iſt Moskau allerdings noch einem
Wirtſchafts=
ſyſtem ergeben, das von dem, das in der ganzen übrigen Welt
herrſcht, grundverſchieden iſt. Die Moskowiter beeilen ſich, ihrer
Genfer Delegation vorauszupoſaunen, daß „von einer
Abſchwä=
chung des Prinzips des Außenhandels=Monopols nie die Rede
ſein könne” und tun gar beleidigt, ſobald man ihnen dieſen gleichfalls an der Genfer Wirtſchaftskonferenz teilnehmen, und
Schritt nahelegt. Dieſe ihre Haltung erinnert etwas an das wenn man auch nicht hofft, daß ſie unſerem „armen, kleinen
Gebaren einer liederlichen Perſon, die die Aufforderungen,
end=
lich einen anſtändigen Lebenswandel zu beginnen, mit der
bitte=
ren Klage, daß man ſie „tief gekränkt habe”, zu beantworten und ihr Rat ſich vielleicht als das ſchätzenswerteſte Faktum dieſer
pflegt. Und leider gibt es in der „bürgerlichen Welt” genügend
Naive, die die Gewohnheit haben, zu dieſen Klagen der
gekränk=
ten bolſchewiſtiſchen Jungfrau verſtändnisvoll mit dem Kopfe zu Regierung zu den in Genf erörterten Problemen. Daß dieſe
nicken und ſie im Weiterführen ihres liederlichen Lebenswandels Konferenz — trotz ihres Welttitels — vor allem eine europäiſche
daß die Sowjetheren ſich über kurz oder lang dazu werden
be=
quemen müſſen, der „übrigen Welt”, mit mehr Anpaſſungs=
rollen der bolſchewviſtiſchen Frage” nennen und das vor allem auf
eine radikale Aenderung des bolſchewiſtiſchen Wirtſchaftsſyſtems
hinauslaufen wird.
Valerian Obolenſki=Ofſinſki,
Chef der ſtatiſtiſchen Zentralverwaltung der Sowjet=Union, der
zum Führer der ruſſiſchen Delegation für die Genfer
Weltwirt=
ſchaftskonferenz beſtimmt wurde.
Ein anderes Sorgenkind der Genfer Konferenz wird
Ita=
lien ſein. Wir wollen nicht in den in der europäiſchen Preſſe
oft begangenen Fehler verfallen, die fasciſtiſche Geſetzgebung,
als das gleich unwürdige Extrem, der bolſchewiſtiſchen
Dekreten=
maſchine an die Seite zu ſtellen. Der Unterſchied des Maßſtabes
iſt doch ſo groß, daß dieſe beiden Syſteme in einem Atemzuge
kaum genannt werden ſollten. Aber nun hat Herr Muſſolini —
juſt einige Tage vor Zuſammentritt der Weltwirtſchaftskonferenz
— ſeine Magna Charta der Arbeit veröffentlicht, und nicht ohne
Kopfſchütteln hat die Welt von dieſem intereſſanten
Staatsdoku=
ment unſerer Zeit Kenntnis genommen. Die Idee einer
Kombi=
nation der kapitaliſtiſchen und ſozialiſtiſchen Wirtſchaftsſyſteme —
unter Beibehaltung der äußeren Formen der Privatwirtſchaft,
aber Ausſchaltung der freien Verwertung der wirtſchaftlichen
Kräfte — zu verwirklichen, iſt voller Beachtung wert, und die in
Genf verſammelten Delegierten werden das merkwürdige
Doku=
ment gewiß in Muße ſtudieren können. Aber ſchon jetzt kann
geſogt werden, daß es knum angetan iſt, die hier anzuſtrebende
internationale Wirtſchaftsverſtändigung weſentlich zu erleichtern,
und nicht unwahr wird jenes ſchaufe, aber präziſe Urteil ſein,
mit dem ein angeſehener Schweizer dieſes wirtſchaftliche
Experi=
ment Muſſolinis beanwortet hat: „Mit dem Knüppel laſſen ſich
wohl die Marktplätze italieniſcher Städte, nicht aber der
Welt=
markt beherrſchen. Das gilt analog für den Fascismus, ſo gut
wie für den Bolſchewismus.” Worte, zu denen nichts weiter
hinzuzufügen wäre .
Als dritter aus der Art fallender Faktor der Weltwirtſchaft
verdient Nordamerika genannt zu werden. Dieſes Land —
als poſitives Beiſpiel. Während wir eben dabei ſind, unſere
an eine Milderung der Zollſchranken noch lange nicht zu denken
wird — kann natürlich nicht hoch genug eingeſchätzt werden Wenn iſt und der Gedanke einer „wirtſchaftlichen Vereinigung der
es auch zu weitgehend ſein dürſte daraus gleich den Schluß zu europäiſchen Staaten” noch als märchenhaſte Utovie in blauer
Ferne ſchwebt — hat man jenſeits des Atlantiſchen Ozeans all
das bereits lange hinter ſich geworfen. Wirtſchaftliche Nöte, wie
Europa ſie kennt, ſind dort unbekannt. Soziale Kriſen hat man
könnte — ſo ſteht doch außer jedem Zweifel, daß ein näheres rechtzeitig zu vermeiden verſtanden. Und vor allem hat man
dort erkannt, daß Induſtrie und Landwirtſchaft ſich um ſo beſſer
entwickeln, je größer die an ſie geſtellten Anforderungen, die
Bedürfniſſe der Bevölkerung ſind, und hat ſich daher eine von
der unſrigen völlig verſchiedene, viel großzügigere
Lebensauf=
faſſung zurecht gemacht, die in den verführeriſchen Satz mündet,
daß man „um ſo reicher werden könne, je mehr man zu
veraus=
gaben geneigt iſt‟ Die Verkünder dieſer Lebensmarime werden
Europa” im Handumdrehen das Geheimnis ihrer wirtſchaftlichen
Zauberformel beibringen werden, ſo wird doch ihre Teilnahme
Konferenz erweiſen können.
Von Bedeutung iſt endlich die Haltung der deutſchen
zu beſtärken. Aber all das wird nichts daran ändern können, Wirtſchaftskonferenz iſt, ſteht außer jedem Zweifel, und da dürfte
es von ausſchlaggebeider Bedeutung ſein, wie ſich zu ihr jene
Macht ſtellt, die nicht nur der wirtſchaftlich mächtigſte Staat des
frendigkeit als bisher eutgegenzutreten. Denn tun ſie das nicht, Kontinents iſt, ſondern auch als Mittler zwiſchen Oſt und Weſt
äußert und erklärt, daß die deutſche Regierung ſich darin einig
ſei — „die Forderungen weltwirtſchaftlicher Beziehungen höher
als den eng umgrenzten Schutz der Binnenwirtſchaft zu ſtellen”.
Ein Glück wäre es, wenn die Vertreter ſämtlicher 43 an der
Weltwirtſchaftskonferenz beteiligten Staaten ebenſo dächten, wie
es der deutſche Außenminiſter tut und wenn die maßgebenden
Politiker aller Länder ebenſo viel Sinn für die wirtſchaftlichen
Zuſammenhänge der Welt hätten, wie ihn Dr. Streſemann nicht
ſelten an den Tag gelegt hat. Nach dem eben erfolgten Fiasko
der Abrüſtungsbemühungen hofft man in Genf nachdrücklichſt,
daß die Wirtſchaftler das einigermaßen gut machen werden, was
die Miltariſten verdorben haben. Zumal das Abrüſtungsproblem
zum nicht geringen Teil eine wirtſchaftliche Frage iſt. Aber man
braucht ſeine Blicke nicht nur nach Moskau und Rom wandern
zu laſſen, um ſich zu ſagen, daß es auf dem Wege zu den „
wirt=
ſchaftlichen Vereinigten Staaten von Europa”, noch manches
ernſte Hindernis zu überwinden geben wird und daß die kühl
erwägenden Worte des britiſchen Außenminiſters vorderhand auch
hier gut am Platze ſein dürſten: „Dont expest too much,
Gentlemen * Dann wird man jedenfalls nicht enttäuſcht,
möglicherweiſe ſogar angenehm überraſcht ſein können.
Das allgemeine Intereſſe konzentriert ſich auf
Rußland und Jtalen.
* Genf, 3. Mai. (Priv.=Tel.)
Für die morgen vormittag 11 Uhr im Genfer
Reformations=
ſaal beginnende Weltwirtſchaftskonferenz oder, wie ihr offizieller
Name lautet, „Internationale Wirtſchaftskonferenz”, ſind nun die
Vorbereitungen ſo ziemlich beendet. Der Präſident der
Konfe=
renz, Theunis, früherer belgiſcher Miniſterpräſident, hat mit dem
Sekretariat und den techniſchen Organiſationen der Konferenz
be=
reits verhandelt, und die Aeußerlichkeiten des Ganges der
Ver=
handlungen der Wirtſchaftskonferenz ſtehen nun ſo ziemlich feſt.
Es iſt beabſichtigt, bis Samstag oder ſpäteſtens Montag eine
allgemeine Ausſprache in den Vollverſammlungen der
Konfe=
renz, und zwar in Vormittags= und Nachmittags=Sitzungen, zu
führen. Dieſe allgemeine Ausſprache, wird das geſamte
Konferenzprogramm umfaſſen, wodurch erſt überhaupt
einmal eine Abklärung erfolgen und damit jenen Delegationen,
die grundſätzliche Erklärungen abzugeben wünſchen, Gelegenheit
dazu gegeben wird. Derartige Erklärungen, die
nowendiger=
weiſe etwas Offizielles an ſich haben, widerſprechen ſtreng
ge=
nommen zwar dem Konferenzzweck, da der Beſchluß des
Völker=
bundsrates ausdrücklich vorſah, daß die Delegierten nicht
Wort=
führer einer offiziellen Politik ihrer Regierungen ſein dürfen.
Gleichwohl wird man aber um eine Reihe offizieller oder
halb=
offizieller Erklärungen nicht herumkommen.
Am Montag oder Dienstag werden die drei großen
Kom=
miſſionen für Handel, Induſtrie und
Land=
wirtſchaft zuſammentreten, die zu Beginn der Konferenz
ge=
bildet werden dürſten. Die Präſidenten dieſer Kommiſſionen
werden, ähnlich wie bei der Völkerbundsverſammlung,
gemein=
ſam mit den von der Konferenz gewählten Vizepräſidenten und
dem Leiter der Konferenz, Theunis, das Konferenz=Präſidium
bilden, dem als Generalſekretär der Leiter der
Wirtſchaftsabtei=
lung des Völkerbundes, Sir Arthur Salger, zur Seite ſteht.
Man rechnete zu Beginn mit einer Konferenzdauer von
25 Tagen, doch glaubt man heute, daß die Konferenz nicht viel
länger als zwei Wochen dauern dürfte. Die
Kommiſſionsſitzun=
gen, die im Generalſekretariat des Bundes ſtattfinden, werden
öffentlich ſein, doch wird aus techniſchen Gründen zu ihnen nur
ein Teil der 200 angemeldeten Preſſevertreter zugelaſſen werden
können, da die Räumlichkeiten nicht genügend Platz bieten. Ob
außer den genannten drei Kommiſſionen noch weitere
Spezial=
kommiſſionen von der Konferenz ſelbſt gebildet werden, oder ob
man es den drei Hauptkommiſſionen überlaſſen wird, nach
Be=
darf noch Unterkommiſſionen einzuſetzen, ſteht noch nicht feſt.
Man rechnet damit, daß neben den offiziellen Verhandlungen
eine große Reihe von Privatbeſprechungen einzelner
Konferenzteilnehmer ſtattfinden werden, und es beſtehen ſogar
geheime Befürchtungen, daß dieſe Privatverhandlungen einen
großen Teil des Intereſſes abſorbieren könnten. Das offizielle
Verhandlungsprogramm der Konferenz, für das über 50
ver=
ſchiedene Dokumente über alle einzelnen
Wirt=
ſchaftsprobleme erſchienen ſind (von der Kommiſſion der
wiſſenſchaftlichen Arbeitsinſtanzen über Zolltarife und
Kartell=
fragen bis zur Lage der Kunſiſeiden= und der chemiſchen
Indu=
ſtrie uſw.) wird übrigens alle Konferenzteilnehmer, deren
Ge=
ſamtzahl mit etwa 1100 nicht zu hoch veranſchlagt iſt, ſo in
An=
ſpruch nehmen, daß für Privatverhandlungen vielleicht nicht
ſo=
viel Zeit übrig bleiben wird, als heute mancher glaubt.
Das allgemeine Intereſſe konzentriert ſich
im Augenblick aufdie Frage, welchen Anteil ddie
für morgen hier erwartete ruſſiſche Delegation
an den Verhandlungen nehmen wird und auch —
infolge eines glarmierenden Artikels des Mailänder Blattes
„Secolo=Sera” — auf die erſten öffentlichen
Erklä=
rungen der italieniſchen Delegierten. In dieſem
Artikel war geſagt worden, daß Italien auf der gerechteren
Ver=
teilung der Rohſtoffe und auf Ausdehnungsgebiet für ſeine
wach=
ſende Bevölkerung beſtehen müiſſe, weil es ſonſt gezwungen wärß,
Seite 2
Mittwoch, den 4. Mal 1927
Rummer 123
ſich dieſes Ausdehnungsgebiet zu erobern. Man iſt nun
ge=
ſpannt darauf, ob ſich die italieniſchen Delegierten zu
Wort=
führern dieſer Erklärung an der Wirtſchaftskonferenz mochen
werden.
Die deutſchen Wirtſchaftsverhältniſſe.
Das umfangreiche Arbeitsprogramm der Konferenz ſieht die
Möglichkeit der Behandlung einer großen Reihe aktueller Fragen
vor. Die Teilnahme der drei großen, dem Völkerbund nicht
an=
gehörenden Staaten Amerika, Sowjetrußland und der Türkei
wird hierbei von beſonderem Intereſſe ſein. Die Teilnahme
Sowjetrußlands ſieht die Möglichkeit einer Behandlung der
gegenwärtigen Wirtſchaftslage Rußlands ſowie insbeſondere
eine Erörterung des großen Experiments einer rein ftaatlichen
Wirtſchaftsführung, beſonders in der Form des ſowjetruſſiſchen
Außenhandelsmonopols vor. Die deutſchen
Wirtſchaftsverhält=
niſſe werden, wenn es auch nicht programmäßig vorgeſehen ift,
in den Verhandlungen zweifellos einen breiten Raum
ein=
jehmen. Eine Erörterung der großen internationalen
Wirt=
ſchaftsprobleme ohne Berüchſichtigung der Lage Deutſchlands
er=
ſcheint ſchlechterdings ausgeſchloſſen. Die Tatſache der
geogra=
phiſchen Lage Deutſchlands, als Land der geographiſchen Mitte,
ſowie die wachſenden nach Endwicklung drängenden
Wirtſchafts=
kräfte werden in den Verhandlungen im Zuſammenhang mit
dem Beſtreben anderer Länder weiteſtgehend berückſichtigt
wer=
den müſſen. Trotz der grundſätzlichen Ausſchaltung rein
finanz=
politiſcher Probleme aus den Arbeiten der Konferenz, dürfte bei
den im erſten Teil des Arbeitsprogramms vorgeſehenen
Be=
ſprechungen der Urſachen der Störungen, die auf den Weltfrieden
Einfluß haben, auch die finanziellen Bindungen der Staaten
nicht außer acht bleiben. Deutſcherſeits wäre darauf hinzuweiſen,
daß, ſolange die im Verſailler Vertrag
Deutſch=
land auferlegten finanziellen Laſten beſtehen,
eine internationale Wirtſchaftsbefriedung
illuſoriſch erſcheinen muß. Das Problem der
internatio=
nalen Verſchuldung ſowie die deutſchen finanziellen Belaſtungen
werden zweifellos mit Rüchſicht auf die internationale
Wirt=
ſchaftslage von Bedeutung ſein.
Im Vordergrund der Verhandlungen der
Weltwirtſchafts=
konferenz ſtehen programmäßig vor allem die zwei großen
Fragengebiete: der Kampf gegen den
Wirtſchafts=
protektionismus, ſowie die internationale
Induſtrieverſtändigung. Beide Fragen ſtehen ſeit
ge=
raumer Zeit im Mittelpunkt der wirtſchaftlichen Erörterungen.
Der praktiſche Nutzen der Beratungen
der Weltwirtſchaftskonferenz
wird ſehr vorſichtig bewertet werden müſſen. Die Ergebniſſe
der Konferenz von Genua vom Jahre 1920 und der Brüſſeler
Konferenz vom Jahre 1922 berechtigten kaum zu übertriebenen
Hoffnungen. Von offizieller Völkerbundsſeite wird bereits
nach=
drücklich auf den ausſchließlich beobachtenden und beratenden
Charakter der Weltwirtſchaftskonferenz hingewieſen. Ein
weſent=
licher Nutzen der Konferenz wird zunächſt in der
gemeinſchaft=
lichen Beratungsarbeit liegen, und vor allem in den
Verhand=
lungen der einzelnen Kommiſſionen und Unterkommiſſionen,
ſo=
wie insbeſondere in dem direkten gegenſeitigen
Gedankenaus=
tauſch zwiſchen den verſchiedenen Delegierten und
Sachverſtän=
digen, wozu die jetzige Weltwirtſchaftslage mit beſonderer
Ge=
walt drängt. Wie auch bei den Tagungen des Völkerbundsrats,
liegt zweifellos ein poſitiver Wert in der durch die Konferenz
geſchaffenen Möglichkeit der direkten Ausſprache der Vertreter
der verſchiedenen Wirtſchaftsgruppen und Staaten. Ein weiterer
Nutzen der Konferenz wird in der Schaffung einer gewiſſen
Atmoſphäre zur gegenſeitigen Klärung und Verſtändigung
ge=
ſehen. Der Austauſch von Meinungen, Klärung von
Mißver=
ſtändniſſen, ſowie Erörterung der Fortſchritte auf den
verſchie=
denſten Wirtſchaftsgebieten können für die Verhandlungen der
Löſung der Weltwirtſchaftsprobleme von gewiſſer Bedeutung
ſein. Es muß jedoch darauf hingewieſen werden, daß eine
Behandlung der großen wirtſchaftlichen Fragen
rein nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten praktiſch kaum Erfolg
verſprechend erſcheint. Unvermeidlich werden politiſche
Geſichts=
punkte, Intereſſen und Einflüſſe mitſpielen. Inwieweit im
Ver=
lauf der Konferenz eine Behandlung und Förderung
der deutſch=franzöſiſchen und deutſch=
polni=
ſchen Wirtſchaftsbeziehungen möglich ſein wird, muß
vorläufig abgewartet werden. Es darf jedoch angenommen
werden, daß dieſe Fragen im Laufe der Verhandlungen eine
Rolle ſpielen werden. Die Befürchtungen der franzöſiſchen Preſſe,
das bisherige ſogenannte Gleichgewicht der Kräfte innerhalb
des Völkerbundes könnte durch eine Anweſenheit der Delegierten
Moskaus geſtört werden, dürfte nicht ganz ohne Grund ſein.
Es iſt nicht zum erſten Mal, daß Vertreter der Moskauer
Regie=
rung aus ihrer völkerbundsfeindlichen Haltung herausgehen und
an den Verhandlungen des Völkerbundes teilnehmen.
*Vom Nachleben deutſcher Dichter
mit einzelnen Liedern.
Von Profeſſor Dr. phil. h. c. Karl Berger.
Unter den Unzähligen, die in der gewaltigen Totengruft,
ge=
nannt Literaturgeſchichte, beigeſetzt ſind, wirken nur wenige mit
dem vollen Gewicht ihrer Perſönlichkeit noch fort, gar viele, einſt
das Entzücken der Mitlebenden, gehören ganz dem Schattenreich
der bloß hiſtoriſch Bedeutſamen an; von anderen wieder leben
noch einzelne Lieder im Munde des Volkes, aber ihre Namen
ſind verweht und vergeſſen. Weder von jenen Auserwählten, den
Ewiglebendigen, noch von dieſen Verſchollenen, den namenloſen
Mehrern des Volksliederſchatzes, ſoll hier die Rede ſein, ſondern
nur von ſolchen einſt namhaften Dichtern, deren ganzes, oft
viel=
ſeitiges Schaffen nur in einzelnen Liedern noch nachklingt, und von
jenen, die einem einzigen glücklichen Wurfe den dichteriſchen
Nach=
ruhm verdanken. Nur erinnert ſei an die gewaltige Zahl
reli=
giöſer Dichter, deren Lieder heute noch die zu kirchlicher Feier
verſammelte Chriſtenſchar erbauen. Einer von ihnen, der
Oſt=
preuße Simon Dach (1605—1659) lebt auch in der weltlichen
Dichtung noch fort mit ſeinem „Lob der Freundſchaft” („Der
Menſch hat nichts ſo eigen”), und ſein urſprünglich in der
Mund=
art gedichtetes „Aennchen von Tharau” iſt von je der
ſanges=
luſtigen, liebesfrohen Jugend ans Herz gewachſen. Ein anderer,
der vielumhergetriebene Juriſt G. W. Sacer (1635—1699) hat
der Nachwelt in einer Satire den ewiggültigen Kernſpruch auf
alle Dichterlinge geliefert: „Reime dich, oder ich freſſe dich‟ Der
Hamburger Schulmann Michael Richey (1678—1761), einft eine
einntußreiche literariſche Perſönlichkeit in der damals auch für das
deutſche Geiſtesleben wichtigen Hanſeſtadt, iſt ſo gut wie
ber=
geſſen, aber ſeine ſchon die Wege Gellerts und Pfeffels
vorzeich=
nende Fabel „Der Junker und der Bauer” erfreut noch die am
Leſebuch in die Literatur ſich einlebende Schuljugend, und ein
Vers daraus iſt zum geflügelten Worte geworden: „Ja, Bauer
das iſt ganz was anders”. Wer weiß noch etas von dem
Redakteur der Spenerſchen Zeitung in Berlin Gottlob
Bur=
mann (1737—1805), der als Dichter in den Spuren Gleims
wandelte? Aber ſein Wort: „Arbeit macht das Leben ſüß” iſt
noch in aller Munde, freilich mit dem den Ernſt zum Scherz
um=
biegenden Zuſatz: „Faulheit ſtärkt die Glieder” „Prinz Eugen
von Savohen lebt als Oeſterreichs bedeutendſter Feldherr und
Stagtsmann in den hiſtoriſchen Büchern, volkstümlich aber iſt er
geworden durch das im Jahr 1717 entſtandene Lied eines
kur=
brandenburgiſchen Wachtmeiſters: „Prinz Eugenius, der edle
Vom Tage.
Reichsminiſter des Innern Dr. v. Keudell iſt geſdern vormittag
in Karlsruhe zum Beſuch der badiſchen Regierung
eingetroffen.
Die Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen
Deutſchland und der Tſchechoſlowakei haben eme
An=
näherung in den Poſitionen für Textilien und Chemikalien ergeben.
Von zuſtändiger Seite wird erklärt, daß ſowohl Deutſchland
wie Jugoſlawien erſt nach Regelung der Handelsbeziehungen in
Verhandlungen über einen Freundſchaftsvertrag eintreten
wollen.
Der neuernannte griechiſche Geſandte für
Buda=
peſt, Delmouzos, verläßt am Mittwoch, den 4. Mai, Athen, um
ſeinen neuen Poſten anzutreten.
Nach Mitteilungen aus bulgariſchen Regierungskreiſen wird die
Militärkontrolle in Bulgarien am 15. Maf
aufge=
hoben.
Die bulgariſche Geſandtſchaft in Paris erblärt die Nachricht, daß
Bulgarien von Italien gewiſſe Vorſchläge über
eine gemeinſame Aktion auf dem Balkan gemacht
worden ſeien, für völlig unbegründet.
Das rumäniſche Parlament wird am 8. Mai zu einer
Mai=Seſſion zuſammentreten. Nach der feierlichen Eroffnung,
zu der ſich die beiden Häuſer in einer Feſtſitzung zuſammenfinden,
wer=
den die eigentlichen Arbeiten am 10. Mai aufgenommen werden.
Die auf den 15. Mai feſtgeſetzte Konferenz der Kleinen
Entente ſoll abermals verſchoben werden.
Muſſolini hat die Wiedereröffnung des Senats
auf den 16. und der Kammer auf den 18. Mai angeſetzt. Die
Kammerarbeiten beginnen mit der Behandlung des Fianzbudgets.
Als Treffplatz der Drei=Mächte=Abrüſtungs=
Konferenz wird jetzt endgültig Genf angegeben, ſo daß der
engliſche Vorſchlag, die Konferenz in London abzuhalten, fallen gelaſſen
worden iſt. Als Führer der engliſchen Delegation wird
der Marineminiſter Bridgeman ſelbſt genannt.
Der frühere engliſche Botſchafter Viscount d’Abernon, der
einige Tage in Berlin weilte, hat die Rückreiſe nach London
über Vliſſingen angetreten.
Geſtern wurde die panamerikaniſche
Wirtſchafts=
konferenz in Waſhington durch Staatsſekretär Kellogg eröffnet.
Hoover und das Mitglied der Morganbank Lamont ſprachen ſich
dabei in ihren Reden gegen Rüſtungsanleihen für das
Ausland aus.
Die Agentur Indo Pacifie meldet aus Peking, Tſchiang
Kai=
ſchek habe die Truppen Tſchens bei Kinkiang
geſchla=
gen. Die Chineſenſtadt von Hankau iſt von flüchtigen Soldaten
über=
ſchwemmt.
Die ruſſiſche Oelegatton nach Genf unterwegs.
Berlin, 3. Mai.
Die ruſſiſche Delegation für die Genfer
Weltwirtſchaftskon=
ferenz traf heute vomnittag auf dem Schleſiſchen Bahnhof ein,
wo ſich der Leiter der Berliner ſowjetruſſiſchen
Handelsvertre=
tung mit mehreren Herren und Angehörigen der Botſchaft zum
Empſung eingefunden hatten. Die Weiterreiſe nach Genf wird
heute abend erfolgen.
Man rechnet in Genf mit dem Eintreffen der ruſſiſchen
Dele=
gation erſt für morgen nachmittag. In welchem Hotel die
ruſſiſche Delegation untergebracht werden wird, wird ſtreng
ge=
heim gehalten. Zur Erhöhung der Sicherheit der ruſſiſchen
Delegation hat geſtern nachmittag in Bern eine Konferenz der
zuftändigen Behörden ſtattgefunden. Es wurden eine Reihe
von Maßnahmen getrofſen, die auf eine ruhige Teilnahme der
Sotpjetdelegation an den Verhandlugen der
Wirtſchaftskon=
ferenz abzielen.
Italien fordert Ausdehnungsgebiet.
Genf, 3. Mai.
Im Zuſammenhang mit der internationalen
Wirtſchafts=
konferenz findet hier ein Artikel des „Secolo Seva” große
Beach=
tung, in dem eie gerechtere Verteilung der Rohſtoffe als eine
der Grundlagen des Friedens und der Gerechtigkeit für Italien
gefordert wird. Italien brauche ein großes Gebiet, heißt es
weiter, beſonders Kolonien und Rohſtofſe. Wenn ihm das wicht
zugeſtanden werde, ſo müſſe es ſich angeſichts des wachſenden
Dranges und der Ardivität der Bevölkerung Italiens dieſe
Ge=
biete erobern. — In hieſigen Völlkerbundskreiſen wird darauf
hingewieſen, daß die italieniſchen Delegierten wahrſcheilich
nach dieſen Leitſätzen während der jetzt ſtattfindendem
Verhand=
lungen vorgehen werden.
Ritter” Und wo wäre der Ruhm des einſt erfolgreichſten aller
wandernden Quackſalber, des Johann Andreas Eiſenbart aus
Münden (1661—1727) an der Weſer, wenn nicht das Lied noch
heute von ihm kündete: „Ich bin der Doktor Eiſenbart,
widewitt=
brmbum”? Unſere Kommersbücher ſind, wie für dieſe, ſo für
unzählige Sänger aller Arten Sammelſtätte und Lebensquelle.
Die erſten Scmmler von Studentenliedern haben ſich auch durch
eigene Lieder verewigt: Chriſtian Kindleben (1748—178),
auch einer, der ſich nie zu zähmen wußte und wegen ſeiner
Zügel=
loſigkeit ſich als Paſtor nicht halten konnte, erhielt ſein Andenken
durch die friſchen Verſe: „Ich lobe, mir das Burſchenleben”
Auguſt Niemann, ſeines Zeichens Jurift, dichtete 1781 nach
alten Tönen und Bräuchen den unſterblichen „Landesvater”;
„Alles ſchweige, jeder neige”; Abert Methfeſſel (178—1869),
Muſiker und Tondichter, das heute noch von wandersfroher
Jugend geſungene Marſchlied „Hinaus in die Ferne‟. „Was
frag’ ich viel nach Geld und Gut,” mit dieſer unbekümmerten
Weiſe gibt der Ulmer Pfarrherr Joh. Mart. Miller (1750 bis
1814) der Stimmung glücklicher Sorgenvergeſſenheit immer
wie=
der Ausdruck, verklungen aber ſind alle ſeine hainbündleriſchen
Lieder, verſtaubt und verſchollen ſeine Wertheriaden mitſamt
ſeiner einſt ſchwärmeriſch überſchätzten, tränenſeligen
Kloſter=
geſchichte „Siegwart”. Wer weiß noch etwas von Wittekind,
ge=
nannt Koromandel, von Samuel Gottlieb Bürde, einſt
Mit=
arbeiter an Schillers Horen, von G. W. C. Starke, von H. C.
Schnoor, von C. G. Otto? Und doch, wie oft haben wir ihre
Lieder geſungen: „Krambambuli, das iſt der Titel”, Stimmt an
den frohen Rundgeſang” „Wir ſind die Könige der Welt”, „Vom
hohen Olymp herab”, „Im Kreiſe froher, kluger Zecher”. Ernſt
Langbein (1757—1835), einſt ein beliebter Verfaſſer
bedenk=
licher Schwänke und Geſchichten, wäre heute vergeſſen, wenn ſein
Lied „Ich und mein Fläſchchen” nicht hie und da noch ertönte,
ſein Gedicht „Als der Großvater die Großmutter nahm” nicht
ſprichwörtlich geworden wäre. Von all den Erzählungen,
Dra=
men und Gedichten des Heidelberger Profeſſors der Aeſthetik
Aloys Schreiber (1761—1841) iſt nichts geblieben als ſein
Trinklied „Brüder, das iſt deutſcher Wein”. Mit dem Zürcher
Kaufmann und Idylliker Mart. Uſteri (1763—1827) ſingen wir
noch „Freut euch des Lebens”, beim Lied des weiland
Polizei=
direktors Karl Müchler (1763—1857) „Im kühlen Keller ſitz ich
hier” laſſen wir uns noch von „Baſſes Grundgewalt” erſchüttern,
ohne zu ahnen, daß der Verfaſſer ein ſehr fruchtbarer und
viel=
ſeitiger Autor war, und von dem einſt erfolgreichen Vorläufer
Raimunds, dem Wiener Singſpieldichter Joachim Perinet
(1765—1816) loſſen wir uns gern kröfich verſſchern! „Wer nie=
Beſchlüſſe der Amſterdamer
Inter=
nationale zur Wirtſchaftskonferenz.
* Genf, 3. Mai. (Priv.=Tel.)
Obwohl die meiſten Delegationen nun bereits vollzählig
hier anweſend ſind, mit Ausnahme der Ruſſen, hat die
Füh=
lungnahme zwiſchen den einzelnen
Mitglie=
dern bisher zu keinem Ergebnis geführt. Am erfolgreichſten
arbeiten nadurgemäß bisher die Vertreter der Amſterdamer
Gewerkſchafts=Internationale zuſammen, die zu einer bereits ſeit
geſtern andauernden Verhandlung die Vertreter der chriſtlichen
Gewerkſchaften hinzugezogen haben. Alle bekannten Namen der
Gewerkſchaftsbewegung ſind hier vertreten. Sprecher der
ſozia=
liſtiſch gerichteten Gewerkſchaften wird natürlich Jouhaux ſein,
wie bereits im vorbereitenden Wirtſchaftskomitee. Im übrigen
haben die Vertreter der
Gewerkſchaftsinterna=
tionale heute folgende grundſätzliche
Erklä=
rung beſchloſſen:
1. Zur Frage der Handelspolitik die Forderung
nach völliger Aufhebung der Zölle auf
Nah=
rungsmittel, wie die Erklärung überhaupt ſich in
freihänd=
beriſcher Richtung bewegt.
2. Zur Frage der Induſtriekartelle ſtellt die
Erklä=
rung feſt, daß die Errichtung von induſtriellen Vereinbarungen
nach Art der Kartelle in der Linie der wirtſchaftlichen
Entwick=
lung liegt, gegen welche die Arbeiter keine Einwendungen
er=
heben wollen, für deren Durchführung ſie aber entſchieden eine
Vertretung der Arbeiterſchaft im Rahmen der Kartellvertretng
fordern. Sie beſtehen weiter auf der abſoluten Oeffentlichkeit
der Kartellverhältniſſe und der Veröffentlichung der Bedingungen
für das Zuſtandekommen und für die Arbeitsmethoden jedes
einzelnen Kartells.
3. Der Landwirtſchaft gegenüber wird die Erklärung
der Arbeitervertreter eine überaus freundliche Stellungnahme
enthalten, aber Forderungen nach
Modernieſie=
rung der Landwirtſchaft aufſtellen und eine Verbeſſerung
der landwirtſchaftlichen Kreditverhältniſſe
verlangen.
Am Schluß der Erklärung ſteht die Forderung, die
Wirt=
ſchaftskonferenz ſozuſagen in Permanenz zu erklären und ihr, int
Gegenſatz zu ihrem bisherigen Charakter, eine gewiſſe
Exekutiv=
gewalt für die Durchführung ihrer Beſchlüſſe zu geben. Es wird
gefordert, daß die Konferenz es als eine ihrer Hauptaufgaben
anſehen ſoll, weitere Konferenzen mit umfaſſenderen Vollmachten
vorzubereiten. Dieſe Beſchlüſſe wurden von den der
Amſter=
damer Internationale angehörenden Arbeitervertretern
einſtim=
mig gefaßt, während die Vertreter der chriftlichen Gewerkſchaften,
die den Verhandlungen beiwohnten, ſich ihre Stellungnahme im
Einzelnen noch vorbehielten. Die Vertreter der
Amſter=
damer Internationale haben ſich im übrigen bereit
erklärt, mit allen Arbeitern, auch mit denen der dritten
Inter=
nationale, zuſammenzuarbeiten. Sie haben nur die
Zuſam=
menarbeit mit den fasciſtiſchen Gewerkſchaften
abgelehnt, weil ſie in ihnen keine
Arbeiterver=
tretung erblicken.
Die italieniſche Delegation zur
Welt=
wirtſchaftskonferenz.
Die italieniſche Delegation für die Weltwirtſchaftskonferenz
ſetzt ſich zuſammen aus dem früheren Botſchafter Grafen Bonin=
Longare, dem Induſtriellen Dr. Alberto Pirelli, dem Mailänder
Bürgermeiſter Belloni, dem fasciſtiſchen Gewerkſchaftsführer
Roſſoni und dem Miniſterialdirektor di Nola vom
Handels=
miniſterium.
Ueber die italieniſche Auffaſſung erklärte Belloni u. a., es
ſei nicht anzunehmen, daß alle Fragen der Tagesordnung gelöſt
werden könnten und daß die Beſchlüſſe der Konferenz für alle
Regierungen verpflichtend ſein würden. Vielmehr würden ſie
eine Richtlinie bilden, die jede Regierung befolgen könne, ſoweit
ſie mit den Intereſſen und Bedürfniſſen ihres Landes
überein=
ſtimmte. Die italieniſchen Delegierten ſeien zu eifriger
Zu=
ſammenarbeit bereit. Ihre Aufgabe ſei ſchwierig und heikel
in=
folge der beſonderen Wirtſchaftslage Italiens. Sie werde die
anderen Delegationen zu überzeugen ſuchen, daß Italien dank des
fasciſtiſchen Wiederaufbaues, das wirtſchaftliche Gleichgewicht
zurückerlangt habe, für deſſen Erhaltung ſei es jedoch
uner=
läßlich, daß ſich keine Mächtegruppe der
Not=
wendigkeit der Ausdehnung der italieniſchen
Arbeit verſchließe. — Sobald in Genf die
Ein=
ſchränkungsmaßnahmen, wie Zolltarife und
Monopol=
kartelle, behandelt werden, welche die wirtſchaftliche
Ge=
ſundung der Welt und die freie Entwicklung der Produktiom
erſchwveren, werde Italien die
Auswanderungs=
frage für eine künftige Löſung wieder
auf=
rollen.
mals einen Rauſch gehabt, der iſt kein braver Mann‟. Die
wech=
ſelnden Generationen kneipfroher Sangesbrüder ſchmettern es
dem ſonſt vergeſſenen Buchhändler und Poeten Auguſt
Mahl=
mann (1771—1826) nach: „Mein Lebenslauf iſt Lieb' und Luſt”
und „Weg mit den Grillen und Sorgen” ſie rufen mit dem
Breslauer Schulmann und Verfaſſer einſt erfolgreicher
Luſt=
ſpiele Karl Geisheim (1784—1847) „Nur fröhliche Leute,
laßt, Brüder, mir heute!” „Und wenn ſich der Schwarm
ver=
laufen hat”, — wer unter den „Rittern von der Gemütlichkeit”
denkt in der Erhabenheit „ob Raum und Zeit” noch an den
wackeren Adolf Krummacher (1824—1884), den Sprößling
einer gleich ihm in Kirchenliedern ausgezeichneten
Paſtoren=
familie? Wer an der fröhlichen Tafelrunde weiß, daß der
Ver=
faſſer des tollen Liedes „Wenn’s Mailüfterl weht, geht der
Bock=
keller auf” Anton Freiherr v. Klesheim (1812—1884) zu ſeiner
Zeit ein beliebter Wiener Schauſpieler, Rezitator und
Dialekt=
dichter war, daß die beiden Lieder „Nun leb' wohl, du kleine
Gaſſe” und „Ein Heller und ein Batzen” von Albert Graf v.
Schlippenbach (1800—1886) die einzigen lebendigen Reſte
nicht unerheblicher lyriſcher Bemühungen eines reichen
Schloß=
herrn ſind, daß der groteske Sang „Grad' aus dem Wirtshaus
komm’ ich heraus” den feuchtfröhlichen Jugendtagen des ſpäteren
preußiſchen Kultusminiſters Heinrich v. Mühler (1813—1874)
entſtammt, eines Staatsmannes, der ſeine ſtreng konſervative
kirchlich=orthodoxe Weltanſchauung in ſeiner Geſchäftsführung
und durch mehrere Schriften betätigte? Und ſo oft auch das Lied
„Ich ſchieß den Hirſch im wilden Forſt” daherbrauſt, keiner
unter den Sängern iſt ſich bewußt, daß der Verfaſſer Franz
v. Schober (1798—1882) zu den Jugendgenoſſen Schuberts,
Schwinds und Bauernfelds gehörte, daß ſein Bild auf mancher
Schwindſchen Zeichnung feſtgehalten iſt, und daß er acht Jahre
lang (1856—1864) unglücklich mit der Jugendſchriftſtellerin Thekla
v. Gumpert verheiratet war.
In der Geſchichte der Burſchenſchaft ſpielen die heſſiſchen
Brüder Adolf und Karl Follen (1794—1855 und 1795—1840)
eine verhängnisvolle Rolle, aber von ihren zahlreichen
leiden=
ſchaftlichen Geſängen leben nur noch „Vaterlandsſöhne, traute
Genoſſen” und „Brauſe, du Freiheitsſang”. Ohne das
Wir=
ken dieſer „Unbedingten” hätte vielleicht Auguſt v. Binzer
(1793—1868), der Verfaſſer des ewigjungen Liedes „Stoßt an,
Jena ſoll leben” keinen Anlaß gehabt, der aufgelöſten
Burſchen=
ſchaft 1819 das Grablied „Wir hatten gebauet ein ſtattliches Haus”,
zu ſingen. Von Binzer weiß die Literaturgeſchichte noch einiges
zu berichten, gar nichts von Eugen Höfling, der nur durch
das Lied „O alte Burſchenherrlichkeit” bekannt geworden ißt;
Nummer 123
Seite 3
Die italieniſch=ungariſche Freundſchaft
Graf Bethlen über ſeine Romreiſe. —
Ver=
trauenskundgebung für Bethlen.
EP. Budapeft, 3. Mai.
Die Regierungskartei trat geſtern abend zu einer Konferenz
zuſammen, an der alle Mitglieder des Unter= und Oberhauſes
teilnahmen. Präſident Almaſſy würdigte die Verdienſte des
Grafen Bethlen, die er ſich im Intereſſe des Landes durch ſeine
Romreiſe erwolben habe. Dem Miniſterpräſidenten wurden
hierauf minutenlange Ovationen dargebracht. — Graf Bethlen
dankte in einer Anſprache, in der er betonte, er behalte ſich vor,
an einem anderen Orte über ſeine Romreiſe zu berichten.
Miniſterpräſiden: Graf Bethlen äußerte auf einem Souper,
das ſich an die geſtrige Konferenz der Regierungspartei anſchloß,
über ſeine in Rom getroffenen Abmachungen folgendes: Niemand
anders hat ein ſo großes Intereſſe wie Ungarn, daß an der Adria
und dem Mittelmeer ein ſtarkes Italien die Wache halte, und
andererſeits hat Italien das größte Intereſſe daran, daß im
Donautal ein ſtarkes und entwicklungsfähiges Ungarn lebt. Die
Intereſſen der beiden Länder ſtimmen harmoniſch und einheitlich
überein. Der Vertrag, den wir unterſchrieben haben, iſt nicht
nur die Schaffung einer konkreten Form für die ſeit
Jahrhun=
derten zwiſchen Italien und Ungarn beſtehenden
Freundſchafts=
bande. Der Vertrag iſt der Ausdruck des Zuſammenwirkens
zweier lebensdurſtiger, ſtarker und mannhafter Nationen. Dieſer
Vertrag iſt die Folge der Erkenntnis der gemeinſamen
Inter=
eſſen. Wir wollen uns auf keine Abenteuer einlaſſen, und wir
wollen auf Grunde dieſes Vertrages keine Abenteuer unterſtützen.
Die ungariſche Nation iſt ſtolz darauf, daß eine europäiſche
Großmacht wie Italien die alte Lage wieder hergeſtellt und der
ungariſchen Nation wieder Achtung verſchafft hat. Ich behaupte,
daß Italien uns die geraubte nationale Ehre wiedergegeben hat.
Dank und Anerkennung ſei dafür dieſer Nation, ihren
Staats=
männern und beſonders ihrem führenden Staatsmann gezollt,
die den großen Wert der ungariſchen Nation erkennen und im
internationalen Leben zu honorieren gewünſcht haben. — Den
Worten des Präſidenten folgte nicht endenwollender ſtürmiſcher
Applaus.
Das Verhältnis Ungarns zu Jugoſlawien.
Der ungariſche Außenminiſter Walko, hat einem
Bericht=
erſtatter der „Politika” gegenüber ſich ausführlich über das
Verhältnis Ungarns zu Jugoſlawien geäußert,
wobei er vor allem betonte, um zu normalen freundſchaftlichen
Beziehungen zu kommen, müßte vor allem die Regelung der
mit dem Friedensvertrag von Trianon, zuſammenhängenden
Fragen erfolgen. Erſt danach könnte auf die Frage der
wirt=
ſchaftlichen Beziehungen übergegangen werden. Der Miniſter
teilte weiter mit, daß er das im Vorjahr mit der jugoſlawiſchen
Regierung geſchloſſine Uebereinkommen über den
Handelsver=
trag ſowie andere Vereinbarungen dem Parlament zur Annahme
vorlegen werde. Bei dieſer Gelegenheit werde ſich im
Abgeord=
netenhaus eine Debatte über das Verhältnis der beiden
Na=
tionen zueinander entwickeln. — Ueber den italieniſch=ungariſchen
Schiedsvertrag erklärte Walko, daß dieſer Vertrag bloß eine
Konkretiſierung einer alten Freundſchaft darſtelle. Im übrigen
ſeien die maßgebenden jugoſlawiſchen Kreiſe während der
Vor=
verhandlungen zu dem Vertrag ſtets genau informiert worden.
Annäherung zwiſchen Italien und Sponien?
EP. Madrid, 3. Mai.
Die „Nacion” das Organ der Patriotiſchen Union, macht
intereſſante Mitteilungen über die kürzlich ſtattgefundene Reiſe der Praxis aber hat er es daran jederzeit fehlen laſſen und
ver=
des ſpaniſchen Arbeitsminiſters Aunos nach Rom. Aunos war
mit einer beſonderen Miſſion bei der italieniſchen Regierung
be=
traut. Muſſolini äußerte ſeine Befriedigung über den Inhalt
des ihm von dem Miniſter überbrachten Schreibens des Generals
Primo de Rivera und entwickelte die Anſicht, daß Spanien ſich
wirtſchaftlich völlig ſelbſt genügen und unabhängig machen
könne. Die beiden Staatsmänner beſprachen dann die Mittel,
mit denen die italieniſch=ſpaniſche Freundſchaft noch enger
ge=
ſtaltet werden könnte, zunächſt durch Entwicklung der
Verbin=
dungen zwiſchen den beiden Ländern und vielleicht durch
Her=
ſtellung einer wirtſchaftlichen und politiſchen
Aktionsgemein=
ſchaft. Die politiſche Aktionsgemeinſchaft wurde, der „Nacion”
zufolge, ſowohl vom innen=, als auch vom außenpolitiſchen
Standpunkt aus geprüft. Die wirtſchaftliche Aktionsgemeinſchaft
wurde hauptſächlich zur Sicherung einer Art von
Monopolſtel=
markt in Ausſicht genommen. Bis zur Verwirklichung der voll=
ebenſo wenig von H. Kamp („Alles neu macht der Mai”), von
Ernſt Anſchütz („O Tannenbaum”), von C. Rotter („Ein
Sträußchen am Hute”) u. v. a. In dieſe Reihe gehören auch
einige Sänger der Befreiungskriege, inſofern als ihr ganzer
dich=
teriſcher Nachruhm auf einem oder zwei Kriegsliedern beruht, ſo
der ſpätere Philologe Karl Göttling mit ſeinem prächtigen
Lied „Stehe feſt, o Vaterland”, Chriſtian Nonne mit ſeinem
volltönenden Feuerweihegeſang „Flamme empor!”, Karl
Hin=
kels „Wo Kraft und Mut in deutſcher Seele flammen”, u. a.
Auch die Urheber verſchiedener Nationalhymnen ſind hier
anzu=
reihen: der Jeſuit Lorenz Haſchka (1749—1827) mit der
öſter=
reichiſchen „Gott erhalte Franz den Kaiſer” in Haydns
Ver=
tonung, Johann Rudolf Wyß (1781—1830), der Dichter des
Schweizer Nationalſangs „Rufſt du, mein Vaterland” und des
Volksliedes „Herz, myn Herz, warum ſo trurig”, der Schulmann
Bernh. Thierſch (1794—1855) als Schöpfer des Preußenliedes
„Ich bin ein Preuße‟. Schließlich die Dichter berühmter
Vater=
landsgeſänge: Nikolaus Becker (1809—1845) mit ſeinem gegen
Lamartine und Muſſet gerichteten Lied „Sie ſollen ihn nicht
haben” Matth. Fried. Chemnitz (1815—1870) mit „Schleswig=
Holſtein meerumſchlungen”, Max Schneckenburger (1819 bis
1849) mit ſeiner brauſenden „Wacht am Rhein”, Wolfg.
Kreus=
lers „König Wilhelm ſaß ganz heiter”, Gotth. Hoffmann
(Kutſchke) mit dem launigen Gedicht „Was kraucht dort in dem
Buſch herum”, u. a. Aber auch einſt namhafte oder auf anderen
Gebieten heute noch wirkſame Geiſter können in dieſem
Zuſam=
menhang genannt werden: Karl Heunſchrieb unter dem Namen
Heinrich Clauren (1771—1854) einſt vielgeleſene
ſentimental=
lüſterne Romane, ſchuf aber am Beginn, der Befreiungskriege
auch das bedeutſame Lied: „Der König rief, und alle, alle kamen”,
Seine Afterkunſt wurde außer von Wilhelm Hauff von Karl
Herloßſohn (1804—1849) an den Pranger geſtellt, einem
Er=
zähler und Lyriker, deſſen Gedichte „Wenn die Schwalben
heim=
wärts ziehen” und „Zerdrück die Träne nicht in deinem Auge‟
noch heute volkstümlich ſind. Karl v. Holteis in einem langen,
abenteuerreichen Leben (1798—1880) erworbener Ruhm als
Theaterdichter, Schauſpieler, Rezitator iſt in den
Literaturgeſchich=
ten verzeichnet, aber lebendig geblieben ſind nur zwei Lieder aus
zwei Singſpielen: „Schier dreißig Jahre biſt du alt” und „Denkſt
du daran, mein tapferer Lagienka‟, Ernſt Ortlopp, ein
geni=
aler, an Plänen und Arbeiten reicher Verſchollener (1800—1864),
hat ſich nur mit einem Polenliede bei der Nachwelt lebendig
er=
halten: „Noch iſt Polen nicht verloren”, und von dem gleichfalls
berkommenen Leben des abenteuerlichen Tirolers Johann Senn
(1792—1857) iſt nur das prächtige Lied „Adler, Tiroler Adler,
Mittwoch den 4 Mai 1927
ſtändigen Aktionsgemeinſchaft würden beide Länder durch den
Umſtänden angepaßte Teilabkommen handeln. Die
Arbeits=
geſetzgebung beider Länder ſei bereits von den gleichen
Grund=
ſätzen inſpiriert, und Spanien und Italien bildeten ein
unüber=
windliches Hindernis gegen den Bolſchewismus. Es ſei
wahr=
ſcheinlich, ſo ſchreibt die „Nacion” weiter, daß Muſſolini,
nach=
dem er auf die franzöſiſch=ſpaniſchen Tangerverhandlungen
an=
geſpielt hätte, mit Befriedigung durch vorſichtige Andeutungen
von Aunos erfahren habe, daß dieſe Verhandlungen in einer
freundſchaftlichen Atmoſphäre verliefen, und daß er habe
durch=
blicken laſſen, er werde keine Gelegenheit verſäumen, um die
legitimen Beſtrebungen Spaniens in Marokko zu unterſtützen.
Neuer beigiſcer Militär=Attachs für Berlin.
Oberſt Schmit,
der neue belgiſche Militär=Attaché für Berlin, iſt ſoeben in der
Reichshauptſtadt eingetroffen, um ſeinen Poſten zu übernehmen.
Litauens Kampf gegen das
Deutſchtum.
Unterdrückung der deutſchen Preſſe im Memelgebiet.
Die Lage im Memelgebiet hat ſich in der letzten Zeit ganz
erheblich verſchlechtert. Es vergeht faſt kein Tag, ohne daß die
litauiſchen Behörden, und zwar in völligem Zuſammenſpiel
zwi=
ſchen Militär= und Zivilgewalt, abwechſelnd Anordnungen
her=
ausgehen laſſen, die nur darauf berechnet ſind, das Deutſchtum
zu vergewaltigen. Die neueſte Blüte iſt jetzt ein Maulkorbgeſetz,
das der deutſchen Preſſe umgehängt werden ſoll und das
tatſäch=
lich jedes freie Wort im Memelland verbietet. Die deutſche
Regie=
rung hat ſich die Dinge viel zu lang mit angeſehen. Wir haben
gewiß ein Intereſſe daran, mit unſeren Nachbarn in Ruhe und
Frieden zu leben, und zumal zu Litauen den Gegenſatz zu
be=
tonen, iſt ſchon wegen der litauiſch=polniſchen Spannung wegen
Wilna nicht klug, aber die Vorausſetzung dafür iſt doch auch,
daß auf der Gegenſeite der ehrliche Wille zu guter Nachbarſchaft
vorhanden iſt. Den hat Herr Woldemaras wiederholt betont, in
ſucht, die Verpflichtungen, die Litauen dem Völkerbund
gegen=
über auf ſich genommen hat, gründlich zu verleugnen. Schließlich
iſt Deutſchland zurzeit noch Vorſitzender des Rates und hat die
Aufgabe, derartig= Verſtöße zu verhindern. Wir glauben auch zu
wiſſen, daß dies in nachdrücklichſter Weiſe geſchehen iſt und daß
der litauiſchen Regierung amtlich in Kowno mitgeteilt worden
iſt, daß Deutſchlands Geduld erſchöpft ſei. Was wir verlangen,
iſt nichts anderes, als daß die Deutſchen im Memelgebiet im
Genuß der Rechte bleiben, die ihnen international garantiert ſind.
Iſt Litauen nicht bereit, in ganz kurzer Zeit bindende Zuſagen
nach der Richtung zu machen, dann wird das Deutſche Reich von
ſich aus die Folgerung daraus ziehen und ſeinen Geſandten aus
Kowno abberufen. Dann wird vermutlich auch der Vorſitzende
des Rates durch die Mobilmachung des Völkerbundes den
Li=
lung für gleichartige Erzeugniſſe beider Länder auf dem Welt= tauern ins Bewußtſein zurückrufen, daß ſie im Memelgebiet nicht
wie in einer Kolonie hauſen können.
warum biſt du ſo rot” heute noch berühmt. Karl Simrock
(1802—1876), Franz Kugler (1808—1858) und Robert Prutz
(1816—1872) haben als Forſcher und Darſteller einen hohen Rang
in der deutſchen Geiſtesgeſchichte, — an ihre dichteriſchen
Be=
mühungen erinnern nur noch drei Lieder: „An den Rhein, an
den Rhein, zieh’ nicht an den Rhein”, „An der Saale hellem
Strande‟, „Studentenherz, was macht dich trüb”. In zahlreichen
Bänden hat der Wiener Joh. Nep. Vogl (1802—1866) ſeine
dich=
teriſche Kraft ausgegeben, geblieben ſind zwei Gedichte: „Ein
Wanderburſch, den Stab in der Hand” und „Gegrüßt, du Land
der Treue”. Von dem vielſeitigen Schaffen des Kurheſſen Paul
Wigand, gen. Veit der Jüngere (1786—1866), kann das einzige
Lied „Kennt Ihr das Land ſo wunderſchön” keinen Begriff geben, und „Frühmorgens, wenn die Hähne kähen”; Ganzhorn: „Dich,
und auch das Lied ſeines jüngeren Landsmannes, des
Schau=
ſpielers Feodor Löwe (1816—1890), „Der Sänger hält im Feld
die Fahnenwacht” iſt nur ein ſchwacher Reſtertrag eines langen Gardelegen in der Altmark ſtammen, zwei Dichter: Chriſtoph
Lebens. Das Preislied „Mein Herz iſt am Rheine” hält die
Er=
innerung wach an den Rheinländer Wolfgang Müller von
Königswinter (1816—1873), Arzt und fruchtbaren Poeten
im Geiſte der Spätromantik, und mit zwei launigen Liedern läßt
Friedrich Hornfeck (1822—1882), der Verfaſſer des
Schenken=
buches, die Herzen junger und alter Burſchen immer noch höher
ſchlagen: „Trinke nie ein Glas zu wenig” und „Wie bin ich ach
ſo tief geſunken”.
ums Jahr 1800 — jetzt floriert anderer Schund, aber Chriftian
Vulpius, Goethes Schwager, ein Hauptvertreter jener Hinter=
Rinaldini, „der Räuber allerkühnſtem”: „In des Waldes düſtren heute, ſprechen alle faulen Leute‟. Für die Volkstümlichkeit des
Gründen‟. Ein anderer, jüngerer Zeitgenoſſe der Klaſſiker, der
Schauſpieler, Dramatiker und Operntextverfaſſer Pius Alexander
Wolff (1782—1828) lebt noch mit ein paar volkstümlichen
Lie=
dern, beſonders „Einſam bin ich nicht alleine”, dank der Muſik Lieder ſelbſt: „Weißt du, wieviel Sternlein ſtehen” und „Alle
Carl Maria v. Webers zu der Zigeunerromantik der „Precioſa”.
Das gilt auch für die durch ein ſchickſalreiches Leben mehr als
ihr von Weber vertonter „Euryanthe”=Text hat ihr Andenken er= Schlummerlied „Schlaf, Herzensſöhnchen, mein Liebling biſt du‟
dann”, Karl Auguſt Förſter (1784—1841), einſt hochangeſehen
„Was vergangen, kehrt nicht wieder”. „Müde bin ich, gehl zur
Ruh” kennt jedermann, wer aber auch die Verfaſſerin der
ſchlicht=
innigen Strophen, Wilhelmine Henſel (1802—1893), die Schwe=
Frankreichs Kohlenraub an der Saar
Preußens Proteft. — Kein Verzicht auf deutſche Rechte.
Die Franzoſen haben die Hoffnung, das deutſche Saargebiet
bei der Volfsabſtimmung dauernd erobern zu können, längſt
auf=
gegeben. Sie ſind deshalb auf andere Mittel verfallen, um die
Saar wenigſtens wirtſchaftlich bis zur Volksabſtimmung,
mög=
lichſt aber noch darüber hinaus, auszuplündern. In dieſen
Rahmen gehört auch ihr Verſuch, von lothringiſchem, alſo jetzt
franzöſiſchem Boden aus Saarkohlen abzubauen. Davon iſt
bis=
her nur in unterrichteten Kreiſen geflüſtert worden. Es iſt aber
gut, daß am Dienstag der preußiſche Handelsminiſter im
Land=
tag den Fall an die große Glocke hing und zu erkennen gab, daß
Preußen ſich das nicht gefollen laſſen werde. Der Tatbeſtand iſt
kurz der, daß die Bergwerksgeſellſchaft Satre et Moſelle
unmittel=
bar an der Grenze in Lothringen zwei moderne Schächte
nieder=
gebracht hat und von hier aus unter der Grenze durch die auf
Saarboden liegenden, beſonders wertvollen Kohlenflöze in
gro=
ßen Mengen abbaut, und zwar auf Grund eines Pachtvertrages,
der vermutlich ſo gehalten iſt, daß er der Geſellſchaft dieſes Recht
auch weit über das Jahr 1935 hinaus, alſo nach dem Rückfall an
Deutſchland, ſichern will. Die preußiſche Regierung hat durch
die Erklärung des Handelsminiſters darauf hingewieſen, daß
dieſes Verfahren rechtlich nicht zu vertreten iſt. Sie hat ihre
Ueberraſchung darüber ausgeſprochen, daß die ſaarländiſche
Regierungskommiſſion, der die treuhänderiſche Verwaltung des
Gebietes obliegt, das Vorgehen des franzöſiſchen Bergamtes
billigt, und ſie hat endlich feſtgeſtellt, daß in dem Rückkaufsrecht
der Gruben, das uns nach der Volksabſtimmung zuſteht, alles
enthalten iſt, was durch den Verſailler Vertrag auf den
fran=
zöſiſchen Staat übertragen wurde, alſo auch das
Kohlenvorkom=
men, das noch im Scargebiet liegt, die aber zurzeit von
fran=
zöſiſchem Boden aus abgebaut werden. Der Miniſter hat in
einer formulierten Erklärung ſich dahin feſtgelegt, daß Preußen
unter keinen Umſtänden ſich mit einem Verzicht auf dieſe Rechte
jemals einverſtanden erkläfen würde, ebenſowenig wie es
zu=
laſſen werde, daß künſtlich wirtſchaftliche Veränderungen
geſchaf=
fen würden, die irgendwie geeignet ſein könnten, das Ergebnis
der Abſtimmung zu modifizieren. Wir möchten annehmen, daß
dieſe Erklärung vorher mit dem Außenminiſter vereinbart wurde
und daß es ſich hier gleichzeitig alſo um eine Stellungnahme der
amtlichen deutſchen Politik handelt und daß damit die Einleitung
gegeben iſt zu einem Vorſtoß, der verhindern will, daß
Frank=
reich noch über das Maß deſſen, was ihm im Verſailler Vertrag
ohnehin ſchon zugeſchanzt wurde, Raubbau im Saargebiet treibt.
Erklärungen des Pariſer rufſiſchen Botſchafters über die
franzöſiſch=rufſiſchen Schuldenverhandlungen.
EP. Paris, 3. Mai.
Der „Paris Soir” bringt heute ein ausführliches
Inter=
view mit dem ruſſiſchen Botſchafter Rakowſki
über die franzöſiſch =ruſſiſchen
Schuldenver=
handlungen. Darin gibt Rakowſki bekannt, daß die ruſſiſche
Delegation ſich in der Schuldenfrage nicht allzu ſehr feſtlegen
könne, ſo lange nicht die Frage der Kredite greifbare Form
gewinne. Es handle ſich dabei um ſogenannte gemiſchte Kredite,
die zu zwei Dritteln aus Warenlieferungen, vor allem
Ma=
ſchinen, und zu einem Drittel aus Bargeld zum Bau der dafür
erforderlichen Fabriken beſtehen ſollten. Die ruſſiſche Regierung
ſei bereit, moraliſche und materielle Garantien
zu geben. Als letztere käme hauptſächlich der ruſſiſche
Handel mit Frankreich, der bekanntlich ein
Staatsmono=
pol ſei und dieſes Jahr wahrſcheinlich 1 Milliarde Franken
überſteigen werde, in Frage; dagegen nicht die Petroleumquellen
von Grosny und Baku. Im übrigen aber ſei Rußland
be=
reit, die Mitarbeit franzöſiſchen Kapitals zur
Ausbeutung der ruſſiſchen Petroleumſchätze
anzunehmen, die 35—40 Prozent der Petpoleumvorkommen
der Welt umfaßten. Die Petroleumfrage allein
recht=
fertige ſeiner Anſicht nach eine wirtſchaftliche
An=
näherung zwiſchen Frankreich und der Sowjet=
Union, da Frankreich gegenwärtig etwa 3 Milliarden
Fran=
ken jährlich für Petroleum ausgebe. — Auf eine Frage über die
Entſchädigung der franzöſiſchen
Staatsange=
hörigen, die ihren Beſitz in Rußland durch die
Revolution verloren haben, erklärte Rakowſki, nach
ſeiner Anſicht müßte dieſe Entſchädigung in Gewinnen aus
neuen von der ruſſiſchen Regierung zu erteilenden Konzeſſionen
beſtehen, durch die die früheren Verluſte nach und nach
ausge=
glichen würden. — Rakowſki äußerte ſich optimiſtiſch über den
bisherigen Verlauf der Verhandlungen, die einen bedeutenden
Fortſchritt gemacht hätten.
ſter der von Clemens Brentano heiß umworbenen religiöſen
Dichterin Luiſe Henſel?. Wird wohl die einſt viegeſchätzte Schrift
des Frhr. Ernſt v. Feuchtersleben „Zur Diätetik der Seele‟,
noch geleſen? Seine Aphorismen? Seine übrigen
Proſaſchrif=
ten? Von ſeinen gemütstiefen Gedichten iſt nur eins noch in
aller Munde: „Es iſt beſtimmt in Gottes Rat‟. Der Tiroler
Her=
mann Gilm (1812—1864), der Hamburger Leberecht Dreves
(1816—1870), der Schwabe Wilhelm Ganzhorn, Scheffels
„trinkbarer Mann” (1818—1880), der Niederſachſe Auguſt
Freu=
denthal (1852—1898), ſie alle leben nur mit je einem oder
zwei Liedern: Gilm: „Stell' auf den Tiſch die duftenden
Reſe=
den”; Dreves: „Auf den Bergen die Burgen, im Tale die Saale‟
mein ſtilles Tal”; Freudenthal: „Unſer Kaiſer liebt die Blumen”
einſt vielgeſungen, und „Es war ein Sonntag hell und klar”. Aus
Auguſt Tiedge (1752—1841) und Wilhelm Bornemann
(1767—1851); von jenem handelt die Literaturgeſchichte, dieſen
er=
wähnt ſie kaum; die Lieder des erſten wurden einſt viel geſungen,
jetzt erklingt vielleicht noch einmal von ſeinen viele Bände
fül=
lenden Dichtungen: „Schöne Minka, ich muß ſcheiden” allerorten
aber erſchallt Bornemanns „Im Wald und auf der Heide‟.
Eine beſondere Rolle in der Literatur ſpielen die Schriften
und Lieder für die Jugend, eine Gattung, die eigentlich von dem
vielſeitig betriebſamen Annaberger Chriſtian Felix Weiße (1726
Wer lieſt heute noch Räuberromane? Ihre Blütezeit war bis 1804) erſt begründet worden iſt. Sein ganzes Schaffen iſt
verſchollen, von ſeinen Kinderliedern verlautet nichts mehr, nur
aus einem Scherzgedicht „Troſt der Trägheit” ſind zwei Verſe
treppenliteratur, wirkt noch fort mit ſeiner Schauerballade von zum geflügelten Wort geworden: „Morgen! morgen! nur nicht
klaſſiſchen Fabel= und Kinderlieddichters Wilhelm Hey (1789 bis
1854) haben die köſtlichen Zeichnungen von Otto Spekter und
Ludwig Richter geſorgt, aber unvergeſſen ſind auch einzelne ſeiner
Jahre wieder kommt das Chriſtuskind‟. Der Karlsſchüler Franz
Hiemer (1768—1822) hätte es ſich in ſeinem wechſelvoll
aben=
durch ihre zahlreichen Erzeugniſſe intereſſante Enkelin der Volks= teuerlichen Leben als Juriſt, Maler, Schauſpieler, Offizier und
dichterin Anna Luiſe Karſch, Helmina v. Chézy (1783—1856): Erzieher gewiß nicht träumen laſſen, daß er allein mit dem
halten, außerdem das volkstümliche Lied „Ach, wie iſt’s möglich auf die Nachwelt kommen werde. „Wer will unter die
Soldaten=
von Fr. Wilh. Güll (1812—1879) wird trotz Verſailles und
als Petrarka=, Taſſo= und Dante=Ueberſetzer, geſchätzt auch als Pazifismus auch in der deutſchen Republik volkstümlich bleiben,
eigenartiges lyriſches Talent, lebt nur noch mit einem Gedicht; und mit den aus dem 18. Jahrhundert ſtammenden Reimen von
Karl Hahu „Hopp, hopp, hopp. Pferdchen lauf Galopp” werden
wohl auch die Büblein des 20. noch ihre erſten Reitverſuche
machen.
halter,
Seite 4
Mittwoch, den 4. Mai 1927
Nummer 123
Heſſiſcher Landtag.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 10.30 Uhr. —
Eme kleine Anfrage der Frau Abg. Roth, wegen der Aufwendung für
die Wohlfahrtspflege, insbeſondere für Kleinrentner, Sozialrentner,
Kriegsbeſchädigte, beantwortet Miniſter Raab.
Nach Mitteilung des Miniſterialdirektors Spamer auf eine kleine
Anfrage des Abg. Hauck, ſind Ermittlungen im Gange über das
Ver=
halten einer Firma in Schaafheim, die am Karfreitag die Feiertagsruhe
ſtörte.
Das Haus tritt ſodann in die Tagesordnung ein. Die
Regie=
rungsvorlage über die Landes=Heil= und Pflegeanſtalt „
Philipps=
hoſpital” bei Goddelau wird dem Landtag zur Kenntnis gebracht.
Das Haus ſtimmt den Regierungsvorlagen, die
Verord=
nung, die Verlängerung der Geſetze über die Schutzpolizei vom 20. Juli
1923 und vom 24. Januar beziehungsweiſe 26. März 1927 betreffend,
ohne Debatte zu.
Der Regierungsvorlage, das Naturgebiet: Hengſter in der
Gemar=
kung Obertshauſen betr., wozu ein Antrag Diehl auf Bewilligung von
6000 Mark für dieſes Naturſchutzgebiet vorliegt, wird zugeſtimmt.
Debattelos erfährt die Regierungsvorlage, eine Garantieleiſtung
für die für den Mainzer Dom vom Reich bewilligten Darlehnsgelder
zu übernehmen, die Zuſtimmung des Hauſes.
Eine längere Debatte entſpinnt ſich über den Antrag der Abg.
Galm und Genoſſen auf Einſetzung eines Unterſuchungsausſchuſſes
zur Feſtſtellung der Vorgänge bei der Internierung des Ingenieurs
Plaueln zu Offenbach. Dabei wird der ganze Fall nochmals aufgerollt.
Der kommuniſtiſche Antrag, den Ausſchuß, der bis dahin die
Unter=
ſuchung geführt hat, zu ermächtigen nochmals den ganzen Fall, auch
bezüglich des Verhältniſſes Kalkow—Plaueln, zu unterſuchen, wird mit
großer Mehrheit abgelehnt. Der Antrag des Ausſchuſſes:
I. daß eine ſtrafbare Verletzung der Dienſtpflicht bei der Behandlung
des Falles Plaueln beinem Beamten zur Laſt gelegt werden kann,
jedoch kann das Feſthalten und die Unterbringung im feſten Bau
nicht gebilligt werden;
II. daß eine Ergänzung der Dienſtanweiſung ſeitens des Miniſters des
Innern, bzw. Miniſters der Juftiz in der Richtung dringend
erfor=
derlich iſt, daß
1. die zwangsweiſe Vevbringung eines auf freiem Fuß
befind=
lichen Beſchuldigten oder Angeklagten zwecks Unterſuchung auf
ſeinen Geiſteszuſtand auf Grund richterlichen Beſchluſſes nur
dann erfolgen darf, falls der Betreffende die freiwillige
Geſtel=
lung in der Anſtalt auf Ladung verweigert;
2. derartige Beſchuldigte oder Angeklagte im feſten Haus der
Gießener Anſtalt nur dann untergebracht werden dürfen, wenn
deren Gemeingefährlichkeit auf Grund der Akten oder
ärztlichen Beobachtung hinreichend feſtgeſtellt iſt. (
Ergän=
zung der Dienſtanweiſung in Reg.=Bl. Nr. 35 vom 30. 12. 1911);
3. vor Beſchlußfaſſung des Gerichts über die Anordnung der
Anſtaltsunterſuchung die verantwortliche Vernehmung des
Be=
ſchuldigten oder Angeklagten durch die Staatsanwaltſchaft zu
beantragen iſt;
wird gutgeheißen.
Nach Erledigung einiger unbedeutender Punkte der Tagesordnung
vertagt ſich das Haus um 1.30 Uhr auf Mittwoch vormittag 10 Uhr.
Reichskonkordat.
Volkspartei und Konkordat.
* Berlin, 2. Mai. (Priv.=Tel.)
Der Wahlkreisverband 1 Berlin der Deutſchen Volksparte
hat vor einigen Tagen eine kulturpolitiſche Tagung abgehalten
ſobei der Abg. Hallensleben über die Konkordatsfrage geſprochen
hat. Es iſt danach eine Entſchließung gefaßt worden, die jedes
Konkordat im Reich und in Preußen ablehnt. Dieſe
Stellung=
nahme ſteht im Gegenſatz zu dem Standpunkt, den der
Reichs=
außenminiſter im Reichstag vertreten hat, wo er ſich dahingehend
feſtlegte, daß er nicht grundſätzlich gegen ein Konkordat ſei,
ſon=
dern ſeine Entſcheidung von dem Inhalt eines ſolchen
Konkor=
dates abhängig mache. Unzweifelhaft beſtehen alſo hinſichtlich
der Konkordatsfrage in der D.V.P. recht erhebliche
Meinungs=
verſchiedenheiten, die irgendwie zum Austrag kommen müſſen.
Wie wir hören, trägt ſich die Parteileitung mit dem Gedanken
möglichſt bald eine Sitzung des Zentralvorſtandes einzuberufen,
auf der die grundſätzliche Haltung der D.V.P. zu der
Konkor=
datsfrage erörtert werden ſoll.
Streſemanns Stellung zur Kurie.
Außenminiſter Dr. Streſemann gibt im „B. T.” eine längere
Erklärung ab über ſeine Stellungnahme zur Konkordatsfrage,
indem er einleitend zunächſt anknüpft an eine Veröffentlichung
des „B. T.” über die geſtrige Kundgebung des
Wahlkreisverban=
des der Deutſchen Volkspartei. Das „B. T.” leitet dieſen Bericht
mit den Worten ein: „An der zweideutigen Haltung Dr.
Streſe=
manns, der einmal gegen das Konkordat und einmal für das
Konkordat geſprochen hat, wurde ſtarke Kritik geübt." Hierzu
bemerkt Dr. Streſemann, daß er entſchieden Gewicht darauf legen
müſſe, dieſe durch verſchiedene Preſſeerklärungen erweckte
Vor=
ſtellung auf Grund ſeiner Ausführungen am 3. April bei der
5. Kulturtagung der Deutſchen Volkspartei, weiter auf Grund
ſeiner Erklärungen auf die Anfrage des Abg. Dr. Breitſcheid im
Reichstag vom 5. April und ſeiner weiteren Ausführungen
gegen=
über der Anfrage des demokratiſchen Abg. Haas (Baden)
zurück=
zuweiſen. Dr. Streſemann fährt ſodann fort: Meine ſcharfen
Ausführungen gegen eine etwaige reaktionäre Entwicklung in
kulturpolitiſchen Fragen im zweiten Teil meiner Rede bei der
Kulturtagung der Deutſchen Volkspartei bezogen ſich auf etwaige
Entwicklungen in Preußen, wenn dieſe dazu führen würden, etwa
im Sinne des bayeriſchen Konkordats, das von meinen
Partei=
freunden ſeinerzeit im bayeriſchen Landtag abgelehnt worden
war, zur Einengung der Rechte des Staates herbeizuführen. Ob
man die übrigen Vereinbarungen ziſchen dem Reich und der
date oder Staatsverträge
Kurje, wie ſie mir voi
mit der Kurie nennt, ſchließlich nicht von primärer
Bedeu=
tung. Geheimrat Kahl, der am 17. Juni 1926 eine Erklärung für
die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei abgegeben hat,
iſt davon ausgegangen, daß ein ſolches Reichskonkordat zuſtande
kommen müſſe, nämlich ſo, daß die von den einzelnen Ländern
oder Kirchenprovinzen, alſo etwa den Staaten der
oberrheini=
ſchen Kirchenprovinzen, nach und nach abzuſchließenden oder
ab=
jeſchloſſenen Konkordate unter einem einheitlichen Reichsgeſetz
zuſammengeftellt werden. Der Gedanke dabei iſt nicht, wie Kahl
ausführte, unitariſtiſche Tendenzen zu verfolgen und die
Landes=
hoheit der einzelnen Staaten irgendwie zu beeinfluſſen. Solche
Ziele liegen dieſem Gedanken eines Reichskonkordats völlig fern.
Hier ſind viel tiefer liegende Beweggründe maßgebend: die
Sicherung des Friedens zwiſchen Reich und Ländern auf
religiös=
kirchlichem Gebiete. Geheimrat Kahl hat dabei ebenfalls in
ſeinen Ausführungen auch den Ausdruck „Reichskonkordat”
ge=
bracht. Seine damaligen Darlegungen ſind die Grundlagen
meiner eigenen Einſtellung, die ſich auf der damals im Auftrage
der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei abgegebenen
Erklärung aufbaute. Ich weiß, daß es weite Kreiſe gibt, die
jede Vereinbarung mit der Kurie ablehnen wollen. Zu dieſen
Kreiſen gehöre ich nicht. Ich kann im Rahmen dieſer Darlegung
meine Auffaſſung nicht näher begründen. Ich lege aber
jeden=
falls Wert darauf, wie das auch für jeden objektiven Betrachter
meiner Rede vom 3. Mai vor der Kulturtagung und meiner
Rede im Reichstag am 5, April hervorgeht, daß dieſe Erklärungen
ſich inhaltlich vollkommen decken, wie Ihre Redaktion bei einer
Nachprüfung der Erklärung ſelbſt erſehen wird.
Poincarés Vorſtoß.
* Berlin, 3. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Rede Poincarés hat in Berliner amtlichen Kreiſen, wenn
das auch offiziell kaum zugegeben wird, große Ueberraſchung
her=
gerufen. Es wächſt langſam die Auffaſſung, daß die
Verhand=
lungen über die Herabſetzung der Beſatzungsarmee gerade nicht
erleichtert werden, wenn Herr Poincaré, der ſich bewußt in den
letzten Monaten auf die innere Politik beſchränkt hat, nun
plötz=
lich ſich auch in das bisherige Reſervat Briands, die
Außen=
politik, einmiſcht und eine Parole herausgibt, die ſtark nach der
Formulierung „Von Locarno zurück zu Verſailles” klingt. Auch
die Berliner demokratiſchen Blätter aller Schattierungen ſcheinen
einigermaßen entgeiſtert, und der „Vorwärts” ſtellt feſt, daß Herr
Poincaré nicht berechtigt iſt, ſich über den deutſchen
Nationalis=
mus zu beklagen, den er ſelbſt aufgezogen hat.
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Nummer 123
Mittwoch, den 4. Mai 1922
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadt, 4. Mai.
* Freiherr Maximilian von Biegeleben,
der langjährige Geſandte Heſſens in Berlin, iſt, wie mehrfach gemeldet,
am 1. Mai von ſeinem Amt zurückgetreten, um die letzten Jahre ſeines
Lebens im wohlverdienten Ruheſtand zu verbringen. Wir haben
mehr=
mals aus verſchiedenen Anläſſen der ausgezeichneten Verdienſte des
heſſiſchen Geſandten, Wirklichen Geheimergt Dr. h.e. Freiherr
Maxi=
milian von Biegeleben, gedacht. Er hat bereits vor zwei Jahren die
Dienſtaltersgrenze erreicht, ſo daß ſchon ſeit dieſer Zeit mit ſeimem
end=
gültigen Abgang gerechnet werden mußte. Freiherr von Biegeleben iſt
ein Sohn unſerer Stadt. Er iſt am 28. April 1859 hier geboven und
hat auch auf dem Darmſtädter Gymnaſium, ſeine Schulerziehung
ge=
noſſen. Nach vollendetem Studium der Rechte in Löwen, Heidelberg,
Gießen und Leipzig war Freiherr von Biegeleben bis 1888 als Aſſeſſor
tätig und wurde 1889 in das Miniſterium der Finauzen berufen. Sein
Aufſtieg zu den höheren Staatsſtellem erfolgte verhältnismäßig ſchnell.
1895 wurde er zum Fingnzrat ernannt, 1897 zum Oberfinanzrat und
Vortragenden Nat 1899 wurde er Miniſterialrat im Miniſterium der
Finanzen und Vorſitzender der Bauabteilung dieſes Miniſteriums. Von
1901 ab war er hervorragend auf dem Gebiet der Denkmalstſlege tätig,
1909 bereits wurde er zum Vorſitzenden des Denkmalrats ernannt.
Während ſeiner Tätigkeit in Darmſtadt hat Freiherr von Biegeleben
ſich beſonders in dieſer Abteilung um das Bau= und Straßenbauweſen
in Heſſen, dann auch durch das Denkmalſchutzgeſetz außerordentliche
Verdienſte erworben. Die Verdienſte wurden von der Techniſchen
Hoch=
ſchule Darmſtadt durch die Verleihung des Doktors ehrenhalber 1908
anerkannt.
Seit 1911 vertrat Freiherr von Biegeleben als Geheimer
Staats=
rat ſeit November 1913 als Wirklicher Geheimerat die Intereſſen des
Heſſenlandes bei der preußiſchen Regierung in Berlin, und zwar in
gleich gnerkennenswerter Pflichtfreudigkeit im aneien Regime wie nach
dem Umſturz. In vorbildlicher Weiſe hat Freiherr von Biegeleben ſo
ſein ganzes Leben und Wirken ſeinem engeren Vaterland gewidmet,
ohne Rüchſichtnahme auf Dank oder Undank, einzig die Intereſſen ſeiner
Heimat im Auge. Selbſtverſtändlich hat es dieſem vorbildlichen
Be=
amten in ſeiner langjährigen Tätigkeit nicht an äußeven Ehrungen
ge=
fehlt, keine noch ſo hohe Auszeichnung aber hat vermocht, ſein im
Grunde beſcheidenes Weſen zu beeinfluſſen. Vir ſind überzeugt, daß
alle, die Freiherrn von Biegeleben kannten, mit uns einig gehen werden
in dem herzlichen und aufrichtigen Wunſche, daß es ihm vergönnt ſein
möge, noch lange Jahre des verdienten Ruheſtandes zu verleben.
* Reichsgerichtsſenatspräſident Dr. Schmidt †. Am 2. Mai wurde
in aller Stille der im Ruheſtand befindliche Senatspräſident Dr.
Schmidt auf dem Leivziger Südfriedhof beigeſetzt. Er war es, der
die erſten Prozeſſe des Staatsgerichtshofes mit viel Geſchick leitete. In
ſchwever, durch parteipolitiſche Gegenſätze bewegter Zeit hat er dem
2. Strafſengt vorgeſtanden. Insbeſondere leitete er unparteiſch und
vorbildlich die unter Aufſicht der Feindlanövertreter verhandelten ſog.
Kriegsverbrecherprozeſſe. Hier verſtand er es, dieſe Vertreter Achtung
vor der deutſchen Juſtiz empfinden zu laſſen. Dr. Schmidt war
Rhein=
heſſe, aber in die Provinz Starkenburg im Juſtizdienſte übernommen
und in Darmſtadt lange Jahre als Staatsanwalt am
Laudgericht tätig. Auch im Schrifttum iſt er u. a. als
Heraus=
geber des „Neuen Pitaval” hervorgetreten.
— Verſetzung in den Ruheſtand. Auf Grund des 81über die
Alters=
grenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 19B bzw. 19. Dzember 1923
tritt der Verwaltungsoberinſpektor Rechnungsrat Philipp Hühner bei
dem Kreisamt Worms am 30. Jum 1927 in den Ruheſtand.
— Offene Stelle. Die Stelle des geſchäftsleitenden
Verwaltungs=
inſpektors lei dem Kreisamt Worms iſt neu zu beſetzen. Bewerbungen
können bis zum 15. Mai 1927 eingereicht werden.
— Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der
Volksſchule in Ludwigshöhe, Kreis Oppenheim. Dienſtwohnung
für verheirateten Lehrer iſt vorhanden und wird demnächſt frei.
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend wird nach längerer Pauſe
im Großen Haus der „Fliegende Holländer” wiederholt. In
dieſer Aufführung wird die Partie des Erik von Heinz Edeler vom
Landestheater in Altenburg geſungen, während die Senta mit
Char=
lotte Maſſenburg beſetzt iſt. Muſikaliſche Leitung: Max Hüsgen,
An der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes beginnt heute der
Verkauf der Zykluskarten für den Mozartzyklus (Entführung —
Figaro — Coſi fan tute — Zauberflöte — Don Giovanni!. Es
wer=
den Abonnements für drei Platzarten ausgegeben, für Parterre und
2. Rang zum Geſamtpreis von 10 Mk. 2. und 3. Sperrſitz 15 Mk.
1. Sperrſitz und Balkon 20 Mk. Der Verkauf der Zykluskarten wird
bis einſchließlich Montag, den 9. Mai, fortgeſetzt.
— Neunte Morgenfeier im Kleinen Haus. Dr. Ley Barczinſki
ſiugt im Rahmen der am Sonntag, den 8. Mai, vormittags 11½ Uhr,
im Kleinen Haus ſtattfindenden neunten Morgenfeier Volkslieder
ver=
ſchiedener Nationen (altdeutſche, ſpaniſche, neapolitaniſche und böhmiſche
Volksgeſänge). Die Begleitung liegt in den Händen von Erich Riede.
Der Bechſtein=Konzertflügel iſt von der Firma A. W. Zimmermann,
Grafenſtraße, zur Verfügung geſtellt. Preiſe: 50 und 80 Pf. Der
Vor=
verkauf beginnt am Donnerstag, den 5. Mai, an der Tageskaſſe
des Kleinen Hauſes und bei Schutter, Eliſabethenſtraße.
— Stadtbaurat May, Frankfurt, ſpricht, wie bereits angekündigt,
auf Einladung der Bücherſtube Alfred Bodenheimer, am 30. Mai über
das Thema: „Neues Bauen‟. Da die Ideen der neuen Architektur von
hervorragender Bedeutung für die ſoziale Entwicklung der Städte und
damit für eine beſſere Löſung der Wohnungsnot ſind, dürſte dieſer
Vor=
tragsabend der Bücherſtube Bodenheimer weit über Fachkreiſe hinaus
Intereſſe erwecken. Der Vortrag findet in der Techniſchen Hochſchule
ſtatt.
* Heffiſcher Nichterverein. Die diesjährige Hauptverſammlung
findet am 21. Mai, vorm. 10 Uhr, in Frankfurt a. M.,
Thomas=
bräu, Große Bockenheimerſtraße, ſtatt. Aus der Tagesordnung ſei
her=
vorgehoben: Stellung und Lage der außerplanmäßigen Richter und
Staatsanwälte und Ausſprache über Beſoldungsfragen.
— Dreſſola=Konzert. Morgen Donnerstag findet im=Mozartſaal,
Schulſtraße 8, das 13. Schallplattenkonzert auf Dreſſola=Muſikapparaten
ſtatt. Das Programm iſt äußerſt intereſſant zuſammengeſtellt und wird
auch diesmal wieder den unacteilten Beifall der Konzertbeſucher finden.
Herr Kapellmeiſter Heinz Dreſſel aus Plauen, der Erfmder des Dreſſola=
Apparates „Phonoplaſt”, welcher als hervorragender Pianiſt bekannt iſt,
wird einige Klavierſolis ſpielen. Der Eintritt iſt frei. Siehe heutiges
Inſerat.
— Volkshochſchule. Die Vorkurſe in Deutſch und Mathematik
beginnen am Mittwoch, den 4. Mai. Deutſch wird geleitet von Dr. A.
Heldmann, Mathematik von Regierungsbaumeiſter Dipl.=Ing. Engroff.
Die Kurſe finden ſtatt im Saal 140 und 141 der Techniſchen Hochſchule.
Weiter iſt beabſichtigt, bei geuügender Beteiligung einen Kurſus in
Aquarellmalen und Zeichnen nach der Natur durchzuführen. Er foll
geleitet werden von Herrn H. Nettberg. Ein einleitender Vortrag findet
ſtatt am Mittwoch, den 11. Mai, abends 8 Uhr, im Saal 182 der
Tech=
niſchen Hochſchule.
25=jähriges Vereinsjubiläum.
Der Verein heffiſcher Kulturtechniker, im dem ſämtliche im heſſiſchen
Landeskulturdienſt tätigen mittleren Kulturbeamten zuſammengeſchloſſen
ſind, feierte ſein 25jähriges Stiftungsfeſt.
Am Samstag, den 30. April, fand in der Vereinigten Geſellſchaft
ein Feſtabend ſtatt, zu dem zahlreiche Ehrengäſte. Herr
Miniſterialdirek=
tor Uebel, die Herren Miniſterialräte Becker und Heyl und Herr Neg.=
Baurat Hallwachs von der Miniſterialabteilung für Ernährung und
Landwirtſchaft, die Vorſtände der Kulturbauämter Darmſtadr und
Fried=
berg und deren Stellvertreter, ſowie der Feldbereinigungskommiſſar,
Herr Oberregierungsrat Schittſpahn und andere, zum Teil mit ihren
Damen, erſchienen waren. Ferner war als Vertreter des Verbandes der
oberen Baubeamten Heſſens Herr Bauoberinſpektor Schüßler. Offenbach,
und als Vertreter des Bundes alter Herren der höheren Landes=
Bau=
ſchule Darmſtadt Herr Bauoberinſpektor Koch anweſend.
Nach Begrüßung der Gäſte gab der Vorſitzende. Herr
Kultur=
inſpektor Alt, Friedberg, in ſeiner Anſprache einen intereſſanten
Rück=
blick auf die Entwicklung der Kulturtechnik im allgemeinen und in
Heſſen, ſowie über die rüickliegende Tätigkeit und die Erfolge des
Ver=
eins. Er konnte berichten, daß derſelbe ſeinem urſprünglich geſteckten
Ziele nahegekommen ſei. Herr Miniſterialdirektor Uebel betonte, daß
die Vertreter der Regierung gerne und zahlreich gekommen ſeien, und
hob hervor, daß man früher Beamtenberufsvereinen in
Regierungs=
kreiſen nicht gerade gerne geſehen habe, daß dagegen die heutige
Regie=
rung die Berufsvereine nicht nur dulde, ſondern ſie auch als
wünſchens=
wert erkannt habe. Weitere Anſprachen hielten: Herr Oberbaurat Hauck,
Darnſtadt, der das gute Einvernehmen und Zuſammenarbeiten der
gkademiſchen urd mittleren Beauten des kulturtechniſchen Dienſtes und
die Wichtigkeit dieſes oft verkannten Dienſtzweiges betonte; ferner Herr
Bauoberinſpektor Schüßler, der zur Vereinigung mit dem größeren
Verband der oberen Baubeamten Heſſens riet, und Herr Bauoberinſpektor
Koch der zum Zuſammenſchluß aller techniſchen Beamten aufforderte.
Das gediegene Feſtprogramm, das G=ſangsvorträge von Frl. Berta
Müller, Offenbach, und Herrn Heinrich Schmidt, Darmſtadt, ſowvie
Rezi=
tationen von Herrn Karl Bögel, Darmſtadt, ferner Muſikuorträge
ent=
hielt, fand reichen Beifall der Feſtteilnehmer. Für die Begleitung der
Geſangsvorträge hatte die Firma Karl Arnold u. Sohn (Klavier=Arnold).
Eliſabethenſtraße 28, einen Konzertflügel in liebenswürdigſter Weiſe zur
Verſügung geſtellt. Ein Tänzchen beſchloß den Feſtabend.
Der Vormittag des 1. Mai war der geſchäftlichen Tagung des
Ver=
eins gewidmet, an die ſich ein gemeinſames Mittngeſſen anſchloß. Am
Nachmittag endete mit einem gemeinſamen Spaziergang nach dem
„Heiligen Kreuz” und einigen Stunden gemütlichen Zuſammenſeins die
ſo ſchön verlaufene Tagung, an welche die heſſiſchen Kulturbaubeamten
noch lange mit Befriedigung zurückdenken werden.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadi
Für die Aufwertung von Spareinlagen
wurden an ältere und bedürftige Perſonen bezahlt:
Januar 1927
98650. RM.
März 1927
139 150.— RM.
Februar 1927
80900. RM.
April 1927 7538
124800.—RM.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Lange betrachteten am
Samstag die Wanderer das Barometer, oft ſchauten ſie nach den
Wetter=
fahnen und mit zweifelhaften Gefühlen, dachten ſie an den nächſten
Wandertag. Geht es auch nach altem Brauch bei Wind und Wetter fort,
ſo gibt es doch wirklich angenehmeres, als ſechs Stunden im ſtrömenden
Regen zu marſchieren. Und die Ausſichten am Samstag waren ganz
dazu angetan, auf das Wetter zu ſchimpfen, mehr oder weniger laut,
je nach Temperament und Laune. Schließlich wird alles micht ſo ſchlimm,
als es oft ausſieht. So war es dann auch am Sonntag. Wohl regnete es
während der Bahnfahrt nach Kailbach, auch ging ein leichnter Regen hei
Beginn der Wanderung nieder, aber bald hörte dies auf und die
Wande=
rung über Ernſttal, Wald=Leiningen, Heſſelbach, Schöllenbach,
Reißen=
kreuz nach Beerfelden konnte trocken zurückgelegt werden. Viel Sonne
wäre auch von Uebel geweſen, denn dort iſt die Welt einmal buckelig,
und auf= und abſteigen koſtet Schweiß. Und den hat es genug gegeben.
Es iſt ein gar liebliches Stück Heimatland, das durchwandert wurde,
trotz der Wuchtigkeit der nahe gneinanderſtoßenden Berge mit ihren
alten Baumbeſtänden. Wie reizend ſieht es aus, wenn die Buchenknoſpen
ſich öffnen und ganz verſchämt die erſten grünen Blattſpitzen ſich
heraus=
wagen, wie ſchön ſehen die Nadelbäume mit ihren friſchgrünen
Spröß=
lingen aus, und wie prächtig wirkt das ſaftige Grün der Wieſen und
Felder. Wenn ſchließlich noch an ſtillen Stellen von geſchulten Stimmen
ein ernſtes Lied erklingt, dann iſt der Waldeszauber da, dann hat die
Heimat den Wanderer in ihren Bann geſelagen, kaum ein Wort wagt
man zu ſprechen, aus Funcht, den Zauber zu zerſtören. So kam die
Wanderſchar voll tiefen Erlebens nach Beerfelden, um Einkehr zu halten
im Hotel zur Traube, um ſich zu ſtärken und um ein paar Stunden mit
der Ortsgruppe Beerfelden zuſammen zu ſein. Darbietungen vielerlei
Art ſorgten für ein paar genußveiche Stunden. Herzliche
Begrüßungs=
worte ſprach der Vorſitzende der Ortsgruppe Beerfelden, Herr Kuufmann
Willenbücher, nicht minder herzlich dankte im Namen der Darmſtädter
Ortsgruppe Herr Oberſtudiendirektor Kiſſinger für den Willtomm. Er
ſprach auch den beiden Führern der Wanderung, den Herren Wilhelm
Berntheiſel und Wilhelm Flohn den wohlverdienten Dank für die
treff=
liche Führung aus. Die Geſangsabteilung der Ortsgruppe Darmſtadt,
geleitet von Herrn Obereallehrer Weide, die wirklich nicht mehr zu
ent=
behren iſt, ließ ſich unterwegs und in Beerfelden hören. Sie findet immer
dankbare Zuhörer. So fand die Wanderung einen in jeder Beziehung
guten Abſchluß.
— Kunſtgeſchichtliche Geſellfchaft. Die nächſte Sitzung der
Kunſt=
geſchichtlichen Geſellſchaft findet am Freitag, den 6. Mai, um 6 Uhr im
Gewerbemuſeum ſtatt. Herr Provinzialdirektor Dr. Kranzbühler
ſpricht über „Die ehemalige Johanneskirche in Worms”.
— Ortsgewerbeberein und Handwerkerbereinigung 2.—uſtadt. Im
Städtiſchen Saalbau fand ein Werbeabend für die Teilnahme an dem
für die Zeit vom 17. bis 24. Juni vorgeſehenen Ausflun zur Bayeriſchen
Gewerbeſchau in München ſtatt. In Vertretung des Vorſitzenden des
Vortrags=Ausſchuſſes eröffnete Herr Handwerkskammerdirektor
Schütt=
ler die Veranſtaltung und wies auf die für den Handwverksmeiſter ſehr
förderliche Wirkung des Beſuches einer derartigen großen Ausſtellung
hin, weshalb die Teilnahme dringend empfohlen werde.
HerrMMaler=
meiſter Kraus, in deſſen Händen die Leitung der Veranſtaltung liegt,
entwickelte hierauf deren Programm, aus dem neben einer eingehenden
Führung durch die Ausſtellung, die Beſichtigung der Stadt München,
einiger hervorragender Muſen und Ausflüge in die herrlichen Verge
und Täler Oberbaherns, hervorgehoben werden. Die Schilderungen
wurden von entzückenden Lichtbildern über München und deſſen nähere
und fernere Umgebung begleitet, die der Reiſeluſt einen mächtigen
An=
reiz gaben; im zwaiten Teil wurde ein Film „Die Fahrt zum Sieg”
vorgeſührt, in dem der alte Autohaſſer „Papa Kruſius” gezwungen wird,
ſeinem mangels väterlichen Segens mit ihrem Liebſten — einem „
Auto=
fritzen” — durchgebrannten Töchterchen ſelbſt mit einem Auto der
Bahe=
riſchen KraftpoſtVerkehrsgeſellſchaft zu folgen und der entzückt durch
die Schönheit einer ſolchen Fahrt in dieſer reizenden Landſchafr ſeinen
Autohaß auf= und die Verlobung zugibt. Die Verfolgung führt durch
die ſchönſten Plätze der bayeriſchen Alpen, u. a. Tegernſee, Kochelſee,
Keſſelbergſtraße am Kochelſee. Walchenſee, Kloſter Ettal, Königsſchlöſſer
Neu=Schwanſtein und Hohenſchwangau, Garmiſch=Partenkirchen,
Wall=
gau vor Mittenwald, Mittenwald. Karwendelgebirge, Berchtesgaden,
Königsſee uſtv. Dieſe Bilder haben vohl bei manchem der Zuſchauer
ſchöne Erinnerungen und bei allen die Sehnſucht nach dieſer herrlichen
Gebirgswelt geweckt. Es wird z. Zt. mit der Eiſenbahndirektion darüber
verhandelt, daß diejenigen Teilnehmer, die ſich eine achttägige Reiſe nicht
erlauben können, bereits nach vier Tagen ohno Einbuße der
Fahrpreis=
vergüinſtigung zurückbefördert wenden. Der Fahrpreis iſt äußerſt mäßig;
er beträgt in der 4. Klaſſe für die raſcher als in jedem fahrplanmäßigen
Schnellzuge erfolgende Hin= und Rückfahrt 18,20 Mk. in der 3. Klaſſe
27.30 Mk. ab Darmſtadt. Für einfache Bedürfniſſe können die Koſten
für die Unterkunft und Verpflegung in München ebenfalls äußerſt
niedrig gehalten werden, ſo daß jeder Handwerksmeiſter und
Gewerbe=
treibende ſich durch die Teilnahme an dieſer Fahrt geſchäftliche
An=
regungen, Erholung und Genuß verſchaffen kann und ſollte.
Anmel=
dungen zur Teilnahme ſind an das Verkehrsbüro bzw. an die
Geſchäfts=
ſtelle des Vereins, Hügelſtraße 16, Telephon 3855, zu richten.
* Bund Alter Herren der Höheren Landesbauſchule. Auf
Veran=
laſſung des Bundes Alter Herren der Höheren Landesbauſchule ſprach
geſtern abend Herr Diplom=Ing. M. Ballerſtädt von der
Bauberatungs=
ſtelle des Deutſchen Zementbundes, Frankfurt, über „Anwendung von
Beton im Hoch= und Tiefbau, im Straßen= und aſſerbau‟. Der
Vor=
trag fand im Feſtſaal der Höheren Landesbauſcule Neckarſtraße) ſtatt
und war gut beſucht. Der Redner führte in ſeinem Thema aus: Das
Bindemittel Zement, ſoweit wir ihn heute verwenden, iſt ein
verhält=
nismäßig junger Bauſtoff. Erſt Ende der 20er Jahre des vergangenen
Jahrhunderts wurde in England ein Patent erteilt für das Brennen
von Zement. Bald entſtanden Zementfabriken; in Frankreich wurden in
den 5der Jahren Fabriken gegründet, dann auch in Deutſchland. Durch
die Verbindung von Eiſen mit Zement, die zuerſt in Fraukreich (
Mon=
nier) durchgeführt wurde, konnte die Verwendungsmöglichkeit des
Ze=
ments und Beton außerordentlich geſteigert werden. Der Vortragende
machte dann einige Angaben über die Eigenſchaften und die
Miſchungs=
derhältniſſe des Betons. Was ihu genz beſonders zum Hausbau
empfiehlt iſt die Feuerſicherheit; auch ſind die Unterhaltungskoſtem
ſolcher Bauten gering. Beton iſt der billigſte und am bequemſten zu
bearbeitende Bauſtoff. Im Anſchluß an dieſe allgemeinen Ausführungen
zeigte der Nedner zahlreiche Lichtbilder und erläuterte ſie. Es wurden
zunächſt größere Werkbauten, die ganz in Eiſenbeton hergeſtellt ſind,
vorgeführt. Beſonders bemerkenswert war ein Kuppelbau einer
Kohleu=
handlung in Aachen. Die Binder ſind aus Eiſenheton. Der Bau wurde,
wie der Redner hervorhob, im Winter errichtet. Auch die Zeiß=Werke
in Jeua waren in dieſer Folge von Lichtbildern mit einem Kuppelbau
vertreten. Ein Maſchinenhaus und gewaltige Schornſteine als
Eiſen=
betonbauten, ſowie ein großes Elektrizitätswerk in Hamburg ſind
gerade=
zu aufſehenerregende Bauwerke. Daran ſchloſſen ſich Silo=, Benzintank=
und Filteranlagen. Auch beim Stadion in Frankfurt ſind alle
weſent=
lichen Bauten aus Beton. Es folgten als Lichtbilder größere
Brücken=
bauten, Straßenüberführungen und Eiſenbahnbuſicken, die ebenfalls
zeig=
ten, daß der Eiſenbeton hierfür ein ſehr geeignetes Material.
Schleuſei=
bauten aus Gußbeton und Stauwerke begegneten obenfalls einem
leb=
haften Intereſſe bei der Zuhörerſchaft. Sehr lehrreich waren die
Licht=
bildvorführungen des Torkretverfahrens, bei dem der Zement
unter=
hohem Druck gegen die entſprechenden Bauteile geſpritzt wird; das
Ver=
fahren ſtammt aus Amerika und eignet ſich vorzüglich zum Verkleiden
und zur Beſeitigung von Riſſen. Zahlreiche Waſſerkraftwerke ſind in
Eiſenbeton ausgeführt. Die Aufnahmen ließen erkennen, daß es ſich hier
um Bauwverke von gewaltigem Umfang handelt. Gerade in den letzten
Jahren ſind, wie der Vortragende ausſüihrte, dem Beton oder Zement
neue Verwendungsgebiete erobert worden, dabei iſt die Entwicklung
noch nicht abzuſehen. Auch im Wohnungsbau wird der Beton jetzt immer
mehr angewendet. Ein neues Verfahren, das aus Dänemark ſtammt, iſt
die Erzeugung eines poröſen und leichten Betons, der ein geeignetes
Baumaterial abgibt, namentlich für Flachbauten. Das Verfahren der
Herſtellung und die Zuſammenſetzung dieſer und anderer Betonarten
wurde von dem Redner, unter Mitteilung von Zahlen, näher geſchildert.
Der Vortrag wurde mit lebhafter Zuſtimmung aufgenommen.
* Der Darmſtädter Journaliſten= und Schriftſtellerverein hielt im
Kaiſerſaal ſeine ordentliche Hauptverſammlung ab. Der Vorſitzende,
Herr Geheimer Hofrat Profeſſor D. Dr. E. A. Berger, leitete die
Ver=
handlungen. Der Schriftführer, Herr Rechnungsrat Enders, verlas das
Protokoll der letzten Hauptverſammlung und erſtattete den
Jahres=
bericht; beides wurde genehmigt. Dem Bericht iſt zu entnehmen, daß
der Verein zurzeit 56 Mitglieder zählt. Die von ihm eingerichteten
Lite=
rariſchen Abende, die in erſter Linie junge aufſtrebende Talente fördern
und auf noch unbekannte Dichter und Schriftſteller die Oeffentlichkeit
aufmerkſam machen ſollen, begegneten einer wachſenden Teilnahme. Im
Laufe des Berichtsjahres ſind vier derartige Abende veranſtaltet worden.
Fräulein Anna Ethel las größere Teile aus einer Legende „Maria vom
Rhein” des heſſiſchen Romandichters Nikolaus Schwarzkopf (Darmſtadt).
Hans Werner Lange (Darmſtadt) und Rudolf Engelmann (Darmſtadt)
boten ſelbſt eine Auswahl aus ihrem lyriſchen Schaffen. Karl Kurt
Wagner (Gießen) trug aus ſeiner dramatiſchen Dichtung „Der
Spiel=
mann Gottes” vor. Herr Rahnungsrat Enders erſtattete auch im
An=
ſchluß an den Jahresbericht die Rechnungsablage, der ebenfalls
zu=
geſtimmt wurde. Der Vorſitzende dankte unter dem Beifall der
Ver=
ſammlung Herrn Rechnungsrat Enders für ſeine außerordentlich
ge=
wiſſenhafte, ſorgfältige und uneigennützige Erledigung der ihm
über=
tragenen Vereinsgeſchäfte. Der Vorſtand wurde hierauf einſtimmig
wiedergewählt, in gleicher Weiſe vollzog ſich die Neuwahl der Mitglieder
des Schieds= und Ehrengerichtes. Für den verſtorbenen Herrn
Haupt=
mann a. D. Waldecker wurde Herr Juſtizrat Dr. Bender gewählt. Im
weiteren Verlauf des Abends wurden noch verſchiedene
Vereinsangelegen=
heiten beſprochen, wobei Uebereinſtimmung herrſchte, daß die literariſchen
Abende fortgeſührt werden ſollen.
— Geſchäftsverlegung. Die Geſchäftsräume der Firma Ludwig
Mettig, Bäckerei= und Konditorei=Bedarfsartikel=Großhandlung, befinden
ſich ab 1. Mai nicht mehr Aleganderſtraße 19, ſondern Rheinſtraße 47.
Bege
Glegante
Geſchäf
Neuhei
Aufga
Mblmt
*
unſerer noch vorhandenen enormen Beſtände in eleganter Herren= und Knabenkleidung zu ähnlichen
und noch niedrigeren Preiſen wie ſeither
erfolgt ab Mittwoch, den 4. d. M., nachmittags /43 Uhr, in der erſten Etage.
Melder Iorn Daſtadt biafen!
Ahe Ze
Seite 6
Mittwoch, den 4. Mai 1927
Nummer 123
Geſetzwidrige Reklame des Konſumvereins.
(Nachdruck verboten.)
Von der Unzuläſſigkeit der perſönlichen Reklame durch
Gegenüber=
ſtellung von Konkurrenzwaren.
js. Der Bezirkskonſumverein in Darmſtadt hatte im
Herbſt 1924 gelegentlich ſeiner Vereinigung mit der Beamten=
Wirtſchaftsgenofſenſchaft ſeine Mitglieder dunch
Zeitungs=
anzeigen zu einer Beſichtigung ſeiner Betriebs= und Lagerräume
ein=
geladen. Am Tage der Beſichtigung wurden von dem Verein auf einem
Tiſche 24 Proben der gangbarſten, von ihm feilgehaltenen
Nahrungs=
mittel ausgelegt. Dieſen Proben waren gleichartige Waren
gegenübergeſtellt, die in bekannten Darmſtädter
Lebensmittelgeſchäften gekauft waren. Ueber die
Gegen=
überſtellung kam eine Preisaufſtellung zur Verteilung, die
rechneriſch den Beweis erbrachte, daß die ausgeſtellten
Waren im Konſumverein um eintge Prozent billiger zu haben ſeien.
Als die betroffenen Darmſtädter Geſchäfte die Reklameangaben des
Konſumpereins in den Zeitungen als irreführend bezeichneten,
da auch in den Darmſtädter Lebensmittelgeſchäften gleichartige Waren
noch billiger als die ausgeſtellten zu haben ſeien, hielt der
Konſum=
verein ſeine Angaben durch Inſerate aufrecht. Nunmehr erhob die
Vereinigung des Einzelhandels gegen den
Bezirkskonſum=
verein Darmſtadt auf Grund des Geſetzes gegen den unlauteren
Wett=
bewerb Klage auf Unterlaſſung der unrichtigen Darſtellungen.
Das Landgericht verurteilte, nach dem Klageantrag, das
Ober=
landesgericht Darmſtadt erkannte auf Abweiſung der Klage, da
„objektiv” unwahre Angaben nicht gemacht worden ſeien, denn die
Be=
hauptungen über die ausgeſtellten Waren und Preiſe hätten den
Tat=
ſachen entſprochen. Das Reichsgericht (2. Z.S.) ſſt in dieſeu
Be=
ziehung anderer Meinung. Es hat das Urteil des Oberlandesgerichts
aufgehoben und die Sache zur anderweiten Verhandlung und
Ent=
ſcheidung an das Oberlandesgericht zurückverwieſen. Es hätte
feſtge=
ſtellt werden müſſen, welche Auffaſſung nur flüchtige Beſucher der
Aus=
ſtellung oder ſolche Perſonen gewinnen mußten, die erſt ſpäter von
der Zuſammenſtellung Kenntnis erhielten. Das Oberlandesgericht hält
zwar den Beweis als nicht geführt, daß der Beklagte eigene Waren
von minderer Beſchaffenheit teureren Waren von beſſerer
Beſchaffen=
heit gegenübergeſtellt habe. Es war aber zu unterſuchen, ob das
Publikum nicht die Auffaſſung gewinnen mußte, daß überalk die
niedrigſten Preiſe angegeben ſeien. Mit Recht weiſt die Klägerin
darauf hin, daß bei der oberflächlichen Zuſammenſtellung kein klares
Bild über die wirklichen Preisverhältniſſe gewonnen werden konnte.
Auch wenn eine taſächliche Täuſchung des Publikums nicht
herbeige=
führt oder beabſichtigt war, muß angenommen werden, daß das
Ver=
halten des Beklagten mit den Anſchauungen eines redlichen und
an=
ſtändigen Geſchäftsverkehrs nicht im Einklang ſteht, weil die Gefahr
der Mißverſtändniſſe gegeben iſt. Eine ſog, perſönliche
Re=
klame — der Hinweis auf die beſonderen Vorzüge der eigenen
Lei=
ſtungen gegenüber denjenigen beſtimmter Konkurrenten — iſt im
all=
gemainen zu vermeiden und nur in beſonderen
Fällen zuzulaſſen. Eine ſolche Gegenüberſtellung, zu deren
Zweck der Inhaber des Unternehmens ſich heimlich Waven im
Ge=
ſchäft des Konkurrenten kauft, gewährt keine
genu=
gende Grundlage für die unpartetiſche
Verglei=
chung der Preiſe.
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Der achte Vortragsabend im Vereinsjahr 1927 fand am 28. 4.
ſtatt. Es ſprach Herr Dr. Arthur Uecker über „Die wirtſchaftliche
Entwicklung Darmſtadts im 19. Jahrhundert” In großen Zügen gab
der Nedner zunächſt einen Abriß von der Geſchichte Darmſtadts aus den
erſten Anfängen bis zum Jahre 1630, wo dem Ort durch Ludwig den Bayer
Stadtrecht verliehen wurde. Er ging dann auf die beiden Typen, die
einer Stadt das Gepräge geben und ihr zur Fortentwicklung verhelfen,
ein: 1. „Die Städte, die durch Energie und Beharrlichkeit zur völligen
Freiheit emporſtrebten, die das deutſche Bürgertum zum Bewußtſein
ſeiner Selbſtändigkeit und Bedeutung emporgeführt haben; 2. die
„Fürſtenſtädte”, d. h. ſolche, deren hiſtoriſche Weſenheit durch den
geſtal=
tenden Willen des Landesherrn bezeichnet und umgrenzt iſt. Darmſtadt
gehört zu den letzteren. Im weiteren zeigte der Redner die
verkehrs=
mäßige und geographiſche Grundlage, ſowie die Grundlage der ſozialen
und wirtſchaftlichen Struktur zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Eine
Gegenüberſtellung von Hofſtagt und Bürgermeiſterei zeigte, wie die
Stadt das Gepräge einer Reſidenz hatte und wie der Konſum des Hofz
auf einen beträchtlichen Anſtieg des gewerblichen Lebens der Stadt.
ſowohl in bezug auf den Umfang der umgeſetzten Mengen als auch auf
Qualität einen Einfluß hatte. Im weitenen gab der Redner ein
inter=
eſſantes Bild von der Bevölkerungszuſammenſetzung, einen Ueberblick
der Darmſtädter Betriebg in den 1830er Jahren, ſowie über den
Auf=
ſtieg des Handwerks, der ſich durch die Gwindung der Induſtrie oder
Gewerbehalle kund tat. Der Vortrag, der ganz neue Quellen zeigte
und der eine Fülle von neuem Material bot, zeugte von einer
außer=
ordentlichen Tiefgründigkeit und wurde mit dankbarem Beifall
aufge=
nommen. Eimge ältere Mitglieder, die noch in die ſogen, gute alte Zeit
zurückreichen, wie Herr Maſchinenfabrikant Auguſt Engel, Herr Rentner
Louis Geiſt und Herr Meg=Nat Reuter gaben noch ſelbſterlebte
Epiſo=
den und Erinnerungen aus der Blütezeit des Handwerks zum beſten.
Mit Dankesworten des Vorſitzenden Herrn Ph. Weber ſchloß dieſer
an=
regende Vortrag, der zugleich ein Abſchmitt aus der Kulturgeſchichte
unſerer Vaterſtadt war. — Nächſter Vortragsabend am 12. Mai; es
ſpricht Herr Apotheker Ramdohr über „Apotheken und Heilmittel in
der alten Zeit”.
— Petrusgemeinde. Am kommenden Sonntag, den 8. Mai, wird
Herr Pfarrvikar Schäfer im Auftrag der Jugendvereinigung einen
Licht=
bilderabend über die Nordſee halten. Wie vielleicht in der Gemeinde
bekannt, plant die Jugendvereinigung in dieſem Jahre eine
Nordſee=
fahrt. Der Reinertrag des Abends ſoll verſchiedenen unbemittelten
Mitgliedern ebenfalls die Reiſe ermöglichen. Ganz abgeſehen davon,
iſt Herr Pfarrvikar Schäfer doch als Kenner der Nordſee anzuſprechen
und von großem Intereſſe, dürſte es daher ſein, ſeinem Vortrag zu
lauſchen. Eintrittskarten ſind zu 30 Pfg. bei Herrn Kinchendiener
Kropp (Gemeindehaus), Eichwieſenſtraße 8), und den Mitgliedern der
Jugendvereinigung erhältlich.
— Johannesgemeinde. Berichtigung. Durch ei Verſehen
wurde der Konfirmanden=Empfangsabend der
Jugend=
vereinigung der Johannesgemeinde, der am letzten Sonntag ſtattfand,
auf Montag angezeigt. Die Konfirmanden, welche deshalb am Sonntag
nicht gekommen ſind, werden auf, kommenden Sonntag, den 8. Mai,
abends 8 Uhr, ins Gemeindehaus hierdunch eingeladen von der
Jugend=
vereinigung der Johannesgemeinde.
Zum Deutſchen Muttertag am 8. Mai.
Weite Kreiſe unſeres Volkes feiern den Deutſchen
Mutter=
tag, der, von Dr. Rudolf gnauer angeregt, von der
Arbeitsgemein=
ſchaft für Vollsgeſundung gefördert, von dem Reichsbund der
Kinder=
reichen vor allem durchgeführt wird. Mag jeder Einzelner zu dieſem
Gedanken ſtehen wie er will, die Kraft des Muttertags liegt
in feiner unerbittlichen Notwendigkeit. Gegenüber dem
Geſchrei eines verſtiegenen Individualismus, nach Ausleben des
Ein=
zelnen, nach Loslöſung von der einengenden entbehrungsreichen Familie,
nach Einreihung der Mutterſchaft in die Genüſſe dieſer Welt durch die
gewollte Einkinderehe, brauchen wir im Jazzlärm einer völlig
mate=
riellen, auf Genuß geſtellten Lebensanſchauung
einen Tag der Beſinnung auf unſere Pflicht gegenüber unſerem
Volksſtamm, gegemüber unſenen Kindern, denen wir eine ungebrochene
Volksgemeinſchaft hiterlaſſen wüſſen. Nicht das Individuum hält ein
Volk, ſondern die Familie, und wenn wir die Mutter feiern als
den Kriſtallmittelpunkt der Familie, ſo folgen wir nur deutſcher Art.
Die Mutter iſt für uns das Sinnbild der alles ertragenden Liebe, die
allein einem Volke ſeine Zukunft geben kann!
Unſere Mütter.
Du willſt Muttertag feiern, deutſches Volk. — — Weißt du auch,
was das heißt? — Dies Wort ſenke ich dir in deine zerriſſene Seele:
Die Mütter ſind dein köſtlichſter Schatz. Ohne Mütter wäreſt du
über=
haupt nicht. Sie ſind die Quellen deines Lebens. Weh’ dir, wenn du
dieſe Quellen nicht hegſt und pflegſt und rein erhältſt! Wehl denen, die
dieſen Lebensbrunnen verſchütten! — Die Mütter geben der Nation das
Beſte, ſie ſind die geheimnisvollen Lebenskräfte in deiner Geſchichte. —
Die Stellung zu deinen Müttern iſt ein Gradmeſſer für deine Kraft. —
Die Kräfte, aus denen deine Mütter leben, ſind: Hingabe, Liebe, Treue.
Opfer und Glaube. — Nur mit dieſen Kräften wirſt du ſiegen. — Das
ſei der Sinn deines Muttertages: Du ſolſt heimfinden zu dem
Beſten, was du haſt, zu deinen Müttern; du ſollſt in Dankbarkeit ihrer
gedenken und dich ſür alle Arbeit mit den Kräfter der Mutter rüſten,
mit Liebe, Hingabe, Treue, Opferbereitſchaft und Gottesglauben.
A. Rau=Tübingen.
Aufwertung von Sparguthaben
Zum Beiſchreiben der 20%igen
Aufwertungs=
beträge sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1— 180000
Für die Woche von Moniag, den 2. Mai,
bis Samstag, den T. Mai werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 180001—190000
Kaſſeſiunden: Vormittags von 8 bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr.
Samstags nachmittags geſchloſſen.
— Annahmeſtelle im 1. Stock. — (8t. 7820
Städtische Sparkasse Darmstadt
Spareinlagen bei den heſſiſchen Sparkaſſen im Monat März 1927.
Der Monat März hat den heſſiſchen Sparkaſſen wieder einen
bemerkens=
werten Zuwachs an Spareinlagen gebracht. Der Beſtand der Einlagen
ſtieg um rund 4,2 Millionen Mark auf rund 88,5 Millionen Mark. Die
ſonſtigen Guthaben auf Giro=, Scheck= und Kontokorrentkonten betrugen
Ende März 1997 rund 17,9 Millionen Mark. Die Geſamtſumme der
bei den heſſiſchen Sparkaſſen eingezahlten Gelder belief ſich alſo
Monats=
ende auf rund 106,4 Müllionen Mark.
— Bühnenvolksbund. Am vergangenen Mittwoch abend gab Ottokar
Schambach den Mitgliedern eine Einführung in Hindemiths „Cardillac”.
Der Redner ſtellte die Oper, deren Stoff durchaus romantiſch und
vewi=
ſtiſch iſt, zunächſt in eine Reihe mit den Werken der Romantiker und
Muſikdramatiker. Das Weſentliche am „Cardillge” ſah er in dem
Ver=
ſuche der abſoluten Beugung des naturaliſtiſchen Stoffes unter die
Geſetze der inſtrumentalkonzertanten Form. Das heute überall
bemerk=
bare Zurückgehen auf geſchloſſene Formen hielt er namentlich auch für
die dramatiſche Geſtaltung ter neuen Oper beſonders wichtig. In
ein=
gehender textlicher und muſikaliſcher Analyſe machte der Vortragende
die Zuhörer mit dem Prozeß der Wandlung des naturaliſtiſchen Stoffes
in die Geſtalt der konzertanten Oper bekannt. Die impreſſioniſtiſchen
und veriſtiſchen Momente wurden betont, um das Werk aus einer
Span=
nung zwiſchem Tmdton und Stiliſierungswillen hervorgegangen
en=
ſcheinen zu laſſen. Die Beiſpiele am Flügel gab Herr Kapellmeiſter
Bohne. Der Vortmag bezeugte lebhaftes Intereſſe und fand warmen
Bei=
fall. Der Obmann, Landgerichtsrat Raab kündigte für den 16. Mai
einen Vortrag des Oberegiſſeurs Mutzenbecher vom Landestheater
über „In der Werkſtatt des Oberregiſſeurs” an.
* Kleine Strafkammer.
Ein lediger junger Einwohner von Griesheim, der erſt am
26. ds. Mts. vor dem Berufungsgericht wegen Körperverletzung ſtand.
und zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt wurde, ſteht wieder wegen
Kör=
ververletzung vor Gericht. Der zur Anklage verſtellte Vorfall ereignete
ſich in der dunklen Nacht vom 6. auf 7. November 1926 auf dem
Zöller=
platz nach einer in Griesheim ſtattgehabten Hochzeit. Der Angeklagte
ſoll nach Beendigung des Hochzeitfeſtes einen 50 Jahre alten
Gries=
heimer, der von einer Sitzung des Vorſtands der Freiwilligen
Feuer=
wehr nach Hauſe ging, mit einer halbgefüllten Kognakflaſche auf den
Kopf geſchlagen haben. Die Verhandlung vor dem Amtsgericht hat ein
vollkommen klares Bild der Schlägerei nicht gebracht, doch ſind die Täter
wohl unter den Hochzeitsgäſten zu ſuchen. Der mit der Flaſche
Ge=
ſchlagene hat eine leichte Gehirnerſchütterung neben einer Fleiſchwunde
erlitten. Der Angeklagte ſoll gegenüber dritten ſich der Tat noch
ge=
rühmt haben. Während des Hochzeitsfeſtes, an dem B Perſonen
teil=
nahmen, wurden 2 Fäßchen Bier getrunken, nachher noch Kogmak
ge=
nommen.
Staatsanwalt und Angeklagter haben Berufung eingelegt. Das
Amtsgericht hat 3 Monate Gefängnis ausgeſprochen.
Die wiederholte Beweisaufnahme ergibt, daß von 2 jungen Burſchen
in ſtockfinſterer Nacht zwei ruhig ihres Weges nach Hauſe gehende
Bür=
ger angefallen wurden. Der eine der jungen Leute war ohne
Kopf=
bedeckung, der andere war hemdärmelig. Der eine der Ueberfallenen
ging nach Hauſe, um ſich zur Abwehr ein Scheit Holz zu holen,
zurück=
gekehrt, fand er noch viel mehr Leute auf dem Platze. Auch hier wurde
er geſchlagen, ebenſo wie ſein Mitbürger. Später kamen noch mehrere
aus dem Hochzeitshauſe, der Mitbürger erhielt mit einem ſehr harten
Gegenſtand einen Schlag hart über dem rechten Auge. Der Verletzte
war vier Wochen arbeitsunfähig. Der Hochzeiter ſelbſt — unbeeidigt —
beſtätigt, daß der Angeklagte mit der Kognakflaſche in der Hand aus
der Hochzeitsgeſellſchaft auf die Straße eilte. Das Urteil verwirſt beide
Berufungen und erkennt unter Einbeziehung der am B. d8. Mts.
er=
kannten Strafe auf 3 Monate 2 Wochen Gefängnis. Das Urteil
bezug=
lich des zuerkannten Bußanſpruchs bleibt aufrecht erhalten. Das Gericht
ſtellt feſt, daß der Angeklagte zu Rohheitsdelikten neigt.
— O Maienzeit! . .. von 0 bis 24 Uhr. Die bevorſtehende
Ein=
führung der 24=Stunden=Zeit bei der Eiſenbahn macht Schule. Jetzt
hat ſich auch der Nundfunk des Gedankens bemächtigt und wird ihn am
15. Mai zur Ausführung bringen. Wir werden alſo beiſpielsweiſe das
Nachmittagskonzert des Frankfurter Senders von Mitte Mai ab nicht
mehr um 4½ Uhr, ſondern um 16 Uhr 30 Mimuten hören, und für
die Opernübertragung bewaffnen wir unſere Ohren nicht mehr um
7 Uhr abends, ſondern um 19 Uhr mit dem Kopfhörer. Im übrigen
aber wird alles ſo ſchön ſein wie zuvor oder vielmehr . .. . . noch
ſchöner, denn wir leben bei der Einführung der 24=Stunden=Zeit ja
zugleich in der ſchönſten Zeit des Jahres, in der ſo viel beſungenen
Maienzeit.
Kunfinotizen.
deber Werte, Künfſier oder künftleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtedenden Orwchnem
geſchieht, behält ſch die Redaklion ihr Urtell vor
— Reſidenz=Theater. „Jackie Coogan als Außenſeiter‟. Es
gibt Außenſeiter auf allen Gebieten des Lebens. E3 gibt Außenſeiter
der menſchlichen Geſellſchaft — das ſind die Genies und die —
Ver=
brecher. Es gibt Außenſeiter in der Karriere, die lange Zeit nicht
hoch=
kommen und dann plötzlich auftauchen. Das Wort „Außenſeiter” iſt
dem Pferdeſport entnommen. Die Pferde, die bei einem Rennen vorn
liegen, trachten dieſen Umſtand natürlich auszunutzen, indem ſie ſich
an der Innenſeite der Bahn halten, weil da der Weg verhältnismäßig
kürzer iſt. Die weiter hinten liegenden Pferde dagegen müſſen am
Rande der Bahn geritten werden, denn nur ſo haben ſie eine Chance
vorwärts zu kommen. Das ſind die Außenſeiter, weil ſie an der
Außen=
ſeite der Bahn laufen. Jackie Coogan ſpielt in ſeinem neueſten Film
Jackie, der Außenſeiter” einen kleinen Jockeh, der ohne jede Chance ins
Nennen geht und dieſes gewinnt. Es iſt Jackie Coonans letzter
Kinder=
film.
— „Meine Tante, beine Tante” im union= Theater.
Einmal ſchon von vornherein ein Erfolg, weil es ſich um ein Luſtſpiel
handelt, und zum anderen eine kleine Senſation, weil Henny Porten
eine ihrer beliebten Doppelrollen ſpielt. Die Stärke des Films liegt in
dem ausgezeichneten Spiel, in der vovbildlichen Regie Froelichs und den
fein pointierten witzigen Zwiſchentiteln, die anſcheinend von Robert
Liebmann ſtammen. Henny ſelbſt geht wie ein Wirbelwind durch das
Bild. Das Publikum geht bei all ihren Szenen in ſtärkſtem Maße mit
Neben Henny ſind in erſter Linie zu erwähnen Ralph Arthur Roberts
als der alte Bocksdorf und Angelo Ferrari, der die Rolle des Liebhabers
übernahm. Henny als muſikaliſcher Clovn, als Niggerweib, als ſchmucker,
junger Mann mit blondem Scheitel, im Samtjackett und Harold=Lloyd=
Brille, als Schöne im Reifrock und im mondänen Ballkleid, man kann
ſich denken, daß da kein Auge trocken blieb, und daß die ſpielfreudige
Henny, die ja ſeit Kohlhieſes ſchönen Zeiten ſich in Verwandlungsrollen
immer beſonders wohl fühlt, mit dieſem Film ſiegt, wie ſie will.
Aus den Parieien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei
Darmſtadt. Heute, abends 8½4 Uhr pünktlich, treffen ſich die
Mit=
glieder bei Sitte Karlſtraße, zu einem Geſangs= und
Unterhaltungs=
abend. Da verſchiedene geſchäftliche Mitteilungen vorliegen, wird um
zahlreiches und pünktliches Erſcheinen gebeten.
Tageskalender für Mittwoch, den 4. Mai 1927.
Landestheater, Großes Haus B 18, Anfang 7½ Uhr, Ende
nach 10 Uhr: „Der fliegende Holländer.” — Kleines Haus, H 11
(Bühnenvolksbund). Anfang 7½4 Uhr, Ende 101 Uhr: „Haus
Herzenstod.” — Konzerte: Schloßkaffee, Café Rheingold Perkeo,
Brauerei Schul. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=
Thegter, Palaſt=Lichtſpiele.
Zu wenig Liebe
und Sorgfalt der Körper= und Fuß=Pflege gewidmet, rächt ſich
immer. Durch tägliches Einpudern mit Vaſenol=Körper=Puder
werden alle unangenehmen Hautausdünſtungen beſeitigt, der Körper
erfriſcht und die Nerven beruhigt,
(LL7503
Brketdfe die des Teffeke Telbt
Dann haben Sie wahrscheinlich keine,
Gassary-Zgaretten, bei sich.
Wer Massarp mucht, bennt keine
Langeweile. Diese milde, köstliche Gabe, diese
ausgesprochene, Stimmungszigarette läſtt die,
SJiniten angenehn vergehen.
Nehmen Sie also immer Rassar)=
Sgaretten mit. Dann sind Sie -auch allein-m
guten unterhaltender Sesellschaft.
erleleft —e Seibst!
Harzf.
Massarv Delft=
Massarv Hitter
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GOLD- u. FüRk:sMunosrF; GOLD-u SElbENMunbsr. U
GOLDK u SEIDENMUNDST.
Massary-Eig
E Atlien-Gesellschaft Berliun 8 42. Generalvertreler: Brieh Köppler, Frank furt a. M., Sandweg 44a. Bernspr.: Carolus 47672.
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Rummer 123
Mittwoch, den 4. Mai 1927
Seite 7
Aus Heſſen.
* Arheilgen, 3. Mai. Gemeinderatsbericht. In der
letzten Sitzung des hieſigen Ortsvorſtandes wurde der Beſchluß des
Gemeinderats vom 22. Juli v. Js. dahin revidiert, daß der von
Hein=
rich Traſer, hier, Woogſtraße, verkaufte Bauplatz an deſſen Ehefrau
verkauft werden ſoll. — Bezüglich der Abgabe von Baugelände am
Lindenweg wird die Hoch= und Tiefbaukommiſſion beauftragt, mit den
Intereſſenten zu verhandeln. — Die von Max Sauer beantragte
Löſchung des Vorkaufsrechtes der Gemeinde wird vertagt. — Der
An=
trag des Wohnungsamtes betreffend Feſtſetzung der Wohnungsmieten
in den Gemeindehäuſern wird gutgeheißen. — Dem Antrag des
Ar=
beiter=Radfahrer=Vereins um einen Zuſchuß zu deſſen an Pfingſten ds.
Js. ſtattfindenden 25jährigen Stiftungsfeſt wird zugeſtimmt. — Dem
Geſuch des Gewerkſchaftskartells um einen Zuſchuß für den Ankauf von
Wecken für die Kinder, die ſich an der diesjährigen Maifeier beteiligen,
wird Zuſtimmung erteilt. — In der anſchließenden geheimen Sitzung
werden Steuererläſſe und Steuergeſuche erledigt. — In der Zeit vom
30. April bis zum 7. Mai ds. J3. veranſtalten die hieſigen Drogerien
eine Chinoſol=Woche. Chinoſol iſt das einzige ungiftige und
nicht ätzende Desinfektionsmittel. — Das Arbeiter=Sportkartell hat
beſchloſſen, eine zerlegbare Feſtbühne anzuſchaffen. Dieſelbe wird 12
mal 14 Meter groß ſein und an Pfingſten aus Anlaß des 25jährigen
Jubelfeſtes der Radfahrer zum erſtenmale in Benutzung genommen
wverden. Die Bühne hat eine Höhe von 2 Metern, ſodaß unter
der=
ſelben Unterſtell= und Ankleideräume Platz finden werden. Auch
ande=
ren Vereinen kann dieſelbe zur Verfügung geſtellt werden.
* Arheilgen, 1. Mai. Jubiläum. Mit dem heutigen Tage kann
das hieſige Lokalblatt, der „Arheilger Anzeiger” auf ein Bjähriges
Beſtehen zurückblicken. Im Jahre 1897 war von dem Gründer, Herrn
Al. Reinhard, ſchon einmal der Verſuch gemacht worden, ein Blatt ins
Leben zu rufen, doch ſcheiterte das Weitereyſcheinen an der geringen
Beteiligung von ſeiten der Abonnenten und Inſerenten. Nochmals, alſo
am 1. Mai 1902, wurde der Verſuch gemacht, und diesmal gelang der
Wurf. Dank der großen Zahl von Abonnenten und den verſchiedenſten
Mitarbeitern gelang es Herrn Reinhard, das Blatt bis zum heutigen
Tage zu redigieren und auch in ſeiner eignen Druckerei herzuſtellen.
Beſondere Unterſtützung wurde dem Blatte von ſeiten der hieſigen
Bürgermeiſterei zuteil, die ihre Bekanntmachungen in ihm
veröffent=
lichte. Durch inhalts= und lehrreiche Artikel hat es dazu beigetragen, daß
zuſer Gemeinweſen einen ſo raſchen Aufſchwung nahm, indem es in
der unparteiiſchſten Weiſe ſich der Oeffentlichkeit zur Verfügung ſtellte.
So möge denn das Verhältnis zwiſchen Gemeinde und Zeitung auch
weiterhin ein günſtiges bleiben und auch in Zukunft dem Verlage
er=
möglicht ſein, zum Wohle unſeres Gemeinweſens beizutragen. Aus
An=
laß ſeines Jubiläums ließ der Verleger am heutigen Tage eine
be=
ſonders hübſch ausgeſtattete Jubiläumsnummer enſcheinen, in der Herr
Bürgermeiſter Jung über die Entwicklung unſeres Ortes in den
ver=
floſſenen 25 Jahren berichtet und zum Schluſſe im Namen der
Ge=
meindeverwaltung gratuliert mit dem Wunſche, daß das Blatt ſtets in
gleicher Weiſe an den Intereſſen der Gemeinde den innigſten Anteil
Arheilgen) Rechner Herget (unſere Spar= und Darlehnskaſſe) und
Pfarrer Grein (die evangeliſche Kirche in Arheilgen). „Werden und
Wachſen der katholiſchen Gemeinde” und „Aus unſerem Vereinsleben”
betiteln ſich weitere Artikel und vervollſtändigen die Chronik der letzten
25 Jahre. Ein poetiſcher Erguß des Redakteurs „Arheilgen im Liede‟
beſingt den Wechſel der Zeiten, und hiermit übermitteln auch wir dem
Verlage und beſonders ſeinem nimmer müden Herausgeber die beſten
Wünſche für die Zukunft.
* Griesheim, 3. Mai. Wie von unterrichteter Seite verlautet,
be=
abſichtigt die franzöſiſche Beſatzungsbehörde, für die im beſetzten Gebiet
liogenden Schießplätze demnächſt beſondere Schießvorſchriften
heraus=
zugeben, die einen Vorfall wie den in Fellingen bei Trier, wo zwei
Granaten in nächſter Nähe von Arbeitern explodierten, die auf dem
Felde arbeiteten, das außerhalb des Schußbereiches gelegen iſt, für die
Zukunft unmöglich machen ſollen. Auch ſollen in Zukunft nur Geſchüitze
zur Verwendung kommen, deren Sicherheit vorher einwandfrei
feſtge=
ſtellt iſt. — Mit der Legung des Hauptrohrſtranges für unſere
Waſſer=
leitung vom Pumpwerk im Eichwäldchen bis zum Ortseingang in der
Obendorferſtraße iſt heute begonnen worden. — Herr Michael
Zug=
ſchwerdt hat in der vergangenen Woche ſein väterliches Wohnhaus in
der Pfungſtädter Straße abgebrochen, das einom Neubau Platz machen
muß. Dabei hat er unter dem Fußboden zwei ſilberne Kreuzer mit
der Jahreszahl 1676 gefunden, wie ſie vor den 1870er Jahren noch
viel=
fach im Verkehr waren. Auch Knochen wurden ausgegraben, von denen
ſich aber nicht mehr feſtſtellen ließ, welchen Urſprungs ſie ſind. Der
MMünzfund läßt darauf ſchließen, daß das Haus nach dem 30jährigen
Kriege erbaut wurde, oder aber, daß es eines der wenigen Häuſer war,
welche vom Krieg verſchont blieben und daß die Münzen erſt bei einer
ſpäteren Erneuerung des Fußbodens an den Fundort gelangt ſind. —
Am Sonntag, den 8. Mai, abends 8 Uhr, findet ein Konzert des
Phil=
harmoniſchen Orcheſters ſtatt. Dabei wirken einige Mitglieder des
Städtiſchen Orcheſters in Darmſtadt mit. Bei den bereits
ſtattgefun=
denen Proben haben ſich die jungen Muſiker des Orcheſters gut
ein=
geführt und wird deshalb ein Beſuch des Konzerts ſich lohnen. Der
Verein zählt bereits 70 inaktive Mitglieder.
H. Eberſtadt, 3. Mai. Freitod. Am Freitag abend hat
Ober=
poſtſekretär Friedrich Werner ſeinem Leben durch Erhängen in ſeiner
Wohnung ein Ende bereitet. Die Gründe, die Werner zu dieſem
Schritte getrieben haben, dürften in ſeinem zuletzt unbefriedigenden
Geſundheitszuſtand zu ſuchen ſein. Seit Anfang Januar ds. Js. war
er krank und konnte ſeinen Dienſt bei dem hieſigen Poſtamt nicht mehr
verſehen. Der Schritt des ſeit vielen Jahren hier anſäſſigen Beamten
wird in allen Kreiſen der hieſigen Bevölkerung ſehr bedauert.
Frohſinn verliert ſeinen Dirigenten. Nach faſt 20 Wirken iſt der in Sangeskreiſen ſehr geſchätzte Sangesfreund
Wilhelm Pfeiffer von ſeinem Amte als Dirigent des Geſangvereins
„Frohſinn” zurückgetreten. Dieſer unerwartete Schritt Pfeiffers wird
allgemein bedauert, war doch ſein Name für den Verein ebenſo wie
der Name ſeines Präſidenten, Brückner, zu einem lebendigen Begriff
geworden. Wenn der Geſangverein „Frohſinn” ſich während der letzten
20 Jahre immer mehr und mehr entwickelte und beſonders in den
letzten Jahren einen ſehr beachtlichen Aufſtieg genommen hat, ſo hat
dies der Verein in erſter Linie ſeinem Dirigenten Pfeiffer zu verdanken,
der immer beſtrebt war, den Verein geſanglich auf der Höhe zu halten.
Pfeiffer hinterläßt im Geſangverein „Frohſinn”, dem älteſten der
hie=
ſigen Geſangvereine, eine ſchmerzliche Lücke, und es wäre ſehr zu
be=
dauern, wenn ſein Rücktritt unerwünſchte Wirkungen für den Verein
nach ſich zöge.
H. Eberſtadt, 3. Mai. Lichtbildervortrag. Am Donnerstag,
den 5. Mai, findet im Saale des Gaſthauſes „Zur Eiſenbahn” (Gruß)
durch den Obſt= und Gartenbauverein ein Lichtbildervortrag über die
Dresdener Gartenbauausſtellung ſtatt, wobei Herr Lehrer Grimm=
Darmſtadt einen erläuternden Vortrag halten wird. Beginn 8½ Uhr,
Eintritt frei für jedermann.
* Bickenbach, 2. Mai. Hof Hartenau. Das den Gebrüdern
Kraft gehörige Anweſen Hof Hartenau iſt in andere Hände übergegangen.
Der neue Käufer iſt ein Gutsbeſitzer aus Schleſien. Zu dem Gute
ge=
hören nahezu 100 Morgen Feld und Wald.
Der Deutſche Handballmeiſter
in Darmſtadt.
Ein ſportliches Ereignis von überragender Bedeutung wird
am kommenden Sonntag, den 8. Mai, in Darmſtadt ſich ereignen.
Der Deutſche Handballmeiſter, der Polizeiſportverein Berlin, wird
gegen den Sportverein Darmſtadt auf dem Stadion nachmittags
um 4 Uhr ſpielen. Das Spiel wird die Entſcheidung darüber
bringen, ob der bisherige Meiſter, der nunmehr ſchon mehrere
Jahre den Titel inne hat, auch in Darmſtadt den Titel ſo
ver=
teidigt, daß er ins Endſpiel kommt. Verliert er, ſo iſt ſeine
Meiſterſchaft dahin. Der Sportverein Darmſtadt, der ein ganz
anderes Syſtem ſpielt, hat begründete Ausſicht, auf eigenem
Platz ein Spiel zu liefern, deſſen Ausgang bei der Spielſtärke
beider Vereine noch unſicher iſt, was dem Spiel einen beſonderen
Reiz geben dürfte.
Bei dem großen Intereſſe, das man allſeitig dem
Handball=
ſpiel, dem Spiel der Zukunft, in Turnen= und Sportlerkreiſen in
Stadt und Land entgegenbringt, rechnet Darmſtadt mit einem
gewältigen Beſuch dieſes Spieles. Es wird ſich empfehlen, ſich
rechtzeitig mit Karten zu verſehen, die in den noch bekannt zu
gebenden Stellen im voraus zu haben ſind. Wir möchten ſchon
jetzt unſere Leſer auf dem Lande darauf aufmerkſam machen,
da=
mit ſie ſich den kommenden Sonntag freihalten für eine Reiſe
nach Darmſtadt, die ſich diesmal beſonders lohnen dürfte. Eine
ſolche ſportliche Delikateſſe wird ſobald nicht wieder geboten,
Sttttstsssstttssss.
Deutſcher, denk an Deine Pflicht:
Vergis die Brüder draußen nicht!
Gedenkt der Deutſchen im Kusland!
Sosstssotettsssssts.
r. Babenhauſen, 3. Mai. Ein Unſtern leuchtete über dem
Hand=
ballſpiel, das am Sonntag nachmittag auf dem hieſigen Exerzierplatz
zwiſchen dem Polizeiſportverein und der Ligamannſchaft des
Sportver=
eins Wiesbaden zum Austrag kam. Babenhauſen ſpielte mit 7 Mann
Erſatz, ſo daß gegen die ſich in ſehr guter Verfaſſung befindliche
Wies=
badener Mannſchaft eine Niederlage vorauszuſehen war. Es kam
jedoch ſchlimmer, als man erwartete. Wiesbaden errang den hohen
Sieg mit 13 Toren, dem die Polizeiſportler nichts entgegenſtellen
konn=
ten, zumal einer ihrer Spieler kurz nach Halbzeit (4:0 für
Wies=
baden) herausgeſtellt worden war.
* Groß=Umſtadt, 3. Mai. An den reichsoffenem Kampfſpielen des
Frankfurter Turnvereins 1860, welche am verfloſſenen Samstag und
Sonntag in Frankfurt a. M. ſtattfanden und aus allen Teilen
Deutſchlands gut beſchickt waren, beteiligten ſich auch Mitglieder des
hieſigen Turnvereins erfolgreich. Bei den Jugendkämpfen errang
die Turnerin Kätchen Hardt im 100=Meter=Lauf den 2. Sieg. Im 50=
Meter=Lauf belegte Karl Petermann den 5. Platz. Von den Turnern
gelangte Wilh. Emmerich im 800=Meter=Lauf an 4. Stelle. In der
4X100=Meter=Jugendſtaffel wurden die Turnerinnen Liſa Reichenbruch,
Lisbeth Reichwein, Kätchen Hardt und Lisbeth Emmerich 1. Sieger.
Die erſtmalig geſtellte 3X1000=Meter=Turnerſtaffel (Gg. Berle Gg.
Zimmer und Wilh. Emmerich) wurde bei ſtarker Beſetzung (Tv. Mainz,
Mannheim uſw.) 3. Sieger. Angeſichts der ſtarken Teilnahme größerer
Stadtvereine an der Veranſtaltung verdienen die Leiſtungem und
Er=
folge der hieſigen Turnerinnen und Turner beſondere Anerkennung.
* Groß=Bieberau, 1. Mai. Seit 29 Jahren wirkt nun Lehrer
Eck=
ſtein an hieſiger Volksſchule. Davon entfallen 19 Jahre auf ſeine
Tätig=
keit an der Elementarklaſſe. Mit ſeltenem Geſchick verſtand er es, ſich die
Herzen der Kleinen zu erobern und die zarten geiſtigen Knoſpen zur
Entfaltung zu bringen. Aber auch auf anderen Gebieten hat er ſchöne
Erfolge errungen. Als Gründer der Schülerriegen und der
Sanitäts=
kolonne wirkte er jahrelang unermüdlich. Unvergeſſen ſind ſeine
Ver=
dienſte um das Sanitätsweſen während des Krieges, wo er ſich
frei=
willig als Kolonnenführer zur Verfügung ſtellte und hauptſächlich in
Belgien unter ſchwierigen Verhältniſſen Verwendung fand. Nicht
uner=
wähnt, ſollen endlich ſeine Leiſtungen bei dem Odenwaldklub und der
Wegmarkierungskommiſſion ſowie als Gemeinderat und als Vorſitzender
des Obſtbauvereins bleiben, deſſen Muſteranlage er vorbildlich verwaltet.
* Kirchbrombach, 3. Mai. Die Sängervereinigung, hier,
machte am Sonntag ihren Maiausflug nach der Spreng, wo ſie ſich mit
den benachbarten Langenbrombacher Sängern traf. Bei hervorragenden
Muſikvorträgen der Herren Weißgerber=Nauh und trefflichen Chören
durch die Vereine verannen nur allzuraſch die fröhlichen Stunden.
Ausdauernde machten noch einen Abſtecher nach Böllſtein. — Eine
ſtatt=
liche Wanderſchar der Turngemeinde 1837 Hanau a. M. der
Deutſchen Turnerſchaft beſuchte unſeren Ort. — Es iſt ſchade, daß
augen=
blicklich das kühle Wetter herrſcht, denn die Birnbäume haben ihre volle
Pracht entfaltet. Die Apfelbäume dürften noch 8—10 Tage brauchen,
bis ſie uns ihren Schmuck zeigen können.
* Vielbrunn, 3. Mai. Odenwaldklub. Alles neu macht der
Mail. Dieſes frühlingpreiſende Lied ſchien zu Beginn unſerer letzten
Wanderung Fiasko erleiden zu ſollen, denn die Sonne verhüllte ihr
Angeſicht, Nebel und ab und zu leichte Regen waren bis Laudenbach
unſere Begleiter. Doch ſchien das naſſe Element allmählich zu
er=
müden, denn nachdem wir Klein=Heubach hinter uns gelaſſen und
inner=
halb der Mauern des hiſtoriſchen Miltenberg wandelten, konnte eine
merkliche Beſſerung feſtgeſtellt werden. Von Miltenberg führte uns die
Bahn nach unſerem Hauptziel, dem nicht minder intereſſanten
Wert=
heim. Wir ſtatteten der Burg mit ihren dichen, teilweiſe auf Felſen
ſitzenden Mauern einen Beſuch ab, ſie bor uns einen ſchönen Ausblick
das Maintal auf= und abwärts, ſowie in den Taubergrund, auf den am
Fuße der Burg vorbeiſtrömenden Main und die dort in denſelben
mündende Tauber. An in der Burg, an der ein halbes Jahrtauſend
gebaut wurde, befindlichen Plänen iſt ihre allmähliche bauliche
Vervoll=
kommnung erſichtlich vom Jahre 1100 bis zu ihrer Zerſtörung im Jahre
1634 durch die Kaiſerlichen. Gewölbe, Niſchen, freiſtehende Mauerreſte
mit Fenſterlöchern uſw. reden eine ernſte Sprache von vergangener Zeit.
Nachdem wir uns noch Wertheim angeſehen, trug uns die Bahn den
Main entlang nach Miltenberg, vorbei an blühenden Rapsäckern,
grü=
nen Wieſen und Saaten, die jedoch durch die Näſſe im Wachstum zurück
ſind, an blühenden Obſtbäumen, die aber mangels Sonnenſchein ihre
Pracht nicht voll zur Geltung bringen können. Von Miltenberg
ſtreb=
ten wir über Klein=Heubach und Laudenbach unſerer Heimat zu.
Vorführung der Landwirtſchaftskammer
für Heſſen in Darmſiadt.
Die Landwirtſchaftskammer für Heſſen in Darmſtadt veranſtaltet
am Freitag, den 6. Mai, nachmittags 1 Uhr, in Lengfeld i. Odw. eine
Vorführung von Einſpänner=Hackmaſchinen. Heute, wo es gilt, alle.
Hebel zur Ertragsſteigerung in Bewegung zu ſetzen, muß ganz
beſon=
ders auch der Pflege der Saaten die nötige Sorgfalt gewidmet werden.
Gerade hier berühren wir einen wunden Punkt, und es iſt durchaus
erforderlich, daß von den maßgebenden Stellen immer wieder auf dieſe
Maßnahmen bingewieſen wird. Dieſem Zwecke dient auch die
Vorfüh=
rung, die den Landwirt mit den Hackmaſchinenſyſtemen und ihrer
Hand=
habung vertraut machen ſoll. Treffpunkt iſt bei Herrn K. W. J.
Wal=
ter, Hofgut Lengfeld i. Odw.
* Michelſtadt, 2. Mai. Frühlingsfeier der
Muſik=
freunde. Das von der Geſellſchaft der Muſikfreunde im Odenwald
am Samstag im großen Saale des Gaſrhauſes „Zum Anker” in
Stock=
heim veranſtaltete Frühlingsfeſt fand vor faſt ausverkauftem Hauſe
ſtatt. Als Vertreter des Vorſtandes entbot Herr Haſenzahl den
An=
weſenden den Willkommensgruß desſelben und wünſchte den Beſuchern
einen frohen, ſtimmungsvollen Verlauf des Abends, wozu das
auser=
wählte Programm die Anregung gäbe. Die Aufführung des von
Herrn Dr. Reuling einſtudierten Theaterſtückes „In Behandlung”
von Max Dreyer erfolgte in der vollendetſten Weiſe. Die einzelnen
Nollen waren gut verteilt und in den Perſonen der Herren Dr.
Reu=
ling, Dr. Kiesgen, Witt und Graf Otto zu Erbach=Fürſtenau, ſowie
Frau Kiesgen, Frau Bauer, Frl. Löffler, Frl. Künzel, Frl. Heimel,
Frl. Sauer und Frl. Adelhelm vertreten. Einige Mitglieder der
Sänger=
vereinigung Steinbach brachten unter Leitung des Dirigenten ihres
Vereins, Herrn Aug. Krenkel, einige Lieder zu Gehör und trugen ſo
weſentlich zur Verſchönerung der Feier bei. Frau Oberforſtmeiſter
Heher unterhielt durch einige in künſtleriſch vollendeter Weiſe
vorge=
tragene Klavierſtüicke. Frau Kiesgen lieferte einige Beiträge zur
Wal=
purgisnacht. Ein ſelbſtverfaßtes humoriſtiſches Gedicht wurde von Herrn
Haſenzahl in Odenwälder Mundart geſprochen. Frl. Löffler,, Frl. Lehr
und Frl. Adelhelm ſangen einige Volkslieder, die von Herrn Adelhelm
mit Mandoline begleitet wurden. In anregender, freundſchaftlichſter
Unterhaltung erfreute man ſich dann noch an den dunch eine flotte
Kapelle geſpielten Tänzen, denen man bis i die früheſten
Morgem=
ſtunden huldigte.
* Erbach i. O., 3. Mai. Nachdem bereits vor einem Monat hier
eine vorbereitende Verſammlung zwecks Gründung einer Kreisgruppe
Erbach der Kameradſchaftlichen Vereinigung ehem. 118er ſtattgefunden
hatte, wurde am Sonntag im Gaſthaus „Zum Adler”, hier, bei Kamerad
Lambert, die Kreisgruppe Erbach gegründet. In den Vorſtand wurden
gewählt die Kameraden: Würtenberger=Erbach, 1. Vorſ.; Vogel=
Michel=
ſtadt, 2. Vorſ.; W. Engelhardt=Erbach, Schriftführer; W. Rein=
Stein=
bach, Rechner; als Beiſitzer Krämer=Böllſtein und Braun=Höchſt.
Außer=
dem wurde der Vorſtand ermächtigt, ſich durch Zuwahl von Beiſitzern
zu ergänzen und die Vertrauensleute der einzelnen Ortſchaften in den
erweiterten Vorſtand aufzunehmen. Zum Ehrenvorſitzenden der
Kreis=
gruppe wurde auf Antrag des 1. Vorſitzenden, Major a. D. Külp
ge=
wählt. Der Verbandsbeitrag wurde in Anbetracht der allgemeinen
wirtſchaftlichen Notlage auf 25 Pfg. pro Jahr und Mitglied feſtgeſetzt,
damit jedem einzelnen ehem. 118er auch ermöglicht werde, dem Verband
anzugehören. Alsdann wurde ein kurzer Ueberblick über Zweck und
Ziele der Kameradſchaftlichen Vereinigung ehem. 118er gegeben, wobei
betont wurde, daß ihr jede religiöſe oder politiſche Betätigung fern liege
und daß ſie ſtveng neutral ſei. Auf die beabſichtigte Errichtung eines
Ehrenmals für die gefallenen Kameraden und die Ausgabe von
Bau=
ſteinen von ¼, ½ und 1 RMM. wurde hingewieſen. Alsdann wurde
nochmals bekannt gegeben, daß em nächſten Sonntag, den 8. Mai ds. Js.,
in Auerbach a. d. B. die Wiederſehensfeier ehem. 118er ſtattfindet. Die
Verbandstagung beginnt im Hotel Weigold in Auerbach um 9 Uhr
vorm.; 12—1 Uhr iſt Gedenkfeier am Kriegerdenkmal in Auerbach. Von
1—2 Uhr Eſſen und 3—7 Uhr gemütliches Zuſammenſein. Alle ehem.
118er ſind mit ihren Angehörigen hierzu eingeladen. Die Mitglieder
der Kreisgruppe Erbach fahren von Erbach am Sonntag um 6,57 Uhr
morgens ab über Darmſtadt nach Auerbach (Sonntagsfahrkarte). Es
wird mit einer ſtarken Beteiligung gerechnet. Auf Antrag des 2. Vorſ.
der Kreisgruppe Erbach, des Kameraden Vogel=Michelſtadt, wurde
be=
ſhloſſen, bei Sterbefällen von Mitgliedern der Kreisgruppe dieſe durch
den Vertrauensmann vertreten und einen Kranz niederlegen zu laſſen.
Die nächſte Verſammlung ſoll im Herbſt ſpäteſtens ſtattfinden. Die
Be=
ſtimmung des Ortes bleibt dem Vorſtand überlaſſen.
s. Beerfelden, 3. Mai. Der letzte Sonntag ſtand für unſer
Städt=
chen im Zeichen des Verkehrs, denn 2 fremde Fußballvereine und 3
Orts=
gruppen des Odenwaldklubs hatten es ſich als Zielpunkt auserſehen; die
letzteren waren Darmſtadt, Reinheim und Neckargemünd. Die
Darm=
ſtädter wurden von hieſigen Klubgenoſſen vom Krähberg abgeholt,
hier=
her waren ſie von Kailbach, Ernſttal, Heſſelbach und Schöllenbach
ge=
wandert. Nachmittags 4 Uhr trafen die Wanderer im Hotel Traube
hier ein, wo ein vorzügliches Mittageſſen auf ſie wartete. Nach
dem=
ſelben fanden ſich die hieſigen Klubiſten in größerer Zahl ein, und ihr
Vorſitzender Herr Karl Willenbücher entbot den Gäſten einen
herz=
lichen Willkomm, den Herr Studiendirektor Kiſſinger aufs wärmſte
er=
widerte. Nun begann ein ſehr gemütliches Treiben; zunächſt produzierte
ſich zum erſtenmal ein Klampforcheſter, dann folgten in Trachten
aus=
geführt, alte Odenwälder Tänze; die Darmſtädter Gäſte verfügen über
eine leiſtungsfähige Geſangsabteilung, deren Leiſtungen und
Zithervor=
träge den muſikaliſchen Teil ergänzten. Nur zu früh ſchlug die
Ab=
ſchiedsſtunde, man trennte ſich im Bewußtſein, einander wieder näher
gekommen zu ſein. Die Darmſtädter und die hieſige Ortsgruppe waren
ſchon öfter gemütlich zuſammen, jedes neue Treffen knüpft die
Bezie=
hungen inniger.
* Heppenheim a. d. B., 3. Mai. Anläßlich der Kirchweich im
be=
nachbarten Hambach herſchte am Sonntag in Heppenheim ein großer
Dunchgangsverkehr, namentlich waren dies zahlreiche auswärtige Autos,
welche die Fremden herbeibrachten. Bei dem großen Verkehr ſtießen
an der Kreuzung der Bergſtraße und der Lehrſtraße zwei Autos
zu=
ſammen, wobei das eine ſo ſtark beſchädigt wurde, daß e3 abgeſchleppt
werden mußte. Menſchenleben ſind keine zu beklagen. — Feuerwehr
Heppenheim. Die diesfährigen Hauptübungen der Freiwilligen
und der Pflichtfeuerwehr fanden in der vergangenen Woche an drei
Abenden unter der Leitung des Kommandanten, Herrn Apfel, ſtatt. —
Wochenmärkte. Der Beginn der Dienstags und Freitags jeder
Woche in Heppenheim ſtattfindenden Wochenmärkte wird ab Dienstag,
den 3. Mai, auf vormittags 7.30 Uhr, feſtgeſetzt. — Nacheichung.
Die Nacheichung der eichpflichtigen Gegenſtände in der Stadt
Heppen=
heim durch das Eichamt Darmſtadt findet in der Zeit vom 3. bis 6. Mat
und am 9. Mai im Schulſaale der Kleinkinderſchule im Amthofe (
Amts=
gaſſe) ſtatt, und zwar ſind alle eichpflichtigen Gegenſtände an den
feſt=
geſetzten Tagen von 8.30 Uhr bis 11.30 Uhr im Eichlokal abzugeben,
wobei zu empfehlen iſt, an den Gegenſtänden den Namen des
Eigen=
tümers anzubringen. Zwecks reibungsloſer Abwicklung kommem am
3. Mai diefenigen daran, deren Namen mit den Anfangsbuchſtaben
A.—F. beginnen, am 4. Mai diefenigen von G.—K., am 5. Mai von
L.—N., am 6. Mai von O.—S. und am Montag, den 9. Mai von T.—Z.
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 123
Seite 8
Mittwoch, den 4. Mai 1927
Heppenheim a. d. B., 3. Mai. Ausdem Kreiſe. Am Dienstag,
ben 10. Mai, vormittags um 8,30 Uhr, finder im Kreisamtsgebäude
eine öffentliche Sitzung des Kreisausſchuſſes mit folgender
Tagesord=
nung ſtatt. 1. Bürrgermeiſterwahl in Wahlen; hier Einſpruch gegen die
Perſon des Gewählten, 2. Geſuch des Michael Karl Faltermann 1
Viernheim, um Erlaubnis zum Betriebe einer Gaſtwirtſchaft. 3. Die
ſachlichen Koſten der Fortbildungsſchulen, hier Weigerung der Gemeinde
Zotzenbach zur Beſtreitung der anteilmäßigen Koſten. — Die
dies=
jährige ordentliche Sitzung des Kreistages
Heppen=
heim fand unter dem Vorſitz des Herrn Kreisdirektors Pfeiffer in
Wimpfen ſtatt. Vor Beginn der Sitzung fand die Beſichtigung der neuen
Brücke ſtatt, wobei Herr Appel verſchiedene Erläuterungen gab. Nach
der Eröffnung der Sitzung gedachte der Vorſitzende zunächſt des
ver=
ſtorbenen Kreisausſchußmitgliedes Freiſens, wobei ſich die Anweſenden
von den Plätzen erhoben. Bei dem Punkte „Prüfung der
Kreiskaſſen=
rechnung 1925” wurde dem Kreiskaſſenrechner Entlaſtung erteilt,
vor=
behaltlich der Reviſion durch die Oberrechnungskammer. Darauf folgte
der Rechenſchaftsbericht für das Jahr 1925. Bei der Beratung des
Vor=
anſchlages wurde der Beitrag des Kreiſes zur landw. Winterſchule um
200 Mark erhöht und der Beitrag zur Malerſchule in Bensheim um
800 Mark gekürzt. Bei den Einzelberatungen des Voranſchlags wurde
der Kreisausſchuß ermächtigt, die Steuerausſchlagsſätze im Rahmen des
Umlagebedarfs von 235 000 Mark feſtzuſetzen, da z. Zt. der Beratung des
Voranſchlags die Unterlagen zur Berechnung der Steuern noch nicht
vorlagen. Der Voranſchlag wurde mit einer Geſamteinnahma und
Ausgabe von 2 746 058,92 Mark angenommen. Bei der Wahl der
Kör=
kommiſſionen wurden die bisherigen Mitglieder im weſentlichen
wieder=
gewählt. Der Antrag des Gewerkſchaftskartells Heppenheim auf
Ver=
einigung von Orts= und Landeskrankenkaſſe Heppenheim wurde vertagt.
Ein Antrag, die Erwerbsloſen wieder ihren früheren Krankenkaſſen
zu=
zuführen, bei welcher ſie vor Löſung ihres Arbeitsverhältniſſes
ver=
ſichert waren, wurde mit 16 gegen 8 Stimmen abgelehnt. Hiermit
wurde die Sitzung geſchloſſen.
* Lampertheim, 3. Mai. Kraftwagen=Verbindung Seit
die Erbauung der elektriſchen Bahn Mannheim-Lampertheim durch die
Oberrheiniſche Eiſenbakngeſellſchaft ins Auge gefaßt iſt, zeigt man auch
in Worms erhöhtes Intereſſe, den Verkehr von hier wieder mehr
dort=
hin zu lenken. Der Verkehrsverein Worms e. V. hat nun eine
Kraft=
wagen=Verbindung eingerichtet, welche heute eröffnet wird. Vorläufig
ſind 4 Hin= und Rückfahrten vorgeſehen, welche ſich zwiſchen die Züge
der Reichsbahn einſchieben. Da der letzte Zug abends von Worms
hier=
her bereits 8.31 Uhr abgeht, ſo iſt durch einen Wagen, der 11.15 Uhr
am Verkehrsküro abfährt, die Möglichkeit vorhanden, noch heimzukehren.
Auf der Straße Worms-Lampertheim werden die Wagen nach Bedarf
viermal halten, um den hieſigen Landwirten Gelegenheit zu bieten, ihr
bis zu 2 Stunden von hier entferntes Feld ſchneller und bequemer zu
erreichen.
* Gernsheim, 3. Mai. Gemeinderatsbericht. Der
Neu=
beſitzer des Gaſthauſes „Zum Karpfen”, Herr Auguſt Engelbert Rapp
hahier, war zwecks Erlangung der Konzeſſion zum Weiterbatrieb der
Gaſtwirtſchaft vorſtellig geworden. Das Geſuch wurde genehmigt. Ebenſo
wurde die Bedürfnisfrage zur Konzeſſionierung des
Gaſtwirtſchaftsbe=
triebes „Zum Darmſtädter Hof” bejaht. Geſuchſteller war Herr Karl
Otto Beck aus Bad=Ems, der in Kürze die Gaſtwirtſchaft übernehmen
will. Der Bahnarbeiter Philipp Schneider 5, dahier beabſichtigt, am
Einſiedlerpfad außerhalb des Ortsbauplans ein Wohnhaus zu erbauen.
Die nach dem Ortsbauſtatut erforderliche Genehmigung der
Gemeinde=
vertretung wurde erteilt. Die Freiwillige Sanitätskolonne Gernsheim
ſvar zwecks Erbauung eines Unterbringungs= und Unterrichtsraumes im
Turnhofe der katholiſchen Volksſchule vorſtellig geworden. Das Geſuch
fand ſeine Erledigung dadurch, daß ein geeigneter Raum ſeitens der
Gemeinde der Kolonne zur Verfügung ſteht. Der Eingabe der
Jagd=
pächter des Jagdbogens 2 um Erſtellung einer Jagdhütte wurde dahin
entſprochen, daß die in der Förſterei Bachſeeſchlag ſtehende Schutzhütte
entſprechend umgewandelt wird. Als jährliche Miete haben die
Jagd=
pächter 50.— Rmk. an die Gemeindekaſſe zu entrichten. Seitens des
Forſtamtes Gernsheim iſt ein entſprechender Mietvertrag auszuarbeiten.
Die Strompreiſe für den Bezug elektriſcher Energie vom hieſigen
ge=
meinheitlichen Elektrizitätswerk nach dem Gutachten und der Berechnung
des Sachverſtändigen Herrn Oberingenieur Gudernatſch. Darmſtadt,
wurden akzeptiert. Die hieſige Feuerwehrkapelle beabſichtigt, an Sonn=
tagen nunmehr Promenadeufotzerte zu veranſtalten. Das von der
genannten Kapelle eingereichte Geſuch wurde bis zur nächſten Sitzung
zurückgeſtellt, um der Verwaltung Gelegenheit zu geben, mit der Kapelle
zwecks der Frage der Bezuſchuſſung in Unterhandlung zu treten. Immer
mehr macht ſich der Gedanke breit, Gernsheims induſtrielle Verhältniſſe
zu heben, zumal die Lage unſerer Vaterſtadt in jeder Beziehung zu
Waſſer und zu Lande die denkbar beſte iſt. Ohne Ueberhebung geſagt,
iſt Gernsheim für die Niederlaſſung von Induſtrien, gleich welcher
Branche, der beſte Platz, weil die Verkehrsverhältniſſe und auch die
Wahl der Platzfrage äußerſt günſtig ſind. Auch die Verwaltung und
Vertretung zeigt weitgehendes Entgegenkommen. Die für die
Annon=
cierung erforderlichen Koſten wurden bewilligt. Die meiſten Stimmen
für die ausgeſchriebene Feldſchützenſtelle vereinigte im dritten Wahlgang
Herr Bahnarbeiter Heinrich Johann Gutjahr dahier auf ſich. Einem
Geſuch um Bürgſchaftsübernahme wurde entſprochen. Die Aufnahme
eines Pfleglings in das hieſige St. Marienkrankenhaus wurde
geneh=
migt. Die Uebernahme der Gemeindebürgſchaft für ein vom Land= und
Fanggrabenverband für Inſtandſetzung des Grabens aufgenommenes
Darlehen wurde anteilsmäßig übernommen.
— Gernsheim, 3. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
3. Mai 196 Zentimeter.
— Hirſchhorn, 3. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
2. Mai 1,64 Meter, am 3. Mai 1,68 Meter.
* Erfelden, 3. Mai. Hier wird gegenwärtig eine Bootshalle
errichtet, die vorausſichtlich am 15. Mai eröffnet wird. Die Halle wird
etwa 65 Boote faſſen und ſo einer großen Anzahl Paddelern
Gelegen=
heit bieten, ihre Boote ſachgemäß einzulagern. Die Halle befindet ſich
unmittelbar hinter dem Damm, etwa 100 Meter unterhalb der
Bade=
anſtalt.
* Biblis, 3. Mai. Bautätigkeit und Wohnungsnot.
Die Bautätigkeit iſt, wie jedes Jahr um dieſe Zeit, in unſerem Orte
ſehr rege. In verſchiedene Nenbauten kann bereits eingezogen werden,
während mit dem Bau weiterer Wohnhäuſer begonnen iſt. Hier iſt vor
allem nun die gemeinnützige Baugenoſſenſchaft, die ſeit dem Herbſt
vorigen Jahres beſteht, zu erwähnen. Dieſem kleinen Häuflein
Bau=
luſtiger, zuſammengeſetzt aus allen Schichten der hieſigen Bevölkerung,
ſtand man allgemein ziemlich ſkeptiſch gegenüber, iſt nun aber durch die
raſtloſe Tätigkeit der einzelnen Mitglieder ſowie der bereits erſtandenen
Bauten eines beſſeren belehrt worden. Zwei Doppelhäuſer für vier
Familien ſind bereits ſchlüſſelfertig, ein weiteres Doppelhaus iſt bis
zum Keller fertig und zwei weitere Doppelhäuſer werden in aller
Kürze in Angriff genommen. Die neuen Häuſer ſtehen in der
Viktoria=
ſtraße, unweit der Wattenheimer Landſtraße, woſelbſt ſich auch die
wei=
teren Bauplätze der Genoſſenſchaft befinden.
* Biebesheim, 3. Mai. Hohes Alter. Am 5. Mai feiert
Alt=
veterau von 1866 und 1870/71 Ludwig Haſſenzahl ſeinen 83. Geburtstag
in voller Rüiſtigkeit. Er hat die Feldzüge bei den Heſſ. Dragonern
mitgemacht.
* Groß=Gerau, 2. Mai. Leſeholznutzung. Das Forſtamt in
Groß==Gray macht bekannt, daß in ſämtlichen Domanial= und
Gemeinde=
waldungen in den Monaten Mai und Juni jede Holznutzung vevboten iſt.
* Offenbach, 3. Mai. Im Gemeindeſaal der Lutherkirche ſprach
vorgeſtern Studienrat Lic. Reuning über „Das Ziel evangeliſcher
Ju=
gendarbeit‟. Der Redner vermochte ſeinen Vortrag mit gar manchem
Beiſpiel aus der perſönlichen Praxis zu durchflechten, geſammelt in
Darmſtadt und Mainz. Die Zeiten, in denen ſich die evangeliſche Kirche
nur bis zur Konfirmation um die heranwachſenden Glieder kümmerte,
ſeien für immer vorüber. Das wirtſchaftliche Leben nehme den jungen
Menſchen tagsüber ſo ausgiebig in Anſpruch, daß er abends nach der
meiſt mechaniſchen Arbeit an der Maſchine, in dem evangeliſchem
Jugend=
verein eine Stätte des Ausruhens und der Erholung finden müſſe.
Spiel, Sport und Wandern finde der junge Chriſt zur Genüge in
ande=
ren Vereinigungen. Wer ſich einem evangeliſchen Jugendverein
an=
ſchließt, müſſe ſich immer ſeines evangeliſchen Chriſtentums bewußt
blei=
ben. Der Geiſtliche müſſe dabei Freund und Berater ſein, müſſe mit der
Jugend fühlen können und zum chriſtlichen Ideal hinführen, ohne das
Ziel aufdringlich erſcheinen zu laſſen. Enttäuſchungen blieben dabei
aber ſehr oft nicht erſpart. An den faſt einſtündigen Vortrag ſchloß
ſich eine anderthalbſtündige Ausſprache, in der man ſich auch über die
Wege, die zum Ziel evangeliſcher Jugendarbeit führen, unterhielt. Ein
zweiter Vortrag über die Wege, die zum Ziele weiſen, wird nächſtens
folgen.
Turn= und Sportbetrieb an. vei
Landes=
univerſität Gießen.
g.p. Das Sommerſemeſter 1927 gibt dem Studenten an der Landes.
univerſität Gießen reiche Gelegenheit, ſich ſportlich zu betätigen. Im
Mittelpunkt des ſportlichen Betriebs ſtehen die wöchentlichen
achtſüm=
digen allgemeinen Uebungskurſe, die die Studierenden auf dem
Univer=
ſitäts=Turn= und Sportplatz zuſammenführen und die unter Oberleitung
des Univerſitäts=Turn= und Sportlehrers Dr. Werner freie gymnaſtiſche
Uebungen und Leichtathletik aller (Laufen, Springen Speerwurf,
Kugel=
ſtoßen, Diskuswerfen uſw.) in ſich begreifen. Neben dieſen allgemeinen
Uebungsnachmittagen finden Sonderkurſe in allen Sportzweigen ſtattz:
beſondere Kurſe in Gymnaſtik, für Studenten und Studentinnen
ge=
trennt, ebenfalls unter Dr. Werners Leitung, Kurſe im ſportlichen
Fechten, geleitet von Sportlehrer Holl, Boxkurſe unter Sportlehren
Schneiders Anleitung. Als beſonderer Zweig wird neuerdings das
Reiten gepflegt, das gemeinſam mit einer anderen Sportart von der
Univerſität als Leibesübung anerkannt wird. Dem Waſſerſportler gibt
die Lahn Gelegenheit zum Tummeln und Ueben. Die Lahnbadeanſtalt
iſt dem Studierenden wöchentlich wehrmalig unentgeltlich zum Baden
und Schwimmen geöffnet, Gießens Rudervereine nehmen Studenten gerne
in ihre Reihe auf und bilden eigens akademiſche Mannſchaften. Kommen
noch die mannigfachen Wettkämpfe hinzu, die die Kommilitionen auf dem
grünen Raſen (Handball, Fauſtball, Fußball) und beim Waſſerball
inner=
halb Gießens nud außerhalb mit den Mannſchaften benachbarter
Hoch=
ſchulen (Marburg, Darmſtadt, Frankfurt uſw.) zuſammenführen, ſodaß
die Vielfalt der Sportmöglichkeiten, die die Landesuniverſität dem
Stu=
denten auch heuer bietet, allenthalben beſtehen kann und ihresgleichem
ſucht.
* Butzbach, 30. April. Ein wichtiges Baudenkmal iſt der
350 Jahre alte Marktbrunnen inmitten unſerer Stadt auf
dem maleriſchen Marktplatz. Es gilt nun, dem ſchönſten Punkt der
Stadt den alten hiſtoriſchen Schmuck wiederzugeben und ſo das
charak=
teriſtiſche Stadtbild zu erhalten. Bis jetzt ſtehen bereits mehrere
tau=
ſend Mark aus freiwilligen Spenden zur Verfügung. Der
Geſchichts=
verein wendet ſich nun mit einem Aufruf an den bewährten Opferſimm
der Bürgerſchaft und hofft, dadurch den Reſt zur Renovierung
des Marktbrunnens zu erhalten.
* Grünberg, 3. Mai. Die Schülerzahl unſerer Oberrealſchule wächſt
von Jahr zu Jahr. Hatte ſie in dem vorigen Jahre ſchon die ſtattliche
Zahl von 269 Schütlern aufzuweiſen, ſo iſt in dieſem Jahre die Zahl
auf 285 geſtiegen. Aus dem vorjährigen Beſtand ſind 10 als Abiturienten
und 32 aus anderen Klaſſen ausgeſchieden. Nen eingetreten ſind 57
Schüiler. Ein Teil dieſer Schüler ſind aus weitabgelegenen Ortſchaften
und nehmen in Grünberg Penſion. — Unſere fünfklaſſige Volksſchule
zählt nach Aufnahme von 42 A=B=C=Schützen (24 Knaben und 18
Mäd=
chen) 190 Schüler, ſodaß jede Klaſſe im Durchſchnitt 38 Schüler bzw.
Schülerinnen umfaßt.
t. Aus dem Lande, 3. Mai. Auch in der erſten Maihälfte entfalten
die Handwerkskammer=Nebenſtellen eine eifrige Tätigkeit durch
Abhal=
tung zahlreicher Sprechtage. Die Nebenſtelle Darmſtadt für die Kreiſe
Darmſtadt, Bensheim, Heppenheim und Groß=Gerau hält Sprechtage
ab an 8 Orten, die Nebenſtelle Friedberg für die Kreiſe Friedberg,
Büdingen und Schotten hat in Friedberg Sprechtage an 4 Wochentagen,
außerdem an 9 auswärtigen Stellen; die Handelskammer Gießen für
die Kreiſe Gießen, Alsfeld und Lauterbach hat außer den Sprechſtunden
in Gießen ſolche an 11 Orten, die Nebenſtelle Mainz für Stadt und
Kreis Mainz und den Kreis Bingen hat Sprechtage in Mainz an vier
Wochentagen, in Bingen an einem Mittwoch; die Nebenſtelle Offenbach
für die Kreiſe Offenbach, Dieburg und Erbach hat Sprechtage an acht
Orten, die Nebenſtelle Worms für die Kreiſe Worms und Oppenheim
an 4 Orten, das Handwerksamt Alzey für Stadt und Kreis Alzey hält
4 auswärtige Sprechtage, außerdem erteilt es Auskunft an ſämtlichen
Wochentagen von 10—12 Uhr vormittags, ferner mit Ausnahme des
Samstag noch täglich von 3—4 Uhr.
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[ ← ][ ][ → ]Rii e eiLEsfe
Seite 10
Mittwoch, den 4. Mai 1927
Nummer 123
Ihre Vermählung geben
bekennt:
Philipo Schafer
und Frau Orotel
geb. Metzger
Darmstadt, 4. Mai 1927.
Wingertsbergstr. 9, II. (12072
Ihre Vermählung zeigen an
Heinz Michl
Carola Michl
geb. Volk
Darmſiadt, den 4. Mai 1927.
Mählſtraße 25.
(*11936
Todes=Anzeige.
Nach längerem, ſchwerem
Leiden verſchied unſere liebe
Tochter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Anna
im blühenden Alter von 23 Jahren.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Müller.
Arbeilgen, Darmſtadt, Wixhauſen,
Offenbach a. M., Frankfurt a. M.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 5. Mai, nachm. 5½ Uhr,
von Felsbergſtraße 9 aus ſtatt.
(7493)
Dankſagung.
Für die überaus herzl.
Teil=
nahme, ſowie der liebevollen
Kranz= und Blumenſpenden
an=
läßlich des Hinſcheidens meiner
lieben Frau ſage ich Allen,
ſo=
wie der Fa. E. Merck, den
Be=
amten, Arbeitern und
Arbeite=
rinnen meinen wärmſten Dank
Im Namen
der tleftrauernden Hinterbliebenen:
Richard Fiſcher.
Darmſtadt, Arbeilgen.
(12118
R
Was Ist „„Nährbier”7 Unter„Nährbier”
ver-
steht man im Verkehr einen nach einem bestimmten
Brauverfahren hergestellten Biertyp der
Actiengesell-
schaft Hackerbräu, München. Das nach dem
Sonderver-
fahren hergestellte „Nährbier” zeichnet sich aus durch
hohen Gehalt an Extraktstoffen des Malzes, geringen
Alkoholgehalt, Wohlgeschmack und Bekömmlichkeit.
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Statt jeder beſonderen Mitteilung.
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trau=
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Schwager und Onkel
Alex Schlapp
am 29. April in der Heimat, wohin er nach
bei=
nahe 24jähriger Abweſenheit zurückkehrte, infolge
ſchwerer Krankheit ſanft entſchlafen iſt.
Liſa Geiershöfer, Lonis Geiershöfer, München
Ernſt Schlapp. Darmſtadt
Anna Schlapp. Dr. Fritz Schlapp, Darmſiadt
Lulu Schaeffer, Carl Schaeffer, Neapel
Lina Wagner, Dr.med. Engen Wagner, Darmſiadt.
Darmſtadt, den 3. Mai 1927.
(12143
Die Einäſcherung fand in der Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
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Nummer 123
Mittwoch, den 4. Mai 1927
Geite 11
Beitenk
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Handball.
Segelflug.
Der deutſche Handballmeiſter in Darmſiadt.
Oeutſcher Weltrekord im Segelflug.
Der Wunſch der großen. Darmſtädter Handballgemeinde iſt in
Er=
füllung gegangen. Dem ſüddeutſchen Meiſter iſt Gelegenheit geboten,
ſich mit dem langjährigen deutſchen Handballmeiſter der DSB. zum
erſten Male im Kampfe zu meſſen. Vor zwei Jahren, als die
Darm=
ſtädter erſtmalig den Süddeutſchen Meiſtertitel erſtritten hatten und in
der Zwiſchenrunde die Mannen des Hamburger Polizeiſporwereins in
Kaſſel beſiegten, wurde das Antreten gegen den Polizeiſportverein
Berlin nur dadurch durchkreuzt, daß man in vollſtändig unverſtändlicher
Weiſe die Zwiſchenrunde für ungültig erklärte und ſo die Darmſtädter
um die Früchte ihrer ehrlichen Erfolge brachte. Im nächſten Jahre
ſchieden dann die Darmſtädter durch eine Niederlage gegen Halle in
Halle ſchon in der Vorrunde aus, ſo daß damit ein Antreten gegen
Berlin wiederum illuſoriſch gemacht war. Endlich klappt es nun aber
im Spieljahr 1926/27 nachdem ſchon vor knapp einem Vierteljahr die
Begeynug der Süddeutſchen Verbandsmannſchaft mit den Berliner
Repräſentativen gezeigt hatte, daß in der beiderſeitigen Spielſtärke doch
nicht dieſe große Diffevenz beſteht, wie man vorher vermutete. Ein
ſicheres Bild konnte jedoch dieſes denkwürdige Spiel vom 13. Februar
1937 auf dem Darmſtädter Stadion um deswillen nicht bieten, weil die
Berliner Mannſchaft nicht nur aus Berliner Poliziſten beſtand, ſondern
mit fünf Spielern anderer Berliner Großvereine durchſetzt war und
auch Süddeutſchland neben 9 Darmſtädter Spielern 2 Nürnberger im
ſeinen Reihen ſpielen hatte. Der 8. Mai 1937 wird numehr — und
darin liegt die große ſportliche Bedeutung des Spieles — die
lang=
erſehnte Begegnung der vollſtändig kompletten
Meiſtermannſchaften bringen.
Das Glück iſt den Darmſtädtern inſofern hold, als das Spiel in
Darmſtadt ſtattfindet. Ganz im Gegenſatz zu der in einer anderen
Darmſtädter Tageszeitung wiedergegebenen Meinung erblicken wir in
der Anſetzung des Spieles nach Darmſtadt eine Tat ausgleichender
Gerechtigkeit. Wohl war Darmſtadt in der Vorrunde um die deutſche
Meiſterſchaft in dieſem Jahre ſpielfrei; dieſer Vorteil war jedoch
keines=
wegs eine Bevorzugung gegemüber der Berliner und Hallenſer
Poli=
ziſten, die beide als Hauptanwärter um die deutſche Meiſterſchaft gelten,
gab man ihnen doch in der Vorrunde die ſpielſchwächſten Gegner
(Danzig und Oppeln), die man zudem noch reiſen ließ. Darmſtadt
hatte dafür in den Vorjahren immer die ſchwerſten Aufgaben zu löſen,
indem der Sportverein 98 auf fremdem Platz gerade gegen die
ſpiel=
ſtärtſten Vereine (Hamburg, Halle) anzutreten hatte. Demgegenüber
kann die Gewährung des Vorteils des eigenen Platzes in dieſem Jahre
wur als gerecht empfunden werden, zumal dieſe Vergünſtigung doch
vollſtändig dadurch ausgeglichen wird, daß Darmſtadt gerade gegen den
beſten Verein anzutweten hat.
Schon anläßlich des Spieles gegen die Repräſentativen Berlins
wurde alles Wiſſenswerte über deren Spielſtärke geſchrieben, ſo daß es
ſich erübrigt, alle dieſe Dinge zu wiederholen. Nachdem zur Stunde
die genaue Aufſtellung des Polizeiſportvereins noch nicht bekannt iſt,
ſei nur dies geſagt: Die Handballer des Sportvereins B8 werden ſich auf
einen noch ſtärkeren Widerſtand gefaßt machen wiſſen, als damals am
13. Februar geboten wurde; der Gegner des nächſten Sonntags wird, da
einheitlicher, noch beſſer ſein als die damalige Verbandsmannſchaft.
Zu=
dem ſind Vereinsmannſchaften, ſo ſeltſam dies auch auf den erſten Blick
erſcheinen meg, von größerem Kampfeseifer beſeelt als zuſammengeſtellte
Repräſentattvmannſchaften. Aber wir ſind gewiß, daß die Darmſtädter
ſich vor der großen Aufgabe nicht zurückſchrecken laſſen; die Darmſtädter
beſitzen das Vertrauen der Maſſe, ihr Können, ihr Wille und ihr Syſtem eine unendbehrliche Hilfe für die Verdauung. Das Beſtreben ging
wird einen für die Einheimiſchen befriedigenden Spielausgang ſicherlich nun dahin, die ſpeichelfördernde Eigenſchaft des Kaugummis
auszu=
erreichen. Hinzu kommt, daß man das Spiel im Darmſtädter Lager
ver=
teufelt ernſt nimmt. Man wird beſtimmt die ſtärkſte
Mannſchafts=
aufſtellung herausbringen. Ein Probeſpiel am Mittwoch
abend (½7 Uhr) gegen die wirklich guten Reſerven des eigenen
Ver=
eins wird endgültig die Löſung der Frage bringen, ob man es wagen
kann, den im Spiel gegen Fürth verletzten Delp ſchon wieder
aufzu=
ſtellen und wie der Poſten des Linkzaußen am zweckmäßigſten zu be keiten des Stuhlganges dienen Bemerkenswert, iſt, wie man uns
ſetzen iſt.
Pferdeſport.
Rennen zu Mannheim.
Der zweite Mannheimer Renntag war von geradezu prachtvollem
Beter begünſtigt und nahm deshalb einen in allen Teilen harmoni= wie im Herbſt zu ſehr epmäßigten Preiſen benutzt werden können.
ſchen Verlauf. Nach alter Tradition wurde der Neckardamm dem Dieſe ermäßigten Preiſe haben Gültigkeit bis zum 15. Mai und vom
Publikum freigegeben, ſo daß von hier aus Zehntauſende den
Ereig=
niſſen folgten. Im Mittelpunkt des Tages ſtand das Rieſe=Jagdrennen,
das einen glatten Verlauf nahm. Credulite führte vor Paulus und
Dede. Le Gerfaut war am Schluß. Gegenüber am Neckardamm zog die Badeärzte haben für dieſe Mittelſtandskuren einen ſehr erheblichen
Paulus an und gewann einige Längen, brach aber an einem Sprung
aus. Dede ging jetzt vor Le Parodien in Front und wehrte deſſen
An=
griffe mit Erfolg ab. Credulite war inzwiſchen zurückgefallen. Boros,
der im Bogen ſtark aufkam, mußte ſich in der Flachen noch dem
Schluß=
angriff von Sans Pareil beugen. Unter den Flachrennen nahm der
Maimarkt=Preis das Hauptintereſſe in Anſpruch. Hier zeigte ſich eine
deutliche Ueberlegenheit des Stalles Opel. Ruzilo führte vom Start
weg bis zum Schluß, erſt vor Bertram, dann vor Jſonzo und Diavolo.
In der Geraden kam Bertram wieder auf den 2. Platz, ſo daß die
bei=
den Opelſchen Vertreter das Rennen unter ſich ausmachten. Im
End=
kampf blieb Ruzilo ſicherer Sieger. Das einleitende Pfalz=Rennen
holte ſich Goldelſe nach Kampf gegen Nordpol, nachdem anfangs Lord
Clifden in Führung gelegen hatte. Im Heyden=Linden=Jagdrennen
war Fateider von Anfang bis Ende überlegen. Kurze Zeit hatte
Ger=
mane die Spitze, dann ging Fateider vor und gab die Führung nicht
mehr ab. Im Waldpark=Rennen erſchien Optimat ganz unerwartet am
Start und hatte keine Mühe, das Rennen an ſich zu bringen. Bis zum
Einlauf führte Königsborn, dann kam Optimat vor und wies alle
An=
griffe ab. Auch Orlanda konnte den Hengſt nicht mehr erreichen.
Feſtinalente enttäuſchte außerordentlich, die Stute lief weit unter Form.
Einen überraſchenden Ausgang nahm das Haardt=Jagdrennen, das von
Aviator trotz ſeiner ſchlechten Sprünge, allerdings auf Grund ſeiner
Flachklaſſe, gewonnen wurde. Die Führung hate Perimede, die am
vorletzten Sprung zurückfiel und Aviator vorlaſſen mußte. Im Rheinau=
Rennen lag Farmer vom Start bis zum Einlauf im Front. Hier wurde
Meteor überlegen, mußte aber dennoch mit Nymphe 2., die fortgeſetzt
angriff, einen harten Kampf um den Sieg liefern, der dann knapp zu
ſeinen Gunſten ausging. — Aus Anlaß der Austragung des Rieſe=
Jagdrennens wurde vom Badiſchen Rennverein H. Rieſe=Frankfurt,
der Bruder des gefallenen Herrenreiters, außerdem der General der
Kavallerie v. Moßner=Heidelberg zum Ehrenmitglied ernannt.
1. Pfalz=Rennen. 2100 Mark, 1600 Meter: 1. Chr. Trauweins
Goldelfe (A. Seifert), 2. Nordpol, 3. Metis. Ferner: Kemal, Carla,
Roſario, Lord Clifden, Phönix, O’Straßburg. Tot.: 33, Pl. 15, 15,
31:10. 1—1 Lg.
2. Heyden=Linden=Jagdrennen. 3000 Mark, 3400 Meter: 1. Frhrn.
v. Bodenheimers Fateider (Liebig), 2. Germane, 3. Sturm. Ferner:
Thu’s bitte. Tot.: 16, Pl. 13, 15:10. 3—½ Lg.
3. Waldpark=Nennen. 3000 Mark, 1200 Meter: 1. L. Hahns
Opti=
mat (Zimmermann), 2. Orlanda, 3. Königsborn. Ferner: Farmerin,
Manuela, Tſcherkeſſin, Guſcha, Feſtinalente, Deluſion. Tot.: 19, Pl. 14,
14, 56:10. ½—½ Lz.
4. Rieſe=Jagdrennen. 4100 Mark, 3700 Meter: 1. Lt. M. Gerteis”
Dede (Hr. A. Borcke), 2. Le Parodien, 3. Sans Pareil. Ferner: Le
Gerfaut, Credulite, Boros, Paulus 2., Valence. Tot.: 42, Pl. 32, 40,
41:10. 3—3 La
5. Maimarkt=Preis. Chrenpreis und 4100 Mark, 2000 Meter: 1. H.
v. Opels Ruzilo (Unger), 2. Bertram, 3. Diavold. Ferner: Jſonzo,
Mydear. Tot. 15, Pl. 25, 15:10. Hals—1 Lg.
6. Haardt=Jagdrennen. 2400 Mark, 3000 Meter: 1. Dr. F. Mercks
Aviator (O. Wehe), 2. Petronius, 3. Magnus. Ferner: Duleinea
Ka=
mor, Palmer, Sigurd, Peximede. Tot.: 74, Pl. 21, 31, 23:10. 2 Lg.
bis Hals.
7. Rheinau=Rennen. 2400 Mark, 1450 Meter: 1. W. Meiſtners
Meteor (Kleie), 2. Nymphe 2, 3. Mazeppa. Ferner: Farmer, Hilf dir
ſelbſt, Sapajus, Leichtfuß, Valor, Spharia. Tot.: 43, Pl. B, 21, 69:10.
Hals—½ Lg.
Tennis.
Das Silberſchild=Endſpiel am 15. Mai.
Mit Rüickſicht auf den Tennisländerkampf Deutſchland—Amerika,
bei dem Dr. Landmann mitwirkt hatte der Brandenburgiſche Hockey=
Verband beim DHV. Verlegung des Endſpiels um den Silberſchild vom
8. auf 15. Mai beantragt. Der Sport=Ausſchuß des DHB. hat dem
berechtigten Wunſch des Berliner Verbandes ſtattgegeben, ſo daß das Sil=
Lerſchild Endſpiel zwiſchen Berlin und Norddeutſchland damit erſt am
15. Mai in Berlin ſtattfindet.
Lehrer Schulz fliegt 14 Stunden 7 Minuten.
Roſitten, 3. Mai.
Der oſtpreußiſche Lehrer Ferdinand Schulz, der auf
ſeinem Segelflugzeug „Weſtpreußen” heute früh um
4.51 Uhr geſtartet iſt, befindet ſich um 5.25 Uhr nachmittags noch
in der Luft. Er hatte um dieſe Zeit mit einer Flugdauer von
mehr als 12½ Stunden den Weltrekord im Dauerflug für
Ein=
ſitzer=Segelflugzeuge bereits um mehr als 2 Stunden überboten,
der von dem Franzoſen Maſſoux mit 10:19:432½ Sekunden
gehalten wurde.
Wie wir ſoeben erfahren, gelang es ihm, ſeinen eigenen
Dauerrekord, den er mit 9:21,33 Stunden hielt, mit 14 Stunden
7 Minuten zu unterbieten.
Einen glänzenden Auftakt fand der Küſten=Segelflug=
Wett=
bewerb in Roſſitten am Dienstag. Nicht nur daß allein 45
Ma=
ſchinen am Start waren, darunter allein 17 für den
Hauptweit=
bewerb, auch das Wetter ließ kaum zu wünſchen übrig. Vor
allem aber ſind gleich am erſten Tage zwei Weltrekorde von
Kegel=Kaſſel und Schulz=Oſtpreußen zu verzeichnen. Die beiden
Pilloten nutzten den Oſtwind in einer Stärke von 12
Sekunden=
metern aus und ſtiegen morgens früh um 5 Uhr zu einem
Dauer=
flug auf. Sie pendelten zwiſchen Predinburg und Pilkoppen,
einem kleinen Fiſcherdörfchen, hin und her. Kegel=Kaſſel pendelte
17mal hin und zurck und legte in 5:08 Stunden damit
insge=
ſamt 170 Kilometer zurück.
Hocken.
Um den Hockey=Silberſchild.
Der Spielausſchuß des Norddeutſchen Hockeh=Verbandes hat für
das am 8. Mat in Berlin ſtattfindende Endſpiel um den
Silber=
ſchild folgende Mannſchaften aufgeſtellt: Freckmann (DHC. Hannover);
Lieckfeld (Harveſtehude), Woeltje (Hannover 78); Irmer (Cl. z. Vahr
Bremen), Ueberle (Uhlenhorſter HC.), Sprengel (DHC. Hannover):
Dr. Haverbeck (DHC. Hannover), Lühmann (Harveſt.), Lockemann (
Han=
nover 78), Dr. Deſſart (Harveſtehude), Rohrmann (DHC. Hannover).
Berlin kann leider nicht in ſtärkſter Beſetzung antreten, da Dr.
Land=
mann beim Tenniskampf Deutſchland-Amerika beſhäftigt, Heymann
infolge einer Knieverletzung außer Gefecht geſetzt iſt.
Geſchäftliches.
Eine neue Verwendungsart des Kaugummis!
Während der gewöhnliche Kaugummi ſchon genügend bekannt iſt,
werden wir jetzt auf eine Neuheit aufmerkſam gemacht, die durch ihre
wiſſenſchaftliche Begründung und eigenartige Zuſammenſetzung
bemer=
kenswert iſt. Man ging davon aus, daß durch das Kauen die
Speichel=
drüſen zu veichlicher Abſonderung angeregt werden. Speichel iſt aber
nutzen und ihn außerdem mit erprobten Abführſtoffen zu präparieren,
um ſo ein neuartiges Abführmittel entſtehen zu laſſen. Nach einer
langen Verſuchszeit ſtellt nun die Feenamint G. m. b. H., Frankfurt
am Main, ein derartiges Präparat her, das ſie Feen=a=mint,
den abführenden Kaubonbon, nennt. Es ſoll zur Förderung der
Ver=
dauung und als Vorbeugungsmittel gegen eventuelle
Unregelmäßig=
ſchreibt, die bequeme Art des Einnehmens (1—2 Bonbons kaut man
bei Bedarf einige Minuten) und der reine Pfefferminzgeſchmack. Die
Zeit des gefürchteten, dem Körper wenig zuträglichen Rizinusöls,
dürfte ſomit endgültig vorüber ſein.
Aus Bad Wildungen erfahren wir, daß die Kurverwaltung,
ähnlich wie dieſes in einer Anzahl anderer Bäder geſchieht,
Pauſchal=
kuren für den Mittelſtand eingerichtet hat, die ſowohl im Frühjahr, als
1. September ab und dürften manchem mit Glücksgütern nicht beſonders
Geſegneten in der heutigen wirtſchaftlichen Not eine Badekur
ermög=
lichen, die er ſich zu Preiſen der Hochkur nicht leiſten könnte. Auch
Nachlaß ihrer Gebühren für die ärztliche Behandlung zugeſagt und
können die näheren Bedingungen bei der Badeverwaltung in Erfahrung
gebracht werden.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt
Mittwoch, 4. Mai. 3.30: Stunde der Jugend. Rektor Wehrhan:
„Wie es auf dem glänzenden Reichsfeſte Friedrich Barbaroſſas in
Mainz im Jahre 1184 zuging”. Für Kinder vom 10. Jahre ab.
O 4.30: Hausorch. Operetten. O. Straus: „Das iſt der letzte
Walzer”, — Lehar: „Hab” ein blaues Himmelbett”, „Ich bin zum
letzten Mal verliebt”. — Kalman: Potp. a. „Hollandweibchen”.
— Eysler: Wiegenlied a. „Der lachende Ehemann”, „Polka a.
„Hanni geht tanzen‟. — Nedbal: „Kavalier=Walzer”. — Aſcher=
Potp. „Hoheit tanzt Walzer”. o 5.45: Bücherſtunde. O 6.15:
von Kaſſel: Die Stunde der Frau. o 6.30: Max v. Bürk:
„Saarbrücker Land und Leute‟, 8 7: Südweſtdeutſcher Radio=Club.
7.30: Italieniſch. o 8: Dr. Sittig: „Pflanzenleben im Frühjahr”.
O 8.15: Kammermuſik=Abend. Ausf.: Das Roth=Quartett.
Stuttgart.
Mittwoch, 4. Maf. 1.10: Konzert. O 3: Jugendſtunde. o 3.50:
Landwirtſchaftsfunk. o 4.15: Konzert. o 6: Landwirtſchafts=
Nach=
richten. 6.15: Dr. Helene Fernau: Schwediſch=däniſche Märchen.
6.45: Empfangsſchaltungen. 6 7.15: Engliſcher Humor. Win
Hörth. o 8: Uebertr, aus der Liederhalle. Lieder=Abend Alice Nick
(Alt), am Flügel: Li Stadelmann, München. Bratſche: Konzertm.
Heß. Beethoven: Bitten. Die Liebe des Nächſten. Vom Tode.
Die Ehre Gottes in der Natur. Gottes Macht und Vorſehung.
An die Hoffnung. Variationen A=dur über den ruſſiſchen Tanz aus
dem Ballett Das Waldmädchen. — Brahms: Zwei Geſänge. —
Schubert: Klavierſolo Impromptu B=dur und C=moll. — Brahms:
5 Kompoſitionen. — Anſchl.: Wunſchabend. Leit.: Mar Heye.
Die Mitw. werden nach Eingang der Wünſche bekanntgegeben.
Berlin.
Mittwoch, 4. Mai. 1.30: Glockenſpiel von der Parochialkirche.
O 3.30: Dr. Eisner, Syndikus: Die Bedeutung des deutſchen Obſt=
und Gemüſegroßhandels. o 4: Poſtrat Hornung: Funkdienſt an
Bord und an der Küſte. 0 4.30: Die Funkprinzeſſin Erika Burgin)
erzählt: Der fliegende Koffer. König Droſſelbart. o 5: Kapelle
Roosz. Mozart: Ouv. Zauberflöte. — Naggiar: Laveu. — Dvorak:
Slawiſcher Tanz. — Kreisler: Alter Refrain, Wiener Lied. —
Beethoven: Adagio und Menuett aus dem Septett. — Lavotta:
Ung. Serenade. — Sgambati: Gavotte — Hubay: Nocturne. —
Szenkar: Valſe lorigan. 6.20: Reg=Rat Dr. Zacher: Schädlinge
m Haus und Speicher (Ameiſen). o 6.50: Medizinal=Rat Schopohl=
Das Rettungsweſen in den Seebädern. 0 7.15: Dr. Falkenfeld:
Sokrates der Menſch. o 7.45: Prof. Dr. Kuttner: Das geiſtige
und ſeeliſche Band der weſteuropäiſchen Völker. 8.15: Prof. Dr.
Altmann: Einf. zum Orcheſterkonzert. o 830: Orcheſterkonzert.
Händel: Concerto grosso D=moll. — Viotti: Violinkonzert A=moll.
(Konzertm. Knieſtädt). — Reger: Variationen und Fuge über ein
Thema von Mozart (Funkorch.). O 10.30: Nachtmuſik. Kalman:
Potp. Gräfin Mariza. Komm Zigany und Komm mit nach
Varasdin, aus Gräfin Mariza. (Baumann, Tenor.) — Fant.
Cſardasfürſtin. — Becce: Serenata della Laguna (Baumann). Viſion
orientale. — Clapies: Küß’ mich heut. Nacht (Baumann). —
— Strauß: Dorfſchwalben aus Oeſterreich.
Stettin. 8.30: Operetten=Abend. Strauß: Duv.
Zigeuner=
baron. Habet acht, aus Zigeunerbaron (Julia Lehrmann, Sopran).
— Millöcker: Ich ſetz den Fall, aus Bettelſtudent (Julia Lehrmann
und Hans Priem, Tenor). — Strauß: Walzer aus Wiener Blut.
— Kalman: Auftrittslied des Miſter X. aus Zirkusprinzeſſin.
Priem. — Strauß: Lagunen=Walzer aus Eine Nacht in Venedig=
— Fall: Auftrittslied der Pompadour und Duett aus Madame
Pompadour. — Künnecke: Duett a. Lady Hamilton (Lehrmam
und Priem). — Sullivan: Ouv. Mikado. — Offenbachiana.
Pädag. Rundfunk Königswuſterhauſen (Welle 1250).
Mittwoch, 4. Mai. 12: Prof. Dr. Amſel u. Oberſchull.
Weſter=
mann: Einheitskurzſchrift für Schüler. O 12.30: Mitt. des Reichs=
deutung. 430: Stud=Rat Friebel, Lektor Mann: Engliſch für
Fortgeſchrittene. o 5: Dr. A. Kuhn: Die Malerei der Gegenwart
und ihre Grundlagen: „Die franzöſiſchen Impreſſioniſten”. S 5.30:
Dr. Hans Fiſcher: Vom Singſpiel zur Operette o 6:
Gewerbe=
oberl. Mayer: Techn. Lehrgang f. Facharbeiter: Flächen= u.
Raum=
rechnung. 6.30: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engliſch für
Anfänger, 2 6.55: Poſtrat Dr. Breithaupt: Die Haftpflicht der
Poſt. o 7.20: Dr. Krammer: Die Kultur Europas im Zeitaltes
der Renaiſſance und Reformation: Die Wiedergeburt der Antike.
8.15: Uebertr. aus Leipzig.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 5. Mai 1927.
(Nach der Wetterlage vom 3. Mai 1927.)
Bei wechſelnder Bewölkung und weiterer Erwärmung Neigung
vereinzelten Niederſchlägen.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
ourre
it ein alter und ewig
junger Traum der Nenſch,
heit. Das Problem, einer
*. ſtets ſich erneuernden
Kraft Geſtalt zu geben
und ſie zu. verwirklichen,
iſt der Wunſch und die
Sehnſucht allerMenſchen.
Wonach lie verlangen,
woran Jauſende genial,
ſter Röpfe ſich abmühten,
das hat ſeine Crfüllung
gefunden in dem Dauer.
genuß, den eine ſopracht,
volle Zigarette wie
ſpendet. Die Feude an ihrem edlen Aroma nimmt nie ab, die Qualitä.
ten ihres capriziös milden Duftes bleiben ſich ſtets gleich, ihr Ronſum bedarf kei,
nerlei Kraftantriebs, ihr Gzenuf iſt immer der gleich ausgezeichnete. Der mühe.
loſe Freuden-Rhzthmus, das Perpetuum mobile im Munde des Pauchers hat
ſich reitlos verwirklicht in Geeiling-Kusleſe.
Generaluertreter für Mainz und Darmstadt:
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 04, Mittelbau, Tel. Hansa 6963.
V 4333
[ ← ][ ][ → ]Nummer 123
Mittwoch, den 4. Mai
Die Sparkaſſenaufwertung in Heſſen.
In Heſſen iſt die Regelung der Sparkaſſenaufwertung durch
Ver=
ordnung vom 27. Oktober 1926 getroffen worden. Auch hier muß auf
Anordnung des Miniſters über 12½ Prozent hinaus zu dem Satz
auf=
gewertet werden, den die Teilungsmaſſe erlaubt. Dazu iſt weiter
vor=
geſehen, daß auf miniſterielle Weiſe bei genügender Maſſe wie bei der
Hypothekenaufwertung rückwirkend vom 15. Juni 1922 an ohne
Vor=
behalt ausgezahlte Bareinlagen noch aufzuwerten ſind. Von dieſen
Vor=
ſchriften iſt auch bereits Gebrauch gemacht. Nach der F. Z. iſt die
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt ſchon verpflichtet, rückwirkend und zu
20 Prozent, die Städt. Sparkaſſe Offenbach rüchwirkend und zu 18
Pro=
zent aufzuwerten. Andere heſſiſchen Sparkaſſen werden wohl bald
nach=
folgen. Es kann deshalb heute ſchon feſtgeſtellt werden, daß die
Vor=
ſchriften der heſſiſchen Verordnung recht bedeutſame Folgen haben
werden. Die heſſiſche Sparkaſſenaufwertung vollzieht ſich alſo in
der=
ſelben Weiſe wie die in Württemberg.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt, a. M., 3. Mai.
Die geſtern abend erfolgte plötzliche ſtarke Aufwärtsbewegung der
Farbenaktie ſetzte ſich heute in noch verſtärktem Maße fort, da ſich die
Gerüchte verdichteten, daß eine engere Verbindung mit der engliſchen
Dyeſtoff=Gruppe geplant ſei, womit der Beſuch Monts in Verbindung
gebracht wird. Gegen den geſtrigen Abendkurs erfuhr die erſte Notiz
bei außerordentlich ſtürmiſcher Nachfrage eine Steigerung um 15 Proz.
Zuſammen mit der Farbenaktie bildeten die Zellſtoffaktien den
Mittel=
punkt des außerordentlich lebhaften Geſchäftes. Trotz der Dementis der
Verwaltung von Zellſtoff Waldhof ſetzten ſich die Meinungskäufe in
unvermindertem Maße fort, nachdem gegen Schluß der geſtrigen
Abend=
börſe ein kleiner Rückſchlag eingetreten war. Die neuen
Kursſteigerun=
gen betrugen bis zur erſten Notierung weitere 10 Prozent. Alle anderen
Marktgebiete wurden durch dieſe ſenſationellen Kursſteigerungen
mit=
geriſſen. In Verbindung mit der Farbenaktie gewannen Rheinſtahl
z. B. 12 Prozent und Deutſche Gold= und Silberſcheideanſtalt 7 Prozent.
Von den Elektrowerten waren Lahmeher plus 4 Prozent, Siemens
u. Halske plus 3 Prozent und Licht und Kraft plus 3½ Prozent, die
übrigen 1—2 Prozent höher. Neben Rheinſtahl nehmen ſich die
Kurs=
ſteigerungen auf dem Montanmarkt dagegen beſcheiden aus, nur Ilſe
Bergbau plus 10 Prozent und die Kaliaktien mit 5= bzw. 8prozentigen
Kursſteigerungen traten hervor. Die Banken hatten verſchiedentlich
be=
trächtliche Kurserhöhungen zu verzeichnen, ſo gewannen bis zur erſten
Notiz Berliner Handel 13 Prozent, Danatbank 6 Prozent und
Dres=
dener Bank 3 Prozent. Auf die optimiſtiſchen Auslaſſungen in der Augsb.=Nürnb. Maſch
heutigen Generalverſammlung der Philipp Holzmann A.=G. zogen die
Holzmann=Aktien weitere 10 Prozent an, nachdem ſie an der geſtrigen
Abendbörſe ſchon eine Kursſteigerung von 8 Prozent erfahren hatten
und beeinflußten damit die Aktien der übrigen Bauunternehmungen
gninſtig. Infolge des ſehr lebhaften Geſchäftes zögerte ſich die
Kursfeſt=
ſetzung heute ziemlich ſtark hinaus. Für deutſche Renten beſtand kein
Intereſſe und von den ausländiſchen Renten hatten nur Türken einige / Teutſch.=Nied. Tel.,
Umſatztätigkeit aufzuweiſen.
Infolge der im weiteren Verlaufe ſehr unſicheren Haltung der
Zell=
ſtoffaktien, die nach und nach wieder bis zur geſtrigen Abendnotiz
herab=
ſanken, wurde die Haltung ſpäter nervös und abgeſchwächt. Die heute Lonnersmarckhüte.
führenden Werte gaben von ihren großen Kursgewinnen ungefähr ein / Thnamut Nobel.
Drittel wieder her und die anfänglich weniger favoriſierten Papiere
gaben ihren Kursgewinn ganz wieder her. Die Aktien der
Bauunter=
nehmungen blieben aber feſt. Tägliches Geld 7 Prozent.
Die Abendbörſe blieb feſt geſtimmt und war auf die
Nach=
börſenkurſe gut behauptet. Lebhaft waren die Umſätze in
Zellſtoff=
werten, beſonders Aſchaffenburger Zellſtoff, die allerdings von 245 bis
247 bis 243 ſchwankten. Lebhaft lag die Metallbankgruppe, wo das alte
Hauſſekonſortium wieder tätig war. Metallbank plus 2,
Metallgeſell=
ſchaft plus 2. Auch Scheideanſtalt plus 9½. Farben noch groß im
Geſchäft, doch unverändert, ebenſo Rheinſtahl. Von Autowerten
führ=
ten Kleyer, auch Montan= und Elektroaktien gut gehalten. Im
ein=
zelnen nannte man Phönix 152, Rheinſtahl 272,5, Harpener 265,5,
Klöck=
ner 212,5, Riebeck 197, Mannesmann 247,5, Siemens u. Halske 341,
Licht u. Kraft 231, A. E. G. 227, Schuckert 237, Danat 291,75, Metallbank
180, Dresdener 193, Berliner Handelsgeſellſchaft 299,5, Holzmann 239,75,
Wayß u. Freytag 207,5, Klehyer 160,75, Daimler 142,5, Waldhof 360,
Aſchaffenburg 245, Hapag 162, Farben 353, Erdöl 202,5, Goldſchmidt
169,75, Chemiſche Induſtrie 133,5, Holzverkohlung 98,25, Scheideanſtalt
265, Metallgeſellſchaft 222. Bingwerke 30,25.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man: London gegen
Paris 124,01, gegen Mailand 922/=, gegen Holland 12,14, gegen Madrid
R./48, gegen Zürich 25,25/s, gegen Oslo 18,82, gegen New York 4,8580,
Pfunde gegen Mark 20,50½, Dollar gegen Mark 4,22.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 3. Mat.
An den Effektenmärkten ſetzte ſich heute der Hauſſeſturm in einem
ſenſationellen Ausmaß fort. Die Großkäufe von Intereſſentengruppen
in einzelnen Spezialpapieren und auf der anderen Seite die Operationen
eines ausgedehnten Hauſſekonſortiums führten zu einem Kursaufftieg in
verſchiedenen Papieren von 30 bis faſt 50 Prozent und in einer größeren
Anzahl von Aktien zu Steigerungen von 15 bis 30 Prozent. Die
Makler=
tafeln waren anfangs von Pluszeichen bedeckt. An dem Geſchäft, das
äußerſt lebhaft einſetzte, war auch das Publikum in einem beachtlichen
Umfang beteiligt. Die Aufmerkſamkeit war zunächſt auf die bekannten
Favoriten des Terminaktienmarktes, daneben aber auch auf
Einheits=
werte gerichtet, die vielfach als zurückgeblieben und chancenreich angeſehen
werden. Mit der Möglichkeit eines empfindlichen Rückſchlages nach der=
artigen wilden Hauſſebewegungen ſchien man ſich in den Kreiſen der
Börſenſpekulation kaum zu befaſſen. Die vorſichtigeren Ausführungen
in dem Wirtſchaftsbericht der Diskontogeſellſchaft, die angeſpannte
Geld=
lage, die in den zickläufigen Pfandbriefabſatzziffern und den hohen
Geldſätzen am offenen Geldmarkt zum Ausdruck kommt, ſowie die
Dementis gegenüber verſchiedenen viel beſprochenen Börſengerüchten
der letzten Tage, machten ebenfails wenig Eindruck Für Tagesgeld
heute einen unveränderten Satz von 7—8½ Prozent. Monatsgeld ca. 6½
bis 7½. Im Deviſenverkehr ſtellte ſich die Lira vormittags an der
Londoner Börſe auf 96,50, um ſpäter eine Erholung auf 94,10 bis 94,25
zu erzielen. Die übrigen Valuten ſchwankten nur unweſentlich.
Bukareſt lag etwas ſchwächer, Madrid dagegen leicht beſſer. Der Dollar
und Pfundkurs ſtellten ſich in Berlin auf ihrer bisherigen Höhe.
Im weiteren Verlauf der Börſe ging das Niveau zunächſt nochmals
in die Höhe, bis es gegen Mitte der zweiten Stunde zu einer Beruhigung
kam. Um dieſe Zeit war die Tagesſpekulation zur Glattſtellung eines
Teiles ihres Gewinnes beſtrebt. Im Vergleich zu den höchſten Kurſen
der Mittagsbörſe ſtellten ſich infolgedeſſen Rückgänge um 3—4 Prozent
und in den führenden Werten von 6—7 Prozent ein. Bemberg gaben
ſpäter um 13 Prozent nach. Es muß aber bemerkt werden, daß dieſe
Abſchwächungen doch in gar keinem Verhältnis ſelbſt zu den heutigen
Anfangsgewinnen ſtanden. Eine halboffizielle Nachricht, wonach zwiſchen
dem deutſchen und engliſchen Farbentruſt tatſächlich Verhandlungen über
ein Zuſammenarbeiten ſtattgefunden hätten, die Ergebniſſe aber noch
nicht bekanntgegeben werden könnten, wurden zum Schluß lebhaft erörtert,
Privatdiskont kurze und lange Sicht 47/s Prozent. An der Nachbörſe
fanden in den Favoritpapieven wiederum Realiſationen ſtatt. Die
amt=
lichen Schlußkurſe konnten ſich nur knapp behaupten und wurden
größten=
teils um 1 bis 2 Prozent unterſtrichen. Lebhaftes Geſchäft entwickelte ſich
im Spätverkehr lediglich in Bankaktien und Schiffahrtsaktien, die in ſehr
feſter Haltung aus dem Verkehr gingen. Hamburg=Süd hatten mit 273
einen 11prozentigen Tagesgewinn. Hanſa hoben ſich gegenüber dem
Schlußkurs um 4 Prozent auf 250. Nordd. Lloyd und Hapag ruhiger,
165 bzw. 161. Unter Bankaktien hörte man im Spätverkehr: Danatbank
mit 292,5, Diskonto mit 190,75, Deutſche Bank mit 197, Dresdener Bank
mit 195 und Kommerzbank mit 223. Orenſtein gefragt 167, Leonhard Tietz
gefragt 197, J.=G. Farbeninduſtrie notierten gegen 2.35 Uhr etwa 351
bis 352. Sonſt nannte man u. a. Zellſtoff Waldhof 361, Aſchaffenburger
Zellſtoff 246, Ilſe ſchwach 302 (höchſter Kurs 3177/8), Harpener 262,5,
Rheinſtahl 271, Vereinigte Stahlwerke 163, Mannesmann 244,75,
Ab=
löſungsanleihe ohne Ausloſung 20,75, ohne Umſatz, Schultheiß 538,
Oſtwerke 516.
Aſchaſfb. Zellſtoff
Bamag=Meguin
Bank el W..
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan".
Bremer Wolle..
Teutſch.=Atlant. Tel
Deutſche Maſchinen.
Deutſche Erdöl ..
Teutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Elektr. Lieferung. . . .
J. G. Farben .."
R. Friſter. .
Gaggenau Vorz..
Eelſenk Gußſtahl. .
G. f. elenr. Untern..
Halle Maſchinen. . . .
Han. Maſch. Egeſt.. . .
Hanſa Dampfſchf..
224.5 3. 5.
260.— Hemoor Zement. . 2. 5.
281.— 3. 5.
292.— 175.— 172.25 Hirſch Kupfer. 125.75 130.— 62.5 Höſch Eiſen.. 230.— 231.— 231.— Hohenlohe Werke
Kahla Porzellan 28.6 122.25 130.— 140 — 142.— 246.— Lindes Eismaſch. 178.25 181.5 160.75 162.25 Lingel Schuh. .
Linke u. Hofmann H110.— 111. — 239.— 250.— 97.5 98. — 127.875 128.— L. Loewe u. Co.. 1361.— 368.— 125.— 125.— NC. Lorenz....." 155.— 159.— 13.25 13.25 Niederlauſitzer Kohle 210.— 209.5 198.5 200.— Nordd. Gummi. . . . 87.— 87.— Orenſtein. . . . . . . . . ." 165.— 167.— 159.5 162.75 Rathgeber Waggon .. 114. — — 150.— Rombacher Hütten.. — 160.125 173.25 Roſitzer Zucker. ..... 105.75 100.— 214.5 216.— Rütgerswerke .. .. . . 145.— 145.25 327.— 350.— Sachſenwerk ..
144.875 147.— 81.— 129.— Sächſ. Gußſtahl". 200.— 202.5 88.— Siemens Glas.. 1199.75 200.— 20.— 20.5 Ver. Lauſitzer Glas 170.— 171. 288.— 295.— Volkſtedter Porzell. 71.— 71.75 220.— 220.— Weſtf. E. Langendreer 60.— 60.— 154.75 155.— Wittener Gußſtahl. 80. — 83.— 265.— Wanderer=Werke 310.5 329.75
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R
Luenos=Aires
Früſſel=Antw
Cslo.
Kopenhagen
Stodholm
Kelſingfors ..
Italien ....
London"."
Ne=York. .
Paris”.
Eckneiz
Sponien
2. 5.
Geld / Brief
168.67/169.09
1.785/ 1.789
58. 605/58.745
108.99/109.2:
ure siltte.79
i1a.69/1 12.97
10.595/10.635
21.48 21.55
20.47220.524
4.2145
18 31
81.07/81.27
74.57
4. 2245
6.55
74.75
3. 5.
Eeld /Brief
168.69 169.11
1.785/ 1.78
58.605 58.745
108.86 109.1.
112.51/112.79
112.69/112.87
10.60
22.10
20.471
4.214
16.5
81.06
10.64
22. 16
0.52
4.224
16.5
81.26
74.60 74.32
Wien D.=Oft.abg
Prag..
Budapeſt/ Beng
Fapan. .
Rio de Janeiro
Sofia
Jugoſlavien.
Konſtantinopel
Liſſabon
Danzig.
Athen ..
Kanaba. . .
Uruguap.
Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 8. Mai. Den geſteigerten
amerika=
niſchen Börſen, die höhere Forderungen der überſeeiſchen Abgeber im
Gefolge hatten, folgte der Berliner Markt um ſo williger, als der
vereinzelt vecht dringenden eigenen Bedarf faſt gar keine greifbare
Ware gegenüberſteht. Dies alles veranlaßte ſowohl am Loko= wie
Terminmarkt nicht nur für Weizen und Roggen, ſondern auch für
Hafer ſprunghafte Steigerungen. Weizen war für Mai und Juli
6 Mark höher, während Dezember nur ein Plus von 2 Mark aufwies.
Parallel mit dieſer Preisgeſtaltung lief die für Roggen. Hafer wurde
per Mai 5 Mark höher bezahlt. Naturgemäß war die Hauſſebewegung
an den Hauptmärkten nicht ohne Einfluß auf die Mühlen. Faſt
allge=
mein iſt die Frage lebhafter geworden, beſonders am Mehlmarkt zeigt
ſich ſeitens des Konſums mehr Bedarf.
Staatspapiere
)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teill319. 25
II. Teil/320.25
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .. . 20.3
6‟/.% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ../ 97.75
7% Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29 98.25
6‟/.% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
97.75
6‟,20 Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟1,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 80 .
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29/ 99.5
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30 99.5
6½% Württ. Freiſt.
Schatz, p. 1. 8. 29
2)Ausländ iſche
5% Bos. C.B 1914
5%. L.Inv. 1914
4½½ 1898 ...
4½½ „ 1902 ...
4%
8.5
6 % Bulg. Taba 102/ 30.5
4½% Oſt. Staator.
v. 1913. Kdb.1918 3.8
4½%Oſt. Schatz. 14/ 26
4½X Oſt. Silberr.
4% „ Goldr
4% „einh. R. (kon)
5% Port. (Spz.) III
5% Rum.am. R.03.
4½% Gold. 13.
4% am.konv.
D an: 05.../ 7.0
4%Türk. Adm.)/03/
„(Bagd.) I
% „ (Bagb.)/II
420 Türk. unif. 1904
4% „ 1911 Zoll.
22.75
17.75
4½% Ung. St. 1913
4½% „ St. 1914/ 25.1
4½ „ Goldr..
27.8
4½ „ St. 10 / 24.1
4½ „ Kronr.
2.6
8%0 „ Eiſ. Tor.. 26.5
Außereuro=
päiſche
5% Mex.am. in abg
5% „ äuß. 99
4% „ Goldo4ſtf.,
3% „ konſ. inn. ..„
4½% Frrigat.,
5% Tamaulipas I./ 22.25
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. 6.=B1. G./111.5
104
2 Berl. St.=Goldl
8% Darmſt. St.=G.
% D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. 102
6 Frl.=Hhp.=B.,
Goldpfdbr.
100.5
Frkf. H.:B. Gld. 102
390 Frkf. Pfbr.=B!
Goldpfdbr.
102.45
7% Pfbr. • Bk.,Glb. /102
5% Frki. Pfdbr.=B
Goldpfdbr.
89
% H. Lbs.=Bk. Gld. /103
102
10% R. Elektr. Mar
Hagen) Goldobl. 104.5
K. Landesba
Darmſt Reihe
Reihe I1 101.6
7%M.=Krft. Höchſt 95.75
8% Mannh. St.=G. /106
80 Naſſ. Ldb. Gold/104
8% Nbg. St.=Gldal. /103.1
8% Pfälz. Hhp.=Bk.
Gold=Pfdbr. . ./100
8% Pforzh. St.-G./100
80 Pr. Centr.=Bd.
Cr.=Bk. Gldpfbr. 102
103
30 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 1105
103
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. .. /102.9
7½%Rh. St.=W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk., Goldpf.
8% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr. .
7% V. Stahlw.
Düf=
ſeldorfHhp.=Gld.. mit Option /1131/,
7 % V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option! 98:1,
8% Voigt &Häffner
Goldobl. . ... . . /102
8% Württba. Hyp.=
Bank Goldpfbr. 1100
Hamburgs Seeſchiffsverkehr im April 1927. Nach amtlichen
An=
gaben ſind im Monat April im Hamburger Hafen ſeewäuts zu
Handels=
zwecken angekommen: 958 Dampfſihiffe und 286 Scgler bzw.
Schlepp=
ſchiffe, im ganzen 1244 Seeſchiffe mit 1 592 708 N.R.T. Von der
Ge=
ſamtſumme führten 711 Schiffe mit 617 726 N.R.T. die deutſche Flagge.
Abgegangen ſind zu gleichen Zwecken ſeewärts: 1003 Dampfſchiffe und
673 Segler und Schleppſchiffe, im ganzen 1676 Seeſchiffe mit 1609 614
Nettoregiſtertonnen. Hiervon führten 1123 Schiffe mit 654 886 N.R.T.
die deutſche Flagge.
Phil. Holzmann A.=G., Frankfurt a. M. Die G.=V. genehmigte die
bekannten Verwaltungsanträge mit 12 Prozent Dividende für 1926,
Entlaſtung von Vorſtand und Aufſichtsrat und auf Wunſch der
Zu=
laſſungsſtelle, anläßlich der Termineinführung der Aktien des
Unter=
nehmens die Herabſetzung des 14fachen Stimmrechtes der Vorzugsaktien
in den ſatzungsgemäßen Fällen auf ein zweifaches. Die turnusmäßig
ausſcheidenden A.=R.=Mitglieder wurden wiedergewählt. In Ergänzung
des bekannten Berichtes teilte der Vorſtand über das laufende
Ge=
ſchäftsjahr mit, daß der Auftragsbeſtand zu Anfang des neuen Jahres
höher war als in der gleichen Zeit des Vorjahres, und daß der
Auf=
tragseingang in den erſten vier Monaten gleichfalls weſentlich höher
als in der gleichen Zeit von 1926 war, und daß er zum Teil in
lang=
friſtigen Arbeiten beſtehe, ſo daß dieſe mit dem Reſt der aus 1926
über=
nommenen Arbeiten eine durchaus befriedigende Gewähr ſür dieſes Jahr
und noch weit darüber hinaus für eine volle Beſchäftigung der
Pro=
duktionseinrichtung der Beamten bilde. Auch im Ausland hat nan
Arbeiten zum Teil von längerer Dauer abgeſchloſſen, beſonders in
Latein=Amerika, Argentinien, Chile und Peru. Im übrigen Ausland
ſucht man wieder Fuß zu faſſen. Allerdings beſtehen im Auslande
teil=
weiſe Schwierigkeiten für die Uebernahme von Aufträgen, die mitunter
groß ſeien; denn neben der Finanzierungsfrage beſtehe eine ſtarke
Aus=
landskonkurrenz, die zu Kampfpreiſen führt. Doch iſt man bemüht, den
Vorſprung zu gewinnen durch die Wahl von neuen Baumethoden,
Ver=
wendung neuer Maſchinen und großwirtſchaftlicher Bauinſtallation,
Auch ſchweben große Projekte im In= und Auslande für alle möglichen
Bauvorhaben. Bis jetzt beſtehen ausſichtsreiche Verhandlungen; ſollten
dieſe zum Ergebnis führen, ſo würden ſich die Ausſichten für die nahe
und weitere Zukunft noch mehr fördern. Dazu kommen günſtige
Be=
triebsbeobachtungen, die von der Holzmann A.=G. angeſtellt wurden. So
könne man die Prognoſe für dieſes und weitere Jahre günſtig ſtellen.
Auf eine Aktionäranfrage über den in früherem Berichten erwähnten
Gewinn von Bauarbeiten für Eiſenbahnen in der Türkei erklärte die
Verwaltung, daß dieſe Frage im Vorſtand öfters behandelt worden ſei,
und daß mit der Türkei Verhandlungen gepflegt wurden, die bisher
allerdings ergebnislos verliefen. Doch würde dieſe Angelegenheit weiter
verfolgt werden, ohne daß man ſagen könne, wann und wie dieſes
Reſultat ausfallen wird. Vertreten waren rund 9,63 Millionen RM.
St.=A. mit 120 354 Stimmen und die ſämtlichen 90000 RM.
Vorzugs=
aktien, mit 150 000 Stimmen bzw. 210 000 Stimmen.
Andreae, Noris Zahn A.=G., Frankfurt a. M. Der A.R. beſchloß
in ſeiner vorgeſtrigen Sitzung, für 1926 eine von 6 auf 7 Prozent
er=
höhte Dividende der im Mai ſtattfindenden G.V. vorzuſchlagen. Die
Geſchäftslage hat ſich im laufenden Jahre bisher im allgemeinen
be=
friedigend entwickelt.
Weſtbank A.=G., Frankfurt a. M. Nachdem die Reſteinzahlung auf
die eine Million junge Aktien erfolgt iſt, iſt das Aktienkapital von
2 Millionen RM. nom. nunmehr voll einbezahlt. Für das abgelaufene
Geſchäftsjahr 1926 ſtellt die Verwaltung eine Dividende von 5 (0) Proz.
in Ausſicht.
Frankfurter Kreditanſtalt A.=G., Frankfurt a. M. Das Inſtitut
ſchließt 1926 mit einem Geſamtgewinn von 399 970 Mk. (i. V. 211 411
Mk.), wovon an Unkoſten 163 716 (153 949 RM.) notwendig waren, ſo
daß ſich einſchließlich des Vortrages ein Reingewinn von 293 671 RM.
(57 417 RM.) ergibt, aus dem bekanntlich 4 Prozent (0 Prozent)
Divi=
dende vorgeſchlagen werden. Im Kontokorrentgeſchäft habe man
zunüich=
gehalten. Kommerzielle Kredite will man in größerem Umfange erſt
dann wieder geben, wenn die allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe
eine weitere Konſolidierung erfahren haben. Die ſtarke Steigerung der
Kurſe der Anlagewerte habe zu einer erheblichen Stärkung der ſtillen
Reſerven geführt. In der Bilanz erſcheinen Verpflichtungen gegenüber
Banken und Bankfirmen mit 836 000 (98000 RM., ſonſtige Kreditoren
1,44 (1,51 Millionen RM.), denen an Kaſſe und Bankguthaben 0,N.
(0,277), an Debitoren 1,19 (1,04), Konſortialbeteiligungen 0,315 (0,348),
und vor allem eigene Wertpapiere 3,4 (2,59) Millionen gegenüberſtehen.
(G.=V. 9. Mai.)
Baſalt=Atiengeſellſchaft, Linz am Rhein. Der Aufſichtsrat der
Ba=
ſalt=Aktiengeſellſchaft hat die bereits vor mehreren Monaten
ausge=
ſprochene Abſicht, den Gewinn des vorigen Jahres zu Abſchreibungen
und Gewinnvortrag zu benützen und keine Dividende zu verteilen,
be=
ſtätigt. Das Geſchäft im laufenden Jahre hat einen befriedigenden
Aufſchwung genommen.
Pfälziſche Wirtſchaftsbank, Ludwigshafen a. Rh. Die erſte
General=
verſammlung der Pfälziſchen Wirtſchaftsbank in Ludwigshafen a. Rh.
erledigte einſtimmig die Regularien und beſchloß, aus dem Neingewinn
von 50 082 RM. eine Dividende von 4½ Prozent zu verteilen und
die reſtlichen 647 RM. auf neue Rechnung vorzutragen. Der geſamte
Aufſichtsrat wurde einſtimmig wiedergewählt bis auf eine durch
Todes=
fall notwendig gewordene Neuwahl. Verſchiedene Satzungsänderungen
wurden einſtimmig gutgeheißen.
Beteiligung der Schweiz an einer italieniſchen Anleihe. Nach einer
Mitteilung des italieniſchen Finanzminiſteriums hat die Bank Marſhal
Field Clore Ward u. Cie. in New York am Freitag eine Anleihe von
10 150 000 Dollar für die Süditalieniſche Elektrizitätsgeſellſchaft
auf=
gelegt. Die Anleihe war in wenigen Minuten gezeichnet. — Die Union
Financiere in Genf hat ſich für das Geſchäft mit der amerikaniſchen
Bank vereinigt und hat für den ſchweizeriſchen Markt eine Summe von
1 850 000 Dollar reſerviert.
Brantfarter Karsberiche voift d. Mar kout.
Ohne
Zins=
berechnung
9 Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
% beſ. Brk.-Rg. 23
%0 „Roggen 2:
Pr. Kaliw.
50 Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bayr. Handelsb...
Bayr. Hyp.u. Wechſt
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp=Bk.
Mecklb.Hyp.=u Wb.
Meining. Hyp.Br
Nordd. Gr.=Cr Bk
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bob.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk..
Staatl. ob. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
4%
abg.
5% O. Sb. /Lb. )ſtfr.
2,6% Alte „ „
2,6% Neue. ..
50 Oſt.=Ung. 73/74
4½ Oſt. Staatsb. 83
3% Oſt. . 1.b.8.E.
3% Oſt. . 9. E.
3%Oſt. .. 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
97
42 Rud Silber.
4 Rud. Salzkg.
4½% Anat.. S.I
½% Anat. S. III
3%0 Anat. S. III
Salon. Monaſt.
Tehuantepec..
4½½
„
16.8
0.45
13.2
15
15.95
16.7
5.5
14.5
14.5
17.25
10-.
34
10/,
BonkaAktien
Allg. D.=Kredit.. . . 172.5
Bad. Bk.
260
Bk. f. Brauind. . . .
Barmer Banw. . . 175.5
Bay. Hyp.=Wchſ.. . 1205.5
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. 1222
Darmſt. u. Nat.=Bk. 292.5
Deutſche Bank
194
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. 168.5
D. Hyp.=Bk. Mein. 172
188.5
191.5
163
1227.5
186
7 12
179.9
279.5
D. Vereins=Bk. .. 122.5
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk
Frkf. Pfdbr.=B1
Gotha. Grund
Lux. Intern.
Metallbank.
Mitteld. Cret
Pfälz. Hyp.=Bk.. . . 235
Pr. Bd.=Creditbank
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. /177
Rhein. Creditbk. 1147
Rhein=Hyp.=Bk. /217
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.-Geſ../158
Oſterr. Creditanſt. 10.:
Wiener Banlerein
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. ..
Buderus.
Dt. Luxemburg...
Eſchw. Bergw.. .
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St. .
Genußſchein
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke .."
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ......
1147
223.5
213
245.5
175.25
Oberbedarf......
Otavi=Min.=Ant. . .
Phönix=Bergb. . ..
Rhein. Braunk. . . .
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr..
Tellus Bgb.. .. . . .
Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke ..
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/
Henninger .......
Hercules Heſſiſche.
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind, / /435
Schwarz Storchen=
Tucher, Nürnberg.
Werger ........."
Akkum. Berlin. .
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleyer)/159.5
6% A. E. G. Vzg. A.
5%A. E. G. Vzg. B..
A. E. G. Stamm . . . 1229.75
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren. Furtw.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg .. . 292
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel".
Bergmann El. ....
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr Erlang.
Cement=Heidelb. ..
Cement. Karlſtad1 /
Cement. Lothr
Chem Albert
Chem. Brockh
Chem. Milch.
Ja
42
153.5
Ja
271
97
182.5
125
94.75
165.5
260
230
182
198
210
191
94
87.5
146
61.75
98
247.5
Da4
Dt. Ciſenhandel. . .
Deutſche Erdöl ..."
D. G u. Silb. Scheid
Dingler. Zweibrück
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp
Dürr. Rattingen ..
Dyckerhoff & W..
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle ..
Email. Ulrich .
Enzinger Werke ..
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn...
Faber Bleiſtift...
Faber & Schleicher
Fahr. Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof ..
Frkf.=M. Pok. u. W.
Beiling & Cie.
Germania Linol. .
Gelſenk. Gußſt.
Goldſchmidt. Th. . .
Gotha Waggon".
Gritzner. Maſch.
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ...""
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun.
Heyligenſtaedt. ..
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kupfer ...
Hoch=Tief Eſſen.
Golzmann
*
Holzverk Ind....
Gndrom Breslau
Jnag .. . . ..
142
118.60
203.5
255.25
270
108
84
51.60
251
138.5
136.75
59.75
323
179.5
123
69
233
143
151
29.75
96
Junghans St... /131
Kammg. Kaiſersl. 1225
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, R. . . . . . . /189
Rlein Sch. & Beckerl142
Knorr, Heilbronn".
Konſerv. Braun .. 80
Krw. Alt=Württbg. 133
Krauß Lokom.
Lahmeyer ..."
Lech, Augsburg. . . 149.5
Lederw. Rothe ...! 44
Spicharz.
Linge Schuhw..
Löhnberg. Mühle / 68
Ludwigsh. Walzm. /137.75
Lüdenſcheid Metall
Lux Induſtrie . .! 51.75
Mainkraft Höchſt 140
Mars=W. Nürnberg/161
Metallgeſ. Frkf. 1220
Miag. Mühlenb. /166
Moenus, Stamm ./100.5
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ. 79
Münch. Lichtſpielk.
Neckar). Fahrz. . . . 1144.5
Neckarw. Eßlingen 1173
Beters Union
141.5
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps..
75
Porzellan Weſſel.
Rein Gebb.& Schall
Rhein. Elektr
1214.5
Rhenania, Kunheim/ 76
Rütgerswerke . . 1143.5
Schneid. & Hanau. / 73
Schnellpr. Frank 113
Schramm Lackf. 1115
Schrift Stemp. 161
Schuckert, Elektr 1237
Schuhf. Weſſel
Schuhf. Herz—-
86
Schultz Grünlack / 50
Seilind Wolff .. /106
Siemens Glas
Siemens & Halske 1340
Südd. 3mmob. 35
Südd.Zucker=A.=G. 188
Thür. elektr. Lief. 1134
Uhren Furtwäng”.
Unter fr. Kr. =El.=V./129
Beithwerke
85.75
Ver. ſ. Chem. Ind. 132.5
Ver. d. Olfbr. Mann. 86
Ver. Faßf. Caſſel. 99.9
Gummi. Bln.=Frlf. 123
Pinſel=Nürnberg.
171.9
Ultramarin
Zellſtoff Berl. .. . . 185
Vogtl. Maſch. ..
Voigt & Haeffner 1163
Volthom. Eei ...! 81
Wayß, & Frehtag 1206
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Aſchaffenbg.
Zeliſt. Waldhof ... 357
Bucker f. Rheingau
Trans port urd
Verſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorzg.
A. Dt. Eiſenbahn 109.5
A. Lokalb. u. Kraftw. /201
Dt. Eiſenb.=Geſ. 144.5
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
163.5
Hapag
Nordd. Llotzd. . . . . /164.9
Frkft. Allg. Ver
Frankona Rückv. 126.5
Darmſt Ber
Bahnbedar
Dampft. Rodberg
Helvetia Konſ. ..
Gebr. Lutz
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder ....!
Benuleth & Ellenh.
Nummer 123
Mittwoch, den 4. Mai 1927
Seite 13
Bedeutſamer Zuſammenſchluß in der bayeriſchen Porzellaninbuſtrie.
Wie gemeldet wird, ſteht in der baheriſchen Porzellaninduſtrie ein
be=
deutungsvoller Zuſammenſchluß bevor. Die Verwaltungen der
bekann=
ten Porzellanfabrik Lorenz Hutſchenreuther A.=G. in Selb, ferner der
Porzellanfabrik Tirſchenreuth A.=G. und der A.=G. Porzellanfabrik
Weiden, Gebr. Bauſcher in Weiden i. d. Oberpfalz, haben beſchloſſen,
den demnächſt einzuberufenden Hauptverſammlungen die Fuſion der
drei Geſellſchaften vorzuſchlagen, wobei Hutſchenreuther die
aufneh=
mende Geſellſchaft ſein wird.
Kapitalserhöhung des Wiener Bankvereins. Wie wir aus
beſt=
informierten Finanzkreiſen erfahren, plant der Wiener Banbverein
eine bedeutende Kapitalserhöhung. Die neue Emiſſion wird
gemein=
ſam mit der Deutſchen Bank, eine ſehr bekannte amerikaniſche
Bank=
firma vornehmen, die ſich in den letzten Monaten auch in Deutſchland
ſehr ſtark engagiert hat. Man hat bisher nicht den Eindruck, daß dieſe
Kapitalsvermehrung mit dem bekannten Projekt einer Fuſion zwiſchen
dem Bankverein und der Merkurbank in Zuſammenhang ſteht, obwohl
es ſich beſtätigt, daß der Generaldirektor der Merkurbank, Ernſt
Schwarz, wie längſt angekündigt, von ſeinem Poſten zurücktreten wird.
Die Perſon des Generaldirektors Schwarz galt bisher als das
wih=
tigſte Hindernis gegen die beſtehenden Fuſionspläne. Das Aktienpaket
der Merkurbank, um deſſen Uebernahme durch den Bankverein es ſich
handelt, iſt aber im Beſitze der Darmſtädter und Nationalbank in
Ber=
lin. Ein Austauſch dieſes Aktienpakets gegen Bankverein=Aktien würde
augenblicklich ſchon deshalb ſchwer durchführbar ſei, weil ſich die
Darm=
ſtädter und Nationalbank ein ſehr ungünſtiges Verhältnis, nämlich
1:2, für den Aktienumtauſch gefallen laſſen müßte.
Deutſch=rumäniſche Verſtändigung und Rentenfrage. Die in
aller=
nächſter Zeit in Berlin beginenden deutſch=rumämiſchen Verhandlungen
haben den Zweck, auf der Grundlage, die durch die Vorverhandlungen
erveicht worden iſt, die Streitigkeiten zwiſchen den beiden Ländern zu
liquidieren. Dazn gehört, daß Rumänien auf die Forderung aus Banca
Generala=Noten wie auch auf den Artikel 18 des Verſailler Vertrages
verzichtet, ferner daß die Liquidierung deutſchen Vorkriegseigentums
aufhört und auch eine Löfung für die ſich in deutſchen Händem
befind=
lichen rumämiſchen Vorkriegsrenten gefunden wird. Es iſt bekannt, daß
Rumänien nach dem Krieg eine Abſtempelung der in alliiertem und
neutralem Beſitz befindlichen Renten vorahm und auf dieſe Weiſe den
deutſchen Beſitz ausſchaltete. Nunmehr ſcheint Rumänien geneigt zu
ſein, auf die Banca Geverala=Forderungen und auf den Artikel 18 zu
verzichten und die Liquidation deutſchen Vorkriegseigentums
einzu=
ſhellen. Dagegen iſt es immer noch nicht bereit, die Rentenfri. e zu löſen.
Deutſchland ſeinerſeits gewährt Rumänien einen Kredit von etwa 200
bis 250 Mill., deſſen Aufbringung ſichergeſtellt iſt und deſſen günſtige
Bedingungen (5 Prozent Zinsfuß ſtatt eines tatſächlichen von 8½
Pro=
zent), die rumäniſche Konzeſſionen ausgleichen ſollen. Nunmehr waren
i Bubareſt durch den Grafen Poggi von der Diskontogeſellſchaft
Ver=
handlungen aufgenommen worden über die Gewährung einer weiteren
Anleihe von 200 Mill. Rm., die von der Diskontogeſellſchaft gemeinſam
mit Schroeder u. Co. i Berlin und London untergebracht werden ſoll.
Auch dafür ſollen die weiteren Verhandlungen fetzt in Berlin geführt
werden, und es iſt nur zu hoffen, daß die Diskontogeſellſchaft, die vor
dem Kriege rumämiſche Renten einführte, auf ihren Standpunkt nicht
verzichten wird, daß dieſe Renten anzuerbenmen ſind. Dadurch ſollen
keine neuen Schwierigkeitem dem deurſch=rumäniſchen Verhandlungen in
den Weg gelegt werden, es ſoll nur gezeigt werden, daß auf irgendeine
Weiſe — die auch den Zahlungsmölichkeiten Numäniens entſprechen
ſoll — dieſe Regelung vorgenommen werden muß, um dieſe
Verſtän=
digung eine wahre Verſtändigung ſein zu laſſen.
Einführung der Kunſtſeideninduſtrie in Tasmanien. Ein
vereinig=
tes Komitee der beiden engliſchen Parlamente hat ein Programm
aus=
gearbeitet, das die Einführung der Kunſtſeidewinduſtrie in Tasmanien
vorſieht. Es haben bereits Verhandlungen ſtattgefunden zwiſchen dem
tasmaniſchen Miniſterium und den italieniſchen Kunſtſeideninduſtriellen
Allamel und Tanfani. Das für die Errichtug der Werke erforderliche
Kapital überſteigt 700 000 Lſtrl. und ſteht in England zur Verfügung.
Das Kapital ſoll in Form von Stammaktien und 6½prozentiger
Ob=
ligationen aufgenommen werden.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 3. Mai. (Prib.=Tel.)
Weizen: Der heutige Markt zeigte im größten Teil des Verlaufes
eine feſte Haltung, ausgehend von ungünſtigen Berichten aus Kanada,
Froſtbefürchtungen im Weſten und größeren Käufe des Auslandes. Der
Schluß war abgeſchwächt auf Ligmidationen. Die Termine zeigen noch
Steigerungen bis 1½ C.
Mais: Die Aufwärtsbewegung konnte heute weiteve Fortſchritte
machen auf Baiſſedeckungen und ungünſtige Wetterberichte. Später trat
indes eine Abſchwächung ein auf ſchleppende Lokonachfrage. Die
Ter=
mine ſchließen bis ¼4 C. höher.
Hafer: Die ſtetige Haltung konnte ſich auch heute behaupten, ſo daß
die Termine weiter erhöht ſchließen.
Baumwolle: Die feſte Grundſtimmng überwog auch am heutigen
Markt, da aus Liverpool höhere Notierungen und große Lokoverkäufe
gekabelt wurden und die Nachrichten aus dem Ueberſchwemmungsgebiet
ungünftiger lauteten. Der Schlußverkehr war leicht erholt auf jetzt
wemiger alarmierend wirkende Hochwaſſermeldungen.
Zucker: Heute nahm der Markt einen feſten Verlauf auf
Deckugs=
käufe höhere ausländiſche Notierungen und europäiſche Käufe.
Kakao: Auch der heutige Markt nahm wieder einen feſten Verlauf
auf höhere Kabelmeldungen, Deckungskäufe und Käufe des Handels.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 8. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 139½, Juli 134:/=, Sept. 131½;
Mais: Mai 75‟=, Juli 80½, Sept. 841/s; Hafer: Mai 47/,
Juli 47½4, Sept. 46; Roggen: Mai 110½=, Juli 10734, Sept. 98½.
Schmalz: Mai 12.37, Juli 12,52.
Fleiſch. Rwpen: Mai 13,60, Juli 13,35: Speck 13,62;
Schweine: ſchwer 9,75—10,35, leicht 10,50—10,75:
Schweine=
zufuhr: Chicago 23000, Weſten 108000; Talg Ohio 7½.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 3. Mai:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 152½, hart 157½: Mais Nr. 2:
897/s, Hafer Nr. 3: 592e, Roggen exp.: 1222/e, Mehl: Spring
Patent 6,75; Getreidefracht: nach England 2,3 Schilling, nach
dem Kontinent 16 Cents.
Schmalz: Mittel, Weſten 13,12.
Schweinefleiſch: Family 36.
Viehmärkte.
Mannheimer Maimarkt. Zum heutigen Markt, dem Hauptviehmarkt
des Jahres für Südweſtdeutſchland, waren aufgetrieben und wurden die
50 Kilo Lebendgewicht je nach Klaſſe gehandelt: 224 Ochſen 30—63, 125
Bullen 32—58, 214 Kühe 16—53, 125 Färſen 38—64, 546 Kälber 46 bis
120, 29 Schafe 36—58, 3367 Schweine 46—56, 150 Wagenpferde 1200
bis 1800, 89 Arbeitspferde 900—2000, 96 Schlachtpferde 80—160.
Markt=
verlauf: Großvieh lebhaft, geräumt, beſte ausgeſuchte Tiere über Notiz
bezahlt. Kälber lebhaft, geräumt, Schweine mittel, geräumt, Handel mit
guten Wagen= und Arbeitspferden lebhaft, 90 Prozent des Auftriebes
verkauft.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Der Fabrikant Paul Benrath, Benrath bei Barmen, eine führende
Perſönlichkeit in der Wuppertaler Induſtrie iſt geſtorben. Er war
Vorſtandsmitglied der Firma C. Benrath jun. A.=G., einer der
bedeutend=
ſten Garn=Großhandlungen Deutſchlands.
Auf dem Wiener Häuſermarkt iſt infolge des Ausganges der Wahlem
vom 24. April eine panikartige Stimmung ausgebrochen, weil bei der
politiſchen Konſtellation der Mieterſchutz für die nächſten 4 Jahre geſichert
erſcheint, und dadurch die Häuſer in ihrem Werte noch mehr verlieren.
Da der Durchſchmnittsgummipreis in dem am 1. Februar begonnenen
Quartal 1 sh 9 d geblieben iſt, gibt das britiſche Kolonialamt bekannt,
daß die Gummiausfuhr aus den britiſchen Produktionsgebieten für das
mit dem 1. Mai beginnende Quartal von 70 auf 60 Prozent der
Stan=
darterzeugung herabgeſetzt wird.
Zurzeit ſchweben Fuſionsverhandlungen, die den Zuſammenſchluß
der beiden Kunſtſeidengeſellſchaften Branſton ud Harbens zum
Gegen=
ſtand haben.
Die Poſener Meſſe wurde am Sonntag, den 1. Mai, in Anweſenheit
des Außenminiſters Graf Zaleſki, des Handelsminiſters Kwiatkowſki
und des Landwirtſchaftsminiſters Niezabytowſki feierlich eröffnet. Für
den beurlaubten deutſchen Generalkonſul in Poſen nahm Konſul Du.
Schröter an der Eröffnungsfeier teil. Der Beſuch war am erſten
Meſſe=
tag außerordentlich ſtark.
Die andauernde Leuhauſſe bewirkt, daß ſich die Lage in der
rumänt=
ſchen Erdölinduſtrie weiter verſchlechtert.
Die Bilanz der Ungariſchen Zuckerinduſtrie A.=G. weiſt einen
Rein=
gewinn von 2 2428 Pengö aus. Der Bruttogewinn beziffert ſich auf
4 016 000 Pengö. Das Effektenportefeuille iſt von 6,7 Mill. Pengö auf
11,6 Mill. Pengö geſtiegen.
Wie wir erfahren, wird Donnerstag, den 5. Mai, eine Sitzung des
tſchechiſchen Zuckerverteilungsausſchuſſes ſtattfinden, in der über die
Zuckerfreigabe für Mai Beſchluß gefaßt werden wird. Der Preis wird
vorausſichtlich unverändert bleiben. Die Quote wird nur für einen
Monat feſtgeſetzt werden, und zwar dürften 5—6 Prozent freigegeben
ſein.
Im April b. J. wurden in den Vereinigten Staaten 209 Müll.
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bisher in einem einzigen Monat noch nicht erreicht wurde.
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WSN. Neuverpachtung des Frank=
Furter Ratskellers. Nach einer Mitteilung
Dder ſtädtiſchen Stelle hat der Magiſtrat der Neuver=
Hachtung des Ratskellers an den Hotelier und
Reſtau=
rateur Leonhard Keßler in Hamburg zugeſtimmt.
Aller Vorausſicht nach wird der Ratskeller nunmehr
Hnfang Juni unter dem neuen Pächter wieder
eröff=
met werden. Der Pachtvertrag lautet auf ſechs Jahre.
— Eröffnung der Frankfurter
Päda=
gogiſchen Akademie. Die Pädagogiſche
Aka=
demie in Frankfurt a. M. wird am Dienstag, den
—0. Mai, in Anweſenheit des preußiſchen Miniſters
für Kunſt, Wiſſenſchaft und Volksbildung mit einer
akademiſchen Feier in der Aula der Univerſität
er=
öffnet werden. — Eine Zweiganſtalt der
Frankfurter Verwaltungsakademie.
Die Verwaltungsakademie Saargebiet, eine
Zweig=
anſtalt der Verwaltungsakademie in Frankfurt a. M.,
wurde am Samstag, den 30. April, nachmittags,
un=
ter überaus ſtarker Beteiligung feierlich eröffnet.
Wie ſehr mit dieſer Gründung einem tatſächlichen
Bedürfnis entſprochen wird, zeigt der Umſtand, daß
am Eröffnungstage 680 Vollhörer gemeldet waren,
und daß dieſe Zahl ſich am folgenden Tage auf
820 erhöhte.
Hornberg in der Blütenpracht.
Die Herrlichkeit des Wonnemonats iſt auch in
das enge Gutachtal bei Hornberg und in ſeine
zahlreichen Seitentäler eingekehrt. Seit einigen
Tagen iſt unſer reizend gelegenes Städtchen von einem
wunderbaren Blütenmeer umrahmt. Iſt der Blick
von dem Bahnhofsplatz talauf= und talabwärts
immer feſſelnder, in den erſten Maientagen, da alles
grünt und blüht, iſt er beſonders ſchön und
an=
ziehend. Nicht nur die mit dunklen Tannen
bewach=
ſene Bergeswelt, nicht nur das Wahrzeichen des
Städtchens, der weitausſchauende Bergfried am
Schloßberg grüßen freundlich, an den Talſeiten und
an den Berghängen und im Städtchen drinnen
liegen ſorgſam gepflegte Gärten mit Blumen und
Zierſträuchern und Obſtbäumen aller Art. Die
Knoſpen haben ihre feſten Hüllen geſprengt und
ſtehen nun in voller Blüte da, und mit Wohlgefallen
ruht das Auge auf den zarten, doch ſo ſcharf
gezeich=
neten und hervorſtehenden Farben des Blütenbildes
unſerer einheimiſchen Sträucher und Obſtbäume.
Reines Weiß, rötlichweiß, roſa, dazwiſchen gelb der
Dotterblume und Blau des Vergißmeinnichts auf den
friſchen, ſaftigen Matten, dunkles Tannengrün, ein
einzigartiges Panorama, das die Natur, unterſtützt
von rührigen Menſchenhänden, uns jedes Jahr aufs
neue ſchenkt. Deshalb iſt unſer Hornberg, unſer
maleriſch gelegenes Städtchen, in der Frühlingszeit,
in der Maienpracht ein beliebter Zielpunkt der
Aus=
flügler und Wanderer vom Tale herauf und herab
von den höchſten Höhen des Waldes. Sind die
Blüten unten im Rheintal und in der Ebene welk
und abgefallen, hier oben bei uns in Hornberg, wo
Mutter Erde etwas ſpäter erwacht und wieder
auferſteht, hier bietet ſich dem Auge nochmals
das=
ſelbe erhebende Bild einer reichen Baumblüte. Und
die von den Höhen, denen die Natur, denen der
Schöpfer die Herrlichkeit und den Segen der
Obſt=
bäume und der Weinreben verſagt hat, ſie kommen
zu uns nach Hornberg, um die Baumblüte zu ſehen,
um ſich zu erquicken, zu erfriſchen, um ſich zu
er=
freuen an den hellen, leuchtenden Farben unſerer
Blüten, genau ſo, wie man drunten in der
Neckar=
mündungsſtadt während der Baumblüte die
Berg=
ſtraße und die geſegnete Pfalz durchwandert. So hat
unſer Hornberg, an der Eingangspforte zum hohen
Schwarzwalde, gerade in der jetzigen Maienzeit
dop=
pelte Reize, und immer wieder im wunderſchönen
Mai, wenn ſich die Blütenpracht erſchloſſen hat, hält
Hornberg jeden Beſucher magiſch gefeſſelt in ſeinen
Zauberbanden.
Ein ſchwerer Raubüberfall in München.
* München. Ein Mann überfiel den
Gold=
ſchmied Chriſtian Scheiber, dem er ein
Schmuck=
ſtück zur Schätzung vorgelegt hatte. Er brachte ihm
mit einem Hammer und durch einen
Kopf=
ſchuß ſchwere Verletzungen bei. Er wurde dann
durch einen Eintretenden geſtört, ergriff die
Flucht und ſchoß ſich ſelbſt eine Kugel in den
Kopf, die ihn ſchwer verletzte. Der
Raub=
mordverſuch rief in der inneren Stadt große
Auf=
regung und eine große Menſchenanſammlung hervor.
Der Ueberfallene wurde ſchwer verletzt in das
Kran=
kenhaus gebracht.
München. Der überfallene Goldſchmied
Schei=
ber iſt im Laufe des Montag im Krankenhaus ſeinen
Verletzungen erlegen. Der Täter, der nur einen
Steckſchuß hat, wurde zur Polizeidirektion verbracht.
Es iſt der 27jährige verheiratete Firmenvertreter
Heinrich Kern aus Griesheim a. M.
Von Ratten angefreſſen.
Paderborn. In einem alten Hauſe in der
Bachgaſſe wurden nachts einem zweijährigen Kind
ein Ohr und eine Wange von Ratten
ange=
freſſen, einem anderen ſechsjährigen Kind ein
Finger angenagt. Die Polizei hat in dem Hauſe
eine große Säuberungsaktion angeordnet.
Eiſenbahnunfall.
Elberfeld. In Varresbeck fuhr geſtern
morgen gegen 3½ Uhr eine Rangierabteilung mit
der Lokomotive voran infolge falſcher
Weichenſtel=
lung auf den Prellbock ſo heftig auf, daß dieſer
zer=
ſtört wurde und die Lokomotive mit dem Tender die
Böſchung hinunterſtürzte. Ein Rangierer wurde
getötet, der Lokomotivführer ſchwer und der
Heizer leicht verletzt.
Auslieferung des Juwelenſchwindlers Brickner.
Berlin. Wie eine Berliner Korreſpondenz
be=
richtet, iſt die von Paris beantragte
Ausliefe=
rung des vor mehreren Wochen in Berlin
ver=
hafteten Juwelenſchwindlers Brickner
bewil=
ligt worden. Brickner, der zahlreicher Schiebungen
beſchuldigt wird, hatte im Juni 1925 in Paris einen
indiſchen Perlenhändler um 1300 wertvolle
Perlen betrogen. Seine Komplizen, die nach
ihrer erſten Feſtnahme freigelaſſen wurden, weil
man ihnen nichts nachweiſen konnte, ſind jetzt
er=
neut verhaftet worden.
Rieſeneinbruch im Zollamt Grünberg.
Berlin. In der vergangenen Nacht drangen vollſtändig ausgeräumt.
Einbrecher in das Zollamt Grünberg in Schleſien
und ſtahlen für zirka 180 000 Mark
Steuer=
banderolen. Die Ermittlungen ergaben, daß
es ſich wahrſcheinlich um zwei junge Berliner und Eva” 42000 Mark. Er wurde von einem
Ame=
ßandelt.
Mittwoch, den 4. Mai 1927
Geite 13
Bremerhavens Jahrhundertfeier.
Reichsminiſter Dr. Streſemann (rechts) vor dem Denkmal des bremiſchen Bürgermeiſters Joh.
Stadttheater, wo der Feſtakt ſtattfand.
Smidt, der vor 100 Jahren für die Gründung
Bremerhavens eingetreten iſt.
Zur Hundertjahrfeier Bremerhavens am 30. April ſind zahlreiche Gäſte aus dem ganzen Reiche
eingetroffen. Der Feſtakt, der auf der wirkungsvoll geſchmückten Bühne des Stadttheaters vor ſich
ging, gewann durch die Anſprachen des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann und des
amerika=
niſchen Botſchafters Schurmann beſondere Bedeutung. Eine allgemeine Illumination und ein
Fackelzug beendeten den Jubeltag.
„Schwabing” in Berlin.
Eine Künſtlerkolonie in der Reichshauptſtadt.
Präſident Rickelt von der Bühnengenoſſenſchaft ſpricht bei der feierlichen Grundſteinlegung.
In Anweſenheit von Vertretern der Behörden und der Künſtler=Organiſation fand am
Breiten=
bachplatz in Berlin die Grundſteinlegung der von der Genoſſenſchaft Deutſcher Bühnenangehöriger
und dem Schutzverband Deutſcher Schriftſteller ins Leben gerufenen Berliner Künſtler=Kolonie
ſtatt. Der Berliner „Schwabing” wird vorläufig 130 Wohnungen mit je 2 bis 4 Zimmern und
allem modernen Zubehör umfaſſen. Der von Gärten umgebene Gebäudekomplex ſoll
Garten=
terraſſen, Liegeſtätten, Tennis= und Turnplätze und eine Planſchwieſe für die Kinder erhalten.
Neue Oeichbrüche am Miſſiſſippi.
Das Waſſer überflutet einen Vorſtadt=Bahnhof in New Orleans.
Ein Hochzeitspaar beſtohlen.
Als nach einer großen Hochzeitsfeier in einem
Dorfe bei Schwerin das junge Paar ſein Heim
auf=
ſuchte, fand es die Wohnung von Einbrechern
Ein Dürer für 42 000 Mark.
Auf der Frühjahrsverſteigerung bei C. G. Börner
in Leipzig erzielte der Dürerſche Kupferſtich „Adam
rikaner erſtanden.
Aus dem Kunſtleben.
Sofia. Das Theaterenſemble deutſcher Künſtler
beendete dieſer Tage ſein Gaſtſpiel mit einer
Auf=
führung von „Minna von Barnhelm”. Sämtliche
Vorſtellungen wurden vor einem vollen Hauſe mit
glänzendem Erfolg gegeben. Ferdinand Bonn und
Elſe Heims wurden beſonders gefeiert. Am Montag
abend gaben die deutſchen Künſtler ein Gaſtſpiel in
Philippopel und fuhren am Dienstag nach
Kon=
ſtantinopel we
Die
Ueberſchwemmungs=
kataſirophe am Miſſiſſippi.
EP. New York. Handelsſekretär Hoover iſs
aus dem Ueberſchwemmungsgebiet wieder in
Waſhington eingetroffen und hatte im Weißen Haus
eine längere Unterredung mit Coolidge. Das Rote
Kreuz hat auf Grund dieſer Unterredung einen
Auf=
ruf an das amerikaniſche Volk erlaſſen und um neue
Spenden erſucht. Die erſte Sammlung von fünf
Mil=
lionen Dollar iſt voll gezeichnet worden, hat ſich aber
als ungenügend erwieſen. Es werden darum weitere
fünf Millionen Dollar angefordert. Hoover hat
er=
klärt, daß die Zahl der obdachloſen und
ge=
flüchteten Bewohner auf 250 000 geſchätzt
werden könne; andere Schätzungen ſprechen
aller=
dings von 400 000. Augenblicklich werden weitere
zehn Städte von der Ueberſchwemmung
be=
droht, beſonders ſeitdem bei Vidalia, im
Mit=
tellauf des Miſſiſſippi, ein neuer Damm
ge=
brochen iſt. Als dieſer Dammbruch erfolgte,
waren tauſend Arbeiter mit Reparaturarbeiten
be=
ſchäftigt. Es gelang ihnen nur mit größter Mühe
noch zu entkommen. Die meiſten flüchteten ſich auf
Dächer oder Bäume und konnten erſt nach
mehrſtün=
digem Ausharren befreit werden. Von den zehn
neuerdings bedrohten Städten haben die fünf
größten folgende Einwohnerzahl: 44 000, 34 000,
14 000, 10000 und 9000.
New Orleans. Ein großer Teil des
Kirch=
ſpieles Concordia, im Norden des Staates Louiſiana,
ſteht unter Waſſer. Die Bewohner zweier
benach=
barter Kirchſpiele flüchteten unter Lebensgefahr. Der
ehemalige Gouverneur des Staates gab in einem
Funkſpruch Verhaltungsmaßregeln für die
Räu=
mung des Gebietes, das 300 Quadratmeilen
umfaßt. Die meiſten Flüchtlinge werden in den
Konzentrationslagern in der Nähe von Baton Rouge
untergebracht.
Bankzuſammenbruch in Bari.
EP. Rom. Die Bank Gebr. Martuccf
in Bari, mit 40 Filialen in Apulien, hat ihre
Zah=
lungen eingeſtellt und iſt in Konkurs geraten,
Die drei Brüder Martucci wurden verhaftet.
Sie werden des Betrugs und der Veruntreuung
von Kundentiteln angeklagt.
Norwegiſcher Boykott amerikaniſcher Waren.
* Kopenhagen. Die norwegiſchen Arbeiter
haben in einer Entſchließung, die ſie dem
amerika=
niſchen Geſandten in Oslo überreichten, erklärt, daß
ſie wegen der Todesurteile an den beiden
italieni=
ſchen Anarchiſten Vanzetti und Sacco alle
amerika=
niſchen Waren in Norwegen boykottieren werden.
Dieſer Boykott ſoll auch das Löſchen von Schiffen
in Norwegen mit amerikaniſchen Waren und den
Transport dieſer Waren innerhalb Norwegens
um=
faſſen. Der Boykott ſoll ſchnellſtens eingerichtet
werden.
Die Verhaftung einer internationalen
Geld=
fälſcherbande in Athen.
EP. Athen. Die Athener Staatspolizei hat
eine Bande hinter Schloß und Riegel gebracht, die
ſeit vielen Monaten neben der Herſtellung von
fal=
ſchen griechiſchen Poſtwertzeichen, es ſich zur
Auf=
gabe gemacht hatte, ägyptiſche Banknoten
anzufer=
tigen und in Umlauf zu bringen. Bereits im
Sep=
tember vorigen Jahres tauchten in ganz Europa
falſche ägyptiſche Banknoten auf, deren
Herſtellungs=
fährte nach Griechenland wies. Erſt jetzt gelang es
jedoch der Polizei, den entſcheidenden Griff zu tun
und die Bande, die in Phaleron eine ganze Villa
und in Ambelokipi eine Druckerei zur Herſtellung der
Nachahmungen gemietet hatte, zu verhaften. Die
Fäl=
ſcher haben ſowohl verſchiedenartige
Staatsange=
hörigkeit und gehören ganz verſchiedenen ſoziclen
Schichten an. An fertigen und halbfertigen
Fäl=
ſchungen wurden Werte in Höhe von 25 Millionen
Drachmen vorgefunden und beſchlagnahmt.
Die Kämpfe mit Banditen in Mexiko.
EP. New York. Nach einer Meldung aus
Mexiko ſind bei einem Kampfe zwiſchen Banditen
und Bundestruppen der General Armenta
getötet und 19 Soldaten verletzt worden. Auf
Seiten der Banditen, die ſich hauptſächlich aus
In=
dianern rekrutierten, zählte man neun Tots
und 30 Verletzte.
Fürſilichkeiten in Bauerntracht.
Unſer Bild zeigt den in Budapeſt lebenden Erzherzog
Dr. Joſeph Franz von Habsburg und
ſeine Gemahlin, Prinzeſſin Anna von
Sachſen, in der maleriſchen Tracht der
unga=
riſchen Bauern. Das in Ungarn ſehr beliebte
fürſt=
liche Paar wohnt den ungariſchen Nationalfeſten ſtets
in dieſer Tracht bei.
Geite 16
Mittwoch, den 4. Mai 1927
Nummer 123
PomPerein für das Deutſchtum
im Ausland.
Von Dr. Dr. Friebrich Lange.
Außerhalb des Rumpfdeutſchland von Verſailles leben ſo viele
Deut=
ſche wie Franzoſen in Frankreich. Jeder dritte Deutſche iſt
Auslands=
deutſcher! Abgeſehen von dem geſchloſſenen deutſchen Siedlungsgebiet
in Mitteleuropa, das auf 15 verſchiedene Staaten aufgeteilt iſt, leben
dieſe Deutſchen über die verſchiedenſten Zonen und Länder verſtreut. So
lange es eine deutſche Geſchichte gibt, quillt ein Ueberſchuß von Menſchen
über die Nänder der zu engen Heimat. Viele fremde Staaten verdanken
ihren kulturellen Aufſchwung zum größten Teil der Arbeit dieſer „
Aus=
landsdeutſchen”. Noch heute zeugen die großen deutſchen Bauern= und
Bürgerkolonien in Siebenbürgen, im Banat, in Ungarn, Polen und in
Rußland von dem Fleiß und der Zähigkeit jener deutſchen
Volksgenoſ=
ſen, die, fern der Heimat, „aus einer Wüſte ein blühend Eden” ſchufen.
Abeu nur gar zu häufig ernteten ſie ſchnöden Undank und wurden
ſchließlich großenteils Kulturdünger für fremde Völker.
Hier helfend und beſſernd einzugreifen, ſetzte ſich der 1881 begründete
Verein für das Deutſchtum im Ausland (V. D.A.) zur
Aufgabe. Von kleinen Schulgründungen in Südtirol ausgehend, hat
ſich die Vereistätigkeit allmählich räumlich und ſachlich gewaltig
ent=
faltet. Räumlich wird heute der größte Teil des Auslandsdeutſchtums
erfaßt. Die Spuren der V.D.A.=Arbeit finden ſich in den Anden wie im
Kaukaſus, in Siebenbürgen und Eſtland wie in den Vereinigten
Staa=
ten von Amerika. Sachlich nimmt nach wie vor die Errichtung und
Unterhaltung auslandsdeutſcher Schulen und Kindergärten einen
her=
vorragenden Platz in der Vereinsarbeit ein; ihr tritt jedoch eine
be=
ratende, ſtüitzende, helfende Tätigkeit in faſt allen Lebensbeziehungen zur
Seite. Das meiſte ſpielt ſich in der Stille ab, und kann unmöglich im
Rahmen dieſer kurzen Betrachtung wiedergegeben werden. Erwähnt ſei
nur die Vermittelung und Gewährung von Studienbeihilfen an
aus=
landsdeutſche Studierende, die allein im letzten Jahre 200 000 Mk.
be=
trugen. Hunderttauſende von Schülern und Schülerinnen erhalten in
den Jugend= und Schulgruppen des V.D.A. eine lebendige Anſchauung
von dem Deutſchtum „draußen”. Für die Jüngſten ſorgt zum Beiſpiel
auch ein Kinderheim in Croſſen. Die ſchon vor dem Weltkrieg
gepfleg=
ten Studienfahrten des V. D.A., die damals z. B. nach den
Oſtſeepro=
vinzen und an das „Fenſter zur Adria” führten, werden gegenwärtig
in anderem Rahmen durch eine beſondere Mittelſtelle für Ferienfahrten
gefördert. Das Büichereiweſen im Grenz= und Ausland erfreut ſich der
tatkräftigen Hilfe des Vereins. Seine Preſſeſtelle iſt unermüdlich darauf
bedacht, Nachrichten, Berichte und Stimmungsbilder über das
Deutſch=
tum jenſeits der Reichsgrenzen im Binnenlande zu verbreiten, wobei
ſie jetzt in der binnendeutſchen Preſſe Verſtändnis und Hilfe findet.
Da=
neben hat der Verein eine ſtattliche Reihe eigener Veröffentlichungen,
wie zum Beiſpiel die ausgezeichnet geleitete und bebilderte
Familienzeit=
ſchrift „Deutſche Welt”, die wiſſenſchaftlicher gehaltene „Deutſche Arbeit”
die in 200 000 Stück verbreitete Jugendzeitſchrift „Jung=Roland”,
Merk=
blätter „Ringendes Deutſchtum” über die Lage unſeres Volkstums in
einzelnen Gebieten, einen Volkskalender und einen beliebten Schiiler=
Taſchenkalender („Merkur”). Hervorgehoben ſei auch eine Landkarte des
deutſchen Volks= und Kulturbodens, die kartographiſch allein ſchon eine
Tat bedeutet und in ihrer großen Verbreitung die Kenntnis von dem
Vorpoſten= und Streudeutſchtum jenſeits der Grenze vertieft.
Der Verein für das Deutſchtum im Ausland, der über die rein
ſtaatliche Betrachtungsweiſe hinaus den Blick für die Weite der
deut=
ſchen Welt öffnen will, hat in ſich den großdeutſchen Gedanken
verwirklicht. Die Verſchmelzung mit dem deutſchen Schulverein zu
Wien und dem Schutzverein „Südmark” (Graz) hat noch mehr als früher
das gefährdete Alpen= und Sudetendeutſchtum in den Aufgabenkreis
des Vereins gezogen, wie andererſeits die rege Mitarbeit der Hanſeſtädte
die Deutſchen jenſeits der Weltmeere nicht vergeſſen läßt. In und wit
ſeinen Landesverbänden, ſeinen Männer=, Frauen=, Jugend= und
Schul=
gruppen mit insgeſamt über zwei Millionen Mitgliodern hat der
Ver=
ein, der unter dem Ehrenvorſitz des Herrn Reichspräſidenten ſteht, eine
mühevolle, ruhige, aber darum nicht weniger zielbewußte Arbeit geleiſtet,
die — frei von konfeſſionellen, klaſſen= und parteimäßigen
Beſchränkun=
gen im Innern ein Stück wirklicher Volksgemeinſchaft darſtellt und im
Ningen um unſere äußere Behauptung nicht mehr hinwegzudenken iſt.
Groß, unendlich groß iſt freilich die Gegenwirkung fremder Völker,
die ſich durch ein friedliches Aufblühen des Auslandsdeutſchtums „
be=
droht” fühlen und es am liebſten weiter zu „Kultundünger”
herabwürdi=
gen wollen. Um ſo notwendiger iſt es, daß die unpolitiſche, rein
kultu=
relle V. D.A.=Sache immer mehr Volksſache im beſten Sinne
des Wortes wird und ſich jeder zu ſeinem Teil an ihrer Förderung
beteiligt, ſei es als Mitglied, ſei es in ſonſtiger Arbeit, nach Möglichkeit
aber in beiden, zum Wohle unſeres Hundertmillionenvolkes und im
Sinne des Wahlſpruchs des Vereins: „In Treue feſt”!
Die Londoner Saiſon.
Amerikaniſche Beſucher werden an 100 Millionen Pfund
ausgeben. — Wo bleibt Deutſchland?
London, Anfang Mai 1927.
Die diesjährige Saiſon verſpricht, die glänzendſte ſeit der
Vorkriegszeit zu werden. Viermal findet Cour bei Ihren
Maje=
ſtäten ſtatt. Die Vorſtellung bei Hof iſt das Ziel des Ehrgeizes
jeder alten wie jungen Amerikanerin. Nicht weniger wie fünf
Königinnen, die von Holland, Belgien, Spanien, Norwegen und
Jugoſlawien, werden zu Beſuch kommen. Im nächſten Monat
ſteht der Staatsbeſuch des Präſidenten der franzöſiſchen Republik
bevor. Endlos iſt die Reihe der großartigen Feſtlichkeiten
inner=
halb der Geſellſchaft. Die „Times” veröffentlichte vor ein paar
Tagen eine vollſtändige Liſte der Arrangements bis zur Cowes=
Woche. Sie füllte in Kleindruck zwei Spalten des Rieſenformats.
Für ſo manche Tage drängen ſich zwei öffentliche
Veranſtaltun=
gen. Den Gipfel erreichen einige Abende mit ſieben großen
Bällen! Kein Wunder, daß ſich die Ueberſee=Touriſten und
noch mehr Touriſtinnen nach London drängen. Man ſchätzt die
Zahl dieſer Beſucher für die Zeit von Mai bis September auf
275 000 bis 300 000. In jeder Woche der drei
Haupt=
monate Juni, Juli und Auguſt werden ſechzehn große Dampfer
ihre Scharen an Land ſetzen. Die Cunard=Dampfer allein
wer=
den allwöchentlich 4000 Paſſagiere erſter Klaſſe bringen. Daß die
Scheckbücher dieſer glücklichen Reichen ſchier phantaſtiſche Werte
im Lande laſſen, iſt kein Wunder. Im vorigen Jahre haben dieſe
amerikaniſchen Touriſten nach amtlichen ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen
87 Millionen Pfund Sterling in Großbritannien
ge=
laſſen. Man fühlt ſich zu der Erwartung berechtigt, daß ſich dieſe
ungeheuere Summe diesmal auf 100 Millionen Pfund
ſteigern wird. Das iſt ein wirtſchaftliches Phänomen, das zu ſehr
ernſten Erwägungen Anlaß gibt. Wenn hier 100 Millionen
Pfund ausgeſtreut werden, was bleibt für den Kontinent? Der
Amerikaner iſt der beſte Rechner der Welt, daher wird er ſicher
nicht die Hälfte auf ſeiner erſten Station ausgeben. Er wird ſich
bei dem ungefähren Ueberſchlag ſeines Reiſebudgets wohl zwei
Drittel reſervieren für die kontinentalen Länder, nach denen
ihn eine geſchickte Annoncen=Propaganda locken wird. Hier iſt
ſchon im vorigen Jahre mit Unterſtützung von allen Seiten eine
„Kommt nach Britannien”=Bewegung eingeleitet worden. Das
wirtſchaftliche Ergebnis tritt darin überzeugend zutage, daß die
Londoner Weſtend=Hotels ſchon jetzt Beſtellungen für die
Sommermonate angenommen haben, welche die für 1926 um
runde 30 Prozent überſteigen
Und was wird für Deutſchland abfallen?
Wir haben in Deutſchland eine muſterhaft arbeitende Stelle:
die „Reichszentrale für deutſche Verkehrswerbung” Etwas
Aehn=
liches exiſtiert hier nicht. Der Engländer liebt keine
Zentrali=
ſierung. Darum kann er auch kein Buch ſchaffen, wie das von
der Reichszentrale herausgegebene: „Sommer 1927 in
Deutſch=
land‟. Eine großartige Leiſtung! Aber einer ſolchen literariſchen
Propaganda muß nach hieſiger Erfahrung mit Ueberſeebeſuchern
eine zweite zur Seite ſtehen, die auf dieſe nie Zeit habenden
Menſchen am ſtärkſten wirkt: die Anzeigen=Propaganda.
An der Spitze der die Saiſon hebenden Veranſtaltungen ſteht die
Große Oper, die von Montag, den 2. Mai, bis zum Freitag, den
24. Juni, alſo während der ganzen Saiſon andauert. Schon eine
Woche nach Eröffnung der Beſtellungen im Januar waren alle
Plätze für das Amphitheater verkauft und die Beſtellungen für
alle Arten von Plätzen im ganzen Hauſe gingen ſchnell vorwärts.
Aber, um mit keinem Defizit abzuſchließen, muß das Haus immer
ausverkauft ſein, und ſelbſt das kann die Koſten der
Aufführun=
gen mancher Opern nicht decken, ſo vor allem z. B. die einer
Auf=
führung des „Roſenkavalier”. Nur wenn man den ſogenannten
„Pit”, die billigen Plätze des hinteren Parterre, durch
Parkett=
logen erſetzen würde, könnte man auch bei ſolchen Aufführungen
auskommen. Uebrigens koſtet eine Loge in der „Großen Reihe‟
für alle Vorſtellungen 336 Pfund Sterling, ein Orcheſterplatz im
Abonnement 45 Pfund. Wennſchon Kunſt und Künſtler inter=
national ſind, wird doch das deutſche Element überwiegen,
da=
neben das italieniſche zur Geltung ge angen. Frankreich iſt nur
mit „Carmen” vertreten. Die Saiſon jedoch in eine deutſche und
italieniſche zu trennen, hat ſich geſchäftlich nicht als ein Erfolg
erwieſen. Bruno Walter dirigiert vom 5. bis 11. und vom
20. bis 31. Mai je einen Zyklus des „Ringes”, Robert Heger
„Parſival” und „Triſtan”. Zur allgemeinen Enttäuſchung ſtehen
die „Meiſterſinger” nicht auf dem Programm. Der „
Roſenkava=
lier” wird wie früher beſetzt ſein: Lotte Lehmann, Eliſabeth
Schumann. Delia Reinhardt. Die „Entführung aus dem Serail”
unter Bruno Walter iſt wie im Reſidenztheater in München
be=
ſetzt (Eliſabeth Schumann, Maria Jvogün und Karl Erb). Bruno
Walter wird auch „Fidelio” dirigieren. Vencencio Bellezza leitet
die vier großen Verdi=Opern: „Troubadour” „Rigoletto”
„Aida‟, „Othello‟. Die Beſetzung der „Aida” iſt intereſſant:
Grete Stückgold in der Titelrolle, der Scala=Tenor Aureliano
Pertilo als Rhadames, Maria Olczewſka oder Sigrid Onegin
als Amneris. Von Puccini werden „Turandot” und „Tosca”
gebracht, von Meyerbeer die „Hugenotten”. Von den
Mitwirken=
den ſind ſonſt zu nennen: Katherine Arkandy, Maria Jeritza,
Frieda Leider, Lotte Schöne, Helene Wildbrunn, Hans Clemens,
Wilhelm Eombert, Fritz Krauß, Rudolf Laubenthal, Lauritz
Mel=
chior, Paul Bender, Eduard Habich, Otto Helgers, Herbert
Janſſen, Alexander Kipniß, Richard Mayr, Albert Reiß, Emil
Schipper, Friedrich Schorr.
*Unbeſiellte Waren.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
Ein Fall, der im täglichen Leben ſich oft ereignet, iſt der, daß man
unbeſtellte Waren erhält. Es war dies vor dem Kriege öfter der Fall
und auch neuerdings tritt dieſer Mißſtand wieder auf.
Der Laie weiß gewöhnlich nicht, wie er ſich hier verhalten ſoll.
Des=
halb ſollen ihm in Nachſtehendem einige Fingerzeige und Winke gegeben
werden, wie er ſein Handeln hier einrichten ſoll.
Vorweg ſei geſagt: Werden unbeſtellt Waren zugeſchickt, ſo
be=
ſteht rechtlich keinerlei Verpflichtung, eine Ablehnung der Annahme
ſolcher Waren zu erklären. Daran ändern auch Zuſätze nichts, wie etwa
auf der beigefügten Rechnung bemerkt: die Ware werde nur zur Anſicht
geſandt, der Abſender nehme an, die Ware werde behalten, wenn ſie
nicht binnen einer geſetzten Friſt zurückgeſchickt werde, oder man möge
die Ware unter Benutzung beigefügter Freimarke retournieren. Auf
alle dieſe und ähnliche Bemerkungen braucht man
nicht zu reagieren
Natürlich darf man die ſo zugeſandte Ware weder in Gebrauch
noch in Benützung nehmen. Denn in dieſen Handlungen wäre eine
Genehmigung durch ſchlüfſige Handlungen zu erblicken. Eine andere
Frage iſt, ob das Schweigen zweckmäßig iſt. Dazu iſt Folgendes
zu ſagen: Auf der Rechnung pflegt oft zu ſtehen: Gerichtsſtand iſt der
Wohnſitz des Abſenders. Solcher Vermerk iſt ungültig. Aber der
Ab=
ſender der Ware pflegt ihn zu benutzen, um eine Klage beim Gericht
ſeines Wohnoxtes auf Zahlung des Kaufpreiſes damit zu begründen.
Hier darf der Empfänger nicht mehr untätig bleiben, muß vielmehr
für ſeine Vertretung in dem auf die Klage anſtehenden Termin beim
auswärtigen Gerichte ſorgen und den Sachverhalt klarlegen laſſen, da
er, wenn er jetzt untätig bleibt, Gefahr läuft, daß ein vollſtreckbares
Verſäumnisurteil gegen ihn ergeht. Wird im Mahnverfahren ein
Zahlungsbefehl zugeſtellt, ſo erhebe man frühzeitig Widerſpruch bei dem
Amtsgericht, das ihn erlaſſen hat, und begründe auch dieſen Widerſpruch
gleichzeitig mit genauer Angabe des Sachverhalts. Kommt eine Ladung
zur mündlichen Verhandlung, ſo muß man für eine geeignete
Vertre=
tung ſorgen. Die Koſten hat dann der Kläger alle zu tragen. Will man
dieſe Scherereien alle vermeiden, ſo iſt das Einfachſte ſo zu verfahren:
Man ſchreibt dem Abſender, daß man die Annahme der unbeſtellt
zu=
geſandten Ware verweigere, der Abſender möge ſie abholen laſſen.
Tue er dies nicht, ſo bleibe die Ware auf ſeine Gefahr liegen. Einer
Klage werde man zu begegnen wiſſen. Das wird ſchon wirken.
Be=
fondere Sorgfalt in der Aufbewahrung der Ware verlangt das
Geſetz nicht.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Sandel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdieuſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
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